Einzelnmmmer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Damaligem Erſchelnen vom 1. September
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mſier 2.— Reſchsmart und 20 Pfennig
ſebgeholt 2.— Reſchemark, durch die
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Bezſeher nſcht zur Kürzung des
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Franffurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſebenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 255
Dienstag, den 13. September 1932. 195. Jahrgang
21 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfa.
Finanz=Anzeigen 35 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breitl2 Reſchsmark Anzelgen von auswärte 35 Reichspſg.
Finanz=Alnzeigen 30 Reſchopfg. 92 mm breite
Nelſame=
zelle 300 Reſchemark. Alle Preſſe in Reiſchsmark
41 Dollar — 420 Markl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerſchtiſcher Beſtreibung ſällt ſeder
Nohaſ ves Bomong Deuſche Dond und
Damſ=
ſtädter und Natſonalban”.
Der Mlabiad dafg
Sole
Konflikk zwiſchen Goering und Papen. — Der Reichskagspräſidenk erkeilk dem Reichskanzler nicht das Vork.
Anrufung des Staaksgerichtshofs? — Einberufung des Ueberwachungsausſchufſes.
kagsauflöſung u.
Verfaſſungs=
konflikk.
8t unſrer Berliner Schriftleitung.
ſchchstag iſt am Montag, um die wichtigſte Tatſache
rehmen, aufgelöſt worden, aber in einer Form, wie
ſußz allem, was wir bisher in den letzten Jahren erlebt
zuut für möglich gehalten hätten. Das tragiſche Spiel,
rignlich keine der Parteien Luſt zur Anflöſung hatte,
da=
abeie ſeichzeitig die Verantwortung auf den anderen
abzu=
benk ichcte, hat zu einem ſolchen Durcheinander geführt, daß
Enſtſtidung ſchließlich mit einer überraſchenden
Plötzlich=
nicht einfach, die Fäden, die hier geknüpft wurden,
z intwirren, daß ſich ein einigermaßen klares Bild
14gangspunkt der ganzen Zuſpitzung war ein
fsordnungsmäßiger Antrag der Kommu=
Vorſtoß der Kommuniſten.
Sieſt iülten bei Eröffnung des Reichstages, alſo bevor der
grhskänſe- zum Wort kommen konnte, den Antrag, die
Tages=
hung urzuſtoßen und die Erklärung der Reichsregierung
am ke Spitze zu ſtellen, ſondern zunächſt über die Anträge
des Ne Aulfhuung der Notverordnung und Erteilung eines
Miß=
erierl eſensnums gegen das geſamte Kabinett, eventuell ohne jede
tigdezutiſpr kat, abzuſtimmen.
eſong uüts Die drimuniſten hatten damit gerechnet, daß gegen dieſen
rag/t Aiberſpruch erhoben würde, was die
Deutſch=
bBocehe tiolalen ſchon im Aelteſtenrat angekündigt
en. 1 Deutſchnationalen verzichteten aber darauf, weil ſie
hntzt, daß die Nationalſozialiſten eine ſo raſche
Entſchei=
nſc wünſchten und deshalb Einſpruch erheben würden,
ei Eich gleichzeitig allerdings der Gefahr ausſetzten, daß
UhA orwurf einer gewiſſen Duldung des Kabinetts
ge=
inde. Der nationalſozialiſtiſche Fraktionsführer Frick
ffn/ Zwangslage, in die ihn die Kommuniſten
hinein=
uü höbrt hatten und ſuchte einen Ausweg, indem er ganz
fen den ds hlicht ertagung der Sitzung um eine halbe Stunde bean=
Unbar doch zu dem Zweck, um zu überlegen, wie die
2, Log homaſtialiſten zu dieſem kommuniſtiſchen Antrag geſchäfts=
2 hun gpäßzig Stellung nehmen ſollten. So legte auch der
Prä=
ſit fiü Wunſch Fricks aus und ſtellte ihn als den weiteſt=
AhleendeUhtrag zur Abſtimmung. Das Zentrum ſtellte ſich auf
Setoer Nationalſozialiſten, und mit den Stimmen der
Kitien wurde die Vertagung der Sitzung
be=
die Taktik der Nakionalſozialiſten.
ſnctchen überlegten ſich die Nationalſozialiſten in ihrem
iorEyſtand den Fall und kamen zu der Erkenntnis, daß
kinanövriert hatten, daß ſie ſich alſo agitationsmäßig
der eiantwörtung für eine Vertagung der Abſtimmung
be ben konnten. Aber dem nicht genug, in ihrer
Berech=
h weifellos auch der Gedanke eine Rolle geſpielt, daß
te5 he n Umſtänden verhindern wollten, daß der
Reichs=
der ſe Erklärung vor dem Reichstag abgab und dann
eblich die Auflöſung erfolgte, ohne daß eine Abſtimmung
dBMißtrauensvotum ſtattfand. Das Ergebnis ihrer
ſelunen war dann, daß ſie verſuchen wollten, den
Reichs=
überrumpeln und das iſt ihnen auch, formell zum
ugen. Als die Sitzung wieder eröffnet wurde, hatte
Papen, der übrigens auch an die Möglichkeit einer
ir dieſer Sitzung gar nicht gedacht hatte, Vorſorge
er trug neben der gelben Mappe, in der ſein
Rede=
ſtBh lag, öffentlich die berühmte rote Mappe, in der ſeit
W Zeiten immer die Auflöſungsdekrete, enthalten
*n legte ſie mit Betonung deutlich vor ſich auf ſeinen
Meieg, überſiehr” die Workmeldung des Kanzlers
Den le Herr Goering die Sitzung wieder eröffnet,
ltei ſeſt, daß kurz vor der Vertagung gegen
kolmuniſtiſchen Antrag Einſpruch nicht
er=
enalf, daß alſo damit die Umſtoßung der Tagesordnung
Meſetzei, gleichzeitig wollte er die Abſtimmung vornehmen
D. Ihtand Herr v. Papen auf und meldete ſich zum
It. err Goering aber überſah die Wortmel=
.1ber ſelbſt nachträglich erklärte, infolge eines Mißver=
Wiſſ tzer hätte geglaubt, daß der Reichskanzler eine nament=
Ablämung verlangte, wozu er ja gar kein Recht habe, wäh=
Heich, Papen tatſächlich nur in amtlicher Eigenſchaft ſpre=
Doßg Serr Goering zog ſich aber darauf zurück, daß er dem
ers 6 Wort jetzt nicht geben könne, weil die Abſtimmung
bnnen ahe
end nimmt von der Auflöſungsorder
einerie naif.
DerRu. Paven ging darauf an den Präſidententiſch, nahm
Derd ic. Maope das Auflöſungsdekret und legte es vor den
Brea denten auf deſſen Platz. Herr Goering ſah das
Schreiben und ſchob es aber mit einer Handbewegung bei Seite.
Er tat das noch einmal, nachdem der Staatsſekretär der
Reichs=
kanzlei ihm dasſelbe Schriftſtück wieder vor Augen hielt. Der
Reichstagspräſident beachtete auch diesmal das Schreiben nicht, da
er unter allen Umſtänden die Abſtimmung zu Ende führen wollte.
Inwieweit ſein Verfahren verfaſſungsrechtlich
zu=
läſſig war, darüber gehen die Meinungen auseinander. Der
Artikel 33 der Verfaſſung beſtimmt zwar, daß die
Ver=
treter der Reichsregierung jederzeit das Wort
zu ergreifen berechtigt ſind, auf der anderen Seite
aber iſt der Präſident im Recht, daß während der Dauer
einer Abſtimmung geſchäftsordnungsmäßige
Worterteilungen an niemanden zuläſſig ſind.
Herr Goering hat aber den Boden, auf dem er ſteht, ſelbſt
aus=
gehöhlt, indem er nach Zurückweiſung des Dokuments des
Reichs=
kanzlers der Abſtimmung noch die Auslegung gab, daß es ſich
nicht allein um eine Abſtimmung über die Aufhebung der
Not=
verordnung, ſondern auch über das Mißtrauensvotum gegen die
Regierung handele, obwohl von einer gemeinſamen Abſtimmung
über beide Anträge nach dem vorherigen Verlauf der Sitzung
überhaupt nicht die Rede geweſen war.
Der Reichskag kagt ruhig weiker.
So ergab ſich alſo, daß der Reichstag ruhig weiter tagte,
ob=
wohl vor dem Reichstagspräſidenten das vom Reichspräſidenten
unterzeichnete und vom Reichskanzler wie vom Innenminiſter
gegengezeichnete Schreiben lag, wodurch auf Grund des Art. 25
der Reichstag aufgelöſt wird mit der Begründung:
„Weil die Gefahr beſteht, daß der Reichstag die
Aufhebung der Notverordnung vom 4.
Septem=
ber verlangt”. Der Reichskanzler legte gegen das ganze
Ver=
fahren des Reichstagspräſidenten ſofort Verwahrung ein, indem
er mit dem geſamten Kabinett den Saal verließ. Er hat
juri=
ſtiſch unbedingt recht mit der Interpretation, daß das
Auf=
löſungsdekret keine empfangsbedürftige
Wil=
lenserklärung iſt, daß vielmehr unter allen Umſtänden die
Auflöſung des Reichstags ſpäteſtens in dem
Augenblick erfolgte, wo dem
Reichstagspräſi=
denten das Schreiben des Reichspräſidenten
überreicht wurde.
Alle weiteren Handlungen des Reichskages
Nagen in der Aif.
Herr Goering ſpielte das Spiel weiter und ſtellte ſchließlich
feſt, daß mit 513 gegen 32 Stimmen bei 50
Enthal=
tungen die Anträge der Kommuniſten
angenom=
men ſeien. Wortmeldungen der
Deutſchnatio=
nalen zur Geſchäftsordnung lehnte er ab, worauf dieſe
ebenfalls den Saal verließen.
Herr Goering dagegen rechtfertigte ſein Verhalten mit einer
längeren Rede, die mit der Beweisführung ausklang, daß
inzwi=
ſchen ja durch die Annahme des Mißtrauensvotums die Regierung
geſtürzt ſei, daß infolgedeſſen auch das Auflöſungsdekret des
Reichspräſidenten ungültig ſei und der Reichstag ruhig weiter
tagen könne.
Er ſchlug ſogar vor, die nächſte Sitzung auf Dienstag
vor=
mittag mit der gleichen Tagesordnung anzuberaumen, zog ſich
aber dann nachträglich darauf zurück, daß die Tagesordnung der
nächſten Sitzung durch den Aelteſtenrat beſtimmt werden, ſollte,
worauf dann das merkwürdige Spiel dieſer denkwürdigen Sitzung
ſein Ende fand, nicht ohne daß Kommuniſten und
Nationalſozia=
liſten in begeiſterte Bravo=Rufe ausbrachen.
Nach Schluß der Sitzung lehnte das Zentrum es ab, das
Spiel der Nationalſozialiſten weiterzuſpielen, zumal nachdem die
Sozialdemokraten, beraten von dem früheren
Reichs=
tagspräſidenten Loebe, ſich ſofort auf den Standpunkt
ſtell=
ten, daß die Auflöſung formell zu Recht erfolgt ſei,
daß alſo der Reichstag nicht mehr beſtehe. Herr Goering fand
ſich alſo für ſeine weitere Haltung allein auf die Unterſtützung
der Kommuniſten angewieſen und verlor unter dieſen Umſtänden
wohl die Luſt, den Verfaſſungskonflikt auf die Spitze zu treiben.
Er empfing ſpäterhin die Vertreter der Preſſe und verteidigte
zwar formell noch ſeine Haltung, fügte aber hinzu, daß
ein=
zelne Länderregierungen, die offenbar den
National=
ſozialiſten naheſtehen, ſofort die Entſcheidung des
Staatsgerichtshofes über die Gültigkeit der
Auflöſung anrufen würden, und daß er ſolange den
Reichstag nicht einberufen würde. Alſo mindeſtens ein halber
Rückzug, der nicht erfreulicher dadurch wirkte, daß Herr Goering,
der bei dieſer Gelegenheit doch als Reichstagspräſident ſprach, auf
die Gerüchte einging, die von einer Aenderung des Wahlrechts
wiſſen wollten, und die nicht gerade feinfühlige Bemerkung
machte, daß der Reichspräſident von Hindenburg kein König
Wil=
helm I., der Reichskanzler von Papen kein Bismarck und das
deutſche Volk nicht das preußiſche Volk der 60er Jahre ſei.
Die Sihung des Reichskags.
Die Kommuniſten beankragen Aufhebung der
Noi=
verordnung und Mißtrauenspokum
gegen die Reichsregierung.
Berlin, 12. September.
Die Tribünen, auch die Diplomatenloge, ſind bis auf den
letzten Platz beſetzt. Am Tiſch der Reichsratsbevollmächtigten
ſitzt an der erſten Stelle, wie früher, der durch den
Reichskom=
miſſar ſeines Amtes enthobene preußiſche Miniſterialdirektor
Dr. Badt. Die Mitglieder des Reichskabinetts ſind vollzählig
erſchienen.
Von den nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten haben diesmal
nur wenige die Parteiuniform angelegt.
Reichstagspräſident Goering, der gleichfalls in Zivil
er=
ſchienen iſt, eröffnet um 15 Uhr die Sitzung und verkündet dag
Ergebnis der Schriftführerwahl. Es ſind unter den
Schriftfüh=
rern dieſes Reichstages keine Sozialdemokraten und keine
Kom=
muniſten.
Zur Geſchäftsordnung begründet
Abg. Torgler (Kom.) eine Aenderung der Tagesordnung.
Seit der letzten Sitzung ſei jene Notverordnung erſchienen die
die Arbeiterſchaft zugunſten der Beſitzenden in ſchlimmſter Weiſe
belaſte. Das Schickſal der Arbeiterklaſſe dürfte nicht abhängig
gemacht werden von den Verhandlungen über das Schickſal des
Reichstages. Früher hätten die Nationalſozialiſten ſo etwas
„Kuhhandel” genannt. Von den Kommuniſten werde darum
be=
antragt, auf die Tagesordnung zu ſetzen den Antrag auf
Auf=
hebung der Notverordnung und den Mißtrauensantrag gegen
die Reichsregierung. Sollte, wie zu erwarten, dieſem Antrag
widerſprochen werden, ſo beantragen die Kommuniſten ſofortige
Anberaumung einer neuen Sitzung für heute.
Abg. Löbe (Soz,) beantragt, als zweiten Punkt auf die
Tagesordnung der heutigen Sitzung den ſozialdemokratiſchen
Antrag auf Aufhebung der Notverordnung zu ſetzen. Es ſei jo
ſicher, daß der deutſchnationale Fraktionsführer dem
kommu=
niſtiſchen Antrag widerſprechen werde.
Präſident Goering richtet nun an das Haus die Frage,
ob dem kommuniſtiſchen Antrag widerſprochen werde.
Von keiner Seite kommt Widerſpruch.
Dieſe überraſchende Wendung wird mit Bewegung und
Heites=
keit aufgenommen, denn damit wäre die ſofortige
Ab=
ſtimmungüber Notverordnung und
Mißtrauens=
antrag beſchloſſen.
Abg. Dr. Frick (Natſ.) beantragt, die Sitzung auf
eine halbe Stunde zu unterbrechen. Dieſer Antrag wird
mit den Stimmen der Nationalſozialiſten und des Zentrums
angenommen.
Reichskagspräſidenk Goering hindert den
Reichs=
landfer in der berteſiung der Aufälungkander.
Nachdem Reichstagpräſident Goering ſeinen Platz wieder
eingenommen hat, erſcheint Reichskanzler von Papen und zeigt
oſtentativ eine rote Aktenmappe, das Wahrzeichen der
Reichs=
tagsauflöſung in früheren Jahren. Die Kommuniſten machen
entſprechende Zurufe.
Reichstagspräſident Goering eröffnet die Sitzung
mit der Erklärung: Nachdem ſich vorhin kein Widerſpruch gegen
den kommuniſtiſchen Antrag erhoben hat, kommen wir jetzt zur
gemeinſamen namentlichen Abſtimmung über den Antrag
Torg=
ler auf Aufhebung der Notverordnung und über das
Miß=
trauensvotum gegen die Regierung.
Reichskanzler von Papen erhebt die Hand, um ſich
zum Wort zu melden.
Reichstagspräſident Goering ſagt mit einer
ab=
wehrenden Handbewegung: „Wir ſind bereits in der
Abſtim=
mung, während der Abſtimmung kann ich das Wort nicht
ertei=
len.” Von den Nationalſozialiſten und der Linken wird dieſe
Erklärung mit großer Heiterkeit und mit
Zuſtimmungskund=
gebungen begrüßt.
Reichskanzler von Papen geht darauf zum
Präſi=
dententiſch und legt dort ein Schriftſtück nieder, offenbar die
Auflöſungsorder des Reichspräſidenten.
Reichstagspräſident Goering ſchiebt dieſes
Schrift=
ſtück zurück und erklärt: „Wir führen jetzt erſt die Abſtimmung
durch. Wir waren bereits in der Abſtimmung, und bevor ſie
durchgeführt iſt, kann ich nichts anderes machen.”
Unter großer Bewegung wird hierauf die namentliche
Abſtimmung durchgeführt. Die Kommuniſten rufen: „Nieder
mit der Hungerregierung!” Die Regierungsmitglieder
verlaſſen unter höhniſchen Zurufen der
Kom=
muniſten den Saal=
Seite 2 — Nr. 255
Der gufgelöſte Reichskag beſchließt:
Aufßebung der Aolgerordnung und
Mißtrauens=
volum gegen die Reichsregierung.
Bei der namentlichen Abſtimmung geben die
Deutſchnatio=
nalen rote Neinſtimmen ab. Reichstagspräſident Goering
verkün=
det das Ergebnis der namentlichen Abſtimmung über den
Mißtrauensantrag und über die Aufhebung der Notverordnung:
Es ſind abgegeben worden 550 Karten, 50 Abgeordnete haben
ſich der Stimme enthalten, 32 Karten lauten mit Nein,
513 haben mit Ja geſtimmt. Der Mißtrauensantrag und der
Antrag auf Aufhebung der Notverordnung ſind damit
angenom=
men. (Stürmiſcher Beifall.)
Verfaſſungsrechtlich geſehen, gilt, nachdem Präſident Goering
die Wortmeldung des Kanzlers abgelehnt und die Annahme der
ihm vom Kanzler überreichten Auflöſungsorder abgelehnt hatte,
damit der Reichstag als um 15.49 Uhr aufgelöſt. Dieſem
Stand=
punkt gab die Regierung durch oſtentatives Verlaſſen des
Sitzungsſaales geſchloſſen Ausdruck.
Goering erklärt die Regierung für geftürzt
und die Anflöſung für ungülkig.
Nach der Abſtimmung erklärt Präſident Goering: Die Abg.
Oberfohren und Torgler haben ſich zur Geſchäftsordnung
ge=
meldet. Ich erteile jetzt das Wort dazu nicht. Nachdem bereits
die Abſtimmung begonnen hatte, hat der Herr Reichskanzler
um das Wort erſucht. Nach der Abſtimmung hätte ich ihm der
Verfaſſung gemäß das Wort erteilt. Während der Abſtimmung
war das nicht möglich. Während dieſer Abſtimmung hat er mir
eine Auflöſungsorder des Herrn Reichspräſidenten überreicht,
ein Schreiben, das nunmehr, da es gegengezeichnet iſt von einem
Reichskanzler und einer Regierung, die durch die nunmehr
durchgeführte Abſtimmung als geſtürzt zu bezeichnen ſind,
hin=
fällig geworden iſt. (Stürmiſcher Beifall bei den
Nationalſozia=
liſten.) Der Reichstagspräſident verlieſt dann die
Auflöſungs=
order und erklärt dazu nochmals, daß eine ſolche
Auflöſungs=
order nicht rechtsgültig fein kann, wenn ſie gegengezeichnet ſei
von einer Regierung, der die überwältigende Mehrheit der
deut=
ſchen Bolksvertretung das Vertrauen entzogen habe und hinter
der im Deutſchen Reichstag nur 32 Abgeordnete ſtehen. Er werde
dem Reichspräſidenten von dieſer Tatſache Mitteilung machen
und ihn bitten, unter dieſen Umſtänden ſeine Auflöſungsorder
zurückzuziehen. Die Auflöſungsorder komme nicht überraſchend.
Schon beim Empfang des Reichstagspräſidiums habe der
deutſch=
nationale Vizepräſident Graef=Thüringen dem Reichspräſidenten
erklärt, daß ſeine Freunde gegen das parlamentariſche Regiment
ſeien. Im Gegenſatz zu dieſer Erklärung wolle er,
Reichstags=
präſident Goering, ſtreng nach der Verfaſſung weiterarbeiten und
die Rechte der deutſchen Volksvertretung wahren. (Stürmiſcher
Beifall bei den Nationalſozialiſten.) Der Reichstagspräſident
ſchlägt dann vor, morgen eine weitere Sitzung abzuhalten, mit
einer Tagesordnung, die vom Aelteſtenrat beſtimmt werden ſoll.
Löbe beruft den Ueberwachungsausſchuß ein.
Als Mitglied des Aelteſtenrates und zugleich als Vorſitzender
des Ueberwachungsausſchuſſes des Reichstages hat der
ſozialdemo=
kratiſche Abgeordnete Löbe folgenden Brief an den
Reichstags=
präſidenten Goering gerichtet:
„Sehr geehrter Herr Präſident! Die ſozialdemokratiſchen
Mit=
glieder des Aelteſtenrates nehmen an der von Ihnen einberufenen
Aelteſtenratsſitzung nicht mehr teil, da der Aelteſtenrat
durch die Auflöſung des Reichstages
mitbetrof=
fen worden iſt. Die ſtaatsrechtlichen Fragen, die in Ihrer
Schlußanſprache aufgeworfen wurden, gehören vor den Ausſchuß
zur Wahrung der Rechte des Parlaments, der von der Auflöſung
nicht betroffen wird. Als Vorſitzender berufe ich dieſen Ausſchuß
ein und werde den Zeitpunkt der Sitzung noch heute bekannt
geben.”
Mit vorzüglicher Hochachtung
(gez.) Löbe.
Uelteſtenrak und Reichstag abgeſagt.
Wie wir erfahren, fand nach der Reichstagsſitzung beim
Prä=
ſidenten Goering eine Ausſprache zwiſchen den
Ver=
tretern der Nationalſozialiſten und des
Zen=
trums ſtatt, in der die Vertreter des Zentrums
zum Ausdruck brachten, daß an der
Rechtsgültig=
keit der Auflöſung gar kein Zweifel beſtehen
könne. Als Ergebnis dieſer Beſprechung wurde die
Aelteſten=
ratsſitzung abgeſagt und der Plan eines neuen Zuſammentritts
Opkimiſtiſche Europa=-Reiſe.
Von George Popoff.
London, im September.
London iſt eine ſchöne Stadt. Doch das Schönſte an ihr iſt der
Victoria=Bahnhof. Denn von hier reiſt man ab, wenn man dem
holden England für einige Wochen den Rücken kehren will. Die
beſte Methode, dieſes zu tun, iſt, in Southampton die „Bremen”
zu beſteigen und mit ihr nach Bremerhaven zu dampfen. Man
ge=
nießt ſo ganze 24 Stunden eine höchſt intereſſante und erquickliche
Seereiſe auf einem der prachtvollſten Ozeandampfer der Welt, man
iſt gleich mitten in Deutſchland und man kann den Kontraſt
zwi=
ſchen dem inſularen, erſtarrten England und dem kontinentalen,
brodelnden Deutſchland aufs Unmittelbarſte auf ſich wirken laſſen.
Welch eine Freude für den nach England Verbannten — das
Wiederſehen mit Deutſchland! Namentlich, wenn es
bei herrlichſtem Sommerwetter geſchieht und man das Glück hat,
Deutſchland im Auto zu durchqueren. Alles ſcheint lehrreich. Man
ſieht vor allem ein ganz anderes Deutſchland vor ſich, als jenes,
das einem in der Fremde vorſchwebte. Die in Berlin reſidierenden
ausländiſchen Korreſpondenten berichten an ihre Blätter
pflicht=
ſchuldigſt nur über das Drum und Dran des deutſchen
Partei=
krieges. Doch hierdurch entſteht im Auslande vom gegenwärtigen
Deutſchland ein recht falſches Bild. „Was? Nach Deutſchland
wol=
len Sie? Da iſt man doch ſeines Lebens nicht ſicher!” Ich wünſchte,
mein Leben wäre überall ſo ſicher geweſen, wie dieſen Sommer in
Deutſchland.
Welch ein herrlicher Friede iſt über allem ausgebreitet! Die
weiten, goldgelben Felder liegen in all ihrer Sommerpracht da.
Die Getreidegarben ſind hoch aufgeſtapelt. Die Erntewagen ziehen
ſchwerbeladen nach Hauſe. Die Bauern, denen man begegnet, ſind
prächtige, kernige Geſtalten, ſolide und feſt, wie ihre gedrungenen
Bauernhäuſer mit den roten Ziegeldächern und den ſchwarzen
Querbalken. Alles iſt ſo fern vom Strudel des nervöſen
politi=
ſchen Lebens. Wir fahren ſchon eine ganze Weile und haben noch
immer kein Wahlplakat, keine rote Fahne, kein Hakenkreuz geſehen.
Der Engländer, der mit mir reiſt, wundert ſich. Ja, es iſt eine
angenehme Entdeckung, die man da macht, daß außer Parteien,
Parteihader und Parteigezänk, es in dieſem Lande noch etwas
an=
deres gibt, nämlich — Deutſchland ſelbſt, mit ſeinen Feldern,
ſei=
nen Wäldern und ſeinem braven, arbeitſamen, friedliebenden
Volk ..
Dem Fremden, der eine Autotour durch Deutſchland macht,
fällt als eine der merkwürdigſten Erſcheinungen die Tatſache auf,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 13. September
des Reichstags fallen gelaſſen. Präſident Goering hat ſich
vor=
behalten, eine Klärung der verfaſſungsrechtlichen
Streitfrage durch Juriſten herbeiführen zu laſſen. Es
iſt möglich, daß deshalb der Staatsgerichtshof
ange=
rufen wird, was nötigenfalls wegen der
viel=
leicht umſtrittenen Legitimation zu einem ſolchen
Vorgehen durch eine oder mehrere
Länderregie=
rungen geſchehen könnte. Bis zu einer ſolchen
verfaſſungsrecht=
lichen Entſcheidung wird jedenfalls eine neue Reichstagstagung
nicht ſtattfinden.
Die Fraktionsführerbeſprechung aller Reichstagsfraktionen
mit Ausnahme der Deutſchnationalen, die als Erſatz für den nach
der Auflöſung des Reichstags nicht mehr beſtehenden
Aelteſten=
rat Montag abend unter dem Vorſitz des Reichstagspräſidenten
Goering zuſammentrat, hatte das Ergebnis, daß am
Diens=
tag vormittag der Ueberwachungsausſchuß und
am Dienstagnachmittag der Auswärtige
Aus=
ſchuß des Reichstags Sitzungen abhalten ſollen.
Dieſe beiden Ausſchüſſe bleiben nach der Reichstagsauflöſung
be=
ſtehen, auch wenn der Reichstag vertagt iſt oder kein Reichstag
mehr vorhanden iſt.
Die Auflöſungsorder des Reichst
präfidenken.
Wegen Gefahr der Aufhebung der Nokveroronfk 10
Berlin, 12. Septenn)
Die Auflöſungsorder des Herrn Reichspräſidenten hch.
genden Wortlaut:
Auf Grund des Art. 25 der Reichsverfaſſung löſe ii1
Reichstag auf, weil die Gefahr beſteht, daß der Reichstio
Aufhebung meiner Notverordnung vom 4. September 44
verlangt.
Berlin, den 12. September 1932.
Der Reichspräſident:
(gez.) v. Hindenburg.
Der Reichsminiſter des Innw
Der Reichskanzler:
Freiherr von Gahg
von Papen.
Nach der Auflöſung.
Ees e
rräſidente
Aen
IIS
v. Papen
Die Regierung bezeichnet die Abſtimmung im Reichskag als rechtsungülkig. — Die Regierung MIikensch beute durch
jgelöſte Reichst
ſ3 eiue Erklärung
vor unüberlegten Handlungen, die die Neuwahl gefährden könnten.
amm der R
Bedenken gegen die Anrufung des Staalsgerichtshofs.
19
Bereikelter Ueberrumpelungsverſuch”
Eine Darſtellung der Reichsregierung.
ſie natürlich im Rahmen der Vorſchriften der Mi, gilict der Uebergd
Brugramm entged
Beung der heutie
wiruch Airtikel 33 de
Vertreter der
perfaſſung erfolgen wird, aber „wann‟? Dieſe 7c im var nach den
ei noch nicht ganz geklärt. Die Regierung will Un züigelöſt. Die A
einmal die Entwicklung der nächſten Tage abwarten. SSn,d hat ſtattfinden
ich alſo nach einiger Zeit darüber ſchlüſſig werden, ob ſie esunsie nültig. Aus die
kann, Neuwahlen auszuſchreiben und welchen Tag ſie dafie
e Riſchsreg
zuwählen hat. Sollten allerdings durch unüberlegte Tatein
Stagspräfid
kaler Parteien Situationen eintreten, die das in Wirkſams, „ſſe einen Rechen
ſetzte Wirtſchaftsprogramm gefährdeten und vielleicht O0Gc= u geben, und i
Ruhe und Sicherheit ſtörten, dann will die Regierung zu1 Gyf jommuniſtiſche Al
* Berlin, 12. September. (Priv.=Tel.)
Die Reichsregierung iſt unmittelbar nach den Vorgängen im
Reichstag zu einer Sitzung zuſammengetreten, die aber nur
von kurzer Dauer war, weil der Reichskanzler um 7.30 Uhr im
Rundfunk ſprechen wollte. Da ſich der Reichstag der
Entgegen=
nahme des Regierungsprogramms verſchloſſen hat, ſah ſich Herr
von Papen genötigt, im Rundfunk ſeine bisherigen Maßnahmen
zu rechtfertigen und ſeine weiteren Ziele zu umreißen, alſo
direkt mit dem deutſchen Volke in Verbindung zu treten. Die
Reichsregierung hat in ihrer Kabinettsſitzung irgendwelche
Be=
ſchlüſſe noch nicht gefaßt. Dafür hat ſie unmittelbar nach der
Reichstagsſitzung in einer Preſſekonferenz folgende Darſtellung
der plötzlichen Ereigniſſe gegeben:
Der Abgeordnete Torgler hatte eine Aenderung der
Tages=
ordnung verlangt, um ſeinen Antrag auf Aufhebung der
Not=
verordnung vom 4. September ſofort zur Abſtimmung zu
brin=
gen. Gegen den Antrag erhob ſich kein Widerſpruch. Die Sitzung
wurde auf Antrag des Abg. Dr. Frick auf eine halbe Stunde
vertagt. Als die Sitzung wieder eröffnet wurde, verliefen die
weiteren Ereigniſſe ſo, daß man ſie nur als einen
Ueberrum=
pelungsverſuch, der vereitelt worden iſt bezeichnen kann. Es
wurde vom Reichstagspräſidenten feſtgeſtellt, daß ſich kein
Wider=
ſpruch gegen den Antrag Torgler erhoben hätte. Auf Grund
deſſen ſtellte er dieſen Antrag zur Abſtimmung. Als dieſer Satz
geſprochen war, hat ſich der Herr Reichskanzler ſofort zum
Worte gemeldet, um dem Reichstagspräſidenten die mittlerweile
eingetroffene Auflöſungsorder zu übergeben und ſie zu
ver=
künden. Nach Art. 33 der Verfaſſung iſt jeder Vertreter der
Reichsregierung, auch außerhalb der Tagesordnung, zu hören.
mit gegebenen Situation Stellung nehmen und ſich darü!Fzrga mit Andacht in
werden, ob unter dieſen Umſtänden Neuwahlen im Auge:m frlſärung einer nat
ertragen ſind.
Dieſer Verfaſſungsbeſtimmung hat der Reichstagspräſident nicht
löſungsorder des Reichspräſidenten übergeben.
die Auflöſungsorder erſt nachher dem Reichstag zur Kenntnis überhaupt für zuſtändig erklärt.
gebracht worden wäre, auch in dieſem Falle wäre die
Rechts=
gültigkeit der Auflöſungsorder nicht zu beſtreiten. Tatſächlich
fand.
Neuwahlen nur bei Gewährleiſtung von Ruhe
und Ordnung.
ſüt Voltsvertretung (
Oferlss Rejachstages v.
Im Angenblick keine Berhängung des Ausnaustnie dran, dem
grat Rechenſchaft ab
zuſtandes.
ſeSegierung und d
Die Reichsregierung ſieht, wie ſie neuerdings verſickk=putm der Nation v
weiteren Entwicklung mit Ruhe und Zuverſicht entgege!
dem Grunde hat ſie auch davon Abſtand genommen, da
Rechenſchaft
nahmezuſtand zu verhängen, der bereits bei der Amtsen)”
der Preußenregierung am 20. Juli für Berlin und Brams ſtnler fuhr fort:
eine Rolle ſpielte. Wir glauben, aber, daß ſie zum Auryy Ganzes bildet,
zuſtand gegriffen hätte, wenn der Reichstagspräſident ſen gehen, den ſie
nicht im letzten Augenblick darauf verzichtet hätte, den Rie vu: den Weg
wieder einzuberufen.
süährung, zu
ſieHerufen hat
Die Regierung beſtreiket die Zuſtändigke ien dber auch
Gekätigkeit
Aten Volke Red
des Staatsgerichtshofes.
ſißluß einer
Herr Goering will erſt einmal das Urteil des Staatssereen Epoche.
hofes abwarten. Nach der Auffaſſung der Reichsregierung/” dren Erledigung
Reichsinnenminiſter Freiherr von Gayl am Montag all, ſgen Ihre erſte
Wie wir weiter erfahren, ſteht die Reichsregierung auf dem
Standpunkt, daß, wenn eine Wahl ausgeſchrieben wird,
nachgegeben, ſondern er hat dem Reichskanzler das erſte Mal, der Preſſe vertrat, iſt der Staatsgerichtshof h ſſ der Reparat
und als der Reichskanzler daraufhin noch einmal das Wort i nichtzuſtändig, da er nur für Auseinanderſetzungen icnn und ſeine letz
verlangte, auch das zweite Mal zugerufen: „Erſt nach der Ab= dem Reich und den Ländern eingeſetzt ſei. Auch ſei mrlyd niemals wie
ſtimmung.‟ Das widerſpricht der Verfaſſung. Der Reichskanzler zweifelhaft, ob die Länder hierzu aktiv legitimiert ſei,” uriſchaſtswidrigen
hat daraufhin dem Reichstagspräſidenten Goering die Auf= Möglichkeit, daß wir unter Umſtänden eines Tages zwei Mgegenwärtige
tage hätten, wenn es zur Ausſchreibung von Neuwahläl ſeien
Mit dem Augenblick der Ueberreichung dieſer Order an den ; und wenn nach der Wahl der Staatsgerichtshof Herrn
Reichstagspräſidenten iſt ſie rechtsgültig geworden. Die darauf= Recht gäbe, wird natürlich auch bedacht. Die ganze R36
hin noch vorgenommene Abſtimmung iſt rechtsungültig. Selbſt ſpricht aber nicht dafür, daß der Staatsgerichtshof das Wei MM 0
aber dann, wenn dieſe Abſtimmung rechtsgültig geweſen und des Reichstagspräſidenten billigt, immer vorausgeſetzt, da
M Nechnun
In der Kabinettsſitzung iſt das Verhalten Goerings=inLauſanne
iſt ſie aber ſchon in Kraft getreten, bevor die Abſtimmung ſtatt= mal ſehr genau durchgeſprochen worden. Die Reichsregierniüe ſerganzen
noch einmal darauf hinweiſen, daß Herr Goering ver rei enNechten
widrig gehandelt habe. Sie hat ihm das auch in einenhſandelt zu
aber um ſo deutlicheren Schreiben auseinandergeſetzt. 1*
Einwand des Reichstagspräſidenten Goering, daß die Begr!
der Auflöſung mit einer Präventivmaßregel nicht möglie!
zu erwidern, daß der Reichspräſident in der Lage iſt, au
Grunde aufzulöſen, den er für richtig hält. Der Grund
dem Ermeſſen des Reichspräſidenten anheim geſtellt.
üinination
Eiberchie
vollen
daß auf ſämtlichen Landſtraßen hunderte, tauſende, ja
hundert=
tauſende von Wanderburſchen ſcheinbar ohne beſondere
Beſtimmung, teils zu Rad, teils zu Fuß, das Land durchziehen.
Sie ſind meiſtens ſchwerbeladen, ſonnverbrannt und ſtaubbedeckt,
und ſehen wie die zerſprengten Reſte einer beſiegten Armee aus.
Es iſt, als ob in Deutſchland ſoeben ein entſetzlicher Krieg
ge=
wütet hätte, ein Dreißigjähriger Krieg, und als ob dieſes die
Landsknechte wären, die die plötzlich ihren Sold verloren und nun
ziel= und zwecklos zu wandern begonnen hätten. So iſt es in der
Tat: Der „Dreißigjährige Krieg” iſt die Kriſe und der „verlorene
Sold” iſt die Arbeitsloſigkeit, die all dieſe jungen, kräftigen
Män=
nec von Haus und Hof verjagt und ſie auf der Suche nach Verdienſt
und Abenteuern in die weite Welt getrieben hat.
Welch ein entſetzliches, namenloſes Unglück! denkt der Fremde,
der dieſe Scharen von wandernden Arbeitsloſen zum erſten Male
ſieht, und, ſpricht er mit manchen von ihnen, ſo tut er es
unwill=
kürlich in mitleidigem, teilnahmsvollem Tone. Doch nichts iſt
fal=
ſcher, als dieſes. Die modernen deutſchen Landsknechte wollen kein
Mitleid vernehmen, ja ſie ſind ſich des Elends ihrer Lage kaum
bewußt. „Woher kommen Sie?” frage ich einen von ihnen. „Von
Berlin”, antwortete er munter. „Und wohin wollen Sie?‟
„Nach Stockholm!“ — „Zu welchem Zweck?” — „So, einfach .. .
— Haben Sie genügnd Geld?” — „Gewiß, 12 Mark 50 Pfennige‟
— „Und genügend Proviant?” — „Auch das, dreißig Bananen”,
— „Glauben Sie, daß es bis Stockholm reichen wird?‟ — „Sicher!”
— Na, dann glückliche Reiſe!"
Und ſo ſind ſie alle. Von ihnen können wir lernen. Sie haben
keine Arbeit, kein Geld, keine Zukunftsausſichten. Aber ſie haben
den Mut und die Zuverſicht der Jugend. Ihre Lage iſt troſtlos.
Aber ihre ſeeliſche Verfaſſung iſt die denkbar freudigſte und
fri=
ſcheſte. Sie tun hie und da eine Arbeit beim Bauern. Sie erhalten
hie und da etwas von Vorüberreiſenden geſchenkt. Doch meiſtens
hungern und ſingen ſie ſich durch. Losgelöſt von Haus und Hof,
von Beſitz und Geſellſchaft, ja ſelbſt von Partei und Politik, ſtellen
ſie eine ganz beſondere, eigene Volksſchicht dar, im vollſten Sinne
des Wortes — eine neue Generation. Eine vortreffliche
Genera=
tion! Geſund, ſtark, ehrlich, friſch und hoffnungsfreudig, wandern
ſie tagaus=tagein, durch Sonne und Regen, wandern einem neuen
Deutſchland entgegen. Und ſie werden es erreichen.
In Berlin — eine neue, angenehme Enttäuſchung. Mein
Be=
gleiter, der Engländer, wähnte in Berlin bloß unüberſichtliche
Scharen von Nazis, Laſtautos mit Schupos und Bomben werfende
Kommuniſten zu ſehen. Statt deſſen ſah er, wie er reumütig
ge=
ſtand, „die friedlichſte und ſchönſte Stadt der Welt‟ Seit ich hier
zum letzten Male weilte, hat ſich vieles zum Beſſeren gewandelt.
Berlin wird wieder die preußiſche Ordms
ſtadt von ehedem. Die vor Jahr und Tag angekündireſt
kehr zum Pfennigrechnen iſt vollzogen. Mittageſſen, KlA
ſtücke, Vergnügungen, alles iſt in Pfennigen graduiert. (443
Unterſchied zu England, wo ſie noch immer bloß in Pfunn
nen.) Das Geſchäft geht ſcheinbar um eine Nuance beſſerng
Jahresfriſt. Es ſind etwas weniger Lokale und Wohnusn ei Menſch
vermieten. Man ſieht weniger Bettler auf den Straßen,. 200 nach Br;
gnügungsſtätten ſind etwas beſuchter. Es geht irgendwie 90Ariatiſ
aber merklich bergauf ..
Zuſammene
Een domn
Lie erſchauer
iber
an der Fomi
An einem der heißeſten Tage ziehen wir mit einemul., , A uon B.
boot die Havel hinauf, nach den märkiſchen Seen. HiemP ien. Die Ft.
man den deutſchen Wandertrieb in bürgerlich=behäbiger P ANchts von
beobachten. Tauſende und Abertauſende von Männlein u!
lein rudern in Paddelbooten in die Seen hinaus und ſch
hier am Buſen der Mutter Erde. Hierüber haben die
Ausländer ebenfalls viel Unſinn berichtet. Die Wahrhei!
das deutſche Volk weniger den „Nacktkultus”, als — —
entdeckt hat. Dieſes wunderbare Klima, das weniger naß
als das engliſche und weniger heiß und trocken als dal
niſche iſt, ermöglicht es dem deutſchen Menſchen allüält
Laufe von mehr als ſechs Monaten Licht, Luft und Walſel?
nießen. Und große Teile des deutſchen Volkes, von der
Haß und Hade= ſeeliſch zerriſſen, ſind ſo wenigſtens körto)ſ
ſtarkt und für den weiteren Daſeinskampf gerüſtet ..
Vom Möritzſee nach der Adria iſt es bekanntlich
Sprung. Venedig iſt das gleiche ſchillernde
chen. Die Kriſe hat ihrer Schönheit keinen Abbruch gen
der Facismus hat ſich noch etwas tiefer in den roſaroten-”
ſeiner Paläſte eingegraben. Ueberall ſind die Fase
ſolide in Marmor gemeißelt, in Bronze gegoſſen, in
ſchnitzt. Ueberall ſingen kleine Kinder noch immer diesd
nezza” Ueberall ſind, trotz der Pfundentwertung, noch iſ.
Engländer zu ſehen. Sir Oswald Mosley und Lady Cyn.
ben im „Danieli” praktiſchen Sozialismus. Lady
Diahl=
ſtudiert in den Kirchen den Geſichtsausdruck der Madonnl.
ihre nächſte Rolle. Und Winſton Churchills Sohn, De W
blonde Randolph, träumt in der Stadt Caſanovas we
Liebesabenteuern. Abends am Markusplatz, ſieht es
gaſ-
einer Londoner Society=Party aus Bloß gelegentlich, 20
den Platz ein Paar mittelalterlich gekleidete Nonnen,
ſpenſter einer längſt vergangenen Zeit, vorüberhuſchen, We0t
aus der ſchweigſamen Finſternis der Kanäle plötzlich wr.nt
Ruderſchlag grabſchwarze Gondeln, wie Fahrzeuge uus D
Nr. 255 — Seite 3
13. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Megierungserklärung im Rundfunk
der UAtskanzler bezeichnek das Berhalken des Reichskagspräſidenken als verfaſſungswidrig. — Beſthalten
ier ANierung an dem eingeſchlagenen Weg einer neuen unabhängigen Staatsführung. — Freiheik nach
lußent Arbeit und Brok im Innern. — Ernſte Mahnung an das deutſche Unkernehmerkum. — Berfaſſungs=,
ſerwndungs= und Reichsreform unker Wahrung der Eigenſtaaklichkeit der anderen deutſchen Länder.
Reichskanzler von Papen
an das deutſche Volk.
„Deurſeichsregierung durch verfaſſungswidriges Verhalten
des ycstagspräſidenten Bekanntgabe des
Rechenſchafts=
bericchl und Zukunftsprogramms im Reichstag unmöglich
gemacht.”
Rercanzler v. Papen ſprach am Montag abend um 19.30 Uhr
er dagProgramm der Reichsregierung. Er führte u. a. aus:
Icht ſeche heute durch den Rundfunk zum deutſchen Volk, weil
ſoel=zuauufgelöſte Reichstag es nicht einmal für notwendig
be=
nden obe eine Erklärung der Reichsregierung über das von ihr
rfolgtle Frogramm entgegenzunehmen. Der Reichskanzler gab
ge Sochſter ung der heutigen Vorgänge im Reichstag und
be=
nte, dugßicch Artikel 33 der Verfaſſung der Präſident verpflichtet
kiftadnr ihnnls Vertreter der Regierung das Wort zu erteilen. Mit
an7:Zum Aubgalllick der Uebergabe des Auflöſungsdekrets, fuhr der
Riem inzlert ſet, war nach den Beſtimmungen der Verfaſſung der
3e aſpna ſichstasgurfgelöſt. Die Abſtimmungen, die der
Reichstagsprä=
werden, / ent de ruch hat ſtattfinden laſſen, ſind verfaſſungswidrig und
da=
chen Lu //krech tengültig. Aus dieſem Vorgang wird das deutſche Volk
unüberſe ehen uu es der Reichsregierung durch verfaſſungswidriges
Ver=
e das n A ſten iſt Reichstagspräſidenten unmöglich gemacht worden iſt,
und viüle dem hlke einen Rechenſchaftsbericht über die vergangenen
die Raim5 Mchne zu geben, und ihr Programm für die Zukunft
mitzu=
hen u) fühen. c kommuniſtiſche Abgeordnete Frau Klara Zetkin iſt von
wahlen in 97 Reiſchag mit Andacht in ihren Deklamationen angehört wor=
Dick ſeklärung einer nationalen Regierung aber, weigert ſich
deutuch Volksvertretung auch nur anzuhören. Ich ſtelle dieſes
19 d45 Aehaltunſes Reiachstages vor dem deutſchen Volke feſt. In dieſer
inde zlitt mir daran, dem deutſchen Volke nunmehr auf dieſem
ge eumut Rechenſchaft abzulegen über die bisherigen
Hand=
gen iRegierung und das weitere Ziel, das ſie im Intereſſe
neuerliu x Geſunyung der Nation verfolgt.
1e Rechenſchaftsbericht des Kanzlers.
Der ſinzler fuhr fort: Die Reichsregierung, die ein
deh ſt ililbale Ganzes bildet, iſt feſt entſchloſſen, den Weg
äte ugehen, den ſie mit ihren bisherigen Handlungen
hütz Ahrittcuhat: den Weg einer neuen unabhängigen
aatnsührung, zu der der Herr
Reichspräſi=
ntſſeberufen hat und zu deren Durchführung wir uns
Züſſülſe Zöhgen, aber auch ohne Ueberſtürzung ans Werk gemacht
en. 9e Tätigkeit der Regierung, über die ich jetzt
hoſts, deuſſen Volke Rechenſchaft abzulegen habe, beſteht in
Aböhluß einer alten und der Eröffnung
Urteil ſsäſer nuen Epoche. Ich beginne mit denjenigen
Auf=
e Ritzubenn ren Erledigung wir von unſeren Vorgängern
über=
lan Nuuimen ahben: Ihre erſte und dringendſte war die
Er=
erigtsſl iguly der Reparationsfrage. Das Syſtem der
einandeier arat ſon und ſeine letzte Verkörperung, der Young=Plan, iſt
ſei, 90 und ſord niemals wieder lebendig werden. Die Erkenntnis,
gitmu, die Fnurſchaftswidrigen Reparationszahlungen die
Haupt=
eines Zuſ ſche deigegenwärtigen Weltkriſe geweſen ſind, hat ſich endlich
a vo huu bei ſueren Hauptverhandlungspartnern durchgeſetzt.
2ie Palik hat den unabänderlichen
Wirtſchafts=
wnget ſeſeitzn Rechnung gekragen und fragen müſſen.
„Schot n Lauſanne habe ich den Anſpruch Deutſch=
„ds ſar der ganzen Welt angemeldet, als Volk
talſien Rechten und gleichen Pflichten in der
thMandelt zu werden. Die Beſeitigung die=
Dimhiminationen ſteht auf der Tagesordnung der
in=
iationun Politik und darf nicht wieder davon verſchwinden.
Herfüelung der vollen Souveränität des Reiches, ſeiner
Frei=
undſt Feichberechtigung iſt das grundſätzliche Ziel unſerer
Zenpogit. Das iſt eine Sache der Ehre und
Selbſt=
tunigdeutſchlands und zugleich die einzig mögliche
Indlaſch einer Zuſammenarbeit mit dem Auslande. Aus die=
ſem Grunde haben wir jetzt die zweite Frage unſerer
Gleichberech=
tigung in Angrif genommen, die Frage der Abrüſtung.
Einzelne Parteien haben es gewagt, der Reichsregierung die
Berechtigung abzuſprechen, dieſe großen Lebensfragen der deutſchen
Nation vorwärts zu treiben, weil ſie angeblich auf einer zu
ſchma=
len Baſis ſtände. Dieſen Leuten erwidere ich: Jede deutſche
Re=
gierung, die dieſe Frage aufnimmt, ſteht auf einer ſehr viel
brei=
teren Baſis als irgendeine Partei in dieſem Kampf. Sie ſteht auf
der breiteſten Grundlage, die überhaupt denkbar iſt, nämlich auf
der Zuſtimmung und der Unterſtützung des geſamten deutſchen
Volkes.
Wir wollen die Abrüſtung.
Niemand würde es freudiger begrüßen als Deutſchland, wenn
alle Staaten ihre moraliſche und juriſtiſche Verpflichtung zur
Ab=
rüſtung einlöſten und ihre Rüſtungen nach den Vorſchriften und
Maßſtäben des Vertrages herabſetzten. Wir würden auch die
weiteſtgehenden Abrüſtungsvorſchläge für Deutſchland annehmen,
vorausgeſetzt, daß ſie gleichmäßig für alle Staaten gelten.
Aber es iſt für uns unerträglich, weiterhin als ein Volk
zwei=
ter Klaſſe behandelt zu werden und weiterhin ſchutzlos unter den
waffenſtarrenden Staaten des europäiſchen Feſtlandes dazuſtehen.
Jedes Lebeweſen macht den Anſpruch auf Sicherheit, die ihm ſein
Daſein gewährleiſtet. Dieſen Anſpruch erheben auch wir. Wir
wollen den Frieden. Wir wollen keine kriegeriſchen Abenteuer.
Aber wir lehnen ein Wettrüſten ab. Niemand hat mit größeren
Hoffnungen auf die Arbeiten der Abrüſtungskonferenz geſehen als
Deutſchland. Das Ergebnis ihrer erſten fünf Monate hat uns
grauſam enttäuſcht! Trotz Völkerbund, Locarno und Kelloggpakt
verſucht man, ſich den Verpflichtungen zur Abrüſtung zu entziehen.
Wir können an den weiteren Arbeiten der Konferenz nicht
teil=
nehmen, bevor die Frage der Gleichberechtigung nicht in unſerem
Sinne geklärt iſt.
Wir wiſſen, daß wir in dieſem Kampfe nicht allein ſtehen.
Mit Genugtuung können wir feſtſtellen, mit welchem Verſtänd. is
der Regierungschef eines uns befreundeten großen Volkes in
aller Oeffentlichkeit unſeren Standpunkt behandelt hat. Die
deut=
ſchen Mitteilungen an Frankreich ſind den übrigen Mächten
gleichzeitig zur Kenntnis gebracht worden. Das Kabinett hat
ſich naturgemäß mit der franzöſiſchen Antwort noch nicht
befaſſen können. Dennoch glaube ich, ſchon jetzt ſagen zu müſſen,
daß der Inhalt der Note nicht geeignet iſt, die
Löſung dieſes ernſten Problems zu fördern.
Ueber die Schritte, die wir nun zur weiteren Behandlung dieſer
lebenswichtigen Frage zu tun gedenken, wird das Kabinett in
den nächſten Tagen Beſchluß faſſen.
In dieſen Tagen unternimmt Deutſchland einen gigantiſchen
Verſuch, durch Mobiliſierung ſeiner letzten inneren Reſerven
Arbeit und ſoziale Befriedung zu ſchaffen.
Sie gibt uns ein Anrecht darauf, daß die führenden
Staats=
männer der Großmächte nun auch ihrerſeits den Entſchluß faſſen,
der Vergiftung der außenpolitiſchen Beziehungen durch unhaltbare
Verträge ein Ende zu ſetzen. Nur die endgültige Beſeitigung der
Reparationen durch das Lauſanner Abkommen macht es uns
mög=
lich, den
Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft
in Angrif zu nehmen. Das große Ziel, das die Reichsregierung
ſich beim Herumwerfen des Steuers der Wirtſchaft geſteckt hat und
das ſie ihrer feſten Ueberzeugung nach erreichen wird, iſt die
ent=
ſcheidende Verminderung der Arbeitsloſigkeit. Noch liegt die
furchtbarſte Kriſe, die die Wirtſchaftsgeſchichte der Menſchheit
kennt, über der Welt und über Deutſchland. Aber ſchon machen
ſich allenthalben erfreuliche Zeichen einer langſamen Beſſerung,
zum mindeſten eines bevorſtehenden Stillſtandes der Kriſe
bemerk=
bar. Dieſen Augenblick hat die Reichsregierung für den rechten
gehalten, mit dem Ihnen ja bekannten Wirtſchaftsprogramm den
Angriff zu beginnen. Es iſt
wichligſte Vorausſekung jeder nalionalen Politik,
die Selbſtändigkeit der deutſchen Nahrungsmittelverſorgung ſicher
zu ſtellen. Wir müſſen alſo die Verluſtquellen bei der
Landwirt=
ſchaft beiſeitigen. Das bedeutet: Hebung der Kaufkraft der Kon=
aufchhen, dann wetterleuchtet es ſelbſt in den Gedanken=
„ſten uſhlleiſe erſchauert man vor dem Ewigkeitshauch, der von
zu 15r über dieſe einzigartige, göttliche Stadt ſtreicht ...."
„Wena er Menſch Glück hat, ſo trägt ihn eine Privatjacht
Vemeh nach Brioni jener kleinen, bewaldeten
Nel ſiAdriatiſchen Meer, die teils vom lieben
Herr=
teins von der Familie Kuppelwieſer geſchaffen worden iſt.
Bevsſſtrung von Brioni beſteht aus 200 Fremden und 400
Elangwillten. Die Fremden gehören zu jener Sorte von
Men=
die ſch nichts von der Kriſe gemerkt haben. Am
prominen=
bieſer Hinſicht iſt der Handelsattaché der römiſchen
ebyſthlaft. Ihn umringt ein Perlenkranz ſchöner Frauen, die
tst uich ſchöne Perlenſchnüre geziert ſind. Sonſt zerfallen
Grenir in Poloſpieler und Nichtpoloſpieler. Die Erſteren
ſrgiſſ darauf bedacht, mit den Letzteren in keiner Weiſe
Dechſeell zu werden. Daher nehmen ſie ihre Poloausrüſtung
E zurn bendlichen Cocktail mit. Und zwiſchen einem Martini
einelz Nanhatten kitzeln ſie ſich gegenſeitig von Tiſch zu Tiſch
ben Ungen Poloſticks, die graue Maſſe der Nichtpoloſpieler
* hunltebarer Grandezza ignorierend ..
Wiri as Poloſpielen den jungen Leuten zu langweilig, ſo
ſch uhge 20 oder 30 junge Damen und Herren — ganz 4 la
Sower3ch— zuſammen und mieten ſich ein altes, geräumiges
Reiboonton der Art der plumpen, vorſintflutlichen Karawellen
Daeen ſchwarz=weiß geſtrichenem Leib und rieſigen,
orange=
heus ſegeln. Auf die Segel ſind Drachen, Seenixen oder
Intörkto malt. Alle Inſaſſen kleiden ſich wie Piraten mit
en Nu Schärpen, verwegenen ſchwarzen Kopftüchern und
Shanim unten Hoſen und Bluſen. So ſegeln ſie dann, Cocktails
Rſend A d Granmophon ſpielend, von Venedig nach Brioni,
Sricnnach Capri und von Capri nach Cannes, fern von den
zwe hnohas4zt und den Luxuslimuſinen, fern von den ſteifen Sitten
de Debhſicten, fern von den Banken und Börſen, voller Hoff=
Le auc in baldiges Kriſenende und auf eine unveränderliche
Güige C Sal rt
land‟. Dieſes iſt das „ewige Frankreich”. Und keine
Zeitverände=
rungen, ſelbſt die Kriſe nicht, vermögen dieſes Frankreich zu
be=
einfluſſen.
Ich nehme einen Wagen und fahre hinaus — nach Meudon,
nach Verſailles, nach St. Germain. Es geht durch allerhand
rei=
zende kleine Fleckchen und Dörfer, wo man den franzöſiſchen Alltag
in all ſeinem unnachahmbaren Charme beobachten kann. Die
halb=
verfallenen Häuſer ſind alle in gleichem Stil erbaut. Doch allen
haftet der Stempel des 18. Jahrhunderts an, und ſelbſt das
un=
ſcheinbarſte und profanſte Bauwerk iſt irgendwie von vollendet
äſthetiſcher Wirkung. Die krummen, holperigen Straßen haben
angenehme, weiche Konturen. Die Bäume und Büſche immitieren
mit Erfolg die Kunſt der Impreſſioniſten. Und eine eilig
vorüber=
eilende Midinette oder ein läſſig an der Mauer lehnender
Arbei=
ter in blauer Bluſe vollendet mit unbewußter Grazie den
reizen=
den Geſamteindruck.
In St. Germain ſpeiſe ich zu Mittag in einem einfachen
Reſtaurant, in dem zufällig eine franzöſiſche Bürgerhochzeit
ge=
feiert wird. Alles, was Ren” Clair in ſeinen Filmen an
Karrika=
tur des franzöſiſchen Spießertums geſchaffen hat, verblaßt vor
dieſer Wirklichkeit: die Männer in Smoking und Melone, mit
flatternden Kravatten, gelben Socken und Rieſenbouquets im
Knopfloch ſehen ſämtlich wie kleine Charlie Chaplins aus. Zu
kleiden verſtehen ſie ſich nicht, die guten Franzoſen. Doch wie
er=
leſen iſt das Mahl, das ſie verzehren! Wie tadellos iſt das
Be=
nehmen dieſer einfachen Leute! Und wie amüſant und witzig ſind
ſie, wenn ſie den Mund auftun! Der Bräutigam hat den einſamen
Fremden bemerkt und ihm, etwas angeheitert, ein Glas Wein
hinhaltend, ſagt er mit vollendeter Höflichkeit: „Permentez mol,
Monsieur, due je vous offre — estre la crise et la catastrophe
un verre de champagne
Aufe& Heimfahrt nach London wird in Paris zum letzten
Rie Hie gemacht. Paris iſt im Auguſt ohne Fremde. Es iſt in
veien. ar Beſitz der Franzoſen. Paris, die Stadt, in
Ie Weltbürger ſich wohlfühlt, deren weiche,
Se ſchmerntenSe Luft einzuatmen allein ſchon ein Labſal iſt. Auch
Lrgeher haben heute ihre Sorgen. Auch bei ihnen gehen
Deiecks ſchlecht. Auch ſie reden von der Kriſe. Aber Frank=
Wu Erie Kend de Hee it Lerich Ktche
„Tokale” Mondfinſternis.
Von Carl Anders.=
Totale, aber nicht „zentrale” Mondfinſternis. — Die kommenden
3½ Jahre ohne Finſternis. — Wann iſt die Finſternis
in Deutſchland zu ſehen?
Am Abend des 14. September findet ein bedeutſames
aſtro=
nomiſches Ereignis ſtatt, nämlich eine totale Mondfinſternis, die
von den Aſtronomen eingehend ſtudiert werden wird —
wolken=
loſes Wetter vorausgeſetzt — da in den nächſten Jahren eine
Verfinſterung des Erdbegleiters eine ſehr ſeltene Erſcheinung
ſein wird. Die nächſte Mondfinſternis findet in Europa erſt in
mehr als drei Jahren ſtatt, nämlich am 8. Januar 1936, und
ſumenten für landwirtſchaftliche Produkte, Fernhaltung der vom
Weltmarkt ausgehenden Störungsmomente, Kontingentierung
be=
ſtimmter Einfuhrartikel und Minderung der Laſten durch Zins=
und Steuerſenkung. Alle Maßnahmen der
Reichsre=
gierung zur Wiederbelebung der Wirtſchaft
dienen, wie ich ſchon ſagte, nur dem einen großen
Ziel: Dem Sieg über die Arbeitsloſigkeit!
Selbſtverſtändlich bekennt ſich die Reichsregierung zu der
chriſt=
lich=ſozialen Pflicht des Staates gegenüber
den ſchutzbedürftigen, insbeſondere den
Kran=
ken, verletzten und invaliden Arbeitnehmern.
Hier findet die Freiheit der Wirtſchaft ihre
Grenze im Gebot ſozialer Gerechtigkeit.
Die Lebenshaltung der deutſchen Arbeikerſchaft
ſoll geſichert und der ſoziale Gedanke
gewahrt bleiben.
Nach dieſer Richtſchnur will die Reichsregierung handeln.
Man hat ihr ſoziales Programm mit ſchärfſten Worten als „
reak=
tionär” und „unſozial” abgelehnt. Wir laſſen uns von niemand
im deutſchen Volk an ſozialer Geſinnung übertreffen. Unſozial iſt,
wer unerfüllbare Wünſche vergeblich zu erfüllen trachtet und
da=
durch Arbeitsmöglichkeiten zerſtört. Sozial aber handelt, wer
durch den Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit dafür ſorgt, daß das
ſoziale Gut dem Volke dauernd erhalten bleiben kann.
Nur wenn es möglich ſein wird, die Zahl der Arbeitsloſen im
kommenden Winter entſcheidend zu verringern, werden wir die
Unterſtützungen für die Arbeitsloſen, die auch wir gegenwärtig
für zu niedrig erachten, erhöhen können. Das gleiche gilt für die
Erhöhung der Renten.
Niemand in der Reichsregierung denkt daran, die
wohlerwor=
benen Rechte des öffentlich=rechtlichen Verſicherungsſchutzes zu
be=
ſeitigen, den Arbeiterſchutz aufzuheben oder die begrifflichen
Merkmale des Tarifvertrages zu zerſtören. Das Mißtrauen, das
in dieſer Hinſicht der Ermächtigungsverordnung entgegengebracht
wird, iſt grundlos.
Ich möchte hier eine ſehr
ernſte Mahnung
ausſprechen. Alle Maßnahmen, die in den Verordnungen vom
4. und 5. September angedeutet ſind, gelten für eine
Ueber=
gangszeit von 12 Monaten. In dieſer Zeit entſcheidet ſich die
Zukunft unſerer Wirtſchaft und damit unſeres Staates. Nach
genaueſten Beobachtungen der Entwicklung der Weltwirtſchaft
ſind wir zu der Entſcheidung gekommen, daß jetzt der richtige
Zeitpunkt da iſt, um die Privatinitiative zu wecken und ihr
Gelegenheit zu geben, ihre gewaltigen realen und moraliſchen
Kräfte zu entfalten. Die Reichsregierung erwartet von den
Unternehmern, daß ſie die ihnen anvertrauten Mittel
gewiſſen=
haft zum Wohle des ganzen Volkes verwalten. Sie wird mit
eiſerner Strenge gegen Elemente vorgehen, die ſich als Paraſiten
der Wirtſchaft auf Koſten der Arbeitnehmer bereichern wollen.
Mißlingt der Plan der Reichsregierung, dann
iſt das freie unternehmertum verloren. Dann
werden jene Kräfte die Oberhand gewinnen,
welche den Geſamtbereich der Wirtſchaft der
ſtaatlichen Regelung unterwerfen wollen. Wehe
dem unternehmertum, wenn es nur an den
eige=
nen Nutzen denkt und nicht an das große Ganze.
Wenn es nicht jetzt ſeine Stunde erkennt und die große Chance
begreift, die die Reichsregierung ihm bietet, wenn es nicht wagt,
ſondern zurückhaltend abwartet.
Neben dem Aufbau der Wirtſchaft, wird die Hauptaufgabe
der Reichsregierung
Umbau unſeres ſtagklichen Lebens
ſein. Die Reichsregierung iſt der Anſicht, daß das Problem
der formalen Demokratie im Urteil der Geſchichte und
in den Augen der deutſchen Lande abgewirtſchaftet habe
und daß es nicht mehr zu neuem Leben erweckt weeden kann. Aus
der heutigen Zuſammenſetzung unſeres Staatslebens heraus in
eine geſunde, zukunftsreiche Rolle kann uns allein die
Herſtel=
lung einer wahrhaften, unparteiiſchen
natio=
nalen Staatsführung bringen, eine Staatsführung, die
ſich über alle Parteiwünſche als unantaſtbare
Hüterin der Gerechtigkeit erhebt, die geſtützt iſt auf
die Macht und das Zutrauen des vom Volke
ge=
wählten Reichspräſidenten. Wenn die Herren von
den Nationalſozialiſten die ſchon etwas verſtaubten Requiſiten des
ſozialiſtiſchen Klaſſenkampfes hervorholen zu müſſen glauben,
wenn ſie glauben, daß ſie mit dem Kampf gegen die „feinen
Leute” gegen die „ſogenannten Barone”, gegen „Schieber” neue
Wahlerfolge erringen werden, fürchte ich, daß ſie eine bittere
Enttäuſchung erleben werden, denn in dieſer Kampfesmethode iſt
ihnen der Marxismus aller Schattierungen weit überlegen. Aber
ſie werden dabei, und das iſt das Weſentliche, ihr Ziel verfälſchen
und zerſchlagen, ihr Ziel, die Nation um der Nation willen auf
dann werden wieder zweieinhalb Jahre vergehen, bis am 7.
November 1938 der Himmel ein gleiches Schauſpiel bietet. Eine
„totale” Mondfinſternis im echten Sinne des Wortes werden wir
diesmal nicht zu ſehen bekommen, denn es werden nur 98,2
Pro=
zent des Vollmondes verdunkelt werden. Ein ſchmaler Rand,
der rund 1,8 Prozent der geſamten Mondfläche beträgt, wird
noch erhellt bleiben. Die diesjährige Mondfinſternis iſt nämlich
nicht „zentral”, d. h. die Mittelpunkte des Erdſchattens, der den
Mond verdunkelt, und der Mondſcheibe fallen nicht zuſammen.
Der Mond zieht alſo nicht durch die Mitte des Kreiſes, den der
Erſchatten bildet, ſondern durch den nordweſtlichen Teil. Die
letzte zentrale Mondfinſternis konnten wir im September 1931
beobachten, die nächſte findet erſt wieder 19 Jahre ſpäter ſtatt,
nämlich am 26. September 1950.
Am Mittwoch hat die Mondfinſternis insgeſamt eine Dauer
von faſt fünf Stunden, denn ſie beginnt mit dem Eintritt des
Mondes in den Halbſchatten der Erde um 19 Uhr 5 Minuten
und endet mit dem Austritt aus dem Halbſchatten 4 Minuten
vor ein Uhr morgens des 15. September. Die eigentliche
Finſter=
nis erfolgt aber erſt mit dem Eintritt des Mondes in den
Kernſchatten der Erde um 20 Uhr 18 Minuten, und ſie endet mit
dem Austritt aus dieſem Kernſchatten um 23 Uhr 42 Minuten.
In Europa wird die Verfinſterung während der ganzen Dauer
beobachtet werden können, da der Mond kurz nach 18 Uhr
auf=
geht und um 4 Uhr 47 Minuten untergeht. Die Mondſcheibe
wird bei gutem und ſichtigem Wetter den ſeltſamen Anblick einer
kupferroten Scheibe bieten, denn eine völlige Unſichtbarkeit des
Mondes durch den Erdſchatten tritt nur ſehr ſelten ein. Oft
vergehen Jahrundherte, bis es den Menſchen vergönnt iſt, bei
einer Mondfinſternis zu beobachten, daß der Erdbegleiter völlig
unſichtbar wird. Im Jahre 1606 war ein derartiges Ereignis zu
beobachten, und dann erſt wieder 210 Jahre ſpäter, nämlich im
Jahre 1816. Die Verfinſterung des Mondes wird durch ſeine
Wiedererhellung zuerſt am Nordrande abgelöſt. Die Erhellung
ſchreitet dann vor und endet am Südweſtrande. In
wiſſenſchaft=
licher Beziehung hat eine Mondfinſternis nicht eine ähnliche
Bedeutung, wie eine Sonnenfinſternis, denn die Sonne iſt ein
ungeheures und wildtobendes Energiefeld, das uns noch
zahl=
reiche Rätſel aufgibt, die nur bei einer Finſternis gelöſt werden
können. Sie iſt eine flammende Welt, voll der ungeheuerſten
und unvorſtellbaren Gewalten, die erſt bei einer Verfinſterung
der Sonnenſcheibe und Abblendung der Lichtflut gut beobachtet
und photographiert werden können. Der Mond bietet als toter
Himmelskörper nicht derartige himmliſche Senſationen, ſondern,
Forſchungsmöglichkeiten anderer Art. Aber ein herrliches
Schau=
ſpiel iſt eine Verfinſterung des Mondes, und mühelos und ohng
Gefahren zu betrachten.
Seite 4 — Nr. 255
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienskag, 13. Septemberr
einer nationalen Baſis zu einen. Nachdem der Reichskanzler auf
die Notwendigkeit einer ſtarken Staatsgewalt zum Schutze des
kulturellen Lebens hingewieſen und betont hatte, daß die
Wahr=
heiten des chriſtlichen Glaubens die Grundlage zur Erziehung der
Nation ſein müſſen, fuhr er fort: Die grundſätzliche Beſeitigung
der Schäden, die aus der Staatsführung der letzten 13 Jahre
entſtanden ſind, kann folgerichtig nur in einer
Reſorm der Verwalkung
gefunden werden. Wir werden dieſe Frage nicht übereilen und
nur in Uebereinſtimmung mit den Ländern der
Lö=
ſung zuführen. Die Heraufſetzungdes Wahlalters wird
Schule und Univerſität von politiſcher Radikaliſierung befreien,
der ſie heute zu verfallen droht. Es wird geprüft werden, ob und
wie der Aufbau der Volksvertretung in Zukunft
organiſch mit den Selbſtverwaltungskörpern verbunden werden
kann. Die Frage Reich-Preußen wird im Rahmen
der Verfaſſungs= und Reichsreform, gelöſt werden.
Wir werden den geſchichtlich gewordenen preußiſchen Staat nicht
zerſchlagen. Notwendig iſt aber eine organiſche Verbindung
derpreu=
ßiſchen Regierung mit der des Reiches. Auf dieſem Gebiet liegt
die Möglichkeit einer durchgreifenden Verwaltungsreform und
Verwaltungsverbilligung, die die Stunde von uns verlangt. Die
Regelung des Verhältniſſes zwiſchen Reich und
Preußen wird die Eigenſtaatlichkeit der anderen
deutſchen Länder nicht anfaſſen. Wiederholt habe ich
erklärt, daß die Reichsregierung in der Erhaltung der
ge=
ſchichtlichen Struktur unſeres Volkes, ein
weſent=
liches Unterpfand für eine nationale beſſere Zukunft erblicke. Ich
bin überzeugt, daß eine Reichsreform möglich iſt, die ſowohl dem
geſchichtlichen Recht der Länder wie dem Geſamtwohl des deutſchen
Volkes entſpricht.
Ich hatte die Abſicht, von der Tribüne des dem deutſchen Volke
gewidmeten Hauſes in dieſer entſcheidungsvollen Stunde die
er=
wählten Vertreter aufzurufen, dem Lande dadurch zu dienen, daß
ſie der Reichsregierung die Durchführung des Programms
ermög=
lichen. Die Volksvertretung hat mich daran gehindert, ſie hat es
nicht gewollt. Daher rufe ich dem Lande in dieſer Stunde zu „Mit
Hindenburg und für Deutſchland”.
Reichskagspräſidenk Goering vor der Preſſe.
ichauf das entſchiedenſte. Feſt ſteht, wie immer auch
das Reichsgericht entſcheiden mag, daß die
Ab=
ſtimmung unter allen Umſtänden zu Recht
be=
ſteht, daß das Kabinett Papen mit erdrückender Mehrheit
ge=
ſtürzt worden iſt. Bis zur Entſcheidung des
Staats=
gerichtshofes werde ich Amtshandlungen des
Reichstages, ſoweit es ſich nicht um die fortbeſtehenden
Aus=
ſchüſſe handelt, unterlaſſen.
Zu der Auflöſung ſelbſt erklärte der Präſident, daß der
Reichstag, mit Ausnahme der Deutſchnationalen, die Auffaſſung
vertrete, der Reichspräſident könne zwar de jure den Reichstag
auflöſen, ſo oft er wolle, de facto aber habe diesmal keine
Begründung vorgelegen. Es ſei bisher in der Geſchichte noch
nicht dageweſen, daß der Reichstag präventiv aufgelöſt wurde,
nämlich aus dem Grunde, daß die Gefahr beſtand, es könne
eine Verordnung aufgehoben werden. Die Verfaſſung gebe dem
Reichspräſidenten einen ſolchen Grund nicht an die Hand.
Präſi=
dent Goering nahm weiter Stellung zu den Gerüchten, daß
vor=
läufig
keine Neuwahl oder eine Wahl unter verändertem
Wahlrecht
erfolgen würde und erklärte: Selbſtverſtändlich würde ein
der=
artiger Schritt unſeren ſchärfſten Widerſtand mit allen nur
denk=
baren Mitteln hervorrufen. Es handelt ſich hier nicht um einen
Konflikt Reichstag—Reichspräſident, ſondern um einen Konflikt
des Volkes und ſeiner Vertretung gegenüber einer kleinen
Schicht einer gewiſſen Geſellſchaftsklaſſe. Der Reichspräſident hat
ſeinerzeit den Reichstag aufgelöſt, um das Volk nach ſeinem
Willen zu befragen. Der Wille des Volkes iſt eindeutig zum
Ausdruck gekommen, und wenige Wochen ſpäter hat man ſich
über dieſen Willen des Volkes hinweggeſetzt. Als Präſident der
deutſchen Volksvertretung liegt es mir ob, und bin ich
ent=
ſchloſſen, alle mir zur Verfügung ſtehenden Mittel auszunutzen,
um die Rechte des deutſchen Volkes zu wahren.
Auf Fragen teilte Präſident Goering noch mit, daß er dem
Reichspräſidenten dringlich mitteilen werde, daß die
Reichsregie=
rung geſtürzt ſei. Es ſei möglich, daß das Reichsgericht auch
einem geſtürzten Miniſterium das Recht zur Gegenzeichnung
eines Auflöſungsdekrets zubillige, dann bleibe aber zum
min=
deſten die bereits erfolgte Abſtimmung beſtehen.
Reichstagspräſident Goering empfing nach der Auflöſung des
Reichstags am Montag nachmittag die Preſſe um ſeinerſeits zu
der Auflöſung des Reichstags Stellung zu nehmen. Er erklärte,
daß die Reichsregierung zunächſt lediglich vor dem Reichstag ihre
Erklärung abgeben wollte. Schon die Art und Weiſe, wie die
weitere Debatte verlaufen würde, ſollte die Reichsregierung in
Stand ſetzen, den Reichstag aufzulöſen.
Als keine der Fraktionen dem kommuniſtiſchen Antrag
wider=
ſprach, ſei er verpflichtet geweſen, ſofort zu Beginn der zweiten
Sitzung mit der Abſtimmung zu beginnen. Er habe die Sitzung
eröffnet und ſofort bei Eröffnung feſtgeſtellt, daß er die Anträge
zur Abſtimmung bringe. Er habe das Wort zur Abſtimmung
noch nicht ausgeſprochen gehabt, als Herr von Papen zunächſt nur
die Hand erhob, während aus der gleichen Richtung das Wort
„namentlich” kam, ſo daß er habe annehmen müſſen, auch Herr
von Papen verlange die namentliche Abſtimmung.
Nach meiner Auffaſſung und der des Reichstages, ſo erklärte
Präſident Goering, hatte ich die Abſtimmung ſofort begonnen und
eröffnet, als der Reichskanzler um das Wort bat. Nach der
Ver=
faſſung bin ich verpflichtet, der Reichsregierung jederzeit das
Wort zu geben, aber nicht, wenn ein anderer Redner ſpricht oder
eine Abſtimmung vor ſich geht. Ich habe dem Reichskanzler
be=
deutet, er würde ſofort nach der Abſtimmung das Wort erhalten.
Der Reichskanzler legte daraufhin ein Stück Papier auf meinen
Präſidententiſch, das ich zunächſt nicht angeſehen habe. Ich habe
die Abſtimmung durchgeführt; ſie iſt eine Handlung in ſich, die
nicht unterbrochen werden kann. Im Augenblick, wo eine
Abſtim=
mung beginnt, iſt auch das Reſultat der Abſtimmung mit dieſem
Zeitpunkt vereinigt, und die Abſtimmung iſt ein unmittelbares
Ganzes. Als ich das Reſultat bekannt gab, hatte ſich die
Reichs=
regierung bereits entfernt, und ich habe nun angenommen, daß
der Reichskanzler mir auf dieſem Zettel eine Mitteilung über
ſeine Entfernung gemacht hatte." Ich habe dann geſehen, daß es
ſich um die Auflöſung des Reichstags handelt und den
Stand=
punkt eingenommen, daß eine Regierung, die ſoeben
durch eine überwältigende, noch nie dageweſene
Mehrheit der Vertretung des deutſchen Volkes
geſtürzt wurde zur Gegenzeichnung eines
ſol=
chen amtlichen Erlaſſes nicht das Recht hat. Erſt
in dem Augenblick, wo der Reichspräſident dieſe
Regierung in den Stand einer
geſchäftsführen=
den wieder einſetzt und uns die Mitteilung
zu=
kommen läßt, gewinnt auch die Gegenzeichnung
dieſer Regierung wieder Wert. Jedenfalls iſt es ein
Streitobjekt, und ich habe die Mitteilung erhalten, daß
Ein Brief Papens an Goering.
Eine Erklärung der deutſchnakionalen
Reichskags=
frakkion.
Länderregierungen die Abſicht haben, augenblicklich
und unverzüglich beim Skaaksgerichtshof eine
Enk=
ſcheidung und einſtweilige Berfügung herbeizuführen,
da ſie legitimiert ſind, während der Reichstag durch eine Lücke
der Verfaſſung nicht legitimiert iſt, dieſen Streit beim
Reichs=
gericht zu führen. Die Länder werden den Streit dahin
prä=
ziſieren, ob. eine geſtürzte Reichsregierung
über=
haupt durch Gegenzeichnung einen Reichstag
auflöſen kann. Die Frage, ob der Reichstag vor
der Abſtimmung bereits aufgelöſt war verneine
Die ſranzontſche Anwort.
Frankreich lehnt die deutſche Gleichberechtig
forderung ab. — Die Enkſcheidung über den dem
Anſpruch an den Völkerbund verwieſen.
Berlin, 12. Septen
Die Antwort der franzöſiſchen Regierung auf das deume
langen auf Gleichberechtigung, das dem franzöſiſchen Bou
in Berlin am 29. Auguſt mitgeteilt wurde, wird nunmah
öffentlicht, nachdem die Antwort bereits am Sonntag
mint=
deutſchen Regierung überreicht worden war. Die Antwan
in der deutſchen Ueberſetzung ein Schriftſtück von etwa 111 dar. Frankreich lehnt in der Antwort eine
Aufrüſtung ab” und verweiſt die Entſcheidung über den
Anſpruch auf Gleichberechtigung an den Völkerbund, bei desn
die Entſcheidung liege. Die Antwort gliedert ſich in zwo
vor
deren erſter ſich mit der Abrüſtungskonferenz beſchäftigt.
h einem
in dem zweiten Teil die Antwort auf das deutſche Verlawoll Eite dem Verſtorbe
mis 16. Kal
einzelnen gegeben wird.
ſehen, und a.
ehen, denn 1(
Der Eindruck in Berlin.
Chriſtuswort
en. Ueber ei
* Berlin, 12. Sept. (Prirn.
echen, ſondern
Zu der heute veröffentlichten Note der franzöſiſchern
Luterkeit, Kla
rung „in der die Antwort auf die Vorſtellungen des Reige
ſus in ſeine
miniſters vom 29. Auguſt erteilt wird, konnte von der Re/s
rung bisher noch nicht abſchließend Stellung genommen ryaw iſer dieſen 3.
weil die wichtigen Ereigniſſe der letzten Tage die erfrnm/ Qn ſo nahe lutz
Leiden mit de
eingehende Prüfung nicht geſtatteten. Aber der Eindruen
UImächtigen
daß dieſe Antwort nicht geeignet iſt, die A.
t, wie im Kr.
führung der Frage der
Gleichberechtig=
zum letzten
fördern. Die franzöſiſchen Ausführungen ſind zwar
konſilianten Tone gahlten, und in einem Nebenſatz unr
Deutſchlands Recht auf Sicherheit anern
aber die Art und Weiſe, wie dieſem Anſpruch Rechnung
werden ſoll, ſcheint den rein juriſtiſchen Charakter der 06
ten, alſo in vertraglicher Form uſw. vorzuſehen, wähhel
iſchen von
elaſſenh=
Zelig
Reichskanzler von Papen hat an den Reichstagspräſidenten
Goering ein Schreiben gerichtet, in dem er feſtſtellt, daß Goering
zweimal verfaſſungswidrig gehandelt hat, indem er einmal dem
Reichskanzler auf deſſen Bitten hin das Wort nicht erteilt und
indem er zum anderen, obwohl der Reichstag aufgelöſt war, noch
eine Abſtimmung hat vornehmen laſſen.
Die Reichsregierung hat die Abſicht, falls der Reichstag,
trotz=
dem er aufgelöſt iſt, noch verſuchen ſollte, zuſammenzutreten, einen
ſolchen Zuſammentritt unmöglich zu machen und nur ſolchen
Ab=
geordneten das Betreten des Reichstages zu geſtatten, die zum
Ueberwachungsausſchuß oder zum Auswärtigen Ausſchuß des
Reichstages gehören, da nur dieſe beiden Ausſchüſſe auch in der
Zeit zwiſchen der Auflöſung des einen Reichstages bis zum
Zu=
ſammentritt des neuen Reichstages verfaſſungsmäßig weiter im
Amte bleiben.
Die Reichsregierung hat dem Reichspräſidenten noch keinen
Vorſchlag für die Feſtſetzung des Termins für die Neuwahlen
ge=
macht, da ſie erſt die weitere Entwicklung der nächſten Tage
ab=
warten will.
Frankreich der Anſpruch auf eine ſtärkere Sicherheit dur
ſtärkere Rüſtung aufrecht erhalten wird. Dem entſpricht
wenn der Anſpruch auf Gleichberechtigung abgelehnt wir”
man ſich bereit erklärt, im Laufe der Abrüſtungskonf=i
einer Prüfung des Problems mitzuarbeiten.
Das Reichskabinett iſt ſich noch nicht ſchlüſſig über
tere Verfahren. Sollte ſich aber bei genauer Prüfunggg
daß der Tatbeſtand für eine weitere Beteiligung Deutſchho
der Abrüſtungskonferenz mit dieſer franzöſiſchen Antwortt
geben iſt, ſo würden die angekündigten Konſequenzen gezzy
den. Auch dann würde Deutſchland die Arbeiten der 2ao
mit großem Intereſſe verfolgen, denn es wäre denkbarn
Abweſenheit Deutſchlands von dieſer Konferenz auf ein .
für den Ernſt der Aufgabe fördernd auf den Willen zm
ſung einwirken könnte. Da Deutſchlands Ziel die wirsef
rüſtung iſt, ſo würde das aufritchig begrüßt werden.
9
tde
auf Witt
Sozialdemokrakiſches Volksbegehren!
auf Aufhebung des ſozialpolitiſchen
Te=
der Nokverordnung.
Die deutſchnationale Reichstagsfraktion veröffentlicht
fol=
gende Erklärung:
„Nachdem die Nationalſozialiſten im Verein mit dem Zentrum
den vergeblichen Verſuch gemacht hatten, den Reichspräſidenten
zur Aufrichtung einer neuen Parteiherrſchaft
zu bewegen, ſind ſie in der Reichstagsſitzung vom 12.
Septem=
ber zur offenen Revolte gegen die Staatsführung
geſchritten. Der Reichstagspräſident Goering hat
die Entgegennahme der verfaſſungsmäßigen Auflöſungsorder
ver=
weigert und iſt in der Nichtachtung von Recht und Geſetz ſoweit
gegangen, daß er die Auflöſung als ungültig zu
be=
zeichnen wagte. Das bedeutet die Ausrufung
der Parteiherrſchaft gegen den Staat.
Die deutſchnationale Reichstagsfraktion hat den Reichstag
verlaſſen. Als Grundparlament blieben zunächſt die
Parlaments=
parteien, beſtehend aus Nationalſozialiſten,
Sozialdemokraten=
den Kommuniſten und dem Zentrum in fruchtloſer Demonſtration
zuſammen, um ſchon eine Stunde ſpäter in Streit zu geraten.
Wir Deutſchnationale werden uns nach wie vor für die
autoritäre Staatsführung des
Reichspräſi=
denten v. Hindenburg, gegen Parlament und
Parteiherrſchaft einſetzen.
Wir ſind deſſen gewiß, daß in dieſem Kampfe das mationale
Deutſchland, das die Parteiherrſchaft haſſen gelernt hat, zu uns
ſteht. Der 12. September muß zur Geburtsſtunde des neuen
Deutſchland werden.”
Berlin, 12. Sen
Die Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands hat beir
innenminiſter die Zulaſſung eines Volksbegehrens zur Ay
des ſozialpolitiſchen Teils der Verordnung des Reichspr!
vom 4. September beantragt. Wie von ſozialdemokratiſ
erklärt wird, ſoll durch die Annahme dieſes Volksbegehl.
Lohnſenkung unter Einbruch in die Tarifpolitik” unmnd
macht werden. Die anderen Teile der Notverordnungs
das Volksbegehren nicht aufgenommen werden, weil es in
um Beſtimmungen des Reichshaushalts oder um
Fi=
handelt, die nach der Verfaſſung nicht auf dem Wege
m=
entſcheides abgeändert werden können.
Die Sozialdemokraten werden natürlich den Verſuu
ihr Volksbegehren zu einer politiſchen Senſation erſten
zu ſtempeln. Sie müſſen ſich von vornherein darüber
daß ſie nicht allzuviel Glück damit haben werden. Akticrct
Art waren bisher immer ins Waſſer gefallen. Zunäa
die Sozialdemokraten eine ganze Reihe von Formall/
füllen. Die Reichsregierung ihrerſeits wird ſich mit de
nis auch Zeit laſſen, ſo daß eine ganze Reihe von A0
Land ziehen werden, bis das Volksbegehren laufen ko0
wiſſen nicht, wie ſich die nächſte Zukunft geſtaltet. Siclll
Regierung genötigt, einen Burgfrieden zu erklären, dad
natürlich auch das Volksbegehren auf die lange Bannu
werden. Gelingt es der Regierung, die Wirtſchaft a
und das Arbeitsloſenheer zum Zuſammenſchrumpfen 3.
dann aber wird das Volksbegehren und der anſchließen
entſcheid eine leere, auf reine Agitation abgeſtellte Denn?
bleiben.
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Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 13. September 1932.
W. R. Witkichs letzte Fahrk.
ſtteefer Trauer hatten ſich die Gattin und Kinder, die
näch=
nühörigen und alle die, die dem ſo früh verſtorbenen Ver=
„.. R. Wittich im Leben nahe geſtanden hatten, auf dem
ch an der Nieder=Ramſtädter Straße eingefunden, um dem
ſwgnigenen die letzte Ehre zu erweiſen. Unter den
Leid=
un bemerkte man Oberbürgermeiſter Mueller, Vertreter
ſtächen und ſtädtiſchen Behörden, der Verlegerſchaft, der
ſte des Handels, Handwerks und Gewerbes, die Officin
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 255 — Seite 5
Für tich und Darmſtädter Tagblatt. Abordnungen des
Ver=
m.. Heſſ. Leibdragoner Nr. 24 und anderer
Kriegerver=
ſwen mit umflorten Fahnen flankierten den Sarg, der in
ßelle aufgebahrt war und über dem ſich ein Hügel von
gund Kränzen wölbte.
Hioot und eindrucksvoll war die Einſegnungsfeier, die von
ſ9 ückert vorgenommen wurde. Ein Choral leitete die
ejeign. Nach einem Gebet für den Verblichenen widmete der
iſtKſt Dem Verſtorbenen einen warmen Nachruf, dem er die
ſortztopannis 16. Kap. 16. Vers: „Ueber ein Kleines werdet ihr
ich yt ſehen, und abermals über ein Kleines, ſo werdet
rfyi ehen, denn ich gehe zum Vater” zugrunde legte. Die
veien- Chriſtusworte entſprachen ſo ganz dem Sinne des
ſthzunen. Ueber einem ſchweren Leiden dürfe der Menſch
ztüwchen, ſondern er müſſe gerade im Leide Troſt bei Gott
„lauterkeit, Klarheit, Reinheit und Herzensherrlichkeit
(Ftus in ſeine Abſchiedsworte, und wie eine Verklärung
eüser dieſen Worten, die dem Weſen und der Seele des
ſichtnen ſo nahe lagen, deſſen Hoffen zunichte wurde und der
ſſe Deiden mit der ihm eigenen Kraft trug in Gedanken
IAmächtigen. Eine lange Leidenszeit wurde durch den
lißedet, wie im Kriege, ſo in der Krankheit mit Tapferkeit
asglas zum letzten Abſchied. Welche Tapferkeit gehöre doch
eim MMenſchen von Wille und Tatkraft dazu, in ſtiller
Er=
ben=h uind Gelaſſenheit eine erzwungene Einſamkeit zu
er=
wle Hoffnungen ſchwinden zu fühlen. Aber auch hier
Wort: „Selig ſind, die da Leid tragen, denn ſie ſollen
fröſſchv erden.” — Unter tiefer Ergriffenheit der
Trauer=
mei=y prach der Geiſtliche die Sterbegebete und ſpendete
ſters!en Orgelklängen den letzten Segen.
ſſder Einſegnungsfeier bewegte ſich ein unabſehbarer
ſig unter Vorantritt einer Muſikkapelle zu der letzten
ſtw W. R. Wittichs. Noch einmal ſegnete Pfarrer Rückert
ſtietise Hülle des Verblichenen, langſam ſenkte ſich der
de Tiefe. Die Fahnen ſenkten ſich, und erſchüttert
teen Verſtorbenen ſeine Angehörigen und eine ſchier end=
Mcte von Leidtragenden letzte ſtille Blumengrüße in die
iſt,irend die Kapelle „Ich hatt’ einen Kameraden”
into=
rteg öge dem Heimgegangenen die Erde leicht werden! R. i. p.
die Arbein
Staatspräſident Dr. h. c. Adelung hat in
nach=
es vir ſich
enint Schreiben ſein und der Staatsregierung Beileid, zum
onferen u a.
Sdrtlgebracht:
auf der Hiln
ſuds Ziul Hr
grüßt mitt
Sehr geehrter Herr Wittich!
34 0Jode des Mitinhabers Ihrer Firma des Herrn
Wil=
n „of Wittich, ſpreche ich Ihnen, zugleich namens der
ſſch=ſätaatsregierung, aufrichtige und herzliche Teilnahme
dſreich, auch der Familie des Verſtorbenen zu übermitteln
eeighe ke 141 frühe Tod des tüchtigen Verlegers und vornehmen
ſche wird überall im Heſſenlande Trauer und Mitgefühl
Aöſihr Pluch ich werde dem Verſtorbenen ein ehrendes
An=
ſend wahren.
ke: Ausdruck vorzüglicher Hochachtung bin ich
Ihr ſehr ergebener
gez. Adelung.
Eü Beileidsſchreiben an die Witwe des tödlich abge=
5teinſallizeihauptmanns Jans richtete der heſſiſche
Innen=
ſteiz ſenſchner zugleich auch im Namen der Polizei. In
an=
nuntenn, Worten iſt der fliegeriſchen und beruflichen
Höchſt=
ſungg des Verunglückten gedacht.
b eſtandsverſetzungen. Am 7. September wurde der
erslungsrat bei der Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe Wilhelm
rüof zu Darmſtadt auf ſein Nachſuchen, vom 1. November
P auan den Ruheſtand verſetzt. Am 7. September wurde der
ſzlich ei der heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe Toni Lotheißen zu
Emſtan vom 1. November 1932 an auf Grund des 8 1 des
Ge=
üüſ die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli —
xbr 1923, in Verbindung mit Artikel 2 des Geſetzes
dichlit ſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen und zur
Aen=
na3 Heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925
en/heſtand verſetzt.
9desbibliothek. Nach Wiederherſtellung der Räume und
llichen Uebergabe am Montag morgen iſt die Landes=
(Ezwvon heute Dienstag, den 13. September, wieder wie
gfnet. Leſeſäle von vormittags 9—1 Uhr und nachmit=
UG3—6 Uhr. Ausleihe von 11—1 Uhr und 3—5 Uhr. Auch
Paltſoriftenſtelle iſt nun wieder (in den Beſuchszeiten der
Pälc Ugemein zugänglich.
be kunſtgeſchichtliche Führung durch Alt=Frankfurt
ver=
haltek ie Volkshochſchule am Sonntag, dem 18.
Sep=
mb ktunter Leitung der Kunſthiſtorikerin M. Frölich. Die
hrun exinnt mit der Beſichtigung des alten Bürgerhauſes
AAnen Waage” und endigt gegen. 16 Uhr auf dem
Peters=
oſ m alten Begräbnisorte der Stadt, der auch die Gräber
GdMs Eltern birgt. Neben dem Dom ſollen auch die drei
en Aumgeliſchen Kirchen Frankfurts eingehender gezeigt
wer=
nä cch die Katharinen= und Paulskirche und die refor=
Achs am Kornmarkt. Außerdem wird die Altſtadt mit
An. Höfen und Bürgerhäuſern vom Römerberg bis zum
mandert. Abfahrt 9,05 Uhr Darmſtadt=Hauptbahnhof.
Anſtllicher Verein junger Männer Darmſtadt e. V., Eli=
Müfe 17 I. Heute Dienstag, abends 8.30 Uhr findet
eritliche Bibelſtunde für Männer und junge Männer
ernann iſt herzlich eingeladen. Freunde und Gäſte
m. — Mittwoch nachmittag iſt der Reichsjungſcharonkel
tarl Horch in Darmſtadt. Alle Jungens Darmſtadts
b für dieſen Nachmittag zu dieſer
Jungſchar=
ng eladen.
Heſſiſches Landestheater.
Meiſte Hae
NifNf Mif eee Mue
ember Juarez und Maximilian. Preiſe 0.50—4.50 Mk.
19.30—22.30 Uhr. C 1. Zum erſten Male wiederh.
Wember Zuarez und Maximilian. Preiſe 0.50—450 Mk.
Anf. 20, Ende geg. 22.15 Uhr. D 1. In neuer
ürember Inſzenierung. Das Konzert. Pr. 0.50—4.50 Mk.
Aiſches Landestheater. Heute abend wird mit der Auf=
„Juarez und Maximilian” von Franz
Schauſpiel=Saiſon eröffnet. Den Maximilian ſpielt
y p. Der revolutionäre Präſident Juarez von Mexiko.
ees ſiöderſtand Maximilians Kaiſertraum zerbricht, kommt
Lege Eicht auf die Bühne, ſondern wirkt nur als geiſtige
ZyErverlich unfaßbar und doch überall wirkſam Maximi=
1 Me durchkreuzt. Die Inſzenierung beſorgt Kurt Hirſch=
DS ühenenbild ſtammt von Sigfrid Sebba. In den Haupt=
S lah Ne Damen Franziska Kinz und Conſtanze Menz und
* Ernſt Ginsberg. Erwin Faber, Karl Paryla Joſef
Aher Rießland Hermann Gallinger, Karl Heinz Peters,
MR:. Joſef Sieber. Hugo Keßler, Franz Kutſchera, Hans
e and Kurt Weſtermann beſchäftigt. Die erſte
Wie=
ſtog eſes Werkes findet am Donnerstag, den 15. Septem=
Feierliche (röffnung der Heſſ. Landesbibliothek
Das Wachſen unſerer Landesbibliothek. — Feierliche Eröffnung der neuen Räume im Schloſſe.
Unſere vorbildliche Bücherei
ein Zenkrum geiſtiger Anregungen
für die Allgemeinheik.
Die feierliche Eröffnung der Räume der Heſſiſchen
Landes=
bibliothek fand in Anweſenheit des Herrn Staatspräſidenten, des
Herrn Miniſters des Innern, des Landtagspräſidenten Dr.
Wer=
ner und der Spitzen der Behörden und der Vertreter des
geiſti=
gen Lebens ſtatt.
Direktor Dr. Eppelsheimer ging zunächſt auf die
Ent=
ſtehung und das Wachſen der Bibliothek ein und führte u. a. aus:
Im Jahre 1814 faßte ein Beſucher der damaligen Heſſiſchen
Hof=
bibliothek ſeine Eindrücke in die Worte: „Eine höchſt reiche, ebenſo
würdig wie reinlich aufgeſtellte Bibliothek ſetzt den Reiſenden in
Verwunderung und erregt in ihm den Wunſch, längere Zeit von
dieſen Schätzen Gebrauch zu machen‟ — Dieſe Anerkennung
ſtammt von einem ſehr zuſtändigen Beurteiler, — nämlich von
Goethe, der die Bibliothek auf ſeiner „Reiſe an Rhein. Main
und Neckar” beſucht hat. Das Lob war berechtigt denn Goethe
ſah damals in Darmſtadt nicht nur eine der größten und
koſt=
barſten deutſchen Bücherſammlungen, er traf darüber hinaus ein
Inſtitut das durch die faſt unbegrenzte Freigiebigkeit ſeines
fürſt=
lichen Gönners und die großen Fähigkeiten ſeines Leiters in
glanzvollem Aufſtieg begriffen war.
Die früheren Schickſale dieſer Sammlung hatten zu ſolchen
Hoffnungen kaum berechtigt. Später als andere Reſidenzen war
Darmſtadt zu einer Schloßbibliothek gekommen. Die erſten
Land=
grafen hatten nur zögernd Bücher gekauft; ſie waren keine
Samm=
ler. Erſt Ludwig II. ſah ſich im Beſitze einer wirklichen.
Biblio=
thek‟. Er hatte von ſeiner Mutter Sophie Eleonore die
löb=
liche Neigung zu den Büchern und vor allem die ſehr ſchöne
Sammlung geerbt. Hundert Jahre nach ſeinem Tode — im
Jahre 1778 — ſchätzt der damalige Hofbibliothekar die Bibliothek
auf 16 000 Bände.
Mit dem Beſtande von 16 000 Bänden trat die Hofbibliothek
in ihre Sternſtunde:
die vierzigjährige Regierungszeit des Landgrafen Ludwigs X.,
ſpäteren Großherzogs Ludwigs I. Den Sohn der Großen
Land=
gräfin Karoline beſeelte eine tiefe Neigung zu den Künſten und
Wiſſenſchaften. Als er im Jahre 1790 zur Regierung kam, wandte
er ſeine Fürſorge auch der Hofbibliothek zu. Mit bedeutenden
Aufwendungen aus ſeiner Privatſchatulle wurde die Abſicht des
Fürſten, die beiden Sammlungen zu einer großen, alle
Wiſſens=
zweige umfaſſenden Bibliothek auszubauen, verfolgt. Zu Beginn
des neuen Jahrhunderts wurden die ſchnellwachſenden Beſtände
aus dem Nordweſtflügel in den Oſtflügel gebracht. Hier — in
den Räumen, die ſie jetzt eben verlaſſen hat — ſah ſie Goethe
unter ihrem neuen Leiter Andreas Schleiermacher der
ſeit 1811 an ihrer ſachgemäßen Aufſtellung arbeitete und das
be=
deutende Syſtem geſchaffen hat, das dieſe Büchermaſſen auch heute
noch zuſammenhält. Als Ludwig I. im Jahre 1830 ſtarb, waren
die Beſtände auf über 100 000 Bände angewachſen, — der
koſt=
bare Kern der Bibloithek für alle Zeiten.
Mit der Uebernahme durch den Staat trat an die Stelle
fürſtlicher Gunſt die ruhige, ſichere Entwicklung: der mittlere
Weg des ökonomiſchen neunzehnten Jahrhunderts, der zum
Enthu=
ſiasmus eines Ludwig nie anſteigen, aber auch das
Exiſtenzmini=
mum nie verſagen wird.
Indeſſen ließen die Verbilligung des Buches und der rieſige
Anſtieg der Bücherproduktion auch die Beſtändere unſerer
Bibliothek ſchnell wachſen — bis heute auf mehr als
700 000 Bände.
Allein die Räume „dehnten” ſich nicht. Und ſo traten Zuſtände
ein, die mit „würdig” und „reinlich” nicht mehr genau bezeichnet
waren. Man kam auf den Gedanken, den alten Bahnhof zur
Landesbibliothek umzubauen; die Pläne waren — unter
Mitwir=
kung meines Vorgängers, des Direktors Dr. Adolf Schmidt, den
wir zu unſerer Freude als rüſtigen freiwilligen Mitarbeiter noch
unter uns haben — völlig fertig, da brach der Krieg aus und
vereitelte die Ausführung. Am Ende des Krieges ſchufen neue
Pläne der Landesbibliothek die Möglichkeit, in ihrem
ange=
ſtammten Bereich und in der betonten Mitte der Stadt zu
blei=
ben. Die nicht mehr aufzuſchiebende Sicherung und
Wiederher=
ſtellung des Schloſſes ſollte und konnte dem heſſiſchen Volke einen
Bibliotheksneubau erſparen. Noch einmal alſo wurde eine
Warte=
zeit nötig; ſie war ausgefüllt durch umfaſſende und ſchwierige
Bauarbeiten, die unter Leitung des Architekten
Regierungsbau=
rat Emil Hofmann ausgeführt wurden. Regierungsbaurat
Hof=
mann führte dann u. a. aus: Ueber der Fenſtergruppe dieſes
Mittelſaales ſitzt außen eine Marmortafel mit einem
vergolde=
ten Chronogramm, das beſagt, daß dieſes Schloß vom Landgrafen
Ernſt Ludwig an Stelle eines anderen, durch Feuer zerſtörten,
er=
richtet ſei. Nach dem Brande des alten Kanzleibaues im Jahre
1715 beauftragte der Landgraf den franzöſiſchen Architekten Louis
Remy de la Foſſe einen umfaſſenden Neubau zu entwerfen.
1716 erfolgte die Grundſteinlegung, es ſetzte auch ein reger
Bau=
betrieb ein, jedoch kam der Bau im Jahre 1730 infolge
Geld=
mangels zum Stillſtand. Es geſchah nichts mehr. Der mächtige
Bau blieb unvollendet ſtehen, mit nur notdürftig verſchalten
Fenſteröffnungen.
Erſt um 1810 dekretierte der nachmalige Großherzog
Lud=
wig I., daß das Schloß fertig ausgebaut werde. Der Bau wurde
mit Fenſtern verſehen und im Innern von Moller für den
be=
ſtimmten Zweck ausgebaut. Die ſchon damals vorgenommene
Raumperteilung unter Benutzung der beiden, öſtlich und weſtlich
gelegenen Haupttreppen, jede für ein Inſtitut, wurde auch für
die heutige Raumperteilung beibehalten, jedoch mit dem
Unter=
ſchied, daß
in die ehem. Muſeumsräume die Landesbibliothek
einzieht. In die ſeitherigen Biblitheksräume ſoll nach ihrer
Her=
ſtellung das Staatsarchiv überſiedeln, und in den Räumen, die
das Staatsarchiv zurzeit inne hat, ſollen die Beſtände des
Denk=
malarchivs untergebracht werden.
Die weitaus größte Etappe der neuen Raumzuteilung iſt
heute noch dem Ausbau des Südweſt= und Weſtflügels, ſowie des
Nord= und Südweſtpavillons für die Zwecke der Landesbibliothek
vollendet.
Umfangreiche Feſtigungsarbeiten am Gebäude mußten dem
inneren Ausbau vorausgehen.
An dieſer Stelle ſei es mir vergönnt, Ihnen, mein ſehr
ver=
ehrter Herr Direktor, und all Ihren Herrn herzlichen Dank
aus=
zuſprechen für die erfreuliche Zuſammenarbeit, die ich mit Ihnen
leiſten durfte zum Gedeihen des Ganzen. Ich gedenke heute
ehrend all der Meiſter, der Geſellen, der Lehrlinge und der
Hel=
fer, die für den Schloßumbau gearbeitet und gute deutſche
Werk=
mannsarbeit geleiſtet haben. Weiter gedachte Regierungsbaurat
Hofmann aller früheren langjährigen Mitarbeiter, des
Regie=
rungsbaumeiſters Arnet, Architekten Temme, insbeſondere des
Bauinſpektors Wambold. Er nannte ehrend ſeine derzeitigen
Mitarbeiter, Regierungsbaumeiſter Holz und die
Regierungsbau=
führer Schwing und Petry. und gedachte in Dankbarkeit des
langjährigen Vorſtandes des Hochbauamts. Herrn Oberbaurats
Becker, ſowie des derzeitigen Vorſtandes des Herrn Oberbaurats
Diefenbach, weiter der Referenten der Bauabteilung, der Herren
Miniſterialräte Wagner und Knapp ſowie des Herrn
Oberbau=
rats Landmann, des langjährigen Vorſtandes der Abteilung für
Bauweſen, des Herrn Miniſterialdirektors Dr. Kratz, und des
derzeitigen Vorſtandes der Abteilung für Bauweſen, des Herrn
Staatsrats Balſer. Er ſchloß mit den Worten:
Ich habe als ausführender Architekt des Hochbauamts die
Ehre, im Namen und Auftrag der Heſſiſchen
Staatsbauver=
waltung Ihnen, ſehr verehrter Herr Direktor, die neuen
Räume mit den beſten Wünſchen zu übergeben. Möge die
neue Behauſung dazu beitragen, Ihre und all Ihrer
Mit=
arbeiter Tätigkeit erfreulicher zu geſtalten, wie dies ſeither
in den beengten Verhältniſſen der Fall war,
Direktor Dr. Eppelsheimer übernahm die Räume und
ſprach im Namen des Inſtituts, auch im Namen aller Beſucher
und Freunde und ſprach den Dank all denen aus, die groß genug
dachten, die Verantwortung für dieſes Werk zu übernehmen und
ihr Können und ihre Arbeitskraft für das Werk einzuſetzen. Der
Dank galt zuerſt dem Herrn Staatspräſidenten, der von je ein
wahrer Freund der Bücher und der Bibliotheken geweſen iſt, der
Heſſiſchen Staatsregierung und dem Heſſiſchen Landtag, deren
freundliche Fürſorge für unſer Inſtitut das Werk erſt ermöglicht
hat; dann der Bauabteilung des Finanzminiſteriums und ihrem
Vorſtand, Herrn Staatsrat Dr. Balſer, und dem Heſſiſchen
Hoch=
bauamt und ſeinem Vorſtand, Herrn Oberbaurat Dieffenbach, und
beſonders dem leitenden Architekten. Herrn Regierungsbaurat
Hofmann, dem die Direktion der Landesbibliothek nicht nur für
die feinfühlige äſthetiſche Geſtaltung, ſondern auch für ſein
uner=
müdliches Eingehen auf all ihre praktiſchen Wünſche für immer
zu Dank verpflichtet iſt. Und zuletzt dankte er allen Mitarbeitern
— vom ſtellvertretenden Direktor, Herrn Profeſſor Dr. Bader,
bis zur jüngſten Anwärterin — für die begeiſterte und
opfer=
freudige Arbeit, die ſie in der Zeit der Vorbereitung des Umzugs
und des Umzugs ſelbſt geleiſtet haben.
Dr. Eppelsheimer ſchloß mit den Worten:
Indem ſie die Gegenwart in ihren geiſtigen und
künſtleri=
ſchen, wirtſchaftlichen und techniſchen, ſozialen und
politi=
ſchen Auseinanderſetzungen immer ſtärker in den Bereich
ihrer Sammlung zieht, hofft ſie, nicht nur gelehrte
Hand=
reichungen, ſondern auch geiſtige Anregungen zu geben, und
— da ſie ja nun wieder die ebenſo würdig als reinlich
auf=
geſtellte Bibliothek iſt — auch in Bälde auch den anderen
Teil des Goetheſchen Wortes zu erfüllen: aber nun nicht ſo
ſehr den Reiſenden als den Einheimiſchen den Wunſch zu
erregen, von ihren Schätzen Gebrauch zu machen.
Eine Führung durch die neuen Räume ſchloß ſich an.
Geld, das Arbeit ſchaffen könnke.
T Von allen Seiten wird die Forderung nach energiſcher
Be=
kämpfung der Arbeitsloſigkeit erhoben. Arbeitsbeſchaffung iſt
wirklich die wichtigſte und dringendſte Aufgabe, für die alle
ver=
fügbaren Kräfte eingeſetzt werden müſſen. Die Aktion der
Steuer=
anrechnungsſcheine iſt eine der Maßnahmen, die zur
wirtſchaft=
lichen Belebung führen ſollen. Auf die verſchiedenſte Weiſe wird
verſucht, die Geldmittel zu beſchaffen, die unentbehrlich ſind, um
die Belebung der Wirtſchaft zu finanzieren.
Zu gleicher Zeit aber liegen gewaltige Summen Geld brach,
die, wenn ſie in der Wirtſchaft tätig wären mehr als einer
Mil=
lion Erwerbsloſen wieder Arbeit geben könnten. Nach
zuver=
läſſigen Berechnungen iſt die Summe der Gelder, die gegenwärtig
noch zurückgehalten oder gehamſtert werden, auf über eine
Mil=
liarde Reichsmark zu ſchätzen. Dieſes Geld liegt verſtreut in
Käſten, Truhen und an anderen mehr oder weniger unſicheren
Orten. Man ſollte nicht glauben, daß die Beſitzer in ſolchen
Ver=
ſtecken ihr Geld für ſicher und gut aufgehoben halten. Statt es
bei den berufenen Sparinſtituten einzuzahlen, halten manche
Leute das Geld zurück, nicht beachtend oder nicht wiſſend, wie ſehr
ſie dadurch ſich ſelbſt und die Geſamtheit ſchädigen.
Das Geld, das bei den Sparkaſſen eingezahlt iſt, ſchafft als
Kredit in der Wirtſchaft Arbeit und Erwerb. Je mehr Geld
ein=
gezahlt wird, deſto mehr Darlehen können zur Durchführung
wirtſchaftlicher Aufgaben und Unternehmungen und damit zur
Arbeitsbeſchaffung gegeben werden. Geld, das nur irgendwo in
einem Winkel aufgehoben liegt, iſt für die Wirtſchaft tot es fehlt
bei der Arbeitsbeſchaffung. Das mögen jene bedenken, die Geld,
obwohl ſie es im Augenblick gar nicht brauchen, zuhauſe behalten,
ſtatt es bewährten Geldinſtituten anzuvertrauen.
— Was bringt uns die neue Notverordnung, oder
Deutſch=
land und die Weltwirtſchaftskriſe. Der bekannte
Wirtſchaftspoli=
tiker Herr Direktor Dr. Zeiger wird am Mittwoch, dem 14.
Sep=
tember, über das obengenannte, ſo überaus ernſte und wichtige
Thema im GDA.=Heim Schleiermacherſtraße (Eingang
Wieſen=
ſtraße) ſprechen. Die Wirtſchaftskriſe, die unſer Volk betroffen
hat, hat uns die ſchwerſten Opfer auferlegt. Stehen wir nun
am Ende dieſer Kriſe, hat ſie ihren Höhepunkt erreicht?, lautet
die ſchwerwiegende Frage, die wir uns ſtellen müſſen. Herr
Direktor Dr. Zeiger, der als ein vorzüglicher Kenner unſeres
Wirtſchaftslebens bekannt iſt wird in ſachlicher und ſehr
eindring=
licher Weiſe zu der neuen Notverordnung Stellung nehmen. Alle
Intereſſenten ſind zu dieſem Vortrag eingeladen. Der Eintritt
iſt frei. (Alles nähere in der Anzeige der heutigen Ausgabe.)
— Evangeliſche Männervereinigung der Petrusgemeinde.
Un=
ſere Mitglieder ſeien nochmals herzlich auf die heute abend
ſtatt=
findende Monatsverſammlung hingewieſen und zu recht
zahlrei=
chem Beſuche eingeladen. Da das Thema von allgemeinem
In=
tereſſe iſt, ſo laden wir auch alle anderen Gemeindeglieder,
Frauen= und Jugendvereine herzlich dazu ein
Die 500 000=RM.=Prämie der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſen=
Lotterie gezogen. In der Ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſenlotterie entfiel die Prämie von 500 000 RM. auf das mit
1000 RM. gezogene Los Nr. 341 976. Das Los wurde in der
erſten Abteilung in der Provinz Brandenburg, in der zweiten
Abteilung in Weſtfalen in Achtelloſen geſpielt.
— Odenwaldklub. Ortsgruppe Darmſtadt. Das Ziel unſerer
9. Wanderung war Mainz, die Stadt, die man einſt das Goldene
Mainz hieß. Schon immer eine der bedeutendſten Siedlungen am
Rhein, blickt die Stadt zurück auf eine reich bewegte
Vergangen=
heit, die zurückreicht bis an die Grenzen geſchichtlichen Wiſſens.
Schon in ganz alter Zeit hat ſie die Not des Krieges und der
Be=
ſatzung kennen gelernt, ſie iſt aufgeblüht zu einer mächtigen Stadt,
nach der der Handel eines wohlhabenden Hinterlandes hinſtrömte
zum Rhein, ſie wurde ein wichtiges Bollwerk gegen Weſten, um
ſchließlich mit dem ganzen Rheingebiet die Not der Beſatzung
wie=
der kennen zu lernen. Ein Spiegelbild deutſcher Geſchichte iſt
ihre Vergangenheit, und zahlreiche Zeugen in und außerhalb der
Mauern künden davon. Am Sonntag haben wir ſie aufgeſucht,
haben ein Stück Heimatgeſchichte an uns vorüberziehen und uns
davon erheben laſſen in all der Not unſerer Tage. Von
Guſtavs=
burg führte der Weg weithin durch die prächtigen Anlagen,
deren Blütenſchmuck der Herbſt noch keinen Eintrag getan, nach
Zahlbach zu den Ueberreſten der römiſchen Waſſerleitung. Herr
Dr. Klumbach vom Römiſch=Germaniſchen Zentralmuſeum gab
hier intereſſante Ausführungen über die ſogenannten Römerſteine.
Ihm ſei auch an dieſer Stelle dafür gedankt. Nun teilte ſich die
Wanderſchar in kleinere Gruppen, deren Führung Klubgenoſſen
von Mainz übernahmen und die bemerkenswerteſten
Sehenswür=
digkeiten zeigten. Jahrhunderte deutſcher Kultur ſprachen zu uns,
und wenn die Wanderung ſelbſt nicht allzu ausgedehnt war, ſo
hat doch die Kenntnis eines bedeutſamen Teiles unſerer engeren
Heimat eine guter Förderung erfahren. Und dieſer Dienſt an der
Heimat iſt auch eine der wichtigſten Aufgaben unſerer
Wander=
vereine. Den Führern die dieſe Wanderung aufs ſorgfältigſte
vorbereiteten und durchführten, den Klubgenoſſen Dang und
Himmler, ſowie den Mainzer Klubgenoſſen, die ſich an der
Führung beteiligten, gebührt aufrichtigſter Dank. — An das
Mit=
tagsmahl im „Wittenberger Hof” ſchloß ſich ein gemütlicher
Nach=
mittag, um deſſen Ausgeſtaltung ſich die Klubgenoſſen in Mainz
erfolgreich bemüht hatten. Tief empfundene Begrüßungsworte
der Vorſitzenden beider Ortsgruppen, der Klubgenoſſen
Amts=
gerichtsrat Dr. Gehm und Prof. Dr. Köſer, eröffneten die
gemütlichen Stunden; ihren Verlauf verſchönten Darbietungen
mancherlei Art, ſo die Tänze des Jungodenwaldklubs Mainz und
von Frl. Kneip, die lebhaften Beifall fanden, die
Geſangsvor=
träge von Frau Hamann, die ſehr anſprachen. Nicht müßig
waren auch unſere Künſtler, die Klubgenoſſen Fey und
Gut=
käſe. Nicht zuletzt gedenken wir auch unſerer Geſangsabteilung
unter der bewährten Leitung von Klubgenoſſen Volz. In
Er=
innerung an die ſchönen Stunden aber rufen wir unſeren Mainzer
Klubgenoſſen ein dankerfülltes Friſchauf zu.
— Alt=Darmſtadt” Verein für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. Mit einem wertvollen Beitrag zur Stadtgeſchichte beginnt
der Verein, Alt=Darmſtadt” ſeine Herbſtperiode. Herr
Oberſchul=
rat Th. Ritſert ſpricht am Donnerstag abend 8.30 Uhr,
im Fürſtenſaal, über „Gemeinden Kirchen und
Fried=
höfe aller Bekenntniſſe in Darmſtadt und
Beſ=
ſungen”. Gäſte ſind durch Mitglieder einzuführen!
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im
Erwerbsleben ſtehende Schwerkriegsbeſchädigte,
Kriegshinterblie=
bene, Altrentner und Altrentnerinnen erfolgt am Donnerstag,
den 15. September, vormittags von 8 bis 12 Uhr, durch die Stadt=
Rfe
Seite 6 — Nr. 255
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 13. September
Reichspräſidenk von Hindenburg begrüßk die
Volks=
ſpende „Niobe‟
Reichspräſident von Hindenburg hat an den Arbeitsausſchuß
der Volksſpende „Niobe”, zu Händen von Admiral a. D. Bauer,
folgendes Handſchreiben gerichtet:
Sehr geehrter Herr Admiral!
Mit warmem Intereſſe habe ich davon Kenntnis genommen,
daß auf Wunſch weiter Volkskreiſe aus allen Berufsſtänden und
Landesteilen aus Anlaß der Niobe=Kataſtrophe für das ganze
Reichsgebiet eine allgemeine „Volksſpende Niobe” eingeleitet
worden iſt, deren Erträgniſſe dazu beſtimmt ſind, den Grundſtock
für den Bau eines neuen Schulſchiffes zu bilden. Ich freue mich,
aus dem Zuſtandekommen eines ſolchen, aus dem Entſchluß
brei=
teſter Volkskreiſe hervorgegangenen. Hilfswerks zu erſehen, daß
das ſtarke Gefühl der Zuſammengehörigkeit und
Schickſalsverbun=
denheit in unſerem deutſchen Volke noch lebendig iſt. Meine beſten
Wünſche gelten dem Erfolg Ihrer Werbung.
Mit kameradſchaftlichen Grüßen!
gez. v. Hindenburg.”
Dem Ehrenausſchuß der Volksſpende. „Niobe”, der von den
Trägern der Sammlung, dem Flottenbund Deutſcher Frauen.
un=
ter dem Vorſitz von Frau Marie Fröhlich, und dem
Deut=
ſchen Flottenverein, unter Führung von Staatsſekretär a. D. Dr.
v. Lindequiſt, gebildet worden iſt, ſind zahlreiche
Perſönlich=
keiten beigetreten.
Wir bitten alle deutſchen Frauen und Männer, das Werk der
Volksſpende „Niobe” — die Beſchaffung eines neuen Schulſchiffs
für unſere Reichsmarine — durch Spenden zu unterſtützen; auch
die kleinſte Gabe iſt herzlich willkommen.
Spenden können entweder unmittelbar auf das
Poſtſcheck=
konto „Volksſpende Niobe”, Berlin Nr. 126 000, oder auf das
Reichsbankgirokonto der genannten Stelle eingezahlt werden; auch
nehmen alle Banken. Reichsbanknebenſtellen, Sparkaſſen.
Poſt=
anſtalten und die ſonſt durch Aushang gekennzeichneten Stellen
Beiträge entgegen.
* Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Zwei kleine Betrugs, bzw. Unterſchlagungsfälle
verhan=
delt am Montag das Bezirksſchöffengericht. Zunächſt
gegen zwei Frauen, Mutter und Tochter von hier. Die
Tochter hatte bei der Firma, bei der ihr Mann als Vertreter
arbeitete, für die Mutter eine Divandecke beſtellt, auf
Ratenzah=
lung, und hatte den Vertrag mit dem Namen der Schweſter
un=
terſchrieben, die von der ganzen Sache keine Ahnung hatte.
Zu=
nächſt ging auch alles gut. Dummerweiſe aber bezahlte die
Mut=
ter dann die Raten nicht pünktlich. Als der Inhaber der Firma
dann vorſprach, ſtellte ſich heraus, daß die Mutter die noch nicht
bezahlte Divandecke ſchon anderweit verpfändet hatte. Das
Ge=
richt verurteilt die Tochter heute wegen ſchwerer
Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Betrug
zu zwei Wochen Gefängnis mit dreijähriger
Bewäh=
rungsfriſt, die Mutter erhält wegen Unterſchlagung
eine Geldſtrafe von 50 RM., hilfsweiſe 10 Tage
Ge=
fängnis.
Es hat ſich dann ein Mehlreiſender wegen
Unterſchla=
gung einkaſſierter Gelder zu verantworten. Der Angeklagte und freunde im Gaſthaus „Zum Schützenhof” (Böſchen) zu einer
ge=
zu wenden, daß der Angeklagte noch Anſpruch auf zu niedrig aus= des hieſigen Vereins der Hundefreunde. Georg Kern, die
An=
gezahlte Proviſionen, auf Speſen uſw. gehabt habe, und daß ihm
das Bewußtſein der Rechtswidrigkeit ſeines Tuns gefehlt habe, ſinnigen Begrüßungsprolog. Die Sprecherin, ſowie der Schüler
Das Gericht kommt indeſſen zu einer glatten Schuldbejahung und
verurteilt den Angeklagten wegen Unterſchlagung, in des in der Form zweier ſchöner Gedichte aufzuſagen. Nach der
Be=
naten Gefängnis.
Das Ehrenmal, welches auf der Abteilung Heldenfriedhof
wird und für ganz Heſſen beſtimmt iſt, findet unter der
Bevölke=
vereinigung ehemaliger Kriegsgefangener, Frhr von Lersner,
welcher in Darmſtadt bei den 24. Dragonern gedient hat, wird
als Soldat in ſibiriſcher Gefangenſchaft geweſenen Pfarrer Haas überreichte Herrn Brückmann namens des Eberſtädter Ver=
Kapellmeiſter Schlupp und der Deutſche Sängerbund werden den
muſikaliſchen und geſanglichen Teil beſtreiten. Während der Feier
werden zwei Flammenbecken brennen. Eine größere Anzahl von
Vereinen und Verbänden haben ihre Beteiligung zugeſagt. Bei
der Feier auf dem Heldenfriedhof haben die Spitzen der Behör=
Saalbau vorgeſehen.
am Flügel je einen Arien= und Liederabend veranſtalten,
Clau=
dio Arrau iſt mit einem Klavier=Abend vertreten, während
Orcheſterkonzerten kommen mit Begleitung des Orcheſters folgende
Werke zum Vortrag: Romanze G=Dur. Violinkonzert (=Dur von
Hedwig Faßbaender), die Klavierkonzerte B=Moll von Tſchai= mittag fanden in vielen Lokalen Frühſchoppenkonzerte ſtatt.
kowſky, A=Moll von Grieg C=Dur von Beethoven, ſowie
Polo=
naiſe von Chopin (B. Webſter, Willy Hutter und Elſe Gohr), das
Orcheſter bringt Sinfonien von Haydn D=Dur, Schuberts tra= Jubiläumsfeſt des Kriegervereins. Aus Anlaß des
giſche, Richard Wagner C=Dur und Beethoven, Ouvertüren von
Beethoven (König Stephan und Egmont), Bruckner. Mozart
(Schauſpieldirektor), ſowie Orcheſterwerke von Hans Simon und im „Darmſtädter Hof” ſtatt, wohin die Bezirksvertreter, die zum
Bodo Wolf.
Großtonfilm „Tannenberg”.
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man nur noch wenige Tage
die bildſchöne Norma Shearer mit dem intereſſanten Al=Capone=
Typ Clarc Gable und Lionel Barrymore in dem
deutſchſprachi=
gen Spitzenfilm der Metro=Goldwyn=Mayer=Produktion „Der Mut
zum Glück”.
liebten Heinz Rühmann in dem luſtigen Tonfilmſchwank „Der ausgeſprochen. Ehrungen wurden zuteil: dem Jungſchützenmeiſter
Stolz der 3. Kompagnie‟.
— Reſi=Theater. Auf ſtürmiſches Verlangen zeigt das Reſi=
Theater ab heute in Neuaufführung den wertvollen Eliſabeth= Roßmann des Kriegervereins Ober=Beerbach, konnte das
Haſſia=
programm.
vom 14. September 1932 bis auf weiteres für Fahrzeuge aller gemacht. Der Ortsgeiſtliche hielt eine Anſprache. Den Abſchluß
Art geſperrt.
— Freitod. Geſtern wurde in der Lautenſchlägerſtraße ein
älterer Mann in ſeiner Wohnung tot aufgefunden. Er hat ſich
mit Gas vergiftet. Die Gründe des Freitodes ſind noch nicht
ge=
klärt.
Lokale Veranſtalkungen.
geſetze auf die Beurteilung hervorragender
politiſcher Perſönlichkeiten” ſpricht heute abend im
Fürſtenſaal Herr Rob. Burger=Villingen, Berlin. (v.
Hinden=
burg, Hitler, v. Papen, v. Schleicher.) Das Thema dürfte gerade Fünfzigjährigen. Am Samstag abend hatten ſich die
fünf=
heute von beſonderem Intereſſe ſein. (Vgl. Anzeige.)
abend nochmals das große, 70 Mann ſtarke Militärkonzert ſtatt.
Kapellmeiſter Buslau mit ſeiner Kapelle reichen Beifall brachte, rad Heim hielt eine mit viel Humor durchwürzte Anſprache. An=
Freier Eintritt. (Siehe heutige Anzeige.)
Tageskalender für Dienstag, den 13. September 1932.
20.15 Uhr: Vortrag „Warum krank ſein”.
An schweren Zeiten zeigt sich’s
erst recht, wie wichtig Kaffee
Zum Hirſchhorner Umgehungsſtraßenproie
Wer ſtellt die Mikkel zum weikeren Ausbau zur Verfügung?
Bn. Wer das mittelalterliche Stadtbild von Hirſchhorn am
Neckar kennt, mit ſeiner engen Hauptſtraße, der weiß, daß ſich hier
in den letzten Jahren Verkehrsverhältniſſe entwickelt haben, die
geradezu unhaltbar zu nennen ſind. Der ſich immer mehr
ſtei=
gernde Autoverkehr auf der verkehrsreichen Neckarſtraße hat hier
Zuſtände geſchaffen, die dringend eine Löſung erheiſchen. Es
ver=
geht faſt kein Tag, an welchem nicht durch durchfahrende Laſtzüge
und Kraftomnibuſſe Verkehrsſtockungen innerhalb des Städtchens
entſtehen. Beſchädigungen an den Häuſern und Gefährdung der
Paſſanten ſind ebenfalls an der Tagesordnung. Kommt gar einer
der großen modernen Verkehrsomnibuſſe, und das iſt in dem
land=
ſchaftlich ſchönen Neckartal mit ſeinem ſtarken Ausflugsverkehr
ebenfalls etwas Alltägliches, ſo iſt der geſamte Verkehr gehemmt,
da innerhalb des Städtchens keinerlei Gelegenheit vorhanden iſt,
entgegenkommenden Fahrzeugen auszuweichen. Dazu kommt noch,
daß mitten im Städtchen ſich das von allen Autofahrern
gefürch=
tete größte Verkehrshindernis des Neckartales, „das Mitteltor”,
befindet, welches durch ſeine Enge für die modernen
Großkraft=
wagen kaum noch paſſierbar iſt. Hier iſt es durchaus keine
Selten=
heit, daß dieſe Wagen einfach ſtecken bleiben und oft ſtundenlang
den geſamten Verkehr hemmen.
Nun hat ſich mit dem Bau der Neckarſtauſtufe die Möglichkeit
ergeben, dieſem Uebel durch die Erſtellung einer Umgehungsſtraße
abzuhelfen. Der Unterbau dieſer Straße und die hierzu
notwen=
dige Schwergewichtsmauer ſind durch Bereitſtellung der Mittel
durch Provinz und Gemeinde nunmehr fertiggeſtellt. Um nun aber
die Straße ihrer Vollendung entgegenzuführen, ſind weitere
Mit=
tel in einer ungefähren Höhe von 120 000 RM. notwendig Leider
iſt die Gemeinde Hirſchhorn nicht in der Lage, weitere Zuſchüſſe
zum Ausbau zu leiſten, da die Belaſtung durch den Brückenbau
und die Aufſchüttung des Straßenunterbaues bereits eine
beträcht=
liche Höhe erreicht hat. Daß die Fertigſtellung dieſer Straße für
den geſamten Neckartalverkehr eine Lebensnotwendigkeit iſt, iſt anders möglich, mit Hilfe des Reiches, das ja ein groſ
eine Frage, über die keinerlei Erörterung mehr notwendig iſt. Straßenbauprojekt in Ausſicht geſtellt hat, zu beſchaffen, do
Man iſt ſich allenthalben darüber klar, daß hier eine Löſung bal= hier um ein Projekt handelt, an welchem nicht nur Heſſen,
digſt herbeigeführt werden muß, wenn man ſich nicht mit dem auch die angrenzenden Länder ſtark intereſſiert ſind.
Vorwurf belaſten will, verſäumt zu haben, rechtzeitig an=
Unheil verhütet zu haben. Es wäre geradezu eine Unterla
ſünde der maßgebenden Behörden, dieſes nun begonnen.
nicht ſchleunigſt zur Durchführung zu bringen, zumal durch
an der Stauſtufe arbeitenden Baufirmen der Koſtenpunktt
lich herabgedrückt würde, da das hierzu notwendige Magt
material ſchon an Ort und Stelle iſt. Ebenſo könnte das nu
wendige Material zur Aufſchüttung des Neckarlauers von don
Firmen mit verhältnismäßig geringen Koſten angefahren
da durch den Erdaushub auf dem jenſeitigen Ufer und 9e
handenen Transportanlagen nie wiederkehrende günſtine
ausſetzungen hierfür vorhanden ſind. Wenn bei einer fſ
Fertigſtellung, die ja doch kommen muß, dieſe Transport
wieder neu erſtellt werden müßten, würden ſich ſelbſtverf”
die Koſten ganz bedeutend erhöhen.
Dazu kommt noch, daß mit der Eröffnung der Brücke u
Wegfall der Neckarfähre der ganze Verkehr durch die
enge=
ſtraße geleitet werden muß, da infolge der Aufſchüttung du
lichkeit einer Umleitung über den Neckarlauer nicht mehr.
den iſt. Tritt gar ein Schaden an dem Waſſerleitungsrn
was bei einem ſchon mehrere Jahrzehnte alten Rohrnetz ke”
tenheit mehr iſt, ſo muß der geſamte Verkehr wegen einerſ
Geringfügigkeit ſtundenweite Umleitungen erfahren
Arbeiten an der Stauſtufe nunmehr ihrer baldigen Vorl
entgegengehen, ſollten, die maßgebenden Stellen, vor all
Provinzialbauverwaltung, dieſem Projekt erhöhtes 5
ſchenken, um nicht die günſtige Gelegenheit zu verſäumen,,
gonnene Werk zu vollenden.
Da es ſich hier um ein dringendes Verkehrsbedürfnis
ſollte von ſeiten der heſſiſchen Regierung beſchleunigt verſuu
den, die zum Ausbau der Straße notwendigen Mittel, ween
Aus Heſſen.
F Eberſtadt. 12. Sept. Hunde=
Hauptverbandsprü=
fung. Am Samstag und Sonntag fand hier die diesjährige
Hunde=Hauptverbandsprüfung des Verbandes heſiſcher
Hunde=
freundevereine ſtatt. Die Prüfung begann am Samstag mit der
Spur= und Sucharbeit der Hunde, die am Sonntag vormittag für
die Polizeihunde fortgeſetzt wurde. Mit den ſehr großes Intereſſe
erweckenden Gelehrſamkeits=, Angriffs= und Gehorſamsübungen,
die am Sonntag nachmittag ein zahlreiches Publikum nach dem
Dreſſurgelände hinter der Provinzial=Pflegeanſtalt gelockt hatten,
nahm die Prüfung ihr Ende. Am Abend fanden ſich die
auswär=
tigen Gäſte mit Mitgliedern des hieſigen Vereins der
Hunde=
ſein Verteidiger verſuchen, die Sache hin und her zu drehen und ſelligen Prüfungsſeier zuſammen. Hier begrüßte der Vorſitzende
weſenden. Fräulein Elfriede Brückmann, ſprach ſodann einen
Zickler wußten ſodann noch ein Loblied auf die Treue des Hun=
Tateinheit mit Untreue zu insgeſamt drei Mo= kanntgabe des Prüfungergebniſſes und der Preisverteilung durch
den Vorſitzenden des Preisrichterkollegiums, Kriminalſekretär
Jäger=Darmſtadt, dem bei der recht ſchwierigen und
verant=
wortungsvollen Arbeit zwei weitere Preisrichter,
Kriminalſekre=
des Darmſtädter Waldfriedhofes am Totenſonntag eingeweiht tär Saeng und Ernſt Achen=Darmſtadt zur Seite ſtanden,
ſprach der Vorſitzende des Verbandes heſſiſcher
Hundefreunde=
rung ſehr lebhaftes Intereſſe. Der Bundesvorſitzende der Reichs= vereine, Hauptmann Eſter=Worms, über die Bedeutung der
Hundeprüfungen, wobei er dem Verein Eberſtadt, vor allem Herrn
Brückmann, für die mühevolle und den glatten Verlauf der
eine Anſprache halten. Die Weihefeier wird von dem fünf Jahre Prüfung gewährleiſtenden Vorbereitungen herzlichſt dankte. Lehrer
von der Au vollzogen. Das Stadtorcheſter unter Leitung von eins ein wertvolles Geſchenk. Aus der Prüfung, zu der im ganzen
zehn Hunde zugelaſſen waren, ging Bendix von der
Meſſe=
ler Grube, ein prächtiger Schäferhund, Beſitzer und Führer:
Polizeioberwachtmeiſter Bauer=Darmſtadt, als beſter hervor.
Er war Sieger des Treffens und erhielt demgemäß bei 292
Punk=
ten die Note: „vorzüglich”, womit die Zuerkennung des goldenen
den ihre Beteiligung zugeſagt. Für den Abend iſt eine Feier im Lorbeerkranzes und eines wertvollen Ehrenpreiſes verbunden war.
Op. Pfungſtadt, 12. Sept. Die Kirchweihe nahm, vom
— Zehn Akademie=Konzerte: Heinrich Rehkemper Julius Wetter begünſtigt, unter Zuzug zahlreicher Fremden, einen guten
Patzak, Duſolina Giannini werden im Rahmen der Aka= Verlauf. Der Muſikverein veranſtaltete am Sonntag vormittag
demie=Konzerte im kommenden Winter mit Hans Rosbaud, nach der Kirche ein Platzkonzert vor dem Rathaus. Auf dem
Markt=
platz war in verſchiedenen Ständen Verkaufsgelegenheit geboten.
Außerdem hatten am Sonntag die hieſigen Einzelhandelsgeſchäfte
das Wendling=Quartett, einen Kammermuſikabend mit ihre Läden offen. Nicht nur auf dem Marktplatz, ſondern auch in
Werken von Brahms, Mozart und Reger beſtreitet. In den zahlreichen Lokalen war für Unterhaltung aller Art geſorgt. In
acht größeren Sälen war Tanzgelegenheit. Nach alter Sitte
wur=
den auch in dieſem Jahre, am Kirchweihſonntag mehrere Ver=
Beethoven, Violinkonzert A=Dur von Mozart (Juan Manen und lobungen und Eheſchließungen vorgenommen. Heute Montag vor=
A. Ober=Beerbach, 12 Sept. Haſſiabezirkstag und
50jährigen Jubiläums des Kriegervereins hatte der Haſſiabezirk
Bensheim ſeinen Herbſtbezirkstag hierher gelegt. Er fand geſtern
größten Teil mit Leiterwagen in Seeheim vom Bahnhof abgeholt
— Im Union=Theater läuft heute und folgende Tage, der worden waren, mit Muſik begleitet wurden. Der Vorſitzende des
gaſtgebenden Vereins, Kamerad Müller, bewillkommte die Gäſte
im Namen desſelben, ebenſo Herr Bürgermeiſter Burger im
Auf=
trag der Gemeinde. In Verhinderung des Bezirksvorſtehers, Herrn
Rechnungsrat Zeunges=Bensheim, der durch ſchweren
Krankheits=
fall nicht erſcheinen konnte, eröffnete und leitete der
ſtellvertre=
tende Bezirksvorſteher, Kamerad Findling=Bensheim die Tagung.
Der Bezirksvorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt und dem
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch kurze Zeit den be= geſchäftsführenden Vorſtand der Dank für die geleiſtete Arbeit
des Bezirks, Schmidt, und dem Altſchützenmeiſter Petri, beide von
der Kleinkaliberſchützenabteilung Groß=Rohrheim. Dem Mitglied
Bergner=Film: „Ariane”, mit Rudolf Forſter, nach dem bekann= Ehrenkreuz überreicht werden. Als Tagungsort für den
Früh=
ten Liebesroman von Claude Anet. Dazu ein reiches Bei= jahrs=Bezirkstag 1933, mit dem das 60jährige Gründungsfeſt des
Haſſiabezirks Bensheim verbunden iſt, wurde Bensheim beſtimmt.
Straßenſperrung. Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten / — Nachmittags gegen 2 Uhr bewegte ſich dann ein ſtattlicher
Feſt=
wird die Erbacher Straße zwiſchen Beck= und Stiftsſtraße zug durch die Ortsſtraßen. Am Gefallenengedenkſtein wurde halt
bildete das Deutſchlandlied. Dann ſetzte ſich der Feſtzug wieder in
Bewegung zum „Darmſtädter Hof”, wo nun die Feſtlichkeit
ſtatt=
fand. Der Vereinsvorſitzende, Kamerad Müller, begrüßte die
Feſt=
gäſte. Von den Ehrendamen wurde ein Fahnenwimpel überreicht,
ebenſo überbrachten herzliche Glückwünſche der ſtellvertretende
Be=
zirksvorſitzende Findling=Bensheim für den Bezirk und Herr
Ober=
leutnant Krömmelbein=Darmſtadt für den Haſſiaverband.
Schnei=
dige Marſchweiſen umrahmten die Veranſtaltung, die einen ſchönen
Ueber „Die Anwendung der menſchlichen Form= Verlauf nahm und bei allen Teilnehmern in angenehmer
Erinne=
rung ſtehen wird.
An. Groß=Zimmern, 12. Sept. Geburtstagsfeier der
zigjährigen hieſigen Schulkameraden, zu einer gemeinſamen Ge=
— Im Wiener Kronenbräukeller findet heute burtstagsfeier im Saale von Karl Pullmann (Kaiſerſaal)
verſam=
melt. Faſt ſämtliche noch lebenden Schulkameraden, auch von
aus=
das am vorigen Freitag 3000 Beſucher herbeilockte und Herrn, wärts, hatten ſich zu dieſer Wiederſehensfeier eingefunden.
Kame=
ſchließend war gemütliches Beiſammenſein, wobei manche
Jugend=
erinnerung aus froher Kinderzeit aufgefriſcht wurde. —
Feuer=
wehrübung. Geſtern morgen fand in Anweſenheit des
Kreis=
feuerwehrinſpektors. Herrn Rödler=Dieburg, eine gemeinſame
Union=Theater: „Tannenberg” — Helia=Lichtſpiele: „Der Mut. Uebung der Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr von hier ſtatt. Nach
zum Glück”. — Palaſt=Lichtſpiele: „Der Stolz der 3. Kom= Feſtſtellung der Anweſenheitsliſte wurden Ordnungs= und
Geräte=
pagnie.” — Reſidenz=Fheater: „Ariane‟. — Reſtaurant Sitte, übungen beider Wehren gezeigt. Zum Schluſſe wurde ein
Brand=
angriff auf das Schulhaus in der Angelſtraße vorgeführt der, mit
fachmänniſcher Umſicht geleitet, gebührede Anerkennung fand.
v. Dieburg, 12. Sept. Das 700jährige Jubiläum
der Wallfahrtskapelle, fand am geſtrigen Sonntag, mit der ſog.
Großen Stadtwallfahrt, an der nach genauen Zählungen über 4000
Perſonen teilnhmen, ſein Ende. Am Samstag abend fand
noch=
mals eine Lichterprozeſſion mit anſchließender Stadtillumination
Hag für Herz und Herven ist, ſtatt, während am geſtrigen Sonntagabend nochmals das Spiel
„Jedermann” trotz des ungünſtigen Werters aufgeführt wurde.
Helbſtenkzündung von Hen und Ohmel.
p. Da durch Ueberhitzung von Heu= und
Ohmetſtöcken=
oder Brandgefahr leicht entſtehen, ſollten die Landwirte=
Notwendigkeit hingewieſen werden, die Stöcke zu überwani
bald der Verdacht entſteht, es könnte die mit der Gärung Üls
verbundene Erwärmung übermäßig anſteigen, wäre b
Feuerwache Meldung zu erſtatten, die mit einem
rat zur Feſtſtellung der Temperatur im Innern der Fuu
auszurüſten wäre, mit der Weiſung, mit dieſem Appara
geltlich die nötige Unterſuchung vorzunehmen. Der Verdan
mäßiger Erwärmung iſt insbeſondere begründet, wenn ei!
Stock geſtoßener Eiſenſtab ſo erwärmt wird, daß er ſich nru
feſt anfaſſen läßt, oder wenn an der Stockoberfläche ein 00t
beobachtet wird. — Zu erwägen bleibt, ob nicht Unterla uK
gebotenen Ueberwachung oder Meldung als UebertretungsiMt
den wären.
Ca. Bilings, 12. Sept. Hohes Alter. Am Dienscck,
13. September, feiert Frau Margaxete Schneider Witwe
Geſundheit ihren 86. Geburtstag. Sie iſt die älteſte EinnoAm von einem M
unſeres Dorfes.
Be Gadernheim i. O. 12. Sept. Geſtern feierte Poli /
i R. Herr Georg Rettig, der letzte Veteran unſeres 2
Krieges von 1870 ſeinen 84 Geburtstag. Der Hochbetagy
nahezu 50 Jahre ſein Amt in vorbildlicher Pflichterfüllurr=
und Zuverläſſigkeit.
Cd. Michelſtadt, 12. Sept. Verkehrsunfälle. Aru
tag konnten bei Zell auf der nach Kirch= und LangenbromMt
renden Brücke, ein Autofahrer und ein Motorradfahr=)/
aneinander vorbeikommen. Der Motorradfahrer erlitt ni
hebliche Verletzungen am Oberſchenkel und Schulter und
dieſe Karambolage noch eine Zeitlang denken. — Auch
Michelſtadt ereignete ſich an der unüberſichtlichen Eck
Bäckerei Hoffarth in der Waldſtraße, ein ähnlicher Unu
hier beſchäftigter Autoſchloſſer wollte mit einem geliehe e
faſt neuen Motorrad in ſeinen Heimatsort fahren, um 1
ſtattfindende Kerb” mitzumachen, geriet aber an der oberd
ten Ecke mit einem fremden Auto aneinander. Das Au-d
ſich in dem Zweikampf als der Stärkere und drückte das Au
des Motorrades zuſammen, der Fahrer des Rades bliet
letzt. Am Auto wurde der Kühler beſchädigt.
m. Beerfelden, 12. Sept. Kirchenkonzert. Eii
ladung an unſere Gemeindemitglieder zu einer muſikalſche
feier in der Kirche wurde ſehr zahlreich Folge geleiſtet.
tritt war frei, doch durfte man am Ausgang ſein Scherne
tragen zu einem Fond, der die Wiederherſtellung unſeres
hauſes ermöglichen ſoll. Die Einladung ging von unſeren
Geiſtlichen aus. und das Programm wurde auch reſtlos
von denſelben und ihren Angehörigen. Herr Pfarrer K34
lieh in gewohnter Meiſterſchaft der Orgel Leben in Solo-
und bei der Begleitung der Geſänge und Inſtrumente. Hör
pfarrer Colin bezauberte wieder durch ſein ſeelenvolles,
Violinſpiel in Solovorträgen und im Duett mit Frat.
Knodt, die man hier als perfekte Violinſpielerin kennen 11 ſich in feiner Weiſe den Partnern einfügte. Zur Verd
digung des Programms ſtellte Frl. Walger, Schweſter N
Pfarrer Knodt, ihre geſanglichen Fähigkeiten in den —‟
guten Sache. Ungemein ſympathiſch berührten ihre Geil
träge, denn Frl. Walger verfügt über einen wohlklings
allen Lagen gut durchgebildeten, ausgiebigen Sopran. 2 wurden auch die Beſuchenden an dem Prog2y
teiligt.
Bad=Wimpfen, 12. Sept. Eine Wanderungw.
heſſiſchen Dörfchen Helmhof. Zu der Exkl.
Wimpfen gehört auch die zirka drei Stunden weit entfen!
Gemarkung mit dem Dorf Helmhof (halb heſſiſch, halb ban
120 Einwohner) Es iſt am Rand faſt ganz mit den E.
(2280 heſſiſche Morgen) großen Wald verſehen, den Kä‟
rich III. im Jahre (1223) der Stadt Wimpfen ſchenktia
Stadt damit nicht nur Anſehen, ſondern auch Reichtur=
Viele Rundwege im Forſtwald geben Gelegenheit, alle
der Mutter Natur in reichem Maße beſcherten Schätze zu.d
dieſes einſame heſſiſche Dörfchen voll ländiſchen Friedens
ſchönen Tälern und rauſchenden Bächelchen unternahm
Ortsgruppe des Odenwaldklubs am Sonntag eine War
Bb Bensheim. 12. Sept. Am Samstag abend veran:E
Vereinigung „Oald Benſem” in den Sälen des „Deutſchol!
ihren zweiten öffentlichen, großen „Bunten Awend” bea.
ſetztem Haus. Ein umfangreiches und ſehr durch Huma
tes Programm fand flotte Erledigung. Im Mittelpunkt 0 die unter der Regie des Herrn Eduard Haßloch te
folgte Aufführung der Burleske „Der Bubikopf” unſe
dichters Herrn Joſef Stoll, der mit großem Erfolg
auff=
wurde und die humorvollſte Stimmung ſchuf. Zahlreich”
der der Vereinigung „Oald Benſem” ſtellten ſich in den
guten Sache, insbeſondere wirkte die Hauskapelle der V.”
unermüdlich mit, um den Abend genußreich zu geſtalten—
einigung „Oald Benſem” verfolgt gewiſſermaßen die Be=”
eines Heimatvereins. Ihr zwangloſer Mitgliederbeſtan
aus allen Schichten der Bevölkerung zuſammen und bel
Perſon des Herrn Gewerbelehrers Joſef Stoll einen ta‟
zielbewußten und den Heimatsgedanken außerordentliet
den Leiter, der es verſteht, das Intereſſe an dieſen Bel
zu wecken und zu fördern.
42. Wolfskehlen, 12. Sept. Motorradunfalg
Landſtraße nach Griesheim ſtürzte der Motorradfahrer.
von hier in der Dunkelheit dadurch vom Rad, daß eim
werk vor ihm Holzſcheite verloren hatte. Frey blieb
liegen. Zufälligerweiſe kam bald darauf aus entgegengel
tund ſein Bruder Heinrich, der nicht gering erſtaunt —
Bruder in ſchwer verletztem Zuſtand auf der Landſtraße”
Der Motorradfahrer hatte u. a. einen Armbruch davone
Cp. Oberroden, 12 Sept. Der Gemeinderatg
auf der Waldacker=Siedlung Vieh nur in geſchloſſener
halten werden darf. Um weitere Mißſtände, die ſich ü.
4i
tigen Siedlung ergeben haben, abzuſtellen, fand eine
ſeitens des Rates ſtatt, bei der auch das Kreisamt und die S
treten waren. Das Pachtgeld für den Reitſchulbeſitzer
200 RM. ermäßigt. Der Erwerbsloſenkommiſſion ſoll
hausſaal zur Abhaltung einer Verſammlung überlaſſem
Fi zund 2
mlusbildung de
(hlen) zu lebhafter
Faueſerten in der
ien werden.
ünckshein, 12.
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methoden, die zugK
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eugent genenenetenen eten ugentaun chete
ſwung der Technik oder Herſtellung kindgemäßer
Gegen=
tmicht mehr das letzte Ziel, es gilt vielmehr durch arbeits=
c ag, 13. September 1932
ſpang für Nadelarbeit im Inſtikuk für
Völker=
pädagogle in Mtainz.
80 Lehrkräfte trafen ſich zu einem Lehrgang für Nadel=
Mainz, deſſen Leitung Frau Direktorin
Thiele=
n=Darmſtadt übernommen hatte. Die Teilnehmerinnen
aus Nord= und Süddeutſchland, aus dem Weſten und
kamen vom Lande, aus der Mittel= und aus der
Groß=
der Arbeit an der Volksſchule, der höheren Schule, der
und Fachſchulen und der noch in Süddeutſchland
beſtehen=
imare.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 255 — Seite 7
uriche Geſtaltung der Werkarbeit, die äſthetiſchen=
tech=
kedingungen durchaus gerecht werden muß, das Kind zu
ue in ſeiner Entwicklung zur Perſönlichkeit zu fördern. In
Tagen folgten drei Vorträge, und zwar zunächſt zwei
on Herrn Dr. Karl Müller=Darmſtadt über 1.
päda=
härrundfragen des techniſchen Unterrichtes und 2 die
Mög=
rbeitsunterrichtlicher Geſtaltung des techniſchen
Unter=
cau Direktorin Thiele=Deutgen=Darmſtadt ſprach
Iege und Ziele des Handarbeitsunterrichts als Mittel
dirlichkeitsbildung‟. Das Programm brachte außerdem
zütornen und Beſichtigungen von Mainzer, Wiesbedener,
Mitar und Darmſtädter Schulen. Der Leiter des Inſtituts,
fucrat Niemann, verſuchte an zwei Nachmittagen durch
in en mit einer Gruppe von Volksſchülerinnen die
Teil=
muuen für die Durchführung des Geſamtunterrichtes unter
6zu wer Nadelarbeit zu gewinnen.
en Abendſtunden vereinigten ſich die Teilnehmerinnen zu
zuum über das tagsüber Gehörte oder zwecks Behandlung
Mr Fragen.
MMittwoch brachte ſämtliche Teilnehmerinnen nach
Darm=
ſer wurden die Goethe=Schule, Beſſunger Mädchenſchule,
gun Schule und Viktoria=Schule ſowie die Alice=
Eleonoren=
ſucht. Die Alice=Eleonoren=Schule verſuchte einen
Ein=
eior moderne Ausbildung der Handarbeitslehrerin zu
in überaus wichtiger Faktor in der Ausbildung der
Hand=
ſintzueerin iſt die Einführung in das Verſtändnis für die
gei=
ſGuccklung des Kindes. Wie dies Ziel zu erreichen beſtrebt
zu. eine Unterrichtsübung von Herrn Dr. K. Müller mit
6o0 rbeitsſeminar über das Thema Kind Spiel und Arbeit
er” von Charlotte Bühler). — Die Verſorgung des Mit=
0 Kaffeetiſches für die Gäſte hatte das
Hauswirtſchafts=
muir Alice=Eleonoren=Schule in kochtechniſch und
organi=
leich vorbildlicher Weiſe übernommen.
Lehrgang endete Samstag mit einer Unterrichtsübung
L. Krantz=Leipzig über das Thema: Einführen in das
znjähen mit Puppennähmaſchine. Der Sonntagvormittag
Die Teilnehmerinnen nochmals auf der Mainzer
Zita=
ſder Feier der Einweihung des Eliſabeth=Altmann=Zim=
Altmeiſterin der Handarbeitslehrerinnen, Frau Altmann
ſewundernswürdiger Friſche der Feier beiwohnen. Der
Bſachmittag brachte Referate von Frau Grupe, Frau
uu urnd Frau Roſa Peter=Leipzig, die die Frage der
isAusbildung der Nadelarbeitslehrerin (Fach= oder
Ein=
rm) zu lebhafter Diskuſſion brachten, eine Frage, die
üte ſierten in der nächſten Zeit gründlich und ernſthaft zu
em hen werden.
Aag.
tckenheim. 12. Sept. Dasrechte Beinzerquetſcht.
mNackenheim und Bodenheim wurde ein Radfahrer aus
e von einem Münchener Transport=Fernzug überholt.
Miit et der Anhänger zu weit nach rechts, wodurch der
Rad=
gern uſchen dieſen und die Randſteine des Bürgerſteigs geriet.
duntzourde er mit ſeinem Rade zuerſt eine Strecke weit
mit=
ſesſund ſchließlich zu Boden geworfen, wobei der rechte
ſterſthikt l zerquetſcht wurde. Der Wagenlenker hatte von dem
hall chrs gemerkt und fuhr weiter. Zwei Handwerksburſchen
en 4Snriterdienſt, holten einen Arzt, der nach Anlegung eines
weuthdes den Schwerverwundeten und durch großen
Blutver=
ſelſezechwächten Radfahrer dem Mainzer Krankenhaus über=
Wie Schiffsexploſionen entſtehen.
Die größte Erploſionskakaſtrophe der Well. — Schiffsbrände im New Yorker Hafen. — Vier deutſche Schiffe
verbrennen auf einmal.
Die furchtbare Exploſionskataſtrophe auf dem Fährdampfer
„Obſervation” legt die Frage nahe, wie derartige
Schiffs=
exploſionen entſtehen. Vor ungefähr zwei Jahren wurde ein
deutſcher Ueberſeedampfer „München” durch eine Exploſion im
New Yorker Hafen zerſtört. Auch die größte
Exploſionskata=
ſtrophe der Welt, die Zerſtörung des „Generals Slocum” im
New Yorker Hafen, bei der
unge=
fähr 1000 Perſonen umkamen,
ge=
hört hierher. Vor einiger Zeit
wurden in einer Sitzung der
„Schiffbautechniſchen Geſellſchaft”
zu Berlin über die Urſachen der
Schiffsexploſionen und
Schiffs=
brände bemerkenswerte
Mitteilun=
gen gemacht. Nach Prof. Dr.=Ing.
Schäfer können derartige
Explo=
ſionen meiſtens weniger auf
Sabo=
tage und Leichtſinn zurückgeführt
werden, als auf Selbſtentzündung.
Das Torpedo=Laboratorium in
Kiel hat eine ganze Reihe von
Bauſtoffen auf ihre
Selbſtentzün=
dung hin geprüft. Nach
Brand=
direktor Dr. Sander iſt der Dampf
bei Bunker= und Ladungsbränden,
bei denen Kohlen brennen,
beſon=
rg
ders gefährlich. Hier führt nicht
ſelten der Dampf zur Entwicklung
von Generatorgas und ſchafft
da=
mit hochexploſible
Dampfluft=
gemiſche. Aehnlich wie Kohle
ver=
halten ſich auch Salpeterladungen,
ungelöſchter Kalk uſw. Es iſt alſo
möglich, daß auf dieſe Weiſe in
den Schiffen Luftgemiſche
ent=
ſtehen, die ſehr leicht zu
Explo=
ſionen neigen. Wenn nun dieſe
Gemiſche durch irgendeine geringe
Urſache entzündet werden, dann
können ſehr ſchnell Exploſionen
entſtehen, die zu furchtbaren
Un=
glücksfällen führen. Seltſam
ge=
nug iſt es, daß die Urſachen
derartiger Schiffsexploſionen oder Schiffsbrände meiſt nicht
ein=
wandfrei feſtgeſtellt werden können. Es haben ſich nämlich
irgendwie derartige exploſive Gaſe gebildet, ohne daß ein Menſch
etwas merkte. Auch alte und verbrauchte Maſchinen können die
Urſachen von Exploſionen werden. Der Fährdampfer „
Obſer=
vation” ſtammt ſchon aus dem Jahre 1888, ſo daß dieſe
ab=
genutzten Maſchinenanlagen vielleicht wirklich die Urſachen des
großen Unglückes waren. Zur Zeit des Burenkrieges ereignete
ſich im Hafen von Hoboken eine ähnliche Schiffskataſtrophe,
durch die 4 deutſche Schiffe des Norddeutſchen Lloyd in
Mit=
leidenſchaft gezogen wurden. Auf der „Saale” brach plötzlich
an=
ſcheinend durch eine Exploſion ein Brand aus. 350
Menſchen=
leben kamen dabei um. Zwei andere deutſche Schiffe die
Bremen” und der „Main”, die gleichfalls im Hafen von
Hobo=
ken lagen, brannten zur Hälfte aus, und ein viertes Schiff
„Kaiſer Wilhelm der Große”, auf das auch die Flammen
über=
geſprungen waren, konnte brennend das Meer erreichen. Es
wurde am wenigſten von allen vier Schiffen beſchädigt. Um
der=
artige Exploſionen zu verhüten, iſt die Verladung exploſiver oder
feuergefährlicher Gegenſtände nur auf Frachtdampfern geſtattet.
Das Holz, das ſehr feuergefährlich iſt, wird meiſtens
impräg=
niert, ſo daß es den Flammen lange Widerſtand leiſten kann.
Aber nichts kann die Selbſtentzündung von Ladungen verhüten.
Blick auf den Eaſt River mit einem der typiſchen New Yorker Fährendampfer.
Putzwolle, Fette, Kohlen, Hanf und gepreßte Ballen, Baumwolle
können ſich ſelbſt entzünden. Zur Sicherung der Schiffe werden
auch zahlreiche Maßnahmen gegen dieſe Gefahr ergriffen,
Beſon=
ders die große Gefahr der Selbſtentzündung der Kohlenvorräte
macht Vorſichtsmaßnahmen erforderlich. Die Kohle wird vor
der Verladung wochenlang getrocknet. Fernerhin werden die
Kohlenräume zur Verhinderung des Luftaustauſches von den
übrigen Schiffsräumen abgeſchnitten und ventiliert. Trotz aller
Vorſichtsmaßnahmen iſt es aber doch nicht möglich, alle Gefahren
abzuwenden. Jetzt hat man hervorragende Feuerlöſchmittel
chemiſcher Natur wie Schaum und Kohlenſäure, mit denen man
die Schiffsbrände ſchnell eindämmen kann, wenn die Exploſionen
nicht bereits ſo großen Schaden angerichtet haben.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
also zweimaliger Läuterungsprozeß aller Tabake!
REEMTSMA
—U
Seite 8 — Nr. 255
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 13. September
Hunderk deutſche Amakeurflieger
über Deutſchland.
Berlin. In ganz Deutſchland herrſchte am
Sonntag, am erſten Wettbewerbstage des vom
Deutſchen Luftfahrtverband, für die deutſchen
Amateurflieger veranſtalteten
Zuverläſſigkeits=
fluges ganz beſonders ſchlechtes Wetter.
Trotz=
dem konnten von den 100 geſtarteten Flugzeugen
etwa 95 ihre Tagesſtrecke erledigen. Nach der
vorläufigen Wertung, die von der
Wettbewerbs=
leitung in Berlin auf Grund der eingegangenen
Meldungen errechnet wurde, liegt am erſten
Wettbewerbstage an der Spitze die Akademiſche
Fliegergruppe der Deutſchen Burſchenſchafter in
Stuttgart. Bei dem ſchlechten Wetter, das an
einzelnen Orten ſogar zu luftpolizeilichen
Start=
verboten führte, ſind bedauerlicherweiſe Unfälle
nicht ausgeblieben. So ſtürzte, wie ſchon
gemel=
det, das Flugzeug des Berliner Sportfliegers
Möbitz kurz nach dem Start in Tempelhof ab.
Für den 2. Wettbewerbstag am 18. September
ſtehen nach den vorliegenden Meldungen 97
Flug=
zeuge wieder ſtartbereit.
Die ſechſte Südamerikafahrt erſt am Dienstag.
Friedrichshafen. Wegen des ſehr
ſtar=
ken Weſtwindes ſah ſich die Schiffsleitung des
Luftſchiffs „Graf Zeppelin” veranlaßt, den Start
zur ſechſten diesjährigen Südamerikafahrt um
24 Stunden zu verſchieben. Bei den ſehr
be=
ſchränkten Raumverhältniſſen auf dem
Werftge=
lände iſt ein Start bei zu ſtarkem Bodenwind
zu gefährlich.
Franzöſiſcher Ballon vom Sturm nach Schleſien
abgetrieben.
Löwenberg. Am Sonntag landete in der
Nähe von Harpersdorf (Kreis Löwenberg) ein
franzöſiſcher Luftballon, der mit drei Perſonen
beſetzt war. Der Ballon war Samstag
nachmit=
tag in Paris aufgeſtiegen und hatte angeblich
bis Brüſſel fliegen wollen. Der ſtarke Sturm
hatte ihn bis nach Schleſien abgetrieben. Die
franzöſiſchen Paſſagiere ſind vorläufig in der
Nähe von Löwenberg einquartiert worden. Sie
dürften nach Klarſtellung ihrer Angaben wieder
freigelaſſen werden.
Die Höhenrakete des Ingenieurs Winkler.
Swinemünde. Die Höhenrakete des Ing=
Winkler iſt geſtern nach Pillau transportiert
worden. Der urſprünglich auf der Inſel
Greifs=
walder Oie geplante Start konnte nicht
ſtatt=
finden, da, wie bekannt, die ſtaatlichen Stellen
die Genehmigung verſagt haben. Die Rakete
wird nunmehr in der Einſamkeit der
oſtpreußi=
ſchen Friſchen Nehrung, ſüdweſtlich von Pillau,
abgeſchoſſen werden. Die Behörden haben, wie
der Erfinder mitteilt, die Genehmigung bereits
erteilt. Der Start ſoll in den Tagen vom 20.
bis 25. September vor ſich gehen.
Schwerer Unfall im Manövergelände.
Kaſſel. Bei den diesjährigen
Reichswehr=
manövern in der Gegend von Bad Soden=
Allen=
dorf ereignete ſich ein folgenſchwerer Autounfall.
Ein mit mehreren Reichswehrſoldaten beſetzter
Kraftwagen ſchlug um, wobei einer der Inſaſſen
den Tod fand und zwei andere ſchwer verletzt
wurden.
Aufklärung des Frauenmords am Tempelhofer
Ufer.
Berlin. Der Frauenmord am Tempelhofer
Ufer erſcheint nach dem jetzt vorliegenden
Mate=
rial aufgeklärt, wenn auch ein Geſtändnis noch
nicht vorliegt. Als dringend verdächtig wurde
von der Mordkommiſſion der 23jährige
Büro=
gehilfe Friedrich Stark ermittelt. Stark flüchtete
aus Berlin. Die Spuren wieſen nach Stuttgart.
Daraufhin wurde die dortige Kriminalpolizei
erſucht, nach dem Mörder zu fahnden. Auf Grund
der gegebenen Anhaltspunkte wurde er im
Laufe des Sonntags dort ermittelt und
feſtge=
nommen. Kriminalkommiſſar Dr. Bartſch iſt
nach Stuttgart entſandt worden, um die erſten
Ermittlungen zu führen und Stark nach Berlin
zu bringen. Stark hat ſich in Berlin
umherge=
trieben und verſchiedene Diebſtähle als
ſogenann=
ter Einmietedieb ausgeführt. Am Tage nach
dem Mord iſt er aus Berlin verſchwunden.
Nach=
weislich hat er in Berlin Sachen veräußert, die
er dem Untermieter der Frau Bruscato
ent=
wendet hatte.
Vermißte Touriſten.
München. Die vorgeſtern ausgerückte
Such=
expedition nach dem vermißten Berliner
Profeſ=
ſor Fritz Opitz, der am 7. September eine
Wan=
derung über die Melcher=Scharte zur Berliner
Hütte unternomemn hatte, iſt ergebnislos
geblie=
ben. Geſtern wurden die Nachforſchungen in
einem anderen Gebiet wieder aufgenommen. —
Bekanntlich verunglückte im Jahre 1930 auf
der=
ſelben Tour eine aus einem Bergführer und drei
Touriſten beſtehende Partie, deren Leiche bis
heute, trotz wiederholten Nachforſchungen noch
nicht gefunden werden konnten. — Auch die
fort=
geſetzte Suche nach dem vermißten Kaufmann
Deppiſch aus Würzburg hat bisher zu keinem
Ergebnis geführt. Man ſah ihn wohl aus der
Edelhütte fortgehen, weiß aber nicht, welche
Rich=
tung er eingeſchlagen hat. Es liegt die
Vermu=
tung nahe, daß er auf dem Weg auf dem
Ziller=
grund nach Meyergrund von der Nacht überraſcht
wurde, vom Wege abkam und in die Hochwaſſer
führende und reißende Ziller gefallen ſein
könnte, die ihn dann talauswärts trug.
Wiener Alpiniſt an einer Felswand erfroren.
Bozen. Alle Nachforſchungen der beſten
Dolomitenführer nach der Leiche des Wiener
Alpiniſten Dr. Leo Maduſchka blieben bisher
er=
folglos. Dieſer erprobte Bergſteiger hatte am
vorletzten Sonntag beim Beſteigen der Nordwand
der Civeta an einer ſchwierigen Stelle im Freien
übernachten müſſen und war beim Biwakieren
von einem Wetterumſchlag überraſcht worden, ſo
daß er zuletzt den Anſtrengungen und der Kälte
erlag. — Sein Begleiter, Ingenieur Hans Filſer,
konnte am anderen Morgen unter ungeheuren
Anſtrengungen allein das Tal wieder erreichen,
doch war es bisher nicht möglich, auf Grund
ſei=
ner Angaben an der ſenkrechten Wand die Stelle
zu ſinden, wo ſein Freund an der Felswand
an=
geſeilt erfroren iſt.
die „fliegende Familie” in Sen
Deutſchland errichkek den erſten ſchwimmenden Flughafen.
S. O. S.=Rufe verſtummen
Der Frachtdampfer „Weſtfalen” des Norddeutſchen Lloyd,
der jetzt von der Lufthanſa als Flugzeug=
Stütz=
punkt für die Luftpoſtſtrecke nach Rio de Janeiro
umgebaut wird. Der Dampfer erhält für die mit Nachtschnel,
20g
Landung der Flugzeuge ein ſogenanntes
Hein=
mit Flugzeug
ſches Schleppſegel und für den Start eine
Kata=
pultanlage. Ferner wird die „Weſtfalen” mit
3
einer größeren meteorologiſchen Station ſowie
mit einer Sendeanlage ausgerüſtet werden.
BATM
AAnk
Karte der künftigen Flugpoſtverbindung,
Seta
durch die die Poſt in fünf Tagen von Berlin
nach Rio de Janeiro befördert wird. Für dieſe
Ke
Ke
Strecke wird mitten im Südatlantik der 300
Dampfer „Weſtfalen” ſtationiert, der den Flug= 197e8/aA,
boten als Stützpunkt dient, da ohne ſolche gio os
LANEiRO.
Lande= und Verſorgungsmöglichkeiten der faſt UAnß.
wei Tage dauernde Flug zwiſchen der weſtafri= /Babdse
kaniſchen und braſilianiſchen Küſte mit
ſchwer=
beladenen Flugzeugen nicht möglich iſt.
Ein Film von Theodor Körner und den Lühowſchen Jägern.
Die Einſegnung des Lützowſchen Freikorps in der Dorfkirche von Rogau,
eine Szene aus dem neuen Theodor=Körner=Film, der mit dem Auszug der Lützowſchen Jäger in
den Freiheitskrieg beginnt und mit dem Heldentod des Dichters bei Gadebuſch ausklingt.
(Photo: Aafa=Film.)
Schweres Unwetter im Küſtengebiet.
Orkan Skärke 12, Skurmflutgefahr. — Die Verheerungen in Hamburg
und ſchwere Schäden in Berlin.
Hamburg. Der Sonntag brachte Hamburg
und dem geſamten Küſtengebiet ein Unwetter,
wie es ſchon ſeit langem nicht mehr geherrſcht
hat. Wenn der Aufenthalt im Freien am
Mor=
gen noch einigermaßen erträglich war, ſo war er
am ſpäten Nachmittag faſt unmöglich. Ein
wahrer Hexenſabbath brach über Hamburg los.
Eine Regen= und Sturmböe jagte die andere.
Mit ungeheurer Gewalt peitſchte der Sturm, der
eine Orkanſtärke erreicht hatte, die Regenmaſſen
durch die Straßen, alles, was nicht niet= und
nagelfeſt war, mit ſich reißend. Außerdem kam
wolkenbruchartiger Regen nieder, ſo daß zeitweiſe
die freien Plätze der Stadt überſchwemmt waren.
Von der Seewarte wurden Sturmböen in einer
Stärke von 28 Sekundenmetern gemeldet. Die
Stationen der Nordſee meldeten am Nachmittag,
daß im ganzen Küſtengebiet Orkan mit Stärke 12
wütet. Mit raſender Wucht trieb der ſchwere
Nordweſtſturm die ungeheuren Waſſermaſſen in
die Elbmündung. Auf der Reede von Cuxhaven
ſind zahlreiche Schiffe aller Nationen vor Anker
gegangen, um beſſeres Wetter abzuwarten. Die
Deutſche Seewarte ließ durch Rundfunk
bekannt=
machen, daß für die deutſche Nordſeeküſte
Sturm=
flutgefahr beſteht. Die nächſte Flut=Tide, die
Hamburg am Montag früh erreicht, wird
voraus=
ſichtlicheinen erhöhten Waſſerſtand von 1½ Meter
über Normal zur Folge haben, was alſo
Sturm=
flut bedeutet. Das Unwetter dürfte noch bis
Montag mittag andauern und dann ein
allmäh=
liches Abflauen erfahren.
Wie aus Kiel berichtet wird, kenterte am
Sonntag nachmittag in einer Sturmböe auf der
Förde das Fiſcherboot „W. 66‟ Die Inſaſſen,
zwei Männer und eine Frau, konnten im letzten
Augenblick von einem zu Hilfe geeilten
Polizei=
boot gerettet werden.
Berlin. Der ſtarke Sturm, der an der
gan=
zen Nordſeeküſte tobt, machte ſich auch über Berlin
geltend. Den ganzen Sonntag nachmittag über
ſchwoll der Sturmwind, mit Regen untermiſcht,
an. Die Fußgänger vermochten ſich kaum auf den
Beinen zu halten. Die Feuerwehr wurde von
allen Seiten alarmiert. Sie mußte fortgeſetzt
Hinderniſſe, wie entwurzelte Bäume,
herabgeriſ=
ſene Schilder, umgeſtürzte Zäune uſw.
forträu=
men. 15 Perſonen erlitten zum Glück leichtere
Verletzungen. Sie konnten in den Unfallſtellen
verbunden werden. Kurz vor Mitternacht ließ
die Gewalt des Sturmes merklich nach.
Kopenhagen. Bei der Leitung da,
landkolonie in Kopenhagen iſt ſoeben eir
elegramm aus Angmagsſalik eingetroß,
das Flugzeug der „fliegenden Familie‟
nachmittag um 15.10 Uhr, 20 bis 30 S
ſüdweſtlich von Angmagsſalik S.O.S.=F0,
gegeben habe und auf See eine Notlando,
nehmen mußte. Bis 16.23 Uhr war da
ſtation in Angmagsſalik in ſtändiger
dung mit dem Flugzeug, in dem ſich bes
acht Perſonen, darunter Hutchinſon, ſeif
ſeine beiden Kinder uſw. befinden.
Uhr antwortet das Flugzeug nicht
me=
zwiſchen wurden die S.O.S.=Rufe von 1
liſchen Fiſchdampfer „Lord Talbot”, dee
Nähe der Unfallſtelle fiſchte, aufgefangg
Dampfer eilte ſofort an die angegebene
fand aber von dem Flugzeug keine Srr
Nachforſchungen, nehmen ihren Fortgarn
chinſon befand ſich unterwegs auf dem
Spitze entlang von Julianehaab nach 9.
ſalik. — Inzwiſchen gibt die Leitung da
landkolonien, Kopenhagen, bekannt, 4M
verſuche, mit Dr. Knut Rasmuſſen,
augenblicklich in Südoſtgrönland an 2
Hochſeefiſchkutters „Th. Stauning” beff,
Verbindung zu kommen, damit er ſich
des „Th. Stauning” an die Unfallſtell!
Zwiſchenfall auf einer Oeſterreichzr
Anna May Wongs.
Wien. In Wiener Neuſtadt wuud
geſtern ein großes amerikaniſches Auto
ten, an deſſen Steuer die bekannte
Filmſchauſpielerin Anna May Wong
war von dem Beſitzer des Wagens, dem
komponiſten Rudolf Frimel, begleii
Auto der Filmdarſtellerin hatte in einen
märkiſchen Ort einen Radfahrer überfa
ſehr ſchwer verletzt, war aber, ohne annd
weitergefahren. Anna May Wong, dar
Führerſchein beſitzt, und ihr Begleiter
bei ihrer Vernehmung, daß ſie das Unge
bemerkt hätten. Der Wagen zeigte abee
Rückſeite eine Beſchädigung und Blutſpru
beiden Künſtlern wurden die Päſſe
men. Sie müſſen ſich in einem Hotel
fügung der Behörden halten. Anna M)g
und Frimel waren auf einer Reiſe durck
land und Oeſterreich mit dem vorläuf i
Prag begriffen, wo eine Schweſter
wohnt.
Sechshundertjahrfeier der Stadt Luc
Bern. Die ſchweizeriſchen Bund¾
haben am Samstag und Sonntag aus 2y
Luzerner 600=Jahrfeier rund 100000
von und nach Luzern befördert. 47 0
mußten eingeſchaltet werden. Am
fuhren etwa 50 000 Perſonen von Luzew=
Zahl der Automobile wird auf 4000
Mathematiker=Kongreß in Züri i.
Zürich. In Zürich wurde ein Ko
Mathematiker eröffnet, zu dem auch
ausländiſche Teilnehmer erſchienen ſi
Teilnehmer des Kongreſſes wurden i
theater u. a. durch Vertreter des Bm!
der Techniſchen Hochſchule und der Ub
begrüßt. Für die deutſchen Teilnehnm
der Präſident der deutſchen Mathemar.
einigung, Weyl; außerdem ſprachen
der amerikaniſchen und der italieniſche
rung ſowie ein Vertreter der Pariſer
des Sciences.
Banditen plündern einen Zug der mandſi/ h=
Bahn.
London. „Daily Herald” meldet a4
bin: In der Nacht zum Sonntag habem!
einen nach Süden fahrenden Zug der uu
riſchen Bahn zwiſchen Birben und Tſch an
zum Entgleiſen gebracht. Sie plünder
600 Paſſagiere des Zuges völlig aus. 1kj
von den Paſſagieren wurden teils getäu M
verletzt. Am Sonntag früh 4 Uhr iſt er
zug mit Aerzten und Krankenpflegern vau Der 6.
bin abgeſandt worden.
Die entführten Engländer noch nicht
Mukden. Um den Behörden bei 1
freiung der von chineſiſchen Banditen urn
Nennplatz entführten beiden engliſchenn
angehörigen behilflich zu ſein, wurde
liſche Kriegsſchiff „Sandwich” nach Ne‟
entſandt.
Der Träger des neuen Rall
Volkspreiſes.
9
zeihau
Feortod. Se
in unſeres Ver
din Hauptvor
Endel=Gartoriu
Ernſt Wiechert
erhielt für ſeinen Roman „Die Magd
gen Doskocil” den in dieſem Jahre zu4
Male vergebenen „Raabe=Volksprel
deutſche Dichtung. Bei der Uebergad”
betont, daß den Roman Wiecherts 9.4
ſein hohes Bekenntnis zur Arbeit und.
ſeine dichteriſche Kraft und künſtleriſche
dung auszeichne.
— Nr. 255
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Geſiern früh entſchlief ſanft nach ſchwerem Leiden mein geliebter
Mann, mein lieber Vater, unſer guter Bruder, Schwiegerſohn,
Schwager und Onkel
Zerr uonane Schrrerlfftr
Direktor bei der Reichsbank
im 64. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Emmi Bayerdörffer
und Tochter Irmgard
im Namen aller Hinterbliebenen.
Darmſiadt, den 12. September 1932.
Die Einäſcherung findet Mittwoch, 14. September, nachmittags 2 Uhr,
im Krematorium des Waldfriedhofes ſiatt.
Nachruf.
Am 11. September 1932 verſchied nach ſchwerem Teiden der
II. Vorſtandsbeamte,
Direktor bei der Reichsbank
Zeit eimang Sayervorffer
Es war uns ein lieber Kollege und wehlwollender Vorgeſetzter,
deſſen Andenken wir in Ehren bewahren werden.
Vorſtandsbeamte, Beamte und Angeſtellte
der Reichsbankſielle Darmſtadt.
Dienstag, 13. September 1932
Gr. Kleiderſchrank,
2tür mögl. Mahag.,
kl. Tiſch, Schreibt.
m. Seſſ., Steppdecke,
Stühle, Nachttiſch z.
kauf. geſ. Ang. mit
Pr. u. F. 216 Gſch.*
Geſucht: Gebr.
(12738
12727
Nachruf!
Die 1. Bereitſchaft des Polizeiamts Darmſiadt verlor am Sonntag
ihren Chef und Führer Herrn
Polizei=Hauptmann Jans
Inhaber des Eiſernen Kreuzes 1. Kl. und vieler Kriegsauszeichnungen.
Der Fliegertod hat ſeinem arbeitsreichen Leben ein jähes Ende bereitet.
Der Führer, der Vorgeſetzte, der Kamerad iſt nach 10jähriger Führung
der Bereitſchaft aus unſerer Mitte geriſſen.
Sein zäher Wille, ſeine unüberwindliche Ausdauer und ſein kühner
Entſchluß machen ihn uns unvergeßlich.
Ehre ſeinem Andenken!
Für die Offiziere und Beamten
der 1. Bereitſchaft:
1269o)
Wamboldi, Polizei=Oberleutnant.
Berein ehemal. Offiziere des Leib=Dragoner=Regiments Nr. 24
Am 9. September wurde uns unſer lieber
Rudolf Wittich
Oberleutnant d. R. a. D.
durch den Tod entriſſen.
Eingedenk der Kameradſchaft, die uns in Krieg und Frieden
verband, und in Erinnerung an das gemeinſame Regiment, das
unſer Stolz war, rufen wir dem zur großen Armee Abberufenen
einen letzten Gruß nach.
Der d. Vorſitzende:
12n712)
Wätjen, Rittmeiſter a. D.
fir Auee
Zuſchrift. u. F. 229
a. d. Geſch. (12733
Ladentheke
mit Marmorplatte
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Karl=
ſtr. 20. Laden r. (*
Damenrad, gebr.,
gut erh., geſ. Ang.
unt. F. 180 Geſchſt.
(Ei=
Zahle 3 Mark für
Nr. 3 des 2.
Jahr=
ganges d.
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Scholle‟. Näh. Gſch.
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Am Samstag nachmittag wurde
meine liebe Nichte
Fräulein Emma Nies
von ihrem langen ſchweren Leiden
erlott. — In tiefer Trauer:
Anna Rambaud
Heidelbergerſtr. 95.
Darmſtadt, den 11. Sept. 1932.
Die Beerdigung findet Dienstag
nachmittag 3 Uhr auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitte ich
ab=
zuſehen.
(12717
Nachruf.
0ch ein unendlich tragiſches Geſchick fand am 11. September 1932
ur Kamerad und Mitglied
polizeihauptmann Joſef Jans
Ritter hoher Orden
ſtFliegertod. Sein ſportlicher Geiſt und ſein unermüdliches Wirken
mhalb unſeres Vereins wird uns ſtets unvergeßlich bleiben. (12718
Der Heſſiſche Polizeiſportverein.
ſi den Hauptvorſtand: Für die Ortsgruppe Darmſtadt:
Fendel=Sartorius
Kiſſel
Polizeihauptmann der Verwaltung.
Polizeioberſtleutnant.
Nachruf.
Am Sonntag, den 11. September 1932,
ver=
ſchied infolge Flugzeugunfalls in Lindenfels
Herr Polizeihauptmann
Joſef Jans
im Alter von 38 Jahren.
Die Beamten der Bereitſchaftspolizei
ver=
lieren in ihm nicht nur einen vorbildlichen
Vor=
geſetzten, ſondern darüber hinaus einen ihrer
beſten Kameraden.
Ein ſtetes ehrendes Angedenken iſt ihm gewiß.
Landesverband der Polizeibeamten Heſſense. B.
Ortsgruppe Bereitſchaftspolizei Darmſtadt
i. A.: Hildebrand, 1. Vorſitzender. (12731
1. September erlitt
errPolizei=Hauptmann 3. Jans
hden Hängen ſeiner Heimatberge im Odenwald, den Fliegertod.
ihm verliert die heſſiſche Luſtfahrt einen ihrer beſten Flieger,
ſich mit gleicher Begeiſterung dem Motor= und Segelflugſport
Fa5. Ihm war Fliegen Bedürfnis aus innerem Drang, nicht um
Berer Anerkennung willen. So war er vorbildlicher Lehrer und
Drer ſeiner Kameraden. Durch ſeine Leiſtungen im Rhön=Wett=
Aerb 1932 hat er ſich ein unvergängliches Denkmal geſetzt. Der
e, dem er ſeit der Gründung angehörte, verliert in ihm ſeiuen
ſgſten Anhänger, erfolgreichſten Piloten und treueſten Freund.
* MFC wird, ſein Andenken dadurch ehren, daß er die junge
gergeneration in ſeinem Geiſte heranzieht.
Aotor=Flugſport=Clube. V., Darmſtadt
Das Präſidium: gez. Wilhelm Merck. gez. Prof. Dr. Georgil.
(12737
Am 11. September
flugſportes
iſt in Ausübung des Segel=
Todes=Anzeige.
(Statt Karlen)
Heute Nacht eniſchlief nach langem, mit Geduld
getragenem Leiden unſer treuſorgender, liebevoller
Gatte, Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel
Dndeinn Pwald
(12734
Buchdrucker
im 22. Lebensjahre.
* Im Namen der Hinterbliebenen:
Margarethe Oswald
Familie Rudolf Oswald
Familie Wilhelm Petermann
Familie Wilhelm Scheer.
Darmſtadt, den 11. September 1932.
Die Beiſetzung fſindet am Mittwoch, den 14. September,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
unſe=
res lieben Entſchlafenen ſagen
herz=
lichen Dank aus, vor allem danken wir
Herrn Pfarrer Weißgerber für die
troſt=
reichen Worte am Grabe, ſowie den
Hotel= und Gaſtwirtsangeſtellten für
die Kranzſpende.
Die trauernden Hinterbliebenen
Friederike Zörgiebel
und Familie.
Eberſtadt, den 13. Sept. 1932. (12717
tödlich verunglückt.
Wir ſchulden dem Verſtorbenen für ſeine
auf=
bauende Tätigkeit auf dem Gebiet des Darmſtädter
Handballſportes und der Leichtathletik bleibende
(12739
Dankbarkeit und Erinnerung.
Sportverein Darmſtadt 1898.
Statt Karten.
Wir danken auf dieſem Wege herzlichſt
für alle Aufmerkſamkeiten, die uns
anläßlich unſerer Vermählung erwieſen
wurden.
Dr. Erich Bienheim u. Fran
geb. Abeles.
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Sport. Spiel und Jurnen
Main=Rhein=Gau Denkſche Turnerſchaft.
Gauſchule der Turnerinnen.
In regelmäßigen Abſtänden verſammelt jetzt wieder die
Gau=
leitung für das Frauenturnen (Turnerinnen) die Abteilungsleiter
und Leiterinnen der Vereine zur Lehrarbeit. Der nächſte
Lehr=
abend findet am Mittwoch, den 14. September abends, in der
Turnhalle der Beſſunger Turngemeinde ſtatt. Allüberall im
Gau=
gebiet bereiten jetzt die Vereine ihre Winterveranſtaltungen und
Schauturnen vor, und iſt gerade in der Gauſchule Gelegenheit
ge=
geben, ſich die Grundlagen der Vorführungen anzueignen, und
ſoll=
ten die Vereinsleitungen aus dieſem Grunde ſchon hieraus den
Be=
ſuch der Gauſchule ermöglichen.
Merck 1. — Sportverein 98 2. M. 10:4 (1:3).
Merck 2. — Sportverein 98 3. M. 1:4 (0:1).
29. Ziehungstag
10. September
In der heutigen Ziehung wurden Gewinne über 400 M. ges,
Schießſpork.
Mannſchaftskämpfe 1932 der Odenwälder Schützen=Vereinigung
in Babenhauſen.
Am Sonntag hielt die Odenwälder Schützen=Vereinigung (
Ab=
teilung des Mittelrheiniſchen Schützenbundes im Deutſchen
Schützenbunde) unter der bewährten Leitung des Herrn
Ober=
ſchützenmeiſters Hofkammerrat Engel=Darmſtadt ihre
diesjäh=
rigen Mannſchaftskämpfe auf den Schießſtänden der
Schützengeſell=
ſchaft Babenhauſen, welche in dankenswerter Weiſe die Kämpfe
übernommen hatte, ab. Die Kämpfe wurden durch Her=
Mann=
ſchaften auf Stand (175 Meter) Klein=Kaliber (50 Meter) —
zum erſten Male als Pflicht — und Jagd (60 Meter) gemäß den
Beſtimmungen ausgetragen. Sämtliche gemeldeten Mannſchaften
traten an und klaſſifizierten ſich wie folgt:
Groß=Kaliber: Stand, 1. Klaſſe: 1 Privilegierte
Schützen=
geſellſchaft Darmſtadt 965 R., 2. Michelſtadt 954 R., 3.
Sprend=
lingen 865 R. 2. Klaſſe: 1. Dieburg 799 R., 2. Babenhauſen
766 R 3. Dreieichenhain 716 R.
Klein=Kaliber: 1. Klaſſe: 1. Michelſtadt 689 R., 2. Privileg.
Schützengeſellſchaft Darmſtadt 683 R., 3. Sprendlingen 640 R.
Klaſſe: 1. Babenhauſen 665 R., 2. Dieburg 629 R.. 3. Groß=
Umſtadt 608 R.
Laufend Wild: 1. Sprendlingen 411 R. 2 Michelſtadt 356 R.
Wie im vergangenen Jahre, ſo auch dieſes Jahr wieder
er=
reichte die Schützengeſellſchaft Michelſtadt in den drei
Abteilun=
gen mit zuſammen 1999 Ringen die höchſte Ringzahl und erwarb
ſich damit erneut den Titel „Gaumeiſter für 1932‟ Das
Schießen nahm in allen ſeinen Formen einen reibungsloſen
Ver=
lauf wofür Herr Oberſchützenmeiſter Engel insbeſondere der
Schützengeſellſchaft Babenhauſen Dank zu ſagen wußte. Im
An=
ſchluß an die Mannſchaftskämpfe fand von ſeiten der
Schützen=
geſellſchaft Babenhauſen ein Preisſchießen ſtatt, und laſſen wir
nachſtehend die drei erſten Preisträger in den einzelnen
Wett=
bewerben folgen:
175 Meter Freihand: Bratengeyer=Sprendlingen. 56 Ringe,
54 Ringe: Gunſchmann=Darmſtadt (20), Vetter=Sprendlingen (19).
175 Meter aufgelegt: 57 Ringe: Rau=Darmſtadt (20) Bauer=
MMichelſtadt (18). 56 Ringe; Kraft=Babenhauſen. Feſtſcheibe, 175
Meter: 1. Preis Reubold=Michelſtadt. 2 Kraft=Babenhauſen, 3.
Chriſtian Müller=Sprendlingen Kleinkaliber, Feſtſcheibe: 1. Preis
Jung=Langen. 2. Nagel=Sprendlingen, 3. Rau=Darmſtadt. KK.,
Freihand: 55 Ringe: Reubold=Michelſtadt, 54 Ringe: Rau=
Darm=
ſtadt, Schneider=Darmſtadt Liegend: 60 Ringe: Kircher=
Baben=
hauſen, 59 Ringe: Rau=Darmſtadt 58 Ringe: „Jung=Langen.
Laufenden Keiler: 30 Ringe: Müller=Sprendlingen. 28 Ringe:
Neudecker=Sprendlingen, 27 Ringe: Weiß=Babenhauſen.
Sportverein konnte, den Wind als Bundesgenoſſen, bis zur
Halbzeit einen 3:1=Sieg erringen. In der zweiten Spielhälfte kam
jedoch Merck in ſchöne Fahrt, und konnte ſich bis zum Schluſſe einen
10:4=Sieg erkämpfen. Beide Mannſchaften zeigten ſchöne
Kom=
binationen, jedoch war der Sturm der Platzbeſitzer gefährlicher.
Sportvereins 3. Mannſchaft konnte nach hartem Kampfe die 2.
Mannſchaft mit 4:1 Toten beſiegen. Beide Schiedsrichter, Herren
Weſp und Schäfer aus Braunshardt, waren in ihren
Entſchei=
dungen korrekt.
Kraffſpork.
„Vorwärts Groß=Zimmern-Darmſtadt 1910 17:3.
Die Darmſtädter weilten am vergangenen Sonntag in Groß=
Zimmern und mußten eine in ihrer Höhe unverdiente
Nieder=
lage hinnehmen. Unverdient inſofern, da ſie ausgenommen das
Bantam=, Mittel= und Schwergewicht, dem Platzbeſitzer gegenüber
keine ſchwache Stelle aufwieſen und mit einem Eifer operierten,
der für den Ausgang des Treffens zu ihren Gunſten nicht
un=
günſtig ſchien Aber man hatte die Rechnung ohne den
Kampf=
leiter gemacht. Unter deſſen Entſcheidungen kamen von Groß=
Zimmern Weidner. Joh. Ohl und Reinhardt zu billigen Erfolgen,
Herbert, K. Ohl und Danz ſiegten einwandfrei. Veith ſicherte
ſei=
ner Mannſchaft die Ehrenpunkte.
Germania Hösbach — Polizei I. 9:8.
Hösbach hat unzweifelhaft eine gute Mannſchaft und trägt
an dem Verluſt keine Schuld. Die Kämpfe verliefen wie folgt:
Heeg, L. (H.)— Schnauber (P.) 0:2; Bormann (H.)— Grünig
(P.) 2:2; Koch (H.)— Liſt (P.) 5:2: Heeg, K. (H.) — Schanz (P.)
7:2: Rauſch (H.)— Knapp (P.) 7:5; Göhler (H.)— Krauß (P.)
9:5; Heeg, G. (H.)— Siebert (P.) 9:8.
Fußball.
Vgg. Groß=Umſtadt — Sportklub Ober=Ramſtadt 1:0.
Anthes von der Turngmde, Sprendlingen, der Beherrſcher
des Spielfeldes ein Schiri mit eiſeinen Nerven und faſt
unfehl=
barer Regelkenntnis, deſſen großem Können es zu verdanken war,
daß dieſer aufregende Kampf einen ſo ruhigen Verlauf nahm, pfiff
dieſes harte, aber faire Treffen. Des Platzbeſitzers glückliche Elf
konnte ſchon in den erſten Minuten in Führung gehen, und leiſtete
ſich ſogar das Vergnügen, in ihrer Aufregung zwei Elfmeter zu
verſchießen, verſtand es aber auch, in den Schlußminuten dem
An=
ſturm der Gäſte ſtandzuhalten. Die Gäſte lieferten trotz ihrer
Nie=
derlage, beſonders in der erſten Spielhälfte, ein gutes Spiel und
waren auch in dieſer Hälfte den Einheimiſchen überlegen, aber
reichliches Schußpech verhinderte jeden Erfolg. Dazu ließ die Elf
in der 2. Halbzeit mit ihren Leiſtungen ſehr nach, ſo daß es ihnen
nicht gelang, das verdiente Unentſchieden, das dem Spielverlauf
nach gerecht geweſen wäre, zu erringen. Die 2. Mannſchaften
trenn=
ten ſich 2:0 für Umſtadt.
Viktoria Schaafheim-Viktoria Kleeſtadt 5:0 (2:0).
Das Spiel mußte von vornherein eine einſeitige
Angelegen=
heit bleiben, da Kleeſtadt mit fünf Mann Erſatz antreten mußte.
Trotzdem konnte Kleeſtadt in der erſten Halbzeit das Spiel offen
halten, hatte aber in der zweiten Halbzeit wenig mehr zu
be=
ſtellen und legte ſich auf die Verteidigung. Der Schiedsrichter
hatte leichte Arbeit. Die Elfmeterentſcheidung war zu hart. —
Die Schülermannſchaften trennten Ech mit einem 2:0=Sieg der
Kleeſtädter Jungens.
Mit einer Viertelmillion Dollar Einnahme rechnet man auf
Grund des Vorverkaufes beim Kampf Schmeling — Walker am
19. September in New York.
Geſchäftliches.
Neu eröffnet wurde am Samstag, den 10. September,
in dem Hauſe Darmſtadt, Schillerplatz 5, unter der Firma
Artmeier, G. m. b. H., ein Spezialgeſchäft für gepflegte
Herrenkleidung fertig und nach Maß, für Jünglings= und
Kna=
benkleidung, für Sport= und Berufskleidung. In dieſem Hauſe
ſind alle Bedingungen für wirklich guten, preiswerten Einkauf
erfüllt: „Erprobte Qualitäten, eine Auswahl, ſo groß und
viel=
ſeitig, wie ſie nur ein erſtklaſſiges Spezialhaus zu bieten in der
Lage iſt, äußerſt errechnete Preiſe!‟ Die weltbekannte
Bleyle=
kleidung für Knaben und Mädchen, Damen und Herren, ſowie
Gabardine= und Loden=Damenmäntel führt dieſes neue
Spezial=
geſchäft. Wir empfehlen, dieſes neu eröffnete Haus in den nächſten
Tagen zu beſuchen.
Gewerbe=Hochſchule Köthen (Anhalt). Das Winterſemeſter
1932/33 beginnt am 18. Oktober. Der Unterricht an der Gewerbe=
Hochſchule erfolgt in akademiſcher Weiſe durch Vorleſungen, die
durch Konſtruktionsübungen, Seminare, Kolloquien und
Labora=
torien ergänzt werden. Allen Studierenden iſt Gelegenheit
ge=
geben, ſich wirtſchaftswiſſenſchaftlich auszubilden, da eine ſolche
Ausbildung für den ausübenden Ingenieur heute unerläßlich iſt.
für die Zulaſſung zum Studium wird grundſätzlich die Reife für
Oberſekunda verlangt. Weitere Aufnahmemöglichkeiten ſind aus
dem Programm erſichtlich. Das ausführliche Programm der
Ge=
werbe=Hochſchule für das am 18. Oktober beginnende Winter=
Semeſter iſt ſoeben erſchienen — Auf Anfordern verſendet das
Sekretariat der Gewerbe=Hochſchule Köthen (Anhalt) Programm
und Hochſchulführer koſtenfrei an Intereſſenten.
Aus der Radio=Induſtrie.
Roland 3, der Empfänger, der kommen mußte . . . .
Mit ihm wird ein langgehegter Wunſch vieler Tauſende
er=
füllbar. Es iſt der Dr. Georg Seibt Akt.=Geſ., Bln.=Schöneberg,
gelungen, einen Dreiröhren=Schirmgitterempfänger von ganz
be=
ſonderer Leiſtung herzuſtellen, deſſen Konſtruktion ſchon auf der
letzten Funkausſtellung als äußerſt glücklich bezeichnet wurde.
Der neue Roland 3 iſt ein ſehr empfindliches Zweikreisgerät
mit der Leiſtung eines weit ſtärkeren Empfängers.
Die extra groß dimenſionierte Stationsſkala zeigt die Namen
und Wellen von faſt 60 europäiſchen Stationen — ein eingebauter
Sperrkreis gewährleiſtet hahe Selectivität, ſelbſt bei geringen
Wellenunterſchieden. Die Tonwiedergabe wird überall als
gerade=
zu „fabelhaft” gerühmt — die Präziſion des Aufbaues immer
wieder beſtaunt. Was man aber niemals bei einem Dreiröhren
erwartet hatte, findet man jetzt beim Roland 3: vollkommen
kor=
rekturloſe Einknopfbedienung .
2 Gewinne zu 10000 q. 145726
12 Gewinne zu 6000 m. 21291 141215 167673 235583 284268 33
30 Gewinne zu 3000 M. 15505 16399 48218 61274 68084 7
166071 213522 225363 272748 274047 334689 344318 361539 3:3
40 Gewinne z 2000 M. 923 23175 49465 59068 69299 j.
128921 131695 152891 153516 227280 241865 242885 244571 2
325340 355606 371803 382111 387812.
96 Gewinne zu 1000 M. 11236 19019 47419 61962 74330
86810 91581 104701 109385 114405 116437 122891 123800
136261 140816 144933 146864 152505 160457 167549 190678 1
198358 212875 224050 234915 235483 251278 253799 25401
267882 275962 278053 281229 285336 295805 30 1969 3083833:
355209 362543 367366 373936 377950 391766
166 Gewinne zu 500 M. 4835 25970 25985 29326 36251
38544 43019 43960 45615 49635 50642 65278 56578 667
77394 85850 97731 102332 103230 108062 117611 1331
136447 137740 142569 143270 144273 146222 146832 169
179200 184572 185081 192863 196630 202226 208151 2068
212768 215145 218942 220245 220581 224359 225845 23329/
238820 240690 245223 946456 249755 254366 255440
2593
275533 279135 279316 262274 282634 285114 288683 29144835
337310 344674 351 120 352496 353274 360113 363537 366763 38
377688 381774 382969 395594
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 5000a1
Schlußprämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 50000, 6
5000, 12 zu je 3000, 26 zu je 2000, 42 zu je 1009
zu je 500, 216 zu je 400 M.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 13. September
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
17.00: Konzert. Ausf: Hildegart v. Buttlar (Alt), H.
(Bäriton), E. J. Kahn (Klavier).
18.25: Sommer 1932. Von W. Weyrauch.
18.50: Dr. Müller: Ludwig Feuerbach (zum 60. Todestag) ſart
19.30: Altitalieniſche Lieder und Arien. Ausf.: V. Orſin (Sür
Mitglieder des Funkorcheſters. Leitung: H. Rosbaud., f—r/ geu
er9
20.30: O. Bernſtein: Vom heiteren Mathias Claudius.
FI
gebiete.
21.00: Symphoniekonzert des Philharm. Orcheſters Stuttgar.)
Werke von Gluck, Beethoven, Schubert.
22.20: Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: Nachtmuſik. Tanzkapelle der Stuttgarter Philharmoni.
Königswuſterhaufen.
10.10:
Deutſche Welle: Dienstag, 13. September
Hamburg: Schulfunk: Jugendkonzert.
15.00: Dr. Funke: Reiſende erſter Kajüte vor 500 Jahren.
15.45: Künſtleriſche Handarbeiten: Häkelmuſter.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: P. Stemborn: Das Geſicht der modernen Zeitung.
18.00: W. Dielermann: Muſikaliſche Hörübungen.
18.30: Prof. Dr. Hirſch: England als Weltwirtſchaftsmacht.
19.00: Dr. Clauß: Neue Wege der Völkerkunde.
19.30: M. Maur: Denkwürdige Reden.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Leipzig: Abendkonzert des Sinfonie=Orcheſters.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Leipzig: Aufruhr im Sudan. Von O. Rombach u.
Schreiber.
22.25: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.40: Hamburg: Alte Tanzmuſik Kleines Noragorcheſter.
Weiterbericht.
füe,
der
Aids
Eäch jund die ſei
E allerdings noch
Kuim amerikaniſc
fate uch hier ſtärt
Ecdnn heraus,
Aaz uf der ander
(Kuien im Markte
„uird feſterer Halt
55. u2 Prozent.
Kis zu
fre
Die kräftige Störung über Nordſkandinavien, macht ſ3Nrozent niedri
Einfluß weiterhin geltend und läßt unter lebhaften 23f
ozeaniſche Luft nach dem Feſtland hinfließen. Somit ble—1
Wetter zunächſt unbeſtändig und ziemlich kühl. Bei raſch r.3
der Bewölkung, die vorübergehend, durch Aufheiterungs
brochen wird, treten ab und zu noch Regenſchauer auf.
Dem
üt=
10
Eecienen, waren
ung zund
4 2a aber in UE
St iheblich Mat
Ausſichten für Dienstag, den 13. September: Weiterhin wrc? 4utz und d
nemt zurüick.
bewölkt mit Aufheiterung, ziemlich kühl, noch einzelne
ſchauer; lebhafte weſtliche Winde.
frmffurter Börſe
Ausſichten für Mittwoch, den 14. September: Ruhigeres, all.-3: und zeigte ei
Ezi ſch allert
kein beſtändiges Wetter.
iim
He Nie Pul
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
42. Tatſächlich ger
Veranwwortlich für poltik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuilleien, T —1g der Bankenk=
Ausland und Heſche Nachrichten: Mar Streeſe: ür Sport: Karl 36R/ Blus zu befriedi
(. V. Dr. C. H. Queiſch); für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Sch4
Faundlichen Sam
Andreas Bauer; ſür „Die Gegenwart: Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr.
Nette; für den Inſeratentell und geſchäftliche Mttellungen: Willy Kublel /4 1 10n der Verw
Druck und Verlag: L. C. Wlttich — ſämilich in Darmſtadt
Eizungsnotwendi
Für unvertangte Manuſktripte wird Garantie der Rückſendung nicht übememnr. 2n ſchließlich mit
Reid Aursdruck
—m weiteren
Seolleodrela Ttd dele Kauebr.
Roman von Karl Lütge. Copyright by VerlagPreſſe=Tagesdienſt, Berlin W35
„Wir danken Ihnen”, ſagte die Baronin plötzlich mitten in
die Ausführungen des Belgiers und zog Ludwig Mühlinghaus
zur Treppe.
Achſelzuckend ſchlenderte der Belgier davon und muſterte
ge=
ringſchätzig den pfeifend vorübergehenden Deckſteward.
Mühlinghaus und die Baronin durchtanzten die Nacht und
waren voll froher Lebensbejahung. In vier Tagen würde das
Schiff im Hafen von New York anlegen. Was dann kam, warum
jetzt ſchon daran denken?”
So war die Frau. Und Ludwig Mühlinghaus ließ ſich
widerſtandslos von ihr leiten. Was ſie tat, fand er für gut und
richtig; der eigene Maßſtab verſagte hier. Warum ſich nicht
eingeſtehen, daß es ſo war?
Am Pier von New York wurde die Baronin von einem
Verwandten erwartet. Mr. William Smith war im Ausſehen
und Weſen ein Stockamerikaner, obgleich er, wie die Baronin,
von deutſchen Eltern ſtammte. Die Baronin hatte ihn als
Mana=
ger der Tournee gewonnen. Er war in amerikaniſchen
Sport=
kreiſen gut bekannt und kannte alle Schliche.
Er führte große Worte bei der Begrüßung. Aber man ſah, daß
nicht viel dahinterſteckte. Die „geſamte amerikaniſche Preſſe” hatie
ſich keineswegs zum Empfang des deutſchen Schwimmers
einge=
funden. Vier junge Leute, die kurz fragten und raſch
verſchwan=
den, das war alles. Nur einer hatte ſeinen Photoapparat
ge=
zückt.
Ein nicht gerade begeiſternder Auftakt—
Schweigſam fuhr man im Cab Mr. Smiths ins Hotel in
der hochgetürmten Mittelſtadt, wo die feinſten Hotels ſtanden.
Hier im Hotel empfingen ſie den Beſuch eines Vertreters der
amerikaniſchen Schwimmverbände und einige Herren von
deut=
ſchen Vereinigungen. Es gab liebenswürdige Worte man
ſchüt=
telte Hände und atmete nach der Enttäuſchung am Pier auf.
Mr. William Smith, der zappelig hin und her tänzelnde,
auffallend dürre und grotesk elegant gekleidete Manager erklärte:
„Man will die Senſation nicht eingeſtehen. Hehe, und das
iſt eine Senſation: ein deutſcher Schwimmer! Und wagt ſich in
dies Schwimmerland zu einer Tournee! — Wir ſchaffen es!
Nur Geduld! Morgen die Zeitungen — —‟
Am folgenden Tage ſchrieben die Zeitungen, meiſt in einer
wenig auffallenden Notiz: „Kaum eine Hoffnung — — beſtimmt
keine Gewißheit!” oder ähnlich.
Nun, das war reichlich ſchroff, aber es ſtimmte, das ließ
ſich nicht abſtreiten: mehr als eine Hoffnung war Ludwig
Müh=
linghaus in den USA. nicht. Die Reiſe war, recht beſehen,
vielleicht etwas übereilt geweſen—
Wer dachte ſo? Die Baronin? Nein, ſie ſchmiedete Pläne, ſie
kannte Amerika und die Macht des Dollars. Nun man einmal
hier war, mußte man alles tun, das Letzte, das Unmögliche
nötigenfalls!
„Den erſten Kampf! Erſt hervortreten. Die Leute müſſen
etwas ſehen! — Dann geht alles nach Programm, hehe!
pro=
phezeite Mr. William Smith.
Die Baronin ſprach nicht, ſie handelte. Und ſie wußte
Be=
denken bei Mühlinghaus zu zerſtreuen. Zwar ſagte ſie nicht,
daß ſie im großen Maßſtab Billets aufkaufen und an beſtimmte
Leute verteilen ließ, daß ſie den Reportern einen Tee gab und
ſonſt in einer Weiſe handelte, die der Schwimmer nicht begreifen
würde.
Was verſtand dieſer blonde, gute, große Junge von Amerika
und wie hier, nötigenfalls auch beim Sport, ein „Erfolg” zu
machen war!
Der erſte Start wurde ein Erfolg.
Ludwig Mühlinghaus ſchwamm 100 Meter Freiſtil in 1:00,9
Minuten und 400 Meter in 5:50,2. — Die am Start beteiligten
Schwimmer hatten ſämtlich ſchon beſſere Zeiten geſchwommen,
das ſtellte ausdrücklich ein Teil der Preſſe in der Kritik feſt,
und man fand daher den Sieg des deutſchen Schwimmers nicht
überzeugend. Die großen Zeitungen brachten überdies nur
einen ganz kurzen Bericht mit der Erwähnung der erzielten
Zeiten.
Das war alles; enttäuſchend, wenn man genau hinſah. Aber
wer ſah genau hin? Es war ſchließlich ein Erfolg. Der deutſche
Schwimmer hatte alle an den Start gegangenen Konkurrenten
geſchlagen, und das Publikum hatte ihm begeiſtert Beifall
ge=
zollt und die Landsleute ausgepfiffen.
Der Start erfolgte in Newark, nicht in New York, wie
Mr. Smith nach Deutſchland berichtet hattez und uch jetzt wärde
man drüben leſen: Sieg des deutſchen Schwimmers MM ü beeinff.
haus über ſtarke Konkurrenz in New York. Aber ſch442 zpanlten ſpä
Sten gewanner
zählte man gemeinhin das eng mit New York zuſ .
s½Pro=
gewachſene Newark zu Groß=New York.
Was über das unbegreifliche Verſagen der N2=K ſiſ” Recht
MM anfangs
Schwimmer in einem großen Fachblatt der Metropole geſo”6‟ Jannesmann
wurde und von anderen Blättern über die ſonderbare
ikte waren
durch
ſterung eines Teils des Publikums für den Deutſchen
wollte das alles beſagen. Der erſte Sieg war errungen!
war nicht zu rütteln!
Oder doch?
Ja, Zweifel regten ſich bei Ludwig Mühlinghaus zwoſR
ſogleich. Er las natürlich immer nur die guten Kritich /dn
drei, vier in deutſchen Zeitungen von New York um 7
gebung. Die anderen verbarg die Baronin vor ihm.
Mr. Smith prahlte:
„Da iſt es ſo weit! Sie ſind die Senſation von
Nemi=
hehe! Ihr Bild iſt auf der erſten Seite der New Yorker?
zeitung! Das iſt nach dem Krieg noch keinem deutſchen 6
gelungen! Freude ſenke ſich in ihr Sportherz, hehe!”
„Wann iſt der nächſte Start?” fragte die Baronim.
duldig den zappligen, dürren, geckenhaften eleganichl
wandten.
„In acht Tagen, Mary; gerade die rechte Zeit! Bies
wirkt der Erfolg!”
„Warum nicht frühex
Man ſaß in der Hdde des Hotels, einem jener 2
kratzerhotels mit unſinnigem Geſchiebe und Getriebe in 4.
ſonderbar feierlichem Prunk, Palmen, Statuen, Marmo"
uſw. geſchmückten Haupthalle. Menſchen kamen und ginge*
der deutſche Schwimmer nicht die Senſation von Nen
war, zeigte ſich darin, daß ſich niemand um ihn lüme
während ſonſt immer Gruppen ſich um beſtimmte P
bildeten und wieder löſten.
„Dafür iſt der nächſte Start dann zwei Tage ſpol.
denke, das iſt ein ausgezeichnetes Programm, hehe!”
Ludwig Mühlinghaus verſtand die Eile der Baroſſ.
völlig. Gewiß, ſie wollte ihn zur Berühmtheit machen;
gefeiert werden, ſollte Mittelpunkt ſein, und ſie würde 9*
tun, was ſie wiederholt angedeutet hatte. Aber er nähſe
ernſt, was ſie in einer leidenſchaftlichen Stunde beteuell.
Nun, es ſchmeichelte ihm. Eine Baronin als Frau, .
verlockend! Soviel Eitelkeit beſaß er, daß ihn dies
erregte. Aber er glaubte nicht ſo recht daran, er empſel 2.
nicht alles weiter ſo glatt verlaufen könne, wie ſeither.!"
Leben.
(Fortſetzung folgt.)
235
Tttgrtds!t
Dienstag, den 13. Sept.
Oer deutſch=holländiſche Zementkampf.
Berkagung der Verhandlungen. — Die deulſchen Verkreter zur Verſtändigung bereit.
Eiſenbahn=Bank und Eiſenbahn=Rentenbank, Frankfurt a. M.
Auh in Süddeukſchland halländiſche
Die Obligationär=Oppoſition erblickt, wie ſie mitteilt, in der
er=
folgten Vertagung der Generalverſammlung die Gefahr einer
Angeboke.
urſch=holländiſchen Zementverhandlungen in Köln wur=
Nach Informationen blieben ſie deswegen zunächſt
weil der holländiſche Vertreter ohne beſondere Voll=
negen war, und die Beratungen nur als Fühlungnahme
Die holländiſche Begründung fußte darauf, daß die
ohl in Belgien als in Holland vollkommen unzureichend
durch das Vordringen der Holländer am deutſchen
t der norwendigen, dadurch bedingten weiteren
deut=
zzerrüttung eine günſtige Verhandlungsbaſis, für die
edes Geſamtkomplexes des deutſch=holländiſchen
Zement=
pfess ſchaffen werden könne. Die deutſchen Vertreter zeigten
e Verhandlungs= und Verſtändigungsmöglichkeit bereit
ſen vor allen auf die allgemeinen deutſch=holländiſchen
ndel sdiehungen. Ein neuer Termin für weitere
Verhandlun=
wirhiech feſtgelegt.
Wifeuir weiter hören, haben inzwiſchen die beiden
hollän=
hen r3nentfabriken ihren Vorſtoß auch auf den ſüddeutſchen
ment w=lt ausgedehnt und neben ihren Verkaufsſtellen im
weſt=
ſtſchein ſebiete in Düſſeldorf, Duisburg und Aachen ſoeben auch
Framiut a. M. eine Verkaufsſtelle errichtet. Deutſcherſeits
ddi eſ Bemühungen kein großer Erfolg zugemeſſen, zumal in
ankfrzua. M. hauptſächlich Hochofenzemenr angeboten und im
geba tvon Portland=Zement offenbar mit Rückſicht auf die
vebe or Verſtändigungsverhandlungen, durch die Holländer
rückhtung geübt wird. Außerdem müſſe dieſer ſüddeutſche
ſrungerſuch an den Preis= und Vorratsverhältniſſen des
ſüd=
ſiſchein ſrbandsgebietes ſcheitern.
erliar und Frankfurker Effekkenbörſe.
Dis nſicherheit der innerpolitiſchen Lage hatte zur Folge,
man Börſenkreiſen in Berlin eine ſtärkere Zurückhaltung
9 Stimmung an der Vorbörſe war aus dieſem Grunde
m 500 Mnht urzſier, zumal Preſſemeldungen über die AEG. — man
be=
ſchtetr ene Zuſammenlegung im Verhältnis 4:1 — verſtimmten
d erbreliches Angebot an dieſem Markte zur Folge hatten. Die
„w Aoer Börſe vom Samstag brachte auch keinen ſtärkeren
imulur doch fand die ſeit 17 Monaten zum erſten Male zu
ver=
chnerd allerdings noch recht kleine Zunahme des
Auftrags=
tandsseim amerikaniſchen Stahltruſt, die man als ein
Symp=
n wete, auch hier ſtärkere Beachtung. Zu den erſten Kurſen
lite eis ch dann heraus, daß Angebot ſo gut wie gar nicht
vor=
unv aß auf der anderen Seite das Publikum vereinzelt mit
ſnen=Aufen im Markte war. So eröffnete die Börſe dann in
erwirnd, feſterer Haltung. Die Kursbeſſerungen betrugen
uſig in zu 2 Prozent. Am Montanmarkt waren Käufe erſter
mihätzſe zu beobachten, und man nimmt an, daß hier wieder
hattelder angelegt worden ſind. An dieſem Markte waren
S lerger Zink in Reaktion 2½ Prozent niedriger und
msfels Bekgbäut gaben im Einklang mit der Abſchwächung
Kuchiemarkt nach anfänglicher Minus=Notiz 2½ Prozent nach.
s ſtäur gebeſſert fielen noch Salzdetfurth, Akkumulatoren=
„ Chade=Aktien auf; letztere gewannen 6 RM. Neben
13 Prozent niedriger eröffneten und zunächſt mit
Minus=
ichenrechienen, waren Ilſe Genußſcheine, Siemens, Winters=
und Elektrizitätswerk Schleſien zu Beginn ſchwächer veran=
Verlaufe ſchien die Spekulation auf die überraſchend
undlr6 Eröffnung zunächſt kleine Meinungskäufe vornehmen
wolls Da aber in AEG., die erneut 2½ Prozent
zurückgin=
ſ. weit erheblich Material herauskam, griff eine ſtärkere Ver=
„MmumPlatz, und die Kurſe gingen unter Schwankungen um
a1=Zent zurück.
rankfurter Börſe lag zum Wochenbeginn ſehr
wider=
dsfa), und zeigte einen durchaus feſten Grundton. Das
Ge=
ſäſt biagt ſich allerdings in ſpürbar engerem Rahmen, da die
ekulein im Eigengeſchäft ſtärker zurückhielt und auf der
an=
ren (ne die Publikumsaufträge ebenfalls etwas geringer
ge=
urdemfd. Tatſächlich genügte aber ſchon der anhaltende Auf=
99seisung der Bankenkundſchaft, um die Nachfrage nur auf
höhter ais zu befriedigen. Sämtliche Aktienmärkte eröffneten
der deufteundlichen Samstagsſchluſſe. Nur AEG. lagen ſehr
rutt, aie von der Verwaltung jetzt beſtätigte, früher demen=
Merte Zierungsnotwendigkeit überraſchte und verſtimmte.
E6. 1men ſchließlich mit 36½ nach 41 am Samstag angeboten.
er anmende Kursdruck am AEG.=Markte vermochte ſogar
vor=
dergekn den weiteren Börſenverlauf am Aktienmarkt in
Kurs=
wankaren zu beeinfluſſen. JG. Farben eröffneten mit 1038
12 ſchwankten ſpäter zwiſchen 102½—103. Von übrigen
iemtten gewannen Goldſchmidt 1½, Erdöl 1. Scheideanſtalt
Rützrs ½ Prozent. Auch Kunſtſeide etwas freundlicher, Aku
a höher. Recht freundlich lagen Montanwerte, beſon=
Riſtahl anfangs um 2 Prozent, daneben Stahlverein 1.
Mannesmann ¼ Prozent gebeſſert. Kaliwerte ruhig.
tmarkte waren außer dem erwähnten Kurseinbruch der
kWerte durchweg feſter. So Siemens um ½, Schuckert
7a Prozent. Der Bankenmarkt zeigte kaum
Kursver=
ſ. Von Einzelwerten Zement Heidelberg um ½. Holz=
½, Metallgeſellſchaft 1½ Conti Gummi 1½ Prozent
T0r. Sehr ruhig lag im Gegenſatz zum Aktienmarkt der
heurlt. Hier überwogen ſogar leichte Kursrückgänge.
dem Eindruck des offenen Konfliktes zwiſchen Reichstag
üregierung verkehrte die Abendbörſe bei äußerſter
Zu=
tyn. Bei der Kuliſſe war ſtärkere Abgabeneigung
vorherr=
aß mangels Aufnahme ſich zum Teil erhebliche
Kurs=
ergaben. JG. Farben lagen 3½ Prozent niedriger. Am
ckt verloren AEG. 2 Prozent, Bekula und Schuckert 1½,
. Gesfürel 2½ Licht u. Kraft 3 Prozent.
Montan=
gleichfalls meiſt über 1 Prozent niedriger. Harpener
esmann 3 Prozent. Am Kunſtſeidenmarkt waren Aku
t ſchwächer angeboten. Der Rentenmark lag ſtill bei
iniedrigeren Kurſen. Im Verlaufe blieb die Börſe un=
Farben ſchloſſen behauptet bei 101. Deutſche Linoleum
Gummi 1½ Prozent ſchwächer.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Verrſes Kreditabkommen von 1932. Da keine beſonderen
kuxngegenſtände für die gemäß dem Kreditabkommen von
W2 ühken 1. Oktober einzuberufende Sitzung vorliegen, haben
eingien Gläubigerausſchüſſe im Einvernehmen, mit dem
Rutſchesr Iusſchuß beſchloſſen, die Sitzung mit der Maßgabe zu
Frages as ſie durch den Vorſitzenden zu einem ihm geeignet
er=
decens”, ſpäteren Zeitpunkt oder auf Antrag eines der
Aus=
hüſſe Derufen werden kann.
Scbte Lage der Eiſenſteingruben im Lahn= und Dillgebiet.
ſac eis Mitteilung des berg= und hüttenmänniſchen Vereins
Verza brachte der Monat Auguſt für die Lage des
Erzberg=
eS ! Nahn= und Dillgebiet keine Beſſerung. Förderung und
Das übegen ſich auf einem Tieftand, den man niemals für
öglich Halten hatte. Wenn Reich und Staat die zur Belebung
V=Thaft angekündigten Maßnahmen nicht bald verwirk=
Den, Flie die gänzliche Stillegung der wenigen noch in
Be=
rieb bRllichen Eiſenſteingruben nicht mehr aufzuhalten ſein.
Dick lichlenproduktion in Heſſen. Die monatliche Statiſtik
e Koiltyroduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den
Mo=
da Aut 7 1932 folgende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen
wur=
eu geckhert 80801 Tonnen, davon wurden 72005 zu Schwe=
eréipranen weiter verarbeitet. Aus den verſchwelten Kohlen
MDurzderremonnen: 4527,450 Tonnen Rohteer, 645210 Tonnen
Sichtidles Schwelgaſen, 12127 Tonnen Kols, ohne die
Schwel=
inſtämos Meſſeler Kohlenſchiefers.
neuen Verſchleppung, zumal nicht abzuſehen ſei, wie die früheſtens
in 3—4 Wochen abzuhaltende neue Generalverſammlung
abſtim=
men werde, und wie ſich bis dahin der Kurs der
Schuldbuchforde=
rungen entwickelt habe. Der Oppoſitionsführer hat deshalb beim
Kammergericht beantragt, die Abwertungsanträge der beiden
Banken nunmehr unverzüglich abzuweiſen. Durch die Beſchlüſſe
der Obligationärverſammlung ſei endgültig klargeſtellt, daß keine
Abwertung nötig ſei. Damit entfalle aber auch die rechtliche
Zu=
läſſigkeit einer Abwertung. Gleichzeitig hat die Oppoſition den
Banken erneut nahegelegt, nunmehr unverzüglich auch ohne
Be=
fragen der nun einmal abgeſagten Generalverſammlung im
Rah=
men der Beſchlüſſe der Obligationärverſammlung mit den
Obli=
gationären eine endgültige Vereinbarung zu treffen und die
Ab=
wertungsanträge zurückzuziehen, bevor eine Entſcheidung des
Kammergerichts ergangen ſei.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 12. September ſtellten
ſich für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif
Ham=
burg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 58,50 RM. — Die
Notie=
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte
Liefe=
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
98= bis 99proz,, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM.,
desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM., Reinnickel,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 37—39 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kilogr. fein) 39.75—43 RM.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Vorſtand und Reichsausſchuß des Zentralverbandes Deutſcher
Haus= und Grundbeſitzervereine haben ſich in ihren Sitzungen vom
8. bis 10. September 1932 eingehend mit dem Zinsproblem befaßt
und haben eine allgemeine Entlaſtung des Hausbeſitzes in
ſteuer=
licher Hinſicht, Reichskredite für Hypothekenrückzahlung ſowie eine
ſyſtematiſche Senkung des Pfandbriefzinſes verlangt.
Der 13. Deutſche Maklertag des Reichsverbandes Deutſcher
Makler, der in Kaſſel abgehalten wurde beſchloß, zu ſeinem
nächſt=
jährigen Tagungsort Mannheim zu wählen.
An der Frankfurter Börſe gelangen ab 14. 9. 32 zur
Notie=
rung: 220 Mill. RM. auf den Inhaber lautende Aktien der
Dresd=
ner Bank Nr. 1—215 000 zu je 1000 RM. Nr. 215 001—265 000 zu
je 100 RM. mit Gewinnanteilſchein Nr. 1 ff. Vom gleichen Tgae
entfällt die Notierung der alten Dresdner Bank=Aktien.
Gleich=
zeitig wird die Notierung der Darmſtädter und Nationalbank=
Ak=
tien eingeſtellt.
Die Koſtheimer Zelluloſefabrik A.=G., Mainz=Koſtheim, hat
den Antrag auf Stillegung des Betriebes geſtellt und infolgedeſſen
der geſamten Belegſchaft vorſorglich zum nächſten Samstag
gekün=
digt. Als Proteſt gegen die Kündigung iſt ein großer Teil der
Belegſchaft geſtern nicht zur Arbeit erſchienen. Die Leitung hofft
jedoch, daß die Arbeit heute ſo gut wie vollſtändig wieder
aufge=
nommen wird.
Als Mitglied des vorläufigen Reichswirtſchaftsrats iſt an
Stelle von Komm.=Rat Dr.=Ing. h.c. Cornelius Kauffmann Gen.=
Dir. Dr. phil. Guſtav Kilpper, Vorſitzender der Handelskammer
Stuttgart und Präſident des württembergiſchen Induſtrie= und
Handelstages in Stuttgart einberufen worden.
Die britiſche Ausfuhr betrug in: Auguſt, wie amtlich mitgeteilt
wird, 32 043 245 Pfund, die Einfuhr 53 312814 Pfund. Die
int=
ſprechenden Ziffern für Monat Auguſt 1931 ſind 32 598 495 bzw.
51921 493. — Bemerkenswert iſt der Rückgang des Einfuhrwertes
aus Irland um über 1½ Millionen Pfund. Es iſt dies eine Folge
des engliſch=iriſchen Zollkrieges.
Auf dem Betriebsrätekongreß am Sonntag der Kattowitzer
A.=G. und der Vereinigten Königs= und Laurahütte wurde
be=
ſchloſſen, den Streik aufzuheben und die Arbeit wieder aufzuheben.
Der ſchweizeriſche Bundesrat hat beſchloſſen, den
Bundes=
beſchluß vom 23. Dezember 1931 über die Beſchränkung der
Ein=
fuhr mit ſofortiger Wirkung bis zum 31. 12. 1933 zu verlängern.
Die deutſchen Kohlenlieferungen nach Irland.
Die auf Grund der iriſchen Kampfzölle gegen England bis
jetzt zur prompten Lieferung abgeſchloſſenen Verträge für
Ruhr=
kohle dürften ſich auf insgeſamt 35 000 Tonnen belaufen. Es
handelt ſich in der Hauptſache um Gasflammkohle. Eine
weſent=
liche Wirkung hat die Boykottierung der engliſchen
Kohlenindu=
ſtrie durch Irland für den Ruhrbergbau alſo noch nicht gehabt.
Für die Weiterentwicklung iſt entſcheidend, ob Irland bei ſeinen
Maßnahmen bleibt, oder ob nicht doch eine Einigung zwiſchen
den beiden Regierungen erfolgt.
Ueber die Auswirkung des geſtern beſchloſſenen Generalſtreiks
im belgiſchen Kohlenbergbau laſſen ſich noch keine Prognoſen
aufſtellen. Hier muß berückſichtigt werden, daß auch die belgiſche
Kohleninduſtrie über größere, Lagerbeſtände verfügt, die ein
Durchhalten auf eine gewiſſe Zeit ermöglichen, zum anderen
be=
ſteht die Gefahr, daß der Streik auch auf die Metallinduſtrie
übergreift, wodurch der Kohleverbrau”, naturgemäß eingeſchränkt
würde.
Die erſten deutſchen Kohlenlieferungen ſeit Beginn des
eng=
liſch=iriſchen Zollkrieges ſind in Irland angekommen. Der Preis
der deutſchen Kohle wird den der britiſchen nicht überſteigen.
Produkkenmärkte.
Frankfurter Produktenbericht vom 12. September Weizen
217,50—215 Roggen 175. Sommergerſte 175—180, Hafer 142,50
bis 150 Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 33.40—34,25, dito niederrh.
33,40—34, Roggenmehl 25,50—26. 75. Weizenkleie 8,30—8,40,
Rog=
genkleie 8,25, Erbſen 25—35, Linſen 30—55, Heu 4,25—4,50,
Wei=
zen= und Roggenſtroh drahtgepr. 2, dito geb. 1,80, Treber 10,50.
Tendenz uneinheitlich. — In den neu eingerichteten
Handels=
klaſſen fanden Notierungen nicht ſtatt.
Mannheimer Produktenbericht vom 12. September. Weizen
inländ. (76/77 Kilo) 22,25, Roggen inländ. (72/73 Kilo) 1775
bis 18, Hafer inländ. neuer 14,75—15,25. Gerſte inländ. 18,25 bis
19,50, gelber La=Plata=Mais auf Bezugsſchein mit Sack 17.
Soya=
ſchrot (Mannh. Fabr.) prompt 11—11,25, Biertreber mit Sack
10.40—10,70. Wieſenheu loſe 4,60—4,80, Rotkleeheu 4,80—5.00,
Luzernkleeheu 4,80—5,40, Stroh: Preßſtroh Roggen=Weizen 2,80
bis 3,00, Hafer=Gerſte 2,40—2,80, geb. Stroh Roggen=Weizen —
Hafer=Gerſte 2,20—2,40, Weizeumehl Spezial 0 mit Sack (neue
Mahlart) Sept.=Dez 33,00 dito mit Auslandsweizen 34 00,
Roggenmehl mit Sack (0—60—70proz. Ausmahlung je nach
Fa=
brikat) 25,25—26,75, feine Weizenkleie mit Sack 8,25,
Erdnuß=
kuchen 12,75. Tendenz: Die Preiſe für Weizen ſind etwas
nach=
gebend, während die Roggenpreiſe etwas erhöht ſind. Die
All=
gemeintendenz iſt ſtetig.
Viehmärkke.
Frankfurter Viehmarkt vom 12. September. Aufgetrieben
waren: 1787 Rinder, darunter 57 ſeit dem letzten Markt, ſowie
196 Ochſen, 184 Bullen, 640 Kühe und 510 Färſen, ferner 538
Kälber, 62 Schafe und 4960 Schweine, daxunter 266 vor
Markt=
beginn ausgeführt. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht:
Ochſen a1) 30—32, a2) 26—29, b) 22—25: Bullen a) 25—27.
b) 20—24: Kühe a) 24—26. b) 20—23, c) 14—19: Färſen a) 30
bis 33, b) 27—29, c) 23—26; Kälber b) 40—43, c) 34—39, d) 28
bis 33; Schafe nicht notiert; Schweine a), b) und c) 44—48, d) 41
bis 47, e) 38—43. Marktverlauf: Rinder ſchleppend, Ueberſtand;
Kälber mittelmäßig: Schafe langſam geräumt: Schweine
ſchlep=
pend, Ueberſtand. Der Rindermarkt war außerordentlich ſtark
beſchickt. Bei ſchleppendem Geſchäft und nachgebenden Preiſen
verblieb Ueberſtand. Etwa 49 Prozent des aufgetriebenen Viehes
wurden wieder in die umliegenden Verſorgungsgebiete
ausge=
führt. Der Schweinemarkt war etwa gleich ſtark wie in der
Vor=
woche beſchickt. Bei ſchleppendem Geſchäft verblieb Ueberſtand.
Die Preiſe bewegten ſich auf der Höhe der Vorwoche. Kälber
wurden bei mittelmäßigem Geſchäft, Schafe bei langſamem
Ge=
ſchäft geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 12. September. Zufuhr: 260
Ochſen, 291 Bullen, 200 Kühe, 482 Färſen, zuſammen 1233 Stück
Großvieh; ferner 833 Kälber, 34 Schafe, 2901 Schweine 81
Ar=
beitspferde, 45 Schlachtpferde, 4 Ziegen, zuſammen 5131 Stück.
Preis für 50 Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Ochſen a1) 33
bis 35, a2) 26—28, b1) 26—28: Bullen a) 25—27 b) 21—22,
c) 18—22; Kühe a) 24—26, b) 20—22. c) 13—16, d) 10—13:
Fär=
ſen a) 33—37, b) 27—30 c) 23—26; Kälber b) 42—45, c) 36—40,
d) 32—36, e) 28—32; Schafe b) 22—28: Schweine b) 47—48,
c) 47—48, d) 46—48, e) 43—45, f) 40—42. Preiſe pro Stück in
RM.: Arbeitspferde 400—1300, Schachtpferde 30—130. Ziegen 10
bis 15. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; Kälber
ruhig, langſam geräumt; Schweine mittel, geräumt, beſte Schweine
über Notiz.
Berliner Kursbericht
vom 12. September 1932
Seutſche Sunr and Sibrontb Orfeafcäft
Oeviſenmarkt
vom 12. Sepiember 1932
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. / 76.—
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl 63.75
Hapag.
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
N.E.g.
Bayr. Mororenw.
C. P. Bemberg 68.75
Bergmann Elektr. 20.375
Berl. Maſch.=Bau 26.50
Conti= Gummi 107.875
Deutſche Cont. Gasl 93.75
18.875
33.25
19.75
35.50
59.—
Meſtu
Blektr. Lieſerung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.felektr.untern.
Harpener Bergbau
boeſch Eiſen u.
Röln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben 11
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Korswv.
Orenſtein & Koppel
7
73:
103.—
40.25
75.—
79.—
37.—
53.—
109.—
35.25
54.87
33.75
39.,625
36.25
eee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali 1
Leonh. Ties
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Lin;
Berl. Karlär. Ino.
ſirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Banderer=Berke
Ne
39.—
179.50
49.75
20.75
114.—
37.50
19.50
50.125
12.—
23.50
75.75
23.75
27.—
Helſtingtor=
Bien
Prag
Budapeſt
Sofig
Holland
Oslo
Kovenhagen
Stockholm.
London.
Buenos=Aires
New Yort.
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Shilling
190 Tich. Kr.
109 Vengö
109 Leva
100 Bulden
0) Pronen
1o0 gronen
100 Kronen 3
1 S. Stg.
1 Pav. Beio
1 Dollee
100 Belgg
100 Lire
100 Franes
Ride
6.314
51.95 5
12.435
2.57
163.231 1
73.63
76.02
75.22
14.87
0.918
4.203
5o.31
21.61
6.48
Brie
6.3os
52.05
12.485!:
3.083!
169.5
73,7
76.18
75.33
14.71
0.9221.
4.21
56.43
21,s5
Schweiz
Spanien
Danzig
1
Favan
Rio de Fanerro
Fugoſlawien
Bortugal,
Athen
Iſtambu
Kairo.
Kanada
Uruguay
Fsland
Tallinn (Eiſtl.)
16.52 IRigu
Währung
100 Frankenl
1o0 Beſetas
100 Gulden
Yen
1 Milreis
100 Dinar
100 Escudoslt
100 Drachm.
1 türk. 4
ägypt.
teanad. Do II.
1 Golbpeſo
100 ist. Kr.
100 eſt. gr.
100 Dats
ſG e IbBrie‟
21.16
133.67
1.019l
0.316
6.493
2.697
2.008
15.05
3.816
1.738
86,03 68.17
110.ss
79.72
81.32
33.93
81.27 82.13
1.021
0.318
8.503
13.37 13.39
2.703
2.012
15.09
3.824
1.742
110.81
79.es
Durmſtädter uns Kariandteunt Surmftaut, omnte dr Aresbner Sanz
Frankfurter Kursbericht vom 12. September 1932.
Wee
„v. 27
GOo
5½%Intern.,
6% Baden.. ..
6% Bahern..
6% Heſſen.
6% Preuß. Staat
6% Sachſen..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4/.
Ab=
löſungsanl..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden
6%Berlin. ... b. 24
6% Darmſtadt . . ..
6% Dresden .v. 26
6%0 Frankfurt a. M.
Schätze, v. 29
6% „ v. 26
6% Mainz......
68 Mannheim v. 27
82 München. v. 29
8%Wiesbaden v. 281
6% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig
600
5½½ Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
4¾% „Kom.=Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldo lig
65.25
63
66.25
68.5
61
59
54.5
6.95
Al.
55.5
52.75
73
54
53.5
55
58
70.5
57"
663s
71.5
62
Mnuc
Br.Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
68 Kaſſeler Land. Goldpfbr.
16% Naſſ. Landesbk.
5½% -Ligu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer.
.. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Hyp. Bk.
5½%nLiau.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
Goldoblig
Pfbr.=Bl.
%0 7 Lig. Pfbr
63 Mein, Hyp.=Bk.
5½0 „Lig. Pfbr..
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
½%g „ Lig. Pfbr.
6% Rhein.Hyp.Bk
5½%0 „ Lig. Pfbr.:
6 „ Goldoblig.!
16% Südb. Bod.=
Cred.=Bank ..
5½% n Lig. Pfbr.
62 Württ. Hyp. B.
6% Daimler=Benz
20 Dt. Linol. Werke
½ Mainkrw. v. 26
ſa Mitteld. Stahl.
39 Ver. Stahlwerke
57.5
51.5
66
70.75
78
74
78.5
62.75
74
80.5
72.5
77.75
74
81.5
73
80.25
62
74.25
79.5
53
50
72.5
60
531).
Me
J. 6. Farben Bonds
5% Bosn. 2.E.B.
2 Inveſt.
52 Bula. Tab. v. 02
4½,% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
490 Türk. Admin.
„ 1. Bagdad
42
4½ „ Zollanl.
4½% Ungarn 1918/
1914
41%
Goldr.
42
1910
42
Aktien
Alg. Kunſtzüidellnie
A. E. G. .......
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P...
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt
F. G.Chemie, Baſell
Chem.Werke Abert
Chade .........."
Contin. Gummiw.)
„ Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. ..
„ Erddl ......!
95‟=
12.5
10.25
*.
z=
58.75
35.25
n8.75
—
28.5
69.5
39
50
128
33
107
40
21
Rie
ſcheide=Anſtalr
Eichbaum=Werger.
Schw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwerl
Geſ. f.elektr. Unter,
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.! 64
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer...
Hochtief Eſen ....
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Slamm
„ „ Genüſſel1o0 I
Junghans .......
Kali Chemie. ..
Aſchersleben.
glein, Schanzlin.
glöcknerwerke ....
Knorr C. H.. ..
Laurahütte .. 14.75 47.5 Lech, Augsburg. 70.5 21.5 Löwenbr. Münch. u68 21 Lutz Gebr. Darmſt. Mainkr.=W. Höchſt. * 32.5 Mainz.Akt.=Br. 82.5 86 Mannesm. Röhren 54.75 198 Mansfeld Bergb. 21 Metallgeſ. Frankf.. au Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild. 30- lo2.75 Motoren Darmſtadt — 34.25 Oberbedarf. . ... 11.25 Bhönix Bergbau.. 27.5 28 (Neiniger, Gebbert 39.5 Rh. Braunkohlen",I. 178.,5 75.5 Elettr. Stamm 29 Stahlwerke ... äs 24 Riebeck Montan. 1165 Roeder Gebr. 36.5 49 Rütgerswerte.
Salzdetfurth Kali./ 39
178 Salzw. Heilbronn 170 Schöfferhof=Bind., 137.5 Schramm, Lackfbr. 18 Schriftg. Stempel. 52.5 Schuckert Elektr. Schwarz=Storchen. 51.5 69.5 Siem. Glasinduſtr. 54 Siemens & Halske. 140 Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Gef.. 57.5 Tietz Leonhard. 77.5 1 Unterfranken .. so 107.s Ber. Stahlwerke 21 42.5 Ultramarin .. 88 35.5 1 Boigt & Haeffner 38 — Bahß & Fretztag. 5.8
Ka Ru
Zelſtoff Waldhof
Memel..
Allg. Dt. Ereditanſt.
Badiſche Bank.
Br. f. Brauinduſtr.
BarmerBanrverein
Baher, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgef..
„ Hypothekbl.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bl.
Dt. Bank und Dise.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bant.
Frankſ. Ban!
Hyp.=Ban!
Mein, Hyv.Bant
Pfälz. Hyp.=Ban:
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. B!
Württb. Notenban!
A.-G. ſ. Vertehrsw.
Alg. Lokalb. Kraftn
7%0 Dt. Reichsb. V3/
Hapag.
Nordd. Lloyd.
Südd. Eiſenb.=Ge
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung ..
.Berein. Ver
FrankonaRück= u. M
Mannheim. Verſich
—
Otavi Minen
Schantung Handele
23.5
88.5
92
120
56.75
19.25
76
19.25
65
64.5
60
131.25
64
60
43
66.76
81.5
18.76
1921.
158
161
10
345
[ ← ][ ]Hente undl folgende Tage.
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