Einzelnummer 10 Pfennige
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Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Orloinal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 282
Samstag, den 15. Oktober 1932.
195. Jahrgang
21 mm breite Zeile im Kreiie Darmitadt 23 Reichepig.
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Gewall, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung au Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtiſcher Beireſbung all teder
Rabatt weg. Banſlonto Deutſche Bani und Darme
ſtädter und Nallonalbant.
Doch 4=Mächte=Konferenz in Genf!
4 as Ergebnis der Londoner Beſprechungen zwiſchen Herriok-Macdonald.—Italien mit Genf einverftanden.
Deukſchland lehnk Teilnahme ab, bis Gleichberechligung grundſählich zugeftanden.
Die amkliche Mikkeilung.
TU. Paris, 14. Oktober.
Der Quai d’Orſay gibt folgende amtliche Mitteilung aus:
„In der Downing Street hat geſtern und heute ein
Mei=
ſingsaustauſch zwiſchen Macdonald, Simon und Herriot über
inr britiſchen Vorſchlag einer Konferenz zwiſchen Frankreich,
Eng=
ard, Deutſchland und Italien ſtattgefunden, die den Zweck haben
on, die Schwierigkeiten zu löſen, die ſich gegenwärtig in Genf
ſektend machen. Die Miniſter haben ſich in der
Auf=
ſiſſung geeinigt, daß die Konferenz die vier
ben genannten Mächte umfaſſen ſoll und daß
ßenf der geeignete Tagungsort iſt. Die britiſche
Re=
ſirung ſucht infolgedeſſen um die Zuſtimmung der beiden
ande=
en Regierungen nach. Die Konferenz wird „
offiziö=
ſem und präliminaren Charakter” tragen.
Gegen=
tand der Tagung iſt Prüfung und Vorſchlag von Mitteln, die
ge=
ſit net ſind, der Abrüſtungskonferenz die wirkſame
Wiederauf=
iochme des gemeinſamen Werkes im Rahmen des Völkerbundes
u geſtatten.
Der engliſche Skandpunkk.
Zu der amtlichen Verlautbarung wird von zuſtändiger Stelle
hintgeteilt, daß die bereits eingegangene Antwort der italieniſchen
K gierung, Genf als Zuſammenkunftsort zuſtimme. Auch die
UIntwort Deutſchlands liege vor, das aber
be=
uerlicherweiſe im Augenblick anſcheinend
cht bereit ſei, Genf zuzuſtimmen. Die Bemühungen
der Viermächtekonferenz liefen darauf hinaus, die
Schwierigkei=
eir, die ſich den Abrüſtungsverhandlungen entgegengeſtellt haben,
u beſeitigen. Hierbei ſei der Zuſammenkunftsort von
nebenſäch=
iwer Bedeutung und deshalb habe die engliſche Regierung
ſo=
ort dem Vorſchlag zugeſtimmt, Genf als Zuſammenkunftsort zu
vehlen. Es beſtehe auch nicht der geringſte Wunſch,
1ß auf dieſer Zuſammenkunft irgendwelche in
in Bereich des Völkerbundes oder der
Ab=
tiſtungskonferenz fallende Arbeit geleiſtet
verden ſolle, ſondern man wolle aus den Schwierigkeiten
ſeder herauskommen. Im Hinblick auf die Haltung Deutſchlands
es daher unmöglich, jetzt ſchon den Zeitpunkt für die
Kon=
etenz feſtzuſetzen. Man hofft in amtlichen engliſchen Kreiſen, daß
Liuutſchland doch noch dem Vorſchlag der anderen zuſtimmen wird.
*” iſt möglich, daß zu dieſem Zweck noch engliſch=deutſche
ſprechungen ſtattfinden.
Der Kanzler beim Reichspräfidenken.
* Der Kanzler hat am Freitag abend dem Reichspräſidenten
inen Beſuch abgeſtattet und ihn über ſeine Münchener Reiſe,
or, allem aber auch über den augenblicklichen Stand der
Abrü=
ungsverhandlungen unterrichtet. Das gleiche Thema iſt auch im
SSinettsrat geſtreift worden, wo der Außenminiſter ein Bild
on den Londoner Verhandlungen zwiſchen Herriot und Mac=
donald entwickelte, ſoweit er darüber Informationen beſaß.
Während die Italiener auf die engliſche Mitteilung über das
Ergebnis der Beſprechungen Herriot=Macdonald ſich ſofort mit
Genf als Sitz der Vier=Mächtekonferenz einverſtanden erklärten,
hat Herr v. Neurath unverzüglich eine ablehnende Antwort
er=
teilt. Somit ergibt ſich folgende Situation: Wir ſind bereit.
nach London oder einem anderen Ort zu gehen, der außerhalb
der franzöſiſchen Einflußſphäre liegt. An dieſe Bereitwilligkeit
haben wir beſtimmte Bedingungen geknüpft, als wir den
Eng=
ländern im Anſchluß an die letzte Einladung zur Vorkonferenz
zuſagten. Dieſe Bedingungen können aber für Genf als
Tagungsort keine Gültigkeit haben, weil hier die Gefahr beſteht,
daß man dann die Vier=Mächtekonferenz in geſchickter Weiſe in
die Abrüſtungsverhandlungen einbezieht und damit zum
Beſtand=
teil der Genfer Abrüſtungskonferenz ſelbſt macht. Man hätte uns
dann auf einem Umweg an den Verhandlungstiſch gebracht, ohne
daß die Frage der Gleichberechtigung geklärt wäre. Wenn wir
nach Genf gehen, müſſen wir unſere Bedingungen dahin
erwei=
tern, daß uns vorher die Gleichberechtigung einwandfrei
zuge=
ſtanden wird. Dadurch würde ſich allerdings die Vorkonferenz
Macdonalds wieder erübrigen.
Ikalien verlangk Gerechkigkeit
für Deutſchland und Ungarn.
TU. New York, 14. Oktober.
In einer in der „News Chronicle” veröffentlichten
Unter=
redung ſetzt ſich der italieniſche Kabinettschef und Hauptvertreter
Italiens in Genf, Baron Aloili, für die Reviſion des
Ver=
ſailler Vertrages und die Anerkennung der deutſchen
Gleichberech=
tigung ein. Italien ſtehe dem Völkerbund, an ſich keineswegs
feindlich gegenüber, es müſſe aber ein Völkerbund ſein, der keinen
Unterſchied zwiſchen großen und kleinen oder zwiſchen ſiegreichen
und beſiegten Staaten kenne. Daß der Verſailler Vertrag nicht
ewig beſtehen könne, ſei ſchon dadurch bewieſen, daß bereits
wich=
tige Einzelheiten — ſo die Reparationsklauſel — revidiert
wor=
den ſeien. Italien ſtehe auf dem Standpunkt, daß es eine
ausge=
ſprochene Ungerechtigkeit ſei, Deutſchland als zweitklaſſige Macht
zu behandeln. Italien begünſtige die Reviſion der
Friedensver=
träge, weil dieſe völlig unſinnig gegen Deutſchland und Ungarn
ſeien. Italien habe keine bevorzugten Sympathien für die eine
oder andere Partei in dieſen Staaten. Jede Regierung in
Deutſch=
land oder Ungarn könne mit Italiens Unterſtützung in ihrem Kampfe
um die Gerechtigkeit rechnen. Deutſchland ſei gezwungen, ſich von
der Abrüſtungskonferenz zurückzuziehen, wenn ihm nicht volle
Rechtsgleichheit in Rüſtungsangelegenheiten gewährt würde.
Deutſchland dürfe mit Recht greifbare Ergebniſſe von der
Ab=
rüſtungskonferenz erwarten. Es habe lange genug vergeblich
ge=
wartet. Wenn Deutſchlands Forderung nach voller
Gleichberech=
tigung erfüllt werde, ſo werde das gegenſeitige Vertrauen
zwiſchen den Staaten wieder erwachen und viele andere politiſche
Fragen würden gelöſt werden.
Polniſche Niederlage in Genf.
Beſchwerden” der polniſchen Minderheit in Deukſchland vom Rak als un
Anmaßende Sprache des „Polenverbandes”.
zurückgewieſen.
Zaleſki in Verlegenheit.
TU. Genf, 13. Oktober.
Im Völkerbundsrat kam es geſtern zu einer intereſſanten
NSſprache über die Lage der polniſchen Minderheiten in
Ober=
heeſien auf Grund zweier Beſchwerden des Polenverbandes
Oppeln. Das außerordentlich umfangreiche Beſchwerde=
0erial des Polenverbandes beſteht ausſchließlich aus völlig
ſich tigen und unbegründeten Klagen, die übrigens in einem
1ageſprochen anmaßenden Tone abgefaßt ſind. Die preußiſche
tM atsregierung hat zu den Beſchwerden in einer eingehenden
eukſchrift Stellung genommen und die Klagen als völlig
hibegründet abgewieſen.
Der japaniſche Berichterſtatter Nagaoka legte dem
ſckerbundsrat einen Bericht vor, der gleichfalls eine reſtloſe
unückweiſung ſämtlicher polniſchen Klagen bedeutet. Dieſer
eſicht ſtellt feſt, daß für über die Hälfte der
pol=
ſchen Klagen eine Behandlung vor dem
Völ=
bundsrat nicht in Frage kommen könne, da
Vorkommnifſe außerhalb des
Zuſtändig=
ittsbereiches der Genfer
Minderheitenkonven=
nvon 1922 lägen. Der Berichterſtatter ſchlug dem Rat
. für den geringeren Reſt der Klagen eine
Behand=
ſs abzulehnen und den Generalſekretär zu beauftragen, dieſe
deutſchen Regierung für die Erledig ung
Ech das lokale Verfahren zu übermitteln. Der
elicht lehnt damit ausnahmslos die Prüfung der zahlloſen
riſchen Beſchwerden durch den Völkerbundsrat ab.
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki gab hier=
Sine kurze Erklärung ab, in der er wiederum eine
Ver=
gemeinerung des Minderheitenſchutzes auf alle Minderheiten
rherte.
Der deutſche Vertreter, Geſandter v. Roſenberg,
widerte in deutſcher Sprache, die polniſche Minderheit in
beurſchleſien habe durch die Einbringung dieſer Klagen ihre
Befugniſſe weit überſchritten. Sowohl der Sache des
Völker=
bundes, wie der der Minderheiten werde ein ſchlechter Dienſt
erwieſen, wenn die beſchwerdeführende Minderheit, wie im
vor=
liegenden Falle, unberechtigte und unbegründete Klagen
vor=
bringe. Ereigniſſe aus der Vergangenheit ausgrabe, die bereits
vor Jahr und Tag vor internationalen Inſtanzen entſchieden
ſeien und obendrein ihre Beſchwerde in einem wenig
ange=
meſſenen Ton halte.
Ohne Ausſprache wurde darauf der Bericht des japaniſchen
Berichterſtatters angenommen.
50 achkel Polen die Minderheikenſchule.
TU. Bromberg, 14. Oktober.
Auf Anordnung der Bromberger Burgſtaroſtei wurde die
„Deutſche Rundſchau”, das führende deutſche Minderheitenblatt,
beſchlagnahmt, weil ſie ſich mit den deutſchen Schulverhältniſſen
in Wolhynien beſchäftigt und dabei in ſtreng ſachlicher Form
lediglich den Tatbeſtand berichtet hat, daß durch Anordnung des
Schulkuratoriums in Rowno, das 80 evangeliſchen Kantoren in
Wolhynien von heute auf morgen die Unterrichtserlaubnis
ent=
zogen hat, nicht weniger als 3000 deutſche Kinder des
Unter=
richts in der Mutterſprache verluſtig gehen.
Der Däne Helmer Roſting zum vorläufigen Danziger
Völkerbundskommiſſar vorgeſchlagen.
Die Danziger und die polniſche Regierung haben angeſichts
der bisherigen ergebnisloſen Bemühungen des
Völkerbunds=
rates, einen Nachfolger für den Danziger
Völkerbunds=
kommiſſar, Graf Gravina, zu finden, nunmehr dem
General=
ſekretär den Vorſchlag gemacht, den gegenwärtigen Chef in der
Dauziger Abteilung im Völkerbundsſelretariat, den Dänen
Helmer Roſting, mit der einſtweiligen Leitung des Danziger
Völkerbundskommiſſarspoſten zu beauftragen.
„Sicherheit” gegen die Deutſchland
beſonders bedrohende Luffgefahr.
Von
W. Fiſch, Geheimer Regierungsrat,
Miniſterialrat im Reichsverkehrsminiſterium.
Das Wort „Sicherheit”, ein Begriff von grundſätzlicher
Be=
deutung für jedes Staatsweſen und jeden einzelnen Menſchen.
hat in der letzten Zeit in der allgemeinen Auffaſſung an Wert
verloren. Man möchte ſagen, es iſt etwas abgegriffen worden,
ſeitdem die Sicherheit auf die politiſche Bühne in Genf
ver=
pflanzt worden iſt und dort von der franzöſiſchen Politik als
„Gegengewicht gegen die deutſche Gleichberechtigung” bei jeder
Gelegenheit der Verſammlung präſentiert wird. Nur mit
Sarkasmus kann man als Deutſcher die Propagierung des
Sicherheitsbegriffes durch das Land verfolgen, das bis an die
Zähne bewaffnet, mit Tanks, ſchwerſten Flugzeugen,
Unterſee=
booten und jedem anderen Kampfmaterial im Uebermaß gerüſtet
den Anſchein zu erwecken verſucht, als ſei feine Sicherheit in
irgend welcher Form durch das entwaffnete verarmte und
wirt=
ſchaftlich in ſeinen Grundfeſten erſchütterte Deutſchland gefährdet.
„Sicherheit” iſt aber wiederum für uns alle, die wir in der
Luftfahrt tätig ſind, — trotz der politiſchen Wertminderung
dieſes Wortes — der Begriff, der in Konſtruktion und Verkehr
an oberſter Stelle ſteht. „Safety firſt” iſt gewiſſermaßen das
Schlagwort für die moderne Luftfahrt geworden, und niemand
weiß wohl ſeine Bedeutung beſſer zu bewerten als diejenigen
alten „Aeronautiker”, die noch ihre erſten Künſte auf den aus
Zigarrenkiſten=Brettchen und Blumendraht zuſammengeſtoppelten
„Kiſten” ausführten.
Mehr als zwanzig Jahre ſind feitdem vergangen. Die
konſtruktive Sicherheit in der Luftfahrt iſt heute als 100prozentig
gleichwertig der auch auf anderen Gebieten der Technit und
des Verkehrs mit Recht geforderten und erreichten Sicherheit
zu bewerten.
Aber nicht 100prozentig, ja nicht einmal 1prozentig iſt die
Sicherheit, die das deutſche Volk zurzeit gegenüber etwaigen
Auswirkungen der militäriſchen Luftſtreitkräfte der Deutſchland
umgebenden Länder genießt. Und in dieſem Sinne iſt daher
für uns der Begriff „Sicherheit” trotz der kunſtvollen Genfer
Transaktionen keineswegs abgegriffen. Für uns iſt dieſer
Be=
griff nicht eine Phraſe, die in ſpitzfindigen Dialogen
aus=
geſpielt werden kann. Für uns bedeutet das Wort „
Sicher=
heit gegen Luftangriffe” die flammende Forderung eines
ganzen, gegen derartige Angriffe wehr= und waffenloſen Volkes.
Unſere deutſchen Grenzlande hören heute hart an den
Grenzen täglich das Brauſen der Bombengeſchwader
über=
mächtiger Nachbarn und ſind unfreiwillige Zeugen der
mili=
täriſchen Luftmanöver der großen und kleineren Militärmächte.
Ein deutſches Militärflugzeug ſehen ſie nie, können es niemals
ſehen, denn es gibt keine; ſie ſind uns ja verboten. Und da
muß ſich auch in dem friedliebendſten Menſchen der beklemmende
Gedanke täglich tiefer freſſen, daß er, ſobald es einem Gegner
gefällt, ſchutzloſes Ausbeutungsobjekt jedes Angreifers zur
Luft iſt.
Soweit es die deutſchen Kräfte vermögen und ſoweit
organiſatoriſche Arbeit dazu beitragen kann, werden alle
Maß=
nahmen erprobt, die im Ernſtfalle zwar keine Gegenwehr
be=
deuten, aber eine Abſchwächung der Angriffswirkung feindlicher
Luftſtreitkräfte herbeiführen können. Der ſogenannte „paſſive
Luftſchutz”, der einzig und allein Deutſchland bisher übrig blieb,
nachdem ihm durch das Verſailler Diktat Luftſtreitkräfte und
erdgebundenes Luftabwehrgerät verboten waren, wird mit den
äußerſt beſcheidenen Mitteln, die hierfür zur Verfügung
ge=
ſtellt werden können, allmählich entwickelt. Aber an der Spitze
aller Bekanntmachungen und in der Einleitung aller Verträge
ſteht das hoffnungsloſe Wort: „Ein durchgreifender, wirkſamer
Schutz gegen Luftangriffe ſteht uns zur Zeit nicht zur Ver
fügung‟. Das heißt: Mit dieſen „paſſiven” Mitteln könner
wir uns keinen ausreichenden Schutz ſchaffen. Mit dieſen
Mitteln allein muß ein Volk von ſechzig Millionen, ein Volk,
deſſen Leiſtungen auf kulturellem, techniſchem und
wirtſchaft=
lichem Gebiet in der Welt führend ſind, unter dem Albdruck
einer täglichen Bedrohung ſeiner ſchutzloſen Frauen und Kinder
ſein Daſein behaupten.
Es bedarf keiner weiteren Erklärung, daß ein ſolcher
Zu=
ſtand unhaltbar iſt, daß eine Löſung gefunden werden muß, —
ſo oder ſo!
Und wie leicht kann die Frage gelöſt werden! Deutſchland
hat, bauend auf ſein ſelbſt im Verſailler Vertrag verbrieftes
Recht, auf der bisher ſo ergebnislos verlaufenen
Abrüſtungs=
konferenz die „Gleichberechtigung” verlangt; aber nicht eine
„Gleichberechtigung nach oben”, wie man ſie der deutſchen
Regie=
rung unterzuſchieben verſucht, nicht eine „Gleichberechtigung”,
die eine Aufrüſtung Deutſchlands auf den Stand unſerer
Nachbarn forderte, ſondern eine Gleichberechtigung, die ein
Heruntergehen der anderen mit ihrer Rüſtung auf
unſeren Stand verlangte. In dieſem Sinne haben wir
ver=
langt, daß die geſamte militäriſche Luftfahrt in
der Welt abzuſchaffen ſei, genau ſo, wie Deutſchland es
getan hat, das ſeit mehr als dreizehn Jahren keine
Luftſtreit=
kräfte beſitzt. In dem Augenblick, da kein militäriſches
Flug=
zeug mehr in der Welt exiſtiert, würde der Albdruck von dem
deutſchen Volke, aber auch von anderen Völkern genommen
werden, die ſich eine ausreichende Luftrüſtung nicht geſtatten
können oder dürfen. Eine ſolche Maßnahme hätte den deutſchen
Ruf nach Gleichberechtigung und nach Sicherheit auf dem
Luft=
gebiet im vollen. Umfange entſprochen.
Was aber hat man in Genf bisher getan? Man hat ſich
über die Frage, ob die militäriſche Luftfahrt (des Auslandes)
defenſiven oder offenſiven Zwecken diene, in langatmigen,
kademiſchen Erörterungen ergangen. Erörterungen, die
teil=
weiſe in den Sätzen gipfelten, daß die militäriſche Luftfahrt
rein defenſiven, die Zivilluftfahrt jedoch im gegebenen
Falle ausſchließlich offenſiven Charakter habe
oder geſvinnen könne. Im übrigen konnte man ſich nicht einmal
mit dem reſtloſen Verbot des Bombenabwurfes befreunden und
machte als Ablenkungsmanöver lediglich Anſtrengungen, die
Entwicklung der zivilen Luftfahrt, der einzigen, die
Deutſch=
land noch betreiben durfte, durch einen
Internationaliſierungs=
plan zu handicapen. Ja, man geſtand auf deutſche Vorhal=
Seite 2 — Nr. 287
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 15. Oktober 1932
tungen mit erſtaunlicher Offenheit ein, daß im Verſailler Vertrag
nicht etwa nur Angriffswaffen für Deutſchland verboten worden
ſeien, ſondern daß man es auch mit voller Abſicht ſeiner
wich=
tigſten Verteidigungswerkzeuge beraubt habe. Durch dieſe
Aus=
führungen haben ſich wohl die Verfaſſer der berüchtigten
Lufi=
fahrtsklauſeln des Verſailler Vertrages ſelbſt ihr Urteil
ge=
ſprochen!
Für die Abrüſtungskonferenz muß die Forderung beſtehen
bleiben, daß die militäriſche Luftfahrt reſtlos und allgemein
verboten werden muß. Wird aber dieſes Ziel nicht erreicht,
oann hat das deutſche Volk das Recht und die Pflicht, ſich die
Sicherheiten zu ſchaffen, die alle anderen Völker für ſich
be=
anſpruchen. Dieſe Sicherheit muß garantiert werden durch
die=
ſelben Kräfte, durch die die anderen Staaten glauben, ihre
Be=
völkerung vor gegneriſchen Luftangriffen ſchützen zu müſſen.
Das bedeutet aber in nüchternen Worten: „Wird die deutſche
Forderung auf Gleichberechtigung „nach unten” die auf reſtloſe
Beſeitigung ſämtlicher Militärluftſtreitkräfte in allen Staaten
hinzielt, nicht erfüllt, dann muß die Gleichberechtigung „nach
oben” ausgedehnt werden, dann muß Deutſchland die
Luftſtreit=
kräfte erhalten, die aktiv in der Lage ſind, die Sicherheit des
deutſchen Hoheitsgebiets gegen jeden Luftangriff zu
gewähr=
leiſten. Und kann Deutſchland dieſes ſelbſtverſtändliche Recht
nicht erhalten, dann gebieten ihm Selbſtachtung und
Selbſt=
erhaltungstrieb, die zu ſeiner Verteidigung notwendigen
Maß=
nahmen ſelbſt zu treffen.
„Wo ein Wille iſt, iſt auch ein Weg!”
Frankreich verdächkigk in Abweſenheit
Deutſchlands.
„Enthüllungen” über unſere Schupo.
TU. Genf, 14. Oktober.
Der Leiter der Völkerbundsabteilung am Quai dOrſay,
Maſſigli, griff heute Deutſchland in einer geheimen Sitzung
des Effektivausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz wegen der „
ver=
tragswidrigen militäriſchen Organiſierung der deutſchen
Schutz=
polizei” an. Maſſigli legte eine größere Anzahl deutſcher
Pro=
vinzzeitungen als Grundlage ſeiner Beſchwerden vor und ſuchte
aus dieſen Zeitungen und aus den in deutſchen Blättern
erſchie=
nenen photographiſchen Aufnahmen den Nachweis zu erbringen,
daß die deutſche Schutzpolizei militäriſch vollſtändig
durchorgani=
ſiert wäre. Maſſigli wies insbeſondere auf einzelne
photogra=
phiſche Aufnahmen von Schutzpolizeimanövern hin. Daraus gehe
hervor, daß die Organiſation der deutſchen Schutzpolizei dem
Ver=
ſailler Vertrag widerſpreche. Die deutſche Schutzpolizei verfüge
nachgewieſenermaßen über zahlreiche Maſchinengewehre. Bei der
Berechnung der Effektivſtärke des deutſchen Truppenbeſtandes
müſſe daher die Reichswehr mit der Schutzpolizei zuſammengezählt
werden. Nach dem Protokoll von 1925 dürfe Deutſchland nur eine
Schutzpolizei mit einer Geſamtzahl von 140 000 Mann
unterhal=
ten. Ob dieſe Zahl jedoch dem Tatbeſtand entſpreche, wiſſe kein
Menſch.
Der belgiſche Senator de Brouckere wies dagegen darauf
hin, daß nicht nur Deutſchland, ſondern auch andere Länder über
eine militäriſch ausgebildete Schutzpolizei verfügten. Er betonte,
daß es außerordentlich wünſchenswert wäre, daß Deutſchland
ſo=
bald wie möglich mit gleichen Rechten wieder an den
Verhand=
lungen der Abrüſtungskonferenz teilnehme.
Es iſt bezeichnend für Frankreich, daß es in unſerer
Abweſen=
heit von Genf mit ſolchen Verdächtigungen arbeitet und glaubt,
dadurch einen Druck auf uns ausüben zu können. Daß die deutſche
Schutzpolizei genau dem Verſailler Vertrag entſprechend
organi=
ſiert iſt, wiſſen die Franzoſen ganz genau. Sie möchten allerdings
in Vorarbeit auf die Weitergeſtaltung des Hooverplanes, der von
dem augenblicklichen „Rüſtungsſtand” ausgeht, die deutſche
Schutz=
polizei einſchließlich der kommunalen und Verwaltungspolizei der
Reichswehr zurechnen; ein Verſuch, der ihnen nicht glücken wird.
Denkſchland leiſtet Widerſtand!
Die Erklärung des deutſchen Vertreters von Rheinbaben im
14er Ausſchuß für die Reform der politiſchen Leitung des
Völkerbundesſekretariats, daß die deutſche Regierung
ihre Zuſtimmung zu der Neuregelung und zur
Wahl des Generalſekretärs von der Annahme
der grundſätzlichen deutſchen Forderungen
ab=
hängig macht, hat dazu geführt, daß der Ausſchuß nach
einer kurzen Sitzung am Freitag den Präſidenten erſucht hat,
gemeinſam mit dem Berichterſtatter, dem Präſidenten des
Kontrollausſchuſſes und dem deutſchen Vertreter von Rheinbaben
eine Einigung über die großen Streitfragen herbeizuführen.
* Vom Werden und Vergehen
der Krankheiken.
Anläßlich der Jahrestagung der „
Notgemein=
ſchaft der Deutſchen Wiſſenſchaft” in Berlin machte
der hervorragende Pathologe Prof. Aſchoff
Aus=
führungen über das Werden und Vergehen der
Krankheiten, die größtes Intereſſe beanſpruchen
dürfen.
Urſprung der Krankheit.
Wir wiſſen wenig über den Urſprung der Krankheit, aber
wir wiſſen, daß es Krankheiten zu allen Zeitaltern gab. Was
iſt überhaupt Krankheit? Vom Krankheitsgefühl kann man nicht
ausgehen, denn mancher Schwerkranke, wie etwa der
Geiſtes=
kranke, fühlt ſich völlig geſund. Wir wiſſen, daß ſchon beim
Urmenſchen, der vor 100 000 Jahren lebte und ſich vom heutigen
Menſchen raſſenmäßig unterſchied, Krankheiten vorkamen. Unſere
wichtigſten Kenntnisquellen ſind die erhaltenen Knochenreſte, aus
denen ſich ſehr viel erſchließen läßt, ſo vor allem die
Häufig=
keit des chroniſchen Gelenkrheumatismus bei jenen noch nicht
domeſtizierten Vorläufern des heutigen Menſchen. Er mag eine
Folge mangelnder klimatiſcher Anpaſſung geweſen ſein, oft aber
auch ein Infektionsleiden. Dieſe Frage iſt auch für den
chroniſchen Gelenkrheumatismus der heutigen
Menſch=
heit noch nicht völlig befriedigend beantwortet.
Das Haustier als Seuchenbringer.
Dagegen gab es in jenen erſten Zeiten noch nicht die
Seuchen, die ſpäter zur Geißel der Menſchheit wurden, vor
allem die Tuberkuloſe, den Ausſatz und die Syphilis. Sie alle
tauchen erſt auf, wenn das Zuſammenleben des domeſtizierten
Menſchen mit den Haustieren beginnt, und der Redner glaubt
hier nicht nur eine Gleichzeitigkeit, ſondern ein Urſachen= und
Wirkungsverhältnis feſtſtellen zu dürfen. Den Haustieren
verdankt der Menſch dieſe Seuchen. Sie ſind auch
nicht überall zugleich geweſen, ſondern die Raſſenſpaltung der
Menſchheit hat zugleich zur Differenzierung der Volksſeuchen
mit beigetragen. Bei den Knochenreſten aus dem erſten Reich
der alten Aegypter iſt keine Spur von Tuberkuloſe vorzufinden.
Aehnliche Beobachtungen hat man ſpäter bei von Ziviliſation
und Verkehr unberührten Indianer= und Negerſtämmen gemacht
Erſt wir Europäer haben die Tuberkuloſe
eingeſchleppt. Es gehört eben dazu eine ganz andere
Parteien gehen in Stellung.
Der Kampf um die Handelspolikik.
Eine Rede Hugenbergs in Skendal.
UNB. Stendal, 14. Oktober.
Dr. Hugenberg hielt heute in einer deutſchnationalen
Wahl=
verſammlung eine Rede, in der er u. a. ausführte: Das
poli=
tiſche Problem für Deutſchland kommt auf die Frage hinaus,
ob wir den Staat oder die Partei wollen. Wenn wir
Deutſch=
nationalen den neuen Kurs, der mit der Regierung Papen
eingeleitet wurde, bewußt unterſtützen, dann tun wir das, weil
wir uns bei der Frage, ob wir den Staat oder die Partei
wollen, für den Staat entſcheiden. Wir ſind nicht Gegner des
Parlaments an ſich, das als Kontrollorgan der Regierung eine
große Bedeutung haben kann. Wir ſind Gegner des Parlaments
als Regierungsorgan. Wir ſind auch nicht Gegner der Parteien
an ſich, ſondern nur Gegner der im Parlamentarismus von
Weimar begründeten Parteiherrſchaft. Mehrheitsentſcheidungen
in Schickſalsſtunden des Volkes ſind immer
Feigheitsentſchei=
dungen geweſen. Das war in Deutſchland anläßlich der
Frie=
densreſolution von 1917 ſo. Es war ſo bei der Abſtimmung
über den Verſailler Vertrag, über den Dawes=Vertrag, über
den Young=Vertrag. Wirkliche Entſcheidungen ſind in
Deutſch=
land meiſt nur gegen Parlamentsmehrheiten erzwungen worden.
Der Regierung rufen wir die ernſte Mahnung zu, daß ſie ſich
in ihrer Aufräumungsarbeit, die Vorausſetzung für jeden
Wiederaufbau iſt, nicht durch das Geſchrei derjenigen beirren
läßt, die davon betroffen ſind. Vor allem darf die Regierung
nicht vor den Türen des Zentrums Halt machen. Die
Amts=
enthebung von Braun und Severing und die Beſeitigung des
ſchwarz=roten Syſtems als „Reaktion” zu brandmarken, entſpricht
parteipolitiſcher Demagogie. Was hier geſchah, iſt kein
Rück=
ſchritt, ſondern eine notwendige Tat gegenüber einem
rückſchritt=
lichen, längſt überlebten Syſtem. Nicht Partei, ſondern Staat,
nicht Parlamentsherrſchaft, ſondern verantwortliches
Führer=
tum. Dafür tritt die Deutſchnationale Volkspartei in den
Wahlkampf.
Ein Brief des Reichsbankpräſidenken.
*BB. Berlin, 14. Okt. (Priv.=Tel.)
In Berliner politiſchen Kreiſen wurde am Freitag der Teil
eines Briefes herumgereicht, den der Reichsbankpräſident Dr
Luther an den Reichskanzler gerichtet hatte. In dieſem Brief
ſoll angeblich zum Ausdruck gekommen ſein, daß Luther mit einer
ernſten Gefährdung der Währung des Reiches rechne, falls die
Regierung ihre Kontingentpolitik fortſetzen und verwirklichen
ſollte.
Es iſt richtig, daß Dr. Luther ſich ſchriftlich mit dem Kanzler
über die Auswirkungen der Kontingentpolitik auf die
Deviſen=
beſtände der Reichsbank unterhalten hat. Merkwürdig berührt
allerdings, daß Dr. Luther den ſchriftlichen Weg gewählt hat. Er
hat an allen weſentlichen Kabinettsſitzungen der letzten Wochen
teilgenommen, konnte alſo bei dieſen Gelegenheiten darauf
auf=
merkſam machen, daß nach ſeiner Anſicht die Kontingentpolitik
eine Droſſelung unſeres Exportes und damit einen geringeren
Anfall an Deviſen im Gefolge haben würde. Weswegen er einen
Proteſt gegen Kontingentbeſchlüſſe nicht ſofort zu Protokoll
ge=
geben hat, iſt nicht recht zu erkennen. Daß er aber von einer
Gefährdung der Währung geſprochen hat, iſt abſolut falſch. Die
Reichsregierung konnte daher auch am Freitag abend noch
eine amtliche Mitteilung veröffentlichen, in der ſie überein= mit der Reichsbank feſtſtellt, daß ſie zu= über einen internen Briefwechſel keine näheren
Auskünfte=
geben könne, daß aber von einer Gefährdung der Wäh== 5ich einen geheimmisho
iſters Aleb
f4 Arclident.
ear Msſchuß Bolle
1r Ne Päſtent 10.
rung nicht geſprochen worden ſei. Sie geht ſogar noch veeſutzt wurde, im Ge
weiter und ſtellt in Uebereinſtimmung mit der Reichsbank feſt. Wrußenlaſſe politiſche
daß eine Gefährdung auch nicht vorliege. Damitt ru aweſen. Aus die
dürfte dieſe Angelegenheit wohl erledigt ſein, die einen leichten= eſ 3 preußiſchen M
Stich ins Senſationelle hatte. Sie hat in agrariſchen Kreiſem Bwſchenſchallung eil
BSozüuldendkraten 1nl
5n dem Vorwurf,. 20.
Imaion Gebrauch möcht
Jubeſtiand aber, der
ſrwurde, iſt doch ſo grd
Sutberkeit eine ſchle
Die einzelnen Vo
Fih auf folgende 5 Pu
wir Preußenlaffe ein
Hikler in Nordbayern.
Die NSDAP. hielt am Donnerstag in Nordbayern drei
Hitlerverſammlungen ab. U. a. ſprach Hitler in Nürnberg, wo
er u. a. folgendes ausführte: Am 13. Auguſt habe er den
Ein=
tritt in das Kabinett Papen in dem Bewußtſein der
Verantwor=
tung abgelehnt. Er ſei ſich zu gut geweſen, in dem Kabinett
eine „Raritätenfigur” zu ſpielen. Er habe nicht 13 Jahre
ge=
kämpft, um an die Stelle des marxiſtiſchen Bruderkrieges den
bürgerlichen Klaſſenſtaat zu ſetzen. Eine Unterwerfung komme
für den Nationalſozialismus nicht in Frage. Er könne ſein Ideal
nur verwirklichen, wenn ihm die Macht in Deutſchland werde.
Wenn heute die Soldaten zur Stütze der Regierung gegen das
eigene Volk verwendet würden, ſo werde in einem
nationalſozia=
liſtiſchen Deutſchland der Soldat nur die einzige Aufgabe haben,
dem Vaterlande Schutz zu ſein gegen die Feinde von außen. Es
gelte heute, den Kampf weiterzutragen, um zu den Millionen
Nationalſozialiſten neue Millionen heranzuführen, bis endlich die
Stunde reif ſei für die Schaffung des nationalſozialiſtiſchen
ſtarke Verſtimmung gegen den Reichsbankpräſidenten ausgelöſt,
und man darf wohl erwarten, daß Herr Dr. Luther, falls en
mit einzelnen Phaſen der Wirtſchaftspolitik der Reichsregierung
nicht einverſtanden iſt, in Zukunft davon Abſtand nimmt, Teila
ſeines Briefwechſels mit der Regierung in einer Weiſe in die
Oeffentlichkeit zu lancieren, die ſtarke Beunruhigung auslöſen muß
Das Reichskabinett hat ſich am Freitag in erſter Linie mi=t
dem Problem des Bankenkommiſſars beſchäftigt und iſt da
bei zu dem grundſätzlichen Beſchluß gekommen, daß ſeine Be / Suußrats iſt. Auße
fugniſſe erweitert werden müßten; die Einzelheiten ſollen
aber noch geregelt werden. Vorläufig wird Dr. Ernſ
dieſes Amt behalten; da er aber gleichzeitig
Staatsſekre=
tär und Leiter des preußiſchen Handelsminiſteriums iſt, iſt woh/
in abſehbarer Zeit mit einem Wechſel zu rechnem
Die Gerüchte, daß der Reichsbankpräſident Dr. Luther die
Er=
nennung Dr. Schachts zum Bankenkommiſſar mit ſeinem Rücktritzt
beantworten und dann durch Dr. Wagemann erſetzt würde, werdem
von zuſtändiger Stelle als völlig unbegründet erklärt.
Srielſchaften iſt ein B.
Zung einer demokra
ruter gemacht worden
9Milionen für die
äur die „Germania”
z0 ul8 Kredit der S.
Duas umſo mehr auff
Sdnauer dem Zentrur
um Sigatsſekretär
uiſterium, der ſich
Siuen Kredit von 17(
Hexſchaft zu haben,
Denahlt wurden.
Bie die Berichte
a Aleppers die Pr
men Beſtand in kei
Reiches.
Zur Erhöhung der Arbeitsloſenunkerſtühung.
Nächkliche Schießerei in Hamburg.
Hamburg, 14. Oktober.
Die Gaupreſſeſtelle des Stahlhelm teilt mit: „Eine
Jung=
ſtahlhelmgruppe wurde um Mitternacht im Stadtteil
Harveſtehude auf dem Nachhauſewege von einem
Stahlhelm=
appell durch SA.=Leute überfallen. Eine
Unterſtützungs=
gruppe von Stahlhelmern, an ihrer Spitze der 2. Gauführer,
Korvettenkapitän Lauenſtein, kam zu Hilfe. Lruenſtein wurde
durch zwei Meſſerſtiche ſchwer verletzt. Zwei Jungſtahlhelmer
erhielten gleichfalls Meſſerſtiche. Von den SA.=Leuten wurden
etwa 20 Piſtolenſchüſſe abgegeben, die jedoch
fehl=
gingen. Der Hauptſchütze konnte von Stahlhelmern
ding=
feſt gemacht und der Polizei übergeben werden. Die
übrigen SA.=Leute entkamen.”
Die Reichsregierung hat ſich in ihrer Freitags=Sitzung mit dei
Umwandlung der Preußenkaſſe in eine Deutſche Zem
tralgenoſſenſchaftskaſſe und einer beſchleunigten Durc
führung der landwirtſchaftlichen Entſchuldung im
Oſthilfegebie=
befaßt. Es iſt auch ſchon über die Erhöhung der Sozialleiſtunge
in der Arbeitsloſenfürſorge und die Beſeitigung der ſozialen Hän
ten der letzten Notverordnungen geſprochen worden, die durch
No=
verordnung in Kraft geſetzt werden ſollen.
Haupkverſammlung des Deutſchen Kolonialvgreins
Der V. Strafſenat des Reichsgerichts verurteilte den 47
jähri=
gen Platzarbeiter Karl Meß und denn 44jährigen Lackierer Carl
Köther, beide aus Hagen i. W. und langjährige Mitglieder der
Kommuniſtiſchen Partei, wegen Vorbereitung zum Hochverrat in
Tateinheit mit Verbrechen gegen das Sprengſtoffgeſetz zu zwei und
dreieinhalb Jahren Zuchthaus.
Das Reichsgericht hat den kommuniſtiſchen
Reichstagsabge=
ordneten Jadaſch aus Berlin=Wittenau wegen Vorbereitung eines
hochverräteriſchen Unternehmens zu 1 Jahr 3 Monaten
Feſtungs=
haft verurteilt.
In Hannover wurde von der Polizei ein umfangreiches
Waf=
fenlager entdeckt, das 19 Gewehre, ein ſchweres Maſchinengewehr,
5000 Schuß Maſchinengewehrmunition und ein Artilleriegeſchoß
enthielt.
Die in der Kolonialen Reichsarbeitsgemeinſchaft zuſammern
geſchloſſenen kolonialen Verbände veranſtalten in den Tagen vort
13. bis 17. Oktober in der Reichshauptſtadt die Deutſche Koln
nialtagung 1932, mit der die 50=Jahrfeier der Deutſchen
Kolc=
nialgeſellſchaft verbunden wird. Die erſte große Veranſtaltun!
der Tagung war die Hauptverſammlung des Deutſchen Kolonia—
vereins. Die Hauptverſammlung nahm eine Entſchließung an, i
der zum Ausdruck gebracht wird, daß der Deutſche Kolonialven
ein von der Reichsregierung ſofortige und ausgedehnt
Fortführung des ländlichen
Sindlungswerke=
im deutſchen Oſten mit ſtärkſter Einſetzung der perſönliche;
und geldlichen Mittel des Reiches fordert. In einer weitere
Entſchließung bittet der Deutſche Kolonialverein die Reichsregie
rung, vor allem Maßnahmen zur wirtſchaftlichen Sicherſtel.
lung der Kolonialkrieger, die heute vielfach in NI
ſeien, zu treffen, ferner, ſich mit allem Nachdruck für die Wie
dererhaltung der Kolonien zur Erweiterung de-
Lebensraumes für das deutſche Volk einzuſetzen.
Form der Ziviliſation und des Zuſammenlebens. Allerdings
befähigt uns ebenſo dieſe Ziviliſation auch wieder, ſolche
Seuchen zu bekämpfen. Die Lungentuberkuloſe z. B.
wird wahrſcheinlich in abſehbarer Zeit bei uns ausgerottet
werden.
Amerikaniſcher Urſprung der Syphilis.
Die Frage des Auftauchens der Syphilis hat lange die
Gemüter beſchäftigt und iſt auch heute noch nicht völlig
ge=
klärt. Der amerikaniſche Urſprung dieſer Volksſeuche
ſcheint jedoch immer ſicherer zu werden. Die mediziniſchen
Klaſſiker des Altertums, denen wir die überaus plaſtiſche
Be=
ſchreibung der bekannteſten Leiden verdanken, haben das
Krank=
heitsbild der Syphilis niemals erwähnt. Ebenſowenig hat
man die charakteriſtiſchen Knochenveränderungen in den
über=
lieferten Reſten aus präkolumbiſcher Zeit vorfinden können. Für
die weitere Erforſchung dieſer Frage iſt es ein großer Verluſt,
daß das Material der mittelalterlichen Beinhäuſer immer mehr
verloren geht.
In Amerika, vor allem in Mexiko, ſcheint man neuerdings
Knochenreſte aus präkolumbiſcher mit deutlichen ſyphilitiſchen
Veränderungen aufgefunden zu haben. Wir haben alſo den
Amerikanern zwar nicht dieſe Seuche gebracht, mit der ſie uns
beglückt haben, wohl aber haben wir die amerikaniſche
Be=
völkerung durch andere ſchlimme Krankheiten wie Tuberkuloſe
und vor allem durch die durch Negerſklaven eingeſchleppte
Wurmkrankheit dezimiert.
Es iſt auffallend, daß gerade die Syphilis ihren Charakter
neuerdings ſtark verändert hat, daß ſie vor allen Dingen das
Gefäß= und Nervenſyſtem befällt. Hier iſt wahrſcheinlich die
fortſchreitende Verfeinerung der Ziviliſation und die immer
ſtärkere Inanſpruchnahme des menſchlichen Gehirns die Urſache
der Veränderung. Die Zunahme der
Nervenkrank=
heiten, ebenſo wie mancher Blutkrankheiten, iſt ein Preis,
den wir für die ſtärkere Leiſtung zahlen müſſen, die wir unſeren
Denkorganen zumuten. Dafür ſprechen auch Erſcheinungen
wie die neuerdings ſtärker auftretende ſog, europäiſche
Schlaf=
krankheit und die Gehirnentzündungen nach Pockenimpfungen.
Weltverkehr und Seuchenverbreitung.
Der Weltverkehr hat nicht nur Seuchen verſchleppt und
ver=
ſchlimmert, er hat auch andererſeits ſegensreich gewirkt und
Krankheiten zum Verſchwinden gebracht. So iſt bei uns die
Rachitis, die engliſche Knochenkrankheit, faſt verſchwunden,
ebenſo die Bleichſucht. In Japan hat es beides nie gegeben.
Die naturgemäße Kleidungs= und Lebensweiſe der Bevölkerung
verhindert automatiſch ſolche Leiden. Die Einrichtung der
modernen Schlachthäufer hat die ſchlimmen Krankheiten dar
Trichinoſe und den Hundebandwurm zum Verſchwinden ge
bracht. Der endemiſche Kretinismus, eine Krankheit abd
geſchloſſener und unter Inzucht leidender Gegenden, vor
alle=
des Gebirges, iſt heute infolge des geſteigerten Verkehrs im
Verſchwinden begriffen.
Auf der anderen Seite iſt eine
Ernährungskranl=
heit wie die Beri=Beri zuweilen durch den Verkehr it
unverſeuchte Gegenden verſchleppt worden. Auf einer o2
aſiatiſchen Inſel, wo ſie bis dahin unbekannt war, brach,!“
unter der Bevölkerung aus, als die erſte Schiffsladung 99‟
maſchinell geſchältem Reis dort ausgeteilt wurde.
Während des Weltkrieges trat bekanntlich der Skon
but als Mangelkrankheit bei den abgeſchloſſenen
Mittelmächte=
in furchtbarer Weiſe auf. Er wäre noch viel furchtbarer 99
weſen, wenn der Mangel nicht allmählich, ſondern plötzlich au
getreten wäre, wie Beobachtungen an Kriegsgefangenen d*
Außenmächte bewieſen, die aus ihrer ausgezeichneten Erna
rungslage plötzlich in unſere Verhältniſſe verſetzt wurden.
Wah=
ſcheinlich iſt auch die Aerterioſkleroſe, die krankhafn
Arterienverkalkung, eine Stoffwechſelkrankheit vielleicht dul=
Mangel oder auch durch Ueberfluß eines beſtimmten Stoſſ”
hervorgerufen. Es iſt dies eine Frage, die, wie manche
ande-
der Pathologie, nur durch Gemeinſchaftsarbeit zu löſen iſt.
Der Krebs ein Tribut der Menſchwerdung.
Bleibt noch die Frage, welche Krankheiten der Menſch ſe
dem natürlichen Zuſtand in den der Ziviliſation mit
hinel-
gebracht hat. Die Antwort lautet: die Mißbildung uſ
den Krebs. Das Vorkommen von Mißbildungen der hal.
loſeſten wie der ſchlimmſten Art iſt uns von allen Zeitalle
überliefert. Dasſelbe wiſſen wir von den Krebsgeſchwülſie.
die auch nichts weiter ſind als eine allerdings ſehr feine
websmißbildung; Folge einer Anlage, die der Menſch mit
die Welt gebracht hat. Bei Pflanzen und niederen Sie
finden ſie ſich nicht; erſt bei den Fiſchen und von da an
allen höheren Tieren treten ſie auf. Der Krebs iſt ein Lrſe
der Menſchwerdung. Die Krebsanlage auszuſcha ,
wird unmöglich ſein; dagegen verſprechen die *
mühungen, den Krebs zu heilen, Erfolg.
Die Menſchheit kann ſich nun einmal gegen Krankheit u0e
haupt nicht ſchützen, ſie müßte denn auf ihre kulturelle"
erdbeherrſchende Rolle verzichten. Wir müſſen uns damit troſe
daß das Leben nur ein Durchgang iſt. Wie aber ,
Leben gelebt wird, mit welchem Inhalt es angefüllt wird.
Dr. Richard Wolſ—
iſt entſcheidend.
Die Angaben der B
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(Sie ſind alſo mehr
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[ ← ][ ][ → ]Samstag, 15. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 287 — Seite 3
„
Vor der Verhaflung
des Weaifiſchen Suagznfifes Neuer
* Berlin, 14. Oktober, (Priv.=Tel.)
unterſuchungsausſchüſſe ſind auch ſo eine famoſe Erfindung
ges modernen Parlamentarismus. Man hat ſie urſprünglich
zwhl eingeführt, um nach der Revolution die kaiſerliche
Regie=
erng für den verlorenen Krieg verantwortlich zu machen. Als
uns mißlang, wurden ſie eine willkommene Handhabe
miß=
ſebige Perſönlichkeiten der Rechten zu kompromittieren. In der
6and der Weimarer Parteien hat dieſe Waffe faſt reſtlos
ver=
ſtrgt. Jetzt befinden ſie ſich ſelbſt in der Anklage und dabei iſt
men nicht ſonderlich wohl.
Der Preußenlandtag hat vor einigen Monaten mehrere
trterſuchungsausſchüſſe gebildet und insbeſondere beſchloſſen,
ie Tätigkeit des letzten preußiſchen
Finanz=
miniſters Klepper auch in ſeiner Eigenſchaft auf die Ausführungen von Geheimrat Anſchütz in der
Donners=
der Ausſchuß wollte urſprünglich erſt nach den Wahlen tagen,
spzialdemokraten und Zentrum waren ſich am Freitag einig vom Reich anerkannt worden, daß möglichſt bald normale
Zu=
in dem Vorwurf, daß dies alles geſchehe, um im Wahlkampf
ſovon Gebrauch machen zu können. Das mag richtig ſein. Der
rrtbeſtand aber, der von den Berichterſtattern vorgetragen
garde, iſt doch ſo gravierend, daß im Intereſſe der öffentlichen
öruberkeit eine ſchleunige Aufklärung notwendig iſt.
ſch auf folgende 5 Punkte zu: Herr Klepper der als Präſident ſache, daß der Reichskanzler durch Wahlakt des Preußiſchen
e Preußenkafſe ein Einkommen von 100 000 RM. hatte, hat
ſch einen geheimnisvollen Schwarzen Fonds angelegt, der dazu
enutzt wurde, im Gegenſatz zu den eigentlichen Aufgaben der
ſieußenkaſſe politiſche und parteipolitiſche Liebenswürdigkeiten
zu erweiſen. Aus dieſem Fonds ſollen Wahlfubventionen für
ſt 3 preußiſchen Negierungsparteien gefloſſen ſein. Durch
wiſchenſchaltung einiger von der Preußenkaſſe abhängiger
ſeſellſchaften iſt ein Betrag von mehr als 14 Million zur
Unter=
ützung einer demokratiſchen wirtſchaftspolitiſchen Wochenſchrift
hucker gemacht worden. Auf allerlei umwegen ebenfalls faſt
Millionen für die „Kölniſche Volkszeitung” und 120 000 RM.
uu die „Germania”, Zeitungen des Zentrums. 12 Millionen
no als Kredit der Stadt Köln zur Verfügung geſtellt worden,
uas umſo mehr auffällt, als der Kölner Oberbürgermeiſter
denauer dem Zentrum angehört und Präſident des preußiſchen
Aſtratsrates iſt. Außerdem wird Klepper der Vorwurf gemacht,
en Staatsſekretär Dr. Abegg vom Preußiſchen
Innen=
yiniſterium, der ſich in bedrängten Finanzverhältniſſen befand,
inen Kredit von 17000 RM. gegen Verpfändung von Bildern
erſchafft zu haben, wofür lange Zeit noch nicht einmal Zinſen
fahlt wurden.
Wie die Berichterſtatter betonten, iſt durch die Handlungen
r. Kleppers die Preußenkaſſe ſelbſt in ihrer Liquidität oder
iuem Beſtand in keiner Weiſe berührt.
ie vom preußiſchen Finanzminiſterium vorgenommen wurden.
üe ſind alſo mehr als glatt und werfen, wenn ſie ſich in
kollem Umfange beſtätigen, auf die Regierungskünſte der
in zelheiten waren ſchon früher durchgeſickert. Wegen der
unge=
lätten ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe des Preußenminiſters
Uepper ruht die vom Reichskommiſſar eingeleitete Unterſuchung
igen Dr. Klepper einſtweilen. Im Unterſuchungsausſchuß ſind
he harte Worte gefallen. Er will die Prüfung beſchleunigen
Ind in der kommenden Woche bereits die
Beweisauf=
ahme beginnen. Dazu ſind der frühere preußiſche
Miniſter=
ſgfident Braun, Miniſter Hirthſiefer, die beiden
eiußiſchen Finanzminiſter Hoepker=Aſchoff und Dr. glep= ſatz 2. Die Beamtenpolitik des Reichskommiſſars ſei
diktatur=
ee” außerdem die Führer der Zentrumspartei geladen.
ertſchnationale einen Antrag gefaßt, die Staatsanwalt= 20. Juli im preußiſchen Innenminiſterium ein Mitglied des
hrlten und die Prüfung ſoll noch in der Nacht beendet ſehen werden könnte. Die preußiſchen Miniſter, ſo fährt er fort,
ſgrerial gegen Dr. Klepper ſo ſchwerwiegend ſei, daß man ten Formen ihres Amtes enthoben werden. Unzuläſſig iſt in die=
Are.
*
Die Verhandlungen mit den Länderregierungen wegen einer daß der Reichskommiſſar in den Perſonalſtand der Länder nicht
Millionen ſollte zwiſchen Reich und Ländern geteilt werden. dafür beſtehe.
Die im Ausland verbreitete Meldung, daß Frankreich eine
terikaniſche Bürgſchaft für ſeine Sicherheit gefordert habe, wird
* unzutreffend bezeichnet.
Eine Fliege rekkel ein Volk
vor dem Hungerkode.
ſeus Großtat der Wiſſenſchaft. — Eine Schmetterlingsraupe ſchwunden. Das Land macht wieder den Eindruck üppiger
Niefenkampf zwiſchen Fliegen= und Naupenheeren.
er ſchheit. Ganze Länder werden durch ſie verheert, und die befreit worden. Eine kleine Fliege hatte dieſes Zauberwerk
hre Kataſtrophe für ein ganzes Volk bedeutete aber ein Schmet= Schmetterling vernichtet haben ſoll. Dort hatte die Natur ſelbſt
durenen Bevölkerung bilden. Die Raupen dieſer Schmetter= nicht vorhanden war. Er wurde erſt zufällig durch ein Schiff
dern dadurch, daß die Bäume Früchte tragen. Früher war bare Bedeutung er für Land und Volk gewinnen ſollte.
eine ausgebreitete Baumwollkultur vorhanden, die aber
fückgegangen iſt, ſo daß die Kokospalmen eine Lebensfrage
das ganze Volk bildeten. In der letzten Zeit hat die
Wiſſen=
bielfach mit großem Erfolg Inſekten zur Bekämpfung
PPlagen benutzt. Es ſei noch daran erinnert, daß die
Ver=
dere Inſekten wurden in den letzten Jahren große Erfolge mit Schreibmaſchine und Filmkamera bewaffnet, um die
Tat=
ieſtt. Die Regierung wandte ſich nun nach London an die ſachen, denen er mit ſo fanatiſchem Stoffhunger nachſpürt,
gleich=
füge Univerſität, legte ihr die Sachlage dar und bat zu= zeitig mit Wort und Bild aufzuſpießen. Sein Blick, der von
vorn=
eingeſetzt werden könnte. Die Schmetterlingsraupen bildeten das Arbeiten mit der Kamera das Eindringliche, Zugeſpitzte und
Bien gegenüber dieſem ungeheuren Anſturm von Inſekten ver= erklärt ſich das Ungewöhnliche und Erregende, das die
Schilde=
en- Man hatte verſucht, den Kampf mit Hilfe von Flug= rungen Hauſers haben.
e zu ſühren, die die Wälder vergaſten, aber ein Erfolg
Nurde eiue lleine Fliege gefunden, namens Ptychomia, die weniger, wo er die gänzlich vertraute Umwelt ſchildert. Vor der
ſiemheere kleiner Lebeweſen gegeneinander kämpften. Schon Dieſer Blick taſtet bis in die Subſtanz und ins Material der ſtehend.
Kurzer Zeit hatten die Fliegen den Sieg davongetragen. Dinge, und erfaßt das Fruchtfleiſch einer Kirſche mit derſelben
Reichsregierung vor dem
Nolverordnung. — Schluf
—Beamfenrecht und Preußen=
Mn Nalfck.
„u
Leipzig, 14. Oktober.
Zu Beginn der Freitag=Vormittagsſitzung antwortete
Prof. Karl Schmitt=Reich
s Präſident der Preußenkaſſe nachzuprüfen, tagſitzung. Schmitt ſtellt ſich auf den Standpunkt daß Ermäch= ſchen Vertretung ebenſo eine Ueberſchreitung der abſoluten
Befug=
er Präſident hat ihn jedoch plötzlich einberufen, weil ihm Weiſe zuſammenhängen. Was den vorübergehenden Charakter preußiſchen Staatsminiſter. Eingehend wendet er ſich gegen die
bſchtiges Beweismaterial bereits zugeleitet werden konnte, der Anwendung des Artikels 48 angeht, ſo ſei bereits auch Abſetzung von mehr als 90 Beamten durch den Reichskommiſſar,
ſtände wieder herzuſtellen ſeien. Die Forderung der Homogenität
von Reichs= und Landespolitik ſei die poſitive Funktion des gekürzt wurden.
Artikels 17. Aus ihm ergebe ſich der Zuſatz, daß die Länder
ſich in das Ganze einzugliedern hätten. Die Frage, ob eine
reichsrechtlich begründete Gewalt landesrechtlichen Charakter
Die einzelnen Vorwürfe, allen Beiwerkes entkleidet, ſpitzen gewinnen könne, erledige ſich durch den Hinweis auf die Tat=
Landtages auch preußiſcher Miniſterpräſident werden könne. Bei weſentliche Frage
einem Belagerungszuſtand werde die Landesgewalt vollſtändig
an die Wand gedrückt.
Am Schluß der Freitagsvormittagsverhandlung gab der
Vertreter der Reichsregierung, Miniſterialdirektor Dr. Gott= die durch Artikel 48 eingeleitet wurden.
heiner folgende Erklärung ab:
„Die Reichsregierung wünſcht
ein möglichſt raſches Zuſtandekommen einer handlungsfähigen
preußiſchen Staatsregierung, um das Reichskommiſſariat dann
aufheben zu können. Im Preußiſchen Landtag muß eine
Mehr=
keit ſich finden, die die Bildung einer handlungsfähigen
Regie=
rung ermöglicht. Der Reichskommiſſar wird, wie bisher, auf
dieſe Regierungsbildung hinwirken. Die einzelnen Maßnahmen
nach dieſer Richtung hängen von der Entwicklung der politiſchen
Lage, insbeſondere nach der Reichstagswahl. ab. Sie laſſen
ſich im einzelnen heute von niemanden klar überſehen.”
Miniſterialdirektor Dr. Brecht erklärte demgegenüber damit
ſei klar erwieſen, daß die preußiſchen Miniſter endgültig und
nicht, wie behauptet worden ſei, vorübergehend abgeſetzt wurden.
Prof. Nawiaſky=Bayern
Die Angaben der Berichterſtatter entſtammen Unterſuchungen, erklärt: Es handelt ſich bei unſerer Klage nicht um „bajuwariſche ſidenten aus Artikel 48 beſtänden.
Spezialgefühle”, ſondern um das Rechtsgefühl an ſich. Deshalb
kämpft Bayern mit den Preußen, mit denen wir ſonſt nichts
gemein haben. Es darf nicht eine Auslegung des Artikels 48
imarer Koalition in Preußen ein mehr als peinliches Licht, geſucht werden zu nachträglicher Legaliſierung eines
Macht=
zuſtandes. Ich habe den größten Reſpekt vor den Herren, die
die Aenderung gemacht haben. Hier aber habe ich als
Staats=
rechtler die Reichsverfaſſung auszulegen. Kann der
vorüber=
gehend eingeſetzte Reichskommiſſar Dauermaßnahmen treffen,
ſo kann er auch den Staatsgerichtshof dauernd aufheben.
Prof. Gieſe
erörterte die beamtenrechtlichen Befugniſſe aus Artikel 48,
Ab=
zweckgebunden und müſſe ebenſo den Verhältniſſen angepaßt wer=
Bei Stimmenthaltung der Kommuniſten haben Natſoz. und den. Glaubwürdig ſei ihm mitgeteilt worden, daß kurz nach dem
haft ſolle auf Grund des amtlichen Materials Reichswehrminiſteriums erſchienen ſei mit einer im
Reichswehr=
ort ein Strafverfahren einleiten und die miniſterium aufgeſtellten Liſte von Perſonen, deren Abſetzung
haftnahme der Beſchuldigten anordnen, was wünſchenswert ſei. Sollte, ſo erklärt Prof. Gieſe, dem ſo ſein,
uh natürlich in erſter Linie gegen Dr. Klepper richtet. Die ſo wäre das ein beſonders ſchönes Beiſpiel für das, was nicht
tzatsanwaltſchaft hat noch am Freitag nachmittag die Akten als Zweckgebundenheit der Politik des Reichskommiſſars
ange=
ewen. Gerüchteweiſe verlautet in den Abendſtunden, daß das ſind Beamte und können nur unter den rechtlich genau geregel= preußiſchen Regierung und Perſonalien treffen müſſe. „Hierüber
lit ſeiner Verhaftung in den Vormittagsſtunden des Samstag ſem Sinne nicht nur ihre Amtsentfernung, ſondern nach meiner
Meinung auch eine Amtsausübungsbehinderung. Hinſichtlich der
übrigen preußiſchen Beamten kommt Prof. Gieſe zu dem Schluß, ihm abgegebenen Erklärungen des Reichskanzlers.
(nkung der Kraftfahrzeugſteuer während der Wintermonate ſind eingreifen dürfe. Ein ſolcher Eingriff ſei nicht nur unzuläſſig, frage abgeſchloſſen,
10 zu keinem Abſchluß gelang.t. Der Steuernachlaß in Höhe vou ſondern auch unnötig, weil nicht das geringſte Rechtsbedürfnis
Prof. Dr. Jakobi
wohl vom Weiſßen Hauſe als auch von der franzöſiſchen Botſchaft erwidert, die Miniſter ſeien nicht ſo ſelbſtverſtändlich als Be= halte. Darauf wurde die Verhandlung auf Montag vormittag
amte anzuſehen, wie Prof. Gieſe dies annehme. In der Mon= vertagt.
Sie verfolgten den Feind in alle Schlupfwinkel, in die der
ihn hier. In dieſem Jahr trugen zum erſten Mal wieder die
Tätigkeit der Fliegen faſt vollkommen ausgerottet worden. Die und Wieſen. Neben der Natur, die Hauſer mit aller Kraft ſeiner
kleinen blauen Schmetterlinge und ihre Raupen waren ver=
Fwüſtete die Fili=Infeln. — Das Millionenheer der Naupen. — tropiſcher Fruchtbarkeit wie zu den Zeiten, als der
Schmetter=
ling ſich hier noch nicht eingebürgert hatte. Das Volk atmete
erleichtert auf, denn mit der furchtbaren Hungersnot, von der Hund oder ein ſchlafendes Kind. Es gibt Seiten in dieſem Buch,
DDie Inſekten ſind bekanntlich die furchtbarſten Feinde der es viele Jahre lang zermürbt und getötet worden war, war es die unfertig ſind, aber es gibt nicht eine unechte Zeile darin
tölterung kann noch zufrieden ſein, wenn die gefräßigen volbracht, einem Volke das Leben zu retten. Die Fliege ſtammt halb Tagebuch und manchmal faſt Gedicht”) zuſammenhält, iſt das
i kten ihnen einen Teil ihres Wohlſtandes übriglaſſen. Eine aus Java, wo ſie gleichfalls vor vielen Jahren den gleichen Schickſal einer Ehe, die zerbricht an der Unſtätigkeit eines
ſelt=
tarug, der ſeit Jahren auf den Füſ=Inſeln heimiſch iſt und die die Hilfe gebracht. Auf den Fiüſ=Inſeln war die Fliege aber Natur ſich verzehrt. Daß hier vieles unausgeſprochen bleibt, mehrt.
Eu spalmen vernichtet, die den Haupterwerbszweig der ein= nicht heimiſch, da hier ihr Feind, der Schmetterling, früher den überverſönlichen Wert des Buches,
N freſſen nämlich die Blätter der Kolosbäume ab und ver= eingefüihrt, ohne daß allerdings ein Menſch ahnte, welche furcht= Zeit. In der Intenſität, mit der er immer wieder in ein neues
* Mil dem Auge der Filmkamera geſehen.
ſru ng Auſtraliens durch ungeheure Wucherung von Kakteen rich Hauſers „Noch nicht” (S. Fiſcher Verlag, Berlin) zu= dende.
tch. ein kleines Inſekt beſeitigt werden konnte. Hier wurde ſammenſetzt. Das iſt nicht zufällig ſo; auf den Reiſen, von denen
nanzes Land von einem pflanzlichen Schmarotzer befreir er uns ſeine vorbildlichen Berichte gegeben hat (Schwarzes
Re=
deir auch mit der Bekämpfung von ſchädlichen Inſekten durch vier; die letzten Segelſchiffe: Feldwege nach Chicago), war Hauſer
1(a darum, ein Snſelt zu eforſchen, das gegen den Schmetters berein der eines unerhärt wiſctbegabten Menſchen war, hat duch hnderts, aufbewchrt in der Sammlung Mentel in Franfſurt.
tauhlſch ein Millonenber, und es gab leine Kolosbalme auf manchmal Ueberſcharfe angenonmen, das wir bischer nur vom mit alerondigſter Erlaubnis einer bohen Obrigleit ihr Thegter
Inſeln, die nicht von zähloſen geſräßigen Naupen bedeckt! Film her kannten, d. h. von den wenigen Filmen, die ernſthaft die eröfnen. Zur Einfihrung ſpielen ſie eine ſehenswirdige, ſo=
Blattlos ragten die Bäume in die Höhe, Menſchenkräfte Möglichkeiten der neuen Sehweiſe aufgegriffen haben. Daraus wohl ſerieuſe als lächerliche Haupt=Komödie, betitelt: „Das
micht zu verzeichnen. Die Wiſſenſchaft brachte aber Hilfe, ſelten in ertreme Lebensgebiete vorgeſtoßen. Aber er ſagt uns nicht einen ſtarken Eindruck davon.
ſe. Geſährliche Feindin dieſer Schmetterlingsraupen iſt. Man Wachheit und Empfänglichkeit ſeiner Sinne und der geſtrafften im Kleinen Haus das Puppenſpiel vom Doktor Fauſt zum
löte eine größere Zucht der kleinen Fliege nach den Fiü= Schärfe ſeines Blickes wird noch das Alltägliche eines Hotelzimmers, Leben erſtehen; eine ſeltſame Miſchung von vollstümlicher
ſeim und wvartete uun auf das Ergebnis. Die Fliege ver= eines Eiſenbahnabteils, einer Großſtadtſtraße, eines Erntewagens, Philoſophie und ergötzlichen Hanswurſtiaden. Geſchichtlich inter=
Ind e ſich fehr ſchuell und überfiel den Feind, ſo daß Mil= des nächtlichen Waldes oder des Abendhimmels erſtmalig und neu, eſſant, reizboll in der Durchführung, künſtleriſch auf hoher Stufe
archie ſei der Miniſter natürlich ein Beamter geweſen. In der
Demokratie dagegen, in der die Miniſter nicht gehorſamspflichtig,
ſondern verantwortlich ſind, fallen die Miniſter nicht unter das
Beamtenrecht, ſondern ſtehen in einem öffentlich=rechtlichen
Ver=
hältnis. Selbſt aber wenn man die Miniſter als Beamte anſehen
wolle, ſo ſeien auf ſie nicht die allgemeinen beamtenrechtlichen
Vorſchriften anwendbar, ſondern höchſtens die Vorſchriften für die
politiſchen Beamten.
In der Nachmittagsſitzung erwähnt Dr. Brecht, daß die
Abſetzung von Braun und Severing nach Meinung der
preußi=
tigung und Ermeſſen bei der Diktatur in außerordentlicher nisgrenzen aus Artikel 48 ſei, wie die Behandlung der übrigen
was eine Verletzung der wohlerworbenen Rechte der Beamten
darſtelle, zumal deren Bezüge dabei vielfach bis auf die Hälfte
Prof. Jacoby von der Reichsvertretung meint
demgegen=
über, daß die Reichsregierung ja von der Anſicht ausgehe, daß
die kommiſſariſche Regierung Landesregierung ſei. Damit
ent=
fielen alle Bedenken.
Es folgte die Ausſprache über die für das Verfahren ſehr
der gerichtlichen Nachprüfbarkeit der Maßnahmen,
Prof. Peters=Zentrumsfraktion
iſt der Anſicht, daß hinſichtlich des Abſatzes 1 des Artikels B
(Reichsexekution) in gewiſſem Umfange ein freies Ermeſſen für
den Reichspräſidenten beſtehe, daß dagegen bei Abſatz 2 (Diktatur
zur Wiederherſtellung der öffentlichen Ordnung), die Frage
be=
ſtehe, ob die öffentliche Ordnung geſtört ſei. Die Abſetzung von
Miniſtern, ſoweit ſie mit der öffentlichen Ordnung nichts zu tun
haben CLandwirtſchaft= Handelsminiſter uſw.), ſei keine „nötige‟
Maßnahme für die Wiederherſtellung der öffentlichen Ordnung.
In ſolchen Fällen ſei die Nachprüfbatkeit durch den
Staats=
gerichtshof ebenſo gegeben, wie die Möglichkeit der Aufhebung der
entſprechenden Handlungen. Das habe der Staatsgerichtshof
ſchon anerkannt.
Staatsrat von Jan=Bayern
verweiſt darauf, daß der Feſtſtellungsantrag ſeiner Regierung
be=
zwecke, feſtzuſtellen, daß abſolute Rechtsſchranken des Reichsprä=
Prof. Heller wandte ſich gegen die Auffaſſung Profeſſor
Jacobys mit der Bemerkung, das Reich könne noch lange nicht die
Reichsreform auf Artikel 48 vornehmen, weil das ein
Ermeſ=
ſensmißbrauch ſein werde. Ermeſſensmißbrauch bedeute keine
moraliſche Wertung.
Prof. Peters meinte, aus den tatſächlichen Ereigniſſen
gegenüber Preußen laſſe ſich klar feſtſtellen, daß ein
Ermeſſens=
mißbrauch vorliege.
Dr. Brecht erklärte, die Verordnung vom 20. Juli müſſe
in dieſer Form aufgehoben werden. Dann könne man ſehen, was
man aus Artikel 48 ſonſt machen könne durch Einſetzung eines
Kommiſſars für die Polizei uſw. Die Betonung der
Notwendig=
keit der Entfernung der SPD.=Miniſter und deren tatſächlich
er=
folgte Beſeitigung ſei ein politiſches Ziel, das aus Artikel 48 zu
verfolgen unzuläſſig ſei. Daß das Reich mit ſeinem Vorgehen
gegen Preußen beſtimmte beſondere Ziele verfolgte, ſei ſchon
ge=
ſagt worden. Die Verhandlungen des Reichswehrminiſters von
Schleicher und anderer aus eigenem Antriebe hätten den Anfang
gemacht. Der Reichskanzler habe aber Inhalt und Ziel der
Ver=
handlungen gekannt. Er habe ſich zu Herren ſeiner Umgebung
wiederholt darüber geäußert, daß er mit Rückſicht auf die der
NSDAP. eröffneten Ausſichten Maßnahmen hinſichtlich der
werde insbeſondere die Vernehmung des Staatsſekretärs Planck
und Herrn v. Gleichens beantragt.
Miniſterialdirektor Gottheiner verwies nochmals auf die von
Damit war das Kernſtück der Verhandlung, die Ermeſſens=
Der Vorſitzende Dr. Bumke bat, von Schlußplädoyers
abzu=
ſehen. Miniſterialdirektor Dr. Brecht erklärte jedoch, daß er eine
kurze, zuſammenfaſſende Darſtellung für unumgänglich notwendig
magiſchen Deutlichkeit wie die Kabelwicklung eines Telephondrah=
Menſch nicht gelangen konnte, da er ſie nicht kannte und ſtellten, tes. Neben der erbarmungsloſen Kälte, mit der ſoziale Zuſtände
oder Naturkataſtrophen geſchildert ſind, gibt es den Duft echter
Palmen Früchte, denn der gefährliche Schädling war durch die Dichtung, die ſich hineinträumt in eine Kindheit zwiſchen Bäumen
ſtarken Inſtinkte liebt, ſteht die Welt der Technik, die nicht
be=
ſchönigt, ſondern in ihrer elementaren Dämonie geliebt und
ge=
haßt wird. Der Dichter Hauſer liebt die Motoren und die Tiere
und beſchreibt ein Flugzeug mit der gleichen Zärtlichkeit wie einen
Was die Einzelheiten dieſer Aufzeichnungen (,„halb Roman,
ſamen Mannes und den Widerſprüchen, in denen ſeine einſame
Im ganzen; die Selbſtdarſtellung eines Menſchen unſerer
Erleben geht, verwirklicht er die ungelebten Daſeinskräfte und
Wünſche vieler und ſpricht ſo, wenn er von ſich ſpricht (und das
tut er in all ſeinen Büchern), immer von uns und unſerer Zeit.
Noch iſt da vieles wirr und ohne Ziel, aber Hauſer ſagt es ſchon
So wirken die Szenen, aus denen ſich das neue Buch Hein= im Titel. Noch nicht — ſchreibt er — das iſt alles Junge, Wer=
Dr. Nette.
paul Branus Marioeken.
„Das Puppenſpiel vom Doktor Fauſt”.
Ein Theater=Zettel aus der erſten Hälfte des 18.
Jahr=
kündigt an, daß die allhier anweſenden Marionetten=Spieler
wunderbarliche Leben und Ende des weiland berühmten
D. Joannis Fauſti, ehemaligen Profeſſoris in Wittenberg”
Gewiß hat Hauſer manches Ungewöhnliche geſehen und iſt nicht Auf dem Markt ſah Goethe als Knabe das Spiel und trug
Vor den Schulen ließ Paul Brann geſtern nachmittag
Die jungen Zuſchauer folgten mit reger Teilnahme. Z.
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Samstag, 15. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 27 — Seite 5
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1932.
Abholung von Bekleidungsſücken
it die Miefie der freien Woflächfseliege.
Die Abholung der in Ausſicht geſtellten Bekleidungs= und
Wäſcheſtücke uſw. erfolgt:
1. Am Montag dem 17. Oktober 1932 in den
Vormittagsſtunden, in den nachgenannten Straßen:
Frankfurter=
raße, Ireneſtraße, Emilſtraße Viktoriaſtraße, „Viktoriaplatz,
Ballaswieſenſtraße Gräfenhäuſerweg. Helfmannſtraße
Liebig=
raße, Kahlertſtraße, Parcusſtraße Aliceſtraße und =platz,
Land=
wehrſtraße, Kirſchenallee, Blumenthalſtraße, Lagerhausſtraße,
Wendelſtadtſtraße, Büdingerſtraße, Friedbergerſtraße,
Gießener=
frraße, Jacobiſtraße, Weiterſtädterſtraße.
2. Am Dienstag dem 18. Oktober d. J.. in den
Rormittagsſtunden, in den nachgenannten Straßen:
Bismarck=
ſraße, Fiedrichſtraße Bleichſtraße Grafenſtraße (nördlich der
9 heinſtraße) Fuchsſtraße, Georgenſtraße, Kaſinoſtraße, Landgraf=
Philipp=Anlage (nördlich der Rheinſtraße), Allee, Bahnhofsplatz,
Damaſchkeplatz, Dornheimerweg, Feldbergſtraße, Illigweg
Külp=
ſtrraße, Moldenhauerweg, Michaeliſtraße, Mornewegſtraße und
latz, Otto=Wolfskehlſtraße, Poſtſtraße, Rabenauſtraße,
Roden=
ſtieinerweg, Rößlerſtraße, Steubenplatz, Wedekindweg, Am
Herren=
acker, Marſtallſtraße.
3. Am Mittwoch dem 19 Oktober d. J.. in den
Tormittagsſtunden, in den nachfolgenden Straßen:;
Wilhelmi=
nenſtraße Grafenſtraße (ſüdlich der Rheinſtraße), Saalbauſtraße,
Neckarſtraße. Landgraf=Philipp=Anlage (ſüdlich der Rheinſtraße),
Händenburgſtraße, Rheinſtraße, Waldſtraße, Eliſabethenſtraße,
Hölgesſtraße, Hügelſtraße Sandſtraße Riedeſelſtraße,
Zimmer=
ſtraße, Weyprechtſtraße, Holzhofallee. Am Hopfengarten,
Schrau=
tenbachweg, Schepp=Allee, Im Höllchen. Am Weinweg.
Die Abholung wird vorgenommen durch Wagen (Kraftwagen
woer Pferdefahrzeuge), die gekennzeichnet ſind durch Plakate mit
der Aufſchrift „Winterhilfe Darmſtadt:.
Die Sammlung wird angekündigt durch Signal. Es wird
ge=
beten, die bereitgehaltenen Gegenſtände an den Wagen zu bringen.
Gebührenſenkung bei der Zeldbereinigung.
Das heſſiſche Geſamtminiſterium hat eine Verordnung
er=
laſſen, durch die für die Vermeſſungsarbeiten im
Feldbereini=
gungsverfahren ein Gebührentarif feſtgeſetzt wird. Die Gebühren
ſind ſo bemeſſen, daß die Koſtenbelaſtung der
Feldbereinigungs=
geſellſchaft gegenüber dem ſeitherigen Verfahren um etwa ein
Trittel ermäßigt wird.
Die Regierung hofft, durch dieſe Maßnahme dem
Feldberei=
ugungsweſen, das infolge der wirtſchaftlichen Not der Zeit zu
ſſocken droht, einen neuen Auftrieb zu geben und hierdurch ſowohl
dre Landwirtſchaft, wie auch die Arbeitsbeſchaffung auf dem
gande zu fördern.
Heſſiſches Landestheater.
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend, 20 Uhr, wird im
b oßen Haus Hermann Bahrs Luſtſpiel „Das Konzert” in
e erfolgreichen Inſzenierung von Rabenalt (Bühnenbild:
schenck von Trapp) gegeben. — Im Kleinen Haus findet eine
Aäederholung der heiteren Oper von Roſini „Der Barbier
u n Sevilla” in der erfolgreichen Inſzenierung von Hermann
Aler ſtatt, der auch die muſikaliſche Leitung hat. Mit dieſem
Werk gaſtiert das Heſſiſche Landestheater am 20. Oktober in
Kuden=Baden.
— „Das Puppenſpiel vom Dr. Fauſt” im Kleinen Haus.
Rute Samstag findet um 15.30 Uhr durch Paul Branns
arionetten=Theater Münchener Künſtler eine
Aufführung des „Puppenſpiels vom Dr. Fauſt” ſtatt.
La ul Branns Marionetten=Theater iſt eines der reizendſten
Lappentheater, die ſeit langem in Deutſchland zu ſehen waren
Die Geſtaltungskunſt Paul Branns und ſeiner Künſtler hat ſelbſt
D2 größeren Aufgaben nicht verſagt. Arthur Schnitzler hat
ſei=
em „Tapferen Kaſſian” beſonders gern und oft bei Paul Brann
eehen. Das Darmſtädter Publikum ſollte es nicht verſäumen,
ſiſchſe Gelegenheit zum Beſuch von Paul Branns
Marionetten=
geater auszunützen.
— Der Pianiſt Guſtav Beck im Kleinen Haus. Der
Darm=
äbter Pianiſt Guſtav Beck gibt am Montag, dem 17. Okt.,
m Kleinen Haus einen Klavierabend, deſſen künſtleriſche
Spann=
deite von Bach bis Debuſſy reicht. Guſtav Beck hat auf einer
ußen Tournée überall ſtürmiſchen Beifall gefunden.
100-Jahr=Beier des Beſtehens des Heſſ. Oberkonſiſtoriums
Die Bedeukung der Schaffung einer zenkralen Inſtanz für die evangeliſche Kirche in Heſſen.
15. Oktober 20, Ende nach 22½ Uhr. Bühnenvolksb, K2.
Das Konzert. Preiſe 0.50—4 50 Mk. eans
18. Oktober 19½—22 Uhr. B 4 und D. Volksb. P. Madame
Preiſe 0.70—5 50 Mk.
Buiterfly. Fendtag.
18. Oktober Anf. 20 Ende geg. 22½ Uhr. 4 4 u. D. Volksb. M.
3. 1. Male wiederh. Eugen Onegin. Pr 0.70—5.50 Mech
19 Oktober Anf. 20, Ende nach 22.30 Uhr. Darmſt. Volkb. G.
Pr. 0 50—4 50 Mk.
Das Konzert. Konnerstag.
20. Oktober Anf. 20. Ende gegen 22.30 Uhr. E.5.
Pr. 0.70—5.50 Mk.
Eugen Onegin. Kamsiag.
22. Oktober Anf. 19.30, Ende geg. 23 Uhr. Bühnen=Volksb. HI2
Pr. 0.70—5.50 Mk.
Der Roſenkavalier. Spnntag,
23. Oktober Anf. 18.30, Ende geg. 22 Uhr. Heſſenlandmiete 1V1
Inneuer Inſzenier. Wilhelm Tell Pr. 0.60—5 Mk= Meinte Haue Samstag,
15. Oktober 15½—17 Uhr. Paul Brauns Marionettentheater
Münchener Künſtler. Das Puppenſpiel vom Dr.
Fauſt. Preiſe 0.50, 0.80, 1.00 Mk.
20, Ende gegen 22½ Uhr. Zuſatzmiete 1 1.
Der Barbier von Sevilla. Preiſe 0.*0—4.50 M. Sonntag, 120—22 Uhr Zuſatzmiete V 2. Geld ohne Ar=
16. Oktober beit Preiſe 0.70—3.80 Mk. Nontag. Anfang 20 Uhr.
17. Oktober Klavier=Abend Guſtav Beck. Pr. 0.50—3.00 Mk. Retwoch.
19. Oktober Anf. 20, Ende geg 22.30 Uhr Darmſt. Volksb. W.
Pr. 0.80—4.50 Mk.
Der Barbier von Sevilla. FStag,
21. Oktober Anfang 20 Uhr.
Eröffnungsfeier der Darmſtädter Volksbühne. S-mstag.
22. Oktober Anf. 19.30—22.30 Uhr. Werbevorſt. der Heſſ. Spiel=
gemeinſchaft. Der Datterich Pr. 0.60—0.90 Mk. Bumtag.
23. Oktober
Landeskirche und Staak.
EPY. Zu einer ſchlichten Feier des hundertjährigen Beſtehens
des Heſſiſchen Oberkonſiſtoriums bzw. Landeskirchenamtes hatte
der Präſident des Landeskirchentages, Archivdirektor 1.
Herr=
mann, auf den 13. Oktober, vormittags in das
Landeskirchen=
tagsgebäude eingeladen. Außer den Beamten des
Landeskirchen=
amtes waren die in und außer Dienſt befindlichen
Oberkonſi=
ſtorialräte und Oberkirchenräte erſchienen, ferner die
Kirchen=
regierung, an ihrer Spitze Prälat D. Dr. Dr. Diehl und
Präſi=
dent Dr. Dahlem. Außerdem waren die Profeſſoren des
Pre=
digerſeminars und zahlreiche Landeskirchentagsabgeordnete
an=
weſend. Die Feier hatte eine ſchlichte muſikaliſche Umrahmung.
Präſident D. Herrmann führte in einer Anſprache
aus: Wenn eine Behörde 100 Jahre alt iſt, hat ſie wohl Grund,
auf die abgelaufene Zeitſpanne zurückzublicken, ſich des Geleiſteten
zu freuen und ſich für die Arbeit der Zukunft ſtark zu machen.
Kirchenregierung und Landeskirchentag haben alle Veranlaſſung,
an ſolchem Rück= und Ausblick ſich zu beteiligen. — Die Begrünk
dung des Oberkonſiſtoriums iſt ein Stück der großen
Verwaltungs=
reform, die der Miniſter du Thiel im Jahre 1832 in Heſſen
durch=
geführt hat und die im großen und ganzen noch heute die
Grund=
lage unſeres Verwaltungsſyſtems iſt. „Der Miniſter bemerkt in
ſeinen Erinnerungen, daß die Veröffentlichung der Edikte über
die Reform wie ein Blitz aus heiterem Himmel im Lande
ein=
geſchlagen habe. Das war auch ſicher in kirchlichen Kreiſen der
Fall. Die Aufhebung der Kirchenräte für die drei Provinzen und
ihre Erſetzung durch das Zentraloberkonſiſtorium wird größte
Be=
denken erregt haben. Aber der rückblickende Beſchauer muß doch
anerkennen, daß erſt durch dieſe Zuſammenfaſſung in einer
zen=
tralen Kollegialbehörde die Möglichkeit geſchaffen war, die
Kirchenteile verſchiedener Herkunft, in den drei Provinzen des
Landes zu einer einheitlichen Landeskirche zu verſchmelzen. Das
war die Arbeit, die dem Oberkonſiſtorium zunächſt oblag.
In der hundertjährigen Geſchichte ſind zwei Einſchnitte
deut=
lich, 1874 und 1918. Dadurch entſtehen drei Abſchnitte. Die
heſ=
ſiſche Kirchenverfaſſung von 1874 veränderte den Charakter des
Oberkonſiſtoriums. Aus einer dem Miniſterium des Innern
un=
terſtehenden Mittelbehörde wurde eine ſelbſtändige, rein
kirch=
liche Behörde, die dem Großherzog direkt unterſtand und durch die
er als oberſter Landesbiſchof ſeine kirchlichen Rechte ausübte. Die
Stellung des Präſidenten umfaßte einen eigenen Pflichtenkreis:
Ausbau der Verfaſſung, Verſelbſtändigung der kirchlichen
Finanzen. Erwerb eines eigenen Dienſtgebäudes und anderes
mehr. Unter der Leitung des Oberkonſiſtoriums entwickelte ſich
das innere kirchliche Leben in erfreulicher Weiſe. Auch das
ſoge=
nannte erweiterte Konſiſtorium hat daran ſeinen Anteil. Den
zweiten Einſchnitt bedeutet das Jahr 1918. Der Wegfall des
lan=
desherrlichen sumenistotgtes bedingte einen völligen Neubau der
Kirchenverfaſſung. Die Rechte des früheren Landesherrn gingen
auf Landeskirchentag und Kirchenregierung über. Beiden
verant=
wortlich iſt die kirchliche Verwaltungsbehörde, das
Landeskirchen=
amt, die eigentliche Nachfolgerin des alten Oberkonſiſtoriums.
Seine Arbeit erfordert auch heute in beſonderer Weiſe treue
flei=
ßige Gewiſſenhaftigkeit.
Der heutige Tag läßt uns dankbar aufblicken zur Arbeit all
derjenigen, die dem Amte mit ihrer Kraft gedient haben. Statt
einſt 14 Beamten ſind es heute 40. So hat ſich der Geſchäftskreis
erweitert, die Arbeit vermehrt. Wir gedenken all derer, die längſt
nicht mehr ſind, derer die im Ruheſtand leben, derer, die noch am
Werke ſtehen. Namens des Landeskirchentages grüße ich Sie und
danke Ihnen für alles, was Sie zum Wohle der evangeliſchen
Landeskirche geleiſtet haben. Ich ſchließe mit dem Wunſch, daß es
dem Landeskirchenamt auch in den gegenwärtigen, ſchwierigen
Zeiten niemals an Perſönlichkeiten fehle, die den Dienſt an
un=
ſerer Landeskirche als beſondere Ehre und Freude betrachten und
ſich darin in Treuen bewähren.
Prälat D. Dr. Dr. Diehl
ſprach darauf ein herzliches Dankeswort. Wie der Herr
Präſi=
dent des Landeskirchentages erwähnt hat, iſt das Oberkonſiſtorium
vor 100 Jahren, iſt das Landeskirchenamt vor 100 Jahren in die
Geſchichte getreten mit einer ſtarken Bindung an den Staat und
an den Großherzog, als den Landesherrn und summus eviscopus.
In das 2. Jahrhundert tritt das 2. Landeskirchenamt ebenfalls
mit ſtarken Bindungen, nämlich denjenigen an den Staat und an
das Landeskirchenamt und die Landeskirchenregierung.
Wir leben in einer Zeit, wo man loskommen will vom
kol=
legialen Syſtem und von ſolchen Bindungen, die aus der
Ge=
ſchichte auf uns gekommen ſind. Wir leben in einer Zeit des
Rufes nach dem ſtarken Mann. Ich kann dieſen Ruf in der Politik
verſtehen. Aber ich möchte jetzt in dieſer Stunde zum Ausdruck
bringen, daß eine Landeskirche, die ſich auf die deutſche
Refor=
mation gründet, die Bindungen nicht entbehren kann. Wir
ha=
ben zweimal ſtarke Männer gehabt: Adam Kraft und Johann
Chriſtof von Bielefeld. Beide haben in entſcheidenden Momenten
ihr Ziel nicht erreicht.
Wir brauchen die Bindung an den Staat, ſelbſt wenn ſie ſich
mit der Zeit lockert. Wenn wir Kinder der deutſchen
Refor=
mation ſein wollen, müſſen wir wiſſen, daß eine völlige
Los=
löſung vom Staat in deutſchen Landen nicht nur für die Kirche,
ſondern, vor allem auch für den Staat kataſtrophal werden
müßte. Wir, haben im Staat für den Staat zu arbeiten. An
einem ſolchen Tag wie heute müſſen wir anerkennen, daß das
Oberkonſtiſtorium dieſen Verpflichtungen nachgekommen iſt.
An=
dererſeits müſſen wir auch uns auf den Standpunkt ſtellen, daß
die Bindungen an Landeskirchentag und Landeskirchenregierung
beſtehen bleiben müſſen. Ich habe das Gefühl, daß ich das Zeug
in mir habe, auch einmal den ſtarken Mann zu markieren, aber ich
möchte hier feierlichſt bekennen, daß ich es für ein Unglück hielte,
wenn wir in eine Politik hineingedrängt würden, wo wir das
parlamentariſche Syſtem für die Kirche aufheben müßten. Das iſt
eine Sünde gegen die Geſchichte der heſſiſchen
Re=
formation. Es iſt mir eine Freude, heute bekennen zu dürfen,
daß die Arbeit in der Kirche nicht nur geſtellt iſt, auf die
über=
lieferte Größe des Landeskirchenamtes, ſondern auch auf die
par=
lamentariſche Größe der Kirchenregierung und des
Landeskirchen=
tages. Zwiſchen beiden beſteht ein vertrauensvolles Verhältnis.
Es iſt das größte und höchſte, daß Menſchen in den verſchiedenen
Körperſchaften ſich zu ſolchem vertrauensvollen Zuſammenarbeiten
finden. Daß dies immer ſo bleibt, iſt mein Wunſch an dieſem
Tag. Das walte Gott in Gnaden.
Darauf gab Präſident Dr. Dahlem die eingegangenen
Glückwünſche bekannt, von denen wir hier nur diejenigen des
Staatspräſidenten und der Frankfurter Kirche bekannt geben.
lautet:
Das Glückwunſchſchreiben des Staatspräſidenten
Hochgeehrter Herr Prälat!
Am 15. Oktober d. J. ſind 100 Jahre vergangen, ſeitdem das
Oberkonſiſtorium, die Vorgängerin des heutigen
Landeskirchen=
amtes, ins Leben trat. Die Bedeutung, die der Schaffung dieſer
zentralen Inſtanz für die evangeliſche Kirche in Heſſen zukommt.
iſt für uns heute unverkennbar. Aber auch ſchon vor 100 Jahren
wußte man die Wichtigkeit der damals vorgenommenen kirchlichen
Organiſationsveränderungen richtig einzuſchätzen. So führte der
erſte Präſident des Oberkonſtiſtoriums Geheimer Staatsrat von
Lehmann, in ſeiner Rede, mit der er die konſtituierende Sitzung
der neugeſchaffenen Behörde am 15. Oktober 1832 eröffnete aus.
daß durch die kirchliche Geſetzgebung des Jahres 1832 „der Grund
zu fortwährenden Verbeſſerungen ſowohl in den inneren, als
äußeren Angelegenheiten der evangeliſchen Kirche gelegt” werde.
Die Entwicklung der verfloſſenen 100 Jahre hat ſeiner klugen
Vor=
ausſicht recht gegeben. Die geſetzlich geſchaffenen Vorausſetzungen
für „eine einheitliche Organiſation der evangeliſchen Kirche in
Heſſen dienten der kirchlichen Zentralinſtanz in zielbewußter
Ar=
beit dazu, eine einheitliche, in ſich gefeſtigte Kirche auszubauen,
eine Kirche, die auch bei der im Laufe der geſchichtlichen
Ent=
wicklung fortſchreitenden Loslöſung vom Staat ihre
Lebensfähig=
keit bewieſen und behalten hat.
Ich übermittle dem Landeskirchenamt aus Anlaß ſeines
Jubi=
läums die aufrichtigſten Glückwünſche der Heſſiſchen
Staatsregie=
rung zu weiterem gedeihlichen Wirken. Ich gebe insbeſondere dem
Wunſche Ausdruck, daß die Beziehungen zwiſchen den Organen der
Kirche und des Staates auch in Zukunft von dem Geiſte des
Ver=
trauens und gegenſeitigen Verſtehens getragen ſein mögen, wie
dies in der Vergangenheit der Fall war.
Mit dem Ausdruck meiner ausgezeichneten Hochſchätzung bin
ich hochverhehrter Herr Prälat
Ihr ſehr ergebener
(gez.) Adelung.
Der heſſiſche Finanzminiſter ſandte noch folgendes
Glück=
wunſchtelegramm: Zum hundertjährigen Beſtehen der
höchſten evangeliſchen Kirchenbehörde entbiete ich die herzlichſten
Glückwünſche. Möge es dem Landeskirchenamt vergönnt ſein, wie
bisher auch in Zukunft ſeine ſegensreiche und erſprießliche
Wirk=
ſamkeit voll zu entfalten, zum Wohle der evangeliſchen Kirchen, des
Heſſenvolkes und des ganzen deutſchen Vaterlandes.
gez. Kirnberger, heſſ. Miniſter.
Dem Landeskirchenamt ſendet die Staatsſynode der
evange=
liſch=lutheriſchen und evangeliſch=unierten Kirchengemeinden in
Frankfurt a. M. zur Feier ſeines hundertjährigen Beſtehens
herz=
liche Wünſche in dankbarer Erinnerung an gute Freundſchaft und
getreue Nachbarſchaft.
Pfarrer Pauly, Vorſitzender.
*
Aus Anlaß des hundertjährigen Gründungstages des
Heſſi=
ſchen Oberkonſiſtoriums ſenden wir aus dem ſtarken und
erheben=
den Empfinden enger Verbundenheit heraus herzliche Grüße und
Segenswünſche für die Heſſiſche Landeskirche,
Evangeliſcher Landeskirchenrat Frankfurt.
D. Schulin.
Sonnkagsrückfahrkarken zur Beſichkigung des „90 X‟
Gule Aufklärungsarbeit eines Dekektives!
Ueberraſchende Feſtſtellungen. — Sportkorruption!
Wie uns mitgeteilt wird, iſt der kürzlich geſtohlene Pokal
Anf. 20—22 30 Uhe. Volksvorſt zu kleinen Preiſen, für das Fußballſpiel Bühne—Preſſe (12. 11. 32) unter
Der Waffenſchmied von Worms. Pr. 0.50—2.50, höchſt verdächtigen Umſtänden wieder gefunden worden. In dem
Karthotek=Schrank (dort ſucht man im allgemeinen nicht,
weil man bekanntlich nie etwas findet) einer gewiſſen”
Ver=
waltung hat man die wertvolle Trophäe aufgefunden, nachdem
die erſten Mutmaßungen des Detektivs Forward Penalty in
vollem Umfange zutrafen. Die Teilnahme der Bevölkerung und
ihre Mitarbeit an der Aufdeckung des
verabſcheuungs=
würdigen Verbrechens war herzerfriſchend. Das beliebte
Mitglied unſerer Bühnen, Herr Opernſänger Kuhn, konnte ſich
vor Anrufen an dem Tage nach dem Diebſtahl nicht mehr retten.
Er hat die Segnungen eines Telephons am eigenen Leibe
ge=
ſpürt . . . Als Spielführer der Bühnenelf legt er gar keinen
Wert mehr darauf, daß der Pokal nochmals in ſeinen Beſitz
kommt! So hat ihn der Vorfall aufgeregt!
Tatſache iſt, daß nunmehr der Austragung des Pokal=
Fußballſpieles am 12. 11. 32 zwiſchen Bühne und
Preſſe nichts mehr im Wege ſteht.
Wie wir weiter hören, haben ſchon die erſten Palaver
ſtatt=
gefunden. Farbenzuſammenſtellung der Trikots, allgemeine
Auf=
klärung über Sinn und Zweck des Fußballſpieles waren
Einzel=
punkte der Tagesordnung
Die Bühnenmannſchaft iſt mit Solokräften der Oper
und des Schauſpiels beſetzt. Wer mitſpielt? . . Bitte raten!
Im Schloßmuſeum ſind Führungen am Sonntag um 11 und
11.30 Uhr vormittags, an den Wochentagen um 11 und 11.30 Uhr
vormittags und 3 und 3,30 Uhr nachmittags. Die Madonna des
Bürgermeiſters Meyer von Baſel von H. Holbein d. Jg. kann
ſtets geſondert von den Führungen beſichtigt werden.
Das Flugſchiff „Do K” wird vorausſichtlich in der Zeit vom
14. bis 17. Oktober in Wiesbaden=Schierſtein und vom 18. bis 21.
Oktober in Mainz verankert und zur Beſichtigung freigegeben.
Aus dieſem Anlaß werden von allen Bahnhöfen im Umkreis
von je 50 Kilometern Tarifentfernung um Wiesbaden=Schierſtein
und Mainz Sonntagsrückfahrkarten (auch Blanko=
Sonntagsrückfahr=
karten) mit jeweiliger Geltungsdauer von 12 bis 24 Uhr nach
Wiesbaden=Schierſtein am Freitag, dem 14., Samstag, dem 15
und Montag, dem 17. Oktober, und nach Mainz und Mainz=Kaſtel
von Dienstag, den 18., bis Freitag, den 21. Oktober, ausgegeben.
Die Rückfahrt muß jeweils um 24 Uhr angetreten ſein. Beim
Aufenthalt des Flugſchiffes in Mainz ſind die bereits
berückſich=
tigten Bahnhöfe der näheren Umgebung von Wiesbaden=
Schier=
ſtein von der Ausgabe von Sonntagsrückfahrkarten (auch Blanko=
Sonntagsrückfahrkarten) nach Mainz ausgeſchloſſen.
Sollte in den Beſuchstagen eine Aenderung
eintreten, wird Näheres noch bekannt gegeben.
Mit Rückſicht darauf, daß in dieſem Jahre Allerheiligen
(1. November) auf einen Dienstag fällt, wird die Geltungsdauer
der Sonntagsrückfahrkarten ausnahmsweiſe wie folgt ausgedehnt:
Hinfahrt vom Samstag, dem 29. Oktober, ab 12 Uhr, bis
Dienstag, dem 1 November, Rückfahrt vom Samstag dem
29. November, bis zum Mittwoch, dem 2. November, 12 Uhr
(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt).
— Orpheum. Heute Samstag, 15. und morgen Sonntag,
16. Oktober, abends 8.15 Uhr, kommt in Neueinſtudierung der
erfolgreiche Schwank „Willis Frau” zur Aufführung. Wer
bei billigſtem Eintrittspreis ſich einmal tüchtig auslachen will.
verſäume nicht, eine dieſer Vorſtellungen zu beſuchen. — Sonntag
nachmittag 3.30 Uhr findet einmalig als Märchen=Vorſtellung
„Hans im Glück” ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Uhr Auge sicht es. SAlAMANDER-ELECANZ
Ahar Fuuss spürtes: SAlAHAADIR-MASSTORM
Und Sie wissen SAlAMANDER-OUALITAT
Barmstadt
(14330)
Ladwigstraße 13
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 15. Oktober 1932
Das Handwerk
für die Erhalkung der Innungskrankenkaſſen.
RII. Der ſoziale Gedanke iſt von altersher im Handwerk
ge=
pflegt worden. So iſt das Handwerk auch in mancher Hinſicht
Vorbild für unſere neuzeitliche ſoziale Geſetzgebung geweſen.
Seine beſonderen Einrichtungen hat ſich das Handwerk, in den
Innungskrankenkaſſen erhalten. Die beabſichtigte Reform der
So=
zialverſicherung und die von mancher Seite geforderte
Zentrali=
ſation in der Krankenverſicherung haben im Handwerk
Befürch=
tungen um den Beſtand ſeiner Innungskrankenkaſſen ausgelöſt,
obwohl dieſe ihre volle Lebensfähigkeit und Berechtigung
erwie=
ſen haben und im bevorzugten Maße dem Ausgleich der ſozialen
Spannungen dienen.
Aus dieſem Zuſammenhang heraus iſt der Reichsverband des
deutſchen Handwerks mit einer längeren Eingabe an den
Reichs=
kanzler herangetreten, um ſich für die Erhaltung der
Innungs=
krankenkaſſen auszuſprechen. Eine Vereinheitlichung kleiner
In=
nungskrankenkaſſen ließe ſich dadurch erreichen, daß in dem
erfor=
derlichen Ausmaß die Möglichkeit zur Bildung gemeinſamer
In=
nungskrankenkaſſen bzw. zur Zuſammenlegung beſtehender
In=
nungskrankenkaſſen gegeben wird. Als Träger ſolcher
Innungs=
krankenkaſſen wären in Zukunft die Innungsausſchüſſe bzw. in
Süddeutſchland die Gewerbevereine zu nehmen. Auch die
beſtehen=
den beſonderen Ortskrankenkaſſen, die in der Hauptſache
Hand=
werkerkaſſen ſind, könnten ohne ein beſonders kompliziertes
Ver=
fahren in Innungskrankenkaſſen umgewandelt werden.
Erfreulicherweiſe hat der Reichskanzler dem Reichsverband
des deutſchen Handwerks die Zuſicherung zukommen laſſen, daß
die Reichsregierung nicht daran denkt, die beſonderen Kaſſenarten
der Krankenverſicherung aufzuheben. Vor etwaigen
grundſätz=
lichen Aenderungen in der Organiſation des Krankenkaſſenweſens
ſoll im übrigen den großen Spitzenverbänden Gelegenheit zur
Stellungnahme gegeben werden.
Moderne Technik. Die gewaltigen Fortſchritte, die in der
Technik und in den ihr zugrunde liegenden und ihr dienenden
naturwiſſenſchaftlichen Erkenntniſſen gemacht worden ſind und die
der heutigen Zeit den Stempel des „Zeitalters der Technik”
aufgeprägt haben, haben das Intereſſe weiteſter Kreiſe gefunden.
Um ſo bedauerlicher iſt es, daß die kulturelle Bedeutung der
Tech=
nik, wie überhaupt techniſches Denken und techniſches Verſtändnis
verkannt werden und in ihnen der Sündenbock für die
wirtſchaft=
lichen Nöte unſerer Zeit geſucht werden ſoll. Angeſichts deſſen
bezweckt die Vortragsreihe, die Herr Dipl.=Ing. F. Hartſtein im
Rahmen der Volkshochſchule halten wird, den tiefgehenden
kultur=
fördernden Einfluß, den die Technik und die naturwiſſenſchaftliche
Kälsteli de Wſcheſſaife Kecrfige 3e un ein.
— Paoli Schwartz, der letzte deutſche Kriegsgefangene,
wel=
cher am Mittwoch, dem 26. d. M. abends in der Woogsturnhalle
ſpricht, hat auf ſeinen Vortragsreiſen ſtets überfüllte Säle
vorgefun=
den. Der Vortrag iſt durchaus nicht in gehäſſiger Weiſe gegen
Frankreich gehalten, ſondern beſteht nur aus ſachlichen
Feſtſtellun=
gen und Beweiſen, die für jeden Deutſchen von größtem
Inter=
eſſe ſind. Gleichzeitig wird ein Lichtbildervortrag des
ehemali=
gen Kriegsgefangenen Ibrügger, welcher durch ſeine Werke
über Selbſterlebniſſe in der Gefangenſchaft ſehr bekannt iſt
ange=
gliedert, welcher die kriegsgefangenen Deutſchen in aller Welt in
einer Serie von Bildern zeigt. Gewiſſe Behandlungen unſerer
ehemaligen Feinde werden von der Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegsgefangenere e. V. im Intereſſe der Völkerverſtändigung
nicht mit eingeſchloſſen. Von den Behörden wird die
Lichtbil=
dervorführung als gemeinnützig bezeichnet und die Verbreitung
gewünſcht. Wenn es ſich irgend ermöglichen läßt, wird noch eine
kleine Einlage, welche für jeden Beſucher eine Ueberraſchung
bietet, ſtattfinden. Als Vorverkaufsſtellen werden ab Montag,
den 16. d. M., das Verkehrsbüro und das Zigarengeſchäft Hugo
de Waal (Rheinſtraße) Eintrittskarten zu 60 Pf. das Stück
abgeben. Anzeige in dieſem Blatt, aus welcher alles nähere zu
erſehen iſt, erfolgt demnächſt.
— Frauenortsgruppe des Vereins für das Deutſchtum im
Ausland. Die Frauenortsgruppe des VDA. will durch ihre
Wohltätigkeitsveranſtaltung am Sonntag. 30. Okt..
einerſeits Mittel erwerben, um den Winterküchen Darmſtadts
einen namhaften Betrag zuführen zu können und erſchreckende
Not in der Heimat zu lindern, andererſeits will ſie Gelder
ſammeln um, der vaterländiſchen Aufgabe des Vereins getreu,
die ſeeliſch und materiell ſchwer bedrückten Volksgenoſſen im
deutſchen Oſten zu unterſtützen. „Für Deutſche drinnen
und draußen” ſoll das Leitwort einer Veranſtaltung ſein,
deren Programm die Lieblinge unſeres Theatexpublikums im
Bunde mit auswärtigen Künſtlern beſtreiten. Der Nachmittag
wird zeigen, wie man hervorragend ſingt und deklamiert, wie
man ſich geſchmackvoll kleidet und wie man vollendet tanzt. Der
Vorverkauf bei Papier=Leuthner am Weißen Turm gibt den
Mitgliedern bis zum 21. Oktober ein Vorrecht. Die
Eintritts=
preiſe (1.50—3 Mk.) nehmen Rückſicht auf die Zeitverhältniſſe.
— Heſſiſcher Penſionärverein.
Mitgliederverſamm=
lung. Der Vorſitzende Hummel erſtattete Bericht über die
Notverordnungen vom 1. Dezember 1930, vom 5. Juni 1931, vom
6 Oktober 1931 und vom 8. Dezember 1931, die einem Teil der
Penſionäre und Witwen nicht einmal das Exiſtenzminimum
ge=
laſſen haben, da jede Freigrenze hinfällig geworden ſei. Während
nach der Notverordnung vom 6. Oktober 1931 das
Anrechnungs=
einkommen auf 6000 RM. feſtgeſetzt worden ſei, habe man in
Heſſen das Anrechnungseinkommen auf 2000 RM. herabgeſetzt.
Eine große Härte erblickt der Verein darin, daß die Penſion der
über 65 Jahre alten Penſionäre von 80 auf 75 Prozent
herab=
geſetzt worden ſei. Hier handele es ſich um die Aenderung einer
grundſätzlichen Regelung des Penſionsrechts, welche durch
Notver=
ordnung gemäß Art. 48 der Reichsverfaſſung überhaupt nicht
er=
folgen und auch durch die Vorbehaltsklauſel des Paragraphen 39
des Reichsbeſoldungsgeſetzes nicht gedeckt werden können. Die
feſten unwiderruflichen Bezüge werden durch Art. 129 der
Reichs=
verfaſſung geſchützt, denn die Reichsverfaſſung iſt vom 11. Auguſt
1919 die Beſoldungsgeſetze welche zuerſt die Vorbehaltsklauſel
enthielten von 1920. Der Weg der Notverordnung vom 4.
Septem=
ber d. J. hätte ſich ſchon früher finden müſſen, nämlich nicht
Ver=
elendung der Beamten, ſondern Ankurbelung der Wirtſchaft.
An=
ſchließend erſtattete der Vorſitzende des Landesverbandes Heſſen,
Herr Polizeidirektor Biſchoff=Worms, Bericht über die
Reichs=
verbandstagung der Ruhe= und Warteſtandsbeamten in Berlin
am 15. und 16. September, aus dem hervor ging, daß die Tagung
des Reichsverbandes mit ſeinen 723 Ortsgruppen als
wohlgelun=
gen bezeichnet werden könne. Herr Biſchoff ſchilderte in trefflichen
Worten den Verlauf der Tagung und ſeine Tagesordnung, und
mahnte zur Zuſammenarbeit und Werbetätigkeit. Die
Forderun=
gen der Ruhe= und Warteſtandsbeamten ſeien abhängig von der
wirtſchaftlichen Geſundung unſeres Vaterlandes. Der Vorſitzende
Hummel ſchloß die Verſammlung mit Worten des Dankes an
die Mitarbeiter und der Parole an alle noch Fernſtehenden:
„Herein in den Penſionärverein.”
Sport und Spiel im freiwilligenArbeitsdienſt
Von Dipl.=Sportlehrer H. Krieg
Mit dem Sonderzug der Reichsbahn
„ins Blaue hinein”.
Wie nicht anders zu erwarten, iſt die Beteiligung bei dieſem
Sonderzug, der beſtimmt verkehren wird, eine gute. Jeder
Reiſe=
teilnehmer, der bis Samstag mittag ſeine Fahrkarte gelöſt hat,
nimmt an einer Ueberraſchung teil, die große Freude auslöſen
wird. Vielleicht kann er ſich ſogar bei dieſer Blaufahrt eine
Schwarzfahrt im nächſten Jahre ſichern. Auch iſt Vorſorge
ge=
troffen, daß auch bei ungünſtigem Wetter, alſo wenn das Blau
durch Grau verhängt iſt, die Teilnehmer auf ihre Koſten kommen.
Wenn der Vorverkauf in dem bisherigen Tempo weitergeht, muß
mit einem frühzeitigen Schluß des Fahrkartenverkaufes gerechnet
werden. Wer ſich alſo für den kommenden Sonntag ein ſchönes
Reiſeziel wählen will, fährt mit dem Sonderzug der
Reichsbahn=
direktion Mainz mit „ins Blaue hinein”.
Der freiwillige Arbeitsdienſt hat mit der Einrichtung von
Arbeitslagern zu ſeiner großen Aufgabe der Arbeitsbeſchaffung
nun noch die Verpflichtung zur Betreuung aller in dieſen Lagern
zuſammenwohnenden Menſchen in der arbeitsfreien Zeit auf ſich
genommen. Es fällt ihm damit die Aufgabe zu, die
unverbrauch=
ten Kräfte ſeiner Lagerteilnehmer durch geiſtige und körperliche
Schulung auszunutzen und dem geſamten Lagerleben eine Form
zu geben, die geeignet iſt, unter den jungen Menſchen den Sinn
für Gemeinſchaft, Kameradſchaftlichkeit, Unterordnung und
Diſzi=
plin zu fördern. Solche Bildungsarbeit an der Jugend tut not.
Was ſonſt zu normalen Zeiten die Arbeit, geordnete Verhältniſſe
und die Verankerung im häuslichen wie beruflichen
Gemein=
ſchaftsleben an ſozialen Bedingungen und Gefühlen ſchufen, iſt
in der heutigen Zeit, in der ein großer Teil der erwerbsfähigen
Jugend aus der ſegensreichen Arbeit herausgeriſſen iſt,
unwirk=
ſam geworden. Im Arbeitslager — ich denke dabei an das
Lager in Griesheim — wo 200 Menſchen eine Gemeinſchaft
bil=
den, in der ſie alle ſozialen Bedingungen vorfinden, iſt der ideale
Boden vorhanden, auf der ſolche Erziehungsarbeit gedeihen kann.
Ganz einfach iſt die Betreuung im Durchſchnittsalter von 21
Jahren allerdings nicht. Es gehört eine Begabung der Einfühlung
in die Vorſtellungs= und Gefühlswelt dieſer jungen
ungebändig=
ten, aber oft prachtvollen Burſchen um ſie erziehlichen
Maß=
nahmen zugänglich zu machen. Die Berückſichtigung ihrer Triebe
gewinnt dabei eine entſcheidende Bedeutung. Deshalb ſpielt
Sport und Spiel eine große Rolle. Es iſt erklärlich, daß,
nament=
lich bei den handarbeitenden und ganz auf das Körperliche
ein=
geſtellten Schichten, die Bildung von oben bereits erwähnten
Eigenſchaften, die das Zuſammenleben der Menſchen angenehm
machen, eher durch planvollen Gemeinſchaftsſport möglich iſt, als
auf intellektuellem Wege. Sie neigen mehr zu körperlichen,
ſport=
lichen Betätigungen, als zu ungewohnten geiſtigen Uebungen, von
der ſie ſich keine Erheiterung, die ſie alle bitter nötig haben,
er=
warten. Ihr Spieltrieb drängt nach Taten, und willig folgen
ſie dem. der dieſem Tatendrang, der ſich ſonſt nur in barem
Unſinntreiben Luft machen würde, eine ſinnvolle Befriedigung
geben kann.
Je größer die Not der Jugend wird, um ſo ſtärker müſſen
ſich ihre Führer um ſie bemühen. Wie weit die pädagogiſche
Wir=
kung dieſer Führer reicht, hängt allerdings von ihren Kräften
und dem Verhältnis, das ſie zu der Jugend finden, ab. Wenn
die Jungen merken, daß ihre Führer auch ihre Freunde ſein
wollen, dann folgen ſie ihnen bedingungslos. Gerade im Sport,
Aus den Darmſtädker Lichkſpieltheakern.
Palaſt=Lichtſpiele.
„Autobanditen.”
Das iſt wieder einmal eine Filmſenſation. Eine echt
ameri=
kaniſche. Wie die Teufelskerle das machen, iſt unbegreiflich. Man
wo pädagogiſche Abſichten ſo leicht in ein freudvolles Gewand
ge=
kleidet werden können, in deſſen Natur es liegt, daß er von allein.
einen erziehlichen Einfluß auf die Sportwilligen ausübt, kann.
zwiſchen den Sporttreibenden und dem Lehrer ein auf Kamerad= und perſönlichem Vertrauen gegründetes fruchtbares
Ver=
hältnis entſtehen, das den Lehrer in die Lage verſetzt, in
gehei=
mer Regie ſeine Anvertrauten dahin zu bringen, wohin er
ſie=
haben will. Dann kann er ſie in ſtraffer Zucht und Ordnung.
die beim Sport erſte Vorausſetzung iſt, zuſammenhalten und die
Angſt einzelner — vermutlich politiſch Beeinflußter — vor Drill.
und militäriſchen Abſichten zerſtreuen und zu der Einſicht kehren.
daß immer, wo Maſſen zuſammenkommen. Diſziplin und
Unter=
ordnung der einzelnen Perſon unter den Geſamtwillen nötig iſt.
Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe, geringe Lehrkräfte und
Ge=
räte weiſen notgedrungen auf die Beſchäftigung vieler zu
ein=
heitlichem Spiel in großen Gruppen hin. Aber trotz der
man=
gelnden Gelegenheit zu individueller Behandlung bieten
be=
währte Mannſchaftsſpiele die Möglichkeit, jedes einzelne
Mann=
ſchaftsmitglied für das Ziel ſeiner Mannſchaft einzuſpannen,
wobei er ſeine ganze körperliche Tüchtigkeit und Intelligenz
er=
weiſen muß und die beſte Gelegenheit hat, ſeine Kampfes= und
Raufluſt in friedliche Bahnen zu lenken. Der gegenſeitige
Ein=
fluß der Spieler iſt unſchätzbar. Die Sporteifrigen dulden
keine=
ſchlappen und unbeteiligten Parteigänger, die durch ihre
Unge=
fügigkeit den reibungsloſen Verlauf ihrer Spiele verhindern
und=
die Vorteile, die ſie durch den Einſatz ihrer ganzen Perſon für
die Mannſchaft herausgearbeitet haben, durch untüchtiges
Ver=
halten wieder aufheben. Die Geringſchätzung der Kameradem
wird ſchwerer ertragen, als die Ermahnung des Lehrers.
Ande=
rerſeits kann gerade das Vorbild des Kameraden den
Zaudern=
den zur Steigerung ſeiner eigenen geringen Fähigkeiten
mit=
reißen.
So darf man vom freiwilligen Arbeitsdienſt erhoffen, daß
aus ſolchem in ſtrammer Ordnung wochenlang geführten
ſport=
erfüllten Lagerleben ein Einfluß erfolgt, der auch nach dem
Aus=
ſcheiden aus dem Arbeitsdienſt eine nachhaltige Wirkung bei dem
einzelnen hinterläßt. — Im Arbeitslager berühren ſich gans
ſtark ſportliche und pädagogiſche Beſtrebungen durch die
Erkennt=
nis, daß eine erfolgreiche Erziehung heute ohne Sport nicht mehr
möglich iſt, und es iſt herzlich zu begrüßen, daß das ſo oft gehörte
Wort von der großen ſozialen, politiſchen und pädagogiſchen
Be=
deutung, die der Sport beſitze, im freiwilligen Arbeitsdienſt eine
praktiſche Auswirkung erhält.
19
in eräader ſcen ein die S af un de
Fefeie=
drehen, daß ſie aus der Bahn geſchleudert werden, meterhohe
Mauern durchſchlagen und ſich vielfach überſchlagen. Tatſache iſt
weiter, daß aus den Trümmern dieſer Rennwagen mehr oder
we=
niger Verletzte herausgezogen werden. Das alles iſt nur in
Ame=
rika möglich. Möglich allerdings auch, daß einige Filmſtreifen,
die ihr Entſtehen dem Zufall verdanken, d. h. von wirklichen
Renn=
unfällen herrühren, verwendet wurden. Jedenfalls ſind ſie dann,
durch ungemein geſchickte Regie und Photomontage mit der
Film=
handlung verknüpft worden, ſo daß in keinem Augenblick der
Ein=
druck entſteht, als ob fremde Aufnahmen eingeflochten wurden.
Die Handlung ſelbſt iſt natürlich ebenſo echt amerikaniſch.
Autobanditen, das ſind die Kerle, die alles auf eine Karte ſetzen
und denen es nicht darauf ankommt, durch Sabotage an den
Rena=
wagen der Konkurrenz Menſchenleben zu vernichten. Es kommt
ihnen auch nicht darauf an, Töchter von Automobilfabrikanten zu
entführen, faire Fahrer unſchuldig verurteilen zu laſſen, um ſie
von der Konkurrenz fernzuhalten und dergleichen ſchöne Dinge
mehr. Daß Boxkämpfe oft Zwiſchenentſcheidungen bringen, daß
der Revolver locker ſitzt, iſt bei dieſen Amerikaner=Filmen
ſelbſt=
verſtändlich, ebenſo auch behördliches Mitwirken. Wir erleben
Szenen auf einem Polizeibüro, von deſſen Funkzentrale aus eine
Anzahl Polizeiautos auf Verbrecherjagd geſchickt werden, wie denn
überhaupt die tollſten Fahrer dieſes Films, die Contra=Auto=
Banditen von Polizeifahrern gemimt werden.
Jedenfalls iſt dieſer Film gebündelte Senſation. Er läuft in
einem raſenden Tempo ab, und das Tempo teilt ſich den
Zu=
ſchauern mit, löſt Spannung, reißt zu Beifall und
Wutbezeu=
gungen hin. Wer Senſation liebt, wird an dieſem tollen Film
ſeine Freude haben.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute in Erſtaufführung den
neuen Richard=Oswald=Tonfilm=Schlager „Gräfin Mariza” nach
der weltberühmten Operette von Emmerich Kalman. Die ſchöne
Dorothea Wieck, bekannt aus. Mädchen in Uniform” und der
ge=
feierte Operettentenor der Wiener Staatsoper Hubert Mariſchka
ſind die Hauptdarſteller. Dazu ein erſtklaſſiges Beiprogramm.
Jugendliche haben Zutritt.
— Im Union=Theater läuft heute und folgende Tage die neue
Tonfilm=Operette des Meiſterregiſſeurs Ernſt Lubitſch „Eine
Stunde mit dir‟. Dazu das reichhaltige Beiprogramm.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute und folgende Tage den
neueſten und größten amerikaniſchen Senſationsfilm.
Autoban=
diten” mit Buck Jones in der Hauptrolle. Dazu das bekannt gute
Beiprogramm
— Film=Morgenfeier in den Helia=Lichtſpielen. Im Rahmen
einer der beliebten Film=Morgenfeiern ſieht man am Sonntag
vormittag 11.15 Uhr in den Helia=Lichtſpielen zum erſten Male
den deutſchen Raubtier=Tonfilm „Auf Tigerjagd in Indien” mit
einem Vortrag von Lorenz Hagenbeck in Stellingen. Jugendliche
haben Zutritt. Vorverkauf an der Helia=Kaſſe.
— Das Märchentor. Der Kartenverkauf zu der von
Schüle=
rinnen der Eliſabethenſchule veranſtalteten Aufführung des
poe=
tiſchen und humorvollen Märchenſtücks von Amalie Dietert=Maurer
iſt für die am Sonntag, den 16 Oktober, ſtattfindende vierte
Wie=
derholung im großen Saalbauſaal unvermindert lebhaft. Es
emp=
fiehlt ſich daher umgehende Beſorgung von Karten (bei
Berg=
ſtraeßer, Wilhelminenſtr.).
— Löns=Abend. Als erſten der volkstümlichen Abende
ver=
anſtaltete der D. H. V. in der Aula der Landesbaugewerbeſchule
einen Löns=Abend, der ſehr gut beſucht war. Solovorträge
herr=
licher Löns=Lieder wechſelten ab mit Darbietungen des Männer=
und Frauenchors der hieſigen Ortsgruppe. Ausgewählte
Erzäh=
lungen gelangten zur Vorleſung und gaben einen Einblick in des
Dichters ureigenes Schaffen, führten die Zuhörer in die
Heide=
landſchaft, übermittelten ihnen ein Stück Natur. Es war eine
Stunde der Sammlung für die Anweſenden, und dankbarer
Bei=
fall dankte den Mitwirkenden. Weitere Abende dieſer Art
wer=
den folgen.
Tageskalender für Samstag, den 15. Oktober 1932.
Union=Theater: „Eine Stunde mit dir”. — Helia=Lichtſpiele:
Gräfin Mariza‟.
Palaſt=Lichtſpiele: „Autobanditen”.
Orpheum: Willis Frau” — Konzerte: Alte Poſt, Fürſtenauer
Hof., Reſt. Mathildenhöhſaal, Maxim, Sportcafé am Meßplatz,
Bockshaut, Hotel=Reſt. zur Poſt.
Die ſpinale Kinderlähmung.
Falſche und übertriebene Vorſtellungen.
Das Auftreten der ſpinalen Kinderlähmung hat eine ge
wiſſe Beunruhigung in der Bevölkerung hervorgerufen, da üben
die Zahl der Erkrankungen und den Umfang ihrer Verbreitung
völlig falſche und übertriebene Vorſtellungen herrſchen. Vom
einer „Epidemie” kann in Heſſen überhaupt nicht die
Red=
ſein. Fälle von Kinderlähmung ſind auch in früheren Jahren
zur Herbſtzeit immer ſchon beobachtet worden. So liegen auch
diesmal nur vereinzelte Fälle, hauptſächlich aus Landgemeindem
vor. Insgeſamt ſind bisher aus ganz Oberheſſen 18 Fäll”
gemeldet, aus Starkenburg 8. aus Rheinheſſen nur W
Tödlich verlaufen ſind von den geſamten Fällen in Heſſen bisher g
Die Kinderlähmung iſt eine übertragbare Krankheit, deren
Erreger bisher noch nicht bekannt iſt. Die Eingangspforte de=
Erregers iſt, wie neue Unterſuchungen ergeben haben, bei
Men=
ſchen der Naſenrachenraum. Als Infektionsquelle kommen nich
allein die Kranken mit ausgeſprochenen Krankheitserſcheinungen
in Betracht, ſondern auch leichteſte Krankheitsfälle, die als ſolch
nicht erkannt waren. Dauerausſcheider und geſunde Menſchen, di
die Krankheitskeime in ſich tragen. Die Kinderlähmung
befäll=
vorzugsweiſe Kinder vom 2. bis 4. Lebensjahr. Es ſind abe
auch Erkrankungen bis zum 10. Lebensjahr nicht ſelten,
un=
ſelbſt Erwachſene können erkranken. Man rechnet mit einer Im
kubationszeit von durchſchnittlich 9 Tagen. Die Krankheit beginm.
ziemlich uncharakteriſtiſch Katarrhaliſche Erſcheinungen der
obe=
ren Luftwege oder auch Symptome ſeitens des Verdauungs
kanals können das Bild beherrſchen. Für den Erfolg der
Be=
handlung, beſonders der Serumbehandlung, iſt es von größte‟
Bedeutung, daß die Erkrankung ſchon vor Eintritt der Lähmun
zur Feſtſtellung kommt und daß der Arzt bei verdächtigen fieber.
haften Erkrankungen der Kinder möglichſt frühzeitig zu Rate ge
zogen wird.
Als vorbeugende Maßnahme kommt nach dem oben
Geſagten die laufende Desinfektion der oberen Luftwege in Be.
tracht, d. h. eine beſonders ſorgfältig durchgeführte Mund= un
Zahnpflege bei Kindern und Erwachſenen. Es muß auch den
Eltern empfohlen werden, daß da, wo Erkrankungsfälle in
Ge=
meinden bekannt geworden ſind, die Kinder von Menſchenanſamm
lungen jeder Art nach Möglichkeit ferngehalten werden. Da
gilt beſonders auch für den Beſuch von Meſſen und Jahrmärktem
— Jubiläumsfeier Am Sonntag feierten die ehemaligem
Schülerinnen der Kochſchule das 25jährige Schuljubiläum de
Lehrerin Frl. E Simner im feſtlich geſchmückten. Fürſtenſaakl
Nachdem die Jubilarin erſchienen, begann die ſchlichte Feier mi
dem Klavierſtück „Das iſt der Tag des Herrn”. Alsdann ſprack
Frl. Käthe Kämmerer (die unermüdlich und mit großem
Eife-
das Feſt arrangierte) ein ſinniges Feſtgedicht, womit ſie reicher
Beifall erntete. Die „Kochſchule”, geſpielt von jüngeren Pflicht
ſchülerinnen, wurde allgemein begeiſtert aufgenommen. Gan
vorzüglich kamen verſchiedene Kinderreigen, eingelernt von K=
Kämmerer u. L. Haas, zur Aufführung. Ein von Magr. Geißs
(Jäckel) ſelbſtverfaßtes Gedicht in Darmſtädter Mundart erfreuts
ebenfalls die Teilnehmer. Ein ſehr flott geſpielter Schwank löſts
Stürme der Heiterkeit aus. Neben den Mitſpielenden, die alle ihr
Beſtes gaben, iſt beſonders die durch ihre Urwüchſigkeit ſehr
be=
liebte Frau Lieſel Haas (Dénhart) zu nennen, die, wie immer
alle Hörer durch ihren ſprudelnden Humor mitriß. Frl. Simnem
dankte in bewegten Worten für das ſchöne Feſt, und ihre Augem
verrieten, daß ihr die überraſchte Feier große Freude bereitet hat.-
Die ſchlichte Feier wird jedem, der ſie miterleben durfte, in ſteie=
Erinnerung bleiben.
— 2. Akademie=Konzert. Das Auftreten des hervorragenden
Geigers Juan Manén am Donnerstag, dem 20. d. M. 17 uns
20 Uhr, im Städtiſchen Saalbau wird ſich nach den neueſten
Be=
richten, die über den Künſtler vorliegen, zu einem großen
Er=
eignis geſtalten. Neben ſeiner Muſikalität werden die wunder
bare Tongebung und phänomenale Technik gerühmt. Als „
Paga=
nini redivivus” gefeiert, handelt es ſich um einen Meiſter, den
man unbedingt gehört haben muß. Mozarts D=Dur=Violinkon
zert mit Orcheſter und 4 Stücke für Violine verſchiedener
Mei=
ſter bilden neben Orcheſterwerken von Haydn das Programm des
Künſtlers.
F.
irgeiſteuer.
Frau
Lokale Beranſtalkungen.
— In den beiden bayeriſchen Brauereiaus
ſchänken Hotel Bender, Georgenſtraße 1½ und
Reſtau=
rant Bender, Eliſabethenſtraße 23, erhält jeder 120. Mittagsgaß
als Prämie eine Flaſche Marlienſekt. (Näheres ſiehe Anzeige.
— Die bekannte und beliebte Kapelle Raffkini, gibt an
Samstag abend einen großen Operetten= und Schlagerabend im
Reſtaurant Mathildenhöhſaal, wozu alle Freunde,
Be=
kannte und Gönner herzlichſt eingeladen ſind.
— Ein Abend in Wien verleben Sie am Samstag und
Sonntag im Hotel zur Poſt, am Hauptbahnhof. In unſerer
hübſch geſchmückten Sälen können Sie beim Wiener Lied zue
Wiener Walzer für einige Stunden ihre Sorgen vergeſſen. Da
zwiſchen ſpielt unſere Tanzkapelle die modernſten Schlager. Als=
Leckerbiſſen Wiener Würſtchen und Wiener Brathuhn zu niedrig
ten Preiſen. (Siehe heutige Anzeige.)
Eet
S amstag, 15. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 287 — Seite 7.
Aus Heſſen.
Buchtfohlen=Verſteigerung der Landwirtſchafts=
Tammer.
7 Wie wir aus der Heſſ. Landw. Zeitſchrift entnehmen,
fin=
ſt am Dienstag, den 18. Oktober d. J., in
Fried=
g eine größere Zuchtfohlen=Verſteigerung ſtatt, auf der die
den guten Weiden des Verſuchsgutes Selgenhof bei
Ul=
ſtrtein (Vogelsberg) aufgezogenen Fohlen zum Verkauf kommen,
Uiterdem eine Stammbuchſtute. In Kreiſen der Landwirte und
ſerdezüchter begegnet man dieſer Verſteigerung mit größtem
Uusereſſe. Das Intereſſe an der Pferdezucht iſt bekanntlich in
letz=
e Zeit erheblich geſtiegen. Der notwendige Bedarf an Pferden
Saum zurückgegangen, da die Landwirtſchaft, insbeſondere die
in= und mittelbäuerlichen Betriebe, das Pferd als eins der
ia tigſten Betriebsſtücke nicht entbehren oder erſetzen kann. An=
½ rſeits iſt aber ſeit 1926 die Nachzüchtung außerordentlich
zu=
ugegangen. Leider hat auch die Einfuhr von ausländiſchen
ſarden im Verlaufe dieſes Jahres gegenüber der gleichen Zeit
Vorjahre faſt eine Verdoppelung erfahren. — Da die in
Fried=
h zur Verſteigerung kommenden Fohlen beſter Abſtammung
ſch und auf den Selgenhofweiden eine geſunde und harte
Auf=
chr erhalten haben, beſteht Gelegenheit, beſtes Fohlenmaterial
werben. Die Verſteigerung beginnt mit der Vorbeſichtigung
n Tiere vormittags 9.30 Uhr auf dem ſtädtiſchen Lagerplatz in
ſi dberg.
F. Eberſtadt, 14. Okt. 30 Jahre Hirſchdrogerie in
derſtadt. Die Hirſchdrogerie Philipp Eyſenbach feiert
kommenden Dienstag (18. Oktober) ein geſchäftliches
ſSiläum. An dieſem Tage ſind es nämlich 30 Jahre, ſeitdem
* Inhaber der Firma in dem damals neu erbauten Hauſe.
Hei=
dberger Straße 33, ſein Geſchäft, die „Hirſchdrogerie”, eröffnete.
err Philipp Eyſenbach hat es ſich angelegen ſein laſſen,
wäh=
nd dieſer Zeit das Geſchäft entſprechend den Erforderniſſen der
zit auszubauen und es über die ſchweren Kriegs= und
Nach=
teasjahre hinaus bis heute hochzuhalten. Strengſte Reellität,
otart mit einem ſtändigen „Dienſt am Kunden”, ſetzten das
ſſchäft in einen vorzüglichen kaufmänniſchen Ruf, dem es auch
in hohes Anſehen und ſeine geachtete Stellung in der hieſigen
ſſchäftswelt verdankt. Es darf bei dieſer Gelegenheit erwähnt
mden, daß die eigentliche Geſchäftsgründung in das Jahr 1773
ilt. In dieſem Jahre gründete nämlich der Ururgroßvater des
migen Firmeninhabers neben der bereits damals betriebenen,
ſt 1735 beſtehenden Oelmühle ein Spezereigeſchäft, aus dem das
hüge Geſchäft, die „Hirſchdrogerie” — wie oben erwähnt —
ſp nunmehr 30 Jahren hervorgegangen iſt. Es liegt alſo hier
FAh ſeltene Fall vor, daß ſich ein Geſchäft fünf Generationen
hin=
drch erhalten und behauptet hat.
Dg. Arheilgen, 14 Okt. Winterhilfe. In einer dieſer
ige ſtattgefundenen Sitzung des Ortsausſchuſſes für die
Winter=
ufe wurde die Einleitung einer Hilfsaktion für den kommenden
Unter beſprochen. Beſchloſſen wurde, wie im Vorjahre auch
dies=
nl eine Hausſammlung für Bargeld Lebensmittel und
Klei=
dag sſtücke durchzuführen. — Bachſchau. Unter Teilnahme
8 Kulturbauamtes und des Kreisamtes fand heute vormittag
ſee Bachſchau der Silzbach ſtatt. Hierbei wurden die einzelnen
Argen bezüglich Bewäſſerung der Wieſen und dergleichen mehr
ger eingehenden Beſichtigung unterzogen und beſprochen.
üirgerſteuer. Der Gemeinderat hatte ſich, mit der
Feſt=
lunng des Satzes für das Rechnungsjahr 1933 zu beſchäftigen. Da
ſah hierbei der Zuſchlag für die Ehefrau nicht in Anrechnung
miten ſoll, ſchlug das Kreisamt dem Gemeinderat vor, für dieſes
Achnungsjahr den fünffachen Landesſatz zu erheben, was dieſer
noch ablehnte. Wegen der Reichs= und Landesüberweiſungen
ar) ſich der Gemeinderat wohl oder übel in einer der nächſten
ſcthrngen nochmals mit dieſer Angelegenheit beſchäftigen und
In Anſicht revidieren müſſen.
J. Griesheim, 14. Okt. Unfall an der Dreſchmaſchine.
auswärtiger Monteur, der an einer hieſigen Dreſchmaſchine
lgäftigt war, wollte die an der Strohpreſſe während des Gan=
18 geriſſene Kordel wieder zuſammenbinden. Er geriet dabei
ut der rechten Hand in die Strohpreſſe und wurde ſchwer ver=
11. — Die Ortsgruppe des Odenwaldklubs veranſtaltet
mächſten Sonntag ihre 10. Wanderung nach dem Kühkopf—
Uncersblum. Zuſammenkunft 8 Uhr Ortsausgang Wolfskehler
ſanſſee. — Die Wählerliſten für die am 6. November ds. Js.
tt indende Reichstagswahl liegen in der Zeit vom 16. bis
ein=
ſitßlich 23. Oktober bei der Bürgermeiſterei zur Einſicht offen.
Die hieſige Gemeindekaſſe hat das zweite und dritte Ziel der
rläufigen Gemeinde=, Kreis= und Provinzial=Umlagen zum 25.
ſtwber ds. Js. gemahnt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. Okt. Feuerwehr. Die auf den
ds Mts. angeſetzte Schlußübung wird auf Sonntag, den 30.
Mts., nachmittags 2 Uhr, verlegt und verbunden mit einer
bung der Kreismotorſpritze bei den Gebäuden der Nieder=
Ram=
dier Anſtalten. — Gewerbeſchau. Anläßlich der am
mnnenden Sonntag in hieſiger Gemeinde ſtattfindenden
Gewerbe=
ſſau iſt behördlich genehmigt worden, daß die Geſchäfte wie an
iEtagen geöffnet, ſein dürfen, mit Ausnahme während des
Atiesdienſtes. Im übrigen ſind alle Vorbereitungen getroffen,
8 Die Schau ordnungsgemäß Samstag nachmittag eröffnet
wer=
ſt Eann.
An. Groß=Zimmern, 14. Okt. Unglücksfall durch
Un=
ſichtigkeit. Beim Dickwurzelmahlen griff vorgeſtern
hmittag der zwölfjährige Wilh. Windhaus von hier, Sohn von
Windhaus, während des Drehens in die Mühle, wobei ihm
* wordere Glied des Ringfingers abgeſchnitten wurde.
1 Oktober, ſtatt.
Uurwurde unſer Ort durch Feueralarm aufgeſchreckt. Es brannte gegen die Unbilden der Witterung geſchützt ſind.
Scheuer eines Landwirts in Werſau. Die dortige Feuerwehr
er den Brand nicht bewältigen zu können, deshalb wurde die
Len sbacher Wehr noch hinzugezogen. Sie brauchte jedoch nicht
M. in Tätigkeit zu treten, da bei Ankunft derſelben der Brand
afiſiert war und auch wegen Waſſermangels, das Löſchen
zu ierigkeiten machte (keine Waſſerleitung). Kühe und Schweine
ducken gerettet werden, während mehrere Hühner und Gänſe in
n Flammen umkamen.
2 Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 14. Okt. Vorgeſtern wurde
t allſeits beliebte und weit über die Grenze Heſſens hinaus be= lich tätig iſt, erklärt, iſt nach den badiſchen Geſetzen niemand zum
ltunte Kapellmeiſter und Drogiſt Herr Jakob Bund von hier im
ſter von 66 Jahren beerdigt. Der Verſtorbene war ein Mit= der Schaden durch Feuer entſtanden iſt. Selbſtverſtändlich
ſin der der hieſigen Kapelle Bund, die ſchon viele Jahrzehnte
ltcht.
Bh. Weſchnitz i. O., 14. Okt. Aus Anlaß der Feier auf der
zurgiskapelle und des Kirchweihfeſtes wird am Sonntag, den
1O ktober, abends gegen 9 Uhr, ein Feuerwerk auf dem
weithin=
ſtugenden Kapellenberg abgebrannt mit Beleuchtung der
althiſto=
ihen Kapelle.
*Wirbeiſturm an der Bergſtraße.
Eine Windhoſe über Laudenbach. — Schwerer Materialſchaden. — Menſchenleben nicht zu beklagen.
(Eigener M. St.=Bericht des „Darmſtädter Tagblatts”.)
Das kleine Städtchen Laudenbach in Baden, nahe der
heſſi=
ſchen Grenze, an der Bergſtraße, wurde geſtern abend von einer
Naturkataſtrophe heimgeſucht, die blitzartig über das Städtchen
hinwegbrauſte, unglaublichen Schaden an Häuſern und
Baum=
beſtänden anrichtete, glücklicherweiſe aber keine Menſchen
und kein Vieh betraf.
Der ſüdliche Teil des Ortes bietet z. Zt. meines Beſuchs — es
iſt 112 Uhr mittags — ein merkwürdiges Bild. Ueberall werden
Schutthaufen, vor allem zerſchmetterte Ziegel, in den Straßen
zuſammengekehrt, viele Häuſer ſtehen halb abgedeckt, teilweiſe
ſchon wieder notdürftig mit Säcken und Brettern
abgedichtet. In bewundernswerter Weiſe iſt überall ſchon,
wo der Wirbelſturm Schaden angerichtet hat,
Ausbeſſerungs= und Aushilfsarbeit
in die Wege geleitet. An vielen Stellen in den engen Straßen
des ſüdlichen Laudenbach ſtehen Laſt= oder Bauernwagen mit
neuen Ziegelſteinen, teilweiſe ſind dieſe ſchon vor den beſchädig=
ten Häuſern zu Hauf geſchichtet, ja vielfach in den wenigen
Vor=
mittagsſtunden, die nach dem Unglück Zeit zum Arbeiten ließen,
iſt der Schaden an den Dächern völlig ausgebeſſert. Es iſt
bewun=
dernswert, daß man alsbald tatkräftig an die Beſeitigung der
Schäden geht, ruhig und zielbewußt arbeitet und nicht unnütze
Zeit mit Jammern und Klagen verſtreichen läßt.
Um ſo bedauernswerter iſt das, als die am ſtärkſten
betroffe=
nen Einwohner augenſcheinlich nicht gerade zu den Begütertſten
gehören. Ueberall ſieht man ernſte Geſichter, tiefe Trauer,
Man=
cher Einwohner hat ſeinen ganzen Beſtand an Obſtbäumen, ſeine
Gartenfrüchte uſw. eingebüßt. Einzelne Häuſer zeigen Riſſe und
Sprünge von oben bis unten. Schornſteine ſind weggeriſſen. Der
Lindenplatz bildet
ein wüſtes Chaos von umgelegten Bäumen und abgeſchlagenen
Aeſten.
WDg. Hergershauſen, 13. Okt. Kirchweihe. Unſere dies= In wenigen Stunden aber dürfte auch hier wieder Ordnung
ge=
u ge Kirchweihe findet am Sonntag, den 16., und Montag, den ſchaffen ſein. Ueberall iſt man an der Arbeit. Bedrohte Häuſer
ſind geſprießt, und wo mit Ziegeln noch nicht abgedeckt werden
Bi. Brensbach 14. Okt. Schadenfeuer. Heute früh 3,30 konnte, iſt proriſoriſch dafür Sorge getragen, daß die Dachräume
An allen Straßenecken ſtehen die Bewohner und geben
be=
reitwilligſt Auskunft über die Kataſtrophe, die mit elementarer
Wucht über das ſüdliche Laudenbach hereinbrach und im Laufe
von nicht einer Minute dieſen unglaublichen
Schaden anrichtete, der viele um ſo ſchwerer trifft, als
Erſatz des Schadens kaum zu erwarten iſt.
Wie mir der Landrat des Kreiſes, der ſchon mit ſonſtigen
Vertretern der zuſtändigen Behörden gemeinſam mit dem
Bür=
germeiſter von Laudenbach bei der Aufnahme des Schadens amt=
Schadenerſatz verpflichtet. Erſatz würde nur geleiſtet, wenn
kann Schadenerſatz nach den vorhandenen Mitteln gegeben
werden.
Uebereinſtimmend wird
die Kataſtrophe wie folgt geſchildert:
Kurz vor 9 Uhr am Donnerstag abend, ging ein ſtarker Regen
nieder, der etwa 10 Minuten dauerte und durch einen ganz ge=
waltigen Orkan — es muß eine Windhoſe geweſen ſein —
abge=
löſt wurde. Wie das Donnern einer Kolonne ſchwerſter
Laſt=
wagen, die durch die Straßen raſen, hörte die Kataſtrophe ſich an.
Mit dem Abklingen des Getöſes war das Unglück geſchehen. Wenn
man den Verlauf nach dem angerichteten Schaden beurteilt, muß
die Windhoſe mit voller Gewalt aus Weſten von dem
bewal=
deten Berghang gekommen ſein, über den ſüdlichen Teil
Lauden=
bachs geraſt ſein und weit hinter dem Ort nach Süden ſich
aus=
getobt haben. Am Berghang ſind die Bäume geknickt, teilweiſe
die Wipfel abgeriſſen, dann iſt der Weg der Windhoſe durch
ab=
gedeckte Ziegeldächer, zerſchlagene Fenſterſcheiben uſw. genau zu
verfolgen.
Am ſchlimmſten ſieht es auf dem Lindenplatz aus.
Hier wurden nach dem Krieg von 1870 drei Linden gepflanzt, die
inzwiſchen einen ſtattlichen Umfang erreicht haben. Die eine iſt
vor Jahren eingegangen, die zweite und ſtärkſte iſt vollſtändig
entwurzelt, von der dritten ſteht außer dem Stamm nur noch ein
kleiner Teil der Krone. Geht man die Mittelſtraße entlang, am
Horſtplatz vorbei, dann ſieht man die Wirkung der Windhoſe in
geradezu verheerendem Ausmaß. An die 100 Obſtbäume ſind
vollſtändig vernichtet. 20—30jährige Bäume, mit Stämmen von
30 und mehr Zentimeter Durchmeſſer, ſind mit den Wurzeln aus
der Erde geriſſen und teilweiſe bis zu 10 Meter
weitergetragen.
Wie ein Wunder iſt es, daß Menſch und Tier verſchont
blie=
ben. Zu erklären iſt das nur durch die Tatſache, daß der dem
Wir=
belſturm vorangegangene Regen die Bewohner alle in ihre
Be=
hauſungen trieb. Wer das Naturſchauſpiel im Freien erlebte,
ſchildert es als grauſig ſchön. Der Wirbel zerriß auch die
elektri=
ſchen Lichtleitungen; es muß irgendwie ein gewaltiger Kurzſchluß
entſtanden ſein. Sekundenlang war der ganze Ort wie von einem
Kugelblitz in Tageshelle getaucht, und in dieſer blitzartigen Helle
bot ſich einigen Wenigen das grauenhafte Schauſpiel in
unver=
geßlichem Eindruck.
Einige Aufnahmen an Ort und Stelle geben einen kleinen
Einblick in den Umfang der Verwüſtungen, von denen mindeſtens
70 Häuſer betroffen wurden.
Max Streeſe.
5. Gau=Wehrſporkibung des Stahlheln.
König, 14. Okt. Die Leitung des Gaues Starkenburg des
„Stahlhelm” hat ihre 5. Gau=Wehrſport=Uebung nach König i. O.
gelegt. Am Samstag, den 15. Oktober, findet ein Wehrſport=
Werbeabend im Hotel Büchner ſtatt, in deſſen Mittelpunkt ein
Vortrag des Herrn Landesgeſchäftsführers Weiße ſteht. Der
Sonntag gehört dem Wehrſportdienſt. Während der Vormittag
vor dem Kirchgang mit wehrſportlicher Ausbildung ausgefüllt iſt,
finden am Nachmittag, beginnend mit einem Gepäckmarſch, eine
Reihe wehrſportlicher Vorführungen ſtatt, von denen nur
Keulen=
weit= und Zielwurf und Tauziehen erwähnt ſeien. Das Ende der
Tagung, die unter der Leitung des Gauwehrſportführers Volz
ſteht, bildet die Siegerehrung mit anſchließendem Vorbeimarſch.
Wie das Programm zeigt, iſt der Stahlhelm neben ſeinem
Ziel der Zuſammenfaſſung der Frontkämpfer mit großem Ernſt an
der Wiedererweckung des Wehrwillens tätig und gewillt, die
kör=
verliche und charakterliche Bildung der Jugend im Sinne des
Wehrgedankens mit allen Mitteln zu fördern.
"
11.21r8. 4 211.-
URNT
OpPP
GENERAL -VERTRETER: HAAS & BERNHARD DARMSTADT, RHEINSTRASSE 19721 s
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 15. Oktober 1932
Nachrichken des Skandesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 7. Oktober: Weber, Johannes
Hunde=
fänger, 51 J., Eſchollbrücker Straße 44: Gauff, Heinz
Her=
bert, Pflegling, 7 Jahre, Nieder=Ramſtädter Straße 177, hier,
Stadtkrankenhaus; Kaſten, Robert, kaufm. Angeſtellter 19 J.,
ledig, Liebigſtr. 28. — Am 8. Oktober: Kadel, Eliſabetha, geb.
Schulz, 72 J., Witwe des Schneiders, Kirchſtr. 5: Liebert,
Friedrich Richard, Expedient, 58 J., Karlsſtraße 73; Brehm,
Eliſabeth, geb. Kirſchenſtein, 46 J., Ehefrau des Schmiedemeiſters,
Roßdorf, Kr. Darmſtadt, hier, Eliſabethenſtift. — Am 9. Oktober:
Bund, Jakob., Muſiker, 66 J. Pfaffen=Beerfurth, hier,
Eliſa=
bethenſtift. — Am 10. Oktober: Weick, Georg, Kaufmann, 35 J.,
Gernsheim, hier, Stadtkrankenhaus; Obenauer, Anna Marie,
geb. Schmid, 65 J.. Ehefrau des Oberkriegsgerichtsrats i. R.,
Martinsſtraße 72. — Am 11. Oktober: Wenner, Philipp,
Schüler, 8 J., Dornheim, hier, Stadtkrankenhaus; Schricker,
Barbara Regina, geb. Schulz. 70 J.. Witwe des Schriftſetzers,
Wenckſtraße 9; Hofmann, Eliſabeth, 2 Tage, König i. O
Am 12. Oktober: Schafer Margarete geb. Vones, 67 J.,
Ehe=
frau des Schneidermeiſters, Heinheimerſtraße 75; Leonhardt,
Valentin, Lehrer i. R., 69 J.. Auerbach, Kr. Bensheim, hier,
Eliſabethenſtift; „Becker, Eva, geb. Feldmann, 58 J.. Ehefrau
des Schloſſers in Griesheim, Kreis Darmſtadt, hier,
Stadtkran=
kenhaus; Hofſommer, Bernhard Auguſt, Schreiner, 62 J.,
Heinrichsſtr. 92; Seibert, Georg, Friſeurmeiſter, 50 J.,
Laute=
ſchlägerſtr. 18: Göttmann, Peter. Rangiermeiſter i. R.,
67 Jahre. Rhönring 27.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (15. Dktober).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
21. Sonntag nach Trinitatis (16. Dktober).
Stadtkirche. Jahresfeſt der Stadtmiſſion. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Paſtor
Simfa von Bad=Nauheim. Kollekte für die Stadtmiſſion. — Vorm. 11,30 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer
F. Müller. Die Stadtärche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer F. Müller.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan, Zimmermann. — Vorm.
11,15 Uhr: Kintergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Berger. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Landeskirchenrat D. Waitz. —
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Pfründnerhauskapelle. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Vorm
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7,30 bis 5 Uhr
zu ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm. 11,15 Uihr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Weiß. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. — Vorm
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller,
Stiftskirche. Borm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Montag (17. Dktober).
Stadtkapelle. Abends 8 Uhr: Miſſionsabend d. Baſeler Miſſion. Redner Herr Pfarrer
Duxtorf=Baſel.
Mittwoch (19. Dktober).
Johanneskirche. Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Marx.
Feierabend (Stiftsſtr. 51). Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Donnerstag (20. Oktober).
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Landeskirchenrat D. Waitz, Mollerſtraße 23,
Teles „on 2058
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 16. Okt., abends 8 Uhr:
Familienabend der Reformationsgemeinde (Mädchenvereinigung). —
Jugendvereini=
gung der Stadtgemeinde. — Montag, 17. Okt., abends 8 Uhr: Männervereinigung der
Lukasgemeinde: Monatsverſammlung. Vortrag über „die Sekten”. Pfarrer F. Müller.
Jugendbund der Lukasgemeinde. — Gemeindeverein der Markus emeinde: Vortrag
über den „älteſten Wortlaut des Vaterunſers”, Pfarrer Vogel. — Dienstag, 18. Okt.,
abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde. — Mädchenvereinigung der Reformatiensgemeinde. — Mittwoch, 19. Okt.,
abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund
der Markusgemeinde. — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. — Freitag,
21. Okt., abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Freitag, 14. Okt., abends 8 Uhr:
Vorſtands=
ſitzung des Frauenvereins der Schloßgemeinde. — Dienstag, 18. Okt., abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 19. Okt., nachm. 2 bis 4 Uhr:
Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 20. Okt., abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 22. Okt., nachm. 2 bis 4 Uhr:
Handar=
beitsſchule der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde.
— Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 18. Okt., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 19. Okt., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. — Donnerstag, 20. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt). —
Freitag, 21. Okt., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, ältere Abtlg. und Mütterabend
(Weſt). — Samstag, 22. Okt., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 18. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 20. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt). — Freitag, 21. Okt.,
abends 8 Uhr: Mütterabend (Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 20. Okt., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 17. Okt., nachm.
4 Uhr: Helferſitzung der beiden Bezirke (Hausſammlungskontrolle). — Abends 8 Uhr:
Kirchenchor und Mütterabend. — Mittwoch), 19. Okt., nachm. 2,30 Uhr: Nähnachmittag.
— Freitag, 21. Okt., nachm. 2,30 Uhr: Nähnachmittag.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Dienstag, 18. Okt., abends
8 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag, 20. Okt., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 17. Okt., abends
8,15 Uhr: Mädchenvereinigung. — Abends 8,15 Uhr: Alterenkreis der
Jugendvereini=
gung. — Dienstag, 18. Okt., abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. — Abends 8,15 Uhr
Kirchenchor. — Mittwoch, 19. Okt., nachm. 3,30 Uhr: Mädchenjungſchar (im
Gemeinde=
haus!). — Donnerstag, 20. Okt., abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung:
Werkſchſar=
abend mit Frl. Grete Schemann=Hersfeld. — Abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. —
Frei=
tag, 21. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag,
22. Okt., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Saal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Straße 44). Donnerstag, 20. Okt.,
abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadpfinderſchaft.
Panlusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 16. Okt., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung (ſiehe Monatsplan). — Montag, 17. Okt., abends 8 Uhr:
Jugendbund. — Dienstag, 18. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 20. Okt.
abends 8 Uhr: Mütterabend. — Samstag, 22. Okt., nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. —
Abends 8 Uhr: Fugendvereinigung.
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25): Ev. Sonntagsverein. Sonntag, 16. Okt.,
nachm. 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag: Jahresfeſt der Stadtmiſſion. Vorm.
10 Uhr: Feſtgottesdienſt in der Stadtkirche. Paſtor Simſa=Bad Nauheim. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Feſtfeier im Vereinshaus. Feſtredner:
Paſtor Simſa=Bad Nauheim. Thema: „Paulus als Stadtmiſſionar”; anſchließend:
Abendmahlsfeier. — Von Montag, den 17., bis Freitag, den 21. Oktober, findet eine
Bibelwoche ſtatt, in welcher Herr Paſtor Simſa dienen wird. Die Verſammlungen finden
an jedem Abend um 8,30 Uhr ſtatt. Geſamtthema: „Geſetz und Evangelium nach dem
Briefe des Apoſtels Paulus an die Galater.” — Die andern Verſammlungen fallen in
dieſer Woche aus.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24.) Sonntag: Beteiligung an dem Jahresfeſt der
Stadtmiſſion. — Abends 8,30 Uhr: Spielkreis und Gebetsſtunde für junge Mädchen. —
Vom 17. bis 21. Oktober: Teilnahme an dem Bibelkurs von Paſtor Simſa. — Mittwoch,
nachm. 4 Uhr: Kinderbund und E. C. Jungſchar für Mädchen. — Samstag, nachm.
3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Knaben.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Eliſabethenſtr. 17, I, Ecke Wilhelminenſtr.).
Sonntag, abends 8,15 Uhr: Lichtbildervortrag: Etwas von der Leipziger Meſſe. —
Diens=
tag, abends 8,30 Uhr: Bibelabend in der Stadtmiſſion, Mühlſtr. 24. Redner: Paſtor
Simſa, Bad Nauheim. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Heimabend. — Jungvolk
(14—17 Jahre): Sonntag: Tagesfahrt nach Worms (mit Rädern). — Mittwoch, abends
8 Uhr: Jungvolkſtunde, Sekr. Haferlach aus Frankfurt iſt bei uns. Thema: „Wunder
überall.” — Jungſchar (Jungen bis 14 Jahre): Mittwoch, nachm. 4 Uhr im Heim:
Singen, Spielen, Geſchichte und Andacht. — Freitag, nachm., auf dem Sportplatz.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden. — Donnerstag, 13. Okt.,: B. E.H
— Hauswirtſchaftliche Beſprechung. — Meldungen zur Teilnahme an dem
hauswirt=
ſchaftlichen Fortbildungskurs in der Aliceſchule, Beginn Ende Oktober.
B.=K. Darmſtadt im Bund deutſcher Bibelkreiſe. (Eliſabethenſtr. 17, Ecke
Wilhel=
minenſtraße). Samstag, 15. Okt. nachm. 4,30 Uhr: (pünktlich) Pflicht=B.=K. mit Appell.
Treffen: Landgraf=Philipps=Anlage, Ecke Waldſtraße. Tracht iſt Pflicht! Bei Regen
4,45 Uhr im Heim. — Dienstag, 18. Okt., abends 8,15 Uhr: Alterenkreis mit Pfarrer
Köhler. — Samstag, 22. Okt., nachm. 3 Uhr: Löwentor: Waldſpiele. (Bei Regen B.=K.
im Heim.)
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend (Stiftsſtraße 51).
Dienstag, den 18. Okt., abends 8,30 Uhr: Mitgliederverſammlung.
3. Gemeindeämter.
Ev. Bohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr.
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ſprecher 4584. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung
in Wohnungsangelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefan
genenfürſorge. — Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangelegen-
heiten): Sprechſtunden nur vormittags, außer Mittwoch und Samstag.
Diakonenſtation für männlichr Kraukenpflege: Heidelberger Straße 21. Fernr
ſprecher 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtraße 28:
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, Eich
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis
Uhr. (Mittwochs nur von 3—4,30 Uhr.) Fernſprecher 2379
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer m
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftss,
ſtelle, Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr. Fernſprecher 2288.
Die Chriſteugemeinſchaft. Im Saal der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethen
ſtraße: Sonntag, 16. Okt., 10 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Montag, 17. Oft.
20,15 Uhr: Offentl. Lichtbildervortrag von Lic. Emil Bock, Stuttgart über: „Das Lan
des Evangeliums.
Im Raum, Alexanderſtr. 22: Mittwoch, 19. Okt., 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung
— Donnerstag, 20. Okt., 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Vorm. 9,45 Uhr: Hauptgottesdienſt. Erntedank.
feſt, unter Mitwirkung der Jugendgemeinde. Anſchließend Feier des Hl. Abendmahls
11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Monatsandacht unter Mitwirkung dess
Kirchenchores. — Dienstag, 5,30 Uhr: Kirchenſteuerſprechſtunde; 8 Uhr: Frauenabend
Fortſetzung der Ausſprache über den Vortrag „Du und deine Kirche.” — Mittwoch
2 Uhr: Nähſtube des Frauenvereins; 8 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 8 Uhr: Schluß=,
abend der Chriſtenlehre.
Veranſtaltungen der Jugendgemeinde im Monatsplan.
(Vorankündigung: Sonntag, 23. Feſtgottesdienſt zum 90jährigen Jubiläum dess aul fu e. L.Ls
Geſangvereins „Frohſinn”, Mitwirkung der Sängerſchaft unter Leitung von Lehren
Born. Sonntag, 6. Nov., Reformationsfeſt. Abends Monatsandacht, unter Mitwirkunxg yn vorſchriftsmablb.
des Muſitvereins 1904).
Provinzialpflegeanſtalt. Nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt, Erntedankfeſt.
Evangeliſche Gemeinde zu Griesheim. Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarre- wur ſt, zorſchtilest.
Irle=Darmſtadt. Kollefte für Gemeindehäuſer. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. —
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Mangold.
Friedenskirche. Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer Mangold, Vornm
11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 16. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt; nn bei einem eindibe!
Der Kindergottesdienſt der Großen fällt aus. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen,
13 Uhr: Ausflug des Frauenvereins nach der Orbishöhe. — Montag: Jungvolk. — Mitw
woch: Mädchengruppe. — Donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 16. Okt., vorm. 10 Uhrr
Hauptgottesdienſt, nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach. — Dienstag: Jugens
vereinigung. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein. — Freitag=
Jungmädchen=Verein
Evangeliſche Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 16. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottes
dienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr
Jugendverein. — Dienstag, 6 bis 7. Uhr: Bücherausgabe. — 8,30 Uhr: Bibelſtunde. —
Mittwoch, 5 Uhr: Mädchenjungſchar. 8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 6 Uh=
Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Mütterabend. Poſaunenchor im Schulſaal. — Freitag
Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, 16. Okt., vorm. 10 Uhr: Hauptgottes
dienſt. Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 3 Uhr: Evang. Arbeiterverein. Abend=
8 Uhr: Bibelſtunde. — Montag: Frauenverein. — Dienstag, 6 Uhr: Kirchenſteuerſpreck5
ſtunde im kleinen Gemeindeſaal. Abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein. — Mittwockk
3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng. Gruppe. — Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitagg
Jungmädchenverein.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottes
dienſt: Prediger Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Ub—s
Erntedankfeier, Erntedankfeſt=Deklamatorium, Muſikvorträge und Chorgeſängn
Jedermann freundlichſt willkommen! — Montag, abends 8 Uhr: Nachfeier für Jugenu
und Gemeinde. — Mittwvoch, nachm. 3,30 Uhr: Kinderbund. Nachm. 5 Uhr: Katech
Unterricht. Abends 8 Uhr: Streichchor. — Donnerstag, nachm. 3 Uhr: Miſſionsarbeits
verein. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Abends 9 Uhr: Gitarrenchor.
Methodiſten=Gemeinde (Evangel. Freikirche) Darmſtadt, Bendelſtadtſtr. 3B
Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Themc=
Reich in Gott. Prediger K. Hirtz. — Dienstag abends 8 Uhr: Bibelſtunden. — Freitas
abends 8 Uhr: Frauen=Miſſionsverein. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag, 16. Okt., vorn=
9,30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhm
Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abenk.
8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Science Society) in Darmſtad-
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 urk M. xs ſchweren
und jeden Mittwoch, abends 8.15 Uhr. Thema am 16. Oktober: Die Verſöhnungs cl mit dieſen
lehre. Goldener Text: Johannes 10: 30.
Adventgemeinde Darmſtadt, Waldſtraße 18. Sonntag, den 16. Oktober aben-
8 Uhr öffentlicher Vortrag: Not und Gott: Womit könnte die Wendung zum Beſſere- W4 M M. Sinne
kommen? — Mittwoch, 14.30 Uhr, Religionsunterricht und Erſatzunterricht f. Kinde=
— Donnerstag, abends 19.30 Uhr. Jugendſtunde. — Freitag, abds. 20 Uhr, Gebet=” Fmuim auch als M
ſtunde. — Samstag, 9.30— 11.30 Uhr, Gottesdienſt.
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nach langem ſchweren Leiden im Alter von 59 Jahren
ſanft verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Meifinger u. Angehörige.
Arbeilgen, den 14. Oktober 1932.
In tiefer Trauer:
Emilie Königer
Dipl.=Ing. Julius Königer
Luiſe Lembach. geb Königer
Dipl.=Ing. Fritz Königer
Emilie Springer, geb. Königer
Gertrud Königer, geb.
Bern=
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Dipl.=Ing. Otto Lembach
und 5 Enkelkinder.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 16. Oktober,
nachmittags 2 Uhr, vom Trauerhauſe, Seeſtraße 1,
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 287 — Seite 9
Start der „Tiling=Rakete” auf dem Tempelhofer Feld.
Ein Kaninchenloch als Lancierrohr. — Große bisherige Erfolge.
aber derartig ſein, daß der in der Rakete befindliche Menſch
Bie eiſte Woireinc branchoare nureie, nicht durch zu harten Aufſtoß der Rakete auf den Fußboden
bei der Landung beſchädigt wird. Aus dieſem Grunde hat
Die „Tiling=Rakete” wird in kurzer Zeit — vorausſichtlich Tiling es auch gewagt, einen Verſuch auf dem Tempelhofer
drm am nächſten Sonntag — auf dem Tempelhofer Feld in Feld vorzunehmen, obwohl anzunehmen iſt, daß ſich hier
zahl=
ſeilin ſtarten. Man ſieht dieſem Unternehmen mit großem reiche Zuſchauer einfinden werden. Er iſt überzeugt, daß
ſrereſſe entgegen, denn die Rakete Reinhold Tilings hat ſich niemand verletzt werden dürfte. Die Richtung der Rakete kann
iswer als die einzig wirklich brauchbare erwieſen. Reinhold
Ulung, der im Kriege Kampfflieger war und von 1924 bis 1928
i er des Flughafens der
Osna=
ürker Fliegerſchule war, hat
rt einfachſten Mitteln ſeine
ehen Verſuche gemacht. Sein
chs Lancierrohr zum Start
u Rakete war ein Kaninchen=
Ih im Vinter Moor.
Trotz=
m hat er es fertig gebracht,
ſdelle, zu ſchaffen, die nicht
m vorſchriftsmäßig in die Luft
ggen, ſondern, was viel
wich=
ger iſt, vorſchriftsmäßig
her=
merkamen.
Aluf dem Raketenſchießplatz
der Inſel Wangerooge
wur=
m bei einem einzigen Verſuch
ahr als 20 Raketen in die
Gf1 gefeuert, die bei einer
La=
mt von 6,5 Kilogramm und
ger Nutzlaſt von 5 Kilogramm
chen bis zu 8000 Meter
er=
ichten . . . Seine erſten Mo=
Ae waren vom Schwanz bis
n Spitze 1,10 Meter lang, ſeine
wiren mit 2,40 Meter, mehr
doppelt ſo groß. Zuerſt
min ſie aus Holz angefertigt,
ſter aus Aluminium und jetzt
ſen ſie aus Elektronmetall
ſeHen. Die Treibkörper der
Retenflugzeuge ſtiegen von
gei Länge von 56 Zentimeter
u einem Durchmeſſer von 5
ſummengefaltet ſind, ſo lange ſich das Fahrzeug in Aufwärts= gültig, denn es kommt ihm zunächſt darauf an, nachzuweiſen,
u die Wirkung eines Fallſchirmes erreichen. Dadurch iſt es meter in der Stunde ſind zu erzielen.
nglich, die Rakete nach jeder beliebigen Richtung hinzuſchießen,
ſidern auch als Menſchenrakete benutzt werden kann.
ayſſch verlangſamt werden kann. Eine benannte Rakete muß iſt von Tiling bisher geleiſtet worden.
beſtimmt werden und er will ſie ſo einrichten, daß das Geſchoß
an derſelben Stelle zur Erde hinunterfällt, von wo aus es ab=
Verſuchsraketen des Konſtrukteurs Reinhold Tiling (Porträt im Kreiſe).
mtämeter auf eine Länge von 2 Meter und einem Durchmeſſer gefeuert worden iſt. Ob die Verſuche mit Pulver oder
Flüſſig=
z 20 Zentimeter. Die Rakete iſt mit Flügeln ausgeſtattet, die keiten durchgeführt werden, iſt für die Abſichten Tilings
gleich=
ſwv gung befindet, um nicht durch den Luftwiderſtand die daß es mit der Rakete ernſt iſt. Darum muß ein brauchbarer
nelligkeit der Rakete zu hemmen. Sie wird aber nach Ende Typ geſchaffen werden, der nicht nur höchſte Geſchwindigkeiten
m Höhenaufſtieges, wenn ſie ſich zum Abflug neigt, dadurch erträgt, ſondern auch wie ein Segelflugzeug oder ein Fallſchirm
blangſamer Bewegung gehalten, daß ſich die Flügel entfalten, ſanft landen kann. Geſchwindigkeiten von mehr als 1000 Kilo=
Vier Entwicklungsſtufen ſoll die Tilingſche Rakete
durch=
die zu befürchten, daß Verletzungen durch den zu ſchnellen machen. Die erſte Stufe bedeutet die Hochleiſtungs=Pulver=
Murz des ſchweren Körpers hervorgerufen werden. Es ſind rakete. Sie ſoll die Antriebskraft ſein für das große
Raketen=
deits mit dieſen fallſchirmartigen Flügeln Verſuche gemacht flugzeug, das Geſchwindigkeiten bis zu mehreren 1000 Kilometer
arden, die ausgezeichnet verliefen, denn die Flügel bewährten in der Stunde erreichen ſoll. Drittens ſoll die Rakete die
ſo=
ganz im Sinne des Konſtrukteurs. Dadurch beſteht auch genannten Kreiſelflugzeuge in große Höhen befördern. Die
Möglichkeit, daß dieſes Geſchoß nicht nur als Poſtrakete, vierte Entwicklungsſtufe iſt die Flüſſigkeitsrakete. Hier iſt ein
großes techniſches Programm ausgearbeitet, das langſam Schritt
Die bisherigen Experimente ergaben, daß der Abſtieg nach für Schritt verwirklicht werden ſoll. Ein großer Teil der Arbeit
Neu=Afrika in der Lckermark.
Die weißen Neger von Ahrensdorſ.
Deukſchlands ſelkſamſte Erholungskolonie.
Richtsahnend ſpäziert man durch die Uckermark, beſtaunt bei
du kleinen Dörfchen Ahrensdorf, hart an der mecklenburgiſchen
Guse, das ſeltſamſte Gaſthofſchild „Neu=Afrika” — und
plötz=
ericht aus dem Wäldchen eine ſchreiende Horde von
halb=
ſctem Wilden, mit „Uahuahua” und geſchwungenen Speeren,
ke/ sbeilen, Küchenmeſſern, ſtürzt auf den harmloſen
Wan=
eer und ſchleift ihn im Triumph ab durch das Gartentor mit
Aufſchrift „Neu=Afrika‟.
bitzſchlag=Phantaſien? Keineswegs. Es kann jedem Ausflüg=
Apaſſieren, der ſich in dieſe Gegend von Ahrensdorf wagt.
Btr ſtiert er nicht allzu entrüſtet, ſo wird die überſeeiſche Szene
ſgeſetzt: der Gefangene wird an den Marterpfahl gebunden,
MBilden führen einen wüſten Freudentanz um ihn auf, das
Feuer unter dem rieſigen Keſſel wird entzündet, und der
Medi=
zinmann befühlt das Fleiſch des Opfers, um feſtzuſtellen, wie
lange es geſchmort werden muß. Dann tritt der Häuptling vor
den Marterpfahl und nimmt großmütig die Bitte des
Gefange=
nen um Gnade entgegen. Die Stricke werden gelöſt, ſtatt
Wochen=
endler=Braten erſcheint Eisbein mit Sauerkohl auf dem Teller,
und wenn die Friedenszigarette angezündet iſt, nimmt der
Häuptling den Geretteten unter den Arm: „So, jetzt zeigen wir
dir „Neu=Afrika”.
Um die Jahrhundertwende diente der junge Berliner Robert
Preußner bei der deutſchen Schutztruppe in Südweſtafrika. Er
benutzte dieſe Jahre, um ſich nicht nur mit genaueſter Kenntnis
von Land und Leuten zu verſehen, ſondern auch dazu, um ein
paar große Koffer voller kunſtgewerblicher Gegenſtände der
Negerſtämme zu ſammeln. Er kehrte zurück, wurde Landwirt
und vergaß ſeine Koffer, die für einen märkiſchen Bauern ja
doch keinen praktiſchen Wert haben konnten.
Die Inflation brachte Robert Preußner um ſeine
Erſpar=
niſſe. Die Exiſtenzmöglichkeit als Kleinbauer wurde immer
ge=
ringer. Da hatte Preußner eine gute Idee: man mußte eine
Erholungskolonie für Großſtädter aufmachen. Sonne, Wald und
See waren da — aber genügte das allein, um die verwöhnten
Berliner mehr als hundert Kilometer weit nach Norden zu
locken? Und Robert Preußner dachte an ſeine afrikaniſchen
Koffer. So mußte man es machen.
Sieben Jahre lang baute und zimmerte, plante und baſtelte
Robert Preußner. Auf ſeinem 130 Morgen großen Stück Land
entſtand — ein Negerdorf. Als die erſten Hütten erbaut waren,
kamen die erſten Neugierigen. Und jetzt ſteht alles fix und fertig,
voller Gäſte und voller Betrieb. „Neu=Afrika” die originellſte
Sommerfriſche der Berliner, hat Hochkonjunktur.
Sechzig weiße Neger bevölkern das Dorf. Dreißig Krale
ſind ihre Wohnſtätten. Von außen nicht von exotiſchen
Stroh=
hütten zu unterſcheiden; innen allerdings ein wenig
komfor=
tabler, mit Meſſingbettſtellen und Waſchtiſch. Das Haus des
Häuptlings ſteht in der Mitte, daneben das des Medizinmanns,
über der Tür ein Paar Pferdekinnbacken.
Der Häuptling wird natürlich von der „Neger”=Verſammlung
gewählt. Meiſtens iſt es der Dickſte aus der Kolonie. Er heißt
„Der Steifnackige” oder „Rote Feder” — und damit rutſchen
die Neu=Afrikaner ſchon ins Indianiſche hinüber, das ihnen
romantiſcher erſcheint als die Primitivität menſchenfreſſender
Kannibalen. Robert Preußners Koffer haben nicht ausgereicht,
um den Schmuck=, Waffen= und Kleidungsbedarf zu decken; was
von den Bewohnern ſelbſt geliefert wurde, ſchaut ſchon weit
mehr nach Karl Mays Winnetou=Milieu aus.
Was ſind das für Menſchen, dieſe Neger aus Neu=Afrika?
Es ſind weiße Neger, wenn auch gebräunt von der
unab=
läſſig ſtrahlenden Sonne. Berliner, aus den Mietskaſernen des
Nordens, aus den Fabrikſälen und Büroſtuben. Sie beſtellen
wochenlang vorher ſchon ihren „Kral”, um nur ja den Urlaub
in „Neu=Afrika” verbringen zu können. Eine merkwürdige
Ver=
wandlung geht mit dieſen Menſchen vor. In der ſchäbigen
Alltagsjacke mit Stehkragen und ſtaubigen Schuhen müde und
verbraucht ſteigen ſie aus dem Zug — und am nächſten Morgen
ſchon binden ſie ſich Schilfrohrſchürzen vor den Magen, hängen
ſich Glasperlen um den Hals, ergreifen Schild und Speer und
toben durch die Gegend. Es ſind nicht nur junge Menſchen,
ſondern auch alte Herren mit weißen Schnauzbärten, betuliche
Damen mit grauen Haaren. Die Romantik, die dem
Groß=
ſtädter fehlt — hier wird ſie mit allen Mitteln gezüchtet, hier iſt
ſie Lebenszweck und beſtes Stimulans zur Erholung. Ein Stück
Zeitgeſchichte, wenn man will.
Robert Preußner, der Wirt, iſt wahrſcheinlich der einzige
Bewohner des Negerdorfs, der ſeine Sache ernſt nimmt. Er hat
ein hübſches kleines Muſeum zuſammengeſtellt aus den Dingen,
die zu koſtbar ſind, um ſie den weißen Negern zu überlaſſen:
Jagdtrophäen, ſeltene Kleidungsſtücke aus Afrika, Waffen,
Ge=
räte. Ein intereſſanter Miniatur=Zoo beherbergt exotiſche Tiere;
der große Berliner Zoo ſteht mit dieſem winzigen
Konkurrenz=
unternehmen in Austauſchbeziehung.
Aber die weißen Neger ſind nicht zur Ernſthaftigkeit zu
bekehren. Hier wollen ſie ſich, einmal im Jahr, austoben
können — natürlich nicht ohne die Unterſtützung der
Amateur=
photographen unter ihnen, denn man muß doch zuhauſe zeigen
können, wie man als Wilder ausſieht. Auch die hohe
Obrig=
keit kann ihren amtlichen Willen nicht durchſetzen. Da liegt das
„Goldene Buch von Neuafrika” auf, beſtimmt zur Eintragung
der Ankömmlinge in die Fremdenliſte. Kaum ein Neu=
Afrikaner bringt es fertig, ſeine Perſonalien in gehörigem
Amts=
ſtil niederzuſchreiben; zumindeſt die — allerdings etwas
über=
flüſſige — Spalte, in die man den „Zweck des Aufenthaltes”
einſetzen muß, wimmelt von Verſtößen gegen die Meldepflicht;
da heißt es „Langeweile”, „Erforſchung von Afrika” oder
„Charaktererkältung” So daß ſich der brave Landjägermeiſter
gezwungen ſah, mit folgendem klaſſiſchen Satz die Uebermütigen
zu warnen:
„Sollten weitere Verſtöße gegen die Eintragung (!) erfolgen,
ſo wird gegen die Betreffenden Anzeige erſtattet werden.”
Es hat nicht viel geholfen. Der Berliner, der keinen Faſching
im ſüddeutſchen Sinn kennt, feiert weiter ſeinen Karneval im
Negerdorf in der Uckermark. Wer wollte es ihm verübeln?
Egon Larſen.
Vellerberichl.
Die Störungstätigkeit im Norden hat weiter zugenommen
und über dem Kanal bildet ſich ein Teilwirbel, der
Nordfrank=
reich ein ausgedehntes Niederſchlagsfeld gebracht hat, das auch
uns überqueren wird. Durch den bereits einſetzenden
Kaltluft=
einbruch an der Rückſeite des Tiefs folgen noch Schauer nach,
der Witterungscharakter bleibt wechſelhaft und durch die
Nord=
weſtluft gehen die Temperaturen weiter zurück.
Ausſichten für Samstag, den 15. Oktober: Unbeſtändig und
wech=
ſelnd wolkig, ſchauerartige Niederſchläge, kühler, weſtliche,
ſpäter nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Sonntag, den 16. Oktober: Fortdauer des
unruhi=
gen, aber ſchon mehr aufklarenden Wetters, noch vereinzelte
Regenſchauer, weiterer Temperaturrückgang.
Den verehrten Einwohnern v. Darmstadt
und Umgebung gebe ich bekannt, daß
ſch Samstag, den 15. ds. Mts.,
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Einwohner-
schaft Anklang finden würde und ich
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Nummer 282
Samstag, den 15. Oktoben
Hilfsmaßnahmen,
Durchführung einer Zinsverbilligungsakkiot
Zinserlaſſe und Reichs=Winzerkredike.
Die Frankfurter Börſe liegt nach wie vor ziemlich ruhig.
Die Widerſtandsfähigkeit, die zumeiſt zu geringeren
Kurserhöhun=
gen am Aktienmarkte und am Rentenmarkte führte, geht von den
anhaltenden Kaufaufträgen des Publikums für feſtverzinsliche
Werte aus. Die Märkte ſind ziemlich leer, da die Spekulation
weder nach oben oder unten ſich größer engagiert. Am
Aktien=
markte lagen zu Beginn JG. Farbeninduſtrie mit 95½ Prozent
unter Vortageshöhe. Von den übrigen Chemiewerten
Scheide=
anſtalt ¼, Erdöl ½ Prozent höher, Rütgers eine Kleinigkeit
niedriger. Reichsbankanteile eröffneten ½ Prozent ſchwächer. Am
Elektromarkt waren die Kurſe überwiegend gut behauptet. Nur
Bekula um 1½, AEG. ½, Licht u. Kraft ½ Prozent niedriger,
Lahmeyer in Erwartung der unveränderten Dividende leicht
ge=
beſſert. Sehr gut gehalten waren Montanwerte, da hier die
Situation im allgemeinen günſtig angeſehen wird. Beſonders
Stahlverein leicht anziehend, wobei nur Kursſteigerungen um
Bruchteile eines Prozentes erreicht wurden. Vom Montanmarkt
ging ſpäter eine allgemeine Erholung an ſämtliche Aktienmärkte
aus. Auch Kunſtſeidewerte etwas ſchwächer. Die Kurſe eröffneten
¼—½ Prodnt niedriger, konnten im Verlauf jedoch etwas
an=
ziehen. Schiffahrtsaktien verzeichneten eine kleine Beſſerung. Von
Einzelwerten Holzmann bis 1. Deutſche Linol. ½ Prozent feſter,
Daimler gaben ½ Prozent nach. Hier wird aus der
Aufſichts=
ratsſitzung in den nächſten Tagen eine mäßige
Kapitalzuſammen=
legung erwartet. Sehr lebhaft lag zu Börſenbeginn der
Anleihe=
markt. Beſonders ſpäte Schuldbücher geſucht, die bis 67 Prozent
anzogen. Später trat eine leichte Reaktion ein, ſo daß der Kurs
bis 66½ Prozent nachgab. Auch Neubeſitzanleihe ¼, Altbeſitz ³
Prozent feſter. Schutzgebiete gut gehalten.
An der Abendbörſe war das Geſchäft ſtill. Die Kurſe lagen
meiſt behauptet, teilweiſe auf kleinere Publikumsaufträge etwas
freundlicher. Im allgemeinen iſt aber die Stimmung
zurückhal=
tend im Hinblick auf die Ablehnung der Reichsregierung bezüglich
Genf als Konferenzort für die Vier=Mächte=Konferenz. JG.
Far=
ben eröffneten ¼ Prozent höher und gewannen im Verlaufe
noch=
mals ½ Prozent. Montanaktien waren behauptet. Elektrowerte
etwas freundlicher. Auch Reichsbank ½ Prozent höher. Dagegen
waren am Kunſtſeidemarkt Bemberg ſtärker rückgängig und über
1 Prozent ſchwächer. Der Rentenmarkt war ſtill und unverändert.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 14. Oktober ſtellten ſich für
Kupfer: Oktober 42 (43), November 43 (43.50). Dezember
43.25 (43.75), Januar 43.7
(44), Februar 44.25 (44.50), März
44,75 (45.25), April 45.25 (45.75), Mai 45.50 (46). Juni 46.25
(46.75) Juli 46.75 (47.25), Auguſt 47.25 (47.50), September 47.75
(48). Tendenz: ſchwächer. — Für Blei: Oktober 16.25 (17.25),
November und Dezember 16.50 (17.50), Januar 16.75 (17.50),
Februar 17 (18) März 17 (18), April 17.25 (18.25) Mai 17.50
(18.25), Juni 17.50 (18.50). Juli 17.75 (18.75), Auguſt 18 (19.25),
September 18.75 (19) Tendenz: luſtlos. — Für Zink:Oktober
und November 20 (21) Dezember 20.50 (21.50), Januar 20.75
(21.75), Februar 21 (22), März 21.50 (22.25), April 21.50 (22.50),
Mai 21.75 (22.75), Juni 22 (23), Juli 22.25 (23.25), Auguſt 22.50
(23.50), September 22.75 (3.75). Tendenz: luſtlos. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm
Die Beſchwerden des Tiefbaugewerbes.
Entſprechend der Ankündigung des Reichsminiſters Freiherr,
v. Braun in ſeiner Münchener Rede hat das Reichsminiſterium
für Ernährung und Landwirtſchaft nunmehr die Grundſätze für
eine Förderung des Abſatzes der diesjährigen Weinernte und für
eine Erleichterung der Lage der deutſchen Winzer herausgegeben.
Danach wird für die ſchnellere Aufnahme der diesjährigen
Wein=
ernte durch den Weinhandel eine
Zinsverbilligungs=
aktion durchgeführt, die ſich in weſentlichen Punkten an die
be=
währte vorjährige gleiche Aktion anſchließt. Es iſt nur auf
be=
ſonderen Wunſch der Beteiligten jeder Weinhandelsfirma, die
mittels Kredit für 4000 RM. Weintrauben. Moſte oder Weine der
Ernte 1932 aufkauft, die Möglichkeit zugeſprochen worden, die
Zinsverbilligung für aufgenommene Kredite zu beanſpruchen,
während im vergangenen Jahre die Sperrgrenze 6000 RM.
be=
trug. Das Miniſterium hat für dieſen Zweck eine Summe von
450 000 RM. bereitgeſtellt. —
Im vorigen Jahre war auch für die
Winzergenoſſen=
ſchaften eine gleichartige Zinsverbilligungsaktion in die Wege
geleitet; die Genoſſenſchaften haben jedoch nur zu einem ſehr
ge=
ringen Teil davon Gebrauch machen können. Infolgedeſſen iſt in
dieſem Jahre an Stelle der Zinsverbilligung den Genoſſenſchaften
für die Einlagerung von Moſten und Weinen der diesjährigen
Ernte ein Lagerkoſtenzuſchuß zugebilligt worden. Dieſe
ihnen hauptſächlich obliegende Aufgabe haben die Genoſſenſchaften
in letzter Zeit immer weniger erfüllen können, weil der
wirt=
ſchaftliche Druck, der beſonders auch auf dem Winzerſtande ruht,
zur ſchleunigen Abſtoßung des neuen Weines geführt hat. Durch
den Zuſchuß werden ſie in die Lage verſetzt werden, wiederum in
größerem Umfange einzulagern und damit den Winzern die
Mög=
lichkeit zu geben, aus den Preiſen der höherwertig gewordenen
Weine im nächſten Jahre Nutzen zu ziehen. Nach überſchläglichen
Berechnungen wird mit einer Einlagerung von 20 000 Fudern
ge=
rechnet. Das Ernährungsminiſterium hat einen Betrag von
200 000 RM. zur Gewährung von Beihilfen zur Einlagerung
zur Verfügung geſtellt.
Bei Fortdauer der Notlage des deutſchen Winzerſtandes hat
der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft im
Einver=
nehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen die dieſes Jahr
fälligen Zinſen aus den Minzerkrediten, ſoweit ſie an das Reich
abzuführen —d, den Kreditnehmern erlaſſen und die am 15.
No=
vember fällige erſte Rückzahlungsrate auf die Kredite ſowie die
folgenden Rückzahlungsraten um je ein Jahr geſtundet. Im
übri=
gen wird die allgemeine Regelung der Winzerkredite von der
Reichsregierung im Benehmen mit dem deutſchen Weinbau
weiter=
behandelt.
Eoſin-hoggen.
Der Reichsverband der deutſchen landwirtſchaftlichen
Genoſ=
ſenſchaften — Raiffeiſen und der Verband der Getreide= und Futter=
mittelvereinigungen Deutſchlands haben mit der DGH.
Verhand=
lungen geführt, um techniſche Schwierigkeiten, die ſich bei der
Durchführung des Eoſinroggengeſchäftes ergeben haben, zu
beſei=
tigen. Dabei wurde vereinbart, daß mit Wirkung vom 14.
Okto=
ber die Preisſpanne zwiſchen waggonfrei Mäſterſtationen und eif
der Küſtenhäfen, die bisher ſchon zugelaſſen ſind, von 5 RM. auf
8 RM. je Tonne erhöht werden, ſo daß die DGH. eif dieſen Häfen
nunmehr zum Preiſe von 132 RM. die Tonne abgibt. Für
Cif=
lieferungen nach den niederrheiniſchen Häfen des Mäſtergebietes
iſt der Abgabepreis auf 134 RM. die Tonne feſtgeſetzt worden.
Für Lieferung eif Hamburg iſt bei Andienung von Lokoware die
Abnahmefriſt auf 10 Tage ausgedehnt worden. Alle Cif=
Liefe=
rungen verſtehen ſich unter der Bedingung: Kaſſa gegen
Doku=
mente. Die bisherigen Bedingunggen der Waggonfreibelieferung
zum Preiſe von 140 RM. bleiben beſtehen, wie überhaupt keine
grundſätzlichen Aenderungen der Verkaufspolitik und der
Abgabe=
preiſe beabſichtigt iſt.
Der Reichsbahnhauptverwaltung ſind aus Kreiſen des Tiez.
baugewerbes Beſchwerden darüber zugegangen, daß das Tiefbau
gewerbe beim Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsbahn nick
genügend berückſichtigt worden ſei. Aus Kreiſen der
Reichsbahr=
hauptverwaltung wird dazu erklärt, daß außer dieſen Beſchwerder
des Tiefbaugewerbes andererſeits auch Beſchwerden aus Kreiſe
des Arbeiterperſonals der Reichsbahn hinſichtlich zu geringer Be
ſchäftigung von Reichsbahnarbeitern erhoben worden ſind.
Ar=
dieſer Tatſache, daß ſowohl das intereſſierte Gewerbe als auch de
beteiligten Arbeitnehmer ſich beſchweren, kann eigentlich geſchloſſen
werden, daß die Reichsbahnhauptverwaltung den goldenen
Mitteſ=
weg innegehalten hat. Man erinnert in Kreiſen der
Reichsbahy=
hauptverwaltung daran, daß durch das
Arbeitsbeſchaffungspr=
gramm die Entlaſſung von 30 000 Reichsbahnarbeitern inſofern
verhindert werden konnte, als umfangreiche Erneuerungsarbeiten
am Oberbau der Reichsbahnanlagen in Angriff genommen
we=
den konnten. Im übrigen gehen die Beſchwerden des Tiefba
u=
gewerbes ſchon deshalb fehl, weil es tatſächlich bei dem
Pro=
gramm, das bekanntlich insgeſamt 180 Millionen RM. umfaß
reichlich, nämlich mit rund 80—90 Millionen RM., berückſichti g
worden iſt.
Produkkenmärkke.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft,
Metalltechnik” ſtellt ſich am 12. 10. 1932 auf 51,6 gegen 52,5 am
An der Berliner Börſe herrſcht augenblicklich eine
beacht=
liche Unſicherheit. Einerſeits lauten die Nachrichten aus der
Wirtſchaft anhaltend zuverſichtlich; ſo lagen auch geſtern wieder
ein optimiſtiſcher Vierteljahresbericht der Niederrheiniſch=
Weſt=
fäliſchen Handelskammern, Nachrichten über eine Zunahme der
Roheiſengewinnung und Meldungen, von den internationälen
Geldmärkten, welche eine neue Diskontſenkungswelle in den Bereich
des Möglichen rücken, vor. Andererſeits mahnen die im In= und
Ausland feſtzuſtellende ſtarke Zurückhaltung des Publikums, die
immer wieder aufflackernden Streiks gegen die Lohnkürzungen bei
Neueinſtellungen und die von Zeit zu Zeit ſtärker in Erſcheinung
tretende politiſche Unſicherheit zur Vorſicht bei der Beurteilung
künftiger Entwicklungen. Geſtern verſtimmte dazu noch der
Rück=
ſchlag in New York. Außerdem haben auch die Anlagekäufe
wie=
der nachgelaſſen. So kam es, daß die Anfangsnotierungen bei
kleinem Geſchäft und kleinen Veränderungen gegen den Vortag
recht uneinheitlich, vorwiegend ſogar etwas ſchwächer lagen.
Auf=
fallend war eine Steigerung der Dortmunder Union=Brauerei um
3½ Prozent. Dieſes Papier war in letzter Zeit, als die
Hoff=
nungen auf beſſere Bierexportmöglichkeit im Zuſammenhang mit
der bevorſtehenden Milderung der amerikaniſchen
Prohibitions=
beſtimmungen für Brauereien etwas anregten, allerdings ziemlich
vernachläſſigt. Eintracht Braunkohle zogen aus der Meldung über
Arbeiterneueinſtellungen Nutzen. Theodor Goldſchmidt verloren
ihren vorgeſtrigen Gewinn, und Bemberg waren auf einen
un=
günſtigen Artikel in der Bergwerkszeitung etwas angeboten. Im
Verlaufe wurde es, ausgehend vom Montanmarkt, an dem
Rhein=
landkäufe zur Ausführung gelangten, allgemein etwas
freund=
licher. Kunſtſeideaktien fielen gleichfalls durch Steigerungen von
1 Prozent auf. Dt. Anleihen lagen ruhig.
5. 10. 1932 (Durchſchnitt 1909/13 — 100), fiel alſo um 1,7 Prozent.
Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 12.
10. 1932 folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 40,8 (am
5. 10. 1932: 42,1), Blei 54,7 (55,5), Zink 43,6 (43,6) Zinn 60,4
(60,4) Aluminium 111,1 (111,1), Nickel 107,7 (107,7), Antimon
56,8 (56,8).
Reichslandbund gegen Abſatzmonopole in der Landwirtſchaft.
Der Zoll= und Handelspolitiſche Ausſchuß des Reichslandbundes
hat ſich in einer Entſchließung einmütig gegen die Kartellierung
und die Monopoliſierung des Abſatzes landwirtſchaftlicher
Pro=
dukte ausgeſprochen, da jede derartige Maßnahme ſchließlich zu
einer weitgehenden plänwirtſchaftlichen Einſchränkung des
An=
baues und der Erzeugung von agrariſchen Veredelungsprodukten
in Deutſchland zugunſten des Auslandes führen müſſe. Der
Reichs=
landbund fordert dagegen erneut die autonome Feſtſetzung
wirk=
ſamer Global=Kontingente in Verbindung mit ausreichenden
Zöllen.
Tuchfabrik G. W. Kumpf A.=G. Erbach i. Odw. Die
Geſell=
ſchaft (ſeit 1930 A.=G.) erzielte 1931 einen Warenbruttoüberſchuß
von nur 39 339 (178 881) RM. Da allgemeine Handlungs= und
Betriebsunkoſten 160 615 (167 944) RM. erforderten, wozu 25 015
(16 000) RM. Abſchreibungen treten, ergibt ſich ein Jahresverluſt
von 146 092 (49 462) RM., um den ſich der Vortrag auf 195 554
RM. bei 525 000 RM. Aktienkapital erhöht. In der Bilanz ſtehen
in RM. zu Buch: Anlagen, und zwar Immobilien mit 152 678
(154 400) Maſchinen, maſch. Einrichtungen 185 092 (195 980),
Mo=
bilien 1030 (1700), Fuhrpark *700 (unv.), Kaſſe 1970 (734),
Poſt=
ſcheck= Bankguthaben 15 802 (41826), Schecks Wechſel 4507
(32 103). Debitoren 114 036 (207 909), Beteiligungen 22 320
(26 816), Vorräte 153 647 (206 767), andererſeits Hypotheken
247 900 (201 985), Darlehen 11 235 (—), Kreditoren einſchließlich
Rückſtellungen 64 453 (im Vorjahre 76 487) RM., dazu 115 995
RM. reſtliche Vergleichsverpflichtungen). Außerhalb der
Bilanz=
ſumme von 0.849 (0,919) Mill RM. erſcheinen 3000 RM. Avale
und 120 000 RM. (unv.) Genußſcheine.
Ueber das Vermögen des Gemeinnützigen Bauvereins
j. Marktbericht des Weinheimer Obſt= und Gemüſemarkte
vom 11. Oktober. Nüſſe 26—32 Pfg., Walnüſſe 49—56 Pfg., Pfk
ſiche 7—22 Pfg., Quitten 7—11 Pfg. Zwetſchen 12,6—13 Pig,
Tomaten 9—13 Pfg., Birnen 5—18 Pfg., Aepfel 8—16 Pfg. Au
fuhr gut. Nachfrage gut.
Vom Rohhäutemarkt. Am Rohhäutemarkt iſt eine gewi
Stagnation eingetreten. Der Beſuch der Auktionen war zwar auf
in dieſer Woche gut, und Kalbfelle zogen auf einzelnen Auktionenſ
noch um 10—15 Prozent an, doch es ſchwächte ſich die Tendenz in
Verlaufe der Woche ab. Insbeſondere blieb ein großer Teil din
Großviehhäute unverkauft, und man hörte, daß, ſoweit Abſchlüſe
zuſtandekamen, dieſe nur zu Preiſen der Vorauktionen erfolgen.
Berliner Produktenbericht vom 14. Oktober. Nach ruhigen
aber ziemlich ſtetigem Vormittagsverkehr war die Preisgeſtaltung
an der Produktenbörſe nicht ganz einheitlich. Brotgetreide 10
wieder etwas ſchwächer, obwohl das erſthändige Angebot
keine=
wegs reichlich zu nennen iſt. Die Mühlen und der Handel ſin
aber nur zu Anſchaffungen auf 1.— RM. niedrigerem Preisnivec
bereit, zumal Abſchlüſſe in Mehl auch nur bei Preiskonzeſſion e
möglich ſind. Die Umſatztätigkeit hielt ſich in engen Grenzen.
die Abgeber ihre Forderungen nur zögernd ermäßigen.
Reſta
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
A.=G., Eſſen, an der neben der Produktivgenoſſenſchaftlichen
Bau=
hütte noch mehrere Konſumvereine beteiligt ſind, iſt auf eigenen
Antrag nunmehr das Konkursverfahren eröffnet worden. Eine
Reihe von Gläubigern fallen mit ihren Forderungen aus. Das
Gros der Gläubiger ſetzt ſich aus Kommunen und
Hypothekenban=
ken zuſammen. Ausweislich der letzten Bilanz (31. 12. 1931) hat
das Unternehmen bei einem Aktienkapital von 949 500 RM. und
80 000 RM. Reſerven 24,5 Mill. RM. Hypotheken=Darlehen
her=
eingenommen. Von den rung 3000 Wohnungen der Geſellſchaft
ſtehen bereits viele ſeit einiger Zeit unter Zwangsverwaltung. Als
Hauptaktivpoſten waren ſeinerzeit „Bebaute Grundſtucke” mit 28,3
Mill. RM. eingeſetzt.
Der Zentralverband der deutſchen Metall=Walzwerks= u
Hütten=Induſtrie gibt folgende, ab 13. 10. geltenden neuen Preu
bekannt (in RM. je 100 Kilogramm, für Abſchlüſſe auf 100 Kil
gramm); Kupfer: Rohre 113.25 (bisher 113.50), Drähte und Sta
gen 79,90 (80,15). Die Preiſe für Kupferbleche und =ſchalen ſor/
Aluminium= und Meſſing=Halbzeug blieben unverändert.
Laut Mitteilung der Arbeitsgemeinſchaft des Frankfurn
Kohlenhandels hat das Kohlenſyndikat ab 1. Oktober ds. Js. den
ſogenannten Sommerpreis und den Sonderrabatt von insgeſa n
5.— RM. je Tonne aufgehoben. Die Preiſe für Ruhr=Zechen
brechkoks erhöhen ſich demnach von dieſem Tage um 0,25 RM. Pf
Zentner.
In einer Vorſtandsſitzung der Zentralſtelle für Intereſſent
der Leipziger Meſſe E. V. am 13. Oktober wurden unter dem Vo
ſitz von Direktor Cramer=Aue (Vogtland) alle akuten Meſſefrag.
beſprochen. In allen Punkten wurden im Intereſſe der Geſam/
ausſtellerſchaft einſtimmig Beſchlüſſe gefaßt unter Teilnahme da
Vorſitzenden der Koburger Vereinigung.
Berliner Kursbericht
vom 14.Oktober 1932
Die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen in Frankreich iſt
der Woche vom 2. zum 8. Oktober erneut zurückgegangen, und zwi
um 1500. Sie beträgt gegenwärtig 257 192. Auf Paris entfall;
86 305 und auf das Seinedepartement 56 549 Arbeitsloſe. DN
Verminderung um 1500 erſtreckt ſich auf die Provinz, während
Paris und in der näheren Umgebung ſich die Arbeitsloſenzahl u
gar leicht erhöht hat.
Der „Agence Economique et Financiere” zufolge ſteht ein
Einigung in der belgiſchen Stahlinduſtrie bevor, ſo daß auch mit
einer baldigen Wiederbildung des Internationalen Stahl=Karte 19
gerechnet werden könne.
ser= Schnorr, deſſen Rede in der Hoffnung auf eine
ſie größte der bisher / Maſſenbeſuch und eine beſſere Zukunft ausklans
m und, wie beſonders. Die Ausſtellung ſolle ein Bauſtein zu dieſer Zu
hölner Preſſeſchau von kunft ſein.
ſtellen ſoll. Auf der
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Beramann Elektt
Verl. Maſch.=Bau
Conti= Gummi
Deutſche Cont. Gasl
Juiſte
Elektr. Lieſerung
J. G. Farben
Gelſ. Beraw.
Geſ. f. eleftr. Untern
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kolsw.
Trenſtein & Koppe
espreſſe aus 282 Län=
Polyphonwerke ehen ſein. Allein die
Rütgerswerke iete der Sowjetunion
Salzbetfurth Kal
Leonh. Tietz marſchieren.
Der Sohn des Kaiſers Maximilian
von Mexiko — ein Siſchhändler?"
Verein. Stahlwerttsrat mit dem Beil
Beſteregeln Alkal.
Agsb.. Nnrb. Maſ(
Baſalt Linz glied des mandſchuri=
Berl. Karlsr. znin wurde während des
Hirſch Kupfer in Tſchangtſchun von
Hohenlohe=Wer
Hailungkiang, General
Lindes Eismaſe
BogelTelegr. D
Beil angegriffen
Surmſtädter und Kartokafen
Banverer=Berjetzungen ſind ſo ſchwer,
en Liyiſchuns rechnet.
beſchuldigte Liyiſchun,
werneurpoſtens zwingen
in Tſchangtſchun großes
6 Dtich). Reichsanl
8
„v.27
5½%Intern.,
6% Baden.."
6% Bayern..
6‟ Heſſen ...v.29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v.2
6% Thüringen v. 27
Frankfurter KursbeSeeräuber
gliſchen Dampfer.
Diſche Anl.
Auslo=
ungsſch. 4¾-
Ab=
öſungsanl..
Ltſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Deutſche
Schußge=
bietsanleihe
6%Baden=Baden.
6% Berlin .. . v.24
6% Darmſtadt . . . .
6% Dresden .. v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
o. 20
825 Mainz
6% Mannheim v. 27
6% München. v. 2‟
6% Wiesbaden v. 28
2 Heſt. Landesbt.
6% Goldoblig.
5½% Heſi. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
4¾0 „Kom.=Ohl
6% Preuß. Landes
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Mfe
73
76.75
74.25
68
85.5
68.5
48.5
6.85
5.7
55
58.25
53.75
71.75
55.5
S8.25
60
631.
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68.5
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1914
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10.25
4.5
7.5
2.75
3.85
3.55
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3.75
6".
30.5
23
80
57
34.25
78
56
114:
40.6
49.75
135.75
36.5
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26
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168
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35
74.5
61
36
9.5
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205
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164
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134
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80
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Samstag, 15. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 287 — Seite 13
Santee deeld Ad dieie Frauen.
1)
educkt, ratlos:
Von wem?” fragte er verwirrt.
Er dachte an Elfriede Trautmann. Wer ſonſt? Aber wie
ſam ſie dazu?. Der Korbſeſſel knarrte. Er ſtemmte die Füße
ſeſt ein.
„Miß Mach”, flüſterte der Herr an ſeinem Ohr.
Da erhob ſich Ludwig Mühlinghaus und trat zum Fenſter
des niederen Raumes der Penſion. Sonnenſchein glitt nach
deem Grau des Tages über das flache, karge, abendmüde Land.
Er führte die Hand ſtill vor die Augen.
Sie tropften doch nicht, die Augen?
Miß Mabel Macy!
XFIII.
Eine der ſenſationellſten unpolitiſchen Affären im
Jahr=
zehut nach Beendigung des Weltkrieges hatte ihre Löſung
gefunden.
Die Mitteilung der Verhaftung des Belgiers Gray und
deſſen Geſtändnis gaben die Zeitungen vielfach durch Extra=
Cärter bekannt. Dieſe Nachricht löſte überall in Sportkreiſen,
beſonders im Club Ludwig Mühlinghaus', unbeſchreiblichen
Jubel aus.
Ohne Einladung traf man ſich gegen Abend im Clubhaus
an Rhein. Die Optimiſten die in unverbrüchlicher Treue zu
Luidwig Mühlinghaus gehalten hatten, feierten ſeine Unſchuld
in einer Weiſe, als ſei der Kanal von ihm mit der Anerkenntnis
ſeiner Unſchuld bereits bezwungen worden. Der Jubel ſtieg,
als ein Telegramm aus Holland eintraf: „Frei, Kampf geht
weiter!“
Auffallend viel Sportlerinnen hatten ſich eingefunden. Ihre
Begeiſterung war echt und ungekünſtelt. Elfriede Trautmann,
nicht aber Marianne Holtermann, befand ſich unter ihnen.
Welchen Mut Elfriede damit bewies, das mußte jeder
an=
ekennen! Bisher galt ſie als Mühlinghaus' Braut. Nun war
durch die Zeitungsmitteilungen die überraſchende Verlobung
mit der Amerikanerin bekannt geworden. Aber vielleicht war
dns ein ebenſo törichtes Gerede wie all die vielen, ermüdenden
Kombinationen der letzten Zeit, nach denen unbedingt Ludwig
Mühlinghaus der Täter ſein ſollte.
Die Freude im Clubhaus am Rhein erfuhr dennoch eine
Trübung: Gerade jetzt, wo das Telegramm von Mühlinghaus
Roman von Karl Lütge. Copyright by Verlagpreſſe=Tagesdienſt, Berlin W3s-
Ludwig Mühlinghaus ſaß wie ein Fragezeichen, zuſammen= aus Leyden eingetroffen war, wurde durch Radio ein ſenſa=
tionelles ſportliches Ereignis bekanntgegeben!
Der Kanal war bezwungen worden!
Von einer Frau —
Davon hatte niemand etwas gewußt. Ganz im Geheimen
hatte die tapfere Frau gearbeitet. Und ſie hatte es geſchafft!
„Nun kommt es darauf an, Deutſchlands Farben vom
Kontinent nach England zu tragen!“
Ja, denn Cilly Everth war Engländerin. Aber ſchließlich
trainierte bereits Brandſtetter aus Magdeburg am Kanal!
Nein, recht beſehen, war alles verfahren. Ludwig Mühlinghaus
durfte als ausgeſchaltet gelten. Und noch vor ein paar Monaten,
beim Kampf gegen Sarnay, die ſtolze Genugtuung — den
Weltmeiſter beſiegt!
Es wurde nichts Rechtes mit der Feier im Clubhaus; man
ſtand zwecklos herum, debattierte, machte Pläne. Der neue
Vorſitzende war noch nicht gewählt worden, ein entſchloſſener
Führer fehlte.
Enttäuſcht berichtete am folgenden Tage Elfriede
Traut=
mann bei Mühlinghaus: Schweſter, in der Eifelſtraße, von der
Lage. Aber Franziska Mühlinghaus wünſchte nichts als den
Bruder. Nicht Siege, Rekorde, Ruhm, Ehrungen. Nur den
Bruder, den Menſchen.
„Das iſt richtig und vernünftig”, erklärte mit ruhiger
Be=
ſtimmtheit Marianne Holtermann.
Sie hielt ſich oft im Hauſe in der Eifelſtraße auf und hatte
die Abſicht, ganz zu Franziska Mühlinghaus zu ziehen. Die
große Wohnung ließ ſich nicht halten. Geſtern war die
Be=
erdigung von Papa geweſen, da gab es viel Gäſte in der
Wohnung. Nun ſcheute ſie ſich um ſo mehr davor, dort allein
zu leben.
Das niedere, altmodiſche Geſellſchaftszimmer der Penſion in
Leyden hatte ſich am folgenden Abend bis auf Mühlinghaus und
Baronin Bodtfeld geleert. Draußen ſtürmte und regnete es. Man
konnte nicht hinaus und auf einſamen Spaziergängen, wie ſeither,
miteinander Nötiges beſprechen.
„Nun muß ich in meine Stellung zurück”, erklärte Ludwig
Mühlinghaus.
Er ſah an den lockenden Augen der Frau vorbei. Er dachte
an Beruf und Pflicht. Vorhin hatte er ſich telephoniſch an die
Polizeibehörde Calais gewandt.
„Der Steckbrief iſt zurückgezogen, der Haftbefehl aufgehoben.
Ich kann heimreiſen.”
Heim ſagte er. Die Frau erſchrak. Es klang in ihrem Ohr
wie: fort.
Sie antwortete nichts. Sie ſah auf das ſtumpfe Haar. Das
Heldiſche war gemindert, ohne das lohende Blond. Woran ſie
jetzt dachte, jetzt, wo ein Abſchied bevorſtand!
„Morgen reiſe ich, früh, mit dem erſten Zug.”
Das war entſchieden.
„Ich fahre mit dem nächſten, Ludwig. Leb wohl!”
Kein ſchwerer Abſchied, vielleicht zu gleichgültig.
Mariot von Bodtfeld fuhr mit dem nächſten Zug heim. Gern
wäre ſie an der Seite Mühlinghaus' geblieben. Da er es nicht zu
wünſchen ſchien, konnte ſie es ihm nicht anbieten.
Als der Zug in der Stadt Stadt am Rhein hielt, blickte
ſie über den Bahnſteig und war enttäuſcht, als ſie ſeine hohe
Geſtalt nicht erblickte. Er holte ſie nicht vom Bahnhof ab, und
er wußte die Zeit!
Heiße Angſt überfiel ihr Herz. Voll Haſt und Unruhe
er=
griff ſie das wenige Gepäck und verließ den Zug.
Als ſie daheim, in der Siegfried=Allee, nicht eine Zeile,
nicht einen Blumengruß von ihm vorfand, da hatte ſie das
ſichere, quälende Gefühl, daß ſie nun wieder ganz von vorn
beginnen mußte. Enttäuſchung lief über die gerade weiße Stirn
der lebensverlangenden Frau. Sie trat zum Spiegel in ihrem
Zimmer. Ihre Augen waren groß und voll Sehnſucht. Die
Lippen zitterten wie im Schmerz.
Warum? fragte ſie ſich. Warum gerade ihn, den alle wollen?
Er liebt mich nicht, wie ich ihn. Er liebt vielleicht keine. Und
wenn er liebt, dann keine ſo, wie ſie ihn liebt. Dazu iſt er zu
verwöhnt, zu umſchwärmt, zu überlegen und bei aller
Ueber=
legenheit ein gedankenlos durchs Leben ſchreitender, im
Heldi=
ſchen unbekümmert, für anderer Menſchen Wünſche lebender
Mann —
Vor ihren Augen ſtand das Lachen ſeines Geſichts, mit den
leuchtenden blauen Augen. — Sie ließ den Kopf hängen. Die
dunklen Locken fielen tief in die gerade Stirn. Was waren dieſe
Tage geweſen, nun er ihr wieder entglitt, als ſei nichts geweſen?
— Bitterheißer Haß auf die junge Amerikanerin ſtieg für
Augen=
blicke in der Frau auf. An ſie würde er denken. Wie könnte es
anders ſein.
Aber Ludwig Mühlinghaus dachte nicht an Miß Mabel
Macy. Er ging in den Dienſt, ernſt, verſchloſſen, ſtill, an das
Pult in der großen hellen Lagerhalle. Wenig ſprach er auf
Fragen. Man ließ ihn in Ruhe. Er hatte gelitten, das ſah man.
(Fortſetzung folgt.)
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Samstag und Sonntag Schlachtfeſt
Große Schlachtplatte Mk. 1.10
Kleine Preiſe in Bier u. Weine, Bürgerl.
Lokal mit eig. Schlachterei. B. Ausſchank
Es ladet herzlich ein.
Kronenbier.
Auguſt Ehrhardt und Frau.
Hausſchlachtungen werden angenommen (14333
Sport-Café-Restaurant
am Messplatz, Telephon 348
Samstag und Sonntag
Konzert
mit Preisabschlag
Es ladet höfl, ein, 7 Besitzer Herrmann.
Abend in
am Samstag, 15. Okt.
n
u. Sonntag, 16 Okt.
im Holel u. Reslaurant aur Post
am Hauptbahnhof
Wiener Brathuhn Beilage 0.80, Wiener
Bratwurst 0.40. Wild-Spezialität. täglich.
Rehragout Kartofkelllöße 1.70.
Beh-
braten garniert 100. 14332
In sämtlichen geschmückten Parterre-
Bäumen Tanz, Gesang, Stimmung.
Haben Sie schon einmal im
Hotel Benden
Georgenstraße 11la
Telephon 5055
und Im baurischen Brauerel-Ausschank
Restaurant Bender
Elisabethenstraße 23
Telephon 2505
ein Mittagessen zu 20 Pfennig u. ein
Abendessen zu 60 Pfennig gespeist2
Verwendung allererster Qualitätswaren!
Von heute ab erhält täglich jeder 120zigste Mittagsgast
als Prämie eine Flasche Marken-Sekt?
Samstag und Sonntag
Schlachtfest!
(14326
Hanauer Hof
Lud. Gebhard Heinheimerſtr.
Samstag und Sonntag
Schlachtfeg
Spez. Schweinepfeffer m. baur. Knödl
Heute Samstag und Sonnta
R. Kümmerlein, Erbacherſtra
Telefon 3315
Samstag und Sonnt!
SchlachtFe
Reſtauration zum neuen Kartd
Kranichſteinerſtraße 60½),
Inhaber Friedel Ecke‟
Innnnugnannnlunznnnnnnt
Eberstadt
Zur Traube
Mittagstisch v. 12—½3U0
Fisch, Wild und Geflügel
zu mäßigen Preisen
Ausschank naturreine Wein
(113361
aunaniannnnnnnn!