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eich
höfte
Bezugspreis:
„Schentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. Oktob=
31. Ottober 2.— Reichsmart und 20
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abgeholt 2.— Reichsmart, durch d
Bühr,
eiſchemart frei Haus. Poſtbezugspreis
IRt, ohne Beſtellgeld monaiſich 2,00 Reſchömar
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Firuf obne Verbindlſchtelt für uns. Poſtſcheckonio
Frankfurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten mur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 290
Dienstag, den 18. Oktober 1932. 195. Jahrgang
Anzeigenpreis:
7mm breie Zeie im Kreiſe Darmſtadt 23 R,ſch=ig.
Finanz=Anzeigen 35 Reſchspfg. Relamezelle
breil 2 Reichsmarl Anzeigen von auswärte 38 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 50 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame=
Rctne
zeile 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe
Dolla
420 Markt
Falle höbere
Gewal, wie Krieg, Aufruhr, Streil
w., erliſcht
Anzeigen
g. der
de Verpfichtung auf Erfüll
uſträge
Schadenerſatz
d Leiſtung von
„D
fonkurs
oder gerichtlicher Beitreibun
Banklonto Deuſche Bant und Darm=
Nabat weg.
ſtädter und Nationalbant.
Nbe
Vorkonferenz erſt Mitte November.
Macdonald warkek zunächſt ab. — Neue Akkion der Engländer zur Rektung der Gleichberechtigungs=
Vorkonferenz nach den deutſchen und amerikaniſchen Wahlen. — Frankreich möchte
die Abrüſtungskonferenz ohne Deukſchland beenden.
Deutſchland geht nichk nach Genſ.
Um eine franzöſiſch=ſpaniſche Enkenke.
Macdonald hat unter ſeine Aktion, auf dem Umwege über
Vorkonferenz Deutſchland wieder nach Genf zurückzuholen,
mächſt einen Schlußſtrich gezogen, — allerdings keinen endgülti=
Er hat dem Berliner Auswärtigen Amt zu verſtehen gegeben,
er weitere Bemühungen vorläufig für zwecklos halte, und
oa Mitte November mit einem neuen Verſuch aufwarten wolle,
Vorkonferenz zuſtande zu bringen. Er ſcheint offenbar der
An=
zu ſein, daß er dann, ſobald die Wahlen in Deutſchland und
verika vorüber ſind, eine günſtigere Atmoſphäre vorfinden wird.
iſt natürlich nicht ausgeſchloſſen, daß im Laufe der nächſten
Wochen neue Fühler ausgeſtreckt werden. Aber ſehr viel wird
ſich davon nicht verſprechen können, wenigſtens ſolange nicht
EA Franzoſen ſtur und ſtarr daran feſthalten, daß die Vorkonfe=
Ahz über die deutſche Gleichberecktigung „im Rahmen des
Völker=
indes”, alſo in Genf, vor ſich geben muß. Wenn Macdonald aller=
Weltgs glaubt, daß er nach den Wahlen bei uns mehr Glück hat,
00eMm gibt er ſich einer weiteren Täuſchung hin. Wir können unter
1999 Anen Umſtänden nach Genf gehen, ſolange nicht im voraus die
ſichberechtigungsfrage in unſerem Sinne gelöſt iſt.
„Wenn man uns einen anderen Konferenzort vorſchlagen ſollte,
Fym bleiben unſere Vorausſetzungen beſtehen, die wir bei der
nahme der Einladung nach London aufgeſtellt haben. Die
Ein=
on 35
dung ſelbſt hängt alſo auf jeden Fall in der Luft. Für die
Eng=
en. 144hder eine recht peinliche Sitution, feſtſtellen zu müſſen, daß ſie
feſtgefahren haben. Die Schuld dafür liegt nicht bei uns Sie
den geglaubt, an uns vorbeihandeln zu können und Frankreich
Willen tun zu müſſen, Frankreich trifft die Schuld, das unter
Hinweis auf Genf als Konferenzort die ganze Vorkonferenz
Erfolg ſabotiert hat.
Offen iſt noch die Frage, was aus der Abxüſtungskonferenz
eden ſoll, die ſich ſchon ein paar Mal vertagt hat und wohl noch
mal eine Pauſe einlegen will. Von Frankreich her wird
aller=
has gedrängt, ohne Deutſchland weiter zu verhandeln und die
Anferenz abzuſchließen. Aber die Verlegenheit auf der Gegenſeite
int doch recht groß. Wir glauben auch nicht recht daran, daß
inſich ohne uns zuſammenſetzt, um eine Konvention abzuſchließen,
zwar den Franzoſen gefällt, gegen die aber bei der Mehrzahl
M anderen Staaten erhebliche Bedenken beſtehen.
Heute Einladung nach Genſ.— Erneuke Ablehnung.
Wie wir erfahren, iſt der engliſche Geſchäftsträger Newton
Montag nachmittag wieder beim Reichsaußenminiſter geweſen.
ihm nochmals die Einladung zu der Mächtezuſammenkunft
Genf zu überbringen. Der Reichsaußenminiſter konnte ihm
nur die frühere Antwort wiederholen, daß Deutſchland aus
hekannten Gründen Genf als Ort der Konferenz ablehnen
Vollverſammlung des Völkerbundes
Abgeſchloſſen.
TU. Genf, 17. Oktober.
Die 13. ordentliche Vollverſammlung des Völkerbundes iſt
Montag mit einer Schlußrede des Präſidenten Politis
ab=
hoſſen worden. In der Schlußſitzung nahm die
Bundes=
ſarnmlung den Haushalt des Völkerbundes für 1932/33 mit
Millionen Goldfranken an, von denen 17 Millionen auf
Völkerbundsſekretariat, 8,3 Millionen auf das internatio=
Arbeitsamt und 2,6 Millionen auf den Internationalen
Naer Gerichtshof entfallen.
Ferner genehmigte die Bundesverſammlung den von dem
Iusſchuß ausgearbeiteten großen Plan über die Neuregelung
politiſchen Leitung des Völkerbundsſekretariats. Damit ſind
von Deutſchland geforderten Bedingungen für die
Zuſtim=
g der deutſchen Regierung zu der Wahl des Franzoſen
ol zum Generalſekretär des Völkerbundes erfüllt.
Auf maßgebender deutſcher Seite wird jetzt grundſätzlich der
Endpunkt vertreten, daß nunmehr eine planmäßige
Neube=
us in den leitenden Direktorenpoſten eintreten müſſe, über
Adſe Entſcheidung bei dem Völkerbundsrat liegt. Ueber die
Zen nung des neuen deutſchen
Untergeneralſekre=
liegt noch keine Entſcheidung vor, jedoch werden jetzt
mein der frühere Staatsſekretär Trendelenburg und
deutſche Geſandte in Athen, Eiſenlohr, ſür dieſen
er genannt.
Nenol von Rak zum Generalſekrelär erngnnk.
der Völkerbundsrat hat am Montag in geheimer Sitzung
mig den gegenwärtigen, ſtellvertretenden Generalſekretär
ol zum Generalſekretär des Völkerbundes
ſamnt. Die Wahl bedarf noch der Zuſtimmung der
Mehr=
der Bundesverſammlung und wird auf der Ende November
denden außerordentlichen Völkerbundsverſammlung er=
Das rumäniſche Kabinett zurückgetreken.
Miniſterpräſident Vajda, hat heute nachmittag dem König die
Bukdemiſſion des Kahinetts, die vom König angenommen
überreicht. Nach der Audienz erklärte Miniſterpräſident
a daß der König ihn bis zur Bildung der neuen Regierung
der Weiterführung der Geſchäft betraut habe. Der König hat
Ehlo die Beſprechungen zur Löſung der Kriſe begonnen und den
iffen Innenminiſter Mihalaka zur Audienz gerufen.
Die Hinkergründe zu Herrioks Spanienreiſe.
TU. London, 17. Oktober.
Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph”
macht auf die diplomatiſchen Hintergründe der Reiſe des
fran=
zöſiſchen Miniſterpräſidenten Herriot nach Spanien, die Ende
Oktober ſtattfindet, aufmerkſam. Herriots Abſicht ſei in erſter
Linie die Bildung einer neuen und wirklichen
Entente zwiſchen Frankreich und Spanien.
Hier=
bei habe er natürlich nicht nur den günſtigen Einfluß einer
ſolchen franzöſiſch=ſpaniſchen Entente auf die marokkaniſche
Frage, ſondern beſonders auch auf Frankreichs
Stel=
lung in Genf und die franzöſiſche Sicherheit im
Mittelmeer im Auge. Man könne damit rechnen, daß
Spanien in Kürze einer der hauptſächlichſten
Unterſtützer von Herriots Abrüſtungsplänen in
Genf ſein werde. In dieſem Zuſammenhang ſei es nicht
ohne Bedeutung, daß Frankreich angeblich Spanien als das
ge=
eignetſte Land für die Unterbringung der vorgeſchlagenen
inter=
nationalen Völkerbundsdepots von ſchweren Waffen
vorge=
ſchlagen habe. Denn in Spanien würde ein ſolches Depot in
jedem Falle außerhalb der Reichweite Deutſchlands liegen.
Das Ergebnis det franzöſiſchen Senglswahlen.
TU. Paris, 17. Oktober.
Die franzöſiſchen Senatswahlen haben entgegen den
Erwar=
tungen keine bedeutende Aenderung in der Zuſammenſetzung des
Hauſes gebracht. Es iſt lediglich eine unweſentliche
Ver=
ſchiebung nach Links feſtzuſtellen, die ſich in dem Verluſt
der Rechten von 7 Stimmen zugunſten der gemäßigten und der
Radikalſozialiſten ausdrückt. Die bisherige Regierungspartei
ge=
winnt 4 Sitze, während die Sozialiſten einen Sitz verlieren. 35
Senatoren wurden zum erſtenmal gewählt und 18 Senatoren, die
bereits dem Senat angehört haben und ihre Kandidatur erneut
aufgeſtellt hatten, wurden geſchlagen. Unter ihnen befinden ſich
jedoch keine beſonders markanten Perſönlichkeiten.
Hoover verkeidigk ſeine Polikik.
WTB. Cleveland, 17. Oktober.
In ſeiner Wahlrede hier führte Präſident Hoover u. a. aus,
die vorgeſchlagene Rüſtungsverminderung um ein Drittel und die
Verlegung des Nachdrucks auf den Begriff Verteidigungswaffen
würde nicht allein gewiſſe Befürchtungen beſeitigen, ſondern
wirk=
liche Zugeſtändniſſe würden den Vereinigten Staaten mehr als
200 Millionen Dollar jährlich erſparen und Europas Kaufkraft
wahrſcheinlich um eine Milliarde Dollar jährlich verſtärken. Die
kommende Weltwirſchaftskonferenz würde ſich mit den zahlreichen
Münzſyſtemen und anderen ökonomiſchen Fragen befaſſen, durch
die die Hinderniſſe zur Erholung verringert werden könnten. Bei
Begründung ſeiner Ablehnung der Streichung der Kriegsſchulden
erklärte Hoover, der Vorſchlag der demokratiſchen Kandidaten, die
Zolltarife herabzuſetzen, ſo daß die Schuldannuitäten aus den
Ge=
winnen gedeckt werden könnten, die Europa durch den vermehrten
Handel erzielen würde, ſei noch viel abgedroſchener als der
Vor=
ſchlag, die Kriegsſchulden aufzuheben. Weiter ſagte Hoover, keine
Maßnahme in der ganzen wirtſchaftlichen Welt ſei für den
Arbei=
ter und den Landwirt notwendiger als die Aufrechterhaltung des
Schutzzolltarifs. Wir ſind heute, ſo fuhr Hoover fort, der
rieſen=
hafteſte Markt der Welt und umgeben von Nationen, die danach
verlangen, zu dieſem Markt zugelaſſen zu werden. Der Redner
ſtellte in Abrede, daß die Vereinigten Staaten verantwortlich ſeien
für das Darniederliegen des Handels in der ganzen Welt. Er
ſagte, die demokratiſchen Führer ſeien ſich offenbar der Folgen
garnicht bewußt, die es haben mußte, daß im Kriege 40 Millionen
Jünglinge und Männer getötet oder arbeitsunfähig gemacht
wur=
den, daß die ſtehenden Heere von 2 auf 5 Millionen Mann
an=
wuchſen und daß die Gärung in Indien, die Revolutionen in
Rußland und China von größter Bedeutung ſeien. Die Demokraten
ließen ferner die Wirkung der ruſſiſchen Dumping=Waren
unbe=
achtet. Hoover ſchloß: Wenn es möglich wäre, die innere
Stabili=
tät der anderen Nationen zu ſtärken, würde ihnen das eine
Mil=
derung der Beſchränkung des Warenaustauſches geſtatten und es
ihnen ermöglichen, zu ſtabilen Währungen zurückzukehren. Er
er=
warte zuverſichtlich, daß die Weltmaßnahmen, die er vorgeſchlagen
habe, einer ſolchen Erholung förderlich ſein würden.
Umgruppierung im öſterreichiſchen Kabinekt.
CNB. Berlin, 17. Oktober.
Wie der Morgen aus gut unterrichteter Quelle erfahren haben
will, werde auf Grund eines Kompromiſſes zwiſchen den
Chriſt=
lich=Sozialen, dem Landbund und dem Heimatblock in allernächſter
Zeit Vizekanzler Winkler die Funktionen eines Innenminiſters
übernehmen. Gleichzeitig iſt auf Wunſch der Heimwehren Major
Fey zum Staatsſekretär im Bundeskanzleramt ernannt worden.
Auf Grund der Parteivereinbarung werde ſchließlich an
Stelle des Großdeutſchen Dr. Frank der Landbündler Ing.
Tauſchütz, zweiter Vizepräſident des Nationalrats als
öſterreichiſcher Geſandter in Bexlin
vorgeſchla=
gen werden.
Roke Armee.
Friedenspolikik und „Militariſierung der Pſyche‟.
Von unſerem nach der Sowjetunion entſandten
Sonderberichterſtatter.
* Moskau, im Oktober.
Parteileitung und Sowjetregierung haben niemals ein Hehl
daraus gemacht, daß ſie jede pazifiſtiſche Ideologie grundſätzlich
ablehnen. Obgleich die geſamte auswärtige Politik der
Sowjet=
regierung und auch die radikalen Abrüſtungsvorſchläge
Litwi=
nows in Genf dazu dienen ſollen, der Sowjetunion für ihre
Wirtſchaftspläne den Frieden für möglichſt lange Jahre hinaus
zu ſichern, gehören Aufrüſtung und militäriſche Ertüchtigung
des Volkes zu denjenigen Aufgaben, die die Sowjetregierung
im Rahmen ihrer Fünfjahrespläne als die wichtigſten bezeichnet
und deren große Bedeutung für die Zukunft des Landes den
Sowjetbürgern täglich in Wort und Schrift vorgeführt wird.
Der jetzige Kriegskommiſſar der Sowjetunion Woroſchilow hat
vor einigen Jahren das Wort von der „Militariſierung der
Pſyche” geprägt, die für eine erfolgreiche Wehrhaftmachung des
„ſozialiſtiſchen Vaterlandes” in Zeiten des Friedens und ſeine
Verteidigung im Falle eines Krieges unerläßlich notwendig ſei.
Dieſer pſychologiſche Prozeß hat in Rußland gerade in letzter Zeit
große Fortſchritte gemacht Kriegsſpiele, Gasſchutzübungen und
Luft=
abwehrmanöver für Kinder ſind unter tatkräftigſter Förderung
von ſeiten aller Partei= und Regierungsorgane an der
Tages=
ordnung, Schießübungen für Frauen — es gibt ſogar
Frauen=
bataillone in der Roten Armee —, militäriſche und
kriegs=
techniſche Zirkel und Kurſe in nahezu allen höheren Schulen
und Hochſchulen, Fabriken und Behörden, regelmäßige „
mili=
täriſche Sonnabende” der Betriebsbelegſchaften, Beſuch von
Rotarmiſten in Fabriken und von Arbeitern in Armeelagern und
vieles andere gehören zu dem außerordentlich umfangreichen
Programm der Sowjetregierung für die Militariſierung der
Bevölkerung. Immer wieder ſieht man in den ruſſiſchen Städten
in beſter ſoldatiſcher Ordnung marſchierende Trupps von
Ar=
beitern mit geſchultertem Gewehr, die ihren Ruhetag dazu
be=
nutzen müſſen, um eine militäriſche Uebung abzuhalten. Die
fortſchreitende „Militariſierung der Pſyche” die der
Kriegs=
kommiſſar forderte, macht ſich bereits ſeit langem ſogar auf
allen denjenigen Gebieten der Wirtſchaft und des öffentlichen
Lebens, die außerhalb des Militäriſchen liegen, ſchon in der
Ausdrucksweiſe bemerkbar. Ueberall ſpricht man von „Fronten”,
von „Durchbrüchen”, von „Sturmangriffen”, von „eroberten
ſtrategiſchen Poſitionen” von „Arbeiterbrigaden” uſw. uſw.
Mitteilungen der Sowjetpreſſe über wirtſchaftliche Vorgänge und
Entwicklungen leſen ſich daher zumeiſt wie Heeresberichte:
Dieſe pſychologiſche Einſtellung entſpringt dem unabläſſig
gepredigten Dogma der Parteileitung und der Sowjetregierung
von der ſchließlichen Unabwendbarkeit einer kriegeriſchen
Aus=
einanderſetzung zwiſchen dem „Staat der Arbeiter und Bauern”
und der „kapitaliſtiſchen Umwelt‟. Es mag in dieſem
Zuſam=
menhang dahingeſtellt bleiben, inwieweit die leitenden Kreiſe
der herrſchenden Partei und der Regierung ſich in jedem
ein=
zelnen Falle mit den nach außen hin immer außerordentlich
ſcharf formulierten Kriegsbefürchtungen innerlich identifizieren,
feſt ſteht jedenfalls, daß die entſprechende Propaganda den
Faktor „Krieg” zum eiſernen Beſtande jeder politiſchen
Er=
wägung des Mannes auf der Straße in Rußland gemacht hat.
Ein politiſches Axiom, an dem nicht gerüttelt werden kann, iſt
für jeden ruſſiſchen Arbeiter, daß die „Kapitaliſten und
Impera=
liſten” vierundzwanzig Stunden am Tage für den kommenden
Krieg gegen die Sowjetunion rüſten und daß daher die
Ent=
wicklung der nächſten Zeit einen Wettlauf zwiſchen der
militäri=
ſchen und wirtſchaftlichen Aufrüſtung Rußlands, d. h. der
Durchführung des zweiten Fünfjahresplanes, und den
ſowjet=
feindlichen Kriegsvorbereitungen der kapitaliſtiſchen Mächte
darſtellen werde. Es gelte infolgedeſſen für die Sowjetunion,
alle phyſiſchen und pſychiſchen Kräfte anzuſtrengen, um im
Augenblick des Kriegsausbruchs in jeder Beziehung voll
ge=
rüſtet darzuſtehen.
Der ausländiſche Beſucher iſt erklärlicherweiſe bei der
Be=
urteilung desjenigen Faktors, der für die Wehrhaftigkeit des
Sowjetſtaates entſcheidend iſt — der Roten Armee —, auf
zu=
fällige Beobachtungen und auf Schlußfolgerungen angewieſen,
die er aus ſeiner allgemeinen Kenntnis der Zuſammenhänge,
aus Geſprächen und Mitteilungen und ſchließlich aus
Andeu=
tungen der Sowjetpreſſe ziehen kann. Rein äußerlich fällt
über=
all in Rußland die ſtramme Haltung der roten Soldaten und
Offiziere auf, das zumeiſt ſehr gepflegte Aeußere dieſer Offiziere,
die in den Sommermonaten in ihren ſchmucken weißen Kitteln
wohltuend von der Kleidung der „Ziviliſten” abſtechen, das gute
Tuch der Uniformen, die wohlgenährten Geſichter der
Heeres=
angehörigen, unter denen man ſehr viele ſportlich durchtrainierte
Geſtalten ſieht. Ein in Rußland lebender Ausländer, der
beruf=
lich ſtändig mit den verſchiedenſten Sowjetſtellen zu tun hat,
ſagte mir, daß er ſich immer auf das ausgezeichnete und
reich=
liche Eſſen freue, wenn er von roten Offizieren in ihr Kaſino
eingeladen werde. Die Rote Armee wird auch tatſächlich, was
mir übrigens auch wolgadeutſche Rotarmiſten beſtätigten, die an
ſich keineswegs für alle Maßnahmen des Sowjetregimes
begei=
ſtert waren, nicht nur im Vergleich zur übrigen Bevölkerung,
ſondern auch nach weſteuropäiſchem Maßſtab vortrefflich
ver=
pflegt und verſorgt. Bei Roſtow a. Don fuhr unſer Zug in
langſamem Tempo an einem Sommerlager der Roten Armee
vorüber. Endloſe Reihen ſchneeweißer Zelte, ſchöne Sportplätze,
auf denen ſich die roten Soldaten in Turnkleidung
herum=
tummelten, und ebenfalls endloſe Reihen von Geſchützen,
Panzerwagen und Tanks. Durch eine Waldlichtung konnten wir
auch zahlreiche Kriegsflugzeuge auf einem Landungsplatz ſehen.
In den Städten ſieht man immer wieder marſchierende
Truppen=
abteilungen, die Soldaten ſingen mit der eingeborenen
Muſi=
kalität dieſes Volkes alte Soldatenlieder, die „auf neu”
zurecht=
gemacht worden ſind, neben ihnen laufen und marſchieren
genau wie in jedem anderen Lande Kinder und Jugendliche,
Männer und Frauen. Unter den Offizieren findet man ſehr
viele charakteriſtiſche und kluge Arbeiterköpfe. Erſt vor kurzem
hat die ruſſiſche Heeresleitung einen Befehl herausgegeben, der
von den Offizieren ein ſchneidiges Auftreten und ein
gepfleg=
tes Aeußere verlangte, damit dieſe den Mannſchaften mit gutem
Beiſpiel vorangehen.
Trotz aller materieller und kultureller Fürſorge — für die
Mannſchaften der Roten Armee wird auch in kultureller Be=
Seite 2 — Nr. 290
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 18. Oktober 1932
ziehung verhältnismäßig viel geleiſtet — unterliegt die Rote
Armee ſelbſtverſtändlich, genau wie alle anderen
Bevölkerungs=
ſchichten, den Einflüſſen der politiſchen Strömungen und
Gegen=
ſtrömungen im Lande. Dies gilt vor allem für die
Rückwir=
kungen der jeweiligen Bauernpolitik der Parteikeitung und der
Regierung. Die Rote Arme iſt noch immer ein Bauernheer.
Die Durchſetzung des Heeres mit rein proletariſchen Elementen,
d. h. mit Arbeitern und mit Söhnen von Arbeitern wird ſehr
eifrig betrieben, hat jedoch ihre natürliche Grenze in der
Zu=
ſammenſetzung der Bevölkerung und in dem wachſenden
Arbei=
termangel auf allen Gebieten der Sowjetwirtſchaft. Den
größ=
ten Erfolg hat dieſe Proletariſierung der Armee hinſichtlich des
Offizierskorps zu verzeichnen, der Prozentſatz alter
vorrevolutio=
närer Militärs iſt im Gegenſatz zu den erſten Jahren nach dem
Umſturz minimal. Die wichtigſten Kommandopoſten und
Stel=
lungen in der Heeresleitung ſind mit früheren Arbeitern
be=
ſetzt, die ſich im Bürgerkriege beſonders ausgezeichnet haben.
Der ſtellvertretende Kriegskommiſſar Tuchatſchewſki war
aller=
dings in der Zarenarmee Hauptmann, hat ſich jedoch ſofort nach
der erſten Revolution und ſomit noch vor dem bolſchewiſtiſchen
Umſturz der Kommuniſtiſchen Partei angeſchloſſen. Auch der
frühere Leiter der Heeresverwaltung Sergei Kamenew iſt ein
alter Zarenoberſt; Kamenew hat ſich indeſſen bereits im
Bürger=
kriege auf der Sowjetſeite ausgezeichnet und bekleidet auch jetzt
noch einen hohen Poſten.
Die Rückwirkung der Bauernpolitik und der bäuerlichen
Stimmungen auf das Heer iſt ſeit jeher das Sorgenkind der
Sowjetregierung. Die ruſſiſche Militärprefſe hat, noch zuletzt im
Sommer d. J., vielfach von „gefährlichen Einflüſſen” berichtet,
die auf die Soldaten durch Briefe ihrer bäuerlichen
Angehöri=
gen aus den Dörfern ausgeübt werden. „Der Bauer klopft an
die Kaſernentore”, ſo charakteriſierte das Zentralblatt der
Roten Armee, die „Kraſnaja Sweſda”, vor einiger Zeit die
Situation. Dieſen Einflüſſen ſucht der politiſche
Aufklärungs=
dienſt des Heeres dadurch zu begegnen, daß die ſogenannten
„Aufklärungsſtunden” der Populariſierung der Richtlinien der
Sowjetpolitik auf dem flachen Lande unter den Soldaten
ge=
widmet werden. Die Sowjetregierung hat ſelbſtverſtändlich auch
andere Machtmittel zur Hand um den politiſchen
Meinungs=
austauſch zwiſchen Heer und Dorf weitgehend zu unterbinden.
Auch über gewiſſe Schwächen der Heeresdiſziplin weiß die
ruſſiſche Militärpreſſe zu klagen, ebenfalls über die vielfach
ſchlechte Inſtandhaltung der Waffen, vor allem der ſchweren
Kampfwerkzeuge. Bei dieſen Klagen muß die Sowjetpreſſe oft
auf die propagandiſtiſche Wirkung abzielen, die Soldaten und
die Offiziere ſollen eben in noch höherem Maße als bisher
ſtrenge Diſziplin wahren und ihre militäriſchen und
kriegs=
techniſchen Kenntniſſe vervollkommnen, wobei in vielen Fällen
ungünſtige Einzelerſcheinungen zu dieſem Zweck verallgemeinert
werden mögen. Immerhin läßt ſich aus vielen Andeutungen der
Preſſe der Eindruck gewinnen, daß man in Moskauer leitenden
Kreiſen mit dem Stand der kriegstechniſchen Kenntniſſe im
Heer nicht in vollem Umfange zufrieden iſt.
In dieſen Tagen finden in der ganzen Swjetunion gerade
die Aushebungen des letzten Rekrutenjahrganges ſtatt. Die
Zeitungen ſind voll von Schilderungen über die Begeiſterung
der jungen Soldaten für ihr Handwerk, über den guten
geſund=
heitlichen Zuſtand der Rekruten, überall finden
Verbrüderungs=
feſte zwiſchen Rotarmiſten und Arbeitern ſtatt. Dies alles
hin=
dert jedoch die Führer der Sowjetpolitik und die Sowjetblätter
nicht, unabänderlich die Notwendigkeit einer folgerichtigen
Frie=
denspolitik zu betonen: der Sowjetſtaat brauche für die
Durch=
führung ſeiner wirtſchaftlichen Pläne Frieden, Frieden und
Frieden.
Vom Tage.
Bei einer überraſchenden Durchſuchung eines Lokals in
Char=
lottenburg durch die Kriminalpolizei wurde feſtgeſtellt, daß die
dort Anweſenden Mitglieder des verbotenen
Rotfrontkämpfer=
bundes waren. Weitere Hausſuchungen lieferten hierfür
umfaſſen=
des Beweismaterial.
Am Sonntag fand in Selb (Oberfranken) die Stadtratswahl
ſtatt. Bei 78 Prozent Beteiligung entfielen auf: Kommuniſten
1926 (Reichstagswahl 2009), SPD. 1242 (1639), Bürgerpartei 620
(keine Vergleichsziffer vorhanden),
Nationalſozialiſten 2474
(3192), Bayeriſche Volkspartei 295 (243) Stimmen.
In der Angelegenheit des Handgranatenanſchlags auf das
Kaufhaus Abraham iſt der Sturmbannführer Bethke aus Oſterode
(Oſtpreußen) in München verhaftet worden. Damit ſind jetz
insgeſamt 14 Nationalſozialiſten in dieſer Sache verhaftet worden.
Laut Mitteilung der kommuniſtiſchen „Neuen Zeitung” hielt
die Münchener Polizei in den Räumen der R. G.O. eine
Haus=
ſuchung ab. Geſucht wurden Sammelliſten, die für die ſtreikenden
Bauarbeiter im Umlauf waren. Vor einigen Tagen hatte auch
im Parteibüro der KPD. eine Hausſuchung ſtattgefunden, in der
nach Flugblättern geſucht wurde, die den Beſuch des
Reichskanz=
lers v. Papen betrafen. Des weiteren fand eine Hausſuchung in
den Räumen der Literaturſtelle der Partei ſtatt.
An der Univerſität und an der Techniſchen Hochſchule Wien
kam es Montag vormittag zu Schlägereien zwiſchen
nationalſozia=
liſtiſchen Studenten und politiſchen Gegnern. 23 Perſonen
wur=
den leicht verletzt. Beide Hochſchulen wurden geſchloſſen.
* Das Pergamon=Muſeum in Berlin.
Die Vereinigung der Freunde des
humani=
ſtiſchen Gymnaſiums eröffnete die Reihe ihrer
Winter=
veranſtaltungen mit einem Vortrag über das
Pergamon=
muſeum in Berlin und den großen Altar. In
ein=
leitenden Worten gedachte zunächſt der Vorſitzende,
Geheim=
rat Walbe, der Arbeit der Vereinigungen, die ſich über
ganz Deutſchland erſtrecken. Dieſe Arbeit, die es ſich zum Ziel
geſetzt hat, den Kontakt mit der Antike, der Quelle unſerer
Kul=
tur lebensfriſch zu erhalten und den Wert der humaniſtiſchen
Bildung immer wieder zu betonen, iſt nicht umſonſt geweſen.
Denn Jahr um Jahr wächſt der Andrang zu den humaniſtiſchen
Gymnaſien. In Heſſen iſt für 1932 an dieſen Anſtalten ein
An=
wachſen der Schülerzahl um 5,8 % zu verzeichnen. Für Bayern
lie=
gen die Verhältniſſe noch günſtiger, während Realgymnaſien und
beſonders Realanſtalten dagegen zurückbleiben. Im Hinblick auf
dieſe Erfolge und im Vertrauen auf die Opferfreudigkeit ihrer
Freunde und Anhänger will die hieſige Vereinigung auch in
dieſem Winter, wenn auch unter ſchwierigſten Verhältniſſen,
ihre Arbeit mutig wieder aufnehmen.
Hierauf ergriff Oberſtudiendirektor Dr. H.
Wer=
ner, Berlin, ein Darmſtädter Kind und ehemaliger Schüler
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, das Wort zu ſeinem Thema,
über das er in ſehr anſchaulicher und lebhafter Weiſe berichtete.
Das Pergamonmuſeum iſt der Niederſchlag der
gewal=
tigen Ausgrabungs= und Forſchertätigkeit, die unſere Berliner
Muſeen beſonders in Klein=Aſien geleiſtet haben. Milet,
Magneſia, Priene, vor allem Pergamon ſind die
Stätten, die das Muſeum ſpeiſten. In drei Sälen, dem
helle=
niſtiſchen, römiſchen und dem Altarraum ſind Kapitelle, Säulen,
Tempelfronten, Portiken aufgeſtellt, die dem Lernenden ſowohl
wie dem Kunſtfreund einen Einblick in das gewaltige
architek=
toniſche Schaffen der griechiſch=helleniſtiſchen und römiſchen
Antike vom vierten vorchriſtlichen bis ins zweite nachchriſtliche
Jahrhundert hinein gewähren. An Hand vorzüglicher
Licht=
bilder, die die Berliner Muſeen zur Verfügung geſtellt hatten,
führte der Vortragende durch dieſe Säle, vorbei an den
Säu=
len des einſt hochberühmten Tempels der Stadtgöttin Athene in
Priene, einer Stiftung Alexanders des Großen, vorbei an der
zierlichen Front des Zeustempelchens aus Magneſia, an der
Atheneſtatue, die einſt den Leſeſaal der pergameniſchen
Biblio=
thek ſchmückte, an der Säulenhalle des Trajansheiligtums in
Pergamon und an dem Markttor der reichen Handelsſtadt Milet,
das für uns ein unſchätzbares Beiſpiel ſpätrömiſcher
Faſſaden=
bildung bedeutet. Vor allem aber führte der Redner in den
Altarraum, in dem einzig der große Brandopferaltar von
Per=
gamon in ſeiner ganzen Frontausdehnung und Höhe und einem
Drittel ſeiner Tiefe aufgebaut iſt. Die Hauptteile ſeines großen
Neue Parolen im Wahlkampf.
Der Führer des Zenkrums ſprach.
UNB. Münſter, 17. Oktober.
Der Führer der Deutſchen Zentrumspartei, Prälat Kaas,
trat heute in einer längeren Wahlrede den Gerüchten über
Un=
ſtimmigkeiten innerhalb der Zentrumspartei entgegen und
er=
klärte, das Zentrum habe die Fehlerquellen des Parteiweſens
und gewiſſe Entartungserſcheinungen des Parlamentarismus
nie verkannt; aber es ſei ihm nie eingefallen, die
unentbehr=
liche Funktion der Geſinnungsparteien für ein normales
poli=
tiſches Leben zu verkennen. Nur ein arbeitsunfähiger Reichstag
ſchaffe die ſtaatsrechtliche Keimbaſis für ein diktatoriſches
Not=
reiht und für gewiſſe Verfaſſungsexperimente — andere ſagten
und vielleicht mit mehr Recht: Verfaſſungsbrüche, für die die
Entwürfe anſcheinend ſchon in den Schubladen lägen.
Das Zentrum habe dem Reichskanzler in den
ver=
gangenen Monaten ausdrücklich die Zuſicherung gegeben,
daß es ihn in ſeinen Bemühungen, mit den
National=
ozialiſten zu einer Verſtändigung zu kommen,
in keiner Weiſe ſtören würde. Seit wann aber ſeien ſolche
Verhandlungen, wenn der Reichskanzler ſie führe, „Wege zur
nationalen Konzentration, und wenn andere ſie führten, deren
Sachlichkeit nicht minder zweifelhaft ſei wie die ſeine, „politiſche
Kuliſſenſpiele‟
In den Verhandlungen mit den Nationalſozialiſten habe
das Zentrum zu verhindern geſucht, daß es im Reichstage von
vornherein zu einer Aufhebung der Notverordnungen kommen
ſollte. Eine offene, ſachlich und pſychologiſch richtig angeſetzte
Auseinanderſetzung mit dem Reichstage hätte die rein negativen
und deſtruktiven Elemente des Parlaments entlarvt und iſoliert,
hätte die ehrlich poſitiv gerichteten, wenn auch in der
Einzel=
kritik unbequemen Aufbaukräfte genutzt und geſammelt, hätte
die formale Abſtimmungsniederlage in einen ſachlichen Sieg
wandeln können, wenn auch nicht für dieſes Kabinett, ſo wie
es war, ſo doch für eine andere, über die Mängel und
Schwä=
chen des jetzigen Papen=Kabinetts hinausgewachſene Regierung,
die nach Auffaſſung des Zentrums hierdurch an innerer
Volks=
verbundenheit gewonnen hätte, ohne an Führerautorität und
Führerwillen etwas preiszugeben. Das Zentrum kämpfe nicht
für Perſonen oder gegen Perſonen um ihrer ſelbſt willen. Es
bejahe den richtig verſtandenen autoritären Staat, wende ſich
aber gegen den Mißbrauch, der mit dieſem Wort als
Deck=
adreſſe für Reaktion und Volksſtaatsverneinung getrieben
werde.
Prälat Kaas kritiſierte die außenpolitiſche Taktik
der Reichsregierung, der er vorwarf, weſentliche Ziele deutſchen
Rechtes und internationaler Gerechtigkeit mit agitatoriſchen
Rück=
ſichten zu verkoppeln. Das ſogenannte Vertrauensabkommen
von Lauſanne ſei das Gegenteil eines Erfolges. Es ſei ein
Zwangsmoratorium, ja Sperrfeuer für jede aktive, wenn auch
noch ſo friedliche deutſche Außenpolitik.
Die Regierung habe es verſäumt, bei dem Start ihres
Wirtſchaftsprogramms an die Sicherung der
Staats=
finanzen zu denken. Zwiſchen dem Syſtem Brüning und dem
neuen Syſtem beſtehe augenſcheinlich ein erheblicher Unterſchied
an Zahl und Tempo der Aktionen, aber auch an Qualität und
Reife der Leiſtungen.
Auch das Zentrum ſei für eine gründliche
Reichs=
reform, betrachte den Föderalismus aber nicht als Vokabel,
ſondern als Inhalt.
Nach Ausführungen über einige grundſätzliche Fragen über
die deutſche Wirtſchaftspolitik ſchloß Prälat Kaas ſeine Rede
mit den Worten: „Wenn heute drei, vier, fünf politiſche Führer
der verſchiedenen Lager den Mut hätten, ſich den aufrüttelnden
Ernſt der Stunde einzugeſtehen und aus der Erkenntnis des
Ernſtes zu dem Entſchluß vorſtoßen, ihre ganze Autorität und
den ganzen Einſatz ihres Führertums zu wagen, um ihre
Ge=
folgſchaft auf die Bildung einer deutſchen Not= und
Mehrheit=
gemeinſchaft zu verpflichten, dann wäre die Durchbruchsſchlacht
geſchlagen.
Der Weg des Zenkrums.
* Berlin, 17. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die Rede, die der Führer des Zentrums Prälat Kaas,
heute in Münſter gehalten hat, wurde ſeit einigen Tagen mit
großer Spannung erwartet, weil man angenommen hatte, daß
ſie Anhaltspunkte für die künftige Politik des Zentrums geben
würde. Sie hat dieſe Erwartung nicht ganz gehalten und iſt
in ihrem größeren Teil eine meiſt mehr ſcharfe, als ſachliche
Aus=
einanderſetzung mit dem Reichskanzler, aber ſie hält ſich doch
für die Zukunft alle Türen offen. Wenn Herr Kaas ſich für
den autoritären Staat einſetzt, wenn er über eine
Frieſes ſind in die drei Saalwände eingelaſſen, ſo daß der
Kampf der olympiſchen Götter gegen die Giganten — eine
ſymbolhafte Verherrlichung der ſiegreichen Kämpfe der Attaliden
gegen die Gallier — in dem ganzen Ungeſtüm ſeiner barocken
Empfindung und doch gebändigt durch ein allgemeines
Stil=
geſetz, dem die vielen, mitarbeitenden Künſtler ſich einheitlich
fügten, überſichtlich vor dem Auge des Beſchauers ſich vollzieht.
Dieſes Rieſenwerk der helleniſtiſchen Epoche iſt nur aus den
kulturellen Bedingungen ſeiner Umwelt heraus zu erklären und
zu verſtehen. So führte der Vortragende auch noch in dieſe
Umwelt, und zeigte an Plänen und Modellen die herrlich hoch
über der Ebene thronende Terraſſenſtadt Pergamon, die
glanz=
volle Reſidenz eines helleniſtiſchen Königsgeſchlechtes, die der
Deutſche Karl Humann wiederentdeckt und durch ſeine
Aus=
grabungen im Verein mit deutſchen Gelehrten wie
Alexan=
der Conze und Theodor Wiegandt, dem Schöpfer des
neuen Pergamonmuſeums, der heutigen Welt wiedergeſchenkt hat.
Ein zahlreich erſchienenes Publikum folgte mit großem
Rektoraksübergabe an der Berliner Univerſitäk.
Der ſcheidende Rektor, der Orientaliſt Prof. Dr. Lüders (links),
und der neue Rektor, der Strafrechtslehrer Profeſſor Dr. Eduard
Kohlrauſch, bei dem feierlichen Akt der Rektoratsübergabe in
der neuen Aula der Berliner Friedrich=Wilhelm=Univerſität.
Verfaſſungsreform mit ſich reden laſſen will, dann
damit für die Zukunft, nach den Wahlen wenigſtens, ein Brücke
ſchlag in Ausſicht geſtellt. Herr Kaas macht den poſitiven Vignngsſit
ſchlag, daß ſich vier oder fünf politiſche Führ
B:
aus den verſchiedenen Lagern zuſammenfind
und mit ihrer ganzen Autorität und dem voll
9t.
Einſatz ihres Führertums verſuchen ſollte
eine deutſche Not= und Mehrheitsgemeinſcha
zu bilden. Er geht damit noch einen Schritt weiter, als 190ſch
frühere Finanzminiſter Dietrich, der in Königsberg anger
üch=
hat, daß die verfaſſungstreuen Parteien ſich auf einen ve
nünftigen Entwurf zur Verfaſſungsrefor
einigen ſollten, um ihn dann im Wege des Volksbegehre
durchzudrücken. Das wäre eine Verſtändigung für einen Einz
fall, während Prälat Kaas offenbar mehr will und daro
ausgeht, einer autoritären Regierung eine Mehrheit im Reid
tag zur Verfügung zu ſtellen.
Wir glauben nicht, daß vor den Wahlen noch ernſthaft üb
dieſen Gedanken geſprochen werden kann. Für die Zeit naßsnoh
dem 7. November aber kann er von größter BAy
deutung werden. Es wäre zu wünſchen, daß die Parteiſter bene
aus den letzten Wochen doch etwas gelernt haben. Gelegenh
dazu wird ihnen nach den Wahlen gegeben werden, denn
wir hören, wird der Reichspräſident dann die Füſ de Neit
rer der Parteien noch einmal empfangen. Da
wird ſich insbeſondere zeigen, ob Herr Kaas bereit iſt, ſe
theoretiſchen Ueberlegungen in die Praxis umzuſetzen und
Dn ha
einen arbeitsfähigen und arbeitswilligen Reichstag zu ſorg
An Perſonenfragen irgendwelcher Art, darüber wird
wohl auch ſchon Herr von Papen klar geworden ſein, d
ein Erfolg zum Wohle des Reiches, wenn er überhaupt / und da
zwungen werden kann, nicht ſcheitern.
Hitler in Koburg.
Koburg, 17. Oktobe
Zu der NSDAP.=Kundgebung anläßlich der 10jährigen W
derkehr des Tages an dem Adolf Hitler von München aus ſeinhiun nich
erſten Marſch in die Provinz angetreten hat, waren aus alch
Teilen des Reiches Zehntauſende von Braunhemden erſchience
Am Sonntag traf Hitler aus Bernbeck mit dem Auto in Kobu
ein und wurde im Rathaus vom Gemeinderat begrüßt, wo ih
der Ehrenbürgerbrief überreicht wurde. In ſeiner Rede auf de
Sportplatz führte Hitler u. a. aus: Im Jahre 1922 habe die naf
nalſozialiſtiſche Bewegung zum erſten Male den Entſchluß gefal
aus der Großſtadt herauszutreten, nicht um Gewalt anzuwend
aber doch mit dem feſten Vorſatz, brachiale Widerſtände durch bn
chiale Gewalt zu brechen. Deutſchland gehöre nicht jenen, die nich
an Deutſchland glaubten, ſondern denen, die in Deutſchland aus Amtlick
ſähen. In dieſen vergangenen zehn Jahren habe die Bewegun der Rei
einen ungeheuren Sieg davongetragen. 540 000 SA.= und 60
SS.=Leute ſtänden ihm heute zur Seite. Das ſei eine gewali
Macht. Dazu kämen weit über eine Million Parteigenoſſen.
NSDAP., die größte politiſche Partei, habe das Recht, die Fihlusop
rung des Staates zu verlangen. Wie früher, ſo werde ihr ausüidigten
heute dieſes Recht verweigert. Man habe geglaubt, die Nationck tarlen
ſozialiſten durch das Angebot von Miniſterpoſten beugen zu köclich di
nen. Was die NSDAP. in Deutſchland erſtrebe, ſei die politiſchie gsop
Macht.
Polikiſcher Zuſammenſtoß in Leipzig.
eitig
In der Kirchſtraße kam es am Sonntag abend zwiſchen Gä
eines Arbeiterheimes und vorübergehenden Nationalſozialii/;
zu einem Zuſammenſtoß, bei dem auch geſchoſſen wurde. T
Nationalſozialiſten wurden ſchwer verletzt, einer iſt am Mon
geſtorben.
Grenzverlekzung polniſcher Beamken.
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BNC. Stuhm, 17. Oktobex endung
Zwiſchen Weißenberg und Montauerweide wurden am vorg
rigen Sonntag drei deutſche Arbeiter, die an der M hichsi
überſichtlichen Weichſelgrenze beim Schneiden von Weidenru/
die Grenze überſchritten hatten, vom polniſchen Weichſelufer
durch fünf polniſche Grenzbeamte beſchoſſelms,
Zwei Arbeiter konnten flüchten. Der dritte, Franz Schwie!d
wurde angeſchoſſen, von den polniſchen Grenzbeamten und Mu
zingelt und in einem Boot nach Polen verſchlep.nd
Eine heute früh vom Landrat des Kreiſes Stuhm und
Staatsanwaltſchaft an Ort und Stelle vorgenommene Beſiche 20
gung ergab, daß die polniſchen Grenzbeamten ſich des Angeſche
ſenen auf deutſchem Gebiet bemächtigt haben.
Intereſſe dem aufſchlußreichen und anſchaulichen Bericht un
ſchloß ſich mit lebhaftem Beifall dem Danke an, den Geheimd
Walbe am Schluß dem Vortragenden in herzlichen Wor
zum Ausdruck brachte.
M. Er)
„Menſchen am Schienenſtrang.”
Uraufführung von Wilhelm Krugs und Max Franks Schauſp
in 9 Bildern im Wiener Theater in der Joſefſtadt.
Die Wiener Reinhardtbühne im Joſefſtädtertheater wartt
mit einer originellen Novität auf. Sie brachte in geſchickter Al
machung das Eiſenbahnerſtück. Menſchen am Schienenſtrang”
aus, das von zwei Autoren, Wilhelm Krug und Max Frank.
Kompagnie verfaßt iſt. Die Verfaſſer ſcheinen in eiſenbahntch
niſchen Dingen gut bewandert, zumindeſt wirkt das zur Sckud00
geſtellte Milieu wahrheitsgetreu. Die kriminelle Handlung allon
dings war weniger überzeugend. Ein ehrgeiziger Lokomoticſe
führer begeht aus Erbitterung darüber, daß die neu eingeſte Uhn
Schnellzugsmaſchine nicht ſeiner, ſondern eines anderen Führzn
anvertraut wird, ein furchtbares Verbrechen, in dem er
ſchriftliche Dienſtvorſchrift unterſchlägt, die den Führer der neu
Lokomotive anweiſt, an einer beſtimmten Stelle wegen Reparc,
der Strecke in langſamer Fahrt ein Nebengleis zu nehmen.
W
nichtsahnende Führer fährt in vollem Tempo über die kriti
Stelle, was eine Zugkataſtrophe hervorruft. Der Verbrecher ho”
delt nicht nur aus gekränktem Ehrgeiz, ſondern ſteht zugleich duue
eine Liebesaffäre in Rivalität mit ſeinem Gegner, ein Umſta.;
der dazu beitragen ſoll, die Handlung ſpannender zu geſtalter
Pſychologie iſt nur etwas zu durchſichtig und auf allzu bill ?0ſ
Effekte angelegt. Nichtsdeſtoweniger vermochte das Stück zu
fallen, vor allem dank der Hauptdarſteller Hörbiger
Hübner. Es gab viele Hervorrufe.
Uraufführung im Bremer Schauſpielhaus.
Wilhelm Dankworth: „Kanzler in Not”.
Dankworths Spiel um Bismarcks Abdankung und ſeine Alte
tage in Friedrichsruh, die durch die brennende Sorge um
Zukunft des Reiches zu einer endloſen Kette quälender Befü 12
n geſch
tungen und Nöte wurden
iſt eine
Es liegt auf der Hand, daß ein ſolches Verfahren ſeine Vorz
nicht minder aber ſeine Nachteile hat, denn auf der Bühne iſt. je
geswegs immer das dem Leben entnommene auch das neues
ben formende Wort. Die Geſtalt des Kanzlers iſt in rühren?
Liebe und Hingabe herausgearbeitet, wird in ihrer prophetiſcke
Größe umriſſen, die um ſo ergreifender wirkt, als ſelbſt die M‟
ſchen, die ſeinem Fühlen am nächſten ſtehen, ihn nicht in ſei!!
für unſere
ganzen Tragik erfaſſen. Das Stück iſt in Verehrung Bismar”,
Tage geſchrieben. Die begeiſterte Aufnahme des Sit
zeigte, daß man in Deutſchland Sinn und Gefühl für verantw
tungsbewußte Pflichterfüllung nicht verloren hat. Wilhe‟,
Chmelnitzkys Regie und Gerhard Ritters fein gezeichneter KF
ler taten ihr gutes Teil zu dem ſtarken Erfolg.
drenstag, 18. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
tipziger Verfaſſungsprozeß beendekt.
Urkeilsverkündung kommende Woche.
Leipzig, 17. Oktober.
in Br
Nach zweitägiger Unterbrechung wurde heute das Verfaſ=
Den Vßu=5treitverfahren Preußen—Reich fortgeſetzt.
fiGleich nach Verhandlungsbeginn erhielt Miniſterialdirektor
Brecht (Preußen) das Wort zu ſeinem Schlußbericht.
215 Brecht führte u. a. aus: Das Ergebnis der Verhandlungen
Un,
nſcich ach in dem einen Satz zuſammenfaſſen, daß Artikel 48, Abſ. 1.
licchtverletzung Preußens) nicht anwendbar war, daß dagegen
ono Alus 2 (Störung der öffentlichen Ordnung) anwendbar war,
gen l micht ſo, wie er angewandt worden iſt.
ref,? Miniſterialdirektor Dr. Gottheiner (Reich) erklärte u.
Die Reichsregierung nimmt für ſich und für den Herrn
Sbegehr
Einlhspräſidenten in uneingeſchränktem Maße in Anſpruch, daß ſie
d darſkbe i den Maßnahmen vom 20. Juli von dem Willen habe
lei=
laſſen, dem Wohle des deutſchen Volkes zu dienen, Schaden
Nei
ihm abzuwenden, und zwar im Rahmen der
verfaſſungs=
ſigen Grenzen und mit verfaſſungsmäßigen Mitteln.
Mu U Profeſſor Heller (SPD.) erklärte: Wir behaupten, daß die
Fen ahmen der Reichsregierung ſich objektiv nicht rechtfertigen
ter
Iſſn aus dem Wortlaut und Sinn der Reichsverfaſſung. Prof.
Nr. 290 — Seite 3
10. Jahrestag der faſchiſtiſchen Erhebung.
zu ſor
wird
ſßung nicht vor Dienstag nächſter Woche verkündet werde. Er
ſe aber noch nicht ſagen, ob überhaupt eine Entſcheidung
er=
werde, oder ob die Verhandlung wieder eröffnet werden
Berlin, 17. Oktober.
Amtlich wird mitgeteilt:
Der Reichspräſident empfing am Montag vormittag den
ſiat
er benennt den nationalſozialiſtiſchen Miniſter Dr. Frick als
e gen für die Behauptung von Verhandlungen zwiſchen Papen
Ei AHitler. Eine ungeheuerliche Behauptung nennt er die An=
Uder Reichsvertreter, daß allein die Zugehörigkeit der preußi=
Miniſter zur SPD. ſchon eine Pflichtverletzung nach Art. 48,
1 darſtelle.
(Der bayeriſche Vertreter, Staatsrat von Jan,
den Einwand des Reiches zurück, daß Bayern an dieſer
in dah=itſache gar nicht beteiligt ſei. Er ſagt u. a., da das Reich
ſit habe, ſein Vorgehen richte ſich nach der Größe eines Lan=
und da es zunächſt gegen das größte Land vorgegangen ſei,
Ahe für Bayern höchſte Gefahr, daß es als zweitgrößtes Land
nächſt darankommen werde. (Heiterkeit.)
Der badiſche Vertreter, Miniſterialdirektor Fecht,
ſich im weſentlichen den Ausführungen ſeines
Vorred=
an.
Die mündlichen Verhandlungen im Verfaſſungsſtreit wurden
abend beendet. Präſident Bumke teilte mit, daß die Ent=
Verkreker der Kriegsbeſchädigken
bei Hindenburg.
ſtand des Reichsausſchuſſes der Kriegsbeſchädigten= und
itigshinterbliebenenfürſorge und eine Abordnung des Lan=
Ißerbandes Weſtfalen=Mitte im „Reichsverband Deutſcher
die Fühſgsopfer”, die ihm die Wünſche und Sorgen der
Kriegs=
ih unädigten und Kriegshinterbliebenen vortrugen, insbeſondere
Natuck ſt arken Verſchlechterungen darlegten, die
nuſhch die letzten Notverordnungen in der
politſch egsopferfürſorge eingetreten ſind. Der
Reichs=
ſident brachte ſeine wärmſte Teilnahme, für das Los der
ſigsopfer und ſeinen Willen zum Ausdruck, ſobald es die
hzielle Läge des Reiches irgendwie geſtattet, allmähliche
eitigung der Kürzungen eintreten zulaſſen.
Reichsärbeitsminiſter konnte alsbaldige
Mil=
ung einer Reihe von Härten in Ausſicht
die ſich bei der Durchführung der letzten Notverordnung
ngt haben und mitteilen, daß hierfür ein beſonderer
ds von 5 Millionen Mark bereitgeſtellt ſei,
ür die Zeit bis zum Schluß des Haushaltsjahres beſtimmt
ind im Benehmen mit den Vertretungen der Kriegsopfer
wendung finden ſoll.
Reichsinnenminiſter in der bayeriſchen Oſtmark.
Hof, 17. Oktober.
Im Sonntag abend traf Reichsinnenminiſter Freiherr von
zu ſeiner Reiſe in die bayeriſche Oſtmark in Hof ein.
München kamen der bayeriſche Innenminiſter Dr. Stützel
der Vertreter des Reichs, Freiherr von Lersner. Nachdem
Niniſter am Montag vormittag noch eine Beſprechung mit
Oberbürgermeiſter gehabt hatten, wurde die Reiſe um
Ihr mit zwei Kraftwagen angetreten. Sie ging über Markt=
den nach Selb und Marktredwitz,
ſterpräſident Dr. Held hinzukam.
wo zur Mittagszeit
Mufſolinis neue Marſchdirekkiven.
Rom, 17. Oktober.
Auf der von ſchätzungsweiſe 25 000 Perſonen dicht gefüllten
Piazza Venezia hielt geſtern Muſſolini eine Rede, in der er
daran erinnerte, daß genau vor 10 Jahren, am 16. Oktober 1922,
in einer von ihm ſelbſt einberufenen Verſammlung in
Mai=
land die Erhebung beſchloſſen wurde. In dieſer Verſammlung
ſei Einſtimmigkeit erzielt
worden über die ſofort
zu ergreifenden
Maßnah=
men, die in der
Ueber=
tragung der
Machtbefug=
niſſe auf ein
Viermän=
nerkollegium und in der
Bildung der Abteilungen
beſtand, die den Marſch
auf Rom antreten
ſoll=
ten. Ferner herrſchte
Einſtimmigkeit über
an=
dere Einzelheiten
hin=
ſichtlich der
Mobiliſie=
rung der Schwarzhemden
und der Machtbefugniſſe,
die dem
Viermännerkol=
legium eingeräumt
wer=
den ſollten. Sobald eine
Armee, fuhr der Duce
fort, ſich in Marſch ſetzt,
muß ihr Aufbruch unter
den beſtmöglichen
Bedin=
gen erfolgen, um ſo
we=
nig als möglich Unruhen
und Ungemach
hervorzu=
rufen. Die kürzlichen
po=
litiſchen Erfahrungen in
einigen Ländern
Euro=
pas zeigen uns, wie
un=
ſere Stärke damals wie
ſtets von Weisheit
be=
gleitet war. Die
Erhe=
bung verhält ſich zur
Revolution wie die
Tak=
tik zur Strategie.
Er=
hebung iſt nur ein
Au=
genblick der Revolution.
Die umfaſſende
Revolu=
tion mußte ſpäter
begin=
nen. Tatſächlich begann
ſie erſt im Januar 1923,
als die freiwillige Miliz
für die Sicherheit der
Nation und der
faſchiſti=
ſche Großrat geſchaffen
wurde.
Muſſolini führte dann
aus, daß unter allen
Er=
hebungen der neueren
Geſchichte die faſchiſtiſche In der Mitte: Porträt Be
Erhebung die blutigſte (28. Oktober 1922). — Daneben links: Muſſolini verläßt nach dem Friedensſchluß mit dem Kirchenſtaat den
geweſen ſei, wobei er
auf den Sturm auf die
Pariſer Baſtille im Jahre
1789 und auf die ruſſiſche Revolution hinwies. Die faſchiſtiſche
Revloution habe während dreier Jahre große Opfer an Blut
ge=
koſtet, und dies erkläre und rechtfertige die abſolut politiſche und
moraliſche Intranſigenz der Faſchiſten. Nun, da man in das
zweite Jahrzehnt des faſchiſtiſchen Regimes eintrete, ſeien neue
Marſchdirektiven erforderlich. Ich bin, ſo betonte Muſſolini, euer
Führer und bin wie ſtets bereit, jede Verantwortlichkeit auf mich
ſerer Lehre und unſerem Eide.
Alle diejenigen, welche die Kriſe durch
Wunder=
mittel beſeitigen zu können glauben, befinden ſich
auf einem Irrwege. Entweder iſt dies eine periodiſche
Kriſe im Syſtem, und dann wird ſie behoben werden, oder
es iſt eine Kriſe des Syſtems, und dann ſtehen wir vor dem
Uebergang aus einer Epoche der Ziviliſation in eine
an=
dere. Dort, wo man vom Privatkapitalismus
zum Staatskapitalismus übergegangen iſt,
iſt das allgemeine Elend einfach furchtbar.
Muſſolini ſprach dann über das Problem der Jugend kannt ſind. Es dürfte ſich höchſtwahrſcheinlich um den in Paris
und betonte hierzu, im zweiten Jahrzehnt des Faſchismus müſſe lebenden ehemaligen Separatiſtenführer Karl Mertens handeln.
den jungen Leuten Platz geſchaffen werden. Niemand ſei älter als
derjenige, der auf die Jugend eiferſüchtig ſei. Wir wünſchen, daß
die jungen Leute ſich an unſerer Treue entflammen und bereit
und entſchloſſen ſind, unſere Arbeit fortzuſetzen. Die Rede
Muſ=
ſolinis, der ſämtliche Mitglieder der Regierung, des faſchiſtiſchen
Parteidirektoriums des Großen Rates, Senatoren und
Abge=
ordnete mit dem Parlamentspräſidenten an der Spitze uſw.
bei=
wohnten, wurde vielfach von Beifall unterbrochen und zum Schluß
mit langanhaltendem, begeiſterten Beifall begrüßt.
Oben rechts: Muſſolini (X) beim ſiegreichen Einzug in Rom
Vatikan (1929). — Unten links und rechts: Der glänzende Volksredner.
Der ehemalige Separaliſt Karl Merkens
ködlich verunglückk?
EP. Paris, 17. Oktober.
Mehrere Deutſche ſind am Montag früh gegen 4 Uhr auf der
zu nehmen. Wir müſſen hart gegen uns ſelbſt ſein, treu zu un= Landſtraße von Fontainebleau nach Viry=Chätillon mit ihrem
Automobil verunglückt. Der in Asnieres bei Paris wohnende
Schriftſteller und Journaliſt Karl Mertens wurde getötet ſowie
eine in ſeiner Begleitung befindliche Frau Frieda Adam, der der
Kopf buchſtäblich abgeriſſen wurde. Unter den Schwerverletzten
be=
findet ſich ein gewiſſer Sezhes, der gleichfalls als deutſcher
Jour=
naliſt bezeichnet wird. —
Dazu iſt zu bemerken, daß alle dieſe Perſonen weder in Pariſer
deutſchen Journaliſtenkreiſen noch bei der deutſchen Botſchaft be=
* Senſalionen der Technik.
Eine „Atom=Waage‟.
Eine Waage, die Gewichte von 1 quadrillionſtel Gramm
iſt die neueſte Senſation der Technik. Wenn man ſich eine
e Vorſtellung von der „Schwere dieſes Gewichtes” machen
dann muß man daran denken, daß 1 Quadrillionſtel eine
mit mehr als 20 Nullen iſt. Auf die genaue Beſtimmung
es für den Laien nicht an. Das Gewicht iſt jedenfalls
hrimg, daß man es 100 Million mal vergrößern würde, wo
die unſichtbaren Bazillen die Größe von Elefanten
be=
ien würden, dann würde dieſer Atomkörper immer noch
ganz geringen Bruchteil eines Milligramms wiegen.
Wlwiegt man nun derartige „Maſſen‟? Die Waage für dieſe
iſt etwa nicht ſehr leicht, wie man vielleicht anzunehmen
50e2g1 iſt, denn ſie beſteht natürlich nicht aus ganz dünnen
Schen, auf denen die Vermehrung des Gewichtes um ein
ſillionſtel Gramm ſchon eine Laſt bedeutet, die durch das
EEhlagen des Züngleins an der Waage gemeſſen wird. Dieſe
Wle iſt im Gegenteil von ungeheurem Gewicht, denn ſie
wa nach Mitteilungen einer wiſſenſchaftlichen Zeitſchrift nicht
wieſer als 2000 Kg. Sie beſteht nämlich hauptſächlich aus
egShltigen Elektromagueten, die ein mächtiges elektriſches
Kraft=
ſtzeugen. Mit Hilfe dieſes Kraftfeldes werden nämlich die
AEhe gewogen. Man leitet dadurch einen Strom negativ
gecllener Atomteilchen, die in dem Magnetfelde aufſteigen. Sie
weein abgelenkt und fallen dann im Bogen auf eine photo=
WEeiſche Platte. Das Wiegen dieſer Atomteilchen geht nun
folchdermaßen vor ſich: Die ſchwereren Atomteilchen oder die
ſchiheren Jonen ſteigen höher als die leichteren und werden
ſtäA abgelenkt. Sie fallen alſo auch weiter. Der Ort, wo ſie
Richegrfallen, iſt aufs genaueſte feſtzuſtellen, denn dort entſteht
arlfer ſehr empfindlichen photographiſchen Platte ein ſchwarzer
PAt. Wenn nun zahlreiche ſchwerere und leichtere Jonen auf
dies Platte auftreffen, dann fallen ſie entweder weiter oder
Röcht. Die verſchiedenen ſchwarzen Punkte geſtatten nun die
* Drrung des Auftreffens der Jone zu meſſen. Aus der
gegen=
leiſen Entfernung der Punkte kann man dann genau die
2Sete der Jonen und ſomit das Gewicht der Atome errechnen.
Sie Reinigung des Ofens durch den Staubſauger.
(Unverbrennbare Papier=Filter.)
fia deutſches Reichspatent ermöglicht den Hausfrauen eine
de Erleichterung, die gerade jetzt beim Beginn der Heiz=
Beeſe angenehm empfunden werden wird. Die Reinigung der
OAch
von der Aſche iſt täglich eine ſehr unangenehme und
ſchis
ge Arbeit. Die Staubſauger konnten bisher nicht dazu
pecwoet werden, da die bisher üblichen Filter dafür nicht
geeignet waren. Nun ſtellt ein Erfinder nach einem Verfahren,
für das ihm das deutſche Reichspatent verliehen wurde, ein
unverbrennliches Papier=Filter aus einem imprägnierten
Papier=
ſtoff her, das die Verwendung des Staubſaugers für die Zwecke
der Ofenreinigung ermöglicht. Das Papierfilter iſt mit ſehr
geringen Koſten herzuſtellen und kann darum jedesmal nach der
Benutzung fortgeworfen werden. Falls ſich dieſe Erfindung
be=
währt, werden die Hausfrauen in Zukunft einer ſehr
unan=
genehmen Arbeit überhoben ſein, denn mit Hilfe des
Staub=
ſaugers wird jetzt die Aſche ſchnell und bequem aus dem Ofen
entfernt werden können. Da ein ſauberer Herd die
Vorbedin=
gung einer guten Heizung iſt, ſo bringt dieſe Erfindung
ſicher=
lich manche Erſparnis bei der Heizung mit ſich.
Röntgen=Papier.
Einer Dresdener Aktiengeſellſchaft iſt es gelungen, ein
Papier herzuſtellen, auf dem Röntgenaufnahmen gemacht werden
können. Dadurch werden die Koſten für Röntgenphotographien
ganz erheblich herabgemindert, denn ſie betragen ungefähr den
5. Teil der bisherigen Arbeiten. Röntgenaufnahmen ſind in
vielen Krankheitsfällen heute eine unerläßliche Maßnahme für
eine ſichere Diagnoſtik, wie z. B. bei Lungenkrankheiten, Krebs
uſw. Es iſt darum im Intereſſe der leidenden Menſchheit zu
begrüßen, daß durch dieſe bevorſtehende erhebliche Verbilligung
der Röntgenphotographien auch unbemittelte Kranke in der
Lage ſein werden, Röntgenaufnahmen machen zu laſſen. Es
kommt dazu, daß das Röntgenpapier nicht ein Durchſichtsbild,
ſondern ein Aufſichtsbild liefert.
Kurt Mair: „Die Hochſtraßen der Alpen”. Verlag von R. C.
Schmidt & Co., Berlin. Band 1: „Die Hochſtraßen Oeſterreichs
RM. Band II: „Die Hochſtraßen der
und Italiens”, 11
Schweiz und Frankreichs”, 9.— RM.
Dieſes Buch ſoll ſowohl den Kraftfahrern, als auch den
Reiſen=
den, die die zahlreichen Autobuſſe benutzen, dazu dienen, ſich ihre
Fahrten durch die Alpen zuſammenzuſtellen. Es kommt ihm daher
nicht darauf an, jedes Gaſthaus und jede Tankſtelle zu verzeichnen,
ſondern es wurde eine vergleichende Beſchreibung der
landſchaft=
lichen Eigenart der verſchiedenen Strecken und Gegenden
vor=
genommen, die jedem ermöglicht, ſich das Schönſte nach ſeinem
Geſchmack herauszuſuchen. Man iſt ja nicht an die Hauptſtraßen
gebunden; oft führt eine wenig befahrene, landſchaftlich viel
reiz=
vollere Strecke auch zum Ziel. Ob die Strecke leicht oder ſchwer zu
befahren, ob die Straßen ſchmal oder breit, über Kurven,
Stei=
gung und Gefälle, über die Entfernungen gibt das Buch natürlich
genaue Auskunft. Eine Unmaſſe guter anſchaulicher Bilder
vermit=
telt eine Vorſtellung von der Gegend und macht den Führer als
Erinnerungswerk gleich wertvoll. Zahlreiche Streckenkarten
orien=
tieren über die geographiſchen Zuſammenhänge. Vorausgeſchickt
werden einige Angaben techniſcher und fahrtechniſcher Natur, die
beſonders für die Fahrer aus der Ebene recht wertvoll ſein
wer=
den. Wer heute die Alpen im Kraftwagen beſuchen will, ſollte ſich
D. W.
dieſen Führer zu Rate zieben.
Kleines Haus. — Montag, den 17. Oktober 1932.
Klavier=Abend Guſtav Beck.
Auch in dieſem Jahr hatte ſich Guſtav Beck ein ſehr
inter=
eſſantes und wertvolles Programm zuſammengeſtellt, deſſen
Be=
wältigung an Technik, Künſtlerſchaft, Ausdauer und Gedächtnis
höchſte Anforderungen ſtellt. Ein unermüdliches Streben und
außergewöhnlicher Fleiß geben ihm die Möglichkeit, immer
wie=
der mit neu ſtudierten Werken aufzutreten, bald als Soliſt, bald
mit Orcheſter, bald als vorzüglicher Kammermuſikſpieler. Heute
begann er mit klaſſiſcher Muſik. Hier fanden wir ſeine Leiſtung
ungleich. Die große Partita in C=Moll von Joh. Seb. Bach wurde
am beſten getroffen in der pathetiſchen Einleitung, dem lieblichen
Andante und dem kapriziöſen Allegro. Auch die Sarabande ſtand
auf gleicher Höhe, während beſonders in der Co=ante eine
ge=
wiſſe Nervoſität die abſolute Herrſchaft über Rhythmus und
Klar=
heit beeinträchtigte. Auch in der D=Dur=Sonate Nr. 4 von Haydn
und der G=Dur=Sonate Opus 31, 1 von Beethoven waren die
langſamen Sätze am tiefſten erſchöpft, während bei den Eckſätzen
der Vortrag weniger plaſtiſch erſchien, an manchen Stellen die
Tempi überhaſtet wurden und auch die Schönheit des Anſchlags,
wie ſie Beck ſonſt zur Verfügung ſteht, nicht völlig ausgenutzt
wurde.
Im zweiten Teil zeigte ſich dann der Künſtler von ſeiner
beſten Seite als Künder moderner Klaviermuſik. Hier fühlte
man, wie ſehr er in den Stil der verſchiedenſten Meiſter ſich
ein=
zuleben verſteht, hier kam die Plaſtik ſeines Vortrags, die Gabe,
aus jedem Werk das Weſentliche hervorzuheben und ſeine
glän=
zende, für moderne Muſik ganz beſonders geeignete Technik
her=
vorragend zur Geltung, hier war Beck auf einem Gebiet, das er
mit ſtarker Einfühlungsgabe und ungewöhnlichem Temperament
beherrſcht. Er bot zuerſt 5 gegenſatzreiche und ſcharf charakteriſierte
Präludien aus Opus 33 von Walter Braunfels, dann mit
pracht=
vollem Anſchlag und im Schlußſatz in ungehemmter Wildheit die
zweiſätzige D=Dur=Sonate, Opus 30, von Skrjabin. Dann
hul=
digte er dem muſikaliſchen Impreſſionismus mit dem Vortrag der
dreiſätzigen virtuoſen Suite aus dem Jahre 1901 von Debuſſy,
ſpäter deſſen Klangſtück L,isle joyeuſe und die Debuſſy ſehr nahe
ſtehende Ondine von Maurice Ravel. Es war intereſſant, zu
be=
obachten, wie bei dieſen Werken jede Nervoſität oder Hemmung
geſchwunden war, und wie Beck hier als achtunggebietender
Künſtler nachſchuf und diejenigen ſeiner Hörer feſſelte, denen die
moderne Muſik zugänglich war. Man hätte dem Künſtler einen
beſſeren Beſuch ſeines Konzertes gewünſcht. Der künſtleriſche
Er=
folg wie der Beifall waren ſehr ſtark, ſo daß ſelbſt nach einem
ſo umfangreichen Programm noch Zugaben verlangt wurden, F.N.
Seite 4 — Nr. 290
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 18. Oktober 1931
OM
OM
Statt jeder beſonderer Anzeige.
Heute früh 6½ Uhr wurde mein innigſigeliebter
Mann, unſer lieber guter Vater, Großvater
und Bruder
Seng Phnpy eenn
von ſeinem ſchweren Leiden erlöſi.
Eliſe Geiſt, geb. Geiſt
Kathinka Brenner, geb. Geiſt
Lisbeth Naedler, geb. Geiſt
Dipl.=Zng. PaulBrenneru. Sohn Reinhard
Dipl.=Jng. Hans Raedler u. Sohn Gerhard
Lonis Geiſt.
Darmſtadt, den 17. Okt., Nürnberg, Schwerin.
Rhönring 62, I.
114472
Die Beerdigung ſindet in aller Stille ſtatt.
Wir bitten herzlich von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe Schweſier, Schwägerin und
Tante
drau Harie Tappewe.
geb. Reichhard
durch einen ſanften Tod von ihren Leiden
zu erlöſen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Nierſiein, Darmſiadt, Fauerbach.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
19. Oktober 1932, vormittags 11 Uhr, auf
dem alten Friedhof. Nieder=Ramſtädterſtraße,
ſtatt.
114475
Todes=Anzeige.
Zeute verſchied plötzlich mein lieber Mann und guter
Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Louis Weber
im Alters von 79 Jahren.
Die tranernden Hinterbliebenen:
Eliſe Weber, geb. Roth
Hans Weber u. Familie.
Darmſtadt und Groß=Gerau, den 16. Oktober 1932.
Mühlſtraße 50
(14486
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 19. Okober
nachmittags 2½ Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Am 17. Oktober verſchied nach langem, ſchweren Leiden
meine geliebte Mutter, unſere gute Schweſter,
Schwä=
gerin und Tante
Frau Lina Grünebaum
geb. Rothenſies
im 58, Lebensjahre.
Die irauernden Hinterbliebenen.
Zwingenberg a. d. Bergſtr., New=York, Saarbrüchen.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 19. Oktober,
Uhr, vom Trauerhaus ab ſtatt.
Man bittet von Blumenſpenden abzuſehen. (*
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Darmſtadt.
Am 15. d8. Mis. verſchied unſer
Kamerad und langjähriges treues
Mitglied
Herr
Karl von Hagen
Oberſtleutnant a. D.
Ritter des Ordens pour le merite
Die EEinäſcherung findet ſtatt an
Dienstag, den 18. d. Mis.,
vor=
mittags 11 Uhr, auf dem Wald
friedhof. Wir bitten um zahlreiche
(14488
Beteiligung.
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Die Beerdigung findet in der
Stille ſtatt. Wir werden unſerem
treuen Kameraden allezeit ein
ehrendes und dankbares Andenken
bewahren.
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Oankſagung.
Für die aufrichtige Anteilnahme
während der Krankheit und beim
Ableben unſeres teuren Entſchlafenen
unſeren tiefgefühlten Dank, insbe
ſondere Herrn Kirchenrat. D. Waitz,
der mit ſo troſtreichen Worten die
Abſchiedsſtunde weihte. Der gleiche
herzliche Dank dem
Fahrbeamten=
verein Darmſtadt, Krſt.,
demRangier=
perſonal des Bfs. Darmſtadt=Haupt,
dem Verband deutſcher Eiſenbahner
für die Kranzniederlegungen am
Grabe ſowie für die ſonſtigen,
zahl=
reichen Kranzſpenden.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eva Göttmann
geb. Koch.
(*
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe
herzlicher Teilnahme bei den
Heimgange unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen danken herzlichſt
Charlotte Hofſommer
Aug. Hofſommer.
Darmſiadt, den 17. Okt. 1932.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 230 — Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1932.
Opfertag des Evangeliſchen Bundes
unter dem Protektorat J. K. H. der Großherzogin.
Der Vorverkauf der numerierten Plätze zu 2 — RM.
—t bei Chriſtian Arnold, am Weißen Turm, begonnen. Plätze zu
RM. und 50 Pfg. können bis zum Mittwoch durch die
Pfarr=
innter, dann ebenfalls bei Arnold bezogen werden.
Für die Verloſung ſind weitere wertvolle Gaben
ein=
esgangen. Die Firma Miele hat eine Wringmaſchine geſchenkt.
je Heag fünf Bügeleiſen, ein elektriſches Waffeleiſen, einen
9 rotröſter u a. m. Ferner wurden vier Freikarten für eine
ganz=
trgige Heagfahrt geſtiftet.
Das Programm ſieht drei Teile vor, was auf Anfragen
nochmals bekannt gegeben ſei, nämlich: 1. künſtleriſch=religiöſe
ierſtunde im großen Saal; 2. Verkauf von Speiſen und
Ge=
träinken uſw., ſowie Verloſung während mehrerer Stunden;
Aufführung des Märchenſpiels „Schulze Hoppe”, im großen
al. Der Beginn der Veranſtaltung iſt auf 4 Uhr feſtgeſetzt,
nächt, wie erſt beſtimmt, auf 5 Uhr.
Jahresfeſt der Stadkemiſſion.
Wie alljährlich, feierte die hieſige Evangeliſche Stadtmiſſion
am letzten Sonntag ihr Jahresfeſt. Der Feſtgottesdienſt wurde
der Stadtkirche abgehalten und erfreute ſich eines ſehr guten
Beſuches. Der Feſtredner, Herr Paſtor Simſa aus Bad=
Nau=
häm, der über eine reiche Erfahrung in der Stadtmiſſionsarbeit
berfügt und ſelber viele Jahre lang Stadtmiſſionsleiter war,
eete zu der Feſtgemeinde über die Wichtigkeit des
Evangeliums=
enſtes mit ſeiner einzigartigen Frucht, mit ſeinem ewigen
Hin=
grund und von dem einzigen Weg, auf dem die
Stadtmiſſons=
ſtrbeit geſchehen muß. Der Poſaunenchor der Stadtmiſſion, wie
uch der Gemiſchte Chor des Evangeliſchen Vereinshauſes ver=
1500 chönten mit ihren Darbietungen die geſegnete Feierſtunde.
Für den Nachmittag hatte die Stadtmiſſion zu einer
Feſt=
ier in den großen Stadtmiſſionsſaal eingeladen. Schon vor
ginn der Feier war der Saal überfüllt. Der große Kreis der
Mätglieder und Freunde der Stadtmiſſion hatte ſich an dieſem
age zahlreich verſammelt und lauſchte dem Vortrag des
Feſtred=
ers über das Thema „Paulus als Stadtmiſſionar‟. Der Redner
eigte an dem miſſionsgeſchichtlichen Beiſp el des Apoſtels Paulus.
lche Bedeutung die Großſtädte für das Evangelium gewinnen.
yenn heilserfüllte Perſönlichkeiten darin ihre miſſionariſche
Tä=
gkeit entfalten. Seine Forderung gipfelte in dem Satz: Jeder
hriſt ein Stadtmiſſionar! — Auch am Nachmittag erfreuten die
ztadtmiſſionschöre die große Zahl der Zuhörer mit ihren
muſika=
iſchen Darbietungen. Die Nachfeier war mit einer
Mitglieder=
ufnahme verbunden, bei der eine Anzahl bisheriger Freunde der
ſtadtmiſſionsarbeit in den Mitgliederkreis aufgenommen wur=
Eine Abendmahlsfeier, geleitet von Herrn Paſtor Simſa,
eſchloß dieſen geſegneten Tag, der bei allen Teilnehmern tiefe
ſindrücke hinterlaſſen haben wird.
Es iſt beſonders erfreulich, daß das Jahresfeſt noch eine
Fort=
tzung findet in der Bibelwoche, die von heute bis einſchließ=
Freitag, den 21., an jedem Abend um 8.30 Uhr, in der
Stadt=
ißion abgehalten wird. Dieſe bibliſchen Vorträge ſind frei für
dermann und wird herzlich dazu eingeladen
Schlußverſamm=
ung am Sonntag, den 23. Oktober, abends 8 Uhr, mit Herrn
farrer Köhler=Darmſtadt als Redner.
— Ruheſtandsverſetzung. Auf Grund des Geſetzes über die
liersgrenze der Staatsbeamten tritt am 1. November 1932 der
urnoberlehrer Johann Peter Luley, am Realgymnaſium zu
armſtadt, in den Ruheſtand.
— Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen. Erledigt
eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der
Volks=
zule in Climbach, Kreis Gießen. Dienſtwohnung iſt frei.
Wahlen zur Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer,
armſtadt—Auf Grund des Heſſiſchen Geſetzes, die Induſtrie= und
andelskammern betreffend, vom 25. Juni 1925, haben in dem
ahlbezixk Darmſtadt Ergänzungswahlen für die
Erwerbs=
uopen Induſtrie und Großhandel, ſowie eine Erſatzwahl für die
ewerbsgruppe Induſtrie ſtattzufinden. Die Liſten der
Wahl=
ſrechtigten liegen von Mittwoch, den 19. Oktober, bis
ſſamstag, den 29. Oktober, zur Einſicht auf dem Büro
* Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer, Darmſtadt,
Wilhel=
nenſtr. 32, während der Zeit von vormittags 8 bis 1 Uhr und
ſchmittags von 3 bis 5 Uhr offen. Einwendungen gegen den
thalt der Liſten können lediglich innerhalb der obengenannten
hntägigen Friſt bei der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handels=
mner. Darmſtadt, ſchriftlich vorgebracht werden.
— Dr.=Greiner=Ausſtellung. Die am Sonntag eröffnete
Greiner=Ausſtellung im Gewerbemuſeum. Neckarſtraße 3. zeigt
ſon ein recht lebhaftes Intereſſe beim hieſigen Publikum. Es ſoll
luie beſonders darauf hingewieſen werden, daß die Greiner=
Aus=
illung wochentags von 11 bis 1 Uhr vormittags und 2 bis
Uhr nachmittags. Sonntags vormittags von 10 bis 1 Uhr und
ichmittags von 2 bis 4 Uhr, bei freiem Eintritt, geöffnet iſt.
D.B. G.=Ausſtellung im Gewerbe=Muſeum. Einzelne
Gegen=
inde der Geſchenke ſind bis heute noch nicht abgeholt. Wir ſetzen
ermnit eine letztmalige Friſt zur Abholung bis zum 22. Oktober
W2 andernfalls ſie als verfallen gelten.
— Volkshochſchule. Am Freitag, den 21 Oktober „findet im
rrſaal der Viktoriaſchule, Hochſtraße, ein öffentlicher
Verbeabend für Gymnaſtik ſtatt. Dipl.=Lehrerin Wilma
Amann wird eine Uebungsſtunde abhalten, an der ſich jedermann
terligen kann. Die erſte halbe Stunde iſt für Anfänger, die
ſeite halbe Stunde für Fortgeſchrittene vorgeſehen. Beginn:
AUhr.
Die Jugendbünde der Johannes=Gemeinde veranſtalten am
mtag, den 23. Oktober, im Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26.
en Gemeindeabend, an dem u. a. das Spiel Pechvogel und
Eskind” aufgeführt wird. Nachmittags findet eine Aufführung
Kinder ſtatt.
— Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein. Die
Mit=
ieder werden auf die am Dienstag, den 18. Oktober, abends
0 Uhr im Vereinshaus „Feierabend”, Stiftsſtr. 51.
ſtattfin=
ſitde Mitgliederverſammlung aufmerkſam gemacht. Gäſte ſind
UEommen.
Von der Darmſtädter Ski= und Wanderhütte im
Schwarz=
u werden die erſten Schneeflocken, Rauhreif und Sonne
ge=
let. Der langjährige Jugendwart des Skiklubs Darmſtadt und
Oktober zur
Schwimmklubs „Jung=Deutſchland” hat am
eude vieler Darmſtädter die Verwaltung des Hauſes übernom=
Möge er in dem ſchönen Spätherbſt noch viel Beſuch aus
Seimat bekommen. Das wünſchen ihm ſeine Freunde.
Hefſiſches Landestheater.
Miſte Hf
Zustag,
Anf. 20 Ende geg. 22½ Uhr. 4 4 u. D. Volksb. M.
18. Oktober 3. 1. Male wiederh. Eugen Hnegin. Pr. 0.30—5.50
Awoch
Anf. 20, Ende nach 22 30 Uhr. Darmſt. Volkb. G
Pr. 0.50—4,50 Mk.
19. Oktober Das Konzert.
dnerstag,
Anf. 20, Ende gegen 22.30 Uhr. E.5.
Pr. 0.70—5.50 Mk.
20. Oktober Eugen Onegin.
Meite He
Anf. 20, Ende geg 22.30 Uhr Darmſt. Volksb. W.
Mtbroch,
19. Oktober DerBarbier von Sebilla. Pr. 0.80—4.50 Mk.
Merstag, den 20. Ott. In Baden Baden: Der Barbier von Sevilla,
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet die erſte
Bderholung von Tſchaikowskys Oper „Eugen Onegin”.
Bearbeitung und muſikaliſchen Leitung von Karl Maria
Aoer ſtatt. Die Inſzenierung beſorgt Rabenalt—Reinking. Die
ioma ſingt Charlotte Krauß, in den übrigen Hauptrollen:
Bertholdt, Siegfried Urias. Joachim Sattler, Anna Jacobs,
NHa Liebel und Kurt Theo Ritzhaupt.
„Wilhelm Tell” im Großen Haus. Sonntag, den 23. Okto=
18.30 Uhr, wird als erſte Klaſſiker=Neuinſzenierung dieſer
seit Friedrich v. Schillers Schauſpiel „Wilhelm
Tell=
üwdiert von Guſtav Hartung, gegeben. Den Tell ſpielt Erwin
ſe— den Geßler Ernſt Ginsberg, den Stauffacher Joſef Keim.
Reichszuſchüſſe für Althaus=Inſtandſetzungen
20 Prozent der Inſtandſehungskoſten für Herrichkungsarbeiten am Alkwohnhausbeſih.
Dieſer Tage fand zwiſchen Vertretern des
Ortsgewerbe=
vereins und des Darmſtädter Hausbeſitzervereins
eine Ausſprache über die Gewährung der Reichszuſchüſſe für
grö=
ßere Inſtandſetzungen am Altwohnhausbeſitz ſtatt. Solche Zuſchüſſe
werden in Höhe von 20 Prozent der Inſtandſetzungskoſten in den
Fällen gewährt, in denen größere Inſtandſetzungen mit Ausahme
von ſogenannten Schönheitsreparaturen mit wenigſtens 250 RM.
Koſtenaufwand vorgenommen werden. Die einzelnen
Handwerks=
meiſter und die Hausbeſitzer werden durch ihre Fachpreſſe, das
„Heſſiſche Handwerk und Gewerbe” und die „Neue
Heſſiſche Haus= und Grundbeſitzer=Zeitung” über
alle Einzelheiten des Verfahrens unterrichtet. In eingehender
Ausſprache wurden Einzelfragen beſprochen, Wünſche und
Be=
ſchwerden vorgetragen. Es wurde mit Befriedigung feſtgeſtellt, daß
von der gewährten Vergünſtigung reger Gebrauch gemacht wird
und man erwartet davon eine lebhaftere Auftragserteilung an das
Darmſtädter Handwerk und Gewerbe. Dem Handwerk wurde
emp=
fohlen, genau detaillierte Koſtenanſchläge einzureichen um
Rück=
fragen und Verzögerungen zu vermeiden, auch ſoll der Handwerker
ſtets die Beſcheinigung der Handwerkskammer über ſeine
Eintra=
gung in die Handwerkerrolle beifügen. Beklagt wurde der
um=
ſtändliche Formalismus und die behördliche Engherzigkeit bei der
Behandlung der Anträge, die im Gegenſatz ſtänden zu der von der
Reichsregierung empfohlenen großzügigen Behandlung. Es möge
nicht vergeſſen werden, daß die Belebung der Wirtſchaft Zweck
des Ganzen ſei. Beſonders bemängelt wurde, daß die Behandlung
der geſtellten Anträge bei der Stadt Darmſtadt in zu langſamem
Tempo vor ſich gehe, daß dadurch die Inangriffnahme von
Außen=
arbeiten angeſichts des bevorſtehenden Winters für dieſen Herbſt
geradezu vereitelt würde. Das Handwerk und der Hausbeſitz
war=
teten teilweiſe ſchon wochenlang auf die Genehmigung. Während
von anderen Städten ſchon zahlreiche Anträge beim Miniſterium
vorlägen, habe die Stadt Darmſtadt, obwohl ihr ſchon vor
meh=
reren Wochen ſolche Anträge eingereicht ſeien, noch keinen Anträg
zur Vorbeſcheidung an das Miniſterium weitergegeben. Dadurch
werde das Handwerk, das noch vor Eintritt der Froſtperiode mit
der Ausführung größerer Außeninſtandſetzungen gerechnet, habe,
empfindlich geſchädigt. Es wurde beſchloſſen, ſofort beim Herrn
Oberbürgermeiſter dieſerhalb beſchwerdeführend vorſtellig zu
wer=
den. Beanſtandet wurde ferner, daß die Vorbeſcheide keinen
Rechts=
anſpruch auf die Auszahlung der bewilligten 20 Prozent ſchafften.
Damit ſchrecke man ängſtliche Gemüter ab. Gewürdigt wurde das
Zuſammenarbeiten von Handwerk und Hausbeſitz im Intereſſe der
Wirtſchaftsbelebung. Ortsgewerbeverein. Handwerkskammer und
Hausbeſitzerverein ſtehen ihren Mitgliedern zur koſtenloſen
Be=
ratung jederzeit gern zur Verfügung. Es wurde weiter mitgeteilt,
daß neue Verhandlungen mit der Reichsregierung gepflogen
würden.
* Was man von den Skeuerguiſcheinen wiſſen muß.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
Dieſelben ſollen nach der amtlichen Verlautbarung als
Maß=
nahme zur „Entlaſtung der Wirtſchaft” dienen Sie
war ſchon früher in Ausſicht genommen. Da eine ſofortige
Herab=
ſetzung von Steuern bei den ſinkenden Einnahmen und dem
Stande der Arbeitsloſigkeit mit allen Folgerungen zurzeit nicht
möglich iſt, muß ein Ausgleich zwiſchen den
Inter=
eſſen der öffentlichen Hand und denen der
Wirtſchaft gefunden werden Dieſen Ausgleich ſoll das
Syſtem der Steuergutſcheine (Stgſch.) ſchaffen. Solche erhält
je=
der, der in der Zeit vom
Oktober
932 bis
30. September 1933 gewiſſe Steuern zahlt. Die Scheine
können in den Jahren 1934 bis 1939 in noch näher zu
erläutern=
dem Umfange für Reichsſteuern in Zahlung gegeben
werden. Gleichzeitig bieten ſie aber mit
ſofor=
tiger Wirkung geeignete Kredit=Unterlagen
für neue Geſchäfte. Der Staat erleidet alſo im Augenblick
keine Einbuße, verſieht aber die Wirtſchaft mit einem wertvollen
Kreditinſtrument, das geeignet iſt, bis jetzt aus
Illi=
quiditätsangſt zurückgehaltene Geſchäfte zur
Durchführung zu bringen.
Die Steuergutſcheine ſollen in Höhe von
40 Prozent in oben angegebener Zeit fällig
ge=
wordener und entrichteter Umſatz= Gewerbe=
und Grundſteuer gegeben werden. Iſt ein Steuerpflichtiger
im Zeitpunkt der Entſtehung des Anſpruchs auf Ausgabe eines
Steuergutſcheines mit Steuern im Rückſtand, ſo kann die
Finanzkaſſe den auszugebenden Schein zurückbehalten und als
Sicherheit für teilweiſe Steuerſtundung
ver=
wenden. Die Steuergutſcheine werden von der
Finanz=
kaſſe des Finanzamts, das für die Beſteuerung zuſtändig iſt
auf bis 31. März 1934 zu ſtellenden Antrag
au=
gegeben. Sie lauten auf Beträge von 50, 100. 200, 1000,
10 000 und 20 000 Mk. Von 1934 ab können ſie in Höhe
von je einem Fünftel für alle Reichsſteuern,
weiter aber auch für die Zölle und für die
Ver=
brauchsſteuern in Zahlung gegeben werden.
Ausgeſchloſſen iſt nur die Einkommenſteuer
Die Steuergutſcheine werden mit einem Agio (Aufgeld)
verſehen, das 4 Prozent jährlich beträgt. Selbſtverſtändlich gilt
das Agio nur für den jeweils in einem Jahre in Zahlung zu
ge=
en Abſchnitt eines Steuergutſcheins.
bent
Soweit die Scheine nicht als Kreditunterlagen
ver=
wertet werden, werden ſie 1934—1939 zur Steuerzahlung
verwendet werden; ſie ſind auch ganz oder zum Teil
veräußer=
bar; an jeder Börſe werden ſie zum Börſenhandel
zuge=
laſſen. Die Geſchäfte ſind börſenumſatzſteuerfrei.
Ein Arbeitgeber, der im Wirtſchaftsplan vom 1.
Okto=
ber 1932 bis 30. September 1933 im Durchſchnitt eines
Kalen=
dervierteljahres mehr Arbeitnehmer beſchäftigt, als im
Durchſchnitt der Monate Juni, Juli und Auguſt 1932, erhält für
jeden Arbeitnehmer, den er über die frühere Beſtandszahl hinaus
einſtellt und ein Vierteljahr beſchäftigt, als Beſchäftigungsprämie
100 Mk., die nicht in bar ausgezahlt, ſondern durch Ausſtellung
eines Steuergutſcheines gewährt wird.
Wir glauben, hiermit das Weſentlichſte zum Verſtändnis der
Intereſſenten geſagt zu haben.
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höchster Kualität, Sparſam im Verbrauch. Tube 50 Pf. und 80 Pf.
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EPH. Wohlfahrtsſchule. Die Wohlfahrts= und
Pfarrgehilfin=
nenſchule des heſſ. Diakonievereins, die die einzige ſoziale
Frauen=
ſchule mit ſtaatlicher Anerkennung in Heſſen iſt, eröffnet ihren
neuen Lehrgang am 24. Oktober. Die ſtaatliche
Fürſorgerinnen=
prüfung haben im letzten Semeſter 13 Schülerinnen beſtanden,
davon 11 zugleich die Prüfung als kirchlich anerkannte
Pfarrge=
hilfinnen. Alle Schülerinnen haben inzwiſchen Arbeit gefunden.
Bekanntlich hat die Prüfung, die die Schülerinnen unſerer heſſ
Wohlfahrtsſchule ablegen. Geltung für das ganze Deutſche Reich.
Das Beſondere unſerer Darmſtädter Wohlfahrtsſchule iſt, daß ſie
ihre Schülerinnen für die freie und kirchliche Wohlfahrtspflege
beſonders ſchult. In der Zeit der großen Berufsnot muß darauf
hingewieſen werden, daß hier Möglichkeiten für einen echten und
im beſten Sinne des Wortes befriedigenden Frauenberuf vorliegen.
— Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die erſte Mitgliederverſammlung des Winterhalbjahres 1932/33,
die am 13. Oktober im Heylshof ſtattfand, brachte einen
Vor=
trag von Frau Hübner über Gefährdetenfürſorge. Sie gewährte
uns damit einen erſchütternden Einblick in die abgrundtiefe Welt
der Unzucht, die geſundheitlich und wirtſchaftlich in Familie.
Ge=
meinde und Staat Schaden anrichtet, abgeſehen von der ſeeliſchen
Not, die ſie veranlaßt. Voll tiefen Ernſtes aber auch voll
Mit=
leid für die gefallenen Frauen wies die Rednerin darauf hin,
wie ſchlechte häusliche Verhältniſſe, Arbeitsloſigkeit, Mangel an
liebevollem Nachgehen, oft auch Unwiſſenheit, oft die Sucht nach
ein bißchen Freude ſchuld trügen an dem Hinabgleiten auf die
ſchiefe Bahn. Mit Nachdruck betonte Frau Hübner, daß ſchnell
gehandelt werden müſſe, wenn Gefahr im Verzug ſei. Eine
ge=
wiſſe Hoffnung auf Rettung ſei ja auch hauptſächlich bei denen
vorhanden, die erſt im Begriff ſind, zu ſinken. Die
Gefährdeten=
fürſorge beſteht ſeit 1912. Seit 1927 arbeitet ſie Hand in Hand
mit der Geſundheitsfürſorge. Der Vortrag machte nachhaltigen
Eindruck, dem die Vorſitzende in ihren Dankesworten ernſten
Aus=
druck verlieh.
— Frauenortsgruppe des V.D.A. „Für Deutſche
drin=
nen und draußen” lautet das Leitmotiv für die
Wohltätig=
keitsveranſtaltung, zu der die Frauenortsgruppe des V. D.A. am
Sonntag den 30. Oktober, 17 Uhr, in den Saalbau ruft. Von
un=
ſeren beliebten Bühnenkünſtlern haben ihr Mitwirkung zugeſagt:
Erna von Georgi, Dr. Heinrich Allmeroth.
Jo=
hann Drath, Hans Baumeiſter. Flory Drath zeigt
ihre hohe Kunſt am Flügel. Alte und neue Tänze zeigt das
viel=
fach preisgekrönte Tänzerpaar Anita Dorner und Wilbelm
Boſch aus München neben den bewährten Mitgliedern unſerer
Tanzaruppe Aenne und Milly Reiß und Guſtav Blan!
Der Vorverkauf bei Fa. Ph. Leuthner am Weißen Turm hat
be=
gonnen.
— Darmſtädter auswärts, Dr. Niklaus Gemünd. Sohn
des Schloſſermeiſters J. Gemünd, Roßdörfer Straße 30, wurde ir
der Genoſſenſchafter=Verſammlung der Spar= und Darlehnskaſſe
Eilendorf am 11. Oktober mit großer Mehrheit zum Rendanten
gewählt.
Saglſportfeſt des Velociped=Club Darmſtadt e. B."
Nach langer Pauſe hielt der Velociped=Club 1899 E. V. am
geſtrigen Sonntag im Konkordiaſaale ein Werbe=Saalſportfeſt ab,
trotz dieſer langen Pauſe waren ihm ſeine Freunde treu geblieben,
ſo daß das Feſt vor ausverkauftem Hauſe (weit über 400
Zu=
ſchauer) abgewickelt werden konnte.
Das Wiedererſtarken des Clubs unter der tatkräftigen
Füh=
rung ſeiner Vorſitzenden Hch. Funk und E. Kreß mit der
Unter=
ſtützung ſo bewährter Kräfte als Fahrwarte wie Ernſt Damus
(Rennſport), Heini Göttmann (Reigen) und W. Rühl (
Kunſt=
reigen), zeigte ſich bereits im Sommer beim Rennſport, der Club
verfügt zurzeit über 20 Rennfahrer. Auch im Saalſport geht es
wieder vorwärts, die Fahrwarte haben 7 Mannſchaften im
Trai=
ning. Und ſo ſollte der vergangene Sonntag dem Club, den Eltern
und den Radſportfreunden Aufſchluß über den Grad der
Ausbil=
dung gehen und zugleich Fahrerinnen und Fahrern für ihre
flei=
ßige Arbeit ein Anſporn geboten werden.
Das Feſt, das mit einem Begrüßungsreigen der 1. 6er
Schul=
reigenmannſchaft eröffnet wurde, zeigte in wechſelnder Folge
Vor=
führungen in allen Sparten des ſchönen Saalſports, wie:
Kinder=
reigen der kleinſten Schüler (Buben) Jugend (Mädels) und dann
die Spitzenleiſtungen im Saalſport, das Kunſtfahren der
Gebrü=
der Göttmann und der 6er Kunſtreigen der jungen
Kunſtmann=
ſchaft. Alle Reigen wurden flott und fehlerlos gefahren und
brachten den Fahrern und den Fahrwarten eine gute Note ein
Beſonders ſtürmiſchen Beifall ernteten die Kleinſten, die mit
einem entzückenden Ernſt bei der Sache waren und naturgemäß
die Kunſtfahrer. Auswahlmannſchaften aus Michelſtadt brachten
in Vor=, Zwiſchen= und Endſpiel drei Radballſpiele, die dieſen
für ihre flotte und techniſch gute Spielweiſe ebenfalls einen
Son=
derbeifall einbrachten.
Das Feſt hat ergeben, daß die aufgewandte Mühe nicht
um=
ſonſt geweſen, und daß der Club auf dem richtigen Wege zur
Wie=
dererſtarkung iſt. Getrennt vom Saalſportfeſt fand abends im
gleichen Saale wiederum bei außerordentlich gutem Beſuche ein
Feſtball ſtatt, der die Teilnehmer bis nach Mitternacht in froher
Stimmung zuſammenhielt.
Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
AnloniTheakek.6
„Schuß im Morgengrauen.”
Dieſer Kriminalfilm, nach dem Bühnenſtück „Die Frau und
der Smaragd” gedreht, zu dem Rudolf Katſcher und Otto und
Egon Eis das Manuſkript lieferten, und der durch die Regie
von Alfred Zeißler ſehr lebendig geſtaltet und ſtofflich
zu=
ſammengehalten wird, iſt in Wahrheit einer der beſten deutſchen
Kriminalfilme. Er wäre das auch, wenn die Regie darauf
ver=
zichtet hätte, ihm einen Abſchluß nach amerikaniſchem Muſter zu
geben. Einen Abſchluß, in dem Hunderte von Patronen aus
Ge=
wehren und Revolvern verſchoſſen werden, in dem Berliner
Schupo ein regelrechtes Feuergefecht mit einer Einbrecherbande
liefert und wobei unzählige Fenſterſcheiben, Möbel,
Autoſchutz=
ſcheiben in Trümmer gehen, bei Leibe aber kein Menſch getroffen
wird. Man ſollte ſich doch bei dieſen Dingen überlegen, daß es
kein ſehr gutes Zeugnis für die Ausbildung einer Polizei iſt,
auch nicht für die Tüchtigkeit der Einbrecherbanden, wenn
über=
haupt nichts getroffen wird. Immerhin aber iſt es wirkſam, wenn
nicht nur geboxt, ſondern auch geſchoſſen wird, es gehört nun
ein=
mal zu einem richtigen Kriminalfilm.
Im übrigen iſt der Film eine ſehr ſaubere und ſehr
ſpan=
nende Angelegenheit, in dem eine Reihe unſerer erſten und beſten
Filmſchauſpieler, mitwirken und ausgezeichnete Tyven auf die
Leinwand zaubern. Aus dem Inhalt wollen wir nichts verraten,
um die Spannungsmomente nicht abzuſchwächen.
AA
Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
Richard Oswalds neueſtes Tonfilmwerk „Gräfin Mariza”
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute und
morgen den ſenſationellſten aller Senſationsfilme „Autobanditen”
Reſi=Theater. Das Reſi=Theater zeigt ab heute die luſtige
Ehekomödie „Strohwitwer” mit Fritz Kampers uſw. Dazu ein
gutes Beiprogramm.
Hohe Belohnung zugeſichert. (Diebſtahl aus einem
Perſonen=
kraftwagen auf dem Parkplatz am Bahnhof in Rüſſelsheim.)
Einem Kaufmann aus Raunheim wurden am Sonntag, den 9.
Ok=
tober, zwiſchen 23 und 23.30 Uhr, aus ſeiner verſchloſſenen
Opel=
limouſine auf dem Parkplatz am Bahnhof in Rüſſelsheim. vor
folgende Gegenſtände im Werte
dem Hotel „Rüſſelsheimer Hof”,
von 1000 RM. geſtohlen: 1 Auto=Innenkoffer rotbraun,
Hart=
platte, ſtark geſchweift, Größe 74X40X20 Zentimeter. Inhalt:
1. Ein wertvolles, echt Pariſer Opernglas in Damentaſchenform.
aus Emaille mit ſilberner Kette. Das Glas iſt mit Gold und
Silber verziert und befand ſich in einem graubeigen
Mahagoni=
kaſten, mit der Aufſchrift eines Pariſer Juweliers. Wert 450 RM.
2. eine echte Damenvorſtecknadel, Silber mit drei echten
Mond=
ſteinen und vielen Brillantroſen. Wert 110 RM. — 3. Eine
Eine Damenelfenbeinkette. — 5. Ein
Damenkorallenkette.
älteres ſchwarzes Opernglas. — Dieſe Sachen befanden ſich in
inem braunledernen Schmuckkaſten mit Druckknopf verſehen.
Weiter wurde aus dem Wagen ſelbſt geſtohlen; ein neuer
dun=
kelgrauer Winterpaletot, ein alter, ſchwarzweißkarierter
Ueber=
gangsmantel für Herren, ein neuer einteiliger Komb.=Anzug,
graues Segeltuch impr., ein neuer einteiliger Komb.=Anzug,
brauner Köper Perſonen, die in dieſer Diebſtahlsſache
irgend=
welche Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, dies
als=
bald ihrer nächſten Polizei= oder Gendarmerieſtelle, oder auch dem
Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt. Telephon 3356, Zimmer 65
oder 66, mitzuteilen. Strengſte Diskretion wird zugeſichert.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei Frauengruppe. Am
kommenden Mittwoch den 19. Oktober, findet abends um 8.15
Uhr. bei Sitte Karlsſtraße, eine Verſammlung ſtatt, bei der
Frau Henny Pleimes, Mitglied des Stadtrats in
Frank=
furt a. M. über das Thema
Mit Hindenburg, für
Deutſchland” ſprechen wird. Wir biten um recht zahlreiches
Erſcheinen. Gäſte können eingeführt werden.
Lokale Beranſtalkungen.
—Der Skiklub Darmſtadt—Odenwald beginnt
am Freitag, 21. Oktober, in der Turnhalle in der Soderſtraße,
mit zwei Trocken=Skikurſen. Einzelheiten ſiehe aus der Anzeige.
Tageskalender für Dienstag, den 18. Oktober 1932.
Union=Theater: „Schuß im Morgengrauen”; Helia=Lichtſpiele:
„Gräfin Mariza”; „Palaſt=Lichtſpiele: „Autobanditen”.
Seite 6 — Nr. 290
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 18. Oktober 19321
Aus Hefſen.
Dd. Arheilgen, 17. Okt. Feuerwehrinſpektion. Unter
großer Anteilnahme der Bevölkerung und im Beiſein des
Kreis=
feuerwehrinſpektors Karpfinger, der Kreisfeuerwehrinſpektoren
von Oppenheim und Mainz, hielt die hieſige Freiwillige
Feuer=
wehr geſtern ihre diesjährige Inſpektion ab. Nach einigen Schul=
und Exerzierübungen auf dem Schulhof wurde ein Brandangriff
auf das Haus Wagenknecht in der Darmſtädter Straße
ausge=
führt. Ausgerüſtet mit Rauchmasken und Trockenfeuerlöſchern
ging es dem angenommenen Großfeuer zu Leib. Schnell und ſicher
erledigte die Wehr ihre geſtellte Aufgabe. Unterſtützt wurde ſie
hierbei durch die Arbeiter=Samariterkolonne, die in
fachmänni=
ſcher Weiſe den Verletzten Notverbände anlegte. Im Anſchluß
an die Uebung zog die Wehr geſchloſſen mit Muſik in das
Vereins=
lokal „Zur Sonne” wo die Kritik über die Inſpektion erfolgte.
Nach einer kurzen Begrüßung der Gäſte und der
Gemeindevertre=
ter durch den 1. Kommandanten Kameraden Gimbel ſprach der
Kreisfeuerwehrinſpektor der Wehr ſeine Anerkennung über das
Gezeigte aus. Er war ſowohl mit den Schul= und
Exerzierübun=
gen als auch mit dem Aufbau des Brandangriffs voll und ganz
zufrieden. Herr Bürgermeiſter Jung fand als Vertreter de
Gemeinde ebenfalls anerkennende Worte für die Wehr, und
be=
dauerte, daß die Gemeinde nicht in der Lage ſei, die Wehr mit den
allerneueſten Hilfsmitteln genügend auszurüſten. Das
anſchlie=
ßende gemütliche Beiſammenſein nahm unter Mitwirkung der
eigenen Kapelle einen frohen Verlauf.
* Eberſtadt, 17 Okt. Hohes Alter. Schreinermeiſter J.
Dieter Seibel feiert am Freitag, den 21. Okt., ſeinen 81.
Ge=
burtstag.
G. Ober=Ramſtadt, 16. Okt Frau Peter Müller Wwe.
Hohlgaſſe, vollendet am 19. d. M. ihr 87. Lebensjahr. — Der 1912
gegründete Stenographenverein Stolze=Schrey hier
hält demnächſt wieder einen Unterrichtslehrgang in
Reichskurz=
ſchrift in ſeinem Vereinslokal (Joos) ab. Anmeldungen bis 21.
Oktober an die Unterrichtsleitung erbeten.
Ch. Hainſtadt, Kr. Erbach, 17. Okt. Zurzeit werden in der
Gemarkung Hainſtadt, am Fuße des Breuberges, Ausgrabungen
vorgenommen durch den Denkmalſchutz. Es ſollen wiſſenſchaftliche,
altertümliche Funde vorhanden ſein. Ein Herr aus Mainz leitet
die Unterſuchungen.
m. Beerfelden, 17. Okt. Geſellenprüfung und
Ge=
neralverſammlung. Der hieſige Ortsgewerbeverein hielt
ſeine Geſellenprüfung ab. Geprüft wurde von Herrn Rektor Arzt
in Materialienkunde, Kalkulation. Geſchäftsaufſatz und in
Buch=
führung. An der praktiſchen Prüfung beteiligten ſich die Herren
Prüfungsmeiſter A. Berger,
V. Freudel, H. Engelter und A.
Keppler. Die Austeilung der Geſellenbriefe leitete der
Vor=
ſitzende der Prüfungskommiſſion, Herr R. Lang, durch eine
An=
ſprache an die Junggeſellen ein; der Leiter der
Handwerkskam=
mernebenſtelle Offenbach überbrachte die Wünſche der
Handwerks=
kammer und richtete auch herzliche Worte an die Prüflinge.
Anſchließend war im Grabſchen Saale die diesjährige
General=
verſammlung unter der Leitung von Herrn
Dampfſägewerks=
beſitzer H. Weber. Herr Dr. Kirrmeyer hielt einen
hochinter=
eſſanten Vortrag über das Thema „Das Handwerk und die
Wirt=
ſchaftspolitik”.
Ba. Unter=Moſſau, 16. Okt. Lehrerwechſel. Unſere
Leh=
rerin, Fräulein L. Stephan aus Darmſtadt wurde mit
Be=
ginn des Winterhalbjahres nach Ober=Ingelheim verſetzt. Sie
war die erſte Lehrerin im Dorf ſeit Beſtehen der Schule, und
ve=
ſtand, in den zweieinhalb Jahren ihres Hierſeins, ſich das
Wohl=
wollen der ganzen Bevölkerung zu erwerben.
Du. Jugenheim, 17 Okt. Vereinsnachrichten. Der
Arbeitergeſangverein hält am 29. und 30. Oktober im Gaſthaus
Zum Anker” ſeinen diesjährigen Theaterabend
In der
Turnhalle wird am 30. Oktbr. ein Deutſcher Abend mit
Militär=
muſik und ſonſtigen Unterhaltungen ſtattfinden,
Sonſtiges.
Dipl.=Ing. Schleſe nimmt bis Donnerstag,
20. d. M. die Anmel=
Bis 31. Oktober liegt
dungen zur Geſellenprüfung entgegen. —
der Ortsbauplan für das Gelände zwiſchen Bickenbacher und Alter
Bergſtraße bei der Bürgermeiſterei zur Einſicht offen.— Der
Als=
bacher Weg iſt für den Durchgangsverkehr geſperrt.
— Gernsheim, 17. Okt. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 16. d. M.
—0,53 Meter, am 17. d. M.: —0,48 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Weitkochen in der Ausftellung „Die Hausfrau
der Gegenwart”.
Die Leitung der Ausſtellung „Die Hausfrau der Gegenwart”.
auf dem Meſſegelände in Frankfurt a. M., teilt mit, daß am
Dienstag, den 18.
M., nachmittags 3 Uhr. im Bachſaal, ein
großes Wettkochen für Kinder und junge Mädchen an 20
Gas=
herden ſtattfindet.
Die Teilnehmerinnen ſind Beſucherinnen Frankfurter
Schu=
len. Es iſt ihnen die reizvolle Aufgabe geſtellt, einen Kuchen zu
backen und ein Kartoffelgericht herzuſtellen, wobei derjenigen
Teil=
nehmerin, die die Aufgabe am beſten und mit geringſtem
Gas=
verbrauch löſt, der Preis zufällt.
Es dürfte zweifellos intereſſant ſein, unſere heranwachſenden
Hausfrauen in ihrem hauswirtſchaftlichen Werdegang zu
beobach=
ten und zu bewundern.
Es iſt außerdem den Beſuchern Gelegenheit geboten, ſich an
dieſer Veranſtaltung aktiv durch Wetten über die mutmaßliche
Siegerin zu beteiligen und wertvolle Preiſe in Form von
koſt=
baren Gasapparaten, Gasgutſcheinen, Lebensmittelpaketen uſw. zu
gewinnen.
G.
Eröffnungsfeier der Gewerbeſchau zu Nieder=Ramſtad
Das ftarke Inkereſſe an der Schau zeigt ſich in lebhaftem Beſuch.
gefunden hätten, die den Mut aufbrachten, in ſchwerer Zeit ei
derartige Schau zu arrangieren. Er lobte das Gebotene, ins
Die Beiſtangstägigten oes Manorberts, ſondere die in handwerklicher und konſtruktiver Hinſicht geleiſt
Arbeit und hofft, daß auch das Publikum von der Leiſtungsfähr
keit des lokalen Gewerbes überzeugt werde. Der Bezirksvertrel
und Gewerbes.
Herr Nothnagel gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß das
faal
Ak. Nieder=Ramſtadt, 17. Oktober.
Am Samstag nachmittag um 3 Uhr fand die feierliche
Eröff=
nung der von dem hieſigen Ortsgewerbeverein veranſtalteten
Ge=
werbeſchau ſtatt. Es hatten ſich eine ſtattliche Anzahl geladener
Ehrengäſte eingefunden. Der Eröffnungsakt ging im kleinen
Säl=
chen des Gaſthauſes „Zum goldenen Anker” (Fiſcher) vor ſich.
Der Vorſitzende des Vereins, Herr Bauunternehmer Georg L.
Bernhardt, begrüßte die Anweſenden und im beſonderen die
erſchienenen Ehrengäſte behördlicher Stellen und beruflicher
Or=
ganiſationen benachbarter Gemeinden. Vertreten waren die
Hand=
werkskammer=Nebenſtelle Darmſtadt durch den Syndikus Herrn
Dr. Kollbach, der durch ein Halsleiden am Sprechen verhindert
war und ſich in dieſer Hinſicht durch den Vorſitzenden des
Landes=
verbandes für Handwerk und Gewerbe, Herrn Dieter aus
Eber=
ſtadt, vertreten ließ. Herr Schmiedemeiſter Nothnagel aus
Griesheim vertrat den Bezirksverband. Die Nachbarvereine
Eber=
ſtadt und Traiſa ließen ſich ebenfalls durch Entſendung ihrer
Vor=
ſitzenden vertreten. Die Gemeindeverwaltung war vertreten durch
die Herren Bürgermeiſter Jährling, Beigeordneten Rega
lia und einige Ratsmitglieder, die Schule durch Herrn Rektor
Körner und einige ſeiner Kollegen die Induſtrie durch die
Herren Fabrikanten Wacker und Dörr ſen., die Spar= und
Darlehnskaſſe durch das Vorſtandsmitglied Herrn A. Schettler,
die gemeinnützige Baugenoſſenſchaft „Wildnis” durch Herrn
Ober=
rechnungsrat Aff, ferner namens der Poſtverwaltung Herr
Poſt=
meiſter Ring.
Im unmittelbaren Anſchluß an die Begrüßung durch den erſten
Vorſitzenden nahm man unter ſachkundiger Führung des Herrn
Architekten Kern hier einen Rundgang durch die Ausſtellung
vor, bei dem die Sorgfalt und der Eifer der Ausſteller vielfack
lobende Anerkennung bei den auswärtigen Gäſten fand. Nach dem
Rundgang verſammelten ſich die Gäſte wieder zur Entgegennahme
der Kritik von ſeiten der berufenen Sachverſtändigen, zu der der
zweite Vorſitzende des Vereins. Herr Schuhmachermeiſter W
Caſtritius in ſinngemäßer Weiſe aufforderte. Als erſter ſprach
Herr Dieter aus Eberſtadt, der ſeiner Freude darüber Ausdrudk
gab, daß ſich endlich auch in Nieder=Ramſtadt Männer zuſammen=
Aielt
Dp. Zwingenberg, 17. Okt. Auf dem Nachhauſewege zwiſchen
Zwingenberg und Auerbach, wurde Fräulein Margarete Zacheis
aus Zwingenberg von einem Perſonenauto erfaßt und vom Rade
geſchleudert. Der Lenker des Wagens brachte die Verletzte, welche
einen Armbruch, Hautabſchürfungen und einen Bluterguß erlitten
hatte, in die elterliche Wohnung.
„Danu, ich bin sprachlos:
Schon wieder hoch zu Roß, wenige Wochen nach der
—
Operation?”
„Ibewahre, bin ja gar nicht operiert worden. lch habe eine
Kur gemacht mit Posterisan, Salbe und Zäpfchen, wird morgens
und abends regelmäßig angewandt. Ein gutes Mittel, sage ich
Dir! Keine Spur mehr von Schmerzen und Beschwerden! Die
elenden Hämorrhoiden bin ich glücklich los.”
Die Tube Salbe kostet in jeder Apotheke RM. 1,59, die
Packung Zäpfchen RM. 2,37
(TV. 13068
— Hirſchhorn,
7. Oktober Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 16. d.
N.: 1,50 Meter, am 17. d. M.: 1,53 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
* Haßloch (Kreis Gr.=Gerau), 17. Okt.
Bürgermeiſter=
wahl. Nachdem die vor 14 Tagen ſtattgefundene
Bürgermeiſter=
wahl ergebnislos verlaufen war, fand geſtern eine Stichwahl
ſtatt. Dabei erhielt Gemeindeeinnehmer Schneider 142
Stim=
men, ſein Gegenkandidat Werkmeiſter Roettger
0 Stimmen.
Gemeindeeinnehmer Schneider iſt damit zum Bürgermeiſter
ge=
wählt. Die Wahlbeteiligung betrug 98 Prozent.
Aus den Gemeinderatssitzungen-
Traiſa, 17. Okt. Ratsbericht. Auf Beſchluß des Rates
vom 12. Oktober 1932 und mit Genehmigung der Miniſters des
Innern wird über Erhebung einer Vergnügungsſteuer eine
Orts=
ſatzung erlaſſen. — Die Bierſteuer für das Jahr 1933 bleibt wie
bisher beſtehen. — Die neue Friedhofsordnung nebſt
Gebühren=
ordnung iſt vom Miniſterium des Innern genehmigt und tritt
vom 17. Oktober ab in Kraft, und kann acht Tage lang auf der
Bürgermeiſterei eingeſehen werden. — Der Rat ſtimmt dem
An=
trag auf Erlaß einer Polizeiverordnung betreffs Verbots des
Rad=
fahrverkehrs im Rödergäßchen zu.
f. Roßdorf, 17. Oktbr. Aus dem Gemeinderat. Der
Gemeinderat kann ſich für die Erhebung der Bürgerſteuer in Höhe
von 500 Prozent des Landesſatzes nicht entſchließen und beſchließt
die Erhebung in Höhe von 300 v. H. — An die Alu.= und Kru=
Empfänger ſollen die Ausgleichsſätze alsbald zur Auszahlung
ge=
langen.
Für eine Senkung der Ortslöhne, wie ſie durch
Be=
kanntmachung des Oberverſicherungsamts vom 14 12. 1931
feſt=
geſetzt ſind, ſpricht ſich der Rat nicht aus.
Der Antrag der
NSDAP., Ortsgruppe Roßdorf, der Gemeinderat möge die
Zu=
rückſtellung der Feldbereinigung veranlaſſen, bis das
Feldberei=
nigungsgeſetz geändert worden ſei, verfällt der Ablehnung.
Ar. König i. Odw. (Stahlbad), 17. Okt. Aus dem
Ge=
meinderat. Der Gemeinderat lehnt die Erhöhung der
Bür=
gerſteuer ab. An dem Bau einer Straße nach Weiten=Geſäß ſollen
vorausſichtlich eine Anzahl Erwerbsloſer der hieſigen Gemeinde
beſchäftigt werden, wobei ſeitens der Gemeinde die Beiträge zur
Sozialverſicherung und ein Fünftel des
Kriſenunterſtützungsan=
teils übernommen werden.
b 1. Januar 1933 beabſichtigt das
Oberverſicherungsamt, die Ortslöhne um 12 Prozent zu ſenken.
Der Rat erteilt hierzu ſeine Zuſtimmung. — Der für
Fuhrleiſtun=
gen geforderte Stundenlohn von 2 Mk. wird abgelehnt und eine
Entſchädigung von 1,80 Mk. als ausreichend erachtet.
Bevor
die beantragte Herſtellung des Weges zum Hi
rtenberg
durchge=
führt wird, ſoll Ortsbeſichtigung ſtattfinden.
Der
Waldwirt=
ſchaftsplan für 1933 wird genehmigt
Die Unterſtützungg an
Wohlfahrtserwerbsloſe ſoll teilweiſe in Gutſcheinen gezahlt
werden.
Ci. Erbach, 17. Okt. Gemeinderatsſitzung. Der Rat
nimmt von dem Bericht über den Kartoffelankauf zuſtimmend
Kenntnis.
Der Gemeinderat beſchließt, zunächſt hieſige Alu
Kru und Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger, ſoweit möglich, beim
Straßenbau Zell—Weitengeſäß einſtellen zu laſſen —
Grundſätz=
lich ſtimmt der Gemeinderat dem Straßenbau im Brühl als
Not=
ſtandsarbeit zu. Ein genau berechneter Koſtenvoranſchlag iſt dem
Gemeinderat nochmals vorzulegen. — Das Arbeitsamt iſt bereit,
die Inſtandſetzung des Neugartenweges im Wege des freiwilligen
Arbeitsdienſtes durchführen zu kaſſen. Die Verwaltung wird
er=
mächtigt, die erforderlichen Arbeiten in Angriff zu nehmen. —
Der Gemeinderat ſtimmt einer Verlängerung des Fußſteigs in der
Sylveſter=Stockſtraße um ca. 15—16 Meter zu und genehmigt die
Verlängerung des Bürgerſteigs in der Waldſtraße. Dem Rat iſt
nochmals Vorlage zu machen. — Im Anſchluß an die
ſtattgefun=
dene Beſichtigung des Geländes am roten Rain nimmt der
Ge=
meinderat davon Kenntnis, daß ſich die Provinzialdirektion gegen
die vom Gemeinderat bergwärts gewünſchte Verlegung der
pro=
jektierten Umgehungsſtraße ausgeſprochen hat. Um den Ausbau
der Umgehungsſtraße als Provinzialſtraße nicht zu gefährden,
be=
ſchließt der Gemeinderat. Teile des Hübnerſchen Geländes als
Bauplätze nicht zu verkaufen. Das Gelände ſoll in kleinen
Parzel=
len an Intereſſenten verpachtet werden. — Der Gemeinderat
be=
ſchließt unter dem Zwang der Verhältniſſe, den Vorſchlag des
Kreisamts, betreffs die Erhöhung der Bürgerſteuer in Höhe von
500 v. H. des Landesſatzes, anzunehmen. Der Gemeinderat erwägt
die Errichtung eines ſich dem Straßenbild anpaſſenden
Verkaufs=
häuschens. Bis zur Aenderung des gegenwärtigen Zuſtandes ſoll
eine Verpachtung des Platzes am Rathaus mit Wirkung vom
1. April 1933 auf die Dauer eines Jahres erfolgen.
Cf. Birkenau, 17. Okt. Ratsſitzung. Die Erhebung einer
Bürgerſteuer für 1933 wurde von dem Rat einſtimmig abgelehnt.
Die Anlage einer Kanaliſation vom Hauſe des Georg Wend,
Maurer, nach der Weſchnitz, wurde genehmigt. — Für die
Er=
hebung des Waſſergeldes 1932 ſollen diesmal wieder die
norma=
len Ausſchlagſätze erhoben werden. — Bei der Beſchaffung von
Kartoffeln für die Arbeitsloſen ſollen möglichſt hieſige Landwirte
berückſichtigt werden. Die reſtlichen benötigten Kartoffeln
wer=
den aus Rheinheſſen bezogen. Benötigt werden zur Belieferung
der Arbeitsloſen und Ausgeſteuerten zirka 1200 Zentner.
z. Götzenhain, 16. Okt. Gemeinderatsſitzung. In der
letzten Sitzung wurde die Erhebung der Bürgerſteuer einſtimmig
abgelehnt Ein zur Zucht untauglich gewordener Faſelochſe ſoll
ver=
kauft werden. Zum Schluſſe wurde die Wahlkommiſſion zur
Reichs=
tagswahl beſtimmt.
Dr. Sprendlingen, 16. Okt. Gemeinderatsſitzung.
Ein Konzeſſionsgeſuch wird befürwortet, ebenſo das Baugeſuch
des Adolf Kleiber über Erbauung einer Schreinerwerkſtätte in der
Rheinſtraße — Die Wahlvorſteher und Stellvertreter zur
bevor=
ſtehenden Reichstagswahl wurden beſtimmt.
Der vorgelegte
Vertrag mit der Bauvereinigung Rhein=Mainbahn G. m. b.
in Frankfurt wegen der Siedlung in Breitenſee wird der Finanz=,
Waſſer= und Lichtkommiſſion zur genauen Prüfung überwieſen.
Die Erhebung einer Bürgerſteuer wird einſtimmig abgelehnt.
Die Abtretung von Grund= und Hypothekenforderungen ſowie
Be=
laſtung von Gemeindevermögen zugunſten der
Landeskommunal=
bank=Girozentrale an die Akzept= und Garantiebank in
Berlin=
würd genehmigt.
liche Gewerbe und Handwerk bei dieſer Schau das menſchenmögli
104
aufgeboten habe. Die Leiſtungen ſeien 100prozentig zu werten.
kait 2e,
freue ſich einen derartig rührigen Verein in ſeinem Bezirk
haben.
Herr Bürgermeiſter Jährling betonte, daß die Ausſtelluf Fckl
aus idealen wirtſchaftlichen Gründen erfolgt ſei und gab der Hoix!
nung Ausdruck, daß das Handwerk bald wieder hochkommen mögns ui
Namens der Schule und des Lehrerkollegiums ſprach Herr Rekty
Körner, der den Leiſtungen Anerkennung zollte. Die Schau W. 95
St
weiſe, daß jeder Handwerker zugleich auch ein Kopfwerker ſei. D
hieſige Gewerbe und Handwerk habe bisher einen Dornröscheher 200
ſchlaf geſchlafen, die heutige Schau ſei der Prinz, der das Dor
röschen aus dem Schlaf erweckt habe. Er wünſcht nicht allein Auf 29
ſtieg für das lokale Gewerbe, ſondern für unſer ganzes deutſchſezt
Vaterland. An der Ausſprache beteiligten ſich ferner noch
Herren Oberrechnungsrat Aff und die Vertreter der Nachbargſſze 40
meinden, die alle ihrer Bewunderung Ausdruck verliehen 1
das bei dieſer Schau Geleiſtete. Namens des Vereins dankte dk.
zweite Vorſitzende, Herr Caſtritius allen Rednern für die aKMu Ei.
erkennenden Worte, nicht zuletzt auch dem 1. Vorſitzenden, Hermt 9
Bernhardt und dem Schriftführer des Vereins, Herrn Archſtim 90
ſou un
tekt Kern, für die überaus großen Mühewaltungen beim Z
ſtandekommen der Ausſtellung.
ug
Um 5 Uhr wurde die Ausſtellung dem Publikum zur Scho
freigegeben. Es ſetzte ſofort ein lebhafter Zuſtrom ein. Bis SonP
tag abend war ſie bereits von nahezu 1500 Perſonen beſucht,
Beweis dafür, welches Intereſſe der Sache entgegengebracht wurdafſutet
Am Montag wurde die Schau von den oberen Sch
ſtit
klaſſen beſichtigt. Die Ausſtellung an ſich war ein voller Erfolſt und
Hoffentlih erfüllt ſie nun auch ihren eigentlichen Zweck, ſo daß au
das örtliche Handwerk und Gewerbe für ſeine Mühewaltuuſſcht,
etwas hat.
Kirend d
Ausſtellung am Dienstag geöffnet.
ſen I
*6
Angeſichts des außerordentlich ſtarken Beſuches wird die Aus0
ſtellung um einen Tag verlänger. Sie iſt Dienstagnachm
tag ab 3 Uhr noch einmal geöffnet.
Kriegsopfer=Kundgebung
5 ur
ſiüt
nR
der Kriegerkameradſchaft „Hafſia”.
ſie als di
Der Ge
Büdingen, 17. Okt. Die Provinzialtagung der Kriegs
S
beſchädigten und Kriegerhinterbljebenen war aus ſämtlich
Did
Haſſiabezirken Oberheſſens ſtark beſucht. Dek Provinzialgeſchäft
mſchl
führer Bonhard=Gießen begrüßte als Ehrengäſte den Verbandsſuſſut he
vorſitzenden Lehrer Ihrig=Darmſtadt, den Landesgeſchäftsführe
Jlanm
krömmelbein=Darmſtadt, den Vertreter des Kyffhäuſerbundemeſtiten
Wenzel=Berlin, den Vertreter des Präſidiums Amtsgerichtsr
Stumpf=Friedberg und Regierungsrat Weber=Büdingen. Den 9
fallenen und verſtorbenen Kameraden widmete Bonhard herzli30.
Worte des Gedenkens. Die Verſammlung hört ſtehend den Muſk/hſi9
vortrag „Ich hatt’ einen Kameraden”, Landesvorſitzender Ihr u, Eir
Darmſtadt dankt allen Mitarbeitern und erhebt Einſpruch gege”
die Kürzungen der Kriegsopfer=Renten durch die Notverordnurg.
Unter lebhaftem Berfall betont er, eine gerechte Verſorgung d
m Ort
Kriegsopfer ſei eine nationale Notwendigkeit. Haſ
und Kyffhäuſerbund ſtehen vereint in der Abwehr gegenüber d
Kürzungen. Präſidialmitglied Stumpf überbringt die Grüße u W ue
Wünſche der Haſſia, die bisher mit beſtem Erfolg in uneigennütz
ger Weiſe für die Kriegsopfer gewirkt habe. Für den Veteraneihß.
und Militärverein Büdingen ſpricht Vorſitzender Dr. Hohmant
für den Bezirk Büdingen Major Pohl. Regierungsrat Webes ” ein
Büdingen übermittelt die Grüße der Kreisdirektion und der Stal
Büdingen. Den Tätigkeitsbericht für das Jahr 1931/32 erſtatt!
Bonhard=Gießen. Er gibt ein Bild von der ſehr mühevollen, ab
oft von Erfolg gekrönten Arbeit der Kriegsopferverſorgung.
Der Vertreter des Kyffhäuſer=Verbandes, Wenzel=Berlig
ſprach über „Der neueſte Stand unſerer Verſorgung, die neueſten
Beſtimmungen der Notverordnung in der Sozialfürſorge und des
Forderungsprogramm des Kyffhäuſer=Verbandes‟. Gegen ald
Härten hat der Kyffhäuſerbund Proteſt eingelegt und ſich an der
Reichspräſidenten, die Reichsregierung und an den Reichstag ge
wandt. Aenderungen und Milderungen ſind in Ausſicht
geſtel=
worden.
Es ſprachen noch Bonhard=Gießen über den neueſten Star/
der Invaliden= und Unfallverſicherung, Major von Wirthena‟
über Verſicherungsweſen und Rückvergütung, Klein=Gießen übe
Haſſia=Lotterie und Jugendgruppen, Krömmelbein=Darmſtad
ſtellt jede Hilfe der Haſſia in dringenden Fällen in Ausſicht Bon
hard=Gießen ſchloß nach dreiſtündigen Verhandlungen die überau
würdig und harmoniſch verlaufene Provinzialtagung.
IS
Ans Mainz und Rheinheſſen.
* Mainz, 17. Okt. Hindenburgfeier in den Mair
zer Schulen. Da der 85. Geburtstag des Reichspräſidente
in die Herbſtferien fiel, wurde die Feier in den Mainzer Volks
ſchulen am erſten Tag nach den Ferien nachgeholt. In den höhe
ren Schulen wurde am vergangenen Samstag des Reichspräſi
denten in entſprechenden Feiern gedacht. In der Oberrealſchul
hielt Studienrat Schachner die Feſtrede. Der Unterricht fiel i
allen Schulen am Tage der Feier aus. — Der Milch=Werbe
Flugtag, der für Sonntag vom Reichsmilchausſchuß Berli
im Flughafen Mainz=Wiesbaden vorgeſehen war, fiel buchſtäblic
ins Waſſer. Es waren zwar Tauſende von Beſuchern erſchiener
doch war wegen des Regens ein Flugbetrieb nicht möglich. Di
Veranſtaltung ſoll in 14 Tagen nachgeholt werden. Im kleine=
Kreiſe begrüßte Oberbürgermeiſter Krücke=Wiesbaden im Flug
hafen=Reſtaurant die Beſatzung des „Do. X” mit Kapitän Chri
ſtianſen an der Spitze. — Ausſtellung Mainzer Male
im Baſſenheimerhof am Schillerplatz. Im Baſſenheimer
hof am Schillerplatz iſt zurzeit eine Verkaufsausſtellung Mainze
Maler untergebracht, in der die Arbeiten nicht nur gegen Geld
ſondern auch gegen Naturalien, Waren und Arbeitsleiſtung
hergegeben werden. Vertreten ſind mit durchſchnittlich etwa 1
20 Arbeiten (Oel, Aquarell Graphik, Skizze, Holzſchnitt uſw.) di
Jear
Künſtler Sophie Groſch. Vala Lamberger, Seck=Carton,
Metten, Rolf Balſam, Obſtfelder, Wallauer, Fritz Jaob. Die
Aufmachung der Ausſtellung iſt etwa 4 In Boheme. Man wird
mehr an ein Künſtleratelier oder eine Kunſtauktion erinnert als
an die gewohnten Kunſtausſtellungen mit ihrer kalten Prach=
und Totenhaus=Atmoſphäre. Hier kann man in Mappen blättern.
auch mal ein Bild herunternehmen, in andere Beleuchtung rücker!
uſw., und vor allem die Preiſe ſelber vorſchlagen,
). h. die
Höhe=
dirigier
und Art der Gegenleiſtung. — Erich Kleiber
in Mainz. Am Mittwoch, den 19. d. M., um 20 Uhr, dirigierd
der bekannte Generalmuſikdirektor von der Staatsoper Berlin=
Profeſſor Erich Kleiber, das erſte Symphoniekonzert des Städt.=
Orcheſters.
Ad. Oppenheim, 17 Okt. Beſuch des Landeskirchens
amtes. Durch den Kirchenvorſtand und den Denkmalpfleger des
Kreiſes. Ernſt Jungkann, angeregt, fand am Donnerstag durch das
Landeskirchenamt in Darmſiadt eine Beſichtigung der Katharinen
kirche ſtatt, um die in den letzten 50 Jahren eingetretenen Schädel
feſtzuſtellen. Geführt von Baurat Böckmann und
Oberbauſekre=
tär Schäfer, wurde darauf hingewieſen, daß recht bald größere
und gründliche Reparaturen vorgenommen werden müſſen, um das
Kleinod Oppenheims zu erhalten. Die Kirchenbehörde ſchloß ſi
den Ausführungen des Hochbauamtes an. Es iſt zu hoffen, daß
bald die einleitenden Arbeiten in Angriff genommen werden.
Hicht Aufpeitschung, sondern
AW
tiefer Schlaf gibt neue Kräfte.
Darum; stets Kaffee Bag.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 290 — Seite 7
Täenstag, 18. Oktober 1932
In letzter Zeit wurden durch Abhandlungen in Tageszeitungen
Radiovorrrag Fragen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms und
freiwilligen Arbeitsdienſtes in Verbindung mit dem
Gene=
kulturplan für die Verbeſſerung der Waſſer=
Rodenverhältniſſe im beſſiſchen Ried behan=
Der Generalkulturplan bietet für dieſe Zwecke in ſeinen
rſchlägen für die Meliorierung des geſamten Rieds zahlreiche
nifchaftliche Maßnahmen. Folgende Zeilen zeigen, wie
unauf=
lich und tatkräftig verſucht wird, den Generalkulturplan
durch=
hren. Jetzt wiederum wurde ein Teil des großzügigen
Pla=
werwirklicht: die Entwäſſerung der Gemarkung
Biebes=
m.
Das Biebesheimer Entwäſſerungsgebiet wird etwa durch die
aße Stockſtadt-Biebesheim—Gernsheim und auf drei Seiten
Landdamm begrenzt. Das tiefſte Gelände liegt in dem
Ge=
glungsteil „Große Bütt” und „Das Schmalwörth”
auf etwa
Mtr. ü. N. N, während das Gelände ſonſt bis 86,0 Mtr. an=
Die Entwäſſerungsfläche iſt 585 Hektar groß, hiervon
etwa 64 Prozent Ackerland und 36 Prozent Wieſen. Ein ſehr
r Teil der Wieſen iſt verſumpft und ſtark
entwäſſerungsbe=
ſtig, das Ackerland leidet ſehr unter ſtauender Näſſe. Der
Ge=
rlungsteil weſtlich des Ortes entwäſſert durch einen Graben
n „Eingang” — nach der Landdammſchleuſe in der Nähe
Ortes Stockſtadt. Der Graben zieht durch die Schleuſe,
ver=
im Vorland zwiſchen ſogenannten Sommerdämmen nach der
ſau und mündet mit dieſer kurz darauf bei Stockſtadt in den
hein. Wenn der Rhein Hochwaſſer hat, muß die
Landdamm=
ſe geſchloſſen werden, damit das Rheinwaſſer nicht in die
markung einſtaut. Es kann dann natürlich auch kein Waſſer
der Gemarkung abfließen, es muß ſich in den Gräben
Regen=
aufgeſtautes Grundwaſſer anſammeln, ſteigt hier hoch und
lutet ſchließlich größere Gemarkungsteile. Infolge der
un=
ſtig tieſen Höhenlage des Geländes muß die Landdammſchleuſe
und lange geſchloſſen werden. Ein Rheinwaſſerſtand, der an
Schleuſe eine Waſſerſpiegelhöhe von 85,0 Mtr. ü. N. N.
ver=
ſicht, wurde im Durchſchnitt jährlich erreicht und überſchritten:
wrend der Vegetationszeit vom 1. April bis 31. Oktober eines
dn Jahres in den Jahren 1881—1920 an hundert Tagen,
wäh=
ud des ganzen Jahres an 125 Tagen. Das Sommermittelwaſſer
niſhankte hier in den Jahren 1881/1920 etwa zwiſchen 84,60 und
Mtr. ü. N. N. Die Vorflutunterbindung iſt von großer
Be=
ung und muß auf die Entwäſſerung nachteilig wirken. In
en Jahren ſtanden ausgedehnte Flächen wochenlang unter
ſer und lieferten keinen oder nur geringen minderwertigen
Frag. Die Höhenlage der Sohle der alten Landdammſchleuſe iſt
infalls ungünſtig für eine durchgreifende Entwäſſerung bei
ſerigen Rheinwaſſerſtänden; die Sohle liegt nur 50 Zentimeter
er als das Gelände in der „Großen Bütt”
Der Generalkulturplan, bearbeitet von Miniſterialrat Frdr.
el, ſchlägt zur Entwäſſerung der Gemarkung vor: Der „
Ein=
a” wird als Hauptgraben ausgebaut, die Sohle der
Land=
hrkſamſchleuſe um 0,50 Meter vertieft, zur Aufrechterhaltung der
ſaflut bei geſchloſſener Schleuſe wird ein Pumpwerk erſtellt und
Euplanmäßiges Grabennetz ſoll die Wirkung der Hauptanlagen
grſtützen. Das Kulturbauamt Darmſtadt ſtellte einen
eingehen=
ien Entwurf auf, deſſen Ausführung der Biebesheimer Gemeinde=
2e ftiut am 7. 5. 31 beſchloß. Mit der Errichtung des Pumpwerkes
de am 9. Juni und mit der Herſtellung des Hauptgrabens am
4Juli 31 unter der Bauleitung des Kulturbauamtes begonnen.
Eingang” wurde zwiſchen Landdammſchleuſe und Ort aus=
Auchut; die Sohle wurde vertieft und verbreitert, ſie liegt am
DM Aömpwerk auf 84,0 Meter, an der „Großen Bütt” auf 84,15 Meter
am Ort auf 84,65 Meter ü. N. N. Der Grabenlauf wurde
Fülichſt geſtreckt, größere Durchſtiche ſind ausgeführt. Unterhalb
Landdammſchleuſe iſt der Bachlauf gründlich gereinigt.
Ins=
wurden 14 000 Kubikmeter Boden bewegt, 600 laufende
Möſter Flechtwerk und 1000 Quadratmeter Raſen zur Sicherung
tein Fa Böſchungen eingebaut, eine neue Feldwegbrücke wurde
er=
t, eine alte Brücke unterfangen und ein neuer Durchlaß ver=
Entwäſſerung der Gemarkung Biebesheim.
Der „Eingang” als Haupkgraben ausgebant. — 14 000 Kubikmeker Boden bewegt.
Ein neues Pumpwerk. — Freiwilliger Arbeitsdienſt zum Nuhen der Landwirkſchaft.
legt. Von der Vertiefung der Sohle der alten Landdammſchleuſe
um 0.50 Meter wurde noch vor Beginn der Arbeiten abgeſehen;
näheres hierüber folgt bei der Beſchreibung des Pumpwerkes.
Das neue Pumpwerk iſt neben der Landdammſchleuſe erſtellt.
Sein Unterbau ruht auf einer Eiſenbetonplatte von 5.4 X 76
Meter und beſteht aus zwei Kammern, in die das Waſſer des
Ubersichtsskizze
Vhe
L
3km
Hauptentwäſſerungsgrabens einſtrömt. Die Kammerſohle liegt
50 Meter tiefer als die Sohle des „Eingangs” und 10 Meter
tiefer als die Sohle der alten Landdammſchleuſe. Beide Kammern
ſtehen durch eine verſchließbare Oeffnung miteinander in
Ver=
bindung. Die Anlage von zwei Kammern — ſogenannten
Saug=
kammern, aus denen die Pumpen das Waſſer entnehmen —
er=
folgte aus dem Grunde, um 2 Pumpen aufſtellen zu können,
vor=
läufig iſt nur eine Pumpe vorhanden. Ueber den hinteren Teil
des Unterbaues iſt das Pumpenhaus errichtet, der vordere Teil
wird durch eine Rechenbühne abgeſchloſſen. Das Pumpwerkhaus
dient zur Aufnahme der Antriebsmaſchinen für die Pumpen. Als
Entwäſſerungspumpe wurde ein M.A.N.=
Schraubenſchauf=
er eingebaut, der rund 700 Liter Waſſer in 1 Sekunde 2,50 Mtr.
hochheben und in das Vorland pumpen kann. Der
Schrauben=
ſchaufler wird durch einen M.A.N.=Dieſelmotor von 60 PS
Leiſtung angetrieben, der mit dem Schaufler durch ein
Kegelrad=
getriebe verbunden iſt. Der Dieſelmotor iſt ein dreizylindriſcher
Viertaktmotor und wird mit Druckluft angelaſſen. Das
Biebes=
heimer Pumpwerk iſt das erſte Pumpwerk im heſſiſchen Ried, das
als Antriebsmaſchine für die Pumpe einen Dieſelmotor beſitzt.
Für die ſpätere Aufſtellung einer zweiten Pumpe ſind
entſpre=
chende Vorkehrungen getroffen. Das Druckrohr der Pumpe
durch den Landdamm hindurch hat eine beſondere Ausbildung und
Linienführung erhalten, die es ermöglichen, dasſelbe Rohr
teil=
weiſe als freien Auslauf zu benutzen. Die Rohrſohle liegt 60
Zen=
timeter tiefer als die Sohle der alten Landdammſchleuſe. Durch
die getroffene Anordnung und Ausbildung des Druckrohres kann
bei tieferen Rheinwaſſerſtänden die Gemarkung Biebesheim auf
natürlichem Wege ohne Pumpbetrieb beſſer und tiefer entwäſſert
werden als ſeither. Die Vertiefung der Sohle der
Landdamm=
ſchleuſe war hiermit entbehrlich. Nach Errichtung des Pumpwerks
iſt für die Gemarkung aus der geſchilderten Ausführungsart ſchon
ein großer Vorteil entſtanden — der Grabenwaſſerſpiegel am
Pumpwerk lag längere Zeit tiefer als die Sohle der
Landdamm=
ſchleuſe. Das Pumpwerk wurde erſtmalig am 26. November 1931
in Betrieb genommen. Welche Vorteile das neue Pumpwerk und
die Neuanlage des „Eingangs” für die Biebesheimer Gemarkung
bieten, zeigte ſich bei und nach den ſtarken, langanhaltenden
Regenfällen am 14. Juli d. J. Die Gemarkung konnte
waſſerfrei gehalten werden, was ohne das
Pump=
werk nicht möglich geweſen wäre. Es herrſcht bezüglich
der Entwäſſerungsanlage in der Gemeinde heute auch die
Mei=
nung vor, daß die Anlage unbedingt erforderlich war und von
großem Wert für die Gemarkung iſt.
Bei dem Ausbau des „Eingangs” und der Errichtung des
Pumpwerks wurden nur Biebesheimer Erwerbsloſe beſchäftigt;
es wurden 4300 Tagewerke geleiſtet. Die Ausführung koſtete rd.
85 000 RT
Nach der Herſtellung der Hauptanlagen wurde es möglich,
örtliche Entwäſſerungsanlagen für etwa 200 Hektar fiskaliſches
Gelände auszuführen. Dieſe Arbeiten ſind noch im Gange und
zum Teil ſchon beendet. Die fiskaliſchen Gewanne — u. a. „Große
— werden durch ein planmäßiges
Bütt” und „Schmalwörth
Grabennetz gründlich entwäſſert. Die Ausführung der Arbeiten
erfolgt unter der Bauleitung des Kulturbauamtes, zum Teil im
Weg= des Freiwilligen Arbeitsdienſtes und zum Teil durch
Wohl=
fahrtserwerbsloſe der Gemeinde. Mit dem Freiwilligen
Arbeits=
dienſt wurden gute Erfahrungen gemacht. Die Arbeiten ſind zu
35 000 RM. veranſchlagt; etwa 26 000 Kubikmeter Erde werden
bewegt und 9500 Tagewerke geleiſtet. Nach Fertigſtellung dieſer
Arbeiten iſt ein Teil der Gemarkung gut entwäſſert. Bei
ſorg=
fältiger Unterhaltung der Anlagen und
ſachge=
mäßem Betrieb des Pumpwerkes iſt zu erwarten, daß aus
dem großen Entwäſſerungswerk der Gemeinde, der Landwirtſchaft
und damit der Allgemeinheit großer Nutzen erwächſt. Die
Gemar=
kung Biebesheim kann zukünftig vor Ueberſchwemmungen und vor
Verſumpfung geſchützt werden; aber unbedingte Vorausſetzung
hierfür iſt, daß die Gemeinde die neuen Anlagen gut inſtand hält
und vor allem die Gräben oft gründlich reinigen läßt, wenn nicht
K. Bg.
wieder die alten Zuſtände eintreten ſollen.
Weikerberichl.
Obwohl von Südweſten her der Luftdruck weiter anſteigt und
durch ihn auch bei uns ſein Einfluß fühlbar wird, ſo iſt aber
trotz=
dem kein beſtändiges Hochdruckwetter zu erwarten. Durch die
herrſchende Weſtſtrömung wird Bewölkung zugeführt, in deren
Begleitung immer noch leichtere Schauer, wenn auch vereinzelt,
auftreten. Die weitere Entwicklung der Wetterlage an den
näch=
ſten Tagen läßt ſich noch nicht überſehen, zumal über Island eine
neue Störung im Anzug iſt. Jedenfalls iſt dadurch die
Möglich=
heit zur Fortdauer des unbeſtändigen und regneriſchen Wetters
gegeben, und die Anzeichen auf Beſſerung durch Luftdruckanſtieg
werden nur vorübergehend in Erſcheinung treten.
Ausſichten für Dienstag, den 18. Oktober: Wechſelnd wolkiges
Wetter, mit Aufklaren, nur vereinzelte Schauer, auffriſchende
weſtliche Winde.
Ausſichten für Mittwoch, den 20. Oktober: Nach kurzer
Beruhi=
gung erneuter Uebergang zur Wetterverſchlechterung
wahr=
ſcheinlich.
Hauptſchriſkleitung: Rudolf Mauve
für Feuilleton, Reich und
Veranwortlich für Polſiſk und Wiriſchaft: Rudolf Mauve;
port: Karl Bähmann;
he Nachrichten: Max Stre
Mit 9
„
hlußdienſt: 1. V. Karl Béhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für d
enwar
el in Biid und Wort: Dr. Herbert Rette
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für „Die 8
für den Inſeratentell und geſchäftliche D
elungen: Wills Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
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Bezeichnete Ihr Großwateg
die Salem-
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Er hatte recht.
Benn bis zum heutigen Tage
ist, wie Sie selbst wissen,
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die überlegene deutsche
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die milde
mit Gold-Filmbildern in natürlicher Farbwiedergabe.
Seite 8 — Nr. 290
Darmfüdter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Denstag, K8. Oklober 193
Deutſchland forderk ſeine Kolonien zurück.
Von der Jubiläumstagung der Deukſchen Kolonialgeſellſcha
In Berlin begann die Deutſche Kolonialtagung mit einer eindrucksvollen Kundgebung im
Reichstag, bei der Gouverneur Schnee erneut Deutſchlands Anſpruch auf kolonialen Beſitz erhob
und gegen die koloniale Entrechtung, die der Verſailler Vertrag Deutſchland auferlegte,
proteſtierte.
Offiziere der ehemaligen deutſchen Schutztruppe an der Spitze des Zuges,
der ſich durch die Straßen der Reichshauptſtadt nach der Haſenheide bewegte, wo die Hauptvey dem
anſtaltung der Feier des 50jährigen Beſtehens der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft ſtattfand.
zahlreichen Reden wurde Deutſchlands Recht auf Wiedererlangung ſeines Kolonialbeſitzes beton
Reich und Ausland.
90. XT” fliegt am Donnerstag
nach Mainz.
Wie die Flugleitung des „Do. X” mitteilt,
iſt beabſichtigt, von Wiesbaden=Schierſtein den
Weiterflug nach Mainz am Donnerstag
vorzu=
nehmen. In Mainz wird das Flugzeug zu einem
längeren Aufenthalt waſſern.
geſellſchaft in Frankfurk a. M.
Frankfurt a. M. Die Deutſche
Kolonial=
geſellſchaft, die in Berlin die Feier ihres 50jähr.
Beſtehens beging, ſandte an den
Oberbürger=
meiſter Dr. Landmann folgendes Telegramm:
„Zu ihrer Fünfzig=Jahrfeier gedenkt die Deutſche
Kolonialgeſellſchaft herzlichſt ihrer
Gründungs=
ſtadt Frankfurt a. M. und ihres früheren
Ober=
bürgermeiſters Dr. Miquel, des Mitbegründers
unſerer Geſellſchaft. Sie hat lebhaft bedauert,
daß ſie die Jubelfeier nicht in Frankfurt a. M.
abhalten konnte. Einſtimmig hat jedoch die
Hauptverſammlung beſchloſſen, die nächſte
Ta=
gung in Frankfurt a. M. abzuhalten.”
7 Kinder auf einem Berliner Wohlfahrtsamt
ausgeſetzt.
Berlin. Auf dem Wohlfahrtsamt in der
Blumenſtraße erſchienen am Montag vormittag
mehrere Frauen und verlangten eine
Herauf=
ſetzung ihrer Unterſtützungsſätze. Als der
Vor=
ſteher den Frauen erklärte, daß ihre Anträge
ge=
prüft werden müßten, verließen ſie das
Wohl=
fahrtsamt. Nach ihrem Weggang wurde
feſtge=
ſtellt, daß einige der Frauen ihre Kinder,
ins=
geſamt ſieben, auf dem Wohlfahrtsamt
zurück=
gelaſſen hatten. Da ſich zunächſt nicht feſtſtellen
ließ, wem die Kinder gehörten, wurden ſie von
einer Fürſorgeſchweſter in das Waiſenhaus
ge=
bracht.
Richard Skowronnel †.
Stettin. Richard Skowronnek iſt in der
Nacht zum Montag auf Gut Höckenberg (Kreis
Rügenwalde, Hinterpommern), wo er ſeit etwa
einem Jahrzehnt wohnte, im Alter von 70
Jah=
ren an Herzſchlag verſchieden.
Um ein Erſahzſchiff der „Niobe‟
Der Chef der deutſchen Marineleitung, Admiral Raeder, und der öſterreichiſche Geſandte,
Dr. Frank, bei der großen Berliner Veranſtaltung der „Volksſpende Niobe”, die durch den
Appell an weite Schichten unſeres Volkes dazu diente, einen Grundſtock der Sammlung für ein
Erſatzſchiff der untergegangenen „Niobe” zu ſchaffen.
Schwere Eiſenbahnkataſtrophen.
Zahlreiche Toke infolge von Unachkſamkeit.
Früher Dramatiker und einer der
meiſtge=
ſpielten Autoren, hatte er ſich im Kriege mit
dem Zyklus, den der Roman „Sturmzeichen”
er=
öffnet, ganz der Erzählung zugewandt. Zuletzt
waren die Beziehungen von Stadt und Land im
deutſchen Norden der Nachkriegszeit das Thema
das er mit ſeiner nie verſagenden
Geſtaltungs=
kraft behandelte. In Schuyken (Oſtpreußen) war
Richard Skowronnek als Sohn eines Förſters
ge=
boren. In jungen Jahren war er in Frankfurt
a. M. und Berlin Journaliſt. Mit dieſen
Städ=
ten war er bis zuletzt als Menſch und Autor
eng verbunden.
Das Ungläck in Oeſterreich.
Bisher zwei Tote.
Innsbruck. Bei dem geſtern vormittag
aus Garmiſch eingetroffenen Perſonenzug der
Mittenwaldbahn entgleiſte kurz vor der
Ein=
fahrt in den Innsbrucker Weſtbahnhof
anſchei=
nend infolge falſcher Weichenſtellung ein Wagen.
Der Wagen ſtürzte um und wurde noch eine
Strecke weit mitgeſchleift. Zwei Frauen wurden
unter den Wagen begraben und konnten nur
mehr als Leichen geborgen werden. Mehrere
Paſſagiere trugen mehr oder weniger ſchwere
Verletzungen davon.
in Ungarn ..
Bisher 18 Tote.
* Geſtern abend ereignete ſich auf dem
Bahn=
hof Temesvar (Ungarn) ein ſchweres
Eiſenbahn=
unglück. Der letzte Wagen eines Güterzuges, in
dem ſich 34 Bahnarbeiter befanden, ſprang auf
einer Schienenkreuzung aus dem Gleiſe und
rannte, da ſich die Kuppelung gelöſt hatte, gegen
einen Eiſenmaſt. Der Wagen wurde faſt völlig
zertrümmert. 18 Arbeiter wurden auf der Stelle
getötet, 16 weitere wurden ſchwer verletzt, ſo daß
noch mit einigen weiteren Todesopfern zu
rech=
nen iſt. Als Urſache des Unglücks wurde
feſt=
geſtellt, daß der ſeit 21 Jahren an der dortigen
Stelle beſchäftigte Weichenſteller die Weiche
be=
reits wieder umlegte, ehe der Wagen die
Kreu=
zung paſſiert hatte.
„.. und in Frankreich.
9 Tote, 15 Schwerverletzte.
Paris. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück, bei
dem 7 Perſonen getötet und 15 zum Teil ſchwer
verletzt wurden, ereignete ſich in den ſpäten
Abendſtunden des Sonntags kurz vor dem
Bahn=
hof Cerences zwiſchen den Stationen Folligny
und Coutances. Ein Perſonenzug, der infolge
des ſtarken Sonntagsverkehrs bis auf den letzten
Platz gefüllt war, ſtieß etwa 500 Meter vor der
Einfahrt in den Bahnhof auf einen
rangieren=
den Güterzug. Die erſten Wagen des
Perſonen=
zuges wurden ineinandergeſchoben, ebenſo einige
Wagen des Güterzuges. Vom Bahnhof Cerences
wurde ſofort Hilfe entſandt. Bis in den ſpäten
Nachtſtunden wurden 7 Leichen geborgen,
wäh=
rend 15 Verwundete ins Krankenhaus
eingelie=
fert werden wußten. Man vermutet, daß ſich
noch zwei Tote unter den Trümmern befinden,
deren Bergung ſich äußerſt ſchwierig geſtaltet.
Die Schuld an dem ſchweren Unglück trägt der
Bahnhofsleiter von Cerences, der es dem
Loko=
motivführer des Güterzuges geſtattet hatte, auf
der eingleiſigen Strecke zu rangieren, obgleich der
Perſonenzug bereits angekündigt war. Es wird
vorausſichtlich mit 9 Todesopfern zu rechnen ſein.
Auto fährt in Arbeitergruppe.
Ein Toter, zwei Verletzte.
Bochum. Am Montag fuhr hier ein
Per=
ſonenauto in eine Gruppe von Bergleuten.
Da=
bei wurden ein Bergmann getötet und zwei
weitere ſchwer verletzt. Der Führer des Kraft
wagens fuhr, ohne ſich um die Opfer zu
küm=
mern, in der Richtung Lütgendortmund davon.
Furchtbare Bluktak indiſcher Amok
läufer. — 17 Toke.
fin
ten i.
nit
äfnt ne
London. Times meldet aus Budhaf auf
(Pundſchab): Aus Erregung über das VerſchwW mlige
den einer Kuh, die angeblich von Mohamacch m
danern geſtohlen und geſchlachtet worden
haben drei Sikhs eine furchtbare Bluttat
gangen, die 17 Todesopfer forderte. Mit Sch=
Bi
waffen ausgerüſtet, liefen ſie am 11. Oktober
Mit
den Straßen von Budhata Amok und ſchoſ
auf jeden Mohammedaner, der ihnen begegne id
Acht Perſonen büßten auf dieſe Weiſe das
Leb=
ein, neun wurden verwundet. Die Raſenden 10
fen dann in ein zwei Kilometer entferntes D
und erſchoſſen dort neun Menſchen.
SOS=Rufe eines Flugzeuges.
London. An der Küſte von Süd=Dev
wurden in der Nacht zum Sonntag SOS=R=
und Raketenſignale eines in Not befindlich.
Flugzeuges feſtgeſtellt. Obwohl ſofort eine g.
ßere Anzahl von Schiffen zur Rettung ausfu!
wurde keine Spur von dem verunglückten Fl190 ne
zeug mehr gefunden. Bisher konnte nicht fe
geſtellt werden, woher das wahrſcheinlich geſrußenr
kene Flugzeug gekommen war.
Untergang des italieniſchen Dampfers
„Montenevoſo”.
London. Der Kapitän und die drei O5
ziere des italieniſchen Dampfers „Montenevoſw
die ſich am Samstag geweigert hatten, ihr O
ſtrandetes Schiff zu verlaſſen, wurden am Son/
tag in einem kleinen Rettungsboot treibend au.
gefunden. Sie hatten ihr Schiff erſt verlaſſe,
als dieſes in mehrere Teile auseinanderbrach,
ie Me
Der engliſche Vizekonſul in Reydjavik
auf der Jagd verſehentlich erſchoſſen.
Reykjavik. Der engliſche Vizekonſul We.
ter Sigurdsſon, der mit einigen engliſch”
Marineoffizieren des vor Reykjavik liegend
engliſchen Inſpektionsſchiffes „Doon” auf Ja
war, iſt durch einen Fehlſchuß getötet worden.
v. Gronau ſetzt ſeinen Weltflug fort.
Akyab (Burma). v. Gronau iſt am Mo
tag aus Rangoon mit Kurs auf Akyab geſtart
und ſendet nach ſeiner dortigen Landung
Nachricht, daß er am Dienstag den Bengaliſch
Meerbuſen überfliegen und in Chilka=Lake
der Vorderindiſchen Küſte landen will.
Vor 175 Jahren
ſtarb der Phyſiker Röaumur.
Antoine Ferchault de Réaumur,
der berühmte franzöſiſche Phyſiker und Zoologe
deſſen Todestag ſich am 18. Oktober zum 17—
Male jährt. 1730 erfand Réaumur das Nal
ihm benannte Porzellan und ein Weingeſſe
Thermometer mit einer neuen Skala von 2.
Graden. Zuvor war ausſchließlich die Eintel.
lung nach Fahrenheit=Graden üblich.
Dienstag, 18. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 290 — Seite 9
Sport, Spiel und Jucnen
Weſtdeutſchlands Handballelfgegen Süd
im DSB.=Pokalſpiel in Darmſtadt.
Der Weſtdeutſche Spielverband führte am Sonntag noch ein
weiteres Uebungsſpiel durch, um eine möglichſt ſtarke Mannſchaft
ür das Zwiſchenrundenſpiel um den DSB.=Pokal am kommenden
Sonntag in Darmſtadt gegen Süddeutſchland herauszufinden. Die
Verbandself ſchlug den weſtdeutſchen Meiſter Hagen 05 nach guten
Zeiſtungen mit 10:6 (6:4). Auf Grund dieſes Spieles wurde die
weſtdeutſche Vertretung wie folgt aufgeſtellt:
Kreuzberg,
(Düren 03)
Biehl,
Koenen,
(Spfr. Siegen)
(V. f. B. Aachen)
Heinz,
Witte,
Korte,
(Spfr. Siegen) (Pol. Münſter) (Schw.=W. Barmen)
Fiſchbach, Vaſſenkaul, Siewers, Ortmanns,
Klein,
(Hagen05) (Al. Aachen) (Pol. Dortm.) (Al. Aachen) (VfB. Aachen)
eine Elf, in der verſchiedene, hier ſehr gut bekannte Spieler
ſtehen.
TSV. Braunshardt — Polizei Worms 9:2 (5:2).
Unter der vorzüglichen Leitung von Laux=Frankfurt a. M.
lreferten ſich beide Mannſchaften, trotz der Glätte des Bodens ein
ſchönes ſchnelles und auch anſtändiges Spiel, das beſonders in der
Hälfte reich an ſpannenden Momenten war. Genau mit dem
gleichen Ergebnis wie Braunshardt beim Vorſpiel in Worms —
damals recht unglücklich — unterlag, wurden die Poliziſten
dies=
mal geſchlagen und mußten ſo die ſpieleriſche Ueberlegenheit der
einheimiſchen Elf anerkennen. Die geſamte Braunshardter Elf
verſtand ſich diesmal ausgezeichnet. Sie hatte das Spiel jederzeit
feſt in der Hand, und ihr Sieg iſt ſelbſt in dieſer Höhe als
ver=
dient zu bezeichnen. Die Gäſte haben etwas enttäuſcht. Sie
konn=
ten in der 1. Hälfte auch öfters gefährlich werden, fielen aber in
der 2. Hälfte ſtark ab. Ihr Angriff iſt ohne den noch geſperrten
Götz wenig durchſchlagskräftig. Braunshardt 2 — Rot=Weiß
Darmſtadt 2., Rot=Weiß nicht angetreten.
Fußball.
SV. 98 Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag fährt die 98er Liga in ihrer neuen
nittag beim Platzmeiſter des Stadions (Tel. 4402). Bei Bedari
ſährt noch ein zweiter Wagen.
Viktoria Griesheim — Eintracht Darmſtadt 3:0 (1:0).
Mit dieſem Spiel hat Griesheim die Vorrunde abgeſchloſſen
und führt nun bei acht Spielen und 14 Punkten, bei einem
Tor=
verhältnis von 40:9, allein die Tabelle an. Unter der ſehr guten
Leitung von Dracker=Sprendlingen ſah man ein ſpannendes und
von beiden Parteien fair durchgeführtes Spiel, bei dem
Gries=
heim auf Grund beſſerer Geſamtleiſtung zu einem verdienten Sieg
am. Eintracht iſt zurzeit nicht in beſter Verfaſſung, dem Spiel
ehlt der Zuſammenhang, was wohl darauf zurückzuführen iſt, daß
die Mannſchaft auf vier gute Spieler verzichten muß und die
Er=
atzſpieler dieſe nicht ganz erſetzten. Griesheim mußte durch die
Zurücknahme von Jäger in die Verteidigung eine Umſtellung im
Surm vornehmen, die ſich zum Teil gut bewährte. Das erſte Tor
el durch den Mittelſtürmer, im Anſchluß an eine Flanke von
echts, das zweite Tor entſtand im Gedränge durch denſelben
Spie=
das dritte durch den Rechtsaußen nach feinem Zuſpiel des
halblinken. Bald hätte es noch ein viertes
To=
ſegeben, ein
Elf=
neter wird von Becker verſchoſſen. 2. Mſch 3
1:2). 3. Mſch
ſpv. Weiterſtadt 2. 4:1. Schüler — Polizei Darmſtadt.
Schü=
er 1:0.
S.V. 1922 Roßdorf — S.V. 1919 Lengfeld 9:2 (2:1).
Trotz des regneriſchen Wetters war der Platz in beſter
Ver=
faſſung, und es entwickelte ſich ein flottes Spiel. Die Gaſtgeber
ſind während der erſten Halbzeit leicht im Vorteil und gehen
ſchon in der 2. Minute durch Halbrechts in Führung. Lengfeld
kann nach einer halben Stunde infolge eines Mißverſtändniſſes
in der Roßdorfer Hintermannſchaft ausgleichen. Bei weiteren
An=
griffen der Platzherren hat deren Sturm mit ſeinen Schüſſen
reichlich Pech. 10 Minuten vor Halbzeit fällt nach einem
Pracht=
ſchuß, welchen ein Gäſteverteidiger in der Aufregung ins eigene
Tor jagt, wieder das Führungstor für Roßdorf. Nach der Pauſe
finden ſich die Platzherren beſſer zuſammen und können bei
pro=
duktiverer Spielweiſe in ziemlich gleichen Abſtänden bis Schluß
noch ſieben Tore erzielen, welchen die Gäſte bei nur vereinzelten
Durchbrüchen noch einen Treffer entgegenſetzen können.
Die Roßdörfer Elf bot wieder ein beſſeres Spiel als an den
beiden letzten Sonntagen, jedoch muß bei den nächſten Spielen
mehr Energie und Schnelligkeit gezeigt werden. Lengfeld
hinter=
ließ bei ihrer aufopferungsvollen und ruhigen Spielweiſe einen
gute Eindruck. Schiedsrichter Zeng=Egelsbach leitete bei fairem
Spiel zur Zufriedenheit beider Mannſchaften.
* Kreisliga Südheſſen.
Bei den Spielen des letzten Sonntags gab es durchweg ganz
knappe Reſultate. Nur ein einziger Verein konnte als Gaſt zwei
Punkte erobern, während bei zwei weiteren Spielen die Gäſte
Punkteteilung erzwangen. In allen Fällen handelt es ſich um
Mannſchaften vom beſſeren Teil der Tabelle, die ſich auswärts
nicht kurzerhand geſchlagen geben, Starkenburgia Heppenheim
führt weiterhin ungeſchlagen die Tabelle, und wenn auch erneut
wieder im Spiel gegen Hofheim nur ein ganz knapper Sieg
her=
ausgeholt werden konnte, ſo muß man in Betracht ziehen, daß die
Riedleute ein ſehr beachtlicher Gegner ſind. Die Bibliſer ſind durch
die Punkteteilung auf dem V.f.L.=Platz in Lampertheim etwas
zurückgefallen, beſetzen aber vorerſt immer noch unangefochten den
zweiten Platz. Olympia Lampertheim kam in Neuhauſen zu einem
knappen Sieg und ſchiebt ſich dadurch allmählich wieder zur Spitze
heran. In Bensheim teilte man ſich nach fairem Spiel die Punkte,
wodurch Horchheim weiterhin der dritte Platz verbleibt. Die
Gernsheimer entzückten ihre Anhänger wieder einmal durch ein
gefälliges Spiel gegen Hochheim, bei dem ſie letzten Endes auch
verdienter Sieger blieben.
Starkenburgia Heppenheim
F.V. Biblis
Spv. Horchheim
Olympia Lampertheim
Konkordia Gernsheim
V.f.L. Lampertheim
F. V. Hofheim
F.Cl. 07 Bensheim
Sportverein Weinsheim
Sportverein Hochheim
Viktoria Neuhauſen
9
Normannia Pfiffligheim
Die Tabelle.
Spiele gew. un. verl. Punkte
4
Albert Stahl †.
Im Alter von 44 Jahren iſt in den frühen Morgenſtunden
des Sonntags der Geſchäftsführer des Bezirks Main=Heſſen im
Süddeutſchen Fußball= und Leichtathleten=Verband, Herr Albert
Stahl, verſchieden. Stahl war die rechte Hand des Bezirksvor
ſitzenden, Herrn Herth. Der Verſtorbene genoß bei allen
Vereins=
vertretern des Bezirks wegen ſeines liebenswürdigen Weſens und
ſeiner ſteten Bereitſchaft zu Gefälligkeiten beſondere
Wert=
ſchätzung.
In Paris erzielte der Berliner Schlittſchuh=Club im
Eis=
hockeykampf gegen Racing Club de France Paris ein
Unentſchie=
den von 2:2.
Norwegiſcher Fußballmeiſter wurde Fredrikſtad
durch einen 6:1 Sieg über den Titelverteidiger Oern Horten.
Rauſch=Hürtgen gewannen in Brüſſel ein Dreiſtunden=
Mannſchaftsrennen gegen die beſten belgiſchen Mannſchaften,
Walter Sawall ſiegte im Pariſer Wintervelodrom im
Steherrennen vor den Franzoſen Graſſin, Maréchal und Raynaud.
Sporkliteratur.
Die Sportſaiſon im Motorſport iſt zu Ende, und das
Inter=
eſſe des Kraftfahrers wendet ſich anderen Dingen zu. Hier iſt es
vor allem der Beginn der Ausſtellungen, die die Herbſt= und
Win=
terſaiſon ausfüllen. Als erſte große internationale Ausſtellung
hat vorige Woche der Pariſer Salon ſeine Pforten geöffnet, und
eine Menge neuer Modelle wurden dabei zum erſten Male der
Oeffentlichkeit vorgeſtellt. Auch Deutſchland iſt auf dieſem Salon
in hervorragender Weiſe vertreten. Leider werden nur wenige
deutſche Kraftfahrer die bedeutende Ausſtellung in Paris
be=
ſuchen können und ſo die hohe Vollendung des Automobilbaues an
Ort und Stelle ſtudieren können. Aber auch für die zu Hauſe
Ge=
igſtens im
bliebenen iſt dafür geſorgt, daß ſie die Ausſtellung we
hat ſeine
Geiſte miterleben können. „Motor und Sport
beſten Mitarbeiter zum Salon entſandt, und in der ſoeben
erſchie=
nenen Nummer 42 iſt eine lebendige Schilderung alles
Wiſſens=
werten vom Salon gegeben. Selbſtverſtändlich bringt „Motor
und Sport” daneben noch den üblichen aktuellen und inhaltsreichen
Textteil, aus dem nur noch die Aufſätze „Spare vernünftig!” und
„Kolbenſchäden” erwähnt ſeien. Motor und Sport” an den
Kios=
ken oder Vogel=Verlag, Pößneck (50 Pfg.).
Geſchäftliches.
Nur ein bißchen Rheuma? Viele Leute nehmen das bißchen
Rheuma nicht ernſt. Wer denkt auch daran, daß jeder Siebente
daran leidet? Wem iſt bekannt, daß jeder zehnte
Rentenempfän=
ger Rheumatiker iſt? Wer weiß, daß ſelbſt heute noch nicht Weſen
und Urſachen dieſer Krankheit reſtlos erforſcht ſind? — Schon vor
tauſend Jahren haben die Wikinger, unſere Vorfahren, an
Rheu=
matismus gelitten. Das gibt uns eine Hoffnung. Sollen jetzt alte
Naturmittel weniger helfen als damals? Nun, ſie helfen jetzt
ebenſo zuverläſſig. Wie ließe ſich ſonſt etwa die Beliebtheit des
Zinßer=Rheumatismus=Tee erklären? Tauſende hat er wieder
froh gemacht. Ein Beiſpiel kann man wieder in der heutigen
An=
zeige von Dr. Zinßer u. Co. in Leipzig leſen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
15.20:
1a
18
18.50:
19.30:
20.30:
9.
22.20:
22.45:
18.a7
16.30
19.30:
Dienstag, 18. Oktober
Hausfrauen=Nachmittag.
München: Nachmittagskonzert. Leitung: E. Kloß.
Dr. Wagner: Die Rationaliſierungsbewegung im Handwerk.
Hepp u. Prof. Dr. Neumarck: Die Lage der
Landwirt=
ſchaft.
Unterhaltungskonzert. Ausf.: K. Münich (Operettenlieder,
Schlager, Chanſons), F., Hauck (Saxophonſoli). Am Flügel:
J. Kahn.
Alt=Frankfurter Originale
Triſtan und Iſolde, von Richard Wagner. 3. Aufzug
In der Werkſtatt des Orgelbauers. Hörbericht v. R. Merten.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
Nachtmuſik. Tanzkapelle der Stuttgarter Philharmoniken.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 18. Oktober
15.00: Kinder erzählen Geſchichten: Der Haifiſch und die verſchollenen
Kinder.
Künſtleriſche Handarbeiten: Gehäkelte u. geſtrickte Handtaſchen.
Leipzig: Nachmittagskonzert.
Prof. Juſt: Tier und Umwelt.
Heutige Muſikpädagogik: Streichquartett von G. de Witt,
18.30: Geh. Reg.=Rat Demuth: Notwege des internationalen
Waren=
ustauſches
19.00: Ob.=Stud.=Dir. Merbitz: Wege zür” alköholfreien
Jugend=
erziehung.
Zeitdienſt
20.00: Leipzig: Der Intendant in der Klemme. Intermezo von
domenico Cimaroſa.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Flensburg: Nordwiark./0u
Gesichtsausschlag
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old — die
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Darlehen v. reellem
Geſchäftsmann, am
liebſt. aus
Privat=
hand alsb. geſucht
Prima Sicherheit
(Hypoth. Eintr.
ſolv. Bürgſchaft)
Kapital, pünktliche
Zinſen u. Abzahlg.
nach Uebereinkunft
geboten.
Gefl. Anfragen u.
L. 207 a. d. Geſch.*
Geſchäfts=, Privat=,
Beamten=
Darlehn
auf Gehalt. Rente,
Möbel, Bürgſchaft
Grundbeſitz etc. dch.
reell. Bankuntern.”
Anfr. u. L. 208 Gſch.
Min
Geſchäftsmann
ucht auf kurze Zeit
200 Mk. Darlehen.
Sicherh. u. Bürgen
anden. Ang.
L. 227 Gſchſt. Cim
Darlehen
Erſtſtell. Hypothek v.
6000 ℳ mit weiterer
Sicherheitsleiſtung in
börſengängig. Geld
pfandbrief. v.
Selbſt=
geber baldmögl. geg.
zu vereinbard.
Zins=
fuß geſucht. Ang. u.
L 247 a. d.
Geſchäfts=
ſtelle d. Bl. (14498
V
Wu
Dynamolampen
Fahrrad
von ℳ 7.25 an.
Scheinwerfer
kompl., v. 2.25 an.
Pullmann
Ochſengaſſe 14.
Dr (1384ia)
20 Jahre
Rheumatismus
Ich litt 20 Jahre an Rheumatismus,
Nach Verbrauch von Zinſſer=
Rheuma=
tismus=Tee bin ich vollſtändig von
meinem Leiden befreit.
51199
Zoſef Fiſcher, Ratibor=Studzienna.
Zinſſer=
Rheumatismus=Tee
iſt ein vorzügliches Mittel bei
Rheuma=
tismus, Gicht, Ischias. Hexenſchuß und
Kreuzſchmerzen. — Paket Mk. 1. 62,
verſtärkt (D.R P.a M. 2. 25. In Apoth.
zu haben, ſonſt direkt (Verſandapotheke)
Dr. Zinſſer
E Co.,
G. m. b. 8. Leipzig 153
66000 Anerkennungen über
Zinſſer=Hausmittel (
nota=
riell beglaubigt). I.L.37 1
Nummer 290
Dienstag, den 18. Oktober
Flaue Börſen zu Wochenbeginn.
Rückgänge der einzelnen Kurſe. — Große Geſchäftsſille bei geringem Publikumsinkereſſe.
Die Vorarbeiken für die Sanierung der
Berliner und Frankfurter Effekkenbörſe.
Das Geſchäft an der Berliner Börſe war in der neuen
Woche wieder recht gering. Schon am Vormittag konnte man bei
den Banken allgemein ſtarke Zurückhaltung feſtſtellen, und zu
Be=
ginn des offiziellen Verkehrs war eine gewiſſe Unſicherheit
vor=
handen. Es lagen zwar vom Puhlikum kleine Kauforders vor,
doch überwogen wieder Verkaufsorders, die trotz ihres geringen
Umfanges das Kursniveau um 0.25—0,75 Prozent vereinzelt bis
1 Prozent ſenkten. Die Innen= und Außenpolitik, das
Näher=
rücken des Wahltermins, die Unſicherheit an den internationalen
Kupfermärkten ſowie die Tatſache, daß die
Kontingentierungs=
verhandlungen mit dem Auslande noch keine weiteren Erfolge
gehabt haben, wirkten in gewiſſer Hinſicht verſtimmend vor
allem aber mahnten ſie die Spekulation zu der ſtärkſten
Zurück=
haltung. Die Einigung in den deutſch=italieniſchen Deviſenver
handlungen, beſſere Nachrichten, aus der amerikaniſchen
Wirt=
ſchaft, eine freundlichere New Yorker Samstagsbörſe und die
Be=
lebung im mitteldeutſchen Braunkohlenrevier blieben ziemlich
ohne Einfluß. Neben den Rückgängen waren vereinzelt auch
kleinere Beſſerungen feſtzuſtellen; ſo zogen Dubiagg aus den
be=
reits erwähnten Gründen um 1 Prozent an, Siemens. Polyphon.
Deutſche Erdöl, Klöckner und Ober=Koks lagen bis 0,5 Prozent
Schubert u. Salzer ſowie Dortmunder Union konnten ſogar
feſter
2 Prozent gewinnen. Ziemlich ſchwach lagen
Gelſenkirchen=
taff
Waſſer, die 2,5 Proz. Reak. Deutſche Kahel, Feldmühle, 2.
Waldhof und Metallgeſellſchaft die 1—2 Prozent und Kali
Aſchersleben, die 3 Prozent einbüßten. Deutſche Anleihen waren
nicht einheitlich, doch überwiegend ſchwächer.
Reichsſchuldbuchfor=
derungen ſtellten ſich 0.25 Proz, niedriger; Stadtanleihen waren
zwar zum Teil noch gefragt, doch ſchien in verſchiedenen
Pfand=
briefen eher Realiſationsneigung zu beſtehen. Intereſſe zeigte
ſich für Vereinigte Stahlobligationen; im Verlaufe konnten ſich
die Kurſe meiſt wieder um 0.25—0,50, zum Teil bis 1 Proz.
er=
bolen.
Die Frankfurter Börſe lag zum Wochenbeginn ohne
An=
regung und ſehr ſtill. Ueberwiegend traten leichte
Abſchwächun=
gen ein, angeblich auf die Innenpolitik hin und dann auf die
Befürchtung einer gewiſſen Geldmarktverknappung, da auch am
16. Oktober eine Reihe von Reichsſchatzanweiſungen und aeich
von unverzinslichen Anleihen fällig waren, die allerdings
erwar=
tungsgemäß reibungslos eingelöſt wurden. Günſtigere
Branchen=
meldungen, wie Neueinſtellungen der Braunkohleninduſtrie und
Kunſtſeideninduſtrie blieben ebenſo wenig ohne Eindruck wie die
feſtere New Yorker Börſe. Auch die letzte Rede des
Reichskanz=
lers vermochte ſich nicht in einer Geſchäftsbelebung auszuwirken.
Publikumsaufträge fehlten und die Spekulation, konnte keine
Geſchäftstätigkeit wegen der koloſſalen Enge und Leere der
Märkte entfalten. Auch die Rentenmärkte, die bis zum letzten
Wochenſchluß eine auffallende Feſtigkeit zeigten, hatten eher
Nei=
gung zur Abſchwächung. Altbeſitzanleihe eröffneten noch etwas
ſter bei 47,5, fielen dann aber auf den Berliner Kurs von 46,75
Prozent zurück. Auch ſpäter Schuldbücher 0,5 Prozent leichter
Auslandsrenten ohne weſentliche Veränderung. Am Aktienmarkt
waren Reichsbankanteile eine Kleinigkeit freundlicher.
Farben=
induſtrie eröffneten mit 94,75 (minus 0,5), zogen dann wieder
auf 95,25 Prozent an.——Erdöl um 9,75 Prozent ſchwächer.
Kunſt=
ſeide trotz der ſtärkeren Geſchäftsbelebung und der
Neuein=
ſtellungen und Belegſchaftsverſtärkungen ſchwächer. Aku 1.
Bem=
berg 15
rozent niedriger. Zellſtoffwerte abgeſchwächt, Waldhof
0,75, Aſchaffenburger 0,5 Proz. Schiffahrtsaktien bis 0,5 Proz.
niedriger. Feſt lagen Reichsbahnvorzüge die 8 Proz. anzogen.
Bei ſehr kleinen Umſätzen am Elektromarkt waren Lahmeyer und
Siemens gut gehalten, Geſfürel 0,75 Proz, höher, dagegen Bekula,
AEG. und Schuckert je 0,5 Proz. ſchwächer. Licht u. Kraft
ver=
loren 1 Proz. Am Montanmarkt gaben die Kurſe in Reaktion
auf die letzten Steigerungen überwiegend nach: Stahlverein
ver=
lyren 1,75. Mannesmann 0,25, Gelſenkirchen 1 Proz. Kaliwerte
demgegenüber ſehr gut gehalten. Der große Markt für
Einzel=
werte zeigte eine gut behauptete Tendenz. Kursveränderungen
waren ſehr minimal. Im weiteren Verlaufe blieb die Börſe ſtill,
verzeichnete vereinzelt eine gewiſſe Erholung, die
internationa=
len Diskonthoffnungen wieder eine Anregung bot. Am
Geld=
markt iſt Tagesgeld leicht bei 3,5 Prozent.
Die Abendbörſe war ſo gut wie geſchäftslos. Infolge
der ſchwachen New Yorker Börſen=Eröffnung ſowie durch
Zurück=
haltung des Publikums auf den heftigen Wahlkampf hin lagen
die Hauptmärkte 0,5 Prozent unter Mittagsſchluß. Nur Renten
waren gut behauptet. Auch Reichsanleihen unverändert, wie
überhaupt der geſamte Rentenmarkt widerſtandsfähig bleibt.
Farben 94,50, Waldhof 43,50. Aku 57.50, Gelſenkirchen 39,75,
Mannesmann 52,25, Stahlverein 24½, Lahmeyer 119, Holzmann
57.25, Bekula 114,5, AEG. 33, Geſfürel 71,5, Altbeſitz 47½,
Neu=
beſitz 5½, ſpäte Schuldbücher 65,75.
Rik
ſwm=
Peſitmuftiſche Sktuntung an der pariſer borſe.
Der geſtrige ſchlechte Verlauf der Pariſer Börſe hat ganz
klar die gegenwärtig herrſchende ſtarke Baiſſeſtrömung zum
Vor=
ſchein gebracht. Die Schwäche der Pariſer Börſe iſt nach der guten
Haltung der New Yorker Börſe und dem für eide Stabilität im
parlamentariſchen Leben günſtigen Ergebnis der Erſatzwahlen
zum Senat für den Außenſtehenden kaum verſtändlich. Zum erſten
Male ſeit langer Zeit wurde die Börſe mit Gerüchten überflutet,
in denen die Geſchäftsausſichten für die nächſten Monate in den
ſchwärzeſten Farben gemalt wurden. Der Peſſimismus, der,
wenn auch zum Teil berechtigt, doch ſicherlich ſtark übertrieben iſt,
gab, der geſtrigen Pariſer Börſe ſein Gepräge.
R7.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Regierungsko Milſer 1ü,s urbricken die Aeſerſige eu
Pfand=
briefe der Hypothekenbanken auf 30 Prozent ihres
Goldmarkbe=
trages aufgewertet werden. Zinsſcheine werden nicht eingelöſt,
Die Anſprüche der Pfandbriefinhaber ſind in der Weiſe zu
befrie=
digen, daß die Schuldner=Banken ab 1. Dezember 1932 den
Gläu=
bigern Schuldverſchreibungen in Höhe des Aufwertungsbetrags
koſtenlos aushändigen: dabei gilt 1 Goldmark des
Aufwertungs=
betrags gleich 1/2790 Kilo Feingold. In den
Schuldverſchreibun=
gen werden die Feingoldmengen in der geſetzlichen Wertung
auf=
eführt, wobei ein franzöſiſcher Franc 0,05 895 Kilo Feingold
gilt. Die Schuldverſchreibungen wurden von dem Inhaber aus=
geſtellt und ſind zu je einhalb des Nominalbetrages zuzüglich 6
Prozent Zinſen ſeit 1. 1. 1932 am 1. 1. 33, am 2. 1. 34 und am
2. 1. 1935 fällig. Zur Deckung der umlaufenden
Schuldverſchrei=
bungen ſind von den Hypothekenbanken Goldpfandbriefe, von
einem Geſamt=Nominalbetrag, der den Betrag der ausgegebenen
Schuldverſchreibungen um 20 Prozent überſteigt, den
Treuhän=
dern der Hypothekenbanken zu übergeben. In der Verfügung
werden ſchließlich die Hypothekenhanken noch berechtiat,
Barzah=
lung in Höhe des Aufwertungsbetrages zu leiſten. Die
Pfand=
briefinhaber haben, ihre Anſprüche bis zum 1. 7. 1933 bei den
Schuldner=Banken anzumelden.
Die Zwangsverſteigerungen landwirtſchaftlicher Grundſtücke.
Bereits im erſten Vierteljahr 193
wurden in Heſſen und Heſſen=
Naſſau 661 landwirtſchaftliche Zwangsverſteigerungen mit 1675
Hektar Fläche eingeleitet (Vorjahr 1095 Hektar). Durchgeführt
wurden 140 Zwangsverſteigerungen mit 292 Hektar Fläche. Der
Einheitswert betrug zuſammen 486 000 M., die Belaſtung 560 000
Mark, der Zuſchlag nur 379 000 Mark. Unter Berückſichtigung
von 63 000 RM. nicht gedeckten Forderungen der Erſteigerer
be=
trug der Effektivpreis 442 000 Mk. oder 2267 Mk. je Hektar im
Durchſchnitt.
Rheinſchiffahrk.
Wie aus Kreiſen der holländiſchen Rheinſchiffahrt verlautet,
ſoll nach Beendigung der neuen Zuſammenkunft des
internatio=
nalen Studienausſchuſſes für die Rheinſchiffahrt, die am 21. Okt.
in Köln ſtattfindet, eine neue internationale Vollkonferenz der
verſchiedenen, an der Rheinſchiffahrt intereſſierten Gruppen nach
dem Haag einberufen werden. Erſt auf dieſer Vollkonferenz ſoll
die Entſcheidung darüber fallen, in welcher Weiſe die beabſichtigte
Sanierung der Rheinſchiffahrt vor ſich gehen ſoll.
Vom Holzmarkk.
Produktenmärkke.
Frankfurter Produktenbericht vom 17. Oktober. Roggen ſtand
bei kleinem Angebot kaum Nachfrage gegenüber. Hafer und Gerſte
ziemlich unverändert. Das Futtermittelgeſchäft war luſtlos. Es
notierten: Weizen 212,50—213. Roggen 162,50, Sommergerſte 185
bis 190, Hafer 142,50—147,50, Weizenmehl 30,90—32,25, do.
nie=
derrhein. 30,90—32. Roggenmehl 23,50—24,50, Weizenkleie 7,50,
Roggenkleie 7 75, Erbſen 25—35, Linſen 32—55, Heu 4,50—4,75,
Weizen= und Roggenſtroh drahtgepr 2,20, desgl. gebündelt 2,20,
n. Handelsklaſſenware
Treber 10.75—11,25. Tendenz: ruhig.
fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. — Am Kartoffelmarkt notierten
In=
duſtriekartoffel hieſiger Gegend 1,90—1.95 RM. je 50 Kilo bei
ruhiger Tendenz.
Mannheimer Produktenbericht vom 17. Oktober. Weizen,
inländ., 76—77 Kilo, 21,50—2.
Roggen inländ., 72—73 Kilo,
17,00; Hafer inländ., 14—15: Gerſte, inländ., 19,25—20,25;
Fut=
tergerſte 17,50—17,75; La Plata=Mais 16,50; Soyaſchrot 10—
10,65; Biertreber 11,40; Trockenſchnitzel, loſe 8,50—8,75;
Wieſen=
heu (loſes) 5—5,30, Rotkleeheu 5—5,30, Luzernkleeheu 5—5,60;
Stroh, Preßſtroh, Roggen=Weizen 270—2,90, desgl. Hafer=Gerſte
2.40—2,80, Stroh. geb., Roggen=Weizen 2,20—2,40, desgl. Hafer=
Gerſte 2—2,20; Weizenmehl Spezial Null Okt.—Dez. 31,10, do.
mit Auslandsweizen 32,10: Roggenmehl 60= bis 70proz.
Aus=
mahlung 23—24,50 Weizenkleie (feine) 7,50: Erdnußkuchen 12.50.
Tendenz: ruhig. Die Forderungen für aus= und inländiſches
Ge=
treide ſind etwas höher, doch nahm die Böörſe einen äußerſt
ruhi=
gen Verlauf, da der Konſum nach wie vor ſehr zurückhaltend iſt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Fabrikation von Landmaſchinen der zum Viag=Konzern
gehörenden Deutſchen Induſtriewerke AG. Berlin=Spandau, iſt
von der Eggen= und Pflugfabrik Feucht AG., Feucht (Bayern),
deren Aktienmehrheit ſich in den Händen der Eiſenwerk.=
Geſell=
ſchaft Maximilianshütte (Roſenberg) befindet, käuflich erworben
worden.
begen die Beſchlüſſe der Favag=GV. vom 28. 7. 1932 haben
zwei Aktionäre Anfechtungsklage erhoben, über die am 17. 10. 3:
verhandelt werden ſollte. Der Termin wurde vertagt, da noch ein
Schriftſatz eingereicht werden wird.
Die Verſammlung von Inhabern der Frankfurter
Schatzan=
weiſungen iſt auf den 8. Nov einberufen worden,
Hinterlegungs=
ſtellung ſind ſämtliche Emiſſionsbanken. Auf der T.O. iſt die
Be=
Wahl eines Vertreters der Schatzanweiſungsgläubiger und
ſchlußfaſſung über die Ausübung der im Geſetz vorgeſehenen
Be=
fugniſſe der Gläubiger enthalten.
Vom 18. Oktober 1932 werden an der Frankfurter Börſe die
ſämtlichen Obligationen der Eiſenbahnbank und
Eiſenbahnrenten=
bank ausſchließlich Talon notiert.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 17. 10. 32 für eine Unze
Feingold 119,10 Schill. gleich 86,9091 RM., für ein Gramm Fei= demnach 46, 23.
Pence gleich 2,79 419 RM. Zu dieſem Preiſe
wurden 300 000 Pfund Sterling an Unbekannt verkauft.
Der Generalrat der Ungariſchen Nationalbank hat geſtern
nachmittag beſchloſſen, den offiziellen Diskontſatz von 5 auf 4.5
Prozent herabzuſetzen. Der Zinsſatz von 5 Prozent war ſeit dem
1. Juli d. J. in Kraft. Seine Ermäßigung wird mit der
Entwick=
lung des Geldmarktes und der allgemeinen Zinsverbilligung in
Europa begründet. Eine Herabſetzung des privaten Bank=
Zins=
fußes dürfte heute beſchloſſen werden.
Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: Nicht nur der Walobeſitz,
ſondern auch weite Kreiſe der Möbelinduſtrie ſuchen für die
aus=
giebige Verwendung des Eichenholzes in der Möbelherſtellung
(Wohn= und Schlafzimmer) Propaganda zu machen. Schon die
Schwierigkeiten der Deviſenbeſchaffung verleiden vielen
Inter=
eſſenten den Einkauf, und es bedarf keiner beſonderen
Erwäh=
nung, daß auch die deutſche Sägewerksinduſtrie ſehr an dem
Wie=
deraufleben des Eichenfurnierbedarfs intereſſiert iſt, weil es ihr
dann ſehr ſchnell gelingen würde, wie in früheren Jahren, der
Verbrauch von kiefernem Bauholzzopf als Blindholz bei der
Mö=
belfabrikation die ſeit langem vermißte Verbreitung zu ſchaffen.
Langſam bricht ſich die Erkenntnis von den Wirkungen des
Eichen=
holzes auch in den Kreiſen der Möbelkäufer Bahn, die mehrere
Jahre hindurch in der zur Mode gewordenen Verarbeitung de=
Nußbaumfurniers die Erfüllung der größten Anſprüche erblickten.
Man ſieht dem Ergebnis einiger Eichenverkäufe im Oſten und in
Thüringen mit Intereſſe entgegen. Beachtung fand auch die erſte
größere Kiefernſubmiſſion in Oſtpreußen, die eine beſchränkte
Be=
teiligung, aber doch eine unbedeutende Erhöhung des vorjährigen
Preiſes brachte. Eine Partie von etwa 5000 Feſtmetern ſtarker
Schneidehölzer erſtand eine Holzgroßhandlung in Berlin=Britz,
und dürfte auch den Zuſchlag erhalten. Die großen oſtpreußiſchen
Handelswerke, die über mehr oder weniger große unverkaufte
Schnittholzbeſtände verfügen, waren zurückhaltend. Freihändige
Verkäufe der Regierung in Allenſtein ſind entgegen der
vorjäh=
rigen Uebung noch nicht erfolgt. Im rheinländiſchen Holzhandel
vollzieht ſich eine langſame Beſſerung der Abſatzverhältniſſe, die
auch zu einigen Einkäufen von Stammware zum Preiſe von 78
bis 80 Mark Frachtparität Düſſeldorf-Köln führte. Lebhafter
war die Nachfrage nach Hobeldielen, was auf die ungewönlich
warme Witterung und die Ausdehnung der Kleinhautätigkeit
zu=
rückzuführen iſt. Im Freiſtaat Sachſen wurden
Liquidationsbe=
ſtände in Holz einer Muſikinſtrumentenfabrik verhältnismäßig
preiswert verkauft; ferner die Waren einer in der Auflöſung
begriffenen anhaltiſchen Holzproduktionsſtelle, was beides das
reguläre Holzgeſchäft etwas lähmte.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 17.
Okto=
ber ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen
oder Notterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 54,25 RM.
Die Notierungen der
Kommiſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe ver
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung ur
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 9
Prozent, in Blöcken. Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 164 RM.,
Reinnickel 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM. Antimon=Regulus auf
37—39 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 38—41,25 RM.
Biehmärkke.
Frankfurter Viehmarkt vom 17. Oktober. Der Auftrieb des
Hauptmarktes beſtand aus 1538 Rindern (gegen 1505 am letzten
Hauptmarkt), darunter 427 Ochſen, 135 Bullen, 512 Kühe und
397 Färſen, 420 (502) Kälber, 120 (181) Schafe und 5115 (4598)
Schweinen.
kotiert wurde pro Zentner Lebendgewicht in RM.
Ochſen a) 1.
29—32, 2. 25—28, b) 1. 22—24; Bullen a) 27—2
b) 23—26; Kühe a) 24—26, b) 20—23, c) 17—19, d) 14—1
Färſen a) 30—32, b) 26—29, c) 22—25: Kälber a) —, b) 40—43,
36—39, d) 30—35: Schafe a) 1. 24—26, b) 20—23, c) 17—19
Schweine a) —, b) 44—47, c) 42—46, d) 40—46, e) 38—41, f) und
g) geſtrichen. Gegen die Notierungen des letzten Hauptmarktes
vom 11. Oktober lagen Bullen 1—2 Mark höher. Färſen verloren
1 Mark, Kälber 1—3 Mark. Schweine, Ochſen, Kühe und Schafe
blieben unverändert. — Marktverlauf: Rinder ruhig, Ueberſtand;
Schweine ſchleppend, Ueberſtand; Kälber und Schafe mittelmäßig,
geräumt. — Fleiſchgroßmarkt. Preis für 1 Zentner friſches
Fleiſch in RM.: Ochſen= und Rindfleiſch 1. 55—60, 2. 50—5
3. 28—38
Bullenfleiſch 48—53; „Kuhfleiſch 2. 40-
Kalb=
fleiſch.
60—68: Hammelfleiſch 50—
3: Schweinefleiſch 60—64.
Geſchäftsgang des Fleiſchgroßmarktes
ruhig.
Mannheimer Viehmarkt vom 17. Oktober. Zufuhr: 270 Ochſen,
217 Bullen, 264 Kühe, 431 Färſen, 683 Kälber, 35 Schafe, 3155
Schweine, Ferkel und Läufer 3, zuſammen 5058 Stück. Preis pro
4—28,
Zentner Lebendgewicht in RM.: Rinder a) 1. 31—33, 2
—28:
b
eſ.18-3
4—26, b) 2
Bullen a)
Kühe
22.
33 25—
13—16. d) 10—13:
3—25, b) 19
21.
Färſen a) 32—3
3
7—29, c) 24—26:
Kälber b) 40—43. c) 35—39, d) 30—34.
e) 26—30: Schafe b) 21—27
Schweine c) und d) 45—48, e) 40
bis 44, f) 38—40 g) 35—38. Marktverlauf:
Großvieh, ruhig,
Ueberſtand; „Kälber mittel, geräumt; Schweine ruhig,
Ueber=
ſtand. Fettſchweine bis zu 50 RM.
Berliner Kursbericht
vom 17. Oktober 1932
Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaft
Oeviſenmarkt
vom 17. Oktober 1932
Md
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Mee
75.—
61.75
16.625
27.50
17.375
33n5
56.25
20.75
Ae
Taze
Ma
Elektr. Lieſerung
3. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Zhil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöckhnerwerke
annesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſiein & Koppel
Re
8.—
Aao
.375
„Rsc
74.75
38.375
58.—
102.—
34.125
52.37:
41.7
34.375
I
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.-Nnrb.Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Kirſch Lupſer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Banderer=Werke
Mu
41.375
47.50
24.—
7i
49.75
10.—
70.50
28.—
26.—
Helſtinatv.s
Wien
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Sofia
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Kopenhagen
Stockholm
*
Londoy
Buenos=Nires
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Belgier
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Poris
Währung
too finn.Mk
00 Schillin
00 Tſch. .
Beng
100 Leve
100 Gulder
00 Krone
100 groner
100 Kroner
1 T.Sta.
1 Pap. Peio
Dollar
100 Belge
0 Lire
ſ100 Fronce
Geld
5. 264
.95
2.465
4,057
69.43.
72.83
12
1i.
1.495.
0.,89
4.20
1.s
16.52
Brieſt
6. 276
52.05
12.485
3.063
99
4.
58.5
16.58
Schweiz
Spanien
Danzi
Japan
Rio de Janerrt
Zugoſlawien
Portugal
Athe
ſtambu
Kairo
Kanada
55io
Tallinn (Eſtl.)
Riad
583 1 türk. 4 pt. 14.8 ane .732 00 19l. Kr. 65.* 100 eſtl. gr 100 Lats 79.70
Ehi
Bürmſtädter and Karionaisunt Surmſtaut, ölllate der Bresoher Bunn
Frankfurter Kursbericht vom 17. Oktober 1932.
Iopfbr. % Preuß. St.v.* 86 6% Naſſ. Lant Med 62 Sachſen v.2 5½% Liqu. Obl. 79.9 80 Thüringenv. 27 63 Dtſche. Anl. Auslo=
ungsſch. 4 ½,Ab= Dt. Lomm. Sam=
mel=Ablöſ.-An
K..
*Au= öfungsanl.. 46‟. „.
— Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch. (Neub.) 6.6 mm. Samm.
Dt.
Abl. Neubeſitz). — Aerdtie Kage Berl. Syp.V 75 hietsanleihe ... 5el. 23. 55.5 %a Frkf. Hyp.=3 Baden=Baden ½% 39 Berlin...
dt.. 55.75 Eeie 2 Darmſta 54.5 fbr.=B
735 Dresder 8% Frantfu Br!
Mein. s 75 Schätze.
*ae — Nö 78 s6.75 Syp.=4 „8‟ 625Mainz ..... 54‟ 25 Mannheimv. Ro
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63229 2 München. v. 29 61 6% Wiesbaden v. 28 Loblt 66 2 Heſt. La DGe 8% Südd. Bod. ....
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Grün & Bilfinger.
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(ainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
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72.5
67
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41.5
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125
54.25
74
119.5
1128
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32
161
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[ ← ][ ][ → ]Dienstag, 18. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 290 — Seite 11
Bonder Keld und viele Frauen.
Roman von Karl Lütge. Copyright by VerlagPreſſe=Tagesdienſt, Berlin W3s
Sie machte ein ernſtes Geſicht dabei, als handele es ſich um
einten wichtigen Geſchäftsabſchluß oder ein Examen.
Mühling=
hrus empfand es jäh und peinlich. Unzweifelhaft, ſie meinte
eß wirklich ernſt. Er ſaß voller Zweifel. Viel gewann er, wenn
ſie errang. Viel gab er auf, wenn er Heimat und ſeitheriges
Leben verließ.
Ja, da lagen ſie wieder, die gräßlichen Schlingen. Er hatte
dee Füße ſchon bereitgeſetzt —
— Noch einen Schritt, und er
ſoßß drin in den neuen Schlingen — —
Mabel Macys Blick traf ihn. Ihre klaren, hellgrauen Augen
drangen bis auf den Grund ſeiner Seele. Sie forſchten und
nragten. Sie ſchienen betroffen die bedenkenreiche Aengſtlichkeit
erkennen und Unentſchloſſenheit und Zaudern, ſtatt Freude
und Bereitſchaft zu finden.
Tauſende berühmte Sportsleute und andere Männer hätten
hr, der Millionenerbin, begeiſtert das „Ja” zugejubelt!
Er zauderte. Er dachte auch an ſich. Da ſtanden Trotz und
Stolz in dem Mädchen auf. Sie wandte ſich an Mama.
„Ich habe dir gleich geſegt, daß es zu früh geweſen iſt,
ſie Schiffsbilletts zu nehmen.”
„Man kann ſie zurückgeben, Liebling.”
„Ja, wir werden das nächſte Schiff nehmen, Mama. Der
Bortier kann es morgen beſorgen.”
Sie blickte zu Ludwig Mühlinghaus.
„Ludwig wird ſich erſt frei machen müſſen für die Reiſe.
Norgen ſprechen wir darüber. — Heute bin ich müde.”
Man erhob ſich.
Ein raſcher Abſchied. Die Damen nahmen den Fahrſtuhl.
Ein Boy brachte die Garderobe. Morgen wollte man gemeinſam
m Hotel eſſen, zu Mittag.
Franziska Mühlinghaus ſchwärmte auf dem Heimweg
un=
ſusgeſetzt von Miß Macy. Es wirkte peinlich. Sie verſtand die
Vortkargheit des Bruders nicht. Sein Zaudern bei jener
wich=
bigen Frage war ihr nicht entgangen. Vielleicht genierte er ſich
or ihr.
Eine ſeltſame Art, ſo wichtige Dinge bei Wein und Konfekt,
In ihrem Beiſein, zu beſprechen! Aber ſo mochten die Amerika=
ner ſein. Man hörte viel ſeltſame Dinge über deren Lebensart
und Lebensauffaſſung.
„Tu es, tu’s!” riet ſie eindringlich auf dem Heimweg.
„Drüben kann man nicht leben!” antwortete er brummig,
aber ſo, daß man merkte, es war ihm nicht ernſt.
„Viele leben drüben!” entgegnete die Schweſter.
10
„Frage ſie, wie ſie leben!
„Es kommt darauf an, als was man hinübergeht!“
„Ich will mich nicht verkaufen — nein ich will ſelbſt
be=
ſtimmen, freier Menſch ſein
So viele Worte, ſo viele Phraſen.
Was hieß es, ſich verkaufen? Er bekam ein reiches Mädchen,
es liebte ihn, weil er Mann und Held war. Er hatte Intereſſe
für ſie gehabt, ſtärker als je für eine Frau. Die Freiheit
opferte er vielleicht — ja, aber wer war frei, und was hieß
überhaupt Freiheit?
„Sie liebt dich”, ſagte die Schweſter eindringlich und weich
im Korridor daheim. Dabei dachte ſie mit Grauen an die Leere
daheim, wenn er fort ſein würde.
Er lächelte im Schlaf. Sie liebt mich?
Wir gut wäre es.
Am nächſten Tage zog Marianne Holtermann in die
Woh=
nung der Geſchwiſter. Daran hatte man nicht mehr gedacht
durch das große Ereignis des geſtrigen Tages. Die teure
Woh=
nung Holtermanns war günſtig ſofort weiterzuvermieten
ge=
weſen. Geſtern hatte man den Umzug in der Eifelſtraße
ver=
einbart.
Die geringe Summe der Lebensverſicherung des Vaters war
ausbezahlt, nachdem der Unglücksfall amtlich feſtgeſtellt worden
war. Alle Unruhe, die dieſer ſenſationelle Tod mit ſich gebracht
hatte, legte ſich. Und doch war Marianne Holtermann unfroh.
Die beginnende Arbeitskriſe, wie ſie bald die ganze Welt erfaſſen
ſollte, hatte ihr, der langjährigen Angeſtellten eines großen
Modehauſes die Stellung genommen. Franziska Mühlinghaus
nahm die Freundin nicht zuletzt aus dieſem Grunde einſtweilen
zu ſich auf.
Es ließ ſich nicht vermeiden, daß Ludwig Mühlinghaus nun
allein ins Hotel am Rheinufer ging. Marianne Holtermann
ſah leidend und angegriffen aus, und der Wechſel in den
Lebensverhältniſſen ging ihr augenſcheinlich nahe. Man konnte
ſie in den erſten Stunden im Haus unmöglich allein laffen.
Ludwig Mühlinghaus überkam ein ſeltſames Gefühl der
Beklemmung gegenüber der neuen Wohnungsgenoſſin. Nicht,
daß er irgendeine Schuld fühlte — er war in jeder Weiſe
unſchuldig am jähen Tode ihres Vaters. Nein, er hatte dieſes
Mädchen, dieſen guten, lieben Sportkameraden, nur noch nie
mit den Augen wie heute betrachtet.
„Was iſt denn an mir, daß Du mich ſp kritiſch prüfſt?”
fragte Marianne Holtermann leicht verwirrt und doch in voller
Natürlichkeit.
Sie ſtand vor ihm im Wohnzimmer, dieſem einzigen
hübſchen, geſchmackvollen Raum in der kleinen Wohnung. Welch
herrlicher Wuchs und welch natürliche Anmut! Uebrigens beſaß
ſie kluge Augen und ein ausdrucksvolles Geſicht.
Was er heute an Marianne Holtermann ſah, das hatte er
nie ſo deutlich wahrgenommen. Ja, ſie war ſchön und nicht nur
klug und Sportkameradin. Man würde gut miteinander
aus=
kommen in der Enge der Wohnung. Und ſchließlich ſah man
ſich nur abends zur Mahlzeit und an Sonntagen. Er hatte den
Plan der Schweſter vor einigen Tagen bedenkenlos gutgeheißen.
„Nicht kritiſch” lehnte er ab, „nein, nur um mich daran
zu gewöhnen, daß da jetzt noch jemand hier mit uns lebt!“
Das war gekünſtelt. Sie ſchien es nicht zu empfinden.
Würde ſie nicht das Schwarz der Trauer tragen, ſie könnte
neben den beiden eleganten Damen im Rheinhotel ausgezeichnet
beſtehen. Oder vielleicht hob das Schwarz ihre Schönheit? Nein,
ſie ſah leidend aus. Uebrigens war das alles nun einerlei.
Er hatte ſich verlobt. Es intereſſierte ihn nur, weil ſie
Haus=
genoſſin war. Und weil ihm ihr hartes Geſchick Mitleid
ab=
zwang. Schließlich handelte es ſich um die Tochter Leopold
Holtermanns. Und Holtermann hatte mit ihm wochenlang
Schulter an Schulter bei einem großen Sportkampf geſtanden
und ihm vorher immer bereitwillig Dienſte erwieſen —
Durch ſonntäglich ſtille Straßen ſchritt Ludwig
Mühling=
haus zum Hotel am Rhein. Er ſcheute ſich, an Entſchlüſſe zu
denken. Nein, er ging unbeſchwert durch Vorſätze, ohne
Be=
geiſterung und ohne unbewußte Freude.
Die Damen erwarteten ihn in der Halle.
„O, iſt das ſo mit dem armen Kind, ja, das verſtehe ich”
plauderte Mrs. Macy, als Mühlinghaus von der neuen
Haus=
genoſſin geſprochen und die Schweſter entſchuldigt hatte. Mrs.
Macy ſprang ſogleich auf Belangloſes über, ſprach von der
Stadt, vom Strom, von kleinen Einkäufen des geſtrigen Tages.
(Fortſetzung folgt.)
Zn
Houngsderſteigerang.
Eermin: Mittwoch, den 26. Oktober 1932. vormittags 9½
Uhr, Zimmer 118 des Neuen Gerichtsgebäudes in
armſtadt.
hrundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 4, Bd. 7. Bl. 371:
Flur 4 Nr. 151, Hofreite Nr. 20 Friedrichſtr., 382 qm.
Schätzung: 24 600.— RM.
Flur 4 Nr. 152, Grabgarten, Friedrichſtraße, 39 qm.
Schätzung: 400.— RM.
ſigentümer: Eheleute Kartonnagefabrikant Karl Weitzel
und Eva geb. Doſch in Darmſtadt als Geſamtgut der
Errungenſchaftsgemeinſchaft.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangs=
vollſtreckung.
Darmſtadt, den 18. Mai 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
(12030a
7=
Huungsverfteigerang.
ermin: Mittwoch, den 26. Oktober 1932, vormittags 9½
Uhr, Rmmer 118, des Neuen Gerichtsgebäudes in
Därmſtadt.
ſundſtücke: Gemarkung Därmſtadt, Bezirk 4, Bd. 3, Bl. 175:
Flur 4 Nr. 28, Hofreite Nr. 42 Bismarckſtr., 252 qm.
Schätzung: 24 500.— RM.
Flur 4 Nr. 29, Grasgarten (Vorgarten) daſelbſt, 47 qm.
Schätzung: 500.— RM.
ſigentümerin: Louiſe Jäger in Darmſtadt, Bismarckſtr. 42.
Darmſtadt, den 18 Mai 1932
(1203ta
Heſſiſches Amtsgericht.
Zwangsverſteigerung.
2rmin: Mittwoch, den 2. November 1932, vormittags 9
Uhr, im Sitzungsſaal Zimmer 118, des Neuen
Ge=
richtsgebäudes in Darmſtadt.
ſeundſtück: Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 5, Band 20,
Blatt 1370: Flur 6 Nr. 372, Hofreite Nr. 55, Moos=
7.
bergſtraße, 171 qm Schätzung 17 000.— F
Egentümer: Eheleute Müller Leonhard Kern und Anna,
b. Mehr, in Eberſtadt, Neue Schwanenſtr., zu je ½.
Darmſtadt, den 18. Mai 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
man
3
Norngsverfteigernng.
2rmin: Mittwoch, den 2. November 1932, vormittags 9½
Uhr im Sitzungsſaal Zimmer 118 des Neuen
Gerichts=
gebäudes in Darmſtadt.
undſtück: Grundbuch für Darmſtadt, Bez. 2. Band 10,
Blatt 732: Flur 2 Nr. 1095, Hofreite Nr. 13
Pan=
kratiusſtraße, 659/ zo am
Schätzung: 32 000.— RM
gentümerin: Ehefrau Fuhrunternehmer Jean
Diefen=
bach, Katharina, geb. Regner, in Darmſtadt,
Pan=
kratiusſtraße 13.
Darmſtadt, den 19. Mai 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Zmang
Hounssderſteigerang.
Eimin: Mittwoch, den 2. November 1932, vormittags 9½
Uhr, im Saal 118 des Neuen Gerichtsgebäudes in
Darmſtadt.
ſundſtücke: Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 6, Band 21,
Blatt 1024:
Flur 31 Nr. 29, Acker rechts vom Judenbrunnen,
956 qm. Schätzung: 3000.— RM
Flur 31 Nr. 28, Acker daſelbſt, 4028 am. Schätzung:
6000.— R
M.
Flur 14 Nr. 72, Acker der Danielsacker, 1729 am.
Schätzung: 3500.— RM.
Flur 33 Nr. 111. Acker an der Täubcheshöhle, 2320 qm.
Schätzung: 1000.— RM.
gentümer: Chriſtoph Georg Heinrich Fey, Kaufmann in
Offenbach a. M.
Darmſtadt, den 20. Mai 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
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rechts der Windmühle zwiſchen dem
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weg und dem Darmbach, 13 194 qm. Schätzung:
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Hedwig geb. Strauß in Frankfurt a. M.
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Darmſtadt, den 15. Oktober 1932.
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Termin: Freitag, den 18. November 1932, nachmittags 3¾
Uhr, auf dem Ortsgericht in Ober=Ramſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Ober=Ramſtadt. Band 10. Bl. 941.
Fl. 1. Nr. 542, Hofreite im Ort, 331 qm. Schätzung:
12500.
M.
Eigentümer: Philipp Krebs III. in Ober=Ramſtadt.
(V14467
Darmſtadt, den 24. September 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Zl
wangsverſkeigerung.
Termin; Mittwoch, den 7. Dezember 1932, vormittags 934
Uhr, im Sitzungsſaal 118 des Neuen Juſtizgebäudes.
Verſteigert wird: Erbbaurecht, laſtend auf dem der
bürger=
lichen Gemeinde Darmſtadt zugeſchriebenen Grund=
Gemarkung Darmſtadt. Bezirk 5, Band 36,
ſtücken:
Blatt 2299: Fl. 8, Nr. 1822/zoo, Hofreite 129,
Roß=
dörferſtraße, 155 qm.
Grasgarten, daſelbſt 175 qm.
Grabgarten mit Hühnerhaus, daſelbſt, 342 qm.
Schätzung: ohne Grund und Boden 9000.— RM.
Als Erbbauberechtigte ſind die Ehel. Heinrich Erdmann,
Darmſtadt, Roßdörferſtraße 129, zu je ½ im Grund=
(V14468
buch eingetragen.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
3
Hoangsvernteigerang.
Termin: Mittwoch, den 7. Dezember 1932, vormittags 9
Uhr, Zimmer 118 des Neuen Gerichtsgebäudes in
armſtadt.
Grundſtücke: Grundbuch für Darmſtadt Bezirk 4, Band III,
Blatt 142. Fl. IV. Nr. 1153, Hofreite Nr. 6, Hölges=
7500.— RM.
404 qm. Schätzung:
Fl. IV, Nr. 1154, Grasgarten, daſelbſt, 54 qm.
Schätzung: 500.— RM.
Eigentümer: Wilhelm Herwegh, Kaufmann in
Darm=
ſtadt, Hölgesſtraße 6.
(V14470
Darmſtadt, den 23. Juli 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 26. Oktober 1932 vormittags 924
Uhr, im Sitzungsſaal 118 des neuen Gerichtsgebäudes.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt Bezirk III, Band 11
Blatt 516. Fl. III. Nr. 1. Hofreite Nr. 3,
Ballon=
platz, 760 qm. Schätzung: 30 000.—
RM.
Eigentümer:
Recha Strauß geb. Strauß.
S.
Hedwig Heilbrunn geb. Strauß,
3. Wilhelm Strauß.
ſämtlich in Königſtein im Taunus.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1932.
(V13753
Heſſiſches Amtsgericht.
Seite 12 — Nr. 230
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Städt. Akademie
für Tonkunst
Elisasethenstraßs 36
Darmstadt
Telefon: 3500 (Stadtverwaltung).
Hess,. Seminar für
Sprecherziehung
Leiter: Univ. Lektor Professor F. K.
Roedemeyer, Assistent: H H. Krumb.
A. Sprechbildung (Technik des
Sprechens und mundartfreie
Aus-
sprache, stimmliche Hygiene).
B. Rhetorik (Rede und Vortrag),
C. Sprechtechnik und mundartfreie
Aussprache für Opern- und
Konzert-
sänger und Gesangschüler, D.
Ge-
sprochene Dichtung (nur für
Absolventend. UebungA ), E.
Fach-
klasse für Sprecherzieher,
F. Wiederholungen, ständige
Uebekontrolle einzeln und gruppen-
Monatlich fndet ein unentgeltlicher
Vortrag des Semiparleiters statt.
Es werden — mit anschl. Aus
sprache — Fragen aus dem
ge-
samten Gebiet der Sprecbbildung
behandelt.
Anmeldungen zu den einzelnen
Uebungen echtzeitig in der Städt.
Akademie für Tonkunst,
Elisabethen-
straße 36.
Sprechstunden und nähere Auskunft
ab Mittwoch, den 12. ds. Mis., von
17½—18½Uhrin d. Städt. Akademie.
Beginn des Winter-Semesters
Mittwoch, den 19. Oktober.
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des Städtischen Saalbaus
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Leitung: Prof. Wilhelm Schmitt,
Städt. Musikdirektor.
Solist: Juan Manen (Violine).
Orchester: Der Instrumental-
Ver-
ein (Orchester der Städt.
Aka-
demie für Tonkunst).
Am Flügel: Paul Ottenheimer.
Konzertflügel: Bechstein aus dem
Lager der Fa A. W. Zimmermann
Unh. Ludwig Schweisgut),
Orafen-
straße 21.
Kartenverkauf im Sekretariat
der Städt. Akademie für Tonkunst,
Elisabethenstr. 36, Fernspr. 3500
(Stadtverwaltung).
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