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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Orlainal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 262
Dienstag, den 20. September 1932. 195. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 35 Reichspfg. Rellamezelle (92.mm
breitl2 Reichsmark. Anzelgen von auswärte 38 Reichspfg.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfällumg der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konhure oder gerſchiſcher Beſtreibung ſänlt jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
MMoendng wamt ven greapen sandtag.
preußiſche Landkagspräſidenk Kerrl prokeftierk beim Reichspräſidenken gegen das von der
kommiſſariſchen Preußenregierung bisher geübke Verfahren. — Der Reichspräſidenk nicht
gewillk, die unfruchtbare Oppofikionspolikik der Parkeien des preußiſchen Landkags
noch länger hinzunehmen. — Drohung mit der Auflöſung des Landtags.
ſchreiben. Das iſt zunächſt nur ein Proviſorium, dem aber noch
Preußiſche „Sorgen”.
das Parlament ſelbſt zuſtimmen muß. Dann wird vermutlich
ſon unſerer Berliner Schriftleitung.
Reichspräſident von Hindenburg hat am Montag in
oirt des Reichskanzlers von Papen in ſeiner Eigenſchaft
ſichskommiſſar für Preußen den Präſidenten des
preußi=
fſandtags, Kerrl, empfangen. Herr Kerrl hat dabei dem
ſhräſidenten die Bedenken entwickelt, die im preußiſchen
über das ganze Syſtem eines Reichskommiſſars in
ein herrſchen, der gegen den Willen der Mehrheit regiere.
ert von Hindenburg hat dieſe Bedenken zur Kenntnis
ge=
hin, hat aber ziemlich unmißverſtändlich zu verſtehen
ge=
bidaß auch ſeine Geduld ein Ende haben könne und daß er
t ruhig hinnehmen werde, wenn der Landtag ſeine
Oppo=
ſchulitik fortſetze und noch einmal ähnliche Beſchlüſſe faſſe
n, daß die Beamten ermächtigt ſeien, dem
Reichskom=
ſden Gehorſam zu verweigern. Es ſcheint ſicher, daß Herr
Andenburg damit gedroht hat, daß er evtl. gezwungen ſein
ſwdann auch den preußiſchen Landtag aufzulöſen.
ſiter dieſen Umſtänden kann ſich die Sitzung des Landtags,
Mittwoch ſeine Beratungen wieder aufnehmen will, recht
geſtalten.
Nie NSDAP. über die Ausſprache Kerrls
NB0
ber den Beſuch des Landtagspräſidenten Kerrl beim
ſräſidenten von Hindenburg im Beiſein des Reichskanzlers
ſehPFiven und Staatsſekretärs Dr. Meißner, der über eine halbe
auerte berichtet der preußiſche Preſſedienſt der NSDAP.:
r Landtagspräſident habe darauf hingewieſen, daß er als
Aungsmäßig gewählter Präſident des Landtages ſich zur
ſng der Rechte des preußiſchen Volkes für verpflichtet halte,
en Herrn Reichspräſidenten gegenüber ſeinen Proteſt gegen
n der kommiſſariſchen preußiſchen Regierung bisher geübte
Prin zum Ausdruck zu bringen. Seine Bemühungen, ſo ſei
undtagspräſident fortgefahren, durch die Bildung einer
ver=
ſtsmäßigen Regierung zur Beruhigung des preußiſchen
z,. Sandll PAbeizutragen, ſeien vor der Einſetzung des Reichskommiſ=
Marienplab 4 B der Hauptſache daran geſcheitert, daß auf Betreiben der
in Regierung der alte Landtag die Geſchäftsordnung dahin
ſiri hätte, daß zur Wahl des Miniſterpräſidenten eine ab=
Nehrheit erforderlich wäre. Dieſe Beſtimmung ſtehe im
Mpruch zu Art. 45 PV., wonach der Landtag
bedingungs=
hne Ausſprache den Miniſterpräſidenten zu wählen habe.
Bſerfaſſungsänderung hätte alſo mit Zweidrittel=Mehrheit
Aommen werden müſſen. Da aber keine Mehrheit zur
Wie=
ſtellung der alten Geſchäftsordnung vorhanden geweſen ſei,
* als Landtagspräſident den Reichskanzler gebeten, dem
iäſidenten den Erlaß einer Notverordnung vorzuſchlagen,
die dieſe verfaſſungswidrige Beſtimmung außer Kraft
ge=
eibe.
ſemer wies der Landtagspräſident darauf hin, daß nach
hung des Reichskommiſſars ſeine Bemühungen um
ldung einer verfaſſungsmäßigen
Regie=
n Preußen insbeſondere dadurch erſchwert
ſeien, daß über die Abſichten der
Reichs=
ſeiung hinſichtlich Preußens zu wenig
Klar=
geherrſcht habe. Nach den Zeitungsmeldungen mußte
meomen, daß die Reichsregierung und auch der Herr
Reichs=
ue beſonderes Gewicht darauf legten, eine Reichsreform
ſihren, durch welche der Dualismus beſeitigt und durch
nalunion Preußen=Reich durchgeführt werden
ieverfaſſungsändernde Mehrheit, die an ſich
eforderlich ſei, wäre im Landtag wohl kaum zu
Ne7. Wohl aber könne ſich im Einverſtändnis mit der Mehr=
Wi Vertretung des preußiſchen Volkes, dem Landtage ein
arerWegdadurch ergeben, daß ein
vomPreu=
en Landtag gewählter Miniſterpräſident
AReichskanzler ernannt wird.
ei Präſident Kerrl wies darauf hin, daß der Preußiſche
wa in ſeiner Sitzung vom 30. Auguſt eine Entſchließung mit
lunmen ſämtlicher großen Fraktionen gegen 31 Stimmen
ien deutſchnationalen Fraktion angenommen habe, in der
erchskommiſſar von Papen die Mißbilligung des Landtages
ochen wurde. Daraus ergibt ſich, wie ebenſo aus den
gegen die preußiſche kommiſſariſche Regierung gerichteten
e des Landtages, daß der jetzige Reichskanzler v. Papen
Aasſicht hätte, zum Miniſterpräſidenten in Preußen gewählt
ien. Der Präſident betonte ferner, daß es auch verfehlt
EA Ewa in Erwägung zu ziehen, durch eine Neuwahl in Preu=
I ſo grundlegend verändertes Verhältnis in der Zuſammen=
Des Landtages zu erzielen, das notwendig wäre, um den
W Rieichskanzler v. Papen zum Miniſterpräſidenten zu wählen.
ey dem Vortrage des Herrn Landtagspräſidenten fand eine
iche ſtatt, an der ſich der Herr Reichspräſident ſowohl wie
Herr Reichskanzler lebhaft beteiligten.
Meindewahlen in Breußen anu 6. November?
Wzwiſchen hat der Gemeindeausſchuß des preußiſchen
Land=
hi den Stimmen der Nationalſozialiſten und Kommuniſten
eu, die preußiſchen Gemeindewahlen, die an ſich erſt im
eiber nächſten Jahres fällig ſind, vorzuverlegen und zu=
2 mit den Reichstagswahlen auf den 6. November auszu=
der Staatsrat gegen dieſen Beſchluß Einſpruch erheben und ob
es darüber gelingt, im Plenum eine Zweidrittelmehrheit zu
be=
kommen, iſt ſehr zweifelhaft, da Zentrum und Sozialdemokraten
im Ausſchuß nicht für den Entſchluß geſtimmt haben.
Der Reichskommiſſar in Preußen will jedenfalls von einer
ſolchen Verbindung nichts wiſſen. Er wartet nur die
Entſchei=
dung des Staatsgerichtshofes ab, deſſen Termin immer noch
offen ſteht, um dann auch die Reform der Selbftverwaltung in
Angriff zu nehmen. In Preußen gibt es immer noch ſechs
ver=
ſchiedene Provinzialverfaſſungen. Die Stellung der alten und
neuen Provinzen iſt grundverſchieden von einander. Die
kom=
miſſariſche Regierung bezeichnet eine Vereinheitlichung als
drin=
gend wünſchenswert und eine Vorverlegung der Gemeindewahlen
als eine Kräftevergeudung, ſolange nicht die Reform
durchge=
führt iſt.
Papen bei Hindenburg.
* Berlin, 19. Sept. (Priv.=Tel.)
Der Reichspräſident hat am Montag den Reichskanzler von
Papen zu einer längeren Beſprechung empfangen. Dabei hat
ihm von Papen über die Verhandlungen des Kabinetts am
Samstag Bericht erſtattet und die Zuſtimmung des
Reichspräſi=
denten zur Ausſchreibung der Reichstagsneuwahlen auf den 6.
November erhalten. Die amtliche Veröffentlichung dieſes
Ter=
mins ſteht unmittelbar bevor. Sie ſoll mit einem Aufruf an die
Wähler verbunden werden.
Die weiteren Berakungen im Reichskabinekt.
Am Montag nachmittag hat das Reichskabinett ſeine
Bera=
tungen fortgeſetzt, die ſich mit den landwirtſchaftlichen
Notmaß=
nahmen beſchäftigten. In welcher Form hier eingegriffen
wer=
den ſoll, ſteht noch nicht feſt. Der Reichsernährungsminiſter will
aber anfangs der nächſten Woche auch dieſen Teil des
Regie=
rungsprogramms bekanntgeben.
Ausſprache Papens mit den Berkretern Bayerns.
Zwiſchendurch empfing der Reichskanzler den Beſuch des
bayeriſchen Miniſterpräſidenten Held und des bayeriſchen
Staats=
rats Schaeffer. Die Unterredung dauerte drei Stunden und
wird mit einem dichten Schleier der Vertraulichkeit umgeben.
Es iſt aber anzunehmen, daß dabei die Frage der Finanzreform
und der Reichsreform im Vordergrund geſtanden haben, daß der
Reichskanzler ſich aber darüber hinaus bemüht hat, durch eine
Ausſprache mit den Bayern eine Verſtändigung herbeizuführen
und ſich die Unterſtützung Bayerns im Reichsrat zu ſichern,
viel=
leicht auch mit der weitergehenden Abſicht, auf dem Umwege über
die Bayeriſche Volkspartei auf das Zentrum und von da wieder
auf die Nationalſozialiſten einzuwirken.
Die Ankwork Henderſons
auf die deutſche Abſage.
Genf, 19. September.
Der Präſident der Abrüſtungskonferenz Henderſon hat die
ausführlich begründete Mitteilung des deutſchen Außenminiſters
vom 14. 9. d. J., daß die deutſche Regierung an der Tagung des
Büros der Abrüſtungskonferenz am 1. 9. nicht teilnehmen werde,
mit einem längeren Schreiben beantwortet, das heute
veröffent=
licht worden iſt.
Henderſon erklärt zunächſt, daß er den Beſchluß der deutſchen
Regierung bedauere, und geht dann ausführlich auf Einzelheiten
der Entſchließung der Generalkommiſſion der
Ab=
rüſtungskonferenz vom 23. 7. ein, um ſeine Auffaſſung zu
rechtfertigen, daß hinſichtlich des Umfanges der
künf=
tigen allgemeinen Abrüſtung durch dieſe
Reſo=
lution noch keine endgültige Vorentſcheidung
getroffen ſei. Als Präſident der Abrüſtungskonferenz ſtehe es
ihm nicht zu, in eine Diskuſſion über „das Abrüſtungsregime des
Verſailler Vertrages einzutreten. Da er aber nicht glaube, daß
Form oder Maß der Abrüſtung, die aus der künftigen
Abrüſtungs=
konvention hervorgehen würden, ſchon jetzt feſtgelegt ſeien, halte
er ſich für verpflichtet, ſeine Bedenken auszudrücken hinſichtlich der
Interpretation, die die deutſche Regierung der Tragweite dieſer
Reſolution gebe. Henderſon erinnerte ſodann noch an ſeine Rede
vor der Generalkommiſſion am 23. 7., um ſeine Ueberzeugung zu
wiederholen, daß die Arbeiten der Abrüſtungskonferenz zu einer
weſentlichen Herabſetzung der Weltrüſtungen führen würden.
Zum Schluß erklärt der Präſident der Abrüſtungskonferenz,
er hoffe aufrichtig, daß die deutſche Regierung nach einer
Prü=
fung ſeiner Antwort ſobald wie möglich an den Arbeiten des
Büros der Abrüſtungskonferenz teilnehmen kann, um ſo mehr als
durch eine längere Abweſenheit Deutſchlands von den Beratungen
die Sache der Abrüſtung ſchwer gefährdet werden könnte.
Hen=
derſon teilt ſchließlich noch mit, daß er die Mitteilung der
deut=
ſchen Regierung und ſeine heute veröffentlichte Antwort allen
Mitgliedern des Büros der Abrüſtungskonferenz übermitteln
werde.
Die franzöſiſch engliſche Freundſchaft.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, im September 1932.
Die franzöſiſch=engliſchen Freundſchaftsbeteuerungen in
Jerſey haben dem Sturm der Ereigniſſe nicht ſtand gehalten.
Als die deutſche Note über die Gleichberechtigung überreicht
wurde, betonte man in Paris, daß Frankreich nur zuſammen
mit England vorgehen werde. Während der Verhandlungen
zwiſchen Paris und London, die der franzöſiſchen Antwort an
Deutſchland vorangingen, verlautete, daß kein Gegenſatz zwiſchen
Frankreich und England beſtehe. Nach der Ueberreichung der
franzöſiſchen Note nahmen die Polemiken in der Preſſe beider
Länder ihren Lauf. Der übliche Zyklus in den engliſch=
franzö=
ſchen Beziehungen war vollendet. Und die Barden in Paris, die
noch vor wenigen Tagen Herriots diplomatiſche Kunſt mit der er
angeblich die Entente Cordiale wiederherſtellte, beſangen,
ſtimm=
ten ohne Uebergang Kampfgeſänge gegen Macdonald an.
Wir haben an dieſer Stelle ſeinerzeit vor der Ueberſchätzung
des engliſch=franzöſiſchen Konſultativpaktes gewarnt. Die
Inter=
eſſen Frankreichs und Englands ſind nicht die gleichen. Für den
Augenblick gibt es aber einen Punkt, in dem ſie mit eiſerner
Notwendigkeit verbunden ſind, nämlich in der Frage der
Schul=
den an Amerika. Nur wenn Paris und London ihre Kräfte
vereinen, können ſie auf einen Erfolg in dieſer Frage in
Waſhington rechnen. Dadurch ſind die Gegenſätze zwiſchen beiden
Staaten innerhalb gewiſſer Grenzen gehalten. Man wird ſich
in Paris hüten ,dieſe Grenze zu überſchreiten; denn Frankreich
befindet ſich Amerika gegenüber in einer viel ungünſtigeren
Lage als England. Man ſieht aber, in Streſa zum Beiſpiel, wie
ſcharf engliſche und franzöſiſche Intereſſen aufeinander ſtoßen.
Die engliſche Vermittlung in der Abrüſtungsfrage zwiſchen
Deutſchland und Frankreich hat in Paris auch nicht gerade
Entzücken ausgelöſt. Man forderte zwar die Vermittlung
gerade=
zu heraus, um nachträglich um ſo ſchärfer Kritik zu üben. Schon
der engliſche Verſuch, die Abrüſtungskonferenz zu verſchieben und
dadurch Zeit zu gewinnen, ſtieß in Paris auf heftige Ablehnung.
Man gibt ſich in Paris nicht die geringſte Mühe, dieſe
Gegen=
ſätze zu verbergen. Dieſes Verhalten verführt leicht zu der
Frageftellung: Warum fordert man, wenn doch jeder engliſche
Verſuch, zu „vermitteln”, in Paris ſo vehement angegriffen
wird, trotzdem dieſe Vermittlung geradezu heraus?
In Wirklichkeit bedarf es gar keiner Vermittlung in einer
Frage, die an und für ſich leicht zwiſchen Paris und Berlin
ge=
löſt werden könnte. Der Vorwand, mit dem Frankreich die
direk=
ten Beſprechungen mit Deutſchland ablehnt, beſitzt nur einen
formellen Wert. Es bedarf keiner langen Beweisführung, daß
weder Italien, noch England oder Amerika gegen ſolche direkte
Verhandlungen proteſtiert hätten, ebenſo wenig wie die kleinen
Verbündeten Frankreichs, für deren Ueberzeugung in
aßenpoli=
tiſchen Fragen der Quai d’Orſay manch probates Mittel beſitzt.
Was man in Paris von England wünſcht, iſt keine
Vermittlung, ſondern Stellungnahme. Der
Augenblick iſt gekommen — infolge der klaren Forderung
Deutſch=
lands nach Gleichberechtigung — in dem die Abrüſtungsfrage in
eine ernſte Phaſe tritt. Für eine Konzeſſion auf dem Gebiete der
Abrüſtung verlangt die franzöſiſche Politik entſprechende
Gegen=
leiſtungen von England. Iſt England zu ſolchen Konzeſſionen
nicht geneigt, ſo hört für Frankreich die Abrüſtungsfrage auſ,
intereſſant zu ſein. Man gibt ſich in Paris darüber ganz klar
Rechenſchaft, daß es für Frankreich am beſten iſt, bewaffnet zu ſein,
und auch für den Fall eines Wettrüſtens die nötigen
Hilfs=
mittel zu beſitzen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Die
Stimmung in Genf iſt für Frankreich ungünſtig. Paris müßte
ſehr ernſte Konzeſſionen machen, um die Fortdauer der
Konfe=
renz zu ermöglichen. Die angloſächſiſchen Mächte befinden ſich
dagegen in einer ganz anderen Situation, ſie können bei der
Abrüſtung — oder wie man es hier gerne nennt, bei einer
Abrüſtung Frankreichs — nur gewinnen. Die Umſtoßung des
Londoner Abkommens über die Abrüſtung zur See wäre ſowohl
für England wie auch für Amerika unendlich peinlich.
Frank=
reich dagegen ſteht dem Abkommen gleichgültig gegenüber. Paris
weiß ganz gut, daß bei einem Wettrüſten zur See Italien mit
Frankreich niemals wird Schritt halten können. Bevor
Frank=
reich alſo an Abrüſtung im echten Sinne des Wortes denkt,
möchte es unter anderem auch die Stellungnahme Englands
Italien gegenüber feſtlegen. Bis jetzt war das der franzöſiſchen
Politik niemals gelungen. Man ſieht alſo, das vielzitierte
Ab=
rüſtungs=Kompromiß könnte in einer ganz anderen Ebene liegen,
als man es in Frankreich gerne darſtellt.
So ſtark iſt aber die außenpolitiſche Poſition Frankreichs im
Augenblick nicht, daß es England ohne weiteres vor ein Dilemma
ſtellen könnte. Der Gegenſatz zu Italien iſt eine Realität
ge=
worden, um die man nicht herumkommt. All die direkten
Ver=
ſuche, die Lage zwiſchen Paris und Rom zu klären, haben bis
jetzt verſagt. Die Konzeſſionen, die Frankreich Italien gegenüber
machen will, genügten Rom bisher nicht, — und eine
Entſpan=
nung immer nur für kurze Zeitſpannen zu erkaufen, hat man
in Paris auf die Dauer zu koſtſpielig gefunden. Andererſeits iſt
die Frage der interalliierten Schulden bei weitem noch nicht
ge=
löſt. Es mag ſein, daß die öffentliche Meinung in Amerika jetzt
genügend bearbeitet iſt, um den Machthabern in Waſhington
die nötige Bewegungsfreiheit bei ihrer Löſung nicht zu
erſchwe=
ren. Das bedeutet aber noch keineswegs, daß die Regierung in
Waſhington, ob ſie republikaniſch oder — wie neuerdings
ver=
lautet — demokratiſch ſein wird, bereits einen Entſchluß gefaßt
hätte. Senator Borah mag ſeine Stellungnahme geändert haben.
Die franzöſiſch=amerikaniſchen Freundſchaftsmanifeſtationen
ge=
lingen jedoch nur zur Hälfte. Man ſah das bei der Marnefeier,
an der Herriot ſeine große Rede hielt. Die etwas zu
franko=
phile Rede des amerikaniſchen Botſchafters Walter Edge in
Paris wurde von Waſhington aus — um es höflich zu ſagen
— abgeſchwächt.
Das franzöſiſche Vorgehen in der Frage der
Gleichberech=
tigung weiſt dieſelben Fehler auf, die der geſamten franzöſiſchen
Außenpolitik nach dem Kriege — manchmal hieß ſie auch
Ver=
ſtändigungspolitik — anhaftet. Man begeht Detuſchland und der
deutſchen öffentlichen Meinung gegenüber — von allen politiſchen
Realitäten abgeſehen — pſychologiſche Fehler, ohne daran zu
denken, daß man ſonſt ſo gerne den politiſchen Takt für ſich
mit Beſchlag belegt.
Seite 2 — Nr. 252
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 20. September 110
Der (Eindruck der engliſchen Note.
England widl unker allen Amſtänden die Abrüſtungskonſerenz rekken. — Deukſchland ſoll wieder an den
Verhandlungen keilnehmen. — Abwarkende Halkung Deutſchlands gegenüber den Arbeiten des Büros
der Abrüſtungskonferenz. — Keine Preisgabe des deutſchen Standpunkkes.
Die Auffaffung in der Wilhelmftkraße.
Von unſerer Berlimer Schriftleitung.
Die engliſche Antwort auf die deutſche Forderung nach
Gleich=
berechtigung hat in der Wilhelmſtraße eine gewiſſe Ueberraſchung
ausgelöſt. Nach allem, was man aus den bisherigen diplomatiſchen
Geſprächen entnehmen konnte, wie nach der Einſtellung der
eng=
liſchen Preſſe zu urteilen, durfte man annehmen, daß die
Eng=
länder dem deutſchen Standpunkt in weitgehendem Maße
Rech=
nung tragen würden, wenn natürlich auch von vornherein
feſt=
ſtand, daß ſie verſuchen würden, es mit den Franzoſen nicht zu
ver=
derben. Sie haben aber jedoch eine völlige Schwenkung
vorgenom=
men, die ſelbſt der engliſchen Oeffentlichkeit überraſchend
gekom=
men iſt. Das geht aus den Preſſeſtimmen der Londoner Zeitungen
hervor, die durchaus nicht die in dem Dokument zutage getretenen
Gedankengänge teilen.
Die Denkſchrift geht weit über das hinaus, was in der
deut=
ſchen Denkſchrift, die neben den Franzoſen auch den übrigen
Natio=
nen zugeſtellt worden war, umriſſen wurde. Deutſchland hat
ledig=
lich das Prinzip der Gleichberechtigung herausgeſtellt, während
die Engländer jetzt dazu übergegangen ſind, auch juriſtiſche Fragen
anzuſchneiden. Sie ſtellen ſich dabei auf den Standpunkt, daß der
Verſailler Vertrag nach wie vor bindendes Recht ſei, während
Deutſchland wünſcht, daß eine Konvention zuſtande kommt, die
eine echte Abrüſtung vorſieht, die für alle Staaten zu gelten hat
und die den Teil V des Verſailler Vertrages, alſo die
Entwaff=
nungsbeſtimmungen erſetzen ſoll. Als
politiſches Ziel der engliſchen Denkſchrift
wird übrigens an amtlicher Stelle das engliſche Beſtreben
bezeich=
net, die Abrüſtungskonferenz unter allen Umſtänden zu retten und
dadurch poſitiv zu geſtalten, daß man Deutſchland zum
Wieder=
eintritt in die Verhandlungen zu bewegen hofft. Im erſten Teil
kommt die Denkſchrift dem franzöſiſchen Standpunkt weiteſt
ent=
gegen, während ſie im zweiten Teil die Notwendigkeit der
Gleich=
berechtigung anerkennt, unter der Vorausſetzung, daß keine
Auf=
rüſtung erfolge. Leider läßt die Denkſchrift aber die Angaben
ver=
miſſen, in welcher Weſiſe dieſem Standpunkt Rechnung getragen
werden ſoll. Deutſchland hat ſeiner Zeit in ſeiner Denkſchrift zur
Gleichberechtigungsfrage hervorgehoben, daß eine Löſung nur in
Frage kommen kann, in der keinerlei Sonderbeſtimmungen mehr
Geltung haben, Angeſichts der Tatſache, daß der deutſche
Stand=
punkt in dem kürzlich erfolgten Schreiben an den Präſidenten der
Abrüſtungskonferenz Henderſon niedergelegt worden iſt, an dem ſich
auch durch die engliſche Denſchrift nichts ändert, wird die deutſche
Regierung hierauf keine Antwort erteilen. Deutſchland wird, wie
es angekündigt hat, die Verhandlungen des Büros der
Abrüſtungs=
konferenz mit Aufmerkſamkeit verfolgen und von dem weiteren
Gang dieſer Verhandlungen ſeine Entſchlüſſe abhängig machen.
Auffallend iſt übrigens, daß
die Engländer wirtſchaftliche Geſichkspunkte
geltend machen
und zum Ausdruck bringen, daß Deutſchland durch ſeinen Vorſtoß
die allgemeine wirtſchaftliche Erholung ſtören würde. Dazu iſt
eigentlich nur zu ſagen, daß Deutſchland ſchon ſeit Jahren um die
Gleichberechtigung kämpft und daß es ſeinen Standpunkt ſchon
unzählige Male auf der Abrüſtungskonferenz zum Ausdruck
ge=
bracht hat. Ganz abgeſehen davon, daß dieſe Feſtſtellung in
völli=
gem Widerſpruch zu Ziffer. VI der engliſchen Note ſteht, die die
Frage der Gleichberechtigung als eine Frage der Ehre und Würde
einer Nation bezeichnet, ergibt ſich aus den verſchiedenſten
Aeuße=
rungen und Berichten der Wirtſchaftsführer der letzten Zeit, daß
die Frage der Gleichberechtigung die Vorausſetzung jeder
wirt=
ſchaftlichen Geſundung iſt. Die engliſche Note gibt ſelbſt
zu, daß Deutſchland garnicht anders handeln
konnte, und die Frage der Gleichberechtigung jetzt nicht
mut=
willig vom Zaun geriſſen hat. Es kann im übrigen nur immer
wieder betont werden, daß Deutſchland ſeinen Standpunkt in der
Abrüſtungskonferenz ſchon ſeit Jahren klar und eindeutig zum
Ausdruck gebracht hat, und daß es jetzt notwendig iſt,
dieſe Frage endlich zur Entſcheidung zu bringen.
Wenn England ſchließlich verſucht, unter Bezugnahme auf
Teil V des Verſailler Vertrages einen Unterſchied zwiſchen Zweck
und Ziel einer vertraglichen Abmachung zu konſtruieren, ſo kann
dies nur als eine ſpitzfindige Auslegung der Präambel des Teils V
des Verſailler Vertrages bezeichnet werden. Solange aber
Deutſch=
land als ein Staat minderen Rechtes behandelt wird, kann von
der Zurückgewinnung des politiſchen Vertrauens keine Rede ſein.
Der ganze Ton der Note iſt übrigens bezeichnend dafür, daß
Deutſchland in den Augen der übrigen Staaten — auch Englands
—noch immer der Staat iſt, den man in Verſailles gezwungen
hat, ſich dem Friedensdiktat zu beugen.
Diplomaliſche Verhandlungen in Genf?
Die Reichsregierung wird nun, wie ſchon geſagt, abwarten,
wie die Arbeiten des Büros der Abrüſtungskonferenz, das am
21. September in Genf wieder zuſammentritt, laufen werden.
Von dieſen Arbeiten hängen ihre weiteren Entſchlüſſe ab. Der
Reichsaußenminiſter von Neurath wird gemeinſam mit dem
Staatsſekretär von Bülow die Reichsregierung auf der
Völker=
bundstagung in Genf vertreten, die natürlich auch Gelegenheit
geben wird, hinter den Kuliſſen das Abrüſtungsproblem zu
be=
handeln. Der Reichsaußenminiſter hat bereits Berlin verlaſſen.
Es iſt vielfach die Annahme zu verzeichnen geweſen, daß Herr
von Neurath ſchon vor Beginn der Völkerbundsſitzung in Genf
ſein würde, um ſich vielleicht in die Beratungen des
Abrüſtungs=
büros einzuſchalten. Das iſt falſch. Herr von Neurath hat zunächſt
einen kurzen Urlaub genommen, den er auf ſeinem Gut in
Würt=
temberg verbringt. Von hier aus begibt er ſich nach Genf. Dort
trifft er mit dem Staatsſekretär von Bülow zuſammen, der ihm
noch neue Inſtruktionen aus Berlin mitbringt.
Herriots angebliche „Enthällungen”.
Herriot hat ſich dahin geäußert, daß er den Völkerbund
veran=
laſſen wolle, eine Unterſuchung gegen Deutſchland einzuleiten. In
ſeinem Beſitz ſoll ſich, wie er ſich vor der Außenkommiſſion der
franzöſiſchen Kammer geäußert hat, angeblich Material über
deutſche Geheimrüſtungen befinden. Ueber den Wert und die
Her=
kunft dieſes Materials kann es bei uns keinen Zweifel geben,
Wir haben in der Vergangenheit immer wieder erlebt, wie gewiſſe
deutſche Pazifiſten Denkſchriften über „geheime Aufrüſtungen”
Deutſchlands verfaßt haben. Dieſe Angaben, die vielfach aus der
Luft gegriffen waren, bildeten die Grundlage zahlreicher
parla=
mentariſcher Debatten in der franzöſiſchen Kammer. Sie wurden
von der franzöſiſchen Preſſe benutzt, um die Oeffentlichkeit gegen
Deutſchland mobil zu machen.
Die Reichsregierung hat ſich wiederholt gegen das
Denunzian=
tentum zur Wehr zu ſetzen verſucht. Der verſtorbene
Reichsaußen=
miniſter Dr. Streſemann hat ſogar kurz vor ſeinem Tode das
lan=
desverräteriſche Treiben dieſer Pazifiſten in Genf gebrandmarkt.
Von Deutſchland konnte allerdings nicht allzuviel unternommen
werden, weil die Denkſchriften dieſer Landesverräter teils im
ehe=
mals beſetzten Gebiet, teils in Frankreich ſelbſt verfaßt wurden.
Obwohl das Material ſchon vor vielen Jahren angefertigt wurde,
ſpielt es in der franzöſiſchen Propaganda noch immer eine
Haupt=
rolle. Die Franzoſen laſſen ſich in ihrem Treiben auch nicht durch
die Tatſache ſtören, daß kürzlich in einem Pazifiſtenprozeß
einwand=
frei feſtgeſtellt wurde, mit welchen Mitteln die Gegenſeite arbeitet.
Die Reichsregierung ſieht jedenfalls der Veröffentlichung der
fran=
zöſiſchen Akten mit großem Intereſſe entgegen. Auffallend iſt nur,
daß die Franzoſen mit einer Bekanntgabe ihres Materials ſchon
ſeit langem drohen, ihre Drohungen bisher aber noch niemals
ver=
wirklicht haben. Daraus geht hervor, wie wenig ſie von der
Stich=
haltigkeit des Inhalts ihrer Geheimakten überzeugt ſind.
Diſtanzerklärung, der ſoeben die Tat gefolgt iſt. Der
Kom=
mißvorſchlag, den man von engliſcher Seite erwartete, ſtelm
in Wahrheit als eine volle Unterſtützung des franzöſiſchen E
punktes dar.
Das „Berliner Tageblatt” warnt vor der Hofnt
auf engliſch=franzöſiſche Gegenſätze.
Der „Abend” macht der Reichsregierung den Vorwurn
ſie ſich in eine Iſolierung gebracht habe.
Der „Angriff” meint, ſo bedauerlich für Deutſchlandd
ſchroffe Abſage der engliſchen Regierung ſei, ſo folgerichtie
engliſchen Standpunkt ſei ſie für die gegenwärtige Regi,,
und es ſei nur eine logiſche Forderung, wenn verlangt
daß ſie daraus die unweigerlichen Konſequenzen ziehe undo
wirklich nationalen Regierung Platz mache.
Die „D.A.3.” bezeichnet den ſchulmeiſterlichen Ton deru
liſchen Denkſchrift als unerträglich. Unter Hinweis au
Herriot=Rede ſagt das Blatt, das Ausland ziehe die Regg
unſerer Knechtſchaft aus der Rumpelkammer hervor und
mit ihnen nach Deutſchland herüber. Auch die britiſche Nrd
von einem Geiſte getragen, der im vollſten Widerſpruch zu
Kundgebungen der öffentlichen Meinung Englands und zu
ſprechungen führender britiſcher Staatsmänner ſtehe. D
eine Methode, die fortzuſetzen wir dem engliſchen Auswä
Amte nicht mehr geſtatten dürften.
Der „Lokalanzeiger” ſpricht von aberwitzigen,
ſchen Tüfteleien und einer Rabuliſtik, eines Poincaré würd
doch etwas überraſchend ſei in einem amtlichen engliſchen
ſtück.
Die „Deutſche Tageszeitung” nennt die Su
Gleichberechtigungsaktion zunächſt geſcheitert. Die
Rego=
müßte dieſen Einmiſchungsverſuchen mit Würde und Feei
begegnen und ihren Weg ruhig und ſtetig, aber ohne urm
Geſten und Reden, fortſetzen.
Die „Börſenzeitung” fordert ebenfalls, unbeirrtt
zu ſorgen, daß die ausländiſchen Spekulationen auf die Au
Zwietracht ſich nicht erfüllen.
Der „Börſenkurier” iſt der Auffaſſung, daß
hier=
geringeres als eine dritte Schuldlüge keime. Die erſte Iu
Deutſchland hat die Welt überfallen. Die zweite hieß: AN
land hat mit Geldzerſtörung und Anleihen die Welt been
Soll die dritte nun lauten: Deutſchland hat die Abrüſtury
tertrieben, die Welt im ungeeignetſten Augenblick beurm
und den wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg behindert? Deunz
will die Hinderniſſe, die dem internationalen Einvernehm=a
gegenſtehen, nicht überdecken, ſondern bereinigen. Es we
Schwebezuſtand über dem Abgrund nicht verlängern. E
die Fragen, die geſtellt werden müſſen. Es ſtellt ſie zeinn
Die Berliner Preſſe zur engliſchen denkſchrift.
Berlin, 19. September.
In einer ganzen Reihe Berliner Blätter wird zu der
eng=
liſchen Abrüſtungsdenkſchrift ausführlich Stellung genommen.
Die „Germania” führt aus: Wenn die engliſche
Regie=
rung glaubt, uns mit dieſer Methode an den Genfer
Konferenz=
tiſch zurückzwingen zu können, ſo täuſcht ſie ſich über die
Ernſt=
haftigkeit des deutſchen Gleichberechtigungswillens und der
Das Echo der engliſchen Noke in Paris. Lagwalia
Paris, 19. Septerrſit 20 Nit
Die engliſche Note hat auf die franzöſiſche Oeffenrniſwch Me
im großen und ganzen einen guten Eindruck gemacht. Max, / ugeböcht
in Frankreich ſichtlich auf, denn man war auf etwas gans //01 30hlun
res gefaßt, als man jetzt aus dem engliſchen Dokument A zubrwaltun
zuleſen glaubt. Die franzöſiſche Oeffentlichkeit erkennt
caftsmit
engliſchen Note die Hand Sir John Simons wieder,
Paris von jeher eine gute Preſſe hatte. Die franzöſiſchen
teilen die engliſche Note in zwei Abſchnitte ein. Der erft
ſei ſehr befriedigend. Die Uebereinſtimmung mit der fr
ſchen Anſicht ſei vollſtändig. Der zweite Teil gebe zu Voich
ten Anlaß.
An dieſem Teil ſetzt die Kritik ein. Den Blättern
es vor allem darauf an, die für die franzöſiſche Meinum
ſtigen engliſchen Auffaſſungen ſtark in den Vordergri.
rücken. Die Ueberſchriften in den franzöſiſchen Blättern ſiud
danach gehalten: „Die engliſche Regierung iſt gegen eine W
aufvüſtung Deutſchlands” ſchreibt der ſozialiſtiſche „Popr.
„Nichts erlaubt der deutſchen Regierung, über den Ve=ſſ
Vertrag hinwegzugehen” erklärt der radikale „Quotidiai
Die Zeitungen machen in ihren Ueberſchriften ihre Leſer .
engliſche grundſätzliche Anerkennung der n
täriſchen Gleichberechtigung Deutſchland
merkſam, zitieren aber gleichzeitig die Stelle, wo die en
Regierung darauf hinweiſt, daß ihr der gegenwä
Augenblick ungeeignet für die Aufrollung
ſes Themas erſcheine.
Die franzöſiſche Preſſe von der engliſchen Ausles
der Berkragsbeſtimmungen hochbefriedigl
Am meiſten befriedigt aber die franzöſiſche Oeffen!
die engliſche Auslegung der Vertragsbeſtimmungen. Dieſe:7
pretierung, ſchreibt voll Begeiſterung das „Echo de
werde ohne Zweifel noch Folgen haben. — Man müſſe Ei
Dank wiſſen, ſchreibt das Journal”= daß es mit der
Autorität, die einer Großmacht zukomme, proklamiert ha !c
der Verſailler Vertrag immer noch aufrecht ſtehe umſ
Deutſchland von den Verpflichtungen des fünften Teisn
Von Wilhelm Michel.
Lieber Menſch, die Welt will von dir geliebt werden.
Die Morgenlüfte, die Baumſchatten und die Blumenfarben
haben nicht durch Zufall eine Sprache, die du verſtehſt. Sie
haben ſie deshalb, weil ſie von vornherein in Zuſammenhang mit
dir erdacht ſind. Indem du auf ſie horchſt, ſtellſt du dein Leben
in den urſprungsgemäßen und darum heilenden Zuſammenhang
wieder ein.
Alles was menſchliche Weisheit heißt, fängt damit an, daß
der Menſch zunächſt zu den Geſchöpfen geht und mit ihnen ſeinen
Frieden macht. Die Welt, die Landſchaft, die Blumen lieben,
heißt mit voller Gemütskraft den Grund und Zuſammenhang
bejahen, in den unſer eignes Leben eingebettet iſt. Das iſt es,
was in der Naturliebe heilt und rettet.
Es gibt eine Zeitkrankheit, bei der kluge, tätige Menſchen
plötzlich das gute Gewiſſen verlieren, unſtät werden und
ab=
welken. Das iſt eine Hungerkrankheit. Dieſe Menſchen verwelken
aus Mangel an Naturverſenkung. Sie haben ihr Daſein zu
ver=
wegen auf das geworfen, was man bewußt denken und machen
kann. Sie leiden unter einem Mangel an Rückendeckung. Sie
werden von Mutloſigkeit, von Gefühlen des Verſagens geplagt,
weil ſie, eben als willenvolle und tätige Menſchen, zu haſtig an
den einfacheren Elementen ihres Weſens vorbeigelebt haben.
Sie verdorren, weil ſie zu wenig geſchaut, geträumt, geliebt
haben. Sie ſind an Kindern, Tieren, Bergen und Wäldern zu
raſch vorübergegangen, nicht ahnend, daß Kindhaftes, Tierhaftes,
Waldhaftes den Grund ihres eignen Daſeins bildet. Das will
beträumt, beſonnen und verweilend beſchaut werden, damit es ſich
in uns wohl fühlt und das Ich ſamt Wollen und Denken tragen
kann.
Aber wir ſpannen doch aus und reiſen, wendeſt du ein. Wir
treiben Sport, wir lagern an den Ufern der Flüſſe in Zelten
und ſchlucken Sonne und Luft mit dem ganzen Körper. Genügt
das nicht, um das Maß an Naturbeziehung ſicherzuſtellen, das
uns rettet?
Nein, das genügt nicht.
Es kommt auf das innere, ernſtliche Sich=Einlaſſen auf die
Natur an. Das Ausſpannen genügt nicht, wenn damit nicht ein
echtes Einſpannen in die großen Takte der Natur einhergeht;
ein echtes Heraustreten aus dem werktäglichen Daſein, ein
wahres Hinübergehen in die Ordnung des wachstümlichen Lebens.
Man kann Naturbeziehung nicht nach der Dauer der im
Grünen verbrachten Urlaubstage oder nach Kilometern
durch=
fahrener Waldtäler meſſen. Sie kann dichter in einem einzigen
Augenblick der Verzauberung wohnen, wo die Zeit den Atem
anhält, wo plötzlich ein, Baum ſich vor den Augen mit geheimer
Wirklichkeit füllt und ſpricht: Ich bin, und du biſt mit mir.
Lieber Menſch, höre drei Sätze:
Wir ſind in lauter Zuſammenhang mit den gewachſenen,
atmenden, wehenden und ſchimmernden Dingen der Welt erdacht.
Deshalb hat es eine heilende Kraft, in den Zuſammenhang
zu gehen.
Aber nur durch Liebe wird der große Zuſammenhang
er=
fahren, nur durch Liebe wird er in dir hergeſtellt.
Die Geſtalt Maximilians.
Zur Darmſtädter Aufführung
von Werfels „Juarez und Maximilian”.
*) Unter dem Titel „Geliebte Welt” erſcheint demnächſt
ein neues Buch von Wilhelm Michel, das in Fortſetzung des
früheren Bandes „Paradieſiſche Landſchaft” Naturerlebniſſe vor
geiſtigem Hintergrund ſchildert.
Wollte man den dramatiſchen Konflikt, der dem Schauſpiel
Franz Werfels zugrunde liegt, auf eine knappe Formel bringen,
ſo könnte man das tragiſche Verſagen des Habsburgers
Maxi=
milian vor ſeiner mexikaniſchen Kaiſeraufgabe mit dem Worte
Nietſches umſchreiben: „Schuld iſt, ſeinen Taten nicht gewachſen
ſein‟. Erzherzog Maximilian hat als erwählter Kaiſer
Mexi=
kos die ehrlichſten, reinſten Abſichten: Er will die Indianerfrage
löſen und dieſe entrechtete Schicht des mexikaniſchen Volkes aus
ihrer ſozialen Bebrücktheit, aus ihrer geiſtigen Stumpfheit
herauslöſen, aber da fehlt ihm zunächſt die Kraft, Widerſtände
zu brechen; es iſt ein gefährliches Symptom der
Desorgani=
ſation ſeiner inneren Natur, daß bei ihm alles im Wollen
ſtecken bleibt, daß ſchließlich ſein ganzes Leben, ſeine ganze
Re=
gierungstätigkeit eine Summe von nicht zu Ende gelebten
Frag=
menten darſtellt. Und dieſer gute, aber ſchwache Menſch kommt
einmal in ſeinem Leben in eine Lage, wo er nicht nur über
ſein eigenes Daſein, ſondern über das Leben von Tauſenden
verantwortlich zu entſcheiden hat: als ihm nämlich der
fran=
zöſiſche Marſchall Bazaine in Mexiko jenes verhängnisvolle
Dekret vorlegt, durch das jeder Untertan, der mit der Waffe in
der Hand betroffen wird, der Exekution verfällt. Und Maximilian
handelt vor der Frage, ob er das entſcheidende Blutdekret
unter=
ſchreiben ſoll, genau wie der typiſche ſchwache Menſch in jeder
entſcheidenden Situation zu handeln pflegt, — er drängt die
Ge=
danken an die möglichen Folgen ſeiner Entſcheidung gewaltſam
zurück und zaudert zunächſt einmal. und als er endlich doch
unterſchreibt, da geſchieht es nicht aus dem eiſernen Willen der
Selbſtbehauptung heraus, der allein eine ſo blutige Maßnahme
gerechtfertigt haben würde, ſondern er entſchließt ſich zul
folgenſchweren Schritt auf Grund einer banalen Gefühlreim
der Bürgerpräſident Juarez hat ihn durch Zurückſendung 2
von Maximilian überreichten Bildes gekränkt . . . und a
das Gefühl dieſer Kränkung vor ſich auszulöſchen, indern
Aufwallung den blutigen Befehl unterzeichnet. Es ſprict
für Werfels inſtinktſicheren dichteriſchen Blick, daß er es vad
hat, in dem beſonderen Falle Maximilian ein allgen
menſchliches Geſetz darzuſtellen: .. wie nämlich immer 5
bares geſchieht, geſchehen muß, wenn dem ſchwachen
geſagt dem unſicheren Menſchen die Gewalt in die Händ
ſpielt wird. — „Der Wille zur Liebe iſt Liebe noch nicht”, 2
milian ſagt es im Tode, und der Kaiſer, der unentſchiedn
mit ſo geringem Auftrieb ſeinen Mann im Leben geſtelß
weiß wenigſtens als ein Mann zu ſterben.
Hier, im Tode, verliert ſein Daſein plötzlich das Fre
tariſche, das ihm immer anhaftet: „Armer Maximiliat
alles mißlingen mußte, nur der Tod nicht!”
Welcher merkwürdige Kontraſt der Haupthelden in W
hiſtoriſchem Schauſpiel: Der Eine: Juarez, deſſen Energiel
allen 13 Bildern des Dramas ſpürbar bleibt und der danl
ſichtbar wird und der Andere: Maximilian, der ſich pari
weiſe als Mann erſt in dem Moment erfüllt, in dem
Dr.
Menſch zu exiſtieren auffällt.
* Araufführung im Leipziger Alken Theake!.
Friedrich Forſter: „Robinſon ſoll nicht ſterben”.
Der Wiener Gymnaſiaſt Friedrich Forſter
Vorjahre mit ſeiner Schülertragödie „Der Graue” Aufſe/l
regte, einem Stück, das nach der Wiener Uraufführung üb
deutſche Bühnen ging, iſt jetzt mit einem Bühnenſtück
Entſtehungsdatums in 8 Bildern: „Robinſon ſoll nicht
das nochmals überarbeitet wurde, am Leipziger Stad
unbedingt erfolgreich uraufgeführt worden.
Dem alten, blinden, durch ſeinen verkommenen
Sokl=
völlig verarmten Verfaſſer des „Robinſon Cruſoe‟. Danie
retten Londoner Jungen und ein Londoner Mädel, bei
Mutter der alte Defoe aus Mitleid Brot und Wohnuul
ſeinen letzten, ihm durch den Sohn geraubten Schatz die
ſchrift des „Robinſon Cruſoe”, ſogar dann mit der Hilfe de.
liſchen Königs. — Der alte Defoe erhält beim König eine,
wohnung, ſein reumütiger Sohn wird ein anſtändiger
und das Robinſon=Manuſkript kommt in das Königliche
Ein allerliebſtes, zwar, nicht immer überzeugendes.
lich abſojut unbeſchwertes Stück dichteriſchen Blutes im kie
Ton und Humor wirkend, riß die Zuhörerſchaft bald, auch
der klug den Spielton unterſtreichenden Inſzenierung
Stanchinas in ſeinen Bann, ſo daß bereits nach der
Bildern ein ſtarker Beifall einſetzte, der ſich bis zum
Hans Ard
ſteigerte.
eag, 20. September 1932
ohne einſtimmige Einwilligung nicht freigeſprochen
fümne. — Die meiſten der franzöſiſchen juriſtiſchen
Argu=
affe man in der engliſchen Note wieder, ſtellt der
Feſt.
„n ſozialiſtiſchen „Populaire” ſind folgende zwei Punkte
äntig: Erſtens ſtelle die engliſche Negierung in ganz
cher Weiſe ſich jeder Idee einer Aufrüſtung Deutſchlands
zweitens erkläre ſie kraftvoll, daß die Genfer
Konfe=
jäner fühlbaren Verminderung der Rüſtungen kommen
m dieſes Reſultat zu erreichen, ſei, ſo ſchreibt das Blatt
uimie Tat nötig. Dieſe erſte Tat könne in der Annahme
ſoperſchen Abrüſtungsplanes beſtehen. Der zweite
engliſchen Note über
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 262 — Seite 3
Hirnzipielle Anerkennung der deutſchen Gleich=
Berechkigung hal weniger befriedigk.
ſter drücken die Anſicht aus, daß eine Gleichberechtigung
Srundlage der durch die Verträge Deutſchland
vorge=
ger militäriſchen Kräfte vorgenommen werden müſſe. Die
zmacht Deutſchlands entſpreche aber, ſo erklären die
Blät=
nt mehr den Beſtimmungen dieſer Verträge. Daher ſei
damit kommen die Zeitungen auf die vorgeſtrigen
Er=
mu. Herriots vor dem Außenpolitiſchen Parlaments=
Aus=
nick — eine vorherige Nachprüfung der deutſchen
Mili=
motwendig. — Dem „Echo de Paris” zufolge ſcheint
ſich für eine Prüfung dieſer Angelegenheit durch den
Schiedsgeritchshof ausgeſprochen zu haben. — Der
ſchreibt, ein ſchwerer Irrtum Sir John Simons ſei es,
r die militäriſche Macht Deutſchlands vom Jahre 1920
fute noch zur Grundlage ſeiner Berechnungen mache.
arig vermehre das „deutſche Kriegspotentiel”. An Herriot
ſiedie Lage zu klären, vor dem Haager Schiedsgerichtshof
icenf ſeine Akten über die „geheimen Rüſtungen Deutſch=
zu öffnen. Denn ehe man an „Anpaſſungen” des mili=
täriſchen Statuts Deutſchlands herangehe, müſſe man wiſſen,
wie dieſes Deutſchland heute ausſehe.
Kühle Aufnahme der engliſchen Noke
in der engliſchen Preſſe.
London, 19. September.
Die Aufnahme des britiſchen Memorandums über die deutſche
Gleichberechtigungsforderung in der engliſchen Preſſe iſt auffallend
kühl. Die „Times” wirft die Frage auf, ob es nicht möglich ſei,
Deutſchland zu ſagen, daß es nicht mehr länger an die
kategori=
ſchen Verbote, die durch die Abrüſtungskonvention auch allen
an=
deren gleichzeitig auferlegt würden, gebunden ſei. Das Blatt
hofft, daß das Büro der Abrüſtungskonferenz ſich darüber ſchlüſſig
wird, ob diejenigen Klauſeln des Abſchnits V des Verſailler
Ver=
trages, die unvereinbar mit den Beſtimmungen der kommenden
Konvention ſein werden, abzuſchaffen ſind.
Die „News=Chronicle” bemängelt, daß das
Memoran=
dum die Tatſachen ignoriere. Um ein Reſultat zu erzielen, oder um
nur zu erreichen, daß verantwortliche deutſche Staatsmänner
hin=
hören, ſei es weſentlich, Garantien dafür zu geben, daß die Mächte
jetzt wirklich handeln wollen und daß bei der Rückkehr Deutſchlands
nach Genf tatſächlich Abrüſtungsmaßnahmen getroffen werden.
Der „Daily Herald” tadelt, daß man Deutſchland gute
Lehren erteile. Die Gründe für die „Herausforderung”, ſeien nur
zu klar: Jedesmal, wenn Deutſchland die Frage der gleichen
Rüſtung aufgeworfen habe, ſei es zurückgewieſen worden, zuletzt
ſogar durch Außenminiſter Sir John Simon. Man möge es
be=
dauern, aber es ſei zum mindeſten verſtändlich, daß die deutſche
Regierung die Geduld verloren habe.
Die „Daily Mail” weiſt auf die große Gefahr eines
inter=
nationalen Diſputs hin, der abermals Europa in zwei feindliche
Gruppen ſpalten würde. Das Blatt erblickt in den engliſchen
Vor=
ſchlägen einen möglichen Ausweg.
Bs. innt Reichsoumtolgtenffemang d
ſiche
mons wie
ſe franzöf
ie ein.
ung mit
iſt gegen it *
uiniche Art
über den
ften ihre Lic
ennung)
underung des Reichsbankgeſekzes.
iskonkſenkung ſteht nichts mehr im Wege.
Baſel, 19. September.
W Verwaltungsrat der BJ3. hat ſich am Montag mit dem
zu Antrage auf Herabſetzung des Reichsbankdiskontes
be=
ſr. Den Reichsbankvertretern iſt es gelungen, die Bedenken
euen, die von Gläubigerſeite gegen eine deutſche
Diskont=
ſu vorgebracht wurden. Von der Leitung der Bank für
Inter=
ölen Zahlungs=Ausgleich wird hierzu mitgeteilt:
ᛋW Verwaltungsrat nahm Kenntnis von der Mitteilung des
fwirtſchaftsminiſters, in der die Ausſetzung der
An=
zung des § 29 Abſ. 3 des deutſchen
Reichsbank=
ſees bis 30. September 1934 in Vorſchlag gebracht
Klachdem der Verwaltungsrat gemäß den beſonderen
Beſtim=
der Anlage Va des Neuen Planes die Frage geprüft
h der Vorſchlag der Reichsregierung mit dem Neuen Plan
ur iſt, ermächtigte er ſeinen Vorſitzenden, dem
Reichswirt=
ſtriniſter zur Kenntnis zu bringen, daß die B J3., geſtützt
beſonderen Beſtimmungen der Anlage Va, keinen
Ein=
ſny gegen den in der Mitteilung des Miniſters vom
Frember 1932 enthaltenen Vorſchlag erhebt.
eutichnMA der Verwaltungsrat der BJ3. hat damit endlich der Reichs=
Relegenheit gegeben, nun durch eigenen Beſchluß den
Reichs=
gegenyi Blontſatz auch unter die 5=Prozent=Grenze zu ſenken. Das
frollu gᛋsher nicht möglich, weil im Bankgeſetz, deſſen neue Faſſung
Am Young=Plan verkoppelt war, ausdrücklich feſtgelegt wor=
Par, daß die Reichsbank unter 5 Prozent nicht heruntergehen
wenn die 40prozentige Deckung für Noten ſchon unter=
Fnn worden war. Heute ſind die Reichsbanknoten nur mit
1m6 Prozent gedeckt. Infolgedeſſen war der Reichsbank durch
DeIANM A RGeſetz jede weitere Manövrierfähigkeit genommen. Da uns
Ausland keine Gelegenheit gab, durch ſtärkeren Export un=
A5oldbeſtand wieder aufzufüllen, und da es darauf verzichtete,
9 Gold nach Deutſchland zu legen, blieb Deutſchland letzten
Pnichts anderes übrig, als auf eine Aenderung des Bank=
A zu drängen. Die Vertragspartner erklärten ſich ſchließlich
Ss M2 EFr Außerkraftſetzung des in Frage kommenden Geſetzesteils
echt ſicht cſtenden.
iederkag im Skädkiſchen Saalbau.
Club Fröhlichkeit 1891 Darmſtadt.
u Ehren ſeines Chormeiſters, des Herrn Kammermuſikers
Foh. Phil. Sturmfels, der in dieſem Herbſt auf eine
icke Tätigkeit als Männerchordirigent zurückblicken kann,
chſtt ltete der Club Fröhlichkeit im Saalbau einen Liedertag,
Ausgezeichnet beſucht war. Die Mitwirkung zahlreicher
ſtädter und auswärtiger Männerchöre brachte eine ſtattliche,
En Stunden dauernde Vortragsfolge zuſtande, die natur=
Wſehr bunt geartet war, aber im Gegenſatz zu
Veranſtal=
w früherer Zeit faſt ausnahmslos wertvolles Liedmaterial
ine Frucht der eifrigen Bemühungen der großen
Organi=
en, vor allem des Heſſiſchen Sängerbundes. Daß hier und
Nich Entgleiſungen nach der Richtung des ſentimentalen
Aliedes vorkamen und daß gerade dieſe dem Publikum
be=
e” gefielen wird den nicht wundern, der ſich bewußt iſt,
ehr die Männerchorbewegung faſt ein Jahrhundert lang in
Aedertafelei eingewiegt war, und wie auch heute neben der
Sachlichkeit die neue Süßlichkeit in Operette und Kiny
eiert.
)toch herzlichen Begrüßungsworten durch den Vorſitzenden
er anſtaltenden Vereins, ſang dieſer unter der Leitung des
ars ſicher und klangſchön die ſchwierige „Hymne an die
von Vincenz Lachner, und dann folgten eine Reihe von
nen, unter denen beſonders Einigkeit Gräfenhauſen unter
Carl durch ſchönen Klang und gute Ausſprache, Con=
Urberach unter dem jungen Herrn Simmermacher durch
ieichnete Schulung und ſtark empfundenen Vortrag, und
an Arheilgen unter Simmermacher ſen, durch klangvollen,
eA nierten Geſang neben den Darmſtädter Vereinen ſich
aus=
hecken. Männergeſangverein Jugenheim war ausgezeichnet
Mckert, ſang jedoch ſein erſtes Lied entſchieden zu raſch, wäh=
Las zweite zu den wertloſeſten Kompoſitionen der Vor=
Bſelge gehörte. Von den Darmſtädter Vereinen ſangen im
Teil Einigkeit, Männergeſangverein und Frohſinn mit
Gelingen, das „Schlafglöckchen gehörte allerdings auch zu
Aedern, die von ſolchen Programmen ſchwinden müßten,
rſeits ſei dankend feſtgeſtellt, daß Herr Lambert in „Wan=
* Nachtlied” von Kuhlan den Wortlaut des Gedichtes von
wieder hergeſtellt hat, denn in allen Partituren ſteht der
„ie limmbeſſerte” Text, den der Komponiſt benutzt hat.
Nach dieſen mit reichem Beifall aufgenommenen Chorvor=
Den erfolgten die Ehrung des Jubilars. Herr Böcking, der
ende des Vereins feierte mit beredten Worten Sturmfels
Entrollte ein intereſſantes Bild ſeiner Wirkſamkeit als
Meiſter. Als Sechzehnjähriger hatte er ſchon einen Darm=
M.
Man mu
rol
8 fünften A
Die Verordnung des Reichspräſidenken
Der Reichsbankpräſident hat unmittelbar nach dem
Bekannt=
werden des Baſeler Beſchluſſes auf dem Wege der Notverordnung
die Geſetzesänderung ſanktioniert, ſo daß nun vorausſichtlich am
Mittwoch der Verwaltungsrat der Reichsbank den langerſehnten
Abbau des Diskontſatzes von 5 auf 4 Prozent vornehmen kann.
Durch die Verordnung wird der Beſtimmung des § 29 des
Reichs=
bankgeſetzes, wonach der Diskontſatz bei Unterſchreitung der
40prozentigen Deckungsgrenze nicht unter 5 Prozent geſenkt
wer=
den darf, zunächſt für die Dauer von zwei Jahren außer Kraft
ge=
ſetzt. Damit erhält alſo die Reichsbank volle freie Verfügung über
ihre Diskontpolitik.
Die Verordnung, die bereits im Reichsanzeiger veröffentlicht
iſt, beſteht aus zwei Paragraphen, die lauten:
81.
Die Vorſchrift des § 29 Abſ. 3 des Bankgeſetzes bleibt für die
Zeit bis zum 30. September 1934 außer Anwendung.
8 2.
Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in
Kraft.
Die Verordnung trägt neben dem Namen des
Reichspräſiden=
ten auch die Unterſchriften des Reichskanzlers, des
Reichsinnen=
miniſters, des Reichswirtſchaftsminiſters und des
Reichsfinanz=
miniſters.
Vom Tage.
Eine aus allen Teilen des Reiches beſuchte
Vertreterverſamm=
lung hat in Berlin die Gründung des „Deutſchen Nationalvereins”
beſchloſſen.
Miniſterpräſident Herriot hatte am Montag die Preſſe
emp=
fangen. Er erklärte, nichs Neues über die Polemik, die im
Aus=
lande eingeſetzt habe, ſagen zu können. Er halte ſich an den
reif=
lich überlegten Wortlaut ſeiner Antwort vom 10. September und
an ſeine Erklärungen vor den Parlamentsausſchüſſen, wie ſie in
den offiziellen Comuniqués wiedergegeben wurden. Alles übrige
ſeien Kommentare und Interpretierungen, die nur ihre Verfaſſer
angingen, für die er aber in keiner Weiſe die Verantwortung zu
übernehmen gedenke
Der Londoner Ausſchuß für die unter den Auſpizien des
Völ=
kerbundes emittierten Anleihen hat an die britiſche Regierung und
an den Völkerbundsrat eine Denkſchrift gerichtet, die Maßnahmen
zur Wahrung der Beſtimmungen enthält, auf Grund deren die
An=
leihen abgeſchloſſen worden ſind. Der Geſamtbetrag dieſer
An=
leihen beläuft ſich auf 83 Millionen Pfund. Davon ſind 40
Mil=
lionen in Großbritannien gezeichnet worden.
ſtädter Verein übernommen, in den 50 Jahren ſeiner Tätigkeit
leitete er im ganzen 24 Geſangvereine, beſuchte mit ſeinen
Ver=
einen 25 Wettſtreite, die in früherer Zeit ja eine weſentlich
wichtigere Rolle ſpielten als heute, über 300 Chöre der
verſchie=
denſten Gattungen hat Sturmfels einſtudiert. Herr Böcking war
weiter der Vermittler der Glückwünſche des Großherzogs Ernſt
Ludwig, der dem Jubilar ein Geſchenk überreichen ließ, ebenſo
ſprach er die Glückwünſche des Herrn Oberſchulrats Haſſinger
und des Kultusminiſteriums aus, und überreichte ein
Glück=
wunſchſchreiben Haſſingers, da dieſer durch anderweitige
Ver=
pflichtungen am perſönlichen Erſcheinen bei der Feier verhindert
war. Für den Herrn Oberbürgermeiſter und die Stadt
Darm=
ſtadt, zugleich für die Akademie für Tonkunſt, der Sturmfels
lange Jahre als Lehrer angehört hat, ſprach ſodann Herr
Pro=
feſſor Wilhelm Schmitt mit warmen Worte, der großen
Ver=
dienſte des Gefeierten gedenkend. Im Namen des
Oberbürger=
meiſters überreichte er ein prachtvolles Bild des Darmſtädter
Marktes. Herr Roth vom Heſſiſchen Sängerbund ſchloß ſich den
genannten Rednern an als Sprecher des Heſſiſchen
Sänger=
bundes, des Gaues Darmſtadt, als Uebermittler der Ernennung
des Jubilars zum Ehrenchormeiſter des Heſſiſchen
Sänger=
bundes und als Ueberbringer des Ehrenbriefs vom Deutſchen
Sängerbund. Nachdem noch Herr Obermuſiklehrer Lambert im
Namen der Chormeiſtervereinigung Darmſtadt Glückwünſche
überbracht hatte, ließ Herr Sturmfels durch einen ihm
befreun=
deten Herrn den Gratulanten ſeinen tiefempfundenen Dank
über=
mitteln, da ihn die zahlreichen Ehrungen ſo ergriffen hatten,
daß er ſelbſt nicht imſtande war, das Wort zu ergreifen.
Nun folgten der zweite Teil der Konzertvorträge,
eingelei=
tei durch den ausgezeichnet ſingenden Verein „Sängerluſt
Ar=
heilgen”, der vor allem mit dem von Herrn Merker dirigierten
und ausgezeichnet in die Feier paſſenden „In’s Feld” von Rich.
Trunk ſtärkſten Beifall fand. Sehr ſchön waren dann die vier
ſchlichten Lieder, die von den beiden unter dem jungen
Simmer=
macher ſingenden Vereinen. Bürgergeſangverein Beſſungen” und
„Harmonie Darmſtadt” geſungen wurden. Auch Arion
Darm=
ſtadt und Rheingold Darmſtadt, deren Dirigenten Bernd Zeh
und der junge Herbert, der Sohn des vor einem Jahr
verſtor=
benen vorzüglichen Chormeiſters, ſind, fanden mit ihren
Dar=
bietungen reichen Beifall. Dann hörten wir ein uns neues
Männerquartett „Komet” unter Herrn Flauaus, das ſehr gute
Stimmen aufweiſt, aber in der Intonation noch nicht ganz
eoll=
kommen war, auch einen nicht allzuwertvollen Chor von Humie
als zweites Lied ſang. Eine ganz hervorragende Leiſtung waren
die Vorträge zweier großangelegten Chöre durch den Orth’ſchen
Männerchor unter Herrn Herber. Sehr ſchön war das Podium
geſchmückt, ſo daß auch der Rahmen der wohlgelungenen
an=
regungsreichen Feier einen wohlruenden Anblick ergab. F. N.
Danziger Völkerbundskommiſſar †.
Danzig, 19. September.
Im Befinden des Danziger Völkerbundskommiſſars Grafen
Gravina, der ſich vor kurzem einer Darmoperation
unter=
zogen hatte, war ſeit Samstag eine außerordentliche
Verſchlech=
terung eingetreten, ſo
daß die Aerzte ſtündlich
mit dem Ableben des
Patienten rechneten. Die
Familie des Kranken
weilte am Krankenbette.
Graf Gravina hatte
be=
reits die letzte Oelung
empfangen. Am Montag
abend gegn 10.20 Uhr iſt
Graf Gravina geſtorben.
Graf Manfred Gravina
wurde im Jahre 1883 in
Palermo geboren. Er
machte zunächſt in der
Marine und dann in der
Luftſchiffahrt Dienſt und
wurde 1906 zum
Vize=
konſul in Schanghai
er=
nannt. Dann bekleidete
er den Poſten eines
Ehren=Adjutanten des
Königs von Italien. Von
1919 bis 1922 war er
Graf Gravina,
Marine=Attaché in
Stock=
der Völkerbundskommiſſar für Danzig, holm und bei ſämtlichen
ſkandinaviſchen Mächten
beglaubigt. Bis 1925 führten ihn beſondere Aufträge ins
Aus=
land, u. a. auch nach Danzig. Von 1924 bis 1929 gehörte er der
italieniſchen Delegation beim Völkerbund an. Seine Ernennung
zum Hohen Kommiſſar für Danzig erfolgte im Juli 1929.
Völkerbundskagung am 26. Sepkember.
Hinker den Kuliſſen Verhandlungen über die deutſche
Gleichberechkigung und die Wirkſchaftskonferenz.
Genf, 19. September.
Die diplomatiſchen Vorbereitungen für die am 26.
Septem=
ber beginnende ordentliche Vollverſammlung des Völkerbundes
haben jetzt in vollem Umfange eingeſetzt.
Es wird als feſtſtehend angeſehen, daß während der
Tagung außerhalb der offiziellen Sitzung
ein=
gehende diplomatiſche Verhandlungen zwiſchen
den Vertretern Englands, Frankreichs
Ita=
liens und Deutſchlands über die ſchwebenden
internatio=
nalen Fragen, insbeſondere über die deutſchen
Gleich=
berechtigungsforderungen und die
Einberu=
fung der Weltwirtſchaftskonferenz ſtattfinden
werden.
Herriot und der engliſche Außenminiſter Simon werden an
der Vollverſammlung teilnehmen. Die italieniſche Regierung
entſendet dieſes Jahr zum erſten Mal keinen Kabinettsminiſter,
ſondern den einflußreichen Kabinettschef Muſſolinis, Baron
Aloiſi. Die Vollverſammlung wird von dem iriſchen
Miniſter=
präſidenten Valera in ſeiner Eigenſchaft als amtierender
Rats=
präſident mit einer großen Rede über die geſamte
Völkerbunds=
politik eröffnet werden. In leitenden franzöſiſchen Kreiſen ſind
Beſtrebungen im Gange den Pariſer griechiſchen Geſandten
Politis, der als Vizepräſident auf der Abrüſtungskonferenz eine
größere Rolle geſpielt hat und als gehorſamer Vertreter
fran=
zöſiſcher Wünſche bekannt iſt. zum Präſidenten der diesjährigen
Vollverſammlung des Völkerbundes wählen zu laſſen. Auf der
Vollverſammlung wird das Königreich Frak, als ſouveräner
Staat in den Völkerbund aufgenommen werden, nachdem die
künftigen Beziehungen des Königreiches Irak zu England durch
eine Reihe von Verträgen geregelt ſind.
Slarke Widerſtände gegen die Wiederwahl Polens
in den Ral.
Die diesjährige Vollverſammlung des Völkerbundes ſoll im
Gegenſatz zu früheren Jahren nur zwei Wochen, die
Hauptaus=
ſprache nur zwei bis drei Tage dauern. Der Abrüſtungsausſchuß
der Vollverſammlung, in dem ſonſt große politiſche
Auseinander=
ſetzungen über die Abrüſtungsfrage ſtattfanden, wird im Hinblick
auf die Abrüſtungskonferenz dieſes Jahr, nicht gebildet werden.
Die polniſche Regierung, deren Sitz im Völkerbundsrat
die=
ſes Jahr abläuft, beabſichtigt, ihre Kandidatur als ſelbſtän=
Klavier=Abend Erna Pann.
Kleiner Saal im Städt. Saalbau. — Montag, 19. September.
Mit einem vornehmen, ſehr anſpruchsvollen und
anſtrengen=
den Programm trat die junge Pianiſtin Erna Mann erſtmalig
in Darmſtadt vor die Oeffentlichkeit. Sie iſt unzweifelhaft eine
ungewöhnlich pianiſtiſche Begabung, die techniſch ſchon eine
Stufe erreicht hat, die es ihr erlaubt, ſich an größte Aufgaben
mit Erfolg heranzuwagen, und die künſtleriſch zu geſtalten und
aufzubauen weiß. Schöner Anſchlag ausgeglichene Technik,
Kraft und Ausdauer, vorzügliches muſikaliſches Gedächtnis, das
ſind alles beneidenswerte Gaben, die ihr zugefallen ſind. Sie
begann mit der großen G=Dur Chaconne von Händel, die ſie
ausgezeichnet aufbaute, und bei der ſie nur die raſchen
figura=
tiven Variationen durch allzuſchnelles Tempo und zuviel Pedal
etwas verwiſchte. Die engliſche Suite in D=Moll von J. S.
Bach wurde mit bewundernswerter Klarheit und großem
Reich=
tum verſchiedenſter Klangfarben und Anſchlagsarten ſehr
ſtil=
gerecht wiedergegeben, die fugierte Gigue faſt allzuvirtuos.
Her=
vorragend gelang auch Beethovens E=Dur=Sonate Op. 109, die
größte Reife des Vortrages verlangt. Im erſten Satz fiel uns
auf, daß die erſte Adagio=Kadenz weniger frei und wirkſam
geſtaltet war als die zweite, im Preſtiſſimo ſchien uns die eine
Stelle im doppelten Kontrapunkt allzu romantiſch im tempo
rubato geſtaltet. Zwiſchen beiden Hauptteilen konnte der
Ruhe=
punkt länger gehalten werden. Sehr ſchön wurden die
Varia=
tionen geſpielt, allzufrei höchſtens der zweite Teil der
Neun=
achtel=Variation. Noch ſchwieriger faſt ſcheint die Geſtaltung der
Händel=Variationen Op. 24 von Brahms die
bewunderungs=
würdig geſpielt wurden, obwohl wir das Empfinden hatten, daß
Brahms der jungen Künſtlerin noch am wenigſten lag. Hier
tra=
ten an einigen Stellen durch die außergewöhnlichen
Kraftäuße=
rungen, die der Zyklus verlangt, Ermüdungserſcheinungen auf,
auch war der Anſchlag nicht ganz ſo farbig, wie man es bei
Brahms wünſcht. Das hindert nicht, daß die meiſten Variationen
und die grandioſe Fuge techniſch ausgezeichnet und künſtleriſch
erſtaunlich reif geſpielt wurden. Wir ſind überzeugt, daß in 10
Jahren das noch in der Geſtaltung Fehlende ſich von ſelbſt bei
Erna Mann eingeſtellt hat. Famos gelang die As=Dur=Ballade
von Chopin, hier waren farbigſter Anſchlag, große Kraft und
feiner Vortrag einander gleichwertig. Der ſtarke Beifall und
verdient große Erfolg der Darbietungen veranlaßte die
Künſt=
lerin zu zwei Zugaben. Wir ſehen in Erna Mann eine junge
Pianiſtin, die ſchon Hervorragendes leiſtet, aber glücklicherweiſe
noch nicht die Grenzen ihrer Begabung erreicht hat, ſo daß ein
weiteres Wachſen zu außergewöhnlicher künſtleriſcher Bedeutung
im Bereich der Möglichkeit liegt. Der ausgezeichnet klingende
F. N.
Flügel war leider nicht tadellos geſtimmt.
Seite 4 — Nr. 262
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
diges Ratsmitglied von neuem aufzuſtellen, obwohl ſtarke
Widerſtände gegen die Wiederwahl Polens bemerkbar werden.
Die polniſche Negierung erblickt in ihrer Wiederwahl in den
Völkerbundsrat eine entſcheidende Preſtigefrage und die
inter=
nationale Anerkennung der Machtftellung Polens.
Zum Schluß der Vollverſammlung ſoll der europäiſche
Stu=
dienausſchuß, der ſeit dem Tode Briands ein Schattendaſein
führt, nach längerer Zeit wieder zuſammentreten, um
möglicher=
weiſe zu den Beſchluſſen der Streſaer Konferenz Stellung zu
nehmen.
Umgeſtallung des Völkerbundsſekrekariats?
Eine große Rolle wird auf der Vollverſammlung die ſeit
Jahren geforderte und immer wieder hinausgeſchobene Reform
der „hohen Direktion des Völkerbundsſekretariats” ſpielen, da
der Generalſekretär Drummond und der deutſche und der
italie=
niſche Untergeneralſekretär ihre Poſten verlaſſen. Die
Umgeſtal=
tung des Völkerbundsſekretariats, das heute ausſchließlich
engliſchen und franzöſiſchen Intereſſen ſowie der
Aufrechterhal=
tung des Verſailler Zuſtandes dient, ſcheint gerade im Hinblick
auf die deutſche Stellung im Völkerbund als zwingende
Not=
wendigkeit, da der gegenwärtige Zuſtand einer völlig
bedeutungs=
loſen Stellung Deutſchlands im Völkerbundsſekretariat nicht mehr
haltbar erſcheint. Dagegen ſind bereits ſtarke Beſtrebungen von
franzöſiſcher Seite im Gange, die politiſche Leitung des
Völker=
bundsſekretariats in der gegenwärtigen Form ohne jede
Aende=
rung aufrecht zu erhalten, da Deutſchland gegenwärtig von der
pplitiſchen Leitung faſt vollſtändig ausgeſchloſſen iſt.
Ein unmöglicher plan.
Nach Mitteilung von gut unterrichteter Seite ſoll zwiſchen
der engliſchen und der franzöſiſchen Regierung eine Einigung
über die Neuregelung in der hohen politiſchen Leitung des
Generalſekretariats des Völkerbundes im weſentlichen zuſtande
gekommen ſein.
Danach ſoll an dem bisherigen Syſtem der Ausnutzung und
Führung des Völkerbundsſekretariats ausſchließlich durch die
Vertreter Englands und Frankreichs in einer veränderten Form
feſtgehalten werden. Der Generalſekretär des Völkerbundes foll
an Stelle des ausſcheidenden Sir Erie Drummond der
bis=
herige franzöſiſche ſtellvertretende Generalſekretär Avenol werden.
Die Poſten des deutſchen, des italieniſchen und des japaniſchen
Untergeneralſekretärs ſollen abgeſchafft werden. Der italieniſchen
Regierung will man den Poſten des ſtellvertretenden
General=
ſekretärs, jedoch ohne jegliche politiſche Machtbefugniſſe anbieten.
Der engliſche Einfluß im Völkerbundsſekretariat ſoll in der
Weiſe geſichert werden, daß dem Schatzmeiſter des
Völkerbunds=
ſekretariats, einem Engländer, außerordentliche Vollmachten
ein=
geräumt werden, die ſoweit gehen, daß alle Angelegenheiten und
damit die Inangriffnahme einer jeden neuen Arbeit von der
Zuſtimmung des Schatzmeiſters abhängig gemacht werden. Der
Schatzmeiſter ſoll im Streitfall ſogar den Generalſekretär vor
den Kontrollausſchuß des Völkerbundes bringen können. Damit
würden praktiſch die geſamten Arbeiten des
Völkerbundsſekre=
tariats in Abhängigkeit von der engliſchen Zuſtimmung gelangen.
Dienstag, 20. September 189
Nach dieſem engliſchen Plan iſt nicht beabſichtigt,
Deutſch=
oder Italien irgendwelchen maßgebenden politiſchen Einfluz
der künftigen politiſchen Geſamtleitung des Völkerhun
ſekretariats einzuräumen.
Dieſe engliſch=franzöſiſche Einigung ſoll bereits guf=
Tagesordnung der bevorſtehenden Vollverſammlung des Vz
bundes ſtehen.
Deutſchland legt Werk auf fruchtbare Mikarbart
Hierzu wird in politiſchen Kreiſen betont, daß Deutſff
angeſichts der für die Umbildung des Generalſekretariati
ſtehenden zwei Tendenzen entweder auf Beibehaltung ode=
Abſchaffung der Untergeneralſekretäre vor allem ſehr Wert Fi
legt, daß eine Regelung gefunden wird, die dem deutſchem
treter in Genf eine möglichſt fruchtbare Mitarbeit gewährr=
Die deutſche Abordnung ſteht auf der T
verſammlung vor großen politiſchen Aufgab
die die geſamte bisherige deutſche Völkerbundspolitik unm
bar berühren. Die deutſche Regierung wird, wie verlgut
geſamte Frage der bisherigen kataſtrophalen Minderheiten;
des Völkerbundes in dem politiſchen Ausſchuß der Völkerkk
verſammlung zur Verhandlung ſtellen. Da auf den meiſte
Verhandlung gelangenden Gebieten in den leitenden A
bundskreiſen gegenwärtig völlige Verwirrung und Ratlo=
verſchaffen.
Todes=Anzeige.
Unſer liebes, gutes Väterchen, unſer lieber
Großvater, Schwiegervater und Onkel
Peter Mahr
Weißbinder
Altveteran von 1870/71
iſt am Sonntag vormittag nach einem
arbeits=
reichen Leben, kurz nach Beendigung ſeines 8t.
(13060
Lebensjahres heimgegangen.
In tiefer Trauer:
Margarethe Mahr
Familie Lein, Butzbach
Familie H. Schmitt, Darmſtadt
Familie A. Wolf, Cleveland U. S. A.
Familie A. Rouge, Darmſtadt
Familie H. Rouge, Darmſtadt.
Darmſtadt (Mollerſtraße 27), den 19. Sept. 1932.
Die Beerdigung, findet am Mittwoch, 21. Sept., um
11 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die zahlreichen herzlichen Beileidskundgebungen und die
herrlichen Blumenſpenden, die uns beim Hinſcheiden unſres
lieben Gatten und Vaters, des Herrn
Eennnd Sayereulffer
Direktor bei der Reichsbank
zuteil wurden, danken wir allen Freunden, Bekannten und
Kollegen herzlich. In gleicher Weiſe danken wr den Aerzten,
ſowie den Schweſtern und Wärtern des Städt.
Kranken=
hauſes für die aufopfernde, liebevolle Pfiege und Fürſorge,
die ſie unſerem teueren Verſtorbenen angedeihen ließen,
ebenſo Herrn Pfarrer Goethe für die troſtreichen Worte
und der Kapelle Buslau für die erhebende Trauermuſik.
Emmi Bayerdörffer
und Tochter Irmgard.
Darmſtadt, den 19. September 1932.
(13056
Todes=Anzeige.
Nach langem ſchweren Leiden, doch unerwartet, iſt
am 17. September 1932 mein lieber, unvergeßlicher
Mann, unſer allzeit treubeſorgter Vater, Großvater,
Sohn, Bruder und Schwager
Jacob Bitſch
Oberpoſtſchaffner
für immer von uns gegangen.
In tiefer Trauer: Frau Eilſabeth Bitſch, geb. Kopp
Famille Rudolf Müller
Familie Paul Hübner.
Darmſtadt, Schleiermacherſtr. 26, den 19, Sept. 1932.
Beerdigung: Mittwoch, den 21. Sept. 1932, nachm.
2 Uhr, vom Portal des alten Friedhofs an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus. (13037
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet verſchied infolge
Herzläh=
mung unſer lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Aeſt Dantzer einmerteii
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, die
mir anläßlich des Hinſcheidens meines lieben
Mannes zugegangen ſind, ſpreche ich auf dieſem
Wege meinen tiefempfundenen Dank aus.
Johanna Mahr, geb. Beck
Inhaberin der Firma J. Ph. Leuthner.
Darmſiadt, September 1932.
(13039
Heute Sonntag vormittag
ent=
ſchlief nach langem ſchweren,
mit großer Geduld getragenem
Leiden meine innigſtgeliebte
Frau, unſere treuſorgende
Mut=
ter, meine herzensgute Tochter,
Schweſter, Schwägerin u. Tante
Kriegerverein
Darmſtadt.
Geſtern verſchied unſer lieber
Kamerad und langjähriges
treues Mitglied
herr peier Mayr
Frau Elſe Heißner
Weißbindermeiſter,
im 41. Lebensjahre.
Apotheker
In tiefer Txauer:
Oberpfarrer Himmelreich u. Frau
Braunfels/Lahn.
Ingenieur Himmelreich u. Familie
Bismarckſtraße 71.
Die Einäſcherung findet ſtatt Mittwoch, 21. September,
2½ Uhr, auf dem Waldfriedhof. (13060
geb. Hoffmann
im Alter von 36 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen;
Friedrich Heißner und Kinder
Lieſelotte und Willt
Helene Hoffmann Witwe
Willi Hoffmann und Frau.
Darmſtadt, Trier, 20. Sept. 1932.
Beſſungerſtr. 92
Die Beerdigung findet ſtatt am
Mittwoch, 21. September,
nach=
mittags 3½ Uhr, auf dem alten
Friedhof, Nieder=Ramſtädterſtr.
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Samstags von 10—3½ Uhr.
Altveteran von 1870/71.
Die Beerdigung findet ſtatt am
Mittwoch, den 21. d. Mts.
vor=
tittags 11 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof. Wir bitten um
zahl=
reiche Beteiligung. (13070
Der Vorſtand.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter
Teil=
nahme, ſowie Blumenſpenden bei dem
Heimgange meiner lieben Nichte
Fräulein Emma Nies
ſage ich Allen auf dieſem Wege
herz=
lichen Dank. Beſonders danke ich Herrn
Pfarrer Weiß für die tröſtenden Worte
und den Schweſtern der
Petrusge=
meinde für die treue Pflege und
ſtän=
dige Hilfsbereitſchaft während der
Krankheit.
In tiefer Trauer:
Anna Rambaud
Heidelbergerſtr 95.
Darmſtadt, den 19. September 1982.
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usstag, 20. September 1952
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 20. September 1932.
Kinder fahren Ankobus.
Wor einigen Tagen teilte Herr Mendel dem Städt.
Wohl=
ſtinnt und Jugendamt mit, daß ſeine Geſellſchaft geſonnen ſei,
ſ5 bedürftigen Kindern eine Freude zu bereiten. Sie wolle
ginder einmal im Odenwald ſpazieren fahern. Dieſer men=
„rundliche Vorſchlag wurde ſelbſtverſtändlich ſofort
angenom=
u d die Bezirksfürſorgerinnen beeilten ſich, die kleinen
Fahr=
ſemzuladen. Am Samstag nachmittag um 2 Uhr verſammelten
den Eltern 80 Kinder zur fröhlichen Fahrt. Hei, wie glänz=
Augen und wie hellten ſich die Geſichter der lieben Kleinen
is zwei große wunderbar ausgeſtattete blauweiße Wagen
hungen. Mit Geſang begann die Reiſe. In flotter Fahrt ging
ier Eberſtadt in die ſchöne Bergſtraße, durch das liebliche
nleim und das romantiſche Balkhäuſer Tal hinauf zur
Kur=
ſt 3reuzhof. Hier, in dem ſchönen, von der milden Herbſtſonne
ſiahch eten Garten waren gedeckte Tafeln bereit, die Gäſte zu
Ruim. Ströme von Kaffee und Berge von Kuchen ſtillten
Hun=
no Durſt der luſtigen Schar. Die Mittel hierzu hatte die
Reinneiſterei freundlicherweiſe zur Verfügung geſtellt. Die
Be=
ſan, der Kinder hatten fünf Fürſorgerinnen des Amtes
über=
werr. Nach der Stärkung ging es unter fröhlichem Geſang auf
u Familie Bormuth zur Verfügung geſtellte Spielwieſe. Bei
ſiſchlag, Stafettenlauf. Sackhüpfen, Ringelreigen. Fuß= und
ſoellſpiel verfloß nur zu ſchnell die Zeit bis zur Abfahrt.
ſernden Auges wurden die eroberten Preiſe in Empfang
inen, nebſt den köſtlichen Brezeln. Beſonderer Dank gebührt
nuendern der Preiſe, und zwar der Eleonorenſchule, die ſie
ſem Handfertigkeitsunterricht anfertigen ließ, der Küche der
ſäule, die uns die Brezeln buk, und dem Konſumperein
ſitrdt, der Süßigkeiten zur Verfügung ſtellte. Um 6,30 Uhr
fitags trat man die Rückfahrt nach Darmſtadt an, woſelbſt
tige Geſellſchaft um 730 Uhr eintraf. Alle Herzen waren
dinkes voll. Die Heſſiſche Autobus=Verkehrsgeſellſchaft und
fla tiger Leiter. Herr Mendel, haben eine gute Tat vollbracht,
Fannenſchein in junge Herzen gegoſſen hat und in der
Er=
uu g von Kindern weiterleben wird, die unter der Not
un=
ſisarge beſonders leiden. Das Bewußtſein dieſer Tat aber iſt
ſeo der ſchönſte Lohn für Herrn Mendel und alle die, die zum
ſiatn der Veranſtaltung beigetragen haben.
Gedächtnisfeier. Als am letzten Samstag in Leipzig die
ßon die Jahrhundertfeier des evang. Guſtav=Adolf=Vereins
uieten, fand hier auf dem alten Friedhof eine ſchlichte und
ivſerdige Gedächtnisfeier am Grabe eines Mannes ſtatt.
deſ=
larne bei den Veranſtaltungen in Leipzig in dieſen Tagen
wviederholt und ſtets in ehrender Dankbarkeit genannt
ſun wird. Der heſſiſche Prälat Dr. Karl Zimmermann, geſt.
gab durch ſeinen, packenden Aufruf nicht, nur in unſerer
Fut, auch weit darüber hinaus den Anſtoß zu helfender Bru=
AFbl. Er hielt vor 90 Jahren in Leipzig bei der erſten
in Verſammlung, die aus allen Gebieten deutſch=evangeliſchen
bs beſchickt war, zur Eröffnung der Arbeit eine Anſprache,
Flenthalben Widerhall fand. Prälat Dr. Karl Zimmermann
ßem hervorragender Führer bei dieſem ſegensreichen
Frie=
werk, das iſt auch heute noch nicht vergeſſen. Ein Beweis iſt
Firanz des Zentralvorſtandes des Guſtav=Adolf=Vereins. Er
lauf den Schleifen in Guſtav Adolfs Farben die von
Dank=
ſt zeugende Widmung. Ihn legte Dekan Zimmermann im
ſe der hier lebenden Nachkommen des hochverdienten Man=
End in Anweſenheit einiger Mitglieder heſſiſcher Guſtav=
=Vereinsgruppen unter Hinweis auf die Bedeutung
Frißen Führers mit Worten der Dankbarkeit nieder. Kranz
Grabſtein weiſen den Grundſatz des Vereins und ſeiner
It auf: Gal. 6, V. 10: „ſo laſſet uns Gutes tun an
jeder=
allermeiſt aber an des Glaubens Genoſſen”.
Am Totenſonntag (20. November) wird die alljährliche.
bütags um 3 Uhr ſtattfindende kirchliche Totenfeier mit
El ihe des Ehrenmals für die in Kriegsgefangenſchaft
ver=
mmn und umgekommenen deutſchen Kriegsgefangenen
zu=
gei gelegt. Der ehem. Kriegsgefangene Pfarrer Lic, von der
u3 Darmſtadt wird die Weiherede mit der kirchlichen
Toten=
ſtet verbinden. Bis Mitte Oktober wird mit dem Verkauf
it die Darmſtädter Ortsgruppe der ehem. Kriegsgefangenen
hid geſchützten Poſtkarten begonnen werden. Das Intereſſe
Uhey Bevölkerung iſt für das Ehrenmal über alles Erwarten
Mſo daß ſowohl bei der Friedhofsfeier wie auch am Abend
falbau mit einer recht lebhaften Beteiligung gerechnet wer=
Lharf. Bei beiden Veranſtaltungen wird der
Bundesehren=
ſterde Freiherr von Lersner ſprechen. Erſtklaſſige
Muſik=
ß ſangskräfte wirken mit. Das Ehrenmal auf dem
Wald=
lo) iſt für ganz Heſſen beſtimmt, und es werden eine
hl auswärtiger Verbände und Vereine der Feier beiwohnen
Rit ſetzt ſchon die Nachfrage nach Karten für die Abendfeier
ſilbau ein, ſo daß die hieſige Ortsgruppe der
Reichsvereini=
ſhem. Kriegsgefangener ſich veranlaßt ſieht, ab. Anfang
ei ds. Js. eine Anzahl Vorverkaufsſtellen einzurichten.
hmelilE1. Akademie=Konzert. Mit einem Liederabend des hervor=
Adn Baritoniſten Heinrich Rehkemper, Kammerſänger
Münchener Staatsoper, am 26. d. M., 20 Uhr, im Großen
des Städt. Saalbaues nehmen die Akademie=Konzerte dieſes
eis ihren Anfang. Der Künſtler iſt hier durch Gaſtſpiele und
roben
mnermert 1i
Mt
Manen
Kan
50 % Mch
nenckſlu ftreten in Konzerten des Mozart=Vereins in beſter Erinne=
Begleitet von Kapellmeiſter Hans Rosbaud bringt der
Aln an dieſem Abend je vier Lieder von Beethoven, Schu=
Hugo Wolf und Richard Strauß zum Vortrag.
Gefſiſches Landestheater.
Dener Jans
Ms.
A. September
19.30—22.45 Uhr. B2.
Fuarez und Maximilian.
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
Rich.
A. September
Anf. 20, Ende geg. 22. 15 Uhr. B 2. Zum erſten
Male wiederholt: Das Konzert. Pr. 0.50—4 50
ſe
19.30—23 Uhr. C 2. In neuer Einſtudierung u.
Wätag,
2. September Inſzenierung: DerRoſenkavalier. Pr. 0.70—5.50
Schll
1 ad Nauheim: Mittwoch, 21. Sept: Zar und Zimmermann.
Seſſiſches Landestheater. Heute Dienstag findet eine
Wie=
lung des hiſtoriſchen Schauſpiels „Juarez und
Maxi=
an” von Franz Werfel ſtatt. — Morgen Mittwoch, den
etember, wird zum erſten Male das liebenswürdige Luſt=
Das Konzert” von Hermann Bahr in der erfolgreichen
yierung von Arthur Maria Rabenalt (Bühnenbild: Lothar
N4 von Trapp) wiederholt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 262 — Seite 6
Hundertjahrfeier der Eliſabethenſchule.
Zeichen kreuer Anhänglichkeit an die Schule. — Ein frohes Wiederſehen nach Jahren.
Das Schuliubiläum zugleich eine Erinnerung an die Jugendzeik.
die ehemaligen Schülerinnen des Hofmannſchen Inſtitutes.
größerer Rede umriß dann Studienrat Dr. Grünewald.
Die kulkurelle Bedeukung
In
einer allen Darmſtädter Schulanſtalk.
Am 17. und 18 September feierte die Eliſabethenſchule (vorm.
Hofmannſches Inſtitut) ihr 100jähriges Beſtehen als evangeliſche
höhere Mädchenſchule (heute Lyzeum). Freitag war den jetzigen
Schülerinnen gewidmet, der Samstag ſah die ehemaligen
Schü=
lerinnen in großer Zahl verſammelt. Trotz der ſchwierigen
wirt=
ſchaftlichen Lage waren über ein halbes Tauſend — unter ihnen
ſogar 80jährige — aus allen Teilen des Landes herbeigeeilt, ſelbſt
aus dem Ausland war man gekommen. Viele, die nicht erſcheinen
konnten, hatten herzlichſt durch Briefe und Telegramme des Tages
gedacht. Der Saalbau war überfüllt, ſahen ſich doch viele ſeit
Jahren zum erſten Male wieder. Das Lied des Schulchores „Aus
der Jugendzeit” mag in den Herzen vor allem der älteren
Teil=
nehmerinnen wiedergeklungen haben Bald herrſchte fröhliches
Ge=
plauder. Schülerinnen trugen zur Unterhaltung bei durch
Spiel=
lieder und ein luſtiges Singſpiel. Der Singkreis der ehemaligen
Eliſabethenſchülerinnen ſang einige ſchöne Lieder, und für manche
mag der Schluß allzu früh geweſen ſein.
Der Sonntag wurde eingeleitet durch einen feierlichen, ſehr
gut beſuchten Feſtgottesdienſt in der Stiftskirche.
große Gruppen begaben ſich dann auf die beiden Friedhöfe, um die
Gräber der früheren Schulleiter und Lehrer zu ſchmücken. Einen
gewiſſen Höhepunkt bildete
die akademiſche Feier
nachmittags in der ſtark beſetzten Otto=Berndt=Halle. Eröffnet
wurde ſie durch einen Schulchor. Da die Schule ſeit 1918 dem
Eliſabethenſtift angegliedert iſt, ſo begrüßte im Namen des Stiftes
Stiftspfarrer Hickel die Vertreter der Behörden und die
frühe=
ren Schülerinnen. Staatsminiſter a. D. von Wuſſow eröffnete
die Reihe der Begrüßenden im Namen des Stiftskuratoriums, ihm
folgte als Vetreter der Kirchenbehörde Vizepräſident Dr.
Dah=
lem, der die beſten Wünſche des Herrn Prälaten überbrachte
und die herzliche Anerkennung der evangeliſchen Kirche für die
ſeit einem Jahrhundert geleiſtete Arbeit ausſprach und weitere
Unterſtützung verſprach. Im Namen des Staatspräſidenten und des
Miniſteriums für Kultus und Bildungsweſen übermittelte
Ober=
ſtudiendirektor Dreſcher in feinſinniger Rede die Wünſche der
heſſiſchen Regierung, die die hundertjährige Arbeit und die
Leiſtungen der Schule zu ſchätzen weiß, weitere Förderung
ver=
ſichernd. Er gedachte zugleich auch der guten Beziehung, die die
Eliſabethenſchule mit den Schweſteranſtalten der Stadt verbindet.
Da der Oberbürgermeiſter am Erſcheinen dienſtlich verhindert
war, ſo erinnerte ſein Vertreter, Schulrat Bach, in deſſen
Auf=
trag an die kulturellen Verdienſte, die die Schule durch 100 Jahre
im Rahmen des Darmſtädter Schulweſens ſich erworben hat. Nicht
nur als Vorſitzende der evangeliſch=kirchlichen Frauenverbände
Heſſens, ſondern zugleich auch für die Nachkommen der
Gründe=
rinnen der Schule ſprach die langjährige Landtagsabgeordnete,
Frau Prof Heräus, geb Stamm, warme Worte des
Geden=
kens. Ihr ſchloß ſich die Vertreterin der Darmſtädter evangeliſchen
Frauenverbände, Frau Präſident Bernbeck, an, und den Scheuß
machte in gemütvollen Worten Frl. Plagge als Sprecherin für
die 100jährige Geſchichte der Anſtall.
Nach einem kurzen Ueberblick der Geſchichte der Frauenbildung
auf deutſchem Boden und im beſonderen der Entwicklung in
Darm=
ſtadt zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging er auf die Gründung
der Schule ein, die ihren Stammbaum bis 1823 zurückführen
kann. In dieſem Jahre wandelte der damalige Mitprediger
Küch=
ler ſeine ſeit 1817 beſtehende höhere Knabenſchule in eine ſolche
für Mädchen um. 1832 übernahm Johanette Hofmann, aus einem
bekannten Gelehrten= und Pfarrhauſe ſtammend, in Gemeinſchaft
mit ihrem Bruder, dem bekannten ſpäteren Realſchuldirektor
Hof=
mann, die Schule. Seit ihrer Gründung hat ſich die Schule den
Charakter einer freien und bewußt evangeliſchen Schule bewahrt.
Faſt 60 Jahre lang blieb die Leitung der Schule in den Händen
von Gliedern der Hofmannſchen Familie, unter denen vor allem
ſpäter neben der Gründerin Kirchenrat Stamm Hofprediger
Grein, Amalie Grein und Emilie Davidſon, geb. Grein,
hervor=
ragten. Die Schule erreichte durch Jahrzehnte hindurch eine hohe
Blüte. Belief ſich doch die Schülerzahl viele Jahre auf 300. Der
Vortragende gedachte dann der ſpäteren Leiterinnen Klara
Sczce=
panſki und Annemarie Tube, vor allem der Erſteren, die in
23jähriger Arbeit als kluge und ſtarke Perſönlichkeit an der Schule
wirkte. Seit 1918 iſt die Schule dem Eliſabethenſtift angegliedert
und ſeitdem hat ſie einen erfreulichen Aufſtieg genommen. Heute
zählt die Schule 370 Schülerinnen, ein Neubau auf dem
Schul=
gelände und der Erwerb eines weiteren Hauſes in der Stiftsſtraße
für das Internat geben hiervon Zeugnis. Bilder aus dem
kul=
turellen Leben Darmſtadts und Schilderung der Perſönlichkeijen
ergänzten die Schulgeſchichte, die mit einem kurzen Ausblick auf
gen gegenwärtigen Stand der philoſophiſch=pädagogiſchen
Pro=
bleme endete. Schweſter Elſe Morell führte das Thema weiter in
dem folgenden Vortrag:
Im Ringen um eine evangeliſche Pädagogik.
Sie behandelte die Problemſtellung in der heutigen Pädagogik
und arbeitete im Hinblick auf die Kriſe in der gegenwärtigen
Pädagogik eine auf die letzten evangeliſchen Grundwahrheiten
zurückgehende Erziehungslehre heraus, die ſie nach allen Seiten
hin unterbaute und in ihrer Auswirkung auf die praktiſche
Schularbeit beleuchtete. Dabei gedachte ſie der ſtarken Anregungen.
die die Arbeit der Schule von der bekannten Pädagogin M. von
Grot erhalten hat, die den Arbeitsſchulgedanken für eine
chriſt=
liche Erziehung fruchtbar machte. Ein Chorlied der Schule ſchloß
die Feier.
Abends fand in überfüllter Otto=Berndt=Halle die Aufführung
eines Märchenſpieles durch die Schülerinnen der Schule ſtatt, das
Frau Dietert=M urer für dieſen Tag gedichtet hatte. Ueber das
reizende Märchenſpiel ſelbſt haben wir ſchon in der
Montag=
nummer eingehend berichtet. Die Eliſabethenſchule kann mit Dank
auf die wohlgelungenen Tage zurückſchauen. Den Teilnehmern und
allen Freunden der Schule wird die Gedenkſchrift wertvoll ſein,
die nicht nur die erweiterten Vorträge der gkademiſchen Feier
enthält, ſondern auch Beiträge früherer Schülerinnen, die Wirken
und Weſen ihrer früheren Schule lebendig machen.
— Evangeliſcher Beamtenverein Heſſen. Am 17. d. M. fand
in Frankfurt die Hauptverſammlung des Evangeliſchen
Beamten=
vereins ſtatt. Das Landeskirchenamt hatte ſich durch den Herrn
Vizepräſidenten vertreten laſſen. Der Jahresbericht legte die
Tätigkeit des Vereins während des abgelaufenen Geſchäftsjahres
dar und behandelte ausführlich die gegenwärtige Lage in Heſſen.
Ueberzeugend wurde nachgewieſen, wie notwendig der
Zuſammen=
ſchluß der epangeliſchen Beamten ſei. Zum Schluß wurde die
künf=
tige Arbeit aufgezeigt und hingewieſen auf den weiteren Ausbau
der Organiſation. Die außerordentlich anregende Ausſprache
er=
gab wertvolle Winke für die Weiterführung der Arbeit. — An
demſelben Tage hielt die Ortsgruppe Offenbach einen
Familien=
abend ab, zu dem der Vorſitzende des Landesvereins die Grüße
der Hauptverſammlung überbrachte. Ein erwähltes Programm
füllte die Abendſtunden. Der ſehr gute Beſuch lohnte die Mühen
des Vergnügungsausſchuſſes. Wir beglückwünſchen die Ortsgruppe
Offenbach zu dieſem ſchönen Abend. Möge er auch anderwärts
Nachahmung finden.
Kreisausſchuß.
„Und das merken Sie sich, meine Herren!
Hämorrhoiden-Operationen können sehr häufig vermieden
Werden. Die bakteriologische Wissenschaft hat ein neues Mittel
ſentdeckt, das sich durchaus bewährt hat. Die Hämorrhoiden-
Behandlung mit Posterisan, Salbe und Zäpfchen, gewissenhaft
morgens und abends durchgeführt, beheht die Schmerzen,
Ent-
zündungen und Blutungen. In leichten Fällen genügt eine
Be-
handlung von etwa drei Wochen, in schweren Fällen rechnet
man mit der doppelten Zeit. Dieses Mittel ist sehr preiswert.”
Die Tube Salbe kostet in jeder Apotheke RM. 1,59, die
Packung Zäpfchen RII. 2,37.
— Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt e V.,
Eliſabethenſtraße 17 1. Heute Dienstag, abends 8.30 Uhr,
Bibel=
ſtunde für Männer und junge Männer mit Herrn Stadtmiſſions=
Inſpektor Bringmann. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
p. Erhebung der Bürgerſteuer 1932. Nach Beſchluß des
Ge=
ſamtminiſteriums iſt die Bürgerſteuer von allen
Gemein=
den zu erheben, die ſolche für das Rechnungsjahr
1931 erhoben haben.
v. Einſpruch des Franz Wolf Fiſcher in Ober=Ramſtadt gegen
ſeine Veranlagung zur Bürgerſteuer 1931. Fiſcher beſtreitet ſeine
Verpflichtung zur Zahlung der Steuer, weil er weder
Einkom=
men noch Vermögen beſitze. Die Gemeinde hat Fiſchers Einſpruch
zurückgewieſen, Steuerpflichtig iſt, wer ſelbſtändig auf eigene
Rech=
nung lebt. Fiſcher betreibt Landwirtſchaft und Speditionsgeſchäft.
Die Gemeinde nahm an, daß das Geſamtjahreseinkommen Fiſchers
500 RM. überſteige. Veranlagt vom Finanzamt hinſichtlich des
Einkommens war F. nicht, da ſolches im Jahre 1930 1300 RM.
nicht überſtieg. Das Finanzgericht hat die Bürgerſteuerpflicht
be=
jaht. Fiſcher beſteht auf Weiterverfolgung der beim Kreisausſchuſſe
erhobenen Klage. Die Gemeinde will Billigkeitserwägungen
aus=
ſchließen und beſteht aus grundſätzlichen Erwägungen auf einer
Entſcheidung. (F. iſt Mitglied des Gemeinderats.) Da das
Jahres=
einkommen aus Spedition unter 500 RM. liegt, iſt Fiſcher, wie
der Bürgermeiſter ausführt, nur mit der Hälfte des Steuerſatzes
herangezogen. Das Urteil weiſt die Klage Fiſchers ab.
( Stärkerer Beſuch der Merck=Goethe=Ausſtellung. Die
ver=
ſchiedenen in letzter Zeit erſchienenen Mahnungen, die
einzig=
artige Merck=Goethe=Ausſtellung zu beſuchen, haben einen gewiſſen
Erfolg zu verzeichnen. Sowohl die höheren Schulen als auch die
Lehrerſchaft haben großes Intereſſe an der Ausſtellung
genom=
men. Ebenſo verſchiedene Berufsgruppen. Die Ausſtellung wird
am 30. September 1932 geſchloſſen. Auf die bis zu dieſem Tage
noch ſtattfindenden Führungen, die durch unſere Zeitung bekannt
gegeben werden, ſei nochmals aufmerkſam gemacht.
— Im Union=Theater läuft heute und folgende Tage der
ſenſationelle Fliegerfilm „Wolkenſtürmer”, ein Werk, wie es in
Deutſchland noch nicht gezeigt wurde. Wallace Berry und Clark
Gable ſpielen die Rollen zweier heldenmütiger Flieger. Im
tönen=
den Beiprogramm die neueſte Ufa=Tonwoche.
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute und folgende
Tage in Erſtaufführung Jan Kiebura in dem neuen Ufa=Tonfilm
„Das Lied einer Nacht”. Vorher läuft ein reichhaltiges
Bei=
programm und die neue Emelka=Tonwoche. Jugendliche haben
Zutritt.,
— In den Pglaſt=Lichtſpielen wurde der großen Nachfrage
wegen der ſpannende Kriminal=Tonfilm nach dem Roman von
Edgar Wallace „Der Hexer” um einen Tag verlängert und läuft
heute zum letzten Male.
Tageskalendrr für Dienstag, den 20. September 1932.
Union=Theater: „Wolken=Stürmer”; Helia=Lichtſpiele: „Das Lied
einer Nacht”; Palaſt=Lichtſpiele: „Der Hexer”.
Wo immer Automobile um Würdigung von Leistung und Schönheit kämptten, war
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an der Spitze und konnte überragende Siege gewinnen. Auch im Absatz unserer Erzeugnisse konnten wir steigende Erfolge
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WVI6385
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 262
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienskag, 20. September 1104
Aus geiſen.
Aenderung des Berſicherungsgeſetzes
für gemeindliche Beamte.
Fortſchritte der ländlichen Reiterei.
Die ſchwierige finanzielle Lage der
Verſicherungs=
anſtalt für gemeindliche Beamte hat die heſſiſche Regierung zu
Hilfsmaßnahmen veranlaßt, die wegen ihrer Dringlichkeit durch
Verordnung des Geſamtiniſteriums in Kraft geſetzt worden ſind.
Bekanntlich hatte der heſſiſche Miniſter des Innern bereits im
März 1930 dem 4. Landtag einen entſprechenden Geſetzentwurſ
vorgelegt, der infolge Ablaufs der Wahlperiode jedoch nicht
ver=
abſchiedet werden konnte. Inzwiſchen hat ſich, verſchärft durch
die finanziellen Schwierigkeiten der umlagepflichtigen
Gemein=
den, die Lage der Verſicherungsanſtalt weiter verſchlechtert. Bei
weiterem Zuwarten wären deshalb, wollte man die Umlagen in
ganz unvertretbarer Weiſe heraufſetzen, die Anſprüche der von der
Anſtalt betreuten Penſionäre ſowie ihrer Witwen und Waiſen
ernſtlich bedroht geweſen. Die heute im Regierungsblatt
erſchienene Verordnung will dem dadurch vorbeugen, daß ſie
diejenigen Vorſchriften des 1930er
Geſetzent=
wurfes in Kraft ſetzt, die ſich unmittelbar
finan=
ziell auswirken. Darüber hinaus hat ſich eine
Er=
höhung der Grundbeträge ſowohl bei den gemeindlichen
Umlagen als auch bei den Verſichertenbeiträgen um je 1 Prozent
als notwendig erwieſen. Durch die Neuregelung ſoll auch dem
ordentlichen Geſetzgeber die nötige Zeit gegeben werden, ſich
wegen des vielfach gewünſchten organiſatoriſchen
Um=
bau’sder Anſtalt ſchlüſſig zu werden.
Ein Wetkkampf im edlen Reitſpork zeigt beſte Leiſtungen im Dreſſurreiken, in Freiübungen auf dem mi
und im Abkeilungsreiken.
Reikerkag in Wiehauſen.
De. Arheilgen, 19. Sept. Goldene Hochzeit. Die
Ehe=
leute Philipp Rühl 1. und Frau Eliſabethe, geb. Steiger, Untere
Mühlſtraße 17, können am Mittwoch, den 21. September das
Feſt der Goldenen Hochzeit begehen. 40 Jahre lang als Maurer
bei einer hieſigen Baufirma tätig, wurde dem Ehejubilar
ſeiner=
zeit vom ehem. Großherzog der Verdienſtorden „Für treue
Arbeit” verliehen. Seit 1914 betreibt der Jubilar
Landwirt=
ſchaft. Als Mitbegründer der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr
wurde ihm im vorigen Jahre anläßlich, der Feier des
fünfzig=
jährigen Beſtehens eine entſprechende Ehrung zuteil.
Dd. Arheilgen. 19. Sept. Autounfall Auf der Straße
nach Darmſtadt zwiſchen Arheilgen und der Fabrik Merck
ver=
unglückte heute nachmittag Herr Dr. Ritſert von hier mit ſeinem
Perſonenwagen. Er kam mit mäßiger Geſchwindigkeit aus der
Richtung Darmſtadt und verlor die Herrſchaft über die
Steuerung. Der Wagen fuhr in den linken Straßengraben und
prallte ſo ſtark gegen einen Baum, daß der ganze Kühler
ein=
gedrückt und die Windſchutzſcheibe zertrümmert wurde. Der
Be=
ſitzer des Wagens erlitt durch Glasſplitter kleinere Verletzungen.
Op. Pfungſtadt, 19. Sept. Hohes Alter. Am 19 September
beging die Witwe Katharine Becker 3., wohnhaft
Eſchollbrücker=
ſtraße 26, ihren 87. Geburtstag.
G. Ober=Ramſtadt, 19. Sept. Am 21 d. M. vollendet Herr
Peter Widerſchein 2. Neugaſſe 48, bei körperlich und geiſtigem
Wohlbefinden ſein 76. Lebensjahr.
Br. Lengfeld, 19. Sept. Die Mitglieder der Spar= und
Darlehnskaſſe wählten am Samstag abend in
außerordent=
licher Generalverſammlung den Landwirt Georg Karl Walter 2.
zum Rechner. Der ſeitherige Rechner Daab hatte vor einigen
Wochen ſein Amt niedergelegt. — Hohes Alter, Frau
Eliſa=
betha Götz, geborene Daum feierte am Samstag in ſeltener
geiſtiger Friſche ihren 84. Geburtstag.
Ax. Reichelsheim, 19. Sept. Prämiierung des Häu=. Der hieſige Verkehrs= und Verſchönerungsverein
hat in der vergangenen Woche die Preiſe verteilt für die
Schmük=
kung der Häuſer mit lebenden Blumen. Leider ſtanden dem
Ver=
ein keine großen Geldmittel zur Verfügung, ſonſt wären die Preiſe
etwas reichlicher ausgefallen. Viele Hausbeſitzer, deren Häuſer
einen wirklich ſehr ſchönen Blumenſchmuck aufwieſen, mußten ſich
mit einer lobenden Anerkennung zufrieden geben. Aber die
Tat=
ſache, daß der ſchöne Blumenſchmuck nicht nur von dem Verein,
ſondern noch viel mehr von den Fremden beachtet und mit
Freu=
den begrüßt wurde, iſt auch etwas wert. Und das Bewußtſein, an
ſeinem Teile zur Hebung des Fremdenverkehrs etwas beigetragen
zu haben, gibt eine innere Befriedigung und ſollte ein Anſporn
ſein, im nächſten Jahr die Sache noch ſchöner zu geſtalten.
Schließ=
lich haben ja die lieben Hausfrauen auch ihre Freude an den
ſchönen Blumen und heben durch den ſchönen Schmuck ihr eigenes
Heim aus der Umgebung heraus. Allen denen, die ſich an dem
Wettbewerb, wenn auch in beſcheidenſtem Maße, beteiligt haben,
ſagt der Verkehrs= und Verſchönerungsverein nochmals herzlichen
Dank.
* Michelſtadt, 19. Sept. Vor den Dienſtwilligen im
Frei=
willigen Arbeitsdienſt, von Erbach=Michelſtadt und Steinbach ſprach
am 16. d. M. im Feſtſaal der Stadtſchule Rektor Lerch von
Michel=
ſtadt über ſeine Erlebniſſe in ruſſiſcher Kriegsgefangenſchaft. Der
Vortragende verſtand es durch ſeine echt menſchliche
Darſtellungs=
art, die ſich von jeder Parteinahme und Leidenſchaftlichkeit
fern=
hielt, die eindringlichen Tatſachen um ſo deutlicher und
nachhalti=
ger ſprechen zu laſſen. So kam ergreifend zum Ausdruck, wie die
Schauer und Qualen, die aus Not, Schlamperei, militäriſcher
Will=
kür und brutaler Roheit und Unmenſchlichkeit hervorgingen
ge=
mildert wurden durch eine alle ſonſtigen Gegenſätze überbrückende
Kameradſchaft und Opferbereitſchaft, die ſich auch durch das
ge=
legentliche Dazwiſchentreten von Judasnaturen nicht beirren ließ.
Ebenſo tröſtlich war der in den geſchilderten Tatſachen allein
lie=
gende Beweis, daß Wiſſen und Können und ſittliche Willenskraft
immer wieder ſchöpferiſche Ideen hervorbringen, die nicht nur die
eigenen menſchlichen und wirtſchaftlichen Schwierigkeiten ſondern
auch Schikanen, doktrinäre Verſtiegenheiten und Gefahren aller
Art überwinden helfen. Regierungsrat Dr. Rindfuß konnte dem
Redner den Dank der faſt zwei Stunden andächtig lauſchenden
Zu=
hörer ausſprechen mit dem Hinweis, daß das vorgelebte Beiſpiel
der willensſtarken ſittlichen Perſönlichkeit die einzig nächhaltige
Hilfe zur Selbſterziehung des erwachſenen Menſchen darſtellt.
Die Reitergruppe des Junglandbundes Wixhauſen hatte am
Sonntag die benachbarten Reitergruppen Arheilgen und
Gräfen=
hauſen zu einem ländlichen Reitertag eingeladen, um durch dieſe
Veranſtaltung zu zeigen, welche Fortſchritte die ländliche Reiterei
in der letzten Zeit gemacht hat und um neue Freunde für den
edlen Reitſport zu gewinnen. Die eingeladenen Reitergruppen
waren vollzählig zur Veranſtaltung erſchienen. Auch eine größere
Zuſchauermenge hatte ſich auf dem Platz eingefunden und folgte
mit Intereſſe den Darbietungen. Das Amt des Schiedsrichters
hatten die beiden Herren Rittmeiſter a. D. Gallo und
Oberleut=
nant a. D. Rettig=Darmſtadt übernommen. Die teilnehmenden
Reiter verſammelten ſich pünktlich um halb 2 Uhr am Bahnhof
und im geſchloſſenen Zuge ging es unter Vorantritt des
Tromm=
ler= und Pfeiferkorps des Turnvereins Wixhauſen nach dem gut
angelegten Reitplatz. Rittmeiſter Gallo richtete einige
Begrüßungs=
worte an die jungen Reiter, von denen zirka 30 zum Wetkampf
angetreten waren. Er entſchuldigte den am Erſcheinen
verhinder=
ten Provinzialvorſitzenden und ſchloß ſeine Begrüßungsrede mit
dem Reiterruf: Halli, hallo!, in den die jungen Reiter begeiſtert
einſtimmten.
Die Darbietungen begannen mit einem Wettkampf der
ein=
zelnen Reitabteilungen. Zuerſt zeigte die Anfängerabteilung
Ar=
heilgen ihre Kunſt. Der Reitlehrer Schmitt ſtellte hier eine gute,
friſche Abteilung vor, die im Dreſſurreiten eine gute Ausbildung
genoſſen hat. Auch die gezeigten Freiübungen auf dem Pferd
wur=
den exakt durchgeführt. Ebenfalls einen ausgezeichneten Eindruck
hinterließ die Anfängerabteilung Gräfenhauſen, die durch den
Reitlehrer Schick vorgeſtellt wurde. Die Abteilung, die erſt ſeit
etwa einem halben Jahre beſteht, verſpricht eine der beſten
Reit=
abteilungen zu werden. Dann wurden die beiden vorgeſchrittenen
Abteilungen Arheilgen durch den Reitlehrer Schmitt und
Wix=
hauſen durch den Reitlehrer Zängerle vorgeſtellt. Auch dieſe
bei=
den Abteilungen zeigten gute und gleichmäßige Leiſtungen,
insbe=
ſondere hat die Abteilung Wixhauſen große Fortſchritte gemacht.
Die Richter hielten bei jeder Abteilung eine Kritik und ſagten
den jungen Reitern, was gut gemacht wurde, aber auch die
Feh=
ler damit jeder einzelne in Zukunft ſich bemüht, dieſe zu
ver=
meiden.
In dem Wettkampf der Reitabteilungen erhielten die beiden
Anfängerabteilungen Arheilgen und Gräfenhauſen je einen erſten
Preis und bei den vorgeſchrittenen Abteilungen: Arheilgen den
1 Preis und Wixhauſen den 2. Preis. Außerdem wurden in den
einzelnen Abteilungen nachſtehende Reiter ausgezeichnet:
Anfängerabteilung Arheilgen: 1. Preis K. Birk. 2. Pru
Lücker, 3. Pr. L. Mayerhöfer
Anfängerabteilung Gräfenhauſen: 1. Pr. Wilhelm
2. Pr. P. Langendorf, 3. Pr. H. Reitz.
Vorgeſchrittenenabteilung Arheilgen: 1. Pr. Wilhelm
2. Pr. Georg Erzgräber, 3. Pr. W. Gärtner.
Vorgeſchrittenenabteilung Wixhauſen: 1. Pr. Georg F
2. Pr. Adam Schmitt, 3. Pr. Georg Frey 5.
Dann folgte das Jagdſpringen für Anfänger. Hier konnn
1. Preis Georg Büttner=Arheilgen bei 0 Fehler und 40 Sektu
erringen. Den 2. Preis erhielt P. Büttner=Arheilgen bei 0
(43 Sek.). den 3. Preis, H. Nungeſſer=Gräfenhauſen bei 0
(54 Sek.), den 4. Preis W. Petri=Gräfenhauſen bei 0
(56 Sekunden.)
Im Jagdſpringen für Vorgeſchrittene errang den
Heinrich Erzgräber=Arheilgen bei 4 Fehler (51 Sek.), den 2
E. Frey=Wixhauſen bei 4 Fehler (53 Sek.), den 3. Preis W.,
ner=Arheilgen bei 7 Fehler (69 Sek.).
In der Sonderklaſſe erhielt den 1. Preis W. Benz=Aru./
mit 4 Fehler (50 Sek.).
Im Paarſpringen für Anfänger erhielten den 1. Pmi
Mayerhöfer=Arheilgen und Georg Lücker=Arheilgen, den 2..
Georg Bormet=Wixhauſen und Georg Frey=Wixhauſen, den
P. Langendorf=Gräfenhauſen und Gg. Reitz=Gräfenhauſen.
Im Paarſpringen für Vorgeſchrittene erhielten den 1..
H. Erzgräber=Arheilgen und Georg Erzgräber=Arheilgem
2. Preis Adam Schmitt=Wixhauſen und Ernſt Frey=
Wir=
den 3. Preis Georg Frey 5.=Wixhauſen und Chriſtian T:io
Wixhauſen.
In der Sonderklaſſe beteiligten ſich im Paarſpringen Be
den Reiter W. Benz=Arheilgen und L. Becker=Arheilgen.
Dann zeigte die Reitabteilung Arheilgen das Voltigie
lebenden Pferd, das von allen Zuſchauern mit großem In
aufgenommen wurde und auch den lebhafteſten Beifall fan)
vorzüglichen Leiſtungen der jungen Reiter wurden allgemu
wundert.
Ein luſtiges Reiterſpiel „Der Kampf um den Hut” b. Veranſtaltung, die in einem einfachen, aber darum um
kungsvolleren Rahmen abgehalten wurde und auch ſicher
Kreiſen der Alt= und Jungbauern Beifall gefunden hat u
geeignet iſt, dem Reitſport neue Freunde zuzuführen. Au
dies den Nachbarorten, in denen noch keine Reitergrupm
ſtehen, Veranlaſſung geben, die Gründung von Reiterverein
Auge zu faſſen, um dieſem edelſten aller Sportarten imme‟
Freunde zu gewinnen.
E
Heſſiſcher Sängerbund — Gau Darmſtadk.
Ak. Bei der Gauvorſtandsſitzung wurde als Tag für die
dies=
jährige Gaudelegiertentagung Sonntag, 9. Oktober,
beſtimmt. Die Tagung findet in Traiſa bei Gaſtwirt K. Scheerer
ſtatt und beginnt nachmittags 3 Uhr. Ihr voraus geht eine
Sit=
zung der Chorleiter der Gauvereine, die ſich mit der Frage der
Ausgeſtaltung der Gauwertungsſingen zu befaſſen haben. Neben
der üblichen Tagesordnung ſteht auch die Frage der Vergebung
des Gauwertungsſingens für das kommende Jahr zur Erörterung.
Obwohl die Meldefriſt noch nicht abgelaufen iſt, haben ſich ſchon
drei Vereine darum beworben; weitere Meldungen ſtehen in
Aus=
ſicht. Dieſe ſowohl als auch weitere Anträge für die Gautagung
ſind bis ſpäteſtens 5. Oktober an den Gauvorſitzenden,
Bürger=
meiſtereiſekretär Steuernagel in Nieder=Ramſtadt einzureichen.
Zu der Tagung hat jeder dem Gau angehörende Verein einen
Delegierten zu entſenden, der das Stimmrecht ausübt.
Selbſt=
verſtändlich können aber auch die übrigen Vorſtandsmitglieder der
Tagung als Gäſte beiwohnen.
(I.12988)
Hetzbach, 19. Sept. Das Preisſchießen des Schützenvereins
„Tell” fand am 4., 11. und 18. September unter guter Beteiligung
ſtatt. Die Ergebniſſe: Großkaliber, 175 Meter; 1. K. Lang=
Beer=
felden, 58 Ringe, 2. W. Schäfer=Hetzbach, 57, 3. L. Götz=Hetzbach, 57;
4. Dr. Jäger=Beerfelden, 55; 5. Heckmann=Moſſau, 54; 6.
Schmuk=
ker=Moſſau, 54; 7. Gg. Eidenmüller=Hetzbach, 52; 8 Friedlein=
Michelſtadt 50: 9. L. Trautmann=Hetzbach, 50; 10. W. Schmucker=
Beerfelden, 49. — Kleinkaliber, 50 Meter Freihand: 1. Preis W.
Schäfer=Hetzbach, 35 Ringe: 2. Gottl. Schmucker=Moſſau, 33: 3. K.
Lang=Beerfelden, 32; 4. Heckmann=Moſſau, 32: 5. Neff=Moſſau,
30; 6. Georg Eidenmüller=Hetzbach, 29; 7. H. Hartmann=Hetzbach,
28: 8. J Willenbücher=Hetzbach, 27: 9. W. Heilmann=Hetzbach, 27:
10. O. Fink=Hetzbach, 27.
— Hirſchhorn, 19. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
17. Sept.: 1,48 Mtr., am 18. Sept.: 1,44 Mtr.
— Gernsheim 19. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
18. Sept.: —0,52 Mtr., am 19. Sept.: —0,55 Mtr.
Aa. Langen, 19. Septemd
Am geſtrigen Sonntag wurde das den im Weltkrieg ge 1)
Söhnen der Stadt Langen gewidmete Ehrenmal in fe
Weiſe eingeweiht. So hat jetzt endlich auch Langen durch
mühungen der Ortsgruppe Langen des Reichsbundes der
beſchädigten und durch die Opferwilligkeit der Langener Cn
nerſchaft — wenn auch ſpät — ſeinen gefallenen Ortseinrwonl
eine Gedenkſtätte bereitet. Beſonders erwähnenswert iſt,
Denkmal von dem 18jährigen Baugewerkſchüler (Höhere
bauſchule Darmſtadt) Georg Kühn aus Langen
en=
wurde. Die Stadt Langen ſtellte für das Denkmal einen
neten Platz auf dem alten Friedhof zur Verfügung. 2
Ortsvereine hatten durch verſchiedene Veranſtaltungen im
der letzten Zeit Mittel zur Finanzierung des Denkmals
bracht. Der Verkehrs= und Verſchönerungsverein Langen E
Geſamtkoſten für die Anpflanzung der Denkmalanlage ü ezu
men. Das Denkmal ſelbſt iſt aus Odenwälder Granit ud
Firma Karl Kreutzer=Bensheim hergeſtellt und von der M
Karl Wilhelm Schäfer=Langen erſtellt.
Das Denkmal fand ſeine Weihe in einer Enthüllung
die mit dem „Largo” von Händel, geſpielt vom Muſikverit
von der Zivilkapelle Langen, unter Leitung von Kape M
Heinrich Schmidt, eingeleitet wurde. Dann ſangen die —i
ten Geſangvereine — „Männergeſangverein”, Liederkram
„Frohſinn” und „Männerquartett” — unter Leitung vom
direktor Adolf Radtke=Frankfurt den Chor „Die Himmel niel
von Beethoven. Die eigentliche Weiherede hielt der Vcnl
des Ehrenausſchuſſes Lehrer Hamm. Er ging dabei
Bedeutung des Dankes gegenüber den Gefallenen ein.
Muſik das Lied vom guten Kameraden” ſpielte, fiel di
Dann übergab der Vorſitzende der Ortsgruppe Langen des
bundes der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebemn
Deußer, das Denkmal in den Schutz der Stadtverwaltu/
gen, für die es Bürgermeiſter Zimmer übernahm.
zeitig legte Bürgermeiſter Zimmer im Namen der geſamt!
wohnerſchaft einen Kranz nieder. Von Kranzſpenden der
vereine batte man aus Sparſamkeitsrückſichten Abſtand geroge
Nur die Gauleitung der Kriegsbeſchädigten ließ noch durh
Gauvorſitzenden Karl Seibert=Darmſtadt einen Kranz
legen. Als Abſchluß der Enthüllungsfeier ſang die Freie
und Sängervereinigung Langen unter Leitung von Muſi
Karl Diether=Offenbach den Gemiſchten Chor „Volk OA
heißung” von Elſäſſer.
Im Laufe des ganzen Sonntags war das Denkmal Dr3i
der Langener Einwohnerſchaft. Abends war das Denkmini
Wachsfackeln wirkungsvoll beleuchtet.
Seltſam-
aber wahr!
Der Erdkratzer.
In dem amerikaniſchen Luxusbad Palm Beach hat man eine
neue Attraktion ausgeheckt, um den von der Kriſe dezimierten
Millionären zu imponieren: ein Hotel wird gebaut, das 15
Stock=
werke — tief ſein ſoll! Es erhebt ſich nicht ſtolz in die Luft,
ſon=
dern verkriecht ſich tief in den Schoß der Erde. Man hat dieſe
etwas koſtſpielige Bauweiſe gewählt, um den Gäſten
hundert=
prozentigen Schutz vor den Tornados zu gewährleiſten, die in
Florida beſonders häufig auftreten.
Der Bettler von Säckingen.
Ein Bettler, deſſen Papiere nicht Ordnung waren, wurde in
Säckingen von der Polizei ſiſtiert. Beim Verhör ſuchte er ängſtlich
ein kleines Heft vor den Augen des Polizeigewaltigen zu
ver=
bergen. Man nahm es ihm ab, es war ein Sparkaſſenbuch der
Ham=
burger Sparkaſſe, das den beachtlichen Betrag von 4000 Mark als
Guthaben zeigte. Auf die Frage, warum der Beſitzer dieſes kleinen
Vermögens den Beruf eines Bettlers ergriffen habe, verweigerte
der Mann hartnäckig die Antwort.
Auf in den Kampf Torera!
Mangels anderer Intereſſen übte eine junge vornehme
Spanierin aus Atlantic auf dem väterlichen Gut heimlich die
Kunſt des Stierkampfes. Vor kurzem debütierte ſie öffentlich als
erſter weiblicher Torero, und es gelang ihr wirklich, den Stier zur
Strecke zu bringen. Aber das Publikum blieb ſtumm, keine Hand
regte ſich zum Beifall — im Gegenteil man bedeutete dem jungen
Mädchen recht deutlich, ſie habe in der Arena nichts zu ſuchen. Die
Bedauernswerte wird ſich nun einen weiblicheren Sport ausſuchen
müſſen.
Auch ein Rekord.
Dauertanz, auf einer Fahnenſtange ſitzen, den Mount Evereſt
mit Rollſchuhen erklettern — was für veraltete Rekorde! Ein
ein=
facher Zeitgenoſſe in Halle zeigt uns, wie man es heutzutage
machen muß. Er hat den — allerdings etwas unfreiwilligen —
Rekord aufgeſtellt, der am öfteſten gepfändete Menſch der Welt
zu ſein. 459 mal kehrte der Gerichtsvollzieher bei ihm ein. Der
Weg zum Ruhm bleibt dem Rekordmann allerdings vorläufig
ge=
ſperrt; er ſitzt wegen Betrugs im Gefängnis, da er unter 28
ver=
ſchiedenen Firmennamen gutgläubige Menſchen geneppt hat.
Sorgen haben die Leute.
Mr. Smith in Chicago, ſeines Zeichens Millionär, gab
kürz=
lich ein Abendeſſen unter dem Motto. Schwarzweiß‟. Die Herren
erſchienen in weißen Weſten mit weißen Krawatten, die Damen
in Schwarz, die auftretenden Künſtler ganz in Weiß, die Cocktails
waren ebenfalls weiß, die herumſtehenden Blumen ſchwarz. Als
die Gäſte nach Schluß dieſes gemütlichen Abends nach Hauſe
gingen, waren ſie allerdings nicht mehr ſchwarz und weiß, ſondern
blau.
Nicht einmal geſchenkt.
Zeichen der Zeit: in der Rheinpfalz erklärte ſich der Beſitzer
eines großen Weingutes bereit, ſeine geſamten Weinberge
koſten=
los zu verpachten, wenn der Pächter ſich verpflichtet, ſie inſtand
zu halten. In Norderney iſt ein Haus zu verſchenken, wenn der
Beſchenkte die mit 100 000 Mark verſicherte Penſionseinrichtung.
für 200 Perſonen komplett, zum Preiſe von 20 000 Mark kauft.
Das Haus hat einen Wert von 110 000 Mark und iſt unbelaſtet.
In beiden Fällen hat ſich noch kein ernſthafter Intereſſent
ge=
funden . ..
Verband der Blutſpendere. V.
Die Profeſſionals unter den Warſchauer Blutſpendern, die ſich
den dortigen Krankenhäuſern zu Transfuſionen zur Verfügung
ſtellen, haben ſich zu einer Berufsorganiſation zuſammengeſchloſſen
und vereinbart: Blut nicht mehr unter 90 Mark abzugeben
Ver=
anlaſſung zu dieſer Aktion iſt das überhandnehmende Auftreten
von Amateuren” die ſchon für den Spottpreis von 25 Mark jede
gewünſchte Menge des koſtbaren Saftes liefern und dadurch die
Berufsblutſpender in ihrer harten Exiſtenz bedrohen.
Der Kuckuck auf dem Heu.
In Pfronten ſollte ein armer Bauer gepfändet werden. Der
Gerichtsvollzieher konnte im ganzen Haus nichts Pfändbares
ent=
decken. Kurz entſchloſſen zog er Rock und Weſte aus und begann,
auf der Wieſe hinter dem Haus das Gras zu mähen. Dann häufte
er es auf, ſteckte einen Pfahl mit einem Zettel „Gras gepfändet
binein, klebte ſeinen Kuckuck darauf und empfahl ſich.
RZ.
Enkhüllung des Gefallenen=Ehrenmals in Lang
Ee. Gadernheim i. Odw., 19. Sept. In dem nahen
bewarben ſich im erſten Wahlgang für den Poſten eines
meiſtres vier Kandidaten. Eine Stichwahl fand nicht ſta tveelf
Herr Peter Schwinn ſeine Kandidatur vorher zurückgezoge.”
Für die neue Wahl, die geſtern ſtattfand, waren nur zwe
vorſchläge eingereicht worden. Bei einer Abgabe von 170 S
erhielt Herr Polizeidiener Schmidt 92, Herr Landwirt
Pfeifer 77, während eine Stimme ungültig war; ſomit 9.
ſterer als Bürgermeiſter gewählt. Die Wahlbeteiligug —9
rege, ſie betrug über 90 Prozent.
Au. Groß=Gerau, 19. Sept. Schwerer Verke
unfall. Geſtern abend ereignete ſich dicht bei Büttelb/
der Chauſſee Groß=Gerau-Büttelborn ein ſchwerer Wf
unfall. Der etwa 25 Jahre alte Arbeiter Heinrich Weg
au=
felden fuhr mit dem Fahrrad von Büttelborn nach Groſ4
Unterwegs verlor er ſeinen Mantel. Um dieſen aufzuhebe!
er mitten auf der Fahrbahn um und fuhr dabei ein iſt
gegenkommendes Auto an. Der Radfahrer ſtürzte und er
ſehr ſchwere Kopfverletzung ſowie verſchiedene andere V.
gen. Er wurde bewußtlos von einem Darmſtädter Kraftwcg”
Städtiſche Krankenhaus Groß=Gerau gebracht. Der Auy
mit dem der Radfahrer zuſammengeſtoßen war, hatte verſun=
Radfahrer noch auszuweichen, wobei er den rechten Fußo
fuhr und einen Straßenbaum ſtreifte. Hierbei wurde der
wagen, ein offener Vierſitzer, ſchwer beſchädigt und eine im
befindliche Darmſtädterin erheblich am Kopfe verletzt. 2
letzte Frau wurde nach Darmſtadt in ihre Wohnung trans))
Mehrere Aerzte ſowie Sanitäter und Arbeiterſamariter
den Verunglückten die erſte Hilfe. — Hochwaſſerſch1ß
Freiwilligen Feuerwehren von Groß=Gerau, Klein=Gera!
felden, Büttelborn und Nauheim veranſtalteten geſtern, ſ.
ter Leitung von Kreisfeuerwehrinſpektor Schildgen=Grod
im Groß=Gerauer Wald eine Hochwaſſerſchutzübung, in devs
lauf am Apfelbach an der Stelle, wo im Sommer dieſes
die große Ueberſchwemmung der genannten Gemeinderl
Ausgang nahm ein etwa 50 Meter langer Damm errichte
der für die Zukunft derartige Kataſtrophen vermeiden ſol.
Coffein geht in die MNutters
milch über. — Für stillende
Mütter nur Kaffee Hag!
ag, 20. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 262 — Sefte 7
Seomentſce Uinenang Beuſckanes.
Mät Vermeſſungskürmen und feinmechaniſchen Inſtrumenken werden Vermeſſungen ausgeführt.
MNere Genauigkeik von Punkkbeſtimmungen bei 20-40 Kilomeker Enkfernung bis 5—6 Zenkimeker.
gen Zeit als unangebracht bezeichnet, letzten Endes hielt man
je=
doch in der Mehrheit des Rates im Hinblick auf die täglich zu=
Mesbermerangsäroenen in helſenl. nehmende Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen eine Beſchlußfaſſung
Von Vermeſſungsrat K. Blaß.
der Steuern in Höhe der Landesdurchſchnittsſätze für unumgäng=
peſſiſchen und badiſchen Odenwald werden ſeit einigen
purch das Landesvermeſſungsamt größere
Vermeſſungs=
rusgeführt, die den Zweck haben, das heſſiſche
Lan=
eiecknetz an das Hauptdreiecknetz des Deut=
Reiches anzuſchließen; dann aber verfolgen ſie
in weiteren wichtigen Zweck, allen Kleinvexmeſſun=
arnentlich den Parzellenvermeſſungen und
Feldbereini=
eine genaue wiſſenſchaftliche Grundlage zu
Anſchluß an das Hauptdreiecknetz des Reiches macht es
örlich, daß in Heſſen den Vorſchlägen des Reichsbeirats
Vermeſſungsweſen entſprochen werden kann. Hiernach
vie 50 deutſchen Koordinatenſyſteme der einzelnen Länder
zu einheitliches Syſtem erſetzt werden, das wiederum
ſder großen Ausdehnung des Reiches und der damit ver=
Einwirkung der Erdkrümmung in ſechs Einzelſyſteme
wird, die die Form von Meridianſtreifen haben. Ein
Streifen hat die Breite von drei Längegrade. Seine
ſnie, die mit einer Meridianlinie zuſammenfällt bildet
eſſſenachſe. Die Zählung in dieſer Achſe geht vom Aequator
Abſciſſenachſe für Heſſen fällt mit dem
ngegrad nach Greenwich zuſammen. Damit
Geſſen mit großen Teilen von anderen Ländern zu einem
m tenſyſtem, deſſen Gebiet ſeither elf ſolcher Syſteme
um=
zweifellos wurde durch dieſe Maßnahme ein großer
Miß=
geeitigt, der ſich ſchon beim Kriegsvermeſſungsweſen des
Nut
lich. Es wurden alsdann feſtgeſetzt: Für je 100 Mark Steuerwert
a) von Gebäuden und Bauplätzen 34 Pfg., b) vom land= und
forſt=
wirtſchaftlich genutzten Grundbeſitz 47 Pfg., c) vom Gewerbekapital
63 Pfg., d) vom Gewerbeertrag 286 Pfg. Die
Sondergebäudeſteuer=
ſätze bleiben gegenüber dem Vorjahre unverändert, jedoch iſt an
dieſen die geſetzlich vorgeſchriebene Senkung von 20 Prozent
vor=
zunehmen. Gleichzeitig wird die Erhebung der Bürgerſteuer für
1932 in Höhe des dreifachen Betrages des Landesſatzes beſchloſſen.
Hierzu wird ausgeführt, daß gegenüber dem Vorjahre weſentliche
Ermäßigungen eintreten, ſo daß ſie weit unter die
Bürgerſteuer=
zahlungen für 1931 kommen.
ſteges ſehr nachteilig fühlbar gemacht hatte.
genannten Vermeſſungen im Odenwald bilden den
der ſchon vor Jahrzehnten in Heſſen begonnenen neuen
ßieſſungen. Sie beſtehen hauptſächlich aus der Meſſung
ſikel eines Dreiecknetzes, deſſen Punkte auf den höchſten
des Landes in Abſtänden von 20 bis 40 Kilometer
dieſe Höhen meiſtens mit Hochwald beſtanden ſind, ſo
fur Aufſtellung der Inſtrumente in erſter Linie die
vor=
er ſteinernen Ausſichtstürme benutzt. Wo ſolche
ſehlen, müſſen Turmgerüſte aus Fichtenholz gebaut
die den Namen „Vermeſſungsturm” führen. Ein ſolcher
be ſteht aus zwei ineinanderſtehenden Bauten. Auf dem
ſicht der Beobachter und auf dem anderen das Inſtrument.
ſeine Erſchütterungen vom Beobachtungsſtand auf das
Ce Seeheim, 18. Sept. Gemeinderatsbericht. Die
Waſſerleitung in der verlängerten Bergſtraße ſoll bis zum
Grund=
ſtück des Hch. Liſt einſchließlich gelegt werden. An der Kreuzung
mit dem Zeppelinweg ſoll ein Hydrant errichtet werden. Die
hier=
zu errichtenden Fußſteige ſollen mit Randſteinen aus Lavabaſalt
mit Moſaikpflaſter und gepflaſtertem Goſſen verſehen werden. Die
an der Bahnhofſtraße befindliche Straßenlampe wird an die
Kreu=
zung Berg= und Karolinenſtraße verlegt werden. Am Poſtamt und
am Ortseingang (Zeppelinweg) ſollen zwei neue Lampen
ange=
bracht werden. Ein Kanal ſoll in der neuen Bergſtraße vorerſt
nicht gelegt werden. Der Waſſerleitungsanſchluß Eberſtädterſtraße
—Hermannsſtraße ſoll vor der Inangriffnahme der
Straßenbau=
arbeiten ausgeführt werden. Der große Rathausſaal ſoll künftig
nicht mehr den Geſangvereinen zur Verfügung ſtehen. Nach
Ein=
vernehmen mit dem Schulvorſtand wird den Vereinen ein
Schul=
ſaal überlaſſen werden.
Die Herbftkagung der 2. 2. G. in Danzig.
(3. bis 5. Oktober 1932.)
Da die Deutſche Landwirtſchafts=Geſellſchaft in dieſem Jahre,
vielfachen Wünſchen entſprechend, ihre Herbſttagung in Danzig
abhält, ſo iſt es natürlich, daß ſie in ihren 8 großen öffentlichen
Verſammlungen die oſtdeutſchen Verhältniſſe beſonders würdigt
und in den Vordergrund ihrer Verhandlungen ſtellt. Die
Haupt=
verſammlung befaßt ſich mit einer gerade für oſtdeutſche
Verhält=
niſſe ſo wichtigen Frage wie der klimatiſchen Begrenzung der
landwirtſchaftlichen Betriebsweiſe. Die Betriebs=Abteilung wird
die Rentabilitätsprobleme der oſtdeutſchen Landwirtſchaft
erör=
tern und gleichzeitig zu der Bedeutung der Viehhaltung in
oſt=
deutſchen landwirtſchaftlichen Betrieben unter beſonderer
Berück=
ſichtigung der gegenwärtigen Preisverhältniſſe Stellung nehmen.
In der gemeinſamen Verſammlung zur Förderung der
Land=
arbeit und der Arbeitsgemeinſchaft für Verſicherungsweſen ſtehen
Tagesfragen auf dem Gebiete der Rationaliſierung und
Mechani=
rung in der Landwirtſchaft zur Debatte; außerdem wird über
zeitgemäße acker= und pflanzenbauliche Aufgaben der
Verſuchs=
ringe geſprochen werden. Für die Wirtſchaft der Hausfrau iſt
die Verſammlung zur Förderung der Hauswirtſchaft von großer
Wichtigkeit, indem ſie einmal Fingerzeige gibt, wie ſich die
Land=
frau Zeit verſchafft, um die mit der Förderung des Abſatzes
ver=
bundene Mehrarbeit leiſten zu können, und ſodann auf die
För=
derung des Abſatzes durch die Landfrau eingeht. Die Ackerbau=
und Saatzucht=Abteilung kommt mit dem vorwiegend oſtdeutſche
Verhältniſſe berückſichtigenden Fragen des Ackerbaues in der
Weichſelniederungen und der Methodik der Prüfung auf
Winter=
feſtigkeit bei Getreide und der daraus für die praktiſche
Pflan=
zenzüchtung zu ziehenden Nutzanwendung zu Gehör. Wichtige
Fragen der Technik wirtſchaftlicher Milcherzeugung, ſowie der
Bedeutung der Schlachtbeobachtungen für Ernährung. Haltung
und Züchtung der Tiere ſtehen in der Verſammlung der
Tier=
züchter zur Verhandlung. Die Dünger= und Futterabteilung
weiſt Wege und Ziele moderner Düngertechnik auf und
verbrei=
tet ſich über den heutigen Stand der Silofutterbereitung in
Wiſſenſchaft und Praxis. Endlich unterſucht die Geräte=
Abtei=
lung die Möglichkeiten zur Verbeſſerung landwirtſchaftlicher
Laſtenförderung und erörtert alte und neue Fragen der Egge.
Ad. Oppenheim. 19. Sept. Evangel. Gemeindetag.
Zum Gemeindetag der Heſſiſchen Landesvereinigung des
Deut=
ſchen Evgl. Gemeindetags waren Vertreter u. a. auch aus
Nier=
ſtein, Schwabsburg, Dienheim, Guntersblum, Dexheim, Alsheim,
Eich, Bechtheim, Oſthofen, Weſthofen, Gau=Oernheim und
Fra=
mersheim erſchienen. Die Predigt beim Feſtgottesdienſt hielt in
der überfüllten Kirche Oberkirchenrat Zentgraf=Mainz. Der
Gemeindetag fand unter Leitung von Profeſſor D. Mathes=
Darm=
ſtadt ſtatt. Pfarrer Hoffmann=Bechtolsheim ſprach über „
Rhein=
heſſiſche Kirchlichkeit und Unkirchlichkeit, volkstümlich beleuchtet”.
dichen Beobachtungsſtand führen nur einfache Leitern ohne
ſtischutz. Dieſe Türme können daher nur von ſolchen
Ver=
ſug tiegen werden, die völlig ſchwindelfrei ſind. Das
Pu=
in „muß daher vor dem Beſteigen ſolcher
ſn dringend gewarnt werden, da der Staat
orkommende Unfälle nicht haftet.
tie verwandten Inſtrumente ſind Erzeugniſſe der
her=
gendſten deutſchen feinmechaniſchen Werkſtätten. Die
Teil=
ſſind ſo genau, daß der mittlere Teilungsfehler, welcher in
eſung einer Richtung eingeht, etwa ein Drittel Grad be=
Aiwas linear 0,2 Mikron ausmacht. (1 Mikron gleich ein
Füdtel Millimeter.)
De Einſtellung der 20 bis 40 Kilometer entfernten Ziele
Aos Fernrohr des Winkelmeßinſtruments kann jedoch ohne
hire Hilfsmittel nicht vorgenommen werden. Es werden
6 auf den Zielpunkten beſondere Inſtrumente mit Spiegeln
belt, womit es möglich iſt, das Sonnenbild nach jeder
begtn Richtung zu lenken. Ein ſolches Sonnenbild wird
Inikelmeſſungsinſtrument zugeleitet und erſcheint in deſſen
ahr wie eine ſehr klein, Feuerkugel, die hiernach
Fadenkreuz mit der größten Schärfe eingeſtellt werden
Dieſe Feuerkugeln ſieht man mit bloßem Auge auf
Ent=
tain bis zu 40 Kilometer; ſie leuchten am Rande der blauen
Wals ſilberhelle Flämmchen auf.
ie ſo mit den bewährteſten Mitteln und Methoden
erhal=
ärgebniſſe werden nicht in der eben nur notwendigen
hbwhachtet, ſondern wegen der Genauigkeit, durch
über=
ie Beobachtungen noch erheblich vermehrt. Außerdem haben
hEigebniſſe geometriſche Bedingungen zu erfüllen. Infolge
nollkommenheit der menſchlichen Sinne werden die
antungsergebniſſe von kleinen unvermeidlichen Fehlern
be=
ſtin, ſo daß die vorgenannten Bedingungen nicht
vollſtän=
ſillt werden. Es werden vielmehr kleine
Wider=
liche verbleiben, die auf die einzelnen
ichtungsergebniſſe zu verteilen ſind. Dieſe
hlung darf aber nicht willkürlich ſein, ſondern hat, da jeder
Nchrung ihr Recht zukommen muß, nach einem wiſſenſchaftlich
deten Verfahren zu geſchehen, das von dem Mathematiker
erfunden wurde. Des weiteren laſſen ſich aus den Meſ=
RSerſprüchen die erreichten Genauigkeiten ableiten und
Aen, wie genau ein Punkt beſtimmt worden iſt.
ac den bis jetzt gemachten Erfahrungen beträgt die mitt=
Genauigkeit einer Punktbeſtimmung bei den
oben=
ien Entfernungen 5—6 Zentimeter, eine Genauigkeit, die
e nachfolgenden und anzuſchließenden Punktbeſtimmungen
ls gut ausreicht.
Aus den Gemeinderatsſihungen.
Roßdorf, 19. Sept. Aus dem Gemeinderat Georg
N9 Barth wurde als Nachfolger des Johannes Konrad Emig
aismitglied in ſein Amt eingeführt und vom Bürgermeiſter
Landſchlag verpflichtet. Der Waldwirtſchaftsplan für das
haftsjahr 1933 wurde genehmigt, jedoch wurde der Wunſch
Reit, daß die Anpflanzung von Duglas möglichſt unterbleibt.
dimn Wirtſchaftsplan kommen 3700 Feſtmeter Holz zur Fäl=
9— Jakob Schubert erhält auf ſeinen Antrag für das von
Aachtete Wieſengelände eine Pachtpreisermäßigung von
oent, desgleichen Heinrich Körbel eine ſolche von 10 Proz.
Anſchluß ſtellt die ſozialdemokratiſche Fraktion den Antrag
hrmäßigung der übrigen Pachtgelder für Aecker und Wieſen,
erfalls in Höhe von 10 Prozent Genehmigung findet. — Zu
Mlimgeren Ausſprache kam die Feſtſetzung der
Steuerausſchlag=
ür das Rechnungsjahr 1932 ſowie die Beſchlußfaſſung über
Arebung der Bürgerſteuer für 1932. Die vorausgegangene
4 im Finanzausſchuß führte zu keinem Ergebnis. In
aus=
en Darlegungen ſetzte der Bürgermeiſter auseinander, daß
Neil weiſe Erhöhung der Steuerſätze nicht zu umgehen ſei, weil
die Steuerwerte, namentlich bei den Gewerbetreibenden,
Rlich zurückgeangen ſeien und auch die Gewährung von
Zu=
zu den Wohlfahrtslaſten davon abhängig gemacht wird,
ie Steuerwerte auf den Landesdurchſchnittsſatz gebracht
wer=
ſeits wurde die Härte einer Steuererhöhung in der heuti=
Ein abenteuerlicher Lebensroman.
Der Genieſtreich des Zauberkünſtlers und Schwertſchluckers. — Ein Königskraum von fünf Tagen.
unter türkiſcher Herrſchaft ſtehenden Gebieten ſozuſagen im
luft=
leeren Raum operieren. Dieſe zwei Armeen waren die nordalba=
Ais Hierdsariift auf vei Komigsthron.
niſche Armee unter Eſſad Paſcha und die ſüdalbaniſche Armee
Von Otto Witte, Exkönig von Albanien.
Heute bin ich ein ſechzigjähriger Mann, der ſich ſein Brot
mühſam und kümmerlich auf den Jahrmärkten und Rummelplätzen
verdient, und doch habe ich einſt Weltgeſchichte gemacht und hätte
vielleicht dem Geſchicke der Welt eine andere Richtung geben
kön=
nen, wenn nicht die moderne Technik mir in den Weg getreten
wäre. Aber damit der Leſer das verſteht, muß ich etwas weiter
ausholen.
Seit meinem neunten Lebensjahre durchziehe ich als
Zauber=
künſtler, als Schwertſchlucker und Zirkusartiſt die Welt, und ſo kam
ich im Frühjahr 1898 nach der Hauptſtadt Serbiens, nach Belgrad.
Ich war gerade wieder einmal ſchlecht bei Kaſſe, und ſo war ich
froh, bei den Erweiterungsbauten des Belgrader Königlichen
Schloſſes Beſchäftigung zu finden. Aber daneben „tingelte” ich auch
in den Belgrader Lokalen, und ſo kam es, daß ich in der Stadt bald
bekannt wurde, und daß auch die Königin Mutter Natalia von
mir hörte. Nun war damals Belgrad noch keineswegs die moderne
europäiſche Großſtadt von heute, ſondern bot nur wenig
Zer=
ſtreuung. Es war daher kein Wunder, daß die Königin mich rufen
ließ und mich aufforderte, vor der Königsfamilie als Zauberer zu
arbeiten. Es gelang mir, den Beifall der hohen Herrſchaften zu
finden und die Gunſt der königlichen Familie zu erringen. Ja,
dieſe Gunſt blieb mir auch dann noch erhalten, als ich im Trance=
Zuſtande dem König Alexander und ſeiner blendend ſchönen Frau
Draga weisſagte, daß ſie binnen kurzem von ihren eigenen
Offi=
zieren ermordet werden würden. Allerdings wollte man nachher
den Unglückspropheten nicht mehr im Hauſe behalten, ſondern
ent=
ließ mich mit reichen Geſchenken.
Kurze Zeit darauf wurde Alexander mit ſeiner Gemahlin
er=
mordet, das Haus Obrenovitſch entthront, und Peter
Karageorgie=
vietſch beſtieg als König den ſerbiſchen Thron. Aber ich habe das
Andenken Alexanders, der mir viel Freundlichkeit erwies, nie
ver=
geſſen, und der Haß gegen ſeine Mörder und Nachfolger iſt in
meinem Herzen immer lebendig geblieben.
Eine Gelegenheit, dem Hauſe Karageorgievitſch zu ſchaden,
fand ſich nicht ſo bald. Ich kämpfte mit den Buren gegen England,
machte mehrere große Expeditionen nach Abeſſinien und ins
Ge=
biet der Nilquellen mit, fiel Werbern der Fremdenlegion in die
Hände, entkam in abenteuerlicher Flucht aus Marokko und befand
mich bei Ausbruch des Balkankrieges zufällig wieder einmal in
Konſtantinopel. Aus Abneigung gegen die Serben trat ich in das
türkiſche Heer ein und wurde nach heftigen Kämpfen mit der
tür=
kiſchen Armee in Adrianopel eingeſchloſſen. Nach dem Fall der
Feſtung jedoch gelang es mir, mit Hilfe des deutſchen Konſuls mich
der Gefangennahme zu entziehen und mich mit dem türkiſchen
Oberkommando wieder in Verbindung, zu ſetzen. Als geheimer
Emiſſär leiſtete ich hinter dem Rücken der feindlichen Armee der
Türkei wichtige Dienſte. Aber die damalige Türkei war nicht das
geordnete Staatsweſen Kemal Paſchas. Man hatte nicht die
Mit=
tel, mir meine Speſen zu erſetzen und ſchickte mir an Stelle von
Geld nur Beförderungspatente, ſo daß ich bei Beendigung des
Bal=
kankrieges zwar faſt mittellos, aber als wohlbeſtallter Major der
kaiſerlich=ottomaniſchen Armee daſtand. Trotz dieſes Mißgeſchicks
jedoch glaubte ich, daß jetzt der Moment gekommen ſei, um meine
alte Rechnung mit den Serben zu begleichen.
Die Lage war damals ſo, daß nach dem Zuſammenbruch der
europäiſchen Türkei ſich in Albanien noch zwei intakte türkiſche
Armeen befanden, die ohne jeden Zuſammenhang mit den noch
unter dem Kommando des Paſchas von Janina, das die Griechen
ſoeben erobert hatten. Gleichzeitig ſuchten die Serben das freie
Albanien zu unterwerfen und über Durazzo den langerſehnten
Zu=
gang zur Adria zu gewinnen. Hier alſo war Serbien empfindlich
zu treffen.
Ich nutzte meine Aehnlichkeit, mit dem türkiſchen Prinzen
Halim Eddin aus und baute darauf gemeinſam mit meinem
Ad=
jutanten Voltas einen Genieſtreich auf, der wahrſcheinlich nur dem
übermäßig verwegen erſcheinen wird, der das Wilde,
Abenteuer=
liche meines ganzen Lebens nicht in Betracht zieht.
Ich ſandte an die Oberkommandos, der beiden in Albanien
kämpfenden türkiſchen Armeen aus Konſtantinopel im Namen des
Sultans und des türkiſchen Armeeoberkommandos folgendes
Tele=
gramm ab:
„Prinz Halim Eddin kommt ſtop übernimmt Oberbefehl über
alle in Albanien ſtehenden Truppen.”
Bei meiner intimen Kenntnis der Balkanverhältniſſe und bei
dem enormen Wirrwarr war das Riſiko gar nicht ſo übermäßig
groß, und als ich wenige Tage ſpäter mit meinem Adjutaanten
Voltas in Durazzo an Land ging, ordneten ſich mir die dortigen
Befehlshaber ohne jede Schwierigkeit unter. Ich reorganiſierte die
Truppen, warb Freiwillige unter den albaniſchen Stämmen und
begann von den albaneſiſchen Bergen aus mich zur Offenſive gegen
das ſerbiſche Mazedonien vorzubereiten. Ganz begeiſtert von dem
neuen Zug, der die Truppen belebte, trug mir Eſſad Paſcha an der
Spitze einer Abordnung der Truppenführer die Krone des
albani=
ſchen Königreiches an, die ich nach einigem Zögern annahm. Am
15, Februar 1913 wurde ich feierlich bei der alten Königsſtadt
Tirang zum König von Albanien gekrönt, auch mußte ich mir die
Einrichtung eines königlichen Harems in Elbaſſan gefallen laſſen.
Uebrigens beabſichtigte ich keineswegs einen Betrug. Ich wäre
gern bereit geweſen, jederzeit dem echten Prinzen Halim Platz zu
machen, und war überzeugt, daß es möglich ſein würde, ſpäter
ein=
mal dieſe Auswechſlung ganz unauffällig vorzunehmen. Aber
zu=
nächſt einmal wollte ich den Krieg gegen Serbien durchführen.
Und die Ausſichten dieſes Krieges waren keineswegs ſchlecht.
Ich ſtand in Verbindung mit den mazedoniſchen Komitadiis, die
ſich auf ein gegebenes Signal erheben ſollten, ich ſtand in
Ver=
bindung mit den damals noch zahlreichen ſerbiſchen Anhängern der
geſtürzten Familie Obrenovitſch.
Es ſollte anders kommen. Der Prinz Halim Eddin war nicht
gewillt, den Griff nach der Königskrone zu tun und das Riſiko zu
übernehmen, das ich, der Abenteurer, unter viel ſchwierigeren
Umſtänden getragen hatte. Er blieb ruhig in Konſtantinopel und
verträumte ſeine königlichen Chancen in den Armen ſeiner
Oda=
lisken.
Telegramme flogen hin und her, und ſo war ſchon nach fünf
Tagen mein Königstraum ausgeträumt. Heimlich bei Nacht und
Nebel mußte ich das Land verlaſſen. Für Serbien war der Weg
zum Morde von Sarajevo frei.
Ich habe aus dem albaneſiſchen Abenteuer keine Schätze
davon=
getragen, obwohl es mir doch ſo leicht geweſen wäre, mich
wäh=
rend der fünf Tage meiner Herrſchaft in den Beſitz großer
Geld=
ſummen zu ſetzen und dieſe Geldſummen an irgend welche Banken
zu überſenden. Aber ich wollte mich nicht bereichern. Nur eins
habe ich aus meiner Königszeit gerettet. Das Gericht hat
feſtge=
ſtellt, daß ich das Recht habe, mich Exkönig von Albanien zu
nennen. Es iſt mir alſo nichts geblieben als — ein Titel!
ie Stimmungs=Verbeſſerung durch das Rauchen wird von vielen Arzten als
boſitiver Geſundheitswert angeſehen. Und Gaugroeorg iſt hoch-aromatiſch, faſt
dr-äftigswürzig, allfo ſehr poſitiv. Eaudt Georg mindert aber die negative Wirkung,
Weil ſie garautiert unter 12½Mikotin enthälk. dabei nicht chemiſch behandelt iſt.
Ganek Georg
[ ← ][ ][ → ]Rr. Gerau.
Dienstag, 20. September 71
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
— Nr. 262
Süite
Zunkbild von der Kakaſtrophe des Fremdenlegionär=Zug
die völlig zertrümmerten Wagen nach dem Abſturz in die Schlucht von Tlemcen (Nord.
die Geſamtzahl der Toten bisher 79 betr:g
Zahl der in Tlemcen untergebrachten Schht
letzten beträgt 66.
Die Jahrhunderkfeier
Guftav=Adolf=Berein
Reich und Ausland.
Der Empfang in der Univerſt
Mädel
H7N
Udets Flugzeug über der Gletſcherwelt Grönlands. — Oben links: Ernſt Udet.
Berlin. Wie die „B.3.” aus Godhaven
mel=
det, iſt der Flieger Udet, der vier Tage lang
ver=
ſchollen geweſen war, am Montag wieder geſichtet
worden. Da ſich jedoch wegen großen Sturmes
jede Landung in der Nähe des Expeditionslagers
Dr. Francks verbietet, habe Udet nur einige Kreiſe
Der Faſſadenkletterer.
Frankfurt a. M. Am Freitag wurde ein
dreiſter Einſteigediebſtahl durch einen
Faſſaden=
kletterer ausgeführt. Der Täter iſt an der Säule
eines Hauſes in der Liebigſtraße hochgeklettert
und dann durch eine anſcheinend nicht richtig
ge=
ſchloſſene Tür in die Wohnung gelangt. Hier
ent=
wendete; er eine längliche Platinarmbanduhr,
die rings mit Brillanten beſetzt iſt und einen
Wert von 700 RM. hat. Außerdem fielen dem
Täter noch 25 RM. in die Hände. Es handelt ſich
um den berüchtigten Einſteigedieb, der
wieder=
holt im Weſtend aufgetreten iſt.
Omnibus vom Zug angefahren.
Heidelberg. Die Stuttgarter Stahlhelm=
Bundeskapelle ſollte im Friedrichspark in
Mann=
heim ein Militärkonzert geben. Die Muſiker
fuh=
ren mit einem Omnibus über Sinsheim und
hat=
ten das Unglück, mit ihrem Wagen nach einer
Kurve eine geſchloſſene Bahnſchranke bei
Mackes=
heim zu durchfahren und auf dem Gleis ſtehen zu
bleiben. Glücklicherweiſe hatte der Führer des
herrannahenden Zuges den Vorfall bemerkt und
bremſte ſofort. Der Zug warf den Omnibus noch
um, richtete aber ſonſt keinen Schaden an. Einige
Mitglieder der Kapelle wurden leicht verletzt und
mehrere Inſtrumente beſchädigt.
Zwei Schulkinder vom Laſtwagen überfahren
und getötet.
Fürth i. B. Auf dem Kirchenweg zwiſchen
Burgfarrnbach und Oberfürberg hängten ſich auf
dem Heimweg befindliche Schulkinder am
Mon=
tag vormittag an den Anhänger eines mit
Stei=
nen beladenen Laſtkraftwagens. Einige ſetzten
ſich ſogar auf die Verbindungsſtange zwiſchen
Kraftwagen und Anhänger. Dabei kamen ein
ſechsjähriger Knabe und ein gleichaltriges
Mäd=
chen zu Fall, gerieten unter die Räder des
An=
hängers und wurden auf der Stelle getötet.
Poſtauto verunglückt.
Natibor. Bei einem Poſtomnibus der Linie
Gnadenfeld—Ratibor verſagte geſtern abend auf
der Fahrt nach Natibor an einer ſteilabfallenden
Wegebiegung bei Bresnitz plötzlich die Bremſe
und das Auto ſtürzte eine mehrere Meter hohe
Böſchung hinab. Drei Perſonen wurden ſchwer
verletzt. Die übrigen Inſaſſen und der Chauffeur
erlitten leichte Hautabſchürfungen.
Tod in den Bergen.
Oberſtdörf. Der am 30. September 1907
in Magdeburg geborene Verſicherungsangeſtellie
Karl Schöne unternahm mit ſeinem Freunde
Ar=
thur Scheibe eine Tour in die Wengenköpfe und
von dort zum Alpſee. Nach einem Bade im See,
das ſie bis zum Abend ausdehnten, wollten ſie
ins Oytal abſteigen. Dabei verſtiegen ſie ſich in
den Seewänden. Scheibe ging voraus, kam aber
im Nebel nicht mehr weiter. Auf ſeine Hilferuſe
begaben ſich Bergführer in die Seewände. Scheibe
konnte am anderen Morgen zu Tal gebracht
wer=
den. Schöne war 80 Meter tief abgeſtürzt. Seine
Leiche wurde geborgen.
Der Dürkheimer Nachwurſtmarkt.
Bad Dürkheim Den Nachwurſtmarkt, der
von herrlichem Herbſtwetter begleitet war,
be=
ſuchten nochmals Tauſende von Fremden. Schon
am Samstag ſtrömten die Maſſen auf die Wieſen
und verbrachten die Stunden in froher
Stim=
mung. Der Beſuch ſteigerte ſich am Sonntag
be=
trächtlich und brachte den Hallen und
Schubkärch=
lern einen lebhaften Betrieb. Schätzungsweiſe
weilten Samstag und Sonntag 60 000 Menſchen
auf dem Wurſtmarkt, ſo daß die diesjährige
Be=
ſucherzahl des Wurſtmarktes 150 000 bis 160 000
betragen dürfte.
„Graf Zeppelin” in Pernambuco zur Rückfahrt
geſtartet.
Hamburg. Wie die Hamburg—Amerika=
Linie mitteilt, ſtartete das Luftſchiff „Graf
Zep=
pelin” Montag morgen um 2,10 Uhr MEZ. in
Pernambuco zu ſeinem Rückflug nach
Friedrichs=
hafen.
in geringer Höhe über dem Lager ziehen und mit
Winken von ſeinem Wohlergehen Kenntnis geben
können. Er ſei dann weitergeflogen, um in
erheb=
licher Entfernung vom Lager einen von ihm ſchon
häufig benutzten Landeplatz aufzuſuchen, den Udet
nur allein kennt.
Paris. Aus den Trümmern des bei Turenne
in Algerien verunglückten Fremdenlegionärzuges
wurden vier weitere Leichen geborgen, ſo daß
Zum Gordon=Bennel=Rennen der Lüfke.
Am 25. September wird von Baſel aus das diesjährige Gordon=Bennet=Wettfliegen ausgetragen.
17 Ballons aus acht verſchiedenen Ländern ſind für den Start gemeldet.
Oben: Die deutſchen Teilnehmer, von links nach rechts: Bertram (Chemnitz), Dahl (Barmen),
Eimermacher (Münſter), Dr. Kaulen (Elberfeld), Leimkugel (Eſſen) und Schütze (Elberfeld).
Unten: So ſieht es beim Start zu einem Gordon=Bennet=Wettrennen aus, bei dem die Ballons
der verſchiedenſten Länder hintereinander aufſteigen, um dann eine möglichſt große Diſtanz
zurückzulegen.
Revolke im Erziehungsheim Dehrn.
Maſſenflucht der Zöglinge.
Limburg. Im Landeserziehungsheim Schloß
Dehrn brach unter den Zöglingen am Sonntag
abend eine Revolte aus, die einen bedrohlichen
Umfang annahm. Unter großem Lärm zerſchlugen
die Zöglinge ſämtliche Fenſterſcheiben, auch ein
großer Teil der Einrichtungsgegenſtände wurde
zertrümmet. Zerſchlagene Türen, Tiſche und
Be=
leuchtungskörper bildeten ein tolles
Durchein=
ander, als die zur Hilfe alarmierte Feuerwehr
aus Dehrn und ein Landjägerkommando im
Heim eintrafen. Inzwiſchen hatte ein großer
Teil der Zöglinge, die Anſtalt verlaſſen und
war geflüchtet. Es gelang ſchließlich den
Be=
amten, die Ordnung und Ruhe wieder
herzu=
ſtellen und fünf der Zöglinge, die als
Rädels=
führer auftraten, zu verhaften. Die Anſtifter
wurden in das Unterſuchungsgefängnis Limburg
gebracht, während die meiſten der Ausreißer noch
in der Nacht wieder aufgegriffen und in die
An=
ſtalt zurückgebracht werden konnten. Der Reſt von
zwölf Zöglingen ſtellte ſich ſchließlich freiwillig.
Der durch den Tumult entſtandene Sachſchaden
beläuft ſich auf einige tauſend Mark. Der Grund
der Revolte konnte noch nicht feſtgeſtellt werden.
Großfeuer durch Blikſchlag.
Neuwied. Während eines ſchweren
Ge=
witters, das in der Nacht zum Sonntag über
den Weſterwald zog, wurde das
Wirtſchaftsge=
bäude des Landwirts Neitzert in Dernbach im
Kreis Neuwied von einem Blitzſchlag getroffen.
Das Gebäude, das mit Erntevorräten angefüllt
war, ſtand ſofort in hellen Flammen. Infolge
des außerordentlich heftigen Windes griff das
Feuer auch auf das Wohngebäude und zwei
be=
nachbarte Scheunen über. Sämtliche vier Gebäude
wurden ein Raub der Flammen; nur die
Um=
faſſungsmauern ſtehen noch. Da faſt alle Gebäude
zu gleicher Zeit mit größter Heftigkeit brannten,
konnten die erſchienenen Feuerwehren nicht viel
ausrichten. Der angerichtete Schaden geht in
viele Tauſende.
Ein 7. Todesopfer des Flugzeugunfalls
in Spezia.
Rom. Zu dem Flugzeugzuſammenſtoß in
Spezia verlautet, daß ein weiterer verunglückter
Flieger ſeinen Verletzungen erlegen iſt, womit
ſich die Zahl der Toten auf ſieben erhöht. Das
Unglück kam dadurch zuſtande, daß eine Anzahl
von Waſſerflugzeugen in geſchloſſener Formation
übte, wobei ſich zwei von ihnen mit den Flügeln
berührten und zuſammen abſtürzten. Der Unfall
ereignete ſich in ganz geringer Höhe.
HALNER
Leipzig. Geſtern fand anläßlich z.
dertjahrfeier des Guſtav=Adolf=Vereins
demiſche Feier in der Leipziger Univerſäch
Der Rektor der Univerſität, Prof. Dr. Qt
eine Begrüßungsanſprache. Als Prod/
philoſophiſchen Fakultät gab Profeſſor
ſodann die Ernennung des Vorſitzenden
ädch
tralvorſtandes des Evangeliſchen Veran
Guſtav=Adolf=Stiftung, Geh. Kirchenras
Dr. D. Rendtoff, zum Ehrendoktor der 1
phiſchen Fakultät bekannt. Geheimrat
wies in ſeiner Erwiderung ebenfalls
n Toch
Verbundenheit der Wiſſenſchaft mit den
Zneiderin
Adolf=Arbeit hin, die neuerdings zur Arsichd /. (Haus
einer Diaſporawiſſenſchaft geführt habe-71/ l.) *i
theologiſche Fakultät der Univerſität ſpa5tf! be
auf der Dekan Prof. D. Dr. Stephan.
ßend brachten die Vertreter der evange uſt
logiſchen Fakultäten verſchiedener Uniwſ
ihre Glückwünſche zum Ausdruck ur
Ehrenpromotionen bekannt, die ſie al
der Hundertjahrfeier vorgenommen hadel
Die erſte öffentliche Hauptverſammu
Guſtav=Adolf=Vereins begann geſtern n.an
16 Uhr mit einer Rede des VorſitzendemE
rat Prof. Dr. Rendtoff.
Selmar Lagerlöf
Ehrendoktor der Univerſität Kic.
Kiel. Die Univerſität Kiel hat der
ſchen Dichterin Selmar Lagerlöf den iM
ſchen Ehrendoktor verliehen.
In dem am 100. Jahrestage der Cwe
des Guſtav=Adolf=Vereins ausgefertigte /
heißt es, daß die Dichterin in der
Darſtel=
religiöſen Lebens vollſtes Verſtändnis
mannigfaltige Regungen gezeigt und Lie
für das Ewige dadurch geweckt und geſtarde
Eine Million Groſchen — der Jubili
ſammlung des Guſtav=Adolf=Vere m
Leipzig. In der Hauptverſamm!
Guſtav=Adolf=Vereins überreichte Geneid
intendent Dr. Blau=Poſen das Ergebni
Jahrhundertfeier durchgeführten Ju
ſammlung. Seit dem Jahre 1928 m
Sammlung in den evangeliſchen E=
Deutſchlands und in den Guſtav=Adolf
durchgeführt. Rund 60 000 Sammelbücſt
den ausgegeben, in die jede Woche ein
betrag von 10 Pfg. einzuzahlen war.
berichtete von rührenden Beiſpielen de
willigkeit gerade der bedrängteſten V.
Die größten Gaben habe die Diaſpora
gebracht, die die Not aus eigenem Erle!d
So ſei bis zur Jubiläumsfeier ein Geſe
von 1 162 684 M. zuſammengekommen.
ſitzende Dr. Rendtorff gab dem Dank des
Adolf=Vereins für dieſe einzigartige C
druck. Der Urheber des Planes, Pfen=
Bruhns=Leipzig berichtete über die En
geſchichte des Liebeswerkes.
Verkehrsunfall eines Arbeitertran=
6 Tote, 13 Schwerverletzte.
Madrid. In Ubeda ſtieß ein mit
beſetzter Laſtkraftwagen mit einem ent
menden elektriſchen Motorwagen
Sechs Arbeiter wurden getötet und
verletzt.
Ermordung eines Richters aus Re=
New York. Schon wieder iſt ene
das Opfer eines gemeinen Racheaktes 9
In Mancheſter (Kentucky) wurde, als
tiger Richter mit drei Bekannten ſeine 9
verließ, ein wahres Maſchinengewehrim
auf ihn eröffnet. Zwei Perſonen, da F=
Richter, wurden tödlich getroffen, wähn
beiden anderen ſchwer verletzt wurden
Maß voll zu machen, haben die Mörder
heit gehabt, vom Gerichtsgebäude au
Wohnung des Richters gegenübe n7
ſchießen.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 262
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 20. Septemberr!
Sport, Sptel und Jucnen
Tiſchkennis.
Die Intereſſengemeinſchaft Darmſtädter Tiſchtennisvereine
hat ſich entſchloſſen, eine Ausſprache der Herren Vereinsleiter
aller Tiſchtennis treibenden Vereine Darmſtadts und
Um=
gebung herbeizuführen. Es ſollen in dieſer Beſprechung allen
Vereinen Adreſſen vermittelt und weiterhin beſprochen werden,
in welcher Form ein geregelter Wettſpielverkehr der Vereine
unter ſich feſtgelegt werden kann. Es ſei nochmals betont, daß
zu dieſer Beſprechung alle Vereine höflichſt eingeladen ſind,
gleichgültig, ob ſie einem Verband angehören oder nicht. Zum
Abſchluß dieſer Beſprechungen werden die zurzeit 4 beſten Spieler
Darmſtadts einen Propagandaſchaukampf vorführen, zu dem die
Teilnehmer der Verſammlung koſtenloſen Zutritt haben. Die
Veranſtaltung findet Donnerstag, den 22. ds. Mts., abends
pünktlich 19 Uhr, im Rummelbräu (Rheinſtraße 101) ſtatt.
Fußball.
Germania Pfungſtadt — Germania Eberſtadt 2:0 (2:0.
600 Zuſchauer, von denen mehr als die Hälfte aus Eberſtadt
gekommen waren, hatte das Spiel der beiden Lokalrivalen
an=
gezogen. Die Gäſte kamen ohne ihren guten Mittelläufer Kaißer
und Torwart Habermehl. Pfungſtadt hatte Wickel erſetzt. Das
Spiel ſtand auf keiner hohen Stufe. „Beiderſeits ſah man keine
beſonderen Leiſtungen. Vor dem Wechſel hatten die Platzherren
mehr vom Spiel und kamen auch in der 16. und 22. Minute zu
zwei Treffern, wovon letzterer aus ganz klarer Abſeitsſtellung
fiel. Nach dem Wechſel dominierten die Gäſte. Sie ſpielten
aus=
gezeichnet zuſammen, hielten den Ball wundervoll flach am
Boden. Aber auf der Höhe des Strafraumes verſagten die
jun=
gen Stürmer, ſpielten zu weich, um eine derart maſſive
Vertei=
digung wie die der Platzherren zu überwinden. In ihrem
Links=
außen Schimpf. dem Erſatztorhüter Werner und ihrem
Mittel=
läufer Weizenmüller (aber erſt nach dem Wechſel) hatten die
Gäſte ihre beſten Leute. Reſ. 2:1 für Pfungſtadt. Bachmann=
Karlsruhe gut. 1. Schüler — 1. Schüler SV. 98 2:0.
SVgg. Groß=Umſtadt — SV. Roßdorf 1:5 (1:1).
Bedauerlicher Weiſe ſtand in Schwarz (Griesheim b. D.)
dieſem Treffen ein Schiedsrichter vor, der beſtimmt nicht dazu
beitrug, für den Fußballſport „werbend zu wirken und deſſen
Hauptſchuld es war, daß dieſer anfangs ſo raſſige Kampf einen
ſo unſchönen Verlauf nahm. Wann endlich gedenkt die Behörde
dem Verzweiflungsruf der Odenwald=Vereine zu folgen und nur
charakterfeſte regelſichere Schiedsrichter zu ſtellen? Ein
ſofor=
tiges Eingreifen der Behörde iſt unbedingt erforderlich, ſoll nicht
den Landvereinen Luſt und Liebe an der Fußballſache
genom=
men werden, denn die Geſundheit der Spieler darf nicht durch
das Verſagen von Schiedsrichter Schaden nehmen.
Zum Spiel: Die junge Gäſteelf fand ſich verhältnismäßig
raſch mit dem kleinen Roßdörfer Platz ab. Beide Mannſchaften
lieferten ſich bis ½ Std. vor Schluß ein ſehr raſſiges,
tempera=
mentvolles, faires Spiel, bei dem die Platzelf mit 2:1 in
Füh=
rung lag, was auch dem Spielverlauf entſprach. Drei kraſſe
Fehlentſcheidungen des Schiris — ein von einem Zuſchauer
her=
eingetretener Ausball, ein ungerechter Elfmeter ſowie ein
Hand=
tor — ergaben den Schlußſtand. Der völlig ſeine Nerven
ver=
lierende Schiedsrichter brach 3 Minuten vor Schluß das Treffen
ab. Die Zuſchauer beider Lager verhielten ſich trotzdem
muſter=
gültig.
* Kreisliga Südheſſen.
Fuſion: Pfiffligheim=Hochheim!
Der ſchon längere Zeit angſtrebte Zuſammenſchluß zwiſchen
den Pfiffligheimer Normannen und dem Hochheimer SV. iſt
nun=
mehr geglückt. Man hat ſich dahingehend geeinigt, daß die Spiele
dieſer beiden zuſammengeſchloſſenen Vereine auf dem
Pfifflig=
heimer Platze ausgetragen werden, da Hochheim ſeither keinen
eigenen Platz hatte. Bis zur Beſtätigung des Verbandes zählen
die beiden Vereine noch getrennt.
Die Spiele am ſechſten Sonntag der Saiſon verliefen
teil=
weiſe ſehr dramatiſch; hohe Torergebniſſe und ein ganz knapper
Sieg ſind uns diesmal zur Abwechſlung beſchieden.
Die Reſultate:
FV. Hofheim — Spv. Weinsheim
7:0.
Conc. Gernsheim — Norm. Pfiffligheim
6:2.
Viktoria Neuhauſen — Spv. Horchheim
1:5,
Olympia Lampertheim — VfL. Lampertheim . 1:0.
Eine ſaftige Niederlage mußten diesmal die Weinsheimer
hin=
nehmen, da Hofheim erſtmals wieder vorzüglich in Fahrt war.
Aehnlich erging es den Pfiffligheimern in Gernsheim; die
Nor=
mannen blieben alſo nach wie vor ohne Punktgewinn. Vielleicht
wird das nach dem Zuſammenſchluß mit Hochheim beſſer. Ein
Außenſeiter der in letzter Zeit ſich ganz energiſch in den
Vorder=
grund ſchiebt, iſt Horchheim. Diesmal gewann die äußerſt
tüch=
tige Mannſchaft in Neuhauſen 5:1, was als beſter Beweis ihres
guten Könnens gelten mag. Das Lokalderby in Lampertheim
brachte über 1200 Zuſchauer auf die Beine, die einen ſchönen,
fairen Kampf erlebten. Bei ziemlich ausgeglichenem
Spielver=
lauf blieb Olympia glücklicher Sieger.
Starkenburgia Heppenheim
Olympia Lampertheim=
Sportverein Horchheim
FV. Biblis
VfL. Lampertheim
Sportverein Weinsheim
FV. Hofheim".
07. Bensheim
Concordia, Gernsheim
Viktoria Neuhauſen
Sportverein. Hochheim
Normannia Pfiffligheim.
Spiele
verl. Punkte
Handball.
Realgymnaſium — Liebigs=Oberrealſchule 6:5 (3:0).
Das erſte Handballſpiel von Darmſtädter Schulmannſchaften
endete mit einem Siege des Realgymnaſiums, der nach dem
beſſe=
ren Spiele der 1. Halbzeit als verdient anzuſehen iſt, um den aber
in der 2. Halbzeit heiß geſtritten wurde und der ſchließlich der
zäheren Mannſchaft zufiel. Die beiden Gegner wieſen faſt in
glei=
chem Maße Stärken und Schwächen auf; das Spiel beherrſchen
eben immer die erfahreneren Schüler, die ſich in
Vereinsmann=
ſchaften betätigen. Mit dieſem Spiele iſt die Liebigs=Oberralſchule
aus dem Wettbewerb ausgeſchieden, und die Mannſchaft des
Realgymnaſiums wird fernerhin Darmſtadt zu vertreten haben.
Der nächſte Kampf führt ſie gegen den Sieger des Bezirkes
Star=
kenburg=Oſt, alſo gegen Groß=Umſtadt oder Michelſtadt.
Hockey.
T. H. C. Wiesbaden — S.V. 1898 Darmſtadt 0:5 (0:1).
Auf der idealen Sportanlage unter den Eichen in Wiesbaden
mußte ſich der S.V. 98 mit obigem Reſultat geſchlagen bekennen.
Wiesbaden verſtand es, die eigenen Platzverhältniſſe, der Platz
glich nahezu einem Tennisfeld, reſtlos auszunutzen. Allerdings
dürfte das Reſultat zu hoch ausgefallen ſein und hätte der
Sport=
verein unbedingt ein Ehrentor verdient. Nach einer ausgeglichenen
1. Halbzeit zeigte Wiesbaden in der zweiten Spielhälfte ein
tech=
niſch hervorragendes Spiel und fielen bei teilweiſer
Feldüber=
legenhet in kurzen Abſtänden 4 Tore.
Kraftſport.
Athl.=S. V. 1895 Darmſtadt.
Bei den am Samstag und Sonntag, 17. und 18. September, in
Dortmund zum Austrag gekommenen deutſchen Meiſterſchaften der
Schwerathleten vom D.A.S.V. 1891 gelang es Jakob Marloff
im Ringen in der leichten Altersklaſſe bei ſehr ſtarker
Konkurrenz und ſchwerer Arbeit den Titel Deutſcher Meiſter 1932
zu erringen. Ein „Kraft=Heil” dem Sieger.
Geſchäftliches.
Saiſonbeginn bei Rehfeld!
Ein Ereignis für die geſamte Damenwelt! Schon vor den
Schaufenſtern, die in den verſchiedenen neuen Modefarben
ge=
halten ſind, hört man manches „Oh” und „Ah” der Bewunderung.
Man muß ſtaunen, wenn man ſich im Innern des Hauſes die
neueſten Schöpfungen der Mode zeigen läßt. Dieſe aparten
Nach=
mittags= und Abendkleider in ſchwarz und den hübſchen neuen
Modefarben, die Damenmäntel in Crewl und anderen Stoffen,
reich mit Pelzwerk verbrämt, müſſen ja begeiſtern, die
wunder=
vollen Wollkleider mit ſportlicher Note können nicht kalt laſſen,
und die neuen Pelzmäntel in den verſchiedenſten edlen Fellarten
müſſen unſer ganzes Entzücken haben. Wer aber nun glaubt, daß
alle dieſe Dinge nur für diejenigen erſchwinglich ſeien, die mit
Gütern reich geſegnet ſind, der irrt ſich. Gerade in Kleidung der
niederen Preislagen bringt Rehfeldt an der Marktecke ſehr bübſche
Sachen.
Es nimmt daher nicht Wunder, daß dieſe Erfolge den Ab5
Mercedes=Benz=Wagen in Deutſchland und auch im
Auslann=
rückläufiger Konjunktur weſentlich ſteigern helfen Beſondon
preiswerte und konſtruktiv intereſſante Typ 170 findes
Publikum außerordentlichen Anklang und lebhaftes Irut
Seine vielen techniſchen Vorzüge (Schwingachſen, Tiefn=
Oeldruckbremſe uſw.) haben ihm ſchon Tauſende von Ang.
gebracht. Aber auch die anderen Mercedes=Benz=Modell=
2= und 2,6=Liter=Stuttgart ſowie die Typen Mannheim urn
burg und der repräſentative „Große Mereedes” erfreige
ſteigender Beliebtheit im In= und Auslande.
Qualitätsunterſchiede. Beim Einkauf von Eßwaren run
brauchsgegenſtänden iſt meiſtens die Qualität entſcheidend;
Wahl oder ſollte es wenigſtens ſein. Man weiß doch, dar
guter Qualität, obgleich im Preiſe höher, letzten Endes
hafter iſt als ſolche minderer Qualität. Deshalb auch
die=
zugung von Markenwaren, bei denen der Ruf einer Firmagſ
Güte einſteht. Bei einem heute ſo wichtigen Bedarfsgegg
wie es die Glühlampe, unſere unentbehrliche Lichtſpendeei
ſollte man ganz beſonderen Wert auf hohe Qualität legen mn
halb Osram=Lampen kaufen. Der Markenname
verbürgt höchſt erreichbare Lampenqualitä
der auf wiſſenſchaftlicher Grundlage fundierten ſorgfältigg
ſtellung und gewiſſenhaften Prüfung. Je beſſer die Glür
deſtowirtſchaftlicher die Beleuchtung. Die Be
dung von Osram=Lampen bedeutet demnach gutes und
Licht.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
15.20:
15.50:
17.00:
18.25:
18.50:
19.30:
20.30:
21.30:
22.20:
22.45:
10.10:
12.05:
15.00:
15.45:
16.30:
17.30:
18.00:
18.30:
19.00:
19.30:
Aan.
21.30:
22.20:
22.40:
Dienstag. 20. September
Hausfrauen=Nachmittag.
Elternſtunde. Rektor Zimpel: Jugend und Alkohok.
Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Soliſt: A. Lannſn
(Orgel).
Dr. Schück: Die Kriſe der braſilianiſchen Diktatur.
Freiburg: Prof. Dr. Aly: Schulvorbildung u. Unive
ſtudium.
A. Goetz: Der Geigenbau ein Geheimnis, eine Kunſſ
handwerkliche Technik? Mit Ton=Experimenten.
Trebitſch=Lincoln, einer der mit dem Strom ſchwimmm
ſpiel von E. L. Stark.
Kompoſitionsſtunde Hermann Noetzel. Ausf.: Funkori
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
Berlim: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 20. September
Köln: Schulfunk: Kleine Bilder von gr. Muſikern: Ii
Schulfunk: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
M. Grühl: Das Reich des Kaiſer=Gottes von Kaffa:
Künſtleriſche Handarbeiten: Die gehäkelte Spitze.
Leipzig: Nachmittagskonzert.
E. Vinner: Conſtantin Brunner. Zum 70. Geburtstag
W. Diekermann: Muſikaliſche Hörübungen.
Oberförſter Raab: Was liefert der deutſche Wald den
ſchen Wirtſchaft?
Prof. Schönemann: Das Werden des amerikaniſchen
Königsberg: Erntefeſt in Maſuren. Uebertragung vuu
Staatsdomäne Mühlen, Kreis Oſterode.
Breslau: Volkslieder der Sudetendeutſchen.
Breslau: Querſchnitt durch ſudetendeutſche Dichtung.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Hamburg: Spätkonzert des Norag=Orcheſters.
Weiterbericht.
Mercedes=Benz=Erfolge 1932.
Die große deutſche Marke Mercedes=Benz ſchließt auch in
dieſem Jahre mit einer überragenden Zahl von Erfolgen bei
Rennen. Zuverläſſigkeitsfahrten und Schönheitskonkurrenzen ab.
Der geſtern über dem Nordmeer gelegene Tiefdrucck
zwar nach Nordſkandinavien weitergewandert, doch flEiſt
ſeiner Rückſeite weiterhin von Island her über die A
Inſeln ziemlich kalte Luftmaſſen ſüdwärts. „Mit ihrem 3
gen auf das Feſtland tritt merkliche Abkühlung ein, ſo d
ſeitherige milde Wetter ſeinen Abſchluß findet. Der Wite
charakter bleibt dabei unbeſtändig, und bei wechſelhafter.
kung treten des öfteren noch Regenſchauer auf.
Ausſichten für Dienstag, den 20. September 1932: Lin
diges und kühles Wetter, wechſelnd bewölkt undw
Regenſchauer.
Ausſichten für Mittwoch, den 21. September 1932: Vonm
keine Beſſerung in Ausſicht.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleten. 1
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl B.6
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſf: Andreas But
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Net
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Wilky Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſſripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernorm
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Sotttee dield ld uere Fatebr.
16)
Roman von Karl Lütge. Copyright by VerlagPreſſe=Tagesdienſt,Berlin W35
Sehr genau waren die beiden Schwimmerinnen unterrichtei.
Und ſie verbreiteten die Nachricht in der Stadt, daß Ludwig
Mühlinghaus, der beſte deutſche Schwimmer, dem es durch eine
Verkettung ärgerlicher Umſtände nicht ermöglicht werden konnte,
als deutſcher Schwimmer an den Start zu gehen, nicht zu den
Schwimmkämpfen des 9. Olympia nach Amſterdam fahren
würde, ſondern zu irgendwelchen anderen Wettkämpfen.
„Ich kann mich an keinem anderen Tag freimachen. Und
Urlaub, um länger dort zu bleiben, erhalte ich natürlich nicht”,
verſuchte er ſich zu entſchuldigen.
Man ſprach über das Training, den Sport ganz allgemein,
von Rekorden und Rekordleuten.
„Was macht Ihr Training?"
Fräulein Holtermann ſtellte dieſe direkte Frage. Sie war
reſolut, ein offener, tapferer Menſch.
„Ich ſchwimme täglich die nötigen 400 Meter.”
„Nach der erprobten Taktik: Zweidrittel in höchſtmöglicher
Geſchwindigkeit? Ja, das habe ich von Ihnen gelernt, und es
hat mir viel genützt.”
Mühlinghaus dozierte:
„Und keine Löcher ins Waſſer reißen — das haben Sie
früher gern getan!“
„Nein, jetzt greife ich das Waſſer, und habe Stil. Der Stil
iſt die Vorausſetzung für Geſchwindigkeit!“
So ging das Fachſimpeln.
Es war wenig und hob doch ein wenig die Stimmung.
Immerhin, kein perſönliches Wort.
Die beiden Damen blieben beiſammen, als ſie ſich von dem
Schwimmer verabſchiedeten. Aber ſchließlich war die Verbindung
wieder hergeſtellt. Man hatte nicht mehr nötig heimlich
Um=
wege zu machen, um möglichſt niemand zu treffen. Vielleicht
würde man nicht lange mehr auf die großen Hallenbäder in
der Stadt verzichten und wie bisher in Nachbarſtädte
hinüber=
fahren müſſen, um zu trainieren. Alles verlief in dem großen
Strom Vergeſſenheit. Mühlinghaus: Weg war nahe am
Ein=
münden in den geraden Weg, den er vorher unbeirrt
geſchrit=
ten war.
II.
Auf dem großen, offiziellen Plakat zum 9. Olympia war ein
falſch gezeichneter Läufer in Rieſengröße neben der weißen Flagge
mit den fünf ineinandergeſchlungenen Ringen zu ſehen. Ueber
den „Paßgang” des Läufers wurde in Sportkreiſen viel gewitzelt.
Wenn das am grünen Holz geſchah! Fanatiker zogen auch gegen
die keineswegs richtige Angabe; Olympiade („Zeitraum von
vier Jahren”), ſtatt Olympia zu Felde. Aber alles dies erhöhte
nur die Anziehungskraft des Olympia in Amſterdam.
Ludwig Mühlinghaus durchſchritt empfindſam an einem der
Tage olympiſcher Erregung die große Stadt an der Amſtel. Seit
langem ſtand die alte Handelsſtadt im Zeichen der 9. Olympiſchen
Spiele, und ſie nahm ſich in der auffällig frohen ſportlichen
In=
tereſſiertheit nicht übel aus. Ein ſeltſamer Gegenſatz zu dem ſo
nüchtern ſcheinenden Kaufmannstum. Aber Gegenſätze waren
wohl überhaupt ein Merkmal Hollands:
Zu der regen Betriebsſamkeit des Volkes, die ſich in
rhyth=
miſcher Gegenwirkung, gegen die das tapfere kleine Land
uner=
müdlich bedrohende Nordſee zeigte, ſtand die ſelbſtzufriedene,
be=
häbige Gelaſſenheit, wie als Abglanz des großen Seehelden=
und Seefahrertums des 16. und 17. Jahrhunderts überzeugend in
Erſcheinung treten mochte. Man fand neben der Kunſt der
Rem=
brandt, Van Eyck, Franz Hals, Terborch, Dou. Jan Steen die
denkbar großartigſte Waſſerkunſt; durch ſie wurden die tiefer als
der Meeresſpiegel liegenden Teile des Landes durch Kanäle und
ſinnreiche Schleuſenbauten vor Ueberſchwemmungen und vor dem
Austritt von Grundwaſſer geſchützt. Alte Kunſtbauwerke in den
Städten fand man umſchloſſen von breiten, regelmäßigen, oft
monoton wirkenden Straßenzügen mit kleinen, großfenſtrigen,
be=
haglichen Häuschen, und anſchließend an ſie Neubauten von
ge=
radezu großartiger moderner Architektur. Und Windmühlen,
Ka=
näle, Weiden, Viehherden ſtanden vor den Toren der Städte als
Aushängeſchild für das andere Holland.
Als Hauptſtadt Hollands trat vor der vornehmen Reſidenz
Den Haag die Stadt Amſterdam an. Sie enthüllte dem Neuling
ihre Eigenart beim erſten Schritt aus dem rauchigen Bahnhof.
Unbeſchreiblich bunte hohe Speicher ſpiegelten ſich in langer Reihe
ſelbſtgefällig in einem Kanal. Ein paar Schritte weiter pulſte
moderſtes großſtädtiſches Treiben. Die Grachten, wundervoll in
ihrer Feierlichkeit und Stille, ſchlangen ſich, ſechs hintereinander,
im Halbkreiſe durch die Stadt, von alten Ulmen überſchattet und
von Doppelreihen von Straßen begleitet. Querkanäle erſchufen
ein eigenartiges, faſt gefällig ſymmetriſches Stadtbild. Kähne
zogen träge; Autos ſurrten an den Uferſtraßen. Das alte und
das neue Amſterdam waren nahe beieinander,
Die Scharen der Kämpfer aus aller Herren Länder, die zum
Wettſtreit auf Aſchebahn, Raſen und Waſſer in der großen
Metro=
pole Hollands eintrafen, fanden eine Stadt von Eigenart und
Charakter, wert und würdig, als Ort der 9. Olympia zu dienen.
Das Olympiſche Stadion hatte man ganz im Süden Amſterdams,
in der Nähe des Vondel=Parks und des Amſterdamer Stadions
erbaut. Zwiſchen dem Olympiaplein und dem Amſterdarl
dion ſtreckte ſich das neue „Olympiaviertel” mit Sta did
und Olympiakade, Marathonweg und Turnerſtraße, u
Straat und anderen Straßen; ein eigenartiger, impoſank u
teil. Das Stadion verfügte über 21 000 Sitzplätze und hitwh
terhin rund 15 000 Stehplätze.
Das Geſchiebe in den Straßen Amſterdams war beäi
an dieſem Sonntag. Extrazüge aus Belgien, Frankreich
und beſonders aus Deutſchland hatten ungeheure Scharein
begeiſterter in die große Stadt Hollands geſchafft. Feiſch
menhängende Trupps durchzogen die engen Straßen, ſch 74
Grachten vorüber, bewunderten die altholländiſchen Baut
vereinzelt drangen ſie in die weltweite Schau des kun fſt
Landes, ins Reikmuſeum.
Ludwig Mühlinghaus ſchritt allein.
Im Stadion wohnte er nur dem für die deutſchen TcM
wichtigen Speerwerfen und Kugelſtoßen bei. Er wollte
Größe der Sportveranſtaltung auf ſich wirken laſſen, di
tung des Sports der Neuzeit ſehen, ſich ſelber Mut um
zu weiterem unbeirrbarem ſportlichem Kämpfen geben
Ein Rieſenrund mit den Tauſenden Menſchen hate
Amerika ſchon geſehen und dort Beifallsſtürme und ane
Toben gehört — einige Male bei eigenen Kämpfen. End
oft mit Bitternis an die Rolle eines unbeachteten und ud
ten Zuſchauers, wie er ſie zu Unrecht hier ſpielen mußte.
So intereſſierten ihn die einzelnen Wettbewerbe nickt!
Nicht einmal die Kraft zur Begeiſterung bei einem deutſye
im Kugelſtoßen brachte er auf.
Um ihn herum, in enggeſcharten Reihen, tobte es
Er ſaß zwiſchen deutſchen Sportfreunden. Beim Anble
hübſchen Sportmädelgeſichts fiel ihm jählings Miß Ma)e
und ihr Verſprechen ein.
Amſtel=Hotel? Ja, das ließ ſich leicht finden.
Er ging nach Eintritt der Mittagspauſe längs derſwel
und ſuchte das Hotel. Ein feines Haus, das hatte er ”
Er ſchritt zur Portierloge.
„Miß Macy iſt auf ihrem Zimmer”, erfuhr er dot Mt
„Wenn Sie Miſter Mühlinghaus ſind, dann habe ich 9
Telegramm für Sie. Es iſt eingegangen, bevor Miß Mr9e
morgen im Hotel ankam. Bitte, ſehen Sie ſelbſt nach denä.
— Und bitte quittieren Sie die Ausfolgung unter dem R"
Datum und der Tageszeit und geben Sie mir Ihre Adr
Ludwig Mühlinghaus las die wenigen Worte: „Lei9000
ich zu ſpät.‟ Er verſtand es nicht gleich. Richtig, ſie gliſ
kämpfend und entſchuldigte ſich, daß ſie ſpäter kam.
„Ihre Adreſſe, bitte”, drängte der Portier. Es her
ßer Andrang in der Portierloge.
„Ich bin nur heute in Amſterdam."
Der Hotelportier war die Gewiſſenhaftigkeit ſelbt.”
müſſe man Miß Macy unzweifelhaft verſtändigen. Ob er
ten bereit ſei. — Gern. Gut.
(Fortſetzung folgt.)
zer 262
datte
Dienstag, den 20. Sept.
WeFfNeueſte Nachrchten
neuer Verſuch zur Kriſenüberwindung in Rumänien.
Fegelung der Agrarſchulden. — Eine 18mongtige Schonfriſt für Schuldner und Agrarbanken.
Südweſtdeutſche Möbelmeſſe in Frankfurk a. M.
öſung wiekſchaftspolitiſcher Bragen
Produkkenmärkte.
Löſung der brennendſten wirtſchaftspolitiſchen Frage,
des Problems der landwirtſchaftlichen Schulden, ſoll nun
ämien in einer neuen Form verſucht werden:
Fführer der nationalen rumäniſchen Bauernpartei, Jul.
pat dem Parlament einen Geſetzentwurf vorgelegt, deſſen
te bereits von den Finanzexperten des Völkerbundes
ge=
wurden.
9 dieſem Entwurf ſoll das Geſetz über die Konvertierung
ſdwirtſchaftlichen Schulden, die ſeinerzeit vom
Finanzmini=
getojanu ausgearbeitet wurde, bis auf weiteres außer
hie etzt werden.
die Dauer von ſechs Monaten werden nach dem Entwurf
benasverſteigerungen wegen landwirtſchaftlicher Schulden
ton. Während dieſer Zeit bezahlen die Schuldner 4 Prozent
/4Awenn ihr Landbeſitz unter 10 Hektar iſt, und 5 Prozent,
mr 10 Hektar überſchreitet. Alle während dieſer Schonzeit
ſileiſteten Zahlungen der Schuldner an die Gläubiger
wer=
ſpzelt gerechnet.
9h Ablauf der ſechsmonatigen Friſt ſoll das Verbot der
ſeizerſteigerungen bei einem Bodenbeſitz von unter 10 Hektar
ſutere 12 Monate verlängert werden.
mken, deren Wechſelportefeuille mindeſtens zu 40 Prozent
endwirtſchaftlichen Wechſeln beſteht, werden während der
wtigen Schonzeit nicht verpflichtet ſein, ihre Einlagen
aus=
oder nur in einem Ausmaße, das die Nationalbank feſt=
Die Regierung rechnet damit, daß der Entwurf Manius
Laufe dieſer Woche vom Parlament verabſchiedet und da=
18 Monate Zeit zur endgültigen Löſung des Problems
urnſchulden gewonnen wird.
iner und Frankfurker Effekkenbörſe.
i9
auf.
tember 1937.
mber 192. 1X
R4it4
Dr. Herben!
Frankfurter Böxſe eröffnete uneinheitlich. Vor allem
ſinte der unerwartete Ton der engliſchen Note an Deutſch=
Abir die deutſche Gleichberechtigung in der Wehrfrage. Auch
ung nichlür1
ſitwas die ſchwächere New Yorker Börſe. Andererſeits lagen
ian der Börſe wieder eine Reihe kleiner
Publikumsauf=
or, angeregt durch die Tatſache, daß am Dienstag nur noch
Sin
rmelle Beſchluß in Baſel, der Deutſchland einen
Diskont=
der Reichsbank ermöglicht, fallen wird. Auch die
anhalten=
er=chte über leichte Belebung in den verſchiedenſten
Wirt=
gebieten lockten gewiſſe Puhlikumskäufe an. Im
Vorder=
der Bewegung ſtanden Schutzgebietsanleihe mit einer
beigerung von 0.5 Prozent auf Verlautbarungen, daß das
einen Vermittelungsvorſchlag zwiſchen Reich und
Schutz=
ägern machen will, demzufolge für 10 Prozent des nomi=
Wertes ſpäter Reichsſchuldbuchforderungen abgegolten
wer=
n. Am übrigen Rentenmarkt lagen auch Alt= und Neu=
Ml ihe etwa ½ Prozent freundlicher. Auch beſtand etwas
t reſſe für Pfandbriefe. Am Aktienmarkte zeigten AEG.
ſehr unſicheren Markt. Nach anfänglich 32 (31) ging der
Auuf 31 wieder zurück, um ſpäter bis 32,5 Prozent anzuziehen.
Bckula bei 110 (109,75) Prozent geſucht, daneben noch Fel=
5 Proz. höher. Demgegenüber verloren Geffürel 1.5 Proz.,
yr 0,5, Schuckert und Siemens ie 0 75 Proz. Am JG.=
Far=
riſte war ein Kursrückgang von ½ Proz. vorhanden. Scheide=
„Biſt, 4u0k
dn Damſel
Erdöl je 0,5 Proz. ſchwächer. Dagegen Rütgers 2 Proz.
Kunſtſeide wurde bis 0,5 Proz. freundlicher gehandelt.
Fr Schiffahrtsmarkt ſowie, ſonſtige Transportwerte eher
Nordlloyd 0,25, Hapag 76 Proz. höher. Zellſtoffwerke kaum
Dert. Am Montanmarkt überwogen die Kursrückgänge. Man=
Emr lagen 8 Proz., Harpener 0,25, Buders 0,5 Proz, höher,
n Stahlverein 0,25, Rheinſtahl 1,25, Phönix 0,5, Gelſen=
V Proz ſchwächer. Der große Markt der Nebenwerte hatte
liegend gut behauptete, vereinzelt ſogar leicht gebeſſerte
ufzuweiſen. Im ſpäteren Verlauf blieb die Haltung
un=
oone daß ſich eine ausgeſprochene Erholung oder auch
Ab=
hurg durchſetzen konnte. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld leicht
5 Prozent.
der Abendbörſe war das Geſchäft ſtill. Die
Aktien=
lagen eher etwas ſchwächer. Verſtimmend wirkten die
heren Auslandsbörſen. Man verweiſt auch auf die nach=
e Tendenz an den Rohſtoffmärkten. Stimulierend wirkten
die Billigung der Diskontſenkung durch die B. J.3. ſowie
räts eingetretene Senkung des Privatdiskonts auf 4 Proz.,
die Kursverluſte nur ganz gering blieben. J.G. Farben
en 0,75 Proz. Montanwerte und Elektroaktien waren meiſt
et. AEG. 0,25 Proz. niedriger. Am Rentenmarkt waren
it bei 55,25 weiter freundlich. Neubeſitz bei 7 Prozent
un=
ert, Schutzgebiete, die an der Mittagsbörſe auf Meldungen
leinen neuen Vergleichsvorſchlag ſtark anzogen, blieben bei
M behauptet. Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſtill. J.G.
ſchloſſen bei 101 nach vorübergehend 100,75 Prozent.
Mekallnotierungen.
e Berliner Metalltermine vom 19. September ſtellten ſich
pfer; September 45 (46) Oktober 45,50 (46), Novem=
5 (46,50) Dezember 46.25 (46,50) Januar 46,75 (47), Fe=
25.25 (47,75), März 47,75 (48), April 48,25 (48,75) Mai
45). Juni 49,25 (49 75), Juli 50 (51), Auguſt 50,50 (51,25).
B: ſchwach. Für Blei: September, Oktober 17,50 (18,50),
aser 17,75 (18,75), Dezember, Januar 18 (19) Februar
4950) März 18.,50 (19 50), April 18,75 (19,50), Mai, Juni
Juli 19,25 (20 25) Auguſt 19,50 (20,50). Tendenz; luſt=
2: Zink: September, Oktober 20,75 (21,25), November
FOM. Dezember 21 (22). Januar 21,25 (22), Februar 21.,50
März 22 (22,75), April 22,25 (23) Mai 22,25 (23,25)
275 (23,50) Juli 23 (24), Auguſt 23 (24,50). Tendenz:
Ner. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
üggten Brief.
An der diesjährigen Südweſtdeutſchen Möbelmeſſe in
Frank=
furt a. M. beteiligen ſich etwa 300 Ausſteller, die eine Fläche von
zirka 8000 Quadratmeter belegt haben. Die Meſſe, die vom 18.
bis 21. September dauert, hatte am Eröffnungstage einen Beſuch
von rd. 4500 Intereſſenten aufzuweiſen, die hauptſächlich aus Süd=
und Südweſtdeutſchland, Mitteldeutſchland und dem Saargebiet
ſtammten. Die ausländiſchen Beſucher — aus Holland, Belgien,
Oeſterreich und der Schweiz — ſtellten etwa 5 Prozent der
Ge=
ſamtzahl. Das geſchäftliche Ergebnis des erſten Tages kann als
ſehr befriedigend, teilweiſe ſogar als gut bezeichnet werden. Viele
Ausſteller ſprachen ſich dahin aus, daß ſie am Sonntag beſſere
Ergebniſſe erzielt hätten als auf der ganzen Leipziger Herbſtmeſſe.
Beſonders gekauft wurden moderne Küchen, Kleinmöbel und
Pol=
ſterwaren, ſowie Zimmer in mittlerer Preislage; lebhaftes
Inter=
eſſe beſtand auch für Stilmöbel. Zimmer in höherer Preislage
fanden geringeren Abſatz. — Das Geſchäft am Montag wurde bei
etwa 1500 Beſuchern als befriedigend, wenn auch nicht als ganz
ſo gut wie das des Eröffnungstages bezeichnet.
Wirtſchaftliche Rundſchan.
geſtrige Berliner Börſe eröffnete in überraſchend
hur dsfähiger Haltung. Noch vormittags hatte man, unter
ndruck der engliſchen Note in der Abrüſtungsfrage und dem
uren Schluß der New Yorker Samstagsbörſe, mit
rückgän=
urſen gerechnet zumal die Spekulation überwiegend
Roktionen zu laufen hatte. Da aber die Nachrichten aus
duſtrie weiter recht zuverläſſig lauten und auch nach der
in Entſcheidung der B. J. 3. zugunſten des deutſchen Antrags
gu ſicher mit einer Diskontſenkung auf 4 Prozent zu rechnen
ute die Kundſchaft erneut Kaufintereſſe. Die Orders des
Aums waren zwar teilweiſe niedrig limitiert, boten aber der
ſutendenz eine gute Stütze. Das Geſchäft war im allgemeinen
Amfangreich und beſchränkte ſich auf wenige Spezialgebiete.
ie Kursabweichungen zum Samstag hielten ſich meiſt in
örenzen. Als feſter und bis zu 1,5 Proz, höher ſind Brau=
Rdutſch Kabel, Vogel Telegraph. Holzmann,
Aſchaffenbur=
jültoff, Eiſenbahnverkehrsmittel, Leonhard Tietz,
Mansfel=
ſitgerswerke und Lahmeyer zu nennen. Feldmühle und
ktrieb konnten ſogar je 2 Prozent gewinnen: auch Dubiag
egen letzte Notiz 2 Proz, höher, Chemiſche Heyden waren
Prozent gebeſſert, und Elektro Schleſien gewannen 3 Pro=
Undererſeits waren nur Schubert u. Salzer mit minus 2,
us und Schleſiſche Gas mit je 1,5 und Salzdetfurth mit min.
ſpzent weſentlich abgeſchwächt. Im Verlauf bröckelten die
D bewäſt rAtbann ziemlich einheitlich um Bruchteile eines Prozents ab.
ſwer verloren in Reaktion auf die Feſtigkeit der letzten Zeit
5z. Andererſeits konnten Berliner Maſchinen 1,5 Prozent
en, und auch Siemens waren um 1 Proz. erholt. Ferner
RAEG lebhafteres Geſchäft und konnten gleichfalls 1 Proz.
ſten. Am Rentenmarkt konzentrierte ſich das Intereſſe der
hiarf den Markt der Schutzgebietsanleihen.
Kraftwerke Rheinau A.=G., Mannheim. In der
General=
verſammlung der Kraftwerk Rheinau A.=G., Mannheim, wurden
ſämtliche Punkte der Tagesordnung einſtimmig genehmigt. Aus
dem Geſchäftsbericht für 1931/32 ergibt ſich, daß die nutzbare
Stromabgabe (rund 33 Mill. Kilowattſtunden) um 9,5 Prozent
hinter dem Vorjahresergebnis zurückgeblieben iſt. Den größten
Rückgang weiſt die Abgabe an die Großinduſtrie mit 13,3
Pro=
zent auf. Die Strompreisſenkungen bewegten ſich zwiſchen 5
und 13 Prozent und überſteigen in ihren Auswirkungen die
möglichen Einſparungen. Der Betriebsüberſchuß betrug 693 481
(664 717) RM. Nach 377 815 (210 386) RM.
Wertminderungs=
rücklagen und 55 555 (69 230) RM. Ausgaben für Zinſen und
Hausverwaltung verbleiben einſchl. 18 692 RM. Gewinnvortrag
278 803 (425 052) RM. Reingewinn, die wie folgt verwendet
werden: 13 940 (121 252) RM. Zuweiſung an den Reſervefonds.
5 (6) Prozent Dividende auf 4 Mill. RM. Aktienkapital.
Zuwei=
ſung zum Wohlfahrtsfonds wieder 40 000 RM. und Vortrag auf
neue Rechnung 22 309 RM. Aus der Bilanz (in Mill. RM.):
Anlagen 6,90 (6,73), davon Neuzugang 0.17. Materialbeſtand
0,095 (0.14). Debitoren, Bankguthaben und Vorauszahlungen
0,97 (0.77) Auf der anderen Seite erſcheinen u. a. Reſervefonds
mit 0.31 (0.19), Wertminderungs= und Erneuerungsrücklage mit
2.21 (1.99), Hypotheken mit 0034 (0.05), Kreditoren mit 0,81
(0,89), Wohlfahrtsfonds mit 0,39 (0,33) Rechnungsabgrenzung
mit 0.30 (—) Unter den Kreditoren befindet ſich ein
kurzfriſti=
ges, in der Schweiz aufgenommenes Darlehen von 750 000 Schw.
Franken, das mit 610 462 RM. verbucht iſt. Der alte Aufſichtsrat
wurde mit zwei Ausnahmen wiedergewählt: anſtelle von Gen.=
Dir. Vögler=Dortmund tritt Gen.=Dir. Wolf=Eſſen und für
Stadt=
rat Orth tritt Stadtrat Runkel=Mannheim neu ein.
Die Konſerveninduſtrie zur Frage der Einfuhrkontingente. In
einer an den Reichskanzler gerichteten Eingabe erklären die
Or=
ganiſationen der Gemüſe= und Obſtkonſerveninduſtrie u. a., daß
die Einfuhr mehr oder minder entbehrlicher landwirtſchaftlicher
Produkte nach Möglichkeit eingeſchränkt werden ſollte, da die
deut=
ſche Landwirtſchaft in der Lage ſei, den Bedarf auch an feineren
Erzeugniſſen des Garten= und Obſtbaues zu decken. Dieſe
Bedarfs=
deckung iſt gerade durch die fortſchrittliche induſtrielle
Konſervie=
rungstechnik und ausreichende Konſervierung ſelbſt in den
Kriſen=
zeiten der Ernte 1932 geſichert. Die Gemüſe= und
Obſtkonſerven=
induſtrie bittet, bei kommenden Verhandlungen über dieſe Fragen
ihre Forderungen einer wohlwollenden Prüfung zu unterziehen
und bei den Verhandlungen über die Ausgeſtaltung der
Handels=
politik herangezogen zu werden.
Wiedereröffnung der Budapeſter Börſe. Gemäß geſtrigem
Beſchluß wird die Budapeſter Effektenbörſe am Dienstag, 20. 9.,
eröffnet. Zugelaſſen ſind zunächſt 19 Paviere, von denen
beſon=
ders folgende zu nennen ſind: Ungariſche Gummiwarenfabrik AG.,
Ungariſchen Eiſenbahnverkehrs=A. G., Bauxittruſt AG., Ungariſche
Allgemeinen Kohlenbergwerke AG., Salgotajaner
Kohlenbera=
werke AG. Felten u. Guilleaume, Ungariſche Zuckerinduſtrie AG.
Ganz u. Co. Salgotajaner Eiſenwerke AG., und Nova, Verkehrs=
und Induſtrie AG. u. a m. Bankpapiere, mit Ausnahme
der=
jenigen der Ungariſchen Nationalbank, werden nicht gehandelt.
Berliner Kursbericht
vom 19.September 1932
Frankfurter Produktenbericht vom 19. September. Die
Ge=
treidebörſe war bei ſehr kleinem Geſchäft abgeſchwächt. In
Brot=
getreide lag reichlich Angebot vor, dem kaum Aufnahmeneigung
gegenüberſtand, ſo daß Weizen und Roggen bis zu 2,5 RM. per
Tonne nachgaben. Sommergerſte und Hafer blieben behauptet.
Das Mehlgeſchäft ſtagnierte trotz ermäßigter Forderungen faſt
vollkommen. An dem Futtermittelmarkt gaben Weizen= und
Rog=
genkleie leicht nach; auch ölhaltige Futtermittel lagen bei ſehr
klein gewordenem Geſchäft etwas leichter. Nur Treber konnte ſich
etwas beſſern. Weizen 213—214, Roggen 170, Sommergerſte für
Brauzwecke 175—180, Hafer 142,50—147,50, Weizenmehl
ſüddeut=
ſches 32,50—33,50, desgl. niederrhein, 32,50—33,.25: Roggenmehl
60proz. Ausmahlung 25,50—26,50, Weizenkleie 8,25, Roggenkleie
8,25, Treber 1100, Heu ſüdd. 4,50—4,75. — Kartoffeln:
Gelbflei=
ſchige hieſiger Gegend 1,70 RM. per 50 Kilo bei Waggonbezug.
Tendenz: ſehr ruhig.
Mannheimer Produktenbericht vom 19. September. Weizen,
inländiſcher, 76—77 Kilo, 21,75—22,25; Roggen, inländiſcher, 72
bis 73 Kilo, 17,50—17,75; Hafer, inländiſcher, neuer 18,50—19,50;
Futtergerſte 17,00; Laplata=Mais 16,50; Soyaſchrot 11,25;
Bier=
treber 10,75—11; Trockenſchnitzel 9,25; Wieſenheu (loſes) 460—
4,80: Rotkleeheu 4,80—5: Luzernkleeheu 4.80—5,40; Stroh,
Preß=
ſtroh, Roggen=Weizen 2,80—3, desgl. Hafer=Gerſte 2,40—2,80,
Stroh, geb., Roggen=Weizen 2,40—2,80, desgl. Hafer=Gerſte 2,20—
2,40; Weizenmehl Spezial Null September—Dezember 32,25, do.
mit Auslandsweizen 33,25; Roggenmehl 60—70proz.
Ausmah=
lung 24,75—26,50; Weizenkleie, feine 8,25: Erdnußkuchen 12,75.
Tendenz: Infolge der ſchwachen Kaufluſt haben die Preiſe für
Weizen und Roggen nachgegeben. Der Markt verkehrte in
ruhi=
ger Haltung.
Diehmärkke.
Frankfurter Viehmarkt vom 19. September. Aufgetrieben
waren: 1349 Rinder darunter 43 ſeit dem letzten Markt 288
Ochſen. 140 Bullen, 498 Kühe und 380 Färſen, ferner 514 Kälber,
86 Schafe und 4651 Schweine, darunter 233 vor Marktbeginn
ausgeführt. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen
a) 31—34, a2) 26—30. b) 20—25; Bullen a) 27—29, b) 22—26:
Kühe a) 26—27. b) 21—24. c) 15—20; Färſen a) 31—34, b) 27
bis 30. c) 22—26: Kälber b) 39—41. c) 35—38, d) 30—34: Schafe
nicht notiert; Schweine b) 44—47. c) 43—47, d) 40—46. e) 38
bis 42. Marktverlauf: Rinder ruhig, geringer Ueberſtand;
Käl=
ber und Schafe ruhig, ausverkauft; Schweine ruhig, geringer
Ueberſtand, Fettſchweine über Notiz.
Mannheimer Viehmarkt vom 19. September Aufgetrieben
waren: 236 Ochſen, 238 Bullen, 220 Kühe, 427 Färſen, 677 Kälber,
43 Schafe, 3090 Schweine und 10 Lämmer, zuſammen 4941 Stück.
Preis für 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 1. 32—34,
2. 26—28, b) 1 26—28; Bullen a) 25—27, b) 20—22. c) 18—21:
Kühe a) 24—26. b) 20—22. c) 13—16, d) 10—13: Färſen a) 33
bis 35, b) 27—30, c) 23—26; Kälber b) 42—45, c) 36—40, d) 32
bis 36, e) 28—32: Schafe b) 22—28: Schweine b) 46—48, c) und
d) 46—47 e) 42—44, f) 40—44; Lämmer je Stück 10—15 RM.
Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; „Kälber mittel,
ge=
räumt; Schweine ruhig, Ueberſtand, ausgeſuchte Fettſchweine
über Notiz.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Der Verwaltungsrat der B. J.3. hat den deutſchen Antrag
auf Abänderung des 8 29 Abſ. 3 des Reichsbankgeſetzes, der
vor=
ſchreibt, daß eine Diskontſenkung uiter 5 Prozent nicht erfolgen
darf, ſolange ſich die Golddeckung unter 40 Prozent bewegt,
an=
genommen. (Vgl. Politik.)
Nachdem einem Abbau der offiziellen deutſchen Diskontrate
nach Abänderung des Reichsbankſtatuts nichts mehr im Wege ſteht,
wurde am Montag bereits die Privatdiskontnotiz an der
Ber=
liner Börſe um ½ v. H. auf 4 v. H. ermäßigt.
Ueber das Vermögen der Firma B. Georgi, Gravieranſtalt
am 6. Oktober 1932.
Die G. C. Klebe Papierwarenfabrik A.G. Eberſtadt a. d. B.,
beruft ihre Generalverſammlung auf den 7. Oktober 1932 ein. Auf
der Tagesordnung ſteht u. a.: Beſchlußfaſſung über die
Umwand=
lung von 80 000 RM. Vorzugsaktien in Stammaktien mit
glei=
chen Rechten, ferner Beſchlußfaſſung über Herabſetzung des A.K.
von 160 000 RM. auf 8000 RM. und Wiedererhöhung auf 30 000
Reichsmark.
Oeviſenmarkt
vom 19. September 1932
Berl. Handels=-Gef.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Aloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl.Maſch.=Bau
Conti. Gummt
Deutſche Cont. Gas
H
75.75
63.50
18.375
32.75
19.125
33.—
63.25
67.875
20.75
30.125
105.75
93.625
Mee
Glektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.felektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann.
Kalt Aſchersleben
glöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=ntn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein g Koppel
MI5
71.—
101.25
42.75
94.75
77.125
38.50
55.75
109.—
37.25
57.—
37.50
40.125
36.125
Mnnnee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Salit
Beonh. Tietz
Berein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb.Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
BogelFelegr. Drahtl
Banderer=Werke
Raset
43.50
174.—
49.25
25.875
42.50
20.75
49.375
15.—
77.—
26.25
28.875
Sefingtor4
Bien
Brag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
Kondon.
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Währung
00 finn. Mke.),
to0 Schilling
100 Tſch. Pr.
100 Bengs
100 Leva.
1od Gulden
100 Kronen 11
100 Kronen
100 Kronen
2.Sta.
1 Pab. Peio
1 Dollar
100 Belgo
100 Dire *
100 Franes
Rr
6.294
51.25
12.455
3.051
189.23
73.53
75.77
74.32 5
4.62
0.soo
4.203
16.49 16.53
Ru
6.30
12.425
2—
3.06s
169.57
15.08
14.86
0.91o
59.31 58.43
2i.61 121.65
Schwetz
52.05 Spanien
Danzig
1.
Fapan
Rio de Faneiro
Jugoſlawien
73.67 Bortugal
15.93 Athen.
Iſtambu
Kairo.
Kanada
4.217 üruguay
Fsland.
Callinn (Eſtl.)
Rigau.
Währung
100 Franken!”
100 Beſetas
100 Gulden
Yen
Milreis
100 Dinar
100 Escudosl
100 Drachm.
1 türk. 4
L ägypt. 4
teanab. Do l1.,/3
1 Goldpeſo
100 isl. Pr.
00 eſtl. Pr.
100 Lats
Ree
81.14
34.17
8 1.52
0.999
0.308
5.394
13.32
2.647
2.008
15.00
„796
1.73e
8s.03
7uo.5o
79.72
si.30
34.28
81.98
1.001
5.311
6.406
13.34
2.653
2.012
15.04
3.304
1.542
66.17
Jast
79.4c
Burmftäbter und Kariokarbane Sarafftaut, Bulnee der Breicker Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 19. September 1932.
825 Dtſch Reichsanl)
„ v.27
83
5½0 Intern.,
6% Baden. .....
6% Bahern......
6% Heſſen......."
6% Preuß. Staat
6% Sachſen ...
Diſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. P,
Ab=
löſungsanl.. ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schupge=
bietsanleihe
6% Baden=Baden
6BBerlin. .. v.34
6% Darmſtadt . . . .
6% Dresden „v.26l
6% Frankfurt a. M.
Schätze. v. 29
v. 28
8% Mainz ......!
6% Mannheimv. 27
62 München, v. 29
6%Wiesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbt.
Goldoblig.
82,
5½% Heſti. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
4¾.% „Nom.=Obl.
82 Preuß. Landes.
Pf.=Anſt G. Pf.
6% Gelboblig.
67.5
63.5
65.2
67.75
61.25
752,
61
55.25
5.05
56
54.25
53
s6
58.75
65.5
S6.5
n22I.
70.5
62
V Maee
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
6½ Kaſſeler Land. Goldpfbr.
16% Naſſ. Landesbk.
5½% -Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. I
„ „ Ser, III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
—
Berl. Hyp. Bk.
5½%nLigu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.,
Lig. Pfbr.
5½%
Goldoblig.
Pfbr.=Bk.
*5
Lig. Pfbr.
25 Mein.Hyp.=Bk.
15½%0 Lig. Pfbr..
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
18% Rhein. Hyp. Bk.
5½% Lig. Pfbr.,
Goldoblig
8o Südd. Bod.=
Fred.=Bank ....
5½% „ Big. Bſbr.
6% Württ. Hhp.=B.
%0 Daimler=Benz
370 Dt. Linol.,Werkel
6% Mainkrw. b. 26/
6% Mittelb. Stahl.
6%Ver. Stahlwerke
69
73.5
78.5
66
73.25
7871.
60
73
80.25
74
81.5
73.5
78.5
63
74.5
80.5
54.5
71.5
88 Boigtebäffner
J. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
L. Inveſt.
58 Bulg. Tab. v. 08
41/,% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
6%vereinh. Numän
4½%
4% Türk. Admin.
1. Bagbad
„ Zollanl.
4½.%5 Ungarn 1913
19141
4½%
Goldr.
1910
42
Aktien
Ala Kunſtziideunie
A. G. G.... .. ...."
AndreaeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P....
Bergm. El.=Werkel
BrownBovericCie.
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
F.G.Chemie, Baſell1
Chem.Werke Abert
Chade ..........
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. . .
„ Erdöl ......"
A 6
5.57
57.n5
32.75
29
68.5
40
53.5
R
132.5
105.5
95
Kdet
ſcheibe=Anſtalt
„ Linolwerk. Berl.
Eiſenhandel.
Ohckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
F.G. Farbeninduſtr. 11
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün 8 Bilfinger .11
Dafenmühle Frrft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Vergbau
Henninger, Kempf.
GülpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Sſen ....
Holzmann, Phil. „
3lſe Bergb. Slamml
Genüſſel
Junghans ......"
Kali Chemie.
Aſchersleben :11
glein, Schanzlin ..
glöchnerwerke ....
Knorr C. 6.......
135.5
45.75
2.
23
8
153
22.5
40
101.5
33.5
3
45
14
69.5
56.25
Mie 4e
Laurahütte ......
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Matnz.Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motoren Darmſtadt
Sberbedarf.. . ...
Bhönix Bergbau..
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerke ....
Salzbetfurth Kalt.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen=
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard.
Unterfranken.
Ber. Stahlwerke.
Uſtramarin ...
Voigt & Haeffner .
Bayß & Freytag:
116
17.75
167
38.5
30
27.25
48.25
69.75
39
44,
135,s
62.5
79.25
61.5
139
126
55.75
so
20.5
84
Sei.
O
Zellſtoff Waldhof”.
Memel..
Mig. Dt. Greditanſt.
Babiſche Bank. . .
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Baher. Hyp. u. B.
Berl. bandelsgeſ.
Hhpotherbl.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u.Nat.=Bk.
Dt. Bank und Dise.
Dt. Eff.u. Bechſel
Dresdner Bant ...
Frankf. Banl .
Hyp.=Ban!
Mein. Hhp. Banl
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Hyp.=Bank.
Südb. Bod.-Cr. Bk.
Bürttb. Notenban
A.-G. f. Vertehrsw.
Allg. Sokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Bze
Hapag ........"
Nordd, Lloyzd. ..
Südd. Eiſenb.=Gef.
Allianz. u. Stuttg.)
Berſicherung ..
„.Verein. Verſ.
Frankonaſkück=u. Ml
Mannheim. Verſich.
Otavi Minen
Schantung Handels
23
88.5
68
56
75.75
69.5
63.6
55
64
64.25
60
130.75
60
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Uhr, bei uns einzureichen.
Pfungſtadt, den 17. September 1932.
Bürgermeiſterei. (13038
Einträge in das Handelsregiſter,
Ab=
teilung A: Am 5. September 1932
hin=
ſichtlich der Firma: Adolf Seeber,
Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen. —
Am 7. September 1932 hinſichtlich der
Firmen: 1. Georg Weitzel, Eberſtadt:
Die Firma iſt erloſchen. — 2. Chriſtian
Hörr, Darmſtadt: Die Prokura des
Kaufmanns Alfred Mickel iſt erloſchen.
Die Firma iſt erloſchen. —
Abtei=
lung B: Am 5. September 1932
hin=
ſichtlich der Firma: G. C. Klebe,
Papier=
waren=Fabrik, Aktien=Geſellſchaft,
Eber=
ſtadt: Albert Barbo iſt am 15. Auguſt
1932 als Vorſtandsmitglied
ausgeſchie=
den. Georg Wilhelm Fiſcher in
Eber=
ſtadt (Bergſtraße) iſt zum
alleinzeich=
nungsberechtigten Vorſtandsmitglied
beſtellt.
(13040
Darmſtadt, den 17. September 1932.
Amtsgericht Darmſtadt.
Auflöſung.
eines beſſeren Haushalts werden ſchnellſtens
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ſteuer=
rechtlich
beweiskräf=
tig,auch rückwirkend
v. 1. Jan. 1932 an.
So war noch kein
Fliegerfilm wie
die-
ser, so großartig in
den Aufnahmen, so
atemraubend, sogut
in der Handlung. Es
ist beinahe
unfaß-
lich, ein
phan-
tastischer Anblick.
Faszinierende
tech-
nische Leistung
ausgezeichnete
Darsteller.
Württ. Zellung
vom 16. September.
Herrliche
Aufnah-
men-
vollendet-
packende,
mit-
reißende Bilder, die
fast das Blut in den
Adern erstarren
lassen. Jeder
Deut-
sche, vor allem aber
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Ju-
gend, sollte diesen
Film sehen.
M. 5.-Kurier
vom 16. September.
Der großen Nachfrage wegen
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Beginn: 3.45, 6 u. 8.20 Uhr
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Wir sind erstaunt über den ungeheuren Aufwand, über das gewaltige
Aufgebot an Luftstreitkräften — wir sind ehrlich begeistert von so
viel flugtechnischem Können, von dem überwältigenden Schauspiel
der wirbeinden Maschinen — den Zuschauern stockt der Atem.
Stuttgarter Neues Tagblatt vom 16. September.
Im tönenden Beiprogramm:
Die neueste Ufa-Tonwoche.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
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Zwangsverſkeigerung.
Termin: Mittwoch, den 5. Oktober 1932, vormittags 9½
Uhr, im Sitzungsſaal Zimmer 118 des Neuen
Ge=
richtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bez 4, Band 9, Bl. 542.
Fl. 4, Nr. 382, Hofreite Nr. 1 Ernſt=Ludwig=Straße,
830 qm. Schätzung: 150 000 RM
Eigentümer: Eheleute Kaufmann Wilhelm Deſch und
Mathilde geb. Lerch, als Geſamtgut der
Errungen=
ſchaftsgemeinſchaft.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege
der Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 15. April 1932.
(11196a
Heſſiſches Amtsgericht.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 5. Oktober 1932, vormittags 9½
Uhr, im Sitzungsſaal Zimmer 118 des Neuen Ge
richtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 1, Bd. 8, Bl. 384.
Fl. 1. Nr. 1277, Hofreite Nr. 34, Karlsſtraße, 918 qm.
Schätzung: 57 500 RM. Eigentümer: Schloſſermeiſter
Emil Jakobi.
Band 22. Blatt 1114:
Fl. 1. Nr. 1270½, Hofreitegrund, Karlsſtraße 228 qm.
Schätzung: 2500 RM. Eigentümer: Schloſſermeiſter
Emil Jakobi und Eliſabeth geb. Pilz zu je ½.
Eigentümer: Schloſſermeiſter Emil Jakobi bzw. der
Ehe=
leute Schloſſermeiſter Emil Jakobi und Eliſabeth geb.
Pilz zu je ½ in Darmſtadt, Karlsſtraße 34.
Darmſtadt, den 2. Mai 1932.
(11197a
Heſſiſches Amtsgericht.
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Da die Fabrikationsräume meines Hauptgeschäfts
Große Ochsengasse nicht mehr ausreichen, bin ich
gezwungen dieses Geschäft aufzngeben.
Im Dezember dieses Jahres übernehme lch nach
Um- bezw. Heubau das Haus
Karlstraße 18
von Herrn Rentner Heinrich Schnlz.
Das von mir bis jetzt bewohnte Haus (
Ochsen-
gasse) nebst Geschäftsräumen mit auch ohne Inventar,
ist von mir langfristig zu verm eten. Das Haus ist
in gutem Zustande und in bester Geschäftslage.
Meine Verkaufsstelle II. Schustergasse 8.
wird unverändert weitergeführt. (13053
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Gerich=
des in Darmſtadt.
Grundſtück: Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk V. Ad
Blatt 2266. Fl. VI. Nr. 341½/o, Hofreite
Kiesbergſtraße, 144 qm. Schätzung: 10 000.
Grasgarten, 75 qm. Schätzung: 500.— RM.
Eigentümer: Eheleute Johannes Sauerwein und
rethe geb. Reinheimer in Darmſtadt, Kiesbe
zu je ½.
Darmſtadt, den 16. Juni 1932.
Heſſiſches Amtsgericht
und
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 19. Oktober 1932, vormit.
Uhr, im Sitzungsſaal 118 des Neuen Gerichtscld
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 1. Bd. 19.2
Fl. 1, Nr. 1860, Hofreite Nr. 84, Soderſtraße
Schätzung: 7500.— RM.
Fl. 1, Nr. 1861, Grabgarten mit Teil=Waſchki/
ſelbſt, 57 qm. Schätzung: 500.— RM.
Fl. 1, Nr. 1862½yo, Grabgarten mit Teil=W.
daſelbſt 416 qm. Schätzung: 4000.— RM
Eigentümer: a) Marie geb. Müller, Witwe des Jad
mann, zu Os, b) Anna Eliſabeth Margara
mann zu ½, c) Kaufmann Heinrich Ludwut
mann zu ½, d) Katharina geb. Wißmann
Heinrich Bender zu 1s.
Die Verſteigerung erfolgt zum Zwecke De
hebung der Gemeinſchaft.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Moungsderſteigerang.
Termin; Freitag, den 18. November 1932, nachmit
Uhr, auf dem Ortsgericht in Ober=Ramſtad:
Grundſtücke: Gemarkung Ober=Ramſtadt, Band I. 2
Fl. I. Nr. 425, Grabgarten im Ort, 103 qm.
Schätzung: 100.— RM.
Fl. I. Nr. 426, Hofreite daſelbſt, 103 qm.
Schätzung: 6500.— RM.
Eigentümer: Eheleute Heinrich Adam Ehrhardt und
Auguſte geb. Barchfeld, Ober=Ramſtadt, als
gut der Errungenſchaftsgemeinſchaft.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Houngsderſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 16. November 1932, vo
9 Uhr, im Sitzungsſaal 118 des Neuen
gebäudes.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. V. Bd. ½,
Fl. VI, Nr. 522. Grasgarten (Vorgarten)
ſteinſtraße, 26 qm. Schätzung: 300.— RS
Fl. VI. Nr. 5222 zo, Hofreite Nr. 68 daſelbſt.
Schätzung: 17 700.— RM.*
Eigentümer: Ehefrau des Majors a. D. Moritz
von Gall. Marie Luiſe Eliſabeth geb. Sck
Darmſtadt.
Darmſtadt, den 10. Juni 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Heungsderfteigerang.
Termin: Freitag, den 7. Oktober 1932, nachmittags
auf dem Ortsgericht in Griesheim.
Grundſtück: Grundbuch für Griesheim, Band 30, Blr‟
Fl. II. Nr. 712½/zo, Hofreite auf dem Beſſund
896 qm. Schätzung: 30 000.— RM.
Eigentümer: Heinrich Philipp Augſtein in Mainz=
Mainzerſtraße 41.
Darmſtadt, den 18. Mai 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 16. November 1932, vor
9½ Uhr, im Sitzungsſaal Zimmer 118 des
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. III, Bd. 3,
Fl. 3. Nr. 113, Grabgarten, Schwanenſtraße,
Schätzung: 3000.— RM.
Fl. 3, Nr. 114, Hofreite Nr. 1a und 3 daſelbſt.,?
Schätzung: 7000.— RM.
Eigentümer: Eheleute Althändler Andreas Fai 1e
Eliſe geb. Schneider in Darmſtadt, Schwane=
Darmſtadt, den 16. Juni 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.