Darmstädter Tagblatt 1932


18. Oktober 1932

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eich

höfte

Bezugspreis:
Schentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. Oktob=
31. Ottober 2. Reichsmart und 20
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abgeholt 2. Reichsmart, durch d
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IRt, ohne Beſtellgeld monaiſich 2,00 Reſchömar
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten mur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſiattet.
Nummer 290
Dienstag, den 18. Oktober 1932. 195. Jahrgang

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Gewal, wie Krieg, Aufruhr, Streil
w., erliſcht
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g. der
de Verpfichtung auf Erfüll
uſträge
Schadenerſatz
d Leiſtung von
D
fonkurs
oder gerichtlicher Beitreibun
Banklonto Deuſche Bant und Darm=
Nabat weg.
ſtädter und Nationalbant.

Nbe
Vorkonferenz erſt Mitte November.

Macdonald warkek zunächſt ab. Neue Akkion der Engländer zur Rektung der Gleichberechtigungs=
Vorkonferenz nach den deutſchen und amerikaniſchen Wahlen. Frankreich möchte
die Abrüſtungskonferenz ohne Deukſchland beenden.
Deutſchland geht nichk nach Genſ.
Um eine franzöſiſch=ſpaniſche Enkenke.

Macdonald hat unter ſeine Aktion, auf dem Umwege über
Vorkonferenz Deutſchland wieder nach Genf zurückzuholen,
mächſt einen Schlußſtrich gezogen, allerdings keinen endgülti=
Er hat dem Berliner Auswärtigen Amt zu verſtehen gegeben,
er weitere Bemühungen vorläufig für zwecklos halte, und
oa Mitte November mit einem neuen Verſuch aufwarten wolle,
Vorkonferenz zuſtande zu bringen. Er ſcheint offenbar der An=
zu
ſein, daß er dann, ſobald die Wahlen in Deutſchland und
verika vorüber ſind, eine günſtigere Atmoſphäre vorfinden wird.
iſt natürlich nicht ausgeſchloſſen, daß im Laufe der nächſten
Wochen neue Fühler ausgeſtreckt werden. Aber ſehr viel wird
ſich davon nicht verſprechen können, wenigſtens ſolange nicht
EA Franzoſen ſtur und ſtarr daran feſthalten, daß die Vorkonfe=
Ahz über die deutſche Gleichberecktigung im Rahmen des Völker=
indes
, alſo in Genf, vor ſich geben muß. Wenn Macdonald aller=
Weltgs glaubt, daß er nach den Wahlen bei uns mehr Glück hat,
00eMm gibt er ſich einer weiteren Täuſchung hin. Wir können unter
1999 Anen Umſtänden nach Genf gehen, ſolange nicht im voraus die
ſichberechtigungsfrage in unſerem Sinne gelöſt iſt.
Wenn man uns einen anderen Konferenzort vorſchlagen ſollte,
Fym bleiben unſere Vorausſetzungen beſtehen, die wir bei der
nahme der Einladung nach London aufgeſtellt haben. Die Ein=
on
35
dung ſelbſt hängt alſo auf jeden Fall in der Luft. Für die Eng=
en
. 144hder eine recht peinliche Sitution, feſtſtellen zu müſſen, daß ſie
feſtgefahren haben. Die Schuld dafür liegt nicht bei uns Sie
den geglaubt, an uns vorbeihandeln zu können und Frankreich
Willen tun zu müſſen, Frankreich trifft die Schuld, das unter
Hinweis auf Genf als Konferenzort die ganze Vorkonferenz
Erfolg ſabotiert hat.
Offen iſt noch die Frage, was aus der Abxüſtungskonferenz
eden ſoll, die ſich ſchon ein paar Mal vertagt hat und wohl noch
mal eine Pauſe einlegen will. Von Frankreich her wird aller=
has
gedrängt, ohne Deutſchland weiter zu verhandeln und die
Anferenz abzuſchließen. Aber die Verlegenheit auf der Gegenſeite
int doch recht groß. Wir glauben auch nicht recht daran, daß
inſich ohne uns zuſammenſetzt, um eine Konvention abzuſchließen,
zwar den Franzoſen gefällt, gegen die aber bei der Mehrzahl
M anderen Staaten erhebliche Bedenken beſtehen.
Heute Einladung nach Genſ. Erneuke Ablehnung.
Wie wir erfahren, iſt der engliſche Geſchäftsträger Newton
Montag nachmittag wieder beim Reichsaußenminiſter geweſen.
ihm nochmals die Einladung zu der Mächtezuſammenkunft
Genf zu überbringen. Der Reichsaußenminiſter konnte ihm
nur die frühere Antwort wiederholen, daß Deutſchland aus
hekannten Gründen Genf als Ort der Konferenz ablehnen
Vollverſammlung des Völkerbundes
Abgeſchloſſen.

TU. Genf, 17. Oktober.
Die 13. ordentliche Vollverſammlung des Völkerbundes iſt
Montag mit einer Schlußrede des Präſidenten Politis ab=
hoſſen
worden. In der Schlußſitzung nahm die Bundes=
ſarnmlung
den Haushalt des Völkerbundes für 1932/33 mit
Millionen Goldfranken an, von denen 17 Millionen auf
Völkerbundsſekretariat, 8,3 Millionen auf das internatio=
Arbeitsamt und 2,6 Millionen auf den Internationalen
Naer Gerichtshof entfallen.
Ferner genehmigte die Bundesverſammlung den von dem
Iusſchuß ausgearbeiteten großen Plan über die Neuregelung
politiſchen Leitung des Völkerbundsſekretariats. Damit ſind
von Deutſchland geforderten Bedingungen für die Zuſtim=
g
der deutſchen Regierung zu der Wahl des Franzoſen
ol zum Generalſekretär des Völkerbundes erfüllt.
Auf maßgebender deutſcher Seite wird jetzt grundſätzlich der
Endpunkt vertreten, daß nunmehr eine planmäßige Neube=
us
in den leitenden Direktorenpoſten eintreten müſſe, über
Adſe Entſcheidung bei dem Völkerbundsrat liegt. Ueber die
Zen nung des neuen deutſchen Untergeneralſekre=
liegt
noch keine Entſcheidung vor, jedoch werden jetzt
mein der frühere Staatsſekretär Trendelenburg und
deutſche Geſandte in Athen, Eiſenlohr, ſür dieſen
er genannt.
Nenol von Rak zum Generalſekrelär erngnnk.
der Völkerbundsrat hat am Montag in geheimer Sitzung
mig den gegenwärtigen, ſtellvertretenden Generalſekretär
ol zum Generalſekretär des Völkerbundes
ſamnt. Die Wahl bedarf noch der Zuſtimmung der Mehr=
der
Bundesverſammlung und wird auf der Ende November
denden außerordentlichen Völkerbundsverſammlung er=
Das rumäniſche Kabinett zurückgetreken.
Miniſterpräſident Vajda, hat heute nachmittag dem König die
Bukdemiſſion des Kahinetts, die vom König angenommen
überreicht. Nach der Audienz erklärte Miniſterpräſident
a daß der König ihn bis zur Bildung der neuen Regierung
der Weiterführung der Geſchäft betraut habe. Der König hat
Ehlo die Beſprechungen zur Löſung der Kriſe begonnen und den
iffen Innenminiſter Mihalaka zur Audienz gerufen.

Die Hinkergründe zu Herrioks Spanienreiſe.
TU. London, 17. Oktober.
Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph
macht auf die diplomatiſchen Hintergründe der Reiſe des fran=
zöſiſchen
Miniſterpräſidenten Herriot nach Spanien, die Ende
Oktober ſtattfindet, aufmerkſam. Herriots Abſicht ſei in erſter
Linie die Bildung einer neuen und wirklichen
Entente zwiſchen Frankreich und Spanien. Hier=
bei
habe er natürlich nicht nur den günſtigen Einfluß einer
ſolchen franzöſiſch=ſpaniſchen Entente auf die marokkaniſche
Frage, ſondern beſonders auch auf Frankreichs Stel=
lung
in Genf und die franzöſiſche Sicherheit im
Mittelmeer im Auge. Man könne damit rechnen, daß
Spanien in Kürze einer der hauptſächlichſten
Unterſtützer von Herriots Abrüſtungsplänen in
Genf ſein werde. In dieſem Zuſammenhang ſei es nicht
ohne Bedeutung, daß Frankreich angeblich Spanien als das ge=
eignetſte
Land für die Unterbringung der vorgeſchlagenen inter=
nationalen
Völkerbundsdepots von ſchweren Waffen vorge=
ſchlagen
habe. Denn in Spanien würde ein ſolches Depot in
jedem Falle außerhalb der Reichweite Deutſchlands liegen.
Das Ergebnis det franzöſiſchen Senglswahlen.
TU. Paris, 17. Oktober.
Die franzöſiſchen Senatswahlen haben entgegen den Erwar=
tungen
keine bedeutende Aenderung in der Zuſammenſetzung des
Hauſes gebracht. Es iſt lediglich eine unweſentliche Ver=
ſchiebung
nach Links feſtzuſtellen, die ſich in dem Verluſt
der Rechten von 7 Stimmen zugunſten der gemäßigten und der
Radikalſozialiſten ausdrückt. Die bisherige Regierungspartei ge=
winnt
4 Sitze, während die Sozialiſten einen Sitz verlieren. 35
Senatoren wurden zum erſtenmal gewählt und 18 Senatoren, die
bereits dem Senat angehört haben und ihre Kandidatur erneut
aufgeſtellt hatten, wurden geſchlagen. Unter ihnen befinden ſich
jedoch keine beſonders markanten Perſönlichkeiten.
Hoover verkeidigk ſeine Polikik.
WTB. Cleveland, 17. Oktober.
In ſeiner Wahlrede hier führte Präſident Hoover u. a. aus,
die vorgeſchlagene Rüſtungsverminderung um ein Drittel und die
Verlegung des Nachdrucks auf den Begriff Verteidigungswaffen
würde nicht allein gewiſſe Befürchtungen beſeitigen, ſondern wirk=
liche
Zugeſtändniſſe würden den Vereinigten Staaten mehr als
200 Millionen Dollar jährlich erſparen und Europas Kaufkraft
wahrſcheinlich um eine Milliarde Dollar jährlich verſtärken. Die
kommende Weltwirſchaftskonferenz würde ſich mit den zahlreichen
Münzſyſtemen und anderen ökonomiſchen Fragen befaſſen, durch
die die Hinderniſſe zur Erholung verringert werden könnten. Bei
Begründung ſeiner Ablehnung der Streichung der Kriegsſchulden
erklärte Hoover, der Vorſchlag der demokratiſchen Kandidaten, die
Zolltarife herabzuſetzen, ſo daß die Schuldannuitäten aus den Ge=
winnen
gedeckt werden könnten, die Europa durch den vermehrten
Handel erzielen würde, ſei noch viel abgedroſchener als der Vor=
ſchlag
, die Kriegsſchulden aufzuheben. Weiter ſagte Hoover, keine
Maßnahme in der ganzen wirtſchaftlichen Welt ſei für den Arbei=
ter
und den Landwirt notwendiger als die Aufrechterhaltung des
Schutzzolltarifs. Wir ſind heute, ſo fuhr Hoover fort, der rieſen=
hafteſte
Markt der Welt und umgeben von Nationen, die danach
verlangen, zu dieſem Markt zugelaſſen zu werden. Der Redner
ſtellte in Abrede, daß die Vereinigten Staaten verantwortlich ſeien
für das Darniederliegen des Handels in der ganzen Welt. Er
ſagte, die demokratiſchen Führer ſeien ſich offenbar der Folgen
garnicht bewußt, die es haben mußte, daß im Kriege 40 Millionen
Jünglinge und Männer getötet oder arbeitsunfähig gemacht wur=
den
, daß die ſtehenden Heere von 2 auf 5 Millionen Mann an=
wuchſen
und daß die Gärung in Indien, die Revolutionen in
Rußland und China von größter Bedeutung ſeien. Die Demokraten
ließen ferner die Wirkung der ruſſiſchen Dumping=Waren unbe=
achtet
. Hoover ſchloß: Wenn es möglich wäre, die innere Stabili=
tät
der anderen Nationen zu ſtärken, würde ihnen das eine Mil=
derung
der Beſchränkung des Warenaustauſches geſtatten und es
ihnen ermöglichen, zu ſtabilen Währungen zurückzukehren. Er er=
warte
zuverſichtlich, daß die Weltmaßnahmen, die er vorgeſchlagen
habe, einer ſolchen Erholung förderlich ſein würden.
Umgruppierung im öſterreichiſchen Kabinekt.
CNB. Berlin, 17. Oktober.
Wie der Morgen aus gut unterrichteter Quelle erfahren haben
will, werde auf Grund eines Kompromiſſes zwiſchen den Chriſt=
lich
=Sozialen, dem Landbund und dem Heimatblock in allernächſter
Zeit Vizekanzler Winkler die Funktionen eines Innenminiſters
übernehmen. Gleichzeitig iſt auf Wunſch der Heimwehren Major
Fey zum Staatsſekretär im Bundeskanzleramt ernannt worden.
Auf Grund der Parteivereinbarung werde ſchließlich an
Stelle des Großdeutſchen Dr. Frank der Landbündler Ing.
Tauſchütz, zweiter Vizepräſident des Nationalrats als
öſterreichiſcher Geſandter in Bexlin vorgeſchla=
gen
werden.

Roke Armee.
Friedenspolikik und Militariſierung der Pſyche‟.
Von unſerem nach der Sowjetunion entſandten
Sonderberichterſtatter.
* Moskau, im Oktober.
Parteileitung und Sowjetregierung haben niemals ein Hehl
daraus gemacht, daß ſie jede pazifiſtiſche Ideologie grundſätzlich
ablehnen. Obgleich die geſamte auswärtige Politik der Sowjet=
regierung
und auch die radikalen Abrüſtungsvorſchläge Litwi=
nows
in Genf dazu dienen ſollen, der Sowjetunion für ihre
Wirtſchaftspläne den Frieden für möglichſt lange Jahre hinaus
zu ſichern, gehören Aufrüſtung und militäriſche Ertüchtigung
des Volkes zu denjenigen Aufgaben, die die Sowjetregierung
im Rahmen ihrer Fünfjahrespläne als die wichtigſten bezeichnet
und deren große Bedeutung für die Zukunft des Landes den
Sowjetbürgern täglich in Wort und Schrift vorgeführt wird.
Der jetzige Kriegskommiſſar der Sowjetunion Woroſchilow hat
vor einigen Jahren das Wort von der Militariſierung der
Pſyche geprägt, die für eine erfolgreiche Wehrhaftmachung des
ſozialiſtiſchen Vaterlandes in Zeiten des Friedens und ſeine
Verteidigung im Falle eines Krieges unerläßlich notwendig ſei.
Dieſer pſychologiſche Prozeß hat in Rußland gerade in letzter Zeit
große Fortſchritte gemacht Kriegsſpiele, Gasſchutzübungen und Luft=
abwehrmanöver
für Kinder ſind unter tatkräftigſter Förderung
von ſeiten aller Partei= und Regierungsorgane an der Tages=
ordnung
, Schießübungen für Frauen es gibt ſogar Frauen=
bataillone
in der Roten Armee , militäriſche und kriegs=
techniſche
Zirkel und Kurſe in nahezu allen höheren Schulen
und Hochſchulen, Fabriken und Behörden, regelmäßige mili=
täriſche
Sonnabende der Betriebsbelegſchaften, Beſuch von
Rotarmiſten in Fabriken und von Arbeitern in Armeelagern und
vieles andere gehören zu dem außerordentlich umfangreichen
Programm der Sowjetregierung für die Militariſierung der
Bevölkerung. Immer wieder ſieht man in den ruſſiſchen Städten
in beſter ſoldatiſcher Ordnung marſchierende Trupps von Ar=
beitern
mit geſchultertem Gewehr, die ihren Ruhetag dazu be=
nutzen
müſſen, um eine militäriſche Uebung abzuhalten. Die
fortſchreitende Militariſierung der Pſyche die der Kriegs=
kommiſſar
forderte, macht ſich bereits ſeit langem ſogar auf
allen denjenigen Gebieten der Wirtſchaft und des öffentlichen
Lebens, die außerhalb des Militäriſchen liegen, ſchon in der
Ausdrucksweiſe bemerkbar. Ueberall ſpricht man von Fronten,
von Durchbrüchen, von Sturmangriffen, von eroberten
ſtrategiſchen Poſitionen von Arbeiterbrigaden uſw. uſw.
Mitteilungen der Sowjetpreſſe über wirtſchaftliche Vorgänge und
Entwicklungen leſen ſich daher zumeiſt wie Heeresberichte:
Dieſe pſychologiſche Einſtellung entſpringt dem unabläſſig
gepredigten Dogma der Parteileitung und der Sowjetregierung
von der ſchließlichen Unabwendbarkeit einer kriegeriſchen Aus=
einanderſetzung
zwiſchen dem Staat der Arbeiter und Bauern
und der kapitaliſtiſchen Umwelt‟. Es mag in dieſem Zuſam=
menhang
dahingeſtellt bleiben, inwieweit die leitenden Kreiſe
der herrſchenden Partei und der Regierung ſich in jedem ein=
zelnen
Falle mit den nach außen hin immer außerordentlich
ſcharf formulierten Kriegsbefürchtungen innerlich identifizieren,
feſt ſteht jedenfalls, daß die entſprechende Propaganda den
Faktor Krieg zum eiſernen Beſtande jeder politiſchen Er=
wägung
des Mannes auf der Straße in Rußland gemacht hat.
Ein politiſches Axiom, an dem nicht gerüttelt werden kann, iſt
für jeden ruſſiſchen Arbeiter, daß die Kapitaliſten und Impera=
liſten
vierundzwanzig Stunden am Tage für den kommenden
Krieg gegen die Sowjetunion rüſten und daß daher die Ent=
wicklung
der nächſten Zeit einen Wettlauf zwiſchen der militäri=
ſchen
und wirtſchaftlichen Aufrüſtung Rußlands, d. h. der
Durchführung des zweiten Fünfjahresplanes, und den ſowjet=
feindlichen
Kriegsvorbereitungen der kapitaliſtiſchen Mächte
darſtellen werde. Es gelte infolgedeſſen für die Sowjetunion,
alle phyſiſchen und pſychiſchen Kräfte anzuſtrengen, um im
Augenblick des Kriegsausbruchs in jeder Beziehung voll ge=
rüſtet
darzuſtehen.
Der ausländiſche Beſucher iſt erklärlicherweiſe bei der Be=
urteilung
desjenigen Faktors, der für die Wehrhaftigkeit des
Sowjetſtaates entſcheidend iſt der Roten Armee , auf zu=
fällige
Beobachtungen und auf Schlußfolgerungen angewieſen,
die er aus ſeiner allgemeinen Kenntnis der Zuſammenhänge,
aus Geſprächen und Mitteilungen und ſchließlich aus Andeu=
tungen
der Sowjetpreſſe ziehen kann. Rein äußerlich fällt über=
all
in Rußland die ſtramme Haltung der roten Soldaten und
Offiziere auf, das zumeiſt ſehr gepflegte Aeußere dieſer Offiziere,
die in den Sommermonaten in ihren ſchmucken weißen Kitteln
wohltuend von der Kleidung der Ziviliſten abſtechen, das gute
Tuch der Uniformen, die wohlgenährten Geſichter der Heeres=
angehörigen
, unter denen man ſehr viele ſportlich durchtrainierte
Geſtalten ſieht. Ein in Rußland lebender Ausländer, der beruf=
lich
ſtändig mit den verſchiedenſten Sowjetſtellen zu tun hat,
ſagte mir, daß er ſich immer auf das ausgezeichnete und reich=
liche
Eſſen freue, wenn er von roten Offizieren in ihr Kaſino
eingeladen werde. Die Rote Armee wird auch tatſächlich, was
mir übrigens auch wolgadeutſche Rotarmiſten beſtätigten, die an
ſich keineswegs für alle Maßnahmen des Sowjetregimes begei=
ſtert
waren, nicht nur im Vergleich zur übrigen Bevölkerung,
ſondern auch nach weſteuropäiſchem Maßſtab vortrefflich ver=
pflegt
und verſorgt. Bei Roſtow a. Don fuhr unſer Zug in
langſamem Tempo an einem Sommerlager der Roten Armee
vorüber. Endloſe Reihen ſchneeweißer Zelte, ſchöne Sportplätze,
auf denen ſich die roten Soldaten in Turnkleidung herum=
tummelten
, und ebenfalls endloſe Reihen von Geſchützen,
Panzerwagen und Tanks. Durch eine Waldlichtung konnten wir
auch zahlreiche Kriegsflugzeuge auf einem Landungsplatz ſehen.
In den Städten ſieht man immer wieder marſchierende Truppen=
abteilungen
, die Soldaten ſingen mit der eingeborenen Muſi=
kalität
dieſes Volkes alte Soldatenlieder, die auf neu zurecht=
gemacht
worden ſind, neben ihnen laufen und marſchieren
genau wie in jedem anderen Lande Kinder und Jugendliche,
Männer und Frauen. Unter den Offizieren findet man ſehr
viele charakteriſtiſche und kluge Arbeiterköpfe. Erſt vor kurzem
hat die ruſſiſche Heeresleitung einen Befehl herausgegeben, der
von den Offizieren ein ſchneidiges Auftreten und ein gepfleg=
tes
Aeußere verlangte, damit dieſe den Mannſchaften mit gutem
Beiſpiel vorangehen.
Trotz aller materieller und kultureller Fürſorge für die
Mannſchaften der Roten Armee wird auch in kultureller Be=

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Seite 2 Nr. 290

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 18. Oktober 1932

ziehung verhältnismäßig viel geleiſtet unterliegt die Rote
Armee ſelbſtverſtändlich, genau wie alle anderen Bevölkerungs=
ſchichten
, den Einflüſſen der politiſchen Strömungen und Gegen=
ſtrömungen
im Lande. Dies gilt vor allem für die Rückwir=
kungen
der jeweiligen Bauernpolitik der Parteikeitung und der
Regierung. Die Rote Arme iſt noch immer ein Bauernheer.
Die Durchſetzung des Heeres mit rein proletariſchen Elementen,
d. h. mit Arbeitern und mit Söhnen von Arbeitern wird ſehr
eifrig betrieben, hat jedoch ihre natürliche Grenze in der Zu=
ſammenſetzung
der Bevölkerung und in dem wachſenden Arbei=
termangel
auf allen Gebieten der Sowjetwirtſchaft. Den größ=
ten
Erfolg hat dieſe Proletariſierung der Armee hinſichtlich des
Offizierskorps zu verzeichnen, der Prozentſatz alter vorrevolutio=
närer
Militärs iſt im Gegenſatz zu den erſten Jahren nach dem
Umſturz minimal. Die wichtigſten Kommandopoſten und Stel=
lungen
in der Heeresleitung ſind mit früheren Arbeitern be=
ſetzt
, die ſich im Bürgerkriege beſonders ausgezeichnet haben.
Der ſtellvertretende Kriegskommiſſar Tuchatſchewſki war aller=
dings
in der Zarenarmee Hauptmann, hat ſich jedoch ſofort nach
der erſten Revolution und ſomit noch vor dem bolſchewiſtiſchen
Umſturz der Kommuniſtiſchen Partei angeſchloſſen. Auch der
frühere Leiter der Heeresverwaltung Sergei Kamenew iſt ein
alter Zarenoberſt; Kamenew hat ſich indeſſen bereits im Bürger=
kriege
auf der Sowjetſeite ausgezeichnet und bekleidet auch jetzt
noch einen hohen Poſten.
Die Rückwirkung der Bauernpolitik und der bäuerlichen
Stimmungen auf das Heer iſt ſeit jeher das Sorgenkind der
Sowjetregierung. Die ruſſiſche Militärprefſe hat, noch zuletzt im
Sommer d. J., vielfach von gefährlichen Einflüſſen berichtet,
die auf die Soldaten durch Briefe ihrer bäuerlichen Angehöri=
gen
aus den Dörfern ausgeübt werden. Der Bauer klopft an
die Kaſernentore, ſo charakteriſierte das Zentralblatt der
Roten Armee, die Kraſnaja Sweſda, vor einiger Zeit die
Situation. Dieſen Einflüſſen ſucht der politiſche Aufklärungs=
dienſt
des Heeres dadurch zu begegnen, daß die ſogenannten
Aufklärungsſtunden der Populariſierung der Richtlinien der
Sowjetpolitik auf dem flachen Lande unter den Soldaten ge=
widmet
werden. Die Sowjetregierung hat ſelbſtverſtändlich auch
andere Machtmittel zur Hand um den politiſchen Meinungs=
austauſch
zwiſchen Heer und Dorf weitgehend zu unterbinden.
Auch über gewiſſe Schwächen der Heeresdiſziplin weiß die
ruſſiſche Militärpreſſe zu klagen, ebenfalls über die vielfach
ſchlechte Inſtandhaltung der Waffen, vor allem der ſchweren
Kampfwerkzeuge. Bei dieſen Klagen muß die Sowjetpreſſe oft
auf die propagandiſtiſche Wirkung abzielen, die Soldaten und
die Offiziere ſollen eben in noch höherem Maße als bisher
ſtrenge Diſziplin wahren und ihre militäriſchen und kriegs=
techniſchen
Kenntniſſe vervollkommnen, wobei in vielen Fällen
ungünſtige Einzelerſcheinungen zu dieſem Zweck verallgemeinert
werden mögen. Immerhin läßt ſich aus vielen Andeutungen der
Preſſe der Eindruck gewinnen, daß man in Moskauer leitenden
Kreiſen mit dem Stand der kriegstechniſchen Kenntniſſe im
Heer nicht in vollem Umfange zufrieden iſt.
In dieſen Tagen finden in der ganzen Swjetunion gerade
die Aushebungen des letzten Rekrutenjahrganges ſtatt. Die
Zeitungen ſind voll von Schilderungen über die Begeiſterung
der jungen Soldaten für ihr Handwerk, über den guten geſund=
heitlichen
Zuſtand der Rekruten, überall finden Verbrüderungs=
feſte
zwiſchen Rotarmiſten und Arbeitern ſtatt. Dies alles hin=
dert
jedoch die Führer der Sowjetpolitik und die Sowjetblätter
nicht, unabänderlich die Notwendigkeit einer folgerichtigen Frie=
denspolitik
zu betonen: der Sowjetſtaat brauche für die Durch=
führung
ſeiner wirtſchaftlichen Pläne Frieden, Frieden und
Frieden.

Vom Tage.
Bei einer überraſchenden Durchſuchung eines Lokals in Char=
lottenburg
durch die Kriminalpolizei wurde feſtgeſtellt, daß die
dort Anweſenden Mitglieder des verbotenen Rotfrontkämpfer=
bundes
waren. Weitere Hausſuchungen lieferten hierfür umfaſſen=
des
Beweismaterial.
Am Sonntag fand in Selb (Oberfranken) die Stadtratswahl
ſtatt. Bei 78 Prozent Beteiligung entfielen auf: Kommuniſten
1926 (Reichstagswahl 2009), SPD. 1242 (1639), Bürgerpartei 620
(keine Vergleichsziffer vorhanden),
Nationalſozialiſten 2474
(3192), Bayeriſche Volkspartei 295 (243) Stimmen.
In der Angelegenheit des Handgranatenanſchlags auf das
Kaufhaus Abraham iſt der Sturmbannführer Bethke aus Oſterode
(Oſtpreußen) in München verhaftet worden. Damit ſind jetz
insgeſamt 14 Nationalſozialiſten in dieſer Sache verhaftet worden.
Laut Mitteilung der kommuniſtiſchen Neuen Zeitung hielt
die Münchener Polizei in den Räumen der R. G.O. eine Haus=
ſuchung
ab. Geſucht wurden Sammelliſten, die für die ſtreikenden
Bauarbeiter im Umlauf waren. Vor einigen Tagen hatte auch
im Parteibüro der KPD. eine Hausſuchung ſtattgefunden, in der
nach Flugblättern geſucht wurde, die den Beſuch des Reichskanz=
lers
v. Papen betrafen. Des weiteren fand eine Hausſuchung in
den Räumen der Literaturſtelle der Partei ſtatt.
An der Univerſität und an der Techniſchen Hochſchule Wien
kam es Montag vormittag zu Schlägereien zwiſchen nationalſozia=
liſtiſchen
Studenten und politiſchen Gegnern. 23 Perſonen wur=
den
leicht verletzt. Beide Hochſchulen wurden geſchloſſen.

* Das Pergamon=Muſeum in Berlin.
Die Vereinigung der Freunde des humani=
ſtiſchen
Gymnaſiums eröffnete die Reihe ihrer Winter=
veranſtaltungen
mit einem Vortrag über das Pergamon=
muſeum
in Berlin und den großen Altar. In ein=
leitenden
Worten gedachte zunächſt der Vorſitzende, Geheim=
rat
Walbe, der Arbeit der Vereinigungen, die ſich über
ganz Deutſchland erſtrecken. Dieſe Arbeit, die es ſich zum Ziel
geſetzt hat, den Kontakt mit der Antike, der Quelle unſerer Kul=
tur
lebensfriſch zu erhalten und den Wert der humaniſtiſchen
Bildung immer wieder zu betonen, iſt nicht umſonſt geweſen.
Denn Jahr um Jahr wächſt der Andrang zu den humaniſtiſchen
Gymnaſien. In Heſſen iſt für 1932 an dieſen Anſtalten ein An=
wachſen
der Schülerzahl um 5,8 % zu verzeichnen. Für Bayern lie=
gen
die Verhältniſſe noch günſtiger, während Realgymnaſien und
beſonders Realanſtalten dagegen zurückbleiben. Im Hinblick auf
dieſe Erfolge und im Vertrauen auf die Opferfreudigkeit ihrer
Freunde und Anhänger will die hieſige Vereinigung auch in
dieſem Winter, wenn auch unter ſchwierigſten Verhältniſſen,
ihre Arbeit mutig wieder aufnehmen.
Hierauf ergriff Oberſtudiendirektor Dr. H. Wer=
ner
, Berlin, ein Darmſtädter Kind und ehemaliger Schüler
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, das Wort zu ſeinem Thema,
über das er in ſehr anſchaulicher und lebhafter Weiſe berichtete.
Das Pergamonmuſeum iſt der Niederſchlag der gewal=
tigen
Ausgrabungs= und Forſchertätigkeit, die unſere Berliner
Muſeen beſonders in Klein=Aſien geleiſtet haben. Milet,
Magneſia, Priene, vor allem Pergamon ſind die
Stätten, die das Muſeum ſpeiſten. In drei Sälen, dem helle=
niſtiſchen
, römiſchen und dem Altarraum ſind Kapitelle, Säulen,
Tempelfronten, Portiken aufgeſtellt, die dem Lernenden ſowohl
wie dem Kunſtfreund einen Einblick in das gewaltige architek=
toniſche
Schaffen der griechiſch=helleniſtiſchen und römiſchen
Antike vom vierten vorchriſtlichen bis ins zweite nachchriſtliche
Jahrhundert hinein gewähren. An Hand vorzüglicher Licht=
bilder
, die die Berliner Muſeen zur Verfügung geſtellt hatten,
führte der Vortragende durch dieſe Säle, vorbei an den Säu=
len
des einſt hochberühmten Tempels der Stadtgöttin Athene in
Priene, einer Stiftung Alexanders des Großen, vorbei an der
zierlichen Front des Zeustempelchens aus Magneſia, an der
Atheneſtatue, die einſt den Leſeſaal der pergameniſchen Biblio=
thek
ſchmückte, an der Säulenhalle des Trajansheiligtums in
Pergamon und an dem Markttor der reichen Handelsſtadt Milet,
das für uns ein unſchätzbares Beiſpiel ſpätrömiſcher Faſſaden=
bildung
bedeutet. Vor allem aber führte der Redner in den
Altarraum, in dem einzig der große Brandopferaltar von Per=
gamon
in ſeiner ganzen Frontausdehnung und Höhe und einem
Drittel ſeiner Tiefe aufgebaut iſt. Die Hauptteile ſeines großen

Neue Parolen im Wahlkampf.

Der Führer des Zenkrums ſprach.
UNB. Münſter, 17. Oktober.
Der Führer der Deutſchen Zentrumspartei, Prälat Kaas,
trat heute in einer längeren Wahlrede den Gerüchten über Un=
ſtimmigkeiten
innerhalb der Zentrumspartei entgegen und er=
klärte
, das Zentrum habe die Fehlerquellen des Parteiweſens
und gewiſſe Entartungserſcheinungen des Parlamentarismus
nie verkannt; aber es ſei ihm nie eingefallen, die unentbehr=
liche
Funktion der Geſinnungsparteien für ein normales poli=
tiſches
Leben zu verkennen. Nur ein arbeitsunfähiger Reichstag
ſchaffe die ſtaatsrechtliche Keimbaſis für ein diktatoriſches Not=
reiht
und für gewiſſe Verfaſſungsexperimente andere ſagten
und vielleicht mit mehr Recht: Verfaſſungsbrüche, für die die
Entwürfe anſcheinend ſchon in den Schubladen lägen.
Das Zentrum habe dem Reichskanzler in den ver=
gangenen
Monaten ausdrücklich die Zuſicherung gegeben,
daß es ihn in ſeinen Bemühungen, mit den National=
ozialiſten
zu einer Verſtändigung zu kommen,
in keiner Weiſe ſtören würde. Seit wann aber ſeien ſolche
Verhandlungen, wenn der Reichskanzler ſie führe, Wege zur
nationalen Konzentration, und wenn andere ſie führten, deren
Sachlichkeit nicht minder zweifelhaft ſei wie die ſeine, politiſche
Kuliſſenſpiele‟
In den Verhandlungen mit den Nationalſozialiſten habe
das Zentrum zu verhindern geſucht, daß es im Reichstage von
vornherein zu einer Aufhebung der Notverordnungen kommen
ſollte. Eine offene, ſachlich und pſychologiſch richtig angeſetzte
Auseinanderſetzung mit dem Reichstage hätte die rein negativen
und deſtruktiven Elemente des Parlaments entlarvt und iſoliert,
hätte die ehrlich poſitiv gerichteten, wenn auch in der Einzel=
kritik
unbequemen Aufbaukräfte genutzt und geſammelt, hätte
die formale Abſtimmungsniederlage in einen ſachlichen Sieg
wandeln können, wenn auch nicht für dieſes Kabinett, ſo wie
es war, ſo doch für eine andere, über die Mängel und Schwä=
chen
des jetzigen Papen=Kabinetts hinausgewachſene Regierung,
die nach Auffaſſung des Zentrums hierdurch an innerer Volks=
verbundenheit
gewonnen hätte, ohne an Führerautorität und
Führerwillen etwas preiszugeben. Das Zentrum kämpfe nicht
für Perſonen oder gegen Perſonen um ihrer ſelbſt willen. Es
bejahe den richtig verſtandenen autoritären Staat, wende ſich
aber gegen den Mißbrauch, der mit dieſem Wort als Deck=
adreſſe
für Reaktion und Volksſtaatsverneinung getrieben
werde.
Prälat Kaas kritiſierte die außenpolitiſche Taktik
der Reichsregierung, der er vorwarf, weſentliche Ziele deutſchen
Rechtes und internationaler Gerechtigkeit mit agitatoriſchen Rück=
ſichten
zu verkoppeln. Das ſogenannte Vertrauensabkommen
von Lauſanne ſei das Gegenteil eines Erfolges. Es ſei ein
Zwangsmoratorium, ja Sperrfeuer für jede aktive, wenn auch
noch ſo friedliche deutſche Außenpolitik.
Die Regierung habe es verſäumt, bei dem Start ihres
Wirtſchaftsprogramms an die Sicherung der Staats=
finanzen
zu denken. Zwiſchen dem Syſtem Brüning und dem
neuen Syſtem beſtehe augenſcheinlich ein erheblicher Unterſchied
an Zahl und Tempo der Aktionen, aber auch an Qualität und
Reife der Leiſtungen.
Auch das Zentrum ſei für eine gründliche Reichs=
reform
, betrachte den Föderalismus aber nicht als Vokabel,
ſondern als Inhalt.
Nach Ausführungen über einige grundſätzliche Fragen über
die deutſche Wirtſchaftspolitik ſchloß Prälat Kaas ſeine Rede
mit den Worten: Wenn heute drei, vier, fünf politiſche Führer
der verſchiedenen Lager den Mut hätten, ſich den aufrüttelnden
Ernſt der Stunde einzugeſtehen und aus der Erkenntnis des
Ernſtes zu dem Entſchluß vorſtoßen, ihre ganze Autorität und
den ganzen Einſatz ihres Führertums zu wagen, um ihre Ge=
folgſchaft
auf die Bildung einer deutſchen Not= und Mehrheit=
gemeinſchaft
zu verpflichten, dann wäre die Durchbruchsſchlacht
geſchlagen.
Der Weg des Zenkrums.
* Berlin, 17. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die Rede, die der Führer des Zentrums Prälat Kaas,
heute in Münſter gehalten hat, wurde ſeit einigen Tagen mit
großer Spannung erwartet, weil man angenommen hatte, daß
ſie Anhaltspunkte für die künftige Politik des Zentrums geben
würde. Sie hat dieſe Erwartung nicht ganz gehalten und iſt
in ihrem größeren Teil eine meiſt mehr ſcharfe, als ſachliche Aus=
einanderſetzung
mit dem Reichskanzler, aber ſie hält ſich doch
für die Zukunft alle Türen offen. Wenn Herr Kaas ſich für
den autoritären Staat einſetzt, wenn er über eine

Frieſes ſind in die drei Saalwände eingelaſſen, ſo daß der
Kampf der olympiſchen Götter gegen die Giganten eine
ſymbolhafte Verherrlichung der ſiegreichen Kämpfe der Attaliden
gegen die Gallier in dem ganzen Ungeſtüm ſeiner barocken
Empfindung und doch gebändigt durch ein allgemeines Stil=
geſetz
, dem die vielen, mitarbeitenden Künſtler ſich einheitlich
fügten, überſichtlich vor dem Auge des Beſchauers ſich vollzieht.
Dieſes Rieſenwerk der helleniſtiſchen Epoche iſt nur aus den
kulturellen Bedingungen ſeiner Umwelt heraus zu erklären und
zu verſtehen. So führte der Vortragende auch noch in dieſe
Umwelt, und zeigte an Plänen und Modellen die herrlich hoch
über der Ebene thronende Terraſſenſtadt Pergamon, die glanz=
volle
Reſidenz eines helleniſtiſchen Königsgeſchlechtes, die der
Deutſche Karl Humann wiederentdeckt und durch ſeine Aus=
grabungen
im Verein mit deutſchen Gelehrten wie Alexan=
der
Conze und Theodor Wiegandt, dem Schöpfer des
neuen Pergamonmuſeums, der heutigen Welt wiedergeſchenkt hat.
Ein zahlreich erſchienenes Publikum folgte mit großem

Rektoraksübergabe an der Berliner Univerſitäk.

Der ſcheidende Rektor, der Orientaliſt Prof. Dr. Lüders (links),
und der neue Rektor, der Strafrechtslehrer Profeſſor Dr. Eduard
Kohlrauſch, bei dem feierlichen Akt der Rektoratsübergabe in
der neuen Aula der Berliner Friedrich=Wilhelm=Univerſität.

Verfaſſungsreform mit ſich reden laſſen will, dann
damit für die Zukunft, nach den Wahlen wenigſtens, ein Brücke
ſchlag in Ausſicht geſtellt. Herr Kaas macht den poſitiven Vignngsſit
ſchlag, daß ſich vier oder fünf politiſche Führ
B:
aus den verſchiedenen Lagern zuſammenfind
und mit ihrer ganzen Autorität und dem voll
9t.
Einſatz ihres Führertums verſuchen ſollte
eine deutſche Not= und Mehrheitsgemeinſcha
zu bilden. Er geht damit noch einen Schritt weiter, als 190ſch
frühere Finanzminiſter Dietrich, der in Königsberg anger üch=
hat
, daß die verfaſſungstreuen Parteien ſich auf einen ve
nünftigen Entwurf zur Verfaſſungsrefor

einigen ſollten, um ihn dann im Wege des Volksbegehre

durchzudrücken. Das wäre eine Verſtändigung für einen Einz
fall, während Prälat Kaas offenbar mehr will und daro
ausgeht, einer autoritären Regierung eine Mehrheit im Reid
tag zur Verfügung zu ſtellen.

Wir glauben nicht, daß vor den Wahlen noch ernſthaft üb
dieſen Gedanken geſprochen werden kann. Für die Zeit naßsnoh
dem 7. November aber kann er von größter BAy
deutung werden. Es wäre zu wünſchen, daß die Parteiſter bene
aus den letzten Wochen doch etwas gelernt haben. Gelegenh
dazu wird ihnen nach den Wahlen gegeben werden, denn
wir hören, wird der Reichspräſident dann die Füſ de Neit

rer der Parteien noch einmal empfangen. Da

wird ſich insbeſondere zeigen, ob Herr Kaas bereit iſt, ſe
theoretiſchen Ueberlegungen in die Praxis umzuſetzen und
Dn ha
einen arbeitsfähigen und arbeitswilligen Reichstag zu ſorg
An Perſonenfragen irgendwelcher Art, darüber wird
wohl auch ſchon Herr von Papen klar geworden ſein, d
ein Erfolg zum Wohle des Reiches, wenn er überhaupt / und da
zwungen werden kann, nicht ſcheitern.

Hitler in Koburg.

Koburg, 17. Oktobe
Zu der NSDAP.=Kundgebung anläßlich der 10jährigen W
derkehr des Tages an dem Adolf Hitler von München aus ſeinhiun nich
erſten Marſch in die Provinz angetreten hat, waren aus alch
Teilen des Reiches Zehntauſende von Braunhemden erſchience
Am Sonntag traf Hitler aus Bernbeck mit dem Auto in Kobu
ein und wurde im Rathaus vom Gemeinderat begrüßt, wo ih
der Ehrenbürgerbrief überreicht wurde. In ſeiner Rede auf de
Sportplatz führte Hitler u. a. aus: Im Jahre 1922 habe die naf
nalſozialiſtiſche Bewegung zum erſten Male den Entſchluß gefal
aus der Großſtadt herauszutreten, nicht um Gewalt anzuwend
aber doch mit dem feſten Vorſatz, brachiale Widerſtände durch bn
chiale Gewalt zu brechen. Deutſchland gehöre nicht jenen, die nich
an Deutſchland glaubten, ſondern denen, die in Deutſchland aus Amtlick
ſähen. In dieſen vergangenen zehn Jahren habe die Bewegun der Rei
einen ungeheuren Sieg davongetragen. 540 000 SA.= und 60
SS.=Leute ſtänden ihm heute zur Seite. Das ſei eine gewali
Macht. Dazu kämen weit über eine Million Parteigenoſſen.
NSDAP., die größte politiſche Partei, habe das Recht, die Fihlusop
rung des Staates zu verlangen. Wie früher, ſo werde ihr ausüidigten
heute dieſes Recht verweigert. Man habe geglaubt, die Nationck tarlen
ſozialiſten durch das Angebot von Miniſterpoſten beugen zu köclich di
nen. Was die NSDAP. in Deutſchland erſtrebe, ſei die politiſchie gsop
Macht.

Polikiſcher Zuſammenſtoß in Leipzig.

eitig
In der Kirchſtraße kam es am Sonntag abend zwiſchen

eines Arbeiterheimes und vorübergehenden Nationalſozialii/;
zu einem Zuſammenſtoß, bei dem auch geſchoſſen wurde. T
Nationalſozialiſten wurden ſchwer verletzt, einer iſt am Mon
geſtorben.

Grenzverlekzung polniſcher Beamken.

bei der

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Sopfer
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Mef
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Mir die
Iad im

BNC. Stuhm, 17. Oktobex endung
Zwiſchen Weißenberg und Montauerweide wurden am vorg
rigen Sonntag drei deutſche Arbeiter, die an der M hichsi
überſichtlichen Weichſelgrenze beim Schneiden von Weidenru/
die Grenze überſchritten hatten, vom polniſchen Weichſelufer
durch fünf polniſche Grenzbeamte beſchoſſelms,
Zwei Arbeiter konnten flüchten. Der dritte, Franz Schwie!d
wurde angeſchoſſen, von den polniſchen Grenzbeamten und Mu
zingelt und in einem Boot nach Polen verſchlep.nd
Eine heute früh vom Landrat des Kreiſes Stuhm und
Staatsanwaltſchaft an Ort und Stelle vorgenommene Beſiche 20
gung ergab, daß die polniſchen Grenzbeamten ſich des Angeſche
ſenen auf deutſchem Gebiet bemächtigt haben.

Intereſſe dem aufſchlußreichen und anſchaulichen Bericht un
ſchloß ſich mit lebhaftem Beifall dem Danke an, den Geheimd
Walbe am Schluß dem Vortragenden in herzlichen Wor
zum Ausdruck brachte.
M. Er)

Menſchen am Schienenſtrang.

Uraufführung von Wilhelm Krugs und Max Franks Schauſp
in 9 Bildern im Wiener Theater in der Joſefſtadt.

Die Wiener Reinhardtbühne im Joſefſtädtertheater wartt
mit einer originellen Novität auf. Sie brachte in geſchickter Al

machung das Eiſenbahnerſtück. Menſchen am Schienenſtrang
aus, das von zwei Autoren, Wilhelm Krug und Max Frank.
Kompagnie verfaßt iſt. Die Verfaſſer ſcheinen in eiſenbahntch
niſchen Dingen gut bewandert, zumindeſt wirkt das zur Sckud00
geſtellte Milieu wahrheitsgetreu. Die kriminelle Handlung allon
dings war weniger überzeugend. Ein ehrgeiziger Lokomoticſe
führer begeht aus Erbitterung darüber, daß die neu eingeſte Uhn
Schnellzugsmaſchine nicht ſeiner, ſondern eines anderen Führzn
anvertraut wird, ein furchtbares Verbrechen, in dem er
ſchriftliche Dienſtvorſchrift unterſchlägt, die den Führer der neu
Lokomotive anweiſt, an einer beſtimmten Stelle wegen Reparc,
der Strecke in langſamer Fahrt ein Nebengleis zu nehmen.
W
nichtsahnende Führer fährt in vollem Tempo über die kriti
Stelle, was eine Zugkataſtrophe hervorruft. Der Verbrecher ho
delt nicht nur aus gekränktem Ehrgeiz, ſondern ſteht zugleich duue
eine Liebesaffäre in Rivalität mit ſeinem Gegner, ein Umſta.;
der dazu beitragen ſoll, die Handlung ſpannender zu geſtalter
Pſychologie iſt nur etwas zu durchſichtig und auf allzu bill ?0ſ
Effekte angelegt. Nichtsdeſtoweniger vermochte das Stück zu
fallen, vor allem dank der Hauptdarſteller Hörbiger
Hübner. Es gab viele Hervorrufe.

Uraufführung im Bremer Schauſpielhaus.

Wilhelm Dankworth: Kanzler in Not.
Dankworths Spiel um Bismarcks Abdankung und ſeine Alte
tage in Friedrichsruh, die durch die brennende Sorge um
Zukunft des Reiches zu einer endloſen Kette quälender Befü 12
n geſch
tungen und Nöte wurden
iſt eine

Es liegt auf der Hand, daß ein ſolches Verfahren ſeine Vorz
nicht minder aber ſeine Nachteile hat, denn auf der Bühne iſt. je
geswegs immer das dem Leben entnommene auch das neues
ben formende Wort. Die Geſtalt des Kanzlers iſt in rühren?
Liebe und Hingabe herausgearbeitet, wird in ihrer prophetiſcke
Größe umriſſen, die um ſo ergreifender wirkt, als ſelbſt die M‟
ſchen, die ſeinem Fühlen am nächſten ſtehen, ihn nicht in ſei!!

für unſere

ganzen Tragik erfaſſen. Das Stück iſt in Verehrung Bismar,
Tage geſchrieben. Die begeiſterte Aufnahme des Sit
zeigte, daß man in Deutſchland Sinn und Gefühl für verantw

tungsbewußte Pflichterfüllung nicht verloren hat. Wilhe‟,
Chmelnitzkys Regie und Gerhard Ritters fein gezeichneter KF
ler taten ihr gutes Teil zu dem ſtarken Erfolg.

[ ][  ][ ]

drenstag, 18. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

tipziger Verfaſſungsprozeß beendekt.
Urkeilsverkündung kommende Woche.
Leipzig, 17. Oktober.
in Br
Nach zweitägiger Unterbrechung wurde heute das Verfaſ=
Den Vßu=5treitverfahren PreußenReich fortgeſetzt.
fiGleich nach Verhandlungsbeginn erhielt Miniſterialdirektor
Brecht (Preußen) das Wort zu ſeinem Schlußbericht.
215 Brecht führte u. a. aus: Das Ergebnis der Verhandlungen
Un,
nſcich ach in dem einen Satz zuſammenfaſſen, daß Artikel 48, Abſ. 1.
licchtverletzung Preußens) nicht anwendbar war, daß dagegen
ono Alus 2 (Störung der öffentlichen Ordnung) anwendbar war,
gen l micht ſo, wie er angewandt worden iſt.
ref,? Miniſterialdirektor Dr. Gottheiner (Reich) erklärte u.
Die Reichsregierung nimmt für ſich und für den Herrn
Sbegehr
Einlhspräſidenten in uneingeſchränktem Maße in Anſpruch, daß ſie
d darſkbe i den Maßnahmen vom 20. Juli von dem Willen habe lei=
laſſen
, dem Wohle des deutſchen Volkes zu dienen, Schaden
Nei
ihm abzuwenden, und zwar im Rahmen der verfaſſungs=
ſigen
Grenzen und mit verfaſſungsmäßigen Mitteln.
Mu U Profeſſor Heller (SPD.) erklärte: Wir behaupten, daß die
Fen ahmen der Reichsregierung ſich objektiv nicht rechtfertigen
ter
Iſſn aus dem Wortlaut und Sinn der Reichsverfaſſung. Prof.

Nr. 290 Seite 3

10. Jahrestag der faſchiſtiſchen Erhebung.

zu ſor
wird

ſßung nicht vor Dienstag nächſter Woche verkündet werde. Er
ſe aber noch nicht ſagen, ob überhaupt eine Entſcheidung er=
werde
, oder ob die Verhandlung wieder eröffnet werden

Berlin, 17. Oktober.

Amtlich wird mitgeteilt:
Der Reichspräſident empfing am Montag vormittag den

ſiat

er benennt den nationalſozialiſtiſchen Miniſter Dr. Frick als
e gen für die Behauptung von Verhandlungen zwiſchen Papen
Ei AHitler. Eine ungeheuerliche Behauptung nennt er die An=
Uder Reichsvertreter, daß allein die Zugehörigkeit der preußi=
Miniſter zur SPD. ſchon eine Pflichtverletzung nach Art. 48,
1 darſtelle.
(Der bayeriſche Vertreter, Staatsrat von Jan,
den Einwand des Reiches zurück, daß Bayern an dieſer
in dah=itſache gar nicht beteiligt ſei. Er ſagt u. a., da das Reich
ſit habe, ſein Vorgehen richte ſich nach der Größe eines Lan=
und da es zunächſt gegen das größte Land vorgegangen ſei,
Ahe für Bayern höchſte Gefahr, daß es als zweitgrößtes Land
nächſt darankommen werde. (Heiterkeit.)
Der badiſche Vertreter, Miniſterialdirektor Fecht,
ſich im weſentlichen den Ausführungen ſeines Vorred=
an
.
Die mündlichen Verhandlungen im Verfaſſungsſtreit wurden
abend beendet. Präſident Bumke teilte mit, daß die Ent=

Verkreker der Kriegsbeſchädigken
bei Hindenburg.

ſtand des Reichsausſchuſſes der Kriegsbeſchädigten= und
itigshinterbliebenenfürſorge und eine Abordnung des Lan=
Ißerbandes Weſtfalen=Mitte im Reichsverband Deutſcher
die Fühſgsopfer, die ihm die Wünſche und Sorgen der Kriegs=
ih
unädigten und Kriegshinterbliebenen vortrugen, insbeſondere
Natuck ſt arken Verſchlechterungen darlegten, die
nuſhch die letzten Notverordnungen in der
politſch egsopferfürſorge eingetreten ſind. Der Reichs=
ſident
brachte ſeine wärmſte Teilnahme, für das Los der
ſigsopfer und ſeinen Willen zum Ausdruck, ſobald es die
hzielle Läge des Reiches irgendwie geſtattet, allmähliche
eitigung der Kürzungen eintreten zulaſſen.
Reichsärbeitsminiſter konnte alsbaldige Mil=
ung
einer Reihe von Härten in Ausſicht
die ſich bei der Durchführung der letzten Notverordnung
ngt haben und mitteilen, daß hierfür ein beſonderer
ds von 5 Millionen Mark bereitgeſtellt ſei,
ür die Zeit bis zum Schluß des Haushaltsjahres beſtimmt
ind im Benehmen mit den Vertretungen der Kriegsopfer
wendung finden ſoll.
Reichsinnenminiſter in der bayeriſchen Oſtmark.
Hof, 17. Oktober.
Im Sonntag abend traf Reichsinnenminiſter Freiherr von
zu ſeiner Reiſe in die bayeriſche Oſtmark in Hof ein.
München kamen der bayeriſche Innenminiſter Dr. Stützel
der Vertreter des Reichs, Freiherr von Lersner. Nachdem
Niniſter am Montag vormittag noch eine Beſprechung mit
Oberbürgermeiſter gehabt hatten, wurde die Reiſe um
Ihr mit zwei Kraftwagen angetreten. Sie ging über Markt=

den nach Selb und Marktredwitz,
ſterpräſident Dr. Held hinzukam.

wo zur Mittagszeit

Mufſolinis neue Marſchdirekkiven.
Rom, 17. Oktober.
Auf der von ſchätzungsweiſe 25 000 Perſonen dicht gefüllten
Piazza Venezia hielt geſtern Muſſolini eine Rede, in der er
daran erinnerte, daß genau vor 10 Jahren, am 16. Oktober 1922,
in einer von ihm ſelbſt einberufenen Verſammlung in Mai=
land
die Erhebung beſchloſſen wurde. In dieſer Verſammlung
ſei Einſtimmigkeit erzielt
worden über die ſofort
zu ergreifenden Maßnah=
men
, die in der Ueber=
tragung
der Machtbefug=
niſſe
auf ein Viermän=
nerkollegium
und in der
Bildung der Abteilungen
beſtand, die den Marſch
auf Rom antreten ſoll=
ten
. Ferner herrſchte
Einſtimmigkeit über an=
dere
Einzelheiten hin=
ſichtlich
der Mobiliſie=
rung
der Schwarzhemden
und der Machtbefugniſſe,
die dem Viermännerkol=
legium
eingeräumt wer=
den
ſollten. Sobald eine
Armee, fuhr der Duce
fort, ſich in Marſch ſetzt,
muß ihr Aufbruch unter
den beſtmöglichen Bedin=
gen
erfolgen, um ſo we=
nig
als möglich Unruhen
und Ungemach hervorzu=
rufen
. Die kürzlichen po=
litiſchen
Erfahrungen in
einigen Ländern Euro=
pas
zeigen uns, wie un=
ſere
Stärke damals wie
ſtets von Weisheit be=
gleitet
war. Die Erhe=
bung
verhält ſich zur
Revolution wie die Tak=
tik
zur Strategie. Er=
hebung
iſt nur ein Au=
genblick
der Revolution.
Die umfaſſende Revolu=
tion
mußte ſpäter begin=
nen
. Tatſächlich begann
ſie erſt im Januar 1923,
als die freiwillige Miliz
für die Sicherheit der
Nation und der faſchiſti=
ſche
Großrat geſchaffen
wurde.
Muſſolini führte dann
aus, daß unter allen Er=
hebungen
der neueren
Geſchichte die faſchiſtiſche In der Mitte: Porträt Be
Erhebung die blutigſte (28. Oktober 1922). Daneben links: Muſſolini verläßt nach dem Friedensſchluß mit dem Kirchenſtaat den
geweſen ſei, wobei er
auf den Sturm auf die
Pariſer Baſtille im Jahre
1789 und auf die ruſſiſche Revolution hinwies. Die faſchiſtiſche
Revloution habe während dreier Jahre große Opfer an Blut ge=
koſtet
, und dies erkläre und rechtfertige die abſolut politiſche und
moraliſche Intranſigenz der Faſchiſten. Nun, da man in das
zweite Jahrzehnt des faſchiſtiſchen Regimes eintrete, ſeien neue
Marſchdirektiven erforderlich. Ich bin, ſo betonte Muſſolini, euer
Führer und bin wie ſtets bereit, jede Verantwortlichkeit auf mich
ſerer Lehre und unſerem Eide.
Alle diejenigen, welche die Kriſe durch Wunder=
mittel
beſeitigen zu können glauben, befinden ſich
auf einem Irrwege. Entweder iſt dies eine periodiſche
Kriſe im Syſtem, und dann wird ſie behoben werden, oder
es iſt eine Kriſe des Syſtems, und dann ſtehen wir vor dem
Uebergang aus einer Epoche der Ziviliſation in eine an=
dere
. Dort, wo man vom Privatkapitalismus
zum Staatskapitalismus übergegangen iſt,
iſt das allgemeine Elend einfach furchtbar.
Muſſolini ſprach dann über das Problem der Jugend kannt ſind. Es dürfte ſich höchſtwahrſcheinlich um den in Paris
und betonte hierzu, im zweiten Jahrzehnt des Faſchismus müſſe lebenden ehemaligen Separatiſtenführer Karl Mertens handeln.

den jungen Leuten Platz geſchaffen werden. Niemand ſei älter als
derjenige, der auf die Jugend eiferſüchtig ſei. Wir wünſchen, daß
die jungen Leute ſich an unſerer Treue entflammen und bereit
und entſchloſſen ſind, unſere Arbeit fortzuſetzen. Die Rede Muſ=
ſolinis
, der ſämtliche Mitglieder der Regierung, des faſchiſtiſchen
Parteidirektoriums des Großen Rates, Senatoren und Abge=
ordnete
mit dem Parlamentspräſidenten an der Spitze uſw. bei=
wohnten
, wurde vielfach von Beifall unterbrochen und zum Schluß
mit langanhaltendem, begeiſterten Beifall begrüßt.

Oben rechts: Muſſolini (X) beim ſiegreichen Einzug in Rom
Vatikan (1929). Unten links und rechts: Der glänzende Volksredner.
Der ehemalige Separaliſt Karl Merkens
ködlich verunglückk?
EP. Paris, 17. Oktober.
Mehrere Deutſche ſind am Montag früh gegen 4 Uhr auf der
zu nehmen. Wir müſſen hart gegen uns ſelbſt ſein, treu zu un= Landſtraße von Fontainebleau nach Viry=Chätillon mit ihrem
Automobil verunglückt. Der in Asnieres bei Paris wohnende
Schriftſteller und Journaliſt Karl Mertens wurde getötet ſowie
eine in ſeiner Begleitung befindliche Frau Frieda Adam, der der
Kopf buchſtäblich abgeriſſen wurde. Unter den Schwerverletzten be=
findet
ſich ein gewiſſer Sezhes, der gleichfalls als deutſcher Jour=
naliſt
bezeichnet wird.
Dazu iſt zu bemerken, daß alle dieſe Perſonen weder in Pariſer
deutſchen Journaliſtenkreiſen noch bei der deutſchen Botſchaft be=

* Senſalionen der Technik.
Eine Atom=Waage‟.
Eine Waage, die Gewichte von 1 quadrillionſtel Gramm
iſt die neueſte Senſation der Technik. Wenn man ſich eine
e Vorſtellung von der Schwere dieſes Gewichtes machen
dann muß man daran denken, daß 1 Quadrillionſtel eine
mit mehr als 20 Nullen iſt. Auf die genaue Beſtimmung
es für den Laien nicht an. Das Gewicht iſt jedenfalls
hrimg, daß man es 100 Million mal vergrößern würde, wo
die unſichtbaren Bazillen die Größe von Elefanten be=
ien
würden, dann würde dieſer Atomkörper immer noch
ganz geringen Bruchteil eines Milligramms wiegen.
Wlwiegt man nun derartige Maſſen‟? Die Waage für dieſe
iſt etwa nicht ſehr leicht, wie man vielleicht anzunehmen
50e2g1 iſt, denn ſie beſteht natürlich nicht aus ganz dünnen
Schen, auf denen die Vermehrung des Gewichtes um ein
ſillionſtel Gramm ſchon eine Laſt bedeutet, die durch das
EEhlagen des Züngleins an der Waage gemeſſen wird. Dieſe
Wle iſt im Gegenteil von ungeheurem Gewicht, denn ſie
wa nach Mitteilungen einer wiſſenſchaftlichen Zeitſchrift nicht
wieſer als 2000 Kg. Sie beſteht nämlich hauptſächlich aus
egShltigen Elektromagueten, die ein mächtiges elektriſches Kraft=
ſtzeugen
. Mit Hilfe dieſes Kraftfeldes werden nämlich die
AEhe gewogen. Man leitet dadurch einen Strom negativ
gecllener Atomteilchen, die in dem Magnetfelde aufſteigen. Sie
weein abgelenkt und fallen dann im Bogen auf eine photo=
WEeiſche Platte. Das Wiegen dieſer Atomteilchen geht nun
folchdermaßen vor ſich: Die ſchwereren Atomteilchen oder die
ſchiheren Jonen ſteigen höher als die leichteren und werden
ſtäA abgelenkt. Sie fallen alſo auch weiter. Der Ort, wo ſie
Richegrfallen, iſt aufs genaueſte feſtzuſtellen, denn dort entſteht
arlfer ſehr empfindlichen photographiſchen Platte ein ſchwarzer
PAt. Wenn nun zahlreiche ſchwerere und leichtere Jonen auf
dies Platte auftreffen, dann fallen ſie entweder weiter oder
Röcht. Die verſchiedenen ſchwarzen Punkte geſtatten nun die
* Drrung des Auftreffens der Jone zu meſſen. Aus der gegen=
leiſen
Entfernung der Punkte kann man dann genau die
2Sete der Jonen und ſomit das Gewicht der Atome errechnen.
Sie Reinigung des Ofens durch den Staubſauger.
(Unverbrennbare Papier=Filter.)
fia deutſches Reichspatent ermöglicht den Hausfrauen eine
de Erleichterung, die gerade jetzt beim Beginn der Heiz=
Beeſe angenehm empfunden werden wird. Die Reinigung der
OAch
von der Aſche iſt täglich eine ſehr unangenehme und
ſchis
ge Arbeit. Die Staubſauger konnten bisher nicht dazu
pecwoet werden, da die bisher üblichen Filter dafür nicht

geeignet waren. Nun ſtellt ein Erfinder nach einem Verfahren,
für das ihm das deutſche Reichspatent verliehen wurde, ein
unverbrennliches Papier=Filter aus einem imprägnierten Papier=
ſtoff
her, das die Verwendung des Staubſaugers für die Zwecke
der Ofenreinigung ermöglicht. Das Papierfilter iſt mit ſehr
geringen Koſten herzuſtellen und kann darum jedesmal nach der
Benutzung fortgeworfen werden. Falls ſich dieſe Erfindung be=
währt
, werden die Hausfrauen in Zukunft einer ſehr unan=
genehmen
Arbeit überhoben ſein, denn mit Hilfe des Staub=
ſaugers
wird jetzt die Aſche ſchnell und bequem aus dem Ofen
entfernt werden können. Da ein ſauberer Herd die Vorbedin=
gung
einer guten Heizung iſt, ſo bringt dieſe Erfindung ſicher=
lich
manche Erſparnis bei der Heizung mit ſich.
Röntgen=Papier.
Einer Dresdener Aktiengeſellſchaft iſt es gelungen, ein
Papier herzuſtellen, auf dem Röntgenaufnahmen gemacht werden
können. Dadurch werden die Koſten für Röntgenphotographien
ganz erheblich herabgemindert, denn ſie betragen ungefähr den
5. Teil der bisherigen Arbeiten. Röntgenaufnahmen ſind in
vielen Krankheitsfällen heute eine unerläßliche Maßnahme für
eine ſichere Diagnoſtik, wie z. B. bei Lungenkrankheiten, Krebs
uſw. Es iſt darum im Intereſſe der leidenden Menſchheit zu
begrüßen, daß durch dieſe bevorſtehende erhebliche Verbilligung
der Röntgenphotographien auch unbemittelte Kranke in der
Lage ſein werden, Röntgenaufnahmen machen zu laſſen. Es
kommt dazu, daß das Röntgenpapier nicht ein Durchſichtsbild,
ſondern ein Aufſichtsbild liefert.

Kurt Mair: Die Hochſtraßen der Alpen. Verlag von R. C.
Schmidt & Co., Berlin. Band 1: Die Hochſtraßen Oeſterreichs
RM. Band II: Die Hochſtraßen der
und Italiens, 11
Schweiz und Frankreichs, 9. RM.
Dieſes Buch ſoll ſowohl den Kraftfahrern, als auch den Reiſen=
den
, die die zahlreichen Autobuſſe benutzen, dazu dienen, ſich ihre
Fahrten durch die Alpen zuſammenzuſtellen. Es kommt ihm daher
nicht darauf an, jedes Gaſthaus und jede Tankſtelle zu verzeichnen,
ſondern es wurde eine vergleichende Beſchreibung der landſchaft=
lichen
Eigenart der verſchiedenen Strecken und Gegenden vor=
genommen
, die jedem ermöglicht, ſich das Schönſte nach ſeinem
Geſchmack herauszuſuchen. Man iſt ja nicht an die Hauptſtraßen
gebunden; oft führt eine wenig befahrene, landſchaftlich viel reiz=
vollere
Strecke auch zum Ziel. Ob die Strecke leicht oder ſchwer zu
befahren, ob die Straßen ſchmal oder breit, über Kurven, Stei=
gung
und Gefälle, über die Entfernungen gibt das Buch natürlich
genaue Auskunft. Eine Unmaſſe guter anſchaulicher Bilder vermit=
telt
eine Vorſtellung von der Gegend und macht den Führer als
Erinnerungswerk gleich wertvoll. Zahlreiche Streckenkarten orien=
tieren
über die geographiſchen Zuſammenhänge. Vorausgeſchickt
werden einige Angaben techniſcher und fahrtechniſcher Natur, die
beſonders für die Fahrer aus der Ebene recht wertvoll ſein wer=
den
. Wer heute die Alpen im Kraftwagen beſuchen will, ſollte ſich
D. W.
dieſen Führer zu Rate zieben.

Kleines Haus. Montag, den 17. Oktober 1932.
Klavier=Abend Guſtav Beck.
Auch in dieſem Jahr hatte ſich Guſtav Beck ein ſehr inter=
eſſantes
und wertvolles Programm zuſammengeſtellt, deſſen Be=
wältigung
an Technik, Künſtlerſchaft, Ausdauer und Gedächtnis
höchſte Anforderungen ſtellt. Ein unermüdliches Streben und
außergewöhnlicher Fleiß geben ihm die Möglichkeit, immer wie=
der
mit neu ſtudierten Werken aufzutreten, bald als Soliſt, bald
mit Orcheſter, bald als vorzüglicher Kammermuſikſpieler. Heute
begann er mit klaſſiſcher Muſik. Hier fanden wir ſeine Leiſtung
ungleich. Die große Partita in C=Moll von Joh. Seb. Bach wurde
am beſten getroffen in der pathetiſchen Einleitung, dem lieblichen
Andante und dem kapriziöſen Allegro. Auch die Sarabande ſtand
auf gleicher Höhe, während beſonders in der Co=ante eine ge=
wiſſe
Nervoſität die abſolute Herrſchaft über Rhythmus und Klar=
heit
beeinträchtigte. Auch in der D=Dur=Sonate Nr. 4 von Haydn
und der G=Dur=Sonate Opus 31, 1 von Beethoven waren die
langſamen Sätze am tiefſten erſchöpft, während bei den Eckſätzen
der Vortrag weniger plaſtiſch erſchien, an manchen Stellen die
Tempi überhaſtet wurden und auch die Schönheit des Anſchlags,
wie ſie Beck ſonſt zur Verfügung ſteht, nicht völlig ausgenutzt
wurde.
Im zweiten Teil zeigte ſich dann der Künſtler von ſeiner
beſten Seite als Künder moderner Klaviermuſik. Hier fühlte
man, wie ſehr er in den Stil der verſchiedenſten Meiſter ſich ein=
zuleben
verſteht, hier kam die Plaſtik ſeines Vortrags, die Gabe,
aus jedem Werk das Weſentliche hervorzuheben und ſeine glän=
zende
, für moderne Muſik ganz beſonders geeignete Technik her=
vorragend
zur Geltung, hier war Beck auf einem Gebiet, das er
mit ſtarker Einfühlungsgabe und ungewöhnlichem Temperament
beherrſcht. Er bot zuerſt 5 gegenſatzreiche und ſcharf charakteriſierte
Präludien aus Opus 33 von Walter Braunfels, dann mit pracht=
vollem
Anſchlag und im Schlußſatz in ungehemmter Wildheit die
zweiſätzige D=Dur=Sonate, Opus 30, von Skrjabin. Dann hul=
digte
er dem muſikaliſchen Impreſſionismus mit dem Vortrag der
dreiſätzigen virtuoſen Suite aus dem Jahre 1901 von Debuſſy,
ſpäter deſſen Klangſtück L,isle joyeuſe und die Debuſſy ſehr nahe
ſtehende Ondine von Maurice Ravel. Es war intereſſant, zu be=
obachten
, wie bei dieſen Werken jede Nervoſität oder Hemmung
geſchwunden war, und wie Beck hier als achtunggebietender
Künſtler nachſchuf und diejenigen ſeiner Hörer feſſelte, denen die
moderne Muſik zugänglich war. Man hätte dem Künſtler einen
beſſeren Beſuch ſeines Konzertes gewünſcht. Der künſtleriſche Er=
folg
wie der Beifall waren ſehr ſtark, ſo daß ſelbſt nach einem
ſo umfangreichen Programm noch Zugaben verlangt wurden, F.N.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 290

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 18. Oktober 1931

OM
OM

Statt jeder beſonderer Anzeige.
Heute früh 6½ Uhr wurde mein innigſigeliebter
Mann, unſer lieber guter Vater, Großvater
und Bruder
Seng Phnpy eenn
von ſeinem ſchweren Leiden erlöſi.
Eliſe Geiſt, geb. Geiſt
Kathinka Brenner, geb. Geiſt
Lisbeth Naedler, geb. Geiſt
Dipl.=Zng. PaulBrenneru. Sohn Reinhard
Dipl.=Jng. Hans Raedler u. Sohn Gerhard
Lonis Geiſt.
Darmſtadt, den 17. Okt., Nürnberg, Schwerin.
Rhönring 62, I.
114472
Die Beerdigung ſindet in aller Stille ſtatt.
Wir bitten herzlich von Beileidsbeſuchen abzuſehen.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe Schweſier, Schwägerin und
Tante
drau Harie Tappewe.
geb. Reichhard
durch einen ſanften Tod von ihren Leiden
zu erlöſen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Nierſiein, Darmſiadt, Fauerbach.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
19. Oktober 1932, vormittags 11 Uhr, auf
dem alten Friedhof. Nieder=Ramſtädterſtraße,
ſtatt.
114475

Todes=Anzeige.
Zeute verſchied plötzlich mein lieber Mann und guter
Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Louis Weber
im Alters von 79 Jahren.
Die tranernden Hinterbliebenen:
Eliſe Weber, geb. Roth
Hans Weber u. Familie.
Darmſtadt und Groß=Gerau, den 16. Oktober 1932.
Mühlſtraße 50
(14486
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 19. Okober
nachmittags 2½ Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.

Am 17. Oktober verſchied nach langem, ſchweren Leiden
meine geliebte Mutter, unſere gute Schweſter, Schwä=
gerin
und Tante
Frau Lina Grünebaum
geb. Rothenſies
im 58, Lebensjahre.
Die irauernden Hinterbliebenen.
Zwingenberg a. d. Bergſtr., New=York, Saarbrüchen.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 19. Oktober,
Uhr, vom Trauerhaus ab ſtatt.
Man bittet von Blumenſpenden abzuſehen. (*

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Darmſtadt.

Am 15. d8. Mis. verſchied unſer
Kamerad und langjähriges treues
Mitglied
Herr
Karl von Hagen
Oberſtleutnant a. D.
Ritter des Ordens pour le merite
Die EEinäſcherung findet ſtatt an
Dienstag, den 18. d. Mis., vor=
mittags
11 Uhr, auf dem Wald
friedhof. Wir bitten um zahlreiche
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Beteiligung.
Der Vorſtand.

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Die Beerdigung findet in der
Stille ſtatt. Wir werden unſerem
treuen Kameraden allezeit ein
ehrendes und dankbares Andenken
bewahren.
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Oankſagung.
Für die aufrichtige Anteilnahme
während der Krankheit und beim
Ableben unſeres teuren Entſchlafenen
unſeren tiefgefühlten Dank, insbe
ſondere Herrn Kirchenrat. D. Waitz,
der mit ſo troſtreichen Worten die
Abſchiedsſtunde weihte. Der gleiche
herzliche Dank dem Fahrbeamten=
verein
Darmſtadt, Krſt., demRangier=
perſonal
des Bfs. Darmſtadt=Haupt,
dem Verband deutſcher Eiſenbahner
für die Kranzniederlegungen am
Grabe ſowie für die ſonſtigen, zahl=
reichen
Kranzſpenden.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eva Göttmann
geb. Koch.
(*

Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe
herzlicher Teilnahme bei den
Heimgange unſeres lieben Ent=
ſchlafenen
danken herzlichſt
Charlotte Hofſommer
Aug. Hofſommer.
Darmſiadt, den 17. Okt. 1932.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 230 Seite 5

Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1932.
Opfertag des Evangeliſchen Bundes
unter dem Protektorat J. K. H. der Großherzogin.
Der Vorverkauf der numerierten Plätze zu 2 RM.
t bei Chriſtian Arnold, am Weißen Turm, begonnen. Plätze zu
RM. und 50 Pfg. können bis zum Mittwoch durch die Pfarr=
innter
, dann ebenfalls bei Arnold bezogen werden.
Für die Verloſung ſind weitere wertvolle Gaben ein=
esgangen
. Die Firma Miele hat eine Wringmaſchine geſchenkt.
je Heag fünf Bügeleiſen, ein elektriſches Waffeleiſen, einen
9 rotröſter u a. m. Ferner wurden vier Freikarten für eine ganz=
trgige
Heagfahrt geſtiftet.
Das Programm ſieht drei Teile vor, was auf Anfragen
nochmals bekannt gegeben ſei, nämlich: 1. künſtleriſch=religiöſe
ierſtunde im großen Saal; 2. Verkauf von Speiſen und Ge=
träinken
uſw., ſowie Verloſung während mehrerer Stunden;
Aufführung des Märchenſpiels Schulze Hoppe, im großen
al. Der Beginn der Veranſtaltung iſt auf 4 Uhr feſtgeſetzt,
nächt, wie erſt beſtimmt, auf 5 Uhr.
Jahresfeſt der Stadkemiſſion.
Wie alljährlich, feierte die hieſige Evangeliſche Stadtmiſſion
am letzten Sonntag ihr Jahresfeſt. Der Feſtgottesdienſt wurde
der Stadtkirche abgehalten und erfreute ſich eines ſehr guten
Beſuches. Der Feſtredner, Herr Paſtor Simſa aus Bad= Nau=
häm
, der über eine reiche Erfahrung in der Stadtmiſſionsarbeit
berfügt und ſelber viele Jahre lang Stadtmiſſionsleiter war,
eete zu der Feſtgemeinde über die Wichtigkeit des Evangeliums=
enſtes
mit ſeiner einzigartigen Frucht, mit ſeinem ewigen Hin=
grund
und von dem einzigen Weg, auf dem die Stadtmiſſons=
ſtrbeit
geſchehen muß. Der Poſaunenchor der Stadtmiſſion, wie
uch der Gemiſchte Chor des Evangeliſchen Vereinshauſes ver=
1500 chönten mit ihren Darbietungen die geſegnete Feierſtunde.
Für den Nachmittag hatte die Stadtmiſſion zu einer Feſt=
ier
in den großen Stadtmiſſionsſaal eingeladen. Schon vor
ginn der Feier war der Saal überfüllt. Der große Kreis der
Mätglieder und Freunde der Stadtmiſſion hatte ſich an dieſem
age zahlreich verſammelt und lauſchte dem Vortrag des Feſtred=
ers
über das Thema Paulus als Stadtmiſſionar‟. Der Redner
eigte an dem miſſionsgeſchichtlichen Beiſp el des Apoſtels Paulus.
lche Bedeutung die Großſtädte für das Evangelium gewinnen.
yenn heilserfüllte Perſönlichkeiten darin ihre miſſionariſche =
gkeit
entfalten. Seine Forderung gipfelte in dem Satz: Jeder
hriſt ein Stadtmiſſionar! Auch am Nachmittag erfreuten die
ztadtmiſſionschöre die große Zahl der Zuhörer mit ihren muſika=
iſchen
Darbietungen. Die Nachfeier war mit einer Mitglieder=
ufnahme
verbunden, bei der eine Anzahl bisheriger Freunde der
ſtadtmiſſionsarbeit in den Mitgliederkreis aufgenommen wur=
Eine Abendmahlsfeier, geleitet von Herrn Paſtor Simſa,
eſchloß dieſen geſegneten Tag, der bei allen Teilnehmern tiefe
ſindrücke hinterlaſſen haben wird.
Es iſt beſonders erfreulich, daß das Jahresfeſt noch eine Fort=
tzung
findet in der Bibelwoche, die von heute bis einſchließ=
Freitag, den 21., an jedem Abend um 8.30 Uhr, in der Stadt=
ißion
abgehalten wird. Dieſe bibliſchen Vorträge ſind frei für
dermann und wird herzlich dazu eingeladen Schlußverſamm=
ung
am Sonntag, den 23. Oktober, abends 8 Uhr, mit Herrn
farrer Köhler=Darmſtadt als Redner.

Ruheſtandsverſetzung. Auf Grund des Geſetzes über die
liersgrenze der Staatsbeamten tritt am 1. November 1932 der
urnoberlehrer Johann Peter Luley, am Realgymnaſium zu
armſtadt, in den Ruheſtand.
Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen. Erledigt
eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volks=
zule
in Climbach, Kreis Gießen. Dienſtwohnung iſt frei.
Wahlen zur Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer,
armſtadtAuf Grund des Heſſiſchen Geſetzes, die Induſtrie= und
andelskammern betreffend, vom 25. Juni 1925, haben in dem
ahlbezixk Darmſtadt Ergänzungswahlen für die Erwerbs=
uopen
Induſtrie und Großhandel, ſowie eine Erſatzwahl für die
ewerbsgruppe Induſtrie ſtattzufinden. Die Liſten der Wahl=
ſrechtigten
liegen von Mittwoch, den 19. Oktober, bis
ſſamstag, den 29. Oktober, zur Einſicht auf dem Büro
* Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer, Darmſtadt, Wilhel=
nenſtr
. 32, während der Zeit von vormittags 8 bis 1 Uhr und
ſchmittags von 3 bis 5 Uhr offen. Einwendungen gegen den
thalt der Liſten können lediglich innerhalb der obengenannten
hntägigen Friſt bei der Heſſiſchen Induſtrie= und Handels=
mner
. Darmſtadt, ſchriftlich vorgebracht werden.
Dr.=Greiner=Ausſtellung. Die am Sonntag eröffnete
Greiner=Ausſtellung im Gewerbemuſeum. Neckarſtraße 3. zeigt
ſon ein recht lebhaftes Intereſſe beim hieſigen Publikum. Es ſoll
luie beſonders darauf hingewieſen werden, daß die Greiner= Aus=
illung
wochentags von 11 bis 1 Uhr vormittags und 2 bis
Uhr nachmittags. Sonntags vormittags von 10 bis 1 Uhr und
ichmittags von 2 bis 4 Uhr, bei freiem Eintritt, geöffnet iſt.
D.B. G.=Ausſtellung im Gewerbe=Muſeum. Einzelne Gegen=
inde
der Geſchenke ſind bis heute noch nicht abgeholt. Wir ſetzen
ermnit eine letztmalige Friſt zur Abholung bis zum 22. Oktober
W2 andernfalls ſie als verfallen gelten.
Volkshochſchule. Am Freitag, den 21 Oktober findet im
rrſaal der Viktoriaſchule, Hochſtraße, ein öffentlicher
Verbeabend für Gymnaſtik ſtatt. Dipl.=Lehrerin Wilma
Amann wird eine Uebungsſtunde abhalten, an der ſich jedermann
terligen kann. Die erſte halbe Stunde iſt für Anfänger, die
ſeite halbe Stunde für Fortgeſchrittene vorgeſehen. Beginn:
AUhr.
Die Jugendbünde der Johannes=Gemeinde veranſtalten am
mtag, den 23. Oktober, im Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26.
en Gemeindeabend, an dem u. a. das Spiel Pechvogel und
Eskind aufgeführt wird. Nachmittags findet eine Aufführung
Kinder ſtatt.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein. Die Mit=
ieder
werden auf die am Dienstag, den 18. Oktober, abends
0 Uhr im Vereinshaus Feierabend, Stiftsſtr. 51. ſtattfin=
ſitde
Mitgliederverſammlung aufmerkſam gemacht. Gäſte ſind
UEommen.
Von der Darmſtädter Ski= und Wanderhütte im Schwarz=
u
werden die erſten Schneeflocken, Rauhreif und Sonne ge=
let
. Der langjährige Jugendwart des Skiklubs Darmſtadt und
Oktober zur
Schwimmklubs Jung=Deutſchland hat am
eude vieler Darmſtädter die Verwaltung des Hauſes übernom=
Möge er in dem ſchönen Spätherbſt noch viel Beſuch aus
Seimat bekommen. Das wünſchen ihm ſeine Freunde.
Hefſiſches Landestheater.

Miſte Hf

Zustag,
Anf. 20 Ende geg. 22½ Uhr. 4 4 u. D. Volksb. M.
18. Oktober 3. 1. Male wiederh. Eugen Hnegin. Pr. 0.305.50
Awoch
Anf. 20, Ende nach 22 30 Uhr. Darmſt. Volkb. G
Pr. 0.504,50 Mk.
19. Oktober Das Konzert.

dnerstag,

Anf. 20, Ende gegen 22.30 Uhr. E.5.
Pr. 0.705.50 Mk.
20. Oktober Eugen Onegin.

Meite He

Anf. 20, Ende geg 22.30 Uhr Darmſt. Volksb. W.
Mtbroch,
19. Oktober DerBarbier von Sebilla. Pr. 0.804.50 Mk.

Merstag, den 20. Ott. In Baden Baden: Der Barbier von Sevilla,
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet die erſte
Bderholung von Tſchaikowskys Oper Eugen Onegin.
Bearbeitung und muſikaliſchen Leitung von Karl Maria
Aoer ſtatt. Die Inſzenierung beſorgt RabenaltReinking. Die
ioma ſingt Charlotte Krauß, in den übrigen Hauptrollen:
Bertholdt, Siegfried Urias. Joachim Sattler, Anna Jacobs,
NHa Liebel und Kurt Theo Ritzhaupt.
Wilhelm Tell im Großen Haus. Sonntag, den 23. Okto=
18.30 Uhr, wird als erſte Klaſſiker=Neuinſzenierung dieſer
seit Friedrich v. Schillers Schauſpiel Wilhelm Tell=
üwdiert
von Guſtav Hartung, gegeben. Den Tell ſpielt Erwin
ſe den Geßler Ernſt Ginsberg, den Stauffacher Joſef Keim.

Reichszuſchüſſe für Althaus=Inſtandſetzungen
20 Prozent der Inſtandſehungskoſten für Herrichkungsarbeiten am Alkwohnhausbeſih.

Dieſer Tage fand zwiſchen Vertretern des Ortsgewerbe=
vereins
und des Darmſtädter Hausbeſitzervereins
eine Ausſprache über die Gewährung der Reichszuſchüſſe für grö=
ßere
Inſtandſetzungen am Altwohnhausbeſitz ſtatt. Solche Zuſchüſſe
werden in Höhe von 20 Prozent der Inſtandſetzungskoſten in den
Fällen gewährt, in denen größere Inſtandſetzungen mit Ausahme
von ſogenannten Schönheitsreparaturen mit wenigſtens 250 RM.
Koſtenaufwand vorgenommen werden. Die einzelnen Handwerks=
meiſter
und die Hausbeſitzer werden durch ihre Fachpreſſe, das
Heſſiſche Handwerk und Gewerbe und die Neue
Heſſiſche Haus= und Grundbeſitzer=Zeitung über
alle Einzelheiten des Verfahrens unterrichtet. In eingehender
Ausſprache wurden Einzelfragen beſprochen, Wünſche und Be=
ſchwerden
vorgetragen. Es wurde mit Befriedigung feſtgeſtellt, daß
von der gewährten Vergünſtigung reger Gebrauch gemacht wird
und man erwartet davon eine lebhaftere Auftragserteilung an das
Darmſtädter Handwerk und Gewerbe. Dem Handwerk wurde emp=
fohlen
, genau detaillierte Koſtenanſchläge einzureichen um Rück=
fragen
und Verzögerungen zu vermeiden, auch ſoll der Handwerker
ſtets die Beſcheinigung der Handwerkskammer über ſeine Eintra=
gung
in die Handwerkerrolle beifügen. Beklagt wurde der um=
ſtändliche
Formalismus und die behördliche Engherzigkeit bei der
Behandlung der Anträge, die im Gegenſatz ſtänden zu der von der
Reichsregierung empfohlenen großzügigen Behandlung. Es möge

nicht vergeſſen werden, daß die Belebung der Wirtſchaft Zweck
des Ganzen ſei. Beſonders bemängelt wurde, daß die Behandlung
der geſtellten Anträge bei der Stadt Darmſtadt in zu langſamem
Tempo vor ſich gehe, daß dadurch die Inangriffnahme von Außen=
arbeiten
angeſichts des bevorſtehenden Winters für dieſen Herbſt
geradezu vereitelt würde. Das Handwerk und der Hausbeſitz war=
teten
teilweiſe ſchon wochenlang auf die Genehmigung. Während
von anderen Städten ſchon zahlreiche Anträge beim Miniſterium
vorlägen, habe die Stadt Darmſtadt, obwohl ihr ſchon vor meh=
reren
Wochen ſolche Anträge eingereicht ſeien, noch keinen Anträg
zur Vorbeſcheidung an das Miniſterium weitergegeben. Dadurch
werde das Handwerk, das noch vor Eintritt der Froſtperiode mit
der Ausführung größerer Außeninſtandſetzungen gerechnet, habe,
empfindlich geſchädigt. Es wurde beſchloſſen, ſofort beim Herrn
Oberbürgermeiſter dieſerhalb beſchwerdeführend vorſtellig zu wer=
den
. Beanſtandet wurde ferner, daß die Vorbeſcheide keinen Rechts=
anſpruch
auf die Auszahlung der bewilligten 20 Prozent ſchafften.
Damit ſchrecke man ängſtliche Gemüter ab. Gewürdigt wurde das
Zuſammenarbeiten von Handwerk und Hausbeſitz im Intereſſe der
Wirtſchaftsbelebung. Ortsgewerbeverein. Handwerkskammer und
Hausbeſitzerverein ſtehen ihren Mitgliedern zur koſtenloſen Be=
ratung
jederzeit gern zur Verfügung. Es wurde weiter mitgeteilt,
daß neue Verhandlungen mit der Reichsregierung gepflogen
würden.

* Was man von den Skeuerguiſcheinen wiſſen muß.

Ausſchneiden!

Aufbewahren!

Dieſelben ſollen nach der amtlichen Verlautbarung als Maß=
nahme
zur Entlaſtung der Wirtſchaft dienen Sie
war ſchon früher in Ausſicht genommen. Da eine ſofortige Herab=
ſetzung
von Steuern bei den ſinkenden Einnahmen und dem
Stande der Arbeitsloſigkeit mit allen Folgerungen zurzeit nicht
möglich iſt, muß ein Ausgleich zwiſchen den Inter=
eſſen
der öffentlichen Hand und denen der
Wirtſchaft gefunden werden Dieſen Ausgleich ſoll das
Syſtem der Steuergutſcheine (Stgſch.) ſchaffen. Solche erhält je=
der
, der in der Zeit vom
Oktober
932 bis
30. September 1933 gewiſſe Steuern zahlt. Die Scheine
können in den Jahren 1934 bis 1939 in noch näher zu erläutern=
dem
Umfange für Reichsſteuern in Zahlung gegeben
werden. Gleichzeitig bieten ſie aber mit ſofor=
tiger
Wirkung geeignete Kredit=Unterlagen
für neue Geſchäfte. Der Staat erleidet alſo im Augenblick
keine Einbuße, verſieht aber die Wirtſchaft mit einem wertvollen
Kreditinſtrument, das geeignet iſt, bis jetzt aus Illi=
quiditätsangſt
zurückgehaltene Geſchäfte zur
Durchführung zu bringen.
Die Steuergutſcheine ſollen in Höhe von
40 Prozent in oben angegebener Zeit fällig ge=
wordener
und entrichteter Umſatz= Gewerbe=
und Grundſteuer gegeben werden. Iſt ein Steuerpflichtiger
im Zeitpunkt der Entſtehung des Anſpruchs auf Ausgabe eines
Steuergutſcheines mit Steuern im Rückſtand, ſo kann die
Finanzkaſſe den auszugebenden Schein zurückbehalten und als
Sicherheit für teilweiſe Steuerſtundung ver=
wenden
. Die Steuergutſcheine werden von der Finanz=
kaſſe
des Finanzamts, das für die Beſteuerung zuſtändig iſt
auf bis 31. März 1934 zu ſtellenden Antrag au=
gegeben
. Sie lauten auf Beträge von 50, 100. 200, 1000,
10 000 und 20 000 Mk. Von 1934 ab können ſie in Höhe
von je einem Fünftel für alle Reichsſteuern,
weiter aber auch für die Zölle und für die Ver=
brauchsſteuern
in Zahlung gegeben werden.
Ausgeſchloſſen iſt nur die Einkommenſteuer
Die Steuergutſcheine werden mit einem Agio (Aufgeld)
verſehen, das 4 Prozent jährlich beträgt. Selbſtverſtändlich gilt
das Agio nur für den jeweils in einem Jahre in Zahlung zu ge=
en
Abſchnitt eines Steuergutſcheins.
bent
Soweit die Scheine nicht als Kreditunterlagen ver=
wertet
werden, werden ſie 19341939 zur Steuerzahlung
verwendet werden; ſie ſind auch ganz oder zum Teil veräußer=
bar
; an jeder Börſe werden ſie zum Börſenhandel zuge=
laſſen
. Die Geſchäfte ſind börſenumſatzſteuerfrei.
Ein Arbeitgeber, der im Wirtſchaftsplan vom 1. Okto=
ber
1932 bis 30. September 1933 im Durchſchnitt eines Kalen=
dervierteljahres
mehr Arbeitnehmer beſchäftigt, als im
Durchſchnitt der Monate Juni, Juli und Auguſt 1932, erhält für
jeden Arbeitnehmer, den er über die frühere Beſtandszahl hinaus
einſtellt und ein Vierteljahr beſchäftigt, als Beſchäftigungsprämie
100 Mk., die nicht in bar ausgezahlt, ſondern durch Ausſtellung
eines Steuergutſcheines gewährt wird.
Wir glauben, hiermit das Weſentlichſte zum Verſtändnis der
Intereſſenten geſagt zu haben.

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EPH. Wohlfahrtsſchule. Die Wohlfahrts= und Pfarrgehilfin=
nenſchule
des heſſ. Diakonievereins, die die einzige ſoziale Frauen=
ſchule
mit ſtaatlicher Anerkennung in Heſſen iſt, eröffnet ihren
neuen Lehrgang am 24. Oktober. Die ſtaatliche Fürſorgerinnen=
prüfung
haben im letzten Semeſter 13 Schülerinnen beſtanden,
davon 11 zugleich die Prüfung als kirchlich anerkannte Pfarrge=
hilfinnen
. Alle Schülerinnen haben inzwiſchen Arbeit gefunden.
Bekanntlich hat die Prüfung, die die Schülerinnen unſerer heſſ
Wohlfahrtsſchule ablegen. Geltung für das ganze Deutſche Reich.
Das Beſondere unſerer Darmſtädter Wohlfahrtsſchule iſt, daß ſie
ihre Schülerinnen für die freie und kirchliche Wohlfahrtspflege
beſonders ſchult. In der Zeit der großen Berufsnot muß darauf
hingewieſen werden, daß hier Möglichkeiten für einen echten und
im beſten Sinne des Wortes befriedigenden Frauenberuf vorliegen.
Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die erſte Mitgliederverſammlung des Winterhalbjahres 1932/33,
die am 13. Oktober im Heylshof ſtattfand, brachte einen Vor=
trag
von Frau Hübner über Gefährdetenfürſorge. Sie gewährte
uns damit einen erſchütternden Einblick in die abgrundtiefe Welt
der Unzucht, die geſundheitlich und wirtſchaftlich in Familie. Ge=
meinde
und Staat Schaden anrichtet, abgeſehen von der ſeeliſchen
Not, die ſie veranlaßt. Voll tiefen Ernſtes aber auch voll Mit=
leid
für die gefallenen Frauen wies die Rednerin darauf hin,
wie ſchlechte häusliche Verhältniſſe, Arbeitsloſigkeit, Mangel an
liebevollem Nachgehen, oft auch Unwiſſenheit, oft die Sucht nach
ein bißchen Freude ſchuld trügen an dem Hinabgleiten auf die
ſchiefe Bahn. Mit Nachdruck betonte Frau Hübner, daß ſchnell
gehandelt werden müſſe, wenn Gefahr im Verzug ſei. Eine ge=
wiſſe
Hoffnung auf Rettung ſei ja auch hauptſächlich bei denen
vorhanden, die erſt im Begriff ſind, zu ſinken. Die Gefährdeten=
fürſorge
beſteht ſeit 1912. Seit 1927 arbeitet ſie Hand in Hand
mit der Geſundheitsfürſorge. Der Vortrag machte nachhaltigen
Eindruck, dem die Vorſitzende in ihren Dankesworten ernſten Aus=
druck
verlieh.
Frauenortsgruppe des V.D.A. Für Deutſche drin=
nen
und draußen lautet das Leitmotiv für die Wohltätig=
keitsveranſtaltung
, zu der die Frauenortsgruppe des V. D.A. am
Sonntag den 30. Oktober, 17 Uhr, in den Saalbau ruft. Von un=
ſeren
beliebten Bühnenkünſtlern haben ihr Mitwirkung zugeſagt:
Erna von Georgi, Dr. Heinrich Allmeroth. Jo=
hann
Drath, Hans Baumeiſter. Flory Drath zeigt
ihre hohe Kunſt am Flügel. Alte und neue Tänze zeigt das viel=
fach
preisgekrönte Tänzerpaar Anita Dorner und Wilbelm
Boſch aus München neben den bewährten Mitgliedern unſerer
Tanzaruppe Aenne und Milly Reiß und Guſtav Blan!
Der Vorverkauf bei Fa. Ph. Leuthner am Weißen Turm hat be=
gonnen
.
Darmſtädter auswärts, Dr. Niklaus Gemünd. Sohn
des Schloſſermeiſters J. Gemünd, Roßdörfer Straße 30, wurde ir
der Genoſſenſchafter=Verſammlung der Spar= und Darlehnskaſſe
Eilendorf am 11. Oktober mit großer Mehrheit zum Rendanten
gewählt.

Saglſportfeſt des Velociped=Club Darmſtadt e. B."
Nach langer Pauſe hielt der Velociped=Club 1899 E. V. am
geſtrigen Sonntag im Konkordiaſaale ein Werbe=Saalſportfeſt ab,
trotz dieſer langen Pauſe waren ihm ſeine Freunde treu geblieben,
ſo daß das Feſt vor ausverkauftem Hauſe (weit über 400 Zu=
ſchauer
) abgewickelt werden konnte.
Das Wiedererſtarken des Clubs unter der tatkräftigen Füh=
rung
ſeiner Vorſitzenden Hch. Funk und E. Kreß mit der Unter=
ſtützung
ſo bewährter Kräfte als Fahrwarte wie Ernſt Damus
(Rennſport), Heini Göttmann (Reigen) und W. Rühl ( Kunſt=
reigen
), zeigte ſich bereits im Sommer beim Rennſport, der Club
verfügt zurzeit über 20 Rennfahrer. Auch im Saalſport geht es
wieder vorwärts, die Fahrwarte haben 7 Mannſchaften im Trai=
ning
. Und ſo ſollte der vergangene Sonntag dem Club, den Eltern
und den Radſportfreunden Aufſchluß über den Grad der Ausbil=
dung
gehen und zugleich Fahrerinnen und Fahrern für ihre flei=
ßige
Arbeit ein Anſporn geboten werden.
Das Feſt, das mit einem Begrüßungsreigen der 1. 6er Schul=
reigenmannſchaft
eröffnet wurde, zeigte in wechſelnder Folge Vor=
führungen
in allen Sparten des ſchönen Saalſports, wie: Kinder=
reigen
der kleinſten Schüler (Buben) Jugend (Mädels) und dann
die Spitzenleiſtungen im Saalſport, das Kunſtfahren der Gebrü=
der
Göttmann und der 6er Kunſtreigen der jungen Kunſtmann=
ſchaft
. Alle Reigen wurden flott und fehlerlos gefahren und
brachten den Fahrern und den Fahrwarten eine gute Note ein
Beſonders ſtürmiſchen Beifall ernteten die Kleinſten, die mit
einem entzückenden Ernſt bei der Sache waren und naturgemäß
die Kunſtfahrer. Auswahlmannſchaften aus Michelſtadt brachten
in Vor=, Zwiſchen= und Endſpiel drei Radballſpiele, die dieſen
für ihre flotte und techniſch gute Spielweiſe ebenfalls einen Son=
derbeifall
einbrachten.
Das Feſt hat ergeben, daß die aufgewandte Mühe nicht um=
ſonſt
geweſen, und daß der Club auf dem richtigen Wege zur Wie=
dererſtarkung
iſt. Getrennt vom Saalſportfeſt fand abends im
gleichen Saale wiederum bei außerordentlich gutem Beſuche ein
Feſtball ſtatt, der die Teilnehmer bis nach Mitternacht in froher
Stimmung zuſammenhielt.
Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
AnloniTheakek.6
Schuß im Morgengrauen.
Dieſer Kriminalfilm, nach dem Bühnenſtück Die Frau und
der Smaragd gedreht, zu dem Rudolf Katſcher und Otto und
Egon Eis das Manuſkript lieferten, und der durch die Regie
von Alfred Zeißler ſehr lebendig geſtaltet und ſtofflich zu=
ſammengehalten
wird, iſt in Wahrheit einer der beſten deutſchen
Kriminalfilme. Er wäre das auch, wenn die Regie darauf ver=
zichtet
hätte, ihm einen Abſchluß nach amerikaniſchem Muſter zu
geben. Einen Abſchluß, in dem Hunderte von Patronen aus Ge=
wehren
und Revolvern verſchoſſen werden, in dem Berliner
Schupo ein regelrechtes Feuergefecht mit einer Einbrecherbande
liefert und wobei unzählige Fenſterſcheiben, Möbel, Autoſchutz=
ſcheiben
in Trümmer gehen, bei Leibe aber kein Menſch getroffen
wird. Man ſollte ſich doch bei dieſen Dingen überlegen, daß es
kein ſehr gutes Zeugnis für die Ausbildung einer Polizei iſt,
auch nicht für die Tüchtigkeit der Einbrecherbanden, wenn über=
haupt
nichts getroffen wird. Immerhin aber iſt es wirkſam, wenn
nicht nur geboxt, ſondern auch geſchoſſen wird, es gehört nun ein=
mal
zu einem richtigen Kriminalfilm.
Im übrigen iſt der Film eine ſehr ſaubere und ſehr ſpan=
nende
Angelegenheit, in dem eine Reihe unſerer erſten und beſten
Filmſchauſpieler, mitwirken und ausgezeichnete Tyven auf die
Leinwand zaubern. Aus dem Inhalt wollen wir nichts verraten,
um die Spannungsmomente nicht abzuſchwächen.
AA
Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
Richard Oswalds neueſtes Tonfilmwerk Gräfin Mariza
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute und
morgen den ſenſationellſten aller Senſationsfilme Autobanditen
Reſi=Theater. Das Reſi=Theater zeigt ab heute die luſtige
Ehekomödie Strohwitwer mit Fritz Kampers uſw. Dazu ein
gutes Beiprogramm.
Hohe Belohnung zugeſichert. (Diebſtahl aus einem Perſonen=
kraftwagen
auf dem Parkplatz am Bahnhof in Rüſſelsheim.)
Einem Kaufmann aus Raunheim wurden am Sonntag, den 9. Ok=
tober
, zwiſchen 23 und 23.30 Uhr, aus ſeiner verſchloſſenen Opel=
limouſine
auf dem Parkplatz am Bahnhof in Rüſſelsheim. vor
folgende Gegenſtände im Werte
dem Hotel Rüſſelsheimer Hof,
von 1000 RM. geſtohlen: 1 Auto=Innenkoffer rotbraun, Hart=
platte
, ſtark geſchweift, Größe 74X40X20 Zentimeter. Inhalt:
1. Ein wertvolles, echt Pariſer Opernglas in Damentaſchenform.
aus Emaille mit ſilberner Kette. Das Glas iſt mit Gold und
Silber verziert und befand ſich in einem graubeigen Mahagoni=
kaſten
, mit der Aufſchrift eines Pariſer Juweliers. Wert 450 RM.
2. eine echte Damenvorſtecknadel, Silber mit drei echten Mond=
ſteinen
und vielen Brillantroſen. Wert 110 RM. 3. Eine
Eine Damenelfenbeinkette. 5. Ein
Damenkorallenkette.
älteres ſchwarzes Opernglas. Dieſe Sachen befanden ſich in
inem braunledernen Schmuckkaſten mit Druckknopf verſehen.
Weiter wurde aus dem Wagen ſelbſt geſtohlen; ein neuer dun=
kelgrauer
Winterpaletot, ein alter, ſchwarzweißkarierter Ueber=
gangsmantel
für Herren, ein neuer einteiliger Komb.=Anzug,
graues Segeltuch impr., ein neuer einteiliger Komb.=Anzug,
brauner Köper Perſonen, die in dieſer Diebſtahlsſache irgend=
welche
Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, dies als=
bald
ihrer nächſten Polizei= oder Gendarmerieſtelle, oder auch dem
Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt. Telephon 3356, Zimmer 65
oder 66, mitzuteilen. Strengſte Diskretion wird zugeſichert.

Aus den Parkeien.

Deutſche Volkspartei Frauengruppe. Am
kommenden Mittwoch den 19. Oktober, findet abends um 8.15
Uhr. bei Sitte Karlsſtraße, eine Verſammlung ſtatt, bei der
Frau Henny Pleimes, Mitglied des Stadtrats in Frank=
furt
a. M. über das Thema
Mit Hindenburg, für
Deutſchland ſprechen wird. Wir biten um recht zahlreiches
Erſcheinen. Gäſte können eingeführt werden.

Lokale Beranſtalkungen.

Der Skiklub DarmſtadtOdenwald beginnt
am Freitag, 21. Oktober, in der Turnhalle in der Soderſtraße,
mit zwei Trocken=Skikurſen. Einzelheiten ſiehe aus der Anzeige.

Tageskalender für Dienstag, den 18. Oktober 1932.
Union=Theater: Schuß im Morgengrauen; Helia=Lichtſpiele:
Gräfin Mariza; Palaſt=Lichtſpiele: Autobanditen.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 290

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 18. Oktober 19321

Aus Hefſen.
Dd. Arheilgen, 17. Okt. Feuerwehrinſpektion. Unter
großer Anteilnahme der Bevölkerung und im Beiſein des Kreis=
feuerwehrinſpektors
Karpfinger, der Kreisfeuerwehrinſpektoren
von Oppenheim und Mainz, hielt die hieſige Freiwillige Feuer=
wehr
geſtern ihre diesjährige Inſpektion ab. Nach einigen Schul=
und Exerzierübungen auf dem Schulhof wurde ein Brandangriff
auf das Haus Wagenknecht in der Darmſtädter Straße ausge=
führt
. Ausgerüſtet mit Rauchmasken und Trockenfeuerlöſchern
ging es dem angenommenen Großfeuer zu Leib. Schnell und ſicher
erledigte die Wehr ihre geſtellte Aufgabe. Unterſtützt wurde ſie
hierbei durch die Arbeiter=Samariterkolonne, die in fachmänni=
ſcher
Weiſe den Verletzten Notverbände anlegte. Im Anſchluß
an die Uebung zog die Wehr geſchloſſen mit Muſik in das Vereins=
lokal
Zur Sonne wo die Kritik über die Inſpektion erfolgte.
Nach einer kurzen Begrüßung der Gäſte und der Gemeindevertre=
ter
durch den 1. Kommandanten Kameraden Gimbel ſprach der
Kreisfeuerwehrinſpektor der Wehr ſeine Anerkennung über das
Gezeigte aus. Er war ſowohl mit den Schul= und Exerzierübun=
gen
als auch mit dem Aufbau des Brandangriffs voll und ganz
zufrieden. Herr Bürgermeiſter Jung fand als Vertreter de
Gemeinde ebenfalls anerkennende Worte für die Wehr, und be=
dauerte
, daß die Gemeinde nicht in der Lage ſei, die Wehr mit den
allerneueſten Hilfsmitteln genügend auszurüſten. Das anſchlie=
ßende
gemütliche Beiſammenſein nahm unter Mitwirkung der
eigenen Kapelle einen frohen Verlauf.
* Eberſtadt, 17 Okt. Hohes Alter. Schreinermeiſter J.
Dieter Seibel feiert am Freitag, den 21. Okt., ſeinen 81. Ge=
burtstag
.
G. Ober=Ramſtadt, 16. Okt Frau Peter Müller Wwe.
Hohlgaſſe, vollendet am 19. d. M. ihr 87. Lebensjahr. Der 1912
gegründete Stenographenverein Stolze=Schrey hier
hält demnächſt wieder einen Unterrichtslehrgang in Reichskurz=
ſchrift
in ſeinem Vereinslokal (Joos) ab. Anmeldungen bis 21.
Oktober an die Unterrichtsleitung erbeten.
Ch. Hainſtadt, Kr. Erbach, 17. Okt. Zurzeit werden in der
Gemarkung Hainſtadt, am Fuße des Breuberges, Ausgrabungen
vorgenommen durch den Denkmalſchutz. Es ſollen wiſſenſchaftliche,
altertümliche Funde vorhanden ſein. Ein Herr aus Mainz leitet
die Unterſuchungen.
m. Beerfelden, 17. Okt. Geſellenprüfung und Ge=
neralverſammlung
. Der hieſige Ortsgewerbeverein hielt
ſeine Geſellenprüfung ab. Geprüft wurde von Herrn Rektor Arzt
in Materialienkunde, Kalkulation. Geſchäftsaufſatz und in Buch=
führung
. An der praktiſchen Prüfung beteiligten ſich die Herren
Prüfungsmeiſter A. Berger,
V. Freudel, H. Engelter und A.
Keppler. Die Austeilung der Geſellenbriefe leitete der Vor=
ſitzende
der Prüfungskommiſſion, Herr R. Lang, durch eine An=
ſprache
an die Junggeſellen ein; der Leiter der Handwerkskam=
mernebenſtelle
Offenbach überbrachte die Wünſche der Handwerks=
kammer
und richtete auch herzliche Worte an die Prüflinge.
Anſchließend war im Grabſchen Saale die diesjährige General=
verſammlung
unter der Leitung von Herrn Dampfſägewerks=
beſitzer
H. Weber. Herr Dr. Kirrmeyer hielt einen hochinter=
eſſanten
Vortrag über das Thema Das Handwerk und die Wirt=
ſchaftspolitik
.
Ba. Unter=Moſſau, 16. Okt. Lehrerwechſel. Unſere Leh=
rerin
, Fräulein L. Stephan aus Darmſtadt wurde mit Be=
ginn
des Winterhalbjahres nach Ober=Ingelheim verſetzt. Sie
war die erſte Lehrerin im Dorf ſeit Beſtehen der Schule, und ve=
ſtand
, in den zweieinhalb Jahren ihres Hierſeins, ſich das Wohl=
wollen
der ganzen Bevölkerung zu erwerben.
Du. Jugenheim, 17 Okt. Vereinsnachrichten. Der
Arbeitergeſangverein hält am 29. und 30. Oktober im Gaſthaus
Zum Anker ſeinen diesjährigen Theaterabend
In der
Turnhalle wird am 30. Oktbr. ein Deutſcher Abend mit Militär=
muſik
und ſonſtigen Unterhaltungen ſtattfinden,
Sonſtiges.
Dipl.=Ing. Schleſe nimmt bis Donnerstag,
20. d. M. die Anmel=
Bis 31. Oktober liegt
dungen zur Geſellenprüfung entgegen.
der Ortsbauplan für das Gelände zwiſchen Bickenbacher und Alter
Bergſtraße bei der Bürgermeiſterei zur Einſicht offen. Der Als=
bacher
Weg iſt für den Durchgangsverkehr geſperrt.
Gernsheim, 17. Okt. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 16. d. M.
0,53 Meter, am 17. d. M.: 0,48 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Weitkochen in der Ausftellung Die Hausfrau
der Gegenwart.
Die Leitung der Ausſtellung Die Hausfrau der Gegenwart.
auf dem Meſſegelände in Frankfurt a. M., teilt mit, daß am
Dienstag, den 18.
M., nachmittags 3 Uhr. im Bachſaal, ein
großes Wettkochen für Kinder und junge Mädchen an 20 Gas=
herden
ſtattfindet.
Die Teilnehmerinnen ſind Beſucherinnen Frankfurter Schu=
len
. Es iſt ihnen die reizvolle Aufgabe geſtellt, einen Kuchen zu
backen und ein Kartoffelgericht herzuſtellen, wobei derjenigen Teil=
nehmerin
, die die Aufgabe am beſten und mit geringſtem Gas=
verbrauch
löſt, der Preis zufällt.
Es dürfte zweifellos intereſſant ſein, unſere heranwachſenden
Hausfrauen in ihrem hauswirtſchaftlichen Werdegang zu beobach=
ten
und zu bewundern.
Es iſt außerdem den Beſuchern Gelegenheit geboten, ſich an
dieſer Veranſtaltung aktiv durch Wetten über die mutmaßliche
Siegerin zu beteiligen und wertvolle Preiſe in Form von koſt=
baren
Gasapparaten, Gasgutſcheinen, Lebensmittelpaketen uſw. zu
gewinnen.

G.
Eröffnungsfeier der Gewerbeſchau zu Nieder=Ramſtad
Das ftarke Inkereſſe an der Schau zeigt ſich in lebhaftem Beſuch.
gefunden hätten, die den Mut aufbrachten, in ſchwerer Zeit ei
derartige Schau zu arrangieren. Er lobte das Gebotene, ins
Die Beiſtangstägigten oes Manorberts, ſondere die in handwerklicher und konſtruktiver Hinſicht geleiſt
Arbeit und hofft, daß auch das Publikum von der Leiſtungsfähr
keit des lokalen Gewerbes überzeugt werde. Der Bezirksvertrel
und Gewerbes.
Herr Nothnagel gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß das
faal

Ak. Nieder=Ramſtadt, 17. Oktober.
Am Samstag nachmittag um 3 Uhr fand die feierliche Eröff=
nung
der von dem hieſigen Ortsgewerbeverein veranſtalteten Ge=
werbeſchau
ſtatt. Es hatten ſich eine ſtattliche Anzahl geladener
Ehrengäſte eingefunden. Der Eröffnungsakt ging im kleinen Säl=
chen
des Gaſthauſes Zum goldenen Anker (Fiſcher) vor ſich.
Der Vorſitzende des Vereins, Herr Bauunternehmer Georg L.
Bernhardt, begrüßte die Anweſenden und im beſonderen die
erſchienenen Ehrengäſte behördlicher Stellen und beruflicher Or=
ganiſationen
benachbarter Gemeinden. Vertreten waren die Hand=
werkskammer
=Nebenſtelle Darmſtadt durch den Syndikus Herrn
Dr. Kollbach, der durch ein Halsleiden am Sprechen verhindert
war und ſich in dieſer Hinſicht durch den Vorſitzenden des Landes=
verbandes
für Handwerk und Gewerbe, Herrn Dieter aus Eber=
ſtadt
, vertreten ließ. Herr Schmiedemeiſter Nothnagel aus
Griesheim vertrat den Bezirksverband. Die Nachbarvereine Eber=
ſtadt
und Traiſa ließen ſich ebenfalls durch Entſendung ihrer Vor=
ſitzenden
vertreten. Die Gemeindeverwaltung war vertreten durch
die Herren Bürgermeiſter Jährling, Beigeordneten Rega
lia und einige Ratsmitglieder, die Schule durch Herrn Rektor
Körner und einige ſeiner Kollegen die Induſtrie durch die
Herren Fabrikanten Wacker und Dörr ſen., die Spar= und
Darlehnskaſſe durch das Vorſtandsmitglied Herrn A. Schettler,
die gemeinnützige Baugenoſſenſchaft Wildnis durch Herrn Ober=
rechnungsrat
Aff, ferner namens der Poſtverwaltung Herr Poſt=
meiſter
Ring.
Im unmittelbaren Anſchluß an die Begrüßung durch den erſten
Vorſitzenden nahm man unter ſachkundiger Führung des Herrn
Architekten Kern hier einen Rundgang durch die Ausſtellung
vor, bei dem die Sorgfalt und der Eifer der Ausſteller vielfack
lobende Anerkennung bei den auswärtigen Gäſten fand. Nach dem
Rundgang verſammelten ſich die Gäſte wieder zur Entgegennahme
der Kritik von ſeiten der berufenen Sachverſtändigen, zu der der
zweite Vorſitzende des Vereins. Herr Schuhmachermeiſter W
Caſtritius in ſinngemäßer Weiſe aufforderte. Als erſter ſprach
Herr Dieter aus Eberſtadt, der ſeiner Freude darüber Ausdrudk
gab, daß ſich endlich auch in Nieder=Ramſtadt Männer zuſammen=

Aielt

Dp. Zwingenberg, 17. Okt. Auf dem Nachhauſewege zwiſchen
Zwingenberg und Auerbach, wurde Fräulein Margarete Zacheis
aus Zwingenberg von einem Perſonenauto erfaßt und vom Rade
geſchleudert. Der Lenker des Wagens brachte die Verletzte, welche
einen Armbruch, Hautabſchürfungen und einen Bluterguß erlitten
hatte, in die elterliche Wohnung.

Danu, ich bin sprachlos:
Schon wieder hoch zu Roß, wenige Wochen nach der

Operation?
Ibewahre, bin ja gar nicht operiert worden. lch habe eine
Kur gemacht mit Posterisan, Salbe und Zäpfchen, wird morgens
und abends regelmäßig angewandt. Ein gutes Mittel, sage ich
Dir! Keine Spur mehr von Schmerzen und Beschwerden! Die
elenden Hämorrhoiden bin ich glücklich los.
Die Tube Salbe kostet in jeder Apotheke RM. 1,59, die
Packung Zäpfchen RM. 2,37
(TV. 13068

Hirſchhorn,
7. Oktober Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 16. d.
N.: 1,50 Meter, am 17. d. M.: 1,53 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
* Haßloch (Kreis Gr.=Gerau), 17. Okt. Bürgermeiſter=
wahl
. Nachdem die vor 14 Tagen ſtattgefundene Bürgermeiſter=
wahl
ergebnislos verlaufen war, fand geſtern eine Stichwahl
ſtatt. Dabei erhielt Gemeindeeinnehmer Schneider 142 Stim=
men
, ſein Gegenkandidat Werkmeiſter Roettger
0 Stimmen.
Gemeindeeinnehmer Schneider iſt damit zum Bürgermeiſter ge=
wählt
. Die Wahlbeteiligung betrug 98 Prozent.

Aus den Gemeinderatssitzungen-

Traiſa, 17. Okt. Ratsbericht. Auf Beſchluß des Rates
vom 12. Oktober 1932 und mit Genehmigung der Miniſters des
Innern wird über Erhebung einer Vergnügungsſteuer eine Orts=
ſatzung
erlaſſen. Die Bierſteuer für das Jahr 1933 bleibt wie
bisher beſtehen. Die neue Friedhofsordnung nebſt Gebühren=
ordnung
iſt vom Miniſterium des Innern genehmigt und tritt
vom 17. Oktober ab in Kraft, und kann acht Tage lang auf der
Bürgermeiſterei eingeſehen werden. Der Rat ſtimmt dem An=
trag
auf Erlaß einer Polizeiverordnung betreffs Verbots des Rad=
fahrverkehrs
im Rödergäßchen zu.
f. Roßdorf, 17. Oktbr. Aus dem Gemeinderat. Der
Gemeinderat kann ſich für die Erhebung der Bürgerſteuer in Höhe
von 500 Prozent des Landesſatzes nicht entſchließen und beſchließt
die Erhebung in Höhe von 300 v. H. An die Alu.= und Kru=
Empfänger ſollen die Ausgleichsſätze alsbald zur Auszahlung ge=
langen
.
Für eine Senkung der Ortslöhne, wie ſie durch Be=
kanntmachung
des Oberverſicherungsamts vom 14 12. 1931 feſt=
geſetzt
ſind, ſpricht ſich der Rat nicht aus.
Der Antrag der
NSDAP., Ortsgruppe Roßdorf, der Gemeinderat möge die Zu=
rückſtellung
der Feldbereinigung veranlaſſen, bis das Feldberei=
nigungsgeſetz
geändert worden ſei, verfällt der Ablehnung.
Ar. König i. Odw. (Stahlbad), 17. Okt. Aus dem Ge=
meinderat
. Der Gemeinderat lehnt die Erhöhung der Bür=
gerſteuer
ab. An dem Bau einer Straße nach Weiten=Geſäß ſollen
vorausſichtlich eine Anzahl Erwerbsloſer der hieſigen Gemeinde
beſchäftigt werden, wobei ſeitens der Gemeinde die Beiträge zur
Sozialverſicherung und ein Fünftel des Kriſenunterſtützungsan=
teils
übernommen werden.
b 1. Januar 1933 beabſichtigt das
Oberverſicherungsamt, die Ortslöhne um 12 Prozent zu ſenken.
Der Rat erteilt hierzu ſeine Zuſtimmung. Der für Fuhrleiſtun=
gen
geforderte Stundenlohn von 2 Mk. wird abgelehnt und eine
Entſchädigung von 1,80 Mk. als ausreichend erachtet.
Bevor
die beantragte Herſtellung des Weges zum Hi
rtenberg durchge=
führt
wird, ſoll Ortsbeſichtigung ſtattfinden.
Der Waldwirt=
ſchaftsplan
für 1933 wird genehmigt
Die Unterſtützungg an
Wohlfahrtserwerbsloſe ſoll teilweiſe in Gutſcheinen gezahlt
werden.
Ci. Erbach, 17. Okt. Gemeinderatsſitzung. Der Rat
nimmt von dem Bericht über den Kartoffelankauf zuſtimmend
Kenntnis.
Der Gemeinderat beſchließt, zunächſt hieſige Alu
Kru und Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger, ſoweit möglich, beim
Straßenbau ZellWeitengeſäß einſtellen zu laſſen Grundſätz=
lich
ſtimmt der Gemeinderat dem Straßenbau im Brühl als Not=
ſtandsarbeit
zu. Ein genau berechneter Koſtenvoranſchlag iſt dem
Gemeinderat nochmals vorzulegen. Das Arbeitsamt iſt bereit,
die Inſtandſetzung des Neugartenweges im Wege des freiwilligen
Arbeitsdienſtes durchführen zu kaſſen. Die Verwaltung wird er=
mächtigt
, die erforderlichen Arbeiten in Angriff zu nehmen.

Der Gemeinderat ſtimmt einer Verlängerung des Fußſteigs in der
Sylveſter=Stockſtraße um ca. 1516 Meter zu und genehmigt die
Verlängerung des Bürgerſteigs in der Waldſtraße. Dem Rat iſt
nochmals Vorlage zu machen. Im Anſchluß an die ſtattgefun=
dene
Beſichtigung des Geländes am roten Rain nimmt der Ge=
meinderat
davon Kenntnis, daß ſich die Provinzialdirektion gegen
die vom Gemeinderat bergwärts gewünſchte Verlegung der pro=
jektierten
Umgehungsſtraße ausgeſprochen hat. Um den Ausbau
der Umgehungsſtraße als Provinzialſtraße nicht zu gefährden, be=
ſchließt
der Gemeinderat. Teile des Hübnerſchen Geländes als
Bauplätze nicht zu verkaufen. Das Gelände ſoll in kleinen Parzel=
len
an Intereſſenten verpachtet werden. Der Gemeinderat be=
ſchließt
unter dem Zwang der Verhältniſſe, den Vorſchlag des
Kreisamts, betreffs die Erhöhung der Bürgerſteuer in Höhe von
500 v. H. des Landesſatzes, anzunehmen. Der Gemeinderat erwägt
die Errichtung eines ſich dem Straßenbild anpaſſenden Verkaufs=
häuschens
. Bis zur Aenderung des gegenwärtigen Zuſtandes ſoll
eine Verpachtung des Platzes am Rathaus mit Wirkung vom
1. April 1933 auf die Dauer eines Jahres erfolgen.
Cf. Birkenau, 17. Okt. Ratsſitzung. Die Erhebung einer
Bürgerſteuer für 1933 wurde von dem Rat einſtimmig abgelehnt.
Die Anlage einer Kanaliſation vom Hauſe des Georg Wend,
Maurer, nach der Weſchnitz, wurde genehmigt. Für die Er=
hebung
des Waſſergeldes 1932 ſollen diesmal wieder die norma=
len
Ausſchlagſätze erhoben werden. Bei der Beſchaffung von
Kartoffeln für die Arbeitsloſen ſollen möglichſt hieſige Landwirte
berückſichtigt werden. Die reſtlichen benötigten Kartoffeln wer=
den
aus Rheinheſſen bezogen. Benötigt werden zur Belieferung
der Arbeitsloſen und Ausgeſteuerten zirka 1200 Zentner.
z. Götzenhain, 16. Okt. Gemeinderatsſitzung. In der
letzten Sitzung wurde die Erhebung der Bürgerſteuer einſtimmig
abgelehnt Ein zur Zucht untauglich gewordener Faſelochſe ſoll ver=
kauft
werden. Zum Schluſſe wurde die Wahlkommiſſion zur Reichs=
tagswahl
beſtimmt.
Dr. Sprendlingen, 16. Okt. Gemeinderatsſitzung.
Ein Konzeſſionsgeſuch wird befürwortet, ebenſo das Baugeſuch
des Adolf Kleiber über Erbauung einer Schreinerwerkſtätte in der
Rheinſtraße Die Wahlvorſteher und Stellvertreter zur bevor=
ſtehenden
Reichstagswahl wurden beſtimmt.
Der vorgelegte
Vertrag mit der Bauvereinigung Rhein=Mainbahn G. m. b.
in Frankfurt wegen der Siedlung in Breitenſee wird der Finanz=,
Waſſer= und Lichtkommiſſion zur genauen Prüfung überwieſen.
Die Erhebung einer Bürgerſteuer wird einſtimmig abgelehnt.
Die Abtretung von Grund= und Hypothekenforderungen ſowie Be=
laſtung
von Gemeindevermögen zugunſten der Landeskommunal=
bank
=Girozentrale an die Akzept= und Garantiebank in Berlin=
würd
genehmigt.

liche Gewerbe und Handwerk bei dieſer Schau das menſchenmögli
104
aufgeboten habe. Die Leiſtungen ſeien 100prozentig zu werten.
kait 2e,
freue ſich einen derartig rührigen Verein in ſeinem Bezirk
haben.
Herr Bürgermeiſter Jährling betonte, daß die Ausſtelluf Fckl
aus idealen wirtſchaftlichen Gründen erfolgt ſei und gab der Hoix!
nung Ausdruck, daß das Handwerk bald wieder hochkommen mögns ui
Namens der Schule und des Lehrerkollegiums ſprach Herr Rekty
Körner, der den Leiſtungen Anerkennung zollte. Die Schau W. 95
St
weiſe, daß jeder Handwerker zugleich auch ein Kopfwerker ſei. D
hieſige Gewerbe und Handwerk habe bisher einen Dornröscheher 200
ſchlaf geſchlafen, die heutige Schau ſei der Prinz, der das Dor
röschen aus dem Schlaf erweckt habe. Er wünſcht nicht allein Auf 29
ſtieg für das lokale Gewerbe, ſondern für unſer ganzes deutſchſezt
Vaterland. An der Ausſprache beteiligten ſich ferner noch
Herren Oberrechnungsrat Aff und die Vertreter der Nachbargſſze 40
meinden, die alle ihrer Bewunderung Ausdruck verliehen 1
das bei dieſer Schau Geleiſtete. Namens des Vereins dankte dk.
zweite Vorſitzende, Herr Caſtritius allen Rednern für die aKMu Ei.
erkennenden Worte, nicht zuletzt auch dem 1. Vorſitzenden, Hermt 9
Bernhardt und dem Schriftführer des Vereins, Herrn Archſtim 90
ſou un
tekt Kern, für die überaus großen Mühewaltungen beim Z
ſtandekommen der Ausſtellung.
ug
Um 5 Uhr wurde die Ausſtellung dem Publikum zur Scho
freigegeben. Es ſetzte ſofort ein lebhafter Zuſtrom ein. Bis SonP
tag abend war ſie bereits von nahezu 1500 Perſonen beſucht,
Beweis dafür, welches Intereſſe der Sache entgegengebracht wurdafſutet
Am Montag wurde die Schau von den oberen Sch
ſtit
klaſſen beſichtigt. Die Ausſtellung an ſich war ein voller Erfolſt und
Hoffentlih erfüllt ſie nun auch ihren eigentlichen Zweck, ſo daß au
das örtliche Handwerk und Gewerbe für ſeine Mühewaltuuſſcht,
etwas hat.
Kirend d
Ausſtellung am Dienstag geöffnet.
ſen I
*6
Angeſichts des außerordentlich ſtarken Beſuches wird die Aus0
ſtellung um einen Tag verlänger. Sie iſt Dienstagnachm
tag ab 3 Uhr noch einmal geöffnet.

Kriegsopfer=Kundgebung
5 ur
ſiüt
nR
der Kriegerkameradſchaft Hafſia.
ſie als di
Der Ge
Büdingen, 17. Okt. Die Provinzialtagung der Kriegs
S
beſchädigten und Kriegerhinterbljebenen war aus ſämtlich
Did
Haſſiabezirken Oberheſſens ſtark beſucht. Dek Provinzialgeſchäft
mſchl
führer Bonhard=Gießen begrüßte als Ehrengäſte den Verbandsſuſſut he
vorſitzenden Lehrer Ihrig=Darmſtadt, den Landesgeſchäftsführe
Jlanm
krömmelbein=Darmſtadt, den Vertreter des Kyffhäuſerbundemeſtiten
Wenzel=Berlin, den Vertreter des Präſidiums Amtsgerichtsr
Stumpf=Friedberg und Regierungsrat Weber=Büdingen. Den 9
fallenen und verſtorbenen Kameraden widmete Bonhard herzli30.
Worte des Gedenkens. Die Verſammlung hört ſtehend den Muſk/hſi9
vortrag Ich hatt’ einen Kameraden, Landesvorſitzender Ihr u, Eir
Darmſtadt dankt allen Mitarbeitern und erhebt Einſpruch gege
die Kürzungen der Kriegsopfer=Renten durch die Notverordnurg.

Unter lebhaftem Berfall betont er, eine gerechte Verſorgung d
m Ort
Kriegsopfer ſei eine nationale Notwendigkeit. Haſ
und Kyffhäuſerbund ſtehen vereint in der Abwehr gegenüber d
Kürzungen. Präſidialmitglied Stumpf überbringt die Grüße u W ue
Wünſche der Haſſia, die bisher mit beſtem Erfolg in uneigennütz
ger Weiſe für die Kriegsopfer gewirkt habe. Für den Veteraneihß.
und Militärverein Büdingen ſpricht Vorſitzender Dr. Hohmant
für den Bezirk Büdingen Major Pohl. Regierungsrat Webes ein
Büdingen übermittelt die Grüße der Kreisdirektion und der Stal
Büdingen. Den Tätigkeitsbericht für das Jahr 1931/32 erſtatt!
Bonhard=Gießen. Er gibt ein Bild von der ſehr mühevollen, ab
oft von Erfolg gekrönten Arbeit der Kriegsopferverſorgung.
Der Vertreter des Kyffhäuſer=Verbandes, Wenzel=Berlig
ſprach über Der neueſte Stand unſerer Verſorgung, die neueſten
Beſtimmungen der Notverordnung in der Sozialfürſorge und des
Forderungsprogramm des Kyffhäuſer=Verbandes‟. Gegen ald
Härten hat der Kyffhäuſerbund Proteſt eingelegt und ſich an der
Reichspräſidenten, die Reichsregierung und an den Reichstag ge
wandt. Aenderungen und Milderungen ſind in Ausſicht geſtel=
worden
.
Es ſprachen noch Bonhard=Gießen über den neueſten Star/
der Invaliden= und Unfallverſicherung, Major von Wirthena‟
über Verſicherungsweſen und Rückvergütung, Klein=Gießen übe
Haſſia=Lotterie und Jugendgruppen, Krömmelbein=Darmſtad
ſtellt jede Hilfe der Haſſia in dringenden Fällen in Ausſicht Bon
hard=Gießen ſchloß nach dreiſtündigen Verhandlungen die überau
würdig und harmoniſch verlaufene Provinzialtagung.

IS
Ans Mainz und Rheinheſſen.
* Mainz, 17. Okt. Hindenburgfeier in den Mair
zer Schulen. Da der 85. Geburtstag des Reichspräſidente
in die Herbſtferien fiel, wurde die Feier in den Mainzer Volks
ſchulen am erſten Tag nach den Ferien nachgeholt. In den höhe
ren Schulen wurde am vergangenen Samstag des Reichspräſi
denten in entſprechenden Feiern gedacht. In der Oberrealſchul
hielt Studienrat Schachner die Feſtrede. Der Unterricht fiel i
allen Schulen am Tage der Feier aus. Der Milch=Werbe
Flugtag, der für Sonntag vom Reichsmilchausſchuß Berli
im Flughafen Mainz=Wiesbaden vorgeſehen war, fiel buchſtäblic
ins Waſſer. Es waren zwar Tauſende von Beſuchern erſchiener
doch war wegen des Regens ein Flugbetrieb nicht möglich. Di
Veranſtaltung ſoll in 14 Tagen nachgeholt werden. Im kleine=
Kreiſe begrüßte Oberbürgermeiſter Krücke=Wiesbaden im Flug
hafen=Reſtaurant die Beſatzung des Do. X mit Kapitän Chri
ſtianſen an der Spitze. Ausſtellung Mainzer Male
im Baſſenheimerhof am Schillerplatz. Im Baſſenheimer
hof am Schillerplatz iſt zurzeit eine Verkaufsausſtellung Mainze
Maler untergebracht, in der die Arbeiten nicht nur gegen Geld
ſondern auch gegen Naturalien, Waren und Arbeitsleiſtung
hergegeben werden. Vertreten ſind mit durchſchnittlich etwa 1
20 Arbeiten (Oel, Aquarell Graphik, Skizze, Holzſchnitt uſw.) di
Jear
Künſtler Sophie Groſch. Vala Lamberger, Seck=Carton,
Metten, Rolf Balſam, Obſtfelder, Wallauer, Fritz Jaob. Die
Aufmachung der Ausſtellung iſt etwa 4 In Boheme. Man wird
mehr an ein Künſtleratelier oder eine Kunſtauktion erinnert als
an die gewohnten Kunſtausſtellungen mit ihrer kalten Prach=
und Totenhaus=Atmoſphäre. Hier kann man in Mappen blättern.
auch mal ein Bild herunternehmen, in andere Beleuchtung rücker!
uſw., und vor allem die Preiſe ſelber vorſchlagen,
). h. die Höhe=
dirigier

und Art der Gegenleiſtung. Erich Kleiber
in Mainz. Am Mittwoch, den 19. d. M., um 20 Uhr, dirigierd
der bekannte Generalmuſikdirektor von der Staatsoper Berlin=
Profeſſor Erich Kleiber, das erſte Symphoniekonzert des Städt.=
Orcheſters.
Ad. Oppenheim, 17 Okt. Beſuch des Landeskirchens
amtes. Durch den Kirchenvorſtand und den Denkmalpfleger des
Kreiſes. Ernſt Jungkann, angeregt, fand am Donnerstag durch das
Landeskirchenamt in Darmſiadt eine Beſichtigung der Katharinen
kirche ſtatt, um die in den letzten 50 Jahren eingetretenen Schädel
feſtzuſtellen. Geführt von Baurat Böckmann und Oberbauſekre=
tär
Schäfer, wurde darauf hingewieſen, daß recht bald größere
und gründliche Reparaturen vorgenommen werden müſſen, um das
Kleinod Oppenheims zu erhalten. Die Kirchenbehörde ſchloß ſi
den Ausführungen des Hochbauamtes an. Es iſt zu hoffen, daß
bald die einleitenden Arbeiten in Angriff genommen werden.
Hicht Aufpeitschung, sondern
AW
tiefer Schlaf gibt neue Kräfte.
Darum; stets Kaffee Bag.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 290 Seite 7

Täenstag, 18. Oktober 1932

In letzter Zeit wurden durch Abhandlungen in Tageszeitungen
Radiovorrrag Fragen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms und
freiwilligen Arbeitsdienſtes in Verbindung mit dem Gene=
kulturplan
für die Verbeſſerung der Waſſer=
Rodenverhältniſſe im beſſiſchen Ried behan=
Der Generalkulturplan bietet für dieſe Zwecke in ſeinen
rſchlägen für die Meliorierung des geſamten Rieds zahlreiche
nifchaftliche Maßnahmen. Folgende Zeilen zeigen, wie unauf=
lich
und tatkräftig verſucht wird, den Generalkulturplan durch=
hren
. Jetzt wiederum wurde ein Teil des großzügigen Pla=
werwirklicht
: die Entwäſſerung der Gemarkung Biebes=
m
.
Das Biebesheimer Entwäſſerungsgebiet wird etwa durch die
aße Stockſtadt-BiebesheimGernsheim und auf drei Seiten
Landdamm begrenzt. Das tiefſte Gelände liegt in dem Ge=
glungsteil
Große Bütt und Das Schmalwörth
auf etwa
Mtr. ü. N. N, während das Gelände ſonſt bis 86,0 Mtr. an=
Die Entwäſſerungsfläche iſt 585 Hektar groß, hiervon
etwa 64 Prozent Ackerland und 36 Prozent Wieſen. Ein ſehr
r Teil der Wieſen iſt verſumpft und ſtark entwäſſerungsbe=
ſtig
, das Ackerland leidet ſehr unter ſtauender Näſſe. Der Ge=
rlungsteil
weſtlich des Ortes entwäſſert durch einen Graben
n Eingang nach der Landdammſchleuſe in der Nähe
Ortes Stockſtadt. Der Graben zieht durch die Schleuſe, ver=
im
Vorland zwiſchen ſogenannten Sommerdämmen nach der
ſau und mündet mit dieſer kurz darauf bei Stockſtadt in den
hein. Wenn der Rhein Hochwaſſer hat, muß die Landdamm=
ſe
geſchloſſen werden, damit das Rheinwaſſer nicht in die
markung einſtaut. Es kann dann natürlich auch kein Waſſer
der Gemarkung abfließen, es muß ſich in den Gräben Regen=
aufgeſtautes
Grundwaſſer anſammeln, ſteigt hier hoch und
lutet ſchließlich größere Gemarkungsteile. Infolge der un=
ſtig
tieſen Höhenlage des Geländes muß die Landdammſchleuſe
und lange geſchloſſen werden. Ein Rheinwaſſerſtand, der an
Schleuſe eine Waſſerſpiegelhöhe von 85,0 Mtr. ü. N. N. ver=
ſicht
, wurde im Durchſchnitt jährlich erreicht und überſchritten:
wrend der Vegetationszeit vom 1. April bis 31. Oktober eines
dn Jahres in den Jahren 18811920 an hundert Tagen, wäh=
ud
des ganzen Jahres an 125 Tagen. Das Sommermittelwaſſer
niſhankte hier in den Jahren 1881/1920 etwa zwiſchen 84,60 und
Mtr. ü. N. N. Die Vorflutunterbindung iſt von großer Be=
ung
und muß auf die Entwäſſerung nachteilig wirken. In
en Jahren ſtanden ausgedehnte Flächen wochenlang unter
ſer und lieferten keinen oder nur geringen minderwertigen
Frag. Die Höhenlage der Sohle der alten Landdammſchleuſe iſt
infalls ungünſtig für eine durchgreifende Entwäſſerung bei
ſerigen Rheinwaſſerſtänden; die Sohle liegt nur 50 Zentimeter
er als das Gelände in der Großen Bütt
Der Generalkulturplan, bearbeitet von Miniſterialrat Frdr.
el, ſchlägt zur Entwäſſerung der Gemarkung vor: Der Ein=
a
wird als Hauptgraben ausgebaut, die Sohle der Land=
hrkſamſchleuſe
um 0,50 Meter vertieft, zur Aufrechterhaltung der
ſaflut bei geſchloſſener Schleuſe wird ein Pumpwerk erſtellt und
Euplanmäßiges Grabennetz ſoll die Wirkung der Hauptanlagen
grſtützen. Das Kulturbauamt Darmſtadt ſtellte einen eingehen=
ien
Entwurf auf, deſſen Ausführung der Biebesheimer Gemeinde=
2e ftiut am 7. 5. 31 beſchloß. Mit der Errichtung des Pumpwerkes
de am 9. Juni und mit der Herſtellung des Hauptgrabens am
4Juli 31 unter der Bauleitung des Kulturbauamtes begonnen.
Eingang wurde zwiſchen Landdammſchleuſe und Ort aus=
Auchut; die Sohle wurde vertieft und verbreitert, ſie liegt am
DM Aömpwerk auf 84,0 Meter, an der Großen Bütt auf 84,15 Meter
am Ort auf 84,65 Meter ü. N. N. Der Grabenlauf wurde
Fülichſt geſtreckt, größere Durchſtiche ſind ausgeführt. Unterhalb
Landdammſchleuſe iſt der Bachlauf gründlich gereinigt. Ins=
wurden
14 000 Kubikmeter Boden bewegt, 600 laufende
Möſter Flechtwerk und 1000 Quadratmeter Raſen zur Sicherung
tein Fa Böſchungen eingebaut, eine neue Feldwegbrücke wurde er=
t
, eine alte Brücke unterfangen und ein neuer Durchlaß ver=

Entwäſſerung der Gemarkung Biebesheim.
Der Eingang als Haupkgraben ausgebant. 14 000 Kubikmeker Boden bewegt.
Ein neues Pumpwerk. Freiwilliger Arbeitsdienſt zum Nuhen der Landwirkſchaft.

legt. Von der Vertiefung der Sohle der alten Landdammſchleuſe
um 0.50 Meter wurde noch vor Beginn der Arbeiten abgeſehen;
näheres hierüber folgt bei der Beſchreibung des Pumpwerkes.
Das neue Pumpwerk iſt neben der Landdammſchleuſe erſtellt.
Sein Unterbau ruht auf einer Eiſenbetonplatte von 5.4 X 76
Meter und beſteht aus zwei Kammern, in die das Waſſer des

Ubersichtsskizze

Vhe

L

3km

Hauptentwäſſerungsgrabens einſtrömt. Die Kammerſohle liegt
50 Meter tiefer als die Sohle des Eingangs und 10 Meter
tiefer als die Sohle der alten Landdammſchleuſe. Beide Kammern
ſtehen durch eine verſchließbare Oeffnung miteinander in Ver=
bindung
. Die Anlage von zwei Kammern ſogenannten Saug=
kammern
, aus denen die Pumpen das Waſſer entnehmen er=
folgte
aus dem Grunde, um 2 Pumpen aufſtellen zu können, vor=
läufig
iſt nur eine Pumpe vorhanden. Ueber den hinteren Teil
des Unterbaues iſt das Pumpenhaus errichtet, der vordere Teil
wird durch eine Rechenbühne abgeſchloſſen. Das Pumpwerkhaus
dient zur Aufnahme der Antriebsmaſchinen für die Pumpen. Als
Entwäſſerungspumpe wurde ein M.A.N.= Schraubenſchauf=
er
eingebaut, der rund 700 Liter Waſſer in 1 Sekunde 2,50 Mtr.
hochheben und in das Vorland pumpen kann. Der Schrauben=
ſchaufler
wird durch einen M.A.N.=Dieſelmotor von 60 PS
Leiſtung angetrieben, der mit dem Schaufler durch ein Kegelrad=
getriebe
verbunden iſt. Der Dieſelmotor iſt ein dreizylindriſcher
Viertaktmotor und wird mit Druckluft angelaſſen. Das Biebes=
heimer
Pumpwerk iſt das erſte Pumpwerk im heſſiſchen Ried, das
als Antriebsmaſchine für die Pumpe einen Dieſelmotor beſitzt.
Für die ſpätere Aufſtellung einer zweiten Pumpe ſind entſpre=
chende
Vorkehrungen getroffen. Das Druckrohr der Pumpe
durch den Landdamm hindurch hat eine beſondere Ausbildung und

Linienführung erhalten, die es ermöglichen, dasſelbe Rohr teil=
weiſe
als freien Auslauf zu benutzen. Die Rohrſohle liegt 60 Zen=
timeter
tiefer als die Sohle der alten Landdammſchleuſe. Durch
die getroffene Anordnung und Ausbildung des Druckrohres kann
bei tieferen Rheinwaſſerſtänden die Gemarkung Biebesheim auf
natürlichem Wege ohne Pumpbetrieb beſſer und tiefer entwäſſert
werden als ſeither. Die Vertiefung der Sohle der Landdamm=
ſchleuſe
war hiermit entbehrlich. Nach Errichtung des Pumpwerks
iſt für die Gemarkung aus der geſchilderten Ausführungsart ſchon
ein großer Vorteil entſtanden der Grabenwaſſerſpiegel am
Pumpwerk lag längere Zeit tiefer als die Sohle der Landdamm=
ſchleuſe
. Das Pumpwerk wurde erſtmalig am 26. November 1931
in Betrieb genommen. Welche Vorteile das neue Pumpwerk und
die Neuanlage des Eingangs für die Biebesheimer Gemarkung
bieten, zeigte ſich bei und nach den ſtarken, langanhaltenden
Regenfällen am 14. Juli d. J. Die Gemarkung konnte
waſſerfrei gehalten werden, was ohne das Pump=
werk
nicht möglich geweſen wäre. Es herrſcht bezüglich
der Entwäſſerungsanlage in der Gemeinde heute auch die Mei=
nung
vor, daß die Anlage unbedingt erforderlich war und von
großem Wert für die Gemarkung iſt.
Bei dem Ausbau des Eingangs und der Errichtung des
Pumpwerks wurden nur Biebesheimer Erwerbsloſe beſchäftigt;
es wurden 4300 Tagewerke geleiſtet. Die Ausführung koſtete rd.
85 000 RT
Nach der Herſtellung der Hauptanlagen wurde es möglich,
örtliche Entwäſſerungsanlagen für etwa 200 Hektar fiskaliſches
Gelände auszuführen. Dieſe Arbeiten ſind noch im Gange und
zum Teil ſchon beendet. Die fiskaliſchen Gewanne u. a. Große
werden durch ein planmäßiges
Bütt und Schmalwörth
Grabennetz gründlich entwäſſert. Die Ausführung der Arbeiten
erfolgt unter der Bauleitung des Kulturbauamtes, zum Teil im
Weg= des Freiwilligen Arbeitsdienſtes und zum Teil durch Wohl=
fahrtserwerbsloſe
der Gemeinde. Mit dem Freiwilligen Arbeits=
dienſt
wurden gute Erfahrungen gemacht. Die Arbeiten ſind zu
35 000 RM. veranſchlagt; etwa 26 000 Kubikmeter Erde werden
bewegt und 9500 Tagewerke geleiſtet. Nach Fertigſtellung dieſer
Arbeiten iſt ein Teil der Gemarkung gut entwäſſert. Bei ſorg=
fältiger
Unterhaltung der Anlagen und ſachge=
mäßem
Betrieb des Pumpwerkes iſt zu erwarten, daß aus
dem großen Entwäſſerungswerk der Gemeinde, der Landwirtſchaft
und damit der Allgemeinheit großer Nutzen erwächſt. Die Gemar=
kung
Biebesheim kann zukünftig vor Ueberſchwemmungen und vor
Verſumpfung geſchützt werden; aber unbedingte Vorausſetzung
hierfür iſt, daß die Gemeinde die neuen Anlagen gut inſtand hält
und vor allem die Gräben oft gründlich reinigen läßt, wenn nicht
K. Bg.
wieder die alten Zuſtände eintreten ſollen.

Weikerberichl.
Obwohl von Südweſten her der Luftdruck weiter anſteigt und
durch ihn auch bei uns ſein Einfluß fühlbar wird, ſo iſt aber trotz=
dem
kein beſtändiges Hochdruckwetter zu erwarten. Durch die
herrſchende Weſtſtrömung wird Bewölkung zugeführt, in deren
Begleitung immer noch leichtere Schauer, wenn auch vereinzelt,
auftreten. Die weitere Entwicklung der Wetterlage an den näch=
ſten
Tagen läßt ſich noch nicht überſehen, zumal über Island eine
neue Störung im Anzug iſt. Jedenfalls iſt dadurch die Möglich=
heit
zur Fortdauer des unbeſtändigen und regneriſchen Wetters
gegeben, und die Anzeichen auf Beſſerung durch Luftdruckanſtieg
werden nur vorübergehend in Erſcheinung treten.
Ausſichten für Dienstag, den 18. Oktober: Wechſelnd wolkiges
Wetter, mit Aufklaren, nur vereinzelte Schauer, auffriſchende
weſtliche Winde.
Ausſichten für Mittwoch, den 20. Oktober: Nach kurzer Beruhi=
gung
erneuter Uebergang zur Wetterverſchlechterung wahr=
ſcheinlich
.

Hauptſchriſkleitung: Rudolf Mauve
für Feuilleton, Reich und
Veranwortlich für Polſiſk und Wiriſchaft: Rudolf Mauve;
port: Karl Bähmann;
he Nachrichten: Max Stre
Mit 9

hlußdienſt: 1. V. Karl Béhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für d
enwar
el in Biid und Wort: Dr. Herbert Rette
Tage
für Die 8
für den Inſeratentell und geſchäftliche D
elungen: Wills Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

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Au
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Bezeichnete Ihr Großwateg
die Salem- Zigarette-
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Er hatte recht.
Benn bis zum heutigen Tage
ist, wie Sie selbst wissen,
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Kfe
die überlegene deutsche
Eh
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Ee
die milde
mit Gold-Filmbildern in natürlicher Farbwiedergabe.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 290

Darmfüdter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Denstag, K8. Oklober 193

Deutſchland forderk ſeine Kolonien zurück.

Von der Jubiläumstagung der Deukſchen Kolonialgeſellſcha

In Berlin begann die Deutſche Kolonialtagung mit einer eindrucksvollen Kundgebung im
Reichstag, bei der Gouverneur Schnee erneut Deutſchlands Anſpruch auf kolonialen Beſitz erhob
und gegen die koloniale Entrechtung, die der Verſailler Vertrag Deutſchland auferlegte,
proteſtierte.

Offiziere der ehemaligen deutſchen Schutztruppe an der Spitze des Zuges,

der ſich durch die Straßen der Reichshauptſtadt nach der Haſenheide bewegte, wo die Hauptvey dem

anſtaltung der Feier des 50jährigen Beſtehens der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft ſtattfand.
zahlreichen Reden wurde Deutſchlands Recht auf Wiedererlangung ſeines Kolonialbeſitzes beton

Reich und Ausland.

90. XT fliegt am Donnerstag
nach Mainz.

Wie die Flugleitung des Do. X mitteilt,
iſt beabſichtigt, von Wiesbaden=Schierſtein den
Weiterflug nach Mainz am Donnerstag vorzu=
nehmen
. In Mainz wird das Flugzeug zu einem
längeren Aufenthalt waſſern.

geſellſchaft in Frankfurk a. M.

Frankfurt a. M. Die Deutſche Kolonial=
geſellſchaft
, die in Berlin die Feier ihres 50jähr.
Beſtehens beging, ſandte an den Oberbürger=
meiſter
Dr. Landmann folgendes Telegramm:
Zu ihrer Fünfzig=Jahrfeier gedenkt die Deutſche
Kolonialgeſellſchaft herzlichſt ihrer Gründungs=
ſtadt
Frankfurt a. M. und ihres früheren Ober=
bürgermeiſters
Dr. Miquel, des Mitbegründers
unſerer Geſellſchaft. Sie hat lebhaft bedauert,
daß ſie die Jubelfeier nicht in Frankfurt a. M.
abhalten konnte. Einſtimmig hat jedoch die
Hauptverſammlung beſchloſſen, die nächſte Ta=
gung
in Frankfurt a. M. abzuhalten.

7 Kinder auf einem Berliner Wohlfahrtsamt
ausgeſetzt.
Berlin. Auf dem Wohlfahrtsamt in der
Blumenſtraße erſchienen am Montag vormittag
mehrere Frauen und verlangten eine Herauf=
ſetzung
ihrer Unterſtützungsſätze. Als der Vor=
ſteher
den Frauen erklärte, daß ihre Anträge ge=
prüft
werden müßten, verließen ſie das Wohl=
fahrtsamt
. Nach ihrem Weggang wurde feſtge=
ſtellt
, daß einige der Frauen ihre Kinder, ins=
geſamt
ſieben, auf dem Wohlfahrtsamt zurück=
gelaſſen
hatten. Da ſich zunächſt nicht feſtſtellen
ließ, wem die Kinder gehörten, wurden ſie von
einer Fürſorgeſchweſter in das Waiſenhaus ge=
bracht
.

Richard Skowronnel .

Stettin. Richard Skowronnek iſt in der
Nacht zum Montag auf Gut Höckenberg (Kreis
Rügenwalde, Hinterpommern), wo er ſeit etwa
einem Jahrzehnt wohnte, im Alter von 70 Jah=
ren
an Herzſchlag verſchieden.

Um ein Erſahzſchiff der Niobe‟

Der Chef der deutſchen Marineleitung, Admiral Raeder, und der öſterreichiſche Geſandte,
Dr. Frank, bei der großen Berliner Veranſtaltung der Volksſpende Niobe, die durch den
Appell an weite Schichten unſeres Volkes dazu diente, einen Grundſtock der Sammlung für ein
Erſatzſchiff der untergegangenen Niobe zu ſchaffen.

Schwere Eiſenbahnkataſtrophen.
Zahlreiche Toke infolge von Unachkſamkeit.

Früher Dramatiker und einer der meiſtge=
ſpielten
Autoren, hatte er ſich im Kriege mit
dem Zyklus, den der Roman Sturmzeichen er=
öffnet
, ganz der Erzählung zugewandt. Zuletzt
waren die Beziehungen von Stadt und Land im
deutſchen Norden der Nachkriegszeit das Thema
das er mit ſeiner nie verſagenden Geſtaltungs=
kraft
behandelte. In Schuyken (Oſtpreußen) war
Richard Skowronnek als Sohn eines Förſters ge=
boren
. In jungen Jahren war er in Frankfurt
a. M. und Berlin Journaliſt. Mit dieſen Städ=
ten
war er bis zuletzt als Menſch und Autor
eng verbunden.

Das Ungläck in Oeſterreich.
Bisher zwei Tote.

Innsbruck. Bei dem geſtern vormittag
aus Garmiſch eingetroffenen Perſonenzug der
Mittenwaldbahn entgleiſte kurz vor der Ein=
fahrt
in den Innsbrucker Weſtbahnhof anſchei=
nend
infolge falſcher Weichenſtellung ein Wagen.
Der Wagen ſtürzte um und wurde noch eine
Strecke weit mitgeſchleift. Zwei Frauen wurden
unter den Wagen begraben und konnten nur
mehr als Leichen geborgen werden. Mehrere
Paſſagiere trugen mehr oder weniger ſchwere
Verletzungen davon.

in Ungarn ..

Bisher 18 Tote.
* Geſtern abend ereignete ſich auf dem Bahn=
hof
Temesvar (Ungarn) ein ſchweres Eiſenbahn=
unglück
. Der letzte Wagen eines Güterzuges, in
dem ſich 34 Bahnarbeiter befanden, ſprang auf
einer Schienenkreuzung aus dem Gleiſe und
rannte, da ſich die Kuppelung gelöſt hatte, gegen
einen Eiſenmaſt. Der Wagen wurde faſt völlig
zertrümmert. 18 Arbeiter wurden auf der Stelle
getötet, 16 weitere wurden ſchwer verletzt, ſo daß
noch mit einigen weiteren Todesopfern zu rech=
nen
iſt. Als Urſache des Unglücks wurde feſt=
geſtellt
, daß der ſeit 21 Jahren an der dortigen
Stelle beſchäftigte Weichenſteller die Weiche be=
reits
wieder umlegte, ehe der Wagen die Kreu=
zung
paſſiert hatte.

.. und in Frankreich.

9 Tote, 15 Schwerverletzte.

Paris. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück, bei
dem 7 Perſonen getötet und 15 zum Teil ſchwer
verletzt wurden, ereignete ſich in den ſpäten
Abendſtunden des Sonntags kurz vor dem Bahn=
hof
Cerences zwiſchen den Stationen Folligny
und Coutances. Ein Perſonenzug, der infolge
des ſtarken Sonntagsverkehrs bis auf den letzten
Platz gefüllt war, ſtieß etwa 500 Meter vor der
Einfahrt in den Bahnhof auf einen rangieren=
den
Güterzug. Die erſten Wagen des Perſonen=
zuges
wurden ineinandergeſchoben, ebenſo einige
Wagen des Güterzuges. Vom Bahnhof Cerences
wurde ſofort Hilfe entſandt. Bis in den ſpäten
Nachtſtunden wurden 7 Leichen geborgen, wäh=
rend
15 Verwundete ins Krankenhaus eingelie=
fert
werden wußten. Man vermutet, daß ſich
noch zwei Tote unter den Trümmern befinden,
deren Bergung ſich äußerſt ſchwierig geſtaltet.
Die Schuld an dem ſchweren Unglück trägt der
Bahnhofsleiter von Cerences, der es dem Loko=
motivführer
des Güterzuges geſtattet hatte, auf
der eingleiſigen Strecke zu rangieren, obgleich der
Perſonenzug bereits angekündigt war. Es wird
vorausſichtlich mit 9 Todesopfern zu rechnen ſein.

Auto fährt in Arbeitergruppe.
Ein Toter, zwei Verletzte.

Bochum. Am Montag fuhr hier ein Per=
ſonenauto
in eine Gruppe von Bergleuten. Da=
bei
wurden ein Bergmann getötet und zwei
weitere ſchwer verletzt. Der Führer des Kraft
wagens fuhr, ohne ſich um die Opfer zu küm=
mern
, in der Richtung Lütgendortmund davon.

Furchtbare Bluktak indiſcher Amok
läufer. 17 Toke.

fin

ten i.

nit
äfnt ne

London. Times meldet aus Budhaf auf
(Pundſchab): Aus Erregung über das VerſchwW mlige
den einer Kuh, die angeblich von Mohamacch m
danern geſtohlen und geſchlachtet worden
haben drei Sikhs eine furchtbare Bluttat
gangen, die 17 Todesopfer forderte. Mit Sch=
Bi
waffen ausgerüſtet, liefen ſie am 11. Oktober
Mit
den Straßen von Budhata Amok und ſchoſ
auf jeden Mohammedaner, der ihnen begegne id
Acht Perſonen büßten auf dieſe Weiſe das Leb=
ein
, neun wurden verwundet. Die Raſenden 10
fen dann in ein zwei Kilometer entferntes D
und erſchoſſen dort neun Menſchen.

SOS=Rufe eines Flugzeuges.
London. An der Küſte von Süd=Dev

wurden in der Nacht zum Sonntag SOS=R=
und Raketenſignale eines in Not befindlich.
Flugzeuges feſtgeſtellt. Obwohl ſofort eine g.
ßere Anzahl von Schiffen zur Rettung ausfu!
wurde keine Spur von dem verunglückten Fl190 ne
zeug mehr gefunden. Bisher konnte nicht fe
geſtellt werden, woher das wahrſcheinlich geſrußenr
kene Flugzeug gekommen war.

Untergang des italieniſchen Dampfers
Montenevoſo.

London. Der Kapitän und die drei O5
ziere des italieniſchen Dampfers Montenevoſw
die ſich am Samstag geweigert hatten, ihr O
ſtrandetes Schiff zu verlaſſen, wurden am Son/
tag in einem kleinen Rettungsboot treibend au.
gefunden. Sie hatten ihr Schiff erſt verlaſſe,
als dieſes in mehrere Teile auseinanderbrach,


ie Me

Der engliſche Vizekonſul in Reydjavik
auf der Jagd verſehentlich erſchoſſen.
Reykjavik. Der engliſche Vizekonſul We.
ter Sigurdsſon, der mit einigen engliſch
Marineoffizieren des vor Reykjavik liegend
engliſchen Inſpektionsſchiffes Doon auf Ja
war, iſt durch einen Fehlſchuß getötet worden.

v. Gronau ſetzt ſeinen Weltflug fort.

Akyab (Burma). v. Gronau iſt am Mo
tag aus Rangoon mit Kurs auf Akyab geſtart

und ſendet nach ſeiner dortigen Landung

Nachricht, daß er am Dienstag den Bengaliſch
Meerbuſen überfliegen und in Chilka=Lake
der Vorderindiſchen Küſte landen will.

Vor 175 Jahren
ſtarb der Phyſiker Röaumur.

Antoine Ferchault de Réaumur,
der berühmte franzöſiſche Phyſiker und Zoologe
deſſen Todestag ſich am 18. Oktober zum 17
Male jährt. 1730 erfand Réaumur das Nal
ihm benannte Porzellan und ein Weingeſſe

Thermometer mit einer neuen Skala von 2.
Graden. Zuvor war ausſchließlich die Eintel.
lung nach Fahrenheit=Graden üblich.

[ ][  ][ ]

Dienstag, 18. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 290 Seite 9

Sport, Spiel und Jucnen

Weſtdeutſchlands Handballelfgegen Süd
im DSB.=Pokalſpiel in Darmſtadt.
Der Weſtdeutſche Spielverband führte am Sonntag noch ein
weiteres Uebungsſpiel durch, um eine möglichſt ſtarke Mannſchaft
ür das Zwiſchenrundenſpiel um den DSB.=Pokal am kommenden
Sonntag in Darmſtadt gegen Süddeutſchland herauszufinden. Die
Verbandself ſchlug den weſtdeutſchen Meiſter Hagen 05 nach guten
Zeiſtungen mit 10:6 (6:4). Auf Grund dieſes Spieles wurde die
weſtdeutſche Vertretung wie folgt aufgeſtellt:
Kreuzberg,
(Düren 03)
Biehl,
Koenen,
(Spfr. Siegen)
(V. f. B. Aachen)
Heinz,
Witte,
Korte,
(Spfr. Siegen) (Pol. Münſter) (Schw.=W. Barmen)

Fiſchbach, Vaſſenkaul, Siewers, Ortmanns,
Klein,
(Hagen05) (Al. Aachen) (Pol. Dortm.) (Al. Aachen) (VfB. Aachen)
eine Elf, in der verſchiedene, hier ſehr gut bekannte Spieler
ſtehen.
TSV. Braunshardt Polizei Worms 9:2 (5:2).
Unter der vorzüglichen Leitung von Laux=Frankfurt a. M.
lreferten ſich beide Mannſchaften, trotz der Glätte des Bodens ein
ſchönes ſchnelles und auch anſtändiges Spiel, das beſonders in der
Hälfte reich an ſpannenden Momenten war. Genau mit dem
gleichen Ergebnis wie Braunshardt beim Vorſpiel in Worms
damals recht unglücklich unterlag, wurden die Poliziſten dies=
mal
geſchlagen und mußten ſo die ſpieleriſche Ueberlegenheit der
einheimiſchen Elf anerkennen. Die geſamte Braunshardter Elf
verſtand ſich diesmal ausgezeichnet. Sie hatte das Spiel jederzeit
feſt in der Hand, und ihr Sieg iſt ſelbſt in dieſer Höhe als ver=
dient
zu bezeichnen. Die Gäſte haben etwas enttäuſcht. Sie konn=
ten
in der 1. Hälfte auch öfters gefährlich werden, fielen aber in
der 2. Hälfte ſtark ab. Ihr Angriff iſt ohne den noch geſperrten
Götz wenig durchſchlagskräftig. Braunshardt 2 Rot=Weiß
Darmſtadt 2., Rot=Weiß nicht angetreten.
Fußball.
SV. 98 Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag fährt die 98er Liga in ihrer neuen

nittag beim Platzmeiſter des Stadions (Tel. 4402). Bei Bedari
ſährt noch ein zweiter Wagen.
Viktoria Griesheim Eintracht Darmſtadt 3:0 (1:0).
Mit dieſem Spiel hat Griesheim die Vorrunde abgeſchloſſen
und führt nun bei acht Spielen und 14 Punkten, bei einem Tor=
verhältnis
von 40:9, allein die Tabelle an. Unter der ſehr guten
Leitung von Dracker=Sprendlingen ſah man ein ſpannendes und
von beiden Parteien fair durchgeführtes Spiel, bei dem Gries=
heim
auf Grund beſſerer Geſamtleiſtung zu einem verdienten Sieg
am. Eintracht iſt zurzeit nicht in beſter Verfaſſung, dem Spiel
ehlt der Zuſammenhang, was wohl darauf zurückzuführen iſt, daß
die Mannſchaft auf vier gute Spieler verzichten muß und die Er=
atzſpieler
dieſe nicht ganz erſetzten. Griesheim mußte durch die
Zurücknahme von Jäger in die Verteidigung eine Umſtellung im
Surm vornehmen, die ſich zum Teil gut bewährte. Das erſte Tor
el durch den Mittelſtürmer, im Anſchluß an eine Flanke von
echts, das zweite Tor entſtand im Gedränge durch denſelben Spie=
das
dritte durch den Rechtsaußen nach feinem Zuſpiel des
halblinken. Bald hätte es noch ein viertes To=
ſegeben
, ein Elf=
neter
wird von Becker verſchoſſen. 2. Mſch 3
1:2). 3. Mſch
ſpv. Weiterſtadt 2. 4:1. Schüler Polizei Darmſtadt. Schü=
er
1:0.

S.V. 1922 Roßdorf S.V. 1919 Lengfeld 9:2 (2:1).
Trotz des regneriſchen Wetters war der Platz in beſter Ver=
faſſung
, und es entwickelte ſich ein flottes Spiel. Die Gaſtgeber
ſind während der erſten Halbzeit leicht im Vorteil und gehen
ſchon in der 2. Minute durch Halbrechts in Führung. Lengfeld
kann nach einer halben Stunde infolge eines Mißverſtändniſſes
in der Roßdorfer Hintermannſchaft ausgleichen. Bei weiteren An=
griffen
der Platzherren hat deren Sturm mit ſeinen Schüſſen
reichlich Pech. 10 Minuten vor Halbzeit fällt nach einem Pracht=
ſchuß
, welchen ein Gäſteverteidiger in der Aufregung ins eigene
Tor jagt, wieder das Führungstor für Roßdorf. Nach der Pauſe
finden ſich die Platzherren beſſer zuſammen und können bei pro=
duktiverer
Spielweiſe in ziemlich gleichen Abſtänden bis Schluß
noch ſieben Tore erzielen, welchen die Gäſte bei nur vereinzelten
Durchbrüchen noch einen Treffer entgegenſetzen können.
Die Roßdörfer Elf bot wieder ein beſſeres Spiel als an den
beiden letzten Sonntagen, jedoch muß bei den nächſten Spielen
mehr Energie und Schnelligkeit gezeigt werden. Lengfeld hinter=
ließ
bei ihrer aufopferungsvollen und ruhigen Spielweiſe einen
gute Eindruck. Schiedsrichter Zeng=Egelsbach leitete bei fairem
Spiel zur Zufriedenheit beider Mannſchaften.
* Kreisliga Südheſſen.
Bei den Spielen des letzten Sonntags gab es durchweg ganz
knappe Reſultate. Nur ein einziger Verein konnte als Gaſt zwei
Punkte erobern, während bei zwei weiteren Spielen die Gäſte
Punkteteilung erzwangen. In allen Fällen handelt es ſich um
Mannſchaften vom beſſeren Teil der Tabelle, die ſich auswärts
nicht kurzerhand geſchlagen geben, Starkenburgia Heppenheim
führt weiterhin ungeſchlagen die Tabelle, und wenn auch erneut
wieder im Spiel gegen Hofheim nur ein ganz knapper Sieg her=
ausgeholt
werden konnte, ſo muß man in Betracht ziehen, daß die
Riedleute ein ſehr beachtlicher Gegner ſind. Die Bibliſer ſind durch
die Punkteteilung auf dem V.f.L.=Platz in Lampertheim etwas
zurückgefallen, beſetzen aber vorerſt immer noch unangefochten den
zweiten Platz. Olympia Lampertheim kam in Neuhauſen zu einem
knappen Sieg und ſchiebt ſich dadurch allmählich wieder zur Spitze
heran. In Bensheim teilte man ſich nach fairem Spiel die Punkte,
wodurch Horchheim weiterhin der dritte Platz verbleibt. Die
Gernsheimer entzückten ihre Anhänger wieder einmal durch ein
gefälliges Spiel gegen Hochheim, bei dem ſie letzten Endes auch
verdienter Sieger blieben.

Starkenburgia Heppenheim
F.V. Biblis
Spv. Horchheim

Olympia Lampertheim
Konkordia Gernsheim
V.f.L. Lampertheim
F. V. Hofheim
F.Cl. 07 Bensheim
Sportverein Weinsheim
Sportverein Hochheim
Viktoria Neuhauſen
9
Normannia Pfiffligheim

Die Tabelle.
Spiele gew. un. verl. Punkte

4

Albert Stahl .

Im Alter von 44 Jahren iſt in den frühen Morgenſtunden
des Sonntags der Geſchäftsführer des Bezirks Main=Heſſen im
Süddeutſchen Fußball= und Leichtathleten=Verband, Herr Albert
Stahl, verſchieden. Stahl war die rechte Hand des Bezirksvor
ſitzenden, Herrn Herth. Der Verſtorbene genoß bei allen Vereins=
vertretern
des Bezirks wegen ſeines liebenswürdigen Weſens und
ſeiner ſteten Bereitſchaft zu Gefälligkeiten beſondere Wert=
ſchätzung
.
In Paris erzielte der Berliner Schlittſchuh=Club im Eis=
hockeykampf
gegen Racing Club de France Paris ein Unentſchie=
den
von 2:2.

Norwegiſcher Fußballmeiſter wurde Fredrikſtad
durch einen 6:1 Sieg über den Titelverteidiger Oern Horten.
Rauſch=Hürtgen gewannen in Brüſſel ein Dreiſtunden=
Mannſchaftsrennen gegen die beſten belgiſchen Mannſchaften,
Walter Sawall ſiegte im Pariſer Wintervelodrom im
Steherrennen vor den Franzoſen Graſſin, Maréchal und Raynaud.
Sporkliteratur.
Die Sportſaiſon im Motorſport iſt zu Ende, und das Inter=
eſſe
des Kraftfahrers wendet ſich anderen Dingen zu. Hier iſt es
vor allem der Beginn der Ausſtellungen, die die Herbſt= und Win=
terſaiſon
ausfüllen. Als erſte große internationale Ausſtellung
hat vorige Woche der Pariſer Salon ſeine Pforten geöffnet, und
eine Menge neuer Modelle wurden dabei zum erſten Male der
Oeffentlichkeit vorgeſtellt. Auch Deutſchland iſt auf dieſem Salon
in hervorragender Weiſe vertreten. Leider werden nur wenige
deutſche Kraftfahrer die bedeutende Ausſtellung in Paris be=
ſuchen
können und ſo die hohe Vollendung des Automobilbaues an
Ort und Stelle ſtudieren können. Aber auch für die zu Hauſe Ge=
igſtens
im
bliebenen iſt dafür geſorgt, daß ſie die Ausſtellung we
hat ſeine
Geiſte miterleben können. Motor und Sport
beſten Mitarbeiter zum Salon entſandt, und in der ſoeben erſchie=
nenen
Nummer 42 iſt eine lebendige Schilderung alles Wiſſens=
werten
vom Salon gegeben. Selbſtverſtändlich bringt Motor
und Sport daneben noch den üblichen aktuellen und inhaltsreichen
Textteil, aus dem nur noch die Aufſätze Spare vernünftig! und
Kolbenſchäden erwähnt ſeien. Motor und Sport an den Kios=
ken
oder Vogel=Verlag, Pößneck (50 Pfg.).

Geſchäftliches.

Nur ein bißchen Rheuma? Viele Leute nehmen das bißchen
Rheuma nicht ernſt. Wer denkt auch daran, daß jeder Siebente
daran leidet? Wem iſt bekannt, daß jeder zehnte Rentenempfän=
ger
Rheumatiker iſt? Wer weiß, daß ſelbſt heute noch nicht Weſen
und Urſachen dieſer Krankheit reſtlos erforſcht ſind? Schon vor
tauſend Jahren haben die Wikinger, unſere Vorfahren, an Rheu=
matismus
gelitten. Das gibt uns eine Hoffnung. Sollen jetzt alte
Naturmittel weniger helfen als damals? Nun, ſie helfen jetzt
ebenſo zuverläſſig. Wie ließe ſich ſonſt etwa die Beliebtheit des
Zinßer=Rheumatismus=Tee erklären? Tauſende hat er wieder
froh gemacht. Ein Beiſpiel kann man wieder in der heutigen An=
zeige
von Dr. Zinßer u. Co. in Leipzig leſen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.

15.20:
1a
18
18.50:
19.30:

20.30:
9.
22.20:
22.45:

18.a7
16.30
19.30:

Dienstag, 18. Oktober
Hausfrauen=Nachmittag.
München: Nachmittagskonzert. Leitung: E. Kloß.
Dr. Wagner: Die Rationaliſierungsbewegung im Handwerk.
Hepp u. Prof. Dr. Neumarck: Die Lage der Landwirt=
ſchaft
.
Unterhaltungskonzert. Ausf.: K. Münich (Operettenlieder,
Schlager, Chanſons), F., Hauck (Saxophonſoli). Am Flügel:
J. Kahn.
Alt=Frankfurter Originale
Triſtan und Iſolde, von Richard Wagner. 3. Aufzug
In der Werkſtatt des Orgelbauers. Hörbericht v. R. Merten.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
Nachtmuſik. Tanzkapelle der Stuttgarter Philharmoniken.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 18. Oktober
15.00: Kinder erzählen Geſchichten: Der Haifiſch und die verſchollenen
Kinder.
Künſtleriſche Handarbeiten: Gehäkelte u. geſtrickte Handtaſchen.
Leipzig: Nachmittagskonzert.
Prof. Juſt: Tier und Umwelt.
Heutige Muſikpädagogik: Streichquartett von G. de Witt,
18.30: Geh. Reg.=Rat Demuth: Notwege des internationalen Waren=
ustauſches

19.00: Ob.=Stud.=Dir. Merbitz: Wege zür alköholfreien Jugend=
erziehung
.
Zeitdienſt
20.00: Leipzig: Der Intendant in der Klemme. Intermezo von
domenico Cimaroſa.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Flensburg: Nordwiark./0u

Gesichtsausschlag
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294
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old
die
wenden Sie Stel
Se
Beober,
echte
2 Ja 9 1
slch.
Prund 48 Pfg. Nursleschmeckt
nicht wie Margarine, sondern
wie feine Teebutter. Jacob
Bocker verkauft nur
Ernst-Indwigstr. 20

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werden wie neu
14206
durch
BÜGEL-EIA
Schützenstr. 10 Fernruf 3403

K
A

Darlehen
bis 4000 Mk. gegen
monatl. Rückzahlg.
Hypotheken
bis 80 000 Mk. zu
zünſt. Bedingungen.
Keine Vorſchüſſe
Keine Wartezeit,
Ang. u. E. V. 260 Gſch.
(14247b)
2000-2500 M.
Darlehen v. reellem
Geſchäftsmann, am
liebſt. aus Privat=
hand
alsb. geſucht
Prima Sicherheit
(Hypoth. Eintr.
ſolv. Bürgſchaft)
Kapital, pünktliche
Zinſen u. Abzahlg.
nach Uebereinkunft
geboten.
Gefl. Anfragen u.
L. 207 a. d. Geſch.*

Geſchäfts=, Privat=,
Beamten=
Darlehn
auf Gehalt. Rente,
Möbel, Bürgſchaft
Grundbeſitz etc. dch.
reell. Bankuntern.
Anfr. u. L. 208 Gſch.

Min

Geſchäftsmann
ucht auf kurze Zeit
200 Mk. Darlehen.
Sicherh. u. Bürgen
anden. Ang.
L. 227 Gſchſt. Cim

Darlehen
Erſtſtell. Hypothek v.
6000 mit weiterer
Sicherheitsleiſtung in
börſengängig. Geld
pfandbrief. v. Selbſt=
geber
baldmögl. geg.
zu vereinbard. Zins=
fuß
geſucht. Ang. u.
L 247 a. d. Geſchäfts=
ſtelle
d. Bl. (14498

V
Wu

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Scheinwerfer
kompl., v. 2.25 an.
Pullmann
Ochſengaſſe 14.
Dr (1384ia)

20 Jahre
Rheumatismus
Ich litt 20 Jahre an Rheumatismus,
Nach Verbrauch von Zinſſer= Rheuma=
tismus
=Tee bin ich vollſtändig von
meinem Leiden befreit.
51199
Zoſef Fiſcher, Ratibor=Studzienna.

Zinſſer=
Rheumatismus=Tee
iſt ein vorzügliches Mittel bei Rheuma=
tismus
, Gicht, Ischias. Hexenſchuß und
Kreuzſchmerzen. Paket Mk. 1. 62,
verſtärkt (D.R P.a M. 2. 25. In Apoth.
zu haben, ſonſt direkt (Verſandapotheke)
Dr. Zinſſer
E Co.,
G. m. b. 8. Leipzig 153
66000 Anerkennungen über
Zinſſer=Hausmittel ( nota=
riell
beglaubigt). I.L.37 1

[ ][  ][ ]

Nummer 290

Dienstag, den 18. Oktober

Flaue Börſen zu Wochenbeginn.
Rückgänge der einzelnen Kurſe. Große Geſchäftsſille bei geringem Publikumsinkereſſe.
Die Vorarbeiken für die Sanierung der
Berliner und Frankfurter Effekkenbörſe.

Das Geſchäft an der Berliner Börſe war in der neuen
Woche wieder recht gering. Schon am Vormittag konnte man bei
den Banken allgemein ſtarke Zurückhaltung feſtſtellen, und zu Be=
ginn
des offiziellen Verkehrs war eine gewiſſe Unſicherheit vor=
handen
. Es lagen zwar vom Puhlikum kleine Kauforders vor,
doch überwogen wieder Verkaufsorders, die trotz ihres geringen
Umfanges das Kursniveau um 0.250,75 Prozent vereinzelt bis
1 Prozent ſenkten. Die Innen= und Außenpolitik, das Näher=
rücken
des Wahltermins, die Unſicherheit an den internationalen
Kupfermärkten ſowie die Tatſache, daß die Kontingentierungs=
verhandlungen
mit dem Auslande noch keine weiteren Erfolge
gehabt haben, wirkten in gewiſſer Hinſicht verſtimmend vor
allem aber mahnten ſie die Spekulation zu der ſtärkſten Zurück=
haltung
. Die Einigung in den deutſch=italieniſchen Deviſenver
handlungen, beſſere Nachrichten, aus der amerikaniſchen Wirt=
ſchaft
, eine freundlichere New Yorker Samstagsbörſe und die Be=
lebung
im mitteldeutſchen Braunkohlenrevier blieben ziemlich
ohne Einfluß. Neben den Rückgängen waren vereinzelt auch
kleinere Beſſerungen feſtzuſtellen; ſo zogen Dubiagg aus den be=
reits
erwähnten Gründen um 1 Prozent an, Siemens. Polyphon.
Deutſche Erdöl, Klöckner und Ober=Koks lagen bis 0,5 Prozent
Schubert u. Salzer ſowie Dortmunder Union konnten ſogar
feſter
2 Prozent gewinnen. Ziemlich ſchwach lagen Gelſenkirchen=
taff

Waſſer, die 2,5 Proz. Reak. Deutſche Kahel, Feldmühle, 2.
Waldhof und Metallgeſellſchaft die 12 Prozent und Kali
Aſchersleben, die 3 Prozent einbüßten. Deutſche Anleihen waren
nicht einheitlich, doch überwiegend ſchwächer. Reichsſchuldbuchfor=
derungen
ſtellten ſich 0.25 Proz, niedriger; Stadtanleihen waren
zwar zum Teil noch gefragt, doch ſchien in verſchiedenen Pfand=
briefen
eher Realiſationsneigung zu beſtehen. Intereſſe zeigte
ſich für Vereinigte Stahlobligationen; im Verlaufe konnten ſich
die Kurſe meiſt wieder um 0.250,50, zum Teil bis 1 Proz. er=
bolen
.

Die Frankfurter Börſe lag zum Wochenbeginn ohne An=
regung
und ſehr ſtill. Ueberwiegend traten leichte Abſchwächun=
gen
ein, angeblich auf die Innenpolitik hin und dann auf die
Befürchtung einer gewiſſen Geldmarktverknappung, da auch am
16. Oktober eine Reihe von Reichsſchatzanweiſungen und aeich
von unverzinslichen Anleihen fällig waren, die allerdings erwar=
tungsgemäß
reibungslos eingelöſt wurden. Günſtigere Branchen=
meldungen
, wie Neueinſtellungen der Braunkohleninduſtrie und
Kunſtſeideninduſtrie blieben ebenſo wenig ohne Eindruck wie die
feſtere New Yorker Börſe. Auch die letzte Rede des Reichskanz=
lers
vermochte ſich nicht in einer Geſchäftsbelebung auszuwirken.
Publikumsaufträge fehlten und die Spekulation, konnte keine
Geſchäftstätigkeit wegen der koloſſalen Enge und Leere der
Märkte entfalten. Auch die Rentenmärkte, die bis zum letzten
Wochenſchluß eine auffallende Feſtigkeit zeigten, hatten eher Nei=
gung
zur Abſchwächung. Altbeſitzanleihe eröffneten noch etwas
ſter bei 47,5, fielen dann aber auf den Berliner Kurs von 46,75
Prozent zurück. Auch ſpäter Schuldbücher 0,5 Prozent leichter
Auslandsrenten ohne weſentliche Veränderung. Am Aktienmarkt
waren Reichsbankanteile eine Kleinigkeit freundlicher. Farben=
induſtrie
eröffneten mit 94,75 (minus 0,5), zogen dann wieder
auf 95,25 Prozent an.Erdöl um 9,75 Prozent ſchwächer. Kunſt=
ſeide
trotz der ſtärkeren Geſchäftsbelebung und der Neuein=
ſtellungen
und Belegſchaftsverſtärkungen ſchwächer. Aku 1.
Bem=
berg
15
rozent niedriger. Zellſtoffwerte abgeſchwächt, Waldhof
0,75, Aſchaffenburger 0,5 Proz. Schiffahrtsaktien bis 0,5 Proz.
niedriger. Feſt lagen Reichsbahnvorzüge die 8 Proz. anzogen.
Bei ſehr kleinen Umſätzen am Elektromarkt waren Lahmeyer und
Siemens gut gehalten, Geſfürel 0,75 Proz, höher, dagegen Bekula,
AEG. und Schuckert je 0,5 Proz. ſchwächer. Licht u. Kraft ver=
loren
1 Proz. Am Montanmarkt gaben die Kurſe in Reaktion
auf die letzten Steigerungen überwiegend nach: Stahlverein ver=
lyren
1,75. Mannesmann 0,25, Gelſenkirchen 1 Proz. Kaliwerte
demgegenüber ſehr gut gehalten. Der große Markt für Einzel=
werte
zeigte eine gut behauptete Tendenz. Kursveränderungen
waren ſehr minimal. Im weiteren Verlaufe blieb die Börſe ſtill,
verzeichnete vereinzelt eine gewiſſe Erholung, die internationa=
len
Diskonthoffnungen wieder eine Anregung bot. Am Geld=
markt
iſt Tagesgeld leicht bei 3,5 Prozent.
Die Abendbörſe war ſo gut wie geſchäftslos. Infolge
der ſchwachen New Yorker Börſen=Eröffnung ſowie durch Zurück=
haltung
des Publikums auf den heftigen Wahlkampf hin lagen
die Hauptmärkte 0,5 Prozent unter Mittagsſchluß. Nur Renten
waren gut behauptet. Auch Reichsanleihen unverändert, wie
überhaupt der geſamte Rentenmarkt widerſtandsfähig bleibt.
Farben 94,50, Waldhof 43,50. Aku 57.50, Gelſenkirchen 39,75,
Mannesmann 52,25, Stahlverein 24½, Lahmeyer 119, Holzmann
57.25, Bekula 114,5, AEG. 33, Geſfürel 71,5, Altbeſitz 47½, Neu=
beſitz
5½, ſpäte Schuldbücher 65,75.

Rik
ſwm=
Peſitmuftiſche Sktuntung an der pariſer borſe.

Der geſtrige ſchlechte Verlauf der Pariſer Börſe hat ganz
klar die gegenwärtig herrſchende ſtarke Baiſſeſtrömung zum Vor=
ſchein
gebracht. Die Schwäche der Pariſer Börſe iſt nach der guten
Haltung der New Yorker Börſe und dem für eide Stabilität im
parlamentariſchen Leben günſtigen Ergebnis der Erſatzwahlen
zum Senat für den Außenſtehenden kaum verſtändlich. Zum erſten
Male ſeit langer Zeit wurde die Börſe mit Gerüchten überflutet,
in denen die Geſchäftsausſichten für die nächſten Monate in den
ſchwärzeſten Farben gemalt wurden. Der Peſſimismus, der,
wenn auch zum Teil berechtigt, doch ſicherlich ſtark übertrieben iſt,
gab, der geſtrigen Pariſer Börſe ſein Gepräge.

R7.
Wirtſchaftliche Rundſchau.

Regierungsko Milſer 1ü,s urbricken die Aeſerſige eu Pfand=
briefe
der Hypothekenbanken auf 30 Prozent ihres Goldmarkbe=
trages
aufgewertet werden. Zinsſcheine werden nicht eingelöſt,
Die Anſprüche der Pfandbriefinhaber ſind in der Weiſe zu befrie=
digen
, daß die Schuldner=Banken ab 1. Dezember 1932 den Gläu=
bigern
Schuldverſchreibungen in Höhe des Aufwertungsbetrags
koſtenlos aushändigen: dabei gilt 1 Goldmark des Aufwertungs=
betrags
gleich 1/2790 Kilo Feingold. In den Schuldverſchreibun=
gen
werden die Feingoldmengen in der geſetzlichen Wertung auf=
eführt
, wobei ein franzöſiſcher Franc 0,05 895 Kilo Feingold
gilt. Die Schuldverſchreibungen wurden von dem Inhaber aus=

geſtellt und ſind zu je einhalb des Nominalbetrages zuzüglich 6
Prozent Zinſen ſeit 1. 1. 1932 am 1. 1. 33, am 2. 1. 34 und am

2. 1. 1935 fällig. Zur Deckung der umlaufenden Schuldverſchrei=
bungen
ſind von den Hypothekenbanken Goldpfandbriefe, von
einem Geſamt=Nominalbetrag, der den Betrag der ausgegebenen
Schuldverſchreibungen um 20 Prozent überſteigt, den Treuhän=
dern
der Hypothekenbanken zu übergeben. In der Verfügung
werden ſchließlich die Hypothekenhanken noch berechtiat, Barzah=
lung
in Höhe des Aufwertungsbetrages zu leiſten. Die Pfand=
briefinhaber
haben, ihre Anſprüche bis zum 1. 7. 1933 bei den
Schuldner=Banken anzumelden.
Die Zwangsverſteigerungen landwirtſchaftlicher Grundſtücke.
Bereits im erſten Vierteljahr 193
wurden in Heſſen und Heſſen=
Naſſau 661 landwirtſchaftliche Zwangsverſteigerungen mit 1675
Hektar Fläche eingeleitet (Vorjahr 1095 Hektar). Durchgeführt
wurden 140 Zwangsverſteigerungen mit 292 Hektar Fläche. Der
Einheitswert betrug zuſammen 486 000 M., die Belaſtung 560 000
Mark, der Zuſchlag nur 379 000 Mark. Unter Berückſichtigung
von 63 000 RM. nicht gedeckten Forderungen der Erſteigerer be=
trug
der Effektivpreis 442 000 Mk. oder 2267 Mk. je Hektar im
Durchſchnitt.

Rheinſchiffahrk.

Wie aus Kreiſen der holländiſchen Rheinſchiffahrt verlautet,
ſoll nach Beendigung der neuen Zuſammenkunft des internatio=
nalen
Studienausſchuſſes für die Rheinſchiffahrt, die am 21. Okt.
in Köln ſtattfindet, eine neue internationale Vollkonferenz der
verſchiedenen, an der Rheinſchiffahrt intereſſierten Gruppen nach
dem Haag einberufen werden. Erſt auf dieſer Vollkonferenz ſoll
die Entſcheidung darüber fallen, in welcher Weiſe die beabſichtigte
Sanierung der Rheinſchiffahrt vor ſich gehen ſoll.

Vom Holzmarkk.

Produktenmärkke.

Frankfurter Produktenbericht vom 17. Oktober. Roggen ſtand
bei kleinem Angebot kaum Nachfrage gegenüber. Hafer und Gerſte
ziemlich unverändert. Das Futtermittelgeſchäft war luſtlos. Es
notierten: Weizen 212,50213. Roggen 162,50, Sommergerſte 185
bis 190, Hafer 142,50147,50, Weizenmehl 30,9032,25, do. nie=
derrhein
. 30,9032. Roggenmehl 23,5024,50, Weizenkleie 7,50,
Roggenkleie 7 75, Erbſen 2535, Linſen 3255, Heu 4,504,75,
Weizen= und Roggenſtroh drahtgepr 2,20, desgl. gebündelt 2,20,

n. Handelsklaſſenware
Treber 10.7511,25. Tendenz: ruhig.
fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. Am Kartoffelmarkt notierten In=
duſtriekartoffel
hieſiger Gegend 1,901.95 RM. je 50 Kilo bei
ruhiger Tendenz.
Mannheimer Produktenbericht vom 17. Oktober. Weizen,
inländ., 7677 Kilo, 21,502.
Roggen inländ., 7273 Kilo,
17,00; Hafer inländ., 1415: Gerſte, inländ., 19,2520,25; Fut=
tergerſte
17,5017,75; La Plata=Mais 16,50; Soyaſchrot 10
10,65; Biertreber 11,40; Trockenſchnitzel, loſe 8,508,75; Wieſen=
heu
(loſes) 55,30, Rotkleeheu 55,30, Luzernkleeheu 55,60;
Stroh, Preßſtroh, Roggen=Weizen 2702,90, desgl. Hafer=Gerſte
2.402,80, Stroh. geb., Roggen=Weizen 2,202,40, desgl. Hafer=
Gerſte 22,20; Weizenmehl Spezial Null Okt.Dez. 31,10, do.
mit Auslandsweizen 32,10: Roggenmehl 60= bis 70proz. Aus=
mahlung
2324,50 Weizenkleie (feine) 7,50: Erdnußkuchen 12.50.
Tendenz: ruhig. Die Forderungen für aus= und inländiſches Ge=
treide
ſind etwas höher, doch nahm die Böörſe einen äußerſt ruhi=
gen
Verlauf, da der Konſum nach wie vor ſehr zurückhaltend iſt.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.

Die Fabrikation von Landmaſchinen der zum Viag=Konzern
gehörenden Deutſchen Induſtriewerke AG. Berlin=Spandau, iſt
von der Eggen= und Pflugfabrik Feucht AG., Feucht (Bayern),
deren Aktienmehrheit ſich in den Händen der Eiſenwerk.= Geſell=
ſchaft
Maximilianshütte (Roſenberg) befindet, käuflich erworben
worden.
begen die Beſchlüſſe der Favag=GV. vom 28. 7. 1932 haben
zwei Aktionäre Anfechtungsklage erhoben, über die am 17. 10. 3:
verhandelt werden ſollte. Der Termin wurde vertagt, da noch ein
Schriftſatz eingereicht werden wird.
Die Verſammlung von Inhabern der Frankfurter Schatzan=
weiſungen
iſt auf den 8. Nov einberufen worden, Hinterlegungs=
ſtellung
ſind ſämtliche Emiſſionsbanken. Auf der T.O. iſt die
Be=
Wahl eines Vertreters der Schatzanweiſungsgläubiger und
ſchlußfaſſung über die Ausübung der im Geſetz vorgeſehenen Be=
fugniſſe
der Gläubiger enthalten.
Vom 18. Oktober 1932 werden an der Frankfurter Börſe die
ſämtlichen Obligationen der Eiſenbahnbank und Eiſenbahnrenten=
bank
ausſchließlich Talon notiert.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 17. 10. 32 für eine Unze
Feingold 119,10 Schill. gleich 86,9091 RM., für ein Gramm Fei= demnach 46, 23.
Pence gleich 2,79 419 RM. Zu dieſem Preiſe
wurden 300 000 Pfund Sterling an Unbekannt verkauft.
Der Generalrat der Ungariſchen Nationalbank hat geſtern
nachmittag beſchloſſen, den offiziellen Diskontſatz von 5 auf 4.5
Prozent herabzuſetzen. Der Zinsſatz von 5 Prozent war ſeit dem
1. Juli d. J. in Kraft. Seine Ermäßigung wird mit der Entwick=
lung
des Geldmarktes und der allgemeinen Zinsverbilligung in
Europa begründet. Eine Herabſetzung des privaten Bank= Zins=
fußes
dürfte heute beſchloſſen werden.

Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: Nicht nur der Walobeſitz,
ſondern auch weite Kreiſe der Möbelinduſtrie ſuchen für die aus=
giebige
Verwendung des Eichenholzes in der Möbelherſtellung
(Wohn= und Schlafzimmer) Propaganda zu machen. Schon die
Schwierigkeiten der Deviſenbeſchaffung verleiden vielen Inter=
eſſenten
den Einkauf, und es bedarf keiner beſonderen Erwäh=
nung
, daß auch die deutſche Sägewerksinduſtrie ſehr an dem Wie=
deraufleben
des Eichenfurnierbedarfs intereſſiert iſt, weil es ihr
dann ſehr ſchnell gelingen würde, wie in früheren Jahren, der
Verbrauch von kiefernem Bauholzzopf als Blindholz bei der =
belfabrikation
die ſeit langem vermißte Verbreitung zu ſchaffen.
Langſam bricht ſich die Erkenntnis von den Wirkungen des Eichen=
holzes
auch in den Kreiſen der Möbelkäufer Bahn, die mehrere
Jahre hindurch in der zur Mode gewordenen Verarbeitung de=
Nußbaumfurniers die Erfüllung der größten Anſprüche erblickten.
Man ſieht dem Ergebnis einiger Eichenverkäufe im Oſten und in
Thüringen mit Intereſſe entgegen. Beachtung fand auch die erſte
größere Kiefernſubmiſſion in Oſtpreußen, die eine beſchränkte Be=
teiligung
, aber doch eine unbedeutende Erhöhung des vorjährigen
Preiſes brachte. Eine Partie von etwa 5000 Feſtmetern ſtarker
Schneidehölzer erſtand eine Holzgroßhandlung in Berlin=Britz,
und dürfte auch den Zuſchlag erhalten. Die großen oſtpreußiſchen
Handelswerke, die über mehr oder weniger große unverkaufte
Schnittholzbeſtände verfügen, waren zurückhaltend. Freihändige
Verkäufe der Regierung in Allenſtein ſind entgegen der vorjäh=
rigen
Uebung noch nicht erfolgt. Im rheinländiſchen Holzhandel
vollzieht ſich eine langſame Beſſerung der Abſatzverhältniſſe, die
auch zu einigen Einkäufen von Stammware zum Preiſe von 78
bis 80 Mark Frachtparität Düſſeldorf-Köln führte. Lebhafter
war die Nachfrage nach Hobeldielen, was auf die ungewönlich
warme Witterung und die Ausdehnung der Kleinhautätigkeit zu=
rückzuführen
iſt. Im Freiſtaat Sachſen wurden Liquidationsbe=
ſtände
in Holz einer Muſikinſtrumentenfabrik verhältnismäßig
preiswert verkauft; ferner die Waren einer in der Auflöſung
begriffenen anhaltiſchen Holzproduktionsſtelle, was beides das
reguläre Holzgeſchäft etwas lähmte.

Mekallnokierungen.

Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 17. Okto=
ber
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen
oder Notterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 54,25 RM.
Die Notierungen der
Kommiſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe ver
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung ur
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 9
Prozent, in Blöcken. Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 164 RM.,
Reinnickel 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM. Antimon=Regulus auf
3739 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 3841,25 RM.

Biehmärkke.

Frankfurter Viehmarkt vom 17. Oktober. Der Auftrieb des
Hauptmarktes beſtand aus 1538 Rindern (gegen 1505 am letzten
Hauptmarkt), darunter 427 Ochſen, 135 Bullen, 512 Kühe und
397 Färſen, 420 (502) Kälber, 120 (181) Schafe und 5115 (4598)
Schweinen.
kotiert wurde pro Zentner Lebendgewicht in RM.
Ochſen a) 1.
2932, 2. 2528, b) 1. 2224; Bullen a) 272
b) 2326; Kühe a) 2426, b) 2023, c) 1719, d) 141
Färſen a) 3032, b) 2629, c) 2225: Kälber a) , b) 4043,
3639, d) 3035: Schafe a) 1. 2426, b) 2023, c) 1719
Schweine a) , b) 4447, c) 4246, d) 4046, e) 3841, f) und
g) geſtrichen. Gegen die Notierungen des letzten Hauptmarktes
vom 11. Oktober lagen Bullen 12 Mark höher. Färſen verloren
1 Mark, Kälber 13 Mark. Schweine, Ochſen, Kühe und Schafe
blieben unverändert. Marktverlauf: Rinder ruhig, Ueberſtand;
Schweine ſchleppend, Ueberſtand; Kälber und Schafe mittelmäßig,
geräumt. Fleiſchgroßmarkt. Preis für 1 Zentner friſches
Fleiſch in RM.: Ochſen= und Rindfleiſch 1. 5560, 2. 505
3. 2838
Bullenfleiſch 4853; Kuhfleiſch 2. 40-
Kalb=
fleiſch
.
6068: Hammelfleiſch 50
3: Schweinefleiſch 6064.
Geſchäftsgang des Fleiſchgroßmarktes
ruhig.
Mannheimer Viehmarkt vom 17. Oktober. Zufuhr: 270 Ochſen,
217 Bullen, 264 Kühe, 431 Färſen, 683 Kälber, 35 Schafe, 3155
Schweine, Ferkel und Läufer 3, zuſammen 5058 Stück. Preis pro
428,
Zentner Lebendgewicht in RM.: Rinder a) 1. 3133, 2
28:
b
eſ.18-3
426, b) 2
Bullen a)
Kühe
22.
33 25
1316. d) 1013:
325, b) 19
21.
Färſen a) 323
3
729, c) 2426:
Kälber b) 4043. c) 3539, d) 3034.
e) 2630: Schafe b) 2127
Schweine c) und d) 4548, e) 40
bis 44, f) 3840 g) 3538. Marktverlauf:
Großvieh, ruhig,
Ueberſtand; Kälber mittel, geräumt; Schweine ruhig, Ueber=
ſtand
. Fettſchweine bis zu 50 RM.

Berliner Kursbericht
vom 17. Oktober 1932

Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaft

Oeviſenmarkt
vom 17. Oktober 1932

Md
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Mee
75.

61.75
16.625
27.50
17.375
33n5

56.25
20.75

Ae
Taze

Ma
Elektr. Lieſerung
3. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Zhil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöckhnerwerke
annesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſiein & Koppel

Re
8.
Aao
.375
Rsc
74.75

38.375
58.
102.
34.125
52.37:
41.7
34.375

I
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.-Nnrb.Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Kirſch Lupſer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Banderer=Werke

Mu
41.375

47.50
24.
7i
49.75
10.

70.50
28.
26.

Helſtinatv.s
Wien
Erac
udapeß
Sofia
olland
Kopenhagen
Stockholm
*
Londoy
Buenos=Nires
ew York
Belgier
Italier
Poris

Währung
too finn.Mk
00 Schillin
00 Tſch. .
Beng
100 Leve
100 Gulder
00 Krone
100 groner
100 Kroner
1 T.Sta.
1 Pap. Peio
Dollar
100 Belge
0 Lire
ſ100 Fronce

Geld
5. 264
.95
2.465

4,057
69.43.
72.83
12
1i.
1.495.
0.,89
4.20
1.s
16.52

Brieſt
6. 276
52.05
12.485

3.063
99
4.
58.5
16.58

Schweiz
Spanien
Danzi
Japan
Rio de Janerrt
Zugoſlawien
Portugal
Athe
ſtambu
Kairo
Kanada
55io
Tallinn (Eſtl.)
Riad

Bährung Ge Id/ Brief Frante ei. 100 Beſetgs ulden ſtö Rilreis o.: 00 Dinar 5.694 00 Escudos 13.19 771 100 Drachm. 2.
583 1 türk. 4 pt. 14.8 ane .732 00 19l. Kr. 65.* 100 eſtl. gr 100 Lats 79.70

Ehi

Bürmſtädter and Karionaisunt Surmſtaut, ölllate der Bresoher Bunn
Frankfurter Kursbericht vom 17. Oktober 1932.

Od D C7 Landestomm. .27 Dk. Girozentr. für 9½%Intern. beſſGldobl. R. 56.5 6% Baden.. .... 59 63 Bahern..... 6N 8 Heſſen ...v.2 bit Go
Iopfbr. % Preuß. St.v.* 86 6% Naſſ. Lant Med 62 Sachſen v.2 5½% Liqu. Obl. 79.9 80 Thüringenv. 27 63 Dtſche. Anl. Auslo=
ungsſch
. 4 ½,Ab= Dt. Lomm. Sam=
mel
=Ablöſ.-An
K..
*Au= öfungsanl.. 46. .
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.) 6.6 mm. Samm.
Dt.
Abl. Neubeſitz). Aerdtie Kage Berl. Syp.V 75 hietsanleihe ... 5el. 23. 55.5 %a Frkf. Hyp.=3 Baden=Baden ½% 39 Berlin...
dt.. 55.75 Eeie 2 Darmſta 54.5 fbr.=B
735 Dresder 8% Frantfu Br!
Mein. s 75 Schätze.
*ae 78 s6.75 Syp.=4 8 625Mainz ..... 54 25 Mannheimv. Ro
*
63229 2 München. v. 29 61 6% Wiesbaden v. 28 Loblt 66 2 Heſt. La DGe 8% Südd. Bod. ....
Re 18.5 5B%Heſt. Lande 61 Lig.?
fbr
6% Württ. 6hp. 2 Bk.=Liquid
65. 29.,5 Kom.=Obl.
4½ 67.25 % Daimler=Benz 57 Preuß. Landes=
67 6% 2t. Linol. Werke Pfo.=Anſt. 6 73 gs
75M
elb. S 65 Golbobfig. 63 8M
tahl 6. 87 Ber. Stahlwerkel 53

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J. G. Farben Bonds

Bocn. L. E.B.
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4½Liſſabon
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Aktien

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*
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Dt. Gold= u. Silber=
ſcheide
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Eichbaum=Werger
Elektr.Lieferg.=Geſ.
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Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
arbeninduſtr.
Feinmech. (Jette
t. * Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſent. Bergwerk
Geſ. f.elektr. Untern
Goldſchmidt Ti
ritzner=Kayſer .
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kemt
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
rſch Kupfer.
Hochtief Sſen
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans
Kali Chemie.
Uſchersleben
Klein, Schanzlin

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Knorr C. 6
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gintr.=W. Höchſt
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Mannesm.=Röhren
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MetaUlge). Frankt.
Miag. Mühlenb=
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MotorenDarmiſtadt
Oberbedarf..
Bhönix Bergbau ..
Reiniger. Gebbert
h. Braunkohlen
lettr. Stamm
tahlwerke
ſiebea Nontan.
veder Gebr.
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kal
zw. Heilbron
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16
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41.5
18:
125

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74

119.5
1128

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.
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25
*
32

161

a

[ ][  ][ ]

Dienstag, 18. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 290 Seite 11

Bonder Keld und viele Frauen.

Roman von Karl Lütge. Copyright by VerlagPreſſe=Tagesdienſt, Berlin W3s

Sie machte ein ernſtes Geſicht dabei, als handele es ſich um
einten wichtigen Geſchäftsabſchluß oder ein Examen. Mühling=
hrus
empfand es jäh und peinlich. Unzweifelhaft, ſie meinte
wirklich ernſt. Er ſaß voller Zweifel. Viel gewann er, wenn
ſie errang. Viel gab er auf, wenn er Heimat und ſeitheriges
Leben verließ.
Ja, da lagen ſie wieder, die gräßlichen Schlingen. Er hatte
dee Füße ſchon bereitgeſetzt
Noch einen Schritt, und er
ſoßß drin in den neuen Schlingen
Mabel Macys Blick traf ihn. Ihre klaren, hellgrauen Augen
drangen bis auf den Grund ſeiner Seele. Sie forſchten und
nragten. Sie ſchienen betroffen die bedenkenreiche Aengſtlichkeit
erkennen und Unentſchloſſenheit und Zaudern, ſtatt Freude
und Bereitſchaft zu finden.
Tauſende berühmte Sportsleute und andere Männer hätten
hr, der Millionenerbin, begeiſtert das Ja zugejubelt!
Er zauderte. Er dachte auch an ſich. Da ſtanden Trotz und
Stolz in dem Mädchen auf. Sie wandte ſich an Mama.
Ich habe dir gleich geſegt, daß es zu früh geweſen iſt,
ſie Schiffsbilletts zu nehmen.
Man kann ſie zurückgeben, Liebling.
Ja, wir werden das nächſte Schiff nehmen, Mama. Der
Bortier kann es morgen beſorgen.
Sie blickte zu Ludwig Mühlinghaus.
Ludwig wird ſich erſt frei machen müſſen für die Reiſe.
Norgen ſprechen wir darüber. Heute bin ich müde.
Man erhob ſich.
Ein raſcher Abſchied. Die Damen nahmen den Fahrſtuhl.
Ein Boy brachte die Garderobe. Morgen wollte man gemeinſam
m Hotel eſſen, zu Mittag.
Franziska Mühlinghaus ſchwärmte auf dem Heimweg un=
ſusgeſetzt
von Miß Macy. Es wirkte peinlich. Sie verſtand die
Vortkargheit des Bruders nicht. Sein Zaudern bei jener wich=
bigen
Frage war ihr nicht entgangen. Vielleicht genierte er ſich
or ihr.
Eine ſeltſame Art, ſo wichtige Dinge bei Wein und Konfekt,
In ihrem Beiſein, zu beſprechen! Aber ſo mochten die Amerika=

ner ſein. Man hörte viel ſeltſame Dinge über deren Lebensart
und Lebensauffaſſung.
Tu es, tu’s! riet ſie eindringlich auf dem Heimweg.
Drüben kann man nicht leben! antwortete er brummig,
aber ſo, daß man merkte, es war ihm nicht ernſt.
Viele leben drüben! entgegnete die Schweſter.
10
Frage ſie, wie ſie leben!
Es kommt darauf an, als was man hinübergeht!
Ich will mich nicht verkaufen nein ich will ſelbſt be=
ſtimmen
, freier Menſch ſein
So viele Worte, ſo viele Phraſen.
Was hieß es, ſich verkaufen? Er bekam ein reiches Mädchen,
es liebte ihn, weil er Mann und Held war. Er hatte Intereſſe
für ſie gehabt, ſtärker als je für eine Frau. Die Freiheit
opferte er vielleicht ja, aber wer war frei, und was hieß
überhaupt Freiheit?
Sie liebt dich, ſagte die Schweſter eindringlich und weich
im Korridor daheim. Dabei dachte ſie mit Grauen an die Leere
daheim, wenn er fort ſein würde.
Er lächelte im Schlaf. Sie liebt mich?
Wir gut wäre es.
Am nächſten Tage zog Marianne Holtermann in die Woh=
nung
der Geſchwiſter. Daran hatte man nicht mehr gedacht
durch das große Ereignis des geſtrigen Tages. Die teure Woh=
nung
Holtermanns war günſtig ſofort weiterzuvermieten ge=
weſen
. Geſtern hatte man den Umzug in der Eifelſtraße ver=
einbart
.
Die geringe Summe der Lebensverſicherung des Vaters war
ausbezahlt, nachdem der Unglücksfall amtlich feſtgeſtellt worden
war. Alle Unruhe, die dieſer ſenſationelle Tod mit ſich gebracht
hatte, legte ſich. Und doch war Marianne Holtermann unfroh.
Die beginnende Arbeitskriſe, wie ſie bald die ganze Welt erfaſſen
ſollte, hatte ihr, der langjährigen Angeſtellten eines großen
Modehauſes die Stellung genommen. Franziska Mühlinghaus
nahm die Freundin nicht zuletzt aus dieſem Grunde einſtweilen
zu ſich auf.
Es ließ ſich nicht vermeiden, daß Ludwig Mühlinghaus nun
allein ins Hotel am Rheinufer ging. Marianne Holtermann

ſah leidend und angegriffen aus, und der Wechſel in den
Lebensverhältniſſen ging ihr augenſcheinlich nahe. Man konnte
ſie in den erſten Stunden im Haus unmöglich allein laffen.
Ludwig Mühlinghaus überkam ein ſeltſames Gefühl der
Beklemmung gegenüber der neuen Wohnungsgenoſſin. Nicht,
daß er irgendeine Schuld fühlte er war in jeder Weiſe
unſchuldig am jähen Tode ihres Vaters. Nein, er hatte dieſes
Mädchen, dieſen guten, lieben Sportkameraden, nur noch nie
mit den Augen wie heute betrachtet.
Was iſt denn an mir, daß Du mich ſp kritiſch prüfſt?
fragte Marianne Holtermann leicht verwirrt und doch in voller
Natürlichkeit.
Sie ſtand vor ihm im Wohnzimmer, dieſem einzigen
hübſchen, geſchmackvollen Raum in der kleinen Wohnung. Welch
herrlicher Wuchs und welch natürliche Anmut! Uebrigens beſaß
ſie kluge Augen und ein ausdrucksvolles Geſicht.
Was er heute an Marianne Holtermann ſah, das hatte er
nie ſo deutlich wahrgenommen. Ja, ſie war ſchön und nicht nur
klug und Sportkameradin. Man würde gut miteinander aus=
kommen
in der Enge der Wohnung. Und ſchließlich ſah man
ſich nur abends zur Mahlzeit und an Sonntagen. Er hatte den
Plan der Schweſter vor einigen Tagen bedenkenlos gutgeheißen.
Nicht kritiſch lehnte er ab, nein, nur um mich daran
zu gewöhnen, daß da jetzt noch jemand hier mit uns lebt!
Das war gekünſtelt. Sie ſchien es nicht zu empfinden.
Würde ſie nicht das Schwarz der Trauer tragen, ſie könnte
neben den beiden eleganten Damen im Rheinhotel ausgezeichnet
beſtehen. Oder vielleicht hob das Schwarz ihre Schönheit? Nein,
ſie ſah leidend aus. Uebrigens war das alles nun einerlei.
Er hatte ſich verlobt. Es intereſſierte ihn nur, weil ſie Haus=
genoſſin
war. Und weil ihm ihr hartes Geſchick Mitleid ab=
zwang
. Schließlich handelte es ſich um die Tochter Leopold
Holtermanns. Und Holtermann hatte mit ihm wochenlang
Schulter an Schulter bei einem großen Sportkampf geſtanden
und ihm vorher immer bereitwillig Dienſte erwieſen
Durch ſonntäglich ſtille Straßen ſchritt Ludwig Mühling=
haus
zum Hotel am Rhein. Er ſcheute ſich, an Entſchlüſſe zu
denken. Nein, er ging unbeſchwert durch Vorſätze, ohne Be=
geiſterung
und ohne unbewußte Freude.
Die Damen erwarteten ihn in der Halle.
O, iſt das ſo mit dem armen Kind, ja, das verſtehe ich
plauderte Mrs. Macy, als Mühlinghaus von der neuen Haus=
genoſſin
geſprochen und die Schweſter entſchuldigt hatte. Mrs.
Macy ſprang ſogleich auf Belangloſes über, ſprach von der
Stadt, vom Strom, von kleinen Einkäufen des geſtrigen Tages.
(Fortſetzung folgt.)

Zn
Houngsderſteigerang.
Eermin: Mittwoch, den 26. Oktober 1932. vormittags 9½
Uhr, Zimmer 118 des Neuen Gerichtsgebäudes in
armſtadt.
hrundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 4, Bd. 7. Bl. 371:
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Schätzung: 24 600. RM.
Flur 4 Nr. 152, Grabgarten, Friedrichſtraße, 39 qm.
Schätzung: 400. RM.
ſigentümer: Eheleute Kartonnagefabrikant Karl Weitzel
und Eva geb. Doſch in Darmſtadt als Geſamtgut der
Errungenſchaftsgemeinſchaft.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangs=
vollſtreckung
.
Darmſtadt, den 18. Mai 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
(12030a

7=
Huungsverfteigerang.
ermin: Mittwoch, den 26. Oktober 1932, vormittags 9½
Uhr, Rmmer 118, des Neuen Gerichtsgebäudes in
Därmſtadt.
ſundſtücke: Gemarkung Därmſtadt, Bezirk 4, Bd. 3, Bl. 175:
Flur 4 Nr. 28, Hofreite Nr. 42 Bismarckſtr., 252 qm.
Schätzung: 24 500. RM.
Flur 4 Nr. 29, Grasgarten (Vorgarten) daſelbſt, 47 qm.
Schätzung: 500. RM.
ſigentümerin: Louiſe Jäger in Darmſtadt, Bismarckſtr. 42.
Darmſtadt, den 18 Mai 1932
(1203ta
Heſſiſches Amtsgericht.

Zwangsverſteigerung.
2rmin: Mittwoch, den 2. November 1932, vormittags 9
Uhr, im Sitzungsſaal Zimmer 118, des Neuen Ge=
richtsgebäudes
in Darmſtadt.
ſeundſtück: Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 5, Band 20,
Blatt 1370: Flur 6 Nr. 372, Hofreite Nr. 55, Moos=
7.
bergſtraße, 171 qm Schätzung 17 000. F
Egentümer: Eheleute Müller Leonhard Kern und Anna,
b. Mehr, in Eberſtadt, Neue Schwanenſtr., zu je ½.
Darmſtadt, den 18. Mai 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

man
3
Norngsverfteigernng.
2rmin: Mittwoch, den 2. November 1932, vormittags 9½
Uhr im Sitzungsſaal Zimmer 118 des Neuen Gerichts=
gebäudes
in Darmſtadt.
undſtück: Grundbuch für Darmſtadt, Bez. 2. Band 10,
Blatt 732: Flur 2 Nr. 1095, Hofreite Nr. 13 Pan=
kratiusſtraße
, 659/ zo am
Schätzung: 32 000. RM
gentümerin: Ehefrau Fuhrunternehmer Jean Diefen=
bach
, Katharina, geb. Regner, in Darmſtadt, Pan=
kratiusſtraße
13.
Darmſtadt, den 19. Mai 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

Zmang
Hounssderſteigerang.
Eimin: Mittwoch, den 2. November 1932, vormittags 9½
Uhr, im Saal 118 des Neuen Gerichtsgebäudes in
Darmſtadt.
ſundſtücke: Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 6, Band 21,
Blatt 1024:
Flur 31 Nr. 29, Acker rechts vom Judenbrunnen,
956 qm. Schätzung: 3000. RM
Flur 31 Nr. 28, Acker daſelbſt, 4028 am. Schätzung:
6000. R
M.
Flur 14 Nr. 72, Acker der Danielsacker, 1729 am.
Schätzung: 3500. RM.
Flur 33 Nr. 111. Acker an der Täubcheshöhle, 2320 qm.
Schätzung: 1000. RM.
gentümer: Chriſtoph Georg Heinrich Fey, Kaufmann in
Offenbach a. M.
Darmſtadt, den 20. Mai 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

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Darmſtadt, den 9. Auguſt 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

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Darmſtadt, den 15. Oktober 1932.
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Oktober 1932, vorm. 10 Uhr, auf Zim=
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Darmſtadt, den 14. Oktober 1932
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Fl. 1. Nr. 542, Hofreite im Ort, 331 qm. Schätzung:
12500.
M.
Eigentümer: Philipp Krebs III. in Ober=Ramſtadt.
(V14467
Darmſtadt, den 24. September 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

Zl
wangsverſkeigerung.
Termin; Mittwoch, den 7. Dezember 1932, vormittags 934
Uhr, im Sitzungsſaal 118 des Neuen Juſtizgebäudes.
Verſteigert wird: Erbbaurecht, laſtend auf dem der bürger=
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Gemeinde Darmſtadt zugeſchriebenen Grund=
Gemarkung Darmſtadt. Bezirk 5, Band 36,
ſtücken:
Blatt 2299: Fl. 8, Nr. 1822/zoo, Hofreite 129, Roß=
dörferſtraße
, 155 qm.
Grasgarten, daſelbſt 175 qm.
Grabgarten mit Hühnerhaus, daſelbſt, 342 qm.
Schätzung: ohne Grund und Boden 9000. RM.
Als Erbbauberechtigte ſind die Ehel. Heinrich Erdmann,
Darmſtadt, Roßdörferſtraße 129, zu je ½ im Grund=
(V14468
buch eingetragen.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

3
Hoangsvernteigerang.
Termin: Mittwoch, den 7. Dezember 1932, vormittags 9
Uhr, Zimmer 118 des Neuen Gerichtsgebäudes in
armſtadt.
Grundſtücke: Grundbuch für Darmſtadt Bezirk 4, Band III,
Blatt 142. Fl. IV. Nr. 1153, Hofreite Nr. 6, Hölges=
7500. RM.
404 qm. Schätzung:
Fl. IV, Nr. 1154, Grasgarten, daſelbſt, 54 qm.
Schätzung: 500. RM.
Eigentümer: Wilhelm Herwegh, Kaufmann in Darm=
ſtadt
, Hölgesſtraße 6.
(V14470
Darmſtadt, den 23. Juli 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 26. Oktober 1932 vormittags 924
Uhr, im Sitzungsſaal 118 des neuen Gerichtsgebäudes.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt Bezirk III, Band 11
Blatt 516. Fl. III. Nr. 1. Hofreite Nr. 3, Ballon=
platz
, 760 qm. Schätzung: 30 000.
RM.
Eigentümer:
Recha Strauß geb. Strauß.
S.
Hedwig Heilbrunn geb. Strauß,
3. Wilhelm Strauß.
ſämtlich in Königſtein im Taunus.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1932.
(V13753
Heſſiſches Amtsgericht.

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 230

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 18. Oktober 1932

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Sprecherziehung

Leiter: Univ. Lektor Professor F. K.
Roedemeyer, Assistent: H H. Krumb.

A. Sprechbildung (Technik des
Sprechens und mundartfreie Aus-
sprache
, stimmliche Hygiene).
B. Rhetorik (Rede und Vortrag),
C. Sprechtechnik und mundartfreie
Aussprache für Opern- und Konzert-
sänger
und Gesangschüler, D. Ge-
sprochene
Dichtung (nur für
Absolventend. UebungA ), E. Fach-
klasse
für Sprecherzieher,
F. Wiederholungen, ständige
Uebekontrolle einzeln und gruppen-

Monatlich fndet ein unentgeltlicher
Vortrag des Semiparleiters statt.
Es werden mit anschl. Aus
sprache Fragen aus dem ge-
samten
Gebiet der Sprecbbildung
behandelt.
Anmeldungen zu den einzelnen
Uebungen echtzeitig in der Städt.
Akademie für Tonkunst, Elisabethen-
straße
36.

Sprechstunden und nähere Auskunft
ab Mittwoch, den 12. ds. Mis., von
17½18½Uhrin d. Städt. Akademie.
Beginn des Winter-Semesters
Mittwoch, den 19. Oktober.

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Donnerstag, den 20.Oktober 1932,
7 und 20 Uhr, im großen Saale
des Städtischen Saalbaus

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KONZERI

(1. Orchester-Konzert)

Leitung: Prof. Wilhelm Schmitt,
Städt. Musikdirektor.
Solist: Juan Manen (Violine).
Orchester: Der Instrumental- Ver-
ein
(Orchester der Städt. Aka-
demie
für Tonkunst).
Am Flügel: Paul Ottenheimer.
Konzertflügel: Bechstein aus dem
Lager der Fa A. W. Zimmermann
Unh. Ludwig Schweisgut), Orafen-
straße
21.

Kartenverkauf im Sekretariat
der Städt. Akademie für Tonkunst,
Elisabethenstr. 36, Fernspr. 3500
(Stadtverwaltung).

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