Darmstädter Tagblatt 1932


09. Oktober 1932

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Ginzelnmmmer 15 Pfennige
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Nummer 281.
Sonntag, den 9. Oktober 1932.
195. Jahrgang

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Duſtmmang Beulſcianeg Matsoktonfetent
Auch Frankreich und Ikalien erklären Einverſtändnis mit Macdonalds Vorkonferenz.
Leſterreich will eingeladen ſein. Zuſammenkrikt der Mächke ſchon übernächſte Woche.
können. Dagegen wird feſtgeſtellt, daß als Grundlage der Aus=
ſprache
die engliſche und franzöſiſche Note auf den deutſchen
Deukſchland forderk
Schritt ſchlecht geeignet ſeien. Die deutſche Note vermeidet es
jedoch, einen peſſimiſtiſchen Ton anzuſchlagen, und gibt der Hoff=
das
Lauſanner Prolokoll als Konferenzbaſis.
nung Ausdruck, daß es möglich ſein werde, die Gründe zu be=

* Die Fünf=Mächtekonferenz wird alſo doch ſteigen, wenn
nicht im letzten Augenblick wieder allerlei unvorhergeſehene
PSchwierigkeiten in die Erſcheinung treten. Der Verlauf der bis=
herigen
Verhandlungen macht es nötig, neue Verwirrungen und
M Ourcheinander ſchon jetzt in Rechnung zu ſtellen.
Die Reichsregierung hat England ihre grundſätzliche Bereit=
villigkeit
, an der Konferenz teilzunehmen, mitgeteilt. Sie hat
üiler gleichzeitig ihren bekannten Standpunkt noch einmal präzi=
iert
und dabei vor allem an die Schlußerklärung der Lauſanner
äonferenz angeknüpft, in der geſagt wurde, daß eine Neuord=
dung
gefunden werden müßte, die die Herſtellung und Förde=
ung
des Vertrauens unter den Völkern im gegenſeitigen Geiſte
es Ausgleiches, der Zuſammenarbeit und der Gerechtigkeit er=
Anöglichen würde. Unter den Problemen, die außerhalb der Lau=
orner
Konferenz zu behandeln wären, wurde damals ganz all=
emein
die Abrüſtungsfrage verſtanden. Gleichzeitig hat die
Richsregierung keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß die Lon=
koier
Konferenz ergebnislos bleiben müſſe, wenn unſere Gegen=
zieler
mit uns auf der Baſis der franzöſiſchen und engliſchen
krten vom 11. und 18. September verhandeln wollen.
Inzwiſchen hat auch die Pariſer Regierung in Form einer
firte ihre Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben, an der Vorkon=
eienz
teilzunehmen. Auch die Italiener haben ihre Zuſtimmung
hu Vorkonferenz mitteilen laſſen. Wie weit von den Ameri=
Uanern her ein Druck auf die Franzoſen ausgeübt worden iſt,
Ihen Widerſtand aufzugeben, läßt ſich im Augenblick noch nicht
Iriennen. Wir wiſſen aber, daß die engliſche Regierung die Hilſe
bei Amerikaner mobil gemacht hat und daß in Paris eine ſehr
fingehende Unterhaltung zwiſchen dem amerikaniſchen Haupt=
lelegierten
auf der Abrüſtungskonferenz, Norman Davis, und dem
remzöſiſchen Miniſterpräſidenten ſtattgefunden hat.
Nachdem die eingeladenen Regierungen ihre Zuſtimmung ge=
een
haben, kann man annehmen, daß die Konferenz ſelbſt ge=
gert
iſt. Völlig offen iſt noch, unter welchen Lorausſetzungen
ie Franzoſen erſcheinen wollen. Sie möchten vor allem ihre
eſallenſtaaten mitbringen. Wir haben gegen eine Erweiterung
ilet Konferenz an ſich nichts einzuwenden, ſind uns aber jetzt ſchon
In Klaren darüber, daß dann der Rahmen der Konferenz von
eſt ausgedehnt wird, und daß man dann kaum in 23 Tagen
Au einem Beſchluß gelangen kann.
Etwas merkwürdig mutet in dieſem Zuſammenhang aller=

ings

die Rolle der Oefterreicher

Wir haben mit einigem Erſtaunen feſtſtellen müſſen, daß
M Wiener Regierung ſämtliche ausländiſchen Vertreter abberu=
hn
hat und durch neue Perſönlichkeiten beſetzen will, wobei ſie
ool vor allem darauf Wert legt, daß die künftigen Geſandten
eterreichs frankophil eingeſtellt ſind. Es iſt nun am Samstag
Cenf, offenbar mit franzöſiſcher Unterſtützung, die Meldung
eibreitet worden, daß der öſterreichiſche Geſandte beim Völker=
u
d, Baron von Pflügel, in einer Unterredung mit dem fran=
dſſchen
Kriegsminiſter Paul=Boncour eine Haltung eingenom=
er
haben ſoll, die man als ein abſolutes Einſchwenken der
eEerreicher in die franzöſiſche Linie verbuchen mußte. Inzwi=
veri
iſt von Wien aus eine Richtigſtellung erfolgt, daß Oeſter=
is
hinter der deutſchen Gleichberechtigungsforderung ſtehe. Die
ranzoſen halten dagegen ihre Darſtellung aufrecht, daß Oeſter=
iS
ſich außerhalb Genfs an der Vorkonferenz nicht beteiligen
nite und den Standpunkt Deutſchlands in der Gleichberechti=
i
gsfrage in keiner Weiſe teile. Das Berliner Auswärtige
uſt läßt erklären, daß dieſer Unterredung Pflügel=Boncour eine
A kommen falſche Deutung gegeben worden ſei. Der öſterreichiſche
eitreter habe lediglich dem Wunſche Ausdruck verliehen, daß die
trreichiſche Regierung wünſche, zur Vorkonferenz zugezogen zu
ſeiden, falls auch die übrigen kleinen Staaten eine Einladung
halten ſollten, daß Oeſterreich aber im übrigen den deutſchen
tamndpunkt völlig teile.
Die Frage nach dem Konferenzort iſt noch nicht geklärt. Mac=
pald
möchte in London bleiben. Die Italiener haben ſich mit
dum Platz einverſtanden erklärt, lehnen alſo London nicht ab.
iſt London recht ſympathiſch. Die Franzoſen dagegen möch=
n
am liebſten nach Genf und ſeiner für ſie günſtigen Atmo=
hre
. Sie haben auch Lauſanne in dieſe Debatte geworfen,
Der Konferenztermin macht Macdonald noch einige Sorgen.
s dem Zuſammentritt des Büros der Abrüſtungskonferenz am
Oktober wird wohl nichts werden. Henderſon wird ſich mit
: bevorſtehenden Fünfer=Konferenz heraushelfen, die ſchon in
* übernächſten Woche zuſammentreten dürfte. Bis dahin kön=
7 auch noch die techniſchen Vorbereitungen getroffen ſein, falls
ce von den Franzoſen in letzter Minute neue Schwierigkeiten
ig etürmt werden.
Die Noke wird nicht veröffenklicht.
Der Wortlaut der deutſchen Antwortnote auf die engliſche
ſyhckadung, an einer Konferenz zur Beilegung der Abrüſtungs=
ri
tigkeiten in London teilzunehmen, wird nicht veröffentlicht.
ie verlautet, erllärt die deutſche Regierung jedoch in der Note
re Bereitwilligkeit, mit den eingeladenen Mächten in einen
fe en Meinungsaustauſch über eine zweckmäßige und billige
iſting der auf der Abrüſtungskonferenz entſtandenen Schwie=
geiten
einzutreten. Als Ausgangspunkt für die Ausſprache
uO die Schlußerklärung von Lauſanne ange=
t
pri, in der feſtgeſtellt wurde, daß auch andere aktuelle
Nochen als die Reparationsfrage im Wege eines Meinungs=
s
auſches zur Herſtellung und Förderung des Friedens
d. des Vertrauens zwiſchen den Völkern im Geiſte des Aus=
hes
der Zuſammenarbeit und der Gleichheit geregelt werden

ſeitigen, die zu dem Fernbleiben Deutſchlands von der Abrü=
ſtungskonferenz
geführt hätten. Bezüglich des Zeitpunktes der
Konferenz wird erklärt, daß der urſprünglich in Ausſicht ge=
nommene
Zeitpunkt, infolge der Tagung der Bundesratsver=
ſammlung
des Völkerbundes nicht geeignet erſcheine. Statt deſſen
wird vorgeſchlagen, einen ſpäteren Termin zu wählen.
Frankreich ſtimmk grundſählich zu.
Beim Foreign Office iſt nunmehr auch die franzöſiſche Ant=
wort
eingegangen, die in vollem Wortlaut vorliegt. Die fran=
zöſiſche
Regierung ſteht, wie in London mitgeteilt wird, einem
Gedankenaustauſch ebenfalls günſtig gegenüber, iſt aber der An=
ſicht
, daß der Ort der Zuſammenkunft noch zum Gegenſtand von
Erwägungen gemacht werden ſoll.
Leſterreich und die deutſche Gleichberechligungs=
forderung
.
Zu der franzöſifchen Mitteilung, daß der ſtändige Vertreter
der öſterreichiſchen Regierung beim Völkerbund, v. Pflügl, einen
Schritt beim franzöſiſchen Kriegsminiſter Paul=Boncour unter=
nommen
habe, bei dem die öſterreichiſche Beunruhigung über
die Behandlung der Abrüſtungsfrage durch die Großmächte
außerhalb Genfs zum Ausdruck gebracht worden ſei und wonach
ſich die öſterreichiſche Regierung dem Vorgehen der franzöſiſchen
Bündnismächte angeſchloſſen habe, wird von unterrichteter Seite
erklärt, daß dieſe Nachricht nicht zutreffe. Richtig ſei, daß Herr
v. Pflügl gelegentlich eines Geſprächs mit Paul=Boncour erklärt
habe, daß Oeſterreich ebenfalls Wert darauf lege,
eingeladen zu werden, falls die kleinen Staa=
ten
zu der geplanten Fünf=Mächte=Beſprechung
in London eingeladen werden ſollten. Im übri=
gen
ſtehe Oeſterreich in der Gleichberechtigungs=
frage
auf dem gleichen Standpunkt wie Deutſch=
land
.
England über die Zuſagen befriedigk.
Nach dem Vorliegen der deutſchen und der franzöſiſchen
Antwort auf den engliſchen Konferenzvorſchlag hin, wird die
Auffaſſung maßgebender politiſcher Kreiſe in London wie folgt
zuſammengefaßt: Angeſichts deſſen, daß auch die italieniſche Re=
gierung
ihre Bereitwilligkeit gezeigt hat, zur Löſung der Schwie=
rigkeiten
beizutragen, und die engliſche Einladung zu einer Kon=
ferenz
angenommen hat, wird in engliſchen Kreiſen beſondere
Befriedigung darüber zum Ausdruck gebracht, daß die von der
engliſchen Regierung eingeleiteten Schritte zur Ueberbrückung
der beſtehenden Schlucht, die obenerwähnten Antworten der
Mächte zur Folge gehabt haben. Man iſt der Anſicht, daß es
verhältnismäßig leicht ſein werde, die Frage des Zeitpunktes
und des Ortes der Konferenz zu regeln, wenn ein allgemeiner
Wunſch beſtehe, eine Brücke zu den verſchiedenartigen Auf=
faſſungen
zu ſchlagen.

Herriot in der Sackgaſſe.

Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 7. Oktober.
Die Vertagung der Konferenz von London hat, als ſie defi=
nitiv
wurde, hier Zufriedenheit ausgelöſt, beſonders rechts. Man
zeigt keine beſondere Luſt, nach London zu gehen. Es iſt charakte=
riſtiſch
, daß die Idee einer Konferenz in London überall nur Miß=
trauen
auslöſte, wenn auch aus verſchiedenen Gründen. In Berlin,
in Paris, in Genf, nirgends war man von dem erſten Verſuch der
engliſchen Vermittlungstätigkeit entzückt; über die Gründe dieſer
Tatſache könnte man ſich einige Gedanken machen.
So ſehr auch die franzöſiſche Außenpolitik beſtrebt zu ſein
ſcheint, nicht nachzugeben, iſt es auffallend, wie unangenehm man
hier die gegenwärtige Situation findet. Man macht verzweifelte
Anſtalten, um die Iſolierung Frankreichs um jeden Preis zu ver=
meiden
.
Von links her fordert man von Herriot eine großzügige Initia=
tive
, die die Möglichkeit einer Entſpannung in ſich tragen würde.
Es iſt aber ſehr fraglich, ob die franzöſiſchen Abrüſtungs= und
Sicherheitspläne in ihrer jetzigen Form dazu beitragen können.
Man behauptet, daß ſie recht elaſtiſch ſeien und für Verhandlungen
einen breiten Raum ließen. Sie ſollen auch angeblich ſowohl in
London wie in Rom eine relativ ſympathiſche Aufnahme finden.
Aber all dieſe Verſuche haben keine poſitive Bedeutung, ſo lange
man mit Deutſchland nicht am Verhandlungstiſch ſitzt; bis dahin
ſind alle Arbeiten in Genf von äußerſt zweifelhaftem Wert. Auch
jede Nachgiebigkeit England oder Italien gegenüber. Erſt von
dem Augenblick ab, als ſie Deutſchlands Zuſtimmung finden, ſtel=
len
dieſe Pläne eine politiſche Realität dar. Das weiß man letzten
Endes auch in London und Rom, und darum bringt man ſogar in
Paris für die Pläne Herriots nur mit Mühe die übliche Begeiſte=
rung
auf. Der Ausweg aus der diplomatiſchen Sackgaſſe, in die
Herriots Ablehnung der direkten Verhandlungen mit Deutſchland
führte, iſt noch nicht gefunden.
Die letzten Tage haben unzweifelbar eine Abkühlung des eng=
liſch
=franzöſiſchen Verhältniſſes mit ſich gebracht. Es kommt ihr
zwar keine prinzipielle Bedeutung zu, aber immerhin war ſie ſtark
genug, um die franzöſiſche Preſſe zu verſtimmen. Man betont jetzt
auch darum mit aller Kraft die Bedeutung der Verhandlungen
Herriots mit den Amerikanern, mit Norman Dawis. Wenn man
ſich an die Aufnahme erinnert, die ſeinerzeit die Hoovervorſchläge
in Frankreich fanden, iſt es doch ein bedeutender Rückzug, wenn
man ſich jetzt auf der Hooverlinie verſchanzen möchte.

*Die Woche.
Wenn man heute in Deutſchland über Außenpolitik ſpricht,
meint man die Gleichberechtigungsfrage, um die man zurzeit
kämpft, und überſieht dabei nur zu leicht, daß auch dieſe Frage,
deren Bedeutung für uns zwar kaum zu überſchätzen iſt, trotz
allem nur ein Teilproblem darſtellt. Seit Monaten tagt nun
ſchon zu Genf die nach jahrelangen Bemühungen endlich zuſtande
gekommene Abrüſtungskonferenz. Noch iſt kein Ende abzuſehen,
und die Erfolgsausſichten werden immer trüber. Um eine allge=
meine
Abrüſtung geht es angeblich, und in allen möglichen tech=
niſchen
Kommiſſionen verhandelt man auch über alle möglichen
militäriſchen Spezialfragen. Aber dieſe äußere Faſſade kann
doch nicht darüber hinwegtäuſchen, daß es in Wirklichkeit um
ganz andere größere Dinge geht, kann nicht darüber hinweg=
täuſchen
, daß die Abrüſtungsfrage natürlich völlig unlöslich
bleibt, wenn die entſcheidenden Fragen nicht geklärt werden
können. Die ungeheuerlichen ſogenannten Friedensſchlüſſe des
Jahres 1919, von Haß und Verblendung diktiert, haben das
politiſche Gleichgewicht ſo entſcheidend geſtört, daß die Welt ſeit
dem nicht mehr zur Ruhe gekommen iſt, und die furchtbare
Wirtſchaftskriſis, unter der die Völker der Erde leiden, iſt nur
eine Begleit= und Folgeerſcheinung dieſer politiſchen Dauer=
kriſis
. Eine neue Gleichgewichtslage zu finden gilt es ſie an=
bahnen
zu können, hofften die Völkerbundsmächte, als ſie die
große Abrüſtungskonferenz einberiefen. Das Schickſal der Völker
iſt wichtiger als irgendwelche irgendwann geſchloſſenen Staats=
verträge
. Die Völker wollen eine Ordnung der Verhältniſſe,
welche Ruhe und Frieden gewährleiſtet, Frankreich und ſeine
Trabantenſtaaten, die Nutznießer der Friedensverträge, möchten
in ihnen noch heute die magna Charta ſehen, die endgültige
Entſcheidung, an der unter keinen Umſtänden gerüttelt werden
darf. Bei dieſem gigantiſchen Spiel der politiſchen Kräfte iſt
ſelbſtverſtändlich die Stellung des deutſchen Reichs von vorn=
herein
gegeben. Wir brauchen gar nicht auf die verhängnisvollen
Folgen des Verſailler Diktates für die ganze Welt zu verweiſen.
Für uns iſt dieſes Verſailler Diktat die Feſſel, die man dem
zuſammengebrochenen deutſchen Volk angelegt, unter der das
deutſche Volk Unſägliches gelitten, und von der wir uns be=
freien
müſſen, ſobald wir dazu nur irgend in der Lage ſind.
Das iſt keine Erkenntnis von heute und geſtern, ſondern
das iſt die gründſätzliche Auffaſſung, von der die außenpolitiſche
Führung des Reiches ſeit Jahren ausgeht. Das deutſche Volk har
für die ungeheuren Schwierigkeiten, mit denen gerechnet werden
mußte, nicht immer das richtige Verſtändnis gehabt. Und daran
hat unſere parteipolitiſche Zerriſſenheit ein gut Teil Schuld.
Man hat dem deutſchen Volk ſeit Jahren einzuhämmern verſucht,
daß ſeine jeweiligen außenpolitiſchen Führer Jgnoranten,
Schwächlinge und noch Schlimmeres ſeien. Wie es gemacht
wurde, war es ſelbſtverſtändlich immer grundfalſch, und nach
demfelben Nezept arbeitet man bei uns auch heute noch. Man
hat, um nur ein Beiſpiel zu nennen, von nationalſozialiſtiſcher
Seite von unſerer Diplomatie ſtets eine robuſtere Sprache ver=
langt
, man hat erklärt, wenn man nur einmal mit der Fauſt
auf den Tiſch ſchlagen würde, ſo würde man viel mehr für die
deutſchen Intereſſen erreichen. Jetzt, wo die Verhältniſſe der
deutſchen Regierung nach ihrer Auffaſſung eine energiſchere
Sprache erlauben, kann man in der nationalſozialiſtiſchen Preſſe
leſen, daß Herr v. Neurath uns in hoffnungsloſe Iſolierung
hineinmanövriert hätte.
In der Außenpolitik iſt es von entſcheidender Bedeutung,
ob man den Zeitpunkt für eine Aktion glücklich wählt, ob man
in dem Augenblick vorgeht, in dem die allgemeine Lage die
größten Erfolgsausſichten bietet. Allein von dieſem Geſichts=
punkt
aus iſt das Vorgehen der Reichsregierung in der Gleich=
berechtigungsfrage
zu werten, und erſt das Ergebnis wird zeigen,
ob man die allgemeine Lage in Berlin richtig beurteilt hat.
Trotz aller Schwierigkeiten, die ſich gerade im gegenwärtigen
Augenblick auftürmen, ſprechen doch manche Anzeichen dafür, daß
unſere Ausſichten keineswegs ſo ganz ſchlecht ſind. Man muß
ſich bei Betrachtung der Dinge nur vor dem Fehler hüten,
in der großen allgemeinen Auseinanderſetzung, die wir jetzt mit=
erleben
, nur ſo etwas wie einen deutſch=franzöſiſchen Zweikampf
zu ſehen. Das deutſch=franzöſiſche Verhältnis iſt ganz gewiß
von außerordentlicher Bedeutung für die Weltpolitik. Aber es
gibt auch noch andere Fragen, die ſie entſcheidend beeinfluſſen.
Es iſt ja allgemein bekannt, daß das Verhältnis zwiſchen den
beiden lateiniſchen Schweſtern wegen der Entwicklung der
Dinge im Mittelmeer, insbeſondere in Nordafrika, nicht gerade
beſonders herzlich iſt, und daß auch in Südoſteuropa die fran=
zöſiſch
=italieniſchen Intereſſen hart aufeinanderprallen. Wir
kennen die Sorgen des engliſchen Weltreiches, die auf der kürg=
lichen
Konferenz von Ottawa keineswegs behoben werden
konnten. Ungelöſt iſt trotz Völkerbunds=Enquete die oſtaſiatiſche
Frage, an der alle Großmächte der Erde intereſſiert, die zur
Schickſalsfrage werden kann für die Nächſtbeteiligten: Japan, die
Vereinigten Staaten und Rußland. Wie unmittelbar gerade auch
die oſtaſiatiſche Frage auf unſere europäiſchen Verhältniſſe zurück=
wirkt
, iſt an dieſer Stelle ja ſchon mehrfach eingehend behandelt
worden.
Das etwa iſt der Hintergrund, vor dem ſich das Ringen
Deutſchlands um ſeine Gleichberechtigung unter den Völkern
abſpielt. Es hat ſich bisher noch nichts ergeben, das für eine
falſche Einſchätzung der Auffaſſungen in London, Rom oder
Waſhington ſpräche. Um ſo bedauerlicher iſt es, daß unſere
Kontingentierungspolitik nunmehr beginnt, unſerer Außenpolitik
ernſthaft Schwierigkeiten zu bereiten. Die Walther=Kommiſſion
ſoll in Rom eine recht ſchlechte Aufnahme gefunden haben, und
es wäre doch ein verhängnisvoller Fehler, wenn man die
Einflüſſe ſolcher wirtſchaftlichen Auseinanderſetzungen auf die
nternationale Politik unterſchätzen wollte. Wir werden bei den
kommenden Auseinanderſetzungen nur dann Erfolg haben, wenn
die deutſche Politik einheitlich nach einem großen umfaſſen=
den
Plan arbeitet.
Wir nehmen an den Verſammlungen des Büros der Ab=
rüſtungskonferenz
nicht mehr teil. Daß wir dieſen Schritt damals
taten, war ſicherlich richtig. Wir überſchätzen auch gewiß nicht
die Bedeutung der ganzen Völkerbundspolitik, die man denke
nur an den Lytton=Bericht mehr und mehr zur Farce wird.
Auf der anderen Seite aber wird man nicht außer Acht laſſen
dürfen, daß England mit allen Mitteln verſuchen wird, verſuchen
muß, die Abrüſtungskonferenz fortzuſetzen, und daß daher die
engliſchen Vermittkungsverſuche außexordentlich ernſt geweint

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 2 Nr. 281

ſind. So unſinnig es iſt, ſchon jetzt von einer Iſolierung Deutſch=
lands
zu ſprechen, ſo ſorgfältig müſſen wir uns davor hüten,
doch noch in eine Iſolierung hineinzuſchlittern, die Frankreich
die Bahn freigeben würde.
Wir ſollten uns in Deutſchland darüber klar werden, daß
trotz aller unſerer innerpolitiſchen Nöte im Augenblick die
Außenpolitik im Vordergrund ſtehen muß. Daran dürfen auch
die kommenden Reichstagswahlen, die allmählich ihre Schatten
vorauswerfen, nichts ändern. Nichts wäre gefährlicher, als ein
Einfluß innerpolitiſcher Rückſichten auf die Führung unſerer
außenpolitiſchen Geſchäfte. Abgeſehen von allem anderen, wären
ſolche Rückſichten heute wohl auch kaum angebracht. Die Mehr=
heit
des deutſchen Volkes, ſie mag ſich zu den Regierungsmaß=
nahmen
im einzelnen noch ſo verſchieden einſtellen, erkennt ganz
offenbar die Entſchloſſenheit der gegenwärtigen Regierung als
einen unbedingten Vorzug an und iſt der parteipolitiſchen
Streiterei allmählich überdrüſſig geworden. Darüber können
auch parteipolitiſche Verſammlungsreden nicht hinwegtäuſchen.
Ob die Reichstagswahlen vom 6. November entſcheidende Ver=
änderungen
in der Zuſammenſetzung des Parlaments bringen
werden, kann ganz dahingeſtellt bleiben. Der Parlamentarismus
Weimarer Prägung, wie wir ihn die ganzen letzten Jahre er=
lebten
, hat abgewirtſchaftet, und die Sitzungen der Parlamente,
ſoweit ſie noch ſtattfinden, tragen nur dazu bei, dieſen Eindruck
noch zu verſtärken. Oder glaubt etwa irgend jemand, daß die
letzte Tagung des heſſiſchen Landtags dazu beigetragen hätte,
das Anſehen des Parlamentarismus zu ſtärken? Glaubt man,
die Menſchen darüber hinwegtäuſchen zu können, daß acht Tage
lang hier ein großer Apparat aufgeboten wurde, (deſſen Koſten
doch immerhin der Steuerzahler zu tragen hat), um eine Un=
maſſe
von Anträgen zu beraten und darüber abzuſtimmen,
von denen nur den allerwenigſten irgendwelche praktiſche Bedeu=
tung
zukommt, da die Durchführung in den meiſten Fällen
Geldmittel erfordern würde, die eben nicht vorhanden ſind.
Wenn man beobachten konnte, wie im Gegenſatz zu früheren
Tagungen diesmal das Straßenbild nicht mehr im geringſten
beeinflußt wurde, ſo gewinnt man den Eindruck, daß im deut=
ſchen
Volk allmählich die Erkenntnis aufdämmert, daß es in der
Politik nicht ſo ſehr auf Agitationsreden, als auf praktiſches
Handeln ankommt.
Botſchaft des 2.Deutſchen Hochſchultages

Saalſchlacht in Düſſeldorf zwiſchen Deutſchnakionalen
und Ralionalſozialiſten.
UNB. Düſſeldorf, 8, Oktober.
In einer Wahlverſammlung der DNVP. im Kaiſerſaal der
Tonhalle kam es geſtern bereits bei den Einleitungsworten des
Vorſitzenden zu großen Störungen von Nationalſozialiſten, die
Stinkbomben warfen und verſuchten, die von der Galerie herab=
hängenden
ſchwarz=weiß=roten und ſchwarz=weißen Fahnen ab=
zureißen
. Nachdem von der Polizei und dem Saalſchutz einige
Ruheſtörer aus dem Saal entfernt worden waren, trat etwas
Nuhe ein, bis Dr. Giſevius das Wort ergriff, Kaum hatte der
einen Satz geſprochen, ſetzte der Tumult von neuem ein, ſo daß
Dr. Giſevius die Polizei zur Räumung der oberſten Galerie
veranlaßte. Dieſes rief einen ungeheuren Lärm hervor. Als die
Polizei nun zur Entfernung der Nationalſozialiſten ſchritt, ent=
wickelte
ſich eine regelrechte Saalſchlacht. Es flogen Stühle und
Stuhlbeine durch die Luft, man ſchlug mit Flaſchen aufeinander
ein, und von der Galerie wurden Stühle herabgeworfen. Wäh=
rend
die Polizei mit dem Gummiknüppel die Ruheſtörer ſchnell
aus dem Saal hinausdrängte, verließen die übrigen Anweſen=
den
in wilder Flucht, zum Teil durch die Parterrefenſter, den
Verſammlungsraum. Während des allgemeinen Tumults ſind
auch Schüſſe abgegeben worden, durch die ein Verſammlungsteil=
nehmer
erheblich verletzt wurde. Die Polizei nahm insgeſamt
20 Verhaftungen vor.
Dem Schnellrichter im Polizeipräſidium wurde am Samstag
der ſiebenmal, darunter wegen Diebſtahl, Hehlerei, Urkunden=
fälſchung
und Sittlichkeitsverbrechens vorbeſtrafte Arbeiter Hlar=
ſinſky
vorgeführt, der nach einer deutſchnationalen Wahlver=
ſammlung
am 6. Oktober in Haberlands=Feſtſälen feſtgenommen
war. Hlarſinſky, der Nationalſozialiſt iſt, war einer der Ruhe=
ſtörer
, der aus der Verſammlung ausgewieſen wurde. Nach
Schluß der Verſammlung hatte er heimkehrende Verſammlungs=
teilnehmer
in Begleitung einiger Geſinnungsgenoſſen überfallen
und einem Schwerkriegsbeſchädigten mit der Fauſt ins Geſicht
A. geſchlagen. Der Schnellrichter verurteilte ihn wegen Körper=
verletzung
aus politiſchen Beweggründen zu ſechs Monaten Ge=
fängnis
.
Mit weißen Mänſen und Knallerbſen.

Sonntag, 9. Oktober 1932

Erhöhung der Sozialrenken?
Borarbeiken im Reichsarbeitsminiſterium
zur Härkenbeſeitigung.
Berlin, 8. Oktober. (Priv.=Tel.)
Reichsarbeitsminiſter Dr. Schäffer hatte bereits vor einiger
Zeit eine Erhöhung der Unterſtützungsſätze für die Wintermonate
angekündigt. Inzwiſchen ſind im Reichsarbeitsminiſterium ver=
ſchiedene
Vorſchläge ausgearbeitet worden, die ſich etwa als eine
Aenderung der Juni=Verordnung der Papen=Regierung anſprechen
laſſen.
Der Sinn dieſer Abänderungsvorſchläge beſteht darin, eine
Reihe von Härten zu beſeitigen. Dabei handelt es ſich um Störun=
gen
, über deren Unhaltbarkeit ſowohl im Lager der Arbeitgeber
als auch im Lager der Arbeitnehmer reſtloſe Uebereinſtimmung
herrſcht. Der Arbeitsminiſter will nun dafür ſorgen, daß ſchon ine
abſehbarer Zeit die Unterſtützungsſätze der Arbeitsloſen=
unterſtützung
hinaufgeſetzt werden. Dazu iſt eine Aen=
derung
des Arbeitsloſenverſicherungsgeſetzes
erforderlich, die nur auf dem Wege der Notverordnung erfolgen.
Außerdem iſt geplant, auch die Sozialrenten aufzubeſſern.
Alle dieſe Maßnahmen können natürlich nur durchgeführt werden,
wenn die in Frage kommende Unterſtützungsanſtalt finanziell in
die Lage verſetzt wird, die Mehrausgaben beſtreiten zu können.
Aus dieſem Grunde iſt es aber erforderlich, die Zahl der Arbeits=
loſen
herabzudrücken, um den derzeitigen Aufwand der Arbeits=
loſenverſicherung
für laufende Unterſtützungen zu vermindern. Geht
die Arbeitsloſigkeit zurück, dann wächſt natürlich auch die Zahl=
der
Beitragleiſtenden, ſo daß die Arbeitsloſenverſicherung ohne
Gefährdung des Etats für einen beſtimmten Zeitraum die Unter=
ſtützungsſätze
erhöhen kann. Es muß dann aber auch gleichzeitig *
dafür geſorgt werden, daß die übrigen Unterſtützungsempfänger
nicht ſchlechter behandelt werden. Ebenſo ſind die Empfänger von
Renten aus der Sozialverſicherung dann beſſer zu ſtellen. Sobald
das Arbeitsminiſterium die nächſte Bilanz der Arbeiter= Neuein=
ſtellungen
vorgelegt hat, wird ſich auch überſehen laſſen, ob ſchon *
jetzt die Unterſtützungsſätze geändert werden können, oder ob da=
mit
noch ein Monat gewartet werden muß.

Reglementier
der ſtellung wurde heute
ir ſerenz eingeſetzten
ater Englands erile
ſo zikation und des
Prneter Perſiens un
uer iungliſierung der
. Der Vertreter N
2r italieniſche Delegi
ben Abſchaffung der

an die deutſchen Studenken.
TU. Danzig, 8. Oktober.
Auf dem 7. Deutſchen Hochſchultag in Danzig ſtand in der
letzten Arbeitsſitzung die Studentenfrage im Vordergrund. Die
Verſammlung beſchloß einmütig, ſich mit folgender Botſchaft an
die Studentenſchaft zu wenden:
Wir deutſchen Hochſchullehrer, zum 7. Deutſchen Hochſchul=
tag
im deutſchen Danzig verſammelt, ſenden unſeren Gruß
an alle deutſchen Studenten. Wir ſind uns bewußt, daß die un=
erhörte
Not Deutſchlands das ganze Volk, vor allem die jungen
Studenten vor Aufgaben ſtellt, die weit über die akademiſche
Facharbeit hinausgreifen und naturgemäß das Herz der Jugend
beſonders belaſten. Parteipolitiſche Verhetzung, unverantwort=
liches
Reden und Bruderzwiſt ſind dem akademiſchen Leben nicht
fern geblieben. Aufgabe der deutſchen Hochſchule und damit ge=
meinſame
Aufgabe von Lehrer und Student iſt es, demgegen=
über
höchſtes Verantwortungsgefühl zu bekunden, die Klarheit
des Denkens zu bewahren und einen Weg aufwärts zu ſuchen.
Wir hoffen zuverſichtlich, daß es gelingen wird, das Erbe der
akademiſchen Kriegsgeneration zu neuem Leben zu erwecken und
wieder wie in der Frontkämpferzeit eine Zuſammenfaſſung aller
deutſchen Studenten zu ſchaffen, die bereit iſt, gemeinſam mit
uns ein einheitliches Reich des Geiſies und der Tat zu bilden,
unabhängig vom zerſetzenden Parteigeiſt, aufgebaut auf feſtem
nationalen Willen und eingegliedert in das Ganze der deutſchen
Volksgemeinſchaft.
Skaatsſekrefär Weißmann nimmt Strafankrag
gegen Lachmann zurück.
Berlin, 8. Oktober.
Das Schöffengericht Berlin=Mitte hatte für Samstag, den
15. Oktober, Termin in der Strafſache gegen den Bücherreviſor
Philipp Lachmann wegen verleumderiſcher Beleidigung des vor
kurzem verabſchiedeten Staatsſekretärs Dr. Weißmann angeſetzt.
Der Termin mußte abgeſetzt werden, da Dr. Weißmann ſeinen
Strafantrag zurückgezogen hat. Lachmann hatte Dr. Weißmann
u. a. aktive und paſſive Beſtechung und Meineidsleiſtung vor=
geworfen
.
Wie wir erfahren, hat das preußiſche Staatsminiſterium auf
Grund der vorſtehenden Tatſache die Akten dieſes Falles ange=
fordert
, um zu prüfen, ob die Unterlagen für die Einleitung
eines Diſziplinarverfahrens gegen Dr. Weißmann gegeben ſind.

Beitachkungen zur neuen Welkſtunde.?)

Jede Zeit hat ein Bewußtſein ihrer ſelbſt, ein Bild, eine
Vorſtellung von ſich. Gelegentlich hat man verſucht, dies Bild
durch Statiſtik und Fragebogen ſichtbar zu machen; das Ergebnis
war das gleiche wie bei den Verſuchen, aus zehntauſend Licht=
bildern
den Typus einer Menſchenart zu konſtruieren: eine
nichtsſagende Verſchwommenheit. Richtig iſt, daß das Typiſche
(einer Geſichts= oder einer Zeitſtruktur) in Tauſenden durch=
ſcheint
, falſch daß man es durch Addition ermitteln könne. Es
liegt in allen, aber es nimmt in wenigen Geſtalt und Ausſage=
form
an. Der Menſch durch den eine Zeit über ſich ſelbſt aus=
ſagt
, iſt der Schriftſteller, er verkörpert, ſofern er ſeine ideale
Beftimmung erreicht, das Selbſtbewußtſein ſeiner Zeit, er iſt
der geiſtige Buchhalter der Zeit oder ihr Wortführer, wem
das beſſer klingt.
Unter den wenigen, die heute derart befugt ſind, das Fazit
der Zeit zu ziehen und die Bilanz vorzulegen, iſt Wilhelm
Michel ausgezeichnet durch eine ungemeine Aufgeſchloſſenheit
und Empfänglichkeit für die Kräfte der Zeit und durch die bei
ſolcher Anlage ſeltene Gabe, dieſe Kräfte verſtehend zu deuten
von einer übergeordneten, religiös geſicherten Poſition her. Wie
ſehr Wilhelm Michel die entſcheidenden Impulſe Leiden und
Zwänge der Zeit am eignen Leib und Geiſt verſpürt hat, hat er
mit ſeiner geiſtigen Biographie Das Leiden am Ich
dokumentiert. Inzwiſchen iſt in ihm die Erkenntnis des
Typiſchen und Ueberperſönlichen ſolcher perſönlicher Erlebniſſe
und Widerfahrungen zu voller Reife und Klarheit erwachſen.
Frucht dieſer Reife iſt fein neues Buch, das nur hundert Seiten
umfaßt, aber eine vollſtändige Lebenslehre in ſich ſchließt.
Man hat in letzter Zeit gegen die barbariſchen und zer=
ſtöreriſchen
Tendenzen das Wunſchbild eines neuen Humanismus
beſchworen. Als die Bekundung eines neuen im wörtlichen
Sinne humaniſtiſchen Geiſtes kann man die Schrift Wilhelm
Michels anſprechen. Deshalb, weil in ihr auf jeder Seite, möge
ſie von der Wirtſchaft, vom Staat, von der Technik, der Kunſt
oder der Wiſſenſchaft handeln, immer vom Menſchen die Rede iſt.
In der Wirklichkeit der letzten Jahrzehnte war nie ernſthaft vom
Menſchen die Rede, nur ein gänzlich Zeitblinder konnte über=
ſehen
, wie wir all dieſe Dinge um ihrer ſelbſt willen oder in
Hinblick auf irgendwelche außermenſchlichen, unmenſchlichen,
götzenhaften Zwecke betrieben haben, nie aber um des Menſchen

*) Darmſtadter Buch= und Kunſt=Verlag. Preis 2,60, in
Ganzleinen 3,80 RM.

Minden (Weſtf.), 8. Oktober.
Eine Wahlverſammlung der DNVP., in der Studienaſſeſſor
Flume=Bielefeld über Schwarz=Rot=Braun und Schwarz=Weiß=
Rot ſprach, nahm einen bewegten Verlauf. Laute Zurufe erfolgten
in immer ſtärkerem Maße durch zahlreiche SA.=Leute. Schließlich
wurden weiße Mäuſe losgelaſſen und es wurde mit Knallerbſen
und Schreckſchüſſen gearbeitet, ſo daß der Redner ſein Referat nicht
zu Ende führen konnte und das Ueberfallkommando zur Räumung
des Saales einſchreiten mußte. Ein Mann wurde feſtgenommen,
als er einen fehlgehenden Revolverſchuß gegen den Redner ab=
feuerte
.
Das Urkeil im Bunzlauer Landfriedensbruchprozeß.
Liegnitz, 8. Oktober.
Im Bunzlauer Landfriedensbruch=Prozeß fällte das Liegnitzer
Sondergericht am Samstag nach ſechsſtündiger Verhandlung das
Urteil: Gegen die Reichsbannerleute Kaufmann Hoeh=Gnadenberg,
den Tonformer Jung=Bunzlau, den Angeklagten Lachmann= Tillen=
dorf
und den Glasmacher Bufe=Bunzlau erkannte das Gericht auf
drei Monate Gefängnis. Drei angeklagte Reichsbannerleute wur=
den
freigeſprochen. Ebenſo erfolgte Freiſpruch gegen alle National=
ſozialiſten
.
In der Urteilsbegründung wird darauf hingewieſen, daß die
Nationalſozialiſten einen Umweg genommen hätten, um nicht das
Zentrum in Bunzlau zu berühren. Die Nationalſozialiſten hätten
an den Zuſammenſtößen keine Schuld. Das ſei durch die Beweisauf=
nahme
eiwandfrei bewieſen. Auf Grund der Sachverſtändigenaus=
ſagen
ergebe ſich, daß der getötete Reichsbannermann Schreiber von
den eigenen Reichsbannerleuten erſchoſſen worden ſei. Daß von
Nationalſozialiſten Schüſſe gefallen ſeien, habe nicht ermittelt wer=
den
können. Die Nationalſozialiſten hätten lediglich in Notwehr
gehandelt. Zum Schluß der Urteilsbegründung bedauerte der Vor=
ſitzende
, daß die eigentlichen Drahtzieher der Zuſammenſtöße nicht
ermittelt werden konnten.
Ankrag gegen die preußiſche Badehoſen=Berordnung
Berlin, 8. Oktober.
Die ſozialdemokratiſche Fraktion des Preußiſchen Landtags
hat eine Reihe von Anträgen eingebracht, die u. a. zu der Bade=
polizeiverordnung
und der ſogenannten Sitten=Verordnung, die
ſagen, daß die letzte in der ganzen Welt allgemeine Heiterkeit
erregt habe. Da aber auch das öffentliche Badeleben durch die
Verordnung erſchwert werde, wird gefordert, daß die Verordnun=
gen
aufgehoben würden und der Landtag Gelegenheit erhalte, ent=
ſprechend
§ 25 Abſ. 2 des Polizeiverwaltungsgeſetzes zu den Ver=
ordnungen
Stellung zu nehmen.

willen, der allein all dieſen Dingen Sinn verleihen kann. Eine
der Grundlehren des Buches beſagt, daß man nur eine Weile
dem Sinn zuwider handeln kann, daß es eine Elaſtizitäts=
grenze
des Menſchlichen gibt, aus deren Mißachtung und
Verletzung Zuſammenbruch und Kulturzerfall notwendig hervor=
gehen
.
Solche Grenzverletzungen weiſt Michel auf allen Ge=
bieten
unſeres Denkens und Lebens nach. Im Nichtwiſſen um
menſchengültige Maßſtäbe und in der Entfremdung unſeres
Tuns vom Menſchlichen, die daraus folgt, erkennt er den ge=
meinſamen
Erklärungsgrund der geſamten ſeeliſchen,
geiſtigen und materiellen Störungserſcheinungen, die wir unter
dem Namen Kulturkriſe zuſammenfaſſen. Zugleich lehrt er
das äußerſt Heilſame ſolcher Erfahrung und zeigt in einer auf
alle Lebensgebiete angewandten Betrachtung, daß eine ſolcher=
maßen
über ihre Grenzen belehrte Menſchheit nicht ärmer
ſondern reicher, und zwar reicher an Wirklichkeit geworden iſt.
Kein Wort alſo gegen die Wirtſchaft, nichts von dem üblichen
Anraſen gegen die Technik, keine Spur von Verzweiflung an der
Vernunft und modiſcher Verteufelung des Geiſtes.
Kein Zurückweichen des Geiſtes! Kein Verzicht auf irgend=
ein
erreichbares Wiſſen! Aber auch keine Tyranniſierung des
Naturhaften, ſondern eine Hereinnahme desſelben in ein er=
weitertes
Bewußtſein, in eine duldſamere faſſungskräftigere
Ordnung. Es bereiten ſich überall neue Denkformen vor, in
denen vieles Raum finden wird, was ſich heute noch aus=
zuſchließen
ſcheint: das Techniſche neben dem Organiſchen, die
Kultur neben dem Glauben, die haltbaren Ergebniſſe der
Pſychoanalyſe neben den harten Feſtſtellungen der radikalen
Theologie. Die neue geiſtige Lebensbearbeitung wird in keiner
Weiſe durch ein Zurückweichen des Geiſtes vor dem Leben ge=
kennzeichnet
ſein. Vielmehr wird ſich in ihr die Herrſchaft des
Geiſtes erſt vollenden; aber als eine Herrſchaft des lebens=
ſichtigen
, wiſſenden Geiſtes, der durch die neue Freundſchaft zum
Lebendigen deſſen legitimer König wird, nachdem er lange nur
ſein Fronvogt war.
Wie hier der Scheingegenſatz von Rationalismus und
Irrationalismus in die Realität richtiger wechſelſeitiger Zu=
ordnung
übergeleitet wird, ſo werden auch die anderen großen
Widerſprüche, zwiſchen denen die Zeit ſich zerrieben hat, in
ihrem geſchichtlichen Eigenwert erkannt und zu übergeordnetem
Spannungsausgleich gebracht. Daß das im Bereich ſtaatlichen
Denkens ebenſo geglückt iſt wie auf den Gebieten der Kunſt
oder der ſozialen Sittlichkeit, beweiſt, daß hier eine durchgängig
anwendbare Syntheſe aus dem Kern der Lebenszuſammen=
hänge
geleiſtet wurde.
Der Ort, an dem dieſe Lebensſyntheſe ſich bewährt, an dem
ſie verwirklicht wird, iſt die Mitte in einem neuen Sinn. Das

Die Belebung der Wirtſchaft.

Bei der Firma Georg Seibt=Berlin ſind ſeit dem 1. September
mehr als 500 Mann neu eingeſtellt worden.
Die Reichsbahndirektion Wuppertal hat in dieſen Tagen tau=
ſend
Mann für Arbeiten am Oberbau eingeſtellt.
Auch die Reichsbahndirektion Altona hat etwa 800 Zeit=
arbeiter
und 230 Stammarbeiter eingeſtellt.
Die Joſephinenhütte hat den Hüttenofen in dem Werk
Schreiberhau wieder in Betrieb geſetzt. Auch in anderen Abteilun=
gen
des Unternehmens ſind in den letzten Wochen rund 200 Neu=
einſtellungen
vorgenommen worden.
Die Reichsbahndirektion Halle ſtellt in ihrem Bezirk im Lauſe
der nächſten Woche 1300 Arbeiter ein. Die Neueingeſtellten wer=
den
im weſentlichen für Bahnunterhaltungsarbeiten Verwendung
finden. Die Einſtellung erfolgt auf mehrere Monate.
Die Reichsbahndirektion Köln wird in kürzeſter Zeit rund
1500 Arbeiter neu einſtellen.
Im Schlichterbezirk Nord ſind rund 1800 Arbeitskräfte neu
eingeſtellt worden.
Die Polo=Schuhfabrik Erbach i. Odw. hat ihre Belegſchaft in
den letzten Wochen um 30 Prozent erhöht und wird im Laufe die=
ſes
Monats weitere 15 Prozent Neueinſtellungen vornehmen.

Vor kurzem
ges der Neuen Fr
Lelagsunternehme
da gen ſei. Nach weit
ſteruöſiſcher Seite bei
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W chen erklärt ha
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ſgo t noch für das
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R. Geſe

Ausſchußſikung des AdGB.

Berlin, 8. Oktober.
Der ADGB. teilt u. a. mit: Am Freitag trat der Ausſchuß=
des
Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes zu einer Tagung
in Berlin zuſammen. Der Bundesvorſtand beſchäftigte ſich zu=
nächſt
mit den Folgerungen, die durch die Durchführungsverord=
nung
des Reichsarbeitsminiſters vom 3. Oktober d. J. für den=
Abwerhkampf der Arbeiterſchaft gegen Lohnabbau entſtehen.
könnten. Einmütig wurde die Meinung vertreten, daß durch die
Verordnung die verſchiedenen Einwände, die von den Gewerk=
ſchaften
gegen das Beſtehen der Friedenspflicht erhoben werden,
nicht entkräftet worden ſeien, da eine Rechtsgrundlage für die
Verordnung des Reichsarbeitsminiſters nicht gegeben ſei. Die
Gewerkſchaften könnten ſich zudem den Proteſten ihrer Mitglie=
der
gegen den Lohnabbau nicht verſchließen. Die Kämpfe wür=
den
nicht durch die Gewerkſchaften, ſondern durch das Unrecht
der Notverordnung ſelbſt hervorgerufen. Die Verantwortung für
dieſe Arbeitskämpfe treffe daher nicht die Gewerkſchaften, ſonz
dern die Regierung, Von zahlreichen Rednern wurde des weite=
ren
auf die ſozial völlig unerträglichen Auswirkungen der Not=
verordnung
hingewieſen. Am 18. Oktober werden die Gewerk=
ſchaften
eine öffentliche Kundgebung abhalten.

Maß und die Mitte, für die das Buch eintritt, iſt das Gegenteil
von allem Mittelmaß. Nur der Menſch, in dem ſich zwiſchen
Geiſt und Natur der größte Bogen ſchlägt, iſt befähigt, ſich in
dieſer Mitte als dem Ort der größten Spannungen
zu behaupten. Eben das aber, ſo iſt die ruhig erwogene und
ſicher begründete Ueberzeugung des Buches, liegt in den natür=
lichen
Anlagen des Deutſchen. Es iſt keineswegs immer vol
ausgewirkt in ihm, aber es iſt ihm als verpflichtendes Weſens=
geſetz
eingeboren. Was die Geſchichte jetzt an Menſchenform zuk
Führung bringen will, das iſt die dem Deutſchen weſenseigene
Menſchenform. So feſt es ſteht, daß die bisherige Richtung des
Ziviliſationsgeiſtes dieſer Menſchenform feindlich war, ſo feſt
ſteht es, daß die neue Wendung ihr günſtig iſt. Der Deutſche
hat ſich nur als Deutſcher zu erfüllen, um dieſer Zeit gemäß zu
ſein. Das hat nichts mit einem leichten Leben oder mit einer
Gewähr für deutſchen Welterfolg zu tun, aber es ſchenkt uns
die Freude, unſer Daſein nach eignen Takten leben zu können.
Dieſe Hoffnung auf eine neue nationale Lebens=
mächtigkeit
ſtützt ſich auf dieſelbe Einſicht, aus der die Ziel=
gebung
des ganzen Buches kommt. Wir ſind an Grenzen unſeres
Weſens, auch unſeres nationalen Weſens geſtoßen und durch
den kriſenhaften Zuſammenprall ſind wir tiefer als bisher
unſerer Wirklichkeit inne geworden. Die Frucht ſolcher Be=
lehrung
iſt eine neue Ernüchterung, aus ihr kommt die Kraſt
zu einer neuen, männlicheren Verwirklichung unſerer Weſens
eigentümlichkeit.
Die Hoffnung alſo, die hier verhießen wird, hat nichts von
der leichtgläubigen Schönfarbigkeit einer Fata Morgana, ſie iſt
das Gegenteil einer Utopie, ſie iſt grenzſetzend und verpflichtend
und hat die Klarheit und die nüchterne Zuverſicht eines neuen
Tages.
Dr. Herbert Nette.

Rudolf Presber: Die Hexe von Endor. Humoriſtiſcher Roman. In.
Leinen RM. 5,50. (Deutſche Verlags=Anſtalt Stuttgart und
Berlin.)
Wie ſollte man einen ſo prachtvoll heiteren Roman des beliebs
ten Humoriſten Rudolf Presber nicht freudig begrüßen! Doppell.
freudig begrüßen in einer Zeit, die der Aufheiterung ſo ſehr be=
darf
, wie die unſerige. Dieſe moderne Hexe von Endor iſt Hells
ſeherin in Berlin. Ihr fällt die Aufgabe zu, allerlei aus den Fue
gen gegangene Schickſale wieder einzurenken. Sie vermag die vers
zwickte Geſchichte vom Suchen eines Verliebten auf die glücklichſte.
Weiſe zu Ende zu bringen, und der reizenden Heldin des Buches=
Klara, zu dem ihr beſtimmten Eheglück zu verhelfen. Die Spannung
des Leſers ſteigt von Seite zu Seite bis zum dramatiſchen Schluß-
Es gibt eine Fülle von luſtigen Situationen und komiſchen Typell-
Und doch wohnt dem Buch ein ernſter Kern inne: die Ueberwine
dung aller äußeren Lebenserſchwerung durch Zähigkeit, Klugheil
und feſten Willen. Wer auf das angenehmſte unterhalten ſein wil=
wer
aufgeheitert ſein möchte, greife zu dieſem Buch.

[ ][  ][ ]

Sonntag, 9. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 281 Seite 3

Geifei Mieinatvent.

Reform des Völkerbundsſekrekariaks.
Die Beratungen über die Reform der oberſten Leitung des
ſökkerbundsſekretariats wurden heute vormittag wieder aufge=
yrimen
. Gerüchte wollen beſagen, daß die Kandidatur des
ihrgen ſtellvertretenden Generalſekretär Avenol als Nachfolger
ſit Eric Drummonds nunmehr geſichert ſei und daß an die
ſtelle Avenols der Vertreter einer kleineren Macht, man ſpricht
v. Norwegen, treten ſoll. Weiter verlautet, daß die drei Unter=
eralſekretärspoſten um einen weiteren vermehrt werden ſollen,
m auf dieſe Weiſe der Großmacht, die aus der oberſten Leitung
asſcheidet, nämlich England, einen Einfluß innerhalb des Gre=
nums
der Untergeneralſekretäre zu ſichern. Es heißt weiter,
1ß eine Herabſetzung der Bezüge der Untergeneralſekretäre, die
ſ augenblicklich zwiſchen 7583 000 Schweizer Franken bewegen,
gplant ſei, um die Schaffung einer neuen Stelle zu ermöglichen.
6 verlautet, daß Italien mit der vorgeſehenen Regelung nicht
enz einverſtanden ſei, da es gehofft hatte, bei der Neuregelung
m Poſten des ſtellvertretenden Generalſekretärs zu erhalten.
Genfer debakte über Waffenhandel und
Waffenbereitſkellung.
Die Reglementierung des Waffenhandels und der Waffen=
hrſtellung
wurde heute in einem von dem Büro der Abrüſtungs=
hſerenz
eingeſetzten Sonderausſchuß weiter beſprochen. Der Ver=
eter
Englands erklärte, daß ein völliges Verbot der Waffen=
ſorikation
und des Waffenhandels nicht in Frage komme. Die
Irtreter Perſiens und der Türkei traten für weitgehende Inter=
ſtionaliſierung
der Waffenherſtellung und des Waffenhandels
m. Der Vertreter Norwegens forderte eine rigoroſe Kontrolle.
ar italieniſche Delegierte erblickte eine Gefahr in der vollſtän=
den
Abſchaffung der privaten Induſtrie.

Oeſterreichiſcher Ausverkauf an Frankreich.

TU. Wien, 8. Oktober.
Vor kurzem wurde erſt gemeldet, daß die Mehrheit des Ver=
lges
der Neuen Freien Preſſe in die Hände des franzöſiſchen
krlagsunternehmens Agence Ecconomique et Financiere überge=
angen
ſei. Nach weiteren Informationen des DHD. liegt jetzt von
nnzöſiſcher Seite bei den Vereinigten Stahlwerken ein Angebot
w Uebernahme des Aktienpaketes der Alpine Montange=
ſül
ſchaft vor.
Von dem Aktienkapital von 60 Millionen Schilling der Alpine
Yntangeſellſchaft beſitzen die Vereinigten Stahlwerke die Mehr=
het
. Es iſt nicht anzunehmen, daß die Vereinigten Stahlwerke
w dieſes Angebot eingehen werden, da ſie erſt vor wenigen
Achen erklärt haben, daß keine Rede davon ſein könne, ſich gerade
füſer Beteiligung zu entledigen. Die Alpine Montangeſellſchaft
ihoe noch für das vergangene Jahr einen verhältnismäßig gün=
ſtier
Abſchluß vorlegen können, und das Produktionsprogramm
ee (Geſellſchaft ergänze ſich nach mancher Richtung hin in wert=
oler
Weiſe mit dem der Vereinigten Stahlwerke.

Rumäniſcher Druck
auf ſeine Auslandsgläubiger.
TU. Bukareſt, 8. Oktober.
Nachdem durch Ablehnung der Forderungen des Finanz=
ſchuſſes
des Völkerbundes zunächſt klare Verhältniſſe geſchaf=
worden
ſind, erklärt die rumäniſche Preſſe, daß der Völker=
u. a. zur Finanzkontrolle die Einſetzung eines General=
identen
in Bukareſt gefordert hatte, der noch größere Voll=
ſtaten
, als ſeinerzeit der Vertreter des Völkerbunds in Wien
hallten ſollte. Jetzt bleibt nur der Weg der direkten Verhand=
higen
mit den Gläubigern, den die Regierung einſchlagen will.
Un argumentiert, daß dieſe Gläubiger an einem Staats=
hilerott
kein Intereſſe haben können, weil ſie dann ganz leer
Beehen würden, und iſt bereit, im Falle eines großzügigen
ſtiegenkommens ſich mit einer Art Kontrolle abzufinden.
2d rerſeits iſt die Stimmung derart, daß der Staat auf jeden
vül die Auslandszahlungen von ſich einſtellen wird, wenn die
u biger die direkten Verhandlungen verſchleppen oder un=
rbrückbare
Forderungen ſtellen ſollten. Man will bis zum 1.
ember Klarheit ſchaffen. Bis dahin wird kein Regierungs=
ahiel
eintreten, zumal jetzt auch die Liberalen wenig Neigung
gen, in dieſer ſchwierigen Lage ihren Ruf aufs Spiel zu
en. Inflatoriſche Maßnahmen wird man unter allen Umſtän=
zu
vermeiden ſuchen.

Erhöhke Trauer in Deutſch=Südkirol.
Unkerdrückung des deutſchen Schulweſens.
TU. Innsbruck, 8. Oktober.
Der Deutſche Schulverein, Gruppe Südmark, erläßt am 10.
Oktober, des Jahrestages des Verluſtes Südtirols an Italien,
einen Aufruf, in dem auf die fortgeſetzten Unterdrückungen
und Leiden der Deutſchen in Südtirol hingewieſen wird. Daran
ändere der Umſtand nichts, daß in dem Verhältnis des deutſchen
Volkes zur italieniſchen Nation ein Wandel eingetreten ſei, im
Gegenteil träfen die Italiener gegenwärtig zur Unterdrückung
der deutſchen Minderheit beſonders harte Maßnahmen. Die
Unterdrückungen gingen weiter. Namentlich auch auf dem Gebiet
des deutſchen Schulweſens. Tirol ſtehe ſomit im Zeichen erhöh=
ter
Trauer und erhöhter Sorge, nicht nur für Südtirol, ſondern
für alle deutſchen Volksgenoſſen, die ſich ein Mitgefühl für das
Deutſchtum jenſeits der Grenze bewahrt haben. Das deutſche
Volk dürfe die Unterdrückung Deutſch=Südtirols nicht wider=
ſpruchslos
hinnehmen. Der Aufruf ſchließt mit dem Bekenntnis
zu Südtirol.
Bolſchewiſtiſche Organiſakion in Sofia.
Drei Agenken der GPU. verhaftel.
TU. Sofia, 8. Oktober.
Die bulgariſche Polizei iſt einer bolſchewiſtiſchen Spionage=
organiſation
auf die Spur gekommen, in die mehrere Abgeordnete
der bulgariſchen Arbeiterpartei und ein in Sofia lebender Ruſſe
Fürſt Lobanoff verwickelt ſind. Fürſt Lobanoff, der in der Sofioter
Geſellſchaft und im diplomatiſchen Korps als Bridgelehrer aus=
gezeichnete
Verbindungen hatte, wurde mit zwei anderen aus Wien
zugereiſten Ruſſen feſtgenommen. Bei der Unterſuchung erwies
ſich, daß die drei Ruſſen, die als überzeugte Anhänger des kaiſer=
lichen
Rußlands galten, in Wirklichkeit Agenten der GPU. waren,
die den Auftrag hatten, die weißruſſiſche Militärorganiſation in
Bulgarien zu beſpitzeln. Fürſt Lobanoff hatte lange Zeit die Gut=
gläubigkeit
der Mitglieder des weißruſſiſchen Stabes in Sofia
ausgenutzt und ſeinen roten Auftraggebern umfangreiches Ma=
terial
über die weißruſſiſche Organiſation und deren Verbindun=
gen
mit dem franzöſiſchen Nachrichtendienſt zugeſtellt. Die Verbin=
dungen
, die Fürſt Lobanoff mit einigen ausländiſchen Geſandt=
ſchaften
hatte, die ſich für ihn einſetzten, verhalfen ihm zu einer nach=
ſichtigen
Behandlung durch die bulgariſche Polizei. Er wurde auf
freien Fuß geſetzt, während ſeine beiden Auftraggeber ausgewieſen
wurden. In Haft verblieben iſt ein bulgariſcher kommuniſtiſcher
Abgeordneter, der in der Organiſation ebenfalls arbeitet. Zwei
andere Abgeordnete ſind ſpurlos verſchwunden und werden von der
Polizei geſucht.
Der eigentliche Leidtragende der Angelegenheit, die in Sofia
großes Aufſehen erregt, iſt die franzöſiſche Geſandtſchaft, bei der
Fürſt Lobanoff volles Vertrauen genoſſen hat. Zu ſpät hat es ſich
herausgeſtellt, daß die enge Zuſammenarbeit zwiſchen dem Stab
des weißruſſiſchen Militärverbandes in Bulgarien und gewiſſen
franzöſiſchen Stellen, die den bulgariſchen Behörden aus Gründen
der Landesverteidigung ſchon lange ein Dorn im Auge iſt, durch
die Organiſation des Fürſten Lobanoff Zug um Zug den Bolſche=
wiſten
bekannt gemacht wurde.
Die Ermordung Dimikroffs in Wien.
Die Ermordung des Direktors der bulgariſchen ſtaatlichen
Getreideausfuhrdirektion Krum, Dimitroff, bei Linz in Oeſter=
reich
durch einen Revolverſchuß in den Hinterkopf hat in Sofia
größtes Aufſehen erregt. Die hieſige Unterſuchung ergibt, daß
Dimitroff Ende September durch angebliche Baumwollkaufleute
unter Vorſpiegelung von Geſchäften nach Wien gelockt wurde.
Er hat aus Wien ſogar die Fahrkarte für den Orientexpreß zu=
geſandt
erhalten. Hier verlautet, daß Dimitroff, der Mitglied
des Bauernbundes iſt, insgeheim Verbindung mit den Sowjets
gehabt hat. Er ſei wegen der Befürchtung, er könne gewiſſe
Kenntniſſe verraten, von der OGPU. nach Wien gelockt und dort
ermordet worden. Dimitroff genoß in Bulgarien großes Ver=
trauen
, hielt ſich von Parteipolitik fern, und bekleidete unter
allen Regierungen hohe Stellungen. Der Mord hat jedenfalls
keinen Zuſammenhang mit der bulgariſchen Innenpolitik.

Der Erfinder der Schiffsſchraube.
Zu ſeinem 75. Todestage am 10. Oktober.

Er. und k. Förſter revolutioniert die Schiffahrt. Wie die
heutſame Erfindung völlig verkannt wurde. Anerkennung
erſt nach dem Tode.

Die Schiffsſchraube war berufen, das Ruderrad der älteſten
2mofſchiffe abzulöſen und dadurch die Schiffahrt zu revolutio=
ireri
. Man ſollte annehmen, daß die Erfindung dieſer Schiffs=
anbe
von den Fachleuten als ein gewaltiger Fortſchritt er=
mu
und ſofort benutzt worden wäre. In Wirklichkeit aber ver=
Mi es ſich anders. Der Erfinder der Schiffsſchraube, ein
no k. Diſtriktsförſter namens Joſeph Reſſel, deſſen 75. Todes=
Aam 10. Oktober wiederkehrt, hatte dieſe bedeutſame Erfin=
A9 gemacht, war aber damit auf die größten Schwierigkeiten
er beteiligten Kreiſe geſtoßen. Reſſel, der am 29. Juni 1793
Lofen wurde, ſtudierte in Wien und Mariabrunn. Schon im
i von 19 Jahren hatte er ſeine erſte Zeichnung entworfen,
Riſfe mit der archimediſchen Schraube fortzubewegen. Dieſer
Narike verließ ihn nicht mehr, und nach langjährigen Arbeiten
ſter es für das geeigneteſte, die Schiffsſchraube, die an die
Alle der Schaufelräder treten ſollte, zwiſchen Steuerruder und
uerſteven anzubringen, wo ſie die geeignetſte Wirkungsmög=
geit
hatte. Im Jahre 1827 erhielt er ein Privilegium auf
Schraube ohne Ende. Nun hoffte er, ſeine Erfindung in
Wern Maßſtabe beim Bau neuer Schiffe verwerten zu können.
Iſand ſich auch eine italieniſche Geſellſchaft die die Bedeutung
Schiffsſchraube erkannte und einen praktiſchen Verſuch mit
Am kleinen Modell machte. Als ein großes Schiff mit der
Raube ausgerüſtet werden ſollte, erwirkte ein Schiffsbeſitzer
bolizeiliches Verbot, da er ſich in ſeinem Gewerbe bedroht
u Reſſel ließ aber den Mut nicht ſinken, zumal er jetzt
AM mehreren Seiten Aufträge erhielt. Die Ausführung dieſer
ſeige konnte aber nur in einem Falle durchgedrückt werden.
Skaufmann aus Trieſt ſtellte ihm nämlich die Mittel zur
I gung, den erſten Schraubendampfer der Welt zu bauen.
Sahre 1829 wurde dieſes Schiff, das den Namen Civetta
eix, fertiggeſtellt. Es war mit einer 6pferdigen Dampf=
chane
ausgerüſtet und konnte eine Geſchwindigkeit von 6
en in der Stunde entfalten. Die Probefahrten verliefen aus=
*net. Trotzdem verbot die Trieſter Polizei weitere Fahr=
ba
angeblich Lebensgefahr vorhanden war. Reſſel mußte
eine Rechte in endloſen Prozeſſen verfechten. Den wirk=
Siegeszug ſeiner Schiffsſchraube hat er aber nicht erlebt.
ſurde ſpäter Marineforſt=Intendant, hatte aber auch in
K amtlichen Laufbahn nicht viel Freuden erlebt, da er als

Erfinder, der ſich unausgeſetzt mit ſeinen neuen Ideen beſchäf=
tigte
, bei ſeinen Vorgeſetzten nicht beliebt war. Von der Be=
deutung
dieſes Mannes hatten ſie nicht die geringſte Ahnung.
Reſſel trat ſpäter mit franzöſiſchen Fachleuten in Beziehung,
um für Frankreich einen Schraubendampfer zu bauen. Aber die
franzöſiſchen Sachverſtändigen waren auch nicht ſachverſtändiger,

Joſef Reſſel.

als die Fachkreiſe und die Polizei in ſeinem Heimatlande. Trotz
der hervorragenden Erfolge, die die Schraube bei allen Verſuchs=
fahrten
aufzuweiſen hatte, blieb alles beim alten. Reſſel erhielt
keinen Bauauftrag. Er ſtarb am 10. Oktober 1857 in Laibach.
Erſt nach ſeinem Tode wurde die große Bedeutung ſeiner Er=
findung
anerkannt, und im Jahre 1863 wurde ihm in Wien
vor dem Polytechnikum ein Bronceſtandbild errichtet, das von
Fernkorn entworfen wurde. Die Schiffsſchraube trat ihren
Siegeszug durch die ganze Welt an. Der Erfinder Reſſel aber
war arm geſtorben.
Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
* Das Elly Ney=Trio, welches ſich durch die großen Er=
folge
während der kurzen Zeit ſeines Beſtehens in die erſte Reihe
der Kammermuſikvereinigungen geſtellt hat, iſt für den bevor=
ſtehenden
Konzertwinter außer in Deutſchland, Holland und der
Schweiz von der Muſic Society in London eingeladen worden.

Der Skandal im franzöſiſchen Luftfahrk=
Aimtfterlamn.
E.P. Paris, 8. Oktober,
Die Dokumentenfälſchungsaffäre der Aero Poſtale nimmt all=
mählich
ungeahnte Ausmaße an und entwickelt ſich infolge der Be=
ziehungen
, die zwiſchen den Fälſchern, dem Luftverkehrsminiſte=
rium
, dem Spionagebureau des Generalſtabs und hochſtehenden
Perſönlichkeiten aufgedeckt werden, zu einem großen politiſchen
Skandal. Das am Freitag nachmittag begonnene Verhör der bis=
her
in die Affäre verwickelten Perſonen durch den Unterſuchungs=
richter
dauerte bis heute früh 5 Uhr. Der verhaftete Graf de
Luberſac, ein Bruder des auch im Ausland bekannten verſtorbenen
Senators gleichen Namens, der ſich angeblich mit Hilfe einer her=
vorragenden
Perſönlichkeit und durch Beſtechung eines Nachtwäch=
ters
der Pariſer Filiale der Guarantee Truſt Cy. Abſchriften aus
Kontenbüchern der Bank verſchafft haben will, weigerte ſich hart=
näckig
, den Namen ſeines Gewährsmannes zu nennen. Dagegen
geſtand er unumwunden ein, von dem Leiter der Aero Poſtale,
Bouilloux=Lafont, als Erſatz für ſeine Auslagen 5000 Franken
erhalten zu haben. Der Fälſcher Collin=Lucco, der trotz
einer Vorſtrafe von fünf Jahren Gefängnis das volle Vertrauen
Bouilloux=Lafonts genoſſen zu haben ſcheint, und der für ſeine
Verdienſte 50 000 Fr. erhalten haben ſoll, zeigte ſich weitaus mit=
teilſamer
. Er erklärte, ſämtliche Dokumente, alſo auch
die angeblichen Verträge mit der Lufthanſa und die
Briefe an die Deutſche Bank, ſeien gefälſcht. Er
habe dieſe Schriftſtücke nach dem Diktat Bouilloux=Lafonts ange=
fertigt
und mit den gefälſchten Unterſchriften verſehen. Die Brief=
bogen
der Deutſchen Bank und der Twentſchen Bank in Amſterdam,
deren er ſich zu ſeinen Fälſchungen bediente, ſeien in einer Pariſer
Druckerei hergeſtellt worden. Collin ſagte weiter aus, er ſelbſt, ein
Direktor der Aero Poſtale, Portais, und de Luberſac hätten im
Dienſte des 2. Büros, alſo der Spionageabteilung des General=
ſtabs
, geſtanden. Schließlich behauptete Collin, der Polizeidirektor
Fauxpas=Bidet vom Pariſer Polizeipräſidium, der gleichfalls Be=
ziehungen
zu dem 2. Büro unterhielt, ſei von den Fälſchungen
ebenfalls unterrichtet geweſen. Fauxpas=Bidet, der noch am Sams=
tag
vernommen wurde, gab ſeine Beziehungen zu Collin=Lucco und
de Luberſac zu und betonte, daß beſonders der erſtere ihm hervor=
ragende
Dienſte geleiſtet habe. Beſonderes Aufſehen erregte wei=
terhin
die Ausſage Bouilloux=Lafonts über die Herkunft eines ge=
fälſchten
Briefes, durch den ein Abgeordneter zur Intervention zu
Gunſten der Aero Poſtale veranlaßt werden ſollte. Bouilloux= La=
font
gab an, er habe die Photographie dieſes Briefes von dem ehe=
maligen
Miniſterpräſidenten Tardieu während deſſen Amts=
zeit
erhalten.
Kürzung der Beamkengehälter in Frankreich.
Der Kabinettsrat, der unter dem Vorſitz des Miniſterpräſi=
denten
Herriot ſich etwa 3½ Stunden beſonders mit der Frage
des Haushaltsausgleiches beſchäftigt hat, ſoll der Errichtung
einer ſelbſtändigen Penſionskaſſe grundſätzlich zugeſtimmt haben.
Hierdurch dürfte der künftige Haushaltsplan um 1,8 bis 2 Mil=
liarden
Franken (320 Mill. RM.) entlaſtet werden. Ferner ſollen
ſcharfe Maßnahmen gegen die Steuerflucht in Ausſicht genom=
men
ſein. Die Steuerflucht hat nach einer Aeußerung des Haus=
haltsminiſters
für den Fiskus bisher einen großen Einnahme=
verluſt
ergeben. Weitere drei Milliarden Franken, die erforder=
lich
wären, um den auf mindeſtens 8 Milliarden Franken (etwa
1,28 Milliarden Mark) Fehlbetrag zu begleichen, ſollen durch
eine Herabſetzung der Beamtengehälter um 510 v. H. und
durch Steuern auf den Straßengüterverkehr erzielt werden, durch
die gleichzeitig der mit Fehlbetrag arbeitenden Eiſenbahn zu
Hilfe gekommen wird. Es handelt ſich jedoch zunächſt bei allem
nur um grundſätzliche Beſchlüſſe. Der Kabinettsrat wird ſich
mit den Einzelheiten noch in einer Reihe von Sitzungen zu
befaſſen haben. Die nächſte Sitzung findet am Mittwoch ſtatt.
Der Aufſtand in der Mandſchurei.
EP. Tokio, 8. Oktober.
Der Befehlshaber der Aufſtändiſchen in der Nordweſt= Mand=
ſchurei
, Suching Wen, hat 200 Japaner als Geiſeln verhaften laſſen
und droht, dieſe zu töten, wenn militäriſche Maßnahmen gegen ihn
ergriffen würden. Gleichzeitig bekundete er den Japanern gegen=
über
ſeine Bereitwilligkeit, ſich gegen eine entſprechende Entſchädi=
gung
ins Privatleben zurückzuziehen. An die chineſiſche Regie=
rung
ſandte Suching Wen allerdings eine von den Japanern aufge=
fangene
Funkmeldung, wonach er den Mandſchureiſtaat energiſch
bekämpfen werde.
Die japaniſche Polizei iſt einem Plan auf die Spur gekommen,
wonach General Muto, der japaniſche Vertreter bei der mandſchu=
riſchen
Regierung, ermordet werden ſoll.
Der japaniſche Kriegsminiſter hat für die Mandſchurei= Expe=
dition
der japaniſchen Truppen einen Betrag von 370 Millionen
Yen gefordert.

Elly Beinhorn im Saalbau.
Wenn Elli Beinhorn ihren Bekannten von ihrem Flug in
die Welt erzählt hat, wird ſie kaum anders geſprochen haben,
als ſie es geſtern abend vom Podium des großen Saals im
Städtiſchen Saalbau vor einer Zuhörerſchaft tat, die den Raum
ziemlich bis auf den letzten Platz füllte. Friſch und unbefangen,
ihrer Erſcheinung nach das typiſche Sportsmädel von heute,
trat ſie vor ihre Zuhörer hin und begann ſo unmittelbar und
ohne alle künſtliche Einleitungen zu plaudern, daß die Fühlung
mit ihrem Publikum ſofort da war.
Elli Beinhorn ſpricht wie ſie fliegt: unbekümmert und
impulſiv, ein bißchen luſtig und ein bißchen frech und mit einer
guten Portion Vernunft und ernſter Entſchloſſenheit hinter
jugendlicher Couragiertheit und Sorgloſigkeit. Die Verbindung
ihrer männlichen Sportstugenden mit den keineswegs unter=
drückten
Aeußerungen ihres weiblichen Weſens (wenn es gar
nicht anders geht, heult ſie auch einmal in beſonders kritiſcher
Situation und hat überdies noch den Mut, das lachend zu
geſtehen) geben einen netten Gegenſatz und in ihrem Vortrag
iſt derſelbe Kontraſt zwiſchen ihrer ſehr norddeutſchen Aus=
ſprache
und der anſteckend luſtigen Ungebundenheit ihrer
Ausdrücke.
So gingen die anderthalb Stunden, in denen ſie plauderte
und ihre Lichtbilder zeigte, im Fluge herum. Sie erzählte, nach=
dem
ſie kurz ihren Afrikaflug und die Notlandung vor Timbuktu
geſtreift hatte, von ihrer letzten Weltreiſe und den verſchiedenen
komiſchen und bedenklichen Etappen, auf denen ſie über Balkan,
Türkei, Kleinaſien, den Perſiſchen Golf nach Indien, in die
Südſee nach Auſtralien und dann von Panama nach Buenos
Aires geflogen iſt. All das (mit Ausnahme der Strecke Auſtra=
lien
Südamerika, die ſie zu Schiff machte) in einem 1=motorigen
Landflugzeug von 120 PS. Dabei gab es Notlandungen unter
gefährlichſten Umſtänden, Hinderniſſe und Schwierigkeiten in un=
geahntem
Maße. Es gab nicht zuletzt tollkühne Leiſtungen, wie
die Ueberfliegung der 800 Km. langen Meerſtrecke zwiſchen
Timor und Port Darwin in Auſtralien oder die Ueberquerung
des 4000 Meter hohen Kordillerenpaſſes in den argentiniſch=
chileniſchen
Anden Leiſtungen, die auch denen, die ſich zu=
nächſt
mehr von dem naiv=friſchen Schwung der Schilderung
mitnehmen ließen, einen außerordentlichen Reſpekt vor dem
Mut und dem Können dieſer Fliegerin einflößten.
Der ſtarke Beifall bewies neben der freudigen Ehrung für
Elli Beinhorn die Anerkennung für die Leitung der Freien
Literariſch=Künſtleriſchen Vereinigung, die den
D.
Abend veranſtaltet hatte.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 281

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 9. Oktober 1932

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[ ][  ][ ]

Sonntag, 9. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 281 Seite 5

Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 9. Oktober 1932.
Amerikaniſcher Dank an Darmſtadt.
Der Stadtverwaltung iſt von der Deutſchen Botſchaft Waſhing=
ton
folgendes Schreiben zugegangen:
Deutſche Botſchaft.
Waſhington. D. C., den 13. TX. 1932.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeiſter!
In Vertretung des Herrn Botſchafters, der zurzeit auf Urlaub
in Deutſchland weilt, beehre ich mich den Empfang der gefälligen
Schreiben vom 30, Juli und 4. Auguſt nebſt Anlagen mit ergeben=
Eem Dank zu beſtätigen.
Die Schilderung der Einweihung des Waſhington=Platzes in
Darmſtadt hat mich ſehr intereſſiert, und ich darf Ihnen verſichern,
daß die ſtarke Anteilnahme, die in Deutſchland an den Feiern zu
Ehren des amerikaniſchen Nationalhelden gezeigt worden iſt, mit
großer Genugtuung in den Vereinigten Staaten aufgenommen
wurde. Ich habe mir erlaubt, die Nummer des Darmſtädter Tag=
blattes
ſowie die mir freundlichſt zugeſandten Photographien an
den Vorſitzenden der Staatlichen Kommiſſion zur Feier des
200jährigen Geburtstages von George Waſhington weiterzuleiten.
Mit ausgezeichneter Hochachtung Ihr ſehr ergebener (gez.) Leitner,
Deutſcher Geſchäftsträger.
25jähriges Jubiläum. Am Freitag waren 25 Jahre ver=
floſſen
, ſeit Herr Wilhelm Weber das Amt des 1. Vorſitzenden
der Kaufmänniſchen Stenographengeſellſchaft e. V. bekleidet. Zahl=
reich
waren die Glückwünſche der Mitglieder, Freunde und befreun=
deten
auswärtigen Vereine eingegangen. Auch der Vorſtand der
Kaufmänniſchen Stenographengeſellſchaft nahm an dieſem Tage
Veranlaſſung, Herrn Weber herzlich zu beglückwünſchen und Dank
für die geleiſtete Arbeit auszuſprechen. Die Geſchäftsräume waren
feſtlich mit Blumen geſchmückt, die von allen Seiten in großer
Zahl eingegangen waren. Möge es Herrn Weber vergönnt ſein,
noch recht viele Jahre in voller Geſundheit zum Segen des Vereins
tätig zu ſein.
Ein Achtzigjähriger. Am Montag. dem 10. Oktober, darf
der in weiten Kreiſen bekannte Privatier Ernſt Langnes in
ariſche und Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag begehen. Jahr=
zehntelang
durfte er als rühriger Chef der altbekannten Langnes=
ſchen
Hofbuchdruckerei vorſtehen, die er durch ſeine Geſchicklichkeit
und Umſicht auf eine gute Höhe brachte und aus deren Offizin
manches wertvolle Druckwerk ins Land ging.
Hausfrauenbund. Am Dienstag, den 11. Oktober, nachmit=
tags
, Mitgliederverſammlung im Hotel zur Traube‟. Als Auf=
takt
zur Deutſchen Woche ſpricht Frau von Oidtmann in einem
Lichtbildervortrag. Von deutſchen Frauen über See!. Unſere Mit=
glieder
ſind herzlich eingeladen.
Klavier=Abend. Wie alljährlich, ſo auch in dieſem Jahre
veranſtaltet der bekannte Darmſtädter Pianiſt Guſtav Beck in
unſerer Stadt einen Klavier=Abend. Der Künſtler ſpielt am 17. Ok=
tober
, abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
Werke von Bach, Haydn, Beethoven, Braunfels (Erſtaufführung),
Skrajabin, Debuſſy und Ravel. Karten zu zeitgemäßen Preiſen
bei Chriſtian Arnold, Muſikalienhandlung am weißen Turm, und
an der Kaſſe des kleinen Hauſes.
Ueber Hermann Nahm, aus der Opernſchule der Städtiſchen
Akademie für Tonkunſt, Darmſtadt (Geſangsklaſſe Mathilde
Weber) hervorgegangen, ſchreibt die Neißer Zeitung anläßlich
der Aufführung Im weißen Rößl: Einen großen Gewinn ſchei=
nen
wir in Hermann Nahm zu haben, der mit ſeiner umfang=
reichen
und volltönenden Stimme ſeinem Rechtsanwalt Siedler
zu einem vollen Erfolg verhalf. Die Oberſchleſiſche Landes=
zeitung
anläßlich der Aufführung Don Juan: Wie Hermann
Nahm (daß er mit ſeiner ſamtweichen Stimme prachtvoll ſang,
war zu erwarten) ſich als Akteur liebenswürdig und lockerer
zuie früher gab, dazu recht gut ausſah, war überraſchend
Reißer Zeitung anläßlich der Aufführung Die luſtigen Wei=
ber
von Windſor: So beweglich, wie ſich Hermann Nahm an
dieſem Abend gab haben wir ihn noch nicht geſehen. Dazu ein
kleidſames Koſtüm und das weiche Timbre ſeiner Stimme:
alles in allem eine Glanzleiſtung.
Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus Sonntag,
9. Oktober Anf. 18.3022.15 Uhr Bühnenvolksbund. K 1.
Pr. 0.705.50
Tannhäuſer. Dienstag,
11-Oktober 20 22½ Uhr. Darmſt. Volksb. G u. F Gr IIV.
1 Vorſt. Madame Butterfly. Preiſe 0.705.50 Kleines Haus Sonntag,
9. Oktober 2022 Uhr. Zuſ.=Miete III1.
Pr. 0.703.80
Geld oyne Arbeit Rontag,
10 Oktober 20 Uhr. Einmaliges Gaſtſpiel Frankſurter
Preiſe 0 503.00 Mk.
Kabarett Porza. Aittwoch,
12. Oktober 2022 Uhr. Z iſatzmiete VI 2.
Preiſe 0.703.80
Geld ohne Arbeit.

Heſſiſches Landestheater. Heute abend. 18.30 Uhr, findet
im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters zum erſten Male
dieſer Spielzeit eine Aufführung von Richard Wagners großer
Oper Tannhäuſer ſtatt. Muſikaliſche Leitung: Dr. Hans
Echmidt=Iſſerſtedt. Den Tannhäuſer ſingt der bekannte Berliner
und Mannheimer Heldentenor Erik Enderlein als Gaſt, die
Kliſabeth Hilde Singenstreu die jugendlich=dramatiſche
Sängerin des Naſſauiſchen Landestheaters Wiesbaden, a. G., die
Zenus ſingt erſtmalig Inger Karen, den Wolfram Johannes
Trath, den Landgrafen Theo Herrmann, den Biterolf Siegfried
Arias, den Walter von der Vogelweide Dr. Heinrich Allmeroth,
BI den Reimar von Zweter Heinz Schlüter, den Hirten Suſanne
Heilmann. Tänze: Hans Macke. Das amüſante Luſtſpiel von
Colantuoni=Stemmle Geld ohne Arbeit in der erfolgrei=
aen
Inſzenierung von Hans Strohbach wird im Kleinen Haus
heute abend, ſowie Mittwoch, den 12.. und Sonntag, den 16. Okt.
wiederholt. Am Donnerstag, dem 13. Oktober, wird im Gro=
hen
Haus in neuer Einſtudierung und Inſzenierung von Raben=
u
t=Reinking Tſchaikowſkys Oper Eugen Onegin aufgeführt.
Muſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler.
Gaſtſpiel des Kabaretts Porza im Kleinen Haus. Mor=
gen
Montag findet um 20 Uhr im Kleinen Haus ein einmaliges
Gaſtſpiel des Frankfurter Kabaretts Porza ſtatt. Junge Kabarett=
künſtler
unter der Leitung von Thereſe Baerwald bringen ein
Iu ſtiges Programm, das aktuelle Sketchs, Chanſons und Paro=
dien
enthält. Das von den 6 jungen Künſtlern zuſammengeſtellte
und ausgeführte Programm findet in Frankfurt a. M. allabend=
lich
den donnernden Beifall des ausverkauften Hauſes. Die
ärankfurter Preſſe aller Richtungen beſpricht das junge Unter=
nehmen
ſehr günſtig; ſie ſchreibt u. a.: Das Programm hat 15
Nummern, eine ſehr bunte Reihenfolge, und hat weniger die
Amnbition, literariſch zu ſein, als die, zu gefallen. Und das wird,
dank der netten Art der Künſtler, vollauf erreicht. Bei dem
trefflichen Programm mit ſeinen lachreizenden Pointen fliegen
die Stunden vorüber.

* Winterhilfe 1932/33
der freien Wohlfahrtspflege in der Stadt Darmftadk.

Ein Aufruf der Verbände.
Die Deutſche Liga der freien Wohlfahrtspflege hat unter dem
Motto Wir wollen helfen einen Aufruf zur Winterhilfe an das
ganze deutſche Volk gerichtet. Der Herr Reichspräſident und die
Reichsregierung haben ſich dieſem Aufruf angeſchloſſen.
Im Heſſenland haben ſich daraufhin ſämtliche Verbände der
freien Wohlfahrtspflege zu einer Arbeitsgemeinſchaft vereinigt
zur Linderung der Not aller Bedürftigen, das Heſſiſche Geſamt=
miniſterium
hat ſeine Unterſtützung zugeſagt und hat mit herz=
lichen
Worten das Werk der Hilfe dem heſſiſchen Volk empfohlen.
Die Vertretungen der freien Wohlfahrtspflege in der Stadt
Darmſtadt haben für unſere Stadt die Ausführung des Hilfs=
werkes
im engen Einvernehmen mit der Stadtverwaltung über=
nommen
und richten nun an alle Mitbürger die dringende Bitte
um Hilfe. Wir rufen ihnen die Worte ins Gedächtnis, die die
Deutſche Liga veröffentlicht hat:
Die Liebe zum Nächſten und die Sorge um die Zukunft un=
ſeres
Volkes und damit auch um die eigene Zukunft müſſen zu=
ſammenwirken
, das letzte, was jeder hergeben kann, herauszuholen
und es einzuſetzen im Kampf gegen die Not
Geld, Lebensmittel. Kleider, Sachen, Holz und Kohlen, alles
kann helfen, Not zu lindern, wenn im rechten Sinn und am rech=
ten
Ort gegeben wird.
Keiner darf ſagen: Ich kann nichts geben, mir geht es ſelber
ſchlecht genug. Wenn du nicht mithelfen willſt, der Not zu wehren,
wird es dir bald noch ſchlechter gehen. Etwas zu geben hat jeder.
Wer ſonſt gar nichts hat, hat noch ſeine Zeit und ſeine Hände,
um mitzuhelfen, daß von dem, was andere geben können, nichts
umkommt und alles an Ort und Stelle gebracht wird.
In dieſem Sinne bitten wir alle Verbände und Vereine:
Macht es euren Mitgliedern zur Pflicht zu helfen, in dieſem
Sinne rufen wir den Wohlhabenden zu: Gebt reichlich!, rufen wir
den Armen zu: Gebt ein kleines Scherflein für die, die noch
ärmer ſind als ihr! Es darf keinen Menſchen in Darmſtadt
geben, der ſich von dem Hilfswerk fernhält, wenn er irgend hel=
fen
kann, keinen Beamten, der nicht bei ſeiner Behörde für die
gute Sache wirbt, keinen Lehrer, der nicht ſeine Schüler für das
Werk der Nächſtenliebe begeiſtert. Die Zugehörigkeit zu mildtäti=

gen Organiſationen entbindet nicht von der Pflicht, hier in dieſer
beſonderen Notzeit beſonders zu helfen; die normalen Beiträge
für Mildtätigkeit müſſen natürlich außerdem weitergezahlt wer=
den
, denn die normalen Aufgaben bleiben in beſtehen neben den
beſonderen des diesjährigen Winters.
Es wird jedem Gelegenheit gegeben werden, mit Geld und
Naturalien ſeibſt zu helfen oder auch auf einem Konto Einzah=
lungen
zu machen und ſchließlich auch ſich zu periodiſchen Leiſtun=
gen
zu verpflichten.
Alſo helft alle! Helft reichlich, denn die Not iſt rieſengroß,
und damit ſind auch rieſengroß die Mittel, die zur Linderung
nötig ſind!
Der Stadthilfsausſchuß für die Stadt Darmſtadt
Evangeliſcher Wohlfahrtsdienſt: Caritasverband: Heſſiſches Rotes
Kreuz; (Landesverein und Alicefrauenverein); Fünfter Deutſcher
Wohlfahrtsverband; Bezirk. Heſſen; Iſraelitiſche Wohlfahrts=
pflege
; Ortsausſchuß für Arbeiterwohlfahrt; Arbeiterhilfe der
Chriſtlichen Gewerkſchaft.
Meldeſtellen für Familienhilfe.
Am Montag, den 10. Oktober, können ſich auf der Meldeſtelle
der Winterhilfe, Neckarſtraße 3 (früheres Gewerbemuſeum), Zim=
mer
21, von 812 Uhr. diejenigen Perſonen melden, deren Name
mit T. U, V. W. X. D, Z beginnt.
Alle Hilfeſuchenden, die den Tag, an dem ihr Buchſtabe dran
geweſen wäre, überſehen haben, haben Gelegenheit, ihre Meldung
am Mittwoch, den 12., Oktober, und Freitag, den 14. Oktober,
von 812 Uhr nachzuholen. Damit iſt der erſte Meldetermin ab=
gelaufen
. Ob es einen weiteren gibt, iſt ſehr fraglich. Es wird da=
her
allen Bedrängten geraten, ſich ihren Meldeſchein jetzt zu ſichern.
Geldſpenden
können abgeliefert werden: bar bei der Geſchäftsſtelle des Heſſi=
ſchen
Roten Kreuzes, Darmſtadt, Paradeplatz 4, oder auf Konto
5600 des Stadthilfsausſchuſſes Winterhilfe 1932/33 der freien
Wohlfahrtspflege in der Stadt Darmſtadt bei der ſtädtiſchen
Sparkaſſe Darmſtadt oder durch Einzahlung auf Poſtſcheckkonto
Frankfurt a. M. Nr. 70190 (Konto Stadthilfsausſchuß Darmſtadt.)

25 Jahre Stenographenvereinigung Gabelsberger. Die
Stenographenvereinigung Gabelsberger wurde vor 25 Jahren
am 30. September gegründet. Sie hatte ihre Mitglieder am
Abend des Gründungstages in das Reſtaurant Sitte, Karlſtraße,
eingeladen, um dieſen mit einer ſchlichten Feier zu begehen. Im
faſt überfüllten Saale des Reſtaurants gab der 1. Vorſitzende
einen kurzen Ueberblick über die Vereinsgeſchichte und nahm dann
anſchließend die Ehrung derjenigen Mitglieder vor, die dem Ver=
ein
ſchon zehn Jahre und darüber die Treue gehalten haben,
Zum Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung wurde ihnen das
Vereinsabzeichen in Silber überreicht. Im Anſchluß hieran er=
folgte
die Ehrung des 1. Vorſitzenden der Vereinigung, der zu
ihrem Ehrenmitglied ernannt wurde. Nach einem kurzen Ge=
ſangsvortrag
entwickelte ſich die Veranſtaltung zu einem gemüt=
lichen
Tanzabend, der durch humoriſtiſche Einlagen ausgefüllt
war. Die offizielle Feier des 25jährigen Beſtehens, verbun=
den
mit der Bekanntgabe des Jubiläumswettſchreibens am 30.
Oktober, findet am 5. November d. J. im Koncordiaſaal ſtatt.
Ein buntes Programm mit anſchließendem Tanz läßt einen
äußerſt gemütlichen Abend erwarten.
Die Chriſtengemeinſchaft. Montag. 10. Okt., abends,
ſpricht Joachim Sydow=Hannover, Pfarrer in der Chriſtengemein=
ſchaft
, im Saale der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt. Eliſa=
bethenſtraße
, in einem öffentlichen Lichtbildervortrag über das
Thema Die Ausgrabungen von Ur in Chaldäa und das Alte
Teſtament‟ Der Redner behandelt auf Grund neueſter For=
ſchungsergebniſſe
in der Hauptſache folgende Fragen: Die Sint=
flut
Der Vater Abraham Der Turmbau zu Babel. Es
wird mit dieſer Veranſtaltung eine Reihe von Vorträgen ver=
ſchiedener
Redner eingeleitet über das Geſamtthema: Beiträge
zu einem neuen Bibelverſtändnis. (Siehe auch Anzeige.)

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Neue

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Str. 30

Zuſammenſchluß der Neuhausbeſitzer. Es wird uns ge=
ſchrieben
: Am 17. September d. I. wurde auf einer aus allen
Teilen Heſſens beſuchten Verſammlung von Neuhausbeſitzern in
Darmſtadt die Notgemeinſchaft des heſſiſchen Neuhausbeſitzes
gegründet. Dieſe hat ſich zum Ziele geſetzt, die Intereſſen der
Neuhausbeſitzer in jeder Richtung zu vertreten und ihre Mit=
glieder
im Kampf um die Erhaltung ihrer Häuſer zu unter=
ſtützen
. Den Anlaß für den Zuſammenſchluß gab die außer=
ordentlich
ſchwierige Lage, in die die Neuhausbeſitzer durch die
Entwicklung der Wirtſchaft während der letzten Jahre geraten
ſind, und die dazu führte, daß bereits ein beträchtlicher Teil der
Hausbeſitzer ſeine Häuſer teils freiwillig, teils unfreiwillig auf=
geben
mußte. Der vorläufige Verwaltungsausſchuß der neuen
Vereinigung ſetzt ſich aus folgenden Herren zuſammen: Rechts=
anwalt
Dr. Neuſchäffer=Darmſtadt. Bauinſpektor Dörr=Worms,
Amtmann Löffler=Darmſtadt. Regierungsbaumeiſter a. D. Ganß=
Darmſtadt. Hausmeiſter Wolf=Gernsheim. Weißbindermeiſter
Klein=Darmſtadt, Wölfer=Gießen. Dipl.=Ing. Blöcher=Darmſtadt.
Zum Ausbau der neuen Vereinigung werden zurzeit in allen grö=
ßeren
Orten Heſſens Ortsgruppen gegründet. In Darmſtadt fin=
det
die Gründungsverſammlung einer Ortsgruppe am Montag,
dem 10. Oktober d. J. abends 8 Uhr, im Weißen Saale des Re=
ſtaurants
Chriſt, Grafenſtraße, ſtatt. Auf die Einladung dazu im
Anzeigenteil wird verwieſen.
Lichtbildervortrag. Aus dem Leben und Treiben in unſerer
früheren Kolonie Oſtafrika. Herr Gouvernementsſekretär a. D.
Dietz, der mehrere Jahrzehnte in der Kolonie lebte, kennt die
Sitten und das Leben der Eiwohner aus eigener Erfahrung. Zahl=
reiche
Bilder, die zum größten Teil ſelbſt aufgenommen wurden,
werden den Vortrag ergänzen. Der Beſuch kann allen Intereſſenten
empfohlen werden. Der Vortrag findet am Mittwoch den 12. Ok=
tober
, im GDA.=Heim ſtatt. Der Eintritt iſt frei, Gäſte ſind will=
kommen
. (Alles Nähere in der noch folgenden Anzeige.)

Das Konzerkprogramm des Muſikvereins für 1932/33
enthält, wie bereits mitgeteilt, wieder vier ordentliche Konzerte,
darunter drei große Chorkonzerte und ein Soliſtenkonzert mit
geiſtlichen Geſängen am Karfreitag. In den Chorkonzerten kom=
men
zur Aufführung: Das Weihnachtsoratorium von Joh. Seb.
Bach am 13. Dezember, die Schopfung von J. Haydn im Februar
oder März und das Deutſche Requiem von Joh. Brahms im
Rahmen einer Brahms=Woche, welche das Landestheater im Mai
zum Gedächtnis des 100. Geburtstages des Komponiſten veran=
ſtaltet
. Sie werden von Dr.. Hans Schmidt=Iſſerſtedt geleitet und
unter Mitwirkung erſter Soliſten des Landestheaterorcheſters
ausgeführt. Die Mitgliederbeiträge ſind in dieſem Jahre er=
heblich
geſenkt worden. Sie betragen für inaktive Mitglieder je
nach dem von ihnen gewählten Platz 12 bis 25 Mk. für das Jahr.
Auf Familienkarten wird eine Ermäßigung von etwa 10 v.H. für
jedes weitere Mitglied aus derſelben Familie gewährt. Die in=
aktive
Mitgliedſchaft berechtigt zum freien Beſuch der Konzerte und
der Hauptproben. Außerdem werden den Mitgliedern Vorteile
bei anderen Konzertveranſtaltungen in Darmſtadt geſichert wer=
den
. Auch der Beitrag der aktiven Chörmitglieder, der ſeither
ſchon gegenüber dem Friedenspreis von 18 RM. auf 15 RM. her=
abgeſetzt
war, iſt nochmals entſprechend ermäßigt. Mehrere Mit=
glieder
aus einer Familie genießen die gewohnten Vergünſtigun=
gen
, auch ſolche, von denen Familienangehörige inaktive Mitglie=
der
ſind. Alle, denen an der Erhaltung der großen Chorkonzerte
für Darmſtadt etwas liegt, werden eingeladen, dem Verein als
aktive oder inaktive Mitglieder beizutreten. Auskunft und An=
meldung
bei der Platzordnerin, Frau Ella Arnold, Aeußere
Ringſtraße 118, Fernruf 3316. Wer dem aktiven Chor beizutreten
wünſcht, komme ohne weiteres in die Proben, die regelmäßig
Montag= und Freitagabend um 20 Uhr im Vereinshaus, Wilhelm=
Gläſſingſtraße 24, ſtattfinden.
Kurſe zur Vorbereitung der Meiſterprüfung. Im kommen=
den
Winterhalbjahr veranſtaltet die Heſſiſche Handwerkskammer
in Verbindung mit der Städtiſchen Gewerbeſchule Darmſtadt wie=
der
verſchiedene Kurſe zur Vorbereitung auf die Meiſter=
prüfung
im Jahre 1933. Vorgeſehen ſind für die Meiſterprü=
fungskandidaten
aller Gewerbezweige Lehrgänge in Buchführung
und Geſetzeskunde. Ferner werden fachlich=theoretiſche Kurſe durch=
geführt
für Elektro=Inſtallateure, Gas=, Waſſer= und Heizungs=
inſtallateure
, Schloſſer und Maſchinenbauer, Maler und Weißbin=
der
. Maurer, Zimmerer und Dächdecker, Bau= und Möbelſchreiner.
Bei genügender Beteiligung kann auch Fachunterricht für andere
Berufszweige eingerichtet werden. Allen Anwärtern für die
nächſte Meiſterprüfung wird dringend empfohlen, dieſe Gelegen=
heit
zur Berufsfortbildung zu benutzen und ſich baldigſt bei der
Direktion der Städtiſchen Gewerbeſchule Darmſtadt. Landgraf=
Philipp=Anlage 6, zu melden. (Vgl. Anzeige.)
Die Freie Vereinigung Darmſtädter Künſtler bereitet zur=
zeit
in der Kunſthalle am Rheintor eine Herbſtausſtellung
vor, die am Sonntag, dem 16. Oktober eröffnet werden ſoll. Es
werden Werke der Mitglieder der Vereinigung gezeigt, von denen
Prof. Küſtner, Prof. Hoelſcher. Prof. Lippmann, Prof. Beyer,
Huth. Kern, Schott, Ehlers, Hohmann. Kaufmann. Daenzer.
Bialla. Vielmetter einſtweilen als Ausſteller genannt ſeien. Die
Ausſtellung umfaßt Werke der Malerei, Graphik und Plaſtik, die
bewußt auf ein Format begrenzt ſind, welches dem Verkauf gün=
ſtig
iſt. Die Ausſtellung hat diesmal kein beſtimmtes Thema, ſie
hat den weſentlichen Zweck den Kunſtfreunden einen Ausſchnitt
aus dem Schaffen der FVDK. zu zeigen, der durch Mannigfal=
tigkeit
und erſchwingliche Preiſe zum Kauf einladen ſoll.
Pater Friedrich Muckermann S. J., der am kommenden
Donnerstag, 13. Okt., abends, im Städt. Saalbau ſprechen
wird, iſt der bedeutendſte Repräſentant katholiſcher Literatur=
kritik
. Sein Vortrag über Nationalſozialismus und
Nation iſt ein beſchwörender Appell an das Gewiſſen
der Zeit. Seine Darlegungen ſind eine geiſtige Auseinander=
ſetzung
mit dem Nationalſozialismus und ihre kritiſche Gegen=
überſtellung
mit ſeinem Gewiſſen. Da für den Vortrag bereits
reges Intereſſe beſteht, empfiehlt es ſich, beizeiten Karten in den
Vorverkaufsſtellen. Verkehrsbüro und Buchhandlung
Bergſträßer, Wilhelminenſtraße, zu entnehmen. Sämtliche
Plätze ſind numeriert. (Siehe heutige Anzeige.)
Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Mit der Monatsver=
ſammlung
am kommenden Donnerstag abend eröffnet der G. V.D.
ſeine Wintertätigkeit. Hauptgegenſtand der Tagesordnung bildet
diesmal ein Lichtbildervortrag von Herrn Dr. phil. G. Kretſchmer
über Botaniſche Wanderungen durch Südſpanien‟. Die photogra=
phiſchen
Aufnahmen ſtammen von dem Reiſebegleiter Herrn Dr.
med. Stroh. (Vgl. Anzeige.)

7N

WIE
ANDER SPIILE

ienn WWeLNWAMMMIE

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 281

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Im fliegenden Salonboot über deulſche Lande. Frankfurls Skraßen menſchenleer.

Eigener M. St.=Bericht des Darmſtädter Tagblatts.

Einer freundlichen Einladung des Führers des Do. X über
das Weltmeer, Kapitän Chriſtianſen, danke ich ein Erleb=
nis
von Einmaligkeit: Do. X=Flug über geſegnetes deutſches Land.
Ueber Berge und Täler am Rhein, über die Eifel, Siebengebirge
und Taunus.
Die herrlichen Anlagen am Koblenzer Rheinufer ſind nach
der Völkerwanderung der letzten drei Tage leer. Nur eine Anzahl
Schupo=Beamte ſorgt dafür, daß Unberufene nicht an den Ponton
gelangen können, an dem längsſeits der Do. X, das größte Flug=

ſchwindet langſam Koblenz und der Flug geht über Gebirge und
Wälder, über liebliche Täler, fruchtbare Auen, dem Taunus ent=
gegen
. Ziel iſt Frankfurt.
Wer geflogen, oder wer öfter fliegt, wird immer den gleichen
bezaubernden Eindruck haben, den die ſaubere deutſche Landſchaft
von oben bietet.
Der ruhige Flug iſt in etwas zu berichtigen. Das Ge=
brüll
der Motore iſt auch in den geſchloſſenen Kabinen und Sa=
lons
ſo ſtark zu hören, daß eine Unterhaltung nicht gerade zu den

Do. X im Fluge.

boot der Welt, feſtgemacht hat und ſanft in den leicht bewegten
Wellen ſchaukelt. Goldene Herbſtſonne kämpft mit ſilbrigen Nebel=
ſchwaden
, bricht ſiegreich durch und läßt die glänzende Metall=
fläche
des Rieſenaars aufſchimmern. Gefeſſelt und unter Segeltuch
verdeckt die Motore hoch auf dem Tragdeck, dahinter die Silhou=
ette
des jenſeitigen Rheinufers mit Kirchen und Weinbergen.
Die letzten drei Tage ſah es hier anders aus.
30 000 Menſchen haben in dieſen, eigentlich nur zwei Tagen,
das Wunderwerk deutſcher Technik beſichtigt.
Heute iſt nach dem Großreinemachen Ruhepauſe für die Be=
ſatzung
, Do. K ſoll ſtarten nach Frankfurt. Der Start iſt auf drei
Uhr feſtgeſetzt und pünktlich, wie ein fahrplanmäßiger D=Zug, fal=
len
die Troſſen und mit eigener Motorenkraft macht Do. X eine
elegante Schwenkung, erreicht ſchnell das offene Fahrwaſſer des
Rheins, eine abermalige Schwenkung und er fährt zurück, zur
erſten Brücke. Zwiſchen 2 Rheinbrücken muß er ſtarten.
Eine halbe Stunde vor dem Start dürfen wir das Flugſchiff
betreten. Wir haben ſchon oft Beſchreibung ſeiner Ausmaße und
ſeiner Inneneinrichtung gegeben, ſo daß wir darauf verzichten
können, Geſagtes zu wiederholen. Der überwältigende
Eindruck, den das fliegende Salonboot immer
wieder macht, kann nicht geſchildert werden, es
ſeidenn, man verfügt über dichteriſchePhantaſie.
Liebenswürdig von Kapitän Chriſtianſen, ſeinen beiden
Piloten=Ingenieuren und der Beſatzung begrüßt, dürfen wir im
Flugboot vorerſt nur die Parterre=Räume beſichtigen. Dann
nimmt man Platz, die Luken werden geſchloſſen, die Motore gehen
auf ſtarke Tourenzahl, elegant und ſicher gleitet Do. K
durch den breiten Brückenbogen, um genügend Anlauf
zum Start zu gewinnen. Sicher waren es ein halbes Hundert=
tauſend
Menſchen, die an beiden Ufern dem Start beiwohnten
und mit Jubel und Tücherſchwenken Abſchiedsgrüße zuwinken.
2000 Meter ſollen eigentlich für die Startbahn erforderlich ſein,
Es waren knapp 800 Meter notwendig bis zum vollen Auswirken
der 12 rieſigen Motore, die 7200 PS entwickeln, und unmerklich
erhebt ſich das Rieſenflugboot aus dem Waſſer, weit vor der zwei=
ten
Brücke, ſchon haben wir die erforderliche Höhe erreicht, ſo daß
ganz glatter Start uns bald auf eine Höhe von 4500 Meter
bringt, die im allgemeinen während des ganzen Fluges beibehal=
ten
werden.
Do. X hat es nicht notwendig, wie irgend ein anderes Flug=
zeug
, Böen aus dem Wege zu fliegen, oder Höhen aufzuſuchen, die
Schlingern oder Durchſacken vermeiden. Man fliegt ſoruhig
wie im Zeppelin. Für Do. X gibt es keine Luft=
löcher
und kein Durchſacken. Leichtes Schwanken kann
der Fluggaſt nur konſtatieren, wenn er die Flügelſpitzen beobach=
tet
, oder wenn er, was ſelbſtverſtändlich geſtattet iſt, den breiten
und bequemen Mittelgang durch die Salons und Kabinen ent=
lang
wandelt. Da gibt es allerdings des öfteren einen Gang in
Kniebeuge, aber jede Bewegung iſt durchaus ſanft und ausge=
glichen
. Seekrankheit, richtiger Luftkrankheit, iſt
ausgeſchloſſen. Ueber Koblenz und ſeine Umgebung läßt
Kapitän Chriſtianſen noch einmal dankend und grüßend große
Schleifen ziehen, und nach 20minutiger Flugdauer, ſehen wir un=
ten
, in wundervollem Sonnenſchein das Deutſche Eck, dann ent=

Oben: Kapitän Chriſtianſen. Unten: Inge=
nieur
Merz (links), Pilot Schildhauer (rechts).
Annehmlichkeiten zählt. Das aber gewöhnt ſich ſehr ſchnell und
wird nach einer Stunde Flugzeit nicht mehr unangenehm emp=
funden
.
Während des Fluges folgen wir einer freundlichen Einladung
des Kapitäns Chriſtianſen einer der prachtvollſten Menſchen,
den ich je kennenlernte in die oberen Regionen, d. h. es geht
eine ſteile Aluminiumleiter hinauf. in die Abteilungen, die
Hirn, Seele und Kraft des Flugbootes bergen.
Statiſche Wunderwerke ſind die Flügel, kompliziert wie Uhrwerke,
und doch ſo bequem, daß die Monteure, ohne ſonderliche Körper=
anſtrengung
zu ihren Motoren gelangen können oder auch, wovon
ſie oft Gebrauch machen, während des Fluges auf den Tragdecken
ſich aufhalten, wenngleich hier der Aufenthalt dem in einem
Orkan gleichen mag.
Freimütig und freigebig dürfen wir alles ſehen und photo=
graphieren
. Es gibt kein Verboten an Bord. Erläute=
rungen
in den Maſchinenräumen ſind allerdings nur durch Zeichen=
ſprache
möglich.
Nach etwa eineinhalbſtündiger Flugzeit, leider für alle Teil=
nehmer
viel zu kurz, kommt Frankfurt in Sicht. Wir fliegen über
die große Stadt hinweg und erleben etwas, was vielleicht in
Frankfurt noch nicht da war:
völlig menſchenleere Straßen!
Ganz Frankfurt und die ganze Umgebung,
ſicher nicht nur die nächſte Umgebung, ſind an die
Ufer des Mains geeilt, die beide, nach Griesheim zu mehrere
Kilometer weit dicht mit Menſchen beſtanden ſind. Ein Zählen
und Schätzen dieſer Menſchenmenge iſt unmöglich. Aber ein wun=
dervolles
Bild iſt es, wie wir den Main herauffliegen und die
dichtgedrängte Menſchenmauer zu beiden Seiten belebt wird durch
Tücherſchwenken und jubelnde Grüße. Soweit das Waſſer nicht
abgeſperrt iſt, iſt es belebt von Motor= und Paddelbooten, kleinen
und größeren Dampfern, die alle Schlagſeite haben, weil die
Paſſagiere alle nach einer Seite drängen, um den Do. K ſehen
zu können.
Kurz nach halb 5 Uhr gehen wir auf dem Main bei Gries=
heim
nieder. Hier iſt an der Stauſtufe das Waſſer gehoben und
verbreitert, um bequemen Landungsplatz zu bieten. Unter dem
Jubel der Menge fährt Do. K auf dem Waſſer etwa 1 Kilo=
meter
langſam bis zur Landeſtelle.Hier werden die Paſſagiere
ausgebootek. Mit freundlich=kräftigem Händedruck und herzlichem
Dank verabſchieden wir uns von Kapitän Chriſtianſen, ſeinen In=
genieuren
und von dem freundlichen Steward. Frankfurter Jugend=
Marine übernahm das Amt des Ausbootens, und nachdem die
Paſſagiere ſämtlich an Land gebracht, wird Do. K zwiſchen die
beiden, beſonders errichteten Brückenſtege bugſiert, wo er feſt=
macht
und in den nächſten 8 Tagen ſicher, wie überall. das Ziel
ungezählter Tauſender ſein wird, die das Wunderwerk deutſcher
Technik. deutſcher Ingenieurkunſt und kühnen deutſchen Erfinder=
geiſtes
beſtaunen werden.
Für uns, die wir an dem unvergleichlich ſchönen Flug teil=
nehmen
konnten, war es ein Erlebnis, das nie vergeſ=
ſen
werden wird.
Max Streeſe.

Die Deutſche Reichspoſt in Arbeitsgemeinſchaft mit dem
Verkehrsverein Darmſtadt als Vertreter des Mitteleuropäiſchen
Reiſebüros hat außer ihren in der kommenden Woche täglich vor=
geſehenen
Ausflugsfahrten von Sonntag, dem 9., bis Mittwoch,
dem 12. Oktober Sonderfahrten nach Griesheim (Main)
zur Beſichtigung des Waſſerflugzeugs Do X vorgeſehen Abfahrt
täglich 13 Uhr am Reiſebüro. Fahrkarten für die heutige Fahrt
von 11 bis 13 Uhr beim Reiſebüro. Luiſenplatz 4. (Siehe heutige
Anzeige.)
Sonderfahrten der Heſſ. Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft,
Darmſtadt, Rheinſtraße 5, Tel. 844 (Blau=weiße Omnibuſſe, ehe=
malige
Jugenheimer Verkehrslinie) Zur Beſichtigung des
größten Waſſerflugzeuges Do. X finden von Montag
bis Donnerstag Sonderautobusfahrten ſtatt. Fahrpreis und Be=
ſichtigung
ſind äußerſt billig. Ferner finden eine Reihe billiger
Herbſtfahrten ſtatt, die in Anbetracht der ſchönen Herbſttage emp=
fehlenswert
ſind. Die Autobuſſe ſind geheizt. (Siehe heutiges Pro=
gramm
.)
Vortrag über den Gasherd. Ein intereſſanter Vortrag
über den Gasherd als nützlichſten Helfer im Haushalt findet am
Donnerstag, dem 13. Oktober im Vortragsſaal des Städtiſchen
Gaswerks. Eliſabethenſtraße 25½, ſtatt. Die vielſeitige Verwen=
dungsmöglichkeit
des Gasherds, ſei es zum Steriliſieren, Backen,
Braten oder Grillen, wird eingehend beſprochen. Gas iſt ohne
Zweifel in der geſamten Hauswirtſchaft als billigſte Energie an=
zuſprechen
, wenn man berückſichtigt, daß durch die leichte Hand=
habung
eine beſondere Hilfe nicht mehr notwendig iſt. Ganz be=
ſonders
trifft dies natürlich für die Verwendung des Gaſes zu
Kochzwecken zu. Es iſt daher unbedingt empfehlenswert, ſich die=
ſen
Vortrag anzuhören. (Siehe auch heutige Anzeige.)
Heft 2 der Blätter des Heſſiſchen Landestheaters enthält
einen Aufſatz Wilhelm Michels über Neuen Geiſt in der Thea=
terführung
und einen Aufſatz von Eugen Gürſter über den
Spielplan 1931/32 des Heſſiſchen Landestheaters. Die verant=
wortliche
Redaktion der Blätter hat auch in dieſer Spielzeit Kurt
Hirſchfeld.

Heag=Sonderfahrten zum Do X. Wie allgemein bekannt,
iſt das größte Waſſerflugzeug der Welt, der Do. 4 am Sams=
tag
nachmittag in Frankfurt a. M. eingetroffen und hat auf dem
Main bei Griesheim gewaſſert, um ſich dort einige Tage aufzu=
halten
. Da am Samstag und heute ein außerordentlich großer
Zuſtrom zum Landeplatz eingeſetzt hat und auch die Beſichtigung
des Do. erſt ab heute ermöglicht iſt, hat ſich die Heſſiſche
Eiſenbahn=AG. entſchloſſen, am Montag und Dienstag mit Son=
derwagen
um 13 Uhr ab Heaghaus nach Griesheim zu fahren, um
dort dieſes Wunder der deutſchen Technik zu beſtaunen. (Siehe
auch heutige Anzeige.)

Erhältlich in Apotheken,
Jakate ſichtbar
Jetzt Beutel 35 Pfg., Dose 40 Pfg. und 75 Pfg. (1 St 14004

Flugſchiff Do. X traf am Samstag an der Stauſtufe Frank=
furt
=Griesheim ein und ankert dort bis Freitag, 14. Oktober.
Aus dieſem Anlaß werden von allen Bahnhöfen im Umkreis
(Tarifentfernung) von 100 Kilometer um Frankfurt a. M. Sonn=
tagsrückfahrkarten
(auch Blanko=Sonntagsrückfahrkarten) nach
Frankfurt a. M.=Hbf. und Frankfurt=Griesheim mit folgender
Geltungsdauer ausgegeben: Von Sonntag, den 9. Oktober bis
Montag, den 10. Oktober, 12 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rück=
fahrt
), ferner am Mittwoch, dem 12. Oktober, und Freitag, dem
14. Oktober, jedoch an dieſen beiden Tagen jeweils nur von 9 bis
24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt).

Sonntag, 9. Oktober 1932

Gauführertagung des Jugendbundes im G.D.A. Der Gau
Heſſen des Jugendbundes im G.D.A. veranſtaltet am Samstag,
den 8., und Sonntag, den 9. Oktober, in Frankfurt a. M. im Haus
der Jugend, eine der ſchönſten Jugendherbergen Deutſchlands, eine
Gauführertagung. Zu dieſer Tagung ſind die Jugendführer des
G.D.A. aus allen Orten von Heſſen und Heſſen=Naſſau eingeladen,
und wie die eingegangenen Meldungen zeigen, werden faſt alle
Städte vertreten ſein, ſo daß dieſe Führerzuſammenkunft eine der
wichtigſten Jugendführertagungen zu werden verſpricht. Den Auf=
takt
bot eine Führerrunde am Samstag abend, die unter dem
Motto Vom Werdegang unſerer Führer ſtand. Eine beſondere
Bedeutung erhält die Tagung durch die Anweſenheit des Reichs=
jugendführers
Fritz Mewes=Berlin, der über Führertum und
Gefolgſchaft ſprechen wird. Von den übrigen Punkten der Tages=
ordnung
ſei noch beſonders erwähnt ein Vortrag von Gaugeſchäfts=
führer
Hermann Fuhrmann, Frankfurt a. M.: Der GDA.
im wirtſchaftlichen und politiſchen Tageskampf. Ferner wird der
Gaujugendobmann Georg Droſt, Frankfurt a. M., zu den kom=
menden
Aufgaben grundlegende Ausführungen machen. Auch die
übrigen Veranſtaltungen im Rahmen dieſer Tagung bieten den
Jugendführern viele Anregungen und reichhaltiges Material, ſo
daß dieſe Führerzuſammenkunft nicht nur ein Erlebnis für die
Beteiligten ſelbſt werden dürfte, ſondern ſich auch in der künftigen
Arbeit an der Angeſtelltenjugend ſehr gut auswirken wird.
Romantiſierung und Abſtraktion in der Geſchichte der deut=
ſchen
Staatsidee. Ueber dieſes Thema wird Erich Trumm=
ler
, Leiter des Seminars für freies Bildungsweſen am
Goetheanum zu Dornach, kommenden Mittwoch (12. Okt.) in
der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums ſprechen. Der Red=
ner
, in Kreiſen der Jugendbewegung als der ſeinerzeitige Lei=
ter
der Werkſchar bekannt, wird dieſes aktuelle Problem vol=
lig
unpolitiſch auf Grundlage anthropoſophiſcher Betrach=
tungsweiſe
entwickeln: ausgehend davon, daß der Schlüſſel zum
Verſtändnis der Gegenwart die Geſchichte des 19. Jahrhunderts
iſt. Man hat dies bis jetzt nur fragmentariſch erkannt, da man
noch immer vermeidet, das Schwergewicht auf jene Wandlung im
individuellen Bewußtſein zu legen, wie ſie ſich ſeit Goethes Tod
im modernen Menſchen vollzog und durch ihre Tragik das 19.
Jahrhundert zum Jahrhundert der unverwirklichten Ideen machte.
Dazu gehört auch die deutſche Staatsidee, die in den Grund=
tatſachen
des deutſchen Geiſteslebens wurzelt und von den Fein=
den
deutſchen Geiſtes von Romantiſierung und Abſtraktion
unterſtützt wurde. (Siehe Anzeige in dieſer Nummer.)
Orpheum. Das geſtern mit ſtarkem Erfolg aufgeführte

fe ülter 25

ſche ek in

zur dus Ged
Eieiöt üt ieke Ge

Zeiten.
herz, bedente d

Luſtſpiel Der dunkle Punkt wird heute Sonntag, abends

8.15 Uhr, erſtmalig wiederholt. Heute nachmittag 3.30 Uhr iſt
das Märchenſpiel Das tapfere Schneiderlein letztmalig ange=
ſetzt
. Für beide Vorſtellungen gelten die bekannten billigen Ein=
trittspreiſe
und ſind Karten zu haben: Kiosk Ernſt=Ludwigsplatz
von 911 Uhr. Kiosk am Paradeplatz von 17 Uhr. Orpheums=
kaſſe
ab 10 Uhr ununterbrochen. (Siehe Anzeige.)

Mit dieſem
meint dann auch die
n der wie der 2
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nugs Pracht ſiel
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Da galt es, vor
aud brannten.
Alles, was noch
griſſen. Eine gere
Slut. Mit der Ste
ais Licht gebracht.
Her, aber kerniger al
Eine vertieitere,

it vormachte, die
te, die
Süß

miſtr ſtellte, die t
ps Daſeins das Wa

Im Rundfunkſender Baſel=Beromünſter wird Sonntag,
den 9. Okt., abends um 20,20 Uhr. ein Werk des Darmſtädter
Komponiſten Julius Klaas, Op. 36, Sonate in B=Dur für Viola
und Klavier, zur Aufführung gelangen.
Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Im Hinblick auf den
Wirtſchaftsaufſchwung eröffnet der Gabelsbergerſche Stenogra=
phenverein
von 1861 morgen abend in der Ballonſchule wei=
tere
Lehrgänge in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Wir machen
nochmals empfehlend darauf aufmerkſam und bitten um Beach=
tung
der heutigen Anzeige, ebenſo derjenigen von Mittwoch und
Donnerstag, aus welchen näheres hervorgeht.
Im Union=Theater ſieht man heute und folgende Tage den pleih
neuen ſpannenden Kriminal=Tonfilm Strafſache van Geldern
nach dem bekannten Roman von Hans Hyan. Der Film behandelt rchaut! Das Dein
die Geſchichte des Ausbrecherkönigs Willi Vogel und iſt äußerſt
ſpannend geſtaltet. Dazu das bekannt gute Beiprogramm.
In den Helia=Lichtſpielen läuft nur noch heute und morgen
der erſte Opern=Tonfilm Die verkaufte Braut, nach der Oper pleibt, mit müden
von Friedrich Smetana. In dieſem Film wird verſucht, die Oper
für den Tonfilm zu erobern. Die erſtklaſſige Beſetzung wird dieſen
Film zum größten Intereſſe und Erfolge beim Publikum verhel= Die Treue fehlte, v
fen. Dazu ein erſtklaſſiges Beiprogramm. Jugendliche haben
Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute und folgende Tage in
Erſtaufführung den neueſten Harry Piel=Film Jonny ſtiehlt
Europa", mit Harry Piel und zwei vierbeinigen Stars, nämlich
der Wunderſtute Europa und dem Wunderhund Greif. Ein
reichhaliges Beiprogramm geht dem Film voraus. Jugendliche
haben Zutritt.
Film=Morgenfeier. In den Helia=Lichtſpielen wird im
Rahmen einer der beliebten Film=Morgenfeiern am heutigen Sonn=
tag
vormittag 11.15 Uhr der hervorragende Ernſt=Udet=Film
Fliehende Schatten zum letztenmal wiederholt. Jugendliche
haben Zutritt.
Das Reſi=Theater zeigt ab heute (Kaſſenöffnung 1 Uhr)
den großen Ufa=Tonfilm Die letzte Kompagnie, eine Hymne
auf Kameradſchaft, Treue und Pflichterfüllung. Jugendliche zu=
gelaſſen
.
L. Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkran=
kung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunachſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonn=
tag
, dem 9. Oktober 1932, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung
bereit: Dr. med. Andres, Rheinſtr. 33. Tel. 3016; Dr. med.
Degen, Klappacherſtr. 1. Tel. 366; Dr. med. Hofmann,
Lauteſchlägerſtr. 16. Tel. 3069.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich an=
ſchließenden
Woche den Nachtdienſt vom 9. bis 16. Oktober: die
Löwenapotheke, Ballonplatz 11. und die Adlerapotheke, Wilhel=
minenplatz
17.
Verkehrsunfall. Geſtern abend kurz nach 7 Uhr wurde ein
älterer Herr von einem in die Wilhelminenſtraße einbiegenden
auswärtigen Laſtwagen geſtreift und zu Boden geworfen, wobei
er im Geſicht verletzt wurde. Die Schuldfrage iſt noch ungeklärt.

Wunden und Bruch,
Jier=Bereitſein. 1
emen, das mit den
Mt Veisheit, daß nur
Die zweite Ernte
gediegen, und der gro
Kratur. Die ewige

Sturm brauſt ül
püllt iſt der Himme
aus den vier Welt=C
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Mit deinem
wll muß um die
roch: Mit beiden
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Srucht, und ſein Le=
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Bau tun! Und nicht
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Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Amzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritlt.
Penſionärverein, Ortsgruppe Darmſtadt=
Dienstag, den 11. d. M., nachmittags Mitgliederverſammlung im
Reſtaurant zur Stadt Koburg, Darmſtadt, Waldſtraße Bericht des
Vorſitzenden des Landesverbandes über die Reichsverbandstagung
in Berlin, ſowie der zurzeit ſchwebenden Eingaben. Nichtmitglieder
ſind höflichſt eingeladen.

Wie der Münchener ſein Oktoberfeſt, ſo feiert man im
Herbſt in der althiſtoriſchen Bockshaut alljährlih ſein Winzer=
feſt
. Die erſtklaſſige Kapelle, die ausgezeichneten Weine verbür=
gen
frohe Stunden. (Siehe Anzeige.)
Oktoberfeſt am Sonntag, 9 und Montag, 10. Okt.,
im großen Saale des Städt. Saalbaues. Die Räumlich=
keiten
ſind entſprechend dekoriert. Eine Jazz und eine bayeriſche
Blaskapelle unter Leitung von Kapellmeiſter Schlupp ſorgen für
Stimmung und reichliche Tanzgelegenheit. Original=Schuhplattler.
(Alles nähere ſiehe heutige Anzeige.)

Konzert findet heute abend im Maintor, Mathilden=
platz
11, ſtatt, deſſen Beſuch zu empfehlen iſt. (Vgl. Anzeige.)
Herrngarten=Café. Heute nachmittag und abend-
ſowie
täglich abends: Unterhaltungs=Muſik. (Vgl. Anzeige.)
Vereinskalender.

Vereinigung ehemal. 116er Darmſtadt. Mon=
tag
, 10. Oktober, abends, Mitglieder=Verſammlung bei Kamerad
Breidert, Obergaſſe.
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Abfahrt nach Groß=Umſtadt
zur Monatsverſammlung Sonntag. 9 Okt., 1.30 Uhr, ab Luiſen=
platz
. Vor der Verſammlung Beſichtigung ſehenswerter Gebäude /
und Anlagen.

[ ][  ][ ]

Sonntag, 9. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 281 Seite 7

Aus Heſſen.
* Ernkegedanken.
Halme.
Unterm Senſenſchwung ſanken die Halme. Jeder Halm war
e in Wunder. Ein zeitgenöſſiſcher Dichter ſingt:

Was habt ihr Menſchen denn erreicht, erſtürmt
mit aller Klugheit, allem ſtolzen Müh.n?
Oh, niemals habt ihr einen Turm ſo kühn
wie Gott den kleinſten Strohhalm aufgetürmt.
Wen noch Demut anwandelt vor einem Roggenhalm, deſſ Herz
weiß um das Glück, um den Gottesgrund des Lebens,
Solch ein Herz fühlt, ſolch ein Geiſt erkennt: Nur das wirklich
Gewachſene iſt voller Schwungkraft und hält der Unbill des Wet=
ters
ſtand. Es vollendet ſich nach ſeinem Geſetze und ſtrebt un=
beirrbar
in die Höhe. Es weiß ſein Werk dem Himmel näher zu
heben und bleibt bis zu der Stunde der Erfüllung ein Fröhlich=
Schaffendes. Und es eint ſich gern zu erhöhter Kraft der ver=
wandten
Art.
Je älter es wird, je mehr iſt es daheim in der echten Demut,
welche aber ein Zeichen der wahren Fruchtbarkeit iſt
Nur das Gewachſene geht ein in jene Ernte, die ein Segen
bleibt für viele Geſchlechter und die teil hat an der Erneuerung
der Zeiten.
Herz, bedenke das!
Grummet.
Mit dieſem Namen bezeichnet man die zweite Heuernte. Ge=
meint
kann auch die zweite Hälfte des Lebens ſein, die Spät=Ernte,
in der wie der Dichter Konrad Beſte in ſeinem Buche Grum=
met
ſpricht : Der Menſch ſich die Heimat ſeiner Seele mit ge=
ſammelter
Kraft und voll wahrer Inbrunſt zu erhalten ſucht.
Grummet: Das Leben trug ſchon ſchwere Wunden. Des Früh=
lings
Pracht fiel durch die erbarmungsloſe Senſe. Viel Schönes
ſtarb dahin. Die erſte, große Kraft verrauſchte.
Da galt es, von neuem zu beginnen, wie ſehr die Wunden
auuch brannten.
Alles, was noch an Leben vorhanden war, wurde zuſammen=
geriſſen
. Eine gereiftere Sehnſucht trat an die Stelle der erſten
Glut. Mit der Stetigkeit wahrer Bewußtheit wurde das Beſte
ans Licht gebracht. Viel langſamer wurde gebaut, viel gedrunge=
ner
, aber kerniger als das erſtemal.
Eine vertieftere, ernſtere Treue war am Werke, die ſich nichts
nehr vormachte, die mit neuen Wunden und unvorhergeſehenen
Stößen rechnete, die an das Leben keine überſpannten Anſprüche
nehr ſtellte, die tapfer ſich ins Gegebene fügte, die als den Sinn
des Daſeins das Wachſen erkannt, das immer Sich=ſteigern, durch
Punden und Bruch hindurch, das Reifer=werden, das immer zum
Opfer=Bereitſein. Und dieſe Treue lernte das Glück als etwas
fennen, das mit dem Herzen geſchaffen ſein muß, und ſie wuchs in
die Weisheit, daß nur aus dem vollen Einſatz das Wertvolle wird.
Die zweite Ernte: Keine üppige Fülle mehr! Aber alles iſt
gdiegen, und der große Vater der Ernte freut ſich der Treue ſeiner
Kreatur. Die ewige Kraft feiert ihren ſtillſten, aber ſchönſten Sieg.
Acker Zeit.
Mein Acker iſt die Zeit. (Goethe).
Sturm brauſt über den Acker, und karg iſt der Grund. Ver=
üllt
iſt der Himmel und der Horizont ohne Sicht. Staub wirbelt
uus den vier Welt=Ecken. Worte des Haſſes ſchwirren her.
Bleibe ſtark, mein Herz! Du bleibſt es, wenn du bei Gott
leibſt!
Mit deinem Dennoch den Flug angeſetzt, und vorwärts ge=
chaut
! Das Deine getan um jeden Preis! Wer einſt Ernte halten
vill, muß um die Haltung der Treue wiſſen, und die heißt immer
ioch: Mit beiden Füßen feſt auf der Erde, mutig das Herz, auf=
echt
und voll Hoffnung ſein! Wer am Rande des Ackers ſitzen
bleibt, mit müden Händen und dumpfen Sinnen, dem verunkrautet
er anvertraute Grund ſeines Lebens, und ſein Land trägt keine
frucht, und ſein Leben hat keinen rechten Sinn gehabt, weil ihm
ſie Treue fehlte, vor allem die Liebe.
Mein Acker iſt die Zeit. Ja, es gilt, im Sturme ſeine Pflicht
u tun! Und nicht den Glauben an die Ernte zu verlieren! Der
her iſt eins mit dem Glauben an Gott und ſich ſelbſt und die
R. B.
5 imat und ſein Volk!
E. Wixhauſen, 8. Okt. Zwecks Bekämpfung des kleinen Froſt=
panners
müſſen laut amtlicher Bekanntmachung die Obſtbäume
der hieſigen Gemarkung bis 15. Oktober mit Leimringen verſehen
ſen. Die Anbringung von Leimringen an den Obſtbäumen bietet
bi ſorgfältiger und ſachgemäßer Ausführung gegen den Schäd=
lireig
vollkommenſten Schutz.
J. Griesheim, 7. Okt. Bekämpfung der Obſtbaum=
Hädlinge. Unter Bezugnahme auf die Beſtimmungen des
1 der Polizeiverordnung betr. die Bekämpfung von Obſtbaum=
cädlingen
in der Gemeinde Griesheim, hat die hieſige Bürger=
meiſterei
die Baumbeſitzer aufgefordert, bis 15. Oktober d. J. an
dm Obſtbäumen und den dabeiſtehenden Baumpfählen Klebegür=
te
zur Vertilgung des Froſtſpanners anzulegen.
J. Griesheim, 8. Okt. Zwangsverſteigerungen Bei
derr geſtern nachmittag ſtattgefundenen Zwangsverſteigerung des
Gaſthauſes Zum Rheingauer Hof (früher Kaiſerſaal) wurde
des Höchſtgebot mit 20 000 RM. abgegeben. Meiſtbietender blieb
Gaſtwirt Hellwig Landau 2. hier. Bei dem Wohnhaus der
PHilipp Schaaf 4. Witwe blieb die Volksbank Griesheim mit
4100 RM. meiſtbietend. Der Geſchäftsführer des Landbundes,
berr Dümas, hält in den nächſten Tagen hier einen Vortrag über
die Ausfüllung der Fragebogen für die Umſatzſteuer. Der Rad=
ſasrerverein
Conus veranſtaltet am Sonntag ſeine diesjährige
Shnitzeljagd. Abfahrt 1 Uhr vom Vereinslokal. Mangels ge=
gender Mittel findet am Montag, 10. Oktober d. J., nach=
m
ttags von 4 bis 6 Uhr bei der Gemeindekaſſe zunächſt die Aus=
ſaslung
der Hälfte der Septemberrate ſtatt. Für den freiwilli=
dem
Arbeitsdienſt zum Ausräumen der Entwäſſerungsgräben kön=
nem
ſich junge Leute bis zum Alter von 25 Jahren melden. Die
ſarten, ſowie Kontrollkarten des Arbeitsamtes ſind mitzubringen.
Meldeſchluß: Mittwoch, 12. Oktober d. J.
F. Eberſtadt, 8 Okt. Evangeliſcher Frauenver=
Pn. Der evangeliſche Frauenverein veranſtaltet am Dienstag, Herbſtabſchießen verbunden mit dem Königsſchießen auf den
denn 11. Oktober, im Gemeindehaus einen Vortragsabend, bei dem
die Vorſitzende des heſſiſchen Verbandes evangeliſcher Frauenver=
eine
, Frau Profeſſor Heraeus=Offenbach am Main, über das
Trema: Du und deine Kirche ſprechen wird Aerztlicher
Sonntagsdienſt. Am Sonntag, den 9. Oktober, verſieht den
ic, wenn der Hausarzt nicht erreichbar iſt.
Ober=Ramſtadt, 8. Okt. 25jähriges Jubiläum. Herr
ſeit als Vertreter der Aachener und Münchener Feuer= Verſiche=
umgs
=Geſellſchaft zurückblicken. Aus dieſem Anlaß wurde ihm mit der Winterſaat beginnen, hat die Bürgermeiſterei die Tauben=
dem
der Bezirksdirektion in Darmſtadt ein Ehrendiplom der Gene=
aEdirektion
überreicht.

*Deutſcher, kennſt du dein Vaterland?
Vom Widerfinn der Enklaven. 120 Einſchlüſſe in Deutſchland. Spezialikäk: Enklave in der Enklave.
Die kleinſte: eine Burgrnine, ein Gaſthaus und fünf Einwohner.
Hilfe dieſes winzigen Partikelchens der Landkarte (am Flüßchen
Argen) zu rechnen ſein könnte.
Preußen reicht bis zum Bodenſee.
Außer in Südweſtdeutſchland, finden ſich die Enklaven zu
munterſtem Reigen im zerſtückelten Mitteldeutſchland
Heſſen 19 Enklaven.
zuſammen. Hier machen ſich außer den preußiſchen Provinzen

Die farbigen Landkarten von deutſchen Landesteilen zeigen
bisweilen zahlreiche buntſcheckige Durchlöcherungen. Ueberall
dort, wo innerhalb eines Landes oder einer Provinz ein mit an=
deren
Landesfarben ausgeſtatteter Gebietsteil ſich verbirgt, gibt
es einen mehr oder minder großen, anders farbigen Klex. Die
Enklaven, die durch ſolcherlei Farbenklexe auf den Landkarten
dargeſtellt werden, erreichen in Deutſchland die ſtattliche Zahl von
über 120:
Auffallenderweiſe haben meiſt die kleinen Staaten die größte
Anzahl von Enklaven eingeſtreut in die Nachbarſtaaten. So er=
hebt
z. B. Lübeck, der zweitkleinſte deutſche Bundesſtaat, darauf
Anſpruch, daß ihm nicht weniger denn neun Enklaven zugezählt
werden; und dieſe winzigen Gebietsteilchen liegen größtenteils
im nahen Süd=Holſtein verſtreut. Sie ſind natürlich in dem
298 Quadratkilometer meſſenden Geſamtgebietsumfang von Lübeck
mit eingerechnet. Vergleichsweiſe iſt Berlin mit 880 Quadratkilo=
metern
Umfang dreimal ſo groß, und tut es ganz ohne En=
klaven‟
! Dagegen hat es ſich Hamburg nicht nehmen laſſen, ähn=
lich
wie der wenig kleinere Freiſtaat Lübeck hamburgiſche En=
klaven
in die buntgeſprenkelte deutſche Landkarte einzuzeichnen,
und zwar das Amt Ritzebüttel an der Elbemündung, elb=
aufwärts
Geeſthacht im Lauenburgiſchen, die vier Wald=
dörfer
uſw.
Berühmt ſind die Enklaven des Bundesſtaates Oldenburg;
dieſe ſind z. T. mehr denn 300 Kilometer vom Hauptland ent=
fernt
. Die eine, die ſich Fürſtentum Lübeck nennt, liegt an der Oſt=
ſee
und iſt doppelt ſo groß wie der ſelbſtändige Staat Lübeck
(542 Quadratkilometer und 50 000 Einwohner); die andere findet
ſich im ſüdlichen Rheinland, im Gebiet des Hunsrück und der Nahe,
in faſt gleicher Größe, mit dem Fürſtentum Birkenfeld.
Kurios dürfte ſein, daß ſich in der oldenburgiſchen Enklave Lübeck
wieder drei Enklaven anderer Länder (Freiſtaat
Lübeck und Preußen) eingeſtreut finden.
Aehnlich verhält es ſich bei der preußiſchen Enklave‟
Hohenzollern,
die es ihrerſeits wiederum auf nicht weniger denn wohl=
gezählte
neun Enklaven, außer dem Hauptland, im Gebiet
von Sigmaringen und Hechingen, zu bringen wußte.
Davon liegt die eine im Bodenſeegebiet, nahe den Allgäuer
Alpen, ſo daß alſo auch Preußen zu den Alpenländern und, mit
einigermaßen gutem Willen, ſogar zu den Bodenſeeſtaaten mit

Sachſen und Hannover die Länder Anhalt. Braunſchweig und Thü=
ringen
die geringfügigſten Zipfel Land ſtreitig. So hat Anhalt
z. B. ſechs Enklaven, Braunſchweig fünf, und Thüringen beſteht
aus ſo vielen Enklaven und iſt ſo zahlreich von ſolchen (beſonders
preußiſchen) durchlöchert, daß Buntſcheckigeres auf der deutſchen
Landkarte ſonſt nirgends zu finden ſein wird. Sächſiſch=preußiſches
und ſächſiſches, ſowie z. T. heſſen=naſſauiſches und bayeriſches Ge=
biet
, iſt überall von thüringiſchen Zipfeln umſchloſſen und umge=
kehrt
. Und in einigen Enklaven Anhalts und Braunſchweigs (z.

B. Calvörde), wie auch in thüringiſchen Enklaven man beachte
genau: in Enklaven dieſer Länder, ſind wiederum preußi=
ſche
Enklaven eingeſtreut und umgekehrt thüringiſche
Enklaven, ſtecken, in preußiſchen Enklaven, die im thüringiſchen
Enklavengebiet liegen!
In Süddeutſchland iſt zunächſt bemerklich, daß das Land
Baden zwei ſeiner neun Enklaven im Ausland liegen hat, in
der Schweiz; im eigenen Gebiet hat es aber 11 fremde Ein=
ſchlüſſe
zu ertragen, und zwar von Preußen, Württemberg und
Heſſen. Bayern bringt es nur auf vier Enklaven außer der Pfalz,
Württemberg bereits auf ſieben, und den Vogel ſchießt
Heſſen ab;
dies Land beſteht aus drei Hauptteilen und elf Enklaven;
und dies zerſpaltene Gebiet trägt in ſich wiederum acht
Enklaven anderer deutſcher Länder.
Zwei berühmte deutſche Burgen der Hohentwiel im Hegau
und der Regenſtein am Harz dürfen hier wohl als die bervor=
ragendſten
Vertreter der deutſchen Enklaven angeſprochen werden
Beide ſpielen in Geſchichte und Dichtung eine große Rolle; hier
Julius Wolff, dort Viktor von Scheffel verherrlichten die jede
für ſich, eigenartigen Burgen. Der Hohentwiel, wolkenhöhend
emporgereckt auf ſonderbar geformtem ſteilen Bergkeſſel (692), iſt
eine württembergiſche Enklave im ſüdöſtlichſten badiſchen Zipfel.
Und der Regenſtein, dieſe ſeltſame, in Sandſteinfelſen gehauene
feſte Burg bei Blankenburg am Harz, wo der Regenſteiner hauſte,
iſt eine preußiſche Enklave in braunſchweigiſchem Gebiet. Ueber=
dies
rangiert Regenſtein (das aus nichts als einer Burgruine und
einem Gaſthof beſteht) mit fünf Einwohnern als die kleinſte
Gemeinde Deutſchlands im Reigen der Ortſchaften.
Wahrlich, es iſt ein trefflicher Einfall, daß auf der bunt=
geſprenkelten
deutſchen Landkarte ausgerechnet eine En=
klave
zu dem wichtigen Ehrentitel kleinſte deutſche Gemeinde‟
in unſerem vom Zahlen= und Superlativrauſch erfüllten Zeitalter
gelangt ißt.
Karl Lütge.

Schwerer Einbruchsdiebſtahl
in Goodeina.
Geldſchrank der Gemeindekaſſe mit Schweißapparak
aufgeſprengk. Die Täker erbeuken 1200 Mark.
In der Nacht vom 7. zum 8. Oktober 1932 wurde in das
Bürgermeiſtereiamt in Goddelau eingebrochen und ein dortſelbſt
aufgeſtellter Kaſſenſchrank mit einem großen Schweißapparat, den
die Diebe nur mit einem Wagen herangeſchafft haben können,
aufgeſchweißt. Geſtohlen wurden die nachſtehend aufgeführten
Geldſorten in einer Geſamthöhe von 1200 Mark: 600 Mark in
Zehn=, Zwanzig und Fünfzig=Markſcheinen. 500 Mark in Ein=,
Zwei=, Drei= und Fünf=Markſtücken 1 Geldrolle (25 Mk.) in
Fünfzig=Pfennigſtücken, 23 Geldrollen 4 5 Mk. in Zehn= Pfen=
nigſtücken
, 47 Geldrollen 4 2 Mk. in Fünf=Pfennigſtücken und
noch etwas Kleingeld.
Der Schweißapparat wurde von den Einbrechern am
Tatort zurückgelaſſen Das Typenſchild des Apparates trägt fol=
gende
Aufſchrift: Jahr der Anfertigung: 1928. Laufende Herſtel=
lungsnummer
: 6098, Zulaſſungsnummer: 111, höchſtzuläſſiger Be=
triebsdruck
in Millimeter Waſſerſäule: 360
Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Schweißaparat von den
Dieben vor Begehung des Einbruchs ebenfalls geſtohlen
wurde.
Beamte des Landeskriminalpolizeiamts Darmſtadt haben ſo=
fort
eingehende Ermittlungen am Tatort ſelbſt vorgenommen
und die erforderlichen erkennungsdienſtlichen Aufnahmen gemacht.
Alle Wahrnehnungen von ſeiten Privater, die zur raſchen
Aufklärung unbedingt erforderlich ſind, werden unter Zuſicherung
ſtrengſter Diskretion von dem Landeskriminalpolizeiamt Darm=
ſtadt
, Wilhelm=Gläſſing=Straße 21. Tel. 3356, ſowie von jeder an=
deren
Polizeiſtelle entgegengenommen. Für die Kriminalpolizei
iſt auch von beſonderem Wert raſcheſtens die Herkunft des
Schweißapparates zu erfahren. Für Anhaltspunkte, die zur Er=
mittlung
der Diebe führen und zur Herbeiſchaffung des Geldes
wird eine angemeſſene Belohnung ausgeſetzt.

Nieder=Beerbach, 8. Okt. Am Sonntag nachmittag veranſtaltet
der hieſige Turnverein auf ſeinem Turnplatz bei der Turnhalle
Meldung erfolgt auf der Bürgermeiſterei (Baubüro), Invaliden= ſein diesjähriges Abturnen und abends findet in der Halle ein
Turnabend ſtatt.
k: Dieburg, 8. Sept. Veranſtaltungen des Sonn=
tags
. Die hieſige Schützengeſellſchaft e. V hält am Sonntag ihr
Schießſtänden an der Fohlenweide ab. Gleichzeitia findet ein
Kleinkaliber=Preisſchießen ſtatt, das mit einer Preisverteilung
verbunden iſt Abends 8 Uhr findet im Mainzer Hof von
ſeiten des Kriegervereins ein Lichtbildervortrag ſtatt. Behandelt
werden die deutſchen Soldatenfriedhöfe in Frankreich. Nachmit=
üstlichen
Sonntagsdienſt Dr. med. Gaßner. An ihn wende man tags 4 Uhr trägt die Turngemeinde ihren erſten Verbandsring=
kampf
im Weißen Roß gegen den Athletik=Sportverein. Hör=
ſtein
aus. In Altheim findet Kirchweihe ſtatt, die von Dieburgs
Einſt Müſebeck, Ober=Ramſtadt, kann auf eine 25jährige Tätig= Einwohnerſchaft ſtets gern beſucht wird. Taubenſperre.
Da die Kartoffelernte ſich dem Ende zuneigt und die Landwirte
ſperre angeordnet, und zwar für die Zeit vom 10. Oktober bis
5. November.

4x Reichelsheim i. Odw., 8. Okt Gemeinderatsſitzung.
Die Gemeinderechnung für das Rechnungsjahr 1930/31 wurde
geprüft. Zum Vorſitzenden für die Prüfung der Rechnung wurde
das Ratsmitglied Röder beſtimmt. Es lagen vor, die gebundene
Jahresrechnung, 3 Urkundenbände, ein Kontrollauszug und der
Rechenſchaftsbericht. Der Bürgermeiſter und der Gemeinderechner.
waren als Auskunftsperſonen anweſend. Die Rechnung nebſt Be=
legen
war von der Finanzkommiſſion in mehreren vorhergehenden
Sitzungen ſchon vorgeprüft und die Kommiſſionsmitglieder Röder.
Göttmann, Frölich und Trautmann erſtatteten den Ratsmitglie=
dern
Bericht über den Prüfungsbefund. Weſentliche Beanſtandun=
gen
haben ſich nicht ergeben. Die in einigen Rubriken beanſtande=
ten
Ausgabepoſten ſollen bei Aufſtellung des Voranſchlages dem=
nächſt
Berückſichtigung finden. Poſtaliſches. Am 1. Oktober
wurden Einſchränkungen im Betrieb des hieſigen Poſtamtes vorge=
nommen
, die ſich wie folgt auswirken: Die Schalter ſind von
9 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Die Briefkaſtenlee=
rung
und der Abgang der Poſt findet wie ſeither ſtatt, doch wird
die Zuſtellung der ankommenden Poſt nur noch am Vormittag
vorgenommen. Wenn auch infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage
die Geſchäfte ſchlecht gehen, ſo können doch durch die einmalige
Zuſtellung ſehr nachteilige Störungen eintreten. Wenn z. B. ein
eiliger Brief nachmittags ankommt und am nächſten Tag gegen
mittag ausgetragen wird ſo kann es vorkommen, daß der Empfän=
ger
den Brief erſt in die Hände bekommt, wenn die Mittagspoſt
ſchon weg iſt. Es liegen alſo zwiſchen Ankunft des Briefes und
Abgang der Antwort 27 Stunden. Ob ſich das die hieſigen Ge=
ſchäftsleute
gefallen laſſen wollen, muß ſich ja in den nächſten
Tagen zeigen. Veränderung in der Gendarmerie=
ſtation
Mit dem 1. Oktober wurde der Gendarmeriehauptwacht=
meiſter
Herbert von hier nach Nieder=Flörsheim verſetzt, wo er
als Gendarmeriemeiſter Stationsführer wird. An ſeine Stelle
wurde der Gendarmeriehauptwachtmeiſter Dörr von Reinheim
hierher verſetzt.
Cd Michelſtadt, 8. Okt. Aus dem Gaſtwirtegewerbe.
Der Rhein=Main=Gaſtwirteverband, Landesverband Heſſen, hält
am kommenden Dienstag, vormittags um 11 Uhr beginnend, im
Schmerkers Garten eine Tagung ab. Dieſe Veranſtaltung verkör=
pert
eine große Kundgebung des geſamten heſſiſchen Gaſtwirte=
gewerbes
. Eine äußerſt wichtige Tagesordnung über die wirt=
ſchaftliche
Notlage des Gaſtwirtegewerbes ſoll behandelt werden.
Der Präſident des Reichsverbandes des deutſchen Gaſtwirtegewer=
bes
, M. d. R. Köſter=Berlin, ſowie der Syndikus der Induſtrie=
und Handelskammer Saarbrücken, Dr. Zwickler, nehmen als Re=
ferenten
teil. Die Vertreter der Regierung und ſonſtiger Behörden
ſind eingeladen. Hohes Alter. Am Sonntag, 9. Oktober,
vollendet Frau Kätchen Faatz Witwe, geb. Helbling, ihr 89.
Lebensjahr. Goldene Hochzeit. Am Mittwoch, 12 Okto=
ber
, feiert Herr Wilh. Friedlein mit ſeiner Gattin Eliſe, geb.
Friedlein, das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit.
Ci Erbach, 8. Okt. Herbſtwanderung des Turn=
vereins
1860. Der Turnverein 1860 unternimmt am Sonn=
tag
eine Herbſtwanderung, die die Teilnehmer durch hübſche Wal=
dungen
über Erlenbach-BullauGebhardshütteKönigsbrunnen
nach Hetzbach führt. Der Abmarſch erfolgt um 12.30 Uhr am Ver=
einslokal
; von Hetzbach aus wird die Bahn zur Rückkehr benützt.
Freiwillige Feuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr
hält am Sonntag vormittag eine Uebung ab. Zuſammenkunft um
7.30 Uhr am Spritzenhaus. Aerztlicher Sonntags=
dienſt
. Iſt am Sonntag. 9 Oktober, wegen plötzlicher Erkran=
kung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen; iſt dieſer nicht erreichbar, dann übernimmt Dr. med.
Beer, Michelſtadt, die Vertretung.

NDUSTAEREKAME

adezu mustergültig-

sind sämtliche Probleme des Zweikreisers beiMende 138
gelöst, dem Fernempfänger, von dem am meisten ge-
redet
wird. Mende 138 ist auch mit Recht als Schlager
bezeichnet worden; denn er kann genug, um jeden
zufriedenzustellen und bietet die Garantie, daß an
jedem Empfangsort eine ausreichende Trennschärfe
vorhanden ist, so daß man mit dem Mende 138 nicht
bloß heute, sondern auch in Zukunft gut fahren wird.
Prüfungsbericht des Borfiner Lokelonze

Mende 138 .. . .....
RM 138. o. R.
1 Mende-Dynomo-Speziol
RM 58.
oder ols Kombinolion mit
dynomischen Lautsprecher
Mende 180 ........
RM 180. o. R.
Bokelitegehäuss
Mende 194 .....
RM 194 o. R.
Nußbaumgehäuse
Erhältlich in Fochgeschäſtenl

A

MNMMIOO

[ ][  ][ ]

S=ite 8 Nr. 281

darmſtädter T.3blatt / T=iſch- Nrueſte Nächricyuen

Sonntag, 9. Oktober 1932

A. Siedelsbrunn, 8. Okt. Vortrag. Auf Veranlaſſung des
Arbeitsamtes Weinheim fand für die im freiwilligen Arbeits=
dienſt
Beſchäftigten von Wald=Michelbach und Umgebung ein be=
lehrender
Vortrag an der Ruine Lichtenklinger Hof, die zwiſchen
hier und Eiterbach liegt, ſtatt. Herr Pfarrer Eitel=Wald= Michel=
bach
hatte ſich in freundlicher Weiſe bereit erklärt, einiges aus
der Geſchichte der Ruine zu erzählen. Er erläuterte in einfach ver=
ſtändlicher
Weiſe, wie die Beſitzverhältniſſe in dieſer Gegend in
früheren Jahrhunderten wechſelten, bis endlich in der napoleoni=
ſchen
Zeit die ganze Gegend an Heſſen fiel. Der Direktor des Ar=
beitsamtes
Weinheim dänkte dem Vortragenden und erläuterte
Sinn und Zweck der Veranſtaltung. Den Arbeitsfreiwilligen ſoll
nicht nur Gelegenheit geboten werden zur Arbeit, ſondern auch
zur Weiterbildung auf allen Lebensgebieten. Die Spielſchar Ober=
Abtſteinach umrahmte den Vortrag mit ſchönen Liedern.
Dp. Zwingenberg, 8. Okt. Die Weinleſe in der hieſigen Ge=
markung
beginnt am kommenden Montag, den 10. d. M. Nach
Anſicht der Winzer läßt die diesjährige Ernte ſowohl hinſichtlich
der Qualität als auch der Quantität zu wünſchen übrig. Die
Kartoffelernte fällt dagegen allgemein tiefliegende Felder,
welche unter Feuchtigkeit zu leiden hatten, ausgenommen
gut aus.
Bb. Auerbach, 8. Okt. Weinleſe. Die hieſige allgemeine
Weinleſe beginnt am nächſten Montag, den 10. Oktober.
Ca Lorſch, 8. Okt. Ortsſatzung. Die Gemeinde beabſich=
tigt
die Herausgabe einer Ortsſatzung über Erhebung einer
Kanalbenutzungsgebühr. Ein diesbezüglicher Entwurf liegt auf
der Bürgermeiſterei zur Einſicht offen. Sportliches Der
Sportklub Olympia Lorſch empfängt am Sonntag den Sport=
verein
Wiesbaden. Wie uns die Vereinsleitung mitteilt, iſt von
einer Platzſperre nichts bekannt ſo daß das Spiel beſtimmt in
Lorſch ſtattfindet. Möge diesmal ein beſſerer Spielleiter beſtimmt
uerden.

Milchviehaukkion
der Oſtpreuß.=Holländiſchen Herdbuchgeſellſchaft.

Der Ländliche Genoſſenſchaftsverband Raiffeiſen e. V., Frank=
furt/Main
, Untermainkai 12, und die Zentralgenoſſenſchaft für
Viehverwertung Hannover veranſtalten am Montag, den 17.
Oktober 1932, vormittags, eine Auktion von ca. 30 Stück
beſonders ausgewählten; hochtragenden Kühen und Sterken der
Oſtpr.=Holl. Herdbuchgeſellſchaft Königsberg/Pr. Die Verſteige=
rung
iſt in Frankfurt a. M. auf dem Gelände des Landwirtſchaft=
lichen
Vereins, Oſtendſtraße 30.
Dieſe Aktion bietet den Landwirten wiederum eine ſehr gün=
ſtige
Möglichkeit, gut durchgezüchtete, leiſtungsfähige Tiere zu er=
werben
. Die Tiere ſind vor dem Abtransport von Oſtpreußen auf
Tuberkuloſe und Euterkrankheiten tierärztlich unterſucht. Die
Trächtigkeit der Tiere wird garantiert. Alter, Deckdaten uſw.
werden herdbuchmäßig nachgewieſen. Wegen evtl. Zahlungsbe=
dingungen
wollen ſich Intereſſenten entweder an den Ländlichen
Genoſſenſchaftsverband Raiffeiſen e. V., Frankfurt a. M., Unter=
mainkai
12, oder an die Zentralgenoſſenſchaft für Viehverwertung,
Frankfurt a. M., Schlacht= und Viehhof, wenden. (Vgl. Anzeige.)

Du. Goddelau, 8. Okt. In der Nacht von Freitag auf Sams=
rag
wurden in der hieſigen Gemeinde 1 200 RM. aus dem Rat=
hauſe
geſtohlen. Durch einen Schweißapparat wurden die Akten
verbrannt. Die Tat wurde ſofort der Gendarmerie angezeigt, der
es bis jetzt noch nicht möglich war, den Täter zu erwiſchen.
Gernsheim, 8. Okt. Waſſerſtand des Rheins am
7. Okt.: 0,52 Meter, am 8. Okt.: 0,52 Meter. (Morg. 5,30 Uhr.)
Hirſchhorn, 8. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
7. Okt.: 1.46 Meter; am 8. Okt.: 1,50 Meter. (Morg. 5.30 Uhr.)

Rheinheſſen.

Ab. Bingen a. Rh., 8. Okt. Der Autounfall auf der
Rheinfähre. Zu dem Laſtwagenunfall am Donnerstag vor=
mittag
auf der Wagenfähre Bingen-Rüdesheim wird polizei=
amtlich
mitgeteilt, daß die Schuld an dem Unfall den Fahrzeug=
führer
trifft, weil er des Fahrens unkundig iſt und einen Führer=
ſchein
nicht beſaß. Er unterließ, nachdem er die Fähre befahren
hatte, die Handbremſe zu ziehen und den Motor abzuſtellen. Der
Verſuch des Fährperſonals= durch Unterſchieben von Holzklötzen
die Fahrzeuge zum Stehen zu bringen, mißlang. Der Fahrzeug=
lenker
und der Beſitzer ſehen ihrer Beſtrafung entgegen. Die
Binger Polizei ſtellte in den letzten Tagen je ein Damen= und
Herrenfahrrad, die aus Diebſtählen herrühren dürften, ſicher,
Ad. Oppenheim. 8. Okt. Fünfzigfache Ernte. Ueber
eine Rekordkartoffelernte wird aus Gimbsheim berichtet, wo der
Bäckermeiſter Ferdinand Muth von zwei Zentnern Saatkartoffeln
hundert Zentner Knollen erntete. Der allgemeine Trauben=
herbſt
beginnt hier am 11. Oktober. Der Behang iſt ungleich=
mäßig
. Qualitativ iſt ein beſſerer Mittelwein zu erwarten. Siche=
ren
Meldungen zufolge iſt anderenorts wegen der hohen Produ=
zentenforderungen
die lebhafte Nachfrage nach der neuen Creſzenz
*
abgeflaut.
Ah. Oppenheim a. Rh., 8. Okt. Die Herbſtlöhne. Nach
einer Bekanntgabe des Oppenheimer Weinbergsbeſitzervereins be=
trägt
der Leſelohn für Leſer und Leſerinnen über 14 Jahre 1,70
Mk. Die Arbeitszeit beginnt und endigt am Weinberg (7,30 bis
12 Uhr und 1 bis 5,30 Uhr). Imbs und Imbsvergütung, ein alt=
hergebrachter
Brauch, werden nicht gewährt. Buttenträger erhal=
ten
3,51 Mk. je Tag (7.30 bis 12 Uhr und 1 bis 6.30 Uhr), Kel=
terere
je Stunde 0.39 Mk.

Wir haben die große Freude, die glück- Stait Karten. liche Ankunft eines gesunden Stammhalters
anzuzeigen. Hans Krug Warianne Treusch, geb. Reich Marie Krug, geb. Moos Dipl.-Ing. A. Treusch. Vermählte Darmstadt, Rheinstraße 6 Darmſiadt, den 9. Oltober 1932
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Heidelbergerſtr. 80. z. Zt. Alicehospital-Wöchnerinnenheim.

Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen
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Jakob Körner
Gewerbelehrer
Oktober 1932
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Darmſtadt, 9. Oktober 1932

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Darmstadt
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8. Oktober 1932
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Heute nacht entſchlief ſanft nach
ſchwerem Leiden

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Heute früh 1½ Uhr verſchied meine liebe Frau,
nnſere gute Mutter, Tochter, Schwiegertochter,
Schweſter und Schwägerin

Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen;
Anna Dippel, geb Fleiſchmann
als Braut
und Kind.

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geb. Ebert.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adolf Jung.
Meſſel, Genſingen, planig, den 8. Oktober 1932.

Darmſtadt, Karlsſtraße 73, Halle,
Ratenow, den 8. Oktober 1932.

Die Beerdigung findet Montag,
den 10. Oltober, nachmittags 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt. (*

Die Beerdigung findet Montag, den 10. Oktober 1932,
15½ Uhr, in Dieburg ſtatt. (14112

Unſer innigſtgeliebter, treueſter
Sohn und Bruder

Robert Kaſien

Todes=Anzeige.

Heute nacht 11½ Uhr verſchied nach kurzem, ſchwerem
Leiden unſere liebe, treubeſorgte Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter, Schweſter und Tante

Eliſabeth Kadel

geb. Schulz.
Um ſtille Teilnahme bitten
Familie Gg. Kadel
Familie W. Brunner.

Darmſiadt, den 9. Oktober 1932.
Kirchſtraße 5.

Die Beerdigung findet am Montag, den 10. Oktober,
vormittags 11½ Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.

wurde nach kurzem, ſchwerſten
Leiden im blühenden Alter von
19 Jahren aus unſerer Mitte
geriſſen.

Fam. Friedrich Wilhelm Kaſten

Darmſiadt, den 7. Oktober 1932.
Liebigſtr. 28.

Einäſcherung Montag nachmittag
3 Uhr auf dem Waldfriedhof. (*

Dankſagung.

Dankſagung.
Für die uns beim Heimgang unſrer treuen und
unvergeßlichen Mutter in ſo reichem Maße er=
wieſene
aufrichtige Teilnahme ſprechen wir hier=
mit
unſern herzlichſien Dank aus.
Geſchwiſter Warnecke.
Darmſiadt, Okiober 1932.

Für die wohltuenden Beweiſe mit=
fühlender
Teilnahme an unſerem
großen Schmerz, ſowie für die ſchönen
Kranz= und Blumenſpenden ſagen wir
auf dieſem Wege Allen, insbeſondere
der Direk ion der Städtiſchen Be=
triebe
, Herrn Branddirektor Winter
für die Berufsfeuerwehr, dem Ge=
ſamtverbandder
Arbeitnehmer Fach=
gruppe
Berufsfeuerwehr, den Be=
rufskollegen
Feuerwache E. Merck,
der Freiwilligen Feuerwehr und der
Vereinigung früherer Leibgardiſten
für die Ehrungen unſeres teuren,
uns unvergeßlichen Entſchlafenen
unſeren herzlichſten Dank.

Frau Eva Anopf Wwe.
und Kinder.

Darmſtadt, den, 8 Oktober 1932,

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Nummer 281

Sonntag, den 9.Oktober

Auch in HeſſenBeſſerung derArbeitsmarktlage

Uneinheitliche Bewegung in den einzelnen Arbeitsamtsbezirken, aber durchſchnittlich Tendenz
zur Belebung der Wirkſchaftszweige.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Ausolrrang oes Wierſcaftsprogramms
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 5. Oktober und
im Monatsdurchſchnitt September 1932. Die vom Statiſtiſchen
Die Arbeilsmartntage in heſſen und heſen-Nattau. Reichsamt für den 5. Oktober berechnete Großhandelsinderziffer
Nach den vorläufigen Meldungen der Arbeitsämter betrug die hat ſich mit 94,8 gegenüber der Vorwoche (94 9) wenig verändert.
Zahl der Arbeitſuchenden am 30. September rund 308 100 (gegen Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 88,5 (min.

Es geht aufwärks!
Ergebniſſe der Sparkaſſen=Skakiſtik.

rund 271 600 im Vorjahr). Seit Monatsmitte hat ſie alſo um rd.
2800 abgenommen (Vorjahr 1200). Sowohl gebietlich als beruf=
lich
war die Tendenz des Arbeitsmarktes nicht einheitlich. Die Zu=
nahme
, die ſieben Arbeitsämter zu verzeichnen hatten, beruht zum
größten Teil (beſonders in den Arbeitsamtsbezirken Darmſtadt
und Limburg) auf Neuzugängen von Arbeitsloſen, die längere
Zeit dem Arbeitsmarkt ferngeblieben waren, und nur in geringem
Umfang auf einer weiteren Schrumpfung der Beſchäftigung in den
Außenberufen, die beſonders in den Bezirken Marburg und Treyſa
feſtzuſtellen war. Umgekehrt war das Sinken der Arbeitsloſenzif=
fern
in den übrigen Arbeitsamtsbezirken, zum Beiſpiel in Hers=
feld
, um über 1000, überwiegend durch das Fortbleiben ausge=
ſteuerter
Arbeitsloſer, und zum kleineren Teil durch beſſere Auf=
nahmefähigkeit
einzelner Wirtſchaftszweige verurſacht, wie durch
Einſtellungen, die die Portefeuille= und Schuhinduſtrie im Bezirk
Offenbach und die Metallinduſtrie im Bezirk Dillenburg vornah=
men
. Die ſaiſonmäßige Belebung im Bekleidungsgewerbe hielt
allgemein an. Etwas zahlreicher war auch für Baufacharbeiter
beſonders in den größeren Städten Beſchäftigung vorhanden,
während in den ländlichen Bezirken die Entlaſſungen überwogen.
Durch das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung
und die Maßnahmen zur Belebung der Wirtſchaft kamen nach den
Meldungen der Arbeitsämter während der letzten drei Tage der
Berichtszeit ſchätzungsweiſe etwa 600 Perſonen in Arbeit.
Von den am 30. September gezählten 308 095 Arbeitſuchenden
erhielten 32 492 gleich 10,5 Proz. Arbeitsloſenunterſtützung, 63 650
gleich 20,7 Prozent Kriſenunterſtützung und 120 159 gleich 39 Pro=
zent
waren von den Arbeitsämtern anerkannte Wohlfahrtser=
werbsloſe
. Die Zahl der im freiwilligen Arbeitsdienſt beſchäf=
tigten
Perſonen betrug Ende September ſchätzungsweiſe rd. 26 600.

Die Lage am Geld= und Deviſenmarkk.

In der vergangenen Woche lag Tagesgeld im allgemeinen leicht.
Erſt gegen Ende der Woche, als wegen benötigter Lohngelder eine
gewiſſe Beanſpruchung an den Markt herantrat, machte ſich eine
kleine Zurückhaltung bemerkbar;, der Markt war jedoch auch dann
noch leicht. Der Satz bewegte ſich zwiſchen 3,75 und 4 Prozent.
Auch in Berlin war Tagesgeld leicht, es wurden zuletzt 4½ bis 4,5
Prozent gezahlt. Für Termingelder war eine kleine Erleichterung
zu verzeichnen; der Satz wurde etwas ermäßigt und bewegte ſich
etwa zwiſchen 4 und 4,25 Prozent. Privatdiskonte lagen eher im
Angebot und waren nicht ſehr geſucht. Auch der Abſatz von Reichs=
ſchatzwechſeln
und Reichsſchatzanweiſungen ließ zu wünſchen übrig.
Im großen und ganzen war der Wechſelmarkt ſehr ſtill, was ſich
beſonders auch bei Warenwechſeln geltend machte.
Am Deviſenmarkt war die Reichsmark zum erſten Male ſeit
längerer Zeit wieder ſchwächer. Die unſichere innerpolitiſche Kon=
ſtellation
, die Kontingentierungen der unbefriedigende Stand
der Abrüſtungsfrage werden wohl für dieſe Abſchwächung verant=
wortlich
zu machen ſeien. Im übrigen waren keine größeren Ver=
änderungen
zu beobachten: London gegen Kabel lag ſtändig un=
verändert
, ebenſo Oslo und Stockholm. New York, Madrid, Wien.
Holländiſcher Gulden, Schweizer belgiſcher und franzöſiſcher Fran=
ken
lagen gegen die Reichsmark etwas feſter. Dagegen waren
däniſche Krone und japaniſcher Yen eine Kleinigkeit abgeſchwächt.
Von Südamerikanern lagen Braſilien und bemerkenswerterweiſe
auch Argentinien trotz der Schwäche der Reichsmark leichter.

Berliner und Frankfurker Effekkenhörſe.

Zu Beginn der geſtrigen Berliner Börſe war die Tendenz
im Gegenſatz zu den Erwartungen des Vormittags, der unter dem
flauen Schluß der vorgeſtrigen New Yorker Börſe litt, recht wider=
ſtandsfähig
. Die Märkte boten zwar das übliche Bild der Umſatz=
loſigkeit
, wobei der frühere Börſenbeginn heute noch beſonders
ſtark in Erſcheinung trat, da aber die Kundſchaft weiter an ihrem
Beſitz feſtzuhalten ſcheint, neigte die Spekulation zu Deckungen.
Hierzu wurde ſie einmal durch die optimiſtiſchere Auffaſſung der
außenpolitiſchen Lage veranlaßt, zum anderen regte der Rückgang
der Arbeitsloſenziffern im September um 123 000 Perſonen etwas
an. Bei geringem Geſchäft lagen die erſten Kurſe im allgemeinen
gegen geſtern nur wenig verändert. Als relativ feſt ſind Elektro=
papiere
, wie Bekula, Lahmeyer und Siemens zu nennen; auch
Elektro Schleſien waren faſt um 1 Prozent gebeſſert; ferner konn=
ten
Schultheiß auf Meldungen von einem belebteren Bierabſatz bei
einigen Brauereien des Reichs 1,5 Prozent gewinnen. Anderer=
ſeits
verloren Kunſtſeideaktien, vielleicht als Werte mit inter=
nationalem
Charakter, bis zu 1,5 Prozent. Hanſa und Mansfel=
der
waren um je 1,5 Prozent rückgängig, Deutſche Kabel büßten
1½ Prozent ein und Salzdetfurth gaben um 2 Prozent nach. Rich=
tig
lebhaft war das Geſchäft aber nur auf einigen Gebieten des
Rentenmarktes. So hielt die Nachfrage für kurzfriſtige Anlage=
werte
an, Reichsſchuldbuchforderungen blieben ſehr beachtet, ohne
daß dies kursmäßig zum Ausdruck kam und Schutzgebietsanleihe
erfuhr bei größeren Umſätzen eine Steigerung bis auf 5,80. Hier=
durch
beeinflußt war auch die Neubeſitzanleihe nach unveränderter
Eröffnung im Verlauf um 15 Pfg. gebeſſert. Im Verlauf mußte
die Tendenz an den Aktienmärkten als ruhig und abwartend, aber
im Grundton doch als freundlich bezeichnet werden. Kursverände=
rungen
von Belang waren nicht oder nur in ganz wenigen Fällen
feſtzuſtellen; ſo konnten z. B. Feldmühle 0,75 Proz. gewinnen, wäh=
rend
Ph. Holzmann im ſelben Ausmaß nachgaben, auch Chade=
aktien
neigten, zur Schwäche und wurden 2 Mark unter geſtern
taxiert, dagegen holten z. B. Deutſche Erdöl ihren Anfangsverluſt
voll wieder ein und zogen noch darüber hinaus um zirka 0,5 Proz.
an. Am Berliner Geldmarkt war Tagesgeld weiter leicht mit 4½
bezw. 4½ Prozent, während Monatsgeld unverändert 5 bis 7 Pro=
zent
liegt. Privatdiskonten waren weiter gefragt, und auch für

Reichswechſel per 5. Januar ſowie Reichsſchatzanweiſungen per

16. Januar beſtand weiter Intereſſe.

Am Wochenſchluß lag der Frankfurter Börſenverkehr
vollkommen ruhig. Umſätze wurden ſo gut wie keine getätigt. Die
innen= und außenpolitiſche Situation veranlaßt nach wie vor zur
Zurückhaltung. Daneben verſtimmt auch etwas der flaue New
Yorker Börſenſchluß. Andererſeits erhält die Tendenz jedoch eine
Stütze durch die Meldungen über eine, wenn auch noch geringe
Entlaſtung des Arbeitsmarktes, ſowie auch durch die beſſeren Be=
richte
aus der Induſtrie. Immerhin lagen die meiſten Märkte je=
doch
ziemlich leblos und ohne bemerkenswerte Veränderungen.
Seitens der Spekulation beſtand etwas Abgabeneigung, ſo daß
ſich an einzelnen Märkten Abſchwächungen ergaben. Am Chemie=
markt
eröffneten JG. Farben 3 Prozent niedriger. Die ſonſtigen
Chemiewerte lagen unverändert. Elektrowerte waren uneinheit=
lich
; ſo waren Bekula behauptet, AEG. ſogar 0.25 Proz. freund=
licher
, während Licht u. Kraft 0.25 Proz., Schuckert 0,75 Prozent,
Siemens 0,5 Proz, ſchwächer lagen. Durchweg etwas nachgebend
waren Montanaktien, von denen Buderus und Gelſenkirchen 0,5,
Rheinſtahl 8 Prozent verloren; nur Stahlverein lagen hier be=
hauptet
. Stärker gedrückt waren wieder Kunſtſeidewerte. Aku und
Bemberg um über 1 Prozent ſchwächer. Kaliaktien waren teil=
weiſe
noch ſchwächer. Salzdetfurth verloren über 3 Prozent. Von
Schiffahrtswerten waren Hapag behauptet, Nordd.Lloyd 0 25 Proz.
niedriger geſucht. Am Markt für Einzelwerte verloren Deutſche
Linol und Conti Gummi je 1. Daimler 0,5 Prozent. Am Renten=
markt
war das Geſchäft gleichfalls ſtill und ohne weſentliche Ver=
änderung
. Neubeſitzanleihe und Schutzgebiete waren eine Kleinig=
keit
gebeſſert. Im ſpäteren Verlauf der Börſe hielt ſich das Geſchäft
in engen Grenzen. Die Kurſe blieben zunächſt behauptet. Am
Geldmarkt betrug der Satz für Tagesgeld 4 Prozent.

0,2 v.H.), Kolonialwaren 84,2 (min. 1,1 v.H.), induſtrielle Roh=
ſtoffe
und Halbwaren 88,8 (unverändert) und induſtrielle Fertig=
waren
114,8 (min. 0,2 v. H.). Für den Monatsdurchſchnitt Septem=
her
ſtellt ſich die Großhandelsindexziffer auf 95,1 (min. 0,3 v. H.),
Hauptgruppen: Agrarſtoffe 89,0 (min. 2,2 v. H.), Kolonialwaren
84,7 (plus 1,6 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 88,8
(plus 1,4 v. H.), induſtrielle Fertigwaren 115,2 (min. 0,5 v.H.).
Schatzanweiſungen der Stadt Frankfurt a. M. Die Stadt Frank=
furt
a. M. gibt bekannt, daß die Einladung der Inhaber von Schatz=
anweiſungen
erfolgen wird, ſobald die Genehmigung des Regie=
rungspräſidenten
in Wiesbaden vorliegt. Von der Stadtverwal=
tung
wird verſichert, daß alles aufgeboten werde, um eine möglichſt
baldige Bereinigung der Angelegenheit herbeizuführen. Es wer=
den
zur Zeit Verhandlungen mit verſchiedenen öffentlichen Stellen
und Banken geführt, um die Möglichkeit zu Zugeſtändniſſen an die
Gläubiger zu gewinnen.

Wenn auch allmählich Anzeichen einer wirtſchaftlichen Be=
lebung
in der Welt hervortreten, ſo ſind doch gute Nachrichten aus
dem Wirtſchaftsleben noch immer ziemlich ſelten. Umſo erfreu=
licher
iſt es, daß die ſoeben bekannt gewordenen neuen Ergebniſſe
der Sparkaſſenſtatiſtik eine deutliche Beſſerung erkennen laſſen.
Bei der Geſamtheit der preußiſchen Sparkaſſen z. B. ſind die Ein=
zahlungen
und Abhebungen zum erſten Male ſeit der vorjährigen
allgemeinen Zahlungskriſe nahezu ausgeglichen. Während im
Juli die Abhebungen noch um rd. 55 Millionen RM. höher waren
als die Einzahlungen, blieben die Einzahlungen im Auguſt nur
noch um rund 6 Millionen RM. hinter den Abhebungen zurück.
In der zweiten Auguſthälfte allein waren die Einzahlungen be=
reits
höher als die Abhebungen. Bei den Sparkaſſen der anderen
Länder war die Entwicklung ähnlich. Im September hat die Beſſe=
rung
weitere Fortſchritte gemacht.
Die günſtige Entwicklung bei den Sparkaſſen iſt vom Stand=
punkte
der Geſamtheit beſonders erfreulich. Faſt jeder dritte
Deutſche iſt nach amtlicher Statiſtik Sparer bei einer öffentlichen
Sparkaſſe; die Verbindung zwiſchen Bevölkerung und Sparkaſſen
iſt alſo ſo eng, daß die Einlagenbewegung bei den Sparkaſſen
einer der beſten Gradmeſſer für die allgemeine Stimmung und Er=
wartung
iſt. Ein Rückgang der Abhebungen und Steigen der Ein=
zahlungen
, wie er ſeit einiger Zeit nun ſchon im Gange iſt, iſt da=
her
ein guter Beweis fortſchreitender Beruhigung und wiederkeh=
renden
Vertrauens.

7

der deutſche
gödie am C.

* Mainzer Produktenbericht vom 8. Okt. Großhandelspreiſe
per 100 Kilo loko Mainz in Mk.: Weizen 76 Kilo=Hektolitergewicht
21,25; Roggen 1616,50; Hafer 1415: Braugerſte 18,5019:
Induſtriegerſte 1717 25; Futtergerſte 1616,50; Malzkeime 10
bis 11; ſüddeutſches Weizenmehl Spezial Null 32,60; Roggenmehl
60prozent. 2425; feine Weizenkleie 8,60; grobe Weizenkleie 9.10;
Roggenkleie 89: Biertreber 1111,25: Erdnußkuchen 1313,25:
Kokoskuchen 11,7516,25; Palmkuchen 8 759; Rapskuchen 8,75
bis 9; Soyaſchrot 1111,25; Trockenſchnitzel 99,25; loſes Klee=
heu
5,00; geb. Kleeheu 5,40; loſes Wieſenheu 4,00, geb. Wieſenheu
4,20: Maſchinenſtroh 2,70: Drahtpreßſtroh 2,60. Tendenz: Ab=
bröckelnd
.

Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Die mit Beginn des neuen
Monats eingetretene Geſchäftsbelebung hielt nicht die ganze Woche

vor. Infolge der gering gewordenen Produktion erfuhren die
Preiſe weitere Erhöhungen von 051 Pfg. per Stück, und daher
übte der Konſum ſtarke Zurückhaltung. Beſonders deutſche Eier
waren knapp angeboten und wurden um faſt 2 Pfg. das Stück her=
aufgeſetzt
. Es notierten in Pfennigen per Stück ab loko Frankfurt
a.M.: Bulgaren 88,25 Jugoſlawen 88,25, Rumänen 7,.257,75,
Ruſſen 6.57,5, Polen 6,58, Holländer 8,2510,25 Dänen nicht
am Markt, Flandern 99,50 Bayern 9,510, deutſche Friſcheier
10,512,5, in= und ausländiſche Mittel= und Schmutzeier 6,757.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Am Buttermarkt blieb
der Monatswechſel auf den Abſatz ohne fördernde Wirkung, das
Geſchäft verlief weiter ſchleppend. Die deutſche Produktion blieb
zwar weiter klein, dagegen war das Angebot aus Holland ſehr
groß, ſo daß die Preiſe erneut bis zu 2 Mk. nachgaben. Die Ver=

Immer noch liegt freilich viel Geld unnütz in irgend welchen
Verſtecken; es könnte, bei den Geldinſtituten eingezahlt, zur Wirt=
ſchaftsbelebung
entſcheidend beitragen.

Fal Auchlighe
lättern von

i. Weinheimer Schweinemarkt vom 8. Oktober. Zugeführt
waren 523 Tiere, davon wurden verkauft 345, und zwar Milch=
ſchweine
das Stück zu 69 Mk., Läufer das Stück zu 1019 Mark.
Marktverlauf: mäßig.

Kleine Wirtſchaftsnachrichken.

kaufspreiſe des Großhandels lauten (in 1 Ztr=Tonnen); holländ, ſcharf von 25.48½ auf 25,41, liegt aber immer noch einige Punkte
über dem Goldpunkt.
Butter 126128, deutſche Butter 123125 RM.*

Berliner Kursbericht
vom 8. Oktober 1932

Oeviſenmarkt
vom 8. Oktober 1932

Md
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfiſch.
Nordd. Bloyzd
A. E. 6.
Bahr. Mororenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt
Deutſche Cont. Gas

Re
75.

61.75
17.125

17.5
31.125
59.50
50.50
20.75
26.75
1o1.50
88.375

Wee
Elelktr. Lieſerung
7. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
5oeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kalt Aſchersleben
Rlöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein s Koppe

Mane
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Berein. Stahlwerte
Weſteregeln Alkali 11
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ino.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Bogelkelegr. Draht
Banderer=Werke

Schwernz

Danzig
Javan
Rio de Janerrol
Fugoſlawien
Portugal
Athen.
Iſtambu
Nairo
Kanada
Uruguah 1 Golopeſo
Fland.
Tallinn (Eſtl.)

Riad

Bährung rd 00 Franken! 21.32 Spanien. 100 Beſetas 34.42 100 Bulden 81.,87 1 Yen (.39= Milreis 0.234 100 Dinar 5.944 100 Escndos 13.-22 100 Drahm. 2.587 türk. 2 2.008 äyypt. 14.90: teanad. Do II. 13.318 1.738 100 isl. gr. 85.73 1o0 eſtl. gr 110.59 100 Lals 79.721

Burmſtädter and Karionatbant Burmftaut, oinate de Btesoher Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 8. Oktober 1932.

8.10.

8. 10. 8. 9

6% Dtſch. Reichsand) 8471.

v.27
6%
5½0 Intern.
6%Baden ..
6% Bayern ...
62 Heſſen....v.39
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen ..b. 27
6%0 Thüringenv.21

71.9
65S
68.5
71.75
66
81.5

60.5

65.75
68
60
74.5
62
594/.

6% Frkf. Pfbr.=Bk..
5½ r Lig. Pfbr.
6% Mein. Hyp.=Bk.)
5½% Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hhp.Bk.
5½%0 - Lig. Pfbr.,
88
Goldoblig.
6% Südb./ Bod.=

Dtſche. Anl. Auslo=
ſunsſch
. 4i) Ab=
löſungsanl
.. . .
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)

53.75

6.47½ 6.7

Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....

5.72½ 46

6%Baden=Baden.! 55
6%Berlin. . .v 24./ 56
62 Darmſtadt . . . . / 53,5
6% Dresden v. 261
6% Frankfurt a. M.
Schätze v. 29/ 66.25
v. 261
6%
6% Mainz ......
6% Mannheim v. 27
6%München v. 29/ 59
6% Wiesbadenv.28

6% Heſſ. Landesbk
6% Goldoblig
5½% Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
43% Kom.=Obl.!
6%0 Preuß. Ld8
pfbr.=Anſt. G.Pf.
6% Goldoblig

73.5
60

62,5

6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. fürl
Heſ. Gldobl. R.11
R.12
8% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.,
62 Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.

78.5
79.5

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
4Ausl. Ser. I
Ser. I1
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).

49.5
65.5

6% Berl. 6hv. Br.!
5½%n Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.,
5½% Lig. Pfbr.
s2 Gotboblig

86
74.5
79.15
61

88
55.25

55

56.5

1.5
62

74.25
n8I.
62

Cred.=Bank
5½% Lig.Pfbr.
6% Württ. Hhp.=B.)

81.25
78.75
8
82.25
74.75
64.25

v Daimler=Benz
2 Dt Linol. Werkel
Mainkrw. v. 26
v Mitteld. Stahl.
6% Ver. Stahlwerkel
6% Voigt&kHäffner

F. G. Farben Bondsl

5% Bosn. L.E.B
L. Inveſt.
5% Bulg. Tab.v. 62
4½% Oſt. Schätzel
4%0 Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumän
4½%
47

4% Türk. Admin.
4% 1. Bagdadl
49
Zollanl.
4½% Ungarn 1913
%0 1914
Goldr.
1910

4½Budp Stadtanl.
42Liſſabon.
4%Stockholm,
Aktien

Alg. KunſtzüideUnie
A. E. G. .........
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauereil
Zelſtoff
Bemberg, F. P...
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen. ...
Cement Heibelberg
Karlſtadt
7. G.Chemie, Baſell
Chem.Werke Albert
Chade ..........
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. ..
Gböl

10

78.9
81.75
78

73.75
80.5
73.5
79.75
75
81.5
73.5
63

55*),

75.5
52.5
50.25
66

93

11.5

4.8
2.75

6.75

30.75
21
80

52.75
317.

28.5

75.5
81.25

72
60.5
55.5
65.5

96.75

7.5
8.25
7.35

61
45.25

1125
38
51
52
129.25
32

27.5
5.
107
39
54.75
50
129

1o8

19
89.75
Bu25

184

Rik

Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt
Dt. Linoleumwerke
Dortm. Ritterbräu.
Dnckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
Faber & Schleicher
F.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof
Gelſenk. Bergwerk
Geſ.felektr. Untern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner=Kahſer..
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frrft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Vergbaul
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer....
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamml
Genüſſel
Junghans ..
Kali Chemie .....
Aſchersleben
Klein, Schanzlin ..
Klöchnerwerke ....
Knorr C. H......."
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte. ....
Lech, Augsburg...
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br. ...
Mannesm. Röhren!
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau=
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt!
Oberbedart
Phönix Bergbau ..
Reiniger. Gebbert!
Rh. Braunkohlen".
Glektr. Stamm
Stahlwerk

Div

10

9

Tia

15

10

12

85.25
189
22
39.5
931.

2
35.25
69.5
26.5
26
165
50.25

9.5
67.5
55.5

8.9.

140
48.75
96
22
47.5
86
188
23.5
39.5
104.75

42
78.75
65

Riebeck Montan. .
Roeder Gebr.
Rütgerswerte ....
Salzdetfurth Kali".
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm. Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. ..
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ.=
Tietz Leonhard ...
unterfranken .....
Ber. Stahlwerke.
Ultramarin ...
Boigt & Haeffner.
Bahß & Freytag.
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Memel.

48
11.75
68.5
53.5

29.25
171

15

168

19

mi.

168

Sh

1o0
18.8

111
42
36.5
166.5
96.5
18
71.5
169

84
533/=
27
38.25
27.5

11.25
26.75

49
159
73.5
GSc

Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank...
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Hypotherbk.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bank und Disc
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank..."
Frankf. Bank .."
Hyp.=Bank.
Mein. Hyp. Bank.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Hhp.=Bank.
Südd. Bod.-Cr. Bk.
Württb. Notenbant

A.=G. ſ. Verlehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftwl
7%0 Dt. Reichsb. Vzgl
Hapag".
......
Nordd. Lloyd. . . . .
Südd. Eiſenb.=Geſ.

59.
KId

36.75
39.5

175
135

53.5
70.5
49

115
126

53

80

4.9
105
43.5

22.5
86.5
K
57.5
K.

53.5
n0
61.75
58

33
60.75
58

Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung ..
Verein. Ver
FrankonaRück=u. M
Mannh. Verſich.

Otavi Minen
Be

32ms
180
170.5

141
124

80
20.5

41.25
24

24

45

82.5
192,
20

158
164

A

uder Wßrauen
ſchwerli
lubt haben wei
ite es gegeben
EiI
Du
En nirgent

Die deutſch=ſchweizeriſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die dieſer
Tage wieder aufgenommen worden ſind, werden auf der Seite der
Schweiz von einer Delegation geführt, die unter der Leitung von
Direktor Stucki ſteht. Der Führer der deutſchen Delegation iſt Ge=
heimer
Regierungsrat Dr. Hagemann. Es gehört ihr u. a. auch
Geheimrat Ratte an.
Die A.G. für Seilinduſtrie vorm. Ferd Wolff Mannheim=
Neckarau. beruft zum 29. Oktober eine a.o. GV., der die Einziehung
von 204 600 RM. erworbenen Stammaktien vorgeſchlagen werden
ſoll, wodurch ſich das Stammkapital von 2 026 200 M. auf 1821 600
Mark ermäßigt. Außerdem beſtehen noch 20 000 Mk. V.=A. mit
vierfachem Stimmrecht.
Im Freiverkehr an der Pariſer Börſe waren geſtern morgen
die angelſächſiſchen Deviſen weiterhin ſehr abgeſchwächt. Das eng=
liſche
Pfund ging von 88 auf 87,80 zurück. Der Dollar fiel ſehr

Btief
g1.4s
34.46
82 03
0.391
0.296
5.956
13.25
2.593
2.0/2
14.945
3.524
1.72
65.97
110.8
79.53

[ ][  ][ ]

Sonntag, 9. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 281 Seite 11

Stondee deelo ld dele Fauebt.

Roman von Karl Lütge. Copytight by VerlagPreſſe=Tagesdienſ, Berlin W3s

Er biß die Zähne aufeinander.
O, erſt ſehen. Abwarten. Er würde ſich nicht ſo ducken, wie
ſamnals. Es ſchien ſein Verhängnis zu ſein, daß er ſich immer
aft durch aufregende Ereigniſſe hindurchkämpfen mußte; an
ſri ſportlichen war es nicht genug
Er trat an die in kleinen Wellen herandrängende Schelde.
wähnte den Fluß bei ſeiner Mündung ins Meer hier vor
ſich zu haben. Mit raſchem Griff entkleidete er ſich. Rettung
ielleicht ja vielleicht rettete er ſich. Nur aus dieſem Lande, wo
nan den Deutſchen nicht wohlgeſinnt war. In Deutſchland
orinte er ſich den Behörden ſtellen. Er fühlte ſich ohne Schuld.
lber er empfand auch keine Trauer, das war ſeltſam.
Ein Unfall, nichts anderes konnte Leopold Holtermann zu=
eſtoßen
ſein. Vielleicht war er ausgeglitten im Boot. Niemand
onnte ein Intereſſe am Tode des deutſchen Schwimmtrainers
aben.
FV.
In der deutſchen Tages= und Sportpreſſe erregte die ſelt=
ame
Tragödie am Cap Gris Nez, dieſer neue, diesmal krimi=
elle
Fall Mühlinghaus, das höchſte Aufſehen. Im Gegenſatz
u den Blättern von Frankreich und Belgien und einigen ande=
en
Blättern, betrachtete man die Angelegenheit indeſſen leiden=
haftslos
und in keiner Weiſe voreingenommen.
Warum hätte der Schwimmer ſeinen Trainer ermorden
ollen?
Leopold Holtermann war im Boot mit einer tödlichen
Vunde am Hinterkopf aufgefunden worden. Die tödliche Waffe
annte man nicht. Konnte nicht ein Unfall vorliegen? Alles
prach gegen die unverſtändliche Tat des Schwimmers.
Die Flucht wußte man gut genug zu deuten. Nur ein Blick
n die franzöſiſchen Zeitungen: dort gab es ungerechte Beurtei=
ungen
, Mißtrauen, neidvolle Betrachtung des Schwimmplanes
berhaupt. Schwerlich würde man dem Schwimmer dort ge=
lrubt
haben, wenn er von einem Unfall erzählt hätte. Streit
atte es gegeben; Hotelbeamte wußten dies. Und nun war Hol=
ermann
tot.
Peinlich blieb das Auffinden von zwei Geldſcheinen im
Notorboot. Die Brieftaſche Holtermanns ſollte leer geweſen ſein.
ind nirgends fand man das Geld, das er für den Kampf bei ſich
erragen oder im Gaſtzimmer aufbewahrt haben würde. Konnte
s nicht ein Dritter entwendet haben?
Wo ſteckte Mühlinghaus? Warum meldete er ſich nicht, wenn
* in Sicherheit war? Oder verbarg er ſich noch in Belgien?
Viele Fragen, und auf keine eine befriedigende Antwort!
Miß Macy glaubte, das es zweckmäßig ſei, direkt nach
Calais zu fahren, um jeden Verdacht, daß ſie ſich einer Ver=
iehmung
zu entziehen wünſche, zu beſeitigen. Auf Kreuz= und
Aiterfahrten ſtrebte ſie nach Oſtende zurück, um am Kurhotel
hre Geſellſchafterin, Miß Eckſtein, abzuholen.
Der Direktor des Kurhotels eilte ſonderbar geſchäftig herbei,
Is der ſtahlblaue Wagen vorfuhr. Er lehnte ſich an das Auto,
ls wollte er es aufhalten mit raſchem Zugriff.

Wie ich ſehe, kommen Sie allein, Miß Macy? Wo iſt denn
Ihr Begleiter?
Ich habe Eile, unterbrach ihn die Amerikanerin brüsk.
Wo iſt Miß Eckſtein?
Auf ihrem Zimmer.
Ich bitte, ſie zu verſtändigen, daß ich noch heute nach
Calais zurückfahre.
Verzeihen Sie Miß Macy, wenn ich recht verſtanden haben
ſollte, ging die Beſtellung Miß Eckſteins von heute nachmittag
dahin, daß Sie
Das iſt ganz richtig. Die Zimmer werden natürlich be=
zahlt
.
Verbindlichen Dank. Nur läßt es ſich nicht einrichten,
daß Sie den urſprünglich beabſichtigten Aufenthalt in meinem
Hauſe für dieſe Nacht
Nein, ich habe Eile, ich möchte nach Calais.
Bei dem ſonderbaren Blick des peinlich höflichen Direktors
fragte Miß Macy ungeduldig:
Was wünſchen Sie eigentlich von mir?
Ich muß Ihnen leider eröffnen, Miß Macy, daß ich von
der Kriminalpolizei gebeten worden bin, Sie für heute Nacht
ins Kurhotel zu bitten."
Das verſtehe ich nicht. Warum? Bin ich verdächtig
O, nicht doch! Miß Macy! Davon kann gar keine Rede ſein.
Nur, ich habe eben die Verpflichtung
mich feſtzuhalten!
Miß Macy gab ſich in Sekunden Rechenſchaft über ihr ent=
ſchiedenes
Eintreten für den deutſchen Schwimmer. Er hatte
ihr gefallen in ſeiner ſtolzen Haltung, dem reinen Blond ſeiner
Haare und dem leuchtenden, tiefen herrlichen Blau der Augen.
Sie war gefeſfelt wie noch nie bei einem Mann. Sie handelte
ohne viel Ueberlegung. Ihr Herz flog ihm zu, ohne daß er
Anſtrengungen machte.
Nein, was ſie getan hatte, war nichts, deſſen ſie ſich zu
ſchämen hätte oder das ihr Vorwürfe eintragen konnte. Sie
hatte einen ernſtſtrebenden Sportsmann unterſtützt. Für eine
Aufgabe von Rieſenausmaßen bedurfte er der Unterſtützung. Sie
kannte ihn lange genug, kannte ſeinen Kampfgeiſt aus den
Kämpfen von Milwaukee. Und beſtimmt fühlte ſie, daß er grund=
los
in Verdacht ſtand. Sie hatte ſein Wort. Sie glaubte und
vertraute ihm. Ein Glück, daß er durch ſie in Sicherheit war.
Der aalglatte Hoteldirektor redete noch immer.
nein, faſſen Sie es, bitte, nicht in dieſer ſchroffen
Weiſe auf! Ein Herr aus Calais iſt bereits eingetroffen. Er
bittet um die Erlaubnis morgen früh einige Fragen an Sie
richten zu dürfen, Miß Macy
Es half alles nichts. Miß Macy erhob ſich und ſtieg aus
dem Wagen. Sie ging ins Hotel, auf ihr Zimmer.
Ohne ſich umzuwenden, ſchritt ſie durch die Halle. Dort ſaß
ein Herr. Sie ſah es.
Ein ſchneidiger junger Beamter von der Kriminalpolizei. Er
folgte ihr nach wenigen Minuten.

Miß Eckſtein berichtete, daß man ſie vor einer Stunde b= vernommen hatte. Ueber die Art und die Dauer der zwi=
ſchen
Miß Macy und Mühlinghaus beſtehenden Bekanntſchaft,
nach dem Zweck der Ausfahrt, nach Zeit und Stunde und vielen
ſonſtigen belangloſen Begleitumſtänden.
Hoffentlich haben Sie erwähnt, daß Herr Mühlinghaus nur
in der Abſicht mit mir gefahren iſt, um eine Spazierfahrt mit
mir zu unternehmen und daß er ſo ging, wie man zu einer
Spazierfahrt geht?
Bevor Miß Eckſtein verneinen konnte, hatte Miß Macy die
Frage ſchon vergeſſen. Brennend fiel ihr auf die Seele: Was
hatte ſie ſelbſt zweckmäßig zu ſagen
Es klopfte. Der franzöſiſche Beamte wünſchte eine Verneh=
mung
von Miß Macy.
Miß Eckſtein bat den Beamten, bis morgen zu warten.
Er war nicht ſo höflich, wie Miß Macy erwartet hatte, und
beſtand auf ſeiner Forderung.
Bitte, Herr Kommiſſar!
Der Beamte trat ins Zimmer.
Bleiben Sie hier, Miß Eckſtein, und helfen Sie mir. Ich
bin ſehr müde!"
Das war deutlich. Der franzöſiſche Beamte kämpfte kurz mit
einer kleinen Verlegenheit.
Seine Fragen ſtellte er in liebenswürdiger Form. Er ver=
mied
es ängſtlich, Miß Macy in Verlegenheit zu bringen.
So, da Herr Mühlinghaus vorher nicht wußte, daß Sie ihn
zu der Autofahrt einladen wollten, fo hatte er offenbar die Mit=
teilung
des Boys nicht richtig verſtanden ſonſt wäre er doch
ſicherlich gekommen. Er fuhr darauf mit ſeinem Trainer im
Motorboot nach Kap Gris Nez zurück. Sie trafen ihn dann erſt
am Strand oder in der Wirtſchaft zum Leuchtturm.
Miß Macy nickte flüchtig.
Fanden ſie Herrn Mühlinghaus erregt oder ſonſt auffallend
verändert? Das würde mich intereſſieren, Miß Macy?
Er war erſtaunt, denke ich, das Auto im Dorf zu ſehen.
So: Erſtaunt nur Folgte er bereitwillig Ihrer Ein=
ladung
? Ich meine, ſtieg er nun ſogleich zu Ihnen in den Wagen,
ohne weitere Fragen?"
Nein, er ging noch einmal in ſein Zimmer.
Ah. und daran erinnern Sie ſich beſtimmt? Auch Sie,
Miß Eckſtein?
Die Wirtsleute in dem Dorf hatten davon nichts ausgeſagt!
Ohne aufzublicken, fuhr der Beamte fort.
Sie fuhren nach Oſtende und wohl auch nach Brüſſel oder
Antwerpen? Kam Herr Mühlinghaus jetzt mit Ihnen wieder
zurück?
Dieſe Frage war überflüſſig. Zwei Beamte warteten vor
dem Hotel vorhin; Miß Macy hatte es bemerkt und erinnerte
ſich auch jetzt an den Herrn in der Halle.
Nein, Herr Mühlinghaus blieb in einem Ort, deſſen Namen
ich nicht kenne! ſagte ſie ſo gleichgültig wie möglich. Widerſtand
erwachte in ihr.
Können Sie mir die Lage dieſes Ortes beſchreiben?"
Nein, es war bereits völlig dunkel, als Herr Mühlinghaus
meinen Wagen verließ.
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281

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 9. Oktober 1932

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zite Paul Baecke
Qut Hentſchel er
RI Kongreſſes ſtehen
wrilſtiſchen Berufes.
AAeuitsloſigkeit und
ſunr die neue Form
EF Urheberrecht

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[ ][  ][ ]

Sonntag, 9. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 281 Seite 13

Schwerer Schiffs.
jammenſtoß auf der Unkerelbe.

Der franzöſiſche Frachtdampfer Agen,
tr im Nebel mit dem deutſchen Paſſagierdampfer Cap Arcona zuſammengeſtoßen war,
ſchwer beſchädigt wurde, wird durch zwei Bergungsdampfer vor Cuxhaven auf Grund
um durch Taucher. das Leck abdichten zu laſſen.

wobei
geſetzt,

Ein Tunnel um einen Tunnel.

Zu Abdichtungszwecken wurde um den Tunnel einer neuen Londoner Untergrundbahnlinie ein
zweiter weit größerer Tunnel gebaut. Nachdem nun die Baugerüſte beſeitigt worden ſind, hat
man einen Einblick in die beiden Tunnelröhren und kann die intereſſante Doppelwand= Kon=
ſtruktion
erkennen.

Reich und Ausland.
Ab Monkag regelmäßig Fernſeh=
Hendungen von Berlin.
Berlin. Der bisher nur für Fernſeh= Ver=
ſhe
der deutſchen Reichspoſt auf der Welle ſie=
tn
Meter benutzte Ultrakurzwellenſender auf
dm Meſſegelände wird von Montag, den 10. Ok=
tber
, ab auch Teile des Programms der Ber=
lier
Funkſtunde übernehmen und u. a. wochen=
iglich
zunächſt von 1011 (ſpäter auch von 14
½s 15 und von 2122) Uhr Fernſehſendungen
kermitteln.
nkernakionaler Journaliſtenkongreß
in London.
Berlin. Wie der Reichsverband der Deut=
ſten
Preſſe mitteilt, hält die Fédération Inter=
Intonale des Journaliſtes ihren diesjährigen
hngreß vom 11. bis 17. Oktober in London ab.
Ir Kongreß ſteht unter der Leitung des der=
zugen
Präſidenten Richardſon. Der Reichsver=
end
der Deutſchen Preſſe hat als deutſche Dele=
geite
Paul Baecker, Dr. Ernſt Feder und Dr.
ſit Hentſchel entſandt. Auf der Tagesordnung
½ Kongreſſes ſtehen wichtige Fragen des jour=
tliſtiſchen
Berufes, insbeſondere die Fragen der
tbeitsloſigkeit und die der Arbeitsverträge,
rier die neue Form der Preſſe und das journa=
ſtiſche
Urheberrecht.
das Schmugglerunweſen im Weſten.
Aachen. Nach der Septemberſtatiſtik des
a ptzollamtes Inlandverkehr in Aachen ſind
awergangenen Monat wiederum 2444 Straf=
rahren
wegen Schmuggels anhängig gemacht
oiden. Damit ſind Kraft der verſchärften
ſchmugglerbekämpfungs=Maßnahmen und der
ftlache, daß ein großer Teil der Schmuggler
1d Schmugglerbanden in das Triergebiet hin=
lergewechſelt
ſind, immer noch täglich 80
ſchmuggler im Bezirk des Hauptzollamtes
lſtchen abgefaßt worden. Unter den beſchlag=
ſthnten
Sachen befinden ſich u. a. 130 Zentner
laſFee, 50 000 Zigaretten, über 10 000 Heftchen
igrrettenpapier und große Mengen Zucker, Ge=
tide
und Mehl. An Transportmitteln wurden
ſich lagnahmt 7 Autos, 4 Laſtkraftwagen, 4 Mo=
riäider
und 93 Fahrräder.

Metzgerlehrling vermißt.
Frankfurt a. M. Seit dem 6. Oktober
ſurd der Metzgerlehrling Otto Weimer, geb. am
Dezember 1915 in Wiesbaden, wohnhaft in
(ankfurt a. M., Kluckſtraße, vermißt. Er hat
ſſerdings, als er ſich nach ſeiner Arbeitsſtelle
eb, den Hausſchlüſſel in den Briefkaſten der
exlichen Wohnung geworfen, ſo daß anzuneh=
ſen
iſt, daß er zunächſt nicht heimzukehren beab=
1 gte.
Eandwirt erſchießt einen Amtsgerichtsrat.
2 übben. Der 71jährige Landwirt Wölke
*Treppendorf bei Lübben erſchoß geſtern vor=
tteig
den Amtsgerichtsrat Tilk in deſſen Amts=
unier
. Wölke hatte mit dem Erſchoſſenen wegen
A(Hängigmachung der Zwangsverſteigerung
ſher Wirtſchaft, die im Januar erfolgen ſollte,
handelt. Im Laufe dieſer Verhandlungen zog
(enen Revolver und ſchoß dem Amtsgerichts=
eine
Kugel in den Kopf die den Amts=
ſichtsrat
ſofort tötete. Der Täter floh, konnte
ei in einem Lokal bald gefaßt werden. Er war
hgere Zeit in einer Anſtalt zur Unterſuchung
iess Geiſteszuſtandes interniert.
Aegen Verſchiebung von über 400 000 RM.
verhaftet.
Berlin. Am Samstag wurde vom Ver=
hmungsrichter
des Amtsgerichts Berlin=Mitte
gen den Bankdirektor Heinrich Dietrich und
Börſenagenten Robert Cohn, genannt Col=
2i. Haftbefehl wegen Deviſenvergehens erlaſſen.
de beiden werden beſchuldigt, 410 000 RM. in
* über die Grenze ins Ausland gebracht zu
bem.
Der Dramaturg des Deutſchen Theaters
geſtorben.
Berlin. In der Nacht zu geſtern iſt der
*anaturg des Deutſchen Theaters und lang=
bräge
. Mitarbeiter Max Reinhardts, Arthur
Uheine, einem Herzleiden erlegen. Kahane war
Fahre alt geworden.

Irlands Tagesgeſpräch.

Ein Blick in den Verloſungsraum. Die Los=Duplikate werden auf Loren, die auf einem Rund=
gleis
um die Miſchmaſchinen laufen, zur Trommel gebracht. Die Bedienung erfolgt durch junge
Helferinnen die diesmal in altrömiſcher Tracht gekleidet ſind. Die Gewandung dieſer Helferinnen
wird bei jeder Ziehung in einem anderen Stil ausgewählt.
Jetzt nahen wieder die Ziehungstermine der großen Sweepſtake=Lotterie, für die ſtets rieſige Mil=
lionenbeträge
aus aller Welt auf die grüne Inſel im Weſten Englands einlaufen. Der Reinertrag
wird dort den Krankenhäuſern zur Verfügung geſtellt die durch dieſe Summen muſtergültig aus=
gebaut
werden konnten. Auf der Gegenſeite kann der glückliche Hauptgewinner einen Betrag bis
zu 7 Millionen Mark erhalten.
Verhaftung im franzöſiſchen Luftfahrtſkandal.

Lucien Collin wird von drei Detektiven abgeführt.
Hier verdeckt er ſein Geſicht vor der Kamera. Aber oben links iſt dem Photographen doch eine
unverdeckte Aufnahme gelungen. In dem großen franzöſiſchen Luftfahrtſkandal, in deſſen Mit=
telpunkt
wieder die Verkehrsgeſellſchaft Aero=Poſtale ſteht, wurde als Erſter Lucien Collin, der
Chef der Nachrichtenabteilung der Verkehrsgeſellſchaft, verhaftet. Collin wird beſchuldigt, Schecks
auf den Namen des früheren Luftfahrtminiſters Dumesnil und Belaſtungsdokumente gefälſcht
zu haben.

200 geſtohlene Aukos umgearbeiket
und verſchoben.
Berlin. Nach einer Meldung der Berliner
Blätter iſt es der Kriminalpolizei in Berlin ge=
lungen
, eine Bande von acht Wagenſchiebern aus=
zuheben
, die ſeit dem Jahre 1930 nach Feſtſtellung
der Polizei etwa 200 geſtohlene Wagen in einer
eigens dazu eingerichteten Werkſtatt umgear=
beitet
und darauf verſchoben hat. Die Bande
hat ſyſtematiſch in deutſchen Provinzſtädten
Kraftwagen geſtohlen. Die Haupttäter, der
45 Jahre alte Kaufmann Rindfleiſch und der
32 Jahre alte Kellner Klewitz, ſind feſtgenommen
worden. Ein dritter Beteiligter namens Höhne
iſt geflüchtet. Rindfleiſch war u. a. an großen
Schiebungen zum Schaden eines Berliner Be=
zirksamtes
beteiligt, die vor Jahren aufgedeckt
wurden. Später wurde er als Mitglied eines
Ringes von Wechſelſchiebern feſtgenommen, die
weſtdeutſche Induſtriebetriebe um Millionen ſchä=
digen
wollten. Er hatte ſich, verſchiedentlich ver=
urteilt
, der Strafverbüßung entzogen, indem er
ſich unter falſchem Namen in Steglitz einmietete.
Dort wurde er Ende September verhaftet. Die
Polizei ſtellte nun feſt, daß er in letzter Zeit auf=
fällig
viel in einer Garage in Steglitz zu tun
hatte. Dort fand man dann eine Kartothek mit
Namen und Beſchreibung von Kraftwagen. Ent=
ſcheidend
war der Fund einer Schleifmaſchine, die
wohl dazu gedient hatte, die Kennummern ge=
ſtohlener
Wagen herauszuſchleifen. Ferner wur=
den
in der Garage Vorrichtuigen zur Fälſchung
von Stempeln gefunden.

Jugendliche Falſchmünzer vor Gerichl.
Fünfmarkſtücke aus Zinn.
Neuwied. Das Landgericht Neuwied ver=
urteilte
vier jugendliche Erwerbsloſe aus Ben=
dorf
, die falſche Fünfmarkſtücke hergeſtellt bzw.
verbreitet hatten, zu Gefängnisſtrafen von ein=
einhalb
und einem Jahr. Ausgeheckt hatte den
Plan ein Former, der die nötigen Vorkenntniſſe
beſaß. Mit einem Schneider hatte er zuſammen
in deſſen Wohnung aus einer Zinnlegierung
etwa 20 falſche Fünfmarkſtücke angefertigt. Die
beiden anderen Angeklagten hatten nur um den
Plan gewußt und auf den Geldſegen gewartet.
Im Juli brachten ſie in Güls zwei Falſchſtücke
an den Mann. Etwas ſpäter gelang ihnen das
gleiche Manöver auch in Winningen, jedoch wur=
den
ſie hier an der Moſelfähre von einem Land=
jäger
feſtgenommen, der bei ihnen zehn Falſch=
ſtücke
vorfand.
Deukſchlands größker Poliziſt.

Der Oberlandjäger Dietz
von der Trierer Landjägerſchule iſt mit 2,05 m
Deutſchlands größter Polizeibeamter. Sein un=
gewöhnliches
Höhenmaß verdeutlicht ein Ver=
gleich
mit ſeinen normalgroßen Berufskollegen.

[ ][  ][ ]

Seite 14 Nr. 281

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 9. Oktober 1932

Ikalieniſche Feiern zur Erinnerung
an den Marſch auf Rom.
Anläßlich der zehnten Wiederkehr des Jahres=
tages
des Marſch auf Rom am 28. Oktober finden
in ganz Italien bedeutende Veranſtaltungen und
Feſtlichkeiten ſtatt. So wird das Forum Muſſo=
lini
eingeweiht, die Enthüllung des 40 Meter
hohen, zu Ehren Muſſolinis errichteten Marmor=
Obelisken, die Eröffnung der Straße, die das
Denkmal Vittorio Emanuele an der Piazza Ve=
nezia
mit dem Koloſſeum verbindet und dabei
das Trajansforum und das Forum Romanum
berührt, ſowie die Eröffnung der neuen Auto=
ſtraße
TurinMailand vorgenommen. Um nicht:
nur Einheimiſchen, ſondern auch Ausländern die
Möglichkeit zu bieten, an den Feſtlichkeiten teil=
zunehmen
und die neuen Bauten und Ausſtellun=
gen
unter ihnen ſei die Moſtra del Fas=
cismo
(vom 27. Oktober 1932 bis 23. März
1933) hervorgehoben zu beſichtigen, gewähren
die italieniſchen Staatsbahnen in der Zeit vom
20. Oktober 1932 bis 21. April 1933 eine 70 pro=
zentige
Fahrpreisermäßigung mit 30tägiger
Aufenthaltsdauer ab der italieniſchen Grenze=
und den italieniſchen Häfen für die Hin= und
Rückfahrt nach und von Rom.

Heldenmuk eines engliſchen
Flugzeugführers.
Die Kataſtrophe von Compton.
In dem Militärflugzeug, das vorgeſtern in
der Nähe von Compton brennend abſtürzte, be=
fanden
ſich ſechs Inſaſſen. Dank dem Heldenmut
des Flugzeugführers konnten ſich vier retten. Der
Pilot gab, als die Maſchine in Brand geriet,
ſeinen Kameraden die Weiſung, mit dem Fall=
ſchirm
abzuſpringen, er ſelbſt blieb am Steuer
und manövrierte weiter, um ein Umſchlagen des
Flugzeugs zu verhindern. Der Abſprung gelang
allerdings nur vieren, der fünfte fand zuſammen
mit dem Flugzeugführer den Tod.

ſiEig
Erteis zu empiehlen.
Tode.

Irluſtpunkt zu verzeid
FrQualitäten gibt.
kurnerſchaft (

Der Biſchof als Flieger.
Vatikanſtadt. Der nach den Vereinigten
Staaten zurückgekehrte Biſchof der Diözeſe von
Boſton, Monſ. Spellman, hat während ſeiner
Tätigkeit am Kardinalsſtaatsſekretariat in Rom
ſich nebenbei als Flieger ausbilden laſſen und,
hat das italieniſche Fliegerpatent erlangt. Spell=
man
iſt der erſte Biſchof, der das Fliegen er=
lernte
, während zahlreiche andere Geiſtliche ſich
mit Vorliebe auf ihren Reiſen nach Rom des
Flugzeuges bedienen, ſo z. B. Kardinalerzbiſchof
Faulhaber von München. Die Miſſion in
Alaska verfügt bereits unter ihren eigenen Mit=
gliedern
über zahlreiche Flieger.
Autobusunglück in Norditalien.
Rom. Ein elektriſch betriebener Autobus der
Verkehrslinie BresciaGardaſee mit 13. Fahr=;
gäſten geriet ins Schleudern, ſtürzte eine
Böſchung hinab und überſchlug ſich auf einer
Wieſe. Während der Führer des Wagens nur
leichte Verletzungen davontrug, erlitten ſämtliche!
13 Fahrgäſte mehr oder weniger ſchwere Ver=
wundungen
, denen zwei der Verunglückten er=
legen
ſind.
Sturm auf ein ſpaniſches Gefängnis.
Zwei Tote, fünf Verwundete.
Madrid. In Fuenſalida in der Provins
Toledo verſuchte die Einwohnerſchaft am Freitag=
mehrere
Arbeiter aus dem dortigen Gefängnis=
zu
befreien. Die Menge ſtürmte das Gefängnis-
das
von Polizeibeamten verteidigt wurde. Die=
Beamten machten von der Schußwaffe Gebrauch
wobei zwei Arbeiter getötet und fünf verwundek
wurden.
Räuberunweſen im griechiſchen Erdbebengebiet.
Athen. Das Morgenblatt Proia meldet=
daß
ſich im griechiſchen Erdbebengebiet das
Räuberunweſen in ſteigendem Maße bemerkbar
macht. In der Nacht zum Samstag haben die
Banditen die Minendirektion Stratonion und
das Hilfskomitee, das im Direktor=Garten über=
nachtete
, plötzlich überfallen. Es entwickelte ſich
eine Schießerei, wobei ein Soldat getötet wurde.
während es den Räubern gelang, in der Dunkel=
heit
zu entkommen.

u
L-ie
Sch
-ungemein
Tanſchaft nur
Im Ihr Geg
t nehmen.
Foſich wieder
. Denn

Das Urkeil der Diſziplinarkammer
im Fall Erkens.
Hamburg. In der Diſziplinarſache gegen
die Regierungsrätin J. Erkens (weibliche Poli=
zei
) hat die Diſziplinarkammer nach faſt vier=
wöchiger
Verhandlung am Samstag ihr Urteil
dahin gefällt, daß die Angeklagte des Dienſtver=
gehens
ſchuldig ſei und zur Strafe der Dienſtent=
laſſung
verurteilt wurde. Das Gericht hat ihr
mildernde Umſtände zugebilligt, um dadurch dem
Senat und dem Bürgerausſchuß rechtlich die
Möglichkeit zu geben, ihr eine Penſion auf Le=
benszeit
oder eine vorübergehende Unterſtützung
zu gewähren. Die der Diſziplinarkammer vor=
gelegte
Anklage umfaßte neun Anſchuldigungs=
punkte
. Die erſten acht Punkte betreffen vor
allem ungehöriges Verhalten gegenüber Vorge=
ſetzten
und Untergebenen, insbeſondere im Zu=
ſammenhang
mit dem Selbſtmorde der Frauen=
Inſpektoren Dopfer und Oberſekretär Fiſcher, ſo=
wie
Ungehorſam gegen dienſtliche Anordnungen.
Der neunte Punkt wirft ihr vor, ſich während
des ſchwebenden gerichtlichen Diſziplinarver=
fahrens
mit ungebührlichen und zum Teil un=
wahren
Angaben über amtliche Vorgänge an
die Preſſe gewandt zu haben. Das Gericht hat
keine Schuld an dem Tode der Beamtinnen Dop=
fer
und Fiſcher feſtſtellen können und den allge=
meinen
Vorwurf der ungehörigen Behandlung
von Untergebenen nicht als erwieſen erachtet.
Dagegen hat es ihre Schuld im übrigen an=
nehmen
und ſo ſchwer bewerten müſſen, daß nur
Dienſtentlaſſung möglich war. Es hat ihr mil=
dernde
Umſtände zugebilligt, weil ſie dem Staate
durch Aufbau und Entwicklung der weiblichen
Polizei gute Dienſte geleiſtet hat, weil ihr nichts
Ehrenrühriges vorzuwerfen iſt und weil die
Polizeibehörde, wenn auch in beſter Meinung,
wenigſtens zu einem Teile durch große Langmut
dazu beigetragen hat, daß die Angeklagte die
Einſicht in ihre Beamtenpflichten nicht gewann.

Das neue Segelſchulſchiff ſchon nächſten Juli
fertig.
Berlin. Wie der Lokalanzeiger ergän=
zend
meldet, ſoll der Bau des neuen Segelſchul=
ſchiffs
ſo beſchleunigt werden, daß bereits der
nächſte Kadettenjahrgang, der im April 1933 ein=
tritt
, im Juli an Bord gehen kann.
Noch ein fünftes Opfer des Giftmörders
von Klein=Partwitz?
Auch die zweite Ehefran vergiftet?
Görlitz. Die Unterſuchung der Leichenteile
der am 3. Oktober des Jahres exhumierten zwei=
ten
Ehefrau des vierfachen Giftmörders von
Klein=Partwitz, Eduard Juſt, durch das Inſtitut
für gerichtliche Medizin in Berlin hat das Vor=
handenſein
, von Arſen ergeben. Es beſteht ſo=
mit
der dringende Verdacht, daß der Täter auch
ſeine zweite Ehefrau, die am 27. Januar 1931
im Krankenhaus zu Kottbus geſtorben war und
mit der er angeblich in ſehr glücklicher Ehe ge=
lebt
hatte, gleichfalls vergiftet hat. Die von der
Breslauer Mordkommiſſion in dieſer Richtung
bereits aufgenommenen Ermittlungen haben
ſchon jetzt eine ſehr ſtarke Belaſtung des Juſt
ergeben. Es wurde feſtgeſtellt, daß er ſeine zweite
Ehefrau nicht weniger als dreimal verſichert
hatte. Auch die bisher feſtgeſtellten Begleitum=
ſtände
bei dem Tode ſeiner Frau haben den Ver=
dacht
, daß er an ihr gleichfalls ein Verbrechen
begangen habe, weiter verſtärkt.
Hauseinſturz in Kairo.
Kairo. Aus bisher unbekannten Gründen
iſt geſtern im hieſigen Eingeborenenviertel ein
vierſtöckiges Wohnhaus eingeſtürzt. Bisher wur=
den
neun Tote, darunter drei Kinder, und meh=
rere
Verletzte geborgen. Unter den Trümmern
liegen noch 17 Mieter und zahlreiche Paſſanten
begraben.
Erdbeben in Peru.
Lima. Ein heftiges Erdbeben wurde am
Freitag im nördlichen Teil Perus verſpürt. Die
Zahl der Opfer iſt noch nicht bekannt, jedoch
ſteht bereits feſt, daß bedeutender Sachſchaden
angerichtet worden iſt.
140 Goldklumpen aus der Inka=Zeit.
Guayaquil. Bei Ausgrabungen in den
Inkagräbern auf der Farm Alomon wurden 140
Goldklumpen von Fauſtgröße ſowie Waffen mit
Gold verziert entdeckt.

Oben: Quadriga aus Celler Schimmelhengſten.
Unten: Freiheitsdreſſur=Vorführung des Hengſtes Dürer 1.
Das Geſtüt Celle, die Zuchtſtätte des berühmten hannoverſchen Pferdeſchlages, konnte jetzt auf ein
200jähriges Beſtehen zurückblicken. Unter den 10 000 Zuſchauern, die der intereſſanten Vorführung
beiwohnten, waren neben dem Reichswirtſchaftsminiſter noch viele weitere Ehrengäſte erſchienen.

Die Grundſteinlegung des Denkmals für die Token des Luftſchiffs R. 101.

Der engliſche Botſchafter in Paris, Tyrell, beim erſten Hammerſchlag für das neue Denkmal,
das bei Beauvais (Nordfrankreich) zum Gedenken an die 54 Engländer errichtet wird, die vor nun
zwei Jahren beim Untergang des Luftſchiffs R. 101 dort den Tod fanden. Die furchtbare Kata=
ſtrophe
, die größte Luftfahrtkataſtrophe, die die Welt kennt, bewog England, all ſeine Luftſchiffpläne
zu begraben.

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[ ][  ][ ]

Sonntag, 9. Oktober 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 281 Seite 15

yäflungsreich verlaufen denn SV 98 wird dieX ihrung nicht
uge ben wollen, während Rot=Weiß gerade gegen dWroßen Lokal=
uner
immer die beſten Spiele lieferte und ſich ſeit Punkte nicht
il icht entführen läßt. Vor dieſem Spiel trifft R. Weiß 2. auf
8. 98 3.
Sportabt. Merck 2.Polizei Darmſtadt
Am Sonntag empfängt die 2. Mannſchaft von erck auf em
fortplatz an der Maulbeerallee die 3. Mſch. de
ſigen Verbandskampf. Spielbeginn 10 Uhr. mit einem
uren, ſchönen Spiel zu rechnen iſt, wäre ein
Siells zu empfehlen.
Tgde. BeſſungenTgde. Lorſch.
Es ſei nochmals auf das heute 15 Uhr. auf
uder Heidelberger Straße ſtattfindende Handbs?
Reine hingewieſen. Dieſem Spiel kommt beſonde
uda der Sieger Tabellenführer der Meiſterklaſſe=C
heim=Gaues wird. Beide Vereine haben bis jet.
Pluſtpunkt zu verzeichnen, was ein klares Bild i.
ſin Qualitäten gibt. Um 13.45 Uhr Jugend beides
Turnerſchaft GriesheimTgde. Sprendlingef
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele emphngt Gries=
in
die Tgde. Sprendlingen. Der Gegner ging 18
Aiſterſchaftsſpielen als Gaumeiſter hervor und he
) Teilnahme an der Kreisklaſſe erkämpft. Die Ge
Eirke und Durchſchlagskraft zugenommen, beſondet
geinnahme eines Frankfurter Eintrachtſpielers.
lener Mannſchaft ſei geraten, den nötigen Ernſt
aubringen, damit die Punkte in Griesheim b.
lenn 3 Uhr. Vorher Jgd. und 2. Mannſchaften?

SAülbad Aagbe

Handball.
Rot=Weiß SV. 98 Darmſtadt.

Heute, Sonntag, nachmittags 2,30 Uhr, findet
Ligamannſchaften obiger Vereine auf dem Rot= =Platz an
d Rheinallee ſtatt. Stets haben ſich die beiden M. =nſchaften an
d Rheinallee die härteſten Kämpfe geliefert. Auche eſes Treffen
urp aller Vorausſicht nach wieder ſehr intereſt und ab=

Begegnung

Polizei zum
uch dieſes

Rennbahn
hiel obiger
2Bedeutung
des Main=
nur
einen
r ſpieleri=
Wereine.

den letzten
ſich dadurch
haben an
durch die
er Gries=
die
Energie
den. Spiel=

Fußball.

FC. Egelsbach-Polizei Darmſtadt.
Um heutigen Sonntag hat der Spitzenreiter eig nicht leicht
unehmende Hürde zu überwinden. Die Egelsboger die ent=
gen
ihrer Tradition in dieſem Jahre unter die Albſtiegskan=
hitten
zu fallen ſchienen, haben bisher enttäuſcht. s fehlt die
U Schlagkraft, die ſie in früheren Jahren auf eichtnem Platze
dungemein gefährlich erſcheinen ließ. Bis jetzt konnte die
nnſchaft nur zu einem Zufallserfolg gegen Spreslingen kom=
ſnr
. Ihr Gegner, die Polizei, wird auch dieſe Spiel, nicht
ſatzt nehmen. Sie wird ſich des Ernſtes der Lage b wußt ſein
m ſich wieder zwei weitere wichtige Punkte an die Fchnen hef=
t
. Dennoch iſt das Spiel nicht auf die leichte Schälter zu
ſenen, obwohl die Egelsbacher den vorletzten Platz in der Ta=
ſee
einnehmen. Mitglieder und Freunde haben Gelegenkit zu
frikligter Omnibusfahrt. Abfahrt 1.15 Uhr, Wache 24. 1
* Kreisliga Südheſſen.
Vor einem Führungswechſel?
Dieſer Spielſonntag ſcheint dazu angetan, in unſerem Kreis
am Wechſel in der Tabellenführung zu bringen. Biblis iſt die
ſnnſchaft, die den führenden Heppenheimern den Rang ablau=
ſ
will. Die Paarungen lauten:
Starkbg. HeppenheimOlympia Lampertheim: Spp. Weins=
en
FV. Biblis; Spp. HorchheimNorm. Pfiffligheim; Spp.
öhleimFV. Hofheim; VfL. Lampertheim07 Bensheim.
Es wird für Heppenheim ein großer Erfolg ſein, wenn es ge=
imgm
ſollte, gegen die ſpielſtarken Lampertheimer Olympen
een Sieg herauszuholen. Bei einer evtl. Niederlage der Berg=
ſther
kämen die Lampertheimer wieder in die Spitzengruppe:.
eurzeit an zweiter Stelle liegenden Bibliſer aber werden
ſeillich in Weinsheim gewinnen und würden damit die Füh=
ng
übernehmen. Natürlich dürfen die Riedleute die Sache
tfihrer guten Form nicht leicht nehmen. Beſonderen Reiz hat
n Das Spiel in Horchheim, wo die Pfiffligheimer Normannen
we ſen müſſen, daß ihr erſter Sieg am letzten Sonntag nicht
ſ ungefähr kam. Den Hofheimern iſt es zuzutrauen, daß ſie in
ſchl eim gewinnen, dagegen wird 07 Bensheim bei VfL. Lam=
rleim
keine großen Ausſichten auf einen Punktgewinn haben.

Schwergthlekik.

Der SV. Seeheim hat für Samstag, den 15 d M., den
aft=SK. Frieſenheim (mehrmals Deutſcher Meiſter)
ſeiniem Freundſchaftskampf im Ringen verpflichtet. Die Frie=
Ke mer ſind als ausgezeichnete Mannſchaft Deutſchlands zu
lichnen und dürften dieſes Mal intereſſante Kämpfe zu er=
uten
ſein. Gleichzeitig ſtartet noch die 2 Mannſchaft gegen
Bruderverein von Ober=Ramſtadt. Die Kämpfe finden
us 8.30 Uhr im Hotel Hufnagel ſtatt. Freunde und Gön=
des
Vereins ſind freundlichſt eingeladen.

Heſſenkampf im Kunſtgeräteturnen verlegt.
Der für den 16. Oktober vorgeſehene, in Worms
Austrag gelangende Heſſenkampf der Gaue MainRhein,
Drbeſſen und Rheinheſſen, von dem wir bereits berichteten,
d2 aus beſonderen Gründen auf den 27. November ver=
t
. Austragungsort bleibt Worms.
Hockey=Länderſpiel SüddeutſchlandOeſterreich.
Am Sonntag, dem 16. Oktober, findet in Frankfurt ein Re=
Uentativkampf im Hockey zwiſchen Oeſterreich und Süddeutſch=
w
ſtatt. Das Spiel kommt auf der Platzanlage des Sport=
Ms 1880 an der Adickes=Allee zum Austrag und beginnt vor=
ugs
11 Uhr. Verbilligte Vorverkaufskarten bei Sport=Joſt
inm 14. Oktober erhältlich.
Golf in Frankfurt.
Bei reger Beteiligung wurde am Samstag in Frankfurt das
e Zählwettſpiel der ſüddeutſchen Golfwoche ausgetragen. Im
emeinen ſah man recht gute Leiſtungen. Beſonders die 4=
Iſſenſpieler zeigten recht ſchönes Können. Im Bruttoergebnis
elke der Engländer Richardſon die weitaus beſte Schlag=
mit
164 Schlägen, während Frau Richardſon das beſte
ſtiergebnis von 142 Schlägen erzielte. Die einzelnen Ergeb=
IIe: Beſtes Brutto=Vormittags=Ergebnis: 1. Richardſon 82
Hüe; 2. Pany=Hamburg 84 Schläge Beſtes Brutto= Nach=
ſtassergebnis
: 1. Richardſon 82 Schläge; 2. Frhr. v. Wangen=
Beſtes Brutto=Total: 1. Richardſon 164 Schläge:
in 32.
amy 171 Schläge Beſtes Netto=Total: 1. Frau Richardſon
2. H. v. Gans 151 Schläge.

Sporkkalender.
Sonntag, den 9. Oktober 1932.
Handball.
15,00 Uhr, Rheinallee: Rot=Weiß SV. 98 Darmſtadt.
15,00 Uhr, Kranichſteinerſtraße: Tgeſ. 75 TV. Egelsbach.
15,00 Uhr, Rennbahn: Tgde. Beſſungen TV. Lorſch.
Fußball.
11,00 Uhr, Feſthalle: Eintracht SV. Jugenheim.
15,00 Uhr, Stadion: SV. 98 FV. Eppertshauſen.
15,00 Uhr, Dornheimer Weg: Poſt Darmſt. SV. Geinsheim.
13,30 Uhr, Woogswieſe: Fauſtballturnier der Tgde. 46.
Großes Jubiläumsſchwimmſeſt im Städt. Hallenbad.
Wie bekannt, findet am Sonntag, dem 16 Oktober,
ein verbandsoffenes Schwimmfeſt ſtatt, das gleichzeitig auch als
Jubiläumsfeſt gedacht iſt. Der Schwimmklub. Jung=Deutſchland
veranſtaltet dieſes Feſt, ungeachtet der wirtſchaftlichen Not unſe=
rer
Zeit, um ſein 20jähriges Beſtehen durch eine ſchwimmſport=
liche
Veranſtaltung zu feiern. Wenn Jung=Deutſchland größten=
teils
auf die Vereine Süddeutſchlands angewieſen iſt, ſo iſt doch
die Beſetzung der Rennen ausgezeichnet. 25. Schwimmvereine
gaben ihre Meldungen ab. Erſte ſüddeutſche Schwimmklubs: der
Frankfurter Schwimmklub. Schwimmverein Göppingen 04
Karlsruher Schwimmverein 99, Neptun Karlsruhe, Nikar Heidel=
berg
, Offenbach 96, 1. Badiſcher Schwimmklub Pforzheim Sparta
Ulm erſcheinen neben den bekannten Darmſtädter Vereinen
Jung=Deutſchland, Rot=Weiß und Polizei am Start. Da
der Schwimmſport in Darmſtadt ein großes Anſehen genießt.
empfiehlt es ſich, heute ſchon wegen des zu erwartenden ſtarken
Andrangs an der Tageskaſſe Karten im Vorverkauf zu nehmen.
Die einzige Vorverkaufsſtelle iſt die Papierhand=
lung
L. B. Müller, Schulſtraße
Im Rahmen des Schwimmkampfes auf deſſen Einzelheiten
wir noch zurückkommen, wird auch der Wanderpreis des Darm=
ſtädter
Tagblattes erneut zur Verteidigung geſtellt.
Deutſcher Reiterſieg in Wien.
Frau J. v. Opel gewinnt die Vielſeitigkeits=Prüfung.
Der zweite Tag des internationalen Reitturniers in Wien
brachte keine öffentliſten Wettbewerbe auf dem Turnierplatze.
Lediglich auf der Rennbahn in der Freudenau gelangte durch die
Prater=Auen der zur Vielſeitigkeitsprüfung zählende Geländeritt
über 10 Km. zum Austrag. Unter den 13 Teilnehmern befand ſich
nur eine Dame, Frau Irmgard von Opel mit ihrem famoſen Gra=
ditzer
Schimmel Nanuk, der hier einmal mehr ſein großes Können
unter Beweis ſtellte. Mit 17:20 erzielte Frau v. Opel die beſte
Zeit des Tages und verwies ihre 12 Konkurrenten um zwei Mi=
nuten
und mehr auf die Plätze. Hinter ihr placierten ſich vier
bulgariſche Offiziere unter Führung von Oblt Stoitſcheff.
Am Samstag vormittag kam es dann zu dem ſchönen deut=
ſchen
Siege von Frau J. v. Opel auf Nanuk. Im Jagdſpringen.
das die Vielſeitigkeitsprüfung abſchloß, ſiegte die Deutſche ohne
Fehler und kam dadurch zu dem Geſamtſiege mit 11.4 Punkten vor
Major Bürkner auf Prof. Weber mit 19,2 und dem bzlgariſchen
Rittmeiſter Mintſcheff auf Loeſung mit 33,6.
Prokeſt im Großen Preis von Karlshorfk.
Prevoyant erklärter Sieger.
Der Große Preis von Karlshorſt, das große mit 16 000 Mark
ausgeſtattet Jagdrennen, nahm am Samstagnachmittag leider
einen unbefriedigenden Ausgang. Nach der großen Steinmauer
bemerkte W. Wolff, der Jockey des Franzoſen Prevoyant, daß das
ganze Feld eine Wendeflagge ausgelaſſen hatte. Prevoyant, Oper,
Tell und Staroſte nahmen den richtigen Kurs, während die übri=
gen
fünf Pferde weitergeritten wurden. Im Endkampf ſiegte in
der vorderen Guppe ſchließlich der Franzoſe Bright Zagreus
leicht gegen Kermak und in der zweiten Abteilung ging Pre=
voyant
vor Tell und Oper durchs Ziel.
Selbſtverſtändlich wurde von der zweiten Gruppe gegen die
fünf vorderen Pferde Proteſt eingelegt, dem nach zahlreichen
Lokalterminen ſchließlich ſtattgegeben wurde. Dies geſchah zu einem
Zeitpunkt, als die Rennen ſchon lange beendet waren und auf der
Bahn tiefſte Dunkelheit herrſchte.
Die übrigen Rennen verliefen ohne Störung und waren ſämt=
lich
recht intereſſant, ſo daß die Zuſchauer auf ihre Koſten kamen.

Abgeſagt wurde der für Sonntag in Dresden vorgeſehene Fuß=
ballkampf
Dresden Prag, weil D. T. und NSDAP. gegen
das Gaſtſpiel einer tſchechiſchen Mannſchaft aus politiſchen Grün=
den
proteſtiert hatten.
Einen Doppelſieg errang Hermannia Frankfurt bei den Deut=
ſchen
Mannſchafts=Fechtmeiſterſchaften in Berlin. Die Frankfurter
konnten ſowohl im Florett= als auch im Degenfechten wiederum
ihren Titel holen.

Welterbericht.

Die. Islandſtörung hat ſich weſentlich vertieft und ſchiebt
einen Ausläufer ſüdlich nach Frankreich vor, der ein kräftiges
Regengebiet mit ſich führt. Barometerfall über Deutſchland deu=
tet
darauf hin, daß auch unſer Bezirk von ihm beeinflußt wird
und unter auffriſchender Luftbewegung die Winde von Süden
nach Weſten drehen. Die Hochdruckwetterlage geht damit ihrem
Ende zu und ſtärkere Bewölkung ſowie auch Niederſchläge ſetzen
ein. Die Temperaturen gleichen ſich aus und werden auch nachts
über Null zu liegen kommen.
Ausſichten für Sonntag, den 9 Oktober: Neblig und bewölkt,
zeitweiſe Niederſchläge, wärmer, Temperaturen auch nachts
über Null.
Ausſichten für Montag den 10. Oktober: Wechſelnd bewölkt mit
vorübergehendem Aufklaren, verehizelte Regenfälle, Tempe=
ratur
ſchwankend.
Hauptſchriftleitung: RudolfMauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſf: 1. V. Karl Bähmann;
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr Herbert Nette;
für den Inſeratentell und geſchäftliche Mittellungen: Wiliy Kuhlei
DOruck und Verlag: C. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 24 Geiten

Geſchäftliches.

Korrektur des Frauenkörpers?
Soll man ein Korſett tragen, ſoll man keins tragen.
Kaum iſt die Parole, ſich frei bewegen zu können, Mode geworden,
ſtürzt die taillenbetonte Modelinie die Frau in die alten Zweifel:
ſoll man ſoll man nicht. Für viele ergibt ſich geradezu der
Zwang, die Körperform ein wenig zuſammenzuhalten. In dieſer
Situation taucht ein Körperhalter auf, der alle wichtigen Fak=
toren
miteinander vereint, dem Körper ſeine natürliche Form
läßt, ihn nach den geltenden äſthetiſchen Geſetzen verteilt, trotzdem
aber auf die inneren Organe keinen Druck ausübt. Dieſer Körper=
former
iſt von einer Frau Gea Garry erfunden und ſtellt ein
Wunder dar aus Viskoſe=Seide gearbeitet, elaſtiſch, ohne Gummi
oder Stäbchen, der auch aus einem üppigeren Körper eine ausge=
zeichnete
Figur macht, weil er den anatomiſchen Geſetzen desſelben
folgt. Der Alleinverkauf iſt der Firma Alice=Bazar, Wil=
helminenſtraße
21, übertragen.
Wer auf naturgemäße Weiſe Verſtopfung beſeitigen will ...
muß ſich zunächſt einmal von ſchädlichen Abführmitteln frei machen.
Das wird nicht ſchwer fallen, weil ſie meiſt abſcheulich ſchmecken
und nicht ſelten ſchlecht bekommen.
Statt ſolcher Gewaltmittel nimmt man am beſten eine natür=
liche
, garantiert giftfreie Fruchtpaſte, wie ſie die Firma Dr. Lan=
dolt
u. Co., Hannover, unter dem Namen =LaoFruoStae heraus=
gebracht
hat. oLa FruoSta ſchmeckt ausgezeichnet und iſt unbe=
dingt
wirkſam, auch bei ſtarker Verſtopfung.
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Mit ihm wird ein langgehegter Wunſch vieler Tauſende er=
füllbar
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gelungen, einen Dreiröhren=Schirmgitterempfänger von ganz be=
ſonderer
Leiſtung herzuſtellen, deſſen Konſtruktion ſchon auf der
letzten Funkausſtellung als äußerſt glücklich bezeichnet wurde.
Der neue Roland 3 iſt ein ſehr empfindliches Zweikreis=Gerät
mit der Leiſtung eines weit ſtärkeren Empfängers. (Siehe Anzeige.)
Rundfunk=Programme.
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6.3: Gymnaſtik. o 7: Wetter, Nachrichten. anſchl.: Konzert.
O 8: Waſſerſtand. o 11.45: Zeit, Programm, Wirtſchaftsmeldungen,
Wetter. 12: Konzert. 6 13.15: Nachrichten, Wetter. o 13.30:
Konzert. o 14: Nachrichten. O 14.10: Werbekonzert (Sa. 14.40). o
15: Gießener Wetterbericht (Sa. 15.25). o 16.50, 18.15: Wirt=
ſchaftsmeldungen
. o 19.15: Zeit, Programm, Wetter, Wirtſchafts=
meldungen
.
Sonntag, 9. Oktober
6.15: Hamburger Hafenkonzert. Glocken vom Großen Michel.
8.15: Choralblaſen. Ausf.: Bläſerchor des Wartburgvereins e. V.
8.30: Evangeliſche Morgenfeier der Ev. Landeskirche.
9.30: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Chorverein Arion, Eſch=
wege
.
11.00: B. Auerbach: Aus der Urzeit von Fahrrad und Auto.
11.30: München: Mittagskonzert des Funkorcheſters. Werke von
Mozart, Mendelsſohn=Bartholdy, Weber, Tſchaikowſkv.
13.05: Mandolinen=Konzert. Ausf.: Vereine der Mittelmoſel: Zel=
tingen
, Berncaſtel=Cues, Lösnich, Traben=Trabach. Enkirch
und Reil.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.10: K. Hepp: Die Lage der Landwirtſchaft. Prof. Beckmann:
Die Verſchuldung der Landwirtſchaft.
15.00: Kaſperltheater: Kaſperles Fahrt in den Herbſt.
1600: Auf Schallplatten.
1800: D. Fahrenhorſt: Ein deutſch=evangeliſches Wort zur 36.
Generalverſammlung des Ev. Bundes in Kaſſel.
18.25: Dreißig bunte Minuten.
18.55: Direktor Pleimes: Die bäuerliche Hochſchule und die länd=
liche
Erziehungsaufgabe.
19.20: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Sportnachrichten.
19.30: Knut=Hamſun=Stunde. Vorleſung von Ludwig Hardt.
20.00: Wien: Das Mädel aus der Vorſtadt oder Ehrlich währt
am längſten. Poſſe von Joh. Neſtroy.
21.55: Karlsruhe: Wiener Schrammelquartett.
22.30: Zeit, Nachrichten. Wetter, Sport.
22.45: Wien: Nachtmuſik des Orcheſters Payr.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle. Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge: 6.15:
Gymnaſtik. o 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft. anſchl.:
Frühkonzert. o 10: Neueſte Nachrichten. O 12: Wetter für den
Landwirt. anſchl.: Konzert. Wiederholung des Wetterberichts.
12.55: Nauener Zeit. O 13.35: Nachrichten. o 14: Konzert.
O 15.30: Wetter, Börſe. O 18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
Deutſche Welle: Sonntag. 9. Oktober
6.15: Funkgymnaſtik.
6.35: Hamburger Hafenkonzert.
8.00: Oberreg.=Rat Dr. Schwartz: Zeitgemäße Schädlingsbekämp=
fung
.
8.30: Von der Avus: Radrennen der Sportiournaliſten.
8.55: Morgenfeier.
Anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Hildegard v. Zedtwitz: Fantaſien der Schöpfung.
11.30: Sinfonie=Konzert. Ausf.: Ufa=Sinfonie=Orcheſter. Dirigent:
Generalmuſikdirektor Prof. v. Schillings.
12.10: Dresden: Mittagskonzert der Dresdner Philharmonie.
12.55: Nauener Zeitzeichen.
14.00: E. Horlitz: Kind und Geld.
14.30: Alte deutſche Orcheſtermuſik. Ausf.: Neues Bachorcheſter.
Mitw.: Charlotte Kaufmann Cembalo).
15.00: A. Schweitzer: Vom deutſchen Weine.
15.30: Orcheſterkonzert des Berliner Funkorcheſters.
16.35: Deutſche Charaktere: H. Kyſer: Wilhelm von Humboldt.
17.00: Fortſetzung des Orcheſterkonzertes.
17.45: Zehn Minuten Lyrik von Joachim Ringelnatz.
18.00: Feierſtunde zur Kirchweih im Dom zu Münſter. Mitw.: Der
Münſteriſche Domchor. Domorganiſt Schleman (Orgel).
19.00: Dr. Boehm: Volk und Reich der Deutſchen.
19.25: Dr. Fechter: Zum 50. Geburtstage des Dichters Will Veſper.
19.45: Sportnachrichten.
20.00: Orgelkonzert. Aust.: G. Ramin (Orgel). W. Auler CCem=
balo
), Kammerorcheſter.
20.30: Leipzig: Niccolo Paganin. Sein Leben und Werk. Zu=
ſammengeſtellt
von Dr. Fortner.
22.00: Hamburg: Frhr v. Lersner: Kriegsgefangenenerlebnis als
Volkserlebnis (Schallplatten)
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Hörbericht vom Eishockeykampf BSC. Britiſche National=
mannſchaft
. (Schallplatten)
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Gebrüder Walter

DDel, TELEFUNKEN 343 macht a gelben.

Mit dem zSelbst-Trenners trennt dieser neue Radio-Apparat
selbsttätig die Sendewellen. Jede Station ist geingestellt -schon
getrennts. Lassen Sie sich den Teletunken 343 zeigen und vorspielen.


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Seite 16 Nr. 281

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Preisang. mit
dien. u. K. 160 0

Mlag=
und Abend!
von 50 bis 95
Vegetariſche 10
Fleiſchküche. (*
Reform=Reſtau u
Alexanderſtr.

[ ][  ][ ]

DIAONIM SAA

agesſwegel i Aild ind Wort

9. Oktober 1932.

Nummer 41

ondern eine Hauptverkehrsſtraße in der unterirdiſchen Salzſtadt.

Ein Beſuch in fünfhundert Meter Tiefe.
Kas Solingen für Meſſer und Scheren iſt, Jena für optiſche
OO Inſtrumente, iſt Staßfurt für das Salz. Schon im
Frühen Mittelalter war dieſe Siedlung eine der reichſten Salz=
quellen
Deutſchlands. Der Sage nach hat ein Wendenfürſt zur
Seit Karls des Großen hier einen Salzbrunnen entdeckt, zu dem
pald aus allen Ceilen Deutſchlands die Salzhändler mit ihren
ſchwerfälligen Karren pilgerten. Es begann die Blütezeit
Staßfurts. Das moderne Staßfurt iſt kaum 190
Sahre alt. In den 3der Jahren des 19. Jahrhunderts fing man
mit den Bohrungsarbeiten zwecks Aufſuchung von Steinſalz an,
und erſt im Jahre 1851 wurde der Bau zweier Schächte ins
WVerk geſetzt. Lange Jahre hindurch galt dieſes Bergwerk als
nerſchöpflich. Nur ein Uebel konnte man nicht verſchmerzen:
Fas Salz war an vielen Stellen nicht ſauber. Man ſagte, es ſei
verunreinigt, und aus dieſem Grunde wurde das angeblich
unreine Salz einfach als unbrauchbar weggeſchüttet. Die ſo=
genannten
Abraumſalze verurſachten hohe Koſten und beein=
trächtigten
die Nentabilität des Betriebs, bis man ſchließlich auf
den guten Gedanken kam, dieſes angeblich wertloſe Salz näher
nterſuchen zu laſſen. Es ſtellte ſich dabei heraus, daß es in
bedeutceiden Mengen Chlorkalium und Magnelium
t Hielt:. Von dieſem Seitpunkt an datiert die Umwälzung

Der Sachverſtändige beim Ableuchten einer Salidecke.
leuten ſprengen und hauen unermüdlich. Ein überwältigen=
der
Eindruck bietet ſich jedem Beſucher, der hier in die Ceufe‟,
wie die Bergleute die Ciefe nennen, hinabſteigt. Der höchſte
Curm von Staßfurt iſt nicht einmal ein Fünftel ſo hoch, wie die
unterirdiſche Stadt tief iſt. Ueberall glitzern die weißen Wände,
funkelt das weiße Salz. Die turmhohen Kaliberge, die die
Baggermaſchinen in den großen Hallen aufwerfen, muten im
Fackelſchein oder im elektriſchen Licht phantaſtiſch an.
Die Bergleute erſcheinen in dieſer ſeltſamen Umgebung wie
Polarreiſende in einer endloſen Landſchaft von Schnee und Eis.

Harte Arbeit.
In 500 Meter Ciefe legt man mit Bohrapparaten Salzlager frei,
Alles, was Menſchen hier gebaut haben, iſt in Salz gehauen, und
nur wenige Balken und Stützen ſind aus Eiſen und Holz. Der
gigantiſchſte Salzbau iſt der Feſtſaal, der ausſieht wie eine
Höhle aus dem Märchenreich. Hier, 500 Meter unter
Cage, halten die Bergleute ihre Verſammlungen und Sitzun=
gen
ab. Der große, hufeiſenförmige Ciſch, die Creppen, Pfeiler
und Säulen ſind künſtliche Salzgebilde.
Um von verſchiedenen Stellen aus an die Salzlager heran=
zukommen
, errichtet man beſondere Hilfsgerüſte. Auf einer
ſolchen Bühne wird nicht geſpielt, ſondern hart, gearbeitet,
wie unſere Abbildung zeigt.
Einer mühevollen Arbeit in der Salzſtadt, folgt der wohl=
verdiente
Feierabend. Charakteriſtiſch und intereſſant ſind die
kleinen Stirn=Lampen, die die Bergleute im Salzlager tragen
und die, wie unſer Bild zeigt, oft auch Begleiter über Cage ſind.
Eine Kurioſität verdient noch Erwähnung: Die Berg=
leute
, die hier ein Leben unter der Erde, ſozuſagen ein Leben
im Salz verbringen, brauchen in ihrem Haushalt überhaupt
kein Salz mehr. Der Atem, ihr Blut, die oren ihrer Haut
ſind mit der ſcharfen Subſtanz in ſo enger Verbindung und
von ihr ſo durchdrungen, daß man wohl verſtehen kann, wenn
die Salz=Bergleute ihre Speiſen völlig lalzfrei genießen. Ob
uns das immer ſchmecken würde?

Surück zu Cag! Eine Gruppe von Bergleu
bei Fackelbeleuchtung im vorderſten Stollen. Vom Abraumgeliet zum Förderkorb.
r dem Hauptausgang des Bergweiks,

ST

in der Geſchichte der Salze: man verwandte das Kali zu
Düngezwecken. Das Kali trat ſeinen Siegeszug in der
Landwirtſchaft an. Die Induſtrie beſchäftigte ſich immer mehr
mit der Gewinnung des einſt ſo verkannten Bodenſchatzes. Auf
der Verwendung der Abraumſalze beruht das Aufblühen jener
großen chemiſchen Fabriken, die Staßfurt in kürzeſter
Seit berühmt gemacht haben. Mit dieſen trefflichen Kaliſalzen
wird nicht nur ein großer Ceil Europas verſorgt, ſondern es
hat ſich auch ein ausgedehnter Export nach Ueberſee
angebahnt. Auf den Baumwoll= und Cabakplantagen der
Vereinigten Staaten werden ebenſo wie auf den Kaffeeplan=
tagen
Braſiliens und Ceylons Staßfurter Kalidünge-
mittel
mit Erfolg verwandt. Staßfurt iſt heute eine
intereſſante Stadt über und unter der Erde. Der intereſſanteſte
Ceil liegt unter der Erde. Hier gibt es in dem glitzernden
weißen Material endlos erſcheinende Straßen. Gewaltige
Etagen, prachtvolle Säle, Gewölbe und Bauten dehnen ſich
aus. Schienenſtränge laufen kreuz und quer. Förderkörbe und
Fahrſtühle ſauſen auf und ab. Hunderte von Berg=

[ ][  ][ ]

Sch entdecke mir
Von Julia Virginia
Sutzhacb). Laengsdorff.
as Städtchen iſt Ausgangspunkt der
2 Autopoſtlinie, die mich zu dem entlegenen
Caunusdorf bringen ſoll (nein, es wird nicht
verraten), das allſommers das Ferienparadies
einer Freundin und ein paar anderer Natur=
ſchwärmer
iſt. Ei natürlich laufe der Autobus,
heißt es, ſogar zweimal am Cag, am Morgen
und am Abend. Da’s eben zwei Uhr mittags
iſt, muß man alſo fünf geſchlagene Stunden hier
feſtſitzen. Doch warum feſtſitzen?
Die Weiſeler Straße mit ein paar ſchmucken
Patrizierhäuſern iſt die Hauptverkehrsader der
Stadt. So ſteht’s im Führer, den ich zur Ent=
deckung
Butzbachs erſtanden habe. Sonſt wüßt
ich’s nicht; denn keiner außer mir wimmelt jetzt
hier in der prallen Mittagsglut herum. Sie
mündet ins Herz der Stadt, auf den Marktplatz.
Ich habe ſchon auf ſo manchem ſchönen
Marktplatz deutſcher Kleinſtädte geſtanden. Der
hier nimmt’s mit jedem auf: er gibt eine bezau=
bernde
Wirkung in der Geſchloſſenheit ſeiner
Anlage. Sieben Straßen führen auf ihn; aber
ſo geſchickt, ſo diskret, daß das Geſamtbild nie
unterbrochen wird. Und bei aller Harmonie
welche Vielfalt, ſchon allein in den Bedachungen
rings der altehrwürdigen Häuſer! Spitze und
ſtumpfe Giebel, Barockkuppen, Cürmchen,
Schornſteine, Wetterfahnen werden mit ihren
amüſanten Verſchneidungen zu wahren. Dach=
landſchaften
. So recht ein Freſſen für die
Kodaklinſe. Ich poſtiere mich in Platzes Mitte,
auf den Stufen des von geharniſchtem Nitter
überhöhten Brunnens. Dieſer Brunnen und
der bewegte Giebel der Nathausfront gegen=
über
erinnern ein wenig ans Frankfurter Nomer-

Der Butzbacher Nömer
bergbild, und hieſige Lokalpatrioten ſagen ſogar
eine meines Wiſſens aber durch nichts ver=
bürgte
Annahme Butzbachs ſchönes Nat=
haus
rühre von demſelben Kopf her, der unſern
Vömer geſchaffen. Nebenan ein ſtattlicher,
friesgeſchmückter Fachwerkbau, einſt das Gaſt=
haus
zum Goldenen Löwen heut die Vereins=
bank
. In der Cür lehnt ein behäbiger Bürger.
. . . Könnte das nicht jener Löwenwirt ſein,
der da ſagt: Hab ich den Markt und die Stra=
ßen
doch nie ſo einſam geſehen! Iſt doch die
Stadt wie gekehrt’, wie ausgeſtorben! Ja
freilich, das hier iſt die Umgebung, die Goethe
als Schauplatz für Hermann und Dorothea
vorgeſchwebt haben ſoll.
Ich werde merklich butzbachintereſſierter. So
geh’ auch ich ſchön kühl mag’s da obendrein

Marktplatz. Nicht nur in Nothenburg gibt es
alte ſtolze Bürgerhäuſer und lauſchige Markt=
brunnen
.
ſein ins Stadtmuſeum, das, ein paar
Schritt weiter, in einer alten Kapelle unter=
gebracht
iſt. Funde von römiſchen Goldſtücken
erinnern daran, daß Cäſars Legionen ſich hier,
wie allerwärts, tummelten; Münzen mit dem
Bildnis Kuno von Münzenbergs ans Mittel=
alter
, und ein Schutzbrief mit eigenhändiger
Unterſchrift Cillys: Butzbach nebſt Umgebung
ohnmoleſtieret zu laſſen, an die Seiten des
Dreißigjährigen Kriegs. Das hindert übrigens
nicht, daß gerade hier die Kroaten barbariſch
gehauſt haben. Gut kann man Landestrachten
rings an den Wachsfiguren ſtudieren. Am far=
benfrohſten
und auch am koſtbarſten die reich-
geſtickte
Cracht der Hüttenberger. In dieſem
nach Gießen zu gelegenen Gebiet ſoll man noch
heute Seiertags die Frauen darin ſehen. Ori=
ginell
auch die Leutlein aus dem Schwalmgrund,
die Mannsleut mit der Pelzmütze, die Weib=
lichkeit
mit dem roten Käppchen auf dem
Schnerz, dem Flechtenkrönchen, das ihre fal=
tenröckeumbauſchte
Silhouette ſo fein zum Ab=
ſchluß
bringt. Ein Stückchen Kulturgeſchichte

Beſuch vom Lande.
Hier ſieht man noch die
alten heſſiſchen Crachten.

wird durch die Flohfalle veranſchaulicht. Dieſe
Falle beſteht aus einer durchbrochenen Metall=
kapſel
; in ihr ein mit Süßigkeit überzogener
Klebring, und aufgeſtellt wurde die ſinnreiche
Apparatur ſiehe bildliche Gebrauchsanwei=
ſung
daneben zwiſchen den Buſenhügeln der
Damen. Aus neuerer Seit: Sehr bismarck=
treu
müſſen die Butzbacher geweſen ſein. In
dem ſeinem Andenken geweihten Naum im
Lichtbild zahlreiche Gaben, die dem Fürſten von

hieſigen Verehrern zum 1. April geſpendet wor=
den
ſind; darunter, im Original, ein Paar kunſt=
voll
gearbeitete Küraſſierſtiefel ſind Gerberei
und Lederinduſtrie doch ſeit alters in Butz=
bach
florierende Gewerbszweige. Und daß man
hierorts auch eine Bismarckſtraße hat, verſteht
ſich nachgerade von ſelbſt.
Beim Muſeum ein ſtiller Grünfleck mit alten
Malen; dann die St. Markuskirche.
Darin unter barockem Stuckbaldachin Grab und
und Gruft Landgraf Philipps, des Heſſen=
Darmſtädters, der anfangs des 17. Jahrhun=
derts
Butzbach zu ſeiner Neſidenz machte, ſich

Luſtige Wetterfahnen grüßen von den
Dachern.
ſein damals viel bewundertes Schloß baute, und
unter deſſen Herrſchaft die Stadt ihre Glanz=
zeit
erlebte. Swiſchen Blumengärtlein hinter
der Kirche Neſte der alten Stadtmauer mit dem
Wehrgang. Und ein leibhaftiger Hexenturm
gehört natürlich auch zu dieſem Stück Mittel=
alter
.
Von der Kirche bis zum Schloß ſind’s nur
ein paar hundert Schritte. Ein unterirdiſcher
Verbindungsgang zwiſchen beiden beſteht, iſt
aber verſchüttet, erzählt der Schupomann, der
mich geleitet. Aus dem Landgrafenſitz von ehe=
dem
iſt nämlich eine Schupokaſerne geworden.
Nur noch wenig, was von der alten Herrlichkeit
zeugt: Das rote, reichverzierte Doppelſäulenpor-
tal
des Eingangs: der Curm darüber diente als
Sternwarte, die Landgraf Philipp ſeinem Gaſt=
freund
, dem großen Kepler errichtete. Sodann
in etlichen Gelaſſen des Erdgeſchoſſes und im
Creppenhaus ein paar Neſte von Bemalung.
Die Wohnräume der umfangreichen Gebäude=
anlage
gingen auf den Innenhof; nach außen
agen nur die Gänge . . . Denn von Licht, Luft
und Sonne hielt man damals noch nicht viel,
erläutert mein Führer. Ich erfahre, daß dem=
zufolge
die meiſten aus dem Geſchlecht nicht alt
wurden . . . Landgraf Philipp ſelbſt wurde,
wenn man ſo will, ein Opfer dieſer dickmauri=
gen
, ſonnenloſen Gemächer: bei einem ſeiner
qualvollen Rheumaanfälle hatte er ſich die breſt=
haften
Glieder in der Badbütte ſo verbrüht,
daß er bewußtlos wurde und darin ertrunken
iſt. . . Unterhalb des Schloſſes lag der Luſt=
garten
, heute ein Sportplatz ... . Nur der
Prachtblick, auf die fruchtbaren Gebreite der
Wetterau iſt geblieben, darinnen auf ihrem
Naturſockel die Burg Münzenberg mit den
beiden Cürmen, im Volksmund auch das Wet=
terauer
Cintenfaß genannt; als Abſchluß im
Hintergrund die blauen Linien des Vogels=
bergs
. . ."

Meine fünf Stunden ſind um: Mit knapper
Not erreiche ich den Autobus. Und was wollte
ich noch alles anſehen: Die Hoſpitalkirche mit
dem Schrein des hl. Wendelin, das andere alte
Schloß, das den Grafen von Solms -Lich ge=
hörte
, und das Suchthaus ſamt dem Sallbeil,
mittels deſſen ſchon Schwerverbrecher, die unter
meines Vaters Vorſitz einſt in Frankfurt abge-
urteilt
worden waren, vom Leben zum Cod ge=
kommen
ſind . . . Liebes, unbekanntes Butz=
bach
, es ſoll nicht das letztemal ſein, daß ich auf
Entdeckungen innerhalb deiner alten Mauern
ausgegangen bin.
Tächtlicher Oang ins
Muhltal.
Von Margot Kirchhoff.
Lockt ſchon die Sonne zu frohem Lauf durch
die herbſtlichen Wälder dem indes der tags-
über
Arbeitende nur ſelten folgen kann , ſo
füllt des Mondes ſtilles Leuchten die Seele mit
neuer Sehnſucht zum Wandern durch die nun
ruhenden, ſchimmernden Criften und Höhen des
Odenwalds. So machten wir uns denn eines
Abends auf den Weg.
In den Straßen Beſſungens herrſcht Feier=
abendſtimmung
. Die Burſchen ſitzen auf den
friſch geſcheuerten Stiegen, die Mädchen pro=
menieren
lachend und ſingend durch die engen
Gaſſen, Nachbarinnen tauſchen von Fenſter zu
Fenſter ihre hausfraulichen Erfahrungen. Un=
zählige
Katzen ziehen leiſe maunzend ihre
Liebespfade.
In Eberſtadt dasſelbe. Der Mondenſchein
lockt alles aus den Stuben, der herbſtlich warme
Abend erfüllt jedes Herz mit neuer Unterneh=
mungsluſt
. Auch hier wandert das Jungvolk
ſingend und ſchäkernd durch die Gaſſen, und die
Frauen liegen behäbig in den Fenſtern. Der
Hausvater ſteht vor der Cüre, das Samtkäpp=
chen
wärmt behaglich den Schädel, die Pfeife
entläßt friedlich ſpielende Wölkchen. Miß=
trauiſch
beäugt der zur Seite ruhende Wächter
den vorbeiziehenden Fremden.
Das Mühltal iſt belebt von wandernden Pär=
chen
, und aus dem Dunkel hört man Geflüſter.
In ſtrahlendem Licht liegt der Steinbruch.
Wie kriſtallne Wände leuchten die rötlichen Sel
ſen. Jenſeits ſteigen die Berge an, im fahlem
Dämmer wie Hochgebirgsgipfel. Weit wähnd
man ſich fort in den wilden Höhen der Alpem
und nicht in den ſanften Gebirgszügen des Oden-
walds
. Hoch ragen die Stämme einzelner Kie=
fern
, trotzig ihre Kraft dem Sturme bietend.
Käuzchen fliegen lautlos dahin und laſſen plötzlickn
und ſchreckhaft ihre ſchrillen Nufe ertönen.
Wehende Wolkenfetzen gleiten, am nächtlichern
Himmel dahin, manchmal den Mond verhüllend.
daß wie ein deckender Mantel ſich Dunkelhein
über die eben noch leuchtende Landſchaft breiten
und plötzliche Schauer den nächtlichen Wanderer
ergreifen. Vereinzelte Cropfen fallen mit leiſem
Klang in die Blätter der ſchlafenden Bäume.
Mählich ſchließt ſich das Cal enger, die Müh=
lengebäude
liegen dunkel zur Seite, in der Ciefe
begleitet der Bach die Straße mit eilfertigem
Geplätſcher, hellzitternd den ſtillen Schein de
Himmelslichter widerſpiegelnd.
Auf der Brücke machen wir Naſt, das
Mäuerlein bietet uns willig Sitz. Cönend er=
eilen
uns die mitternächtlichen Schläge fernen
Glocken. Eine Gruppe ſingender Wandere
zieht vorüber.
Wir wandern heim durch die duftenden Wieſen
vom Geſang der Grillen umtönt, durch die ſchla-
fenden
Wälder, die wie gute Beſchützer di
Sweige über uns breiten, und wir nehmen mE:
uns heim in die dumpfe Stadt, die uns mit grel=
lem
Licht und lärmenden Klängen empfängt, di
große Nuhe und Kraft dieſer nächtlicher
Stunden.

es
der Ain.
nig tich et
pind iber die
machte unß rolene
zin die tühlen Sie
gſtete d

des Grobiehs N.
hatten gegen Stort
die unſuſtige Herde
die Weiden trieben
deren kantige Grä
im geworden we
in der
Poviane. Wa
de Waoſſer fort!
Paviane?
Unſere Sweif
Gedſeligkeit.
Gegen Dämn
ein, die Eindrück
deien noch friſch ge
geleerten Sement
Von der Jag
Haarigen Geſellen
naſſio, deſſen
eine köſtlich
Ciere, die bis
gebiet geſeh
Auf die
Brunnen
genügte

Herbſt.

Aus dem Nachlaß von Carl Buſſe.
Aus dem kleinen Badeort waren die meiſten
Kurgäſte verſchwunden. Kaum ſechs, ſieben
Perſonen fanden ſich noch zur Cafel ein. Die
Strandkörbe, die noch ſtanden, waren knapp zur
Mittagsſtunde einmal beſetzt. Hin und wieder
harrte auch einer der Beſucher ſo lange darin
aus, bis die Abendſonne rot leuchtend ins kühle
Waſſer tauchte. Um ſo mehr erſtaunte der
Wirt, daß der Dampfer, der ſeit Wochen ohne
Aufenthalt vorüberfuhr, eines Cages durch
Signale ein Boot verlangte. Er ruderte ans
Schiff heran und brachte einen einzelnen Herrn
ans Land.
Schon nach den erſten fünf Minuten wußte
der Wirt Beſcheid. Der neue Gaſt war ein
einſamer Menſch, wie faſt alles, was zu dieſer
Seit herkam. Es war ein Mann von knapp
vierzig Jahren, mit ziemlich großer und kühner
Naſe und Augen von lebendigem Ausdruck.
Hatte er Wälder und Felder durchſtreift, ſo
pflegte er zum Strand zurückzukehren, ſcharrte
mit den Stiefeln Muſcheln auf, beugte ſich nach
Bernſteinſtückchen und ſah zu, wie die Wellen
aufſchäumten und verrieſelten.
So kam er auch am dritten Cage auf den
Strand. Nun ſtand er vor den Dünen. Drüben
ſank die Sonne unaufhaltſam. Wie lange noch,
und der Abend kam. Gleichförmigeredete und
rauſchte das Meer. Fern zogen Siſcher ein
Boot empor. Dann kamen die Strandkörbe.
Als er näher heranging, ſah er, daß einer nicht
leer war. Eine Dame ſaß darin. Im Vorüber=
gehen
ſah er ſie flüchtig an, ſtutzte und grüßte.
Verzeihung, gnädige Srau ich glaube mich
nicht zu irren Doktor Winter iſt mein
Name.

Unſicher ſah ſie ihn an. Das iſt merk=
würdig
, antwortete ſie. Sie irren ſich nicht,
Herr Doktor.
Das wußte ich. Ich hätte Sie immer wie=
der
erkannt. Mein Gedächtnis iſt treu. Ich jah
Sie etiſt auch in Berlin im Cheater. Sie be=
merkten
mich nicht. Sie hatte ein Cuch, das
ſie um den Hals trug, langſam gelöſt und nie=
dergleiten
laſſen. Ihre Hände zitterten leicht
dabei.
Die Wellen kamen und zergingen. Wo ſind
die Wellen von damals? fragte er.
Sie ward wieder rot. Vergeſſen, ſagte ſie
raſch.
Nur vergangen! antwortete er. Das
Gaſthaus war auch kleiner damals. Das .
Creppenhaus iſt verbreitert worden. Haben Sie
das bemerkt?
Nicht . . ." , ſagte ſie angſtvoll und ihm
wehrend. Was ſoll das? Ich will das . . .
nicht hören!
Warum wollen Sie mir aus meinem Leben,
das kurz genug iſt, eine letzte Freude ſtehlen?
Das iſt ja alles ſo fern, daß es nur noch eine
Geſchichte iſt. Ich hab' dran gedacht, als ich
durch den Wald ging und die Blätter fallen ſah.
Sie lag mir im Sinn, als ich am Meere ſtand.
Ach, eigentlich iſt es nicht einmal eine Ge=
ſchichte
mehr. Nur noch eine ſchöne, ſchöne
Stimmung.
Sie hatte ihn von der Seite angeſehen. Dann
lehnte ſie das Haupt feſt gegen die Nückwand
des Korbes und ſchloß die Augen: Wieviel
Jahre ſind es her?
Sechzehn . . . Ich war zum erſtenmal an
der See . . . vor dem Neferendarexamen.
Alles war ſchön: die Sonne, der Wald, die
See das frühe Baden und das Segeln bei
Mondſchein. Damals ich nach der gemein=
ſamen
Cafel. Eines Mittags kamen Sie mit

Ihrem Vater hat er die Arbeit über
Siſchart eigentlich zu Ende gebracht? Ich hörte,
wie er Sie ,Blanche rief. Erſt auf den Namen
hin ſah ich Sie eigentlich an. Vielleicht, wenn
es ein anderer Name geweſen wäre, hätt’ ich
knapp hingeſchaut. Das Meer orgelte ſtärker
dazwiſchen; der Wind erhob ſich.
Wie Sie heißen heut heißen, weiß ich
nicht. Aber Sie heißen doch immer noch Blanche.
Seit ich den Namen wußte, hab’ ich Ihnen nach=
geſchaut
. Sie drehten ſich einmal auch nach mir
um. Von dem Cag an grüßte ich Sie.
Warum erzählen Sie mir das? fragte ſie.
Es wird kühl und Seit zum Gehen. Die Jugend
iſt unſinnig.
Ja, ſagte er, unſiunig ſchön.
Kein ſpäteres Glück, ob es noch ſo reich und
tief ſei, löſt ſolchen Augenblick aus, wo ſich
Jugend an Jugend bindet. Wie ſollt’ ich Sie
nicht wiedererkennen? Seine Augen waren
lebendig und warm geworden. Sein Atem ging
ſchneller. Und dann, weil es nur einen Herz=
ſchlag
gedauert hat! Es blieb rein von Alltag
und Gewohnheit und kann ewig jung bleiben
und jung machen.
Jung machen? Ein Lächeln flog über ihr
Geſicht, halb gläubig, halb weh. Am Horizont
iſt ein Schiff . . . ſehen Sie es? Es zieht die
Jugend . . . man kann ſie gerade noch einmal
grüßen ..."
O nein, das Schiff . . . es fährt ja doch im
Licht und der Sonne nach es iſt noch nicht
dunkel. Blanche, ob wir noch jung ſind? Wir
ſind noch ſung! Seine Hand bog die ihre.
Ich will nicht ich darf das nicht hören.
ſagte ſie angſtvoll. Ihre Hand kämpfte gegen
ſeine, ihre Hand war heiß und ſchwach wie da-
mals
und lag bald ſtille. Swei Lippen ſuchten
ihren Mund. In Glück und Weh küßten ſie ſich.
Er ſtand etwas zur Seite und ſah aufs Meer.

Gnädige Frau, ſagte er leiſe, verzeihen Si
mir, daß ich . ." vergaß . . . Mit eine
Handbewegung ſchnitt ſie ihm das Wort aE
Ich habe nichts zu verzeihen!
Als er am nächſten Cage von weiten Wan=
derungen
zurückkam, war der Strandkorb leer
Er hatte es vermutet. Aber er nahm ſich von
an der gemeinſamen Abendtafel teilzunehmer:
Im Gaſthaus fand er einen Brief vor: Er be‟
gann ohne Ueberſchrift:
Sie hatten unrecht geſtern. Als ich daheir
war, ſah ich lange dem Schiffe nach. Es kar.
nicht zurück, es fuhr vorwärts und verſchwan
in der Dunkelheit. Darin mag es ſeine Bah‟
nun verfolgen. Ans Meer werde ich n!
wieder gehen, es verwirrt mich. Ich bin ſe
langem verheiratet und habe ein ſchönes urd
ſtilles Glück, das ich halten möchte bis zu End
Niemals, weder vor ſechzehn Jahren, noch ſpä
ter, noch geſtern, hab’ ich Sie lieb gehab
Jugend war’s, was uns einſt für den Auger!
blick band. Ich habe mich deſſen nie geſcham
der Augenblick iſt mir reines Glück geblieber!
Aber ich habe ihn auch nie zurückgeſehnt, dern
wie ſoll man ſich ſehnen nach einem Stündle!
höchſten Jugend= und Lebensgefühls, wern
Jugend und Leben noch in einem ſelbſt leb?
Erſt als die Jugend ſchwand, kam die Sehnſuch=W
Nicht nach Ihnen die nach der Jugend.
Und da kamen geſtern Sie. Sie trugen eil
Stück der Jugend, die ich zurückrufen möchtke
ein einziges Mal noch. Was die Jugend zurück
bringen ſollte, hat mir gezeigt, wie unwieder
bringlich ſie iſt. Dieſes Geſtern hat mir niclt.
nur bewieſen, daß kein Armausſtrecken mel=
hilft
, daß das Schiff verſchwunden iſt es h‟
mir auch eine reine Erinnerung geſtört und
Jugend, von der ich jetzt nur noch träum Ei
kann, geplündert. Das iſt bitter, und das har
ich mir erſparen können.

[ ][  ][ ]

UieBaglaggadfe
GElcBNs 1M AEBIKANIsdIEN BUScI

Die Erde kniſterte vor dürrer Spröde in die=
ſſem
hartnäckigen Crockenjahr, deſſen Sonne
nentwegter underbarmungsloſer ſengte, als ſich
ſſelbſt die erfahrenen Alten erinnern konnten.
Scheinbar gab es keine Gefühlsregung mehr in
der Atmoſphäre über uns, gleichförmig und
rmäßig ſtrich ſeit Wochen der heiße, ſandende
Wind über die Hochebene. Eines vollends
machte uns raſend: Die Waſſer gingen aus!
In die kühlen Stollen der Brunnen ſchlug die
Hitze ein, glaſtete die Wände aus, Herr werdend
über die modrige Feuchte. Die glänzenden Selle
des Großviehs ſtumpften ab, und die Kaffern
batten gegen Störrigkeit anzukämpfen, wenn ſie
die unluſtige Herde morgens aus dem Kral auf
die Weiden trieben, die wir vorſchrieben und
deren kantige Gräſer längſt zu Heu auf dem
Halm geworden waren. Sur Cränkezeit brüllte
das Vieh mehr nach Waſſer denn ſonſt. Was
nützte das endloſe Drehen der Windmotore
noch? Cröpfelnd nur zwangen die Pumpen das
Waſſer boch. So wurden die Cröge nicht mehr
volll Cäglich ſetzten die Waſſerſpiegel ab.
Da fiel in der Sorge Einerlei ein neues
körendes Ereignis. Draußen am entfernteſten
Brunnen, dort, wo die Farm ſich gegen die
ſchier endloſe Omatakofläche hin öffnete, ſchien
in Unglück geſchehen. Wir ſahen es von weitem
dem herankeuchenden Herero an, deſſen herri=
ſcher
Gang ſonſt Eile nicht kannte, wenn er vom
Waſſermeſſen durch die brodelnde Mittagshitze
Eam.
Paviane Waſſer ausgetrunken! Maſters,
alle Waſſer fort!
Paviane?"
Unſere Sweifel begegneten überzeugender
Redſeligkeit.
Gegen Dämmerung mußten ſie gekommen
lein, die Eindrücke am feuchten Abflußgraben
leien noch friſch geweſen, als der Schwarze zum
geleerten Sementtrog kam.
Von der Jagd her kannten wir die dunkel=
aarigen
Geſellen wohl. In dem kurzen Berg=
maſſiv
, deſſen zackige Nänder der Landſchaft
eine köſtliche Bewegtheit gaben, hauſten die
Ciere, die bis jetzt nie jemand auf dem Farm=
gebiet
geſehen.
Auf die Gäule! Vor allen Dingen jetzt die
Brunnen ſchützen. Wir ſtellten Poſten auf, tags
geenügte ein Schwarzer, nachts wollten wir
Weißen Wache ſtehen.
Gegen drei Uhr nachts. Die Beine zu ver=
treten
, ſchlenderten wir patrouillierend hin und
her. Da ein leichter Schrei ein eigentüm-
ſicher
Laut!
Sollten Schwarze in der Nähe ſein? Jetzt,
mm dieſe Seit? An der Akazie griff die Hand
ſreräuſchlos das Gewehr. Im Baumſchatten
errſchte Unkenntlichkeit. Ob ſie das Seuer
nicht ſahen, das da langſam verkohlte?
Die Paviane konnten es wohl noch nicht
lein? Oder ſollten ſie früher erſcheinen? Das
Uhr lauſchte in die Nichtung des aufgefangenen
Aautes.
Nichts rührte ſich mehr.
Die Augen ſpähten.
Wir unter dem Akazienbaum rührten uns
üächt, leicht an den Stamm gelehnt verfolgten
wir den ſchwächer werdenden Mond, der mit
dem Aufſickern des Cageslichtes am öſtlichen
Himmel ein ungutes, fahles Licht verbreitete.

Da wieder klang der ſeltſame Laut.
Mit einem kleinen, glashellen Knacken ent=
ſicherte
das Gewehr.
Bewegte ſich nicht etwas? Schatten?
Natürlich wei, drei! Die Affen!
Noch kein Büchſenlicht.
Ein paar gellende Pfiffe ſchnitten in den Um=
kreis
.
Aha, merktet ihr was?"
Mein Freund ging laut und ſchwer durch die
aufraſchelnden Gräſer. Herumliegende Hart=
dornäſte
krachten. Die Nachtſtille war dahin.
Die Affen, wohl ängſtlich, rührten ſich nicht,
aber wichen auch nicht aus. In der raſch durch-
ſichtig
werdenden Schummerung ließen ſich die
Ciere deutlich erkennen, als dicke Flecken wuch-
ſen
ſie aus dem Hintergrund hervor. Sie hock=
ten
wie gebannt. Nur ein paar Jüngere waren
unbekümmtert im Spiel. In weitem Bogen flog
ein verjagender Baumaſt auf die Affenherde
zu. Wütendes Fauchen, aber kein Surück!
In unſerem Nücken ging die Sonne auf,
warm flutend und jäh.
Gleich einem Kommando kreiſchte ein heiſerer
Schrei und die Affen brachen vor, behutſam,
zögernd, unter gereiztem Fauchen. Aufgerichtet
trollte ein Affe, vorwitzig führend, hervor.
Schießen? Wozu?
Mein Freund ging mit raſchen Schritten auf
die Ciere los.
Aha, ſie humpelten in grotesken Sätzen rück=
wärts
. Eigentlich komiſch zu ſehen. Doch das
Amüſement ging nicht lange gut. Ueberflügelnd
drängten die Ciere vor, laut und ärgerlich
ſchimpfend über die läſtige Störung. Schließlich
gerieten die Affen in Wut. Sie rückten ge=
ſchloſſen
vor.
Eigentlich ſchoß man auf Affen nicht. Doch
als ein Stein flog, riß der Mann die Büchſe
hoch! Kimme, Korn, Siel. Durch den Mor=
gen
ſchlug der Schuß. Verwundet klagte das
Cier, ſchreiend wie ein Kind.
Die Affenherde ſtand heftig erſchrocken.
Vorſichtig zog ſich mein Freund auf die
Akazie zurück.
Fünf Patronen im Nahmen waren nicht viel.
Mit der Entfernung wuchs den Cieren er=

Ein Bild aus unſerem ehemaligen Deutſch=
Süd=Weſt: Hererofrau mit kypiſchem Kopfputz.
neut der Mut. Schimpfendes Geſchnatter ſtei=
gerte
ſich, bis der Generalangriff begann!
Flucht zum deckenden Baum.
Die Herde umheimlich geſchwind hinterdrein.
Erbärmliche Situation, doch in der Sattel=
taſche
ſteckte noch Munition. Der Schütze riß
ſich herum.
Schuß! Schuß! Jetzt ſchoſſen wir alle und
ſtürzten vor. Die Vorderſten legten wir um.
Der letzte Bann war gebrochen, die grimaſ-
ſenhaften
Beſtien ſtießen über die gefallenen
Ciere vor. Lehmklumpen und Steine praſſelten
los. Swiſchen den Schützen ſchob ſich die Linie
durch. Verflucht, die Munition!
Wie die Erregung wuchs.
Swei Kugeln noch eine, die letzte.
Gnade Gott. Wie das Verwundete ſchrie.
Gleichzeitig trafen Würfe am Arm und Fuß.
Nur noch ein Schuß, dann war alles vorbei.
Auf dreißig Meter ſtand ein Cier, wild, auf=
recht
, faſt wie ein Mann. Die Augen blinzelten
gegen die Sonne wie ſtechendes Gift.
Langſam hub ſich die Büchſe hoch. Der Atem
hielt an. Kimme, Korn, Siel König im
Stamme. Das Cier ſackte zuſammen, rollte ins
Gras.

vor.

Die grimaſſenhaften Beſtien rückten geſchloſſen
Auf dreißig Meter ſtand ein Cier, wild, aufrecht, faſt wie ein Man.

Ich lege dieſe Seilen in Ihre Hand, weil ich
gaube, daß ähnliche Empfindungen auch in
ehnen leben. Ich will glauben, daß Sie das
Schiff noch einmal in Licht und Sonne reißen
Mnollten . . . Aber nun ſehen Sie wohl, daß es
angſam verſchwindet und ins Dunkel fährt.
Leben Sie wohl!
Da trat der Fremde ans Fenſter. Er ſah
lange auf die See hinaus und nickte: Das
Sichiff fährt ins Dunkel!. Ihn fröſtelte.

Peter am Celefon.
Von Eliſabeth Hernike.
Johanna erwachte ſpät. Sie ſah, daß der
Hämmel blau wurde, und die Cautropfen an
den Bäumen glänzten. Ihr Geburtstag war
heute, fiel ihr ſofort ein, und zugleich dachte
ſie an Peter, ihren fernen Verlobten. Sie
fragte ſich ſelbſt, ob ſie es wohl vollkommen
beggriffe. Einen Cag vor ſeiner großen Neiſe
hach Java hatten ſie ſich verlobt. Die Leute
ſragten: Warum nicht eher? Und lachten.
Es war durchaus nicht zum Lachen es
dar nicht e er möglich geweſen. Vater und
Autter hatten ſie nicht aufgefordert, mit Pe=
ſter
mitzureiſen und ihn an Bord zu bringen.
Is wäre eine große Aufgabe geweſen, und
verdem: War er ihr nicht noch immer ein
Sr emder?
Sie liebte Peter, aber ſie wußte nicht im=
ner
, was es bedeutete. Sie ſchrieb ihm Briefe,
vrrſichtig und überlegt. Manchmal ließ ſie ſich
deSen, und dann liefen ein paar eilige Sätze mit
Miter. Sie ſah es beim Durchleſen, und ihr Herz
Aepfte ſchneller. Aber wenn es zuviel war,
eſre halbe Seite, dann zerriß ſie den Brief,
daun ſie fühlte das abſichtlich Unbeherrſchte,
uDd das war ihr zuwider. Die Briefe von Pe=

ter waren anders. Lang und gleichmäßig, als ob
er immerfort in der gleichen Spannung lebte.
Dennoch dachte ſie öfter nach dem Leſen: Er
iſt unruhig, und die Frage erhob ſich in ihr:
Wie wird das enden?
Es klopfte an ihre Cür.
Jal rief ſie. Ihr Vater trat ein.
Du liegſt noch im Bett? ſagte er lächelnd
und küßte ſeine Cochter. Ich gratuliere dir
herzlich. Und nun ſteh’ nur ſchnell auf. Du
ſollſt um elf auf dem Poſtamt ſein.
Warum denn?
Du kannſt mit Peter ſprechen, zwei Mi=
nuten
. Es iſt jetzt neun Uhr durch. Du kannſt
zu Suß gehen und dir überlegen, was du ſagen
willſt. Das iſt mein Geburtstagsgeſchenk.
Aber Vater!
Er ſtand ſchon lächelnd an der Cür.
Es iſt nicht ganz leicht, verlobt zu ſein,
nicht wahr? Aber Peter wird dir ſchon
helfen.
Sie hörte, wie ſich ſeine Schritte auf dem
Flur ſchnell entfernten. Warum hatte er das
getan, er, der nicht gewollt hatte, daß ſie mit
Peter nach Genua reiſte? Und was ſollte ſie
ſagen? Sie ſah ſich ſchon am Celephon ſtehen.
verlegen und mit klopfendem Herzen. Geht es
dir gut? Das iſt ſchön. Ja, mir auch. Sams=
tag
habe ich meinen letzten Brief abgeſchickt.
Verſtehſt du mich nicht? Ich ſagte nein.
ſo etwas war doch zu einfältig. Wie lange
dauerten zwei Minuten? Sollte ſie die Stopp-
uhr
ihres Bruders mitnehmen? Aber wenn
man auf den Seiger blickte, wie er ſprungweiſe
vorwärts ging, dann verlor man vor Auf=
regung
die Sprache. Was für ein ſeltſamer
Gedanke, mit Peter zu ſprechen, über dieſe
Entfernung!
Sie ſprang aus dem Bett. Im Spiegel
nickte ſie ihrem Geſicht zu. Guten Cag, das biſt

du, und wenn dich Peter auch heftig geküßt
hätte, dann würde man es dir jetzt nicht mehr
anſehen. Aber er hat dir nur zum Abſchied
einen Kuß gegeben. In den Nomanen lieſt
man es anders. Vater betrachtet ſie noch nicht
als ein verlobtes Mädchen, ſie hat keine An=
zeigen
verſchicken dürfen, und er ſagt: Das iſt
gut ſo, du trägſt den Ning noch an der ver=
kehrten
Hand. Aber nun läßt er ſie mit
Peter telephonieren. Peter iſt ein halbes Jahr
fort.
Sie fühlte, daß ihr Herz unregelmäßig
ſchlug. Was ſollte ſie ſagen?
Johanna ging langſam nach Hauſe. Die
Sonne ſtand am blauen Himmel, und aller
Morgentau war verdampft. Klar ſchimmerte
das Waſſer zwiſchen den ſtarren Steinufern.
Auf den Plätzen wurden Blumen verkauft,
weiße Chryſanthemen und Mimoſen, die aus
dem Süden kamen. Sie ſah alles und lächelte.
Ich habe Peter geſehen, dachte ſie. Wenn man
ſo deutlich jemandes Stimme hört, ſieht man
auch ſein ſprechendes Geſicht. Und wenn ſeine
Stimme einem ſo lieb iſt, dann kennt man ihn
ganz.
Guten Cag, Jo, hatte er geſagt, guten
Cag, Kind, ich freue mich immer ſo ſehr über
deine Briefe, ſchreib mir nur weiter ſo vorſich-
tige
Briefe, dann iſt es, als ob du bei mir biſt
und ich dir zuhöre.
Wie deutlich deine Stimme iſt, Peter,
hatte ſie geantwortet, und ich wußte nicht ein=
mal
, daß ich ſie ſo gut kannte. Wann ſoll ich
zu dir kommen?
Ich ſpare ſchon lange für deine Neiſe,
erwiderte er , vielleicht im Sommer! Wenn
du ſo ſchnell kannſt.. . .

Sekunden der Stille. Sonderbar ſetzte ein
Klagen an.
Die Ciere vergaßen den Sorn. Lautlos, vier=
beinig
liefen ſie alle zu dem Coten hin, drängten
ſich um den Mächtigen, der dort lag. Und
ſiehe da ſie ſchleppten den Starken hinweg,
rückwärts ihrem Gebirge zu. Auch die übrigen
Gefallenen zogen ſie hinter ſich her und ver=
gaßen
das Waidwunde nicht. Wehklagend,
ſchimpfend, humpelten ſie ab, und noch lange
hörten wir das klagende Affenvolk und das
Kindergeſchrei.
Vergeſſen war der Durſt.
Sieben Cage noch ſengte die Sonne über dem
flammenloſen brennenden Lande hoch, dann
türmten ſich Wolken auf, ſchwemmten die herr=
lichen
Güſſe herab.
Die Affen ſahen wir lange nicht mehr.
Wolfgang Müller=Clemm.

. . . Gleichförmig ſtrich ſeit Wochen der heiße,
ſandende Wind, das Gras auf den Weiden
wurde zu Hen die Waſſer gingen aus . . .

Dazwiſchen.
Madame de Staél war ſtolz auf ihre unbe-
ſtrittene
Klugheit, konnte es aber nicht vertra=
gen
, wenn man auf ihre mangelnde Schönheit
hinwies, und ſei es auch nur durch die Blume
oder gar als Kompliment.
Einſt traf es ſich, daß ein junger Offizier
neben ihr ſaß, der auf der anderen Seite die
ſchöne Madame de Necamier zur Nachbarin
hatte. Das ſtieg ihm zu Kopf. Er beugte ſich
zu der klugen Schriftſtelterin und meinte: Hier
ſitze ich nun zwiſchen Schönheit und Geiſt
Und haben ſelbſt keins von beiden, fiel ihm
Madame de Staél ins Wort.
Worauf der junge Mann auf die Klugheit
Verzicht leiſtete und freudig ſich allein der
Schönheit widmete.
Der neue Direktor.
Knolling war Direktor der neuen Privat=
bahn
geworden, und es war nun die erſte Fahrt,
die er auf ſeiner Bahn machte. Es ſchmeichelte
ihn in hohem Grade, zu ſehen, wie die Stations=
vorſteher
ſtramm Ehrenbezeugungen vor ihm
machten, und die Schaffner, wenn ſie ſeiner an=
ſichtig
wurden, reſpektvoll an die Mütze griffen.
Er kam ſich ſehr wichtig vor.
Während der Sug auf einer Station hielt,
wurde die Cür zum Abteil des Direktors geöff= von einem Herrn, der fragte: Sind Sie der
Direktor dieſer Bahn? Ja, der bin ich
antwortete Knolling ſtolz. So, dann ſollten
Sie ſich wahrhaftig ſchämen, ſchmutzige Hand=
tücher
auf der Coilette zu haben.

Ja, ich denke wohl, daß ich kann aber
dränge nicht in deinen Briefen.
Nein, du biſt frei, aber wir kommen ein=
ander
doch näher findeſt du nicht?
Ja, ich glaube wohl. Fühlſt du dich draußen
nicht allzu einſam?
Einſam? Ein kleines bißchen, aber das iſt
vielleicht gut.
Eine fremde Stimme ſagte: Noch zwanzig
Sekunden! Da begannen ſie beide zu lachen
und zu rufen:
Guten Cag, Jo, guten Cag, Peter! Grüß
zu Haus, ja, alles Gute!
Und es war vorbei...
Sie hätte ſtundenlang ſo weiter durch die
Straßen laufen und allen Menſchen ihr Ge=
ſpräch
erzählen können, immer wieder von
neuem. Manchmal warf ſie es durcheinander,
und dann mußte ſie die richtige Neihenfolge
wiederherſtellen. Wußteſt du, daß ich anrufen
würde?" Nein, aber ich habe mich doch
vorbereitet. Damit fing es an, und da war es
ſofort, als ob Peter ihr die Hand auf die
Schulter gelegt hätte.
Sie kam nach Haus. Ihr Vater ſtand am
Fenſter und drehte ſich langſam um.
Sie ſchlang die Arme um ſeinen Hals.
Es war wunderbar. Sch denke, daß ich ihm
bald nachreiſe, im Sommer vielleicht.
So? Das iſt ſchön.
Plötzlich fiel ihr etwas ein.
Hör mal, Vater, war es deine Abſicht,
daß ich Gewißheit haben ſollte?
Sie ſah ihn ernſt an.
Er nickte. Seine Augen glänzten.
Ja, mein Kind.
Vater, ſagte ſie und drückte ihre Lippen
auf ſeine Wange.
Autoriſierte Überſetzung aus dem Holländiſchen.

[ ][  ][ ]

W1c L.. W N M M Z

Sunndags=Noochmiddags=Bedrachdunge.

Achja, richdich: Mäß hade mer jo aach
widder emol!"
No ſchließlich, bei all deue große Ereich=
niſſe
, die wo ſich äwe allmonadlich allwöchend=
lich
, alldächlich, allſtündlich un ſozuſage am
lagfende Band begäwe un ergäwwe, un bun
dene halt geſchwätzt muß wärrn, wann mer,
Sunndag vor Sunndag, e ganz halb Seid in
de Zeidung voll mache ſoll alſo iwwer all
die große Ereichniſſe unnerſchiedlicher Art, als
da ſin: g= un abgebrochene Kunnferenze, a=
un
abgeſagte Verſtendichunge, a= un ab=
gekurwelte
Wärtſchafte, a= und abgeſägte Kuh=
hennel
, unſoweiderfort ätzäddera pehpeh, wie
ſe äwe duſchur uff uns nidderbraſſele alſo
wie geſagt, bei all dene große Ereichniſſe uff.
die mer halt ſei Aagemärk richte muß, wann
mer ſei Geſchnuddel driwwer halte will, do
kann’s gam aach ſchun emol baſſiern, daß
aam was dorchwittſcht, odder daß mer des
gane odder annere iwwerhibbelt.
Un ſo weer mer’s diß Johr um a Hoor mit
de Härbſtmäß gange, wann mer net am
Mäßmondag vun liewer Hand als Mäßſtick e
Bageedche voll knubberichem Inhalt an die
Dierſchlink gehenkt weer worrn. Ich hett
wah haffdich net gewißt, daß Mäß war.
No un da’s de Zufall will, wann mer per
Zufall ſowas ins Maul wext, daß do per Zu=
fall
ſich allemol mei lieb Freundin un Kubfer=
ſtächern
eiſtellt, ſo hab ich uns alſo zur Feier
des Mäßmondags en Ahmer voll Kaffee ge=
kocht
, un dann ham=mer eidräglich, un nooch
dem Sprichwort: Gedaalte Fraad, is hallwe
Fraad! mitenanner um die Wett gedunkt un
gewaaſcht, gemuffelt un gemammſcht, un mei
Endebärzelſen hott ſich ins Zeich gelegt, wie
als wann ſe en Waffeverdilchungsrekord bräche
wollt.
Däß haaßt, brächerich war=ſer ſpeeder
jo gach dadſächlich. Was awwer ſchließlich kag
Wunner is, wann mer, mit Dreivärrdels=
dutzend
Waffele un ſiwwe Kobbcher Kaffee
im Bauch, an=eme Dutzend Eisſtend mit
Schlagrahm feſtſtelle will, wer’s beſte hott; un
dann zwiſchenei un zum Ausgleich noch drei
haaße Kaddoffelpannkuche mit Kommboſt ver=
drickt
, un ſchließlich zum Abſchluß e ganz
marinniert Wäldfirma vun owwe bis erunner
dorchfrißt; dann eſſe kann mer in dem Fall
doch net mehr gut ſage, un ſo e Zuchthaus
gibts gornet, wie die en Mage hott.
Awwer gudmiedich wie ich emol bin, wollt
ich=err in dem Zuſtand noch e Fahrt uff de
rufſiſch Schaukel ſpenndiern, un wann zwanzich
Fennich druffgange weern. Nemlich do kimmts
aam beim runnerfahrn, ſo ſchee hoch .
Awwer es war mer leider net meeglich, dann

Küchenzettel vom 10. bis 16. Oktober
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Endivienſuppes), Hammelragout
(Reſte) in pikanter Tunke, Kartoffeln.
Dienstag: Grießſuppe. Wirſingkloß,
Heringstunke, Kartoffeln.
Mittwoch: Sagoſuppe, gebratene Blut= und
Leberwurſt mit Himmel und Erde.
Donnerstag: Rheiniſche Suppel, Spinat=
auflauf
, Kartoffeln.
Freitag: Kartoffelſuppe, gekochten. Fiſch
(im Dampf), Kaperntunke, Kartoffeln.
Samstag: Gemüſeſuppe, Karthäuſer Klöße
mit Weintunke.
Sonntag: Nudelſuppe. Zungenragout mit
Reis, Karamelle=Pudding.
*). Butter wird heiß gemacht, verwiegte
Zwiebeln darin gelb gedünſtet, ſowie fein ge=
ſchnittene
Endivien und einige Löffel Mehl,
mit Fleiſchbrühe abgelöſcht und aufgefüllt und
gut kochen laſſen. Anſtatt mit Fleiſchbrühe kann
man die Suppe auch mit Waſſer machen, ſie
muß aber dann mit Eigelb und Rahm legiert
werden. Vor dem Anrichten werden gebrühte
Weckſchnitten hineingegeben.
Eddee
von den Tafeln der Fiſchgeſchäfte die vorüber=
eilende
Hausfrau zum Kaufe, dieſes wohlfeilen
und nahrhaften Fleiſch des Meeres‟. Da die
Heringe noch ſehr preiswert angeboten werden,
ſo ſollte auch jede Hausfrau dieſe ſo oft
wie möglich kaufen und zubereiten. Ergeben ſie
doch zu Hauſe als
gebratene Heringe mit Kartoffelſalat
eine vollwertige und ſättigende Mahlzeit. Dazu
werden ſie geſchuppt, am Bauch aufgeſchnitten,
von der ſchwarzen Innenhaut, ſowie vom Kopf
befreit, innen und außen mit Salz eingerieben,
mit Pfeffer beſtreut und mit Zitronenſaft oder
Eſſig beträufelt. Dann in geriebener Semmel ge=
wendet
, brate man ſie in heißem Fett auf bei=
den
Seiten lichtbraun. Und als
marinierte Bratheringe zu Brot
oder Bratkartoffeln, finden ſie ſtets begeiſterte
Aufnahme als Abendbrot. Dazu werden ſie, wie
oben gebraten, in einen Steintopf oder Glas

mei Endebärzelſen hott bletzlich e paar Aage
hiegedrückt wie e geſtoche Kalb, un hott bloß
noch ruffe kenne: Ach du allmächdicher Stroh=
ſack
un fort war ſe..
No, ich hab’s jo ſchun immer bemengelt,
daß es for uns ſo gornix gibt in de Stadt,
außerm Kaffee Adamand
Zwwrichens, gäſtert hab ich emol nooch=ere
geguckt, un do hob ich feſtgeſtellt, daß ſe ſoweit
widder offee is. Bloß hot ſe mer Vorwerf
gemacht, iwwer die hoch Dockterrächnung. Un
wie ich ſe gefrogt hab, was ſe dem Dockter
als Urſach vun ihre Krankheit a gäwwe hett,
un ſie hott mer gefagt, ſie hett geſagt, wies
war, do hab ich geſagt kag Wunner, wann der
Dockter däß for=en ſchwieriche Fall ageguckt
un demgemeß ſei Rechnung geſtellt hott. Hett
ſe geſagt, es kemt vermudlich bloß vun=eme
halbvärdel Magebrot wo ſe gäſſe hett, dann
weer=ſe die Behannlung erheblich billicher
kumme. Wann mer nadierlich mit=ere ganze
Waffelbäckerei, eme Dutzend Eisſtend mit
Schlagrahm, un=ere marinnierte Wäldfirma
rennomiert, do kann mer ſich ſchun ſällwer
denke, wie do die Dockterrächnung wäge=ere
Mageverſtimmung ausfellt.
Iwwrichens muß ich ſage, ich hab ſchun
manchen Aſchermiddwoch erläbt, awwer ſo=
viel
ſauere Hering un Rollmöbbs, wie diß
Johr uff de Mäß verdrickt ſin worrn, däß leßt
doch dief blicke. 3 wor jo faſt, als hedde ſich
ſemtliche Aſchermiddwöchner und =wöchnerinne
do zuſammegefunne, un als wollt mer do ſein
Katzejammer vun ſemtliche Maskebäll be=
ſchwichdiche
.
Freilich, wann mer annererſeiz die ver=
rickte‟
Zeide in Bedracht ziehe dhut, in dene
mer läwe, dann brauch’s aam net zu wunnern,
wann die Menſchheit aus em Drahn kaum noch
eraus kimmt, un wann ſich Katzejemmer
unnerſchiedlicher Art gäldend mache; dofor ſorje
ſchun unſer ballamendariſche Kabbeſitzunge.
Un wann net alle Zeiche drieche, wärd der Ver=
brauch
an ſauere Hering in de nechſte Woche
noch gauz erheblich zunemme, wenichſtens was
die bollidiſche Katzejemmer bedrifft
Jedenfalls, die marinnierte Wäldfirma,
die hatt de Finger uff de richdiche Oeffnung,
mer kanns net annerſter ſage. Un unſer
Darmſtädter Fiſchhennler, wann die die Zeiche
der Zeit verſteh, dann wärrn ſe ſich zeidich
mit derordichem eidecke: Hering mit Reiß=
verſchluß
, un Rollmöbs mit Druck=
knöbb
; un do fehl’s bloß noch, daß die
Bäcker widder feierfeſte Forſcht=
magſter
backe, mit Sprungdeckel, dann
wärrn mer aach ſchließlich iwwer den Winter
enaus kumme.

geſchichtet und nun mit heißem Eſſig, in dem man
Zitronenſchale, Pfeffer= und Gewürzkörner, Nelke
und Lorbeerblatt auskochen ließ, übergoſſen. Be=
ſonders
pikant wird die Marinade, wenn ſie
durch 1 Eßlöffel Süßſtofflöſung in der Säure ge=
mildert
wird. Ebenſo vorzüglich ſind aber auch
Heringe in Gelee. Die wie bekannt vor=
bereiteten
Heringe werden in ſehr ſcharfem Eſſig=
waſſer
mit den angegebenen Gewürzen einmal
aufgekaucht, mit dem Schaumlöffel vorſichtig in
eine Schüſſel gehoben und das Kochwaſſer mit
aufgelöſter Gelatine verrührt, darüber gegoſſen.
Nummer 488.
Endſpielſtudie 60.
Henri Rinck in Barcelona.
(Aus dem Rice=Gedenkturnier, 1917.)
a b c d g b

Inzwiſche hott mer jo aach bereits mitm
Eiſalze agefange; die griene Bohne riche
ſchun aus de Kellerlöcher un jetzt geht’s an’s
Sauerkraut. Die bollidiſche Baddeie rechter
Hand, linker Hand fange bereits äwenfalls a,
ihr Hoffnunge uff allerhand Miniſterſäſſel
eizuſalzee un unſer Stadtverwaldung
hott ſich ſogar ihrn vierte Borjemaaſter vor=
laifich
eigeſalze; ditto deßgleichen allerhand
ſcheene Brojäckte un Bleen, un allerhand ver=
ſchmitzte
Steiern. un hoffentlich hott ſe ſe
aach kunſtgerecht, verſtandſam un noochdricklich
eigeſalze, damit ſe ſich recht lang halte. Val=
leicht
kennt unſer Stadtverwaldung aach emol
Ausſtellung mache, vun all dem, was ſe ſich
in de letzte Johrn hott eiſalze kenne, zum Wohl
un Nutze vun de Allgemeinheit, un domit mer
vun ihrm dißbeziechliche Verfahrn womeeglich
noch was lärne kennt. Denn es is immerhie
ganz gut meechlich, odder doch wenichſtens denk=
bar
, daß die ſtädtiſche Eiſalzkummiſſion uffe
ganz beſunner brackdiches, un e ganz beſunner
billiches Verfahrn verfalle is, däß wo mer der
allgemeinen Nachahmung, beiſpielsweis aach de
Staatsverwaldung, gelägendlichemfähle
kennt. Dann wie mir’s ganz unverbindlich vor=
kumme
dhut. kann aach die Staatsverwaldung
ſich demnechſt allerhand eiſalze loſſe
Awwer wie geſagt däß ſin bloß ſo Aſichte
vun ere alde, awwer erfahrene Hausfraa, die
wo halt bei Zeit an die Zukunft denkt, an de
lange Winter un ſo, un die wo jo, außer ihrm
Dibbche Bohne, un ihrm Stenner Sauerkraut,
ſällwert bei allerhand Leit allerhand im
Salz lieje hott
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchribbdumm: Die Woch hawwe
aach widdermol unſer eiheimiſche Ballamender
ihrn Exiſtenznoochweis erbracht. Net
zu verwäxele mitem Befähichungs=
noochweis
, dann den ſin ſe uns bis jetzt
ſchuldig gebliwwe. un aach net zu ver=
wäxele
mit de Exiſtenz berächdichung
dann dodriwwer ſin ſe ſich ſälbſt net im
Klare; wann ich aach des Gefiehl hab, als
dhete ſe, wenichſtens im Stadtrat ſo lang=
ſam
märke, daß ſe iwwerfliſſich ſin; während
im Landdag, do hawwe ſe ſich driwwer
geſtridde, ob ſes bei 70 loſſe ſolle, odder ob’s
mindenſtens 56 ſei miſſe, während die annern
gemaant hawwe, 35 dhetes aach. Awwer en
Blick uff die Dribiene hett=en korz un bindich
die richdich Antwort gäwwe ſie warn nem=
lich
ſo gut wie leer. Däß ſeegt alles
Dohärngäje hab ich mer ſage loſſe unſer
Herr Finanzminiſter wollt jetzt den heſſiſche
Staatsſeckel, der wo jo, wie alle Staatsſeckel,
an brogräſſiefer Adrovieh leide dhut, ſo
langſam mit=ere Schlachtſteier uffbäbbele.

Odg=

Wabenrätſel.

Eeieche
Prüfſtellung: Ka3 nex, 13; Kat pis petz, 14.
Löſung der Endſpielſtudie 59.
R. Réti. Kh7 Df6. Bb3, (3, et, g5; Ke8 Tf8 Uh2
BbS, d6, 17. Weiß zieht und gewinnt.
1. Kh7h6! Weiß verſucht mit dem König nach h.5 zu
entrinnen und dadurch ſeine Dame mobil zu machen, die vorder=
hand
unbeweglich iſt. 1. Dk1 z. B. hätte 1....Le5 mit der
fatalen Drohung 2. .. Th8 zur Folge. Falſch wäre 1. Kg7.
weil nach 1... . Le5 Weiß im Zugzwang iſt, z. B. 2. Be4
I.:D.43.Bg:16 Bb4 und. Weiß hat keinen vernünftigen
Zugmehr.
1.. . Le5 2. Kg71! Jetzt aber iſt Schwarz im Zugzwang
und muß mit dem Läufer wieder zurückgehen.
2.. Ih2 3. Be4i! Bb:e4. Auf 3. . .. Bb4 würde
4. Be5 folgen.
4. Be5!! L.: e5. Nicht 4. . . . B45 wegen 5. De6.4
5. Bb: e4 I.:16 +. Falls 5.. .. T.h2, ſo 6. Be5 Le5
7. Be54d6.
6. Bg5xLf6 Th8 7. Kg74h8 Kd7 8. Kg8! und
Nerce

Um jedes Nummernfeld gruppiert ſich ein
Wort von ſechs Buchſtaben. Die Wörter beginnen
am Pfeil und verlaufen in Richtung des Uhr=
zeigers
. Sie bedeuten: 1 Republik in Amerika,
2 Apoſtel, 3 Fruchtſtand 4 Element. 5 Stadt am
Bodenſee, 6 griechiſche Göttin, 7 Zählmaß.
Vom Waſſer.
Beginnt mit K das Wort, ſo iſt
Auch Waſſer da zu jeder Friſt.
Setzt man ſtatt K ein W. ſodann
Trifft dort man niemals Waſſer an.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 40.
Röſſelſprung.
In keiner Gilde kann man ſein.
Man wiſſe denn zu ſchultern fein
Das, was ſie lieben, was ſie haſſen,
Das muß man eben geſchehen laſſen;
Das, was ſie wiſſen, läßt man gelten.
Was ſie nicht wiſſen, muß man ſchelten,
Althergebrachtes weiterführen,
Das Neue klüglich retardieren:
Dann werden ſie dir zugeſtehn,
Auch nebenher deinen Weg zu gehn.
Goethe (Zahme Tenien).
Silbenrätſel.
1 Droſchke, 2. Iſis, 3. Einbruch, 4. Kiew,
5. Udine, 6. Nobelpreis, 7 Subjekt, 8. Trophäe,
9. Ingenieur. 10. Steuerbord, 11. Therapie,
12. Diſtelfalter, 13. Impergtor, 14. Etikette,
15. Jdyll, 16. Rivoli, 17. Dienstag, 18. Ili,
19 Solo, 20. Chopin. Der Spruch lautet:
Die Kunſt iſt die irdiſche Schweſter der Religion.
Ein Lichtblick.
Statur, Attila, Urlaub.

Noia, wann ſchun, dann ſchun, un do ſoll mer
aach gleich e Wahlſchlachtſteier, odder
meintswäje e Saalſchlachtſteier eifiehrn,
dann was de vierbaaniche Rindviecher recht
is, däß kann de annern billich ſei
Jwwrichens weer däß mit däre Schlacht
ſteier aach e Idee vor de Völkerbund, un die
afachſt Löſung vun de Abbriſtungskunnferenz:
wer vun de Völkerſchafte kimfdich Krieg mache,
un Schlachte ſchlage will, hott an die annern
Völkerſchafte Schlachtſteier abzufiehrn,
un däß net ſo knabb, do vergingten ihr
Lüſte.
Vum Erhawene zum Lächerliche is be=
kanntlich
nor aan Schritt, un vun de
Schlachtſteier zu de Bircherſteier is aach
net viel weiter. Dann die Bircherſteier is jo
aach weider nix, wie ſo e verkabbte Schlacht=
ſteier

un ſo hawwe ſe ſich die Woch im Stadtrat
ſcheihallwer un kinſtlich iwwer die Bircher=
ſteier
uffgeregt (vermudlich, damit ſe mit
einichermaße gudem Gewiſſe am Grenzgang
daalnemme kenne ).
Dann nemlich mit de Bircherſteier, däß is
ſo; brodäſtiern kann mer degäje, awwer
erhowe un bezahlt muß ſe wärrn,
Höchſtens Abännerungsvorſchleg därfe ſe
mache. Un da en do widder emol nir Geſcheides
eigefalle is, mecht ich en wenichſtens en diß=
beziechliche
Vorſchlag unnerbreide, nemlich, daß
mer kimſdich die Bircherſteier net afach im
Bauſch un Boge verbircherſteiert, ſundern daß
mer’s macht, wie bei die Schlachtſteier, alſo
em Gewicht nooch; Läwendgewicht nadier=
lich
! Mer ſetzt alſo korzerhand e Normal=
gewicht
feſt (edwa unſerm Herr Owwerowwer
ſeins, däß därft ſo ungefehr hiekumme), un do=
devo
geht mer aus, ſtaffelweis, Pund um
Pund. Wer mehr wiegt, hott entſprechend
mehr zu berabbe, wer wenicher wiegt
kummt entſprechend billicher devo. Un wann
mer die Sach, noch liewer Gewohnheit, noch e
bische verkommbliziern will, do kennt mer jo
beiſpielsmeßich aach die Körbergreeß in
Rächnung ſtelle, edwa als. Normalmaß dem
ſei Greeß, der wo im Stadtrat iwwer die
Bircherſteier Bericht erſtatt hott. Gewicht un
Greeß dhet ſich do zum Exembel bei mir un
unſerm Owwerowwer ausgleiche dann was
er ſoviel lenger is, wie ich, däß hab ich in
de Dickte zu gut
Mer kennt awwer aach noch die Geiſtes=
greeß
in Betracht ziehe. In dem Fall mißt
ſich nadierlich jeder ſälbſt eiſchätze. Un wann.
do unſer Achtunvärrzicher uffeem Rodhaus=
ſich
ehrlich eiſchätze un wärklich ſo geſcheid ſin,
wie ſe dhun, dann mißte ſe die ganz Summ
vun de geſamte Bircherſteier allaans uf=
bringe
, un mir annern gingte vollſtendich
bircherſteierfrei aus

Der brei=

eun pur auß
berfſchoinden wird
den murtaneſten
ſcheiungen der 7
Der große Ert
zuführen ſein, da
ſelchen markanten
bründerte Note z1

Viel verlangt.

Vata ſagt, Sie ſollen mir die leere Flaſche
wiedergeben, die er Ihn an in Kopp jeſchmiſſert
hat et is een Froſchen Pfand druff.
Verſtändliche Frage. Eine Frau bringt ihren
Mann ins Krankenhaus. Die Schweſter, die ihr
in Empfang nimmt, erkundigt ſich: Hat er Pyick
Nein, erwidert die beſorgte Fratz
mas.
der Arzt meint, es ſei Blinddarmentzündung,
Liebesgeflüſter. Sie lehnte ihren Kopf 42
ſeine Schulter, ſah ihn verklärt an und flüſtert
ſchwärmeriſch: Deine Schulter iſt ſo zart und 7.
weich, Liebling! Nicht ſo weich wie dein Kop
mein Engel, erwiderte er in demſelben Ton.
Vorſicht. Haben Sie Herrn Puppe ſchon ge
ſagt, daß er Vater von Zwillingen geworde‟
iſt? fragte die Hebamme das Mädchen. Neir
jetzt geht, es nicht, erwiderte dieſes. Er kr3
ſiert ſich.
Kein Bedarf. Da iſt ein Mann vor der .
der wegen alter Sachen vorſprechen will. Sc
gen Sie ihm. ich habe ſchon genug davon!
Beleidigung. Die dicke Dame verlangte d1
Beſtrafung eines Omnibusſchaffners, deſſen Num
mer ſie ſich gemerkt hatte. Er hat mich bele
digt ſchrie ſie entrüſtet. Erſt ſagte er imme
der Wagen ſei beſetzt, aber als ich ausſtieg, 1i4
er: Innen noch Platz für drei.

Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Witich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 23892392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbotz!

[ ][  ][ ]

Der breite Gürtel.
gehört wiewohl man faſt ſchon der Mei=
nung
war, daß er diesmal aus der Mode
verſchwinden würde doch auch weiterhin zu
den markanteſten und gebräuchlichſten Er=
ſcheinungen
der neuen Linie.
Der große Erfolg dürfte darauf zurück=
zuführen
ſein, daß jedem Kleide durch einen
ſolchen markanten Gürtel eine vollkommen
veränderte Note zu geben iſt, wobei die Aus=

metälliſchen Fäden umſtickt, um auf dieſe
Weiſe die Verbindung zwiſchen den Steinen in
ornamentaler Art herzuſtellen. Solche Gürtel=
modelle
ſind natürlich in der Hauptſache für
nachmittägliche Entwürfe beſtimmt.
Da ſich aber das Trotteurkleid vom Beſuchs=
modell
heuer vielfach nur durch das zur Ver=
wendung
gelangende Material unterſcheidet,
haben wir einen für beide Zwecke brauchbaren
Entwurf in unſerem erſten Bilde feſtgehalten.
Es handelt ſich hier um ein ſchlichtes Kleid
mit faltiger Rockpartie, um einen mit Revers

Der geſchiente Arm
eine neue Abendmode.
Ganz erſtaunlicherweiſe folgt die neueſte
Mode in verſchiedenen Details klaſſiſchen Vor=
bildern
und insbeſondere, was den neuen,
kunſtgewerblichen Schmuck anbetrifft, liebt man
es, die antikiſierte Richtung einzuſchlagen.
Daß auf dieſe Weiſe nicht ſelten originelle
Effekte entſtehen, ſieht man ſofort, wenn man
unſere Skizzen in Augenſchein nimmt.

führung angeſichts ihres Ideenreichtums be=
onders
bemerkenswert erſcheint.
Vom einfachen Sämiſchleder= bis zum
phantaſievoll gearbeiteten Velourſchiffon=Gürtel
gibt es ungezählte Varianten, deren jede ein=
elne
durch ihre Eigenart gefangennimmt.
Die große Gürtelmode beweiſt neuerlich,
daß man in jeder Hinſicht auf die Linie des
wergangenen Jahrhunderts zurückgreift, da be=
frnntlich
im Alt=Wiener=Stil der breite
Bürtel eine wichtige Rolle ſpielte.
Ganz wie damals arbeitet man auch heuer
die breiten Typen ſtark verſteift, indem das
Material, das für den Gürtel Verwendung
mindet, mit Organtin oder Taft unterlegt oder
burch Metallſpiralen und Fiſchbeinſtützen ge=
halten
wird, eine Technik, die inſofer ſehr
gigenartig anmutet, als hier der Mieder=
gurtel
wiedererſteht, den unſere Generation
ur mehr aus der Ueberlieferung kennt
Natürlich wäre es verfehlt, dieſe Gürtel=
mode
zu verallgemeinern, da es ſich hier um
eine Neuheit handelt, die im Grunde genom=
men
nur für ſchlanke Figuren, keinesfalls aber
ſer hüftenbreite Geſtalten in Frage kommt.
Darum heißt es hier, erſt wohl zu prüfen,
eHe man ſich bindet und gürtet!
Immerhin iſt der Gürtel für jene, die er
nigermaßen kleidet, ſicherlich ganz reizend
unid eine Mode, der man die größten Erfolge
vorauszuſagen berechtigt iſt.
Selbſt dem einfachſten Trotteurkleide gereicht
ein derartiger aparter Gürtel zu größtem Vor=
teile
, um ſo mehr, als ſich das Wildleder von
den poröſen Modeſtoffen ſehr ſchick abhebt, wo=
bei
man in der Farbe unter allen Umſtänden
eiche abſolute Uebereinſtimmung zu ſchaffen
legt. Grüne, weinrote, rötlichbraune, ſowie
tardinallila Modeſtoffe ſehen mit gleichfarbigen
Zedergürteln ſehr reizvoll aus, wobei man die
brurtel vielfach mit ſchmalen Metallplättchen
emfaßt oder auch mit kreisrunden plaſtiſch
wärkenden Metallſtücken benäht. Der auf dieſe
Breiſe entſtehende genagelte Gürtel gehört zu
den letzten Launen der Mode!
Sehr phantaſievoll ſind auch die mit bunten
Eteinen beſetzten Gürtel; hier werden die far=
digen
Kriſtallſtücke entweder auf Wildleder
ſeer auf ein Samtband montiert und mit

verſehenen Oberteil, unter dem ein Weſtchen
ſichtbar wird und um ſtark ausgeſchweifte, ge=
ſchlitzte
Aermel mit eingenähten, hellen doppelt=
geknöpften
Manſchetten.
Für Trotteurzwecke wird man ein ſolches
Kleid aus einem ſchmiegſamen Modeſtoff
arbeiten und mit einem breiten, mit Metall=
plättchen
garnierten Wildledergürtel verſehen,
während das gleiche Kleid aus Marokko=Krepp
oder ähnlicher Seide verfertigt, mit einem mit
bunten Steinen beſetzten Gürtel für den Nach=
mittag
ſehr reizvoll ausſehen würde.
Auch bei den neuen Promenade=Jacken=
Kleidern ſpielt der Gürtel eine wichtige
Rolle; die Dame findet hier an den jugendlich=
graziöſe
mit ſchmalem Schößel verſehenen
Faſſons Gefallen, bei denen der breite, mit
großer Metallſchnalle zuſammengehaltene Leder=
gürtel
(in der Farbe des Stoffes) angenehm
auffällt. Wichtig iſt natürlich die Verbrämung,
die vielfach für die Wirkung entſcheidend iſt;
ein mit einem Leiſtchen verſehener kleiner Cape=
Kragen und ein ſogenannter Tonnen=Muff
ſind immer entzückend. Während man ein
ſchwarzes Koſtüm mit gleichfarbigem Fell ver=
brämt
, ſucht man bei farbigen Stoffen in der
Schattierung des Fells nach intereſſanten
Kontraſten; ſo zum Beiſpiel nimmt ſich zu
grünem Stoff braunes Fell, zu rotem Material
graues Pelzwerk und zu braunen Geweben
hell=abſchattiertes beigefarbenes Rauhwerk vor=
teilhaft
aus (Bild 3).
Außer Kleidern und Koſtümen werden auch
die neuen Mäntel mit breiten Gürteln ver=
ſehen
und gewinnen dadurch eine graziös=
beſchwingte
Note. Wir zeigen in unſerer
zweiten Skizze die Rückanſicht eines Samt=
mantels
mit breitem Gürtel, der rückwärts
durch eine ſachliche Nickelſchnalle garniert wird.
Seitlich gebundene Seidenſamtgürtel nehmen
ſich auf modernen Geſellſchaftskleidern, die
durch halblange, puffige Aermel auffallen, voc=
züglich
aus (vorletzte Figur).
Entzückend ſind die früher beſprochenen,
breiten, durch Stützen verſteiften Alt=Wiener=
Gürtel, die insbeſondere auf abendlichen Tüll=
leidern
, die gerne mit einem kleinen Tüll=
Cape verſehen werden, ihre Wirkung nicht
Willy Ungar.
verfehlen (Skizze).

Der feſſelnde Eindruck dieſer Armreifen
wird dadurch gefördert, daß man die Metall=
ſorten
inſoferne abwechſeln läßt, als immer
mehrere gold=metalliſche Reifen durch ein= oder
zweimetalliſche Stücke unterbrochen werden.
Man kennt übrigens in der Hauptſache
zwei markante Reifentypen und zwar die
ſchmalen, glatten, Armbänder (obere Skizze)
und die wulſtig=gebauſchten Formen, die her=
vorragend
originell ſind (unteres Bild).
Dieſer neue Sklavenſchmuck, erfreut ſich
nicht nur für den Abend größter Beliebtheit,
ſondern ſetzt ſich auch in der nachmittäglichen
Mode durch, da ſich derartige Reifen ſowohl

von der bloßen Haut als auch von den ver
ſchiedenen Seiden in ſchöner Farbe in apar=
teſter
Weiſe abheben.
Sicherlich handelt es ſich hier um einen
etwas extremen Modegedanken, doch lehrt die
Erfahrung, daß gerade dieſe Dinge es ſind
die nach einer gewiſſen Zeit unumſtrittene Er=
folge
erringen.
Willy Ungar.

Halbhandſchuhe in Spitze
gehörten bekanntlich zu den graziöſeſten Motiven
der Biedermeiermode, ſo daß es niemand wun=
dernehmen
wird, wenn dieſer Effekt von unſe=
ren
Modekünſtlern nun neuerdings ins Treffen
geführt wird und größten Erfolg errungen, hat.

Reizend wie der Handſchuh ſelbſt, der die
Finger frei läßt und ein entzückendes Spiel der
Hände ermöglicht, iſt auch der in Volants auf=
gelöſte
, ungemein graziös wirkende obere Ab=
ſchluß
(Skizze). Solche Handſchuhe werden viel=
fach
aus naturfarbener Spitze gearbeitet, um in
der Schattierung neutral zu ſein und zu jedem
Abendkleide getragen werden zu können.
Im Theater und in größeren Privatgeſell=
ſchaften
wird man dieſer ſtilvollen Neuheit
ſicherlich im Laufe des Herbſtes und Winters
nicht ſelten begegnen.
Willy Ungar.

Der Muff

gehört ſicherlich zu den Lieblingsattributen der
modernen Garderobe, was inſofern leicht er=
klärlich
erſcheint, als der Muff ein wichtiges
Gebrauchſtück darſtellt, das aber gleichzeitig als
phantaſievolle Bereicherung der Aufmachung
zu betrachten iſt.
Die Formen des neuen Muffs ſind unge=
mein
intereſſant und es iſt gewiß bemerkens=

wert, daß (Zeichen der Zeit!) immer wieder
verſucht wird, mit möglichſt wenig Fell das
Auslangen zu finden und nach Tunlichkeit den
Stoff des betreffenden Mantels oder Koſtüms
zur Zuſammenſtellung des Muffs heranzu=
ziehen
.
Daß dies gelegentlich zu ſehr ſchönen Effek=
ten
führt, beweiſt unſere Skizze. Es handelt
ſich hier um ein apartes Muff=Modell aus
Stoff, das die Form einer Maſche hat, wobei
die beiden Eingriffe blumenkelchartig geſchnit=
ten
und eingezogen ſind und die Mitte
durch einen Fellſtreifen markiert erſcheint.
Die Bluſe mit dem kurzen,
anliegenden Schößel
iſt ſehr modern und wird nicht nur für Strapaz=
zwecke
, ſondern gelegentlich auch für die nach=
mittägliche
Garderobe (insbeſondere auch als
Ergänzung des eleganten Samtkoſtümes) zu
ſehen ſein.
Während aber die Alltagsbluſe aus einem
gemuſterten, herbſtlichen Flanell und ähnlichen
Geweben gearbeitet wird, einen zur Hand eng
geknöpften Aermel ſowie zum Halſe einen ſchlich=
ten
Maſchenabſchluß zur Schau bringt, ſind die
nachmittäglichen Schößelmodelle aus Satin,
Marokko=Krepp oder ähnlichen einfarbigen Sei=
den
hergeſtellt und zeigen in Form von Ecken
und Zacken=Kantungen manch’ intereſſanten
Effekt. Als Beiſpiel für dieſe Type führen wir
in unſerer zweiten Skizze ein ſehr flottes Mo=
dell
mit abgeſchrägtem Schößel mit einem in
Zackenform abſchließenden, ſogenannten Fächer=
ärmel
und einem einſeitig geſchnittenen Latz=
kragen
, der rückwärts verknotet wird, vor
Willy Ungar.
Augen.

[ ][  ][ ]

Seite 22 Nr. 281

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mathilden-
Meintor platz11 (*
Heute Abend Konzeri

Da fahren wir mit!
Die Heſſenfahrt fährt auch im Herbſt
durch die engere und weitere Heimat. Wenn
das Laub ſich färbt, dann iſt es ein ganz
beſonderer Genuß im geheizten Wagen
beguem durch die Landſchaft zu fahren.
Montag, 10. 10. 32. Abfahrt 13.30 Uhr
Kuralpe Felſenmeer Balkhäuſer
Tal.
Mk. 1.10. ler Park.
Dienstag, 11. 10. 32. Abfahrt 13 30 Uhr.
Mühltal Lindenfels Laubertal,
Zeller Käſekuchenmühle. Mk. 2 20.
Dienstag, 11. 10. 32. Abfahrt 14.00 Uhr.
Ein Nachmittag imAuerbacher Fürſten=
lager
.
Mittwoch, 12. 10. 32. Abfahrt 13.3 Uhr.
Durch den Park, mit Kaffeepauſe im
Jagdſchloß Kranichſtein oder Einſiedel.
Mk. 0.90.
Mittwoch, 12. 19. 32. Abfahrt 12.30 Uhr.
Das ganze zauberhafte Wiſpertal ent=
der
Sektkellerei Henkell über Bad
Schwalbach Kaffepauſe) Gerol=
ſtein
Aßmannshauſen Schierſtein
Mk. 4.20.
Donnerstag, 13. 10. 32. Abfahrt 13 00 Uhr
Deine Heimat iſt ſchön!
Odenwaldfahrt. Mühltal Lichten=
berg
Gerſprenztal Vierſtöcke
(Kaffeepauſe Michelſtadt König
Groß=UmſtadtEinſiedel. Mk. 3.20.
Donnerstag, 13. 10. 32. Abfahrt 13.30 Uhr.
Zum großen Feldberg. Zurück durchs
ſchöne Schwarzbachtal
Mk. 3.30.
Freitag, 14. 10. 32. Abfahrt 13.00 Uhr.
Eberbach mit Niederwalddenkmal
2 Gratisproben und Führungen in
Sektkellereien Droſſelgaſſ Rüdes=
heim
Fiſcheſſen in Schierſtein.
Mk. 3 25.
Samstag, 15. 10. 32. Abfahrt 13.00 Uhr
Durch den Hochſpeſſart. Aſchaffenburg
(Kaffeepauſe) Waſſerſchloß Meſpel=
brunn
Elſawatal. Mk. 3.00.
Samstag, 15. 10., Sonntag, 16. 10., Mou=
tag
, 17. 10. 32. Abfahrt 7.30 Uhr.
Die Saarländer rufen Euch!
Kommt zu uns an die Saar!
3 Tage ins Saarland. 1. Tag über
Bernkaſtel und Trier (Führungen).
nach Saarbrücken. 2.Tag Saarbrücken
Neunkirchen St. Ingbert. 3. Tag
Rückfahrt überKaiſerslautern Worms!
AufWunſch billigeQuartiervermittlung.
Mk. 14.50.
Einſchließlich aller Nebenkoſten (Über.
nachtungen, Frühſtück, Mittageſſen,
Führung)
Mk. 36.00.
Unterftüitzt die Saarländer in ihrem Glauben
ans Reich!
Die Hirſche brüllen im Park!
Montag, 10. 10., Dienstag, 11. 10.,
Mittwoch, 12. 10., ab 16.30 u. 20.00 Uhr,
fahren die Wagen der Heſſenfahrt
ab. Ludwigsplatz 1, zum Einſiedel
(Hirſchbrüllen=Führung durch den
Mk. 0.80
Förſter,
Vorverkauf u Abfahrten der Heſſenfahrt
am Ludwigsplatz 1 (Parfümerie Müller
und Sohn). Telefon 4248.
(14105

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der Heſſ. Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft,
Darmſtadt. Rheinſtraße 5. Tel. 844.
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woch
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Forſthaus Einſiedel durch den Meſſe=
ler
Park.
RM. 0.80
Montag, den 10. Okt., Abf. 12.30 Uhr:
Mühltal, Kuralpe. Jugenheim
RM. 1.20
Montag, den 10. Okt., Abfahrt 15 Uhr:
Forſthaus Einſiedel durch den Meſſe=
RM. 0.80
Dienstag, den 11. Okt., Abf. 12.30 Uhr:
Homburg, Saalburg.
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Mittwoch, den 12. Okt., Abf. 15 Uhr:
Forſthaus Einſiedel zum Kaffee=
trinken
.
RM. 0.80
Mk. 1.20 Mittwoch, den 12. Okt., Abf. 18 Uhr:
Forſthaus Einſiedel z. Hirſcheſchreien.
RM. 0.80
Mittwoch, den 12. Okt., Abfahrt 9 Uhr:
Herbſtfahrt durch den Odenwald:
Michelſtadt, Hirſchhorn. Heidelberg.
RM. 4.
lang, mit Beſuch und Gratisprobe in Donnerstag, den 13. Okt., Abf. 13 Uhr:
Bensheim. Schönberger Tal. Linden=
fels
.
RM. 2.
Donnerstag, den 13. Okt., Abf. 13 Uhr:
Mainz. Nierſtein Oppenheim.
Freitag, den 14. Okt., Abfahrt 13 Uhr
Neunkirchen, Lichtenberg. RM. 1.80
Samstag, den 15. Okt., Abf. 13.30 Uhr:
Frankf. Zoo. Eintr. u. Pr. Erw. 2.65
Kinder 1.50
Sonntag, den 16. Okt., Abfahrt 8 Uhr:
Große Taunusfahrt: Bad Homburg,
Königſtein. Idſtein. Bad Schwal=
bach
, Wiſpertal, Lorch a. Rh.. =
desheim
, Mainz.
RM. 5.
Durch den Rheingau und Kloſter Sonntag, den 16. Okt., Abf. 13.30 Uhr:
Kuralpe, Jugenheim.
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weltberühmt, gibt er-
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A. Daniel, Parfämerie, Ludwigsplatz 8
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bleiben meine Verkautsräume
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pauſe
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Zuſchr. unt. K. 76

Hauselde Lite
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3040 J. (kinde
lieb) glückl. zu ver
heirat. Etw. Vern
erw. Diskr. Ehren
ſache. Vermittlu
verb. Anfrag. ur
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Ja
Hämorrhoidal Kräuter=Sitzkifſen
Schwerſte Hämorr
hoiden nachmeisbar
in kürzeſter Zeit ge=
heilt
Proſp.u Aus=
kunft
koſtenl. durch
K. Weidner
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