Ginzelnmmmer 15 Pfennige
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Wöchentliche jllnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſebenen Orlginal=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 281.
Sonntag, den 9. Oktober 1932.
195. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
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ſtädter und Nationalbank.
Duſtmmang Beulſcianeg Matsoktonfetent
Auch Frankreich und Ikalien erklären Einverſtändnis mit Macdonalds Vorkonferenz.
Leſterreich will eingeladen ſein. — Zuſammenkrikt der Mächke ſchon übernächſte Woche.
können. Dagegen wird feſtgeſtellt, daß als Grundlage der
Aus=
ſprache die engliſche und franzöſiſche Note auf den deutſchen
Deukſchland forderk
Schritt ſchlecht geeignet ſeien. Die deutſche Note vermeidet es
jedoch, einen peſſimiſtiſchen Ton anzuſchlagen, und gibt der
Hoff=
das Lauſanner Prolokoll als Konferenzbaſis.
nung Ausdruck, daß es möglich ſein werde, die Gründe zu be=
* Die Fünf=Mächtekonferenz wird alſo doch ſteigen, — wenn
nicht im letzten Augenblick wieder allerlei unvorhergeſehene
PSchwierigkeiten in die Erſcheinung treten. Der Verlauf der
bis=
herigen Verhandlungen macht es nötig, neue Verwirrungen und
M Ourcheinander ſchon jetzt in Rechnung zu ſtellen.
Die Reichsregierung hat England ihre grundſätzliche
Bereit=
villigkeit, an der Konferenz teilzunehmen, mitgeteilt. Sie hat
üiler gleichzeitig ihren bekannten Standpunkt noch einmal
präzi=
iert und dabei vor allem an die Schlußerklärung der Lauſanner
äonferenz angeknüpft, in der geſagt wurde, daß eine
Neuord=
dung gefunden werden müßte, die die Herſtellung und
Förde=
ung des Vertrauens unter den Völkern im gegenſeitigen Geiſte
es Ausgleiches, der Zuſammenarbeit und der Gerechtigkeit er=
Anöglichen würde. Unter den Problemen, die außerhalb der
Lau=
orner Konferenz zu behandeln wären, wurde damals ganz
all=
emein die Abrüſtungsfrage verſtanden. Gleichzeitig hat die
Richsregierung keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß die
Lon=
koier Konferenz ergebnislos bleiben müſſe, wenn unſere
Gegen=
zieler mit uns auf der Baſis der franzöſiſchen und engliſchen
krten vom 11. und 18. September verhandeln wollen.
Inzwiſchen hat auch die Pariſer Regierung in Form einer
firte ihre Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben, an der
Vorkon=
eienz teilzunehmen. Auch die Italiener haben ihre Zuſtimmung
hu Vorkonferenz mitteilen laſſen. Wie weit von den Ameri=
Uanern her ein Druck auf die Franzoſen ausgeübt worden iſt,
Ihen Widerſtand aufzugeben, läßt ſich im Augenblick noch nicht
Iriennen. Wir wiſſen aber, daß die engliſche Regierung die Hilſe
bei Amerikaner mobil gemacht hat und daß in Paris eine ſehr
fingehende Unterhaltung zwiſchen dem amerikaniſchen
Haupt=
lelegierten auf der Abrüſtungskonferenz, Norman Davis, und dem
remzöſiſchen Miniſterpräſidenten ſtattgefunden hat.
Nachdem die eingeladenen Regierungen ihre Zuſtimmung
ge=
een haben, kann man annehmen, daß die Konferenz ſelbſt
ge=
gert iſt. Völlig offen iſt noch, unter welchen Lorausſetzungen
ie Franzoſen erſcheinen wollen. Sie möchten vor allem ihre
eſallenſtaaten mitbringen. Wir haben gegen eine Erweiterung
ilet Konferenz an ſich nichts einzuwenden, ſind uns aber jetzt ſchon
In Klaren darüber, daß dann der Rahmen der Konferenz von
eſt ausgedehnt wird, und daß man dann kaum in 2—3 Tagen
Au einem Beſchluß gelangen kann.
Etwas merkwürdig mutet in dieſem Zuſammenhang aller=
ings
die Rolle der Oefterreicher
Wir haben mit einigem Erſtaunen feſtſtellen müſſen, daß
M Wiener Regierung ſämtliche ausländiſchen Vertreter
abberu=
hn hat und durch neue Perſönlichkeiten beſetzen will, wobei ſie
ool vor allem darauf Wert legt, daß die künftigen Geſandten
eterreichs frankophil eingeſtellt ſind. Es iſt nun am Samstag
Cenf, offenbar mit franzöſiſcher „Unterſtützung”, die Meldung
eibreitet worden, daß der öſterreichiſche Geſandte beim
Völker=
u d, Baron von Pflügel, in einer Unterredung mit dem
fran=
dſſchen Kriegsminiſter Paul=Boncour eine Haltung
eingenom=
er haben ſoll, die man als ein abſolutes Einſchwenken der
eEerreicher in die franzöſiſche Linie verbuchen mußte.
Inzwi=
veri iſt von Wien aus eine Richtigſtellung erfolgt, daß
Oeſter=
is hinter der deutſchen Gleichberechtigungsforderung ſtehe. Die
ranzoſen halten dagegen ihre Darſtellung aufrecht, daß
Oeſter=
iS ſich außerhalb Genfs an der Vorkonferenz nicht beteiligen
nite und den Standpunkt Deutſchlands in der
Gleichberechti=
i gsfrage in keiner Weiſe teile. Das Berliner Auswärtige
uſt läßt erklären, daß dieſer Unterredung Pflügel=Boncour eine
A kommen falſche Deutung gegeben worden ſei. Der öſterreichiſche
eitreter habe lediglich dem Wunſche Ausdruck verliehen, daß die
trreichiſche Regierung wünſche, zur Vorkonferenz zugezogen zu
ſeiden, falls auch die übrigen kleinen Staaten eine Einladung
halten ſollten, daß Oeſterreich aber im übrigen den deutſchen
tamndpunkt völlig teile.
Die Frage nach dem Konferenzort iſt noch nicht geklärt.
Mac=
pald möchte in London bleiben. Die Italiener haben ſich mit
dum Platz einverſtanden erklärt, lehnen alſo London nicht ab.
iſt London recht ſympathiſch. Die Franzoſen dagegen
möch=
n am liebſten nach Genf und ſeiner für ſie günſtigen
Atmo=
hre. Sie haben auch Lauſanne in dieſe Debatte geworfen,
Der Konferenztermin macht Macdonald noch einige Sorgen.
s dem Zuſammentritt des Büros der Abrüſtungskonferenz am
Oktober wird wohl nichts werden. Henderſon wird ſich mit
: bevorſtehenden Fünfer=Konferenz heraushelfen, die ſchon in
* übernächſten Woche zuſammentreten dürfte. Bis dahin kön=
7 auch noch die techniſchen Vorbereitungen getroffen ſein, falls
ce von den Franzoſen in letzter Minute neue Schwierigkeiten
ig etürmt werden.
Die Noke wird nicht veröffenklicht.
Der Wortlaut der deutſchen Antwortnote auf die engliſche
ſyhckadung, an einer Konferenz zur Beilegung der
Abrüſtungs=
ri tigkeiten in London teilzunehmen, wird nicht veröffentlicht.
ie verlautet, erllärt die deutſche Regierung jedoch in der Note
re Bereitwilligkeit, mit den eingeladenen Mächten in einen
fe en Meinungsaustauſch über eine zweckmäßige und billige
iſting der auf der Abrüſtungskonferenz entſtandenen
Schwie=
geiten einzutreten. Als Ausgangspunkt für die Ausſprache
uO die Schlußerklärung von Lauſanne
ange=
t pri, in der feſtgeſtellt wurde, daß auch andere aktuelle
Nochen als die Reparationsfrage im Wege eines
Meinungs=
s auſches zur Herſtellung und Förderung des Friedens
d. des Vertrauens zwiſchen den Völkern im Geiſte des
Aus=
hes der Zuſammenarbeit und der Gleichheit geregelt werden
ſeitigen, die zu dem Fernbleiben Deutſchlands von der
Abrü=
ſtungskonferenz geführt hätten. Bezüglich des Zeitpunktes der
Konferenz wird erklärt, daß der urſprünglich in Ausſicht
ge=
nommene Zeitpunkt, infolge der Tagung der
Bundesratsver=
ſammlung des Völkerbundes nicht geeignet erſcheine. Statt deſſen
wird vorgeſchlagen, einen ſpäteren Termin zu wählen.
Frankreich ſtimmk grundſählich zu.
Beim Foreign Office iſt nunmehr auch die franzöſiſche
Ant=
wort eingegangen, die in vollem Wortlaut vorliegt. Die
fran=
zöſiſche Regierung ſteht, wie in London mitgeteilt wird, einem
Gedankenaustauſch ebenfalls günſtig gegenüber, iſt aber der
An=
ſicht, daß der Ort der Zuſammenkunft noch zum Gegenſtand von
Erwägungen gemacht werden ſoll.
Leſterreich und die deutſche
Gleichberechligungs=
forderung.
Zu der franzöſifchen Mitteilung, daß der ſtändige Vertreter
der öſterreichiſchen Regierung beim Völkerbund, v. Pflügl, einen
Schritt beim franzöſiſchen Kriegsminiſter Paul=Boncour
unter=
nommen habe, bei dem die öſterreichiſche Beunruhigung über
die Behandlung der Abrüſtungsfrage durch die Großmächte
außerhalb Genfs zum Ausdruck gebracht worden ſei und wonach
ſich die öſterreichiſche Regierung dem Vorgehen der franzöſiſchen
Bündnismächte angeſchloſſen habe, wird von unterrichteter Seite
erklärt, daß dieſe Nachricht nicht zutreffe. Richtig ſei, daß Herr
v. Pflügl gelegentlich eines Geſprächs mit Paul=Boncour erklärt
habe, daß Oeſterreich ebenfalls Wert darauf lege,
eingeladen zu werden, falls die kleinen
Staa=
ten zu der geplanten Fünf=Mächte=Beſprechung
in London eingeladen werden ſollten. Im
übri=
gen ſtehe Oeſterreich in der
Gleichberechtigungs=
frage auf dem gleichen Standpunkt wie
Deutſch=
land.
England über die Zuſagen befriedigk.
Nach dem Vorliegen der deutſchen und der franzöſiſchen
Antwort auf den engliſchen Konferenzvorſchlag hin, wird die
Auffaſſung maßgebender politiſcher Kreiſe in London wie folgt
zuſammengefaßt: Angeſichts deſſen, daß auch die italieniſche
Re=
gierung ihre Bereitwilligkeit gezeigt hat, zur Löſung der
Schwie=
rigkeiten beizutragen, und die engliſche Einladung zu einer
Kon=
ferenz angenommen hat, wird in engliſchen Kreiſen beſondere
Befriedigung darüber zum Ausdruck gebracht, daß die von der
engliſchen Regierung eingeleiteten Schritte zur Ueberbrückung
der beſtehenden Schlucht, die obenerwähnten Antworten der
Mächte zur Folge gehabt haben. Man iſt der Anſicht, daß es
verhältnismäßig leicht ſein werde, die Frage des Zeitpunktes
und des Ortes der Konferenz zu regeln, wenn ein allgemeiner
Wunſch beſtehe, eine Brücke zu den verſchiedenartigen
Auf=
faſſungen zu ſchlagen.
Herriot in der Sackgaſſe.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 7. Oktober.
Die „Vertagung” der Konferenz von London hat, als ſie
defi=
nitiv wurde, hier Zufriedenheit ausgelöſt, beſonders rechts. Man
zeigt keine beſondere Luſt, nach London zu gehen. Es iſt
charakte=
riſtiſch, daß die Idee einer Konferenz in London überall nur
Miß=
trauen auslöſte, wenn auch aus verſchiedenen Gründen. In Berlin,
in Paris, in Genf, nirgends war man von dem erſten Verſuch der
engliſchen Vermittlungstätigkeit entzückt; über die Gründe dieſer
Tatſache könnte man ſich einige Gedanken machen.
So ſehr auch die franzöſiſche Außenpolitik beſtrebt zu ſein
ſcheint, nicht nachzugeben, iſt es auffallend, wie unangenehm man
hier die gegenwärtige Situation findet. Man macht verzweifelte
Anſtalten, um die Iſolierung Frankreichs um jeden Preis zu
ver=
meiden.
Von links her fordert man von Herriot eine großzügige
Initia=
tive, die die Möglichkeit einer Entſpannung in ſich tragen würde.
Es iſt aber ſehr fraglich, ob die franzöſiſchen Abrüſtungs= und
Sicherheitspläne in ihrer jetzigen Form dazu beitragen können.
Man behauptet, daß ſie recht elaſtiſch ſeien und für Verhandlungen
einen breiten Raum ließen. Sie ſollen auch angeblich ſowohl in
London wie in Rom eine relativ ſympathiſche Aufnahme finden.
Aber all dieſe Verſuche haben keine poſitive Bedeutung, ſo lange
man mit Deutſchland nicht am Verhandlungstiſch ſitzt; bis dahin
ſind alle Arbeiten in Genf von äußerſt zweifelhaftem Wert. Auch
jede Nachgiebigkeit England oder Italien gegenüber. Erſt von
dem Augenblick ab, als ſie Deutſchlands Zuſtimmung finden,
ſtel=
len dieſe Pläne eine politiſche Realität dar. Das weiß man letzten
Endes auch in London und Rom, und darum bringt man ſogar in
Paris für die Pläne Herriots nur mit Mühe die übliche
Begeiſte=
rung auf. Der Ausweg aus der diplomatiſchen Sackgaſſe, in die
Herriots Ablehnung der direkten Verhandlungen mit Deutſchland
führte, iſt noch nicht gefunden.
Die letzten Tage haben unzweifelbar eine Abkühlung des
eng=
liſch=franzöſiſchen Verhältniſſes mit ſich gebracht. Es kommt ihr
zwar keine prinzipielle Bedeutung zu, aber immerhin war ſie ſtark
genug, um die franzöſiſche Preſſe zu verſtimmen. Man betont jetzt
auch darum mit aller Kraft die Bedeutung der Verhandlungen
Herriots mit den Amerikanern, mit Norman Dawis. Wenn man
ſich an die Aufnahme erinnert, die ſeinerzeit die Hoovervorſchläge
in Frankreich fanden, iſt es doch ein bedeutender Rückzug, wenn
man ſich jetzt auf der Hooverlinie verſchanzen möchte.
*Die Woche.
Wenn man heute in Deutſchland über Außenpolitik ſpricht,
meint man die Gleichberechtigungsfrage, um die man zurzeit
kämpft, und überſieht dabei nur zu leicht, daß auch dieſe Frage,
deren Bedeutung für uns zwar kaum zu überſchätzen iſt, trotz
allem nur ein Teilproblem darſtellt. Seit Monaten tagt nun
ſchon zu Genf die nach jahrelangen Bemühungen endlich zuſtande
gekommene Abrüſtungskonferenz. Noch iſt kein Ende abzuſehen,
und die Erfolgsausſichten werden immer trüber. Um eine
allge=
meine Abrüſtung geht es angeblich, und in allen möglichen
tech=
niſchen Kommiſſionen „verhandelt” man auch über alle möglichen
militäriſchen Spezialfragen. Aber dieſe äußere Faſſade kann
doch nicht darüber hinwegtäuſchen, daß es in Wirklichkeit um
ganz andere größere Dinge geht, kann nicht darüber
hinweg=
täuſchen, daß die Abrüſtungsfrage natürlich völlig unlöslich
bleibt, wenn die entſcheidenden Fragen nicht geklärt werden
können. Die ungeheuerlichen ſogenannten Friedensſchlüſſe des
Jahres 1919, von Haß und Verblendung diktiert, haben das
politiſche Gleichgewicht ſo entſcheidend geſtört, daß die Welt ſeit
dem nicht mehr zur Ruhe gekommen iſt, und die furchtbare
Wirtſchaftskriſis, unter der die Völker der Erde leiden, iſt nur
eine Begleit= und Folgeerſcheinung dieſer politiſchen
Dauer=
kriſis. Eine neue Gleichgewichtslage zu finden gilt es ſie
an=
bahnen zu können, hofften die Völkerbundsmächte, als ſie die
große Abrüſtungskonferenz einberiefen. Das Schickſal der Völker
iſt wichtiger als irgendwelche irgendwann geſchloſſenen
Staats=
verträge. Die Völker wollen eine Ordnung der Verhältniſſe,
welche Ruhe und Frieden gewährleiſtet, Frankreich und ſeine
Trabantenſtaaten, die Nutznießer der Friedensverträge, möchten
in ihnen noch heute die magna Charta ſehen, die endgültige
Entſcheidung, an der unter keinen Umſtänden gerüttelt werden
darf. Bei dieſem gigantiſchen Spiel der politiſchen Kräfte iſt
ſelbſtverſtändlich die Stellung des deutſchen Reichs von
vorn=
herein gegeben. Wir brauchen gar nicht auf die verhängnisvollen
Folgen des Verſailler Diktates für die ganze Welt zu verweiſen.
Für uns iſt dieſes Verſailler Diktat die Feſſel, die man dem
zuſammengebrochenen deutſchen Volk angelegt, unter der das
deutſche Volk Unſägliches gelitten, und von der wir uns
be=
freien müſſen, ſobald wir dazu nur irgend in der Lage ſind.
Das iſt keine Erkenntnis von heute und geſtern, ſondern
das iſt die gründſätzliche Auffaſſung, von der die außenpolitiſche
Führung des Reiches ſeit Jahren ausgeht. Das deutſche Volk har
für die ungeheuren Schwierigkeiten, mit denen gerechnet werden
mußte, nicht immer das richtige Verſtändnis gehabt. Und daran
hat unſere parteipolitiſche Zerriſſenheit ein gut Teil Schuld.
Man hat dem deutſchen Volk ſeit Jahren einzuhämmern verſucht,
daß ſeine jeweiligen außenpolitiſchen Führer Jgnoranten,
Schwächlinge und noch Schlimmeres ſeien. Wie es gemacht
wurde, war es ſelbſtverſtändlich immer grundfalſch, und nach
demfelben Nezept arbeitet man bei uns auch heute noch. Man
hat, um nur ein Beiſpiel zu nennen, von nationalſozialiſtiſcher
Seite von unſerer Diplomatie ſtets eine robuſtere Sprache
ver=
langt, man hat erklärt, wenn man nur einmal mit der Fauſt
auf den Tiſch ſchlagen würde, ſo würde man viel mehr für die
deutſchen Intereſſen erreichen. Jetzt, wo die Verhältniſſe der
deutſchen Regierung nach ihrer Auffaſſung eine energiſchere
Sprache erlauben, kann man in der nationalſozialiſtiſchen Preſſe
leſen, daß Herr v. Neurath uns in hoffnungsloſe Iſolierung
hineinmanövriert hätte.
In der Außenpolitik iſt es von entſcheidender Bedeutung,
ob man den Zeitpunkt für eine Aktion glücklich wählt, ob man
in dem Augenblick vorgeht, in dem die allgemeine Lage die
größten Erfolgsausſichten bietet. Allein von dieſem
Geſichts=
punkt aus iſt das Vorgehen der Reichsregierung in der
Gleich=
berechtigungsfrage zu werten, und erſt das Ergebnis wird zeigen,
ob man die allgemeine Lage in Berlin richtig beurteilt hat.
Trotz aller Schwierigkeiten, die ſich gerade im gegenwärtigen
Augenblick auftürmen, ſprechen doch manche Anzeichen dafür, daß
unſere Ausſichten keineswegs ſo ganz ſchlecht ſind. Man muß
ſich bei Betrachtung der Dinge nur vor dem Fehler hüten,
in der großen allgemeinen Auseinanderſetzung, die wir jetzt
mit=
erleben, nur ſo etwas wie einen deutſch=franzöſiſchen Zweikampf
zu ſehen. Das deutſch=franzöſiſche Verhältnis iſt ganz gewiß
von außerordentlicher Bedeutung für die Weltpolitik. Aber es
gibt auch noch andere Fragen, die ſie entſcheidend beeinfluſſen.
Es iſt ja allgemein bekannt, daß das Verhältnis zwiſchen den
beiden „lateiniſchen Schweſtern” wegen der Entwicklung der
Dinge im Mittelmeer, insbeſondere in Nordafrika, nicht gerade
beſonders herzlich iſt, und daß auch in Südoſteuropa die
fran=
zöſiſch=italieniſchen Intereſſen hart aufeinanderprallen. Wir
kennen die Sorgen des engliſchen Weltreiches, die auf der
kürg=
lichen Konferenz von Ottawa keineswegs behoben werden
konnten. Ungelöſt iſt trotz Völkerbunds=Enquete die oſtaſiatiſche
Frage, an der alle Großmächte der Erde intereſſiert, die zur
Schickſalsfrage werden kann für die Nächſtbeteiligten: Japan, die
Vereinigten Staaten und Rußland. Wie unmittelbar gerade auch
die oſtaſiatiſche Frage auf unſere europäiſchen Verhältniſſe
zurück=
wirkt, iſt an dieſer Stelle ja ſchon mehrfach eingehend behandelt
worden.
Das etwa iſt der Hintergrund, vor dem ſich das Ringen
Deutſchlands um ſeine Gleichberechtigung unter den Völkern
abſpielt. Es hat ſich bisher noch nichts ergeben, das für eine
falſche Einſchätzung der Auffaſſungen in London, Rom oder
Waſhington ſpräche. Um ſo bedauerlicher iſt es, daß unſere
Kontingentierungspolitik nunmehr beginnt, unſerer Außenpolitik
ernſthaft Schwierigkeiten zu bereiten. Die Walther=Kommiſſion
ſoll in Rom eine recht ſchlechte Aufnahme gefunden haben, und
es wäre doch ein verhängnisvoller Fehler, wenn man die
Einflüſſe ſolcher wirtſchaftlichen Auseinanderſetzungen auf die
nternationale Politik unterſchätzen wollte. Wir werden bei den
kommenden Auseinanderſetzungen nur dann Erfolg haben, wenn
die deutſche Politik einheitlich nach einem großen
umfaſſen=
den Plan arbeitet.
Wir nehmen an den Verſammlungen des Büros der
Ab=
rüſtungskonferenz nicht mehr teil. Daß wir dieſen Schritt damals
taten, war ſicherlich richtig. Wir überſchätzen auch gewiß nicht
die Bedeutung der ganzen Völkerbundspolitik, die — man denke
nur an den Lytton=Bericht — mehr und mehr zur Farce wird.
Auf der anderen Seite aber wird man nicht außer Acht laſſen
dürfen, daß England mit allen Mitteln verſuchen wird, verſuchen
muß, die Abrüſtungskonferenz fortzuſetzen, und daß daher die
engliſchen Vermittkungsverſuche außexordentlich ernſt geweint
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 2 — Nr. 281
ſind. So unſinnig es iſt, ſchon jetzt von einer Iſolierung
Deutſch=
lands zu ſprechen, ſo ſorgfältig müſſen wir uns davor hüten,
doch noch in eine Iſolierung hineinzuſchlittern, die Frankreich
die Bahn freigeben würde.
Wir ſollten uns in Deutſchland darüber klar werden, daß
trotz aller unſerer innerpolitiſchen Nöte im Augenblick die
Außenpolitik im Vordergrund ſtehen muß. Daran dürfen auch
die kommenden Reichstagswahlen, die allmählich ihre Schatten
vorauswerfen, nichts ändern. Nichts wäre gefährlicher, als ein
Einfluß innerpolitiſcher Rückſichten auf die Führung unſerer
außenpolitiſchen Geſchäfte. Abgeſehen von allem anderen, wären
ſolche Rückſichten heute wohl auch kaum angebracht. Die
Mehr=
heit des deutſchen Volkes, ſie mag ſich zu den
Regierungsmaß=
nahmen im einzelnen noch ſo verſchieden einſtellen, erkennt ganz
offenbar die Entſchloſſenheit der gegenwärtigen Regierung als
einen unbedingten Vorzug an und iſt der parteipolitiſchen
Streiterei allmählich überdrüſſig geworden. Darüber können
auch parteipolitiſche Verſammlungsreden nicht hinwegtäuſchen.
Ob die Reichstagswahlen vom 6. November entſcheidende
Ver=
änderungen in der Zuſammenſetzung des Parlaments bringen
werden, kann ganz dahingeſtellt bleiben. Der Parlamentarismus
Weimarer Prägung, wie wir ihn die ganzen letzten Jahre
er=
lebten, hat abgewirtſchaftet, und die Sitzungen der Parlamente,
ſoweit ſie noch ſtattfinden, tragen nur dazu bei, dieſen Eindruck
noch zu verſtärken. Oder glaubt etwa irgend jemand, daß die
letzte Tagung des heſſiſchen Landtags dazu beigetragen hätte,
das Anſehen des Parlamentarismus zu ſtärken? Glaubt man,
die Menſchen darüber hinwegtäuſchen zu können, daß acht Tage
lang hier ein großer Apparat aufgeboten wurde, (deſſen Koſten
doch immerhin der Steuerzahler zu tragen hat), um eine
Un=
maſſe von „Anträgen” zu beraten und darüber abzuſtimmen,
von denen nur den allerwenigſten irgendwelche praktiſche
Bedeu=
tung zukommt, da die Durchführung in den meiſten Fällen
Geldmittel erfordern würde, die eben nicht vorhanden ſind.
Wenn man beobachten konnte, wie im Gegenſatz zu früheren
Tagungen diesmal das Straßenbild nicht mehr im geringſten
beeinflußt wurde, ſo gewinnt man den Eindruck, daß im
deut=
ſchen Volk allmählich die Erkenntnis aufdämmert, daß es in der
Politik nicht ſo ſehr auf Agitationsreden, als auf praktiſches
Handeln ankommt.
Botſchaft des 2.Deutſchen Hochſchultages
Saalſchlacht in Düſſeldorf zwiſchen Deutſchnakionalen
und Ralionalſozialiſten.
UNB. Düſſeldorf, 8, Oktober.
In einer Wahlverſammlung der DNVP. im Kaiſerſaal der
Tonhalle kam es geſtern bereits bei den Einleitungsworten des
Vorſitzenden zu großen Störungen von Nationalſozialiſten, die
Stinkbomben warfen und verſuchten, die von der Galerie
herab=
hängenden ſchwarz=weiß=roten und ſchwarz=weißen Fahnen
ab=
zureißen. Nachdem von der Polizei und dem Saalſchutz einige
Ruheſtörer aus dem Saal entfernt worden waren, trat etwas
Nuhe ein, bis Dr. Giſevius das Wort ergriff, Kaum hatte der
einen Satz geſprochen, ſetzte der Tumult von neuem ein, ſo daß
Dr. Giſevius die Polizei zur Räumung der oberſten Galerie
veranlaßte. Dieſes rief einen ungeheuren Lärm hervor. Als die
Polizei nun zur Entfernung der Nationalſozialiſten ſchritt,
ent=
wickelte ſich eine regelrechte Saalſchlacht. Es flogen Stühle und
Stuhlbeine durch die Luft, man ſchlug mit Flaſchen aufeinander
ein, und von der Galerie wurden Stühle herabgeworfen.
Wäh=
rend die Polizei mit dem Gummiknüppel die Ruheſtörer ſchnell
aus dem Saal hinausdrängte, verließen die übrigen
Anweſen=
den in wilder Flucht, zum Teil durch die Parterrefenſter, den
Verſammlungsraum. Während des allgemeinen Tumults ſind
auch Schüſſe abgegeben worden, durch die ein
Verſammlungsteil=
nehmer erheblich verletzt wurde. Die Polizei nahm insgeſamt
20 Verhaftungen vor.
Dem Schnellrichter im Polizeipräſidium wurde am Samstag
der ſiebenmal, darunter wegen Diebſtahl, Hehlerei,
Urkunden=
fälſchung und Sittlichkeitsverbrechens vorbeſtrafte Arbeiter
Hlar=
ſinſky vorgeführt, der nach einer deutſchnationalen
Wahlver=
ſammlung am 6. Oktober in Haberlands=Feſtſälen feſtgenommen
war. Hlarſinſky, der Nationalſozialiſt iſt, war einer der
Ruhe=
ſtörer, der aus der Verſammlung ausgewieſen wurde. Nach
Schluß der Verſammlung hatte er heimkehrende
Verſammlungs=
teilnehmer in Begleitung einiger Geſinnungsgenoſſen überfallen
und einem Schwerkriegsbeſchädigten mit der Fauſt ins Geſicht
A. geſchlagen. Der Schnellrichter verurteilte ihn wegen
Körper=
verletzung aus politiſchen Beweggründen zu ſechs Monaten
Ge=
fängnis.
Mit weißen Mänſen und Knallerbſen.
Sonntag, 9. Oktober 1932
Erhöhung der Sozialrenken?
Borarbeiken im Reichsarbeitsminiſterium
zur Härkenbeſeitigung.
Berlin, 8. Oktober. (Priv.=Tel.)
Reichsarbeitsminiſter Dr. Schäffer hatte bereits vor einiger
Zeit eine Erhöhung der Unterſtützungsſätze für die Wintermonate
angekündigt. Inzwiſchen ſind im Reichsarbeitsminiſterium
ver=
ſchiedene Vorſchläge ausgearbeitet worden, die ſich etwa als eine
Aenderung der Juni=Verordnung der Papen=Regierung anſprechen
laſſen.
Der Sinn dieſer Abänderungsvorſchläge beſteht darin, eine
Reihe von Härten zu beſeitigen. Dabei handelt es ſich um
Störun=
gen, über deren Unhaltbarkeit ſowohl im Lager der Arbeitgeber
als auch im Lager der Arbeitnehmer reſtloſe Uebereinſtimmung —
herrſcht. Der Arbeitsminiſter will nun dafür ſorgen, daß ſchon ine
abſehbarer Zeit die Unterſtützungsſätze der
Arbeitsloſen=
unterſtützung hinaufgeſetzt werden. Dazu iſt eine
Aen=
derung des Arbeitsloſenverſicherungsgeſetzes”
erforderlich, die nur auf dem Wege der Notverordnung erfolgen”.
Außerdem iſt geplant, auch die Sozialrenten aufzubeſſern.
Alle dieſe Maßnahmen können natürlich nur durchgeführt werden,
wenn die in Frage kommende Unterſtützungsanſtalt finanziell in
die Lage verſetzt wird, die Mehrausgaben beſtreiten zu können.
Aus dieſem Grunde iſt es aber erforderlich, die Zahl der
Arbeits=
loſen herabzudrücken, um den derzeitigen Aufwand der
Arbeits=
loſenverſicherung für laufende Unterſtützungen zu vermindern. Geht
die Arbeitsloſigkeit zurück, dann wächſt natürlich auch die
Zahl=
der Beitragleiſtenden, ſo daß die Arbeitsloſenverſicherung ohne
Gefährdung des Etats für einen beſtimmten Zeitraum die
Unter=
ſtützungsſätze erhöhen kann. Es muß dann aber auch gleichzeitig *
dafür geſorgt werden, daß die übrigen Unterſtützungsempfänger
nicht ſchlechter behandelt werden. Ebenſo ſind die Empfänger von
Renten aus der Sozialverſicherung dann beſſer zu ſtellen. Sobald
das Arbeitsminiſterium die nächſte Bilanz der Arbeiter=
Neuein=
ſtellungen vorgelegt hat, wird ſich auch überſehen laſſen, ob ſchon *
jetzt die Unterſtützungsſätze geändert werden können, oder ob
da=
mit noch ein Monat gewartet werden muß.
Reglementier
der ſtellung wurde heute
ir ſerenz eingeſetzten
ater Englands erile
ſo zikation und des
Prneter Perſiens un
uer iungliſierung der
. Der Vertreter N
2r italieniſche Delegi
ben Abſchaffung der
an die deutſchen Studenken.
TU. Danzig, 8. Oktober.
Auf dem 7. Deutſchen Hochſchultag in Danzig ſtand in der
letzten Arbeitsſitzung die Studentenfrage im Vordergrund. Die
Verſammlung beſchloß einmütig, ſich mit folgender Botſchaft an
die Studentenſchaft zu wenden:
„Wir deutſchen Hochſchullehrer, zum 7. Deutſchen
Hochſchul=
tag im deutſchen Danzig verſammelt, ſenden unſeren Gruß
an alle deutſchen Studenten. Wir ſind uns bewußt, daß die
un=
erhörte Not Deutſchlands das ganze Volk, vor allem die jungen
Studenten vor Aufgaben ſtellt, die weit über die akademiſche
Facharbeit hinausgreifen und naturgemäß das Herz der Jugend
beſonders belaſten. Parteipolitiſche Verhetzung,
unverantwort=
liches Reden und Bruderzwiſt ſind dem akademiſchen Leben nicht
fern geblieben. Aufgabe der deutſchen Hochſchule und damit
ge=
meinſame Aufgabe von Lehrer und Student iſt es,
demgegen=
über höchſtes Verantwortungsgefühl zu bekunden, die Klarheit
des Denkens zu bewahren und einen Weg aufwärts zu ſuchen.
Wir hoffen zuverſichtlich, daß es gelingen wird, das Erbe der
akademiſchen Kriegsgeneration zu neuem Leben zu erwecken und
wieder wie in der Frontkämpferzeit eine Zuſammenfaſſung aller
deutſchen Studenten zu ſchaffen, die bereit iſt, gemeinſam mit
uns ein einheitliches Reich des Geiſies und der Tat zu bilden,
unabhängig vom zerſetzenden Parteigeiſt, aufgebaut auf feſtem
nationalen Willen und eingegliedert in das Ganze der deutſchen
Volksgemeinſchaft.”
Skaatsſekrefär Weißmann nimmt Strafankrag
gegen Lachmann zurück.
Berlin, 8. Oktober.
Das Schöffengericht Berlin=Mitte hatte für Samstag, den
15. Oktober, Termin in der Strafſache gegen den Bücherreviſor
Philipp Lachmann wegen verleumderiſcher Beleidigung des vor
kurzem verabſchiedeten Staatsſekretärs Dr. Weißmann angeſetzt.
Der Termin mußte abgeſetzt werden, da Dr. Weißmann ſeinen
Strafantrag zurückgezogen hat. Lachmann hatte Dr. Weißmann
u. a. aktive und paſſive Beſtechung und Meineidsleiſtung
vor=
geworfen.
Wie wir erfahren, hat das preußiſche Staatsminiſterium auf
Grund der vorſtehenden Tatſache die Akten dieſes Falles
ange=
fordert, um zu prüfen, ob die Unterlagen für die Einleitung
eines Diſziplinarverfahrens gegen Dr. Weißmann gegeben ſind.
Beitachkungen zur neuen Welkſtunde.?)
Jede Zeit hat ein Bewußtſein ihrer ſelbſt, ein Bild, eine
Vorſtellung von ſich. Gelegentlich hat man verſucht, dies Bild
durch Statiſtik und Fragebogen ſichtbar zu machen; das Ergebnis
war das gleiche wie bei den Verſuchen, aus zehntauſend
Licht=
bildern den Typus einer Menſchenart zu konſtruieren: eine
nichtsſagende Verſchwommenheit. Richtig iſt, daß das Typiſche
(einer Geſichts= oder einer Zeitſtruktur) in Tauſenden
durch=
ſcheint, falſch daß man es durch Addition ermitteln könne. Es
liegt in allen, aber es nimmt in wenigen Geſtalt und
Ausſage=
form an. Der Menſch durch den eine Zeit über ſich ſelbſt
aus=
ſagt, iſt der Schriftſteller, er verkörpert, ſofern er ſeine ideale
Beftimmung erreicht, das Selbſtbewußtſein ſeiner Zeit, er iſt
der geiſtige Buchhalter der Zeit — oder ihr Wortführer, wem
das beſſer klingt.
Unter den wenigen, die heute derart befugt ſind, das Fazit
der Zeit zu ziehen und die Bilanz vorzulegen, iſt Wilhelm
Michel ausgezeichnet durch eine ungemeine Aufgeſchloſſenheit
und Empfänglichkeit für die Kräfte der Zeit und durch die bei
ſolcher Anlage ſeltene Gabe, dieſe Kräfte verſtehend zu deuten
von einer übergeordneten, religiös geſicherten Poſition her. Wie
ſehr Wilhelm Michel die entſcheidenden Impulſe Leiden und
Zwänge der Zeit am eignen Leib und Geiſt verſpürt hat, hat er
mit ſeiner geiſtigen Biographie „Das Leiden am Ich”
dokumentiert. Inzwiſchen iſt in ihm die Erkenntnis des
Typiſchen und Ueberperſönlichen ſolcher perſönlicher Erlebniſſe
und Widerfahrungen zu voller Reife und Klarheit erwachſen.
Frucht dieſer Reife iſt fein neues Buch, das nur hundert Seiten
umfaßt, aber eine vollſtändige Lebenslehre in ſich ſchließt.
Man hat in letzter Zeit gegen die barbariſchen und
zer=
ſtöreriſchen Tendenzen das Wunſchbild eines neuen Humanismus
beſchworen. Als die Bekundung eines neuen im wörtlichen
Sinne humaniſtiſchen Geiſtes kann man die Schrift Wilhelm
Michels anſprechen. Deshalb, weil in ihr auf jeder Seite, möge
ſie von der Wirtſchaft, vom Staat, von der Technik, der Kunſt
oder der Wiſſenſchaft handeln, immer vom Menſchen die Rede iſt.
In der Wirklichkeit der letzten Jahrzehnte war nie ernſthaft vom
Menſchen die Rede, nur ein gänzlich Zeitblinder konnte
über=
ſehen, wie wir all dieſe Dinge um ihrer ſelbſt willen oder in
Hinblick auf irgendwelche außermenſchlichen, unmenſchlichen,
götzenhaften Zwecke betrieben haben, nie aber um des Menſchen
*) Darmſtadter Buch= und Kunſt=Verlag. Preis 2,60, in
Ganzleinen 3,80 RM.
Minden (Weſtf.), 8. Oktober.
Eine Wahlverſammlung der DNVP., in der Studienaſſeſſor
Flume=Bielefeld über „Schwarz=Rot=Braun” und „Schwarz=Weiß=
Rot” ſprach, nahm einen bewegten Verlauf. Laute Zurufe erfolgten
in immer ſtärkerem Maße durch zahlreiche SA.=Leute. Schließlich
wurden weiße Mäuſe losgelaſſen und es wurde mit Knallerbſen
und Schreckſchüſſen gearbeitet, ſo daß der Redner ſein Referat nicht
zu Ende führen konnte und das Ueberfallkommando zur Räumung
des Saales einſchreiten mußte. Ein Mann wurde feſtgenommen,
als er einen fehlgehenden Revolverſchuß gegen den Redner
ab=
feuerte.
Das Urkeil im Bunzlauer Landfriedensbruchprozeß.
Liegnitz, 8. Oktober.
Im Bunzlauer Landfriedensbruch=Prozeß fällte das Liegnitzer
Sondergericht am Samstag nach ſechsſtündiger Verhandlung das
Urteil: Gegen die Reichsbannerleute Kaufmann Hoeh=Gnadenberg,
den Tonformer Jung=Bunzlau, den Angeklagten Lachmann=
Tillen=
dorf und den Glasmacher Bufe=Bunzlau erkannte das Gericht auf
drei Monate Gefängnis. Drei angeklagte Reichsbannerleute
wur=
den freigeſprochen. Ebenſo erfolgte Freiſpruch gegen alle
National=
ſozialiſten.
In der Urteilsbegründung wird darauf hingewieſen, daß die
Nationalſozialiſten einen Umweg genommen hätten, um nicht das
Zentrum in Bunzlau zu berühren. Die Nationalſozialiſten hätten
an den Zuſammenſtößen keine Schuld. Das ſei durch die
Beweisauf=
nahme eiwandfrei bewieſen. Auf Grund der
Sachverſtändigenaus=
ſagen ergebe ſich, daß der getötete Reichsbannermann Schreiber von
den eigenen Reichsbannerleuten erſchoſſen worden ſei. Daß von
Nationalſozialiſten Schüſſe gefallen ſeien, habe nicht ermittelt
wer=
den können. Die Nationalſozialiſten hätten lediglich in Notwehr
gehandelt. Zum Schluß der Urteilsbegründung bedauerte der
Vor=
ſitzende, daß die eigentlichen Drahtzieher der Zuſammenſtöße nicht
ermittelt werden konnten.
Ankrag gegen die preußiſche Badehoſen=Berordnung
Berlin, 8. Oktober.
Die ſozialdemokratiſche Fraktion des Preußiſchen Landtags
hat eine Reihe von Anträgen eingebracht, die u. a. zu der
Bade=
polizeiverordnung und der ſogenannten Sitten=Verordnung, die
ſagen, daß die letzte in der „ganzen Welt allgemeine Heiterkeit
erregt” habe. Da aber auch das öffentliche Badeleben durch die
Verordnung erſchwert werde, wird gefordert, daß die
Verordnun=
gen aufgehoben würden und der Landtag Gelegenheit erhalte,
ent=
ſprechend § 25 Abſ. 2 des Polizeiverwaltungsgeſetzes zu den
Ver=
ordnungen Stellung zu nehmen.
willen, der allein all dieſen Dingen Sinn verleihen kann. Eine
der Grundlehren des Buches beſagt, daß man nur eine Weile
dem Sinn zuwider handeln kann, daß es eine
Elaſtizitäts=
grenze des Menſchlichen gibt, aus deren Mißachtung und
Verletzung Zuſammenbruch und Kulturzerfall notwendig
hervor=
gehen.
Solche Grenzverletzungen weiſt Michel auf allen
Ge=
bieten unſeres Denkens und Lebens nach. Im Nichtwiſſen um
menſchengültige Maßſtäbe und in der Entfremdung unſeres
Tuns vom Menſchlichen, die daraus folgt, erkennt er den
ge=
meinſamen Erklärungsgrund der geſamten ſeeliſchen,
geiſtigen und materiellen Störungserſcheinungen, die wir unter
dem Namen Kulturkriſe zuſammenfaſſen. Zugleich lehrt er
das äußerſt Heilſame ſolcher Erfahrung und zeigt in einer auf
alle Lebensgebiete angewandten Betrachtung, daß eine
ſolcher=
maßen über ihre Grenzen belehrte Menſchheit nicht ärmer
ſondern reicher, und zwar reicher an Wirklichkeit geworden iſt.
Kein Wort alſo gegen die Wirtſchaft, nichts von dem üblichen
Anraſen gegen die Technik, keine Spur von Verzweiflung an der
Vernunft und modiſcher Verteufelung des Geiſtes.
„Kein Zurückweichen des Geiſtes! Kein Verzicht auf
irgend=
ein erreichbares Wiſſen! Aber auch keine Tyranniſierung des
Naturhaften, ſondern eine Hereinnahme desſelben in ein
er=
weitertes Bewußtſein, in eine duldſamere faſſungskräftigere
Ordnung. Es bereiten ſich überall neue Denkformen vor, in
denen vieles Raum finden wird, was ſich heute noch
aus=
zuſchließen ſcheint: das Techniſche neben dem Organiſchen, die
Kultur neben dem Glauben, die haltbaren Ergebniſſe der
Pſychoanalyſe neben den harten Feſtſtellungen der radikalen
Theologie. — Die neue geiſtige Lebensbearbeitung wird in keiner
Weiſe durch ein Zurückweichen des Geiſtes vor dem Leben
ge=
kennzeichnet ſein. Vielmehr wird ſich in ihr die Herrſchaft des
Geiſtes erſt vollenden; aber als eine Herrſchaft des
lebens=
ſichtigen, wiſſenden Geiſtes, der durch die neue Freundſchaft zum
Lebendigen deſſen legitimer König wird, nachdem er lange nur
ſein Fronvogt war.”
Wie hier der Scheingegenſatz von Rationalismus und
Irrationalismus in die Realität richtiger wechſelſeitiger
Zu=
ordnung übergeleitet wird, ſo werden auch die anderen großen
Widerſprüche, zwiſchen denen die Zeit ſich zerrieben hat, in
ihrem geſchichtlichen Eigenwert erkannt und zu übergeordnetem
Spannungsausgleich gebracht. Daß das im Bereich ſtaatlichen
Denkens ebenſo geglückt iſt wie auf den Gebieten der Kunſt
oder der ſozialen Sittlichkeit, beweiſt, daß hier eine durchgängig
anwendbare Syntheſe aus dem Kern der
Lebenszuſammen=
hänge geleiſtet wurde.
Der Ort, an dem dieſe Lebensſyntheſe ſich bewährt, an dem
ſie verwirklicht wird, iſt die Mitte in einem neuen Sinn. Das
Die Belebung der Wirtſchaft.
Bei der Firma Georg Seibt=Berlin ſind ſeit dem 1. September
mehr als 500 Mann neu eingeſtellt worden.
Die Reichsbahndirektion Wuppertal hat in dieſen Tagen
tau=
ſend Mann für Arbeiten am Oberbau eingeſtellt.
Auch die Reichsbahndirektion Altona hat etwa 800
Zeit=
arbeiter und 230 Stammarbeiter eingeſtellt.
Die Joſephinenhütte hat den Hüttenofen in dem Werk
Schreiberhau wieder in Betrieb geſetzt. Auch in anderen
Abteilun=
gen des Unternehmens ſind in den letzten Wochen rund 200
Neu=
einſtellungen vorgenommen worden.
Die Reichsbahndirektion Halle ſtellt in ihrem Bezirk im Lauſe
der nächſten Woche 1300 Arbeiter ein. Die Neueingeſtellten
wer=
den im weſentlichen für Bahnunterhaltungsarbeiten Verwendung
finden. Die Einſtellung erfolgt auf mehrere Monate.
Die Reichsbahndirektion Köln wird in kürzeſter Zeit rund
1500 Arbeiter neu einſtellen.
Im Schlichterbezirk Nord ſind rund 1800 Arbeitskräfte neu
eingeſtellt worden.
Die Polo=Schuhfabrik Erbach i. Odw. hat ihre Belegſchaft in
den letzten Wochen um 30 Prozent erhöht und wird im Laufe
die=
ſes Monats weitere 15 Prozent Neueinſtellungen vornehmen.
Vor kurzem
ges der „Neuen Fr
Lelagsunternehme
da gen ſei. Nach weit
ſteruöſiſcher Seite bei
u Uebernahme des
ſe lſchaft” vor.
Von dem Aktier
I ntangeſelſchaf
ſee. Es iſt nicht
u dieſes Angeb=
W chen erklärt ha
ſi er Beteiligu
ſgo t noch für das
en Abſchli
R. Geſe
Ausſchußſikung des AdGB.
Berlin, 8. Oktober.
Der ADGB. teilt u. a. mit: Am Freitag trat der
Ausſchuß=
des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes zu einer Tagung
in Berlin zuſammen. Der Bundesvorſtand beſchäftigte ſich
zu=
nächſt mit den Folgerungen, die durch die
Durchführungsverord=
nung des Reichsarbeitsminiſters vom 3. Oktober d. J. für den=
Abwerhkampf der Arbeiterſchaft gegen Lohnabbau entſtehen.
könnten. Einmütig wurde die Meinung vertreten, daß durch die
Verordnung die verſchiedenen Einwände, die von den
Gewerk=
ſchaften gegen das Beſtehen der Friedenspflicht erhoben werden,
nicht entkräftet worden ſeien, da eine Rechtsgrundlage für die
Verordnung des Reichsarbeitsminiſters nicht gegeben ſei. Die
Gewerkſchaften könnten ſich zudem den Proteſten ihrer
Mitglie=
der gegen den Lohnabbau nicht verſchließen. Die Kämpfe
wür=
den nicht durch die Gewerkſchaften, ſondern durch das Unrecht
der Notverordnung ſelbſt hervorgerufen. Die Verantwortung für
dieſe Arbeitskämpfe treffe daher nicht die Gewerkſchaften, ſonz
dern die Regierung, Von zahlreichen Rednern wurde des
weite=
ren auf die ſozial völlig unerträglichen Auswirkungen der
Not=
verordnung hingewieſen. Am 18. Oktober werden die
Gewerk=
ſchaften eine öffentliche Kundgebung abhalten.
Maß und die Mitte, für die das Buch eintritt, iſt das Gegenteil
von allem Mittelmaß. Nur der Menſch, in dem ſich „zwiſchen
Geiſt und Natur der größte Bogen ſchlägt”, iſt befähigt, ſich in
dieſer Mitte als dem Ort der größten Spannungen
zu behaupten. Eben das aber, ſo iſt die ruhig erwogene und
ſicher begründete Ueberzeugung des Buches, liegt in den
natür=
lichen Anlagen des Deutſchen. „Es iſt keineswegs immer vol
ausgewirkt in ihm, aber es iſt ihm als verpflichtendes
Weſens=
geſetz eingeboren. Was die Geſchichte jetzt an Menſchenform zuk
Führung bringen will, das iſt die dem Deutſchen weſenseigene
Menſchenform. So feſt es ſteht, daß die bisherige Richtung des
Ziviliſationsgeiſtes dieſer Menſchenform feindlich war, ſo feſt
ſteht es, daß die neue Wendung ihr günſtig iſt. Der Deutſche
hat ſich nur als Deutſcher zu erfüllen, um dieſer Zeit gemäß zu
ſein. Das hat nichts mit einem leichten Leben oder mit einer
Gewähr für deutſchen Welterfolg zu tun, aber es ſchenkt uns
die Freude, unſer Daſein nach eignen Takten leben zu können.”
Dieſe Hoffnung auf eine neue nationale
Lebens=
mächtigkeit ſtützt ſich auf dieſelbe Einſicht, aus der die
Ziel=
gebung des ganzen Buches kommt. Wir ſind an Grenzen unſeres
Weſens, auch unſeres nationalen Weſens geſtoßen und durch
den kriſenhaften Zuſammenprall ſind wir tiefer als bisher
unſerer Wirklichkeit inne geworden. Die Frucht ſolcher
Be=
lehrung iſt eine neue Ernüchterung, aus ihr kommt die Kraſt
zu einer neuen, männlicheren Verwirklichung unſerer Weſens”
eigentümlichkeit.
Die Hoffnung alſo, die hier verhießen wird, hat nichts von
der leichtgläubigen Schönfarbigkeit einer Fata Morgana, ſie iſt
das Gegenteil einer Utopie, ſie iſt grenzſetzend und verpflichtend
und hat die Klarheit und die nüchterne Zuverſicht eines neuen
Tages.
Dr. Herbert Nette.
Rudolf Presber: Die Hexe von Endor. Humoriſtiſcher Roman. In.
Leinen RM. 5,50. (Deutſche Verlags=Anſtalt Stuttgart und
Berlin.)
Wie ſollte man einen ſo prachtvoll heiteren Roman des beliebs
ten Humoriſten Rudolf Presber nicht freudig begrüßen! Doppell.
freudig begrüßen in einer Zeit, die der Aufheiterung ſo ſehr
be=
darf, wie die unſerige. Dieſe moderne Hexe von Endor iſt Hells
ſeherin in Berlin. Ihr fällt die Aufgabe zu, allerlei aus den Fue
gen gegangene Schickſale wieder einzurenken. Sie vermag die vers
zwickte Geſchichte vom Suchen eines Verliebten auf die glücklichſte.
Weiſe zu Ende zu bringen, und der reizenden Heldin des Buches=
Klara, zu dem ihr beſtimmten Eheglück zu verhelfen. Die Spannung
des Leſers ſteigt von Seite zu Seite bis zum dramatiſchen Schluß-
Es gibt eine Fülle von luſtigen Situationen und komiſchen Typell-
Und doch wohnt dem Buch ein ernſter Kern inne: die Ueberwine
dung aller äußeren Lebenserſchwerung durch Zähigkeit, Klugheil
und feſten Willen. Wer auf das angenehmſte unterhalten ſein
wil=
wer aufgeheitert ſein möchte, greife zu dieſem Buch.
Sonntag, 9. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 281 — Seite 3
Geifei Mieinatvent.
Reform des Völkerbundsſekrekariaks.
Die Beratungen über die Reform der oberſten Leitung des
ſökkerbundsſekretariats wurden heute vormittag wieder
aufge=
yrimen. Gerüchte wollen beſagen, daß die Kandidatur des
ihrgen ſtellvertretenden Generalſekretär Avenol als Nachfolger
ſit Eric Drummonds nunmehr geſichert ſei und daß an die
ſtelle Avenols der Vertreter einer kleineren Macht, man ſpricht
v. Norwegen, treten ſoll. Weiter verlautet, daß die drei Unter=
„eralſekretärspoſten um einen weiteren vermehrt werden ſollen,
m auf dieſe Weiſe der Großmacht, die aus der oberſten Leitung
asſcheidet, nämlich England, einen Einfluß innerhalb des
Gre=
nums der Untergeneralſekretäre zu ſichern. Es heißt weiter,
1ß eine Herabſetzung der Bezüge der Untergeneralſekretäre, die
ſ augenblicklich zwiſchen 75—83 000 Schweizer Franken bewegen,
gplant ſei, um die Schaffung einer neuen Stelle zu ermöglichen.
6 verlautet, daß Italien mit der vorgeſehenen Regelung nicht
enz einverſtanden ſei, da es gehofft hatte, bei der Neuregelung
m Poſten des ſtellvertretenden Generalſekretärs zu erhalten.
Genfer debakte über Waffenhandel und
Waffenbereitſkellung.
Die Reglementierung des Waffenhandels und der
Waffen=
hrſtellung wurde heute in einem von dem Büro der
Abrüſtungs=
hſerenz eingeſetzten Sonderausſchuß weiter beſprochen. Der
Ver=
eter Englands erklärte, daß ein völliges Verbot der
Waffen=
ſorikation und des Waffenhandels nicht in Frage komme. Die
Irtreter Perſiens und der Türkei traten für weitgehende
Inter=
ſtionaliſierung der Waffenherſtellung und des Waffenhandels
m. Der Vertreter Norwegens forderte eine rigoroſe Kontrolle.
ar italieniſche Delegierte erblickte eine Gefahr in der
vollſtän=
den Abſchaffung der privaten Induſtrie.
Oeſterreichiſcher Ausverkauf an Frankreich.
TU. Wien, 8. Oktober.
Vor kurzem wurde erſt gemeldet, daß die Mehrheit des
Ver=
lges der „Neuen Freien Preſſe” in die Hände des franzöſiſchen
krlagsunternehmens Agence Ecconomique et Financiere
überge=
angen ſei. Nach weiteren Informationen des DHD. liegt jetzt von
nnzöſiſcher Seite bei den Vereinigten Stahlwerken ein Angebot
w Uebernahme des Aktienpaketes der „Alpine
Montange=
ſül ſchaft” vor.
Von dem Aktienkapital von 60 Millionen Schilling der Alpine
Yntangeſellſchaft beſitzen die Vereinigten Stahlwerke die
Mehr=
het. Es iſt nicht anzunehmen, daß die Vereinigten Stahlwerke
w dieſes Angebot eingehen werden, da ſie erſt vor wenigen
Achen erklärt haben, daß keine Rede davon ſein könne, ſich gerade
füſer Beteiligung zu entledigen. Die Alpine Montangeſellſchaft
ihoe noch für das vergangene Jahr einen verhältnismäßig
gün=
ſtier Abſchluß vorlegen können, und das Produktionsprogramm
ee (Geſellſchaft ergänze ſich nach mancher Richtung hin in
wert=
oler Weiſe mit dem der Vereinigten Stahlwerke.
Rumäniſcher Druck
auf ſeine Auslandsgläubiger.
TU. Bukareſt, 8. Oktober.
Nachdem durch Ablehnung der Forderungen des
Finanz=
ſchuſſes des Völkerbundes zunächſt klare Verhältniſſe
geſchaf=
worden ſind, erklärt die rumäniſche Preſſe, daß der
Völker=
mß u. a. zur Finanzkontrolle die Einſetzung eines
General=
identen in Bukareſt gefordert hatte, der noch größere
Voll=
ſtaten, als ſeinerzeit der Vertreter des Völkerbunds in Wien
hallten ſollte. Jetzt bleibt nur der Weg der direkten
Verhand=
higen mit den Gläubigern, den die Regierung einſchlagen will.
Un argumentiert, daß dieſe Gläubiger an einem
Staats=
hilerott kein Intereſſe haben können, weil ſie dann ganz leer
Beehen würden, und iſt bereit, im Falle eines großzügigen
ſtiegenkommens ſich mit einer Art Kontrolle abzufinden.
2d rerſeits iſt die Stimmung derart, daß der Staat auf jeden
vül die Auslandszahlungen von ſich einſtellen wird, wenn die
u biger die direkten Verhandlungen verſchleppen oder
un=
rbrückbare Forderungen ſtellen ſollten. Man will bis zum 1.
ember Klarheit ſchaffen. Bis dahin wird kein
Regierungs=
ahiel eintreten, zumal jetzt auch die Liberalen wenig Neigung
gen, in dieſer ſchwierigen Lage ihren Ruf aufs Spiel zu
en. Inflatoriſche Maßnahmen wird man unter allen
Umſtän=
zu vermeiden ſuchen.
Erhöhke Trauer in Deutſch=Südkirol.
Unkerdrückung des deutſchen Schulweſens.
TU. Innsbruck, 8. Oktober.
Der Deutſche Schulverein, Gruppe Südmark, erläßt am 10.
Oktober, des Jahrestages des Verluſtes Südtirols an Italien,
einen Aufruf, in dem auf die fortgeſetzten Unterdrückungen
und Leiden der Deutſchen in Südtirol hingewieſen wird. Daran
ändere der Umſtand nichts, daß in dem Verhältnis des deutſchen
Volkes zur italieniſchen Nation ein Wandel eingetreten ſei, im
Gegenteil träfen die Italiener gegenwärtig zur Unterdrückung
der deutſchen Minderheit beſonders harte Maßnahmen. Die
Unterdrückungen gingen weiter. Namentlich auch auf dem Gebiet
des deutſchen Schulweſens. Tirol ſtehe ſomit im Zeichen
erhöh=
ter Trauer und erhöhter Sorge, nicht nur für Südtirol, ſondern
für alle deutſchen Volksgenoſſen, die ſich ein Mitgefühl für das
Deutſchtum jenſeits der Grenze bewahrt haben. Das deutſche
Volk dürfe die Unterdrückung Deutſch=Südtirols nicht
wider=
ſpruchslos hinnehmen. Der Aufruf ſchließt mit dem Bekenntnis
zu Südtirol.
Bolſchewiſtiſche Organiſakion in Sofia.
Drei Agenken der GPU. verhaftel.
TU. Sofia, 8. Oktober.
Die bulgariſche Polizei iſt einer bolſchewiſtiſchen
Spionage=
organiſation auf die Spur gekommen, in die mehrere Abgeordnete
der bulgariſchen Arbeiterpartei und ein in Sofia lebender Ruſſe
Fürſt Lobanoff verwickelt ſind. Fürſt Lobanoff, der in der Sofioter
Geſellſchaft und im diplomatiſchen Korps als Bridgelehrer
aus=
gezeichnete Verbindungen hatte, wurde mit zwei anderen aus Wien
zugereiſten Ruſſen feſtgenommen. Bei der Unterſuchung erwies
ſich, daß die drei Ruſſen, die als überzeugte Anhänger des
kaiſer=
lichen Rußlands galten, in Wirklichkeit Agenten der GPU. waren,
die den Auftrag hatten, die weißruſſiſche Militärorganiſation in
Bulgarien zu beſpitzeln. Fürſt Lobanoff hatte lange Zeit die
Gut=
gläubigkeit der Mitglieder des weißruſſiſchen Stabes in Sofia
ausgenutzt und ſeinen roten Auftraggebern umfangreiches
Ma=
terial über die weißruſſiſche Organiſation und deren
Verbindun=
gen mit dem franzöſiſchen Nachrichtendienſt zugeſtellt. Die
Verbin=
dungen, die Fürſt Lobanoff mit einigen ausländiſchen
Geſandt=
ſchaften hatte, die ſich für ihn einſetzten, verhalfen ihm zu einer
nach=
ſichtigen Behandlung durch die bulgariſche Polizei. Er wurde auf
freien Fuß geſetzt, während ſeine beiden Auftraggeber ausgewieſen
wurden. In Haft verblieben iſt ein bulgariſcher kommuniſtiſcher
Abgeordneter, der in der Organiſation ebenfalls arbeitet. Zwei
andere Abgeordnete ſind ſpurlos verſchwunden und werden von der
Polizei geſucht.
Der eigentliche Leidtragende der Angelegenheit, die in Sofia
großes Aufſehen erregt, iſt die franzöſiſche Geſandtſchaft, bei der
Fürſt Lobanoff volles Vertrauen genoſſen hat. Zu ſpät hat es ſich
herausgeſtellt, daß die enge Zuſammenarbeit zwiſchen dem Stab
des weißruſſiſchen Militärverbandes in Bulgarien und gewiſſen
franzöſiſchen Stellen, die den bulgariſchen Behörden aus Gründen
der Landesverteidigung ſchon lange ein Dorn im Auge iſt, durch
die Organiſation des Fürſten Lobanoff Zug um Zug den
Bolſche=
wiſten bekannt gemacht wurde.
Die Ermordung Dimikroffs in Wien.
Die Ermordung des Direktors der bulgariſchen ſtaatlichen
Getreideausfuhrdirektion Krum, Dimitroff, bei Linz in
Oeſter=
reich durch einen Revolverſchuß in den Hinterkopf hat in Sofia
größtes Aufſehen erregt. Die hieſige Unterſuchung ergibt, daß
Dimitroff Ende September durch angebliche Baumwollkaufleute
unter Vorſpiegelung von Geſchäften nach Wien gelockt wurde.
Er hat aus Wien ſogar die Fahrkarte für den Orientexpreß
zu=
geſandt erhalten. Hier verlautet, daß Dimitroff, der Mitglied
des Bauernbundes iſt, insgeheim Verbindung mit den Sowjets
gehabt hat. Er ſei wegen der Befürchtung, er könne gewiſſe
Kenntniſſe verraten, von der OGPU. nach Wien gelockt und dort
ermordet worden. Dimitroff genoß in Bulgarien großes
Ver=
trauen, hielt ſich von Parteipolitik fern, und bekleidete unter
allen Regierungen hohe Stellungen. Der Mord hat jedenfalls
keinen Zuſammenhang mit der bulgariſchen Innenpolitik.
Der Erfinder der Schiffsſchraube.
Zu ſeinem 75. Todestage am 10. Oktober.
Er. und k. Förſter revolutioniert die Schiffahrt. — Wie die
heutſame Erfindung völlig verkannt wurde. — Anerkennung
erſt nach dem Tode.
Die Schiffsſchraube war berufen, das Ruderrad der älteſten
2mofſchiffe abzulöſen und dadurch die Schiffahrt zu
revolutio=
ireri. Man ſollte annehmen, daß die Erfindung dieſer
Schiffs=
anbe von den Fachleuten als ein gewaltiger Fortſchritt
er=
mu und ſofort benutzt worden wäre. In Wirklichkeit aber ver=
Mi es ſich anders. Der Erfinder der Schiffsſchraube, ein
no k. Diſtriktsförſter namens Joſeph Reſſel, deſſen 75. Todes=
Aam 10. Oktober wiederkehrt, hatte dieſe bedeutſame Erfin=
A9 gemacht, war aber damit auf die größten Schwierigkeiten
er beteiligten Kreiſe geſtoßen. Reſſel, der am 29. Juni 1793
Lofen wurde, ſtudierte in Wien und Mariabrunn. Schon im
i von 19 Jahren hatte er ſeine erſte Zeichnung entworfen,
Riſfe mit der archimediſchen Schraube fortzubewegen. Dieſer
Narike verließ ihn nicht mehr, und nach langjährigen Arbeiten
ſter es für das geeigneteſte, die Schiffsſchraube, die an die
Alle der Schaufelräder treten ſollte, zwiſchen Steuerruder und
uerſteven anzubringen, wo ſie die geeignetſte
Wirkungsmög=
geit hatte. Im Jahre 1827 erhielt er ein Privilegium auf
Schraube ohne Ende. Nun hoffte er, ſeine Erfindung in
Wern Maßſtabe beim Bau neuer Schiffe verwerten zu können.
Iſand ſich auch eine italieniſche Geſellſchaft die die Bedeutung
Schiffsſchraube erkannte und einen praktiſchen Verſuch mit
Am kleinen Modell machte. Als ein großes Schiff mit der
Raube ausgerüſtet werden ſollte, erwirkte ein Schiffsbeſitzer
bolizeiliches Verbot, da er ſich in ſeinem Gewerbe bedroht
u— Reſſel ließ aber den Mut nicht ſinken, zumal er jetzt
AM mehreren Seiten Aufträge erhielt. Die Ausführung dieſer
ſeige konnte aber nur in einem Falle durchgedrückt werden.
Skaufmann aus Trieſt ſtellte ihm nämlich die Mittel zur
I gung, den erſten Schraubendampfer der Welt zu bauen.
„Sahre 1829 wurde dieſes Schiff, das den Namen „Civetta”
eix, fertiggeſtellt. Es war mit einer 6pferdigen
Dampf=
chane ausgerüſtet und konnte eine Geſchwindigkeit von 6
en in der Stunde entfalten. Die Probefahrten verliefen aus=
*net. Trotzdem verbot die Trieſter Polizei weitere
Fahr=
ba angeblich Lebensgefahr vorhanden war. Reſſel mußte
eine Rechte in endloſen Prozeſſen verfechten. Den wirk=
Siegeszug ſeiner Schiffsſchraube hat er aber nicht erlebt.
ſurde ſpäter Marineforſt=Intendant, hatte aber auch in
K amtlichen Laufbahn nicht viel Freuden erlebt, da er als
Erfinder, der ſich unausgeſetzt mit ſeinen neuen Ideen
beſchäf=
tigte, bei ſeinen Vorgeſetzten nicht beliebt war. Von der
Be=
deutung dieſes Mannes hatten ſie nicht die geringſte Ahnung.
Reſſel trat ſpäter mit franzöſiſchen Fachleuten in Beziehung,
um für Frankreich einen Schraubendampfer zu bauen. Aber die
franzöſiſchen Sachverſtändigen waren auch nicht ſachverſtändiger,
Joſef Reſſel.
als die Fachkreiſe und die Polizei in ſeinem Heimatlande. Trotz
der hervorragenden Erfolge, die die Schraube bei allen
Verſuchs=
fahrten aufzuweiſen hatte, blieb alles beim alten. Reſſel erhielt
keinen Bauauftrag. Er ſtarb am 10. Oktober 1857 in Laibach.
Erſt nach ſeinem Tode wurde die große Bedeutung ſeiner
Er=
findung anerkannt, und im Jahre 1863 wurde ihm in Wien
vor dem Polytechnikum ein Bronceſtandbild errichtet, das von
Fernkorn entworfen wurde. Die Schiffsſchraube trat ihren
Siegeszug durch die ganze Welt an. Der Erfinder Reſſel aber
war arm geſtorben.
Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
* Das Elly Ney=Trio, welches ſich durch die großen
Er=
folge während der kurzen Zeit ſeines Beſtehens in die erſte Reihe
der Kammermuſikvereinigungen geſtellt hat, iſt für den
bevor=
ſtehenden Konzertwinter außer in Deutſchland, Holland und der
Schweiz von der Muſic Society in London eingeladen worden.
Der Skandal im franzöſiſchen Luftfahrk=
Aimtfterlamn.
E.P. Paris, 8. Oktober,
Die Dokumentenfälſchungsaffäre der Aero Poſtale nimmt
all=
mählich ungeahnte Ausmaße an und entwickelt ſich infolge der
Be=
ziehungen, die zwiſchen den Fälſchern, dem
Luftverkehrsminiſte=
rium, dem Spionagebureau des Generalſtabs und hochſtehenden
Perſönlichkeiten aufgedeckt werden, zu einem großen politiſchen
Skandal. Das am Freitag nachmittag begonnene Verhör der
bis=
her in die Affäre verwickelten Perſonen durch den
Unterſuchungs=
richter dauerte bis heute früh 5 Uhr. Der verhaftete Graf de
Luberſac, ein Bruder des auch im Ausland bekannten verſtorbenen
Senators gleichen Namens, der ſich angeblich mit Hilfe einer
her=
vorragenden Perſönlichkeit und durch Beſtechung eines
Nachtwäch=
ters der Pariſer Filiale der Guarantee Truſt Cy. Abſchriften aus
Kontenbüchern der Bank verſchafft haben will, weigerte ſich
hart=
näckig, den Namen ſeines Gewährsmannes zu nennen. Dagegen
geſtand er unumwunden ein, von dem Leiter der Aero Poſtale,
Bouilloux=Lafont, als Erſatz für „ſeine Auslagen” 5000 Franken
erhalten zu haben. Der Fälſcher Collin=Lucco, der trotz
einer Vorſtrafe von fünf Jahren Gefängnis das volle Vertrauen
Bouilloux=Lafonts genoſſen zu haben ſcheint, und der für ſeine
Verdienſte 50 000 Fr. erhalten haben ſoll, zeigte ſich weitaus
mit=
teilſamer. Er erklärte, ſämtliche Dokumente, alſo auch
die angeblichen Verträge mit der Lufthanſa und die
Briefe an die Deutſche Bank, ſeien gefälſcht. Er
habe dieſe Schriftſtücke nach dem Diktat Bouilloux=Lafonts
ange=
fertigt und mit den gefälſchten Unterſchriften verſehen. Die
Brief=
bogen der Deutſchen Bank und der Twentſchen Bank in Amſterdam,
deren er ſich zu ſeinen Fälſchungen bediente, ſeien in einer Pariſer
Druckerei hergeſtellt worden. Collin ſagte weiter aus, er ſelbſt, ein
Direktor der Aero Poſtale, Portais, und de Luberſac hätten im
Dienſte des „2. Büros”, alſo der Spionageabteilung des
General=
ſtabs, geſtanden. Schließlich behauptete Collin, der Polizeidirektor
Fauxpas=Bidet vom Pariſer Polizeipräſidium, der gleichfalls
Be=
ziehungen zu dem „2. Büro” unterhielt, ſei von den Fälſchungen
ebenfalls unterrichtet geweſen. Fauxpas=Bidet, der noch am
Sams=
tag vernommen wurde, gab ſeine Beziehungen zu Collin=Lucco und
de Luberſac zu und betonte, daß beſonders der erſtere ihm
hervor=
ragende Dienſte geleiſtet habe. Beſonderes Aufſehen erregte
wei=
terhin die Ausſage Bouilloux=Lafonts über die Herkunft eines
ge=
fälſchten Briefes, durch den ein Abgeordneter zur Intervention zu
Gunſten der Aero Poſtale veranlaßt werden ſollte. Bouilloux=
La=
font gab an, er habe die Photographie dieſes Briefes von dem
ehe=
maligen Miniſterpräſidenten Tardieu während deſſen
Amts=
zeit erhalten.
Kürzung der Beamkengehälter in Frankreich.
Der Kabinettsrat, der unter dem Vorſitz des
Miniſterpräſi=
denten Herriot ſich etwa 3½ Stunden beſonders mit der Frage
des Haushaltsausgleiches beſchäftigt hat, ſoll der Errichtung
einer ſelbſtändigen Penſionskaſſe grundſätzlich zugeſtimmt haben.
Hierdurch dürfte der künftige Haushaltsplan um 1,8 bis 2
Mil=
liarden Franken (320 Mill. RM.) entlaſtet werden. Ferner ſollen
ſcharfe Maßnahmen gegen die Steuerflucht in Ausſicht
genom=
men ſein. Die Steuerflucht hat nach einer Aeußerung des
Haus=
haltsminiſters für den Fiskus bisher einen großen
Einnahme=
verluſt ergeben. Weitere drei Milliarden Franken, die
erforder=
lich wären, um den auf mindeſtens 8 Milliarden Franken (etwa
1,28 Milliarden Mark) Fehlbetrag zu begleichen, ſollen durch
eine Herabſetzung der Beamtengehälter um 5—10 v. H. und
durch Steuern auf den Straßengüterverkehr erzielt werden, durch
die gleichzeitig der mit Fehlbetrag arbeitenden Eiſenbahn zu
Hilfe gekommen wird. Es handelt ſich jedoch zunächſt bei allem
nur um grundſätzliche Beſchlüſſe. Der Kabinettsrat wird ſich
mit den Einzelheiten noch in einer Reihe von Sitzungen zu
befaſſen haben. Die nächſte Sitzung findet am Mittwoch ſtatt.
Der Aufſtand in der Mandſchurei.
EP. Tokio, 8. Oktober.
Der Befehlshaber der Aufſtändiſchen in der Nordweſt=
Mand=
ſchurei, Suching Wen, hat 200 Japaner als Geiſeln verhaften laſſen
und droht, dieſe zu töten, wenn militäriſche Maßnahmen gegen ihn
ergriffen würden. Gleichzeitig bekundete er den Japanern
gegen=
über ſeine Bereitwilligkeit, ſich gegen eine entſprechende
Entſchädi=
gung ins Privatleben zurückzuziehen. — An die chineſiſche
Regie=
rung ſandte Suching Wen allerdings eine von den Japanern
aufge=
fangene Funkmeldung, wonach er den Mandſchureiſtaat energiſch
bekämpfen werde.
Die japaniſche Polizei iſt einem Plan auf die Spur gekommen,
wonach General Muto, der japaniſche Vertreter bei der
mandſchu=
riſchen Regierung, ermordet werden ſoll.
Der japaniſche Kriegsminiſter hat für die Mandſchurei=
Expe=
dition der japaniſchen Truppen einen Betrag von 370 Millionen
Yen gefordert.
Elly Beinhorn im Saalbau.
Wenn Elli Beinhorn ihren Bekannten von ihrem Flug in
die Welt erzählt hat, wird ſie kaum anders geſprochen haben,
als ſie es geſtern abend vom Podium des großen Saals im
Städtiſchen Saalbau vor einer Zuhörerſchaft tat, die den Raum
ziemlich bis auf den letzten Platz füllte. Friſch und unbefangen,
ihrer Erſcheinung nach das typiſche Sportsmädel von heute,
trat ſie vor ihre Zuhörer hin und begann ſo unmittelbar und
ohne alle künſtliche Einleitungen zu plaudern, daß die Fühlung
mit ihrem Publikum ſofort da war.
Elli Beinhorn ſpricht wie ſie fliegt: unbekümmert und
impulſiv, ein bißchen luſtig und ein bißchen frech und mit einer
guten Portion Vernunft und ernſter Entſchloſſenheit hinter
jugendlicher Couragiertheit und Sorgloſigkeit. Die Verbindung
ihrer männlichen Sportstugenden mit den keineswegs
unter=
drückten Aeußerungen ihres weiblichen Weſens — (wenn es gar
nicht anders geht, heult ſie auch einmal in beſonders kritiſcher
Situation — und hat überdies noch den Mut, das lachend zu
geſtehen) geben einen netten Gegenſatz und in ihrem Vortrag
iſt derſelbe Kontraſt zwiſchen ihrer ſehr norddeutſchen
Aus=
ſprache und der anſteckend luſtigen Ungebundenheit ihrer
Ausdrücke.
So gingen die anderthalb Stunden, in denen ſie plauderte
und ihre Lichtbilder zeigte, im Fluge herum. Sie erzählte,
nach=
dem ſie kurz ihren Afrikaflug und die Notlandung vor Timbuktu
geſtreift hatte, von ihrer letzten Weltreiſe und den verſchiedenen
komiſchen und bedenklichen Etappen, auf denen ſie über Balkan,
Türkei, Kleinaſien, den Perſiſchen Golf nach Indien, in die
Südſee nach Auſtralien und dann von Panama nach Buenos
Aires geflogen iſt. All das (mit Ausnahme der Strecke
Auſtra=
lien—Südamerika, die ſie zu Schiff machte) in einem 1=motorigen
Landflugzeug von 120 PS. Dabei gab es Notlandungen unter
gefährlichſten Umſtänden, Hinderniſſe und Schwierigkeiten in
un=
geahntem Maße. Es gab nicht zuletzt tollkühne Leiſtungen, wie
die Ueberfliegung der 800 Km. langen Meerſtrecke zwiſchen
Timor und Port Darwin in Auſtralien oder die Ueberquerung
des 4000 Meter hohen Kordillerenpaſſes in den
argentiniſch=
chileniſchen Anden Leiſtungen, die auch denen, die ſich
zu=
nächſt mehr von dem naiv=friſchen Schwung der Schilderung
mitnehmen ließen, einen außerordentlichen Reſpekt vor dem
Mut und dem Können dieſer Fliegerin einflößten.
Der ſtarke Beifall bewies neben der freudigen Ehrung für
Elli Beinhorn die Anerkennung für die Leitung der Freien
Literariſch=Künſtleriſchen Vereinigung, die den
D.
Abend veranſtaltet hatte.
Seite 4 — Nr. 281
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 9. Oktober 1932
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Sonntag, 9. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 281 — Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 9. Oktober 1932.
Amerikaniſcher Dank an Darmſtadt.
Der Stadtverwaltung iſt von der Deutſchen Botſchaft
Waſhing=
ton folgendes Schreiben zugegangen:
Deutſche Botſchaft.
Waſhington. D. C., den 13. TX. 1932.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeiſter!
In Vertretung des Herrn Botſchafters, der zurzeit auf Urlaub
in Deutſchland weilt, beehre ich mich den Empfang der gefälligen
Schreiben vom 30, Juli und 4. Auguſt nebſt Anlagen mit ergeben=
Eem Dank zu beſtätigen.
Die Schilderung der Einweihung des Waſhington=Platzes in
Darmſtadt hat mich ſehr intereſſiert, und ich darf Ihnen verſichern,
daß die ſtarke Anteilnahme, die in Deutſchland an den Feiern zu
Ehren des amerikaniſchen Nationalhelden gezeigt worden iſt, mit
großer Genugtuung in den Vereinigten Staaten aufgenommen
wurde. Ich habe mir erlaubt, die Nummer des „Darmſtädter
Tag=
blattes” ſowie die mir freundlichſt zugeſandten Photographien an
den Vorſitzenden der Staatlichen Kommiſſion zur Feier des
200jährigen Geburtstages von George Waſhington weiterzuleiten.
Mit ausgezeichneter Hochachtung Ihr ſehr ergebener (gez.) Leitner,
Deutſcher Geſchäftsträger.
25jähriges Jubiläum. Am Freitag waren 25 Jahre
ver=
floſſen, ſeit Herr Wilhelm Weber das Amt des 1. Vorſitzenden
der Kaufmänniſchen Stenographengeſellſchaft e. V. bekleidet.
Zahl=
reich waren die Glückwünſche der Mitglieder, Freunde und
befreun=
deten auswärtigen Vereine eingegangen. Auch der Vorſtand der
Kaufmänniſchen Stenographengeſellſchaft nahm an dieſem Tage
Veranlaſſung, Herrn Weber herzlich zu beglückwünſchen und Dank
für die geleiſtete Arbeit auszuſprechen. Die Geſchäftsräume waren
feſtlich mit Blumen geſchmückt, die von allen Seiten in großer
Zahl eingegangen waren. Möge es Herrn Weber vergönnt ſein,
noch recht viele Jahre in voller Geſundheit zum Segen des Vereins
tätig zu ſein.
—Ein Achtzigjähriger. Am Montag. dem 10. Oktober, darf
der in weiten Kreiſen bekannte Privatier Ernſt Langnes in
ariſche und Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag begehen.
Jahr=
zehntelang durfte er als rühriger Chef der altbekannten
Langnes=
ſchen Hofbuchdruckerei vorſtehen, die er durch ſeine Geſchicklichkeit
und Umſicht auf eine gute Höhe brachte und aus deren Offizin
manches wertvolle Druckwerk ins Land ging.
Hausfrauenbund. Am Dienstag, den 11. Oktober,
nachmit=
tags, Mitgliederverſammlung im „Hotel zur Traube‟. Als
Auf=
takt zur Deutſchen Woche ſpricht Frau von Oidtmann in einem
Lichtbildervortrag. Von deutſchen Frauen über See!”. Unſere
Mit=
glieder ſind herzlich eingeladen.
— Klavier=Abend. Wie alljährlich, ſo auch in dieſem Jahre
veranſtaltet der bekannte Darmſtädter Pianiſt Guſtav Beck in
unſerer Stadt einen Klavier=Abend. Der Künſtler ſpielt am 17.
Ok=
tober, abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
Werke von Bach, Haydn, Beethoven, Braunfels (Erſtaufführung),
Skrajabin, Debuſſy und Ravel. Karten zu zeitgemäßen Preiſen
bei Chriſtian Arnold, Muſikalienhandlung am weißen Turm, und
an der Kaſſe des kleinen Hauſes.
— Ueber Hermann Nahm, aus der Opernſchule der Städtiſchen
Akademie für Tonkunſt, Darmſtadt (Geſangsklaſſe Mathilde
Weber) hervorgegangen, ſchreibt die „Neißer Zeitung” anläßlich
der Aufführung „Im weißen Rößl”: Einen großen Gewinn
ſchei=
nen wir in Hermann Nahm zu haben, der mit ſeiner
umfang=
reichen und volltönenden Stimme ſeinem Rechtsanwalt Siedler
zu einem vollen Erfolg verhalf. — Die „Oberſchleſiſche
Landes=
zeitung” anläßlich der Aufführung „Don Juan: Wie Hermann
Nahm (daß er mit ſeiner ſamtweichen Stimme prachtvoll ſang,
war zu erwarten) ſich als Akteur liebenswürdig und lockerer
zuie früher gab, dazu recht gut ausſah, war überraſchend
„Reißer Zeitung” anläßlich der Aufführung „Die luſtigen
Wei=
ber von Windſor”: So beweglich, wie ſich Hermann Nahm an
dieſem Abend gab haben wir ihn noch nicht geſehen. Dazu ein
kleidſames Koſtüm und — das weiche Timbre ſeiner Stimme:
alles in allem eine Glanzleiſtung.
Heſſiſches Landestheater.
9. Oktober Anf. 18.30—22.15 Uhr Bühnenvolksbund. K 1.
Pr. 0.70—5.50
Tannhäuſer. Dienstag,
11-Oktober 20 22½ Uhr. Darmſt. Volksb. G u. F Gr I—IV.
1 Vorſt. Madame Butterfly. Preiſe 0.70—5.50 Kleines Haus Sonntag,
9. Oktober 20—22 Uhr. Zuſ.=Miete III1.
Pr. 0.70—3.80
Geld oyne Arbeit Rontag,
10 Oktober 20 Uhr. Einmaliges Gaſtſpiel Frankſurter
Preiſe 0 50—3.00 Mk.
Kabarett Porza. Aittwoch,
12. Oktober 20—22 Uhr. Z iſatzmiete VI 2.
Preiſe 0.70—3.80
Geld ohne Arbeit.
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend. 18.30 Uhr, findet
im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters zum erſten Male
— dieſer Spielzeit eine Aufführung von Richard Wagners großer
Oper „Tannhäuſer” ſtatt. Muſikaliſche Leitung: Dr. Hans
Echmidt=Iſſerſtedt. Den Tannhäuſer ſingt der bekannte Berliner
und Mannheimer Heldentenor Erik Enderlein als Gaſt, die
Kliſabeth Hilde Singenstreu die jugendlich=dramatiſche
Sängerin des Naſſauiſchen Landestheaters Wiesbaden, a. G., die
Zenus ſingt erſtmalig Inger Karen, den Wolfram Johannes
Trath, den Landgrafen Theo Herrmann, den Biterolf Siegfried
Arias, den Walter von der Vogelweide Dr. Heinrich Allmeroth,
BI den Reimar von Zweter Heinz Schlüter, den Hirten Suſanne
Heilmann. Tänze: Hans Macke. — Das amüſante Luſtſpiel von
Colantuoni=Stemmle „Geld ohne Arbeit” in der
erfolgrei=
aen Inſzenierung von Hans Strohbach wird im Kleinen Haus
heute abend, ſowie Mittwoch, den 12.. und Sonntag, den 16. Okt.
wiederholt. — Am Donnerstag, dem 13. Oktober, wird im
Gro=
hen Haus in neuer Einſtudierung und Inſzenierung von
Raben=
u t=Reinking Tſchaikowſkys Oper „Eugen Onegin” aufgeführt.
Muſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler.
— Gaſtſpiel des Kabaretts Porza im Kleinen Haus.
Mor=
gen Montag findet um 20 Uhr im Kleinen Haus ein einmaliges
Gaſtſpiel des Frankfurter Kabaretts Porza ſtatt. Junge
Kabarett=
künſtler unter der Leitung von Thereſe Baerwald bringen ein
Iu ſtiges Programm, das aktuelle Sketchs, Chanſons und
Paro=
dien enthält. Das von den 6 jungen Künſtlern zuſammengeſtellte
und ausgeführte Programm findet in Frankfurt a. M.
allabend=
lich den donnernden Beifall des ausverkauften Hauſes. Die
ärankfurter Preſſe aller Richtungen beſpricht das junge
Unter=
nehmen ſehr günſtig; ſie ſchreibt u. a.: „Das Programm hat 15
Nummern, eine ſehr bunte Reihenfolge, und hat weniger die
Amnbition, literariſch zu ſein, als die, zu gefallen. Und das wird,
dank der netten Art der Künſtler, vollauf erreicht.” — „Bei dem
trefflichen Programm mit ſeinen lachreizenden Pointen fliegen
die Stunden vorüber.”
* Winterhilfe 1932/33
der freien Wohlfahrtspflege in der Stadt Darmftadk.
Ein Aufruf der Verbände.
Die Deutſche Liga der freien Wohlfahrtspflege hat unter dem
Motto „Wir wollen helfen” einen Aufruf zur Winterhilfe an das
ganze deutſche Volk gerichtet. Der Herr Reichspräſident und die
Reichsregierung haben ſich dieſem Aufruf angeſchloſſen.
Im Heſſenland haben ſich daraufhin ſämtliche Verbände der
freien Wohlfahrtspflege zu einer Arbeitsgemeinſchaft vereinigt
zur Linderung der Not aller Bedürftigen, das Heſſiſche
Geſamt=
miniſterium hat ſeine Unterſtützung zugeſagt und hat mit
herz=
lichen Worten das Werk der Hilfe dem heſſiſchen Volk empfohlen.
Die Vertretungen der freien Wohlfahrtspflege in der Stadt
Darmſtadt haben für unſere Stadt die Ausführung des
Hilfs=
werkes im engen Einvernehmen mit der Stadtverwaltung
über=
nommen und richten nun an alle Mitbürger die dringende Bitte
um Hilfe. Wir rufen ihnen die Worte ins Gedächtnis, die die
Deutſche Liga veröffentlicht hat:
„Die Liebe zum Nächſten und die Sorge um die Zukunft
un=
ſeres Volkes und damit auch um die eigene Zukunft müſſen
zu=
ſammenwirken, das letzte, was jeder hergeben kann, herauszuholen
und es einzuſetzen im Kampf gegen die Not
Geld, Lebensmittel. Kleider, Sachen, Holz und Kohlen, alles
kann helfen, Not zu lindern, wenn im rechten Sinn und am
rech=
ten Ort gegeben wird.
Keiner darf ſagen: Ich kann nichts geben, mir geht es ſelber
ſchlecht genug. Wenn du nicht mithelfen willſt, der Not zu wehren,
wird es dir bald noch ſchlechter gehen. Etwas zu geben hat jeder.
Wer ſonſt gar nichts hat, hat noch ſeine Zeit und ſeine Hände,
um mitzuhelfen, daß von dem, was andere geben können, nichts
umkommt und alles an Ort und Stelle gebracht wird.
In dieſem Sinne bitten wir alle Verbände und Vereine:
„Macht es euren Mitgliedern zur Pflicht zu helfen”, in dieſem
Sinne rufen wir den Wohlhabenden zu: Gebt reichlich!, rufen wir
den Armen zu: „Gebt ein kleines Scherflein für die, die noch
ärmer ſind als ihr!‟ Es darf keinen Menſchen in Darmſtadt
geben, der ſich von dem Hilfswerk fernhält, wenn er irgend
hel=
fen kann, keinen Beamten, der nicht bei ſeiner Behörde für die
gute Sache wirbt, keinen Lehrer, der nicht ſeine Schüler für das
Werk der Nächſtenliebe begeiſtert. Die Zugehörigkeit zu mildtäti=
gen Organiſationen entbindet nicht von der Pflicht, hier in dieſer
beſonderen Notzeit beſonders zu helfen; die normalen Beiträge
für Mildtätigkeit müſſen natürlich außerdem weitergezahlt
wer=
den, denn die normalen Aufgaben bleiben in beſtehen neben den
beſonderen des diesjährigen Winters.
Es wird jedem Gelegenheit gegeben werden, mit Geld und
Naturalien ſeibſt zu helfen oder auch auf einem Konto
Einzah=
lungen zu machen und ſchließlich auch ſich zu periodiſchen
Leiſtun=
gen zu verpflichten.
Alſo helft alle! Helft reichlich, denn die Not iſt rieſengroß,
und damit ſind auch rieſengroß die Mittel, die zur Linderung
nötig ſind!
Der Stadthilfsausſchuß für die Stadt Darmſtadt
Evangeliſcher Wohlfahrtsdienſt: Caritasverband: Heſſiſches Rotes
Kreuz; (Landesverein und Alicefrauenverein); Fünfter Deutſcher
Wohlfahrtsverband; Bezirk. Heſſen; Iſraelitiſche
Wohlfahrts=
pflege; Ortsausſchuß für Arbeiterwohlfahrt; Arbeiterhilfe der
Chriſtlichen Gewerkſchaft.
Meldeſtellen für Familienhilfe.
Am Montag, den 10. Oktober, können ſich auf der Meldeſtelle
der Winterhilfe, Neckarſtraße 3 (früheres Gewerbemuſeum),
Zim=
mer 21, von 8—12 Uhr. diejenigen Perſonen melden, deren Name
mit T. U, V. W. X. D, Z beginnt.
Alle Hilfeſuchenden, die den Tag, an dem ihr Buchſtabe dran
geweſen wäre, überſehen haben, haben Gelegenheit, ihre Meldung
am Mittwoch, den 12., Oktober, und Freitag, den 14. Oktober,
von 8—12 Uhr nachzuholen. Damit iſt der erſte Meldetermin
ab=
gelaufen. Ob es einen weiteren gibt, iſt ſehr fraglich. Es wird
da=
her allen Bedrängten geraten, ſich ihren Meldeſchein jetzt zu ſichern.
Geldſpenden
können abgeliefert werden: bar bei der Geſchäftsſtelle des
Heſſi=
ſchen Roten Kreuzes, Darmſtadt, Paradeplatz 4, oder auf Konto
5600 des Stadthilfsausſchuſſes Winterhilfe 1932/33 der freien
Wohlfahrtspflege in der Stadt Darmſtadt bei der ſtädtiſchen
Sparkaſſe Darmſtadt oder durch Einzahlung auf Poſtſcheckkonto
Frankfurt a. M. Nr. 70190 (Konto Stadthilfsausſchuß Darmſtadt.)
— 25 Jahre Stenographenvereinigung Gabelsberger. Die
Stenographenvereinigung „Gabelsberger” wurde vor 25 Jahren
am 30. September gegründet. Sie hatte ihre Mitglieder am
Abend des Gründungstages in das Reſtaurant Sitte, Karlſtraße,
eingeladen, um dieſen mit einer ſchlichten Feier zu begehen. Im
faſt überfüllten Saale des Reſtaurants gab der 1. Vorſitzende
einen kurzen Ueberblick über die Vereinsgeſchichte und nahm dann
anſchließend die Ehrung derjenigen Mitglieder vor, die dem
Ver=
ein ſchon zehn Jahre und darüber die Treue gehalten haben,
Zum Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung wurde ihnen das
Vereinsabzeichen in Silber überreicht. Im Anſchluß hieran
er=
folgte die Ehrung des 1. Vorſitzenden der Vereinigung, der zu
ihrem Ehrenmitglied ernannt wurde. Nach einem kurzen
Ge=
ſangsvortrag entwickelte ſich die Veranſtaltung zu einem
gemüt=
lichen Tanzabend, der durch humoriſtiſche Einlagen ausgefüllt
war. — Die offizielle Feier des 25jährigen Beſtehens,
verbun=
den mit der Bekanntgabe des Jubiläumswettſchreibens am 30.
Oktober, findet am 5. November d. J. im Koncordiaſaal ſtatt.
Ein buntes Programm mit anſchließendem Tanz läßt einen
äußerſt gemütlichen Abend erwarten.
— Die Chriſtengemeinſchaft. Montag. 10. Okt., abends,
ſpricht Joachim Sydow=Hannover, Pfarrer in der
Chriſtengemein=
ſchaft, im Saale der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt.
Eliſa=
bethenſtraße, in einem öffentlichen Lichtbildervortrag über das
Thema „Die Ausgrabungen von Ur in Chaldäa und das Alte
Teſtament‟ Der Redner behandelt auf Grund neueſter
For=
ſchungsergebniſſe in der Hauptſache folgende Fragen: Die
Sint=
flut — Der Vater Abraham — Der Turmbau zu Babel. Es
wird mit dieſer Veranſtaltung eine Reihe von Vorträgen
ver=
ſchiedener Redner eingeleitet über das Geſamtthema: „Beiträge
zu einem neuen Bibelverſtändnis”. (Siehe auch Anzeige.)
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Zuſammenſchluß der Neuhausbeſitzer. Es wird uns
ge=
ſchrieben: Am 17. September d. I. wurde auf einer aus allen
Teilen Heſſens beſuchten Verſammlung von Neuhausbeſitzern in
Darmſtadt die „Notgemeinſchaft des heſſiſchen Neuhausbeſitzes”
gegründet. Dieſe hat ſich zum Ziele geſetzt, die Intereſſen der
Neuhausbeſitzer in jeder Richtung zu vertreten und ihre
Mit=
glieder im Kampf um die Erhaltung ihrer Häuſer zu
unter=
ſtützen. Den Anlaß für den Zuſammenſchluß gab die
außer=
ordentlich ſchwierige Lage, in die die Neuhausbeſitzer durch die
Entwicklung der Wirtſchaft während der letzten Jahre geraten
ſind, und die dazu führte, daß bereits ein beträchtlicher Teil der
Hausbeſitzer ſeine Häuſer teils freiwillig, teils unfreiwillig
auf=
geben mußte. Der vorläufige Verwaltungsausſchuß der neuen
Vereinigung ſetzt ſich aus folgenden Herren zuſammen:
Rechts=
anwalt Dr. Neuſchäffer=Darmſtadt. Bauinſpektor Dörr=Worms,
Amtmann Löffler=Darmſtadt. Regierungsbaumeiſter a. D. Ganß=
Darmſtadt. Hausmeiſter Wolf=Gernsheim. Weißbindermeiſter
Klein=Darmſtadt, Wölfer=Gießen. Dipl.=Ing. Blöcher=Darmſtadt.
Zum Ausbau der neuen Vereinigung werden zurzeit in allen
grö=
ßeren Orten Heſſens Ortsgruppen gegründet. In Darmſtadt
fin=
det die Gründungsverſammlung einer Ortsgruppe am Montag,
dem 10. Oktober d. J. abends 8 Uhr, im Weißen Saale des
Re=
ſtaurants Chriſt, Grafenſtraße, ſtatt. Auf die Einladung dazu im
Anzeigenteil wird verwieſen.
— Lichtbildervortrag. Aus dem Leben und Treiben in unſerer
früheren Kolonie Oſtafrika. Herr Gouvernementsſekretär a. D.
Dietz, der mehrere Jahrzehnte in der Kolonie lebte, kennt die
Sitten und das Leben der Eiwohner aus eigener Erfahrung.
Zahl=
reiche Bilder, die zum größten Teil ſelbſt aufgenommen wurden,
werden den Vortrag ergänzen. Der Beſuch kann allen Intereſſenten
empfohlen werden. Der Vortrag findet am Mittwoch den 12.
Ok=
tober, im GDA.=Heim ſtatt. Der Eintritt iſt frei, Gäſte ſind
will=
kommen. (Alles Nähere in der noch folgenden Anzeige.)
Das Konzerkprogramm des Muſikvereins für 1932/33
enthält, wie bereits mitgeteilt, wieder vier ordentliche Konzerte,
darunter drei große Chorkonzerte und ein Soliſtenkonzert mit
geiſtlichen Geſängen am Karfreitag. In den Chorkonzerten
kom=
men zur Aufführung: Das „Weihnachtsoratorium” von Joh. Seb.
Bach am 13. Dezember, die „Schopfung von J. Haydn im Februar
oder März und das „Deutſche Requiem” von Joh. Brahms im
Rahmen einer Brahms=Woche, welche das Landestheater im Mai
zum Gedächtnis des 100. Geburtstages des Komponiſten
veran=
ſtaltet. Sie werden von Dr.. Hans Schmidt=Iſſerſtedt geleitet und
unter Mitwirkung erſter Soliſten des Landestheaterorcheſters
ausgeführt. — Die Mitgliederbeiträge ſind in dieſem Jahre
er=
heblich geſenkt worden. Sie betragen für inaktive Mitglieder je
nach dem von ihnen gewählten Platz 12 bis 25 Mk. für das Jahr.
Auf Familienkarten wird eine Ermäßigung von etwa 10 v.H. für
jedes weitere Mitglied aus derſelben Familie gewährt. Die
in=
aktive Mitgliedſchaft berechtigt zum freien Beſuch der Konzerte und
der Hauptproben. Außerdem werden den Mitgliedern Vorteile
bei anderen Konzertveranſtaltungen in Darmſtadt geſichert
wer=
den. Auch der Beitrag der aktiven Chörmitglieder, der ſeither
ſchon gegenüber dem Friedenspreis von 18 RM. auf 15 RM.
her=
abgeſetzt war, iſt nochmals entſprechend ermäßigt. Mehrere
Mit=
glieder aus einer Familie genießen die gewohnten
Vergünſtigun=
gen, auch ſolche, von denen Familienangehörige inaktive
Mitglie=
der ſind. Alle, denen an der Erhaltung der großen Chorkonzerte
für Darmſtadt etwas liegt, werden eingeladen, dem Verein als
aktive oder inaktive Mitglieder beizutreten. Auskunft und
An=
meldung bei der Platzordnerin, Frau Ella Arnold, Aeußere
Ringſtraße 118, Fernruf 3316. Wer dem aktiven Chor beizutreten
wünſcht, komme ohne weiteres in die Proben, die regelmäßig
Montag= und Freitagabend um 20 Uhr im Vereinshaus, Wilhelm=
Gläſſingſtraße 24, ſtattfinden.
— Kurſe zur Vorbereitung der Meiſterprüfung. Im
kommen=
den Winterhalbjahr veranſtaltet die Heſſiſche Handwerkskammer
in Verbindung mit der Städtiſchen Gewerbeſchule Darmſtadt
wie=
der verſchiedene Kurſe zur Vorbereitung auf die
Meiſter=
prüfung im Jahre 1933. Vorgeſehen ſind für die
Meiſterprü=
fungskandidaten aller Gewerbezweige Lehrgänge in Buchführung
und Geſetzeskunde. Ferner werden fachlich=theoretiſche Kurſe
durch=
geführt für Elektro=Inſtallateure, Gas=, Waſſer= und
Heizungs=
inſtallateure, Schloſſer und Maſchinenbauer, Maler und
Weißbin=
der. Maurer, Zimmerer und Dächdecker, Bau= und Möbelſchreiner.
Bei genügender Beteiligung kann auch Fachunterricht für andere
Berufszweige eingerichtet werden. Allen Anwärtern für die
nächſte Meiſterprüfung wird dringend empfohlen, dieſe
Gelegen=
heit zur Berufsfortbildung zu benutzen und ſich baldigſt bei der
Direktion der Städtiſchen Gewerbeſchule Darmſtadt. Landgraf=
Philipp=Anlage 6, zu melden. (Vgl. Anzeige.)
— Die Freie Vereinigung Darmſtädter Künſtler bereitet
zur=
zeit in der Kunſthalle am Rheintor eine Herbſtausſtellung
vor, die am Sonntag, dem 16. Oktober eröffnet werden ſoll. Es
werden Werke der Mitglieder der Vereinigung gezeigt, von denen
Prof. Küſtner, Prof. Hoelſcher. Prof. Lippmann, Prof. Beyer,
Huth. Kern, Schott, Ehlers, Hohmann. Kaufmann. Daenzer.
Bialla. Vielmetter einſtweilen als Ausſteller genannt ſeien. Die
Ausſtellung umfaßt Werke der Malerei, Graphik und Plaſtik, die
bewußt auf ein Format begrenzt ſind, welches dem Verkauf
gün=
ſtig iſt. Die Ausſtellung hat diesmal kein beſtimmtes Thema, ſie
hat den weſentlichen Zweck den Kunſtfreunden einen Ausſchnitt
aus dem Schaffen der FVDK. zu zeigen, der durch
Mannigfal=
tigkeit und erſchwingliche Preiſe zum Kauf einladen ſoll.
— Pater Friedrich Muckermann S. J., der am kommenden
Donnerstag, 13. Okt., abends, im Städt. Saalbau ſprechen
wird, iſt der bedeutendſte Repräſentant katholiſcher
Literatur=
kritik. Sein Vortrag über „Nationalſozialismus und
Nation” iſt ein beſchwörender Appell an das Gewiſſen
der Zeit. Seine Darlegungen ſind eine geiſtige
Auseinander=
ſetzung mit dem Nationalſozialismus und ihre kritiſche
Gegen=
überſtellung mit ſeinem Gewiſſen. Da für den Vortrag bereits
reges Intereſſe beſteht, empfiehlt es ſich, beizeiten Karten in den
Vorverkaufsſtellen. Verkehrsbüro und Buchhandlung
Bergſträßer, Wilhelminenſtraße, zu entnehmen. Sämtliche
Plätze ſind numeriert. (Siehe heutige Anzeige.)
— Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Mit der
Monatsver=
ſammlung am kommenden Donnerstag abend eröffnet der G. V.D.
ſeine Wintertätigkeit. Hauptgegenſtand der Tagesordnung bildet
diesmal ein Lichtbildervortrag von Herrn Dr. phil. G. Kretſchmer
über „Botaniſche Wanderungen durch Südſpanien‟. Die
photogra=
phiſchen Aufnahmen ſtammen von dem Reiſebegleiter Herrn Dr.
med. Stroh. (Vgl. Anzeige.)
7N
WIE
ANDER SPIILE
ienn WWeLNWAMMMIE
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 281
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Im fliegenden Salonboot über deulſche Lande. — Frankfurls Skraßen menſchenleer.
Eigener M. St.=Bericht des „Darmſtädter Tagblatts”.
Einer freundlichen Einladung des Führers des Do. X über
das Weltmeer, Kapitän Chriſtianſen, danke ich ein
Erleb=
nis von Einmaligkeit: Do. X=Flug über geſegnetes deutſches Land.
Ueber Berge und Täler am Rhein, über die Eifel, Siebengebirge
und Taunus. —
Die herrlichen Anlagen am Koblenzer Rheinufer ſind nach
der Völkerwanderung der letzten drei Tage leer. Nur eine Anzahl
Schupo=Beamte ſorgt dafür, daß Unberufene nicht an den Ponton
gelangen können, an dem längsſeits der Do. X, das größte Flug=
ſchwindet langſam Koblenz und der Flug geht über Gebirge und
Wälder, über liebliche Täler, fruchtbare Auen, dem Taunus
ent=
gegen. Ziel iſt Frankfurt.
Wer geflogen, oder wer öfter fliegt, wird immer den gleichen
bezaubernden Eindruck haben, den die ſaubere deutſche Landſchaft
von oben bietet.
Der „ruhige” Flug iſt in etwas zu berichtigen. Das
Ge=
brüll der Motore iſt auch in den geſchloſſenen Kabinen und
Sa=
lons ſo ſtark zu hören, daß eine Unterhaltung nicht gerade zu den
„Do. X” im Fluge.
boot der Welt, feſtgemacht hat und ſanft in den leicht bewegten
Wellen ſchaukelt. Goldene Herbſtſonne kämpft mit ſilbrigen
Nebel=
ſchwaden, bricht ſiegreich durch und läßt die glänzende
Metall=
fläche des Rieſenaars aufſchimmern. Gefeſſelt und unter Segeltuch
verdeckt die Motore hoch auf dem Tragdeck, dahinter die
Silhou=
ette des jenſeitigen Rheinufers mit Kirchen und Weinbergen.
Die letzten drei Tage ſah es hier anders aus.
30 000 Menſchen haben in dieſen, eigentlich nur zwei Tagen,
das Wunderwerk deutſcher Technik beſichtigt.
Heute iſt nach dem Großreinemachen Ruhepauſe für die
Be=
ſatzung, Do. K ſoll ſtarten nach Frankfurt. Der Start iſt auf drei
Uhr feſtgeſetzt und pünktlich, wie ein fahrplanmäßiger D=Zug,
fal=
len die Troſſen und mit eigener Motorenkraft macht Do. X eine
elegante Schwenkung, erreicht ſchnell das offene Fahrwaſſer des
Rheins, eine abermalige Schwenkung und er „fährt” zurück, zur
erſten Brücke. Zwiſchen 2 Rheinbrücken muß er ſtarten.
Eine halbe Stunde vor dem Start dürfen wir das Flugſchiff
betreten. Wir haben ſchon oft Beſchreibung ſeiner Ausmaße und
ſeiner Inneneinrichtung gegeben, ſo daß wir darauf verzichten
können, Geſagtes zu wiederholen. Der überwältigende
Eindruck, den das fliegende Salonboot immer
wieder macht, kann nicht geſchildert werden, es
ſeidenn, man verfügt über dichteriſchePhantaſie.
Liebenswürdig von Kapitän Chriſtianſen, ſeinen beiden
Piloten=Ingenieuren und der Beſatzung begrüßt, dürfen wir im
Flugboot vorerſt nur die „Parterre=Räume” beſichtigen. Dann
nimmt man Platz, die Luken werden geſchloſſen, die Motore gehen
auf ſtarke Tourenzahl, elegant und ſicher gleitet Do. K
durch den breiten Brückenbogen, um genügend Anlauf
zum Start zu gewinnen. Sicher waren es ein halbes
Hundert=
tauſend Menſchen, die an beiden Ufern dem Start beiwohnten
und mit Jubel und Tücherſchwenken Abſchiedsgrüße zuwinken.
2000 Meter ſollen eigentlich für die Startbahn erforderlich ſein,
Es waren knapp 800 Meter notwendig bis zum vollen Auswirken
der 12 rieſigen Motore, die 7200 PS entwickeln, und unmerklich
erhebt ſich das Rieſenflugboot aus dem Waſſer, weit vor der
zwei=
ten Brücke, ſchon haben wir die erforderliche Höhe erreicht, ſo daß
ganz glatter Start uns bald auf eine Höhe von 4—500 Meter
bringt, die im allgemeinen während des ganzen Fluges
beibehal=
ten werden.
Do. X hat es nicht notwendig, wie irgend ein anderes
Flug=
zeug, Böen aus dem Wege zu fliegen, oder Höhen aufzuſuchen, die
Schlingern oder Durchſacken vermeiden. Man fliegt ſoruhig
wie im Zeppelin. Für Do. X gibt es keine
Luft=
löcher und kein Durchſacken. Leichtes Schwanken kann
der Fluggaſt nur konſtatieren, wenn er die Flügelſpitzen
beobach=
tet, oder wenn er, was ſelbſtverſtändlich geſtattet iſt, den breiten
und bequemen Mittelgang durch die Salons und Kabinen
ent=
lang wandelt. Da gibt es allerdings des öfteren einen Gang in
Kniebeuge, aber jede Bewegung iſt durchaus ſanft und
ausge=
glichen. Seekrankheit, richtiger Luftkrankheit, iſt
ausgeſchloſſen. Ueber Koblenz und ſeine Umgebung läßt
Kapitän Chriſtianſen noch einmal dankend und grüßend große
Schleifen ziehen, und nach 20minutiger Flugdauer, ſehen wir
un=
ten, in wundervollem Sonnenſchein das Deutſche Eck, dann ent=
Oben: Kapitän Chriſtianſen. — Unten:
Inge=
nieur Merz (links), Pilot Schildhauer (rechts).
Annehmlichkeiten zählt. Das aber gewöhnt ſich ſehr ſchnell und
wird nach einer Stunde Flugzeit nicht mehr unangenehm
emp=
funden.
Während des Fluges folgen wir einer freundlichen Einladung
des Kapitäns Chriſtianſen — einer der prachtvollſten Menſchen,
den ich je kennenlernte — in die „oberen Regionen”, d. h. es geht
eine ſteile Aluminiumleiter hinauf. in die Abteilungen, die
Hirn, Seele und Kraft des Flugbootes bergen.
Statiſche Wunderwerke ſind die Flügel, kompliziert wie Uhrwerke,
und doch ſo bequem, daß die Monteure, ohne ſonderliche
Körper=
anſtrengung zu ihren Motoren gelangen können oder auch, wovon
ſie oft Gebrauch machen, während des Fluges auf den Tragdecken
ſich aufhalten, wenngleich hier der Aufenthalt dem in einem
Orkan gleichen mag.
Freimütig und freigebig dürfen wir alles ſehen und
photo=
graphieren. Es gibt kein „Verboten” an Bord.
Erläute=
rungen in den Maſchinenräumen ſind allerdings nur durch
Zeichen=
ſprache möglich.
Nach etwa eineinhalbſtündiger Flugzeit, leider für alle
Teil=
nehmer viel zu kurz, kommt Frankfurt in Sicht. Wir fliegen über
die große Stadt hinweg und erleben etwas, was vielleicht in
Frankfurt noch nicht da war:
völlig menſchenleere Straßen!
Ganz Frankfurt und die ganze Umgebung,
ſicher nicht nur die nächſte Umgebung, ſind an die
Ufer des Mains geeilt, die beide, nach Griesheim zu mehrere
Kilometer weit dicht mit Menſchen beſtanden ſind. Ein Zählen
und Schätzen dieſer Menſchenmenge iſt unmöglich. Aber ein
wun=
dervolles Bild iſt es, wie wir den Main herauffliegen und die
dichtgedrängte Menſchenmauer zu beiden Seiten belebt wird durch
Tücherſchwenken und jubelnde Grüße. Soweit das Waſſer nicht
abgeſperrt iſt, iſt es belebt von Motor= und Paddelbooten, kleinen
und größeren Dampfern, die alle Schlagſeite haben, weil die
Paſſagiere alle nach einer Seite drängen, um den Do. K ſehen
zu können.
Kurz nach halb 5 Uhr gehen wir auf dem Main bei
Gries=
heim nieder. Hier iſt an der Stauſtufe das Waſſer gehoben und
verbreitert, um bequemen Landungsplatz zu bieten. Unter dem
Jubel der Menge fährt Do. K auf dem Waſſer etwa 1
Kilo=
meter langſam bis zur Landeſtelle.Hier werden die Paſſagiere
ausgebootek. Mit freundlich=kräftigem Händedruck und herzlichem
Dank verabſchieden wir uns von Kapitän Chriſtianſen, ſeinen
In=
genieuren und von dem freundlichen Steward. Frankfurter Jugend=
Marine übernahm das Amt des Ausbootens, und nachdem die
Paſſagiere ſämtlich an Land gebracht, wird Do. K zwiſchen die
beiden, beſonders errichteten Brückenſtege bugſiert, wo er
feſt=
macht und in den nächſten 8 Tagen ſicher, wie überall. das Ziel
ungezählter Tauſender ſein wird, die das Wunderwerk deutſcher
Technik. deutſcher Ingenieurkunſt und kühnen deutſchen
Erfinder=
geiſtes beſtaunen werden.
Für uns, die wir an dem unvergleichlich ſchönen Flug
teil=
nehmen konnten, war es ein Erlebnis, das nie
vergeſ=
ſen werden wird.
Max Streeſe.
— Die Deutſche Reichspoſt in Arbeitsgemeinſchaft mit dem
Verkehrsverein Darmſtadt als Vertreter des Mitteleuropäiſchen
Reiſebüros hat außer ihren in der kommenden Woche täglich
vor=
geſehenen Ausflugsfahrten von Sonntag, dem 9., bis Mittwoch,
dem 12. Oktober Sonderfahrten nach Griesheim (Main)
zur Beſichtigung des Waſſerflugzeugs Do X vorgeſehen Abfahrt
täglich 13 Uhr am Reiſebüro. Fahrkarten für die heutige Fahrt
von 11 bis 13 Uhr beim Reiſebüro. Luiſenplatz 4. (Siehe heutige
Anzeige.)
Sonderfahrten der Heſſ. Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft,
Darmſtadt, Rheinſtraße 5, Tel. 844 (Blau=weiße Omnibuſſe,
ehe=
malige Jugenheimer Verkehrslinie) Zur Beſichtigung des
größten Waſſerflugzeuges „Do. X” finden von Montag
bis Donnerstag Sonderautobusfahrten ſtatt. Fahrpreis und
Be=
ſichtigung ſind äußerſt billig. Ferner finden eine Reihe billiger
Herbſtfahrten ſtatt, die in Anbetracht der ſchönen Herbſttage
emp=
fehlenswert ſind. Die Autobuſſe ſind geheizt. (Siehe heutiges
Pro=
gramm.)
— Vortrag über den Gasherd. Ein intereſſanter Vortrag
über den Gasherd als nützlichſten Helfer im Haushalt findet am
Donnerstag, dem 13. Oktober im Vortragsſaal des Städtiſchen
Gaswerks. Eliſabethenſtraße 25½, ſtatt. Die vielſeitige
Verwen=
dungsmöglichkeit des Gasherds, ſei es zum Steriliſieren, Backen,
Braten oder Grillen, wird eingehend beſprochen. Gas iſt ohne
Zweifel in der geſamten Hauswirtſchaft als billigſte Energie
an=
zuſprechen, wenn man berückſichtigt, daß durch die leichte
Hand=
habung eine beſondere Hilfe nicht mehr notwendig iſt. Ganz
be=
ſonders trifft dies natürlich für die Verwendung des Gaſes zu
Kochzwecken zu. Es iſt daher unbedingt empfehlenswert, ſich
die=
ſen Vortrag anzuhören. (Siehe auch heutige Anzeige.)
— Heft 2 der Blätter des Heſſiſchen Landestheaters enthält
einen Aufſatz Wilhelm Michels über „Neuen Geiſt in der
Thea=
terführung” und einen Aufſatz von Eugen Gürſter über den
Spielplan 1931/32 des Heſſiſchen Landestheaters. Die
verant=
wortliche Redaktion der Blätter hat auch in dieſer Spielzeit Kurt
Hirſchfeld.
— Heag=Sonderfahrten zum „Do X”. Wie allgemein bekannt,
iſt das größte Waſſerflugzeug der Welt, der „Do. 4” am
Sams=
tag nachmittag in Frankfurt a. M. eingetroffen und hat auf dem
Main bei Griesheim gewaſſert, um ſich dort einige Tage
aufzu=
halten. Da am Samstag und heute ein außerordentlich großer
Zuſtrom zum Landeplatz eingeſetzt hat und auch die Beſichtigung
des „Do. ” erſt ab heute ermöglicht iſt, hat ſich die Heſſiſche
Eiſenbahn=AG. entſchloſſen, am Montag und Dienstag mit
Son=
derwagen um 13 Uhr ab Heaghaus nach Griesheim zu fahren, um
dort dieſes Wunder der deutſchen Technik zu beſtaunen. (Siehe
auch heutige Anzeige.)
Erhältlich in Apotheken,
Jakate ſichtbar
Jetzt Beutel 35 Pfg., Dose 40 Pfg. und 75 Pfg. (1 St 14004
— Flugſchiff Do. X traf am Samstag an der Stauſtufe
Frank=
furt=Griesheim ein und ankert dort bis Freitag, 14. Oktober.
Aus dieſem Anlaß werden von allen Bahnhöfen im Umkreis
(Tarifentfernung) von 100 Kilometer um Frankfurt a. M.
Sonn=
tagsrückfahrkarten (auch Blanko=Sonntagsrückfahrkarten) nach
Frankfurt a. M.=Hbf. und Frankfurt=Griesheim mit folgender
Geltungsdauer ausgegeben: Von Sonntag, den 9. Oktober bis
Montag, den 10. Oktober, 12 Uhr (ſpäteſter Antritt der
Rück=
fahrt), ferner am Mittwoch, dem 12. Oktober, und Freitag, dem
14. Oktober, jedoch an dieſen beiden Tagen jeweils nur von 9 bis
24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt).
Sonntag, 9. Oktober 1932
— Gauführertagung des Jugendbundes im G.D.A. Der Gau
Heſſen des Jugendbundes im G.D.A. veranſtaltet am Samstag,
den 8., und Sonntag, den 9. Oktober, in Frankfurt a. M. im Haus
der Jugend, eine der ſchönſten Jugendherbergen Deutſchlands, eine
Gauführertagung. Zu dieſer Tagung ſind die Jugendführer des
G.D.A. aus allen Orten von Heſſen und Heſſen=Naſſau eingeladen,
und wie die eingegangenen Meldungen zeigen, werden faſt alle
Städte vertreten ſein, ſo daß dieſe Führerzuſammenkunft eine der
wichtigſten Jugendführertagungen zu werden verſpricht. Den
Auf=
takt bot eine Führerrunde am Samstag abend, die unter dem
Motto „Vom Werdegang unſerer Führer” ſtand. Eine beſondere
Bedeutung erhält die Tagung durch die Anweſenheit des
Reichs=
jugendführers Fritz Mewes=Berlin, der über „Führertum und
Gefolgſchaft” ſprechen wird. Von den übrigen Punkten der
Tages=
ordnung ſei noch beſonders erwähnt ein Vortrag von
Gaugeſchäfts=
führer Hermann Fuhrmann, Frankfurt a. M.: „Der GDA.
im wirtſchaftlichen und politiſchen Tageskampf.” Ferner wird der
Gaujugendobmann Georg Droſt, Frankfurt a. M., zu den
kom=
menden Aufgaben grundlegende Ausführungen machen. Auch die
übrigen Veranſtaltungen im Rahmen dieſer Tagung bieten den
Jugendführern viele Anregungen und reichhaltiges Material, ſo
daß dieſe Führerzuſammenkunft nicht nur ein Erlebnis für die
Beteiligten ſelbſt werden dürfte, ſondern ſich auch in der künftigen
Arbeit an der Angeſtelltenjugend ſehr gut auswirken wird.
— Romantiſierung und Abſtraktion in der Geſchichte der
deut=
ſchen Staatsidee. Ueber dieſes Thema wird Erich
Trumm=
ler, Leiter des Seminars für freies Bildungsweſen am
Goetheanum zu Dornach, kommenden Mittwoch (12. Okt.) in
der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums ſprechen. Der
Red=
ner, in Kreiſen der Jugendbewegung als der ſeinerzeitige
Lei=
ter der „Werkſchar” bekannt, wird dieſes aktuelle Problem
vol=
lig unpolitiſch auf Grundlage anthropoſophiſcher
Betrach=
tungsweiſe entwickeln: ausgehend davon, daß der Schlüſſel zum
Verſtändnis der Gegenwart die Geſchichte des 19. Jahrhunderts
iſt. Man hat dies bis jetzt nur fragmentariſch erkannt, da man
noch immer vermeidet, das Schwergewicht auf jene Wandlung im
individuellen Bewußtſein zu legen, wie ſie ſich ſeit Goethes Tod
im modernen Menſchen vollzog und durch ihre Tragik das 19.
Jahrhundert zum Jahrhundert der unverwirklichten Ideen machte.
Dazu gehört auch die deutſche Staatsidee, die in den
Grund=
tatſachen des deutſchen Geiſteslebens wurzelt und von den
Fein=
den deutſchen Geiſtes — von Romantiſierung und Abſtraktion
unterſtützt wurde. (Siehe Anzeige in dieſer Nummer.)
— Orpheum. Das geſtern mit ſtarkem Erfolg aufgeführte
fe ülter 25
ſche ek in
zur dus Ged
Eieiöt üt ieke Ge
Zeiten.
herz, bedente d
Luſtſpiel „Der dunkle Punkt” wird heute Sonntag, abends
8.15 Uhr, erſtmalig wiederholt. Heute nachmittag 3.30 Uhr iſt
das Märchenſpiel „Das tapfere Schneiderlein” letztmalig
ange=
ſetzt. Für beide Vorſtellungen gelten die bekannten billigen
Ein=
trittspreiſe und ſind Karten zu haben: Kiosk Ernſt=Ludwigsplatz
von 9—11 Uhr. Kiosk am Paradeplatz von 1—7 Uhr.
Orpheums=
kaſſe ab 10 Uhr ununterbrochen. (Siehe Anzeige.)
Mit dieſem
meint dann auch die
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nugs Pracht ſiel
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aud brannten.
Alles, was noch
griſſen. Eine gere
Slut. Mit der Ste
ais Licht gebracht.
Her, aber kerniger al
Eine vertieitere,
it vormachte, die
te, die
Süß
miſtr ſtellte, die t
ps Daſeins das Wa
— Im Rundfunkſender Baſel=Beromünſter wird Sonntag,
den 9. Okt., abends um 20,20 Uhr. ein Werk des Darmſtädter
Komponiſten Julius Klaas, Op. 36, Sonate in B=Dur für Viola
und Klavier, zur Aufführung gelangen.
— Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Im Hinblick auf den
Wirtſchaftsaufſchwung eröffnet der Gabelsbergerſche
Stenogra=
phenverein von 1861 morgen abend in der Ballonſchule
wei=
tere Lehrgänge in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Wir machen
nochmals empfehlend darauf aufmerkſam und bitten um
Beach=
tung der heutigen Anzeige, ebenſo derjenigen von Mittwoch und
Donnerstag, aus welchen näheres hervorgeht.
— Im Union=Theater ſieht man heute und folgende Tage den pleih
neuen ſpannenden Kriminal=Tonfilm „Strafſache van Geldern”
nach dem bekannten Roman von Hans Hyan. Der Film behandelt rchaut! Das Dein
die Geſchichte des Ausbrecherkönigs Willi Vogel und iſt äußerſt
ſpannend geſtaltet. Dazu das bekannt gute Beiprogramm.
— In den Helia=Lichtſpielen läuft nur noch heute und morgen
der erſte Opern=Tonfilm „Die verkaufte Braut”, nach der Oper pleibt, mit müden
von Friedrich Smetana. In dieſem Film wird verſucht, die Oper
für den Tonfilm zu erobern. Die erſtklaſſige Beſetzung wird dieſen
Film zum größten Intereſſe und Erfolge beim Publikum verhel= Die Treue fehlte, v
fen. Dazu ein erſtklaſſiges Beiprogramm. Jugendliche haben
Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute und folgende Tage in
Erſtaufführung den neueſten Harry Piel=Film „Jonny ſtiehlt
Europa", mit Harry Piel und zwei vierbeinigen Stars, nämlich
der Wunderſtute „Europa” und dem Wunderhund „Greif”. Ein
reichhaliges Beiprogramm geht dem Film voraus. Jugendliche
haben Zutritt.
— Film=Morgenfeier. In den Helia=Lichtſpielen wird im
Rahmen einer der beliebten Film=Morgenfeiern am heutigen
Sonn=
tag vormittag 11.15 Uhr der hervorragende Ernſt=Udet=Film
„Fliehende Schatten” zum letztenmal wiederholt. Jugendliche
haben Zutritt.
— Das Reſi=Theater zeigt ab heute (Kaſſenöffnung 1 Uhr)
den großen Ufa=Tonfilm „Die letzte Kompagnie”, eine Hymne
auf Kameradſchaft, Treue und Pflichterfüllung. Jugendliche
zu=
gelaſſen.
L. Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunachſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonn=
tag, dem 9. Oktober 1932, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung
bereit: Dr. med. Andres, Rheinſtr. 33. Tel. 3016; Dr. med.
Degen, Klappacherſtr. 1. Tel. 366; Dr. med. Hofmann,
Lauteſchlägerſtr. 16. Tel. 3069.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 9. bis 16. Oktober: die
Löwenapotheke, Ballonplatz 11. und die Adlerapotheke,
Wilhel=
minenplatz 17.
— Verkehrsunfall. Geſtern abend kurz nach 7 Uhr wurde ein
älterer Herr von einem in die Wilhelminenſtraße einbiegenden
auswärtigen Laſtwagen geſtreift und zu Boden geworfen, wobei
er im Geſicht verletzt wurde. Die Schuldfrage iſt noch ungeklärt.
Wunden und Bruch,
Jier=Bereitſein. 1
emen, das mit den
Mt Veisheit, daß nur
Die zweite Ernte
gediegen, und der gro
Kratur. Die ewige
Sturm brauſt ül
püllt iſt der Himme
aus den vier Welt=C
tark.
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Srucht, und ſein Le=
„Mein ?
Bau tun! Und nicht
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Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Amzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritlt.
— Penſionärverein, Ortsgruppe Darmſtadt=
Dienstag, den 11. d. M., nachmittags Mitgliederverſammlung im
Reſtaurant zur Stadt Koburg, Darmſtadt, Waldſtraße Bericht des
Vorſitzenden des Landesverbandes über die Reichsverbandstagung
in Berlin, ſowie der zurzeit ſchwebenden Eingaben. Nichtmitglieder
ſind höflichſt eingeladen.
— Wie der Münchener ſein Oktoberfeſt, ſo feiert man im
Herbſt in der althiſtoriſchen Bockshaut alljährlih ſein
Winzer=
feſt. Die erſtklaſſige Kapelle, die ausgezeichneten Weine
verbür=
gen frohe Stunden. (Siehe Anzeige.)
— Oktoberfeſt am Sonntag, 9 und Montag, 10. Okt.,
im großen Saale des Städt. Saalbaues. Die
Räumlich=
keiten ſind entſprechend dekoriert. Eine Jazz und eine bayeriſche
Blaskapelle unter Leitung von Kapellmeiſter Schlupp ſorgen für
Stimmung und reichliche Tanzgelegenheit. Original=Schuhplattler.
(Alles nähere ſiehe heutige Anzeige.)
— Konzert findet heute abend im Maintor,
Mathilden=
platz 11, ſtatt, deſſen Beſuch zu empfehlen iſt. (Vgl. Anzeige.)
— Herrngarten=Café. Heute nachmittag und
abend-
ſowie täglich abends: Unterhaltungs=Muſik. (Vgl. Anzeige.)
Vereinskalender.
— Vereinigung ehemal. 116er Darmſtadt.
Mon=
tag, 10. Oktober, abends, Mitglieder=Verſammlung bei Kamerad
Breidert, Obergaſſe.
— Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Abfahrt nach Groß=Umſtadt
zur Monatsverſammlung Sonntag. 9 Okt., 1.30 Uhr, ab
Luiſen=
platz. Vor der Verſammlung Beſichtigung ſehenswerter Gebäude /
und Anlagen.
Sonntag, 9. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 281 — Seite 7
Aus Heſſen.
* Ernkegedanken.
Halme.
Unterm Senſenſchwung ſanken die Halme. Jeder Halm war
e in Wunder. Ein zeitgenöſſiſcher Dichter ſingt:
„Was habt ihr Menſchen denn erreicht, erſtürmt
mit aller Klugheit, allem ſtolzen Müh.n?
Oh, niemals habt ihr einen Turm ſo kühn
wie Gott den kleinſten Strohhalm aufgetürmt.”
Wen noch Demut anwandelt vor einem Roggenhalm, deſſ Herz
weiß um das Glück, um den Gottesgrund des Lebens,
Solch ein Herz fühlt, ſolch ein Geiſt erkennt: Nur das wirklich
Gewachſene iſt voller Schwungkraft und hält der Unbill des
Wet=
ters ſtand. Es vollendet ſich nach ſeinem Geſetze und ſtrebt
un=
beirrbar in die Höhe. Es weiß ſein Werk dem Himmel näher zu
heben und bleibt bis zu der Stunde der Erfüllung ein Fröhlich=
Schaffendes. Und es eint ſich gern zu erhöhter Kraft der
ver=
wandten Art.
Je älter es wird, je mehr iſt es daheim in der echten Demut,
welche aber ein Zeichen der wahren Fruchtbarkeit iſt
Nur das Gewachſene geht ein in jene Ernte, die ein Segen
bleibt für viele Geſchlechter und die teil hat an der Erneuerung
der Zeiten.
Herz, bedenke das!
Grummet.
Mit dieſem Namen bezeichnet man die zweite Heuernte.
Ge=
meint kann auch die zweite Hälfte des Lebens ſein, die Spät=Ernte,
in der — wie der Dichter Konrad Beſte in ſeinem Buche „
Grum=
met” ſpricht —: „Der Menſch ſich die Heimat ſeiner Seele mit
ge=
ſammelter Kraft und voll wahrer Inbrunſt zu erhalten ſucht”.
Grummet: Das Leben trug ſchon ſchwere Wunden. Des
Früh=
lings Pracht fiel durch die erbarmungsloſe Senſe. Viel Schönes
ſtarb dahin. Die erſte, große Kraft verrauſchte.
Da galt es, von neuem zu beginnen, wie ſehr die Wunden
auuch brannten.
Alles, was noch an Leben vorhanden war, wurde
zuſammen=
geriſſen. Eine gereiftere Sehnſucht trat an die Stelle der erſten
Glut. Mit der Stetigkeit wahrer Bewußtheit wurde das Beſte
ans Licht gebracht. Viel langſamer wurde gebaut, viel
gedrunge=
ner, aber kerniger als das erſtemal.
Eine vertieftere, ernſtere Treue war am Werke, die ſich nichts
nehr vormachte, die mit neuen Wunden und unvorhergeſehenen
Stößen rechnete, die an das Leben keine überſpannten Anſprüche
nehr ſtellte, die tapfer ſich ins Gegebene fügte, die als den Sinn
des Daſeins das Wachſen erkannt, das immer Sich=ſteigern, durch
Punden und Bruch hindurch, das Reifer=werden, das immer zum
Opfer=Bereitſein. Und dieſe Treue lernte das Glück als etwas
fennen, das mit dem Herzen geſchaffen ſein muß, und ſie wuchs in
die Weisheit, daß nur aus dem vollen Einſatz das Wertvolle wird.
Die zweite Ernte: Keine üppige Fülle mehr! Aber alles iſt
gdiegen, und der große Vater der Ernte freut ſich der Treue ſeiner
Kreatur. Die ewige Kraft feiert ihren ſtillſten, aber ſchönſten Sieg.
Acker „Zeit”.
„Mein Acker iſt die Zeit”. (Goethe).
Sturm brauſt über den Acker, und karg iſt der Grund.
Ver=
üllt iſt der Himmel und der Horizont ohne Sicht. Staub wirbelt
uus den vier Welt=Ecken. Worte des Haſſes ſchwirren her.
Bleibe ſtark, mein Herz! Du bleibſt es, wenn du bei Gott
leibſt!
Mit deinem Dennoch den Flug angeſetzt, und vorwärts
ge=
chaut! Das Deine getan um jeden Preis! Wer einſt Ernte halten
vill, muß um die Haltung der Treue wiſſen, und die heißt immer
ioch: Mit beiden Füßen feſt auf der Erde, mutig das Herz,
auf=
echt und voll Hoffnung ſein! Wer am Rande des Ackers ſitzen
bleibt, mit müden Händen und dumpfen Sinnen, dem verunkrautet
er anvertraute Grund ſeines Lebens, und ſein Land trägt keine
frucht, und ſein Leben hat keinen rechten Sinn gehabt, weil ihm
ſie Treue fehlte, vor allem die Liebe.
„Mein Acker iſt die Zeit”. Ja, es gilt, im Sturme ſeine Pflicht
u tun! Und nicht den Glauben an die Ernte zu verlieren! Der
her iſt eins mit dem Glauben an Gott und ſich ſelbſt und die
R. B.
5 imat und ſein Volk!
E. Wixhauſen, 8. Okt. Zwecks Bekämpfung des kleinen
Froſt=
panners müſſen laut amtlicher Bekanntmachung die Obſtbäume
der hieſigen Gemarkung bis 15. Oktober mit Leimringen verſehen
ſen. Die Anbringung von Leimringen an den Obſtbäumen bietet
bi ſorgfältiger und ſachgemäßer Ausführung gegen den
Schäd=
lireig vollkommenſten Schutz.
J. Griesheim, 7. Okt. Bekämpfung der Obſtbaum=
Hädlinge. Unter Bezugnahme auf die Beſtimmungen des
1 der Polizeiverordnung betr. die Bekämpfung von
Obſtbaum=
cädlingen in der Gemeinde Griesheim, hat die hieſige
Bürger=
meiſterei die Baumbeſitzer aufgefordert, bis 15. Oktober d. J. an
dm Obſtbäumen und den dabeiſtehenden Baumpfählen
Klebegür=
te zur Vertilgung des Froſtſpanners anzulegen.
J. Griesheim, 8. Okt. Zwangsverſteigerungen Bei
derr geſtern nachmittag ſtattgefundenen Zwangsverſteigerung des
Gaſthauſes „Zum Rheingauer Hof” (früher „Kaiſerſaal”) wurde
des Höchſtgebot mit 20 000 RM. abgegeben. Meiſtbietender blieb
Gaſtwirt Hellwig Landau 2. hier. — Bei dem Wohnhaus der
PHilipp Schaaf 4. Witwe blieb die Volksbank Griesheim mit
4100 RM. meiſtbietend. — Der Geſchäftsführer des Landbundes,
berr Dümas, hält in den nächſten Tagen hier einen Vortrag über
die Ausfüllung der Fragebogen für die Umſatzſteuer. — Der
Rad=
ſasrerverein „Conus” veranſtaltet am Sonntag ſeine diesjährige
Shnitzeljagd. Abfahrt 1 Uhr vom Vereinslokal. — Mangels
ge=
nü gender Mittel findet am Montag, 10. Oktober d. J.,
nach=
m ttags von 4 bis 6 Uhr bei der Gemeindekaſſe zunächſt die
Aus=
ſaslung der Hälfte der Septemberrate ſtatt. — Für den
freiwilli=
dem Arbeitsdienſt zum Ausräumen der Entwäſſerungsgräben
kön=
nem ſich junge Leute bis zum Alter von 25 Jahren melden. Die
ſarten, ſowie Kontrollkarten des Arbeitsamtes ſind mitzubringen.
Meldeſchluß: Mittwoch, 12. Oktober d. J.
F. Eberſtadt, 8 Okt. Evangeliſcher Frauenver=
Pn. Der evangeliſche Frauenverein veranſtaltet am Dienstag, Herbſtabſchießen verbunden mit dem Königsſchießen auf den
denn 11. Oktober, im Gemeindehaus einen Vortragsabend, bei dem
die Vorſitzende des heſſiſchen Verbandes evangeliſcher
Frauenver=
eine, Frau Profeſſor Heraeus=Offenbach am Main, über das
Trema: „Du und deine Kirche” ſprechen wird — Aerztlicher
Sonntagsdienſt. Am Sonntag, den 9. Oktober, verſieht den
ic, wenn der Hausarzt nicht erreichbar iſt.
Ober=Ramſtadt, 8. Okt. 25jähriges Jubiläum. Herr
ſeit als Vertreter der Aachener und Münchener Feuer=
Verſiche=
umgs=Geſellſchaft zurückblicken. Aus dieſem Anlaß wurde ihm mit der Winterſaat beginnen, hat die Bürgermeiſterei die
Tauben=
dem der Bezirksdirektion in Darmſtadt ein Ehrendiplom der
Gene=
aEdirektion überreicht.
*Deutſcher, kennſt du dein Vaterland?
Vom Widerfinn der Enklaven. — 120 Einſchlüſſe in Deutſchland. — Spezialikäk: Enklave in der Enklave.
Die kleinſte: eine Burgrnine, ein Gaſthaus und fünf Einwohner.
Hilfe dieſes winzigen Partikelchens der Landkarte (am Flüßchen
Argen) zu rechnen ſein könnte.
Preußen reicht bis zum Bodenſee.
Außer in Südweſtdeutſchland, finden ſich die Enklaven zu
munterſtem Reigen im zerſtückelten Mitteldeutſchland
Heſſen — 19 Enklaven.
zuſammen. Hier machen ſich außer den preußiſchen Provinzen
Die farbigen Landkarten von deutſchen Landesteilen zeigen
bisweilen zahlreiche buntſcheckige „Durchlöcherungen”. Ueberall
dort, wo innerhalb eines Landes oder einer Provinz ein mit
an=
deren Landesfarben ausgeſtatteter Gebietsteil ſich verbirgt, gibt
es einen mehr oder minder großen, anders farbigen Klex. Die
„Enklaven”, die durch ſolcherlei Farbenklexe auf den Landkarten
dargeſtellt werden, erreichen in Deutſchland die ſtattliche Zahl von
über 120:
Auffallenderweiſe haben meiſt die kleinen Staaten die größte
Anzahl von Enklaven eingeſtreut in die Nachbarſtaaten. So
er=
hebt z. B. Lübeck, der zweitkleinſte deutſche Bundesſtaat, darauf
Anſpruch, daß ihm nicht weniger denn neun Enklaven zugezählt
werden; und dieſe winzigen Gebietsteilchen liegen größtenteils
im nahen Süd=Holſtein verſtreut. Sie ſind natürlich in dem
298 Quadratkilometer meſſenden Geſamtgebietsumfang von Lübeck
mit eingerechnet. Vergleichsweiſe iſt Berlin mit 880
Quadratkilo=
metern Umfang dreimal ſo groß, und tut es ganz ohne
En=
klaven‟! Dagegen hat es ſich Hamburg nicht nehmen laſſen,
ähn=
lich wie der wenig kleinere Freiſtaat Lübeck hamburgiſche
En=
klaven in die buntgeſprenkelte deutſche Landkarte einzuzeichnen,
und zwar das Amt Ritzebüttel an der Elbemündung,
elb=
aufwärts Geeſthacht im Lauenburgiſchen, die vier „
Wald=
dörfer” uſw.
Berühmt ſind die Enklaven des Bundesſtaates Oldenburg;
dieſe ſind z. T. mehr denn 300 Kilometer vom Hauptland
ent=
fernt. Die eine, die ſich Fürſtentum Lübeck nennt, liegt an der
Oſt=
ſee und iſt doppelt ſo groß wie der ſelbſtändige Staat Lübeck
(542 Quadratkilometer und 50 000 Einwohner); die andere findet
ſich im ſüdlichen Rheinland, im Gebiet des Hunsrück und der Nahe,
in faſt gleicher Größe, mit dem Fürſtentum Birkenfeld.
Kurios dürfte ſein, daß ſich in der oldenburgiſchen Enklave Lübeck
wieder drei Enklaven anderer Länder (Freiſtaat
Lübeck und Preußen) eingeſtreut finden.
Aehnlich verhält es ſich bei der preußiſchen „Enklave‟
Hohenzollern,
die es ihrerſeits wiederum auf nicht weniger denn
wohl=
gezählte neun Enklaven, außer dem Hauptland, im Gebiet
von Sigmaringen und Hechingen, zu bringen wußte.
Davon liegt die eine im Bodenſeegebiet, nahe den Allgäuer
Alpen, ſo daß alſo auch Preußen zu den „Alpenländern” und, mit
einigermaßen gutem Willen, ſogar zu den Bodenſeeſtaaten mit
Sachſen und Hannover die Länder Anhalt. Braunſchweig und
Thü=
ringen die geringfügigſten Zipfel Land ſtreitig. So hat Anhalt
z. B. ſechs Enklaven, Braunſchweig fünf, und Thüringen beſteht
aus ſo vielen Enklaven und iſt ſo zahlreich von ſolchen (beſonders
preußiſchen) durchlöchert, daß Buntſcheckigeres auf der deutſchen
Landkarte ſonſt nirgends zu finden ſein wird. Sächſiſch=preußiſches
und ſächſiſches, ſowie z. T. heſſen=naſſauiſches und bayeriſches
Ge=
biet, iſt überall von thüringiſchen Zipfeln umſchloſſen und
umge=
kehrt. Und in einigen Enklaven Anhalts und Braunſchweigs (z.
B. Calvörde), wie auch in thüringiſchen Enklaven — man beachte
genau: in Enklaven dieſer Länder, ſind wiederum
preußi=
ſche Enklaven eingeſtreut und umgekehrt thüringiſche
Enklaven, ſtecken, in preußiſchen Enklaven, die im thüringiſchen
Enklavengebiet liegen!
In Süddeutſchland iſt zunächſt bemerklich, daß das Land
Baden zwei ſeiner neun Enklaven im Ausland liegen hat, in
der Schweiz; im eigenen Gebiet hat es aber 11 fremde „
Ein=
ſchlüſſe” zu ertragen, und zwar von Preußen, Württemberg und
Heſſen. Bayern bringt es nur auf vier Enklaven außer der Pfalz,
Württemberg bereits auf ſieben, und den Vogel ſchießt
Heſſen ab;
dies Land beſteht aus drei Hauptteilen und elf Enklaven;
und dies zerſpaltene Gebiet trägt in ſich wiederum acht
Enklaven anderer deutſcher Länder.
Zwei berühmte deutſche Burgen — der Hohentwiel im Hegau
und der Regenſtein am Harz dürfen hier wohl als die
bervor=
ragendſten Vertreter der deutſchen Enklaven angeſprochen werden
Beide ſpielen in Geſchichte und Dichtung eine große Rolle; hier
Julius Wolff, dort Viktor von Scheffel verherrlichten die jede
für ſich, eigenartigen Burgen. Der Hohentwiel, wolkenhöhend
emporgereckt auf ſonderbar geformtem ſteilen Bergkeſſel (692), iſt
eine württembergiſche Enklave im ſüdöſtlichſten badiſchen Zipfel.
Und der Regenſtein, dieſe ſeltſame, in Sandſteinfelſen gehauene
feſte Burg bei Blankenburg am Harz, wo der Regenſteiner hauſte,
iſt eine preußiſche Enklave in braunſchweigiſchem Gebiet.
Ueber=
dies rangiert Regenſtein (das aus nichts als einer Burgruine und
einem Gaſthof beſteht) mit fünf Einwohnern als die kleinſte
Gemeinde Deutſchlands im Reigen der Ortſchaften.
Wahrlich, es iſt ein trefflicher Einfall, daß auf der
bunt=
geſprenkelten deutſchen Landkarte ausgerechnet eine
En=
klave zu dem wichtigen Ehrentitel „kleinſte deutſche Gemeinde‟
in unſerem vom Zahlen= und Superlativrauſch erfüllten Zeitalter
gelangt ißt.
Karl Lütge.
Schwerer Einbruchsdiebſtahl
in Goodeina.
Geldſchrank der Gemeindekaſſe mit Schweißapparak
aufgeſprengk. — Die Täker erbeuken 1200 Mark.
In der Nacht vom 7. zum 8. Oktober 1932 wurde in das
Bürgermeiſtereiamt in Goddelau eingebrochen und ein dortſelbſt
aufgeſtellter Kaſſenſchrank mit einem großen Schweißapparat, den
die Diebe nur mit einem Wagen herangeſchafft haben können,
aufgeſchweißt. Geſtohlen wurden die nachſtehend aufgeführten
Geldſorten in einer Geſamthöhe von 1200 Mark: 600 Mark in
Zehn=, Zwanzig und Fünfzig=Markſcheinen. 500 Mark in Ein=,
Zwei=, Drei= und Fünf=Markſtücken 1 Geldrolle (25 Mk.) in
Fünfzig=Pfennigſtücken, 2—3 Geldrollen 4 5 Mk. in Zehn=
Pfen=
nigſtücken, 4—7 Geldrollen 4 2 Mk. in Fünf=Pfennigſtücken und
noch etwas Kleingeld.
Der Schweißapparat wurde von den Einbrechern am
Tatort zurückgelaſſen Das Typenſchild des Apparates trägt
fol=
gende Aufſchrift: Jahr der Anfertigung: 1928. Laufende
Herſtel=
lungsnummer: 6098, Zulaſſungsnummer: 111, höchſtzuläſſiger
Be=
triebsdruck in Millimeter Waſſerſäule: 360
Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Schweißaparat von den
Dieben vor Begehung des Einbruchs ebenfalls geſtohlen
wurde.
Beamte des Landeskriminalpolizeiamts Darmſtadt haben
ſo=
fort eingehende Ermittlungen am Tatort ſelbſt vorgenommen
und die erforderlichen erkennungsdienſtlichen Aufnahmen gemacht.
Alle Wahrnehnungen von ſeiten Privater, die zur raſchen
Aufklärung unbedingt erforderlich ſind, werden unter Zuſicherung
ſtrengſter Diskretion von dem Landeskriminalpolizeiamt
Darm=
ſtadt, Wilhelm=Gläſſing=Straße 21. Tel. 3356, ſowie von jeder
an=
deren Polizeiſtelle entgegengenommen. Für die Kriminalpolizei
iſt auch von beſonderem Wert raſcheſtens die Herkunft des
Schweißapparates zu erfahren. Für Anhaltspunkte, die zur
Er=
mittlung der Diebe führen und zur Herbeiſchaffung des Geldes
wird eine angemeſſene Belohnung ausgeſetzt.
Nieder=Beerbach, 8. Okt. Am Sonntag nachmittag veranſtaltet
der hieſige Turnverein auf ſeinem Turnplatz bei der Turnhalle
Meldung erfolgt auf der Bürgermeiſterei (Baubüro), Invaliden= ſein diesjähriges Abturnen und abends findet in der Halle ein
Turnabend ſtatt.
k: Dieburg, 8. Sept. Veranſtaltungen des
Sonn=
tags. Die hieſige Schützengeſellſchaft e. V hält am Sonntag ihr
Schießſtänden an der Fohlenweide ab. Gleichzeitia findet ein
Kleinkaliber=Preisſchießen ſtatt, das mit einer Preisverteilung
verbunden iſt — Abends 8 Uhr findet im „Mainzer Hof” von
ſeiten des Kriegervereins ein Lichtbildervortrag ſtatt. Behandelt
werden die deutſchen Soldatenfriedhöfe in Frankreich. —
Nachmit=
üstlichen Sonntagsdienſt Dr. med. Gaßner. An ihn wende man tags 4 Uhr trägt die Turngemeinde ihren erſten
Verbandsring=
kampf im „Weißen Roß” gegen den Athletik=Sportverein.
Hör=
ſtein aus. — In Altheim findet Kirchweihe ſtatt, die von Dieburgs
Einſt Müſebeck, Ober=Ramſtadt, kann auf eine 25jährige Tätig= Einwohnerſchaft ſtets gern beſucht wird. — Taubenſperre.
Da die Kartoffelernte ſich dem Ende zuneigt und die Landwirte
ſperre angeordnet, und zwar für die Zeit vom 10. Oktober bis
5. November.
4x Reichelsheim i. Odw., 8. Okt Gemeinderatsſitzung.
Die Gemeinderechnung für das Rechnungsjahr 1930/31 wurde
geprüft. Zum Vorſitzenden für die Prüfung der Rechnung wurde
das Ratsmitglied Röder beſtimmt. Es lagen vor, die gebundene
Jahresrechnung, 3 Urkundenbände, ein Kontrollauszug und der
Rechenſchaftsbericht. Der Bürgermeiſter und der Gemeinderechner.
waren als Auskunftsperſonen anweſend. Die Rechnung nebſt
Be=
legen war von der Finanzkommiſſion in mehreren vorhergehenden
Sitzungen ſchon vorgeprüft und die Kommiſſionsmitglieder Röder.
Göttmann, Frölich und Trautmann erſtatteten den
Ratsmitglie=
dern Bericht über den Prüfungsbefund. Weſentliche
Beanſtandun=
gen haben ſich nicht ergeben. Die in einigen Rubriken
beanſtande=
ten Ausgabepoſten ſollen bei Aufſtellung des Voranſchlages
dem=
nächſt Berückſichtigung finden. — Poſtaliſches. Am 1. Oktober
wurden Einſchränkungen im Betrieb des hieſigen Poſtamtes
vorge=
nommen, die ſich wie folgt auswirken: Die Schalter ſind von
9 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Die
Briefkaſtenlee=
rung und der Abgang der Poſt findet wie ſeither ſtatt, doch wird
die Zuſtellung der ankommenden Poſt nur noch am Vormittag
vorgenommen. Wenn auch infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage
die Geſchäfte ſchlecht gehen, ſo können doch durch die einmalige
Zuſtellung ſehr nachteilige Störungen eintreten. Wenn z. B. ein
eiliger Brief nachmittags ankommt und am nächſten Tag gegen
mittag ausgetragen wird ſo kann es vorkommen, daß der
Empfän=
ger den Brief erſt in die Hände bekommt, wenn die Mittagspoſt
ſchon weg iſt. Es liegen alſo zwiſchen Ankunft des Briefes und
Abgang der Antwort 27 Stunden. Ob ſich das die hieſigen
Ge=
ſchäftsleute gefallen laſſen wollen, muß ſich ja in den nächſten
Tagen zeigen. — Veränderung in der
Gendarmerie=
ſtation Mit dem 1. Oktober wurde der
Gendarmeriehauptwacht=
meiſter Herbert von hier nach Nieder=Flörsheim verſetzt, wo er
als Gendarmeriemeiſter Stationsführer wird. An ſeine Stelle
wurde der Gendarmeriehauptwachtmeiſter Dörr von Reinheim
hierher verſetzt.
Cd Michelſtadt, 8. Okt. Aus dem Gaſtwirtegewerbe.
Der Rhein=Main=Gaſtwirteverband, Landesverband Heſſen, hält
am kommenden Dienstag, vormittags um 11 Uhr beginnend, im
Schmerkers Garten eine Tagung ab. Dieſe Veranſtaltung
verkör=
pert eine große Kundgebung des geſamten heſſiſchen
Gaſtwirte=
gewerbes. Eine äußerſt wichtige Tagesordnung über die
wirt=
ſchaftliche Notlage des Gaſtwirtegewerbes ſoll behandelt werden.
Der Präſident des Reichsverbandes des deutſchen
Gaſtwirtegewer=
bes, M. d. R. Köſter=Berlin, ſowie der Syndikus der Induſtrie=
und Handelskammer Saarbrücken, Dr. Zwickler, nehmen als
Re=
ferenten teil. Die Vertreter der Regierung und ſonſtiger Behörden
ſind eingeladen. — Hohes Alter. Am Sonntag, 9. Oktober,
vollendet Frau Kätchen Faatz Witwe, geb. Helbling, ihr 89.
Lebensjahr. — Goldene Hochzeit. Am Mittwoch, 12
Okto=
ber, feiert Herr Wilh. Friedlein mit ſeiner Gattin Eliſe, geb.
Friedlein, das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit.
Ci Erbach, 8. Okt. Herbſtwanderung des
Turn=
vereins 1860. Der Turnverein 1860 unternimmt am
Sonn=
tag eine Herbſtwanderung, die die Teilnehmer durch hübſche
Wal=
dungen über Erlenbach-Bullau—Gebhardshütte—Königsbrunnen
nach Hetzbach führt. Der Abmarſch erfolgt um 12.30 Uhr am
Ver=
einslokal; von Hetzbach aus wird die Bahn zur Rückkehr benützt.
— Freiwillige Feuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr
hält am Sonntag vormittag eine Uebung ab. Zuſammenkunft um
7.30 Uhr am Spritzenhaus. — Aerztlicher
Sonntags=
dienſt. Iſt am Sonntag. 9 Oktober, wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen; iſt dieſer nicht erreichbar, dann übernimmt Dr. med.
Beer, Michelſtadt, die Vertretung.
NDUSTAEREKAME
adezu mustergültig-
sind sämtliche Probleme des Zweikreisers beiMende 138
gelöst, dem Fernempfänger, von dem am meisten
ge-
redet wird. Mende 138 ist auch mit Recht als Schlager
bezeichnet worden; denn er kann genug, um jeden
zufriedenzustellen und bietet die Garantie, daß an
jedem Empfangsort eine ausreichende Trennschärfe
vorhanden ist, so daß man mit dem Mende 138 nicht
bloß heute, sondern auch in Zukunft gut fahren wird.
Prüfungsbericht des „Borfiner Lokelonze
Mende 138 .. . .....
RM 138.— o. R.
1 Mende-Dynomo-Speziol
RM 58.—
oder ols Kombinolion mit
dynomischen Lautsprecher
Mende 180 ........
RM 180.— o. R.
Bokelitegehäuss
Mende 194 .....
RM 194— o. R.
Nußbaumgehäuse
Erhältlich in Fochgeschäſtenl
A
MNMMIOO
[ ← ][ ][ → ]S=ite 8 — Nr. 281
darmſtädter T.3blatt / T=iſch- Nrueſte Nächricyuen
Sonntag, 9. Oktober 1932
A. Siedelsbrunn, 8. Okt. Vortrag. Auf Veranlaſſung des
Arbeitsamtes Weinheim fand für die im freiwilligen
Arbeits=
dienſt Beſchäftigten von Wald=Michelbach und Umgebung ein
be=
lehrender Vortrag an der Ruine „Lichtenklinger Hof”, die zwiſchen
hier und Eiterbach liegt, ſtatt. Herr Pfarrer Eitel=Wald=
Michel=
bach hatte ſich in freundlicher Weiſe bereit erklärt, einiges aus
der Geſchichte der Ruine zu erzählen. Er erläuterte in einfach
ver=
ſtändlicher Weiſe, wie die Beſitzverhältniſſe in dieſer Gegend in
früheren Jahrhunderten wechſelten, bis endlich in der
napoleoni=
ſchen Zeit die ganze Gegend an Heſſen fiel. Der Direktor des
Ar=
beitsamtes Weinheim dänkte dem Vortragenden und erläuterte
Sinn und Zweck der Veranſtaltung. Den Arbeitsfreiwilligen ſoll
nicht nur Gelegenheit geboten werden zur Arbeit, ſondern auch
zur Weiterbildung auf allen Lebensgebieten. Die Spielſchar Ober=
Abtſteinach umrahmte den Vortrag mit ſchönen Liedern.
Dp. Zwingenberg, 8. Okt. Die Weinleſe in der hieſigen
Ge=
markung beginnt am kommenden Montag, den 10. d. M. Nach
Anſicht der Winzer läßt die diesjährige Ernte ſowohl hinſichtlich
der Qualität als auch der Quantität zu wünſchen übrig. — Die
Kartoffelernte fällt dagegen allgemein — tiefliegende Felder,
welche unter Feuchtigkeit zu leiden hatten, ausgenommen —
gut aus.
Bb. Auerbach, 8. Okt. Weinleſe. Die hieſige allgemeine
Weinleſe beginnt am nächſten Montag, den 10. Oktober.
Ca Lorſch, 8. Okt. Ortsſatzung. Die Gemeinde
beabſich=
tigt die Herausgabe einer Ortsſatzung über Erhebung einer
Kanalbenutzungsgebühr. Ein diesbezüglicher Entwurf liegt auf
der Bürgermeiſterei zur Einſicht offen. — Sportliches Der
Sportklub Olympia Lorſch empfängt am Sonntag den
Sport=
verein Wiesbaden. Wie uns die Vereinsleitung mitteilt, iſt von
einer Platzſperre nichts bekannt ſo daß das Spiel beſtimmt in
Lorſch ſtattfindet. Möge diesmal ein beſſerer Spielleiter beſtimmt
uerden.
Milchviehaukkion
der Oſtpreuß.=Holländiſchen Herdbuchgeſellſchaft.
Der Ländliche Genoſſenſchaftsverband — Raiffeiſen e. V.,
Frank=
furt/Main, Untermainkai 12, und die Zentralgenoſſenſchaft für
Viehverwertung Hannover veranſtalten am Montag, den 17.
Oktober 1932, vormittags, eine Auktion von ca. 30 Stück
beſonders ausgewählten; hochtragenden Kühen und Sterken der
Oſtpr.=Holl. Herdbuchgeſellſchaft Königsberg/Pr. Die
Verſteige=
rung iſt in Frankfurt a. M. auf dem Gelände des
Landwirtſchaft=
lichen Vereins, Oſtendſtraße 30.
Dieſe Aktion bietet den Landwirten wiederum eine ſehr
gün=
ſtige Möglichkeit, gut durchgezüchtete, leiſtungsfähige Tiere zu
er=
werben. Die Tiere ſind vor dem Abtransport von Oſtpreußen auf
Tuberkuloſe und Euterkrankheiten tierärztlich unterſucht. Die
Trächtigkeit der Tiere wird garantiert. Alter, Deckdaten uſw.
werden herdbuchmäßig nachgewieſen. Wegen evtl.
Zahlungsbe=
dingungen wollen ſich Intereſſenten entweder an den Ländlichen
Genoſſenſchaftsverband — Raiffeiſen e. V., Frankfurt a. M.,
Unter=
mainkai 12, oder an die Zentralgenoſſenſchaft für Viehverwertung,
Frankfurt a. M., Schlacht= und Viehhof, wenden. (Vgl. Anzeige.)
Du. Goddelau, 8. Okt. In der Nacht von Freitag auf
Sams=
rag wurden in der hieſigen Gemeinde 1 200 RM. aus dem
Rat=
hauſe geſtohlen. Durch einen Schweißapparat wurden die Akten
verbrannt. Die Tat wurde ſofort der Gendarmerie angezeigt, der
es bis jetzt noch nicht möglich war, den Täter zu erwiſchen.
— Gernsheim, 8. Okt. Waſſerſtand des Rheins am
7. Okt.: 0,52 Meter, am 8. Okt.: 0,52 Meter. (Morg. 5,30 Uhr.)
Hirſchhorn, 8. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
7. Okt.: 1.46 Meter; am 8. Okt.: 1,50 Meter. (Morg. 5.30 Uhr.)
Rheinheſſen.
Ab. Bingen a. Rh., 8. Okt. Der Autounfall auf der
Rheinfähre. Zu dem Laſtwagenunfall am Donnerstag
vor=
mittag auf der Wagenfähre Bingen-Rüdesheim wird
polizei=
amtlich mitgeteilt, daß die Schuld an dem Unfall den
Fahrzeug=
führer trifft, weil er des Fahrens unkundig iſt und einen
Führer=
ſchein nicht beſaß. Er unterließ, nachdem er die Fähre befahren
hatte, die Handbremſe zu ziehen und den Motor abzuſtellen. Der
Verſuch des Fährperſonals= durch Unterſchieben von Holzklötzen
die Fahrzeuge zum Stehen zu bringen, mißlang. Der
Fahrzeug=
lenker und der Beſitzer ſehen ihrer Beſtrafung entgegen. — Die
Binger Polizei ſtellte in den letzten Tagen je ein Damen= und
Herrenfahrrad, die aus Diebſtählen herrühren dürften, ſicher,
Ad. Oppenheim. 8. Okt. Fünfzigfache Ernte. Ueber
eine Rekordkartoffelernte wird aus Gimbsheim berichtet, wo der
Bäckermeiſter Ferdinand Muth von zwei Zentnern Saatkartoffeln
hundert Zentner Knollen erntete. — Der allgemeine
Trauben=
herbſt beginnt hier am 11. Oktober. Der Behang iſt
ungleich=
mäßig. Qualitativ iſt ein beſſerer Mittelwein zu erwarten.
Siche=
ren Meldungen zufolge iſt anderenorts wegen der hohen
Produ=
zentenforderungen die lebhafte Nachfrage nach der neuen Creſzenz
*
abgeflaut.
Ah. Oppenheim a. Rh., 8. Okt. Die Herbſtlöhne. Nach
einer Bekanntgabe des Oppenheimer Weinbergsbeſitzervereins
be=
trägt der Leſelohn für Leſer und Leſerinnen über 14 Jahre 1,70
Mk. Die Arbeitszeit beginnt und endigt am Weinberg (7,30 bis
12 Uhr und 1 bis 5,30 Uhr). Imbs und Imbsvergütung, ein
alt=
hergebrachter Brauch, werden nicht gewährt. Buttenträger
erhal=
ten 3,51 Mk. je Tag (7.30 bis 12 Uhr und 1 bis 6.30 Uhr),
Kel=
terere je Stunde 0.39 Mk.
anzuzeigen. Hans Krug Warianne Treusch, geb. Reich Marie Krug, geb. Moos Dipl.-Ing. A. Treusch. Vermählte Darmstadt, Rheinstraße 6 Darmſiadt, den 9. Oltober 1932
(14048
Heidelbergerſtr. 80. z. Zt. Alicehospital-Wöchnerinnenheim.
Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen
Lina Wolff
Jakob Körner
Gewerbelehrer
Oktober 1932
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Darmſiadt
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Anne Reuter
Albert Maul
Verlobte
Darmſtadt, 9. Oktober 1932
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Ihre Vermählung geben bekannt
Gerichtsassessor
Dr. jur. Rudolf Mueller
Elinor /Wueller, geb. Chaplin
Darmstadt
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8. Oktober 1932
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Berlin-Spandau
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Heute nacht entſchlief ſanft nach
ſchwerem Leiden
Herr
Richard Liebert
Expedient.
Heute früh 1½ Uhr verſchied meine liebe Frau,
nnſere gute Mutter, Tochter, Schwiegertochter,
Schweſter und Schwägerin
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen;
Anna Dippel, geb Fleiſchmann
als Braut
und Kind.
„argarefe Zung
geb. Ebert.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adolf Jung.
Meſſel, Genſingen, planig, den 8. Oktober 1932.
Darmſtadt, Karlsſtraße 73, Halle,
Ratenow, den 8. Oktober 1932.
Die Beerdigung findet Montag,
den 10. Oltober, nachmittags 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt. (*
Die Beerdigung findet Montag, den 10. Oktober 1932,
15½ Uhr, in Dieburg ſtatt. (14112
Unſer innigſtgeliebter, treueſter
Sohn und Bruder
Robert Kaſien
Todes=Anzeige.
Heute nacht 11½ Uhr verſchied nach kurzem, ſchwerem
Leiden unſere liebe, treubeſorgte Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter, Schweſter und Tante
Eliſabeth Kadel
geb. Schulz.
Um ſtille Teilnahme bitten
Familie Gg. Kadel
Familie W. Brunner.
Darmſiadt, den 9. Oktober 1932.
Kirchſtraße 5.
Die Beerdigung findet am Montag, den 10. Oktober,
vormittags 11½ Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
wurde nach kurzem, ſchwerſten
Leiden im blühenden Alter von
19 Jahren aus unſerer Mitte
geriſſen.
Fam. Friedrich Wilhelm Kaſten
Darmſiadt, den 7. Oktober 1932.
Liebigſtr. 28.
Einäſcherung Montag nachmittag
3 Uhr auf dem Waldfriedhof. (*
Dankſagung.
Dankſagung.
Für die uns beim Heimgang unſrer treuen und
unvergeßlichen Mutter in ſo reichem Maße
er=
wieſene aufrichtige Teilnahme ſprechen wir
hier=
mit unſern herzlichſien Dank aus.
Geſchwiſter Warnecke.
Darmſiadt, Okiober 1932.
Für die wohltuenden Beweiſe
mit=
fühlender Teilnahme an unſerem
großen Schmerz, ſowie für die ſchönen
Kranz= und Blumenſpenden ſagen wir
auf dieſem Wege Allen, insbeſondere
der Direk ion der Städtiſchen
Be=
triebe, Herrn Branddirektor Winter
für die Berufsfeuerwehr, dem
Ge=
ſamtverbandder Arbeitnehmer
Fach=
gruppe Berufsfeuerwehr, den
Be=
rufskollegen Feuerwache E. Merck,
der Freiwilligen Feuerwehr und der
Vereinigung früherer Leibgardiſten
für die Ehrungen unſeres teuren,
uns unvergeßlichen Entſchlafenen
unſeren herzlichſten Dank.
Frau Eva Anopf Wwe.
und Kinder.
Darmſtadt, den, 8 Oktober 1932,
Miteſſer,
Pickel Warzen.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 281
Sonntag, den 9.Oktober
Auch in HeſſenBeſſerung derArbeitsmarktlage
Uneinheitliche Bewegung in den einzelnen Arbeitsamtsbezirken, aber durchſchnittlich Tendenz
zur Belebung der Wirkſchaftszweige.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Ausolrrang oes Wierſcaftsprogramms
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 5. Oktober und
im Monatsdurchſchnitt September 1932. Die vom Statiſtiſchen
Die Arbeilsmartntage in heſſen und heſen-Nattau. Reichsamt für den 5. Oktober berechnete Großhandelsinderziffer
Nach den vorläufigen Meldungen der Arbeitsämter betrug die hat ſich mit 94,8 gegenüber der Vorwoche (94 9) wenig verändert.
Zahl der Arbeitſuchenden am 30. September rund 308 100 (gegen Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 88,5 (min.
Es geht aufwärks!
Ergebniſſe der Sparkaſſen=Skakiſtik.
rund 271 600 im Vorjahr). Seit Monatsmitte hat ſie alſo um rd.
2800 abgenommen (Vorjahr 1200). Sowohl gebietlich als
beruf=
lich war die Tendenz des Arbeitsmarktes nicht einheitlich. Die
Zu=
nahme, die ſieben Arbeitsämter zu verzeichnen hatten, beruht zum
größten Teil (beſonders in den Arbeitsamtsbezirken Darmſtadt
und Limburg) auf Neuzugängen von Arbeitsloſen, die längere
Zeit dem Arbeitsmarkt ferngeblieben waren, und nur in geringem
Umfang auf einer weiteren Schrumpfung der Beſchäftigung in den
Außenberufen, die beſonders in den Bezirken Marburg und Treyſa
feſtzuſtellen war. Umgekehrt war das Sinken der
Arbeitsloſenzif=
fern in den übrigen Arbeitsamtsbezirken, zum Beiſpiel in
Hers=
feld, um über 1000, überwiegend durch das Fortbleiben
ausge=
ſteuerter Arbeitsloſer, und zum kleineren Teil durch beſſere
Auf=
nahmefähigkeit einzelner Wirtſchaftszweige verurſacht, wie durch
Einſtellungen, die die Portefeuille= und Schuhinduſtrie im Bezirk
Offenbach und die Metallinduſtrie im Bezirk Dillenburg
vornah=
men. Die ſaiſonmäßige Belebung im Bekleidungsgewerbe hielt
allgemein an. Etwas zahlreicher war auch für Baufacharbeiter —
beſonders in den größeren Städten — Beſchäftigung vorhanden,
während in den ländlichen Bezirken die Entlaſſungen überwogen.
Durch das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung
und die Maßnahmen zur Belebung der Wirtſchaft kamen nach den
Meldungen der Arbeitsämter während der letzten drei Tage der
Berichtszeit ſchätzungsweiſe etwa 600 Perſonen in Arbeit.
Von den am 30. September gezählten 308 095 Arbeitſuchenden
erhielten 32 492 gleich 10,5 Proz. Arbeitsloſenunterſtützung, 63 650
gleich 20,7 Prozent Kriſenunterſtützung und 120 159 gleich 39
Pro=
zent waren von den Arbeitsämtern anerkannte
Wohlfahrtser=
werbsloſe. — Die Zahl der im freiwilligen Arbeitsdienſt
beſchäf=
tigten Perſonen betrug Ende September ſchätzungsweiſe rd. 26 600.
Die Lage am Geld= und Deviſenmarkk.
In der vergangenen Woche lag Tagesgeld im allgemeinen leicht.
Erſt gegen Ende der Woche, als wegen benötigter Lohngelder eine
gewiſſe Beanſpruchung an den Markt herantrat, machte ſich eine
kleine Zurückhaltung bemerkbar;, der Markt war jedoch auch dann
noch leicht. Der Satz bewegte ſich zwiſchen 3,75 und 4 Prozent.
Auch in Berlin war Tagesgeld leicht, es wurden zuletzt 4½ bis 4,5
Prozent gezahlt. Für Termingelder war eine kleine Erleichterung
zu verzeichnen; der Satz wurde etwas ermäßigt und bewegte ſich
etwa zwiſchen 4 und 4,25 Prozent. Privatdiskonte lagen eher im
Angebot und waren nicht ſehr geſucht. Auch der Abſatz von
Reichs=
ſchatzwechſeln und Reichsſchatzanweiſungen ließ zu wünſchen übrig.
Im großen und ganzen war der Wechſelmarkt ſehr ſtill, was ſich
beſonders auch bei Warenwechſeln geltend machte.
Am Deviſenmarkt war die Reichsmark zum erſten Male ſeit
längerer Zeit wieder ſchwächer. Die unſichere innerpolitiſche
Kon=
ſtellation, die Kontingentierungen der unbefriedigende Stand
der Abrüſtungsfrage werden wohl für dieſe Abſchwächung
verant=
wortlich zu machen ſeien. Im übrigen waren keine größeren
Ver=
änderungen zu beobachten: London gegen Kabel lag ſtändig
un=
verändert, ebenſo Oslo und Stockholm. New York, Madrid, Wien.
Holländiſcher Gulden, Schweizer belgiſcher und franzöſiſcher
Fran=
ken lagen gegen die Reichsmark etwas feſter. Dagegen waren
däniſche Krone und japaniſcher Yen eine Kleinigkeit abgeſchwächt.
Von Südamerikanern lagen Braſilien und bemerkenswerterweiſe
auch Argentinien trotz der Schwäche der Reichsmark leichter.
Berliner und Frankfurker Effekkenhörſe.
Zu Beginn der geſtrigen Berliner Börſe war die Tendenz
im Gegenſatz zu den Erwartungen des Vormittags, der unter dem
flauen Schluß der vorgeſtrigen New Yorker Börſe litt, recht
wider=
ſtandsfähig. Die Märkte boten zwar das übliche Bild der
Umſatz=
loſigkeit, wobei der frühere Börſenbeginn heute noch beſonders
ſtark in Erſcheinung trat, da aber die Kundſchaft weiter an ihrem
Beſitz feſtzuhalten ſcheint, neigte die Spekulation zu Deckungen.
Hierzu wurde ſie einmal durch die optimiſtiſchere Auffaſſung der
außenpolitiſchen Lage veranlaßt, zum anderen regte der Rückgang
der Arbeitsloſenziffern im September um 123 000 Perſonen etwas
an. Bei geringem Geſchäft lagen die erſten Kurſe im allgemeinen
gegen geſtern nur wenig verändert. Als relativ feſt ſind
Elektro=
papiere, wie Bekula, Lahmeyer und Siemens zu nennen; auch
Elektro Schleſien waren faſt um 1 Prozent gebeſſert; ferner
konn=
ten Schultheiß auf Meldungen von einem belebteren Bierabſatz bei
einigen Brauereien des Reichs 1,5 Prozent gewinnen.
Anderer=
ſeits verloren Kunſtſeideaktien, vielleicht als Werte mit
inter=
nationalem Charakter, bis zu 1,5 Prozent. Hanſa und
Mansfel=
der waren um je 1,5 Prozent rückgängig, Deutſche Kabel büßten
1½ Prozent ein und Salzdetfurth gaben um 2 Prozent nach.
Rich=
tig lebhaft war das Geſchäft aber nur auf einigen Gebieten des
Rentenmarktes. „So hielt die Nachfrage für kurzfriſtige
Anlage=
werte an, Reichsſchuldbuchforderungen blieben ſehr beachtet, ohne
daß dies kursmäßig zum Ausdruck kam und Schutzgebietsanleihe
erfuhr bei größeren Umſätzen eine Steigerung bis auf 5,80.
Hier=
durch beeinflußt war auch die Neubeſitzanleihe nach unveränderter
Eröffnung im Verlauf um 15 Pfg. gebeſſert. Im Verlauf mußte
die Tendenz an den Aktienmärkten als ruhig und abwartend, aber
im Grundton doch als freundlich bezeichnet werden.
Kursverände=
rungen von Belang waren nicht oder nur in ganz wenigen Fällen
feſtzuſtellen; ſo konnten z. B. Feldmühle 0,75 Proz. gewinnen,
wäh=
rend Ph. Holzmann im ſelben Ausmaß nachgaben, auch
Chade=
aktien neigten, zur Schwäche und wurden 2 Mark unter geſtern
taxiert, dagegen holten z. B. Deutſche Erdöl ihren Anfangsverluſt
voll wieder ein und zogen noch darüber hinaus um zirka 0,5 Proz.
an. Am Berliner Geldmarkt war Tagesgeld weiter leicht mit 4½
bezw. 4½ Prozent, während Monatsgeld unverändert 5 bis 7
Pro=
zent liegt. Privatdiskonten waren weiter gefragt, und auch für
Reichswechſel per 5. Januar ſowie Reichsſchatzanweiſungen per
16. Januar beſtand weiter Intereſſe.
Am Wochenſchluß lag der Frankfurter Börſenverkehr
vollkommen ruhig. Umſätze wurden ſo gut wie keine getätigt. Die
innen= und außenpolitiſche Situation veranlaßt nach wie vor zur
Zurückhaltung. Daneben verſtimmt auch etwas der flaue New
Yorker Börſenſchluß. Andererſeits erhält die Tendenz jedoch eine
Stütze durch die Meldungen über eine, wenn auch noch geringe
Entlaſtung des Arbeitsmarktes, ſowie auch durch die beſſeren
Be=
richte aus der Induſtrie. Immerhin lagen die meiſten Märkte
je=
doch ziemlich leblos und ohne bemerkenswerte Veränderungen.
Seitens der Spekulation beſtand etwas Abgabeneigung, ſo daß
ſich an einzelnen Märkten Abſchwächungen ergaben. Am
Chemie=
markt eröffneten JG. Farben 3 Prozent niedriger. Die ſonſtigen
Chemiewerte lagen unverändert. Elektrowerte waren
uneinheit=
lich; ſo waren Bekula behauptet, AEG. ſogar 0.25 Proz.
freund=
licher, während Licht u. Kraft 0.25 Proz., Schuckert 0,75 Prozent,
Siemens 0,5 Proz, ſchwächer lagen. Durchweg etwas nachgebend
waren Montanaktien, von denen Buderus und Gelſenkirchen 0,5,
Rheinſtahl 8 Prozent verloren; nur Stahlverein lagen hier
be=
hauptet. Stärker gedrückt waren wieder Kunſtſeidewerte. Aku und
Bemberg um über 1 Prozent ſchwächer. Kaliaktien waren
teil=
weiſe noch ſchwächer. Salzdetfurth verloren über 3 Prozent. Von
Schiffahrtswerten waren Hapag behauptet, Nordd.Lloyd 0 25 Proz.
niedriger geſucht. Am Markt für Einzelwerte verloren Deutſche
Linol und Conti Gummi je 1. Daimler 0,5 Prozent. Am
Renten=
markt war das Geſchäft gleichfalls ſtill und ohne weſentliche
Ver=
änderung. Neubeſitzanleihe und Schutzgebiete waren eine
Kleinig=
keit gebeſſert. Im ſpäteren Verlauf der Börſe hielt ſich das Geſchäft
in engen Grenzen. Die Kurſe blieben zunächſt behauptet. Am
Geldmarkt betrug der Satz für Tagesgeld 4 Prozent.
0,2 v.H.), Kolonialwaren 84,2 (min. 1,1 v.H.), induſtrielle
Roh=
ſtoffe und Halbwaren 88,8 (unverändert) und induſtrielle
Fertig=
waren 114,8 (min. 0,2 v. H.). Für den Monatsdurchſchnitt
Septem=
her ſtellt ſich die Großhandelsindexziffer auf 95,1 (min. 0,3 v. H.),
Hauptgruppen: Agrarſtoffe 89,0 (min. 2,2 v. H.), Kolonialwaren
84,7 (plus 1,6 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 88,8
(plus 1,4 v. H.), induſtrielle Fertigwaren 115,2 (min. 0,5 v.H.).
Schatzanweiſungen der Stadt Frankfurt a. M. Die Stadt
Frank=
furt a. M. gibt bekannt, daß die Einladung der Inhaber von
Schatz=
anweiſungen erfolgen wird, ſobald die Genehmigung des
Regie=
rungspräſidenten in Wiesbaden vorliegt. Von der
Stadtverwal=
tung wird verſichert, daß alles aufgeboten werde, um eine möglichſt
baldige Bereinigung der Angelegenheit herbeizuführen. Es
wer=
den zur Zeit Verhandlungen mit verſchiedenen öffentlichen Stellen
und Banken geführt, um die Möglichkeit zu Zugeſtändniſſen an die
Gläubiger zu gewinnen.
Wenn auch allmählich Anzeichen einer wirtſchaftlichen
Be=
lebung in der Welt hervortreten, ſo ſind doch gute Nachrichten aus
dem Wirtſchaftsleben noch immer ziemlich ſelten. Umſo
erfreu=
licher iſt es, daß die ſoeben bekannt gewordenen neuen Ergebniſſe
der Sparkaſſenſtatiſtik eine deutliche Beſſerung erkennen laſſen.
Bei der Geſamtheit der preußiſchen Sparkaſſen z. B. ſind die
Ein=
zahlungen und Abhebungen zum erſten Male ſeit der vorjährigen
allgemeinen Zahlungskriſe nahezu ausgeglichen. Während im
Juli die Abhebungen noch um rd. 55 Millionen RM. höher waren
als die Einzahlungen, blieben die Einzahlungen im Auguſt nur
noch um rund 6 Millionen RM. hinter den Abhebungen zurück.
In der zweiten Auguſthälfte allein waren die Einzahlungen
be=
reits höher als die Abhebungen. Bei den Sparkaſſen der anderen
Länder war die Entwicklung ähnlich. Im September hat die
Beſſe=
rung weitere Fortſchritte gemacht.
Die günſtige Entwicklung bei den Sparkaſſen iſt vom
Stand=
punkte der Geſamtheit beſonders erfreulich. Faſt jeder dritte
Deutſche iſt nach amtlicher Statiſtik Sparer bei einer öffentlichen
Sparkaſſe; die Verbindung zwiſchen Bevölkerung und Sparkaſſen
iſt alſo ſo eng, daß die Einlagenbewegung bei den Sparkaſſen
einer der beſten Gradmeſſer für die allgemeine Stimmung und
Er=
wartung iſt. Ein Rückgang der Abhebungen und Steigen der
Ein=
zahlungen, wie er ſeit einiger Zeit nun ſchon im Gange iſt, iſt
da=
her ein guter Beweis fortſchreitender Beruhigung und
wiederkeh=
renden Vertrauens.
7
der deutſche
gödie am C.
* Mainzer Produktenbericht vom 8. Okt. Großhandelspreiſe
per 100 Kilo loko Mainz in Mk.: Weizen 76 Kilo=Hektolitergewicht
21,25; Roggen 16—16,50; Hafer 14—15: Braugerſte 18,50—19:
Induſtriegerſte 17—17 25; Futtergerſte 16—16,50; Malzkeime 10
bis 11; ſüddeutſches Weizenmehl Spezial Null 32,60; Roggenmehl
60prozent. 24—25; feine Weizenkleie 8,60; grobe Weizenkleie 9.10;
Roggenkleie 8—9: Biertreber 11—11,25: Erdnußkuchen 13—13,25:
Kokoskuchen 11,75—16,25; Palmkuchen 8 75—9; Rapskuchen 8,75
bis 9; Soyaſchrot 11—11,25; Trockenſchnitzel 9—9,25; loſes
Klee=
heu 5,00; geb. Kleeheu 5,40; loſes Wieſenheu 4,00, geb. Wieſenheu
4,20: Maſchinenſtroh 2,70: Drahtpreßſtroh 2,60. Tendenz:
Ab=
bröckelnd.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Die mit Beginn des neuen
Monats eingetretene Geſchäftsbelebung hielt nicht die ganze Woche
vor. Infolge der gering gewordenen Produktion erfuhren die
Preiſe weitere Erhöhungen von 05—1 Pfg. per Stück, und daher
übte der Konſum ſtarke Zurückhaltung. Beſonders deutſche Eier
waren knapp angeboten und wurden um faſt 2 Pfg. das Stück
her=
aufgeſetzt. Es notierten in Pfennigen per Stück ab loko Frankfurt
a.M.: Bulgaren 8—8,25 Jugoſlawen 8—8,25, Rumänen 7,.25—7,75,
Ruſſen 6.5—7,5, Polen 6,5—8, Holländer 8,25—10,25 Dänen nicht
am Markt, Flandern 9—9,50 Bayern 9,5—10, deutſche Friſcheier
10,5—12,5, in= und ausländiſche Mittel= und Schmutzeier 6,75—7.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Am Buttermarkt blieb
der Monatswechſel auf den Abſatz ohne fördernde Wirkung, das
Geſchäft verlief weiter ſchleppend. Die deutſche Produktion blieb
zwar weiter klein, dagegen war das Angebot aus Holland ſehr
groß, ſo daß die Preiſe erneut bis zu 2 Mk. nachgaben. Die Ver=
Immer noch liegt freilich viel Geld unnütz in irgend welchen
Verſtecken; es könnte, bei den Geldinſtituten eingezahlt, zur
Wirt=
ſchaftsbelebung entſcheidend beitragen.
Fal Auchlighe
lättern von
i. Weinheimer Schweinemarkt vom 8. Oktober. Zugeführt
waren 523 Tiere, davon wurden verkauft 345, und zwar
Milch=
ſchweine das Stück zu 6—9 Mk., Läufer das Stück zu 10—19 Mark.
Marktverlauf: mäßig.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
kaufspreiſe des Großhandels lauten (in 1 Ztr=Tonnen); holländ, ſcharf von 25.48½ auf 25,41, liegt aber immer noch einige Punkte
über dem Goldpunkt.
Butter 126—128, deutſche Butter 123—125 RM.*
Berliner Kursbericht
vom 8. Oktober 1932
Oeviſenmarkt
vom 8. Oktober 1932
Md
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfiſch.
Nordd. Bloyzd
A. E. 6.
Bahr. Mororenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt
Deutſche Cont. Gas
Re
75.—
61.75
17.125
17.5
31.125
59.50
50.50
20.75
26.75
1o1.50
88.375
Wee
Elelktr. Lieſerung
7. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
5oeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kalt Aſchersleben
Rlöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein s Koppe
Mane
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Berein. Stahlwerte
Weſteregeln Alkali 11
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ino.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Bogelkelegr. Draht
Banderer=Werke
Schwernz
Danzig
Javan
Rio de Janerrol
Fugoſlawien
Portugal
Athen.
Iſtambu
Nairo
Kanada
Uruguah 1 Golopeſo
Fland.
Tallinn (Eſtl.)
Riad
Burmſtädter and Karionatbant Burmftaut, oinate de Btesoher Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 8. Oktober 1932.
8.10.
8. 10. 8. 9
6% Dtſch. Reichsand) 8471.
„ „v.27
6%
5½0 Intern.
6%Baden ..
6% Bayern ...
62 Heſſen....v.39
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen ..b. 27
6%0 Thüringenv.21
71.9
65S
68.5
71.75
66
81.5
60.5
65.75
68
60
74.5
62
594/.
6% Frkf. Pfbr.=Bk..
5½ r Lig. Pfbr.
6% Mein. Hyp.=Bk.)
5½% „ Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hhp.Bk.
5½%0 - Lig. Pfbr.,
88
Goldoblig.
6% Südb./ Bod.=
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſunsſch. 4i)
Ab=
löſungsanl.. . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
53.75
6.47½ 6.7
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
5.72½ 46
6%Baden=Baden.! 55
6%Berlin. . .v 24./ 56
62 Darmſtadt . . . . / 53,5
6% Dresden v. 261
6% Frankfurt a. M.
Schätze v. 29/ 66.25
v. 261
6%
6% Mainz ......
6% Mannheim v. 27
6%München v. 29/ 59
6% Wiesbadenv.28
6% Heſſ. Landesbk
6% Goldoblig
5½% Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
43% „Kom.=Obl.!
6%0 Preuß. Ld8
pfbr.=Anſt. G.Pf.
6% „Goldoblig
73.5
60
62,5
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. fürl
Heſ. Gldobl. R.11
„ R.12
8% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.,
62 Naſſ. Landesbk.
5½% „Liqu. Obl.
78.5
79.5
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
4Ausl. Ser. I
„ Ser. I1
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
49.5
65.5
6% Berl. 6hv. Br.!
5½%n Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.,
5½% — Lig. Pfbr.
s2 Gotboblig
86
74.5
79.15
61
88
55.25
55
56.5
1.5
62
74.25
n8I.
62
Cred.=Bank
5½% „ Lig.Pfbr.
6% Württ. Hhp.=B.)
81.25
78.75
8‟
82.25
74.75
64.25
v Daimler=Benz
2 Dt Linol. Werkel
Mainkrw. v. 26
v Mitteld. Stahl.
6% Ver. Stahlwerkel
6% Voigt&kHäffner
F. G. Farben Bondsl
5% Bosn. L.E.B
L. Inveſt.
5% Bulg. Tab.v. 62
4½% Oſt. Schätzel
4%0 Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumän
4½%
47
4% Türk. Admin.
4% 1. Bagdadl
49
„ Zollanl.
4½% Ungarn 1913
%0 „ 1914
„ Goldr.
1910
4½Budp Stadtanl.
42Liſſabon.
4%Stockholm,
Aktien
Alg. KunſtzüideUnie
A. E. G. .........
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauereil
Zelſtoff
Bemberg, F. P...
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen. ...
Cement Heibelberg
Karlſtadt
7. G.Chemie, Baſell
Chem.Werke Albert
Chade ..........
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. ..
„Gböl —
10
78.9
81.75
78
73.75
80.5
73.5
79.75
75
81.5
73.5
63
55*),
75.5
52.5
50.25
66
93
11.5
4.8
2.75
6.75
30.75
21
80
52.75
317.
28.5
75.5
81.25
72
60.5
55.5
65.5
96.75
7.5
8.25
7.35
61
45.25
1125
38
51
52
129.25
32
27.5
5.
107
39
54.75
50
129
1o8
19
89.75
Bu25
184
Rik
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Dt. Linoleumwerke
Dortm. Ritterbräu.
Dnckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
Faber & Schleicher
F.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof
Gelſenk. Bergwerk
Geſ.felektr. Untern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner=Kahſer..
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frrft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Vergbaul
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer....
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamml
„ „ Genüſſel
Junghans ..
Kali Chemie .....
„ Aſchersleben
Klein, Schanzlin ..
Klöchnerwerke ....
Knorr C. H......."
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte. ....
Lech, Augsburg...
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br. ...
Mannesm. Röhren!
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau=
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt!
Oberbedart
Phönix Bergbau ..
Reiniger. Gebbert!
Rh. Braunkohlen".
„Glektr. Stamm
„Stahlwerk —
Div
10
9
Tia
15
10
12
85.25
189
22
39.5
931.
2
35.25
69.5
26.5
26
165
50.25
9.5
67.5
55.5
8.9.
140
48.75
96
22
47.5
86
188
23.5
39.5
104.75
42
78.75
65
Riebeck Montan. .
Roeder Gebr.
Rütgerswerte ....
Salzdetfurth Kali".
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm. Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. ..
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ.=
Tietz Leonhard ...
unterfranken .....
Ber. Stahlwerke.
Ultramarin ...
Boigt & Haeffner.
Bahß & Freytag.
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Memel.
48
11.75
68.5
53.5
29.25
171
15
168
19
mi.
168
Sh
1o0
18.8
111
42
36.5
166.5
96.5
18
71.5
169
84
533/=
27
38.25
27.5
11.25
26.75
49
159
73.5
GSc
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank...
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Hypotherbk.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bank und Disc
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank..."
Frankf. Bank .."
Hyp.=Bank.
Mein. Hyp. Bank.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Hhp.=Bank.
Südd. Bod.-Cr. Bk.
Württb. Notenbant
A.=G. ſ. Verlehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftwl
7%0 Dt. Reichsb. Vzgl
Hapag".
......
Nordd. Lloyd. . . . .
Südd. Eiſenb.=Geſ.
59.
KId
36.75
39.5
175
135
53.5
70.5
49
115
126
53
80
4.9
105
43.5
22.5
86.5
K
57.5
K.
53.5
n0
61.75
58
33
60.75
58
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung ..
„ „ Verein. Ver
FrankonaRück=u. M
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
Be
32ms
180
170.5
141
124
80
20.5
41.25
24
24
45
82.5
192,
20
158
164
A
uder Wßrauen
ſchwerli
lubt haben wei
ite es gegeben
EiI
Du
En nirgent
Die deutſch=ſchweizeriſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die dieſer
Tage wieder aufgenommen worden ſind, werden auf der Seite der
Schweiz von einer Delegation geführt, die unter der Leitung von
Direktor Stucki ſteht. Der Führer der deutſchen Delegation iſt
Ge=
heimer Regierungsrat Dr. Hagemann. Es gehört ihr u. a. auch
Geheimrat Ratte an.
Die A.G. für Seilinduſtrie vorm. Ferd Wolff Mannheim=
Neckarau. beruft zum 29. Oktober eine a.o. GV., der die Einziehung
von 204 600 RM. erworbenen Stammaktien vorgeſchlagen werden
ſoll, wodurch ſich das Stammkapital von 2 026 200 M. auf 1821 600
Mark ermäßigt. Außerdem beſtehen noch 20 000 Mk. V.=A. mit
vierfachem Stimmrecht.
Im Freiverkehr an der Pariſer Börſe waren geſtern morgen
die angelſächſiſchen Deviſen weiterhin ſehr abgeſchwächt. Das
eng=
liſche Pfund ging von 88 auf 87,80 zurück. Der Dollar fiel ſehr
Btief
g1.4s
34.46
82 03
0.391
0.296
5.956
13.25
2.593
2.0/2
14.945
3.524
1.72
65.97
110.8
79.53
Sonntag, 9. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 281 — Seite 11
Stondee deelo ld dele Fauebt.
Roman von Karl Lütge. Copytight by VerlagPreſſe=Tagesdienſ, Berlin W3s
Er biß die Zähne aufeinander.
O, erſt ſehen. Abwarten. Er würde ſich nicht ſo ducken, wie
ſamnals. Es ſchien ſein Verhängnis zu ſein, daß er ſich immer
aft durch aufregende Ereigniſſe hindurchkämpfen mußte; an
ſri ſportlichen war es nicht genug —
Er trat an die in kleinen Wellen herandrängende Schelde.
wähnte den Fluß bei ſeiner Mündung ins Meer hier vor
ſich zu haben. Mit raſchem Griff entkleidete er ſich. Rettung —
ielleicht ja vielleicht rettete er ſich. Nur aus dieſem Lande, wo
nan den Deutſchen nicht wohlgeſinnt war. In Deutſchland
orinte er ſich den Behörden ſtellen. Er fühlte ſich ohne Schuld.
lber er empfand auch keine Trauer, das war ſeltſam.
Ein Unfall, nichts anderes konnte Leopold Holtermann
zu=
eſtoßen ſein. Vielleicht war er ausgeglitten im Boot. Niemand
onnte ein Intereſſe am Tode des deutſchen Schwimmtrainers
aben.
FV.
In der deutſchen Tages= und Sportpreſſe erregte die
ſelt=
ame Tragödie am Cap Gris Nez, dieſer neue, diesmal
krimi=
elle „Fall Mühlinghaus”, das höchſte Aufſehen. Im Gegenſatz
u den Blättern von Frankreich und Belgien und einigen
ande=
en Blättern, betrachtete man die Angelegenheit indeſſen
leiden=
haftslos und in keiner Weiſe voreingenommen.
Warum hätte der Schwimmer ſeinen Trainer ermorden
ollen?
Leopold Holtermann war im Boot mit einer tödlichen
Vunde am Hinterkopf aufgefunden worden. Die tödliche Waffe
annte man nicht. Konnte nicht ein Unfall vorliegen? Alles
prach gegen die unverſtändliche Tat des Schwimmers.
Die Flucht wußte man gut genug zu deuten. Nur ein Blick
n die franzöſiſchen Zeitungen: dort gab es ungerechte
Beurtei=
ungen, Mißtrauen, neidvolle Betrachtung des Schwimmplanes
berhaupt. Schwerlich würde man dem Schwimmer dort
ge=
lrubt haben, wenn er von einem Unfall erzählt hätte. Streit
atte es gegeben; Hotelbeamte wußten dies. Und nun war
Hol=
ermann tot.
Peinlich blieb das Auffinden von zwei Geldſcheinen im
Notorboot. Die Brieftaſche Holtermanns ſollte leer geweſen ſein.
ind nirgends fand man das Geld, das er für den Kampf bei ſich
erragen oder im Gaſtzimmer aufbewahrt haben würde. Konnte
s nicht ein Dritter entwendet haben?
Wo ſteckte Mühlinghaus? Warum meldete er ſich nicht, wenn
* in Sicherheit war? Oder verbarg er ſich noch in Belgien?
Viele Fragen, und auf keine eine befriedigende Antwort!
Miß Macy glaubte, das es zweckmäßig ſei, direkt nach
Calais zu fahren, um jeden Verdacht, daß ſie ſich einer
Ver=
iehmung zu entziehen wünſche, zu beſeitigen. Auf Kreuz= und
Aiterfahrten ſtrebte ſie nach Oſtende zurück, um am Kurhotel
hre Geſellſchafterin, Miß Eckſtein, abzuholen.
Der Direktor des Kurhotels eilte ſonderbar geſchäftig herbei,
Is der ſtahlblaue Wagen vorfuhr. Er lehnte ſich an das Auto,
ls wollte er es aufhalten mit raſchem Zugriff.
„Wie ich ſehe, kommen Sie allein, Miß Macy? Wo iſt denn
Ihr Begleiter?”
„Ich habe Eile”, unterbrach ihn die Amerikanerin brüsk.
„Wo iſt Miß Eckſtein?”
„Auf ihrem Zimmer.”
„Ich bitte, ſie zu verſtändigen, daß ich noch heute nach
Calais zurückfahre.”
„Verzeihen Sie Miß Macy, wenn ich recht verſtanden haben
ſollte, ging die Beſtellung Miß Eckſteins von heute nachmittag
dahin, daß Sie — —
„Das iſt ganz richtig. Die Zimmer werden natürlich
be=
zahlt.”
„Verbindlichen Dank. — Nur — läßt es ſich nicht einrichten,
daß Sie den urſprünglich beabſichtigten Aufenthalt in meinem
Hauſe für dieſe Nacht —
„Nein, ich habe Eile, ich möchte nach Calais.”
Bei dem ſonderbaren Blick des peinlich höflichen Direktors
fragte Miß Macy ungeduldig:
„Was wünſchen Sie eigentlich von mir?”
„Ich muß Ihnen leider eröffnen, Miß Macy, daß ich von
der Kriminalpolizei gebeten worden bin, Sie für heute Nacht
ins Kurhotel zu bitten."
„Das verſtehe ich nicht. Warum? Bin ich verdächtig —
„O, nicht doch! Miß Macy! Davon kann gar keine Rede ſein.
Nur, ich habe eben die Verpflichtung —
„— mich feſtzuhalten!“
Miß Macy gab ſich in Sekunden Rechenſchaft über ihr
ent=
ſchiedenes Eintreten für den deutſchen Schwimmer. — Er hatte
ihr gefallen in ſeiner ſtolzen Haltung, dem reinen Blond ſeiner
Haare und dem leuchtenden, tiefen herrlichen Blau der Augen.
Sie war gefeſfelt wie noch nie bei einem Mann. Sie handelte
ohne viel Ueberlegung. Ihr Herz flog ihm zu, ohne daß er
Anſtrengungen machte.
Nein, was ſie getan hatte, war nichts, deſſen ſie ſich zu
ſchämen hätte oder das ihr Vorwürfe eintragen konnte. Sie
hatte einen ernſtſtrebenden Sportsmann unterſtützt. Für eine
Aufgabe von Rieſenausmaßen bedurfte er der Unterſtützung. Sie
kannte ihn lange genug, kannte ſeinen Kampfgeiſt aus den
Kämpfen von Milwaukee. Und beſtimmt fühlte ſie, daß er
grund=
los in Verdacht ſtand. Sie hatte ſein Wort. Sie glaubte und
vertraute ihm. Ein Glück, daß er durch ſie in Sicherheit war.
Der aalglatte Hoteldirektor redete noch immer.
— nein, faſſen Sie es, bitte, nicht in dieſer ſchroffen
Weiſe auf! Ein Herr aus Calais iſt bereits eingetroffen. Er
bittet um die Erlaubnis morgen früh einige Fragen an Sie
richten zu dürfen, Miß Macy —
Es half alles nichts. Miß Macy erhob ſich und ſtieg aus
dem Wagen. Sie ging ins Hotel, auf ihr Zimmer.
Ohne ſich umzuwenden, ſchritt ſie durch die Halle. Dort ſaß
ein Herr. Sie ſah es.
Ein ſchneidiger junger Beamter von der Kriminalpolizei. Er
folgte ihr nach wenigen Minuten.
Miß Eckſtein berichtete, daß man ſie vor einer Stunde b= vernommen hatte. Ueber die Art und die Dauer der
zwi=
ſchen Miß Macy und Mühlinghaus beſtehenden Bekanntſchaft,
nach dem Zweck der Ausfahrt, nach Zeit und Stunde und vielen
ſonſtigen belangloſen Begleitumſtänden.
Hoffentlich haben Sie erwähnt, daß Herr Mühlinghaus nur
in der Abſicht mit mir gefahren iſt, um eine Spazierfahrt mit
mir zu unternehmen — und daß er ſo ging, wie man zu einer
Spazierfahrt geht?‟
Bevor Miß Eckſtein verneinen konnte, hatte Miß Macy die
Frage ſchon vergeſſen. Brennend fiel ihr auf die Seele: Was
hatte ſie ſelbſt zweckmäßig zu ſagen —
Es klopfte. Der franzöſiſche Beamte wünſchte eine
Verneh=
mung von Miß Macy.
Miß Eckſtein bat den Beamten, bis morgen zu warten.
Er war nicht ſo höflich, wie Miß Macy erwartet hatte, und
beſtand auf ſeiner Forderung.
„Bitte, Herr Kommiſſar!”
Der Beamte trat ins Zimmer.
„Bleiben Sie hier, Miß Eckſtein, und helfen Sie mir. Ich
bin ſehr müde!"
Das war deutlich. Der franzöſiſche Beamte kämpfte kurz mit
einer kleinen Verlegenheit.
Seine Fragen ſtellte er in liebenswürdiger Form. Er
ver=
mied es ängſtlich, Miß Macy in Verlegenheit zu bringen.
„So, da Herr Mühlinghaus vorher nicht wußte, daß Sie ihn
zu der Autofahrt einladen wollten, fo hatte er offenbar die
Mit=
teilung des Boys nicht richtig verſtanden — ſonſt wäre er doch
ſicherlich gekommen. Er fuhr darauf mit ſeinem Trainer im
Motorboot nach Kap Gris Nez zurück. Sie trafen ihn dann erſt
am Strand oder in der Wirtſchaft zum „Leuchtturm”.
Miß Macy nickte flüchtig.
„Fanden ſie Herrn Mühlinghaus erregt oder ſonſt auffallend
verändert? Das würde mich intereſſieren, Miß Macy?‟
„Er war erſtaunt, denke ich, das Auto im Dorf zu ſehen.”
So: Erſtaunt nur — — Folgte er bereitwillig Ihrer
Ein=
ladung? Ich meine, ſtieg er nun ſogleich zu Ihnen in den Wagen,
ohne weitere Fragen?"
„Nein, er ging noch einmal in ſein Zimmer.”
„Ah. — — und daran erinnern Sie ſich beſtimmt? Auch Sie,
Miß Eckſtein?”
Die Wirtsleute in dem Dorf hatten davon nichts ausgeſagt!
Ohne aufzublicken, fuhr der Beamte fort.
„Sie fuhren nach Oſtende und wohl auch nach Brüſſel oder
Antwerpen? — Kam Herr Mühlinghaus jetzt mit Ihnen wieder
zurück?‟
Dieſe Frage war überflüſſig. Zwei Beamte warteten vor
dem Hotel vorhin; Miß Macy hatte es bemerkt und erinnerte
ſich auch jetzt an den Herrn in der Halle.
„Nein, Herr Mühlinghaus blieb in einem Ort, deſſen Namen
ich nicht kenne!” ſagte ſie ſo gleichgültig wie möglich. Widerſtand
erwachte in ihr.
„Können Sie mir die Lage dieſes Ortes beſchreiben?"
„Nein, es war bereits völlig dunkel, als Herr Mühlinghaus
meinen Wagen verließ.”
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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RI Kongreſſes ſtehen
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AAeuitsloſigkeit und
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EF Urheberrecht
OE
[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 9. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 281 — Seite 13
Schwerer Schiffs.
jammenſtoß auf der Unkerelbe.
Der franzöſiſche Frachtdampfer „Agen”,
tr im Nebel mit dem deutſchen Paſſagierdampfer „Cap Arcona” zuſammengeſtoßen war,
ſchwer beſchädigt wurde, wird durch zwei Bergungsdampfer vor Cuxhaven auf Grund
um durch Taucher. das Leck abdichten zu laſſen.
wobei
geſetzt,
Ein Tunnel um einen Tunnel.
Zu Abdichtungszwecken wurde um den Tunnel einer neuen Londoner Untergrundbahnlinie ein
zweiter weit größerer Tunnel gebaut. Nachdem nun die Baugerüſte beſeitigt worden ſind, hat
man einen Einblick in die beiden Tunnelröhren und kann die intereſſante Doppelwand=
Kon=
ſtruktion erkennen.
Reich und Ausland.
Ab Monkag regelmäßig Fernſeh=
Hendungen von Berlin.
Berlin. Der bisher nur für Fernſeh=
Ver=
ſhe der deutſchen Reichspoſt auf der Welle
ſie=
tn Meter benutzte Ultrakurzwellenſender auf
dm Meſſegelände wird von Montag, den 10.
Ok=
tber, ab auch Teile des Programms der
Ber=
lier Funkſtunde übernehmen und u. a.
wochen=
iglich zunächſt von 10—11 (ſpäter auch von 14
½s 15 und von 21—22) Uhr Fernſehſendungen
kermitteln.
nkernakionaler Journaliſtenkongreß
in London.
Berlin. Wie der Reichsverband der
Deut=
ſten Preſſe mitteilt, hält die Fédération Inter=
Intonale des Journaliſtes ihren diesjährigen
hngreß vom 11. bis 17. Oktober in London ab.
Ir Kongreß ſteht unter der Leitung des
der=
zugen Präſidenten Richardſon. Der
Reichsver=
end der Deutſchen Preſſe hat als deutſche
Dele=
geite Paul Baecker, Dr. Ernſt Feder und Dr.
ſit Hentſchel entſandt. Auf der Tagesordnung
½ Kongreſſes ſtehen wichtige Fragen des
jour=
tliſtiſchen Berufes, insbeſondere die Fragen der
tbeitsloſigkeit und die der Arbeitsverträge,
rier die neue Form der Preſſe und das
journa=
ſtiſche Urheberrecht.
das Schmugglerunweſen im Weſten.
Aachen. Nach der Septemberſtatiſtik des
a ptzollamtes „Inlandverkehr” in Aachen ſind
awergangenen Monat wiederum 2444
Straf=
rahren wegen Schmuggels anhängig gemacht
oiden. Damit ſind Kraft der verſchärften
ſchmugglerbekämpfungs=Maßnahmen und der
ftlache, daß ein großer Teil der Schmuggler
1d Schmugglerbanden in das Triergebiet
hin=
lergewechſelt ſind, immer noch täglich 80
ſchmuggler im Bezirk des Hauptzollamtes
lſtchen abgefaßt worden. Unter den
beſchlag=
ſthnten Sachen befinden ſich u. a. 130 Zentner
laſFee, 50 000 Zigaretten, über 10 000 Heftchen
igrrettenpapier und große Mengen Zucker,
Ge=
tide und Mehl. An Transportmitteln wurden
ſich lagnahmt 7 Autos, 4 Laſtkraftwagen, 4
Mo=
riäider und 93 Fahrräder.
Metzgerlehrling vermißt.
Frankfurt a. M. Seit dem 6. Oktober
ſurd der Metzgerlehrling Otto Weimer, geb. am
Dezember 1915 in Wiesbaden, wohnhaft in
(ankfurt a. M., Kluckſtraße, vermißt. Er hat
ſſerdings, als er ſich nach ſeiner Arbeitsſtelle
eb, den Hausſchlüſſel in den Briefkaſten der
exlichen Wohnung geworfen, ſo daß
anzuneh=
ſen iſt, daß er zunächſt nicht heimzukehren beab=
1 gte.
Eandwirt erſchießt einen Amtsgerichtsrat.
2 übben. Der 71jährige Landwirt Wölke
*Treppendorf bei Lübben erſchoß geſtern
vor=
tteig den Amtsgerichtsrat Tilk in deſſen
Amts=
unier. Wölke hatte mit dem Erſchoſſenen wegen
A(Hängigmachung der Zwangsverſteigerung
ſher Wirtſchaft, die im Januar erfolgen ſollte,
handelt. Im Laufe dieſer Verhandlungen zog
(enen Revolver und ſchoß dem
Amtsgerichts=
eine Kugel in den Kopf die den
Amts=
ſichtsrat ſofort tötete. Der Täter floh, konnte
ei in einem Lokal bald gefaßt werden. Er war
hgere Zeit in einer Anſtalt zur Unterſuchung
iess Geiſteszuſtandes interniert.
Aegen Verſchiebung von über 400 000 RM.
verhaftet.
Berlin. Am Samstag wurde vom
Ver=
hmungsrichter des Amtsgerichts Berlin=Mitte
gen den Bankdirektor Heinrich Dietrich und
Börſenagenten Robert Cohn, genannt Col=
2i. Haftbefehl wegen Deviſenvergehens erlaſſen.
de beiden werden beſchuldigt, 410 000 RM. in
* über die Grenze ins Ausland gebracht zu
bem.
Der Dramaturg des Deutſchen Theaters
geſtorben.
Berlin. In der Nacht zu geſtern iſt der
*anaturg des Deutſchen Theaters und
lang=
bräge. Mitarbeiter Max Reinhardts, Arthur
Uheine, einem Herzleiden erlegen. Kahane war
Fahre alt geworden.
Irlands Tagesgeſpräch.
Ein Blick in den Verloſungsraum. Die Los=Duplikate werden auf Loren, die auf einem
Rund=
gleis um die Miſchmaſchinen laufen, zur Trommel gebracht. Die Bedienung erfolgt durch junge
Helferinnen die diesmal in altrömiſcher Tracht gekleidet ſind. Die Gewandung dieſer Helferinnen
wird bei jeder Ziehung in einem anderen Stil ausgewählt.
Jetzt nahen wieder die Ziehungstermine der großen Sweepſtake=Lotterie, für die ſtets rieſige
Mil=
lionenbeträge aus aller Welt auf die grüne Inſel im Weſten Englands einlaufen. Der Reinertrag
wird dort den Krankenhäuſern zur Verfügung geſtellt die durch dieſe Summen muſtergültig
aus=
gebaut werden konnten. Auf der Gegenſeite kann der glückliche Hauptgewinner einen Betrag bis
zu 7 Millionen Mark erhalten.
Verhaftung im franzöſiſchen Luftfahrtſkandal.
Lucien Collin wird von drei Detektiven abgeführt.
Hier verdeckt er ſein Geſicht vor der Kamera. Aber oben links iſt dem Photographen doch eine
unverdeckte Aufnahme gelungen. — In dem großen franzöſiſchen Luftfahrtſkandal, in deſſen
Mit=
telpunkt wieder die Verkehrsgeſellſchaft Aero=Poſtale ſteht, wurde als Erſter Lucien Collin, der
Chef der Nachrichtenabteilung der Verkehrsgeſellſchaft, verhaftet. Collin wird beſchuldigt, Schecks
auf den Namen des früheren Luftfahrtminiſters Dumesnil und Belaſtungsdokumente gefälſcht
zu haben.
200 geſtohlene Aukos umgearbeiket
und verſchoben.
Berlin. Nach einer Meldung der Berliner
Blätter iſt es der Kriminalpolizei in Berlin
ge=
lungen, eine Bande von acht Wagenſchiebern
aus=
zuheben, die ſeit dem Jahre 1930 nach Feſtſtellung
der Polizei etwa 200 geſtohlene Wagen in einer
eigens dazu eingerichteten Werkſtatt „
umgear=
beitet” und darauf verſchoben hat. Die Bande
hat ſyſtematiſch in deutſchen Provinzſtädten
Kraftwagen geſtohlen. Die Haupttäter, der
45 Jahre alte Kaufmann Rindfleiſch und der
32 Jahre alte Kellner Klewitz, ſind feſtgenommen
worden. Ein dritter Beteiligter namens Höhne
iſt geflüchtet. Rindfleiſch war u. a. an großen
Schiebungen zum Schaden eines Berliner
Be=
zirksamtes beteiligt, die vor Jahren aufgedeckt
wurden. Später wurde er als Mitglied eines
Ringes von Wechſelſchiebern feſtgenommen, die
weſtdeutſche Induſtriebetriebe um Millionen
ſchä=
digen wollten. Er hatte ſich, verſchiedentlich
ver=
urteilt, der Strafverbüßung entzogen, indem er
ſich unter falſchem Namen in Steglitz einmietete.
Dort wurde er Ende September verhaftet. Die
Polizei ſtellte nun feſt, daß er in letzter Zeit
auf=
fällig viel in einer Garage in Steglitz zu tun
hatte. Dort fand man dann eine Kartothek mit
Namen und Beſchreibung von Kraftwagen.
Ent=
ſcheidend war der Fund einer Schleifmaſchine, die
wohl dazu gedient hatte, die Kennummern
ge=
ſtohlener Wagen herauszuſchleifen. Ferner
wur=
den in der Garage Vorrichtuigen zur Fälſchung
von Stempeln gefunden.
Jugendliche Falſchmünzer vor Gerichl.
Fünfmarkſtücke aus Zinn.
Neuwied. Das Landgericht Neuwied
ver=
urteilte vier jugendliche Erwerbsloſe aus
Ben=
dorf, die falſche Fünfmarkſtücke hergeſtellt bzw.
verbreitet hatten, zu Gefängnisſtrafen von
ein=
einhalb und einem Jahr. Ausgeheckt hatte den
Plan ein Former, der die nötigen Vorkenntniſſe
beſaß. Mit einem Schneider hatte er zuſammen
in deſſen Wohnung aus einer Zinnlegierung
etwa 20 falſche Fünfmarkſtücke angefertigt. Die
beiden anderen Angeklagten hatten nur um den
Plan gewußt und auf den Geldſegen gewartet.
Im Juli brachten ſie in Güls zwei Falſchſtücke
an den Mann. Etwas ſpäter gelang ihnen das
gleiche Manöver auch in Winningen, jedoch
wur=
den ſie hier an der Moſelfähre von einem
Land=
jäger feſtgenommen, der bei ihnen zehn
Falſch=
ſtücke vorfand.
Deukſchlands größker Poliziſt.
Der Oberlandjäger Dietz
von der Trierer Landjägerſchule iſt mit 2,05 m
Deutſchlands größter Polizeibeamter. Sein
un=
gewöhnliches Höhenmaß verdeutlicht ein
Ver=
gleich mit ſeinen normalgroßen Berufskollegen.
Seite 14 — Nr. 281
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 9. Oktober 1932
Ikalieniſche Feiern zur Erinnerung
an den Marſch auf Rom.
Anläßlich der zehnten Wiederkehr des
Jahres=
tages des Marſch auf Rom am 28. Oktober finden
in ganz Italien bedeutende Veranſtaltungen und
Feſtlichkeiten ſtatt. So wird das Forum
Muſſo=
lini eingeweiht, die Enthüllung des 40 Meter
hohen, zu Ehren Muſſolinis errichteten Marmor=
Obelisken, die Eröffnung der Straße, die das
Denkmal Vittorio Emanuele an der Piazza
Ve=
nezia mit dem Koloſſeum verbindet und dabei
das Trajansforum und das Forum Romanum
berührt, ſowie die Eröffnung der neuen
Auto=
ſtraße Turin—Mailand vorgenommen. Um nicht:
nur Einheimiſchen, ſondern auch Ausländern die
Möglichkeit zu bieten, an den Feſtlichkeiten
teil=
zunehmen und die neuen Bauten und
Ausſtellun=
gen — unter ihnen ſei die „Moſtra del
Fas=
cismo” (vom 27. Oktober 1932 bis 23. März
1933) hervorgehoben — zu beſichtigen, gewähren
die italieniſchen Staatsbahnen in der Zeit vom
20. Oktober 1932 bis 21. April 1933 eine 70
pro=
zentige Fahrpreisermäßigung mit 30tägiger
Aufenthaltsdauer ab der italieniſchen Grenze=
und den italieniſchen Häfen für die Hin= und
Rückfahrt nach und von Rom.
Heldenmuk eines engliſchen
Flugzeugführers.
Die Kataſtrophe von Compton.
In dem Militärflugzeug, das vorgeſtern in
der Nähe von Compton brennend abſtürzte,
be=
fanden ſich ſechs Inſaſſen. Dank dem Heldenmut
des Flugzeugführers konnten ſich vier retten. Der
Pilot gab, als die Maſchine in Brand geriet,
ſeinen Kameraden die Weiſung, mit dem
Fall=
ſchirm abzuſpringen, er ſelbſt blieb am Steuer
und manövrierte weiter, um ein Umſchlagen des
Flugzeugs zu verhindern. Der Abſprung gelang
allerdings nur vieren, der fünfte fand zuſammen
mit dem Flugzeugführer den Tod.
ſiEig
Erteis zu empiehlen.
Tode.
Irluſtpunkt zu verzeid
FrQualitäten gibt.
kurnerſchaft (
Der Biſchof als Flieger.
Vatikanſtadt. Der nach den Vereinigten
Staaten zurückgekehrte Biſchof der Diözeſe von
Boſton, Monſ. Spellman, hat während ſeiner
Tätigkeit am Kardinalsſtaatsſekretariat in Rom
ſich nebenbei als Flieger ausbilden laſſen und,
hat das italieniſche Fliegerpatent erlangt.
Spell=
man iſt der erſte Biſchof, der das Fliegen
er=
lernte, während zahlreiche andere Geiſtliche ſich
mit Vorliebe auf ihren Reiſen nach Rom des
Flugzeuges bedienen, ſo z. B. Kardinalerzbiſchof
Faulhaber von München. — Die Miſſion in
Alaska verfügt bereits unter ihren eigenen
Mit=
gliedern über zahlreiche Flieger.
Autobusunglück in Norditalien.
Rom. Ein elektriſch betriebener Autobus der
Verkehrslinie Brescia—Gardaſee mit 13. Fahr=;
gäſten geriet ins Schleudern, ſtürzte eine
Böſchung hinab und überſchlug ſich auf einer
Wieſe. Während der Führer des Wagens nur
leichte Verletzungen davontrug, erlitten ſämtliche!
13 Fahrgäſte mehr oder weniger ſchwere
Ver=
wundungen, denen zwei der Verunglückten
er=
legen ſind.
Sturm auf ein ſpaniſches Gefängnis.
Zwei Tote, fünf Verwundete.
Madrid. In Fuenſalida in der Provins
Toledo verſuchte die Einwohnerſchaft am
Freitag=
mehrere Arbeiter aus dem dortigen
Gefängnis=
zu befreien. Die Menge ſtürmte das
Gefängnis-
das von Polizeibeamten verteidigt wurde. Die=
Beamten machten von der Schußwaffe Gebrauch
wobei zwei Arbeiter getötet und fünf verwundek
wurden.
Räuberunweſen im griechiſchen Erdbebengebiet.
Athen. Das Morgenblatt „Proia”
meldet=
daß ſich im griechiſchen Erdbebengebiet das
Räuberunweſen in ſteigendem Maße bemerkbar
macht. In der Nacht zum Samstag haben die
Banditen die Minendirektion Stratonion und
das Hilfskomitee, das im Direktor=Garten
über=
nachtete, plötzlich überfallen. Es entwickelte ſich
eine Schießerei, wobei ein Soldat getötet wurde.
während es den Räubern gelang, in der
Dunkel=
heit zu entkommen.
„u
L-ie
Sch
-ungemein
Tanſchaft nur
Im Ihr Geg
t nehmen.
Foſich wieder
. Denn
Das Urkeil der Diſziplinarkammer
im Fall Erkens.
Hamburg. In der Diſziplinarſache gegen
die Regierungsrätin J. Erkens (weibliche
Poli=
zei) hat die Diſziplinarkammer nach faſt
vier=
wöchiger Verhandlung am Samstag ihr Urteil
dahin gefällt, daß die Angeklagte des
Dienſtver=
gehens ſchuldig ſei und zur Strafe der
Dienſtent=
laſſung verurteilt wurde. Das Gericht hat ihr
mildernde Umſtände zugebilligt, um dadurch dem
Senat und dem Bürgerausſchuß rechtlich die
Möglichkeit zu geben, ihr eine Penſion auf
Le=
benszeit oder eine vorübergehende Unterſtützung
zu gewähren. — Die der Diſziplinarkammer
vor=
gelegte Anklage umfaßte neun
Anſchuldigungs=
punkte. Die erſten acht Punkte betreffen vor
allem ungehöriges Verhalten gegenüber
Vorge=
ſetzten und Untergebenen, insbeſondere im
Zu=
ſammenhang mit dem Selbſtmorde der Frauen=
Inſpektoren Dopfer und Oberſekretär Fiſcher,
ſo=
wie Ungehorſam gegen dienſtliche Anordnungen.
Der neunte Punkt wirft ihr vor, ſich während
des ſchwebenden gerichtlichen
Diſziplinarver=
fahrens mit ungebührlichen und zum Teil
un=
wahren Angaben über amtliche Vorgänge an
die Preſſe gewandt zu haben. Das Gericht hat
keine Schuld an dem Tode der Beamtinnen
Dop=
fer und Fiſcher feſtſtellen können und den
allge=
meinen Vorwurf der ungehörigen Behandlung
von Untergebenen nicht als erwieſen erachtet.
Dagegen hat es ihre Schuld im übrigen
an=
nehmen und ſo ſchwer bewerten müſſen, daß nur
Dienſtentlaſſung möglich war. Es hat ihr
mil=
dernde Umſtände zugebilligt, weil ſie dem Staate
durch Aufbau und Entwicklung der weiblichen
Polizei gute Dienſte geleiſtet hat, weil ihr nichts
Ehrenrühriges vorzuwerfen iſt und weil die
Polizeibehörde, wenn auch in beſter Meinung,
wenigſtens zu einem Teile durch große Langmut
dazu beigetragen hat, daß die Angeklagte die
Einſicht in ihre Beamtenpflichten nicht gewann.
Das neue Segelſchulſchiff ſchon nächſten Juli
fertig.
Berlin. Wie der „Lokalanzeiger”
ergän=
zend meldet, ſoll der Bau des neuen
Segelſchul=
ſchiffs ſo beſchleunigt werden, daß bereits der
nächſte Kadettenjahrgang, der im April 1933
ein=
tritt, im Juli an Bord gehen kann.
Noch ein fünftes Opfer des Giftmörders
von Klein=Partwitz?
Auch die zweite Ehefran vergiftet?
Görlitz. Die Unterſuchung der Leichenteile
der am 3. Oktober des Jahres exhumierten
zwei=
ten Ehefrau des vierfachen Giftmörders von
Klein=Partwitz, Eduard Juſt, durch das Inſtitut
für gerichtliche Medizin in Berlin hat das
Vor=
handenſein, von Arſen ergeben. Es beſteht
ſo=
mit der dringende Verdacht, daß der Täter auch
ſeine zweite Ehefrau, die am 27. Januar 1931
im Krankenhaus zu Kottbus geſtorben war und
mit der er angeblich in ſehr glücklicher Ehe
ge=
lebt hatte, gleichfalls vergiftet hat. Die von der
Breslauer Mordkommiſſion in dieſer Richtung
bereits aufgenommenen Ermittlungen haben
ſchon jetzt eine ſehr ſtarke Belaſtung des Juſt
ergeben. Es wurde feſtgeſtellt, daß er ſeine zweite
Ehefrau nicht weniger als dreimal verſichert
hatte. Auch die bisher feſtgeſtellten
Begleitum=
ſtände bei dem Tode ſeiner Frau haben den
Ver=
dacht, daß er an ihr gleichfalls ein Verbrechen
begangen habe, weiter verſtärkt.
Hauseinſturz in Kairo.
Kairo. Aus bisher unbekannten Gründen
iſt geſtern im hieſigen Eingeborenenviertel ein
vierſtöckiges Wohnhaus eingeſtürzt. Bisher
wur=
den neun Tote, darunter drei Kinder, und
meh=
rere Verletzte geborgen. Unter den Trümmern
liegen noch 17 Mieter und zahlreiche Paſſanten
begraben.
Erdbeben in Peru.
Lima. Ein heftiges Erdbeben wurde am
Freitag im nördlichen Teil Perus verſpürt. Die
Zahl der Opfer iſt noch nicht bekannt, jedoch
ſteht bereits feſt, daß bedeutender Sachſchaden
angerichtet worden iſt.
140 Goldklumpen aus der Inka=Zeit.
Guayaquil. Bei Ausgrabungen in den
Inkagräbern auf der Farm Alomon wurden 140
Goldklumpen von Fauſtgröße ſowie Waffen mit
Gold verziert entdeckt.
Oben: Quadriga aus Celler Schimmelhengſten.
Unten: Freiheitsdreſſur=Vorführung des Hengſtes „Dürer 1”.
Das Geſtüt Celle, die Zuchtſtätte des berühmten hannoverſchen Pferdeſchlages, konnte jetzt auf ein
200jähriges Beſtehen zurückblicken. Unter den 10 000 Zuſchauern, die der intereſſanten Vorführung
beiwohnten, waren neben dem Reichswirtſchaftsminiſter noch viele weitere Ehrengäſte erſchienen.
Die Grundſteinlegung des Denkmals für die Token des Luftſchiffs „R. 101‟.
Der engliſche Botſchafter in Paris, Tyrell, beim erſten Hammerſchlag für das neue Denkmal,
das bei Beauvais (Nordfrankreich) zum Gedenken an die 54 Engländer errichtet wird, die vor nun
zwei Jahren beim Untergang des Luftſchiffs „R. 101” dort den Tod fanden. Die furchtbare
Kata=
ſtrophe, die größte Luftfahrtkataſtrophe, die die Welt kennt, bewog England, all ſeine Luftſchiffpläne
zu begraben.
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Sonntag, 9. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 281 — Seite 15
yäflungsreich verlaufen denn SV 98 wird dieX ihrung nicht
uge ben wollen, während Rot=Weiß gerade gegen dWroßen
Lokal=
uner immer die beſten Spiele lieferte und ſich ſeit Punkte nicht
il icht entführen läßt. Vor dieſem Spiel trifft R. Weiß 2. auf
8. 98 3.
Sportabt. Merck 2.—Polizei Darmſtadt
Am Sonntag empfängt die 2. Mannſchaft von erck auf em
fortplatz an der Maulbeerallee die 3. Mſch. de
ſigen Verbandskampf. Spielbeginn 10 Uhr. —mit einem
uren, ſchönen Spiel zu rechnen iſt, wäre ein
Siells zu empfehlen.
Tgde. Beſſungen—Tgde. Lorſch.
Es ſei nochmals auf das heute 15 Uhr. auf
uder Heidelberger Straße ſtattfindende Handbs?‟
Reine hingewieſen. Dieſem Spiel kommt beſonde
uda der Sieger Tabellenführer der Meiſterklaſſe=C
heim=Gaues wird. Beide Vereine haben bis jet.
Pluſtpunkt zu verzeichnen, was ein klares Bild i.
ſin Qualitäten gibt. Um 13.45 Uhr Jugend beides
Turnerſchaft Griesheim—Tgde. Sprendlingef
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele emphngt
Gries=
in die Tgde. Sprendlingen. Der Gegner ging 18
Aiſterſchaftsſpielen als Gaumeiſter hervor und he
) Teilnahme an der Kreisklaſſe erkämpft. Die Ge
Eirke und Durchſchlagskraft zugenommen, beſondet
geinnahme eines Frankfurter Eintrachtſpielers.
lener Mannſchaft ſei geraten, den nötigen Ernſt
aubringen, damit die Punkte in Griesheim b.
lenn 3 Uhr. Vorher Jgd. und 2. Mannſchaften?
SAülbad Aagbe
Handball.
Rot=Weiß — SV. 98 Darmſtadt.
Heute, Sonntag, nachmittags 2,30 Uhr, findet
Ligamannſchaften obiger Vereine auf dem Rot= „iß=Platz an
d Rheinallee ſtatt. Stets haben ſich die beiden M. =nſchaften an
d Rheinallee die härteſten Kämpfe geliefert. Auche eſes Treffen
urp aller Vorausſicht nach wieder ſehr intereſt und ab=
Begegnung
Polizei zum
uch dieſes
Rennbahn
hiel obiger
2Bedeutung
des
Main=
nur einen
r ſpieleri=
Wereine.
den letzten
ſich dadurch
haben an
durch die
er
Gries=
die Energie
den. Spiel=
Fußball.
FC. Egelsbach-Polizei Darmſtadt.
Um heutigen Sonntag hat der Spitzenreiter eig nicht leicht
unehmende Hürde zu überwinden. Die Egelsboger die
ent=
gen ihrer Tradition in dieſem Jahre unter die
Albſtiegskan=
hitten zu fallen ſchienen, haben bisher enttäuſcht. s fehlt die
U Schlagkraft, die ſie in früheren Jahren auf eichtnem Platze
dungemein gefährlich erſcheinen ließ. Bis jetzt konnte die
nnſchaft nur zu einem Zufallserfolg gegen Spreslingen
kom=
ſnr. Ihr Gegner, die Polizei, wird auch dieſe Spiel, nicht
ſatzt nehmen. Sie wird ſich des Ernſtes der Lage b wußt ſein
m ſich wieder zwei weitere wichtige Punkte an die Fchnen
hef=
t. Dennoch iſt das Spiel nicht auf die leichte Schälter zu
ſenen, obwohl die Egelsbacher den vorletzten Platz in der
Ta=
ſee einnehmen. Mitglieder und Freunde haben Gelegenkit zu
frikligter Omnibusfahrt. Abfahrt 1.15 Uhr, Wache 24. 1
* Kreisliga Südheſſen.
Vor einem Führungswechſel?
Dieſer Spielſonntag ſcheint dazu angetan, in unſerem Kreis
am Wechſel in der Tabellenführung zu bringen. Biblis iſt die
ſnnſchaft, die den führenden Heppenheimern den Rang
ablau=
ſ will. Die Paarungen lauten:
Starkbg. Heppenheim—Olympia Lampertheim: Spp.
Weins=
en—FV. Biblis; Spp. Horchheim—Norm. Pfiffligheim; Spp.
öhleim—FV. Hofheim; VfL. Lampertheim—07 Bensheim.
Es wird für Heppenheim ein großer Erfolg ſein, wenn es
ge=
imgm ſollte, gegen die ſpielſtarken Lampertheimer Olympen
een Sieg herauszuholen. Bei einer evtl. Niederlage der
Berg=
ſther kämen die Lampertheimer wieder in die Spitzengruppe:.
eurzeit an zweiter Stelle liegenden Bibliſer aber werden
ſeillich in Weinsheim gewinnen und würden damit die
Füh=
ng übernehmen. Natürlich dürfen die Riedleute die Sache
tfihrer guten Form nicht leicht nehmen. „Beſonderen Reiz hat
n Das Spiel in Horchheim, wo die Pfiffligheimer Normannen
we ſen müſſen, daß ihr erſter Sieg am letzten Sonntag nicht
ſ ungefähr kam. Den Hofheimern iſt es zuzutrauen, daß ſie in
ſchl eim gewinnen, dagegen wird 07 Bensheim bei VfL.
Lam=
rleim keine großen Ausſichten auf einen Punktgewinn haben.
Schwergthlekik.
Der SV. Seeheim hat für Samstag, den 15 d M., den
aft=SK. Frieſenheim (mehrmals Deutſcher Meiſter)
ſeiniem Freundſchaftskampf im Ringen verpflichtet. Die Frie=
Ke mer ſind als ausgezeichnete Mannſchaft Deutſchlands zu
lichnen und dürften dieſes Mal intereſſante Kämpfe zu
er=
uten ſein. Gleichzeitig ſtartet noch die 2 Mannſchaft gegen
Bruderverein von Ober=Ramſtadt. Die Kämpfe finden
us 8.30 Uhr im Hotel „Hufnagel” ſtatt. Freunde und
Gön=
des Vereins ſind freundlichſt eingeladen.
Heſſenkampf im Kunſtgeräteturnen verlegt.
Der für den 16. Oktober vorgeſehene, in Worms
Austrag gelangende Heſſenkampf der Gaue MainRhein,
Drbeſſen und Rheinheſſen, von dem wir bereits berichteten,
d2 aus beſonderen Gründen auf den 27. November
ver=
t. Austragungsort bleibt Worms.
Hockey=Länderſpiel Süddeutſchland—Oeſterreich.
Am Sonntag, dem 16. Oktober, findet in Frankfurt ein Re=
Uentativkampf im Hockey zwiſchen Oeſterreich und
Süddeutſch=
w ſtatt. Das Spiel kommt auf der Platzanlage des Sport=
Ms 1880 an der Adickes=Allee zum Austrag und beginnt
vor=
ugs 11 Uhr. Verbilligte Vorverkaufskarten bei Sport=Joſt
inm 14. Oktober erhältlich.
Golf in Frankfurt.
Bei reger Beteiligung wurde am Samstag in Frankfurt das
e Zählwettſpiel der ſüddeutſchen Golfwoche ausgetragen. Im
emeinen ſah man recht gute Leiſtungen. Beſonders die 4=
Iſſenſpieler zeigten recht ſchönes Können. Im Bruttoergebnis
elke der Engländer Richardſon die weitaus beſte
Schlag=
mit 164 Schlägen, während Frau Richardſon das beſte
ſtiergebnis von 142 Schlägen erzielte. Die einzelnen Ergeb=
IIe: Beſtes Brutto=Vormittags=Ergebnis: 1. Richardſon 82
Hüe; 2. Pany=Hamburg 84 Schläge — Beſtes Brutto=
Nach=
ſtassergebnis: 1. Richardſon 82 Schläge; 2. Frhr. v. Wangen=
Beſtes Brutto=Total: 1. Richardſon 164 Schläge:
in 32.
amy 171 Schläge — Beſtes Netto=Total: 1. Frau Richardſon
2. H. v. Gans 151 Schläge.
Sporkkalender.
Sonntag, den 9. Oktober 1932.
Handball.
15,00 Uhr, Rheinallee: Rot=Weiß — SV. 98 Darmſtadt.
15,00 Uhr, Kranichſteinerſtraße: Tgeſ. 75 — TV. Egelsbach.
15,00 Uhr, Rennbahn: Tgde. Beſſungen — TV. Lorſch.
Fußball.
11,00 Uhr, Feſthalle: Eintracht — SV. Jugenheim.
15,00 Uhr, Stadion: SV. 98 — FV. Eppertshauſen.
15,00 Uhr, Dornheimer Weg: Poſt Darmſt. — SV. Geinsheim.
13,30 Uhr, Woogswieſe: Fauſtballturnier der Tgde. 46.
Großes Jubiläumsſchwimmſeſt im Städt. Hallenbad.
Wie bekannt, findet am Sonntag, dem 16 Oktober,
ein verbandsoffenes Schwimmfeſt ſtatt, das gleichzeitig auch als
Jubiläumsfeſt gedacht iſt. Der Schwimmklub. Jung=Deutſchland”
veranſtaltet dieſes Feſt, ungeachtet der wirtſchaftlichen Not
unſe=
rer Zeit, um ſein 20jähriges Beſtehen durch eine
ſchwimmſport=
liche Veranſtaltung zu feiern. Wenn „Jung=Deutſchland”
größten=
teils auf die Vereine Süddeutſchlands angewieſen iſt, ſo iſt doch
die Beſetzung der Rennen ausgezeichnet. 25. Schwimmvereine
gaben ihre Meldungen ab. Erſte ſüddeutſche Schwimmklubs: der
Frankfurter Schwimmklub. Schwimmverein Göppingen 04
Karlsruher Schwimmverein 99, Neptun Karlsruhe, Nikar
Heidel=
berg, Offenbach 96, 1. Badiſcher Schwimmklub Pforzheim Sparta
Ulm erſcheinen neben den bekannten Darmſtädter Vereinen
„Jung=Deutſchland”, Rot=Weiß und Polizei am Start. — Da
der Schwimmſport in Darmſtadt ein großes Anſehen genießt.
empfiehlt es ſich, heute ſchon wegen des zu erwartenden ſtarken
Andrangs an der Tageskaſſe Karten im Vorverkauf zu nehmen.
Die einzige Vorverkaufsſtelle iſt die
Papierhand=
lung L. B. Müller, Schulſtraße
Im Rahmen des Schwimmkampfes auf deſſen Einzelheiten
wir noch zurückkommen, wird auch der Wanderpreis des „
Darm=
ſtädter Tagblattes” erneut zur Verteidigung geſtellt.
Deutſcher Reiterſieg in Wien.
Frau J. v. Opel gewinnt die Vielſeitigkeits=Prüfung.
Der zweite Tag des internationalen Reitturniers in Wien
brachte keine öffentliſten Wettbewerbe auf dem Turnierplatze.
Lediglich auf der Rennbahn in der Freudenau gelangte durch die
Prater=Auen der zur Vielſeitigkeitsprüfung zählende Geländeritt
über 10 Km. zum Austrag. Unter den 13 Teilnehmern befand ſich
nur eine Dame, Frau Irmgard von Opel mit ihrem famoſen
Gra=
ditzer Schimmel Nanuk, der hier einmal mehr ſein großes Können
unter Beweis ſtellte. Mit 17:20 erzielte Frau v. Opel die beſte
Zeit des Tages und verwies ihre 12 Konkurrenten um zwei
Mi=
nuten und mehr auf die Plätze. Hinter ihr placierten ſich vier
bulgariſche Offiziere unter Führung von Oblt Stoitſcheff.
Am Samstag vormittag kam es dann zu dem ſchönen
deut=
ſchen Siege von Frau J. v. Opel auf Nanuk. Im Jagdſpringen.
das die Vielſeitigkeitsprüfung abſchloß, ſiegte die Deutſche ohne
Fehler und kam dadurch zu dem Geſamtſiege mit 11.4 Punkten vor
Major Bürkner auf Prof. Weber mit 19,2 und dem bzlgariſchen
Rittmeiſter Mintſcheff auf Loeſung mit 33,6.
Prokeſt im Großen Preis von Karlshorfk.
Prevoyant „erklärter” Sieger.
Der Große Preis von Karlshorſt, das große mit 16 000 Mark
ausgeſtattet Jagdrennen, nahm am Samstagnachmittag leider
einen unbefriedigenden Ausgang. Nach der großen Steinmauer
bemerkte W. Wolff, der Jockey des Franzoſen Prevoyant, daß das
ganze Feld eine Wendeflagge ausgelaſſen hatte. Prevoyant, Oper,
Tell und Staroſte nahmen den richtigen Kurs, während die
übri=
gen fünf Pferde weitergeritten wurden. Im Endkampf ſiegte in
der „vorderen Guppe” ſchließlich der Franzoſe Bright Zagreus
leicht gegen Kermak und in der „zweiten Abteilung” ging
Pre=
voyant vor Tell und Oper durchs Ziel.
Selbſtverſtändlich wurde von der zweiten Gruppe gegen die
fünf vorderen Pferde Proteſt eingelegt, dem nach zahlreichen
Lokalterminen ſchließlich ſtattgegeben wurde. Dies geſchah zu einem
Zeitpunkt, als die Rennen ſchon lange beendet waren und auf der
Bahn tiefſte Dunkelheit herrſchte.
Die übrigen Rennen verliefen ohne Störung und waren
ſämt=
lich recht intereſſant, ſo daß die Zuſchauer auf ihre Koſten kamen.
Abgeſagt wurde der für Sonntag in Dresden vorgeſehene
Fuß=
ballkampf Dresden — Prag, weil D. T. und NSDAP. gegen
das Gaſtſpiel einer tſchechiſchen Mannſchaft aus politiſchen
Grün=
den proteſtiert hatten.
Einen Doppelſieg errang Hermannia Frankfurt bei den
Deut=
ſchen Mannſchafts=Fechtmeiſterſchaften in Berlin. Die Frankfurter
konnten ſowohl im Florett= als auch im Degenfechten wiederum
ihren Titel holen.
Welterbericht.
Die. Islandſtörung hat ſich weſentlich vertieft und ſchiebt
einen Ausläufer ſüdlich nach Frankreich vor, der ein kräftiges
Regengebiet mit ſich führt. Barometerfall über Deutſchland
deu=
tet darauf hin, daß auch unſer Bezirk von ihm beeinflußt wird
und unter auffriſchender Luftbewegung die Winde von Süden
nach Weſten drehen. Die Hochdruckwetterlage geht damit ihrem
Ende zu und ſtärkere Bewölkung ſowie auch Niederſchläge ſetzen
ein. Die Temperaturen gleichen ſich aus und werden auch nachts
über Null zu liegen kommen.
Ausſichten für Sonntag, den 9 Oktober: Neblig und bewölkt,
zeitweiſe Niederſchläge, wärmer, Temperaturen auch nachts
über Null.
Ausſichten für Montag den 10. Oktober: Wechſelnd bewölkt mit
vorübergehendem Aufklaren, verehizelte Regenfälle,
Tempe=
ratur ſchwankend.
Hauptſchriftleitung: RudolfMauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſf: 1. V. Karl Bähmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr Herbert Nette;
für den Inſeratentell und geſchäftliche Mittellungen: Wiliy Kuhlei
DOruck und Verlag: C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 24 Geiten
Geſchäftliches.
Korrektur des Frauenkörpers?
Soll man ein Korſett tragen, ſoll man keins tragen. —
Kaum iſt die Parole, ſich frei bewegen zu können, Mode geworden,
ſtürzt die taillenbetonte Modelinie die Frau in die alten Zweifel:
ſoll man — ſoll man nicht. — Für viele ergibt ſich geradezu der
Zwang, die Körperform ein wenig zuſammenzuhalten. In dieſer
Situation taucht ein Körperhalter auf, der alle wichtigen
Fak=
toren miteinander vereint, dem Körper ſeine natürliche Form
läßt, ihn nach den geltenden äſthetiſchen Geſetzen verteilt, trotzdem
aber auf die inneren Organe keinen Druck ausübt. Dieſer
Körper=
former iſt von einer Frau Gea Garry erfunden und ſtellt ein
Wunder dar aus Viskoſe=Seide gearbeitet, elaſtiſch, ohne Gummi
oder Stäbchen, der auch aus einem üppigeren Körper eine
ausge=
zeichnete Figur macht, weil er den anatomiſchen Geſetzen desſelben
folgt. Der Alleinverkauf iſt der Firma Alice=Bazar,
Wil=
helminenſtraße 21, übertragen.
Wer auf naturgemäße Weiſe Verſtopfung beſeitigen will ...
muß ſich zunächſt einmal von ſchädlichen Abführmitteln frei machen.
Das wird nicht ſchwer fallen, weil ſie meiſt abſcheulich ſchmecken
und nicht ſelten ſchlecht bekommen.
Statt ſolcher Gewaltmittel nimmt man am beſten eine
natür=
liche, garantiert giftfreie Fruchtpaſte, wie ſie die Firma Dr.
Lan=
dolt u. Co., Hannover, unter dem Namen =LaoFruoStae
heraus=
gebracht hat. oLa FruoSta ſchmeckt ausgezeichnet und iſt
unbe=
dingt wirkſam, auch bei ſtarker Verſtopfung.
Beachten Sie bitte das heutige Inſerat.
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an der Spitze!
Wenn die Abende erſt wieder länger werden, dann iſt gute
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— „Die Stimme ſeines Herrn” mit dem vielſeitigen Repertoire
ermöglicht es jedem, ſich jederzeit ein Programm nach
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nem Geſchmack zuſammenzuſtellen. (Siehe Anzeige.)
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Roland 3, der Empfänger, der kommen mußte . . .
Mit ihm wird ein langgehegter Wunſch vieler Tauſende
er=
füllbar. Es iſt der Dr. Georg Seibt Akt.=Geſ. Berlin=Schöneberg,
gelungen, einen Dreiröhren=Schirmgitterempfänger von ganz
be=
ſonderer Leiſtung herzuſtellen, deſſen Konſtruktion ſchon auf der
letzten Funkausſtellung als äußerſt glücklich bezeichnet wurde.
Der neue Roland 3 iſt ein ſehr empfindliches Zweikreis=Gerät
mit der Leiſtung eines weit ſtärkeren Empfängers. (Siehe Anzeige.)
Rundfunk=Programme.
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Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6: Wetter, Gymnaſtik. o
6.3: Gymnaſtik. o 7: Wetter, Nachrichten. — anſchl.: Konzert.
O 8: Waſſerſtand. o 11.45: Zeit, Programm, Wirtſchaftsmeldungen,
Wetter. 12: Konzert. 6 13.15: Nachrichten, Wetter. o 13.30:
Konzert. o 14: Nachrichten. O 14.10: Werbekonzert (Sa. 14.40). o
15: Gießener Wetterbericht (Sa. 15.25). o 16.50, 18.15:
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ſchaftsmeldungen. o 19.15: Zeit, Programm, Wetter,
Wirtſchafts=
meldungen.
Sonntag, 9. Oktober
6.15: Hamburger Hafenkonzert. Glocken vom Großen Michel.
8.15: Choralblaſen. Ausf.: Bläſerchor des Wartburgvereins e. V.
8.30: Evangeliſche Morgenfeier der Ev. Landeskirche.
9.30: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Chorverein Arion,
Eſch=
wege.
11.00: B. Auerbach: Aus der Urzeit von Fahrrad und Auto.
11.30: München: Mittagskonzert des Funkorcheſters. Werke von
Mozart, Mendelsſohn=Bartholdy, Weber, Tſchaikowſkv.
13.05: Mandolinen=Konzert. Ausf.: Vereine der Mittelmoſel:
Zel=
tingen, Berncaſtel=Cues, Lösnich, Traben=Trabach. Enkirch
und Reil.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.10: K. Hepp: Die Lage der Landwirtſchaft. — Prof. Beckmann:
Die Verſchuldung der Landwirtſchaft.
15.00: Kaſperltheater: Kaſperles Fahrt in den Herbſt.
1600: Auf Schallplatten.
1800: D. Fahrenhorſt: Ein deutſch=evangeliſches Wort zur 36.
Generalverſammlung des Ev. Bundes in Kaſſel.
18.25: Dreißig bunte Minuten.
18.55: Direktor Pleimes: Die bäuerliche Hochſchule und die
länd=
liche Erziehungsaufgabe.
19.20: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Sportnachrichten.
19.30: Knut=Hamſun=Stunde. Vorleſung von Ludwig Hardt.
20.00: Wien: Das Mädel aus der Vorſtadt — oder Ehrlich währt
am längſten. Poſſe von Joh. Neſtroy.
21.55: Karlsruhe: Wiener Schrammelquartett.
22.30: Zeit, Nachrichten. Wetter, Sport.
22.45: Wien: Nachtmuſik des Orcheſters Payr.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle. Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge: 6.15:
Gymnaſtik. o 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft. — anſchl.:
Frühkonzert. o 10: Neueſte Nachrichten. O 12: Wetter für den
Landwirt. — anſchl.: Konzert. — Wiederholung des Wetterberichts.
12.55: Nauener Zeit. O 13.35: Nachrichten. o 14: Konzert.
O 15.30: Wetter, Börſe. O 18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
Deutſche Welle: Sonntag. 9. Oktober
6.15: Funkgymnaſtik.
6.35: Hamburger Hafenkonzert.
8.00: Oberreg.=Rat Dr. Schwartz: Zeitgemäße
Schädlingsbekämp=
fung.
8.30: Von der Avus: Radrennen der Sportiournaliſten.
8.55: Morgenfeier.
Anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Hildegard v. Zedtwitz: Fantaſien der Schöpfung.
11.30: Sinfonie=Konzert. Ausf.: Ufa=Sinfonie=Orcheſter. Dirigent:
Generalmuſikdirektor Prof. v. Schillings.
12.10: Dresden: Mittagskonzert der Dresdner Philharmonie.
12.55: Nauener Zeitzeichen.
14.00: E. Horlitz: Kind und Geld.
14.30: Alte deutſche Orcheſtermuſik. Ausf.: Neues Bachorcheſter.
Mitw.: Charlotte Kaufmann Cembalo).
15.00: A. Schweitzer: Vom deutſchen Weine.
15.30: Orcheſterkonzert des Berliner Funkorcheſters.
16.35: Deutſche Charaktere: H. Kyſer: Wilhelm von Humboldt.
17.00: Fortſetzung des Orcheſterkonzertes.
17.45: Zehn Minuten Lyrik von Joachim Ringelnatz.
18.00: Feierſtunde zur Kirchweih im Dom zu Münſter. Mitw.: Der
Münſteriſche Domchor. Domorganiſt Schleman (Orgel).
19.00: Dr. Boehm: Volk und Reich der Deutſchen.
19.25: Dr. Fechter: Zum 50. Geburtstage des Dichters Will Veſper.
19.45: Sportnachrichten.
20.00: Orgelkonzert. Aust.: G. Ramin (Orgel). W. Auler
CCem=
balo), Kammerorcheſter.
20.30: Leipzig: Niccolo Paganin. Sein Leben und Werk.
Zu=
ſammengeſtellt von Dr. Fortner.
22.00: Hamburg: Frhr v. Lersner: Kriegsgefangenenerlebnis als
Volkserlebnis (Schallplatten)
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Hörbericht vom Eishockeykampf BSC. — Britiſche
National=
mannſchaft. (Schallplatten)
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Gebrüder Walter
DDel, TELEFUNKEN 343 macht a gelben.
Mit dem zSelbst-Trenners trennt dieser neue Radio-Apparat
selbsttätig die Sendewellen. Jede Station ist geingestellt -schon
getrennts. Lassen Sie sich den Teletunken 343 zeigen und vorspielen.
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DIAONIM SAA
agesſwegel i Aild ind Wort
9. Oktober 1932.
Nummer 41
ondern eine Hauptverkehrsſtraße in der unterirdiſchen Salzſtadt.
Ein Beſuch in fünfhundert Meter Tiefe.
Kas Solingen für Meſſer und Scheren iſt, Jena für optiſche
OO Inſtrumente, iſt Staßfurt für das Salz. Schon im
Frühen Mittelalter war dieſe Siedlung eine der reichſten
Salz=
quellen Deutſchlands. Der Sage nach hat ein Wendenfürſt zur
Seit Karls des Großen hier einen Salzbrunnen entdeckt, zu dem
pald aus allen Ceilen Deutſchlands die Salzhändler mit ihren
ſchwerfälligen Karren pilgerten. Es begann die Blütezeit
Staßfurts. Das moderne Staßfurt iſt kaum 190
Sahre alt. In den 3der Jahren des 19. Jahrhunderts fing man
mit den Bohrungsarbeiten zwecks Aufſuchung von Steinſalz an,
und erſt im Jahre 1851 wurde der Bau zweier Schächte ins
WVerk geſetzt. Lange Jahre hindurch galt dieſes Bergwerk als
nerſchöpflich. Nur ein Uebel konnte man nicht verſchmerzen:
Fas Salz war an vielen Stellen nicht ſauber. Man ſagte, es ſei
verunreinigt”, und aus dieſem Grunde wurde das angeblich
unreine” Salz einfach als unbrauchbar weggeſchüttet. Die
ſo=
genannten Abraumſalze verurſachten hohe Koſten und
beein=
trächtigten die Nentabilität des Betriebs, bis man ſchließlich auf
den guten Gedanken kam, dieſes angeblich wertloſe Salz näher
nterſuchen zu laſſen. Es ſtellte ſich dabei heraus, daß es in
bedeutceiden Mengen Chlorkalium und Magnelium
—t Hielt:. Von dieſem Seitpunkt an datiert die Umwälzung
Der Sachverſtändige beim Ableuchten einer Salidecke.
leuten ſprengen und hauen unermüdlich. Ein
überwältigen=
der Eindruck bietet ſich jedem Beſucher, der hier in die „Ceufe‟,
wie die Bergleute die Ciefe nennen, hinabſteigt. Der höchſte
Curm von Staßfurt iſt nicht einmal ein Fünftel ſo hoch, wie die
unterirdiſche Stadt tief iſt. Ueberall glitzern die weißen Wände,
funkelt das weiße Salz. Die turmhohen Kaliberge, die die
Baggermaſchinen in den großen Hallen aufwerfen, muten im
Fackelſchein oder im elektriſchen Licht phantaſtiſch an.
Die Bergleute erſcheinen in dieſer ſeltſamen Umgebung wie
Polarreiſende in einer endloſen Landſchaft von Schnee und Eis.
Harte Arbeit.
In 500 Meter Ciefe legt man mit Bohrapparaten Salzlager frei,
Alles, was Menſchen hier gebaut haben, iſt in Salz gehauen, und
nur wenige Balken und Stützen ſind aus Eiſen und Holz. Der
gigantiſchſte Salzbau iſt der Feſtſaal, der ausſieht wie eine
Höhle aus dem Märchenreich. Hier, 500 Meter unter
Cage, halten die Bergleute ihre Verſammlungen und
Sitzun=
gen ab. Der große, hufeiſenförmige Ciſch, die Creppen, Pfeiler
und Säulen ſind künſtliche Salzgebilde.
Um von verſchiedenen Stellen aus an die Salzlager
heran=
zukommen, errichtet man beſondere Hilfsgerüſte. Auf einer
ſolchen „Bühne” wird nicht geſpielt, ſondern hart, gearbeitet,
wie unſere Abbildung zeigt.
Einer mühevollen Arbeit in der Salzſtadt, folgt der
wohl=
verdiente Feierabend. Charakteriſtiſch und intereſſant ſind die
kleinen Stirn=Lampen, die die Bergleute im Salzlager tragen
und die, wie unſer Bild zeigt, oft auch Begleiter über Cage ſind.
Eine Kurioſität verdient noch Erwähnung: Die
Berg=
leute, die hier ein Leben unter der Erde, ſozuſagen ein Leben
im Salz verbringen, brauchen in ihrem Haushalt überhaupt
kein Salz mehr. Der Atem, ihr Blut, die oren ihrer Haut
ſind mit der ſcharfen Subſtanz in ſo enger Verbindung und
von ihr ſo durchdrungen, daß man wohl verſtehen kann, wenn
die Salz=Bergleute ihre Speiſen völlig lalzfrei genießen. — Ob
uns das immer ſchmecken würde?
Surück zu Cag! — Eine Gruppe von Bergleu
bei Fackelbeleuchtung im vorderſten Stollen. — Vom Abraumgeliet zum Förderkorb.
r dem Hauptausgang des Bergweiks,
ST
in der Geſchichte der Salze: man verwandte das Kali zu
Düngezwecken. Das Kali trat ſeinen Siegeszug in der
Landwirtſchaft an. Die Induſtrie beſchäftigte ſich immer mehr
mit der Gewinnung des einſt ſo verkannten Bodenſchatzes. Auf
der Verwendung der Abraumſalze beruht das Aufblühen jener
großen chemiſchen Fabriken, die Staßfurt in kürzeſter
Seit berühmt gemacht haben. Mit dieſen trefflichen Kaliſalzen
wird nicht nur ein großer Ceil Europas verſorgt, ſondern es
hat ſich auch ein ausgedehnter Export nach Ueberſee
angebahnt. Auf den Baumwoll= und Cabakplantagen der
Vereinigten Staaten werden ebenſo wie auf den
Kaffeeplan=
tagen Braſiliens und Ceylons Staßfurter
Kalidünge-
mittel mit Erfolg verwandt. — Staßfurt iſt heute eine
intereſſante Stadt über und unter der Erde. Der intereſſanteſte
Ceil liegt — unter der Erde. Hier gibt es in dem glitzernden
weißen Material endlos erſcheinende Straßen. Gewaltige
Etagen, prachtvolle Säle, Gewölbe und Bauten dehnen ſich
aus. Schienenſtränge laufen kreuz und quer. Förderkörbe und
Fahrſtühle ſauſen auf und ab. Hunderte von Berg=
Sch entdecke mir
Von Julia Virginia
Sutzhacb). Laengsdorff.
as Städtchen iſt Ausgangspunkt der
2 Autopoſtlinie, die mich zu dem entlegenen
Caunusdorf bringen ſoll (nein, es wird nicht
verraten), das allſommers das Ferienparadies
einer Freundin und ein paar anderer
Natur=
ſchwärmer iſt. Ei natürlich laufe der Autobus,
heißt es, ſogar zweimal am Cag, am Morgen
und am Abend. Da’s eben zwei Uhr mittags
iſt, muß man alſo fünf geſchlagene Stunden hier
feſtſitzen. Doch warum feſtſitzen?
Die Weiſeler Straße mit ein paar ſchmucken
Patrizierhäuſern iſt die Hauptverkehrsader der
Stadt. So ſteht’s im Führer, den ich zur
Ent=
deckung Butzbachs erſtanden habe. Sonſt wüßt”
ich’s nicht; denn keiner außer mir wimmelt jetzt
hier in der prallen Mittagsglut herum. Sie
mündet ins Herz der Stadt, auf den Marktplatz.
Ich habe ſchon auf ſo manchem ſchönen
Marktplatz deutſcher Kleinſtädte geſtanden. Der
hier nimmt’s mit jedem auf: er gibt eine
bezau=
bernde Wirkung in der Geſchloſſenheit ſeiner
Anlage. Sieben Straßen führen auf ihn; aber
ſo geſchickt, ſo diskret, daß das Geſamtbild nie
unterbrochen wird. Und bei aller Harmonie
welche Vielfalt, ſchon allein in den Bedachungen
rings der altehrwürdigen Häuſer! Spitze und
ſtumpfe Giebel, Barockkuppen, Cürmchen,
Schornſteine, Wetterfahnen werden mit ihren
amüſanten Verſchneidungen zu wahren.
Dach=
landſchaften”. So recht ein Freſſen für die
Kodaklinſe. Ich poſtiere mich in Platzes Mitte,
auf den Stufen des von geharniſchtem Nitter
überhöhten Brunnens. Dieſer Brunnen und
der bewegte Giebel der Nathausfront
gegen=
über erinnern ein wenig ans Frankfurter Nomer-
Der Butzbacher „Nömer”
bergbild, und hieſige Lokalpatrioten ſagen ſogar
— eine meines Wiſſens aber durch nichts
ver=
bürgte Annahme — Butzbachs ſchönes
Nat=
haus rühre von demſelben Kopf her, der unſern
Vömer geſchaffen. Nebenan ein ſtattlicher,
friesgeſchmückter Fachwerkbau, einſt das „
Gaſt=
haus zum Goldenen Löwen” heut die
Vereins=
bank. In der Cür lehnt ein behäbiger Bürger.
. . . Könnte das nicht jener Löwenwirt ſein,
der da ſagt: „Hab ich den Markt und die
Stra=
ßen doch nie ſo einſam geſehen! Iſt doch die
Stadt wie gekehrt’, wie ausgeſtorben! —‟ Ja
freilich, das hier iſt die Umgebung, die Goethe
als Schauplatz für „Hermann und Dorothea”
vorgeſchwebt haben ſoll.
Ich werde merklich butzbachintereſſierter. So
geh’ auch ich — ſchön kühl mag’s da obendrein
Marktplatz. Nicht nur in Nothenburg gibt es
alte ſtolze Bürgerhäuſer und lauſchige
Markt=
brunnen.
ſein — ins Stadtmuſeum, das, ein paar
Schritt weiter, in einer alten Kapelle
unter=
gebracht iſt. Funde von römiſchen Goldſtücken
erinnern daran, daß Cäſars Legionen ſich hier,
wie allerwärts, tummelten; Münzen mit dem
Bildnis Kuno von Münzenbergs ans
Mittel=
alter, und ein Schutzbrief mit eigenhändiger
Unterſchrift Cillys: Butzbach nebſt Umgebung
„ohnmoleſtieret” zu laſſen, an die Seiten des
Dreißigjährigen Kriegs. Das hindert übrigens
nicht, daß gerade hier die Kroaten barbariſch
gehauſt haben. Gut kann man Landestrachten
rings an den Wachsfiguren ſtudieren. Am
far=
benfrohſten und auch am koſtbarſten die
reich-
geſtickte Cracht der Hüttenberger. In dieſem
nach Gießen zu gelegenen Gebiet ſoll man noch
heute Seiertags die Frauen darin ſehen.
Ori=
ginell auch die Leutlein aus dem Schwalmgrund,
die Mannsleut mit der Pelzmütze, die
Weib=
lichkeit mit dem roten Käppchen auf dem
„Schnerz”, dem Flechtenkrönchen, das ihre
fal=
tenröckeumbauſchte Silhouette ſo fein zum
Ab=
ſchluß bringt. Ein Stückchen Kulturgeſchichte
Beſuch vom Lande.
Hier ſieht man noch die
alten heſſiſchen Crachten.
wird durch die „Flohfalle” veranſchaulicht. Dieſe
Falle beſteht aus einer durchbrochenen
Metall=
kapſel; in ihr ein mit Süßigkeit überzogener
Klebring, und „aufgeſtellt” wurde die ſinnreiche
Apparatur — ſiehe bildliche
Gebrauchsanwei=
ſung daneben — zwiſchen den Buſenhügeln der
Damen. Aus neuerer Seit: Sehr
bismarck=
treu müſſen die Butzbacher geweſen ſein. In
dem ſeinem Andenken geweihten Naum im
Lichtbild zahlreiche Gaben, die dem Fürſten von
hieſigen Verehrern zum 1. April geſpendet
wor=
den ſind; darunter, im Original, ein Paar
kunſt=
voll gearbeitete Küraſſierſtiefel — ſind Gerberei
und Lederinduſtrie doch ſeit alters in
Butz=
bach florierende Gewerbszweige. Und daß man
hierorts auch eine Bismarckſtraße hat, verſteht
ſich nachgerade von ſelbſt.
Beim Muſeum ein ſtiller Grünfleck mit alten
Malen; dann die St. Markuskirche.
Darin unter barockem Stuckbaldachin Grab und
und Gruft Landgraf Philipps, des Heſſen=
Darmſtädters, der anfangs des 17.
Jahrhun=
derts Butzbach zu ſeiner Neſidenz machte, ſich
Luſtige Wetterfahnen grüßen von den
Dachern.
ſein damals viel bewundertes Schloß baute, und
unter deſſen Herrſchaft die Stadt ihre
Glanz=
zeit erlebte. Swiſchen Blumengärtlein hinter
der Kirche Neſte der alten Stadtmauer mit dem
Wehrgang. Und ein leibhaftiger Hexenturm
gehört natürlich auch zu dieſem Stück
Mittel=
alter.
Von der Kirche bis zum Schloß ſind’s nur
ein paar hundert Schritte. Ein unterirdiſcher
Verbindungsgang zwiſchen beiden beſteht, iſt
aber verſchüttet”, erzählt der Schupomann, der
mich geleitet. Aus dem Landgrafenſitz von
ehe=
dem iſt nämlich eine Schupokaſerne geworden.
Nur noch wenig, was von der alten Herrlichkeit
zeugt: Das rote, reichverzierte
Doppelſäulenpor-
tal des Eingangs: der Curm darüber diente als
Sternwarte, die Landgraf Philipp ſeinem
Gaſt=
freund, dem großen Kepler errichtete. Sodann
in etlichen Gelaſſen des Erdgeſchoſſes und im
Creppenhaus ein paar Neſte von Bemalung.
Die Wohnräume der umfangreichen
Gebäude=
anlage gingen auf den Innenhof; nach außen
„agen nur die Gänge . . . „Denn von Licht, Luft
und Sonne hielt man damals noch nicht viel,”
erläutert mein Führer. Ich erfahre, daß
dem=
zufolge die meiſten aus dem Geſchlecht nicht alt
wurden . . . Landgraf Philipp ſelbſt wurde,
wenn man ſo will, ein Opfer dieſer
dickmauri=
gen, ſonnenloſen Gemächer: bei einem ſeiner
qualvollen Rheumaanfälle hatte er ſich die
breſt=
haften Glieder in der Badbütte ſo verbrüht,
daß er bewußtlos wurde und darin ertrunken
iſt. . . Unterhalb des Schloſſes lag der
Luſt=
garten, heute ein Sportplatz ... . Nur der
Prachtblick, auf die fruchtbaren Gebreite der
Wetterau iſt geblieben, darinnen auf ihrem
Naturſockel die Burg Münzenberg mit den
beiden Cürmen, im Volksmund auch „das
Wet=
terauer Cintenfaß” genannt; als Abſchluß im
Hintergrund die blauen Linien des
Vogels=
bergs . . ."
Meine fünf Stunden ſind um: Mit knapper
Not erreiche ich den Autobus. Und was wollte
ich noch alles anſehen: Die Hoſpitalkirche mit
dem Schrein des hl. Wendelin, das andere alte
Schloß, das den Grafen von Solms -Lich
ge=
hörte, und das Suchthaus ſamt dem Sallbeil,
mittels deſſen ſchon Schwerverbrecher, die unter
meines Vaters Vorſitz einſt in Frankfurt
abge-
urteilt worden waren, vom Leben zum Cod
ge=
kommen ſind . . . Liebes, unbekanntes
Butz=
bach, es ſoll nicht das letztemal ſein, daß ich auf
Entdeckungen innerhalb deiner alten Mauern
ausgegangen bin.
Tächtlicher Oang ins
Muhltal.
Von Margot Kirchhoff.
Lockt ſchon die Sonne zu frohem Lauf durch
die herbſtlichen Wälder — dem indes der
tags-
über Arbeitende nur ſelten folgen kann —, ſo
füllt des Mondes ſtilles Leuchten die Seele mit
neuer Sehnſucht zum Wandern durch die nun
ruhenden, ſchimmernden Criften und Höhen des
Odenwalds. So machten wir uns denn eines
Abends auf den Weg.
In den Straßen Beſſungens herrſcht
Feier=
abendſtimmung. Die Burſchen ſitzen auf den
friſch geſcheuerten Stiegen, die Mädchen
pro=
menieren lachend und ſingend durch die engen
Gaſſen, Nachbarinnen tauſchen von Fenſter zu
Fenſter ihre hausfraulichen Erfahrungen.
Un=
zählige Katzen ziehen leiſe maunzend ihre
Liebespfade.
In Eberſtadt dasſelbe. Der Mondenſchein
lockt alles aus den Stuben, der herbſtlich warme
Abend erfüllt jedes Herz mit neuer
Unterneh=
mungsluſt. Auch hier wandert das Jungvolk
ſingend und ſchäkernd durch die Gaſſen, und die
Frauen liegen behäbig in den Fenſtern. Der
Hausvater ſteht vor der Cüre, das
Samtkäpp=
chen wärmt behaglich den Schädel, die Pfeife
entläßt friedlich ſpielende Wölkchen.
Miß=
trauiſch beäugt der zur Seite ruhende Wächter
den vorbeiziehenden Fremden.
Das Mühltal iſt belebt von wandernden
Pär=
chen, und aus dem Dunkel hört man Geflüſter.
In ſtrahlendem Licht liegt der Steinbruch.
Wie kriſtallne Wände leuchten die rötlichen Sel—
ſen. Jenſeits ſteigen die Berge an, im fahlem
Dämmer wie Hochgebirgsgipfel. Weit wähnd
man ſich fort in den wilden Höhen der Alpem
und nicht in den ſanften Gebirgszügen des
Oden-
walds. Hoch ragen die Stämme einzelner
Kie=
fern, trotzig ihre Kraft dem Sturme bietend.
Käuzchen fliegen lautlos dahin und laſſen plötzlickn
und ſchreckhaft ihre ſchrillen Nufe ertönen.
Wehende Wolkenfetzen gleiten, am nächtlichern
Himmel dahin, manchmal den Mond verhüllend.
daß wie ein deckender Mantel ſich Dunkelhein
über die eben noch leuchtende Landſchaft breiten
und plötzliche Schauer den nächtlichen Wanderer
ergreifen. Vereinzelte Cropfen fallen mit leiſem
Klang in die Blätter der ſchlafenden Bäume.
Mählich ſchließt ſich das Cal enger, die
Müh=
lengebäude liegen dunkel zur Seite, in der Ciefe
begleitet der Bach die Straße mit eilfertigem
Geplätſcher, hellzitternd den ſtillen Schein de
Himmelslichter widerſpiegelnd.
Auf der Brücke machen wir Naſt, das
Mäuerlein bietet uns willig Sitz. Cönend
er=
eilen uns die mitternächtlichen Schläge fernen
Glocken. Eine Gruppe ſingender Wandere
zieht vorüber.
Wir wandern heim durch die duftenden Wieſen
vom Geſang der Grillen umtönt, durch die
ſchla-
fenden Wälder, die wie gute Beſchützer di
Sweige über uns breiten, und wir nehmen mE:
uns heim in die dumpfe Stadt, die uns mit
grel=
lem Licht und lärmenden Klängen empfängt, di
große Nuhe und Kraft dieſer nächtlicher
Stunden.
es
der Ain.
nig tich et
pind iber die
machte unß rolene
zin die tühlen Sie
gſtete d
des Grobiehs N.
hatten gegen Stort
die unſuſtige Herde
die Weiden trieben
deren kantige Grä
im geworden we
in der
Poviane. Wa
de Waoſſer fort!
„Paviane?”
Unſere Sweif
Gedſeligkeit.
Gegen Dämn
ein, die Eindrück
deien noch friſch ge
geleerten Sement
Von der Jag”
Haarigen Geſellen
naſſio, deſſen
eine köſtlich
Ciere, die bis
gebiet geſeh
Auf die
Brunnen
genügte
Herbſt.
Aus dem Nachlaß von Carl Buſſe.
Aus dem kleinen Badeort waren die meiſten
Kurgäſte verſchwunden. Kaum ſechs, ſieben
Perſonen fanden ſich noch zur Cafel ein. Die
Strandkörbe, die noch ſtanden, waren knapp zur
Mittagsſtunde einmal beſetzt. Hin und wieder
harrte auch einer der Beſucher ſo lange darin
aus, bis die Abendſonne rot leuchtend ins kühle
Waſſer tauchte. — Um ſo mehr erſtaunte der
Wirt, daß der Dampfer, der ſeit Wochen ohne
Aufenthalt vorüberfuhr, eines Cages durch
Signale ein Boot verlangte. Er ruderte ans
Schiff heran und brachte einen einzelnen Herrn
ans Land.
Schon nach den erſten fünf Minuten wußte
der Wirt Beſcheid. Der neue Gaſt war ein
einſamer Menſch, wie faſt alles, was zu dieſer
Seit herkam. Es war ein Mann von knapp
vierzig Jahren, mit ziemlich großer und kühner
Naſe und Augen von lebendigem Ausdruck.
Hatte er Wälder und Felder durchſtreift, ſo
pflegte er zum Strand zurückzukehren, ſcharrte
mit den Stiefeln Muſcheln auf, beugte ſich nach
Bernſteinſtückchen und ſah zu, wie die Wellen
aufſchäumten und verrieſelten.
So kam er auch am dritten Cage auf den
Strand. Nun ſtand er vor den Dünen. Drüben
ſank die Sonne unaufhaltſam. Wie lange noch,
und der Abend kam. Gleichförmigeredete und
rauſchte das Meer. Fern zogen Siſcher ein
Boot empor. Dann kamen die Strandkörbe.
Als er näher heranging, ſah er, daß einer nicht
leer war. Eine Dame ſaß darin. Im
Vorüber=
gehen ſah er ſie flüchtig an, ſtutzte und grüßte.
Verzeihung, gnädige Srau — ich glaube mich
nicht zu irren — Doktor Winter iſt mein
Name.”
Unſicher ſah ſie ihn an. „Das iſt
merk=
würdig”, antwortete ſie. „Sie irren ſich nicht,
Herr Doktor.”
„Das wußte ich. Ich hätte Sie immer
wie=
der erkannt. Mein Gedächtnis iſt treu. Ich jah
Sie etiſt auch in Berlin im Cheater. Sie
be=
merkten mich nicht.” Sie hatte ein Cuch, das
ſie um den Hals trug, langſam gelöſt und
nie=
dergleiten laſſen. Ihre Hände zitterten leicht
dabei.
Die Wellen kamen und zergingen. „Wo ſind
die Wellen von damals?” fragte er.
Sie ward wieder rot. „Vergeſſen”, ſagte ſie
raſch.
„Nur vergangen!” antwortete er. „Das
Gaſthaus war auch kleiner damals. Das .
Creppenhaus iſt verbreitert worden. Haben Sie
das bemerkt?”
„Nicht . . ." , ſagte ſie angſtvoll und ihm
wehrend. „Was ſoll das? Ich will das . . .
nicht hören!”
„Warum wollen Sie mir aus meinem Leben,
das kurz genug iſt, eine letzte Freude ſtehlen?
Das iſt ja alles ſo fern, daß es nur noch eine
Geſchichte iſt. Ich hab' dran gedacht, als ich
durch den Wald ging und die Blätter fallen ſah.
Sie lag mir im Sinn, als ich am Meere ſtand.
Ach, eigentlich iſt es nicht einmal eine
Ge=
ſchichte mehr. Nur noch eine ſchöne, ſchöne
Stimmung.”
Sie hatte ihn von der Seite angeſehen. Dann
lehnte ſie das Haupt feſt gegen die Nückwand
des Korbes und ſchloß die Augen: „Wieviel
Jahre ſind es her?”
„Sechzehn . . . Ich war zum erſtenmal an
der See . . . vor dem Neferendarexamen.
Alles war ſchön: die Sonne, der Wald, die
See das frühe Baden und das Segeln bei
Mondſchein. Damals aß ich nach der
gemein=
ſamen Cafel. Eines Mittags kamen Sie mit
Ihrem Vater hat er die Arbeit über
Siſchart eigentlich zu Ende gebracht? Ich hörte,
wie er Sie ,Blanche” rief. Erſt auf den Namen
hin ſah ich Sie eigentlich an. Vielleicht, wenn
es ein anderer Name geweſen wäre, hätt’ ich
knapp hingeſchaut.‟ Das Meer orgelte ſtärker
dazwiſchen; der Wind erhob ſich.
Wie Sie heißen heut” heißen, weiß ich
nicht. Aber Sie heißen doch immer noch Blanche.
Seit ich den Namen wußte, hab’ ich Ihnen
nach=
geſchaut. Sie drehten ſich einmal auch nach mir
um. Von dem Cag an grüßte ich Sie.”
„Warum erzählen Sie mir das?” fragte ſie.
„Es wird kühl und Seit zum Gehen. Die Jugend
iſt unſinnig.”
„Ja,” ſagte er, „unſiunig ſchön.
„Kein ſpäteres Glück, ob es noch ſo reich und
tief ſei, löſt ſolchen Augenblick aus, wo ſich
Jugend an Jugend bindet. Wie ſollt’ ich Sie
nicht wiedererkennen?” Seine Augen waren
lebendig und warm geworden. Sein Atem ging
ſchneller. „Und dann, weil es nur einen
Herz=
ſchlag gedauert hat! Es blieb rein von Alltag
und Gewohnheit und kann ewig jung bleiben
und jung machen.”
„Jung machen?‟ Ein Lächeln flog über ihr
Geſicht, halb gläubig, halb weh. Am Horizont
iſt ein Schiff . . . ſehen Sie es? Es zieht die
Jugend . . . man kann ſie gerade noch einmal
grüßen ..."
„O nein, das Schiff . . . es fährt ja doch im
Licht und der Sonne nach es iſt noch nicht
dunkel. Blanche, ob wir noch jung ſind? Wir
ſind noch ſung!” Seine Hand bog die ihre.
„Ich will nicht ich darf das nicht hören”.
ſagte ſie angſtvoll. Ihre Hand kämpfte gegen
ſeine, ihre Hand war heiß und ſchwach wie
da-
mals und lag bald ſtille. Swei Lippen ſuchten
ihren Mund. In Glück und Weh küßten ſie ſich.
Er ſtand etwas zur Seite und ſah aufs Meer.
„Gnädige Frau,” ſagte er leiſe, „verzeihen Si
mir, daß ich . ." vergaß . . . Mit eine
Handbewegung ſchnitt ſie ihm das Wort aE
„Ich habe nichts zu verzeihen!”
Als er am nächſten Cage von weiten
Wan=
derungen zurückkam, war der Strandkorb leer
Er hatte es vermutet. Aber er nahm ſich von
an der gemeinſamen Abendtafel teilzunehmer:
Im Gaſthaus fand er einen Brief vor: Er be‟
gann ohne Ueberſchrift:
„Sie hatten unrecht geſtern. Als ich daheir
war, ſah ich lange dem Schiffe nach. Es kar.
nicht zurück, es fuhr vorwärts und verſchwan
in der Dunkelheit. Darin mag es ſeine Bah‟
nun verfolgen. — Ans Meer werde ich n!
wieder gehen, es verwirrt mich. Ich bin ſe
langem verheiratet und habe ein ſchönes urd
ſtilles Glück, das ich halten möchte bis zu End
Niemals, weder vor ſechzehn Jahren, noch ſpä
ter, noch geſtern, hab’ ich Sie lieb gehab
Jugend war’s, was uns einſt für den Auger!
blick band. Ich habe mich deſſen nie geſcham
der Augenblick iſt mir reines Glück geblieber!
Aber ich habe ihn auch nie zurückgeſehnt, dern
wie ſoll man ſich ſehnen nach einem Stündle!
höchſten Jugend= und Lebensgefühls, wern
Jugend und Leben noch in einem ſelbſt leb?
Erſt als die Jugend ſchwand, kam die Sehnſuch=W
Nicht nach Ihnen — die nach der Jugend.
Und da kamen geſtern Sie. Sie trugen eil
Stück der Jugend, die ich zurückrufen möchtke
ein einziges Mal noch. Was die Jugend zurück””
bringen ſollte, hat mir gezeigt, wie unwieder”
bringlich ſie iſt. Dieſes Geſtern hat mir niclt.
nur bewieſen, daß kein Armausſtrecken
mel=
hilft, daß das Schiff verſchwunden iſt — es h‟
mir auch eine reine Erinnerung geſtört und
Jugend, von der ich jetzt nur noch träum Ei
kann, geplündert. Das iſt bitter, und das har
ich mir erſparen können.
UieBaglaggadfe
GElcBNs 1M AEBIKANIsdIEN BUScI
Die Erde kniſterte vor dürrer Spröde in
die=
ſſem hartnäckigen Crockenjahr, deſſen Sonne
nentwegter underbarmungsloſer ſengte, als ſich
ſſelbſt die erfahrenen Alten erinnern konnten.
Scheinbar gab es keine Gefühlsregung mehr in
der Atmoſphäre über uns, gleichförmig und
rmäßig ſtrich ſeit Wochen der heiße, ſandende
Wind über die Hochebene. Eines vollends
machte uns raſend: Die Waſſer gingen aus!
In die kühlen Stollen der Brunnen ſchlug die
Hitze ein, glaſtete die Wände aus, Herr werdend
über die modrige Feuchte. Die glänzenden Selle
des Großviehs ſtumpften ab, und die Kaffern
batten gegen Störrigkeit anzukämpfen, wenn ſie
die unluſtige Herde morgens aus dem Kral auf
die Weiden trieben, die wir vorſchrieben und
deren kantige Gräſer längſt zu Heu auf dem
Halm geworden waren. Sur Cränkezeit brüllte
das Vieh mehr nach Waſſer denn ſonſt. Was
nützte das endloſe Drehen der Windmotore
noch? Cröpfelnd nur zwangen die Pumpen das
Waſſer boch. So wurden die Cröge nicht mehr
volll Cäglich ſetzten die Waſſerſpiegel ab.
Da fiel in der Sorge Einerlei ein neues
körendes Ereignis. Draußen am entfernteſten
Brunnen, dort, wo die Farm ſich gegen die
ſchier endloſe Omatakofläche hin öffnete, ſchien
in Unglück geſchehen. Wir ſahen es von weitem
dem herankeuchenden Herero an, deſſen
herri=
ſcher Gang ſonſt Eile nicht kannte, wenn er vom
Waſſermeſſen durch die brodelnde Mittagshitze
Eam.
„Paviane Waſſer ausgetrunken! Maſters,
alle Waſſer fort!”
„Paviane?"
Unſere Sweifel begegneten überzeugender
Redſeligkeit.
Gegen Dämmerung mußten ſie gekommen
lein, die Eindrücke am feuchten Abflußgraben
leien noch friſch geweſen, als der Schwarze zum
geleerten Sementtrog kam.
Von der Jagd her kannten wir die
dunkel=
aarigen Geſellen wohl. In dem kurzen
Berg=
maſſiv, deſſen zackige Nänder der Landſchaft
eine köſtliche Bewegtheit gaben, hauſten die
Ciere, die bis jetzt nie jemand auf dem
Farm=
gebiet geſehen.
Auf die Gäule! Vor allen Dingen jetzt die
Brunnen ſchützen. Wir ſtellten Poſten auf, tags
geenügte ein Schwarzer, nachts wollten wir
Weißen Wache ſtehen.
Gegen drei Uhr nachts. Die Beine zu
ver=
treten, ſchlenderten wir patrouillierend hin und
her. Da — ein leichter Schrei — ein
eigentüm-
ſicher Laut!
Sollten Schwarze in der Nähe ſein? Jetzt,
mm dieſe Seit? An der Akazie griff die Hand
ſreräuſchlos das Gewehr. Im Baumſchatten
errſchte Unkenntlichkeit. Ob ſie das Seuer
nicht ſahen, das da langſam verkohlte?
Die Paviane konnten es wohl noch nicht
lein? Oder ſollten ſie früher erſcheinen? Das
Uhr lauſchte in die Nichtung des aufgefangenen
Aautes.
Nichts rührte ſich mehr.
Die Augen ſpähten.
Wir unter dem Akazienbaum rührten uns
üächt, leicht an den Stamm gelehnt verfolgten
wir den ſchwächer werdenden Mond, der mit
dem Aufſickern des Cageslichtes am öſtlichen
Himmel ein ungutes, fahles Licht verbreitete.
Da — wieder klang der ſeltſame Laut.
Mit einem kleinen, glashellen Knacken
ent=
ſicherte das Gewehr.
Bewegte ſich nicht etwas? Schatten?
Natürlich — wei, drei! Die Affen!
Noch kein Büchſenlicht.
Ein paar gellende Pfiffe ſchnitten in den
Um=
kreis.
„Aha, merktet ihr was?"
Mein Freund ging laut und ſchwer durch die
aufraſchelnden Gräſer. Herumliegende
Hart=
dornäſte krachten. Die Nachtſtille war dahin.
Die Affen, wohl ängſtlich, rührten ſich nicht,
aber wichen auch nicht aus. In der raſch
durch-
ſichtig werdenden Schummerung ließen ſich die
Ciere deutlich erkennen, als dicke Flecken
wuch-
ſen ſie aus dem Hintergrund hervor. Sie
hock=
ten wie gebannt. Nur ein paar Jüngere waren
unbekümmtert im Spiel. In weitem Bogen flog
ein verjagender Baumaſt auf die Affenherde
zu. Wütendes Fauchen, aber kein Surück!
In unſerem Nücken ging die Sonne auf,
warm flutend und jäh.
Gleich einem Kommando kreiſchte ein heiſerer
Schrei — und die Affen brachen vor, behutſam,
zögernd, unter gereiztem Fauchen. Aufgerichtet
trollte ein Affe, vorwitzig führend, hervor.
Schießen? Wozu?
Mein Freund ging mit raſchen Schritten auf
die Ciere los.
Aha, ſie humpelten in grotesken Sätzen
rück=
wärts. Eigentlich komiſch zu ſehen. Doch das
Amüſement ging nicht lange gut. Ueberflügelnd
drängten die Ciere vor, laut und ärgerlich
ſchimpfend über die läſtige Störung. Schließlich
gerieten die Affen in Wut. Sie rückten
ge=
ſchloſſen vor.
Eigentlich ſchoß man auf Affen nicht. Doch
als ein Stein flog, riß der Mann die Büchſe
hoch! Kimme, Korn, Siel. — Durch den
Mor=
gen ſchlug der Schuß. Verwundet klagte das
Cier, ſchreiend wie ein Kind.
Die Affenherde ſtand heftig erſchrocken.
Vorſichtig zog ſich mein Freund auf die
Akazie zurück.
Fünf Patronen im Nahmen waren nicht viel.
Mit der Entfernung wuchs den Cieren er=
Ein Bild aus unſerem ehemaligen Deutſch=
Süd=Weſt: Hererofrau mit kypiſchem Kopfputz.
neut der Mut. Schimpfendes Geſchnatter
ſtei=
gerte ſich, bis der Generalangriff begann!
Flucht zum deckenden Baum.
Die Herde umheimlich geſchwind hinterdrein.
Erbärmliche Situation, doch in der
Sattel=
taſche ſteckte noch Munition. Der Schütze riß
ſich herum.
Schuß! Schuß! Jetzt ſchoſſen wir alle und
ſtürzten vor. Die Vorderſten legten wir um.
Der letzte Bann war gebrochen, die
grimaſ-
ſenhaften Beſtien ſtießen über die gefallenen
Ciere vor. Lehmklumpen und Steine praſſelten
los. Swiſchen den Schützen ſchob ſich die Linie
durch. Verflucht, die Munition!
Wie die Erregung wuchs.
Swei Kugeln noch — eine, die letzte.
Gnade Gott. — Wie das Verwundete ſchrie.
— Gleichzeitig trafen Würfe am Arm und Fuß.
Nur noch ein Schuß, dann war alles vorbei.
Auf dreißig Meter ſtand ein Cier, wild,
auf=
recht, faſt wie ein Mann. Die Augen blinzelten
gegen die Sonne wie ſtechendes Gift.
Langſam hub ſich die Büchſe hoch. Der Atem
hielt an. Kimme, Korn, Siel — König im
Stamme. Das Cier ſackte zuſammen, rollte ins
Gras.
vor.
Die grimaſſenhaften Beſtien rückten geſchloſſen
Auf dreißig Meter ſtand ein Cier, wild, aufrecht, faſt wie ein Man.
Ich lege dieſe Seilen in Ihre Hand, weil ich
gaube, daß ähnliche Empfindungen auch in
ehnen leben. Ich will glauben, daß Sie das
Schiff noch einmal in Licht und Sonne reißen
Mnollten . . . Aber nun ſehen Sie wohl, daß es
angſam verſchwindet und ins Dunkel fährt.
Leben Sie wohl!”
Da trat der Fremde ans Fenſter. Er ſah
lange auf die See hinaus und nickte: „Das
Sichiff fährt ins Dunkel!”. Ihn fröſtelte.
Peter am Celefon.
Von Eliſabeth Hernike.
Johanna erwachte ſpät. Sie ſah, daß der
Hämmel blau wurde, und die Cautropfen an
den Bäumen glänzten. Ihr Geburtstag war
heute, fiel ihr ſofort ein, und zugleich dachte
ſie an Peter, ihren fernen Verlobten. Sie
fragte ſich ſelbſt, ob ſie es wohl vollkommen
beggriffe. Einen Cag vor ſeiner großen Neiſe
hach Java hatten ſie ſich verlobt. Die Leute
ſragten: Warum nicht eher? Und lachten.
Es war durchaus nicht zum Lachen — es
dar nicht e er möglich geweſen. Vater und
Autter hatten ſie nicht aufgefordert, mit
Pe=
ſter mitzureiſen und ihn an Bord zu bringen.
Is wäre eine große Aufgabe geweſen, und
verdem: „War er ihr nicht noch immer ein
Sr emder?
Sie liebte Peter, aber ſie wußte nicht
im=
ner, was es bedeutete. Sie ſchrieb ihm Briefe,
vrrſichtig und überlegt. Manchmal ließ ſie ſich
deSen, und dann liefen ein paar eilige Sätze mit
Miter. Sie ſah es beim Durchleſen, und ihr Herz
Aepfte ſchneller. Aber wenn es zuviel war,
eſre halbe Seite, dann zerriß ſie den Brief,
daun ſie fühlte das abſichtlich Unbeherrſchte,
uDd das war ihr zuwider. Die Briefe von Pe=
ter waren anders. Lang und gleichmäßig, als ob
er immerfort in der gleichen Spannung lebte.
Dennoch dachte ſie öfter nach dem Leſen: Er
iſt unruhig, und die Frage erhob ſich in ihr:
Wie wird das enden?
Es klopfte an ihre Cür.
„Jal” rief ſie. Ihr Vater trat ein.
„Du liegſt noch im Bett?” ſagte er lächelnd
und küßte ſeine Cochter. „Ich gratuliere dir
herzlich. Und nun ſteh’ nur ſchnell auf. Du
ſollſt um elf auf dem Poſtamt ſein.”
„Warum denn?”
„Du kannſt mit Peter ſprechen, zwei
Mi=
nuten. Es iſt jetzt neun Uhr durch. Du kannſt
zu Suß gehen und dir überlegen, was du ſagen
willſt. Das iſt mein Geburtstagsgeſchenk.”
„Aber Vater!”
Er ſtand ſchon lächelnd an der Cür.
„Es iſt nicht ganz leicht, verlobt zu ſein,
nicht wahr? Aber Peter wird dir ſchon
helfen.”
Sie hörte, wie ſich ſeine Schritte auf dem
Flur ſchnell entfernten. Warum hatte er das
getan, er, der nicht gewollt hatte, daß ſie mit
Peter nach Genua reiſte? Und was ſollte ſie
ſagen? Sie ſah ſich ſchon am Celephon ſtehen.
verlegen und mit klopfendem Herzen. „Geht es
dir gut? Das iſt ſchön. Ja, mir auch.
Sams=
tag habe ich meinen letzten Brief abgeſchickt.
Verſtehſt du mich nicht? Ich ſagte” — nein.
ſo etwas war doch zu einfältig. Wie lange
dauerten zwei Minuten? Sollte ſie die
Stopp-
uhr ihres Bruders mitnehmen? Aber wenn
man auf den Seiger blickte, wie er ſprungweiſe
vorwärts ging, dann verlor man vor
Auf=
regung die Sprache. Was für ein ſeltſamer
Gedanke, mit Peter zu ſprechen, über dieſe
Entfernung! —
Sie ſprang aus dem Bett. Im Spiegel
nickte ſie ihrem Geſicht zu. Guten Cag, das biſt
du, und wenn dich Peter auch heftig geküßt
hätte, dann würde man es dir jetzt nicht mehr
anſehen. Aber er hat dir nur zum Abſchied
einen Kuß gegeben. In den Nomanen lieſt
man es anders. Vater betrachtet ſie noch nicht
als ein verlobtes Mädchen, ſie hat keine
An=
zeigen verſchicken dürfen, und er ſagt: Das iſt
gut ſo, du trägſt den Ning noch an der
ver=
kehrten Hand. — Aber nun läßt er ſie mit
Peter telephonieren. Peter iſt ein halbes Jahr
fort.
Sie fühlte, daß ihr Herz unregelmäßig
ſchlug. Was ſollte ſie ſagen? —
Johanna ging langſam nach Hauſe. Die
Sonne ſtand am blauen Himmel, und aller
Morgentau war verdampft. Klar ſchimmerte
das Waſſer zwiſchen den ſtarren Steinufern.
Auf den Plätzen wurden Blumen verkauft,
weiße Chryſanthemen und Mimoſen, die aus
dem Süden kamen. Sie ſah alles und lächelte.
Ich habe Peter geſehen, dachte ſie. Wenn man
ſo deutlich jemandes Stimme hört, ſieht man
auch ſein ſprechendes Geſicht. Und wenn ſeine
Stimme einem ſo lieb iſt, dann kennt man ihn
ganz.
„Guten Cag, Jo,” hatte er geſagt, „guten
Cag, Kind, ich freue mich immer ſo ſehr über
deine Briefe, ſchreib mir nur weiter ſo
vorſich-
tige Briefe, dann iſt es, als ob du bei mir biſt
und ich dir zuhöre.”
„Wie deutlich deine Stimme iſt, Peter,”
hatte ſie geantwortet, „und ich wußte nicht
ein=
mal, daß ich ſie ſo gut kannte. Wann ſoll ich
zu dir kommen?”
„Ich ſpare ſchon lange für deine Neiſe,”
erwiderte er —, „vielleicht im Sommer! Wenn
du ſo ſchnell kannſt.. . .
Sekunden der Stille. — Sonderbar ſetzte ein
Klagen an.
Die Ciere vergaßen den Sorn. Lautlos,
vier=
beinig liefen ſie alle zu dem Coten hin, drängten
ſich um den Mächtigen, der dort lag. — Und
ſiehe da — ſie ſchleppten den Starken hinweg,
rückwärts ihrem Gebirge zu. Auch die übrigen
Gefallenen zogen ſie hinter ſich her und
ver=
gaßen das Waidwunde nicht. Wehklagend,
ſchimpfend, humpelten ſie ab, und noch lange
hörten wir das klagende Affenvolk und das
Kindergeſchrei.
Vergeſſen war der Durſt.
Sieben Cage noch ſengte die Sonne über dem
flammenloſen brennenden Lande hoch, dann
türmten ſich Wolken auf, ſchwemmten die
herr=
lichen Güſſe herab.
Die Affen ſahen wir lange nicht mehr.
Wolfgang Müller=Clemm.
. . . Gleichförmig ſtrich ſeit Wochen der heiße,
ſandende Wind, das Gras auf den Weiden
wurde zu Hen — die Waſſer gingen aus . . .
Dazwiſchen.
Madame de Staél war ſtolz auf ihre
unbe-
ſtrittene Klugheit, konnte es aber nicht
vertra=
gen, wenn man auf ihre mangelnde Schönheit
hinwies, und ſei es auch nur durch die Blume
oder gar als Kompliment.
Einſt traf es ſich, daß ein junger Offizier
neben ihr ſaß, der auf der anderen Seite die
ſchöne Madame de Necamier zur Nachbarin
hatte. Das ſtieg ihm zu Kopf. Er beugte ſich
zu der klugen Schriftſtelterin und meinte: „Hier
ſitze ich nun zwiſchen Schönheit und Geiſt”
„Und haben ſelbſt keins von beiden”, fiel ihm
Madame de Staél ins Wort.
Worauf der junge Mann auf die Klugheit
Verzicht leiſtete und freudig ſich allein der
Schönheit widmete.
Der neue Direktor.
Knolling war Direktor der neuen
Privat=
bahn geworden, und es war nun die erſte Fahrt,
die er auf ſeiner Bahn machte. Es ſchmeichelte
ihn in hohem Grade, zu ſehen, wie die
Stations=
vorſteher ſtramm Ehrenbezeugungen vor ihm
machten, und die Schaffner, wenn ſie ſeiner
an=
ſichtig wurden, reſpektvoll an die Mütze griffen.
Er kam ſich ſehr wichtig vor.
Während der Sug auf einer Station hielt,
wurde die Cür zum Abteil des Direktors geöff= von einem Herrn, der fragte: „Sind Sie der
Direktor dieſer Bahn?” — „Ja, der bin ich”
antwortete Knolling ſtolz. — „So, dann ſollten
Sie ſich wahrhaftig ſchämen, ſchmutzige
Hand=
tücher auf der Coilette zu haben.”
„Ja, ich denke wohl, daß ich kann — aber
dränge nicht in deinen Briefen.”
„Nein, du biſt frei, aber wir kommen
ein=
ander doch näher findeſt du nicht?”
„Ja, ich glaube wohl. Fühlſt du dich draußen
nicht allzu einſam?‟
„Einſam? Ein kleines bißchen, aber das iſt
vielleicht gut.”
Eine fremde Stimme ſagte: „Noch zwanzig
Sekunden!‟ Da begannen ſie beide zu lachen
und zu rufen:
„Guten Cag, Jo, guten Cag, Peter! Grüß
zu Haus, ja, alles Gute!”
Und es war vorbei...
Sie hätte ſtundenlang ſo weiter durch die
Straßen laufen und allen Menſchen ihr
Ge=
ſpräch erzählen können, immer wieder von
neuem. Manchmal warf ſie es durcheinander,
und dann mußte ſie die richtige Neihenfolge
wiederherſtellen. Wußteſt du, daß ich anrufen
würde?" — „Nein, aber ich habe mich doch
vorbereitet.‟ Damit fing es an, und da war es
ſofort, als ob Peter ihr die Hand auf die
Schulter gelegt hätte.
Sie kam nach Haus. Ihr Vater ſtand am
Fenſter und drehte ſich langſam um.
Sie ſchlang die Arme um ſeinen Hals.
„Es war wunderbar. Sch denke, daß ich ihm
bald nachreiſe, im Sommer vielleicht.”
„So? Das iſt ſchön.”
Plötzlich fiel ihr etwas ein.
„Hör mal, Vater, war es deine Abſicht,
daß ich — Gewißheit haben ſollte?‟
Sie ſah ihn ernſt an.
Er nickte. Seine Augen glänzten.
„Ja, mein Kind.”
Vater,” ſagte ſie und drückte ihre Lippen
auf ſeine Wange.
Autoriſierte Überſetzung aus dem Holländiſchen.
W1c L.. W N M M Z
Sunndags=Noochmiddags=Bedrachdunge.
Achja, richdich: Mäß hade mer jo aach
widder emol!"
No ſchließlich, bei all deue große
Ereich=
niſſe, die wo ſich äwe allmonadlich
allwöchend=
lich, alldächlich, allſtündlich un ſozuſage am
„lagfende Band” begäwe un ergäwwe, un bun
dene halt geſchwätzt muß wärrn, wann mer,
Sunndag vor Sunndag, e ganz halb Seid in
de Zeidung voll mache ſoll — alſo iwwer all
die große Ereichniſſe unnerſchiedlicher Art, als
da ſin: g= un abgebrochene Kunnferenze,
a=
un abgeſagte Verſtendichunge, a= un
ab=
gekurwelte Wärtſchafte, a= und abgeſägte
Kuh=
hennel, unſoweiderfort ätzäddera pehpeh, wie
ſe äwe duſchur uff uns nidderbraſſele — alſo
wie geſagt, bei all dene große Ereichniſſe uff.
die mer halt ſei Aagemärk richte muß, wann
mer ſei Geſchnuddel driwwer halte will, do
kann’s gam aach ſchun emol baſſiern, daß
aam was dorchwittſcht, odder daß mer des
gane odder annere iwwerhibbelt.
Un ſo weer mer’s diß Johr um a Hoor mit
de Härbſtmäß gange, wann mer net am
Mäßmondag vun liewer Hand als Mäßſtick e
Bageedche voll knubberichem Inhalt an die
Dierſchlink gehenkt weer worrn. Ich hett
wah haffdich net gewißt, daß Mäß war.
No un da’s de Zufall will, wann mer per
Zufall ſowas ins Maul wext, daß do per
Zu=
fall ſich allemol mei lieb Freundin un
Kubfer=
ſtächern eiſtellt, ſo hab ich uns alſo zur Feier
des Mäßmondags en Ahmer voll Kaffee
ge=
kocht, un dann ham=mer eidräglich, un nooch
dem Sprichwort: „Gedaalte Fraad, is hallwe
Fraad!” mitenanner um die Wett gedunkt un
gewaaſcht, gemuffelt un gemammſcht, un mei
Endebärzelſen hott ſich ins Zeich gelegt, wie
als wann ſe en Waffeverdilchungsrekord bräche
wollt.
Däß haaßt, brächerich war=ſer ſpeeder
jo gach dadſächlich. Was awwer ſchließlich kag
Wunner is, wann mer, mit
Dreivärrdels=
dutzend Waffele un ſiwwe Kobbcher Kaffee
im Bauch, an=eme Dutzend Eisſtend mit
Schlagrahm feſtſtelle will, wer’s beſte hott; un
dann zwiſchenei un zum Ausgleich noch drei
haaße Kaddoffelpannkuche mit Kommboſt
ver=
drickt, un ſchließlich zum Abſchluß e ganz
marinniert Wäldfirma vun owwe bis erunner
dorchfrißt; dann eſſe kann mer in dem Fall
doch net mehr gut ſage, un ſo e Zuchthaus
gibts gornet, wie die en Mage hott.
Awwer gudmiedich wie ich emol bin, wollt
ich=err in dem Zuſtand noch e Fahrt uff de
rufſiſch Schaukel ſpenndiern, un wann zwanzich
Fennich druffgange weern. Nemlich do kimmts
aam beim runnerfahrn, ſo ſchee hoch —.
Awwer es war mer leider net meeglich, dann
Küchenzettel vom 10. bis 16. Oktober
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Endivienſuppes), Hammelragout
(Reſte) in pikanter Tunke, Kartoffeln.
Dienstag: „Grießſuppe. Wirſingkloß,
Heringstunke, Kartoffeln.
Mittwoch: Sagoſuppe, gebratene Blut= und
Leberwurſt mit Himmel und Erde.
Donnerstag: Rheiniſche Suppel,
Spinat=
auflauf, Kartoffeln.
Freitag: Kartoffelſuppe, gekochten. Fiſch
(im Dampf), Kaperntunke, Kartoffeln.
Samstag: Gemüſeſuppe, Karthäuſer Klöße
mit Weintunke.
Sonntag: Nudelſuppe. Zungenragout mit
Reis, Karamelle=Pudding.
*). Butter wird heiß gemacht, verwiegte
Zwiebeln darin gelb gedünſtet, ſowie fein
ge=
ſchnittene Endivien und einige Löffel Mehl,
mit Fleiſchbrühe abgelöſcht und aufgefüllt und
gut kochen laſſen. Anſtatt mit Fleiſchbrühe kann
man die Suppe auch mit Waſſer machen, ſie
muß aber dann mit Eigelb und Rahm legiert
werden. Vor dem Anrichten werden gebrühte
Weckſchnitten hineingegeben.
Eddee
von den Tafeln der Fiſchgeſchäfte die
vorüber=
eilende Hausfrau zum Kaufe, dieſes wohlfeilen
und nahrhaften „Fleiſch des Meeres‟. Da die
Heringe noch ſehr preiswert angeboten werden,
ſo ſollte auch jede Hausfrau dieſe ſo oft
wie möglich kaufen und zubereiten. Ergeben ſie
doch zu Hauſe als
gebratene Heringe mit Kartoffelſalat
eine vollwertige und ſättigende Mahlzeit. Dazu
werden ſie geſchuppt, am Bauch aufgeſchnitten,
von der ſchwarzen Innenhaut, ſowie vom Kopf
befreit, innen und außen mit Salz eingerieben,
mit Pfeffer beſtreut und mit Zitronenſaft oder
Eſſig beträufelt. Dann in geriebener Semmel
ge=
wendet, brate man ſie in heißem Fett auf
bei=
den Seiten lichtbraun. Und als
marinierte Bratheringe zu Brot
oder Bratkartoffeln, finden ſie ſtets begeiſterte
Aufnahme als Abendbrot. Dazu werden ſie, wie
oben gebraten, in einen Steintopf oder Glas
mei Endebärzelſen hott bletzlich e paar Aage
hiegedrückt wie e geſtoche Kalb, un hott bloß
noch ruffe kenne: „Ach du allmächdicher
Stroh=
ſack” — un fort war ſe..
No, ich hab’s jo ſchun immer bemengelt,
daß es for uns ſo gornix gibt in de Stadt,
außerm „Kaffee Adamand”
Zwwrichens, gäſtert hab ich emol nooch=ere
geguckt, un do hob ich feſtgeſtellt, daß ſe ſoweit
widder offee is. Bloß hot ſe mer Vorwerf
gemacht, iwwer die hoch Dockterrächnung. Un
wie ich ſe gefrogt hab, was ſe dem Dockter
als Urſach vun ihre Krankheit a gäwwe hett,
un ſie hott mer gefagt, ſie hett geſagt, wies
war, do hab ich geſagt kag Wunner, wann der
Dockter däß for=en ſchwieriche Fall ageguckt
un demgemeß ſei Rechnung geſtellt hott. Hett
ſe geſagt, es kemt vermudlich bloß vun=eme
halbvärdel Magebrot wo ſe gäſſe hett, dann
weer=ſe die Behannlung erheblich billicher
kumme. Wann mer nadierlich mit=ere ganze
Waffelbäckerei, eme Dutzend Eisſtend mit
Schlagrahm, un=ere marinnierte Wäldfirma
rennomiert, do kann mer ſich ſchun ſällwer
denke, wie do die Dockterrächnung wäge=ere
Mageverſtimmung ausfellt.
Iwwrichens muß ich ſage, ich hab ſchun
manchen Aſchermiddwoch erläbt, awwer
ſo=
viel ſauere Hering un Rollmöbbs, wie diß
Johr uff de Mäß verdrickt ſin worrn, däß leßt
doch dief blicke. 3 wor jo faſt, als hedde ſich
ſemtliche Aſchermiddwöchner und =wöchnerinne
do zuſammegefunne, un als wollt mer do ſein
Katzejammer vun ſemtliche Maskebäll
be=
ſchwichdiche.
Freilich, wann mer annererſeiz die „
ver=
rickte‟ Zeide in Bedracht ziehe dhut, in dene
mer läwe, dann brauch’s aam net zu wunnern,
wann die Menſchheit aus em Drahn kaum noch
eraus kimmt, un wann ſich Katzejemmer
unnerſchiedlicher Art gäldend mache; dofor ſorje
ſchun unſer ballamendariſche „Kabbeſitzunge”.
Un wann net alle Zeiche drieche, wärd der
Ver=
brauch an ſauere Hering in de nechſte Woche
noch gauz erheblich zunemme, wenichſtens was
die bollidiſche Katzejemmer bedrifft
Jedenfalls, die „marinnierte Wäldfirma”,
die hatt de Finger uff de richdiche Oeffnung,
mer kanns net annerſter ſage. Un unſer
Darmſtädter Fiſchhennler, wann die die Zeiche
der Zeit verſteh, dann wärrn ſe ſich zeidich
mit derordichem eidecke: Hering mit
Reiß=
verſchluß, un Rollmöbs mit
Druck=
knöbb; un do fehl’s bloß noch, daß die
Bäcker widder feierfeſte
Forſcht=
magſter backe, mit Sprungdeckel, dann
wärrn mer aach ſchließlich iwwer den Winter
enaus kumme.
geſchichtet und nun mit heißem Eſſig, in dem man
Zitronenſchale, Pfeffer= und Gewürzkörner, Nelke
und Lorbeerblatt auskochen ließ, übergoſſen.
Be=
ſonders pikant wird die Marinade, wenn ſie
durch 1 Eßlöffel Süßſtofflöſung in der Säure
ge=
mildert wird. Ebenſo vorzüglich ſind aber auch
Heringe in Gelee. Die wie bekannt
vor=
bereiteten Heringe werden in ſehr ſcharfem
Eſſig=
waſſer mit den angegebenen Gewürzen einmal
aufgekaucht, mit dem Schaumlöffel vorſichtig in
eine Schüſſel gehoben und das Kochwaſſer mit
aufgelöſter Gelatine verrührt, darüber gegoſſen.
Nummer 488.
Endſpielſtudie 60.
Henri Rinck in Barcelona.
(Aus dem Rice=Gedenkturnier, 1917.)
a b c d g b
Inzwiſche hott mer jo aach bereits mitm
Eiſalze agefange; die griene Bohne riche
ſchun aus de Kellerlöcher un jetzt geht’s an’s
Sauerkraut. Die bollidiſche Baddeie rechter
Hand, linker Hand fange bereits äwenfalls a,
ihr Hoffnunge uff allerhand Miniſterſäſſel
eizuſalzee un unſer Stadtverwaldung
hott ſich ſogar ihrn vierte Borjemaaſter
vor=
laifich eigeſalze; ditto deßgleichen allerhand
ſcheene Brojäckte un Bleen, un allerhand
ver=
ſchmitzte Steiern. un hoffentlich hott ſe ſe
aach kunſtgerecht, verſtandſam un noochdricklich
eigeſalze, damit ſe ſich recht lang halte.
Val=
leicht kennt unſer Stadtverwaldung aach emol
Ausſtellung mache, vun all dem, was ſe ſich
in de letzte Johrn hott eiſalze kenne, zum Wohl
un Nutze vun de Allgemeinheit, un domit mer
vun ihrm dißbeziechliche Verfahrn womeeglich
noch was lärne kennt. Denn es is immerhie
ganz gut meechlich, odder doch wenichſtens
denk=
bar, daß die ſtädtiſche Eiſalzkummiſſion uffe
ganz beſunner brackdiches, un e ganz beſunner
billiches Verfahrn verfalle is, däß wo mer der
allgemeinen Nachahmung, beiſpielsweis aach de
Staatsverwaldung, gelägendlichemfähle
kennt. Dann wie mir’s ganz unverbindlich
vor=
kumme dhut. kann aach die Staatsverwaldung
ſich demnechſt allerhand eiſalze loſſe —
„Awwer wie geſagt däß ſin bloß ſo Aſichte
vun ere alde, awwer erfahrene Hausfraa, die
wo halt bei Zeit an die Zukunft denkt, an de
lange Winter un ſo, un die wo jo, außer ihrm
Dibbche Bohne, un ihrm Stenner Sauerkraut,
ſällwert bei allerhand Leit allerhand im
Salz lieje hott
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchribbdumm: Die Woch hawwe
aach widdermol unſer eiheimiſche Ballamender
ihrn Exiſtenznoochweis erbracht. Net
zu verwäxele mitem „
Befähichungs=
noochweis”, dann den ſin ſe uns bis jetzt
ſchuldig gebliwwe. un aach net zu
ver=
wäxele mit de „Exiſtenz berächdichung”—
dann dodriwwer ſin ſe ſich ſälbſt net im
Klare; wann ich aach des Gefiehl hab, als
dhete ſe, wenichſtens im Stadtrat ſo
lang=
ſam märke, daß ſe iwwerfliſſich ſin; während
im Landdag, do hawwe ſe ſich driwwer
geſtridde, ob ſes bei 70 loſſe ſolle, odder ob’s
mindenſtens 56 ſei miſſe, während die annern
gemaant hawwe, 35 dhetes aach. Awwer en
Blick uff die Dribiene hett=en korz un bindich
die richdich Antwort gäwwe — ſie warn
nem=
lich ſo gut wie leer. Däß ſeegt alles —
Dohärngäje hab ich mer ſage loſſe unſer
Herr Finanzminiſter wollt jetzt den heſſiſche
Staatsſeckel, der wo jo, wie alle Staatsſeckel,
an „brogräſſiefer Adrovieh” leide dhut, ſo
langſam mit=ere Schlachtſteier uffbäbbele.
Odg=
Wabenrätſel.
Eeieche
Prüfſtellung: Ka3 nex, 13; Kat pis petz, 14.
Löſung der Endſpielſtudie 59.
R. Réti. Kh7 Df6. Bb3, (3, et, g5; Ke8 Tf8 Uh2
BbS, d6, 17. Weiß zieht und gewinnt.
1. Kh7—h6! Weiß verſucht mit dem König nach h.5 zu
entrinnen und dadurch ſeine Dame mobil zu machen, die
vorder=
hand unbeweglich iſt. 1. Dk1 z. B. hätte 1....Le5 mit der
fatalen Drohung 2. .. Th8 ℳ zur Folge. Falſch wäre 1. Kg7.
weil nach 1... . Le5 Weiß im Zugzwang iſt, z. B. 2. Be4
I.:D.43.Bg:16 Bb4 und. Weiß hat keinen vernünftigen
Zugmehr.
1.. . Le5 2. Kg71! Jetzt aber iſt Schwarz im Zugzwang
und muß mit dem Läufer wieder zurückgehen.
2.. „Ih2 3. Be4i! Bb:e4. Auf 3. . .. Bb4 würde
4. Be5 folgen.
4. Be5!! L.: e5. Nicht 4. . . . B45 wegen 5. De6.4
5. Bb: e4 I.:16 +. Falls 5.. .. T.h2, ſo 6. Be5 Le5
7. Be54d6.
6. Bg5xLf6 Th8 7. Kg74h8 Kd7 8. Kg8! und
Nerce
Um jedes Nummernfeld gruppiert ſich ein
Wort von ſechs Buchſtaben. Die Wörter beginnen
am Pfeil und verlaufen in Richtung des
Uhr=
zeigers. Sie bedeuten: 1 Republik in Amerika,
2 Apoſtel, 3 Fruchtſtand 4 Element. 5 Stadt am
Bodenſee, 6 griechiſche Göttin, 7 Zählmaß.
Vom Waſſer.
Beginnt mit K das Wort, ſo iſt
Auch Waſſer da zu jeder Friſt.
Setzt man ſtatt K ein W. ſodann
Trifft dort man niemals Waſſer an.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 40.
Röſſelſprung.
In keiner Gilde kann man ſein.
Man wiſſe denn zu ſchultern fein
Das, was ſie lieben, was ſie haſſen,
Das muß man eben geſchehen laſſen;
Das, was ſie wiſſen, läßt man gelten.
Was ſie nicht wiſſen, muß man ſchelten,
Althergebrachtes weiterführen,
Das Neue klüglich retardieren:
Dann werden ſie dir zugeſtehn,
Auch nebenher deinen Weg zu gehn.
Goethe (Zahme Tenien).
Silbenrätſel.
1 Droſchke, 2. Iſis, 3. Einbruch, 4. Kiew,
5. Udine, 6. Nobelpreis, 7 Subjekt, 8. Trophäe,
9. Ingenieur. 10. Steuerbord, 11. Therapie,
12. Diſtelfalter, 13. Impergtor, 14. Etikette,
15. Jdyll, 16. Rivoli, 17. Dienstag, 18. Ili,
19 Solo, 20. Chopin. — Der Spruch lautet:
Die Kunſt iſt die irdiſche Schweſter der Religion.
Ein Lichtblick.
Statur, Attila, Urlaub.
Noia, wann ſchun, dann ſchun, un do ſoll mer
aach gleich e Wahlſchlachtſteier, odder
meintswäje e Saalſchlachtſteier eifiehrn,
dann was de vierbaaniche Rindviecher recht
is, däß kann de annern billich ſei
Jwwrichens weer däß mit däre Schlacht
ſteier aach e Idee vor de Völkerbund, un die
afachſt Löſung vun de Abbriſtungskunnferenz:
wer vun de Völkerſchafte kimfdich Krieg mache,
un Schlachte ſchlage will, hott an die annern
Völkerſchafte — Schlachtſteier abzufiehrn,
un däß net ſo knabb, do vergingten ihr
Lüſte.
Vum Erhawene zum Lächerliche is
be=
kanntlich nor aan Schritt, un vun de
„Schlachtſteier” zu de „Bircherſteier” is aach
net viel weiter. Dann die Bircherſteier is jo
aach weider nix, wie ſo e verkabbte —
Schlacht=
ſteier
un ſo hawwe ſe ſich die Woch im Stadtrat
ſcheihallwer un kinſtlich iwwer die
Bircher=
ſteier uffgeregt (vermudlich, damit ſe mit
einichermaße gudem Gewiſſe am „Grenzgang”
daalnemme kenne —).
Dann nemlich mit de Bircherſteier, däß is
ſo; brodäſtiern kann mer degäje, awwer
erhowe un bezahlt muß ſe wärrn,
Höchſtens Abännerungsvorſchleg därfe ſe
mache. Un da en do widder emol nir Geſcheides
eigefalle is, mecht ich en wenichſtens en
diß=
beziechliche Vorſchlag unnerbreide, nemlich, daß
mer kimſdich die Bircherſteier net afach im
Bauſch un Boge verbircherſteiert, ſundern daß
mer’s macht, wie bei die Schlachtſteier, alſo
em Gewicht nooch; Läwendgewicht
nadier=
lich! Mer ſetzt alſo korzerhand e
Normal=
gewicht feſt (edwa unſerm Herr Owwerowwer
ſeins, däß därft ſo ungefehr hiekumme), un
do=
devo geht mer aus, ſtaffelweis, Pund um
Pund. Wer mehr wiegt, hott entſprechend
mehr zu berabbe, wer wenicher wiegt
kummt entſprechend billicher devo. Un wann
mer die Sach, noch liewer Gewohnheit, noch e
bische verkommbliziern will, do kennt mer jo
beiſpielsmeßich aach die Körbergreeß in
Rächnung ſtelle, edwa als. Normalmaß dem
ſei Greeß, der wo im Stadtrat iwwer die
Bircherſteier Bericht erſtatt hott. Gewicht un
Greeß dhet ſich do zum Exembel bei mir un
unſerm Owwerowwer ausgleiche dann was
er ſoviel lenger is, wie ich, däß hab ich in
de Dickte zu gut —
Mer kennt awwer aach noch die
Geiſtes=
greeß in Betracht ziehe. In dem Fall mißt
ſich nadierlich jeder ſälbſt eiſchätze. Un wann.
do unſer „Achtunvärrzicher” uffeem
Rodhaus=
ſich ehrlich eiſchätze un wärklich ſo geſcheid ſin,
wie ſe dhun, dann mißte ſe die ganz Summ
vun de geſamte Bircherſteier allaans
uf=
bringe, un mir annern gingte vollſtendich
bircherſteierfrei aus — —
Der brei=
eun pur auß
berfſchoinden wird
den murtaneſten
ſcheiungen der 7
Der große Ert
zuführen ſein, da
ſelchen markanten
bründerte Note z1
Viel verlangt.
„Vata ſagt, Sie ſollen mir die leere Flaſche
wiedergeben, die er Ihn” an in Kopp jeſchmiſſert
hat — et is een Froſchen Pfand druff.
Verſtändliche Frage. Eine Frau bringt ihren
Mann ins Krankenhaus. Die Schweſter, die ihr
in Empfang nimmt, erkundigt ſich: „Hat er Pyick
— „Nein,” erwidert die beſorgte Fratz
mas.”
„der Arzt meint, es ſei Blinddarmentzündung,
Liebesgeflüſter. Sie lehnte ihren Kopf 42
ſeine Schulter, ſah ihn verklärt an und flüſtert
ſchwärmeriſch: „Deine Schulter iſt ſo zart und 7.
weich, Liebling!” „Nicht ſo weich wie dein Kop
mein Engel,” erwiderte er in demſelben Ton.
Vorſicht. „Haben Sie Herrn Puppe ſchon ge
ſagt, daß er Vater von Zwillingen geworde‟
iſt?” fragte die Hebamme das Mädchen. „Neir
jetzt geht, es nicht,” erwiderte dieſes. „Er kr3
ſiert ſich.”
Kein Bedarf. „Da iſt ein Mann vor der Tü.
der wegen alter Sachen vorſprechen will.” „Sc
gen Sie ihm. ich habe ſchon genug davon!”
Beleidigung. Die dicke Dame verlangte d1
Beſtrafung eines Omnibusſchaffners, deſſen Num
mer ſie ſich gemerkt hatte. „Er hat mich bele
digt” ſchrie ſie entrüſtet. „Erſt ſagte er imme
der Wagen ſei beſetzt, aber als ich ausſtieg, 1i4
er: „Innen noch Platz für drei.”
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Witich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbotz!
[ ← ][ ][ → ] Der breite Gürtel.
gehört — wiewohl man faſt ſchon der
Mei=
nung war, daß er diesmal aus der Mode
verſchwinden würde — doch auch weiterhin zu
den markanteſten und gebräuchlichſten
Er=
ſcheinungen der neuen Linie.
Der große Erfolg dürfte darauf
zurück=
zuführen ſein, daß jedem Kleide durch einen
ſolchen markanten Gürtel eine vollkommen
veränderte Note zu geben iſt, wobei die Aus=
metälliſchen Fäden umſtickt, um auf dieſe
Weiſe die Verbindung zwiſchen den Steinen in
ornamentaler Art herzuſtellen. Solche
Gürtel=
modelle ſind natürlich in der Hauptſache für
nachmittägliche Entwürfe beſtimmt.
Da ſich aber das Trotteurkleid vom
Beſuchs=
modell heuer vielfach nur durch das zur
Ver=
wendung gelangende Material unterſcheidet,
haben wir einen für beide Zwecke brauchbaren
Entwurf in unſerem erſten Bilde feſtgehalten.
Es handelt ſich hier um ein ſchlichtes Kleid
mit faltiger Rockpartie, um einen mit Revers
Der „geſchiente” Arm
eine neue Abendmode.
Ganz erſtaunlicherweiſe folgt die neueſte
Mode in verſchiedenen Details klaſſiſchen
Vor=
bildern und insbeſondere, was den neuen,
kunſtgewerblichen Schmuck anbetrifft, liebt man
es, die antikiſierte Richtung einzuſchlagen.
Daß auf dieſe Weiſe nicht ſelten originelle
Effekte entſtehen, ſieht man ſofort, wenn man
unſere Skizzen in Augenſchein nimmt.
führung angeſichts ihres Ideenreichtums
be=
onders bemerkenswert erſcheint.
Vom einfachen Sämiſchleder= bis zum
phantaſievoll gearbeiteten Velourſchiffon=Gürtel
gibt es ungezählte Varianten, deren jede
ein=
elne durch ihre Eigenart gefangennimmt.
Die große Gürtelmode beweiſt neuerlich,
daß man in jeder Hinſicht auf die Linie des
wergangenen Jahrhunderts zurückgreift, da
be=
frnntlich im „Alt=Wiener=Stil” der breite
Bürtel eine wichtige Rolle ſpielte.
Ganz wie damals arbeitet man auch heuer
die breiten Typen ſtark verſteift, indem das
Material, das für den Gürtel Verwendung
mindet, mit Organtin oder Taft unterlegt oder
burch Metallſpiralen und Fiſchbeinſtützen
ge=
halten wird, eine Technik, die inſofer ſehr
gigenartig anmutet, als hier der „
Mieder=
gurtel” wiedererſteht, den unſere Generation
ur mehr aus der Ueberlieferung kennt
Natürlich wäre es verfehlt, dieſe
Gürtel=
mode zu verallgemeinern, da es ſich hier um
eine Neuheit handelt, die im Grunde
genom=
men nur für ſchlanke Figuren, keinesfalls aber
ſer hüftenbreite Geſtalten in Frage kommt.
Darum heißt es hier, erſt wohl zu prüfen,
eHe man ſich bindet und — gürtet!
Immerhin iſt der Gürtel für jene, die er
nigermaßen kleidet, ſicherlich ganz reizend
unid eine Mode, der man die größten Erfolge
vorauszuſagen berechtigt iſt.
Selbſt dem einfachſten Trotteurkleide gereicht
ein derartiger aparter Gürtel zu größtem
Vor=
teile, um ſo mehr, als ſich das Wildleder von
den poröſen Modeſtoffen ſehr ſchick abhebt,
wo=
bei man in der Farbe unter allen Umſtänden
eiche abſolute Uebereinſtimmung zu ſchaffen
legt. Grüne, weinrote, rötlichbraune, ſowie
tardinallila Modeſtoffe ſehen mit gleichfarbigen
Zedergürteln ſehr reizvoll aus, wobei man die
brurtel vielfach mit ſchmalen Metallplättchen
emfaßt oder auch mit kreisrunden plaſtiſch
wärkenden Metallſtücken benäht. Der auf dieſe
Breiſe entſtehende „genagelte” Gürtel gehört zu
den letzten Launen der Mode!
Sehr phantaſievoll ſind auch die mit bunten
Eteinen beſetzten Gürtel; hier werden die
far=
digen Kriſtallſtücke entweder auf Wildleder
ſeer auf ein Samtband montiert und mit
verſehenen Oberteil, unter dem ein Weſtchen
ſichtbar wird und um ſtark ausgeſchweifte,
ge=
ſchlitzte Aermel mit eingenähten, hellen
doppelt=
geknöpften Manſchetten.
Für Trotteurzwecke wird man ein ſolches
Kleid aus einem ſchmiegſamen Modeſtoff
arbeiten und mit einem breiten, mit
Metall=
plättchen garnierten Wildledergürtel verſehen,
während das gleiche Kleid aus Marokko=Krepp
oder ähnlicher Seide verfertigt, mit einem mit
bunten Steinen beſetzten Gürtel für den
Nach=
mittag ſehr reizvoll ausſehen würde.
Auch bei den neuen Promenade=Jacken=
Kleidern ſpielt der Gürtel eine wichtige
Rolle; die Dame findet hier an den
jugendlich=
graziöſe mit ſchmalem Schößel verſehenen
Faſſons Gefallen, bei denen der breite, mit
großer Metallſchnalle zuſammengehaltene
Leder=
gürtel (in der Farbe des Stoffes) angenehm
auffällt. Wichtig iſt natürlich die Verbrämung,
die vielfach für die Wirkung entſcheidend iſt;
ein mit einem Leiſtchen verſehener kleiner Cape=
Kragen und ein ſogenannter „Tonnen=Muff”
ſind immer entzückend. Während man ein
ſchwarzes Koſtüm mit gleichfarbigem Fell
ver=
brämt, ſucht man bei farbigen Stoffen in der
Schattierung des Fells nach intereſſanten
Kontraſten; ſo zum Beiſpiel nimmt ſich zu
grünem Stoff braunes Fell, zu rotem Material
graues Pelzwerk und zu braunen Geweben
hell=abſchattiertes beigefarbenes Rauhwerk
vor=
teilhaft aus (Bild 3).
Außer Kleidern und Koſtümen werden auch
die neuen Mäntel mit breiten Gürteln
ver=
ſehen und gewinnen dadurch eine
graziös=
beſchwingte Note. Wir zeigen in unſerer
zweiten Skizze die Rückanſicht eines
Samt=
mantels mit breitem Gürtel, der rückwärts
durch eine ſachliche Nickelſchnalle garniert wird.
Seitlich gebundene Seidenſamtgürtel nehmen
ſich auf modernen Geſellſchaftskleidern, die
durch halblange, puffige Aermel auffallen,
voc=
züglich aus (vorletzte Figur).
Entzückend ſind die früher beſprochenen,
breiten, durch „Stützen” verſteiften Alt=Wiener=
Gürtel, die insbeſondere auf abendlichen
Tüll=
leidern, die gerne mit einem kleinen Tüll=
Cape verſehen werden, ihre Wirkung nicht
Willy Ungar.
verfehlen (Skizze).
Der feſſelnde Eindruck dieſer Armreifen
wird dadurch gefördert, daß man die
Metall=
ſorten inſoferne abwechſeln läßt, als immer
mehrere gold=metalliſche Reifen durch ein= oder
zweimetalliſche Stücke unterbrochen werden.
Man kennt übrigens in der Hauptſache
zwei markante Reifentypen und zwar die
ſchmalen, glatten, Armbänder (obere Skizze)
und die wulſtig=gebauſchten Formen, die
her=
vorragend originell ſind (unteres Bild).
Dieſer neue „Sklavenſchmuck”, erfreut ſich
nicht nur für den Abend größter Beliebtheit,
ſondern ſetzt ſich auch in der nachmittäglichen
Mode durch, da ſich derartige Reifen ſowohl
von der bloßen Haut als auch von den ver
ſchiedenen Seiden in ſchöner Farbe in
apar=
teſter Weiſe abheben.
Sicherlich handelt es ſich hier um einen
etwas extremen Modegedanken, doch lehrt die
Erfahrung, daß gerade dieſe Dinge es ſind
die nach einer gewiſſen Zeit unumſtrittene
Er=
folge erringen.
Willy Ungar.
Halbhandſchuhe in Spitze
gehörten bekanntlich zu den graziöſeſten Motiven
der Biedermeiermode, ſo daß es niemand
wun=
dernehmen wird, wenn dieſer Effekt von
unſe=
ren Modekünſtlern nun neuerdings ins Treffen
geführt wird und größten Erfolg errungen, hat.
Reizend wie der Handſchuh ſelbſt, der die
Finger frei läßt und ein entzückendes Spiel der
Hände ermöglicht, iſt auch der in Volants
auf=
gelöſte, ungemein graziös wirkende obere
Ab=
ſchluß (Skizze). Solche Handſchuhe werden
viel=
fach aus naturfarbener Spitze gearbeitet, um in
der Schattierung neutral zu ſein und zu jedem
Abendkleide getragen werden zu können.
Im Theater und in größeren
Privatgeſell=
ſchaften wird man dieſer ſtilvollen Neuheit
ſicherlich im Laufe des Herbſtes und Winters
nicht ſelten begegnen.
Willy Ungar.
Der Muff
gehört ſicherlich zu den Lieblingsattributen der
modernen Garderobe, was inſofern leicht
er=
klärlich erſcheint, als der Muff ein wichtiges
Gebrauchſtück darſtellt, das aber gleichzeitig als
phantaſievolle Bereicherung der Aufmachung
zu betrachten iſt.
Die Formen des neuen Muffs ſind
unge=
mein intereſſant und es iſt gewiß bemerkens=
wert, daß (Zeichen der Zeit!) immer wieder
verſucht wird, mit möglichſt wenig Fell das
Auslangen zu finden und nach Tunlichkeit den
Stoff des betreffenden Mantels oder Koſtüms
zur Zuſammenſtellung des Muffs
heranzu=
ziehen.
Daß dies gelegentlich zu ſehr ſchönen
Effek=
ten führt, beweiſt unſere Skizze. Es handelt
ſich hier um ein apartes Muff=Modell aus
Stoff, das die Form einer Maſche hat, wobei
die beiden Eingriffe blumenkelchartig
geſchnit=
ten und „eingezogen” ſind und die Mitte
durch einen Fellſtreifen markiert erſcheint.
Die Bluſe mit dem kurzen,
anliegenden Schößel
iſt ſehr modern und wird nicht nur für
Strapaz=
zwecke, ſondern gelegentlich auch für die
nach=
mittägliche Garderobe (insbeſondere auch als
Ergänzung des eleganten Samtkoſtümes) zu
ſehen ſein.
Während aber die Alltagsbluſe aus einem
gemuſterten, herbſtlichen Flanell und ähnlichen
Geweben gearbeitet wird, einen zur Hand eng
geknöpften Aermel ſowie zum Halſe einen
ſchlich=
ten Maſchenabſchluß zur Schau bringt, ſind die
nachmittäglichen Schößelmodelle aus Satin,
Marokko=Krepp oder ähnlichen einfarbigen
Sei=
den hergeſtellt und zeigen in Form von Ecken
und Zacken=Kantungen manch’ intereſſanten
Effekt. Als Beiſpiel für dieſe Type führen wir
in unſerer zweiten Skizze ein ſehr flottes
Mo=
dell mit abgeſchrägtem Schößel mit einem in
Zackenform abſchließenden, ſogenannten „
Fächer=
ärmel” und einem einſeitig geſchnittenen „
Latz=
kragen”, der rückwärts verknotet wird, vor
Willy Ungar.
Augen.
Seite 22 — Nr. 281
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mathilden-
„Meintor platz11 (*
Heute Abend Konzeri
Da fahren wir mit!
Die „Heſſenfahrt” fährt auch im Herbſt
durch die engere und weitere Heimat. Wenn
das Laub ſich färbt, dann iſt es ein ganz
beſonderer Genuß im geheizten Wagen
beguem durch die Landſchaft zu fahren.
Montag, 10. 10. 32. Abfahrt 13.30 Uhr
Kuralpe — Felſenmeer — Balkhäuſer
Tal.
Mk. 1.10. ler Park.
Dienstag, 11. 10. 32. Abfahrt 13 30 Uhr.
Mühltal — Lindenfels — Laubertal,
Zeller Käſekuchenmühle. Mk. 2 20.
Dienstag, 11. 10. 32. Abfahrt 14.00 Uhr.
Ein Nachmittag imAuerbacher
Fürſten=
lager.
Mittwoch, 12. 10. 32. Abfahrt 13.3 Uhr.
Durch den Park, mit Kaffeepauſe im
Jagdſchloß Kranichſtein oder Einſiedel.
Mk. 0.90.
Mittwoch, 12. 19. 32. Abfahrt 12.30 Uhr.
Das ganze zauberhafte Wiſpertal
ent=
der Sektkellerei Henkell über Bad
Schwalbach Kaffepauſe) —
Gerol=
ſtein — Aßmannshauſen — Schierſtein
Mk. 4.20.
Donnerstag, 13. 10. 32. Abfahrt 13 00 Uhr
Deine Heimat iſt ſchön!
Odenwaldfahrt. Mühltal —
Lichten=
berg — Gerſprenztal — Vierſtöcke
(Kaffeepauſe — Michelſtadt — König
—Groß=Umſtadt—Einſiedel. Mk. 3.20.
Donnerstag, 13. 10. 32. Abfahrt 13.30 Uhr.
Zum großen Feldberg. Zurück durchs
ſchöne Schwarzbachtal
Mk. 3.30.
Freitag, 14. 10. 32. Abfahrt 13.00 Uhr.
Eberbach mit Niederwalddenkmal —
2 Gratisproben und Führungen in
Sektkellereien — Droſſelgaſſ”
Rüdes=
heim — Fiſcheſſen in Schierſtein.
Mk. 3 25.
Samstag, 15. 10. 32. Abfahrt 13.00 Uhr
Durch den Hochſpeſſart. Aſchaffenburg
(Kaffeepauſe) — Waſſerſchloß
Meſpel=
brunn — Elſawatal. Mk. 3.00.
Samstag, 15. 10., Sonntag, 16. 10.,
Mou=
tag, 17. 10. 32. Abfahrt 7.30 Uhr.
Die Saarländer rufen Euch!
Kommt zu uns an die Saar!
3 Tage ins Saarland. 1. Tag über
Bernkaſtel und Trier (Führungen).
nach Saarbrücken. 2.Tag Saarbrücken—
Neunkirchen — St. Ingbert. 3. Tag
Rückfahrt überKaiſerslautern — Worms!
AufWunſch billigeQuartiervermittlung.
Mk. 14.50.
Einſchließlich aller Nebenkoſten (Über.
nachtungen, Frühſtück, Mittageſſen,
Führung)
Mk. 36.00.
Unterftüitzt die Saarländer in ihrem Glauben
ans Reich!
Die Hirſche brüllen im Park!
Montag, 10. 10., Dienstag, 11. 10.,
Mittwoch, 12. 10., ab 16.30 u. 20.00 Uhr,
fahren die Wagen der „Heſſenfahrt”
ab. Ludwigsplatz 1, zum Einſiedel
(Hirſchbrüllen=Führung durch den
Mk. 0.80
Förſter,
Vorverkauf u Abfahrten der „Heſſenfahrt”
am Ludwigsplatz 1 (Parfümerie Müller
und Sohn). Telefon 4248.
(14105
Sonder=Aukobus=Fahrken
der Heſſ. Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft,
Darmſtadt. Rheinſtraße 5. — Tel. 844.
(Blau=weiße Omnibuſſe)
Beſichtigungsfahrten zum „Do X” in
Frankfurt: Montag, Dienstag,
Mitt=
woch, Donnerstag, Abfahrt je 8 Uhr.
Preis: RM. 1.70
Sonntag, den 9. Okt., Abfahrt 15 Uhr:
Forſthaus Einſiedel durch den
Meſſe=
ler Park.
RM. 0.80
Montag, den 10. Okt., Abf. 12.30 Uhr:
Mühltal, Kuralpe. Jugenheim
RM. 1.20
Montag, den 10. Okt., Abfahrt 15 Uhr:
Forſthaus Einſiedel durch den Meſſe=
RM. 0.80
Dienstag, den 11. Okt., Abf. 12.30 Uhr:
Homburg, Saalburg.
RM. 2.90
Mittwoch, den 12. Okt., Abf. 15 Uhr:
Forſthaus Einſiedel zum
Kaffee=
trinken.
RM. 0.80
Mk. 1.20 Mittwoch, den 12. Okt., Abf. 18 Uhr:
Forſthaus Einſiedel z. Hirſcheſchreien.
RM. 0.80
Mittwoch, den 12. Okt., Abfahrt 9 Uhr:
Herbſtfahrt durch den Odenwald:
Michelſtadt, Hirſchhorn. Heidelberg.
RM. 4.—
lang, mit Beſuch und Gratisprobe in Donnerstag, den 13. Okt., Abf. 13 Uhr:
Bensheim. Schönberger Tal.
Linden=
fels.
RM. 2.—
Donnerstag, den 13. Okt., Abf. 13 Uhr:
Mainz. Nierſtein Oppenheim.
Freitag, den 14. Okt., Abfahrt 13 Uhr
Neunkirchen, Lichtenberg. RM. 1.80
Samstag, den 15. Okt., Abf. 13.30 Uhr:
Frankf. Zoo. Eintr. u. Pr. Erw. 2.65
Kinder 1.50
Sonntag, den 16. Okt., Abfahrt 8 Uhr:
Große Taunusfahrt: Bad Homburg,
Königſtein. Idſtein. Bad
Schwal=
bach, Wiſpertal, Lorch a. Rh..
Rü=
desheim, Mainz.
RM. 5.—
Durch den Rheingau und Kloſter Sonntag, den 16. Okt., Abf. 13.30 Uhr:
Kuralpe, Jugenheim.
RM. 1.20
Brauko 1
weltberühmt, gibt
er-
grautem Haar die
Naturfarbe dauernd
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Morgen Montag
bleiben meine Verkautsräume
geschlossen.
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Mittwoch, 12 Oktober, Abfahrt 13
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Roßdorf — Gundernhauſen —
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burg—Jagdhaus Hubertus (Kaffee= Scheinwerfer 2ℳan.
pauſe).
Fahrpreis: 1.20 RM.) Auf Wunſch auf
Dienstag, 11. Oktob., Abfahrt 13 Uhr: zweimal zahlbar.
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Fahrpreis: 2,70 RM.
Mittwoch, 12. Oktob., Abfahrt 13 Uhr: Grafenſtraße 20.
Wiesbaden — Neroberg (Kaffee=
Fahrpreis: 3.— RM.
pauſe).
Donnerstag, 13. Okt., Abfahrt 13 Uhr: Hieſige Schneiderin
Heppenheim — (Kirſchhäuſertal) —ffert, ſchicke Koſt. u.
Lindenfels. Fahrpreis: 3.— RM. /Mänt. z. Pr. v. 20
Freitag, 14. Oktober, Abfahrt 14 Uhr: Mk. Angeb. unter
Ober=Ramſtadt — Lichtenberg. K. 149 Geſchſt.
Fahrpreis: 1.50 RM.
Sonntag, 16. Oktober, Abfahrt 8 Uhr:
Seligenſtadt (Beſichtigung — Aſchaf= gegen Kohlen zu
fenburg (Beſichtigung: Pompejanum, tauſchen. Angeb. u.
Schloßgarten. Stiftskirche,
Mittag=
pauſe). Rückfahrt über Park
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buſch (Kaffeepauſe) — Groß=Um=/Wer möchte
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Geb. Dame, 50 J.,
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prächt. Eigenheim.
wünſcht nur gebild.
Herrn guter Kreiſe
zwecks Neigungsehe
kennen zu lernen.
Zuſchriften unter
K. 144 an die
Ge=
ſchäftsſtelle.
Nett. Frl., Anf. 30,
ſ. ſer. Herrn zw. ſp.
Heir. k. z. l. Zuſchr.
lu. K. 92 Geſchſt. (*11
Vermög. jg. Frau/Anſt.. fl. Mädchen
ſchein., mit ſchöner tadell. Verganheit,
Ausſtatt., 1 Kind,
m. ſich paſſ.
wieder=
verheir,, am liebſt.
Darmſtadt od. näh.
Umg. Zuſchr. unt.
K. 161 Geſchſt. (*
ſucht auf d. Wege
mit anſtänd. Herrn
in paſſ. Alt. u. ſich
Auskomm. zw.
Hei=
rat bekannt z. werd
Zuſchr. unt. K. 8:
an die Geſchſt. (*
Heirat. Geb. Frl.,
ev., 46 J., jüng.
Aus=
w. Herrn zw. bald.
Heirat kenn. z. lern. Hausfrauenbund,
Zuſchr. unt. K. 76
Hauselde Lite
Nan
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ete et
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