ner 10 Pfemigs
ſencher 2—Reſchemark und 20 Pfennig
ſei Reſchemart frei Haus. Poſtbezugspreie
e Beſſelleld monaiſch 2,60 Reſchemart.
gicbteit ſür Aufnahme von Anzelgen an
gitigen wird nſcht Wbermnommen.
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zugelner Nummern infolge höherer Gewalt
K
2
Att
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*4
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*
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
ſAurhamaligem Erſcheinen vom 1. September
Ogehel 3— Michemar, duch 3e Morgenzeitung der Landeshauptſtadt Fnonswelgen 5Reſcheſ. Bmmbreie Nellene=
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Vor dem Empfang.
Foltekung der Koalikionsverhandlungen. — Eine Erklärung des Zenkrums. — Goering beim Kanzler.
Papen läßl ſich auf keine polikiſche Ausſprache ein.
* Vor der Enkſcheidung.
21mm breie Zelie im Kreiſe Darmſſadt 23 Reſchspia.
FinanzAnzeigen 25 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
beil2 Reſchemarl=Anzelgenvon guewärte 3s Reſchepig.
zeiſſe 200 Reſchemarlt. Alle Preſe in Reſchemar
ſt1 Dollaer — 420 Marll. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr Strell uſw. erliſcht
ſede Berpſchtung auf Erfüllng der
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n Bezſeher nſcht zur Kürzung des
Nachdruck ſämtlicher mit 4 derſebenen Origlnal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
auſtäkge und Leſtung von Schadenerſath. Beil
A Seſielungen und Bbbeſtelngen duch
Konſaure oder gerſchtiſcher Beſteſbung ſänl ſede
n Serbindlſchkeſt für uns. Poſſcheglonto
Franffurf a. M. 1301.
Nabatt weg. Banſionto Deuſche Bani und Darm=
Nummer 251
ſädter und Natſonalbane.
Freitag, den 9. September 1932.
195. Jahrgang
* Unkerirdiſcher Wirkſchaftskrieg.
Frankreichs Kampf gegen den deutſchen Handel.
Kl. Belgrad, Anfang September 1932.
Von ſeiten Frankreichs und der Kleinen Entente wird
Deutſchland häufig beſchuldigt, durch ſeine „friedloſe Haltung”
die Weltwirtſchaftskriſe verurſacht zu haben. Wie erſtaunlich
dieſe Behauptung iſt, kann neuerdings wieder durch ein
Doku=
tag mit ſchwerem Geſchütz ſchießen werden. Am Mittwoch abend meut bewieſen werden, das die Wühlarbeit Frankreichs gegen
wird die Regierung dann wiſſen, mit welchem Abſtimmungsergeb= Deutſchland zeigt. Es handelt ſich um eine ſüdflawiſche
nis zu rechnen iſt, wenn die Anträge über die Mißtrauensvoten Verordnung über den Kampf gegen den deutſchen
und die Aufhebung der Notverordnung zur Abſtimmung geſtellt Handel, der auf Verlangen Frankreichs den Belgrader B=
Aun keitag mittag wird es ſich entſcheiden, ob der Reichs= werden. Für Donnerstag iſt unter dieſen Umſtänden die Auf= hörden zur Pflicht gemacht wurde. Daß dieſe Pflicht auch genau
erfüllt wird, darüber wacht mit Argusaugen die franzöſiſche
Ge=
fandtſchaft. Sie ſchreitet ſofort ein, wenn ſie glaubt, daß
Nach=
läſſigkeiten zu verzeichnen ſind.
Die Koalikionsverhandlungen.
Es wird für Paris und Belgrad ſchwierig ſein, den klaren
Sinn eines Dokumentes zu beſtreiten, das unter Verletzung
Eine gemeinſame Berlaukbarung des Zenkrums internationaler Verträge (Meiſtbegünſtigungsklaufel:) dazu
be=
ſtimmt iſt, natürliche Bindungen zwiſchen Märkten, die ſich
gegenſeitig ergänzen, zu zerreißen, den Güteraustauſch zwiſchen
und der NSDAP.
Deutſchland und Südflawien auf ein Mindeſtmaß herabzuſetzen
Berlin, 8. September, und damit den europäiſchen Wirrwarr zu vergrößern. Daß die
Ueber die gemeinſame Beſprechung zwiſchen Nationalſozia= Wirtſchaft mit beſonderer Rückſicht auf die Politik ſich dieſe
B, I. Man”=hu ſiomal zialiſten an den Verhandlungstiſch geſetzt hat. In dieſer liſten und Zentrum am Donnerstag nachmittag, die ſich um wirt= Mißhandlung gefallen laſſen muß, iſt in der erwähnten
Ver=
hlärchn wird Wert auf die Feſtſtellung gelegt, daß das Zen= ſchaftliche Fragen drehte und an der neben dem Reichstagspräſi= ordnung ebenfalls hervorgehoben. Ihr Inhalt lautet
folgender=
nſumſſt der Ausſchreibung von Neuwahlen nur denten Goering der Abg. Feder und vom Zentrum die Abg. Ste= maßen:
„Anläßlich der wiederholten Beſchwerden
der franzöſiſchen Geſandtſchaft gegen die Auf=
„In einer gemeinſchaftlichen Beſprechung, die zwiſchen
Abge=
nahme gewiſſer Beſtimmungen über Marken,
ſhinſet auch im Parlament eine Vertrauens= ordneten der NSDAP. und der Zentrumspartei am Donnerstag= Typen und ſonſtige Qualitäten der Ware oder
ſſistſchaffen. Nachdem der Verſuch vom 13. Auguſt, die nachmittag ſtattfand, beſchäftigte man ſich mit wirtſchaftlichen des Materials, das in Durchführung von
ſionnſtzialiſten in die Regierung hineinzubeziehen, geſcheitert Fragen. Im Vordergrund ſtanden das dringende Problem der Staatslieferungen beſtellt werden ſoll und in
habl ſy das Zentrum der Mühe unterzogen, von ſich aus einen Arbeitsloſigkeit, ferner die Konjunkturlage, das Wirtſchaftspro= der Mehrzahl der Fälle deutſchen Urſprungs
gramm der Regierung v. Papen und die Sorge für den Winter, iſt, beehre ich mich, Sie Herr Miniſter zu bitten,
ſEsirl lediglich verhindern, daß dieſer Reichstag aufgeiöſt Die Sachverſtändigen beider Parteien äußerten ihre ernſten Be= daß Sie mit Rückſicht auf unſere Verpflichtung,
undaß eine neue Beunruhigung im deutſchen Volk Platz denken, daß die Subventionierung der geſamten Betriebe durch die Wirtſchaftsbeziehungen auch mit Frankreich
Steuernachlaßſcheine das geſteckte Ziel, Arbeiter in die Betriebe ans wichtigen politiſchen und
handelspoliti=
igens ” anderer Stelle wiedergeben, ſtellen, iſt noch nicht be= zurückzubringen, nicht erreichen, vielmehr in eine ſchwere Ent= ſchen Gründen aufrechtzuerhalten und auszu=
SErklärung iſt aber ſo gehalten, daß gegen Wortlaut und täuſchung münden werde. Der ſozialpolitiſche Teil der Notver= bauen, Ihren untergeordneten Organen
anord=
halt luht gut etwas eingewendet werden kann. Die Ver= ordnung, der den ganzen Beſtand ſozialer Rechte und Einrich= nen wollen, daß in Hinkunft in die Wett=
„Flüßen zwiſchen Zentrum und National= tungen in das Ermeſſen einer Regierung ſtellt, die nur eine kleine bewerbsbedingungen nicht mehr genaue
Klau=
jamin ſind nun im Laufe des Donnerstag fortge= Minderheit in der Volksvertretung und ſicher keinen Rückhalt in ſeln zugunſten einer Marke aufgenommen
wer=
ſortagend über den Stand der Verhandlungen Bericht erſtatten Arbeitnehmerkreiſen beſitzt, fand übereinſtimmende Ablehnung, den. Andernfalls wäre ein freier Wettbewerb,
Darüber hinaus klärten die Beſprechungen hinſichtlich wirklicher den das Geſetz über die ſtaatliche Rechnungs=
Arbeitsbeſchaffung Möglichkeiten, für deren Durchführung auch führung verlangt, unmöglich. Die franzöſiſche
eine arbeitsfähige, vom Vertrauen des Volkes getragene Mehr= Geſandtſchaft, die alle Ausſchreibungen
auf=
merkſam verfolgt, ſteht auf dem Standpunkt,
heit des Volks vorhanden iſt.”
daß durch die übertriebene Spezialifierung
der Marken oder Typen die Konkurrenz ähn=
Joos über die polikiſche Lage.
zmm 14 Verleſung bringen will. Zu irgendwelchen politiſchen
Vprächn iſt es nicht gekommen, ſchon deswegen nicht, weil ſich
licher Erzeugniſſe franzöſiſchen Urſprungs
Berlin, 8. September.
g Reiltzanzler Herrn Goering gegenüber äußerſt reſerviert ver=
Der geſchäftsführende Vorſitzende der Deutſchen Zentrums= ausgeſchloſſen iſt. Die Ausſchaltung der
Be=
jelt urd uch auf deſſen Verſuch, einiges über die künftigen Pläne
uk Veſtzegierung in Erfahrung zu bringen, negativ reagierte, partei, der Abg. Joos, ſprach heute vor den Berliner Vertretern dingungen für beſtimmte Marken muß
beſon=
der Zentrumspreſſe zur politiſchen Lage. Ausgehend von dem in ders dann vorgenommen werden, wenn Frank=
Dict ünge liegen nun alſo ſo, daß die Herren Goering der Notverordnung vom 4. September verkündeten Wirtſchafts= reich für den Wettbewerb in Frage kommt, weil
id Cſer am Freitag vormittag dem Reichss programm der Reichsregierung führte er u. a. folgendes aus:
üäiſaten auseinanderzuſetzen verſuchen wer=
Wir teilen mit der Reichsregierung die Auffaſſung, daß ge= wir nach dem Pariſer Abkommen über die 300, Aiu
u, dieine Reichstagsauflöſung überflüſſig wiſſe Anzeichen für eine beginnende Beſſerung der Weltwirtſchafts= Millionen=Franken=Anleihe vom 14. Auguſt
ſanc i weit ine angeblich arbeitsfähige Mehrheit vorhanden ſei. Da= lage vorhanden ſind. In einem ſolchen Zeitpunkt iſt es notwendig, 1931verpflichtet ſind, unter gleichen Bedingun=
„10 9.80ſen ſlch dber ſchon ſoviel feſt, daß bis zum Augenblick des Emp= daß von der Staatsführung Maßnahmen getroffen werden, die
gen die franzöſiſche Induſtrie zu bevorzugen.
ges mtrum und Nationalſozialiſten nicht einig ſein werden, den wirtſchaftlichen Antrieb fördern und beſchleunigen.
Vorſtehendes iſt zwecks künftiger genauer
Dar=
ſich egeben hat, daß die Nationalſozialiſten auch das Wirt=
Abg. Joos äußerte ſich kritiſch zu Einzelheiten dieſer
Maß=
hispsramm des Reichskanzlers rundweg ablehnen, während, nahmen, vor allem in ſchwerſten Bedenken gegen die generelle Er= nachachtung den in Frage kommenden Behörden,
Zechtam bereit iſt, dieſem Programm ſeine Unterſtützung zu mächtigung der Reichsregierung auf dem Gebiete der ſozialen zuzuſtellen.”
Geſetzgebung.
Daß es hauptſächlich deutſche Marken und Typen ſind, die
Zu den Maßnahmen, die einer Anregung und Finanzierung nicht mehr verlangt werden dürfen, wird ja durch die Verord=
Worſthl zum Empfang des Reichstagspräſidiums ſtärkerer Produktion dienen, ſtellte der Abg. Joos abſchließend feſt: nung ausdrücklich betont. Es konnten ſich eben zum Verdruß
Daß ſolche Maßnahmen möglich und erwünſcht ſind, daß aber in Frankreichs faſt nur deutſche Marken im Südoſten Eingang und
wichtigen Punkten andere Wege als die gewählten den Zweck. Abſatz verſchaffen. Weiter verſteht es ſich von ſelbſt, daß durch
bein Reiſſenfſenenl.
ſiel tde Hitlers in der Münchener Verſammlung, über die beſſer erreicht und weſentliche Gefahren vermieden hätten. Jeden= die amtliche Bevorzugung der franzöſiſchen Induſtrie auch pol=
329.
ſt ſeſtia bereits kurz berichtet haben, hat im Zentrum einen falls ſind die jetzt geplanten Maßnahmen in erheblichem Maße niſche und tſchechoſlowakiſche Unternehmungen in gleicher Weiſe
begünſtigt werden, weil dieſe vielfach mit den franzöſiſchen
4jüg
M un Aiſtiger Eindruck hinterlaſſen, weil es darin einen Vor= verbeſſerungsbedürftig.
Wenn wir dieſen Geſichtspunkt in den Vordergrund rücken und Finanz= und Induſtriegruppen eng verbunden ſind.
deczn den Reichspräſidenten von Hindenburg ſieht. Die
Die oben erwähnte Verordnung betrifft zwar nur ſtaatliche
Eicerslrung ſelbſt wird wahrſcheinlich noch mit einer Er= uns für eine günſtige wirtſchaftliche Weiterentwicklung mit ver=
Fungs ſeauskommen. Hitler hat in der bereits gemeldeten Rede antwortlich einſetzen, ſo ergeben ſich zwangsläufig eine Reihe poli= Beſtellungen, allein daß Südflawien auch den privaten
Güter=
tiſcher Ueberlegungen.
austauſch zu erſticken verſucht, geht aus ſeiner Deviſenpolitik
a neidielagt:
otbrot, 94
Wir ſind überzeugt, daß der Konjunkturantrieb, „nur dann hervor. Man wird kaum fehlgehen, auch darin den allmächtigen
Gebäch, 300
„ißlvenn die Herren ſagen, wir werden es nicht aushalten, anhält und die ſtaatlichen Eingriffe nur dann die beabſichtigte Einfluß der franzöſiſchen Geſandtſchaft zu erblicken, deren Ge=
„entmnage 11 A-hc mein großer Gegenſpieler, der Reichspräſident, iſt 85 Wirkung haben können, wenn eine Beruhigung und Feſtigung der bäude im Belgrader Volksmund „das Haus der Diktatur”
beſaff ”1.” get AAnd ich bin 43 Jahre alt und ich fühle mich ganz geſund, politiſchen und ſtaatlichen Verhältniſſe auf längere Sicht gewähr= genannt wird. Zumindeſt wirft die franzöſiſche Forderung auf
leiſtet iſt. Nur dann wird die für den Wirtſchaftsantrieb not= die Zurückdrängung deutſcher Waren bei ſtaatlichen Beſtellungen
N8 hanzuch den Herren verſichern, und ich habe die Ueberzeugung, wendige Unternehmungsluſt angeregt, nur dann die Rückver= ein eigenartiges Licht auf die Deviſenpolitik der ſüdſlawiſchen
109 hitk ar nichts zuſtößt, weil ich daran glaube, daß mich die wandlung von Geld in Kapital ſtattfinden, die an das Vertrauen Nationalbank. Es iſt nämlich bekannt, daß man zum
Bezuge von franzöſiſchen, polniſchen, ja ſelbſt
Boichick, für eine Arbeit beſtimmt hat. Ich kann Ihnen weiter der Wirtſchaftsträger anknüpft.
Die jetzigen politiſchen Verhältniſſe böten folgende Perſpek= italieniſchen Waren (bei der Spannung an der Adria!)
er 1 meine Zähigkeit und Beharrlichkeit durch nichts
er=
tiven: Gefahr von Staatsſtreich, Auflöſung der Parlamente, Neu= Deviſen bekommt, ſoviel man braucht, während
giteräurd, und bis ich einmal 85 Jahre alt werde, lebt
Hinden=
wahlen, mehrfache Neuwahlen. Unter ſolchen Umſtänden, meinte es faſt unmöglich iſt, zur Bezahlung deutſcher
er weiter, werde auch beim ſchönſten Wirtſchaftsprogramm die Waren Mark zuerhalten. Da durch die Sperre der aus=
Fehin ſchiglängſt nicht mehr.”
ländiſchen Guthaben wiederum Deutſchland weitaus am ſtärkſten
Unternehmungsluſt nicht geweckt.
Das Ziel unſerer gegenwärtigen Bemühungen, ſo betonte betroffen wurde iſt der deutſche Handel in Südſlawien bis auf
Was wird Hindenburg ſagen?
Abg. Joos u. a., iſt die Schaffung von Möglichkeiten, eine Re= weiteres tatſächlich vollſtändig erledigt!
DieKſeußerung unmittelbar vor dem Empfang des Reichs= gierung zu bilden, die ſich auf eine parlamentariſche Mehrheit
Es erübrigt ſich, nochmals zu betonen, daß politiſche Gründe
ebräunis durch den Reichspräſidenten dürfte wohl nicht da= ſtützt, Vertrauen im Volk hat und die völlige Innehaltung der für die Entfeſſelung dieſes unterirdiſchen Wirtſchaftskrieges
Mt. R9/Sgen haben, Herrn von Hindenburg für eine Aufnahme Verfaſſung garantiert. Mit einer ſolchen Regierung könne der maßgebend waren. Frankreich lebt noch immer in der Furcht,
AMFr. Na/Kal ſozialiſten in das Reichskabinett — gleichgültig wer Gedanke eines Vertrauenskabinetts (ſogenanntes Präſidialkabi= daß die Zuſammenarbeit Deutſchlands mit den Staaten
Süd=
eneinöpitze ſteht — günſtig zu ſtimmen. Man nimmt nun all= nett) niemals in Einklang gebracht werden. Es müſſe möglich oſteuropas trotz aller Hinderniſſe einmal Wirklichkeit werden
Ay.en daß der Reichspräſident am Freitag den Herren Goe= ſein, eine Mehrheit im Reichstag zu ſchaffen, die in Selbſtdiſzip= könnte, wenn bis dahin nicht die handelspolitiſche Struktur des
E7A Und Ner erklären wird, daß Herr von Papen ſein Vertrauen lin einer Regierung auch ihres Vertrauens die Möglichkeit zu Donaubeckens gewaltſam geändert wird. Wie es auf Oeſterreich
Ay8, daß beide Parteien im Intereſſe der geſamten nationa= ſtarker politiſcher Führung und zu entſcheidenden politiſchen Ent= in Lauſanne den heftigſten Druck ausübte, um politiſche Be=
W59 undb inlen Aufgaben ſich befleißigen möchten, die Arbeit der ſchlüſſen gibt. Nach unſerer Auffaſſung ſtehen ſolche Möglichkei= dingungen zu erpreſſen, ſo hat es auch bei Südflawien die Ge=
0 An STshrung im Parlament zu unterſtützen. Mehr wird jeden= ten, wie ich ſie hier andeute, auch heute noch offen. Reine Par= legenheit einer Anleihe benützt, um ſich politiſche Verpflichtungen
e AlS RGBAnſicht der Kreiſe in der Wilhelmsſtraße nicht heraus= teiüberlegungen könnten uns den leichteren Weg der Oppoſition unterſchreiben zu laſſen, gegen die Belgrad zweifellos trotz
eriu ge 0 Das wird zur Folge haben, daß ſich die Reichstags= weiſen. Der Gedanke der Mitverantwortung, den wir beſchritten grundſätzlicher Zuſtimmung doch eine Reihe gewichtiger Beden=
Wirteiel urmehr auf eine längere Vertagung nach der Regie= haben, zwingt uns aber, den Weg, den wir beſchritten haben, ken gehabt hätte. Wie man aber unter dieſen Umſtänden die
Kühnheit beſitzen kann, Deutſchland die Hauptſchuld an der
Srung des Kanzlers nicht einlaſſen und daß ſie am Diens= pflichtgemäß weiterzugehen.
Threibmsschin
eparaturen
ampt und g
An unſerer Berliner Schriftleitung.
Carl Mhidekab reit ſein wird, den Wünſchen des Zentrums und der loſung fällig.
Lant ſtioneal zialiſten Rechnung zu tragen, oder ob er ihnen eine
beiet A- dte füagze erteilt, und damit den Weg freigibt, nun im Parla=
—nt aſſt das Kabinett Papen und ſeine Maßnahmen zu bekämp=
Zim mSoc
mudann automatiſch die Auflöſung des Reichstages zur
ioe ſiuten würde.
Ddls ſetrum hat überraſchederweiſe, wenige Stunden vor dem
„ſfatnudes Reichspräſidiums durch Hindenburg, eine längere
Leu Rlärchu der Oeffentlichkeit übergeben, in der nochmals zum
Tpedrutazbracht wird, warum die Zentrumspartei ſich mit den
Mäd
4
na an Hſam n me ſtſchwerung der von der Reichsregierung gerwald und Dr. Deſſauer ſowie Vizepräſident Eſſer teilnahmen,
ge ſibten wirtſchaftlichen Ziele ſieht und wurde folgende Verlautbarung ausgegeben:
Oßesſtſſer wäre, unter Aufrechterhaltung des
ar ſs der Präſidialregierung dem
Reichs=
hlichkorteten Verſuch zu machen. Einen Rückfall in die Zeiten
4 Pahlwirtſchaft und der Parteiherrſchaft lehnt das Zentrum
*Wrſ. ch die Nationalſozialiſten zu dieſer Erklärung, die wir
twüen. Adolf Hitler befindet ſich in Berlin. Er hat
ſein /4ſ0 auch über den Beſuch des Reichstagspräſidenten
cering beim Reichskanzler von Papen.
Eſer Fpfang galt lediglich der techniſchen Seite der
Montags=
a Mitgſiette, ung / Reichstages, in der der Kanzler das Regierungspro=
Seite 2 — Nr. 251
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 9. September 1
Wirtſchaftskriſe zuzuſchreiben, iſt ein Kapitel für ſich. Bei der
franzöſiſchen Taktik handelt es ſich ja um die Zerreißung
natür=
licher Bindungen und es beſteht kein Zweifel, daß die Kriſe ſich
umſo mehr verſchärfen muß, je ſtärker der Wirtſchaftsorganismus
naturwidriger Operationen unterworfen wird. Ob der
fran=
zöſiſche Markt mit ſeinen 4 v. H. bei der ſüdſlawiſchen Ein= und
Ausfuhr und der polniſche mit knapp 1 v. H. imſtande ſein
werden, den deutſchen Markt zu erſetzen, darüber zerbricht man
ſich weder in Belgrad noch in Paris den Kopf. Denn der
Kampf wird zur Aufrechterhaltung der Pariſer Diktate geführt
und zu dieſem Zweck ſchreckt man auch vor jenen Opfern nicht
zurück, die der eigenen Bevölkerung auferlegt werden müſſen.
Vom Tage.
Der Handelsverirag mit Jugoflawien gekündigk.
* Berlin, 8. Sept. (Priv.=Tel.)
Die Reichsregierung hat den Handelsvertrag mit
Jugo=
ſlawien gekündigt. Er tritt am 7. März 1933 außer Kraft. Die
ungünſtige Entwicklung des handelspolitiſchen Verhältniſſes zu
Jugoſlawien hat die Reichsregierung veranlaßt, die Kündigung
auszuſprechen. Es wird aber der ſofortige Abſchluß eines
Ver=
trages angeſtrebt, damit ein vertragsloſer Zuſtand vermieden
wird. Die deutſche Regierung wird natürlich bereit ſein, den
Jugoſlawen gewiſſe Vorzüge einzuräumen, nachdem ſie von
ihrem franzöſiſchen Bundesgenoſſen doch nichts zu erwarten
haben. Die deutſche Regierung wird aber auch verlangen, daß
die Jugoſlawen in größerem Umfange deutſche
Induſtrieerzeug=
niſſe abnehmen und vor allem auch bezahlen. Die
Deviſenſchwie=
rigkeiten Jugoſlawiens ſind in letzter Zeit erheblich angewachſen.
Infolgedeſſen ſind die deutſchen Lieferanten nicht zu ihrem Geld
gekommen. Der Präſident der jugoſlawiſchen Staatsbank
verhan=
delt zurzeit mit dem Reichsbankpräſidenten in Berlin, um einen
Ausweg zu finden. Die Kündigung bringt Deutſchland aber
noch den Vorteil, da von nun ab ſämtliche Eierzollbindungen
fortfallen. Die Reichsregierung wird alſo jetzt die erhöhten
Eier=
zölle nach Ablauf des jugoſlawiſchen Vertrages in Kraft ſetzen.
Damit wird die deutſche Eierpoduktion ausreichend geſchützt.
Der Reichspräſident empfing am Donnerstag den
Reichskanz=
ler und im Anſchluß an den Vortrag des Reichskanzlers den
Reichsaußenminiſter von Neurath.
Reichskommiſſar Dr. Bracht ſpricht am Freitag, den 9.
Sep=
tember in der Stunde der Regierung um 19,30 Uhr über alle
deut=
ſchen Sender über das Ziel der preußiſchen Verwaltungsreform.
In Leoben kam es am Mittwochabend zu ſchweren
Zuſammen=
ſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten und Jungſozialiſten, wobei ein
Nationalſozialiſt erſchoſſen und ein anderer lebensgefährlich
ver=
letzt wurde.
Die belgiſche Kammer beſchloß die Aufnahme einer Anleihe
von 1500 Millionen Franken.
Im franzöſiſchen Kabinettsrat iſt die Einberufung des
Parla=
ments für den 16. September beſchloſſen worden. Dem Parlament
wird der Geſetzentwurf über die Konvertierung der Renten zur
Verabſchiedung vorgelegt werden.
Im Verlaufe einer Debatte in den Cortes hat ſich
Außen=
miniſter Zulueta für die Anerkennung der Sowjet=Republik durch
die ſpaniſche Regierung ausgeſprochen und daran erinnert, daß er
in Genf bereits ſein Bedauern über das Fernbleiben
Sowjetruß=
lands aus dem Völkerbund ausgedrückt habe.
Der italieniſche Botſchafter in London. Grandi, iſt in Rom
eingetroffen. Er wird Muſſolini von der Haltung der engliſchen
Regierung zu den politiſchen Tagesfragen unterrichten, namentlich
zur deutſchen Forderung nach Rüſtungsgleichheit.
Der Kampf der Landwirtſchaft.
Rückkritksdrohung des Reichsernährungsminimt
BB Berlin, 8. Sept. (Priv.
Es hatte den Anſchein, als ob die Frage der
Konti=
tierung der Agrareinfuhr, die anfangs der Woit
heftigen Auseinanderſetzungen innerhalb des Reichskabine=s
führt hatte, in der Ausſprache zwiſchen den Reſſorts einigen
geklärt ſei. Wie wir aus unterrichteten Kreiſen neuerdingss
hat ſich der Kampf um dieſes agrarpolitiſcho=
ſcheidende Problem inzwiſchen wieder erboe
verſchärft.
Der Reichsernährungsminiſter Freiherr von Braun ho=
Wünſche bisher nur zu einem Teil durchſetzen können. Der
wirtſchaft kommt es aber darauf an, daß jetzt kein mnt
Weg eingeſchlagen wird, ſondern eine radikale ſogenge
Globalkontingentierung zur Anwendung komm
wärtigen Ant iſt
allen Mitteln wird der Kampf geführt. Es verlautet, de
in der Ange!
Reichsernährungsminiſter von Braun
eventue=
angenen 9au
willt iſt, von ſeinem Amt zurückzutreten.
ſich in den franzdl
die Wünſche der Landwirtſchaft nicht em
Es wird auch nochm
werden, und es heißt weiter, daß eine Ausſprache zwiſchch=
Reichsernährungsminiſter und dem Reichspräſidenten vor
ſei. Man will augenſcheinlich verſuchen, die letzte Entt
dung vom Reichspräſidenten zu erhalten.
Die Gewerkſchaftsverkreker beim
Reichs=
arbeitsminiſter.
Am 8. September hatte der Reichsarbeitsminiſter mit den
Spitzenverbänden der Arbeiter= und Angeſtelltengewerkſchaften
eine Ausſprache über die Richtlinien für die Anwendung der
Beſchäftigungsprämie und der Vollzugsverordnung über
Ver=
mehrung und Erhaltung der Arbeitsgelegenheit.
Die Gewerkſchaftsvertreter aller Richtungen legten gegen die
Maßnahmen der Reichsregierung ſchärfſte Verwahrung ein und
er=
klärten, daß ſie mit jedem nur zuläſſigen Mittel dagegen
Wider=
ſtand leiſten würden. Außerdem wurde von einzelnen
Gewerk=
ſchaftsvertretern der Einbruch in das geltende Arbeits= und
Tarif=
recht durch Notverordnung als eine Verletzung der Reichsverfaſſung
bezeichnet und in Ausſicht geſtellt, daß man auf dem Rechtswege
dagegen vorgehen würde.
Der Miniſter verſicherte, daß die Reichsregierung durchaus
die Intereſſen der Arbeiter und Angeſtellten bei der Durchführung
der Notverordnung im Rahmen des irgendwie Möglichen
berück=
ſichtigen werde, und daß ſchließlich alle dieſe Maßnahmen doch nur
den Zweck verfolgten, die Arbeitsloſigkeit zu mildern und die
Inſtitutionen der deutſchen Sozialpolitik und Sozialverſicherung
über die Kriſe hinwegzubringen. Die Gewerkſchaftsvertreter
führ=
ten demgegenüber aus, daß das eigentliche Ziel der
Regierungs=
maßnahmen, die Deflation zu beenden und die Wirtſchaft durch
Erweiterung des Konſums zu beleben, durch den ſozialpolitiſchen
Teil ihrer eigenen Maßnahmen zunichte gemacht werden müſſe.
In mehrſtündiger Beratung wurden ſodann Einzelheiten des
ſozialpolitiſchen Teiles der Notverordnung für die Durchführung
in der Praxis erörtert.
Wie das Nachrichtenbüro des Vdz. noch erfährt, hat
Reichs=
arbeitsminiſter Dr. Schäffer in ſeiner Beſprechung mit den
Ver=
tretern der Gewerkſchaften den Vorſchlag gemacht, eine Kommiſſion
der Gewerkſchaften zu bilden, die bei der Durchführung der
ſozial=
politiſchen Beſtimmungen der Notverordnung mitwirken ſoll. Die
Vertreter der Freien Gewerkſchaften haben ſich ihre Stellungnahme
zu dieſem Vorſchlag noch vorbehalten. Die übrigen
Gewerkſchafts=
vertreter haben dem Vorſchlag zugeſtimmt.
Sie erkennt an, daß die Reichsregierung im
Zuſammen=
wirken mit der Reichsbank unter Vermeidung laienhafter
Experi=
mente und ſozialiſtiſcher Irrlehren die Geſundung der
Volks=
wirtſchaft auf dem Boden der privatwirtſchaftlichen Ordnung
erſtrebt. Sie bedauert, daß entgegen früheren Verſprechungen
die Bürgerſteuer, wenn auch in gemilderter Form, wieder
einge=
führt wird. Sie erwartet, daß die ſozialpolitiſchen
Vollmach=
ten keine neue und nunmehr unerträgliche Verſchlimmerung der
Lebenshaltung der Arbeitnehmer und Rentenempfänger zur
Folge haben.
Jedoch: Bedenken in einzelnen Fragen müſſen nach
Ver=
kündung dieſes Geſetzwerkes bewußt hinter dem Willen
zurück=
treten, nunmehr alle Kräfte anzuſpornen, um das große Ziel
der Wiederkehr wirtſchaftlichen Vertrauens und Arbeitswillens
zu erreichen. Erforderlich wird dabei ſein, daß die
Reichsregie=
rung bei aller notwendigen Hilfe für die landwirtſchaftlichen
Erzeuger, die wir durchaus bejahen, nicht zu handelspolitiſchen
Maßnahmen greift, die das Gelingen ihres eigenen Planes
ge=
fährden, weil ſie zu einer verhängnisvollen Abſperrung des
Auslandsmarktes gegenüber deutſchen Erzeugniſſen, zu
produktionshemmender Preisſteigerung und zu Deviſenverluſten
führen müßten.
Das deutſche Volk würde um die heute nach langen
Ent=
behrungen ſich regenden Hoffnungen betrogen werden, wenn es
einſeitigem parteipolitiſchem Machtwillen gelingen könnte, die
alle Kräfte der Nation erfordernde Aufbauarbeit durch politiſchen
Kampf erneut zu gefährden. Wir danken dem
Reichs=
präſidenten für ſeine entſchloſſene und weiſe Führung und
ſtehen in unverbrüchlichem Vertrauen zu ihm. Als einzige von
den gegen die Regierung Brüning kämpfenden Parteien hat ſich
die Deutſche Volkspartei bei der Reichspräſidentenwahl zu
Hindenburg bekannt. Die Entwicklung hat ihr Recht gegeben.”
Die Grüne Fronk macht mobil.
Iite hat folgenden Wo.
Anſterium der Aush
Aber auch die Grüne Front hat mobil gemacht. Auu ℳk ſauſchen Botſchaft mit
Wegen wird zunächſt die Poſition des Reichsernährungsmp
.Juli dieſes Jahres
geſtärkt und dieſem Verſuch gilt auch der Beſuch, den die
e iü de durchgeführt wut
der Grünen Front, Graf Kalkreuth, v. Brandes, Hermell ſ zin Archiven des Geſut
Fehr, dem Reichskanzler wahrſcheinlich morgen abſtatten „= Lauskunftsbüros,
Bei dieſer Gelegenheit ſoll aber nicht nur die Kontingentiü=/” den jetzt geſchloſſenen
frage zur Sprache kommen, ſondern auch das Zinsproblenn ”., nd Amiens,
wird darauf hinweiſen, daß der heutige Stand der Zinshlk9h”, um Zivilgefängnis von
die Dauer einfach untragbar ſei, denn der Kredit, der uuſ in Archiven der Milit
Ortsgenoſſenſchaften den Bauern gegeben werde, koſte immn
über 10 Prozent. Schließlich geht der Kampf auch noch u dn jetzt geſchloſſenen Ar
Beſeitigung der Zuckerſteuer und die Einführung der Ma u0ſ un und des Kriegsgefan
ſteuer, die die Regierung aber wieder fallen gelaſſen hat.:
erwägt man jetzt im Zuſammenhang mit der Buttereinftazu en Miltzargeiſchisdle
Butterbeimiſchung für Margarine nach holländiſchem Am
AufndnnL-
haben, ſei es in Beziel
vorzunehmen. Doch hält man in Kreiſen der Landwirtſcktf—,orn im Jahre 1916,
ſes Verfahren nicht für genügend. Im großen und ganz0// zu Einkerkerung oder
ſich auch hier, daß ſich Freiherr von Braun heute in einn
lichen Situation befindet, wie ſie Schiele nur zu oft erleht /ct Botſchaft durch Nole
worden war, iſt es auch
gierung ſchon früh
iunficher Gefſäggnihe.
Mitteilung ſei das
Nachforſchungen gew
Ralianalſozialiſtiſcher Prokeſt gegen die Wirkſiu
und Agrarmaßnahmen der Reichsregierunig, Entebunkten ftändig
Der preußiſche Staaksrat gegen die Einſehzung
des Reichskommiſſars.
Die Deutſche Volksparkei zur Lage.
Der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei trat mit den
volksparteilichen Abgeordneten des Reichstages und preußiſchen
Landtages zu einer Beſprechung der politiſchen Lage zuſammen.
Es wurde folgende Entſchließung gefaßt:
„Die Deutſche Volkspartei begrüßt den vom
Reichspräſi=
denten und der Reichsregierung unternommenen großzügigen
Verſuch, durch Laſtenſenkung und Neubildung des Arbeits= und
Unternehmungswillens die deutſche Wirtſchaft aus der
Erſtar=
rung zu befreien und den Fluch der Arbeitsloſigkeit zu lindern.
Berlin, 8. Septemher.
Der preußiſche Staatsrat, der am Donnerstag nach längerer
Pauſe zuſammentrat, nahm gegen die Stimmen der Reichsparteien
und der Kommuniſten einen gemeinſamen Antrag der
Sozialdemo=
kraten, des Zentrums und der Staatspartei an, worin der
Auf=
faſſung Ausdruck gegeben wird, daß die Verordnung des
Reichs=
präſidenten über die Einſetzung eines Reichskommiſſars und ihre
Anwendung — insbeſondere die Enthebung des preußiſchen
Miniſterpräſidenten und der preußiſchen Staatsminiſter von ihren
Aemtern und von der Führung der laufenden Geſchäfte — mit der
Reichsverfaſſung und der preußiſchen Verfaſſung nicht in Einklang
ſtünden.
Da die Entſcheidung dieſer verfaſſungsrechtlichen Frage vom
Staatsgerichtshof erſt in einiger Zeit zu erwarten ſei, würde der
Staatsrat die ihm von der kommiſſariſchen Staatsregierung
zu=
geleiteten Vorlagen ſachlich beurteilen, ohne dadurch jedoch ihre
Rechtsgültigkeit anzuerkennen.
Die Fraktion der Arbeitsgemeinſchaft gab ihrer Auffaſſung
einmütig dahin Ausdruck, daß die Rechtsgrundlage der
kommiſſari=
ſchen preußiſchen Staatsregierung unanfechtbar ſei und daß der
Reichskommiſſar für Preußen und ſein Bevollmächtigter als
Beauf=
tragte des Reichspräſidenten auf Grund ſeiner Notverordnung
vom 20. Juli d. J. ihre ſtaatlichen Aemter verfaſſungsmäßig
aus=
übten.
Der Leiter der Hauptabteilung V. (Landwirtſchenſt dem Regime, d
Reichsorganiſationsleitung der NSDAP., Walter DarrM Gefängniſſen in
wie die Reichspreſſeſtelle der NSDAP. mitteilt, an den 94 (hot Daubmann geſagt,
kanzler und an den Reichsernährungsminiſter Proteſtteleen/chen Zuchthaus verurteilt
gegen die neuen Wirtſchaftsmaßnahmen gerichtet.
n— Gefangenentrupp, der
In dem Telegramm an den Kanzler wird /inbſchäftigt war, entfloher
daß der deutſche Landſtand aus vaterländiſchem Pflicxgnvn Strafanſtalten nur
und der Aufforderung ſeines freiwillig erkorenen Führeru häugnisſtrafe verurteilt ſin
Hitler folgend, die Ernährung der deutſchen Bevölker mSu dieſen Anſtalten in
dieſem Winter ſichergeſtellt habe. Die neuen Wirtſckkynxſat.
maßnahmen brächten nunmehr die ſich innh
ſter Not befindende deutſche Landwirt MMiſch beſtreitet die
endgültig aufs Schaffot und gefährdetemi
Zukunft die Ernährung des deutſchen Vo E0m hinblick auf die Unge
Das Telegramm an den Reichsernähr hirſehr vollſtändigen, ſeit b
miniſter enthält die Bitte, durch Zurücktreteißſt) Unterſuchung, die
ſeinem Amt eine klare Lage zu ſchaffen. DaInngativen Ergebn
ſchaftsprogramm komme nur der Börſe und der interna uch rhaftigkeitder An
Hochfinanz zugute. Das ſchaffende deutſche Vo ke0 in werden. Schließlich m
insbeſondere das deutſche Bauerntum mülik Mnaß der Abgabe de
dieſem Wirtſchaftsprogramm ſterben. Das Fſry Regierung, daß es
Bauerntum ſei ſich zu gut, um in der Fron des interna 1d ) ſfanzöſiſchen gal=
Leihkapitals zu ſterben. Es wolle jetzt eine grundſätzliche Bſwefangen gebe
ſeiner Not durch einen völkiſchen Staat.
bic enſchaft ihnen au
Mnätten, von den zu
Maff durchgeführt worde
Beſorgniſſe des Großhandels.
MAenichleit, daß dabei e
Reichswirtſchaftsminiſter Prof. Dr. Warmbold MZuſnann, wenn er er
unter Beteiligung des Reichsverbandes des Deutſchern M Hotellt worden wäre
und Ueberſeehandels führende Perſönlichkeiten der an Ein
fuhr landwirtſchaftlicher Produkte beteiligten Großhandas
Es wurden dem Miniſter gegenüber die großen Beſorgnyſl 10 M0ldkoll der
Ausdruck gebracht, die über die Abſichten der Wuſche Reoierung
b=
regierung durch Einführung des Einfuhrkontingentsſyſter
grundſätzliche Schwenkung der deutſchen Handelspolitin 4 an vernehmen I
nehmen, in den beteiligten deutſchen Wirtſchaftskreiſen h9½ worden, das
Amanns unter
peſenheit Daubm
jöſiſchen Beſitzun
ein. Die Erkläru=
Wird den Deukſchen die Bezwingung
des erſten Achkkauſenders gelingen?
Zur Deutſch=Amerikaniſchen Himalaja=Expedition.
Bis jetzt hat noch keines Menſchen Fuß den Gipfel eines
Achttauſenders betreten. Zwar erreichten die Engländer bei dem
Verſuch der Erſteigung des höchſten Berges der Erde eine Höhe
von über 8000 Meter über dem Meere. Der höchſte bis jetzt
erreichte ſelbſtändige Gipfel indes iſt der von dem
Eng=
länder Smythe im Jahre 1931 erſtmals bezwungene Kamet mit
rund 7600 Meter. Mit begreiflicher Spannung ſieht man daher
den Nachrichten entgegen, die von der unter der Leitung von
Ing. Merkl, München, ſtehenden Deutſch=Amerikaniſchen Himalaja=
Expedition 1932 in die Heimat gelangen. Dieſe aus 7 Deutſchen,
Merkl, Bechtold (Troſtberg), Kunigk (München), Aſchenbrenner
(Kufſtein), Dr. Hamberger (Roſenheim), Wießner (Dresden),
Simon (Leipzig), einem Amerikaner (Herron) und einer jungen
amerikaniſchen Dame (Miß Knowlton) beſtehende Expedition
hat ſich die Bezwingung des weſtlichen Eckpfeilers des Himalaja,
des 8114 Meter hohen Nanga Parbat zum Ziel geſetzt.
Mit Alpinismus im landläufigen Sinne kann man natürlich
ein ſolches Unternehmen nicht vergleichen. Das bewieſen ſchon
die Int. Him.=Expedition Dyhrenfurths vom Jahre 1930 und
die beiden Expeditionen des Notars Paul Bauer (Nabburg,
Oberpfalz) vom Jahre 1929 und 1931, die bekanntlich der
Er=
oberung des 8586 Meter hohen Kangchendzönga galten und —
das zweite Mal — faſt 8000 Meter Höhe erreichten. War nun
ſchon die Ueberwindung des Vorgeländes durch die eben
ge=
nannten Unternehmungen, alfo der Anmarſch, eine hervorragende
Leiſtung, ſo gilt dies in verſtärktem Maße von der gegenwärtig
um den Nanga Parbat kämpfenden Unternehmung Merkls.
Denn der Nanga Parbat iſt von Süden ſo gut wie
unangreif=
bar. Man mußte alſo danach trachten, vom Südfuß des
Ge=
birges (Srinagar) auf großem Umwege auf die Nordſeite zu
gelangen. In einem Bericht eines Expeditionsteilnehmers
heißt es:
„Kurz vor Aſtor ſchauten wir unvermittelt nach einer
Weg=
kehre den Nanga Parbat, hoch droben über einer Wolke glänzt
das makelloſe Weiß ſeines Gipfels, ein Berg, wie wir alle noch
keinen ſahen! Dieſer erſte Anblick war über alle Vorſtellung
hinaus ſo mächtig und groß, daß wir eine Weile alle
Erſt=
erſteigergedanken vergaßen. Was ſich hier an der Südſeite an
überwölbenden Eisbalkonen von nie geſehenen Ausmaßen
auf=
baut, iſt mehr als genügend, um die bloße Idee eines Anſtieges
durch dieſe Flanke im Keime zu erſticken. Aber es gibt noch
eine Nordſeite!
Bechtold und Aſchenbrenner reiten von Aſtor voraus, um
den Weg zum Rakiotgletſcher zu erkunden.”
So geſtaltete ſich denn der Anmarſch zum längſten aller
Himalaja=Expeditionen. Bezeichnend für die Schwierigkeiten,
die zu überwinden waren, aber auch für das ſchöne
Zuſammen=
halten der einzelnen Teilnehmer iſt folgender an den
Unter=
zeichneten gerichtete Brief des Expeditionsarztes, Dr. Hugo
Hamberger, der das Datum „Gilgit (Kaſchmir), den 9. Auguſt
1932” trägt und am 3. September in Darmſtadt zugeſtellt wurde:
„Lieber E ... Alſo ſo eine Expedition hat mit
Alpinis=
mus nur das eine zu tun, daß es dabei bergauf und bergab
geht. Alles andere ſind Transport=, Verpflegungs=, Kuli=,
Geſundheitsfragen, Lager anlegen, Traſſen für die Herren Träger
herſtellen. Der Anmarſch war viel ſchwieriger und dreimal ſo
lang als der von Bauer. Der Nanga Parbat iſt ſo impoſant,
daß tatſächlich Worte fehlen, dies zu beſchreiben. Von Lager 4
(5800 Meter) aus beſtieg ich den weſtlichen Chongra Peak
(6400 Meter), dann war ich noch als beſſerer Kuli bei der
Er=
ſteigung des Rakiot Peak bis zum Lager „Rakiot Sattel”
be=
ſchäftigt. Aſchenbrenner und Kunigk gingen am nächſten Tag
dann zum Gipfel, 7060 Meter Herron und ich konnten nach
ge=
leiſtetem Transport wieder „abigehn”. Bei einer ſo großen Sache
muß einer den anderen unterſtützen. Dann bekam Kunigk in
faſt 6000 Meter zwei Anfälle von akuter Appendicitis. Da ſich
der verfl Blinddarm nie mehr recht beruhigte marſchierte
ich mit ihm 7 Tagereiſen weit nördlich nach Gilgit, wo ein
kleines Militärlazarett iſt. Unter guter Aſſiſtenz eines
ein=
geborenen Arztes habe ich ihn hier am 5. Auguſt operiert. Es
geht ihm gut. — Die Hitze hier in der Randwüſte des Indus iſt
enorm, die Ernährung bruch, doch iſt natürlich alles ſehr
inter=
eſſant. Leider ſind wir nun ganz von der Front abgeſchnitten,
und muß ich Kunigk nach Srinagar begleiten, faſt 200 engliſche
Meilen zu reiten. Ergeb. Gruß an Deine Familie und Dir
Dein Hugo.”
ein kräftiges Bergheil
Aus anderen nach Deutſchland gelangten Berichten geht
her=
vor, daß nicht bloß ungewöhnlich langer Anmarſch und
Er=
krankungen einzelner Teilnehmer ſondern auch Trägerausfall
und überſtarke Neuſchneefälle die Schwierigkeiten häuften.
Gleichwohl ſcheint der Kerntrupp, beſtehend aus Merkl, Wießner
und Herron, dem Ziel bereits ſehr nahe zu ſein. Für die
Zähigkeit des Bajuwaren Merkl, der ſchon im Jahre 1919 durch
aufſehenerregende Bergfahrten im Wilden Kaiſer (Dülferkamin
am Totenkirchl) von ſich reden machte, ſpricht die Tatſache,
daß er im vergangenen Jahre mit Welzenbach ſich in 5 Tagen
und Nächten unter ungünſtigſten Wetterverhältniſſen den
Durch=
ſtieg durch die äußerſt ſchwierige Nordwand der Aiguille des
Grands Charmoz erzwang. Möge es deutſcher Tüchtigkeit
ge=
lingen, durch die Bezwingung des ſchon vor 37 Jahren durch
die Angriffe des engliſchen Alpiniſten Mummery berühmt ge=
wordenen Bergrieſen dem deutſchen Namen in der We!?
Dr. E. Gretſch=
Anſehen zu verſchaffen.
iA eurt
weidt
* Hellſame Enkdeckungen.
Weltreiſe der ſüdamerikaniſchen Vulkanaſche.
Im April fanden in den ſüdamerikaniſchen Anden g0
Vulkanausbrüche ſtatt, die ungeheure Mengen von Aſſſ
Staub in die Luft ſchleuderten. Dieſe Staubmaſſen wurzu itK Gdeiht
den in dieſen Breiten in großer Höhe ſtändig wehen S,
/lexMurbiſſenſchaftli=
winden erfaßt und traten die Reiſe um die Welt au. Schlm ach eine goal=
Anfang Mai wurden in Südafrika wundervolle Sonnu ki iMen. Es wor 1=
und =aufgänge beobachtet, denen noch ſtundenlanges NauBltr, Aundesmufeunn
des Abendhimmels bis in die Kuppel des Himmelsgr na, diſen Teil
hinein folgte. Während in den tropiſchen und ſubtropiſ ElMsnuſem horbe
bieten mit Sonnenuntergang ſofort die ſtichdunkle Nacht Ruä4 Perftändnis
war zu dieſen Zeiten der Himmel in ein flammendes uM %e
efoderlich=
taucht, deſſen Abglanz die ganze Landſchaft und die Woe.
Reis Md zbei
in ein Blutmeer verſinken ließ, das im Zenit in leunekum dm Kiern n
Purpur überging und erſt dort vom Nachtblau des Wr. edeun Zeitalern
langſam aufgeſogen wurde. Wenige Tage ſpäter beobagskinß,e Mi irer Hilſere
Meteorologe Kidſon auf Neuſeland das Eintrefen Riden Erdſchſchen
amerikaniſchen Vulkanſtaubs, ſo daß dieſer ſeine Reiſe i0 Chelt ſch vöriſ
Welt in zwei bis drei Wochen, alſo faſt mit Flugzeugr ſReinschaſer Dos o
digkeit zurückgelegt haben muß.
Een eshe.
Echos aus der Tierzeit des Menſchen.
Slneket,
Der bekannte amerikaniſche Anthropologe Hrdlicka
Leber
vierhundert Fälle von Kindern unterſucht, die nach 4—
Bären auf allen Vieren ſich fortzubewegen pflegten, ehelſſ.
aufrechten Gang annahmen. Wohlgemerkt, handelt es
nicht um das jedem bekannte und von allen kleinen
fleißig geübte Herumkriechen auf Händen und Knien, ſonder
richtiges vierfüßiges Gehen, bei dem die Kniee, nich!
die Hand= und Fußflächen den Fußboden berühren. =
Erſcheinung konnte bei einem Mädchen bis zum 14. Mch
einem Knaben ſogar bis in das fünfte Lebensjahr 9e
werden. Nach dem amerikaniſchen Forſcher ſoll hier &
Echo aus der grauen, weit zurückliegenden Zeit vorlle—
der Menſch noch nach Tierart auf allen Vieren über i.
wandelte. Wie die Glut unter der Aſche, ſoll dieſe iie
Vererbungsmaſſe ſteckende Anlage zu dieſer urtümtlt.
wegungsart gelegentlich wieder erwachen, wenn die De
gen günſtig dazu ſind. Aehnliche Ueberbleibſel aus de"
des Menſchen dürften in der fabelhaften Fertigkel.
kleiner Kinder im Erklettern von Bäumen (Erinnerunge.
Baumleben des Urmenſchen) und der geſchickten Benlie
Großzehe der Füße nach Art des Daumens beim Greil””
fuß) zu ſuchen ſein.
9. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 251 — Seite 3
Der Fa Baabltatn.
Erlebniſſe eines deukſchen Kriegsgefangenen. — Frankreich beſtreiket Daubmanns Ausſagen.
Die franzöſiſche Regierung wiederholk ihre frühere Erklärung, daß ſich keine
Deukſchen mehr in franzöſiſchen Gefängniſſen befinden.
in franzöſiſchen Gefängniſſen ſchildert. Daubmann ſind bei ſeiner
WEteerawang des Zulles Daudmann Vernehmung auch eine ganze Reihe von Fragen vorgelegt worden,
Fime Noke der franzöſiſchen Regierung.
Berlin, 8. September.
„Auswärtigen Amt iſt jetzt die franzöſiſche
Ant=
re in der Angelegenheit des früheren
zgefangenen Daubmann eingegangen. Die Note
Daß ſich in den franzöſiſchen Archiven ein ſolcher Name
ſer. Es wird auch nochmals darauf hingewieſen, daß die
anzöt Regierung ſchon früher die Auskunft gegeben habe,
goranzöſiſchen Gefängniſſen, befänden ſich keine Deutſchen
nehr,& iſe Mitteilung ſei das Ergebnis ſehr eingehender und
an nacht
äſter Nachforſchungen geweſen.
Aphote hat folgenden Wortlaut:
nt hat mol
on der
MMiniſterium der Auswärtigen Angelegenheiten beehrt
tud utſchen Botſchaft mit Beziehung auf ihre Noten vom
auch der
Jun gud 27. Juli dieſes Jahres mitzuteilen, daß
dieNachfor=
kreuth, v.
unet, die durchgeführt wurden,
einlich
den Archiven des Geſundheitsdienſtes und des
medizini=
nicht nur die
eAnteauskunftsbüros
dern auch das
den jetzt geſchloſſenen Archiven der Militärgefängniſſe
er heutige Star
und Amiens,
denn der 9.
dem Zivilgefängnis von Amiens,
in gegeben
den Archiven der Militärgerichte zu Lille, Amiens und
deht der Kar
d die Einf
den jetzt geſchloſſenen Archiven des Militärgefängniſſes
wieder fall
non und des Kriegsgefangenendepots in Avignon,
hang mit der
dem Militärgefängnis von Marſeille
rine nach heläi
Auffindung einer Spur von Daubmann
in Kreiſen der
haben, ſei es in Beziehung auf ſeine Behandlung in
end. Im großen 1n
„oſitälern im Jahre 1916, ſei es, daß er Gegenſtand eines
Fr von Braun heute
ih iner Einkerkerung oder einer Feſtnahme geweſen wäre.
Ne Schiele nur z ℳeRſider Botſchaft durch Noten vom 8. Juli und 20. Auguſt
worden war, iſt es auch nicht möglich geweſen,
Foleſt gegen dit üite Aweſenheit Daubmanns in irgendeiner
inzöſiſchen Beſitzungen in Nordafrika zu
e(n. Die Erklärungen des Beteiligten
en der heichsngf
abenn Einzelpunkten ſtändig gewechſelt, und ſie
entſpre=
nncht dem Regime; das ſich in den franzö=
ASda9, M
ſchſerGefängniſſen in Geltung befindet. Bei=
N22AP. mitteil
viels’hre hat Daubmann geſagt, daß er durch ein Kriegsgericht
hrungsminiſter Ar F20 Ihren Zuchthaus verurteilt worden und im Jahre 1931
eßnahmen gerichte, ſs eſin Gefangenentrupp. der mit der Ausbeſſerung von
an den Kanzlei ſtraßtanbeſchäftigt war, entflohen ſei. Nun aber werden den
aus baterländiſchen ſlitätzſen Strafanſtalten nur Gefangene überwieſen, die zu
reiwillig erlorenen ſi ſher zhein gnisſtrafe verurteilt ſind, Andererſeits finden
Außen=
g der deutſchen Ya fbeit tabei dieſen Anſtalten in Algier ſeit mehreren Jahren
ve. Die neuen Au ſcht ziner ſtatt.
nunmehr die ſit
deutſche Land
Friatteich beſtreiket die Angaben Daubmanns.
ot und gefähre
na des deutſchafſwbolctzlm. Hinblick auf die Ungenauigkeit dieſer Art, wie auf
den Reichsenkündt ir ſehr vollſtändigen, ſeit beinahe 3 Monaten im Gang
durch Zurütuſindiien, Unterſuchung, die auf allen Gebieten
Lage zuſchaffuur ſüinegativen Ergebniſſen geführt hat, muß
der Börſe und du mie Widr haftigkeit der Angaben von Daubmann
affende deutſclkſtrſiten werden. Schließlich muß hinzugefügt werden, daß
tiche Bauerntnbſl lu Anlaß der Abgabe der amtlichen Verſicherung der
ſagramm ſterha. Mzötzſſen Regierung, daß es weder im Mutterlande
m in der Fron deſch eüfranzöſiſchen Kolonien noch ehemalige
holle jetzt eine grumſt Fteſgefangen gebe, die eine während ihrer
efaluenſchaft ihnen auferlegte Strafe zu
ver=
gen Staat.
Reinſätten, von den zuſtändigen Behörden eine genaue
ſterſieun g durchgeführt worden war. Es widerſpricht jeder
Ne5 GLAbhhhae, ſahrßtünl ichkeit, daß dabei ein Irrtum vorgekommen, und daß
Prof, Dr. Wund k FfllLaubmann, wenn er exiſtiert hätte, damals nicht den
Bsverhandes ds 4u khürm mitgeteilt worden wäre.
e Perſönlichkeiten R
ulie beteiligten Gu
in Prokokoll der badiſchen Regierung.
enüber die großen
er die Abſichie P. Di’eidiſche Regierung hat nunmehr Daubmann noch einmal
es Einfuhrkoninar hr eisſyſend vernehmen laſſen. Es iſt ein umfangreiches
Proto=
ee deutſchen handls, am Ertigt worden, das 39 Seiten umfaßt und ſämtliche
Er=
iſſe xubmanns unter franzöſiſcher Kriegsgefangenſchaft und
utſchen Wirtſcha
weil die Richtigkeit ſeiner Angaben bezweifelt wurde, zumal die
Franzoſen wiederholt erklärt hatten, daß ſie Daubmann nicht
ken=
nen und daß er in ihren Gefängniſſen nicht geſeſſen habe. Sie
haben auch beſtritten, daß der Name des Gefängniskommandanten
v. Conſtantine, den Daubmann angegeben hatte, richtig ſei. Nach
franzöſiſcher Mitteilung ſoll es niemals einen Kommandanten
dieſes Namens gegeben haben. Daubmann hat die ihm vorgelegten
Fragen ſehr geſchickt beantwortet. Einige Zweifel ſind aber
trotz=
dem offen geblieben. Daubmann hat es jedenfalls abgelehnt, den
Namen des Schiffes zu nennen, das ihn von Afrika nach Italien
gebracht habe. Er behauptet, daß er ſich dem Kapitän gegenüber
zum Schweigen verpflichtet habe, damit er keine Ungelegenheiten
aus der koſtenfreien Ueberfahrt hat. Daubmann hat übrigens auch
eine Poſtkarte vorgelegt, die von ſeinen Schifffreunden ſtammen
ſoll, auf der aber, ebenfalls mit dem Hinweis auf die verſprochene
Diskretion, der Poſtſtempel und alle Angaben unleſerlich
ge=
macht worden ſind, die die Herkunft verraten könnten. Das
Proto=
koll der badiſchen Behörden iſt an das Auswärtige Amt nach
Ber=
lin und von da nach Paris weitergeleitet worden, damit ſie die
darin enthaltenen neuen Momente der franzöſiſchen Regierung
übermittelt, um weiter Nachforſchungen anzuſtellen. Das
Aus=
wärtige Amt beabſichtigt ferner, ſich in dieſer Angelegenheit mit
der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener in
Verbin=
dung zu ſetzen, um die Angelegenheit reſtlos aufzuklären.
Die franzöſiſche Ankwork auf die deutſche
Abrüſtungsdenkſchriff.
Der Entwurf der franzöſiſchen Antwort auf die deutſche
Denkſchrift in der Frage der Gleichberechtigung iſt nach London
übermittelt worden. Er wird auch allen anderen Staaten
un=
mittelbar auf dem gewöhnlichen diplomatiſchen Wege zugehen.
Der franzöſiſche Miniſterrat, der urſprünglich auf Freitag
an=
geſetzt war, wird erſt ſtattfinden, wenn die engliſche Antwort in
Paris eingegangen iſt.
Wie Havas berichtet, wird der franzöſiſche Miniſterrat erſt
am Samstag ſtattfinden. Es unterliege keinem Zweifel, daß
die=
ſer Beſchluß darauf zurückzuführen ſei, daß man den Mitgliedern
des franzöſiſchen Kabinetts die Möglichkeit geben wolle
vollſtän=
dig die Anſicht der engliſchen Regierung über die deutſche
Denk=
ſchrift kennen zu lernen. Der Meinungsaustauſch zwiſchen Paris
und London trage übrigens offiziöſen Charakter, und die
Ant=
wort, die Deutſchland erteilt werde, werde nur im Namen
Frankreichs erteilt, an das allein ſich die Berliner Regierung
gewandt habe.
Der amerikaniſche Unterſtaatsſekretär Caſtle erklärte, daß der
franzöſiſche Geſchäftsträger ihn über die Anſichten der
franzö=
ſiſchen Regierung bezüglich der deutſchen Denkſchrift unterrichtet
habe. Amerika werde jedoch ſich nicht offiziell mit der
Angelegen=
heit befaſſen.
Henderſon zu den deutſchen Wehrforderungen.
London, 8. September.
Bei einer Verſammlung der Trade Union in Newcaſtle
er=
klärte Henderſon, der Präſident der Abrüſtungskommiſſion, er
müſſe frank und frei bekennen, daß die Ergebniſſe der
Abrüſtungs=
konferenz nach ſechsmonatigen Bemühurgen noch weit von dem
Ziel entfernt ſeien, das er erhofft habe. Henderſon ging dann
auf die deutſchen Wehrforderungen ein und äußerte, man ſolle
die Augen nicht vor der Gefahr verſchließen, die ſich aus den
deutſchen Forderungen ergäbe. Er vermöge nicht zu erkennen,
was Deutſchland gewinnen könne, wenn es ſich von der
Ab=
rüſtungskonferenz zurückziehe. Ueber die Forderungen ſollten in
erſter Linie die ehemaligen Alliierten und Aſſoziierten
verhan=
deln. Dieſe ſollten ihre Verpflichtungen gegenüber den beſiegten
Ländern erfüllen und der Konferenz ein Abrüſtungsprogramm
unterbreiten, nach dem offenbare Angriffswaffen allgemein
ver=
boten würden, wie ſie Deutſchland durch den Verſailler Vertrug
unterſagt wären. Ein ſolches Programm würde auf die ganze
Welt Eindruck machen und die Regelung der deutſchen
Schwierig=
keiten beträchtlich erleichtern.
Keine Auflöſung der Reichsbahn=
Giterlion Minnz.
Präſidenk Lochke nach Alkona verſehk?
Mainz, 8. September.
Verſchiedene Blätter meldeten in den letzten Tagen, daß der
Reichsbahndirektionspräſident Lochte in Mainz bereits ſeine
Berufung als Reichsbahndirektionspräſident nach Altona
erhal=
ten habe und daß im Zuſammenhang mit dieſer Verſetzung mit der
Auflöſung der Reichsbahndirektion Mainz zu rechnen ſei. Wie von
der Reichsbahn=Hauptverwaltung mitgeteilt wird, iſt die
Ernen=
nung des Manzer Direktionspräſidenten für Altona noch nicht
er=
folgt, allerdings wird erklärt, daß eine Verſetzung des Mainzer
Reichsbahndirektionspräſidenten in gleicher Eigenſchaft nach Altona
mit großer Wahrſcheinlichkeit erfolgen wird. Die Deutſche
Reichs=
bahngeſellſchaft wird dem Verwaltungsrat Ende des Monats den
Präſidenten der Reichsbahndirektion Mainz zum Präſidenten für
Altona vorſchlagen.
Was die Auflöſung der Reichsbahndirektion Mainz, bzw. die
Zuſammenlegung verſchiedener Direktionen betrifft, ſo entbehren
Vermutungen dieſer Art jeder tatſächlichen Grundlage. Die
Reichs=
bahnhauptverwaltung erklärt ausdrücklich, daß ſie den Abbau der
Reichsbahndirektion Mainz, ähnlich wie in Magdeburg, nicht
be=
abſichtige. Eine Auflöſung komme ſchon wegen des beſtehende
Statsvertrages nicht in Frage. Die Abmachungen mit dem
heſſi=
ſchen Staat ſeien derartig vertraglich geſichert, daß die für die
Reichsbahn gültige Rechtslage nur im Einverſtändnis mit der
heſſiſchen Regierung geändert werden könne. Da ſelbſtverſtändlich
keine heſſiſche Regierung die Reichsbahndirektion Mainz
preis=
geben würde, wäre mit einer Auflöſung der Reichsbahndirektion
Mainz niemals zu rechnen. Die Hauptverwaltung erklärt weiter,
daß die Verkehrsbedeutung der Reichsbahndirektion Mainz zudem
ſo groß ſei, daß ſchon aus dieſem Grunde an einen Abbau nicht zu
denken wäre, daß im Gegenteil Nachbardirektionen von Mainz
viel eher für den Abbau in Frage kämen.
Von der Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Mainz wird uns
hierzu mitgeteilt:
Die intereſſierten Kreiſe in Mainz glauben offenbar in dieſer
Frage beſſer unterrichtet zu ſein als die Hauptverwaltung ſelbſt.
Tatſächlich iſt über die Neubeſetzung der Präſidentenſtelle bei der
Reichsbahndirektion Altona noch keinerlei Entſcheidung getroffen.
Die Annahme, daß ſich im Zuſammenhang damit Veränderungen
für Mainz ergeben könnten, iſt daher ganz willkürlich, und die
Nachrichten von einer Verſetzung des Herrn Präſidenten Lochte in
Mainz frei erfunden.
Heſſiſche Polikik.
Die Fraktion der NSDAP. verlangt im Landtage, daß die
Regierung mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln dahin
wirke, daß die „zurzeit rückſichtslos betriebene Beitreibung
der Darlehen aus den der heſſiſchen
Handwerkskam=
mer als Ruhrhilfe überlaſſenen 570 000 RM. bis auf
wei=
teres unterbleibt. Gleichzeitig wird die Einſetzung
eines Unterſuchungsausſchuſſes zur Nachprüfung
der Verwendung und Verwaltung dieſer 570 000 RM.
Ruhr=
hilfegelder verlangt. (Nach der Geſchäftsordnung iſt für
Unter=
ſuchungsausſchüſſe nur ein Fünftel der Stimmen aller
Abgeord=
neten erforderlich. Die Einſetzung des Ausſchuſſes iſt alſo ſicher.)
In einem weiteren Antrage wird ein Schächtverbot
für Heſſen und das Reich gefordert.
Abg. Glaſer (Lv.) beantragt, daß bei Verpachtungen von
fiskaliſchem Gelände vor dem 1. Januar 1932 die
Friedenspacht=
ſätze feſtgeſtellt werden.
Die neue Roggenſtühungsakkion.
Berlin, 8. September.
Die Vorarbeiten für die bereits angekündigte Aktion zur
Entlaſtung des Roggenmarktes ſind beendet. Die deutſche
Ge=
treidehandelsgeſellſchaft wird künftig in allen
Roggenüberſchuß=
gebieten, in denen es die Marktlage erfordert, Roggen zu
markt=
gemäßen Preiſen kaufen. Die aufgekauften Roggenmengen ſollen
ſofort der Verfütterung zugeführt werden. Der Roggen wird
eoſiniert und frachtfrei der im nordweſtdeutſchen
Schweinemarkt=
gebiet gelegenen Empfangs=Reichsvollbahnſtationen zum Preiſe
von 140 RM. je Tonne, eif Küſtenhafen des Mäſtereigebietes
zu 137 RM. je Tonne abgegeben. Dieſer Preis wird für den
Roggen umfangreiche Abſatzmöglichkeiten erſchließen. Zum
Aus=
gleich der für die D.G.H. entſtehenden Preisſpanne zwiſchen
dem höheren Einſtands= und dem niedrigen Abgabepreiſe des
Roggens wurden der D. G. H., wie durch eine heute im
Reichsanzeiger erſcheinende Verordnung geregelt wird,
Gerſten=
ſcheine zur Verfügung geſtellt, die zur zollverbilligten Einfuhr
von Futtergerſte berechtigen. Handel und Genoſſenſchaften
wer=
den in die Aktion ſowohl beim Einkauf, als auch bei der
Ab=
gabe des Roggens in der bisherigen Weiſe eingeſchaltet. Es
wird dafür Sorge getragen, daß die Brotverſorgung immer
aus=
reichend geſichert bleibt und keine über das Vorjahr
hinaus=
gehende Brotpreiserhöhungen eintreten.
EiAbang durch die paläonkologiſche
nd zoologiſche Abkeilung der
Merck-Goethe=Ausſtellung.
Ih im naturwiſſenſchaftlichen Teil der Merck=Goethe=Aus=
Ruer urfte auch eine geologiſche und paläontologiſche Abtei=
D Wü fehlen. Es war keine leichte Aufgabe, die der Kuſtos
v Ii hie ſim Landesmuſeum, Herr Profeſſor Dr. Haupt,
über=
met iat, dieſen Teil der Ausſtellung unter Zuhilfenahme
Eandesmuſeum vorhandenen Hilfsmittel aufzubauen;
hAdas Verſtändnis der in Betracht kommenden Fragen
et die erforderlichen Grundlagen geſchaffen werden.
Zweck ſind zwei Schaukäſten aufgeſtellt, in denen
eb Ri gen von Tieren und Abdrücke von Pflanzen, nach
iedenen Zeitaltern der Erdgeſchichte geordnet, aus=
. Mit ihrer Hilfe läßt ſich nämlich das relative Alter
Menden Erdſchichten, in denen ſie zu ſinden ſind, be=
Es handelt ſich nämlich bei ihnen um Ablagerungen
Meereswaſſer, das die Tiere einſt in Maſſen bevölkert
Mach ſie beim Abſetzen des Schlammes mit ihren
Ge=
egelagert und eingebettet worden ſind. Da ſie einſt
ſter den gleichen Lebensbedingungen geſtanden haben,
Vorkommen immer an dieſelben Geſteinsſchichten
die, wo ſie ſich auch auf der Erde wiederfinden, als
Nhen geologiſchen Alters zu erkennen und feſtzuſtellen
„Mbezeichnet darum dieſe Reſte als Leitfoſſilien.
2Eſedeutung der Leitfoſſilien für die Altersbeſtimmung
erolſichten erkannt zu haben, iſt Goethes Verdienſt. Bei
wer Veskuchme ſeines Miniſterpoſtens im Herzogtum Weimar
S Dechlamals erſt 26=Jährigen die Aufgabe zu, zugleich mit
S Fehſteiwaltung ſich auch des Bergbaues anzunehmen, um
Fr ardnen Bevölkerung des Landes durch deſſen Förderung
Sie AMrosquellen zu eröffnen. Bei dieſer Gelegenheit wurde
LS Sim Luea daß bald die Zeit kommen müſſe, wo man nicht mehr
Ne Lch ſherungen durcheinanderwerfen, ſondern verhältnis=
Wdwhig 3 de n Epochen der Weltgeſchichte rangieren werde.” Er,
Llene lic oft im erſten Augenblick das Weſentliche erkannt
Dun siD Aikzäs, bofort Schlüiſſe zu ziehen wußte (Orebermann)
Ne Das / der Forſchung einen wertvollen Fingerzeig gegeben,
Se A Wsloi chtiges Hilfsmittel ſich ihr in ihnen darbietet. Dem=
W wpreichd beſchäftigt ſich heute neben der Paläontologie, der
e Bske bung der Foſſilien überhaupt zufällt, ein eigner
Seinemseis der Geologie, die Stratigraphie, mit der Alters=
Sidschren, ” der einzelnen Erdſchichten an Hand der darin
ein=
eſchloßſen Leitfoſſilien.
Wie ernſthaft ſich auch ſonſt Goethe mit geologiſchen Fragen
beſchäftigt hat, ergibt ſich aus dem Fund der Kemptener Breccie,
auf den er bei dem Beſuch des Rochusfeſtes in Bingen im
Jahre 1814 geſtoßen iſt. Ein Stück derſelben iſt in dem zweiten
Schaukaſten ausgeſtellt, und ein Ausſchnitt aus der darüber
erſchienen Literatur, gibt näheren Aufſchluß darüber.
Mit dieſen Forſchungen bewegte ſich der junge Goethe auf
einem Gebiet, auf dem ihm bereits ſein Freund Joh. Heinr.
Merck vorgearbeitet hatte. Auch darüber kann und will uns die
Ausſtellung belehren. Eine Reihe von Briefſchaften, die unter
Glas und Rahmen die Wände des Raumes zieren, liefern den
Beweis, daß dieſer vielſeitige Menſch, den die meiſten nur von
der literarhiſtoriſchen Seite her kennen, auf geologiſch=
paläonto=
logiſchem Gebiet als Autorität galt. Dieſe Schriftſtücke ſtammen
größtenteils aus dem Beſitz der Familie Merck; ſie weiſen eine
Reihe in damaliger Zeit hochberühmter Namen auf, ſo z. B.
Blumenbach, Lichtenberg, Camper, Banks, Sömmering. Es
konnte daher auch nicht ausbleiben, daß Merck zum Mitglied
ver=
ſchiedener gelehrter Geſellſchaften ernannt wurde und daß auf
Vorſchlag Kaups das in der Rheinebene aufgefundene
Nas=
horn (einem in der Gelehrtenwelt herrſchenden Brauch gemäß)
nach ihm Rhinoceros Merckii benannt wurde.
Im Laufe der Zeit hatte Merck eine wertvolle Sammlung
von Fundſtücken hauptſächlich aus den diluvialen Kieſen der
Rheinebene zuſammengebracht. Sie enthielt Knochreſte
verſchie=
dener einſt hier heimiſcher Tiere, von denen eine kleine Anzahl
in der Ausſtellung ſich finden, ſo der Stirnknochen eines Wiſents,
das Becken eines Mamuts, der Unterkiefer eines Nashorns
u. a. m. Den ebenfalls ausgeſtellten Unterkiefer eines Mamuts
hat Merck ſelbſt in einem Brief an Mr. de Cruce 1782
beſchrie=
ben und abgebildet.
Die Skizze von eine Pferdeſchädel, ſowie von einem
Nas=
hornkiefer, die ebenfalls unter Glas und Rahmen ausgeſtellt
ſind, zeugen von Mercks Geſchick bei der bildlichen Darſtellung
ſeiner Beobachtungsgegenſtände.
Aus Mercks Nachlaß hat der Landgraf Ludwig X. (der
nachmalige Großherzog Ludewig I.) die Sammlung erworben
und ließ ſie alsdann in den Beſitz des Landesmuſeums
über=
gehen, wo ſie den Grundſtock der heutigen paläontologiſchen
Sammlungen bildet. Um ihren weiteren Ausbau erwarben ſich
E. Schleiermacher und J. J. Kaup große Verdienſte.
Und nun zum Schluß noch ein kurzes Wort über die
zoolo=
giſche Abteilung der Ausſtellung, deren Zuſammenſtellung Herrn
Prof. Dr. Th. Liſt anvertraut war. Sie will uns eine
Vor=
ſtellung von dem großen Verdienſt geben, das ſich Goethe mit
der Entdeckung des Zwiſchenkieferknochens um die zoologiſche
rworben hat. Auf ſeiner italieniſchen Reiſe ſpielte
auch an dem Menſchenſchädel, wo es bis dahin noch nicht
feſt=
geſtellt war. Dies war daher gekommen, daß beim Menſchen
dieſer Knochen in der Regel verwachſen iſt. Nur an
jugend=
lichen Schädeln iſt woch eine Naht vorhanden, die nur in ganz
ſeltenen Fällen auch bei Erwachſenen noch erkennbar iſt. An
verſchiedenen Schädeln vom Menſchen in verſchiedenem Alter,
ſowie von Menſchenaffen (Gorilla und Schimpanſe) werden
dieſe Verhältniſſe aufgezeigt, und zum Schluß mit allem
Nach=
druck darauf hingewieſen, welch einen großen Dienſt Goethe
der Wiſſenſchaft erwieſen hat, inſofern als ja das Fehlen des
Zwiſchenkieferknochens bei dem Menſchen als Merkmal zu deſſen
Unterſcheidung von den Affen bis dahin eine wichtige Rolle
ge=
ſpielt hatte.
Gegen Ende dieſes Monats wird die Ausſtellung geſchloſſen.
Es wäre ihr bis dahin noch ein recht reger Beſuch aufrichtig
zu wünſchen. Es würde dies der rechte Dank ſein für die große
Mühe und Arbeit, die eine ſolche Veranſtaltung verurſacht hat.
Schließlich iſt ja auch da, wo es ſich um ideelle Güter handelt,
der Dienſt an einem ſolchen Werk ebenſogut ſeines Lohnes
wert wie anderwärts. Dieſer kann nicht in den Einnahmen aus
dem ſo niedrig als möglich bemeſſenen Eintrittsgeld gefunden
werden, denn ſie erbringen kaum das Entgelt für die
erwachſe=
nen Auslagen, wohl aber in dem Intereſſe, das die
Allgemein=
heit einer ſolchen Veranſtaltung entgegenbringt. Nur darin kann
alſo die Leitung der Ausſtellung mit ihrem Stab von treuen
Mitarbeitern die Genugtuung für ihr uneigennütziges Wirken
Prof. Dr. A. J. Schilling.
finden!
Ball auf Schloß Kobolnar, Roman von Henry Benrath
(Deutſche Verlagsanſtalt Stuttgart). — Dieſer Ball auf einem
Adelsſitz des deutſchen Oſtens auf dem Benrath ſelbſt, ein
weſt=
deutſcher Dichter — im Hauſe ſeiner Freunde enfant gäté und
enkant terrible zugleich — als Gaſt weilt, gibt ihm den äußeren
Anlaß zu einer großartigen luſtſpielhaften Geſtaltung einer
ab=
ſinkenden Welt. Auf dieſem Feſt, von dem man nach dem Willen
der Schloßherrin Laura von Lagoſch noch lange in Oſtpreußen
reden ſoll, entlarven ſich die Menſchen, und Henry, der spiritus
rastor des Feſtes, verſteht jedem ſeine Stunde zu bereiten. Er
bringt den Sinn des Geſchehens auf die Formel, daß jede
Wahr=
heit ihre beſondere Stunde habe, weil ſie für verſchiedene
Men=
ſchen nicht zugleich ſpruchreif iſt. Zwiſchen der europäiſchen
Geiſtig=
keit Henry Benraths und der Fürſtin Kaatzenſtein, in deren
Greiſengeſtalt die feudale Kratzbürſtigkeit wahrhaft ſouverän
ge=
worden iſt, entſteht eine Reihe von Typen, deren unfreiwillige
Komik man liebgewinnt und an deren Schickſalen und
Lebens=
wegen man gerne teilnimmt. Das Unwiederbringliche einer
unter=
gehenden Kultur ebenſo wie das gänzlich Unverwüſtliche an ihr:
die eigenwillig=edle Kraft einer neuen Jugend, die gar nicht
um=
zubringen iſt, ſprechen aus dieſem Roman.
Seite 4 — Nr. 251
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 9. Septembe
Die glückliche Geburt eines
ge-
sunden Jungen geben bekannt
Dr. Ernst Eckstein
Regierungsassessor
Elisabeth Eckstein
geb. von Bechtold.
Darmstadt, den 7. September 1932.
Hobrechtstraße 39.
Die glückliche Geburt ihres
Sohnes zeigen an
Dr. med. Max Weikersheimer
und Frau Lieſel, geb. Rehfedd.
Frankfurt=Ginnheim, den 7. Sepf. 1932.
Kurheſſenſtr. 134
z. Zt. St. Markuskrankenhaus.
Todes=Anzeige.
Heute nachmittag um 8 Uhr
ent=
ſchlief ſanft und unerwartet nach
langem ſchweren, mit großer
Ge=
duld ertragenem Leiden im Alter
von 46 Jahren unſer guter Vater,
Schwager, Bruder und Onkel
Peter Zörgiebel
Kellner.
In tiefer Trauer:
Friedricke Zörgiebel, geb. Daſing
und Kinder nebſt Angehörige.
Eberſtadt a. d. B., den 7. Sept. 1932.
Die Beerdigung findet am
Sams=
tag, den 10. September 1932,
nach=
mittags ½5 Uhr, vom Portale des
Friedhofes aus ſtatt. (12517
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren
lieben Vater, Schwiegervater, Großvater,
Urgroß=
vater, Schwager und Onkel, Herrn
im 87. Lebensjahre nach kurzem Leiden durch einen
ſanften Tod zu erlöſen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 8. September 1932.
Rheinſtraße 28.
Die Beerdigung findet Samstag, 10. September,
nachmittags 3½ Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Heimgang meiner
lieben Frau, unſerer guten Mutter,
Schwiegermutter, Schwägerin und
Tante
Frau Katharina Benz
geb. Feſel.
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank,
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Joh. Benz und Kinder.
Von der Reiſe
zurück!
Dr. Otto Gros
Heinrichſtraße 49.
(12289b)
Darmſtadt, den 8. Sept. 1932.
Karlſtraße 115.
(12505
(95370
Tadelloſer, glaſierter
Vollr eis Pfund 199
empf. Drog. Secker Nachf., Ludwigshöhſtr. 1
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen; meinen treuſorgenden
Sohn; unſeren guten Bruder, Schwager und Onkel
Herrn Engelbert Boll=
Polizeiverwaltungsaſſiſtent
plötzlich und unerwartet im Alter von 27 Jahren zu ſich in die
Ewigkeit heimzurufen.
Er ſtarb am 5. September 1932 an den Folgen eines Herzſchlags
in Cattolica (Italien), wo er ſich auf einer Erholungsreiſe befand,
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Berta Boll, geb. Bang
Witwe des Rechnungsdirektors Wilhelm Boll.
Darmſtadt, den 8. September 1932.
(12529
Pallaswieſenſtr. 13..
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt. — Blumenſpenden und
Beileidsbeſuche dankend verbeten. — Feierliches Seelenamt am
10. September 1932 um 6½ Uhr in St. Eliſabeth.
Bis 21. September
verreiſt.
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AIOkel2HENAIARCIEATAAST
Aufwaschen, Spülen und Reinigen Hent”
9. September 1932
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 9. September 1932.
zurmftädker Touriſten in den Abven verunglick.
raus Pontreſina gemeldet wird, beſtiegen am 3.
Septem=
junge Touriſten aus Darmſtadt führerlos von der
unsHütte aus den Piz Roſeg. Beim Abſtieg gerieten ſie in
iy unbekannten Felſen und ſtürzten in einen Grund ab.
err gelang es, ſich aus den Spalten herauszuarbeiten und
400 Meter abzuſteigen. Hier wurde er am Sonntag früh
her Touriſtengruppe vollkommen erſchöpft aufgefunden. Erſt
Unvagmorgen wurde ſein Kamerad durch eine Rettungs=
—i bewußtloſem Zuſtand aufgefunden und konnte aus
fihrlichen Lage in einem Gletſcherſchrund, in dem er etwa
Ndn gelegen hatte, befreit werden. Auch er war
vollkom=
ic pft und halb erfroren. Er wies außerdem ſtarke
Kopf=
auuf; ferner hatte er eine Gehirnerſchütterung und
Er=
h erlitten. Nach neunſtündigem, ſchwierigem Abſtieg
e. Schwerverletzte in das Reſtaurant Roſeg und von da
ſt Kraftwagen ins Krankenhaus gebracht werden.
eüll dene Hochzeit. Am heutigen Tage begehen die Eheleute
. Braun, Schriftſetzer, Kaupſtr. 33, 1. Stock, das ſeltene
goldenen Hochzeit. Leider iſt es dem Jubilar nicht
ver=
as Feſt im Kreiſe ſeiner Lieben zu feiern, da ihn eine
ſeimkheit an das Bett feſſelt und er zurzeit im Krankenhaus
oses Alter. In Halle (Saale) beging in dieſen Tagen
15 burtstag die Witwe des Chemieprofeſſors Volhard; ſie
ſzorr verſtorbene Gatte) geborene Darmſtädterin.
emann Bahrs 70. Geburtstag. In dieſem Herbſt feiert
ſtr Bahr ſeinen 70. Geburtstag. Das Heſſiſche Landestheater
Geburtstag des ſüddeutſchen Dichters durch eine
Auf=
tiſtriner Komödie „Das Konzert”.
uöffnung der Spielzeit 1932/33. Am Sonntag, den
Fmber. 19 Uhr, wird in neuer Einſtudierung und
Inſze=
ndre Spielzeit 1932/33 mit Richard Strauß muſikaliſcher
„Der Roſenkapalier” eröffnet. Muſikaliſche Lei=
Hans Schmidt=Iſſerſtedt; Inſzenierung und Bühnenbild:
siruhbach.
dre neue Oper ſtellt ſich vor”. Morgen, Samstag, 20 Uhr,
smus, ſtellen ſich die neuen Mitglieder der Oper dem
ſiter Publikum vor. Die Damen: Fritzi Jokl, Erna v.
arlotte Krauß, Inger Karen und die Herren: Siegfried
seinz Schlüter ſingen Arien und Enſembles aus den Opern,
gi am Heſſiſchen Landestheater vorbereitet werden. —
EtrFoniekonzerte im Heſſiſchen Landestheater. In den
Pro=
zu er Sinfoniekonzerte, ſind die großen Meiſter der
klaſſi=
romantiſchen Epoche beſonders ſtark vertreten. Beet=
Sinfonie Nr. 9, Klavierkonzert in Bs=Dur, und große
Lois 133: Mozart=Sinfonien in Es=Dur und D=Dur,
ufer Klavier, 4=Dur und Konzert für Violine D=Dur.
zirr: Konzert für Violoncello. Brahms=Sinfonie
ruckner=Sinfonie Nr. 3; Tſchaikowſky: Sinfanie
l. Erſtaufführungen ſind vorgeſehen: Beethoven: Fuge
Reger: „Symphoniſcher Prolog”; Kempff: Violin=
0A ebuſſy: „La mer”: Mahler: „Unvollendete Sinfonie
asgen: „Suite für Orcheſter” (Uraufführung); Pfitzner:
HAr. 1: Lully: „Concerto groſſo”; Dr. Schmidt=Iſſerſtedt:
Bu Soncertante‟; Rameau: „Konzert für Orcheſter”;
Stra=
ſihld e ſacre du printemps”. Als Soliſten für die
dies=
üden Sinfoniekonzerte ſind nur Künſtler von Weltruf
ver=
warden, die hier einen großen Kreis von Verehrern
be=
oulf Buſch und Georg Kulenkampff (Violine),
ſthtſcher und W. Gieſeking (Klavier), ferner E.
benrnn (Violoncello) Generalmuſikdirektor Profeſſor
zei ber (Berlin) wird auf Einladung der
Generaldirek=
le geſſ. Landestheaters eines der dieswinterlichen
Sinfo=
oymte leiten. Vorausſichtlich iſt es das Konzert, das am
ſüden 27. März, in Ausſicht genommen iſt. Wie bekannt,
wrpfeſſor Kleiber am Heſſiſchen Landestheater ſeine
Diri=
ſetkift ahn. Das Programm wird neben Werken von Mozart
Ueibert als Schlußnummer einen Walzer von Johannes
Armgen.
hr Akademie=Konzerte. Die ſtark verbilligten Mieten,
(it mit teilweiſe weſentlich verbeſſerter Platzart, haben
dAbablikum großen Anklang gefunden. Für die fünf So=
70 Kammermuſikabende wurden folgende erſte Kräfte
t. Heinrich Rehkemper (Bariton) Claudio
u(Tlavier), das Wendling=Quartett, Julius
ti Tenor) und Duſolina Giannini (Sopran). In
Un Leitung des Städt. Muſikdirektors Profeſſor
Wil=
a mitt ſtehenden fünf Orcheſterkonzerten treten fol=
(itten auf: Juan Manén (Violine) B. Webſter
Wy Hutter (Klavier). Hedwig Faßbaender
M ud Elſe Gohr (Klavier). Die Madrigal=Ver=
Unx (Leiter: Prof. Dr. F. Noack) bringt an einem Abend
Praufführungen von Chören von F. Noack, W. Peter=
Bco Wolf. Das Orcheſter ſtellt der Inſtrumental=
* (Orcheſter der Städt. Akademie für Tonkunſt), der im
19B muf ſein 50jähriges Beſtehen zurückblicken kann.
Er Muſikverein nimmt am Montag, den 12. September,
U4trarbeit wieder auf mit einer Chorprobe für Damen
4y zum „Weihnachtsoratorium” von J. S. Bach, das in
ruchtszeit als erſtes Vereinskonzert aufgeführt werden
Beres über das diesjährige Programm des Vereins wird
äſten Zeit bekannt gegeben werden. Vollzähliger
Be=
dißerfen Probe iſt erforderlich. Stimmbegabte Damen und
ivelche dem Verein als aktive Mitglieder beizutreten
Bouer das erſte Werk als Gäſte mitſingen möchten,
wer=
en, ſich am Montag um 20 Uhr im Vereinshauſe. Wil=
Wlin g=Straße 24, zur Probe einzufinden. (Näheres ſiehe
lolg eines jungen Darmſtädters. Der 23jährige Herr
je tz, Sohn des vor einiger Zeit von hier nach Kaſſel
elegraphenamtmannes Karl Dietz, dirigierte am 10.
eiszig ein öffentliches Klavierkonzert von Max Trapp.
wverne ſtark prädeſtinierter Dirigent, ſtellte, ſich mit
ietz vor In Trapps Klavierkonzert, deſſen Solopart
Zerlinski intelligent und ſauber muſizierte, zeigte er
drragendem Können die Fähigkeit, Gegenſätzliches zu
Klavierkonzert von Max Trapp. Dietz iſt ein ausge=
Geſtalter, der mit ſeiner plaſtiſchen Durcharbeitung
N ſeinfachen Partitur eine ungewöhnliche Befähigung
— Abendpoſt: Nicht minder zeigte ſich Ludwig Dietz
A des Klavierkonzertes von Mar Trapp als geborener
echnik des freien und geſchmeidigen Stabführens
an=
dazu ein ausgeprägter Sinn für Rythmik, der ihm
vierkonzert ſehr zuſtatten kam. — Volksztg.‟ Die be=
Leiſtung dieſes Vormittags gab Ludwig Dietz, der
eikonzert von Max Trapp überlegen und ſchmiegſam
Das Werk trotz ſeiner moſaikhaften Arbeit zu einer
in Wirkung brachte.
r am Niebergallbrunnen nach folgendem Programm:
ſarnunde” (Schubert), 3. Am Wörther See. Walzer
2— Spinnerlied aus der Oper „Der fliegende Hollän=
Mek). 5. Fantaſie aus der Oper „Der Trubadour”
Einig und ſtark, Marſch (Friedemann).
ag und Montag ihre diesjährige Dahlien=Schau, welche
Das Intereſſe aller Blumenfreunde erweckt. Beſonderes
und in dieſem Jahre der Schönheitswettbewerb finden
Motto: Das Publikum wählt die ſchönſte Dahlie. Die
eiech
Reichsbahn=Omnibuslinie Darmſtadt—Roßdorf wird
ndh E auf weiteres an Sonntagen wegen zu geringer
Be=
hiöſt mehr bedient.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 251 — Seite 5
*Neue Tricks für die Hausfrau.
Zeikungspapier als beſtes Mikkel gegen Erkälkungen. — Flecken auf polierten Holzplakken ſchnell beſeitigen.
Der hauswirkſchafkliche Werk der Zigarrenaſche. — Wie man Gegenſtände vor Durchſchwihen bewahrk.
Das Zeitungspapier hat nach den jüngſten Erfahrungen in
England und Amerika eine ungewöhnliche Bedeutung für die
Ge=
ſundheitspflege. Jede Mutter wird heut im Zeitalter des Sports
erfreut ſein zu hören, daß ſie ohne jede Koſten ihre
ſporttreiben=
den Kinder im Herbſt und im Winter vor Erkältung bewahren
kann. Sport, wie Tennisſpielen, Laufen, Turnen, Boxen, Ringen
und Eislaufen trägt ſehr ſtark zu Schweißausbrüchen auch in
kal=
ten Jahreszeiten bei. Auf dem Heimweg erkälten ſich die
Sport=
treibenden — das gilt nicht nur für Knaben und Mädchen,
ſon=
dern auch für Erwachſene — ſehr ſchnell wenn die rauhen Winde
wehen. So entſtehen, wie jede Mutter weiß, zahlreiche
Erkran=
kungen, die oft einen gefährlichen Charakter annehmen. Wie
zahl=
reiche Verſuche ergaben, iſt das Zeitungspapier der beſte Schutz
gegen dieſe Erkältungsgefahren. Während der Sportarbeiten muß
der Körper leicht mit Zeitungspapier bedeckt werden. Es genügt,
wenn jedes Bein und der Leib ganz loſe mit einem
Zeitungs=
blatt umhüllt werden. Das Zeitungspapier hat infolge ſeiner
Poroſität die bedeutſame Eigenſchaft, die Schweißabſonderung
vorzüglich aufzuſaugen und auf dieſe Weiſe den Körper trocken
zu halten. Nach dem Sport wird es vom Körper entfernt, und
jede Erkältungsgefahr wird dadurch verhütet.
Ein faſt täglicher Aerger der Hausfrauen beſteht darin, daß
ſchön polierte oder gebeizte Holzplatten Flecken erhalten, wenn
heiße oder naſſe Gefäße unvorſichtigerweiſe darauf abgeſtellt
wer=
den. Die Beſeitigung dieſer Flecken gilt als ſchwierig. Man muß
den Tiſchler kommen laſſen und hat dadurch läſtige Ausgaben.
Ein kleiner Trick ſetzt die Hausfrau inſtand, dieſe Flecken ſelbſt
zu beſeitigen. Man nimmt ein wenig Zigarrenaſche, die mit
Pe=
troleum angefeuchtet iſt, und tupft ſie auf die hellen Flecken. Hier
läßt man ſie ungefähr 10 Minuten liegen. Dann verreibt man
ſie mit einem Korken, der in jedem Haushalt vorhanden iſt, und
an einer Kerze verrußt wird, tüchtig. Darauf werden die eben
behandelten Stellen mit einem feuchten, möglichſt lauwarmen
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
— Der Präſens=Film „Tannenberg”, der am
Samstag im Union=Theater erſtmalig läuft, wird in der Reihe
der Kriegsfilme eine Sondereinſtellung einnehmen. Er iſt mehr
als ſeine Vorgänger ein deutſcher Film, denn er ſchildert die
Be=
freiung deutſcher Heimaterde von fremder Beſetzung. Heute,
wenige Wochen vor ſeinem 85. Geburtstage, am 2. Oktober ſchaut
Deutſchland auf den Sieger von Tannenberg. Der Film ſoll ſeine
Befreiungskämpfe feſthalten.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute zum letztenmal die
be=
rühmte Greta Garbo und John Gilbert in dem Meiſterwerk der
Filmkunſt „Es war”, nach dem bekannten gleichnamigen Roman
von Hermann Sudermann. Regie: Clarence Brown. Dazu das
reichhaltige Beiprogramm.
— Im Union=Theater ſieht man nur noch heute in
Erſtauf=
führung den neueſten Tonfilm=Schwank „Zwei glückliche Tage‟.
Der Film iſt von dem Regiſſeur Rudolf Walther=Fein nach dem
erfolgreichen Bühnenſtück von Kadelburg und Schönthan gedreht.
Dazu das tönende Beiprogramm.
— In den Palaſt=Lichtſpielen läuft heute zum letztenmal der
atemberaubende Tonfilm aus den Dſchungeln Afrikas in deutſcher
Sprache „Ingagi” (Der Herr der Wildnis), ein Film der tauſend
Abenteuer und Gefahren.
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Fahrpreisermäßigung für Hochzeitsreiſende.
Trotz aller Moderniſierungsbeſtrebungen und auch
tatſäch=
licher Moderniſierungen ſcheint die deutſche Reichsbahn gegenüber
der italieniſchen doch noch rückſtändig. Im Lande Muſſolinis wird
nicht nur diktiert, daß die Damen in Zukunft wieder „Formen”
tragen müſſen, daß die ſchlanke und buſenloſe Mode aufzuhören
hat. Muſſolinis Herrſchaft kümmert ſich noch ſonſt um Dinge, die
mit Liebe und Ehe zu tun haben.
Und fördert ſie!
In legitimſter Form natürlich. Italien leidet nicht an
Geburtenüberſchuß, und Muſſolini braucht Schwarzhemden=
Nach=
wuchs!
Die italieniſche Regierung fördert nicht nur Hochzeiten, ſie
fordert und fördert auch Hochzeitsreiſen!— Mit Recht! —
Wer heute den Mut zur Hochzeit aufbringt, der ſoll belohnt
wer=
den. Was wohl iſt — für Italiener! — ſchönerer Lohn als eine
Romfahrt! Mit der Ausſicht, evtl. den Gewaltigen zu ſehen,
den Duce! —
Muſſolinis Regierung aber meint es auch — wir wiſſen ihr
Dank! — mit deutſchen Hochzeitspärchen gut:
Die Nachricht von der kürzlich von der italieniſchen
Regie=
rung zugunſten italieniſcher Brautpaare, die Rom als Ziel ihrer
Hochzeitsreiſe wählen, gewährte 80prozentige
Fahrpreisermäßi=
gung auf den italieniſchen Staatsbahnen, hat von ſeiten vieler
Deutſcher zu der Anfrage geführt, ob dieſe Ermäßigung nicht auch
für deutſche Hochzeitsreiſende zugelaſſen werden könne. Die
fas=
ciſtiſche Regierung iſt dieſem Wunſch
unverzüg=
lich nachgekommen und hat ſich entſchloſſen, dieſe
Vergünſtigung auch auf Hochzeitsreiſende
aus=
ländiſcher Staatsangehörigkeit auszudehnen.
Die Fahrpreisermäßigung wird in Höhe von 70 Prozent für
die Hin= und Rückfahrt gewährt. Die Fahrkarte wird für die 2. und
ger Preſſe urteilt wie folgt: L. N.N.: Ein anſcheinend 3 Klaſſe ausgegeben und hat eine Gültigkeitsdauer von 30 Tagen, bahnhof um 720 Uhr abgehenden Zuges hefinden. Die Einzeich=
Sie wird gegen Vorlegung des Trauſcheines (), der nungsliſte für die Tiſchkarten wird heute, Freitag abend, auf dem
von einem italieniſchen Konſulat oder von der zuſtändigen
Dele=
gation des Staatlichen italieniſchen Verkehrsamtes (Enit) (in
Deutſchland: Berlin Franzöſiſcheſtraße 47) abgeſtempelt ſein muß,
inheit zuſammenzufaſſen — Neue Leizgr.: Ludwig Dietz innerhalb von 15 Tagen nach der Eheſchließung bei den
Reiſe=
büros im Ausland, an der italieniſchen Grenze oder italieniſchen Neunkirchen Kaiſerturm Lichtenherg (Schwimmbad), Treffpunkt
Häfen ausgeſtellt. Die ermäßigte Fahrkarte berechtigt zu den
üb=
lichen Fahrtunterbrechungen. —
bahn ſich alsbald revanchieren wird. Fragt ſich nur wo= Nacht in Monte Carlo”. Sämtliche Parterre=Räume ſind
n umſichtiger elaſtiſcher und befeuernder Orcheſterlei= hin ſie die italieniſchen Hochzeitspärchen in den Wonnewochen, mit Palmen, Blumen und Lampions feſtlich geſchmückt. Die
be=
osszeitung: Ludwig Dietz macht den Eindruck, als ſei erſten Eheglücks fahren ſoll. Berlin iſt nicht Rom!— Wir liebte Hauskavelle ſpielt zu den Ballontänzen die neueſten
Schla=
ſchlagen die liebliche Bergſtraße oder den verſchwiegen=verträumten
Odenwald vor! Oder, wie wär’s, wenn Darmſtadt ſich um= und
*
einſtellen würde auf Hochzeitsreiſebeſuch=Spezialität??
— Annoncenbetrüger feſtgenommen. Wer wurde durch
ihn geſchädigt? Vor einigen Tagen wurde in Heppenheim
ein 35jähriger Kaufmann wegen Betrugs feſtgenommen und in
Xmenaden=Konzert, Freitag, den 9. September 1932, ſpielt Unterſuchungshaft gebracht. Er hatte am 6. Auguſt 1932 im
Frank=
fürcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp furter Generalanzeiger wie folgt inſeriert: „Suche Teilhaber mit
1500 RM. für ſelten günſt. Geſchäft, das ſich in 10 Tagen erledigt.
Bundestreue Marſch (Friedemann), 2. Ouvertüre zur 100 Prozent Gewinn, Sicherheit (Grundſchuldbrief). Off. unt.
S. 985 Exp.‟ Einem ſich hierauf meldenden Geldgeber zeigte er
bei der erſten Zuſammenkunft einen Grundſchuldbrief und ſtellte
den Abſchluß eines günſtigen Geſchäfts in Ausſicht, wodurch er
1500 RM. erhielt. Als Sicherheit übergab er anſtelle des Grund=
4hlen=Schau. Die Fa, Hermann Schulz, Gartenbaube= ſchuldbriefes einen Koffer ſeines angeblichen Auftraggebers und
Tudzerſtr. 101, veranſtaltet in ihrem Betriebe am Sams= bemerkte, in demſelben befände ſich eine neue bereits patentierte
Erfindung — chemiſches Herſtellungsverfahren —, über die bei der
nächſten Zuſammenkunft im Beiſein des Auftraggebers geſprochen
werde. Als der Koffer durch Zufall geöffnet werden mußte, waren
in ihm anſtatt der angegebenen Erfindung nur Seife und
Putz=
ſeies chmu iſt ab Samstag 12 Uhr dem Publikum zugänglich, tücher. Die Ermittlungen nach dem angegebenen Hintermann, der
Eirlitt zu dieſer Veranſtaltung iſt frei. (Siehe auch heutige auch das Geld bekommen haben ſollte, verliefen ergebnislos.
Ver=
ſchiedene Merkmale ſprechen dafür, daß durch die Inſerate und
Täuſchungen des Betrügers weitere Perſonen benachteiligt
wor=
den ſind. Geſchädigte wollen ſich an das Landeskriminalpolizeiamt
in Darmſtadt, Wilhelm=Gläſſing=Str. 21, Zim. 62, wenden.
Tuch nachgerieben. Wenn man nun jetzt ein wenig Möbelpolitur
benutzt oder die richtige Beize, dann iſt der Schaden in kurzer Zeit
geheilt.
Ueberhaupt die Zigarrenaſche! Ihr großer Wert für den
Haushault iſt noch viel zu wenig bekannt. Sie ſollte nicht
fort=
geworfen ſondern in irgend einem Blechgefäß, wie in einer
Zi=
garettenſchachtel, aufbewahrt werden, da ſie der Hausfrau
zahl=
reiche Dienſte leiſten kann. Selbſt die häßlichſten Flecke
verſchwin=
den von Metallgegenſtänden ſofort, wenn man ſie mit Aſche
be=
tupft. die mit Petroleum angefeuchtet iſt. Iſt der Fleck alt und
hartnäckig, dann läßt man dieſe Zigarrenaſchemiſchung kurze Zeit
darauf liegen, verreibt ſie nachher tüchtig und ſpült ſie ab. Auch
Gold= und Silbergeräte können auf dieſe Weiſe ſchnell und gut
gereinigt werden. Man achte aber darauf, daß die Zigarrenaſche
nicht harte Stücke enthält, da ſonſt auf den Metallgegenſtänden
Kratzer entſtehen können.
Die Hausfrau muß nicht nur für ſich, ſondern auch für die
Fa=
milie ſorgen und dazu beitragen, daß geſpart werde. Die
Filz=
hüte des Gatten und der Söhne werden ſchnell dadurch
unanſehn=
lich, daß ſie ſchnell durchgeſchwitzt werden. An den Stellen, wo
der Hut auf dem Kopf aufſitzt, machen ſich teils durch Schweiß.
teils durch die heut ſehr beliebte Pomude häßliche Flecken
unan=
genehm bemerkbar. Die Hüte müſſen erneuert oder mindeſtens
gereinigt werden. Geldausgaben ſind alſo unerläßlich. Es gibt
nun ein einfaches Mittel, um derartige Flecken zu verhüten. Die
Hausfrau nehme einen ſchmalen Streifen Pergamentpavier und
lege ihn zwiſchen den Schweißlederſtreifen und den Filz. Dieſer
Pergamentſtreifen fällt in keiner Weiſe auf und macht das
Tra=
gen des Hutes nicht unbequem. Dafür hat er aber den Vorzug.
die durchdringende Eigenſchaft des Schweißes wie des Haarfettes
zurückzuhalten und auf dieſe Weiſe, den Hut zu ſchützen.
Aus=
beſſerungsarbeiten und Unkoſten ſind in Zukunft überflüſſig. Ein
Verſuch iſt völlig koſtenlos, wird aber dem Hausherrn und damit
auch der Hausfrau Freude machen.
A. 3.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Die Große Strafkammer, unter dem Vorſitz von
Landgerichtsdirektor Schmidt, verhandelt am Mittwoch und
Donnerstag in zweiter Inſtanz gegen den Herausgeber
einer hieſigen Wochenſchrift, M. R., wegen
öffent=
licher Beleidigung des früheren Miniſters für Arbeit und
Wirtſchaft Korell. Das Blatt hatte im Frühjahr vergangenen
Jahres Miniſter Korell in drei verſchiedenen Artikeln
ange=
griffen, indem es ihm einmal Praſſen und Verſchwenden
einer=
ſeits und Kniggerigkeit andererſeits, ein andermal Anforderung
zu hohen Speſenrechnungen, alſo beinahe Betrug zu Laſten des
heſſiſchen Staates vorwarf. Die erſtinſtanzliche Verhandlung, die
im April vorigen Jahres drei Tage ia Anſpruch nahm, hatte
in=
folge der Verteidigungsart des Angeklagten ſehr erregte Formen
angenommen, und der Angeklagte war ſchließlich wegen
öffent=
licher Beleidigung in drei Fällen zu insgeaſmt vier Monaten
Ge=
fängnis verurteilt worden. Der Angeklagte und die
Staats=
anwaltſchaft hatten Berufung verfolgt, der Angeklagte hatte aber
mittlerweile gegen Miniſter Korell, eine Meineidsanzeige
er=
ſtattet, ſo daß die heutige Verhandlung immer wieder
hinausge=
ſchoben werden mußte, um ein etwaiges Verfahren abzuwarten.
Das Verfahren gegen Miniſter Korell wurde jedoch nach
Durch=
laufen aller zuſtändigen Stellen eingeſtellt. Im Gegenſatz zu der
erſten Verhandlung iſt der Angeklagte und ſeine Verteidigung
heute äußerſt zurückhaltend, ſo daß die Verhandlung
verhältnis=
mäßig ruhig vor ſich geht. Es wird auf den größten Teil der
Zeugen verzichtet. Der Staatsanwalt, Dr. Gillmer, beantragt,
wie in erſter Inſtanz, ſechs Monate Gefängnis. Daß die teilweiſe
Zurücknahme der Beſchuldigungen des Miniſters in dem Blatt
lediglich formellen Charakter und nicht viel auf ſich habe, zeige ja
das Benehmen des Angeklagten in der erſten Inſtanz, und an
eine Geldſtrafe ſei dieſerhalb überkaupt nicht zu denken,
ge=
ſchweige denn an einen Freiſpruch. Dr. Gillmer warnt vor zu
milder Beſtrafung des Angeklagten. Die Verteidigung beantragt
wieder Freiſpruch wegen Wahrung berechtigter Intereſſen, die
der Angeklagte als Vertreter der Oeffentlichkeit habe.
Am Donnerstag verkündet der Vorſitzende das Urteil, das
auf die Berufung des Angeklagten dahin abgeändert wird, daß
der Angeklagte wegen öffentlicher Beleidigung in
zwei Fällen einmal zu vier Wochen Gefängnis
und einmal zu einer Geldſtrafe von 300 Mark
verur=
keilt wird. Gleichzeitig wird dem Angeklagten für die Hälfte der
Gefängnisſtrafe eine dreijährige Bewährungsfriſt zugebilligt. Das
Gericht habe erneut feſtgeſtellt, führt der Vorſitzende in der
Ur=
teilsbegründung aus, daß namentlich in dem dritten Artikel
un=
wahre Behauptungen aufgeſtellt worden ſeien. Außerdem ſeien
die Artikel derart gehäſſig abgefaßt, daß der Angeklagte, der, wie
er es in der Verhandlung deutlich gezeigt habe, ſelbſt recht
emp=
findlich ſei, damit rechnen mußte zu verletzen. Wahrung
berech=
tigter Intereſſen kämen keinesfalls in Betracht, denn
Dienſtmäd=
chenangelegenheiten intereſſierten die Oeffentlichkeit nicht. Gegen
dieſes Urteil wird wahrſcheinlich keine Reviſion mehr
mög=
lich ſein.
v. Herabſetzung der Steuerverzugszuſchläge. Mit Wirkung vom
16. d. M. werden dieſe Zuſchläge von 1½ v. H. auf 1 v. H. für
jeden angefangenen halben Monat herabgeſetzt. Fällt ein halber
Monat, für den ein Zuſchlag zu entrichten iſt, zum Teil in die
Zeit vor 16. September, zum Teil in die Zeit nach 15. September,
ſo iſt für dieſen halben Monat ein Zuſchlag von 1 v. H. zu
be=
rechnen.
Lokale Veranſtallungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Ameigen zu betrochten,
in leinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritle.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt.
Un=
ſere Mitglieder werden darauf aufmerkſam gemacht, daß ſich die
für die Fahrt nach Guſtavsburg am kommenden Sonntag (10.
Wanderung) beſtellten Sonderwagen am Ende des hier im Haupt=
Klubabend geſchloſſen.
Die Leichtathleten des V.fR. — Rot=Weiß
treffen ſich am Samstag abend zu einer Nachtwanderung nach
23 Uhr (11 Uhr) am Oſtbahnhof. Gäſte können mitgebracht werden.
— Hotel und Reſtaurant zur Poſt am Haupt=
Wir zweifeln keinen Augenblick daß die Deutſche Reichs= bahnhof veranſtaltet Samstag und Sonntag, abends. „Eine
ger. (Vergl. Anzeige.)
— Im Wiener Kronenbräukeller findet heute das
am vorigen Freitag ausgefallene große Konzert „Sedanfeier”
ſtatt, unter Mitwirkung des Spielmannszug der Turngemeinde
1846. Leitung Kapellmeiſter Buslau. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Freitag, den 9. September 1932.
Union=Theater: Zwei glückliche Tage‟; Helia=Lichtſpiele: „Es
war”; Palaſt=Lichtſpiele: „Ingagi, der Herr der Wildnis”
Wiener Kronenbräukeller; Konzert.
Gokkesdienſt der Iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, 9. September: Vorabendgottesdienſt 6.45 Uhr.
Samstag, 10. September: „Morgengottesdienſt 8.30 Uhr.
Sabbatausgang 7.40 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.00, abends 6.45 Uhr.
Gebelszeilen der Firgelitiſchen neliglonsgeſeſchaff.
Samstag, 10. September: Vorabend 6.15 Uhr. Morgens 8.00 Uhr.
Nachmittags 5.00 Uhr. Abends 7.40 Uhr
Wochentags: Morgens 6.00 Uhr. Abends 6.00 Uhr.
Seite 6 — Nr. 251
Aus Heſſen.
Umſakſteuerfreiheit für Milch.
p. Sie wird nach der am 5. d. M. erlaſſenen Notverordnung
auch gewährt, wenn die Milch einem Reinigungs=
Erhitzungs=
oder Tiefkühlungsverfahren unterzogen wird.
Reinigungsver=
fahren ſind ſolche, bei denen Filter oder Zentrifugen verwendet
werden; Erhitzungsverfahren ſind die in den
Ausführungsbeſtim=
mungen zum Milchgeſetz aufgeführten anerkannten
Paſteuriſie=
rungsverfahren; Tiefkühlungsverfahren ſind ſolche, durch die die
Milch bis auf mindeſtens 4, nicht aber unter 1 Grad gekühlt wird.
Die Vorſchrift tritt am 1. Oktober 1932 mit der Maßgabe
in Kraft, daß die Umſätze ſteuerfrei bleiben, bei denen im Falle
der Beanſtandung nach vereinnahmten Entgelten die
Vereinnah=
mung im Falle der Beſteuerung nach Leiſtungen die Leiſtung
nach 30. September 1932 liegt. Maßgebend iſt die
Beſteuerungs=
art, die für den Pflichtigen am 1. September 1932 galt.
F. Eberſtadt, 8 Sept. Hunde=
Landesverbands=
hauptprüfung. Am Samstag und Sonntag (10. und 11.
Sep=
tember) findet in Eberſtadt die Hauptprüfung des Heſſ.
Landes=
verbandes der Polizei= und Schutzhundevereine ſtatt. Am
Sams=
tag, von vormittags 6 Uhr ab, werden auf dem vom Ortsausgang
bis zum Waldfrieden reichenden, zwiſchen der Neuen und Alten
Darmſtädter=Straße liegenden Gelände die Suchhunde, am
Sonntag, von vormittags 7 Uhr ab, auf dem Gelände Neue
Darm=
ſtädter=Straße -Lämmchesberg die Polizeihunde geprüft. Am
Sonntag nachmittag von 2 Uhr ab werden ſchließlich auf dem
Dreſſurplatz des Eberſtädter Vereins der Hundefreunde (hinter
der Provinzial=Pflegeanſtalt) Angriffs= und Gehorſamsübungen
gezeigt. Abends um 8 Uhr wird im Gaſthaus „Zum Schützenhof”
(Böſchen) die Prämiierung erfolgen, mit der ein geſelliges
Beiſamnenſein aller Hundefreunde verbunden iſt.
Aa Ober=Beerbach, 8 Sept. Der Kriegerverein Ober=
Beerbach=Neutſch begeht bekanntlich am kommenden
Sonn=
tag ſein 50 Stiftungsfeſt. Den Zeitverhältniſſen entſprechend
fin=
det das Feſt im engeren Rahmen ſtatt. Das Jubiläum wird mit
einem Feſtgottesdienſt und einer Ehrung der Gefallenen am
Denk=
mal eingeleitet. Danach findet der Herbſtbezirkstag, des Haſſia=
Be=
zirks Bensheim, der eigens aus dieſem Anlaß nach hier verlegt
wurde, ſtatt Nachmittags wird ſich ein Feſtzug durch den Ort
be=
wegen. Während des Feſtzuges ſoll eine Kranzniederlegung am
Ehrenmal ſtattfinden. Die eigentliche Jubiläumsfeier mit
Feſt=
anſprache, Ueberreichung einer Fahnenſchleife und Militärkonzert
findet dann in den Räumen des Darmſtädter Hofes” ſtatt. Ein
Feſtball am Abend bildet den Abſchluß.
Cp. Pfungſtadt, 8. Sept. Fahrradmarder am Werk.
Nach einer Mitteilung der Ortspolizei wurden hier in dieſer
Woche bereits zwei Fahrräder geſtohlen. Es iſt daher beſondere
Vorſicht geboten, damit den Fahrraddieben ihr Handwerk ſo ſchnell
wie möglich gelegt wird.
Cp. Eſchollbrücken, 8. Sept.
Grummetgrasverſteige=
rung. Das Grummetgras von den Gemeindewieſen wird am
Samstagnachmittag in ungefähr 60 Loſen öffentlich verſteigert.
X. Dieburg, 6. Sept. Die Monatswanderung des
Oden=
waldklubs war vom Wettergott begünſtigt. Die Bahn führte
die Teilnehmer nach Bockenrod, von wo der Weg zum
Lärm=
feuer führte. Auf ragender Höhe wehte der Wind ganz
ge=
hörig, als der Ihrig=Turm beſtiegen wurde, der eine weite
Aus=
ſicht über die Berge und Täler des Odenwalds erſchloß. Nach
kurzer Raſt trat man den Rückweg an, der durch das Erzbacher=
Tal nach Reichelsheim führte. Dort wurde die erſte und einzige
Einkehr am Tage gehälten, worauf das „Lieschen” die
Wan=
derinnen und Wanderer wieder in die Heimatſtadt brachte;
hoch=
befriedigt von dem Gang in einer ſchönen Landſchaft kam man
heim.
Le. Groß=Umſtadt, 6. Sept. Augenblicklich hält ſich eine größere
Zigeunerbande, die im Beſitze von neun Wohnwagen und
einem faſt neuen Opelwagen iſt, in unſerer Stadt auf. Das
Geſchäft des Bettelns, dem ſie eifrig obliegen, muß demnach ein
recht einträgliches ſein,
Ay. König i. Odw., 6. September Eintreuer Kurgaſt.
Frau Bruſt aus Frankfurt am Main beſucht ſeit 28
Jah=
ren ununterbrochen unſer Stahlbad. In einer kleinen Feier in
Lothammers Kurhotel wurde Frau Bruſt durch die
Kurverwal=
tung beſonders geehrt. — Raupenplage. Allerorts tritt hier
beſonders ſtark die Raupenplage auf. Kahlrippig zerfreſſen,
bie=
ten die Gemüſepflanzen ein trauriges Bild der Verheerung.
Le. Raibach, 8. Sept. Blutige Ueberfälle. Trotz der
verſchärften Strafbeſtimmungen der Notverordnung wurde der
SS.=Mann Johannes Hartmann von mehreren Gegnern
nächt=
licherweiſe überfallen, mit ſchweren Steinen beworfen und
ſchließ=
lich niedergeſchlagen. Als ſich Hartmann ſoweit erholt hatte, um
ſich in ſeine Wohnung zu begeben, wurde ein Schuß auf ihn
abge=
geben, der ihn verletzte. Zur Feſtſtellung des Tatbeſtandes weilt
ſchon ſeit zwei Tagen ein Polizeikommando aus Darmſtadt hier.
Hoffentlich gelingt es, den bzw. die Täter zu ermitteln. — Auch
in dem benachbarten Semd wird von einer ähnlichen Bluttat
berichtet. Hier wurden gelegentlich der Kirchweihe dem 20jährigen
Ludwig Seibert durch Meſſer oder Schlagring mehrere erhebliche
Kopfverletzungen zugefügt. Der Bedauernswerte wurde in
bewußt=
loſem Zuſtande aufgefunden. Auch hier hofft man, daß es dem
Polizeikommando gelingen wird, die Täter zu ermitteln.
Ai. Vielbrunn, 8. Sept. Als drittälteſter Mann und
viert=
älteſte Perſon unſerer Gemeinde kann Weißbindermeiſter und
Makler Heinrich Serba, geiſtig und körperlich auf der Höhe,
heute ſeinen 85. Geburtstag begehen.
m. Beerfelden i. Odw., 6. Sept. Vom Obſtbauverein.
Die hieſige Ortsgruppe des Kreisobſtbauvereins hatte zu einem
Rundgang eingeladen. Die Teilnehmer ſammelten ſich an der
Hirſchhorner Höhe und beſichtigten unter Führung des
Vorſitzen=
den Herrn M. Lang und Herrn Baumwart Reinhardt zunächſt die
Obſtanlage des letzteren. Es ging dann weiter auf die
Hirſch=
horner Höhe, von da gegen Süden und der Sensbacher Höhe zu.
Die einzelnen Bäume wurden beurteilt nach Sorte. Wachstum,
Pflege, Geeignetheit für unſere Gegend uſw. Ein lebhafter
Ge=
dankenaustauſch förderte die Erfahrungen der Einzelnen zutage,
und ſo befeſtigte man die eigene Sortenkenntnis und bereicherte
dieſelbe. Wo Hagelſchlag war, zeigten die Früchte die Spuren
der Hagelſchloßen; am Stämmchen eines einzeln ſtehenden
Bäum=
chens erwieſen vernarbte Wunden, daß der Hagel nicht nur die
Blätter zerfetzen, ſondern auch anderen Schäden hervorrufen kann.
Auch dieſe Veranſtaltung des hieſigen Obſtbauvereins förderte die
Teilnehmenden in ihren Bemühungen um den Obſtbau und
er=
brachte den Beweis, daß die Herren vom Vorſtand es verſtehen,
die Mitglieder zu fördern und denſelben etwas zu bieten.
Cx. Airlenbach, 7. Sept. Zuchterfolg. Der hieſige
Rotvieh=
zuchtverein hat auch dieſes Jahr einen großen Erfolg zu buchen,
Bei der diesjährigen Bullenauktion, die am 2. September in
Wetz=
lar ſtattfand, hatte der Zuchtverein einen Bullen ausgeſtellt.
Die=
ſer wurde bei der Ausmuſterung als ſchönſtes Tier an die Spitze
geſtellt und erhielt den beſten Preis, einen 2a Preis. Wie
über=
legen dieſer Bulle gegenüber dem anderen Zuchtmaterial war,
zeigte ſich dann auch bei der Verſteigerung. Mit 790 RM. erwarb
ihn die Gräflich Erbach=Schönbergiſche Hofgutsverwaltung Hohen= und ſtiftete einen Fahnennagel. Herr Oberamtsrichter
Muhl=
ſtein bei Reichenbach, während der nächſtbeſte Bullen nur etwas
über 500 RM. galt. Dieſer Erfolg muß für alle hieſigen Züchter
ein Anſporn ſein, auf dem bisher beſchrittenen Weg eifrig weiter
zu arbeiten. Vergleicht man den Schlachtpreis des Tieres,
unge=
fähr 260 RM., mit dem gelöſten Preis, ſo zeigt ſich doch deutlich,
daß gute Züchtungen immer noch gut bezahlt werden.
Cf. Birkenau, 6. Sept. Unfall. Geſtern vormittag wurde
auf der Provinzialſtraße bei der Kurve zwiſchen Birkenau und
Reiſen eine mit dem Rad nach Birkenau fahrende Frau von einem
entgegenkommenden Auto angefahren und zur Seite geſchleudert.
In dem Augenblick, als die Frau zu Boden geſchleudert wurde,
kam von Reiſen her ein Motorradfahrer dem es nicht mehr
mög=
lich war rechtzeitig abzuſtoppen und in voller Fahrt die am Boden
liegende Frau überfuhr. Der das Unglück verurſachte
Kraft=
wagen fuhr davon. Der Motorradfahrer meldete dasſelbe ſofort
der Gendarmerie Birkenau. Ermittlungen, beſ hinſichtlich
Feſt=
ſtellung des Kraftwagens, ſind eingeleitet. Die Frau trug, wie reges Schießen um die Ehren= und Jubiläumsſcheiben. Das den
wir erfahren, zum Glück keine lebensgefährlichen Verletzungen
davon. — Bautätigkeit. Während ſonſt faſt überall das
Bauhandwerk ſehr darniederliegt und kaum Bauarbeiten
aus=
geführt werden, hat ſich hier auch dieſes Jahr wieder eine
außer=
ordentliche Bautätigkeit entfaltet. Bis jetzt ſind nicht weniger
als 14 Neubauten von der Baubehörde genehmigt, wovon 10
be=
reits erſtellt ſind. Auch die übrigen 4 werden noch vor dem Winter
unter Dach kommen. Erſtaunlich iſt die kurze Bauzeit in welcher
eben ein Neubau erſtellt wird. Während früher durchſchnittlich
1—1½ Jahr zur Erſtellung eines Neubaues erforderlich waren,
wird eben ein Neubau innerhalb eines halben Jahres
bezugs=
fertig hergeſtellt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 9. September:)
Nachbericht vom Bauerntag in Groß=Umſta
— Ueber den großen Bauerntag in Groß=Umſtadt, der vom
Junglandbund Heſſen=Starkenburg veranſtaltet worden war, iſt
noch einiges zu ſagen, was für die Feſtteilnehmer von Intereſſe
ſein dürfte. Die Berichte über, das Feſt mußten leider in einigen
Punkten unvollſtändig bleiben, da gewiſſe Tatſachen ſeinerzeit noch
nicht feſtſtanden. Die folgenden Zeilen mögen zur Ergänzung der
erſten Berichterſtattung dienen.
Bei den Sportwettkämpfen ſiegten folgende Junglandbündler:
Unterſtufe: Otto Fengel=Schaafheim (95 Punkte), ihm folgten mit
92 Punkten Heinrich May und Heinrich Drieß=Groß=Umſtadt;
zwi=
ſchen 82 und 52 Punkten erreichten noch Pitthan, Wilh. und Karl
Lautz=Groß=Umſtadt. Heinrich Hauck=Schaafheim und Heinrich Leer=
Groß=Umſtadt.
Oberſtufe: Karl Petermän=Groß=Umſtadt (81 Punkte), ihm
folgte mit 78 bis 71 Punkten H. Steigerwald=Schaafheim; May
und Bernh. Seibert=Groß=Umſtadt, Wilh. Flath=Lützelwiebelsbach,
Peter Funk=Wallerſtädten, 68 bis 65 Punkte erreichten noch W.
Hauck=Schaafheim, Karl Gengnagel=Crumſtadt und Ernſt Roth=Gr.=
Umſtadt
Die Mannſchafts=Bundesmeiſterſchaft im Klein=Kaliberſchießen
errang die Junglandbundmannſchaft Groß=Umſtadt mit 348
Rin=
gen, ihr folgten Wallerſtädten (335 Ringe), Hofheim (307 Ninge)
und Wixhauſen (298 Ringe).
Bundesſchützenkönig wurde Georg Zimmer=Groß=Umſtadt mit
92 Ringen, (9 Schuß, je 3 liegend, knieend und freihändig).
Im Einzelſchießen um das Ehrendiplom wurde Hans Rupp=
Hofheim mit 85 Ringen Sieger.
Die Wagen des Feſtzuges fanden am Nachmittag dadurch, daß
das Wetter ſich erfreulicherweiſe aufhellte, die Aufmerkſamkeit, die
ſie verdienten. Gerade auch von den auswärtigen Feſtgäſten hörte
man nur eine Stimme des Lobes. Der Blumenwagen des Herrn
Arzt wurde allgemein bewundert, bei den Wagen der m9
und des Muſter= und Verſuchsgutes bewunderte man du
ſchmack, mit welchem es gelungen war, das Schöne mit de
lichen zu verbinden der Winzer= und der Erntewagen
zeug=
der Liebe zur heimiſchen bäuerlichen Kultur, während der=)
mit der ſterbenden Zuckerrübe bewies, daß man es in G==)
ſtadt, trotz der Ungunſt der Zeit noch nicht verlernt hat übar
ſchaftliche Schickſalsſchläge mit geſundem bäuerlichen Hunnu
wegzukommen.
Von den, an dem Feſt beteiligten Vereinen ſei zuerſt
den Geſangvereine, Männergeſangverein und Sängerluſt,
welche beim Begrüßungsabend wohl ausgefeilte und gut
dene Geſangsvorträge zu Gehör brachten. Desgleichen ſein
daß die Vorführungen des Turnvereins am Barren und Be/
Recht ſtarken Beifall fanden, wie auch die Muſikvortr=
Zitherorcheſters des Wanderklubs „Frohſinn”.
Um die Organiſation des Feſtes haben ſich insbeſone
Freiwillige Feuerwehr und der Turnverein verdient gemi
ſtere indem ſie unter ihrem trefflichen Kommandanten do
nungsdienſt übernahm, letzterer, indem er mit gewohnter:
ſicht die Spoxtwettkämpfe leitete. Ferner wurde gerne arm
wie ſich der Schützenverein und der K.K. S.=Verein um dii
führung der Schießwettkämpfe angenommen haben.
Nick=
ſei auch der Freiwilligen Sanitätskolonne gedankt, welche
mer, wenn es gilt, auf dem Poſten war.
Die Unterſtützung, die das Bauernfeſt bei der ſtädtiſſ
völkerung erhalten hat, hat den Organiſatoren des Feſtess
beit ſtark erleichtert. Sie war nicht zuletzt ein lebendiges
für die Tatſache, daß man in Groß=Umſtadt die
Weſensve=
heit von Stadt und Land richtig erkannt hat. Es verdient.
zu werden, daß die Stadtverwaltung mit dem beſten Beiſfin
angegangen war.
jemeind
Poſt
groß
die Be
en. Darauf
tsempfänger
ſanmennehrheit
Nart zugeſpt.
Sept.
tach
ung des Freiwil
don dem Heſiſchen
ienen zur näheren Er
Foff Mi Weite.
a uf Bäreid 2
fiſſcten. Auf die Bei
beien ſch ungejähr 35
Mit einzutreten. — 34
zu Geveriſchaftskartell=
Hälng der Robert=Ploch
iſe auf dem Wege d
ſohjäahrtserwerbsloſet
euüi die nächſte Sitzul
Atſnhich Kreis Erbat
Auf der Tagesor.
Küsſchuſſs zur Prüft
Fumnd Kriſenunterſtitzu
zicſeder Hüfner Fran
Kuäfterung 6g. Weckbach
* Die 700=Jahrfeier der Wallfahrkskapelle Dieburg.
Tauſende von Wallfahrern vilgern zum Gnadenbild.
Cp. Dieburg, 8. September.
Seit 434 Jahren kommen alljährlich am Tage Mariä Geburt
Tauſende von Wallfahrern aus der näheren und weiteren
Um=
gebung zum Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter Gottes in der
Dieburger Wallfahrtskapelle. In dieſem Jahre kam der heutigen
Dieburger Wallfahrt eine beſondere Bedeutung aus Anlaß des
700jährigen ubiläums der Wallfahrtskapelle zu, deren Geſchichte
bis auf das Jahr 1232 zurückzuverfolgen iſt.
Die Wallfahrtskapelle prangte am Jubiläumstage nach der in
den beiden letzten Jahren vorgenomenen gründlichen Innen= und
Außenrenovierung in feſtlichem Schmuck. Der Haupteingang wurde
durch eine ſinnvolle Dekoration gekrönt, in deren Mitte ein hohes
Kreuz, die Zahl 700 und die Inſchrift „Ave Maria Gratia Plena”
zu ſehen war. Mit dem Feſtſchmuck der Kapelle und der ſonſtigen
kirchlichen Gebäude wetteiferte der Feſtſchmuck, den ganz Diebuso
angelegt hatte. Nachdem kurz nach 6 Uhr der Biſchof von Mainz,
Dr. Ludwig Maria Hugo, in Dieburg eingetrofen war fand
um 7 Uhr in der Wallfahrtskapelle eine Predigt und Andacht
ſtatt. Bereits um 8 Uhr ſetzte in den Straßen, durch die ſpäter die
Prozeſſion zog (Theobald=, Frankfurterſtraße, Marienplatz und
Marienſtraße), die Illumination ein. Die nach der Beendigung der
Andacht ſtattfindende Lichterprozeſſion machte einen äußerſt
feier=
lichen Eindruck. Die Prozeſſion endete nach ungefähr halbſtündiger
Dauer wieder an der Wallfahrtskapelle. Um 9 Uhr wurde durch
Böllerſchüſſe das Zeichen für die allgemeine Stadtillumination
ge=
geben Gleichzeitig wurde die Beleuchtung und Beſtrahlung der
Wallfahrtskapelle vorgenommen. Durch die Beſtrahlung der alten
Kapelle kamen ihre Bauformen wirkungsvoll zur Geltung.
Am Hauptwallfahrtstag ſetzte bereits in den frühen
Morgen=
ſtunden der Zuſtrom der Wallfahrer ein. Um 9 Uhr bewegte ſich,
vom Wetter begünſtigt, eine große Prozeſſion von der Pfarrkirche
zur Wallfahrtskapelle. Der erſt in der letzten Zeit auf der
Nord=
ſeite der Kapelle angelegte Wallfahrtsplatz war bald von der
wie=
der nach Tauſenden zählenden Menge der Pilger überfüllt, die an
dem feierlichen vor dem Außenaltar abgehaltenen Pontifikalamt
teilnahm.
Wenn auch die Jubiläumsfeierlichkeiten erſt am Sonntag ihren
Abſchluß finden, ſo kann ſchon jetzt mit Genugtuung feſtgeſtellt
werden, daß Dieburg das 700jährige Jubiläum ſeiner
Wallfahrts=
kapelle in jeder Weiſe würdig begangen hat.
Dk. Waldmichelbach, 7. Sept. Eiſenbahnunfall. Geſtern
vormittag um halb 12 Uhr entgleiſte am Bahnübergang in
der Nähe des Kreidacher Bahnhofs ein mit 400 Zentner Kohlen
beladener Güterwagen. Der entgleiſte Wagen fuhr ungefähr 20
Meter über die Schwellen, ohne umzukippen. Um 2 Uhr traf aus
Heidelberg ein Hilfszug ein und brachte den Wagen wieder auf
die Gleiſe. Um 5 Uhr konnte der normale Verkehr wieder
auf=
genommen werden. Die Entgleiſung hätte leicht einen ſchlimmen
Ausgang nehmen können, denn auf beiden Seiten der Unfallſtelle
befindet ſich eine 15—20 Meter in die Tiefe gehende Böſchung.
Während der Inſtandſetzungsarbeiten wurde der Perſonenverkehr
von Poſtautos aufrecht erhalten.
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de. Hammelbach, 7. Sept. Der Militär= und Veteranenverein
Hammelbach feierte ſein 60jähriges Stiftungsfeſt=
ver=
bunden mit Schießſtandeinweihung. Nach einem Feſtgottesdienſt
fand die Ehrung der Gefallenen an den beiden Kriegerdenkmälern
(1870/71 und 1914/18) durch Kranzniederlegung ſtatt. Am
Nach=
mittag bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug durch die mit Fahnen
geſchmückten Ortsſtraßen nach der herrlichgelegenen neuen
Schieß=
ſtandanlage. Nach einem Marſch eröffnete der erſte Vorſitzende
Lorenz Riebel 2. durch eine Begrüßungsanſprache die offizielle
Feier. Als Vertreter der Gemeinde überbrachte Herr
Bürger=
meiſter Röth die Glückwünſche zur 60jährigen Beſtehungs=Feier
Fürth i. Odw. entbot die Glückwünſche des Präſidiums der Haſſia
und des Bezirksvereins Wald=Michelbach=Fürth i. Odw. Als
äuße=
res Zeichen des Dankes überbrachte er im Namen des Präſidiums
dem Verein das „Haſſia=Ehrenkreuz‟. Es folgte die Feſtrede,
ge=
halten von Herrn Pfarrer Lohfink. Die Rede machte einen tiefen
Eindruck auf alle Feſtteilnehmer und ſchloß mit einem Hoch auf
das Vaterland, worauf das Deutſchlandlied geſungen wurde. Herr
Bürgermeiſter Röth dankte nun im Namen des Vereins dem
Bezirksveitreter für die Glückwünſche und das Haſſia=Ehrenkreuz
und nahm die Ehrung der alten Kameraden für ihre über 50= bzw.
40jährige Mitgliedſchaft vor. Es wurden Urkunden ausgehändigt
an: Adam Krug, Egidius Thomasberger, Adam Riebel, Ludwig
Hoffmann, Heinrich Schmidt, Adam Dörſam 2., Georg Adam
Krä=
mer 1. Die Einweihung und Uebergabe des neuen Schießſtandes
geſchah durch Bezirksſchießleiter Förſter Sann aus Unter=
Schön=
mattenwaag, der den erſten Schuß abfeuerte. Es folgte nun ein
Zeitverhältniſſen entſprechend würdig verlaufene Feſt fand durch
einen gemütlichen Familienabend im Neffſchen Saale ſeinen
Alſchluß.
Bn. Hirſchhorn, 7 Sept Noch gut abgelaufen Auf
dem Neckarkauer befinden ſich anläßlich der Hirſchhorner
Kirch=
weihe eine größere Anzahl Wagen von Karuſſell= und
Schieß=
budenbeſitzern Beim Transport eines ſolchen Wagens geriet
der=
ſelbe ins Rollen und wurde dabei durch die Wucht der Deichſel
der Wagenführer in hohem Bogen in den Neckar geſchleudert.
Durch eine Anzahl Zuſchauer wurde der Wagen zum Stehen
ge=
bracht und der ins Waſſer geſchleuderte Mann aus dem naſſen
Element gerettet.
Verſammlung des Odenwaldklubs,
Orisgruppe Gerſprenz-Modau.
Am vergangenen Sonntag verſammelten ſich am
Groß=Bieberan die Ortsgruppen des Odenwaldklubs
N=
ſprenz=Modau=Gaues zur Tagung, der eine beſondere B3)
zukam, weil ſie im Zeichen Goethes ſtand. Der Vorſitz zu
Ortsgruppe Groß=Bieberau, Oberreallehrer Zimmer,
und bewillkommnete die recht zahlreich Erſchienenen, ins
den Vertreter des Hauptausſchuſſes, Herrn Profeſſor Kiſfſ
Darmſtadt, dem er für ſein Kommen und im voraus für
trag dankte, den derſelbe liebenswürdigerweiſe zugeſagt hotz
der dem Tag die Weihe gäbe — Nach einem Muſikſtück
züglichen Kapelle der Ortsgruppe trat man in die geſch
Verhandlungen ein. Der Vorſitzende des Gaues. Z
Scriba=Reinheim, begrüßte auch ſeinerſeits die Erſal
insbeſondere auch den Vertreter des Hauptausſchuſſes,
ſein Kommen dankend. Durch Namensaufruf wurde feſtgeft
von den 13 Ortsgruppen des Bezirkes 12. erſchienen w
über 200 Teilnehmern — eine ſtattliche Zahl! Ihnen mat
dankt. — Der Vorſitzende führte u. a. aus, daß er den
gehabt hätte, daß die Gruppen des Bezirkes reſtlos von
tung des Klubs und Gaues befriedigt ſeien, weil ihm zu
derholter Aufforderung Wünſche und Anregungen, aucha
nicht zugegangen ſeien. Er berichtet zum Naturſchutzgeſer;
beabſichtige, die Vertrauensmänner des Bezirks, die ſich 19
gemeldet hätten, mit den Beamten des Forſtſchutzes de
tracht kommenden Forſtämter um ihre Mitarbeit zu bfng
ihnen gelegentlich einer Zuſammenkunft die zu
ſchützende=
zen zu beſchreiben und im Bild zu zeigen — Beſchloſſen rn
alljährlich nur eine Sternwanderung ſtattfindet, und „Frmuſen für die Schulen in
Monat April, um Beſchlüſſe der Gauverſammlung frühs
die Hauptverſammlung zuleiten zu können. Die Ortsgrume
Umſtadt lädt nun für das nächſte Jahr freundlich nach dor KEir
man folgte gerne der Einladung. Als Tag wurde, mit Rüuſ
das frühfallende Oſterfeſt, der 2. April 1933 feſtgeſetzt. Ziehe
treter der Ortsgruppe Neunkirchen zieht Einſpruch zurück.
gruppe kommt. Nach einigen weiteren Ausſprachen u.
ziehung der Mitgliedsbeiträge und anderes, lädt Pit
Weber=Ober=Ramſtadt zum 2. November 1932 zum fün
Stiftungsfeſt der Ortsgruppe nach dort ein. Der Vorſitzu
ſpricht gerne die Teilnahme des Gaues. Nun erteilte
ſitzende des Gaues dem Vertreter des Hauptausſchuſſes
Kiſſinger, das Wort zum angekündigten Vortrag „Gotl
Wanderer‟. Der Redner führte in trefflicher Weiſe etwa
aus: Nach dem Ausſpruch des Altmeiſters „Was ich nicht
habe, das habe ich erwandert”, folgen die Abſchnitte „Gctl
der Darmſtädter Kreis” mit Weihegeſang an Pſyche.
Straßburg, Wetzlar und Ilmenau ſtehen unter dem W.”
friſche Nahrung, neues Blut bring ich aus aller Welt‟. Diü
zeit in Weimar bringt die Sehnſuchtsweiſe „Süßer Frie.”
in meine Bruſt” Im Wetterſturm jubelt der Naturfora9
Trutzgeſang „An den Genius”. Goethe war ein Winter
und ein Freund des Hochgebirges, ein Forſcher und (1
Das Hohelied des Wanderers „Wilhelm Meiſters Wans.!
das zum Grundſatz und Abſchluß der Erziehung zur Ehrfuut
wird hervorgehoben. Der 82jährige Wanderer noch ſch
dem Gickelhahn bei Ilmenau das herrliche Lied „Ueber ael
feln iſt Ruh‟
Der wunderbare, ſo tief empfundene Vortrag fan:)
Beifall bei den dankbar und andächtig zuhörenden Klucl d
Der Gauvorſitzende dankte nochmals dem Redner, der Ors
Groß=Bieberau für die liebevolle Aufnahme, der Klubkane
durch ihre prachtvollen Weiſen den Nachmittag verſchönn
auch dem Geſangverein „Eintracht”, der durch Vortrag —n
ner ſchön geſungenen Weiſen erfreute. Es war ein ſchön A
ner Nachmittag bei den Groß=Bieberauern im gaſtlichen
Schönberger.
e. Bad Wimpfen, 6. September. Deutſcher Tag,
dieſem Leitwort hat die Kurverwaltung am Sonntag
garten unſeres idylliſch gelegenen Städtchens zwei große A
veranſtaltet, die von der Feuerwehrkapelle unter Lei30
Herrn Muſikdirektors Becker ausgeführt wurden. 98.
von allen Kreiſen der hieſigen Bevölkerung beſucht. Viel „l
beſonders aus der badiſchen Gegend, kamen von Kochenrl
letzmals in dieſem Jahr die Einfahrt ins Salzwerk vor
und nahmen an der Veranſtaltung ebenfalls teil. 9"
veranſtaltung wurde durch Herrn Studienrat Dr.
Be=
mit einer vaterländiſchen Anſprache eingeleitet. Ein
Tag ſoll es ſein, der über alle Parteien und Gegenſätze
zeit alle in den deutſchen Gedanken zuſammenfaſſen will
vorträge des hieſigen Singkreiſes”, unter Leitung d‟
Rektors Blitz haben den Abend verſchönern helfen. F7
große Beleuchtung der Kuranlagen und die Verloſung He
Gewinne haben den Beſuchern einen genußreichen Abendes
0 Reichenbach i Odw., 6. Sept. Milchſpeiſung.
tag wird in der hieſigen Schule wieder mit der Milchſpe‟
bedürftige Kinder begonnen. Das Milchfrühſtück wirdanl
wöchentlich verabreicht. Die Speiſung dauert vorausſich
zu den Herbſtferien.
Bt. Auerbach, 5. Sept. Aus dem Ortsgewen
ein. Anläßlich des letzten Vereinsabends des Gewer=,
erſtattete der zweite Vorſitzende, Herr Spenglermeiſter
Heling, Bericht über die Hauptverſammlung des Bezirts”
Bensheim Heppenheim. Im Anſchluß daran wurde il
Antrag des Landesfachverbandes der Friſeure und übe
ledigung der vom Bezirksverband in Lindenfels geſtellten
eine rege Ausſprache geführt, die den Beſchluß zeitigte,
Hauptvorſtand über deren Erledigung Aufklärung verle.
den ſoll. Es wurde weiterhin einſtimmig beſchloſſen, vonr!
anſtaltung einer Gewerbeausſtellung in dieſem Jahre A0
nehmen. Der aus dem Vorjahr angeſammelte Ausſtelluu
wird für eine ſpätere Ausſtellung bereitgehalten. Der
ſtand an den Gemeinderat gerichtete Antrag auf Herahbſe=
Staffelung der örtlichen Vergnügungsſteuer wurde 9u.
Der Vorſtand wurde außerdem beauftragt, beim Finanzo.
heim wegen der von dort für Auerbach in Ausſicht geſter!
ſenſtunden vorſtellig zu werden
Gk. Stockſtadt. 8 Sept. Die
Felddiebſtähle=
trotzdem etwa 12 Perſonen als Feldſchützen tätig ſind, im.
zu. Auch Hühnerdiebſtähle und Kellereinbrüche
wur=
mehrfach verübt. Die Diebe konnten ſtets unerkannt ei
— Eine Feuerwehrinſpektion fand am Sonntal.)
tag in Anweſenheit von Kreisfeuerwehrinſpektor Schilde‟
Gerau für die Pflichtfeuerwehr ſtatt. Die Schule neben O
hatte man als Brandobjekt gewählt.
urde beſchloſſen, den
wüngern deren Unter
Fue den Richtſätzen der
Paß bis zur Erreichung
lund purde der Waldwirt
M0 Feſtmetern vorſieht
ſu der Bürgermeiſter b.
ueſehene Regulierung
u Montag bzw. Diensta
„R5 Naiſtandsarbeiter ſon
HFrusgeführt werden, und
4Fuen zu. Die Notſtan
Iie Leute vom Freiwillig
FM Pfg. Zuſchuß der Ge
Mue Fetiezung des Dreſchlo
Lſuigte man ſich auf 7— 2
Aüteſelden, 8. Sept Aus
Rolusberatung. In der
Wen Bürgermeiſter noch
üzüſtigte ſich der Rat au
moſclages für 1932. Die al
bitze ſch auch beim Aufſte
niebſam bemerkbar, die d
Fe u0 gehen von Jahr
im it Wohlfahrtslaſten und
Kvitel Gebäude werden
ſitz lusgaben erfordern 5117
UIN, und erfordern 321
10 Norgen) werden zirka
nuinsehen ſind 20 535 RM.,
1A füir die Waſſerverſorgun
LuiA RM. vorgeſehen, die
Mlane 103 RM., für Ausga
3 unſerer Nachbarſtadt I
W eforderlich.) Die öffent!
4öentliche Geſundheitspfl
m A6 RM. Für die Arme
ezen 1 735 RM. In Kavi
Ga ui 17 309 RM., die Au
füu find die Einnahmen
Lengeſtellt, die Ausgaben
büſtliche Zwecke ſind die Ei
nt 7430 RM. vorgeſehen.
9. September 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 251 — Seite 7
us den Gemeinderatssitzungen-
weberau, 8. Sept. Gemeinderatsbericht. In der
einberufenen Gemeinderatsſitzung am Dienstag abend
Vergebung des Poſtens eines Ziegenhirtens zur Be=
5er Anbetracht der großen Zahl von
Wohlfahrtserwerbs=
a die Stelle bzw. die Bewerbung durch die Ortsſchelle
be=
nracht worden. Darauf hatten ſich einige Bewerber gemel=
Wohlfahrtsempfänger Hch. Mayer 2. wurde nach längerer
rmit Stimmenmehrheit der Poſten für eine wöchentliche
von 25 Mark zugeſprochen.
Urberach, 8. Sept. Gemeinderatsbericht. Zu
Sinführung des Freiwilligen Arbeitsdienſtes in der
Ge=
naar von dem Heſſiſchen Heimatwerk. Darmſtadt, ein Re=
Waiſengelder beanſprüchen 11 842 RM., für Arbeitsloſenfürſorge
ſind 1000 RM. eingeſtellt. An Einnahmen ſollen erbringen:
Son=
derſteuern (Bürgerſteuer, Bierſteuer uſw.) 4630 RM., aus
Reichs=
ſteueranteilen erwartet man 10 583 (2) RM. Für die
Beſchäfti=
gung der Fürſorgearbeiter iſt auch allerdings ein Betrag von
9000 RM. in Ausgabe eingeſtellt. Im Ganzen ſchließt der
Voran=
ſchlag in Einnahme und Ausgabe mit einem Betrage von 135 430
RM. ab. durch Gemeindeumlagen ſind 37 924 RM. aufzubringen.
Die Anſchlagſätze bleiben die gleichen, wie im Rechnungsjahre
ſſwienen zur näheren Erläuterung und Handhabung. Der
wurde mit geteilter Meinung aufgenommen, indem die
gegen war, während die Rechte und die Mittelparteien
inſetzten. Auf die Bekanntmachung hin durch die
Orts=
peten ſich ungefähr 35 Freiwillige, die bereit ſind, in den
eriſt einzutreten. — Zum Schluſſe regte das Geſuch des
ſiten Gewerkſchaftskartells noch etwas die Gemüter auf
ßſtellung der Robert=Ploch=Straße, der verlängerten
Born=
yuaſſe auf dem Wege der Arbeitsdienſtpflicht durch die
Wohlfahrtserwerbsloſen. Nach heftiger Debatte wurde
ar auf die nächſte Sitzung zurückgeſtellt.
skeinbach (Kreis Erbach), 8. Sept. Aus dem Ge=
Tat. Auf der Tagesordnung ſtand zunächſt die
Beſtel=
s Ausſchuſſes zur Prüfung der Bedürftigkeit in der
Ar=
luz und Kriſenunterſtützung. Es wurden hierzu beſtimmt
BmEtglieder Hüfner, Frank und Pfaff ſowie aus den
Krei=
ewölkerung Gg. Weckbach, Mich. Sulzbach und Jak. Koch.
gourde beſchloſſen, den Kriſen= und Arbeitsloſenunter=
am pfängern deren Unterſtützung nach der Notverordnung
ſſt uter den Richtſätzen der Wohlfahrtsunterſtützung liegen,
1ch uß bis zur Erreichung des Richtſatzes zu gewähren. —
herd wurde der Waldwirtſchaftsplan 1933, der einen Holz=
2 W0ehMalfu Ee5 ſe 270 Feſtmetern vorſieht, wie vorgelegt genehmigt. —
av der Bürgermeiſter bekannt, daß die als Notſtands=
Eeurgeſehene Regulierung der Rehbach uſw. nunmehr am
Berſprent-Mad
ſ: Montag bzw. Dienstag beginnen ſoll. Die Arbeiten
2 verſamn
uch Notſtandsarbeiter ſowie durch den Freiwilligen
Ar=
den des Odenw
it ausgeführt werden, und ſtimmte der Rat den
vorgeleg=
ung, der eine he
belagen zu. Die Notſtandsarbeiter ſollen pro Stunde
boethes ſtand
die Leute vom Freiwilligen Arbeitsdienſt pro Tag 1.80
Oberreallehrer
6 20 Pfg. Zuſchuß der Gemeinde — 2— RM. erhalten.
in Feſtſetzung des Dreſchlohnes für die diesjährige
Dreſch=
zahlreich Erſchie
migte man ſich auf 7— RM. pro Stunde.
üſſes, Herrn Pro
beerfelden. 8. Sept Aus dem Gemeinderat.
Vor=
ommen und im vort
ſigsberatung. In der Sitzung am 6. September, zu
swürdigerweiſe z
dem Bürgermeiſter noch elf Ratsmitglieder erſchienen
Nach einen !
iſchäftigte ſich der Rat ausſchließlich mit der Beratung
ppe trat man in
unſchlages für 1932. Die allgemeine ſchlechte Wirtſchafts=
Vorſitzende des
uuote ſich auch beim Aufſtellen des diesjährigen
Voran=
e auch ſeinerſeits die
nl iebſam bemerkbar, die Einnahmen aus Steueralellen,
eter des Hauptaus”
un uſw gehen von Jahr zu Jahr zurück, während die
Namensaufruf wurte
de ſür Wohlfahrtslaſten und dergleichen fortwährend ſtei=
* Bezirkes 12 erſchien
„hKapitel Gebäude werden in Einnahme 3957 RM.
er=
ſtattliche Zahl!
e Ausgaben erfordern 5117 RM., die Grundſtücke
erbrin=
irte 1. 4. a5 15 7
RM., und erfordern 3217 RM. Aus den Waldungen
des Beziries rüls ſtta 10 Morgen) werden zirka 23 084 RM. erwartet, für
Aus=
befri
ſeien, weil
naugsſehen ſind 20 595 RM., die Jagdverpachtung erbringt
che
nregl
Für die Waſſerverſorgung ſind in Einnahme und
Aus=
ig /46 RM. vorgeſehen, die allgemeine Verwaltung bringt
hume 1103 RM., für Ausgaben werden 13 454 RM. ver=
Die
Ln=
zurde m.
M
ring ich aus aller M4
hnſuchtsweiſe „Eiß!
rſturm jzubelt der
Goethe war ein!
irges, ein Foricht
„Wilhelm Meiſtes.
luß der Erziehurg zu
jährige Wanderet 3
das herrliche died
in unſerer Nachbarſtadt Michelſtadt ſind hierfür zirka
N. erforderlich.) Die öffentliche Sicherheit erfordert 2817
1ü öffentliche Geſundheitspflege und die
Wohlfahrtsein=
ſturts 2405 RM. Für die Armenpflege ſind in Ausgabe 5059
rſveſehen, für die Schulen in Einnahme 2340 RM., in
Aus=
ttugen 10 735 RM. In Kapitel Straßen beziffern ſich die
ma tznn auf 17 309 RM., die Ausgaben auf 17 640 RM., bei
eundlich” F Kknlen ſind die Einnahmen (Kanalanſchlußgebühren) mit
0 Anl eingeſtellt, die Ausgaben dagegen mit 2020 RM., für
vw tuha ftliche Zwecke ſind die Einnahmen mit 2785 RM., die
Fgacz mit 7430 RM. vorgeſehen. Ruhegehalte, Witwen= und
1931. Dem Voranſchlag im Geſamten, ſowie den Anſchlagſätzen
ſtimmt der Rat zu, bei der Ausfertigung des Protokolls
ver=
weigert allerdings ein Ratsmitglied ohne Angabe von Gründen
ſeine Unterſchrift.
Bm. Hofheim (Ried), 8 Sept. Gemeindevoranſchlag.
Der von Herrn Bürgermeiſter Ferbert aufgeſtellte
Gemeindevor=
anſchlag für 1932 wurde vom Gemeinderat eingehend durchberaten.
Dem Ausgabenetat von 1931 mit 126 228,83 RM. ſteht der
dies=
jährige mit 152 334,62 RM. gegenüber. Gegenüber 11 000 RM. für
Wohlfahrtsunterſtützung im Vorjahre mußten dieſes Jahr 40 000
RM. eingeſetzt werden. Dem Steuereingang vom Vorjahre mit
14 000 RM. ſtehen dieſes Jahr nur 10 000 RM. gegenüber. Es
bleibt insgeſamt ein ungedeckter Fehlbetrag von 34 000 RM.,
her=
vorgerufen durch die enorme Wohlfahrtslaſt, Steuerſenkung und
Verminderung des Reichseinkommenſteueranteils. Der
Voran=
ſchlag liegt vom 8. bis 15. September auf der Bürgermeiſterei zur
Einſicht offen. — Schweinezählung. Bei der letzten
Schweinezwiſchenzählung wurden hier 976 Schweine gezählt.
Haus=
ſchlachtungen wurden keine vorgenommen. — Turnerſiege.
Beim 37. Landskronfeſt der D. T. errang der Turner Jakob
Hils=
heimer mit 61 Punkten im Fünfkampf der Altersklaſſe 1 unter
157 Teilnehmern den 25, Preis. Die Jugendturner Jakob Schmelig
und A. Müller konnten mit 36 bzw. 34 Punkten einen 26. bzw. 28
Preis erringen. — Schießauszeichnung. Beim Gauſchießen
auf den Ständen der Wormſer Sch
SaSengf GilsHife Pirch dildhe in ſendehel
Sonntag und Montag wird hier das Kirchweihfeſt gefeiert.
de. Worms, 8. Sept. Oeffentliche
Stadtratsſit=
zung. Geſtern nachmittag war eine öffentliche Stadtratsſitzung
anberaumt. Vor Eintritt in die Tagesordnung wird die
Neu=
wahl eines Beigeordneten behandelt. Mit Wirkung vom 1. Okt.
1932 iſt die Amtszeit des ſeitherigen Bürgermeiſters Schulte
ab=
gelaufen. Die einzelnen Stadtratsfraktionen haben Anträge
ein=
gebracht, die alle auf eine Einſparung der zweiten
Bürgermeiſter=
ſtelle hinauslaufen. Nach Verleſung der eingegangenen Anträge
nimmt Oberbürgermeiſter Rahn namens der Stadtverwaltung
Stellung zu den Einſparungsplänen. Er erklärte daß man die
Angelegenheit ſchon lange in Angriff genommen hätte, wenn nicht
die Auflöſung des Stadtrates ſehr akut geweſen wäre. Aber eine
Maßnahme im Sinne einer Penſionierung des ſeitherigen
Bür=
germeiſters Schulte ſei im Grunde genommen gar keine
Einſpa=
rung, ſondern bedeute nur eine neue Belaſtung der Stadt. Mit
dieſer Begründung ſtellt Oberbürgermeiſter Rahn den Antrag,
die freiwerdende Stelle des Bürgermeiſters Schulte durch deſſen
Wiederwahl zu beſetzen. Der Kommuniſt Habermehl benimmt
ſich derart wird im Verlauf der Diskuſſion ſo ausfallend, daß er
aus dem Saal verwieſen werden muß. Er weigert ſich, den Saal
zu verlaſſen und proteſtiert gegen die Ausführungen von Herrn
Fuchs. Herr Oberbürgermeiſter Rahn läßt die Polizei rufen, die
Herrn Habermehl mit Gewalt aus dem Sitzungsſaal bringen muß.
Auch die Tribüne muß polizeilich geräumt werden. Nach dieſer
Unterbrechung wird in der Tagesordnung fortgefahren. Herr
Habermehl wird für drei Sitzungstage ausgeſchloſſen. Die
Ab=
ſtimmung ergab 23 Stimmen für den Antrag der Chriſtlich=
Sozi=
alen auf Herabſetzung der Zahl der Beigeordneten und 21
Stim=
men (SPD. Zentrum, Demokraten und Stadtverwaltung)
da=
gegen. Damit ſcheidet Herr Bürgermeiſter Schulte aus dem
Ver=
waltungsdienſt der Stadt aus. Nach Worten der Anerkennung
des Oberbürgermeiſters für den ſeitherigen Bürgermeiſter wird
in die eigentliche Tagesordnung eingetreten. Alle Anträge
bezüg=
lich der Befreiung von Bauvorſchriften, Feſtſetzung von
Einheits=
ſätzen, Gewährung von Baudarlehen aus Fürſorgemitteln werden
einſtimmig angenommen.
Der Raubüberfall auf Herrn von Behr.
Haben die Räuber von Raunheim auch das Drahkſeil=
Atkenkak bei Walldorf verübk?
Au. Groß=Gerau, 8. September.
Im Verdacht gemeinſam den Raubüberfall auf den
Mit=
inhaber der Ihmſchen Lederfabrik zu Raunheim, Herrn Baron von
Behr, am letzten Sonntag abend ausgeführt zu haben, wurden, wie
bereits geſtern kurz berichtet, die Arbeiter Adoley, Reichert und
Henkel aus Raunheim, und der Handlungsgehilfe Knoblauch aus
Rüſſelsheim feſtgenommen. Geſtern wurden die Beſchuldigten vom
Amtsgericht Groß=Gerau vernommen. Die Vernehmungen
dauer=
ten den ganzen Tag über an und hatten das Ergebnis, daß
ge=
richtlicher Haftbefehl gegen alle vier
Beſchul=
digten erging. Der Verdacht der Täterſchaft hat ſich weiter
ver=
ſtärkt, um ſo mehr, als die Verhafteten, die von verſchiedenen
Leuten vor und nach dem Raubüberfall auf Baron von Behr in
Raunheim zuſammen geſehen wurden, ihren Aufenthalt nicht
nach=
weiſen konnten und der Ueberfall von vier Männern verübt
wurde. Die flüchtige Beſchreibung der Täter durch den
Ueber=
fallenen paßt im übrigen auf die vier Verhafteten, die jedoch
energiſch die Tat ſelbſt ableugnen. Die Suche nach den
Geſichts=
masken und den Revolvern, die von den Tätern bei dem
Ueber=
fall benutzt wurden, war bisher ergebnislos. Die Verhafteten ſind
bisher völlig unbeſcholten. Das ſpricht jedoch nicht gegen den auf
ſie gefallenen Verdacht, da die Ausführung des Raubüberfalles
erkennen ließ, daß es ſich um keine Berufsverbrecher, ſondern um
Anfänger” handeln konnte. Alle vier Verhafteten ſtanden noch in
Arbeit, ſo daß der Raubüberfall, wenn er von ihnen ausgeführt
wurde, keineswegs aus Not begangen worden ſein kann. Die
be=
reits vor Tagen aufgetretene Vermutung, daß die Raunheimer
Räuber auch das Drahtſeilattentat bei Walldorf und den geſtern
gemeldeten Raubüberfall bei Raunheim verübt haben, ſoll auch
weiterhin beſtehen. Der Raunheimer Ueberfall geſchah am
Samstag abend um 10 Uhr, das Drahtſeilattentat bei Walldorf
drei Stunden ſpäter. Dienstag nachmittag wurden Reichert,
Ado=
ley und Henkel verhaftet. Etwa um die gleiche Zeit wurde der
Raubüberfall bei Nauheim ausgeführt. Der Handlungsgehilfe
Knoblauch war um dieſe Zeit noch auf freiem Fuße. Es wird
ver=
mutet, daß er dem Nauheimer Radfahrer das Rad abnehmen und
hiermit flüchten wollte, um ſich der ihm drohenden Verhaftung
zu entziehen Die Perſonalbeſchreibung paßt ungefähr auf ihn und
im übrigen kann er auch für dieſe Zeit ſeinen Aufenthalt nicht
ge=
nau nachweiſen. Es iſt alſo durchaus möglich, daß die vier
Ver=
hafteten alle drei Straftaten auf dem Kerbholz haben, doch muß
zunächſt der Gang der weiteren Unterſuchung abgewartet werden.
Die Verhafteten wurden ins Landgerichtsgefängnis Darmſtadt
eingeliefert.
Bm. Hofheim (Ried), 7. Sept. Hohes Alter. Hier feierte
Herr Landwirt Heinrich Wetzel 2., Altveteran von 1870/71, in
geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 84. Geburtstag.
Nachträg=
lich herzliche Glückwünſche. — Sängerehrung. Herr Heinrich
Wetzel 4., Mitglied des hieſigen „Liederkranz”, wurde vom
Heſſi=
ſchen Sängerbund für 25jährige Vorſtandstätigkeit mit der
Ehren=
nadel „Für Verdienſt” ausgezeichnet —
Grummetverſtei=
gerung. Im „Löwen” fand die Verſteigerung des gemeindlichen
Grummetgraſes ſtatt. Mit einigen Ausnahmen gingen die Loſe
zum Taxpreis ab.
A. Groß=Rohrheim, 7. Sept Meiſterſchützen. Schöne
Er=
folge hatte die Kleinkaliberſchützenabteilung des hieſigen
Krieger=
vereins Germania. Sie beteiligte ſich an dem Haſſia=
Bezirks=
meiſterſchaftsſchießen. Dabei gewann die Jungſchützenmannſchaft
(Kraft, Schmidt, Heß und Bär) mit 346 Ringen die Meiſterſchaft
im Bezirk Bensheim. Außerdem war beſter Jungſchütze im ganzen
Bezirk der Jungſchütze Kraft von hier mit 107 Ringen. Beſter
Alt=
ſchütze des Vereins war Fritz Petrie. — Seltene Jagdbeute.
Dem Jagdaufſeher Schweikert von hier gelang es, an der
Ge=
markungsgrenze des Gemeindewaldes eine Biſamratte von 80
Zentimeter Länge zu erlegen.
— Gernsheim, 8. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
7. Sept.: —0,12 Mtr., am 8. Sept.: —0.12 Mtr. (Vorm. 5,30 Uhr.)
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Seite 8 — Nr. 251
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 9. Septemboe
Probleme der Wirtſchaft.
O=gcrle Tahresübung der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer am 30. Auguſt 1932.
Wirkſchafts- und Verkehrspolikik.
Ausſprache über akkaelle Fragen.
Die Vergleichskommiſſion der Kammer hatte ſich, wie über die
Geſchäftsführung ſeit der letzten Sitzung berichtet wurde, mit einer
Anregung befaßt, die Kammer möge vor Abgabe ihrer
Gut=
achten zu Vergleichsanträgen beteiligte Gläubiger über
die Zuverläſſigkeit des Gemeinſchuldners hören. Gleichzeitig wurde
die Frage aufgeworfen, ob in einem ſolchen Falle die Anfragen
über die zuſtändigen Induſtrie= und Handelskammern geleitet
wer=
den ſollen, oder ob ſie nicht unmittelbar eingeholt werden könnten.
Die Kommiſſion und die Kammer ſchloſſen ſich der letzteren
Auf=
faſſung an; dagegen wurde es nicht für angezeigt erachtet, von der
Auskunftseinholung bei Gläubigern Gebrauch zu machen, da die
Kammer ihre Gutachten nach anderen Geſichtspunkten als den für
die Gläubiger maßgebenden abzugeben hat. — Die Kammer war
bei einer Ausſprache über die Errichtung der
Gutachterſtel=
len für Handelsklaſſen im Heſſiſchen Finanzminiſterium
vertreten. Die Frage, ob für Heſſen und Heſſen=Naſſau eine
ge=
meinſame Stelle errichtet werden ſoll, oder ob dieſe beiden
Landes=
teile zweckmäßiger getrennt vorgehen ſollen, wurde vom heſſiſchen
Standpunkt aus dahingehend entſchieden, daß für Heſſen die
Errichtung einer beſonderen Stelle ins Auge zu faſſen iſt, weil
die Verhältniſſe in Heſſen anders liegen als in dem in erſter Linie durch
die Großſtadt Frankfurt beſtimmten heſſen=naſſauiſchen Gebiet. Der
Beirat der Gutachterſtellen ſoll aus je 3 Vertretern der
Landwirt=
ſchaftskammer und der beteiligten Induſtrie= und Handelskammern
beſtehen; Sonderausſchüſſe werden nach Bedarf gebildet. — Auf
Einladung der Landwirtſchaftskammer für Heſſen hat die Kammer
an der Ausſprache über die Gründung einer
Arbeitsgemein=
ſchaft deutſcher Wochen in Heſſen teilgenommen. Dieſe
Veranſtaltungen verfolgen den Zweck, den Verbrauch deutſcher
Waren ſo ſtark wie nur möglich zu fördern. Dieſe Beſtrebungen
dürften grundſätzlich eine Unterſtützung von Induſtrie und Handel
verdienen, wobei allerdings zu fordern iſt, daß eine gebührende
Rückſichtnahme auf die beſtehenden ſtarken lebenswichtigen
In=
tereſſen der Exportinduſtrie genommen wird.
In einer Ausſprache über die Fernſprech= und
Tele=
grammgebühren der Deutſchen Reichspoſt kam zum Ausdruck,
daß eine Senkung dieſer Gebühren unbedingt notwendig ſei, um
auch von dieſer Seite aus eine weitere Vorausſetzung für eine
lebhaftere Entwicklung der Geſchäftstätigkeit zu geben. U. a.
wurde auf das Vorgehen der engliſchen Telegraphenverwaltung
verwieſen, wo durch eine weſentliche Herabſetzung und
Vereinheit=
lichung der Telegrammgebühren die Ausnutzung dieſer für Handel
und Verkehr wichtigen Einrichtung ſtark erhöht wurde.
Mit lebhaftem Befremden nahm die Vollverſammlung davon
Kenntnis, daß auch im kommenden Winterfahrplan der
Reichs=
bahn die Strecke Darmſtadt —Aſchaffenburg wiederum
jeglicher durchgehender Schnellverbindungen entblößt
werden ſoll. Bereits in früheren Jahren beſtand Veranlaſſung,
gegen eine ſolche einer gedeihlichen Verkehrsentwicklung im
Kam=
mergebiet abträglichen Verkehrspolitik Stellung zu nehmen. Ein
Vergleich mit dem Fahrplan der Vorkriegszeit, der auf dieſer
wichtigen weſt=öſtlichen Durchgangsſtrecke 4 Schnell= und Eilzüge
in jeder Richtung aufzuweiſen hatte, erweiſt klar, daß die Strecke
Darmſtadt—Aſchaffenburg eine nicht zu rechtfertigende
Zurück=
ſetzung erfahren hat. Der Umſtand, daß in den letzten Jahren die
wenigen Schnell= und Eilzüge lediglich auf die Sommermonate
beſchränkt waren, mußte einer ſtärkeren Beſetzung dieſer Züge
ab=
träglich ſein, da die Reiſenden ſich bei einer ſo labilen
Fahrplan=
geſtaltung naturnotwendig an andere Wege gewöhnen müſſen. Die
Kammer hat Veranlaſſung genommen erneut Verwahrung gegen
dieſe Hintanſetzung der Verkehrsintereſſen des Bezirks einzulegen.
Die Vollverſammlung nahm ſchließlich ein Referat über die
Frage der berufsſtändiſchen Organiſation der
Wirtſchaft entgegen. Nachdem die Kammer ſich wiederholt mit
dem Fragenkomplex einer gebundenen Wirtſchaft, wie ſie von den
verſchiedenſten Kreiſen angeſtrebt wird, befaßt hatte, lag es nahe,
das Augenmerk auch den Beſtrebungen zuzuwenden, die in
Ver=
bindung mit einer Umgeſtaltung des Inhaltes der deutſchen
Volks=
wirtſchaft eine Aenderung ihrer organiſatoriſchen Form zum Ziele
haben. In dem Bericht wurde davon ausgegangen, daß ſich etwa
drei große gedankliche Richtungen feſtſtellen laſſen, die für eine
berufsſtändiſche Ordnung der deutſchen Volkswirtſchaft eintreten:
einmal die ſtaatsphiloſophiſche und univerſaliſtiſche Richtung von
Othmar Spann und ſeinen Schülern, ſodann die chriſtlich=ſozialen
Richtungen, die ſich z. T. auf Anregungen des Papſtes grunden,
ſchließlich auch die nationalſozialiſtiſche Bewegung, die ebenfalls
einen Umbau der Organiſation der Wirtſchaft in dieſer Richtung
fordert. Der Gedanke einer berufsſtändiſchen Organiſation iſt
außer=
dem auch von einer Reihe weiterer Gruppen und Bewegungen
aufgegriffen worden.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß die berufsſtändiſche
Be=
wegung von mancherlei geſunden Gedanken und edlen Motiven
getragen wird, deren Verwirklichung durchaus geeignet ſein
dürfte, zu einer Geſundung unſerer Verhältniſſe in Staat und
Wirtſchaft beizutragen. Dies gilt insbeſondere inſoweit, als durch
die berufsſtändiſche Organiſation eine Bereinigung der Wirtſchaft
von parteipolitiſchen Einflüſſen angeſtrebt wird und ſie
gleich=
zeitig auch zu einer Entlaſtung des Staates in wirtſchaftlichen
Dingen unter Zurückführung ſeiner diesbezüglichen Aufgaben auf
das gebotene Mindeſtmaß führen ſoll. Andererſeits ſchließen dieſe
Beſtrebungen aber auch größte Gefahrenmomente in ſich, zumal
mit dem Gedanken der berufsſtändiſchen Organiſation auch eine
Umgeſtaltung des Syſtems der Volkswirtſchaft ſelbſt im Sinne
ſogenannter Planwirtſchaft verbunden werden ſoll. Auf die Spitze
getrieben droht die berufsſtändiſche Organiſation ſtatt zu der
an=
geſtrebten Belebung zu einer Erſtarrung der geſamten Wirtſchaft
und Schaffung einer nicht lebensfähigen Wirtſchaftsbürokratie zu
führen, die die wirtſchaftlich notwendige Unternehmungsluſt des
Einzelnen erſticken müßte. Die Vollverſammlung kam zu dem
Er=
gebnis, daß es jedenfalls notwendig iſt, alle dieſe Gedanken einer
weitgehenden Klärung entgegenzuführen, bevor an ihre
Verwirk=
lichung in der einen oder anderen Form überhaupt gedacht
wer=
den kann. Nach dem heutigen Stand der Dinge muß entſchieden
davor gewarnt werden, unter Zerſchlägung der bisherigen
Or=
ganiſationsform der Wirtſchaft Schritte zu unternehmen von
denen noch nicht überſehen werden kann, wohin ſie letzten Endes
führen werden.
In dieſem Zuſammenhang wurde darauf hingewieſen, daß
es nicht ſo ſehr der Aenderung der Organiſationsform der
deut=
ſchen Wirtſchaft bedarf, ſondern daß es viel wichtiger ſei, den
In=
halt des wirtſchaftlichen Geſchehens wieder nach den
Grund=
ſätzen von Treu und Glauben, kaufmänniſcher
Ehre und kaufmänniſchen Anſtandes zu geſtalten.
Leider habe die von den Kammern vielſach nicht gebilligte
Wirt=
ſchaftspolitik, aber auch das Eindringen ungeeigneter Elemente
in die Wirtſchaft in Kriegs= und Nachkriegszeit dazu geführt, daß
das Gefühl für die Grundlagen, des wirtſchaftlichen Geſchehens
ſtark gelitten hat, wodurch nicht nur das Anſehen des geſamten
Berufsſtandes, ſondern auch die Entwicklung der an dieſen
Grund=
ſätzen feſthaltenden Betriebe, ſtark gefährdet worden iſt. Dieſe
Mißſtände haben ſich auch im Ausland vielfach zu ungunſten der
deutſchen Wirtſchaftskreiſe ausgewirkt. Es wurde betont, daß es
Sache der beſtehenden berufsſtändiſchen Organiſationen,
insbeſon=
dere der Induſtrie= und Handelskammer ſei, dafür zu ſorgen, daß
die Grundſätze des ehrbaren Kaufmannes alter Tradition wieder
allgemein zur Geltung gelangen.
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Soeben erschienen:
AUTOLISTE Nr. 94
Enthält die Meldungen (Ab- und Zugängeſ von Kraftfahrzeugen jeder
Art der 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzeichen: VS, VR, VO)
für dle Zeit vom 16.—31. August 1932. Diese Meldungen sind sonst
nicht zugänglich, also nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in folgender
Reihen-
folge: Name, Beruf, Wohnort des Kraftfahrzeugbesitzers,
Fahr-
zeugart, Hubraum in ccm und PS (bei Lastkraftwagen:
Eigen-
gewicht in kg und PS), Fabrikat und Motornummer, Fabrikneue
Fahrzeugs sind durch + kenntlich gemacht. Die Meldungen sind
geordnet nach den drei Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen,
und innerhalb dieser nach Fahrzeugarten. Abgemeldete
Fahrzeuge werden besonders geführt. Die Autolisten sind
unentbehrllch, weil sie laufend.
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die spätestens am 8. eines Monats ausgegebene Liste enthält die
Meldungen vom 16.— 30. (31.) des voraufgegangenen Monats und
die spätestens am 23. eines Monats ausgegebene Liste die
Mel-
dungen vom 1.— 15. des gleichen Monats.
Bezugzp re12:
I. Bei Bezug aller Meldungen sämtllcher 18 Krelse für
12 Monate; zum monatllchen Pauschalprels von
RM. 15.—,
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise
und Städte, gleichob für einen odermehrere Monate, zu
Staffel-
preisen, die wir bei uns zu erfragen bitten.
L. C. WITTICH VERLAG DARMSTADT
Das Wirtſchaftsprogramm der Reichst
rung, wie es in ſeinen Grundzügen in der Rede da=
Reichskanzlers von Papen in Münſter umriſſen wurde.
kurz zur Erörterung. Da die Einzelheiten der geplanti,
greifenden Reformen noch nicht vorlagen, nahm die Karnp
einer Stellungnahme Abſtand. Es wurde aber zum Au.
bracht, daß die bereits vorliegenden einſeitigen Kritiken.
Kenntnis der Einzelheiten an dieſem Programm beſondg=
Preſſe geübt werden, nicht geeignet ſein dürften, der
des in jedem Falle ſo notwendigen Vertrauens zu
neu=
nahmen der Regierung zu dienen.
Die Rüdesheimer Wein=Zeſtwoche.
Die Rüdesheimer Wein=Feſtwoche iſt bis jetzt in allle
gut verlaufen. Beſonders das herrliche Nachſommerwoen
ſchöne Stimmung in die ganze Veranſtaltung. Der letztes
ſah etwa 25 bis 30000 Beſucher in den Mauern der D
Der große hiſtoriſche Wein=Feſtzug hatte eine große Armiß
kraft hervorgerufen. Derſelbe wird genau in derſelben.
nächſten Sonntag, den 11. September, durch die Stau
Täglich ſtrömen die Maſſen zum Weinbrunnen auf dern
platz, um das Ereignis an der „fließenden Quelle” zu er=e
aus dem traditionellen Weinbrunnenbecher edlen Rüdess
koſten.
Die Wein=Ausſtellung und die Wein=Meſſe birgt
vi=
ſantes über das „Werden und die Eigenart des Weiness.
ſieben Kojen der Weinmeſſe ſind edeleſte Rüdesheimer
zur Probe angeboten. Abends finden ſich Tauſende
Marktplatz ein, um den Reigen, Tänzen und Geſängen du
und Winzerinnen beizuwohnen. Am nächſten Samstag u
großes Winzerfeſt auf dem Marktplatz. Am Sonntag, dem
tember, vormittags, fertigt die Rüdesheimer Küferzunf:
Marktplatz ein Weinfaß an. Der hiſtoriſche Feſtzug wiid
im Vordergrund des Tages ſtehen. Abends 7.30 Uhr wed
der die Winzerinnen und Winzer ihre Reigen und Täme
die Rüdesheimer Sängerſchaft umrahmt die Reigen mt
liedern, und die Muſik wird angepaßte Weiſen erklingen
Am Montag abend wird am Weinbrunnen zum letzten !
geſchänkt, während deſſen findet unter der Marktlinde di
der Weinlotterie ſtatt. (Vgl. auch Anzeige.)
Weiterberichl.
Die Rückſeite des abziehenden Tiefs hat uns noch Ni
gebracht. Eine neue Störung iſt über den Britiſchen .
ſchienen, ſo daß wieder feuchtwarme Ozeanluft bis in .
zirk gelangt. Die Temperaturen werden alſo zunächſt
ſteigen und zeitweiſe kommt es zu Regenfällen. Die ſpä
Rückſeite nachfolgende kühlere Luft wird dann den Wt
charakter unbeſtändig und wechſelhaft geſtalten.
Ausſichten für Freitag, den 9 „September: Wolkig mit
ten Niederſchlägen, dabei auch kurz aufheiternd, vorr
wärmer.
Ausſichten für Samstag, den 10. September: Wechſelc
wieder kühleres Wetter mit vereinzelten Schauern.
Hauptſchriffleltung: RudolfMauve
Veranwwortſich für Pollitik und Wiriſchaff: Rudolf Mauve; für Feuilleie
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Zſt
(i. V. Dr. C. H. Quetſch); für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den
Andreas Bauer; für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Btld und Wort:
Nette; für den Inſeratenteil und geſchäftiche Mitteilungen: Wllly K—
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſktripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernan
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
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Ruche. De Se
Tichen Derhandlung
1.M Sponiern ſch
FnieRultur und
ſchrieben worden.
Lüſſgen Quellen wei
y Mkareiches.
Lu mit Millionen bd
Aewutlit Peru und u
Heauch noch mit. D
uiten. Oben ſaß der
demn
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Fungele
Wier
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fürLandwirte u. Pächter, etztere
gegen totes u. leb. Invent., dur 1
Mreofte angeſ. Bank. Schriftl. ausf. Anfr.
unt. E 62a,d. Gſchſt. (Rückhporto erbet.) (1228
4500 Mk.
Hyp.=Abl. geſ. Ang.
u. F. 47 Geſchſt. (*
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Welt, die Pizarro zerſtörte.
WGedächtnis an die vor 400 Jahren, im Sepkember 1532, erfolgke Auflöſung des Inkareiches.
Eins
d edeleſte
finden
Tänzen
en. Am nä
Eritbliatz. Am
e Rüdesh
Der hiſtoriſ
ſtehen. Abends
Wier ihre Reige
iſt umrahmt
angepaßte Wei
Veinbrunnen
et unter der Mar
auch Anzeige)
Wie demen ihres Hänies.
Eine zerſchlagene Kulkur.
Emil Waldmann, Direktor der Bremer Kunſthalle.
zm. Jahre 1532 der letzte Inkaherrſcher, mit Namen
Ata=
om den 180 ſpaniſchen Konquiſtadoren auf Grund eines
zyss Pizarros totgeſchlagen wurde, damit die
Ungläu=
plsch das Chriſtentum und die Ziviliſation bekämen,
s mächtige, ſeit Jahrhunderten blühende Reich Peru in
mmien. Pizarro, ehemaliger Schweinehirt aus Eſtre=
Awenteurer und überzeugter Analphabet, hatte ſich die
won Juriſten und ſonſtigen Schriftgelehrten auf dieſe
werbeten. Die „Federfuchſer” konnte dieſer Diplomat
ſlickhen Verhandlung und tapfere Haudegen nicht leiden.
den Spaniern ſehr wenig über die von ihnen zer=
Imka=Kultur und über das Geſamtbild dieſer
Zivili=
fueſchrieben worden. Erſt aus etwas ſpäteren und
IEſſigen Quellen weiß man einiges über Art und
Ver=
s Inkareiches.
u— mit Millionen von Einwohnern, viel größer als die
Heublik Peru und umfaßte Ecuador, Bolivia und faſt
ſite auch noch mit. Die Bevölkerung gliederte ſich ſtreng
arten. Oben ſaß der Herrſcher, der erbliche Monarch,
Sohn des Sonnengottes; dem Volke faſt immer
un=
h: regierte als abſoluter Dynaſt, geſchützt von ſeinen
oſſen, Sonnenabkömmlingen, gleich ihm ſelber,
mehre=
hüten an der Zahl. Die waren, wie er ſelber, Prieſter, Be=
Soldaten, das heißt höhere Offiziere. Kriege mit den
wurden ja immer geführt, manchmal auch mit der
ſtel. Atahualpa hatte auch erſt ſeinen Bruder vernichten
e er Gott wurde. Die Grenzen waren befeſtigt, und
erberichl.
fſtand unter dem Befehl der Herrenkaſte. Heiraten
Inka nur ſeine Schweſter, wie im alten Aegypten
en Tiefs hat
Bo. denn nur ſie, als Sonnentochter, war ebenbürtig.
g iſt über den
ſüin aber hatte er ſoviel er wollte. Der letzte begnügte
warme Ozeanl
Apähundert; das waren Veſtalinnen, wenn auch
Veſta=
uren werden a
rrumgekehrten Vorzeichen. Alles Gold, das in dieſem
es zu Regenfälle
4u aller Länder gefunden wurde, gehörte dem Inka.
Luſft wird dan
es für Schmuck der Tempel, ſeiner Tempel, des
echſelhaft geſtal
Hener Paläſte, und für ſich ſelbſt verwenden.
9 „September: Wolk
üheer — war unbekannt. Dieſes für die Goldwährung
auch kurz aufheite
o ntlich geeignete Land, hat niemals Münzen geprägt,
en 10. September: Mi
mit vereinzelten Schauut
g: Rrdelf Marn
Nudelf Manpe; füu fa4
Streſei M Sht N
idei: Dr. C. H. Qreiſchr
Un 30 uc=.
Re
ai doch wohl, da der peruaniſche Kalender im
Gegen=
u altmexikaniſchen, nicht 360, ſondern 365 Tage zählte,
zmuß, daß dieſen Leuten ein paar Jahrhunderte vor
ohen Invaſion ſchon europäiſche Verhältniſſe bekannt
birr vom Geld wollen ſie nichts wiſſen. Jeder, wenn er
Kyrenkaſte gehörte, mußte arbeiten, die Mittelkaſte als
bHandwerker, die untere als Arbeiter in den Minen.
Euu niſſe des Bodens und der Arbeit gehörten dem
+ verteilte ſie. Keiner dieſer Bürger konnte jemals
n htuß wechſeln, keiner konnte reich werden, aber keiner
kſunt verhungern. Eſſen und Trinken, Wohnung und
bgeb ihm der Staat. Kinder und Kranke, Greiſe und
ſſtoer Arbeitsunfähige wurden von den Geſunden
mit=
hri, es keinen Reichtum und keine Spekulation, keine
uy keine Verſchwendung gab, waren alle gleichmäßig
iöer unzufrieden). Auch die Vergnügungen, Sport,
euutspiele, Tänze und Feſte lieferte der Inka. Als
Gegen=
ſchu gim die hoffnungsloſe Monotonie wirkte die äußerſt
hekKAlte und von der Herrenklaſſe höchſt gewiſſenhaft
be=
bteliteso zialpolitik. Da ſie vom Inka, alſo von Gott kam,
imAerletzung religiöſes Verbrechen geweſen. Der ganze
nd5ld Boden mit ſeinen Erzeugniſſen zerfiel in drei Teile.
eutt bekamen die Götter, den dritten erſt der Herrſcher,
zirhen das Volk, jede Familie im Verhältnis zu ihrer
hzaßllDenn die Standesämter arbeiteten ebenſo genau wie
Betug, von denen jede Geſetzesverletzung binnen 5 Tagen
ſurtztz ſein mußte.
Jet0 Xürger mußte heiraten. Junggeſellen waren nicht er=
Meb=kam von der Kommune ein Haus, beſcheiden aber
ſänühyſund ein Stück Land. Kriegte er einen Sohn, ſo bekam
i ſ5k Land dazu; war es „nur” eine Tochter, ſo kriegte er
eiklal bes Stück. Aber Eigentümer wurde keiner; das
dins aat, der jährlich die Arbeitsleiſtung kontrollierte.
ſeit kſue jdurden von Staats wegen verprügelt, bei
Wieder=
unes derswohin verſetzt, ſchließlich in die Minen geſchickt.
An Biſſenſchaft war nicht fürs Volk, und ſchreiben
konn=
ſie Aſeh in nicht, nicht einmal die Prieſter; die verſtändigten
mith ſter Zeichenſymbolik in bunten Bändern. Obwohl alſo
9uthbenſchrift unbekannt war, funktionierten Poſt und
ickumeſen vorzüglich. Prachtvolle Straßen, Heerſtraßen,
harAwvie die in allen Provinzen des alten römiſchen
Impe=
mS,Atazogen das ganze Land. Manche erſtreckten ſich über
Slme ter, von Chile bis Ecuador oft ſehr hoch, 4000
rAAEnter den Gipfeln der Anden. Brücken und Viadukte
üüllich mit dieſen ſtets gepflaſterten Straßen
verbun=
es hat man in jenen Gegenden bis heute nicht ge=
Serſteht alſo, weshalb der Verkehr ſo gut geregelt
ab es für alles. Zum Beiſpiel durften Lama=
Männ=
yeſ chlachtet werden. Auch auch bei Menſchen hörte das
Faſt immer auf, wo eine individuelle menſchliche
ſech regte. Keiner durfte wohnen und bauen, wie er
b Le Corbuſier hätte herrliche Zeiten erlebt. Nicht
rimiken durfte man ſich, es war bei Strafe verboten,
Turden in andere Gegenden verſetzt oder im Nicht=
Malle in die Minen. Auch Völlerei und zu reichliches
Muiter das Geſetz. Es iſt aber nicht überliefert, wie
en ſolches Vergehen feſtſtellten; vielleicht durch
Mon. Denn ein ſo gearteter Staat braucht Spitzel.
d. Familienleben ſtanden ebenfalls unter ſtrengſter
enn einer 24 Jahre alt war, mußte er heiraten, aber
iner eigenen Kommune. War das Mädchen, die Acht=
, aus ſeiner eigenen Familie, um ſo beſſer; nur die
Ay=ſter durfte es nicht ſein. Dies durfte nur der Inka.
Aließung ging auf dem Marktplatz vor ſich, öffentlich.
den ſie ſonſt nie zu ſehen bekamen, legte die Hände
uſammen, ſagte ein Wort und lächelte ſie an. Dann
erheiratet. Ehebruch aber und Beihilfe zum Ehebruch
Reiwerlich Todesſtrafe. Witwen durften ſich nicht wieder
venn ſie Söhne hatten. Ein Verführer junger Mäd=
chen wurde zum Tode durch Stockſchläge verurteilt; manchmal
auch gehängt. Oder er mußte, jedoch nur, wenn ſie ihn wollte,
heiraten. Ebenſo ſtrafte man Verbrechen gegen das keimende
Leben. Widernatürliche Liebe zog Tod durch den Strang und
Vierteilung nach ſich, und die Leichen wurden verbrannt, mit
ihren Kleidern. Nichts ſollte übrigbleiben. Wer eine der
Veſta=
linnen, Hüterinnen des heiligen Feuers, anrührte, wurde lebend
verbrannt, mit ihm ſeine ſämtlichen Verwandten, wie auch ſein
Viehbeſtand. Sein Haus wurde abgeriſſen, und auf ſein Land
wurde Salz geſtreut. Die dreitauſend Prieſterinnen, die im
Land angeſtellt waren, blieben für den Inka in Klöſtern
reſer=
viert. Außer mit ihm durften ſie nur mit der Coya, der Kaiſerin,
der erſten Frau des Herrſchers, verkehren.
Es gab wohl nie ein anderes Reich, das imſtande war,
eine ſolche Pyramide der Geſetzgebung aufzurichten und
reſpek=
tieren zu laſſen. Derartige Sozialiſierung des ganzen
öffeni=
lichen Lebens läßt ſich wohl nur halten bei einer zahlreichen
durch Erbgang geſicherten Adelskaſte, der die göttliche Herkunft
geglaubt wurde. Es war ein fleißiges, arbeitsſames, ruhiges
Volk, etwas unbeweglich gemacht durch den maſchinenmäßigen
Kollektivismus, der das Individuum, denEhrgeiz, die Tatkraft
des einzelnen erſtickte. Und vielleicht iſt dies der Grund, daß
die=
ſes Millionenreich vor hundert ſpaniſchen Infanteriſten, ſiebzig
Kavalleriſten und zwei kleinen Kanonen zuſammenbrach.
Jauafelraniſche Rariomtäten.
Abenteuer einer Brieftaube.
In Bechuana=Land fand ein Eingeborener vom
Bakgalagadi=
ſtamm eine erſchöpfte Brieftaube am Wege liegen. Der Vogel
gehörte einer Gattung an, die er nicht kannte, und trug einen
Gummi= und einen Metallring um das Bein. Dieſer letzte
Um=
ſtand brachte den Eingeborenen in völlige Verwirrung, er eilte
zu ſeinen Stammesgenoſſen, und man wurde ſich bald darüber
einig, daß der Vogel verhext ſei, und zwar höchſt wahrſcheinlich
von den weißen Männern. Man trug ihn darum zum Häuptling,
der den Aelteſtenrat zuſammenrief und nach längerer Diskuſſion
zu dem Ergebnis kam, daß die Taube der ſchwarzen Magie nicht
ſchuldig ſei und darum nicht getötet werden ſolle. Da der Vogel
aber jedenfalls doch verzaubert war, wurde er in einen Korb
ge=
packt und vom beſten Läufer zur nächſten Behörde gebracht. Er
lebt jetzt in einem Gerichtsgebäude, hat ſich von ſeiner Schwäche
vollkommen erholt und wird allmählich fett und träge. Die
Zah=
len auf den Beinringen wurden durch afrikaniſche Blätter
ver=
öffentlicht, und man hofft, daß ſchließlich jemand kommen wird,
der die Brieftaube als ſein Eigentum beanſprucht.
Eine ſchwierige Situation für einen Gouverneur.
Die ſüdafrikaniſchen Beamten, die es mit primitiven
Stäm=
men zu tun haben, ſehen ſich oft vor verzwickten Situationen. In
einer ſolchen Situation befand ſich kürzlich der Gouverneur von
Kenya, als er vor Tauſenden von Eingeborenen eine Anſprache
hielt und ihnen verſicherte, daß der Zuſtrom von Goldgräbern zu
den benachbarten Grabungsfeldern niemals dazu führen würde,
die Schwarzen ihres Landes zu berauben. Nach der Anſprache
kam nämlich ein alter, grauhaariger Häuptling zu dem
Gouver=
neur und verlangte, daß er die Wahrheit ſeiner Behauptungen
nach dem alten Ritus der Kakamega beſchwöre. Er ließ einen
lebenden Hund bringen, zog dann ein Schwert und erſuchte den
Gouverneur, des Hundes Kopf zu halten, während er als
Ver=
treter ſeines Volkes den Schwanz halten wollte. Der Gouverneur
ſollte jetzt den Hund halbieren und ſein Blut nach allen
Rich=
tungen verſpritzen mit der nochmaligen Verſicherung, daß das
Land auf alle Zeiten den Eingeborenen gehöre. Der Beamte zog
ſich aus der Affäre, indem er den Schwarzen verſicherte, daß ſein
Wort unverletzlicher und bindender ſei als jeder Ritus.
Heiliges Waſſer.
In der Desinfizier=Station des Hafens von Durban ſtehen
mehr als hundertvierzig Gallonen heiliges Waſſer. Dieſes Waſſer
wurde von mohammedaniſchen Pilgern nach Südafrika getragen,
und zwar in verſchiedenſten Gefäßen, unter denen Milchkannen,
Flaſchen und Konſervenbüchſen die Hauptrolle ſpielen. Zwölf
Pilger legten nach Mekka und wieder heim nach Südafrika nicht
weniger als 10 000 Meilen zurück, um dieſes Waſſer aus dem
hei=
ligen Brunnen der arabiſchen Stadt zu holen. Nach den
geſund=
heitlichen Vorſchriften muß es jetzt desinfiziert werden, und zwar
koſtet dieſe Pozedur einen Schilling für die Gallone. Das
Merk=
würdige iſt nun, daß die Mohammedaner plötzlich von ihrem
hei=
ligen Waſſer nichts mehr wiſſen wollen. Sei es, daß das Töten
der zahlloſen Bakterien dem Waſſer ſeine Heiligkeit nimmt, ſei es,
daß ſeine Heiligkeit ihnen doch nicht ſo viel wert ſcheint wie die
Desinfizierungskoſten, Tatſache jedenfalls iſt, daß die
Zollbeam=
ten vorläufig 140 Gallonen überaus ſchmutziges Waſſer daſtehen
haben, das ſie nicht loswerden können.
Der Schiffsfriedhof der Kapküſte.
Die Küſte des Kaps der Guten Hoffnung iſt den Schiffen ſchon
oft zum Verhängnis geworden. Man weiß, daß auf dem
Meeres=
grund in dieſer Gegend nicht weniger als 172 Wracks liegen, von
den alten Oſtindienfahrern bis zu den modernſten Schiffen wie dem
Hiliatus und der Hypatia, die kürzlich ſanken. Vor kurzem nun
hat ſich eine Geſellſchaft gebildet, die dieſe Wracks verwerten will,
und hat bereits mit den Operationen an einem Kohlenſchiff, das
im Burenkrieg ſank, begonnen. Jeden Tag werden die Kohlen
tonnenweiſe aus dem Meer gehoben und verkauft. Man nimmt
an, daß in der Tafelbucht im ganzen ſo viel Kohlen liegen, daß
ganz Kapſtadt auf Jahre damit verſorgt werden könnte.
Man hofft auch noch auf andere Schätze. Am Kap ſoll auch
ein Wrack mit märchenhaften indiſchen Schätzen liegen. Jedenfalls
ſpülen die Wellen von Zeit zu Zeit goldene Dukaten an den
Strand. Einmal fand man auch wundervolles altes holländiſches
Porzellan ans Ufer getrieben. Das Gerücht will ſogar, daß ein
Koffer mit Edelſteinen aus Ceylon auf ſeinen Wiederentdecker
harre.
Briefkaſten.
H. H. 93. Wenn verabredet war, daß beim Wegzug die
Lei=
tung liegen bleiben ſolle, ſo ſollte da nit wohl zum Ausdruck
ge=
bracht werden, daß für Sie weder ein Wegnahmerecht, noch
eine Wegnahmepflicht begründet werde, nicht iſt aber ohne
weiteres daraus zu ſchließen, daß die Einrichtung dem Vermieter
Nr. 251 — Seite 9
unentgeltlich überlaſſen werde. Im übrigen kann es ſich
wegen der Neuherſtellungen nur um Anſprüche handeln, die auch
im Intereſſe des Vermieters und nicht allein in Ihrem eigenen
Intereſſe gelegen waren. Es wird gut ſein, wenn Sie
Forderun=
gen in beiden Richtungen (a und b) erſt ſtellen und
Aufrech=
nung erklären, nachdem Sie unter Vorlage der Rechnungen
Sach=
verſtändige wegen der Höhe des zu fordernden Betrags gehört
haben.
B. in St. 1. Sie haben ein geſetzliches Pfandrecht an den
eingebrachten Sachen des Mieters, ſoweit ſie pfändbar
ſind. Dieſes Pfandrecht kann aber nur für das laufende oder
das folgende Mietjahr geltend gemacht werden; es erliſcht mit
dem Ablauf eines Monats, nachdem Vermieter von Entfernung
der Sachen aus dem Grundſtück Kenntnis erlangt hat, wenn er
nicht dieſen Anſpruch vorher gerichtlich geltend gemacht hat.
2. Eine Klage auf Zahlung des Rückſtands und Räumung
emp=
fiehlt ſich, letzteres, weil der aufgelaufene Zins Sie zu ſolchem
Begehren berechtigt und weil der Umſtand, ein Urteil in der
Hand zu haben, wichtig iſt. 3. Beim Amtsgericht, in deſſen
Be=
zirk ſich die Wohnung befindet
Geſchäftliches.
Zum Symbol des Feinen,
des Zarten und leicht Zerreißbaren iſt uns das Haar geworden.
Ausdrücke und Redewendungen wie „haarfein” und „zart wie ein
Haar” ſind in unſeren ſtändig gebrauchten Wortſchatz
übergegan=
gen. Aber, obwohl wir wiſſen wie zart und fein der Bau unſeres
Haares iſt, verwenden viele immer noch gewöhnliche Seifen zum
Waſchen der Haare. Dieſe Waſchmittel ſind zwar geeignet für die
ſtarken Fäden grober Gewebe, aber die empfindliche Schönheit
unſeres Haares wird durch ſie leicht gefährdet. Für das Haar
braucht man ein mildes, ſodafreies Shampoo — das nicht einmal
koſtſpielig iſt: Elida Shampoo, Perfekta Zitronenbad, das
wirk=
ſame Schönheitsmittel, das heute jeder Packung beiliegt, gibt dem
Haar die letzte Vollendung.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
26. Ziehungstag
7. September 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 26000 M. 5022
2 Gewinne zu 10000 M. 106936
14 Gewinne zu 5000 m. 92377 94468 116864 166791 165480 283039
305266
22 Gewinne zu 3000 M. 86004 100201 159348 173866 236944 252013
3060 13 320741 344679 347966 366640
68 Bewinne zu 2000 M. 15810 30703 30836 32861 66999 57941
58636 61140 62061 91435 96657 97733 104461 104639 113530 138817
148132 187536 187660 187974 208830 212923 009041 267922 288523
292006 322166 322819 330846 331807 344244 354563 359987 389339
108 Gewinne zu 1000 M. 1659 5030 13136 20580 24111 24203 30133
36319 37862 39359 42037 54852 57648 69156 61334 62772 81173
87175 94857 99819 113305 114462 115284 147325 148234 171338
187006 198609 204389 215054 229882 230627 233947 236887 248255
257239 258396 271749 273823 287198 292678 316672 316148 321073
326204 347740 348743 363827 362410 369029 392497 393188 393776
364441
172 Gewinne m 600 q. 9708 18073 18408 22791 23844 29683 32642
34611 47260 47834 50723 58858 65447 74364 75826 80229 88626
90062 94087 102582 113416 119650 128916 132267 136151 140319
141384 145449 151793 153076 165912 167837 170981 171730 172235
173456 176858 183502 184 181 203344 204210 205849 206075 213630
216486 222414 226848 226780 228608 232447 235826 241235 253578
261386 968810 271 188 279077 282770 280970 294297 298196 299189
299318 300600 803035 313132 313918 323108 305244 326240 3306—7
339702 345183 353035 366517 368407 374262 3791 10 380419 3851 13
387426 387722 391389 391911 395169 398944
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne z 10000 M. 369330
14 Gewinne m 5000 M. 26613 35269 83516 96681 172476 197778
Mir
12 Gewinne m 3000 M. 19854 119532 195943 278621 296867 332012
32 Gewinne zu 2000 M. 2281 2727 96347 96542 97677 98870 99898
103744 107237 179876 221146 235843 236951 354898 363710 368670
90 Gewinne zu 1000 M. 10368 18453 20631 43108 46698 52118
60387 78576 83263 85812 109804 112518 118190 118206 118278
126314 129481 144248 160361 163374 173914 175160 176547 194717
198719 601787 222482 223924 227974 260861 263432 278221 286606
316426 317499 328841 329007 336325 343644 346390 365346 376936
381369 387822 399291
154 Gewinne zu 600 M. 276 6231 9379 9879 11788 12561 13001
14376 17066 26482 26541, 36540 37130 37441 43710 46986 59197
61330 62818 63686 65960 68418 68947 80408 86191 88294 90340
701711 109760 120512 128063 125833 140274 152498 154737 154821
16626i 176718 170722 172194 175946 191975 193258 198779 204164
216604 218434 226361 232179 232416 232527 243210 256852 257930
258057 258107 266560 273020 273168 286245 297103 297727 310067
322268 331 152 333308 348291 367138 358397 368160 377725 381546
384356 384583 386595 386876 398199
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 100
Schlußprämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 75000, 2 zu je
50000, 18 zu je 10000, 66 zu je 5000, 102 zu je 3000, 272
zu je 2000, 590 zu je 1000, 924 zu je 500, 2836 zu je 400 M.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 9. September
17.00: Augsburg: Konzert des Konzert=Orcheſters. Werke von
Mo=
zart, Lortzino, Maſſenet=Schreiner u. a.
18.25: Dr. Schick: Mahnung erfolglos — alſo Zahlungsbefehl.
18.50: Mannheim: Aerztevortrag: Blick in die ärztliche Werkſtatt.
19.30: Volksmuſik.
20.00: Die Nibelungen. Der gehörnte Siegfried — Siegfrieds Tod.
Trauerſpiel von Friedrich Hebbel.
22.20: Zeit. Nachrichten. Wetter, Sport.
22.45: Konzert des Funkorcheſters.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Freſtag, 9. September
10.10: Hamburg: Schulfunk: Im Chefkontor eines Hamburger
Ex=
porthauſes. Lehrſpiel.
15.00: Junamädchenſtunde: Mütterſchulung und weiblicher
Arbeits=
dienſt.
15.40: Jugendſtunde: Deutſche Jugend in der Pionierſchule für
Ueberſee.
16.00: Magdalene v. Tjling: Die Zukunft der Frauenoberſchulen.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Clauß: Neue Wege der Völkerkunde.
18.00: Dr. Arland: Neuſchöpfungen im Pflanzenreich.
18.30: Dr. Schacher: Die Induſtrialiſierung der Balkanländer.
19.00: Dr. Krammer: Neue Wege zu deutſcher Innerlichkeit.
18.20: Dr. Lotz: Wohnlaube und Siedlerheim.
19.40: Zeitdienſt.
20.00: Breslau: Waldheimat. Paul Keller zum Gedächtnis.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Der Berlimer Domchor ſingt. Dirigent: Prot. Dr. Rüdel.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Abendunterhaltung des Berliner Tonkünſtler=Orcheſters.
Vollkommene Haarpfege — und so billig!
Elida Shampoo ist jetzt mehr als ein Haarwaschmittel — es ist die
vollkommene Haarpfege, denn jetzt liegt jeder Packung noch Perfekta
Zitronenbad bei.
Perfekta löst den letzten Rest von Shampoo aus dem Haar, kein weißer
Staub bleibt mehr im Kamm zurück. Ihr Haar erhält höchsten Glanz,
gitzt viel besser — und die Welle hält länger.
Elida Shampoo + Perfekta — Vollendete Haarpflege!
PePBPOAAAA O
a03Es 16-3
TV 3408
[ ← ][ ][ → ]Ein Luftſchiff, das ohne Landemannſchaft lat
Geiert
jibt es
Ereign”
d—Indie
fe Autopreis
F1
chaftskämpfe
verlaufen.
er der 1.
Oben links: Feuerwehr rückt mit Gasmasken zur Hilfeleiſtung aus.
Daneben: Maſchinengewehr zur Flugzeugabwehr im vergaſten Gebiet in Stellung.
Unten links: Rieſenſcheinwerfer wird in Stellunng gebracht, um bei nächtlichen Luftangriffen in
Tätigkeit zu treten. Daneben: Ein gasverſeuchter Herd wird durch Streuen von Chlorkalk entgiftet.
Der Amerikaner Thad Reſe hat das Modell eines Luftſchiffes angefertigt, das ohne
ſchaft und ohne daß Gas, Waſſer oder Ballaſt abgelaſſen wird, vielmehr ausſchließlich
geroſtatiſchen Vorrichtungen zu landen vermag. Um den Windwiderſtand zu verringe
kreisförmiger Tunnel von einem Ende des Luftſchiffes zum anderen, wodurch vor all
fahr eines plötzlichen Losreißens durch einen Windſtoß weſentlich verringert wi
Die Beiegnunden
fienbacher Rickers
de Frankfurt,
urg-Germania
Bürſtadt, Ma
Worms. Url
iü Fürth-Spög. Füt
einſurt 05-Würzbur
Würzburg 04—G
urg-Bayern Mül
80 Um-uhm L.
hen—Schwaben
Pforzheim. Eßl
en—Union Böckin
feuerbach—Stutgat
Karlsruhe,
he—FV. Offenb
reiburg—SpVg. Scht
M0 Neckarau, Sp.
ſt Mannheim—FC.
ſermania Friedrichsfelt
zſeutern—FC. Idar.
zur G5—FV. Saarbrüe
nlirchen—FK. Pirma
den ubrigen Lar
Neiſterſchaftsſpiele fo
Reich und Ausland.
dei deicsloehrälainer oei deit Onpreag. Heeresthanooern.
Leo Frobenius im Innern von
Tripolikanien.
Frankfurt a. M. Von dem Afrika=
For=
ſcher Leo Frobenius=Frankfurt a. M., der zurzeit
eine Forſchungsexpedition im Innern
Tripoli=
taniens, und zwar in der Gegend von Murzuck
im Fezzan zur Unterſuchung der dort um die
Mitte des 18. Jahrhunderts erſtmalig vom
deut=
ſchen Forſcher Hans Barth beobachteten
Felz=
zeichnungen leitet, ſind, wie die TU. aus Rom
meldet, die erſten Nachrichten eingetroffen. Das
bisherige Ergebnis beſtätigt die Erwartungen
des Forſchers augenſcheinlich vollauf. Frobenius
hat mit ſeinen Mitarbeitern Dr. Jenſen und Frl.
Cuno die Bergkette zwiſchen Murzuck und Gat
durchforſcht und dabei in zahlreichen Funden
ſämtliche Stilepochen von der Vorzeit bis zur
archäologiſchen Aera feſtgeſtellt. Die Zeichnungen,
die verſchiedenen Stilcharakteren angehören, ſind
teils ſehr klein, teils von bisher unbekannten
Ausmaßen, ſo u. a. Rhinozeroſſe, Giraffen,
Ele=
fanten in natürlicher Größe. Zahlreiche
Zeich=
nungen gelten verſchiedenen Gebieten
menſch=
licher Betätigung, vor allem der Jagd und
Kult=
handlungen. Beſonders intereſſant iſt die
Dar=
ſtellung der Geſtirne. Die überaus zahlreichen
Steinzeichnungen ſind zum Teil in Relief
gear=
beitet und können mit den beſten ägyptiſchen
Ar=
beiten verglichen werden. Meiſt ſind ſie
ſerien=
weiſe übereinander angeordnet. Von der unter
Dr. Jenſen in die Gegend von Gat vorgeſtoßenen
Abteilung der Expedition liegen noch keine
näheren Nachrichten vor. Prof. Leo Frobenius
hofft Ende September wieder nach Europa
zu=
rückkehren zu können.
Reichswehrminiſter General von Schleicher (links) im Geſpräch mit Generalleutnant
von Blomberg (Mitte), dem Befehlshaber des Wehkreiskommandos I.
Gärtner bringen ihre Erzeugniſſe
aufs Finanzamt.
Frankfurt a. O., Am Mittwoch mittag
veranſtalteten die Obſt= und Blumengärtner aus
Frankfurt a. O. und Lebus im Finanzamt eine
nicht alltägliche Kundgebung, um ihre große
Not=
lage vor Augen zu führen. Die auf dem
Wochen=
markt angebotenen und übrig gebliebenen
Er=
zeugniſſe, darunter 50 Zentner Tomaten, wurden
in 15 Wagen zum Finanzamt gebracht und dort
in den Gängen und auf dem Hof aufgeſtapelt.
Der Wortführer der Gärtner legte dem Vorſteher
des Finanzamtes den troſtloſen Notſtand des
Gewerbes dar. Obwohl der deutſche Markt mit
einheimiſchen Erzeugniſſe geradezu überſchwemmt
ſei, gehe die Einfuhr ausländiſcher Erzeugniſſe
ungehemmt weiter. In der vorigen Woche ſeien
in Berlin täglich 16 Eiſenbahnwagenladungen
ausländiſche Tomaten angekommen. Da die
Gärt=
ner ihren ſteuerlichen Verpflichtungen nicht
nach=
kommen könnten, verſuchten ſie, der
Steuerbe=
hörde ihre Erzeugniſſe zur Verrechnung
unmit=
telbar anzubieten. Der Vorſteher des
Finanz=
amtes bedauerte, die aufgeſtapelten Erzeugniſſe
nicht annehmen zu können, betonte aber, daß er
die Bitte um entſprechende ſteuerliche
Behand=
lung befürwortend weiterleiten wolle.
Deutſcher Pfarrerkag in Jena.
Deutſcher Gaſtwirkekag.
Zuſammenſtoß zweier Reichswehrwagen.
Vier Schwer=, drei Leichtverletzte.
Gotha. In der Nacht zum Donnerstag ſtieß
auf der Landſtraße Gotha—Ohrdruf ein mit
Reichswehrangehörigen beſetztes Perſonenauto
aus Gotha mit dem Anhänger eines zum
Trup=
penübungsplatz Ohrdruf ausrückenden
Manöver=
transportes der Reichswehr zuſammen. Bei dem
Zuſammenſtoß wurden 3 Reichswehrangehörige
und eine Zivilperſon ſchwer, drei weitere
Sol=
daten leicht verletzt.
Jena. Der Verband Deutſcher evangeliſcher
Pfarrer=Vereine, der 38 Pfarrer=Vereine mit
17 143 Mitgliedern zählt, hielt in Jena ſeinen
aus allen Teilen Deutſchlands gut beſuchten
Pfarrertag ab. Nachdem neuerdings auch der
bayeriſche Pfarrerverein ſeinen Beitritt
beſchloſ=
ſen hat, ſtellt der Verband die Vertretung der
ge=
ſamten Deutſchen ev. Pfarrerſchaft dar. Die
Ver=
ſammlung ſtimmte dem bayeriſchen Antrag auf
Anſchluß an den Verein einmütig zu. Der
baye=
riſche Vertreter hob hervor, daß die ſtarke
Ver=
bundenheit zwiſchen dem bayeriſchen
Pfarrer=
ſtand und dem des übrigen Reiches auch in der
Vergangenheit beſtanden habe. Der Rektor der
Univerſität Jena, Prof. Dr. Eſau, betonte die
Zuſammengehörigkeit zwiſchen Theologie und
Naturwiſſenſchaften. Der Dekan der Theologiſchen
Fakultät, Prof. Dr. Faſcher, ſprach über „Das
ſeeliſche Ringen der heutigen Jugend”.
Landes=
oberpfarrer D Reichardt wies auf die
ver=
trauensvollen Beziehungen zwiſchen den
Kirchen=
behörden und dem Pfarrerverein in Thüringen
hin. Prof. D. Dr. Schmidt=Japing=Bonn hielt
einen Vortrag über die geiſtige Lage der
Gegen=
wart und die Kirche. Ein weiterer Vortrag von
Prof. Dr. Fieſe=Frankfurt a. M. befaßte ſich mit
der weltlichen Rechtsſtellung der
Religionsgeſell=
ſchaften in Deutſchland. — Der nächſte
Pfarrer=
tag ſoll in Frankfurt a. M. ſtattfinden.
Der Abſchluß der Verhandlungen.
Ein Opfer der „Niobe”=Kataſtrophe bei Roedby
geborgen.
Der Norddeutſche Lloyd verſchrottet 5 Paſſagier=
und 13 Frachtdampfer.
Bremerhaven. In Durchführung des
be=
kannten Abwrackprogramms der
Reichsregie=
rung werden vom Norddeutſchen Lloyd fünf
Paſ=
ſagier= und 13 Frachtdampfer verſchrottet. Von
den Paſſagierdampfern werden „Derflinger”
„Karlsruhe‟, „Lützow” und „York” ſowie „
Seid=
litz” abgewrackt werden. Einige Dampfer
wer=
den beſtimmt von den techniſchen Abteilungen
des Norddeutſchen Lloyds zum Abwracken
über=
nommen werden.
Roedby (Laaland). Die Leiche eines bei
dem Untergang des Schulſchiffes „Niobe”
ertrun=
kenen Beſatzungsangehörigen wurde an der Küſte
weſtlich des Hafens Roedby angetrieben. Es
handelt ſich bei dem Toten um den
Offiziersan=
wärter Hoffmann.
Dorfbrand bei Uſedom.
Sechs Gebäude eingeäſchert.
Mord in Berlin.
Berlin. Am Mittwoch abend wurde die
56 Jahre alte Sprachlehrerin Carl=Bruscato,
eine geborene Italienerin, in ihrer Wohnung
Tempelhofer Ufer 32 tot aufgefunden. Nach den
polizeilichen Feſtſtellungen handelt es ſich
um=
einen Luſtmord.
Uſedom. Ein Brand, bei dem ſechs
Ge=
bäude in Schutt und Aſche gelegt wurden, ſuchte
am Mittwoch das Nachbardorf Gellenthin heim.
Mitverbrannt ſind erhebliche Erntevorräte und
landwirtſchaftliche Geräte. Ein Teil des
Mobi=
liars hat man retten können, ebenſo das Vieh.
Das Feuer ſoll durch einen Schornſteinbrand
ent=
ſtanden ſein.
Eibinger Brandkakaſt.
1000 Mark Belohnung ausl
Das Publikum ſoll mithelfen
Aufklärung.
Eibingen im Rheingau. Von
kriminalpolizeiſtelle Frankfurt a. Mo.
Händen die Unterſuchung im Falle der
Brandkataſtrophe liegt, teilt uns fol g
Die Ermittlungen nach der Entſteku
des Brandes, dem das alte Kloſter um
zu Eibingen zum Opfer gefallen ſind,
zu der Annahme, daß Brandſtif.
liegt. Mit Rückſicht auf die zahlreickn
die in den letzten Jahren in Eibing mſ
desheim vorkamen, liegt es im Interif
völkerung beider Ortſchaften, daß e.
rung dieſes Brandes erfolgt. Die Aiſt
nalpolizei Frankfurt iſt zur Zeit m.
klärung des Brandes in Eibingen beſſ.
bittet die Bevölkerung um ihre Mituk
ſonen, die irgendwelche Angaben mavieM
werden gebeten, ihre Beobachtunger !
teilungen, die auf Wunſch ſtreng veunß
handelt werden, an Kriminal=Konm
micke, zur Zeit Eibingen (Landjägern
geben. Für diejenigen, die zur Aufk-11
Ermittlung des Täters im Falle eriehl
ſtiftung beitragen, iſt eine Belohnury
RM. ausgeſetzt.
Die Diviſionsmanöver in Oſtpreußen erhielten ihre beſondere Bedeutung durch die Teilnahme
des Reichswehrminiſters, der während der Manövertage der oſtpreußiſchen Preſſe ein vielbeachtetes
Interview gab.
New Yorks neuer Oberbürguf
räumt auf.
Münſter. Die Verhandlungen des 57.
Deut=
chen Gaſtwirtetages wurden am Donnerstag nach
Annahme einer Reihe weiterer Anträge
abge=
ſchloſſen. Angenommen wurden u. a. Anträge,
die ſich mit dem Konzeſſionsweſen befaſſen und
z. B. die Unterſagung der Erteilung von
Tages=
konzeſſionen verlangen. Anträge bezüglich der
Schrebergärtenkonzeſſionen und der
Schankkonzeſ=
ſionen in Warenhäuſern fanden einſtimmige
An=
nahme. Angenommen wurden auch Anträge bei
Konzeſſionserteilung beim gewerbsmäßigen
Be=
trieb von Fremdenpenſionen. Weitere Anträge
fordern die Abſchaffung der Hauszins= und
Auf=
bringungsſteuern, Senkung der Gebühren für
Gas, Waſſer und Strom und Errichtung von
Gaſtwirtskammern. Anträge auf Errichtung einer
eigenen Berufsgenoſſenſchaft und zur Frage der
Ermäßigung der Muſiktantiemen wurden den
Ausſchüſſen überwieſen. In der
Nachmittagsver=
handlung wurden u. a. noch Anträge auf
Herab=
ſetzung der Fernſprechgebühren ſowie
Zuſammen=
legung des Totenſonntags und Volkstrauertages
angenommen. Im Mittelpunkt der Ausſprache
ſtand weiter die Frage der Jugendherbergen,
deren Konkurrenz in ſteigendem Maße
empfun=
den wurde. Entſprechende Anträge wurden
gleich=
falls gebilligt. Schließlich wurden noch drei
Dringlichkeitsanträge angenommen, die ſich auf
Aufhebung der Schlachtſteuer=
Ergänzungsbeſtim=
mungen, Einheitsbewertung bei gewerblich
be=
nutzten Grundſtücken und Ferien= und
Urlaubs=
karten beziehen. Die Tagung ſchloß mit
Dankes=
worten des Präſidenten und des ſtellvertretenden
Präſidenten.
New York. Walkers Nachfolge.
bürgermeiſter von New York, Mac
den acht Tagen, die er nunmehr im
der Stadtverwaltung bereits ſo grür
räumungsarbeit geleiſtet, daß die O
Bevölkerung aus dem Staunen nät
kommt. Mac Kee hat die Gehälter de
many Hall in die wichtigen New Qu
waltungsſtellen geſetzten Perſonen ſün
nachdem er ſein eigenes Gehalt um 12.
vermindert hatte. Max Kee hat glei=”)
jenigen Beamten, über deren Gehäll
beſtimmen kann, dringend geraten, ſ7
nem Vorbild zu richten. Der neue 2
meiſter geht auch in anderer Hinſicht
von der New Yorker Stadtverwaltuns
Beiſpiel voran, um ſie zur Sparſam.
ziehen. So verzichtet er beiſpielsweiſe
ſeine Dienſtfahrten die ſtädtiſchen Kr.
benutzen. Die Untergrundbahn iſt ſel
rungsmittel. Max Kee hat die Abte
angewieſen, ihre Limouſinen aufzugs”
ſſuchen ſteigt am Sonn
ſuhres, das Länder
beſte kontinentale Hoc
ulle Elf des zweifa
is in der ganzen We
uch die zahlreichen kle
ganzen Front die ner
Jußball, ſo ſind jetzt
Neiſterſchaftsſpielen b
tstreffen ſteigt am
müurt und Stadt=SV.
handball kämpft man
Süddeutſchland ſind
Frankfurt-Höchſt 01
Frankfurt—Eintracht
euteim: — Heſſen: Wo
u-Rotwei
Ahein:
Waldhof
Oiersheim
ſar
9
wurt Trier—Sportfr.
Tenni
weigg wird in Foreſt
kheiſterſchaft,
in die ſicher auch nock
uchtet werden wird
en=Baden.
Ungariſchen Meiſte
Süädtekampf Hambu
eichtat!
benig von den gro
ech Unſerer
Olym=
i S jiedenfalls auch
Zim. Wok
Zentr. u
Haule, neuzeit
Balt, n. f. Erwa
ene geeion.
Laoge beſchl.
ermieten.
L a. d. Ge
Wer. 33.Wol
Wald gel.
enbach
Fr. 48, (124
Deutſcher Bildhauer
den Papſt.
Der Berliner Bildhauer Herbert von
dem Papſt Pius Xl. mehrere Si
Modellierung einer Porträtbüſte
Seite 10 — Nr. 251
Darmſtädter Tagblatt /Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag,
[ ← ][ ][ → ]Sport, Splel und Jurnen
d velmeſr aus
ndwiderſtand zu ver”
anderen, wodurd
26 weſentlich verrin
ngen im Rheinga
inkfu
ng des Täters im
beitragen, iſt eine Beilt
Der Spork des Sonnkags.
nieſer Septemberſonntag hat noch einmal ein ſehr großes
ſoramm. Nicht nur die Raſenſports, denen ſich ja jetzt
große Intereſſe der Maſſen zuwendet, auch in faſt allen
Swortgebieten gibt es eine Fülle von Veranſtaltungen.
irnd auch große Ereigniſſe, wie beiſpielsweiſe das Hockey=
Deutſchland—Indien, das Internationale Sportfeſt
der Große Autopreis von Monza, das Schleizer Drei=
Fußbal l.
Meiſterſchaftskämpfe in Süddeutſchland ſind bislang
ſurregend verlaufen. Ein ganz beſonders intereſſanter
cheint aber der 11. September werden zu wollen, denn
err Gruppen gibt es große Spiele. Der Terminkalender
ſugenden Begegnungen vor: „Main: Hanau 93—VfB.
IOffenbacher Kickers—FSV. Frankfurt, Eintracht Frkf.
4freunde Frankfurt, Union Niederrad—Rotweiß Frank=
Fſenburg—Germania Bieber. Heſſen: Al.=Ol. Worms—
nbach-Bürſtadt, Mainz 05—Langen. SV. Wiesbaden
ſrmatia Worms. Urberach-Viktoria Lorſch. Nord=
R. Furth—SpVg. Fürth, ASV. Nürnberg—FC.
Bay=
hweinfurt 05—Wurzburger Kickers SpVg. Erlangen—1.
kerg, Würzburg 04—Germania Nürnberg. Südbayern:
ensburg—Bayern München. Wacker München—SpVg.
SSV. Ulm—Ulm 94. DSV. München—München 60.
München—Schwaben Augsburg. Württemberg: VfB.
FC. Pforzheim. Eßlingen—Stuttgarter SC..
Ger=
ösingen—Union Böckingen. FC. Birkenfeld-Normania
Feuerbach—Stutgarter Kickers. Baden: VfB.
Karls=
konia Karlsruhe, FC. Mühlburg—Freiburger FC.,
erlsruhe—FV. Offenburg. FV. Raſtatt-Karlsruher
Freiburg—SpVg. Schramberg. Rhein: Phönix Lud=
VfL. Neckarau, SpVg. Sandhofen—SpVg. Munden=
. Mannheim—FC. 08 Mannheim. Viernheim—SV.
üermania Friedrichsfeld—VfR. Kaiſerslautern. Saar:
für=lautern—FC. Idar, Sportfr, Saarbrücken—Eintracht
öerar 05—FV. Saarbrücken, Völklingen—SV. 05
Saar=
hernkirchen—FK. Pirmaſens.
n. den übrigen Landesverbänden des DFB.
MMeiſterſchaftsſpiele fortgeſetzt.
Hocke y.
timchen ſteigt am Sonntag das europäiſche Hockey=Er=
Jahres, das Länderſpiel Deutſchland—
In=
beſte kontinentale Hockeymannſchaft im Kampf gegen
ſirvolle Elf des zweifachen Olympiaſiegers; das iſt ein
ors in der ganzen Welt Beachtung findet. — Hinter
auch die zahlreichen kleineren Privatſpiele, mit denen
ſtet, ganzen Front die neue Hockeyſaiſon beginnt, zurück.
Rugby.
n Fußball, ſo ſind jetzt auch im Rugby alle Landesver=
Meiſterſchaftsſpielen beſchäftigt. Das erſte ſüddeutſche
f=streffen ſteigt am Sonntag im Mainkreis zwiſchen
Mi kfurt und Stadt=SV. Frankfurt.
Handbal l.
Handball kämpft man auf der ganzen Linie um die
Süddeutſchland ſind die folgenden Spiele angeſetzt:
L. Frankfurt—Höchſt 01. Sachſenhauſen—TSV. Lan=
S Frankfurt—Eintracht Frankfurt, Polizei Frankfurt
Sbenheim; — Heſſen: Wormatia Worms—Darmſtadt 98,
dr—Rotweiß Darmſtadt, TV. Königſtädten-Polizei
Rhein: SV. Waldhof—MTG. Mannheim. Phönix
Oftersheim, Mannheim 08—Ludwigshafen 03, Mann=
KAfR. Mannheim, Frankenthal-Polizei Mannheim,
Ludwigshafen: — Südrhein; Polizei—Siegfried
Wörrſtadt—SV. Wiesbaden. Haſſia Bingen—Mainz
1919—Poſt Wiesbaden: — Nordbayern: Bamberg—
eiberg, NSC. Nürnberg—Polizei Nürnberg, Siemens=
Arirnberg—SpVg. Fürth. Reichsbahn Nürnberg—Würz=
4ers. Bar Kochba Nürnberg—Pfeil. Nürnberg;
Reichsbahn—BS. Augsburg, Jahn München—ASV.
Ppſt München—1860 München; „Saar: Merzig—Saar=
Mſrmark Trier—Sportfr. Saarbrücken, Bous—Polizei
Tennis.
annstag wird in Foreſt Hills die amerikaniſche
Meiſterſchaft die in dieſem Jahre ſehr ſtark
ud die ſicher auch noch bei der Aufſtellung der
Rang=
ür leachtet werden wird abgeſchloſſen. Turnierſchluß iſt
)en=Baden. In Budapeſt ſind unter deutſcher Be=
47 Ungariſchen Meiſterſchaften im Gange, und in Ham=
1 Städtekampf Hamburg—Berlin ſtattfinden.
Leichtathlet i k.
ant wenig von den großen Sportfeſten, die für die Zeit
ückkehr unſerer Olympiaſieger geplant waren. In
gibt es jedenfalls auch am kommenden Sonntag wie=
der keine Veranſtaltung von Belang. Dagegen weiſt die
Inter=
nationale Sportwoche in Göteborg eine ſehr ſtarke Beſetzung auf.
Ein Repräſentativkampf Lyon-Baden wird in der franzöſiſchen
Seidenſtadt durchgeführt. Ein weiteres Repräſentativtreffen
führt in Bremen die Frauen von Weſt= und Norddeutſchland
zu=
ſammen.
Motorſport.
Kurz vor ihrem Abſchluß wartet die Motorſportſaiſon noch
einmal mit einigen größeren Ereigniſſen auf. Der Große
Auto=
preis von Monza verſammelt die Elite der europäiſchen
Renn=
fahrer am Start. Auch unſer Meiſterfahrer Carraciola iſt
gemel=
det. Gute Beſetzung weiſen auch das Bergrennen von Leitmeritz
und das Hohenſyburg=Rundſtreckenrennen auf. — Die
Motorrad=
fahrer haben das Schleizer Dreiecksrennen als größte
Veranſtal=
tung des Sonntags auf der Karte.
Radſport.
Die Winterſaiſon im Radſport kündigt ſich bereits mit dem
erſten Hallenrennen an: der Berliner Sportpalaſt macht den
Auf=
takt. Rennen auf offenen Bahnen finden in Bochum, Münſter, in
Turin und Paris ſtatt. Von den Straßenrennen verdient das
„Kleine Rund um Nürnberg” Erwähnung.
Verſchiedene s.
Berufsboxkämpfe gibt es am Samstag in Köln. — Die
Ru=
derer haben neben einigen Herbſtregatten auch die intereſſanten
Hamburger Altherren=Regatta auf dem Programm. — Auch am
„grünen Tiſch” gibt es zu tun”, in Budapeſt tagt das Mitropa=
Cup=Komitee und in in Wien findet die Tagung des Frauen=
Welt=
verbandes ſtatt.
Pferdeſport.
Galopprennen gibt es am Sonntag in Hannover, Leipzig,
Kre=
feld und in Chantilly.
Handball in der 2.T.
Kreisklaſſe: Bickenbach — Pfungſtadt, Worfelden —
Arheil=
gen, Bensheim — Griesheim, Langen — Sprendlingen.
Odenwaldgau: König — Groß=Umſtadt, Erbach — Groß=
Zimmern.
Meiſterklaſſe 1.: Lorſch — Reichsbahn, Heppenheim —
Egels=
bach, Hahn — Tgſ. 1875 Darmſtadt: 2.: Nauheim — Büttelborn,
Erfelden — Groß=Gerau, Wallerſtädten — Walldorf, Tgde. 1846
Darmſtadt — Wolfskehlen.
A=Klaſſe
Zwingenberg — Birkenau Kriſchhauſen —
Schwanheim, Auerbach — Hüttenfeld; 2.: Nieder=Ramſtadt —
Biebesheim, Crumſtadt — Griesheim; 3. Münſter — Weiterſtadt,
Eberſtadt — Urberach.
In der Kreisklaſſe iſt man nun ziemlich gut über die
Spiel=
ſtärke orientiert. Es folgt die zweite Etappe, wo ſich die Spreu vom
Weizen ſondert; um in den Schlußkämpfen den Meiſter zu
er=
mitteln. Bickenbach wird durch einen Sieg über Pfungſtadt
weiter=
hin die Spitze behalten. Hart auf den Ferſen folgt Arheilgen, dem
wir ebenfalls den Sieg in Worfelden zutrauen. Unklar dagegen
iſt das Spiel in Bensheim gegen Griesheim. Den Zwiebelſtädtern
hatten wir einen guten Platz zugedacht. Nun gibt uns aber der
Bensheimer Sieg in Pfungſtadt zu bedenken. Gänzlich offen iſt
auch das „Lokalderby” in Langen zu halten. — Das wichtigſte
Spiel der Meiſterklaſſe 1 ſteigt zweifellos in Lorſch. Gelingt es der
Reichsbahn, beide Punkte zu holen, ſo dürfte die ſchärfte Klippe
glücklich genommen ſein. In Heppenheim darf man mit guter
Gegenwehr Egelsbachs rechnen, Vielleicht bringt der Bericht
ſo=
gar einen Gäſteſieg. Die Hahner werden gegen die Tgſ. 1875 kaum
aufkommen. Im Ried begegnen ſich Nauheim und Büttelborn. Die
Gäſte ſcheinen den Faden verloren zu haben. Wir trauen ihnen
jedoch mehr zu. Groß=Geraus guter Spurt ſollte auch Erfelden
be=
zwingen, wie wir aus Wallerſtädten ebenfalls einen Gäſteſieg
er=
warten. Das einzige Spiel in Darmſtadt ſteigt am Oſtbahnhof
gegen Wolfskehlen. Einſt haben die Gäſte auf dieſem Platze geſiegt.
Jetzt ſcheint ſich die Lage geändert zu haben. A=Klaſſe: An der
Bergſtraße kann man vorläufig noch nichts ſagen, da bei den
Ver=
einen auf Siege auch unerwartete Niederlagen folgten. Um ſo
größer iſt das Intereſſe an den Ergebniſſen. Nieder=Ramſtadt hat
eine harte Nuß zu knacken, da Biebesheim wohl ebenbürtig iſt.
Dagegen gewinnt Crumſtadt hoch über Griesheim 3. Im Norden
könnte man Eberſtadt ſchon als Sieger erwarten, während
Weiter=
ſtadt ſchon Glück haben muß, wenn es in Münſter gewinnen will.
— Die Odenwälder Kreisklaſſe bringt zwei Spiele, wobei es heiß
hergehen wird. Keiner Partei kann man den Vorzug einräumen.
Deſto intereſſanter ſind die Treffen, die ſicherlich Maſſenbeſuch
aufweiſen.
Lorſch 1. — Reichsbahn 1.
Wie ſchon berichtet, muß die Reichsbahn am kommenden
Sonntag (3.30) nach Lorſch. Hier wird wahrſcheinlich die
Vor=
entſcheidung der Meiſterſchaft in der Meiſterklaſſe fallen, und iſt
daher mit einem äußerſt ſpannenden und ſchnellen Spiele zu
rechnen. Vorher 2. Mannſchaften. Abfahrt der Mannſchaften
12.45 Uhr ab Sportplatz, Dornheimerweg. Schlachtenbummler
äußerſt erwunſcht, geringe Unkoſten.
Fußball im Kreis Starkenburg.
Nur ſechs Spiele am Sonntag in der Starkenburger Kreisliga,
Viktoria Walldorf — Germania Eberſtadt.
SV. 98 Darmſtadt — Polizeiſportverein Darmſtadt.
FV. 1922 Eppertshauſen — Sportvgg. 04 Arheilgen,
Germania 03 Pfungſtadt — Sportv. Mörfelden,
Germania Oberroden — FC. 03 Egelsbach,
Sportverein Münſter — Rot=Weiß Darmſtadt.
Nachdem das noch vorgeſehene Spiel Union Darmſtadt — FV.
Sprendlingen wegen Platzſchwierigkeiten abgeſetzt worden iſt,
finden am Sonntag nur die obengenannten ſechs Spiele ſtatt. Sie
werden das Tabellenbild ſicher wieder weſentlich verändern. Der
Spitzenreiter Walldorf empfängt die Eberſtädter Germanen. Nach
allen bisherigen Erfahrungen iſt damit zu rechnen, daß beide
Punkte in Walldorf hängen bleiben und die Ex=Bezirksligiſten
weiter die Tabelle anführen. — Intereſſanter noch verſpricht die
Begegnung in Darmſtadt zwiſchen dem Sportverein 98 und der
Polizei zu werden; der Kampf dürfte, das würdige Gegenſtück
zum Darmſtädter „Handballderby” werden. Der Papierform nach
iſt die Polizei, klarer Favorit. Aber ſchon der Verlauf des
Tref=
fens Polizei — Rot=Weiß hat gezeigt, daß Lokaltreffen ganz
an=
deren Geſetzen unterliegen, und daß dabei Ueberraſchungen
durch=
aus möglich ſind. Auf alle Fälle rechnen wir aber mit einem
ehrenvollen Ergebnis für den SV. 98. — In Eppertshauſen ſteigt
ein weiteres wichtiges Treffen. Die Einheimiſchen ſind daheim
noch nicht geſchlagen worden, haben allerdings ein Privatſpiel
gegen Arheilgen verloren. Wir halten Arheilgen auch für eine
Idee ſtärker als den Neuling, aber der Platzvorteil und das
Pu=
blikum können diesmal eine große Rolle ſpielen. Wir unterlaſſen
deshalb Tips. Etwas einfacher ſcheint das im Spiel Pfungſtadt —
Mörfelden zu ſein. Auch wenn ſich Mörfelden bisher recht gut,
ſogar überraſchend gut geſchlagen hat, glauben wir aber nicht
daran, daß ſich die Gäſte in Pfungſtadt durchſetzen können. Ein
Erfolg Pfungſtadts liegt näher als umgekehrt, allerdings werden
die Gaſtgeber auf der Hut ſein müſſen. — In Oberroden tritt der
FC. Egelsbach an. Der Kampf iſt an und für ſich offen;
aller=
dings könnten die beiden letzten Niederlagen Oberrodens die
Ger=
manen zu einer beſonderen Leiſtung aufſtacheln, und in dieſem
Falle wäre ein Sieg des Platzvereins möglich. — Das letzte Spiel
führt in Münſter den dortigen Sportverein und Rot=Weiß
Darm=
ſtadt zuſammen. Auch hier iſt der Ausgang offen, denn Münſter
ſcheint tatſächlich in dieſem Jahr ſchwächer zu ſein als wie früher.
Immerhin liegt aber doch ein Erfolg der Einheimiſchen näher
als der der Gäſte. Spielbeginn durchweg um 3 Uhr.
Die A=Klaſſe am 4. September.
Gruppe Bergſtraße: Viktoria Griesheim — Germania
Lee=
heim 11:1 (4:1) Eintracht Darmſtadt — Poſtſportverein
Darm=
ſtadt 7:1 (2:0), FSV. Jugenheim — Sportverein Weiterſtadt 1:4
(1:2), Boruſſia Dornheim — Sportverein Geinsheim 2:3 (1:2). —
Die Ergebniſſe ſind durchweg als erwartet anzuſprechen, ſogar
die Höhe der Siege von Griesheim und Eintracht Darmſtadt
über=
raſcht nicht. Die zum erſtenmal wiedergegebene Tabelle zeigt
folgendes Bild:
Gruppe Odenwald: SC. Ober=Ramſtadt — VfL. Michelſtadt
1:2 (1:1), Sportverein Roßdorf — VfR. Erbach 8:1 (5:1), FSV.
Groß=Zimmern — Sportverein Lengfeld 6:2 (3:1), Sportverein
Höchſt — Spielvgg. Groß=Umſtadt 2:1 (1:1), Viktoria Kleeſtadt
Germania Babenhauſen 3:5 (1:2), Viktoria Schaafheim — VfR.
Beerfelden 1:1 (0:1). — Die Ueberraſchung iſt hier der Sieg
Michelſtadts in Ober=Ramſtadt; „weiter iſt auch die beſtändige
Form der Roßdörfer zu beachten, die ſchon wieder mit einem
recht hohen Sieg aufwarten. Alles andere entſpricht etwa den
Erwartungen.
Gruppe Dreieich: SV. Erzhauſen — Union Wixhauſen 16
(1:4) Viktoria Urberach Reſ. — SC. Dietzenbach 2:2 (1:2),
Pri=
vatſpiel. — Bei dem bisher ſehr verzettelten Spielbetrieb hat ein
Eingehen auf die Treffen dieſer Gruppe noch keinen Sinn.
Spiele am Sonntag, den 11. September.
Gruppe Bergſtraße: Viktoria Griesheim — Sportv.
Geins=
heim. Sportv, Weiterſtadt — Boruſſia Dornheim, Sportv Groß=
Gerau — FSV. Jugenheim. Germania Leeheim — Eintracht
Darmſtadt, Reichsbahn Darmſtadt — Poſtſportv. Darmſtadt.
Gruppe Odenwald: VfL. Michelſtadt — Sportv. Roßdorf,
FSV. Groß=Zimmern — Sportv. Höchſt Spielvgg. Groß=Umſtadt
— SC. Ober=Ramſtadt. Sportv. Lengfeld — VfR. Beerfelden.
Germania Babenhauſen — VfR. Erbach, Viktoria Schaafheim —
Viktoria Kleeſtadt.
Gruppe Dreieich: Union Wixhauſen —
C 02
Dreieichen=
hain, Sportv. Erzhauſen — SC. 06 Dietzenbach, Tgd.
Sprendlin=
gen — FC. Langen Reſerve, Sportv. Offenthal — T.u. Spgmd.
Meſſel.
Prüfung für Turn= und Sportabzeichen. Am Sonntag, den
d. M., vorm. 10.30 Uhr, findet im Woog eine Prüfung im
Schimmen für das Turn= und Sportabzeichen, für Damen und
Herren ſtatt. Anmeldungen nimmt Gauſchwimmwart Bingel am
Woog entgegen.
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Beglaubigte Druckauflage vom
8. Fobr. 1981; 75 125 Exompl.
Nummer 231
DarmſtadterCagblatte
Atsglagsgn
Freitag, den g
Sie 9i
ſch. Ja.
Kleine Anzeichen der Wirtſchaftsbelebung.
Aus dem Bericht des Landesarbeitsamts Heſſen: Rückgang der Arbeitſuchendenzahl.
zu werden; ferner die Möglichkeit einer Anſammlung großer
Ka=
pitalien bei Konſumvereinen, da die Anſicht mancher, daß die
Arbeitsmarkklage in Heſſen und
Konſumvereine den vollen Gewinn dem einzelnen Mitglied zugute
Heſſen=Naſſan.
Die Geſamtzahl der bei den Arbeitsämtern des Bezirks des
Landesarbeitsamtes Heſſen gemeldeten Arbeitſuchenden hat am
31. Auguſt 308 926 betragen; davon ſind 49 490 weibliche
Per=
ſonen. Gegenüber dem Stand von Monatsmitte mit 316 663
Ar=
beitſuchenden (51 311 weibliche) iſt alſo eine Verminderung um
7739, gleich 2,4 Prozent, eingetreten. Dieſer Rückgang kann jedoch
— worauf auch die meiſten Arbeitsämter hinweiſen — nicht als
eine Beſſerung der Arbeitsmarktlage angeſehen werden; vielmehr
ſind die Abgänge hauptſächlich darauf zurückzuführen, daß ein
großer Teil der aus der Unterſtützung Ausgeſteuerten oder wegen
mangelnder Hilfsbedürftigkeit Ausgeſchiedenen, ſowie viele nach
den neuen Grundſätzen von den Arbeitsämtern nicht mehr als
Wohlfahrtserwerbsloſe anerkannte Arbeitsloſe die Arbeitsämter
nicht weiter in Anſpruch nehmen.
In der Landwirtſchaft, in der Baſaltinduſtrie im
Portefeuille=
gewerbe und in der Schuhinduſtrie beruht die Abnahme der
Ar=
beitſuchenden aber vorwiegend auf einer leichten wirtſchaftlichen
Belebung. In der Baſaltinduſtrie ſind Einſtellungen beſonders
infolge des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregierung
erfolgt.
In Unterſtützung haben ſich am 31. Auguſt insgeſamt 101 358
Perſonen befunden (34 302), in der Arbeitsloſenverſicherung und
67 056 in der Kriſenfürſorge). Ganz erheblich gewachſen iſt die
Zahl der im freiwilligen Arbeitsdienſt Beſchäftigten, und zwar
nach dem vorläufigen Ergebnis der Zählung vom 31. Auguſt, auf
rund 19 000, das iſt eine Zunal ne gegenüber dem Stand vom 30.
Juli (rund 14 400) um 32 Prozent. — Unter den verfügbaren
Ar=
beitſuchenden haben ſich — nach dem vorläufigen Ergebnis der
Zählung vom 31. Auguſt — 115 976 von den Arbeitsämtern
an=
erkannte Wohlfahrtserwerbsloſe befunden, und zwar 104876
Männer und 11 100 Frauen.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Zweifellos hat die Kursbewegung der vorgeſtrigen Berliner
Börſe bei der Kundſchaft ſtärkere Zurückhaltung ausgelöſt.
Teil=
weiſe befürchteter ſtärkerer Verkaufsdruck blieb aber zu Beginn
des geſtrigen Verkehrs aus, ſo daß die Rückkaufneigung der
Spe=
kulation eher zu weiteren Kurserholungen führte. Eine gewiſſe
Anregung ging von dem weiter entlaſteten Arbeitsmarkt, den
höheren Eiſenexportpreiſen und dem wieder feſten New York aus.
Die innerpolitiſche Unſicherheit blieb demgegenüber ohne
ſtärke=
ren Einfluß. Da auf einzelnen Marktgebieten auch noch etwas
Ware herauskam, konnten die feſteren Taxen des
Vormittagsver=
kehrs nicht immer erreicht werden, doch eröffnete die Börſe im
all=
gemeinen recht widerſtandsfähig, und zwar auf der Baſis des
Frankfurter Abendniveaus erholt. Das Geſchäft war ziemlich
ruhig. Verſchiedene Spezialpapiere die vorgeſtern ſehr ſtark
ge=
fallen waren, erſchienen wieder mit Plus=Pluszeichen, ſo z. B.
Hanſadampf, Klöcknerwerke, Mansfelder, Goldſchmidt uſw. Aber
auch ſonſt konnten ſich vorgeſtern beſonders ſtark gedrückte Papiere
meiſt mehrprozentig erholen. Ueber 3 Prozent gebeſſert ſind zu
nennen: Thüringer Gas, Kunſtſeideaktien, Feldmühle. Dt.
Atlan=
ten, Südd. Zucker, Chadeaktien, H.E.W., R.W.E.. Conti=Gummi
und Salzdetfurth. Auch Kohlenwerte waren trotz Beendigung des
belgiſchen Kohlenſtreiks gefragt. Im Verlaufe ſetzte ſich dann,
ohne daß das Geſchäft eine nennenswerte Belebung erfuhr,
ziem=
lich allgemein eine Erholung durch. Auch am Rentenmarkt wurde
es nach anfänglicher Unſicherheit im Verlaufe eher feſter.
„Die Frankfurter Börſe zeigte nach den ſcharfen
Kurs=
rückſchlägen des Vortages wieder eine allgemeine, wenn auch
leichte Erholung. Zwar war anfangs das Publikum noch in
zahl=
reichen Kleinaufträgen Verkäufer, wodurch die erſten Kurſe
ver=
einzelt nur wenig über dem bereits etwas freundlicheren
Kurs=
nieveau der Frankfurter Abendbörſe ſich bewegten. Auf der
an=
deren Seite hält aber die Kaufneigung des Publikums nach wie
vor an, wenn auch erfreulicherweiſe die Auswahl der Werte etwas
vorſichtiger getroffen wird. Die innerpolitiſche Situation gibt
der Börſe zunächſt keine Veranlaſſung zu irgend welcher
Beun=
ruhigung, da eine Reichstagsauflöſung ſchon ſeit längerer Zeit
erwartet wird. Dieſe Tatſache werde aber eine Störung für das
in Kraft geſetzte Wirtſchaftsprogramm der Reichsregierung nicht
geben. Gleichzeitig regte der außerordentlich feſte Schluß der
New Yorker Börſe und die weitere Entlaſtung am deutſchen
Arbeitsmarkte an. Dadurch war vor allem auch die Spekulation
zu erneuten Rückkäufen angeregt. J.G. Farben zunächſt
unver=
ändert, ſpäter 1 Prozent höher. Von ſonſtigen Chemiewerten
zogen Goldſchmidt 3,75, Scheideanſtalt 0,75, Erdöl 1,5, Rütgers 1
Prozent an. Sehr feſt lagen wieder Kunſtſeideaktien in
Auswir=
kung der amerikaniſchen Kunſtſeidehauſſe. Aku 4, Bemberg 5,5
Prozent höher. Von Zellſtoffwerten Waldhof um 1. Aſchaffenburg
1,75 Prozent befeſtigt. Auch Schiffahrtsaktien etwa 0,5—0,75
Pro=
zent freundlicher. Außerordentlich gebeſſert lagen verſchiedene
Montanpapiere. So zogen Mansfeld 4,5 Proz., Phönix 1,75,
Rheinſtahl 1,5, Harpener 1,5. Buderus 0,75 Prozent an.
Kali=
werte durchweg 1 Prozent höher genannt. Ziemlich ruhig lagen
im Gegenſatz zur ſonſtigen Bewegung Elektrowerte. Auch gingen
hier die Kursſteigerungen bei den Eröffnungskurſen nicht über
1 Prozent hinaus. Von Einzelwerten zogen Holzmann um 2,
Conti Gummi 2,25, Deutſche Linol. 1½, Daimler 0,75 Prozent an.
Grundſätzlich betrugen die Kurserholungen bei den Werten, die
vorgeſtern den ſchärfſten Rückgang aufwieſen, auch wieder das
größere Ausmaß. Auch der Anleihe= und Rentenmarkt zeigte ein
freundlicheres und beruhigteres Bild.
Die Abendbörſe ſetzte nach der feſteren Mittagsbörſe
teilweiſe etwas freundlicher ein. Der Geſchäftsumfang iſt kleiner
geworden, da das Publikum in der Anlage vorſichtiger iſt, auch
bezüglich der Auswahl der Werte. Anregend wirkten die feſten
Weltbörſen. JG. Farben lagen ½ Prozent höher. Sonſt waren
Montanwerte bevorzugt, von denen Rheinſtahl, die bereits an
der Mittagsbörſe insgeſamt 6,5 Prozent gewannen, erneut 0,5
Prozent, Stahlverein und Phönix 0,25 Prozent anzogen. Von
Elektrowerten Bekula ½ Prozent anziehend. Am Schiffahrtsmarkt
waren Paket ½ Prozent ſchwächer, Nordd, Lloyd behauptet. Von
Einzelwerten hörte man Deutſche Linoleum 1 Prozent feſter.
Der Rentenmarkt lag verhältnismäßig ruhig bei allerdings gut
behaupteten Kurſen. Pfandbriefe lagen eher etwas niedriger,
während Liquidationspfandbriefe etwas freundlicher waren. Sonſt
hörte man Neubeſitz 7.10, Altbeſitz 53½, Schutzgebiete 4,75 Proz.
Im Verlauf der Börſe waren die Kurſe bei ruhigem Geſchäft
wie=
der nachgebend. J.G. Farben gaben bis 0,75 Prozent, Rheinſtahl
wieder 1 Prozent nach.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Einzelhandel erſtreitet vor dem Reichsgericht ein
bedeutungs=
volles Urteil im Abwehrkampf gegen die Konſumpereine.
Im Abwehrkampf des privatwirtſchaftlichen Einzelhandels
gegen die Konſumvereine hatte die Edeka=Genoſſenſchaft in
Mei=
ningen bei einer Verſammlung ein Flugblatt verteilen laſſen,
das die Ueberſchrift trug: „Wo man kaufen ſoll?”, und in ſeinem
Inhalt dafür warb, beim Einzelkaufmann zu kaufen, der ſich bei
anſtrengender Arbeit, in ſeinem Geſchäft vielfach koſtenlos von
ſeinen Familienmitgliedern unterſtützt, mit dem geringen Gewinn
von 5—8 Prozent begnüge, und deſſen Speſen nur 9 Prozent
aus=
machen würden. Weiterhin wird dem Einzelhändler Fachkenntnis
und zuvorkommende Behandlung des Kunden nachgerühmt.
Dieſen Vorzügen beim Einkauf im Einzelhandel ſtellt das
Flugblatt gegenüber: Die für die Mitglieder der
Konſumgenoſſen=
ſchaften beſtehehende Möglichkeit, bei Eintritt des geſetzlichen
Haf=
tungsfalles zur anteiligen Deckung eines Verluſtes herangezogen
kommen laſſen, ein Irrtum ſei. Endlich wird die Höhe der
Ge=
ſchäftsunkoſten der Betriebe der Konſumgenoſſenſchaften
hervor=
gehoben, die durchſchnittlich 40 Prozent höher ſeien, als bei dem
Lebensmittelhändler.
Der Konſumverein in Meiningen hatte Klage angeſtrengt,
um die Verbreitung dieſes Flugblattes verbieten zu laſſen, die
aber zunächſt vom Landgericht Meiningen und zuletzt vom
Reichs=
gericht im Gegenſatz zum Oberlandesgericht Jena in vollem
Um=
fange abgewieſen wurde. Aus den reichsgerichtlichen
Entſchei=
dungsgründen ſei folgendes hervorgehoben:
Das Oberlandesgericht hat den Standpunkt vertreten, daß
der Abſchnitt des Flugblattes mit dem Untertitel: „Mitglieder
von Konſumvereinen haben ſchon über Nacht ſchweres Geld
ver=
loren”, unlauteren Wettbewerb enthalte. Das Reichsgericht
er=
klärt indeſſen, daß dieſe Ausführungen nur einen
wahrheitsgemä=
ßen Hinweis auf die mögliche Gefahr, welcher
Konſumvereinsmit=
glieder ausgeſetzt ſeien, darſtelle. Wie das Flugblatt durchaus
richtig betone, trage im Gegenſatz hierzu der ſelbſtändige
Kauf=
mann ſein Riſiko ſelbſt. Nur auf dieſe Gegenüberſtellung ſei es
der Beklagten angekommen. Stehen ſich — wie hier Einzelhandel
und Konſumgenoſſenſchaften — zwei miteinander konkurrierende
Arten der Wirtſchaft gegenüber, ſo kann jeder der Konkurrenten
die Vorteile ſeines Syſtems hervorheben und auf die Gefahren
hinweiſen, die möglicherweiſe bei dem Gegenſyſtem hervortreten.
Auch bezüglich der Vergleichung des Unkoſtenprozentſatzes
er=
klärt das Reichsgericht, daß dieſe keinen unlauteren Wettbewerb
enthalte. Es ſei tatſächlich feſtgeſtellt, daß die Unkoſten der
Kon=
ſumvereine 40 Prozent höher ſind als die des Einzelhandels.
Ferner könne der Beklagten auch nicht verwehrt werden, wenn ſie
im Wirtſchaftskampf gegen das Syſtem der
Konſumgenoſſenſchaf=
ten auf den Irrtum mancher hinweiſe, daß der geſamte
Ueber=
ſchuß der einzelnen Konſumgenoſſenſchaften unter deren
Mitglie=
der verteilt werde, und wenn ſie zum Beweiſe für
Kapitalan=
ſammlungen das Beiſpiel des Dresdener Konſumvereins
heran=
ziehe, der bereits mehr als drei Millionen Reichsmark aus nicht
verteilten Ueberſchüſſen angeſammelt habe. Wenn das Flugblatt
weiterhin behauptet: „Nur 5 bis 8 Pfg. verdient der Kaufmann,
wenn er für 1 Mark Ware verkauft”, enthält in dem unter dieſer
Ueberſchrift ſtehenden Text nichts, was vom Kläger irgendwie
heanſtandet werden könnte. Denn hier wird nur mitgeteilt, daß
der ſelbſtändige Einzelhändler den ganzen Tag angeſtrengt
arbei=
ten müſſe; ferner, daß er keinen großen Gewinn an einzelnen
Waren erzielen wolle, ſondern einen großen Umſatz, deshalb
be=
gnüge er ſich mit einem geringen Verdienſt am einzelnen Stück.
Die vom Kläger als bewußt unwahr bezeichnete
Gewinnbe=
rechnung des Lebensmittel=Einzelhändlers auf 5 bis 8 Prozent
enthalte ſo lange kein ſittenwidriges Verhalten, als nicht feſtſtehe,
daß die beanſtandete Angabe unrichtig iſt, und daß ſie trotz dieſer
Kenntnis aufgeſtellt ſei. Das Berufungsgericht habe aber ſogar
feſtgeſtellt, daß die beanſtandete Kalkulation nach dem Gutachten
des Inſtituts für Konjunkturforſchung der Wirklichkeit entſprechen
kann.
Somit iſt durch die Entſcheidung des Reichsgerichts ein
wert=
voller Erfolg ſeitens des Einzelhandels erzielt worden, denn das
Reichsgericht hat das von den Konſumvereinen bekämpfte
Flug=
blattdes Einzelhandels als in allen Punkten formell, als lauter
und ſachlich, als berechtigt beſtätigt.
Produktenmärkke.
zu haben
ortbehör
age w0.
jtagten wit
Mannheimer Prodyktenbexicht vom 8. September
inländ., 76—77 Kilo 22,50—22,75, Roggen, inländ,, 75
per 2 ich
17,75—18, Hafer, inl. neuer, 14,75—15,25, Gerſte, Braug
Seite 2
bis 19,25, Ausſtichware über Notiz, Futtergerſte 17.
Heil. Buadhit.
Mais 17: Soyaſchrot 11—11,25, Biertreber, inländ. un
genucht.
10.40—10,70, Trockenſchnitzel 9,25, Wieſenheu 4.,60—4,81,
iu Wek e. Nit
heu 4,80—5, Luzernekleeheu 4,80—5,40, Stroh. Preßſtronl
eheine Nacht wit
Weizen 2,80—3. Hafer=Gerſte 2,40—2,80 Stroh, gebo
Weizen 2,40—2,80, Hafer=Gerſte 2,20—2,40; Weizenmer!
it Beg ertäne.
Null, Sept.—Dez. 33,00, desgl. mit Auslandsweizen 7
und Mühe 9e
genmehl, 70proz. Ausmahlung, 25.25—26,50; Weizen
windigkeit des Bo
8.25—8,50; Erdnußkuchen 12,75. Tendenz: Bei unru
Preiſen iſt die Stimmung etwas ruhiger ſtetig.
Berliner Produktenbericht vom 8. September. Do
tungen bezüglich der neuen Regierungsmaßnahmen zmchtl” he. A.
zung des Roggenmarktes ſowie die bevorſtehende Veräffckka 00 N. L.L
Hn e
der amtlichen und nichtamtlichen Ertragsſchätzungen
in ſporlicher Sie
tigten an der heutigen Produktenbörſe die Unternelan
ihrende Nordale.
ſo daß das Geſchäft ſich weiter in ruhigen Bahnen bem//zdndt ſ”
herrſchende Unſicherheit kommt in den täglichen Tend ffinze Ehnung des Zb
ein euiſceliehe.
kungen deutlich zum Ausdruck. Am Weizenmarkt tra
eai Mend du 98
Le=
gebot heute etwas mehr in Erſcheinung, und die Na
in der behaglichen 2
Mühlen und des Handels reichte bei dem ruhigen Mu
und den unbefriedigenden Exportmöglichkeiten nicht
au=
zumgnns, und ſprot
Material auf geſtrigem Niveau unterzubringen.
ich an dieſem Abend.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 8. September. A,
waren 7 Ochſen 14 Schweine, 145 Kälber, 1 Schaf.
ſtellten ſich für Kälber a) auf 35—39, b) 30—34, ) D
pro Pfund Lebendgewicht. Spitzentiere über Notiz.
lauf: geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 8. September. Der Alſſ qh die Ehre, Herrn Zu=
Nebenmarktes beſtand aus 161 Rindern, ferner 978 K=P Mühlinghaus hielt
Schafen und 467 Schweinen. Verglichen mit den Auft
des letzten Nebenmarktes der vergangenen Woche war”
der, 205 Schweine und 224 Kälber weniger angetriebe
ſtanden 69 Schafe mehr zum Verkauf. „Marktverlauf- n beſriedigung=
Gattungen mittelmäßig geräumt. Bezahlt wurde v Fa ſch nicht luſtich, M.
Lebendgewicht in Mark: Kälber a) geſtrichen, b) 41-Hhutig hier ſteht s, ſchw
bis 40, d) 28—34: Schafe a) 1. Weidemaſt 24—2
Maſtlämmer 19—23; Schweine a) geſtrichen, b) 45—3aud ihn ein.
48, d) 42—47, e) f) g) geſtrichen. Im Preisvergleich U, enand dieſes ſchlichte,
Nebenmarkt blieben Schweine behauptet, Kälber kon:in Ludwig
Mühlinghau=
anziehen, dagegen gaben Schafe 1 Mark nach.
Mannheimer Viehmarkt vom 8. September. Zu0
Kälber 39 Schafe, 39 Schweine, 1196 Ferkel und Läufer
1399 Tiere. Preiſe für 50 Kilo Lebendgawicht in RS
b) 42—45, c) 36—40, d) 34—37: Schafe b) 23—29
nicht notiert. Ferkel bis vier Wochen koſteten pro S
über vier Wochen 12—14 Mk.: Läufer 15—18 Mk. Mc
Kälber mittel, geräumt; Ferkel und Läufer ruhig.
züinren Lachen und der
wiülg ftarke Gewiſſensb.
in unzweifehaftes
i5 man die Verlobun
nSinladung, ſieh nur, und
entgegen. Ludwig Mühl
ie Stirn gehen. Aber
Nühlinghaus las. Je
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt. Neue Konkurſe. Hirſchhorn: Georg Reinhard, Hotel
Schwalbenneſt, Neckarſteinach. Af 24. 9., Prft. 24. 10. —
Be=
endete Konkurſe. Alzey: Katharina Ritter geb. Ebling in
Gau=Odernheim. Friedberg: Friedrich Ackermann,
Schuhwaren=
hdlg. in Oſſenheim; „Joſef Kaiſer 2., Bäckereiinhaber in Ober=
Wöllſtadt. Laubach: Fa. Gebrüder Schmidt, K.Geſ. (Otto Schmidt
2. und Wilh. Schmidt 5.). — Neue Vergleichsverfahren:
Worms: Frau Margarete Link. VerglT. 17. 9.
Starker Rückgang der elſäſſiſchen Kaliausfuhr. Die elſäſſiſche
Kaliausfuhr verringerte ſich im erſten Halbiahr 1932 von 1900 000
Doppelztr. im gleichen Zeitabſchnitt des Vorjahres auf 1 221 000
Doppelzentner, wobei der Ausfuhrwert von 123,3 auf 73 9 Mill.
Fr. zurückging. Insgeſamt wurden 170 439 Tonnen (187 431 To.)
Reinkali gefördert. Während die Kali=Sulphat= und Kali=
Sal=
peterausfuhr von 7800 auf 5000 Dz. bzw. 20 000 auf 7100 Dz.
zu=
rückging, erhöhte ſich die Chromausfuhr von 3100 auf 4400 Dz.
Nachdem die Intereſſengemeinſchaft deutſche Juteäid
e. V., Berlin, letzten Freitag die Preiſe für Jutefabrik:
Reichsmark pro Doppelladung erhöht hat, hat ſie inſe
ernder feſter Rohjutemärkte ſoeben eine neue Preiseräl
200 RM. pro Doppelladung eintreten laſſen. Es iſt die
Erhöhung in den letzten drei Wochen, und die geſan
erhöhung beträgt jetzt 900 RM. je Doppelladung. „
Der Lohn= und Manteltarif iſt den zuſtändigen Be
ſationen der Seeleute vom Verein der Deutſchen Hock
Reeder zum 1.. Oktober d. Js. gekündigt worden. Es iſſie
kung der Heuer in ähnlichem Ausmaße wie bei der Ha:h
fahrt beabſichtigt.
Der Zentralverband der deutſchen Metallwalzue
Hütteninduſtrie teilt folgende Aenderungen ſeiner Vend
ab 7. Sept. mit: „Kupfer: Bleche 89 (88), Rohre 1½
Drähte und Stangen 84,40 (84,15), Schalen 179 (178).
Die nächſte Gläubigerausſchußſitzung der Nordwolle,
12. September ſtatt. In dieſer Sitzung dürften die n.
Gründungen von Delmenhorſt und Leipzig notwendign
litäten erledigt werden. Zu dieſem Zweck iſt vorgeſehe
der gemeinſame A.R. der beiden neu gegründeten GiK
an der Gläubigerausſchußſitzung teilnimmt.
Umfangreiche Gehalts= und Lohnkürzungen ſtehe
Automobilwerken von Ford bevor. Sie werden alle 2
und Arbeiter umfaſſen mit Ausnahme derjenigen, di
löhne erhalten.
Empſehle prachtvolle
naſtgänſe und Enten
ſeſte was geboten wird
ſund von 1.00 Mk. an
wiehle in allerf. Qualität
tſchähne. Maſtpoularden
Mühten 3—5 Pfund ſchwer
Rund von 1.20 Mk. an
ner das Pfd. von 60 H an
ve. ſt. Ware, Pfd. 80—90 9
Stück von 1.00 Mk. an
mich bratfertig frei Haus
Berliner Kursbericht
vom 8. September 1932
Berl. Handels.Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. B. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti= Gummi
Deutſche Cont. Gasl
Ae
76.50
64.75
19.50
31.—
20.125
45.625
58.—
70.375
20.375
27.125
105.75
94.875
Mie
Blektr. Lieſerung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
göln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein g Koppel
Na
75.
105.—
40.625
75.—
79.125
35.75
55.—
109.875
36.25
54.50
32.625
40.50
37.—
Kee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupſer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
e
40.
179.50
52.375
20.625
113.—
36.—
19.625
53.—
12.—
24.50
74.—
24.75
27.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Oslo.
Kovenhagen
Stockholm.
London
Buenos-Aires
New York
Belgien
Ftalien
Baris
Durmſtäster uns Kariohardane Burinftast, Bindte dei Fresoner
Frankfurter Kursbericht vom 8. September 1932.
820 Dtſch Reichsanl
„ v.27
6%
5½%Intern.,
6% Baden.. .....
6% Bahern......"
6% Heſſen......"
6% Preuß. Staat
6% Sachſen.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4½½.
Ab=
löſungsanl..
Otſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe . .
6% Baden=Baden
6%Berlin. . . . v. 24
6% Darmſtadt . . ..
6% Dresden ..v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze. v. 29
6%
„ v. 26
6% Mainz ......"
6% Mannheim v. 27
6% München. v. 29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
60 „ Goldoblig
5½2 Heſſ. Landes=
Hhp.=Bk.=Liquid.
494% „Kom.=Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Golde lig.
Ve
65.75
68
60
74.5
62
53.75
6.7
4.6
53
53.5
55
55.25
55
S6.5
65
71.5
62
Wr Mau
Bk. Girozentr. für
Heſſen, Goldobl.
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
6% Naſſ.Landesbk.
5½% „ Ligu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. I
„.Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. Neubeſitz).
6% Berl. Hyp. Bk.
5½%„Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pſbr.
6% „ Goldoblig.
6% „ Pfbr.=Bk.
½%0 n Lig. Pfbr
Mein. Hyp.=Bk.
6 „ Lig. Pſbr.
Pfälz. Hyp.=Bk.
%o „ Lig. Pfbr.
Rhein. Hyp. Bk.
5½%0 „ Lig. Pfbr.,
„ Goldoblig.
6% Südd. Bod.=
Cred.=Bank.
5½% „ Lig.Pfbr.
6% Württ. Hhp.=B.
%0 Daimler=Benz
630 Dt. Linol. Werke
620 Mainkrw. v. 26
* Mitteld. Stahl.
%Ver. Stahlwerke
57
5s
3
79
74.25
787,
62
73.75
80.5
73
75
81.5
73.5
81
63
75.5
81.25
72
60.5
55.5
62o VoigteHäffner!
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. 2.E. B.
L.Inveſt.!
528 Bulg. Tab. b. 62
41ſ.% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5Lo vereinh. Rumän
4½%0
4%0
420 Türk. Admin.
42 „ 1. Bagdad
42 „ Zollanl.
4½% Ungarn 1913
1914
4½%
Goldr.
42
1910
42
Aktien
Ala. KunſtzideUlnie
A. E. G. ........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſteff
Bemberg, J. P....
Bergm. El.=Werke
BrownBovericCie.
Buderus Eiſen...
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. G.Chemie, Baſel
Chem.Werke Abert
Chade ......."
Contin. Gummiw.
„ Linoleum
Daimler=Benz...
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl ..."
Ve
96.75
2=
13.5
10.5
7.5
8.25
8.35
61
45.25
27.5
38
39
54.75
50
129
184
108
43
21.5
m.75
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
„ Linolwerk.Berl.
Eiſenhandel.
Dhckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenk. Bergwerl
Geſ. f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Lempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
3lſe Bergb. Slamm!.
„ „ Genüſſe
Junghans ..
Kali Chemie... .."
Aſchersleben.
glein, Schanzlin .
Klöcknerwerke ...
Knorr C. H.... . ..
140
48.75
231
22
47.5
72
86
188
23.5
39.5
104.75
57.5
28
40
75
30.5
25
163
49
78.75
65
(
11.75
68.5
53.5
100
18.8
111
42
36.5
166.5
M
Kien 4.
Laurahütte ....
Lech, Augsburg ...
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Monteeatini Maild.
Motoren Darmſtadt
Oberbedarf. . ...
Phönix Bergbau ..
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerke ....
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn .
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.)
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G. /124
Tellus Bergbau .
Thür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard ..
Unterfranken ....
Ver. Stahlwerke.
Ultramarin ..
Boigt & Haeffner.
Wahß & Frehtag
96.5
18
71.5
169
88.
77
38.25
27.5
141
80
20.25
38
5il,
Aug. Dt. Eredr 4 Zwpletit
Badiſche Ban. 4,/ Shlaft.
Bk. f. Brauimicl mötür
BarmerBanle=Bgelſchr
Baher. Hhp.
Berl. Hander. 9
Sypor 4 9M.
Comm. u. Pr./
Darmſt. u. Ne d P4ſt
Dt. Bank und 49 4üſet
Dt. Eff. u. N2h
Dresdner Bar.
Frankf. Banl
Hyp.=Van
Mein. Hyp. Ber‟”
Pfälz. Hhp.E3
Reichsbank=Ala
Rhein. Hyp=
Südd. Bob.S4
Württb. Note.,
A.G. . Veriel
Allg. Lokalb. R4
zu verkaufen o
leihweiſe abzu
Eßtiſch Wäſcheſch
Waſchtiſch m.M.
Chaiſelongue,
henmöbel. Waffen
ſchränke, Oelbildel
Beleuchtungskörper
Gartenleiter.
Herdweg
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o eingebildet genug, um ſich nicht herzlich über die
fär Schritt Weg erkämpfen müſſen; jeder Zoll Weges, ſondern daß er ſich auch in ihr zwanglos gab
miengung und Mühe geweſen, herrlicher Kampf. Jetzt
„cheſchwindigkeit des Vorwärtskommens in ungeahnter lächelte. Sie wußte, was ſie tat.
err deutſchen Sporthöchſtleiſtungen h
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eßl zodes Entſcheidende.
jiehmärke.
vom 8. Sept
Ne. 145 Kälber
uf 35-—
Süitzentiere
D. September 1932
Fr
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 251 — Seite 13
Btonder Keld und viele Frauen.
8 Rindern, fer
gilſt ich die Ehre, Herrn Ludwig Mühlinghaus —
Verglichen mit
Kälber wenige
ig vie Stirn gehen. Aber um die Lippen ſpielte ein
m Verkauf. Markiy
zm Befriedigung.
räumt. Bezahlt
u dich nicht luſtig, ja!‟
der a) geſtri
ſthaftig, hier ſteht es, ſchwarz auf weiß!”
a 1. Weidemaſt
beine a) geſtrichet
ſelw id ihn ein.
tichen. Im Prei
ine behauptet, Kälder Pals verſtand dieſes ſchlichte, zu Zeiten ſo altjüngferliche
ſbaie 1 Mark nach.
A8 1! Ludwig Mühlinghaus nahm ſich nicht die Mühe
ſt vom 8. September, IEltelrung.
ne. 1196 Ferkel und
Kilo Lebendgewit
—N: Schaf
ochen ko
iel und Lufer ri Müge9 Seftläger!
Roman von Karl Lütge. Copyright by Verlagpreſſe=Tagesdienſf, Berlin W35
Er ging im Smoking in die Siegfried=Allee. Er ſah gut
und einigten ſich. Ja, alles ließ ſich einrichten, da aus, alle fanden es. Ja, viel Menſchen traf der Sportsmann
im Hauſe der Baronin bei einer üppigen Abentafel. Und er
ſie deutſchen Sportbehörden machten auch keine Schwie= fühlte, ohne daß es ihm jemand ſagte, und ohne daß eiwas über
Aur die Geldfrage war nicht geklärt. Die Tournee ihn geſprochen wurde, daß er der Mittelpunkt des Abends war.
Die Blicke gingen fragend und bewundernd, viele auch
nei=
i der Leiter der örtlichen Sportverbände eines Tages diſch, zu ihm. Er ſah vortrefflich aus: Zeittyp, Siegertyp jung,
ßun ungenannter Seite 2000 Mark für die Amerikareiſe unbekümmert, ein Menſch, der vollkommen und darum „glücklich”
uarden ſeien. Ludwig Mühlinghaus war nicht hoch= zu ſein ſchien. Und wer vermaß ſich ſonſt, als glücklich zu gelten?
Selbſt Neidlinge mußten dem Schwimmer zugeſtehen, daß er
ir freuen. Aber er zeigte nichtsdeſtoweniger Ueber= mit ſeiner geſtrafften Sportgeſtalt und dem offenen,
ſcharfge=
öene geheime Macht war für ihn tätig. Bisher hatte, prägten Geſicht nach nicht nur in die illuſtre Geſellſchaft ſich fügte
Man machte der Gaſtgeberin Komplimente. Die Baronin
Sie blickte über die Gläſer, Blumen und Schüſſeln der
lt er zwei der Tafel und ſuchte das meſſingglänzende Haar. Aber ſie begegnete
Meter Freiſtil. dem Blick von Dr. von Lachmann und wurde durch ihn irritiert.
rfolg bei einem Dieſer war, ohne daß er es zeigte, unzweifehalt einer der
Neid=
deſder ein ſportlicher Siegeszug durch das im Schwim= linge! Er mußte als Gegenſatz zu dem Schwimmer erſcheinen,
uugdinigt führende Nordamerika, fehlte. Er verhehlte ſich wie die meiſten Herren der Geſellſchaft. Er war ein Menſch mit
yuſg Die Ebnung des Weges, ſondern ſeine Leiſtung war / Perſönlichkeit, von Gewicht, und ſchien nicht anders zu können,
als ſich wichtig zu nehmen. Das Pathos war den Menſchen
mem Abend, da das Verlobungsfeſt hätte ſein ſollen, von geſtern angeboren. Die Baronin ſah klar den Unterſchied.
nneſſen in der behaglichen Wohnſtube in der Margareten= Der Schwimmer ſtand in der exkluſiven Geſellſchaft als ein Nie=
6 Trautmanns und ſprach mit ihnen über dieſe Dinge, mand, als ein Menſch ohne Bedeutung und Gewicht (wenn man
nu froh an dieſem Abend. Papa Trautmann empfand Titel und Geld als wichtig nahm), und doch wirkte er. Er war
dem literen Lachen und der gefeſtigten Art des hochblonden ein Menſch, ſchlicht natürlich gefeſtigt. Das Pathos der Uniform,
m zeveilig ſtarke Gewiſſensbiſſe Schließlich enthielt er ſeinem des Titels, des Scheckbuchs fehlte bei ihm. Oder ſtand ſtattdeſſen
ſem ſind ein unzweifelhaftes Glück vor. Aber was wollte, der ſportliche Erfolg als Stütze, gewann er dadurch Geltung?
ißren daß man die Verlobung verſchoben hatte? Das kam Nein ſeine Natürlichkeit war zu echt.
Die Egozentrik von dieſer kapriziöſen, ſinnenfreudigen Frau
erkenntniskritiſch betrachtet, das mußte verwundern. Vielleicht
23. September, 9. ücc inladung, ſieh nur, und ſo vornehm: Baronin Bodt= trug Lektüre dazu bei, daß ſie die Dinge ſo ſah, oder ſie hatte
ſich dazu durchgerungen, ſich ſelbſt nicht mehr wichtig genug zu
frchuska Mühlinghaus hielt dem Bruder triumphierend nehmen, ſah menſchlich die Umſchichtung der Gefühle und
An=
vergangenen Woce Racktentgegen. Ludwig Mühlinghaus fühlte eine flüchtige ſichten und rettete ſich gleichzeitig in das neue Lager.
Dieſer junge Menſch, wohl acht bis zehn Jahre jünger als
ſie ſelbſt, ſchien ihr als ideale Verkörperung des Zeittyps. Sie
neigte ihm zu, verfiel ihm, und erſchrak, als ſie dies erkannte,
da es ihr ſchien, als ſei es wieder das Pathos — des Heldiſchen —,
uitas Mühlinghaus las. Ja, es war richtig: Baronin, das ſie anzog, nicht die natürliche Schlichtheit; oder dieſe nur
nebenbei.
Beim Mokka, den man zwanglos im Salon nahm fügte es
ſich, daß die Tiſchdame von Ludwig Mühlinghaus, Frau Ge=
heimrat Börſig, den Schwimmer in einer Ecke ins Vertrauen
zog. Er hatte eben die Bilder an den Wänden betrachtet, Bilder,
die er nicht verſtand, ſonderbar. Und Porzellanfiguren ſah er,
herrliche Teppiche — nur aus Filmen kannte er das. Nun ſchritt
er ſelbſt, ohne befangen zu ſein, hier herum. „Ein lieber,
blon=
der Junge, wie ihn die Baronin heimlich nannte und wie auch,
ganz allmählich, Frau Geheimrat Börſig ihn betrachtete.
„Es iſt die erſte Geſellſchaft, die die Baronin ſeit jener
Affäre in ihrem Hauſe gibt — Sie werden es wohl wiſſen,”
ſagte die alte Dame, als ſie ſich ſetzten.
„Nein, Ludwig Mühlinghaus wußte nichts. Er kannte den
Namen der Baronin kaum vom Hörenſagen. Er erinnerte ſich
dunkel, von einer Affäre geleſen zu haben, die den Namen
Bodi=
feld trug. Aber das war verblaßt und intereſſierte ihn auch jetzt
noch wenig.
„Der heutige Abend iſt ein Abſchied geweſen, und die
Wenigſten wiſſen davon! Die Baronin verläßt demnächſt die
Stadt!”
„Oh” machte Ludwig Mühlinghaus, um etwas zu erwidern.
Dieſe Nachricht berührte ihn etwas, das geſtand er ſich ein.
Da=
bei dachte er aber nicht an die Baronin, ſondern mehr an die
Beziehungen, die er durch ſie hätte gewinnen können und die
ſich nun nicht knüpfen ließen.
Sie nahmen den Mokka vom Diener. Als der Diener
gegan=
gen war, und ſie ungeſtört in der Ecke ſprechen konnten, ſagte
Frau Geheimrat Börſig:
„Ja, die Baronin geht für einige Zeit fort. Es iſt nicht
angenehm, wenn man immer an ein peinliches Geſchehen, wie
das myſteriöſe Verſchwinden des Gatten erinnert wird. Sie
hörten wohl von dem Autounfall? Tatſächlich wird der Baron
natürlich tot ſein, und die Todeserklärung iſt auch erfolgt. Aber
als damals das Auto in den Rhein ſtürzte, und die hohe
Ver=
ſicherungsſumme fällig war, da gab es die ärgerliche
Breit=
tretung des Falles in den Zeitungen und eine häßliche Flut von
Verleumdungen und Zweifeln. Das hat ſtarke Nerven erfordert
— obwohl es wirklich eine glückliche Löſung für die Baronin
war."
Da der junge Mann bereitwillig zuhörte, ſo ſchwätzte die
lebhafte kleine alte Dame munter weiter über die
Familien=
verhältniſſe der Baronin. Und der Zuhörer war jetzt gefeſſelt und
ſtark beteiligt. Die Baronin trat ihm durch die Erzählung
menſchlich näher. Bisher hatte er ſeinen Gedanken ſo weit zu
gehen, nicht erlaubt. Eine pikante Frau. Ja, ſie feſſelte ihn jetzt
ſtark.
„Wann reiſt die Baronin?” fragte er.
„Oh, ſoweit iſt es noch nicht. Man weiß nur, daß ſie nach
Amerika fährt. Sie ſtammt von dorther. Und ſie hat ein paar
Jahre drüben gelebt, vor dem Krieg, als die Ehe noch glücklich
war.”
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. 0.75
Geräucherte Schweinebacken
1.00
Mageres Dörrfieisch obne Rippen.
. 1.30
Nußßschinken, ohne Fett und Schwarte
Westf. Sch inkenstücke, mag,nurHinterschinken 1.30
Sämtliche Wurstwaren in bekannter Cualität zu
änßersten Preisen. — Alle Wurstwaren sind ohne
Geraube (Innerelen) von Ochsen, Rind usw. (12521
einen Strumpf
zu kaufen, der
Güte und
Preis-
würdigkeit
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eint, der
mo-
diſcheAnſprüche
erfüllt und gutem
Geschmack
Rechnung trägt,
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Damen-Strümpfe
KünstlicheWaschseide mitKubanferse
und Ballenverstärkung, besonders
feinfädig, in allen Modefarben, Paar
Damen-Strümpfe
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Künstliche Waschseide, eine ganz
hochwertige Qualität, in den
modern-
sten Farben sortiert . . . . Paar
Ein Oualitäts-Strumpf
von besonderer Haltbarkeit und
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ganz, aus feinster künstlicher
Wasch-
seide . . . .
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Markenstrumpf „Rogo 301‟
Der Strumpf der eleganten Dame,
in allen Schuh- und Kleiderfarben
Paar
Weltmarke „L. B. O. Alpha‟
aus edelster künstlicher Waschseide,
ein Strumpf der allen Ansprüchen
Paar
gerecht wird
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