mmmer 1.5 Pfennige
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Der
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Zmaligem Erſcheinen vom 1. Auguſf
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Franffurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 239
Sonntag, den 28. Auguſt 1932.
195. Jahrgang
2I mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
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breit)/2Reſchsmark.Anzelgen von auswärte 3s Reſchepig.
Finanz=Alinzeigen 50 Reichepfg. 92 mm breite Relle
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4 Dollar — 420 Mark
Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw erliſcht
g der Anzeigel
ſede Verpſichtung auf Erfüg
me
z von
Zei
Schadenerſatz.
aufräge und
Konkurs oder ge
hilſcher Beſtreibung
eder
Nabatt weg. Banſkonto Deuſche Bank und
Darm=
ädter und Nationalbank.
F Aupenponniſche Auncad.
Deutſchland am Scheideweg.
ſon
e Reichsregierung vollendeke Takſachen ſchaffen ohne Rückſicht auf die Koalikionsverhandlungen
Niſchen den Nakionalſozialiſten und dem Zenkrum und ohne Rückſichk auf den Ansgang der
Verhandlungen? — Regierung plank Proklamierung des „polikiſchen Roiſtandes”.
* Der Reichspräſidenk
zwarkeipolikiſchen Auerkreibereien müde.
Au unſerer Berliner Schriftleitung.
mmenden Verhandlungen in Neudeck werden
unzwei=
mweittragender Bedeutung ſein, wenn ſich auch
viel=
ſergebnis nicht gleich unmittelbar auswirken wird.
Gvor glaubt man aber in Regierungskreiſen, daß die
neugewählten Reichstages ſchon
ge=
fio und daß er ſein Leben höchſtens noch durch
Ein=
fügerer Pauſen künſtlich verlängern kann. Aber bis zu
ſead lick, da der Reichskanzler mit der berühmten roten
ſiur dem Plenum erſcheinen wird, hat es noch einige
A wichtiger erſcheint uns die Frage, was
ſier eventuellen Reichstagsauflöſung
ſoll und welche juriſtiſchen Handhaben der
hung zur Verfügung ſtehen werden, um womöglich
zu einem nächſten Reichstag nicht auszuſchreiben,
Wahl einer Nationalverſammlung
der ganz beſtimmte Aufgaben zur Löſung
über=
ſuden ſollen. Aus der Tatſache, daß der
Reichsinnen=
on Gayl mit nach Neudeck fährt, darf geſchloſſen
die Verfaſſungsabteilung des Reichsinnenminiſte=
Atl und Wege gefunden hat, die über die nächſte
Zu=
egführen und dazu dienen ſollen, die „weit geſteckten
tReichsregierung” zu erreichen. Auch die Anweſenheit
fmehrminiſters von Schleicher iſt ein Zeichen dafür,
Reichsminiſter mit dem Reichspräſidenten über mehr
ler den Reichstag und die Reichstagsauflöſung
unter=
ſcen: Wir müſſen uns alſo darauf gefaßt machen, daß
Wuſerenz von Neudeck Ausgangspunkk einer
Aumen neuen innenpolikiſchen Enkwicklung
Rd. Da übrigens die amtlichen Stellen Wert auf die
legen, daß das Reichskabinett in ſich abſolut ge=
und vom Reichspräſidenten bekannt iſt, daß die
Papen nach wie vor ſein vollſtes Vertrauen beſitzt,
maber alle Berliner Vorarbeiten des Reichskabinetts
Herrn von Hindenburg in vollem Umfang zur
Kennt=
worden ſind wird die Neudecker Zuſammenkunft
eine völlige Uebereinſtimmung bringen, ohne
Rück=
ſe Koalitionsverhandlungen zwiſchen dem Zentrum
gtionalſozialiſten, in denen man an amtlicher Stelle
ernühen ſieht, gegen die Regierung Papen Sturm
zn parlamentariſchen Kreiſen befürchtet man, daß
degierung noch vor Abſchluß der
Koalitionsverhand=
ſendete Tatſachen ſchaffen will. Aus dieſem Grunde
der
„polikiſche Nokſtand”
Fgeſtellt, der in den Erwägungen der Reichsregierung
tinerhebliche Rolle ſpielt, und dazu dienen ſoll, den
inenpolitiſchen Kurs Papens zu fundieren. Daß der
bäſident übrigens entſchloſſen zu ſein ſcheint,
icht auf die politiſchen Parteien ſeine
ſang zu treffen, darf als feſtſtehende Tatſache
werden. An zuſtändiger Stelle wird uns jedenfalls
Herr von Hindenburgdurchausnicht die
abe, das Ergebnis der Verhandlungen
den Nationalſozialiſten und dem
Zen=
ſuwarten, und daß er auch gar nicht
dar=
ſich mit Parlamentariern in dieſem
ſick in hochpolitiſche Geſpräche einzu=
S wird auch verſichert, daß ein Rücktritt des
ſäſident von Hindenburg, von dem in
viederholt gemunkelt wurde, durchaus außerhalb jeder
eſe. Der Reichspräſident will vielmehr
ihm eingeſchlagenen Kurs unen twegt
und dafür ſorgen, daß die Männer
dertrauens in die Lage verſetzt werden,
aig von parteipolitiſchen
Quertrei=
ie Vorausſetzungen für den Wieder=
Weutſchlands zu ſchaffen.
20 giſche Warnung vor planwirkſchafklichen
Naalsſozialiſtiſchen Experimenken.
München, 27. Auguſt.
De cheriſche Induſtrie= und Handelskammer und der
9 Tön duſtriellenverband haben an die Reichsregierung
ge Ies Reichskanzlers und des Reichswehrminiſters ein
Dn Rge richtet, in dem die Reichsregierung gewarnt wird,
Eon Nuwirtſchaftlicher und ſtaatsſozialiſtiſcher Experimente
D Si. Weder die Einführung von Außenhandelsmono=
D Roritingentierungsmaßnahmen vermögen die
Arbeits=
a Jar beſchleunigen und die ſo dringend notwendige
Fſuhr zu heben. Dieſe Maßnahmen würden vielmehr
ee mit den antikapitaliſtiſchen Tendenzen den letzten
L IR egsmöglichkeit der deutſchel Wirtſchaft völlig zer=
Sſbear zu einer Zeit, in der d. Weltlage gewiſſe An=
2e langſame Wirtſchaftserholung zeigt.
Die Wirkſchaftspläne der
Reichs=
regierung.
Generelle Zinsſenkung. — Binanzierung der
Arbeiks=
beſchaffung durch Vermögensabgabe?
* Berlin, 27. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett hat am Samstag abend ſein
Wirtſchafts=
programm verabſchiedet. Der Reichskanzler wird am Sonntag
mit=
tag um 12 Uhr im Rundfunk etwa 30 bis 40 Minuten über ſeine
weſentlichſten wirtſchaftspolitiſchen Ziele ſprechen. Auf Grund
ver=
ſchiedener Indiskretionen iſt nun aber doch einiges über die
Ab=
ſichten des Kabinetts in die Oeffentlichkeit gedrungen. Nur läßt
es ſich ſchwer feſtſtellen, was tatſächlich angeſtrebt wird. Das gilt
vor allem für die Zinsſenkung. Die Regierung hatte immer
er=
klärt, daß ſie von ſich aus nicht eingreifen werde. In den letzten
Tagen aber war bereits ein Stimmungsumſchwung zu verzeichnen.
Jetzt hört man, daß die Zin ſen für Hypotheken und
Pfandbriefe geſenkt werden ſollen, damit die
Mie=
ten herabgedrückt werden können. Wenn das richtig
iſt, dann wird das Wirtſchaftsprogramm eine generelle
Zinsſenkgnu vorſehen.
Intereſſant iſt übrigens, daß ernſthaft von einer weſentlichen
Ausdehnungdes Arbeitsbeſchaffungsprogramms
geſprochen wird. Es werden Milliardenſummen genannt, die auf
dem Amwege über eine einmalige Vermögensabgabe
zur Finanzierung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms
hereinkom=
men ſollen. Von der Zwangsanleihe wird nicht mehr geſprochen.
Die Vermögensabgabe ſoll aber das in der
In=
duſtrie und in der Landwirtſchaft arbeitende
produktive Kapital nicht treffen. Daß ein allgemeiner
Umbau der deutſchen Außenhandelspolitik kommt, ſteht ebenfalls
feſt. Wahrſcheinlich wird das Wirtſchaftsprogramm noch eine ganze
Reihe ſehr intereſſanter Dinge enthalten.
Zollerhöhungen für landwirkſchafkliche Erzengniſſe.
Amtlich wird mitgeteilt:
Noch vor Abſchluß der Beratungen über das eigentliche
Wirt=
ſchaftsprogramm hat die Reichsregierung bereits eine Reihe von
Zollerhöhungen auf landwirtſchaftliche Erzengniſſe vorgenommen.
Es handelt ſich um die Zölle für Gurken, Fruchtſäfte, lebende und
geſchlachtete Gänſe, Eigelb und Eiweiß, pflanzlichen Talg und die
Einführung eines Verwendungszwanges für Inlandsweine bei der
Herſtellung von Wermutswein und Weineſſig.
Der Gurkenzoll iſt für die Zeit vom 16. September bis
15. April, d. h. in dem Zeitraum, für den keine
handelsvertrag=
lichen Bindungen des Gurkenzolles vorliegen, von 10 auf 30 RM.
je Doppelzentner erhöht worden.
Der Zollſatz für Fruchtſäfte mit einem natürlichen
Zucker=
gehalt von nicht mehr als 20 v.H. iſt von 12 auf 20 RM. und der
für Fruchtſäfte mit einem natürlichen Zuckergehalt von mehr als
20 v.H., das ſind eingedickte Fruchtſäfte, von 12 auf 60 RM. je
Doppelzentner erhöht worden.
Der Zollſatz für lebende Gänſe wurde für die Zeit vom
16. Oktober bis 31. März durch die Verordnung vom 30. April 31
erhöht, um die Abſatzmöglichkeiten für die in Deutſchland
geſchlach=
teten Gänſe zu verbeſſern. Dieſe Zollerhöhung hat ſich nicht als
ausreichend erwieſen. Die Zollerhöhung iſt deshalb auf die Zeit
vom 30. April bis 30. Juni ausgedehnt worden. Die bisherige
Zollerhöhung für lebende Gänſe hat ferner inſofern zu
Unzuträg=
lichkeiten geführt, als die Einfuhr geſchlachteter Gänſe eine
erheb=
liche Steigerung erfuhr. Dieſe Einfuhr erfolgte zu Preiſen, die
den Preis für im Inland geſchlachtete und gemäſtete Gänſe bis zur
völligen Unrentabilität herabdrückte. Infolgeſſen wird nunmehr
auch der Zollſatz für geſchlachtete Gänſe von 55 auf 75 RM. je Dz.
für das ganze Jahr erhöht.
Um den Schutz der deutſchen Eiererzeugung zu
verſtärken, iſt zunächſt dort, wo keine handelsvertraglichen
Bin=
dungen vorliegen, eingegriffen worden. Der Zoll für Eigelb wurde
von 8 auf 65 RM. je Doppelzentner erhöht, und für Eiweiß, das
bisher zollfrei war, wurde ein Zoll von 50 RM. eingeführt. Dieſe
Maßnahme wurde insbeſondere erforderlich, weil infolge der
Kennzeichnungspflicht für Auslandseier damit zu rechnen iſt, daß
die Einfuhr von Eiern in der Zahl zurückgehen und dafür in noch
ſtärkerem Maße als bisher Eigelb und Eiweiß nach Deutſchland zu
liefern verſucht wird. Dadurch würde eine weitere Bedrohung des
Abſatzes deutſcher Eier eintreten.
Um eine ſtärkere Verwendung einheimiſcher Fette bei der
Mar=
garineherſtellung zu erreichen, iſt ferner die noch aus der
Kriegs=
zeit beſtehende Zollfreiheit für zum Genuß nicht geeigneten
pflanzlichen Talges beſeitigt und der frühere Satz von
2 RM. für den Doppelzentner in Kraft geſetzt worden.
Gleich=
zeitig wurde der Zwiſchenzoll für zum Genuß geeigneten
pflanz=
lichen Talgs zur Herſtellung von Margarine oder Kunſtſpeiſefett
aufgehoben. Infolgedeſſen tritt nunmehr an die Stelle des
Zwi=
ſchenzolles von 1,25 RM. der im Schwedenvertrag vereinbarte
Vertragszoll von 2,50 RM. Für die Seifeninduſtrie bleibt in
bei=
den Fällen Zollfreiheit beſtehen. Um die großen
Abſatzſchwierig=
keiten des deutſchen Weinbaues zu erleichtern, iſt weiterhin — wie
dies bereits früher für die Schaumweininduſtrie geſchehen iſt —
nunmehr auch für die Wermutsweininduſtrie und
Eſſigweinindu=
ſtrie ein Verwendungszwang für Inlandsweine eingeführt
worden.
Prof. Dr. Otto Hoetzſch.
Moskau, Ende Auguſt.
Im Augenblick iſt in Rußland Hauptfrage und Hauptſorge
der Ausfall der Ernte, von dem ſoviel abhängt. Wird
Genoſſe Ernte” im letzten Jahr des erſten Fünfjahresplans
ſeine Pflicht tun? Die Zeitungen ſind voll von der Erntefrage
mit allen ihren Ausſtrahlungen, im Lob für die, die ihre Pflicht
erfüllten, von Tadel gegen die andern, unausgeſetzt antreibend,
mahnend mit unabläſſigem Eifer, der für die ganze Planarbeit
ſo charakteriſtiſch iſt. Fährt man jetzt im heißen Hochſommer
durch das (oft ſehr trockene) Land und ſtudiert man dieſe —
entſcheidenden — landwirtſchaftlichen Fragen, dann wird man
oft an jene Frage Turgenjews bei Gelegenheit des
ruſſiſch=
türkiſchen Krieges 1877 erinnert: was iſt dem ruſſiſchen Bauern
die Hagia Sophia, Konſtantinopel und die Meerengen? Was iſt
ihm alſo heute das Ziehen der großen Wellen der
Welt=
politik? Und doch merkt man es, wie ſehr die Sowjetunion
von alledem berührt wird, und man mißt leicht danach ab, wie
ihre Weltſtellung heute iſt.
Das weſentliche iſt ihr darin heute: der Ferne Oſten,
Japan, Nordamerika. Die Preſſe bringt viel darüber,
über die Ernennung Mutos zum japaniſchen Bevollmächtigten
in der Mandſchurei, die Meinung der Nanking=Regierung dazu,
die darin „einen der aggreſſivſten Schritte Japans” ſieht, über
Japans vorausſichtliche Haltung zum kommenden Völkerbund=
Kommiſſionsbericht. Auch über das Fallen des Yen, den
Rück=
gang der japaniſchen Ausfuhr (die Konkurrenz der
mandſchu=
riſchen Kohle!), die Zeichen der kapitaliſtiſchen Kriſe dort —
das alles aber nicht in erſter Linie und nicht mit Zuverſicht,
daß daraus im fernöſtlichen Konflikt Erleichterung im ruſſiſchen
Sinne käme. Der weltpolitiſche Gegenſatz, die
Macht=
beziehungen und ihre Abwandlungen ſtehen ganz im
Vor=
dergrund. Und darin beſorgt man immer, daß noch gewiſſe
Schwierigkeiten kommen können, auf die man bereit ſein will.
Darum empfindet man das eben, nach anderthalbjährigen
Verhandlungen endlich zuſtande gekommene
Fiſcherei=
abkommen mit Japan als Zeichen der Entſpannung.
Zu=
geſtändniſſe darin, beſonders in der Berechnung des Rubels
(unter ſeinem Nominalwert) wurden gemacht. Zwiſchen den
Zeilen wird erkennbar, wie hoch das Abkommen politiſch
ge=
wertet wird, und aufmerkſam gibt die „Taß” (die Sowjet=
Tele=
graphenagentur) aus Tokio die Preſſeäußerungen wieder, die
Verſtändigung und Vertrauen, zwiſchen Japan und
Rußland für notwendig erklären, ein freundſchaftliches
Zu=
ſammenleben mit dem großen ruſſiſchen Nachbarn bei aller
Verſchiedenheit der inneren Struktur.
Aber ebenſo aufmerkſam werden die Aeußerungen, die
Angriffe der japaniſchen Preſſe gegen die
Vereinig=
ten Staaten regiſtriert, die eben die Rückkehr ihrer
Kriegs=
flotte aus dem Stillen Ozean wieder hinausgeſchoben haben,
oder über die Programme Hoovers und Stimſons aus dem
Kelloggpakt heraus zur mandſchuriſchen Frage. Dieſe
hat das große Dreieck Rußland — Japan — Nordamerika
hergeſtellt, in dem eins und drei ſich immer mehr nähern, zu
nähern ſcheinen, nach ruſſiſchem Wunſch recht ſchnell ganz nahe
kommen ſollen.
Es iſt hier dieſelbe Sache: die Wirtſchaftskriſe in
Amerika wird genau verfolgt. Aber wieder kann man nicht ſagen,
daß aus Stil und Betrachtungsweiſe Schadenfreude und
Sieges=
zuverſicht im Sinne der Weltrevolution herausklingen. Auch in
dieſer Frage: Rußland—Amerika ſteht das weltpolitiſche
Verhältnis, die Machtbeziehung und ihre Abwandlung
durchaus im Vordergrund.
Abwandlung aber, das heißt: Anerkennung der
Sow=
jetunion durch die Vereinigten Staaten. Daß das ein alter
Wunſch Rußlands iſt, weiß man. Aber erſtaunlich iſt die
Um=
bildung der öffentlichen Meinung dazu in Nordamerika,
die doch ſeit Beginn des Sowjetregimes ganz ſtarr auf die
Ab=
lehnungen aller Beziehungen feſtgelegt war. Ein Gradmeſſer
dafür und für die zielbewußte Arbeit, die offenbar in
beſtimm=
ten amerikaniſchen Kreiſen für die Anerkennung Rußlands
ge=
leiſtet wird, iſt, was darin eine ſo wichtige Figur, wie der
Moskauer Korreſpondent der „New York Times‟ Durandi,
ſchreiben kann: „Das ruſſiſche Experiment iſt ſchon aus dem
Stadium des Experiments heraus. Der Fünfjahrplan iſt nicht
nur ein Programm des Aufbaus und der Produktion, wenn
das auch die wichtigſten Züge ſind, ſondern auch ein Prozeß
der Maſſendiſziplin und Erziehung.” Weiter die pſychologiſche
Wirkung der Wirtſchaftskriſe: „Der amerikaniſche Menſch auf der
Straße beginnt zu begreifen, daß nur ein ſolches
Wirtſchafts=
ſyſtem lebensfähig iſt, das die Produktion mit dem Bedarf in
Uebereinſtimmung bringt”, uſw. Wie man auch ſelber zu den
Einzelurteilen dieſes Journaliſten ſtehe, das iſt ſicher: noch vor
ein, zwei Jahren wären derartige Hinweiſe auf die
Reali=
täten im ruſſiſchen Problem in einer Zeitung in
dieſem Range nicht möglich geweſen. Und dieſer Mr. Durandi
wurde bei ſeinem letzten Aufenthalt in Amerika oſtentativ von
Franklin Rooſevelt, dem demokratiſchen
Präſidentſchaftskandida=
ten, empfangen, bei dem man raſche Entſchlüſſe in Sachen der
Anerkennung Sowjetrußlands für möglich hält.
Auch auf ſeiten Nordamerikas iſt es doch wohl die
gleiche Lage. Gewiß würden ſtärkere Handelsbeziehungen wieder
größere Käufe Rußlands auf dem amerikaniſchen Markte, die
ſehr zurückgegangen ſind, in Zeiten der Kriſe angenehm
empfun=
den werden. Aber das kann ja zahlenmäßig nicht entſcheidend
ſein. Die Hauptſache iſt auch hier, auch von Waſhington
aus geſehen, das weltpolitiſche Verhältnis, alſo die
Spannung zwiſchen Japan und Nordamerika, die letzteres zu
Rußland anders ſtellt als bisher, veranlaßt, etwa das ſtarre
Programm des früheren Staatsſekretärs Hughes (deſſen zwei
Vorbedingungen: Anerkennung der Schulden des zariſtiſchen
Rußlands durch die Sowjetregierung und Garantien gegen
Sowjetpropaganda) etwas elaſtiſcher zu nehmen. Von heute auf
morgen wird freilich hierin keine Entſcheidung fallen, die
Wider=
ſtände in Nordamerika gegen eine Anerkennung ſind noch
erheb=
lich. Aber es iſt ja auch eine Rieſendrehung in den
welt=
politiſchen Beziehungen, deren Anſätze wir hierin beobachten.
In einen ſonderbaren Zuſammenhang nun iſt das ruſſiſche
Problem mit der Konferenz von Ottawa gebracht
wor=
den. Je mehr ſich zeigt, wie ſchwer es iſt, die engliſchen und die
Seite 2 — Nr. 239
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 28. Augrt
kanadiſchen Handels=Intereſſen miteinander zu vereinigen, umſo
ſchärfer ſchiebt der kanadiſche Teil ſeine Forderung vorwärts,
England möge ſeine Handelsbeziehungen mit Rußland
wegen des „Sowjetdumpings” abbrechen. Ganz einleuchtend
wird dieſer Zuſammenhang nicht, aber die Londoner „Times”
hält ihn für wichtig genug, um darüber zu berichten. Dabe
wird auch nicht ganz deutlich, wie darin und auf der ganzen
Konferenz die in Kanada inveſtierten amerikaniſchen
In=
tereſſen wirken. Die engliſche Delegation und Regierung aber
will offenbar die ruſſiſche Frage jedenfalls offiziell nicht in die
Konferenz hereinziehen laſſen. Jedoch auch hier ſieht man, wie
ſehr politiſche Momente in eine rein wirtſchaftlich gedachte
Konferenz hereindrängten.
Nimmt man zu dem bisher Geſagten die Ergebniſſe der
Oſtpaktpolitik hinzu, auch die alten und feſtliegenden
Be=
ziehungen der Sowjetunion zu den drei aſiatiſchen Staaten
(Türkei, Perſien, Afghaniſtan), zu Italien und zu Deutſchland
ſo hat man den Gradmeſſer ſehr gut, wie heute die
Welt=
ſtellung Rußlands iſt und wie ſie ſich zweifellos
ver=
ſtärkt hat, damit aber auch die Verbundenheit mit der Welt
und der Weltpolitik immer enger geworden iſt. Es iſt ein
kleines, aber bedeutendes Zeichen dafür, daß unlängſt im
Außenminiſterium Sowjetrußlands eine eigene Abteilung für
Zentraleuropa und Völkerbund eingerichtet worden iſt.
Tendenz und Anlage, Hauptgebiete und Hauptintereſſen der
offiziellen ruſſiſchen Außenpolitik ſind klar zu
überſehen. Man wird auch nicht beſtreiten können, daß ſie
weit=
ſichtig und geſchickt geleitet wird, ganz offenbar auch vollen
Rückhalt bei der Leitung des Staates, d. h. bei Stalin ſelbſt
hat. Es bleibt dabei freilich die Problematik einer Außenpolitik
der dritten Internationale, der Komintern, über die
ſoeben hier eine ſehr intereſſante Dokumentenſammlung
erſchie=
nen iſt: „Der Nachkriegskapitalismus in der Beleuchtung der
Komintern” So bequem hatte man bisher dieſes doch ſehr
wichtige Material aus den Beſchlüſſen der Komintern von 1919
bis 1931 nicht beiſammen, und auch das muß man im Auge
haben, wenn man ſich die Außenpolitik Sowjetrußlands und
ſeine Weltftellung klar macht.
Vom Tage.
Gegen den ſozialdemokratiſchen Reichstagsabgeordneten Ober
regierungsrat Ritzel=Gießen war bei der Gießener
Staatsanwalt=
ſchaft von anonymer Seite eine Anzeige eingegangen, durch die er
beſchuldigt wurde, bei einer politiſchen Rede in Großen=Linden zur
Brandſtiftung aufgefordert zu haben. Die Staatsanwaltſchaf
leitete daraufhin ein Unterſuchungsverfahren ein, das jetzt
abge=
ſchloſſen wurde und zur Einſtellung des Verfahrens geführt hat.
Auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten gegen
poli=
tiſche Ausſchreitungen hat der Berliner Polizeipräſident die kom
muniſtiſche Zeitung „Berlin am Morgen” bis 2. September
ver=
boten.
Das Organ der Eiſernen Front, das Wochenblatt „Alarm”,
wurde einſchließlich aller Kopfblätter bis zum 30. September
ein=
ſchließlich verboten.
Im Zuſammenhang mit den Verhandlungen zwiſchen
Zen=
trum und Nationalſozialiſten über die Regierungsfrage im Reick
ſoll ein Vertrauensmann des Zentrums nach Neudeck zum
Reichs=
präſidenten v. Hindenburg entſandt worden ſein, um die Anſichten
des Reichspräſidenten über eine etwaige Umbildung des
Reichs=
kabinetts zu ſondieren.
Außer den bereits verhafteten SS.=Leuten ſind, wie die
Juſtiz=
preſſeſtelle des Oberlandesgerichts Kiel mitteilt, wegen der
Spreng=
ſtaffanſchläge in Schleswig=Holſtein heute noch die nationalſozia
liſtiſchen SS.=Mitglieder Schroeter aus Heidrege, Horn aus Nord=
Haſtedt, Adler und to Seeth aus Bevern feſtgenommen worden.
Der Beleidigungsprozeß des bayeriſchen Landtagspräſidenten
Stang gegen den Schriftleiter des „Völkiſchen Beobachter” wurde
am Samstag durch Vergleich beendet.
Reichsfronkſoldakentag 1932
Pflege des ſoldakiſchen Geiſtes zur Ueberns
der Parkeizerklüftung.
Japans Mandſchurei=Polikik.
Neue ſtrategiſche Eifenbahnlinie im Fernen Oſten.
Mukden, 27. Auguſt.
Um die Stellung Japans in der Mandſchurei und in Koree
zu befeſtigen, wird eine wichtige Erweiterung der
ſüdman=
dſchuriſchen Eiſenbahnlinie durch koreaniſches Gebiet nach dem
Japaniſchen Meer vorgenommen werden. Die neue Linie, die von
ungeheurer ſtrategiſcher Bedeutung ſein wird, ſoll über Kirin in
der Mandſchurei nach Tunhwa und von hier zu der koreaniſchen
Hafenſtadt Raſhin führen. Die Hafenanlagen von Raſhin werden
großzügig ausgebaut werden. Die geplante Linie wird die
man=
dſchuriſche und koreaniſche Wirtſchaft wirkfam an die japaniſchen
Inſeln feſſeln; außerdem wird ſie vom militäriſchen Standpunkt
aus große Transporterleichterungen ſchaffen.
Der neue japaniſch=mandſchuriſche Verkrag.
Ueber den Inhalt des Vertrages zwiſchen Japan und der
Mandſchurei, deſſen Abſchluß bevorſteht und deſſen Ratifizierung
im Laufe des Septembers den Anlaß zur Anerkennung des
Staates bilden ſoll, wird in Waſhington folgendes bekannt:
1. Der militäriſche Schutz des Staates Mandſchukuo ſoll auf
Japan übergehen.
2. Die in japaniſchem Beſitz befindliche Südmandſchuriſche
Eiſenbahngeſellſchaft ſoll die Verwaltung aller in der Mandſchurei
vorhandenen Eiſenbahnen übernehmen.
. Die zwiſchen dem Staat Mandſchukuo und China
beſtehen=
den Verträge ſollen von der Mandſchurei erfüllt werden, jedock
nur ſoweit, als ſie die „Unabhängigkeit der Mandſchurei nicht
gefährden”.
4. Der Staat Mandſchukuo ſoll die Intereſſen der japaniſchen
Staatsangehörigen ſchützen.
Eine Anzahl japaniſcher Beamter ſoll in den
mandſchuri=
ſchen Staatsdienſt eintreten, um die Grundlagen des Staates zu
ſichern.
Japaniſche Staatsbürger ſollen in der Mandſchurei volle
Freizügigkeit genießen und in ihrer wirtſchaftlichen Tätigkeit nicht
behindert ſein.
7. Das Recht der Exterritorialität ſoll in der Mandſchurei
ab=
geſchafft werden.
9
Amerikaniſcher Prokeft in Japan.
Der amerikaniſche Botſchafter ſuchte am Freitag das
japa=
niſche Außenminiſterium auf, wo er eine längere Unterredung
hatte. In politiſchen Kreiſen heißt es, daß der Botſchafter dem
japaniſchen Außenminiſter Uſchida die Einſtellung ſeiner Regie=
Da die ſpaniſche Republik glaubt, ſich nur auf einen Teil der
Armee verlaſſen zu können, will man jetzt eine republiktreue
Na=
tionalmiliz bilden.
200 000 Textilarbeiter im Induſtriegebiet von Lancaſhire ſind
Samstag mittag in den Streik getreten.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot wird am Sonntag
früh ſeine bereits ſeit einiger Zeit angekündigte Reiſe nach den
britiſch=normanniſchen Inſeln Jerſey und Guernſey antreten,
i=
deren Verlauf er mit dem englichen Innenminiſter Sir Herbert
Samuel und mit Auſten Chamberlain zuſammentreffen wird.
Auf=
fällig iſt, daß Herriot nicht nur vom Innenminiſter Chautemps
und dem Handelsmarineminiſter Léon Meyer, ſondern von einem
umfangreichen Mitarbeiterſtab begleitet ſein wird.
rung zu deſſen Rede vom Donnerstag und den japaniſchen
Ab=
ſichten in der Mandſchurei auseinandergeſetzt habe. Dem
Ver=
nehmen nach ſoll der Botſchafter keinen Zweifel darüber gelaſſen
haben, daß die amerikaniſche Regierung gegen der
japaniſchen Vorſchlag in der Mandſchurei noch
formell Einſpruch erheben werde. In hieſigen politiſchen
Kreiſen bezeichnet man die japaniſch=amerikaniſchen Beziehungen
als außerordentlich geſpannt.
In amtlichen amerikaniſchen Kreiſen ſieht man jetzt mit
Be=
ſorgnis voraus, daß als unmittelbare Folge der Anerkennung
des mandſchuriſchen Staates durch Japan vielleicht ein Vertrag
abgeſchloſſen werden wird, der die Exterritorialität abſchafft.
Die bevorſtehende Anerkennung des Mandſchurei=Staates
durch Japan findet in amerikaniſchen Regierungskreiſen große
Beachtung. Es wird die Anſicht geäußert, daß dieſer Schritt eine
offene Verletzung des Neunmächte=Abkommens darſtelle, das
be=
kanntlich Chinas Integrität garantiere. Es müſſe allerdings vom
rein geſetzlichen Standpunkt aus feſtgeſtellt werden, ob der
Mandſchureiſtaat von den Chineſen gegründet oder von Japan
erzwungen worden ſei, denn nur in letzterem Falle könne von
einer Verletzung des Neunmächte=Abkommens die Rede ſein.
Neue Nervoſikäk in Japan wegen der Enkwicklung
in Schanghof.
Die japaniſche Unruhe über die Entwicklung in Schanghai
wird geſteigert durch die Nachrichten, daß die anti=japaniſche
Agi=
tation der chineſiſchen ſogenannten „Eiſernen Blutbrüderſchaft”
ſo=
wohl in Schanghai wie in anderen Städten an Intenſität
zuge=
nommen hat, und daß die chineſiſchen Behörden auf die japaniſchen
Proteſte hin ihre Machtloſigketi zur Unterdrückung dieſer Agitation
erklärten. Die Zeitung „Niſchi=Niſchi” beſchäftigt ſich heute in
einem Leitartikel mit dieſer fremdenfeindlichen Agitaton und den
aus ihr entſprungenen Bombenattentaten. Die Unfähigkeit der
chineſiſchen Regierung zur Unterdrückung dieſer Bewegung werfe
ernſtlich die Frage auf, ob China als Staat überhaupt noch
exiſtiere. Japan, das an dieſen Dingen beſonders intereſſiert ſei
müſſe Gegenmaßnahmen erwägen. Die amtlichen japaniſchen Kreiſe
durchſchauten den provokatoriſchen Charakter der Bombenattenate.
Es ſollten damit nämlich neue japaniſche Truppenſendungen er
zwungen werden, damit ſich die Poſition Japans in Genf
ver=
ſchlechtere.
ertien
Rerei
Feainiſt
Vom Stahlhelm wird uns geſchrieben:
Die Reichsfrontſoldatentage, die der
als Organiſation der nationalen deutſchen
Frontſoldat=
lich veranſtaltet, werden im In= und Auslande als die
Willenskundgebungen des überparteili
tionalen Deutſchlands ſtark beobachtet. Dieſe
in der heutigen politiſchen Lage ein um ſo größeres
G=
ſich durch die Entwicklung der letzten Jahre immer deu
ausgeſtellt hat, daß die parlamentariſchen Kr.
gewirtſchaftet haben, und daß infolgede
überparteilichen Energien unſeres Volk
mobil gemacht und für den Staat eingeſs
den müſſen
Der Stahlhelm, der urſprünglich als
Wehrverba=
deutſchen Politik der Nachrevolutionszeit eine große Ro
hat in den folgenden Jahren bewußt den
Uebergang=
politiſchen Kampfbund vollzogen. Ein Markſtein in O
wicklung war der Berliner Reichsfrontſold
im Jahre 1927. Dort hat das deutſche Fron oſ
datentum zum erſten Male umfaſſend und kl.
politiſchen Forderungen angemeldet, dn
die kurze Formel bringen laſſen, daß der Stahlhelm
ringung der inneren und äußeren Freib
ganze Staatsleben mit ſoldatiſchem. Den
Handeln durchdringen will. Im nächſten Jahr
Stahlhelm auf dem Hamburger Reichsfrontſcſy
tag „An das Fenſter der Welt‟. Die nationalpoliti
derungen im Kampfe gegen das Verſailler Manſeſe
wurden in den Vordergrund gerückt. Der Münchene
oldatentag des Jahres 1929 brachte die Ver
der Staatsidee des Stahlhelm und die HerauMy
tung des bewußten Gegenſatzes zu dem de
tiſchen Parlamentarismus der Nachkri—gAvſ u
damit alſo die geiſtige Vorwegnahme alles deſſen, m
Jahre ſpäter durch die nationale Not zwangsläufig zu—
keit geworden iſt. Das Jahr 1930 ſah den gewalti ew= auſzuh
marſch der deutſchen Frontſoldaten und Jungſtahlu
dem befreiten Rheinland, in dem Raun=
Bingen und Koblenz. Dort wurde zuerſt die Par.
Kampfes um Preußen ausgegeben, die eine inn iſs von
Auseinanderſetzung größten Stiles einleitete, und ſchli.
guten Ende führte. Der Breslauer Reichsfr
iell noc
iſen ber
datentag des Jahres 1931 war das große B
nis des Stahlhelms zu der deutſchen Lebens cuſt”on Lin
im Oſten, ohne deren erfolgreiche Löſung Staat und Mt= Finf
wieder geſunden können. Wenn nun die Bundesführer zuez Reich=
Jahre die Stahlhelmkameraden zum zweiten Mäiſte ine E
Reichsfrontſoldatenappell nach der Reich—hſt mnann
ſtadt befohlen haben, dann geſchah dies, um in eiw vieder
rlusſchei,
ders ernſten Augenblick der deutſchen Politik den Fox
gen des überparteilichen nationalen Mhue, dar
land mehr Nachdruck zu verleihen. Hier wir/ſüft Paben
weis geliefert, daß es neben dem Parlamenta= hon
der Maſſendemokratie andere organiſchhſſy,Stte
gebildete und in ſich geſchloſſene Krä igdes
Volkes gibt, die zum Einſatz in die Staats/
äſdent
drängen. Wieder wird die Forderung erhobe-0 drauf (
daß der ſoldatiſche Geiſt, der allein die IMode zwi
zerklüftung in unſerem Volke überwinderklundlin
in unſerem Vaterlande endlich in ſeine Auußder
eingeſetzt wird. Das iſt der Sinn des Aufmand /inine Me
unabſehbaren Kolonnen deutſcher Frontſoldaten und —M4 Ymrauer
helmer am 3. und 4. September in der Hauptſtadt des Gurrſch zu
Reiches.
Fille
vieder
Franz Seldte, der Gründer und erſte Bundesfü
Miüiner
im nat
Meit
Nan
Stahlhelm, wird in einer Veranſtaltung am 2. Septemb=
29el
8,30 Uhr, im Sportpalaſt eine programmatiſche Rede Mltzll würde.
der nationalen Bevölkerung der Reichshauptſtadt und al. m/ Grundl
un K
die über den Stahlhelm unterrichtet ſein wollen, von „hifge Reg
und von der Arbeit des größten deutſchen Wehrbund
rußen a
richten. Der 3. September wird dann die Wehrſport= 00
Nie
tungen des Stahlhelm im Berliner Stadion bringen,,10 van
um Morgen des 4. September der große Reichsfrom4, iig
offenbat
appell auf dem Tempelhofer Feld ſtattfindet. Wie verla=XRuywlen
ſich in dieſem Jahre auch der Rundfunk des Reichsfrom!/ l: ein
tages annehmen. Es liegt bereits jetzt die Zuſage vor Aeußen un
großer Teil der Stahlhelm=Veranſtaltungen auf alle A0 bei ein
Sender übertragen werden wird.
und
Eer uch i1
* Der ewige Goethe.
Zu Goethes Geburtstag am 28. Auguſt.
Von Theodor Vogel.
Mein römiſcher Freund hieß Benito, der Geſegnete. Als ich
ihn kennen lernte — an einem heißen und ſchweren Sommerabend
in der deutſchen Malerherberge in der Campagne — redete er noch
kein deutſches Wort. Wir mußten uns, da auch meine Kenntniſſe
ſeiner Mutterſprache ſehr fragwürdig waren, in der Sprache
Vol=
taires und Alphonſe Daudets unterhalten. Wir redeten von der
Unſterblichkeit. Ich kämpfte zu dieſer Zeit bitter und hart um
meinen Glauben und wußte nur meine Zweifel aufzuweiſen, die
Gewißheit begehrten anſtatt Glauben. Er aber, in der kindlichen
Frömmigkeit ſeines geſegneten Landes, ſprach mit ſieghaften
Augen von der Seligkeit des Geiſtes, der allen Menſchen gemein
ſei und ewiges Leben verheiße.
Wir wurden nicht einig an dieſem Abend, aber wir ſchieden
als Freunde. Ich ſehe ihn noch jetzt aus jener Stunde der
Klar=
heit vor mir ſtehen, das ſchmale, weiße Geſicht mit den
brennen=
den Franziskusaugen im Dunkel der Lauben, ſeltſames Licht um
die hohe Stirne und damals ſchon von dem Tod gezeichnet, wie
ich ſpäter erfuhr, der die Glücklichen jung ſterben läßt.
Wir wurden Freunde. Er lernte mit merkwürdiger
Leichtig=
keit meine Mutterſprache, war mein Begleiter und Kamerad auf
allen Wegen meines römiſchen Aufenthaltes. Er war es auch, der
mir durch ein Wort den Glauben wieder ſchenkte, den ich verloren
wähnte und der von ſeinen Worten aus uneingeſtandener Sehnſucht
zu Bewußtſein und Gewißheit wurde. Dies aber war die Geſchichte
die er mir ſpäter in einer vertrauten Stunde erzählte, und ſeine
Worte ſind heute noch lebendig vor mir wie an jenem Tag:
„Amico — ob du willſt oder nicht und noch ſo gereizt
Gewißheit forderſt, die du nicht erreichen noch erfüllen kannſt, die
Engel ſchreiten neben uns im Daſein. Und wenn es nicht die
weißgekleideten und ſeligen Geſtalten ſind, wie ſie die alten
Meiſter gemalt haben, ſo ſind es raunende Stimmen auf einſamen
Wegen. Oft ſprechen ſie zu uns ein Wort, das löſt und entſpannt
und voll ſeltſamer Wahrheit iſt, das uns auf neue Wege ſetzt, zu
fernen Dingen geheimnisvolle Beziehungen hat und zum Symbol
wird. Siehe, vor etlichen Jahren war ich meiner kranken Bruſt
wegen — damals noch in der Hoffnung auf Geneſung — nach
Si=
zilien geſchickt worden, mich in der ſüdlichen Sonne zu erholen.
Ich wohnte in Palermo bei einfachen Leuten, mied die Stadt und
war viel draußen am Meer. Zwiſchen Fels und Geſträuch wußte
ich eine Bank, auf der es ſich träumen ließ, ein Poetenwinkel, wie
ihr Deutſchen ſagt! Und ich habe von je viel geträumt, Amico
Einmal, es mag um die hohe Mittagsſtunde und ich vom
ſon=
nigen Weg eingeſchlummert geweſen ſein, fand ich erwachend
neben mir einen Fremden ſitzen. Er war merkwürdig gekleidet
wunderlich und würdig zugleich, ſein Geſicht war voll ſeltſamer
Hoheit. Ah, ich habe nie mehr ſeitdem eine ſo hohe, reine und gütige
Stirne geſehen wie bei dieſem fremden Mann. Er nickte mir
grü=
ßend zu, da er mein Wachſein bemerkte und hob die Hand deutend
in die Umgebung.
„Da ſteht alles froh und friſch unter freiem Himmel”, ſagte
er: „Was man in meiner Heimat, ſonſt nur in Kübeln oder
Töp=
fen, ja die größte Zeit des Jahres nur hinter Glasfenſtern ſieht.
Die vielen Pflanzen, die hier ihre Beſtimmung vollkommen
erfül=
len, werden uns deutlicher, Sehen Sie, im Angeſicht ſo vielerlei
neuen und erneuten Gebildnis fiel mir die alte Grille wieder ein,
ob ich nicht die Urpflanze entdecken könnte . . ."
Der Fremde nickte lächelnd, dann ſprach er weiter, ohne von
mir Antwort zu begehren. „Ich bemühe mich zu unterſuchen, worin
denn die vielen abweichenden Geſtalten unterſchieden ſeien. Es
macht mich unruhig, ohne daß es mir weiter hilft. Zerſtört ſind
meine Vorſätze, der Garten des Alkinous iſt verſchwunden, ein
Weltgarten tut ſich auf. Warum ſind wir Neueren doch ſo
zer=
ſtreut, warum gereizt zu Forderungen, die wir nicht erreichen,
noch erfüllen können!“
Ich muß dann wohl wieder eingeſchlafen ſein. Denn als mick
ſpielende Fiſcherkinder zur Gegenwart aufſchreckten, war der
Fremde nicht mehr an meiner Seite. Ich fragte die Kinder, ob ſie
den Mann hätten fortgehen ſehen. Aber ſie ſchüttelten den Kopf
und das Aelteſte von ihnen behauptete, daß es mich habe kommen
ſehen und auf der Bank ſitzen, daß aber während dieſer ganzen
Zeit niemand bei mir geweſen ſei. Ich beſchrieb den Mann, ſo gut
ich es konnte, ſeine etwas altertümliche Kleidung, den langen
Rock, die dunkle Schleife, den weißen, großen Kragen. Ich
be=
ſchrieb ſein Geſicht, ſeine hohe Stirn, ſeine braune Haut, ſeine
leuchtenden Augen. Aber die Kinder wußten nichts davon. Und
als ich ſpäter, betroffen von ſolcher Ungewißheit mich bei meinen
Wirtsleuten und Nachbarn nach dem Fremden erkundigte,
ver=
lachten ſie mich und meinten, ich hätte im Mittag geträumt
Aber, Amico, ich weiß, daß ich nicht geträumt habe, und daß
alles wirklich war, daß ich die Worte wirklich hörte, wie ich dirs
erzähle Warum ſind wir Neueren doch ſo zerſtreut, warum
ge=
reizt zu Forderungen, die wir nicht erreichen noch erfüllen
können?"
So redete mein Freund. Aus ſeinem Antlitz leuchtete dabei eine
ſo feſte Ueberzeugung und Gewißheit, daß ich nicht wagte, ſie ihn
zu nehmen. Ich ſchaute ihm nur herzlich in die Augen. Da geſchal
es, daß Benito noch einmal, ſtockend, unſicher, beinahe ſchamhaft
anfing zu ſprechen:
„Ich weiß nicht, Amico ich bin darinnen ſo ſehr unſicher —
aber man hat mir in Meſſina bei Freunden erzählt, daß au
jener Bank vorzeiten ein deutſcher Dichter geſeſſen ſei, ein
gro=
ßer Mann, ein kluger Geiſt, ein weiſer Menſch, dem alles Leben
ein Gleichnis geweſen ſei. Mich dünkt, der geheimnisvoll
Fremde ſei fener Mann geweſen, von dem überliefert iſt au
alten Familienbriefen: Der Mann muß dieſen ferneren Ge=
ſchlechtern viel gegolten haben . . . den Namen . . . de-
M
... wußten ſie freilich nicht, meine Freunde . .
In dieſem Augenblick kam mir eine raſche Erkenmu
mußte aufſpringen, zu meinem Bücherſpind gehen m
einen Band holen, den ich in Italien oft geleſen habl,
von der Reiſe eines großen Menſchen in das Lank.
Freundes handelte. Ich ſchlug das Buch auf und wies
Freund das den Seiten vorgeheftete Bild von dem, de
ſchrieben hatte: Johann Wolfgang Goethe.
Benito erſchrak und war ſehr betroffen. Seine Fing
ten, da er mir den Band aus der Hand nahm, und ſeine?
war heiſer und zutiefſt erregt, da er nun ſprach: „Der=
Amico, der Fremde! Ich habe ihn noch nie wieder
Er ließ das Bild lange nicht von ſeinen Augen, daß i*
es ihm ſogar aus den Händen winden mußte.
„Hier ſchreibt der deutſche Dichter, der der größte=
berett
deren
in
C
Ei3z
nur unſerer Nation, ſondern der Menſchheit, von ſein?
niſchen Reiſe!” ſagte ich: „Warte, Freund, hier ſchreib
von Sizilien . . ." Ich blätterte, juchte, und las —
ſelber vor erſchütternder Betroffenheit, was mein
Fra=
vor Minuten mit gleichen Worten erzählt hatte: „G
wahres Unglück, wie man von vielen Geiſtern verfolgt. A
Ich bemühe mich, zu unterſuchen, wo:n
ſucht wird . ."
die vielen abweichenden Geſtalten unterſchieden ſeien. 9e
mich unruhig, ohne daß es mir weiter hilft. Zerſtört ſic)
Vorſätze, der Garten des Alkinous iſt verſchwunden
garten tut ſich auf. Warum ſind wir Neueren doch ſo
warum gereizt zu Forderungen, die wir nicht erreichen
füllen können . .
„Ich habe gewußt, daß ich es noch einmal erfahren 1r
ſagte Benito ſtill und gelaſſen: „So war es euer G9‟
bei mir geweſen iſt auf der Ithaka . Er ſtand lang=
So ruhig er ſich gab, ſchien er doch bewegt und erregl.
Gedanken wandte er ſich zu der Türe, blieb aber noch
Schwelle ſtehen und ſagte geheimnisvoll lächelnd: „M.
willſt du nun nicht an die Unſterblichkeit glauben?“
Dann war er fort. Das Wort fiel mir ſchwer ins E
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war wohl getroffen davon. Von jener Stunde an fand
ſam zurück zu Unzweifel und Gott.
Ich mußte meinen Freund Benito bald darauf —i
um heim nach Deutſchland zu kehren. Da wir voneinar—
ſchied nahmen, wußten wir beide, daß wir uns nicht me—
würden. Der Tod vollbrachte an meinem Freund i—0
Jahren ſein Werk.
Aber oft ſitzt Benito neben mir auf mittäglicher Gſ."
und ſpricht und iſt gegenwärtig aus der Unſterblichkelt be
Geiſtes heraus wie es Goethe auf der ſonnigen Inſel!
ihm einſtmals ſelber geweſen.
Und es wird kein Menſch ſein, dem nicht alfo Zehe
geben wird von der Ewigkeit und der über Welten !"
hunderte hinausreichenden Lebenskraft vollkommener
vollkommenen Geiſtes, vollkommener Weisheit.
[ ← ][ ][ → ]. 28. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſozialiſten und dem Zenkrum.
* Berlin, 27. Auguſt. (Priv.=Tel.)
oalitionsverhandlungen zwiſchen den Nationalſozialiſten
Fentrum werden auf beiden Seiten nicht ungünſtig
uährend man im Regierungslager der Auffaſſung
zu=
es nicht gelingen wird, eine Zuſammenarbeit dieſer
rreien ſicherzuſtellen. Anfangs der kommenden Woche
die entſcheidenden Beratungen zwiſchen den Beauf=
Zentrumspartei und denen des Braunen Hauſes ſtatt=
Lenn weiter davon geſprochen wird, daß eine fertige
ſte bereits vorliegt, und daß Adolf Hitler Reichskanzler
I. während das Finanzminiſterium an Dr. Brüning und
srniniſterium an Stegerwald fallen ſoll, ſo eilen dieſe
gen den Tatſachen voraus.
derliner Abendblatt, das über die
Koalitionsverhand=
pgen ſeiner Parteizugehörigkeit ſehr gut unterrichtet iſt,
aß im nationalſozialiſtiſchen Lager bisher noch keinerlei
hge faßt worden ſei, und daß es noch unſicher wäre, ob
haalſozialiſtiſche Partei über ihre innere Gegenſätzlichkeit
laren Kurs kommen werde. Am Montag oder Dienstag
ber zu zeigen haben, ob die Münchener Parteileitung
die zwiſchen dem Zentrumsunterhändler und dem Abg.
ſtandegekommenen Vorabkammen anzunehmen und
aufzubauen.
Die Parteien am Ende.
Trotz Koalikionsverhandlungen keine Koglikionsregierung, ſondern nur Präſidialkabinett.
Gerüchke um eine Kombinakion Schleicher, Brüning und Skraſſer.
Nach den Auffaſſungen an amtl. Berliner Stelle, wie ſie bereits
Biſche Koalikionsverhandlungen.
in unſerem Artikel „Der Reichspräfident der
partei=
politiſchen Quertreibereien müde” auf der erſten
Seite unſeres Blattes zum Ausdruck kommen, iſt aber anzuneh=
Borabkommen zwiſchen den
Nakional=
men, daß der Reichspräfident und die Reichsregierung die Par=
Grundſäkliche Einigung.
von ſeiten der Nationalſozialiſten wie auch von
Zentrums über die Verhandlungen zwiſchen beiden
ffiziell noch nichts verlautet, wird der TU. von
unter=
reiſen verſichert, daß man ſich bezüglich der
allgemei=
ſchen Linie bereits grundſätzlich geeinigt
Einigung ſoll ſich ſowohl auf Preußen beziehen wie
das Reich, Selbſt über die Perſon eines etwaigen
et eine Einigung erzielt worden, die aber vorläufig
genannt werde. Der Name Dr. Brünings werde
wieder für das Außenminiſterium genannt, das ihm
un Ausſcheiden als Kanzler bereits der Reichspräſident
ſühatte, das aber Dr. Brüning damals unter der
rüaft Papens abgelehnt hatte. Man ſpricht jetzt
von einer Kombination Schleicher,
Inſig, Straſſer.
Betuich des Reiches liegen die Dinge ſo, daß bekanntlick
präſident den Reichskanzler zu ernennen hat. Es
darauf ankommen, Reichspräſident und
Reichsregie=
d die zwiſchen Nationalſozialiſten und Zentrum ver=
Zrundlinie dies eben ermöglicht, umgehend wiſſen
wdaß der Reichstag eben doch nicht arbeitsunfähig ſei,
din eine Mehrheit vorhanden ſei, die bereit wäre, einen
WVertrauen des Reichspräſidenten ernannten Kanzler
ſriſch zu unterſtützen. Es dürfte ſich alſo auch in
eſrFalle um keine Koalitionsregierung,
ſeiz wieder um eine Präſidialregierung
Man ſcheint damit zu rechnen, daß aus einer ſolchen
teichskanzler von Papen von ſich aus die
Konſequen=
würde. Im übrigen legt man offenſichtlich Wert
Grundlage für ein parlamentariſches
Zuſammen=
ſer one Kampfeinſtellung gegenüber den tragenden
Kräf=
ert ſeigen Regierung zu ſchaffen.
Freußen angeht, ſo hört man, daß die Verhandlungen
niſch abgeſchloſſen ſind. Doch ſollen Ausſicht dafür
be=
man ſich auf eine neutrale Perſönlichkeit als
Mini=
äſüat einigen könnte. Man nennt hier den Namen
ſelte— offenbar in der Hoffnung, auf dieſe Weiſe auch den
ſchcnonalen entgegen zu kommen. Goerdeler gilt übrigens
ils ein Verfechter der Aufhebung des Dualismus
eußen und dem Reich. Der preußiſche
Miniſterpräſi=
köülm bei einer Neubildung des Reichskabinetts, wie ſie
30 mum und den Nationalſozialiſten angeſtrebt wird, als
SnAiſter auch im Reichskabinett vertreten ſein.
teien vor vollendete Tatſachen ſtellen werden.
Inwie=
weit dies im Rahmen der Verfaſſung möglich ſein
wird, — und nur in dieſem Rahmen ſollen ſich die „
weit=
geſteckten Ziele der Reichsregierung” bewegen —
müſſen ſchon die allernächſten Tage zeigen.
Papens Ankwork
an den preußiſchen Landkagspräſidenken Kerrl.
Berlin, 27. Auguſt.
Reichskanzler v. Papen hat an den Präſidenten des Preußiſchen
Landtages, Kerrl, das nachſtehende Schreiben gerichtet:
„Sehr geehrter Herr Präſident! Auf Ihr gefl. Schreiben vom
26. Auguſt d. J. beehre ich mich, folgendes mitzuteilen:
Wenn Sie der Auffaſſung Ausdruck geben, daß die
gegen=
wärtige kommiſſariſche Regierung in Preußen dem Preußiſchen
Landtag verantwortlich ſei, und daß die Mitglieder dieſer
Regie=
rung verpflichtet ſeien, vor dem Landtag zu erſcheinen, ſo vermag
ich dieſer Auffaſſung nicht beizutreten. Die kommiſſariſche
preu=
ßiſche Regierung leitet ihre Befugniſſe lediglich aus der
Verord=
nung des Reichspräſidenten vom 20. Juli 1932 her, und iſt daher
für ihre Handlungen nur dem Herrn Reichspräſidenten, nicht
da=
gegen dem Preußiſchen Landtag verantwortlich.
Ich kann auch nicht Ihrer Auffaſſung zuſtimmen, daß es
Pflicht der kommiſſariſchen preußiſchen
Regie=
rung ſei, ſich lediglich auf die Wiederherſtellung
verfaſſungsmäßiger Zuſtände und auf die
Wie=
derherſtellung von Ruhe und Ordnung zu
be=
ſchränken. Während der Dauer ihrer Amtsführung üben die
Mitglieder der kommiſſariſchen preußiſchen Regierung vielmehr
alle Befugniſſe aus, die dem Staatsminiſterium und den
ein=
zelnen Staatsminiſtern nach der preußiſchen Verfaſſung und den
preußiſchen Geſetzen zuſtehen.
Ich verkenne nicht, daß das Fehlen einer dem Landtag
ver=
antwortlichen Regierung in Preußen ein recht unerwünſchter
Zu=
ſtand iſt, deſſen baldige Beendigung auch ich begrüßen werde. Zuu
meinem Bedauern ſind die Vorausſetzungen für eine Aufhebung
der Verordnung des Reichspräſidenten vom 20. Juli 1932
einſt=
weilen aber noch nicht gegeben.
Was ferner die Aenderungder Geſchäftsordnung
des Preußiſchen Landtags betrifft, ſo bin ich, wie Sie
wiſſen, mit Ihnen in der Beurteilung dieſes Beſchluſſes durchaus
einig. Ihrem Antrage, dem Herrn Reichspräſidenten den Erlaß
einer Notverordnung vorzuſchlagen, durch die dieſe Aenderung für
nichtig erklärt wird, ſtehen jedoch erhebliche Bedenken entgegen.
Zunächſt handelt es ſich bei Erlaß oder Aenderung der
Geſchäfts=
ordnung des Preußiſchen Landtages um eine innere Angelegenheit
des Parlaments. Nachdem der Herr Reichspräſident bereits durch
die Verordnung vom 20. Juli 1932. die zur Wiederherſtellung der
öffentlichen Sicherheit und Ordnung in Preußen erforderlichen
Maßnahmen getroffen habe, würde ein Eingreifen in dieſe
in=
terne Angelegenheit des preußiſchen Parlaments für ihn nur in
Frage kommen können, wenn die Wiederherſtellung der
öffent=
lichen Sicherheit und Ordnung auch nach dieſer Richtung hin noch
weitere Maßnahmen notwendig machen würde. Das kann aber
um ſo weniger anerkannt werden, als die beteiligten
preußiſchen Stellen die Möglichkeit haben, über
die Rechtmäßigkeit der von dem früheren
preu=
ßiſchen Landtag beſchloſſenen Aenderung der
Geſchäftsordnung im Rahmen einer
Landesver=
faſſungsſtreitigkeit die Entſcheidung des
Staats=
gerichtshofes für das Deutſche Reich
herbeizu=
führen.
Abgeſehen hiervon würde es auch noch der Klarſtellung
be=
dürfen, ob der gegenwärtige Preußiſche Landtag die in Rede
ſtehende Aenderung der Geſchäftsordnung überhaupt übernommen
hat und ob er hiernach an dieſe Beſtimmung gebunden iſt. Ihre
Auffaſſung, daß die Geſchäftsordnung durch einen Mehrheits=
Der belgiſche Dichker Maekerlinck 70 Jahre all.
Nr. 239 — Seike 3.
beſchluß des gegenwärtigen Landtages „beſtätigt” worden ſei,
er=
ſcheint nicht ohne weiteres zuzutreffen. Der Landtag hat
viel=
mehr abgelehnt, eine Neuregelung der Geſchäftsordnung
vorzu=
nehmen, die in ihrem Ergebnis auf eine Beſeitigung des
Be=
ſchluſſes vom 12. April 1932 hinausgelaufen wäre.
Ich bedauere lebhaft, auf Ihr Schreiben, ſehr geehrter Herr
Präſident, zurzeit nichts veranlaſſen zu können.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
(gez.) v. Papen.”
Keine Teilnahme Brachts und der Staalsſekrekäre
an der Landtagsſikung.
Die praktiſchen Auswirkungen der Unterredung zwiſchen dem
ſtellvertretenden Reichskommiſſar Dr. Bracht und dem preußiſchen
Landtagspräſidenten werden ſich bereits in der Vollſitzung des
Preußiſchen Landtags am Dienstag zeigen. Wie wir hören, iſt
damit zu rechnen, daß die kommiſſariſche Regierung bei Wahrung
ihrer bekannten grundſätzlichen Auffaſſung ihr Entgegenkommen
gegenüber dem Landtag dadurch bekunden will, daß ſie die
Miniſterialdirektoren als Leiter der Fachabteilung an den
Ver=
handlungen des Landtags teilnehmen laſſen wird. Dagegen ſoll
nicht damit zu rechnen ſein, daß die mit der Wahrnehmung der
Miniſterfunktionen betrauten Perſönlichkeiten, alſo Dr. Bracht
und die Staatsſekretäre, den Landtagsverhandlungen perſönlich
beiwohnen.
Was gehl vor?
Der Deutſche Beamkenbund warnk vor neuen
Ein=
griffen in die Rechke der deutſchen Beamkenſchaft.
Die Zeitſchrift des Deutſchen Beamtenbundes
„Der Beamtenbund” ſchreibt unter dieſer Ueberſchrift in
der Nr. 63 vom 26. Auguſt 1932 folgendes:
Wir ſtehen vor einer neuen Notverordnung. In den
Reichsminiſterien wird fieberhaft gearbeitet. Das
Reichs=
kabinett iſt in dieſen Tagen gewiſſermaßen in Permanenz
zu=
ſammen. Reichskanzler von Papen hat die Abſicht, am
Sonntag, dem 28. Auguſt, auf einer landwirtſchaftlichen Tagung
in Münſter die Grundzüge des neuen Wirtſchafts=
und Finanzprogramms zu verkünden. Die Rede des
Reichskanzlers wird dem ganzen deutſchen Volk über alle deutſchen
Sender zugänglich gemacht. Danach ſoll die Ausfeilung der
neuen Notverordnung in Einzelheiten erfolgen.
Es iſt kein Geheimnis mehr, daß die neue
Notverord=
nung ſchwerwiegende Eingriffe wirtſchaftlicher
und finanzieller Natur bringen wird. Es iſt ebenſo
kein Geheimnis mehr, daß das Defizit ſowohl im Reich
als auch in den Ländern und Gemeinden in den
letzten Monaten gewachſen iſt. Die
Steuerrück=
gänge ſind außerordentlich groß; das Defizit vergrößert ſich
dementſprechend. Es iſt bis zur Stunde kein klares Bild zu
ge=
winnen, was die Reichsregierung beabſichtigt. Die Pläne
werden geheim gehalten. Die Gerüchtebildung aber iſt
nicht zu vermeiden; ſie iſt ſtärker denn je. Dementſprechend groß
iſt auch die Spannung, mit der die Kanzlerrede am heutigen
Sonntag erwartet wird. Ob ſich der Kanzler in ſeinen
Aus=
führungen über Einzelheiten des bevorſtehenden Programms, das
wieder in die Form der Notverordnung gegoſſen werden ſoll,
aus=
läßt, kann natürlich ebenfalls nicht geſagt werden.
Wird von der neuen Notverordnung die
Beamten=
ſchaft betroffen? Sind neue Eingriffe in das Beamtenrecht,
in die Beamtenbeſoldung geplant? Fragen, die naturs
gemäß die Beamtenſchaft bewegen.
Von unverantwortlicher Seite ſind in dieſen Tagen
Zahlen genannt, ſind konkrete Angaben gemacht worden. Es iſt
ſelbſtverſtändlich, daß der Deutſche
Beamten=
bund rechtzeitig Vorſtellungen an zuſtändiger
Stelle im Sinne der Wahrung der Rechte der
deutſchen Beamtenſchaft erhoben hat.
Wie immer in ſolchen Zeiten, wird es natürlich wieder ſtarke
Intereſſentenkreiſe geben, die die Beamtenſchaft erneut beſonders
heranziehen möchten, und die immer noch nicht das Verheerende
ſolcher Maßnahmen erkennen wollen. So mag es ſich erklären,
daß die Gerüchte nicht nur von allgemeinen Gehaltskürzungen,
ſondern auch wieder einmal von grundlegenden
Beſoldungs=
reformen wiſſen wollen. Selbſtverſtändlich wird der Deutſche
Beamtenbund die Entwicklung der Dinge mit der größten
Aufmerkſamkeit verfolgen, wie er es ſchon in dieſen Tagen getan
hat. Die deutſche Beamtenſchaft darf überzeugt
ſein, daß nichts verſäumt wird, den
verantwort=
lichen Stellen die ſchweren Gefahren deutlich zu
machen, die durch neue Eingriffe heraufbe=,
ſchworen werden müſſen.
Großes Haus. — Samstag, 27. Auguſt.
Im weißen Rößl.
ſeue=Operette von H. Müller und R. Benatzky.
früheren Zeiten für Fürſtenhöfe und deren Geſell=
Große Oper” mit ihrer Maſſenentfaltung von Stati=
Ballett bedeutete, das iſt für das heutige Publikum
Operette mit ihren vielſeitigen Anziehungskräften.
jegeszug des Weißen Rößl geht weiter. Es geht an
n nicht wohl als Auftakt, vielmehr als Nachleſe der
Hielzeit der Eröffnung des Theaters voraus. Wenn
ſingt, immer neue Beſucher ins Haus zu ziehen, ſie
ſeren und dauernd zu gewinnen, ſo ſeien ihm alle
Schwächen verziehen, zumal die Vorſtellungen der
higkeit und Inſzenierungskunſt unſerer Landesbühne
Ades Zeugnis ausſtellen.
usgeruhten Kräften, vor neu bereitem zahlreichem
pielte das vom Vorjahr meiſt bekannte Perſonal mit
Erfolg. Im Mittelpunkt Franziska Kinz als
wie immer genial, Joachim Sattler als
Leo=
ßer Form, Joſef Siebert ein unwiderſtehlicher
nrich Allmeroth als Dr. Sieber elegant und
Hermann Gallinger, ein draſtiſcher ſchöner
Sanny Heilmann ein niedliches Klärchen,
Liener ein flotter Piccolo, Käte Gothe ſehr
Präſidentin des Jungfrau=Vereins, Kurt
Weſter=
urdig als Kaiſer Franz Joſeph. Neu und recht
an=
eneDührte ſich Lilli Palmer als Ottilie ein. Die
ſat ab Grete Bertholdt.
Deis braus gut geordneten und durchgeführten Tänze der
NepMTanzgruppe und ihrer Hilfskräfte unter Füh=
De!ians Macke waren wie immer das Reizvollſte des
d8.*
litz Bohne dirigierte mit Temperament und Ge=
9s Strohbach hat die Ehren der wirkungsvollen
v.H.
jenigstg.
deſ s neſt: Wilhelm Berger, ein deutſcher Meiſter. Mar
Ne1S erlag, Berlin=Schöneberg. Gebd., 4,25 Mk.
V. 9ce
gäng ch der frühverſtorbene charaktervolle Komponiſt, war
Cax Regers als Leiter der berühmten Meininger
eWund er hatte gerade durch ſeine bedeutenden Lieder,
LElompoſitionen — ſein Totental! / (Goethe) wurde unter
aact
Muſikverein aufgeführt —, ſeine Kammer= und
eGi allgemeines Aufſehen erregt, als der Tod ſein
Sete und auch die weitere Verbreitung ſeiner Werke
e Es iſt mehr als ein Akt der Pietät, dieſe Darſtellung
*hs und Schaffens, es iſt das Anfrollen eines wichtigen
Maurice Maeterlinck,
der bekannte belgiſche Dichter, Nobelpreisträger von 1911, begeht
am 29. Auguſt ſeinen 70. Geburtstag. Maeterlinck führte den
Myſtizismus auf der Bühne ein und wurde dadurch nach der
Jahrhundertwende zu einem der führenden Geiſter der
inter=
nationalen Literatur. Von ſeinen Dramen wurden „Der
Un=
gebetene‟. „Die Blinden” „Monna Vanna” und „Der blaue
Vogel” am bekannteſten. Sein naturphiloſophiſcher Eſſay „Das
Leben der Bienen” erlebte rieſige Auflage=Ziffern. Schließlich
iſt in der Vertonung Debuſſys ſein Werk. Pelleas und Meliſande‟
über die Mehrzahl aller Opernbühnen gegangen.
apitels deutſcher Muſikgeſchichte, ein liebevolles Eindringen in
en Geiſt und die Werke eines Komponiſten, der weit über dem
urchſchnitt ſtand und eine der großen Hoffnungen des
Muſik=
bens vor dem Kriege war. Möge das Werk es fertigbringen
uch manche der wertvollſten Kompoſitionen des Meiſters wieder
F. N.
Praxis zuzuführen.
je Trachten der katholiſchen Ordensleute. Von Ernſt Krenn.
Geheftet und beſchnitten 1,85 RM. (Verlags=
2 Seiten. 8
anſtalt vorm. G. J. Manz, Regensburg.)
Schon lange beſteht das Bedürfnis nach einer knappen klaren
eberſicht über die Trachten der verſchiedenen katholiſchen Orden
die vorliegende Schrift bringt eine ſolche zuſammenfaſſende
Ueber=
cht. Ein einleitender Text klärt uns über Geſchichte, Bedeutung,
Irt, Einteilung, Einordnung der verſchiedenen Trachten der
katho=
ſchen Orden auf.
* Helia eröffnet ſeine Spielzeit 1932/33 mit einer
Film=
ſchöpfung, die mit unter die erſten in dieſem Jahre zu ſtellen iſt.
Die Märkiſche=Film=G.m.b.H. bringt mit dieſem Werk tatſächlich
einen „Film des deutſchen Volkes” auf die Leinwand, der ſich
mit den größten vaterländiſchen Filmen meſſen kann.
Der heldenhafte Kampf des Major Schill und ſeiner Treuen
um die Ehre und Freiheit ſeines Volkes, der ſchlichte, aufrechte
Opfertod der elf Schillſchen Offiziere, iſt ein ernſter,
verant=
wortungsvoller Vorwurf für ein Filmwerk. Verantwortungsvoll
vor allem deshalb, weil es hier gilt, die Schillſchen
Freiheits=
kämpfer, die jedem Deutſchen, trotzdem ſchon ein Jahrhundert
dahingegangen iſt, lebendig vor Augen ſtehen und als leuchtendes
Vorbild im Herzen leben, in ihrer Größe ſo erſtehen zu laſſen,
daß durch die Leinwand keine Enttäuſchung bereitet wird. Dazu
gehört, eine ſchlichte, eindrucksvolle Handlung zu zeichnen, die der
Größe dieſer Männer gerecht wird.
Das Andenken des preußiſchen Majors Ferdinand von Schill
und ſeiner tapferen Mitkämpfer wird in dieſem ausgezeichneten
Tonfilm ſo ergreifend wachgerufen, daß es unmöglich iſt, nicht
gepackt zu werden. Gerade für unſere Zeit und für uns, die wir
zur Genüge die Schwere fremder Beſatzung — und leider auch
Spitzeltum in eigenen Reihen, kennen lernen mußten, wird die
Heldenhaftigkeit unſer Väter zu einem warmen Mahnruf aus der
Vergangenheit, vor allem einig zu ſein, treu zu Volk und
Vater=
land zu ſtehen.
Schlicht und doch ergreifend iſt der ganze Film, von der
Zeich=
nung einfacher Lebensbilder, von der eindringlichen Bitte eines
bangenden Vaters, einer liebenden Frau bis zu der letzten Nacht
der elf Schillſchen Offiziere, die heroiſch ihr Schickſal tragen und
ohne mit der Wimper zu zucken dem Tod durch Erſchießen ins
Auge ſehen. Lebenswarm ſind in die ernſte Handlung einige leichte
humorvolle Züge eingeflochten, Szenen, die damit nur den tiefen
Ernſt der Geſchehniſſe unterſtreichen. Ein Film wird vorgeführt,
den keiner verſäumen ſollte.
Eine ganze Reihe hervorragender Künſtler wirken in dieſem
Film mit. Markante Geſtalten werden von C. de Vogt als Major
Schill, Ferdinand Hart als Hauptmann bei Schill uſw. geſtellt,
auch die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen der Gegenſpieler und die
Rollen der Künſtlerinnen werden durchweg überragend geſpielt.
Rudolf Meinert, unter Mitwirkung des militäriſchen Beirats, des
Grafen Moltke, hat eine regieliche Arbeit erſter Ordnung
voll=
bracht. Der hohe Stand unſerer Fikmtechnik, auch das ſei
einge=
flochten, iſt reſtlos ausgenützt und die tonliche Wiedergabe klar
und eindrucksvoll.
Ein Stück altpreußiſcher Geſchichte, erlebt in ſchwerſter, tiefſter
Notzeit, endet in dieſem Film mit dem ergreifenden Lied: „Ich
hatt einen Kamergden”,
Seite 4 — Nr. 239
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 28. Aug
HHT
Gesunder Junge angekommen. Dies
„ zeigen in dankbarer Freude an
Willy Emmerich u. Frau
Else, geb. Keller.
*
Darmstadt, den 26. August 1932
Liebigstraße 3).
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Todes=Anzeige.
Am 26. Auguſt verſchied nach ſchwerem Leiden
meine liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter
und Tante, im Alter von 80 Jahren
Frau Anna Säng
Witwe des Waffelbäckers.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Konrad Häng
Margarethe Häng u. Kinder.
Die Beerdigung findet Montag, den 29. Auguſt,
nachm. 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Heimgang unſerer
lieben Entſchlafenen
Frau Alma Kugel
Dankſagung.
ſowie für die vielen Kranz= und
Blumenſpenden und die troſtreichen
Worte des Herrn Pfarrer Rückert
ſagen wir innigſten Dank.
Friedrich Kugel
u. Kinder
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1932.
Wittmannſtr. 43.
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krag, 28. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 239 — Seite 5
MMIe
soll man, wenn man die Zigarette gefunden
hat, die man als beste anerkennt.
Salem-Raucher sind daßer eing znendlich
graße Schax von ständigen Anhängern den
T4
TIILOITOAAEMI Oer
V
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 28. Auguſi 1932.
Gedenkkag der Heſſiſchen Dragoner.
ſachren der im Gefecht bei Brandeville, am 29. Auguſt 1914,
heſſiſchen Garde= und Leib=Dragoner brennt, wie mit=
Ar.
Sonntag, dem 28 Auguſt, abends 8,30 Uhr, die Opfer=
Brigade=Denkmals in der Landgraf=Philipp=Anlage,
swedigt iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer
Volksſchule in Spiesheim, Kreis Oppenheim.
Dienſt=
iſt vorhanden und frei.
Geburtstag des Vermeſſungsrat i. R. Rath. Der Oden=
Ortsgruppe Darmſtadt, teilt mit: Am 29. Auguſt dieſes
z geht unſer treues Mitglied Klubgenoſſe Adolf Rath,
gsrat i. R., in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen
urstag. Schon in früheſter Jugend führte ihn ſein Beruf
ilen Höhen der rauhen Alb und in die lieblichen Täler
raligen Wohnſitzes Geißlingen a. St. Dieſe enge
Ver=
ſer mit der Natur gab ihm auch im gereiften Alter immer
kut und verlieh ihm die Kraft, verzichtend auf alle tech=
Feförderungsmittel, große Strecken zurückzulegen, über
u naße man ſtaunen muß, wenn er in trautem
Wanderer=
ſtvpn erzählt. Nach ſeiner Verſetzung in den Ruheſtand zog
ſirre Stadt zu ſeiner Tochter und wurde hier Mitglied des
„Elubs; auch hier blieb er der ſchönen Wanderſache treu,
nd g und wohlgemut folgt er dem Rufe der Führer, wenn
uigs hinaus geht in die herrliche Natur. So verehren wir
„ſeren älteſten aktiven Wanderer, dem alle unſere Herzen
verungsfeſte zujubeln werden, wenn er das ſo begehrte
empfängt. Möge ihm der liebe Gott noch weitere Jahre
ſöHeit erleben laſſen, damit er auch ferner Erholung findet
Klubwanderungen und auf ſeinen täglichen Gängen in
regenden Dom unſerer prächtigen Waldungen, „Friſch auf”
t euen Wanderfreund, „Friſch auf” noch viele Jahre.
ßläladelphia=Konferenz in der Stadtmiſſion. Alle
Mit=
d Freunde der Stadtmiſſion und des Reiches Gottes
erzlich hingewieſen auf die am kommenden Mittwoch dem
wieder in gewohnter Weiſe ſtattfindende 2.
Phila=
ſſihnferenz dieſes Jahres. Seit dem Jahre 1894 ſind die
zweimal ſtattfindenden Philadelphia=Konferenzen für
tiiſe unſerer Stadt und der Umgebung Sammelpunkte
ſſen die mit Ernſt Chriſten ſein wollten. Die diesmalige
ſteht unter dem Geſamtthema: „Unſer Glaubens=
Dunkelder Zeit”
ſuch das.
Die Konferenz beginnt
g um 9 Uhr mit einer Gebetsverſammlung, geleitet von
ſrediger Neuber=Eberſtadt. Um 10 Uhr wird Herr
aefer aus Michelſtadt das 1. Referat halten über das
Unſer Dienſt in der Welt nach dem Neuen
int”, anſchließend Beſprechung. Ein gemeinſames
Mit=
ſoxeinigt die Konferenzteilnehmer um 12.30 Uhr im Ver=
Mühlſtraße. Ebenſo iſt ab 2,30 Uhr Kaffee daſelbſt zu
Länktlich um 3 Uhr findet die Konferenz ihre Fortſetzung
furzen Gebetsverſammlung, geleitet von Herrn Prediger
ig midt=Traiſa. Um 3.15 Uhr ſpricht Inſpektor Bring=
Darmſtadt über das
Thema des Tages: „Unſer
tommen durch die Not der Gegenwart und
anſchließend Beſprechung. Herr Dekan
Schaefer=
wird ſodann um 5 Uhr eine gemeinſame Abendmahls=
Abends 8,30 Uhr iſt Schlußverſammlung der
Kon=
einem Vortrag von Herrn Pfarrer Köhler=
Darm=
das Thema: „Unſer Ziel‟. Die Stadtmiſſionschöre
niſtwirken. Der Eintritt iſt frei.
ſet Badebetrieb am Woog beginnt ab Montag, 29. Auguſt,
ir früh.
Feſſiſches Landestheater. Ralph Benatzkys Revue=Operette
ßen Rößl” wurde geſtern unter ſtarkem Beifall eines
füuten Hauſes zum erſten Male nach den Sommerferien
den Spielplan aufgenommen. Heute, Sonntag, den
20 Uhr, wird dieſe erfolgreiche Operette noch einmal
eichen erſten Beſetzung wiederholt. Inſzenierung: Hans
muſikaliſche Leitung: Fritz Bohne. Da
erfahrungs=
ſtarkem Andrang zu rechnen iſt, wird ſich eine
recht=
eſtellung der Karten empfehlen.
ahigenie auf Tauris”. Heute, Sonntag, abends 20 Uhr,
mWeſtdeutſchen Rundfunk eine Reichsſendung von „Jphi=
Tauris” in der Inſzenierung von Guſtav Hartung mit
Kinz als Iphigenie und den Herren Faber, Ginsberg,
Kutſchera in den Hauptrollen veranſtaltet.
ſremzmark, ein Spiel von Freiheit und Treue von Otto
Dieſes Spiel bringen die Jugendbünde der Petrus=
Anlaß des Ev. Jugend=Sonntags in Heſſen, am
aus
28. Auguſt, für die Jugendgemeinde und am
Mon=
dem
29. Auguſt, für alle Gemeindeglieder, jeweils abends
um Gemeindehaus, Eichwieſenſtraße 8, zur Aufführung.
ein Spiel, das uns einen Menſchenſchlag vor Augen
dem Heimatliebe und Treue noch was gilt, alſo ein
recht in unſere Zeit paſſend. Den erſten Teil des Abends
eder und ein kurzes Sprechchorwerk aus. — Karten zu
d bei den Mitgliedern unſerer Bünde, in der Papier=
K. F. Bender und bei Herrn Kirchendiener Kropp
ugendbünde der Johannes=Gemeinde. Heute abend, 8,15
anſtalten wir im Gemeindehaus Kahlertſtraße 26 einen
abend, zu dem wir die Gemeinde herzlich einladen Die
ührt das Märchenſpiel „Der Schweinehirt” von Walter
auf. Außer verſchiedenen Tänzen werden von der
Kur=
a Lieder, zum Teil mit Inſtrumentalbegleitung, geſungen.
Pfg.
erwendungsmöglichkeiten eines modernen Gasbackofens.
ge bekannte Tatſache, daß manche Hausfrauen ſich über die
Verwendungsmöglichkeiten eines modernen Gasback=
Unklaren ſind. Um allen Hausfrauen Gelegenheit zu
von der Vielſeitigkeit und Leiſtungsfähigkeit eines
ſens zu überzeugen, veranſtaltet das Städtiſche Gaswerk
en Donnerstag, dem 1. September abends 8 Uhr, im
aal des Gaswerks, Eliſabethenſtr. 25½, einen Vortrag
iſchen Vorführungen. — Am Freitag dem 2. September,
rheilgen. im Saale „Zum weißen Schwanen” ein
Vor=
in dem die neuzeitlichen Einkochmethoden gezeigt und
derden. Außer dem Einkochen wird das Grillen und
Gasbackofen eingehend beſprochen. Gleichzeitig wird
imerkſam gemacht, daß man aub im Winter die großen
des Gaskochens reſtlos ausnutzen kann. Denn die
An=
eines Gasheizofens macht den Kohlenherd überflüſſig
den Vorteil der Sauberkeit und Arbeitserleichterung.
de Wirtſchaftlichkeit iſt durch die Einführung des Woh=
Sorge getragen. Intereſſenten erhalten über alle
unſerem Ausſtellungsraum. Eliſabethenſtr. 25½4, oder
eren Vortragsabenden bereitwilligſt Auskunft. (Siehe
nzeige.)
Gedanken zum Evang. Zugendſonntag 1932
Pſ. 91, 7. „Ob Tauſende fallen zu deiner Seite und
Zehntauſende zu deiner Rechten, ſo wird
es doch dich nicht treffen ..."
Evangeliſcher Jugendſonntag! Ein Tag vor allen anderen
und über allen anderen, die in reicher Fülle wieder ſtanden in
den Bünden und Kreiſen, den Feſten und Feiern des letzten
Sommers, für alle, die aus letzter heiligſter Zielſetzung heraus ſich
einten zu einer Gemeinſchaft, deren Ziele nicht in der Menſchheit
allein zu ſuchen, ſondern über ihr gelagert ſind, als ein heilig
Licht aus der Höhe! Die liegen im Bild des Kreuzes, das
ſieg=
verheißend das Sinnbild bleibt in allen Dingen, die nicht tem
Staub des Vergeſſens anheimfielen, ſondern ſind: „Der ruhende
Pol in der Erſcheinungen Flucht!”
Aber nicht Ruhe verlangt ſolches Ziel von Dir, fordert es
von uns allen der Jugend ganz beſonders, ſondern Kampf in
einem ſtarken Entweder=Oder, Kampf in einer letzten tiefſten
Aus=
einanderſetzung mit einer Tatſache, die ſich immer bewahrheitet
hat im Leben, daß aus Gottvertrauen, Liebe, Gehorſam und
Treue ſich immer wieder aufs neue die Kräfte ergeben, die der
Menſchheit halfen, die Welt zu überwinden. Kampf gegen das
Niedere in uns und um uns, das uns anhaftet und ſich immer
wieder breit macht im Leben; Kampf um Reinheit, Recht und
Sitte; Kampf um Klarheit und letzte Tiefe, Ehrlichkeit und
Wahrhaftigkeit dem Leben, wie ſich ſelbſt gegenüber. Dieſen
Kampf gilt es zu führen: „. . . ob Tauſend fallen zu deiner Seite
und Zehntauſend zu deiner Rechten, ſo wird es dich doch nicht
treffen.”
So wird und ſoll er werden für alle ehrlich wollenden jungen
Menſchen ein Tag der Jugend und rechter Sonnentag, zum Tag
letzter Selbſtbeſinnung in all der Flut des Geſchehens, die über
uns dahinbrauſt im Sturm und Drang des gegenwärtigen
Augen=
blicks völkiſcher Wandlung, ein Tag, der dich zu den Waffen ruft!
Nicht zu den Waffen, unter denen die Auseinanderſetzungen der
verſchiedenen Standpunkte der letzten Zeit geſucht wurden im
Brudermord eines Kampfes, der im finſtern ſchleicht ſondern ein
Kampf mit den Waffen des Lichts, daß ihr wandelt im Licht, wie
der im Lichte iſt, der da heißt: Jeſus Chriſt! Ein Kampf mit den
Waffen des Geiſtes, wie ſie ein Paulus als Rüſtzeug aus ewiger
Rüſtkammer uns zeigt: den Schild des Glaubens, den Helm des
Heils, das Schwert des Geiſtes. Des Waffen, die geſtählt und
geſchärft werden in den Stunden gemeinſamen
Sichzuſammen=
findens unter dem Evangelium und ſeinem Anſpruch auf dich.
Den Waffen verſtehender Liebe im Ueberwinden eines Haſſes
durch die Brücke eines Verſtehenwollens auch des
Andersdenken=
den, der vielleicht ebenſo tapfer ringt und kämpft, wie du. Den
Waffen, die in der Gemeinſchaft gleichgeſinnten Jungvolkes
ge=
ſchmiedet wurden, ſei’s, daß die Morgenſtunde bei Sonnenaufgang
dich zur Morgenwache ruft, ſei’s, daß der Glocken Klang dich zu
ſtiller Beugung und Sammlung unter das Wort zwingt, ſei’s, daß
glutende Scheiter aufflammen zum Firmament und die Weihe dee
Augenblicks dir den Mund verſchließt nud nur der Druck der Hand
ſich weiterpflanzt im Kreis, der um die Flamme ſich ründet, bis
einer ein Wort ſpricht, das die Flamme zum Firmament
empor=
trägt hin zum Ewigen, ein Wort, das Ausdruck iſt deſſen, das alle
fühlen und in ihren Pulſen tragen.
Der Pflug der Not reißt durch den Acker der Zeit und bricht
ſeine Schollen tief auf, um ihn zu bereiten für die Saat, die
hin=
eingeſenkt der Stille harrt, die ſie zum Wachstum bringen ſoll.
Aber blank, wie die Pflugſchar am Widerſtand ſich reibt, ſoll
auch dein Herz ſein und werden. Das Edle ſoll ſich offenbaren
im Ringen mit dem Unedlen. Aufbruch muß ſein, wenn Same
ſich ſenken ſoll in mütterlichen Boden, der Zeugung vexſpricht.
Aufbruch muß ſein auch in dir im Augenblick toternſter Stunde,
aus der heraus neues Leben wachſen ſoll für dich und deine
Volks=
gemeinſchaft. Aufbruch in dir, der du biſt Hoffnung der Zukunft
unſeres Volkes. Die Zeit wartet auf dich, daß du mannhaft ſeiſt
als deutſcher Mann, züchtig und rein, als deutſche Frau.
Heraus aus dem Kitſch einer ſeichten Oberflächenkultur!
Hinein in den Ernſt einer ſtarken Lebenshaltung durch den Weg
des Opfers zum Heldentum der Ganzheit und Wahrhaftigkeit
Denn nur auf den Trümmern werden die Helden geboren
Hin
zur Weſenhaftigkeit, wachſend aus Schein zum Sein, zur chriſtlichen
Perſönlichkeit
Laß klingen in deiner Seele und zur Kraft werden, was ein
Dichter unſeres Volkes, was Fritz Woike dir zuruft, als einer, der
aus Nacht zum Lichte drang:
Und tanzen auch Tauſend ums goldene Kalb
Vie honiglüſterne Bienen,
Wir tanzen nicht mit, wir wollen nicht halb
Gott und dem Mammon dienen.
Und blendet auch Tauſend der goldene Schein,
Herr, hilf von den lockenden Mächten;
Wir wollen Streiter des Himmels ſein,
Die Erde ſoll uns nicht knechten.
Und bücken ſich Tauſend vor Mammons Thron,
Wir knien nicht im goldenen Staube;
Gott ſelber iſt unſeres Lebens Lohn,
Und unſer Reichtum der Glaube.
Irle.
Die Deutſche Reichspoſt in Arbeitsgemeinſchaft
mit dem Verkehrsverein Darmſtadt
hat für die kommende Woche folgende Ausflugsfahrten vorgeſehen:
Am Mittwoch, den 31. Auguſt: eine Nachmittagsfahrt in den
S
peſſart, dem ſchönſten Waldgebirge Deutſchland. Sie führt über
Aſchaffenburg, Heſſenthal, Forſthaus Eſcherspfahl nach dem
ehe=
maligen kurfürſtlichen Jagdſchloß Rohrbrunn, das Wilhelm
Hauff in ſeiner Erzählung. Das Wirtshaus im Speſſart” ſo
leben=
dig ſchildert. Nach der Kaffeepauſe kurzer Spaziergang nach dem
Dürrwald” zur 1000jährigen Eiche. Rückfahrt über Obernburg
(Main), Groß=Umſtadt. Rückkehr etwa 20,30 Uhr.
Am Donnerstag, den 1. September: eine
Nachmittags=
fahrt über die Bergſtraße nach Heidelberg. Auffahrt zur
„Molkenkur”, Kaffeepauſe. Herrlicher Ausſichtspunkt auf Schloß,
Stadt mit Neckar und Rheinebene. Rückfahrt über Fürth.
Linden=
fels. Rückkehr etwa 20 Uhr.
Am Sonntag, den 4. September: auf vielſeitigen Wunſch
Wiederholung der mit ſo großem Beifall aufgenommenen
Vogels=
bergfahrt. Sie führt über Heldenbergen, Altenſtadt nach dem
ober=
heſſiſchen Rothenburg, dem Kleinod im Heſſenlande, der Kreisſtadt
Büdingen, Dortſelbſt Stadtbeſichtigung unter ſachkundiger
Füh=
rung und Mittagstiſch. Weiterfahrt über Ortenberg, Gedern,
Hoherodskopf (Kaffeepauſe). Rückfahrt über Schotten, Nidda,
Niederwöllſtadt. Rückkehr etwa 21 Uhr
Die ſorgfältig ausgearbeiteten Fahrten der Deutſchen
Reichs=
poſt befriedigen Wünſche nach den verſchiedenſten Richtungen.
Im=
mer iſt darauf Bedacht genommen, den Fahrgäſten neue reizvolle,
an Naturſchönheiten reiche Bilder darzubieten. Bequeme Wagen
ſowie ſeit Jahren bewährte Führer bürgen für größte Sicherheit.
(Siehe Anzeige.)
Der
Neue MlelneTofd
Tödlicher Verkehrsunfall.
wird am Montag, den
29. August, von 8— 12 Uhr,
erstmalig in Darmstadt
gezeigt und gefahren bei
1Liter — 4/20 PS
nur 126.— Mk. Jahressteuer
Rhein-
RNZ RINNeTg str. 30
Achten Sie auf den Ford-Fuchs heute von 11-13 Uhr (11996b
— Hans Strohbach, der neue Spielleiter der Oper, der
augen=
blicklich mit der Inſzenierung von Richard Strauß „Der
Roſen=
kavalier” beſchäftigt iſt, wurde von der Univerſität Oxford
eingeladen, Anton Dvoraks Spieloper „Die Teufelskäthe‟
im New Theatre in Oxford zu inſzenieren.
Zur Beförderung von Kindern unter 10 Jahren auf der
Reichsbahn. Bekanntlich werden auf den deutſchen Eiſenbahnen
Kinder bis zum vollendeten 4. Lebensjahre ohne Fahrausweis frei
und ältere Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahre zum halben
tarifmäßigen Fahrpreis befördert. In letzter Zeit mehren ſich die
Fälle, in denen bei der Fahrkartenprüfung in Begleitung
Er=
wachſener reiſende Kinder angetroffen werden, für die, obwohl ſie
dieſe Altersgrenze überſchritten haben, noch freie Fahrt oder Fahrt
zum halben Preiſe in Anſpruch genommen wird. Zur Vermeidung
unliebſamer Weiterungen für die Beteiligten wird darauf
auf=
merkſam gemacht, daß die Reichsbahnbedienſteten angewieſen ſind,
in ſolchen Fällen die Fahrpreiszuſchläge für Reiſende ohne gültige
Fahrkarte nach 8 15 der Eiſenbahn=Verkehrs=Ordnung zu erheben
und gegebenenfalls Anzeige wegen Fahrgeldhinterziehung zu
er=
ſtatten.
Heute morgen wurde auf der Frankfurter Straße der 61 Jahre
alte Arbeiter Heinrich Koch aus der Barckhausſtraße, als er mit
ſeinem Fahrrad auf dem Weg nach Arheilgen war, vor dem Städt,
Schlachthof das Opfer eines Verkehrsunfalles.
Es fuhren gleichzeitig in Richtung Arheilgen ein Auto der
Radfahrer Koch und eine Straßenbahn. Als das Auto
über=
holen wollte, ſah Koch, ſich nach links neigend, nach ihm um,
wurde dabei von dem Auto erfaßt und unmittelbar vor die
rechts von ihm fahrende Straßenbahn
geſchleu=
dert, die ihn überfuhr. Koch war ſofort tot. Der
Auto=
fahrer iſt ein Herr Fridorici aus Annaberg, in Schleſien. Die
Polizei iſt mit der Unterſuchung des Unglücksfalles noch
be=
ſchäftigt.
— Sonder=Autobusfahrten der Heſſ. Autobus=Verkehrs=
Geſell=
ſchaft Darmſtadt (blau=weiße Omnibuſſe). Infolge der günſtigen
Witterung finden auch in der nächſten Woche die billigen und
all=
ſeitig beliebten Sonderfahrten in die nähere Umgebung ſtatt. Am
Montag ſoll als erſte Fahrt das neuerbaute Ginsheimer
Strand=
bad beſichtigt werden. Badegelegenheit iſt dort reichlich vorhanden.
Die weiteren Fahrten ſind aus dem heutigen Inſerat erſichtlich.
— „Alt=Darmſtadt” Verein für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. Nächſte Veranſtaltung: Donnerstag abend. Es findet ein
Abendgang mit Endziel, zwangloſes Zuſammenſein, auf Schuls=
Felſenkeller ſtatt. Treffen 8.15 Uhr an der Woogstreppe.
Darm=
ſtraße. Führer Rudolf Anton. Nachzügler kommen direkt auf den
Felſenkeller, Schul. Dieburger Str.
— Bühnenvolksbund. Die Anmeldungen zu unſerer
Theater=
gemeinde nimmt unſere Geſchäftsſtelle bei Chriſtian Arnold am
weißen Turm entgegen. Es liegen wieder 2 Mieten mit 20 und
14 Vorſtellungen auf bei feſten Plätzen, dazu die beſonders
ver=
billigte Wechſelmiete Alle Preiſe ſind herabgeſetzt.
Neuhinzu=
retende erhalten beſondere Ermäßigung. Wer vor dem 1.
Sep=
tember anmeldet, ſpart eine Monatsrate. (Siehe Anzeige.)
— Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 27. Auguſt in Rpfg.
per Pfund bzw. Stück. Gemüſe; Kohlrabi 3—6, Karotten 6—
rote Rüben 6—8 Spinat 12—15, Römiſchkohl 8—10, Rotkraut
12. Weißkraut 5—8, Wirſing 5—8, Stangenbohnen 15—20,
Buſchbohnen 8—12, Wachsbohnen 15—20, Erbſen 25, Zwiebeln
—10, Knoblauch 80, Tomaten 6—10, Endivienſala
5—10.
Kopf=
ſalat 8—12. Salatgurken 5—35, Einmachgurken 1—2, Blumenkohl
10—60, Rettich 5—10. Kartoffeln; Frühkartoffeln 4—5.
Obſt: Pfirſiche 20—25. Brombeeren 20—25. Preiſelbeeren 30—3
Reineclauden 15—20 Tafeläpfel 15—30, Wirtſchaftsäpfel 10—15,
Falläpfel 5—8. Tafelbirnen 15—30. Wirtſchaftsbirnen 8—15,
Zwetſchen 15—20, Trauben 30—40, Zitronen 5—10, Bananen 35
bis 40.
Eßwaren: Süßrahmbutter 160—180, Landbutter 130
bis 140, Weichkäſe 25—35, Handkäſe 3— 12, Eier (friſche) 8 und 9.
Wild und Geflügel: Gänſe 80 Hühner 60. Enten 100,
Tau=
ben 30—60. Fleiſch= und Wurſtwaren
Rindfleiſch
(friſch) 56—70, Kalbfleiſch 70, Schweinefleiſch 70—90, Dörrfleiſch
110 Schinken 120. Wurſt 55—140, Wurſtfett 50, Schmalz (
ausge=
laſſen) 70.
TAerztlicher Sonntagsdienſt. „Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
dem 28. Auguſt, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Dr. med Schiffer, Theaterplatz
Tel. 1403: Dr. med Th.
Schmidt Heinrichſtraße 38, Tel. 3882; Dr. med. Sachs.
Hügel=
ſtraße 41. Tel. 726.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 28. Auguſt bis 4.
Septem=
ber: die Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9, und die
Ein=
hornapotheke, Kirchſtr. 10½.
Lokale Veranſtalkungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachte,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſſ.
Schuls=Felſenkeller. Heute ab 7 Uhr bringt ein
Streichorcheſter Schlager und Operetten. Eintritt frei.
Erinnerungsfeier an das Orama der Marneſchlacht.
Die Truppen der Heſſiſchen Diviſion in den enkſcheidenden Kämpfen in Frankreich. — Erinnerung an die
Schlacht von Berkrir-Schamps-Maiſin-Anloy. — Borkrag des Generals der Arkillerie Kühne
über das Drama an der Marne. — Die unheilvolle Rolle des Oberſtleuknanks Henkſch.
Das idylliſch gelegene Kloſter Eberbach bei Hattenheim im
Rheingau gab, mit ſeinen hiſtoriſch und kulturell bedeutenden
Bauten maleriſch eingebettet in wundervoll gepflegten
Bergwald=
beſtand mit entzückenden Ausblicken in idylliſche Taleinſchnitte und
Fernſichten auf Höhenzüge, den Rahmen für die Erinnerungsfeier,
die die Offiziere der 21. und 25. Infanterie=
Divi=
ſion und der 76. Reſervediviſion den Schlachten bei
Neuſchateau uſw. am 22. Auguſt — beſonders Anloy — und der
an der Marne, die — heute weiß man es — den unheilvollen
Aus=
gangspunkt bildete für den unglücklichen Ausgang des
Welt=
krieges überhaupt —, gewidmet hatte. Etwa 300 ehemalige
Offi=
ziere aller Rangſtufen bis zum Diviſionskommandeur und General
der Artillerie, hatten ſich eingefunden, um Erinnerung zu pflegen
an die Tage glanzvollen Waffenruhmes, in denen beſonders die
Regimenter der 25. Deviſion ihre Namen ehern, mit Blut und
Stahl, in die Geſchichte ſchrieben. Tage, die, wenn wohl Jahre
tiefſten und ſchwerſten Erlebens ihnen folgten, unvergeſſen
blei=
ben, weil ſie Unvergleichliches brachten. —
Auf den weiten Terraſſen im Schatten herrlich duftenden
Baumbeſtandes kam man zuſammen, ging dann in den Vorhof
des Kloſters, von dem aus Einblick geboten iſt in den Wildgraben,
der lebendige Waldbewohner birgt, die dem Kloſter den Namen
geben: Eber und Wildſchweine, die, wild eingefangen, ſich ſchon
fruchtbar vermehrt haben, ſo daß es ſchon einige Generationen ſind,
die ſich hier wohl fühlen.
In dem alten kühlen Kloſterſaal, wo unter von Spitzbögen
getragenem Gewölbe ehedem Mönche zu frommem Tun
zuſammen=
kamen, verſammelte man ſich dann, um den Vortrag zu hören,
den General der Artillerie Viktor Kühne=Berlin, der
ehe=
malige Kommandeur der 25. Diviſion zu hören über
die Tätigkeit der 25. Infanterie=Diviſion in der Marne=
Schlacht 1914.
Exzellenz Kühne verſtand es, mehr zu geben, unendlich
mehr, als etwa eine aktenmäßige Darſtellung von Gefechten und
Schlachten Er formte in der ſchlichten, aber eindringlichen
ſol=
datiſchen Art der Schilderung ein Kapitel Geſchichte! Und zwar
eines der furchtbarſten und tragiſchſten des Weltkrieges, weil es
neben unerhört großen Waffentaten der Armee das Schickſal des
Weltkrieges grundlegend und wahrſcheinlich ausſchlaggebend
be=
einflußte. Mit unerhörtem Elan waren die deutſchen Armeen, die
1., 2., 3., 4. und 5. über Belgien vorgegangen, den Feind nach
Süden, in Richtung auf die Schweizer Grenze drängend,
unauf=
hörlich, wie vernichtendes Schickſal. Bertrix, Amblimont,
Rau=
court, Belleville, Villers le Sec, Bettancourt, Sermaize, Pergny,
Aegile, Maurupt, le Montollier, Le Mont, St. Lumier, und wie
ſie alle heißen, die Orte, nach denen Schlachten von teils
uner=
hörtem Ausmaß benannt wurden. In breiter Front waren die
deutſchen Truppen vorgegangen. Sahen vor ſich ſchon die Zinnen
von Paris, bildeten eine lebendige Walze bis zur Maas, ſüdlich
von Verdun, das zum Teil umgangen und faſt zerniert war; da
brach das Unheil ſchickſalhaft herein.
Durch eine Verkettung von Umſtänden, die heute der
Ge=
ſchichte angehören, wurde der den Truppen des 5. Armeekorps
un=
begreifliche und unverſtändliche Befehl zum Rückzug
ge=
geben. Entſcheidend für den ganzen unglücklichen
Ausgang des Weltkrieges!
Müßig, heute Kritik zu üben. Geſchichtlich ſteht feſt, daß
infolge des unerhört ſchneidigen Vormarſches die Verbindung
unter den Armeen etwas gelitten, daß aber die Verbindung der
in Luxemburg ſitzenden Oberſten Heeresleitung mit den
Kampf=
truppen ſehr mangelhaft war. Geſchichtlich auch, daß die O.H.L.
den Oberſtleutnant Hentſch zur Front entſandte, die unerläßlichen
Verbindungen herzuſtellen, die Lage zu klären. Und daß dieſer
Mann die Lage aus irgendwelchen Gründen falſch beurteilte, was
zum Rückzug der zweiten Armee und im Anſchluß daran zum
Be=
fehl zum Rückzug auch für die erſte Armee führte. In einem
Augenblick, da der endgültige Sieg über die
franzöſiſch=engliſchen Armeen mit über 50
Pro=
zent für die deutſchen Truppen ſchon entſchieden
war — das war Schickſal!
Erſchütternd, das aus berufenem Munde zu hören. Das und
die Tatſache, daß letztlich Schuld daran war, daß man den Plan
des genialen Schlieffen verließ, der immer und immer wieder
als unerläßlich die Stärkung des rechten Flügels der deutſchen
Armeen und die ſchnelle und endgültige Vernichtung der
franzöſiſchen Heere forderte, ganz gleich um welchen Preis
etwa auf anderen Kriegsfronten. Dieſe allein konnte den Krieg
für uns entſcheiden.
So ward der 9. September zum Schickſalstag für den
Weltkrieg und für das deutſche Volk.
Wer aber jene Tage erlebte und in ihnen die unerhörte Kraft
deutſchen Volkstums, der weiß, daß das deutſche Volk nie
unter=
gehen kann, welche Schläge auch unfaßliches Schickſal ihm noch
vorbehielt. Und für den kann es immer und für alle Zukunft nur
heißen
Deutſchland über alles!
Mit dankbarem herzlichen Beifall nahmen die Hörer den
Vortrag des ehemaligen Heerführers auf, um nach kurzer Pauſe
einem Kriegskameraden, den Studienrat Kaiſer=Wiesbaden,
zu hören über ein ganz weſensverſchiedenes Thema, das aber in
dem hiſtoriſchen Rahmen der Erinnerungsfeier begründet war.
Herr Kaiſer ſprach in Fortſetzung eines früher gehaltenen
Vor=
trags über die oſtdeutſchen Ciſterzienſerklöſter. Auch
dieſer kulturhiſtoriſch hochintereſſante Vortrag wurde durch
Licht=
bilder verſchönt und bereichert.
Unter Kaiſer’s Führung wurden ſodann die Kirche und die
Kloſteranlagen beſichtigt. Eine kurze eindringliche Andacht in
der ſchönen Kloſterkirche beſchloß dieſen Teil der Feier. Sie war
den Gefallenen gewidmet, den Kameraden, deren Blut fremde
Erde tränkte, die aber hingingen im unerſchütterlichen Glauben
an Deutſchlands Zukunft!
Nach beſcheidener Atzung dann der Schlußakt der Feier: Wie
es manchmal im Kriege war, nach heißem ernſten Tag
fröh=
licher Umtrunk. In dem ſchlichten, nur durch die
imponie=
rende Architektonik wirkenden Refektorium des Kloſters
waren lange Tafeln aufgeſtellt. Vor jedem Platz eine Leuchter
er=
ſetzende Flaſche mit flackernder Wachskerze. Und in dieſem
roman=
tiſch ſchönen Rahmen, in den Kloſterräumen der Preußiſchen
Domänenverwaltung wurden „eigens für dieſen Abend
von Acko 76 erſteigerte Weine aus allen Lagen der Preußiſchen
Domäne” gereicht: Rüdesheim, Steinberg, Erbach, Hattenheim,
Rauental, Kiedrich, Eltville, Hochheim, Aßmannshauſen!! Es
waren gar köſtliche Tropfen darunter. Und trinkfeſte Mannen
taten ihnen Ehre an! Und ſangen manch kernhaft Lied!
M. St.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelt am
Freitag gegen einen jungen Arbeiter aus Worms
wegen fahrläſſiger Tötung. An einem ſchönen
Mai=
ſonntag machte der junge Mann mit dem Motorrad ſeines
Bru=
ders eine Fahrt nach Bensheim zu Bekannten. Als Soziusfahrer
hatte er ſich einen Freund mitgenommen. Gegen 4 Uhr
nachmit=
tags kamen die Beiden in Bensheim an und blieben bis zum
Anbruch der Dunkelheit. Der Angeklagte ſauſte dann mit
der=
artiger Geſchwindigkeit los — der Sachverſtändige ſtellt in der
Verhandlung feſt, daß es mindeſtens 75 Stundenkilometer geweſen
ſein müſſen — daß er vor der Weſchnitzbrücke zwiſchen Bensheim
und Lorſch die Kurve verfehlte, trotz heftigen Bremſens in den
Acker und über die Böſchung in die Weſchnitz hineinſauſte wo Rad
und Fahrer etwas unſanft zum Halten kamen. Der Soziusfahrer
war ſchon vorher runtergefallen, und war anſcheinend im Falle
mit dem Kopf gegen einen Baum geſchleudert worden, ſo daß er
neben einem doppelten Schädelbruch Gehirnquetſchungen erlitt,
die den ſofortigen Tod zur Folge hatten. Der Angeklagte iſt tief
empört, daß man ihm eine Schuld an dem Unglück zuſchiebe, und
gibt dem auch in recht unverblümter Weiſe Ausdruck. Das Gericht
iſt der Anſicht, daß die Mindeſtſtrafe nicht ausreichend ſei, und
verurteilt den Angeklagten über den Antrag des Staatsanwalts
hinausgehend zu einer Gefängnisſtrafe von vier
Mo=
naten.
Die Große Strafkammer verhandelt in 2. Inſtanz
gegen einen Michelſtädter in den ſechziger Jahren ſtehenden
Spenglermeiſter wegen öffentlicher Beleidigung
des Bürgermeiſters von Michelſtadt. Der alte Mann war vom
Bezirksſchöffengericht zu vier Monaten Gefängnis
ver=
urteilt worden, weil er ſich als politiſcher Gegner des
Bürger=
meiſters in hemmungsloſen Schimpfereien gegen dieſen ergangen
hatte. Dabei hatte man ihm noch mildernde Umſtände
zuge=
billigt, da der Angeklagte ein ſehr leicht erregbarer Menſch iſt, und
für die Hälfte der Strafe auf bedingten Strafaufſchub erkannt.
Das Gericht weiſt die Berufung des Angeklagten zurück und
be=
ſtätigt das erſtinſtanzliche Urteil.
Handwerkerkagung und Winzerfeſt am 4. Sepkember.
— Im Union=Theater ſieht man heute und folgende Tage in
Erſtaufführung die entzückende Lilian Harvey in der großen Ufa=
Tonfilm=Operette „Zwei Herzen und ein Schlag‟. Dazu im
tönen=
den Beiprogramm ein ganz neuer Kurztonfilm „Na, wunderbar”,
„Nach Indien ins Tamilenland” und die neueſte Ufa=Tonwoche.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage
viel=
ſeitigen Wünſchen entſprechend, in Neuaufführung das gewaltigſte
Filmwerk aller Zeiten „Ben Hur” mit Ramon Novarro. Ein
ſol=
ches Werk kann man ſich immer wieder anſehen, und wer den Film
noch nicht geſehen hat, darf ſich dieſe letzte Gelegenheit nicht
ent=
gehen laſſen. Jugendliche haben Zutritt.
Am Sonntag, dem 4. September, findet in Ober=Ingelheim,
anläßlich der Heſſ. Handwerkertagung von Rhein=Maingau, ein
großes Winzerfeſt ſtatt. Faſt ſämtliche Kellereien von Nieder= und
Ober=Ingelheim ſind beim Ausſchank am Winzerfeſt beteiligt.
Schon allein der Reiz dieſer alten Weinſtätte wird an dieſem
Tage einen großen Andrang von Reiſeluſtigen nach Ober=
Ingel=
heim bringen. Unter anderem ſind für den Sonntag ſehr günſtige
Verbindungen von Darmſtadt aus nach Ober=Ingelheim
vor=
geſehen. Entgegenkommenderweiſe hat ſich das Bürgermeiſteramt
in Ober=Ingelheim bereit erklärt, alle die ankommenden Gäſte
durch eine eingehende Führung in dem lieblichen Städtchen Ober=
Ingelheim näher vertraut zu machen. Nach Abſchluß der Führung
findet eine Beſichtigung der Kellerei des bekannten Weinhauſes
Ph. Barth, Darmſtadt, ſtatt. Die Sonderfahrtabteilung der
Heſſiſchen
Eiſenbahn A.=G. hat aus dieſem Anlaß am Sonntag,
dem 4 September, vormittags 9,30 Uhr, ab Heaghaus, eine
Ausflug=Sonderfahrt nach Ober=Ingelheim vorgeſehen. Der
Fahr=
preis iſt nicht nur der Zeit entſprechend niedrig gehalten, ſondern
es ſind auch in dem Betrag ſämtliche Führungen und
Beſich=
tigungen durch die Kellereien enthalten, und zugleich wird mit
der Fahrkarte ein Gutſchein für ein Glas Wein verabreicht der
beim Beſuch der Weinkellerei Barth dort eingelöſt wird.
Aus=
kunft und nähere Einzelheiten über die Fahrt ſelbſt im Heag=
Haus, Zimmer 6, Telephon 3390. (Siebe morgige Anzeige.)
Die Ortsgruppen des Gerſprenz=Modau=Gaues
des Odenwaldklubs
werden darauf aufmerkſam gemacht, daß bei der am 4. September
nach Groß=Bieberau ſtattfindenden Sternwanderung Herr
Prof. Kiſſinger, Darmſtadt, über das Thema „Goethe als
Wanderer” ſprechen und damit der Verſammlung einen
wür=
digen Inhalt geben wird. — Außerdem wird die Ortsgruppe
Groß=Bieberau mit ihrer vorzüglichen Klubkapelle für
Unterhal=
tung beſtens ſorgen.
Tageskalender für Sonntag, den 28. Auguſt 1932.
Union=Theater: „2 Herzen und ein Schlag”; Helia=Lichtſpiele:
„Die elf Schillſchen Offiziere”; Palaſt=Lichtſpiele: „Ben Hur”,
Konzerte: Schuls Felſenkeller, Wiener Kronenbräukeller,
Herrngarten=Café, Rippers Platanengarten, Hotel zur Poſt,
Bockshaut, Perkeo, Waldſchlößchen, Rummelbräu.
Aus Heſſen.
F Eberſtadt, 27. Aug. Wohlfahrtsmarkenf
er. Das Betteln hat in letzter Zeit ſo überhand genon
ſich die Gemeinde veranlaßt ſah, ſogenannte Wohlfalk
mit dem Aufdruck „Gur für 2 Pfennige” einzuführen.
fahrtsmarken können von der hieſigen Einwohnerſchaft
anſtelle von Bargeld oder Naturalien verabreicht wee
Scheine ſind in Blocks zu je 25 Stück durch die Gemeint=
Preiſe von 50 Pfg. pro Block zu beziehen. An Bettler a.
Scheine werden auf Zimmer 2 der Bürgermeiſterei ein
Verbot des Motorrad= und Radfahrn
Fußwegen. Die Bürgermeiſterei weiſt wiederholt O,
daß das Motorrad= und Radfahren im Bickelgäßchen um
Fußwege hinter der Eſchollmühle verboten iſt.
Zuwide=
werden unnachſichtlich mit den in der diesbezüglichen
ordnung angedrohten Strafen geahndet. —
Grumn=
ernte=Verſteigerung. Die Grummetgrasernta
Gemeindemühlwieſen, den Wieſen im Woog, am We=
Hirtenbach ſoll am Montag, den 29. Auguſt, öffentlich me
verſteigert werden. Zuſammenkunft der Steigerer m
5 Uhr an den Mühlwieſen.
Cp. Pfungſtadt, 27. Aug Hohes Alter. An
konnte Georg Dracker, wohnhaft Bergſtraße, ſeinen 82
tag begehen.
Griesheim, 27. Aug. Zur Kirchweihe. Ann
28. Auguſt, findet das hieſige Kirchweihfeſt ſtatt.
Alt=
gemäß wird das Kirchweihfeſt abgehalten als ein Faktir
lebung des Verkehrs und der Geſchäfte und zur Freud;
— Erwiſchte Felddiebe. In letzter Wach
und alt
es unſerem Feldſchutzperſonal bei ihren Nachtſtreifen
und unteren Felde eine größere Anzahl Felddiebe, die au
von auswärts gekommen waren, bei der Tat zu erw
geſtohlenen Feldfrüchte, etwa 8 Zentner Kartoffeln, grä
gen Gurken und ſonſtiges Gemüſe, ſowie Holz
wurde=
nahmt. Es waren ungefähr 11 Mann, die von hier,
Hahn und Biebesheim ſtammen. Sie kamen zur Al
Wieder ein Waſſerrohrbruch. Am Donnerst=
tag entſtand in der Sandgaſſe, am Hauſe Wallhäuſer, g
rohrbruch. In der Mauerwand war die Muffe, in dem:
durch Blei abgedichtet ſind, undicht geworden. Da der S
ie
ner dies gleich wahrnahm, veranlaßte er ſofort die Abſäul
Mau
Waſſerleitung. Das in den Keller eingedrungene Waſſe=
Höhe von 30 Zentimetern erreichte, wurde mit der klei
wehrſpritze herausgepumpt.
E. Wixhauſen, 26. Auguſt. Am Sonntag, dem 29
findet hier die Kirchweih ſtatt — Das Einernſusm
Getreides iſt in der hieſigen Gemarkung ſoweit beenhſun.
Dreſchmaſchine driſcht zurzeit in den Gehöften. T.
Hochwaſſer hier vielen Schaden auf dem Felde anrichrti
Getreideernte zufriedenſtellend. Der Ertrag an Friu/f MM
iſt dagegen ſehr gering, die Güte läßt zu wünſchen ü.
iuing,
Ak. Nieder=Ramſtadt, 27. Aug. Aus der Säng
gung. Der Gau Darmſtadt=Land im Heſſiſchen
Sänge=
ſeine diesjährige Delegiertentagung in Traiſa im Gaſt
Krone” (K. Scherer) ab. Vorausſichtlich wird die Tagu=
Oktober ſtattfinden. Die Tagesordnung umfaßt zahlrei.”
darunter auch die Vergebung des Gauliedertages für;
Zahl der ſich darum bewerbenden Vereine iſt bereits
groß, es ſind dies Harmonie Pfungſtadt, Harmonie N=
Mrrdten, C.
at d
FAl
ſtadt und Sängervereinigung Weiterſtadt. Möglicherwe=eMiriung
bis zur Tagung noch einige Meldungen hinzu. Anträge/1
vereine zur Delegiertentagung ſind bis ſpäteſtens eine
emdere
der Tagung dem Gauvorſitzenden, Bürgermeiſ
Steuernagel zu Nieder=Ramſtadt, einzureichen. Ebenſo
rube
dahin die rückſtändigen Beiträge an die Gaukaſſe be
(. Ober=Ramſtadt, 27. Auguſt. Rentenzahlu
Militär= und Hinterbliebenenrenten kommen, am MIu
29. Auguſt, vormittags von 8 bis 12 Uhr, die Invaliden=Röz her
Waiſen= und Unfallrenten am Donnerstag, den 1. —
ebenfalls vormittags, beim Poſtamt zur Auszahlung.
lung. Am 1. September findet im Reichsgebiet wFMſ,00/
Schweinezwiſchenzählung ſtatt. Damit verbunden iſt
Zicte
bung über die in der Zeit vom 1. Juni bis 31. Auguf
folgten, nicht beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen an
und eine ſolche über die Abkalbetermine. Die Aufn
folgen lediglich zu ſtatiſtiſchen Zwecken. Vorſätzliche Ver)e-Mſ.
artied
von Angaben oder wiſſentlich unrichtige oder unvollſtärſ
gaben bei dieſer Zählung ſind ſtrafbar.
k. Roßdorf, 27. Aug. Um den vorkommenden Feld Kr=5
entgegenzutreten, wurden zu den bereits vorhandenem Aſtvo
feldſchützen noch, folgende Landwirte als Ehrenfeldſck
Mn=
pflichtet: Georg Haas 11. Georg Martin Becker, Geo uktun
Schmunk 2., Georg Nicolay, Wilhelm Löffler und Ge=uſſtiy
An. Groß=Zimmern, 27 Auguſt. Unglücksfal
nachmittag ereignete ſich auf dem Sportplatz beim Spiellckt 7)
des freiwilligen Arbeitsdienſtes ein Unglücksfall. De= ſur
freiwillige Willy Braſch kam beim Fußballſpiel ſo
zu Fall, daß er bewußtlos vom Platze getragen, werutſtinim
Herr Dr. Zaengler von hier leiſtete die erſte Hilfe.
Cp. Dieburg, 27. Aug. Wieſenöffnung. Dies Kauſs
gründe in der hieſigen Gemarkung ſind vom kommendemil
ab geöffnet.
Babenhauſen, 27. Aug. Kurzſchriftlertag
Kurzſchriftgau Darmſtadt=Land” hält am Sonntag, de
tember 1932, hierorts ſeinen 17. Gautag ab. Damit
iſt ein Wettſchreiben, das ab 9 Uhr vormittags in
der Spitalſchule (Volksſchule) und der Realſchule
wird. Die Gauvertreterverſammlung iſt auf nachmittas
im Gaſthaus „Fillmann” anberaumt. Die Bekanntgabe
ſchreibergebniſſes und die Preisverteilung erfolgt aben
im Gaſthaus „Zum Löwen”.
Br. Seckmauern, 27. Aug. Glück im Unglück. Eir
werk, das mit Sandſteinen beladen war, platzte die Voru=
und kam dasſelbe dadurch ins Rollen. Ein Vorderradd
vom Wagen und ſchleuderte Pferde und Fuhrmann ſeitn
Glück kamen Pferde und Fuhrmann mit dem Schrecken
Die diesjährige Kirchweihe litt unter der
allgeme=
ſchaftlichen Not und hatte nicht den Beſuch wie in ve‟
Jahren aufzuweiſen.
Ce. Mümling=Grumbach, 27. Aug. Alte Funde.
Abbruch eines Gebäudes konnte ein gut erhaltener 2
dem Jahre 1704 gefunden werden. Er trägt die Inſchm
iſt die letzt Ziegel aus dem Jahre 1704‟. Eine andere i
Entdeckung wurde bei Ausſchachtungsarbeiten in der
Mümling gemacht. Arbeiter ſtießen auf die Fundam
Waſſerburg, die um 1300 der Sitz eines adligen Geſched
Herrn von Crumpach, war. Im Jahre 1312 verkauften 19
ihre aus ſechs Dörfern beſtehende Vogtei an das Kloo/R ſü
und verſchwinden damit aus der Geſchichte des Dorfes.
— König i. Odw., 27. Aug. Der Zentralverband de
invaliden und Witwen Deutſchlands, Ortsgruppe Könä.
uns: Am Sonntag, den 28. Auguſt 1932, nachm 3 Uhr,
tet der Zentralverband der Arbeitsinvaliden und
Witwe=
lands, Gauleitung Heſſen, in der Gaſtwirtſchaft „Zur
König eine öffentliche Verſammlung, in der der Kollu=ß
Darmſtadt über die Auswirkungen der 5. Notverordnu =Iſte
Invalidenverſicherung und Sozialrentnerfürſorge ſpricht.
Verſammlung laden wir ſämtliche Rentenempfänger 92
und Umgebung ein. Nach der Verſammlung erfolgt Rat
kunft koſtenlos und bitten wir um recht zahlreiches Erſch
2
AA
II
1e=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Junglandbundtag in Groß=Umſtadt.
der Jungſchühen. — Wekkſchießen um die Bundesmeiſterſchaft und die Bundesſchühenkrone.
Einmarſch der Fahnenabkeilungen. — Fridericus Rer als Gaff bei den Jungbauern.
Le. Groß=Umſtadt, 27. Auguſt.
ü. Tannengrün und Fahnen reich geſchmückten Straßen
Samstag nachmittag die erſten Feſtgäſte, die Schützen
„bundes, ihren Einzug. Um 3 Uhr nachmittags begann
ſhi eßſtänden des Schützenvereins Groß=Umſtadt das
um die Bundesmeiſterſchaft und die Erringung der
ſüsenkrone des Junglandbundes. — Wegen
Meinungs=
ten innerhalb des Preisrichterkollegiums konnte das
Samstag nicht mehr feſtgeſtellt werden.
bis 7 Uhr fand eine interne
Vertreterver=
im Gaſthaus „Zur goldenen Krone” ſtatt, wobei
vrganiſatoriſche Fragen behandelt wurden. Hierbei
achen und Referate gehalten von dem Provinzial=
Funk=Harreshauſen, Richard Kleberger=
Groß=
dem Landesgeſchäftsführer Dümas=Darmſtadt.
ſich um 8 Uhr die zahlreichen Fahnendeputationen
eh rwürdigen Marktplatz unſeres Städtchens aufgeſtellt
nan mit klingendem Spiel nach dem Gaſthaus „Zum
wo der Einmarſch der Fahnendeputationen erfolgte.
ar bald bis zum letzten Platz gefüllt. Die
Vortrags=
grüßungsabends war außerordentlich
reich=
ſiEſtücke wechſelten in bunter Folge mit Vorträgen des
navereins und des Geſangvereins „Sängerluſt”, ſowie
Zitherklubs und Sportvorführungen des Turnvereins
ondere Ueberraſchung war das Auftreten eines in
Koſtüm erſchienenen Fridericus Rex, der in packenden
Anweſenden zur Rückkehr zu altpreußiſcher
Einfach=
ſäsloſigkeit und Sparſamkeit” aufforderte. Zwiſchen=
Fräulein Anna Fries und Käthchen Schrauth
eräche zum Vortrag. Die Begrüßungsanſprache hatte
Kleberger als Leiter der Veranſtaltung
über=
itere Worte der Begrüßung folgten von dem Kreis=
Rauth und dem Provinzialvorſitzenden Funk=
„In längeren Ausführungen verbreitete ſich der
iftsführer Dümas=Darmſtadt über den Zweck und die
Heſſ. Junglandbundes und der heutigen Tagung.
werndiſcher Geiſt durchwehte die wohlgelungene
Veran=
rd es war ſchon lange nach Mitternacht, als man ſich
Aus den Gemeinderaksſihungen.
ſabeim, 27. Aug. Gemeinderatsſitzung. Nach
er Sitzung verlieſt der Bürgermeiſter eine Verfügung
ſes, die auf einer ſolchen des Miniſteriums baſiert,
ſich hierbei um die Erleichterung der kommunalen
ideſteuer. Hiernach ſoll auf Antrag eine Ermäßigung
bäudeſteuer gewährt werden: 1. wo die wirtſchaftliche
rmietung unter der geſetzlichen Miete zwingt
dſtücke unverſchuldet leer ſtehen, 3. eine große Woh=
(Umarbeiten in verſchiedene Wohnungen geteilt iſt.
bügung ſtellt Bürgermeiſter Dr. Göbel die betr. An=
Euch angenommen werden. Sodann wird in
Anweſen=
haeinderechners die Rechnung von 1930 geprüft und in
ſunden. Es ergeben ſich danach in Einnahme 213 909,97
gabe 198 351,49 Mark, mithin ein Ueberſchuß von
der ſich zuſammenſetzt in bar 5 953,80 Mark und
rAusſtänden 9604,68 Mark. In der Vermögensverwal=
Einnahmen und Ausgaben mit 13 375,50 Mark ab.
des Herrn Baron von Willich um Ernennung zweier
ſttzen, um den Felddiebſtählen auf ſeinem Gebiet zu
angenommen.
ſſielſtadt. 27. Aug. Aus dem Gemeindeparlament. Die
ſietliche Sitzung des Rates der Stadt Michelſtadt wurde
meiſter Neff kurz nach 8 Uhr eröffnet. Als erſter
auf der Tagesordnung: Einführung des Ratsmit=
Horn. Bekanntlich war vor einiger Zeit das bürger.
Sitglied Otto Marquardt von ſeinem Amte als
Ge=
geſundheitlichen Rückſichten zurückgetreten der
ſuder bürgerlichen Liſte, Wilh, Rothenhäuſer, hatte
Geſundheitsrückſichten abgelehnt. Als Nächſter kam
wwirt Adam Horn in Frage, der nun in der geſtrigen
ſeir üblichen Weiſe von dem Bürgermeiſter durch
Hand=
zuen und gewiſſenhaften Ausübung ſeines Amtes
ver=
vhyhe. Weiter ſtand zur Beratung: Wahl einer Kommiſ=
Zürftigkeitsprüfung in der Arbeitsloſenfürſorge, die
die Neuregelung der Arbeitsloſenfürſorge nötig
Die Kommiſſion wurde wie folgt zuſammengeſtellt:
(1P=Fraktion Gemeinderat Gruber, für die bürgerliche
1mneinderat Horn, für die Erwerbsloſen der Vorſitzende
Ooſenausſchuſſes Gg. Grasmück, ſowie der Sachbearbei=
Everbsloſenfragen auf der Bürgermeiſterei. Hans
kert ion ſeiten der Verwaltung wurde nun vorgeſchlagen,
holunen Elektrizitätszähler einer Nacheichung zu
unter=
daſ dſelben doch immerhin ſchon einige Jahre im Betriebe
E59
Auskünfte aus anderen Orten vor, in denen dieſ
uär, ſchon vorgenommen wurden, wonach ſich dieſe
Maß=
rhöhten Stromverbrauch bald wieder bezahlt
ge=
zur Ausführung dieſer Nacheichung lag ein Angebot
eaus Hirſchhorn vor und verlangt dieſe für die Arbeit
llatsmitglied Heinz macht den Vorſchlag, noch weitere
äufordern von anderen Firmen, um Vergleiche ziehen
nd wurde dem zugeſtimmt. Nun folgten eine ganze
etzeichniſſen und Ueberſichten zu den Rechnungen des
und des Stadions und wurden dieſe, die ja alle
betreffenden Betriebsdeputation vorberaten waren,
der Poſitionen durch den Bürgermeiſter vom Rat
Auch die Stadtrechnung für das Rechnungsjahr 1928
Vorbehalt der Prüfung durch die Oberrechnungskam=
Unter Verſchiedenes gab der Bürgermeiſter ein
Kreisamtes bekannt, das die Ermäßigung der
kom=
ndergebäudeſteuer bei Mindereinnahmen an Miete
ſter wurde beſchloſſen, in Zukunft den
Ortsbürger=
nehr in bar auszuzahlen, ſondern es ſoll dafür Holz
den, wenn nicht der betreffende Ortsbürger bei der
Zahlung ſeiner Steuern im Rückſtande befindet. In
ſoll der entſprechende Betrag an dieſen Rückſtänden
den. Durch das Ausſcheiden des ſeitherigen
bürger=
tgliedes O. Marquardt waren verſchiedene Kommiſ=
Die bürgerliche Fraktion neu zu beſetzen, und wurde
Ratsmitglied Berthold Weber
end auch geregelt.
Antrag, die geſamte Tagesordnung der
anſchließen=
tlichen Sitzung öffentlich zu beraten, was abgelehnt
dar damit die öffentliche Sitzung zu Ende.
Roden, 27 Aug. Der Gemeinderat hat
be=
größere Arbeitsbeſchaffungsprojekte innerhalb der
Durchführung zu bringen. Bei dem einen handelt
flügel
tiet
Nähe
ſeich. (*
es ſich um die Entwäſſerung des Roſſelsgeländes und der
Koche=
wieſen. Die Arbeiten ſollen als Notſtandsarbeiten von
Arbeits=
loſen= und Kriſenunterſtützungsempfängern durchgeführt werden.
Außerdem ſoll im Wege des Freiwilligen Arbeitsdienſtes die
Chauſſierung des Erdkautenwegs vorgenommen werden. Die
be=
hördliche Genehmigung zur Durchführung dieſer Pläne wird in
Kürze erwartet.
— Der Kriegerkameradſchaft wird für ihre 50=
Jahrfeier die Vergnügungsſteuer erlaſſen mit Rückſicht darauf, daß
der Ueberſchuß dem Denkmalsfonds für das Gefallenen=Ehrenmal
zugute kommt. Die Standgelder für die bevorſtehende Kirchweihe
wurden auf 1 RM. für Einheimiſche und 2 RM. für Auswärtige
je laufenden Meter feſtgeſetzt.
A-t. Goddelau, 27 Aug. Gemeinderatsbericht. Es
wurde beſchloſſen, die Gemeindeſondergebäudeſteuer nach dem
Vor=
ſchlag des Kreisamtes zu erleichtern, was beſonders für die
Haus=
beſitzer von Bedeutung iſt, die ihre Wohnungen zu billig
vermiete=
oder leerſtehen haben. Derſelbe Satz tritt ein, wenn die Beſitzer
größere Wohnungen teilen. Der Kreis Groß=Gerau hat ferner eine
gemeinſchaftliche Haftpflichtverſicherung für ſämtliche
Feuerweh=
ren geſchaffen, der auch unſere Gemeinde für beide Wehren
bei=
tritt. Auch in der Erhebung der Vergnügungsſteuer tritt von jetzt
ab der durch Reichsgeſetz vom Juni 1926 beſtimmte Satz ein.
Da=
nach ſollen für Tanz die eineinhalbfachen Sätze wie ſonſt erhoben
werden. Den in der Landwirtſchaft beſchäftigten Ausgeſteuerten
wird ein Zuſchuß bewilligt — Am Donnerstag abend wurde den
Pächtern von ſtaatlichen Grundſtücken, die ihre Pachtſumme voll
bezahlt hatten, von der Gemeindeeinnehmerei der ſtaatliche
Nach=
laß zurückbezahlt.
Soeben erſchienen:
Dorfkalender 1933
verausgegeben vom
Verband der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
in Darmſtadt
Aus dem Inhalt des 7. Jahrganges;
Möſſinger, Reallehrer, Gernsheim a. Rh.; Alte Grenzſteine, mit
20 Abbildungen / Becker, Amtsgerichtsrat, Dieburg: Auf den
Spuren der Römer im Odenwald / Eſſelborn, Dr. jur. et
phil., Prof., Bibliothekar an der Landesbibliothek Darmſtadt:
Die Entſtehung des Herrngartenberges in Darmſtadt / Mathes,
Kreisſchulrat i. R., Darmſtadt: Polizeidiener Surerus /
Bech=
tolsheimer, Stadtpfarrer, Gießen: Der Untergang der
„Kaiſerin Auguſta”, / Maurer, Dr. phil., Univerſitätsprofeſſor,
Erlangen: Der Verkehr als ſprachgeſtaltende Kraft, mit 4
Ab=
bildungen / Eſſelborn, Dr. jur. et phil., Prof., Bibliothekar
an der Landesbibliothek, Darmſtadt: Karl Chriſtian Eigenbrodt,
mit einem Bildnis / Denker. Dr. sc. nat., Abteilungsvorſtand
bei der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer, Darmſtadt: Entwicklung
und gegenwärtiger Stand der Pferdezucht in Heſſen, mit 6
Abbildungen / Morneweg, Oberregierungsrat im Heſſiſchen
Finanzminiſterium, Abteilung Landwirtſchaft, Darmſtadt: Das
Milchgeſetz und die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften /
Roß=
kopf, Dr. med. vet. et phil., Direktor des
Veterinärunter=
ſuchungsamtes, Gießen: Die Bekämpfung der Rindertuberkuloſe,
mit 4 Abbildungen / Strasburger, Direktor der
Landwirt=
ſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft, e. G. m. b. H., Darmſtadt:
Genoſſenſchaftliche Getreideerfaſſung und =verwertung, mit 2
Abbildungen Heidenreich, Oberforſtmeiſter, Beerfelden
i. Odw.: Die Waldgenoſſenſchaft nach heſſiſchem Recht, mit
4 Abbildungen / Dienſt, Dr. phil., Landwirtſchaftsrat, Leiter
des Heſſiſchen Landw. Amts, Außenſtelle, Butzbach: Bäuerliche
Wirtſchaftsberatung unter beſonderer Berückſichtigung des
Feld=
rundganges, mit 6 Abbildungen / Bauer, Rechnungsrat bei
der Heſſiſchen Brandverſicherungskammer, Darmſtadt: Helft
Brände in Haus und Hof verhüten, mit 2 Abbildungen / Labe,
Dr. phil., Studiendirektor, Schlitz: Bauer und Heimatmuſeum,
mit 4 Abbildungen / Schneider, Robert, Schriftſteller,
Darmſtadt: E ſchee Beſcheerung) / Eimer, Kunſtmaler und
Schriftſteller, Groß=Eichen: Die Heimat / Reichsverband der
deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften — Raffeiſen —
e. V. / Etwas zum Nachdenken (Rätſel) / Wildenbruch, K.:
Wer z’letſcht lacht / Pruſz, K. A.: Die Pferde des alten
Fritz / Tabellen / Portotarif / Auflöſungen zu den Rätſeln /
Verzeichnis der Meſſen und Märkte in Heſſen u. a.
160 Seiten in 42 in farbigem Umſchlag
nur 65 R.=Pfennig
Zu haben nur in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatt
Aa. Seligenſtadt, 27. Aug. Der Gemeinderat befaßte ſich
in ſeiner letzten Sitzung, die wegen Beurlaubung des
Bürger=
meiſters vom Beigeordneten Altmann geleitet wurde, mit der
geplanten Verlegung des hieſigen Vermeſſungsamtes nach
Die=
burg. Obwohl hier eine Zweigſtelle bleiben ſoll, beſchloß man, alle
Schritte zu unternehmen, um der Gemeinde ihr Vermeſſungsamt
zu erhalten. Es wurde eine dreiköpfige Kommiſſion eingeſetzt, die
eine Denkſchrift ausarbeiten ſoll. Außerdem wird ſich der
Ver=
kehrsverein mit der Angelegenheit befaſſen. Ferner wurde
be=
ſchloſſen, gegen die hinſichtlich der Penſionierungsfrage des
in=
zwiſchen verſtorbenen Bürgermeiſters Singer vom Schiedsgericht
für gemeindliche Beamte gefällte Entſcheidung Einſpruch zu
er=
heben. Auch zur Weiterverfolgung dieſer Angelegenheit wurde
eine dreiköpfige Kommiſſion mit dem Beigeordneten Brauneis an
der Spitze eingeſetzt. Die Kanalbenutzungsgebühren wurden in der
vom Kreisamt Offenbach vorgeſchlagenen Höhe genehmigt.
i. Siedelsbrunn, 27. Auguſt. Aus dem Odenwald. Die
hieſige Gemeinde hat unter der bewährten Leitung ihres nun
wie=
der neugewählten Bürgermeiſters Horle eine große
Notſtands=
arbeit ins Leben gerufen. Es wird die Ortsſtraße nach Eiterbach
ausgebaut. Wie wir erfahren, ſoll für dieſe Arbeit noch die
ver=
ſtärkte Förderung eingeſetzt werden. Nachdem im Orte ſelbſt keine
Möglichkeit für die Beſchäftigung der Arbeitsloſen beſteht, iſt der
Schritt des Herrn Bürgermeiſters auf Durchführung ſolcher
Ar=
beiten um ſo mehr zu begrüßen, da hierdurch recht anſehnliche
Beträge in unſere Gemeinde durch die Notſtandarbeiten
einge=
bracht werden.
Nr. 239 — Seite 7
100 Jahre Techniſche Lehranſtalten Offenbach.
a. Offenbach, 27. Auguſt. Die Techniſchen Lehranſtalten
un=
ſerer Stadt können, ihre Vorläuferinnen eingeſchloſſen, dieſes
Jahr auf ein hundertjähriges Beſtehen zurückblicken und ſind
da=
mit die älteſte gewerbliche Unterrichtsanſtalt Heſſens. Im Jahre
1832 von dem Geometer Fink als Handwerkerſchule gegründet,
er=
folgte 1846 ihre Uebernahme in das Eigentum der hieſigen
Orts=
gruppe des heſſiſchen Gewerbevereins. Nachdem 1865 noch eine
Kunſtinduſtrieſchule gegründet war, wurden beide Schulen 1877
vereinigt und von der Stadt übernommen. Urſprünglich im Schloß
der Iſenburger am Main untergebracht, erhielt die Anſtalt 1885
ein eigenes neues Heim am Mathildenplatz. Bei der Erbauung
diente als Grundſtock der Ueberſchuß der
Landesgewerbeausſtel=
lung, die 1879 hier ſtattfand. Es war ein Betrag von 40 000 Mark.
Die jetzige Bezeichnung erhielt die Schule im Jahre 1902. Im
fol=
genden Jahre wurde die erweiterte Maſchinenbauſchule eröffnet.
Die Bauſchule erhielt 1908 den Namen Baugewerkſchule, und
da=
mit für Heſſen zugleich die Gleichberechtigung mit der
Landesbau=
gewerkſchule in Darmſtadt. Baugewerk= und Maſchinenbauſchule
werden in Preußen mit den dortigen gleichen Anſtalten als
gleich=
berechtigt anerkannt. Die perſönlichen Koſten der Lehranſtalten
werden bis auf Ruhegehalte der Beamten und Arbeiterlöhne von
Staat und Stadt gemeinſam getragen. Es ſind an ihr 15 ſtaatliche
und 12 hauptamtlich=fachliche Lehrkräfte verwendet. Das Land
Heſſen leiſtet für das laufende Rechnungsjahr einen Zuſchuß von
75 000 Mark, die Stadt einen ſolchen von 136 000 Mark. Das
jetzige Heim der Techniſchen Lehranſtalten, ein wahrer Prachtbau,
ſchließt den Hof des alten Schloſſes der Iſenburger am Main
wir=
kungsvoll nach Süden ab und wurde von der Stadt in den Jahren
1910 bis 1912 erbaut.
As. Erbach, 27. Aug. Volkstümliches
Wettſchwim=
men. Am Sonntag hat die Erbacher Jugend die beſte
Gelegen=
heit, vor aller Oeffentlichkeit zu zeigen, welche Fortſchritte im
Schwimmen ſie in dieſem Sommer gemacht hat. Der Erbacher
Schwimmklub lädt aus dieſem Grunde die geſamte Erbacher
Jugend zu einem volkstümlichen Wett= und Scherzſchwimmen ein,
und bittet auch die Eltern, aus dieſem Anlaß in das ſchöne
Alexanderbad zu kommen und an der Freude ihrer Kinder
teilzu=
nehmen. Vormittags 10 Uhr findet eine Prüfung zwecks Erwerbs
des Grundſcheines 1 der Deutſchen Lebensrettungs=Geſellſchaft
ſtatt, zu der ſich bereits etwa zehn Prüflinge angeſagt haben —
Am Sonntag weilt der evangeliſche Frauenverein aus Heppenheim
als Gaſt in unſerer Gemeinde und nimmt am Vormittag am
Gottesdienſt teil. Die Mitglieder des Erbacher Frauenvereins
werden gebeten, nach dem Gottesdienſt noch in der Kirche
zurück=
zubleiben, um dann die Heppenheimer Gäſte zum Mittagstiſch zu
bringen. Am Nachmittag um 2 Uhr ſammeln ſich die beiden
Ver=
eine auf dem Marktplatz zu einem ſich anſchließenden Spaziergang
nach dem Schöllenberg und nach dem Brudergrund.
Bh. Bensheim, 27. Aug. Große Alarmübung. Seitens
der Kreisfeuerwehrinſpektion war eine große Alarmübung
ange=
ſetzt worden, an der ſich die Wehren von Bensheim, Schönberg
und Reichenbach, ferner die Eulerſche Fabrikfeuerwehr und die
Freiwillige Sanitätskolonne beteiligten Zu der Ueb
Zweck der Uebung. o dieſem ſchwierig heranzukommenden
Brandherd praktiſche Erfahrungen zu ſammeln. Der Uebung lag
der Gedanke zugrunde, daß ein Blitz das ganze Dachgeſchoß des
Schloſſes in Brand geſetzt hatte. Treppen und Wohnräume waren
verqualmt, und galt es in erſter Linie der Menſchenrettung, dann
einer richtigen Brandbekämpfung und richtiger Ergreifung von
Abwehrmaßnahmen. Infolge der hohen Lage des Schloſſes und der
gänzlich unzulänglichen Löſchwaſſerverſorgung, mußte die
Motor=
pumpe der Reichenbacher Wehr das Waſſer von Schönberg aus der
Lauter herauf, bis zur Firſthöhe des Schloſſes — etwa 80 Meter
vortragen, was glänzend geſchah. Hilfs= und
Zubringerleitun=
gen wurden angelegt. In der nachfolgenden Kritik erläuterte d
Kreisfeuerwehrinſpektor Bräuning in Gegenwart zahlreicher
Zu=
hörer die Sachlage und ermahnte die Mannſchaften für den
Ernſt=
fall. Die hochintereſſante Uebung, der der Erbprinz von Erbach=
Schönberg beiwohnte, verlief ſehr lehrreich und hatte auch die
praktiſche Verladung der Löſchgeräte und Mannſchaften auf
Auto=
mobil=Laſtwagen zum Gegenſtand. Sie diente ferner dem
Schloß=
perſonal zu einer Lehrprobe der Rettung von Pferden und
Rind=
vieh aus bedrohten Stallgebäuden und war ſchließlich mit einer
Löſchprobe mittels eines Handfeuerlöſchers für das
Dienerſchafts=
perſonal des Schloſſes verbunden. Das Kreisamt war bei der
Uebung durch Regierungsrat Dr. Fuchs vertreten.
O. Reichenbach i. Odw., 27. Aug. Neues ſchweres
Auto=
unglück. Erſt geſtern meldeten wir von einem ſchweren
Auto=
unglück an der Kurve oberhalb Reichenbachs, das ſich Donnerstag
abend ereignete. Als am Freitag früh der Laſtwagen der
Worm=
ſer Ziegelei Leonhardt auf der Bergfahrt die Kurve paſſierte,
ſprang der Beifahrer während der Fahrt vom Wagen ab. Er war
durch die von der Polizei hergeſtellten Gipsſpuren auf die
Un=
glücksſtelle aufmerkſam geworden und wollte ſich den abgeſtürzten
Perſonenwagen, der noch unten an der Böſchung lag, beſehen. Als
er nun vor ſeinem eigenen Laſtwagen raſch die Straße überqueren
wollte, erfaßte ihn der Kotflügel und warf ihn unter das
Vorder=
rad, welches ihm über das Bein fuhr. In ſchwerverletztem Zuſtand
mußte der Bedauernswerte in das Hoſpital nach Bensheim
ein=
geliefert werden. Uebrigens ſind innerhalb kurzer Zeit an der
gleichen Kurve ſchon mehrere Unglücksfälle paſſiert. Ein Auto
und ſpäter ein Motorrad ſind vor einiger Zeit dieſelbe Böſchung
hinuntergeſtürzt. Ein anderes Auto rannte auf der anderen Seite
den Rain hinauf. Warnungsſchilder an dieſer Stelle wären
drin=
gend notwendig!
Gernsheim a. Rh., 26. Auguſt. Die Deutſche
Jugend=
kraft Gernsheim veranſtaltet am Sonntag, dem 28. Auguſt.
ihren vierten Jugendkrafttag. Vor= und nachmittags finden auf
dem Sportplatz, auf der ehemaligen Fohlenweide, ſportliche
Wett=
kämpfe ſtatt. Den Abſchluß bildet eine Abendfeier im Saalbau
Georg Haar —
Die evangeliſche Pfarrſtelle iſt zur
Beſetzung vom Landeskirchenamt ausgeſchrieben worden.
— Gernsheim, 27. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
26. Auguſt: 0,37 Mtr: am 27. Auguſt: 0,33 Mtr. (Morg. 5,30 Uhr.)
Ca. Lorſch, 27. Auguſt. Ehrliche Finderin. Bei ſeinem
morgendlichen Dienſtgang hatte der Poſtſchaffner Diehl von hier
bare 170 RM. verloren. Als er den Verluſt bemerkte und auf der
Polizei anmelden wollte, hatte dort ein Fräulein Elſe Heinz von
hier das Geld bereits abgeliefert. — Ein Unglück kommt ſelten
allein, denn geſtern wurden hier zu faſt gleicher Zeit drei
Fahr=
zeugunfälle verzeichnet. In der Ludwigsſtraße blieb ein
Motor=
radfahrer mit ſeinem Beiwagen, in dem ſeine Frau ſaß, an einem
vorüberfahrenden Perſonenauto hängen, wodurch beide Fahrzeuge
erheblich beſchädigt wurden. Ungefähr um dieſelbe Zeit rannte in
der Bahnhofſtraße „Fyffes” Banenauto gegen ein Pferdefuhrwerk
des Beſitzers Koch und verletzte das Pferd am Kopf ſchwer, ſo daß
es in tierärztliche Behandlung genommen werden mußte. In der
Rheinſtraße war an einem fahrenden Perſonenauto die Tür
auf=
geflogen, die an ein dort ſtehendes Bauernfuhrwerk anſchlug und
erheblich beſchädigt wurde. Bei allen Unfällen kamen
glücklicher=
weiſe Perſonen nicht zu Schaden.
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Seite 8 — Nr. 239
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Beich und Ausland.
Kölner Schmuggelzenkrale aufgedeckt.
Der tägliche Umſatz betrug annähernd 30000
Zigaretten.
Köln. Der Sonderdienſt der Kölner
Zoll=
fahndungsſtelle hob, wie das „Kölner Tageblatt”
berichtet, im Hauſe Karthäuſerhof 52 eine
Schmuggelzentrale aus, deren täglicher Umfatz
ſich nach den erſten Feſtſtellungen auf etwa 30000
geſchmuggelte Zigaretten belief. Als Inhaber der
Schmuggelzentrale kommen zwei Leute in
Be=
tracht, die den Zollbehörden ſchon ſeit längerer
Zeit bekannt ſind, die ſich aber im Augenblick des
Zugriffs durch die Flucht der Feſtnahme
ent=
zogen. Man hofft jedoch, ſie bald zu faſſen, ebenſo
ihre Helfershelfer.
Bei der geſtrigen Aktion im Karthäuſerhof
verſuchte eine Reihe von Leuten, ſich den
Polizei=
beamten entgegenzuſtellen und machte Miene, den
Beamten die Beute zu entreißen. Es handelt ſich
vorwiegend um kleine Schmuggler, die jedoch
flüchteten, als die Beamten ſie feſtnehmen
wollten.
Der Raubüberfall auf die Münchener
Baugenoſſenſchaft durch einen Gymnaſic *en
aufgeklärt.
München. Der freche Raubüberfall, der am
Freitag in der Baugenoſſenſchaft Ruppertusheim
im Weſtendviertel von vier Banditen verübt
worden war, hat überraſchend ſchnell ſeine
Auf=
klärung gefunden. Noch in der Nacht wurde die
Polizei durch die Mitteilung eines Gymnaſiaſten
auf die Spur der Täter gebracht. Der Gymnaſiaſt
erinnerte ſich, als er von dem Raubüberfall
Kenntnis erhielt, an ein mit vier Burſchen im
Alter von 20 bis 25 Jahren beſetztes Auto, das
in der Richtung zum Tatort gefahren war. Von
den vier Inſaſſen kannte er zwei, deren Namen
und Wohnort er der Polizei angab. Alle vier
Täter konnten daraufhin feſtgenommen werden.
Sämtliche Verbrecher wohnen in der Nähe des
Tatortes.
Es handelt ſich um einen Techniker, einen
Architekten, einen Metallſchleifer und einen
Kraftwagenführer. Die Feſtnahme erfolgte bei
allen Burſchen ohne Widerſtand. Geld wurde
vorerſt noch nicht gefunden.
2½ Meter langer Mammutzahn gefunden.
In einer Kiesgrube bei Iffezheim in der
Pfalz wurde von einem Arbeiter ein 2,42 Meter
langer Mammutzahn gefunden.
6 Schwerverletzte bei einem Kraftwagenunfall.
Berlin. Gegen 23 Uhr ereignete ſich am
Freitag in Dahlem ein ſchweres Verkehrsunglück.
Zwei Kraftwagen ſtießen an der Ecke
Cäcilien=
ſtraße—Im Dom in ſchneller Fahrt zuſammen.
Beide Wagen ſtürzten um. Die neunzehnjährige
Führerin des einen Wagens wurde ſchwer
ver=
letzt, fünf weitere Inſaſſen erlitten erhebliche
innere und äußere Verletzungen.
Das Unterſuchungsverfahren im Fall der „Niobe‟.
Berlin. Ueber das Unterſuchungsverfahren
im Fall der „Niobe” erfahren wir aus Kreiſen
der Marineleitung, daß die Unterſuchung unter
Zuziehung von Sachverſtändigen, die außerhalb
der Marine ſtehen, noch im Gange befindlich iſt.
Ueber den Gang der Unterſuchung kann nichts
geſagt werden, weil jede Auskunft einen
Ein=
griff in ein ſchwebendes Verfahren bedeuten
würde. Sofort nach Abſchluß der Unterſuchung
wird die Oeffentlichkeit unterrichtet werden.
Anna Roſegger geſtorben.
Graz. In Krieglach iſt geſtern die Witwe des
Dichters Peter Roſegger, Frau Anna Roſegger,
im Alter von 72 Jahren geſtorben.
Bluttat an einem Greiſenpaar.
Aarau (Kanton Aargau). In der
Ge=
meinde Suhr wurde am Freitag ein 70 Jahre
alter Landwirt beim Mähen von einem 40jähr.
Knecht überfallen und erſchlagen. Der Mörder
begab ſich dann in das Wohnhaus des
Land=
wirts und ſchlug auch deſſen 72 Jahre alte Frau
nieder, worauf er flüchtete. Die Frau wurde von
Nachbarn blutüberſtrömt aufgefunden, ihr
Zu=
ſtand iſt ernſt; ſie konnte jedoch eine genaue
Be=
ſchreibung des Täters geben, der ſpäter in einer
Wirtſchaft in Suhr feſtgenommen werden konnte.
Bei ſeiner Vernehmung gab er an, er habe die
Landwirtseheleute erſchlagen, um eine größere
Summe Geldes zu rauben, die der Landwirt aus
einem Viehverkauf löſte. Das Geld habe er aber
nicht gefunden.
Zum 300. Geburtskag des
Philo=
ſophen Locke.
John Locke,
der große engliſche Philoſoph, Begründer der
kritiſchen Erkenntnistheorie, wurde vor 300
Cahren, am 29. Auguſt 1632, geboren. Locke
bekämpfte die Lehre Platons von den „
an=
ßeborenen Ideen” und ſtellte demgegenüber die
Erfahrung in den Vordergrund.
Die beiden Atomforſcher Dr. Lange (links)
Die Hochſpannungs=Apparatur, mit der die
und Dr. Braſch.
Atom=Zertrümmerung durchgeführt wurde.
Auf dem Dach des Transformatorenhauſes der A. E.G. in Berlin=Oberſchöneweide bauten die
For=
ſcher Dr. Braſch und Dr. Lange eine Apparatur auf, die eine Spannung von 2,5 Millionen Volt
erzeugen kann. Mit Hilfe dieſer Rieſenenergie iſt es gelungen, Blei=Atome zu zertrümmern,
wo=
bei neue Energien freigemacht wurden. Mit der von Lange und Braſch konſtruierten Apparatur
konnten 10 Millionen Atome auf einmal zertrümmert werden, während bei den kürzlichen
Zer=
trümmerungsverſuchen in dem Laboratorium des engliſchen Phyſikers Rutherford jeweils nur ein
Atom zertrümmert wurde.
Deutſchen Forſchern gelang die Zertrümmerung des Blei=Atoms.
Die Goethe=Gedächtniswoche.
Enkhällung einer Gedenkkafel am Hauſe der „Tanke Melber”
Frankfurt a. M. Geſtern vormittag fand
auf dem Hühnermarkt in Frankfurt a. M. die
Enthüllung einer Gedenktafel am Hauſe der
„Tante Melber” ſtatt, der von dem jungen
Goethe beſonders geliebten Schweſter der Frau
Rat Goethe. Die von dem Bildhauer Graumann
mit künſtleriſcher Vollendung entworfene Tafel
iſt außerordentlich gut gelungen, die Züge der
munteren und immer heiteren „Tante Melber”
ſchauen auch jetzt noch vergnügt in die Welt und
wecken die Erinnerungen an Goethes „Wahrheit
und Dichtung” wach. In Anweſenheit der noch
heute in Frankfurt lebenden Familie Melber und
zahlreicher Zuſchauer, hielt Stadtrat Michel eine
Anſprache, in der er namentlich auf die
Be=
ziehungen des jungen Goethe zur „Tante
Mel=
ber” hinwies.
Im Beiſein der Vertreter der
Reichsregie=
rung und des preußiſchen Staatsminiſteriums
beging das Freie Deutſche Hochſtift am Samstag
im Rahmen der Goethe=Woche ſeine Gedenkfeier.
Dem berechtigten Stolz des Hochſtifts, des
Eigen=
tümers von Goethes Geburtsſtätte, dieſes Haus
zu einem umfaſſenden Muſeum erweitert zu
haben, gab der Vorſitzende, Landrat a. D. von
Bernus, Ausdruck. Sein Dank galt vor allem
auch der unter dem Protektorat des
Reichspräſi=
denten ſtehenden deutſchen Volksſpende, der
treuen Hilfe der Auslandsdeutſchen und den
Freunden in Dänemark, England, Luxemburg,
Schweden und der Schweiz, die alle durch ihre
finanzielle Beihilfe den Ausbau ermöglicht
haben. Der Redner teilte mit, daß das im
Schil=
lerjahr 1859 begründete und im Goethejahr 1932
erneuerte Ehrenabzeichen des Hochſtifts verliehen
wurde dem Reichspräſidenten, Gerhart
Haupt=
mann, Thomas Mann, Wilhelm Schäfer, Albert
Schweitzer, Geheimrat Hanß (Frankfurt), der
Stadt Frankfurt, dem Vorſtand der J. G.
Far=
beninduſtrie und dem Vorſtand der Wymiſſing
foundation in Ueading (USA.).
Die Feſtrede hielt Dr. h. c. Wilhelm Schäfer.
Die Wünſche der Goethe=Geſellſchaft in
Wei=
mar überbrachte deren Präſident, Profeſſor Dr.
Peterſen, der die enge Verbundenheit der Goethe=
Geſellſchaft mit dem Frankfurter Hochſtift betonte.
Anläßlich der Goethe=Jahrhundertfeier hat der
Reichspräſident eine Reihe von Goethemedaillen
verliehen, darunter an den Präſidenten der
Co=
lumbia=Univerſität und den Präſidenten der
Goethe Society of Amerika, an den Präſidenten
der Kgl. Akademie Italiens und den
Präſiden=
ten der Inſtitution Culturel Germano
Argen=
tina, ferner an Knut Hamſun, den Maler
Ed=
vard Munch, die Präſidenten der ungariſchen
Akademie der Wiſſenſchaften und der ungariſchen
Goethe=Geſellſchaft, an Staatsminiſter a. D.
Pro=
feſſor Dr. Becker, Geh. Reg.=Rat Dr. Arthur von
Weinberg (Frankfurt), Profeſſor Dr. Albert
Schweitzer, Staatsſekretär Dr. Lammers (
Ber=
lin), Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Trendelenburg,
Geh. Rat Profeſſor Dr. Max Friedländer (
Ber=
lin), Dr. Ludwig Wüllner (Berlin), an den
Ober=
bürgermeiſter a. D. Dr. Donndrof (Weimar),
Dr. Alfons Paquet (Frankfurt), und an den
Frankfurter Kulturdezernenten Stadtrat Dr.
Michel.
Die Reichs=Goethemedaille wurde vom
Reichs=
präſidenten anläßlich der Goethe=
Jahrhundert=
feier in Frankfurt noch folgenden
Perſönlich=
keiten verliehen: dem italieniſchen
Miniſterprä=
ſidenten Benito Muſſolini, dem franzöſiſchen
Miniſterpräſidenten Eduard Herriot, dem
portu=
gieſiſchen Kultusminiſter Dr. Cordeiro Ramos,
den Profeſſoren Miniſter a. D. Bellio Giuliamo
und Giovanni Gantilo (beide Italien) und dem
Profeſſor Garcia Grente (Spanien).
Die Schwedenfeier in Zirndorf.
Zirndorf. Unſere Stadt iſt aus Anlaß
der Guſtav=Adolf=Feier feſtlich geſchmückt. Nach
10 Uhr traf eine ſchwediſche Abordnung in
Be=
gleitung des Oberbürgermeiſters Dr. Luppe hier
ein. Die Herrſchaften beſichtigten zunächſt die im
Rathaus untergebrachte „Fränkiſche Ausſtellung”
mit großem Intereſſe. Hierauf folgte die Fahrt
zur alten Veſte. Für die vorgeſehene
Feſtauf=
führung von „Wallenſteins Lager” gab das
fel=
ſige und ſchluchtartige Gelände einen
ausgezeich=
neten Rahmen. Die vom Schauſpielperſonal des
Nürnberger Stadttheaters durchgeführte
Vorſtel=
lung ging glatt von ſtatten. Niemand vermochte
ſich dem eigentümlichen Reiz zu entziehen, der
da=
rin lag, daß dieſes Stück gerade am 300.
Jahres=
tag der Kämpfe zwiſchen Wallenſtein und Guſtav
Adolf und gerade in dieſem Kampfgelände ſelbſt
aufgeführt wurde. Stürmiſcher Beifall erfolgte
am Schluß
Dann entbot der 1. Bürgermeiſter von
Zirn=
dorf, Dr. Beer, der erſchienenen Feſtgemeinde und
insbeſondere den Gäſten aus Schweden einen
herzlichen Willkommensgruß. Hierauf machte der
Redner Ausführungen über den Verlauf und die
geſchichtliche Bedeutung der Schlachten um die
alte Veſte, in die er eine Schilderung der großen
Perſönlichkeiten, die damals einander
gegenüber=
ſtanden, Wallenſtein und Guſtav Adolf, mit
ein=
flocht. Am Schluſſe ſeiner Darlegungen enthüllte
der Bürgermeiſter eine von einem Freunde des
Schwedentums geſtiftete Gedächtnistafel. Indem
der Bürgermeiſter Guſtav Adolf als Retter der
Glaubens= und Gewiſſensfreiheit in Deutſchland
feierte, legte er zu ſeinem ehrenden Gedächtnis
einen Lorbeerkranz der Stadt Zirndorf nieder.
Namens der ſchwediſchen Abordnung dankte
Oberſtleutnant Berggreen für den freundlichen
Empfang und die große Ehrung, die Guſtav
Adolf auch an dieſer geſchichtlichen Stätte zuteil
werde. Guſtav Adolf habe vor 300 Jahren ſeine
geſchichtliche Größe auch darin gezeigt, daß er die
Schlacht an der alten Veſte, ohne einen Sieg
er=
rungen zu haben, rechtzeitig abbrach und nach der
trotz alledem vollzogenen Rettung der Stadt
Nürnberg neuen Kämpfen entgegeneilte. In
tie=
fer Ehrfurcht beugen ſich Land und Volk
Schwe=
dens im Gedächtnis vor dem großen König. Zum
Zeichen deſſen lege er an der Gedächtnistafel
einen Lorbeerkranz nieder. Der Kranz iſt mit
einer Schleife in den ſchwediſchen Farben geziert.
Der vom Lehrergeſangverein Nürnberg
vor=
gebrachte Chor „Deutſcher Volksruf” bildete den
ſtimmungsvollen Abſchluß der Feier, die jedem,
der ſiemiterleben durfte, unvergeßlichbleibenwird.
38. Deutſcher Weinbaukongreß.
Neuſtadt a. d. H. Als Auftakt des hier
tagenden 38. Deutſchen Weinbaukongreſſes fand
geſtern nachmittag eine Vorbeſichtigung der
Son=
derausſtellung „Weinwerbung” und der
Wein=
fachausſtellung ſtatt. Unter Mitwirkung des
Reichsausſchuſſes für Weinpropaganda und der
Stadtverwaltung, die Stadtbaurat Glückert als
ſachkundigen Berater ſtellte, wird der Parole
„Trinkt deutſchen Wein!” auf mannigfache Art
die Möglichkeit erfolgreicher Werbung gezeigt.
Vertreten ſind die Weinpropaganda aus dem
Rheingau, von der Moſel, der Saar, Ruwer und
Nahe, aus Rheinheſſen, Württemberg, Franken
und der Rheinpfalz. Die Ausſtellung zeigt auch
die Weinpropaganda des Auslandes, ſo der
Schweiz, Italiens, Frankreichs und der
Tſchecho=
ſlowakei, ferner reiches Material aus dem
Gaſt=
ſtättenweſen, insbeſondere wertvolle Weinkarten,
Publikationen von Weinfeſten und Werbeplakate.
Der letzte Kampf kurz vor dem
Ein Bild aus den Dolomiten, dem 9
Hochtouriſten, das ſo recht die Sch
zeigt, die hier alltäglich im harten
den Gipfel von den kühnen Bergſte
wunden werden.
*
Ein Kampf im Eiſenbahns
Amßge.
*
Reiſender aus dem fahrenden Zug
Schwerin. Wie die Reichsba
Schwerin mitteilt, hörte der ReichsIl. P uuhhs
Wille, als er in der Nacht zum Sar,
24 Uhr in Lübdorf bei Schwerin, Beſßehergebnt
laterne Richtung Bad Kleinen aussöß us
tiges Stöhnen. Er ging dem Geräuß
fand in einem neu ausgehobenen
G=
jungen Menſchen, der beſinnungslos „—ſe
benachrichtigte den Reichsbahnfahn u
der gegen ein Uhr mit einem Kran.
* Bi
Mlet
Stelle war und den jungen Mann na
brachte. Aerztlicherſeits wurden mehr.
brüche und eine ſchwere Gehirnerſchü ℳ“
geſtellt und der Verletzte ſofort dem
haus zugeführt. Es handelt ſich um
mannslehrling Hans Ulrich Milhah
in Plau wohnenden Eltern beſucht ho
Freitag abend von Plau nach
Schw=
kehren wollte. Das Abteil war nur ſch:/, Luſ,
es wird vermutet, daß Milhahn mit
liege
reiſenden in Streit geraten und hierl
Zuge geworfen worden iſt. Hierauf
hin, daß er in ſeinem beſinnungsloſ
im Krankenhaus mehrfach gerufen
hinausſtoßen!” Bei der Ankunft dess
der Station Hagenow=Land war das (h
Die Sachen Milhahns lagen zerſtreu Mteiſ
uuer
umher. Der Fußboden war ſtark m
Es ſah aus, als ob mehrere Perſonen
miteinander gerungen hätten. Von
r4
fehlt jede Spur. Verdächtig ſind
dre=
die ab Hagenow=Land mit dem Zug
nach Hamburg weiterfuhren.
Einbruch in eine Pulverfabu,
Den Wächter überfallen.
Saarbrücken. Nachts wurde,
bekannt wird, der Wächter der St.
Pulverfabrik von zwei fremden Per
fallen, die verſuchten, ihn niederzuß
Stiche prallte aber an einem
Ledergn=
beiden Fremden warfen dann den
der Annahme, ihn unſchädlich gemachn
einen Abhang hinunter. Der Ueber
ſofort Hilfe herbei, worauf die Täten9
ergriffen und unerkannt entkamen.
feſtgeſtellt wurde, iſt eine größere
Me=
geſtohlen worden".
a
ſaus
ſit
Polizei konkrolliert die Klei
am Badeſtrand.
Der Gendarm von Hiddenſee beanſt
unzulängliche Bekleidung eines B0.
In dem Oſtſeebad Hiddenſee wurden
die in Badekleidung zum Strand 9I
Grund der neuen Verordnung des i
ſchen preußiſchen Innenminiſters Dr. —
dem dortigen Gendarm aufgeſchriebe‟
iſt der erſte Fall, in dem die
Brach=
ordnung zur Anwendung gelan?
armſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 239 — Seite 9
port, Spiel und Lurnen
Kuropa=Rundflieger in Berlin.
io führt im Geſamkklaſſemenk vor Poß
und Wolf Hirkh.
bereits am Freitag drei deutſche Flieger,
Seide=
ſenfeld und von Maſſenbach, die dritte Etappe des
es von Paris nach Berlin über Hamburg-
Kopen=
ſeborg und zurück über insgeſamt 2402 Kilometer an
zurückgelegt hatten, machten ſich die übrigen
Be=
zm Teil in den Kontrollplätzen Hamburg, Göteborg
ſugen übernachtet hatten, am Samstag früh auf den
ſer Reichshauptſtadt.
*Flieger traf am Samstag der Deutſche Junck auf
14 Uhr ein. In kurzen Abſtänden folgten dann Oſter=
), Wolf Hirth (Klemm), Stein (Heinkel), der Vor=
Morzik (Heinkel), Paſewaldt (Klemm) und Luſſer
im Laufe des Vormittags paſſierten noch der Pole
Schweizer Fretz und der Franzoſe Arnoux das Ziel.
tagsſtunde trafen in Staaken der Pole Bajan, der
erle und die weiteren polniſchen Teilnehmer Zwirko
i ein. Am Nachmittag landeten dann die Franzoſen
Durovon, ferner der deutſche Favorit Poß und ſein
Cuno, der Franzoſe Detré und die Tſchechen Kalla
Auch der Franzoſe Nicolle, der als einziger in der
ſtartet, traf um 18,28 in Staaken ein, ſo daß jetzt
im Rennen befindlichen Flieger eingetroffen ſind.
mpf um die Führung im Geſamtklaſſement machte die
ommenden Teilnehmer etwas nervös.
o zögerten
Poß lange mit dem Start von Hamburg nach
Ber=
wlichſt günſtiges Wetter abzuwarten. Alle halbe Stunde
ſoß bei der Wetterwarte Informationen ein, aber
im=
wurde ihm der erhoffte Weſtwind noch nicht
angekün=
ls der Pole ſich bereits zum Weiterflug entſchloß,
war=
tſche weiter ... und er hatte damit richtig gehandelt.
zweiten Nachmittagsſtunde klärte ſich das Wetter ganz
nun in Gemeinſchaft mit Cuno hoch und entſchwand
Blicken der Zuſchauer. Poß erzielte denn auch mit 65
ſchnellſte Zeit auf der 242 Kilometer langen Strecke
ug nach Berlin, konnte aber trotzdem den führenden
erreichen, der immer noch im Geſamtergebnis einen
Erſprung hat.
Zwirko vor Poß.
unktergebnis aus den techniſchen Prüfungen und dem
das für die Startfolge der Geſchwindigkeitsprüfung
maßgebend iſt, wurde jetzt veröffentlicht. Danach hat
zwirko einen Vorſprung von fünf Punkten vor den
ß und Hirth, denen nun die Aufgabe zufällt, die
Geſchwindigkeit auf der 300 Kilometer langen
Drei=
überbieten.
Das vorläufige Geſamtklaſſement
des Bild:
pko=Polen 416 Punkte, 2. Poß=Deutſchland 411, 3. Wolf
chland 410, 4. Fretz=Schweiz 408, 5. Morzik=Deutſchland
Eein=Deutſchland 401, 7. Seidemann=Deutſchland 392,
„=Deutſchland 392, 9. v. Maſſenbach=Deutſchland 363,
eild=Deutſchland 325, 11. Giedgiwd=Polen 300.
Tennis.
eismeiſterſchaften der Tennisabteilung T. G.D. 1846.
heute vormittag beginnenden Spielen um die
Vereins=
liegen erfreulicherweiſe über 100 Meldungen in 10
eten vor. Man hofft, das Turnier im Laufe dieſer Woche
u können, daß am nächſten Sonntag die Schlußkämpfe
werden können. Von den Herren der A=Klaſſe gelten
nd Kabel I wohl als Favoriten für den
Vereinsmeiſter=
jedoch ſchon in der zweiten Runde in gleicher Hälfte
Infolgedeſſen ſteht Bert, in der oberen Hälfte
ſpie=
ner Poſition, wird aber in Noll einen unbedingt
gleich=
egner finden, wenn ihm nicht ſchon Kabel II
Schwierig=
fen wird. Der Ausgang dieſer Konkurrenz ſteht daher
Bei den Damen der A=Klaſſe ſind durch das Fehlen
Unberg und Frl. Hermanns, letztere vorjährige Vereins=
Ausſichten für Frl. Trinkaus und Frau Wettlaufer
beh in dieſem Jahre in ihrem Spiel merklich verbeſſert
chgünſtig. Ueberraſchungen können jedoch Frl. Graetz,
ſeetin der B=Klaſſe auf dem diesjährigen Kreisturnier,
eifenbach bringen. In den Herren=Doppel=Spielen wer=
Schwarz gegen Schildt I=Bert wohl um den 1. Platz
s nicht Ruppert=Schildt II überraſchen ſollten. Im
Loppel treffen in der oberen Hälfte u. a. Weifenbach=
Trinkaus=Schwarz und ſpäter Wettlaufer=Bert zuſam=
Graetz=Opp, in der 2. Hälfte dominierend, um die
Ent=
du
mpfen werden. In der B=Klaſſe ſind im Herren=Einzel
ſten für Beck, Kling und Rieckhof als gut zu bezeichnen.
Damen haben Frl. Strack, Fr. Ruppert, Fr. Lütte und
vorm ohl die beſten Ausſichten auf einen Sieg. Im
Gemiſcht=
n ſich eine große Anzahl ausgeglichener Paare gegen=
E.ſteht die Möglichkeit, daß die Paare Roether=Beck und
den Schlußkampf in dieſer Konkurrenz beſtreiten. In
ſklaſſe dürfen Jürgen Hörſchelmann und Frl. Schäfer
Hoffnung auf einen Erfolg in den Einzelſpielen haben.
Trleitung haben Bert, Schildt, Heinz und Kabel über
daß Gewähr für eine reibungsloſe Abwicklung des
egeben iſt.
Kreisliga Südheſſen.
Vorſchau zum 3. Spielſonntag.
Sonntag im Auguſt wird uns zum erſtenmal in der
hon ein volles Programm bringen. Die Paarungen
Weinsheim — Starkenburgia Heppenheim,
Olympia Lampertheim,
Biblis —
Lampertheim — Concordia Gernsheim,
toria Neuhauſen — 07 Bensheim,
rmannia Pfiffligheim — Spv. Hochheim.
Horchheim — F.V. Hofheim.
Gruppe 3. Ried finden wieder vier Begegnungen
ntereſſanten Paarungen lauten:
Rohrheim — Vorwärts Bobſtadt,
Tamde. Stockſtadt.
ſyrnpiga Biebesheim
i. R. Fehlheim — Edelw. Zwingenberg.
bp. Hüttenfeld — Tv. Biebesheim.
upttreffen ſteigt in Groß=Rohrheim, wo die
Einheimi=
giſchem Einſatz allen Könnens ſicherlich das beſſere
behalten werden. Olympia Biebesheim wird die
urner ſicherlich glatt abfertigen. Bei den Spielen in
Hüttenfeld iſt’ es nicht ausgeſchloſſen, daß die Gäſte
ſhen, oder doch mindeſtens einen Punkt holen.
adiſon, die amerikaniſche Rekordſchwimmerin, die ſich
es zwei Goldmedaillen holte, dürfte Schwierigkeiten
Sport weiter auszuüben, denn ihr Vater hat erklärt,
as koſtſpielige Vergnügen ſeiner Tochter nicht mehr
tiü könne.
Sporkkalender.
Sonntag, den 28. Auguſt 1932.
Handball.
15,00 Uhr: Rot=Weiß — Sp.Vg. 04 Arheilgen (Rot=Weiß=Platz).
T.
15,30 Uhr: T.V. Arheilgen
Pfungſtadt (Hammelstrifft),
15,30 Uhr: Poſt Darmſtadt 1. — T. V. Weiterſtadt (Sp.=Pl.
Dorn=
heimerweg),
15,30 Uhr: 1 T. G. Beſſungen — 1. T.G. 75 Dſtdt. (Rennbahn).
Fußball.
11,00 Uhr: Rot=Weiß Darmſt. — Sp.Vg. 04 Arheilgen
16,00 Uhr: S. V. 98 Darmſt. — S.V. Mörfelden (Böllenfalltor).
Tennis.
Vereinsmeiſterſchaften der Tennisabteilung T. G. D. 1846.
Leichtathletik.
9,00 Uhr: Jugendklubkampf S.V. 1898 — J. G. Frankfurt (
Sta=
dion Böllenfalltor).
Leichkakhletik.
Ein intereſſanter Jugendklubkampf.
SV. 1898 — JG. Frankfurt.
Am heutigen Sonntag wird im Stadion am Böllenfalltor
ein intereſſanter Jugendklubkampf ausgetragen. Der SV. 1898
tritt mit ſeinen Jung=Leichtathleten zum Rückkampf gegen die
Jungens des JG.=Sportvereins Frankfurt an, die bekanntlich im
Mai in Frankfurt den Vorkampf gewinnen konnten. Da beide
Vereine überdies ausgezeichnete Jung=Leichtathleten in ihren
Reihen haben, werden am kommenden Sonntag ab 9 Uhr wieder
einmal mehr ſchöne, feſſelnde Kämpfe im Stadion am
Böllenfall=
tor zu ſehen ſein. Die Kämpfe erſtrecken ſich auf die drei
Alters=
klaſſen: A, B und C und werden in folgenden Diſziplinen
ausge=
tragen: Jugend A (1914/15): 100 Meter, 400 Meter, 1500 Meter,
Weitſprung, Kugelſtoßen, Diskuswerfen, Olympiſche Staffel;
Jugend B (1916/17): 100 Meter, 200 Meter 800 Meter,
Hoch=
ſprung, Speerwerfen, Kugelſtoßen, Schwedenſtaffel; „Jugend
(1918 ff.):
50 Meter, 100 Meter, Hochſprung, Kugelſtoßen, 4mal
100 Meter=Staffel. Die Kämpfe beginnen, wie geſagt, pünktlich
um 9 Uhr
Handball.
1. Mſchft. Beſſungen 1865 — TG. 1875.
Als zweiten Gegner der diesjährigen Verbandsſpiele empfängt
die Tgde. Beſſungen am heutigen Sonntag die Turngeſellſchaft 1875.
Die Turngeſellſchaft iſt zur Genüge bekannt und laſſen die
er=
zielten Reſultate gegen bedeutende Gegner erſehen, daß ſie zu
ſpielen verſteht. Die Beſſunger werden in ihrer derzeitig ſtärkſten
Mannſchaft antreten, um gegen dieſen Lokalverein ein
ehren=
volles Reſultat zu erzielen. Das Spiel beginnt 15,30 Uhr auf der
Rennbahn an der Heidelberger Str.
Tgmde. Darmſtadt 1. — Fr. Tgmde. Bauſchheim 1.
Im erſten Serienſpiel auf eigenem Platze erwartet Darmſtadt
Bauſchheim. Der Gegner iſt der ſtärkſte Rivale Darmſtadts und
hält immer hinter dieſen den zweiten Tabellenplatz. Ganz beſonders
iſt die Flinkheit eine ſtarke Waffe der Mannſchaft. Wenn
Darm=
ſtadt keinen weiteren Punktverluſt erleiden will, ſo heißt es, alles
Können aufbieten, um nicht auf eigenem Platze eine Niederlage
hinnehmen zu müſſen. Spielzeit iſt 4 Uhr. Vorher ſpielt
Darm=
ſtadt 1b gegen Erzhauſen 1. im Serienſpiel um 2.30 Uhr. und um
1.30 Uhr Darmſtadt 2. gegen Ober=Ramſtadt 2.
T. G. Ober=Ramſtadt.
Ihr erſtes Pflichtſpiel konnte die 1. Mannſchaft am
vergan=
genen Sonntag gegen Weiterſtadt mit 12:6 verdient gewinnen.
Zum 2. Spiel begibt ſich die Mannſchaft am kommenden
Sonnta=
nach Erzhauſen zum dortigen Turn=Verein. Letztere konnten auch
ihr Spiel gegen die ſpielſtarke Mannſchaft von Urberach gewinnen,
ſo daß der Ausgang völlig offen iſt. Abfahrt der Mannſchaft um
1,30 Uhr an der Linde.
Schieß=Spork.
Kleinkaliber=Schießſport.
Der Landesverband Heſſen und Heſſen=Naſſau des Deutſchen
Kartells für Jagd= und Sportſchießen, Abt. Kleinkaliber=
Schieß=
ſport, hält am kommenden Sonntag, 28. Auguſt, ſein diesjähriges
Landesverbands=Meiſterſchaftsſchießen ab. — Das Schießen findet
auf den Schießſtänden des Polizeiſport= und Poſtſportvereins
Wiesbaden. Faſanerieſtraße, ſtatt und beginnt pünktlich morgens
um 9.30 Uhr.
Die Kämpfe werden als Mannſchafts= und Einzelſchießen
aus=
getragen. Jede Mannſchaft ſetzt ſich aus 4 Schützen zuſammen.
Geſchoſſen wird nach der Sportordnung des Kartells mit
belie=
biger Viſierung (Ausgleichstabelle) in den Klaſſen A. B. C. D.
Windmühle Darmſtadt Bezirksmeiſter.
Bei den diesjährigen Kämpfen um die Bundesmeiſterſchaft
des Deutſchen Schützenbundes iſt eine erfreuliche Zunahme der
Meldungen feſtzuſtellen. Waren doch 358 Mannſchaften an den
Gau=Kämpfen beteiligt. Im weiteren Verlauf der Kämpfe traf
die Mannſchaft der Windmühle auf die Gaumeiſter Bockenheim
und Wiesbaden und konnte hierbei mit gutem Ringvorſprung
den Titel Bezirksmeiſter (Mittelrhein) erneut erringen.
Kom=
menden Sonntag ſteigt der Kampf um die Verbandsmeiſterſchaft
„Weſt”. An demſelben nehmen teil Bezirksmeiſter vom Rhein:
Bonn. Bezirksmeiſter Pfalz: Speyer, Bezirksmeiſter Weſtfalen:
Ahaus, und Bezirksmeiſter Mittelrhein: Darmſtadt. Der Sieger
nimmt an der Endrunde teil.
Im Segel=Länderkampf auf dem Wannſee ſiegte Deutſchland
ganz überlegen mit 56 Punkten vor Italien mit 38 und Ungarn
mit 32 Punkten.
Wekkerbericht.
Ausſichten für Sonntag, den 28 Auguſt: Wechſelnd bewölkt mit
Aufheiterung, vereinzelte Gewitterſtörungen oder
Nieder=
ſchläge, im ganzen warm, jedoch vorübergehend leichte
Ab=
kühlung.
Ausſichten für Montag, den 29. Auguſt: Teils bewölkt, teils
auf=
heiternd und meiſt trocken.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Veranwornich für politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhman
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſ
(i. V. Dr. C. H. 6
ſie
ſe Gegenwart” Tagesſpiegel in Btid und Wort: Dr. Herbert
Andreas Baue
Mttellungen: Willy Kuhle;
ette; ſür den Inſeratentel und geſchäfti
ämtlich in Darmſtadt
Druck und Verlag: L. C. Wittich
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantſe der Rückſendung nicht übernommen,
Geſchäftliches.
Der neue kleine Ford (1 Liter 4/20 PS) wird am Montag
ge=
zeigt bei der Firma Rinner, Rheinſtr. 20. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Gewinnauszug
5. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterfe.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
D24
16. Ziehungstag
26. Auguſt 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
4 Gewinne zu 10000 m. 70563 311337
nne
197195 342347 367056
5000 g
36
ne zu 300
1073 7578 8163 42660 76343 86274 225966
Af
236 36
nne zu 200
1819 2117 27166 33654 62801 108994
O84
8944
29 172038
10 181665 186274 213437 25185
2571
496 28
78 311857 337164 346160 348232
3685
369581 381
3e
98
ewinne zu 100
2859 15456 30567 31454 31818
5561 63651
89980
344
3790
0 1400
401 1
(
1 9
8187783 189848 1
98
502 2
zo9 382
488 25.
7574 273106 28
4178 3064 18 323369 326924 3360 18 335208 939331 939685 372469
14
vinne zu 500 M. 1414 5186 12824 17044 17874 24705 3590
7498 46089 47058
967 65203 56281
78 77044 79930 80726
66:
94.
88.
13205 112
7 11
14547 115212 115309
132108 132128 135
143543 14414
81198 16563
188897
75856 185919 188592 198881
189
1020c
89777 222
374143 2400=
25
89708
3=
1988
9a8
288 360
303448 3
8 339731
341047 344061 345722 348029 348501 3491
3a 350485 383839
8 371478
12 378784 380325 384082 390363 392691 394526
398119 389621 398950
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne m 10000 M. 1651
Gewinne zu 5000 M. 15192 222945 236057
22 Gewinne zu 3000 M. 3668 8081 35567 76264 80021 96686 159299
241906 321437 3989
24 Gewinne m
51156 53486 69198 75425 96214 11828
126587 134002
190 91
1931 2:
2 236670 253533
269086 287103 316068 3358
46 341
28
63733
90 Gewi
1000 A
761
34 36096 48373
70613
2 169
89451
2107 124069
1
*
42488 145052 146900 164431
5378 181526
09240 2223
6
250315 296729
309416 31906
321061=
8‟
1849
20 345494 350645 351701 359383 360064 373383
3887 9
45 3822
e zu 5‟
2279 6053 7668 17276 26201 30014 3
62048 6367
9736 70662 72124 7
76a46
Rf
88878
990
1019
1993
859
A0
6
1288
37366 138
448
2023
3387 18
71883
78
383 166572
192687
g8716 21
778
27517
„We
2818
24713
52 2568
586o8 280
383e
37116 2
2698
1108 2
3386 383
760 289566 292181
1106
33799
323340 328309 3
178
347676 348575 365482 356124
859147 369493 372166 382270 387268
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 100
Schlußprämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 200000, 2 zu je
100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 16 zu je 25000, 90 zu
10000, 202 zu je 5000, 432 zu je 8000, 1242 zu ie 2000. 2566
zu je 1000, 4310 zu je 500, 12972 zu je 400 M.
Die heutige Nummer hat 18 Geiten.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6: Wetter, Gymnaſtik.
6.30: Gymnaſtik. 7: Wetter, Nachrichten,
anſchl.: Konzert.
8: Waſſerſtand. o 11.50: Zeit, Programm, Wirtſchaftsmeldungen,
Wetter. O 12: Konzert (außer Sa.). O 13.15: Nachrichten, Wetter.
13.30: Konzert. o 14: Nachrichten. o 14.10: Werbekonzert.
(Sa. 14.40). o 15: Gießener Wetterbericht (Do. 14.55, Sa. 15.20).
15.10: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen (Do. 16.00, Sa. 15.25).
16.50, 18.15: Wirtſchaftsmeldungen. O 19.15: Zeit, Programm,
Wetter, Wirtſchaftsmeldungen (Mi. 18.50).
Sonntag, 28. Auguſt
Hamburger Hafenkonzert.
6.15
8.15: Evangeliſche Morgenfeier.
Stunde des Chorgeſangs.
9.15
Goethe=Gedächtzis=Feier.
139
1.
0: Berli: Konzert des Deutſchen Orcheſters.
14.00
Frof. Hein: Was iſt uns Goethe? (Mit Goethe=Liedern.)
15.0
Stunde der Jugend: Im Märchenland. Märchenſpiel.
16.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
25 bunte Minuten.
18.0
Dr. Hamburger: Europäiſche Denker: Brunſchvicg.
18.2‟
18.5
Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Sportnachrichten, mit Bericht über die Meiſterſchaft von
eutſchland im Kleinkaliberſchießen.
19.00
Königsberg: Konzert.
20.00: Prof. Dr. Beutler: Vorſpruch zu Goethes: Iphigenie auf
Tauris.
20.15: Iphigenie auf Tauris. Schauſpiel von Goethe.
22.00: Berli: Zeit, Nachrichten.
Anſchl. Wetter, Sport.
22.30: Unterhaltungskonzert.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle. Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge: 5.45:
Wetter für die Landwirtſchaft. 6: Gymnaſtik. 6.15: Wetter
für die Landwirtſchaft.
anſchl.: Frühkonzert. O 10: Neueſte
Nachrichten. O 12: Wetter für den Landwirt. — anſchl.: Konzert.
Nauener
Zeit.
Wiederholung des Wetterberichts. o 12.55
O 13.35: Nachrichten. O 14: Konzert. O 15.30: Wetter, Börſe.
O 18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
Deutſche Welle: Sonntag, 28. Auguſt
6.00: Funkgymnaſtik.
6.20: Hamburger Hafenkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt.
Anſchl. Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.20: Dipl.=Landwirt Hußfeld: Diesjährige Saatgutfragen.
8.55: Morgenfeier.
Anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Frankfurt: Goethe=Gedächtnisfeier auf dem Römerberg.
Mittagskonzert des Deutſchen Konzertorcheſters.
12.30:
14.00: Rektor Gieſeler: Zeitſchriften für Kinder.
14.30: Ein unbekannter Dichter lieſt eigene Arbeiten (H. W. Emler).
15.00: Prof. Krauſe: Der deutſche Bauerngarten.
Nachmittagskonzert. Muſikkorps der Kommandantur Berlin.
15.3
Tanzkapelle Leo Bermann.
Als Emlage: Programm der Aktuellen Abteilung.
16.30: Aus der Funk=Ausſtellung: Unterhaltungsmuſik des Steinen=
Orcheſters.
Als Einlage: Eintreffen der Europa=Flieger.
18.00: Leipzig: Bericht von der Eröffnungsfeier der Hans=Breuer=
Jugendherberge in Schwarzburg. (Schallplatten)
18.30: Pfarrer Kempff: Das neue Singen nach dem neuen
Geſang=
buch
19.00: Königsberg: Serenaden. Orcheſter des Kbg. Opernhauſes.
20.00: Frankfurt: Prof. Dr. Beutler: Vorſpruch zu: Iphigenie auf
Tauris.
20.15: Frankfurt: Iphigenie auf Tauris. Schauſpiel von Goethe.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Frankfurt: Nachtkonzert.
Arbeitsbeſchaffung durch die Reichsbahn.
Die ſchlüſſelarkige Stellung reichsbahnabhängiger Induſtrien läßt die Sorderung nach Aufkrägen
im geſamkwirkſchafklichen Inkereſſe berechtigk erſcheinen.
Eine Eingabe des Langnam=Vereins.
Der Verein zur Wahrung der gemeinſamen wirtſchaftlichen
Intereſſen in Rheinland und Weſtfalen hat, wie er mitteilt, bei
den zuſtändigen Reichs= und Staatsminiſterien, ſowie der
Reichs=
bahn=Hauptverwaltung erneut dringende Vorſtellungen über die
Notwendigkeit erhoben, Reichsbahnarbeiten und =aufträge in das
Arbeitsbeſchaffungsprogramm des Reichs einzufügen. Durch die
ſeit Anfang April d. Js. feſtzuſtellende einſchneidende
Auftrags=
droſſelung der Reichsbahn habe ſich die ohnehin bedrängte Lage
ſowohl der eiſenſchaffenden als auch der eiſenverarbeitenden
In=
duſtrie in einem Maße zugeſpitzt, das zu ernſteſten Beſorgniſſen
Anlaß gebe. Es handele ſich um wirklich produktive
Aufwendun=
gen, da mit verhältnismäßig geringen Koſten ein hoher ſozialer
Nutzaufwand erzielt werde. Tauſende von Arbeitskräften wieder
eingeſtellt werden könnten und brachliegende Stoffe aktiviert
wür=
den. Darüber hinaus ſollte aber auch die Frage einer
eingehen=
den Prüfung unterzogen werden, ob nicht wenigſtens in
beſchei=
denem Umfang auch Mittel für eine zuſätzliche Auftragsvergebung
freigemacht werden können. Die dringende Gegenwartsnot der
breiten Schicht reichsbahnabhängiger Induſtrien laſſe, nicht zuletzt
im Hinblick auf die ſchlüſſelartige Stellung dieſer Gruppe im
ge=
ſamtwirtſchaftlichen Intereſſe, die Prüfung einer Uebernahme von
Riſiken gerechtfertigt erſcheinen, die vielleicht ſonſt größerer
Zu=
rückhaltung begegnen würde. Eine ſolche Maßnahme würde aber
auch inſofern bis zu einem gewiſſen Grad im eigenen
kaufmänni=
ſchen Intereſſe der Reichsbahn liegen, als der gegenwärtig
unge=
wöhnlich niedrige Preisſtand der Bedarfsſtoffe auch Käufe
recht=
fertigt, die unter günſtigeren Zeitumſtänden vielleicht erſt nach
und nach hätten getätigt werden können. Angeregt wird in der
Eingabe u. a. eine beſcheunigte Vergebung von
Ausbeſſerungs=
arbeiten für die etwa 60 000 Einheiten umfaſſende
reparaturbe=
dürftigen Fahrzeuge, und in gewiſſem Umfange auch die
Ver=
gebung von Neubeſtellungen.
Die Lage am Geld= und Deviſenmarkke.
Die in der vorigen Woche gemeldete Verſteifung am
Tages=
geldmarkte ſetzte ſich in dieſer Woche nicht fort. Da ſich im letzten
Berichtsabſchnitt politiſch wenig Wichtiges ereignete und eine
ge=
wiſſe Stagnation zwiſchen Medio und Ultimo Platz griff, lag
Tagesgeld vielmehr ziemlich leicht. Anfangs der Woche fanden
verſchiedene Ueberweiſungen ſtatt. Erſt gegen das Wochenende
trat eine neuerliche Verſteifung ein, die ihren Grund wohl u. a.
in der Erntefinanzierung und in der Fälligkeit verſchiedener
Steuern, am Freitag aber vor allem in Lohndispoſitionen hatte,
Auch die Vorbereitungen für die Ueberwindung des Ultimos
mögen ihren Einfluß geltend gemacht haben. Der Satz betrug 4
bis 4,5 Prozent. Wie weit ſich das Arbeitsbeſchaffungsprogramm
auf den Geld= bzw. Kapitalmarkt auswirken wird, läßt ſich zurzeit
noch nicht erkennen. — Für Privatdiskonte lag wegen des
bevor=
ſtehenden Ultimos ſehr geringe Kaufneigung vor.
Reichsſchatz=
wechſel und Reichsſchatzanweiſungen wieſen nur geringen Umſatz
auf; der Satz für Monatsgeld betrug bei ſehr ſtillem Geſchäft 5,25
bis 5½ Prozent.
Auch am Deviſenmarkt lagen nur
geri
vor,
ung
Verbält
ſe
zurückzu=
ren
was wohl auf ähnliche markttechniſche
iſt, wie wir ſie bei Beſprechung des Geldmarktes darlegten.
Ledig=
lich der Yen ſetzte ſeine Abwärtsbewegung fort; „er konnte ſich
gegen Ende der Woche kaum nennenswert erholen. Das Pfund
hat ſich gegen die Vorwoche kaum verändert, und damit blieben die
Norddeviſen auf dem ungefähren Kursniveau der Vorwoche ſtehen.
Auch diesmal lag die däniſche Krone leicht ſchwächer. Aus dem
Kurs des Dollars läßt ſich bisher noch keine Auswirkung der in
Ausſicht geſtellten Konjunkturbelebung erkennen. Vielmehr
ver=
harrte der Dollar unter ganz geringen Kursdifferenzen auf dem
Stand der Vorwoche. Der franzöſiſche Fr. hat die kleine Erholung,
die er in der letzten Woche gewann, behauptet. Holländiſcher
Gul=
den und Schweizer Franken lagen mäßig leichter, wobei der
letz=
tere eine Kleinigkeit mehr einbüßte. Die Klärung der politiſchen
Situation in Spanien hat ſich auf den Kurs der Peſeta
ausge=
wirkt, indem ſie nicht mehr, wie in der letzten Zeit, größeren
Schwankungen unterworfen war. Die Reichsmark lag im
Aus=
lande auch diesmal weiter feſt und bewegte ſich immer noch ſtark
über der inländiſchen Parität.
Berliuer und Frankfurker Effekkenbötſe.
Die geſtrige Berliner Wochenſchlußbörſe übernahm die
freundliche Grundſtimmung, die ſchon in den letzten Tagen
ge=
herrſcht hatte. Vielleicht regte der feſte Schluß des vorgeſtrigen
New Yorks etwas an; viel mehr ſcheint jedoch die nunmehr
ſicher=
geſtellte Durchführung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms, über
deſſen Inhalt und Umfang allerdings bisher, ſehr wenig an die
Oeffentlichkeit gedrungen iſt, bei der Kundſchaft neues
Kaufinter=
eſſe ausgelöſt zu haben. Das Geſchäft war ſchon zu Beginn
leb=
hafter als ſonſt an Samstagen, beſchränkte ſich zunächſt aber auf
Spezialwerte. Weſentlich Neues hat ſich ſonſt nicht ereignet. Ob
die Verhandlungen zwiſchen dem Zentrum und der NSDAP. zu
einer Einigung führen werden, iſt ungewiß, für die Börſe im
Mo=
ment aber auch von untergeordneter Bedeutung. Auch über die
Zwangsanleihe ſcheint man ſich bereits hinweggeſetzt zu haben,
ob=
wohl man immer wieder die Meinung vertreten hört, daß die
Kurſe, um ein beſſeres Reſultat für dieſe Anleihe zu erziehen, hoch
manipuliert werden. Wie weit bei den Publikumskäufen auch noch
Befürchtungen hinſichtlich einer Kreditausweitung erſtrecken, läßt
ſich natürlich nicht beurteilen. In Börſenkreiſen fanden außerdem
noch die Auslaſſungen Hoovers bei der vorgeſtrigen
Wirtſchafts=
konferenzeröffnung Beachtung. Die Kuliſſe ſchritt daher auch eher
zu Rückkäufen und trug damit zu der Kursbefeſtigung bei. Mit
Plus=Plus=Zeichen erſchienen Klöckner, aber auch die übrigen
Montanpapiere unter Führung von Kohlenaktien waren ſtärker
gebeſſert. Rheiniſche Braunkohlen zogen um 4,25 Proz. an. ſonſt
lagen Dortmunder Union auf eine Zufallsorder 5,5 Proz. höher,
Vogel Draht gewannen mit plus 1,75 Prozent faſt 10 Prozent
ihres effektiven Wertes, und Stöhr zogen ebenfalls um 1,75 Proz.
an. Bei letzteren dürfte die verſchärfte engliſche Streiklage einen
Einfluß auf die Kursgeſtaltung ausgeübt haben. Die ſchon ſeit
Tagen feſten Akkumulatorenaktien gewannen erneut 4 Proz.. Im
Verlauf hielt das Kaufintereſſe der Kundſchaft an, ſo daß erneut
Gewinne bis zu 1 Prozent, bei Gelſenberg ſogar bis zu 2 Prozent,
eintraten. Die Spekulation benutzte dieſe höheren Kurſe aber
eher zu Wochenſchlußglattſtellungen, da die bevorſtehenden
Ent=
ſcheidungen der Regierung doch erſt zur Zurückhaltung mahnten
Am Rentenmarkt war die Tendenz freundlich. Die meiſten Gebiete
lagen allerdings ziemlich vernachläſſigt. Nur deutſche Anleihen,
unter Führung von Altbeſitz, waren feſter, und
Reichsſchuldbuch=
forderungen gewannen 0,25 Prozent.
werte durchweg ſtärker gebeſſert; ſo gewannen Gelſenkirchen im
Verlaufe 1,75 Mannesmann 1,5, Rheinſtahl ſogar 2,5, Otavi 1.25
Prozent. Kaliwerte ruhig und kaum verändert. Kunſtſeideaktien
bis 0,5 Prozent gebeſſert. Von ausländiſchen Kunſtſeidewerten
Enka etwas niedriger. American Bemberg behauptet. Am
Zell=
ſtoffmarkt gewannen Waldhof 1,5, Aſchaffenburger 1,25 Prozent.
Schiffahrtsaktien bis 0,5 Prozent gebeſſert. Von ſonſtigen
Trans=
portwerten Reichsbahnvorzüge 0,25 Proz. höher. Von Einzelwerten
nannte man Zement Heidelberg 1. Deutſche Linoleum 1,75,
Me=
tallgeſellſchaft 1,25 Prozent höher. Nur Holzmann eher
nach=
gebend. Der Rentenmarkt zeigte im Gegenſatz zu der feſten Tendenz
der Aktienwerte eher ſchwächere Kurſe Pfandbriefe nur bepauptet,
teilweiſe etwas nachgebend. Auch Reichsanleihe eher gedrückt. Im
Verlaufe blieb die Börſe freundlich. Man hörte Farben 90,50 bis
90,75. Am Rentenmarkt ergab ſich etwas Intereſſe für Neubeſitz,
die 0.15 anzogen; auch Altbeſitz etwas erhöht. Schutzgebiete 4 Geld.
Am Geldmarkt war Tagesgeld 4,5 Prozent. Die Nachbörſe war
weiter feſt. Farbeninduſtrie tendierten zwiſchen 90,50 und 90,75
Prozent.
Mainzer Produktenbericht. Großhandelspreiſe n
loko Mainz: Weizen 21,25—21,50; Roggen 16,25—16.
Wirkſchafkliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 24. Auguſt 1932.
Die vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 24. Auguſt berechnete
Großhandelsindexziffer iſt mit 94,8 gegenüber der Vorwoche um
0,2 v.H. zurückgegangen. Die Indexziffern der Hauptgruppen
lau=
ten: Agrarſtoffe 89 4 (minus 0,4 v. H.), Kolonialwaren 83,2 (min.
0,2 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 87,8 (pl. 0,2 v. H.)
und induſtrielle Fertigwaren 115,5 (minus 0,2 v. H.).
Wertpapierverſteigerungen an der Berliner Börſe. Im
Ber=
liner Börſengebäude gelangten am Samstag durch die beeidigten
Verſteigerer nom. 950 000 RM. 8prozentige
Teilſchuldverſchrei=
bungen der Vereinigten Textilwerke Wagner u. Moras A.G. in
Zittau von 1926 meiſtbietend und gegen Barzahlung zur
öffent=
lichen Verſteigerung. Es wurden 10 Prozent erzielt.
Dieterle u. Winter A. G., Offenbach a. M. Bei einem
Waren=
bruttogewinn von 0,917 Mill. RM. erforderte der Betriebsaufwand
1,084 Mill. RM., ſo daß nach weiteren 0,085 Mill. RM.
Abſchrei=
bungen ein Verluſt von 0,253 Mill. RM. verbleibt bei 0.200 Mill.
RM. Aktienkapital.
Handelsverkehr mit Braſilien. Der deutſche Generalkonſul in
Porto Alegro, Dr. Wahlbeck, hält am Donnerstag, den 15. Sept.,
bei der Außenhandelsſtelle für das Rhein=Maingebiet in Frankfurt
a. M., Börſe, Sprechſtunden für die wirtſchaftlichen Verhältniſſe
in ſeinem Amtsbezirk ab. Firmen, die an den Sprechſtunden
teil=
nehmen wollen, werden gebeten, ſich bis zum 6. September d. J.
bei der Außenhandelsſtelle für das Rhein=Maingebiet in
Frank=
furt a. M., Börſe, anzumelden damit eine Verteilung der
Be=
ſucher auf die zur Verfügung ſtehende Zeit ſtattfinden kann.
Beſchränkung der Einfuhr von franzöſiſchen Kartoffeln in das
Saargebiet. Die Saarbrücker Handelskammer teilt mit: „Nach
einer im Amtsblatt der Regierungskommiſſion veröffentlichten
Verordnung iſt die Einfuhr von Kartoffeln, Tomaten, Auberginen,
bewurzelten Gewächſen mit und ohne Erdballen, unterirdiſchen
Knollen und Zwiebeln, Rhizomen und anderen unterirdiſchen
Teilen von Gewächſen, ferner Abfällen ſolcher Erzeugniſſe, ſowie
von Säcken oder ſonſtigen Gegenſtänden, die zur Verpackung der
genannten pflanzlichen Erzeugniſſe gedient haben, aus den
fran=
zöſiſchen Gebieten verboten, die mit dem Kartoffelkäfer verſeucht
oder zur Abwehr der Weiterverbreitung des Kartoffelkäfers der
amtlichen Sperre oder Beobachtung unterworfen ſind. Die
Ein=
fuhr der genannten Erzeugniſſe und Gegenſtände aus den übrigen
Gebieten Frankreichs iſt nur auf dem Eiſenbahnwege und nur
unter beſtimmten Vorausſetzungen geſtattet.
Die Standard Oil=Company über das J. G.=Hydrierverfahren.
Die Standard Oil Company of New Yerſey berichtet über die vor
zwei Jahren in Angriff genommene Verwertung des mit der J. G.
Farbeninduſtrie AG. ausgearbeiteten und gemeinſam
kontrollier=
ten Hydrierverfahrens, und ſtellt ausdrücklich feſt, daß man ſich
nicht nur von der praktiſchen Anwendbarkeit des Verfahrens in
vollem Umfange überzeugt, ſondern daß ſich das
Oelhydrierverfah=
ren ſogar weit wirkungsvoller erwieſen habe, als man anfangs
glaubte erwarten zu dürfen.
bis 16: Braugerſte 17—17,75; Induſtriegerſte 16—1
gerſte 15,25—15,75:
Malzkeime 10—11; ſüddeutſches
Spezial Null 34,50; Roggenmehl 60proz. 25—26;
kleie 8,75—9: grobe Weizenkleie 9,50—9,75: Roggen
Biertreber 10,25—11: Erdnußkuchen 13—13,50;
Koko=
bis 16; Palmkuchen 9—9,25: Rapskuchen 9—9,25: So
bis 11,50; Trockenſchnitzel 9,25—9,50. Tendenz: ſtetig
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Infolge Ol
Produktionsſchrumpfung ſowohl im In= als auch 7
haben, die Preiſe eine weitere Aufwärtsbewegurn
ſie betrug im Durchſchnitt 0,5 Pfg. pro Stück. Wenm
ren Zufuhren in der nächſten Zeit kommen werden,
jetzige Preislage für konſtant. Der Abſatz war anfam” reger, weil jeder noch zu billigeren Preiſen eim
wurde es aber merklich ſtiller. Es notierten in Pfg.
loko Frankfurt a. M.: Bulgaren 6,75—7,25. Jugoſlav
Rumänen 6,5—7, Ruſſen 6—6,5, Holländer 7.25—9,50
bis 9.50 Flandern 7,5—8, Bayern 7,5—8, deutſche
nach Größe 7,75—9,5, in= und ausländiſche Mittel=
NM
eier 5,5—6.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Die Lage
markt hat ſich noch nicht weſentlich gebeſſert. De
konnte ſich wegen des knappen Angebots etwas befeſtise
holländiſche Ware zur Schwäche neigte. Der Abſatz
engen Grenzen. Die Verkaufspreiſe des Großhandel
Ztr.=To.); holländiſche Butter 125—127, deutſche
Qualitäten 122—125 RM.
Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 27. Aug. Auf 2
Weinheimer Obſtgroßmarkt wurden pro Pfund fol er
bezahlt: Pfirſiche 1. Sorte 26—30, 2. Sorte 1
7
Bi=
bis 10; Reineklauden 4—11; Mirabellen 12—
13—20, 2. Sorte 10—12: Aepfel 4—12: Falläpfel 2. X
Tomaten 2—3. Brombeeren 22 Pfg. Anfuhr gut, Nah
Berliner Produktenbericht vom 27. Auguſt. An
ſchlußbörſe war die Preisgeſtaltung nicht ganz einhein.
handelsrechtlichen Lieferuugsgeſchäft eröffnete Weizer
geſtrigen Preisſteigerungen 1—1.75 RM., ſchwächer,
dentlich Realiſationen erfolgten: Roggen dagegen nac
cherem Vormittagsverkehr gut behauptet. Am Effek
ſich das Angebot nicht nennenswert verändert. Die ſ.
lauteten für beide Brotgetreidearten kaum entgege
Gebote waren für Weizen trotz beſſerer Nachfrage m
Mark niedrigerem Niveau als an der geſtrigen Bör
Viehmärkke.
Weinheimer Schweinemarkt vom 27. Aug. Zug,0
502 Stück, verkauft wurden 308 Tiere, und zwar Milck.
Stück zu 6—11 Mk., Läufer das Stück zu 12—30 Mk. M
mäßig.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Ab 1. September 1932 werden die Zinsſcheine 7
Gprozentigen Schatzanweiſungen der Deutſchen
Reick=
ſchaft vom Jahre 1930 Reihe 1 bei den für die Einl.)
ſehenen Zahlſtellen eingelöſt.
Der Aufſichtsrat der Bingwerke vorm Gebr. B;
Nürnberg, hat in ſeiner geſtrigen Sitzung beſchloſſen.
Beſchwerde gegen die Konkurseröffnung Abſtand zu r.
ſeiner Ueberzeugung ſind durch die Tatſache der Konku=
Verhältniſſe geſchaffen worden, die ſelbſt bei einem
Beſchwerde den geplanten Liquidationsvergleich nicht
führbar erſcheinen laſſen.
Die auf den 24. September einberufene G.V. de
Uhrenfabrik AG., Furtwangen, ſoll den Abſchluß für d
jahr 1931/32 genehmigen und ſodann über die Liquida.
ſellſchaft Beſchluß faſſen.
Bei einer unveränderten offiziellen Elektrolytkup
von 6,25 Dollarcents offerieren die Kupferexporteur=
Spezialpreiſe für Prompt= und Terminware von 5,60
per Ib.
Der aus New York kommende Dampfer „Roch 0
geſtern mittag in Le Havre mit einer für die Bank von
beſtimmte Goldſendung im Werte von ſechs Millionen
getroffen.
Das „Journal officiell” veröffentlicht eine Mit
Handelsminiſteriums, wonach das Einfuhrkontingen;
gabeln, und Harken aus Deutſchland bis zum 30. Sex
reits erſchöpft ſei.
Berliner Kursbericht
vom 27. Auguſi 1932
Deulſche Sunt and Sibrantb Ohräfcaft
Devifenn
vom 27. Augufl
Me
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A.E.G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Mee
75.—
61.75
14.75
22.—
15.125
34.875
50.—
44.25
Rré
98.75
88.—
Me
Elektr. Lieferung
f. G. Farben
Gelſ. Bergt
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
göln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
elöcknerwerke
Mannesm. Röh=
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kolsm
Orenſtein &s Koppel
74.2:
68.25
30.37.
25.5
77.50
67.875
30.25
48.—
101.—
27.—
46.50
28.5
6.75
2
3.
Mnee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ino.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werte.
Vee
37.—
173.—
42.875
16.50
104.50
14.50
45.75
10.25
14.50
74.—
21.—
25.50
Heiſtingtort
zudapeſt.
Sofie
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Sslon.
Kovenhagen
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Buenos- Aires.
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Italien
Paris
Bährung.
100 finn.
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0 Tſch.
100 Gutde
10) Kronen
0 Krone
100 Kronen
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Bab. Beio
Dollar
100 Belgo
100 Lire
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Fer, K
Nach der bereits feſten Freitagabendbörſe lag auch am
Wochen=
ſchluß die „Frankfurter Börſe weiter feſt. In
verhältnis=
mäßig größerem Umfange ſind wieder Käufer am Markt, die, wie
man annimmt, aus einem realen Optimismus in Erwartung des
Arbeitsbeſchaffungsprogramms zu Anlagekäufen ſchreiten, wobei
die Frage der Kreditausweitung weiter eine Rolle ſpielt.
Natur=
gemäß wirkt auch die feſte Tendenz des New Yorker Börſenplatzes
günſtig auf die Börſenſtimmung. Die Kursbefeſtigungen waren
bei den bevorzugten Werten teilweiſe recht kräftig, wenn ſich auch
immer noch etwas Zurückhaltung bemerkbar macht, da die
wirt=
ſchaftspolitiſchen Pläne der Reichsregierung erſten morgen bekannt
gegeben werden. Am Chemiemarkt ſetzten JG. Farben 0.25
Pro=
höher ein und gewannen im Verlaufe noch über 0.75 Proz. Am
Elektromarkt waren Siemens nach der geſtrigen Steigerung
noch=
mals. 0,75.-Schuckert:2, AEG. 0,5.Prozent:befeſtigt.=AuchsMkontan=
Durmſtädter und Kariokardant Surmſtaut, oillüne der Brescher
Frankfurter Kursbericht vom 27. Auguſf 1932.
We
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68 Baden ......."
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%Berlin. . .v.2
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ſcheide=Anſtalt 13
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Ot avi Minen.
[ ← ][ ][ → ]28. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ada sie verheiratet sind
Roman von Alfred Carl.
4(6
HAA
uusbe Ihnen doch ſchon heute nacht geſagt, daß an ſo
zu denken iſt. Sie kennen ja auch die Gründe
wer hat nun recht? Es iſt Ihr einziger Ausweg,
die Beichte vermeiden wollen!"
Soll ich hingehen und Ihlenfeldt den Krempel
vor=
ſen? Es findet ſich auch etwas anderes — glauben
ich täte das nicht?
u ren zu dieſem Irrſinn vielleicht imſtande!”
uß Sie mir das wenigſtens glauben! Und wenn ich!”
rill, geſchieht es wohl nur unſerer Zukunft wegen!“
wtet ſich Beate energiſch auf.
4utz
keine Hirngeſpinſte! Erinnern Sie ſich bitte
Aucht!“
eni hat ſich manches geändert!“
ben uns am Morgen in Karlshorſt getrennt. Ich
was ſich in zwölf Stunden geändert haben ſollte!”
ſehr Wichtiges, Beate! Ich weiß genau, daß Sie
yrlt das für einen Bluff.
ſo niger als vierundzwanzig Stunden habe ich Ihnen
täl geſagt. Meine Worte ſcheinen Ihnen wenig zu
wird mich immer an mein Verſprechen erinnern,
wvill!”
ie werden nicht länger wollen!“
wiſſen Sie das ſo genau?” fragt ſie erſtaunt.
ſhe zwei Gründe dafür. Erſtens bitte ich Sie heute
mmal in aller Form um Ihre Entſcheidung. Sie
er zu mir gehalten, Beate — alſo darf ich hoffen,
ſr ablehnen werden, als wäre das nichts. Und eine
ach anderer Seite werden Sie nach dem, was
vorge=
ſel bſt nicht mehr anerkennen.”
ieht die Brauen hoch.
Toktor Herder und Fräulein Ihlenfeldt haben ſich
ſind angeregt unterhalten. „Vorgefallen” — der
Aus=
mir dafür entſchieden zu ſtark. Seit wann ſind Sie
He1tz?"
n den Feind! — Dorrits Aufmunterung klingt ihm
hr. Die kriſenhafte Stimmung treibt ihn zu einem
ſigen Angriff — er merkt gar nicht, daß er ſchon halb
hi die Verteidigung gedrängt iſt.
eiß mehr als Sie! Glückliche Umſtände haben es ſo
dier niemand benachteiligt wird, niemand ſich einen
machen braucht, und daß doch zuſammen kommen
zuſammen gehört!“
(Nachdruck verboten.)
„So alſo ſtellen Sie ſich das vor!” ſagt ſie betont.
„Nein, es iſt ſo. Ich weiß es genau.”
„Und woher, wenn ich fragen darf?‟ Es klingt ſehr erregt,
faſt drohend . .
Lutz bekommt einen roten Kopf und ſucht verzweifelt nach
Worten. Mit einem Male fühlt er, daß ſein Angriff ins Stocken
gerät ..
Aber eine Antwort braucht er ſofort — und ohne ſich zu
beſinnen, redet er darauf los:
„Ich habe mich mit Doktor Herder ausgeſprochen!“
„Wann?”
„Heute vormittag.”
„Um welche Zeit?”
Röte und Bläſſe wechſeln auf ſeinem Geſicht.
„Ich weiß nicht genau ...
„Doktor Herder hatte heute den ganzen Vormittag an der
Univerſität zu tun. Dann habe ich mit ihm zu Mittag gegeſſen!“
Jetzt fällt Lutz beim beften Willen nichts mehr ein. Jetzt
weiß er endgültig nicht weiter .."
Beate überlegte kurze Zeit mit zuſammengepreßten Lippen.
„Unter den vier Millionen Menſchen in Berlin gibt es im
ganzen vier”, erklärt ſie dann langſam, „die über dieſe Dinge
unterrichtet ſein können. Wir beide, dann Herder . . und
viel=
leicht noch Fräulein Ihlenfeldt . ..
„Ah . . .!” In ihren Augen blitzt es plötzlich auf. Dann
gräbt ſich eine tiefe Falte auf ihrer Stirn ein.
Voller Unruhe verſucht Lutz, in ihrem Geſicht zu leſen —
wenn er nur ſchon wüßte, welche Richtung der Sturm nehmen
wird . . .
Er erfährt es bald genug. Er hat nicht mit weiblichem
Scharf=
ſinn gerechnet, nicht damit, daß der, zumal auf dieſem heiklen
Gebiet, dem männlichen hundertmal überlegen iſt. Beate hat
zu=
dem ein gutes Gedächtnis — er bekommt jetzt eine Probe davon.
Sie prüft mit höchſter Anſpannung ein paar
Erinnerungs=
bilder: der zweite Bridgeabend — an dem Dorrit, die beim
erſtenmal ſo bald nicht an Aufbruch dachte, keine Ruhe gab, bis ſie
möglichſt früh wieder fort kam. Ihre dringende Aufforderung an
Herder, doch mit ihr zu fahren. Das Augenzwinkern zu Lutz —
da ſollte ihr ja ausgerechnet etwas ins Auge geflogen ſein .. ..
„So!” ſchließt ſie die Gedankenkette laut ab. „So, lieber
Freund — nun hören Sie mir mal zu. Wenns bei Ihlenfeldt
ſchief gehen ſollte, bewerben Sie ſich doch im Auswärtigen Amt —
man wird Ihre Fähigkeiten dort in der Geheimdiplomatie gut
HIER
er
hge mein=
Vort=
lorts ge=
Frten zu
a. D.
nidt.
ſerſtr. 10.
Peichn.
ſträge.*
321 Gſch.
General=Vertreter
mit Kolonne für unſ. geſ. geſch. Sparheiz
blatte für Kohlenh. g eſucht. Hoher
Nutzen, laufende Unterſtützung. (11953
Maſchinenfabrik Ruhrtal. Eſſen=Ruhr.
Nr. 239 — Seite 11
verwerten können. Oder gehen Sie zu Reinhardt — der kann Sie
auch brauchen. Laſſen Sie mal ſehen. Nach wieviel Fronten haben
Sie hier Komödie geſpielt? Mit mir vor Ihlenfeldt und ſeiner
Tochter, mit mir vor Herder, und mit Fräulein Ihlenfeldr
vor mir
„Sie hat gleich herausgehabt, daß wir nicht verheiratet ſind!“
verſucht Lutz eine ſchwache Verteidigung.
„Sehen Sie an! Und das hat ſie nicht geſtört?”
„Ich habe ſie gebeten, reinen Mund zu halten.”
„Alle Achtung vor Ihrer Vielſeitigkeit!“
Er ſieht eine Gelegenheit, wieder Oberwaſſer zu bekommen,
„Nein, Beate, nicht doch . . . nicht ſo . ."
„Wie denn? Sie verſtehen Ihre Augen ſchon ſo zu
gebrau=
chen, daß man Ihnen nichts abſchlagen kann! Und da haben
Sie Fräulein Ihlenfeldt und Herder . .. ſchöne Geſchichten,
weiß Gott! Der Herr Heiratsvermittler hinter den Kuliſſen—
nein, mein Freund, Sie ſpielen hier nicht mit Marionetten!“
„Liebe Beate, laſſen Sie mich Ihnen doch erklären . . ."
Sie ſchüttelt heftig den Kopf.
„Iſt es ſo oder nicht?”
„Ich habe es wirklich nur gut gemeint
„Die einzige Ausrede, die Sie haben!"
„Ich habe eben weitergeſehen als Sie. Ich dachte mir gleich,
daß es ſo kommen würde.”
„Und ſtatt abzuwarten, helfen Sie kräftig nach! Mich
ſpan=
nen Sie auf der einen Seite ein, und die Dorrit auf der
anderen! Und jetzt beſitzen Sie die Unverfrorenheit, mich zu
fragen, ob ich mich morgen mit Ihnen aufbieten laſſen will.
Nein, mein verehrter Herr Ott! Ich danke!”
Sie ſchnellte empor.
Auch Lutz ſpringt auf — verſucht mit ſeinen verwirrten
Augen ihren Blick feſtzuhalten.
„Was ſoll denn aber nun werden, Beate?"
„Iſt das meine Sache? Habe ich dieſen Brei angerührt oder
Sie? Mich laſſen Sie gefälligſt in Zukunft aus dem Spiel!”
„Ja, aber . . . nun geht doch vielleicht alles ſchief!“
„Das iſt nicht meine Schuld! Ich kann Ihnen nicht mehr
helfen!"
„Gut — dann helfe ich mir allein!” Jetzt bricht der Trotz in
Lutz durch.
„Tun Sie das nur! Ich will Ihnen wünſchen, daß es Ihnen
glückt! Aber ohne mich in Zukunft, wenn ich bitten darf! Auf
Wiederſehen!“
Sie nickt ihm kurz zu und verläßt eiligen Schrittes die
Terraſſe.
Als Lutz , nach einer Stunde vielleicht — auf den
Wit=
tenbergplatz hinaustritt, iſt es ſchon völlig dunkel geworden. Er
geht langſam bis zur nächſten Ecke, ruft eine Taxe an und
fährt in einer unausſprechlich kataſtrophalen Verfaſſung in ſeine
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Seite 12 — Nr. 239
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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all die großen V
züge aus, die d
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Waschmittel bie-
PWk/Sa*
Zum Einweichen der Wäsche, zum Weichmachen des Wasé
Henko, Henkel’s Wasch-und Bleich-So8
V7999
[ ← ][ ][ → ]Nummer 35
Zeistungssteigerung.
Charakterkorrektur
zur Erreichung einer geſunden Lebensharmonie.
Jeder Menſch, ſo ſagen ſie ſich, iſt nicht nur zu
irgend etwas nütze, ſondern hat vielleicht das Seug,
im Beruf und Leben eine andere, wertvollere Nolle
zu ſpielen als die, zu der er rein „ſchickſalhaft”
ge=
kommen iſt.
Es gilt deshalb, ihn durch zielbewußtes Führen
und durch Konzentrieren der wirklich vorhandenen,
vielfach aber unentwickelt und träge
dahinfließen=
den Begabung vorwärtszubringen. Denn nichts iſt
ſchädlicher im Leben, ſowohl in geiſtiger als auch in
körperlicher Hinſicht, als eine falſche Beurteilung
ſeiner ſelbſt.
Im Inſtitut für Leiſtungsſteigerung und
Lebens=
harmonie des praktiſchen Pſychologen Dr.
Chri=
ſtoph, in das unſere Bilder einen
Ein=
blick zu geben verſuchen, werden die
Schüler nach allen bewährten
Metho=
den auf ihre Begabung, ihre
Eigen=
ſchaften und ihren Charakter
unter=
ſucht und im Laufe der Lehrgänge zur
Leiſtungsſteigerung erzogen. Das
Leitmotiv iſt hier: Wie ſteigere ich
meine Kräfte? Wie arbeite ich
er=
folgreich? Volkstümlich ausgedrückt:
Wie werde ich reich und glücklich?
Die Schüler des Inſtituts machen
die verſchiedenſten Konzentrations=
und Gedächtnisübungen. Sie werden
Der Kopf des Schülers wird genan vermeſſen.
Eine intereſſante Konzentrationsübung.
An einem Handgelenkkontrollapparat muß der
Schüler mit verbundenen Augen immer wieder den
Ausgangspunkt der Drehung zu erreichen verſuchen.
ſiet ſten haben es ſo ausgedrückt: Jeder iſt
Cſüres Schmied. Diemodernen
Wei=
oiſuwie ſie ſich nennen, die praktiſchen
Pſy=
igen eigentlich faſt dasſelbe, nur etwas
twr. Nach dem Grundſatz ihrer
Erkennt=
der ſein Schickſal in ſich. Auch Sufälle
malitäten ſind auf Körperbau und
Cha=
huck zuführen. — Die moderne Pſuchologie
uverſchiedenen Methoden, um Charak=
Eſtungsfähigkeit eines jeden einzelnen zu
Dieſe Methoden ſind aber nicht nur zu
4wen da und nicht nur zur Selbſterkenntnis,
ernd) führen eben über die Selbſterkenntnis
clſektur des Charakters und zur
igtung der Fähigkeiten.
SMM zur Seit eine ganze Menge Inſtitute für
lung
gerung und moderne Lebensgeſtaltung,
hachk ſeng wiſſenſchaftlichen Nichtlinten arbei=
GM5 muß hier ein ſcharfer Crennungsſtrich
Wuden zwiſchen den rein wiſſenſchaftlichen
hech und Pſuchologen und — den
Kur=
herta uf dieſem Gebiet. Die gewiſſenhaften
Individualpſychologen machen ihre
oeesder Hebung der inneren und äußeren
der Steigerungder
Arbeits=
im täglichen Leben nutzbar. Ihnen
gel=
verſchiedene Meſſungen und
Berech=
geſtellten Normen, als Unterlagen
zu nehmen, iſt der eigentliche Fortſchritt
aller dieſer Bemühungen. Dazu kommt die
Auf=
ſtellung beſtimmter Normen für eine
prak=
tiſche Nutzanwendung. Man erinnere ſich
z. B. der erfolgreichen Verſuche zur
Leiſtungs=
ſteigerung auf ſportlichem Gebiet, die es heute
ſchon ermöglichen, genau die Grenze der
körper=
lichen Leiſtungsfähigkeit zu ergründen. Der
eigent=
liche Sinn der Methoden iſt aber nicht einſeitiges
Süchten von Nekorden, ſondern harmoniſches
Entwickeln aller im Menſchen ſchlummernden
Kräfte.
In der Sprachlehrmethode werden die
fremden Worte, die auf einer Grammophonplatte
zu hören ſind, auch auf Bildern dargeſtellt. Der
Schüler muß ſie bei Vorkommen im Geſpräch
ſo=
fort auf der Cafel zeigen. Durch raſch geſprochene
falſche Sätze werden die Schüler oft zu Irrtümern
verleitet; die Sätze müſſen dann ſchnell und richtig
zu Papier gebracht werden.
Haben Sie eine ruhige Hand?
Mit Hilfe eines empfindlichen Pendels ſtellt man den Ausſchlag feſt,
den eine unruhige Hand verurſacht, um ihn dann durch
Konzentrations=
übungen mehr und mehr zu verringern.
nach den erprobten Suſtemen gemeſſen, und nach der geſtellten
Dia=
gnoſe ſind ſie dann imſtande, eine gewiſſe Begabung an ſich
auszubil=
den, ſie zu fördern, indem ſie die bekannten Fehler bekämpfen. So
wird im Körperhaushalt des Menſchen eine Nationaliſierung
vorge=
nommen. So verwunderlich es auch erſcheinen mag, nicht nur
ein=
wandfrei Suſammenhänge zwiſchen Leiſtung und möglicher Steigerung.
zwiſchen Charakter und möglicher Korrektur feſtzuſtellen, ſondern
ſogar Wege dazu erfolgreich zu gehen, das Streben nach
Vervoll=
kommnung iſt im Grunde nichts Neues. Es baut ſich auf reinen
Er=
fahrungstatſachen auf. Wer den Blick dafür hat, ſieht nicht nur, ob
einer verdroſſen oder vergnügt geſtimmt, ſondern auch, ob er ſchlau
iſt, hinterhältig, offenherzig, leidenſchaftlich, nüchtern, geizig uſw.
Indeſſen, was immer den Quell ſeiner Deutungen bilden möge, ob es
mehr Confall und Klang der Stimme iſt, mehr der Geſichtsausdruck,
mehr das Sichbewegen, ſeine Bewegungen und ſeine Neaktion
über=
haupt, ſtets iſt man auf Eindrücke von ſchneller
Ver=
gänglichkeit angewieſen. Sie aber mit Hilfe von Methoden und
Inſtrumenten zu meſſen, feſtzuhalten, ſie fachmänniſch unter die Lupe
Seſtſtellung der geiſtigen Fähigkeiten.
Links:
Die elektro=diagnoſtiſche Methode ermöglicht die objektive Seſtſtellung
der körperlichen Veranlagung und die der geiſtigen Fähigkeiten.
Geruchübung mit zugehaltenen Augen.
Rechts:
Der Schüler muß den Inhalt von zwölf Fläſchchen lediglich nach dem
Geruchsſinn angeben.
Juriſtiſche Plauderei von Carl Netep.
Pauls Lebenskurve zeigt ſteil nach oben.
Vom Voller des kleinen Jungen über das
Fahrrad zum Motorrad. Und nun iſt er zu
den wirklich feinen Leuten aufgeſtiegen und
ha=
ſich ein Auto angeſchafft. Swar nur einen klei
nen Sweiſitzer, von dem bis jetzt auch nur der
eine Sitz zu einem kleinen Ceil bezahlt iſt. Aber
die elegante kleine Freundin, die ſeither auf
dem Motorrad hinter ihm durchs Leben
gon=
deln mußte, kann nun ebenbürtig neben ihm
ſitzen. Das ſoll dieſes Mal ein vergnügtes
Wochenende in den Weinorten des
Rhein=
gaues geben. Nur ſein Freund Peter läßt den
Kopf hangen. Wird nicht die Liebe ſeiner
klei=
nen Freundin aus dem Gleichgewicht kommen,
wenn ſie nach wie vor auf dem Motorrad
hin=
ter ihm durch die Welt balancieren muß? Aber
ſiehe da! Am Sonntag=Morgen erſcheint er
am Startplatz mit einem Prachtwagen.
All=
gemeines Staunen. Aber für alle Fragen hat
er nur ein abweiſendes Lächeln. Alſo ſteigt
man ein. Die Freundin Pauls ſtutzt, als ſie
ihren Platz im Sweiſitzer einnimmt. Denn ſie
entdeckt ein Schild mit der Aufſchrift: „Sie
fahren in dieſem Wagen auf eigene Gefahr.”
Erſtaunt fragt ſie Paul nach der Bedeutung
die=
ſer rätſelhaften Inſchrift. Paul erklärt, daß
er dieſes Schild habe anbringen laſſen, damit
er von ſeinen Mitfahrern nicht zum
Schadens=
erſatz herangezogen werden könne, wenn ihm
etwa ein Fehler bei der Führung zur Laſt falle
und daraus ein Unfall erwachſe. Aber ſie
wiſſe ja, daß ſo etwas bei ihm nicht
vorkom=
men könne. Die kleine Freundin weiß das
zwar nicht ſo genau, aber ſie nimmt unbeſorgt
Platz. Was iſt das für ein vergnügter
Sonn=
tag. Wie ſchmeckt der Wein. Namentlich
Peters Alkoholbedürfniſſe ſind unerſättlich;
aber auch die anderen ſtehen ihm wenig nach
Dementſprechend verläuft am ſpäten. Abend die
Heimfahrt. Paul wird zuerſt vom Mißgeſchick
ereilt. Mit voller Geſchwindigkeit fährt er in
eine Kurve, kommt auf der durch Regen
auf=
geweichten Straße ins Nutſchen und landet im
Graben. Das nimmt ihm nicht nur das Auto
ſondern auch ſeine kleine Freundin ſehr übel.
Den Armbruch hätte ſie beinahe noch eher
ver=
ſchmerzt wie den Cotalverluſt des neuen
ſeide=
nen Kleides. Aber auch Peter ſollte nicht
glücklich wochenenden. Er ſieht, als er etwas
ſchläfrig im Alkoholtempo dahinbrauſt, gerade
im letzten Augenblick noch einen Stoßkarren
vor ſich. Er reißt zwar das Steuer nach links,
zieht auch die Bremſen ſtark an, kann aber
nicht hindern, daß er den Karren knapp ſtreift.
Der verkrachte Cruſt.
Aus dem Nuſſiſchen von M. Schillskaja.
Wir gründeten einſt einen Cruſt. Einen ſehr
ſoliden, ohne falſche Spekulationen. In unſeren
Händen hatten wir alles, was den Erfolg
ver=
bürgte, Wind, Waſſer, Polizei, Nerven und
das Geſamtmonopol des Produktes, das das
Publikum notwendig brauchte. Der
argwöh=
nigſte Schnüffler hätte in dieſem Unternehmen
keinen ſchwachen Punkt gefunden. Es war ein
ſo großartiges Unternehmen, daß das
Petro=
leumgeſchäftchen Vockefellers eine Bagatelle
dagegen war. Und doch machten wir Pleite.
Sch weiß nicht, ob ich Ihnen ſchon erzähl
habe, daß ich einen Compagnon hatte — Endi
Cacker. Ein genialer Meiſter im
Kriegshand=
werk. Solch ein Genie traf ich nie wieder. Ein
Dollar in den Händen eines anderen erſchien
ihm eine perſönliche Kränkung, und er ruhte
nicht eher, bis der Dollar zu ihm herüberrollte.
Er war ein außergewöhnlich gebildeter Menſch,
im Beſitz großer und nützlicher Kenntniſſe
Ueber Ideen konnte er ſprechen, ohne ein Ende
zu finden. Was für Spitzbübereien und
Ge=
ſchäfte hatten wir ſchon zuſammen gemacht. Er
hielt Vorträge über das heilige Land Paläſtina,
Vorträge mit Lichtbildern, in denen er den
Publikum den alljährlichen Kongreß der
Schneider in Amerika zeigte. Er. verkaufte
100prozentigen Spiritus den er aus
Muskat=
nuß gewonnen hatte. Mit dieſem Endi alſ
hatte ich eines Frühjahrs das Vergnügen in
Der fliegt an einen Baum und Peters
Freun=
din mit dem Kopf durch die Scheibe, nicht zum
Vorteil ihres bis zu dieſem Augenblick durchaus
erfreulichen Anblicks. Die beiden Mädcher
verlangen ſofort für ihre Schäden ſtürmiſch
Er=
fatz. So undankbar ſind nun einmal die
klei=
nen Mädchen. Wie iſt nun die Rechtslage?
Fangen wir bei Paul an. Er iſt nicht nur
Führer, ſondern auch Eigentümer und damit
Halter des Autos. Jür den Halter eines Autos
iſt die Haftung nach dem Automobilgeſetz ſehr
ſtreng. Er haftet ſtets für den Perſonen- und
Sachſchaden, wenn er nicht nachweiſt, daß der
Unfall auf ein unabwendbares Ereignis
zurück=
zuführen iſt. Es genügt dazu nicht der
Be=
weis, daß der Schaden auf das Verhalten des
Verletzten ſelbſt zurückzuführen iſt. Der
Hal=
ter des Autos muß nämlich weiter beweiſen,
daß er, und wenn er nicht der Führer des
Autos war, auch der Führer jede erdenkliche
Sorgfalt beobachtet und jedes zur Abwendung
des Unfalls geeignete Mittel angewendet hat.
Ein ſehr ſchwerer Beweis, an dem in der
Pra=
nis die meiſten Autohalter ſcheitern. Paul
kann ihn natürlich auch nicht führen, im
Gegen=
teil, es ſteht einwandfrei feſt, daß ihn ein
Ver=
ſchulden trifft, daß er fahrläſſig gehandelt hat.
weil er unter dem Einfluß des Alkohols ohne
Rückſicht auf die Glätte der Jahrbahn in viel
zu ſtarkem Cempo die Kurve genommen hat. Wie
lobt Pauls Freundin den klugen Geſetzgeber.
Sie träumt ſchon von einem neuen Seidenen.
Aber vorläufig bleibt es noch beim Craum.
Denn laut ausdrücklicher Vorſchrift des
Auto=
mobilgeſetzes gilt dieſe ſtrenge Haftung des
Halters nicht gegenüber den Inſaſſen des
Wagens, ſondern lediglich gegenüber ſolchen
durch den Unfall geſchädigten Perſonen, die ſich
außerhalb des Wagens befunden haben. Der
weitgehende Schutz des Automobilgeſetzes
kommt alſo nur dem außenſtehenden Publikum,
nicht den mit dem Wagen beförderten Inſaſſen
oder Sachen zugute. Pauls Freundin muß ſich
alſo einen anderen Weg ſuchen. Aber als ſie
ſich an maßgebender Stelle erkundigt, erfährt
zie, daß ſie keine Ausſicht hat, die Schäden der
Wochenendfahrt von ihrem früheren Freund
erſetzt zu bekommen. Sie hort, daß ſie eine
ſogenannte Gefälligkeitsfahrt gemacht hat.
Während ſie ſich daran macht, dieſes
neu=
modiſche Wort zu verdauen — gefallen hat ihr
die Fahrt, ſie ſelbſt iſt auch gefallen, aber damit
kann es doch nicht zuſammenhängen —
erläu=
tert ihr der zu Nate zugezogene Juriſt die
Sach=
lage. Hätte ſie ein Auto gegen Entgelt
gemie=
tet, dann hätte ſie einen Beförderungsvertrag
mit dem Halter des Autos abgeſchloſſen. Danr
haftete ihr der Autohalter für fahrläſſige
Ver=
letzung ſeiner Vertragspflicht. Aber in ihrem
Fall liegt ein Beförderungsvertrag nicht vor
Sie iſt unentgeltlich mitgefahren. Es war eine
Gefälligkeit Pauls, daß er ſie mitgenommen
hat. Es iſt nicht anders, wie wenn der freund=
Mexiko zu ſein. Dort zahlte uns ein Kapitaliſt
aus Philadelphia 25 000 Dollar für die Hälfte
einer Silbermine. Oh ja, es gab tatſächlich
ir=
gendwo in Mexiko ſolch eine Silbermine. Alles
hatte ſeine Nichtigkeit. Die andere Hälfte war
noch teurer. Die koſtete 30000 Dollar. Oft
habe ich darüber nachgedacht, wem wohl dieſt
zweite Hälfte gehören mochte. Auf der Nück
reiſe in die Vereinigten Staaten blieben End
und ich in einem Städtchen in Cexas ſtecken, am
Ufer des Nio Grande. Das Städtchen trug
den Namen „Vogelſtadt”, aber Vögel lebten
dort nicht. Wir wohnten in einem Gaſthof, der
die Mitte hielt zwiſchen einem amerikaniſchei
Bücherſchrank und einem Dachgarten. Kaum
waren wir da angelangt, begann es zu regnen.
Endi und ich waren Abſtinenzler, aber balt
merkten wir, daß die Stadt drei Kneipen beſaß,
und die Einwohner bewegten ſich den ganzen
Cag und die halbe Nacht in dieſem Dreieck. Es
war klar, daß jeder genau wußte, wo er ſein
Geld auszugeben hatte. Am dritten Cag, als
der Negen nachgelaſſen hatte, gingen wir auf
die Straße, um, wenn auch nicht das
Pano=
rama, ſo doch den Schmutz zu bewundern. Di
Vogelſtadt lag zwiſchen dem Nio Grande und
einer breiten Schlucht. Der Nio Grande war
vom Negen geſchwollen, der Deich zwiſchen den
Sluß und ſeinem alten Bett war weggewaſchen,
und das Waſſer überſchwemmte die ganze
Um=
gegend. Endi ſtand lange und betrachtete die
Ueberſchwemmung. Der Verſtand dieſes
Men=
ſchen ſchlief nie. Ohne ſeinen Platz zu verlaſſen
ſetzte er mir ſeine Idee auseinander, die ihn er=
liche Autolenker unterwegs einen müden
Wan=
derer auf der Straße einſteigen läßt, um ihn
bequemer an das gemeinſchaftliche Siel zu
brin=
gen. Bei ſolchen Gefälligkeitsfahrten haftet
der Autoführer nur nach den Beſtimmungen
des B.G.B. über unerlaubte Handlungen. Es
muß ihm bewieſen werden, daß er fahrläſſig
oder gar vorſätzlich das Leben, die Geſundheit
oder das Eigentum ſeines Paſſagiers verletzt
hat. Nun wiſſen wir ja ſchon, daß Paul
fahr=
läfſig den Unfall verurſacht hat. Aber die
Haf=
tung für Fahrläſſigkeit kann vertragsmäßig
ausgeſchloſſen werden. Dieſer Ausſchluß kann
ſogar ſtillſchweigend erfolgen, alſo ohne daſ
vorher darüber verhandelt wird. Es ſpricht
von vornherein ſchon manches dafür, daß man
einen Menſchen, deſſen Gefälligkeit man in
An=
ſpruch nimmt, nicht gleich für jeden Schader
verantwortlich machen will, auch wenn er bei
Ausübung ſeines Nitterdienſtes etwas
leicht=
ertig handelt. Aber im allgemeinen genügt eine
ſolche Erwägung nicht, um einen
ſtillſchweigen=
den Ausſchluß der Haftung für fahrläſſiges
Verhalten während der Fahrt anzunehmen.
E=
müſſen noch beſondere Umſtände hinzukommen,
aus denen hervorgeht, daß die Haftung auch
ohne beſondere Abmachung ausgeſchloſſen ſein
oll. Und daß ſolche Umſtande hier vorliegen,
kann die kleine Freundin beim beſten Willer
nicht leugnen. Sie hat gewußt, daß es ſich un
eine feuchtfröhliche Weinreiſe handelte. Sie hat
die ſteigende Wirkung dieſer kleinen Orgie ar
ihrem Freund beobachten können. Und ſie war
erfahren genug, um zu wiſſen, daß nach
reich=
lichem Alkoholgenuß ſich die Aufmerkſamkeit
des Fahrers mindert und eine ſtarke
Herab=
ſetzung der Beobachtungsfähigkeit eintritt
Crotz dieſes Wiſſens hat ſie ſich der Kunſt ihres
Freundes anvertraut. Sie muß ſich deshalb auch
die Annahme gefallen laſſen, daß ſie
ſtillſchwei=
gend damit einverſtanden war, daß ſie alle aus
dem ſtarken Alkoholgenuß ihres Freundes
ent=
ſtehenden Gefahren ſelbſt hat tragen wollen.
Und daß die den Unfall herbeiführenden Fehler
Pauls auf den überreichlichen Alkoholgenuß
zurückzuführen ſind, liegt klar zutage. Aber der
Sall liegt bei ihr auch noch beſonders
ausſichts=
los. Man braucht gar keinen ſtillſchweigenden
Ausſchluß der Haftung anzunehmen. Mit
Schrecken tauchen plötzlich das Schild mit der
rätſelhaften Inſchrift: „Sie fahren in dieſem
Wagen auf eigene Gefahr” und ihre
Unterhal=
tung mit Paul bei Beginn der Fahrt vor ihrem
geiſtigen Auge auf.
Wenden wir uns nun zu Peter. Deſſen
düſtere Mienen hellen ſich nach und nach auf,
als er die Erfolgloſigkeit der Bemühungen von
Pauls Freundin wahrnimmt. Sein Fall liegt ja
genau ſo. Auch ſeine Freundin fuhr im Auto
alſo kann er nicht nach dem Automobilgeſet
haften. Und auch ſeine Haftung für die unter
dem Einfluß des Alkohols begangenen Fehler
die den Unfall herbeigeführt haben, muß als
ſtillſchweigend ausgeſchloſſen gelten. Hat doch
ſeine Freundin ſeine Alkoholausſchreitungen den
ganzen Cag über beobachtet und ſich ihm trotz=
leuchtet hatte. Im nächſten Augenblick
grün=
deten wir unſeren Cruſt und kehrten dann in
die Stadt zurück, um zu handeln. Wir begaben
uns in die Hauptkneipe, die ſich „die blaue
Schlange” nannte. Wir kauften ſie. Dies kan
uns 1200 Dollar zu ſtehen. Dann gingen wir
für einen Augenblick in die Kneipe des
Mexi=
kaners Soe, ſprachen über das Wetter und
kauften ſo zwiſchendurch ſein Geſchäft für 50
Dollar. Die dritte Kneipe überließ man uns
mit Vergnügen für 400 Dollar. Am anderen
Morgen, als die Vogelſtadt erwachte, merkte
ſie, daß ſie eine Inſel geworden war. Der Fluſ
hatte alle Dämme durchbrochen und floß
wie=
der in ſeinem alten Bett. Die ganze Stadt
wurde von brauſenden Waſſern umſpült, ei
regnete ohne Unterlaß, im Nordweſten hinget
zweiwöchige Negenzeit angebrochen war. Aber
das war nicht das Hauptübel. Die
Vogel=
ſtadt hüpfte aus ihrem Neſt, pluſterte ihre
Se=
dern auf und wollte ihren gewohnten
Spazier=
gang machen. Oh, die Kneipe des Mexikaners
war geſchloſſen, geſchloſſen auch das zweite
Un=
ternehmen. Verſtändlich, daß ſich den
lechzen=
den Kehlen ein Schrei der Verwunderung
ent=
riß. Alles ſtürzte zur „blauen Schlange” und
was ſahen ſie in der „blauen Schlange‟? An
einem Ende der Theke thront Pieters, er i
bereit, die größte Münze zu wechſeln. Rechts
von ihm lehnt ſein Gewehr, er iſt imſtande
jeden niederzuſchießen. Drei Ausſchenker
hin=
ter der Cheke arbeiten aus Leibeskräften. An
der Wand prangt ein zehn Meter langes
Pla=
kat: „Jeder Schnaps ein Dollar.
dem noch anvertraut. Da bekommt
wiederhergeſtelltes Selbſtgefühl
einen gewaltigen Stoß. Es meldet
Eigentümer des zertrümmerten
ſeinen Erſatzanſpruch an. Der war
ſaſſe des Wagens, alſo haftet ihr
Grund des Automobilgeſetzes als
Wagens. Peter macht gar nicht
nachzuweiſen, daß der Suſammenſte
ein unabwendbares Ereignis
wurde. Denn daß der Unfall auf
den Alkohol verminderte. Aufmerk
rückzuführen iſt, ſteht ja feſt. Wie
er den Karren bezahlen. Aber ger
er keinen roten Heller mehr. De
eines Cages, in die Enge getrieber
ſtotternd, daß er gar nicht Halter
ſei. Um ſeine kleine Freundin nicht
Freundin zurückzuſetzen, hat er mit
rich eine verſchloſſene Garage
einen Wagen „geliehen” und ihn na
unbemerkt wieder zurückgebracht. 2
denkt der Stoßkarrenmann. Der
des Wagens iſt ein zahlungsfähige
iſt ihm als Halter des Autos zum
pflichtet. Aber der Eigentümer
kalte Schulter und erklärt, daß er MPeudeil.
bei Schwarzfahrten nicht aufzukom nM lEa
Und er hat recht. Denn die Haftu
ters iſt ausgeſchloſſen, wenn das F
ſein Wiſſen und Willen benutzt wEi
wenn die Benutzung durch ſein Ve=
*
möglicht wurde, muß er zahlen.
Ak=
unts (
kein Verſchulden. Er hatte ein ſicl
an der Garage anbringen laſſen —
zigen Schlüſſel dazu ſtets in ſich FrM/0
rung. Die Garage ſelbſt ſteht im MkN
unter guter Bewachung. Wenn es FM
dieſer Vorſichtsmaßregeln gelunge Munſe, M
neit den
S
den Beſitz des Autos zu ſetzen, TcHuſ.
Eigentümer nicht der Vorwurf trefſlu ſel
die Benutzung des Autos ſchuldhaW 50a
hat. Der Eigentümer des Karren=Wiu el
alſo nur an Peter halten. Der Eicnf Inderen
Autos aber zeigt nicht das mindeſt Filie A
nis für Peters Liebesnöte. PeteriW. üe
ſchauungen über Moral ſind ihm AiNmaf
wider, wenigſtens bei anderen und „Kind
ſeine Koſten gehen. Deshalb zeigt FBri/ ind
der Staatsanwaltſchaft an. Und ſo
ter auf die Anklagebank. Swar
übergehende Benutzung fremder Sil
wenn ſie gegen den Willen des
Eige=
folgt, nach den jetzt noch geltendn
ſau
ſetzen ſtraflos. Peter kann alſo
wegen Diebſtahls des Wagens zur
tung gezogen werden. Denn er wol
gen ja von vornherein nur vorübe-sſähſte M
nutzen und nach der Fahrt wieder zuiß ien und
Aber in dem Wagen befanden ſi /Ku Aine
Benzin, fremdes Eigentum, wie Eirſſtx die
war. Beides hat er auf der Fahr” Men Ain
ieie
N
.i trot
uuk
— V
42n vir
aut vei
9
ider.
auten G.
die g
2
A
Wiiten
Nei we
und ſich dadurch rechtswidrig zugegM/Atude z
Diebſtahl, und zwar ein ſchwerer, de
„Gu
Dietrich zur Oeffnung der Garage
ieion
Minimum bei Subilligung mildernd
5 Monate Gefängnis. Die bekor
Aieif
und das war das bittere Ende vom
Endi hockt auf dem feuerfeſten
aud
im noblen Frack und raucht eine
Sigarre mit einer goldenen Bauchbi.:0 henf
Kneipe hält der Polizeioffizier mit W /0
ziſten Wache, ihnen ſerviert der CrrrſtiA (in
umſonſt. Ja, Sir, es dauerte kein. ſtr Hrs ve
Uuntede
nuten und die Vogelſtadt begriff,
Ne
eine Falle geraten war. Wir erwarf
Putſch, ader alles blieb ruhig. Die=Fc
wußten, daß ſie in unſeren Händen Ahl.-U C
nächſte Eiſenbahnſtation war drei
entfernt, und man mußte zwei Woll
bis das Waſſer ſank. Bis dahin
nichts unternehmen. Die Einwohner”
ohne ein Blatt vor den Mund zu nain
dann ſchüttelten ſie die Dollars
Cheke. Es klang wie ein Grammc)
pourri. In der Stadt gab es 1500
Männer, welche ſich im leichtſinnig
alter befanden. Zur Verſchönerung
benötigte jeder von ihnen bis an
Gläschen Schnaps täglich. „Die blau
war der einzige Ort, wo ſie dieſe Gul
ten konnten. Dies war einfach une.
jede Betrügerei großen Stils Geck
morgens begann der Silberregen 9"
ſpärlicher auf unſere Cheke zu faller!
ich aus dem Fenſter blickte, ſah
ich=
hundert unſerer Klienten in eiſc
Schlange vor der Sparkaſſe
ſtandel-
griff, daß ſie für neue Dollars ſorgl
wir ihnen abknöpfen würden. Geg !0
begab ſich jeder nach Hauſe, um iſ L.
anenlentnant als Beduinenſcheich.
Von Stefan Fingal.
uiſchen Neichsbehörden ſind mit der
einer überaus abenteuerlichen
An=
beſchäftigt, in deren Mittelpunkt
gige Leutnant des preußiſchen zweiten
ments Erich v. Satzen ſteht. Durch
velche die Beduinenſtämme
Nord=
ſuchten, iſt die Nachricht gekommen,
lraberſcheich eines der noch wilden
h unabhängigen Stämme dieſes
Ge=
uptet, mit dem verſchollenen Offizier
ſein.
dſe Reiſenden im Gebiet des „blauen
E Hiba einen Araberſtamm
beſuch=
nen ein Häuptling durch ſeine
euro=
laieren auf, obwohl nichts in ſeinen
nieſen Mann von ſeiner Umgebung
Wie dieſe ſaß er mit untergeſchla=
Eaen auf dem Ceppich eines niedrigen
ſar und Bart waren verwildert, er
us und Curban. Nur ſeine
Aus=
priet den Sremden. Erſt auf ihre
kauft die meiſten
Gfg Schäfer.
uh die Millionäre, wird man ſagen,
auten und Cöchter mit dieſen
wert=
ger Mineralien ſchmücken. Das iſt
die ſchönen, erſtklaſſigen Steine
zu Ningen und Ketten verarbeitet.
got viele Diamanten, die nicht ſo
erſt=
u die trotzdem einen Wert von zirka
4MMark pro Karat haben. Und dieſe
e im Vergleich zu den koſtbarer
nuc inen wirklich billig ſind, werden
trotz=
ielzamt weit höher bezahlt als ihre
vor=
ſeng Füder. Die Kaufer, die pr.
* aſamiſten Geld für Diamanten
aus=
ei, /ſid die großen
Automobil=
uſſaften. Sie kaufen ſie natürlich
ihren weiblichen Angeſtellten eine
ireude zu bereiten, oder ihnen zur
men „Funkler” zu ſchenken, ſondern
gſbrikation. Dieſe Diamanten werden
Automobillager und andere
Prä=
ſchleifen. Ehe die Depreſſion audk
einſetzte, war Henry Ford wohl der
dionablen Leuten zuſteht. Wir
ſag=
sſchenkern, daß auch ſie dieſe kurze
benutzen ſollten. Wir machten un=
Einnahmen zu zählen. Wir
hat=
olars verdient. Nach unſerer
Be=
dirde die Bogelſtadt noch zwe
Inſel bleiben. Unſer Cruſt würd
erjügend Mittel verfügen, um de
in Chikago ein Studentenheim z
oi war ſehr ſtolz auf unſeren Er
er großartige Plan ja ſeinem Kor
war. Er kletterte vom Geldſchrani
ſich die dickſte Sigarre an, die in
teiben war. „Jeff,” ſagte er, „icl
ſiu der ganzen Welt keine Ausbeute
enden Fähigkeiten zu finden ſind
Germa Pieters, Tacker, Satana u
cerer Hand haben wir den Klein=
den Garaus gemacht.” Hier ge
Kläschen unſeres beſten Korns e
epee” ſogleich. Dies war ſein erſt
Mopeclitd om ich ihn kannte. „Es iſt gleich.
eint E ſer den Göttern,” erklärte er. Hier
PerF4r ein zweites Gläcchon auf das Ge
den Uhres Unternehmens, das dritte Gläs
Gidier auf den ganzen amerikaniſche
We 2Tbkangen bei der atlantiſchen Eiſen
S zu den Kohlenbergwerken. „End
uch, „es iſt ſehr edel, daß du a
DSIuerer Brüder trinkſt, aber, mei
eDR auf, und laß dich durch deit
ſte W ablenken. Du weißt, daß be
mteſſt Milliardäre nichts zu ſich negmel
Zer 1= huchsem Cee und Swieback.”
wiederholten Fragen, erfuhren ſie, daß der
Scheich El Hadi Aleman in Wirklichkeit
Deut=
ſcher war, der ſeit nahezu fünfzehn Jahren hier
am Nande der Wüſte lebte. Anfangs ſchien der
geheimnisvolle Mann Hemmungen zu
empfin=
den, ſeine Herkunft zu verraten, bis er
ſchließ=
lich in fließendem Franzöſiſch ſeine
außerge=
wöhnliche Geſchichte erzählte.
Während des Weltkrieges machte di
deutſche und türkiſche Heeresleitung wiederholt
den Verſuch, die intranſigenten Stämme von
Marokko zu einem Angriff auf die franzöſiſchen
Kolonien zu gewinnen. Wenn auch Aktionen
auf einem Nebenkriegsſchauplatz keine
entſchei=
dende Bedeutung zukam, ſo ſollte doch der
Verſuch gemacht werden, die Franzoſen zu
zwingen, größere Truppenabteilungen von der
europäiſchen Kriegsſchauplätzen abzuziehen. Der
„blaue Sultan”, der ſo hieß, weil er als
ein=
ziger in ſeinem Reich einen blauen Burnus trug,
behauptete, über 12000 Mann zu verfügen
und ſchien bereit, dieſe Streitmacht zugunſten
der Hentralmächte einzuſetzen. Bevor man
je=
doch auf dieſes Angebot einging, wollte man
den Gefechtswert der Beduinen prüfen und
überhaupt erſt einen genauen Ueberblick über
die Verhältniſſe bekommen. Zu dieſem Swecke
ſollte ſich ein Offizier nach Marokko begeben.
In ſeiner Begleitung befanden ſich der türkiſche
Hauptmann Haly Bei und der deutſche Konſul
von Spaniſch-Fez, Probſter. v. Satzen und
Halu ſollten dem „blauen Sultan” eigenhändige
Handſchreiben des deutſchen Kaiſers und des
türkiſchen Sultans überbringen.
Am 15. Oktober 1916 ging das
Unterſee=
boot U 20 mit der Geſandtſchaft von Helgoland
ab. Als Nendezvous mit dem Führer der
Ein=
geborenen war eine Stelle an der Mündung
des Nunfluſſes vereinbart worden. Alles ſchien
gut zu gehen, und nach einem Monat langte das
U=Boot in den marokkaniſchen Gewäſſern an
Da wurde es von einem franzöſiſchen
Minen=
zerſtörer geſichtet und mußte fliehen. Es war
ſchadhaft geworden, in ſeiner
Manöprierfähig=
keit gehemmt und konnte es auf keinen Kampf
ankommen laſſen. Als die Beſatzung der
Ver=
folgung glücklich entronnen war, ſah ſie ſich
ge=
zwungen, das Schiff zu verlaſſen. Das U=Boot
verſank darauf.
Nun verſuchten ſie zu Fuß das Gebiet des
„blauen Sultans” zu erreichen. Dabei geriet
die Cruppe in die Gefangenſchaft von nomadi=
Diamanten?
Mann, der mehr Dollar für Diamanten pro
Jahr ausgab, als irgend jemand anders in der
Welt. Beinahe zwei Millionen Mark wurden
von Ford jedes Jahr für dieſe Steine bezahlt.
ſetzt, wo auch Ford unter der Depreſſion zu
leiden hat, kauft er lange nicht mehr ſo viele
Seine Ingenieure ſind damit beſchäftigt,
billi=
gere Erſatzſchleifmittel zu erfinden. Einige der
Automobilfirmen wünſchen Diamanten von ganz
beſtimmten Farben, andere kaufen ſie nicht.
General Motors wollen für das Schleifen der
Lager ihrer Cadillacs nur graue Diamanten,
und die gleichen Steine werden ausſchließlich
bei der Fabrikation der Chevrolets benutzt. Dir
Packard Geſellſchaft arbeitet nur mit
Diaman=
ten, die einen bräunlichen Schimmer aufweiſen
Ford iſt nicht ſo wähleriſch. Er nimmt ſowohl
graue wie braune Diamanten. Aber auch die
Hoch= und Ciefbauunternehmungen verwenden
mehr und mehr Diamanten bei ihren Arbeiten.
Sie benutzen ſie hauptſächlich dazu, um
Stein=
proben von zu bebauendem Gelände mit
Dia=
mantſpitzenbohrern herauszuſchneiden.
Endi verſchwand hinte, der ſpaniſchen Wand
und erſchien nach ein paar Minuten in ſeinem
beſten Anzug. In ſeinem Blick lag etwas
Un=
heilvolles, faſt möchte ich ſagen, Codbringendes
Mir mißfiel dieſer Blick ſehr. Ich blickte ihn
voller Unruhe an, was für einen Schabernack
würde der Whisky, mit ihm treiben? Nach
außen ſchien Endi anſtändig, und es war mir
ätſelhaft, wie er ſein Gleichgewicht bewahrte
Innen aber ſtrotzte er vor Ueberraſchungen
„Jeff,” ſagte er, „ich bin ein Krater, ein
leben=
diger feuerſpeiender Krater. In mir kochen
Worte und Sätze und wollen herausgeſchleuder
werden. Millionen von Synonymen und alle
Ceile einer Rede drängen nach außen, und ich
werde nicht eher zur Nuhe kommen, bis ich alles
explodieren laſſe und eine Nede halte.
Irgend=
wo. Dies geſchieht immer mit mir wenn ich
etwas getrunken habe, dann werde ich ein
Ned=
ner.”
„Schlimmer kann es nicht kommen,” ſagte
ich. „Von zarteſter Jugend auf,” fuhr der
an=
geheiterte Endi fort, „bewirkte der Alkohol in
mir Anlagen zur Rhetorik und Deklamation.
Während der letzten Wahlen gab man mir drei
Gläschen Sin zu trinken. Ich ſprach zwei
Stun=
den länger als der Präſident ſelbſt. „Nun,
agte ich, „wenn der Drang zum Neden in Dir
o ſtark iſt, ſo gehe zum Fluß hinunter und ſprich
Dich da aus. Ich glaube, es gab ſchon einmal
ſo einen alten Schwätzer der am Geſtade des
Meeres ſeine Kehle erleichterte.” „Nein,”
gähnte Endi, „ohne Publikum kann ich nicht.
Ich bin gezwungen, mein oratoriſches Bedürf=
ſierenden Berbern, deren Verhältnis zur
Ober=
herrſchaft des Sultans nicht ganz klar war. Die
Europäer hatten große Schwierigkeiten, ihre
Freiheit wieder zu erlangen und ihren
Beſtim=
mungsort zu erreichen. Dort aber ergaben ſich
neue Unannehmlichkeiten. Der „blaue Sultan
konnte ſeine Stämme wohl zu dem üblichen
Wüſtenkrieg bewegen, aber von Diſziplin und
Drill wollten die Söhne der Sahara nichts
wiſſen. Sie liefen weg, wenn es ihnen nicht
paßte. Leutnant v. Satzen wäre dieſer
Schwie=
rigkeiten trotzdem Herr geworden, aber die
Ausbildung der Nomaden erwies ſich aus einem
anderen Grunde für zwecklos — ſie hatten keine
Munition. Patronen für 12000 Mann
mit=
ten im Krieg und mitten durch feindliche
Län=
der und Meere hindurch heranzuſchaffen, ſchien
ein Ding der Unmöglichkeit. Der „blaue
Sul=
tan” ſcheint inzwiſchen von der Gegenpartei ſo
jalb und halb durch Verſprechungen gewonner
worden zu ſein, ſein Benehmen wurde, immer
merkwürdiger, und als der Konſul Probſter
Anſtalten zur Abreiſe traf, wurde er mißtrauiſch
oder ſtellte ſich wenigſtens ſo. Probſter gelang
es ſchließlich, dem Sultan klarzumachen, daß er
Munition herbeiſchaffen wolle. Er ſelbſt glaubte
edoch kaum an das Gelingen eines ſolchen
Vorhabens. v. Satzen ſollte gleichſam als
Gei=
ſel zurückbleiben, was dem Leutnant nicht allzu
chwer fiel, denn er hatte inzwiſchen ſein Herz
an eine der Cöchter des Sultans verloren. Der
türkiſche Offizier hatte ſchon früher die
Nück=
reiſe angetreten.
Probſter ging ab — der Leutnant hat nie
wieder etwas von ihm gehört. Der
Ulanenoffi=
zier fand Gehör in den ſchönen Augen der
Sul=
tanstochter, trat zum Oslam über und heiratete
ſie. Vielleicht hat er in dieſer Handlung eine
Verletzung ſeiner Pflichten geſehen, jedenfalls
unternahm er nichts, um Nachrichten in die
Heimat gelangen, zu laſſen. Er iſt ernſt und
traurig. Vom Kriegsende erfuhr er erſt im
Auguſt 1920 durch deutſche Flüchtlinge aus der
franzöſiſchen Sremdenlegion, die von ſeinem
Beduinenſtamm aufgegriffen worden waren.
Geſchichte vom
Fortſchritt.
Mitgeteilt von S. v. Radecki.
Ein Schüler von Heinrich Hert.
Vor 40 Jahren ließ ſich in Mexiko unweit
des Städtchens Callientes, ein europäiſcher
Ein=
wanderer nieder, ein gewiſſer Frederigo Gaſi
Er lebte in den Nuinen einer verlaſſenen Farm,
in einem kleinen Hüttchen. Niemand wußte,
wer er war und von wo er kam. Der italieniſche
Konſul ſchickte ihm regelmäßig Geldbeträge, die
von einer Bank in Neapel überwieſen worden
waren. Im Laufe von 40 Jahren verließ Gaſi
weder ſeine Wohnung, noch erhielt er Beſuch
auch bekam er weder Seitungen noch Briefe
zugeſchickt. Eine Bäuerin aus dem
Nachbar=
dorf bediente ihn. Während dieſer ganzen Seit
ſeiner freiwilligen Gefangenſchaft ließ er bloß
einige Male aus der Stadt Sinkblech holen
und in der Apotheke Salmiak beſtellen.
An=
fangs erregte er allgemeine Neugierde, dorh
dann gewöhnte man ſich an ihn; die einen
hiel=
ten ihn für einen Sonderling, die anderen für
einen Verrückten, die Bauern hingegen waren
feſt überzeugt, daß ihr Nachbar ein Sauberer
ei. Aber da er memand ſchadete, ſo ließ man
ihn in Ruhe.
Kürzlich wurde der einſame Mann ſiebzig
Jahre alt. Die bedienende Bäuerin nahm i.
letzter Seit an ihm allerhand Veränderungen
wahr: Gaſi befand ſich in ungewöhnlicher
Auf=
regung, wurde geradezu luſtig, hatte von ir=
nis zu befriedigen, ſonſt fühle ich mich wie ein
Gedichtband mit Goldſchnitt.”
„Was für ein Chema willſt. Du denn
wäh=
len, um Deine Stimmbänder zu ſtärken, haſt
Du irgendwelche Cheorien, Anſchauungen?”
„Jedes Chema iſt mir willkommen! Gib mir
irgendeinen Cyp, und ich werde eine brillante
Nede darüber hälten. Ruſſiſche Emigranten,
oder „die Poeſie um Darwin” die
Kabylen=
ſprache oder die „neuſten Steuerverordnungen”
Ich kann über alles ſprechen und meine
Su=
hörer werden erſt weinen, und dann ſchluchzen.
„Gut, Endi, ſagte ich, „wenn Du ſchon nicht
an Dich halten kannſt, ſuch Dir irgendeinen
hieſigen Einwohner und gieß ihm Deine Worte
über den Kopf. Ich werde verſuchen, allein mit
der Arbeit fertig zu werden. Unſere Klienten
haben bereits geſpeiſt. Geſalzenes
Schweine=
fleiſch und Bohnen verurſachen einen herrlichen
Durſt. Bis Mitternacht werden wir noch
ein=
mal 1500 Dollar verdient haben. Endi verlie
die Kneipe. Ich ſah, wie er auf der Straß=
Daſſanten anhielt und mit ihnen ſprach. Es
waren kaum zehn Minuten vergangen, da war
Endi von einem Crupp Menſchen umringt, die
Menge wuchs. Er ſtand an einer Straßenecke,
ſeſtikulierte heftig und ſprach. Dann ging er
davon, die Menge folgte ihm. Er ſprach auch
im Gehen. Immer mehr Paſſanten ſchloſſen ſich
hm an. Als ſie die Hauptſtraße erreichten
hatte die Menge bereits ſolide Ausmaße
ange=
nommen. Ich las einmal von irgendeinem
Sau=
berer, der mit ſeinem Flötenſpiel alle Kinder
einer Stadt mit ſich fortlockte. Es ſchlug eins,
gendwo einen ſchwarzen Bratenrock
hervorge=
holt und warf ſich in altmodiſchen Staat. Bale
darauf begab er ſich zum erſtenmal ſeit 40
Jah=
ren ſeiber auf die Poſt, und zwar mit einem
Paket in Händen. Dort bat er, ihm den
Na=
men und die Adreſſe der verbreitetſten Seitung
der Vereinigten Staaten von Nordamerika zu
nennen. Nach erhaltener Auskunft adreſſierte
er ſorgſam das Kuvert und ſchickte es ab.
Die Nedaktion der „Chic. Crib.” erhielt
folgenden Brief:
„Sehr geehrter Herrl Ich bin F. Gaſi,
Doktor der Phyſik und Naturwiſſenſchaften,
Schüler von Heinrich Hertz und Aſſiſtent von
Vlieth, aus deren Verſuchen, wie Ihnen
be=
kannt iſt, kein praktiſch greifbares Neſultat
hervorging. Was mich betrifft, ſo habe ich
vierzig Jahre lang an dem Problem der
Form=
übertragung von Celegraphenzeichen mit Hilfe
der ſogenannten Hertzſchen Wellen gearbeitet
und kann nunmehr mit Beſtimmtheit ſagen, daß
die Idee eines drahtloſen Celegraphen von mir
endgültig verwirklicht worden iſt: es iſt mir
gelungen, Signale von einem
Sim=
mer ins andere zu übermitteln. Da
ich jeden Zuſammenhang mit der Welt verloren
habe, ſo bitte ich Sie, das Ergebnis meiner
Ar=
beiten in Ihrem geſchätzten Blatt zu
veröffent=
lichen, und zugleich um die Freundlichkeit, mir
mitzuteilen, in welcher wiſſenſchaftlichen
Geſell=
ſchaft ich meine Verſuche öffentlich
demonſtrie=
ren könnte. Mit vorzüglicher Hochachtung
Doktor F. Gaſi.
Su dem alten Mann iſt ein techniſcher
Mit=
arbeiter des Journals „D=Syſtem”
abkomman=
diert worden — mit dem Auftrage, Herrn Dr.
F. Gaſi ſehr zart und vorſichtig auf die
Wirk=
lichkeit vorzubereiten.
Der Speiſewagen.
In der Schule eines kleinen ſchwäbiſchen
Dörfchens war der Lehrer damit beſchäftigt,
den Kindern die modernen Verkehrsmittel zu
erklären und ihnen zu zeigen, wie bequem das
Reiſen heute ſei. So kam er auch auf die
Speiſewagen der Eiſenbahn zu ſprechen. Eine
ganze Seit erklärte und erzählte er und fragte
dann ſchließlich erwartunsvoll:
„Hat vielleicht einer von euch ſchon einen
Speiſewagen geſehen?” —
Nur einer hob, den Finger, er wurde alſo
aufgerufen.
„Freili han i ihn ſchon gſehn, wie i nach
Göppinge han fahre derfe
„Wie ſah er denn aus?” fragte der Lehrer
weiter.
„Ausg’ſchaut hat er wie a Güterwage, nur
is dran g’ſchtande „Eſſen”.”
es ſchlug zwei, es ſchlug drei. Nicht ein Kunde
kam. Die Straßen waren menſchenleer. Der
RNegen hatte aufgehört. Ein Mann blieb vor
unſerer Cür ſtehen, um ſich den Schmutz von
den Stiefeln zu ſchaben.
„Lieber,” ſagte ich, „was iſt geſchehen?
Heute früh ging es hier fieberhaft zu, jetzt
*
gleicht die Stadt einer Nuine
„Die ganze Stadt,” antwortete der dreckige
Mann, „die ganze Stadt hat ſich in der
Baum=
wollfabrik verſammelt, um der Nede Deines
Compagnons zu lauſchen. Er ſpricht fabelhaft.”
„Aha, ſagte ich, „ich hoffe, er iſt bald
fer=
tig. Unſer Unternehmen leidet.”
Bis zum Abend hatten wir nicht einen
ein=
zigen Beſucher.
Gegen 6 Uhr brachten zwei Mexikaner Endi
in einem Handkarren angefahren. Wir legten
hn ins Bett, er redete immer noch. Ich ſchloß
die Kaſſe und ging fort, um Informaationen
ein=
zuholen. Bald traf ich einen Menſchen, der mir
alles berichtete, was geſchehen war. Drei
Stun=
den hintereinander hatte Endi eine
ausgezeich=
nete Nede gehalten. Nach Ausſage dieſes
Mannes hatte man weder in Cexas noch
ſonſt=
wo auf der Welt je ſolch eine Nede zu hören
bekommen.
„Worüber hat er denn geſprochen?”
„Ueber die Schädlichkeit der Trunkſuchr.
Als er fertig war, haben alle Einwohner der
Stadt ein Schriftſtück unterzeichnet, in welchem
ſie einen Eid ablegten, daß im Laufe eines
Jah=
res kein Cropfen Alkohol über ihre Lippen
kommen follte.”
Sunndags=Noochmiddags=Bedrachdunge.
Ja, un do mag mer nu aaner ſage, was er
will, awwer des Märkwärdichſte, was ich mer
denke kann, däß is doch ohne allen Zweifel
un=
ſerm Herrgott ſein Diergadde. Nemlich do laafe
allerhand unnerſchiedliche Dierncher erum:
or=
ganiſierte un freibleiwende, beesordiche un
gud=
miediche, komiſche un verdrehte, wichdiche un
ſolche, wo nor ſo dhu, ausgebilde un ei gebilde,
geſcheide un — annern; korzum in alle
meech=
liche Faſſonge un Spielarde, wie mer’s will, un
wie mer’s brauche kann.
No, was mich bedrifft, ich geheer jo aach zu
dem Diergadde, un in meine bekannte
Beſchei=
denheid iwwerloß ichs gärn jedem, in welch
Kaddegorie er mich eiklaſſefiziern will, zu de
Ammviehbiumme, odder zu dene, wo rotes,
warmes Blud hawwe, obgleich ich aach ſage
muß, daß mei Ooſepſeif ganz entſchiede
iwwer=
dreibt, wann er mich als „Nielfärd” aguckt, ſo
aſch is es dann doch net. — —
Jedenfalls awwer, ich geheer alſo aach zu dem
märkwärdiche Diergadde, un fiehl mich ganz
wohl unner de annern, un wann mer’s als e
bische langweilig wärd, dann guck ich mich als
emol drinn um, mer find dann allemol äbbes,
was am freid odder ärchert, erhebt odder
trau=
rich macht, in Rooches odder zum Lache bringt,
korzum, was aam die Langweile verdreibt.
Un es baſſiert immer widder äbbes in dem
Diergadde, was — wann aach ſchließlich net
alle, ſo doch immerhin einiche Inſaſſe vun
dem märkwärdiche Zoho, unnerenanner,
hinner=
enanner un dorchenanner bringt. — ’s is immer
äbbes los: Krach un Verbriederung, Hennel un
Verſehnung, Mord un Dodſchlag, Feſtjuwel
odder Kärwerummel. Un wo aam nu halt de
Zufall odder des Bäch hiefiehrt, do muß mer
mitmache, ob mer will odder net, un do haaßt’s
afach: „Mitgefangen, mitgehangen!
No, mich hot mei perſeenliches un ſozuſage
ageborenes Bäch ſchun in verſchiedendliche, mehr
odder wenicher agenehme Veraſtaldunge vun
dem Diergadde eneigebrocht, awwer es is mer
bis jetzt immerhie noch verheltnismeßich gud
gange, ich bin immer noch mit aam, odder
annerthalb blaue Aache devo kumme.
Drotz=
dem macht mers de Eidruck, als hetts mich
uff’s dode Gleis verſchlage un verſchowe, un als
weer ich uff de Deffeſiddſeit vun dem Diergadde
eiquadiert, nemlich in däre Abdeilung, wo
Unnerbillanz macht.
Awwer däßhalb is mei Gemiedsart weder
melangkohliſch noch peſſimiſtiſch, ſundern ich neig
vun Haus aus mehr zum Pflegmakohmiſche,
ſo=
zuſage zum Obbdimiſtiſche un zum
Galljehumo=
riſtiſche. Un däßhalb is es mir in meine Haut
un in meine Umgäwung zimmlich wohl un
eichentlich recht behaglich, dann ſchließlich, mir
ſin jo all Bächvöjel, der aane hott halt e bische
mehr, der anner e bische wenicher Bäch, däß is
der ganze Unnerſchied. Dann iwwer uns all
ſtrahlt, ſtill un ſtendich, e immer herrlicher un
großordicher, ſich braadmachender, e geradezu
brachtvoller Dalles, der wo ſchun ſo groß is,
daß mer dadſächlich ſage muß, in däre
Vollen=
dung is er bis jetzt weder in unſeres Herrgotts
Diergadde, noch ſunſt uff de ganze runde Wäld
noch nie net gezeicht worrn; mir kenne orndlich
ſtolz druff ſei.
Ob awwer däßhalb de Piggadd
ausgerä=
chent ſächzeh odder ſibbzeh Killowaddmeder in
die Straddoßſphäre vorgeſtoße is, um ſich emol
den märkwärdiche Diergadde mit ſeim
pira=
midale Dalles etwas genauer vun owwe zu
bedrachte, däß ſcheint mir mehr als froglich.
Dann wann er däß wolle hett wolle, do hett
er ſich bloß ſächzeh odder ſibbzeh Killomeder im
Umkreis umzugucke brauche, do hett er grad
genuch geſähe, un hett net debei zu friern
brauche. Dann bekanntlich ſieht jo, vun=eme
erheehte Standpunkt odder Sitzpunkt aus
geſähe, alles viel, viel klenner aus, wie’s in
Wärklichkeid is; mer braucht ſich bloß emol uff
en Miniſterſäſſel zu ſetze un erunner zu
gucke, was do alles unner aam glei ſo klag
un winzich is, ſogar de Dalles. — Ich hab jo
zwar, unner uns geſagt, noch uff kaam ſo=eme
Säſſel geſäſſe, awwer ich denk mer ſo, daß es ſo
is, ſunſt weer’s net ſo ..
Iwwrichens mecht ich mit dem klaane
Ab=
ſtächer in die „heeſchere Reſchione” beileibe net
iwwer dem Piggadd ſei läwensgefährliches
Ex=
perimend witzele, odder desſällwiche gor
lächerlich mache. Ich hab ſogar allerhand
Hochachdung defor, dann warum, weil ich jo
ſälbſt bekanntlich emol in meim jugendliche
Iwwermut en Vorſtoß in die Straddosfähre
rißgiert hab; zwaa Killomeder war ich domals
hoch, ’s hawwe alſo am Piggadd ſeim Reckord
bloß noch värrzeh Killomeder gefehlt; e Streck,
ungefehr ſoweit wie vun hier bis nooch
Bicke=
bach, däß will, in de Leng geſähe, gewiß net
viel haaße. Sibbzeh Killomeder ſin’s vun hier
nooch Goddlau, alſo wer zum Beiſpiel genau
wiſſe will wie hoch de Piggad in de Luft war,
der brauch ſich die Leng vun dere Streck ploß
in die Heeh zu denke, do hott er’s — —
Alſo wie geſagt, ich mecht mit meine
Be=
drachdunge dem Brofäſſer Piggadd ſei
Strad=
doßfährenforſchung net „hemme”, wann ich aach
waaß, daß der ſchun en Spaß verſteht. Dann
noch allem, was mer ſo vun=em heert un lieſt,
muß es ſchun en ganz ullgiſcher Profäſſer ſei,
gornet ſo, wie annern; was mer ja aach die
Woch, wo er uns am Radio die Sach verglickert
hott, erausheern hott kenne, dann er hott mit
uns geredd wie mit ſeinesgleichen. Un wann
er dadſächlich den Kobb hott, wo er mit
abfodde=
grafiert is, do ſieht er jo aach allem annern
ehn=
der ehnlich, nor kam Brofäſſer de heechere
Wiſſenſchafte . . .
Jedenfalls wärrn mer awwer nechſtens
wei=
teres vun=em heern, un es wärd uns e Licht
uff=
geh iwwer die zunehmende
Intenſi=
tät der kosmiſchen Strahle. —
Drotz=
dem dhet’s mich aach emol indräſſiern, zu
er=
ſahrn, warum aam die Hühneraage ſtäche,
wann’s Räje gibt. — Ob däß wohl aach mit de
„kosmiſche Strahle” zuſamme henkt
No, ſei dem, wie em will, jedenfalls hawwe
mir alde Weiwer, aller Wiſſenſchaft zum Drotz,
die Sach mit dem Wädder widder mol
geſchau=
kelt, dann es ſieht ganz ſo aus, als wollt ſich’s
zu=eme räſchbäckdawele Altweiwerſummer
auswaxe; nachts ſchee kiehl, un am Dag ſchee
warm. Awwer freilich, mir wolle vorerſt des
Maul net ſo weit uffreiße, dann de Deiwel
drau eme Abbodheker, un bei dene gewidderſe
Zeide kann’s leicht am Morchend anderſt
wer=
den, als wie es geſtern Owend war. Drotzdem
mecht ich aus eichener Erfahrung wenichſtens
ſoviel bemärke, mir alde Weiwer ſin
dauer=
haft, un däßhalb ſäh ich net ei, warum net aach
unſer Altweiwerſummer dauerhaft ſei ſoll.
Jedenfalls, mei korzfriſtich Hiehneraag leßt uff
en langfriſtige Altweiwerſummer hoffe. Ob
mern allerdings aach iwwer die
Reichsdagser=
effnung enaus bringe, wo aller Vermudung
nooch en kriddiſcher Dag allererſter
Ord=
nung ſei wärd, däß kann ich net im voraus
vorausſage, dann in dem Fall verſagt, außer
meim Hiehneraag, ſo zimmlich jeder brofediſcher
Weitblick. No, wabbne mer uns emol bis
do=
hie mit Gedult, un ſind mer vorerſt for jeden
ſcheene Dag dankbar, den wo uns der Himmel
ſchenkt; nooch de Reichsdagsereffnung wärrn
mer=
jo ſähe, wie ſich unſer korzfriſtiſch
Bräſidial=
kawwinädd des langfriſtiſche Weiterreſchiern
denkt.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Mer
„Vorne geriehrt, brennt hinne net
wer heit muß ich widder mol hinp
damits vorne net abrennt.
Odde=
int
en ſcheener Ablick, wann mer heit a
umſtriddene Balleegadde vabei=, don
eneigeht? — Wann ich noch denk, rudf ſ, n
i nel
Kembf gekoſt hott! — Wann ich noch
ſe domit all vorhadde! — Was kenm. Gm 0 0e
heit ſo dankbar ſei, daß ich domolss Fzw”
Stadt gäje all die großſpuriche Broo
erweiſt
hetzt hab, for die heit kaa Menſch O=fe gie d
Zinſe uffbringe kennt. — — No, mii Md,/k ei9
alde Geſchichte mehr uffriehrn, s ur
mols ſo e Zeit, wo es Gäld kaan W.
wo mer mit de Millione umgange
Sau mitm Beddelſack. Un wer ſich.
die ſchwindelhafte Brojäktmacherei ge
der hott als Spießer gegolde. ..."
Wie geſagt, wie ſich däß „Lung
heit bräſſendiert, ich glaab, domit kenn
los zufridde ſei. Sogar die vielgewirnd
um die Rotbuch is jetzt ferdich dan
miehunge vum Kall Schembs. Die
es Akazieholz gradies geliwwert, di
Innung hott ſe zum Selbſtkoſtehr
gehuwwelt, de Schorſch Kraus hott.
ageſtriche, un de „
Verſcheenerungsve=
die ſunſtiche Koſte uffkumme. — Un
ich uff däß was ich widder mol hiurt
wollt, damits vorne net abrennt.
Nemlich, was hott unſer „Ve
rungsverein” mit allerbeſcheide
in de letzte Johrn widder all
gele=
kennt er noch leiſte, wann die Mitgllu
der Art zunemme dhet, wie die
Wir=
de Bärjerſchaft geaißert wärrn. —
Mark es ganze Johr! — Ei, däß klaoe
erhebt aach zwaa Mack, un hott m‟
glieder, wie däß große Darmſtadt
mi=
große A’ſprich. — Wann mer’s rechti
net emol a” aanzicher Stadtrat M:g
Verſcheenerungsverein. Däß war frige
do hott’s gehaaße: „Nowläß oblieſct!
haaßt’s ehnder: „Was ſteht mir zu.
No, un däßhalb wollt ich widden
geriehrt hawwe, damits vorne no
Ich waaß, es wärd jo äwe vun alld
aam gerobbt un gezobbt, no un
ſchnabbt mer wäje dene zwaa Mack a
— Un wann aam des Daſein noch
freie dhut, do hott aach de „Verſchee /A
ein” ſein beſcheidene Adeil dra.
vom 29. Auguſt bis 4. September.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Grüne Bohnenſuppe, gefüllte
To=
maten mit Fleiſchreſten im Reisrand.
Dienstag: Sauerampferſuppe, Apfelſtrudel.
Mittwoch: Fliederbeerſuppe*), geſchmortes
Rinderherz mit Rotkraut und Kartoffeln.
Donnerstag: Sellerieſuppe, Blumenkohl=
Auflauf mit Tomatentunke.
Freitag: Gemüſeſuppe, geb. Fiſch mit
Kar=
toffelſalat.
Samstag: Kartoffelſuppe mit Würſtchen,
Zwetſchenkuchen.
Sonntag: KöniginſuppeT), Hammelbraten,
grüne Bohnen, Kartoffeln, Fruchteis.
*) Flieder= oder
Hollunderbeer=
ſuppe. Man kocht aus Hollunderbeeren und
genügend Waſſer eiwa 1 Liter Saft, der
durch=
paſſiert wird. Dann verrührt man 4 Eßlöffel
Mehl oder 3 Eßlöffel Maizena oder ebenſoviel
Kartoffelmehl mit ½ Liter alkoholfreiem Wein,
gibt noch ein Stück Butter, etwas Zucker und
Zimt, ſowie 1 Liter Waſſer dazu, läßt alles
zuſammen nochmals 20 Minuten kochen und
gießt die Suppe über Grießklößchen oder
Flocken=
klößchen in die Terrinne.
mer, Schuhe und Bettpantoffeln im Schlafraum
und ſämtliche Putzmittel unter dem
Küchen=
fenſter. Im Sommer ſoll ein ganz leichtes
Klapptiſchchen, mit Scharnieren am Fenſterbrett
des Herrenzimmers angebracht und durch Stütze
auch raſch einmal als ſolches zu gebrauchen, die
untergebrachten Herrlichkeiten decken, Unkoſten
nur einige Mark. Alle anderen Fächer ſollen
mit paſſend eingefärbten, leichten Zugvorhängen
aus ſog. Tapeziererneſſel, alſo billigſt, verhüllt
werden, treten alſo auch keinesfalls irgendwie
ſtörend in Erſcheinung. Die Hauptſache jedoch,
alle dieſe Niſchen, tief und breit, habe ich mir
in beſter Weiſe dienſtbar gemacht.
H.
Aus Goethe’s Leben.
19.
— 2)..
— 5)
..
.. — 8)
......."
1.
13).
— 3) ..
— 6).
— 9)
11) ....
Nummer 482.
Partie Nr. 92.
Geſpielt in der 7. Runde des internationalen
Meiſterturniers zu Bern am 22. Juli 1932.
Damenbauernſpiel.
Schwarz:
Weiß:
Flohr.
Dr. Aljechin.
12—d4
1—f
3. 9-,
4. 1r1—
z.69—e3
8. 8b1—42
7—d5
9g8—r
Sbs.-
1a8—e
Der Nutzen kleiner
Fenſter=
ſchränke. „Not macht erfinderiſch”, dieſe
Wahrheit konnte ich kürzlich auch an mir ſelbſt
erfahren, obwohl ich bisher nie irgendwelches
Talent zum Erfinden in mir entdeckt hatte.
Gezwungen, die große Wohnung mit einer
klei=
neren zu vertauſchen, wollten die nun ſo ſtark
beſchränkten Räume nirgends ausreichen,
Not=
wendiges aufzunehmen. Namentlich meine
gro=
ßen Schränke fehlten mir ſehr. Was tun?
Un=
nütze Winkel und Ecken ausfüllen.
Wo ich die fand, und zwar in ſeltener Tiefe?
Unter den Niſchen der
Fenſter=
bretter. Große Kiſten verſchiedener Länge
und Breite waren zum Gluck aufgehoben
wor=
den. Ein Tiſchler ſchnitt ſie mir mit paſſenden
Leiſten für jedes einzelne Fenſter zurecht, und
das Einfärben mit Braunſcher Holzbeize, zur
Zimmerwand paſſend, beſorgte ich ſelbſt. Die
Geſamtunkoſten ſird minimal zu nennen,
ge=
meſſen an den Vorteilen, die ich dafür erlangte.
Geſchickte Männerhände, im Hauſe können die
Bretter auch ſelbſt paſſend zerſägen. Im
Win=
ter decken die Fenſtermäntel die in dieſen
Wand=
ſchränken untergebrachten Zeitſchriften, Bücher
und ähnliche Dinge im Herrenzimmer, Näh=,
Flick= und Stoffbeutel oder =korb im Wohnzim=
nliche Fortſetzung dieſer Colle=Variante iſt 6. . ..
Die gei
00—0 8. dSG5Lse5.
.e4.
L46 Ce77.
Ek8-e7
6-0
8. bd1-e2
9. e3—e4
3—e4 ohne vorheriges d4x05 führt bekanntlich zur
Jſo=
lierung des weißen d=Bauern.
d5xe4
9...
10. 5d2ke4
5444
11. St8344
Seßsd4
12. 63304
e4
Auf 12.
d5würde 13. Dh5 Aufle
ungen erzwingen.
43s
4.—13
en t6
8.Ff1-41
f8—
Le1—e3
Es beginnen nun aufregende Berwicklungen. Schwarz er=
Mre
3d4: es zeigt ſich jedoch bald, daß dieſer Bauer ein
Dangergeſchenk war.
Dc7—de
17. Na 1—1
7. . . Db8 18. Ld2Txd4 19. La5 oder Lc3 mit
Oder 17.
rückſtän”
Entwicklung des Schwarzen
Les—d.
Lf6xd
3. 1d2—a5
d2—47
vparz iſt zu dieſem häßlichen Sperrzug gezwungen, denn
Gt
Rt8 bzw. 19.. .. Ta8 hätte wegen 20. De4
Figuren=
verluſt z
Fu
Dd6x
Sa4!
na7.—15
21. besBeßt
21.
Krs verbietet ſich wegen 22. Vel.
a8ze8
Telze8*
7i7—18
6xes
24. bessb
Mit zwei Läufern gegen Turm hat Weiß ein ſicher ge=
spiel.
2t.
Tf8—e8
—hz
Natürlich nicht 25. Le3 wegen 25. .. D4e3 26. b8e3
Teltt.
25..
Dd4—c5
28. 1a5—e3
Nc5—e
—45
g8—h8
z. bb7se?
Aufgegeben.
(Aus den Deutſchen Schachblättern.)
An Stelle der Punkte ſind die untenſtehenden
Silben zu ſetzen, ſo daß 14 Daten aus Goethe’s
Leben entſtehen, und zwar: 1. Goethe’s
Sterbe=
ort; 2. Vorname ſeiner Mutter; 3.
Mädchen=
name ſeiner Gattin;
4. berühmter Freund
Goethe’s; 5. deutſche Stadt deren Univerſität
Goethe 1765 bezog; 6. ſein Sterbemonat; 7. ſein
Geburtsort; 8. Titel einer Zeitſchrift, die Goethe
und Schiller zuſammen herausgaben: 9. Leipziger
Buchhändler, in deſſen Hauſe Goethe als
Stu=
dent verkehrte; 10. Vornamen von Goethe’s
Vater; 11. Ort der erſten Anſtellung Goethe’s
als Reichskammergerichts=Praktikant: 12. Land,
das Goethe 1786—1787 bereiſte; 13. Beruf ſeines
Urgroßvaters; 14. berühmte Freundin Goethe’s.
Die auf die ſtarken Punkte fallenden
Buch=
ſtaben nennen eine Geſtalt aus einem Werke
von Goethe.
au beth breit die e en frank frau
furt guſt hann ho huf
kopf
jo ka
mar pi ren ſa ſchil
lar leip ler li I
ſchmied ſpar ſtein ta us von vul wei wetz.
Im Sommer.
Die Baſe und er ſind
„Auseinandergekommen”;
Richtig „vereint” haben
Sie es unternommen.
Bamg
Ninde M
uc1
M aus
ſe ford
Gebäude.
— S... . — T... . . "
R.....
F.o... — P.... — K....
K..... — R..0... — He...
G......."
An Stelle der Punkte ſind Buchſtaben zu
ſetzen, ſo daß 10 verſchiediene Gebäude
er=
ſcheinen, die aus den folgenden Silben gebildet
werden können. Die auf die ſtarken Punkte
fal=
lenden Buchſtaben nennen ein Gebäude, das
be=
ſonders jetzt viel betreten wird.
a, che, de, fab, ge, fäng, haus, ho, ka, kir, laſt,
le, ne, nis, pa, rat, rik, ro, ſchu, ſer, tel, ter
the, tun.
Carl Deubel.
Wi,
Aenf
47
„Fräulein Liſſy. Sie ſind das o8A=ſeolerd
Mädel von der Welt!
Dag dieſt
„Halt, Herr Meyer, ich will ſo 85u u0d
hören, ſonſt halte ich mir einfach die A0T Mntel
„Aber Fräulein Liſſy, dazu ſind:
chen ja viel zu klein!“
Die beſte Abhilfe. „Unſere Wohnr/0/ Aite
furchtbar zugig”, beklagte ſich der
Hauswirt. „Wenn ich in der
Mit=
zimmers ſitze, dann wird mir das Hab
über die Augen geweht. Kann me/Much
„Aber gewiß
nicht etwas tun?‟
AN
der Wirt freundlich „Sie würden H.
nehmlichkeit vermeiden und es au0
quemer haben, wenn Sie ſich das Ha9/ Rh.
ließen.
Alles da! „Denk dir Großmama.-5 Müt
R
„Du biſt noch ſehr
heirate ich.
Liebling” ſchüttelte Großmama den we
Kopf. „Biſt du denn auch ſchon genuchk 9/c1
— Aber natt
bereitet für die Ehe
widerte die Braut ſtrahlend, „ich har
Kleider.”
Das Ende. „Nun Hänschen, fro4
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 34.
Kreuzworträtſel.
ihren eingeladenen Kleinen, was wi
wenn du genug gegeſſen haſt?” „Dad
ich nach Hauſe.
Die Katze läßt das Mauſen nicht.
Waagerecht: 1 Eber, 3 Baſe, 5 Ale, 7 Ebert.
Eile 11 Nike. 13 Li, 14 Ba, 15 Glas, 17 Heil.
19 Salat, 21 Glas, 22 Zehe, 23 Elſa.
Senkrecht: 1 Eule, 2 Rabe, 3 Bern, 4 Elbe.
6 le 7 Elias, 8 Tibet, 10 Ill. 12 Kai, 15 Graz,
16 Sage, 17 Haſe, 18 lila, 20 la.
müſſen Sie arbeiten”, ſagte der
inſpektor zu dem eben im Gefängniss
ten Fälſcher. „Was können Sie am 1.
„Wenn Sie mir nu reine Woche Zeit
widerte der Gefangene, „dann Derdes,
Unterſchrift ſo gut nachmachen, daß
wehr ſelbſt zu unterſchreiben braichenn
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—
—2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nachd”
[ ← ][ ][ → ] mehin iſt es eine alte Erfahrungsſache,
urch eine ganz ſchlichte Garnierung
em nKidungsſtück eine ganz neue Note
auf=
prägi erden könne.
Gevla) ſolch ein bedeutungsloſes „Etwas”
licht iralich für den Geſchmack der Trägerin
d bmiſt, ob eine Dame wirklich reſtlos
NdiſchosVerſtändnis beſitze.
Nickſtur in der Eleganz der einzelnen
Gar=
liegt nämlich der wahre Schick; weit
in den Details, alſo in den zahlloſen
hAttributen, die oft herzerquickend an=
und darauf hindeuten, daß ſich die
elich für die „Mode im Kleinen”
ein=
genblick werden natürlich alle jenen
eiailet ſtereſſieren, die abſolut herbſtlichen
An=
un alſo vor allen Dingen die
verſchie=
in ellen, aus Fell herzuſtellenden
Gar=
krungn wobei man oft Gelegenheit, haben
ſandene alte Pelzſtücke umzuarbeiten
n in geänderter Form zu tragen,
an=
i ſie nßlos im Schranke liegen zu laſſen.
ſeſimende Mode iſt ſchon inſofern
ſympa=
ſie auch jenen den Weg zur Eleganz
enicht aus dem Vollen zu ſchöpfen in
Und; ſie fordert nämlich keine pompöſen
nungen, ſondern begnügt ſich mit „
An=
die allerdings ſehr ſchick ſein können.
einag dieſe kleinen Fellſachen, die in
brau und Braun zu ſehen ſind, zun
ſten Mantel, zum kleinen Koſtüm und
Herbſttagen auch zum „blank” zu
tra=
iikleide heranzuziehen, und zwar
kom=
e Arten von Fellen in Frage:
ſchwar=
ſeine verſchiedenen Nachahmungen,
Perſianer und Perſianerklauen,
ge=
mrnfell, Nutria und dergleichen mehr,
auch die kleinen ganzen Tiere, wie
utis uſw., die — zu größeren Stücken
ſchon viele Jahre lang nicht in
swerte Anregungen in dieſer
Rich=
högen unſere Skizzen zu geben.
ek echts bemerkt man eine beſonders
Halsſchleife, die aus zweierlei Fell
wäre und ſich derart „verjüngt”, daß
Leüchgkeit ein Knoten gebildet werden
mu fhin ſich die beiden Enden wieder
wee”l und eine maſchenähnliche Wirkung
En=A hn kann für dieſen Zweck ohne wei=
LS AM ganz billiges, kurzhaariges Haſenfell
tiai c und wird doch immer außerordent=
ApMe Effekte erzielen.
Lin alblange, ſchmale Stola haben wir in
EEeh Aorsvorletzten Bilde ſkizziert; ſie wäre
DeK aus Perſianerfell zu arbeiten, kann
er Aa Aaus Karakül oder aus Seal (1 ſport=
De Acerobeſtücke aus Nutrin oder Biber)
SerE hän. Dieſe Stola iſt in der Mitte
Letzten Endes aber ſind es keinesregs nur
Fellſtücke, die zu den guten „Kleinwirkungen”
der Herbſtmode zu zählen ſind.
Zu den wichtigſten Faktoren gehören nämlich
beiſpielsweiſe auch die Anſteckblumen, die
von der Herbſtmode ſehr begünſtigt werden, da
ſie anſcheinend das Herz der eleganten Frau
er=
obert haben.
Natürlich arbeitet man ausſchließlich „Blüten
der Saiſon”, denn es wäre gewiß ſtillos im
Herbſt Roſen oder Nelken anzuſtecken. Als
Mode=
blumen ſind vielmehr künſtliche Aſtern,
Geor=
ginen und hauptſächlich Chryſanthemen (Skizze)
zu betrachten, und zwar entweder aus Filz, aus
Leder oder aus „Engelshaut”, jener matten
Modeſeide, die — wiewohl ſie ganz weich iſt —
doch wildlederähnlich ausſieht.
Ein unerläßliches Attribut der eleganten
Auf=
machung iſt der Handſchuh, der für den Herbſt
halblang und anliegend geſchnitten und vielfach
mit Fell garniert wird, das oft in Streifen
abgeſtuft iſt. (Bild 3.)
Der Gürtel iſt bekanntlich ein Detail, dem
auch in der kommenden Mode noch viel
Aufmerk=
ſamkeit geſchenkt werden ſoll; daher kommt es,
daß man hier mancherlei neuartige
Zuſammen=
ſtellungen ſieht. Rechteckige Metallplättchen, durch
Holzkugeln unterbrochen, ergeben Gürtel von
be=
ſonderer Originalität, und achteckige, vielfarbige
Galalithplatten, auf ein breites, dunkles
Samt=
band feſtgenäht, ſichern ebenfalls
außerordent=
liche Effekte. (Erſte Skizze links.)
Auch der Mode=Schuh des Herbſtes er
ſcheint natürlich in ungezählten neuen Formen
unter denen die abendliche „Sandalette” und der
elegante „Promenädenpumps” mit einer Spange
aus ganz dünnem Fell in abſtechender Farbe
hervorzuheben wären. (Vorletztes Bild.)
Willy Ungar.
Originelle Gläſer für
„ſelbſtgemiſchte Getränke‟
kann man mit einiger Geſchicklichkeit ſelbſt
be=
malen und wird mit dem Erfolg ſicherlich
zu=
frieden ſein, da es am Beifall der Gäſte nicht
fehlen kann.
Bei ſolchen Gläſern und den dazu gehörigen
Flaſchen iſt natürlich Buntheit die Hauptſache
und das „bewegte Bild” ein Faktor, der nicht
außer acht gelaſſen werden darf.
Man wird ſich hier in erſter Linie auf
exo=
tiſche Motive verlegen und luſtige Neger=
Muſi=
kertypen, Tänzer und Tänzerinnen, kleine
Moh=
ren uſw, einander in bunter Reihenfolge
ab=
wechſeln laſſen. Das noch übrig bleibende freie
Feld wird dann mit allerlei Pünktchen und
(ſachlich gehaltenen!) Schnörkeln in bunteſten
Farben bemalt.
Eines der anſpruchsloſen Modelle von denen
eben die Rede war, haben wir in unſerem
zwei=
ten Bilde feſtgehalten; es handelt ſich hier um
ein ſogenanntes herbſtliches „Complet=Kleid”, das
inſofern ſehr eigenartig iſt, als ſich ſein
rück=
wärts verſchloſſener Oberteil ablegen läßt,
worauf die weiße Bluſe ſichtbar wird, die
einer=
ſeits zu dem ſchwarzen (etwas mit Grau oder
Weiß durchſprenkelten) Rock ſehr gut ausſieht,
andererſeits, wenn das Jäckchen anbehalten wird,
durch die im geſchlitzten Rücken ſichtbar
wer=
dende Knopfbahn der ſchwarzen Aufmachung die
weißen Akzente gibt. Natürlich kommt hier
jed=
wede weiße Bluſe in Frage, von der einfachſten
bis zur phantaſievollſten Machart, und man wird
gut daran tun, jeweils die Wahl dem
Verwen=
dungszweck entſprechend zu treffen, alſo vormit
tags nur eine ſchlichte Hemdbluſe unter dem
Jäckchen zu tragen (das natürlich nicht als
Straßenaufmachung, ſondern als „Kleid unter
dem Mantel” aufzufaſſen wäre!), ſich für den
Nachmittag aber unter allen Umſtänden für eine
etwas komplizierter gearbeitete, evtl. mit
ſchma=
len Spitzen garnierte Bluſe zu entſcheiden.
Ganz entzückend ſind die modernen, auf
Schwarz=Weiß=Effekte aufgebauten
Beſuchs=
kleider; hier findet man natürlich noch viel
intereſſantere Entwürfe als in der
Strapazgar=
derobe. Beſondere Originalität verraten die
ſchwanz=Plüſch” in Frage, ſofern man die
zur Garnierung notwendigen ſchmalen Bahnen
nicht aus weißem Pelzwerk (weißes Lammfell
ſieht beiſpielsweiſe entzückend aus) herſtellt.
Eine ſchmale Blende, die vorne gekreuzt und
durch für dieſen Zweck vorgeſehene Knopflöcher
durchgezogen wird und ſomit einen Maſcheneffekt
ſichert, wirkt ſehr anmutig und nicht weniger
apart ſind die in die Naht des Oberärmels
eingenähten kleinen „Tüten”. (Figur 1.)
Das Geſellſchaftskleid wird, man
ebenfalls gerne in Schwarz=Weiß gehalten, um ſo
mehr, als es hier leicht iſt, ein ärmelloſes
Abendkleid in eine ſchlichtere Aufmachung zu
ver=
wandeln. Man denke etwa an das in unſerer
letzten Skizze feſtgehaltene intereſſante, ärmelloſe
Modell mit weiß=abgefüttertem, geſchlitztem
„Schöſſel” und kurzen, in das Armloch
einge=
arbeiteten Flügelchen. Unter dieſem ſchwarzen
Kleide, das aus Seide oder Samt verfertigt ſein
kann, vermag man eine langärmelige weiße, am
beſten aus Satin gearbeitete Bluſe zu tragen,
die ebenfalls kurze Schulterflügel hat, ſo daß eine
ganz eigenartig ſtiliſierte Abſtufung entſteht.
Nicht weiger intereſſant wie im großen, iſt
die Schwarz=Weiß=Mode im kleinen, nämlich in
den zahloſen Attributen der Aufmachung, die ja
immer wieder als untrüglicher Beweis
vollkom=
mener Eleganz zu werten ſind.
Die elegante Herbſtmode in „Schwarz=Weiß”.
Wann immer man von einer „ſchwarz=weißen
Mode” ſpricht, löſt dieſer Gedanke in modiſchen
Kreiſen reſtloſe Begeiſterung aus, denn man iſt
ſich ſeit Jahren darüber im klaren, daß ſchon
durch dieſe Farbzuſammenſtellung eine Gewähr
dafür gegeben ſei, daß die betreffende Mode jene
beſondere Eleganz beſitze, die unter allen
Um=
ſtänden Beifall findet.
Darum freut man ſich, zu hören, daß uns die
neue Herbſtmode wieder manch intereſſante
Schöpfung in der kontraſtreichen Schwarz=Weiß=
Technik bringen ſoll, und zwar ſind die
führen=
den Modekünſtler beſtrebt, heuer die Wirkungen
nicht ſo ſehr aus geringfügigen Details zu holen,
als vielmehr „mit breiten Pinſelſtrichen” zu
ar=
beiten, alſo die Kontraſtwirkungen beſonders
deutlich hervortreten zu laſſen.
Dieſer Gegenſatz der Farben iſt natürlich nicht
nur in Seide, ſondern auch in Stoff, aber auch
in Spitze uſw., kurzum in allen erdenklichen
Ma=
terialien zu verwirklichen, ſo daß man zum
min=
deſten ein derartiges Kleidungsſtück unter allen
Umſtänden beſitzen wollen wird.
Schwarz=Weiß iſt ſomit eine Mode, die ſehr
berechtigte Ausſicht auf Erfolg hat, weil man
dieſe Schöpfungen zu allen Gelegenheiten tragen
kann.
Ein ſchwarz=weißes „kleines Kleid” wird
bei=
ſpielsweiſe am Vormittag ſehr gut wirken, aber
auch nachmittags nicht aus dem Rahmen fallen,
da ja all dieſe Stücke jene abſichtliche
Beſcheiden=
heit an ſich haben, die unaufdringlich iſt und
gefällt.
Natürlich iſt es notwendig, auch die
verſchie=
denen Attribute der Aufmachung auf die Baſis
der Schwarz=Weiß=Wirkungen zu bringen, vor
allen Dingen Hut, Schuhe, Handſchuhe,
Hand=
taſche uſw.
nun wieder einmal im Modenbilde
erſcheinen=
den modernen „Mantelkleider”, die allerdings
mit jenen Stückchen, die früher einmal dieſe
Be=
zeichnung führten, kaum mit einem Atem zu
nennen ſind.
Das neue Mantelkleid iſt nämlich weit
da=
von entfernt, „frauenhaft” zu wirken oder eine
Aufmachung darzuſtellen, die hauptſächlich für
unterſetzte Geſtalten in Frage kommt, um alſo
etwa die Mängel einer Figur kunſtvoll zu
ver=
wiſchen. Es iſt vielmehr von dem Geſichtspunkte
einer neuen Moderichtung zu beurteilen, die
ſicherlich ſchon ihrer ungewohnten Wirkung
wegen ungeteilten Beifall ernten wird
Unſere vorletzte Skizze vermag über die Art
dieſer Schöpfungen ein klares Bild zu geben;
man ſieht hier ganz deutlich, daß die neuen,
dunklen Mantelkleider derart wirken, als ob ſie
über einem hellen Unterkleide getragen würden,
was aber tatſächlich nicht der Fall iſt, da die
weißen Bahnen nichts anderes als geſchickt
an=
gebrachte Garnierungen ſind. Unter dem
über=
kreuzt geknöpften Vorderteil wird einfach ein
weißes Plaſtron vorgeſehen, und aus dem
ge=
wickelten Rocke kommt ein ſchmaler, vortrefflich
wirkender Waſſerfall aus dem weißen Material
des Plaſtrons hervor. Um aber die Schweiz=
Weiß=Idee reſtlos zu löſen, ſetzt man auch in die
Aermelnaht eine ſchicke, weiße Dreieckbahn ein.
Mit Vorliebe werden weiße Effekte auch auf
ſchwarzen, herbſtlichen Promenade=
Män=
teln angebracht, wodurch ſelbſt einem älteren
Garderobeſtück ganz neue Möglichkeiten zu
ge=
ben ſind. Natürlich muß das weiße Material —
der vorgeſchrittenen Saiſon entſprechend
kräftig ſein, mit einem Worte herbſtlich
wirken. Darum kommt für dieſen Zweck dicker
weißer Stoff und weißer gepreßter „Breit=
ſchmal, verbreitert ſich etwas gegen ihre Enden
zu und ſchließt beiderſeits in drei Bogen ab, die
ſchick wirken und einen überaus prägnanten
mo=
diſchen Effekt ſichern.
Entzückend ſind die aus ſechs „Kleintieren”
zuſammengeſetzten Pelzſtücke, bei denen die
mit=
verarbeiteten Köpfchen und Schweifchen einen
Teil der originellen Wirkung bieten. (Im
üb=
rigen iſt es auch ſehr gut möglich, mit vier
Tieren das Auslangen zu finden und trotzdem
einen ſchönen Effekt zu erreichen!) Bild 2.
dird Herbſt
hat ſchon jetzt den Wunſch, der
Gar=
t möglichſt einfachen Mitteln die
neuen Saiſon zu geben, und zwar
och Gelegenheit hat, die großen
Neu=
en zu machen, die ſich ja ſicherlich als
erweiſen, ſobald man die
vorhan=
ände durchſieht und merkt, wie wenig
rres eigentlich darunter zu finden ſei.
Seite 18 — Nr. 239
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hinſichtlich der Firma: A.
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Darmſtadt: Durch Beſchluß
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1932 iſt die Geſellſchaft aufg
ſeitherige Geſchäftsführer, He‟
mes, Bauunternehmer in Da.
zum Liquidator beſtellt.
Darmſtadt, den 26. A-3
Heſſiſches Amtsgerick
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