Darmstädter Tagblatt 1932


17. September 1932

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Auffſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 259
Samstag, den 17. September 1932. 195. Jahrgang

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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzelgen=
auſträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konturs oder geriſchtiſcher Beltreſbung fäll jeder
Nabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bani und Darme
ſtädter und Nationalbank.

Reichsreform im Anmarſch.
ſchnung Bayerns mit der Reichspolikik? Inkenſive Verhandlungen der Reichsregierung mit den
Ndeukſchen Skaaken. Rückgabe der finanziellen Verankworklichkeik an die füddeutſchen Länder.

Freiherr u. Lersners Aufgabe.
ſon unſerer Berliner Schriftleitung.
yden nächſten 23 Wochen werden nicht weniger als drei
ſiäminiſter, darunter auch der Reichskanzler, Reiſen
ſiayern unternehmen. Herr v. Gayl will ſchon in die=
gen
Berlin verlaſſen, um die bayeriſche Oſtmark zu beſich=
ſnd
auch in München Station zu machen. Am 26. Sep=
wird
Reichsernährungsminiſter v. Braun vor bayeri=
indwirten
ſprechen und dabei das faſt fertiggeſtellte
landwirtſchaftliche Reformprogramm der
ßtegierung bekannt geben. Anfangs Oktober
Kanzler ſelbſt eine Tagung der bayeriſchen Indu=
benutzen
, um nach München zu fahren.
dieſe Miniſterbeſuche haben einen beſonderen Hinter=
Seit geraumer Zeit unterhält ſich die Reichsregierung
übrigen Länderregierungen über die großen Umriſſe der
ſan Reichsreform. Im Augenblick iſt die Uebernahme
reußiſchen Polizei auf das Reich aktuell. Der
eauftragte für die ſüddeutſchen Länder auch für Heſ=
Freiherr v. Lersner, befindet ſich gerade wieder
ſAnchen, um der bayeriſchen Regierung die beſonderen
zſge der Reichsregierung zu unterbreiten. Wir glauben,
ſy die übrigen ſüddeutſchen Regierungen auf
ſin Wege ins Bild geſetzt worden ſind oder noch wer=
ſe
Reichsregierung hält die Einzelheiten ihrer Pläne nach
pkeit geheim. Die Nürnberger Zeitung iſt allerdings in
Ae, heute einiges über die Richtung, in der die Verhand=
pgehen
, zu bringen. Unter der Ueberſchrift Verſöh=
hmit
der Reichspolitik? ſchreibt das Blatt unter
an will Bayern für die kommende Reichsreform weit=
ſide
Eventualgarantien für die Erhaltung
Selbſtändigkeit anbieten, insbeſondere ſoll es
ne finanzielle Unabhängigkeit vom Reich
ſt, durch entſprechende Aenderung des Finanzausgleichs.
heriſche Regierung ſelbſt hat zu dieſen Dingen noch keine
hy genommen. Es iſt aber anzunehmen, daß ſie ſich jetzt
wird. Entgegen der urſpünglichen Abſicht der Reichs=
fug
, die kommende Reichsreform nach einem Hugenberg=
ſlan
durchzuführen, der die preußiſche und die Reichs=
brang
zwar in einer Hand vereinigen ſollte, aber die
ye Verwaltung beſtehen ließ, hat ſich die Regierung Papen
hr entſchloſſen, nach eigenen Gedanken noch einen Schritt
Rzu gehen und auch die preußiſche Verwaltung
hei Reichsverwaltung völlig zu vereinigen.
eußiſchen Provinzen werden Reichsländer
mit ſtark dezentraliſierten Befugniſſen und Aufgaben
EVerwaltung. Die Länder alter Ordnung,
ſir, Württemberg, Baden und Sachſen, da=
werden
in ihrer jetzigen Form beſtehen
ſen. Sie ſollen ſogar eine verſtärkte Daſeinsgarantie er=
indem
man ihnen weſentliche Teile ihrer frü=
inanziellen
Selbſtändigkeit zurückgibt.
Reiken ſind in dieſen Punkten allerdings noch nicht feſtge=
leingleich
angenommen werden kann, daß der neue Ver=
Amann der Reichsregierung in den Ländern, Freiherr von
bereits komplette Vorſchläge nach klaren Plänen ge=
ſar
.
ſir glauben, daß die Angaben des Blattes richtig ſind, wo=
r
allem den Ländern wieder eine größere Selbſtändigkeit,
lich auf finanziellem Gebiet gegeben werden ſoll, während
And Preußen die Baſis der eigentlichen Reichsgewalt ab=
kyrd
. Wenn auch die bayeriſche Regierung eine Art De=
Verausgegeben hat, ſo geht aus der Darſtellung der Mün=
UStelle doch hervor, daß zwiſchen Papen und den
utſchen Ländern, ſchon ein weitgehendes
ſernehmen erzielt worden iſt. Gegenüber Bayern
ſudem die Reichsregierung auf finanziellem Gebiet ſtarke
litrel.
aym die Reichsregierung den Zeitpunkt für gekommen
um die Reformen zu verwirklichen, ſteht noch
ſt Vielleicht wartet ſie den Ausgang der wegen ihres Ein=
9s in Preußen eingeleiteten
Neeußen=Klage vor dem Staaksgerichtshof
e: Staatsgerichtshof will am 29. September ſeine
Aſtungen aufnehmen und etwa eine Woche ſpäter ab=
m
In Berlin herrſcht über den Ausgang der Preußen=
oluter
Optimismus. Man glaubt nicht, daß der Gerichts=
Rlage ſtattgeben wird, ſondern daß die Reichsregierung
em Umfange recht erhält. Dann wird wohl ſofort daran
wer werden, die angeſteuerten Reformen fortzuſetzen, die in
I vor kurzem durch die Neuabgrenzung der Aufgabenkreiſe
eer= und Regierungspräſidenten ihren ſichtbarſten Aus=
9 funden haben. Unklar iſt allerdings noch, wie die
migung der Spitzen der preußiſchen Ver=
umg
mit denen des Reiches vor ſich gehen
Aher war der Reichskanzler gleichzeitig auch preußiſcher
Swräſident. Da der Preußenlandtag beſtehen bleiben ſoll,
r, wenn er den Miniſterpräſidenten wählt, auch die Per=
eichskanzlers
beſtimmen. Wählen aber in Zukunft die
msparteien den Reichskanzler, dann greifen ſie in preu=
echte
ein. Um dieſen Zwieſpalt zu beſeitigen, ſcheint
Edacht zu ſein, an der Einrichtung des Präſidialkabinetts
en, daß alſo der Reichspräſident unabhängig von dem
Der Parteien auch weiterhin die Reichsregierung bildet,
Preußen im Reichskabinett ein maßgebender Platz ein=
wird
.

Die Aomeingemiite feeiiggeſtein.
Kabinektksbeſchlüſſe am Samstag.
* Berlin, 16. September. (Priv.=Tel.)
Zwiſchen dem Reichswirtſchaftsminiſter Prof. Warmbold, dem
Ernährungsminiſter v. Braun und dem Reichsfinanzminiſter von
Schwerin=Kroſigk iſt eine umfangreiche Kontingentliſte ausge=
handelt
worden, über die ſich bereits am Samstag das Kabinett
einig werden will. Auf der Liſte ſtehen nahezu faſt alle Ein=
fuhrartikel
, die teils zur überflüſſigen Einfuhr gehören, teils
durch deutſche Erzeugniſſe erſetzt werden können. Für einen
recht erheblichen Teil ſoll eine allgemeine Einfuhrſperre einge=
führt
werden, um unſere Deviſenbilanz zu entlaſten und vor
allem die heimiſche Produktion zu ſchützen, oder rentabel zu
geſtalten, während für ander Erezugniſſe beſtimmte Kontingente
vorgeſehen ſind. Die Reichsregierung beabſichtigt nicht, Deutſch=
land
aus der internationalen Wirtſchaftsverflechtung heraus=
zuheben
. Die Kontingentliſte wird vielmehr, ſobald ſie vom
Kabinett verabſchiedet iſt, als Baſis für Verhandlungen mit dem
Ausland dienen. Iſt das Ausland bereit, unſerem Export eine
größere Bewegungsfreiheit zu gewähren, dann wird die Reichs=
regierung
das geplante Einfuhrverbot nicht oder nur teilweiſe
durchführen bzw. das vorgeſehene Kontingent erhöhen. Man
will alſo mit Hilfe der angedrohten Einfuhrdroſſelung der deut=
ſchen
Exportinduſtrie Luft verſchaffen, gleichzeitig aber auch im
Austauſch dafür der ausländiſchen Einfuhr, ſoweit ſie notwendig
iſt, eine gewiſſe Betätigungsmöglichkeit einräumen.
Ein Schreiben Kaſtils an den Kanzler.
Die Voſſiſche Zeitung veröffentlicht einen Brief des Reichs=
verbandes
, der deutſchen Induſtrie an den Reichskanzler. In
dieſem Brief Kaſtls heißt es u. a.:
Die deutſche Induſtrie begrüßt das von der Reichsregierung
begonnene Reformwerk mit großen Hoffnungen. Dem Leitgedan=
ken
der Reichsregierung widerſprechen aber Kontingentierungs=
maßnahmen
, da ihnen außenhandelsmonopoliſche Tendenzen inne=
wohnen
. Deshalb erſcheint die Abſicht, Einfuhrkontingente einzu=
führen
, mit dem von der Reichsregierung zum Ausdruck gebrach=
ten
Grundſatz der Wirtſchaftsfreiheit unvereinbar. Der Land=
wirtſchaft
ſelber kann mit Kontingentierungsmaßnahmen eine
wirkſame Hilfe deshalb nicht gebracht werden, weil die zu erwar=
tenden
Gegenmaßnahmen des Auslandes gegen die deutſche Aus=
fuhr
zu unmittelbaren Schädigungen der deutſchen Induſtrie füh=
ren
müſſen. Die Abnehmerſchaft der deutſchen Landwirtſchaft
würde damit in ihrer Kaufkraft erneut geſchwächt. Der durch die
Verminderung der Kaufkraft der Bevölkerung eintretende unmit=
telbare
Schaden für die Landwirtſchaft wird aber erheblich größer
ſein, als die Vorteile, die ſich die Landwirtſchaft aus einer Begren=
zung
der Einfuhr verſpricht.
Im Intereſſe der deutſchen Geſamtwirtſchaft muß daher die
deutſche Induſtrie an ihrem Einſpruch gegen Kontingentierungs=
maßnahmen
feſthalten. Wenn die Induſtrie bei der Neuregelung
des Butterzolles ihren grundſätzlichen Widerſpruch gegen eine
Kontingentierung zurückgeſtellt hat, ſo geſchah es nur deshalb,
weil ein anderer Weg zur Löſung des unerträglichen Konflikt=
zuſtandes
mit Holland und den ſkandinaviſchen Ländern nicht ge=
funden
werden konnte. Die Zuſtimmung zu dieſer Notmaßnahme
darf nicht dazu führen, in der Butterkontingentierung einen Präze=
denzfall
für weitere Kontingentmaßnahmen zu ſehen. Aus der
ernſten Sorge, daß das Reformwerk der Reichsregierung ſchwer=
ſter
Gefährdung ausgeſetzt wird, bittet der Reichsverband der deut=
ſchen
Induſtrie die Reichsregierung, ihren Beſchluß, zu Kontingen=
tierungsmaßnahmen
überzugehen, einer nochmaligen Prüfung zu
unterziehen.
Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, ſollte obiger Brief
urſprünglich nicht der Oeffentlichkeit mitgeteilt werden. Sein In=
halt
iſt richtig wiedergegeben. Außerdem haben noch mehrere In=
duſtrie
= und Handelskammern ſowie Induſtriellenverbände für das
Programm der Reichsregierung, aber gegen eine Global= Kontin=
gentierung
ſich ausgeſprochen.
Gehaltskürzungen in Oldenburg ab 1. Okkober 1932
Oldenburg, 16. September.
Die nationalſozialiſtiſche Regierung des Freiſtaates Olden=
burg
hat durch Verordnung eine Kürzung der Beamten= und
Angeſtelltengehälter für Staat, Gemeinden und alle Körperſchaf=
ten
des öffentlichen Rechts ab 1. Oktober 1932 vorgenommen.
Die Kürzung beträgt für Jahresgehälter über 2500 bis 3000 RM.
3 Prozent, zwiſchen 3000 bis 6000 RM. 6 Prozent zwiſchen
6000 und 9000 RM. 9 Prozent, zwiſchen 9000 und 12000 RM.
12 Prozent und bei Gehältern über 12 000 RM. 20 Prozent.
Die Gehälter der nationalſozialiſtiſchen Miniſter werden um
3 Prozent gekürzt, nachdem ſie bereits ab 1. Auguſt 1932 einer
Sonderkürzung von 10 Prozent unterworfen worden waren.
Neubeſehungen im Rundfunk.
Die Reichsrundfunkgeſellſchaft teilt mit: In Verfolg der im
Gange befindlichen Umſtellung der Dradag wird der Hauptſchrift=
leiter
Hans Fritzſche kommiſſariſch die Nachrichtenabteilung
des Dradag=Dienſtes übernehmen. Gleichzeitig wird in der
Funkſtunde die neugeſchaffene Vortragsabteilung mit Herrn Dr.
Harald Braun beſetzt, dem als weiterer Mitarbeiter Fritz
Laukiſch zugeteilt iſt. Die zurzeit unbeſetzte Abteilung Zeit=
funk
(Aktuelle Abteilung) übernimmt Franz Mariaux. Der
Dramaturg der Berliner Funkſtunde, Albert Bronnen, über=
nimmt
die Bearbeitung der Sendeſpiele.

Mafſonnt har Rechr.
Von unſerem F=Korreſpondenten.
Rom, 14. September
Muſſolinis Artikel Deutſchland iſt im Recht wird nachdem
er in Amerika veröffentlicht und in Europa in verſchiedenen
Blättern abgedruckt wurde, nun auch in der italieniſchen Preſſe
im Wortlaut wiedergegeben. In Rom iſt der Eindruck nicht
weniger ſtark als in der übrigen Welt, nur kommt hier zur poli=
tiſchen
Wirkung noch der Stolz auf das Anſehen, das der Duce
in der breiten Oeffentlichkeit der geſamten Welt mit ſeinen Aus=
führungen
erworben hat. Damit hat Muſſolini wieder einmal
ſo ganz nebenbei einen netten innerpolitiſchen Erfolg einge=
heimſt
, eine Tatſache, die bei allen Handlungen Muſſolinis nicht
überſehen werden darf.
Dieſer Artikel iſt wieder ein Glied in der Kette der Tat=
ſachen
, die ſeit Uebernahme des Miniſteriums des Aeußern
durch den Duce ſelbſt zu verzeichnen ſind. An dieſer Stelle
wurde unmittelbar nach der Umwandlung im italieniſchen Kabi=
nett
, bei der Muſſolini die Führung in verſtärktem Maße über=
nahm
, darauf hingewieſen, daß dieſer Kabinettswechſel einen
bedeutenden Schritt in der Politik Italiens bedeute. Die Mel=
dungen
aus Rom in der Preſſe des Auslandes, die nur von
dem üblichen Revirement ſprachen und obendrein einen Teil
der Aenderungen auf Muſſolinis Unzufriedenheit mit dem Aus=
gang
der Lauſanner Konferenz ſchoben z. B. in Grandis
Ernennung nach London eine Art Verbannung ſahen, hatten
nicht rechtzeitig erkannt, daß Muſſolini den großen Schritt in
die Weltpolitik machte, daß er ſozuſagen die Führung in Europa
im Kampf gegen Verſailles und gegen den Unfug der ſogenann=
ten
Abrüſtungskonferenz und den Genfer Schlendrian unter=
nahm
. Seine Taten in der Folgezeit bis zu dem jüngſten
Alarmartikel haben die an dieſer Stelle ausgegebene Prognoſe
beſtätigt: Der Duce führt.
Muſſolini hat jene echt journaliſtiſche Eigenſchaft, (auch
Bismarck war ſie in höchſtem Maße eigen), die Stunde der
Aktualität und der Reife einer Idee inſtinktiv zu erkennen und
zu wiſſen, wann die Welt verſtehen kann und will. Die Lage iſt
doch ſo: Italien hat innerpolitiſch ein gewiſſes Ruheſtadium
erreicht. Man könnte ſagen, daß die rein revolutionäre Phaſe
überwunden iſt. Auch die dem Faseismus unfreundlich oder
gleichgültig gegenüberſtehenden Kreiſe ſind gewonnen worden
und machen ihren Frieden mit dem Syſtem. Man beginnt auch
in breiten Schichten des Auslandes einzuſehen, daß die Gewalt=
herrſchaft
des Fascismus dem Lande Italien mehr Stabilität
gewährt, als ein von der Parteien Gunſt oder Ungunſt gelenktes
Schiff auf den Wogen der Nachkriegsgeſchichte einhalten könnte.
Trotz der Schwierigkeiten der Weltkriſe und der Schäden der
Wirtſchaftsnot ſteuert man um Klippen herum, die nicht zu
umſchiffen wären, wenn die Gemüter überall die Gefahren des
Scheiterns ſähen. Unkenntnis der Gefahr iſt manchmal eine
größere Sicherung als zu genaue Bekanntſchaft mit Untiefen und
Niffen. Der Reiter über dem Bodenſee kam heil über die
zugefrorene Seefläche hinüber, weil der Schnee ihn täuſchte, und
der Mut ihn erſt verließ, als die Gefahr vorüber war.
Außenpolitiſch hat dieſe innerpolitiſche Stabiliſierung den
Vorteil, daß die Wirkung der auf fremdem Boden aufgezogenen
antifasciſtiſchen Propaganda, viel an das gilt beſonders für
den Fuoruscitismus in Frankreich, außerordentlich viel an
ſeiner Kraft und an ſeiner Gefahr eingebüßt hat. Es kann alſo
ſehr wohl möglich ſein, daß man auch in Frankreich dieſe Waffe
der Unbequemlichkeit allmählich allzu ſtumpf werden ſieht. Man
könnte ſich denken, daß Frankreich zwar mit Bedauern, aber
doch mit dem Blick des klugen Kaufmannes dieſe Emigranten=
hetze
noch ſo rechtzeitig gegen italieniſche Freundlichkeiten ver=
ſchachert
, ehe ſie ganz wertlos wird. Aber man darf wohl ſchon
jetzt annehmen, daß Muſſolini für eine Waffe, die täglich an
Schärfe verliert, kaum noch einen nennenswerten Preis zahli,
vor allem keinen Preis, der ihn auf ſeinem Wege in der Füh=
rung
in Europa hemmt. Frankreich ſcheint, wie ſchon ſo oft in
der Nachkriegszeit, nicht rechtzeitig erkannt zu haben, daß ein=
lenken
das Vermögen mehr ſchützt als immer wieder mit ſeinen
guten Karten aufzutrumpfen. Auch nach der Hinſicht in ſeinem
Verhältnis zu Frankreich hat Muſſolini alſo die Stunde gut
gewählt.
Aber auch in bezug auf Deutſchland hat der Duce die Zeit
des Zugreifens außerordentlich richtig eingeſchätzt. Dabei leitet
ihn vermutlich eine ſachliche und eine perſönliche Note. Sachlich
muß er die Stunde zu einem engen Zuſammenarbeiten mit
Deutſchland deshalb für beſonders geeignet halten, weil durch
die Hitlerſtrömung veranlaßt, das ſogenannte Präſidialkabinett
in Deutſchland ihm eine gewiſſe Gewähr bietet, daß ſeine Be=
ſtrebungen
nicht durch parteigemäße Umtriebe oder anti=
fasciſtiſche
Gegenarbeit geſtört wird. Dabei muß einmal darauf
hingewieſen werden, daß ſelbſt eine reine nationalſozialiſtiſche
Regierung in Deutſchland Muſſolinis Pläne bei weitem nicht
ſo günſtig unterſtützen könnte als eine Regierungsform, wie ſie
zurzeit in Berlin beſteht. Denn die jetzigen Herren in Deutſch=
land
wollen ohne Rückſicht auf die Parteibedürfniſſe nur
handeln, aufbauen, feſtigen und gegen eine einſeitige Hegemonie
in Europa ankämpfen. Sie wollen alſo außenpolitiſch gerade
dasſelbe Ziel wie der Duce. Sie wollen aber nicht dabei in
das kriegeriſche Draufgängertum Hitlers gegen Frankreich ver=
fallen
, das auch Muſſolini ablehnt. Auch er will gbrüſten, denn
er braucht Amerikas Vertrauen und will keinen Krieg.
Noch herrſcht zwar in der italieniſchen Preſſe der Geiſt der
Berliner italieniſchen Korreſpondenten, die unter dem Einfluß
der Hitlerpreſſe ſtehen. Man kann dem Volke wohl nur langſam
klar machen, daß Nationalſozialismus eben kein Fascismus iſt,
wenn er auch rein formal und vor allem äußerlich gar viel vom
Fascismus übernommen hat. Aber man darf überzeugt ſein,
daß die Meinung Muſſolinis über Hitler und ſeine Partei=
führung
alles andere als bewundernd iſt. Vor allem begreift
man hier ſchon jetzt nicht, wieſo ſich Hitler als Schützer dieſes
ſo heftig bekämpften deutſchen Reichstags aufſpielt, gerade zu
einem Zeitpunkt, an dem die Regierung Papen eigentlich das
tut, was Hitler gar zu gern ſchon längſt getan hätte. Muſſolini
will Taten und Arbeit. Ueber das Stadium der Reden iſt er
ſchon hinaus. Jetzt zieht er Artikel vor, die die ganze Welt lieſt
und nicht nur das Forum Roms beſpricht.
Die perſönliche Note, die bei Muſſolinis Vorgehen mitſpielt,
heißt Konſtantin Freiherr von Neurath. Wenn man durch
zehnjährige nahe Zuſammenarbeit einen Mann ſo genan kennen=

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Seite 2 Nr. 259

gelernt hat, wie Muſſolini Herrn von Neurath, wenn dieſe Zu=
ſammenarbeit
obendrein gerade in die Lehrjahre Muſſolinis als
Außenpolitiker gefallen ſind, ſo verſteht ſich bei dem Charakter
Neuraths, daß der Duce ein ſehr fundiertes Vertrauen zu dem
ehemaligen Botſchafter Deutſchlands beim Könige von Italien
hat. Gerade weil Neurath im Gegenſatz zu manchem andern
ausländiſchen Diplomaten nicht dem Duce nachlief, ſondern in
würdiger Zurückhaltung und in hartem Widerſpruch mit offenem
Viſier die deutſchen Intereſſen vertrat, aber immer verſuchte,
die italieniſche Bedürfniſſe zu verſtehen und ihnen nach Mög=
lichkeit
gerecht zu werden, weil Neurath in mancher bedenklichen
Stunde mit ſeinem offenen Urteil dem Duce gegenüber nicht
zurückhielt, weil er vor allem auch gar oft nur allzu ſehr mit
trauen Muſſolinis zu Neurath auch über ſeine zwei Jahre als
Londoner Botſchafter unverändert angehalten.
Wer mit Neurath zu arbeiten hatte und ſein Vertrauen
nicht täuſchte, der konnte ſich immer auf ihn verlaſſen. Einen
zuverläſſigeren Berater konnte er nirgends finden. In dieſem
Kabinett der Barone iſt er wirklich der echte Edelmann. Ein
Mann der Vorſicht und der Entſchlußkraft der Wort hält und
den ſeltenen Mut der Perſönlichkeit hat. Das weiß Muſſolini.
Und wenn der Duce in ſeinem Artikel ausdrücklich auf Schleicher
als die beſtimmende Perſönlichkeit im deutſchen Kabinett hin=
weiſt
, ſo weiß er auch ganz genau, daß er vor dem General.
keine Bedenken zu haben braucht, weil Neurath als Außen=
miniſter
ihm die Gewähr gibt, daß die außenpolitiſche Linie
nicht mit den Bajonetten der Reichswehr gezogen wird. Mag
auch im Corriere della Sera auf angebliche Unſtimmigkeiten
zwiſchen Schleicher und Neurath hingewieſen werden, Muſſolini
hat Neurath ſo gut kennen gelernt, daß er in Freiherrn von
Neuraths ruhiger und nüchterner, allen waghalſigen Kunſtſtücken
abgeneigten Politik die beſte Bremſe für allzu große Heftigkeit
ſieht. Und Muſſolini hat Recht,

Die bürgerlichen Sammlungsbeſtrebungen.
Berlin, 16. September.
Der Parteiführer der Deutſchen Volkspartei, Reichstags=
abgeordneter
Dingeldey, ſprach vor einer großen Vertrauens=
männerverſammlung
der Berliner Parteiorganiſation im Saale
des Reichswirtſchaftsrates. Er ging auf die letzten politiſchen
Ereigniſſe ein, um dann die Stellung ſeiner Partei zur Reichs=
regierung
und deren Maßnahmen ſowie zu den Neuwahlen zu
umreißen. Die Deutſche Volkspartei, ſo führte der
Redner aus, unterſtützt einmütig den Gedanken einer
überparteilichen Regierung, die auf das Vertrauen
des Reichspräſidenten gegründet iſt, und die mit ſtarker Hand die
Führung auf dem Wege der Reform behalten muß. Deshalb
fordert ſie für die nächſten Wahlen die Unterſtützung
dieſer Politik und bei aller Betonung der eigenen Partei=
grundſätze
den gemeinſamen Aufmärſch aller Par=
teien
, die ſich hinter das Präſidialprogramm
geſtellt haben und es weiter unterſtützen wol=
len
. Die Deutſche Volkspartei verſpreche ſich in dieſem
Zeitpunkt nichts von Erörterungen über neue Par=
teiſchöpfungen
, aber alles von der Einſicht und
dem kraftvollen Willen derjenigen ſchon vor=
handenen
politiſchen Faktoren, die entſchloſſen
eine national=bürgerliche Linie eingenommen
haben. Der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei hat ſich
heute einſtimmig für die Bildung eines nationalen
Wahlblocks ausgeſprochen, und die Partei erwartet, daß die=
ſer
Ruf im ganzen Vaterlande ein freudiges Echo findet. Die
letzten Ereigniſſe haben Millionen von Wählern die Augen ge=
öffnet
, die bisher Nationalſozialiſten und Zentrum gewählt
haben. Die Deutſche Volkspartei erwartet mit ihnen, daß alle
Deutſchen, denen der wirtſchaftliche Aufſtieg und die ſtaatliche
Ordnung am Herzen liegen, die parteipolitiſchen Eifer=
ſüchteleien
zurückſtellen und daß der große ein=
heitliche
Aufmarſch alle nationalen Kräfte in
den Kampf für das Programm Hindenburgs füh=
ren
wird.
Notruf der größken deutſchen Landgemeinde.
Halle a. d, S., 16. September.
Der ſtellvertretende Gemeindevorſteher der Gemeinde Ammen=
dorf
, die mit rund 13 000 Einwohnern die größte Landgemeinde
Deutſchlands iſt, hat an das preußiſche Innenminiſterium folgen=
des
Telegramm gerichtet: Gemeindevorſteher an nervöſer Er=
ſchöpfung
erkrankt, Gemeindefinanzen zuſammengebrochen. Wohl=
fahrtsunterſtützungen
Gehaltsrückſtände, Lehrergehälter nur durch
Einbehaltung der Staatsſteuern ſeit Auguſt bezahlt. Kranken=
hauskoſten
zum Teil ſeit vorigem Jahr nicht bezahlt. Bisherige
Rückſtände eine viertel Million. Einige Gläubiger veranlaſſen
Zwangsmaßnahmen. Große Hypotheken wegen Nichtzahlung der
Zinſen fällig. Saale=Kreisverwaltung lehnt Hilfe ab, da ſelbſt
in Schwierigkeiten. Heutige Unterſtützungszahlungen nur durch
Einbehaltung der Staatsſteuern noch möglich. Erbitte dringend
Hilfe.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Panzerſchiff C wird gebauk.
Kiellegung am 1. Okkober in Wilhelmshaven.
Berlin, 16. September.
Nachdem die Abrüſtungskonferenz bisher keine praktiſchen Er=
gebniſſe
gezeitigt hat, hat die Reichsregierung, wie die D.A.3. aus
Wilhelmshapen berichtet, jetzt der Wiilhelmshavener Marine=
Werft den Auftrag gegeben, den Bau des Panzerſchiffes C in An=
griff
zu nehmen. Die Kiellegung erfolgt am 1. Oktober. Die
Bauzeit iſt auf pier Jahre veranſchlagt. Die erſte Baurate für
ſeinen Warnungen Recht behielt, darum hat das wirkliche Ver= das Panzerſchiff 0 war in den noch von der Regierung Brüning
aufgeſtellten diesjährigen Marinehaushalt eingeſetzt worden.
Die Herbſtmanöver der Marine.
Berlin, 16. September.
Vom 19. bis 21. September findet unter Leitung des Chefs
der Marineleitung in der Nordſee das diesjährige Herbſtmanöver
der Marine ſtatt. Dem Manöver liegt der Schutz der Seeſchiff=
fahrt
in der Nordſee zugrunde, die durch eine Reihe gecharterter
Handelsſchiffe dargeſtellt wird. Das Manövergebiet erſtreckt ſich
auf die Gewäſſer ſüdlich und ſüdweſtlich Norwegens, das Ska=
gerak
, das Seegebiet weſtlich Jütlands, und die Deutſche Bucht.
Im Laufe des 21. September werden die beteiligten Seeſtreit=
kräfte
nach Wilhelmshaven gehen, wo der Chef der Marinelei=
tung
am 23. September die Kritik abhalten wird.
Kommuniſtiſches Waffenlager in Worms enkdeckk.
Ac. Worms, 16. September.
Kriminalbeamte und ein größeres Aufgebot von Schupo
nahmen geſtern vormittag in ſämtlichen Räumen des Partei=
hauſes
der hieſigen Ortsgruppe der Kommuniſtiſchen Partei und
ihrer Nebenorganiſationen in der Mähgaſſe, ſowie in Wohnun=
gen
kommuniſtiſcher Führer Durchſuchungen nach Waffen und
ſchriftlichem Material vor. In zwei Verſtecken wurden zwei
Infanteriegewehre (Modell 98), ein Karabiner, eine doppel=
läufige
Kugelbüchſe (6 und 9 Millimeter), zwei abgeänderte
Jagdgewehre, zwei Armeepiſtolen, 21 Stahlrohre verſchiedener
Größe, die zur Verwendung als Sprenkörper hergerichtet und
mit Schloßſchrauben verſehen waren, ein Infanterieſeitengewehr
und eine größere Menge Salzſäure vorgefunden. In Wohnun=
gen
kommuniſtiſcher Funktionäre wurden drei Armeerevolver 08,
eine Selbſtladepiſtole, ein Walzenrevolver und 70 Schuß Piſtolen=
munition
gefunden. Das umfangreiche handſchriftliche Material,
das hochverräteriſchen Charakter trägt, wird zur Zeit noch ein=
gehender
Prüfung unterzogen. Im Zuſammenhang mit den
Waffenfunden wurde mehrere Verhaftung vorgenommen, u. a.
der Führer und kommuniſtiſche Stadtrat Habermehl, der drin=
gend
der Mittäterſchaft verdächtig iſt. Ueber die Herkunft der
Waffen ſind umfangreiche Ermittlungen angeſtellt worden. Die
Parteiräume in der Mähgaſſe wurden polizeilich vorläufig ge=
ſchloſſen
.
Hitler vor der SA. und S5.
München, 16. September.
Im Münchener Zirkus fand am Donnerstag abend ein
Generalappell der SA. und SS. ſtatt, auf dem Adolf Hitler
ſprach. Adolf Hitler erklärte in ſeiner über einſtündigen Rede
u. a.: Ich denke gar nicht daran, derartiges, wie die Duldung
des Papenſchen Programms, zu tun, um meine Ruhe zu haben.
Ich habe für die Abſtimmung im Reichstag geſorgt, damit man
ſieht, wer hinter dieſen Herrſchaften ſteht. Dauernde Verfaſ=
ſungsbrüche
auf der einen Seite heben auch die Legalität auf der
anderen Seite ſchließlich auf, da es nur eine Legalität geben
kann. Mit der Garnitur Papen mache ich nicht mit, denn man
will auf ihrer Seite letzten Endes nicht die Rettung der Nation,
ſondern man will eben dieſe Rettung der Nation verhindern,
Ich verkaufe mich und meine Partei nicht um ein Linſengericht,
Das Volk wird in drei Wochen wild werden, und wir werden
ſehen, wer härter iſt, die deutſchen Grenadiere, oder ein paar
Exzellenzen,
Reichskagspräſidenk Goering vor der aus=
ländiſchen
Preſſe.
Berlin, 16. September.
Die Preſſeleitung der nationalſozialiſtiſchen Reichstagsfrak=
tion
teilt mit: Reichstagspräſident Goering empfing am Freitag
nachmittag im Präſidentenhauſe die Vertreter der geſamten aus=
ländiſchen
Preſſe, um ihnen die ſtaatspolitiſchen und ſtaatsjuri=
ſtiſchen
Fragen darzulegen, die nunmehr bei dem Konflikt zwiſchen
Reichsregierung und Reichstag eine Rolle ſpielen. Er benutze
ferner die Gelegenheit, eine Anzahl der in den letzten Tagen in
der ausländiſchen Preſſe über die Vorgänge vom 12. und 13. Sep=
tember
aufgetauchten Gerüchte und Kombinationen über Haltung
und Abſicht der NSDAP. zu berichtigen.

Calakmul, die neuenkdeckte Maya=Skadk.
Ein archäologiſcher Fund erſten Ranges. Der erſte Bericht
der Carnegie=Expedition.
Von Dr. F. Hagenmeyer.
So wie Atlantis einſt im Meer verſank, ſo verſchwand die
Wunderſtadt Calakmul ſpurlos in den grünen Wogen des
Urwaldes. Sie entſchwand nicht nur den Augen, ſondern auch
dem Gedächtnis der Menſchen und hätte einen ewigen Dorn=
röschenſchlaf
geſchlummert, wenn nicht ein Zufall ſie wieder ent=
deckt
hätte.
Ein Chielero, einer jener Männer, die berufsmäßig in die
grünen Höllen mexikaniſcher Urwälder vordringen, um den für
den Kaugummi nötigen Baumſaft zu erbeuten, ſtieß im Jahre
1926 als erſter auf Spuren, die auf eine begrabene Stadt hin=
deuteten
. Er teilte ſeine Entdeckung einem jungen amerikaniſchen
Botaniker aus Texas, C. Longworth Lundell, mit. Dieſer
machte ſich im Dezember letzten Jahres auf, fand auch wirklich
Ruinen einer unbekannten Stadt und brachte, was er ſah, auf
die photographiſche Platte. Aus dieſen Aufnahmen ging hervor,
daß es ſich offenbar um

einen Fund erſten Ranges,
um eine archäologiſche Senſation handelte. Darum rüſtete
Vierteljahr ſpäter das Carnegie=Inſtitut, das an
Erforſchung der alten Maya=Kultur ſeit Jahren hervorrag
beteiligt iſt, eine richtige Expediton aus. Jetzt, nach einem we
ren Vierteljahr liegt

der erſte große Bericht dieſer Expedition
über die bisherigen Forſchungsergebniſſe vor,
Leiter des Unternehmens war Dr. Morley, der p
ſeiner Frau begleitet wurde. Weitere Teilnehmer waren
Archäologe, ein Architelt, ein Ingenieur und zwei Eingebore
Am 3. April brach man von Chichen Itza auf der mexikaniſe
Halbinfel Yucatan auf. Chichen Itza iſt ſelbſt eine der
rühmteſten Maya=Städte, In der Luftlinie betrug der Weg
hier bis Calakmul 125 Meilen. Durch Umwege, die unverme
lich waren, wurde die Strecke dreimal ſo lang. Mit Hilfe
ſieben verſchiedenen Befördekungsmethoden gelangte die E=
dition
jedoch nach einer Woche mühſamſten Kampfes mit
Natur ans Ziel.
Noch in einer Entfernung von 30 Metern war nichts
der verſunkenen Stadt zu ſehen. Höfe, Plätze, Terraſſen, Temt
und Bildwerke waren der Wurzelplatz für rieſige Bäume

Lianen, die auch das mächtigſte Steinwerk geſprengt und ge=
ſtürzt
hatten. Die zwei höchſten Gebäude, zwei Pyramiden,
waren ſo von Pflanzen überwuchert, daß ſie wie natürliche
Hügel ausſahen. Von dieſen zwei Monumenten, deren jedes eine
Höhe von dreißig Metern hat, empfing der Ort ſeinen Namen.
Calakmul das heißt in der Sprache des Mayas Stadt der
zwei benachbarten Hügel.
Lundell hatte ſchon zweiundſechzig meiſt figurengeſchmückte
Steinbauwerke regiſtrieren können. Die Carnegie=Expedition
entdeckte weitere 41 Monumente.

Mit insgeſamt 103 Bauwerken übertrifft Calakmul ſelbſt
die alte Reichshauptſtadt Tikal,
die etwa 100 Kilometer weiter ſüdlich liegt und 84 Bauwerke
aufweiſt. In Tikal zeigen nur 18 Denkmäler Figurenſchmuck, in
Calakmul über 75. Man kann daraus ermeſſen, welche Rolle
dieſe Urwaldſtadt zur Zeit ihrer Blüte geſpielt haben muß.
Die Mayg=Indianer haben bekanntlich einen mit größtem
Scharfſinn ausgedachten Kalender und ein ganz beſonderes Zah=
lenſyſtem
, die uns beide bekannt ſind. Mit ihrer Hilfe konnte
auf Grund der Inſchriften auf verſchiedenen Denkmälern Calak=
mul
feſtgeſtellt werden, daß die Stadt der zweiten Hälfte des
älteren Maya=Reichs angehört haben muß, das nach der Anſicht
einer Gelehrtengruppe vom 4. bis 6. Jahrhundert nach Chriſtus
ſeine große Zeit hatte, nach der Anſicht anderer Forſcher etwa
250 Jahre ſpäter anzuſetzen iſt.
Das alte Mayareich hatte ſeinen Schwerpunkt im Süden,
gegen Guatemala, das jüngere Maya=Reich lag im nördlichen
Yukatan. Da die neuentdeckte Stadt Calakmul im Herzen von
Yuaktan gelegen iſt, alſo zwiſchen altem und jüngerem Mayg=
reich
, glaubt man, in ihr
ein wichtiges Zwiſchenglied aus einer bisher noch kaum
bekannten Epoche zu haben. Eine Stadt aus einem Gebiet,
das bisher Niemandsland war.

Die alten Mayaſkulpturen hatten ihren größten Feind in Win
und Wetter, die ſie in jahrhundertelanger Einwirkung zer
ſtörten. Eine der beſterhaltenen Skulpturen Calakmuls entgin
dieſem Schickſal dadurch, daß ſie auf die Vorderſeite ſtürzte,
ſich in die Erde vergrub und ſo durch einen Zufall konſervier
wurde. Eine beſondere Ueberraſchung bildete die Auffindung
eines Steinbruchs, wo zwei gewaltige Steinblöcke erſt halb zu
behauen, entdeckt wurden, gerade ſo, wie ſie die Bildhauer einſt
verließen. Ein rieſiger Kalkſteinblock, der bereits vollſtändie
bearbeitet ſcheint, iſt mit den Figuren von ſechs Gefangenen ge
ſchmückt, deren Hände auf dem Rücken mit Stricken zuſammen
gebunden ſind.

die lehte Friſt für Erklärung eines Zahlungsauffäl
für Kriegsſchulden der Allierken verſtrichen

Waſhington, 16. Septemſ
Der geſtrige letzte Tag der Friſt für die Erklärung eine=
lungsaufſchubs
auf Konto der Kriegsſchulden der Alliertarn
ſtrich, ohne daß, dem Beiſpiel von Eſtland, Lettland und 79
entſprechend, von größeren europäiſchen Nationen wie Eriol
Frankreich oder Italien eine ſolche Erklärung abgegeben
Vom Staatsdepartenmt wird erklärt, daß es ſich um
Finanzfragen handele, die ausſchließlich vom Schatzamt beoel
und von dieſem direkt mit den Vertretern der fremden Mäckt
kutiert würden.
In dieſer wie in anderen außenpolitiſchen Fragen wiid
zeit vom Weißen Hauſe und dem Staatsdepartement ſtreng=if

rückhaltung beobachtet, da der Wahlkampf um den Präſine

poſten nunmehr voll entbrannt iſt und die republikaniſche (
leitung einſchließlich Hoover das ſtarke Anſchwellen der dom
tiſchen Stimmen bei den in den letzten Tagen abgehaltene=
wahlen
mit großer Beſorgnis verfolgt. Der Präſident
nunmehr entſchloſſen, aus ſeiner Reſerve herauszutreten un
lich ſeinem Gegner Rooſevelt eine perſönliche Wahlreiſe K.ohelns

9

Oſten und zu den Farmern des mittleren Weſtens zu untermllz nllichen
Die Zeitungskonzerne von Hearſt und Scippshoward unterſi eaweinſchal
ſenverbe

ſeinen Gegner Rooſevelt, und da ſie gerade im Weſten ſtcrl/e ſundes
breitet ſind, fühlen Hoover und ſeine Parteigänger die M); gie bish
digkeit direkter Fühlungnahme mit den dortigen Bezirken., .muols Gr
Fat 31n4
Witn Lage.
Aus der franzöſiſchen Kammer.
ber, indurd
TU. Paris, 16. Septernd a ich über
ei Prwalte
Die franzöſiſche Regierung hat der am Freitag, um 3ſ (nleite
zuſammengetretenen Kammer die Geſetzvorlage über die W.
u wiche

vertierung der Renten vorgelegt. Die Einbru

des ſehr umfangreichen, vom Präſidenten der Republik
neten Entwurfs erfolgte durch Germain Martin, wo.

Finanzminiſter die ſofortige Eröffnung der Ausſprache ff.

Der Vorſitzende des Finanzausſchuſſes, Malvy, beantrag
Vorlage an den geplanten Ausſchuß zu=
weiſen
. Der Antrag wurde vom Hauſe gebilligt.

Eine mokoriſierke Diviſion im Manöver.
EP. Paris, 16. Septe

Am nächſten Montag beginnen in der Champagne Aliwrin und
an denen 24000 Mann teilnehmen werden, darunter ein
afrikaniſche Diviſion. Dieſe Manöver, die zehn Tage
haben nach einer Erklärung des Kriegsminiſters Paul=E5Mnind nicht d
der den Uebungen in Begleitung des Generals Weygand0
nen wird, vor allem den Zweck, die Verwendung von Mooßz zugend
zeugen durch moderne Armeen zu ſtudieren. Der intere c ſollen
Teil der Manöver ſei daher der Uebergang einer motor iR
Dipiſion über die Marne,

Uf.
tion
ein
vor

Japan wünſcht Verſchiebung der Ueberprüf
des Lykkon=Berichts durch den Völkerbund

Genf, 16. Septen
Der Direktor des japaniſchen Büros beim Völkerbuwſ
vado, überreichte dem Generalſekretär des Völkerbundes ℳh
den Präſidenten des Völkerbundsrats gerichtetes Schreiie
dem die japaniſche Regierung erſucht, daß die Ueberprüf im
Lytton=Berichts durch den Völkerbundsrat bis auf den Büitl
verſchoben werde, wo Japan ſich in der Lage ſehe, ſeine Beaf!
gen zum Bericht anzubringen und einen Sondervertretr)
Genf zu entſenden. Eine Verſchiebung um ſechs W./P/0ſ0ſ.
vom Zeitpunkt der Vorlage des Berichts an werde genüs

Tokio ſeiert Mandſchuko.
TU. Tokio, 16. Septet
Die Unterzeichnung des mandſchuriſch=japaniſchen Vaſt
erſtoß
gab, in Tokio Anlaß zu großen Feierlichkeiten. Ein Zug v..
30 000 Mitgliedern militäriſcher und patriotiſcher Verbä.
am Kriegerdenkmal und den Kriegsminiſterien unter En
der japaniſchen und mandſchuriſchen Flagge vorüber.
Wie verlautet, wird die Mandſchurei demnächſt ihre
diplomatiſchen Vertreter in Tokio ernennen.

Nart=

Wiederkunft.

Von Wilhelm Schäfer.
Das Land der Mitte zu heißen, iſt Deutſchlands O
zwiſchen Verſailles und Moskau liegen die Gräber ſeiner /04
nen Söhne, zwiſchen Verſailles und Moskau liegt ſeiven
mende Not,
Die rote Zwietracht reißt ſeine Hoffnung nach Of7
goldene Spinne im Weſten ſaugt ihm ſein Blut; was

einen läßt, muß es der andern nehmen: ſo iſt es noch

das Schlachtfeld der Welt.

Denn nun kann nicht Frieden auf Erden geſungen Fil
bis das dritte Reich kam; aber das dritte Reich wird keinelt
Völker gehören, die Menſchheit wird ſein Herrſcher und
tan heißen.
Die Menſchheit will werden, aber ſie kommt nicht mi
beer und Pſalmen; Gewalt muß Gewalt bezwingen, ei
von Blut muß den Abgrund erſäufen, daraus ſie gebos
will.
Verſöhnung und Friedensſchalmeien müſſen verſt
wenn der Abgrund zu kreiſen beginnt; denn alles was
und gemein, was ſelbſtſüchtig und eitel, was ſchlecht un d
und zwiezüngig iſt, will die Geburt ſtören.
Die rote Zwietracht im Oſten wird einmal die
Spinne im Weſten erſchlagen; aber das rote Elend wi‟
dem goldenen ſchreien, bis die erſte Eintracht beginnt,
Daß aber das Reich der Eintracht uns widerfaxr!
Erden, wird es der Herzen bedürfen, die das Kreuz des
tracht tapfer und treu nach Golgatha tragen; der deutſche‟
wird ſeine bitterſte Botſchaft gehören.
Alle Kämpfe der Menſchheit werden der deutſchen Seill
erlegt ſein, bis ſie Beſiegter und Sieger in Einem drſ
menden Eintracht Chriſtophorus wird; bis einmal Wie deſt
iſt, bis endlich den Kindern Gottes auf Erden die grüne
das blanke Meer und der blaue Himmel gehören.

* Ludwig Renn; Rußlandfahrten Berlin 1932. Laſſo=Verlcy
toniert 3,60 RM., geb 4,80 RM.
Man iſt enttäuſcht über dieſes Fahrtenbuch des GI.
Renn, der zweimal mit Förderung der Sowjetverbände d.i
ten des Neubaues beſichtigen durfte. Dem Leſer wird ledis
neue hoffnungsvolle Typ des Parteikommuniſten vor?
Alles andere muß hinter ihn zurücktreten, zählt nicht=,
iſt auch für uns dieſes Fahrtenbuch Renns nichts, der als
ſteller ſeinen Dank an die Moskauer Freunde in dieſem 2
ſtattet.

[ ][  ][ ]

Ser Aufbau der Wehrſport=Organiſation.
14A4 November Beginn der erſten Führer=Ausbildungskurfe in 20 Lagern. Keine Reichsinſtrukkeure
für die Verbände und Bünde. Zunächſt Erfaſſung der 2023jährigen Unkerführer.
dazu, eine Verſtärkung und Verbeſſerung des franzöſiſchen Heeres
deneralleuknank von Skülpnagel
zu fordern! Das Blatt ſchreibt: Gewiß haben diejenigen, die die

un der Arben.

ne Reichsregierung hat den Generalleutnant a. D. von
nagel an die Spitze der neuen Wehrſportorganiſation
Sie hat damit auf einen Mann zurückgegriffen, der alle
eſtzungen für die Ausfüllung ſeines neuen Poſtens mit=
Er ſteht im 56. Lebensjahre und hat erſt vor kurzem ſeinen
d aus der Reichswehr genommen. Parteipolitiſch iſt er
uur gebunden. Ihm zur Seite ſteht Herr v. Olberg. Er
ſJahren Leiter des Akademiſchen Wehrſportverbandes, der
Aufgabe geſtellt hatte, die wehrwilligen Studentengrup=
zammnzufaſſen
, auszubilden und in den Ferien zu drei=
zm
geländeſportlichen Uebungskurſen in Wehrſportlagern
nenzuziehen.
udas Reichskuratorium wurden Vertreter des
sihlhelms, der natſoz. SA., des Akad. wehr=
yrtlichen
Verbandes, der geländeſportlichen Ar=
etzgemeinſchaft
des Deutſchnat. Handlungsge=
ſyifenverbandes
, des Kleinkaliber= Sport=
ſoebandes
und anderer Verbände und Bünde einbe=
ſioen
. Die bisherigen Uebungslager dieſer Organiſationen
ſyoen als Grundſtock für die künftigen Ausbildungslager
iutzt. Zunächſt kommen 20 Lager in Betracht.
wiedem Lager ſollen etwa 100300 Mann drei
ſuchen hindurch ausgebildet werden. Da die Ausbildungs=
ſur
ſich über das ganze Reich verteilen, ſollen ſie nicht
wal verwaltet werden. Man will örtliche Zweig=
ülenleiter
einſetzen, deren Aufgabe es iſt, die Ver=
ſyzung
zwiſchen Schule, Ortsbehörden und den Verbänden
herzuſtellen.
mächſt werden die Zweigſtellenleiter die Ausbildungsſchu=
izurichten
haben. Den Schulungsleitern ſind Lehrer und
Afhrer, meiſt ehemalige Reichswehr= und Polizeioffiziere,
fiziere und Sportlehrer beigegeben. Die Lehrperſonen
ſt ebenſo wie die auszubildende Jugend in den Sportlagern
ſmäßig untergebracht. Die lagermäßige Unterbringung wird
uimumäß primitiv ſein. Am 1. November ſoll die ganze
uniſation bereits ſtehen. Der Zweck des Ganzen
hue, die geſamte deutſche Jugend durch die Sportkurſe hin=
urſenn
zu laſſen, ſondern für die bündiſchen Organi=
iien
und Verbände das Unterführerper=
wrach
einheitlichen Geſichtspunkten im gan=
leich
vorzubereiten. Entgegen manchen Befürch=
Awird nicht daran gedacht, den Bünden Inſtrukteure vorzu=
Sie ſollen vielmehr die Führer aus den eigenen Reihen
6a Jugendliche Perſonen im Alter von 1626
en ſollen zugelaſſen werden. Wahrſcheinlich kom=
eAeer
zunächſt nur Leute zwiſchen 2023 Jahren zur Aus=
zu
, weil von ſeiten der Lagerleitungen verlangt werden
die Leiter bereits mehrere Jahre in ihren Verbänden
wiſſe ſportliche Ausbildung genoſſen haben. Den Abſchluß
ürſus bildet eine Prüfung auf die Brauchbarkeit des Un=
ſets
.
2 Lagermannſchaft erhält die erforderliche Kleidung,
Henf, 10 5nmüzar in den Sommermonaten aus Drillichſtoff für den Win=
feldgrauem
Wolltuch im Schnitt der Marine=
eim
Välluik
Völkerhug Pi/ die offen und geſchloſſen getragen werden kann. Auch die
lichtete sufekleidung wird vom Staat geliefert. Das
die Ueben k10 von Parteiuniformen und Abzeichen iſt ſelbſtverſtändlich
bis auf zu bZ9 Irgendwelche geldliche Bezüge ſind für die auszubil=
Leute nicht vorgeſehen.
ſehe, ſeint
Sonderverkaut=
un
ſMr Mur franzöſiſcher Hekfeldzug gegen deutſchland.
an wert m
Paris, 16. September.
Schaffung des Reichskuratoriums für Jugendertüchti=
urd
heute von mehreren Pariſer Morgenblättern ausführ=
prochen
.
ſr Petit Pariſen behauptet, der neue Orga=
us
verſtoße gegen den Verſailler Vertrag.
hiſpreche man nur von Sport, .ber es handele ſich nach der
des Blattes in Wirklichkeit um richtige militäriſche Aus=
iusperioden
von drei Wochen. Das Blatt glaubt daher,
ſen zu ſollen, daß dieſe Frage auf der Abrüſtungskonferenz
Rich erörtert werde.
s Echo de Paris benutzt die Nachricht über die
Kug des Reichskuratoriums für Jugenderziehung ſogar

Verordnung über die Schaffung des neuen Organismus in Deutſch=
land
abgefaßt haben, die Worte, die in den Artikeln 173, 174
und 177 des Verſailler Vertrages enthalten ſind, umgangen, aber
es werden ſich nur diejenigen täuſchen laſſen, die ſich täuſchen
laſſen wollen. Herriot habe geſtern lange mit ſeinen Dienſt=
ſtellen
beraten, und er nehme die Angelegenheit ernſt. Deutſch=
land
könne, ſo heißt es in dem Artikel weiter, ſofort ein Berufs=
heer
in Aktion ſetzen, das dreimals ſtärker ſei, als es der Ver=
ſailler
Vertrag vorſehe. Die Schätzung des franzöſiſchen General=
ſtabes
laute auf 750 000 Mann. Außerdem würde Deutſchland
dann noch über eine Miliz von unbeſtimmter Stärke verfügen.
Gegenüber dieſen Streitkräften würde die auf der einjährigen
Dienſtzeit aufgebaute franzöſiſche Armee als veraltet und ihrer
Rolle nicht gewachſen erſcheinen. Die Hälfte der franzöſiſchen
Truppen, die unter den Waffen ſtünden, ſei die größte Zeit über
nicht fähig, Kriege zu führen. Die franzöſiſchen Deckungstruppen
ſeien ihrer Aufgabe nicht gewachſen. Daran änderten auch die
Befeſtigungswerke nichts, denn ſie hätten nur inſofern Wert, als
ſie von manövrierfähigen Truppen bedient würden. So dürften
die Dinge nicht bleiben. Angeſichts des wiedererſte=
henden
Deutſchlands müſſe das franzöſiſche
Heer reformiert werden.
Sogar das Oeuvre wendet ſich recht ſcharf gegen die
in Deutſchland getroffenen Maßnahmen und
ſchreibt, die Organiſierung der Jugenderziehung erfolge wie im
fasciſtiſchen Italien und im ſowjetiſtiſchen Rußland. Gewiß
werde die Reichswehr um keine Soldaten vermehrt, es gäbe aber
100 000 Ziviliſten in Uniform. Gewiß werde es keine neuen Ka=
ſernen
und keine neuen Manöverfelder geben, aber Baracken=
lager
, die mit allem verſehen ſeien, was für den Felddienſt nötig
ſei. Die Frage der militärähnlichen Effektiv=
beſtände
werde alſo bei der Wiederaufnahme der
Verhandlungen in Genf klar und deutlich von
den demokratiſchen Nationen aufgeworfen
werden müſſen.
Die deutſche Gleichberechkigungs=Noke
Henderſon überreicht.
Berlin, 16. September.
Der Reichsaußenminiſter hat unter dem 14. ds. Mts. an den
Vorſitzenden der Abrüſtungskonferenz, Herrn Henderſon, das
nachſtehende Schreiben gerichtet, das auch in Genf überreicht
wurde:
In den Verhandlungen der Generalkommiſſion, die der
Annahme der Reſolution vom 23. Juli ds. Js. vorausgingen,
hat der Führer der deutſchen Delegation die Gründe dargelegt,
aus denen die deutſche Regierung dieſe Reſolution ablehnen
mußte. Er hat dabei ausgeführt, daß nach dem Stande der Kon=
ferenzverhandlungen
die Frage der Gleichberechtigung der ent=
waffneten
Staaten nicht mehr länger ohne Löſung bleiben
dürfte. Dementſprechend hat er bei dieſem Anlaß die Erklärung
abgegeben, daß ſich die deutſche Regierung an den weiteren
Arbeiten der Konferenz nicht beteiligen könne bevor eine befrie=
digende
Klärung der Frage der Gleichberechtigung Deutſchlands
erſolgt ſei.
Nachdem die Reſolution gleichwohl zur Annahme gelangte,
ſteht ſchon jetzt feſt, daß die künftige Abrüſtungskonvention
außerordentlich weit hinter dem Entwaffnungsregime des Ver=
ſailler
Vertrages zurückbleiben und daß ſie ſich von dieſem hin=
ſichtlich
der Art und Weiſe der Abrüſtung weſentlich unterſchei=
den
wird. Da iſt die Frage unmittelbar aktuell geworden, wie
es mit der Anwendung des künftigen Regimes auf Deutſchland
werden ſoll. Es liegt auf der Hand, daß ohne Beantwortung
dieſer Frage eine Regelung der einzelnen konkreten Punkte des
Abrüſtungsproblems nicht möglich iſt.
Nach Anſicht der deutſchen Regierung kann nur eine Löſung
in Betracht kommen, die Löſung nämlich, daß alle Staaten in
bezug auf die Abrüſtung denſelben Regeln und Grundſätzen
unterworfen werden, und daß für keinen Staat ein diskriminie=
rendes
Ausnahmeregime gilt. Es kann Deutſchland nicht zuge=
mutet
werden, an den Verhandlungen über die in der Konven=
tion
feſtzulegenden Abrüſtungsmaßnahmen teilzunehmen, ſolange
nicht feſtſteht, daß die gefundenen Löſungen auch auf Deutſch=
land
Anwendung finden ſollen.
Um dieſe Vorausſetzung für ihre weitere Mitarbeit in der
Konferenz ſo ſchnell als möglich zu verwirklichen, hat ſich die
deutſche Regierung inzwiſchen bemüht, eine Klärung der Frage

ſeug
MN

* Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. Freitag, den 16. September 1932.
Das Konzerk
Luſtſpiel von Hermann Bahr.
7 19. Juli 1933 wird Hermann Bahr ſiebzig Jahre alt.
zur Vorfeier brachte das Landestheater eine Neuinſzenie=
ines
erfolgreichſten Luſtſpiels Das Konzert.
Das Konzert iſt 1910 geſchrieben. Es wurde damals
)en ſpäteren Jahren häufig in Darmſtadt aufgeführt. Es
Lichnend für die Wiener Literatur der damaligen Zeit: ein
egter Dialog, der geſcheit, manchmal allzu geſcheit
ibe, Ehe und alle ſonſtigen Dinge des Salons hinweg=
Mmanchmal aber auch ernſtere Töne in leichter Form an=
ur
dieſe Luſtſpiele hatte man früher einen ausgezeichneten,
iem Stil des Salonſtückes. Die Inſzenierung von A. M.
Analt unterſtrich ſtärker. Sie ging von dem Stil des
Hels in den des Schwankes über. Sie war in der Kleidung
2 Mode von 1910 oder früher eingeſtellt und ließ auf den
der Muſikſchülerinnen einen Wald von Pleureuſen
Chaft wehen. Man ahmt in Aeußerlichkeiten den Stil
rüheren Zeit nach, ohne ihre künſtleriſchen Feinheiten zu
en oder doch zu treffen.
1s Konzert gibt der Pianiſt Guſtav Heink. Doch es iſt
Vrilichkeit nur ein Wochenendausflug, den der Künſtler in
Begleitung nach ſeiner Waldhütte unternimmt. Nicht aus
Dſch aft, ſondern in der Abſicht des Fünfzigjährigen, ſeinen
42 ſtürmiſcher Künſtler aufrechtzuerhalten und in ihm ſich
en! Joſef Keim hat für dieſe Komödianten=Naturen
iem falſchen Töne; er iſt der Künſtler, der kleine Schaum=
r
, das liebe große Kind.
eine kluge Frau, die ſeine Schwächen erkennt und ob ſeiner
im erten Vorzüge überlegen verzeiht, war Franzisku Kinz:
Peitvoll, geſcheit, feſſelnd!
eleiterin bei dem Konzert in der Waldhütte war Grete
ſen. Die Künſtlerin, die als Salondame und Senti=
e
an die hieſige Bühne neu verpflichtet iſt, hatte hübſche
Jand ſich aber mit der Rolle des jungen, harmloſen Weib=
Nicht überzeugend zurecht. Vielleicht ſind andere Rollen ihr
Der gelegen. Um ſo heiterer war Karl Paryla, ihr
eit er Ehemann.

Die Waldhütte wurde ausgezeichnet bewirtſchaftet: von Hans
Baumeiſter und Käthe Gothe, beide ſcharmant in ihrer
feinen, nicht übertreibenden Komik! Aus dem weiblichen Kreis
um den Meiſter ſtachen Beſſie Hoffarth und Jenny Wiener
in den luſtigen Ausbrüchen ihrer Verliebtheit hervor.
L. Schenck von Trapp hatte die Waldhütte als ver=
lockendes
Wochenend=Ziel ſehr nett in den Wiener Wald geſtellt.
Die Zuſchauer von 1932 unterhielten ſich bei dem Luſtſpiel
von 1910 ausgezeichnet und gaben dem Dank für den heiteren
Z.
Abend lebhaft Ausdruck.

Berliner Premieren.

Im Deutſchen Theater begann Karlheinz Martin mit
Wunder um Verdun‟. Das Werk des frühverſtorbenen
Hans Chlumberg iſt nicht jedermanns Geſchmack. Eine
Maſſengräber=Belebung: Die um Verdun Gefallenen kehren zu=
rück
und ſtellen feſt, daß man ſie vergeſſen, alſo verraten hat, daß
ſie alſo ſozuſagen vergeblich geſtorben ſind. Es wäre verfehlt, dem
toten Verfaſſer eine antinationale Tendenz in den Schoß zu ſchie=
ben
; eigentlich ſoll das Stück kein Kapitel zum Dank des Vater=
landes
ſein, ſondern eine faſt melancholiſche Auseinanderſetzung
über Leben und Tod. Als ſolche wenig problematiſch, eher Re=
ſignation
als eine Anklage, die eher Gruſeln als Erkenntniſſe
vermittelt. Keine Dichtung im eigentlichen Sinne, ſondern eine,
ich möchte beinahe ſagen viſionäre Reportage mit philoſophie=
renden
Randbemerkungen. Dazu iſt der Gedanke von der Auf=
erſtehung
der toten Soldaten nicht neu und bereits auf der Bühne
gezeigt worden. Alles in allem: Die Ehrung des toten Autors,
über die man geteilter Meinung ſein kann. Die Aufführung war
gut, der Erfolg nicht allzu groß.
Im Roſe=Theater, dieſer Volksbühne Berlins gelangte
das neue Opus von Dr. CarlCredé. Aerzte im Kampf
zur ſehr erfolgreicher Uraufführung. Abgeſehen von der politi=
ſchen
Einſtellung des Verfaſſers muß ſachlich feſtgeſtellt werden,
daß dieſe Arbeit Anſpruch auf größtes Intereſſe hat. Credé
kämpft hier ganz überparteilich gegen Medizinalkapitalismus und
Aerztebonzokratie und ergreift die Partei eines verkannten Er=
finders
, dem es gelingt, ein Heil= und Schutzmittel gegen die
Tuberkuloſe zu ſchaffen. Der Dr. Wieland Credés iſt natürlich
der weltbekannte deutſche Tuberkuloſeforſcher Prof. Friedrich
Franz Friedmann, deſſen ſegensreiche Erfindung immer noch nicht
ſtaatlich eingeführt wurde, wiewohl mit dem Mittel über vier
Millionen Kranke in der ganzen Welt erfolgreich behandelt wor=
den
ſind. Hoffentlich wird Credés Stück dazu beitragen, den ſo=
genannten
Kampf um Friedmann nunmehr in autoritärer Weiſe
auszutragen zum Wohle der leidenden Menſchheit! Dann hätte
das dramaturgiſch nicht gerade überwältigende Stück ſeine Pflicht
und Schuldigkeit getan. Allenfalls gebührt dem rührigen Direk=
tor
=Regiſſeur Paul Roſe größte Anerkennung für dieſe Tat!

Nr. 259 Seite 3

der Gleichberechtigung auf diplomatiſchem Wege herbeizuführen.
Leider muß feſtgeſtellt werden, daß die deut=
ſchen
Bemühungen bisher zu keinem befrie=
digenden
Ergebnis geführt haben. Unter dieſen
Umſtänden ſehe ich mich zu meinem Bedauern genötigt, Sie da=
von
in Kenntnis zu ſetzen, daß die deutſche Regierung
der Einladung zu der am 21. September ds. Js.
beginnenden Tagung des Büros der Konferenz
nicht Folge leiſten kann.
Die deutſche Regierung iſt nach wie vor der Ueberzeugung,
daß eine radikale Durchführung der allgemeinen Abrüſtung im
Jutereſſe der Sicherung des Friedens dringend geboten iſt. Sie
wird die Arbeiten der Konferenz mit Intereſſe verfolgen und
ſich je nach deren Verlauf über ihr weiteres Verhalten ſchlüſſig
werden.
*
Ueber die weitere Behandlung der Frage der Gleichberech=
tigung
Deutſchlands erfahren wir von zuſtändiger Seite, daß
die Reichsregierung nicht beabſichtigt, die am
letzten Sonntag überreichte franzöſiſche Note
ſchriftlich zu beantworten. Sie bedauert, feſtſtellen zu
müſſen, daß dieſe Note das Problem der Gleichberechtigung
ſowohl in ſeinen Vorausſetzungen, wie in ſeinen Folgen un=
richtig
auffaßt, und daß ſie in keinem weſentlichen Punkte eine
Annäherung an den deutſchen Standpunkt zeigt, wie er in dem
deutſchen Memorandum vom 29. Auguſt dargelegt wurde. Von
einer Fortſetzung des Meinungsaustauſches auf dem Wege des
Notenwechſels glaubt die Reichsregierung ſich keine Förderung
der Sache verſprechen zu können. Selbſtverſtändlich iſt ſie aber
nach wie vor zu einem Meinungsaustauſch auf dem Wege
mündlicher diplomatiſcher Unterhaltungen be=
reit
. Der Reichsaußenminiſter hat heute den franzöſiſchen Bot=
ſchafter
, Herrn Frangois Poncet empfangen und ihm eine eine
entſprechende Mitteilung gemacht. Im gleichen Sinne ſind auch
die übrigen Regierungen verſtändigt worden, die von der Reichs=
regierung
mit der Angelegenheit befaßt worden waren.
Rede Henderſons zur deutſchen Gleichberechtigung.
TU. London, 16. September.
Bei einem Frühſtück des engliſchen Friedensausſchuſſes, deſſen
Vorſitz Lord Cecil führte, hielt Henderſon eine Rede über die
Abrüſtungsfrage. Er könne, ſo ſagte Henderſon, nicht glauben, daß
die ſich in wenigen Tagen in Genf verſammelnden Staatsmänner
die Verantwortung übernehmen wollten, das allgemeine Wett=
rüſten
und die durch das Vorhandenſein großer Armeen unver=
meidliche
Kriegsgefahr zu ermutigen. Ein Scheitern der
Abrüſtungskonferenz würde ein großes Unglück
für Europa und die Welt bedeuten. Die deutſche
Gleichberechtigungsforderung werde die Ab=
rüſtungskonferenz
vor die ſchwerſte Entſchei=
dung
ſtellen. Ein Sichzurückziehen Deutſchlands von der Ah=
rüſtungskonferenz
wäre der ſchlechteſte Weg, den Deutſchland im
gegenwärtigen Augenblick einſchlagen könne. Er, Henderſon,
glaube, daß die deutſche Forderung auf der Abrüſtungskonferenz
mit gutem Willen und Verſöhnungsgeiſt zum Vorteil nicht nur
Deutſchlands, ſondern auch Europas und der ganzen Welt behan=
delt
werden könne. Auf der Abrüſtungskonferenz beſtehe ſtarke
Stimmung zugunſten der deutſchen Forderung. Warum, ſo ſagte
Henderſon, ſollten die alliierten und aſſoziierten Mächte nicht er=
klären
, es ſei ihre Abſicht, Deutſchland von ſeiner Lage der Min=
derwertigkeit
zu befreien und ihm die Stellung der militäriſchen
Gleichberechtigung wiederzugeben?
Ein engliſcher Kompromißvorſchlag?
Der diplomatiſche Korreſpondent der Morningpoſt meldet,
daß der engliſche Außenminiſter Sir John Simon noch immer mit
der Nachprüfung der Fragen beſchäftigt iſt, die ſich aus der deuts
ſchen Forderung nach Rüſtungsgleichheit ergeben. Hierunter falle
auch die Haltung, die England ſowohl in formeller, wie in mate=
rieller
Hinſicht einnehmten werde. Die engliſche Regierung er=
kenne
die Notwendigkeit an, eine verſtändige Löſung zu finden,
nachdem der deutſch=franzöſiſche Notenwechſel ergebnislos verlau=
fen
ſei. Sie ſei gegen eine Wiederaufrüſtung Deutſchlands, be=
günſtige
aber eine Abrüſtung der anderen Mächte.
Ein Weg aus den Schwierigkeiten heraus könne darin ge=
funden
werden, daß man die Sonderbeſtimmungen des Teiles V
des Verſailler Vertrages außer Kraft ſetze und Deutſchland er=
laube
, dieſelben Waffen zu beſitzen, auf deren Beibehaltung ſich die
anderen Staaten im Laufe der Abrüſtungskonferenz einigen wür=
den
. Deutſchland aber ſolle wenigſtens bis auf weiteres eine Be=
ſchränkung
für die zahlenmäßige Stärke ſeines Heeres und für die
Ausrüſtung auferlegt bleiben.
Es ſei möglich, daß Deutſchland ſich von dieſer Art von Ein=
ſchränkungsmaßnahmen
für eine gewiſſe Zeitſpanne bis zur end=
gültigen
Abrüſtungskonferenz, d. h. alſo auf die Dauer von fünf
oder zehn Jahren, einverſtanden erklären werde.
Daily Herald ſagt, daß Macdonald zuerſt den Gedanken
einer Sonderkonferenz der beteiligten Mächte zur Erörterung der
deutſchen Anſprüche hatte, wogegen aber Frankreich Einwendun=
gen
erhoben hätte. So ſei man auf den Gedanken verfallen, die
Angelegenheit in privaten Beſprechungen in Genf zu behandeln.

In der Komödie erlebte man eine Geſellſchaftskomödie
erſter Güte: Der Sohn einer Theatergröße (Sohn zu ſein iſt
in manchen Fällen geradezu ein Beruf!) ſtartete als Regiſſeur
und Schauſpieler. Herr Gottfried, Reinhardts Zweitgeborener
perſönlich. Den Rahmen zu dieſer belangloſen Privatveranſtal=
tung
bildete eine muſikaliſche Komödie (!) von Oſſip. Dymow
Europa A. G.. Eine Kritik erſcheint mir hier nicht am
Platze. Ich möchte aber gern wiſſen, wie ſich das beifallklatſchende
Publikum benommen hätte, wenn Herr Schulze oder Krauſe mit
dieſer Produktion gekommen wäre..
Die Kammerſpiele bringen eine mit aktuellen Anſpie=
lungen
gepfefferte harmloſe, jedoch gelegentlich ganz friſche Ko=
mödie
von Chriſta Winsloe Schickſalnach Wunſch.
Thema: Liebe und Ehe. Es wird hier nichts Neues geſagt; der
gute Dialog hilft aber über die Dürftigkeit der Handlung ge=
ſchickt
hinweg. Erfolg. Alle Operettengrößen ſtellen ſich in
neuen Rollen vor: Die Maſſary, die Alpar und (allerdings in
der ſchlichten Rolle des Schubert) auch der große Richard. Tau=
ber
ſingt im Theater des Weſtens, die Maſſary im Metropol=
theater
in der neuen Operette von Oscar Straus Eine Frau,
die weiß, was ſie will und Gitta Alpar belebt Ka=
tharina
(von Rußland, verſteht ſich) im Admiralspalaſt.
Muſik: Ernſt Steffan, gutes Mittelmaß, ohne eigene Note.
Und in der Komiſchen Oper untermalt der Schlager=
komponiſt
Willy Roſen die Theſe: Man braucht kein
Geld‟. Das ſtimmt: Man braucht kein Geld, denn man kann
ſchon wieder ſogenannte Vorzugskarten beziehen in jedem Milch=
geſchäft
. Dieſes liebliche Syſtem wird ſich ganz gewiß in abſeh=
barer
Zeit kataſtrophal auswirken im Berliner Theaterleben,
Wenn auch der erſte Theatermonat der neuen Spielzeit nur
eine Pleite brachte!
Der mit übergroßer Spannung erwartete Pabſt=Großfilm
Die Herren von Atlantis brachte inſofern einige
Enttäuſchung, als dieſes Werk, wohl nicht ohne Abſicht, dem fran=
zöſiſchen
Geſchmack gewiſſe Konzeſſionen macht. Stammt doch auch
das Buch aus Frankreich, gedreht nach den Motiven des Romans
Atlantide von Pierre Benoit. Rührſeligkeit und große Längen
ohne eigentliche innere Spannung beeinträchtigen die Wirkung
trotz der faſt beiſpiellos plaſtiſchen Wüſtenaufnahmen und glän=
zend
geſtellter Maſſenſzenen. Der Film dürfte trotzdem ſeinen
Weg machen; beſonders im Auslande. Ein Gruſelfilm Un=
heimliche
Geſchichten nach Motiven von Edgar Allan
Poe und Stevenſon, gibt Richard Oswald Gelegenheit ſeine
Regiekünſte aufſpielen zu laſſen. Die Hauptrolle ſpielt Wege=
ner
meiſterhaft (alle Golem=Rollen liegen ihm bekanntlich aus=
gezeichnet
), auch alle übrigen Mitſpieler ſind erſtklaſſig, und der
Streifen erreicht unerhörte Spannungshöhepunkte. Ichwill
nicht wiſſen, wer du biſt iſt eine vollwertige Tonfilm=
Operette, Regie: Bolvary, Muſik Robert Stolz, Hauptrollen
Guſtav Fröhlich und Liane Haid.
A. w. K.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 259

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 17. September 19

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Nachfrage nach den beliebten Speier-Schuhen, macß
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Die Verlobung unserer Tochter Minnegard
mit Herrn Oberkirchenrat Dr. Otto Horre
zeigen wir hierdurch an

Regierungsbaumeister a. D.
Direktor Rudolf Stober u. Frau
Helene, geb. Wüst.

Mänchen
Parzivalplatz 5

Meine Verlobung mit Fräulein
Minnegard Stober beehre ich
mich hierdurch bekannt zu
geben.

Dr. jur. Otto Horre

September 1932.

Darmstadt
Roquetteweg 6

Ihre Vermählung geben bekannt
Karl Wiegand und Frau
EEmma, geb. Kaiſer
Dinkelsbähl (Mfr.)
Darmſtadt, Inſelſtr. 30

Kirchliche Trauung: Sonntag, 18. Sept., nachm. 2½ Uhr,
in der St. Ludwigskirche.

Dankſagung.

Anläßlich meines 50 jährigen Ordens=
Jubiläums ſind mir ſo viele herzliche
Wünſche und Beweiſe lieber Verehrung
zuteil geworden, ſo daß es mir nicht
möglich iſt, alle einzeln zu beantworten.
Deshalb ſpreche ich auf dieſem Wege
allen ſehr geehrten Gratulanten und
Gönnern herzlichſten Dank aus.

Schweſter M. Phileta, Oberin
12904) Nieder=Ramſtädterſtr. 30.

Ihre Vermählung zeigen an
Dr. Hans Koppert
Margret Koppert
geb. Murlahn
Ober-Ramstacht
Chemnitz

Bereinigung
früherer
Leibgardiſten
Darmſtadt.

Kirchliche Trauung Stadtkapelle ½3 Uhr, 17. September.

Nachruf!

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme beim
Heimgang unſerer unvergeßlichen Tochter

Eliſabeth

Am 14. Sept.
1932 verſchied
unerwartet unſer langjähriges,
treues Mitglied Kamerad
Carl Mahr
Inhaber der Firma J. Ph. Leuthner.
Wir werden unſerem treuen
Kameraden, dem ſtets das Wohl
der Leibgardiſten am Herzen lag,
allezeit ein ehrendes und dank=
bares
Andenken bewahren.
12876)
Der Vorſtand.

ſagen wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank,
insbeſondere Herrn Pfarrer Weißgerber für die troſt=
reiche
Grabrede, ferner für die Kranzniederlegung
der Schulkameradinnen von Eberſtadt und der Eleo=
noren
=Schule Darmſtadt, dem Turnverein 1876, dem
Stenographenverein, ſowie für alle Kranz= und
Blumenſpenden.
Die trauernden Hinterbliebenen;

Patentanwalt
Dipl.-Ing. Mouths
perzogen nach
Kaſinoſtr. 2, Ecke Rheinſtraße.
Fernruf wie bisher 5081. (12833b

Willy Spier und Frau.

Eberſtadt, den 15. September 1932.
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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen
Wilhelm Schmidt
Miniſterial=Amtsgebilfe i. R.
ſowie für die Blumenſpenden ſage Allen innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Schmidt Wwe.

Darmſtadt, den 15. September 1932.
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Alter von 1425 Jahren: vonn
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[ ][  ][ ]

Eg, 17. September 1932

Aus der Landeshaupintadt.
Darmſtadt, den 17. September 1932.
vierhilfe der freien Wohlfahrt in Darmſtadt
1932/33.
niele Anfragen ſei mitgeteilt, daß alle Bedrängten und
atene, die in dieſem Winter die Winterhilfe in irgend
ſum in Anſpruch nehmen möchten, ſich bei der Meldeſtelle
aterhilfe, Neckarſtraße 3, Zimmer 21, zu melden haben.
öglichkeit hat nur der Haushaltungsvorſtand. Auf der
ie bekommt er einen Ausweis, der ihn berechtigt mit

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 259 Seite 5

freien Wohlfahrtsverbände in Beziehung zu treten. Die
t elle wird am Montag, den 26. September,
t. Der Aufruf geſchieht nach Buchſtaben. Nähere An=
grüber
werden noch bekanntgegeben.

ſefſiſche Landesbibliothek. Im Abdruck der Anſprache des
bei der feierlichen Eröffnung der Landesbibliothek iſt

BBei
gstr. 20, fe

Nach. Au
Brauft
wellberil

Die Worcheit. Wuier diſce deredin Sete duen
nze Leſeſaal ausgebaut und dem Publikum übergeben
öandelsverkehr mit Ceylon. Der deutſche Konſul in Co=
geplon
, Herr von Pochhammer, hält am Montag,
Oktober 1932, bei der Außenhandelsſtelle für das
(aingebiet, Frankfurt a. M., Börſe, Sprechſtunden über
piſchaftlichen Verhältniſſe in ſeinem Amtsbezirk ab. Fir=
e
an den Sprechſtunden teilnehmen wollen, werden ge=
ch
bis zum 26. September d. J bei der Außenhandels=
das
Rhein=Maingebiet, Frankfurt a. M.. Börſe, anzu=
damit
eine Verteilung der Beſucher auf die zur Ver=
ſuſtehende
Zeit ſtattfinden kann.
5jähriges Jubiläum. Am 16. September waren es 25
drß Herr Georg Allendorf in der Roetherdruck
H. als Hilfsarbeiter beſchäftigt iſt.
im Schloßmuſeum ſind Führungen: am Sonntag um 11 und
hr vormittags, an den Wochentagen um 11 und 11.30 Uhr
yugs und um 3 und 3.30 Uhr nachmittags. Dauer einer
er etwa 1½ Stunden. Vereine können nach vorheriger Ver=
Geig zu jeder beliebigen Zeit zu ermäßigten Eintrittsprei=
ſährt
werden.
Reichstarifvertrag für das Verſicherungsgewerbe unver=
uerlängert
! Wie der Deutſchnationale Handlungsgehilfen=
(Reichsfachgruppe Verſicherungen) mitteilt, fanden die
dlungen über die Neugeſtaltung des Reichstarifvertrages
Is Ergebnis wird folgende Mitteilung der Oeffentlichkeit
ſeen: In dem gemeinſamen Beſtreben, in der gegenwär=
Rwwierigen Zeit dem Gewerbe die Beunruhigung eines Ta=
ines
zu erſparen, haben der Arbeitgeberverband und die be=
Angeſtellten=Organiſationen beſchloſſen, den jetzt gelten=
ſichstarifvertrag
bis zum 31. März 1933 zu verlängern.
blängerung des Reichstarifvertrages für das Verſicherungs=
iſt
der erxſte große Tarifabſchluß nach Erlaß der Notver=
vom
5. September. Der Gang der Verhandlungen und
Gebnis zeigen, daß die Verſicherungsunternehmungen und
zeſtelltenſchaft ein gutes, nachahmenswertes Beiſpiel für
meien Wirtſchaftszweige geben wollten.
Volkshochſchule. Am Samstag, den 17. Sept., findet
eitung von Direktor F. Kallenbach eine Pilz= Wan=
g
ſtatt. Die Teilnehmer treffen ſich um 15 Uhr am Böl=
Di. Am Sonntag, den 18. September, findet die
ſung durch Alt=Frankfurt ſtatt, geleitet von Kunſt=
rin
M. Frölich. Einzelheiten ſind aus dem Wochenzettel
Akshochſchule erſichtlich.
Eöiſtoriſcher Verein. Da die Mitglieder des Hiſtoriſchen
beſondere Teilnahme für die Einrichtung der Landes=
ek
, der hervorragenden Bildungsſtätte unſerer Stadt, haben
hat der Vorſtand auf Anregung von Mitgliedern die Di=
der
Landesbibliothek gebeten, für unſere Mitglieder eine
ſee Führung durch die neuen Räume zu veranſtalten. Die
kin iſt dieſer Bitte freundlich entgegengekommen und lädt
Mitglieder auf Mittwoch, den 21. September nachmittags
ein. Zuſammenkunft Punkt 5 Uhr vor dem Eingang zur
ſihek, gegenüber der Schloßwache. Eintritt frei.
Hausfrauenbund. Der ſchon früher in Ausſicht genom=
leſuch
des Inſtituts für Völkerpädagogik in Mainz ſoll am
ſtember ausgeführt werden. Es finden durch die Leitung
Ktituts zwei Führungen ſtatt. Gemeinſames Kaffeetrinken
ſaal zu ſehr mäßigem Preis. Abfahrt um 2 Uhr mit
Ankunft Mainz=Zitadelle 3 Uhr. Rückfahrt 7.30 Uhr. An=
ligen
zu dieſer Fahrt bis 20. September ſpäteſtens an die
Msſtelle des Hausfrauenbundes. Rheinſtraße 7, in den
Rlunden von 1012.30 Uhr erbeten.
Orpheum Erwerbsloſen=Vorſtellung. Heute, Sams=
ſtndet
abends 8.30 Uhr, bei Preiſen von 20 Pfg. auf
Plätzen ohne Unterſchied eine Aufführung
Alteren Schwankes Börſenfieber, als Sondervorſtel=
r
die Darmſtädter Erwerbsloſen ſtatt. Wer ſich einen guten
ßchern will, benütze den Vorverkauf im Verkehrsbüro.
Enntag nachmittag, 3.30 Uhr, iſt eine einmalige Auf=
du
des Märchens Schneeweißchen und Roſen=
ei
allerbilligſten Einheitspreiſen von 15 Pfg. und
a ſtatt. In dem Märchen wirken u. a. der Kinderſpiel=
ſug
der freien Turner Darmſtadts insgeſamt 17 Kinder
Item Tambour=Major mit. Karten im Verkehrsbüro. (Siehe
Heſſiſches Landestheater.
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19.3022.30 Uhr. Außer Miete:
Im weißen Mößl. Kleine Preiſe 0,503.00 Mk.

19.3022.45 Uhr. B2.
September Fuarez und Maximilian.

Preiſe 0.504.50 Mk.

Anf. 19 30 Ende geg. 22.30 Werbevorſt. d. Darmſtädt.
September Voksb. Der fliegende Holländer. Kein Kartenverk.
19.3022.30. Außer Miete. Gutſcheine nicht gült.
September Im weißen Rößl. Kleine Pr. 0.503.00 Mk

Septemb

Anf. 20, Ende geg. 22.15 Uhr. B 2. Zum erſten
er Male wiederholt: Das Konzert. Pr. 0.504.50

19.3023 Uhr. C 2. In neuer Einſtudierung u.
Stag,
September Inſzenierung: Der Roſenkavalier. Pr. 0.705.50

Anf. 19.30, Ende gegen 22 Uhr. D2. Zum 1. Male
September wiederholt: Madame Butterfly. Pr. 0.705.50

dad Nanheim: Samstag, den 17. September: Jphigenie.
Wdad Nauheim: Mittwoch, 21. Sept.: Zar und Zimmermann.
Landestheater: Zum erſten Male wiederholt: Der
Tavalier, Heute, Samstag. 19 Uhr, wird die Oper
r auß Der Roſenkavalier, in der Neuinſzenierung von
Vecrohbach, zum erſten Male wiederholt. Muſikaliſche Lei=
2r. Hans Schmidt=Iſſerſtedt. In den Hauptrollen die Da=
orgi
, Jokl, Karen, Harre, Liebel, und die Herren Herr=
Oraht, Vogt, Dr. Allmeroth, Schlüter, Walther und Ritz=
Uhr, findet die erfolgreiche

Der Tierſchutzgedanke lebt.
Für die Kreakur: Praktiſcher Tierſchuß durch die Mikglieder des Tierſchuhvereins.

Die 51. Haupkverſammlung
ues Zierſchanveleins für geiſen
fand am 15. September 1932 im Saale des Kaſinos in Alzey ſtatt.
Der Vorſitzende, Herr Miniſterialrat Jung eröffnete die Ver=
ſammlung
und begrüßte in herzlichen Worten die zahlreich er=
ſchienenen
Teilnehmer aus allen Ständen, insbeſondere Herrn
Kreisdirektor Wolf., Herrn Bürgermeiſter Dr. Hill, ſowie
Herrn Kreisſchulrat Bechtoldsheimer, die Geiſtlichkeit, die
Rektoren und Lehrer des Kreiſes, die Direktor und Lehrer der
höheren Schulen, die Vertreter der Gemeinden des Kreiſes u. a.
Nach, einer muſikaliſchen Einleitung, in der ein prächtiges Quar=
tett
ſowie ein Knabenchor zu Gehör gebracht wurden, dankte Herr
Kreisdirektor Wolf dafür, daß die Stadt Alzey als Tagungsort ge=
wählt
worden ſei und betonte dabei, daß die Behörden die Beſtre=
bungen
des Tierſchutzvereins ſtets unterſtützen würden. Herr Bür=
germeiſter
Dr. Hill entbot der Verſammlung ſeinen Willkom=
mensgruß
.
Nach Eintreten in die Tagesordnung ſprach zum Jahres=
bericht
Herr Prof. Dr. Spilger. Darmſtadt, der Schriftlei=
ter
der Allgemeinen Tierſchutzzeitſchrift: Die vor etwa 100 Jahren
entſtandenen Tierſchutzvereine betreiben den Tierſchutz hauptſäch=
lich
aus ethiſch=kulturellen Gründen, wirtſchaftliche Geſichtspunkte
kommen für ſie erſt in zweiter Linie in Betracht. Durch ihre
aufklärende Tätigkeit, in deren Dienſt die Zeitſchrift die Verbrei=
tung
der Tierſchutzkalender, die Veranſtaltungen am Welttierſchutz=
tage
uſw., ſtehen, verſuchen ſie den Tierſchutzgedanken in weite
Kreiſe zu tragen und jeden zu praktiſchem Tierſchutz anzuregen. Es
iſt erfreulich, daß gerade in unſeren Tagen die allgemeine Einſtel=
lung
zum Tier eine weſentliche Beſſerung erkennen läßt. Auch in
der Literatur kommt es klar zum Ausdruck, daß wir feinfühliger
in unſeren Beziehungen zum Tier geworden ſind. In Albert
Schweizers Lehre von der Ehrfurcht vor dem Leben mat die verän=
derte
Anſchauung ihren philoſophiſchen Ausdruck gefunden. In
ſeinem Sinne praktiſchen Tierſchutz zu treiben, muß unſer Beſtre=
ben
ſein.
Hierauf erſtattete der Schriftführer und Geſchäftsführer, Herr
Oberrechnungsrat N. Kratz, Bericht über die Tätigkeit
des Vereins während des Geſchäftsjahres 1931. Da nach den
entſprechenden Erklärungen des Vorſtandes kein Widerſpruch er=
folgte
wurde der Geſchäftsbericht genehmigt und dem Rechner
Entlaſtung erteilt. Ebenſo wurde der vorgetragene Voranſchlag
1933 in Einnahme und Ausgabe mit 27 600 RM. genehmigt.
Nach § 13 der Satzung ſcheidet alle 2 Jahre ein Drittel des
Ausſchuſſes aus; für dieſes Jahr ein Drittel von 52 17. und
zwar durch Tod 4, durch Amtsniederlegung 3 und durch regel=
mäßige
Ausſcheidung 10.
Die regelmäßig ausſcheidenden 10 Herren ſind wiedergewählt,
dagegen neugewählt Stadtſchulrat Gaßner=Mainz. Lehrer Müller=
Gießen, Kreisſchulrat Dr. Weigandt=Büdingen, der Vorſitzende des
Mainzer Tierſchutzvereins, Tierarzt Weirauch. Stud.=Rat Veit,
Lehrerin Fink und Otto Schäfer=Darmſtadt. Der Ausſchuß beſteht
daher, wie ſeither, aus 52 Mitgliedern. Herr Polizeidirektor Dr.
Dittmann iſt in den Vorſtand gewählt worden.
Der Vorſchlag des Ausſchuſſes 17 Gendarmerie= und Polizei=
beamten
17 Diplome, 170 RM. Geldgeſchenke; 56 treuen Tier=
pflegern
56 Diplome 560 RM. Geldgeſchenke: 3 Perſonen für be=
ſondere
Dienſte 3 Diplome; insgeſamt 76 Perſonen zuſammen
76 Diplome, 730 RM. Geldgeſchenke zu gewähren, wurde geneh=
migt
.
Für Auszeichnungen kommen in Betracht:
Polizeiaufſichtsperſonal: Gend.= Hauptwacht=
meiſter
Bernhard=Mörfelden, Gimbel=Homburg a. d. O.. Bauer=

Rockenberg, Becker=Laubach; Gend.=Meiſter Schaller=Lich. Knaus=
Altenſtadt. Braun=Laubach, Litzius=Nieder=Olm. Fauſt=Heßloch;
Pol.=Hauptwachtmeiſter Thomas=Darmſtadt, Georg Hoffmann=
Bensheim, Karl Rahn=Bad=Nauheim, Nöth=Offenbach, Rhein=
Offenbach, Klum=Neu=Iſenburg; Krim.=Hauptwachtmeiſter Peter
Joſt=Darmſtadt; Oberſchutzmann Günther=Langen.
2. Für treue Tierpflege: Marie Appel, Joſef Mun=
danjohl
, Darmſtadt; Markus Geiß, Eſchollbrücken; Georg Bauer,
Alfred Daßler, Nieder=Beerbach; Jakob Petermann, Joſ. Koob 3.,
Bensheim; Heinrich Röhn, Lautern; Kätchen Kolb. Reichenbach;
Johannes Dörſau. Dieburg; Fiedrich Roth, Max Haberländer,
Philipp Jungblut, Georg Flick, Groß=Bieberau; Johs Pullmann,
Leonh. Schimmel. Groß=Zimmern; Jakob Schrod 6. Ober=Roden;
Franz Engelhardt. Erbach i. O.; Joh. Adam Fiſcher, Unter=
Moſſau; Wilhelm Wiethopf, Neckar=Steinach; Heinrich Kohl,
Unter=Abtſteinach; Rudolf Knaf, Groß=Steinheim; Andreas Her=
mann
Bergmann. Mainflingen; Wilhelm Weber, Rumpenheim;
Adam Dickert, Konrad Müll. Hopfgarten; Joh. Köhler I., Angen=
rod
; Friedrich Finkernagel 2. Altenſtadt; Hugo Knöß, Ortenberg;
Konrad Hedtrich, Karl Kühlthau. Peter Rüfer, Bad=Nauheim:
Heinrich Ries, Kaichen; Georg Schrimpf, Lauterbach: Heinrich
Schott, Ober=Schmitten; Heinrich Eckhardt, Wilhelm Hirth,
Schotten; Philipp Voirin 2. Mainz=Koſtheim; Chriſtian Schnell,
Sprendlingen; Philippine Müller. Wilhelm Eſpenſchied, Volx=
heim
: Georg Petry. Joh. Joſ. Engelhardt, Bingen; Johann Hei=
ſer
, Heidesheim: Lorenz Walter. Heinrich Umſonſt, Kätchen Weiß,
Adam Berger, Dexheim; Karl Rank. Uelversheim; Jakob Bohrer,
Leopold Hirſch, Abenheim; Friedrich Schiedhelm, Bechtheim;
Adam Corell. Fritz, Edling. Oſthofen; Karl Lebkücher, Wachen=
heim
; Joh. Klemens Gebhard, Gonſenheim.
3. Für beſondere Verdienſte: Georg Schmahl,
Lehrer i. R., Genſingen; Marie Faber, Lehrerin i. R.. Gonſen=
heim
, Kathr. Merz, Darmſtadt.
Der Antrag Jäger, Dieburg, wegen Herabſetzung der Bei=
träge
, iſt vom Ausſchuß abgelehnt, dagegen ein Vermittlungs=
vorſchlag
, daß eine Kommiſſion gebildet wird, die prüft; ob eine
Herabſetzung möglich iſt, wird angenommen. Hinſichtlich des An=
trags
Petri=Wimpfen beſchloß der Ausſchuß, beim Miniſter des
Innern anzuregen, daß die Behörden Erhebungen darüber anſtel=
len
, in welchem Maße der Bolzenſchußapparat bei Schlachtungen
auf dem Lande, insbeſondere bei Hausſchlachtungen eingeführt
worden iſt.
Ueber den weiteren Antrag wegen evtl. Ausfalls der Haupt=
verſammlung
hat die Hauptverſammlung auf Anregung des Vor=
ſtandes
beſchloſſen: Der Vorſtand wird ermächtigt die Hauptver=
ſammlung
ausfallen zu laſſen, wenn dies mit Rückſicht auf die un=
günſtige
wirtſchaftliche Lage notwendig erſcheint. Dem Ausſchuß
wird für dieſen Fall die Ermächtigung erteilt, Rechenſchaftsbericht
und Rechnungsablage entgegenzunehmen und endgültig zu ge=
nehmigen
.
Der Verſammlung wurde hierauf noch davon Kenntnis gege=
ben
, daß nach erhaltener Mitteilung am kommenden Sonntag in
Biblis und Groß=Rohrheim Katzenwürgen ſtattfände und man
umgehend hiergegen Schritte unternehmen werde.
Da weitere Anträge von Mitgliedern nicht eingegangen waren,
konnte der Vorſitzende die Verſammlung ſchließen, nachdem er den
Teilnehmern, insbeſondere auch dem Herrn Kreisſchulrat Bech=
toldsheimer
, ſowie den einzelnen Lehrern und Lehrerinnen
in Alzey und den Schülern und Schülerinnen für die vortreff=
lichen
Darbietungen ganz beſonders herzlichſt gedankt hatte.
Nach einem Lichtbildervortrag des Herrn Kreisſchulrat Bech=
toldsheimer
hat ein wunderbarer Mädchenreigen: Die Käferhoch=
zeit
und ein Mädchenchor die Teilnehmer hoch erfreut. Der Vor=
ſitzende
konnte hierauf nach herzlichen Dankesworten für die Vor=
tragenden
die erfolgreiche Tagung um 5.45 Uhr nachmittags
ſchließen.
N. Kratz.

Der Einſah der evangeliſchen Jungmännerbünde
im Freiwilligen Arbeitsdienſt.
iſt nunmehr nach Erlaß der neueſten Verordnungen in ganzer
Breite erfolgt. Der Reichsausſchuß der evangeliſchen Jugendver=
bände
hat in Verbindung mit demjenigen der deutſchen Jugend=
verbände
bereits Ende Juli Verbindungsleute in allen Provinzen
und Ländern bei den Landesarbeitsämtern beſtellt. Gleichzeitig
veranlaßte die Abteilung für Arbeitsloſendienſt im evangeliſchen
Jungmännerwerk eine umfaſſende Beſtandsaufnahme ſowohl der
arbeitsloſen evangeliſchen Jugendlichen im Alter von 18 bis 25
Jahren, wie auch der Anzahl der Arbeitsdienſtwilligen in ihrer
Mitte. Auf Grund derartiger Vorarbeiten ſind nun in allen Tei=
len
des Reiches Arbeitsdienſtlager unter der einheitlichen Be=
nennung
Eichenkreuz=Freiſchar der Arbeit eingerichtet oder im
Entſtehen. Da das evangeliſche Jungmännerwerk Deutſchlands
ſchon ſeit den Anfängen der neuerlichen Arbeitsloſigkeit vor ſieben
Jahren mit der Einrichtung von Lagern und Freizeiten für Er=
werbsloſe
begann, als im übrigen kaum jemand in Deutſchland
ſich dieſer Verpflichtung bewußt geworden war, nimmt es heute
mit ſeinen 468 hauptamtlichen Jugendführern auch im Freiwil=
ligen
Arbeitsdienſt eine führende Stellung ein und wird im kom=
menden
Winter ſeinen Dienſt an arbeitsloſer evangeliſcher Ju=
gend
, unabhängig von der Zugehörigkeit zu Bünden oder poli=
tiſchen
Parteien, der bereits im vorigen Winter eine Million Ver=
pflegungstage
überſchritt, ſtark erweitern können.

Hindenburgſpende!
Annahmeſiellen bei allen durch Aushang
gekennzeichneten Banken, den Poſtämtern
und Poſiſcheckkonto Hindenburg=Spende
Berlin Nr. 23800.

Wanderung von Ober=Ramſtadk nach Auerbach.
(Für Sonntag, den 18. September.)

Jaer

Neurscn

Fahrt mit der Odenwaldbahn
nach Ober=Ramſtadt. Fahrpreis
Baverwr ab Oſtbahnhof 40 Pf. Zeichen
blau, durch den Ort, durch Feld
zum Wald, über den Breiten
Stein (330 Meter), nach 1½
FERRMEunSp. Stunden Frankenhauſen. Ueber
die Neutſcher Höhe (360 Meter,
Neutſch bleibt links, Ober= Beer=
bach
rechts) zum Staffeler Kreuz.
Steil auf nach 3½ Stunden Fels=
berg
(515 Meter. Ohly=Turm,
Gaſthäuſer, Felſenmeer). Auf
Feldweg ab, Zeichen X rot=weiß
über Hochſtädten durch das Hoch=
Faadcen
ſtädter Tal (Auerbacher Schloß
Ruensgen
bleibt rechts) nach fünf Stunden
Auerbach an der Bergſtraße. (113
Meter. Fürſtenlager, Kirche von 1479, Villenviertel, Bergſträßer
Wein.) Rückfahrt. Fahrpreis 80 Pfg.

Im Großkraftwagen durch Oberitalien nach Rom. Das
großzügige Programm von der Sonderfahrten=Abteilung der
Heſſiſchen Eiſenbahn=AG. iſt bereits veröffentlicht. Zahlreiche
Anfragen gehen täglich ein und beweiſen, daß für dieſe 14tägige
Studienreiſe beſonderes Intereſſe beſteht und daß das vielſagende
Programm allgemein großen Anklang gefunden hat. Beſonders
angenehm wird empfunden, daß die Hinfahrt durch die herrliche
Schweiz und die Rückfahrt von Rom über Florenz zum Gardaſee,
Bozen, Meran durch die Dolomiten nach Innsbruck führt. Aus=
kunft
über Proſpektvergebung und die Reiſe ſelbſt erteilt die
Sonderfahrten=Abteilung der Heſſiſchen Eiſenbahn=AG., Luiſen=
ſtraße
12. Zimmer 6. Telephon 3390.

VE
Rf
R
A. S. .

VI.124

Evang. Lukasgemeinde. Sonntag, den 18. Sept., veran=
ſtaltet
die Lukasemeinde von 3 Uhr ab im Schloß Kranichſtein
einen Gemeindenachmittag. Hierzu werden alle Gemeindeglieder
mit ihren Kindern herzlich eingeladen. Die Kinderſchule und
der Jugendbund, ſowie der Poſaunenchor werden zur Unterhal=
tung
beitragen. Als Höhepunkt für die Kleinen iſt das Kaſperl=
theater
gedacht, das unter der künſtleriſchen Leitung von Robert
May=Darmſtadt ſtehen wird. Der Künſtler hat ſchon viele ſehr
beifällig aufgenommene Vorſtellungen veranſtaltet, ſo daß auch
unſere Kleinen wohl auf ihre Rechnung kommen werden. Sollte
das Wetter trüb oder gar regneriſch ſein, ſo findet die Veran=
ſtaltung
im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. ſtatt.

Nachmikkagsfahrk durch den ſchönen Jägersburger
Wald zum Bergſträßer Winzerfeſt.
Geſamtſtrecke 69,2 Kilometer.
Empfohlen vom Starkenburger Automobilklub
( A. D. A. C.)
Darmſtadt Eberſtadt (am Prozeßeck nicht überholen!)
Bickenbach (die große Kurve weit ausfahren!). Nach dem
Judenfriedhof ſcharf rechts über die Bahn nach Hähnlein, im Ort
halblinks nach Langwaden in den ſchönen, ſtillen Jägersburger
Wald. Fahrt bis zum Forſthaus Jägersburg (hier Kaffeepauſe,
wenn nicht um 2 Uhr zum Feſtzug aus der Biedermeierzeit in
Bensheim) dann ſcharf links um nach Klein=Hauſen
Groß=Hauſen Lorſch (geradeaus die altehrwürdigen Reſte
des einſtmals mächtigen Kloſters Lorſch links nach Hüttenfeld,
am Schloß links durch die Ebene mit herrlichem Blick auf die ge=
ſamte
heſſiſche und oben badiſche Bergſtraße, mit ihren Burgen,
Schlöſſern, Bergen und Tälern nach Hemsbach, vorſichtig bei der
Einfahrt auf Haupt=Bergſtraße, ſcharf links nach Heppenheim
Bensheim (auf dem hiſtoriſchen Marktplatz das Winzerdorf,
ſehr nett aufgebaut, Beſuch empfehlenswert, Winzer und Volks=
tänze
. Auerbach Darmſtadt.
Die Heilsarmee, Schulgengaſſe 3. Am Samstag 17. Sept.,
abends 8 Uhr, werden Obexſt Bauer und Frau aus Berlin in
unſerem Saal eine große Jugendkundgebung leiten, an deren
verſchiedenen Darbietungen, wie Aufführurgen Pyramiden.
Lampionreigen uſw. ſich auch eine ganze Anzahl auswärtiger
Pfadfinder und Pfadfinderinnen, ſowie Jugendſänger und eine
Muſikkapelle beteiligen. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Sonntag 18. Sept., iſt Jugendtag, ebenfalls geleitet von
Oberſt Bauer und Frau. Die Verſammlungen für Jugendliche
im Alter von 1425 Jahren finden vormittags 10 Uhr, ſowie
nachmittags und abends ſtatt. Alle jungen Leute ſind herzlich
eingeladen.
Geſangſchule Profeſſor Carl Beines. An das Landesthea=
ter
in Rudolſtadt wurden verpflichtet als 1. Altiſtin Erika
Falkenhagen, als 1. Bariton Johann Witt. An das
Stadttheater Wuppertal=Barmen als Baßbuffo Fritz Lang.

*Ban ſättee Tän
NüeMTodT

[ ][  ][ ]

Internationale Kriminaliſtiſche Vereinigung.

Mediziniſche und pſnchiakriſche Diskuſſion äber Schwangerſchaftsunkerbrechung. Anbahnung inkernakio=
nakionaler
Zuſammenarbeit auf dem Gebiete des Skrafrechts.
barmachung: Es iſt ein Reichsgeſetz zu erlaſſen, das die
Vorausſetzungen, das Verfahren und die Ausführung der Un=
2u. Augung ber deanſcen Lanorsgruppe fruchtbarmachung aus eugeniſchen Gründen nach dem Stande der

der J.h.B.

Von Oberlandesgerichtsrat Dr. Mayer.
Die 25. Tagung der deutſchen Landesgruppe der JKV. in
Frankfurt a. M., auf deren Verhandlungsgegenſtände ich ſchon
im Sonntagsblatt dieſer Zeitung kurz hingewieſen habe, war er=
freulicherweiſe
ſehr gut beſucht, 409 Mitglieder und Teilnehmer
hatten ſich eingefunden, außer deutſchen Juriſten. Medizinern
und Behördenvertretern aus Oeſterreich der Sektionschef im
Juſtizminiſterium, Prof. Kadetka=Wien, und Prof. Graf Gleis=
pach
= Wien, der däniſche Oberreichsanwalt Goll=Kopenhagen und
erſtmalig wieder ein Franzoſe Prof, de Vabres=Paris und der
belgiſche Profeſſor Saſſerat=Brüſſel. Zum Thema Schwanger=
ſchaftsunterbrechung
und Unfruchtbarmachung ſprachen zunächſt
die mediziniſchen und pſychiatriſchen Referenten; die Frauenärz=
tin
Frau Dr. Bender=Breslau, die für vorbehaltloſe Schwanger=
ſchaftsunterbrechung
innerhalb der erſten 3 Monate durch den
Arzt in der Klinik auf Verlangen der Mutter eintrat. Die übri=
gen
Mediziner äußerten erhebliche Bedenken gegen zu weit=
gehende
Zulaſſung der Unterbrechung und Steriliſation. Ein=
mal
, weil die derzeitige Geſetzgebung und Rechtſprechung den
Aerzten eine nicht leichte Verantwortung aufbürde, da auch der
Maßſtab des freien Ermeſſens eines gewiſſenhaften Arztes ein
keineswegs feſtſtehender Begriff ſei. Sodann, weil die ſoziale
Indikation als ſolche für den Arzt, der den Patienten nur in der
Klinik, nicht in ſeiner Alltagsumgebung kennen lerne, eine ſchwer=
wiegende
Entſchließung bedeute ſchließlich auch, weil die geſund=
heitlichen
Folgeerſcheinungen dieſer operativen Eingriffe zur Zurück=
haltung
mahnten. So wies der Gynäkologe Prof. Walthard=
Zürich darauf hin, daß auch die ärztlich vorgenommenen Unter=
brechungen
nicht ungefährlich und vielfach Urſache von Nach=
erkrankungen
ſeien Auch Prof. Kirſtein=Bremen hielt die
lege artis vorgenommene Abtreibung ſelbſt als kliniſche Opera=
tion
für nicht gefahrlos. Die ruſſiſchen Erfahrungen und Stati=
ſtiken
ſeien mit Vorſicht zu bewerten, um ſo mehr. als Rußland
inzwiſchen die 1917 vollkommen freigegebene Abtreibung ſchon er=
heblich
eingeſchränkt habe; neben Geburtenverminderung und Zu=
nahme
der Aborte ſei dort keine weſentliche Abnahme der Pfuſch=
aborte
eingetreten. Für Deutſchland ſei jedenfalls die reine ſo=
ziale
Indikation abzulehnen, ſie entſpreche nicht den Forderun=
gen
der Natur. Prof. Hans W. Maier=Zürich ſprach ſich auf
Grund Schweizer Beobachtungen beſonders im Kanton Zürich.
für Unterbrechung auf Grund mediziniſcher Indikation auf Wunſch
der Schwangeren bei Lebensgefahr oder dauernder Geſundheits=
gefährdung
aus, wobei auch die pſychiſche Konſtitution der Frau
mitzuberückſichtigen ſei; ſei hierbei die gleiche Gefahr für ſpätere
Schwangerſchaften feſtzuſtellen, ſo müſſe gleichzeitig die Dauer=
ſteriliſation
durchgeführt werden. Weiter befürwortete er die
ſogen, kriminelle Indikation bei Schändung eines Mädchens im
Schutzalter, bei Geiſteskranken und bei Notzucht. Prof Rüdin=
München gab einen wertvollen ſtatiſtiſchen Ueberblick über das
empiriſche Erbdiagnoſenſyſtem und die hieraus beſonders für die
Steriliſation zu ziehenden Folgerungen. In einem ſorgfältig
ausgearbeiteten, außerordentlich ſachlich gehaltenen Referat mit
feiner Pointierung erläuterte Prof. Graf zu Dohna=Bonn die
Stellungnahme, die ſich für die Juriſten zu den verſchiedenen
Indikationen bei Steriliſierung, Kaſtration und Abbruch der
Schwangerſchaft ergebe. Er wandte ſich insbeſondere gegen den
Vorſchlag der bedingungsloſen Freigabe der Abtreibung und hielt
den Arzt für geeignet und berufen, die mediziniſche und euge=
niſche
nicht aber die ſoziale Indikation zu beſtimmen. Nach einer
ergiebigen Ausſprache, an der ſich wieder die Mediziner über=
wiegend
beteiligten, wurde eine von den Profeſſoren Graf Dohna
und Radbruch, ſowie Juſtizrat Löwenſtein=Berlin vorgelegte Ent=
ſchließung
angenommen. Sie beſagt zur Frage der Unfrucht=

mediziniſchen und erbbiologiſchen Wiſſenſchaft regelt. In dieſem
Geſetze iſt grundſätzliche Einwilligung in die Unfruchtbarmachung
zu fordern, die bloße Einwilligung ſoll aber nicht zur Rechtfer=
tigung
genügen. Die Zulaſſung der Unfruchtbarmachung aus
ſozialen Gründen iſt zu empfehlen, auch hierzu bedarf es der
Einwilligung der zu Sterilſierenden. Hinſichtlich der Schwan=
gerſchaftsunterbrechung
wurde beſchloſſen: Ob eine
Schwangerſchaft unterbrochen werden darf, ſoll nicht dem freien
Ermeſſen der Schwangeren überlaſſen bleiben. Die Unterbre=
chung
darf niemals gegen den Willen der Schwangeren vorge=
nommen
werden. Nach dem Stande der mediziniſchen und erb=
biologiſchen
Wiſſenſchaft iſt die Unterbrechung aus eugeniſchen
Gründen in beſonders berückſichtigungswürdigen Fällen geſetzlich
zuzulaſſen. Die Unterbrechung aus ſozialen Gründen iſt geſetz=
lich
zuzulaſſen, wenn die Mutter oder das Kind wirtſchaftlichem
Elend ausgeſetzt ſein würde; ſie iſt auch zuzulaſſen, wenn ſie das
Ergebnis beſtimmter Straftaten iſt.
Ueber eine ſehr erfreuliche Anbahnung internationaler Zu=
ſammenarbeit
auf dem Gebiete des Strafrechts konnte Profeſſor
Delaquis=Hamburg berichten. Am 8.10. Mai dieſes Jahres ſind
in Genf eine Reihe von Verbänden zuſammengetreten, die ihre
Spitze fanden in dem internationalen Büro für Vereinheitlichung
des Strafrechts; zu dieſen gehörten die Union, d. i. JKV., ſo=
wie
die nach dem Kriege gegründete Aſſociation und andere
internationale Verbände. Beſchloſſen wurde dort der Entwurf
eines Statuts für das erwähnte internationale Büro, ſowie ein
Zuſammenhalt zwiſchen dem Völkerbund und den Verbänden,
gegenſeitiger Kongreßbeſuch mit Ausſicht auf ſpätere
Fuſion. Die deutſchen Vertreter der JKV. ſind in Genf dieſem
Beſchluß beigetreten, der das Tor zur internationalen Zuſammen=
arbeit
wieder öffnen ſoll. Prof Delaquis, der ſelbſt neben Prof.
Kolrauſch. Oberreichsanwalt Ebermayer und Reichsgerichtspräſi=
dent
Bumke einer der Delegierten Deutſchlands war empfahl
am Schluß ſeines Vortrages die Ratifizierung des Beſchluſſes.
Ihm ſchloß ſich Prof. de Vabres=Paris in einem franzöſiſch ge=
haltenen
Referat an. Die Verſammlung beſchloß darauf ein=
ſtimmig
die Ratifizierung der Genfer Beſchlüſſe unter Billigung
der Haltung der deutſchen Delegierten.
Ueber die Fortführung der Strafrechtsreform, referierten
die Profeſſoren Kohlrauſch=Berlin und Graf Gleispach=Wien und
nahmen Stellung zu den Fragen, ob unſere Zeit zur Geſetz=
gebung
berufen ſei, ob der Entwurf des Strafgeſetzbuches in die
heutige Zeit paſſe und ob ein gangbarer Weg zur geſetzlichen Re=
gelung
gegeben ſei. Beide Referenten bejahten dies, wobei Graf
Gleispach auf die Berückſichtigung der neuen politiſchen Strö=
mungen
ausführlich einging. Die letzteren Ausführungen gaben
in der Debatte Anlaß zu gegenteiligen Meinungsäußerungen.
Schließlich wurde eine Entſchließung angenommen, für die ſich bei
einer Reihe von Stimmenthaltungen eine Mehrheit ergab. Sie
lautet: Die JKV. hält hinſichtlich der Fortführung der Straf=
rechtsreform
an den hisherigen kriminalpolitiſchen Zielen feſt,
unbeſchadet der Anerkennung des Einfluſſes neuer geiſtiger Strö=
mungen
. Sie ſpricht ſich für die Fortführung der Strafrechts=
reform
, und zwar nur als Geſamtreform, aus, das Ziel der
deutſch=öſterreichiſchen Strafrechtseinheit iſt feſtzuhalten.
Wie man ſich auch im einzelnen zu den Verhandlungsgegen=
ſtänden
ſtellen mag und zu den angenommenen Entſchließungen,
deren Einzelſätze heftig umſtritten waren und über die man ver=
ſchiedener
Meinung ſein kann, ſo viel kann als Ergebnis der
Frankfurter Tagung der JKV. feſtgeſtellt werden: Bedeutungs=
volle
Probleme der Kriminaliſtik wurden von ſachverſtändiger
Seite ernſthaft und wiſſenſchaftlich erörtert, reiches und wert=
volles
Material zur Löſung dieſer Fragen wurde beigebracht;
Vorträge, Beratungen und Ausſprache haben zur Klärung der
Streitfragen beigetragen und werden als nützliche Bauſteine zum
Bau künftiger Geſetze verwendet werden können!

die Regelung des Skraßenverkehrs
während der Herbſtmeſſe 1932.
Auf Grund des § 27 der Polizeiverordnung, die Abhal=
tung
der Frühjahrs= und Herbſtmeſſe betreffend, vom 6. Dezem=
ber
1924, wird während der Herbſtmeſſe für die Zeit vom 21.
September bis einſchließlich 6. Oktober 1932 angeordnet:
1. Für den Kraftfahrzeug=. Fuhrwerks= und Fahrradverkehr
werden geſpert:
a) die Landgraf=Georgs=Straße zwiſchen dem alten Schlacht=
hofplatz
und der Mühlſtraße,
b) die Lindenhofſtraße zwiſchen Mühl= und Stiftsſtraße
c) die Mühlſtraße zwiſchen dem Woogsplatz und der Land=
graf
=Georgs=Straße,
0) die Riedlingerſtraße zwiſchen Soder= und Lindenhofſtraße.
e) die Teichhausſtraße zwiſchen Soder= und Lindenhofſtraße.
2. Auf den das Meſſegelände angrenzenden Straßenteilen darf
nur im Schritt gefahren werden.

Verband Darmſtädter Frauenvereine. Am 14. September
fand im Lehrerinnenheim, hier, eine Mitgliederverſammlung
ſtatt; auf ihrer Tagesordnung ſtand als wichtigſter Punkt eine
Neuwahl des Vorſtandes. An Stelle von Fräulein de Weerth
wurde Frau G Erdmann zur 1. Vorſitzenden des Stadtver=
bandes
gewählt; ihre Stellvertreterin iſt Frau Aug. Bernbeck
vom Deutſch=Evangeliſchen Frauenbund, Schriftführerin, Frau
Metz vom Kath. Frauenbund. Die Geſchäftsſtelle befindet ſich
bei der gleichfalls gewählten Rechnerin Frl. V. Büchner,
Wilhelm=Gläſſing=Straße 20. Alle dem Verband angeſchloſſenen
Vereine werden gebeten, Kenntnis von der Neuwahl zu nehmen.
Die faſt durchgehende Verjüngung des Vorſtandes wird dem Zu=
ſammenſchluß
der Darmſtädter Frauenvexeine gewiß zum Vor=
teil
dienen und ſeiner Wirkſamkeit neue Schwungkraft verleihen.
Ein gut aufgebauter vielen Anreiz zum Nachdenken gebender
Vortrag, den Frl. A. Kalbfleiſch aus Gießen hielt und der
Die Einſtellung einer Vertreterin der jungen Generation zur
Frauenbewegung behandelte, bildete den Schluß der Mitglieder=
verſammlung
, die leider nur nicht zahlreich genug beſucht war.

Lokale Veranſtaltungen.

Dir Werurter erſcheinenden Netizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betr
imn leinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kritſt.
Die Reſtauration zur Deutſchen Flotte.
Kiesſtraße 27 eröffnet am heutigen Tage ihre neue Dopvel=
Kegelbahn, die nach Bundesvorſchrift gebaut wurde. Zur Ein=
weihung
findet Preiskegeln mit großem Stimmungskonzert der
beliebten Kapelle Hermann Kauck ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)
Hotel zur Poſt am Hauptbahnhof. Auf allge=
meinen
Wunſch findet am Samstag, dem 17. Sept., und Sonntag,
den 18. Sept., Wiederholung Ein Abend im weißen Rößl ſtatt.
In allen feſtlich geſchmückten Parterreräumen bayeriſche Stim=
mung
bei Maßkrug und Münchener Weißwurſt. (Siehe Anz.)
Vereinskalender.
Wiederſehensfeier des ehem. Reſ.=Inf.=
Regts. 88. Am 29 und 30. Oktober 1932 findet in Hanau. in
der alten Garniſonſtadt, die 1. Wiederſehensfeier des ehem. Reſ.=
Inf.=Regts. 88 ſtatt. Anmeldungen an den Hanauer Arbeits=
ausſchuß
, zu Händen von Kurt Hofacker, Studienrat. Speſſart=
ſtraße
6.
Vereinigung früherer Leibgardiſten Darm=
ſtadt
. Wir verweiſen nochmals auf die morgen Sonntag, den
18. September ſtattfindende Wanderung nach Kranichſtein. Ab=
marſch
13.30 Uhr an den Hirſchköpfen.

Aus den Darmſtädter Lichtſpielkheakern.
Helia.
Das Lied einer Nacht, ein mit viel Laune und Ge=
ſchmack
gedrehter Tonfilm, erhebt ſich über den Durchſchnitt ähn=
licher
Filme durch die Mitwirkung des berühmten Tenors der
Mailänder Skala Jan Kiepura, der die Hauptrolle ſpielt und
neben einem einſchmeichelnden Schlager Partien aus Rigoletto,
Bajazzo und Bohéme ſingt. Kiepura, der im Lauf der Filmhand=
lung
ſich ſogar vor einem Polizeiamt durch ſeine einzigartige
Stimme legitimiert, gibt den Zuhörern genug Gelegenheit, ſeine
wirklich herrliche Begabung zu bewundern und verleiht dadurch,
wie geſagt, dem Film eine beſondere muſikaliſche Note. Daneben
kommen aber auch die ſonſtigen Anſprüche, die man an einen
luſtigen Film ſtellt, nicht zur kurz. Die Handlung iſt heiter=bewegt,
ſtellenweiſe nicht ohne Spannung, beliebte Darſteller, wie
Magda Schneider Fritz Schulz, Otto Walburg
wirken mit und Ausſchnitte aus wundervoller ſüdlicher Landſchaft
geben den romantiſchen Rahmen dazu. Eine Groteske mit haar=
ſträubenden
Pointen und die neueſte Tonwoche vervollſtändigen
das Programm.
A
Im Union=Theater läuft ab heute der ſenſationelle Flieger=
film
Wolkenſtürmer, ein Werk, wie es in Deutſchland noch nicht
gezeigt wurde. Wallace Berry und Clark Gable ſpielen die Rollen
zweier heldenmütiger Flieger. In Bildern von einzigartiger
Schönheit rollt eine Handlung von packender Wucht ab. Aufnah=
men
des auf dem Flugzeugmutterſchiff landenden Zeppelins, Nacht=
aufnahmen
von Fliegern, Fallſchirmabſprünge bringen nie zuvor
gezeigte Senſationen auf der Leinwand.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute und folgende
Tage in Erſtaufführungen Jan Kiepura in dem neuen Ufa= Ton=
film
Das Lied einer Nacht.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage, viel=
ſeitigen
Wünſchen Rechnung tragend, in Neuaufführung den ſpan=
nenden
Kriminal=Tonfilm Der Hexer.
Reſi=Theater. Ab heute zeigt das Reſi=Theater unſeren be=
liebteſten
Senſationsdarſteller in ſeinem abenteuerlichen Kampf
gegen Giftgasgreuel. Harry Piel in Ein Mann fällt vom Him=
mel
(Der Geheimagent) mit Maria Solveg. Dazu ein beſonders
reiches Beiprogramm

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Dezugéquittung beizufügen. Anonpme Anfragen waden
nichi beantwortet. Dle Beantwortung erfelgt obne Rechteverdindlichteit.
T., bier. Im Fragefalle würde beim Vorhandenſein von aus
der Ehe hervorgegangenen Kindern, wenn der Erblaſſer nach dem
Inkrafttreten des BGB. verſtirbt, mangels Teſtaments die geſetz=
liche
Erfolge nach BGB. eintreten.

Haarglanz Festigt die Frisurl Er macht das Haar
straff und elastisch. Infolgedessen läßt es sich noch einmal so
leicht frisieren, und die Frisur hält länger. Haarglanz‟
erhalten Sie mit jedem weißen Beutel Schwarzkopf- Schaum-
pon
, dem milden Haarpflegemittel und auch mit dem
hochwertigen, kosmetisch wirksamsten Schwarzkopf-Extra.
Für Blondinen Extra-Blond, die aufhellende Spezial-Sorte!

Kunſktnokizen.
Ueber Werke, Künſtiler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchiebt, bebält ſich die Redaltion ihr Urtel vor.
Klavier=Abend. Erna Mann ſpielt am kommen=
den
Montag, dem 19 September, abends 8 Uhr, im Städtiſchen
Saalbau Werke von Händel, Bach, Beethoven, Brahms und Cho=
vin
. Die pianiſtiſchen Fähigkeiten der Künſtlerin gewährleiſten
dem Beſucher einen Abend von ungetrübtem Kunſtgenuß darum
ſollte kein Freund guter Muſik dieſem Konzert fernbleiben, Kar=
ten
ſind in der Muſikalienhandlung von Chriſtian Arnold am
Weißen Turm erhältlich.

Tageskalender für Samstag, den 17. September 1932.
Union=Theater: Wolkenſtürmer. Helia=Lichtſpiele: Das Lied
einer Nacht. Palaſt=Lichtſpiele: Der Hexer Orpheum:
Börſenfieber. Reſidenz=Theater: Ein Mann fällt vom Him=
mel
. Konzerte: Hotel=Reſt zur Poſt. Zur deutſchen Flotte,
Cafs Ganßmann an der Hochſchule. Muſikvereinsſaal, 20 Uhr:
Schüler=Vortragsabend Muſikſchule Elſe Hochſtätter. Woogs=
platzturnhalle
, 20 Uhr: Schauturnen.

Der Gewerkſchafsbund der Angeſtellten GDA. begann
Winterarbeit mit einem Vortrag des Herrn Direktors Dr. 7)
Der Vortragsabend wurde durch Liedervorträge des Jugenm
des eröffnet und geſchloſſen. Herr Jayme konnte in ſeines
grüßungsworten darauf hinweiſen, daß die Gewerkſchaften
eine ganz beſondere Bedeutung haben.
Dr. Zeiger gab dann ein Bild über die deutſche unn
Weltwirtſchaftskriſe. Jede Kriſe trage auch den Keim in ſio.
zum Wiederaufſtieg führt. Zur deutſchen Kriſe führte Dr.
aus, daß der Krieg auf Koſten des Kapitals geführt wurde.
700 Milliarden habe der Krieg verſchlungen, ſo daß Europa ur
ſen Betrag ärmer wurde. Die Kapitaliſierung des Krieges
ſo vorgenommen, daß man glaube, man könne alles durch ſ7.
Zahlungen decken. So komme es, daß wir jetzt eigentlich e
Liquidation des Krieges vornehmen. Die ganze ungeheuere 6.
laſt wollte man Deutſchland aufbürden, was ein Ding der U.
lichkeit war. Die Welt müßte nun erſt erkennen, daß Deutſiſ
dieſe Koſten einfach nicht tragen kann. Zur Behebung der=
ſeien
nun unendlich viele Mittel vorgeſchlagen worden. Alleinn
Währungsvorſchläge ſeien Dr. Luther überreicht worden, zum
ten Teil von Leuten, die von der Wirtſchaft überhauptt
Ahnung haben. Gewiſſe Auftriebskräfte ſeien jetzt vorhandes
Geldverflüſſigung beginne, die Rohſtoffe ſteigen uſw. Do
natürlichen Zeichen vorhanden ſeien, ſoll die neue Notveromt
künſtlich helfen. Die Notverordnung habe als Ziel die A=
beſchaffung
. 1500 Millionen ſollen der Wirtſchaft durch die Se
gutſcheine zur Verfügung geſtellt werden. Dieſe Steuergutty
ſeien in Wirklichkeit nichts anderes als ein Steuergeſchenkt
weiteres Geſchenk ſtellten die Gutſcheine von 400 RM. pro=
des
Arbeitnehmers dar für jeden, der neu eingeſtellt wird
komme dann noch die Auftragserteilung für Bauten uſw. Bii
her könne man der Reichsregierung trotz aller Bedenken:
allen Unklarheiten folgen. Es ſei wenigſtens einmal der W
gemacht, die Wirtſchaft wieder anzukurbeln. Nicht folgen
man der Reichsregierung, wenn ſie erneute Eingriffe in das
weſen vornehme, die zu einer weiteren Senkung der Einkam
führe. Dieſer Weg ſei direkt falſch, wenn ma=
allein
vom wirtſchaftlichen Standpunkt au
trachte. Zum Schluß wies der Redner dann darauf hif
wieder neue Hoffnung entſtehen müſſe. Furchtbar ſchwer lan
uns allen dieſe Kriſe, die zu den ſchrecklichſten Zuſtänden im
ſchen Volke geführt habe. Dem Kaufmannsſtand falle jetzt e=n
ſondere Rolle zu, denn jetzt müſſe es heißen: Der Kaufma.
die Front.

Eine Ausſprache an dieſe Ausführungen wurde nicht gewatt
da der Vortrag alles erſchöpfend behandelte. Die Ortsgruxe
Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten gab dann noch bekanr,
ſie gegen die Notverordnung in ſchärfſter Weiſe Stellung 74
men habe. Ein Schreiben wurde dann an den Reichskanz:0
ſandt, in dem auf die ungeheure Erbitterung unter der 9.
nehmerſchaft hingewieſen wurde. In das Tarifrecht ſeien Etl=
vorgenommen
worden, die zu einer weiteren Senkung de‟
ſchon unzureichenden Gehälter und Löhne führen. Statt
des Binnenmarktes ſei eine neue und ſchwere Erſchütterung
warten, die die Arbeitnehmerſchaft zur Verzweiflung führe.
kämen noch die Pläne der Reichsregierung auf ſozialpolä
Gebiete, die zu den ſchwerſten Bedenken, genügend Anlaß
Gegen dieſe Maßnahmen werde die Arbeitnehmerſchaft geſ.
kämpfen. Der Herr Reichskanzler werde aufgefordert,
Schritte zu unternehmen, die zu einer Aenderung dieſer zu)
baren Laſten führen.

Aus dem Gerichksſaal.

Aw. Drei junge Leute aus Darmſtadt ſitz=
Donnerstag vor der Großen Strafkammer e
Diebſtahls und Hehlerei. Der erſte Angeklagt.
trotz ſeiner 20 Jahre ſchon etliche Male wegen Eigentumn
ten vorbeſtraft iſt, und der zweite Angeklagte, ein bedaif=
werter
Pſychopath, ganz offenbar von dem erſten zu dem
ſtählen angehalten, haben gemeinſam Fahrräder von der *
mitgenommen, und der Dritte, ein ſtellungsloſer Kellne,
ihnen vier davon abgenommen und verkauft. Er behaupte!
dings, er habe nicht gewußt, daß ſie geſtohlen ware.n. Ds
richt hält jedoch nicht viel von dieſen Beteuerungen und
teilt ihn wegen Hehlerei zu neun Monaten Ge
nis. Der Zweite erhält, da ſein Geiſteszuſtand ihn
mindert verantwortlich erſcheinen läßt, wegen Diebſtanl
vier Fällen vier Monate Gefängnis; drei Eit
der Unterſuchungshaft werden ihm angerechnet und für dim
lichen Monat erhält er eine dreijährige Bewährungsfriſ=
erſte
Angeklagte dagegen erhält wegen
ſtahls in ſechs Fällen er hatte noch ein Fahrrad
geſtohlen und außerdem aus einer Werkſtatt, in der er z
arbeiten durfte, zwei Schneideeiſen mitgenommen
ſamt ein Jahr und ſechs Monate Gefängni=
ihm
werden drei Monate Unterſuchungshaft angerechnet.
Es wird dann gegen einen jungen Darmſtädter wegen E
lichkeitsverbrechens verhandelt. Er half zeitwe
einem herumziehenden Karuſſellbeſitzer und benützte die El
heit, durch Freifahrten 13jährige Schulmädels an ſich zu
und ſie dann zu mißbrauchen. Der Angeklagte, der anni
zu leugnen verſucht, hatte mit ſeinen Abenteuern bei en
renommiert, ſo daß die Sache dadurch rauskam. Das
verurteilt ihn gemäß 8 176 Abſ. 3 StGB. in zwei voll n
und einem verſuchten Fall zu insgeſamt einem Jah
fängnis. Strafmildernd wirken ſeine Jugend und das
ſichtliche Entgegenkommen der Mädchen. Er nimmt die
ſofort an.
Auch das Bezirksſchöffengericht verhandellent
Mittwoch einen ähnlichen, ganz kraſſen Fall. Ein ſie
Privatgelehrter er iſt Oeſterreicher von Geburt, wurdi
einem Kloſter erzogen und ſollte urſprünglich Prieſter 2c
und iſt ganz offenſichtlich ein mit reichen Geiſtesgaben au c
teter Menſch hatte jahrelang, teils auf Spaziergänge,
in ſeiner Wohnung, unzüchtige Handlungen mit 710r Fn
Buben vorgenommen, die er durch kleine Geldgeſchenke ie
wieder an ſich zu ziehen wußte. Er gibt in der Verhand
alles zu, behauptet aber, die Buben hätten ihn verführt undd
er ſie. Das Gericht verurteilt ihn wegen fortgeſetzten Eiſt
keitsverbrechens zu zwei Jahren Gefängnis. Dein
urteilte wird ſofort in Haft genommen. Er will die Str.
nehmen.

nAtrieh
1un Unſp

Aus den Parkeien.

Deutſchnationale Frauengruppe 2.
ſtadt. In der Mittwoch=Zuſammenkunft hatten wir die 5
Fräulein Naumann über die diesjährige Pfingſttaguu
Vereins für das Deutſchtum im Ausland berichten zu
die einem alten Brauch zufolge jeweils in den bed d
Grenzgebieten ſtattfindet. Wie ſchon bei früheren Gelege.
ſo habe man auch diesmal im Oſten Deutſchlands die W.
mung machen können, daß die grenzländiſche Bevölkerung
mehr ſich ihres Deutſchtums bewußt iſt, wie der im Inn
Reihes Wohnende. Das möge uns Anſporn zur Nache‟
ſein! Fräulein Naumann brachte zur Unterſtützung des
chenen Wortes eine Fülle charakteriſtiſcher Lichtbilder (te 19
eigenen Aufnahmen), was ſicherlich bei vielen Anweſen?
dauern ließ, nicht auch die unvergleichlichen Schönheitei
preußens aus eigener Anſchauung kennen gelernt zu habe‟
VDA.=Tagung führte nach Elbing, wo ſich rund 1300 Teih?
aus allen Gauen des Reiches einfanden, um erneut die en /
bundenheit aller Deutſchen zu dokumentieren. Man ſah in.
die Ueberfahrt auf der Oſtſee und Ausſchnitte von der
Kundgebung des VDA. in Elbing. Später die trutzige 20e
burg jenes Bollwerk deutſchen Rittertums, ſeit Jahrhuuf?
die Wacht im Oſten haltend, auch Teile aus der innerer
wie den berühmten Remter und die Grabſtätte der Rit4
Danzig, einſt die blühende reiche Hanſaſtadt mit dem
ihrer Baulichkeiten (Marienkirche, Rathaus Artushof.!
Königsberg, die altpreußiſche Krönungsſtadt, die aber du
vielen neuzeitlichen Bauten faſt vergeſſen mache, daß auch
teil an der Geſchichte hat. Ferner Maſuren, dieſe landſ!
ſo reizvolle Gegend mit ihren Wäldern und Seen (Nied‟
Spirdingſee). Weiter führte der Wes zum Tannenberg=De

bei Hohenſtein, das noch ferne Geſchlechter mahnen wird
unvergleichlichen Taten deutſcher Soldaten. Kleinere per
Erlebniſſe waren dem Vortrag eingeſtreut und warfen
volle Lichter. Eine ſtark intereſſierte Zuhörerſchaft dar
Rednerin mit freundlichem Beifall. Frau Walz, al
ſitzende, eröffnete und ſchloß den Abend mit Worten der Begeiſe
und des Dankes.

[ ][  ][ ]

17. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 259 Seite 7

Aus Heſſen.
Anſchauungskäſten mit Nachbildungen
des Karkoffelkäfers.

Biologiſche Reichsanſtalt für Land= und Forſtwirtſchaft
uF Anſchauungskäſten mit naturgetreuen Nachbildungen
ioffelkäfers und ſeiner Entwicklungsſtufen aufmerkſam.
ſtichen (9X6½ X2 em) enthalten vier Kartoffelblättchen,
nem Eigelege, Larven im Alter von 67 und 14 Tagen,
us gewachſenen Larve und einem Käfer beſetzt ſind. Käfer
den ſind nach Vorlagen der Biologiſchen Reichsanſtalt in
her Größe farbig dargeſtellt und durch Beſchriftung er=
as
Käſtchen iſt durch eine Glasſcheibe abgedeckt und ſtellt
verhaftes und wirkſames Anſchauungsmaterial dar, das
ſiklärung der Bevölkerung und als Unterrichtsmaterial für
sulen und Vereine recht geeignet erſcheint. Er kann von
ſiſchen Hauptſtelle für Pflanzenſchutz, Gießen, Senckenberg=
7 zum Einzelpreis von 30 Pfg. bezogen werden. Bei grö=
möeſtellungen
tritt eine Verbilligung ein.

Saatgutbeſchaffung für die Herbſtbeſtellung.

teberſtadt, 16. Sept Turngeſellſchaft feiert 25. Die Turngeſellſchaft e. V. Eberſtadr ver=
zut
anläßlich ihres 25jährigen Beſtehens am Samstag abend
ſprember) im Saale Zum Bergſträßer Hof (Peter) eine
miſche Feier. Dieſer Feier geht um 5 Uhr ein
ieumzug durch die Ortsſtraßen voraus, in den ſich eine
ſchtnisfeier für die 17 im Weltkrieg gefallenen Mit=
an
Gefallenen=Denkmal auf dem Friedhof einſchieben wird.
Griesheim, 16. Sept. Volksbücherei Nachdem die
nBüchereien Volks= und Gewerkſchaftsbücherei ihre
ie inſtand geſetzt und ergänzt haben, hat nunmehr vor=
abend
wieder die erſte Ausleihung ſtattgefunden. Es wer=
ſm
jetzt ab wieder regelmäßig Mittwochs abends von 89
d. Sonntags vormittags von 1112 Uhr Bücher ausge=
Die Ausleihegebühr beträgt pro Band 5 Pfg. Heſſ.
gerein Waiſenſchutz‟. Der kommende Sonntag ſteht
hen eines Blumentages für den Heſſ. Fechtverein Waiſen=
Zweigverein Griesheim. An demſelben Tage, abends 7 Uhr,
um Saale Zum Rebſtock ein bunter Abend ſtatt. Verſchie=
ereine
ſowie namhafte Perſönlichkeiten des Geſangs und
noz haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Seinen 88 Geburts=
hinig
vorgeſtern in gewohnter geiſtiger und körperlicher
ſit unſer zweitälteſter Ortsbürger, Herr Jakob Rotenber=
Bahnhofſtraße 11.
Hahn bei Pfungſtadt 15. Sept. Miſſionsfeſt. Näch=
onntag
, den 18. ds. Mts., wird hier das diesjährige Miſ=
ſ
des evangeliſchen Dekanats Eberſtadt gefeiert. Der Feſt=
ſbtie
nſt, in dem vorausſichtlich der Poſaunenchor Pfungſtadt
ſoken wird, beginnt um 1.30 Uhr nachmittags. Herr Miſſio=
ſſtichel
(Darmſtadt) hat die Feſtpredigt übernommen, der
utes Wetter vorausgeſetzt, neben anderen Rednern bei der

ger im Freien ſprechen wird. Die auswärtigen Feſtgäſte
ir die Zeit zwiſchen Gottesdienſt und Nachfeier in den Häu=
ieſiger
Gemeindeglieder zum Kaffee herzlichſt eingeladen.
rd zahlreicher Beſuch aus den Dekanatsgemeinden, nament=
ſer
aus denjenigen der näheren Umgebung, erwartet.
Ober=Ramſtadt, 15. Sept. Herbſtwanderung. Die
ſo Ortsgruppe des Odenwaldklubs unternimmt ihre diesjäh=
Wanderung am Sonntag, den 18. ds Mts, nach der Kur=
ſelsberg
, Ehrenmal, Allertshofen. Der Abmarſch erfolgt
Sprechſtun=
Uhr vormittags am Eliſenbad‟.
Die nächſten Sprechſtunden des Evang. Wohlfahrtsdienſtes
ſier am Freitag, den 23. September, nachmittags von 4 bis
im Hauſe der Kleinkinderſchule ſtatt. Ihre Inanſpruch=
ſt
unentgeltlich. Feuerwehrübng. Am Sonn=
en
18. September, nachmittags 2 Uhr, findet am Rathaus
ebung der Pflichtfeuerwehr ſtatt. Die Mannſchaften haben
bünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Obſternte.
bſternte fiel in unſerer Gegend im allgemeinen ſehr gering
Viele Bäume trugen überhaupt nicht. Infolgedeſſen waren
Feleiſe bei den Obſtverſteigerungen an den Provinzialſtraßen
ſechend hoch. Die Kelteranlagen die im Vorjahre wochen=
mm
Betrieb waren, werden deshalb dieſes Jahr nur ſehr
ſth in Anſpruch genommen.

Die Herbſtbeſtellung ſteht nun wieder vor der Tür, und jeder
Landwirt muß ſich die Frage vorlegen: Iſt in meinem Betrieb
die Beſchaffung neuen Saatgutes notwendig? Die Erfahrung
lehrt, daß alle Getreideſorten nach mehrjährigem Anbau die an=
gezüchteten
guten Eigenſchaften, insbeſondere die hohe Ertrags=
ſähigkeit
, verlieren. Dieſen Abbauerſcheinungen kann nur dadurch
begegnet werden, daß ſich der Landwirt alle 34 Jahre zu einem
Saatgutwechſel entſchließt und friſches Saatgut in Form von Ori=
ginal
oder anerkannten Abſaaten bezieht. Im bäuerlichen Belrieb
mit ſeiner Parzellenwirtſchaft zwingen noch weitere Gründe zu
einem ſolchen Saatgutwechſel. Selbſt bei größter Vorſicht laſſen
ſich hier infolge der Gemenglage der Grundſtücke, der vielfach vor=
handenen
Beengung in Speicher= und Scheunenräumen, der ge=
meinſamen
Benutzung von Dreſchmaſchinen mit der Zeit Sorten=
und Artenvermengungen nicht vermeiden. Sehr oft fehlt es in
Betrieben, ja in ganzen Ortſchaften, an geeigneten Reinigungs=
anlagen
, wie ſie zur Herſtellung eines ſortenreinen, unkrautfreien,
hochwertigen Saatgutes notwendig ſind. Jeder Landwirt wird
deshalb darauf angewieſen ſein, ſich alle 34 Jahre neues Saat=
gut
zu verſchaffen, da ſich nur dann ein befriedigender Ernte=
ertrag
erzielen läßt.
Nachſtehende Regeln ſollte jeder Landwirt im eigenſten In=
tereſſe
befolgen:
1. Alte Landſorten und abgebaute Sorten bringen auch bei reich=
licher
Düngung und beſter Bodenbearbeitung und Pflege keine
Höchſterträge. Wer trotzdem von dieſem Saatgut verwendet,
muß von vornherein mit einem Mißerfolg rechnen.
C. Ober=Ramſtadt, 15. Sept. Einem auswärtigen jungen Mann
brach geſtern mittag auf der Darmſtädter Straße, hier, die Gabel
ſeines Fahrrades. Ein ihm in dieſem Augenblick entgegenkommen=
des
Perſonenauto bremſte raſch ab, und wurde dadurch ein grö=
ßeres
Unglück verhütet.
An Groß=Zimmern, 16 Sept. Schwerer Autounfall.
Geſtern nachmittag gegen 3.30 Uhr ereignete ſich in der Haupt=
ſtraße
unmittelbar vor der Strickfabrik Gramling ein ſchwerer
Autounfall, der leicht zwei Menſchenleben koſten konnte. Die bei
der Firma Gramling bedienſtete Witwe Chr. Dietrich, Angel=
ſtraße
, kam mit einem Handwagen von der Bahn und wollte ge=
rade
zur Toreinfahrt der Fabrik einbiegen, als ſie der Perſonen=
wagen
eines Frankfurter Zeitſchriftenverlegers überholen wollte.
Auf der Mitte des ziemlich breiten Fußſteiges erfaßte das Auto
den Handwagen und ſchleuderte die Frau zur Seite, wo ſie blut=
überſtrömt
liegen blieb. Herr Dr. Kämmler war ſofort zur Stelle
und verband die Verunglückte, die neben ſchweren Kopf= und
Nackenwunden auch noch innere Verletzungen davon trug. Ein des
Weges kommender Radfahrer, der ſich noch rechtzeitig hinter einen
Mauervorſprung retten konnte, entging mit knapper Not der Er=
drückung
. Sein Rad wurde demoliert. Das Auto rannte mit
ziemlicher Heftigkeit gegen das vier Meter hohe Tor der Fabrik
und drückte es ein. Selbſt die Untergrundmauer des Tores wurde
geſpalten, ein Zeichen des ſtarken Anpralls. Das Auto das mit
einem Schutzgeſtell verſehen war, konnte ſeine Fahrt fortſetzen Die
Polizeibehörde war ſofort zur Stelle, und nahm den Tatbeſtand
auf. Viele Neugierige hatten ſich bald eingefunden.
As. Erbach. 16. Sept. Theaterfahrt nach Darmſtadt.
Die Theaterfahrten des Erbacher Poſtautos ſcheinen zu einer
Dauereinrichtung zu werden. Nachdem der erſte Verſuch vor 14
Tagen als gelungen zu bezeichnen iſt, beabſichtigt, das Poſtamt,
am Sonntag, den 18. September, die zweite Fahrt durchzuführen.
Zur Aufführung gelangt wiederum: Im weißen Rößl, Revue=
Operette von Benatzky. Auch hierfür gilt der ermäßigte Preis
von 4 RM. für Hin= und Rückfahrt, einſchließlich Theaterplatz
(1. Sperrſitz). Die Theaterkarten ſind reſerviert. Meldungen an
das Poſtamt erbeten. Abfahrt um 17 Uhr pünktlich in Erbach.
Der Bezirkslehrerverein Erbach=Michelſtadt hält
am Samstag, den 17. September, nachmittags 3 Uhr, im Anker
zu Stockheim eine Familienkonferenz ab. Im Mittelpunkt derſel=
ben
ſteht ein Lichtbildervortrag des Herrn Magſam=Erbach
über ſeine Gruppenfahrt nach Rumänien. Gäſte ſind herzlich will=
kommen
. Der letzte Männerabend konnte ſich wiederum
eines guten Beſuches erfreuen. Herr Stadtpfarrer Hahn ſprach
über das Thema: Entſtehung der Bibel. Der klare und inter=
eſſante
Vortrag löſte eine rege Ausſprache aus. Das Thema für
den nächſten Vortrag wurde einſtweilen feſtgelegt.

2. Man wähle nur ſolche Sorten, die ſich in der betreffenden
Gegend ſchon mehrere Jahre hindurch bewährt haben. Das
Ausprobieren von neuen Sorten, das immer teuer zu ſtehen
kommt, überlaſſe man den hierfür zuſtändigen Stellen. Die
Löſung der Sortenfrage erfolgt durch die Landw.=Kammer
durch jahrelange Sortenverſuche, die über das ganze Land
verteilt ſind. Man wähle deshalb grundſätzlich nur die von
der Landw.=Kammer zum Anbau empfohlenen Sorten. Wer
trotzdem ſich über die anzubauende Sorte im unklaren iſt, laſſe
ſich durch die Ackerbau= und Grünlandabteilung der Landw.=
Kammer beraten.
3. Grundſätzlich berückſichtige man beim Ankauf nur aner=
kanntes
Saatgut. Der Bezug ſolchen Saatgutes iſt ohne
weiteres möglich durch die von der Landw.=Kammer einge=
richteten
und über das ganze Land verteilten Saatbauſtellen,
von denen anerkanntes bodenſtändiges Saatgut preiswert
geliefert wird. Wegen Bezugs ſolchen anerkannten Saatgutes
von bewährten ertragreichen Sorten wende man ſich am
beſten an die Saatſtelle der Landw.=Kammer in Darmſtadt,
die die Lieferungen unentgeltlich vermittelt.
4. Wer an den Ausgaben zur Saatgutbeſchaffung ſparen will,
ſpart am unrichtigen Ort. Die Ausgaben für hochwertiges,
anerkanntes Saatgut machen ſich regelmäßig ſchon im erſten
Jahre bezahlt durch die Verringerung der Ausſaatmenge in=
folge
hoher Keimfähigkeit und Sortenreinheit, ſowie durch
den zu erwartenden höheren Ertrag, der oft mehrere Zentner
je Morgen ausmacht.

Wild=Weſt in Michelſtadk.

Cd. Michelſtadt, 16. Sept. Vorgeſtern abend ereignete ſich hier
ein Stückchen, das etwas an Wild=Weſt erinnert. Gegen 11 Uhr
kamen in das Gaſthaus Saalbau nacheinander ſechs fremde
Leute, darunter auch der frühere Beſitzer der Saalbau=Lichtſpiele,
Friedrich, und unterhielten ſich dort mit dem jetzigen Beſitzer des
Saalbaues, E. Pfaff, u. a auch über das Kino. Dieſem kam das
dauernde Kommen und Gehen der Gäſte verdächtig vor und er
benachrichtigte die hieſige Gendarmerie. In der Zwiſchenzeit ſagte
einer der ſechs plötzlich zu dem Wirt, daß ſie heute abend den im
Saalbau ſtehenden Apparat mitnehmen würden. Pfaff verbot
ihnen dieſes, und ſuchte den Notausgang des Saales, um Hilfe
herbeizuholen. Die Gendarmerie war auch gleich zur Stelle, und
hatte die Geſellſchaft in der kurzen Zeit, zirka 45 Minuten, den
Raum, in dem der Apparat ſtand, aufgebrochen und den Apparat
auf ein bereitſtehendes Auto verladen. Zum Glück funktionierte
jedoch die Zündung des Fahrzeuges nicht gleich, ſo daß die Gen=
darmerie
noch alle feſthalten konnte. Das Auto mit ſeiner La=
dung
wurde beſchlagnahmt und nach der Bürgermeiſterei ver=
bracht
, ſowie die Perſonalien der Täter feſtgeſtellt.
Wie wir erfahren, gehörte der Apparat früher dem obenge=
nannten
Friedrich, der im Saalbau zuerſt ein Kino betrieb. Spä=
ter
hat Friedrich dann den Apparat für verſchiedene Forderungen
an den jetzigen Beſitzer Eich übereignet und wollte ſich nun ſchein=
bar
mit Gewalt den Apparat doch holen.

Lichtenberg, 16. Sept. Das idylliſch gelegene Schwimm=
bad
iſt noch geöffnet und erfreut ſich ſtarken Beſuchs. (Vgl. auch
heutige Anzeige.)
Ed. Winterkaſten, 16. Sept. Bürgermeiſterwahl. Die
hieſige Bürgermeiſterwahl, bei der Landwirt Phil. Pfeifer mit
7 Stimmen Mehrheit gegenüber ſeinem Gegenkandidaten Bürger=
meiſter
Kaffenberger als Sieger hervorging, iſt von ſeiten der
Partei des Bürgermeiſters Kaffenberger angefochten worden.
* Höchſt i. Odw., 16. Sept. Der nächſte Gottesdienſt für Ge=
hörloſe
findet nicht am 18., ſondern am 25. September im evan=
geliſchen
Gemeindehauſe dahier, nachm. 2 Uhr, ſtatt. Fahrtaus=
weis
erbitte man vom hieſigen Pfarramt.
Bo. Dornberg, 16. Sept. Geſtern (15. Sept.), vormittags zwi=
ſchen
9 und 10 Uhr, kamen zwei Autos auf der Landſtraße durch
Biſchofsheim beim Ausweichen ſo nahe zuſammen, daß an beiden
Gefährten die Kotflügel abgeriſſen wurden. Die Wagen konnten
nach einer Stunde Aufenthalt ihre Fahrt fortſetzen. Verletzt wurde
niemand.

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[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 259

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 17. September

in

Ausklang des Herbſtmarkkes. Ehrung von Fabrikank
Hirſch und Berufsſchuldirekkor Gebhard.

Au. Groß=Gerau, 16. September.
Geſtern abend hatte Bürgermeiſter Dr. Lüdecke zu einer Aus=
ſprache
im Hotel zur Krone eingeladen, die den Ausklang des
Groß=Gerauer Herbſtmarktes bilden ſollte. Bürgermeiſter Dr.
Lüdecke ſprach in ſeiner Begrüßungsanſprache allen Mitwirkenden
am Herbſtmarkt ſeinen herzlichen Dank aus, insbeſondere dankte
er der Preſſe, den Ausſtellern. dem Einzelhandel, den Mitwirlen=
den
am Marktaufzug, dem Turnverein, dem G.V. Liederkranz,
der Feuerwehrkapelle und vor allem dem Geſchäftsführer des Ver=
kehrsvereins
, Lehmann. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen nahm
Bürgermeiſter Dr. Lüdecke Gelegenheit, zwei Männern, die bei
der vorbereitenden Arbeit zum Herbſtmarkt beſonders hervorge=
treten
ſind, beſonders zu ehren. Es ſind dies die Herren Berufs=
ſchuldirektor
Gebhard, und Fabrikant Heinrich Hirſch, die
ſich auch ſonſt im öffentlichen Leben außerordentliche Verdienſte
erworben haben. Beide ſind langjährige Mitglieder des Ge=
meinderats
Unter lebhaftem Beifall überreichte der Bürger=
neiſter
dieſen Herren die Goethe=Plakette der Stadt, die in Groß=
Gerau bisher dreimal verliehen wurde. Die Geehrten dankten
mit bewegten Worten und feierten den Bürgermeiſter als einen
Mann, der ſich um Groß=Geraus Entwicklung große Verdienſte er=
norben
hat, und ſeine Mitarbeiter ſtets von neuem anfeuert. Im
weiteren Verlauf des Abends nahm Dipl.=Ing. Möbus= Tre=
bur
das Wort, um nähere Mitteilungen über das bereits bekannie
Kanalbauprojekt Groß=GerauRhein zu machen.

aus dem Munde des Volkes und der Lichter.

e. Wenn man ſich ſelbſtvergeſſen an die Pfeiler der Hinden=
burgbrücke
lehnt und verträumt auf den dahineilenden Neckar
ſchaut oder die Augen, ſeinem Waſſerlauf folgend, auf das Stadt=
bild
Wimpfen lenkt, das in ſeiner maleriſchen Romantik wohl
kaum überboten werden kann, ſo ſieht alles idylliſcher und ver=
träumter
aus, als ſonſt im Leben, und macht dem Fremden das
märchenhafte Stadtbild anheimelnd. So idylliſch verträumt, ſo
maleriſch bunt, und ſo mittelalterlich, wie ſich das Städtchen von
außen präſentiert, zeigt es ſich auch in ſeinen Mauern. Man muß
hinaufgehen in die Stadt, hinein in die ſtillen Gaſſen und engen
Winkel, und blickt ſcheu auf zu den alten, hochgieblichen Häuſern,
die am Tage maleriſch und lieblich und des Abends ſpukhaft und
furchterregend erſcheinen. Da öffnet ſich Ohr und Geiſt dem Klang
und Sinn der Sage und ſpürt in ihr das Atmen der kindlichen
Volksſeele.
Im Bad Wimpfen gibt es viele Seen, deren Quellen früher
zum Teil den Wallgraben geſpeiſt haben. An den Seen ſpielten die
Kinder gern, und manches wurde ein Opfer der Fluten, und es
iſt daher erklärlich, wenn man an Waſſernixen glaubte, die hier
ihr Weſen trieben. Es wird daher folgende ſchöne Sage erzählt:

Herbſt=- und Winkerkuren in Bad=Nauhein.

Der See bei Wimpfen.

für die Woche vom 18. bis 24. September 1932.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.

Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
3 GießenFrankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Butzbach) am 18. 9.
von 6 bis 15 Uhr geſperrt. Umleitung: Nußallee und Taunus=
ſtraße
in Butzbach.
45 HeldenbergenWindecken bis auf weiteres für allen Verkehr
geſperrt. Umleitung für den Durchgangsverkehr: Friedberg,
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau; für den Lokalverkehr: Eichen,
Oſtheim, Windecken.
45 Kaichen-Heldenbergen vom 12. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung für den Durchgangsverkehr ſiehe vorſtehende Sperre,
für den Lokalverkehr: Erbſtadt, Eichen.
49 GießenFulda (zwiſchen Alsfeld und Lauterbach vom Abzweig
Hopfgarten bis Brauerſchwend) vom 5. 9. bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: Hopfgarten, Unter=Sorg, Hergersdorf,
Wallenrod.
Hauptſtraßen in Heſſen:
HersfeldSelters (zwiſchen Hartmannshain und Gedern) vom 8.
9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Richtung Hartmanns=
hain
-Gedern über VolkartshainOber=Seemen, Richtung
Schotten über EichelſachſenGlashütten bzw. Burkhards
Sichenhauſen.
Altenſtadt-Lindheim vom 6. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Rodenbach-Heegheim.
SeltersOrtenberg vom 19. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Bleichenbach-Bergheim.

Sonſtige Straßen in Heſſen:
Ruhlkirchen-BernsburgNeuſtadt (Ortsdurchfahrt Bernsburg)
vom 29. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Arnshain.
GenſingenSprendlingen (Rheinheſſen) Hohe Straße vom 5. 9.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Planig, Boſenheim.
Eberſtadt Seeheim-Jugenheim-Zwingenberg (alte Bergſtraße)
vom 8. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Seeheimer
Tanne, Bickenbach.
KleeſtadtSchaafheim (Ortsdurchfahrt Schlierbach) am 18. 9. von
10 bis 18 Uhr geſperrt. Die Umleitungstafeln ſind zu be=
achten
.

Zu Wimpfen iſt ein See auf einem Berge, davon wird fol=
gende
Sage erzählt: Ein Knabe ſah einmal auf dem See drei weiße
Schwäne. Er nahm ein Brett und fuhr ihnen nach. Als er eine
Strecke weit vom Ufer entfernt war, ſchlug das unſichere Fahrzeug
um, und der Knabe ſank unter. Er wußte nicht, wie ihm geſchah;
denn als er erwachte, ſah er ſich in einem prächtigen Schloſſe, und
vor ihm ſtanden drei wunderſchöne Jungfrauen. Wie kamſt du
hierher? ſprachen ſie zu dem Knaben. Ich wollte die weißen
Schwäne betrachten, entgegnete er, und ich weiß nicht, wie es
weiter ergangen iſt. Willſt du bei uns bleiben, ſprach eine
der Jungfrauen, ſo ſei uns willkommen. Doch darfſt du ſobald
du drei Tage hier verweilſt, nie wieder in deine Heimat zurück;
denn du würdeſt alsdann dich nicht mehr an die obere Luft ge=
wöhnen
können und ſterben müſſen.
Der Knabe willigte fröhlich ein. Doch nach Jahresfriſt fühlte
er eine unwiderſtehliche Sehnſucht nach ſeiner Heimat; er wurde
krank und härmte ſich zuſehends ab. Die Jungfrauen fragten ihn
oft, was ihm fehle; allein er ſagte ihnen nie den wahren Grund
ſeiner Traurigkeit. Einmal war er in tiefes Nachſinnen verfallen;
da trat eine alte häßliche Frau zu ihm hin und ſprach: Wenn du
mir gelobſt, mich zu heiraten, ſo führe ich dich in deine Heimat zu=
rück
. Nein, ſprach der Knabe, lieber will ich ſterben, ohne
meine Heimat wiederzuſehen, als meine Gebieterinnen hinter=
gehen
. Kaum hatte er dieſe Worte ausgeſprochen, da ſtanden die
drei Schweſtern vor ihm. Weil du ſo redlich biſt, ſprachen ſie,
ſo magſt du denn wiederkehren zu den Deinigen.
Als er am folgenden Morgen erwachte, ſaß er am Ufer des
Sees. Er ging heim und erzählte den Seinen, was ihm begegnet
war; aber niemand wollte es ihm glauben. Gern wäre er nun
wieder zurückgekehrt zu den drei Jungfrauen, die ihm ſo freundlich
geweſen. Das Heimweh nach dem ſchönen Lande in der Tiefe ließ
ihm keine Ruhe, und ergriff ihn täglich heftiger. Nach kurzem
war er tot.

Rheinheſſiſcher Kirchengemeindekag zu Oppenheim.

Für den Kirchengemeindetag, der zu Oppenheim am nächſten
Sonntag, 18. September, ſtattfinden ſoll, iſt folgendes Programm
aufgeſtellt: Um 9.30 Uhr Feſtgottesdienſt, in dem der Superinten=
dent
der Provinz, Oberkirchenrat Zentgraf die Feſtpredigt
halten wird. Um 11 Uhr Vortrag des Verfaſſers der kürzlich
erſchienenen Schrift Das Bekenntnis zur Kirche des Schrift=
ſtellers
W. Michel, über das Thema Der Mann und ſeine
Kirche; um 1.30 Uhr Vortrag des als Kenner des rheinheſſi=
ſchen
Volkstums bekannten Pfarrers Hoffmann=Weſthofen
über Rheinheſſiſche Kirchlichkeit und Unkirchlichkeit, Beſonders
intereſſant und wichtig iſt auch die auf dieſe Vorträge folgende
Gemeindetagung mit freier Ausſprache der Abgeordneten der Ge=
meinden
. In dieſer wird die Stellung des Pfälzer Volksſtamms,
dem beide Vortragende angehören, zum Ausdruck kommen. Der
Feſtgottesdienſt und die Vorträge finden in der ſchön gelegenen
und ein Kleinod der mittelalterlichen Kirchbaukunſt darſtellen=
ſen
Katharinenkirche ſtatt.

Auch in dieſem Jahre wird der Kurbetrieb ohne
brechung während des ganzen Winters durchgeführt. Außen
und Trinkkuren iſt das Inhalatorium geöffnet, ferner ſtehk,
Einrichtungen für Lichttherapie, für Fangobehandlung un
Moorbäder zur Verfügung. Das Balneologiſche Unive
Inſtitut iſt für diagnoſtiſche Zwecke in Betrieb. Die mild=
matiſchen
Verhältniſſe und die günſtige Bodenbeſchaffenhoi
möglichen häufige Spaziergänge auf dem ausgedehnten, inr
Stand gehaltenen Wegenetze. Beſonders im Winter wird
ſehr angenehm empfunden, daß von den Hotels und Per=
nach
den Kuranlagen und dem Kurhaus keine großen
zurückzulegen ſind. Im Kurhaus mit ſeinen behaglich eirt
teten und gut durchwärmten Räumen konzertiert täglich da
hausorcheſter. Außer den Konzerten kürzen Theatervorſtem
Vorträge uſw. die langen Winterabende. Neben einer bes
den Ermäßigung der Kurabgabe veranlaßt die Stille der
und Wintertage, die die Kurpflichten ruhiger und anges
erfüllen läßt, zahlreiche Kranke, alljährlich in dieſer Zeit
gewohnten Kur zu unterziehen. Durch die günſtige Verkee,
des Bades iſt es auch im Winter von allen Seiten leicht.
quem zu erreichen.

Rundfunk=Programme.

10.10:
15.30:
17.00:
18.25:

18.50:

19.30:

20.10
22.20:
22.45:

Frankfurt a. M.
Samstag, 17. September
Schulfunk: Szenen aus: Der Königsleutnant, von Gru
Stunde der Jugend.
Köln: Engliſche Unterhaltungsmuſik.
P. Alt: Bedeutet Kreditſchöpfung zu produktiven B.
Inflation?
Hausbeſitzer und Mieterſchaft, Gemeinſames und Ges
liches. Zwiegeſpräch.
Rheiniſche Frohnatur. Eine heitere Stunde mit Rudolf
Alice Rhode und Schallplatten.
Zeppelinbau Friedrichshafen: Bunter Abend.
Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
Köln: Nachtmuſik und Tanz.

10.10,

11.00:
15.00
15.45
16.00

16.30;
17.50:
18.05:

19.25:

19.45:
20.00:
ca. 21
22.00:
Anſchl

Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 17. September
Frankfurt: Schulfunk. Szenen aus: Der Königslen,
von Gutzkow.
Stunde der Unterhaltung.
Kinderbaſtelſtunde.
Reg.=Rat Dr. Snell: Kartoffelſorgen der Hausfrau=
Prof. Schreyer: Eibe und Wacholder, eine kulturhifft,
Plauderei.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Viertelſtunde für die Geſundheit.
Schreiber=Loetzenburg: Diamantenbörſe und Waſſerbö-ie
F. Warſchauer: Intereſſante Schallplatten aus aller =
18.30: Dr. Günther: Der ewige Harlekin (mit hörſzeniſchen
ſpielen.
19.00: Engliſch für Anfänger.
Prof. Bücken: Deutſchlands ſchöpferiſcher Anteil an d
ſtaltung der Stile.
Stille Stunde: Drei Türme.
70 Jahre Verein Berliner Preſſe. Großes Funkpotpou m
00: Tages= und Sportnachrichten.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Tanzmuſik der Kapelle Oscar Jooſt.

Wekterbericht.

Ausſichten für Samstag, den 17. September: Nach kühle
und Frühnebel tagsüber aufheiternd, trocken und weut
Ausſichten für Sonntag, den 18. September: Zunächſt noh
dauer der Hochdruckwetterlage.

Hauptſchrifkleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polſtik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion,
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Kari
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Z
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Reicz;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernonzn

Nachrichken des Skandesamts Darmſtadk.

Geſtorbene. Am 10. September: Mannheim, geb. Mond,
Mathilde, Witwe des Bankiers, 75 Jahre, Sandſtraße 2: Nies,
Emma, 58 Jahre, ledig, Heidelberger Straße 95; Schmidt,
Wilhelm, Amtsgehilfe, 65 Jahre, Mühlſtraße 20. Am 11. Sept.
Oswald, Wilhelm, Buchdrucker, 71 Jahre, Luiſenſtraße 32;
Bayerdörffer, Edmund. Direktor, 63 Jahre. Kaſinoſtraße 5.
Am 13. Sept.: Hammann, Johann, Dienſtknecht, 53 Jahre,
Vielbrunn, hier, Eliſabethenſtift: Weber Margarete. Diako=
niſſe
, 68 J., ledig. Erbacher Straße 25. Am 14. September:
Reinheimer. Anna Maria, geb. Steyer, Witwe des Büro=
dieners
, 92 J., Mauerſtraße 19: Göbel Johanna, ohne Beruf,
ledig, 72 Jahre. Dieburger Straße 234: Seipel Johanette
Auguſte Maria, geb. Creter, 73 J.. Ehefrau des Taglöhners,
Moosbergſtraße 53; Mahr. Carl Wilhelm Johannes Philipp
Georg, Kaufmann, 67 Jahre, Ernſt=Ludwigs=Platz 2; Hock,
Franz, Brauereibeſitzer, 40 Jahre, Groß=Oſtheim, hier, Eliſa=
bethenſtift
. Am 15. September: Weimann. Hedwig Elfriede,
4 J., Pfungſtadt, hier, Stadtkrankenhaus. Am 16. September:
Köhl. Eleonore Auguſte. geb. Heymann, 86 J.. Witwe des Schuh=
machers
, Sandſtraße 20.

Kirchliche Nachnichken.

Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (17. September).
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre des Nordbezirks.
17. Sonntag nach Trinitatis (18. September).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer F. Müller. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. Abends
5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Dekan Zimmermann. Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer F. Müller.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Dekan Zimmermann. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, anſchließend: Chriſtenlehre. Pfarrer
Köhler. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Berger. Vorm. 8,30 Uhr:
Abmarſch des Geſamtkindergottesdienſtes vom Riegerplatz nach der Ludwigsbuche;
bei ſchlechtem Wetter Kindergottesdienſt des Weſtbezirks. Landeskirchenrat D. Waitz.
Pfründnerhauskapelle. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7 bis 7 Uhr zu ſtillen
Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarrer Göbel. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Böbel.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Scheunemann. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarren
Scheunemann.

Pauluskirche. (Kollekte für den Evang. Bund.) Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre
Pfarrer A. Müller. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller.

Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt zur Feier des 100jährigen Beſtehens der
Eliſabethenſchule (Hofmänniſches Inſtitut). Pfarrer Hickel. Vorm. 11,15 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
.

Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus, Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Diakon Bochmann.

Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer F. Müller, Kiesſtr. 60.
Mittwoch (21. September).
Feierabend (Stiftsſtr. 51). Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Donnerstag (22. September).
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Betſtunde.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: (Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 18. Sept., abends 8 Uhr:
Sugendvereinigung der Stadtgemeinde. Montag, 19. Sept., abends 8 Uhr: Jugend=
hund
der Lukasgemeinde. Dienstag, 20. Sept., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein
der Stadtkirche. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Mädchenvereinigung der
Reformationsgemeinde. Mittwoch, 21. Sept., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein
der Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund der Markusgemeinde. Mädchen=
vereinigung
der Reformationsgemeinde. Freitag, 23. Sept., abends 8 Uhr: Jugend=
bund
der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 20 Sept., abends 8 Uhr: Mädchen=
vereinigung
der Schloßgemeinde. Mittwoch, 21. Sept., nachm. 2 bis 4 Uhr: Hand=
arbeitsſchule
der Stadtgemeinde. Donnerstag, 22. Sept., abends 8 Uhr: Jugend=
vereinigung
der Stadtgemeinde. Samstag, 24. Sept., nachm. 2 bis 4 Uhr: Hand=

arbeitsſchule der Stadtgemeinde. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtge=

meinde; Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 20. Sept.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Mittwoch, 21. Sept., nachm. 2 Uhr: Handar=
beits
= und Strickſchule. Donnerstag, 22. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung
(Weſt). Freitag, 23. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung ältere Abtlg. Sams=
tag
, 24. Sept., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 19. Sept., abends 8 Uhr: Monatsverſamm=
UIng des Frauenvereins. Dienstag, 20. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor. Donners=
tag
, 22. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt).
Konfirmandenſaal (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 22. Sept., abends 8 Uhr: Po=
ſaunenchor
.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 19. Sept., abends
8 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 21. Sept., nachm. 2 Uhr: Strickſchule.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Sonntag, 18. Sept., nachm.
3 Uhr treffen ſich die Strickſchulkinder mit der Jungſchar Erzhauſen. Montag, 19. Sept.,
nachm. 3 Uhr: Strickſchule. Mittwoch, 21. Sept., nachm. 3 Uhr: Strickſchule. Don=
nerstag
, 22. Sept., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 19. Sept., abends
8,15 Uhr: Aelterenkreis der Jugendvereinigung. Dienstag, 20. September, abends
8.15 Uhr: Poſaunenchor. Kirchenchor. Donnerstag, 22. Sept., abends 8,15 Uhr:
Poſaunenchor. Freitag, 23. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenchor. 8,15 Uhr: Kirchen=
chor
. Samstag, 24. Sept., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Saal der neuen Trainkaſerne. Mittwoch, 21. Sept.: Mädchenjungſchar geht
ins Landheim. Abmarſch 8 Uhr vom Gemeindehaus. Donnerstag, 22. Sept., abends
8.15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal (Ohlyſtr.). Sonntag, 18. Sept., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. Montag, 19. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund. Dienstag,
20. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor. Freitag, 23. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Samstag, 24. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25): Ev. Sonntagsverein. Sonntag, 18. Sept.,
nachm. 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. Montag,
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Frau Miſſionar Hoffmann=Lindenfels. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde.
Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibel=
ſtunde
. Herr Bringmann. Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger
Mädchenſchule (Werkunterrichtsraum). Prediger Anders. Samstag, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Bibelbeſprech=
ſtunde
für junge Männer. Die Jugendbundſtunde für Mädchen fällt aus, dafür Spa=
ziergang
ab 2 Uhr Mühlſtr. 24; für Nachkommende Treffen um 5 Uhr am Oberwaldhaus.
Abends 8,30 Uhr: Bot. Garten, Eingang Roßdörfer Straße. Abends 7,30 Uhr:
Tiſchtennis für junge Männer. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge
Mädchen. (Austauſch von Koch= und Backrezepten.) Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinder=
bund
und E. C.=Jungſchar für Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Jungmännerabend:
Leibesübungen. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. Frei=
tag
, abends 8,30 Uhr: Rüſtſtunde für junge Mädchen. Samstag, nachm 3 Uhr: Kinder=
bund
und E. C.=Jungſchar für Knaben.
Ehriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Eliſabethenſtr. 17, I, Ecke Wilhelminenſtr.).
Sonntag, abends 8,15 Uhr: im Heim Berichte von Friedberg. Dienstag, abends 8,30
Uhr: Bibelſtunde für junge Männer. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Heimabend.
Jungvolk (14 bis 17 Jahre): Sonntag: 3. Zeltlager. Abfahrt Samstag abend.
Montag, abends 7 Uhr auf dem Sportplatz. Mittwoch, abends 8 Uhr: Frankfurter
Jungvolk kommt zu unſerer Jungvolkſtunde. Jungſchar (Jungen bis 14 Jahre):
Mittwoch, nachm. 4 Uhr im Heim: Singen, Spielen, Geſchichte und Andacht. Freitag,
nachm., auf dem Sportplatz. Samstag, nachm. 3 Uhr: Treffen am Böllenfalltor.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
B.=K. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt. (Eliſabethenſtr. 17, I. Ecke Wil=
helminenſtr
.). Samstag, 17. Sept., nachm. 4 Uhr: B.=K. im Heim. Dienstag, 20. Sept.
abends 8,15 Uhr: Alterenkreis. Donnerstag, 22. Sept., nachm. 4 Uhr: Tierbrunnen:
Spielen. Abends 8 Uhr: Heliandabend. Samstag, 24. Sept.: Speergefecht.
Deutſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe, Stiftsſtr. 9. Montag, 19. Sept., abends
8 bis 10 Uhr: Miſſionskreis. Dienstag, 20. Sept., nachm. 5 bis 6,30 Uhr: Kreis III.
Abends 8 bis 10 Uhr: Arbeitskreis. Mittwoch, 21. Sept., nachm. 4,30 bis 5,30 Uhr:
Kleine Lichter. Donnerstag, 22. Sept., abends 8 Uhr: Kreis I.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorberhaus, 1 Treppe. Sprech=
ſtunden
vorm. von 10 bis 12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fern=
ſprecher
4584. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung
in Wohnungsangelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefan=
genenfürſorge
. Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangelegen=
heiten
): Sprechſtunden nur vormittags, außer Mittwoch und Samstag.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſprecher
Nr. 2883.

Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsaus hu
Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr. Fernſprecher 2288.

Die Chriſtengemeinſchaft. Im Raume, Alexanderſtr. 22: Sonntag, 18. S
10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Mittwoch, 21. Sept., 7.45. Donnerstag, 22. Sept., 10,30 Uhr: Menſchenweim

Sonſtige Gemeinſchaften.

Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Pro
dienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Un
Prediger Veihelmann. Montag, abends 8 Uhr: Jugendverein. Abends 9 II
ſtunde. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Katech. Unterricht. 4 Uhr: Kinderbruicck
3 Uhr: Streichchor. Donnerstag, Nachm. 3 Uhr: Miſſionsarbeitsvercnc
8 Uhr: Bibelſtunde. 9 Uhr: Gitarrechor.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40), Sonntag, den 18. CeN
9.30 Uhr: Andacht (Prediger Kruſt). Vorm. 11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmr!
Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Diensnc
83 Uhr: Bibelſtunde (Prediger Kruſt)
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonney
vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8,15 U.*
Mittwoch, 21. Sept., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, 23. Sp
8,30 Uhr: Gebetsverſammlung Zu allen Verſammlungen iſt Jedermann /
geladen. Prediger Martin Hähnel.
Methodiſten=Gemeinde (Evgl. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Son *
11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Thema: , 20
Arzt. Prediger K. Hirtz. Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Freit
8 Uhr: Frauen=Miſſions=Verein. Jedermann iſt herzlichſt eingeladen!
Chriſtl. Gemeinſchaft Zionsgemeinde‟. Darmſtadt, Nieder=Ramſtän
Sonntag, 18. Sept., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Wor1c
Dienstag, 20. Sept., abends 8 Uhr: Wortbetrachtung. Freitag, 23. E
8 Uhr: Gebetſtunde.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Chriſtian Science Society) in
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, Eir
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 18. Septembel
Goldener Text: Jeremia 10/14.
Heilsarmee, Schulzengaſſe. Sonnabend, 17. Sept., abends 8 Uhr: GriF
kundgebung, geleitet von Oberſt Bauer und Frau aus Berlin. Jedermarn
eingeladen. Sonntag, 18. Sept.: Jugendtag; beſondere Verſammlungen
liche im Alter von 14 bis 25 Jahren: Sonntag, vorm. 10 Uhr: ſowie nackn
abends ebenfalls geleitet von Oberſt Bauer und Frau.

Auswärtige Gemeinden.

Evangeliſche Kirche zu Griesheim. Sonntag, 18. Sept., 9,30 Uhr vorn
gottesdienſt. Danach Feier des heiligen Abendmahls für die Jugend. Pfar2
Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt im Gemeindeheim. 1. Spaziergang
vereins vom Gemeindeheim zur Friedenskirche. Abends 8,30 Uhr: Bibelſtr,
Mangold.
Friedenskirche. Sonntag, 18. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottes?4
aſſiſtent Nies. Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Samstag, 8,15 Uhr: Chriſtenlehre
Sonntag, 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Anſchließend Kindergottesdun
8,30 Uhr: Monatsandacht. Montag, 5,30 Uhr: MJ. II. Dienstag, 5
chenſteuerſprechſtunde; 8 Uhr; BJV., Neſtabend. Mittwoch, 2 Uhr: Näk
MJ. TV.; BJ. TV.; 5,30 Uhr: MF. T: BF. IIT: 8 Uhr: Kirchenchor.
5,30 Uhr: MF. III; 8 Uhr: Alterenſchaft und Mädchenjungvolk: Vorbere?
meindeabends. Freitag, 5,30 Uhr: BF. II. Samstag, 4 Uhr: MJ.
Chriſtenlehre der Mädchen.

Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, Eich=
wieſenſtr
. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis 6 Uhr.
(Mittwochs nur von 3 bis 4,30 Uhr.) Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchenotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.

Prov.=Pflegeanſtalt. Nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 18. Sept., vorm. 8,45 Uhr:
Vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10,30 Uihr: Kindergottesdienſt
Mittags 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. Montag: Jungvolk.
Mädchengruppe. Donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 18. Sept., vor
Hauptgottesdienſt. Im Anſchluß an den Gottesdienſt Feier des heil.
Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre. Dienstag: Jugendvereinigung. Mittrn
chor. Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 18. Sept., vorn1
Gottesdienſt. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Montag, 6 Uhr: Bubenjungſcr
Jugendverein. Dienstag, 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Mittwoch, 5 Uhr:
ſchar. 8,30 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30)½
abend. Poſaunenchor im Schulſaal. Helferinnen im Pfarrhaus. Freitag
Sprechſtunde des evgl. Wohlfahrtsdienſtes. 8,30 Uhr: Mädchenverein.
Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde zu Roßdorf. Sonntag (Jugendtag). Vorn*
Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Poſaunenchors. Kollekte für die Fugel
Gemeinde. Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. Jugendf"
(bei ungünſtiger Witterung in der Kirche.) 1,30 Uhr: Abmarſch Kirche
2,15 Uhr: Ludwigseiche. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Dienstag, 5 Lne
Mädchen ält. Gruppe. 6 Uhr: Kirchenſteuerſprechſtunde. 8,30 Uhr: Kircher2,
Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng. Gruppe. 6 Uhr: Jungſchel
Uhr: Wartburgverein. Donnerstag: Poſaunenchor. Freitag: Jungru
Chriſtl. Gemeinſchaft Zionsgemeinde, Roßdorf. Sonntag, 18-
10 Uhr: Andacht, nachm. 3,30 Uhr: Wortbetrachtung. Mittwoch, 21.
8,30 Uhr: Gebetſtunde. Donnerstag, 22. Sept., abends 8,30 Uhr: Woi.

[ ][  ][ ]

17. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 259 Seite 9

tiſtungsfähigkeitsprüfung der Reichswehr.
100 000 Mann ziehen ins Manöver ... Ein Infankerie=Regimenk toll.

dgrum brauchen wir Manöver?
(Nachdruck, auch auszugsweiſe verboten.)
zei Jahre lang ſind die großen Herbſtmanöver der Reichs=
wohl, als auch die kleineren Vormanöver in den einzel=
Nuwpenteilen ausgefallen. Dieſes Jahr finden ſie zum
mal wieder ſtatt! Beſonders notwendig gerade jetzt, weil
zentlich viele junge Leute in der Reichswehr ſind, die
zi kein Manöver mitgemacht haben. Die zwölfjährige
ir des erſten Reichswehr=Jahrganges von 1919/20 war
um. Es wurde wieder Erſatz eingeſtellt.
in manchen Kompagnien, die jetzt zu den Truppen=
blätzen
marſchieren, zieht der größere Teil der Soldaten
ſten Male ins Manöver. Wozu wir die überhaupt
R2
tobe aufs Exempel.

Die Hochgebirgsmanöver der bayeriſchen
Reichswehr=Diviſſon.

e Ausbildung im Standort allein genügt nicht, erklärt
Kommandeur des Regiments, wir müſſen auch einmal
ohe aufs Exempel machen! Wir müſſen bis an die Gren=
Leiſtungsfähigkeit der Truppe gehen: der Soldat muß
wwieviel er leiſten, der Offizier ſehen, wieviel er ver=
kann
.

Rt

i: Anditt !

ſo Sie werden bei den Manövern ſehen, daß alte erfah=
erte
viel beſſere Marſchleiſtungen vollbringen als die
vie zum erſten Male dabei ſind. Denn auch das will
ſein, erprobt, wie man marſchiert, wie man aus=
ie
man ohne körperliche Schäden Maximalleiſtungen er=
dieſer
Marſch, verbunden mit einigen Gefechtsübungen,
iſchließend Truppenübungsplatz und große Manöver
ihann ſchließlich die große Probe! Da kommen auch die
mieile einmal zuſammen, die räumlich weit voneinander
go ſind. Man lernt ſich bei dieſen Uebungen näher kennen,
s fördert die Zuſammenarbeit!
kurzer Gruß. In einer Staubwolke raſt das Auto mit
gimentsſtab davon.
3 Infanterie=Regiment rollt‟ . . .
nnt man rollen.
as klingt leichter, als es getan iſt. Denn das Rollen
ſuts mit Auto, Eiſenbahn oder Wagen zu tun: Rollen
uer Soldat marſchieren! Nicht den Paradeſchritt
m Marſch über ein paar Kilometer Sondern den
EMarſch über weiten Weg, bei dem: Marſchordnung
er iſt, d. h. alle Freiheiten erlaubt ſind, bei der man das
b wahlweiſe umhängen oder ſchultern, ſprechen, ſingen,
auchen darf, und vor allem eben ſo geſchickt rollt,
un dabei nicht müde und ſchlapp wird. Und wenn man
ahließlich ſich einige Minuten ausruhen kann und wieder
Eund dabei etwas in den Knien einknickt, dann hat
Mollbeine‟!
brei Bataillone marſchieren getrennt auf verſchiedenen
Nur einen Teil des Wagenparks und Gepäcks hat man
M
mußsſter einem kleinen Neſt lagert an einem kleinen, waldigen
los zweite Bataillon. Mit klingendem Spiel zieht die
Fompagnie ein. Die Gulaſchkanonen teilen Erbſen mit
Aus, aber ehe die Soldaten die Teller auslöffeln dürfen,
en ſüu fa 9ſie ein freundliches Geſicht für Teddy machen.
Spnt: Au/ 2 4 fydy iſt der Regiments=Photograph . . . Teddy iſt immer
n Herſenyeall dabei. Kaum einer im ganzen Regiment hat ſoviele
Bilſg Auſt 9 ben und Manöver mitgemacht, wie Teddy. Der kleine,
zndamfel. APann ſchwitzt unförmlich, die Haare hängen ihm in Sträh=

Oben: Feuernde Infanterie beim Ueberſetzen über einen
Gebirgsſee. Unten: Stellungswechſel einer Gebirgs=
Maſchinengewehr=Abteilung.
Die diesjährigen Herbſtmanöver der 7. bayeriſchen Reichs=
wehr
=Diviſion wurden in der Gegend von Berchtesgaden
abgehalten. Die ausgezeichneten Leiſtungen bewieſen, daß
unſere Reichswehrſoldaten auch für den Kampf im Hochgebirge
beſtens gerüſtet ſind.

nen ins Geſicht, ſein Kopf iſt feuerrot, aber er iſt vergnügt und
munter, lacht und knipſt. Vom Oberſtleutnant bis zum letzten
Musketier kennt er jeden mit Namen. Wo etwas los iſt, taucht
Teddy auf, wo Teddy auftaucht, muß etwas los ſein. Er
photographiert das ganze Regiment, und wenn er nicht ſo dis=
kret
wäre, ſo könnte er auch erzählen, an wen die Soldaten
ſeine Bilder ſchicken .. .
In Gruppen liegt man und ſchläft ein Stündchen. Ganz
hinten pennt der Herr Major. An den in Reihen aufgeſtellten
Fahrrädern erkennt man das Jagdkommando mit den leichten
MG’s, an ihren Hunden die Leute der Nachrichtenabteilung.
Eine Gruppe fällt beſonders auf durch grüne Hoſen=
träger
: Dieſe Kompagnie hat die Tradition der Gardejäger.
Deshalb iſt bei ihr alles, was irgend möglich iſt, grün.
Auf einem Hügel hat der mit dem Regiment als Marke=
tender
mitziehende Kantinenpächter ein kleines, fliegendes Büffet
aufgebaut. Ein Arzt geht durchs ganze Lager, und ſtellt zufrieden
feſt, daß alles auf dem Poſten iſt.
Der chileniſche Gaſt.
Auf dem Weg zum nächſten Bataillon kommt unſer Auto an
vier Offizieren zu Pferd vorbei. Stutzig betrachte ich den einen:
Wer iſt denn das, der ſieht ſo merkwürdig aus?
Netter und patenter Menſch. Ein chileniſcher Oberleutnant,
der bei uns zu Gaſt iſt und die Uebung mitmacht!
Das erſte Bataillon hat ſich auf der Mittagsraſt bereits aus=
geruht
und den Magen geſtärkt. Am Waldrand ſitzt der Stab und
beſpricht den Weitermarſch. Die Soldaten lagern in Gruppen und
ſingen. Jung und alt aus einem nahen Dorf bilden die begeiſter=
ten
Zuhörer. So munter und vergnügt ſind alle, daß man nicht
glaubt, daß ſie bereits 37 Km. Marſch hinter ſich haben . . ."
Dann brechen die Lieder ab: die Leute packen, die Torniſter
werden fertig gemacht, die Wagen gepackt, die Pferde geſchirrt.
Die Kompagnieführer verſammeln ſich zum Befehlsempfang. Ein
paar Minuten ſpäter hallen die Kommandos durch den Wald:
An die Gewehre!
Und langſam ſetzt ſich der Zug wieder in Bewegung, die
letzten 20 Kilometer bis zum Nachtlager.
Das Bataillon rollt‟ ...
Das zweite Bataillon macht heute abend Kriegsbiwak und
läßt um ½9 Uhr Friedenszuſtand eintreten! Haben Sie
Ausfälle gehabt? Nein!
Sehen Sie ſagt der Major, das iſt ſo bei den Soldaten.
Vielleicht wird der eine oder der andere von den jungen
Leuten, die zum erſten Male dabei ſind, den Schluß nicht mehr
ſo recht ſchaffen. Vielleicht werde ich ein paar auf Fahrräder
ſetzen oder in den Muſiklaſtkraftwagen verladen; man muß die
Leute ja nicht überanſtrengen Aber wenn Sie dann abends
einen Manöverball machen, dann müßten Sie erſt mal
ſehen, was die Leute leiſten. Da glauben Sie, ſie hätten ſich acht
Tage lang extra dafür ausgeruht!
Rollen iſt doch beſſer!
Wir fahren weiter dem Nachtbiwak zu, das von den
Quartiermachern vorbereitet wird. Ganz langſam lenkt der junge
Leutnant ſeinen Wagen, um nicht durch den aufwirbelnden
Staub die Kolonne der Marſchierenden zu beläſtigen. Jetzt kom=
men
wir an ſeiner Kompagnie vorbei. Die Leute hören mit
Singen auf, und lachend ſteigt ein Sprechchor zu uns
herüber:
Wir wollen auch Auto fahren!
Ein Platz bei uns iſt noch frei. Ob einer Schlapp macht . .=
Kann mit fahren . . . Aber es meldet ſich keiner.
Nee, ſchreit einer, rollen is doch beſſer!
Und während wir die Kompagnie langſam überholen, grüßt
uns ihr Schlachtruf:
Den Autofahrern ein dreifaches Büffel ahoi, ahoi, ahoi ..."

Die heutige Nummer hat 14 Geiten.

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[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 259

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 17. September=

Cartagena

BPANIEN

Sevile

12
*Nnge
Plemcen

a
MAROKkO

Meknes

Unstücks
HElt5

Feuernde Bandiken berauben einen Geldkranspork in Berlin

Die aufgeregten Zeugen des Raubüberfalls an der Tatſtelle (X).
Als Beamte der Berliner Verkehrsgeſellſchaft von einer Stadtbank=Filiale im Charlottenburger
Rathaus Lohngelder holten, unternahmen jugendliche Banditen auf ſie einen Feuerüberfall, wo=
bei
ein Beamter getötet und drei verletzt wurden. Die Räuber konnten 33 000 Mark des Geld=
transportes
erbeuten und in einem Auto unerkannt flüchten.

Reich und Ausland.
Im Auko auf Arbeit
Frankfurt a. M. In der letzten Zeit hat
eine Frankfurter Einbrecherbande mit gemieteten
Autos die nähere und weitere Umgebung Frank=
furts
unſicher gemacht. Die Fahrten wurden bis
nach Mainz, Wiesbaden und Koblenz auf der
einen Seite und bis Darmſtadt und Mannheim
nach der anderen Seite ausgedehnt. Wahrſchein=
lich
ſind die Ausflüge der Verbrecher aber noch
weiter gegangen. Darüber ſchweben jetzt noch die
Unterſuchungen. In den genannten Städten wur=
den
dann Einbrüche nach vorher genau feſtge=
legten
Plänen ausgeführt und die erbeuteten
Gegenſtände dann ſofort per Auto fortgeſchafft.
Am 12. September haben die Diebe in Mainz
geſtohlene Seife und Kölniſches Waſſer angebo=
ten
. Am 6. und am 9. September haben die Diebe
in Wiesbaden Zigarrengeſchäfte ausgeplündert.
Der letzte Fall iſt für ſie verhängnisvoll gewor=
den
. Der Führer des Kraftwagens iſt ebenfalls
feſtgenommen worden. Bei ſeiner Vernehmung
hat er angegeben, daß er ſich um das Tun und
Laſſen ſeiner Paſſagiere nicht gekümmert habe.

Glückwunſch des Reichspräſidenten an Biſchof
Teutſch.
Berlin. Reichspräſident v. Hindenburg hat
dem Biſchof der evangeliſchen Landeskirche in
Rumänien, Dr. Friedrich Teutſch, in Hermann=
ſtadt
, zu deſſen 80. Geburtstag mit herzlichen
Glückwünſchen ſein Bild überſandt.
Diebiſcher Bettler.
Frankfurt a. M. In letzter Zeit haben
Bettler wiederholt ſich bietende Gelegenheiten
benutzt, um Diebſtähle zu begehen. Mehrere An=
zeigen
richten ſich gegen einen Mann, der an
Haustüren klingelt und nach einem Herrn
Brinkmann fragt. Er läßt ſich mit den Leuten,
die ihm öffnen, in ein Geſpräch ein und ſieht
zu, daß er in einem unbewachten Augenblick
Diebſtähle begehen kann. In mehreren Fällen
iſt es ihm gelungen, Geldbeträge zu entwenden.
Eine Lilienkhal=Büſte
für die deutſche Luftſpork=Ausſtellung.

Die Büſte Otto Lilienthals,
des verſtorbenen Pioniers des Segelfluges, die
von dem Bildhauer Olaf Lemke geſchaffen
wurde. Die Büſte wurde von der Stadt Berlin
erworben, um auf der im Oktober ſtattfindenden
großen Deutſchen Luftſport=Ausſtellung gezeigt
zu werden.

Graf Zeppelin nach Rio de Janeiro geſtartet.
Friedrichshafen. Wie der Luftſchiffbau
Friedrichshafen mitteilt, iſt das Luftſchiff Graf
Zeppelin geſtern vormittag 10 Uhr M.E. 3. nach
Rio de Janeiro geſtartet.
Wieder Kokainſchieber in Frankfurt a. M.
Frankfurta. M. Schon ſeit längerer Zeit
iſt es der Frankfurter Polizei bekannt geweſen,
daß in Frankfurt Kokainſchieber wieder einmal
am Werk ſind, doch waren bisher alle Fahn=
dungen
und Nachforſchungen der Polizei vergeb=
lich
. Vorgeſtern iſt es nun der Polizei gelungen,
in einem Kaffee am Hauptbahnhof drei Kokain=
ſchieber
feſtzunehmen, von denen der eine noch
im Beſitz einer 50=Gramm=Packung Kokain war.
Für dieſes Quantum verlangten und erhielten
die Schieber 200 bis 250 RM. Zunächſt ſoll jetzt
erſt einmal feſtgeſtellt werden, ob es ſich bei der
beſchlagnahmten Packung um echtes Kokain han=
delt
oder ob die Schieber auch noch ihre Opfer
beſchwindelten. Da die drei Kokainſchieber einen
feſten Wohnſitz in Frankfurt a. M. haben, wur=
den
ſie nach der Feſtſtellung ihrer Perſonalien
vorläufig wieder auf freien Fuß geſetzt.
Deviſenſchiebungen in Höhe von 3 bis 5 Millionen
Berlin. Die Zollfahndungsſtelle iſt neuen,
umfangreichen Deviſenſchiebungen auf die Spur
gekommen. Die Ermittlungen führten zur Feſt=
nahme
von ſechs Perſonen, gegen die bereits vom
Vernehmungsrichter Haftbefehl erlaſſen worden
iſt. Die Beteiligten arbeiteten mit falſchen Päſ=
ſen
und benutzten u. a. auch Papiere, die einer
in Hannover wohnenden Perſönlichkeit geſtohlen
worden waren. Ueber den Umfang der Schie=
bungen
läßt ſich im Augenblick noch nichts ge=
naues
ſagen. Der Wert der verſchobenen Effek=
ten
beträgt 3 bis 5 Millionen RM.

Aufdeckung einer Geheimbrennerei und Falſch=
geldmünzerei
.
Gelſenkirchen. Bei dem Kaufmann Kurt
Senger wurde durch die Kriminalpolizei eine
Durchſuchung der Wohnung vorgenommen, da
dieſer in dem Verdacht ſtand, eine Geheimbren=
nerei
zu unterhalten. Bei der Durchſuchung wur=
den
Gegenſtände vorgefunden, die zur Herſtel=
lung
von Branntwein erforderlich ſind. Senger,
der ſich eine geheime Brennerei eingerichtet
hatte, gab an, Brantwein nur für ſeinen eigenen
Bedarf hergeſtellt zu haben. Die bisherigen Feſt=
ſtellungen
haben, aber ergeben, daß er auch
Branntwein verkauft hat. Bei der Durchſuchung
fanden die Beamten auch zwei Gießformen für
Fünfmarkſtücke, eine Menge Weißblech und
einen Gießlöffel. Drei weitere Formen wurden
noch im Ofen verſteckt vorgefunden. Der Kauf=
mann
gab an, er habe Falſchgeld herſtellen wol=
len
, was ihm aber nicht geglückt ſei. Ob dies
zutrifft, müſſen die weiteren Ermittlungen er=
geben
.
Ueberfall auf einen Kaſſenboten.
Hamburg. In Hamburg, das ſeit zwei Ta=
gen
Schauplatz toller Raubüberfälle iſt, hat ſich
geſtern wieder ein Räuberſtreich zugetragen, der
leider die ſchwerſten Verwundungen eines Kaſ=
ſenboten
zur Folge hatte. Kurz nach 11.30 Uhr
wurde ein Kaſſenbote in der Ferdinandſtraße von
einem Mann, der aus einem Auto ſprang, nie=
dergeſchoſſen
und ſeiner Aktentaſche beraubt, die
angeblich eine Summe von 2000 RM. enthalten
haben ſoll. Der Täter raſte mit dem Auto davon
und konnte trotz der ſofort eingeſetzten Verfol=
gung
entkommen. Der Verwundete, der einen
Bauchſchuß erlitten hat, wurde ins Krankenhaus
gebracht.

Mann über Bord!

120 Toke bei der Eiſenbahn=Kakaſtrophe der franzöſiſchen Fremdenlegionäre.

v. Gronau gibk ſeine Flugſtrecke

Tokio. v. Gronau hat jetzt den E
ten Weg der Flugſtrecke TokioRom b=
geben
. Er wird am 20. September Scha-
laſſen
und längs der chineſiſchen Küſt
Inſel Hongkong, in der Nähe von Ka-
gen
. Von dort ſoll ihn ſein Grönlan=n
Manila auf Luzon, das zu den Philino
hört, und an der Oſtküſte Borneos en
Surabaya und Batavia auf Java fük=
Flugzeug wird dann ſeinen Weg übel
und Akyab am bengaliſchen Meerbuſe
lombo auf Ceylon nehmen. An der
Vorderindiens entlang werden die
Flieger Kurs auf Mangalore, Bomba
rachi und von dort nach der kleinen In
am Eingang zum Perſiſchen Meer nem
verläßt v. Gronau die Küſte und
Tigris nach Bagdad. Der Flug geht
Athen und von dort nach Rom. Die
wird auf einen Monat veranſchlagt.

In der Luft zuſammengeſtoße
Braunſchweig. Bei einem E
flug von drei Flugzeugen der Deut:5Fmin Dort
kehrsfliegerſchule in Braunſchweig *
ſtern nachmittag beim Wechſel der
zwei Maſchinen miteinander in Berüll=f
bei das Querruder der einen Maſchim
ſchädigt wurde. Beide Flugzeuge (
zwungen, im Gleitflug niederzugeher
Notlandung in unebenem Gelände gim=
Maſchine völlig zu Bruch. Glücklicha
men Perſonen nicht zu Schaden

Todesurteil im Beuthener Giftmor

Beuthen. Der Oberlandjäger
wurde geſtern vom hieſigen Schwurgen4
Mordes zum Tode und Verluſt der bau
Ehrenrechte und wegen ſchwerer Uru
ſchung zu 2 Jahren Zuchthaus verurt i
Angeklagten war zur Laſt gelegt wor
Frau Mainka in Broslawitz zur V
eines Alimentationsprozeſſes durch
Strychnin verſehenes Schokoladenb
April d. J. vergiftet zu haben. In dae
begründung führte der Vorſitzende aus
Mord auf Grund unmittelbaren Beuch
die Urkundenfälſchung auf Grund eirel
baren Beweiſes für das Gericht feſtſtch

Augsburger Afrikaexpedition ver
Augsburg. Die Angehörigen 2
der Augsburger Afrikaexpedition
Preſſe den Inhalt eines Telegramms
geſtern hier eingetroffen iſt: Augsbr=
kaexpedition
, Leiter Georg Müller, F7
Feſtung Toca verhaftet und als poli
brecher nach Smyrna transportiert w)
Expeditionsteilnehmer waren mit M
Faltboot auf der Donau ins Schwarze
nach Konſtantinopel gefahren.

Tod eines bekannten Biblioph/
Rom. Im Alter von 74 Jahre
Neapel der Verleger Francesco Caſelly
kannter Bibliophile und Antiquar ha
auch der Königin Viktoria Bücher ge
war mit Anatole France eng befrein
Pius XI. hatte ihn mit biographig
ſchungen beauftragt.

lann man
ichenk hat auch
4 5 Panken
u=Gehen z
Frein intern
ekannte

Wieder ein Verſuch zur Kanaldurchſon
aufgegeben.
Paris. Die holländiſche Schwimr,.
Brouver, die vorgeſtern zuſammen.
deutſchen Schwimmerin am Kap Gri
Durchquerung des Aermelkanals geſt!
hat ihren Verſuch aufgegeben.

Erdbeben auf Neuſeeland.
London. In dem Erdbebens

Vairoa und Gisborne, auf der Nor)
Neuſeeland, wurden im Anſchluß an
Stöße eine Reihe von weiteren Erdi0
ſpürt. Die Bevölkerung verbrachte
Nacht in den Straßen. Der Gebäudeſche
auf viele tauſend Pfund berechnet. Eo
her bekannt geworden iſt, ſind drei Per
letzt worden. In Vairoa wurden zw
zerſtört. Die Waſſerverſorgung iſt urd
An vielen Stellen haben ſich in der 9
Riſſe gebildet.

Ein intereſſantes Bild von den Rettungsübungen der engliſchen Mittelmeerfl
Die geſpannten Netze erleichtern das raſche Beſteigen der Rettungsboote,

Nebenſtehend:
Die Unglücksſtätte.
Eiſenbahn=Viadukt über
eine Schlucht bei Tlemcen,
für deren Umgebung das
tief eingeſchnittene unbe=
valdete
Gebirge charakte=
riſtiſch
iſt.
*
Unten:
Lagekarte der Unglücksſtelle
bei der nordalgeriſchen
Stadt Tlemcen.

Die Eiſenbahnkataſtrophe von Turenne.
Paris. Ueber die Eiſenbahnkataſtrophe bei
Turenne in Algier liegen ſeit geſtern keine neuen
Nachrichten vor. Die Zahl der Opfer ſteht im=
mer
noch nicht genau feſt. Von den Toten ſind

fünf Eiſenbahnbeamte, die übrigen Fremden=
legionäre
. Verletzt wurden 222 Perſonen. Aus
den Berichten iſt nicht zu entnehmen, ob dieſe
Ziffern endgültig ſind, oder ob noch weitere Tote
und Verwundete auf dem Grund der Schlucht
unter dem abgeſtürzten Zug liegen.

[ ][  ][ ]

g, 17. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 259 Seite 11

Sport, Spiel und Furnen

Der Spork des Sonnkags.
vor Toresſchluß der Sommerſaiſon regt es ſich noch ein=
ng
auf allen Gebieten des Sports. Zum erſten Male nach

ſickehr aus Los Angeles treten die Leichtathleten wieder
ruf den Plan und tragen einen Zweifrontenkampf gegen
ch und die Schweiz aus. Im Handball intereſſieren be=
ſiore
Vorrunden=Spiele um den DSB.=Pokal, der weiße
ningt die gutbeſetzten Medenſchlußſpiele und die Schwer=
ſchließen
in Dortmund ihre Deutſchen Meiſterſchaften ab.
Fußball.

Nähe
ſein Grön
zu den Pik
te Borne
auf

men. An /
werden 9
zalore, Bonzt
der kleinn
ſchen Me!
Küſte un
Der Flug gill

der Leichtathletik beherrſchen natürlich die beiden Län=
9 Ron 2 Fempfe gegen die Schweiz in Weimar und gegen Frank=
Düſſeldorf die Situation. Wenn auch unſere Athleten bei
äweifrontenkampf vor eine ſehr ſchwere Aufgabe geſtellt
ſo kann man doch mit zwei Siegen rechnen. Die deutſche
ſthletik hat auch Siege ſehr nötig, um das durch Los Angeles
ſuns Wanken, geratene Preſtige wieder neu zu befeſtigen.
mmmt in Dortmund noch die weſtdeutſche Meiſterſchaft
Mlm.=Gehen zur Entſcheidung und in Warſchau veran=
gnan
ein internationales Sportfeſt, an dem neben Kuſocinski
ige bekannte Finnen teilnehmen.

her.

Handball in der 9.T.

Mklaſſe: ArheilgenSprendlingen, Worfelden-Langen.
erklaſſe 1: BeſſungenHeppenheim, EgelsbachReichs=
LorſchTgſ. 1875 Darmſtadt HahnSeeheim.
erklaſſe 2: WolfskehlenGroß=Gerau. WalldorfTgde.
Darmſtadt.
Mle 1: Auerbach-Zwingenberg. Hähnlein-Birkenau,
nFeldSchwanheim.
ſlfe 2: Biebesheim-Crumſtadt. Groß=HauſenGerns=
StockſtadtGriesheim.
hiſe 3: WeiterſtadtErzhauſen, BuchſchlagUrberach,
Mer Ober=Ramſtadt.
Gueſſart=Gau: Kreisklaſſe: LeiderAſchaffenburg,
WallſtadtDamm, Tgſ. ObernburgWenig=Umſtadt.
Kreisklaſſe bringt uns nur zwei Spiele, da die Vereine
irer Herbſtveranſtaltungen pauſieren. Im Odenwald
döllige Ruhe. Den Arheilgern iſt der Punktverluſt doch
n die Glieder gefahren. Sie werden daher für die Zu=
Ao gs mehr Vorſicht walten laſſen. Diesmal erwarten ſie
kuing Sprendlingen, der zu keinem Sieg kommen dürfte.
rielden dagegen liegen die Dinge anders. Das erſte Spiel

ſfäſtiſcheſfän Die eiäfden i z Stäfte
igen ſchweren Lokalſpielen und anderen großen Treffen
ſgerr erſten Höhepunkt. In den acht Gruppen ſind folgende
gugeſetzt: Maan: Eintracht FSV. Frankfurt (!), Ha=
Sportfreunde Frankfurt. Germania Bieber VfB.
Rot=Weiß Frankfurt VfL. Neu=Iſenburg, Union Nie=

Kickers Offenbach; Helſen: 1 FC. Langen Wor=
Coxms, Al/41 Worms FSV. Mainz 05, Fvgg. 06 Kaſtel
wia Lorſch, 03 Mombach Viktoria Urberach, VfR. Bür=
SV. Wiesbaden; Nordbayern; Germania Nürnberg

ſangen Viſ. Fürth: Südhayern: Teutonig Mün=
Wacker München, Bayern München 1860 München (),
Landshut SSV. Ulm. FV. Ulm 94 DSV. München,
im Augsburg Jahn Regensburg; Württemberg:
mter SC. Germania Brötzingen, FC. Pforzheim SV.
Eich, Spfr. Eßlingen FC. Birkenfeld, Union Böckingen
ger Kickers, Normannia Gmund VfB. Stuttgart; Ba=
ſarlsruher
FV. Frankonia Karlsruhe, VfB. Karlsruhe
Gir Karlsruhe, Freiburger FC. Freiburger SC., Spvgg.
FV. Raſtatt, FV. Offenburg FC. Mühlburg;
7V. Saarbrücken 1 FC. Kaiſerslautern, 1 FC. Idar
Saarbrücken. Eintracht Trier Saar Saarbrücken, SV.
uen Boruſſia Neunkirchen, Spfr. Saarbrücken FK.
hes; Rhein: Sppgg. Mundenheim Amicitia Viern=
A. Waldhof Phönix Ludwigshafen, Germania Fried=
VfL. Neckarau, Sppgg. Sandhofen VfR. Mannheim.
liſerslautern FC. Mannheim 08.
ſio die übrigen Landesverbände des DFB. ſetzen
iſterſchaftsprogramm fort.
Handball.
ſten den üblichen Verbandsſpielen ſteigt diesmal die Vor=
Mumden DSB.=Pokal. In Hannover treffen Nord=
ſüddeutſchland
, in Danzig Baltenverband und
enburg und in Breslau Südoſt= und Mittel=
thland
aufeinander, Süddeutſche Verbands=
werden
folgende ausgetragen: Main: Eintracht Frank=
BfR. Schwanheim. Poſt SV. Frankfurt FSV. Frank=
5V. Langen TSG. Höchſt 01, VfL. Sachſenhauſen Rot=
rankfurt
: Heſſen: Polizei Rot=Weiß Darmſtadt Po=
ſhums
TSV. Braunshardt, Sportvgg. Arheilgen Wor=
orms
.
Leichtathletik.

Fauſtballturnier in Pfungſtadt.
Fortſetzung des alljährlichen Beſuchs kommt der
de Meiſter Licht=Luftbad Frankfurt wieder
bungſtadt. Dort ſchätzt man die hohen Gäſte, und es haben
MAaufe der Jahre ſehr angenehme Bande geknüpft. Vom
hukt des Sportsmannes aus iſt es bedauerlich, daß man
Nuſtballſpiel ſo wenig Beachtung ſchenkt. Es hat ſich in den
Kchren durch vervollkommnete Technik zu einem ſpannen=
10 geſunden Spiel entwickelt, Licht=Luftbad Frankfurt zeigt

TV. Egelsbach Reichsbahn Darmſtadt.
Am Sonntag fährt Reichsbahn nach Egelsbach Reichsbahn
muß ſchon alles aufwenden, um beide Punkte zu ſichern, da ſie
ſonſt den Anſchluß an die Spitze verliert. Vorher 2. Mannſchaften.
Abfahrt 1.15 Uhr ab Sportplatz.
TV. Nieder=Ramſtadt.
Die 1. Mſcht. iſt am kommenden Sonntag ſpielfrei, die 2. Mſcht.
empfängt auf eigenem Platze 14.15 Uhr Tv, Heppenheim 2.
Schüler Tv. Hahn. Schüler, dort, vorm. 10 Uhr.
Polizei Darmſtadt Rol-Weiß Darmſtadt.
Am Sonntag, 11 Uhr, treffen ſich obige Mannſchaften auf
dem Polizeiſportplatz. Die Polizei muß dieſes Spiel, mit reich=
lichem
Erſatz beſtreiten, da ſie einige Spieler für das Länderpokal=
ſpiel
in Hannover zur ſüddeutſchen Mannſchaft abſtellen muß. Die
Mannſchaft wird, deshalb alles daranſetzen müſſen, wenn ſie im
Lokalderby Sieger bleiben wird. Die Rot=Weiß=Mannſchaft, die
wohl zu Beginn der Verbandsrunde in nicht guter Form war, iſt
in den letzten Spielen mächtig aufkommen. Rot=Weiß wird
alles daranſetzen, die Punkte mitnehmen zu können. Da die Spiele
Rot=Weiß gegen Polizei immer knapp ausgingen, kann auch am
nächſten Sonntag ein Sieg von Rot=Weiß in greifbarer Nähe lie=
gen
. Die geſchwächte Polizei wird ihr ganzes Können in die
Wagſchale werfen müſſen, um das beſſere Ende für ſich behalten
zu können.
Polizei Worms TSV. Braunshardt.
TSV. Braunshardt fährt am Sonntag nach Worms zum fäl=
ligen
Verbandsſpiele gegen die dortige Polizei. Braunshardt wird
in Worms einen ſchweren Stand haben, denn die Poliziſten ſind
dieſes Jahr in guter Fahrt. Die Braunshardter müſſen daher die=
ſes
Spiel, das vorm. 10.30 Uhr ſtattfindet, ſehr ernſt nehmen.
Weitere Spiele in Braunshardt: 2. Mſch. Merck Darmſtadt 2,
15 Uhr; Schüler Tv. Mörfelden, Schüler, 14 Uhr.
SVgg. 04 Arheilgen Wormatia Worms.
Am Sonntag vormittag 10.30 Uhr empfängt Arheilgen am
Arheilger Mühlchen Wormatia. Die Gäſte haben wohl ihre ſtärkſte
Waffe in ihrem Innentrio, auf das man ſich bei Arheilgen etwas
einſtellen muß. Arheilgen hat ſein letztes Spiel auf dem ſchweren
Boden in Braunshardt überraſchend gewonnen. Der Sieg war
verdient auf Grund beſſerer Leiſtungen, und man ſollte auch dem
Gaſtgeber einen Sieg gegen die Wormſer zutrauen, vorausgeſetzt,
daß dieſelben Leiſtungen aufgebracht werden.

Fußball.

daheim bot eine Ueberraſchung für den ganzen Gau, und zum
zweiten Spiele ſtehen die Ausſichten noch günſtiger.
Mit Volldampf läuft die Meiſterklaſſe. Die 1875er haben
beim Tabellenführer in Lorſch anzutreten. Die wenigſten werden
Hoffnung hegen. Die Reichsbahn fährt nach Egelsbach, wo die
Punkte hoch hängen. Zur Richtigſtellung ſei geſagt, daß der Be=
richterſtatter
über das Spiel in Heppenheim etwas zu ſchwarz ge=
ſehen
hat, da der verpflichtete Schiri ausgeblieben war. Beſſun=
gen
und Heppenheim ſind ebenbürtige Gegner, ſo daß das Ergeb=
nis
dementſprechend auch ausfallen wird. In Hahn treffen ſich in Betracht ziehen kann. Wünſchen wir einen guten Schieds=
die
beiden Neulinge. Auch hier iſt der Ausgang ungewiß. Im
Ried ſteigt ein bedeutendes Spiel, da ſich die Tgde 1846 gut ein=
geführt
hat. Wir vermögen den Walldörfern die Punkte nicht
ohne weiteres gutzuſchreiben. Wolfskehlen iſt in dieſem Jahre
nicht ſonderlich auf der Höhe, weshalb man in Groß=Gerau zuver=
ſichtlich
urteilt.
In der 4=Klaſſe üben etliche Spiele benachbarter Vereine be=
ſondere
Anziehungskraft aus; ſo in Auerbach gegen Zwingenberg,
in Biebesheim gegen Crumſtadt und in Weiterſtadt gegen Erz=
hauſen
.
Die Kreisklaſſe am Main macht wenig Kopfzerbrechen. Zwei
Gäſteſiege von Aſchaffenburg und Damm und der Heimſieg der
Tgſ. Obernburg können als geſichert gelten.
Tgde, 46 Darmſtadt Tv. Walldorf.
Am Sonntag müſſen die 46er mit ihren drei Mannſchaften
in Walldorf die angeſetzten Pflichtſpiele gegen den dortigen Tv.
austragen, Walldorf gehörte in den letzten Jahren der Kreis=
klaſſe
an, mußte jedoch wieder abſteigen. Es wird in der Meiſter=
klaſſe
ein ernſtes Wort bei der Vergebung der Gruppenmeiſter=
ſchaft
mitreden. Vor allem ſtützt ſich die Mannſchaft auf den ſchuß=
ſicheren
Sturm, in dem beſonders Neumann hervorſticht. Die 46er
mußten vor einigen Jahren in Walldorf Meiſterſchaftsausſichten
begraben. Bis jetzt konnten beide Vereine ihre ausgetragenen
Spiele teils mit ſehr hohen Ergebniſſen gewinnen. Es iſt daher
ſehr ſchwer über den Ausgang des bevorſtehenden Spieles etwas
zu ſagen. Die 46er werden vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt. Hof=
fen
wir, daß die 46er ſich gut finden, in dem ausſchlaggebenden
Spiel die Nerven behalten und ihre Anhänger angenehm über=
raſchen
. Abfahrt der Jugend und 2. Mannſchaft um 12 Uhr mit
Omnibus ab Turnhalle, Woogsplatz; 1. Mannſch. um 14 Uhr, Für
Schlachtenbummler ſind bei der zweiten Fahrt noch einige
Plätze frei.
Tgde. Beſſungen TV. Heppenheim.
Am Sonntag empfängt Beſſungen den TV. Heppenheim. Die
Gäſte ſind zurzeit in guter Form, das zeigen die bisherigen Re=
ſultate
. Beſſungen hat Heppenheim aus den vorjährigen Ver=
bandsſpielen
noch gut in Erinnerung. Die Einheimiſchen werden
ihre komplette Garnitur zur Stelle haben. Eine Vorausſage über
den Ausgang des Spieles iſt unmöglich. Der Kampf wird bis
zum Schlußpfiff intereſſant und ſpannend ſein. Beginn nachm.
3.30 Uhr auf der Rennbahn. Vorher 2. Mannſchaft Jugend des
Platzvereins.
SV. Weiterſtadt Poſt Darmſtadt.
Weiterſtadt hat am Sonntag, 15 Uhr, den Poſt=SV. Darmſtadt
zu Gaſt. Die Gäſte verfügen zurzeit über eine ſtabile Mannſchaft
und haben beſtimmt ſeit dem vorigen Jahr hinzugelernt. Die Ein=
heimiſchen
müſſen ſchon aus ſich herausgehen, wenn Sieg und
Punkte hier bleiben ſollen. 14 Uhr Schüler Dornheim, Schü=
ler
. 16.30 Uhr 1. Jugend 1. Jugend Mainz 05.
Die 1. Handballelf muß vormittags 9.30 Uhr in Arheilgen
zum fälligen Verbandsſpiel antreten. Auch hier dürfte man auf
das Abſchneiden geſpannt ſein.

Sportvereinigung 04SV. 98 Darmſtadt.
Nach Jahren das erſte Spiel zwiſchen obigen Vereinen, dem
man daher mit großem Intereſſe in beiden Lagern begegnet,
Dieſe Spiele zählten vor Jahren zu den großen Lokalderbys und
wohl auch heute noch. Wenn man die derzeitige Spielſtärke der
beiden Vereine in Betracht zieht, ſo müßte man eigentlich die
Arheilger als ſicheren Sieger anſprechen. Aber auch die Arheil=
ger
ſind manchmal bedenklichen Schwächen unterworfen das
zeigte ſich bei dem Spiel gegen Polizei, wo gerade der Sturm
ſtarke Schwächen aufwies. Dieſelben Schwächen zeigen ſich auch
bei der ſonſt techniſch guten Sportvereinself. Hält man demgegen=
über
, daß die Arheilger in ihren Hinterreihen etwas ſtärker ſind,
ſo kommt ein kleines Plus, für ſie heraus. Wenn wir trotzdem
den Ausgang des Spiels für offen halten, ſo deshalb, weil eben
bei dieſen Spielen Momente zutage treten, die vorher niemand
richter und vor zahlreichen Zuſchauern ein ſchönes Spiel. Dem
Beſſeren den Sieg. Beginn 15 Uhr Arheilger Mühlchen.
Vorher ſpielen die Reſerven beider Vereine.
Sportverein 1898 Darmſtadt (Jugend).
1. Jgd. 1 Jgd. Eberſtadt, dort. Abfahrt mit Rad um 8.30
Uhr von der Beſſunger Turnhalle; 3. Jgd. 1. Jgd Ober= Ram=
ſtadt
, hier, 9,45 Uhr: 1. Schüler 1. Schüler Eberſtadt, dort, Ab=
fahrt
mit Rad um 9,45 Uhr von der Beſſunger Turnhalle.
Polizei Darmſtadt-Viktoria Walldorf.
Am nächſten Sonntag ſteigt in Darmſtadt ſchon wieder ein
Spiel von entſcheidender Bedeutung. Auf dem Polizeiplatz tritt
der frühere Bezirksligiſt Viktoria Walldorf an. Wenn auch die
Gäſte in der Oberliga kaum eine durchſchnittliche Form erlang=
ten
, ſo muß in der Kreisliga doch unter allen Umſtänden mit
ihnen gerechnet werden. Es iſt ſicherlich kein Zufall, wenn Wall=
dorf
die Tabelle im Kreis Starkenburg anführt. Nach der an=
dauernden
Formverbeſſerung, die die Poliziſten zu verzeichnen
haben, beſteht kein Anlaß, anzunehmen, daß die Darmſtädter
irgend etwas verſchenken werden. Die Poliziſten haben die
Chance, ſich am Sonntag an die Spitze der Tabelle zu ſetzen, und
nach Lage der Sache dürfte man mit einem knappen Sieg der
Poliziſten rechnen.
Rot=Weiß DarmſtadtFV. Eppertshauſen.
Zum zweiten Verbandsſpiel auf eigenem Platze erwartet
Rot=Weiß am Sonntag, vormittags 11 Uhr den FV. Epperts=
hauſen
. Gerade dieſes Treffen, in dem ſich die beiden Neulinge
gegenüberſtehen wird ſehr intereſſant ſein, da ſich die Gäſte ſchon
in den erſten Spielen von ihrer beſten Seite zeigten und heute
ſelbſt als Neuling für jeden alten Kreisligaverein einen beach=
tenswerten
Gegner bilden. Dagegen ſteht Rot=Weiß bis jetzt
noch ohne jeglichen Gewinnpunkt am Schluſſe der Tabelle. Wohl
kann niemand behaupten, daß ſich die Mannſchaft an den ver=
gangenen
Sonntagen ſchlecht geſchlagen hätte. Rot=Weiß wird
zu dieſem Treffen in der zur Zeit ſtärkſten Aufſtellung antreten,
was jedenfalls auch von den Gäſten anzunehmen iſt.
FC. 03 EgelsbachUnion Darmſtadt.
Union ſteht am Sonntag vor einer nicht leichten Aufgabe,
Egelsbach iſt mit Puskten nicht allzu reichlich bedacht und dürfte
vor eigenem Publikum Sieg und Punkte erringen wollen, Tritt
Union mit ihrer kompletten Elf auf den Plan, ſo darf der Aus=
gang
des Spiels wohl als offen gelten. Auch für eine zahlreiche
Begleitung ſteht ein bequemer Autobus bei billigſter Berechnung
zur Verfügung.
Eintracht DarmſtadtSV. Groß=Gerau.
Durch den augenblicklichen Tabellenſtand obiger Vereine
Eintracht Tabellenführer, Groß=Gerau an 2. Stelle ſind die
Vorausſetzungen für einen ſehr intereſſanten Kampf gegeben. Die
Einheimiſchen ſpielen erſtmalig auf dem neu hergerichteten Platz
und wollen zeigen, daß ſie auch ſpieleriſch Fortſchritte zu verzeich=
nen
haben. In Groß=Gerau ſteht Eintracht einer Elf gegenüber,
die ſehr ſpielſtark iſt und vor allem anſtändig kämpfen kann.
Spielbeginn 1.30 Uhr. Vormittags 9.30 Uhr Eintracht 2.
SV. 98 2.
Fr. Tgde. DarmſtadtSprendlingen.
Am Sonntag ſteht die beſtbekannte Sprendlinger Elf, zum
erſten Male dem Darmſtädter Neuling am Müllersteich gegen=
über
. Beide Mannſchaften haben nach anfänglich ſchlechtem Start
ſich zuletzt in eine beachtliche Form hineingeſpielt, und es iſt nicht
zu viel geſagt, wenn man behauptet, daß ſich am Sonntag ein
in jeder Beziehung ſpannendes Treffen abwickeln wird. Durch
den Vorteil des eigenen Platzes dürfte das techniſche Plus das
man Spr. zuſprechen muß, ausgeglichen ſein. Hoffentlich zeigt die
Darmſtädter Elf, daß ihre Formverbeſſerung anhält. Spielbeginn
ausnahmsweiſe 14.45 Uhr Anſchließend kommt das Hand=
ballſpiel
Darmſtadt-Mainz=Mombach zum Aus=
trag
. Die Eintrittspreiſe bieten jedem Anhänger des Lederballs
Gelegenheit, dieſe Doppelveranſtaltung anzuſehen. Um 13 Uhr
Reſerve beider Vereine. Weitere Spiele: A.H=Mſch. Darmſtadt
A.H=Mſch. Pfungſtadt, 11 Uhr, dort Jgd=Mſch. Darmſtadt
Jgd.=Mſch. Arheilgen, 10.30 Uhr. 1. Schüler Darmſtadt 1. Schü=
ler
Seeheim. 9.30 Uhr.
Germania PfungſtadtGermania Eberſtadt.
Auch dieſen Sonntag gehen die Leute von der Bergſtraße
einen ſchweren Gang. Diesmal zu ihren Namensvettern nach
Pfungſtadt. Zwiſchen beiden Teams wird es zu einem erbitter=
ten
Kampfe kommen, der ganz im Zeichen der Lokalrivalität
ſtehen wird. Die alten Germanen aus Pfungſtadt haben durch
den Platzvorteil die beſſeren Ausſichten. Aber die Leute um
Kaißer ſind auch auf fremdem Gelände zu reſpektieren. Wenn
die Elf ihre Form erreicht wie in Walldorf, dann iſt das letzte
Wort über den Ausgang des Kampfes noch nicht geſprochen. Man
darf auf die Kunde aus Pfungſtadt ſehr geſpannt ſein.
Boruſſia Dornheim-Viktoria Griesheim.
Auch in dieſem Spiel muß Griesheim wieder mit 4 Mann
Erſatz antreten und wird in Dornheim einen ſchweren Stand
haben. Dornheim ſtellt zurzeit eine ſchnelle und eifrige Mann=
ſchaft
und wird es gerade gegen den Ex=Ligiſten alles daran
ſetzen, um gut abzuſchneiden. Hoffentlich hat die Viktoriamann=
ſchaft
aus der ſonntäglichen Niederlage in Geinsheim die Lehre
gezogen und vertändelt nicht wieder im gegneriſchen Strafraum
die beſten Torgelegenheiten. Spielbeginn 3 Uhr in Dornheim.
Weitere Spiele; 2. Mſch SpVgg. Arheilgen dort, 10 Uhr; Alte
HerrenSV 98 A. H. Darmſtadt dort, 3 Uhr; 1. Jugend Poli=
zei
Darmſtadt, dort 10 Uhr; SchülerBoruſſia Dornheim, dort.
1.30 Uhr.

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[ ][  ][ ]

Nummer 259

A
TATasſhriedieraatftänt
A4
Sttt

Samstag, den 17. G

Stillgelegtes Geld.
Über 1 Milliarde liegt brach. Das Geld im Skrumpf eine ſchwere Schädigung der deutſchen Volkswirkſchaft
Eine wichkige Bankgründung
Gegen das Geldhamſtern.

Skürmiſche Hauſſe am pfälziſchen Weinmarkk.

Nach zuverläſſigen Berechnungen beträgt die Menge des ge=
hamſterten
Geldes in Deutſchland noch immer 11½= Milliarden
RM. Dieſes Geld iſt unnötig abgehoben worden oder zurück=
gehalten
worden und in Truhen, Schubkäſten und an ähnlichen
ſicheren Orten verſteckt. Ueber 1 Milliarde Kapital liegt alſo
in Deutſchland brach, genug, um mehr als einer Million Arbeits=
loſen
wieder Arbeit und Erwerb zu geben, wenn ſie bei den Spar=
inſtituten
eingezahlt würden und ſo von dieſen zur Kreditgewäh=
rung
verwendet werden könnte. Der noch immer betriebene Un=
fug
des Geldhamſterns iſt alſo eine ſchwere Schädigung für die
deutſche Volkswirtſchaft. Alle früher für das Hamſtern angeführ=
ten
Gründe haben ſich inzwiſchen als falſch herausgeſtellt. Gerade
im jetzigen Augenblick höchſter Bemühungen zur Bekämpfung von
Arbeitsloſigkeit iſt es dringendes Gebot für diejenigen, die ihr
Geld unnötig zurückhalten, es bei den Geldinſtituten einzuzahlen.
Eine Rückführung der ſtillgelegten Hamſtergelder in den natür=
lichen
Lauf der Wirtſchaft wäre die beſte Unterſtützung der gegen=
wärtigen
Anſtrengungen zur Ueberwindung des Kriſentiefes.

Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

Schon an der vorgeſtrigen Berliner Abendbörſe hatte eine
ſtärkere Beruhigung Platz gegriffen, und es konnte ſich faſt allge=
mein
eine Erholung durchſetzen. Dieſe Erholung machte im geſtri=
gen
Vormittagsverkehr und dann auch an der Börſe weitere Fort=
ſchritte
. Vor allem verſchaffte die Wiederbefeſtigung an der New
Yorker Börſe und die ſtärkere Zunahme der dortigen Börſen=
kredite
eine Anregung. Die Meldungen aus der Induſtrie laute=
ten
gleichfalls freundlicher, ſo ſind verſchiedentlich neue Arbeiter=
einſtellungen
erfolgt, auch an den internationalen Metallmärkten
hat ſich die Nachfrage beleben können. Die außerordentlich knappe
Verfaſſung des Geldmarktes blieb einflußlos, da ſie im Zuſammen=
hang
mit der kommenden Reichsbankdiskontermäßigung die man
für nächſten Dienstag erwartet, ſteht. Zu Beginn der Börſe war
das Geſchäft noch nicht umfangreich und wurde erſt im Verlaufe
lebhafter. An einigen Märkten, ſo am Montanmarkt am Elek=
tro
= und Kunſtſeidenmarkt wollte man wieder etwas Publikums=
intereſſe
feſtſtellen. Stärker befeſtigt waren Kunſtſeidewerte die
bis 23 Prozent anzogen, ſowie Chade, Laurahütte. A.=G. für Ver=
kehrsweſen
, Goldſchmidt, Felten, Feldmühle und BMW. Bremer
Wolle waren auf eine Zufallsorder 4½ Prozent ſchwächer während
Lahmeyer ihre Aufwärtsbewegung um 5½ Prozent fortſetzten.
In deutſchen Anleihen war das Geſchäft lebhafter, und die Kurſe
zogen ebenſo wie bei Reichsſchuldbuchforderungen etwas an, wäh=
rend
die Tendenz am Pfandbriefmarkt ſehr abwartend blieb.

Bereits der vorbörsliche Frankfurter Börſenverkehr zeigte
freundlichere Kurſe. Zum amtlichen Beginn ergaben ſich dem=
gemäß
an allen Märkten ziemliche Kursbefeſtigungen. Die Stim=
mung
der Börſe iſt durchaus zuverſichtlich, wobei die Befeſtigung
der New Yorker Börſe ſtärker anregte. Daneben verweiſt man auf
die günſtigen Berichte der Rohſtoffmärkte, ſowie Meldungen über
die beſſere Lage verſchiedener Induſtriezweige, ſo der Porzellan=
induſtrie
, der Baumwollſpinnerei und der Baumwollweberei. Das
Börſengeſchäft iſt ausgeſprochen lebhaft, wobei auch aus Publi=
kumskreiſen
wieder Käufer am Markt waren. Am Elektromarkt
regte beſonders die Meldung an, daß bei RWE. für das am 31.
Juli abgelaufene Geſchäftsjahr wieder mit einer Dividende zu
rechnen ſei. Beſonders profitierten natürlich Lahmeyer, die auf
Grund ihres unveränderten Dividendenſatzes gleich zu Beginn 4½,
ſpäter nochmals 1 Prozent anzogen. Von ſonſtigen Elektrowerten
lagen AEG. 1, Felten ½, Schuckert 2, Siemens 4 Prozent höher.
Sehr lebhaft war auch das Geſchäft am Montanmarkt bei größe=
ren
Umſätzen. So waren vor allem Mannesmann geſucht, die im
Verlaufe über 3 Prozent anzogen, Rheinſtahl 3, Gelſenkirchen 1½
Stahlverein ½ Prozent höher. Ziemlich befeſtigt lagen auch
Kunſtſeideaktien, wo Aku und Bemberg bereits zu Beginn 2 Pro=
zent
höher einſetzten und im Verlaufe nochmals 1 Prozent gewan=
nen
. Der Farbenmarkt lag zu Beginn 1 Prozent höher. Von
ſonſtigen Chemiewerten waren Scheideanſtalt ½ Prozent gebeſſert.
Am Zellſtoffmarkt lagen Waldhof im Gegenſatz zur Geſamtbörſen=
bewegung
1 Prozent niedriger. Von Verkehrswerten zogen Hapag,
Nordlloyd und Reichsbahnvorzüge ½ Prozent an. Auch der Markt
für Einzelwerte zeigte durchweg freundliche Kurſe. Im Verlaufe
der Börſe ſetzte ſich eine weitere kräftige Befeſtigung durch, unter
Bevorzugung von Farben, Mannesmann, Rheinſtahl, Lahmeyer.
Der Rentenmarkt war etwas ruhiger.

An der Abendbörſe blieb das Geſchäft klein. Die Kursbil=
dung
war nicht ganz einheitlich. Man verweiſt auf den unregel=
mäßigen
Verlauf der Auslandsbörſen. Stärker diskutiert wer=
den
Preſſemeldungen über eine neue Bankgründung zur Erleich=
terung
der Induſtriebereinigung im Rahmen einer Verflüſſi=
gungsaktion
für Banken und Wirtſchaft, doch ſeien die Einzelhei=
ten
noch nicht genau zu überſehen. JG. Farbeninduſtrie eröff=
neten
etwas ſchwächer bei 101½ Prozent. Etwas freundlicher
lagen Elektroaktien, von denen AEG. 8, Bekula ½, Gesfürel 1½
Prozent gewannen. Montanwerte waren meiſt behauptet, Stahl=
verein
leicht nachgebend Buderus ½ Prozent freundlicher, Gelſen=
kirchen
½, Phönix ½ Prozent höher. Von Zellſtoffwerten waren
Waldhof 1 Prozent niedriger, ſo daß ſich der Tagesverluſt auf 3
Prozent ſtellt. Später trat jedoch eine Erholung um ½ Prozent
ein. Reichsbank waren 1 Prozent höher. Der Rentenmarkt lag
ſtill. Neubeſitz etwas freundlicher, Altbeſitz gut behauptet, ſpäte
Schuldbücher nach der mittäglichen Erholung auf 62 wieder ¼
Prozent niedriger. Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſtill, die Ten=
denz
wurde freundlich. JG. Farben ſchloſſen 7 Prozent feſter bei
102 Prozent.

Mekallnokierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 16. September ſtellten
ſich für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Ham=
burg
, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 57.50 RM. Die Notie=
rungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Liefe=
rung
und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM.,
desgl in Walz= oder Drahtbarren 99 proz. 164 RM., Reinnickel,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 3739 RM., Fein=
ſilber
(1 Kilogr. fein) 38.7542 RM.

Die Berliner Metalltermine vom 16. September ſtellten ſich
für Kupfer: September 47 (47,75). Oktober 47,25 (47,75),
November 47,75 (48 25) Dezember 48.50 (48,50), Januar 49

(49.25), Februar 49.30 (49.50), März 50 (50), April 50.50 (50.75),
Mai 51 (51), Juni 51.50 (51.75). Juli 52 (52) Auguſt 52,50
(52,75). Tendenz: feſter. Für Blei: September 17.75
(18.75), Oktober 18 (18.50), November 18 (19), Dezember 18.25

(19.25), Januar 18.50 (19) Februar 18.75 (19.25), März 18.75
(19.50), April und Mai 19 (19.75), Juni 19 (20), Juli 19.50

Piehmärkke.

zur Erleichkerung der Induſtriebereinigung.
Im Zuge der Bemühungen um eine Ankurbelung der deut=
ſchen
Wirtſchaft ſoll jetzt eine weitreichende Aktion vorgenommen
werden, bei der man die kommende Bilanzaufſtellung der Banken
und die Rückgewinnung ihrer Liquidität erleichtern will, um ihnen
dadurch mehr Spielraum für die Gewährung von Krediten an die
übrige Wirtſchaft zu verſchaffen. Nach Informationen der F. 3."
ſteht die Gründung einer Amortiſationskaſſe bevor, welche einge=
frorene
Forderungen der Banken und bei Sanierung anfallende
Aktienpakete übernehmen ſoll. Dabei ſollen ſich Golddiskontbank,
Akzeptbank und Bank für deutſche Induſtrieobligationen mit Ka=
pital
beteiligen, und die Reichsbank ſoll einen Rückhalt für die
Finanzierung gewähren.

Die Hauſſe am Weinmarkt dauert unverändert an. Fürx;
trauben, deren Leſe jetzt beendet iſt, wurden in St. Martt,
eine Partie von 200 Logeln 12 RM. je Logel Maiſche ver
und bezahlt. Der Maikammerer Winzerverein verkaufte
größere Partie abgekelterten Moſt zu 350 RM. je Fuder am
kenthaler Wirte; die Winzergenoſſenſchaft Alſterweiler:
Poſten zu 340 RM. an einen Weingroßhändler von Ede
Die Ernte an Frühtrauben befindet ſich jetzt ſo ziemlich in
Hand, ſo daß der Weinhandel Mühe hat, einlaufende Best
gen auf der derzeitigen Preisbaſis auszuführen.
Die Preiſe der alten Weine ſind nicht minder feſt. Dert!
für Naturwein beträgt jetzt 340350 RM. je Fuder. In d.
birgsorten ſind Weine unter 400 RM., kaum mehr zu bekun
In der Dürkheimer Gegend ſind die Preiſe für alte Weine=
halb
weniger Tage um 5080 RM. je 1000 Liter geſtiege-,
ſeiten der Kundſchaft in den Verbrauchergebieten hat eine.
ſche Nachfrage eingeſetzt, wie ſie ſeit langem nicht mehr
zeichnen war. Von Weinhändlern wird verſichert, daß ia
jetzigen Preisbaſis innerhalb kürzeſter Zeit das Lager Su
werden könnte. Der Weinhandel übt allerdings eine gew.
rückhaltung beim Verkauf, erſtens mit Rückſicht auf die Zarl
fähigkeit der Kunden, und zweitens, weil er nicht teurer ei
will, als er ſelbſt verkauft.
Produkkenmärkke.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft. Metallwiſſen=
ſchaft
, Metalltechnik ſtellte ſich am 14. September 1932 auf 53,1
gegen 55,5 am 7. September 1932 (Durchſchnitt 1909/13 100)
fiel alſo um 4,3 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach
dem Preisſtande vom 14. September 1932 folgende Einzelindex=
ziffern
errechnet: Kupfer 42,5 (am 7. September 1932: 44,0), Blei
59,4 (64,8), Zink 43,1 (48,3), Zinn 61,0 (63,1), Aluminium 111.1
(111,1), Nickel 107,7 (107,7), Antimon 56,8 (56,8).

Schiedsſpruch in der weſtſächſiſchen Textilinduſtrie. In dem
Lohnſtreit in der weſtſächſiſchen Textilinduſtrie iſt nach mehrtägi=
gen
Verhandlungen unter dem Vorſitz des Landesſchlichters Mini=
ſterialrat
Dr. Hauſchild geſtern eine freie Vereinbarung zwiſchen
den Parteien zuſtandegekommen, durch die die gekündigten Lohn=
tarife
mit einigen Abänderungen für gewiſſe Branchen für die
Zeit vom 16. 9. 1932 bis 31. 1. 1933 wieder in Kraft geſetzt worden
ſind. Für einzelne Branchen iſt die Angelegenheit nochmals an
die Parteien zur Behandlung binnen drei Wochen zurückverwieſen
worden. Sollte wider Erwarten in dieſen Branchen eine Eini=
gung
nicht zuſtandekommen, ſo geht die Sache an den Schlichter
zur Entſcheidung zurück.

Berliner Produktenbericht vom 16. September. Ebe=
im
Vormittagsverkehr, war die Unternehmungsluſt auch
heutigen Börſe auf faſt allen Marktgebieten wieder recht
Bei der gegenwärtigen Kaufpolitik des Konſums werdem
rückgänge zumeiſt nur durch den an ſich mäßigen Umfang de
tenmaterials vermieden. Anregungen vom Mehlabſatz u
Exportgeſchäft fehlen weiterhin. Weizen war im Promt
Lieferungsgeſchäft ſaſt völlig unverändert. Das Offertenry
in Roggen für Waggon= und Kahnverladung trat etwas ſt.
tete.
Erſcheinung, da die Mühlen über unbefriedigenden Mahll.
ſonders bei Roggenmehl, klagen und nur vorſichtig diswnf
Am Lieferungsmarkte waren, namentlich die ſpäteren
etwas gedrückt. Der Roggenmehlabſatz ſtagniert faſt völl=i
rend Weizenmehl auch nur kleines Bedarfsgeſchäft bei we.n
änderten Preiſen hat. Der Hafermarkt liegt bei mäßig
gebot und behaupteten Forderungen ſtetig, Untergebote fühd
ſelten zu Abſchlüſſen. Gerſte in wenig veränderter Markug

Kleine Wirtſchaftsnachrichſen.

Wieder Dividende beim RWE. Nach Informationen iſt beim
Rheiniſch=Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk A.=G. Eſſen, für das am
30. Juni 1932 abgelaufene Geſchäftsjahr wieder mit der Vertei=
lung
einer Dividende zu rechnen, nachdem i. V. die Ausſchüttung
von 10 auf 5 Prozent halbiert worden war. In den Kreiſen der
beteiligten Kommunen wird ſogar eine Dividende in Vorjahres=
höhe
erwartet, während in Bankkreiſen die Ueberzeugung vor=
herrſcht
, daß eine kleine Herabſetzung erfolgen wird. Die endgül=
tige
Entſcheidung über die Höhe der Dividende wird erſt in der
nach Ablauf einiger Wochen ſtattfindenden Bilanzſitzung des Auf=
ſichtsratsſitzung
fallen. Im Stromabſatz des Unternehmens, der
i. V. einen Rückgang von 12 Prozent aufwies, iſt für 1931/32 eine
Minderung von ſchätzungsweiſe 10 bis 11 Prozent zu verzeichnen,
eine Minderung, die ohne die neuen Anſchlüſſe noch erheblicher ge=
weſen
wäre.
Portland=Zementwerke Dyckerhoff=Wicking A.=G., Mainz=
Amöneburg. Die Portland=Zementwerke Dyckerhoff=Wicking
A.=G. Mainz=Amöneburg, geben bekannt, daß der Aktionär Juſtiz=
rat
Oberregierungsrat i. R. Bernhard Bomke, Beckum i. W.,
gegen den Beſchluß der Generalverſammlung vom 4. Auguſt 1932,
betreffend Entlaſtung von Vorſtand und Aufſichtsrat für das Ge=
ſchäftsjahr
1930 und Teilgeſchäftsjahr 1931 bis zum 12. Oktober
1931, Anfechtungsklage erhoben hat. Der erſte Verhandlungster=
min
ſteht beim Heſſiſchen Landgericht, Kammer für Handelsſachen,
in Mainz am 6. Oktober 1932 an.
Hilfe für die pfälziſche Steininduſtrie. Zu den Aufträgen, die
die bayeriſche Staatsbauverwaltung an die Steinbruchinduſtrie
vergeben hat, erfahren wir, daß auf 8 größere pfälziſche Stein=
bruchfirmen
insgeſamt 300 Waggons Kleinpflaſter entfallen.
Dieſe Firmen, zu denen die Remigiusberger Steinbrüche und die
Betriebe im Glan=, Lautertal und in der Nordpflaz gehören, wer=
den
durch dieſe Staatsaufträge in die Lage verſetzt, einen Teil
ihrer Belegſchaften auf mehrere Wochen zu beſchäftigen.

Nachdem im Juli der Zementabſatz mit 330 000 Torn
genüber dem Vormonat ungefähr gleichgeblieben war, bres
Auguſt mit nur 286 000 Tonnen Zementabſatz bereits.
einen erheblichen Rückgang (um rund 13 Prozent), was
bemerkenswerter iſt, als durch die Arbeitsbeſchaffur)
wenigſtens eine gewiſſe Beſſerung des Abſatzes noch fün
erhofft werden konnte.
Die Einlagen bei den deutſchen Sparkaſſen ſind im Zul
um 105,3 Millionen RM. auf 10 918,6 Mill. RM. zurückg ge
Im Sparverkehr ſtanden im Juli 371,9 Millionen RM. Euſ
ten 454,4 Millionen Laſtſchriften (Auszahlungen) gegenüſck

Die Lohntarifverhandlungen in der Textilinduſtrie
zirke Bielefeld, Gütersloh und Herford endeten mit dem

nis, daß ab 16. September die Tariflöhne für die Bezirch
feld und Herford um 3 Prozent für den Bezirk Güterslob
Prozent geſenkt werden. Die Manteltarifverhandlungem
Anfang kommender Woche fortgeſetzt.

Die Generaldirektion der Saargruben hat durch Anſclſ
den Gruben nunmehr eine neuerliche Lohnherabſetzung
die zwiſchen 10 und 15 Prozent ſchwankt. Die eingehens
handlungen zwiſchen der Generaldirektion und den Geweuſt
hatten zu keinem Ergebnis geführt, weshalb nunmehr 20
zöſiſche Grubenverwaltung die Lohnkürzung kurzerhand
net hat.
Die Zahl der Arbeitsloſen iſt in Italien im Au am
931 291 auf 945 972 geſtiegen, wovon 279 000 Unterſtützy
zogen.
Die Frage der Wiedereröffnung der Budapeſter Effer /
die in den letzten Tagen zu Kundgebungen in der Börſe
hat, wird, wie man annimmt, zu baldigen Verhandlurgl
Börſenpräſidiums mit der Ungariſchen Nationalbank fühen
an ſich verbotene Privatverkehr reagierte vorgeſtern auf
ländiſchen Vorgänge ſehr wenig, zeigte allerdings auch n
ſelbe Intenſität wie in den letzten Tagen.

Berliner Kursbericht
vom 16. September 1932

Deviſenmar!
vom 16. Septembel

Med
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A.E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Contt=Gummi
Deutſche Cont. Gasl

63.
18.375
32.50
19.25
32.125
61.375
66.75
20.75
26.50
106.
93.75

We
Elektr. Lieſerung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſtf.elektr. üntern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Korsw.
Orenſtein & Koppell

Mek
72.
102.50
44.25
75.125
79.50

37.125
53.
108.50
35.
56.875
36.75
39.75
36.50

Kntee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Berein. Stahlwertel
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.,
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Banderer=Werke.

Va
39.
178.
47.25
21.25
114.
37.25
20.
50.75
14.50
27.25
74.50
24.50
27.50

Helſtingfor=
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Osio
Kovenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien.
Italien
Paris

Währung
100 finn. Mk.
1o0 Shilling
R00 Tſch. Ke.
100 Bengd
100 Leva
100 Gulden
100 gronen
100 gronen
100 Kronen
1 2. Stg.
1 Pap. Beio
t Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Franes

6. 294
51.35
12.455 1

3.057
169.23
73.53
75.77
74.92
14.62
0.308
4.209
58.31
21.62
16.49

Ri
5.306
52.08
12.485

3.083
169.57
73.67
75.93
75.08
14.66
1.912
4.217
56.43
21.68
16.53

Schweiz
Spanien
Danzig
Ffapan
Rio de Janerrol
Fugoſlawien
Bortuggl

Athen
Fſtambu
Kairo
Kanada
lruguag
Fsland.
Tallinn (Eſtl.)
Rigo

Mit
o Franten
100 Beſetas
100 Gulden 1a
Den
Milreis
100 Dinar
100 Eseudos
100 Drachm.
1türk. 4
t ägypt. 2
teanab. Do 1
1 Golopeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
1100 Lats

Durmſtadter and Karionäroant Sarmftadt, untüre dei Arescner

Frankfurter Kursbericht vom 16. September 1932.

KS0 Dtſch. Reichsanl)
67%
v.27
5½%Intern.,
6% Baden.. .. . ..
6% Bahern......
6% Heſſen......."
6% Preuß. Staat
6% Sachſen..."

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4 ½Ab=
löſungsanl
.. ...
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)

Deutſche Schutzge=
bietsanleihe

(20.50), Auguſt 19.50 (21). Tendenz: ruhig. Für Zink: Sept.
21 (22), Oktober 21.25 (21.75) November 21.50 (22), Dezember
21.75 (22.25), Januar 22 (22.75), Februar 22.25 (23), März 22.50
(23). April 22.50 (23.25), Mai 22.50 (23.50), Juni 23 (23.75),
Juli 23,50 (24.50), Auguſt 24 (24.50) Tendenz: feſter. Die
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

6% Baden=Baden.
6%Berlin. . . . v. 24
6% Darmſtadt . . .
6% Dresden .v.26
67 Frankfurt a. M.
Schätze, v.29
6% v. 26
6% Mainz......."
83 Mannheimb. 27
6% München. v. 291
62 Wiesbaden v. 28

Darmſtädter Viehmarkt. Aufgetrieben waren 8 Ochſen, 13
Schweine, 147 Kälber, 2 Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für Käl=
ber
auf a) 3338, b) 2932, c) 2428 Pfg. pro Pfund, Spitzen=
tiere
über Notiz. Marktverlauf ſchleppend.

6% Heſſ. Landesbt.
689 Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hhp.=Bk.=Liquid.
4¾% Kom.=Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldo lig.

67.5
63.5
65.75
67
62.5
74.75
62.25

54:I.

G‟I.

4.6

60

69.75
52

*

70.5
56.5

75.5
62.5

70.5
62

We Na
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
6% Naſſ. Landesbk.
5½% -Liqu. Obl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. I
Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..

6% Berl. Hyp. Bk.
5½%Liau.=Pfbr.
16% Frkf. Hyp.=Bk..
5½% Lig. Pfbr.
6% Goldoblig.!
16% Pfbr.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
8% Mein.Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pſbr.:
6% Pfälz. Shp.=Bk.
5½% Lig.Pfbr.
62 Rhein. Hyp. Bk.
15½%0 Lig. Pfbr..
16 Goldoblig.
6% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ...
5½% Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp.=B.

6% Daimler=Benz
16%0 Dt. Linol.Werke
2 Mainkrw. v. 26
zMitteld. Stahl.
6% Ver. Stahlwerkel

57.5

50

72.75
785I,
62
72.5
80
60).
78.5
74.5
82
73
78.5
63

74.75
80.8

J. 6. Farben Bonds

5% Bosn. L.E.B.
2.Inveſt.
5% Bilg. Tab. v. 02
41/,% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½%
4%
420 Türk. Admin.
4% 1. Bagdad
4% Zollanl.
4½% ungarn 1913
4½% 1914
470
Goldr.
42
1910
Aktien

Aig. Kunſtzüideunie
A. E. G. ......
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P....
Bergm. El.=Verke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt
J. G.Chemie, Baſell=
Chem.Werke Albert
Chade .........!
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz...
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl .......!

96.75

57.25
32

40.5
53.75
50
131
30

105.5
A
26.
93.5
79

Dt. Gold= u. Silber).
ſcheide=Anſtalt
Linolwerk. Berl.
Eiſenhandel.
Ohckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.!
Elettr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
R.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)!
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer
Hochtief Eſſen ...
Holzmann, Phil.
3lſe Bergb. Slamm
Genüſſel
Junghans.
Kali Chemte. . ..
Aſchersleben.
glein, Schanzlin ..
glöcknerwerke ....
Knorr C. 6.......

78.5
63

1o8
42.5

D
Laurahütte 4.
Lech, Augsburg...
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br. ..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb..
Metallgeſ. Frantf.
Miag, Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motoren Darmſtadt
Sberbedarf.
Phönix Bergbau..
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen.I.
Glektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerke ....
Salzdetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard.
Unterfranken ....
Ber. Stahlwerke..
Ultramarin ..
Voigt & Haeffner..
Banß E Frehytag

13

167

55
76.5
56.75

391,
28.75

11
26.75

176.5
705,
70.25

37.5
39.5

139.5
126

55.75
47.75
80

Weſteregeln Kal.)
Zellſtoff Waldhol
Memel,F

Allg. Dt. EreditarſE
Badiſche Bank. .9
Bk. f. Brauindut!
BarmerBanrvert
Baher. Hyp. u. u5
Berl. Händelsg,.
Sypotheb,
Comm. u. Priv45
Darmſt. u. Nat.=B,
Dt. Bank und T2,

Dt. Eff. u. Beg
Dresdner Bank
Franrſ. Bant
Hyp.=Ban!
Mein. Hyp. Ban!
Pfälz. Hyp.=Bar
Reichsbank=And.
Rhein. Hyp.=By.
Südd. Bod.Cr.
Württb. Noten bo.
A..G. ſ. Vertehs!!
Allg. Lokalb. Krd1
7 2 Dt. Reichsb. 6
Hapag ....."
Nordd. Lloyd.
Südd. Eiſenb.B

Alianz. u. Stutl
Verſicherung.
. Verein. 9e.
FrankonaRück=!.
Mannheim. Benit

Otavi Minen
Schantung Hart

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 259 Seite 13

Weotlnee deeld und uieee Fauebr.


jegt hein
Untergebole
änderter Mn

zog! Sie folgte ihnen, da ſie miteinander auffällig lange andere Feſſeln?
e faßen und ſprachen. Und ſo hörte ſie:
ie Tante, iſt es, ſo? Ich beobachte gut
dieſe Gedanken!
ü er hatte Ja geſagt!!
ram er dazu? Gedankenlos? Abſichtsvoll? Aus Ueber=
Unvorſtellbar; er hatte ſie verraten! Alle Hoffnungen,
ſeinr zerbrachen
fchleppenden Schritten ging die Baronin ins Haus zu= klang ſchrecklich ſteif.
. Kind würde kaum Siebzehn, vielleicht erſt Sechzehn
war eine reife Frau, erſt Dreiunddreißig. Und hatte
5 Ende?
Den Arm koſend und ſicher in den ſeinen.
ſah ſchuldbewußt aus, der gute Junge, fand ſie. Nur ein
Trotz um die Mundwinkel, das ſtörte ſie. So verflog die
weiche Regung des Verzeihens
üit wollen ins Hotel fahren. Ich bin müde, ſagte ſie.
ſrni. Nur müſſen wir uns wohl von Miß Macy verab=
e
. Sie iſt nicht zu ſehen. Vorhin war ſie im Garten.
t dir wie ich geſehen habe. Haſt du ihr Stammbuch=
ieh
ichtet dem Kind.
Dwig Mühlinghaus wandte ſich.
,h will ſie ſuchen.
in hätte die Baronin warten können.
der ſie wartete nicht. Sie rief den Vetter, den zappligen
mith, und bat ihn, mit ihr ins Hotel zu fahren.
e gingen unaffällig. Der Belgier hatte ſich längſt entfernt.
B Ludwig Mühlinghaus Miß Mabel Macy nicht fand
ideckte, daß die Baronin und Mr. Smith inzwiſchen das
ſierlaſſen hatten, ging er in den Garten, ſetzte ſich in einen
eſſtund wartete.
ygend etwas mußte nun geſchehen. Uebermorgen fuhr das
nach Deutſchland zurück. Daß die Baronin ihm grollte,

Roman von Karl Lütge. Copyright byVerlagPreſſe=Tagesdſenſt, Berlin W33
ge hatte es gehört. Nie ließ ſie den Freund aus den das bewegte ihn jetzt nicht. Er fühlte ſich ſeltſam frei und ſroy=
Bie ſollte ſie nicht bemerken, daß ihn die Miß in den als ſeine Feſſeln gefallen waren. Saß er nun und wartete auf
Nein, er wartete auf Miß Mabel Macy. Das war ein guter
Kamerad. Ein Handdruck, dann wollte er gehen. Nichts weiter?
ihr Weſen tantenhaft? Grotesk, komiſch und beleidi= Nur ein Handdruck. Ja, redete er ſich ein. Was ſonſt?
Wirklich, ſie kam; ſie hatte ihn vom Haus, von ihrem Zim=
mer
aus, längſt geſehen.
Er erhob ſich und ging ihr über den Raſenteppich entgegen.
Ich wollte nicht gehen, ohne Ihnen noch einmal zu danken,
daß Sie ein ſo reizendes Feſt gegeben haben! ſagte er und es
Die Miß lachte zum Glück.
Das mußte ich doch tun, und das hätte jeder hier in Mil=
dieſen
Mann getan, Zu viel. War das nun der Dank waukee getan, wenn er gewußt hätte, daß ein deutſcher Sports=
mann
kommt, der ſonſt niemand in der Stadt kennt. Ein Sports=
imin
Bodtfeld verfügte über eine wunderbare Selbſtbe= mann muß in Geſellſchaften eingeführt ſein, ſonſt kennt ihn
eug. Lächelnd ſchritt ſie durch die Zimmer und die Grup= niemand. Das iſt hier bei uns nicht anders. Aber bei Ihnen
Bäſte. Als ſie Ludwig Mühlinghaus, den Freund, fand, drüben hat man nicht dieſe Anſichten. Ich komme nächſtes Jahr,
zum erſtenmale, hinüber, Papa hat es ſchon erlaubt

Wirklich? Nach Deutſchland?
Das weiß ich noch nicht. Zu den Olympiſchen Spielen in
Amſterdam! Werden Sie teilnehmen?
Ludwig Mühlinghaus bejahte ſtolz. Daran beſtand für ihn
kein Zweifel.
Dann werde ich Sie ſicher ſehen. Ich wohne im Amſtel=
hotel
; die Zimmer ſind ſchon beſtellt! Oh, ich freue mich. Ich
will Sie als Sieger kränzen!
Das iſt eine gute Vorbedeutung, dies Verſprechen, Miß
Macy, ſagte er und ſah ihr tief in die klaren grauen Augen.
Auf Wiederſehen, Miſter Mühlinghaus!
Wieder küßte er ihr die Hand, heiß, zu ſtürmiſch, daß ſie
ſtark errötete und die Hand empfindſam zurückzog.
Verzeihen Sie mir! Ich werde immer an Sie denken
müſſen, Miß Macy!
Mein Auto bringt Sie ins Hotel. Die Baronin iſt ſchon
gegangen, hörte ich. Bitte grüßen Sie ſie von mir!
Danke.
Das Auto fuhr davon. Viel Helle blieb.

Im Hotelzimmer fand Ludwig Mühlinghaus einen Brief.
Er öffnete ihn raſch. Das hatte er erwartet. Es waren nur drei
Zeilen, die der Brief enthielt:
Ich bleibe im Lande vorläufig, und bitte Dich, mich
nicht umzuſtimmen zu verſuchen. Dagegen iſt es mir lieb, Du
reiſeſt noch heute nach New York. Ich bin am Schiff. Mariot
Einen Tag und eine Nacht fuhr Mühlinghaus. Am Schiff
traf er niemand. Auch niemand von der Preſſe ſtellte ſich
dort ein.
Er wußte bis zu der Minute, wo er das Schiff beſtieg, noch
nichts davon, daß die unrühmliche Inſzenierung von Newark
mittlerweile bekanntgeworden und überall wollüſtig breitgetreten
worden war.
Ein knalliger Schlußeffekt der amerikaniſchen Tournee! Man
dachte beſſer nicht daran.
Aber da war die Zeitung, die er eben gekauft hatte. Haß
und Hohn ſprachen aus dem Artikel mit der Ueberſchrift:
Deutſcher will durch plumpen Schwindel amerikaniſche Schwim=,
merklaſſe beſiegen!
Pfui, ein fader Geſchmack im Munde. Sah ihn nicht jeder
voll Verachtung an? Nein, niemand kümmerte ſich um ihn, nie=
mand
hatte Zeit für ihn.
Vielleicht waren Baronin Bodtfeld und Mr. Smith wegen
jenes Artikels nicht gekommen? Auch der Belgier erſchien nicht
am Dampfer, Sicherlich wußte er Genaueres über, die üble
Sache.
Ein Glück, daß Mühlinghaus nicht noch andere Zeitungen
las, da ſtand von Einzelheiten, die er nicht kannte und nicht
ahnte. Er würde die Vorfälle von Newark, nun ſie bekannt ge=
worden
waren (ſie paſſierten ähnlich täglich und niemand ſtieß
ſich daran, wenn nicht gerade Enthüllungen ſie ans Licht der
Oeffentlichkeit zerrte), mit ganz anderen Augen betrachten. So
ahnte er nur von der gefährlichen Nachhilfe der Baxonin.
Einſam und verloren ſtand Ludwig Mühlinghaus an der
Reeling und blickte auf das tolle Abſchiedstreiben auf dem
Schiff, das es hier bei dem Ozeandampfer, in New York gab,
Blumen, Küſſe, Umarmungen, Gewühl, Geſchrei, Photographen.
Er fühlte ſich im Leben noch nie fo verloren, wie in dieſem
Augenblick, wo niemand ſich um ihn kümmerte.
Und ſpäter, als das Schiff durch zwei kleine Schlepper zur
Hafenausfahrt bugſiert wurde, ſtand er noch ebenſo verloren an
der Reeling und ſah intereſſelos auf die hinter ihm bleibende
Stadt mit den vielen verwirrend hochgetürmten Bauten und der
drohend empor gereckten Fackel der Freiheitsſtatue.
(Fortſetzung folgt.)

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Samstag, 17. September

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 14 Nr. 259

Heute und fofgende Tage
hören Sie
die wundervolle Stimme des weltberühmten Heldentenors
der Mailänder Skala

Hente umd folgende Tag:

HIente die zroßße Premiere.

Ein Krlminal-Tonfim
von ungeheurer Spannnr,

Schon wieder ein Spitzenfilm der neuen Produktion 1932/331

Ein sensationeller Fliegerfilm von gigantischen Ausmaßen,
wie er in Deutschland noch nicht gegeigt wurde.

WALLAEE BEERT CLARK GABIE

EbGN.
wAiiAck

NUDE
raun gehcrels ewers eatGets Kan Enmor
FOrO10 FCancT Fdet Watfne! werei
acols, Cax4 LaMac
m Guver Meut mir dir Mühme
ln samdglich, vos 10ger weilese

Dazu das gute Beiprogramm.

Zeginn: 3.45, 6.00 nnd 8.20 U

Tanz- und Gaststätt.

Berkeo

Ein neuer lustiger Ufa-Tonälm.
Regie: A. Litwak
mit
Magda Schnelder, Fritz Schulz,
Otto Wallburg u. a.
In dem wundervollen Rahmen des Südens mit seiner ganzen
Pracht und Romantik vollzieht sich eine lustige, bewegte
Handlung, getragen von dem
Charme seiner Darsteller,
umstrahlt von der
berrlichen Stimme
dieses einzigen
Kiepurn.
Ein Stimmuunder!

InS
Carl M

TFGr: GrORGr Mt

Samstag und Sonntag
Es ſpielen die Belloni Boys

Der Welt größter Film !

Die Presse schreibt:

Abend

im

Weiß,

Das ist ein Film, wie man ihn in Deutsch-
land
noch nicht gesehen hat. Clark Gable: für die
amerikanischen Zuschauerinnen Albers und Valentino zugleich.
B. Z. am Mittag.

Ein Rekord der Kamerakunst . . . In atemloser Spannung
folgte das Publikum . . . Großer Erfolg. Wallace Beery:
Berliner Tageblatt.
köstlich.

Solche Aufnahmen haben wir noch nicht gesehen.
Berliner Lokal-Anzeiger.

Der Zuschauer wird Kopf gestellt.
Berliner Börsen-Courier.

Im reichhaltigen Beiprogramm

Die neueste Ufa-Tonwoche.

ſrUhr-Abendblatt.

Ein Meisterwerk an sich.

Der Film sollte überall in Deutschland gezeigt werden.
Angriff.

Jugendliche haben Zutritt.

Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr

Es ist einer der einzigartigsten Filme, die in der Geschichte
der Kinematographie gedreht worden sind . . . alles unüber-
Tempo
trefflich

Ein Metro-Goldwyn-Mayer-Film
Im dentscher Sprache, der in New-Tork
4 Monate vor ausverkauften Häusern lief.

Im tönenden
Beiprogramm:
Die neueste
Ufa-Ton woche.

Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

(T. 1287.

Samstag, 17. Sept. 1942
Sonntag, 18. Sept. 1883
Holel und Restaurant zur.
am Hauptbahnhof.
Bayerische Stimmung bei Mi
und Münchner Weißwurst.
Eintritt und Tanz frei! Te

Klavier-Abend
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Werke von: Händel, Bach, Beethoven
Brahms, Chopin.

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Heute Samstag und morgen Sonntan

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furt, und Hotel Fürstenhof-Carlton‟, Frankfurt.
2 Gastspiele: Samstag Abend 1/,9-5: Konzert, Tanzmnsik. Sonntag Abend ½/,9-1: Konzert m. Tanzeinlage

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Hierdurch laden wir zu dem am Sauf
den 18. September 1932, ſtattfind
Herren=Ausflug in den Rhe M
ein. Abfahrt: Hauptbahnhof T./
mit Sonntagskarte nach Wiesbal
Treffpunkt der Teilnehmer: 2.3
Hauptbahnhof (Brunnen). Wir bi=
recht
zahlreiche Beteiligung. Der Vmn

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