rmaligem Erſcheinen vom 1. Sepiember
Eateer 2.— Reichemark und 20 Pfennig
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Jondt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 254
Montag, den 12. September 1932. 195. Jahrgang
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Nellame=
jeſle 200 Neſchsmarkt. Alle Preſſe in Reſchemare
4 Doſſek — 420 Marſt. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Strell uſw= erliſcht
ſede Vepſſchtung auf Efülung der
Anzeſgen=
aufträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlſcher Beltreibung ſäll ſeder
Nabatt weg. Vanſſonto Deuiſche Bant und
Darm=
ſädter und Nalſonalbant.
Die Toce dei Uiſceiang.
McSregierung verſprichk ſich von der Ausſprache im Reichskag eine ſehr nükliche Aufklärung des deukſchen Volkes.
Fwadenes Boripiel zur Parlamenkskagung. — Sonderbares Hin und Her um den Empfang der Parkeiführer beim Reichspräfidenken. — Schleichets demenki.
Mochliozialiſten u. Zenkrum vor einer neuen Sikugkion.—Reichskagspräſidenk Goering ſagk die für Monkag vorgeſehene Führerausſprache keim Reichspräſidenken ab
Die lekzken Chancen.
DDNeFAbrut Schleichers an die Nakionalſozialiſten.
eiſchaſt
In unſerer Berliner Schriftleitung.
ceivſte 4 4
WelzEnde der vorigen Woche als ziemlich ſicher angeſehen
ſdent ſnute, hat ſich inzwiſchen wieder eine Korrektur gefallen
Reiſtelem
en uuſer. Aus dem Empfang der Parteiführer beim Reichs=
L2. Ect aſdeial wird vorläufig nichts.
ſn Zoſyn de” Sering hat ſich die Dinge plötzlich anders überlegt.
wauc daß Herr von Papen zunächſt überhaupt nicht in
13. Sept.
ſcsttuzu Worte kommt, daß dafür aber die Vertreter der
ſonrlzialiſten, des Zentrums und der Bayeriſchen Volks=
13. Ee. tei ichn am Montag nac mittag Herrn von Hindenburg den
Austie genommenen Beſuch abſtatteten. Der Herr
Reichsprä=
int Uſtez ſich damit einverſtanden erklärt, beſonders, nachtem
deu eichskanzler nahegelegt hatte, ruhig auf das Spiel der
enſerü einzugehen, deſſen Ziel offenbar darin beſtehen ſollte,
poſt uim Beginn der Arbeiten im Reichstag Klarheit zu
ſſent nunter ſtellten ſich, wie bekannt. die
Nationalſozia=
ha u5ez P uſnldes Zentrum nicht ein einfaches „Ja” oder „Nein” zum
ſeis zuntür giſchchfprogramm der Reichsregierung oder eine poſitive bzw.
e Eet, uNüuſtellung zum Programm Papens dar. Sie dachten
ſchen achus mehn Darauf deuteten bereits einige Aeußerungen in ihrer
ig ezt, Uiſſe. wonach die Nationalſozialiſten Vertreter nicht zum
ſnzenſt ursswudenten ſchicken würden, ohne ſich vorher beſtimmte
g echt IIheruen, zu verſchaffen.
fmpfeng 9t Miſk eſen „Sicherheiten” haben aber die Parteien der neuen
—eſteznen Koalition kein Glück gehabt, weil die
Perſönlich=
dite als Hauptfigur in ihr Spiel einſetzen wollten, ſich
nen U en Uüſtzte. Es handelt ſich hierbei um den
Reichswehrmini=
begintan/” voir ichleicher, den die Nationalſozialiſten von jeher ſehr
4 lehaßt jeuonkehandelten und der tatſächlich auch im Kabinet ihr Für=
UMzliezechen nk.
Sste 2. hleicht „Kanzler=Kandidak der neuen Koalikion”.
Ank eeitag abend — es kann auch am Samstag vormittag
ſie beſerü fin — iſt nun dem Reichswehrminiſter der Vorſchlag
terbloit worden, die politiſchen Beſtrebungen beider Parteien
id
wirſſaftlichem, finanzicllem und ſozialem Gebiet zu akzeptie=
Fenile”n undt h damit einverſtanden zu erklären, daß er an die Spitze
ſer Aſiſterliſte geſetzt werden ſoll, die man dem
Reichspräſi=
die -helten u Montag unterbreiten wollte.
es sizel” Wüls ziſſen nicht, was Herr von Schleicher geantwortet hat.
eleieKtvar ſeine Erwiderung etwas auslegungsfähig, ſo daß
hertz ſgering veranlaßt ſah, die bisherigen Dispoſitionen um=
Verſch nd die Vorverlegung der Parteiführerbeſprechung beim
9srtzdenten auf Montag zu beantragen, wobei er
hinzu=
ih dann ſelbſtverſtändlich die Kanzlererklärung erſt am
ſistäht igen ſollte. Möglicherweiſe glaubten die
National=
liſtan daß ihre Trümpfe nach der Rückſprache mit Schleicher
Aay wären, um das Spiel gegen Papen auf den erſten
gewinnen und das zu erreichen, was ſie ſich am 13.
tEeſcherzt hatten.
Mich er lehnk ab und bekennt ſich rückhaltlos
u Panen.
Eöerr Schleicher, der ſich nur dann auf beſtimmte Dinge
zun ſie ahſolut ſicher ſind, hat einen anderen Weg ein=
Schſther hat ſich unverzüglich mit dem Reichskanzler in Ver=
Nunsroest, hat mit ihm erneut die ganze Lage durchgeſprochen
d beir „Dementi, in die Welt ſetzen laſſen, das in der
Nn 24 gewiſſe Gerüchte in das Reich der Fabel verweiſt, wo=
Mero Abſicht gehabt hätte, im Gegenſatz zu dem Gedanken des
Mslätgem Präſidialkabinetts einer von Parteien gebildeten
Dar dh de Hand zu reichen. In der Sache aber iſt dieſe
Feſt=
e i außerordentlich politiſcher Tragweite. Schleicher
ſ idnmit rückhaltlos an die Seite Papens
nan, ſich jetzt auf keinerlei Verſuche mehr einlaſſen, eine
Plildung durch Hereinnahme von parteimäßig gebun=
Zänlichkeiten herbeizuführen. Er ſteht aber damit
vrun ab in der Front gegen die
Natio=
oägl iſten und das Zentrum.
Dieimſiellungnahme Schleichers war das Signal
it Hern Geriſf.
Je raA Kehrtwendung zu machen und dem Büro des
Reichs=
doe r Hidedit mitzuteilen, daß der eben erſt gemachte Vorſchlag, den
zie Wpick nitcbei m Reichspräſidenten auf Montag anzuberaumen,
ge=
e Rſtanaes, geworden ſei, und daß man wohl beſſer daran tue,
4 bralgwa litiſche Ausſprache erſt ins Land gehen zu laſſen und
D P 2. Häddenen Hage Me Mtde 7it
Hüläter Amwfangen.
Erigeid iſt dieſes Hin und Her gerade nicht. Die
Reichs=
ra ſieht den Dingen, die da kommen ſollen, wie ſie
ver=
eraI, wie vor mit größter Ruhe entgegen, ja ſie ver=
S G ſogar „eine ſehr nützliche Aufklärung
des deutſchen Volkes” von einer Debatte im
Reichstag. Sie hält alſo ihre Chancen für ausgezeichnet, was
ſich von denjenigen der Nationalſozialiſten und des Zentrums nicht
behaupten läßt. Aber für beide Parteien iſt noch keineswegs alles
verloren. Entſchließen ſie ſich im letzten Augenblick zu einer
in=
direkten Tolerierung, ſo eröffnen ſie ſich ſelbſt wieder beſſere
Aus=
ſichten für die Zukunft. Mag auch die indirekte Tolerierung der
Regierung Papen für die Nationalſozialiſten eine ſtarke Belaſtung
ſein, ſo kann und wird ſie aus ſich ſelbſt heraus den Parteien, die
von dieſer Möglichkeit Gebrauch machen, Nutzen bringen.
Die Regierung
verwahrt ſich gegen Berdächkigungen.
Zum Empfang der Parkeiführer beim
Reichs=
unfſenfel.
Amtlich wird mitgeteilt: In einigen Zeitungen wird die
Möglichkeit unterſtellt, daß die Reichsregierung in unaufrichtiger
Weiſe „die zum Ziele einer Verſtändigung geſuchte Ausſprache
beim Herrn Reichspräſidenten dazu benutzen wollte, um den
Reichs=
tag nachher, d. h. nach der Regierungserklärung, ſofort aufzulöſen,
ohne ihm die Gelegenheit zu einer Stellungnahme zu geben. Dieſe
bisherigen Gepflogenheiten in befremdender Weiſe widerſprechende
Verdächtigung der Reichsregierung muß auf das ſchärfſte
zurück=
gewieſen werden.
Der Tatbeſtand iſt folgender: Auf Wunſch mehrerer
Mitglie=
der des Reichstagspräſidiums hatte der Herr Reichspräſident ſich
bereit erklärt, am Tage nach der Regierungserklärung Vertreter.
der Reichstagsfraktionen, die gemeinſam eine arbeitsfähige
parla=
mentariſche Mehrheit bilden zu können glauben, zu einer
Aus=
ſprache zu empfangen. Die Reichsregierung hatte
die=
ſen Wunſch bereitwilligſt befürwortet. Der
Zeitpunkt dieſer Ausſprache war von den
Par=
teien, die beim Herrn Reichspräſidenten vorſtellig geworden
waren, ſelbſt gewähltworden. Er iſt der Reichsregierung
völlig gleichgültig. Ueber ſeine Zweckmäßigkeit ſind nachher bei
den oben genannten Parteien ſelbſt Zweifel aufgetaucht, die zu
mehrfachen neuen Bitten führten, die dem Herrn Reichspräſidenten
zum Teil ſogar durch die bereitwillige Vermittlung
des Reichskanzlers vorgetragen wurden. Der Herr
Reichs=
präſident hat ſich auch zugleich mit einer Vorverlegung des
Emp=
fangs auf einen Termin, der der Regierungserklärung
voraus=
gehen konnte, einverſtanden erklärt.
Die Annahme iſt irrig, daß die Reichsregierung durch
vorzei=
tige Reichstagsauflöſung eine politiſche Ausſprache im Reichstag
zu verhindern wünſcht. Die Reichsregierung ſieht vielmehr einer
ſolchen Debatte mit großem Intereſſe entgegen, weil ſie ſich von
ihr eine ſehr nützliche Aufklärung des deutſchen Volkes verſpricht,
und weil ſie keine Möglichkeit ungenutzt laſſen möchte, auch im
Reichstag eine Mehrheit für ihr Programm zu finden.
Saarkundgebung am Deutſchen Eck.
Es gibt nur eine einzige Endlöſung der Saarfrage:
Zunff zum denſcen Mielnd.
Koblenz, 11. September.
Tauſende und Abertauſende von deutſchen Volksgenoſſen
waren am Sonntag nach Koblenz geſtrömt, um an der großen
deutſchen Saarkundgebung des Bundes der Saarvereine am
Deut=
ſchen Eck teilzunehmen. Der feierliche Verlauf dieſer großartigen
Veranſtaltung war ein neuer lebendiger und eindrucksvoller
Be=
weis für die unlösliche Zuſammengehörigkeit des
Saargebietes mit dem deutſchen Mutterland.
Den Höhepunkt der Tagung bildete die Kundgebung am Deutſchen
Eck, an der ungezählte Tauſende teilnahmen. Vaterländiſche
Ver=
bände waren hierzu geſchloſſen mit ihren Fahnen in großer Zahl
aufmarſchiert; auch aus dem Saargebiet waren zahlreiche
Teil=
nehmer erſchienen. Im Anſchluß an die Feſtanſprache von Pfarrer
Wehrden (Saar) verlas Verwaltungsdirektor Theodor Vogel eine
Entſchließung, in der es heißt:
Die Fremdherrſchaft, die dem Volk an der Saar
aufgezwun=
gen wurde, verletzt das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker. Alle
Zwecke, die der Verſailler Vertrag mit der beſonderen
Saarrege=
lung verfolgte, ſind reſtlos überholt. Das Volk an der Saar hat
eindeutig und einmütig fortgeſetzt die Rückkehr des Saargebiets
unter die deutſche Herrſchaft gefordert. Es hat 13 Jahre
vergeb=
lich auf die Berückſichtigung ſeines klar zutage liegenden Willens
gewartet und rüſtet ſich nunmehr zu der im Verſailler Vertrag
vorgeſehenen Volksabſtimmung. Dann wird ſich kein Zweifel
mehr über ſeinen Willen hervorwagen können. Die Brüder und
Schweſtern im Reich ſchauen mit Bewunderung auf den Kampf
für Volkstum und Freiheit, der an der Saar geführt wird, und
ſchwören die Volksgenoſſen: Treue um Treue!
Jubelnd ſtimmte die Menge in das Hoch auf das deutſche
Vaterland ein, und weihevoll erklangen über den deutſchen Rhein
hinweg die ernſten Klänge des Niederländiſchen Dankgebetes,
mit dem die eindrucks= und weihevolle Kundgebung ihren
Ab=
ſchluß fand.
Franzöfiſche Erinnerungsfeier
an die Marneſchlacht.
Ueberkriebene Bekonung der
franzöſiſch=
amerikaniſchen Freundſchaft.
Paris, 16. September.
In Meaux wurde am Sonntag in Anweſenheit des
Präſiden=
ten der Republik, Lebrun, des Miniſterpräſidenten Herriot,
zahl=
reicher Militärs, Parlamentarier und ſonſtiger Perſönlichkeiten
ſowie unter Beteiligung der ganzen Bevölkerung zum 18. Male
der Sieg an der Marne gefeiert. Die Feier erhielt durch die
An=
weſenheit des amerikaniſchen Botſchafters Walter Edge, der der
franzöſiſchen Regierung ein von den Amerikanern geſtiftetes
Denk=
mal übergab, und des ehemaligen amerikaniſchen
Oberkomman=
dierenden, Generals Jerſhing, eine beſondere Bedeutung.
Edge hielt in engliſcher Sprache eine kurze Rede, in der er
das Denkmal als ein Symbol der ſtändigen Freundſchaft
bezeich=
nete, die für immer die Vereinigten Staaten mit Frankreich
ver=
einige. Jede Nation habe das Recht, Herrin auf ihrem Boden zu
ſein und vor fremden Einfällen geſchützt zu werden. Dieſe Idee ſei
von den amerikaniſchen und von anderen Völkern der Welt in dem
Kellogg=Briand=Pakt niedergelegt worden. Der Botſchafter ſchloß
mit dem Appell an die Zuſammenarbeit der Völker auf allen
Ge=
bieten, die den anderen Nationen als ein Beiſpiel dienen möge,
bis der Neid, die Begehrlichkeit und der Revanchegeiſt einer neuen,
auf das internationale Vertrauen, die Gerechtigkeit und den
Frie=
den gegründeten Ordnung der Dinge Platz gemacht haben würden.
Herriol unkerſtreicht Frankreichs „Friedensliebe‟...
Darauf ergriff Miniſterpräſident Herriot das Wort zu ſeiner
Rede. Nach Worten des Dankes und einer überſchwenglichen
Be=
tonung der Freundſchaft Frankreichs mit den Vereinigten
Staa=
ten von Amerika fuhr Herriot fort, die Franzoſen müßten
begrei=
fen, daß auch die amerikaniſchen Freunde ihr Teil an dieſen
Schwierigkeiten zu tragen hätten, und daß die amerikaniſchen
Staatsmänner ſich ſchweren Problemen gegenüber ſähen. Um ſo
mehr müſſe man dieſen Staatsmännern dankbar ſein, wenn ſie die
ſeinerzeit durch die Gewalt geſtörte Ordnung wiederherzuſtellen
ſuchen. Dies ſei offenſichtlich der Zweck des großmütigen
Vor=
ſchlags, den der Präſident Hoover der Genfer Konferenz
übermit=
telt habe. Frankreich habe dieſen Vorſchlag mit der größten
Ach=
tung aufgenommen, habe darüber nachgedacht und denke noch
darüber nach, um ſich in wirkſamer Weiſe an einer ſo
beachtens=
werten Initiative zu beteiligen.
Nach einem Hinweis auf den Briand=Kellogg=Pakt forderte
Herriot, daß Amerika auch Frankreich Gerechtigkeit widerfahren
laſſe. Er wies die Anſchuldigung zurück, daß Frankreich kriegeriſch
ſei. Der Friede, ſo rief Herriot aus, ſei im Herzen jedes
Fran=
zoſen die tiefſte Leidenſchaft. Aber es genüge nicht, den Frieden
zu wollen, um ihn zu erhalten. Es ſei nicht ſicher, daß das moraliſche
Geſetz genüge, um die Wiederkehr des Krieges zu verhindern. Die
Verteidigung eines Landes ſei auch ein Problem
der Zeit und des Raums. Es habe Stunden gegeben, in
denen die feierlichſten Verträge nicht imſtande geweſen ſeien, die
ſriedfertigſten Gebiete zu ſchützen. Man müſſe die Beunruhigung
Frankreichs beim Alarm gewiſſer Gefahren begreifen. Dieſe
Be=
unruhigung ſtehe keineswegs im Widerſpruch zu dem Abſcheu
Frankreichs vor dem Rufe: „Zu den Waffen”. Sie ſei lediglich ein
Ausdruck des beſcheidenen Wunſches, im Frieden zu leben. Sie
hindere Frankreich nicht daran, an diejenigen, die Frankreich
be=
kämpft hätten, den Ruf zur Verſöhnung zu richten.
.. . und Paul Boncour gefällk ſich in Heucheleien.
Bei einem vorhergegangenen Bankett hat Kriegsminiſter
Paul Boncour eine Anſprache gehalten, in der er dem „Temps”
zufolge auf die „ernſten Ereigniſſe” hinwies, die ſich immer
häu=
ſiger jenſeits des Rheins abſpielten. Frankreich, das im Krieg
nicht nur um ſeine Freiheit, ſondern auch für das Heil der ganzen
Welt gekämpft habe, werde nicht dulden, daß man ihn „die
ge=
rechten Waffen” fortnehme, denen es bedürfe, um ſeine Grenzen zu
ſchützen und ſein Gebiet vor neuen Verheerungen zu bewahren.
Frankreich wolle ſich ſeinen Sieg nicht rauben laſſen und werde
ebenſo darüber wachen, daß man den Sinn, den es dieſem Sieg
ge=
geben habe, nicht entſtelle. Es werde nicht zulaſſen, daß die
an=
deren aufrüſteten, da es dadurch ſelbſt zur Wiederaufrüſtung
ge=
zwungen würde.
Obwohl der Bürgermeiſter von Meaux in ſeiner Rede
be=
ſonders bemerkt hatte, daß die Enthüllung des Denkmals nicht
eine jener lärmenden Kundgebungen gleichen ſolle, wie man ſie
andererſeits (gemeint iſt Deutſchland) gewöhnt ſei, ſtrotzte das
weite Feld um das Denkmal in Kriegsſchmuck, Soldaten mit
aufgepflanztem Bajonett, der große Geueralſtab und Angehörige
von Kriegervereinen bildeten den äußeren Rahmen dieſer
Feier=
lichkeit, bei der keiner der Redner verſäumte, auf den
angeb=
lichen Ueberfall auf Frankreich, die angebliche Verletzung der
beligſchen Neutralität und den Sieg Frankreichs hinzuweiſen,
der ihm nunmehr unwiderrufliche Rechte eiuräume, die nicht
angetaſtet werden dürften.
Seite 2 — Nr. 254
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Laudeshauptſtadt.
Darmſiadt, den 12. September 1932.
* Zum 80. Geburlskag von Profeſſor Wilhelm Horſt.
Am 13. September vollendet unſer Mitbürger, der bekannte
Maler und Gemäldereſtaurator Profeſſor Wilhelm Horſt, geboren
in Pfungſtadt, ſein 80. Lebensjahr.
Mit den Glückwünſchen, die dem weithin bekannten und
ge=
ſchätzten Künſtler gewiß in großer Zahl zugehen werden, ſoll ihm
bei dieſer Gelegenheit noch ein beſonderer Dank ſeitens alter
Kunſtfreunde dargebracht werden, denn das Wirken Prof. Horſts
als ausgezeichneter Gemäldereſtaurator iſt ein im höchſten Grade
gemeinnütziges, es kommt uns allen zugute. Dabei ſei vor allen
Dingen ſeiner reichen Arbeit in der Gemäldegalerie des heſſiſchen
Landesmuſeums in Darmſtadt gedacht. Jedem Beſucher unſerer
ſchönen Galerie wird gewiß ſchon der gute und gepfiegte Zuſtand
der Bilderbeſtände im Gegenſatz zu gar mancher anderen deutſchen
Sammlung aufgefallen ſein. Das verdanken wir unſerem Meiſter,
deſſen reiche Erfahrung und außerordentlich pietätvolle
Behand=
lung ſo manches koſtbare Gemälde, das unter der Einwirkung des
Austrocknens, des Alters, von Staub und verdorbenem Firnis,
und was alles ſo im Laufe der Zeit an Kunſtwerken vorkommen
kann, gelitten hatte, wieder in ſeinen urſprünglichen Zuſtand
zurückgeführt und es vor weiterer Zerſtörung geſchützt hat.
Be=
ſondere Erwähnung verdient die meiſterhafte Wiederherſtellung
eines der koſtbarſten Stücke unſerer Sammlung, Stefan Lochners
„Darſtellung des Chriſtuskindes im Tempel”, gemalt 1447, das
jetzt wieder in dem altdeutſchen Hauptſaale der Galerie Platz
ge=
funden hat. Kein größeres Lob iſt für einen Reſtaurator zu
fin=
den, als daß man den Zuſtand des Bildes ausgezeichnet findet
und gar nicht ſieht, daß ſo viel Mühe und Sorgfalt daran
ver=
wendet werden mußte — keine fremde Hand iſt daran ſichtbar.
Auch die mit größter Feinheit ausgeführte Wiederherſtellung der
koſtbaren Frühwerke deutſcher Tafelmalerei im Wormſer
ſtädti=
ſchen Muſeum zu St. Andreas, Altarflügel mit vier Heiligen, die
ſchon in die letzten Jahre des 12. oder die erſte Hälfte des 13.
Jahr=
hunderts zu ſetzen ſind, müſſen erwähnt werden, ſie haben bei
Fach= und Muſeumsleuten berechtigtes Aufſehen erregt. Zahlloſe
weitere Werke aus öffentlichem und Privatbeſitz verdanken ihre
Erhaltung und Wiederherſtellung unſerem vortrefflichen
Darm=
ſtädter „Bilderdoktor‟. Dieſe ſelbſtloſe Tätigkeit, ſeine Sorgfalt,
Sachkenntnis und Ehrfurcht vor dem Alten, die Erhaltung
nationalen Kunſtgutes verdient gewiß unſeren Dank!
Daß aber ſeine langjährige reiche Erfahrung, die Kenntnis
aller Techniken, Malgründe und Bindemittel der Künſtler aller
Zeiten nicht verloren gehe, iſt wertvoll zu wiſſen: Profſſeor Horſt
hat ſeinen Sohn, Maler Walter Horſt, als Reſtaurator
ausge=
bildet und in ihm eine vortreffliche Stütze gefunden.
Als freiſchaffender Maler hat ſich Horſt im Bildnis und als
Landſchafter vielſeitig betätigt, er hat ſich aber auch da ein
Spe=
zialgebiet geſchaffen, das ihm nicht leicht ein anderer ſtreitig
machen kann, es iſt das Gebiet der Miniatur, der Klein= und
Feinmalerei, wo ihm manch feines Werk gelungen.
Profeſſor Horſt hat ein arbeitsreiches Leben hinter ſich,
An=
erkennung hat er viel gefunden, doch äußere und materielle
Er=
folge ſind bei der ſtetig ſo überaus beſcheidenen Art des Künſtlers,
bei ſeinen mäßigen Forderungen ſelten geweſen. Auch die Leitung
des heſſiſchen Landesmuſeums, der jetzt wie früher nur zu karge
Mittel zur Verfügung ſtehen, konnte unſerem Meiſter bei
wei=
tem nicht eine Entlohnung oder die Stellung bieten, wie ſie dem
Werte ſeiner Arbeit gemäß geweſen wäre und wie ſie anderwärts
an allen größeren ſtaatlichen Sammlungen vorhanden ſind. Deſto
größeres Verdienſt hat ſich unſer Künſtler erworben, daß er doch
für die heimatliche Galerie ſo ſegensreich wirkte.
Profeſſor Horſt veranſtaltet in ſeinem Atelier, Annaſtraße 10,
eine Ausſtellung, die eine Woche nach ſeinem Geburtstage für
jedermann frei zugänglich iſt. Er wird dabei neben ſeinen eigenen
Werken auch ſeine Privatſammlung, die eine Reihe ſchöner Werke
älterer wie neuerer heſſiſcher, auch Münchener Maler enthält, bei
mäßigen Preiſen zum Verkauf ſtellen. In dieſer Sammlung finden
wir die Darmſtädter Namen Georg Brunner, Hauptmann
Hoff=
mann, Paul Weber, Philipp Röth. Heinrich Deuchert, H. Reinhard
Kröh, Eugen Bracht, Wilhelm Bader, Carl Schweich, Melchior
Kern, die Münchener Wilhelm Welten, Boller, Schoyerer.
Be=
ringer u. a.
Wir wünſchen dem unermüdlich ſchaffenden Künſtler, der wie
wir Maler alle unter der heutigen Elendszeit ſeeliſch und
ma=
teriell ſchwer zu leiden hat, herzlichſt einen guten Verkaufserfolg.
Möge er ſich ſeinen oft bewährten guten Humor und ſeine
Arbeits=
freude noch lange bewahren,
Allen Kunſtfreunden aber ſei die Mahnung ans Herz gelegt,
ihren Bilderbeſitz nicht ungepflegt zu laſſen und die „Patienten”
darunter recht bald dem beſten „Bilderdoktor”, Prof. Horſt, zur
Wiederherſtellung und Pflege zu übergeben. Sie werden dann
neue Freude an ihrem Beſitz haben.
Profeſſor Adolf Beyer.
75. Geburtstag. Fritz Haußmann ſenior, Mitinhaber der
Graphiſchen Kunſtanſtalt und Kliſcheefabrik gleichen Namens,
be=
geht heute ſeinen 75. Geburtstag. In der Nähe Stuttgarts
ge=
boren, kam er in den neunziger Jahren nach Darmſtadt und hat
es hier von den kleinſten Anfängen heraus verſtanden, einen
Fa=
brikationsbetrieb zu ſchaffen, der heute weit über Heſſens Grenzen
und bei allererſten Firmen ſein Betätigungsfeld hat. Dem
er=
ſtaunlich Rüſtigen möge ein froher, wohlverdienter Lebensabend
beſchieden ſein.
Epangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein. Die
Mitglie=
der werden auf die am Dienstag, den 13. September 1932, abends
im Vereinshaus „Feierabend” (Stiftſtraße 51) ſtattfindende
Monatsverſammlung aufmerkſam gemacht. Die Wichtigkeit der
Tagesordnung erfordert vollzähliges Erſcheinen.
Zu Hindenburgs 85. Gebutiskag.
Am 2. Oktober d. J. wird Reichspräſident von
Hindenburg 85 Jahre alt.
Als ſich die Deutſchen daheim und draußen im Jahre 1927
rüſteten, um den 80. Geburtstag des Generalfeldmarſchalls und
Reichspräſidenten zu feiern, da bat er, der ſchwierigen Lage des
Vaterlandes Rechnung zu tragen und von allen rauſchenden Feiern
abzuſehen. Wolle man ſeines 80. Geburtstages doch gedenken, ſo
ſolle man ſeinen Beitrag zur Hindenburg=Spende
ge=
ben, zu der Reich und Länderregierungen inzwiſchen aufgerufen
hatten.
Auch der 85. Geburtstag des Reichspräſidenten wird bei
der drückenden Not Deutſchlands keinen Anlaß zu rauſchenden
Feiern bieten können. Zu ſchwer laſtet die Sorge auf Deutſchland
und jedem Einzelnen! Aber ſoll deshalb der 2. Oktober
unbe=
merkt vorübergehen?
Die Mitglieder des Kuratoriums der Hindenburg=Spende
wiſſen, wie ſehr die Möglichkeit, perſönlich helfen zu können,
un=
ſerem allverehrten Generalfeldmarſchall und Reichspräſidenten die
Laſt des Amts tragen hilft. Unſere in der Hingabe an die
Per=
ſon Hindenburgs mit uns einigen Freunde und alle ſeine ſonſtigen
Verehrer bitten wir, ſoweit ſie zu geben in der Lage ſind: Helfen
Sie durch ihren Beitrag, Hindenburg zu ſeinem 85. Geburtstag
die Möglichkeit ſchaffen, auch weiterhin der erſte Helfer
ſeiner notleidenden Kriegskameraden zu ſein.
Stärkt ſeine Stiftung!
Helft Hindenburg helfen!
Annahmeſtellen bei allen durch Aushang gekennzeichneten
Banken, den Poſtämtern und Poſtſcheckkonto Hindenburg=Spende
Nr. 73 800.
Unterſtützt die heſſiſche Winterhilfe
kauft Sohrfagersrägein!
Die Orksgruppe Darmſtadi des Deutſchen Touring=
Clubs gewinnk in Wiesbaden den Orksgruppen=
Wanderpreis!
Die Ortsgruppe Wiesbaden des Deutſchen Touring=
Clubs hatte am 10. und 11. September eine Ziel= und
Stern=
fahrt, verbunden mit Stiftungsfeſt und Fuchsjagd
im Taunus, ausgeſchrieben.
Die Geſamtveranſtaltung wies einen ſelten guten Beſuch auf,
wie auch die Durchführung nichts zu wünſchen übrig ließ.
Die Ortsgruppe Darmſtadt hatte zu der Sternfahrt zwei
Fahrzeuge gemeldet. Beide Wagen — von Damen geſteuert —
konnten ſich die ausgeſetzten Preiſe erringen. Frau Zelder legte
in der Zeit vom Freitag, den 9. September, 9 Uhr, bis Samstag,
den 10. September, 18 Uhr, insgeſamt etwa 1400 Kilometer zurück
Frau Scholze legte in derſelben Zeit ca. 1300 Kilometer zurück.
Beide Leiſtungen ſind nicht — auch von keinem der Herren —
übertroffen worden.
Bei der Fuchsjagd waren zwei Füchſe unterwegs. Ein Wagen=
und ein Motorradfuchs. Auch hier war es Frau Zelder, die als
erſte den Motorradfuchs und als dritte den Wagenfuchs in ihren
Verſtecken aufſtöberte
Um den wertvollen Ortsgruppen=Wanderpreis hatten ſich 26
Ortsgruppen beworben. Auch hier war es die Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, die mit 284 Punkten als Sieger hervortrat.
Somit hatte die Ortsgruppe Darmſtadt den Vogel vor allen
anderen Ortsgruppen abgeſchoſſen, ſowohl in der Einzelbewertung
wie im Geſamtklaſſement.
Der Umzug der Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt,
Filiole der Dresdener Bank, in ihre neuen Geſchäftsräume,
Rhein=
ſtraße 14, erfolgte am Samstag nach Schalterſchluß. Schon heute
wird der volle Betrieb in den neuen Räumen aufgenommen, die
einer umfaſſenden Renovierung unterzogen worden ſind. Bei
An=
lage der Schalterräume wurde der „Dienſt am Kunden” als
ober=
ſter Grundſatz aufgeſtellt, d. h. die Schalteranordnung iſt ſo erfolgt,
daß eine ſchnelle Abwicklung der Kunden und ein reibungsloſes
Ineinanderarbeiten der einzelnen Abteilungen ermöglicht iſt.
— Schwer verletzt wurde am Sonntag abend ein
Motorrad=
fahrer aus Hahn bei Pfungſtadt, der von Crumſtadt kam und in
Richtung Darmſtadt fuhr. Die ſchlechten Straßenverhältniſſe
wurden ihm zum Verhängnis. Beim Fahren über ein Schlagloch
ſtürzte er vom Motorrad, wobei er ſich ſchwere Kopfverletzungen
zuzog. Er wurde beſinnungslos von der Freiwilligen
Rettungs=
wache ((Telephon 400) ins Städtiſche Krankenhaus gebracht,
Sein Soziusfahrer kam mit dem Schrecken davon.
— Sturmſchäden. Infolge des am Sonntag nachmittag in
Darmſtadt herrſchenden Sturmwindes wurde die Städtiſche
Feuer=
wehr (Telephon 600) mehrfach alarmiert, um Sturmſchäden zu
beſeitigen bzw. weitere Unglücksfälle, die dadurch leicht hätten
entſtehen können, zu verhüten. So hatte ſich in der
Weyprecht=
ſtraße ein Kaminrohr gelöſt und trieb nun im Sturmwind auf
dem Dach des Hauſes hin und her, jeden Augenblick bereit, auf die
Straße zu ſtürzen. Die Städtiſche Feuerwehr beſeitigte auf Anruf
dieſes Uebel. Am Sonntag morgen hatte der Sturm am Neubau
des Kaufhauſes Stegmüller eine Bordwand umgeworfen.
Glück=
licherweiſe wurde niemand verletzt. Die Bordwand wurde von
der Städtiſchen Feuerwehr wieder aufgerichtet und befeſtigt.
Großes Haus. — Sonntag, 11. September.
„Der Roſenkavalier”
Oper von Richard Strauß, Text von H. v. Hofmannsthal.
Wenn ſich die Abſicht, wie es den Anſchein hat, verwirklicht,
Richard Strauß in dieſer Spielzeit beſſer und häufiger zu Wort
kommen zu laſſen, als in der vorigen, ſo darf die heutige
glän=
zend verlaufene Eröffnungsvorſtellung als glückverheißend
be=
grüßt werden.
Infolge der Neubeſetzung von 4 tragenden Rollen wurde
eine Neu=Ei ſtudierung nötig, die mit gleichzeitig neuer
Inſze=
nierung und Regie den Eindruck der Friſche verſtärkte,
Hans Strohbach hat Erfindung und Phantaſie. Die
Anordnung des Bühnenbildes und die Regie lagen bei ihm ſehr
glücklich in ein und derſelben Hand. Beide werden, was
weſent=
lich iſt, von ſeiner Muſikalität und aus der Partitur beſtimmt.
Das gute Ergebnis iſt einleuchtend. Die Bilder ſind warm
mit=
klingend, modern und opernhaft in gutem Sinn und überaus
zweckmäßig. Mit Maler=Augen ſind die Hintergründe auf die
davon ſich abhebenden Koſtüme abgeſtimmt, die wiederum ſehr
mannigfaltig aus dem buntſcheckigen Wiener Milieu entwickelt
werden. Der Spiegelſaal des 2. Aktes in Glas und Silber mit
dem entzückenden Durchblick in eine Flucht von Zimmern iſt eine
geniale Löſung. Die Regie wirkt perſönlich, doch
ſelbſtverſtänd=
lich, und ſtellt die Perſonen an die zum Singen tauglichen
Plätze, Strohbach kann der Opernregiſſeur werden, wie ihn die
Zeit erfordert.
Für die muſikaliſche Leitung möchte ich K. M. Zwißler für
geeigneter halten, als den heute dirigierenden Dr. Schmidt=
Iſſerſtedt, der dem unerhörten Schwung und der delikaten
Feinheit dieſes Werkes ſeinem Temperament und ſeiner
Bega=
bung gemäß nicht nahe genug ſteht. Beherrſchte er auch
zuver=
läſſig den großen Apparat, ſo mangelte es oft an Genauigkeit
und Klarheit. Die Zeitmaße, hauptſächlich in den Schlußſzenen
der Akte, waren verſchleppt, wodurch die Gefahr entſteht, daß
das Süße ſentimental wird, die Spannungen verdünnt, banale
Stellen — der ſchwache Punkt von Srauß — aufgedeckt, anſtatt
zugedeckt werden. Im verſtändnisvoll ſchmiegſamen Begleiten
allerdings iſt er Meiſter, wodurch alle ſeine Aufführungen jenes
wohltuende Gefühl unbedingter Sicherheit hervorrufen. Die
Striche im 3. Akt ſind geſchickt und vorteilhaft. Der Glanz der
funkelnden Partitur ſtrahlte aus unſerem virtuos ſpielenden
Orcheſter.
In der Perſonenbeſetzung ſteht Theo Herrmanns Ochs
an vorderſter Stelle. Das bis in kleinſte Einzelheiten
durchge=
arbeitete Geſangliche vereinigt ſich mit überzeugender, doch maß
voller Schauſpielkunſt, deren Bewegungs= und Mienenſpiel bei
draſtiſcher Maske ſich nie zur Groteske überſteigert. Die
über=
legene Beherrſchung des Wiener Gehabens und Dialekts, ein
ge=
ſunder, praller Humor ergeben mit allem jene lebendige Einheit,
die dieſe oft als widerlich empfundene Figur nicht nur
glaub=
haft, ja geradezu ſympathiſch macht. Er war heute Mittelpunkt,
das Ausſtrahlen ſeiner konzentrierten, alle Mitwirkenden
be=
lebenden Perſönlichkeit offenſichtlich.
Elſa Kment in ihrer Antrittsrolle als Oktavian zu ſehen,
verhinderte leider eine Knieverletzung der mit Spannung
er=
warteten Künſtlerin. Dafür gabs eine Ueberraſchung und
Ent=
deckung, indem die junge Erna von Georgi zu dem
Wag=
nis den Mut fand, die Rolle in kurzer Probezeit zu lernen, die
ſie noch nie geſungen, ja noch nie gehört. Alle Achtung vor dem
Hufarenſtückchen, aber auch vor der friſchen, erſtaunlich ſicheren
Leiſtung, die ohne große Begabung nach allen Seiten:
Muſikali=
tät, Intelligenz, Temperament, nicht zu denken wäre. Iſt ihr
Sopran auch nach Klang und Farbe für den Mezzo des
Okta=
vian zu hell und zu leicht, ſo gab er doch genügende Subſtanz
her, erwies er ſich im Dialog flüſſig, in der Kantilene füllig
genug, wobei freilich Anſprüche auf Durcharbeitung und
Ausge=
ſtaltung bei noch fehlender Reife und Stilbeherrſchung füglich
zurückgeſtellt werden dürfen. Der Darſtellung kommt eine
jung=
wüchſige Erſcheinung und ein keckes Schelmengeſicht zu Hilfe, die
den ſchönen Erfolg ſtützten und gern anerkennen laſſen,
Für die Marſchallin iſt in Inger Karan, wiewohl
eben=
falls außerhalb ihres Faches — denn es iſt ein Sopran
ver=
langt — eine vorzügliche Vertreterin gefunden. Dem Charakten
dieſer an der Scheide von Jugend und Alter Stehenden
ent=
ſprach die Sicherheit des Auftretens bei jugendlich friſcher
Stimme ſehr glücklich. Das an Schönheit und Umfang
auf=
fallende ſtimmliche Material, wundervoll behandelt und jeder
Nüance gehorſam, konnte ſich bis auf wenige Töne höchſter Lage
herrlich entfalten. Wenn freilich das Wieneriſche Kolorit fehlen
müßte, ſo gaben vornehmes Spiel und innere Teilnahme ihrer
durchdachten Geſtaltung Würde und Wärme,
Fritzi Jockl ſingt die Sofie auch wundervoll. Die hohe
Kultur ihres klaren Soprans zu hören, iſt reiner Genuß, ihr
intelligent geſtaltendes Spiel überaus feſſelnd, Freilich entſpricht
die Reife ihrer ſehr bewußten Perſönlichkeit dem Weſen der
naiven Mädchenrolle nicht ganz. Sie iſt nicht aus dem Vollen
Montag, 12. September
Segelfiieger Bolizeihaupkmann Jans
Der bekannte, hoffnungsvolle Segelflieger Polizeibguo
Jans in Darmſtadt wirkte geſtern in ſeiner Geburtsſtadt
fels im Odenwald bei einem Werbeflugtag der dortigen je
flieger=Ortsgruppe mit. Nachdem wegen des ſtarken Winm
Schulungsbetrieb der Jungſegelflieger abgebrochen worden
unternahm Hauptmann Jans einen Segelflug. Nach einen
von 27 Minuten brach plötzlich in einer Höhe von 150
Moſl=
einer Rechtskurve ein Flügel der Maſchine ab. Der Piloi
auf eine Felſengruppe und war ſofort tot. Hauptmann Jo=
39 Jahre alt. Er war früher Lehrer und ein beſonders
ter Polizeioffizier. Auch als Sportsmann iſt Hauptmanm
beſonders im ſüddeutſchen Handball, hervorgetreten. Deng
ſtädtern war Hauptmann Jans namentlich bekannt durer
Tätigkeit bei den 98ern und im Polizeiſportverein. Voß
Jahren trat er zum Segelflug über und konnte bei den diu
gen Rhön=Segelflug=Wettbewerben ſchöne Erfolge erringen
ſeine vielverſprechenden Leiſtungen wurde er mit der Planu4
Stadt Darmſtadt ausgezeichnet.
Vom Segelflugverein Lindenfels werden uns noch
Einzelheiten zum tödlichen Abſturz des Hauptmanns Joh
meldet:
Der heutige Erkundungsflug ſollte, wie ſchon viele
auch diesmal wertvolle Aufſchlüſſe über die flugſportliche 0
ch verüb
des hieſigen Geländes bringen. Bei böigem Wetter ſtartetot
nd
mann Jans ſelbſtverſtändlich und wohlgemut an der Be.
warte und zog über eine halbe Stunde lang ſeine wundc=
Kreiſe über Stadt und Burg. Aus einer Höhe von etitaup
Metern mußte er plötzlich in ſcharfer Rechtskurve, mit t7 ſ7
Fahrt ſteil niedergehen, um zu landen. Hierbei riß infolgene lſche Wel
beanſpruchung einer für Höchſtleiſtungen nicht gebauten W.9/”, ſohlen. Es h
bei der herrſchenden enormen Windſtärke die rechte Tratz gugen
Aermel=
ſo daß Jans aus zirka 150 Meter Höhe unbedingt und tödſgewein, ein Her
ſtürzen mußte. Der Segelflugverein Lindenfels, dem Jau ige und brau
gebürtiger Lindenfelſer innerlich nahe ſtand, und mit jimimn Rand und ei
Segelflieger und Freunde des Segelflugs betrauern in dern znarkt
geſto=
gegangenen einen wagemutigen, ſportbegeiſterten und ersunn Landwikt 9o
dm Wochenma
Fliegerkameraden.
g konnten kurz
— Einen Knöchelbruch zog ſich während eines Sonntol mitelt hig Ie
mittagsſpazierganges ein hieſiges Fräulein am Böllenfallw ler Auiſtadl. Oe
durch zu, daß es in einem Abflußgräbchen hängen blieb =yydeſ. Der 4
dem Fuß umknickte. Das Fräulein wurde von der StötmAnan=
Rettungswache (Telephon 600) in das Städtiſche Kranmp Feid
am
verbracht.
ſtelle nach erneuter Prüfung als Lehrfilm anerkannt ugſedelehrbuch noch
Vorführung (auch vor Jugendlichen) freigegeben wurde,” gllung in Hohe D.
waltige Filmwerk iſt unter der Regie von Heinz Paul, Itn der Krimine
Mitarbeit von Paul Oskar Höcker und Major a. D. Gei==Aoder der nach
Viehbahn entſtanden und gibt ein hiſtoriſch getreues B4 Von der 3
Schlacht von Tannenberg. Ein Stab hervorragender D4,/haddieb wurde
wirken mit.
a dies geſtohlen
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute und üſte in den Hof
Tage die bildſchöne Norma Shearer mit dem intereſſanmn iſt das Rad r
Capone=Typ Clare Gable und Lionel Barrymore in dem jeklriknummer 12
ſprachigen Spitzenfilm der Metro=Goldwyn=Mayer=Prony und einen Ren
„Der Mut zum Glück‟. Dazu ein erſtklaſſiges Beiprogranm witere Herren=F
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende T u0/036, und Mar
beliebten Heinz Rühmann in dem luſtigen Tonfilm=Schwak=in einer Torhall
Stolz der 3. Kompagnie” nach dem Bühnenſchlager von Blſcdem er auch an
Hartſtein, der tauſende Male mit Sturmgelächter über eDi Finder oder 1
lands Bühnen ging.
hungehend bei de
meit in Goslar in
Guß, geboren am
Heſſiſches Landestheater
R2 oder um dieſe
en Darmſtadt
sitadt abgeſetzt ha
Dienstag,
13. September
Großes Haus
Marmerie
19.30—22.30 Uhr. A 1. Zum erſten M5.e. Darmſtadt zu
Juarez und Maximillian. Preiſe 0.50—3e Städt,
Donnerstag,
A. Gentrrſe
Freitag,
19.30—22 30 Uhr. C 1. Zum erſten Male x/ eptember 19‟
Juarez und Maximilian. Preiſe 0 50—5üues zirka 3
—e. grün=weiß=re
Anf 20, Ende geg. 22 15 Uhr. D 1.: 7 weden auf 3i
16. September Inſzenierung Das Konzert. Pr. 0.50-
Nächtlich
u2. September
— Schauſpiel=Premiere im Großen Haus des Landest.
Juimann. Darm
Morgen, Dienstag, den 13. Sept., wird mit der Erſtauff
hil ſtark beſchäd
des hiſtoriſchen Schauſpiels „Juarez und Maximi
von Franz Werfel die Schauſpiel=Saiſon eröffnet. Werfels=3 dei die Täter
ſpiel behandelt das tragiſche Schickſal des Erzherzogs Maxuy/hen der Krimin
von Habsburg, der mit Unterſtützung Napoleons III. aff Mlicteilen.
Kaiſerthron von Mexiko berufen wird und trotz reinſten AA
im Kampf mit dem Präſidenten Juarez von Mexiko untn ”ohier Wochenmar
Pfund oder Stüe
Die Inſzenierung beſorgt Kurt Hirſchfeld: Bühnenbild
Sebba. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt: die Damen Frungohraben 4—
Kinz (Charlotte), Conſtanze Menz (Prinzeſſin Salm=Salnl 4—10.
die Herren Emil Lohkamp (Maximilian), Ernſt Ginsberg i9Phiraut
Erwin Faber (Oberſt Lopez), Karl Paryla (Staatsrat Hes‟
A
Knoblauch 80
Joſef Keim (Bazaine), Walther Rießland (Pierron),
Gallinger (Poliphemio), Karl Heinz Peters (Dr. Baſch)/,
2. Salatgu
Retti
Maletzki (Monſignore Pelacio), Joſef Sieber (Thomas
Hugo Keßler, Franz Kutſchera. Hans Baumeiſter und a97 Pſi
Weſtermann.
Nüſſe 60, Zit
ihrer Seele geſchöpft, die in Koloratur=Rollen wohl ihre M Eüſtahmbutter
Trümpfe auszuſpielen haben wird.
dkäſe
Den Vater Faninal gab Johannes Drath, daſ Hänſe 80
ihm wie immer etwas zu machen weiß. Denn er kann chunu½ 9. Wurſty
0. Sckweinefle
ſieren und ſingen. Hatte er auch kaum Gelegenheit zu 75—140
Wurſtie=
lichem Ausſtrömen, ſo zeigte ſich ſeine muſikaliſche Snie anlagskarten zum
doch in jeder Note.
Bensheim
In den kleinen Partien der Annina, der Duenna,
Anlaß werden
zacchi bewährten ſich Martha Liebel, Regina 9e ſanung) von 100
Eugen Vogt. Den italieniſchen Sänger ſang H. 4I
9 Benshein
roth brillant. Den Poliziſten und den Notar gab B/Mr hinfahrt
öchlüter würdig, den Haushofmeiſter K. Th. Nu25y om 97. d
arl Walter ſang den anderen Haushofmeiſter, den R
händler und den Wirt.
Statiſterie, Chöre und Bühnenmuſik fügten ſich beie
Der Eröffnungsabend mutete an wie eine Feſtvorſtel
fand begeiſterten Beifall.
Der Büchnerpreisträger Adolf Bode.
ir M
Zur Gemäldeausſtellung der Bücherſtube Bodenheime.:
Adolf Bode, der junge Offenbacher, zeigt ſeit Soſl.
der Bücherſtube Bodenheimer eine Reihe Bilder aus deſ
drei Jahren. Die Friſche dieſes Talentes hat etwas
des. Man ſieht Straßen, Stilleben, Getreidefelder, 9
e=
berge und klare Seen, alles mit einer frohen Laune in.
ſpritziger Malerei erzählt. Ueber Häuſern und Gärten ſte
zarte, feine Lüfte, der Pinſel iſt oft witzig und keck, die
immer unmittelbar, das Lebensgefühl durchgehend poſſtitt
einer Heiterkeit belebt, die wie eine geheime Mozart=silſe,
dieſe Kunſt durchklingt. Ueberall treten Pariſer Anreguſctt:
herrſchend hervor (Utrillo, Kisling), aber ſie ſind auf Sioe
heimatliche Art umgeſetzt. Die Schweizer Landſchaften
ein Streben nach breiterem, zuſammenhängendem Ausdrn.
iſt zugleich zu leſen als ein Streben, die gelegentlich ange..
Verlockung zum witzigen Feuilleton zu überwachſen und.""
fere, echtere Menſchlichkeit zum Einſatz zu bringen. DecS
bis jetzt geleiſtet hat, iſt die reine, ſchöne Ausarbeitäle
glücklichen Anlage. Man hat hier Bilder vor ſich, die Ciche
geben, was in unſerer Kunſt recht ſelten geworden iſt: 9.
Lebenserfriſchung. Das muß ſich nun bei Bode auch im. "."
Erfahrungsſtoff der weiteren Lebensſtuien behl.
ſchwereren
Wilhelm mich”
[ ← ][ ][ → ] Eine Blumenſchau.
uen alig hatte es der Gärtner=Verein „Feronia” in dieſem
Jahre n”r nommen, mit ſeinem (48.) Stiftungsfeſt eine Blumen=
Kauſchau zuuerbinden, und es kann vorweg feſtgeſtellt werden, daß
ieſe 8Su. ein voller Erfolg wurde. Die reichhaltige und
ge=
chmacktye Ausſtellung hatte einen ſehr guten Beſuch aufzuweiſen.
zn hungt leuchtenden Farben grüßten die vielen Kinder Floras,
ie ſich) zammengefunden hatten, zu einem bunten, friſchen
Stell=
ſſcheinz, erſten Saal des „Perkeo” befanden ſich Schnittblumen
uer A0Phlox und Aſtern ein wunderſames Bild. Da war ein
hnzes=mengement von Topfpflanzen, Blattpflanzen, Begonien,
Oſſparaugt ſw. Ein hübſcher Geburtstagstiſch, geziert mit Kuchen,
ſeinen ſſchenken und vielen Blumen war aufgebaut. Ein Blick
ein öm engeſchmücktes Damenzimmer bot ſich dem entzückten
ſeſuchelly in kleines, ſtilvolles Biedermeiergärtchen und ein
ſpinurgzteingärtchen war angelegt und zeugte von dem guten
eſchmeyuund der Leiſtungsfähigkeit der Ausſteller. Canna, Orchi=
Eiſy ſen unu)koſen ſtanden in großen prachtvollen Vaſen. — Es war
Ky, ne kle i aber doch ſehr reichhaltige und eindrucksvolle
Blumen=
hau. Lſi — gerade weil ſie als Verſuch gedacht war —, dem
ſirtneu rein „Feronia” zur Ehre gereicht und zu ſchönen
Hoff=
ingen ſechtigt.
Polizeibericht.
Eiſntuchsdiebſtähle. In der Nacht vom 8. zum 9.
evtemlwf 1932 wurde in das Damenſchwimmband am Großen
ſoog eumßinbruch verübt. Geſtohlen wurde ein kleiner
Bargeld=
gtrag, 1e Täter ſind mit einem Nachen an die Brücke des
hmenhugts gefahren und nach Zertrümmerung einer
Fenſter=
eeibe inas Innere des Gebäudes gelangt. — In der gleichen
d einn laſche Wein geſtohlen. — Desgleichen wurde aus dem
nten 10 Hauſes Eichbergſtraße Nr. 7. Wäſche im Werte von
(Marn eſtohlen. Es handelt ſich um ein weißes Herren=Polo=
Aund mrtangen Aermeln, ein hellblaues Kinder=Polohemd mit
Sywen Ameln, ein Herren=Netzjäckchen, zwei Paar Damen=
ümpfe) eige und braun, ein Paar Kinderſtrümpfe, hellbeige
miüt bumuer Rand und eine Kinder=Covercoathoſe. — Aufdem
bchearkt geſtohlen. Am vergangenen Donnerstag
irde eunm Landwirt von ſeinem Wagen von zwei jungen
Bur=
imn aun ſem Wochenmarkt ein Korb mit Zwetſchen entwendet.
Tätäarkonnten kurz nach Begehung des Diebſtahls von der
lizei „nittelt und feſtgenommen werden. Die Zwetſchen
woll=
im M A ſie ü ner Altſtadt verkaufen, haben jedoch Liebhaber hierfür
ſna bt genuden. Der Landwirt erhielt wieder ſeinen Korb mit
ſeiſchen — Anzahlungsbetrügerin. Im Mai,d. J.
ſſt einye Verbedame des Verlags „Ergon” Hamburg im
Fürſten=
in drmſtadt, Grafenſtr. 18. Vorträge über ein Zuſchneide=
und
rbuch, Hſtem „Ergon”. Bei Beſtellung desſelben mußten fünf
Nein M dirk ampahlt werden. Bis heute ſind eine Anzahl Beſteller für
M21 Zuſalauidelehrbuch noch nicht beliefert und wahrſcheinlich um
m Anzaſhlng in Höhe von 5 Mark betrogen. Geſchädigte wer=
R0½ geboſig, der Kriminalpolizei Darmſtadt. Hügelſtraße 31/33,
Mu inmer 19 oder der nächſten Polizeiſtelle hiervon Mitteilung zu
na’=Von der Zunft der Fahrraddiebe. Von
em Fſhraddieb wurde am 28. Juli 1932 ein Herren=Fahrrad,
ſdem ne dies geſtohlen und es ſeiner elektriſchen Beleuchtung
zubt ute in den Hof des Hauſes Lagerhausſtr. Nr. 32 ge=
Dun iſt das Rad verſchwunden. Das Fahrrad iſt Marke
foriknummer 125 855, hat ſchwarzen Rahmen mit wei=
7 Steunund einen Rennlenker mit rotem Gummi überzogen.
Zweiß reitere Herren=Fahrräder, Marke „Dürkopp”,
Fabrik=
mmer z1 036, und Marke „NSU.” wurden von demſelben Dieb
Zeblicht” einer Torhalle der Wald= und Eliſabethenſtr. ab=
Fellt, r adem er auch an dieſen die Beleuchtungen abmontiert
ſte. —2e Finder oder Käufer vorſtehender Fahrräder werden
ſict, ſihumgehend bei dem Polizeiamt, Zimmer 34, zu melden.
Ein zirreit in Goslar in Unterſuchungshaft befindlicher Diener
mund (Goß, geboren am 17. Oktober 1904, in Zörbig, will am
cheuf.
fuli —92 oder um dieſe Zeit zwei Damen= und zwei
Herren=
rädetein Darmſtadt entwendet und dieſe in der Umgegend
Damnſadt abgeſetzt haben. Die Käufer werden erſucht dies
der Oeparmerieſtation ihres Ortes oder direkt bei der
Krimi=
polizex darmſtadt zu melden. — Holzdiebſtahlausdem
fe Ze Städt. Schwimmbades. In der Nacht vom
„um 3 ſeptember 1932 wurden aus dem Hofe des Städtiſchen
wimmldes zirka 30—35 Rundhölzer für ein Weißbindergrüſt,
unzeichiet: grün=weiß=roter Anſtrich, entwendet. Mitteilungen
rüber urden auf Zimmer 12 des Polizeiamts
entgegenge=
ſmen.: — Nächtliche Bubenſtreiche. In der Nacht
12. September 1932 wurde an dem Zigarrengeſchäft
ufmann Darmſtadt, Nieder=Ramſtädter Straße 34, ein
lameſihd ſtark beſchädigt. Perſonen, die zweckdienliche
Mit=
ſungen ber die Täter machen können, werden gebeten, ihre
Fihrnekrungen der Kriminalpolizei. Darmſtadt, Hügelſtr. 31/33,
ehmer 0 nitzuteilen.
macht uue in das Haus Feldbergſtraße Nr. 13 eingebrochen
d eim ſrhrrad Marke „Adler”, Modell 2, noch gut erhalten,
Darmſtdter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 10. Sept.
pei Ffund oder Stück in Rpfg.): Gemüſe; Kohlrabi
Guohlraben 4—6, Karotten 6—8. Rote Rüben 8—10,
Mün 8—10. Spinat 12—15. Römiſchkohl 8—10, Rotkraut
Ußkraut 5—7. Wirſing 8—10, Stangenbohnen 22—25,
bohſtt 15—20, Wachsbohnen 20—25, Erbſen 25—30. Zwie=
—Knoblkauch 80, Tomaten 7—10, Endivienſalat 8—12,
lan h—12 Salatgurken 10—40, Einmachgurken 1—2
Blu=
hohl 14-70 Rettich 5—15. Meerrettich 80. Frühkartoffeln
4. Oll). Pfirſiſche 25—35 Brombeeren 20—25 Preißelbeeren
Tafflofel 12—18. Wirtſchaftsäpfel 6—12. Falläpfel 4—5,
ſelbirme 15—25, Wirtſchaftsbirnen 8—12, Zwetſchen 10—12,
Auben 7I Nüſſe 60, Zitronen 5—10. Bananen 30—35. Eß=
Tren/ füßrahmbutter 160—180, Landbutter 130—140. Weich=
3—5 Handkäſe 3—12. Eier, friſche 8 u. 9. Wild und
flü: Gänſe 80, Hühner 60, Enten 100. Tauben 30—60.
eiſchi= und Wurſtwaren; Rindfleiſch, friſch 56—70,
bfleiſt3 70, Schweinefleiſch 70—90, Dörrfleiſch 110, Schinken
Wur/55—140. Wurſtfett 50, Schmalz. ausgelaſſen 70.
Sntagskarten zum Winzerfeſt. Vom 17. bis 20. Septem=
32Eſtdet in Bensheim das 4. Bergſträßer Winzerfeſt ſtatt.
dieſten Anlaß werden von allen Bahnhöfen im Umkreiſe
ifengienung) von 100 Kilometern um Bensheim
Sonntags=
hrkban nach Bensheim mit folgender Geltungsdauer
aus=
ben, ur Hinſahrt am Samstag, den 17. September. ab
T, am Sonntag, den 18. September, am Montag den 19.
Sep=
uNam Dienstag, den 20. September; zur Rückfahrt
umGſs, den 17. September, am Sonntag. den 18. September,
Momty, den 19. September und am Mittwoch, den 21.
Sep=
der M75) Uhr. Die Rückfahrt muß ſpäteſtens am 21. September
Uh rngetreten ſein. Wo keine feſten Sonntagsrückfahrkarten
ſliegens, dürfen Blanko=Sonntagsrückfahrkarten ausgefertigt
Tüütskalender für Montag, den 12. September 1932.
„Thnter: „Tannenberg”; Helia=Lichtſpiele: „Der Mut zum
icks Palaſt=Lichtſpiele: „Der Stolz der 3. Kompagnie‟.
Konzſit Herrngarten=Café.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
254 — Seite 3
Der Groß=Gerquer Herbſtmarkt.
Aufleben eines kradikionellen Heimakfeſkes. — Erfolge einer rührigen Stadkverwalkung.
Anſchließend entwickelte Diplomingenieur Möbus den
groß=
zügigen
Die Veranſtalkungen
Kanalplan Groß=Gerau—Rhein.
Inzwiſchen war Staatspräſident Dr. Adelung im Saal
er=
im Rahmen des Groß=Gerauer Heimakfeſtes.
ſchienen. Der Vorſitzende des Landesverbandes, Redakteur Max
Groß=Gexaus tatkräftiger Bürgermeiſter und nicht minder
tatkräftiger Stadtrat und Bürgerſchaft iſt wie kaum eine andere
Gemeinde bemüht, durch lokale Veranſtaltungen für die Belebung
der Stadt zu werben. Wenn auch Groß=Gerau unter der ſchweren
wirtſchaftlichen Not ſtark zu leiden hat, gelingt es der
Bürger=
ſchaft, durch ihre Lebensbejahung, geführt von ſeinem immer
vor=
wärts ſtrebenden Bürgermeiſter, dieſer Not leichter ſtandzuhalten.
Immer neue Anregungen bringen ſtärkeren Zuſtrom nach der
Kreisſtadt und Beleben die dortige Wirtſchaft.
Erſtmalig in dieſem Jahre wurde mit dem Abhalten des
Herbſtmarktes eine alte Tradition wieder aufgenommen, und
die=
ſer Herbſtmarkt ſoll, wie in früheren Jahren, nun wieder
regel=
mäßig ſtattfinden. Mit ihm waren eine Reihe von
Veranſtal=
tungen verbunden.
Die Feſttage wurden bereits am Samstag mit einer
Aus=
ſtellung in der Handwerkerſchule, auf dem Marktplatz
eröffnet, in der die hochwertigen heimiſchen Erzeugniſſe des
Hand=
werks. Gewerbes und der Induſtrie zur Schau geſtellt waren. Vor
dem Ausſtellungsgebäude war eine dekorative gärtneriſche Anlage
geſchaffen worden. Ein Rundgang durch die Ausſtellungsräume
ſetzte die Beſucher wegen der Reichshaltigkeit und Qualität der
Erzeugniſſe in Erſtaunen. Im Erdgeſchoß waren von einer Groß=
Gerauer Schreinerei Einzelmöbel, von einer Schneiderei elegante
Maßanzüge, weiter kunſtgewerbliche, nach eigenen Entwürfen
ver=
fertigte Handarbeiten, Druckereierzeugniſſe des Verlages Fink
fer=
ner Glas=, Schreiner= und Malerarbeiten ausgeſtellt. In weiteren
Räumen zeigte eine Groß=Gerauer Gaſtwirtſchaft kulinariſche
Ge=
nüſſe, andere Firmen ihre Exzeugniſſe, wie Blumenarrangements,
Mineralwäſſer. Seilerei=, Schuharbeiten. Die Metall
verar=
beitende Induſtrie zeigte Preßteile für Kraftfahrzeuge und
Zu=
behörteile.
Aus der Fülle der ausgeſtellten Gegenſtände ſei im
Ober=
geſchoß vor allem die Schau des Nahrungsmittelgewerbes, des
Konditorgewerbes und der Hirſch=Brennerei erwähnt. Eigene
Ausſtellungsräume hat die Landwirtſchaftliche Bezugs= und
Abſatz=
genoſſenſchaft, die Molkereigenoſſenſchaft, die Stoga und die
Hel=
vetig=Konſervenfabrik eingerichtet. Die reichhaltige Schau, die
wohl heute noch geöffnet iſt, fand die lebhafte Anerkennung aller
Beſucher. — Eine zweite Schau von Arbeiten der Berufsſchule, in
der das ganze Arbeitsgebiet der Schüler gezeigt wurde, befand ſich
in der Schillerſchule. — Weiter iſt noch die Schachausſtellung im
Hauſe Fink (Jahnſtraße) zu erwähnen.
An den Ausſtellungen beteiligten ſich die ſämtlichen
Wirt=
ſchafts= und Induſtriezweige, die damit Zeugnis ablegten von dem
hohen Stand ihrer Leiſtungsfähigkeit.
Auf dem Marktplatz entwickelte ſich ein buntes Leben,
ver=
ſchiedene Verkaufsbuden, Karuſſells und dergleichen waren hier
aufgeſtellt.
*
Am geſtrigen Hauptfeſttag prangte Groß=Gerau in reichem
Flaggenſchmuck. Tauſende von Beſuchern waren von allen
Nach=
barſtädten eingetroffen.
Im Laufe des Vormittags fand für die Allgemeinheit auf
dem Marktplatz ein Konzert des Mandolinen= und Zithervereins,
unter Leitung von Herrn Getroſt, ſtatt, das von den Einwohnern
Groß=Geraus ſehr ſtark beſucht wurde und lebhaften Anklang fand.
Auf freundliche Einladung der Stadt Groß=Gerau hatte der
Landesverband Heſſen im Reichsverband der deutſchen Preſſe ſeine
25. Jahreshauptverſammlung dorthin verlegt.
Der 25. Verbandskag der heſſiſchen Preſſe
war aus allen Teilen Heſſens ſehr gut beſucht.
Verbandsvor=
ſitzender Redakteur Streeſe=Darmſtadt erſtattete einen
geſchicht=
lichen Ueberblick über Entſtehen und Werden des heſſiſchen
Ver=
bandes, der eine Keimzelle des Reichsverbandes war. Von den
Gründern des heſſiſchen Verbandes leben heute noch der
Ehren=
vorſitzende Dr. Waldgeſtel der Verbandsvorſitzende Streeſe und
die Mainzer Redakteure Dr. Köppgen, Lautz und Nohaſcheck.
Nach Erledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten, die die
ein=
ſtimmige Entlaſtung und die Wiederwahl des geſchäftsführenden
Vorſtandes (Streeſe, Dr. Pohl und Böhmann) brachten, folgte
dem Referat des Verbandsvorſitzenden über „Ein Jahr
Nieder=
gang der deutſchen Preſſe” eine ſehr eingehende Ausſprache, in der
die aus der Wirtſchaftskriſe und aus dem oft hemmungsloſen
Kampf der Parteien entſtandene Lage der deutſchen Preſſe
be=
leuchtet und vielfache Anregungen für die weitere
Verbands=
arbeit gegeben wurden. In der Ausſprache wurden noch
Maß=
nahmen gefordert, falls, wie kürzlich in einer oberheſſiſchen Stadt
geſchehen von Stadtverwaltungen einzelne Tageszeitungen wegen
„mißliebiger Haltung” zu Veranſtaltungen nicht eingeladen
werden.
Für den Nachmittag war im Alten Rathaus durch
Bür=
germeiſter Dr. Lüdecke
ein Preſſe=Empfang
der heſſiſchen Zeitungsredakteure vorgeſehen, zu dem auch eigens
der heſſiſche Staatspräſident Dr. Adelung, der ſelbſt über 20
Jahre der Preſſe angehörte, ſein Erſcheinen zugeſagt hatte.
Bür=
germeiſter Dr. Lüdecke, der zu Ehren ſeiner Gäſte die
Amts=
kette trug, war in Begleitung der Stadtratsmitglieder, der
Ver=
treter der Behörden, des Handwerks und Gewerbes und der
In=
duſtrie erſchienen. Außerdem nahm an dieſem Empfang
Kreis=
direktor Dr. Uſinger teil. Der Bürgermeiſter begrüßte in
herz=
lichen Worten ſeine Gäſte und wies darauf hin, daß die Tagung
der heſſiſchen Zeitungsredakteure in Groß=Gerau für die Stadt
eine Ehre ſei. In der Stadt wohnten Menſchen, die gewillt ſeien.
zu kämpfen und der Not zu trotzen. Es komme vor allem darauf
an. Arbeit zu ſchaffen und das Geld produktiv anzulegen. Auch
Groß=Gerau werde von ſchweren Laſten bedrückt, es bemühe ſich
aber, ſein Teil zur Beſſerung der allgemeinen Lage beizutragen.
Zu dem Problem der Verwaltungsreform bemerkte der
Bürger=
meiſter, daß er die Erſparniſſe, die durch Zuſammenlegung von
Kreiſen entſtänden, nicht für ſo groß halte wie den Schaden, der
dem Handwerk und Gewerbe durch das Verlegen von Behörden
ent=
ſtehe, ganz abgeſehen von der Unwirtſchaftlichkeit, die darin liege.
daß die Landbewohner ihre Behörden im Bedarfsfalle in
größe=
rer Entfernung aufſuchen müßten. Seiner Anſicht nach dürften
Kreisämter auf dem Lande nicht aufgelöſt werden. Im
Gegen=
teil müſſe die beſondere Eigenart der Landgemeinden in den
Landkreiſen gewahrt bleiben. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen
wies Bürgermeiſter Dr. Lüdecke auf die enge Zuſammenarbeit
zwiſchen Preſſe und Verwaltung hin und ſchloß mit dem Wunſche
auf eine beſſere Zukunft unſeres ſo ſchwer bedrängten.
Vater=
landes.
Streeſe begrüßte herzlich den Herrn Staatspräſidenten, deſſen
Anweſenheit beim Preſſeempfang der Stadt Groß=Gerau von der
geſamten heſſiſchen Preſſe mit beſonderer Genugtuung empfunden
werde. Nach Dankesworten an die gaſtgebende Stadt verſicherte
der Vorſitzende des Landesverbandes, daß die heſſiſche Preſſe das
Vorwärtsſtreben der Kreisſtadt Groß=Gerau gerne und
nachdrück=
lichſt unterſtützen werde.
Skaalspräſidenk Dr. Adelung
dankte im Namen der Regierung für die freundliche Begrüßung
ſeitens des Verbandsvorſitzenden und gab ſeiner lebhaften Freude
Ausdruck, im Kreiſe ehemaliger Kollegen einige frohe, Stunden
verbringen zu können. Er gedachte des 25jährigen Jubiläums
des Verbandes, das zugleich den Abſchluß eines
Vierteljahrhun=
derts harter, angeſtrengteſter Arbeit, Arbeit im Beruf und Dienſt
im Intereſſe des Volksganzen, bedeute. Aber ſeinen Worten, ſo
führte der Staatspräſident aus wolle er noch einen beſonderen
Sinn geben. Perſönliche Gegnerſchaft trübe heute in weiten
Krei=
ſen den Blick. Zu bedenken ſei aber, daß es über den Parteien
noch Menſchen gebe; damit wolle er nicht ſagen, daß Parteien
überflüſſig ſeien, aber im politiſchen Ringen ſei es nötig, daß die
Gegnerſchaft und der Haß nicht ſo tief gehe, daß der Menſch
ſei=
nen Nebenmenſchen vergeſſe, ſondern daß er ſich darauf beſinne,
daß er zu einem Volksganzen gehöre. Hier liege die große
Auf=
gabe der Preſſe, daß ſie über dem Ringen der Parteien auch
ver=
ſöhnend wirke nach der Richtung, daß ein Parteiangehöriger, icht
ohne weiteres einen anders Denkenden als minderwertig anſehe
und ihm ſeine Achtung verſage, ja, ihn als Feind betrachte.
Ge=
rade in Groß=Gerau ſehe man, was zu erreichen ſei, wenn ſich
geſundet Bürgerſinn rege. Ueberall gebe es Kräfte, die man zur
Geſundung des Vaterlandes einſetzen könne Man ringe in
Deutſch=
land um Reformen, aber er lege Wert darauf, zu betonen, daß
auch bei einer Zentraliſierung der Verwaltung die kulturellen
Eigenarten des Landes nicht vernachläſſigt werden dürften. Die
Aufgaben der Preſſe, die Menſchen zu geſtalten und zu
gemein=
ſchaftlicher Arbeit zum Wohle des Volksganzen heranzuziehen,
ſeien gerade im Zeichen der Not ungeheuer groß. Er wolle nicht
verſäumen, auch den Dank der rührigen Verwaltung von Groß=
Gerau auszuſprechen.
Nachdem der Landesverbandsvorſitzende, Redakteur, Streeſe,
dem Herrn Staatspräſidenten für ſeine Ausführungen den Dank
ausgeſprochen und Bürgermeiſter Dr. Lüdecke im Namen der
Stadt Staatspräſident Dr. Adelung willkommen geheißen hatte.
wurde im Hofe der Schillerſchule den hiſtoriſchen Eröffnungsſpiel
beigewohnt, bei dem 50 Groß=Gerauer junge Mädchen einen
Rei=
gen aufführten. Die alte Marktfahne aus dem 16. Jahrhundert
wurde feierlich mitgeführt und dem Bürgermeiſter und dem Herrn
Staatspräſidenten der Ehrentrunk gereicht. Das Spiel ſtand unter
Leitung des Ehrenturnswarts Völker vom Turnverein 1846
Groß=Gerau, den muſikaliſchen Teil beſtritt die Freiwillige
Feuer=
wehr.
Im Anſchluß an dieſe Vorführungen wurden die
Ausſtellun=
gen beſichtigt. Bei einer Kaffeetafel richtete der Vorſitzende des
rührigen Verkehrsvereins, Hch. Hirſch, Worte der Begrüßung
an die Gäſte — Der Einzelhandel hatte ſich durch tätige
Mit=
arbeit und einen Schaufenſterwettbewerb in den Dienſt der
gan=
zen Groß=Gerauer Veranſtaltung geſtellt — Der Tag verlief in
froher Unterhaltung und voller Harmonie.
Weſenklich verbilligke Sonderfahrt nach München
und Oberbayern.
Die letzte mehrtägige Sonderfahrt der Reichsbahndirektion
Mainz hat als Ziel München und Oberbayern. Sie beginnt am
Samstag, den 1. Oktober, vormittags, und endet am Samstag,
den 8. Oktober, abends. Zunächſt erfolgt die Fahrt über
Würz=
burg nach München. Wer hier bleiben will, bezieht in München
Quartier. Er kann aber auch nöch am gleichen oder an einem der
folgenden Tage gegen Löſung einer weſentlich verbilligten
Zuſatz=
karte nach einem Gebirgsort wie Garmiſch=Partenkirchen (
Zug=
ſpitze), Mittenwald, Kochel, Oberau und Brannenburg (
Wendel=
ſtein) fahren und ſich dort mit Hilfe der verſtändigten örtlichen
Verkehrsvereine einmieten. Die Uebernachtungen in München
ſtellen ſich einſchließlich Frühſtück und Bedienung auf 3,50—5,00
RM. Die übrige Verpflegung in München iſt preiswert. In den
oberbayeriſchen Orten iſt Unterkunft mit voller und guter
Ver=
pflegung von 3,50—5,00 RM. je nach Zimmerlage zu haben. Für
die zunächſt in München bleibenden Reiſeteilnehmer wird das
genaue Programm geeignete Vorſchläge vorſehen. Feſt ſteht,
daß die Teilnehmer ſchon aus Anlaß des Oktoberfeſtes über
Lange=
weile in München nicht zu klagen haben werden. In den nächſten
Tagen erſcheint das genaue Programm, das bei allen
Fahrkarten=
ausgaben und Mitteleuropäiſchen Reiſebüros des Bezirks
koſten=
los zu haben iſt. Mancher, dem die Sommermonate nicht die
er=
wünſchte Erholung bringen konnten, wird gern von dieſer äußerſt
billigen und bequemen Gelegenheit Gebrauch machen, deren
Ge=
ſamtkoſten je nach Wunſch 60—70 RM. für 8 Tage kaum
über=
ſteigen werden. Die Fahrpreiſe ſind auf 50 Prozent des
nor=
malen Preiſes ermäßigt. Auch die Preiſe für Unterkunft und
Ver=
pflegung in den Gebirgsorten wurden für die ſogenannte
Nach=
ſaiſon weſentlich herabgeſetzt. Die Rückfahrt am 8. Oktober wird
über Ausburg, Stuttgart ausgeführt.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquiitung beizufügen. Anongme Anfrage
nicht bsaniwortet. Die Beaniwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.
n werden
Carl W., Darmſtadt. Wenn nicht vor der Eheſchließung in
Darmſtadt vor 1. Januar 1900 eine Erklärung der Verlobten
da=
hin bei Gericht erfolgt iſt, daß ſie ſich bezüglich der ehelichen
Güterrechtsverhältniſſe dem Katzenellenbogener Landrecht
unter=
werfen wollten, iſt das im erſten ehelichen Wohnſitz
da=
mals geltende Recht, übergeleitet nach dem preuß.
Ausführungs=
geſetze zum BGB., maßgebend, ſofern nicht ſpäter abändernde
Be=
ſtimmungen unter den Ehegatten ſelbſt getroffen wurden.
„Rentenbezug”. Um Ihre Frage entſprechend zu beantworten,
erſcheint es unerläßlich, daß Sie uns die Beſtimmungen, die die
Verwaltung bezüglich des Ruhegeldbezugs erlaſſen hat und auf
die ſich die Anſprüche gründen, im Wortlaut mitteilen.
Bis zur Ueberſendung des gedruckten Statuts ſtellen wir die
Antwort auf die Anfrage zurück.
„Witt in A.‟ Da iſt eine Kündigung überhaupt nicht nötig.
Das Mietverhältnis erliſcht durch Ablauf der Vertragszeit am=
31. März 1933.
TOddT
Toläut
DikStimmungs=Verbeſſerung durch das Rauchen wird von vielen Arzten als
pchtiver Geſundheitswert angeſehen. Und GanarGeorg iſt hoch-aromatiſch, faſt
kritigswürzig, alfo ſehr poſitiv. GauakGeorg mindert aber die negative Wirkung,
wi ſie garantiert unter 12 Nikotin enthält, dabei nicht chemiſch behandelt iſt.
Ganok Beorg
[ ← ][ ][ → ]Seite 4 — Nr. 254
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 12. Septem
eR
Aus Heſſen.
Obſt= und Frühzwetſchen=Ernke an der Bergh
Aus einem Fremdenbuch in Weſchnih i. 9.
Zuruck zur Nakur!
Ein „alter Abonnent” ſchickt uns Grüße aus ſeiner
Sommer=
friſche Weſchnitz i. O. und dazu folgenden dichteriſchen Erguß, den
er in einem Fremdenbuch fand.
e. Warm hört man heute von ſo vielen Menſchen ſagen:
„Kehrt zurück zur Natur und Ihr ſtählt Eueren Körper und ſchützt
Euch vor Krankheit!“Aber wie fangenwir’san? Die Antwort lautet:
Trinkt Kräutertee, nehmt Luftbäder, tretet Waſſer nach
Kneipp=
ſcher Methode, naturgemäße Lebensweiſe mit entſprechender
An=
wendung, die ſchützen und helfen uns vor jeder Krankheit. Was
zu Großmutterszeiten geholfen hat, warum ſollten dieſe Mittel
bei richtiger Anwendung nicht auch heute noch helfen? Die immer
mehr bekannt werdenden Erfolge durch die von den Großeltern
Zeiten her bekannte Kneippſche Heilmethoden gibt Veranlaſſung
zu dieſer Frage der Gegenwart, die aus der Natur kommenden
friſchen Säfte den Menſchen zu bringen. Die Heilkräfte der Natur
muß ſich der Kranke nutzbar machen. Wer kennt ein Kneipp=
Waſſer=
tretbecken mit Anlage, und hat ſolches ſchon fleißig nach Vorſchrift
benutzt? Bad Wimpfen, als werdendes Kneippbad, hat drei
ſol=
cher ſchönen Anlagen. Jährlich kommen viele Kurgäſte in das
alt=
ehrwürdig Heſſenſtädtchen Bad Wimpfen am ſchönen Neckarſtrand,
und ſpüren die Heilkräfte des Waſſers und helfen damit ihren
Körper ſtählen. Nicht nur als Waſſerkurort iſt es bekannt,
ſon=
dern es nimmt auch unter den erfolgreichen klimatiſchen Kurorten
einen würdigen Platz ein. Die Kurverwaltung hat ſich zur
Auf=
gabe gemacht, ſtets Kurſe und Vortrage über die Kneipp=
Heil=
methoden abzuhalten. So wurde in den letzten Tagen durch den
Bundesvorſtand J. Lutz=Bad Wörishofen ein ſehr lehrreicher
Vor=
trag abgehalten über das Thema: „Wie heilt Kneipp?‟
Ob rechts, ob links, parteilos,
Ob Nazi, Zentrum. Sozz.
Hier geht man ohne Seil los,
Wenn man erſteigt den Stotz.*)
Von all dem Stunck und Schwindel,
Der jetzt wird aufgeführt
Wie’s Kindlein in der Windel,
Bleibt Weſchnitz unberührt.
Und warſt Du ganz herunter,
Warſt gar ſchon auf dem Hund,
Hier wirſt Du wieder munter
Und ohne Arzt geſund.
Willſt hör’n Du — nach Belieben
Von Darmſtadt und der Welt:
Nichts leichter! Schon um Sieben
Wird s Tagblatt hier beſtellt.
*) Berg mit ſchöner Fernſicht bei Weſchnitz.
J. Eberſtadt, 11. Sept. Todesfall. Im nicht ganz
vollen=
deten 89 Lebensjahr verſtarb geſtern nachmittag, nach kurzer
Krankheit. Frau Katharine Dächert Ww., wohnhaft
Pfung=
ſtädter Straße 37. Die Verſtorbene dürfte die älteſte
Einwoh=
nerin unſerer Gemeinde geweſen ſein. — Alarmübung.
Vor=
geſtern abend, kurz nach 10 Uhr, wurde die hieſige Freiwillige
Feuerwehr durch Feuerſirenen zu einer unvermuteten
Alarm=
übung gerufen. Dieſe Uebung verfolgte den beſonderen Zweck,
feſtzuſtellen, ob die Villenkolonie nach Auflöſung ihrer
Teilfeuer=
wehr gegen Feuer noch genügend geſichert iſt. Der Verlauf der
Uebung ergab, daß dies mindeſtens dann nicht der Fall ſein
wird, wenn etwa im Orte und der Kolonie gleichzeitig
Feuers=
brünſte ausbrechen würden und die durch die Löſcharbeiten im Ort
feſtgehaltene Ortsfeuerwehr nicht ſogleich oder vielleicht nur
teil=
weiſe zu dem Brandherde in der Kolonie abrücken könnte, Für
die Uebung waren der Wehr als Brandherde das Rathaus und
das Café Henn angegeben. Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger
wies in ſeiner Kritik am Schluß der Uebung darauf hin, daß er
zum größeren Schutz der Kolonie gegen Feuer die Bildung
einer Pflichtfeuerwehr für die Kolonie dringend
erfor=
derlich halte. Im übrigen dankte er der Wehr dafür, daß ſie durch
die Uebung ihre Schlagfertigkeit aufs neue bewieſen habe.
Ca Lorſch, 10. Sept. Billigeres Brot. Auch die hieſigen
Bäcker haben eine Herabſetzung des Brotpreiſes vorgenommen, ſo
daß das Brot jetzt 80 bzw. 70 Pfg. koſtet.
Ci. Erbach, 9 Sept. Ausdem Gewerbe. Von Montag,
den 12., bis einſchließlich Mittwoch, den 21. Sept. (Samstag
aus=
genommen), wird hier die Eichung der Maße und Gewichte
vor=
genommen. Ihr unterliegen alle im Verkehr befindlichen
Meß=
geräte, die Längen= und Flüſſigkeitsmaße, Meßwerkzeuge für
Flüſ=
ſigkeiten, Hohlmaße, Gewichte und transportable Handelswaagen
bis einſchl. 3000 Kilo. — Brotpreisſenkung. Der 4pfündige
Laib Roggenbrot koſtet von jetzt ab 72 Pfg. anſtatt 75 Pfg., der
Preis für den Laib Miſchbrot wurde von 86 auf 82 Pfg.
herab=
geſetzt. — Schulfilm. In der Zeit vom 16. bis 26. Sept. wird
den Schulen des Kreiſes ein Rhein= und ein Alpenfilm vorgeführt
Die Vorführungen ſind ſo gehalten, daß die Kinder aller
Alters=
ſtufen daran teilnehmen können; auch Erwachſenen iſt die
Teil=
nahme geſtattet. Der Not der Zeit entſprechend ſind die Preiſe
ſehr niedrig gehalten. Die Kinder mittelloſer Eltern haben völlig
freien Zutritt. Die Vorführungen für die hieſigen Schulen und
die der Umgebung finden am Samstag, den 17. Sept., vormittags
um 8 Uhr und 10 Uhr, im „Schützenhof” ſtatt. —
Dekanats=
feſt. An dem am 25. September hier ſtattfindenden Dekanats=
Sängertreffen beteiligen ſich außer ſämtlichen Kirchenchören des
Dekanats Erbach=Oſt auch der Kirchengeſangverein König und der
hieſige Poſaunenchor. Feſtprediger im Vormittagsgottesdienſt iſt
Herr Pfarrer Munk aus Reichelsheim.
Ober=Roden, 10. Sept. Der unter der bewährten Leitung
des Herrn Chormeiſters Georg Köhler=Dietzenbach ſtehende
Ge=
ſangverein Frohſinn, Ober=Roden, kann im Jahre 1933 ſein 25 Vereins=Jubiläum feiern. Er beabſichtigt dieſes Feſt
Pfingſten 1933 mit einem nationalen Geſangs=Wettſtreit zu
ver=
binden. Der Delegiertentag hierzu findet am 5. Februar 1933 ſtatt.
i. Die Ernte der Frühzwetſchen iſt in dieſem Jahre
alle Erwartungen gut ausgefallen und
wahrſten Sinne des Wortes als Vollernte bezeichne=
Trotz des ſtarken Behanges konnte man Qualitätswarn
Bei ſtarker Nachfrage bewegten ſich die Preiſe im
zwiſchen 8 und 14 Mark pro Zentner. Die
Obſtgr=
halle Weinheim hat täglich große An= und Abr
verzeichnen. Die Anfuhr des ſüdlichen Teiles der Ber
folgt mit der O.E.G., während von Sulzbach, Hemsbach
bach und dem badiſchen Odenwald, wo ebenfalls
Sam=
eingerichtet ſind, der Transport mittels Laſtwagen ar
wird. Bewährt haben ſich auch die Obſt=Sonderzüge da
bahn. Die Waggons, die am Nachmittag nach den norr.
Großſtädten und anderen Obſt=Abſatzmärkten abgehen
Laufe des nächſten Vormittags am Beſtimmungsort. Voo
Tagen ging ein Waggon Zwetſchen nach Holland ab, um
mit dem Schiff nach England befördert zu werden.
ſpäter konnte man auf dem Markt in London Zwetſoe
Qualität aus dem Gebiete der Bergſtraße kaufen.
Ernte der Spätzwetſchen betrifft, ſo wird dieſelbe
kaun=
der der Frühzwetſchen zurückſtehen. — Gegenwärtig kon
erſten Anfuhren Herbſtpfirſiche in großen
Quanti=
den Markt. Mirabellen ſind ziemlich abgeerntet. Die
An=
hat beträchtlich zugenommen. Der heſſiſche Odenrn
nach der Vollernte des vorigen Jahres im Verhältni=
Ertrag; doch läßt der Boskop, der bekanntlich ein Q.
apfel iſt, eine beſſere Ernte verſprechen. Der badiſche
bringt einen annehmbaren Ertrag. Beſonders groß iſt
gebot von Birnen, und übertrifft in der Auswahl alle C
gen. — Die Tomaten ſtehen gegenwärtig ſehr tief im P8.
auf die vermehrten Anpflanzungen zurückzuführen iſt.
1. Von der Bergſtraße, 9. Sept. Die
Hühnerfſ=
ſitzer von Weinheim und Umgebung haben in einern
ſuchten Verſammlung beſchloſſen, mit der Leitung des
markts Weinheim in Unterhandlungen einzutreten, umme
Obſt= und Gemüſegroßmarkt auch den Vertrieb des
ſträßer Friſcheies, zu ermöglichen. — Herr Dry.
Linden, geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied der Badi!,
ſchen Eierverwertungsgenoſſenſchaft Karlsruhe, ſprach
volkswirtſchaftliche Bedeutung der deutſchen Geflügel= Mu10 v0 gchet.
wirtſchaft und über deren Abſatzfragen. Es wurde angerüdrung erhentt, Pe
Eierabſatzorganiſation zu gründen, an der auch die großt igm !e Rickels Ellta
gelhöfe der Umgebung ſowie die bäuerlichen Geflügelhi! uy an die Rigers
hinein in den heſſiſchen Odenwald beteiligt walf eien. Der ſud9
len. Es wurde eine Kommiſſion gebildet, die mit der „un Echluß es ein
Gemüſe=Abſatzgenoſſenſchaft (Obſt=Großmarkthalle XI
wegen Angliederung einer Bezirks=Eierſammelſtelle im /400 Lrotns:
dung treten ſoll.
Bad Nauheim, 9. Sept. Bis zum 8, September 192,)z. Eine Rieſen
der Geſamtbeſuch 21 008 Gäſte, darunter 3497
Ausläny=
weſend waren am 8. September 1932: 2551 Gäſte.
zubtiauf der ſide
Miag wieder ſe.
um die Punkt
ſerine Frankfurt 3.
Helichten Internatiot
von dem Neuli
In Heſſen ha
OM
Statt beſonderer Anzeige.
Todes=Anzeige.
Heute früh verſchied durch einen Flugzeugunfall
in ſeinem Heimatorte Lindenfels mein lieber Gattte,
unſer guter Vater, Sohn, Schwiegerſohn, Bruder,
Schwager und Onkel
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meinen treuen Gatten,
meinen lieben Vater, Bruder
Schwager und Onkel
Hochrentierendes
Etagen=Wohnhaus,
4X4=Zim.=Wohng.
m. Bad, je 2
Man=
ſarden u. 2 Keller,
Hof. Bleichpl., mit
10% rentierend, f.
den bill. Preis von
22 000 Mk. zu
ver=
kaufen. Offert. mit
Angabe der
Anzah=
lungshöhe erb. unt.
F. 44 a. d. Geſchſt.
(12493b)
Herr Joſef Jans
Miniſterial=Amtsgehilfe i. R.
Hauptmann in der Schutzpolizei
Er ſtarb als Opfer ſeiner Liebe zum Sport.
Darmſtadt, den 11. September 1932.
Die trauernd Hinterbliebenen, in deren Namen:
Frau M. Jans
nach kurzem Leiden durch einen
ſanften Tod zu erlöſen.
Bauplätze,
baureif, pro qm 1.50
bis 1.70 ℳ. Näh.
bei Crößmann
Heinheimerſtr. 73, I.
In tiefer Trauer:
Anna Schmidt
Darmſtadt, den 11. Sept, 1932,
Mühlſtraße 20.
Die Beerdigung findet in Lindenfels am Dienstag;
den 13. September 1932, nachmittags 2.30 Uhr, vom
Friedhof aus, ſtatt.
12690
Die Beerdigung findet am
Diens=
tag, den 13. Sept., nachm. 3 Uhr,
auf dem alten Friedhof ſtatt. (12693
Todes=Anzeige.
Am Sonntag, den 11. 9. 32 verſtarb infolge eines
Ab=
ſiurzes mit dem Flugzeug bei Lindenfels im 38, Lebensjahre
Herr Polizeihauptmann
Sefe Sans
Einfamilienhaus
in der Vilkenkolonie,
obere Heinrichſtr.
Roßdörferſtr.,
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derſteuerfrei, 7 Zim.,
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12. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 254 — Seite 5
Pie ſüddeutſchen Punktekämpfe.
Heſſiſche Punkkekämpfe.
leue Favoriken=Niederlagen.
etlauf der ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele war auch am
„sCtag wieder ſehr ſpannend. Ueberall wurde mit großer
Eug um die Punkte gekämpft, und erneut gab es wieder
Aus von Favoriten=Niederlagen. In. der Gruppe Main
ihr ung erneut gewechſelt. FSV, Frankfurt, der in
Offen=
geig lie Kickers enttäuſchte und 0:2 unterlag, mußte ſeinen
m Aßß an die Kickers abtreten, die dieſe Stelle aber mit der
traathte len. Der ſüddeutſche Meiſter ſchlug in einem Spiel,
de Schluß es eine böſe Schlägerei zwiſchen Anhängern
Ge ins und Ordnungsleuten der Eintracht gab, den Neuling
ortfmade Frankfurt 3:0 (2:0). Bei der Eintracht waren die
veitzken Internationalen Schütz und Stubb in der
Vertei=
ngxſitzt. Eine Rieſenüberraſchung war in Hanau fällig, wo
u) ton dem Neuling V. f. B. Friedberg 3:0 geſchlagen
Im Heſſen haben zwei unentſchiedene Reſultate
ſtar=
ſütßz auf die Tabelle genommen. Die führenden Wormſer
hwrten” Alemannia/Olympia konnten zu Hauſe gegen
ſtel zu 4 :1 ſpielen und wurden ſo vom Titelverteidiger Mainz
ernlngen 7:1 ſchlug, eingeholt. Wormatia Worms verpaßte
EhM Anſkuß durch ſein torloſes Spiel in Wiesbaden. Bei dieſem
ſifem Iftirte der alte Internationale Kutterer in der
Wiesba=
ſer AGehr eine große Partie. — In Nordbayern haben
Sriy Fürth und 1. FC. Nürnberg, die mit je 12:0 Punkten
ſter ryeinſam führen, eine große Diſtanz zwiſchen ſich und die
hſtent ſamnſchaften gelegt. Die „Kleeblättler” konnten aller=
Jgs in” kalderby gegen den V. f. R. nur knapp 1:0 gewinnen,
brewu ds „Club” in Erlangen leicht 4:0 gewann. — In Süd=
Zaeunhrt der Deutſche Meiſter Bayern München, der bis auf
ſnid dieder mit ſeiner kompletten Elf erſchien, trotz aller
„ſenrrmf das ſchwere Spiel in Regensburg gegen Jahn 1:0 ge=
Hellmens kmen. Er muß allerdings den erſten Platz weiter mit
794tlen, das gegen SSV. Ulm ſehr glatt 4:0 ſiegte, Wacker
inchetn or gegen den Tabellenletzten Landshut nur eine ſchwache
ſtunmnd mußte ſich mit einem 3:3 beſcheiden. — In
Würt=
mban erlitten gleich beide Führende, Stuttgarter Kickers
HägeN Uru Böckingen, ihre erſte Niederlage. Die Kickers wurden
währl Feuerach 3:0 und Böckingen in Brötzingen 3:1 geſchlagen.
Kiülez bleiben aber mit 9:3 Punkten in Front, während drei
erzeugeh iinnſuhen, nämlich Böckingen, FC. Pforzheim und Feuerbach
jen) Punkten den zweiten Platz gemeinſam halten. —
deſnlieb von größeren Uebexraſchungen verſchont, Phönix
LöMrlsr=th führte immer noch mit 11:1 Punkten vor dem KFV.,
9:14 Ankte hat. Phönix beſiegte Offenburg 6:0, während der
g. 15,feuNP. iln kaſtatt einen 3:1=Sieg zuſtande brachte. Bemerkenswert
kein kzumk de/t ic Sieg des FC. Mühlburg über den Freiburger FC. —
der Euppe Rhein iſt nun Amicitia Viernheim alleiniger
uBchlagener Tabellenführer, denn Viernheim hat das
Uinſtſtl=üemes 3:2=Sieges über den Meiſter Waldhof fertig
ge=
ſcht, 4Überraſchend kam auch der hohe 4:1=Sieg von Phönix
Blwigsfin über Neckarau und die 1:2=Niederlage von V.f. R.
FelephAnnhei gegen Mannheim 08. — An der Saar wurde der
bis=
ig aübe, führende 1. FC. Kaiſerslautern von den Saarbrücker
ſtfwhaden eingeholt, da er ſelbſt zu Hauſe gegen Idar nur 2:2
ſelte, Xuhrend die Sportfreunde über Eintracht Trier 5:2 ſieg=
Frlpiel gegen Saar 05 büßte der FV. Saarbrücken durch
2pdex einen Punkt ein, während der KF. Pirmaſens durch
Sieg in Neunkirchen ſeine Poſition etwas verbeſſerte.
Fußball Ergebniſſe.
Verbandsſpiele in Süddeutſchland.
v ſſen: Al/Ol Worms — 06 Kaſtel 1:1. Mombach 03—
Bürſtadt 0:2. FSV. Mainz 05 — 1. FC. Langen 7:1.
P½ desbaden — Wormatia Worms 0:0. Viktoria Urberach
Anvia Lorſch 2:1.
opes hafn: Hanau 93 — V. f. B. Friedberg 0:3. Kickers
lfsſluch — FSV. Frankfurt 2:0. Eintracht — Sportfreunde
rahrr 3:0. Union Niederrad — Rot=Weiß 3:1.
Neu=
ſenklig — Germania Bieber 2:3.
woe hrdbayern: V. f. R. Fürth — SpVgg. Fürth 0:1. ASV.
fur urg — 1. FC. Bayreuth 1:2. Schweinfurt 05 — Kickers
Arg 1:0. SpVgg. Erlangen — 1. FC. Nürnberg 0:4.
Arg 04 — Germania Nürnberg 4:4.
üidbayern: DSV. München — 1860 München 1:2. Teu=
Nänchen — Schwaben Augsburg 2:1. Wacker München
Igg. Landshut 3:3. Jahn Regensburg — Bayern Mün=
SSV. Ulm — Ulm 94 4:0.
)ürttemberg; V. f. B. Stuttgart — FC. Pforzheim (Sa.)
Sofr. Eßlingen — Stuttgarter SC. 0:2. Germania
gen — Union Böckingen 3:1. FC. Birkenfeld — Nor=
Gmünd 4:2. SV. Feuerbach — Stuttgarter Kick, 3:0.
Aden: V. f. B. Karlsruhe — Frankonia Karlsruhe 1:0.
lühlburg — Freiburger FC. 5:0. Phönix Karlsruhe —
fenburg 6:0. FV. Raſtatt — Karlsruher FV. 1:3. SC.
— SpVg. Schramberg 6:1.
heän: Phönix Ludwigshafen — V. f. L. Neckarau 4:1.
Sandhofen — SpVgg. Mundenheim 0 1. V. f. R.
eimn — Mannheim 08 1:2. Amicitia Viernheim —
ſaldhof 3:2. Germania Friedrichsfeld — V. f. R.
Kai=
ſersi luern 3:1.
Wpac hax: FC. Kaiſerslautern — 1. FC. Idar 2:2. Sport=
Saarbrücken — Eintracht Trier 5 2. Saar Saar=
FV. Saarbrücken 2:2. SV. Völklingen — SV. 05
S2ſicten 2:1. Boruſſia Neunkirchen — FK. Pirmaſens 0:1.
Berliner Fußball,
Ler=Boruſſia — Wacker 04 6:1. V. f. B. Hermsdorf —
DirF8. Union Oberſchöneweide — Poſt SV. 3:3. Vikto=
Adlershofer BC. 4:0. Spandauer SV. — Blau=Weiß
ſtern — Minerva 93 0:2. BV. Luckenwalde — Ber=
1:2. Hertha/BSC. — Bewag 6:1. V. f. B. Pankow
Mainz 05 holt Alemannia/Olympia ein.
In der Gruppe Heſſen gab es am Sonntag zwei unentſchiedene
Reſultate, die das Geſicht der Tabelle erneut veränderten. Die
bislang führenden Wormſer „Kombinierten” Alemannia/Olympia
konnten zu Hauſe gegen Kaſtel nur ein 1:1 (1:0) erzielen, ſo daß
ſie von Mainz 05, das über Langen einen hohen 7:1=Sieg erzielte,
wieder eingeholt wurden. Wormatia Worms verpaßte den Anſchluß
dadurch, daß die Mannſchaft des Altmeiſters in Wiesbaden nur 0:0
ſpielen konnte. Mombach unterlag auf eigenem Platz gegen
Bür=
ſtadt überraſchend 0:2. Urberach konnte einen knappen 2:1=Sieg
über Lorſch erringen.
Alemannia/Olympia Worms — Kaſtel 1:1 (1:0).
Das Spiel hatte kein Niveau. Die kleine techniſche
Ueber=
legenheit der Wormſer wurde durch den größeren Schneid der
Gäſte ausgeglichen. Beide Stürmerreihen hatten kein
Schußver=
mögen. Alemannia kam in der 17. Minute durch Seewald zu
ſeinem Führungstreffer, mußte ſich aber in der 27. Minute der
zweiten Halbzeit durch Haas den Ausgleich gefallen laſſen. Das
von 1800 Perſonen beſuchte Treffen wurde von Beſt=Höchſt gut
geleitet.
Viktoria Urberach — Lorſch 2:1 (1:0).
Der knappe Sieg Urberachs war auf Grund der etwas beſſeren
Geſamtleiſtung verdient. Braun ſchoß ſchon in der 4. Minute den
erſten Treffer, und als kurz nach der Pauſe Lorſch durch
Roten=
heber den Ausgleich erzielt hatte, war es in der 25. Minute
wie=
der Braun, der durch Verwandlung eines Elfmeters den
Platz=
herren noch einmal einen Vorſprung verſchaffte. 300 Zuſchauer,
Schiedsrichter Dr. Götzl=Mannheim gut.
SV. Wiesbaden — Wormatia Worms 0:0.
Die 2500 Zuſchauer ſahen hier einen recht ſpannenden Kampf,
den Wormatia hätte gewinnen können, da der Altmeiſter doch die
etwas beſſere Geſamtleiſtung bot. Sein Sturm weiſt allerdings
nicht mehr die Gefährlichkeit auf, die er noch im Vorjahre beſaß.
In der erſten Halbzeit war der Kampf ziemlich ausgeglichen.
Wiesbaden, deſſen Läuferreihe in dieſer Phaſe recht gut ſpielte,
hatte die beſſeren Chancen, aber ſein Sturm war wieder einmal
mäßig. Nach der Pauſe gewann Wormatia immer mehr
Ober=
hand. Zeitweilig drängten die Gäſte ſogar ſehr ſtark. Aber die
ausgezeichnete Wiesbadener Hintermannſchaft, in der Kutterer
eine überragende Partie lieferte, war nicht zu ſchlagen.
Sicken=
berger=Aſchaffenburg konnte als Schiedsrichter nicht überzeugen.
Mainz 05 — FC. Langen 7:1 (6:1).
Die Mainzer Elf war in recht guter Verfaſſung, vor allem
der Sturm war gut aufgelegt. Er hätte auch noch mehr Tore
ſchießen können. Langen bot dagegen eine recht mäßige Leiſtung.
Mainz ſchoß ſchon vor der Pauſe durch Schern (2), Schatz (3) und
Engel 6 Treffer. Beim Stande von 3:0 kam Langen durch Irion
zum Ehrentreffer. Nach dem Wechſel fiel nur noch ein Tor, und
zwar durch Müller. Steeb=Somborn leitete den von 2000
Zu=
ſchauern beſuchten Kampf gut.
Mombach 03 — VfR. Bürſtadt 0:2 (0:1).
Das Spiel litt ſtark unter dem heftigen Wind. Die mit
Er=
ſatz antretenden Mombacher waren im Sturm recht ſchwach.
Bür=
ſtadt war dagegen gerade im Sturm ſehr lebendig und
ſchußfreu=
dig. Uhl brachte die Gäſte ſchon in der 2 Minute durch ein
Ueber=
raſchungstor in Front. In der 13. Minute nach dem Wechſel
konnte der Mittelſtürmer Mautry auf 2:0 erhöhen. Müller=Hanau
war ein guter Schiedsrichter. 600 Zuſchauer.
Fußball im Kreis Skarkenburg.
Durchweg normale Ergebniſſe am Sonntag, den 11. September.
Spv. 98 Darmſtadt — Pol.=SV. Darmſtadt 1:4 (1:0)
Viktoria Walldorf — Germania Eberſtadt 3:2 (3:0)
Germania Oberroden — FC. 03 Egelsbach 2:1 (0:0)
FV. Eppertshauſen — Spvg. 04 Arheilgen 1:2 (0:1)
Sportv, Münſter — Rot=Weiß Darmſtadt 2:1 (0:1)
Germania Pfungſtadt — Spv. Mörfelden 4:2 (2:1).
Der Verlauf des geſtrigen Spiels hat wieder eine ziemliche
Verheerung in der Tabelle angerichtet, obgleich der Ausgang der
Spiele als normal anzuſehen iſt und durchweg unſeren Tips
ent=
ſpricht. Aber gerade dieſe Tatſache hat jene Verſchiebungen
zu=
wege gebracht, die vor allem vom vierten Platz ab beginnen. Der
Tabellenführer Walldorf kam erneut zu zwei Punkten, allerdings
mit 3:2 nur reichlich knapp. Eberſtadt lag bis zur Pauſe bereits
mit 3:0 hoffnungslos geſchlagen zurück, aber nach der Pauſe tauten
die Bergſträßer auf und ſchoſſen ihrerſeits zwei Tore. Das
Ergeb=
nis ſpricht unbedingt für Eberſtadt. — In Darmſtadt kam die
Polizei zu dem erwarteten Sieg über den Sportverein 98. Auch in
dieſem Spiel traten die ſchon oft erwähnten Mängel bei den 98ern
in Erſcheinung. So haben ſich die Böllenfalltorleute den Auftakt
in der Kreisliga ſicher nicht vorgeſtellt. — In Oberroden kam die
heimiſche Germania nach beiderſeits fair durchgeführtem Kampf
als einwandfrei beſſere Partei zum knappen 2:1=Sieg. Ebenfalls
mit 2:1 ſchlug Münſter Rot=Weiß Darmſtadt. Die Gäſte waren
vor der Pauſe unterlegen, ſchoſſen aber das Führungstor; nach
Halbzeit dominierten die Darmſtädter, und Münſter ſchoß die Tore.
Künſtlerpech! — Ebenfalls mit 2:1 blieb Arheilgen in
Epperts=
hauſen in Front. Damit dürfte der Bann über den Eppertshäuſer
Platz gebrochen und wohl auch Siege anderer Gaſtmannſchaften
möglich ſein. Der Kampf in Pfungſtadt ſah die Einheimiſchen mit
4:2 in Front. Man hatte dort zwei gute Leute erſetzen müſſen,
aber es klappte trotzdem einigermaßen. Mörfelden erzielte ſeine
zwei Tore durch zwei Foulelfmeter, aber auch Pfungſtadt
verwan=
delte einen Handelfer. Die beiden Punkte dürften in
Pfung=
ſtadt als willkommene Kerbe=Beilage betrachtet worden ſein. Im
übrigen gibt die nachfolgende Tabelle ein genaues Bild von der
heutigen Lage,
Der Tabellenſtand nach dem 11. September 1932.
6
Viktoria Walldorf
18:10
5
Polizei=SV. Darmſtadt
11: 4
Haſſia Dieburg
15: 8
Germania Pfungſtadt
6 3
18:11
SV. Mörfelden
6 2 3
14:11
Germania Oberroden
6 3
14:15
14: 9
4 2
SpVgg. Arheilgen
Germania Eberſtadt
5 2 1
14:12
Union Darmſtadt
5 2
2 12:12
FV. Eppertshauſen
14:14
6 2
FV. Sprendlingen
2 11: 9
2
6:16
SV. Münſter
6:15
FC. 03 Egelsbach
6:17
SV. 98 Darmſtadt
Rot=Weiß Darmſtadt
2:11
SV. Darmſtadt 1898 — Polizeiſportverein Darmſtadt 1:4 (1:0),
Das „Lokalderby” am Böllenfalltor, das von 1500 Zuſchauern
beſucht war, brachte den Poliziſten den erwarteten und verdienten
Sieg. In dem von Brehm (Bürgel) vorzüglich geleiteten Spiel
gelang es wohl den 98ern, die erſte Hälfte mit dem Wind
ſpie=
lend, leicht überlegen zu geſtalten und in dieſer Spielphaſe durch
ihren Rechtsaußen mit 1:0 in Führung zu gehen, doch in den
letz=
ten 30 Minuten kam das weit beſſere Stehvermögen der
einheit=
lichen Polizeimannſchaft klar zur Geltung. Hier entſchied ſich der
Ausgang des Spieles recht ſchnell, da die Verteidigung des
Platz=
vereins ſich zahlreiche Blößen gab, die der Sturm des Gegners
geſchickt ausnützte. Nachdem in der 55. Minute der Mittelſtürmer
der Grünen im Alleingang den Ausgleich erzielt hatte, wurde die
Verteidigung der Lilienträger reichlich nervös. Bei einem
zurück=
geſpielten, für den Torwächter beſtimmten Ball griff die
Verteidi=
gung recht ungeſchickt ein, ſo daß der Polizeiinnenſturm leicht zu
ſeinem 2. Treffer kam. Und ſchon 1 Min, ſpäter wurde der
Spielaus=
gang völlig entſchieden: Ein Strafſtoß wurde von Freund, dem
Hand=
baller, deſſen Torwächterſpiel trotz einiger geglückter Paraden die
Torwächterfrage der Fußballer auch nicht löſen konnte, zu kurz
ab=
geſchlagen, ſo daß im Nachſchuß der 3. Treffer für die Polizei fiel,
Mit einem kurz vor Spielende erſtrittenen 4. Tor war das
End=
ergebnis hergeſtellt.
Die Stärke des Siegers lag in der Einheitlichkeit der
Mann=
ſchaft, die zudem ihrem Gegner körperlich weit überlegen war.
Sehr gut arbeitete das Abwehrtrio der Grünen, während der
Sturm erſt nach dem Ausgleichstreffer in Fahrt kam. Bei der
Sportvereinself war die erſte Hälfte recht zufriedenſtellend. Im
letzten Drittel des Spieles ſchienen die Kräfte der Mannſchaft, die
allerdings auch durch das Ausſcheiden ihres Linksaußen, der zu
Beginn der zweiten Hälfte verletzt wurde, geſchwächt war,
ver=
braucht. Dies fiel um ſo mehr auf, als der Gegner das Tempo
glänzend durchſtand. Bei den Lilienträgern war dies nur in der
Läuferreihe, dem beſten Mannſchaftsteil, der Fall.
SV. 1898 (Jugend).
1. Jgd. — Junioren Union 1:1; 4. Jgd. — 2. Jgd. Union 0:1;
1. Schüler — 1. Schüler Polizei 4:1; 2. Schüler — 1. Schüler
Eber=
ſtadt 3:1.
SV. Münſter — Rot=Weiß Darmſtadt 2:1 (0:1).
Daß Rot=Weiß nicht hoffnungslos nach Münſter fuhr, zeigte
am beſten der Verlauf des Spiels. Die Elf hat auch heute wieder
bewieſen, daß ſie ſpielen kann, und nur eines iſt es, was der
Mannſchaft bis heute fehlte — ein ganz wenig Glück. Gerade bei
ſolcher Ausgeglichenheit, wie ſie in unſerem Kreiſe dieſes Jahr
beſteht, gehört dieſer Faktor zu dem Erfolg. Hoffen wir, daß
vielleicht auch Rot=Weiß demnächſt einmal zu dem Genuſſe dieſer
Sache kommt. Dem Schiedsrichter Winter aus Groß=Auheim ſtellte
ſich Münſter erſtmalig wieder mit Geiß, während die Darmſtädter
noch auf Beutel verzichten mußten. Trotzdem Münſter mit dem
Wind ſpielt, kann es bis zur Pauſe keinen Erfolg erzielen, da
ſelbſt die wuchtigſten Angriffe an der Abwehr der Darmſtädter
zerſchellen. Rot=Weiß iſt gefährlicher mit ſeinen flachen Angriffen
und geht durch ſeinen Halblinken in Führung. Nachdem die
Darmſtädter nach der Pauſe nun noch den Wind im Rücken haben,
ſcheint die Niederlage Münſters beſiegelt. Doch es kam anders.
Es gelingt Münſter, ſofort nach dem Wechſel auszugleichen. Rot=
Weiß hat das Spiel feſt in der Hand, bis ſein Mittelſtürmer
ver=
letzt ausſcheiden muß. Die Mannſchaft bleibt weiter leicht im
Vorteil, doch manchmal iſt die Latte der Retter des Gaſtgebers.
10 Min. vor Schluß kann Münſter überraſchend durch einen
Kopf=
ball die Führung an ſich bringen. In den Schlußminuten diktiert
abermals Rot=Weiß, wenn nicht mit Erfolg, ſo aber mit
maß=
loſem Pech. Nicht weniger als vier= bis fünfmal war der Ball
bis auf der Torlinie, und immer wieder war das Glück auf der
Seite der Platzmannſchaft. Als der gut amtierende Schiedsrichter
das letzte Zeichen gab, atmeten die Spieler und Zuſchauer des
Platzvereins erleichtert auf.
Germania Eberſtadt (SM.) — 1. FC. Union (SM.) 0:2.
Nach längerer Pauſe trat Unions Sonder=Mannſchaft am
Sonntag wieder auf den Plan und konnte durch einen 2:0=Sieg
gegen die gleiche Elf von Eberſtadt den Beweis erbringen, daß ſie
trotz der langen Ruhe wenig verlernte. Das Spiel bewegte ſich
immer in Bahnen des Erlaubten, ſo daß dem einwandfrei
am=
tierenden Schiri wenig Arbeit übrig blieb.
Die Spiele der Jugendabteilung endeten wie folgt:
Ju=
nioren — 1. Jgd. SV. 98 (Stadion) 1:1: 1. Jgd. — Junioren 07
Bensheim (Bensheim) 0:2; 2. Jgd. — 3. Jgd. SV. 98 (Stadion)
1:0.
Eintracht Darmſtadt — Germania Leeheim 2:0 abgebrochen.
Durch das Verſchulden von Leeheim wurde obiges
Zuſammen=
treffen ſchon in der erſten Spielhälfte abgebrochen. Der Gaſtgeber
verſuchte mit allen Mitteln und durch rückſichtsloſes Faulſpiel
Ein=
tracht den Sieg ſtreitig zu machen. Die Einheimiſchen behielten
aber die Ruhe, gingen durch einen Elfmeter in Führung und
konn=
ten bald auf 2:0 erhöhen. Nachdem das 2. Tor gefallen war, ſollte
rin Leeheimer Spieler wegen abſichtlichen Faulſpiels den Platz
verkaſſen. Dieſer Aufforderung kam der betreffende Spieler aber
nicht nach. Der Schiedsrichter ſah ſich dann genötigt, das Spiel
abzubrechen.
Seite 6 — Nr. 254
Erbach — Fr. Tgde. Darmſtadt 1:4 (1:2).
Erbachs Anſtoß wird gut abgefangen, und der Gegenangriff
heißt auch ſchon 1:0 für Darmſtadt. Auch weiterhin bleiben die
Gäſte im Angriff, und in der 5. Minute gelingt es dem
Halb=
rechten, durch Alleingang auf 2:0 zu erhöhen. Verteiltes
Feld=
ſpiel, und die Gäſte mit dem Wind als Helfer bleiben weiter im
Vorteil. Erbachs Chance in Form eines Elfmeters wird vom D.
Hüter geklärt. Nach 25 Min. ſtellt Erbach das Reſultat im
An=
ſchluß an einen Eckball auf 2:1. Bis zur Pauſe gelingt beiderſeitig
nichts mehr Zählbares. Nach dem Wechſel hat es Erbach leichter,
und man glaubt allgemein an eine Niederlage Darmſtadts. Doch
ſollte es anders kommen. Trotz vieler Gelegenheiten Erbachs
kann die Elf vorerſt nichts erreichen, im Gegenteil, Darmſtadt
kommt überraſchend zum 3. Tor. Ihr Rechtsaußen nimmt eine
Weitvorlage gut auf und ſchießt unhaltbar ein. Erbach dadurch
in ſich gedrückt, läßt merklich nach, und zum Ueberfluß uneinig
unter ſich. Das 4. Tor Darmſtadts fällt 10 Min. vor Schluß durch
ſeinen Halblinken, der den heimiſchen Hüter geſchickt täuſcht. Das
Spiel, wenn auch hart, blieb immer im Rahmen. Schiri
zufrie=
denſtellend.
Tennis.
TA. der Tgde. 1846 — Tennis= und Eisklub 1:15.
Das traditionelle Lokalderby fand diesmal auf der neuen
Platzanlage der Tgde. 1846 am Oſtbahnhof ſtatt. Von beſonderem
Intereſſe war die Begegnung in dieſem Jahre deshalb noch, da
hier die beiden Sieger in den Medenwettbewerben des Bezirkes
Heſſen und Heſſen=Naſſau aufeinandertrafen: „Der Bezirksmeiſter
und der Sieger der Klaſſe B”. Zahlreiche Zuſchauer hatten ſich
denn auch eingefunden, die eine ganze Reihe intereſſanter Kämpfe
zu ſehen bekamen. — Die Tgde. 1846 beſtritt das Spiel in ihrer
ſtärkſten Aufſtellung, ſie hatte lediglich Schwarz erſetzt, beim
„Club” fehlten Endriß, Sennewald und Sigwart. Das
diesjäh=
rige Wettſpiel war der 6. Clubwettkampf zwiſchen den beiden
füh=
renden Darmſtädter Tennisvereinen, und auch er endete wie die
vorhergehenden mit einem hohen Sieg der Leute vom
Böllen=
falltor.
In den Einzelſpielen hielten ſich die Spieler der Tgde. 1846
durchweg gegen die routinierteren TEC.=Spieler gut. Allerdings
unterſtützten die Plätze ihr durchweg auf wuchtige, mit ganzer
Körperkraft geſchlagene Vorhandſchläge aufgebautes Spiel
wirk=
ſam, ſo daß einige Singles erſt nach Kampf für den „Club”
ge=
wonnen wurden. Frl. Grätz holte hier auch den Ehrenpunkt gegen
Frl. Ringer. Wenn die talentierte junge Spielerin ihre,
aller=
dings noch beträchtlichen, Schwächen auf Rückhand und beim
Auf=
ſchlag überwindet, dann wird man ſpäter noch einmal von ihr
hören. Ihr Vorhand iſt auf jeden Fall äußerſt ſicher und wirkſam.
— Im Doppel und Mixed dagegen war der TEC. beſonders in
taktiſcher Hinſicht weit überlegen, und ſeine Kombinationen
er=
rangen überlegene Siege, vor allen Dingen deshalb, weil faſt
ſämtliche Spieler der Turngemeinde viel zu viel an der
Grund=
linie blieben und das Netzſpiel zu ſehr vernachläſſigten.
Klein=
logel=Werner und Claß=Müller, die beiden Spitzendoppels des
Eisklubs, zeigten hier vorbildlich, wie ein modernes Doppel
ge=
ſpielt wird. — Im Geſamtergebnis blieb der Tennis= und
Eins=
klub mit 15:1 Punkten, 30:6 Sätzen und 208:95 Spielen erfolgreich.
Für ihn ſpielte die Mannſchaft: Frl. Unckell, Frl. Scriba, Frl.
Ringer, Frl. Reuling, Frl. Külp und Kleinlogel, Claß, Werner,
Müller, Steffan, Colin. Die Farben der Tgde. 1846 vertraten
Frl. Wettlaufer, Frl. Trinkaus, Frl. Graetz, Frl. Adelberger und
Schildt, Kabel, Bert, Opp, Sandmann, Schäfer.
Der Abſchluß des inkernakionalen Tennis=Turniers.
Ausländer ſiegen in Baden=Baden.
Der Schlußtag des Baden=Badener internationalen Tennis=
Turniers war in jeder Hinſicht ein Erfolg. Eine große
Zu=
ſchauermenge hatte ſich eingefunden, um den ſpannenden
End=
kämpfen beizuwohnen. Auch am letzten Spieltage war die
Ver=
anſtaltung wieder von idealem Wetter begünſtigt.
Die erſte Entſcheidung fiel am Vormittag im Damen=
Einzel, zu dem ſich Lolette Payot und Frau von
Reznicck für das Finale qualifiziert hatten. Man hatte
allge=
mein mit einem glatten Siege der neuen deutſchen Meiſterin
gerechnet. Frau von Reznicek enttäuſchte aber angenehm und
ſetzte der Schweizerin großen Widerſtand entgegen. Sie konnte
ſogar den erſten Satz mit 6:4 gewinnen, da ſie den ſchnellen
Vorhandſchlägen von Frl. Payot auswich und ihr hohe und
weiche Bälle ſervierte. Nur mit Glück gewann die Schweizerin
den zweiten Satz 8:6. Im entſcheidenden dritten Satz führte die
Deutſche ſchon 3:1 und 40:0, ſie riskierte dann aber nichts mehr,
ſo daß Frl. Payot auch den letzten Satz 6:3 an ſich brachte.
Anſchließend fand die Schlußrunde im Damen=Doppel
ſtatt, die überraſchend nicht von den Engländerinnen
Whitting=
ſtall/Stammers, ſondern von der ſchweizeriſch=franzöſiſchen
Kom=
bination Payot/Barbier 2:6 6:4 6:2 gewonnen wurde.
Das Schlußſpiel im Herren=Einzel war eine
groß=
artige Kundgebung des Franzoſen Toto Brugnon über den
variierter ſpielenden Engländer Hughes, denn Brugnon kämpfte
wie in ſeinen beſten Tagen und ſiegte ſchließlich 6:3 6:2 6:4.
In der Schlußrunde des Herren=Doppels waren die
Mannheimer Dr. Buß/Oppenheimer eine große Enttäuſchung, da
ſie lange nicht die Form zeigten wie am Vortage, beſonders
Oppenheimer war ſehr ſchwach, von Gramm hatte daher mit
ſeinem jungen Partner Lund keine große Mühe, zumal ſie
glänzende Aufſchläge und wirkungsvolle Returns zeigten, die
Süddeutſchen 6:2 6:4 6:2 zu ſchlagen.
Den Abſchluß des Tages und des glänzend verlaufenen
Turniers bildete die Süddeutſche Meiſterſchaft im
Gemiſch=
ten Doppel, für die ſich Whittingſtall/Hughes 6:0 6:4 und
Pahot Aeſchlimann 6:1 9:7 über Barbier=Brugnon den Weg in
die Schlußrunde erkämpft hatten.
Enkſcheidung im Mixed erſt am Monkag.
Als letzte Konkurrenz des Tages wurde in Baden=Baden
die Meiſterſchaft im Gemiſchten=Doppel von Süddeutſchland
aus=
getragen. Den erſten Satz gewannen Whittingſtall/Hughes leicht
6:2 gegen Payot/Aeſchlimann. Der zweite Satz ging aber an
die Schweizer mit 7:5, da Aeſchlimann ein ganz großes Spiel
lieferte. Im dritten Satz wurde dann der Kampf beim Stande
5:5 wegen der einbrechenden Dunkelheit abgebrochen. Die
Ent=
ſcheidung fällt erſt am Montag nachmittag.
Deutſcher Tennisſieg in Budapeſt.
Frl. Hammer ſiegt bei den Ungariſchen Tennismeiſterſchaften.
Auf der Budapeſter Margarethen=Inſel fielen am Sonntag bei
den Internationalen Tennismeiſterſchaften von Ungarn zwei
wei=
tere Entſcheidungen. Im Damen=Einzel, das eine rein
deutſche Angelegenheit war, ſchlug Frl. Hammer in der
Vorſchluß=
runde Frl. Kallmeyer 6:1, 6:1 und fertigte dann im Finale
Frau Schomburgk 6:4, 6:2 ab. Einen deutſchen Teilerfolg gab es
im Gemiſchten Doppel, wo Frau Schomburgk=v. Kehrling
im Endkampf über Frau Schreder=Grandguillot 6:1, 1:6, 6:2
ſieg=
reich blieben. Einen ausgezeichneten Eindruck hinterließ im
Her=
ren=Einzel der Berliner Schwenker. Er gewann gegen den
Ungarn Graf Zichy 7:5, 6:1, 6:1 und leiſtete dann anſchließend im
Vorſchlußrundenkampf v. Kehrling im erſten Satz hartnäckigen
Widerſtand. Der Berliner war aber dann ſo erſchöpft, daß er
beim Stande 10:8, 6:0 für v. Kehrling aufgab. Für das Finale
qualifizierte ſich ein weiterer Ungar, Cabrovits.
Rugby.
Verbandsſpiel: SC. 80 Frankfurt — Stadt SV. Frankfurt 37:0.
Privatſpiel: BSC. 99 Offenbach — Eintracht Frankfurt . 8:9.
Länderſpiel in München: Deutſchland — Indien . 0:6 (0:4),
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 12. Septemberx
Danobantfeldern.
Süddeutſcher Handball am Sonnkag.
Polizei Frankfurt kommt auf.
Der vierte Spielſonntag brachte in der Gruppe Main keine
nennenswerten Verſchiebungen. Fußballſportverein ſchlug Höchſt 01
4:2 (2:1) und rückt dadurch in der Tabelle ein gutes Stück nach
vorn. Das Spiel ſtand ſpieleriſch auf keiner beſonders hohen
Stufe. VfL. Sachſenhauſen ſorgte durch ein 3:3 (2:2)=
Unentſchie=
den gegen Langen für die nötige Ueberraſchung. Langen bot
zwar die beſſere Leiſtung, es langte aber trotzdem nicht zu einem
Siege. Eintracht bewies durch einen ſicheren Sieg gegen Rot=
Weiß, daß die gute Form der letzten Spielſonntage anhält. Die
Elf ſpielt einen ſchönen und auch produktiven Handball. Sie hat
durch den Punktverluſt von Langen nunmehr allein den zweiten
Tabellenplatz. Der Meiſter, VfR. Schwanheim, konnte die ſtark
aufkommende Polizei erſt nach hartem Kampf 8:6 (3:3) ſchlagen.
Biebrich 1919 ſchlägt Poſt Wiesbaden.
Auch in der Gruppe Südrhein ging es nicht ohne
Ueberraſchungen ab. Die Niederlage der Polizei Wiesbaden
gegen Siegfried wurde ja noch halbwegs erwartet, auch der Sieg
von Haſſia Bingen gegen den Altmeiſter Mainz 05. Daß ſich
aber Poſt Wiesbaden durch den Neuling Biebrich 1919 aus der
Spitzengruppe verdrängen laſſen würde, hatte niemand
voraus=
geſehen. Die Poſtler nahmen das Spiel zu leicht, was ihnen zum
Verhängnis wurde.
Fie Favoriten ſiegen in der Gruppe Rhein.
Handball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Verbandsſpiele.
Gruppe Heſſen: Wormatia Worms — SV. 98 Darmſtadt 7:21.
TSV. Braunshardt — Rot=Weiß Darmſtadt 10:4. TV.
König=
ſtädten — Polizei Worms 2:9.
Gruppe Main: FSV. Frankfurt — TSG. Höchſt 01 4:2. V. f. L.
Sachſenhauſen — TSV. Langen 3:3. Eintracht — Rot=Weiß
Frankfurt 7:2. Polizei Frankfurt — V. f. R. Schwanheim 6:8.
Gruppe Südrhein: Polizei — Siegfried Wiesbaden 5:7. V. f. R.
Wörrſtadt — SV. Wiesbaden 3:7. Haſſia Bingen — FSV.
Mainz 05 7:4. 1919 Biebrich — Poſt Wiesbaden 4:2.
Gruppe Rhein: SV. Waldhof — MTG. Mannheim 11:0. Phönix
Mannheim — Oftersheim 11:6. Mannheim 08 —
Ludwigs=
hafen 03 11:6. Mannheim 07 — V. f. R. Mannheim 2:9.
Frankenthal — Polizei Mannheim 8:7. Pfalz — ASV.
Lud=
wigshafen 11:5.
Gruppe Nordbayern: FC. Bamberg — 1. FC. Nürnberg 5:11.
Siemens=Sch. Nürnberg — SpVgg. Fürth 3:10. Barkochba —
Pfeil Nürnberg 3:8.
Die ſüddeutſche Handball=Elf
zum Pokalſpiel gegen Norddeutſchland.
Zum Vorrundenſpiel um den DSB.=Handballpokal am 18.
September gegen Norddeutſchland in Hannover hat jetzt der
Süden folgende Mannſchaft aufgeſtellt: Kipfer=Pol. Darmſtadt;
Zillhardt=VfR. Mannheim, Pfeifer=Pol. Darmſtadt: Delp=
Darmſtadt 98, Gebhardt=Spielvgg. Fürth. Dittmar=Darmſtadt 98;
Pabsdorf=VfR. Schwanheim, Werner, Bloch (beide Darmſtadt 98),
Zacherl=Fürth, Feigk=Darmſtadt 98.
SV. Darmſtadt 98 — Wormakia Worms 14:7 (9:4).
Am Sonntag vormittag konnten die Ligiſten der 98er gegen
Wormatia in Worms ſich wieder 2 Punkte ſichern, die in früheren
Jahren immer ſehr hoch hingen. Die Wormſer haben nachgelaſſen;
einige betreiben ja noch das bewußt aggreſſive Spiel, z. B. der
Mittelläufer Selzer, ſo daß das Spiel nicht fair zu nennen war.
Doch iſt bei der Wormſer Mannſchaft wenig vom
Kombinations=
ſpiel im Sturm zu ſehen. Die Darmſtädter Stürmer hielten ſich
beſonders in der 2. Halbzeit ſichtlich zurück, ſo daß mancher
aus=
ſichtsreiche Angriff noch von der dazwiſchenfahrenden Wormſer
Hintermannſchaft abgebremſt werden konnte. In die 14 Tore
teilt ſich der geſamte Sturm. Die Darmſtädter Hintermannſchaft
wurde reichlich nervös durch die ſonderbaren Entſcheidungen des
Schiedsrichters (Schwab=Ludwigshafen). Doch wären von den 7
Verluſttoren auch manche vermeidbar und haltbar geweſen. Der
98er Sturm wird nicht immer Gelegenheit haben, ein Verluſttor
durch 2 Gegentore auszugleichen.
T5B. Braunshardt — Rol=Weiß Darmſtadt 10:4 (6:0)
Nach der unerwarteten Niederlage der Braunshardter am
vergangenen Sonntag gegen Arheilgen gab man den Gaſtgebern
wenig Hoffnung für einen Sieg über Rot=Weiß. Aber die
Brauns=
hardter waren diesmal, trotz Erſatz, wieder in beſter Spiellaune
und fertigten ihren Gegner glatt ab. Braunshardts Sieg iſt dem
Spielverlauf nach vollauf verdient, denn die Mannſchaft bot die
weitaus beſſere Geſamtleiſtung und hatte vor allem den
durch=
ſchlagskräftigeren Sturm. Rot=Weiß, das ohne den
Strafſtoß=
ſpezialiſten Rettig antrat, hatte in ſeinem Tormann den beſten
Mann. Die übrigen Spieler waren ſehr eifrig, kamen aber nur
ſelten über Durchſchnittsleiſtungen hinaus. Dank der guten
Lei=
tung von Schiedsrichter Katz=Biebrich verlief das Treffen, von
einigen Zwiſchenfällen abgeſehen, anſtändig. Katz unterliefen
zwar einige Fehlentſcheidungen, war aber im allgemeinen korrekt
in der 2.T.
Kreisklaſſe: Bickenbach — Pfungſtadt 4:4 (2:2), Worfelden —
Arheilgen 5:5 (4:2), Bensheim —Griesheim 6:7 (5:3), Vorwärts
Langen—Sprendlingen 5:3 (2:1).
Meiſterklaſſe I: Lorſch—Reichsbahn 9:4 (4:2), Heppenheim-
Egelsbach, Hahn—Tgſ. 1875 Darmſtadt 4:4 (03).
Meiſterklaſſe II: Tgde. 1846 Darmſtadt—Wolfskehlen 18:0
7:0), Nauheim-Büttelborn 16:3 (7:0), Erfelden—Groß=Gerau
2:8 (1:2), Wallerſtädten—Walldorf 1:5 (0:4).
A=Klaſſe I: Zwingenberg-Birkenau 4:8 (2:3), Auerbach—
Hüttenfeld 9:4 (4:2), Kirſchhauſen—Schwanheim 9:6 (6:2).
A=Klaſſe II: Nieder=Ramſtadt-Biebesheim 9:2 (3:0),
Crum=
ſtadt—Griesheim 20:2 (8:0).
A=Klaſſe III: Münſter—Weiterſtadt 4:6 (3:3), Eberſtadt—
Urberach 8:2 (3:0).
War es der Wind, über deſſen ungünſtigen Einfluß allerſeits
geklagt wurde, oder ſtimmt es doch mit der Unberechenbarkeit —
derartig überraſchende Ergebniſſe, die teils ſehr ſaftig ausfielen,
hat es ſeit langem nicht mehr gegeben. Von dem Bicken
4:4 der Pfungſtädter kann man noch abſehen. Aber Wy.n
hat nun auch die Feuertaufe beſtanden. Wir geben die
der Vereine wieder: Bickenbach (Eigenbericht:): Die
ohne Zeißler, die Gäſte vollzählig, da der Mittelläuff
gut beſetzt war. Pfungſtadt ging ſofort zum Angriff ün.
kam verſchiedentlich ſchön durch, jedoch ohne Erfolg. Bi
ſpielte zerfahren und kam nicht zur Geltung. Nach 20 9
ſchoß Pfungſtadt das erſte Tor und verwandelte bal!
Strafwurf zum 2:0. Auf der Gegenſeite brachte ein Stt
das erſte Tor, und dieſer Erfolg gab den Bickenbachern
maßen das Selbſtvertrauen wieder. Ein weiterer Sf
ſtellte kurz vor der Pauſe 2:2. Dann hieß es 3:3 und
Bickenbach, als der ſchwach beſchäftigte Linksaußen da
den Ausgleich erzielte. Das ſchlechte Abſchneiden der Plo
weniger bei ihr ſelbſt, als bei der Glanzleiſtung der Gäſſſ.
reihe. Hennemann konnte ſein Syſtem nicht anbringe=
Pfungſtädter Sturm ſah man beſſere Leiſtungen als bef
bach, und Grünig zeigte ſeine gute Seite. Der Sachſ
Schiri einwandfrei bei dem verträglichen Spiel.
Wor=
hatte eine Umſtellung vorgenommen, die ſich bewährte. A
fand ſich anfangs ſchlecht zuſammen, ſo daß die Plan
4:1 in Führung ging. Nach der Pauſe ſtellte Arheilgenn
zen Abſtänden auf 4:4, und beim Stande von 5:5 ließ 9
rn ein
inche
junden
Nachdem Mannheim 08 erſt am letzten Sonntag dem VfR.
Mannheim ſtarken Widerſtand entgegengeſetzt hatte, gelang es
den Mannheimern diesmal, Ludwigshafen 03 11:6 zu ſchlagen.
Der VfR. Mannheim landete einen ſicheren 9:2=Sieg über
Mann=
heim 07, während der SV. Waldhof den MTG. Mannheim mit
11:0 deutlich diſtanzierte. Auk Phönix Mannheim kam gegen
Oftersheim mit 11:6 zu zwei weiteren Punkten, Frankenthal und
Polizei Mannheim trennten ſich 8:7, während Pfalz
Ludwigs=
hafen ſeinen Lokalgegner mit 11:5 geſchlagen nach Hauſe ſchickte.
Schön den
ng dadurch
Jaſchtien fuhre
St/ Km.),
Ebenau=Wi
St/Km.) 619 St.
Handelsh
Bis 350 cem
ria). Bis 100
St/Km.), 2. 8
Ardie), Seiter
Die Spielvereinigung Fürth greift ein.
In der Gruppe Nordbayern trat erſtmals wieder die
Spielvereinigung Fürth in Aktion, die gleich einen ſicheren 10:3=
Sieg über Siemens/Schuckert davontrug. Der 1. FC. Nürnberg
kehrte von ſeinem ſchweren Gang nach Bamberg mit einem 11:5=
Sieg zurück. Barkochba Nürnberg verlor in Schweinau 3:8.
Können. E.
zuiHennen bis
einen 13=Meter=Ball aus. Das Ergebnis entſpricht dem
die Parteien waren ſich ebenbürtig. Schiri Happel kormſa/u buter! Lct
auf den ſtrittigen 13=Meter=Ball gefallen. Benshei,
wechſelvolles und darum aufregendes Spiel, bei dem rſMwhr N8 300
Platzelf von ihrer beſten Seite zeigte. Hätte der Hüter:
den Rahmen gepaßt, ſo wären die Punkte wohl in Z
geblieben. Sehr vielverſprechend begann die Partie, de
reits nach einer Viertelſtunde 4:0 hieß. Griesheim war u.
erholte ſich aber bald und holte zum 5:3 auf. Nach dor p in), 2. Taupm
verteiltes Spiel, Bensheim manchmal im Vorteil; jer)
ſein Hüter die Griesheimer immer wieder gleichziehen und
den knappen Sieg erringen. Bensheim in allen Teilen,
ſetzt und eifrig bis auf den Hüter, während Griesheim Unnu Rudge) 9‟
Seitenwagen b
Meneckes zugeſchnitten hatte, der ſechs Tore darunter
vi=
würſe verwandelt hat. Langen: Die Platzelf ohne Zoh/ /0494, 2. Schne
für Erckmann den Sturm führte und man konnte mit i/l) (805 Km.
frieden ſein. Wie das Ergebnis, ſo auch der Verlauf. Mcu=Frankurt: 1.
lingen machte einen friſchen Eindruck und hielt ſich ckm 7 München,
um aber noch vor der Pauſe nachzulaſſen. Noch einmal zu
Gäſte gleich (3:3). Dann fielen ſie ab. Ohl von der T.
leitete das anſtändige Spiel ſicher. Meiſterklaſſſt
bedeutende Treffen in Lorſch gegen die Reichsbahn wur
ter entſchieden, als man angenommen hatte. Der Sieg ia
in Frage, ſo berichtet Lorſch. Die ſcharfe Bewachung dos
ner bewährt ſich nicht, da hierdurch deſſen Nebenleu n
kamen und als man das Augenmerk auch auf dieſes
brannte Gärtner wieder durch. Die Reichsbahn war üüe
doch ſie nahm die Niederlage mit Ruhe. Sehr ſtarker:
Egelsbach trug in Heppenheim gleich eine harte Note‟
Spiel, die den Gäſten jegliches Anſehen verſcherzte un
lich zur Schwärzung zweier Spieler führte. Trotzdem
die Gäſte nicht ſchlecht. Kommt das alte Uebel wier
Tgſ. 1875 hat verſichedene Spieler verloren, die auf Tcmie
gegangen ſind. Damit hat die Leiſtung natürlich nac—zu0 Gmus hatte
Hahn wurde mit 0:3 überraſcht, erholte ſich aber und ſt=u00M Nennen nur
ſeines Eifers auf 4:3. Mit aller Macht erſtrebten die Giſt Mdr Halbliterkle
Ausgleich, der auch gelang. Im Ried iſt über die zwſMüſr. Von de
Ergebniſſe wenig zu ſagen. Büttelborn trat in NauAl iſh vegen Defekts
Erſatz an. Nichts wollte klappen. Dagegen zeigte der N4elien mit ſeiner
Angriff wahre Kabinettſtückchen, und ſo nahm das Ve=kpuul ſatte. In der
ſeinen Lauf. Wolfskehlen war bei der Tgde. 1846 nu. ßru Riualen Loof=
Mann erſchienen, ſo daß von vornherein jede Auschſt i Moior ſauer ur
Gegenwehr genommen war. Erfelden hielt ſich vor der M iteidigte damit
noch einigermaßen, um ſpäter ſtark abzufallen. Ein uurſſt Anfang bis zu Er
und rauhbeiniges Spiel. In der A=Klaſſe fielen die Eg 96W.=Fahrer 9
alle klar aus. Nur in Zwingenberg konnte das Reſultcr ſu g5 Undig auf den
heißen, wenn der Hüter beſſer aufgepaßt hätte.
Füemen. Erireuliche
TII Stürze verlieſen
Handball im Odenwaldgau D. T.
Fon war die Mei
Kreisklaſſe: König—Groß=Umſtadt 9:4 (4:1), Erbacr-MüFuden. Loof und
Zimmern 7:8 (3:5).
WSiue herauszufahr
Meiſterklaſſe: Groß=Bieberau-Lengfeld 3:8, MomaPüuicke auf einen
dernhauſen 9:2.
A=Klaſſe: Steinbach-König 2 9:2.
In König ſchälte ſich nach anfänglich verteiltem Eill witen Platz k.
leichte Ueberlegenheit der Platzelf heraus. Die Gäſteabtr/Muiſche Motorr
ſuchte mit hartem Spiel zu begegnen; worauf König./007mn von den n
den Nahkampf mied und aus großer Entfernung ſchoß. FAcehhim.=Klaſſe
war leicht überlegen, jedoch hatte Groß=Bieberau z WEt und Bauh
M in der Halbli
Nei größten Ka
MSiſcinendefekt
Schußpech.
Main=Speſſart=Gau.
Kreisklaſſe: Tv. Aſchaffenburg—Tv. Obernburg 12‟
Tgſ. Obernburg — Klein=Wallſtadt 10:1 (6:1), Damm
5:1 (3:0).
Tgde. Darmſtadt 1846 — T.V. Wolfskehlen 18:0 (—0
Jugend — T. V. Weiterſtadt Jugend 3:3.
Mit obigem Reſultat konnten die 46er auch ihm
Pflichtſpiel zu ihren Gunſten entſcheiden. Es ſei vood
wähnt, daß die Wolfskehler Mannſchaft das Spiel n.
Mann beſtreiten mußte, aber dieſe ihr Beſtes gaben, un!
aus der Affäre zu ziehen, und die hohe Niederlage mitt
und Würde annahm. Die 46er, welche in letzter MimAl. 2hwertur
komplette 1. Mannſchaft doch ſtellen konnten, zeigte auch
wiederu
ſem Spiele, daß das Ueben nicht fruchtlos geblieben
oben ſchon erwähnt, konnte daher kein wechſelreiches AA
zeigt werden, und die 46er Mannſchaft wird gut tun,
in den nächſten Spielen in Walldorf und Nauheim mu
Ernſt bei der Sache iſt, und man wird dann auch de
ſtärke erkennen. Einen der Spieler hervorzuheben, W
anderen zurückſetzen.
Vor dem Spiel der 1. Mannſchaft ſtand die neug:
Jugend der des T.V. Weiterſtadt gegenüber und man
hier noch viel gelernt werden muß, um in den kommeng!
len beſſer abzuſchneiden.
Lorſch 1.—Reichsbahn 1. 9:4 (4:2),
Am Sonntag fuhr die Reichsbahn nach Lorſch und D
mit obigem Reſultat geſchlagen geben. Die erſte
Halbze-
verteiltes Spiel, jedoch verſtand es Lorſch, ſeine
Torchan-
zu verwerten, während die Reichsbahn, durch den ſtarm
behindert, zu ungenau abgab und dadurch ſich nicht
konnte. Zu Beginn der zweiten Hälfte drückte die N2
ſtark, um das Reſultat zu verbeſſern, und erſt als 2 —
ſeitstore und ein regelwidrig abgegebener Strafſtoß
ſprung vergrößerten, gab ſich Reichsbahn geſchlagen.
Sprendlingen zu wenig am Ball. — 2. Mannſchaften
für Lorſch.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Hechtsheim 9:5 (7:4)
Mit dieſem Sieg behauptet ſich Darmſtadt ſweite=
Spitze der Tabelle. Das Spiel hat wiederum beuſieſes
hieſige Elf bei gleichſtarken Gegnern auch mehr Kamp=
Der Sieg war ehrlich verdient auf Grund beſſerehr S.
ſtung. Die Hintermannſchaft der Gäſte mit Torer Zzeiol
beſſere Leiſtungen als die Einheimiſchen. Die erſteſ ha
dem Spiel den Ausgleich dadurch, daß die Darmſtägſter
reihe ſich gut zuſammenfand und den Wind als Bfund”
hatte. Viel Glück hatte Hechtsheim bei 3 Toren. Na ich
ſel glaubte man allgemein, Hechtsheim nützt jetzt de n
doch gefehlt. Ihr Einzelſpiel verdirbt ihnen viel./5 4
Nr. 254 — Seite 7
m beſſer an, und trotz ſtark
dm Windes können ſie noch 2 Tore aufholen, dem
Hechts=
beimg entgegenſetzt. Das Spiel, wenn auch manchmal Härten
zutactuitten, konnte außerordentlich gefallen und hatte in dem
Schinzuemoſſen Müller=Offenbach einen aufmerkſamen Dirigent
el adt Reſ. — Sprendlingen 1. 3:4; Darmſtadt Jgd.
Jgd. 6:2;
roacchn Rennen auf der Frankfurker Rennbahn.
genwart von 8—10 000 Zuſchauern fanden am
Sonn=
uten Grasbahnrennen des ADAC. auf der Frankfurter
bahn ſtatt, die ſowohl organiſatoriſch wie ſportlich
ſwandfreien Verlauf nahmen und beſonders durch den
z ſüddeutſchen Meiſterklaſſe eine überaus hohe ſportliche
uien. Die ſchnellſte Zeit des Tages fuhr der
Nürnber=
ein mit faſt 91 Kilometern Stundenmittel, eine für
hteennen außerordentlich hohe Geſchwindigkeit. Das
nſſe konzentrierte ſich jedoch auf den Städtekampf
u rt — Nürnberg — München, bei dem die
he— inſofern eine Chance für den Sieg hatten, als die
es und Münchener ſchon nach der erſten Runde durch
zw. 2 Runden verloren. Aber die Frankfurter
konn=
wh.I Schön den Süddeutſchen durchaus die Waage hielt,
ſrrung dadurch nicht halten, daß die Erſatzfahrer zu
zMaſchinen fuhren Bei den Ausweisfahrern ſah
gs Können. Ergebniſſe:
AHe=Rennen bis 250 ccm.: 1. Naujoks=Frankfurt (Horex)
55 St./Km.), Polizeifahrer bis 500 ccm.: 1.
Naujoks=
i (Horex) 6:44,2 (73,4 St./Km.). Pol.=Fahrer (
Seiten=
ngen1. Ebenau=Wiesbaden (BMW.) 6:37 (74,8 St./Km.).
uswejanrer bis 350 ccm.; 1. H. Schmidt=Nürnberg (Ardie)
Mr 24 St./Km.), Bis 500 ccm.: 1. H. Schmidt=Nürnberg
lrdisD2,2 (81,9 St./Km.). Lizenzfahrer (Seitenwagen bis
eioi 1. Handelshauſer=Weßling (Norton) 6:39,3 (74,7
Bis 350 ccm.: 1. Gmelſch=München (Norton) 9:33,2
66m.), 2. Taubmann=Nürnberg (Ardie), 3, Irion=Karls=
Gyeria). Bis 1000 ccm.: 1. Füglein=Nürnberg (Viktoria)
St. /Km.), 2. Steinbach=Mannheim (Norton), 3. Hecker=
EArdie), Seitenwagen bis 600 ccm.: 1. Seppenhauſer
a. Rudge) 9:53 (80,1 St./Km.), 2. Schneider=Weßling
Seitenwagen bis 1000 ccm.: 1. Seppenhauſer=München
9 49,4, 2. Schneider=Weßling (Norton), 3. Nagl=
Frank=
d.) (80,5 Km. Durchſchnitt). Städtekampf Nürnberg—
Bewachu, 4
Frankfurt: 1. Nürnberg 24:27,2 (80,8 St. Km.),
3. München.
Schleizer Dreiecks=Rennen.
1020 Zuſchauer. — Rüttchen fährt Streckenrekord.
auch auf 10
jeichsbahn mit
uhe. Eehr fr
eine hant A
en verſchrzt
ührte. Trity
alte Ucht W
BAhönſtem, aber etwas windigen Wetter wurde am
Sonn=
guser 7.7 Kilometer langen Schleizer Dreiecksſtrecke der
t ſauf zur Deutſchen Motorradmeiſterſchaft
jexzer. Das Fernbleiben von Bullus war eine rieſige
Ent=
chray eber ſein Stallgefährte Rüttchen war ein vollwertiger
./M Weſtdeutſche fuhr ein Rennen, wie man es bisher
ſel=
eüſſeri hatte und verbeſſerte den ſeit 1929 beſtehenden
ckwikerd von Sönius von 99,7 auf 105,11 Std.=Kilom. In
rnhelſten Runde brachte er es ſogar auf 116,1 Std.=Kilom.
rloren derAlusb uste dem Start angeblich wegen Erkrankung
fernblei=
n. miSönius hatte ſich beim Training den Arm gebrochen, ſo
ſich abn mberfss Rennen nur von der Zuſchauertribüne aus miterleben
iſte.s der Halbliterklaſſe ſiegte mit Roſemeyer ebenfalls ein
iſt übn ) R.=ſurer. Von den beiden Meiſterſchaftsanwärtern fiel
nat i igerkh wegen Defekts aus, und Bauhofer hatte wieder einmal
en zeimemwietuferten mit ſeiner Maſchine, nachdem er ſchon die ganze
nabm k” eiut hatte. In der 350er=Klaſſe lag zunächſt Ley in Front,
Tad 1 kſetzn Rivalen Loof=Godesberg. Aber nach der 15. Runde
A verein i inderm Motor ſauer und Loof fuhr einen ſicheren Sieg nach
hielt ſianzuie;eeverteidigte damit ſeinen Meiſtertitel mit Erfolg.
Span=
abzufallen a,d uſwAnfang bis zu Ende war das Rennen der „Kleinen”,
laſie fieln utbelür DKW.=Fahrer Winkler=Chemnitz und Geiß=Pforzheim
ſennie dush ennh ſtändig auf den Ferſen und endeten ſchließlich noch in
aßt hätte um zAin en. Erfreulicher Weiſe gab es keine ſchwereren
Un=
ſe. Ue Stürze verliefen glimpflich.
Uumhrit war die Meiſterſchaft von einem Jubiläumsrennen
;0üGeüclunden. Loof und ebenſo Rüttchen gelang es hier, noch
ſters ſiege herauszufahren, wobei Rüttchen in Anbetracht der
feld zö..Srecke auf einen Stundendurchſchnitt von 106,5 Kilom.
. !en eyer verſuchte ihm erſt den Erfolg ſtreitig zu machen,
weiſſſaſchinendefekt zwang ihn zur Aufgabe, ſo daß Bauhofer
9 zſweiten Platz kam.
DkMutſche Motorradmeiſterſchaft iſt damit beendet, aber
7 L4üſpar von den neuen Meiſtern im letzten Lauf erfolgreich.
derr 0 Kbzm.=Klaſſe behauptete ſich Kahrmann=Fulda mit
ſem nlſlatz, und Bauhofer, der ſogar nur Vierter wurde, holte
derritel in der Halbliterklaſſe. Roeſe=Düſſeldorf verteidigte
ſeßl üüin der größten Kategorie ſeinen Titel mit Erfolg,
Radſpork.
Velociped=Club Darmſtadt E. V.
Ayeſtrigen Sonntag kam der fünfte und letzte Lauf zur
onlierſchaft früh 7 Uhr auf der Strecke; Henkelsgärtnerei
Narml Roßdorf — Gundernhauſen — Dieburg — Einſiedel —
gerntſhaus (Ziel) zur Austragung. Der Start, der auf 2
A buchſehen war, mußte infolge kirchlicher Veranſtaltung in
neou en letzter Minute auf 7 Uhr vorverlegt werden. Auch im
Hieng auf gab es ſcharfe Kämpfe, trotzdem ein Teil der Fahrer
drEmnowertung nicht mehr in Betracht kam.
Mwurde wiederum Karl Stähr, der mit der Zeit von
Kucen einen neuen Streckenrekord aufſtellte. Nicht über=
Bſt auch die Zeit von Otto Sauer mit 42,38 Minuten,
ebenfalls noch unter der ſeitherigen Beſtzeit blieb.
t ſich von Rennen zu Rennen mehr in die
Spitzen=
drängt. Karl Tritſch I. belegte dieſes Mal mit 42,45
ſe alte Beſtzeit) nur den dritten Platz, der ihm aber
eſamtwertung den erſten Paltz und ſomit die
Klub=
ſt für 1932/33 einbrachte. Am Ziel wurde ſowohl der
ei Karl Tritſch I. mit einem Kranz, als auch der
Sie=
urften Laufes Karl Stähr durch ein Blumengebinde
niſſe des 5. Laufes: 1. Stähr 41.40 Min.; 2. Sauer
.: 3. Tritſch I. 42.45 Min.; 4. Tritſch II. 43.00 Min.
Hertung der Klubmeiſterſchaft: 1. Karl Tritſch I. (Kluv=
Punkte; 2. Karl Tritſch II. 11 Punkte: 3. Georg Die=
„ikte; 4. Otto Sauer 12 Punkte,
100=Kilometer=Dauerrennen in Paris wurde beim
Mer wegen Regens abgebrochen. Paillard ſiegte in 1.06,07
Dr Auvorſprung gegen Möller, Thollembeck, Linart und Sa=
/ gegen den Weltmeiſter ſogar vier Runden eingebüßt
Weler Landſtraße gab es ebenfalls nur einige wenige Er=
Wile dr Straßenpreis von Halle 160 Kilometer wurde im
wiochleine ſichere Beute des Hannoveraners Twiehaus, der
* Fahrzeit von 4:16,39,5 Stunden ſeinen Landsmann
W Koch=Frankfurt a. M. hinter ſich ließ.
A beiden Weltmeiſterſchaftskandidaten Scheller=Nürnberg
* Narn=Bochum waren erfolgreich. Lohmann gewann den
Sner Weis von Vohwinkel über 220 Kilometer im Endſpurt in
De Arrend ſich Scheller in 3.41,50 den Großen Scharlach=
R‟ Kilometer, in Nürnberg holte.
e Städtekämpfe; Berlin — Hamburg im Tennis 4:1
Augsburg — Stuttgart im Hockey 4:0 für Stuttgart,
Sburg im Boxen 8:8 unentſchieden, Koblenz — Saar=
Rußball 4:2 (1:1) für Koblenz.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Damen=Klubkampf zwiſchen SP. 98 und Polizei=SB.
SV. 98 — Polizei Darmſtadt 44: 38 Punkte.
Am Sonntag, den 11. September, fand der Damen=Klubkampf
zwiſchen SV. 98 und Polizei Darmſtadt auf dem Polizeiſportplatz
ſtatt. Nach einer Begrüßungsanſprache durch den 1. Vorſitzenden
des Heſſ. Polizei=Spportvereins wurden die neun Wettbewerbe
in beſtem ſportlichen Geiſt ausgetragen. Die Zeiten bei den
ein=
zelnen Läufen wären durchweg beſſer geworden, wenn nicht ſo
ſtarker Gegenwind geweſen wäre. Trotzdem kann man mit den
erzielten Ergebniſſen zufrieden ſein. Auch bei dieſem Kampf
konn=
ten der 800=Meter=Lauf und die Staffeln den Lilienträgerinnen
zum Endſieg verhelfen, während in den anderen Konkurrenzen
beide Vereine faſt gleiche Leiſtungen erzielten.
Ergebniſſe in den einzelnen Konkurrenzen.
100 Meter: 1. Walter (P.) 14,1 Sek., 2. Stakloff (98) 14,2 Sek.
200 Meter: 1. Luley (98) 29 Sek., 2. Fuchs (P.) 29.1 Sek.
800 Meter: 1. Stepp (98) 2:33 Min., 2. v. Styvenheim 2:35 Min
4 mal 100 Meter: 1. SV. 98 57,00 Sek., 2. Pol. Darmſt. 57,1 Sek
Kugelſtoßen; 1. Jung (P.) 9,38 Meter, 2. Luley (98) 8,80 Meter.
Hochſprung: 1. Stakloff (98) und 2. Walter (P.) 1.36 Meter.
Weitſprung: 1. Walter (P.) 4,90 Meter, 2, Stakloff (98) 4,61.
Schlagball=Weitwurf: 1. Fey (P.) 62,50 Meter, 2. Jung (P.)
58,27 Meter.
10 mal ¼ Runde: 1. SV. 98 2:24 Min., 2. Pol. Darmſt. 2:25 Min,
100 Sportflieger in Skurm und Regen.
Erſter Tag des DOV.=Zuverläſſigkeitsfluges.
In ganz Deutſchland herrſchte am erſten Tage des vom
Deut=
ſchen Luftfahrt=Verband durchgeführten Zuverläſſigkeitsfluges
außerordentlich ſchlechtes Wetter, das die zum großen Teil noch
jungen Piloten vor eine recht ſchwierige Aufgabe ſtellte. Von den
geſtarteten 100 Flugzeugen lagen bis zum Sonntag abend bei der
Berliner Leitung alle Tagesergebniſſe vor. Nach der
vorläufi=
gen Wertung, die auf Grund der Leiſtungen im Streckenflug und
verſchiedener anderer Unterlagen errechnet wird, liegen nach dem
erſten Tag an der Spitze die Akademiſche Fliegergruppe
Stutt=
gart mit 136 Punkten bei 47 Prozent der Geſamtflugſtrecke, die
Flugvereinigung der DLV.=Angeſtellten Berlin=Adlershof mit 128
Punkten und 42 Prozent, der Flugverein Neuſtadt (Harz) 118 P
mit 66 Prozent, der Luftfahrperein Mannheim 108 P, mit 3e=
Prozent, dann folgen der Aero=Clud Roſtock, Leipziger Verein,
Verein Kottbus, Akademiſche Fliegergruppe Hamburg und
Braun=
ſchweig und der Aero=Club Düſſeldorf. Leider gab es auch einen
tödlichen Unfall. Der Berliner Sportflieger Möbitz mußte
kur=
nach dem Start in Tempelhof auf dem Eiſenbahndamm der
Stadtbahn notlanden, wobei die Maſchine vollſtändig in Bruch
ging und der Flieger mit ſeiner Frau ſchwer verletzt wurde, Frau
Möbitz iſt wenige Minuten ſpäter im Krankenhaus ihren
ſchwe=
ren Verletzungen erlegen. Bei zwei weiteren Notlandungen ging
alles noch gut ab. Für den zweiten Tag des Wettbewerbs an
18. September ſtehen noch insgeſamt 96 Flugzeuge ſtartbereit,
Die Borſpork=Behörde greift durch.
Moritz Sternberg kaltgeſtellt.
Der Sportausſchuß der Boxſportbehörde Deutſchlands
beſchäf=
tigte ſich am Donnerstagabend mit dem Urteil aus dem Kampf
Schönrath=Wallner in Berlin, das bekanntlich unentſchieden
lau=
tete und Schönrath unglaublich benachteiligte. Nach eingehender
Prüfung wurde das Urteil aufgehoben und der Kampf „ohne
Ent=
ſcheidung” gegeben. Die Lizenzen der Kampfrichter Schumacher
und Pippow wurden bis auf weiteres eingezogen.
Dem techniſchen Leiter und Manager Moritz Sternberg
wurden auf Grund der Vorfälle in Göteborg und der Schädigung
des Anſehens des Deutſchen Berufsboxſportes die Lizenzen
ebenfalls entzogen. Das vorliegende Material wurde dem
Zentralvorſtand des Verbandes Deutſcher Fauſtkämpfer überſandt,
der über den evtl. Ausſchluß Sternbergs entſcheiden ſoll. — Es iſt
erfreulich, daß die Boxſportbehörde hier einmal durchgegriffen
hat, denn in beiden Fällen wurden Berufsboxer ſtark benachteiligt.
Im erſteren wurde Schänrath durch das kraſſe Fehlurteil um einen
verdienten Sieg gebracht und im zweiten Falle hatte Sternberg
verſucht, deutſche Berufsboxer um Teile ihrer Gagen zu betrügen.
Rennen zu Leipzig.
Preis von Leutzſch. Ehrenpreis u. 2800 Mk. 2000 Meter, 1.
Kauf=
manns Prieſter (Haynes) und Haniels Ti (Varga). Totes
Rennen. 3. Roſifera. Toto: 25, 17: 22. 20; tot—1½. Ferner.
Suus.
Preis vom Naundörfchen. Zweijährige. 2300 Mk., 1000 Meter.
1. P. Mükhens Gaufeier (Haynes), 2. Exploſion, 3. Wally.
Totg: 53, Platz: 16, 18, 21. K—K. Ferner: Goldene Aue,
Pillau, Tammuh, Viſta, Paua, Fürſtin, Olearia.
Hewandhaus=Ausgleich. Ausgleich III. Ehrenpreis und 2300 Mk.,
1600 Meter. 1. Frau Pahls Irrigoyen (M. Schmidt), 2.
Donnerkiel, 3. Lyſander. Toto: 71. Platz: 20, 20, 25. 3—1½.
Ferner: Mazedonier, Musketier, Vela, Creolin, Attaché.
Teutonia=Preis. 7000 Mk., 2000 Meter. 1. M. J. Oppenheimers
Mio d’Arezzo (M. Schmidt), 2. Sextus, 3. Kavalleriſt. Toto:
38, Platz: 21, 22. 3½—H. Ferner: Wilderich, Abneigung.
freis vom Reichsgericht. Ausgleich II. 3700 Mk., 1400 Meter.
1. Dhyrs Helmbuſch (Printen), 2. Pommernländer, 3. Carna.
Toto: 62, Platz: 22, 19. 18. K—1½. Ferner: Wiſa Gloria,
Irländer, Edelknabe, Iffezheim. Boa,
Harmonie=Preis, Zweijährige, Ehrenpreis und 2800 Mk., 1000
Meter: 1. A. und C. v. Weinbergs Marlene (O. Schmidt),
2. Ghandi, 3. Uhlenkopf. Toto: 28, Platz 16, 17. ½—2.
Fer=
ner: Monna Vanna, Naſeweis,
ſcheibenholz=Ausgleich. Dreijährige. 2300 Mk., 1800 Meter. 1. v.
Lynckers Maientag (Zehmiſch), 2. Rodrigo, 3. Marie und
Por=
cius totes Rennen . Toto: 97. Platz: 32. 17. 4—K. Ferner;
Piano,
Walter dear Sieger im Makadoren=Rennen.
Das Zuſammentreffen der drei ſchnellſten Traber der Welt im
Matadoren=Rennen hatte der Traber=Rennbahn Mariendorf am
Sonntag einen Maſſenbeſuch verſchafft. Leider wurde die
Ver=
anſtaltung durch den anhaltenden Regen empfindlich geſtört. Hatte
man auf einen ſenſationellen Kampf zwiſchen Walter Dear,
Lega=
lity und dem in Berlin debütierenden Calumet Butler gehofft, ſo
wurde man ſchwer enttäuſcht. Nur zwei Stechen waren
notwen=
dig, um die Entſcheidung herbeizuführen. Walter Dear unter
Charly Mills war ſo überlegen, daß er beide Rennen über die
engliſche Meile leicht gegen den kaum auf der Höhe ſeines
Kön=
nens befindlichen Legality gewann und dabei 1:19,8 bzw. 1:18,7
für den Kilometer trabte. Walter Dear war das ſicherſte Pferd
von allen und kam nicht einen Moment in Gefahr. Im erſten
Stechen fielen Legality und Calumet Butler durch Fehler gleich
nach dem Start aus, und im zweiten Lauf lief der favoriſierte
Amerikaner ſeinen Gegnern auf und davon, um mit 8 Längen
verhalten und ſicher zu gewinnen,
Deutſcher Reiterſieg in Riga.
Das internationale Reitturnier in Riga nahm im Beiſein
des Staatspräſidenten Kvieſis unter Beteiligung deutſcher
pol=
niſcher und eſtniſcher Reiter ſeinen Anfang. Die deutſchen
Inter=
eſſen werden von einigen oſtpreußiſchen Turnierreitern vertreten.
Schon am Eröffnungstage gab es im Jagdſpringen um den
Pokal der Stadt Riga einen deutſchen Sieg, F. Guds=
Eichenthal belegte auf ſeiner Stute Cordelia mit einem
fehlerloſen Ritt den erſten Pkatz vor dem Polen Salega auf
Ma=
rokko und ſeinem Landsmann Lengnick auf Amalaswinta,
Guſtav Eder verteidigte in der Kölner Rheinlandhalle vor
6000 Zuſchauern ſeinen Titel als Deutſcher Meiſter im
Welter=
gewichtsboxen e ölgreich durch ein Unentſchieden gegen
Beſſel=
mann.
Kegeln.
Hans=Borne=Wanderpokal.
Im Laufe der Woche und am vergangenen Sonntag wurden
die Kämpfe auf der Krichbaumbahn fortgeſetzt. Es treten noch
6 Klubriegen zum Start an, von denen es derjenigen des Klubs
„L. L. 08” gelang, die Führung zu erreichen.
Die bisherigen Ergebniſſe ſind: 1. L. L. 08 706 Punkte;
2. Muntere Dinger 684 Punkte; 3. Lokälchen 682 Punkte;
4. D. K. 1911 — Bv. 649 Punkte: 5. Zwölfer T. G.D. 46 598
Punkte; 6. D. K. 23 582 Punkte; 7. Kranz Darmſtadt 575 Punkte,
Die Kämpfe werden im Laufe der Woche beendet.
Tagung des Deutſchen Keglerbundes
am 17. und 18. September 1932 in Nürnberg.
Die diesjährige Hauptverſammlung des Deutſchen
Kegler=
bundes hat als Ort ihrer Tagung Nürnberg auserwählt. Es
werden ſich dort etwa 150 Keglerführer treffen. Stärkſtes
Inter=
eſſe wird der Frage der Abhaltung des 18. Deutſchen
Bundes=
keglerfeſtes für 1933 entgegengebracht werden, für das Frankfurt
a. M. beſtimmt war. Dieſes Feſt wird alle 4 Jahre abgehalten
und hatte zuletzt in Leipzig eine Beſucherzahl von 35 000
auf=
zuweiſen.
Es wird recht umſtritten ſein, ob im Hinblick auf die
Koſten=
frage, hervorgerufen durch 60 zu errichtende Bahnen und die
wirtſchaftliche Lage dieſes Feſtes 1933 zuſtand kommt.
Auch die Jahresberichte werden lebhafte Aufmerkſamkeit
fin=
den, erwartet man doch allgemein, daß ſich die vorzüglichen
Ein=
richtungen wie Unfall= und Haftpflichtverſicherung,
Bundesbe=
gräbniskaſſe u. a. m. weiterhin entwickelt haben.
Wichtige Satzungsänderungen, Kaſſen= und Prüfungsberichte,
Wahlen, Beſchlußfaſſung über eine größere Zahl von Anträgen
vervollſtändigen die Verhandlungsfolge, ſo daß für die beiden
Sitzungstage genügend Arbeit vorhanden iſt.
Schwimmen.
5. Jugendſchwimmen im TX. Kreis (D. T.)
Die Turngemeinde 1846 Darmſtadt, Schwimm=Abteilung, iſt
für 1932 wieder das Jugendſchwimmen des TX. Kreiſes (
Mittel=
rhein) der D.T, übertragen. Termin für die Durchführung dieſes
Schwimmens iſt der 25. September d. J. Die Veranſtaltung
ſelbſt findet im ſtädt. Hallenbad (große Halle) ſtatt, die neben
den Einzel= und Staffelſchwimmen der Jugend auch Mehrkämpfe
und Springen bringt. Der geſtrige Meldeſchlußtag brachte als
bisheriges Ergebnis die Teilnahmemeldungen von 14 Vereinen,
die bis jetzt 125 Einzel= und 13 Staffelmeldungen abgegeben
haben. Dabei fehlen noch eine ganze Reihe namhafter Vereine
aus dem IX. Kreis, ſo daß das Endergebnis eine ſtattliche Schar
mittelrheiniſcher Jugendſchwimmer zuſammenbringen wird. Wir
werden auf das Schwimmen ſelbſt noch zurückkommen.
Eleanor Holm ſchwamm Rekord.
Die amerikaniſche Olympiaſiegerin im 100=Meter=
Rücken=
ſchwimmen Eleanor Holm ſchwamm in Temple (Arizona) die 220
Yards Rücken in der neuen Beſtzeit von 2:57,8. Dieſe Strecke
wird allerdings in der internationalen Rekordliſte nicht geführt,
ſo daß der Rekord keine Anerkennung finden wird,
Der Sieger des Europa=Rundflugs ködlich abgeftürzt
Der Pole Zwirko, der Sieger des erſt kürzlich beendeten
Europarundfluges, iſt geſtern früh 8 Uhr in der Nähe von
Tſche=
chiſch=Teſchen mit ſeinem Flugzeug abgeſtürzt. Zwirko und der
ihn begleitende junge Konſtrukteur des Flugzeuges. R. W. D. 6,
mit dem Zwirko ſeinen Sieg im Europarundflug gewann,
Inge=
nieur Wigura, waren auf der Stelle tot. Die Flieger befanden
ſich auf dem Wege nach Prag. Das Unglück ereignete ſich 14
Kilo=
meter weſtlich Tſchechiſch=Teſchen. Ueber die Urſache des Abſturzes
wird gemeldet, daß das Flugzeug bei einem ſtarken Gewitterwind
ins Trudeln geriet und von den Piloten nicht mehr rechtzeitig
in die Gleichgewichtslage gebracht werden konnte. An der
Un=
glücksſtelle erſchienen kurz nach dem Abſturz Vertreter der
tſche=
chiſchen und der polniſchen Behörden. Das Bedauern über den
Unfall des tadelloſen Sportsmannes, der mit den deutſchen
Flie=
gern in einem herzlichen Kameradſchaftsverhältnis ſtand, iſt in
allen Sportkreifen groß.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 12. September
15.20: Frau Prof. Deutſchbei: Die Stellung der altgermaniſchen
Frau.
17.00: Konzert des Funkorcheſters. Leitung: R. Merten. Soliſt;
F. Joſt (Bariton).
Anſchl. Alte Tänze. Leitung: W. Caſpar.
18.25: Oberſtaatsanwalt Dr. Raaſch: Die Erforſchung der
Perſön=
lichkeit beim Rechtſprechen im Strafverfahren.
18.50: Engliſch.
19.30:
19.50
1.20;
22.20;
22,45
9.30
10.10:
12.05:
15.00:
15.40:
16.00:
16.30;
17.30:
18.00:
18.30:
19.00:
19.30:
19.45:
20.00:
21.00;
21.10:
22.15:
22.30:
Berlin: Min.=Rat Dr. Karſtedt: Hindenburgſpende 1932.
Unterhaltungskonzert des Funkor cheſters. Leitung: R. Merten.
Segelflieger Schulz. Ein funkiſches Denkmal v. W. Kleffel.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport,
Leipzig: Nachtmuſik.
Königswuſterhaufen,
Deutſche Welle: Montag, 12. September
Praktiſche Winke für den Geflügelhalter.
Schulfunk: Altmärkiſche Ernteſitten.
Schulfunk: Engliſch für Anfänger.
Kinderſtunde: Was Ihr wollt!
Der Wirtſchaftsingenieur.
Gewerbeoberlehrer Hagedorn: Wie wird die Meiſterlehre
durch die Berufsſchularbeit ergänzt?
Berlin: Nachmittagskonzert.
Oberſtaatsanwalt Köhler: Die Bedeutung des
Indizien=
beweiſes.
Dr. Juſt: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
Spaniſch für Anfänger.
Stunde des Landwirts.
Min.=Rat Dr. Karſtedt: Die Hindenburgſpende 1932.
Obering. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
damburg: Volksmuſik.
Tages= und Sportnachrichten.
Hamburg: Das Brüden geiht um. Heiterer plattdeutſcher
Abend von Heinrich Andreſen.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Leipzig: Unterhaltungskonzert des Sinfonieorcheſters.
Weiterberichl.
Ozeaniſche Luft iſt bereits im Laufe des geſtrigen Tages
ein=
gebrochen und führte zu Gewitterſtörungen mit ſtellenweiſen
ſtär=
keren Niederſchlägen. Die Zufuhr ozeaniſcher Luft hält weiter an,
welche vorerſt kein beſtändiges Wetter in Ausſicht ſtellt. Mehrfach
ſchauerartige Niederſchläge ſind zu erwarten, die Temperaturen
ſchwanken und neigen zunächſt noch zu leichtem Rückgang. —
Ausſichten für Montag, den 12. September 1932: Wechſelhaftes
Wetter, kurz aufheiternd, mäßig warm und noch Schauer,
um Weſt drehende Winde. —
Ausſichten für Dienstag, den 13. September 1932: Noch kein
be=
ſtändiges Wetter, wechſelnd wolkig mit Aufheiterung und
vereinzelt Niederſchläge.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Veranwwortich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann.
(. V. Dr. C. 6. Quetſchl; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt:
Andreas Bauer; für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert
Nette; für den Inſeratenieil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: F. C. Wlttſch — ſämiliſch in Darmſtſodt
Für unverlangte Manuſſripte wird Garantſe der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 GSeiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 254
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 12. Septemberz
Sondee deeld und dele Bealtent.
8
Roman von Karl Lütge. Copyright by PerlagPreſſe=Tagesdſenſt, Berlin W3s
Diskret berſchwand der Mann, nachdem er Kaffe getrunken
und eine Handvoll Gebäck genommen hatte. Ludwig
Mühling=
haus hatte ſich in die Geſellſchaftsräume begeben. Ganz
zu=
frieden war er nicht, daß er in eine ſolche Sache verwickelt
wurde. Der Mann gefiel ihm nicht. Er wollte an Land
ſchwim=
men? Möglich, daß es nicht ſchwierig war; immerhin gehörte
Mut dazu; denn wenn der Dampfer feſtgemacht hatte, war es
ausgeſchloſſen, nein, er mußte an Land ſchwimmen, während der
Dampfer im Hafen in Quarantäne lag. Das war etwas, und
Leiſtungen ſolcher Art mußte man anerkennen wie die
Gewalt=
tat einer Kanaldurchſchwimmung, wie ſie ſchon im vorigen
Jahrhundert Scott zwiſchen Frankreich und England bewältigt
hatte.
Baronin Bodtfeld war wieder wohlauf.
„Ich habe heute ein Funktelegramm aus dem Schwarzwald
erhalten. Gerda fühlt ſich in Glotterbad recht wohl”, ſagte ſie,
als ſie am folgenden Morgen im Speiſeſaal zum Frühſtück,
blühend und friſcher denn je, erſchien.
DerDampfer ging ſo ruhig, wie man nur wünſchen konnte.
Die Leckerbiſſen, die die Karte verzeichnete, wurden heute wieder
dankbar entgegengenommen. Für den Abend war eine feſtliche
Veranſtaltung angekündigt. Es lebte ſich gut auf dieſem
beque=
men, nicht zu luxuriöſen, aber recht gediegenen Ozeanſchiff.
Vor den Verkaufsſtänden drängten ſich Kaufluſtige, um das
Vergnügen des Geldausgebens auszukoſten, in der Bar war
ſchon Betrieb. In ein paar Tagen gab es keinen Alkohol mehr!
Amerika hatte ja vor wenigen Jahren die Prohibition
einge=
führt. —
Der Steward rückte an Deck die Liegeſtühle zufammen, als
ſich das Paar zeigte. Er raunte Ludwig Mühlinghaus zu:
„Ein Brief für Sie von ihrem Freund von da vorn.”
eiult e geit etraſche di deich e uif eit
Sicherheitsnadel zuſammengeſteckt.
Baronin Bodtfeld ſah das Papier.
„Nachrichten von drüben?"
„Nein, von da vorn” erklärte der Schwimmer ausweichend
und fuhr bei dem fragenden, leicht mißtrauiſchen Blick der Frau
fort: „Von einem Schwimmer, der ebenfalls nach drüben fährt.
Ich lernte ihn geſtern an Bodr kennen.”
„Ein Konkurrent? Was will er?”
Ludwig Mühlinghaus las: „Ich muß Sie ſprechen.” Nichts
weiter. Eine energiſche Schrift.
Ich möchte dieſen Menſchen kennen lernen”, entſchied
Baro=
nin Bodtfeld.
Ludwig Mühlinghaus hatte die Empfindung, als
bevor=
munde ihn die Frau in dieſer Hinſicht in unangebrachter Weiſe.
Dies hier war ein Fall, der ihn allein anging. Er begehrte auf,
das erſtemal, und wenn es nur in trotziger Gereiztheit ſich
vor=
erſt zeigte.
Bisher hatte er die Frau in allen Dingen gelaſſen gewähren
laſſen, wenn ſie für ihn beſtimmte oder handelte — nicht aus
Bequemlichkeit, ſondern weil er ſich ihr ſtark verpflichtet fühlte
und weil er deutlich empfand, daß ſie ſein Beſtes wollte. Aber
nun glaubte er zu erkennen, daß ihre eigenen Intereſſen oft
voranſtanden. In dieſen Tagen des Faulenzens hatte er Zeit
gehabt, über vieles nachzudenken. Was ihr nicht gefiel, das bat
ſie ihn zu unterlaſſen, wer ihr nicht zuſagte, den hielt ſie von
ihm fern. Ja, es war nicht zu leugnen: Sie beherrſchte ihn
völlig, und er ließ ſie geduldig gewähren.
„Es iſt ein ſchöner Tag. Tagelang möchte ich ſo reiſen und
neben dir liegen, Ludwig!”
Die Stimme der Frau war weich. Sie ging ſchmeichelnd ins
Ohr.
Ludwig Mühlinghaus antwortete nichts.
Von ihrem Liegeſtuhl kam die Hand. Sie ergriff die ſchwere,
geballte Fauſt auf der Decke und öffnete ſie. Sie lächelte. Und
ihr Lächeln ſcheuchte ſanft und mühelos letzte unmutige Falten
von der Stirn des Mannes.
TV.
Am Abend, als ſie nach dem üppigen Mahl in großer
Toi=
lette auf Deck ſpazieren gingen, trat der blinde Paſſagier hinter
einem Aufbau hervor, an Ludwig Mühlinghaus heran. Es war
eine mondhelle Nacht. Im Feſtſaal ſpielte bereits die Muſik. Die
Klänge drangen gedämpft und verworren bis hinauf auf das
Bootsdeck, ganz oben, wo die Luft am friſcheſten war.
„Ah, Sie ſind es? Kommen Sie
Sie ſchritten zu Dritt nebeneinander und folgten dem
üb=
lichen Rundgang über das Deck. Die Baronin beachtete
anſchei=
nend den Fremden nicht. Ludwig Mühlinghaus hatte klug
daran getan, auf jede Zeremonie zu verzichten.
„Sprechen Sie nur ungeſcheut”, forderte der
Schwimu=
blinden Paſſagier auf.
„Hm. ja, zunächſt Dank für die Hilfe geſtern und beu
iſt nun nicht mehr nötig. Der Steward iſt wieder
geſug=
hat ſeine Verpflichtung mir gegenüber heute abend berat
los erfüllt. Der andere Mann iſt unſchuldig; er iſt
nn=
wäſcher und kann nicht dorthin gelangen, wo ich einem
ſchlupf auf dieſem Kahn gefunden habe."
„Sie wollten mich ſprechen?” drängte Ludwig Mübli
Er warf die Zigarette über Bord. An Deck ſchmeckte
Was wollte dieſer Menſch nun noch? Die Aufdringliche
peinlich.
„Mich intereſſieren Ihre Pläne für drüben, Herr a
haus.”
Die Baronin miſchte ſich nun ein, da Ludwig Mühln
auf dieſen anmaßend klingenden Einwurf nicht gleich esn
wort zu finden ſchien.
„Was berechtigt Sie zu dieſer Frage?”
„Ich bin Schwimmtrainer.”
„Haben Sie Erfahrungen als Trainer in Amerikas?
„a, gnädige Frau. Und ich kann nur warnen. Ein
hat es jetzt, dieſe kurze Zeit nach dem Weltkrieg, drünl,
leicht!“
„Die Leiſtung entſcheidet nicht die Nationalität!”
„Das iſt leider nicht der Fall und die Leiſtung auch
möglich, wenn ein Startverbot ergeht oder Obſtruktiom=
Kämpfen geübt wird! Ich kenne das!“
„Alles iſt gut vorbereitet, beunruhigen Sie ſich nichg
„Das Wort Leiſtung iſt gefallen, gnädige Frau, 221
es mit der Leiſtung?” fragte der blinde Paſſagier ſſ.
erregt, faſt leidenſchaftlich.
„Was ſoll dieſe Frage?” verwies ihn die elegante 7
zog den Seidenmantel feſter um die bloßen Schulten
einmal fröſtelte ſie empfindlich.
„Noch kein Europäer, nicht einmal ein Schwede odor
länder, hat die Leiſtungen der amerikaniſchen Schwirny
reichen können; und das iſt unbedingt die erſte Vorau3
für das Gelingen der Tournee!”
„Ich nehme an, daß Sie als Trainer Beſchäftigung
Das wollen Sie uns offenbar in der Hauptſache ſagern
„Das kommt auf den anderen Teil an!”
Höflich war dieſer Menſch nicht. Aber da er ern
und da er ſachkundig zu ſein ſchien, ſo hörte man ihn
er ſagte, klang wie eine Warnung. Aber wer war er?
ein Phantaſt. Die Muſik lockte unwiderſtehlich von unte=
Paare beteiligten ſich noch am Spaziergang über das milil
Deck. Ja, die Muſik verſcheuchte alle Zweifel und ſten
Selbſtgefühl.
(Fortſetzung folgt.)
er B
EI
HH
Hente mmdl folgende Uage.
Der beisplellose Erfolg!
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Ein flmisches Dokument zum Gedenken
an die Schlacht von Tannenberg.
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und Bocz
Heinria
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