Darmstädter Tagblatt 1932


07. September 1932

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Gnzelnummer 10. Pfennlge

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſiattet.
Nummer 249
Mittwoch, den T. September 1932.
195. Jahrgang

21 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspig.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
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und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konlu oder gerſchlſcher Beitelbung ſäll ſede
Naball weg. Banſklonto Deuſche Bani und Darme
ſädter und Nationalban:.

or wichtigen Entſcheidungen.

ziastag Ausſprache des Reichskagspräſidiums mit dem Reichspräſidenken über die polikiſche Lage.

45
1.10M

äiteA alikionsverhandlungen zwiſchen Zenkrum und Nakionalſozialiſten im enkſcheidenden Stadium.

Boering und Eſſer wollen dem Reichspräſidenken ein Wirkſchaftsprogramm ihrer Parkeien
unkerbreiken. Am Monkag Regierungserklärung im Reichskag.
Anfkakk zur parlamenkariſchen Auseinanderſehung
uwgen ftellt ſich dem Reichstag.

gräue geute
Hochl es zur Tolerierung des Kabineils Papen

der zur Auflöſung des Reichskags?
ſan unſerer Berliner Schriftleitung.
get
Neue großze Matesf
Aut ſontag nachmittag wird der Reichstag zu ſeiner zweiten
ene
tzungy ſarnmentreten. Auf der Tagesordnung ſteht lediglich die
gegruhme einer Erklärung der Reichsregierung. Herr von
IIoheTe
ven rud alſo in längerer Rede noch einmal die Grundzüge
il. z. verk iſtßuges iAtſchaftsprogramms entwickeln. Er wird weiter auf ge=
gfenſtr
. 25, I. r.I S ſe Eſtullgeiten eingehen und vielleicht auch einen Abriß ſeines
iſtigchniokitiſchen Kurſes geben. Vorläufig ſteht noch nicht feſt,
ſich ſun der Reichstag erneut vertagt oder ob es nun im An=
ſß
zſalie Rede des Kanzlers zu einer Debatte kommen wird,

derech ſerlauf es ſich naturgemäß klären muß, wer für und
ir giten dieſe Regierung iſt. Schon die Aufnahme der
NSA
de dus Kanzlers bei den Fraktionen wird erkennen laſſen, ob
3e 20
tatillich die großen Entſcheidungen herangerückt ſind und ob
Eintritlf eckzütl des Reichstages nur noch eine Frage kurzer Zeit iſt.
F, abends 8½, Uhr
Iam. 41½ u. dhentr Aintzuburg empfängt das Reichstagspräſidium.
Welt spricht Dieſſe Entſcheidungen vorweg geht die Unterhaltung des
ſchsptzidenten von Hindenburg mit den Reichstagspräſidenten
gering u) Eſſer, Herr von Hindenburg hat ſich bereit erklärt,
BWrnM Prlsinm am Samstag zu empfangen. Man neigt allgemein
der sicht, daß er im Gegenſatz zu ſeiner bisherigen Haltung
n und ihre Nute! F Aklrache über die politiſche Lage nicht verweigern wird.
und gellg / Vollersſetzung dieſer Ausſprache iſt aber wieder ein Einver=
enſt
uiſchen Nationalſozialiſoen und Zentrum.

enslorien mit let Ie Verhandlungen zwiſchen Zenkrum
t. Der Votngn
und Ralionalſozialiſten
enisch erkrankiel 4
kein Verkaule) Fdentn Hochdruck fortgeſetzt. Bei dieſer Gelegenheit ſehen wir
einen Zutrlin ar dim rüheren Reichskanzler Dr. Brüning als Unterhändler
M und Lendeh W Herkußoering erſcheinen. Beide Teile verſichern, daß die Ver=
rstabsarzt
br. Fndluwg durchaus günſtig ſtänden. Wieweit es ſich hier um

Fünshöfer. en Zmoptimismus handelt, kann der Außenſtehende natürlich
flhilen. Aus der Tatſache aber, daß die Verhandlungen
ner Annſiver werden, darf aber geſchloſſen werden, daß die
nerhöchlet nicht mehr nur allgemeine Dinge beſprechen, ſondern
Aurrbeikung eines Wirkſchaftsprogramms,
glekzhitig die Baſis der im Entſtehen begriffenen Koalition
ER A, herangegangen ſind. Der Optimismus beim Zentrum
übl uns auch den Schluß zu, daß die Nationalſozialiſten in
Veichd lungen dem Zentrum ſehr weit entgegengekommen
Es urd jedenfalls verſichert, daß beide Parteien inſofern
eNe Scinkung zum Reichspräſidenten hin vorgenommen haben,
Ne 14FPräſidialkabinett für die im Augenblick einzig mögliche
Deruceform halten. Nur wollen ſie, daß der Reichskanzler von
Den Ey mit ihm einige Mitarbeiter verſchwinden. In dieſem
Mmntſtange taucht wieder der Name des Reichswehr=
s
von Schleicher auf, den die Nationalſozialiſten
absanzler vorſchicken möchten, während das Zentrum nicht
eiegu ſein ſcheint, dieſe mehr neutralere Perſönlichkeit an
UhAdolf Hitler zu akzeptieren. Aus dem Tempo der Ver=
üre
läßt ſich weiter entnehmen, daß man bis zum Sams=
b
bis zur Unterhaltung mit dem Reichspräſidenten
Süvill.
Was die Zukunft birgk,
Nn 29 große Geheimnis. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß beide
ieieskhließlich darauf abkommen, dem Reichspräſidenten zwar
e Müſten auseinanderzuſetzen, dann aber am Montag den
Eiweieluf unbeſtimmte Zeit vertagen, um dem offenen Kampf
N DeIder Reichstagsauflöſung aus dem Wege zu gehen. Das
Rie Mdings praktiſch auf eine indirekte Tolerierung der Re=
Wre Fungem Papens hinauslaufen. Der andere und vielleicht
Deſchdlenichere Weg beſteht darin, dem Reichspräſidenten das
Weiſche svrogramm der Nationalſozialiſten und des Zentrums
Mick beiten und ihm auseinanderzuſetzen, daß es von einer
Fnrhe 1m Reichstag getragen wird, die bereit iſt, den Grund=
N ue* dialkabinetts zu akzeptieren, die aber nicht bereit iſt,
2 Ralöst Papen in ſeiner Geſamtheit zu unterſtützen.
*
2n Een dieſen politiſchen Berechnungen ſpielt aber die Tat=
D Wer Reichspräſident eben erſt eine außerordentlich ein=
Weideen Notverordnung unterzeichnet hat, eine große Rolle.
EAnkhrift iſt der Ausdruck des Vertrauens Hindenburgs zu
Den 24 der Umgebung des Reichskanzlers glaubt man auch
R D cer Reichspräſident von dieſem Vertrauensbeweis plötz=
A ße 2 ad mirgee Mice Miduce Mid, Mice Hit We
E Wcne Hin Hrn Ii dae Meeteruide Hdd Hdlec
Sn Se Hie Hee H Mit vst
S Mrdings nicht beim Zentrum und den Natonalſoziali=
R a8 die Montagsſitzung den

mit der Regierung
und damit den Anſtoß zur Reichstagsauflöſung geben wird. Der
Kanzler ſelbſt, ſo verlautet, würde es begrüßen, wenn ihm die
Parteien Gelegenheit geben würden, um den Auflöſungsakt her=
umzukommen
. Das letzte Wort iſt natürlich noch längſt nicht ge=
ſprochen
, da man den Eindruck hat, als ob die Unterhändler der
Nationalſozialiſten keineswegs mit Blankovollmachten durch Adolf
Hitler ausgerüſtet ſind. Sagt Adolf Hitler zum Verhandlungs=
ergebnis
Nein, dann ſtehen beide Parteien wieder ungebunden da.
Dann iſt auch für das Zentrum die Möglichkeit gegeben, nach
neuen Auswegen zu ſuchen. Umgekehrt wird man ſich aber bei den
Nationalſozialiſten ſagen müſſen, daß beide Parteien ſchwerlich in
der Lage ſein werden, in einen neuen Wahlkampf hineinzugehen,
der im Zeichen einer abgeſchloſſenen ſchwarz=braunen Koalition
ſteht. Alſo auch hier ergeben ſich ſchon wieder mancherlei Ueber=
legungen
, die gegen eine Reichstagsauflöſung in die Wagſchale
geworfen werden können. Aber vorläufig ſind auch das nur Ueber=
legungen
. Am Samstag werden wir wiſſen, wie der Reichspräſi=
dent
denkt. Nach der Rede des Reichskanzlers am Montag wird
man ſchon aus der Aufnahme ſeiner Rede beim Zentrum und den
Nationalſozialiſten gewiſſe Rückſchlüſſe ziehen können.
Der ſoziale Gedanke im Wietſchaftsplan.
Eine Rundfunkrede des Reichsarbeilsminiſters.
Berlin, 6. September.
In der Stunde der Reichsregierung hielt heute abend Reichs=
arbeitsminiſter
Dr. Schaeffer eine Rede. Das deutſche Volk, führte
der Miniſter aus, ſteht jetzt vor zwei Möglichkeiten: Entweder
man wartet mit ohnmächtiger Reſignation ab, bis der Rückgang
in Abſatz, Erzeugung und Beſchäftigung ſelbſttätig ſein Ende
findet, das bedeutet einſtweilige Fortdauer von Not und Elend
und wäre nur ein anderer Ausdruck für die Ohnmacht der Staats=
gewalt
gegenüber den Vorgängen in der Wirtſchaft, oder man
hält es für notwendig und zeitgemäß, wirtſchaftliche und ſozial=
politiſche
Hebel anzuſetzen, um den Wirtſchaftsapparat über den
toten Punkt zu bringen und wieder in Gang zu ſetzen.
Die Reichsregierung hat ſich im Bewußtſein ihrer Verant=
wortung
für die zweite Alternative entſchieden. Trotz der ver=
hältnismäßigen
Gunſt der Jahreszeit zählen die Arbeitsämter
noch 5,4 Millionen Arbeitsloſe. Mit dem Eintritt der rauhen
Jahreszeit wird, wenn nicht Durchgreifendes geſchieht, die Ar=
beitsloſenzahl
von neuem ſtark anſchwellen. Die Reichsregierung
weiß, daß für den vermehrten Bedarf im Winter die niedrigen
Sätze der Unterſtützung nicht ausreichen. Der Haushalt der öffent=
lichen
Hand wird ſich auf eine angemeſſene Erhöhung der Unter=
ſtützungsſätze
einrichten müſſen. Es iſt daher erforderlich, daß
vorher eine große Breſche, in die ſich immer höher türmende
Mauer der Arbeitsloſigkeit gelegt wird. Dafür ſcheint der gegen=
wärtige
Charakter und Zeitpunkt der Wirtſchaftsdepreſſion be=
ſonders
geeignet zu ſein.
Sozial handelt, wer Arbeit ſchafft!
Dieſer Satz ſchließt Grund und Ziel aller Maßnahmen der
Reichsregierung in ſich.
Der Miniſter zählte dann die einzelnen Maßnahmen der Re=
gierung
zur Beſchaffung von Arbeitsmöglichkeiten auf, wobei er
mit Nachdruck darauf hinwies, daß den Steuernachlaß im allge=
meinen
ein ſoziales Motiv zugrunde liege. Es iſt, erklärte der
Miniſter, ein Irrtum, anzunehmen, der Steuernachlaß ſei eine
reine Zuwendung an die Steuerpflichtigen. Ein ſolcher Irrtum
könnte bei der breiten Maſſe eine wirtſchaftsfeindliche Stimmung
gegen den Steuernachlaß erregen. Ich möchte dem Irrtum ſofort
entgegentreten. Der Steuernachlaß iſt zunächſt mit der ſtillſchwei=
genden
Auflage beſchwert, daraus eine Kreditquelle für wirt=
ſchaftliche
Zwecke zu machen. Der Steuernachlaß iſt gerade als
Vorausſetzung für die Erweiterung des Arbeitsbeſchaffungspro=
grammes
gedacht. Die Reichsregierung bekennt ſich zur ſo=
zialen
Miſſion des Staates gegenüber den Kran=
ken
und Verletzten, den Invaliden und ſchutzbedürftigen Arbei=
tern
. Sie hält feſt an der öffentlich=rechtlichen Arbeiterfürſorge,
am geſetzlichen Arbeitsſchutz, am Tarif= und Schlichtungsweſen.
Für die Richtung in der Sozialpolitik iſt der Wille maßgebend,
den der Herr Reichspräſident am 30. Auguſt in Neudeck kundgege=
ben
hat:
Die Lebenshalkung der deutſchen Arbeikerſchaft ſoll
geſicherk und der ſoziale Gedanke gewahrk bleiben.
Der Miniſter ſchloß: Das der Deflation eigentümliche Merk=
mal
iſt die Einſchrumpfung in der Gütererzeugung, der Beſchäf=
tigung
und dem Abſatz. Das Schlimmſte aber iſt die allgemeine
Mutloſigkeit. Sie iſt deshalb ſo gefährlich, weil ſie meiſt länger
anhält, als die realen Urſachen es nötig machen. Nachdem die
Reichsregierung für eine Wirtſchaftswende das ihrige getan hat,
iſt es vor allem Sache der wirtſchaftlichen Kreiſe ſelbſt, in der
Geiſtesrichtung und der Grundſtimmung einen Umſchwung her=
beizuführen
. Unſozial handelt, wer heute noch das Mißtrauen
vermehrt, ſozial, wer Arbeit ſchafft. Ich bitte die Unternehmer,
jetzt ans neue Werk zu gehen und unter Ausnutzung der darge=
botenen
Chancen mit Mut und Tatkraft einzugreifen.

* Deutſchlands Rechtskampf,
von drüben geſehen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, September 1932.
Die Zuſammenkunft zwiſchen Herriot und dem engliſchen
Innenminiſter Sir Herbert Samuel auf der anglo=normandiſchen
Inſel Jerſey wurde von dem erſteren als eine reine Ferien=
reiſe
dargeſtellt. Der franzöſiſche Miniſterpräſident habe ſich für
prähiſtoriſche Forſchungen und für Erinnerungen an Victor
Hugo intereſſiert und ſich dabei nur als Privatmann mit Sir
Herbert unterhalten. Der franzöſiſche Innenminiſter Chautemps
und der Handelsminiſter Léon Meyer hätten Herriot nur als
perſönliche Freunde Gefolgſchaft geleiſtet. Immerhin ging man
doch nicht ſo weit wie Montagu Norman mit ſeinem roman=
tiſchen
Incognito in Amerika . .
Trotz der Geheimniskrämerei und trotz der übertriebenen
Gerüchte, die ſich als notwendige Folge einſtellen mußten, iſt es
nicht ſchwer, ſich ein Bild der Beſprechungen zu machen. Ihre
Wichtigkeit wird von den hieſigen politiſchen
Kreiſen gar nicht geleugnet. Die beiden Staatsmänner
hatten überreichlich Stoff zu politiſchen Beſprechungen. Es iſt
ſicher, daß die Verhandlungen ſich nicht ausſchließlich auf die
aktuellen zollpolitiſchen Probleme beſchränkten. Die Frage
der Abrüſtung, oder richtiger der Gleichberech=
tigung
Deutſchlands konnte nicht umgangen
werden, ſie brennt auf den Nägeln. Die Rede des
Reichswehrminiſters Schleicher zerſtreute alle Zweifel darüber,
wenn ſolche irgendwo noch vorhanden waren. Und man
glaubt vielfach, daß Frankreich ſich in das Un=
umgängliche
wird fügen müſſen. Die Anerkennung
der prinzipiellen Rüſtungsfreiheit Deutſchlands würde, von
allem anderen abgeſehen, einen großen Schritt zur Entgiftung der
internationalen Atmoſphäre bedeuten. Die Abrüſtungsverhand=
lungen
, die ſo ungeheuren Schaden in den Beziehungen der
Völker anrichteten, wären dann auf ihre wahre Bedeutung,
wenigſtens was Deutſchland und Frankreich anlangt, zurückge=
führt
. Die Begründung Frankreichs, daß bis zu einer Klärung
in der deutſchen Innenpolitik die auswärtigen Fragen nur
höchſt zurückhaltend behandelt werden ſollen, bedeutet nur
ein Mittel zur Feilſcherei, denn alle innerdeutſchen
Erſchütterungen haben bis jetzt an den Notwendigkeiten der
deutſchen Außenpolitik nicht das geringſte zu ändern vermocht.
Das gibt man auch in Paris unter vier Augen zu.
Es wäre aber durchaus verkehrt, zu glauben, daß die Pro=
bleme
um Deutſchland den einzigen Hauptpunkt des ſeit Wochen
ſo regen nicht alle Wege führen über Jerſey engliſch=
franzöſiſchen
Meinungsaustauſches bilden. Den Angelpunkt des
engliſch=franzöſiſchen Zuſammenwirkens, das die Plakate in
Jerſey mit einiger Uebertreibung als Wiederbelebung der
Entente Cordiale charakteriſierten, bildet die Frage der inter=
alliierten
Schulden.
Man harrt hier auf die politiſche Entſcheidung Amerikas,
die die Präſidentenwahl mit ſich bringt, wie auf eine Schickſals=
wende
in der Weltpolitik. Man harrt aber nicht untätig.
Paris iſt der Ueberzeugung, daß die öffentliche Meinung
in den Vereinigten Staaten unter der Einwirkung der Kriſe ſich
jetzt weſentlich anders zu den europäiſchen Problemen: ſtellt.
Und man nimmt auch mit einiger Sicherheit an wenn auch
darüber nicht gerne geſprochen wird daß die demokratiſche
Partei mit der Perſon Rooſevelts an die Macht kommt. Nie=
mand
aber vermag in Paris zu ſagen, was ein Sieg der Demo=
kraten
und was die Präſidentſchaft Rooſevelts für die Frage der
interalliierten Schulden bedeuten würde. Und darum be=
reitet
man für Amerika gleichzeitig auch eine
diplomatiſche Gegenrechnung vor. Während in
Paris jede Gelegenheit zu geſellſchaftlichen Freundſchaftsmani=
feſtationen
zwiſchen den beiden Schweſterrepubliken benutzt
wird, läßt ſich Frankreich in ſeiner fernöſtlichen Politik von der
Schweſterrepublik keineswegs beinfluſſen. Japans energiſches
Vorgehen und das ſelbſtändige Mandſchurien erfahren von
Paris aus eine ſehr tatkräftige Unterſtützung. Der Austritt
Japans aus dem Völkerbund würde, wenn er vollzogen werden
ſollte, hier höchſt ungern geſehen, aber man verſucht dabei doch
nicht, auf Tokio mäßigend einzuwirken. Um den Neunmächtepakt
kümmert man ſich nicht viel; nach dem franzöſiſchen Standpunkt
hat die Regierung Pu=Yi in Mandſchurien mindeſtens ſo viel
oder ſo wenig Autorität wie die chineſiſche Regierung in China.
Man kann keine europäiſchen Methoden im Fernen Oſten an=
wenden
damit wird jede juriſtiſche Auseinanderſetzung ab=
gelehnt
. Und man gibt auch unter vier Augen zu verſtehen,
daß es nicht ratſam ſei, dem übervölkerten und überziviliſierten
Japan, dem einzigen Ordnungsfaktor im Fernen Oſten, jede
Ausdehnungsmöglichkeit zu nehmen. Japan muß Abſatzgebiete
und Raum für ſeinen Bevölkerungsüberſchuß haben, europäiſche
Methoden wären da wirklich nicht am Platze.
Bis zu der Regelung der interalliierten
Schulden wird Frankreich wohl mit Japan zu=
ſammengehen
und in jeder Auseinanderſetzung
mit England Nachgiebigkeit zeigen. Sogar die Ge=
rüchte
über die Verhandlungen mit Rußland erhalten in dieſer
Beleuchtung eine andere Farbe, Findet eine Entſpannung zwi=
ſchen
Moskau und Tokio ſtatt, ſo iſt das für Frankreich eine
Annehmlichkeit, um deretwillen man ſchon einige Opfer bringen
kann. Doch die Kombinationen, die in dieſer Richtung aufge=
ſtellt
wurden, entbehren noch ſcheinbar einer feſten Grundlage.
Herriot iſt ernſthaft beſtrebt, auf dem Gebiete der Außen=
politik
einen Fortſchritt zu erzielen und an manchen Punkten
hat er unbeſtreitbar Glück gehabt. Der beſte Gradmeſſer dafür iſt
die Nervoſität der italieniſchen Preſſe die Frankreich bezeich=
nenderweiſe
auch davor warnt an die Möglichkeit einer ernſthaſ=
ten
Verſtändigung mit Deutſchland zu glauben. Dieſe Warnun=
gen
kommen aber entſchieden zu früh, da man ſich in Paris
auf ſehr ſcharfe Auseinanderſetzungen mit der
deutſchen Außenpolitik, die eine erhöhte Akti=
bität
entfaltet, gefaßt macht.

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Seite 2 Nr. 249

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Enkkräflung der franzöſiſchen Verleumdungen. Es iſt eine handgreifliche Verdrehung der Wahrheit, von
deutſchen Aufrüſtlungskendenzen und milikäriſchen Machtgelüſten zu ſprechen. Die Erörkerung der Gleich=
berechlignng
zwiſchen Deukſchland und Frankreich ſchon in Genf verabredel. Deutſchland läßt ſich nicht
länger mit Berkröſtungen abſpeiſen. Die Enkſcheidung muß fallen.

Ein Inkerview des Reichsaußenminiſters
Die milikäriſche Diskriminierung muß verſchwinden.
Sie iſt mit der Ehre des deutſchen Volkes
und ſeiner Sicherheit unvereinbar!
Berlin, 6. September.
Der Reichsminiſter des Auswärtigen hat heute einen Ver=
treter
von W. T. B. empfangen, um ihm das Schriftſtück zur Ver=
öffentlichung
zu geben, das er als Réſums ſeiner mündlichen
Darlegungen des deutſchen Standpunktes in der Abrüſtungsfrage
vom 29. Auguſt dem hieſigen franzöſiſchen Botſchafter ausgehän=
digt
hat. Freiherr v. Neurath hat ſich bei dieſer Gelegenheit
über den Zweck des Schriftſtücks und über die Gründe ſeiner
Veröffentlichung u. a. wie folgt geäußert:
Seitdem die franzöſiſche Preſſe die erſten Meldungen über
meine vertrauliche Unterhaltung mit dem franzöſiſchen Botſchaf=
ter
, Herrn Franeois Poncet brachte, hat ſie das Vorgehen der
Reichsregierung in der Abrüſtungsfrage fortgeſetzt zum Gegen=
ſtand
von Kombinationen und Vorwürfen gemacht, die in der
Anklage gipfeln, daß Deutſchland unter dem Deck=
mantel
ſeiner Gleichberechtigung nichts ande=
res
als ſeine eigene Aufrüſtung und die Wieder=
herſtellung
ſeiner früheren Militärmacht be=
treibe
. Es gibt keinen einfacheren Weg, dieſe Entſtellungen zu
entkräften, als meine Aufzeichnungen der Oeffentlichkeit zu über=
geben
.
der deutſche Schrikk bei dem franzöſiſchen Bokſchaffer
war nichts Ungewöhnliches oder Ueberraſchendes, wie manche
ausländiſchen Preſſeorgane jetzt glauben machen möchten. Er
hielt ſich durchaus im Rahmen der Genfer Abrüſtungskonferenz
und follte lediglich dazu dienen, ein poſitives Ergebnis ihrer
Arbeiten zu ermöglichen. Für keine Frage der Abrüſtungskon=
ferenz
liegt eine Behandlung auf dieſem Wege näher als für die
Frage der deutſchen Gleichberechtigung, die durch die Ver=
tagungsreſolution
unmittelbar aktuell geworden iſt. Ich brauche
auch kein Geheimnis daraus zu machen, daß in unmittelbarem
Anſchluß an die letzten Konferenzverhandlungen noch in Genf
ſelbſt von den deutſchen und franzöſiſchen Vertretern die Auf=
nahme
baldiger Verhandlungen zwiſchen den beiden Regierungen
über das Thema der Gleichberechtigung verabredet wurde.
Ueberflüfige Anwendung des Verkrauenspakkes.
Die Gründe, die die franzöſiſche Regierung jetzt zur Mit=
teilung
unſeres Verhandlungsvorſchlags an die am ſogenannten
Vertrauenspakt beteiligten Regierungen veranlaßt haben, ſind
mir nicht bekannt. Wer wollte bezweifeln, daß der offene Mei=
nungsaustauſch
über äuftauchende politiſche Probleme, wie ihn
der Vertrauenspakt enthält, ſtets eine vortreffliche Methode iſt?
Ob in Fragen der Abrüſtung ein ſolches Verfahren überhaupt in
Betracht kommen kann, möchte ich ganz dahingeſtellt ſein laſſen.
Jedenfalls will es mir ſcheinen, daß die bisher dem Pakt beige=
tretenen
Länder, zu denen eine Reihe wichtiger europäiſcher
Staaten nicht gehört, kein Gremium darſtellen, das für Abrüſtungs=
fragen
eine beſondere Zuſtändigkeit in Anſpruch nehmen könnte.
Jedenfalls war die Reichsregierung der Anſicht und iſt es
auch heute noch, daß in vorliegendem Falle eine Ausſprache zwi=
ſchen
Deutſchland und Frankreich der gegebene Weg iſt, um eine
Einigung zwiſchen allen beteiligten Mächten anzubahnen. Sollte,
was ich nicht hoffe, die Anwendung des Vertrauenspaktes ſeitens
der franzöſiſchen Regierung die Bedeutung haben, daß dieſe jetzt
zu einer unmittelbaren deutſch=franzöſiſchen Ausſprache nicht be=
reit
iſt, ſo wäre eine neue Lage geſchaffen, die neue Entſchlüſſe
der Reichsregierung notwendig machen würde.
Soviel ſteht aber ſchon heute feſt, daß es für Deutſchland
nicht möglich iſt, ſich an den weiteren Beratungen der Abrüſtungs=

konferenz zu beteiligen, bevor die Frage der deutſchen Gleich=
berechtigung
eine grundſätzliche Klärung gefunden hat. Unſere
Gleichberechtigung, nichk Aufrüſtung.
iſt der Punkt, den wir zur Debätte geſtellt haben. Wenn die hoch=
gerüſteten
Staaten ſich nicht zu einer radikalen Abrüſtung ent=
ſchließen
können, und wenn ſich daraus die Schlußfolgerung er=
gibt
, daß unſere Gleichberechtigung nur durch Moidifikationen
unſeres gegenwärtigen Rüſtungsregimes hergeſtellt werden kann,
ſo iſt es eine handgreifliche Verdrehung der Wahr=
heit
, von deutſchen Aufrüſtungstendenzen und militäriſchen
Machtgelüſten zu ſprechen. Was wir unter dem Geſichtspunkte
der Gleichberechtigung fordern, iſt nicht mehr, als eine gewiſſe
Modifikation unſeres gegenwärtigen Rüſtungsregims, eine Modi=
fikation
, die zugleich der Notwendigkeit Rechnung trägt, ein unſe=
rem
Lande auferlegtes ſtarres Syſtem unſeren beſonderen politi=
ſchen
, ſozialen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen anzupaſſen.
Es iſt auch eine allzu bequeme Methode, uns zur Geduld zu
raten und uns darauf zu vertröſten, daß ſich die Abrüſtung der
anderen Mächte und damit unſere Gleichberechtigung im Lauf der
Zeit ſchon verwirklichen werde. Wir warten jetzt länger als zehn
Jahre auf die Erfüllung unſeres Anſpruchs.
Die Abrüſtungskonferenz iſt an einem Punkte angelangt, wo
die Entſcheidung über unſere Gleichberechtigung fallen muß und
keine Konferenzmacht ſich mehr einer klaren Stellungnahme zu der
Frage entziehen darf. Niemand kann Deutſchland zumuten, ſich
noch länger mit einer Diskriminierung abzufinden, die mit der
Ehre des deutſchen Volkes und ſeiner Sicherheit unvereinbar iſt.
Die deutſche denkſchrift.
In dem oben erwähnten Schriftſtück Neuraths heißt es u. a.:
Nach den letzten Genfer Verhandlungen über das Abrüſtungs=
problem
kommt es darauf an, den Verſuch zu machen, alsbald auf
diplomatiſchem Wege die Frage zu klären, die die deutſche Dele=
gation
in ihrer Schlußerklärung vom 22. Juli aufgeworfen hat.
Die deutſche Regierung mußte ſich zu dieſem Zwecke in Verfolg der
hierüber bereits in Genf mit den franzöſiſchen Vertretern geführ=
ten
vertraulichen Unterhaltungen zunächſt mit der franzöſiſchen
Regierung in Verbindung ſetzen. Sie iſt der Anſicht, daß eine ver=
trauliche
Ausſprache zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen
Regierung, in der die beiderſeitigen Standpunkte und Wünſche in
voller Offenheit dargelegt werden, das beſte Mittel zur Herbei=
führung
einer Verſtändigung iſt. Wenn die franzöſiſche Regierung
zu einer ſolchen vertraulichen Ausſprache bereit iſt, bleibt es beiden
Regierungen natürlich unbenommen, die anderen hauptbeteiligten
Regierungen, wie insbeſondere die britiſche, italieniſche und ameri=
kaniſche
Regierung, in geeigneter Weiſe zu informieren und zu ge=
gebener
Zeit an den Verhandlungen zu beteiligen.
Die Halkung der deutſchen Delegalion
gegenüber der Reſolukion der Generalkommiſſion
vom 29. Juli war ausſchließlich durch Gründe, die in der Sache
ſelbſt liegen, beſtimmt, und war unvermeidlich. Die Reſolution
legt wichtige Punkte für die endgültige Abrüſtungskonvention feſt,
und zwar in einer Weiſe, die bereits erkennen läßt, daß die Kon=
vention
in der Herabſetzung der Rüſtungen außerordentlich weit
hinter dem Verſailler Vertrag zurückbleiben wird. Die deutſche Re=
gierung
konnte ſchon aus dieſem Grund der Reſolution nicht zu=
ſtimmen
.
Es kam aber noch ein anderer Geſichtspunkt hinzu. Tatſäch=
lich
hatten die Beſchlüſſe für Deutſchland überhaupt gar keinen.
Sinn, denn in der Reſolution blieb noch völlig die Frage offen,
ob die gefaßten Beſchlüſſe auch auf Deutſchland Anwendung fin=
den
ſollen. Solange dieſe Frage nicht geklärt iſt, iſt für die
deutſche Delegation auch bei den kommenden Beratungen über die
endgültige Regelung der einzelnen Punkte des Abrüſtungsproblems
eine Mitwirkung nicht möglich. Um jedes Mißverſtändnis in die=

Tonfilm durch Ornamenke.
Die Wellenbilder der Töne.
Muſikwellen ſind ſchöne Ornamente. Taubers Ornament.
Gezeichnete Oktaven. Aus der Hexenküche des Zeichenſtiftes.
Ein bedeutſame Erfindung. Klingende Quadrate, Dreiecke,
Wellenlinien, Pyramiden.
Die Wellen der Muſik, wie ſie ſich photographiert auf dem
Tonfilmband darſtellen, ſind Ornamente von großer Schönheit und
Mannigfaltigkeit. Sie ſind herrliche Bänder, die wie wunder=
volle
Spitzenmuſter wirken, einfach oder kompliziert, je nachdem
es ſich um einfache oder ſchwierige Tonfolgen handelt. Dieſe
Ornamente ſind ſo klar und eindeutig, daß man bei großer
Uebung ſogar aus ihnen den Sänger erkennen kann, der dieſe
Ornamente geſungen hat. Jeder Sänger hat gewiſſermaßen
ſeine ganz individuellen Zeichen, Linien, Dreiecke und Quadrate,
die ſich von den anderen durch Höhe, Breite und Wechſel der
Linien auszeichnen. Dieſe individuellen Wellenfiguren ermög=
lich
es natürlich, die Unterſchiede in den Stimmen zu erkennen.
Der Berliner Oskar Schäffer hat nun auf dieſe Erkenntnis
eine geniale Erfindung aufgebaut, die es möglich macht, Ton=
filme
mit Hilfe von Ornamenten zu ſchaffen. Daß dieſe Figuren
klingen, weiß jeder. Es müßte nun möglich ſein, die Figuren
ohne menſchliche Hilfe zum Tönen zu bringen, alſo Muſik zu
zeichnen. Die Verbindung zwiſchen Graphiker und Komponiſten
iſt das nächſte Ziel, das durch dieſe Erfindung erreicht werden
wird, denn es hat ſich tatſächlich gezeigt, daß die Ornamente auch
klingen, wenn ſie nicht durch den Lichtſtrahl hervorgebracht wurden
und aus einer Tonquelle, wie menſchliche Stimme oder Muſik=
inſtrument
ſtammte, ſondern mit dem Zeichenſtift hergeſtellt
wurden. Die Lautſtärke eines und desſelben Tones von gleicher
Höhe ſtellt ſich im Tonbild in ſeltſamer Form dar. Der leiſeſte Ton
wird durch breite, kurze und gedrungene Dreieckfolgen gebildet.
Je ſtärker der Ton wird, deſto enger und höher werden die Drei=
ecke
, bis ſie endlich zu ſchmalen ſpitzwinckligen Gebilden werden,
während die leiſen Töne geradezu ſtumpfwinkelige Linien er=
zeugen
. Nun hat man die Möglichkeit, nach beſtimmten Muſtern
die Töne zu zeichnen. Man kann mit der Hand, ohne daß eine
Stimmquelle vorhanden iſt, jeden Ton ſtark und ſchwach malen.
Vom Einfachen geht man zum Komplizierten, und wenn man
einmal das Ornament Taubers auf dem Tonfilmſtreifen geſehen
hat, dann iſt es auch möglich, dieſes Gebilde des Sängers ohne
ſeine Mitwirkung zu zeichnen und dadurch ihn bei einem Tonfilm
mitwirken zu laſſen, ohne daß er es weiß. Selbſt die kompli=
zierteſten
Gebilde ſind künſtlich herzuſtellen. Darüber hinaus
beſteht die Möglichkeit, ganz neue und bisher unbekannte Ton=
folgen
mit Hilfe der zeichneriſchen Phantaſie zu erſchaffen. Man

weiß, daß Beethoven in den letzten Jahren ſeines Lebens taub
war, ohne daß ihn dieſer körperliche Mangel daran hinderte,
die herrlichſten Werke zu ſchaffen. Er hatte die Muſik in der
Seele.
Der moderne Komponiſt wird auch nicht mehr darauf an=
gewieſen
ſein, die bisherigen Tonfolgen zu verwenden, ſondern
er wird aus ſeinem zeichneriſch=muſikaliſchen Gefühl heraus
neue Folgen und Melodien ſchaffen, die dem menſchlichen Ohr
bisher fremd waren. Man kann übrigens auch durch dieſe neue
Methode die verſchiedenen Eigenſchaften der einzelnen Nationen
erkennen. Der Deutſche ſingt anders als der Italiener, und
darum ſind auch ſeine Tonornamente ganz anders als die des
italieniſchen Sängers. Es iſt immerhin bedeutſam, daß ſich auf
dieſe Weiſe nationale Unterſchiede gewiſſermaßen durch Linien
und Figuren markieren laſſen. Es iſt für die Zukunft nun er=
forderlich
, daß für das Muſikſchaffen der modernen Komponiſten
die geeigneten Apparate hergeſtellt werden, durch die es möglich
wird, auch die Erkenntniſſe der Töne durch Ornamente praktiſch
zu verwerten. Es wird natürlich eine eingehende Beſchäftigung
mit dem Weſen der Tonornamente dazu gehören, um Kompoſi=
tionen
zu ſchaffen. Die Ornamente werden die Stelle der Muſik=
noten
einnehmen.

Helft Frau Mufika!
Aufruf von Jörg Mager, Darmſtadt.
Die Menſchheit genieß: zwar den Glückshimmel der Muſik in
vollen Zügen, aber die wenigſten denken daran, Opfer zu bringen
für die wichtigſte Angelegenheit der Muſik: für ihre Weiterentwick=
lung
Eine höchſt unſchöne Undankbarkeit! Dieſe rächt ſich aber
bereits an uns ſelbſt ſehr ſchwer, indem unſere Gegenwart an
muſikaliſcher Neuſchöpfung den früheren Zeiten gegenüber unge=
mein
ſteril geblieben iſt. Bedeutende Köpfe der Muſik wie Buſoni,
Richard Strauß, Profeſſor Mersmann, Dr. Bleſſinger fühlten ſich
verpflichtet, auf Archaismus und muſikaliſche Impotenz war=
nend
aufmerkſam zu machen. Von dieſen Warnern hatte aber nur
Buſoni Genialität genug, den einzigen noch möglichen Ausweg für
eine natur= und kunſtgeſetzlich logiſche und daher geſunde Weiter=
entwicklung
zu ſichten: eine ganz neue noch unverbrauchte Ton=
quelle
, die Elektrizität. Schon die erſten Erſcheinungen elektriſcher
Muſik nach Theremin, Martenot, Givelet, Trautwein oder meinem
Prinzip erweckten in der Muſikwelt die Zuverſicht: die Elektro=
Akuſtik bringt uns gewiß endlich etwas ganz Gewaltiges, Neues
an Tonkunſt. Iſt deshalb nicht die Muſikwelt verpflichtet, dieſe
zaubervolle Epoche möglichſt raſch herbeiführen zu helfen? Brau=
chen
wir doch nur mehr Energie auf dieſe Aktualität zu konzen=
trieren
, Energie, von der wir ohnehin viel zu viel ſündhaft ver=
ſchwenden
für unſere zwei Kunſt=Hauptlaſter Hiſtorizismus und
Reproduktions=Ueberſchwemmung. Haben wir doch endlich den
Stolz und den Mut, die unerhörten Mirakel der elektriſchen Akuſtik
zu etwas Höherem zu verwenden als zu bloßer Reproduktion wie
im Grammophon= und Rundfunkweſen. Wenn wir nur ein Hun=
dertſtel
der Geld=, Zeit= und Kraft=Energie aufbringen, die wir

Mittwoch, 7. Septemle

A

ſer Beziehung auszuſchließen, ſoll in folgendem nochmag=
menfaſſend
dargelegt werden,

was Deutſchland unker Gleichberechkigung au

und wie es ſich praktiſch die Verwirklichung dieſes Prin=;
Deutſchland hat ſtets gefordert, daß die anderen Mächtt
Stand abrüſten, der der Abrüſtung Deutſchlands entſmi
Deutſchland durch den Verſailler Vertrag auferlegt nau
Damit wäre dem Anſpruch Deutſchlands auf Gleichberecki
einfachſter Weiſe Rechnung getragen worden. Zu ihroen
Bedauern hat jedoch die deutſche Regierung aus der 2.
vom 23. Juli erſehen müſſen, daß die Konvention wec=
Methoden noch im Umfange der Abrüſtung dem Muſtem
ſailles entſpricht. Die Löſung kann deshalb nur die ſei=
Abrüſtungskonvention für Deutſchland an die Stelle de=
des
Verſailler Vertrages tritt und daß hinſichtlich ihrer
dauer, ſowohl hinſichtlich ihres Rechtszuſtandes nach ihre=
keine
Sonderbeſtimmungen, mehr für Deutſchland ge
deutſche Regierung kann allerdings nicht darauf verzüu
de Jelient De.
in der Konvention das Recht Deutſchlands auf einen ſeii
ndnung zur Bel
nalen Sicherheit entſprechenden Rüſtungsſtand in geeignre
ſoneiger weißte
zum Ausdruck kommt. Sie iſt jedoch bereit, ſich für dii
ung rechtzeitis.
der erſten Konventino mit gewiſſen Modifikationen
10 Mi algemeine
rüſtungsſtandes zu begnügen. Auf dem Gebiet der gu
1ch Me M 1Set
Abrüſtung iſt die deutſche Regierung bereit, jedes War
mu hitte. Die Erleit
zu akzeptieren, das für alle Staaten gleichmäßig zur Alu
ſchoſten, die gegen
kommt. Dagegen müßten diejenigen Waffenkategorien,,
die Konpention nicht allgemein verboten, werden, grr.0 Aupüſten,
auch Deutſchland erlaubt ſein.
Uinet tiektunde, Ne

Was das Wehriyſtem anbekrifft.

ſo muß die deutſche Regierung auch für ſich das Rechtt
anderen Staaten in Anſpruch nehmen, es im Rahmen
meingültigen Beſtimmungen ſo zu geſtalten, wie es de
niſſen, ſowie den wirtſchaftlichen und ſozialen Eigenoc
Landes entſpricht. Die deutſche Regierung wird ſtets zu A./0z bezeichnet die 1
rung von Plänen bereit ſein, die dazu dienen, die Sichyr
alle Staaten in gleicher Weiſe zu feſtigen. In der Tat;

ſaffenſive. In den
ismus vielfach ein düſte
Dinge heute ſo, daß die Frage, der deutſchen Gleichbe=
nicht
mehr länger offen bleiben darf. Die Notwendis==M/lMüſten beeilten Nat
uszuſtellen. Unbekün

Löſung ergibt ſich aus dem bisherigen Verlauf und dem
Stand der Genfer Abrüſtungsverhandlungen, darüber hii=
aus
Gründen, die mit der allgemeinen internationalen:
ſammenhängen. Es wird weſentlich zur Beſeitigungs Ahm Weltwirtſchaft ſ0
ſtehenden Spannungen und zur Beruhigung der politi hMc oder ſtagtstapligt
hältniſſe beitragen, wenn endlich die militäriſche Diskrirriſly fit trete vielmehr an
Deutſchlands verſchwindet, die vom deutſchen Volke als Aſſiü beſimmte Vorteile
gung empfunden wird und die zugleich die HerſtelluuA ſunhmen. Sie vertrau
ruhigen Gleichgewichts in Europa verhindert.

Gleiches Recht für alle!
Deukſchland läßt es ſich nicht länger geſelk estland der Reichsbenk.
als eine Nakion zweiker Klaſſe behandelt zu mick tugliche Reichsbot

der

und brauchbaren Anſt
ſtien Kampfzuſtandes,
un dem Gebiete der
mu. Sehr viel werde

pilich gelinge, Mit
zegoismus über ſe

Richsregierung dazu
zuſanne und nach der
an der zugetraut werde,
uuiehen und die Volk=
Hugenzuführen. Zur
ſut, die Befürchtung ſei
Mald die Reichsbankdevi
Funentiert werde, und zw

ritik an einzelnen P
Elbing, 6. Sem=Mtüte und zum großen

Ruierung einen Verſuch

Reichswehrminiſter General v. Schleicher nahm anMuuicht zu verkennen ſind,
Schlußtag der Diviſionsübungen im Raume öſtlich ElEyMrund durch bereitwillige
ſönlich an den Uebungen teil. Nachdem die Manöver M lutauen, das weite Kr
Uhr abgeblaſen waren, unterhielt der Miniſter ſich m=gunchtfertigen.
Manövergelände anweſenden Vertretern der Preſſe, lie ännania ſchreibt: E
empfangenen Eindruck ſchildern und richtete danach an u großzügigen
vertreter eine Anſprache, in der er u. a. ausführte:
Die Provinz Oſtpreußen fühle ſich beſonders bedroh, 50hder Wirtſchaf
bar ſei zweierlei notwendig: einmal eine moderne Beucu inlein Gegentei
die aber nicht mehr zu koſten brauche; zum anderen abern, m M hur gewagt werder
Oſtpreuße für die Zukunft wiſſe, wie und wor er ſein Vatle/ 7 dn letzten zwei bis d
Ernſtfalle zu verteidigen habe; denn einen Anſpruch aufzeſl Aommen hat. Das Blat=
gung
des Landes, wie man ihn z. B. der Schweiz zubilmzyleiſichten der hand
auch Deutſchland, insbeſondere Oſtpreußen, erheben dür,i ſt an den hochprotel
Recht eines jeden Staates, ſich im Angriffsfalle zur 00 weſeln ließen,
ſetzen, gebühre auch Deutſchland. Darüber herrſche Eirngiküht.
ganzen deutſchen Volk, und deshalb habe die deutſche DF Deutſche ſchre
das Recht und die Pflicht, für die Löſung dieſes Proble =Mkrüch in Front u. a.:
treten. Das müſſe hier in Oſtpreußen beſonders geſagt u00. Die Verhältniſſ
Aeuilher von einer Sta
Anſchließend gab der Reichswehrminiſter auf Anfrug
REAſich die Einkommen
oſtpreußiſchen Preſſevertreters noch die Erklärung ab, dars Uirdninden, obne Rückſie
gierung auf jeden Fall das durchführen werde, was füu ſtn ſoſten der Lebenshalt
tionale Verteidigung notwendig ſei. Er könne OſtprernWhAſchenke. Den Arbeitneh=
ſichern
, daß alle Mittel zu ſeiner Verteidigung im NarfN Arikel ſchließt: He
dem Seeweg beſchafft würden. Deutſchland laſſe es iſ0
länger gefallen, als eine Nation zweiter Klaſſe behraſf ſiliner Tageblatt
iu Sicherungen,
werden.

Rnäen volle, ſei vollkon

Hilherwi
Von Dr. 2. Fran

den Molochen Hiſtorizismus und Reproduktion in dem
ſchmeißen, ſo können wir damit noch zu unſeren Lebzeict=
neue
gelobte Land einer höheren Tonkunſt erreichen. Fürzt
aber, denen der Dienſt an der Muſik als Ehrendienſt g3
aber auch als Ehrenpflicht aufgefaßt werden, für die Elell=
Forſchung irgend ein größeres oder kleineres Opfer zu brf‟
darf nicht mehr ſein, daß Muſikzeitſchriften, Muſikhochſchule=
geſellſchaften
, Muſikwiſſenſchaftler an dieſem Unum Ne=
iin
Filrt iber dus
ihrer Kunſt gleichgültig vorübergehen wie der Prieſte: KAie Himmeln, Meer
Geſchichte vom barmherzigen Samariter. In unſerer Zeit Xu4 Nandrien einläuft wir
not können wir uns nicht mehr den Luxus von SchildbinzP Ahfülle des Oriont
thoden leiſten.
Haucß ind aus der
Dieſer Aufruf möge auch denen beſonders zu Herzot Mwien Irme des Haße=
denen
Frau Muſika aus ihrem Füllhorn nicht nur goldenes 9 Mn lum dier ge=
ſondern
auch klingendes Gold zuwirft, prominentes NMitz getrogen hat

meiſter, Generalmuſikdirektoren von Rundfunk und Bühr‟
poniſten und Verleger von Bombenerfolgen, wie Weißob V9 Rimament ſteht üb=
Weltſtars vom Tonfilm uſw. Spendet von Eueren Me90en Rieſentubbel
Ueberfluß ebenfalls ein Kleines für die arme heilige Fra =M üecheißen Wimtoln
arm, weil der Kreis ihrer ſie wirklich liebenden Anhänge W0euhi der Vöhel 5
zum weinen kleiner iſt
Ean sehifen er
Ein Srithlanet
* Berliner Filmpremieren.
i de Miden, du
Hids zi der ich
ark. Nun ſieht und hört man den erſten Operkſtiſt
Friedrich Smetanas unverwüſtliche komiſche Oper DiN
kaufte Brautmußte daran glauben, daß die Tonfiln.=Witen g n0ch Verdienſt
ſich heute ſchon einbildet, bühnenerprobte Opernwerke Wnſſg 0en der gnfoh=
tönende
Flimmerwand übertragen zu können. Ein VexMſ Geböckträger s
Jan Kiepura (Das Lied einer Nacht) mit der glänzend gedl Wyhlugen zun dae e
geräuſchfreien Geſangswiedergabe berechtigte auch zu di
Eie ie, Aasls.
nahme. Es läßt ſich nun ſchwer ſagen, ob das heutige Sta11

Ee Wders, Kar
Tonfilmentwicklung, oder die Herſteller des Werkes di
De Wchau
daran tragen, daß die verfilmte Verkaufte Braut zu eitanl
ſager wurde, zu einem Zwitterding, das weder filmiſch, noc W ſucſ. Abfall in d

Mifte d
mäßig ernſt genommen werden kann.
Fahrgäſte
Man ſieht gelegentlich gelungene Genrebilder und
Ei Jansten ar
legentlich friſche Geſänge, doch kommen zu guter Letzt woll
Duaien Möde.
Photographiſche noch das Muſikaliſche zur Vollgeltung. d22
Ein pelicle.
man kann weder optiſch, noch akuſtiſch ungeſtört das
Eie W ie Ail
genießen.

Leider iſt auch die muſikaliſche Bearbeitung des ſonſt-
Sidn aif dort
ſchickten Theo Mackeben vorbeigelungen:; Smetanas Wer
ziemlich gefühllos zerriſſen, und was man zu hören bekond
nur Bruchſtücke.
Die Stimme von Willi Domgraf=Faßbaender dürſti
guter Regie für den Tonfilm verwerten laſſen; von

Novotna kann das nicht behauptet werden.
Alles in allem erbrachte die erſte Tonfilmoper den
daß dieſe Gattung noch zu ſtark in den Kinderſchuhen ſtec

Eine bemerkenswerte Erſcheinung unter vielen un
menen Filmſtreifen, die die neue Filmſaiſon nicht ger.
heißungsvoll einleiten, iſt der große Kulturtonfilm der

den Kopfjägern durch das Inkareich, bearbeitet v=

Dr. F. Lampe.

[ ][  ][ ]

7. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 249 Seite 3

WDr Tapmanſtiſce Tffenſide
iue Aufnahme in der Berliner Preſſe. Ueberwiegende Zuſtimmung zu den großzügigen und
Maßnahmen der Reichsregierung. Bedenken gegen die ſozialpolikiſche Blankovollmacht
und die handelspolikiſchen Maßnahmen. Gefährdung des ſozialen Friedens?
laſſen. Nach dem umfangreichen Gebrauch, den ſie davon bereits
Weiennints zur Bribaticielſcchaft bei der Auflockerung des Tarifvertragrechts gemacht habe, ſei die
Beſorgnis nicht von der Hand zu weiſen, daß die kommenden
in Spiegel der Berliner Preſſe.
Durchführungsverordnungen noch manche weitere unliebſame

g auch
nehmen,
ſ0 zu geſtal
chen und
de Regierune
die dzu dien
zu feſtigen.
de der deutſch
en darf.
disherigen Ver
Sverhandlungen
gemeinen inte
eientlich zur B
zur Beruhigur
ich die militär
vom deutſe

Berlin, 6. September.
hema der heutigen Morgenblätter iſt ſelbſtverſtändlich
erverordnung zur Belebung der Wirtſchaft.
o kalanzeiger meint, daß es beſſer geweſen wäre,
Reegierung rechtzeitig auf weitere Belaſtung mit der
gi und die allgemeine ſozialpolitiſche Ermächtigung
gund nicht, wie das tatſächlich geſchehen ſei, ſie längere
gugnet hätte. Die Erleichterungen könnten die Beden=
Auussſchalten, die gegen dieſe ſteuerliche Maßnahme er=
ſvem
müßten.
7reuzzeitung ſieht in der Verordnung einen
u nd brauchbaren Anſatz für die Ueberwindung des
ſiten Kampfzuſtandes, verhehlt aber nicht, daß gewiſſe
u auf dem Gebiete der Lohnſenkung mit ernſter Sorge
hnren. Sehr viel werde darauf ankommen, ob es der
Mwirklich gelinge, Mißbräuche zu verhindern, wenn
Eriebsegoismus über ſoziale Erwägungen die Ober=
ſaire
.

M. 3. bezeichnet die Verordnung als eine kapita=
ſhö
ffenſive. In den letzten zwei Jahren habe man
Mullssmus vielfach ein düſteres Horoſkop geſtellt, und all=
ßabliziſten
beeilten ſich, ihm ſchon in aller Form den
h auszuſtellen. Unbekümmert um dieſe Prophezeiung
e Reichsregierung dazu entſchloſſen, das nach dem Ab=
Mlauſanne und nach dem Wiederaufleben freundlicher
hut der Weltwirtſchaft fällige Werk der Belebung nicht
Fuliſcher oder ſtaatskapitaliſtiſcher Grundlage in Angriff
Sie trete vielmehr an den Unternehmer heran und
häg lich beſtimmte Vorteile an, ſeinerſeits neue Aufgaben
inguehft nehmen. Sie vertraue dabei auf die Kraft der Pri=
tizan
, der zugetraut werde, den Karren aus dem Kriſen=
heuszziehen
und die Volkswirtſchaft einem neuen Auf=
ſugu
uigegenzuführen. Zur Frage der Kontingentierung
Wcr iM Am Kdrsßl att, die Befürchtung ſei nicht von der Hand zu wei=
daßtl
bald die Reichsbankdeviſen knapp werden, friſch und
Tſich Michl lände u ter xbingentiert werde, und zwar gerade unter Hinweis auf
Deeſeusbeſtand der Reichsbank.
Riäfie behandeliügert ean geliſche Reichsbote bezeichnet es als das Ge=
ſe
, hus ritik an einzelnen Punkten des Wirtſchaftsplans,
Elbing, 46
Fniative und zum großen Teil grundſätzlich neue Wirt=
al
v. Schleicher nahn ſtittze richt zu verkennen ſind, zurückzuſtellen und der
gen im Raume äſtlit ſsrchrung durch bereitwillige Unterſtützung Gelegenheit zu
Nachdem die Muurh, 4üülertrauen, das weite Kreiſe des deutſchen Volkes in
hielt der Miniſte ft Rierh rechtfertigen.
Vertretern der Prſ Diet ſermania ſchreibt: Es beſteht kein Zweifel daran,
in und richtete danaänſdietz higen großzügigen und kühnen Maßnah=
der
er u a. ausfühn, der egierung einen Verſuch bedeuten, den Schrump=
fühle
ſich beſonders aſsteß der Wirtſchaft endgültig aufzu=
einmal
eine nchen 9. ud inſein Gegenteil umzubiegen, und zwar
branche; zum anden /litſte, die nur gewagt werden können, weil die Weltwirt=
ſſe
wie und warſnuFluczken den letzten zwei bis drei Monaten ein freundliche=
denn
einen Anſz=beſi tübekommen hat. Das Blatt äußert Zweifel an den
mn z. B. der Scyſub usſichten der hande’spolitiſchen Maß=
e
Oſtpreußen eiſthu Metide an den hochprotektioniſtiſchen Zielen der Regie=
ſich
im Angzifful =)! Aazweifeln ließen, und ſpricht von einem Wege, der in
nd. Darüber henit /Su Phſe führt.
deshalb habe die dast Per) deutſche ſchreibt unter der Ueberſchrift: Die
4, die Löſung dieſs e Scktion in Front u. a.: Die Regierung der Barone leiſtet
Angmhrtes. Die Verhältniſſe ſind gegenwärtig derart, daß
ſtpreußen beſonders, Arb ueh mer von einer Starrheit der Tarife deshalb reden
ichswehrminiſter i Tkn, 4pl ſich die Einkommen auf der unterſten Baſis immer
noch die Erklär!k zuſſmenfinden, ohne Rückſicht auf die Leiſtung oder auf
ourchführen werde. brllnch Koſten der Lebenshaltung. Die Arbeitgeber erhal=
dig
ſei. Er köm Abroh4 5 ſchenke. Den Arbeitnehmern werden größte Opfer
mumt ?er Artikel ſchließt: Herr v. Papen, Sie überſpan=
einer
VerteMiam Dden Agen.
Deutſchland 2 Dasi lerliner Tageblatt ſpricht von einer Voll=
tion
zweiter hicl cht ſſone Sicherungen. Was die Regierung aus der
acn nachen wolle, ſei vollkommen, ihrem Ermeſſen über=

Ueberraſchung bringen und den ſozialen Frieden gefährden
könnten.
Die Voſſ. Ztg. nennt den wirtſchaftspolitiſchen Saldo
der neuen Verordnung alles in allem poſitiv. Das gelte nicht
für den ſozialpolitiſchen Inhalt. Die generelle Ermächtigung zu
Eingriffen in den geſamten Aufbau und Umfang der ſozialen
Verſicherung müſſe ſchwerſte Bedenken hervorrufen. Die Regie=
rung
habe ſich alſo eine Blankovollmacht geben laſſen, die ihr die
Möglichkeit verleihe, von dem, was Generationen aufgerichtet
hatten, keinen Stein auf dem anderen zu laſſen.
Der Vorwärts überſchreibt ſeinen Leitartikel: Das
großkapitaliſtiſche Programm des Klaſſenkampfes von oben und
ſagt: Das arbeitende Volk müſſe die Rettung des Kapitalismus
bezahlen. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß dieſes Programm des Ka=
pitalismus
und des Klaſſenkampfes von oben den leidenſchaft=
lichſten
Kampfwillen der Arbeiterſchaft wecken werde.
Der Börſenkurier, der die Bürgerſteuer einen be=
dauerlichen
Schönheitsfehler nennt, iſt der Meinung, daß die
Notverordnung den entſchloſſenen Willen der Regierung zeige,
die Arbeitsloſigkeit mit allen Mitteln zu meiſtern und ſich dabei
nicht durch parlamentariſche Schwierigkeiten und Rückſichtnahme
auf Parteiwünſche beirren zu laſſen.
Im nationalſozialiſtiſchen Angriff heißt es u. a.: Ent=
hält
das erſte Kapitel im weſentlichen eine Illuſion, ſo enthält
das zweite eine ſchwere Gefahr und bringt neue Not und neues
Elend über alle Arbeitnehmer. Das Blatt ſtellt im übrigen feſt,
daß die Miniſtergehälter und die Gehälter der hohen Reichs=
beamten
nicht geſenkt werden. Angeſichts der ungeheuerlichen
Maßnahmen gegen das Volk könne es nur eine Löſung geben:
Schärfſten und unerbittlichen Kampf.
Es gehört Muk dazu, ſagt die Kölniſche Preſſe.
Köln, 6. September.
Die Kölniſche Zeitung ſchreibt zu der neuen Wirt=
ſchaftsverordnung
u. a.: Es iſt zum erſten Male eine Verordnung,
die nicht nur oder nicht überwiegend Not verordnet, die nicht nur
wegſteuert, ſondern Mittel einer erhofften beſſeren Zukunft vor=
wegnimmt
, um ſie in die darniederliegende Wirtſchaft hineinzu=
pumpen
. Jetzt, da ſich in der Welt einige Vorboten einer mög=
lichen
Belebung zeigen, lockert die Regierung Papen die Zügel
und ſetzt zu einem Ritt nach vorwärts an. Die Welle einer beſſe=
ren
allgemeinen Konjunktur kann ihre Maßnahmen aufnehmen
und ſie zu einem ſtarken Erfolg vorantragen. Die den Vorſtoß
gemacht haben, werden ſich des Riſikos, das ſie laufen, bewußt
ſein. Es gehört Mut zu den Schritten, die in der vorliegenden Ver=
ordnung
gemacht wurden. Dieſen Mut ſoll man anerkennen. Darum
iſt jetzt, wo der Vorſtoß gemacht wurde, nicht die Aufgabe, ſchwarz
in ſchwarz zu malen.
Ablehnende Haltung des Völkiſchen Beobachkers.
München, 6. September.
Der Völkiſche Beobachter kritiſiert die neuen Verordnungen
der Reichsregierung, denen er ſozialreaktinäre Grundſätze vorwirft.
Das Blatt ſagt, der Nationalſozialismus lehne die Verordnungen
ab, weil ſie die heute geſtellte Aufgabe, neue Arbeit zu ſchaffen und
das Arbeitsloſenelend zu beſeitigen, nicht zu erfüllen vermöchten.
Weiter ſpricht der Völkiſche Beobachter von einem Anſchlag auf
das Tarifſyſtem, mit deſſen Durchlöcherung nun in weitgehendem
Umfang von der Regierung Papen begonnen werde, und von
einem Experiment mit den Steuergutſcheinen, das in ſeinen
Auswirkungen das Gegenteil deſſen erreichen werde, was man be=
abſichtigte
: Die anderthalb Milliarden würden dem Finanzkapital
geopfert, und das Arbeits= und Wirtſchaftselend werde nachher
größer ſein als vorher. Von einer ſoliden neuen Arbeitsbeſchaffung
könne keine Rede ſein.

Die Durchführung der Nokverordnung.
Reformpläne für die Sozialverſicherung.
Beſprechungen über die Richklinien für das
Prämien- und Tarifweſen.
Berlin, 6. September.
Von den einzelnen Maßnahmen der neuen Verordnung zur
Belebung der Wirtſchaft finden in der Oeffentlichkeit neben den
Beſtimmungen über die Steuergutſcheine beſondere Aufmerkſam=
keit
die ſozialpolitiſchen Beſtimmungen. Von zuſtändiger Stelle
wird erneut mit Nachdruck verſichret, daß in der ſozialen
Verſicherung keine Leiſtungskürzung in Frage
kommen wird. Ueber die 400 RM.=Prämie und die tarif=
lichen
Maßnahmen ſind Beſprechungen im Gange. Dieſe Beſpre=
chungen
bilden die Grundlage für die morgen und über=
morgen
ſtattfindenden Verhandlungen mit den
Arbeitgebern und Arbeitnehmern und für die
Karlsruher Konferenz des Reichsarbeitsmini=
ſters
mit den Schlichtern am Freitag. Es liegt in der
Schwierigkeit der Materie, daß der Reichsarbeitsminiſter erſt alle
Beteiligten hören will, ehe er die Richtlinien für die Einzelheiten
bekannt gibt. An unterrichteter Stelle rechnet man mit ihrem Er=
ſcheinen
im Laufe der nächſten Woche. Alle dieſe Beſprechungen
haben jedoch nichts, wie es in einem Teil der Berliner Preſſe
mißverſtändlich dargeſtellt wird, mit den ſozialpolitiſchen Maß=
nahmen
zu tun, zu denen die Reichsregierung im zweiten Teil der
Verordnung des Rechspräſidenten ermächtigt wird.
Dieſes Problem der Vereinfachung und Verbilligung der ſo=
zialen
Einrichtungen wird vielmehr erſt in Angriff genommen
werden, wenn die oben behandelten Fragen geregelt ſind. Man
nimmt an, daß die ſozialpolitiſchenMaßnahmenEnde
dieſes Monats oder anfangs Oktober akut werden.
Dabei handelt es ſich im weſentlichen um Verwaltungsmaß=
nahmen
bei der Invalidenverſicherung, bei den
Krankenkaſſen und den Berufsgenoſſenſchaften.
Bei der Invalidenverſicherung wird an eine vereinfachte Glie=
derung
des Syſtems der Landesverſicherungsanſtalten gedacht. Die
Leitung der Landesanſtalten wird der Reichsverwaltung näher=
gebracht
werden. Im übrigen ſoll ſich die Reform namentlich auf
die kleineren und ſchwächeren Anſtalten beziehen. Aehnlich ſind
die Pläne für die Berufsgenoſſenſchaften, bei denen die Unfallver=
ſicherung
liegt. Viele Berufsgenoſſenſchaften ſind ſo klein gewor=
den
, daß der Verwaltungsaufwand in keinem Verhältnis mehr zu
dem Nutzen ſteht. Beſonders augenfällig ſind dieſe Verhältniſſe
z. B. im Baugewerbe, das ja außerordentlich ſchwer darniederliegt.
Weiter iſt u a. damit zu rechnen, daß auch in der Spitzenverwal=
tung
der Arbeitsloſenverſicherung Erſparnis= und Vereinfachungs=
maßnahmen
durchgeführt werden.
Die Arbeitsbeſchaffung durch Reichspoſt
und Reichsbahn.
* Berlin, 6. September. (Priv.=Tel.)
Im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichs=
regierung
ſpielen auch die Reichsbahn und Reichspoſt eine nicht
unweſentliche Rolle. Leider ſind beide Unternehmungen mit ihren
Vorarbeiten noch nicht ſo weit fortgeſchritten, daß ſchon jetzt Ein=
zelheiten
über das Arbeitsbeſchaffungsprojekt mitgeteilt werden
können. Es wird alſo noch einige Zeit ins Land gehen, bis beide
Unternehmungen ihre Aufträge erteilen können. Dabei iſt zu unter=
ſcheiden
zwiſchen Maßnahmen, die ſich direkt, und Maßnahmen, die
ſich indirekt auswirken können. Die bereitgeſtellten Kreditmittel
werden alſo zu einem Teil in Neuanſchaffungen hineingeſteckt, ſo
daß die Verſorgungsbetriebe der Reichsbahn und der Reichspoſt in
dem einen Fall namentlich die Eiſeninduſtrie, in dem anderen Fall
die Kabelwerke und die Automobilinduſtrie beſchäftigen können,
ſo daß dieſe wieder Neueinſtellungen vornehmen können.
Unverſtändliche Arbeikerenklaſſungen
im Zeichen der Nolverordnung.
Da das Arbeitsbeſchaffungsprogramm noch in der Ausarbei=
rung
iſt, kann auch noch nicht überſehen werden, wie viel Arbeits=
plätze
neu geſchaffen werden. Höchſt unerfreulich iſt es jedenfalls,
daß die Reichsbahn gerade in dieſem Zeitpunkt eine nicht unerheb=
liche
Anzahl von Saiſonarbeitern entlaſſen hat. Sie begründet das
mit ihrer reſtlos erſchöpften Finanzkraft. Die Reichsbahn teilt
hierzu mit, daß darüber hinaus der ſtarke Verkehrsrückgang weitere
Entlaſſungen notwendig macht. In unterrichteten Kreiſen wird es
als abwegig bezeichnet, dieſe Entlaſſungen bei der Reichsbahn in
einen pſychologiſchen Zuſammenhang mit der neuen Verordnung zu

Silberwöven.
Von Dr. L. Franck=Cairo.
ich der Fahrt über das azurblaue Mittelmeer, der
bhen zwei Himmeln, Meeres= und Aetherhimmel, im
Alexandrien einläuft, wird zum erſten Mal von der
eughien Lichtfülle des Orients ganz umſtrahlt. Wald=
Ang rün ſind aus der Landſchaft geſchwunden, die
ißen Arme des Hafens umſpannen den Ozean=
uns
in kaum vier Tagen von Trieſt aus an die
öirikas getragen hat.
ues Firmament ſteht über den Schiffsleibern; doch
ichthohen Rieſenkuppel jubeln uns Schwärme von
Mn
MA ſilberweißen Wimpeln Willkommensgrüße entgegen.
hrwingtheit der Vögel pulſt unſere Stimmung, froh=

ms Lrden des Erhofften, Erſehnten, Licht, Farbe, Strom=
Sa Mland, Sonnentempel, Sphinxe und Pyramiden.

lebt die Möven, da ſie uns Fahrtgenoſſen ſind,
Feſtlandes und hier lichtfreudige Herolde im glanz=
den
Afrikas.
Ales ruft nach Verdienſt, nach Lebenserwerb. Was
Agen Inſaſſen der anfahrenden Barken, wie Drago=
haſſen
, Gepäckträger, Hoteldiener an den Reiſenden
Nömmlingen tun, das ſpiegelt ſich auch in dem er=
en
der Möven wieder. Die Vögel wiſſen, daß von
eibern mancherlei über Bord fliegt und wenig
ihrer Auswahl ergattern ſie Fleiſchliches wie
das als Abfall in den Wogen ſchwimmt. Und
Sochſee die Fahrgäſte ihr kaum genoſſenes. Diner
BVellen übergeben, ſo mögen ſie ſich damit tröſten,

hucher hungrigen Möve, manchem Sturmvogel ein
W Mittagbrot angerichtet haben.
znenhafen ſind die Bilder ſtiller, friedlicher. Mit
Schwingen ruht dort ein dichter Scharm auf dem
ceSder hier hat ſich eine einzige mutterſeelenallein auf
Ihen Boje niedergelaſſen. Ein ſchimmerndes Marmor=
ſc
ſie, durch die ſafranen Ständer mit ihr verwachſen,
be. bewegungen der Tonne behaglich mit. Eine Silber=
echte
, mittelländiſche, iſt es, mit gelbem Schnabel
Wer Spitze, lichtgrau auf dem Rücken, während ihre
Deus Lwandten die Heringsmöven, ſich auf Mantel und
Winesl ichwarz übertuſcht tragen.
SD In harte Tage Nottage, ſo dehnen ſelbſt die hafen=
D oh Fihre rauhen Pürſchfahrten weit über die See aus.
L en geſchwommen, getaucht, Fiſche, Krebſe und Weich=
e
Awgen Wellen reitend verſpeiſt.
Sie Schten Alexandriens und Port Saids ſind den ganzen
L J, die Saiſonzeit von den Gaukelſpielen der Silber=
a
Iyiorer Artgenoſſen belebt. Doch keine Familie brütet

an Aegyptens Küſten. Im fernen Norden liegt ihre Brut=
heimat
, auf felszerriſſenen Meeresgeſtaden und einſamen Inſeln.
In den geſchützten Kolonien auf Sylt und Borkum lagert im
Mai ein Vogelheer von 6000 Paaren, erbringt jedes Frühjahr
einen Eierſegen von 30 000 Stück. Nach Aufzucht der Brur
verteilen ſich die alten und neuen Geſchlechter wieder ſüdwärts
an die ihnen liebgewordenen Küſtengebiete. Seen und Kanäle.
Von Alexandrien ins Pyramidenland hinein grüßen ſie uns
noch an den Deltaſeen des Nils, tragen ihre freudigen Licht=
grüße
bis tief in die Eingangsſtellen des ewigen Sonnenlandes.

* Für den Hiſtoriker von morgen .."
Das rieſige Britiſche Muſeum, das umfaſſendſte Muſeum
der Welt, hat ſich ein beſonderes Haus bauen laſſen müſſen,
weil eine einzige Abteilung in ihm ſich ununterbrochen ſo ge=
waltig
erweiterte, daß der Raum nicht mehr ausreichte. Dieſer
Tage iſt es eröffnet worden. Es ſteht in der Nähe von London,
in Colindale, und iſt ein ſtattliches, ſechsſtöckiges Gebäude.
Hier werden alle Zeitungen aufbewahrt, die in England
ſeit dem Jahre 1800 bis auf den heutigen Tag erſchienen ſind.
Und dazu noch die wichtigſten ausländiſchen Blätter, 275 000
Jahresbände ſtehen da in Reih und Glied, eine unüberſehbare
Reihe, Zeitungen, nichts als Zeitungen. Für den Transport
hat man einige vollgeladene Eiſenbahnzüge gebraucht, denn ſie
wiegen nicht weniger als runde 20 000 Tonnen. Würde man die
Bände in einer Reihe nebeneinander aufſtellen ,ſo ergäbe ſich
die ſtattliche Länge von 23 Kilometern, wobei natürlich nur
die Buchrücken berechnet ſind.
Von Tag zu Tag wächſt dieſes Muſeum aus Druckerſchwärze
und Holzſchliff, dieſes einzigartige Monument der Zeitgeſchichte.
Wie leicht wird es doch der Hiſtoriker von morgen haben! Sein
Kollege von heute, der etwa eine neue Geſchichte des Dreißig=
jährigen
Krieges ſchreiben will und dabei auf die zeitgenöſſiſchen
Quellen zurückgeht, muß eine ungeheure, mühevolle Arbeit in
den entfernteſten Archiven leiſten, er muß zu unterſcheiden wiſſen,
was nur Gerücht was Plan und was Wirklichkeit war, er muß
ſich vieles mühſelig zurechtkonſtruieren, er muß aus ihren Hand=
lungen
Rückſchlüſſe auf die Charaktere ſeiner Helden ziehen,
kurz er muß ſich die in aller Welt verſtreuten Steinchen erſt
mühſelig zu dem Moſaikbilde zuſammentragen. Und auch dann
weiß er noch nicht, ob die Farben wirklich naturgetreu ſind.
Will aber jemand in hundert Jahren die Geſchichte unſerer
Tage ſchreiben er braucht dann nur nach dem Muſeum in
Colindale zu gehen. Dann weiß er alles. Er weiß, worüber
wir uns den Kopf zerbrochen haben, worum wir uns geſtritten
haben, er muß nicht erſt viel unterſuchen, um die treibenden
Kräfte aufzuſpüren. Wenn ſie nicht aus den Zeilen ſelbſt her=
auszufinden
ſind, zwiſchen den Zeilen kann er ſie beſtimmt er=

kennen. Wenn er dieſe Zeitungen durchſtudiert hat allerdings
keine Kleinigkeit dann weiß er alles, angefangen von unſeren
kleinen Sorgen bis zu den großen und zeitbewegenden
Problemen.
Das Britiſche Muſeum hat nur eine einzige Sorge: daß
eines ſchönen Tages dieſes ganze, wundervolle und unerſetzliche
Muſeum zu Staub zerfallen könnte. Denn auch in England wird
für die Zeitungen nicht gerade koſtbares holzfreies Büttenpapier
verwandt. Man überlegt ſich ſchon, welche Methoden man an=
wenden
könnte, um dieſen Zerfall zu verhindern, man arbeitet
an den verſchiedenſten Imprägnierverfahren, aber bis jetzt hat
man noch nichts Endgültiges gefunden. Und der Vorſchlag,
wenigſtens ein Exemplar jeder Zeitung für das Britiſche
Muſeum auf ſchneeweißem und beſonders haltbarem Papier zu
drucken, iſt anſcheinend bei den Verlagen noch nicht auf Gegen=
liebe
geſtoßen.
So kann es denn paſſieren, daß der Hiſtoriker in hundert
Jahren ſtatt ſeiner ſchönen Zeitungen in den Regalen ein wenig
farbloſe Aſche vorfinden wird. Aber die pergamentenen
Dokumente des Mittelalters werden auch dann noch unverändert
klar erhalten ſein".
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lag
, Berlin=Schöneberg, 1932. Gebd. 2,95 RM.
Seit Jahren bemühe ich mich, beim Unterricht in der Harmonie=
lehre
den Schüler Beiſpiele aller Art nicht nur ſchreiben, ſondern
auch ſpielen und zuletzt frei improviſieren zu laſſen. Letzteres fällt
den gut Begabten durchaus nicht ſchwer, ſtößt aber doch bei man=
chen
einſeitigen Begabungen auf große Schwierigkeiten. Da iſt
denn das vorliegende Lehrbuch ein ſehr erfreuliches Hilfs=
buch
für die Hand des Lehrenden wie des Lernenden. Es geht von
den Elementen rhythmiſcher und melodiſcher Improviſation
aus wie ſie im modernen Schulmuſikunterricht ſchon eine große
Rolle ſpielen, und verbindet dann in ſehr geſchickter Weiſe Melo=
die
=, Harmonie= und Formenlehre. Das Buch iſt aus der Praxis
heraus für die Praxis geſchrieben und wird zweifellos ſtarken Er=
folg
haben.
F. N.
Neuzeitliches Einkochen. Erprobte Anweiſungen für die häusliche
Obſt= und Gemüſeverwertung für Herſtellung von Gemüſe= und
Früchtekonſerven, Fruchtſäften, Süßmoſt, Marmeladen. Gelees
und Fruchtpaſten. Von Käte Birke, mit vielen Bildern
auf Kunſtdrucktafeln. Preis ſteif karton. 1,80 RM. ( Süddeut=
ſche
Verlagshaus=G.m.b. H., Stuttgart, Birkenwaldſtr. 44.)
Neuzeitliches Einkochen iſt ein zuverläſſiger Ratgeber für
die häusliche Obſt= und Gemüſeverwertung, beantwortet alle Fra=
gen
auf dieſem Gebiet und lehrt die Herſtellung von Gemüſe= und
Früchtekonſerven Marmeladen, Gelees, Fruchtpaſten, Fruchtſäf=
ten
und Süßmoſt. Nach den klaren Anweiſungen dieſes Buches
kann auch die junge, noch unerfahrene Hausfrau mit Erfolg arbei=
ten
. Aus langer Praxis geſchrieben, iſt es das moderne Einkoch=
buch
, das jede Hausfrau braucht und beſitzen möchte. Beſonders
in den Zeiten wirtſchaftlicher Not gewinnt das Einkochen für je=
den
Haushalt erhöhte Bedeutung.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 249

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 7. September:

bringen. Bei dieſen Entlaſſungen handele es ſich um den Abſchluß
einer wirtſchaftlichen Entwicklung, die keine andere Löſung mehr
offen ließ. Auch die Poſt will merkwürdigerweiſe noch zu Ent=
laſſungen
ſchreiten. Die Reichspoſtverwaltung betont, daß nur ein
ganz geringfügiger Teil des Perſonals zur Entlaſſung kommen
wird, der in dem geſamten Perſonalapparat der Reichspoſt über=
haupt
keine Rolle ſpielt. Die Reichsregierung muß aber darauf
dringen, daß bald wieder eine ebenſo große, ja noch größere An=
zahl
von Arbeitern wieder eingeſtellt wird, da namentlich die
Reichsbahn aus der neuen Notverordnung ebenfalls Nutzen zieht.
Sie erhält Steueranrechnungsſcheine auf eine Steuer im Geſamt=
wert
von 170 bis 200 Millionen RM. Mit dieſen Anrechnungs=
ſcheinen
ſoll ſie zuſätzliche Arbeit ſchaffen. Auch bei ihr hat ſich ein
großer Bedarf herausgeſtellt. Sie wird zwar keine Lokomotiven
und Wagen anſchaffen, weil hier der Bedarf voll gedeckt iſt. Sie
wird vielmehr daran gehen, die Gleiſe weiter auszubeſſern, viel=
leicht
auch einige neue Linien zu bauen, Bahnhofsanlagen zu ver=
beſſern
und andere Reparaturen vorzunehmen. Auf dieſe Weiſe
kann ſie eine größere Anzahl von Arbeitern direkt beſchäftigen und
dafür ſorgen, daß die ſchwach beſchäftigten Betriebe, die ihr bis=
her
das Material geliefert haben, ebenfalls Neueinſtellungen vor=
nehmen
.
Bei der Reichspoſt liegen die Dinge ähnlich. Hier kommt ein
Betrag von 60 Millionen RM. für Neuaufträge in Frage, und
die Reichsbank wird eine gewiſſe Hilfsſtellung zur Mobiliſierung
des Betriebes leiſten müſſen. Es wird daran gedacht, den Ausbau
des Fernſprechweſens zu finanzieren. Es wird auch erwogen, eine
Reihe von Poſtämtern zu moderniſieren und den Autopark der
Poſt zu ergänzen. Es würde ſich aber im Intereſſe des von der Re=
gierung
angeſtrebten Ziels empfehlen, wenn die Reichsbahn und
die Reichspoſt keine Zeit mehr verlieren, ſondern ſchleunigſt an
die Arbeit herangehen würden, damit man auch binnen kurzem
von Neueinſtellungen auf Grund des Wirtſchaftsprogramms
etwas hört.

Die Finanzierung der Hausrepatakuren.
* Berlin, 6. September. (Priv.=Tel.)

BierſchaftMagang vee HouM

Die Wirtſchaftsverordnung der Reichsregierung wird in den
nächſten Tagen durch verſchiedene Ausführungsbeſtimmungen er=
gänzt
. Die einzelnen Reſſorts arbeiten mit Hochdruck an der
Fertigſtellung dieſer Beſtimmungen. Dazu gehört auch die Rege=
lung
des Problems der Hausreparaturen. Im Wirtſchaftspro=
gramm
ſind 50 Millionen RM. für Ausbeſſerungsarbeiten zur
Verfügung geſtellt, die den Hausbeſitzern einen Anreiz geben ſol=
len
, aufgeſchobene Arbeiten vorzunehmen. Das Reich ſchießt aber
nur einen Teilbetrag zur Geſamtreparaturſumme bei. Die Bei=
hilfe
ſoll 20 bis 25 Prozent ausmachen. Sie wird nur gewährt,
wenn ſich die Hausbeſitzer verpflichten, die reſtlichen 75 bis 80
Prozent ſelbſt zu tragen. Das wird in gewiſſer Weiſe mit Hilfe
der Steuergutſcheine erleichtert, die in Höhe von 40 Prozent auf
die Grundſteuer ausgegeben werden.
Es liegen bereits Schätzungen über den Betrag vor, der auf
dieſe Weiſe dem ſtädtiſchen Grundbeſitz im Reich zufließt. Man
rechnet mit einer Summe von 300 bis 350 Millionen RM. Das iſt
ein ganz reſpektabler Betrag, der geeignet iſt, dem mittleren und
kleineren Handwerk einen neuen Auftrieb zu geben. Es muß aller=
dings
berückſichtigt werden, daß dieſe Summe nicht von heute auf
morgen zur Verfügung ſteht, ſondern erſt im Laufe des Zwölf=
Monats=Programms der Reichsregierung zur Auszahlung gelangt
Aber die vorzunehmenden Reparaturarbeiten brauchen ebenfalls
eine gewiſſe Zeit, ſo daß es bei einigem guten Willen möglich
ſein wird, ein größeres Reparaturprogramm durch den Hausbeſitz
aufzuſtellen. Verhandlungen mit dem Hausbeſitz ſind bereits im
Gange. Es handelt ſich nicht nur um die praktiſche Seite der
Reparaturen, ſondern vor allem auch um die finanzielle. Auch
hier wird die Reichsbank eingeſchaltet ſein, damit die Reparatur=
arbeiten
überhaupt erſt einmal in Schwung kommen.

Straſſer und Feder zur Frage der Arbeitsbeſch
München, 7. Septeg
Im Braunen Haus in München begann am Mom
Wirtſchaftstagung der NSDAP., die ſich in der Hauptſ;
der Arbeitsbeſchaffungsfrage beſchäftigte. Gregor St.
bezeichnete nach dem Bericht im Volkiſchen Beobacht
eines der Hauptziele der Tagung, die in den verſchiede=
teilungen
und Verbänden bisher geleiſtete umfaſſende W
zuſammenzufaſſen und ſyſtematiſch in das Gefüge des;
den nationalſozialiſtiſchen Grundgedankens einzufügn=
komme
darauf an, die heute beſtehende Gefahr zu erkem
darin liege, daß die nationalſozialiſtiſchen G.
gedanken von anderen übernommen und mi
zureichenden Mitteln durchgeführt, bzw. ſ7
fälſcht, abgebogen und auf einen Seitenweg geſchoben wo
Gottfried Feder ſprach über die Grundlinien ei
fte in dem füt
faſſenden Arbeitsprogramms und führte u. a. aus der 90,
gepflegten. Ge
ſozialismus ſtehe ſchon an der Schwelle der politiſchen
nachſenen, 0
Er müſſe hineinkommen, um das Zentralproblem unſer
Tee durch gut

rwe
Meid
eſchelt.
men ein
unvergeb
zerth, Fre
deA
ng auf den
ihre treuen

nämlich die Arbeitsbeſchaffung, zu löſen. Feder leh=
Siedlungsromantik ab und ſetzte ſich für die Siedlung
Grundlage von Meliorationen und eine folgewichtige 9
politik ein, ferner für die Wichtigkeit des Straßenba
Waſſerkraftnutzung, der Waſſerſtoffwirtſchaft, der Hauy=

turen uſw. Einen weiteren Gegenſtand der Ausſprachee
ſchlagen und ſonſti
das Handelsvertragsweſen, das Kontingentierungsſyſtin

Notwendigkeit der Flußregulierungen und Hochwaſſerſ,
ten, die Herabſetzung des überhohen Zinsfußes und

ſchnürung des Valutadumpings als Vorausſetzung eing=
mit
vielen Ueberraſ
lichen Arbeitsbeſchaffung.
Hausfrauenbu

dieder zur Laute
(Lucasweg) ſan
ſut beſtens unterhalter
jungen Hortnerin
unz erträumt. Da g
und Kaſperletheatet

nenwetter beſonde
beſcheert von Petru=
der
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Toni, geb. Ulrich.

Pfungstadt, den 5. September 1932.

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Aufmerkſamkeiten, ſowie für die vielen prachtoollen
Blumenſpenden und Geſchenke ſprechen wir auf dieſem
Wege allen unſeren herzlichſten Dank aus.
Friedrich Abel und Frau.
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Rechnungsrat Jakob Chriſt
im nahezu vollendeten 85. Lebensjahre.

Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie H. Fritzges
Familie F. Heedt.

Die Beerdigung fand auf Wunſch der Entſchlafenen
in der Stille ſtatt.

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Am 5. September entſchliefſanft
unſer lieber Vater und Groß=
vater
, der Landwirt

Heinrich Benderl.
im 76. Lebensjahr.

In tiefer Trauer:
Familie Heinrich Bender II.
Alb. Hernsdorf
und Enkelkinder.

Nieder= Ramſtadt, 6. Sept. 1932.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der Lanoeshaupiftadt.
Darmſtadt, den 7. September 1932.
Ein Garkenſeſt im Heylshof
hlvete der Hausfrauenbund geſtern nachmittag zum Beſten
ir telſtandsküche und ihrer Kinderſpeiſung. Bekanntlich er=
Hausfrauenbund dieſe ſoziale Aufgabe ſchon ſeit einer
Feihe von Jahren; er iſt auf eigene Kraft angewieſen und
fia ßich einen Teil der nötigen Mittel durch dieſe ſchöne Ver=
ſur
. Dankenswerterweiſe wurde der Hausfrauenbund
nam ſtarken Beſuch aus allen Kreiſen der Bevölkerung für
nfernde Mühe belohnt. Der Vorſtand hat auch tatſäch=
Arbeit geſcheut, in einem der ſchweren Zeit entſprechen=
ſaten
Rahmen ein Feſt aufzuziehen, das beſonders auch
rn reine unvergeßliche Freude brachte. Die Vorſtands=
ſiicäulein
de Weerth, Frau Weiße und Frau Moeller dur=
n
0 enugtuung auf den wohlgelungenen Nachmittag zurück=
ſaw
er auch ihre treuen Helferinnen ſind mit dem Erfolg
inden.
ßherrſchte in dem für derartige Veranſtaltungen vorzüg=
gneten
gepflegten Garten des Heylshofes bald frohes
Die Erwachſenen, ſoweit ſie nicht tätig waren, wurden
fe= und Tee durch gute Muſik der Kapelle Opfermann,
ſh che Lieder zur Laute, die drei Schülerinnen, aus der
ſitelius (Lucasweg) ſangen, und durch das frohe Treiben
er beſtens unterhalten. Und erſt die Kleinen unter der
uoe ier jungen Hortnerinnen hatten, ein Feſt, wie es ſich nur
dis Kont
irherz erträumt. Da gab es ein wirkliches Eſelsgeſpann,
dhr und Kaſperletheater und viele frohe Spiele, wie Sack=
lierungen
um
gkopfſchlagen und ſonſtige Beluſtigungen. Dazu war herr=
berhohen

Fdt nenwetter beſonders beſtellt von dem Hausfrauen=
W8 al8 Voraue
p beſcheert von Petrus. Reiche Spenden hieſiger Fir=

Nr. 249 Seite 5

ſo der Mitglieder ermöglichten die Durchführung einer
big mit vielen Ueberraſchungen. Den Spendern iſt beſon=
uuck
des Hausfrauenbundes gewiß.
htiſtige Treiben hielt bis Anbruch der Dämmerung an,
Karf angenommen werden, daß erfreulicherweiſe der gute
er Veranſtaltung voll erreicht wurde. Den Teilnehmern.
ſchnen und Kindern, aber bleibt als Lichtblick, in dieſer
Zeit die ſchöne Erinnerung an einen heiter verlebten
R
K
Gerüchke um die Tomake.
erüchte, die irgendwo auftauchen und die Gemüter der
iſia beunruhigen, hat es zu allen Zeiten gegeben Keiner
u ſie herkommen, keiner weiß, ob auch nur ein Tüpfelchen
ient baran iſt. So geht ſeit einiger Zeit auch das Gerücht
ſua Genuß von Tomaten könne Krebserkrankungen hervor=
iei ſtehe doch in irgendeinem Zuſammenhang mit dieſer
die ſer Menſchheit. Das deutſche Zentralkomitee zur Er=
Sehalt m Sduen eo hſchtu und Bekämpfung der Krebskrankheit hat ſich mit der
eeichäftigt, ob der Genuß von Tomaten tatſächlich in
der Wchie Sls fſäähten Zuſammenhang mit der Entſtehung von Krebs ge=
he
eiden dürfe. Zur Beruhigung ängſtlicher Gemüter ſei
gett, daß die neueſten wiſſenſchaftlichen For=
huften
für dieſe Annahme auch nicht den ge=
inhſtn
Anhaltspunkt erbracht haben. Im Gegen=
ſ
. 1a Erfahrungen und die ſegensreichen Wirkungen des
Lebmatzaftes in der Säuglingspflege ſprechen
gegen ſolche Beziehungen. Der Ausſchuß
sſtal=Komitees kam nach eingehender Beſprechung zu der
bewtrzung, daß kein Grund vorliege, den Tomatengenuß für
geöckhaft hung verantwortlich zu machen. Es ſei daher niemand
ſechtt, vor der Verwendung dieſer wohlſchmeckenden und
, Ernst-Ludmgsche fhrktain Frucht zu warnen.
, Karlstraße 111.
Ennnt wurde am 30. Auguſt 1932 der Gendarmeriehaupt=
Fbacherstraße 61.,
ſtueter Jakob Betzendörfer zu Heldenbergen zum Gen=
der
=Kamstäclengumetin iſter mit Wirkung vom 1. September 1932.
fledigt iſt eine Schulſtelle für eine evangeliſche Lehrerin
toniashale 5e, deg ſalksſchule in Wörrſtadt, Kreis Oppenheim.
Ahes Alter. Frau Maria Seemann, Stiftsſtr. 31 feiert
elbergerstraße 10
/eptember in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 75.
Kurtz g
Lgen der Arbeiten an den Fundamenten des Südoſtflü=
E IſcSchloſſes wird der Straßenzug von der Südweſtecke bis
Sſdt cke des Schloſſes und der Schloßgraben für Kraftfahr=
uge
in ſofortiger Wirkung bis auf weiteres geſperrt. Der
Einmaligs ſerinwtahr in Richtung Aſchaffenburg wird durch die Alexan=
ſtra/
=Dieburgerſtraße, der Fernverkehr in umgekehrter Rich=
uing
guh die Landgraf=Georg=StraßeMühlſtraße Riedlinger=
ſe
4vderſtraße umgeleitet.
Tanverhe
ſerck=Goethe=Ausſtellung. Am nächſten Freitag, den 9.
um 3.30 Uhr nachmittags wird Stadtarchivar Dr.
Der bugſdoff 4 Auer durch die Ausſtellung führen.
Sintagsrückfahrkarten gelten jetzt bis Montags 12 Uhr.
ihlusſicht genommene Verlängerung der Geltungsdauer
OAuleelhe Siotagsrückfahrkarten iſt jetzt mit ſofortiger Wirkung vor=
enontm
worden. Die Rückfahrt, die bis ſpäteſtens Montag
imöre 9 Uhr angetreten werden mußte, kann, für Reiſende
Mk.
Alerfolgen, die den Zielort der Sonntagsrückfahrkarte bis
hr verlaſſen. Dieſe Maßnahme gilt bis auf Widerruf,
Mbis 1. April 1933.
ge neue Oper ſtellt ſich vor. Am Samstag, den 10. Sep=
80 Uhr, werden ſich im Kleinen Haus die neuen Mit=
er
Oper im Rahmen eines Opern=Arienabends dem
Acer Publikum vorſtellen. Die neu verpflichteten Mit=
hur
ſolange
’s Heſſ. Landestheaters werden Arien und Enſembles
Opern zum Vortrag bringen, die zurzeit am Heſſiſchen
oter vorbereitet werden. Mitwirkende: Erna v. Georgi,
0 Inger Karén, Charlotte Krauß. Heinz Schlüter, Sieg=
As. Am Flügel: Erwin Palm. Anfang 20 Uhr.
Heervi!
öffnungsvorſtellung Der Roſenkavalier. Am Sonntag,
Zevtember wird die Spielzeit 1932/33 mit einer muſi=
und ſzeniſchen Neueinſtudierung der muſikaliſchen Ko=
Eche Schul
der Roſenkavalier, (Text von Hofmannsthal,
m Richard Strauß) eröffnet. Die muſikaliſche Leitung
ſöänden von Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt. Bühnenbild
Ankerung: Hans Strohbach. Die Hauptrollen ſind wie
zt: Inger Karén (Maxſchallin), Theo Herrmann (Ba=
Fritzi Jokl (Sophie), Johannes Drath (Faninal), Erna

trierte Natur
i. W. Durch den 2u
reichen Sole bezit
es Körpers unentdel
s keinen Piennig
Eiges Konsum
ab ...... 43
ab
he Volks-M

Ukademie=Konzerte. Welcher Beliebtheit ſich die Aka=
nzerte
erfreuen, beweiſt die große Zahl, der Wieder=
g
der ſeitherigen Mieter. Ab Mittwoch, den 7. d. M.,
uch Neuanmeldungen im Sekretariat der Städt. Aka=
gegengenommen
. Die Mietpreiſe wurden den Zeitver=
entſprechend
berechnet; neu eingeführt wurden Fami=
von
denen die Nebenkarten 10 Prozent Ermäßigung
Ebenſo erhalten die Eltern der Schüler der Städt.
Auf alle Mietplätze 10 Prozent. Die Konzerte umfaſſen
Soliſten= und Kammermuſikabende ſowie 5 Orcheſter=

Bei der Wahl der Soliſten wurde nach Möglichkeit den
der Mieter Rechnung getragen; neben der hohen künſt=
Qualität der engagierten Kräfte bieten die Konzerte
diſ ellb wechſlung.
hannesgemeinde. Wir verweiſen an dieſer Stelle noch=
Konfirmanden des Südbezirks auf den Beginn der Kon=
Abſtunde. Für die Mädchen beginnt der Konfirmanden=
heute
nachmittag um 5 Uhr. für die Buben heute nach=
toldlh
6 Uhr, im Gemeindehaus Kahlertſtraße 26.

*Deutſche Arbeit deutſche Ware.
Werbung für deukſche Erzeugniſſe durch Deutſche Wochen.

Bildung einer Arbeitsgemeinſchaft.
Zur Propagierung des Verbrauchs deutſcher Erzeugniſſe ſoll
in ganz Deutſchland als Werbeveranſtaltung eine Deutſche
Woche durchgeführt werden. Der Volkswirtſchaftliche Aufklä=
rungsdienſt
, Berlin, hat ſich an die Landwirtſchaftskammer für
Heſſen gewandt, um die Vorarbeiten zur Durchführung ſolcher
Werbeveranſtaltungen zu leiten. Da nach einer gemeinſamen
Vorbeſprechung die Gründung einer Arbeitsgemeinſchaft Deutſche
Woche bereits von den maßgebenden Organiſationen gutgehei=
ßen
und dabei die Unterſtützung bei Abhaltung ſolcher deutſchen
Wochen in den einzelnen heſſiſchen Städten von ſämtlichen an=
weſenden
Vertretern zugeſagt worden war, hatte die Landwirt=
ſchaftskammer
für Heſſen als federführende Stelle für ganz Heſſen
an die Vertreter der einzelnen Verbände, wie den Einzelhandel,
die Induſtrie, das Handwerk, den Hausfrauenbund uſw. Ein=
ladungen
zur Konſtituierung des Vorſtandes der Heſſiſchen Ar=
beitsgemeinſchaft
in das Sitzungszimmer der Landwirtſchaftskam=
mer
eingeladen. Der Einladung waren die. Vertreter der in
Frage kommenden Organiſationen gefolgt. Vertreter der Regie=
rung
waren die Herren Oberregierungsrat Morneweg und Ober=
ſchulrat
Haſſinger. Die Verſammlung leitete zunächſt Präſident
Henſel und nach deſſen Abberufung zu einer wichtigen beruf=
lichen
Beſprechung Oberregierungsrat Morneweg.
Ein Merkblatt der Arbeitsgemeinſchaft Deutſche Woche, Ber=
lin
, gibt die Richtlinien über die Durchführung ſolcher Werbung.
Die Deutſche Woche ſoll unter dem Leitſpruch Deutſche Ar=
beit
Deutſche Ware ſtehen. Das Merkblatt ſchreibt or=
ganiſatoriſch
u. a. folgendes vor:
Der Arbeitsgemeinſchaft Deutſche Woche können beitreten
Organiſationen und Vertretungen mit wirtſchaftlicher und ideel=
ler
Zielſetzung. Dazu gehören u. a. die Berufsvertretungen der
Wirtſchaft, der Arbeitnehmer, der Hausfrauen und anderer Ver=
braucherverbände
, die Vertretungen und Vereinigungen des kul=
turellen
Lebens ſowie alle ſonſtigen Vereinigungen, von denen
eine Förderung der Beſtrebungen der Deutſchen Woche erwartet

werden kann. Die Beteiligung an der Deutſchen Woche iſt frei=
willig
.
Als Organe der Deutſchen Woche werden zweckmäßig
eingeſetzt: 1. Die Mitgliederverſammlung beſtehend aus je einem
Vertreter der Gruppen und Verbände, die ſich an der Deutſchen
Woche beteiligen wollen. 2 Der Vorſtand (geſchäftsführender
Hauptausſchuß), in dem die Hauptgruppen der Veranſtalter ver=
treten
ſind, alſo etwa Induſtrie, Handel und Gewerbe. Hand=
werk
. Landwirtſchaft, Arbeitnehmerſchaft, Schulen. Hausfrauen
aus Stadt und Land, beſteht aus 511 Mitgliedern.
Der Vorſtand hat folgende Aufgaben: a) Wahl des oder der
Vorſitzenden des Vorſtandes, b) Leitung der Geſamtveranſtaltung,
c) Wahl von einem oder zwei Geſchäftsführern, d) Einſetzung von
Unterausſchüſſen für die Vorbereitung der Einzelveranſtaltungen.
3. Die Unterausſchüſſe für die einzelnen Veranſtaltungen, haben
die Aufgabe, die Einzelveranſtaltungen vorzubereiten. Sie ſind
den Hauptgeſchäftsführern verantwortlich.
In der Einzelausſprache, die einem eingehenden Referat des
Herrn, Dr Pebler über Ziele und Zwecke der Deutſchen
Woche folgte, wurden ſelbſtverſtändlich auch die Bedenken ven=
tiliert
, die ſich beſonders infolge der ſchlechten finanziellen Lage
aller Organiſationen bei Durchführung der Werbewochen ergeben
können. Man war ſich aber darüber einig, daß die Propagierung
des Verbrauches deutſcher Erzeugniſſe in geeigneter Weiſe zu be=
treiben
ſei. Einzelheiten wird der Vorſtand zu beſprechen haben.
Es iſt daran gedacht, in dieſem Jahre in den größeren Städten
Heſſens, etwa in Darmſtadt. Worms. Mainz, Gießen und Fried=
berg
, deutſche Wochen durchzuführen. In Darmſtadt iſt die erſte
Woche in der Zeit vom 6.9 Oktober gedacht. Einzel=
heiten
werden noch von dem im Anſchluß an die Ausſprache ge=
wählten
Vorſtand, zu deſſen Vorſitzenden Präſident Henſel vor=
geſchlagen
worden, feſtgeſtellt werden. Als Geſchäftsſtelle für die
Organiſation der Deutſchen Woche in den heſſiſchen Städten wurde
die Landwirtſchaftskammer für Heſſen, Sitz Darmſtadt, beſtimmt.
Es iſt zu hoffen, daß die im Intereſſe des ganzen Volkes beab=
ſichtigten
Werbeveranſtaltungen von vollem Erfolg gekrönt ſein
mögen.

Orlsgruppe Darmſtadt fährk zum Reichs=
fronkſoldakenkag
.
Man ſchreibt uns: Am Freitag ſteht pünktlich nachmittags
5 Uhr eine Abteilung von faſt 30 Stahlhelmern auf dem Parade=
platz
, begleitet von einer Anzahl Angehöriger und Neugieriger.
Es ſind die Teilnehmer der Ortsgruppe Darmſtadt, die mit Laſt=
wagen
nach Berlin fahren, um dort an dem gewaltigen 13. Reichs=
frontſoldatentag
teilzunehmen. 5.30 Uhr gehts los in den Abend
und die lange Nacht hinein, Richtung Offenbach-FuldaEiſenach
HalleBerlin=Zehlendorf, dem Quartier des Landesverbandes
Groß=Heſſen. Die wenn auch etwas enge und beſchwerliche Sitz=
weiſe
ließ doch keinen Augenblick den nötigen alten Soldaten=
humor
, in all ſeiner Herzlichkeit, Kameradſchaftlichkeit und aber
auch nicht zu vergeſſen Derbheit vermiſſen. Alte Erinnerungen an
die Jahre der Dienſtzeit und der Jahre 1914 1918 ziehen an un=
ſerm
geiſtigen Auge vorbei, und es ſind die ſchönen Erinnerungen
an eine große Zeit, an ein wehrhaftes Deutſchland. Und ſo muß
es wieder werden. So ſei die Parole.
Es würde zu weit führen, näher auf einzelne Erlebniſſe wäh=
rend
der Fahrt einzugehen, nur eines ſei bemerkt: In der über=
wiegend
großen Zahl wurden wir mit Begeiſterung begrüßt, viel
ſchwarzweißrote Flaggen, und viele, viele Autos, Motorräder und
Omnibuſſe, auch ſehr viel Laſtwagen mit und ohne Anhänger aus
allen Gauen Deutſchlands, in der Gegend von Halle verdichtet ſich
das Heer der Fahrzeuge zu einer faſt nicht abreißenden Kolonne,
und man war froh, daß durch vorhergegangene Regengüſſe nicht
unter Staub zu leiden war. Zum Morgenkaffee waren wir Gaſt
beim Vater unſeres Ortsgruppenführers, Exzellenz von Geldern
Criſpendorf, manchem Darmſtädter ſicher noch bekannt als ehem.
Kommandeur des F.=A.=Regts. 61. Friſch geſtärkt gehts weiter, und
um 12,30 Uhr ſind wir in unſerem Quartier. Mittageſſen ſteht
bereit (wie ſich ſpäter herausſtellt, allerdings nicht für uns ſon=
dern
für die Bensheimer Kameraden) und den Schlaf durch
ſtramme Haltung erſetzend, fahren wir mit unſerer Luxuslimouſine
nach Berlin City, wo unſer Ortsgruppenführer ſich als ausge=
zeichneter
Fremdenführer entpuppt (kein Wunder, er war aktiv bei
Gardefeld und ſchon als Kadett in Lichterfelde). Gleich von der
Beſichtigung der Stadt aus fahren wir zum Stadion Grunewald,
wo ein Wehrſportabend ſtattfindet, der unvergeßliche Eindrücke
hinterläßt. Die Veranſtaltung findet ihren Abſchluß mit dem Ein=
marſch
der zirka 5000 (Fünftauſend) Fahnen ſowie dem großen
Zapfenſtreich, ausgeführt von einer Kapelle von über 900 Mu=
ſikern
. Ein grandioſes Feuerwerk beendet die Kundgebung. Am
nächſten Morgen 4 Uhr Wecken und Abmarſch zum Appell auf dem
hiſtoriſchen Boden des Tempelhofer Feldes. Und viel hat das
Tempelhofer Feld geſehen. Was wir dort erlebten, war gewaltig,
die Tagespreſſe hat verſucht, den Eindruck zu vermitteln. Wir
waren dabei und ſind dankbar, und wenn wir heute an das große
Erlebnis zurückdenken, ſo verſchwinden alle Nebenſächlichkeiten,
wie wenig Schlaf, Strapazen uſw. So ging es denn Montag
vormittag wieder heimwärts, nicht ohne in Potsdam die hiſtori=
ſchen
Schlöſſer und das Grab Friedrichs des Großen beſucht zu
haben. Eine endloſe Kolonne von Laſtzügen. Autos, Motor= und
Fahrräder und 130 Extrazüge verlaſſen Berlin. Der 13. Reichs=
frontſoldatentag
iſt vorbei. Mögen die Wünſche, die unſer Führer
Franz Seldte in ſeiner Anſprache geſagt hat, bald für unſer heiß=
geliebtes
Vaterland in Erfüllung gehen
So trennten wir uns Dienstag früh auf dem Paradeplatz in
Darmſtadt mit einem dreimaligen Front=Heil auf unſere Führer.

B. M. W. Vollschwingachswagen
B. M. W. D. K. W. Motorräder
Steuerfrei bis 750 ccm, jede Type anzusehen. (1243eb
Ausstellung Grafenstr.
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Für Pilzſammler!

In der Zeit der Pilzernte werden alljährlich zahlreiche Er=
krankungen
und Todesfälle durch den Genuß giftiger Pilze ver=
urſacht
. Dabei handelt es ſich in den meiſten Fällen um den Ge=
nuß
ſelbſtgeſuchter Pilze. Jedem Pilzſammler kann nicht drin=
gend
genug empfohlen werden, nur Pilzarten zu verwenden, die
ihm zweifellos als eßbar bekannt ſind. Einen Ueberblick über die
wichtigſten eßbaren und ſchädlichen Pilze, gibt das im Reichs=
geſundheitsamt
bearbeitete Pilzmerkblatt, das im Jahre 1924 in
neuer, erweiterter Ausgabe im Verlage von Julius Springer=
Berlin W. 9. Linkſtraße 23/24, erſchienen iſt, und von dort oder
im Wege des Buchhandels bezogen werden kann. In der Neu=
ausgabe
des Pilzmerkblattes werden 42 Pilzarten beſchrieben, es
enthält eine farbige Tafel mit 34 Abbildungen ſowie eine Reihe
von Belehrungen über das Sammeln von Pilzen und die Be=
handlung
von Pilzvergiftungen.
Darmſtädter Künſtler. Theodor Heydorn ſang kürzlich
als Gaſt an der Hamburger Oper in einer Rheingoldaufführung
unter Dr. Karl Böhm mit ſehr ſchönem Erfolg den Rieſen Faf=
ner
. Das Hamburger Fremdenblatt hebt ſeine gute plaſtiſche
Deklamation und ſein bemerkenswert ſchönes Baßmaterial be=
ſonders
rühmend hervor.

Aus den Darmfkädter Lichtſpieltheatern.
Helia.
Es war mit der göttlichen Garbo! Greta Garbo geht
wirklich und wahrhaftig im eiskalten Fluß unter! Sogar die letz=
ten
ausgehauchten Seufzer werden in Form einſam und traurig
aufſteigender Luftblaſen filmiſch regiſtriert. Wohlweislich erſt
am Schluſſe des Films! Vielleicht hätte ſie ſich doch einen böſen
Schnupfen holen können. Und es wäre doch ſchade geweſen auch
nur um das ſchöne Näschen der Göttlichen die ſogar beim Got=
tesdienſt
in der Kirche den Lippenſtift gebraucht, den es
zur Zeit des Romanſpielens ſicher höchſtens auf der Bühne ge=
geben
hat, nicht aber im Handtäſchchen der Dame ſelbſt nicht der
männermordenden Baronin!. Auch den kniefreien Rock, ja kaum
die Seidenſtrümpfe hätte ſich die Baronin damals nicht erlauben
dürfen. Die Regie aber geſtattet es der Göttlichen. Sie glaubt
auf die Wirkung der ſchönen Beine nicht verzichten zu können
Und auf manches andere auch nicht. So nicht auf die in falſch
verſtandene Romantik wollig verkitſchten Liebes= und Kußſzenen
im mondſcheindurchfloſſenen Laubengaug, im ebenſo kitſchig= eroti=
ſierten
Hand= und Fingerſpitzenkuß, auf Papierſchnitzelſchnee und
auf Ruf gefährdenden Abſchied im öffentlichen Park, den Nebel
über Strom und Freundſchaftsinſel, der ſicher aus Zigaretten=
rauch
beſteht. Nicht auch das Harmoniumſpiel des flotten Huſa=
ren
=Einjährigen, ſilhouettenhafte Duellſzenen uſw. uſw. Herr=
gott
noch einmal! Wenn ſchon Sudermanns Roman heute kaum
zu ertragen iſt, ſo ſchwer, ihn zu verfilmen, ohne zu 90 Prozent
kitſchig zu ſein, iſt es ſicher nicht. Clarence Brown, der für die
Regie zeichnet, hätte dieſe Aufgabe doch beſſer einem deut=
ſchen
Kollegen überlaſſen und deutſchen Künſtlern. Einzig
als Zeitdokument und als abſchreckendes Beiſpiel iſt der Film zu
ertragen.
Union=Theater.
* Der neue Tonfilmſchwank Zweiglückliche Herzen
der im Union=Theater in Erſtaufführung läuft, zeigt das Jdyll
einer ruhigen Villa fernab vom Getriebe der Stadt. Was aber
in dieſer Ruhe alles erlebt wird, iſt in ſeinem Uebermaß ſchon faſt
dem Zuſchauer zuviel, kein Wunder, daß der glückliche‟ Beſitzer
ſchon nach zwei Tagen mit Begeiſterung wieder in ſeine alte
Stadtwohnung zurückflieht. Vom frühen Hahnenkrähen bis zum
Sommernachtsweekend, vom Beſuch robuſter Verwandten, bis zum
Lärm des nächtlichen Alarmſignals ſind ziemlich alle möglichen
Erlebniſſe in zwei Tagen durchkoſtet. Natürlich findet ſich auch ein
glückliches Paar, und zwar die entzückende Claire Rommer ihren
Pepi=Paul Hörbiger, und ſchließlich löſt ſich alles in Wohl=
gefallen
auf. Erfriſchende Figuren von überwältigender Komik
ſtellen Jacob Tiedke und Max Gülsdorf und deren Part=
nerinnen
Ida Wüſt und Senta Söneland (als Tante). Das
Ganze iſt, dem erfolgreichen gleichnamigen Bühnenſtück von Kadel=
burg
und Schönthan nachgebildet, mit friſchen Schlagern durch=
ſetzt
, luſtig und unterhaltend. Ein reichhaltiges tönendes Bei=
programm
ſorgt für Abwechſelung.
In den Palaſt=Lichtſpielen läuft ab heute der Film der
tauſend Gefahren und Abenteuer Ingagi‟ (Der Herr der Wild=
nis
), ein Tonfilm in deutſcher Sprache aus den Dſchungeln Afri=
kas
von Dr. Peter Paul Brauer.

Die Städtiſche Maſchinenbauſchule Darmſtadt weiſt auf den
Beginn des Winterhalbjahres hin (ſiehe Anzeige), insbeſondere
auf die Neuaufnahmen in die Maſchinenbauſchule und Abendkurſe
zur Vorbereitung auf den Beſuch der Höheren Maſchinenbauſchule.

Lokale Veranſtalkungen.

Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krliſt.
Heute Mittwoch findet auf Schuls Felſenkeller
ein Streichkonzert ſtatt, ausgeführt, von einem Enſemble des
Stadtorcheſters. Eintritt frei!
Großes Gartenkonzert, ausgeführt vom Stadt=
orcheſter
, findet heute auf dem Oberwaldhaus ſtatt. (Siehe
Anzeige.)
Bockshaut. Wir verweiſen auf die heutige Anzeige,
wonach die beliebte ungariſche Kapelle Joszi Hodoſi, mit ihrem
Cimbalmeiſter Kalman Horwatt einen künſtleriſchen Abend alter
und neuer Operetten im erſten Stock=Saal veranſtaltet.
Vereinskalender.
Der Stahlhelm. B. d. F. Ortsgruppe Darm=
ſtadt
: Pflichtappell Freitag, den 9. September, 8.30 Uhr abends,
bei Sitte, Karlſtraße 15. Anzug: Kluft.
Train=Vereinigung 18. Mittwoch, 7 September,
8.30 Uhr abends. Hotel Prinz Carl. Ecke Schul= und Karlſtraße,
Monatsverſammlung.

Tageskalender für Mittwoch, den 7. September 1932.
Union=Theater: Zwei glückliche Tage‟: Helia=Lichtſpiele: Es
war; Palaſt=Lichtſpiele: Ingagi, der Herr der Wildnis
Schuls Felſenkeller: Streichkonzert. Oberwaldhaus, 16 Uhr:
Konzert. Bockshaut: Konzert Fürſtenſaal, 16.50 und
20,30 Uhr: Lichtbilder=Vortrag über die Heilſtrahlen Radium.

A Dond
Sin Mien Srs-
Site Wioesdlöscheu
Negen-Krmil
eiden:
Eidiestelsten
Men deffage deidt
Hausarst.

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Af

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mschrlftendurch das Fachlnger Zentralbüro, Berlin 108 W8 Wilhelmstraße 55, Erhältlich in Mineralwasserhandlungen, Apotheken, Drogerlenusw. sowle bei Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl.7, Tel.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 249

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 7. Septem.

* Deutſch bleibt die Saar, deutſch immerdar!

Innige Verbundenheit mit den Brüdern und Schweſtern im Saarland.
Pflege der Heimakliebe durch deutſche Wanderer.

41. deukſcher Wanderkag zu Mektlach
an der Saar.

gaben. Um 11 Uhr verſammelten ſich die Vertreter der Behör=
den
und die Tagungsteilnehmer zur

Der Reichsverband der deutſchen Gebirgs= und
Wandervereine, der heute in etwa 60 Verbandsvereinen
über ½ Million deutſcher Wanderer umfaßt, hielt vom 2. bis
4. September ſeine diesjährige Hauptverſammlung zu Mettlach
an der Saar ab. Als Tagungsort war mit Abſicht ein Städtchen
des Saargebiets gewählt worden, um den deutſchen Brüdern und
Schweſtern im Saarland die innige Verbundenheit mit der deut=
ſchen
Heimat vor Augen zu führen. Dank der rührigen Vorberei=
tungen
, um die ſich Oberlehrer Kunz=Saarbrücken, Direktor
Bauer= und Bürgermeiſter Wolter=Mettlach beſonders ver=
dient
gemacht hatten, nahm die Tagung einen durchaus befriedi=
genden
Verlauf. Beſonders erfreulich war die rege Anteilnahme
der Bevölkerung aller Kreiſe, die ſich im bunten Straßenſchmuck und
überaus zahlreicher Beteiligung an den öffentlichen Veranſtaltun=
gen
kundtat. Mettlach hat keine Arbeitsloſe Villeroy und Boch iſt
voll beſchäftigt, welcher Unterſchied zu den Verhältniſſen im Mut=
terland
! Und trotzdem der tiefe Eindruck, daß dieſe Saarländer
nichts ſehnlicher herbeiwünſchen als den 10. Januar 1935, um ſich
zu ihrem Volk und großen Vaterland zu bekennen.
Im Laufe des Freitag trafen die Gäſte in dem idylliſch ge=
legenen
Städtchen im grünen Saartal ein. Mit herzlicher Freude
begrüßten ſich die Abgeordneten aus allen deutſchen Gauen, die vom
Bergiſchen Land bis zum Bodenſee, von der Schwäbiſchen Alb bis
zum Erzgebirge und den Sudeten herbeigeeilt waren. Aus Heſſen
waren Vertreter des Odenwaldklubs und des Vogelsberger Höhen=
klubs
anweſend. Am Freitag nachmittag trat bereits der Vor=
ſtand
zu vorbereitenden Beſprechungen zuſammen. Der ganze
Samstag war der eigentlichen Tagungsarbeit gewidmet. Der Bei=
rat
, d. h. die Vertreter der einzelnen Verbandsvereine, berieten
in achtſtündigen Verhandlungen die laufenden Arbeiten des Ver=
bandes
. Aus der reichen Tagesordnung ſeien folgende Punkte her=
vorgehoben
: Der Kaſſenabſchluß fand mit 10 000 RM. in Einnahme
und Ausgabe bei einem Saldo von 5300 RM. ebenſo Annahme wie
der Voranſchlag 1933 es wurde geſprochen über die Höhe der
Verbandsbeiträge, den Abſchluß einer Haftpflichtverſicherung, die
Schaffung von Wandererſchutzpfaden unter Einſtellung von jugend=
lichen
Arbeitsloſen in freiwilligem Arbeitsdienſt, das Verhältnis
zu Verkehrsvereinen und anderen Wandervereinen und manches
andere. Beſondere Berichte mit anſchließender Ausſprache be=
ſchäftigten
ſich mit den Verbandszeitſchriften (Rektor Dern= Offen=
bach
und dem Ausbau der Preſſearbeit (Dr. Götz=Darmſtadt) Die
Drucklegung beider Berichte wurde beſchloſſen. Der im Druck vor=
liegende
Jahresbericht des Schriftführers Ritter=Frankfurt
fand eingehende Behandlung und einſtimmige Annahme. Am
Abend verſammelten ſich die Gäſte der Stadt mit der Einwohner=
ſchaft
zu einem

ſaarländiſchen Heimakabend

auf dem Pavillon. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtanden
die Anſprachen der Vorſitzenden des Saarwaldvereins Kunz und
des Reichsverbands, Rektor Jaſpert=Frankfurt, der der Be=
völkerung
Mettlachs den Dank für die gaſtliche Aufnahme aus=
ſprach
. Oberregierungsrat Treitz von der Schulabteilung der
Saarland=Regierungs=Kommiſſion überbrachte die Grüße dieſer Be=
hörde
, Bürgermeiſter Wolter die des Tagungsortes. Verkehrs=
direktor
Bauer ſprach für den Verkehrsverband ſeiner Heimat=
ſtadt
. Beſonderen Beifall fanden die Worte des 1. Vorſitzenden der
deutſchen Wandervereine in der Tſchechoſlowakei, Wünſch. Pfar=
rer
Löſcher ſprach in feinſinniger Weiſe über das Wort Sehne
dich und wandere! Alle Anſprachen ſtanden im Zeichen der Zu=
ſammengehörigkeit
der Deutſchen über alle trennenden Grenzen
hinweg. Den Rahmen zu den Reden bildeten beachtliche Darbietun=
gen
der Muſikervereinigung Mettlach=Keuchingen, der Geſangver=
eine
Einrtacht, Liedertafel=Mettlach, des Männergeſangvereins
Keuchingen und der Ortsgruppe Herrenſohr des Saarwaldvereins.
Dieſe Gruppe ſteuerte auch hübſche Volkstänze, lebende Bilder und
mundardliche Vorträge zum Pogramm bei. Der Turnverein Mett=
lach
erfreute durch kraftvolle Vorführungen am Pferd und ein ein=
drucksvolles
Fackelſchwingen.
Der Sonntag begann mit Gottesdienſten beider Konfeſ=
ſionen
; ein gut beſuchter Empfang der Saarpreſſe ſchloß
ſich an. bei dem Rektor Jaſpert und Dr. Götz Aufklärungen
über Bedeutung und Arbeit der Gebirgs= und Wandrvereine

ordenklichen Haupkverſammlung.

Herzliche Worte des Grußes und der Anerkennung der Arbeit
der Wandervereine ſprachen Oberlehrer Kunz (Saarwaldverein),
Landrat Roth=Merzig (für die Saarregierung), Regierungsrat
Dr. Kalbhenn (für die ſaarländ. Forſtverwaltung), Wünſch
(für die ſudetendeutſchen Wandervereine), Rektor Jaſpertdankte
allen Rednern und überreichte dem Neſtor der deutſchen Wander=
bewegung
, Prof. Dr. Nägele=Tübingen die goldene Ehren=
nadel
des Verbandes. Zahlreiche Glückwunſchſchreiben von Reichs=
behörden
, Bahn= und Poſtverwaltung, befreundeten Wanderver=
einen
und Verbänden wurden bekannt gegeben. Sodann machte
der Vorſitzende als Einleitung der Verhandlungen über den
Jahresbericht tief durchdachte grundſätzliche Ausführungen über
die allgemeinen Ziele der deutſchen Wandervereine und die hohe
kulturelle Bedeutung des Wanderns, das, wie kaum eine zweite
Betätigung, berufen ſei, zu der Geneſung unſeres Volkes beizu=
tragen
. Seine begeiſterten Darlegungen ſteigerten ſich zu einem
Treugelöbnis den Saarländern gegenüber und fanden ihren Nie=
derſchlag
in folgender einſtimmig angenommenen

Großfeuer in Dieburg.

k. Dieburg, 6. Sept. Geſtern, kurz nach 19 Uhr, gu
Feuerſirene, und eine mächtige Rauchwolke zeigte de=n
nern, daß ein Großfeuer ausgebrochen war. Es bnu
Scheuer des Gaſtwirts Otto Kaiſer in der Steinſſt
zum Eintreffen der Feuerwehr ſuchten hilfsbereite
retten, was eben nur ging. Beſonders in der Hofreite
wirts Andreas Enders wurde mit vieler Mühe
und das bereits ausgedroſchene Getreide in Sicherhen.
Leider iſt es der Feuerwehr nicht gelungen, die Sau
Enders vor dem Wüten des Elements zu ſchützen.
Inhalt des Gebäudes iſt teils ein Raub der Flamnn
den, teils von den Waſſermaſſen unbrauchbar gemacht
Eine gewaltige Menſchenmenge umſtand den Bran
ſpät in die Nacht. Ueber die Entſtehungsurſache des
konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Die Stra;
von der Pflichtfeuerwehr geſperrt, und ſo mußte mancke
ſächlich die Autofahrer, umkehren, um auf Umwegen
fortſetzen zu können. Am Morgen qualmten die End
in der Scheuer des Enders noch gewaltig, und die do
Feuerwache hatte eifrig zu tun, um ein Aufflammen der
verhindern.


d iot auft
gnebel im D
gehle ger
Bargeld

Entſchließung:
Die zum 41. deutſchen Wandertage im ſchönen Saarland, in
Mettlach, zuſammengekommenen Männer und Frauen als Ver=
treter
von über einer Viertelmillion deutſcher Wanderer im
Reichsverband deutſcher Gebirgs= und Wandervereine fühlen ſich
mit den Brüdern an der Saar in Treue verbunden. Sie ſind der
feſten Zuverſicht, daß die Abſtimmung im Jahre 1935 das abge=
trennte
Stück alten deutſchen Bodens wieder für immer unver=
lierbar
zum deutſchen Vaterland zurückbringen wird: Deutſch
bleibt die Saar deutſch immerdar! Begrüßungs=
telegramme
an den Reichspräſidenten und den Reichskanzler, den
enge perſönliche Beziehungen mit dem Saargebiet verbinden,
wurden abgeſandt. Zu Ehren der im abgelaufenen Verbandsjahr
verſtorbenen Führer (Prof Keller=Aſchaffenburg) und Mit=
glieder
erhob ſich die Verſammlung von den Sitzen. Und nun
zog in buntem Wechſel ein reiches Arbeitsprogramm vorüber, das
nach der ſorgfältigen Vorbereitung im Beirat raſche Erledigung
und einmütige Annahme fand. Kaſſenbericht und Voranſchlag
wurden genehmigt, dem Rechner Entlaſtung erteilt. Ueber die
Bedeutung des Jugendwanderns und die Jugendarbeit im Ver=
band
ſprach Pfarrer Löſcher=Dresden, über die Sternwande=
rungen
am Himmelfahrtstag 1932 die für 1933 wieder in Aus=
ſicht
genommen wurden Direktor Werner=Speſſartbund. Man
hörte von den Preſſefahrten (Lehrer Wiſſenbach=Weſterwald),
von dem Kampfe gegen die Auswüchſe der Außenreklame und
die Verunſtaltung des Landſchaftsbildes (Münker=Sauerland),
von den deutſchen Wanderwegen (Ritter=Frankfurt), von der
Vereinheitlichung der Wegbezeichnungen, Wanderkarten und
führer (Münker) und von manchen anderen Problemen. Der
Mitgliedsbeitrag wurde auf der ſeitherigen Höhe, von jährlich
3 Pfg. pro Mitglied belaſſen, als Tagungsort für den 42. Wan=
dertag
(zugleich 50jähriges Verbandsjubiläum) wurde Frankfurt
a. M. beſtimmt. Weitere Einladungen, für die nächſten Jahre
überbrachten, das Vogtland, Marburg und Mannheim ( Oden=
waldklub
). Das Schlußwort hatte Bürgermeiſter Wolter der
den Dank der Stadt Mettlach für die Tagung und ſeine Hoch=
achtung
vor der Arbeit des Verbandes ausſprach. Ein gemein=
ſames
Eſſen auf dem Pavillon gab Gelegenheit zu heiteren Tiſch=
reden
von Pfarrer Löſcher und Direktor Dr Grundmann=
Eibenſtock. Ein Feuerwerk am Sonntag abend verſammelte
viele Bewohner der Umgebung am Ufer der Saar, auf der die
Kanufahrer Lampionauffahrten veranſtalteten.
Neben den geſchäftlichen Sitzungen war die Möglichkeit zur
Beſichtigung des einzigartigen Keramiſchen Muſeums und zu
Ausflügen in die reizvolle Umgebung Mettlachs geboten. Am
Montag fand die Tagung Fortſetzung und Abſchluß mit einer
Wanderung durch das Saartal und einen Aufenthalt in Trier.
Der 41. deutſche Wandertag darf als voller Erfolg der deutſchen
Wanderbewegung bezeichnet werden; er dürfte die Arbeit in den
einzelnen Gebirgs= und Wandervereinen befruchten und vorwärts
treiben. Zugleich iſt er aber als Kundgebung von hoher natio=
naler
Bedeutung zu werten; die Grundſtimmung hatte der Mett=
lacher
Schuſter und Volkspoet Neurath auf großem Spruchband
treffend zuſammengefaßt mit den Worten:
Treue um Treue im feſten Band
Im Dienſt an Heimat und Vaterland.
Dr. Götz.

Aus Heſſen.
Die ländlichen Kirchweihfeſte.

J. Griesheim, 6. Sept. Unſer Kirchweihfeſt hat am Sonntag
durch die Nachkirchweihe ſeinen Abſchluß gefunden. Nach
einem heftigen Regenguß in der Samstagnacht herrſchte am Sonn=
tag
warmes ſonniges Wetter. Der Beſuch von auswärts war ge=
ring
, auch der Verkehr auf dem Marktplatz ließ ſehr zu wünſchen
übrig,
G. Ober=Ramſtadt, 5. Sept. Kirchweihe. Faſt ſchien es,
als ob ſich zur Kirchweihe das Wetter von ſeiner ungünſtigſten
Seite zeigen wollte, denn in der Nacht von Samstag auf Sonntag
regnete es hier ziemlich ſtark. Doch hellte es am frühen Morgen
bald wieder auf, und die beiden Kirchweihtage blieben regenfrei.
Dadurch entwickelte ſich wenigſtens am Sonntag ein recht lebhafter von jedem Natsmitglied als genehmigt unterſchrieben werden.

Ad. Simmermacher=Darmſtadt, einen vollen Erfolg erzielen. Es
gelang dem Verein, mit dem ſelbſtgewählten Chor Fröhliches
Rheinland von Heuſer und dem Liedchen Der Obendrauf von
von Othegraven, in der Klaſſe B den erſten Klaſſenpreis, den
Klaſſenehrenpreis, den Dirigentenpreis, ferner für die beſte Tages=
leiſtung
den höchſten Ehrenpreis zu erringen.

o. Erzhauſen, 5. Sept. Mit Ablauf dieſes Jahres me
Jahrhunderte dahingegangen ſein, daß auch in unſerer
die lutheriſche Lehre Eingang fand, wie ſolches
ſtadt, Arheilgen u. a. O ſchon geſchehen war. Aus me=n
ſchwerdebriefen der Erzhäuſer an ihren Oberherrn Ulne,
burg aus den Jahren 1530 und 1531, ſowie aus ſolchem.
an den Domherrn Erasmus von Haber in Würzburg ab
der Paſtorei in Erzhauſen richtete, geht hervor, daß Lu
klägliche Verhältniſſe in kirchlicher Beziehung hier herrd
dem alten Pfarrer beigegebene Friedrich Grenwinkel Au
Amtspflichten keineswegs nach er hielt ſelbſt auf den

keine Meſſe und keine Predigt. Die Bewohner wünſcha

müt
reſt.

8O
un zi
jährigen 9.

den Büährigen.
zmann war
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hoben nach 101
Ein Teil de
Me De St
worden ſind.
und Oiſtler we
z. C8 muß noch
Ausführung i9
Angelegenheit

Hu

die Predigt des Evangeliums durch den lutheriſchen
Arheilgen. Da wohl der Pfründeninhaber darauf nict
und die Entſcheidung verzog, ſetzte der Mitkollator Os
Philipp der Großmütige, im Jahre 1532 kurzerhand den
ſchen Pfarrer Jakob Beihel von Weißenburg hier ein,
ſeinem 1566 erfolgten Tode hier wirkte und die Reformeli
führte. Da am nächſten Sonntag das Kirchweihfeſt ſtart
vielen Gelegenheit geboten, im Gottesdienſt Näheres
bedeutungsvollen Uebergangszeit in ortsgeſchichtlicher
zu hören. Bedauerlicherweiſe iſt es infolge des anhalle
gemeinen wirtſchaftlichen Notſtandes nicht möglich gewul
ſchon geplant und vorgeſehen war, bei unſerer Kirche=
Jubeljahr auch im Innern die notwendig gewordene wi!
derherſtellung durchzuführen, und wir dürfen froh ſe*
vergangenen Jahre wenigſtens das äußere Gewand des
erneuert wurde.
Cp. Pfungſtadt, 6. Sept. Odenwaldklub. De
Ortsgruppe des Odenwaldklubs unternahm am Sonnta=
ſtem
Wanderwetter eine Wanderung über Seeheim nach
berg. Der Rückweg führte über Ober=Beerbach und Eb a
* Nieder=Ramſtadt, 6. Sept. Gewerbeſchau.

Einladung

des Kre

m in Jugenheim. im
fürte Regierungsra

zn der Hauptſache

.) mit dem Erlaß

uanmenwirken der G
ſüeitsämtern bei der.
u hielt Regierungsa
en dieſes Thema. D
teit des Verhandlung
ſungt den Bürgermei
htang. Als nächſter

iurg, 6. Sept. Jub
fr ſtiert unſere katho
zunden mit der 700

gewerbeverein beabſichtigt in dieſem Jahre eine 2u
handwerklicher Erzeugniſſe und Warengattungen verd
Gewerbezweige zu veranſtalten. Die Beteiligung an
ſtellung, iſt ſehr gut. Vorausſichtlich findet dieſelbe
Saal des Gaſthauſes Zum goldenen Anker (W. Fi‟h
In Ausſicht genommen iſt die Zeit vom 15.17. Okun
öffnungsfeier am Samstag, dem 15. Oktober, nachmitt g
G. Ober=Ramſtadt, 6. Sept. Felddiebſtahl
all, nehmen auch hier die Felddiebſtähle in dieſem Jab.
Umfang an. Es wurden deshalb 20 Ehrenfeldſchützen u

die die gleichen Befugniſſe haben wie die hauptamtl
nich, 6. Sept. 3wan

ſchützen. Auch wurde das Betreten des Feldes in de
Uhr abends bis 5 Uhr morgens polizeilich verboten.
reichen Fällen iſt es dem Feldſchutzperſonal ſchon gelurn
frevler zur Anzeige zu bringen. Die Diebſtähle ſind abe=
nicht
umfangreicher wie in anderen Bezirken, und es
wohl keineswegs angebracht, einfach alle Aepfeldieb
Umgegend nur einigen Ober=Ramſtädter jungen B.n
ſchreiben zu wollen, wie dies in einer auswärtigen No=
wurde
. Gauwanderung. Am letzten Sonntau
diesjährige Gauwanderung des Main=Rheingaues der 7
Turnerſchaft nach dem Frankenſtein ſtatt. Dieſe allich
erſten Sonntag im September ſtattfindende Wanderur;
Gedenken des verſtorbenen Führers des Mittelrhein=K
Schmuck und der 900 im großen Weltenringen 194418 M Kums einjaches
Turnbrüder des Main=Rheingaues. An dieſer Wandemt
ligte ſich auch der hieſige Turnverein 1877 D. T., und ai,
ihr verbundenen diesjährigen Kindertreffen des Oſtbezi
derbeerbach nahmen etwa 50 ſeiner ihm zur körperlichen
anvertauten Kinder an den Wettkämpfen mit gutem En
Straßenbau. Für den Straßenneubau Obe-A
(Schloßmühle)Rohrbach wurde letzte Woche im Schor= Holzabtrieb vorgenommen und das angefa
ſofort verkauft und abgefahren. Mit den eigentlichen
ten, die unter Leitung der Provinzialdirektion Starken)
teilung Tiefbau, durchgeführt werden, wird nun begonn.
auch die Provinzialſtraßen, Ober=RamſtadtNieder=Ya)
Ober=RamſtadtHahn, die ſehr ſtark befahren werdem
ſich ſtreckenweiſe in geradezu troſtloſem Zuſtande, und
dringend wünſchenswert, daß auch dieſe Straßen bad
gründlich renoviert würden, damit die vielverheißende
Vorſicht! Schlaglöcher! wieder in Wegfall kommen köir/lP e herunter und n

Aus den Gemeinderatssit.

Betrieb. Alle Lokale hatten ſich zum Kirchweihfeſt gut vorgerichtet Der Voranſchlag ſollte ſchon in der letzten Sitzung fertig beraten

Le. Groß=Umſtadt, 6. Sept. Ratsſitzung. Der Gemeinde=
voranſchlag
für 1932, der als erſter Punkt wieder auf der
Tagesordnung ſtand, ſoll auf Mitteilung des Kreisamtes Dieburg

und boten das Beſte. Vorübergehend war in den Nachmittags=
ſtunden
des Sonntags wegen der Verkehrsſchwierigkeiten am
Marktplatz die Darmſtädterſtraße für den Auto= und Fuhrwerks=
verkehr
geſperrt, und die Umleitung erfolgte, reibungslos durch
die Ernſt=Ludwig=, Bauſtraße und Brückengaſſe. Wie zu erwarten,
blieb aber das Kirchweihgeſchäft hinter demienigen anderer Jahre
infolge der allgemeinen Geldknappheit merklich zurück.

Db Urberach, 6 Sept. Kirchweihe. Vergangenen Sonntag
und Montag fand hier die Kerb ſtatt. Der Fremdenzuſpruch war
ſehr gut und alle Tanzſäle überfüllt.

Cs. Ueberau, 6 Sept. Die Kirchweihe hat ſich entgegen den
Erwartungen bezüglich der ſchlechten wirtſchaftlichen und finan=

ziellen Verhältniſſe recht gut ausgewirkt. Am Sonntag war be=
ſonders
viel auswärtiger Zuſpruch.

R Brensbach i. Odw., 6. Sept. Am Sonntag und Montag fand
die hieſige Kirchweihe ſtatt. Das ſchöne Wetter lockte auch in

dieſem Jahre wieder viele Fremden aus nah und fern herbei. Die
Tanzſäle waren im Durchſchnitt gut beſucht, doch der Umſatz in
den Gaſthäuſern blieb weit hinter dem der vergangenen Jahre
zurück.

Bn. Hirſchhorn, 6. Sept. Am Sonntag und Montag fand in
hieſiger Gemeinde das diesjährige Kirchweihfeſt ſtatt. Durch das
im Laufe des Sonntagvormittag eingetretene günſtige Wetter
herrſchte ein den Zeitverhältniſſen entſprechender reger Verkehr. 7.50 Mark pro Zentner. Zwecks Errichtung eines Anſchluſſes zur
Zahlreiche Gäſte aus der Umgebung hatten ſich eingefunden, um
in der Perle des Neckartales einige gemütliche Kerweſtunden
zu verleben.

fügung geſtellt. Für gelieferten Hafer vergütet die Gemeindekaſſe

Bb. Bensheim, 6. Sept Kirchweihe. Die Kirchweihe im
nahen Zell, die für Bensheim die mit am meiſten beſuchte Kirch=
weihe
bildet, erfreute ſich vorgeſtern und geſtern infolge des
ſchönen Wetters wieder eines außerordentlich ſtarken Zuſpruchs
An den Nachmittagen glich der Verkehr auf der Straße nach Zell
einer Völkerwanderung.

Ck. Crumſtadt, 6. Sept. Der erſte wie auch der zweite Kirch=
weihtag
nahmen hier einen befriedigenden Verlauf, ſo daß die
Wirte faſt voll und ganz auf ihre Rechnung kamen.

Dg. Arheilgen. 6 Sept. Preisgekrönte Sänger. Der
Geſangverein Frohſinn, der am Sonntag an dem Wettſtreite des
Geſanguereins Einigkeit in Mörfelden teilnahm, konnte unter
der Stabführung ſeines rührigen Dirigenten, Herrn Chormeiſter

werden. Da jedoch die Beratung über die Beſoldungen der Ge=
meindebeamten
und =Bedienſteten in einer nichtöffentlichen
Sitzung behandelt wurde, ſo erfolgte der Abſchluß der Beratungen
erſt in dieſer Sitzung. Bürgermeiſter Lampe gibt dabei bekannt,
daß er freiwillig auf 10 Prozent ſeines Gehaltes verzichtet.
Punkt 2 der Tagesordnung Gehalt und Lohn der ſtädtiſchen Be=
amten
und Angeſtellten wird auf Antrag der nichtöffentlichen
Sitzung überwieſen. Punkt 3 behandelt die Bürgerſteuer
1932 Die Bürgerſteuer, die mit 200 Prozent zum Landesſatz er=
hoben
werden ſoll, wird mit 12 gegen 5 Stimmen abgelehnt .
Punkt 4 Kanaliſation der unteren Marktſtraße‟. Die Kanaliſa=
tionsverlängerung
vom Anweſen des Georg Frieß 1. bis ein=
ſchließlich
Ferdinand Wolf Söhne wird beſchloſſen. Die Arbeiten
ſollen auf dem Submiſſionsweg vergeben werden.
Av. König i. Odw., 6. Sept. Aus dem Gemeinderat.
Der Schäfereibeſitzer J. Gruber zu Neuſtadt übernimmt die Win=
terſchafweide
1932/33 und zahlt hierfür eine Pachtſumme von 1000
Mark. Das Erſuchen mehrerer Wieſenbeſitzer um Erlaß eines
Verbots der Rindviehweide im Wieſengrund wird zurückgewieſen.
Ein Antrag auf Verbot des Beweidens der Wieſen durch Ziegen,
die an den Obſtbäumen Schäden verurſachen, wird ebenfalls ab=
gelehnt
. Der Kreditvertrag mit der Vereinsbank König wird
um ein weiteres Jahr verlängert; der Fechtabteilung des Turn=
vereins
König wird zu Uebungszwecken ein Schulſaal zur Ver=

Lichtverſorgung des Spritzenhauſes ſoll mit der Heag in Verbin=
dung
getreten werden. Die Bleichſtraße und der Weg entlang der
alten Bach werden für Fahrräder freigegeben.
d. Rimbach, 6. Sept. Gemeinderatsſitzung Hier fand
unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Schäfer in Anweſenheit des
Beigeordneten Schmitt ſowie ſämtlicher Gemeinderatsmitglieder
eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Der Voranſchlag der
Realſchule Rimbach für das Rechnungsjahr 1933/34 wird mit
3564 RM. in Einnahme und Ausgabe einſtimmig genehmigt.
Der Rat nimmt Kenntnis von der Verfügung des Kreiswohl=
fahrtsamtes
(Jugendamtes) Heppenheim vom 25. Auguſt 1932 be=
treffend
Wohlfahrtserwerbsloſe, wonach die Wohlfahrtserwerbs=
oſen
nach 8 19 der Fürſorgepflichtverordnung Pflichtarbeit zu ver=
richten
haben. Die Weiterzahlung der Zuſchüſſe aus Mitteln der
Reichshil e und des Ausgleichsſtockes wird von der Einführung
der Pflichtarbeit abbängig gemacht. Eine eingehende Nachprüfung
der Wohlfahrtserwerhsloſen in bezug auf ihre Hilfsbedürftigketi
ſowie die Regelung über die einzuführende Pflichtarbeit ſoll in der

nächſten Sitzung erfolgen. Für die aus der Wohlfahnsl
ausgeſchiedenen Perſonen werden teilweiſe neue Unterſtiul
ſeſtgeſetzt und teilweiſe wird die Unterſtützung überhe
lehnt. Der Rat beſchließt einſtimmig, den Koſtenante-
meinde
für die Oberflächenbehandlung der Ortsdurchfa)
bach, und zwar für die zweite Decke, auf die Gemeir
übernehmen. Punkt 4. Ein Antrag auf Steuerermäß
fällt der Ablehnung. Punkt 5 wird bis zur Vorlage
nung über die entſtandenen Krankenhauskoſten zurücks
Punkt 6: Der Rat ſetzt einſtimmig den Preis für eine
Stalldünger aus dem hieſigen Faſelſtall auf 0.25 RM
Abgabe des Stalldungers kann aus der Hand durch di-
meiſterei
erfolgen. Punkt 7: Ueber zwei Einſprüche
Feſtſetzung des Waſſergeldes 1932 wurde beraten.
(k Biebesheim, 6. Sept. Gemeinderatsſitzmt
wichtigſter Punkt ſtand die Beratung des Gemeindevor
auf der Tagesordnung. Die Einahmen und Ausgaben.
dieſelben wie im Vorjahre, jedoch iſt verſchiedentlich ei
rung in den einzelnen Rubriken eingetreten. Die Wieg;
wurden auf Antrag noch um 50 Prozent ermäßigt.
wurden 1000 RM. für Kinderſpeiſung in den Winterma
willigt, die zuvor für Vermeſſungskoſten vorgeſehen w.!
Steuerſätze für Gebäude und Bauplätze uſw. wurden e
dem Landesdurchſchnittsſatz angepaßt, wonach ſchließlich
anſchlag mit Mehrheit angenommen wurde. Steuererlaſſe=
und Geſuche fanden in nichtöffetnlichere Sitzung ihre E.
Dr. Sprendlingen, 5. Sept. Gemeinderats=
Verſchiedene Mietverträge wurden genehmigt.. Die K=
Erlaßverzeichniſſe für die Gemeindebetriebe 1931 finde
nehmigung des Gemeinderats. Die Ortsbauplan= Er=
für
die Gartenſiedlung im Breitenſee wird genehmigt.
ſuch um Waſſergeld=Erlaß mußte abgelehnt werden. de
hebung zu Recht beſteht. Wegen Senkung der Umn?
Sondergebäudeſteuer für 1932 wird nach Anregung 1.
Miniſters beſchloſſen. Die Bürgerſteuer, die in der gleß
wie 1931 zur Erhebung gelangen ſoll, wird einſtimmig.
abgelehnt. Die Senkung der Fürſorgeſätze ruft auch 7.
Gemeinde alle Vereinigungen und Organiſationen auf
Wegen dieſer Abzüge entſpannt ſich im Gemeindekolle=
außerordentlich
lebhafte Debatte. Da Eingaben von derſ,
ſchaftskartell. Erwerbsloſenkommiſſion vorliegen, die die
der Unterſtützung auf den alten Satz verlangen, aber aus
ferung von Kartoffeln, Kohlen, Waſſer und Lichtverbillig=
ſchen
, da bei der geringen Unterſtützung ſolches nicht beſch
den kann. Nach längeren Verhandlungen wurde der Bürg
beauftragt, beim Kreisamt vorſtellig zu werden, daß D
ſtützungsſätze nicht um 16 Prozent gekürzt werden, ſol
Sätze wie in unſerer Nachbargemeinde Neu=Iſenbung zun
lung kommen. Hierauf fand eine nichtöffentliche Sit=

4n Gotesmutter. Au=
eiern
auch eine welt
einer elektriſchen Bel
eie am Hauptfeſtag
iehen. Für die zahlre
fider kommen, ſind ge
tilt. Ein hervorragen.
Ußenaltar der renov
tüſiert wird. Am
geannte Stadtwallfal
unhauſen, 6. Sept. In
ſchriftgaues Dar
Der Verein Eberſtad
eningen.

rafſchaft.
Die
germt
m det Graſſchaft werde
zunft ausſchließlich
A. und zwar entwe
das Konto der
ſiurkaſſe. Ein
her Heinrich Sche
ſeüurtstag. C
erietung am 1
Jahre lang
Unicht nur die Freu
nuü die Anerkennt
honigjahr.
Kucſchnittsertrag lie
Hüum in der Lage, ih
unc gefütert werder
Anſeit verbundene
MAütezeit im abg
Lateunn, 5. Sept.
Ein geſtern die ſchar
Githaus Zum Haſen
W lug drobte, das H.
lugenblict riß der
Eeite, und ſtellte.
der die Straße. Im
Lamnt, wenn nicht Bür
R Ames auf die G.
Eie meie Aita noch
nemſen, wodurch ein

Meian
2 un halb 7 Uhr ve

Mädter Kranke
Retung ſuchte
Dir er 12 Jahr
Wer nach

Weggans
emeinde, u
war ei
hick und
1921
m Blick
Bitten

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

i Hie Salem Fabrik

weriangt der Käufer bei jeder Ware.
Warum geht er bei Zigaretten so oft unsichere Wege?
Machdenitlich stimmen Soflte ihn das Beispiel der Salem-
Raucher. Diese rauchen eben nichts anderes als

ſoch, 7. September 1932

Nr. 249 Seite 7

HFrauenmord in Offenbach aufgeklärt
Geſtändnis der beiden Mörder.
Offenbach a. M., 6. September.
Faſt dreiviertel Jahren hat ein Kapitalverbrechen ſeine
rog gefunden. Wie noch erinnerlich, wurde am
ur d. J. die im Ruheſtand lebende ehemalige Poſt=
Mnna Kreutzer in ihrer Wohnung in der Ludwig=
beraubt
und tot aufgefunden. Die Leiche war gefeſſelt
einen Knebel im Mund. Hierdurch war das Gebiß
uwer in die Kehle geraten, woran ſie erſtickte. Die Täter
ſw a 1000 RM. Bargeld und Schmuckſtücke geraubt und
ichtig gegangen.
emeinſamen Bemühungen der Ermittlungsbehörden iſt
mäungen, den Fall reſtlos aufzuklären. Bei den Tätern
s ſich um zwei aus Offenbach ſtammende Burſchen, und
in den 24jährigen Klempner Hansmann aus der
de und den 23jährigen Muſiker Diſtler aus der Egin=
Hansmann war bereits vor einiger Zeit verhaftet
näihrend Diſtler erſt in den letzten Tagen feſtgenommen
9=eide haben nach kängerem Leugnen ein volles Ge=
meSgelegt
. Ein Teil der dem Fräulein Kreutzer geraub=
unf
tände hatten die Täter im Wald vergraben, wo ſie
Den worden ſind.
hmann und Diſtler waren befreundet und ſchon längere
ſſenslos. Es muß noch feſtgeſtellt werden, auf welche
zur Ausführung ihres Planes kamen. Die weitere

u g der Angelegenheit hat der Unterſuchungsrichter in
t übernommen.

Iirsgermeiſterverſammlung in Jugenheim.

u Einladung des Kreisamts fand eine Bürgermeiſter=
wung
in Jugenheim. im Gaſthaus zum Tannenberg ſtatt.
dit, führte Regierungsrat Dr. Fuchs. Die Tagesordnung
o in der Hauptſache mit Fragen der Erwerbslosen=
aw
mit dem Erlaß des Herrn Reichsarbeitsminiſters

gt. Die
NS durch de
fründer
2 ſetzte der
Jahr
von Weißenbu
dier wirkte und d
onntag das Kirchwe
3uſammenwirken der Gemeinden und Gemeindeverbände
im Gottesdienſt
ürbeitsämtern bei der Prüfung der Hilfsbedürftigkeit.
Seit in ortsgeſch
teet hielt Regierungsaſſeſſor Nachtigall einen beſonderen
ſie iſt es infolge
hiher dieſes Thema. Der Verlauf der Verſammlung ließ
otſtandes nicht
iikeit des Verhandlungsgegenſtandes erkennen. Die Neu=
en
Dar, bei un
ringt den Bürgermeiſtereien erneut eine bedeutende
die notwendig gei
Füluſſtung. Als nächſter Tagungsort wurde Bensheim
7. und wir dürſe
ens das äußere
ᛋᛋerurg, 6. Sept. Jubiläums=Wallfahrt. Am
. Odenwaldkli
ſurd, feiert unſere katholiſche Gemeinde das Feſt Maria
ubs unternahm an
e bunden mit der 700=Jahr=Feier der Wallfahrt zur
nderung über Sehe
hltm Gottesmutter. Aus dieſem Anlaß findet neben den
der Oder=Berbach
H Beiern auch eine weltliche ſtatt, und hat der Feſtaus=
Hun einer elektriſchen Beleuchtung des Turmes der Wall=
Sept. Gewerbeſche
Aswv lle am Hauptfeſttag eine Illuminierung der ganzen
in dieſem Jahre
esſehen. Für die zahlreichen Fremden, die nach altem
und Warenga
eher kommen, ſind genügend Freiquartiere zur Ver=
en
. Die Beteili
)ſellt. Ein hervorragender Kanzelredner hält die Feſt=
usſichtlich
findet di
n Außenaltar der renovierten Kapelle, woſelbſt auch das
goldenen Anker
ſme ebriert wird. Am nächſten Sonntag findet die Nach=
die
Zeit vom 15.
ugenannte Stadtwallfahrt, ſtatt
dem 15. Okttober, nat
ſhenhauſen, 6. Sept. In dem Bericht über die Tagung
ddiebſtan
hiz chriftgaues Darmſtadt=Land iſt ein Fehler
dieſer
hri. Der Verein Eberſtadt konnte nicht 2, ſondern elf
dſchu
iſt erringen.
rl ach, 6. Sept. Zwangsverwaltung über die
Grafſchaft. Die gräfliche Rentkammer teilt mit,
MBeſchluß des Amtsgerichts Michelſtadt über den heſſiſchen
ſeGrafſchaft Erbach=Erbach die Zwangsverwaltung ange=
we. Zum Zwangsverwalter iſt Herr Dr. Kunkel beſtellt.
ſhöner der Grafſchaft werden darauf hingewieſen, daß Zah=
Zukunft ausſchließlich an den Zwangsverwalter zu er=
übn
, und zwar entweder unter der Adreſſe der Rent=
hider
auf das Konto der Zwangsverwaltung bei der hieſi=
Ahikſſparkaſſe. Ein Achtzigjähriger. Straßen=
Herr Heinrich Scheuring feiert am 8. September
Seburtstag. Er war vom 1. Juni 1880 bis zu ſeiner
MsSerſetzung am 16. April 1921 Straßenwärter in Erbach,
21 Jahre lang im Dienſte des Kreiſes Erbach. Durch
hiüenes einfaches Weſen und ſeine treue Pflichterfüllung
ſach nicht nur die Freundſchaft der hieſigen Bevölkerung,
uuch die Anerkennung ſeiner vorgeſetzten Behörde.
s Honigjahr. Die Imker klagen über eine weit
1Ourchſchnittsertrag liegende Honigernte. Vielfach waren
Men kaum in der Lage, ihren eigenen Bedarf zu decken, ſo
Mlar noch gefüttert werden mußten. Schuld daran war die
wockenheit verbundene große Hitze und die verhältnis=
Eie Blütezeit im abgelaufenen Sommer.
Wiclbrunn, 5. Sept. Verhinderter Autozuſam=
ß
. Ein geſtern die ſcharfe, ſteile, ganz unüberſichtliche
Er Gaſthaus Zum Haſen (Bürgermeiſterei) herunter=
us
Auto drohte, das Hauseck des Gaſthauſes anzurennen;
Augenblick riß der Fahrer den Wagen nach der ent=
itzten
Seite, und ſtellte ſich dieſer infolge des plötzlichen
errüber die Straße. Im ſelben Moment kam ein zweites
Kurve herunter und wäre erſterem unrettbar in die
Prannt, wenn nicht Bürgermeiſter Wolf durch warnendes
ſc pes Armes auf die Gefahr aufmerkſam gemacht hätte,

ſte das zweite Auto noch rechtzeitig in den Hof des Bür=
ks
bremſen, wodurch ein ſchwerer Zuſammenſtoß vermie=
Goddelau, 6. Sept. Lehrer Eckſtein . Am Sonn=
itistag
um halb 7 Uhr verſchied Lehrer Chriſtian Eckſtein
ü Darmſtädter Krankenhaus, wo er von einem kurzen,
L iden Rettung ſuchte. Nach ſeinem Seminarabgang in
1.887 war er 12 Jahre als Lehrer in Oberheſſen tätig.
a: 1900 kam er nach Goddelau und übernahm die Ober=
ur
ſeinem Weggange. Faſt 32 Jahre durfte er hier wir=
Eegen der Gemeinde, und eine ganze Generation zum
derziehen. Er war ein Lehrer von außerordentlichem
ehem Geſchick und Gewiſſenhaftigkeit, ſo lange er wirken
Im Jahre 1921 übernahm er den Vorſitz im Schulvor=
er
mit klarem Blick und unerſchrocken leitete. Am 1. 4.
er auf Bitten der Schulbehörde vorzeitig in den frei=
haiheſtand
, nur um den jungen Kollegen Brot zu ver=
Aohl hätte er ſich jetzt einige Jahre der Ruhe gönnen
die er in ſeinem in Groß=Gerau neuerbauten Hauſe zu
u gedachte; doch ſchon nach wenigen Wochen der Ruhe
Rch die erſten Anzeichen jener Krankheit, die ihn nicht
Anden ließ. Mit Lehrer Eckſtein iſt ein in Lehrerkreiſen
Mann aus dem Leben geſchieden. Er war ein treuer
ſn). Helfer jedes Kollegen, aber auch ein Kämpfer für eine
Wonche, ein Beſchützer der Schule und des Lehrerſtandes.
bit chhorn, 6. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
150 Meter, am 6. Sept.: 1,52 Meter.

Wolgafahrt.

Bauern auf der Wanderſchaft nach Brok. Die Leiden der Wolgadeutſchen. Wolgafädte.
Von unſerem nach der Sowjetunion entſandten Sonderberichterſtatter.

Ein Volk
bangk um ſein kägliches Brok.
Stalingrad, im September 1932.
Langſam legt der Wolgadampfer an. Ein lautes Krachen
in den Balken der Landungsſtelle, einige unartikulierte Kom=
mandorufe
, und in wilder Haſt ſtrömen die Paſſagiere des Zwi=
ſchendecks
ans Land, um ſich auf die Jagd nach Nahrungsmitteln
zu begeben. Da der Dampfer zumeiſt zwei bis drei, ſogar bis
zu zwölf Stunden Verſpätung hat, ſo wird die fahrplanmäßige
Haltezeit, wenn keine Frachtgüter verladen werden, auf ein
Mindeſtmaß abgekürzt. Ohne vorherige Ankündigung werden
die Brücken eingezogen und das Schiff ſetzt ſich in Bewegung.
Mit einem ungeheuren Aufwand an Stimmitteln und akro=
batiſchen
Kunſtſtücken ſpringen Männer und Frauen, Kinder und
Krüppel, alt und jung, mit Melonen, Gurken, Fiſchen uſw. in
der Hand über die geſchloſſenen Schranken an Deck. Immer wie=
der
bleibt jemand zurück. Er geſellt ſich dann der zahlloſen
Menge derer zu, die an und um die Landungsſtelle lagern und
ſtunden=, ja tagelang auf ihren Dampfer warten, wobei ſie ſogar
dann, wenn ſie im Beſitz von Schiffskarten ſind, keine Sicher=
heit
haben, mit dem entſprechenden Dampfer mitzukommen, da
die Schiffe nahezu immer überfüllt ſind.
Die Paſſagiere des Zwiſchendecks ſind Bauern. Unſagbar
ſchmutzig, zerriſſen und zerlumpt liegen ſie auf dem nackten
Boden aus Eiſen und Holz, ſchlafen, nähren ſich außer von Brot
hauptſächlich von Melonen und Gurken, trinken unvorſtellbare
Mengen eines unvorſtellbar dünnen Tees und ſchauen zuweilen
mit geduldigen und keineswegs feindſeligen Augen nach oben,
wo in der erſten und zweiten Klaſſe, zu denen ihnen der Zutritt
ſtrengſtens verboten iſt, Sowjetbeamte, Ingenieure und die
wenigen Ausländer in Einzel= und Doppelkabinen ein im
Vergleich zum Zwiſchendeck durchaus bürgerliches Leben
führen.
Dieſe Bauern ſind auf der Wanderſchaft nach Brot, denn das
Wolgagebiet, neben der Ukraine und dem Nordkaukaſus das
wichtigſte Getreidegebiet des Sowjetſtaates, iſt heute ein Notge=
biet
. Bereits am Eſſen auf dem Wolgadampfer merkt man, wie
groß die Not iſt. Dieſes Eſſen iſt ausgeſprochen ſchlecht, zum
Teil ſogar ungenießbar. An den Anlegeſtellen der Dampfer und
auf den ſog. Kollektivbazaren, d. h. den bäuerlichen Märkten
in den Wolgaſtädten findet man ſo gut wie kein Fleiſch, mit
Ausnahme von Gurken auch kein Gemüſe, wenig Obſt, das Brot
iſt ſehr ſchlecht, die Preiſe viel höher als in Zentralrußland.
Das Wolgagebiet hat in den fünfzehn Jahren Sowjet=
herrſchaft
mehrfach ſchwer gelitten, zuletzt noch unter der Miß=
ernte
des vorigen Jahres. Die Wintermonate und das Frühjahr
waren zum Teil geradezu Hungermonate. Die überſtürzte Kollek=
tivierung
mit ihren Folgen, die von den Bauern vorgenommene
Maſſenabſchlachtung des Viehs, haben im Ernährungsſyſtem
dieſes ungeheuren Gebiets eine klaffende Lücke geſchaffen, die
auszufüllen nicht gelungen iſt. Schon rein äußerlich merkt man
es den Leuten in Niſhni=Nowgorod Kaſan, Samara, Saratow,
Sysrani und den anderen Wolgaſtädten an, daß die Zeit der
ſchweren Entbehrungen auch jetzt noch andauert. Dieſe Städte,
mit Ausnahme von Saratow mit ſeiner ehemals ſehr ſtarken
wolgadeutſchen Minderheit, deren Einfluß auch heute noch in der
relativen Sauberkeit der Stadt ſpürbar iſt, wirken, trotz der
überall, wenn auch immer nur ruckweiſe betriebenen Bautätig=
keiten
, deprimierend durch ihre halb verfallenen Häuſer, deren
Fenſterſcheiben vielfach durch Packpapier erſetzt werden, durch
ihre unvorſtellbar ſchlecht gepflaſterten und ſchmutzigen Straßen,
die Berge von Schutt im Hafen uſw. In jeder dieſer Städte
ragt indeſſen der repräſentative Neubau des Sowjethauſes her=
vor
, überall ſind Volksgärten angelegt bzw. erweitert worden,
wo die Bevölkerung in den Abendſtunden zu den Klängen einer
Rotarmiſtenkapelle promeniert, überall ſieht man Kindergrippen,
Ambulatorien und dergleichen, deren Zuſtand allerdings zumeiſt
ſehr, ſehr viel zu wünſchen übrig läßt.
Am ſtärkſten hat im Wolgagebiet die deutſche Bevölkerung ge=
litten
. Der Dampſer gleitet an ſchmucken, im Gegenſatz zu den
ruſſiſchen nach einem einheitlichen Plan angelegten deutſchen Dör=
fern
vorüber. Hinter dieſer Faſſade, die immer noch gegen die
ruſſiſche Umgebung wohltuend abſticht, herrſcht aber die gleiche
bittere Not. Oft trifft man in den Häfen der Wolgaſtädte alte
und junge Bauern, die den deutſchen Reiſenden in ihrem eigen=
artigen
, altertümlich ſchwäbiſchen Dialekt anſprechen und davon
erzählen, daß ſie aus der Verbannung, aus Sibirien kommen, wo
ſie wegen Getreide zwei bis drei Jahre geweſen ſind. Wegen
Getreide, heißt, daß bei der Entkulakiſierung, d. h. bei dem
Kampf gegen die Großbauern, den deutſchen Höfen vielfach un=
tragbare
Ablieferpläne auferlegt wurden, bei deren Nichterfül=
lung
die Verſchickung nach Sibirien wegen wirtſchaftlicher Gegen=
revolution
als Strafe verhängt wurde. Jetzt kehren viele dieſer
Kulaken heim, ihre Wirtſchaften ſind iznwiſchen kollektiviert
worden, ihre Familie in alle Winde verſtreut, ſie werden ſich als
Laſtträger in den Wolgahäfen Arbeit ſuchen müſſen, um leben
zu können. Ein alter ſechzigjähriger wolgadeutſcher Bauer, abge=
riſſen
und ſchmutzig, ſagte mir in Saratow, er ſei auf fünf Jahre
nach Sibirien verſchickt worden, nach zweieinhalb Jahren be=
gnadigt
, kehre er jetzt heim, ſeine Frau und ſeine Söhne und
Töchter hätten den kollektivierten Hof verlaſſen und arbeiten im
Donezkohlenbecken. Er, der alte Bauer, wolle in ſeiner früheren
Heimat, bei alten Freunden erſt einmal wieder Menſch werden,
dann gehe es auch in die Kohlenſchächte des Donez. Ein wolga=
deutſcher
Notarmiſt erzählte in Stalingrad, er ſei an ſich für das
Regime eingeſtimmt doch zu eſſen gäbe es wenig, man ſei in
den deutſchen Wolgadörfern und in den Koloniſtenſiedlungen um
Orenburg knapp am verhungern. Aus allem, was man ſieht und
aus allen Erzählungen formt ſich die traurige Gewißheit, daß die
*) Nr. 241 vom 30. Auguſt d. J. (S. 3 und 4).

Agrarpolitik der Sowjetregierung den einſtmals blühenden deut=
ſchen
Siedlungen im Wolgagebiet einen vernichtenden Schlag ver=
ſetzt
hat. Aber auch die Lage der ruſſiſchen Bauern iſt ſehr ernſt,
und wenn die diesjährige Ernte nicht einigermaßen günſtig aus=
fällt
, ſind ſchlimme Folgen zu befürchten.
Für die ſtädtiſche Bevölkerung, d. h. in erſter Linie die Ar=
beiter
, hat die Freigabe des bäuerlichen Markthandels, auch im
Wolgagebiet vorerſt keine nennenswerte Erleichterung gebracht.
Dabei ſpielt die Frage der an ſich recht zweifelhaften Ueberſchüſſe
an landwirtſchaftlichen Produkten bei den Bauern eine im Ver=
gleich
zu anderen Faktoren kleinere Rolle. Aehnlich wie in Mos=
kau
, Leningrad und in Zentralrußland ſtürzen ſich die ſtaatlichen
und genoſſenſchaftlichen Handelsorganiſationen auf die bäuerlichen
Märkte, da die planmäßige Ablieferung immer geringer wird,
und kaufen die von den Kollektiven auf den Markt gebrachten
Produkte auf, um ſie dann an ihre Arbeiterkonſumenten abzugeben.
Ein Plus an Ernährung entſteht für den Arbeiter dadurch
nicht, da die eigenen Bereitſtellungen der ſtaatlichen und genoſſen=
ſchaftlichen
Handelsorganiſationen einen immer ſtärkeren Ausfall
aufweiſen und die auf dem Markt gekauften Waren nur dieſe
Lücke, und die nicht einmal voll, ausfüllen. In Kaſimowo ( Wolga=
gebiet
) beträgt nach ſowjetamtlichen Berechnungen der Umſatz
eines jeden bäuerlichen Marktes rund 400 000 Rubel, wovon
200 000 Rubel auf Verkäufe an ſtaatliche und genoſſenſchaftliche
Handelsorganiſationen entfallen. 170 000 Rubel auf Verkäufe an
Spekulanten und nur 30 000 Rubel auf Produkte, die unmittelbar
in die Hände der Arbeiterbevölkerung gelangen. Dieſe Statiſtik
wird verſtändlich, wenn man den ungeheuren Warenhunger der
Bauern in Erwägung zieht, der ſie ſogar veranlaßt, bitter not=
wendige
Lebensmittel zum Verkauf zu bringen. Induſtriewaren
können ihnen, wenn überhaupt, nur die ſtaatlichen oder genoſſen=
ſchaftlichen
Handelsorganiſationen geben und nicht der einzelne
Arbeiter, der höchſtens ein Kleidungsſtück in Zahlung geben kann.
Auf den bäuerlichen Märkten wird auch in letzter Zeit in ſteigen=
dem
Maße offener Tauſchhandel betrieben, weil die Bauern ſich
weigern, Geld für ihre Produkte anzunehmen. Dabei iſt die Aus=
wahl
an Induſtriewaren ſehr gering: in den Induſtriewarenläden
der Märkte ſieht man plötzlich kleine Spiegel, wie ſie von deutſchen
Warenhäuſern als Reklameartikel der Ware beigegeben werden,
Zahnbürſtenſtänder und ähnliche Waren, während die wichtig=
ſten
Waren nicht ſelten überhaupt fehlen. Auf denjenigen Kol=
lektivmärkten
des Wolgagebietes, auf denen die Bauern noch Ware
gegen Geld verkaufen, ſteigen die Preiſe infolge der durch die
Käufe der ſtaatlichen genoſſenſchaftlichen Handelsorganiſationen
hervorgerufenen ſpekulativen Stimmung ſtändig. Im Laufe eines
Monats waren die Mehlpreiſe in Kaſimowo von 1,50 Rubel pro
Kilogramm auf 2,40 Rubel, die Preiſe für Hirſe entſprechend von
2,90 Rubel auf 5,20 Rubel, die Kartoffelpreiſe von 12 Kop. auf
42 Kop., die Fleiſchpreiſe von 6,50 Rubel auf 9 Rubel, die Butter=
preiſe
von 12 Rubel auf 28 Rubel geſtiegen; ein Ferkel koſtet 80
bis 90 Rubel, eine Kuh 800 bis 1200 Rubel. Je tiefer man in
dieſes Land eindringt um ſo ſtärker fallen einem die großen Gegen=
ſätze
und Unterſchiede in der Lage einzelner Landſtriche, in der
Lage in Stadt und Land und Stadt und Stadt auf. Nach einer
1752 Kilometer langen, viertägigen Wolgafahrt gelangt man
nach weiteren 22 Stunden Bahnfahrt über Stalingrad nach Roſtow
am Don, findet nach den traurigen Städten des Wolgagebietes
eine in jedem Sinne ſtark europäiſche Stadt, pulſierendes Leben,
aſphaltierte Straßen, ſchöne Gebäude, verhältnismäßig gut ange=
zogene
Menſchen all dies ein Zeugnis nicht nur für den ehe=
maligen
Reichtum dieſer Stadt, ſondern auch für die Tatſache,
daß es dem Nordkaukaſus bis zur vorjährigen Mißernte relativ
gut gegangen iſt. Gleichzeitig hört man indeſſen, daß der Monats=
voranſchlag
der Getreidebereitſtellungen im Nordkaukaſus im Juli
d. J. nur zu rund 22 Prozent durchgeführt worden ſei, daß man im
Auguſt mit höchſtens 50 Prozent rechne, daß die Mehlverſorgung
Roſtows und der anderen Städte des Gebietes gefährdet ſei. Alle
Augen ſind auf die Ernte gerichtet. Die Witterungsverhältniſſe
ſind bisher im Süden und Südoſten nicht allzu günſtig geweſen.
Ein Volk bangt um ſein tägliches Brot.

Geſchäfkliches.

Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die Stenographen=
vereinigung
Gabelsberger (Ludwig=Georgs=Gymnaſium, Karl=
ſtraße
2) beginnt am 6. und 9. d. M., abends 7 und 8 Uhr, neue
Kurſe in Einheitskurzſchrift für Anfänger und Fortgeſchrittene.
Der Unterricht wird durch ſtaatlich geprüfte Lehrer erteilt und
bietet Gewähr für gründliche und ſachgemäße Ausbildung. Die
niedrige Unterrichtsgebühr, die in bequemen Raten entrichtet
werden kann, ermöglicht es jedem, an den Lehrgängen teilzuneh=
men
. Die vorbildlich eingerichtete Maſchinenſchreibſchule im Hauſe
Karlſtraße 23 läßt das Erlernen des Maſchinenſchreibens nach der
Zehnfingerblindſchreibmethode zur Freude werden. Auch hier iſt
durch bewährte Leitung für gründliche Ausbildung Gewähr ge=
boten
. (S. auch heutige Anzeige.)
Der Menſch lebt nicht vom Brot allein und doch bildet das
Brot einen unentbehrlichen Beſtandteil unſerer täglichen Nahrung.
Um ſo mehr iſt jede Hausfrau darauf bedacht, ihren Lieben ein
wohlbekömmliches, kräftiges, gut verdauliches Vollbrot aufzutiſchen,
das gut mundet ſättigt und dem Körper alle Nährwerte des
Kornes ungeſchmälert zuführt. Die moderne Ernährungslehre hat
längſt feſtgeſtellt, wie wichtig aber auch die Zufuhr von Nähr=
ſalzen
für die Knochen= und Blutbildung iſt. Gottesgabe=Kalzium=
Brot, hergeſtellt mit konzentrierter Naturſole des Solbades Gottes=
gabe
(Hannover), enthält das für die allgemeine Kräftigung ſo
wichtige Kalzium, hat eine ſchöne braune Kruſte, iſt im Schnitt
gleichmäßig locker und feinporig und hält ſich länger friſch. Die
heutige Anzeige nennt Ihnen die Firmen, bei denen Gottesgabe=
Kalzium=Brot in Original=Packungen erhältlich iſt.
Ein weitverbreitetes Uebel ſind die Bruchleiden, da ſie ſehr
beſchwerlich ſind und bisher die Mittel dagegen nicht voll befrie=
digten
. Das neue Reform=Gelenk=Bruchband (Alleinherſteller
E. F. Klotz, Stuttgart, Adolfſtraße 13) hilft durch ſeine beſondere
Konſtruktion auch in ſchweren Fällen.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 249

Reich und Ausland.
Achkel auf kleine Wunden!
Folgen eines unbedachten Schlages.
Frankfurt. Auf einer Bauſtelle wurde ein
Lehrling durch einen Schlag mit einer Latte, in
der ein roſtiger Nagel geſteckt hatte, geringfügig
verletzt.
Nach einigen Tagen entzündete ſich die Wunde,
es kam Fieber hinzu, und nach einer Woche erlag
der junge Menſch einer Lungenentzündung, die
ſich im Gefolge eines Starrkrampfes einſtellte,
der durch die Infizierung der Wunde eingetreten
war. Der Lehrherr, der den Schlag ausgeführt
hatte, iſt nun von dem Schöffengericht wegen
fahrläſſiger Körperverletzung zu zwei Wochen Ge=
fängnis
verurteilt worden.

Ausgrabung eines alten Dorfes.
Bad Kreuznach. Ausgrabungen von gro=
ßer
hiſtoriſcher Bedeutung werden zurzeit in
Schindeldorf, einem im Seenwald gelegenen
Dorf, vorgenommen. Dieſes Dorf wurde aus un=
bekannten
Gründen vor 700 Jahren von ſeinen
Bewohnern verlaſſen. Der Wald hat es völlig
überwuchert; nur wenig Ruinen ſind noch zu
ſehen. Im Laufe der Zeit hat ſich viele Meter
Verwitterungserde über die Häuſer gelegt. Zur=
zeit
iſt man dabei, die Kirche von Schindeldorf
freizulegen. Die Leitung der Ausgrabungsarbei=
ten
liegt in den Händen des Heimatforſchers
Kilian=Stromberg. Intereſſant iſt die Auffin=
dung
eines Sarges, der aus einem einzigen
Sandſteinblock gehauen iſt. Ohne Zweifel iſt die=
ſer
Sarg in die römiſche Periode zu verlegen. Er
wurde von den Einwohnern von Schindeldorf
wiederbenutzt und enthielt ein Frauen= und ein
Kinderſkelett. Die Unterſuchungen der Steinmetz=
arbeiten
ſind noch im Gange.

Für 30 Mark zehn Jahre Zuchthaus.
Eſſen. Die Eſſener Große Strafkammer ver=
urteilte
einen 20jährigen und einen 24jährigen
hieſigen erwerbsloſen Arbeiter zu je fünf Jah=
en
und vier Monaten Zuchthaus ſowie zehn
Jahren Ehrverluſt. Die beiden Angeklagten hat=
ten
am 24. Mai eine hieſige Konſumfiliale be=
raubt
und dabei 30 Mark erbeutet. Sie wurden
in Wuppertal ſpäter von der Polizei bei einem
neuen Einbruch feſtgenommen. Bei der Verhaf=
tung
verletzte einer der Einbrecher einen Schutz=
mann
durch einen Schuß.
Zuchthausurteil gegen einen Reichsbahn=
aſſiſtenten
.
Altona. Das Altonaer Gericht verurteilte
geſtern den Reichsbahnaſſiſtenten Ferd. Walter
zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr und
einem Monat ſowie zu einer Geldſtrafe von 50
RM. Walter, der bei der Güterabfertigung des
Bahnhofs Eidelſtedt tätig geweſen war, hatte
dort im Jahre 1931 und Anfang 1932 bei Sen=
dungen
eines Margarinewerkes höhere Fracht=
beträge
eingezogen als nach dem Güterbeförde=
rungstarif
zu zahlen waren. Die über den Tarif
hinausgehenden Beträge 321,80 RM. hat
er für ſich verbraucht.
Drittes Todesopfer einer Wurſtvergiftung.
Braunſchweig. Der 17jährige Sohn
Heinz des Reichsbahnaſſiſtenten Hillers iſt wie
ſein Vater und ſein Bruder im hieſigen Marien=
ſtift
der geſtern gemeldeten Wurſtvergiftung
ebenfalls erlegen.
Großfeuer in Unterfranken.
Birkenfeld (Ufr.) Vorgeſtern vormittag
brach während des Gottesdienſtes Feuer aus, das
binnen kurzem drei Wohnhäuſer, ſechs Scheunen
mit Nebengebäuden und Stallungen in Aſche
legte. Viel Kleinvieh iſt mitverbrannt. Es wird
Brandſtiftung vermutet.
Mutter und vier Kinder bei einem Villenbrand
ums Leben gekommen.
Oslo. In der Nacht zum Dienstag brannte
in der Nähe von Tönsberg, der älteſten Stadt
Norwegens, eine Villa nieder. Der Beſitzer war
verreiſt. Seine Frau mit den vier Kindern kam
in den Flammen um. Nur das Dienſtmädchen
konnte ſich retten.
Ein zehnjähriges Wunderkind
kommt nach Berlin.

Ruggiero Ricci,
ein zehnjähriger Wundergeiger, kommt jetzt nach
Berlin, um hier einige Konzerte zu geben. Das
Wunderkind, das bereits ſeit ſeinem dritten
Lebensjahre Violine ſpielt, feierte ſeinen bisher
größten Triumph in der Carnegie=Hall in New
York, wo ihm 20 000 Zuhörer zujubelten.

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die fliegende Familie in Grönland gelandek.

Oberſt Hutchinſon mit ſeiner Gattin und ſeinen beiden Kindern auf ſeinem Sikorski=Rieſenflugzeug.
Im Vordergrund die drei Mann Beſatzung des Flugzeuges.

Das Familienflugzeug darf auf Grönland tanken.
Kopenhagen. Die däniſche Regierung hat
dem amerikaniſchen Flieger Hutchinſon, der mit
ſeinem Flugzeug Die fliegende Familie am
Sonntag früh in Gothaab auf Grönland eintraf,
die Erlaubnis erteilt, ſich auf grönländiſchem
Boden mit Benzin aus den Depots zu verſorgen,
die amerikaniſche und deutſche Flieger angelegt
hatten, falls ſie auf ihren Transozeanflügen auf
Grönland hätten notlanden müſſen. Hutchinſon
wird es dadurch ermöglicht, ſeinen Flug nach
London via Island fortzuſetzen.

Der amerikaniſche Schokoladenfabrikant Hut=
chinſon
, der ſich mit ſeiner Familie und vier
Mann Beſatzung an Bord eines großen Waſſer=
flugzeuges
auf dem Wege nach Schottland be=
findet
, iſt wegen unerlaubter Landung in Godt=
haab
auf Grönland mit einer Geldſtrafe von
1000 däniſchen Kronen (etwa 1100 Mark) belegt
worden, die er bezahlte. Infolgedeſſen wird das
Familienflugzeug heute oder morgen den Wei=
terflug
antreten können. Hutchinſon wird noch
Zwiſchenlandungen in Island und auf den
Farör=Inſeln vornehmen, bevor er ſein Reiſeziel,
Edinburgh, erreicht.

Ein dreiſtöckiger Omnibus.

Rieſenautobus für 88 Perſonen,
der jetzt in Rom in Dienſt geſtellt wurde. Der Wagen weiſt eine eigene Gepäck= und Hunde=Abteilung
auf und natürlich auch einen geſonderten Raum für Raucher.

Eine Serie ſchwerer Verkehrsunfälle.
Der Schnellzug Paris-Rarſeille enkgleift. Aeberall Aukomobilunglücke,
zuhlreiche Tole.
Schwerer Berkehrsunfall.
Der Schnellzug Paris-Marfeille

Acht Schwerverletzte.
Paris. Der Schnellzug ParisMarſeille
Ventimiglia, der Paris am Montag um 21.40
Uhr verlaſſen hatte, entgleiſte am Dienstag
gegen 10 Uhr in der Nähe von Marſeille. Einer
der aus den Schienen geſprungenen Wagen
ſtürzte um und ging vollkommen in Trümmer.
Nach den bisher vorliegenden Meldungen ſollen
Todesopfer nicht zu beklagen ſein. Acht Reiſende
wurden durch Holzſplitter und Quetſchungen ſo
ſchwer verletzt, daß ſie in hoffnungsloſem Zu=
ſtand
in ein Krankenhaus überführt werden muß=
ten
. Die Zahl der Leichtverletzten iſt noch nicht
bekannt.
Die Entgleiſung des D=Zuges Paris Mar=
ſeille
ereignete ſich an einer Stelle, wo in der
kurzen Pauſe zwiſchen der Durchfahrt zweier
Züge daran gegangen war, die alten Schienen
durch neue zu erſetzen. Als der Unglücks=D=Zug
heranrollte, waren die ausgewechſelten Schienen
zwar ſchon eingepaßt, aber noch nicht feſtge=
ſchraubt
, und der Zug geriet dadurch aus den
Gleiſen. Der Lokomotivführer behauptet über=
dies
, daß die rote Warnungsfahne nicht, wie vor=
geſchrieben
, weit genug von der Gefahrenſtelle
entfernt aufgeſtellt worden war, ſondern ſo nahe,
daß er nicht mehr rechtzeitig bremſen konnte.
Kraftwagen in den Fluß geſtürzt.
Fünf Inſaſſen ertrunken.
Moskau (über Kowno). Nach einer Mel=
dung
aus Tiflis iſt am Montag ein mit acht In=
ſaſſen
beſetzter Kraftwagen von einer Brücke ins
Waſſer geſtürzt. Fünf Inſaſſen ertranken. Als
Grund des Unglücks wird ſinnloſe Trunkenheit
des Fahrers angegeben.

Drei Tote.
Freiberg (Sachſen). Ein Reiſender einer
Leipziger Firma fuhr vorgeſtern abend mit ſei=
nem
Kraftwagen einen Wirtſchaftsgehilfen aus
Brand=Erbisdorf, der einen mit zwei Kindern
beſetzten Kinderwagen vor ſich herſchob, von hin=
ten
an. Der Wirtſchaftsgehilfe wurde mit den
beiden Kindern die Böſchung hinab in den Stra=
ßenngraben
geſchleudert. Dabei erlitt er und ein
zweijähriges Kind ſo ſchwere Verletzungen, daß
der Tod ſofort eintrat. Das andere Kind iſt auf
dem Transport zum Krankenhaus geſtorben. Der
Kraftwagenlenker behauptete, er ſei von dem
Scheinwerferlicht eines entgegenkommenden
Kraftwagens geblendet worden.
Perſonenkraftwagen gegen einen Zug geraſt.
Halberſtadt. Auf der Landſtraße Langen=
ſtein
-Derenburg fuhr ein Magdeburger Per=
ſonenkraftwagen
auf die Lokomotive eines nach
Dreenburg fahrenden Zuges auf. Die vier In=
ſaſſen
des Kraftwagens wurden ſchwer verletzt.
Die am Steuer ſitzende Dame iſt kurz nach der
Einlieferung in das Krankenhaus ihren ſchweren
Verletzungen erlegen.
200 Todesopfer der amerikaniſchen
Labor=Day=Feier.
New York. Die Feier des amerikaniſchen
Labor Days hat eine Reihe von Opfern gefor=
dert
. Bei den an dieſem Tage üblichen Ausflügen
ſind nach den bis Mitternacht vorliegenden Mel=
dungen
200 Perſonen ums Leben gekommen. Die
Todesfälle ſind in erſter Linie auf Kraftwagen=
unfälle
zurückzuführen. Viele Menſchen ſind auch
beim Baden ertrunken Die große Hitze hat gleich=
falls
viele Erkrankungen verurſacht. Bei einer
Parade der Feuerwehrmannſchaften ſind allein
in Waſhington 250 Perſonen infolge der Hitze
ohnmächtig geworden.

Immer wieder Kreuge
Ueberraſchungen.

Luftigeſchäfte von Hunderken mian
Kronen.

Stockholm. Die Kreuger=Ueberraſ,;
ſind immer noch nicht zu Ende. Aus 40
Montag veröffentlichten Bericht der Kron

teilung der Stockholmer Kriminalpolizes

ſich eine Reihe phantaſtiſcher Betrügerz:,
der holländiſchen Tochtergeſellſchaft Kro

Gruppe
ſonntag br
egegnung 3.

vielende, a.

unfti eieh. Se
chtin dieſer 9ohe
die Olympiamand
Mrant
frühzeitige EnA

*Publikum
nde nehme
te:
Toll. Dieſes Unternehmen ſcheint überho=
Mittelpunkt der ganzen Schwindeleien ger=
ſein
. Alle Aktienverkäufe bezeichnet dieſeig 7M0g
Wor
ſchaft als einen Rieſenbluff von Anfang
Ende. Durch Käufe und Verkäufe die ſitf fit .
ien geielien de
lichkeit niemals ſtattgefunden haben.
hohe Millonengewinne errechnet und Mallelen.. L.
Bilanzen eingeſetzt. Alles wurde von Jvo=
ger
ſelbſt geleitet, deſſen Angaben niemmtsſroidl der Stockſtädter
zweifelt oder nachgeprüft wurden. Bei di0nſi W E zinen guten M
geſchäften handelte es ſich um Beträge vorky.!
derten von Millionen Kronen; in eines A hachſviel haben.
wurde ein Aktienverkauf in Höhe von 10) gie Tabelle:
lionen Kronen abgeſchloſſen, ohne daß do=
fer
der Aktien angegeben wurde. Die
ſeim
vorhandenen Werte nahm Kreuger an ſ5ü
Groß=Rohrheim
rend die holländiſche Geſellſchaft die
zwingenberg
bekam.
fſtadt
uſen
Am Mittwoch beginnt die große Aukn=
luxuriöſen
Wohnungseinrichtung von Jvag Füheim
ger in Stockholm. Am Montag, an dem da,ß uuechield
nung zum erſtenmal zur Beſichtigung fre:e g1 2sheil.
worden war, begann eine wahre. Völkesy/ Soſchte,
Rot=Weiß=VfR
rung. Ueber 10 000 Menſchen haben arn)
Tage die 18 Wohnräume, fünf Baderäuunckener zweiwöchentlichen
Htag auch für die Rotwei
der Kreugerwohnung beſichtigt.
ſetzung. Die Liga fährt
Surtvereins. Da beide
nelweiſe beſitzen, dürfte
Meukerei an Bord eines holänsfr Ms hat alerdins M
srelces vielleicht von ausſe
Ozeandampfers.
lu der Punkte ſein kann.
London. An Bord des holländiſchen m Luf Woldſtrahe un.

fers Rotterdam der HollandAmerülg zues ſind für de Siht
Flonſt frei.
iſt eine Meuterei ausgebrochen. Die B/
des Schiffes weigerte ſich, von dem eraß zuuenheim Sportverell
Ecken
Hafen Southampton aus ſofort wieder nnh
York zurückzufahren, und beſtand darauf.iſ ergangenen Sonntag, d
erſt der Heimathafen Rotterdam an u990 zm dritten Verband
werde. Angeſichts der feſten Haltung beſterſtadt für ſeinen To
ſatzung war der Kapitän gezwungen, dieſi ſei Verletzung leidet. E.
ne gefährlich werden. N
langen ſtattzugeben. In Hoek van Hollaloshfpech der Gäſte haben d
den 30 Marineſoldaten eingeſchifft, um 7) je Niederlage nicht we
von Ausſchreitungen ſofort eingreifen zuu ſt der Gäſteſturm, der v
Ehwächen hatte, infolge

Graf Zeppelin über Gibraltar.; Milten. Gleich nach dem
die Gäſte waren infolge
Friedrichshafen. Wie der Luft ya vurſichtig und zu aufger
Friedrichshafen mitteilt, hat das Luftſchiüf fwen ſie ſich allmählich.
Zeppelin geſtern um 7.30 Uhr mitteleu uM lunge auf ſich warten
mormen Eifer der Einh.
Zeit Gibraltar überflogen.
M1 Mit dem Stande von
Wie die Hapag mitteilt, wird das Eufzun gewechſelt. Es regnete
Graf Zeppelin am Mittwoch um 5,300M eſlos ihr Ziel verfehlter
Friedrichshafen landen.
e nach einem Durchbruch
erſchoſſen wurde. Ein
Do. X nach dem Rhein geſtartekl 70 af Reklamation nit
Hamburg. Das Flugſchiff Do. Meei und Vertei
am Montag nachmittag von Travemümzehichter hat
mend auf der Unterelbe bei Neumühlen /0r Lerch=El
Mit dem
ſert hatte, iſt am Dienstag morgen ku.3) beiden Vun
ii9
8 Uhr ohne Fahrgäſte nach dem Rhein Unk 1 Shülerelf gaſtierte in
flogen. Das Flugſchiff Do. X hat amn Alen Mannſchaften waren
tag gegen 13 Uhr von Hamburg kommm umenden Sonntag, den
dem Rhein in Duisburg gewaſſert.
euin Platze gegen Dornhei
Neuer Geſchwindigkeitsrekord für Dic E,B. Erzhauſen Un
im Flugzeug.
Mund ohne große Anſt
New York. Die amerikaniſche FAlen, kaum zu ſpielender
Hailſlip hat einen neuen Fluggeſchwin. 1ge. Wenn es auch ſchl
rekord für Damen aufgeſtellt. Ihre Höchſtieklſchaft wie Erzhauſer
Ant aller Macht wehrt, un
bei dem Rekordflug betrug 408 Stul lezu ſch dabei Mitel erlaut
meter.
un haben. Es war wirkl
Juteruationale Tuberkuloſekonferenz inn4 0em Spiel beizuwohn
bortlichen Geiſt aufbri
Amſterdam. Am Dienstag nauu iderlage hinzunehmen
wurde im Haag in Anweſenheit der Knuſer Spieler, der da
mutter Emma die 8. Tagung der Int 1=A wſehen konnte, und au
nalen Vereinigung gegen die Tuberkulan /e den Spielverlauf
den holländiſchen Miniſterpräſidenten 700 bährend des ganzen
M geichen Abſtän
An der Konferenz nehmen über 700 Almw holbzeit durch
aus 30 Ländern teil. Die ſachlichen, Berricg wren auf dieſem F=
beginnen
am Mittwoch. Am Freitag ſie 2M Gatsmann ob Spielen
Kongreß nach Amſterdam über, wo als Nede Sclußpfiff entönte
Thema die Fürſorge für geheilte Tubertusbekisſeim Germari=
Sprache kommt.
Schiffsbrand.
Spiel war di
e Reſultat leicht
Gibraltar. Ein ſchwerer Brand acht Iie bertedigten ſtört
Bord des engliſchen Frachtdampfers /ls Giesheimer die Sach=
unweit
der Küſte von Gibraltar aus. Derwviehr Tor brauchte faſt.
ſchaft gelang es, das Schiff in den Halzunkhüte er verhüten min
Gibraltar zu bringen. Der Kapitän uiu e beit aufgerückt ſo
Mann der Beſatzung erlitten ſchwere Broes Niu . W0 ſich dieſo
den und mußten ins Krankenhaus gebrau //. em Unſtind u
Sidter ufielten
den. Es iſt noch nicht bekannt, ob das Fe
Luen bich.
Bord des Dampfers gelöſcht werden kann., n Verlauf
und wurde
Jugendliche Banditen.
Paris. Ein ungemein frecher 80
Dunn=
überfall
wurde vorgeſtern am hellen Tachizusme
Savenke
14 Uhr auf eine Wechſelſtube in der frad 5eſh Hecht aſten in Pra=
ſpaniſchen
Grenzſtadt Hendaye verüibt, 3ere teütet nach Deuſchlard
6:2.
und 18jährige Burſchen drangen mit vor 1
nen Revolvern in die Wechſelſtube ein,
das anweſende 16jährige Büromädchen, ell
die Kaſſe und raubten etwa 10 000 Franl.
beiden Banditen verſuchten dann ſchw o
das ſpaniſche Ufer zu erreichen, wurden dl.0
von ſpaniſchen Gendarmen in Empſer
nommen.

Frecher Bankraub.
Chicago. Einer der größten Diebſt.

letzten Jahre wurde am Montag hier vel 2
in einem Bankhaus etwa 600 Privat=Sul.
geraubt und Werte in Höhe von mindeſten!

Million Dollar geſtohlen wurden.

Florida von einem Orkan bedrohr.!
New York. Mit neunzig Kilometer

dengeſchwindigkeit ſtürmt auf die Küſte 90

rida zu ein Orkan, der an den gewalticht
kan von 1928 erinnert, der damals weite

gebiete verwüſtet und 2000 Todesopier 9"
hat. Die Behörden haben in aller Git
beugungsmaßnahmen getroffen und Me*
ders bedrohten Gebiete räuwen laſſen.

[ ][  ][ ]

Spoct, Sptel und Jurnen

Rot=Weiß=VfR. Darmſtadt.
teiner zweiwöchentlichen Pauſe nehmen nun am kommen=
mtag
auch für die Rotweißen die Verbandsſpiele wieder
öetgang. Die Liga fährt nach Münſter und iſt Gaſt des
mSportvereins. Da beide Mannſchaften ſo ziemlich die
an Bord eines
Sielweiſe beſitzen, dürfte ſich ein ſchöner Kampf entwik=
Plus hat allerdins Münſter durch die Tücken ſeines
Dieandanpies
elches vielleicht von ausſchlaggebender Bedeutung bei der
erteinkug der Punkte ſein kann. Die Darmſtädter fahren mit dem
n. An Bord des he
o mb?öffler=Waldſtraße um 1.30 Uhr. Durch den Ausfall des
dam der Hol
Spiels ſind für die Schlachtenbummler einige Sitzplätze
Aterei ausgebrof
tſonſt frei.
Weicerie ſich, u ½ gsAx ugenheim Sportverein 1910 Weiterſtadt 1:4 (1:2),
umpton aus ſoſort
Ecken 2:8.
jahren, und beſtant
Aun ergangenen Sonntag, den 4. d. M., hatte der Sport=
imathafen
Rottel
in 710 zum dritten Verbandsſpiel in Jugenheim anzutreten.
ſichts der feſten bwohn Leiterſtadt für ſeinen Tormann, der noch vom Vorſonn=
er
Kapitän gewurge g am eier Verletzung leidet, Erſatz einſtellen mußte, konnte der
ugeben. In Hoek z eoner 1e gefährlich werden. Nur dem Glück und dem reich=
eſoldaten
eingeſtzu hen lätißpech der Gäſte haben die Einheimiſchen es zu verdan=
n
. du ſdie Niederlage nicht weit höher ausgefallen iſt. Auch
ungen ſofort einor
mnte 4u der Gäſteſturm, der viel zu verhalten ſpielte und
unche (hwächen hatte, infolge des kleinen Platzes ſich nicht
f Zeppelin über ßüucht emlten. Gleich nach dem Anpfiff war das Spiel etwas
ſiteil* Die Gäſte waren infolge der letztjährigen Niederlage
chshafen. Wie W
gs zu vorſichtig und zu aufgeregt. Jedoch nach einigen Mi=
en
mitteilt, hat dis2 ſten jiaden ſie ſich allmählich, und ließ auch der erſte Treffer
allllange auf ſich warten. Durch die unſichere Abwehr
um 7.30 Uhr n
enormen Eifer der Einheimiſchen wurde der Ausgleich
1 Mit dem Stande von 2:1 für Weiterſtadt wurden
vit
ert gewechſelt. Es regnete zuweilen nur an Strafſtößen,
jedhüreſtlos ihr Ziel verfehlten. Kurz vor Schluß hatten die
iſtgelze nach einem Durchbruch eine Torgelegenheit, die jedoch
ushait verſchoſſen wurde. Ein im Anſchluß erzieltes fünftes
* nach den MiülEnr wulle auf Reklamation nicht gegeben. Bei den Gäſten war
Läcfrei und Verteidigung der beſte Mannſchaftsteil. Der
ſatztünächter hatte zum Glück nur wenig Arbeit. Der Schieds=

* Kreisliga Südheſſen.
Gruppe 3. Ried.
ukerte Spielſonntag brachte bereits den erſten Spiel=
Bei der Begegnung ZwingenbergKleinhauſen drang
Ruten vor Spielende, als das Reſultat bereits 5:1 für
erg lautete, Publikum auf das Spielfeld, weshalb das
frühzeitiges Ende nehmen mußte. Außerdem gab es wie=
or
reiche Reſultate:
X. Fehlheim Alemannia Groß=Rohrheim 1:10.
crapia Biebesheim Tv. Biebesheim 8:0.
ae. Stockſtadt Spv. Hüttenfeld 5:2.
ſelwv. Zwingenberg Spgg. Kleinhauſen 5:1 (abgebr.)
Aceimem zweitſtelligen Reſultat holten ſich die Groß=Rohr=
Fehlheim die Punkte. Wenn man auch von vornherein
Güäfmannſchaft einen Sieg in Fehlheim zutrauen mußte, ſo
bieimnt nicht in dieſer Höhe. Das Lokalderby in Biebesheim
chüſvreder die Olympiamannſchaft klar für ſich. Sehr beacht=
iſſerr
Sieg der Stockſtädter Turner, die nunmehr mit vier
unithtybereits einen guten Mittelplatz in der Tabelle beſetzen.
k.ſuerliche frühzeitige Ende in Zwingenberg wird noch ein
hörtzlſes Nachſpiel haben. Das Spiel iſt diesmal nicht ge=
pertet
. Die Tabelle:
Spiele gew. un. verl. Pkte.
ad Biebesheim
leiſnenia Groß=Rohrheim
ſyZwingenberg
stockſtadt
Kleinhauſen
Fehlheim
ft fütenfeld
19besheim
ſorzu Bobſtadt ..

hter, hrr Lerch=Eberſtadt, war ein korrekter und aufmerkſamer
be he Mrfiter. Nit dem Schlußpfiff konnten die Gäſte als verdienter
r ſeger 43 beiden Punkte für ſich buchen.
Dit. Schülerelf gaſtierte in Mörfelden und unterlag 5:3.
D0x1/ reutſhen Mannſchaften waren ſpielfrei.
n Hanhu 4 Kolmenden Sonntag, den 11. d. M., ſpielt die 1. Mannſchaft
eigtehm Platze gegen Dornheim und die 2. Mannſchaft gegen
irg gewuſt, rheilcken
Sp.V. Erzhauſen Union Wixhauſen 1:6.
ſchwindigkeitsrelan
im Flugzeug Sieß und ohne große Anſtrengung kam Union auf dem un=
en
ſeingen, kaum zu ſpielenden Gelände in Erzhauſen zu Sieg
ork. Die aweile nd Wie. Wenn es auch ſchließlich ſehr verſtändlich iſt, daß
einen neuen Fluu4
Wunſchaft wie Erzhauſen, die noch ſehr wenig Erfahrung
uigeſtellt M dt, ſich tit aller Macht wehrt, um ſo verwerflicher iſt es aber,
denn Ina ſich dabei Mittel erlaubt, die mit Sport überhaupt
Iun
ichts ſo un haben. Es war wirklich alles andere als ein Ver=
bügent
teſem Spiel beizuwohnen. Es iſt bedauerlich, wenn man
icht ſ yl ſportlichen Geiſt aufbringen kann, um eine wohlver=
e
Tuberkul
ſente 1Nderlage hinzunehmen. Reſpekt muß man haben vor
An Dach em Eyjuſer Spieler, der das Verhalten ſeiner Kameraden
g in Anweſenll icht m ſtanſehen konnte, und aus dieſem Grunde den Platz ver=
8. Taguf ſeß. 1 ſer den Spielverlauf viel zu ſagen erübrigt ſich. Wir=
gegen
die 1 Auſen kor während des ganzen Spieles Herr der Lage, und kam
iniſternäge 2 dienalt gleichen Abſtänden zu ſeinen 6 Treffern. Erzhauſen
im kuiy vor Halbzeit durch Strafſtoß zu ſeinem Ehrentor. Gute
liſtung waren auf dieſem Gelände nicht zu erwarten, und der
Mitlickte Sportsmann, ob Spieler oder Zuſchauer, war froh, als
erliöſnde Schlußpfiff ertönte.
Hiſtoris briesheim Germania Leeheim 11:1 (4:1). Ecken: 15:2.
Ink deſem Spiel war die Ueberlegenheit der Griesheimer ſo
Adas Reſultat leicht hätte noch höher ausfallen können.
häſte verteidigten ſtändig mit ſieben Mann, und dann
A½e Griesheimer die Sache nicht ernſt genug. Deuker im
fer Tor brauchte faſt nicht einzugreifen, das Ehrentor
hätte er verhüten müſſen. Die Verteidigung war im
Hiel weit aufgerückt, ſo daß die Läufer in den Sturm
Awurden, wo ſich dieſe ebenfalls am Toreſchießen be=
eANur
dem Umſtind, d ß ſi) im Strafraum der Gäſte
215 Spieler aufhielten, hat es Leeheim zu verdanken
Ss4) den 11 Toren blieb. Im übrigen nahm das Spiel
ſen flcen Verlauf, und wurde von Herrn Lautz=Pfungſtadt gut

Hammer/Schwenker gewannen bei den tſchechi=
mismeiſterſchaften
in Prag das Gemiſchte Doppel gegen
ltſch/Hecht 1:6, 6:4, 6:2. und holten damit einen wei=
2Miſtertitel nach Deutſchland.

Tiſchkennis.
Tiſch=TC. Jung=Heſſen Tiſch=TC. Adlerhorſt Arheilgen.
Jung=Heſſen beginnt am kommenden Donnerstag, abends um
8 Uhr mit dem Turnier gegen Adlerhorſt die Tiſchtennisſaiſon
1932/33. Das Turnier wird im Hanauer Hof Heinheimerſtr. 10,
dem neuen Klublokal von Jung=Heſſen, ausgetragen. Jung=Heſſen
wird das Turnier mit nachfolgender Mannſchaft beſtreiten: Mül=
ler
, Creter, Ohl, Lapp, Schnellbächer, Keil. Tiſchtennisfreunden
wird das Turnier ſehr empfohlen.

Oassisten ans autene Mait.
* Ein Invalide ſtirbl . ..
Dies iſt eine Geſchichte für Weſtentaſchen=Philoſophen und ſie
müßte, eigentlich die Ueberſchrift Sic transit gloria (So ver=
geht
der Ruhm) tragen. Aber dies abgegriffene Schlagwort,
das heute, im Zeichen der Auflöſung aller Dinge und des ruhm=
loſen
Zuſammenbruchs alles Beſtehenden, wie Scheidemünze von
Hand zu Hand geht, eignet ſich nicht als Ueberſchrift für eine
Geſchichte, in der der Ruhm nicht ſymboliſch, ſondern tat=
ſächlich
, praktiſch und faktiſch zu Grabe getragen wird.
Alſo, ich berichte: Bekanntlich nimmt jedes Volk der Welt
den Weltkriegsſieg ausſchließlich und allein für ſich ſelbſt in An=
ſpruch
. Wenn die Griechen nicht geweſen wären, hätte der
Marſchall Franchet d’Eſperay niemals von Saloniki aus die bul=
gariſche
Front durchbrechen und den Zuſammenbruch der Mittel=
mächte
herbeiführen können. Wenn die Portugieſen nicht
mitgemacht hätten, hätten im Weſten keine engliſchen und fran=
zöſiſchen
Truppen für die wichtigen Frontabſchnitte freigemacht
werden können. Wenn die Ruſſen ſich nicht bei Tannenberg
in Hindenburgs Arme geworfen hätten, ware Paris ſchon im
Auguſt 1914 gefallen, wenn die Amerikaner nicht dieſes und
die Engländer nicht jenes getan hätten, würde es niemals
ein Lauſanne oder Locarno gegeben haben, und wenn die
Rumänen nicht rechtzeitig in den Krieg getreten wären, dann
wäre Verdun beſtimmt verloren gegangen
Kurzum, jedes Volk hält ſich für den eigentlichen und erſten
Sieger des Weltkrieges, und aus dieſem Grunde haben ſich auch
die Rumänen beim Friedensſchluß in Bukareſt einen herrlichen
Triumphbogen errichtet, der genau dem Pariſer Arc de
Triomphe nachgebildet iſt. Er liegt im Bukareſter Bois de
Boulogne an der berühmten Chauſſee Kiſeleff, und jeder
Fremde, der Bukareſt beſucht hat, kennt dieſes Denkmal, das den
Weltkriegs=Sieg der rumäniſchen Armee verherrlichen ſollte.
Mit ſeinen Wappenſchildern, ſeinen Inſchriften und Emble=
men
, ſeinen Reliefs und Kriegerſtatuen ſah dieſer Triumphbogen
in ſeiner Blütezeit gar prächtig aus, aber nur allzu bald wurde
er von einer merkwürdigen Krankheit ergriffen. War es der
bekannte Zahn der Zeit, der an ihm nagte, oder die Tücke des
Materials mit Erſtaunen und mit Grauen ſahen die Zeit=
genoſſen
, wie dieſer Triumphbogen, der Aere perennius, den
Ruhm der rumäniſchen Armee den fernſten Geſchlechtern kündi=
gen
ſollte, ſich langſam in ſeine Beſtandteile aufzulöſen begann.
Erſt zeigten ſich Riſſe, dann bröckelte der Verputz jawohl:
der Verputz ab. große Löcher entſtanden, und mit Ueber=
raſchung
konſtatierte der fremde Etranger von auswärts, daß
dieſer Triumphbogen gar nicht aus Granit und Maremlſtein, ſon=
dern
aus Holz, Stuck und Gips beſtand! Nur das Fundament war
aus echtem Stein, alles andere aber Blendwerk der Hölle, das
ſeinerzeit buchmäßig mit einem Koſtenaufwand von 10 Millionen
Lei errichtet worden war. Zehn Millionen für eine Attrappe
ſind viel Geld, und im Volksmunde hieß dieſer ſonderbare Arc
de Triomphe ſchon ſeit Jahren nur die Schande von Bukareſt,
die man ſchließlich zum Schutze des Publikums mit einem hohen
Bretterzaun umgeben mußte. Seitdem machten die Tauſende
von Menſchen und die Tauſende von Autos und Equipagen, die
ſtändig dieſe Prachtchauſſee bevölkern, um dieſes Bauwerk einen
weiten Bogen. Als ſei es ein Lepra=Kranker
Jahrelang hat dieſes Ruhmes=Mal dann in ſeinem hölzer=
nen
Gefängnis geſtanden und immer kränker wurde der Patient:
von den Statuen fielen die Köpfe herunter, Eulen niſteten in
ſeinem Gebälk, und ein Uneingeweihter hätte meinen können,
hier ſei ein noch verhältnismäßig gut erhaltener Triumphbogen
aus römiſcher Zeit ausgegraben worden Kommiſſionen von
Sachverſtändigen kamen und gingen, ſie klebten dem Patienten
Zementpflaſter im Werte von Millionen auf, bandagierten die
Beine mit Beton und Eiſenträgern, machten Gipsinjektionen
es half alles nichts! Der Chauſſee=Elefant wollte nicht geneſen
und begann allmählich eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit
zu werden. Alſo mußte ſich die Bürgermeiſterei ſchweren Her=
zens
ſoeben entſchließen, dieſen Steinhaufen des Anſtoßes im In=
tereſſe
des Publikums zu beſeitigen der Triumphbogen ſoll
abgeriſſen und das Material meiſtbietend verſteigert werden ..
*
Bis hierher wäre die Geſchichte vom ſterbenden Invaliden
eine Geſchichte wie alle anderen auch: eine Kriegserinnerung
wird liquidiert ... nichts weiter! Aber leider hat die Geſchichte
einen bitteren Nachgeſchmack: die Abmontierung dieſes Triumph=
bogens
koſtet erklärlicherweiſe Geld und das Geld iſt knapp in
den rumäniſchen Kaſſen. Infolgedeſſen hat ſich die Stadtverwal=
tung
nach billigen Arbeitskräften umſehen müſſen, und dieſe Ar=
beitskräfte
ſtellt . . . taceant Zynici! . . die Armee!
Jene Armee, der zu Ehren einſt das zivile Vaterland, dieſen
Triumphbogen errichtet hat!
Iſt das nicht ein ſonderbarer Kreislauf der Dinge? Wenn
Grabbe noch lebte, würde er ſicherlich für dieſes betrübliche Er=
eignis
die Ueberſchrift Scherz, Satire, Ironie und tiefere Be=
deutung
geprägt haben, der normale Zeitgenoſſe vermag nur
leiſe zu lächeln, denn von Sic transit gloria zu ſprechen, wäre
in dieſem Sonderfalle ein allzu billiges Vergnügen.
Deswegen haben wir auch darauf verzichtet, dieſen lateini=
ſchen
Spruch als Motto über die Geſchichte vom ſterbenden In=
validen
zu ſetzen obwohl . . . nun, erklären läßt ſich das nicht!
Das muß man fühlen
Jeder Soldat kann es. Ohne weiteres
(Hans Tröbſt=Bukareſt.)

Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Veranwwortſich für Poultilk und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bähmann;
(i. V. Dr. C. H. Quetſch); für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt:
Andreas Bauer; für Die Gegenwart, Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert
Nette; für den Inſeratenteil und geſchäftliche Miteilungen: Willy Kuhle:.
Druck und Verlag: C. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantſe der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

Gewimnauszug
5. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
24. Ziehungstag
5. September 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
8 Gewinne zu 5000 M. 16117 101333 118968 227934
18 Gewinne zu 3000 M. 56558 96533 196233 210035 212957 252076
281319 323763 387121
62 Gewinne zu 2000 M. 2178 3313 40095 41435 65466 73747 77176
102956 114860 127796 181050 185162 212283 293351 237291 241268
248100 266117 280363 288016 296167 311217 325278 354965 370608
371248 378050 982941 385914 3994 47 398787
128 Gewinne zu 1000 M. 3059 3871 17566 30229 30249 42886 54976
59272 65103 65809 65835 85620 106422 122982 129493 135345
137403 141340 141624 166167 157251 162709 168576 169912 179908
190327 191225 199415 200283 210436 218606 219798 225390 228566
230697 241797 252696 273977 275997 281596 282951 285656 286014
287392 295230 297921 302757 304712 816686 324304 325413 328286
328934 332069 337319 339816 342131 361722 353262 358024 376920
376388 384780 391949
190 Gewinne m 600 M. 2062 6350 20768 28017 29830 38533 47626
48898 49697 65831 68930 60669 81931 83029 85167 86622 90128
91814 105780 108697 114099 117852 118449 125138 128877 134917
142918 152650 166498 164826 164982 167740 169820 173429 179399
180483 185367 185613 186397 189206 195498 195760 198396 199199
200335 201861 203910 215224 221502 226710 238120 239811 240848
241893 242333 244689 265166 266041 956657 263181 263969 268615
269261 278668 270922 280824 286043 281418 303426 307098 314198
321386 323454 324634 327613 830055 833712 334035 341023 941626
342651 343381 345223 360974 361087 363800 367813 368295 373070
373458 374680 3786521381718 383495 387442
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 25000 M. 60293
4 Gewinne zu 10000 M. 146816 256386
8 Gewinne zu 5000 M. 54389 69483 220903 862414
10 Gewinne zu 3000 M. 110367 118416 224897 343013 365433
36 Gewinne m 2000 M. 24527 30041 39992 43949 48274 88240
104091 112444 158469 172046 197663 199356 298006 318292 326704
360063 387168 387488
70 Gewinne m 1000 m. 10219 23698 86220 51682 58136 58113
73182 94541 119761 135975 154734 172044 206436 214182 219881
221700 233388 254027 254360 25847 1f262923 293442 296386 301347
304597 314276 326579 327087 330781 362002 366230 366513 376334
364963 389321
160 Gewinne m 500 M. 17892 19157 19562 20014 24699 28942
32091 43861 60883 56822 68940 68709 78139 96888 97392 108117
111368 117976 118802 126422 136281 138762 144860 147031 148185
149226 150826 163179 175642 175684 178217 179881 193206 194565
198989 206768 207807 212803 220494 221854 231145 240420 245879
248067 251120 254399 268123 263027 268910 272026 281931 282624
284731 288263 290930 298732 301854 309889 316088 316206 325799
326634 336722 342122 356863 358277 860244 363026 363273 373326
374321 376198 377813 382890 384214 386750 389291 392666 394389
395153
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 100
Schlußprämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 75000, 2 zu je
50000, 6 zu je 25000, 26 zu je 10000, 106 zu je 5000, 182
zu je 8000, 460 zu je 2000, 942 zu je 1000, 1606 zu je 500,
4906 zu je 400 M.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Mittwoch, 7. September
9.00: Leipzig: Schulfunk: Ich bin der Doktor Eiſenbart. Volks=
liedergeſchichte
.
15.15: Stunde der Jugend: Drei Jungens am Seil. Eine auf=
regende
Geſchichte für angehende Bergſteiger. Wer wünſcht ſich
a pen=friend in England?
17.00: Konzert. Prof. Fuchs (Violoncell). Am Klavier: E. J. Kahn.
18.25: F. Garelly: Land und Leute des deutſchen Saargebietes.
18.50: J. Widmayer: Eine Reiſe im Lande der alten Inkas.
19.30: Maunheim: Aus beliebten Opern. Ausf.: Philharmoniſches
Orcheſter.
20.20: W. Eberhard: Niederdeutſche Anekdoten.
20.30: Richard=Trunk=Liederſtunde. Mitw.: Maria Trunk (Sopran).
Am Klavier: Prof. Trunk.
21.00: Kammermuſik. Werke von Beethoven, Schubert, Mendels=
ſohn
. Ausf.: Amar=Quartett.
22.00: Intendant Klitſch u. Dr. Laven: Theater und Film Un=
terſuchung
der darſtelleriſchen Kräfte.
22.30: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: Nürnberg: Nachtmuſik der Kapelle des Fränkiſchen Kammer=
orcheſters
.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Mittwoch. 1. September
9.00: Schulfunk: Aus der Geſchichte der Berliner Bezirke: Pankow.
9.30: H. Stolzmann: Umſchulung im Kaufmannsberuf?
10.10: Leipzig: Schulfunk: Ich bin der Doktor Eiſenbart! Volks=
liedgeſchichte
.
14.45: Kindertheater: Hie Mädels Hie Jungens oder
Drei Tage Feindſchaft im Dorfe.
15.45: Frau vom Scheidt: Anregungen und Kinderfeſte.
18.00: Prof. Dr. Becker: Die Erziehung und der Wandel der
Geſellſchaft auf dem Pädagogiſchen Weltkongreß in Niza.
16.30: Samburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Gruehn: Seelenleben und Seelenführung.
18.00: Dr. Hofer u. Dr. Vetter: Wertung muſikaliſcher Kunſtwerke.
18.30: Dir. Dr. Burgdörffer: Volk ohne Jugend.
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.30: Bürgermeiſter a. D. Sende: Wirtſchaftsprüfer oder Verwal=
tungsprüfer
.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Leipzig: Blaskonzert der Halleſchen Bergkapelle.
21.00: Köln: Meiſter Oelze. Drama von Joh. Schlaf.

22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Leipzig: Unterhaltungskonzert des Sinfonie=Orcheſters.

Wetkerbericht.

Das neue atlantiſche Tief iſt bereits bis zum Nordmeer vor=
gerückt
. Dabei hat die Warmluft ſeiner Vorderſeite über Eng=
land
verbreitete Niederſchläge verurſacht. Da die feucht=warme
ozeaniſche Luft nach dem Feſtland vordringt, ſo dürfte es bei
ihrem Aufgleiten auf die noch vorgelagerte Kaltluft neben Be=
wölkung
zu vereinzelten Niederſchlägen kommen. Die Störung
beſitzt allerdings keine große Energie, ſo daß eine größere Wet=
terbeeinfluſſung
durch ſie nicht ſtattfinden wird.
Ausſichten für Mittwoch, den 7. September: Bewölkt mit ein=
zelnen
Niederſchlägen, vorübergehend auch aufheiternd. Tem=
peraturen
zwiſchen Tag und Nacht mehr ausgeglichen.
Ausſichten für Donnerstag, den 8. September: Etwas wechſelhaf=
tes
Wetter teils wolkig, teils aufheiternd, vereinzelte Nie=
derſchläge
, im ganzen etwas kühler.

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[ ][  ][ ]

Nummer 248

Mittwoch, den T. El

DarſtädterCagblatte

Exportförderung durch Verwendung deutſcher Auslandsbonds.
Erwerb von Auslandsbonds nach Sicherung des Inlandabſahes.
Verhandlungen um die Rückzahlung der Frankfurker
tieue Befnintmtängen

der Deviſenbewirtſchaftung.

ihrerſeits zu gewiſſer ſpekulativer Tätigkeit in Aktienwerten. Ver=
kaufsaufträge
ſind demgegenüber immer noch ſehr knapp, ſo daß
die Märkte ziemlich eng ſind. Allerdings iſt am Rentenmarkt der
Elan der letzten Tage nicht mehr vorhanden. Renten lagen im
Grunde eher etwas leichter, da Abgabeneigung vorhanden war.
Nur noch Pfandbriefe, die in den letzten Tagen ſtark rationiert
zugeteilt wurden, blieben durch vorliegende Kaufaufträge des
Publikums zur erhöhten Kurſen zur Ausführung möglich. J.G.
Farben, die am Aktienmarkte bevorzugt waren, eröffneten 2,5
Prozent feſter und zogen ſchließlich bis 108 Prozent an, gaben
aber ſpäter wieder etwa bis 107 Prozent nach. Scheideanſtalt
lagen 1,75, Erdöl 0,75 Proz. höher. Reichsbank lebhafter und um
1,5 Prozent weiter befeſtigt. Die Hauſſe am Kunſtſeidenmarkt
hält an. Bemberg noch um 0,5 Aku 1,5 Prozent gebeſſert. Zell=
ſtoffwerte
feſter. Waldhof 1,5 Prozent höher. Beſonders Schiff=
fahrtswerte
ziemlich feſt, Hapag und Nordd. Lloyd je 2,75 Proz.
höher. Am Elektromarkt verzeichneten Siemens einen Gewinn
von 1 5, Schuckert 1,5, Lahmeyer 25, Felten 2,75, Elektr. Liefer.
1,25 Prozent, dagegen AEG. unverändert. Licht u. Kraft 1 Pro=
zent
. Geſfürel 0.25 Prozent ſchwächer. Recht freundlich lagen
Montanwerte; hier zogen Buderus 2,5. Rheinſtahl 1,25, Stahl=
verein
0.25, Harpener 0.50, Salzdetfurth 2 Prozent höher. Am
Markt für Nebenwerte Daimler 0,75 Metallgeſellſchaft 1. Conti
Gummi 1. Deutſche Linol. 1 Prozent feſter. Im ſpäteren Börſen=
verlaufe
blieben Renten eher etwas angeboten. Aktien trotz vor=
übergehendem
leichten Rückgang durch Gewinnverkäufe der Speku=
lation
im Grunde genommen ſehr freundlich.
Die Abendbörſe ſetzte ziemlich freundlich und ſehr leb=
haft
ein. Beſonders ſtanden J.G. Farbeninduſtrie im Vord/r=
grunde
des Intereſſes, die auf Berliner Käufe bis 110½ Prozent
(107½ Prozent Mittagsſchlußkurs) anziehen konnten. Angeblich
werden auch von Publikumsſeite wieder mehr die als gut erkann=
ten
Werte beachtet. J.G. Bonds hörte man mit 102,5 Prozent.
Die übrigen Aktienmärkte lagen ziemlich ruhig, da ſich gewiſſe Er=
müdungserſcheinungen
einſtellten. Bei zumeiſt behaupteten Kurſen
ergaben ſich bereits leichte Rückgänge. Beſonders Kunſtſeiden=
werte
auf Grund von Realiſationen gedrückt, ſo Bemberg bis, 71,5
Prozent gegen einen Schlußkurs von 74,½, nachdem ſie noch mit
77 Prozent zu Beginn der Mittagsbörſe gehandelt wurden. Aku
bis 61.5 (minus 1,5 Proz.) gedrückt. Elektrowerte lagen teilweiſe
feſt. Licht u. Kraft 1. AEG. 5 Prozent höher. Metallgeſellſchaft
lagen 2 Prozent über Berliner Schluß.

Produkkenmärkke.

Berliner Produktenbericht vom 6. September. Die geſtrigen
Ausführungen auf dem Getreidehandelstag in Magdeburg wur=
den
an der hieſigen Produktenbörſe lebhaft erörtert, hatten aber
auf die Preisgeſtaltung naturgemäß kaum einen Einfluß. Das
Geſchäft war allerdings, infolge der Abweſenheit vieler hieſiger
Intereſſenten, auch ziemlich ruhig. Die Angebotsverhältniſſe ſind
heute ſchwer zu überſehen, da ein Teil des ſonſt an den hieſigen
Markt gelangenden Materials zweifellos nach Magdeburg gelegt
worden iſt. Rein ſtimmungsmäßig zeigte der Markt nach der Ab=
ſchwächung
im geſtrigen Börſenſchluß wieder eine Erholung. Viel
beachtet wurde vor allen Dingen die Erweiterung des Reports im
handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäfts, beſonders für die März=
ſichten
, die 23 Mark feſter eröffneten. Demgegenüber blieben
Septemberweizen und =roggen, anſcheinend in Erwartung wei=
terer
Andienungen, etwas vernachläſſigt. Am Promptmarkte
fand das herauskommende Angebot zu etwa geſtrigen Preiſen
Unterkunft, zumal die erſthändigen Offerten auch kaum nachgiebi=
ger
lauteten. Anregungen vom Mehlabſatz fehlten allerdings;
auch das Exportgeſchäft hat ſich kaum gebeſſert. Weizenmehle hat=
ten
kleines Bedarfsgeſchäft. Roggenmehl wird nur ſehr vorſichtig
umgeſetzt. Am Hafermarkt blieb die Abſchlußtätigkeit heute auch
gering. Angebot und Nachfrage hielten ſich etwa die Waage.
Braugerſte liegt ſtetig, Futtergerſte vereinzelt feſter.

und Kölner Schakanweiſungen.

Während der letzten Monate hat das Reichswirtſchaftsmini=
ſterium
in beſchränktem Umfange Genehmigungen erteilt, einen
Anteil der aus zuſätzlichen Ausfuhrgeſchäften anfallenden Deviſen
für den Erwerb von deutſchen Auslandsbonds zu verwenden, die
fortlaufend zu vertraglich vorgeſchriebenen Tilgungen benötigt
werden. Für die Erteilung, ſolcher Genehmigungen gelten in
Zukunft neue Richtlinien:
Es muß ſich um feſt beſtimmte Einzelgeſchäfte mit einem Min=
deſtwert
von 20 000 RM. handeln. Das Ausfuhrgeſchäft muß zu=
ſätzlich
ſein. Als zuſätzlich werden nur diejenigen Geſchäfte an=
geſehen
, die ohne das Bondsgeſchäft nicht abgeſchloſſen werden
könnten, und die eine Erhöhung des Geſamtumfangs der deutſchen
Ausfuhr zur Folge haben.
Die Freigabe der aus ſolchen Geſchäften anfallenden Deviſen
wird je nach Lage des Falles erfolgen, 60 Prozent des Verkaufs=
erlöſes
jedoch nicht überſteigen. Zur Anſchaffung der Bonds kön=
nen
lediglich die aus dem genehmigten Geſchäft anfallenden Devi=
ſen
verwendet werden. Der Erwerb der Bonds im Auslande iſt
erſt ſtatthaft, wenn der Abſatz im Inland geſichert iſt. Genehmi=
gungen
an Ausfuhrfirmen werden nur in dem Umfange erteilt
werden können, als Bonds zu den vertraglich vorgeſchriebenen
Tilgungen benötigt werden. Anträge ſind ausſchließlich an die
zuſtändigen Stellen für Deviſenbewirtſchaftung zu richten.

Berliner und Frankfurker Effekkenhörſe.

Die bisherigen Verhandlungen über die Rückzahlung der am
1. Oktober fälligen Schatzanweiſungen der Städte Frankfurt a. M.
(30 Millionen RM.) und Köln (40 Mill. RM.), die zuletzt eine
Börſennotiz von 77 bzw. 71 Prozent hatten, haben noch keinerlei
Grundlage zu einer feſtumriſſenen Regelung gebracht. Nach Infor=
mationen
haben am Dienstag in Berlin mit den zuſtändigen
Miniſterien von Reich und Preußen ſowie unter Hinzuziehung
von Reichsbank, Girozentralen und Bankenkonſortien erneut Ver=
handlungen
begonnen, in denen der Geſamtkomplex auch ähnlich
gelagerter Fälle anderer Städte, wie Berlin, Breslau uſw., ſeiner
Entſcheidung näher gebracht werden ſoll. Ob tatſächlich eine Rück=
zahlung
der Schatzanweiſungen zum 1. Oktober unter Vorlage der
Beträge von anderer Seite, wie teilweiſe vermutet, möglich wird,
bleibt zweifelhaft. Vielmehr verlautet, daß die Angelegenheit
der Schatzanweiſungen in das allgemeine Umſchuldungsprogramm
mit einbezogen werden ſoll, das bekanntlich bisher nur kurzfriſtige
Schulden umfaßte. Die Schatzanweiſungen als mittelfriſtige Pa=
viere
, würden in dieſem Falle in Generalobligationen umzutau=
ſchen
ſein, wobei es allerdings ſehr auf das Ausmaß des Um=
tauſchverhältniſſes
ankommt. Was aber tatſächlich der Erfolg der
augenblicklichen Berliner Verhandlungen ſein wird, bleibt abzu=
warten
. Jedenfalls wird von Regierungs= und Bankenſeite gro=
ßer
Wert darauf gelegt, daß einzelne Städte keinerlei Sonder=
abmachungen
bezüglich ihrer Schatzanweiſungen treffen, um künf=
tige
ähnliche Fälle nicht allzu ſehr zu differenzieren.

Anhaikende Haufſeſtimmung an der Pariſer Böſ
Die Pariſer Börſe ſetzte am Dienstag ihre Hauſſebemo
fort. Franzöſiſche und ausländiſche Werte, Staatsrenten unu

te ſich erhe
nach Am
fragte
ſt einer
egenübe

giack u vehl.
duſtriepapiere gewannen in gleicher Weiſe. Die Börſenhauſc k5 ſen zu vollen.
Berlin drückte ſich in einer ſtarken Nachfrage nach Younm
gir ſeht nichte
aktien aus, die von 566 auf 600 Fr. anſtiegen. Auch die 29y
verbarg ſeine Ve=
anleihe
war ſehr gefeſtigt bei 7550 (7400).
Die innerpolitiſche Lage in Deutſchland wird in Paris z4!
günſtig beurteilt. Man glaubt, daß die Regierung von
ihre Stellung ſo gut befeſtigt hat, daß ſie mit Zuverſicht undh 1 00uchte S L.
Ru Se
an der Verwirklichung ihres Wiederaufbauplanes herann
kann.
Ue eitlieteite.
alufche icit. De
Wirtſchafkliche Rundſchau.
be ich, daß id

Eiſenbahnbank und Eiſenbahnrentenbank. Zu der
ſtehenden Obligationärverſammlung legt der
ſchaftsberater Beifus=Frankfurt eine umfangreiche Broſchür=
in
der der Standpunkt der von ihm vertretenen Obligationche
eine volle Aufwertung der Obligationen auf 15 Prozent 10

Were

iFeuice Diet.
Säaue eil eie t
Pahaudf nuch icht i.

mals eingehend begründet wird. Unter dem Titel Formaliln,Stanpf ſahren
ſche oder wirtſchaftliche Betrachtungsweiſe verſucht Beifus u
zſtolme, ni. et

weiſen, wie es kommt, daß die Inſtitute nicht gezwungen not
konnten, die geſetzliche Aufwertung durchzuführen, trotzdemnit
der Lage dazu ſeien. Eingehend befaſſen ſich die Ausführen
dann mit der gegenwärtigen Rechtslage. Zum Vergleieis
ſchlag des Kammergerichts wird bemerkt, daß die Oppa
grundſätzlich die Vergleichsabſichten begrüße, doch dürfe ſiſt.
Vergleich nur auf die Modalitäten (wie Tilgung und Verzi
beziehen, nicht aber auf die Höhe der Aufwertung. Zur 9öl194 Wgen ſtrebte rolch. 2
närverſammlung werde die Oppoſition einen Antrag voagwnmt ärgerlich aul=

Das Publikum war auch geſtern in Berlin wieder mit
zahlreichen Kaufaufträgen im Markte, die zur Folge hatten, daß
man ſchon vormittags in den Bankbureaus mit einer ſehr feſten
Tendenz an der Berliner Börſe rechnete. Bei den verantwort=
lichen
Führern der großen Bankinſtitute und in Börſenkreiſen ſah
man der ſeit vorgeſtern etwas überſtürzten Aufwärtsbewegung
der Kurſe aber nicht ohne Beſorgnis zu, da man berechtigterweiſe
verhindern will, daß das erſt ſeit kurzem wieder intereſſierte und
anlagefreudige Publikum durch techniſche Rückſchläge verſtimmt
wird. Durch Realiſationen und Abgaben verſuchte man, ungeſunde
Kursſprünge zu verhindern. Bei ſehr lebhaften Umſätzen lagen
dann zu Beginn des geſtrigen Verkehrs beſonders die Aktien der
großen Induſtrieunternehmen unter Führung von JG. Farben,
die 4 Prozent über geſtern lagen, ſehr feſt. Im allgemeinen gingen
die Beſſerungen etwa bis 2,5 Prozent. Montane waren lebhaft
gefragt. Ueber den üblichen Rahmen hinaus gewannen Schleſ.
Bergbau, die zunächſt mit Plus=Pluszeichen erſchienen. Chade,
Braubank. E. B. Verkehrsmittel, Feldmühle, Bremer Wolle, Bem=
berg
und Thür. Gas bis zu 5 Prozent. Demgegenüber waren aber
auch ſchon kleine Reaktionen feſtzuſtellen. So lagen Autowerte,
Zellſtoff Waldhof, Dortmunder Union, Ilſe Bergbau. El. Licht u.
Kraft, El.=Werk Schleſien, Geſfürel, Hamburger El.=Werke und
Rh.W.E., die in den letzten Tagen große Gewinne verbucht hat=
ten
, bis zu 2.5 Prozent niedriger. Im Verlauf bemerkte man wei=
tere
Gewinnſicherungen, die allerdings nichts an dem feſten Grund=
ton
zu ändern vermochten. Die Kursentwicklung war nicht ganz
einheitlich; beſonders ſtark geſtiegene Papiere bröckelten leicht ab.

Vom Holzmarkt.
Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: In der Holzwirtſchaft glaubt

Die Frankfurter Börſe eröffnete auch im Anſchluß an
die erhöhten Vortags=Abendbörſenkurſe noch weiter hauſſie=
rend
. Wiederum lagen für ſämtliche Marktgebiete Publikums=
aufträge
vor, die allerdings bedauerlicherweiſe immer noch wahl=
los
erfolgen, ohne daß auf die tatſächliche Situation vieler Geſell=
ſchaften
Rückſicht genommen wird. Es zeigt ſich, daß der Börſen=
kurszettel
immer noch nicht völlig bereinigt iſt, ſo daß auch wieder
Aktienwerte ohne beſonderen inneren Wert in Publikumshände
gelangen. Das Publikum iſt in Nachwirkung der günſtigen Auf=
nahme
des Wirtſchaftsprogramms, und vor allem durch die feſten
Auslandsbörſen geneigt, Geldanlagen wieder an der Börſe vorzu=
nehmen
, um ebenfalls von den ſtarken Kursſteigerungen zu pro=
fitieren
. Die ſtarke Rohſtoffbewegung und Metallhauſſe veranlaßt

man, daß das Programm der Reichsregierung ſich in bezug auf die
Arbeitsbeſchaffung für das Holzgewerbe in abſehbarer Zeit vor=
teilhaft
auswirken könne, wenn ſich die Möglichkeit zum Abſatz von
Schnittholz mit dem Vertrauen paaren wird, das der Einzelne
haben muß, wenn er ſich wieder neuen Unternehmungen zuwenden
ſoll. Daran gerade krankt die Holzwirtſchaft: Auch dort wurde der
Bedarf an Schnittholz zurückgeſtellt und zurückgehalten, wo er tat=
ſächlich
vorhanden war. Man behalf ſich und lehnte die Angebote,
waren ſie auch noch ſo preiswert, auch an den Stellen ab, die für
einen Holzeinkauf in Frage gekommen wären. Zunächſt iſt zu
ſagen, daß viel gewonnen wäre, wenn ſich der Abſatz von Fuß=
böden
, Türen= und Fenſterholz, Bohlen und Rauhſpund zur Wie=
derinſtandſetzung
der Althäuſer, an denen ſchon ſo lange nichts
repariert wurde heben würde. Und dann blickt man jetzt erwar=
tungsvoll
auf die Belebung, der ſich von Aufträgen der Reichs=
bahn
(Schwellen) und von Beſtellungen der Werkſtätten auf Wag=
gonholz
1. Klaſſe, vor allem aber auf 2. Klaſſe, das evtl. ſtärker
hergeſtellt werden könnte, ergeben müßte. Da die Reichsbahn aus
der Wiedererſtattung der Beförderungsſteuer ſicher Kraft und Mit=
tel
für Aufträge ziehen wird, liegt die Belebung des Holzmarktes
von dieſer Seite aus durchaus im Bereich der Möglichkeit, ſie iſt
ſogar wahrſcheinlich. Dann werden ſich auch Preiskorrekturen am
Schnittholzmarkt vornehmen laſſen, die für alle. Zweige des Holz=
marktes
gleich wichtig ſind, wenn geſunde Verhältniſſe geſchaffen
werden ſollen. Die Meldung aus Polen, daß die Holzausfuhr=
abgabe
auf die Dauer eines Jahres aufgehoben wurde, iſt für alle
Betriebe der Sägeinduſtrie wichtig, die polniſche geflößte Kiefer
einzuſchneiden pflegen. Mit gemiſchten Gefühlen wird ſie von dem
Waldbeſitz betrachtet, trotzdem der Import nach Deutſchland bei
den heute ſo unbefriedigenden Preiſen und etwa 5 Mark je Feſt=
meter
Floßlohn zuzüglich Einfuhrzoll, trotz Fortfall der Abgabe,
nur unweſentlich werden kann.

gemäß welchem die Obligationäre gegen die Tatſache und da ſegllts!
wie das ſchon ſeit 1928 völlig unberechtigte Aufwertungsvernhaguhenſtraße 16, Hert!
durchgeführt wird, ſchärfſten Proteſt einlegen werden. Sie ernäug Wie können Sie mi
ſich grundſätzlich bereit, alle etwa notwendig werdenden Striufgrſſe genannt? Aber nei=
gen
zu bewilligen und mit der E.R.B. Uebergangsmaßnahr
vereinbaren, die es der E.R. B. ermöglichen ſollen, eine Auftfl
der Goldbilanz ſowie die Flüſſigmachung der erforderliche ſſrede Trautmanh der.
der in die Wege zu leiten, ſei es durch Verkauf oder durch ai/ üiſen Aufzug wirtlich kei
aufnahme. Zur Beſchlußfaſſung über dieſe Maßnahmen, ſomi lle türicht, daß ihm ihre
Wahl eines Treuhänders beantragte die Oppoſition, ſofornu vorhin über die Lippen
neue, noch im Laufe dieſes Monats abzuhaltende Verſam 14 / genden Tage ſchob ihm
In einem Anhang der Broſchüre wird dann noch nachger:d! Sie war älter als er, rol
daß auch bei der Eiſenbahnbank die ſofortige Durchführun
vollen Aufwertung ohne Stundung möglich iſt.

Mnen dabei behilt
In1.Ich habe drüchen
Ktrit eimgs für Sie 1u
U FMfingchaus dind Ne.
halle, über ein paar

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die 7, öffentliche Ziehung der Ausloſungsrechte der Al
ablöſungsſchuld des Deutſchen Reiches findet Montag, 1009

Feinstes Bli

Mekallnokierungen.

Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 6. Sep=
tember
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 58.,50 RM. Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium. 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf 164 RM..
Reinnickel 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM. Antimon=Regulus auf
3739 RM., Feinſielber (1 Kg. fein) auf 40,5043,75 RM.

von 8 Uhr vormittags an, im Dienſtgebäude der Reichsſchnl
verwaltung, Berlin, ſtatt.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat am
ihre Preiſe wiederum um etwa 1,5 Prozent erhöht.
Die Phoenix A.G. für Bergbau und Hüttenbetrieb, THAoT
dorf ſchließt das Geſchäftsjahr 1931/32 einſchließlich 097
Mill. RM. Gewinnvortrag mit einem Gewinn von 1,50
Mill. RM. ab. Eine Dividende kann nicht zur Verteilung // his einschl, San
gen (im Vorj. 4,5 Proz.). Nom. 13 Mill. RM. eigene Aktf.
len eingezogen und der Reſervefonds von 30 auf 22 Milll
herabgemindert werden.
Die Großkraftwerk Mannheim A.G., Mannheim, ſchlän
Generalverſammlung am 27. September vor, die 1800 Stül Besres AusZ
haber=Vorzugsaktien Lit. B zu 20 RM. zwecks Einziehung und
gung aus dem Vermögen der Geſellſchaft zu kündigen fernn
Grundkapital um den Betrag der Vorzugsaktien Lit. B.
Reichsmark herabzuſetzen. Das Aktienkapital beträgt zuu // 5 Pfun
insgeſamt 6,186 Mill. RM.
Der Konvertierungsplan für die franzöſiſchen Rentes.
demnächſt vom Parlament verabſchiedet werden ſoll. erſtrad

laut Ami du peuple auf insgeſamt rd. 84 Mrd. Fr. Dall
es ſich um folgende Werte handeln: 25,5 Mrd. 6prozentige 2 1920, 17,5 Mrd. 6prozentige von 1927, 4,5 Mrd. 6proim

Obligationen von 1927, 2,75 Mrd. 7prozentige Bonds vorl
16 Mrd. 5prozentige von 1915/16 und 18,5 Mrd. 5proz, von
Die Zahl der Arbeitsloſen in Großbritannien betrug / A Haselnusherns
Auguſt 2 859 828, das iſt 48 046 mehr. als am 25. Juli und r9
mehr, als in dem entſprechenden Zeitraum des Vorjahrs.
Die feſte Tendenz der Rohſtoffpreiſe hatte geſtern eines
teren Anſtoß zu verzeichnen. Baumwolle. Gummi, Zinn zun. /4 Mskainüsse
fer waren beſonders bevorzugt. Die Steigerung der Preu=
Rohſtoffmarkt hatte eine außerordentlich lebhafte Geſchäft/
keit an der Effektenbörſe zur Folge.

Berliner Kursbericht
vom 6. September 1932

Deviſenmarkt
vom 6. Sepiember

Verl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.

Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Contt= Gummi
Deutſche Cont. Gasl

91.
76.50

65.50
21.875

22.875
49.375
61.50
75.25
20.75
31.75
107.
98.875

Me
Flektr. Lieſerung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr.Untern.
Harpener Bergbau
boeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Bhil. Holzmann
Kali Aſchersleben 11
Rlöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe!

80.875
79.
u08.50
44.25
79.875
82.50

39.875
58.
114.75
39.875
57.73
35.50
44.50
39.625

Meee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tiegz
Berein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlor. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelFelegr. Draht
Banderer=Werke

Vieee
43.875
185.25
55.50
23.75
120.
45.75
22.
57.50
18.-
29.75
81.25
26.
32.

Selſingtor=

Wien
Prag
Budapen
Sofig.
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London.
Buenos=Aires
New York.
Belgien
Italien
Paris

Bährung
100 finn. M.
100 Schilling
100 Tich. Kr.
100 Benzö
100 Leva.
00 Gulden
0) gronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2. Stg.
1 Pav. Beio
Dollar.
100 Belga
100 Lire
100 Francs

Ge,D.
S.284
151.95
12.435

3.057
182.53
73.28
15.57
74.31
14.525
0.323
4.35
58.335
21.63
16.49

Re
6.296
52.05
12.485

Ausd
169.87
73.42
75.73
75.13
14.865
0.327
4.217
58.455
121.67
5 16.5351

Schweiz
Spanien
Danzig
Javan
Rio de Janerrol
Fugoſlawien i
Bortngal

Athen.
11
Iſtambu
Kairo.
Kanada
Uruguay
tsland.
Tallinn (EEſtl.)
Rigu

Währung
100 Franken
100 Beſetas
100 Gulben
Men
1 Milreis
100 Dinar

100 Esendoshisstrt

100 Trahm
1türk. 4
1 ägypt. 4
teanad. Do ll.
Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Pr.
100 Lats

1 Pfung
1 Pfung
1 Pfun
1 Pfun
1 Pfun

Malf!

Meeion 4276
Frankkurter-, Ee

ind Silb

MrT2- Mor
ſch.

Surmftädter und Mitionaroune Sarmftast, Binätt oei Brescher

Frankfurter Kursbericht vom 6. September 1932.

80 Dtiſch. Reichsan!
v. 27
5½%Interm.,
6% Baden.. ....
62 Bahern......
68 Heſſen......"
62 Preuß. Staat
62 Sachſen.
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. P, Ab=
löſungsanl
.
Liſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe

620 Baden=Baden
6% Berlin. . . b.24
68 Darmſtadt . . .
6% Dresden ..v.26
6% Frankfurt a. M.
Schätze, v.29
.
v. 26
620 Mainz ..
8% Mannheim b. 23
68 München. v. 29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
62 Goldoblig.
5½2% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
43,% Kom.=Obl.
6% Preuß, Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Golde =lig

m.5
68I.
65.25
66.5

75.75
63.5

541=

6.3

an4
Dr. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
6% Kaſſcler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liau. Obl

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
tAuslSer. I
Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl.(Neubeſiß).

4.85

50
67.5
54
57

78.5
56.5
55.25

61

73

s Berl. Kyp. Bk.
5½%Liau.=Pfbr.
16% Frkf. Hyp.=Bk.
ſo Lig. Pfbr.
Goldoblig.
Pfbr.=Bk.
2a Lig. Pfbr.
Mein.=Hyp.=Bk
2o Lig. Pfbr.
629 Pfälz. Hyp.=Bi.
15½%0 Lig. Pfbr.
16% Rhein. Hyp. Bk.
5 ½ %0 Lig. Pfbr.,
Goldoblig.
6% Südd. Bod.
Cred.=Banl
15½% Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp.=B.

6% Daimler=Benz
1630 Dt. Linol. Werke
6% Mainkrw. v. 26
Mitteld. Stahl.
%Ver. Stahlwerke

58

33

52.5
68

71.5

76
792
63.75
75
81
75.5

76
81.5
76.5
80.5
63.75

75.5

62.75
70
74.75

55.5

Rde

J. G. Farben Bondsl=

5% Bosn. 2. E. B.
L.Inpeſt.
5% Bula. Tab. v. 62
41,% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½20
470

4% Türk. Admin.

1. Bagdad
Zollanl.
ungarn 1913
1914
Goldr.
(g1o
Aktien

Aig. Kunſtzidellnie
A. E. G. ........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſteff
Bemberg, J. P....
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
7. G. Chemie. Baſel
Chem.Berke Abert
Chade ......"
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz..."
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl ...

Re

101

12.5
14.25
11.5
8

6.75

8.5
9.25
9.5

54
48.75

30.75
77.

42.5
5
50

35

108.5
50
247.
99
81.5

Mie
ſcheide=Anſtalt.
Linolwerk. Berl.
Eiſenhandel.
Dyckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher).
7. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. E Guilleaume
Frankfurter Hof
Gelſenl. Bergwerk
Geſ. f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger .
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Vergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
bindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer=
Hochtief Eſen
Holzmann, Phil.
Zilſe Bergb. Slamm
Genüſſe
Junghans ..
Kali Chemie.
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ..
Anorr C. 6....

148
56
25.75
24.5
49.5
80"
90.25
190
24

108.6
34
61.75
36
43.75
80
31.5
26.5

46

83.5
65

16.5
3=
141
103
20

116.5
42
39.5

Niſ 43
Laurahütte ....
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansield Vergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild.
MotorenDarmſtadt
Sberbedarf.
Phönix Bergbau..
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen.
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Stahlwerke ..
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
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Salzdetfurth Kali.
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Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfer.
Schriftg. Siempel.
Schuckert Eleitr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G.11
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard
nnterfranken.
Ber. Stahlwerke
Ultramarin.
Voigt & Haeffner
Bahß & Frehtag.

175

8

41.5

30
50
189.5
79.5
65

37
44.25
186.5
170
144

Auf
84.75
54

1a6.5
Jae

63
5..75
82
23.5

S5l.

O
Zellſtoff Waldhof
Memel

Allg. Dt. Creditand.
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Bk. f. Brauinduſt.
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[ ][  ][ ]

7. September 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Monder Keld und viele Frauen.

Nr. 249 Seite 9

Koman von Karl Lütge. Copyright by VerlagPreſſe=Tagesdienſt, Berlin W35

nich wimmer hatte ſich erhoben. Nun mußte er wohl gehen.
ſewahr, daß Sie nach Amerika gehen, um dort ſportliche
ſutchzuführen? fragte die Baronin plötzlich.
ſronin lud mit einer überlegenen, konventionellen Ge=
Gaſt ein, ihr gegenüber wieder vor dem flackernden
Kamins Platz zu nehmen. Das war ſonderbar. Sie
iefthalten zu wollen.
iſt mir ſelbſt nichts bekannt, antwortete Ludwig
zuus und verbarg ſeine Verwunderung nicht. Amerika?
S9 Ich glaubte es gehört zu haben. Wäre es nicht eine
ſcht gu zblelegenheit für Sie?
Moſt ja, das kann ich wohl ſagen Amerika
Ei. m ſtotterte er faſt. Die Baronin beobachtete ihn.
Jſwerhin glaube ich, daß ich noch nicht ſo weit bin. Ich
abe zuw die deutſche Meiſterſchaft in zwei Klaſſen. Aber noch
ſüu ge iſt aiſt Schwimmer auf einer Tournee drüben geweſen, und wie
,ſweißſ verhaupt noch nicht im ehemals feindlichen Ausland.
D mich Ihnen dabei behilflich ſein, falls Sie nach Amerika
einerg sportkampf fahren?"
Daſ )r Schwimmer mit der Antwort zurückhielt, ſetzte ſie
erndy inzu: Ich habe drüben einige Verbindungen. Bitte,
ſſen S.ümich etwas für Sie tun!
zuitur Mühlinghaus ging mit ſchleppenden Schritten durch
eleglgre Halle, über ein paar Stufen in den Vorgarten, zum
9e Wagen ſtrebte raſch in die Stadt. Als er hielt, fuhr
Sch unmer ärgerlich auf.
Aklasgtbts?
Maſugrethenſtraße 16, Herr!
Wie können Sie mich hierher fahren? So, habe
ſdieſe4z Areſſe genannt? Aber nein. Ich meinte Eifelſtraße 110.
WBittick
Zu /Criede Trautmann, der Verlobten, zu fahren, hatte er
durc Ne
t ingoſem Aufzug wirklich keine Neigung und keine Stim=
ber
dieſ
Ne töricht, daß ihm ihre Adreſſe bei der Frage des
ugte di
ts ab
auffefu vorhin über die Lippen gekommen war.
wird dur
Amu ſigenden Tage ſchob ihm die Schweſter die Morgenzei=
die
ſoft
ut ogen u Sie war älter als er, robuſt, leicht altjüngferlich, den=
ung
möglich it.

noch von raſcher Art. Die Geſchwiſter führten einen gemeinſamen
Haushalt.
Du gehſt alſo nach Amerika? Und das erfährt man erſt durch
die Zeitungen?"
Möglich, knurrte Ludwig Mühlinghaus und griff raſch zu
den Blättern.
Und ſchon wieder einmal in den Rhein geſprungen und ein
Kind gerettet! Du ſollteſt dich nicht ſo darnach drängen! Das iſt
nun das fünfte, wenn ich nicht irre. Was haſt du davon? Aber
die Zeitungen loben dich, und es iſt wirklich eine mutige Tat.
Aber man ſteht hintendrein eine Angſt aus
Laß doch ich leſe!
Die Schweſter ging mit ſtillem Lächeln. Sie war dieſem
guten, großen Jungen Schweſter und Mutter, und wenn er es ge=
wünſcht
hätte, die treueſte Freundin. Sie ſorgte für ihn, ohne
viel Worte. Nicht zu leugnen: es ging Ludwig Mühlinghaus in
dem kleinen Haushalt gut. Die Schweſter war ſorglich auf ſein
Wohl bedacht. Er hatte alles, was er brauchte, in dieſem Heim,
und überdies ſtand er in guter Tätigkeit, war geſund, erfolgreicher
Sportsmann. Sein Leben lief im guten Sinne normal.
Die Zeitungsmeldungen freuten ihn. Ueber die Informatio=
nen
bezüglich Amerika lächelte er. Offenbar hatte die Baronin
auf Anfragen wegen Einzelheiten der Rettung des Kindes davon
geſprochen. Amerika! Und Erfolge drüben?? Seine Entwick=
lung
als Sportsmann war ſo gradlinig bisher verlaufen ,
Warum ſollte er nicht erfolgreich auf der Sporttournee durch die
USA. ſein!
Pah. Unſinn, noch war es gar nicht ſo weit. Jetzt ins Ge=
ſchäft
, ans Pult. Uebrigens war morgen Verlobungstag. Richtig,
die Verlobungsfeier bei Trautmanns. Seltſam, er dachte daran
wie ein Geladener, der zuſchauen, Glückwünſche ſtammeln und dann
gelaſſen wieder gehen würde.
Die Schweſter kam wieder ins Zimmer.
Ein Arzt iſt da. Ludwig.
So. Warum?
Alles war in Ordnung. Es war der Hausarzt von Baronin
Bodtfeld, und er hatte ein wenig überlegen gelächelt. Er ging
bald wieder.
Auf dem ſchmalen, halbdunklen Korridor holte Ludwig Müh=
linghaus
den eleganten alten Herrn noch ein.

Darf ich um beſte Empfehlung an die Frau Baronin bitten,
Herr Doktor? Es geht dem Kinde doch gut?
Er wußte ſich ſelbſt nicht zu ſagen, wie er dazu gekommen war.
Der Arzt antwortete höflich und korrekt.
Gern. Dem Kinde geht es zufriedenſtellend; eine Erkältung,
vermutlich nur.
Die Schweſter fragte hernach:
Wer iſt denn dieſe Frau Baronin? Die Dame, deren Kind
du gerettet haſt? Das finde ich reizend, daß ſie den Arzt zu dir
ſchickt! Das iſt eine feine Frau!
Ludwig Mühlinghaus traf das Lob empfindſam. Es ſchien,
als beziehe er es auf ſich ſelbſt. Heiter ging er. Eine feine Frau.
Ja, das war richtig. Und mehr als das.
Er mußte an ſie denken, bis er vor ſeinem Pult als Vorſteher
der Lager=Abteilung der großen Bördemannſchen Werke draußen
in Ehrendorf ſtand.
Lichthell war die große, weite Lagerhalle, und auf das Pult
am Fenſter fiel ein wohliger Schein der Sonne. Wenn er die
hellen Vierecke der Sonne auf dem Pult betrachtete, dann liefen
die Gedanken von der Arbeit hinweg zu den Erlebniſſen des ge=
ſtrigen
Tages.
II.
Dr. von Lachmann ſaß der Baronin Bodtfeld gegenüber. Er
hatte Bericht erſtattet über den Beſuch bei Mühlinghaus. Das
Kind ſchlief tief und feſt. Es würde ſich nicht einmal eine Erkäl=
tung
einſtellen.
Kleine Leute, ſchloß der Arzt, eine kleine Wohnung
Immerhin ein großer Sportsmann, entgegnete Baronin
Bodtfeld kurz.
Nun ja. Was iſt ſchon: Sportsmann, Kraftmenſch, ſeelen=
loſes
Raſen nach Höchſtleiſtung. Ich finde, wir ſind durch den
Krieg und die Inflation davon abgekommen, einen natürlichen
Maßſtab an Dinge, Geſchehniſſe und Menſchen anzulegen.
Dr. von Lachmann war nicht nur Arzt, ſondern Berater und
Freund der Baronin. Er war etwa fünfzigjährig, grau, nicht ſehr
geſprächig. Jetzt ſchien er in Erregtheit oder Voreingenommen=
heit
Partei zu ergreifen. Da er die Ablehnung der Baronin fein=
fühlig
empfand, ſo fügte er beilenkend hinzu:
Immerhin bin ich in ſportlichen Dingen Laie, das darf ich
geſtehen.
Ah, daher glauben Sie das Recht zu haben, ungerecht ſein zu
können?
Darauf entgegnete Dr. von Lachmann nichts. Er ſtrich ſich
den grauen Spitzbart und ließ die tiefliegenden, ruhigen, dunklen
Augen prüfend über die elegante Frau gehen.
(Fortſetzung folgt.)

Ausloſungst
leiches findet !
enſtgebäude der M
ereinigur
Prozent erfält
Hüt
einſchließit
mn Gewinn
icht zur Dad
Nill. RM.
nds von 3 m 2
A.G. Mannhei
mber vor, di M
in Großbritannit
mehr. als am 25. 50
n Zeitraum des Lin

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Seite 12 Nr. 249

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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in dem neuen Tonflmschwank
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Dazu das tönende Beiprogramm.

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Arrau, Klavier; 41 21. Nor.: Wendling -Quartett;
5) 8. Dez.: B. Webster, Klavier; 6) 5. Jan.: Julius
Patzzk, Tenor: 7) 26. Jan.: Willy Hutter, Klavier;
8) 13. Febr.: Dusolina Giannini, Sopran; 9) 9. März:
Hedwig Faßbaender, Violine, Madrigal-Vereinigung;
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unterbrochen werden. Den Waſſer
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Gauß, des Direktors Albert Ei
und des Alfred Schaller ſind=
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lung B: Am 30. Auguſt 193
ſichtlich der Firma. Eucoſa=A!
ſchaft, Pfungſtadt: Die C
ſammlung vom 19. Juli 195
ſchloſſen, daß die auf Grun
VIII der Notverordnung vom
tember 1931 außer Kraft
Beſtimmungen des Geſellſchaff
über die Zuſammenſetzung
ſichtsrats und über die Versi
Mitglieder des Aufſichtsrats
dert weiter beſtehen bleiben
Hinſichtlich der Firma: Gell=
A.=G. Darmſtadt: Die Generclt
lung vom 28. Juni 1932 Ee
Verordnung vom 6. Oktoben
Herabſetzung des Grundkan
120 800 Reichsmark auf 454
mark beſchloſſen. Die auf =
Artikels VIII Abſatz 1 der Ak.
vom 19. September 1931 anz
geſetzten bisherigen Beſtimmm
Geſellſchaftsvertrages über O
menſetzung und Beſtellung
ſichtsrats und über die Vers
Mitglieder des Aufſichtsrat=
lich
die §§ 9 und 13. ſind du.d
neralverſammlung vom 28.
unabgeändert erneut beſchloſſ
Am 1. September 1932
der Firma: Agumit
Gummiwaren= und Induſtri=g
mit beſchränkter Haftung,
Durch Beſchluß der Geſelllin
ſammlung vom 4. Auguſt 1..
Beſtimmung des Geſellſcha-
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Neueintrag: Am 31. Armunl
Firma: Süddeutſche Dachpapueni
gung, Geſellſchaft mit beſchrän
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2. einheitliche Feſtſetzung den
preiſe ſowie der Verkaufsbe=
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verträgen und Preisvereinben
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Geſellſchaftsvertrag geänderA
gefaßt worden. Durch Beſchllf
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1932 iſt die Beſtimmung
ſchaftsvertrags über Geſchärn
(S 11) geändert. Sind mt
ſchäftsführer beſtellt, ſo wird 0
ſchaft von zwei Geſchäftsfüü
von einem Geſchäftsführer
Prokuriſten vertreten. Oeffe-t
kanntmachungen der Geſellſag
gen durch einmaliges Einrü e
Deutſchen Reichsanzeiger. Dr
Geſellſchaft iſt von Stuttgart
ſtadt verlegt.
Darmſtadt, den 2. Septemel
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