Darmstädter Tagblatt 1932


14. September 1932

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abgeholt 2 Reſchemart, durch die
Reichsmart frei Haus. Poſtbezugspreis
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Ginzelnmmmer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
maligem Erſchelnen vom 1. September
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart:, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit * verſehenen Original=Auffätze und eilgenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtatt.
Nummer 256
Mittwoch, den 14. Geptember 1932. 195. Jahrgang

Z mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadi 23 Reichspfg.

jeiſe 700 Reſchzmack. Alſe Preſe in Reſchemark
(4 Dolſar 420 Marh. Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk rſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
guſträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichſſcher Beitrelbung fänf ſeder
Nabat weg. Banſionto Deutſche Bani und Darme
ſtädter und Nationalbank.

Nie parlamentariſche Staatsſtreich

neprung hakke nicht die Abſichk, den Reichskag aufzulöſen. Dder Ueberwachungsausſchuß ſchafft
neuen Konflikk. Der Ausſchuß beſchuldigt die Reichsregierung des Verfaſſungsbruchs.
Die Regierung bleibt den Ausſchüſſen fern.
immerhin ein Fortſchritt, weil damit der Verfaſſungskonflikt
Der Konflikk gehl weiker.
eigentlich beendet ſchien. Aber er iſt dann in derſelben Stunde im
Ueberwachungsausſchuß neu aufgelebt, der beſchloſſen hatte, den
Afounſerer Berliner Schriftleitung.
Reichskanzler und den Reichsinnenminiſter herbeizuzitieren. Die Re=

Nalyunn das, was am Montag im Reichstag geſchehen iſt,
einoparlamentariſchen Staatsſtreich bezeichnen, als einen
rſucha de Reichstagsmehrheit, die in der Verfaſſung vorge=
eeue
Acheinzung der Gewalten umzuſtoßen und die Regierung
ndtom machen. Gewiß geht in Deutſchland alle Gewalt vom
ſte giul. Aber deswegen iſt der Reichstag doch nicht das
uiſche lk. Präſident Goering hat überſehen, daß ja auch
Rſeihspräſident unmittelbar vom Volk ge=
ihltA
waß er alſo einen Teil der Staatsgewalt
räüfariert, die mindeſtens gleichberechtigt
Rlcstag gegenüberſteht. Das Zuſammenſpiel
bueſen Organe iſt die Vorbedingung für das reibungsloſe
nktioſkureri der Staatsmaſchine. Geraten ſie in einen Gegen=
zu
ſeunder, dann iſt es Aufgabe einer vertraulichen oder
tliekp Ausſprache, den Ausgleich zu ſuchen. Der Beauf=
ſe
uie Reichspräſidenten iſt aber der Kanzler, hinter dem
merite Rül f Ka ütt ſteht.
rno Papen iſt am Montag in den Reichstag gegangen,
die 1hnd zur Verſöhnung zu bieten. Er hat dann nachher,
ihm ’s Wort verweigert wurde, die Flucht in den Rund=
amuren
müſſen. Wer die Rede gehört oder geleſen hat,
bliche 14
wind zanz ſicher nicht ſagen können, daß ſie auf Kampf
geſtimen twar. Wahrſcheinlich ſind nachträglich noch einige
ſer fug ſetzt worden, aber die Tendenz iſt doch geblieben,
beitger Schärfe, mit der die Reichsregierung ihren ſach=
en
Sjdpunkt herausgearbeitet hat, jede überflüſſige Offen=
gegmber
den Mehrheitsparteien vermieden war.

Ziel des Kanzlers war es.

er ſtmch offen zugegeben hat, noch einen letzten Verſuch
us machen Er wollte um das Vertrauen der Mehrheit werben,
ſer P20=ſt füreine Perſon, ſondern für das Programm, das er
ſes Ba/t ſtrat, uun in ſeinen Ausführungen war eigentlich nichts was
t auchNationalſozialiſten und Zentrum hätten anerkennen
inen, mal da Herr von Papen doch offenbar bereit war,
inſchein us dem Reichstag entgegenzukommen, ſoweit das ohne
eisgairdes Grundſätzlichen möglich war. Wir glauben ſogur
wiſſeſ,venn eine materielle Annäherung zu erzielen geweſen
ſre, eimen dgültige Verſtändigung auch an den Perſonen nicht
ſcheiunen brauchte, da Herr von Papen bereit war, wenn der
zderſtchy nur gegen ihn unüberwindlich blieb, ſeinen P=ſten
räumgag
Heud 49 Lahskabinekt hat den Konflikk nicht gewollk.
hat Mmehr alles getan, um ihn zu vermeiden, und war nur
Han zuus uflöſung entſchloſſen, wenn ſchließlich die Abſtimmung
2 ünculleibliche Niederlage erbringen mußte. Aber bis dahin
gen nichmehrere Tage Friſt. In ihnen konnte bei gutem Wil=
marührlei
geſchehen. Gerade dieſen guten Willen hat der
ſchst u ermiſſen laſſen. Es iſt in der parlamentariſchen Ge=
chte
uml noch kaum dageweſen, daß eine Volks=
ſitruungeiner
Regierung ihr Mißtrauen aus=
rachg
hne ihr überhaupt Gelegenheit zur
üßelung gegeben zu haben nach dem bekannten Wort:
enmdie Gründe meines Gegners nicht, aber ich mißbillige
Welnes noch mehr
eweitl ür die Arbeitsunfähigkeit dieſes Reichskags
drſt ſchte, er iſt durch die beiden Sitzungen, die ſeine Legis=
Mausmachen, voll erbracht. Am erſten Tag ein andäch=
igen
für Frau Zetkin, die Prophetin der bolſchewiſti=

Aſtenolution, und am zweiten Tag ein großes Aufgebot
Siſc nungsmäßiger Taktik, nur um den Kanzler überhaupt

durch Vert kommen zu laſſen, einer Taktik, der das Unrecht
der Frn geſchrieben ſtand, denn

P halskagspräfidenk hat der Gefchäftsordnung
des Reichskags Gewalk angekan.
nohphiſchen Berichte werden ergeben müſſen, daß ſich der
Btieitig zum Wort meldete, bevor der Reichstag in der
hech wwar. Sie werden zudem ergeben müſſen, daß eine
ASmrge Füller die kommuniſtiſchen Anträge fälſchlich verhindert
Nden i0lun d daß endlich die Verbindung der Abſtimmung über
De Veideich ommuniſtiſchen Anträge ſo daß alſo mit einer Ab=
Dmun dAe Aufhebung der Notverordnung und der Mißtrauens=
Gen gecs das Kabinett beſchloſſen wurde gar nicht beantragt,
Wern Ic nachträglich hineininterpretiert worden iſt. Ganz ab=
Enen Ion, daß juriſtiſch zweifellos die Auflöſung
2Reiſstags in dem Augenblickerfolgt war, wo
Reiller dem Präſidenten das Auflöſungs=
Tkete) rreichte, eine Fortſetzung der Abſtimmung zu
M derblei5 Hatte.
Goerings Verhalfen.
Heoiß vering hat inzwiſchen ungelernt. Am
Muß 14 Montagsſitzung des Reichstags erklärte er das Auf=
Nungstkzt für ungültig. Er trat jedoch noch am gleichen Tage
Met hor zi Mückzug an, weil das Zentrum und die Sozialdemo=
Len I hllein ließen und von einer Weiterführung der Reichs=
Lewer0 Agen nichts wiſſen wollten. Am Dienstag hat er im
Siohanlian sſchuß des Richstags ſeinen Rückzug vollendet, in=
Txdie Gültigkeit der Auflöſung anerkannte. Das war

gierung hat es jedoch abgelehnt, mit dem Ueberwachungsausſchuß
zu verhandeln, ſolange nicht Herr Goering ihr von ſeiner veränder=
ten
Auffaſſung ſchriftlich Kenntnis gegeben hätte.
Der Ueberwachungsausſchuß hak für neuen Konflikk=
ſtoff
geſorgk.
Er hat mit allen Stimmen gegen die der Deutſchnationalen
einen Antrag angenommen, in dem er die Auflöſung des Reichs=
tags
als einen Verſtoß gegen den Art. 25 und Art. 48 Abſ. 3 der
Reichsverfaſſung erklärte.
Damit hat er ſich ein Recht der Kritik an den Maß=
nahmen
des Reichspräſidenten angemaßt, das ihm
ſicher nicht zuſteht. Er hat ſich aber auch mit ſich ſelbſt in Wider=
ſpruch
geſetzt. Denn es iſt ein Ding der Unmöglichkeit, daß er
zwar die Tatſache der Auflöſung als gegeben anerkennt, die Auf=
löſung
ſelbſt aber als verfaſſungswidrig bezeichnet. Das eine
ſchließt das andere aus, und es bleibt eigentlich nichts übrig, als
auch dieſen Widerſpruch der Entſcheidung des Staatsgerichtshofs
zu unterbreiten, womit dann logiſcherweiſe die Anberaumung von
Neuwahlen bis zum Spruch des Staatsgerichtshofs ausgeſetzt wer=
den
müßte.
Auffällig auch hier das merkwürdige Schwanken
der Micanfſfen.
Auf der einen Seite der Reichstagspräſidenk, der am Montag
die Reichstagsauflöſung nicht anerkannte, aber am Dienstag ſeine
Ueberzeugung änderte, während das Zentrum, das am Montag
mit der Anerkennung der Rechtmäßigkeit der Auflöſung voran=
gegangen
war und dadurch den Kampf zwiſchen Reichstag und
Regierung verhinderte, wenige Stunden ſpäter von ſich aus die
Auflöſung als im Widerſpruch mit dem Wortlaut und dem Sinn
der Reichsverfaſſung ſtehend bezeichnete. Nur dieſes Schwanken
macht es überhaupt verſtändlich, daß die ganze Volksvertretung
am Montag ſich übertölpeln ließ und das Spiel der Kommuni=
ſten
mitmachte.
Für das deutſche Volk war das kaum eine große Ueber=
raſchung
. Es hat von dieſem Reichstag nicht viel erwartet. Es
wußte ja auch, wenn es zur Abſtimmung kam, wie dieſe ausfallen
würde. Innerpolitiſch iſt die Auflöſung nur deswegen bedauer=
lich
, weil ſie neue Unruhen ſchafft und die Wiederaufbauarbeit
ſtört. Denn das deutſche Volk braucht nichts ſo ſehr als eine
ruhige Entwicklung.
Im Auslande iſt man aber doch in die Geheimniſſe des
deutſchen Parlamentarismus nicht genug eingeweiht, um für die=
ſen
Ausgang Verſtändnis zu haben. Dort ſieht mannur das
Ergebnis. Dort klammert man ſich an die Zahlen, die nun
einmal bekannt gegeben ſind, obwohl ſie rechtlich keinerlei Bedeu=
tung
haben. Der Kampf, den das Kabinett von Papen um Deutſch=
lands
Gleichberechtigung führt, wird ihm ſicher nicht erleichtert
werden, weil die fremden Regierungen aus ihren eigenen Ver=
hältniſſen
heraus an die Beſtändigkeit einer Regierung nicht wer=
den
glauben wollen, die mit einer ſolchen Mehrheit im Parlament
abgelehnt wurde. Die Koſten dieſes parlamentariſchen Staats=
ſtreiches
wird Deutſchland in erſter Linie außenpolitiſch auf dem
Gebiete der Abrüſtung zu zahlen haben.
Das Zenfrum gegen die Regierung v. Papen.
Berlin, 13. September.
Die Zentrumsfraktion des Reichstages hielt am Dienstag
nachmittag wieder eine längere Sitzung ab, in der ſie nochmals die
ganzen Vorgänge durchſprach, insbeſondere die Vorgänge im
Ueberwachungs= und im Auswärtigen Ausſchuß. Die Fraktion
nahm zum Schluß folgenden Antrag einmütig an:
Der Auswärtige Ausſchuß wolle beſchließen: Der Auswärtige
Ausſchuß hat auf Grund des Artikels 33 der Reichsverfaſſung die
Zuziehung des Herrn Reichskanzlers, des Herrn Reichsaußen=
miniſters
und des Herrn Rechswehrminiſters beſchloſſen, um in
den für das Schickſal des deutſchen Volkes, entſcheidenden Fragen
der Außenpolitik, insbeſondere über das Lauſanner Abkommen
und die Abrüſtungsfrage die erforderliche Auskunft zu erhalten.
Die Weigerung der Reichsregierung, dieſem Erſuchen zu folgen,
bedeutet einen Verfaſſungsbruch, gegen den ſowohl aus rechtlichen
Gründen, wie auch als zwingenden Gründen der Außenpolitik
ſchärfſte Verwahrung eingelegt wird.


Troß 20. Juli.
Den Sitzungen des Ueberwachungsausſchuſſes und des Aus=
wärtigen
Ausſchuſſes des Reichstages wohnte als preußiſcher Ver=
treter
der vom Reichskommiſſar ſeines Amtes enthobene Mini=
ſterialdirektor
Dr. Badt bei. Die Zulaſſung zu den Ausſchüſſen er=
folgte
auf Grund einer Vollmacht, in der es heißt, daß Miniſterial=
direktor
Dr. Badt gemäß Art, 33 der Reichsverfaſſung unbeſchadet
des Rechts, das ſich bereits aus ſeiner Stellung als preußiſcher
ſtellvertretender Bevollmächtigter zum Reichsrat ergebe, beſonders
beauftragt werde, den Sitzungen der beiden Ausſchüſſe beizuwoh=
nen
. Die Vollmacht trägt die Unterſchrift: Namens des preußiſchen
Staatsminiſteriums, Hirtſiefer, Stellverkreter des preußiſchen Mi=

niſterpräſidenten.

Konferenz der Verbindlichkeiken.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
Cr. Streſa, 11. September 1932.
Man hat dieſe Konferenz, die, wenn ein Wunder geſchähe,
zu einer Neuordnung der mitteleuropäiſchen Wirtſchaft führen
könnte, die Reifeprüfung für die Weltwirtſchafts=
konferenz
von London genannt. Und wenn alſo die
tonangebenden Mächte auf dieſer Zuſammenkunft, alſo Deutſch=
land
, Italien und Frankreich, ſich bemühen, unter allen Umſtän=
den
das Aufeinanderprallen der Gegenſätze zu vermeiden, ſo ge=
ſchieht
dies tatſächlich letzten Endes nur deshalb, um nicht durch
einen Zuſammenbruch der Konferenz von Streſa jede Ausſicht
auf einigermaßen erſprießliche Verhandlungen in London zu
verrammeln.
Darum iſt das Kennzeichen der Zuſammenkunft
von Streſa die Verbindlichkeit. Man iſt außerordent=
lich
zuvorkommend und höflich gegeneinander, und es hat bis=
weilen
den Anſchein, als ſtellte Europa keineswegs das da, was
es heute iſt, nämlich ein politiſch und wirtſchaftlich völlig außer
Rand und Band geratenes Etwas. Aus dieſer Verbindlichkeit
heraus erklärt ſich auch letzten Endes, weshalb ſich in Streſa
Anſätze zu Fronten zu bilden vermögen, die ſonſt niemals bei
politiſchen Zuſammenkünften zu bemerken ſind. Es wäre ja
ſicherlich zu viel geſagt, wollte man in Streſa von einer deutſch=
franzöſiſchen
Front gegen Italien ſprechen. Aber zweifellos
nähert ſich die deutſche Auffaſſung der franzöſiſchen mehr als
der italieniſchen. Das ſoll wiederum keineswegs beſagen,
daß nun Frankreich ſeine Kolonialpläne im
Donauraum völlig aufgegeben hätte, oder daß um=
gekehrt
Deutſchland ſich einbildete, franzöſiſche Vorſchläge für die
Neuordnung der mitteleuropäiſchen Wirtſchaft wären heute ge=
fahrloſer
denn früher.
Was will Deutſchland? Kurz zuſammengefaßt, die Her=
ſtellung
einer Brücke zwiſchen der italieniſchen und der franzö=
ſiſchen
Auffaſſung. Von einer Frontſtellung kann alſo gar keine
Rede ſein. Die Franzoſen hatten ein mehrſeitiges
Syſtem vorgeſchlagen, das von Deutſchland je=
dochnur
als Rahmen anerkannt wird. Die deutſchen
Vertreter ſchlugen die Bildung eines Komitees der Abnehmer=
ſtaaten
für Getreide vor, das beim Völkerbund gebildet werden
ſoll. Dieſes Komitee hätte die Aufgabe, die Gegenſeitigkeits=
verträge
zwiſchen den Abnehmerſtaaten miteinander in Einklang
zu bringen und dem Völkerbund zur Regiſtrierung einzureichen.
Das iſt eine Vereinbarung zwiſchen dem mehrſeitigen und dem
zweiſeitigen Grundſatz, und ſchließlich ſollen die überſeeiſchen
Staaten in die Lage verſetzt werden, bei Verhandlungen mit
europäiſchen Staaten das Komitee zu Hilfe zu nehmen. Das
Letztere iſt deshalb von beſonderer Wichtigkeit, weil Italien die
größten Schwierigkeiten durch Argentinien entſtehen, das als Ab=
nehmerſtaat
für verſchiedene italieniſche Produkte Rom ungleich
wichtiger erſcheint als irgendwelche anderen Agrarſtaaten in
Mitteleuropa.
Eine große Schwierigkeit für Deutſchland entſtand durch ſo=
genannte
Abnahmeverpflichtung. Hier ſind große Mißverſtänd=
niſſe
in der Oeffentlichkeit entſtanden, und es iſt nötig, immer
wieder darauf hinzuweiſen, daß von deutſcher Seite
keinerlei Abnahmeverpflichtung landwirt=
ſchaftlicher
Produkte eingegangen worden iſt.
Das wichtigſte Ereignis der Konferenz von
Streſa vollzog ſich nun gar nicht auf dieſer Konferenz ſelbſt.
Dieſes Ereignis war nämlich die Kündigung des
Handelsvertrages zwiſchen Deutſchland und
Südſlawien. Man erkannte hierdurch an den Konferenz=
tiſchen
von Streſa mit einem Schlag, wie unwichtig eigentlich
dieſe ganze Konferenz iſt. Was wollte Deutſchland in Wirklich=
keit
und urſprünglich, lange bevor noch irgendein Gedanke an
Streſa aufgetaucht war? Deutſchland wollte die
Zollunion mit Oeſterreich und dadurch das
Schlagen einer Brücke nach dem europäiſchen
Südoſten. Dieſe Brücke ſchlöſſe letzten Endes auch die
Tſchechoflowakei ein, und hier wäre das Rückgrat geſchaffen für
eine wirtſchaftliche Befriedung des Kontinents. Man hat dieſen
Plan aus politiſchen Gründen zerſchlagen, da das Briand=
Tardieu’ſche Donauföderations=Projekt dieſer Befriedung enr=
gegenſtand
. Und nun ſetzte man ſich in Streſa an den Ver=
handlungstiſch
, weil man eingeſehen hat, daß mit Machtpolitik
keine Wirtſchaft ſich aufbauen läßt. Und überblickt man das,
was bisher in Streſa erreicht wurde, ſo kann man trotz der gün=
ſtigen
Aufnahme des deutſchen Vorſchlages, der eine Annäherung
zwiſchen Frankreich und Italien ermöglicht, doch nur ſagen, die
Konferenz hat Verbindlichkeiten gezeitigt,
aber weiter nichts. Und ob ſie mehr zeitigen
wird, das iſt ſehr zweifelhaft.
Wir haben in den letzten Jahren eine Inflation von Kon=
ferenzen
erlebt. So wie der Wert der einzelnen Zahlungsmittel
während einer Inflation ſinkt, ſo muß auch bei einer Inflation
von Konferenzen der Wert der einzelnen Zuſammenkünfte zu=
rückgehen
. Was kann ſchließlich mehr herauskommen, als allge=
meine
Richtlinien verbindlicher Art, Entſchließungen, die von
Wohlwollen ſtrotzen und hoffnungsvoll beſchwingt ſind?! Beſten=
falls
wird ſolch ein Konferenzſchluß ein Feſttag, dem unweiger=
lich
der wirtſchaftspolitiſche Alltag folgen wird. Dieſer Alltag, der
ebenſo grau iſt, wie der berühmte Alltag im Menſchenleben,
wird jedoch in der Praxis zeigen, daß die einzelnen Staaten
eigene Wege gehen werden müſſen. So wie Deutſchland, ſo wer=
den
auch die anderen Länder allmählich zu einem allgemeinen
Aushandels=Syſtem kommen, indem ſie gegenſeitig Vorteile und
Nachteile abwägen werden. Dieſes Aushandels=Syſtem, das nicht
das allgemeine Uebereinkommen, die internationale Abmachung,
zur Grundlage hat, kann jedoch ſehr wohl zu einer ſolchen Ab=
machung
praktiſch führen. Aus den Einzelverträgen baut ſich
dann von ſelbſt ein Syſtem auf, das viel haltbarer zu ſein ver=
ſpricht
als das, was durch den umgekehrten Weg entſteht. Man
kann ein Haus nicht bauen, indem man mit dem Dach anfängr.
An der mangelnden Erkenntnis dieſer elementaren Tatſache
krankten ja die meiſten Konferenzen der letzten Jahre, krankt auch die
Zuſammenkunft von Streſa. Die Länder müſſen eigene
Wege gehen, jedes muß das tun was für es
am beſten erſcheint, hier alſo auf wirtſchaftlichem Gebiete.
Der Internationalismus iſt eine Maske, die man leider noch
nicht herabgeriſſen hat, die aber im Sturm einer Weltwirtſchafts=
kriſe
allmählich morſch werden und zerbröckeln muß.

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Seite 2 Nr. 256

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Ueberwachungsausſchuß
gegen Reichsregierung.
Eine Erklärung der Regierung im Ausſchuß.
Berlin, 13. September.
Der Reichstagsausſchuß zur Wahrung der Rechte der Volks=
vertretung
gegenüber der Reichsregierung trat am Dienstag zu
ſeiner Sitzung unter dem Vorſitz des Abgeordneten Löbe (Soz.)
zuſammen. Als Vertreter der Reichsregierung war Miniſterial=
direktor
Gottheiner erſchienen. Auch Reichstagspräſident Goering
und Geſandter von Preger als Vertreter der Länder waren an=
weſend
.
Zu Beginn der Sitzung gab Miniſterialdirektor Gottheiner
eine längere Erklärung der Reichsregierung über die Vorgänge im
Reichstag ab. Er unterſtrich noch einmal, daß die Abſtimmung
bei der Wortmeldung des Reichskanzlers noch nicht begonnen hatte
und daß der Präſident ſelber die Abſtimmung noch nicht als be=
gonnen
anſah. Damit ſteht feſt, daß dem Reichskanzler geſchäfts=
ordnungs
= und verfaſſungswidrig das Wort verſagt worden iſt.
Weiter heißt es in der Erklärung, daß der Reichskanzler infolge
dieſes Verhaltens des Reichstagspräſidenten genötigt geweſen ſei,
die Auflöſungsverordnung in der Weiſe dem Reichstag zu über=
mitteln
, daß er ſodann die Urkunde dem Reichstagspräſidenten
übergab. Mit der Uebergabe der Urkunde ſei die Auflöſung in
Wirkſamkeit getreten. Jede weitere Tätigkeit der noch verſam=
melten
Abgeordneten entbehre, damit der verfaſſungsrechtlichen
Grundlage. Beſchlüſſe des Reichstages über die Aufhebung der
Notverordnung vom 4. September ds. Js. und über die Ent=
ziehung
des Vertrauens lägen daher nicht vor.
Der Regierungsvertreter erklärte dann weiter, daß ungeachtet
dieſer klaren Rechtslage der Reichstagspräſident an den Reichs=
janzler
am Montag abend ein Schreiben gerichtet habe, in dem
mitgeteilt worden ſei, daß der Reichstag beſchloſſen habe, die Not=
verordnungen
vom 4. und 5. September ds. Js. aufzuheben und
der Reichsregierung das Vertrauen zu entziehen. Aus dieſem
Schreiben ergebe ſich, daß der Reichstagspräſident die Auflöſung
des Reichstages nicht anerkenne. Mit dieſer Stellung des Reichs=
tagspräſidenten
ſtehe die Einberufung des Ausſchuſſes zur Wah=
rung
der Rechte der Volksvertretung im Widerſpruch. Die Reichs=
regierung
ſei jederzeit bereit, mit dem Ausſchuß zu verhandeln,
müſſe es jedoch ablehnen, in ſolche Verhandlungen einzutreten, ehe
nicht der Reichstagspräſident dieſes Schreiben zurückgezogen habe.
Nach Abgabe dieſer Erklärung verließ Miniſterildirektor
Gottheiner die Sitzung.
Goerings Rolle im Ausſchuß.
Reichstagspräſident Goering gab ſodann die Erklärung ab, er
müſſe anerkennen, daß die Reichstagsauflöſung rechts=
gültig
ſei, weil auch ein geſtürztes Reichskabinett ein Auf=
löſungsdekret
gegenzeichnen könne, ſolange es das Vertrauen des
Reichspräſidenten habe. Dagegen müſſe er, der Präſident, auf ſei=
nem
Standpunkt beharren, daß die Abſtimmung rechtsgültig ſei,
da ſie bereits begonnen hatte, als ſich der Reichskanzler zum Wort
gemeldet habe. Präſident Goering brachte weiter zum Ausdruck,
er habe formal juriſtiſch lebhafte Bedenken, ob die Begründungs,
die für die Auflöſung des Reichstages gegeben worden ſei, mit
dem Geiſt und dem Sinn der Verfaſſung übereinſtimme.
Der Ausſchuß verlangt das Erſcheinen des Reichs=
kanzlers
und Innenminiſters.
Gegen die beiden deutſchnationalen Stimmen wurde dann be=
ſchloſſen
, die Anweſenheit des Reichskanzlers und des Reichsinnen=
miniſters
zu verlangen. Der Ausſchuß vertagte ſich dann auf kurze
Zeit, um die Entſcheidung der Regierung abzuwarten. Der Reichs=
kanzler
und der Reichsinnenminiſter lehnen nach wie vor das Ver=
langen
des Reichstagsausſchuſſes zur Wahrung der Rechte der
Volksvertretung, an der Sitzung teilzunehmen, ab.
Der Ausſchuß erklärt die Reichskagsauflöfung
als einen Verſtoß gegen die Verfaſſung.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung nahm der Ausſchuß nach
längerer Ausſprache folgende Entſchließung an:
Der Ausſchuß hat gemäß Artikel 33 der Reichsverfaſſung
die Anweſenheit des Herrn Reichskanzlers und des Herrn
Reichspräſidenten des Innern zu ſeiner heutigen Sitzung ver=
langt
. Der Herr Reichskanzler und der Herr Reichsminiſter des
Innern haben ihr Erſcheinen von Bedingungen abhängig ge=
macht
. Das iſt nach dem klaren Wortlaut des Artikels 33 der
Reichsverfaſſung nicht zuläſſig. Die Reichsregierung hat diefe
Rechtsauffaſſung auch anerkannt durch ihr Verhalten im Juni
vor dem damaligen Ueberwachungsausſchuß. Der Ausſchuß ſtellt
feſt, daß ſich der Herr Reichskanzler und der Herr Reichsminiſter

Wunder der Mondfinſternis.
Von Bruno H. Bürgel.
Am Mittwoch, den 14. September, wird unſer Mond von der
Erde verfinſtert, zwar nicht total, aber doch nahezu vollſtändig.
Faſt dreieinhalb Stunden dauert der in ganz Europa und Afrika
ſichtbare Vorgang. Die eigentliche Verfinſterung beginnt
20 Uhr 18 Minuten; links unten ſieht man bald eine kleine,
ſchwarze Einkerbung auf der Mondſcheibe, die von Minute zu
Minuts größer wird. Um 20,30 Uhr iſt vielleicht ein Zehntel, um
21 Uhr faſt 90 Prozent der Mondſcheibe verfinſtert. Den verdun=
kelten
Teil ſieht man nun auch, ſchwach leuchtend, in düſterem,
etwas rötlichem Lichte.
Um 22 Uhr ſteht der Mond in 27 Grad Höhe im Südoſten.
Das iſt der Höhepunkt und zugleich auch der Wendepunkt des herr=
lichen
Schauſpiels. Faſt der ganze Mond iſt nun verfinſtert; nur
oben, ein wenig rechts, iſt noch eine kleine, ſehr ſchmale Sichel
im grellen Vollmondglanze ſichtbar.
Um 22,30 Uhr iſt links oben etwa ein Zehntel, um
23 Uhr die Hälfte und um 23,30 Uhr vielleicht ein Zehntel der
Mondſcheibe wieder normal ſtrahlend. Die ſchwarze Einkerbung,
rechts unten, wird immer kleiner, und um 23,43 Uhr verſchwindet
ſie ganz. Die Mondfinſternis iſt zu Ende, die Vollmondſcheibe iſt
wieder rund.
Im Schatten der Erde.
Für uns moderne Menſchen, die wir ſchon in der Schule ler=
nen
, daß Erde und Mond zwei frei im Raume ſchwebende Kugeln
ſind, die (an ſich völlig dunkel) ihr Licht erſt von der Sonne emp=
fangen
, ſind Finſterniſſe ſchon faſt zu unromantiſchen Ereigniſſen
geworden. Wir begreifen, daß die Sonne verfinſtert verden muß,
wenn ſich der Mond bei ſeiner Wanderung um die Erde vor die
große Weltleuchte ſchiebt, und es iſt klar, daß der Trabant der
Erde ins Dunkel taucht, wenn er in den mächtigen Schattenkegel
eindringt, den die rundliche Mutter Erde hinter ſich in den Raum
wirft, wie jede von der Sonne beleuchtete Kugel.
Dennoch iſt das Schauſpiel immer wieder intereſſant, das ſich
da auf dem großen Welttheater abſpielt, ſchon deswegen, weil uns
gerade dann das räumliche aſtronomiſche Sehen leichter wird.
Trotz all unſerer Schulkenntniſſe will es uns doch eigentlich nicht
ſo recht gelingen, uns dieſe mächtige Erde mit ihren Ländern,
Meeren, Reichen mit 1900 Millionen Menſchen als eine frei=
ſchwebende
Kugel vorzuſtellen, die mit der dreißigfachen Ge=
ſchwindigkeit
einer Eianate um die Sonne fliegt, ihrerſeits wie=
der
umtanzt vom Monde. Aber bei einer Mondfinſternis ſehen wir

Vom Tage.
Der Reichspräſident empfing den Oberbürgermeiſter der Stadt
Nürnberg. Dr. Luppe, und nahm aus deſſen Händen den Ehren=
bürgerbrief
der Stadt Nürnberg entgegen.
Die durch die Reichstagsauflöſung geſchaffene Lage hat, wie
die Reichsrundfunkgeſellſchaft mitteilt, den Rundfunkkommiſſar des
Reichsminiſters des Innern, Miniſterialrat Scholz, veranlaßt, um
jeden Anſchein parteipolitiſcher Rückſichten in ſeiner Amtstätig=
keit
zu vermeiden, im Einvernehmen mit der Parteileitung der
NSDAP. als deren Mitglied auszuſcheiden.
Der ehemalige Reichstagspräſident Paul Loebe iſt, wie der
Vorwärts mitteilt, mit dem geſtrigen Tage in die Redaktion
des Vorwärts eingetreten.
Die Danziger Nationalſozialiſten haben die Regierungspar=
teien
wiſſen laſſen, daß ſie unbedingt auf ihrem Verlangen nach
Auflöſung des Volkstages und Neuwahlen beſtehen, woraufhin der
Volkstagspräſident den Volkstag zum kommenden Donnerstag ein=
berufen
hat. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. 17 Anträge der
Linksparteien.
Die neue politiſche Kriſe in Deutſchland und die Vorgänge
die zu ihr führten, werden von ſämtlichen Morgenblättern in aus=
führlichen
Berichten ihrer Berliner Korreſpondenten wieder=
gegeben
. Das Intereſſe an dieſen Dingen wird jedoch durch den
neu ausgebrochenen Konflikt mit Gandhi etwas in den Hinter=
grund
gerückt.
Bei den Verhandlungen des Wirtſchaftsausſchuſſes in Streſa
iſt inſofern ein kleiner Fortſchritt zu verzeichnen, als der Plan, die
Vorſchläge Deutſchlands, Frankreichs und Italiens zuſammen=
zufaſſen
, einmütig gebilligt worden iſt.
Gandhi ſoll ſofort nach Beginn ſeiner angedrohten Hungerzeit
aus dem Gefängnis entlaſſen werden. Es wird damit gerechnet,
daß er einen Monat leben würde, falls er ſeine Hungerſtreik=
drohung
zur Ausführung brächte.
Bankier Wiggins, der Vorſitzende des Ausſchuſſes der Gläu=
biger
von kurzfriſtigen Krediten teilte mit, daß die am 1. Oktober
fällige Sitzung des Stillhalteausſchuſſes auf unbeſtimmte Zeit ver=
ſchoben
worden iſt, da keine wichtigen Fragen zur Erörterung ein=
gebracht
worden ſeien.
Ein großzügiger Feldzug für die Herabſetzung bzw. Streichung
der Kriegsſchulden iſt durch die Bildung des Committee For con=
ſiteration
of intergovernemental debts eingeleitet worden. Vor=
ſitzender
iſt Alfred Sloan, der Präſident der General Motors Cor=
poration
.
Im Staate Maine fanden Gouverneurswahlen ſtatt. Der
demokratiſche Kandidat Brann erhielt 1300 Stimmen mehr als
ſein republikaniſcher Gegner. Bei der endgültigen Wahl er=
wartet
man den Sieg des Demokraten. Damit würde zum erſten
Male ſeit dem vergangenen Jahrhundert der Staat Maine einen
demokratiſchen Gouverneur bekommen. In demokratiſchen Kreiſen
wertet man dieſe Wahl als eine Vorentſcheidung für die amerika=
niſchen
Präſidentſchaftswahlen und prophezeit die Niederlage Hoo=
vers
und einen Sieg des demokratiſchen Kandidaten Rooſevelt.
Auf einer unter Vorſitz des Kaiſers von Japan abgehaltenen
Plenarſitzung des Staatsrates wurde die Anerkennung des neuen
Staates Mandſchukuo gebilligt.

des Innern durch ihre Handlungsweiſe eines offenen Bruches
der Reichsverfaſſung ſchuldig gemacht haben. Er erwartet, daß
der Herr Reichspräſident als der berufene Hüter der Verfaſſung
den Herrn Reichskanzler und den Herrn Reichsminiſter des
Innern zur Erfüllung ihrer verfaſſungsmäßigen Pflichten un=
verzüglich
anhält.
Die Annahme der Entſchließung erfolgte gegen die Stimmen
der Deutſchnationalen.
Der Ausſchuß beſchloß, die Entſchließung, die ſich gegen den
Reichskanzler und den Reichsinnenminiſter wendet, nicht nur der
Reichsregierung, ſondern auch dem Reichspräſidenten zu über=
mitteln
.
Weiter wurde ein Antrag Wegmann (Ztr.) angenommen,
der lautet:
Die am 12. September 1932 ausgeſprochene Auflöfung des
Reichstages verſtößt gegen Artikel 25, Abſatz 1, der Reichsver=
faſſung
, weil die in dem Auflöſungsdekret angenommene Gefahr,
der Reichstag könnte die Aufhebung beſtimmter Notverordnun=
gen
verlangen, keinen konkreten Anlaß darſtellt, wie er in Art. 25
Abſatz 1 der Reichsverfaſſung gefordert wird.
2. Die am 12. September 1932 ausgeſprochene Auflöſung des
Reichstages verſtößt gegen Artikel 48 Abſatz 3 Satz 2 der Reichs=
verfafſung
, weil ſie das wichtige verfaſſungsmäßige Recht des
Reichstages, die Aufhebung von Notverordnungen zu verlangen,
verletzt und eine Wiederholung der Auflöſung dieſes Recht des
Reichstages dauernd beſeitigen würde.
Beide Anträge wurden gegen die Stimmen der Deutſchnatio=
nalen
angenommen.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde dann noch ein
Antrag Frank (NS.) angenommen, wonach der Ausſchuß die
Reichsregierung erſucht, den Wahltermin für die Wahlen zum
neuen Reichstag unverzüglich bekannt zu geben.
Der Ausſchuß nahm ſchließlich einen Antrag an, der ver=
langt
, daß zur Sicherung der Wahlfreiheit die beſtehenden
Preſſeverbote aufgehoben würden. Der Ausſchuß ſtellte es in das
Ermeſſen des Vorſitzenden, wann eine weitere Sitzung ſtatt=
finden
ſoll.

plötzlich den Schatten der Erde, wir erkennen, daß er wirk=
lich
von einer Kugel herrührt; der Mond iſt die Wand im
Raum, auf die dieſer Schatten nun fällt und deutlich wird. Ja
elbſt die Exiſtenz der irdiſchen Lufthülle wird uns dann klar, denn
der Mond beginnt bei einer ſolchen Finſternis in einem ſeltſam
geſpenſtiſchen, kupferroten Licht aufzuleuchten, das von den Sonnen=
ſtrahlen
herrührt, die noch die Erdatmoſphäre durchdringen und,
durch Beugung von ihrem Weg abgelenkt, den Mond erreichen.
Die rote Färbung ſtammt daher, daß die blauen Strahlen des
Sonnenlichtes ron der Lufthülle der Erde verſchluckt werden und
nur die roten übrig bleiben. So leuchtet der Mond, der auf ſeiner
dden, einſamen Felſenwildnis ſonſt nur die Farben des Todes
kennt, ſchwarz und weiß, plötzlich in rötlichem Schein.
Mondfinſternis, vom Mond aus betrachtet.
Ueberhaupt würde ſich eine ſolche totale Mondfinſternis viel
romantiſcher ausnehmen, wenn wir ſie vom Monde aus
betrachten könnten. Am Himmel des Mondes hängt unſere
Erde als eine rieſige Scheibe inmitten eines Sternenheeres, das
viel reicher iſt als das des irdiſchen Himmels, weil ja auf dem
Monde die Lufthülle fehlt, die das Licht der Sterne ſchwächt. Tief=
ſchwarz
iſt der Himmel des Mondes auch am hellſten Tage. Am
Tage einer Mondfinſternis würden wir beim Beſuch des Mondes
mit der Raumrakete ſehen, wie die Sonne langſam hinter der
rieſigen Erdſcheibe verſchwindet, denn was auf Erden eine Mond=
finſternis
iſt, iſt auf dem Mond naturgemäß eine Sonnenfinſter=
tis
. Die Erde verdeckt, vom Monde aus geſehen, die Sonne. End=
lich
wäre die mächtige Weltleuchte ganz hinter der Erde ver=
ſchwunden
, aber nun ſähe man aus den ſchon genannten Gründen
die Lufthülle der Erde als einen hellen rötlichen Ring erſtrahlen,
ja er allein zeigte noch den Ort unſerer Erde an, denn ſie iſt ja
in dieſem Moment, wo die Sonne hinter ihr ſteht, und die dem
Monde zugewandte Halbkugel nicht erleuchten kann, naturgemäß
völlig dunkel. Da Sonne, Erde, Mond nun auf einer geradezu
Linie im Raum ſtehen, muß der Kernſchatten unſerer Erde auf
den Mond fallen und ihn verfinſtern.
Ein Schattenkegel von 1 380 000 Kilometer.
Dieſer Schattenkegel unſeres Wohnſternes hat eine Länge von
etwa 1 380 000 Kilometer. Da der Mond in mittlerer Entfernung
nur 384 400 Kilometer von uns abſteht, iſt dieſer Schatten dort,
wo ſich der Mond befindet, noch ſehr breit; könnte man ihn neben
dem Monde ſichtbar machen, ſo wäre er als eine dunkle Scheibe
erkennbar, die 2:/mal größer iſt als die Scheibe des Vollmondes.
Der Mond braucht daher auch eine erhebliche Zeit, um dieſen
Schattenkegel zu durchwandern, natürlich kommt es darauf an,
ob er ihn in ſeiner vollen Breite durchläuft oder nur ein kleines

Berlin, 13. Septt=
Die Nationalſozialiſtiſche Korreſpondenz veröffentlut
die am Dienstag mittag abgehaltene Führerbeſprechunu=
Zericht, in dem es u. a. heißt:

In Berlin fand heute in Anweſenheit Adolf Hity
nationalſozialiſtiſche Führertagung ſtatt. Adolf Hitler
Richtlinie für die neue Phaſe des Kamm

kannt, in den die nationalſozialiſtiſche Bewegung mit de,
gen Tage eingetreten iſt. Die Regierung v. Papen hat
Hand, auf welcher Ebene ſie dieſen Kampf fechten /
welchen Tag und für welche Mittel ſie ſich aber er
möge: Die nationalſozialiſtiſche Bewegung fürchtet dieſe

nicht, denn auf ihrer Seite wird in jedem Falle nichti,
Volk, ſondern auch das Recht ſein. Die NSDAP. mu
Gegnern ſo entgegentreten, wie ſie es nach ihren eigenem
verdienen und erwarten müſſe. Jede Unterdrückung des
Kampfes der nationalſozialiſtiſchen Bewegung wird zun

die ſich gegen die Unterdrücker ſelbſt richtet.

Auch der Auswärtige Ausſchuß wirft der Reeit
Verfaſſungsbruch vor.

Auch der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages tag
ſtarker Teilnahme der Ausſchußmitglieder aller Parteien,
Vertreter des Reichsrates, jedoch ohne Mitgliei
Reichsregierung. Nadolny, der deutſche Vertrete:
Abrüſtungskonferenz, war zunächſt mit einigen Miniſter
ten anweſend, zog ſich aber nach einem telephoniſchen
Auswärtigen Amt wieder aus dem Reichstagsgebäudt
Auch in der Spätnachmittagsſitzung erſchienen keine
der Reichsregierung im Auswärtigen Ausſchuß.

allen

die Wohl
abei dar
henden
des heſſiſt
Schwieri
erordentlich
gt werden,
ſthilfe
usſchöpften.
ſetzen, ihre
llend hoch
RAi4 de Deit

Der Vorſitzende, Abg. Dr. Frick (NS.), machte dem nA. ufwinden und
davon Mitteilung, daß er auftragsgemäß auf Grund der 4wont, daß d
der Reichsverfaſſung die Herbeizitierung des 14gputuführen ſei=
kanzlers
, des Reichsaußenminiſters u AAiche Betrage
Reichswehrminiſters verſucht habe, jedoriſlii in ungefaht
Erfolg. Nach längerer Ausſprache wurde folgender kaplt
des Abg. Dr. Bell (Ztr.) vom Ausſchuß einſtimmig ang myt
Zen
(die Deutſchnationalen waren in der Sitzung nicht aucit
Der Auswärtige Ausſchuß hat auf Grund des Arl./40
onall
Reichsverfaſſung die Zuziehung des Herrn Reichskanne
en die
Herrn Reichsaußenminiſters und des Herrn Reichswehrimn
befaßte
beſchloſſen, um in den für das Schickſal des deutſchen V0F,ſſung des Pac
ſcheidenden Fragen der Außenpolitik, insbeſondere über !9,/hundſtücke.
ſanner Abkommen und die Abrüſtungsfrage, die erfad =landbundes b
Auskünfte zu erhalten. Die Weigerung der Reichsregiexu/ſzlſefür fiskal
ſem Erſuchen zu folgen, bedeutet einen Verfaſſungsbrrichſuiyſpllen dieſem A
den ſowohl aus Rechtsgründen, wie aus zwingenden Gr.a,A4 un berüchichtigt
1A Mbialdemokratiſ
Außenpolitik ſchärfſte Verwahrung eingelegt wird.
ſtmnöglich. Dieſer
Der Ausſchuß beſchloß dann noch, daß die Anberaun9
ms und
nächſten Sitzung in das Ermeſſen des Vorſitzenden geſte.
daß aber der Vorſitzende verpflichtet ſein ſoll, die Sitzru
einzuberufen, falls mindeſtens zwei Fraktionen dies r
ſpra

Schleichers Reiſe nach Oſtpreußen.

Berlin, 13. September. (Prn.

Der Reichswehrminiſter v. Schleicher weilte von ſiczun ſir Arbeitsl

ein An=

Tagen in Oſtpreußen. Er hat dort an den Manövern der ſi0/ und des Der
wehr teilgenommen. Es fiel allgemein auf, daß er gergele), Püſiten.
ſen Zeiten innerpolitiſcher Hochſpannung Berlin verriſt Meiierung gine
nach Oſtpreußen fuhr. Die Kreuzzeitung gibt jetzt ſn ohaltenen Vor=
klärung
der Reiſe. Sie ſchreibt: Es iſt ſicherlich kein Xuſät / diſem Program
der Reichswehrminiſter von Schleicher an den Mans=))c Aein ein ſolck
deutſchen Oſten teilgenommen hat und gerade dieſe G micun der Reichsreg
benutzt hat, um noch einmal mit aller Entſchiedenher ſc öſt nicht durchfül
tonen, daß Deutſchland in jedem Falle das durchfühd-u4M noch ablehnent

was für eine nationale Verteidigung notwendig iſt 1Akſſt eigenen E=
dieſen
Worten und hinter dem neuen Schritt der Re Bpthn Maßnahmen
rung in der Abrüſtungsfrage liegt eine ſehr ernſte 1.
gende Notwendigkeit: die polniſche Gefahr. Denn niemaw e Aehügigen 2
wohin die polniſche Außenpolitik teils aus eigenen nau ? 2m heſſiſchen Re
ſchen Eroberungstrieben (die mit äußerſter Planmäß) Ewerbsloſenur
ganzen polniſchen Volk propagiert werden), teils durchay Nichsverſicheru
ſchaftliche und innerpolitiſche Entwicklung des Landes W
werden. Daher iſt es auf jeden Fall Pflicht der Fühzd A4Malt
von dieſer polniſchen Entwicklung bedrohte deutſche 2Mam.
äußerſter Beſchleunigung auf einen immerhin möglichtMt
ſchen Angriff vorzubereiten. Denn auch hier gilt: Berou lützchan im Si=
alles
.
aufgeſtellt

Stück des Schattens durchmißt. Im äußerſten Fall kann o0
Mondfinſternis viereinhalb Stunden dauern. Es kommtl.
weilen vor, daß der Mond völlig unſichtbar wird, daß
erwähnte kupferrote Licht ihn uns nicht mehr erkemnel
Keppler, der große Himmelsforſcher, erlebte das bei H
finſternis vom 9. Dezember 1601.
Mondfarbe und Vulkanſtaub.

Der Grund dieſer Erſcheinung iſt darin zu ſuchens
manchen Zeiten die Lufthülle der Erde ringsum mitne

Wolkenmaſſen angefüllt iſt, die kein Sonnenlicht mehr
laſſen, das ſonſt eben noch auf Umwegen den verfinſterin
erreicht und ihn zart rötlich aufſchimmern läßt. Uebrigg
dieſes Licht auch davon ab, ob die Lufthülle der E=
Vulkanſtaub verunreinigt iſt. Bei dem gewaltigen Aus
Vulkans Krakatao in der Sundaſtraße im Jahre 1983
ganze Inſel umgeſtaltete, wurden viele Millionem
meter Aſche in die Lufthülle emporgebig
noch viele Jahre nach der Kataſtrophe in großen Höhen

bar waren. All das iſt für die Stärke des KupferlichtsS

totalen Mondfinſternis von Bedeutung, und wir erhenl
daß eine Fülle intereſſanter Fragen ſelbſt bei einem ſoh
nebenſächlichen Phänomen auftritt.
Temperaturſturz auf der Nachbarwelt.

Bei einer totalen Sonnenfinſternis wird bekannm
ſchnelle beträchtliche Abkühlung bemerkt, die ganz Me.
iſt. Dennoch bildet die erwärmte irdiſche Lufthülle einel=
den
Mantel, der eine allzu ſchnelle Ausſtrahlung N=
ſpeicherten
Wärme verhindert. Ganz anders beim M9ll
hat während ſolcher totalen Mondfinſterniſſe vielſag
die Temperatur der Mondoberfläche gemeſſen und geſt

ſchon zehn Minuten nach dem völligen Eintauchen des. 4

den Schattenkegel der Erde von den Inſtrumenten keile
Wärme mehr nachgewieſen wird, obgleich doch die Moſoll.

zur Vollmondszeit (nur dann kann ja eine Mondfinſt.
finden, weil nur dann der Mond der Sonne genau Ab..
alſo vom Schatten der Erde erreicht werden kann!) Io
hundert Grad Celſius erhitzt hat.
Urplötzlich alſo ſinkt auf unſerer Nachbarwelt, we.e
fonnenlicht entzogen wird, die Temperatur bis zur Gilee
unter, ja bei einer langdauernden totalen Finſternis..
weit unter hundert Grad Kälte abfallen. Hier fehlt Fh.
leichende, ſchützende Mantel einer Lufthülle, der Li
erſt das Leben möglich macht und deren Nichtvorhanue.
Mond zu ewiger Unfruchtbarkeit verdammte. Er iſt.
chädel, der die lebensvolle Erde umrollt.

[ ][  ][ ]

Heſſiſche Polikik.
wiriltier Heſtiche Landtag ebenfals augelöfz
yrrrläſſig verlautet, wird die ſozialdemokratiſche Land=
fim
Heſſiſchen Landtag den Antrag ſtellen, daß ſich
Parlament auflöſen ſoll und daß die Neuwahlen
rit den Wahlen zum Reichstag ſtattfinden ſollen.
geigiganzausſchuß des Heſſiſchen Landkags
eſe am enstag ſeine Beratungen fort. Der Ausſchuß befaßte
zunä ö mnit einem ſozialdemokratiſchen Antrag, der die Re=
uget
, bei der Reichsregierung auf eine Aenderung
urzausgleichs zwiſchen Reich, Ländern
ſeeinden zu dringen. Von der Regierung wurde bei
Hlßtenheit über die Steuereingänge berichtet. Da=
ſingye
-Landesſteuern in der letzten Zeit nicht zurückgegan=
väſchd
, jedoch das Fließen der Reichsſteuern ſehr viel zu
ſenſitig laſſe.
em Zuſammenhang wurde
die Urkerige Zinanzlage zahlreicher heſſiſcher
Gemeinden

ſtert, 4u ſie vor allem durch die ſich ſtändig ſteigernden Auf=
M04. dungs für die Wohlfahrtserwerbsloſen verurſacht iſt. Die
ſierungoes dabei darauf hin, daß bei der Beſchränktheit der
Verhſfüns ſtehenden Mittel ſowohl die Hilfe des Reichs wie
ſpbeſonidi vie des heſſiſchen Ausgleichsſtocks nur eine begrenzte
önzm Die Schwierigkeit der Verteilung der beſchränkten
ſtel ſſiuserordentlich groß. Es könnten nur ſolche Gemein=
ſchi
gt werden, die ſelbſt die größten Anſtrengungen zu
) Selbſthilfe machen und demgemäß auch ihre Steuer=
mfmusſchöpften
. Insbeſondere müßten dieſe Gemeinden
ne retzen, ihre Steuerrückſtände, die in einzelnen Ge=
ndenwofrllend
hoch ſeien, mit Nachdruck einzuziehen.
Bezüfuh der Weiterleitung der Reichsüberweiſungsſteuern
ge die Gänden und Gemeindeverbände wurde von Regie=
zitierm
gsſeitwe ont, daß die Verzögerung in der Ausſchüttung
nminit= uf zrut uführen ſei, daß zahlreiche Gemeinden dem Lande
ſ t ſoh, erk/ e Beträge ſchulden, ſo daß dieſes kaſſenmäßig ge=
ngen/
, in ungefähr gleicher Höhe ſeine Ausſchüttungen
ſckzuſtziſnt.
Ein Fhriuniſtiſcher Antrag, der Neufeſtſetzung der
hälſtt und Penſionen für Miniſter Beamte
auf 6nu 46 Auafſ=ellte fordert, wurde mit den Stimmen des Zen=
her
Mys multer Nationalſozialiſten bei Stimmenthaltung der
ſraten gegen die Antragſteller abgelehnt.
s Herrt Mis
ſchuß befaßte ſich dann mit einem Antrag der SPD.
evrth g des Pachtzinſes für landwirtſchaft=
Gſut dſtücke. Bei dieſer Gelegenheit wurde auch ein
1izbandbundes behandelt, der Neufeſtſetzung der
üe Für fiskaliſches Gelände fordert. Die Kom=
ileen
dieſem Antrag nur zuſtimmen, wenn er nur die
minbaun Serückſichtigt. Die Regierung hielt eine Durchfüh=
deshtialdemokratiſchen
Antrages aus verſchiedenen Grün=
für
fung glich. Dieſer Antrag wurde daher mit den Stim=
desr
yrrums und der Nationalſozialiſten für erledigt er=
, deirlaridbundantrag mit allen Stimmen gegen die der
zmunzüſt angenommen. Hierauf entſpann ſich im Ausſchuß

arMAusſprache über

m Gühplage ein Antrag des Zentrums, ſowie Eingaben der
hinignut ür Arbeitsbeſchaffung und Eigentumswirtſchaft in
en Amm mſtadth und des Deutſchen Beamtenbundes, Landeskartell
en, Hlflten.
Die MAdierung ging in dieſem Zuſammenhang auf einen
kurzezyichaltenen Vortrag Dr. Hörpels ein. Sie verhielt ſich
nübets iiſſem Programm ablehnend, da ſie der Meinung iſt,
Heſſtshallein ein ſolches Programm, das grundſätzlich der
geruſt ſehmi ug der Reichsregierung und der Mitarbeit der Reichs=
ler
Enſte, k bedit, nicht durchführen könne. Die Reichsbank ſtehe die=

Proxſt noch ablehnend gegenüber. Die heſſiſche Regierung
ſt halehre eigenen Entſchlüſſe noch zurückgeſtellt in Erwar=
weuset
Maßnahmen der Reichsregierung. Die Voraus=
ing
elſt großzügigen Arbeitsbeſchaffungsprogramms ſei nach
ſfaſſurzgſer heſſiſchen Regierung vor allem die Vereinheit=
ung
1/ Erwerbsloſenunterſtützung, deren Träger jetzt das
ſch, ditk echsverſicherungsanſtalt ſowie die Länder und Ge=
inden
Aien
Im 2M(auff der Ausſprache ſtellten die Nationalſozialiſten den
trag, ishhegierung zu erſuchen, bei der Reichsregierung darauf
dringer daß ein umfaſſendes Arbeitsbeſchaffungs=
Ogrcſin im Sinne der nationalſozialiſtiſchen
rſch iſtt aufgeſtellt und durchgeführt werde.

1s lelem der Arbeitsbeſchafung in Heſſen,

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Regierung nimmt auch dieſem Antrag gegenüber den
Standpunkt ein, daß Heſſen allein dieſes Programm unter keinen
Umſtänden durchführen könne.
In der Abſtimmung wurde der Zentrumsantrag mit den
Stimmen der Nationalſozialiſten und Kommuniſten gegen die
Stimmen des Zentrums und der Sozialdemokraten abgelehnt.
Ebenſo abgelehnt wurde der nationalſozialiſtiſche Antrag mit allen
Stimmen gegen die Stimmen der Antragſteller. Die erwähnten
Eingaben wurden gegen die Stimmen der Kommuniſten der Re=
gierung
als Material überwieſen.
Der Ausſchuß vertagte ſich darauf auf Mittwoch vormittag.
Auf der Tagesordnung ſtehen Beſichtigung des Waſſerbaulabo=
ratoriums
und der Materialprüfungsanſtalt der Techniſchen Hoch=
ſchule
und Fortſetzung der Beratungen.
der Geſekgebungsausſchuß des Heſſiſchen Landtags
nahm am Dienstag ſeine Beratungen auf mit einer Regierungs=
vorlage
, betr. Vorbereitendes Verfahren gegen die
Abg. Brückmann (Natſ.) und Keil (Kom.). Der Aus=
ſchuß
beſchloß, die Immunität der beiden Abge=
ordneten
nicht aufzuheben. Ein nationalſozialiſtiſcher
Antrag, der ſich gegen die Vernichtung von Landtags=
akten
wendet, wurde mit den Stimmen der Nationalſozialiſten
und Kommuniſten angenommen. Ein weiterer nationalſozialiſti=
ſcher
Antrag, der den heſſiſchen Polizeibeamten Beſuch
der Veranſtaltungen der NSDAP und die Zuge=
hörigkeit
zur NSDAP. ſowie den Beſuch der Ver=
anſtaltungen
derNSDAP. durch Schüler und deren
Mitgliedſchaft in den Jugendverbänden der ge=
nannten
Partei erlaubt, wurde gegen die Stimmen der An=
tragſteller
abgelehnt. Ein kommuniſtiſcher Antrag, der ſich gegen
den Regierungserlaß, der jede politiſche Betätigung in
den Schulen verbietet, wurde gleichfalls abgelehnt. Ein Zen=

Nr. 256 Seite 3
trumsantrag, die Zugebörigkeit von Polizeibeamten
zu politiſchen Kampforganiſationen überhaupt zu
verbieten, wurde mit den Stimmen der Antragſteller gegen die
Kommuniſten bei Enthaltung der Sozialdemokraten und Natio=
nalſozialiſten
angenommen. Der Ablehnung verfiel ein kommu=
niſtiſcher
Antrag, der den Austritt des Deutſchen Reiches aus dem
Völkerbund verlangte.
Ein Zentrumsantrag, der ſich gegen Störungen des
Gottesdienſtes durch weltliche Veranſtaltungen an Sonn=
tagen
wandte, wurde durch die Regierungsantwort für erledigt
erklärt. Nach Anſicht der Regierung ſeien die ſchon beſtehenden ge=
ſetzlichen
Vorſchriften über die Sonntagsruhe ausreichend.
Ein kommuniſtiſcher Antrag, der ſich gegen die Amtsent=
hebung
des kommuniſtiſchen Bürgermeiſters
Zwilling und des kommuniſtiſchen Beigeord=
neten
Bitſch in Mörfelden wandte, wurde durch die Re=
gierungsantwort
gleichfalls für erledigt erklärt. Die Regierung
iſt nicht in der Lage, in ein ſchwebendes Verfahren einzugreifen.
Anträge der Kommuniſten auf Wiederherſtellung der Ver=
ſammlungsfreiheit
in Heſſen, Proteſt gegen das Verſammlungs=
und Demonſtrationsverbotes und Aufhebung des Verſammlungs=
und Demonſtrationsverbotes wurden gegen die Antragſteller ab=
gelehnt
.
Ein nationalſozialiſtiſcher Antrag, der die Regierung erſucht,
ſofort zu veranläſſen, daß der Polizeidirektor Maſchmeyer in
Worms die an ſeiner Wohnung angebrachten Parteifahnen der
Eiſernen Front entfernt, wurde mit den Stimmen des Zentrums
und der Nationalſozialiſten gegen die Stimmen der Sozialdemo=
kraten
und Kommuniſten angenommen. Die weiteren national=
ſozialiſtiſchen
Anträge, den Erlaß des Innenminiſters, der die Zu=
gehörigkeit
von Polizeibeamten zur NSDAP. verbietet, aufzu=
heben
und Verſetzungen von Polizei= und Gendarmeriebeamten
bis auf weiteres nur bei Todesfällen eintreten zu laſſen, wurden
abgelehnt.
Der Ausſchuß ſetzt am Mittwoch ſeine Beratungen fort.

BriefwechſelGoering-Hindenbur=
Hindenburg weiſt den Vorwurf des Berfaſſungsbruchs durch die Reichsregierung mit Enkſchiedenheit zurück.
Eigenarkige Hallung des Reichskagspräſidenken Goering.

Neuer Verkehrskon.
Weder Anrede noch Höflichkeitsformel.
* Berlin, 13. Sept. (Priv.=Tel.)
Der Reichstagspräſident Goering hat noch im Laufe des
Dienstag nachmittag einen Briefwechſel mit der Reichsregierung,
bzw, dem Reichspräſidenten eröffnet. Auffallend iſt, daß er zuerſt
einen Brief an den Reichspräſidenten gerichtet hat,
in dem er ihm die Beſchlüſſe der Reichstags mitteilt und da=
gegen
proteſtiert, daß die Reichsregierung ihr Erſcheinen vor
dem Ueberwachungsausſchuß von Bedingungen abhängig
mache. Er erſucht den Reichspräſidenten, wie das in der Ent=
ſcheidung
des Ausſchuſſes geſchieht, die Reichsregierung zur
Ausführung ihrer verfaſſungsmäßigen Pflichten anzuhalten.
Wie wir erfahren, enthält der Brief des Reichstagspräſiden=
ten
Goering an den Reichspräſidenten weder eine Anrede, noch
eine Höflichkeitsformel am Schluß. Dies iſt, wie unterſtrichen
wird, das erſtemal, daß dem Reichspräſidenten ein ſolcher Brief
zugegangen iſt. Nur weil der Reichstagspräſident in dieſer Form
geſchrieben hat, hat der Reichspräſident in gleicher Weiſe geant=
wortet
.
Die Ankwork des Reichspräfidenken.
In ſeiner Antwort weiſt der Herr Reichspräſident den
Vorwurf des Verfaſſungsbruches durch die Reichsregierung
mit Entſchiedenheit zurück. Der Reichspräſident ſtellt weiter
feſt, daß die ganzen Komplikationen nicht entſtanden wären,
wenn Reichstagspräſident Goering dem Reichskanzler das
Wort erteilt hätte. Sobald der Reichstagspräſident die durch
die Auflöſung geſchaffene Rechtslage ausdrücklich anerkenne,
werde nichts im Wege ſtehen, daß die Reichsregierung vor
dem Ueberwachungsausſchuß erſcheine.
Goering erkennt die Auflöſung des Reichstags an.
Auf das Schreiben Hindenburgs hin hat der Reichstagsprä=
ſident
Goering an den Reichskanzler von Papen ein Schreiben
gerichtet, in dem er die Reichstagsauflöſung als zu Recht be=
ſtehend
anerkannte. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Reichskanzler!
Nachdem ich mich überzeugt habe, daß auch Miniſter,
denen der Reichstag das Vertrauen entzogen hat, zur Gegen=
zeichnung
eines Auflöſungsdekrets berechtigt ſind, habe ich
meine Auffaſſung bereits geſtern abend dahin korrigiert, daß
der Reichstag formaljuriſtiſch zu Recht aufgelöſt iſt und daher
weitere Sitzungen oder Handlungen, mit Ausnahme der in
der Verfaſſung vorgeſehenen Ausſchüſſe, nicht ſtattfinden
werden.
In vorzüglicher Hochachtung
gez. Goering.

Nener Amfall Goerings.

Kurze Zeit danach iſt Goering in einem neuen Schreiben an
den Reichspräſidenten ſchon wieder umgefallen.
In dieſem Schreiben verlangte er, daß der Reichspräſident
die Notverordnung aufhebt, und daß die Reichsregierung zu=
rücktritt
, und ſtellt dann feſt, daß der voraufgegangene Reichs=
tag
aufgelöſt worden iſt, weil die Regierung Papen in dieſem
Reichstag das Vertrauen der Mehrheit nicht gefunden hätte.
Er behauptet dann weiter, daß auch der folgende Reichstag
aus dem gleichen Grunde der Auflöſung anheimgefallen wäre.
Daraus leitet er nun her, daß dieſe Auflöſung zu Unrecht be=
ſtehe
, weil nach der Verfaſſung hintereinander aus dem glei=
chen
Grunde nicht aufgelöſt werden dürfe.
Wir haben es alſo hier nicht nur mit einem merkwürdigen
Zickzackkurs der Nationalſozialiſten, ſondern auch mit einer ſehr
eigenartigen Taktik zu tun, die darauf hinausläuft, den Reichsprä=
ſidenten
unter Druck zu nehmen und einen Keil zwiſchen ihn und
ſein Kabinett zu treiben.
Die Heiuslugsauflofang

im Spiegel der Preſſe.

In der Berliner Preſſe, deren Hauptthema naturgemäß die
geſtrigen Vorgänge im Reichstag, die Abſtimmung und die Auf=
löſung
ſowie die Erklärung des Kanzlers im Rundfunk iſt, wird
vor allem zu der politiſchen Auswirkung der Reichstagsauflöſung
Stellung genommen.
Der Tag warnt davor, die Kriſe, die durch die Handlung
des Reichstages ausgebrochen ſei, zu unterſchätzen. Man ſolle ſie

Heſſiſches Landeskheaker.

Gro)9 Haus. Dienstag, den 13. September 1932.
Juarez und Marimilian

ſrematiſche Hiſtorie von Franz Werfel.
f1 iſt im Grunde ſeines Weſens Lyriker. Ruhelos

ihn ſucht ſchweift ſein Gefühl durch die Welt, ſchweift
Lyang enheit und Zukunft und ſtrömt ſich in Hingebung
teßls Denn aller Erdenkreatur geheimſte Sehnſucht iſt
m Weltgefühl des Weltfreunds ſteigt er in Wir
ebAweiten Band ſeiner Gedichte, zu den Hymnen eines

Ru s.

ſten Pantheismus auf. Sein religiöſes Fühlen drängt
üridurch und zeigt ihn als den religiöſen Lyriker des
us R) Byrik kommt Werfel zu Roman und Drama. Be=
ſindt
Grrdi und Barbara, weniger bekannt ſeine drama=
BiShe: Der Spiegelmenſch, die Legende Paulus unter
detzt und die Hiſtorie Juarez und Maximilian
erftlverkennt nicht, daß die epiſche Natur der Geſchichte
eſtxmtt- Folge von Ereigniſſen und Begründungen vor=
Widen unerbittlichen Geſetzen der Tragödie zuwider=
alaubt
daher, in der dramatiſchen Hiſtorie, die
geitvenr zu haben, die den Zwieſpalt zwiſchen Drama
Epyuv=rſöhnt.
Die mg kann das Weſen des Kompromiſſes nicht ver=
Jonen, 9.
ullehen Bildern läßt Werfel die Geſchichte des unglück=
en
Er)ikzu gs Maximilian von Oeſterreich vorüberziehen, der
R659 Kaiſer von Mexiko ein träumeriſches Glück ſuchte.
Na zi lian iſt ein öſterreichiſcher Ariſtokrat. Ein ein=
er
M2t, von weicher Geſundheit, feinnervig, voll guten
Au NS. F hmmenſchenfremd und menſchenſcheu.
Dm Aſt. Werfel die Partei der Republikaner unter Juarez
enübet Eie kämpft gegen das Geſchlecht von Geldherzen,
SDerng un enbolden, Eiſenfreſſern, Völlern, Sklavenhaltern,
Megeſrtziem, die den Thron zum Schutze ihres Laſters errich=
habendl

Da9* Kampf iſt einſeitig. Maximilian iſt bei. Werfel
e 9 Foſägeliche, weltfremde, paſſive Natur, daß ſein Kampf
ein Emeichen iſt. Frankreich unterſtützt und verrät ihn.
Biuſlire- das er ſich von Frankreich abringen läßt, ſchlägt
Eeigenalathteil aus. Die republikaniſche Partei ſiegt und
ſe ihn 4 Tode verurteilen.

Bevor er zum Richtplatz ſchreitet, nimmt er im Kerker alle
Schuld auf ſich: Schuld iſt; ſeinen Taten nicht ge=
wachſen
ſein. Mißerfolg iſt Schuld! Der Wille zur Güte
iſt Güte noch nicht. Meine Konſtruktion einer radikalen Mon=
archie
war unwahr. Alſo muß der Fehler, die Lüge, in meinem
Leben liegen. Aus dieſem Zwieſpalt des Weſens hätte ſich ein
Drama entwickeln können. Der Zwieſpalt wird am Schluß in
Worten ausgeſprochen, aber er iſt im Laufe des Geſchehens dra=
matiſch
nicht geſtaltet. So iſt Werfels Schauſpiel wohl eine Folge
geſchichtlicher Bilder, wohl eine Hiſtorie, aber keine dra=
matiſche
. Dies wird der Bühnenwirkung ſtets nachteilig ſein.
Man wollte in dem Kampf zwiſchen Maximilian und der
Juarez=Partei eine Auseinanderſetzung zwiſchen dem republika=
niſch
=demokratiſchen und dem monarchiſchen Staatsgedanken ſehen.
Eine verfehlte Auslegung! Auf beiden Seiten ſind weder die Per=
ſönlichkeiten
, noch die von ihnen geäußerten Grundſätze geeignet,
die Grundlage für eine ſolche prinzipielle Auseinanderſetzung dar=
zuſtellen
.
Die hieſige Darſtellung, die Kurt Hirſchfeld leitete, ſchien
bisweilen geneigt zu ſein, dieſer Auslegung zu folgen; ſo, wenn
der Republikaner Diaz ſeine antimonarchiſchen Reden ſchmetterte.
Ob es im Sinne Werfels liegt? Er ſcheint zwiſchen den Parteien
zu ſchwanken. Er gibt Maximilian im Tode Größe. Er ſieht
im Epilog aus dieſem Tode das Fortklingen von Schönheit und
Opfer, das den Lichtſchatz der Welt vermehrt. Er läßt aber auch
das reaktionäre Europa vor Juarez, dem Asketen der Macht, ſich
demütigen bis zum äußerſten.
Emil Lohkamp gab dem Kaiſer die hohe, ſchlanke Geſtalt,
die das Volk der Mexikaner überragt; er gab ihm die nerven=
haften
Bewegungen, die Menſchenſcheu des Weltfremden, der in
ſich ſelbſt horcht. Dies alles war ſehr fein ausgearbeitet und ge=
ſtaltet
. Hätte er ihm noch den Charme des Schwärmers und den
dem Kaiſer eigenen Glanz der ausſtrömenden Güte gegeben, ſo
wäre eine gewiſſe Eintönigkeit vermieden und die menſchliche
Teilnahme geſteigert worden,
Neben der Weichheit Maximilians gab Franziska Kinz, in
der Sonne Mexikos oder Tirols gebräunt, als Kaiſerin
Charlotte das unter der Oberfläche ſchwelende Feuer exploſiver
Leidenſchaft: als Frau von 25 Jahren wiſſend, reif, ſchon ent=
täuſcht
und doch ſtets erregt und vorwärts treibend. Schön das
nächtliche Geſpräch zwiſchen den Gatten unter dem Sternenhimmel
des Felſenſchloſſes!
Neue Kräfte ſtellten ſich vor.
Wir freuen uns, daß Konſtance Menz und Darmſtadt
nun doch ſich gefunden haben. Das Frankfurter Schauſpielhaus
verdankt ihr ſtärkſte Eindrücke. Sie iſt eine Künſtlerin, die ein
eminent tiefes menſchliches Gefühl in ſich sufnrnmenziehen und

ausgeben kann. Die künſtlerſche Luft Darmſtadts iſt, richtig ge=
noſſen
, für eine reiche künſtleriſche und menſchliche Entfaltung
und Betätigung günſtig!
Prinzeſſin Salm: Tochter eines Puritaners, Seiltänzerin,
Prinzeſſin! In überzeugenden Farben ließ Conſtance Menz den
Abenteurer=Sinn der jungen Kanadierin ſchillern, die des Kai=
ſers
letzte und treueſte Freundin wird; ſtets prickelnd und
feſſelnd!
Erwin Faber bewies als Oberſt Lopez ſeine Eignung für
Charakterrollen; packend gab er dem Kreolen die unwiderſtehliche,
innere Unraſt, die ihn von Verrat zu Verrat treibt.
Porfirio Diaz iſt die rechte Hand des Diktators Juarez, der
ſelbſt unſichtbar bleibt. Ernſt Ginsberg ſpielte den kleinen,
funkelnden Mann klar und eindringlich, wenn auch ohne den
Schauer des Geheimnisvollen, der den wagemutigen Abenteurer
in der Dichtung umweht.
Walter Rießland, der von Freiburg kommt, gab dem
franzöſiſchen Generalſtabsoffizier einen Zug in die Komik, der
nicht recht verſtändlich war.
Bewährte Darmſtädter Darſteller:
Paul Maletzki: ausgezeichnet als der in allen Sätteln
gerechte Erzbiſchof.
Joſef Sieber: ein Indianer=General von entzückender
Primitivität und Treue.
Joſef Keim: ein in breiten Strichen gezeichneter franzöſi=
ſcher
Marſchall.
Aus der Umgebung des Kaiſers: Karl Paryla, ein ſcharf=
umriſſener
Staatsrat, der nur die Sätze nicht zerhacken ſollte;
Karl Heinz Peters, der ſachlich gehaltene Leibarzt. In Epi=
ſoden
: die Herren Weſtermann, Baumeiſter, Gallinger, Keßler,
Kutſchera.
Die Bühnenbilder S. Sebbas ſchloſſen ſich dem Stil der
Dichtung an.
Am Schluſſe dankte freundlicher Beifall allen Mitwirkenden. 2

4500. RM. Erzählerpreis. Die Monatsſchrift die
neuelinie (Verlag Otto Beyer, Leipzig) hat auch in dieſem
Jahre einen Erzählerpreis ausgeſetzt. 4500. RM. ſind für das
Jahr 1932 für die beſten deutſchen Erzählungen ausgeſchrieben
worden. Sechs Preiſe ſtehen zur Verfügung. Der 1. Preis be=
trägt
1500. RM. Zur ehrenamtlichen Uebernahme der Jury
haben ſich wiederum bereit erklärt: Paul Fechter, Berlin; Alfons
Paquet, Frankfurt: Helene von Noſtitz, Berlin:. Wilhelm von
Scholz, Zürich; Bruno E. Werner Berlin. Die näheren Be=
dingungen
enthält das Septemberheft die neue linie‟

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 256

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

aber auch nicht überſchätzen. In dieſer Stunde gebe es gegen dieſe
Verranntheit parlamentariſcher Parteien, die bis zu einer Ein=
heitsfront
der Nationalſozialiſten mit dem Zentrum, den Demo=
kraten
, den Sozialdemokraten gegangen ſei nur einen Appell an
den deutſchen Menſchen: Heil Deutſchland!
Die Deutſche Zeitung nennt die Weigerung des
Reichstagspräſidenten, die Auflöſungsorder anzuerkennen, einen
revolutionären Akt. Der Weg der Regierung aus dem alles zer=
ſetzenden
Parlamentarismus heraus müſſe entſchloſſen bis zum
Ende weiter beſchritten werden.
Die Börſenzeitung empfindet es als tragiſches Mo=
ment
, daß der Aufmarſch zum neuen Wahlkampf ſich im Zeichen
eines Duells vollziehe, das geſtern zwiſchen zwei Deutſchen ſtatt=
gefunden
habe, die beide dem nationalen Lager angehören. Auf
der einen Seite der Nationalſozialiſt Goering, ein glühender Na=
tionaliſt
, auf der anderen Seite Herr v. Papen, deſſen Patriotis=
mus
über allem Zweifel ſtehe. Es ſei ein Jammer!
Die D. A. 3. meint, daß kein Vorfall in der Reichstags=
ſitzung
für den nationalen Menſchen ſo erregend geweſen ſei, wie
der demonſtrative Auszug der Deutſchnationalen aus dem Sitz=
ungsſaal
und der Chor des Haſſes, der ihn bei der nationalſozia=
liſtiſchen
Partei begleitete. Wenn der Bruderkampf an dem Punkte
angelangt ſei, den auch der Reichskanzler in ſeiner Rede mit ſtar=
ken
und eindrucksvollen Worten bezeichnete, dann müſſe es deſto
ſchlimmer um uns beſtellt ſein, als doch das Ziel gemeinſamer
Neuordnung des Staates auf lange Jahre hinaus greifbar vor
unſeren Augen geſtanden habe.
Die Germania ſpricht von dem merkwürdigen Abſchluß
eines Konfliktes, der nicht ſo ſehr durch ſeinen ohnehin mit
größter Wahrſcheinlichkeit zu erwartenden Ausgang, als durch
die beſonderen Verwicklungen der letzten Stunde bemerkens=
wert
ſei.
Das Berliner Tageblatt ſpricht von einem gut ge=
ſpielten
Theater, von dem ſich die Nationalſozialiſten offenbar
eine hervorragende Propagandawirkung verſprächen. Sie ſpiel=
ten
nur, wieder einmal, ein bißchen Theater und verletzten die
Verfaſſung, als deren Hüter ſie ſich neuerdings ſo gerne auf=
ſpielen
. Aber auch die Regierung habe nicht gerade ſtaatsmän=
niſch
geglänzt.
Der Vorwärts bringt einen ganzſeitigen Aufruf der
SPD. in dem zum Kampf gegen Hitler und Papen aufgefor=
dert
wird.
Der heutige Leitartikel des Völk. Beob. der von Alfred
Roſenberg ſtammt, hält daran feſt, daß die geſtrige Reichstags=

abſtimmung noch rechtmäßig zuſtandegekommen ſei, und argu=
mentiert
, daß das Kabinett außenpolitiſch aktions= und verhand=
lungsunfähig
ſei. Davon leitet dann Alfred Roſenberg die zu=
künftige
Linie der NSDAP. ab, in deren Händen, wie er erklärt,
nunmehr die Führung des Widerſtandes der Nation gegen die
herrſchende dünne Oberſchicht liege. Roſenberg kommt zum
Schluß zu der Behauptung, daß die Regierung eine Gewalt=
herrſchaft
gegen das Volk ausübe, und verſucht, durch Gegen=
überſtellung
ſeiner Theſe mit der Rundfunkrede des Reichswehr=
miniſters
, in der jede Dikatur als volksgefährlich abgelehnt wird,
den für ſeine Polemik erforderlichen Widerſpruch zu konſtruieren.

Zur hindenburg und ods Reich .
Die Deutſche Volksparkei zu den Vorgängen
im Reichstag.

Die Deutſche Volkspartei hat geſtern nach den Vorgängen im
Reichstag der Oeffentlichkeit folgende Erklärung unterbreitet:
Was wir nicht für möglich gehalten haben, iſt eingetreten.
Die Mehrheit des Reichstags hat ein Mißtrauensvotum gegen die
Reichsregierung angenommen, bevor noch der Reichskanzler Gele=
genheit
erhielt, die politiſchen Pläne des Kabinetts vorzutragen.
Wir bedauern aufs tiefſte, daß die Parteien des
Zentrums und der Nationalſozialiſten bei die=
ſem
Vorſtoß der Führung der Kommuniſten ge=
folgt
ſind. Das Zuſammenſpiel machtlüſterner Parteien hat
damit ſeinen größten und hoffentlich letzten Triumph gefeiert.
Die Mehrheit des Reichstags hat gegenüber einer Regierung, die
gewillt iſt, gewiſſenhaft und mutig ihres Amtes zu walten, Staat
und Volk vom Abgrund zurückzureißen, voreilig und übermütig
den Streit vom Zaune gebrochen. Bei dem Kampf um ſtaatliche
Ordnung und wirtſchaftlichen Aufbau lautet die Parole der Deut=
ſchen
Volkspartei auch in Zukunft: Für Hindenburg und
das Reich.

Die Abſtimmung im Reichstag wird von den Nachrichten=
büros
nachträglich berichtigt. Danach haben nicht 32 Abge=
ordnete
gegen das kommuniſtiſche Mißtrauens=
votum
geſtimmt, ſondern 42, und zwar 35 Deutſchnationale
und 7 Volksparteiler.

Polizeiliche Durchſuchung
der kommnniſtichen Arbeitsräume im Rei
Berlin, 13. Septt

Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion teilt mit=
Stunde nachdem der kommuniſtiſche Fraktionsvorſtao
Arbeitsräume verlaſſen hatte, beſetzten etwa 40 Krimim
die Fraktionszimmer der K. P. D. Ein Teil der Schräm
erbrochen. Bei der Durchſuchung, die ſich ſogar auf
räume erſtreckte, wurde nichts gefunden. Noch in der
ſchienen Vertreter der Fraktionen der K. P. D., um die
digen Feſtſtellungen zu treffen.

Die Polizeipreſſeſtelle teilt hierzu mit: Auf Grin
eingegangenen zuverläſſigen Nachricht hat in der BE.
13. September, um 23.30 Uhr, der ſtellvertretende Leiter=
teilung
I des Polizeipräſidiums, Regierungsrat von We=

Durchſuchung im Reichstag angeordnet, da der dringendo
dacht eines Sprengſtoffattentats vorlag. Die Durchſuchu=
dem
Reichstagspräſidenten und dem Polizeipräſidente=
nicht
angekündigt werden, da beide Herren fernmündlicht
erreichen waren. Die Durchſuchung war um 1.30 Uhn=
Es wurden die Keller des Reichstags, ſowie die Frakti.,
der Kommuniſtiſchen Partei durchſucht. Der nach kurzer
treffende Direktor der Reichstagsverwaltung, Geheimrnt
erhob gegen die Durchſuchung energiſchen Proteſt und 41
daß er die Angelegenheit heute bei den zuſtändigen S=6.
Reichstags zur Sprache bringen würde. Da Regierungn
Werder annehmen mußte, daß Gefahr im Verzuge wan.
trotz des Proteſts des Geheimrats Galle die Durchſuchu-mſ
fortgeſetzt. Hinweiſe auf ein Sprengſtoffattentat ſind u.
funden worden. In den Fraktionszimmern der Kommrnun
Partei wurden zwei Zerſetzungsſchriften, ſowie ein Bucht
mit dem Eiſenbahnbau beſchäftigt, beſchlagnahmt. Ders ſurw
präſident hat eine Unterſuchung der Angelegenheit in
geleitet.

Stait Karten.

Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Oipl.=Ing. Viktor R. Strizek
und Frau Lotte, geb. Oegen

Darmſtadt, 14. September

Langenbrand (Murgtal), Baden
(12744)

Die Eheleute Friedrich Götz und Frau
Emflie, Darmſtadt, Schulſtraße 23,
begehen heute das Feſt der
Silbernen Hochzeit.

Glückanf zur Goldenen.

Statt Karten.

Herzlich danken wir auf dieſem Wege
für alle Aufmerkſamkeiten und Anteil=
nahme
, die uns anläßlich unſerer Ver=
mählung
erwieſen wurden.
Peter Valter und Fran geb. Köth
Bernhard Eckel u. Fran geb. Valter
Traiſa.

Weinet nicht an meinem Grabe,
Gönnet mir die ewige Ruh,
Denkt was ich gelitten habe,
Eh’ ich ſchloß die Augen zu.

Gott dem Herrn hat es gefallen, heute nachmittag
meinen treuſorgenden Mann, unſeren lieben Vater
Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel

Statt beſonderer Anzeige.

Geſtern abend verſchied plötzlich an Herz=
lähmung
meine liebe, teuere Frau, unſere
herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Groß=
mutter
und Schwiegertochter

geb. Simmermacher
im 20. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Heinrich Bundſchuh
Poſiamtmann i. R.

Ofenſetzer

Am Montag, den 12. September, ver=
ſchied
plötzlich und unerwartet auf einer
Reiſe mein lieber guter Mann

im 58. Lebensjahr, nach langem ſchwerem Leiden zu
ſich in die Ewigkeit abzurufen.

Im Namen der trauernden Angehörigen:
Frau Eliſe Blumenſchein nebſt Kindern.

Dr. jar Kart

Darmſtadt /Barkhausſtr. 8), Frankfurt a. M., Unter=
Liederbach, Köln am Rhein, Schwürbitz, Mansgereuth,
Strößendorf U.=Franhen, den 12. September 1932.

Die Beerdigung findet am Donnerstag, 15. Sept. 1932,
nachm. 4 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes
aus ſtatt.

Für alle Hinterbliebenen in tiefem Schmerz:
Frau Dr. Erna Esleben.

Darmſtadt, den 13. September 1932.
Adolf=Spießſtr. 8.

Die Beiſetzung findet am Freitag, den 16. Sept.,
vormittags 9 Uhr, in Olpe (Weſtfalen), der Heimat
des Entſchlafenen, ſtatt.
Es wird höfl. gebeten, von Beileidskundgebungen
abzuſehen.
(12768

Dankſagung.
(Statt Karten).

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme ſowie
Blumenſpenden bei dem Heimgang unſeres lieben
Entſchlafenen

Herrn Wilhelm Aberle, ſen.

(*

Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 15. Sep=
tember
, nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.

ſagen wir allen unſeren innigſten Dank, insbeſondere
danken wir dem Herrn Pfarrer Heß für die troſtreiche
Grabrede ſowie der Schneider=Innung Darmſtadt
für die Kranzniederlegung.

Statt beſonderer Anzeige.

Am Montag, den 12. Sept., verſchied
plötzlich und unerwartet

Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt (Rheinſtr. 28), den 12. September 1932.

Heute nacht verſchied nach langem, ſchweren Leiden
im 59. Lebensjahr unſere liebe Mutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante

Hau Hiiedd Sielhſeis
geb. Kahn.

Die trauernden Hinterbliebenen:
Martha Sternfels
Jenny Sternfels.
Erfelden, den 12. September 1932. (12758

Dr. lale Mrr oblesen

Direktor der Haftpflichtkaſſe Deutſcher Gaffwirte.

Die Beerdigung findet heute Mittwoch, den 14. 9.,
nachmittags 2½ Uhr, vom Trauerhaus aus ſtatt.

Wir haben einen ſiets gütigen, gerechten
und wohlwollenden Chef in dem Heimge=
gangenen
verloren und trauern mit den
Hinterbliebenen um den Verſtorbenen, der
uns ſtets in lieber, ehrenvoller Erinnerung
ſein wird.
(12766

Bin unter BBST an das Ortsnetz angeschlossen.
Ludwig Schmidt, Schreinermeister
Beerdigungsgeschäft (Anruf Tag u. Nacht)
Darmstadt, Stiftstraße 58. 12742

Dr. med. Ernst Draudt

Die Angeſtellten der Haftpflichtkaſſe Deutſcher
Gaſtwirte, Verwaltungsdirektion Darmſtadt.

wird während seines Urlaubs gutigst
vertreten durch die Herren
San.-Rat Dr. Birnbaum, Georgenstr. 8
Dr. Otto Gros, Heinrichstr. 49
Geh. Med.-Rat Dr. Happel, Sandstr. 18
Dr. Lepdhecker, Heinrichstr. 23
Dr. Maver, Elisabethenstr. 70
Dr. Schiffer, Theaterplatz 2.

Todes=Anzeige.

Zurück!

Heute nachmittag entſchlief ſanft mein guter, un=
vergeßlicher
Mann, unſer lieber Bruder, Schwager
und Onkel

Johann Adam Gölz

im 78. Lebensjahre.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
Chriftina Gölz Wwe., geb. Dörr.

Darmſtadt, den 12. September 1932.
Karlsſtraße 40.

Innigen Dank für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und Aufmerkſamkeiten während der
langen ſchweren Krankheit und bei dem Heim=
gange
unſeres teueren Entſchlafenen. Beſonderen
Dank den ehrw. Brüdern des Herz=Jeſu= Hoſpitals
und den ehrw. Schweſtern von St. Eliſabeth.

S.-R.
L. Orch

Alte Damen= und Herren=Hüte

Die Beerdigung findet Donnerstaa, den 15. Sept.,
nachmittags 2.30 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Gertrude Wolf
und Kinder.

werden nach den neueſten Formen
fachmänniſch umgearbeitet.
Filz=Hüte
2.00
Haar=Belour . . . 2.50
Färben ſchwarz 0.50
Färben bunt
1.00
Garnieren
0.50
Mit neuer Garnitur
von 0.75
Neue Damen= u. Herren=Hüte von 1.95 an
J. Kiffel, 39 Grafenſtr. 39
gegenüber der Stadtkaſſe, (12556a

Enkfekkungs=
Tabletten Coro=
nova
m. Marien=
bader
Salz in allen
Apotheken. (11236a

Witwe, 38
kinderlos.;
Alleinſeim
m. geb. E
ſich. Stelllz
rat bek. z1
m. ein. 2.
ausgeſchl. 3
Bild, d. ex
vied. zumn
unt. F. 2
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Frl. 00
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Anſchluß.
Heirat m
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G. 10 a.

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lung ins Haus, ohne AullR

[ ][  ][ ]

14. September 1932

SRA Df S. Bicd Au der Käaſftäint
ſeſchismus und Nation. Hamburg. Hanſeat. Verl.=Anſt.
/(55. 3. Georg Cantor: Geſammelte Abhand=
ſtlin
, Springer 1932. 32/665. 4. Otto Eger: Das
de utſchen Kartelle. Berlin, Stilke 1932. 32/1163.
5ehrig: Georg Friedrich Kerſting. Mecklenb. Geſell=
32/681. 6. Henri Hauvette: Littérature ita=
ſirss
, Colin 1932. 32/379. 7. Albert M. Koeniger:
ſeutſchen Konkordate. Bonn, Röhrſcheid 1932. 32/962.
ſt Krieck: Nationalpolitiſche Erziehung. Leipzig. Ar=
Al.g 1932. 32/944. 9. Hans Leiſegang: Goethes
epzig, Meiner 1932. 32/878. 10. Robert Lin=
ü
Trie Sozialprinzipien ds hl. Thomas v. Aquin. Frei=
e
: 1932. 32/433. 11. Friedrich Ratzel: Deutſchland.
Truyter 1932 32/1230

ce Fritz aliemus, Deri der Niedergang des deit=
ſtatllismus
, Berlin, Rowohlt 1932. 32/1203. 14. Otto
Die Kultur der Gegenwart und das deutſche Bil=
. Leipzig, Klinkhardt

Aus der Landeshaupkftadt.
Darmſiadt, den 14. September 1932.
Landesbibliothek.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 256 Seite 5

1932. 32/531. 16. Die Wandlungen der Wirt=
eusg
. von Goetz Briefs. Berlin, Rothſchild 1932. 32/1195.
Alram W. White: So lebt der Ruſſe. Köln, Gilde=
32/1093. 18. Max Wieſer; Peter Poiret,
4mlrüller 1932. 32/726. 19. Otto Wolff: Die Ge=
Nwerrn Ouprard, Frankfurt, Rütten 1932. 32/957.
83 ptember an verleihbar. Vormerkungen werden im
uie tregengenommen.

Seimgang W. R. Wittichs hat der Oberbürgermeiſter
Landeshauptſtadt das nachſtehende Schreiben an die
Wittich’ſche Hofbuchdruckerei gerichtet: Hochgeſchätzte
die Städtiſche Verwaltung iſt durch den allzu frühen
ni

imgargiſt res Herrn W. R. Wittich ſchmerzlichſt überraſcht wor=
Iſhyrfehle nicht, in ihrem Namen unſerer aufrichtigen

ſtraug?msdruck zu geben und darf ergebenſt bitten, hiervon
h derx amilie des Verſtorbenen gefälligſt Kenntnis zu geben.
s Aumien des vortrefflichen Mannes, der ſich als Sproß
er alü) hochangeſehenen, heimattreuen Darmſtädter Familie
ſeinanßeruf und Leben um unſere Stadt wohl verdient ge=
cht
hiyſwird bei uns ſtets in hohen Ehren gehalten werden.
äudws Zeichen unſerer Teilnahme erlaube ich mir, einen
anz j d en ſtädtiſchen Farben zu überreichen. Mit ausge=
hnetem
hachtung ergebenſt gez. Mueller.

ßſiſches Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen.

e ßind eine Schulſtelle für eine katholiſche Lehrerin an
IüEille in Michelſtadt, Kreis Erbach; Dienſtwohnung

iruanden; eine Lehrerſtelle für einen Lehrer an der
äße Volksſchule in Seckmauern, Kreis Erbach; Dienſt=
nung
ſt vorhanden.

z=ſſhriges Arbeitsjubiläum. Morgen Donnerstag feiert
gſätd=er Herr Carl Raue, dahier, ſein 25jähriges Ar=
üm
bei der Firma J. Ph. Leuthner, Ernſt= Ludwigs=
a
5 das Verhältnis zwiſchen Chef und Perſonal ein ſehr
iſit eweiſt, daß der Buchbindermeiſter Herr Carl Diefen=
ſer
ſicht rüber 30 Jahre und der Buchdrucker Herr Auguſt

ſen.

u ſtachten (reits 20 Jahre bei genannter Firma tätig ſind.
TRd Goethe=Ausſtellung. Am Donnerstag den 15. Sept.,
ſmittarg 11 Uhr, führt Stadtarchivar Dr. Adolf Müller durch
UAusiälung.
4ſttAtelier=Ausſtellung. Heute und dieſe ganze Woche
e Aühr Ausſtellung Annaſtraße 10 von Prof. Wilh. Horſt.
beſcheineen Preiſen ſind ſowohl von deſſen Arbeiten als auch
ſe kka8//PPrivatſammlung von Gemälden, worunter gute
Aumen sutjeten ſind, ausgeſtellt.
Peherverein Darmſtadt. Die Monatsverſammlung ge=
hte
zuuſcht der verſtorbenen Kameraden W. Becht und Wilh.
Wſit=ch. und ehrte deren Andenken durch Erheben von
ſihl Sodann berichtete der 1. Vorſitzende. Herr Kam.
vf. Khünger über die Teilnahme an dem 60jährigen Stif=
lgsfehrzes
Kriegervereins. Haſſia in Offenbach und der
nkma/ zeiche der 118er in Worms. Weiter wurde des Ver=
uis
di=Jugendwettkämpfe in Darmſtadt lobend Erwähnung
fan, undaran anknüpfend wird des am 4., 11. und 18. d. M.
tfindaster. Bezirksſchießens auf den Schießſtänden der Priv.
ſützen ellichaft gedacht, zu deſſen Beteiligung am Sonntag,
18. N. von vormittags 9 Uhr und von nachmittags 2 Uhr

4 wird. Anſchließend begann der Vortrag des Kam.
über ſeine Erlebniſſe beim Beſuche der Krieger=
Werdun. Der Vortrag wurde von einigen ehrenden
ſtätten zum Gedächtnis der Gefallenen des Weltkriegs
5 1½1. Vorſitzenden umrahmt. Sodann gibt der Redner

e3 ſchreibung des Reiſeweges. Längere Zeit verweilte


uterte

Denkmal von Marſeville. Er erwähnte die verſchie=
ſrirten
, bezeichnete das Grab des Unbekannten Solda=
lden
Zuſtand des Fort Vaux, Douaumont, ferner er=
den
Bau des Denkmals daſelbſt, die Gebeinhalle, die
enheut , rweiter die Höhe 304 und Toter Mann; beſondere

merk ſrkäit erregte die Beſchreibung des Denkmals aus

Arrnor für die gefallenen 20 000 Amerikaner, eines der
Ehrenmäler. Der letzte Tag führte durch die Ar=
Eiden Denkmälern der 1870er Helden vorbei, und dann
te heimatlichen Gefilde. Vieler Dank wurde ſeitens
Vorläſtiden dem Redner gezollt, deſſen Worte über eine Ge=
htnisfhut
zu den in fernem Lande ruhenden Kriegern im
ohren än des Wortes berichteten.
Hüſnſeund. Heute nachmittag 4.30 Uhr hält unſer Jung=
arrür
, Karl Horch in den Räumen des C. V. J. M., Eli=
dethenkatze
17, eine Jungſcharſtunde. Dr. Horch iſt es beſon=
5 gegyl;, zur Seele unſerer Buben zu reden. Unſere Jung=
ie
jeder Junge iſt hiermit nochmals herzlich ein=

Beſſiſches Landestheater.

Meiſie Hae

19.3022 30 Uhr. C 1. Zum erſten Male wiederh.
Glember Juarez und Maximilian. Preiſe 0 504.50 Mk.

ember

Afße

Anf. 20, Ende geg. 22 15 Uhr. D 1. In neuer
Inſzenierung Das Konzert. Pr. 0.504.50 Mk.

Anf. 19.30. Enden. 23 Uhr. B 1. 8. 1. Malewiederh.
Der Roſenkavalier. Preiſe 0.705.70 Mark.

elandt allinger, Peters. Maletzki, Sieber, Keßler, K
meiſt=hurd Weſtermann. Am Freitag, 16. Sept. wird
Nann anrs Luſtſpiel Das Konzert, in der Inſzenie=
2 von richur Maria Rabenalt (Bühnenbild: Lothar Schenck
Trappp eg eben. Mit dieſem Luſtſpiel des ſüddeutſchen Dich=
S der uinnächſt ſeinen 70. Geburtstag feiert, wird ein beſon=
gechliter
Typus des bürgerlichen Luſtſpiels in den Spiel=
desl
au destheaters aufgenommen: Jedesmal, wenn der
niſt hn mit einer ſeiner liebestollen Schülerinnen einen
licheellssflug in ſeine im Gebirge gelegene Blockhütte un=
immgtzſſegt
er ſein Verſchwinden vor ſeiner Frau und der
enw4 4nit einer plötzlich übernommenen Konzert= Verpflich=
zu
Aſch uldigen. Wie die Frau des Pianiſten ihren um=
Kärmoh Gatten auf kluge und zarte Manier von ſeinen Kon=
Ren zuriert, bildet den Inhalt dieſes amüſanten Luſt=
29 Njaniſt Heink ſpielt Joſef Keim ſeine Frau Marie:
disrſt imz, den Dr. Jura, den ſtillen, aber entſchiedenen Ge=
vieler
wrncks: Karl Paryla, deſſen Frau Delfina: Grete
Dienk Ie Eva ſpielt Beſſie Hoffart, in den weiteren Rol=
ind
ku ftigt: Mine Corinth, Lilli Palmer, Jenny Wiener
4 IrmiMämmntag.

Bus Oiid einet anen Siaok.
Ausflug des Hiſtoriſchen Bereins nach Heppenheim d. d. B. Jahrhunderte ſprechen durch den Mund
eines Fachmannes.

Erftehung einer hifkoriſchen

Vergangenheit.

Heppenheim wird man wahrlich nicht reich nennen können
an Zeugniſſen aus der hiſtoriſchen Vergangenheit. Die zerſtörende
Gewalt der Jahrhunderte, ſeien es Brände, ſeien es kriegeriſche
Verwüſtungen, hat Wertvolles vernichtet. Es bedarf da eines ſo
ausgezeichneten Führers wie es Gewerbeſtudienrat Dipl.=Ing.
H. Winter am vorigen Samstag dem Verein war, um wieder
in voller Anſchaulichkeit das Bild der alten Stadt vor dem Be=
ſucher
erſtehen zu laſſen. Nur wer ſo gediegene techniſche Kennt=
niſſe
beſitzt und wer ſich die Mühe nicht verdrießen läßt, in lang=
wieriger
Arbeit den etwas ſpröde erſcheinenden Stoff der Amts=
rechnungen
zu ſtudieren, oder was es ſonſt geweſen ſein mag, nur
der wird einen vollen Erfolg bei der Rekonſtruktion eines in nur
noch geringen Reſten erhaltenen Stadtbildes erzielen können.
Dazu kommt, daß Herr Gewerbeſtudienrat Winter in wertvollſter
Weiſe ſeine Ausführungen durch Pläne über die Stadtentwick=
lung
wie durch eine außerordentlich große Reihe graphiſcher Dar=
ſtellungen
über die wirtſchaftliche und finanzielle Lage des Ober=
amtes
Starkenburg, vor allem während des 17. Jahrhunderts,
verdeutlichen konnte. Ich möchte hoffen, daß es ihm gelänge,
womöglich mit amtlicher Unterſtützung, dieſe eindrucksvollen und
lehrreichen Ergebniſſe einer vorbildlich zu nennenden Heimat=
forſchung
zu veröffentlichen.
Die Entwicklung Heppenheims geht von zwei Punkten aus,
die beide auf Gebirgsvorſprüngen liegen. Abſeits der Straße hat
man die Kirche St. Peter errichtet, die in ſpäterer Zeit mit einer
noch heute zum Teil feſtſtellbaren ovalen Wehranlage und einem
Zwinger umgeben war. Auf der Zwingermauer her führte der
Kirchweg der Nachbargemeinden. Die heutige Kirche, eine bei
weitem größere Anlage als ihre vier Vorgängerinnen, ſtammt erſt
aus dem Beginne dieſes Jahrhunderts. Dem Wagemut von Mon=
ſignore
Miſchler, der die Freundlichkeit hatte, den Verein am
Portal des ehrwürdigen Gotteshauſes zu begrüßen, verdankt die
ſüdliche Bergſtraße ihren Dom‟. Der alte romaniſche Dom konnte
als Untergeſchoß des neuen benutzt werden. Das Innere birgt
neben der Steinplatte mit der alten Grenzbeſchreibung des Hep=
penheimer
Kirchſprengels eine Marienplaſtik aus dem Ende des
13. Jahrhunderts; das Original dieſer vorzüglichen Terrakotta=
nachahmung
befindet ſich freilich jetzt in Mainz
Den zweiten Gebirgsvorſprung, in der Nähe der Straße ge=
legen
, nimmt der Königshof ein. Er diente zunächſt als
Gaugrafenburg, ſpäter, nach dem Uebergang an Lorſch, als Sitz
der klöſterlichen Güterverwaltung, nach 1232, nachdem Lorſch an

Mainz gefallen war, blieb der ehemalige Königshof Sitz der
Schaffnerei der nunmehrigen Propſtei Lorſch, während für die
Mainzer Kellerei, für die Burggrafen wie als Sommerreſidene
für die Mainzer Erzbiſchöfe ein neues Gebäude errichtet wurde:
der Amtshof. Nach der Verpfändung an Kurpfalz war das ältere
Gebäude von der Kollektorei beſetzt, bis es nach der Verwüſtung
während der Raubkriege in Privatbeſitz kam und erſt vor rund
hundert Jahren von der Gemeinde erworben wurde. Heute dient
das mit einem wundervollen Barockportal geſchmückte Gebäude
einer Volksſchule. Hier wurden durch neue Nachforſchungen
Gänge aufgedeckt, die mit ziemlicher Beſtimmtheit Rückſchlüſſe zu=
laſſen
über die alte Anlage des Gebäudekomplexes. Nur eine
mit ſolcher Konſequenz und glücklicher Findigkeit durchgeführte
Nachforſchung kann unſer Wiſſen ſo ungeahnt erweitern. Ueber
hundert Kellergewölbe wurden allein auf ihr Alter geprüft. Im
Zeitalter des romaniſchen Stils vornehmlich benutzte man große
Quadern an Stelle des vorher und nachher üblichen kleinkörni=
gen
Materials.
Baulich am intereſſanteſten iſt entſchieden der ſchon erwähnte
Amtshof. Bis zur Stadterweiterung etwa um 1300 war er eng an
die Stadtmauer angelehnt, deshalb waren im Erdgeſchoß zu=
nächſt
außergewöhnlich breite Fenſter erforderlich. Die Erweite=
rungen
, die in verhältnismäig kurzer Zeit erfolgten, bezogen ſich
auf den Oſtteil, der damals mit einem ſteinernen Giebel, ab=
ſchloß
, die Erweiterung nach dem fürchterlichen Brande von 1369
beſtand in dem Treppenturm und in der kleinen Hauskapelle die
letzte endlich in dem Burggrafenhaus. Der untere Saal des Amts=
hofes
, 1693 ausgebrannt, iſt nur dürftig wiederhergeſtellt worden
trotz der das gewöhnliche Maß überſchreitenden Stuckarbeit am
der Decke, die wir einem Laudenbacher Handwerker verdanken,
Dieſer Raum diente ehemals zu Amtsſtuben. Der alte Regie=
rungsſaal
im erſten Stock muß in früheren Jahrhunderten mit
ſeinem Hochſitz vor der freskobemalten Wand, mit den in Re=
naiſſanceart
verzierten Fenſtern, den rings umlaufenden Bänken
und dem wieder freigelegten Kamin eine außerordentlich künſt=
leriſche
Wirkung hervorgerufen haben. Hoffentlich gelingt es bei
der geplanten Wiederherſtellung, den urſprünglichen Charakter
möglichſt zu erreichen.
Ein Gang durch die Stadt diente ſchließlich der Erläuterung
der einzelnen Stadterweiterungen von der Mitte des
11. Jahrhunderts bis zu der nach dem Brande von 1369. Die
Führung fand ihren Abſchluß im Beſuch des alten Rathauſes.
deſſen geſchmackvolle Herſtellung im Innern auf die kraftvolle
Initiative von Bürgermeiſter Schiffers zurückzuführen iſt.
Ihm wie den übrigen Vertretern der Stadt ſei für den freund=
lichen
Willkomm auch hier nochmals gedankt. Alle Teilnehmer
die Bensheimer Ortsgruppe und die Darmſtädter Jugend=
gruppe
hatten ſich angeſchloſſen werden mit Freude an die
genußreichen Stunden zurückdenken.
F. Ky.

Vortrag über Die Bedeutung der Reichstagsauflöſung für
deutſchland und die Weltwirtſchaftskriſe‟. Durch die Reichstags=
auflöſung
erhält die Notverordnung vom 4. September 1932, die
unter dem Titel Zur Belebung der Wirtſchaft bekannt gegeben
wurde, beſondere Bedeutnug, da das deutſche Parlament zurzeit
vollſtändig ausgeſchaltet iſt. Die Reichsregierung hat dem deut=
ſchen
Volke gegenüber eine ungeheure Verantwortung übernom=
men
. Der heute abend im GDA.=Heim. Schleiermacherſtraße ( Ein=
gang
Wieſenſtraße) ſtattfindende Vortrag des Herrn. Direktors
Dr. Zeiger über Deutſchland und die Weltwirtſchaftskriſe, oder
was bringt die neue Notverordnung, dürfte bei allen intereſſier=
ten
Kreiſen die beſondere Beachtung finden. Der Eintritt iſt
frei. Gäſte ſind willkommen.

Zu Hindenburgs 85. Geburtstag.

Annahmeſtellen bei allen durch Aushang
gekennzeichneten Banken, den Poſtämtern
und Poſiſcheckkonto Hindenburg=Spende
Berlin Nr. 238 00.

Volksbühne. Die Jugendgemeinde der Volksbühne wurde
in dieſem Jahre bereits im April errichtet. Anmeldungen wer=
den
aber auch jetzt noch entgegengenommen. Die bereits ſtattge=
fundenen
zwei Vorſtellungen werden verrechnet. Der Neueintre=
tende
iſt daher nicht ungünſtiger geſtellt. Er erhält ſechs Vor=
ſtellungen
im Laufe des Spieljahres. Die für Werbetätigkeit
und rechtzeitige Anmeldung von der Volksbühne ausgegebenen
Gutſcheine, die zum Beſuch einer beliebigen Vorſtellung im Heſ=
ſiſchen
Landestheater berechtigen, werden erſt nach der erſten Vor=
ſtellung
(nicht Werbevorſtellung) der Volksbühne an der Tages=
kaſſe
im Großen Haus eingelöſt und haben bis 20. Dezember Gül=
tigkeit
. Einen Gutſchein erhält, wer bis zum 20. September ſich
zur Volksbühne anmeldet oder der Volksbühne drei neue Mitglie=
der
zuführt. Auskunft und Proſpekte in der Geſchäftsſtelle der
Volksbühne. Eliſabethenſtraße 34 (Haus Alter).

Sperial4 usschank (127535
Städt. Ratskeller siechenbrauerei Mürnberg
½.Liter 50 Pfg. %aliter 32 Pfg.

Pilzwanderung. Da überall wieder tödliche Pilzvergif=
tungen
gemeldet werden, veranſtaltet die Heſſiſche Landes=
ſtelle
für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung
(Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde, Fernruf 4755) zur größtmög=
lichen
Aufklärung auf dieſem wichtigen Gebiete am nächſten
Samstag, dem 17. September eine Pilzwanderung.
Treffpunkt um 3 Uhr am Böllenfalltor. Jeder Pilzfreund
iſt willkommen. Voranmeldung iſt zweckmäßig
Die Neuen Röhr=Werke, A.=G., Ober=Ramſtadt, nahmen
am letzten Sonntag, den 11. September, an dem Automobilturnier
in Bad=Neuenahr (Automobilturnier des Weſtens) mit drei
ſerienmäßigen neuen Röhr 8 teil, die beim Publikum auf dem
Kurplatz großen Beifall fanden. Die Publikums=Jury krönte die
drei zur Vorführung gebrachten Wagen mit 1 Goldenen und
2 Silbernen Plaketten, ein ſchöner Erfolg der hieſigen Automo=
bilinduſtrie
.

Die Darmſtädker und Nakionalbank.

Filiale der Dresdener Bank, in ihrem neuen Heim.

B. M. W. Vollschwingachswagen
B. M. W. D. K. W. Motorräder
Steuerfrei bis 750 ccm, jede Type anzusehen. (12436b
Ausstellung Grafenstr.
J. Donges & Wlest Ecke Elisabethenstraße

Im Union=Theater läuft nur noch kurze Zeit der Groß=
tonfilm
Tannenberg‟. Das gewaltige Filmwerk iſt unter der

Regie von Heinz Paul und der Mitarbeit von Paul Oskar Höcker
und Major a. D. Georg von Viehbahn entſtanden.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute und
morgen die bildſchöne Torma Shearer mit dem intereſſanten Al=
Capone=Typ Clarc Galbe und Lionel Barrymore in dem deutſch=
ſprachigen
Spitzenfilm der Metro=Goldwyn=Mayer=Produktion
Der Mut zum Glück,
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur heute und morgen den
beliebten Heinz Rühmann in dem luſtigen Tonfilm=Schwank
Der Stolz der 3. Kompanie, nach dem Bühnenſchlager von Wil=
helm
Hartſtein, der tauſende Male mit Sturmgelächter über
Deutſchlands Bühnen ging.

Aus den Parkeien.

Deutſch=nationale Frauen=Gruppe. Wie
ſchon mitgeteilt, findet heute Mittwoch abends 8 Uhr un=
ſere
erſte Zuſammenkunft wieder nach der Sommerpauſe ſtatt.
Frl. Toni Naumann, unſere zweite Vorſitzende, wird uns von
der wunderbaren Fahrt nach Elbing berichten, die ſie mit dem
Verein des Deutſchtums im Ausland miterlebte. Die Ausfüh=
rungen
werden durch Lichtbilder noch beſonders illuſtriert. Wir
bitten alle unſere Mitglieder, nicht nur ſelbſt zu kommen, ſon=
dern
auch Freunde mitbringen zu wollen. Auch alle Mitglieder
unſerer Ortsgruppe ſind herzlich eingeladen.

Die Direktion der Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt,
Filiale der Dresdener Bank, hatte einen kleineren Kreis, insbe=
ſondere
die Leitungen der ihr befreundeten Darmſtädter Bank=
inſtitute
, die ausführenden Architekten und Vertreter der Preſſe
zu einer Beſichtigung ihrer neuen Räume geſtern nachmittag ein=
geladen
. Die Führung hatten die Direktoren Götz, Kredel
und Sartori übernommen. Aus dem lichten, geräumigen
Publikumsraum vor den einzelnen Reſſortſchaltern, denen die
Sprechzimmer für die Kunden gegenüberliegen, gelangt man in
die unmittelbar angrenzenden Direktionszimmer, die der Zeit
entſprechend, einfach, aber vornehm gediegen ausgeſtattet ſind.
Eine ſinnvoll eingebaute Fenſteröffnung ermöglicht das Ueber=
ſehen
des ganzen Bankbetriebes von dem Gang aus, der ſich vor
den Direktionsräumen befindet. Das Perſonalbüro und Direk=
tionsſekretariat
ſchließt ſich an, all dieſe Zimmer haben Front
zur Grafenſtraße.
Die Raumaufteilung der Beamtenarbeitsräume ſtieß auf
große Schwierigkeiten, wurde aber von den ausführenden Archi=
tekten
Markwort und Seibert (die bereits ſeinerzeit die
Bankräume der Diskonto=Geſellſchaft errichtet hatten) in idealer
Weiſe gelöſt. Die Unterbringung der Beamten bietet betriebs=
techniſche
Vorteile mannigfacher Art, vor allem iſt ein enges In=
einanderarbeiten
aller Abteilungen, und damit eine raſche Bedie=
nung
der Kunden ermöglicht. Um den einheitlichen Geſamtein=
druck
nicht zu beeinträchtigen, ſind, wie in allen modernen Bank=
häuſern
, alle Zwiſchenwände gefallen, ſo daß der ganze Arbeits=
raum
von den Schaltern aus zu überſehen iſt. Lediglich die Revi=
ſions
=, Funk= und Telephonzimmer ſind abgetrennt. Die Stahl=
kammern
in den neuen Bankräumen ſtellen eine moderne, feuer=
und diebesſichere Treſoranlage dar, die den Safesinhabern durch=
aus
die gleiche Sicherheit wie die bisherige Anlage bietet. Der
Schrankfachdienſt ſpielt ſich unter denſelben Formen wie ſeither
und ebenſo bequem für die Safesinhaber ab.
Selbſtverſtändlich iſt die Bank durch eine ſtarke Kontrollan=
lage
in jeder Hinſicht geſichert. Intereſſant war ein Probe=
alarm
, der unvorhergeſehen für die Polizei durchgeführt wurde.
Die Alarmmannſchaft des Ueberfallkommandos war in kaum zwei
Minuten zur Stelle und riegelte die ſämtlichen Bankräume ab.
Im Obergeſchoß iſt die Regiſtratur in der noch alle Haupt=
bücher
ſeit Gründung der Darmſtädter Bank im Jahre 1853 und
alle Haupt= und Kontobücher ſeit 1914 aufbewahrt ſind. In dem
geräumigen Verſammlungsſaal, der ſich ebenfalls im Obergeſchoß
befindet, nahm Direktor Götz Gelegenheit, die Gäſte zu begrüßen
und der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß die ſeitherigen guten
Beziehungen beſtehen bleiben. Den Dank der Gäſte und deren
Glückwünſche, zugleich auch im Namen des Hausherrn, ſprach
Direktor Benjamin von der Deutſchen Bank und Disconto= Geſell=
ſchaft
aus. Er ſchloß mit einem firat, ereseat kloreat der Darm=
ſtädter
Bank. Filiale der Dresdner Bank, in ihren neuen Räumen.
Die Führung hat einen Ueberblick über die Zweckmäßigkeit
des Ausbaues der neuen Lokalitäten gegeben, deren Ausgeſtaltung
den ausführenden Architekten und Handwerkern zur Ehre gereicht.
Schon rein äußerlich ſind alle Räumlichkeiten in vornehmer, ruhi=
ger
Täfelung und Farbe gehalten. Peinliche Sauberkeit und
Ordnung herrſcht überall. Der Grundſatz des Dienſtes am Kun=
den
iſt in jeder Hinſicht gewahrt.
An dem Bankumbau, der am 4. Juli 1932 begonnen und am
12. September beendet war, und deſſen Entwurf von den Architek=
ten
Markworth u. Seibert ſtammt, die auch die Bauleitung hatten,
waren nur Darmſtädter Firmen beteiligt. Die Bauarbeiten wur=
den
ausgeführt durch J. Böttinger, Tapezierarbeiten: Donges,
Eiſenbau; L. Debus, Eſtricharbeiten; F. Eigenbrodt, Vorhänge;
G. Gehbauer, Rolläden; Hahn u. Sohn, Marmorverkleidungen;
K. Hartmann, elektr. Inſtallation; W. Klein, Weißbinderarbei=
ten
; Gebr. Lang. Schreinerarbeiten; H. Meyer, Teppiche; C. Mion,
Terrazo= und Plattenbelag; J. Nohl, Heizung; L. Pabſt, Schil=
der
: Ruppert, Schreinerarbeiten: H. Sames Maurerarbeiten; H.
Schulz, Glaſerarbeiten: A. Stützer Nachf. Tapetenlieferung;
Tritſch u. Heppenheimer. Linoleumbelag; J. Trier, beſſere Schrei=
nerarbeiten
und Vorhänge: Ernſt Schulz, Gärtnerei ( Dekora=
tion
).

Anton Hartmann beginnt mit dem Kurſus Zeichnen
und Malen am Donnerstag dem 15. September 16 Uhr, im
Saal 427 der Techniſchen Hochſchule. (Siehe Anzeige.)

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlſchkelt.

K. in M. Sie werden ſich am beſten an ein Finanzamt im
früher beſetzten Gebiet wenden.
Langjähriger Abonnent. Die geſetzliche Miete nach dem
Reichsmietengeſetz war in Darmſtadt erſtmlas am 1. Januar 1923
zahlbar. Die Anfrage müßten Sie an das Wohnungsamt hier
richten.

Tageskalender für Mittwoch, den 14. September 1932.
Union=Theater: Tannenberg‟ Helia=Lichtſpiele: Der Mut
zum Glück. Palaſt=Lichtſpiele: Der Stolz der 3. Kompa=
nie‟
. G.D.A.=Heim, Schleiermacher Straße, 20.30 Uhr: Vor=
trag
Dr. Zeiger Was bringt die neue Notverordnung.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 256

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Bilder vom Groß=Gerauer Herbſtmarkt.

Links:
Gruppe aus dem
Marktaufzug.

Rechts:
Staatspräſident
Dr. Adelung
als Gaſt der Preſſe
in Groß=Gerau.

Aus Heſſen.

Dg. Arbeilgen, 13. Sept. Obſtverſteigerung. Das
Obſt an der Provinzialſtraße Darmſtadt-Kranichſtein wird am
Donnerstag, den 15. September, vormittags 9 Uhr, beginnend bei
Kilometer 2,8 (Ziegelhütte), öffentlich verſteigert. Geſetz=
liche
Geſellenprüfung. Demnächſt findet die diesjährige
Herbſt=Geſellenprüfung ſtatt. Prüflinge des Handwerks und Ge=
werbes
, die bis zum Herbſt ihre Lehrzeit beendet haben und ſich
der Prüfung unterziehen, müſſen ihre Anmeldung bis ſpäteſtens
15. ds. Mts. bei dem Vorſitzenden des Prüfungsausſchuſſes des
hieſigen Ortsgewerbevereins, Herrn Maurermeiſter Franz Benz
(Darmſtädter Straße), einreichen. Anmelde= und Lehrzeugnis=
formulare
werden daſelbſt ausgegeben und weitere Auskunft er=
teilt
. Die Prüfungsgebühr, die 6. RM. beträgt, muß bei der
Anmeldung entrichtet werden. Säuglings= Bera=
tungsſtunde
. Am Mittwoch, den 14. September, nachmittags
3 Uhr findet auf dem Rathaus eine Beratungsſtunde der Mutter=
und Säuglingsfürſorge ſtatt.
F Eberſtadt, 12. Sept. Der evangel. Frauenverein
in Oppenheim. In drei großen Heag=Autobuſſen unternahm
der hieſige evgl. Frauenverein mit 120 Teilnehmern einen Aus=
flug
nach Oppenhenim. Nach der Beſichtigung des auf dem Abhang
rebenreicher Hügel herrlich gelegenen rheinheſſiſchen Kreisſtädt=
chens
luden mit Kaffee und Kuchen gedeckte Tafeln der oberhalb
der Stadt liegenden ehemaligen Reichsfeſte Landskron zu einer
Raſt ein. Daran ſchloß ſich eine Beſichtigung der Katharinenkirche
(12621317). Gegen 7 Uhr erfolgte die Heimfahrt.
Ak Nieder=Ramſtadt, 12. Sept. Winterhilfe. Der Not
der Zeit gehorchend, hat der Winterhilfeausſchuß beſchloſſen, über
den Reſtbetrag, der aus dem letzten Jahre noch verbliebenen Sam=
melgelder
zu verfügen, und zwar dergeſtalt, daß zunächſt dafür
Kartoffeln angekauft werden, die in kleineren Quantums an die
Bedürftigen zur Verteilung kommen. Mit dem Herannahen des
Winters wirft ſich die bange Frage auf, was wird, wenn der nur
noch geringe Betrag aufgebraucht iſt?
An Groß=Zimmern 13. Sept. Erneuter Kartoffel=
diebſtahl
und Polizeihund. Trotzdem, daß in hieſiger
Gemeinde eine ganze Anzahl Ehrenfeldſchutzen ernannt worden
iſt, wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag auf dem Grund=
ſtück
des Ludwig Bernhard ein größerer Kartoffeldiebſtahl aus=
geführt
, wobei ungefähr acht Zentner Kartoffeln entwendet wur=
den
. Zur Ermittelung der Täter ließ man vorgeſtern nachmittag
einen Polizeihund aus Darmſtadt kommen. Jedoch konnten zweck=
dienliche
Feſtſtellungen nicht gemacht werden.
r. Babenhauſen, 12. Sept. Der freiwillige Arbeits=
dienſt
iſt ſeit voriger Woche hier nach einem einleitenden Vor=
trag
des Herrn Oberingenieurs Bröſer=Darmſtadt vom Heſſiſchen
Heimatwerk eingeführt worden. Ein erfreuliches Zeichen für den
geſunden Geiſt in unſerer Jugend iſt es, daß ſich eine große Anzahl
Arbeitsdienſtwilliger ſofort meldete. Es wurden 43 Jugendliche
unter 25 Jahren eingeſtellt, zwei Gruppen gebildet, die für die
Dauer von etwa 20 Wochen bei ihrer Arbeit: Bachuferherſtellung
und Teilregulierung des Ohlebaches, unter der Oberaufſicht des
Kulturbauamtes Darmſtadt zuſammenbleiben. Im Arbeitsplan
iſt mit Recht auch den Bedürfniſſen der heutigen Jugend nach
ſportlicher Betätigung Rechnung getragen, denn einige Stunden
für Sport und Leichtathletik fehlen im Wochenplan nicht. Im In=
tereſſe
der hohen volkserzieheriſchen Bedeutung iſt der freiwillige
Arbeitsdienſt nur zu begrüßen. Die Ortsgruppe des
D. H. V. nahm vergangenen Samstag im Gaſthaus Deutſcher
Hof ihre Bannerweihe vor. Das Banner iſt von Fräulein
Peter=Eberſtadt geſchmackvoll geſtickt, zeigt auf der Vorderſeite
D.H.V. und auf der Rückſeite das Wappen unſerer Stadt. Bei
gutem Beſuch nahm die Veranſtaltung einen ſchönen Verlauf.
Bz. Reinheim, 13. Sept. Kirchweihe. Faſt ſcheint es, als
ob ſich zur Kirchweihe das Wetter von ſeiner ungünſtigſten Seite
zeigen wollte, denn in der Nacht von Samstag auf Sonntag reg=
nete
es hier ziemlich ſtark. Doch am frühen Morgen hellte es
wieder auf, und die Hoffnung auf gutes Wetter war wieder da.
Dadurch entwickelte ſich am Sonntag auch ein guter Betrieb.
Abends ſetzte großer Sturm mit darauffolgendem Regen ein. Hier
wurde die Stimmung etwas gedrückt denn die Karuſſell= und
Budenbeſitzer konnten faſt ſchließen, aber in den Gaſthäuſern war
vollauf zu tun.
R Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 13. Sept. Am Sonntag herrſchte
in unſerer Gegend ein ſehr ſtarker Sturm, wobei die Autogarage
eines hieſigen Obſthändlers, die bereits aufgeſchlagen, jedoch noch
nicht fertiggeſtellt war, wie ein Streichholz zuſammengeknickt
wurde. Der ſtarke Wind ſchüttelte auch viel Obſt von den Bäu=
men
.
R. Kirch=Beerfurth i. Odw., 13. Sept. Am Samstag trafen
hier etwa 35 Nationalſozialiſten aus Mühlheim a. M. ein. Die
Einquartierungen fanden bei Privatleuten ſtatt. Am Abend
trafen ſich die Nationalſozialiſten im Saalbau Hönig. Am Sonn=
tag
früh wurden auf dem Felde Freiübungen vorgenommen.
As. Erbach. 13. Sept Anläßlich des 25jährigen Jubiläums
der Freien Turnerſchaft finden im kommenden Sonntag
im Städtiſchen Sport= und Erholungspark zu Erbach die Herbſt=
ausſcheidungskämpfe
des 7. Bezirks ſtatt. In Anbetracht der
herrſchenden Wirtſchaftskriſe ſoll die Feier in einfachem Rahmen
gehalten werden. Vormittags ab 9 Uhr beginnen die leichtathle=
tiſchen
Wettkämpfe nachmittags um 1 Uhr findet ein Werbe=
umzug
durch die Straßen des Städtchens ſtatt. Anſchließend fol=
gen
die Fuß= und Handballſpiele auf dem Hauptkampfplatz des
Sportparkes. Der Stenographenverein Gabels=
berger
(Verein für Einheitskurzſchrift) rüſtet für das kom=
mende
Winterhalbjahr. Der Vorſtand hat kein Mittel unverſucht
gelaſſen, um möglichſt weite Kreiſe für die Beſtrebungen des Ver=
eins
zu intereſſieren und die Reichskurzſchrift in alle Kreiſe
hineinzutragen. Die Vorarbeiten ſind noch im Gange. Das
Programm für die Wintertätigkeit iſt bereits ausgearbeitet und
wird den einzelnen Mitgliedern in den nächſten Tagen zugehen.
An ſämtliche Schulen und Behörden ſind beſondere Rundſchreiben
gerichtet worden mit der Bitte, die Schüler, Lehrlinge und Ge=
hilfen
auf die hohe Bedeutung der Stenographie hinzuweiſen
Um dem Verein wieder möglichſt junge Kräfte zuzuführen, ſoll
dieſes Jahr ein Anfängerkurſus abgehalten werden. Derſelbe be=
ginnt
am Donnerstag, dem 16. September, abends
8 Uhr, im neuen Schulhauſe. Die Leitung des Kurſus
liegt in den Händen eines ſtaatlich geprüften Lehrers der Steno=
gargphie
. Die Teilnehmergebühr iſt, den wirtſchaftlichen Verhält=
niſſen
Rechnung tragend, möglichſt niedrig gehalten. Der Fort=
hildungs
=Untericht findet jeden Montag und Donnerstag ſtatt.
Sofern genügend Teilnehmer vorhanden ſind, ſoll in den nächſten
Wochen auch ein Kurſus in Redeſchrift durchgeführt werden. An=
meldungen
zu dieſem Kurſus werden in den Fortbildungsſtunden
entgegengenommen.

Ci. Erbach, 12. Sept. Herbſtausflug des Kirchen=
geſangvereins
. Der Kirchengeſangverein will von jetzt ab
illjährlich abwechſelnd eine zur Muttergemeinde gehörende Filiale
beſuchen, um auch durch das Lied das Zuſammengehörigkeitsgefühl
ſtärken zu helfen. Geſtern galt der Beſuch dem der erſten Pfarrei
zugeteilten Dorf=Erbach. Bei ſtarker Beteiligung wanderte der
Chor auf größerem Umwege durch die heimatlichen Wälder. Auf=
nahme
der Konfirmanden. Der Beginn der Konfirman=
denſtunden
in der letzten Woche ergab, daß die rückläufige Be=
wegung
der Konfirmandenzahl auch dieſes Jahr noch anhält. Wäh=
rend
voriges Jahr im Kirchſpiel 49 Kinder konfirmiert wurden,
beträgt die Zahl der jetzt aufgenommenen Konfirmanden nur 42,
und zwar 25 Knoben und 17 Mädchen.
Ch Hainſtadt, Kr. Erbach, 12 Sept. Die Straße Höchſt, Sand=
bach
, Neuſtadt, Hainſtadt bis zur Landesgrenze, Verbindungsſtraße
Höchſt Aſchaffenburg, welche im vorigen Jahre neu eingeſteint
und gewalzt wurde, bekommt nun ihren, von den Einwohnern
ſchon lang erſehnten Teerbelag, ſo daß den Staubwolken endlich
ein Ende bereitet wird. Die Arbeiten gehen gut voran. Die
Dreſchmaſchine iſt eben im Orte an der Arbeit. Im allgemeinen
iſt der Körnerertrag zufriedenſtellend. Es iſt dies eine kurze Ar=
beitsgelegenheit
, für unſere arbeitswillige Jugend, welche mit
Schmerzen auf die Einführung der Arbeitsdienſtpflicht oder auch
Freiwilligen Arbeitsdienſt wartet.

Unterſtützt die heſſiſche Winterhilfe

Az. Neuſtadt i. O. mit Burg Breuberg. D. J. H., 13. Sept.
Odenwaldklub. Die hieſige Ortsgruppe führte ihre 10. Wan=
derung
aus. Zunächſt war Bahnfahrt bis König. Dann ging es
aufwarts durch ſchönen Wald nach Momart. Der Weg führte
nun abwärts bis zu einer wundervollen Waldwieſe, und wieder
aufwärts ſchritt man durch prächtigen Wald bis Weitengeſäß,
dort angenehm überraſcht von dem reichen Obſtſegen. Immer
höher zogen die Wanderer durch herrlichen Buchen=, Fichten= und
Eichenwald bis zu dem ſchönen Fleckchen Erde: Eulbach, das in
Wald, Wieſe und Park jeden Naturfreund für kürzere und längere
Zeit erſtaunen läßt. Schade nur, daß der Park geſchloſſen iſt. Nach
kurzer Raſt ging es dem gelben Dreieck nach, abwärts bis Michel=
ſtadt
.
Dk. Wald=Michelbach, 13. Sept. Jahresfeſt. Die Frauen=
vereine
Rimbach, Hammelbach, Wahlen, Affolterbach, Siedelsbrunn
und Wald=Michelbach feierten vorgeſtern auf der Tromm ihr Jah=
tesfeſt
. Der feſtlich geſchmückte Saal konnte die zahlreich erſchie=
nenen
Frauen mit ihren Angehörigen nicht alle aufnehmen. Die
Ortsgruppe Rimbach hatte die Leitung und Ausſchmückung des
Feſtes und entledigte ſich zur vollen Zufriedenheit ihrer Aufgabe.
Umrahmt wurde die Feier durch Muſikvortrage des hieſigen Po=
ſaunenchors
. Am Sonntag nachmittag wurde auf der Kreidacher
Höhe ein herrenloſes Auto, Marke de Soto, aufgefunden. Das
Auto, deſſen eine Türſcheibe eingeſchlagen war, trug badiſche Be=
zeichnung
. Auf Veranlaſſung der hieſigen Polizei wurde der
Wagen nach Wald=Michelbach abgeſchleppt. Nach den vorgefun=
denen
Papieren handelt es ſich um den Wagen eines Schries=
heimer
Herrn.

A. Aus dem Schlierbachtal, 13. Sept Landwirtſchaft=
licher
Vortrag. In der Gaſtwirtſchaft Reinig hielt Herr
Landwirtſchaftsrat Wenzel=Reichelsheim einen Vortrag über
Viehverwertung, der beſonderes Intereſſe erregte, da ja in unſe=
rem
Tal die Viehzucht einen Haupterwerbszweig der Landwirt=
ſchaft
bildet. Die Verwertung des Viehes ſowohl als Zucht= wie
Schlachttiere geſtaltet die Aufzucht aber noch nicht rentabel genug.
Es müſſen neue Abſatzmöglichkeiten geſucht werden; ebenſo auch
für Milchprodukte, ſo z. B. durch genoſſenſchaftlichen Zuſammen=
ſchluß
der Züchter und direkte Belieferung der Viehmärkte, durch
direkten Verkauf vom Erzeuger zum Verbraucher. In dieſer Be=
ziehung
ſollte der Vortrag Anregungen geben und Mittel und
Wege zeigen.
Bn. Hirſchhorn, 12. Sept. Ausdem Gemeinderat. Im
Wege des freiwilligen Arbeitsdienſtes ſoll zu Weidenau bei den
Kreuzgärten der Grund unten beim Neckar abgehoben und ſolcher
weiter oben angelegt werden, um dadurch neues Wieſengelände zu
gewinnen. Der Rat erklärt ſich mit dieſem Projekt einverſtanden.
Wegen der Umgehungsſtraße wurde das Ergebnis der bis jetzt
ſtattgehabten Verhandlungen eröffnet. Der vom Heſſ. Forſtamt
Hirſchhorn aufgeſtellte Wirtſchaftsplan für die hieſigen Gemeinde=
waldungen
für das Rechnungsjahr 1933 wurde vorgeleſen und ſol=
cher
hierauf genehmigt.
g. Gernsheim a. Rh., 13. Sept. Die Bauarbeiten am Schwar=
zen
Ort zwecks Verbeſſerung der Hochwaſſer= und Eisverhältniſſe
im Rheine werden in vollem Umfange eingeſetzt. Die Arbeiten
werden getätigt von der Firma Minthe in Mainz und Dipl.=Ing.
Fiſcher in Guſtavsburg, ſowie den Herren Vetter in Stockſtadt und
Wedel und Reinhard in Biebesheim. Eine größere Anzahl ar=
beitslos
geweſener Arbeitskräfte hat nun lohnbringende Beſchäf=
tigung
erhalten. Sein 40jähriges Arbeitsjubiläum beging
Herr Malzmeiſter Andreas Schneider 3. bei der Firma Jakob Fei=
tel
, Malzfabrik in Mannheim, Werk Gernsheim. Herr Schneider
hat ſich vom Arbeiter bis zum verantwortlichen Malzmeiſter her=
vorgearbeitet
. Die Stadt Gernsheim nimmt laut Beſchluß
des Gemeinderats zur Verſtärkung des Nachtſchutzes einen Hilfs=
wachmann
an. Die Stellenausſchreibung iſt bereits erfolgt. Mit
einer ſtarken Bewerberzahl wird zu rechnen ſein. Am letzten
Sonntag nachmittag fand anläßlich der Wallfahrt der kirchlichen
Gemeinde Bürſtadt eine Freilichtſpielaufführung in Maria Ein=
ſiedel
ſtatt. Die Spieler waren aus Guntersblum Die katho=
liſche
Kirchengemeinde hat das ehemalige Poppenburgſche Anweſen
käuflich erworben und wird hieraus ein Vereinshaus herrichten.
Die erforderlichen Arbeiten werden bereits eingeleitet, ſo daß
Ende Oktober ds. Js. das Haus ſeiner Zweckbeſtimmung über=
geben
werden kann.
Gernsheim a. Rh., 13. Sept Waſſerſtand des
Rheins am 12. September 0,30 Meter, am 13. September
9.36 Meter.

Bz. Reinheim, 13. Sept.
dieſer Sitzung kam es öfters

ſich
ſen
ſiſche
ene, dazu
vor Gott, das
ſerbundenheit
war die Ju
harſchieren, 39
had und P g
Aus den Gemeinderaksſikungen.
die ganze A.
geignet iſt, ſon
Gemeinderatsberictf
unmwortung we
u heftigen Debatten. Deu fa
ſte Altagsfror
ufhebung des PachtvertrnzkMpMe
im ſeiner

durch die Annahme, ein Präzedenzall geſchaffen wüüdt
Gründe des Antragſtellers werden jedoch gewürdigt unin ck0u
trag angenommen, der dahin geht, daß die Gemeinde dazEn
zum Preiſe von 22. RM. übernimmt. Es kommt ſodanm i
Spannung erwartete Punkt der Tagesordnung zur 22//
Sicherſtellung der Mittel für die Wohlfahrtsunterſtützurugſi=
derholter
Antrag der Verwaltung auf Erhebung der rſ,
Bürgerſteuer auf Anraten des Miniſteriums des Innerin to
Kreisamts. Der Bürgermeiſter verlieſt mehrere Schreibliß,
an das Kreisamt gerichtet hat, und betont, daß es heufg
Möglichkeit mehr gäbe, das Geld für die Wohlfahrtsemptüy
beſchaffen, da die Unterſtützung des Reichs nur für Notoly
in Frage komme. Um nun als Notgemeinde zu geltln

heute der Antrag angenommen werden, damit auf Grund 1
ſchluſſes das Geld für die nächſte Auszahlung beſchaff

Sweigen der
nd Friedberger
hule des Tur
dr Jugend ſelb
ſtiberg, des B.K.
Meig=Fayerbach.
derte flammten
Nt Ehrenmalan
ter z
Dmn

könnte. Seither ſei es ihm noch möglich geweſen, das ermr
Geld noch in letzter Minute zu beſchaffen. Für die näüfſ
zahlung ſei aber jede Quelle erſchöpft. Er ſei wiedeuh
Kreisamt vorſtellig geweſen, aber immer abgewieſen wun4
hält die Bürgerſteuer für die unſozialſte aller Steuerrn
ſehe keinen Ausweg, um ſie zu umgehen. Nach dieſen ANls,
gen ſtellt Dr. Göbel den Antrag zur Debatte. Es tritttW
Pauſe ein, und die Sozialdemokraten verlaſſen den Saa

noch einmal zu beraten. Nach Wiedereröffnung der Siüg=
der
Sprecher der Sozialdemokraten die Erklärung abd
Fraktion für den Antrag ſtimmt, wenn die Gemeinde
die Differenzen für ALU. und KRU. zu tragen, ſoweitt n.
den allgemeinen Richtſätzen der Fürſorge liegen. Dern
meiſter ſtellt darauf den Antrag: die Bürgerſteuer in Iſ.
dreifachen, Landesſatzes zu erheben. Der Antrag wird
Stimme des Vertreters der KPD. angenommen.
Cf. Birkenau, 12. Sept. Ratsſitzung. Hinſichaf
Preisermäßigung eines verſteigerten Stammes, bei 7,
ſich beim Schneiden herausſtellte, daß derſelbe vom AP,
fallen war, bleibt der Rat auf ſeinem Beſchluß vom
d. Js. beſtehen. Das Kreisamt hatte dieſen Beſchluß a ff92 Mdſinderſ
des § 2 der Heſſiſchen Notverordnung vom 25. Nov. 193 7/ Auc euen entgeger
blick auf die finanzielle Lage der Gemeinde ſowie der Kinl!MMs und über
zen wegen aufgehoben. Der Rat iſt der Auffaſſung, dols/ A0) wenn allg
ſem einen Falle keine Folgerungen entſtehen. Von fachmif M) niemal
Seite war feſtgeſtellt worden, daß der Stamm ſchon vom MK0 Jugend, die
ſteigerung vom Wurm befallen geweſen ſein müſſe. =Rluit wiſſe um das
der beim Heſſiſchen Kreisamt, erhobenen Beſchwerde W Ccuuden aus der
grenzers am Badeplatz der Freien Sport= und Sängerveu=/eMs der Gemeinſct
an der Weſchnitz wegen Beſchädigungen iſt der Gemeim g Nalt Gehorſam, (
Auffaſſung, daß der Beſchwerdeführer ſein Grundſtück um 7cließes Neuen,
ſoll. Ein Grund, ein allgemeines Badeverbot zu erlaſſeſ.,/chwhlet Mittagst
nicht, zumal ſchon ſeit Generationen in der Weſchnitz gebede Ahit mit köſtlicher
ohne daß Unregelmäßigkeiten vorgekommen ſind. Da A:0Mug in der Main
ſungen aus Reichsmitteln und dem Ausgleichsſtock zur 2kA)cüuſt hinunter
der Wohlfahrtserwerbsloſen künftighin von der Einfüluf ag umn Liedern wi
Pflichtarbeit abhängig gemacht wird, beſchließt der Rat 176 90u und dann
Stimmen der kommuniſtiſchen Fraktion die Einfüh a90 Me Bonner, F

Pflichtarbeit. Die Pflichtarbeit iſt ſo gedacht, daß jeceuſéle Fſteilnehmer
fahrtsempfänger für die gezahlte Unterſtützung durchh7i00 Mr ſie begri
wöchentlich einen Tag für die Gemeinde arbeitet
D. Biblis, 13. Sept. Gemeinderatsſitzung. R06 Treſſens he
beſchloſſen, daß die Gemeindevergnügungsſteuer nach deu Ruclwie dem Führ
mungen des Reichsrats vom 12. 7. 1926 erhoben wird, nPRMMun), Prof, St
türlich die ſeither geltenden Richtſätze der Gemeinde au PAh des Miniſte
ſind. Der Waldwirtſchaftsplan pro 1933 wurde nach aroche Alichenamts m
Debatte angenommen Hier iſt beſonders erwähnenswens!!Kogend im Auf
dieſem Winter wieder 3125 Feſtmeter Holz geſchlagen mu ?0l Wend, die au
len. Im letzten Punkt des öffentlichen Teils der Sitzuu/ſ,7AMſt zu en
der neu gegründeten D. J.K. (Deutſche Jugendkraft) der M
neben der Weſchnitz zur Herrichtung eines Sportplatu=
wieſen
.

Eine Samilie durch Gas vergiſtel.

Eiher Page,

Das einzige Kind geſtorben. Unglücksfall oder Si
mordverſuch?
Mainz, 14. Sen=s
Am Dienstag vormittag kurz nach 7 Uhr wurde in ? m
Biſchofsplatz Nr. 8 ein ſtarker Gasgeruch bemerkt. NeAſ
chen Hauſe wohnende Schloſſermeiſter Albert Kienzle
daß der Gasgeruch aus der im gleichen Hauſe im erſten ?
legenen Wohnung des Kolonialwarenhändlers Karl
drang. Als auf das Läuten und Klopfen des Schloſle
keine Antwort erfolgte, wurde die Wohnungstüre gewſe.
öffnet. Die Eindringenden fanden den 41jährigen Kolond.
händler Rowold, ſeine gleichaltrige Frau und das einnd
den 12jährigen Schüler Karl Rowold, in bewußtloſemn
vor. Der Mann lag auf dem Küchenboden, während
und das Kind in den Betten lagen. Das Schlafzimmer,
Badezimmer waren ſtark mit Gas gefüllt. Der Schich
ſorgte für die ſofortige Ueberführung der Familie
Sanitätsautos ins Städtiſche Krankenhaus, woſelbſt dic
belebungsverſuche bei den Eltern von Erfolg waren, RA
Lebensgefahr noch nicht beſeitigt. Leider konnte das eile
der Familie nicht mehr gerettet werden, es ſtarb iniol,7;
vergiftung einige Stunden nach der Einlieferung. Die 4
Gasvergiftung war ein zum Teil offenſtehender Gas90.
Gasbadeofen. Ob ein Unglücksfall oder ein Selhe 9)
vorliegt; konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden.
aber letzterer Anſicht zu, da ſich die Familie wirtſchalt.
ſchlechter Lage befindet. Die Familie R. die großes 12
nießt, hatte in ihrer Gutmütigkeit ihren Kunden zu groſch
eingeräumt und kam dadurch ſelbſt in ſtarke Bedrängnis
Ah. Alzey (Rhh.), 13. Sept. Schwerer 2
unfall 2Schwerverletzte. Auf der Straße 1
Albig kam es zu einem folgenſchweren Zuſammenſtche.
einem Motorrad und einem Auto. Das Motorra)
Fahrern handelt es ſich um ein Ehepaar aus Heimetse.
Mainz, das erſt vor 14 Tagen Hochzeit hatte ranne.
Gewalt auf das Auto, geſteuert von dem Sohn elle
Landmaſchinenvertreters, daß das Ehepaar vom Yolg.
ſchleudert wurde. Bei dem Sturz zogen ſich beide ſle
letzungen zu, ſo daß ſie ins Krankenhaus eingeliefert we
ten. Das Motorrad wurde ſtark beſchädigt, ebenſo 942 S
gegen kamen die Inſaſſen des Autos mit dem Schrecke

[ ][  ][ ]

4. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 256 Seite 7

Der Heſſenbund in Friedberg.
AWiskreffen der evangeliſchen Jugend in Oberheſſen. Deutſche Jugend geeink in Goktverkrauen
und Vakerlandsliebe.
würdigen Herrn Prälaten, zugleich aber als ehemaliger erſter
Hinkehr zu Gokl.
Landesjugendpfarrer, Oberkirchenrat Zentgraf zur Jugend.

zeie in der Anſprache, die Prof. Stroh, der Führer
ſthgrugend Friedberg, am Wartturm hielt: An der
üßen: Gedenken an die Toten des Weltkriegs geweiht
naie ſich heſſiſche Jugend, ebenſo von Liebe zu Volk und
zunnie jene, dazu aber auch verbunden in dem gemein=
tißl
wor Gott, das Bekenntnis der allgemeinen Schuld
Werbundenheit im Gehorſam vor ſeinem Anſpruch.
Wangzum war die Jugend gezogen, um von dort wieder in
gſstodt i zm garſchieren, zu der ſie im Laufe des Nachmittags in
Apageng Rad und zu Fuß gekommen war, zum Wartturm
(nur, u ul die ganze Anlage dort wie keine andere zu ſolcher
vu enfeigere ignet iſt, ſondern vor allem, um dort ſich das Ge=
der
Nu twortung wecken zu laſſen, das jene Front quer
alle ner e Alltagsfronten ſchaffen muß zu der die vor Gott
ſte Itüurw um ſeiner und um ihres Volkes willen ſich ge=
leſem
Gedanken galten, wie die Anſprache Prof.
hs. diſtlorte des Bundesführers, Pfarrer Page, der unter
ſnchtigg Schweigen der vielhundertköpfigen Menge Bun=
ſ
d-Friedberger Bürgerſchaft einen Kranz in der
ſchtnigshl des Turms niederlegte. Dazwiſchen ſtand
ſtimmu e: Jugend ſelber ein Sprechchor der Wartburg=
d
Fufſvrg, des B.K. Friedberg und der Evang. Jungen=
Frigchin=Fauerbach. Und danach wurden die Fackeln ent=
Hſeste flammten auf, der Zug wurde über die obere
ſiorm ſr Ehrenmalanlage an der Gedächtnishalle vorbei=
jet
unminn hinunter zur Stadt zu ziehen, begleitet von Hun=
n
antger: die bald innerhalb der alten, von Liedern hallen=
von
Ly7 ckeln glühenden Straße zu Tauſenden wurden, die
rängucz ir den Hof der Burg. Mit ſchlichter Abendfeier, in
ffarrusillunk=Reichelsheim i. O. ſprach, wurde der Tag be=
1m urralte Nachtwächterlied Hört ihr Herren und laßt
cklang, die Fackeln wurden zuſammengeworfen, da=
Sruppen in ihre Quartiere, das Alte Polytechnikum
Gälle der Bergkaſerne, die die Stadt zur Verfügung

Ueber Deutſchland, über der Welt ſtehe ein fürchterliches Geſpenſt:
ſind verklungen, die Tritte ſind verhallt, die einen Die Arbeitsloſigkeit. Daraufhin, in dieſe Not hinein und aus ihr
Straßen von Friedberg gefüllt haben. Die Fahnen über ſie hinaus weiſe die Botſchaft der Kirche, das Evangelium,
egen, und der Alltag hebt wieder an. Aber der Ruf das Liebe, Dienſt, Hingabe, unermüdliche Bereitſchaft zur Hilfe
der vom Bundestreffen des Heſſenbundes ausgehen fordere und noch niemals zu viele Helfer gehabt habe. Wenn es
erangeliſcher Jugend an die Zeit und ihre Men= Sauerteig werde unter den Menſchen, wenn alle in ſeiner Wei=
mur
Hinkehr an das Letzte, das da iſt und doch immer ſung Arbeit ſuchten und annähmen, wie ſie ſich überall biete, bei
dtrrs redet und doch von den wenigſtens gehört wird, Kranken und Hilfsbedürftigen, Einſamen und Verzagten, dann
d. Ziel iſt, obſchon viele meinen, es verleugnen zu werde auch die äußere Not überwunden werden. Als Letzter er=
griff
das Wort Oberſchulrat Haſſinger, der Freund der heſſi=
er
tiefe Sinn dieſes Treffens. Vielleicht haben es ſchen Jugend, der unermüdliche Brückenbauer: Eins fehle ſo ſehr
ſelber nicht ſo recht verſtanden, vielleicht war die in dieſer Zeit: Wahre Freundſchaft. Jeder ſpüre das, jeder ver=
uesle
von ihnen nichts anderes, als das, was ſie nach lange danach, und kaum einer wolle erkennen, daß der Anfang
röhliches Treiben, getragen von jugendlicher Zucht heiße: Selber ein guter Freund ſein. Und das ſei die Aufgabe der
mn zur Gemeinſchaft; aber daran liegt es nicht ein= Jugend, des Heſſenbundes zumal, wahre Freundſchaft zu bringen
Aurndton war gegeben und klang immer wieder durch.

mt. g begann mit Morgenwachen der einzelnen Grup=
Suartieren; dann gab es Kaffee und anſchließend
ſriedberger allenthalben von Choräle ſingenden
den meckt. Um 8 Uhr begannen auf dem Sportplatz der
kaſerme) Wettkämpfe um den Sportwimpel des Heſſen=
es
, deicckließlich die Gruppe Rüſſelsheim gewann. In dem
otteskhiſt, in der Stadtkirche diente Prof. Stroh als Liturg,
end Ahſever Page die Predigt hielt. Jugend im Kampf
ſie Wfk äiſt die Loſung des Reichsverbands evangeliſcher
männg=ünde Deutſchlands. Jugend kämpft, kämpft mit Gott
m Glueis Sache. Eine größere gibt es nicht, auch heute nicht,
Not, En.=, Unfreiheit, ja gerade darum. Denn nur wo Got=
ſache
ggüchrt wird ſein Wort gehört wird, findet ſich die
ig au cür das andere.
Am 1 Ix ſtand die Menge am alten Kriegerdenkmal am
way farrer Schäfer=Bad=Nauheim, der Führer der
ſtlichern i. dfinderſchaft in Heſſen, in öffentlicher Kundgebung
ſ. Deimäruen entgegen drängt die Jugend, das werden will,
en murſriss und über den Trümmern des Alten. Zuſammen=
endenz
nv wenn allgemein davon geſprochen wird, es müſſe
rs wentt niemand ſei beſſer geeignet und mehr dazu ge=
) als ſe Jugend, die ſich ſammle im Zeichen des Kreuzes,
ſcht wiſſe um das Ziel, ſondern auch um das Gericht
en lnden aus der Verpflichtung vor Gott, Gemeinſchaft,
en u der Gemeinſchaft ſeines Geiſtes, Liebe, geboren aus
Gnir Gehorſam, Ehrfurcht und Treue das ſeien die
lagetmiſſes Neuen, das alle erſehnen.
gstr Mittagspauſe, während der viele Hundert hung=
Mär0 mit köſtlicher Suppe geſpeiſt wurden, fand ſich ein
Felſyr än der Mainzertoranlage zuſammen, der ſich durch
Käds hinunter zur Seewieſe bewegte. Wieder hallten
Häuſerz mn Liedern wider, zahlloſe Films und Platten wur=
Eiu und dann ſtand in weitem Rund die Jugend, über
unzähltzi g:anner, Fahnen und Wimpel, umgeben von nicht=
tigen
itgeilnehmern auf der Seewieſe, um die Worte ihrer
ker un er ſie begrüßenden Behörden zu hören. Als erſter
c Pfaſtzy PPage, der Bundesführer, dankte allen, die zum
ngen M9 reffens beigetragen hatten, insbeſondere der Stadt
dberg Atie dem Führer und dem Jungführer der Friedberger
tburglung, Prof. Stroh und Heinich Bartmann, und hieß
Vertras des Miniſteriums, des Kreisamts, der Stadt und
Landetsickgenamts willkommen. Pfarrer Lie Gengnagel
ſte dieſ igund im Auftrag der evangeliſchen Gemeinde Fried=
* die end, die ausziehe, ein neues Deutſchland zu finden,
Reue hüllt zu entdecken, wie einſtmals Columbus ausgezogen
Pus U4zniſſe, ſie werde finden, was ſie ſuche in der Gemein=
Fund AuGehorſam gegen Gott. Ihr Führer ſei Chriſtus und
Geiſt Arde das Neue ſchaffen, das Menſchen allein nicht zu
ſen veumgen.
BeigegBterer Dr. Leuchtgens überbrachte den Willkom=
MSoruß / SStadt Friedberg. Seine Worte wieſen hin auf das
Emeinetz el der Jugend, ſtraff und frei ihr Leben zu geſtalten.
rhaft Kſig werde ſie dazu aber nur ſein in der Ehrfurcht,
lben Gturcht, zu der Goethe, der vielgefeierte und wenig ge=
makch
und auf die die alte Stadt mit ihrer großen Ver=
4ſonders weiſe. Die letzte Ehrfurcht aber wurzle in
unü wor Gott; ohne ſie ſei alles andere nur halb. Im
e/ amgeliſchen Gemeinden der Wetterau ſprach danach
Voſl=Bruchenbrücken, deſſen Heil jubelnden Widerhall
nachh mr hieß im Namen des Kreisamts Regierungsrat
n ich den Heſſenbund willkommen. Schließlich ſprach
Vertreß des Landeskirchenamts und des verhinderten hoch=

und zu pflegen, Freundſchaft, wie ſie auch wiederum nur erwachſen
könne aus der Gebundenheit an Gott und ſein Wort. Darin liege
das Heil, das ſei der Inhalt des Rufs der Jugend: Heil!

Nach kurzen Worten Pfarrer Pages, den Oberkirchenrat
anſchließend dreimal, begeiſtert unterſtützt von der Jugend, Heil!
grüßte, traten die vier Ecken in Tätigkeit, alle umlagert von
großen Mengen eifriger Zuſchauer. Beſonders groß war der An=
drang
beim Lager der C.P., das leider allzu ſchnell abgebrochen
werden mußte; es wurde dann an derſelben Stelle (die vorge=
ſehene
Laienſpielecke war wegen des ungemein ſtarken Windes
unbrauchbar) von den Darmſtädter Petrinern Otto Bruders
Grenzmark nach einer einführenden Anſprache von Pfarrer
Irle unter ſtarkem Eindruck geſpielt. Anderwärts wurde der
Singewimpel des Bundes ausgeſungen, den die Gruppe Lang=
Göns gewann; und an wieder anderer Stelle war einfach Be=
trieb
mit Prellen, Luſtigſein, Wagenrennen. Reiterkampf uſw.
unter Leitung des Bundesturnwarts, Studienrat Laukhard.
Um 5 Uhr ſammelte ſich der ſchon recht viel kleinere Zug
ein Teil der Gruppen hatte des weiten Wegs halber ſchon
früher aufbrechen müſſen zum Abmarſch nach der Burg. An
der Spitze zog diesmal der Poſaunenchor Friedberg, der ſich ſchon
während des Mittags hatte hören laſſen. Wieder marſchierte die
Jugend am St. Georgsbrunnen, im Viereck auf; große Stille
herrſchte auch unter den vielen Zuſchauern. Nach wenigen Wor=
ten
, die Max Weber zum Ausklang ſprach die hinwieſen auf den
Sinn des Treffens und die Aufgabe die allen erwachſe in neuem
Alltag, in der Verpflichtung an den Führer über allen menſchlichen
Führern, vollzog der Bundesführer die Uebergabe des Sport= und
Singewimpels. Und ſchließlich ging die Bundesfahne, die ein Jahr
lang bei der Wartburgjugend Friedberg geweilt hatte, an die
Gruppe Rüſſelsheim über, die ſie nun ebenfalls für ein Jahr be=
rreut
. Ein Lied klang auf: und wenn wir marſchieren‟. Dann
zogen die Gruppen davon, bunt und froh und müde zugleich, unter
flatternden Fahnen und Wimpeln. Und auf den Wimpeln das
Eichenkreuz die Eiche und das Kreuz.

geschichten aus aller Welt

* Polniſche Beamte wollen nicht mehr geprügelt
werden!
Ein merkwürdiger Proteſt.
Es iſt ein altes Lied, daß uns unſere Nachbarn jenſeits der
öſtlichen Grenze ſagen wir einmal etwas ſcheel anſehen.
Und daß ſie auf die preußiſche Korrektheit und die deutſche Tüch=
tigkeit
, ſo ſehr ſie auch über ſie ſchimpfen, ein ganz klein wenig
neidiſch ſind. Wahrſcheinlich trifft das Wort von der Polniſchen
Wirtſchaft heute nicht mehr ganz zu, daß es einmal zurecht
beſtand, wiſſen die Polen ſelbſt am beſten. Und darum haben
ſie ſich auch in den vierzehn Jahren ihrer Selbſtändigkeit die
größte Mühe gegeben, nach dieſer Richtung einiges zu verbeſſern.
Beſonders ſeit Pilſudſki an der Macht iſt, hört man alle Tage
etwas über Reformen, ſehr einſchneidende und manchmal ſogar
ziemlich drakoniſche Reformen, um in die Verwaltung die nötige
Ordnung und Diſziplin zu bringen.
Aber es ſcheint doch, als wenn man in dieſem Beſtreben in
der letzten Zeit etwas übers Ziel hinausgeſchoſſen hätte. Jeden=
falls
hat ein durchaus regierungstreuer Verband der niederen
Beamten dieſer Tage eine Reſolution gefaßt, in der geharniſchter
Proteſt erhoben wird. Wogegen das wird ein durchſchnitt=
licher
Mitteleuropäer wohl niemals erraten. Nun, die polniſchen
Beamten wünſchen nicht mehr und nicht weniger, als daß man
ſie doch in Zukunft nicht mehr prügeln möge . . . Das
verletze nicht nur die Menſchenwürde, es ſei auch im Intereſſe
des Staates nicht gerade wünſchenswert. Nebenbei wird noch
erwähnt, es ſei doch vielleicht auch für einen Beamten nicht ge=
rade
angebracht, private Aufträge für ſeine Vorgeſetzten zu er=
ledigen
, für ihn Einkäufe zu beſorgen und ihm ähnliche Ge=
fälligkeiten
zu erweiſen . . . Wie es ſcheint, hat ſich die polniſche
Oeffentlichkeit nicht über die Tatſachen an ſich gewundert, ſon=
dern
höchſtens darüber, daß ein Beamten=Verband es überhaupt
gewagt hat, dagegen Stellung zu nehmen.
Im allgemeinen beſteht in Deutſchland dieſe Beziehung kaum
anderswo zwiſchen Lehrling und Meiſter. Und ſelbſt in
dieſem Falle dürfte die Prügelſtrafe ſelten als Erziehungsmittel
angewendet werden. Drüben aber, jenſeits der öſtlichen Grenze,
ſcheint es vorläufig noch nicht ſoweit zu ſein. Und ich muß ſchon
ſagen: wenn ſogar die Herren Beamten in dieſer ziemlich ein=
dringlichen
Weiſe behandelt werden dann möchte ich in Polen
nicht Lehrling ſein!
PAH
* Komandirowka, Miniſterwagen und andere
Schmerzen.
Zum eiſernen Beſtand der Angriffswaffen der bulgariſchen
Oppoſitionspreſſe, gleich welcher Richtung, gehört die Verſchwen=
dungsſucht
der jeweiligen Regierung. Da ſind zum Beiſpiel die
Komandirowki die Entſendung von Staatsbeamten auf
Staatskoſten ins Ausland zu Studienzwecken, zur Vervollkomm=
nung
der Kenntniſſe und zum regelmäßigen und ausgiebigen
Beſuch aller erdenklichen Konferenzen, die ja heute ſo reich in
allen Ecken Europas blühen. Die Oppoſition iſt ſich darin einig,
daß die Tagegelder der ins Ausland Kommandierten ſehr
üppig ſind. Sie betragen für höhere Beamte 100200 Schweizer
Franken für den Tag, ausſchließlich der Reiſeſpeſen. Da unge=
fähr
jeden Monat ein bulgariſcher Miniſter eine Dienſtreife ins
Ausland unternehmen muß, ſo kommen ganz hübſche Beträge
zuſammen, beſonders für bulgariſche Verhältniſſe . . . Die fetten
Tagegelder werden aber nicht kleiner und die Komandirowki
laſſen ſich nicht abſtellen, denn es hat noch keine Oppoſition ge=
geben
, die, auf die Regierungsbank gelangt, mit der Verſchwen=
dung
von Staatsgeldern auf Auslandsreiſen ein Ende gemacht
hätte. Der Autoluxus Bulgariens iſt ebenfalls Quelle heftigſter
Angriffe gegen die Regierung. Immer verſpricht die Oppoſition,
Ha, wenn wir an die Regierung kommen, dann werden unſere
Miniſter zu Fuß gehen. Und wenn die Miniſterſtühlchen ge=
wechſelt
werden, dann bekommen die Vertreter der Autofabriken
ſchöne Aufträge! Neue, mächtige Wagen rollen auf den Straßen,
parken vor dem Parlament, beſorgen die Markteinkäufe der
Miniſter und fahren die Kinder in die Schule.
Nach einem bulgariſchen Sprichwort hat der liebe Gott bei
der Perteilung der guten und ſchlechten Eigenſchaften dem bul=

gariſchen Urmenſchen 90 Prozent allen für die Menſchen ver=
fügbaren
Neides zugeſprochen und den Reſt auf die ganze Welt
verteilt. Mit dieſer Rieſenmenge Neides verſehen, fällt es dem
Bulgaren ſchwer, ein paar Miniſtern nebſt Verwandten, Bekann=
ten
und Hausperſonal Auto fahren zu ſehen und er beneidet
dieſe Bevorzugten ſolange, bis er ſelbſt Miniſter oder wenig=
ſtens
Abgeordneter geworden iſt und dann den Neid der anderen
herausfordern kann. Unlängſt hat eine Sofioter Zeitung feſt=
geſtellt
, daß in der Schweizer Muſterdemokratie die Abgeordneten
nur für die 3. Klaſſe der Bahnen Freifahrt genießen, die Mini=
ſter
nur für die 2. Klaſſe. In dem noch demokratiſcheren Bul=
garien
ärgert man ſich nun, daß die Miniſter Salonwagen zur
Verfügung haben und die Abgeordneten in der erſten Klaſſe
fahren dürfen. Es wird das Beiſpiel des bulgariſchen Königs
angeführt, der auf ſeinen zahlreichen Auslandsreiſen nie einen
Hofwagen benützt, ſondern im Schlafwagen reiſt, ganz wie
andere gewöhnliche Sterbliche. Verſchwendung wird, nach der
Auffaſſung der jeweiligen Oppoſition, auch mit den Tagegeldern
der 260 Abgeordneten getrieben, die täglich 400 Lewa erhalten,
und zwar auch in der Ferienzeit des Parlamentes. Da das
bulgariſche Sobranje nur nachmittags Sitzung abhält und zu
dieſen Sitzungen durchſchnittlich nur 6080 Abgeordnete erſchei=
nen
und ſtatiſtiſch erwieſen iſt, daß die durchſchnittliche Arbeits=
leiſtung
des Sobranje wöchentlich 12 Stunden beträgt, ſo iſt
der Unmut darüber begreiflich, daß das Sobranje alljährlich 50
Millionen Lewa koſtet.
Wie geſagt die Oppoſition ſchimpft tagaus, tagein über
die Verſchleuderung der Steuergelder für den Regierungsluxus
bis ſie ſelbſt an die Regierung kommt. Und ſo bleibt alles
beim alten.
* Bargeldloſer Zahlungsverkehr.
In einem Umkreis von 100 Metern um meine Wohnung in
Sofia liegen ſechs Läden, Apotheke, Konditorei, Bäckerei, Fein=
koſthandlung
, Kolonialwarenhändler und Milchgeſchäft ob ſich
der Betrieb lohnt, iſt zweifelhaft, ſicher aber iſt, daß alle ſechs
Kaufleute gewöhnlich nicht in der Lage ſind, Banknoten von
500 Lewa, alſo nicht ganz 15 Mark, zu wechſeln! Und auf den
bulgariſchen Dörfern iſt es auch im Wirtshaus nicht einfach, mit
einem Hundertlewaſchein zu bezahlen. Der Bauer hat Ware, er=
hält
aber kein Geld dafür wenn er ſchon zu Hungerpreiſen
an die Händler verkaufen, darf, dann bekommt er noch lange
nicht klingende Münze dafür, ſondern nur Teilbeträge. An
der Küſte des Schwarzen Meeres war in dieſem Jahr der
Makrelenfang beſonders ergiebig. Die Tſchiroſi, wie die klei=
nen
, geſalzenen Fiſche genannt werden, hängen ſchön aufge=
reiht
da und warten auf Käufer, die nicht kommen. Die Lei=
tung
des Kreistheaters von Burgas hatte Verſtändnis für die
Notlage der Fiſcher, die gerne ins Theater gehen wollten, aber
kein Geld für einen Sitzplatz aufbringen konnten. Wenn die
Theatertruppe nun die kleinen Küſtenſtädte, wie Soſopol,
Anſchialo und Meſſemwria beſucht, dann wird durch den Ge=
meindetrommler
ausgetrommelt, daß jeweils 50 Sitzplätze ver=
fügbar
ſind, die nicht gegen Bargeld, ſondern gegen je 50 Stück
Tſchirofi abgegeben werden. Dieſe Fiſch=Plätze ſind immer
ausverkauft, denn die Bürger von Soſopol und Anchialo haben
zwar kein Geld, aber Fiſche im Ueberfluß. Die Theaterleitung
kaſſiert die Fiſche ein, nimmt ſie mit nach Burgas, wo ſie ver=
kauft
werden. Der Erlös wird als Gage unter die Darſteller
verteilt, ſoweit dieſe nicht ſchon an Ort und Stelle einen Teil
der Gage in Geſtalt der ſchmackhaften und ſtark riechenden Fiſche
verzehrt haben. Wie lange wird es noch dauern, und der bul=
gariſche
Bauer fährt beim Steueramt vor und wirft ein paar
Säcke Mais als Steuerzahlung oder bezahlt am Fahrkartenſchal=
ter
des Bahnhofs mit einem Fäßchen Wein?

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwwornich für poltik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
(i. V. Dr. C. 6. Quetſch); für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch für den Schlußdlenſt:
Andreas Bauer; ſür Die Gegenwart. Tagesſpiegel in Bid und Wort: Dr. Herberi
Nette; für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble;
Druck und Verlag: C. C. Wittich ſämtliſch in Darmſtadt.
Für unverkangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten

DAM IM IOT Ter TaBA

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[ ][  ][ ]

nocka
olle

den am

dimmern 7:8
ſſe: Groß=
Gunde=

Mittwoch, 14. Septembch

Darmſtädter Tagblatt7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Heiw and Austantd.

Seite 8 Nr. 256

Die Hausfrau der Gegenwark.
Eine Frankfurter Ausſtellung.
Frankfurt a. M. Vom 14. bis 23. Okto=
ber
veranſtaltet der Frankfurter Hausfrauen=
Verein auf dem Meſſe= und Ausſtellungsgelände
in Fortſetzung ſeiner vorjährigen erfolgreichen
Veranſtaltung wieder eine große hauswirtſchaft=
liche
Ausſtellung, die die Ziele und Tätigkeit ſer
Hausfrau der Gegenwart darlegt. Die Hausfrau
kämpft um Anerkennung ihrer Tätigkeit als Be=
ruf
, ſie verfolgt neuzeitliche Haushaltführung
und vollwertige hauswirtſchaftliche Berufsaus=
bildung
. Sie erhebt ihre Forderungen im Rah=
men
einer großen hauswirtſchaftlichen Ausſtel=
lung
, die auf 8000 Quadratmeter Fläche von
mehr als 150 Firmen der Induſtrie, Technik,
Handel, Gewerbe und Landwirtſchaft beſchickt
wird. Auch eine ſoziale und pädagogiſche Abtei=
lung
des Schulweſens, der Wohlfahrtsverbände
und der Frauenvereine iſt angegliedert. Geboten
wird eine umfaſſende Schau auf dem Gebiete der
geſamten Hauswirtſchaft. Ein A B C der Er=
nährung
mit täglichen Kochvorführungen in
neuen Küchen, ein Preiswettkochen für Haus=
frauen
und Schülerinnen auf 20 Herden ſoll die
beſte Verwertung der Lebensmittel zeigen. Auch
das angenehmere Gebiet der Hausfrau findet in
einer großen Modeſchau, in moderner Gymnaſtik.
in Photowettbewerb uſw. ſeine Berückſichtigung.
Auch an die Kinder iſt gedacht, die einen Muſter=
kindergarten
zur Aufbewahrung der Kleinen,
eine Baſtelſtube u. a. m. finden. Der Eintritt
iſt relativ niedrig gehalten.

Die Polizei geht rückſichtslos gegen betrunkene
Kraftfahrer vor.
Frankfurt a. M. Die Polizei geht jetzt
gegen rückſichtsloſe, vor allem gegen betrunkene
Kraftfahrer, ebenſo rückſichtslos und ohne jede
Einſchränkung vor. So raſte ein völlig betrun=
kener
Kraftfahrer vor einigen Tagen mit ſeinem
Wagen durch die Emſer und Idſteiner Straße
und verurſachte dort einen Verkehrsunfall. Un=
abhängig
von den gerichtlichen Maßnahmen, die
gegen ihn ſchweben, hat das Polizeipräſidium
dieſem Mann nun den Führerſchein für dauernd
entzogen.
Fingierte Raubüberfälle.
Frankfurt a. M. In letzter Zeit ereig=
neten
ſich im Schwanheimer Wald nicht weniger
als vier Raubüberfälle, die ſich nachträglich uls
fingiert herausſtellten. Es ſcheint Mode gewor=
den
zu ſein, daß Leute, die ihr Geld bzw. das
ihnen anvertraute Geld, für ihr Amüſement aus=
gegeben
haben, nunmehr durch einen Raubüber=
fall
den Nachweis zu führen verſuchen, daß
ihnen die nicht mehr vorhandenen Summen durch
einen Räuber abgeknöpft worden ſind. Derartige
fingierte Anzeigen bringen der Polizei ſehr er=
hebliche
Arbeit und machen ihr auch Koſten, da
der ganze Apparat mobil gemacht werden muß.
Ganz abgeſehen davon, iſt die Allgemeinheit be=
ſonders
aber dadurch geſchädigt, daß die in Frage
kommenden Beamten für die Verfolgung wirk=
licher
Verbrechen nicht zur Verfügung ſtehen und
damit deren Aufklärung gehemmt wird. Infol=
gedeſſen
iſt begreiflich, daß die Polizei nunmehr
mit aller Strenge gegen dieſe Myſtifikationen
vorgehen wird.
Zenkers Aſche der Nordſee übergeben.
Berlin. Am geſtrigen Tage wurde die
Aſche des verſtorbenen Admirals Zenker, ſeinem
teſtamentariſchen Wunſche entſprechend, durch den
Kreuzer Köln auf dem Schlachtfeld der Skager=
rakſchlacht
in die Nordſee verſenkt. Der Sohn
des Admirals, Leutnant zur See Zenker, nahm
an der Feierlichkeit teil.
Geſtändnis des Mörders Stark.
Berlin. Auf dem Anhalter Bahnhof iſt
geſtern abend aus Stuttgart der Polizeitrans=
port
mit dem Mörder der Frau Bruscato ein=
getroffen
. Der Mörder der 23 Jahre alte Fried=
rich
Stark, hat den Polizeibeamten während der
Eiſenbahnfahrt ein umfaſſendes Geſtändnis ab=
gelegt
. Danach handelt es ſich nicht, wie man
zuerſt annahm, um einen Luſtmord, ſondern um
einen Raubüberfall, bei dem der Mörder an
Bargeld kaum mehr als fünf Mark erbeutete.

Erhöhte Gefahr am Bergrutſch
in Cochem.
Trier. Der Bergrutſch bei Cochem an der
Moſel, wo vor einiger Zeit viele tauſend Kubik=
meter
Felsmaſſen abſtürzten und einen Teil der
Provinzial=Landſtraße verſchütteten, ſcheint noch
immer nicht ganz zum Stehen gekommen zu ſein.
In den letzten Nächten wurden verſchiedentlich
größere Steinſchläge feſtgeſtellt, weshalb der
Warnungsdienſt an der Bergrutſchſtelle erheb=
lich
verſchärft wurde. Leute der Freiwilligen
Feuerwehr Cochem üben Tag und Nacht hindurch
den Ueberwachungsdienſt auf der Landſtraße aus;
nachts wird die Abſturzſtelle mit Flutlicht ange=
leuchtet
, ſo daß die gefährdete Strecke ſchon von
weither erkennbar iſt. Fußgänger, die tagsüber
in der Nähe der Bergrutſchſtrecke ſtehenbleiben,
werden zum Weitergehen aufgefordert, und nachts
müſſen Kraftwagen vor Straßenſchranken Halt
machen, ehe ſie auf eigene Gefahr die Straße
paſſieren dürfen. Bisher iſt allerdings Stein=
ſchlag
nur zu einem geringen Teil bis auf die
Straße niedergegangen, jedoch fürchtet man, daß
mit dem Einſetzen regneriſcher Witterung wei=
tere
Bergſtürze ſich ereignen. Inzwiſchen wird
bekanntlich die Provinzial=Landſtraße in ihrem
gefährdeten Teil auf einen Kilometer Länge und
etwa 50 Meter Breite in die Moſel hinein ver=
legt
. Der direkt unterhalb der Abſturzſtelle lie=
gende
kleine Cochemer Winterhafen iſt zu dieſem
Zweck bereits zugeſchüttet worden. Die Arbeiten
ſchreiten ſchnell voran; man hofft, gegen Ende
des Jahres und vor Eintreten des Hochwaſſers
die Anſchüttung in den Fluß hinein durchgeführt
zu haben, ſo daß möglicherweiſe zu Beginn des
nächſten Jahres bereits die Verlegung der Land=
ſtraße
erreicht wird.

Das Feſt der Deutſchen Schule im Berliner Grunewald=Skadion.

Oben: Ein Mundharmonika=Orcheſter ſpielt auf.
Unten: Einzug der Banner und Wimpel des VDA. in das Stadion.
Der Verein für das Deutſchtum im Ausland veranſtaltete unter der Teilnahme von 12 000 Schul=
kindern
im Berliner Grunewald=Stadion ein groß angelegtes Feſt der Deutſchen Schule. In ein=
drucksvollen
Vorführungen wurde für den Dienſt am Volkstum geworben und die Verbundenheit
aller Inlandsdeutſchen mit den Deutſchen jenſeits der Grenze betont.
Funkbild von der Exploſionskakaſtrophe des New Yorker Fährdampfers.

Boote ſuchen den Eaſt River in New York nach den verunglückten Paſſagieren des Fährdampfers
Obſervation ab,
Zehn weitere Opfer des Fährbootsunglücks ereignete, ſind zehn Leichen an die Oberfläche
auf dem Eaſt=River geborgen.
des Waſſers getrieben worden, ſo daß ſich die

New York. In der Nähe der Stelle, wo
ſich vor einigen Tagen die Fährbootskataſtrophe

Geſamtzahl der bei der Exploſion auf dem Schiff
ums Leben Gekommenen auf 50 beläuft.

Spinale Kinderlähmung im Kreiſe Calau
und in Kottbus.
Kottbus. In einigen Ortſchaften des Krei=
ſes
Calau ſind in der letzten Zeit zahlreiche Fälle
von ſpinaler Kinderlähmung aufgetreten. Es
ſind bis jetzt fünf Todesopfer zu verzeichnen. Die
Schule in Wüſtenheim iſt geſchloſſen worden.
Weitere Schulſchließungen ſollen angeordnet
werden. Auch in Kottbus ſind geſtern zwei
Fälle ſpinaler Kinderlähmung feſtgeſtellt wor=
den
. Die Ueberführung der Kinder in das Kran=
kenhaus
und die ſtrengſte Abſonderung iſt ver=
anlaßt
.
Paſſionsſpiele 1934.
München. Das Paſſionsdorf Oberammer=
gau
hat ſich entſchloſſen, auch im Jahre 1934 das
berühmte Paſſionsſpiel aufzuführen. Anlaß dazu
iſt das 300jährige Jubiläum der Spiele. Die
Oberammergauer Paſſionsſpiele werden ſonſt nur
alle zehn Jahre zuletzt 1930 aufgeführt.
Dem Jubiläumsſpiel ſoll ein Vorſpiel voraus=
gehen
, das die Entſtehung der Paſſionsſpiele
während der Peſtnot vor 300 Jahren vor Augen
führen wird.
45 Millionen Franken veruntreut.
Paris. Wie Matin berichtet, iſt vor=
geſtern
, der engliſche Bankier Joſeph Aſpinail,
Eigentümer und Direktor der Bank Bebis in
Paris, unter dem Verdacht des Betrugs und des
Vertrauensmißbrauches verhaftet worden. Die
Summe, die Aſpinail veruntreut haben ſoll, ſoll
45 Millionen Franken betragen.

Graf Zeppelin zu ſeiner 6. dies=
jährigen
Südamerika=Fahrk geſtarket.
Friedrichshafen. Graf Zeppelin iſt
Montag abend 22.10 Uhr, unter Führung von
Kapitän Lehmann, zu ſeiner 6. diesjährigen
Südamerikafahrt geſtartet. Das Luftſchiff wird
diesmal in Pernambuco nur kurzen Aufenthalt
nehmen und ſeine Fahrt bis Rio de Janeiro
fortſetzen.
Das Luftſchiff Graf Zeppelin hat um 7 Uhr
M.E.3. Mallorca, die größte der Baleariſchen
Inſeln an der ſpaniſchen Oſtküſte, paſſiert. Die
Geſchindigkeit des Luftſchiffs beträgt zurzeit
95 Seemeilen. Das Luftſchiff hat ſtarken Rücken=
wind
. Es herrſcht ſtark regneriſches Wetter und
böige Winde.
Neuer Transozeanflug.
New York. Die Flieger Miß Newcomer,
Dr. Ulbrich und Dr. Pisculli ſind geſtern früh
von hier aus zu einem Transozeanflug geſtartet.
Sie wollen verſuchen, ohne Zwiſchenlandung nach
Rom zu gelangen.
Die Hutchinſons von einem Trawler geborgen.
Kopenhagen. Nach einem bei der Ver=
waltung
von Grönland eingegangenen Tele=
gramm
hat der Trawler Lord Talbot vor=
geſtern
, um 2 Uhr nachts, ſämtliche Mitglieder
der Fliegerfamilie Hutchinſon auf Land, bei Iker=
ſuak
, gefunden. Die Geretteten befinden ſich wohl,
die Maſchine aber iſt wrack.

2200 Einwohner obdachl

Warſchau. Die Stadt Kolno huu
iſt am Montag durch ein Großfeuer zu
vernichtet worden. Heftiger Sturm hn
Feuer ſchnell aus. In kurzer Friſt war
der Stadt völlig vernichtet. 2200 Einmo
obdachlos geworden.
Ein verheerender Dorfbrandg
Sitten (Wallis). In dem Dorf
im Bezirk Goms in Ober=Wallis, wurn=
vergangenen
Nacht durch ein verheeren=
feuer
10 Wohnhäuſer, 10 Scheunen.
und drei kleinere Hütten in Aſche gag
Bekämpfung des Feuers, das von eimn
nenbrand ſeinen Ausgang genomnm,
waren die Feuerwehren aus mehreree
der Umgebung aufgeboten worden, doc
ſie infolge Waſſermangels und der
Bauart der Häuſer und Scheunen
ausrichten. Menſchenleben ſind nicht zuo
lediglich eine Frau erlitt einen Arnmt
Drei Bauerngehöfte eingeäſchchrß
Melſungen. Bei Dreſcharbeite.
im Gehöft des Landwirts Metz in
Feuer, das auf Scheune und Wohnbunk
ſprang. Auch die Anweſen der Landwrrn
bach und Holl fingen Feuer. Die A=luck
Wehr litten unter Waſſermangel, ſo doß
Wohnhäuſer nebſt den Wirtſchaftsgebcku
geſamten Erntevorräten und landwirrrü
Maſchinen ein Raub der Flammen unt

Schweres Fährbookunglück im
24 Arbeiter ertrunken.
Tokio. In Japan hat ſich eiin
Fährbootunglück ereignet. Infolge=
des
Fährbootes ertranken 24 Arbeitern)
nearſenals von Kure. Die übrigen 7277
konnten gerettet werden. Das Unglüü.
ſich, als viele auf dem Schiff befindlil=
plötzlich
nach einer Seite des Fährboug=
ten
, das in das Fahrwaſſer eines anm
fes geraten war und daher zu ſchlingg=

Notlandung des Waſſerflugzeugs dern,
London. Das Waſſerflugzeug der ,
das den Dampfer etwa 52 Meilen re
Scilli=Inſeln verlaſſen hatte, ſah ſich iri
leichten Maſchinendefekts genötigt, besd
aufs Waſſer niederzugehen. Die Beſahn
den Schaden bald beheben und den 7
Soutßompton fortſetzen zu können.
Schweres Sprengunglück in einem Sid
Madrid. In einem Steinbruch
in der Provinz Oviedo, ging eine Dynn
zu früh los und begrub 11 Arbeiternt
Geſteinsmaſſen. Fünf Arbeiter warernſ
ſechs wurden ſo ſchwer verletzt, daßſ
Aufkommen gezweifelt wird.
Der Bericht über den KreugerK3
Stockholm. Der Verwalter der
Konkurſes hat dem Stockholmer 2.
einen umfaſſenden Text über die 1,
Rätſel eingereicht. Durch die genan=
der
Konkursverwaltung löſt ſich das
die einfache Feſtſtellung auf, daß Kie
großer Geſchäftsmann ſein wollte.
war. Nur als Verbrecher, nicht abd
ſchäftsmann unterſcheidet er ſich von
ſchnitt. Die Unterſuchung, ob Unregs,
ten während früherer Jahre vorgeko,n,
iſt bisher nur in Ausnahmefällen wal
als bis zum Jahre 1927 fortgeſchrittai.
ſteht jedoch kein Anlaß, anzunehmes
Bücher vor dem Jahre 1927 gefälſchi
Die nördlichſte Wetterſtation der We.d
Moskau. Die Expedition des i
ſchen Eisbrechers Malygin hat auf
Land (81 Grad 47 Minuten nördlichich
die nördlichſte Wetterwarte der We=
Damit iſt die im Rahmen des zweitthſ
tionalen Polgrjahres geſtellte Aufgsot
Vier Expeditionsteilnehmer ſind untt.
des Biologen Bolabin auf Rudolf=LaM
geblieben und werden dort überwinttich
Schwere Ueberſchwemmungsſchäden
Tokio. Auf der Inſel Hokkaido
andauernden Regens alle Flüſſe aus ! A
getreten. Nach amtlichen Angaben iIIM
ein Drittel des geſamten bebauten Bicſ,
ſchwemmt. Ueber 14 000 Häuſer ſtet.
Waſſer. Es werden auch Todesopfe?

Zum Biſchof von Eichſtäft en

Muß
hierl

MN
Kreis
nter
Wil
jeg

Ergebni
: König
Etd: Steir
ſchelſtadt 7:1
1r0I
= Umſtad
1. 6:3.
ardik
en 1.
Nord: Gro
Gundernh
üd: Beerfe
Bölſtein 4:7.
Hergershauſer
Shoa

Dr. Konrad Graf v. Preyſing=Lichteis
bisher Domkapitular in München, 1
Papſt anſtelle des verſtorbenen Biſcha 6
Mergel zum Biſchof von Eichſtätt
franken) ernannt.

[ ][  ][ ]

Eurngemeinde 1846 Darmſtadt.
iunſtturner=Bühnenſchauturnen der
Riege findet unter gütiger Mitwirkung von Turn=
eindghimtracht, Frankfurt a. M., Turnerbund. Wiesbaden,
Nrnpenge 1817 Mainz im Saale des Turnhauſes ſtatt. Nur

war Tage trennen uns von dem Kunſtturner=Bühnen=
Luturzp unſerer 1. Riege am 17. September, abends. Die
otrittwwige ſind ſo niedrig gehalten, daß ſich jeder dieſe kleine
Fgabcte ſioen kann.
Werzypar das Gebotene dagegen ſtellen, ſo muß geſagt wer=
daßß
) =Leiſtungen und Darbietungen auf dem Gebiete des
gutuugis einzig daſtehen und bis jetzt bei früheren Veran=
tunggwuch
nicht überboten wurden. Die Anhänger des Kunſt=
nens
6 ſd en voll und ganz auf ihre Koſten kommen. Das
amutuuu wer Felſing=Riege unterſcheidet ſich von einem Ver=
ſchaustne
n dadurch, daß nur Gipfelleiſtungen gezeigt werden.
Die Nemſtaltung beginnt mit einem kurzen, von Turnwart
berſnßten Vorſpiel. Felſing wird in dieſem Spiel mit
gen gunern die Hauptperſonen verkörpern.
Werge urt ihn nicht, den Gründer unſerer Turngemeinde
ſ demr rirnder des Turnerkreuzes? Nach dieſem Weiheſpiel
t in) Ffartiger Aufmachung. Wurf und Bewegungsplaſtik
gs inſ hwartiger Schönheit, das durch gut zuſammengeſtellte
er 1chid ers auffallen wird. Danach bringt die 1. Riege
Turngue ns Mainz ein Pferdturnen. Da gerade die Main=
Turmwfervorragendes am Pferd zu leiſten vermögen, dürfte
uns /Umſtädter manches zu lernen ſein. Anſchließend brin=
Fraygirver Turner Mannſchafts=Kunſtfreiübungen, die durch
der ſllfeit angepaßten Bewegungsarten ihre Wirkung nicht
ehlem elden. Die nächſte Nummer, von unſerer 1. Riege
lat, hörg, lebende Gruppen an hängenden Seilen. Wie dieſe
ſich ſeir wollen wir hier nicht näher angeben, aber eines
zu ſcher, 6 1ce kunſtvolle Schwierigkeitsgrade werden ſie die Auf=
aſſamt
4 dger Zuſchauer auf ſich lenken. Nun turnen unſere
ie guus ssbaden am Hochbarren. Daß dieſe Turner an die=
Gergäüdſonders auf der Höhe ſind, werden uns die ſehr
ſerigtelsbungen beweiſen. Krieger aus dem klaſſiſchen
mſi gen alsdann in Geſtalt von Be

NeEr Sercke Daäden Schiger. de uld gus
Neuzeitliches Bodenturnen der Wiesbadener und
ſließetndäe beſonders als Mutübungen bekannten Schaukel=
ellebuten
unſerer 1. Riege bringen reichhaltige Abwechſe=
Unr dem Namen Spielende Körper werden dann
Bue= unſerer Turngemeinde ihre erſtaunliche Körper=
rſchum
zur Schau ſtellen. Als letztes Gerät wird dann die
priegne e Franfurter Turngemeinde Eintracht ein Recktur=
vorfifſen
, wie wir es ſelten zu ſehen bekommen werden.
Pfel der Leiter und Führer dieſer Frankfurter erſten
ze, haßs ffertig gebracht, gerade am Reck jeden ſeiner Turner
znems ei ſter heranzubilden. Große Städtewettkämpfe und

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichter
port, Sptel und Jucnen

dturt
in

n ſraben die Mannſchaft zu der ſtärkſten Vereinsmann=
DT. gemacht. Was da alles geboten wird, geht ins

Um 1uſ Avollkommenheit ganz zum Ausdruck zu bringen, wer=
ſämtagſe
Aufführungen durch das Stadtorcheſter unter per=
ſcher
lung von Muſikmeiſter W. Schlupp begleitet. Selbſt=
hütz
ſändlfuchurd auch hierbei großer Wert auf erſtklaſſige Muſik
beſelsmuu gt, un dduise ausgeſuchten Melodien werden ſicher großen An=
erzugehn
4u ß. fin ). Daß natürlich die muſikaliſche Einſtudierung in
behehn u Händig twon unſerem Turner Lahl liegt, iſt ſelbſtverſtänd=
ſetzen
u hr Abdghloſſen wird dieſer Abend durch einen Tanz. Tanz=
wirdy
jart erhoben
Und au ſiſt es an Ihnen, ſich rechtzeitig mit Karten zu ver=
dazc
Sie am 17. September einen Platz haben.
Kartaziwt es in der Woogsturnhalle. (Siehe Anzeige.)
Tgde, 1846 in Gießen.
gru 14 Zum ſſpluß der diesjährigen Wettkampffaiſon fanden am
luu= und AEeptember die 2. Preis= und DSB= offene volks=
chwer
mir lichent jeutkämpfe des MTV. 1846 Gießen ſtatt, an dem ſich
Leichtbliſten der Turngemeinde 1846 erſtmalig beteiligten.
Vergunlrung, die von über 300 Turnern und Sportlern,
iher dr ca lnter mere Kreis=, Verbands= und Landesmeiſter beſchickt
litt rüſe unter ſtarkem Regen. Es errangen in der Ober=
Nn= Drosmwf: Willi Glock den 7. Hans Jakob und Edgar
le de Sieg; Turnerinnen Oberſtufe Dreikampf: Thea
mpihet! dzen 2. und Elſe Hartmann den 5. Sieg. 100=Meter=
Thekmumpfheller den 3. Weitſprung: Elſe Hartmann den
Hieg; Hmwurf: L. Joſt den 2., Weitſprung: Hans Jakob
Sh 48100=Meter=Staffel und Schwedenſtaffel. Ober=
niläreg
.
4n dball im Odenwaldgan der 9.T.
Ergebniſſe vom 11. September 1932.
eiskilſ: König Groß=Umſtadt 9:4 (4:1); Erbach
Gie3rmmern 7:8 (3:5).
iſteyilaßſe: Groß=Bieberau Lengfeld 3:8 (1:5);
Momim Gundernhauſen 9:2 (4:1).
KlaſilE üd: Steinbach 1. König 2. 9:2: Stein=
hach
=KMEchelſtadt 7:1: Erbach 2. Zell 1. 7:4.
Klaſſii9 ord I: Groß=Zimmern 2. Klein=Zimmern 1.
1i1:1* ſrtß=Umſtadt 2. Heubach 1. 1:4; Spachbrücken 1.
Aüſtüinr 1. 6:3.
afſilA ord II: Langſtadt 1. Schaafheim 1. 4:5;
Fiauſen 1. Schlierbach 1. 5:3.
Mord: Groß=Bieberau 2. Lengfeld 2. 5:3;
(02. Gundernhauſen 2. 6:1.
Säd: Beerfelden 1. Hainſtadt 5:2; Stein=
Böllſtein 4:7.
Rlaflll Hergershauſen 2. Altheim 2. (A. nicht angetr.);
Heubots Schaafheim 2. 3:4; Spachbrücken 2. Fränk.=
Crumpllt u. 3:6.
Fundüſafftsſpiele: Reinheim 1. Kirch=Brombach 1.
4i3, 2 larinſchaften 5:0.
½ Spiel König Groß=Umſtadt iſt bereits berichtet.
üich en Erbach Groß=Zimmern: Gr.=3. hat Platzwahl.
Inb als Verbündeten gleicht es in der 2. Minute,
GRic bereits in der erſten Minute den erſten Treffer
01un bald darauf das zweite Tor zu erzielen. Durch
Wder verwandelt wird, ſtellt Erbach auf 2:2. Bald
As 3:3, und bis zur Pauſe hat Gr.=Zimmern auf 3:5

hes zweiten Halbzeit hat zunächſt Gr.=Zimmern, das
Brüöhen konnte, etwas mehr vom Spiel. Bei Erbach
EAtlläuferpoſten durch Erſatz nicht voll erſetzt. Im

weiteren Spielverlauf kommt Erbach mehr und mehr auf und er=
reicht
noch 4 Tore. Gr.=Zimmern kann gerade noch das Siegestor
landen. Zwei ebenbürtige Gegner lieferten ein flottes Spiel.
Schiedsrichter gut. Die Sache in Groß=Bieberau verlief ſehr tem=
peramentvoll
, aber ritterlich. Lengfeld bot die beſſere Geſamt=
leiſtung
. Schott und Mittelläufer Heiß trugen das meiſte hierzu
bei. Beim Platzverein mangelte es an geſchloſſenen Handlungen.
Die Niederlage wurde mit Anſtand hingenommen. Die Begeg=
nung
in Momart beinflußte der Wind ſehr ſtark. M. legte ein
ſchönes Spiel hin. Gundernhauſens Sturm gefiel ſich in Fern=
ſchüſſen
, die nichts einbrachten. Die Gäſtehintermannſchaft ſamt
Tormann erfüllte ihre Aufgabe. In Steinbach zeigten die Geg=
ner
anſprechende Leiſtungen. Zwei Platzverweiſe zu Anfang des
Spieles ſicherten einen weiteren ruhigen Verlauf. Das Ergebnis
entſprach dem Spielverlauf. Steinbuch Michelſtadt lieferten
einen echten Punktekampf. In der 1. Halbzeit waren die Kräfte
hüben und drüben gleich, lediglich Steinbuchs Tormann war beſ=
ſer
. Nach dem Wechſel zerfiel Michelſtadts Sturm und ſeine we=
nigen
Schüſſe landeten dicht neben den Pfoſten. Das Ergebnis
fiel etwas zu hoch aus. Zell hatte in Erbach reichlich Schußpech,
das Glück war dem Platzverein einſeitig hold. Gr.=Zim 2. hatte
jederzeit die Oberhand, beſonders zeichneten ſich in dieſer Elf Tor=
mann
und linker Verteidiger aus. Bei den Gäſten, von denen
man ſeither eine anſehnliche Spielſtärke gewohnt war, verſagte die
Verteidigung Tormann gut. Zuguterletzt trat ſogar Uneinig=
keit
in der Mannſchaft auf. Mit 9 Mann ſtellte ſich Groß=Umſtadts
2. auf eigenem Platz ihrem Gegner. Zeitweiſe ſpielte ſie trotz=
dem
überlegen, doch ſcheiterten die Angriffe an Heubachs vorzüg=
licher
Abwehr. Der heftige Gegenwind machte in Spachbrücken
viele Sachen zunichte. Die Platzmannſchaft war ſehr eifrig und
ſtartete flink nach dem Ball. Altheim fand ſich ſchlecht zuſammen,
um ſich ſchließlich ganz in Einzelgängerei aufzulöſen. Langſtadt
lag in den erſten 5 Minuten 2:0 in Führung. Schaafheim holte
auf und erzielte noch das Halbzeitergebnis 3:4. Nach der Pauſe
erhöhte Schaafheim auf 3:5. Im harten Endſpurt gelang Lang=
ſtadt
dann ein weiterer Treffer. Einen Punktekampf, wie er ſein
ſoll, trugen Hergershauſen Schlierbach aus. Da gab es keine
Wortwechſel Härten und Maulereien. Das Glück war beim Platz=
verein
. Groß=Bieberaus 2. gewann verdient. Gundernhauſens 2.
war gegen die körperlich kräftigeren Momarter machtlos. Beer=
felden
verdankt ſeinen Sieg dem beſſeren Schußvermögen. Böll=
ſteins
Leiſtung war angängig. Der Neuling Fränkiſch=Crumbach
ſtellte eine gleichmäßige, gut diſziplinierte Mannſchaft auf die
Beine, die ſicher einmal in den oberen Klaſſen mitſprechen wird.
Ueberraſchend iſt die Kunde von K.=Brombachs Niederlage in
Reinheim. K.=Brombach zeigte ein ſehr müdes Spiel, dagegen
war Reinheim eifrig und ſchnell am Ball.
Die Handballer des Polizei=Sporkvereins
eidenmelniſch Peffäichen peſſeloerinßefen
am 10. und 11. Sepkember 1932.
Krefeld=Oppum Polizeiſportverein Darmſtadt 4:6 (4:5).
Vor 45000 Zuſchauern und allen Spitzen der ſtaatlichen und
kommunalen Behörden lieferten beide Mannſchaften in der erſten
Hälfte einen wunderſchönen Kampf. Zwei grundverſchiedene
Syſteme zwangen die Mannſchaften zum Einſatz ihrer ganzen
Spielſtärke. In der zweiten Hälfte litt das Spiel durch den plötz=
lich
einſetzenden wolkenbruchartigen Regen, der, etwas nachlaſſend,
bis zum Schluſſe anhielt. Ballfangen und Laufen war durch die
Näſſe auf dem Raſenplatz kaum noch möglich.
Realgymnaſium-Liebigs=Oberrealſchule.
Am Donnerstag nachmittag 3 Uhr kommt auf dem Platze
des Sportvereins 1898 als erſtes hieſiges Spiel um das
Banner des Heſſiſchen Philologenvereins das der beiden obigen
Schulmannſchaften zum Austrag. Die beiden Gegner ſtehen ſich
in nichts nach, ſo daß ein intereſſantes Handballſpiel zu erwar=
ten
ſteht; dies um ſo mehr, als der Verlierer nach dem Pokal=
ſyſtem
für die weiteren Spiele ausſcheiden muß.
Kreisliga Südheſſen.
Die Spitzengruppe verdichtet ſich.
Diesmal endeten die Spiele meiſt nicht allzu torreich; zweimal
konnte der Sieg nur mit den knappſten aller Ergebniſſen errungen
werden. Die Heppenheimer blieben noch ungeſchlagen; allerdings
mußten ſie ſich in Gernsheim mit einem Unentſchieden begnügen.
Die Reſultate lauten:
Concordia Gernsheim Starkenburgia Heppenheim . 1:1,
Normannia Pfiffligheim Spp. Weinsheim . . . . 0:1,
VfL. Lampertheim Spp. Horchheim . . . . . . 1:0,
Spp. Hochheim Viktoria Neuhauſen .. . . 2:3,
....... 5:1.
FV. Biblis 07 Bensheim
Es hat ſich erneut gezeigt, daß die Gernsheimer Mannſchaft weit
beſſer iſt, als man unter Zugrundelegung des Tabellenſtandes an=
nehmen
konnte. Die Heppenheimer können froh ſein, auf ſolch ge=
fährlichem
Platze wie in Gernsheim wenigſtens einen Punkt er=
rungen
zu haben. Die Pfiffligheimer bleiben nach wie vor punkt=
los
. Diesmal verloren ſie ihr fünftes Spiel, und dies ſogar auf
eigenem Platze gegen den Neuling Weinsheim. Sehr knapp unter=
lagen
die Horchheimer in Lampertheim gegen die gewiß nicht
ſchwache VfL.=Mannſchaft und lieferten damit erneut den Beweis
ihrer Spieltüchtigkeit. Ein zweiter Gäſteſieg mit nur einem Tor
Unterſchied iſt aus Hochheim zu melden, obwohl dort die Platz=
mannſchaft
die beſſere Partie lieferte. Der einzige überzeugende
Sieg wurde in Biblis errungen, wo die Riedleute mit den Neu=
lingen
von der Bergſtraße wenig Federleſens machten und den
Bensheimern ſogar höchſt perſönlich durch einen Kopfball ihres
Verteidigers Ehrler das Ehrentor beſorgten. Die Tabelle:
Spiele gew. un. verl. Punkte
Starkenburgia Heppenheim".
FV. Biblis
VfL. Lampertheim.
Spv. Weinsheim
Olympia Lampertheim
07 Bensheim
Spp. Horchheim
Viktoria Neuhauſen

FV. Hofheim
Concordia Gernsheim. .
Spp. Hochheim
Normannia Pfiffligheim

Im Frankfurter Stadion kommen am Sonntag die Spiele
Sportverein Eintracht und Niederrad Offenbacher Kickers
als Doppelveranſtaltung ab 14 Uhr zum Austrag. Das Spiel
Rot=Weiß gegen Neu=Iſenburg wird ſchon am Samstag abend im
Stadion ausgetragen.
Deutſchlands Fußballelf ſpielt am 25. September in Nürn=
berg
gegen Schweden in der folgenden Aufſtellung: Jakob: Mun=
kert
, Haringer; Appel, Leinberger, Knöpfle; Bergmaier, Krumm.
Rohr, R. Hofmann, Kund.

Geſchäfliches.

Da bleiben alle Leute ſtehen und machen
große Augen, wenn auf einmal im gewohnten Straßenbild im
Gänſemarſch ein auffallend koſtümierter Trupp auftaucht, in der
Linken den Eimer und in der Rechten die blank geſchliffene Waffe
der Sauberkeit: die Bürſte! Alle Welt erkennt in ihnen auf den
erſten Blick das flinke 1Ai=Männchen, das nicht müde wird, un=
ſeren
vielbeſchäftigten Hausfrauen zuzurufen: Laßt die vielen
Haushaltſachen, nur mit 1M1 ſauber machen!

Gewinnauszug
5. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar fe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II
30. Ziehungstag
12. September 1932
In der heutigen Schluß=Ziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne m 1000 M. mb 2 Prämien zu 500000 M. auf Nr. 341976
Ferner ſielen:
2 Gewinne m 50000 M. 157099
6 Gewinne zu 5000 M. 88199 159593 329640
12 Gewinne zu 3000 M. 12602 74804 85000 107613 214401 340126
26 Gewinne zu 2000 M. 1923 27714 88108 105932 106968 135670
147091 155984 261167 271231 301966 325282 339760
40 Bewinne zu 1000 M. 6519 7814 13621 14397 32602 53768 58179
57823 68708 100433 115319 163471 191872 271482 282643 303810
328891 336893 366234 386479
79 Gewinne zu 500 M. 567 1212 29465 B1836 37266 47809 66693
81277 138457 138788 153912 182817 173397 194552 202168 211988
218691 218783 260182 251 264 254247 962678 280839 281333 394753
308086 310039 322434 327030 338069 348909 353924 363781 584677
366117 393460
Schlußprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 3000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
Abteilungen I und II:
13408 46034 58592 103139 108538 113963 118802 122874 129077
121960 194581 135180 140432 144457 158141 161135 165029 172384
175566 184378 194701 201394 222276 2281 12 231002 249234 265681
366698 271949 273347 276132 577629 281969 282078 292366 299799
306096 306479 309420 314375 317444 323293 332869 357809 369088
379246 387478 391268 392117 395100
Die Ziehung der 1. Klaſſe der 40. Preußiſch=Süddeutſchen
(266. Preußiſchen) Staatslotterie findet am 21. und 22. Oktober 1932
ſtatt.

Hundfinksprogranne.

18.50:
19.30:
2100=
22.00:
23.2:

9.90:
9.30:
10.10:
15.00:
15.45:
16.90:
16.30-
17.30:
18.00:
18.30:
1900:
19.30:
Anſchl.
20.00:
21.30:
Mu
Anſchl.

Frankfurt a. M.
Mittwoch, 14. September
10.10: Schulfmk: Außereuropäiſche Nationalhymnen.
15.15: Stunde der Jugend.
17.00: Schwäbiſch Hall: Militärkonzert. Kapelle des Jäger=Batls.
18.25: Pfarrer Meyer: Deutſche Volkstumsarbeſt des Vereins für
das Deutſchtum im Auslande.
Dr. Menninger: Luſtiges und vorteilhaftes Rechnen.
): Unterhaltungskomert des Philharm Orcheſters Stuttgart.
Werke von Komzak, Suppé. Joh. Strauß, Millöcker u. a.
Omnoleum. Ein heiteres Hörſpiel von Bernh. Rehſe.
): Walter Niemann ſpielt aus eigenen Klavierwerken.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: Nachtmuſik.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 14. September
Schulfunk: Das Großkraftwerk Klingenberg als Kraftſtelle
der Berliner Stadt= und Ringbahn.
H. Stohmam: Wie geſtaltet der kaufmänniſche Angeſtellte
ſeine Bewerbung erfolgreich?
Schulfunk: Wo die Martinsgans berkommt. Ein Hörbidd
aus dem Oderbruch.
Jugendſtunde: Erlebniſſe und Abenteuer i Bulgarien.
Neue Ernährungsformen mit praktiſchen Anregungen.
Oberſchulrat Prof. Dr. Hübner: Die Stellung der Unter=
richtsfächer
im höheren Schulweſen.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
O. Petri: Peter Roſegger und die Steiermark.
Dr. Hofer u. Dr. Vetter: Wertung muſikaliſcher Kunſtwerke.
Dr. Traub: Querſchnitt durch Zeitſchriften.
Engliſch für Fortgeſchrittene.
Direktor Lenz Beamtengehälter im In= u. Ausland.
Wetter für die Landwirtſchaft.
Wien: LannerStraußZiehrer. Orcheſter Joſef Holzer.
Karl Erb ſingt Lieder von Bach, Schubert. Am Flügel: Br.
Seidler=Winkler.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten
Tanzmuſik der Kavelle Bruno Mahnkopf.

Wekterbericht.

Die an der Rückſeite der abziehenden Skandinavienſtörung
zugeſtrömte Kaltluft hat über dem Feſtland Barometeranſtieg ver=
urſacht
, ſo daß ſich ein Hochdruckeil von Weſten her bis über
Süddeutſchland erſtreckt. Der hohe Druck wird ſich zunächſt aus=
wirken
und nach kühler Nacht mit Frühnebelbildungen noch kurze
Aufheiterung bringen. Doch wird die Hochdruckwetterlage nicht
lange erhalten bleiben, denn feuchtwarme Luft einer neuen Stö=
rung
hat bereits über den Britiſchen Inſeln Temperaturanſtieg
und verbreitete Regenfälle eingeleitet. Da die Warmluft öſtlich
vorgetragen wird, ſo werden bei ihrem Aufgleiten wieder Bewöl=
kung
und ſpäterhin auch Niederſchläge entſtehen.
Ausſichten für Mittwoch, den 14. September: Stellenweiſe Früh=
nebel
, tagsüber vorübergebend aufheiternd, dann wieder Be=
wölkung
und ſpäter auch Niederſchläge aufkommend, wärmer.
Ausſichten für Donnerstag, den 15. September: Wolkiges und
mildes Wetter mit vereinzelten Niederſchlägen.

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[ ][  ][ ]

Nummer 236

AgrTtatsyn

Die Lage der deutſchen Maſchineninduſtrie im Auguſt.
Ueber Saiſonerſcheinungen hinaus keine Anfkragszunahme. Geringe Erhöhung des Beſchäftigungsgrades

Ruhiges Geſchäft.

Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau=Anſtalten, dem Spitzen=
verband
der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns geſchrieben:
Das Auguſtgeſchäft verlief ruhig. Die Anfragen vom In= und
Ausland gingen über den Stand der letzten Monate nicht hinaus
und führten im allgemeinen noch nicht zu einer Vermehrung der
Aufträge. Nur im Landmaſchinengeſchäft verurſachte, die ſtärkere
Nachfrage der Inlandskundſchaft eine Belebung, die auch Neuein=
ſtellungen
von Arbeitskräften zur Folge hatte. Das Auslands=
geſchäft
war recht ſtill; der Geſchäftsverkehr war durch Deviſen=
ſchwierigkeiten
und andere Ausfuhrerſchwerungen nach wie vor
ſtark behindert, auch kamen weniger Rußlandaufträge zum Ab=
ſchluß
. Immerhin führten die in den letzten 2 bis 3 Monaten ein=
getretenen
leichten Auftragsſteigerungen zu einer weiteren kleinen
Erhöhung der Arbeitszeit auf rund 39½ Wochenſtunden und zu
einer Zunahme des Beſchäftigungsgrades von 30 auf 31 Prozent
der Normalbeſchäftigung. Mehr als die Hälfte der Beſchäftigung
der deutſchen Maſchineninduſtrie entfällt zurzeit immer noch auf
die Ausfuhr. Große Werte ſind für den Wiederaufbau der Ver=
tretungen
der deutſchen Maſchineninduſtrie im Auslande im letzten
Jahrzehnt aufgewendet worden. Nachgewieſenermaßen haben 1931
faſt 10 Millionen Deutſche unmittelbar und mittelbar, von der
Ausfuhr gelebt. Es wäre ein ſchwerer Fehler der deutſchen Wirt=
ſchaftspolitik
, die Ausfuhr noch mehr als bisher dadurch zu gefähr=
den
, daß Deutſchland zu dem Experiment einer Zwangsregelung
der landwirtſchaftlichen Einfuhr übergeht und damit der Abſchlie=
ßung
der übrigen Welt gegen deutſche Fertigerzeugniſſe Vorſchub
leiſtet. Der Druck auf die Preiſe deutſcher landwirtſchaftlicher Er=
zeugniſſe
kommt bei der gegenwärtigen Lage nicht ſo ſehr vom
Ausland, als vielmehr von der kataſtrophal geſunkenen Kaufkraft
der inländiſchen Bevölkerung, insbeſondere der Induſtirearbeiter=
ſchaft
. Jede Störung unſerer Außenhandelsbeziehungen würde
Millionen von Arbeitern der Exportinduſtrien mit vermehrter Ar=
beitsloſigkeit
bedrohen, ihre Kaufkraft für landwirtſchaftliche E=
zeugniſſe
noch weiter ſchwächen und damit den Preisdruck noch ver=
ſchärfen
.

Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

Nachdem vorgeſtern abend in Frankfurt im Zuſammenhang
mit den Vorgängen im Reichstage und auf Grund der innerpoli=
tiſchen
Spannungen ſtärkere Kursrückgänge, eingetreten waren.
wurde die Situation geſtern in Berlin ſchon wieder weſentlich
ruhiger beurteilt. Weiter ſtanden zwar die innen= und außen=
politiſchen
Fragen im Mittelpunkt der Diskuſſionen, während
wirtſchaftliche Momente wie das ſchwächere New York und die
ſtarken Rückgänge auf den Rohſtoffmärkten weniger Beachtung
fanden. Ein beachtliches Moment war geſtern aber zweifellos
die eingetretene Geſchäftsſchrumpfung, da das Publikum Zurück=
haltung
zu üben ſcheint, bis ſich die politiſche Situation beſſer
überſehen läßt Aber auch Verkaufsaufträge fehlten ſo gut wie
ganz, und in Erwartung rückgängiger Kurſe hatte die Kundſchaft
eher niedrige Kauflimite an die Märkte gelegt. Auch die Speku=
lation
, die von vorgeſtern Ware übrig behalten hatte, bekundete
überraſchenderweiſe nur wenig Abgabeneigung. In gewiſſem
Sinne konnte man daher die geſtrige Börſeneröffnung trotz rück=
gängiger
Kurſe als feſt bezeichnen, d. h. die Kursrückgänge bis zu

2 Prozent ergaben ſich im Vergleich zu den vorgeſtrigen Mittags=
kurſen
, während, an der Frankfurter Abendbörſe gemeſſen Beſſe=

rungen bis zu 1 Prozent keine Seltenheit waren. AEG. erſchienen
zwar wieder mit Minus=Zeichen und wurden 2½ Prozent unter
vorgeſtern feſtgeſetzt, auch Hanſa=Dampf hatten Minus=Notiz, aber
die Geſamttendenz konnten ſolche Sonderbewegungen nicht nach=
haltig
beeinfluſſen. Andererſeits gab es auch eine Ueberraſchung
nach oben. Die Aktien der Lahmeyer u. Co. wurden auf den
Dividendenvorſchlag von 10 Prozent plus notiert und gewannen
gegen vorgeſtern 5½ Prozent. Im Verlaufe konnten ſie bei größe=
ren
Umſätzen noch erneut 1½ Prozent anziehen. Ueberhaupt blieb
die Tendenz an den Aktienmärkten auch nach den erſten Kurſen
weiter ziemlich freundlich.

Die überraſchenden Vorgänge im Reichstage blieben auf die
Frankfurter Börſe ohne ungünſtigen Eindruck. Vor allem iſt kei=
nerlei
Beunruhigung bei der Bankenkundſchaft zu bemerken, da
kaum nennenswerte Verkaufsaufträge herauskamen. Naturgemäß
herrſchte zu Beginn noch Zurückhaltung, was beſonders durch zahl=
reiche
Anfragen der Kundſchaft bei den Banken hervorging. Man
iſt aber letzten Endes geneigt, mehr der Reichsregierung als den
Parteien ſich zuzuneigen, d. h. man befürchtet nicht, daß die Durch=
führung
der Wirtſchaftsprogramms gefährdet ſei. Infolgedeſſen
war der Rückſchlag an der vorgeſtrigen Abendbörſe wieder voll=
ommen
ausgeglichen, und darüber hinaus wurden neue Mei=
nungskäufe
in weiteren Kursſteigerungen wirkſam Beſonders
am Rentenmarkte war trotz der Tatſache, daß verſchiedene Kom=
munalanleihen
notleidend in der Zinszahlung werden, eine ab=
ſolute
Ruhe zu beobachten, unter dem Hinweis, daß die Regierung
zunächſt wenigſtens drei Monate Zeit zur Durchführung ihres
Programms habe. Reichsanleihen gegenüber den Abendkurſen
kaum verändert. Neubeſitz ½ Prozent freundlicher. Am Pfand=
briefmarkt
kam ſehr wenig Material heraus, das eher zu etwas
erhöhten Kurſen Aufnahme fand. Am Aktienmarkt überwogen
die Kursbeſſerungen. JG. Farben bewegten ſich zwiſchen 101 bis
102½ bis 101½, Scheideanſtalt zwiſchen 135½ bis 136½ (136).
Rütgers gewannen 1 Prozent. Zellſtoffwerte, ebenſo der Kunſt=
ſeidenmarkt
, ohne Kursveränderung. Auch Transportwerte waren
zum Stande der Abendbörſe gut behauptet. Am Elektromarkte
war das Bild uneinheitlich. Zumeiſt konnte der unveränderte
Dividendenvorſchlag von Lahmeyer in Höhe von 10 Prozent ſtärker
anregen. Lahmeyer ſelbſt verzeichneten eine Steigerung von 7
Prozent. Daneben gewannen Gesfürel 2½, Bekula 2, Siemens ½
Prozent, nur AEG. mit 33½ (34) Prozent auf die Sanierungs=
erörterungen
hin weiter angeboten. Moytanwerte durchweg
feſter. An dieſem Markte regten die neuen Ruſſenaufträge
etwas an.

Auch an der Abendbörſe ſtanden die politiſchen Ereigniſſe im
Vordergrund des Intereſſes. Man iſt äußerſt zurückhaltend, zumal
auch der neuerliche Konflikt zwiſchen Ueberwachungsausſchuß u 1)
Reichsregierung verſtimmt. Daneben verweiſt man auf die ſchwä=
cheren
Auslandsbörſen und das Nachgeben der Kupfernotiz. Wenn
auch von einem Verkaufsdrang nicht die Rede ſein kann, ſo be=
ſteht
doch ſeitens der Kuliſſe vorherrſchend Verkaufsneigung, ſo
daß ſich weitere Rückſchläge ergaben. So verloren JG. Farben
1½ Prozent. Von Montanwerten Rheinſtahl und Stahlverein je
½ Buderus 1 Prozent, Mannesmann 1½ Prozent niedriger. Auch

Elektrowerte teilweiſe bis 1 Prozent rückgängig. AEG. gegen Mit=
tagsſchluß
1½ Prozent ſchwächer. Am Kunſtſeidenmarkt Aku 1½

Prozent nachgebend. Der Rentenmarkt war ſtill, auch hier gaben
die Kurſe leicht nach. Im Verlauf der Börſe blieb die Tendenz
weiter matt. JG. Farben ſchloſſen bei 98½ nach 98½ Prozent.

Wiedereröffnung der Bndapeſter Börſe?
Die ungariſche Börſen=Konferenz, die am Mittwoch nach=
mittag
ſtattgefunden hat und an der auch Vertreter der National=

bank teilnahmen, hat ergeben, daß nunmehr an einer bevorſtehen=
den
, wenigſtens teilweiſen Wiedereröffnung der Effektenbörſe
nicht mehr gezweifelt werden kann. Es hat jedoch den Anſchein,
daß man die zum öffentlichen Handel zugelaſſenen Papiere ſehr
einſchränken mußte, da die Befürchtung beſtand, daß im Auslande
bei manchen Geſchäften eine nicht unbedeutende Disparität gegen=
iber
der heimiſchen Beurteilung eintreten könnte. Man rechnet
damit, daß z. B. ſämtliche Bankeffekten, von vornherein aus=
geſchloſſen
ſein werden, was von den Bankvertretern ſelbſt mehr=
fach
angeregt wurde. Ueber die Frage, welche anderen Papiere
nicht zugelaſſen werden ſollen, herrſchte noch keine Einigkeit, doch
dauern die Beratungen an, und es wird ein Vorſchlagskomitee ge=
bildet
, das bereits am Mittwoch zuſammentreten ſoll.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Bisher ergebnisloſe Verhandlungen um die Rüchzahlung der
Frankfurter und Kölner Schatzanweiſungen. Die bisherigen Ver=
handlungen
in Berlin über die Rückzahlung der am 1. Oktober
fälligen Schatzanweiſungen der Städte Frankfurt a. M. (30 Mill.)
und Köln (40 Mill.) ſind, nachdem die Vertreter der beiden Städte
die Notlage ihrer Gemeinden dargelegt haben, als ergebnislos zu
betrachten. Die preußiſche Regierung ſteht auf dem Standpunkt,
daß ſie im vorliegenden Falle von ſich aus nichts tun könne, ſon=
dern
daß von beiden Städten ſelbſt Vorſchläge über die Rückzah=
lung
der Schatzſcheine gemacht werden müſſen. Das ſei bisher nicht
geſchehen. Bei der Reichsregierung hat inzwiſchen der Deutſche
Städtetag angeregt, daß durch den Erlaß einer Notverordnung
die Fälligkeiten hinausgeſchoben werden ſollten. Jedoch haben die
in Betracht kommenden Reichsreſſorts die Anregung abgelehnt, ſo
daß das Projekt des Deutſchen Städtetages als endgültig geſchei=
tert
zu betrachten iſt.
Elektrizitäts A.=G. vorm. W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt
a. M. (10 Prozent Dividende). In der Aufſichtsratsſitzung der
Geſellſchaft wurde die Bilanz nebſt Gewinn= und Verluſtrechnung
für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr 1931/32 geneb=

migt. Der erzielte Ueberſchuß beträgt einſchließlich Vortrag aus
dem Vorjahre 2 155 231 RM. gegen 2 123 277 RM., woraus 10
Prozent Dividende verteilt werden ſollen.
Verluſtabſchluß Robert Boſch A.=G., Stuttgart. Die Geſellſchaft
verzeichnet per 31. 12. 1931 einen Rohertrag von 22,41 (28,79)
Mill. RM. Unkoſten erforderten 24,06 (27,777), davon 2,24 (2,66)
Mill. RM. Abſchreibungen. Trotz teilweiſer erfolgter Bemühungen
ſei eine ſtärkere Senkung der Unkoſten nicht möglich geweſen, ſo
daß ſich nach Abſetzung des Gewinnvortrags von 1,11 Mill. RM.
ein Verluſt von 0,533 Mill. RM. ergibt, der vorgetragen werden
ſoll. Im abgelaufenen Geſchäftsjahr ſei der Mengenumſatz an=
nähernd
unverändert geblieben, doch ſei der Wertumſatz infolge
Preisſenkung um 17 Prozent zurückgegangen. Daneben ſeien Debi=
torenverluſte
entſtander. Die Vermögenswerte ſeien vorſichtig bi=
lanziert
, um zukünftige Verluſtquellen möglichſt zu vermeiden. Die
Erhöhung der Anlagekonten vor Abſchreibungen iſt auf die Er=
weiterung
des Fabrikationsprogramms zurückzuführen. Eine Reihe
neuer Erzeugniſſe auf dem Gebiete des Automobilzubehörs ſeien
zur Herſtellung freigegeben worden. Das Geſchäft im Zubehör für
Dieſelmotoren ſei geſtiegen. Die Belegſchaft weiſt eine Zunahme
von 8422 (8114) Arbeiter und Angeſtellten auf, was ſich wohl im
Zuſammenhang mit der Fabrikationsaufnahme von Elektrowerk=
zeugen
im neuen Jahre erklärt. Im einzelnen zeigt die Bilanz
u. a in Mill RM.: Aulagen 8,33 (9,73), Beteiligungen 4,73 (4,63),
Debitoren 25,10 (24,88) Waren 1106 (12,67), Kaſſe, Effekten 24,47
(25,27) andererſeits AK. und Reſerve unv. 300 bzw. 9.0 Sozial=
fonds
5,25 (3,46), Langfriſtige Kredite 22,12 (22,99) Mill. RM.
Im neuen Jahre ſei an der weiteren Vervollkommnung in Kon=
ſtruktion
und Fertigung ſowie im Ausbau der Abſatz= Oorgani=
ſation
weiter gearbeitet worden. Unter den verhängnisvollen Fol=
gen
der Verhältniſſe auf dem Weltmarkt ſei ein Umſatzrückgang
von einem weiteren Viertel wertmäßig zu verzeichnen.

Produkkenmärkke.

Berliner Produktenbericht vom 13. September. An der Pro=
duktenbörſe
war die Preisgeſtaltung heute nicht ganz einheitlich,
mit Ausnahme des Roggenmarktes ſetzten ſich aber die Preisrück=
gänge
auf faſt allen Marktgebieten fort. Die Roggenpreiſe er=
halten
durch die Aufkäufe der Deutſchen Getreidehandelsgeſellſchaft
im Zuſammenhang mit der Eoſinroggenaktion eine Stütze; das
Angebot aus der erſten Hand iſt nur mäßig, dagegen liegt ver=
ſchiedentlich
noch zweithändiges Offertenmaterial von den Stapel=
plätzen
vor. Am Promptmarkte war das Preisniveau nach den
Rückgängen der letzten Tage behauptet, im Lieferungsgeſchäft er=
öffnete
Märzroggen ſogar 1 Mark höher. Das Angebot in Weizen
überſteigt nach wie vor den geringen Bedarf, da der Meblabſatz
ſich nicht gebeſſert hat, und auch das Exportgeſchäft, angeſichts der
ſchwächeren Veranlagung des Weltmarktes, nicht über vereinzelte
Abſchlüſſe hinausgeht. Die Preiſe für Weizenexportſcheine haben
mit 140 Mark einen neuen Tiefſtand erreicht. Am Prompt= und
Lieferungsmarkte lagen die Weizennotierungen 1 Mark unter den
geſtrigen. Weizenmehle ſind trotz weiterer Preiskonzeſſionen der
Mühlen nur ſchwer abzuſetzen.

Kundgebung der Hypokhekenbauf=
für
das Regierungsprogramzu

Die Vollverſammlung der privaten Hypothekenbanu/
den Reichskanzler folgendes Telegramm geſandt:
Die Geſamtheit der privaten Hypothekenbanken, diſ
als 6 Milliarden RM. Hypotheken rund ein Drittel dst
ſierten deutſchen Realkredits verwaltet, begrüßt einſtty
mit dem Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung auss=
Ablehnung jeder weiteren Zwangskonverſion. Als
rufene Vertreterin vieler Millionen
undkleinſter Sparer, deren Kapital ſie in der

Pfandbriefe betreut, bittet ſie dringend, gegenüber alu=
beſtrebungen
an dieſe Ablehnung jedes geſetzlichen oddrl
lichen Zwanges zur generellen oder individuellen Seeſl=
Realkredit=Zinsfußes feſtzuhalten. Nur wenn die Spau/=

Zukunft wieder feſtes Vertrauen zur Geltung der ihnes ko
ten Rechte gewinnen, können die günſtigen Auswirkunf ,k luch gegenübe
Regierungsprogramms, von denen ſich auf dem Kapitalru
hoffnungsvolle Anſätze zeigten, nachhaltig zur Geltumt=
und im natürlichen Lauf der Entwicklung zu der von
thekenbanken im Intereſſe der deutſchen Wirtſchaft, win
eigenen Intereſſe herbeigeſehnten, freiwilligen Zinuucht
führen. In der Zwiſchenzeit werden die Banken nach ut
gewiſſenhafteſter Prüfung der individuellen Notlage ihrefs/eotall! Ich

jinuntet
jatte mar
züſtem Ei
nas der d
hoite le
wirkte au
das ſie it
zur Bocs
Ludwig
lebie und wa
iſen etwas und
öde!
Bland, Autobu
gnin wehrte

ner ſich bemühen, deren Lebensfähigkeit aufrecht zu erheſt
hu ſit und wo m
ſehr die Hypothekenbanken ſelbſt hieran intereſſiert ſiri
zu nun einige 2
die im Vergleich zur Heftigkeit der Kriſe nur außerorden
üuſer und die
ringe Zahl der von ihnen durchgeführten Zwangsverſteüuk
dngh, Mittage

Viehmärkke.

* Mainzer Viehhof=Marktbericht. Amtliche Notioi
12./13. September 1932. Auftrieb: 39 Ochſen, 26 Bullem=
oder
Färſen, 345 Kälber, 870 Schweine. Marktvern
Schweinen mäßig belebt, kleiner Ueberſtand; bei Gru=n
Kälbern ruhig, bei ſiſikenden Preiſen Ueberſtand. Prrſ
Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Ochſen a1) 3236, 10)
Bullen c) 2225: Kühe a) 1927, b) 1621, C) 14
(Kalbinnen) a) 2835; Kälber c) 3038, d) 24289
b) und c) 4749, d) 4446.

ſbends die be
m Akohol zu
Hu nch Coneh
huneblatz, den
dr das hübſche K
Ein lockte die
i Brennpunkt
elaßen zwiſche
Sie erhoben

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.

va hier Licht,
Melamen leuch
hen und täuſcht

Der vom Statiſtiſchen Reichsamt auf der Baſis 1920 MM vor. Hiet
errechnete Aktienindex ſtellt ſich für die Woche vom 5. bo. MM, zu Genußz u
tember auf 59,49 gegen 56,67 in der Vorwoche. Das Kützmichen Schätzen
der 6prozentigen Wertpapiere hat ſich auf 67,39 gegen
zent erhöht.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hatu
kung ab heute ihre Preiſe um 5 Prozent ermäßigt, na.
ſelben am 6. ds. Mts. um 1½ Prozent erhöht worden atill wollen
Das Werk Mainz=Koſtheim des Vereins für Zellſt.üſt1Mn heueſten Appa
A.=G., Berlin, hat im Zuſammenhang mit der erſtreot
lichen Neuordnung bei der Geſellſchaft für dieſen Samst=hauſzler & Sc
Koſtheimer Werk vorſorglich Stillegungsantrag geſtellt!
einem Teilſtreik der Arbeiterſchaft beantwortet wurde.
nun hören, iſt dieſer Teilſtreik ſeit Montag abend wi!
legt, und die volle Belegſchaft von 680 Mann arbeitett MMll!
drei Schichten.
hiü g urzeit,

Die Salamander A.=G., Kornweſtheim, hat auf. ſhmm nicht:
Verordnung zur Belebung der Wirtſchaft vom 4. Sepren
Arbeiter neu eingeſtellt und umfangreiche Aufträge,
Maſchinen vergeben.
Der Rat der Bank von Lettland hat grundſätzlichzl
daß den Einfuhrfirmen, ſelbſt wenn ſie bereits die Eim=
migung
erwirkt haben, Deviſen nur nach Maßgabe des 9
Deviſenſtandes der Staatsbank zu bewilligen ſind. AMf
WiEbreiſen.
ſoll jedoch der Handel durch die genaue Beſtimmung der
bereitet werden, daß in Zukunft weitere Deviſenſchwier=kg Mil
erwarten ſind.
Nach einer Meldung aus Fougeres haben 4000 A.-10 Aufhine
dortigen Schuhfahriken, die ſeit Februar ſich im Lohnſt F nſtzuſſer
den, ſich für die Wiederaufnahme der Arbeit ausgeſprarm ny z
der Bedingung, daß keine Maßregelung odet Entlaſſri/4
der Teilnahme am Streik erfolgen ſolle.
Die Banca d’Italia hat den Zinsſatz für öffentlich AtHuhen
und für Banken auf 0 50 Prozent und für wohltätig ½Muig
auf 1,50 Prozent geſenkt. Einlagen von Privaten ble
N un
Zins wie bisher.

Berliner Kursbericht

vom 13. September 1932

Deviſenmaul
vom 13. Septemle

Mede

Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lioyd
A.E.6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Vemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Niet
75.75

63.725
18.25
30.
18.625
32.25
59.25
65.
20.75
25.50
104.25
90.50

Meue
Eleltr. Lieſerung
F. 6. Farben 1
Gelſ. Bergw.
Beſ.f.eletr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kokswv.
Orenſtein & Koppe

71so
100.75
33.
73.75
78.525

35.25
52.
105.50
34.50
53.25
32.25
33.125
34.625

Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali I1
Leonh. Tietz
Berein. Stahlwerte
Weſteregeln Alkali
Aysb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Lin;
Berl. Karlsr. Ino.
Hirſch Kupfer
ohenlohe-Werte
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Mash
38.
175.50
48.50
20.50
111.59
37.25
18.
43.
12.
29.75
74.
23.75
27.

Heiſingtors
Bien
Brag
Budapen
Sofiag

Holland
Oslo

Kovenhagen
Stockholm
Lonvon.
Buenos=Aires
New York
Belzien
Ftalien
Paris

Wädrung
109 finn. Mi
100 S hillin
100 Tih. Kr.
100 Benz3
10) Leva
100 Gulden
10) Kronen
100 gronen
100 Kronen 1
2.Sty
1 Prv. Beo
1 Dollar
100 Belga
100 Dire
100 France

Ge D.
8.304
1.95
2.435

3.057
153.23
73.63
15.92
75.12
14.65
0.91:
4.233
58.31
21.61
18.49

Briei
6.316
32.05
12.425

3.033
163.57
73.77
78.03
75.23
14.63
9.9171
4.211
58.43
21.,65
16.53

Schwen
Spanien

Danzig
Fapan
Rio de Janerro
ugoſſawien.
Bortugal

Uthen
Fſtambu

Pairo.

Kanada
Truguay

Fland
Tallinn (Eſtl.)
Rigu

Burmftädter und Karlokarbant Sarinftaut, Güllnne oet Aressher

Fränkfurter Kursbericht vom 13. September 1932.

Ke0 Dtch. Reichsanlt
82
v.27
5½% Intern.,
6% Baden.. ....
6% Bayern....
3% Heſſen...
6% Preuß. Staat
6% Sachſen.
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4 Ab=
löfungsanl
.
Ltſche. Ani. Ablö=
jungsſch
. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
.
6% Baden=Baden
68 Berlin. .b. 24
6% Darmſtadt . . .
6% Dresden ..v.26
62 Frankfurt a. M.
Schätze, v.29
v. 26
620 Mainz ...
6% Mannheim v. 27
6%München. v. 29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbt.
689 Goldoblig
5½% Heſſ. Landes=
Hhp.=Bk.=Liquid.
4¾0 Kom.=Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldo olig.

Ris

65e
68
57
75.5
62

53.5

6.55

421.

56.5
54.5
52.5

52.5
53
55
58.5

70.5
57

15.
60.25

71.5
62

aiu
Bk.Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
6% Kaſſeler Land.,
kredit Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liau. Obl.

Dt. Nomm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. I
Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)=

16% Berl. Eyp. Bk.
5½%anLiau.= Pfbr.
162 Frkſ. Hhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
189
Goldoblig.
Pfbr.=Bk.
188
5½% Lig. Pfbr.
620 Mein, Hyp.Bi.
5½% Lig. Pſbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bi.
5½% n Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hnp. Bk.
5 ½%0 Lig. Pfbr.
Goldoblig.
16% Südd. Bod.=
Cred.=Ban!
5½%0 Lig. Pfbr.
62 Württ. Hhp.=B.

6 Daimler=Benz
630 Dt. Linol.Werkel
82 Mainkrw. v. 26
6% Mitteld. Stahl.
2Ber. Stahlwerke

57.5

78.5
61.75
73
80.25
n25
781/
74
82
72
80.25
62

74.25
79.25

53.5

71.5
59
531,

We de

3. G. Farben Bonds

5% Bosn. 2. C.B
2. Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 02
41/.% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente

5½vereinh. Numän

4½20
4%
420 Türk. Admin.
. 1. Bagdad
Zollanl.
4½2o ungarn 1913
4½%
1914
Boldr.
1210
42.

Aktien

Alg. KunſtziibeUlnie
A. E. G.
Andrege Noris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff
Bemberg, 3. P...
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſell
Chem.Werke Albert
Chade .........
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl ......

He

93.25

5.5

12.5
13.25
10.25
6.25

5.5

55
32.25
78.5

28.5
66.25

37.5
38
53.5

129.5
32.25

106
40
20.5
93.5
m.

Md
ſcheide=Anſtalt
Linolwerk. Berl.
Eiſenhandel.
Dyckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger
Eleftr. Zieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Sſchw. Bergwerk.
Eßling Maſchinen.
Faber & Schleicher
7.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. E Guilleaume
Frankfurter Sof ..
Gelſenk. Bergweri
Geſ. f.elertr. Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſen ..
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamm!
Genüſſel
Junghans.
Kali Chemie.
Aſchersleben .
Klein, Schanzlin .
Klöcknerwerke ....
1Knorr C. 5.......

135.5
45.25
21

71.5
84
192
19

41
101
34.5

28

3
24.75
165
49

64

68
522.

98
16.75

107
42

477

Lahmener E Co.
Laurahütte .
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch.
Luß Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz.Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Vergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motoren Darmſtadt
Oberbedarf.
Bhönix Bergbau.
Reiniger. Gebber
R9. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerte
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasindu=ſtr.
Siemens & Halske. 1
Südd. Zucker=A. 6.
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonbard ...
Unterfranken ....
Ber. Stahlwerke ..
Ultramarin ...
Boigt & Haeffner
Bahß & Fretztag:

105
16
70
167.5

35.5

4

35.75

110.
26.25

177
73
62

36.5
391),
176
150
136
17
53
77.5
52

127.75

56.5

E

Keg
Zeliſtoff Walke
Men,

Allg. Dt. Greditl
Badiſche Vank 14
Nk. f. Brauindt=
BarmerBantwen
Baher. Hyp. uu
Berl. Handellil
Gypoimt
Comm. u. Prilts.
Darmſt. u. Nat.
Dt. Bank und ?
Dt. Gfſ. u. B8d
Dresdner Banim=
Franiſ. Banl
Hyp.=Banl
Mein byp Beno.
zl. Oyp.=Beß

S50 Guch
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A. G. ſ.Beriehln
Allg. Lolalb. Krr3=
Ra4
Hapag
Nordd. Lohd.
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Berſicherung
Aar

Neit
ombina

Ecke Eli
Grafe

Han
Nonnheim Bau=R

Bel.

Otavt Minten
Schantung Hal

[ ][  ][ ]

M4. September 1932

Darmſtädter Tagblatt? Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 255 Seite 11

Wonder Keld und viele Frauen.

zwwindelte mitunter wenn er zurück dachte: Vor ein
ſo, ein beliebiger Schwimmer, ein kleiner Beamter,
ſya rlichem Haushalt lebend. Und nun Nein.
Feſtwertrug er nicht. Er war ein ſchwerblütiger Menſch,
iu grutzy genommen; und er brauchte Zeit zu allen Dingen.
Siem ieſem Lande ſah man überall dies hitzige Tempo
allemy uegen des Lebens. Es riß mit, aber man wuroe
froyWbei, man ſtumpfte ab, ſank wie erſchlagen nachts
zhreu2uoppelſchläferbett im luxuriöſen Hotelzimmer, ſchlief
g umſchlecht und ſchlang die wenig pikanten und wenig
hafthuß richte luſtlos in pomphaften Speiſeſälen der Hotels
Reſthaits hinunter und trauk das fade Eiswaſſer dazu.
ir ſchölloch hatte man in dieſem Lande einen Erfolg er=
gen
, grei vollſtem Einſatz aller Kräfte und die Zeit von
C9 weſſtleſſer als der derzeitige deutſche Rekord mit 1:02 -
Die Armin hatte kleine, tiefgeprägte Fältchen des Unmuts
Geſichch Sie wirkte auffallend und vollendet ſchön in dem
e Geanx, das ſie in einem eleganten Geſchäft der Fifth
waar Blocks vom Hotel entfernt, in dieſen Tagen
undemytie. Ludwig Mühlinghaus ſaß ihr oft minutenlang
im zzch gegenüber. Dieſer Frau war er verbunden!
e Fywlebte und warb für ihn!
Wiwüſ en etwas unternehmen, ſagte die Baronin. Hier
8 eni/tlih öde!"

Koman von Karl Lütge. Copyright by Verlagpreſſe=Tagesdienſt, Berlin W3s

Lonyislland, Autobummel ſchlug der Vetter vor.
Die ᛋkumin wehrte unmutig ab.
Eim tail? Ich kenne ein paar Speak eaſys, wo der
8ky gyglik und wo man anſtändige Drinks miſcht, hehe!

Das igyrnun einige Tage ſo: Bummel am Vormittag durch
Wargeniut ſer und die 5. Avenue und den Broadway hin=

undz nmb, Mittageſſen in Hotels oder einem großen
ſine, urarp/abends die verſteckten, öden, abſtoßenden Flüſter=
ſen
, 1 2Alkohol zu bekommen. Dazwiſchen Kinos, ein
ausfilt rach Coney Island an den Rieſenſtrand und den

ten Iſimelplatz, den die Welt kennt, nach Long Island

ber ud was hübſche Hudſontal hinaus.
In dißſäty lockte die Gegend um den Times Square am
ſen, N Brennpunkt des Vergnügungsverkehrs der Welt=
dia
tiaßen zwiſchen der Madiſon Avenue und dem
bdwaes Sie erhoben Anſpruch auf den Titel: Straßen
K

geſättigt zu ſein, wie die Millionäre. Und Wohlſtand, das galt
in dieſem Lande, das den Krieg gewonnen hatte, als das
Normale; wer ihn nicht beſaß, der ſtrebte danach und war nicht
früher froh, bis er ihn erlangt hatte oder er täuſchte ſich ihn
vor in dieſen Straßen, wo es keinen Schatten gab: hier, wo
die Menſchen ſich ballten, um ſich vom Licht der 25 000 000 elek=
triſchen
Glühbirnen faſzinieren zu laſſen.
Das Licht wirkte wie Schminke; die Müdigkeit der ab=
gehetzten
Maſſen verſchwand, alles war ſtrahlend in dieſem
falſchen Tageslicht, und alles lockte. Das letzte rote Centſtück
wurde hier ausgegeben. Wer wollte ſich in dieſer Helle lange
ſträuben? Er hätte ſich unfaßbar lächerlich vor ſich ſelbſt
gemacht
Hier in dieſem taumelnden Vergnügungsbetriebe fühlten ſich
die Baronin und Ludwig Mühlinghaus am wohlſten. Hier
wurden die Gedanken abgelenkt; was zwiſchen ihnen ſtand und
was unausgeſprochen war, das vergaß man hier. Die Baronin
dachte nicht an die großen Summen, die ſie für den erſten Erfolg
hatte ausgeben müſſen, Mühlinghaus lenkte die Gedanken ab
von quälenden Zweifeln
Der Times Square war die Ecke der 24 Stunden. Nicht
eine Stunde flaute hier der Verkehr ab; er kannte nur Stei=
gerungen
. Hier war das Zentrum des Vergnügungszentrums;
von hier war der belebteſte Punkt des dreißig Kilometer langen
Broadway, hier die meiſten Lichtreklamen zu ſehen; weiße, rote,
blaue, grüne. Lichtſtreifen liefen über die Häuſer; die Koloſſe
hatten keine Fenſter, ſie ſchienen nur für die Lichtſchriften da zu
ſein. Neuigkeiten wurden mit laufender Lichtſchrift verkündet.
Reklameartikel angeprieſen, Scheinwerfer huſchten, Reklame=
flugzeuge
ſchwirrten. Es war eine Höllenorgie von Licht und
Bewegung mitten in der Nacht. Oder es war paradieſiſches
Gefilde, wenn man ſo wollte ewiger Sommermorgen.

Am Tage der Abfahrt nach Chikago
früher Stunde im Hotel der blinde Paſſagier‟. Er nannte ſich

Allesi ſt. hier Licht, Himmel, Häuſer, Klima: alles Licht.
Liichelkamen leuchteten hier 25 Millionen elektriſcher
en gllten und täuſchten den New Yorkern einen ſtrahlen=
ewigenſ
=ug vor. Hier in dieſen Straßen taumelt das Volk
die Mam Begi*r Bu Genuß und redete ſich ein, teilhaftig an allen
* Vorm, unerumlachen Schätzen des Landes und vom Wohlſtand

erſchien zu auffallend

Edward Gray und trug ſich elegant. Er trat ſicher und ſelbſt=
bewußt
auf. Beinahe hätte ihn Ludwig Mühlinghaus nicht er=
kannt
, als er nach der Anmeldung durch einen Boy ins
Zimmer trat.
Ein Erfolg, las ich. Gratuliere! rief er ſchon an der Tur
und ſtreckte die Hand aus.
Unerwartet für Sie, vermute ich antwortete Ludwig
Mühlinghaus mit dem Verſuch, dieſen Menſchen durch über=
legene
Fronie loszuwerden. Aber da irrte er ſich.
Nun, derartige Erfolge können Sie dutzendfach erringen
wie Kinderſpielzeug.

Das Lachen des Mannes klang aufreizend. Nur einen kleinen
Schritt zur Tür: Bitte, dort iſt der Flur! Aber ſchließlich
konnte man ſich anhören, was der Menſch ſonſt noch wollte. Er
würde nicht ohne eine beſtimmte Abſicht zu ſo früher Stunde
aufs Hotelzimmer gekommen ſein.
Was ich will? Warnen, Mr. Mühlinghaus! Sie ſind auf
dem falſchen Weg. Eine Frau ſteckt hinter allem, das iſt immer
gefährlich. Frauen wollen Erfolge und wollen ſie, wenn ſie ſich
nicht raſch genug einſtellen, nötigenfalls auch auf unehrliche
Weiſe. Kein Mittel iſt ihnen dazu zu ſchlecht
Zornröte drang auf die Stirn des Schwimmers. Der Be=
ſucher
beachtete es nicht. Er blickte dem deutſchen Sportsmann
überlegen ins Geſicht.
Was ſoll ich denn tun? fuhr der Schwimmer auf.
Haben Sie ſich die Mühe genommen, alle Zeitungen genau
zu leſen? Ich vermute: nein! Das iſt ein Fehler. So iſt es
nicht zu machen, wie es hier mit Ihnen verſucht wird!
Was ſoll ich tun?
Der Zorn war verflogen. Dieſer Menſch ſprach aus was er
ſelbſt längſt und deutlich gefühlt hatte: daß der Kampf drüben
in Newark rund heraus ein Scheinkampf geweſen war.
Was Sie tun ſollen? Zunächſt unerbittliches Training!
Mit Ihnen?
Wenn Sie wollen?
Und der Erfolg?
Davon ſpricht man jetzt noch nicht!
Uebermorgen ſtarte ich in Chikago, zwei Tage ſpäter in
Milwaukee. Was wird daraus?
Das war zuviel geſagt, dieſe Frage. Sogleich reute ſie
Mühlinghaus. Der Trainer warf raſch ein:
Ehrenvolle Niederlage, taxiere ich! Wird der beſte Ausweg
ſein! Dort ſind übrigens keine ſehr ſtarken Gegner!
Niederlage, höre ich?
Die Baronin war vom Nebenzimmer eingetreten.
Ich habe Miſter Gray als Trainer verpflichtet, ſagte Lud=
wig
Mühlinghaus bei ihrer brüsken Einmiſchung raſch und mit
einer Entſchiedenheit, wie er ſie bisher der Frau gegenüber nicht
aufgebracht hatte. Wir ſprechen über die Möglichkeiten der
weiteren Kämpfe.
Die Baronin ſah feindſelig zu dem ſchlanken, ſelbſtbewußt

am Fenſter lehnenden Trainer. Sie mochte ihn nicht; er hinderte
ſie. Auch perſönlich mißfiel er mit dem unſteten Blick und den
fahrigen Bewegungen.
Sie trug das entzückende Koſtüm und ſah verführeriſch aus.
Ihre Augen lockten den Freund. Aber bei Mühlinghaus war
Pflichtbewußtſein erwacht. Er ſtand als deutſcher Schwimmer
hier und ſollte ſein Können unter Beweis ſtellen, ohne Winkel=
züge
, ehrlich und ſporternſt.
Die Baronin wandte ſich kurz und trat zur Tür.
Ich treffe Dich in der Halle, Ludwig!
Als ſie gegangen war, ſagte der Trainer:
Jeder Sportsmann, der ſich an eine Frau hängt, iſt ver=
loren
und erſt an ſolch eine Frau. Sie brauchen eine Sport=
kameradin
, die mehr Kamaradin als Weib iſt.
(Fortſetzung folgt.)

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Seite 12 Nr. 256

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Der Kursue beginnt Donnerste,
18 Uhr, im Baal 42z d. Techn,klik2
Honorar: Stud. 10., Gäste 121-
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Aus den Amtsverkündigge /wirgendm

des Kreisamts Darmſtadt Veſzürgtoriun
Bekanntmachungen des Polles, btienigen Ve=

Darmſtadt.
Gefunden: 1 goldene Broſolt,e nu beruflick
Herrenmütze,
renpullover,
monnaies mit Inhalt, 3 D0/9 ügend ihr
taſchen mit Inhalt, 1 Autaepu m Zukunft
einer Fettſpritze, 2. Dameng i/e Andäinden ſoll ihre
einzelne Handſchuhe, 1. PeusMlleiänete Lehrkr=
riemen
, 1 Manſchettenknopf,

ſportmütze, 1 Hundepeitſche,
ſtickte Damenſtoffhandtaſche, De cihesübungen.
ball, 3 Bund Schlüſſel, 1. wu Büllen Vereinen ſel

Neidtniſiert ſeit
Hite auch wirklich

anzug. Zugelaufen: 1 Hüggam das Reich
2 Schäferhunde. Zugefland Aut 1a ſoll ba=
Taube.
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Wir machen wiederholt doct
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merkſam, daß auch noch 76
ſtände vorhanden ſind, die iu m e ſſh die den jun=
Bekanntmachungen verzeichnen0l. 2Dg in Ordnung=
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können die Fundgugdlite und zur Willen=
während
der Büroſtunden gud ſeMilichtet und
Nr. 11 beſichtigen.
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sind wieder
gesuchte Anlagewerte.
Uber die Gründe der Kursverände
rungen, die Chancen der einzelnel
Wertpopiere ete. orientieren täglich
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Börsen=Berichte
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