Darmstädter Tagblatt 1932


26. August 1932

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Tmaligem Erſcheinen vom 1. Auguß
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 237
Freitag, den 26. Auguſt 1932.
195. Jahrgang

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und Teiſtung von Schadenerſatz. Beſ=
Konkurs oder gerichtiſcher Beſtreibung ſäll ſeder
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.

ie Gegnerſchaft gegen die Regierung von Papen. Ernſthafte Verſtändigungsverſuche zwiſchen
rum und Nakionalſozialiſten zwecks Schaffung einer gemeinſamen Kampffronk gegen Papen.
Schleichers Auerverbindungen. Im Hinkergrund das Präſidialkabinekt.
Geheimnis gehüllt, das eher dazu beiträgt, Verwirrung zu
ſtiften als das Spiel der politiſchen Kräfte zu fördern. Hinzu
Das polikiſche Schachſpiel.
kommt, daß im Untergrund überall ein gewiſſes Maß
von Mißtrauen vorherrſcht. Jeder möchte den anderen in
uiet Zug. Kommt Papen der Oppoſikion
den Rahmen ſeiner politiſchen Pläne einſpannen, jede politiſche
Partei die andere benutzen. Möglicherweiſe wird dieſes Miß=
ſrch
Auflöſung des Reichskages zuvor?
trauen im letzten Augenblick die Verhandlungspartner wieder

ſſin unſerer Berliner Schriftleitung.
tattgarter Beſprechungen zwiſchen dem Zentrum und
malſozialiſten ſind nun abgeſchloſſen. Was ſie ergeben
ſad von allen Beteiligten mit abſoluter Verſchwiegen=
Edelt, die aber doch wieder ſo gehandhabt wird, um
ſiden Eindruck aufkommen zu laſſen, daß die
Hudigung zwiſchen dem Zenkrum und den
Nakionalſozialiſten
ſan Zuge ſei. Wie weit das richtig iſt, kann ſich erſt
er nächſten Tage herausſtellen, die auf jeden Fall die
dig bringen werden. Denn mit dem Zuſammentritt des
muß nun endgültig Klarheit darüber geſchaffen ſein,
Geitsfähige Mehrheit vorhanden iſt. Um die Sicher=
der
Arbeitsfähigkeit des Reichstags
Augenblick das Hin und Her der Unter=
e
, und da ſcheint uns, als ob das Zentrum das Prinzip
Mkär beſonders in den Vordergrund geſchoben hat, gleich=
ſür
die Zuſammenarbeit mit den Nationalſozialiſten
hen abzuſtecken ſucht, der die Nationalſozialiſten davon
AI. eine ausſchließlich auf Agitationsbedürfnis geſtellte
treiben. Unterſchrieben iſt das Abkommen zwiſchen
hum und den Nationalſozialiſten über parlamentariſche
urbeit noch nicht, wenn ſich auch nicht leugnen läßt,
iden Seiten wirklich ernſthaft daran ge=
wird
, durch einen geſchickten Zug auf
itiſchen Schachbrett Herrn von Papen
etzen. Man denkt ſich

auseinander bringen.

die weikere Enkwicklung

man ſchon bei der Wahl des Landtagspräſidenten
mndenſein einer arbeitsfähigen Mehrheit bekundet,
ſeder das Kabinett ſtürzt oder ſchon vorher bekannt
delcher Baſis ſich die beiden Fronten getroffen haben.
en Reichspräſidenten bittet, wieder zum alten Syſtem
nentariſch verankerten Regierungen zurückzukehren.
umiſtiſch genug, anzunehmen, daß Herr von Hinden=
ner
derartigen Entwicklung den veränderten Verhält=
Lnung tragen wird. Aber das iſt zunächſt nur der mut=
ſex
der einen Seite.

Schleicher gegen Papen.

* anderen Seite ſteht Papen, deſſen Stellungen nicht
entrum und den Nationalſozialiſten berannt werden.
Moffenes Geheimnis, daß der mächtigſte Mann
iskabinett, General von Schleicher, nach
zlerpoſten ſtrebt, weil er eine wirklich ſtarke
Kwalt anſtrebt, die nach ſeiner Anſicht nur dann
Wit, wenn das Präſidialkabinett nicht nur
GAertrauen des Reichspräſidenten, ſon=
lich
breiteſter Schichten des deutſchen
aſiert. Und hier ſtößt man bereits wieder auf die
Querverbindungen, denen erneut eine
Fliche Bedeutung zugeſprochen wird. Soweit wir unter=
Aſollen hier die Fäden recht geſchickt geknüpft worden
Whnung verdient auch, daß ein ſozialpolitiſches
am ausgearbeitet werden ſoll, das von überalteten
Roimen um ein Wort des Wehrminiſters Schleicher
en, abrückt, und ſo gehalten iſt, daß es von allen
erorganiſationen von Rechts bis Links angenommen
Uhr. Dieſe Organiſationen wieder hätten auf ihre Par=
oirken
, mindeſtens ſtillzuhalten und ein umgebildetes
Mtt, an deſſen Spitze ſelbſtverſtändlich Schleicher ſtehen
olerieren.
die Dinge, wie ſie ſich zur Stunde darſtellen, wie ſie
Aicht unbedingt zutreffend zu ſein brauchen, eben weil
nrereſſierten Kreiſen ununterbrochen eine Fülle von
tendenziöſen Informationen ausgeſchüttet wird.
man ſich aber darauf einſtellen, daß in dieſen
riaſchungen nicht ausgeſchloſſen ſind. Vielleicht kommt
Oppoſition zuvor und zerſchlägt ihr den Reichstag.
iberwinden Zentrum und Nationalſozialiſten alle
Edie ſie von einander trennen und bemühen ſich, eine
uf die Beine zu ſtellen, in die aber, was ſchon jetzt
9Swehrminiſter von Schleicher nicht eintreten wird.
7 Reichspräſident keinen Zentrumsmann und keinen
al iſten zum Reichswehrminiſter machen will,

Heikern am Reichswehrminiſterium
alle Kombinakionen,
2 der Reichspräſident doch wieder unter dem Eindruck
Bemühungen, eine Regierung auf die Beine zu
Tapen zurückgreift und ihn nochmals betraut. Faſt
* Enſchein, als ob man die Parteien auf jeden Fall
cernahme der Regierung fernhalten und unter allen
an: Präſidialkabinett feſthalten will. Doch das ſind
hen, die einer ferneren Zukunft angehören. Was
evorſteht, iſt vorläufig noch immer in ein dunkles

Eine Unkerredung zwiſchen Dr. Bracht und
Landkagspräſidenk Kerrl.
* Berlin, 25. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Am Donnerstag löſte es in Berlin eine gewiſſe Senſation
aus, daß der preußiſche kommiſſariſche Innenminiſter Dr. Bracht
dem nationalſozialiſtiſchen Landtagspräſidenten Kerrl einen Be=
ſuch
abſtattete. An dieſen Beſuch wurden alle möglichen Ver=
mutungen
geknüpft. Die Dinge liegen aber ſo, daß der Landtags=
präſident
den Innenminiſter gebeten hatte, ſich mit ihm einmal
eine Viertelſtunde zuſammenzuſetzen, um ſich mit ihm über die
bevorſtehende Landtagstagung zu unterhalten. Da auf der Tages=
ordnung
eine Beratung, der Einſetzung des Reichskommiſſars in
Preußen ſteht, liegt es natürlich auf der Hand, daß an die kom=
miſſariſche
Regierung eine ganze Reihe von Fragen gerichtet wer=
den
. Dr. Bracht hat nun dem Landtagspräſidenten auseinander=
geſetzt
, daß die kommiſſariſche Regierung ſich dem
Landtag in keiner Weiſe verpflichtet fühle, da
ſie ihren Auftrag vom Reichspräſidenten her=
leite
.
Dr. Bracht verſicherte ausdrücklich, daß die Auffaſſung der
Regierung von ihrer Nichtverantwortlichkeit gegenüber dem Land=
tag
ſelbſtverſtändlich nichts an der Tatſache ändere, daß die Re=
gierung
gewillt ſei, mit dem Landtag in entgegenkommender Weiſe
zuſammenzuarbeiten. Aus der Ablehnungderparlamen=
tariſchen
Verantwortlichkeit ergebe ſich, daß die Re=
gierung
ſelbſt über die Form ihrer Zuſammenarbeit mit dem
Landtag zu entſcheiden habe, alſo z. B. auch darüber, ob die Ver=
handlungen
zwiſchen Regierung und Parlament auf ſchriftlichem
Wege vor ſich gehen ſollen, oder ob Regierungsvertreter zur Aus=
kunftserteilung
in den Landtagsſitzungen erſcheinen. Offen iſt da=
her
auch noch die Frage, ob Dr. Bracht perſönlich im Landtag er=
ſcheinen
und dieſem Rede und Antwort ſtehen wird. Weiter wurde
zwiſchen den beiden Herren auch die Einberufung des ſo=
genannten
Zarnow=Unterſuchungsausſchuſſes
nach Beuthen erörtert. Dr. Bracht dürfte dabei ſeine grund=
ſätzlichen
Bedenken gegen die Reiſe des Ausſchuſſes
zum Ausdruck gebracht haben, insbeſondere aber ſeine Be=
denken
dagegen, daß der Unterſuchungsausſchuß jetzt ſchon in die
Angelegenheit eingreifen will, während das Wiederaufnahmever=
fahren
noch in der Schwebe iſt.
Kerrl nahm die Erklärung Dr. Brachts entgegen und behielt
ſich eine Stellungnahme noch vor.

der deutſch=belgiſchen Kohlenverhandlungen.
Brüſſel, 24. Auguſt.
Das vorläufige Ergebnis der deutſch=belgiſchen Kohlenver=
handlungen
enthält die zwiſchen den Regierungsdelegationen feſt=
geſetzte
neue Kontingentziffer, die ein Kompromiß auf der mitt=
leren
Linie darſtellt. Belgien hatte eine Herabſetzung des Kon=
tingents
deutſcher Kohleneinfuhr von 56 Prozent der Normal=
einfuhr
auf 28 Prozent gefordert. Der neue Prozentſatz wird
von den Delegationen nicht bekanntgegeben, doch verlautet in
wohlunterrichteten Kreiſen, daß man ſich auf 45 Prozent geeinigt
habe. Im bisherigen Kontingentabkommen war eine zuſätzliche
Kohlenmenge freigegeben, wenn 70 Prozent der deutſchen Kohle
unter Benutzung der belgiſchen Schiffe transportiert werden.
Dieſes zuſätzliche Kontingent ſoll, wie verlautet, von 17 auf
19 Prozent erhöht worden ſein.
Von deutſcher Seite werden Kompenſationen für das Ent=
gegenkommen
gefordert, das man Belgien angeſichts der beſon=
deren
Schwierigkeiten, in denen ſich ſeine Kohlenproduktion wegen
des Streiks befindet, zu gewähren bereit war. Zur Gewährung
ſolcher Kompenſationen iſt Belgien auch durch den Text des bis=
herigen
Kontingentabkommens verpflichtet. Die belgiſche Dele=
gation
zeigte in dieſer Frage Entgegenkommen, doch einigte man
ſich, dieſe Grundfrage, die eine in Einzelheiten gehende Regelung
und neue Verhandlungen erfordert, vom heutigen Abkommen los=
zulöſen
. In der Annahme, daß eine Einigung über die Kompen=
ſationen
zuſtandekommen wird, tritt das neue Abkommen am
1. Oktober in Kraft, andernfalls würde das bisherige Abkommen
weiterlaufen. Die Kompenſationen liegen auf dem Gebiet der
belgiſchen Aufträge an andere deutſche Induſtriezweige. Außer=
dem
könne Deutſchland, wie ein Antwerpener Blatt feſtſtellt,
eine Lockerung der im deutſch=belgiſchen Handelsabkommen feſt=
geſetzten
deutſchen Höchſtzollſätze anſtreben.

Von unſerem Berichterſtatter.
th. Brünn, 23. Auguſt 1932.
Abgeſehen von den innerſtaatlichen Ereigniſſen der Ent=
ſtehungszeit
des jungen Staates dürfte kaum je die öffentliche
Meinung der tſchechoſlowakiſchen Republik durch Geſchehniſſe
von innerpolitiſcher Bedeutung ſo lebhaft in Bewegung geſetzt
worden ſein, wie durch den ſogenannten Volksſportprozeß, der
ſeit dem 7. Auguſt in Brünn geführt wird.
7. junge Sudetendeutſche, Dr. Petermichel und 6 weitere
Jungakademiker, ſind angeklagt. Alle 7 ſind Anhänger des Haken=
kreuzes
. An Jahren zählen ſie 20 bis 30. Was man in den erſten
Tagen an perſönlichen Bekenntniſſen zu hören bekam, iſt alt= und
altbekannte Ideologie. Was niemand dieſen Angeklagten ſtreitig
machen kann und darf, iſt jener Idealismus, der es auch dem
politiſchen Gegner ermöglicht, die Brücken perſönlicher Sym=
pathie
trotz grundſätzlicher Ablehnung im Weſentlichen zu
ſchlagen.
Aber weshalb die Aufregung, die ausnahmslos durch alle
ſudetendeutſchen Lager zittert und im tſchechiſchen Lager ſelbſt
die Gutmütigſten der Staats= und Mehrheitsnation ſeit Tagen
aufkochen läßt?
Haben die 7 politiſchen Grünſchnäbel etwa tatſächlich die
tſchechoſlowakiſche Republik in Gefahr gebracht?
Es gibt leider keinen Tſchechen, dem man ausreden könnte,
daß es nicht der Fall war.
Und was geht die Sudetendeutſchen aller Lager der Prozeß
gegen die 7 Angehörigen einer Partei an, die gerade auf die
Sympathien der übrigen ſudetendeutſchen Parteien bisher wenig
Wert gelegt und ſie in oft allzu ſcharfer Agitation recht kräftig
angerempelt hat?
Einer der bekannteſten und neuerdings auch mißliebigſten
tſchechiſchen Rechtsanwälte, Dr. Traub, ein Mann, der auch nach
zehn Jahren billiger politiſcher Konjunktur nur den Ehrgeiz
kennt, die Ueberlieferung abſoluter politiſcher Anſtändigkeit, die
man ſelbſt an allerhöchſter Stelle vermeintlicher Raiſon zu
opfern geneigt zu ſein ſcheint, hoch zu halten, hat den Brünner
Prozeß in Parallele geſetzt zum Agramer Hochverratsprozeß der
Vorkriegszeit.
Der Tſcheche Dr. Traub hat in ſeiner rückhaltloſen Offen=
herzigkeit
noch mehr geſagt. Er hat daran erinnert, daß es im
Agramer Hochverratsprozeß im Prinzip um die Verfolgung
politiſcher Geſinnung gegangen iſt, um die Fortſetzung der
Politik mit juriſtiſchen Mitteln, und daß gerade jener Prozeß
es war, der dem derzeitigen tſchechiſchen Staatsprä=
ſidenten
Thomas G. Maſaryk den Anlaß gegeben
hat, mit bisher nicht übertroffenem perſön=
lichem
Mute den Kampf für die Souveränität
der perſönlichen Ueberzeugung als Grundrecht
des Staatsbürgers von heute darzutun.
Und eben derſelbe Dr. Traub hatte zu verſtehen gegeben,
daß eben dieſelbe Tatſache dem Brünner Prozeß ihren Stempel
aufdrückt und damit für die hiſtoriſchen Länder die Parallele
auch zu dem vor etwa zwei Jahren abgeführten Prozeß gegen
den mehrfachen Miniſterkandidaten und Slowakenführer Dr.
Tuka, der durch 15jährige Zuchthausſtrafe aus der Politik aus=
geſchaltet
worden iſt, hat aufſcheinen laſſen.
Der Tſcheche Dr. Traub hat damit, ſo wie wir das von
ihm gewohnt ſind, den Nagel auf den Kopf getroffen und in
dankenswerter Weiſe ausgeſprochen, was man im ſudetendeut=
ſchen
Lager ſelbſt, überobjektiv urd ängſtlich darauf bedacht, ſich
ja nicht ſagen zu laſſen, man hätte einem Urteil vorgegriffen,
nicht einmal zu raunen gewagt hat.
Um es rund heraus zu ſagen: Für die Sudetendeutſchen
in der tſchechoſlowakiſchen Republik geht es, ſo ſehr auch die
drohende Vernichtung der moraliſchen Exiſtenz ſieben junger
Menſchen aus rein menſchlichen Gründen Anteilnahme heiſcht,
nicht um das Schickſal der Angeklagten allein.
Für die 3½ Millionen Sudetendeutſchen
geht es um die prinzipielle Zuläſſigkeit der
Methode der Fortführung der Politik mit den
Mitteln des Strafprozeſſes, um das Uebergreifen
einer Praxis aus dem Oſten des Staates auf die hiſtoriſchen
Länder, die mit dem Prinzip des modernen Rechts=
ſtaates
unvereinbar iſt und die den Gedanken der gei=
ſtigen
und ſeeliſchen Individualfreiheit tödlich treffen muß.
Denunzianten und Agentsprovokateure hat es zu allen Zei=
ten
gegeben. Intelligente und initiative Beamte mit einem
Worte Männer, die ſich gegebenenfalls auch zu helfen wiſſen,
ſind notwendige perſönliche Vorausſetzungen jedes leiſtungs=
fähigen
Polizeiapparates.
Kein vernünftiger Menſch wird ſie dem Apparate zum Vor=
wurfe
machen, auch dann nicht, wenn ſie unter dem Drucke be=
wegter
Entwicklungen in unzuläſſiger Weiſe die Grenzen zwi=
ſchen
eigener politiſcher Stammtiſchweisheit und vermeintlicher
Staatsraiſon nicht mehr ſehen und in peinlicher Weiſe vor=
ſprechen
. Polizei hat ſchon öfter im politiſchen Kramladen
Porzellan zur Unzeit zerdroſchen.
Die Organe der Sicherheitsbehörden ſtehen zumeiſt am An=
fange
eines Strafverfahrens. Das liegt in der Natur des Delik=
tes
und des Apparates zur Geltendmachung des Strafanſpruches
der öffentlichen Hand im modernen Rechtsſtaat. Haben aber die
ſicherheitsbehördlichen Organe bei der Prüfung der Veran=
laſſungsgründe
zum Strafverfahren ihre Hilfsdienſte geleiſtet,
treten ſie im normalen Strafprozeß ab, um nicht wieder ge=
braucht
zu werden. Denn ihre Hilfe kann grundſätzlich nicht
darüber hinausgehen, einen begründeten Tatverdacht den zu=
ſtändigen
Strafbehörden zur Kenntnis zu bringen und allenfalls
bei der Prüfung der Veranlaſſungsgründe und der Ermittlung
des Beweismaterials mitzuwirken.
Vorgreifende Kombinationen und Vermutungen aber ge=
hören
nie zu den Aufgaben ſicherheitsbehördlicher Organe. Wo
ſie ihre Grenzen in dieſer Richtung überſchritten haben, bleiben
ihre Meinungen unmaßgeblich im Ablauf des Prozeſſes, und
keinesfalls iſt dann darauf zurückzugreifen, wenn der Beweis
verſagt oder Beweismittel überhaupt fehlen. Im übrigen bleibt
es nach § 3 der gar nicht ſo ſchlechten Strafprozeßordnung aus
dem Jahre 1873, die heute noch für das Gebiet der tſchecho=
flowakiſchen
Republik gilt, Aufgabe des Staatsanwaltes, in
gleicher Weiſe die zur Belaſtung wie zur Verteidigung des Be=
ſchuldigten
dienenden Umſtände zu berückſichtigen, weshalb ge=
mäß
§ 34 desſelben Geſetzes die Staatsanwälte auch darauf zu

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Seite 2 Nr. 237

ſehen haben, daß alle zur Erforſchung der Wahrheit dienenden
Mittel benützt werden.
Es mußte demnach bisher als ausgeſchloſſen gelten, daß ein
Staatsanwalt zur Anklage ſchreiten könne, ehe der konkrete Tat=
verdacht
abgeſteckt iſt und die Beweismittel ſoweit vorbereitet
ſind, daß hinreichende Beweisergebniſſe im Laufe des Verfah=
rens
zur Ueberführung des Angeklagten erwartet werden dürfen.
Dieſe elementaren Grundſätze unſeres Strafprozeſſes er=
ſcheinen
nun gerade im Volksſportprozeß, in welchem als politi=
ſchem
Prozeß äußerſte Korrektheit in prozeſſualen Dingen in
gleicher Weiſe eine Forderung des Anſtandes wie der politiſchen
Einſicht geworden war, nicht gehörig beachtet.
Die Anklageſchrift gegen die ſieben Volksſportler erſcheint
auf nicht weniger als 25 Maſchinen=Folioſeiten. Und ſie iſt
glänzend geſchrieben. Als politiſche Kampfſchrift könnte man ſie
rein formal als ausgezeichnet qualifizieren; aber bei aller
formellen Anerkennung eine Anklageſchrift iſt das
nicht!
Der Angeklagte Dr. Petermichel, der Erſte im Verhör, hat
dem ſehr loyalen Senatsvorſitzenden auf die gutgemeinte Frage,
ob er wiſſe, warum er angeklagt ſei, in voller Aufrichtigkeit
und aus tiefſtem Herzen mit einem Nein geantwortet. Die
Verblüffung ob dieſer Antwort war allſeits groß. Schade, daß
unſere Juriſten, auch wo ſie Klaſſe ſind, ſo ſelten für Ppſycho=
logie
etwas übrig haben. So hat ſich der gütige Herr im Talar
ſchnell verbeſſert und gemeint, da habe er wohl ungeſchickt ge=
fragt
, er wolle nur wiſſen, ob ſich Dr. Petermichel ſchuldig fühle.
Und doch hat Dr. Petermichel eine richtig Antwort gegeben,
eine Antwort, die keiner von uns an ſeiner Stelle hätte anders
geben können und mit welcher er den wundeſten Punkt dieſes
Prozeſſes, vielleicht ungewollt, aber mit inſtinktiver Sicherheit,
berührt hatte. Die Staatsanwaltſchaft Prag behauptet einfach in
ihrer Anklage, Alexander Petermichel und die ſechs übrigen
Angeklagten haben ſich in den Jahren 1930, 1931, 1932 in Prag,
Außig a. d. Elbe und in übrigen Orten in Böhmen zu An=
ſchlägen
auf die Republik vereinigt, ſie ſeien zu demſelben
Zwecke in unmittelbare oder mittelbare Vereinigung mit frem=
den
Faktoren getreten und hätten zu denſelben Zwecken be=
waffnete
Kräfte geſammelt, organiſiert und ausgebildet.
Das klingt ſehr böſe, wenn auch für unvoreingenommene
Menſchen von Haus aus unwahrſcheinlich.
Dieſer erſte Eindruck, den der Tenor der Anklage hinterläßt,
wird nicht günſtiger, wenn man weiter feſtſtellen muß, daß
ſich die Anklage auf einen einzigen Zeugen be=
ruft
, ohne daß aus den folgenden 24 Seiten der Anklage=
begründung
erſichtlich wäre, über welche Umſtände der Zeuge
(ſein Name iſt Artur Mendel) geführt wird, und daß ſchließlich
neben einer Reihe zahlreicher Polizeikontrollen und polizeilicher
Strafanzeigen, denen an ſich der Charakter des Beweismittels
gar nicht zukommen ſollte, das ſchriftliche Material, welches bei
den Hauptbeſchuldigten beſchlagnahmt wurde, zur Verleſung
beantragt wird.
Vom beſchlagnahmten Material aber er=
ſährt
man, daß es an die 60 Kg. wiegt, auch wäh=
rend
des Prozeſſes noch nicht einmal journa=
liſiert
iſt und daß kein Menſch weiß, wozu es
beweismäßig taugen ſoll. Nein, ſo darf die Anklage
in einem ſchwerwiegenden Kapitalprozeß nicht ausſehen.
Die Folgen ſind auch nicht ausgeblieben. Der Vorſitzende
mußte ſelbſt in offener Verhandlung zugeben, daß der Unter=
ſuchungsrichter
ſeiner einfachſten Pflicht nicht nachgekommen iſt.
Weſentliche Corpora delicti erſcheinen während des Prozeſſes
unauffindbar,
Kein Menſch weiß, wie dieſer Prozeß geſtaltet werden und
wie lange er dauern ſoll.
Der vorhin geſchilderten Anklage entſpricht die Begründung.
Statt eine kurze aber erſchöpfende Darſtellung des Sachverhalts
zu geben, wie das gleichfalls im Sinne der Strafprozeßordnung
gelegen wäre, beginnt ſie mit Vermutungen, die wiederum nur
die Grundlage für neue Vermutungen abgeben müſſen. Und ſo
wird durch 24 Seiten weiter deduziert.
Dabei war die Verteidigung, maßgebend geleitet von Dr.
Stark, einem der ſeriöſeſten Prager Anwälte, beſtimmt nicht auf
billige Knalleffekte ausgehend, ſchon am zweiten Tage des Pro=
zeſſes
in der Lage, feſtſtellen zu laſſen, daß ſich die Angeklagten,
denen doch zur Laſt gelegt wird, ſie hätten ſich zu ſo hochver=
räteriſchem
Tun vereinigt, vor ihrer Verhaftung zum Teil
überhaupt nicht gekannt hatten.
Unter dieſen Umſtänden wundert ſich auch kein Menſch mehr
daß der Zeuge Mendel, wir halten nochmals feſt, der einzige
Zeuge, auf den ſich die Staatsanwaltſchaft beruft, zu einem
Entlaſtungszeugen wurde, wie ihn beſſer die Verteidi=
gung
nicht aufbringen konnte, und daß die letzte Stütze des
Staatsanwaltes die Strafanzeigen und Protokolle der Prager
Polizeidirektion bleiben.
Von dieſen in tſchechiſcher Sprache geſchriebenen Protokollen
haben die Angeklagten behauptet, daß ſie zum Teil ſehrfreie
Ueberſetzungen ihrer Ausſagen darſtellen. Daraufhin
hat die Verteidigung die Vernehmung des Präger Polizeirats
Dr. Preininger veranlaßt, der unter Eid vernommen als Zeuge
zugeben mußte, daß er tatſächlich um der Einheitlichkeit des
Ausdruckes willen einfach für die Bezeichnung der Sachwalter
der gegenſtändlichen Organiſation Volksſport konſequent mili=
täriſche
Fachausdrücke verwendet habe, die etwa dem deutſchen

der meiiner dei Geſangsieeiftrenen.

Von Friedrich Noack.
Wer dem Vereinsleben unſerer Männerchöre fernſteht, der
vermag kaum zu ahnen, mit welchem ſportlichen Ehrgeiz in vie=
len
Vereinen gearbeitet wird, wie ihren Sängern und Dirigen=
ten
als höchſtes Ziel vor Augen ſchwebt, bei einem großen Ge=
ſangswettſtreit
techniſch und künſtleriſch ſo hervorragende Lei=
ſtungen
zu zeigen, daß alle Konkurrenten aus dem Felde ge=
ſchlagen
werden, und der Verein in allen Einzelkonkurrenzen den
erſten Preis erringt. Darum laden alljährlich zahlreiche Vereine,
die ein Feſt zu feiern haben, zu einem Wettſtreit ein, ſetzen
wertvolle Ehrenpreiſe und oft auch hohe Geldpreiſe als Anrei=
für
die ſiegenden Vereine aus, bilden mehrere Klaſſen große
und kleine Stadt=, große und kleine Landvereine und Quartett=
vereine
, damit in jeder Klaſſe erſte Preiſe bei den verſchiedenen
Wettſtreitgängen errungen werden können.
Zum Schiedsrichter werden meiſt angeſehene Muſiker, Kom=
poniſten
und Chorpraktiker beſtellt, die nach einem ausgeklügelten
Punktſyſtem werten. Niemand, der unbeteiligt iſt, kann auch nur
annähernd beurteilen, mit welchem Mißtrauen dieſe Preisrichter
von den wettſtreitenden Vereinen angeſehen werden. Sie müſſen
aus möglichſt entfernten Orten berufen werden, damit ſie keinen
Verein kennen und nicht in perſönlichen Beziehungen zu einem
der Chorleiter ſtehen, meiſt werten zwei oder drei Herren
zuſammen im gleichen Saal, oft geradezu ängſtlich von=
einander
getrennt, damit keiner den anderen beeinfluſſen kann,
jedem liegt die Partitur der vorgetragenen Werke vor, damit er
aufs genaueſte zu entſcheiden imſtande iſt. Trotz dieſer Vorſichts=
maßregeln
, und trotzdem oft Künſtler und Sachverſtändige von
hohem ſachlichen Können, Perſönlichkeiten von feſteſtem Charak=
ter
berufen ſind, iſt eigentlich jeder mitwirkende Sänger außer
denen des ſiegenden Vereins feſt davon überzeugt, daß die Kri=
tiker
beſtochen ſind, daß ſie grundſätzlich Schieber und Schufte
ſind, was ſie auch nach dem Singen nicht ſelten leidenſchaftlich
zugerufen bekommen. Denn jeder Verein iſt davon überzeugt, daß
er am beſten geſungen hat, daß ihm eigentlich der erſte Preis
gebührt. Auch das Publikum nimmt leidenſchaftlich Stellung,
findet oft den Vortrag des wertloſeſten, kitſchigſten und ſenti=
mientalſten
Liedes für den beſten, auch wenn der Kritiker feſt=
ſtellen
muß, daß bei der Wiedergabe tonliche, rhythmiſche und
ſprgchliche Fehler in großer Anzahl vorkamen. Und wenn ſich
ein Verein ſchließlich damit abfindet, einen zweiten, dritten oder
gar dierten Preis annehmen zu müſſen, fo verlangt er vom Kri=
liker
, daß der Punktunterſchied ein möglichſt geringer iſt. Da=
durch
wird die Wertung oft ein wahres Jonglieren. Ob bis zu

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 26. Amu

Vom Tage.

Die diesjährige 12. Tagung des Bundes der Saarvereine fin=
det
am 11. September in Koblenz ſtatt. In ihrem Mittelpunkte
ſteht die große deutſche Kundgebung zur Befreiung des abgetrenn=
ten
Saar= und Pfalzgebietes von der Fremdherrſchaft am Deut=
ſchen
Eck. Die Kundgebung ſteht unter dem Motto: Saar und
Pfalz, Moſel und Rhein, wollen Deutſchlands Hüter ſein! Sie
wird auch durch den Rundfunk über alle deutſchen Sender ver=
breitet
werden.
Wie wir erfahren, empfing der Reichskanzler geſtern abend
die Herren Krupp von Bohlen, Boſch (J.G.) und von Siemens.
Die Unterredung dauerte längere Zeit. Man kann wohl anneh=
men
. daß ſie ſich um die wirtſchaftlichen Maßnahmen drehte, die
die Reichsregierung beabſichtigt.
Wie verlautet, wird nicht daran gedacht, die am 31. Auguſt
ablaufende Verordnung über den Burgfrieden zu verlängern.
Sollte ſich ſpäter eine Wiederholung der Verordnung als notwen=
dig
erweiſen, ſo kann immer wieder auf ſie zurückgegriffen werden.
Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion hat im Reichstagsbüro
mitgeteilt, daß die kommuniſtiſche Abgeordnete Frau Klara Zetkin
den Reichstag als Alterspräſidentin eröffnen werde.
Die Rote Fahne iſt vom 26. Auguſt bis 2. September ein=
ſchließlich
verboten. Das Verbot iſt auf einen Artikel zurückzu=
führen
, in dem außergewöhnlich ſcharfe Angriffe gegen das am
Mittwoch von dem Berliner Sondergericht gefällte Urteil erhoben
werden.
Neue franzöſiſch=ruſſiſche Verhandlungen über einen Nichtan=
griffspakt
ſollen in Paris wieder begonnen worden ſein.
Der italieniſche Luftfahrtminiſter Balbo hat die Einſetzung
eines Unterſuchungsausſchuſſes veranlaßt, der die Verantwortlich=
keit
der Flugzeugbaufirma für die Unglücksfälle der italieniſchen
Flieger beim Europa=Rundflug unterſuchen ſoll.
Das Madrider Kriegsgericht hat General Sanjurjo zum Tod
verurteilt. Die beiden Mitangeklagten, General Herranz und
Oberſtleutnant Infant, wurden zu lebenslänglicher bzw. 12 jähri=
ger
Haft verurteilt. Hauptmann Sanjurjo wurde freigeſprochen.
General Sanjurjo wurde vom Präſidenten der Republik zu lebens=
länglicher
Kerkerhaft begnadigt.
Nach aufgefangenen Funkſprüchen aus Braſilien ſoll es dort
in mehreren Orten zu größeren Unruhen gekommen ſein.
Alle chineſiſchen Miniſter mit Ausnahme des Verkehrsmini=
ſters
haben ihre Rücktrittserklärungen zurückgezogen. Der Finanz=
miniſter
Wung hat ſich bereit erklärt, den Vorſitz im neuen Kabi=
nett
zu übernehmen.
Vor dem japaniſchen Parlament hielt am Donnerstag Außen=
miniſter
Graf Uſchida eine Rede über Japans Mandſchureipolitik.
Er kündigte die bevorſtehende amtliche Anerkennung der Mand=
ſchurei
durch Japan an.

Kommandant, Landeskommandant, Befehlshaber, entſprechen
würden ganz ohne Rückſicht darauf, ob die Angeklagten beim
Polizeiverhöre ſelbſt vom Vorſitzenden, Obmann oder Führer
geſprochen haben.
Bleiben alſo als Rettungsſtützen für die Anklagebehauptun=
gen
die Vermutungen des Herrn Polizeirates in ſeinen Straf=
anzeigen
über angeblich ſtaatsverräteriſches Zuſammengehen
hieſiger und reichsdeutſcher Organiſationen, wobei es aber der
Herr Polizeirat unter Berufung auf ſein Amtsgeheimnis ab=
lehnte
, dieſe gewagten Behauptungen näher zu begründen.
Kürzer geſagt, der Brünner Prozeß zeigt heute ſchon klar
den Charakter eines politiſchen Indizienprozeſſes.
In der vorgefaßten Ueberzeugung von der
Schuld wurde die Schuld geſucht.
In einem Zeitpunkte, in welchem auch das Gefüge des
tſchechoſlowakiſchen Staates unter den Auswirkungen der Weir=
kriſe
merklich erzittert, muß es den maßgebenden tſchechiſchen
Faktoren überlaſſen bleiben, Vabanque zu ſpielen. Wir Sudeten=
deutſchen
haben keine Veranlaſſung, über die Bekundung grund=
ſätzlicher
Loyalität im gegenwärtigen Stadium politiſcher Ent=
wicklung
hinauszugehen.

Der Staatsſekrekärwechſel im Reichswirt
miniſterium.
Berlin, 25
Amtlich wird mitgeteilt:
Der Reichspräſident hat den Staatsſekretär im
ſchaftsminiſterium, Dr. Trendelenburg, auf ſein
in den einſtweiligen Ruhe

ſetzt, und den Direktor im
gen Ruheſtand, Geheimen 2
rat Dr. Karl Schwarz
Staatsſekretär im Reich=
miniſterium
ernannt.

Der Reichspräft
an Dr. Trendelenh

Dr. Trendelenburg.

Der Reichspräſident
aus ſeinem Amte ſcheidem)
ſekretär Dr. Trendelenbux
ſtehende Schreiben gerichte
geehrter Herr Staatsſekrei
Antrage entſprechend, heb
mit dem beifolgenden Gr
dem Amte des Staatsſ=
Reichswirtſchaftsminiſteri

den. Ich gedenke bei dieſem Anlaß in aufri
erkennung der wertvollen Dienſte, die Sie in faſt
Tätigkeit in dieſem Amt der deutſchen Volkswirtſchault
mit dem Vaterlande geleiſtet haben, und ſpreche Ihnen
vorbildliche Pflichttreue und unermüdliche Arbeit zu
Reiches, wie eigenen Namens herzlichen Dank aus. u
Erwartung Ausdruck, daß Ihre reiche Erfahrung und
faſſenden Kenntniſſe auch fernerhin dem Reiche m
werden.
Mit freundlichen Grüßen
gez. v. Hin)
Ferner haben der Reichskanzler v. Papen und
wirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold aus dem gleichen 2
liche Dankesſchreiben an den Staatsſekretär Dr. Trenf
gerichtet, wobei der Reichskanzler die Gelegenheit
Trendelenburg ſeine Ernennung zum Mitglied des
Reichswirtſchaftsrats mitzuteilen

Der ehemalige Reichstagsabgeordnete Mal

Berlin, 25
In ſeiner Berliner Wohnung iſt am Donnerstag frü.
hard Mumm, der frühere Reichstagsabgeordnete des
weiten
Sozialen Volksdienſtes, nach längerem ſchweren Leiden äu Beuth
Dr. Mumm hat ein Alter von 59 Jahren erreicht. Eſſonen
Schwiegerſohn des vor dem Kriege bekannten Parlanſ!0

Merkwürdige Berhandlungsmekhoden in Brünn.

Im ſogenannten Hochverratsprozeß gegen die Führer des Ver=
eins
Volksſport war dem Angeklagten Illing die Photographie
einer Gruppe von der nationalſozialiſtiſchen Volkstagung in Zit=
tau
vorgelegt worden, auf welcher er nach der Behauptung der
Anklage als Fahnenträger ſichtbar ſei. Da der Angeklagte die
Identität des auf dem Bilde befindlichen Fahnenträgers mit
ſeiner Perſon beſtreitet, hatte die Verteidigung den deutſchen
Rundfunk erſucht, den wirklichen Fahnenträger zu ermitteln. Er
meldete ſich auch, und zwar in der Perſon des dem Sturm 83
der SA. angehörenden Fahnenträgers, des Arbeiters Alfred Sei=
ler
. Der Verteidiger beantragte nun die Vorladung Seilers,
worauf der Staatsanwalt einfach meinte: Wenn er kommt, werde
ich ihn verhaften laſſen.
Verteidiger: Dann wird eben die Hitler=Armee einen Mann
weniger haben. (Heiterkeit.)
In der Debatte über die weitere Prozeßführung meinte der
Staatsanwalt, es ſei ihm gleichgültig, ob die Angeklagten noch
20 oder 30 Wochen ſitzen müßten. Der Vorſitzende hingegen meinte,
lieber verleſe er noch zwei Tage lang überflüſſige Akten, als daß
ie Angeklagten noch zwei Monate länger zu ſitzen hätten.

Stöcker und hat ſich in der chriſtlich=ſozialen Bewegung
zehnten eifrig betätigt. Mitglied des Reichstags war Mi
1912 bis 1918. Dann gehörte er der Nationalverſammlu g
war von 1920 bis 1932 wiederum Reichstagsabgeordnetn.
neuen Reichstag war Mumm allerdings nicht wiedergem.
den. Nach dem Krieg gehörte Mumm zur deutſchnational.!n
tagsfraktion; bei der Spaltung war er einer der Mide
des Chriſtlich=Sozialen Volksdienſtes,

Malſt
Suen
MArbe

7 oder zu 10 Punkten gewertet wird, ändert nur die abſolute
Zahl. Im erſten Fall verlangt der Siegerverein, daß er bei
Wertung von Schwierigkeit, Chorklang, Tonreinheit, Ausſprache
Dynamik, Rhythmik, Auffaſſung und Geſamteindruck, alſo in
8 Rubriken von jedem Beurteiler mindeſtens 5253 von den
möglichen 56 Punkten erhält, im zweiten Fall 7677 von den mög=
lichen
80. Aber auch der ſchwächſte Verein will dann etwa 4950.
beziehungsweiſe 7374 Punkte erhalten.
Kürzlich kam es vor, daß in einer Klaſſe von nur drei Ver=
einen
einer ausgezeichnet, der zweite ziemlich gut, der dritte er
heblich ſchlecht ſang. Da wurde zwar die Entſcheidung der Kri=
tiker
zwar nicht an ſich angefochten, aber die Preisrichter mit
den gemeinſten Injurien überhäuft, weil ſie es gewagt hatten,
den großen Leiſtungsunterſchied des beſten und ſchlechteſten
Vereins in größerer Punktdifferenz (etwa 240 und 212) hervor=
treten
zu laſſen, das heißt, weil ſie ehrlich und aus Ueber=
zeugung
gehandelt hatten. In einem anderen Falle war in einer
Klaſſe von 6 leiſtungsfähigen Vereinen beſonders ſcharfe Kon=
kurrenz
, da 4 von ihnen wirklich ſehr gut ſangen. Zwei davon
ſtammten vom Niederrhein, wo viele Vereine derart ausgezeich=
neies
Stimmenmaterial beſitzen, daß ſie ſelbſt den beſten Ver=
einen
unſerer Gegend überlegen ſind. Wenn ſolche Chöre die
weite Fahrt zu uns unternehmen, dann ſind ſie feſt davon über=
zeugt
, daß ihnen alle erſten Preiſe zufallen. Und wirklich ſang
der eine von beiden ein außerordentlich ſchwieriges Werk ſo aus=
gezeichnet
, daß ihm mit Selbſtverſtändlichkeit der erſte Preis
zufiel, der andere aber übertrieb im Vertrauen auf ſeine guten
Stimmen derart in der Tonſtärke, daß ihm nach dem Urteil
aller Sachverſtändiger ein Verein aus der Frankfurter Um=
gebung
vorzuziehen war, und er auf den dritten Platz zurückfiel.
Als dies Urteil, deſſen Objektivität völlig unbeſtreitbar war, be=
kannt
gegeben wurden, ſtürzten die etwa 100 Sänger des unter=
legenen
Vereins wie Verrückte auf den Preisrichtertiſch los, be=
ſchimpften
in geradezu unflätiger Weiſe die Kritiker, konnten
kaum vor Tätlichkeiten zurückgehalten werden und randalierten
derart, daß das Singen um etwa 34 Stunden unterbrochen
werden mußte, denn ſie bildeten ſich ſteif und feſt ein, daß die
Kritiker entweder von dem an zweiter Stelle ſtehenden Verein
beſtochen oder vom feſtgebenden Verein zu dieſem Urteil aufge=
fordert
worden ſeien.
Gerade im letzten und in dieſem Sommer endeten ſehr viele
Weltſtreite mit Schlägereien, und es iſt ein Zufall, ob die Ver=
eine
untereinander ſich zu prügeln anfangen, oder ob ſich die
Wut der Unterliegenden gemeinſam gegen die Preisrichter wen=
det
. Letzten Endes liegt die Unzulänglichkeit in der Sache ſelbſt.
Denn künſtleriſche Leiſtungen können nicht mit dem Maßſtab
gemeſſen werden, Punktwertung bleibt beim Geſang Unſinn.
Wenn wir drei hervorragende Künſtler nacheinander als Hans

Sachs in den Meiſterſingern hören, ſo iſt der Vergmi
Auffaſſung, ihrer Geſangskunſt, ihres perſönlichen Temp‟
überaus intereſſant, aber der Vergleich iſt ſtets ſubw
Vergleichende ſchildert die Wirkung der Leiſtungen
ſelbſt, es bliebe aber Unſinn, nach poſitiven Punkten 05
punkten dem einen 167, dem anderen 165 und dem d
Punkte zuzuerkennen. Eine ſolche Beurteilung muß letzr
allzuſtark am Techniſchen haften bleiben, denn das Ge=
Seeliſche unterliegt keinem feſten Maßſtab. Bei den AS
liegt die Sache heute ſchon ſo, daß es oft nötig iſt, di=
durch
Polizeiaufgebot, oder alarmierte Feuerwehr zu=
Viele wirklich zur Kritik Berufene geben ſich gar nu.
her für dieſes gefährliche Amt, und dadurch droht di
daß durch ungeeignete Kritiker tatſächlich ungerechte 1
grundete Urteile gefällt werden. Muſikausübung iſt le=
möge
allmählich der Brauch, Geſangswettſtreite abzuhan
und mehr ſchwinden.

Huguenau oder die Sachlichkeit. Roman von Herman;
(Rhein=Verlag, München=Zürich.)
Ap. Brochs Romantrilogie Die Schlafwandler
oder die Romantik, Eſch oder die Anarchie, Huguenau
Sachlichkeit), geſchrieben mit einer ungewöhnlichen Schal
großer pſychologiſcher Geſchmeidigkeit und ſcharfem Blick.

kungsvolle Details, vermittelt völlig neue erkenntnisma.
geſchichtspiloſophiſche Ideen. Ein neuer Typ des Romans=

ihn erſtanden, berufen, in der Geſchichte des deutſchel

einen hiſtoriſchen Platz einzunehmen. Mit aller Deutlian
Ausdruck gebracht wird der metaphyſiſch=ethiſche Gehalt
ſamttrilogie in dem dritten philoſophiſchen Roman Di=
in
dem der Verfaſſer eine neue Technik verſucht. Das W
aus einer Reihe von Geſchichten, die alle das gleiche
handeln, nämlich die Rückverweiſung des Menſchen anl
ſamkeit, die durch den Zerfall der Werte bedingt iſt.
Aufzeichnung der neuen produktiven Kräfte, die aus der
keit entſpringen, wenn ſie manifeſt geworden iſt. Die
Geſchichten, untereinander teppichartig verwebt, geben ſe
eine andere Bewußtſeinslage wieder, ſie ſteigen auf V
Irrationalen bis zur vollſtändigen Rationalitat des Lhe
gen

rauf verzich=

Wiſſenſchaftliche, den Zerfall der Werte, in Geſtalt B.
Reden in ſeinem Buche unterzubringen. Es wird nicht
ſprächsfüllſel verwendet, ſondern ſchwingt mit als obe!
nale Schicht, es entſteht quaſi fortlaufend aus dem Roſ.
Das iſt das völlig Neue. In Vorſtehendem ſind nur die *e
des 545 Seiten umfaſſenden, nicht leicht verſtändlichen

wiedergegeben. Der Verfaſſer gibt zu, daß das Buch E"
ſt, das aber gemacht werden ſoll und muß, weil die de
reif iſt.

[ ][  ][ ]

26. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

ue Demonftralionen in Beuthen
gſozialiſtiſcher Prokeſt gegen die geplanke Ueberführung der Verurkeilken nach der Skrafanftalk
Groß=Strehlik. 9berpräſidenk verordnel Bannmeile um das Beukhener Gerichl.

Antägger Abend.

a ufenſterſcheiben gehen in Trümmer.
Beuthen, 25. Auguſt.
ſammenhang mit der von nationalſozialiſtiſcher Seite
Ertrablatt angekündigten angeblich bevorſtehenden
ug der fünf zum Tode verurteilten SA= und SS=Leute
ztbener Gerichtsgefängnis nach der Strafanſtalt in
Mt hatte ſich in den Abendſtunden des Mittwoch in den
i Beuthen eine große Menge von Nationalſozialiſten
in geſchloſſenen Formationen angeſammelt und unter
es Horſt=Weſſel=Liedes und anderer nationalſozialiſti=
vie
Straßen der Stadt in der Nähe des Strafgerichts=
burchzogen
. Mehrere Schaufenſterſcheiben wurden zer=
de
Vorgänge wird noch bekannt, daß die Polizei mit
err Karabinern, ohne jedoch zu ſchießen, den Kaiſer=
h
)=Platz, der in unmittelbarer Nähe des Strafgerichts=
gch
befindet, geräumt hat. Auch die Bahnhofſtraße wurde
ſie des SA.=Heimes unter Anwendung des Gummiknüp=
fnt
. In dem ſozialdemokratiſchen Volkshaus wurden
ſcheiben eingeworfen und die Türen zertrümmert. Bei
ſuung mehrerer Straßen wurden etwa 20 Perſonen, meiſt
ialiſten verletzt, einige von ihnen ſchwer. Gegen
war die Ruhe wiederhergeſtellt, nachdem den SA=
oy
, unter denen ſich auch Breslauer Gruppen befanden,
ſworden war, daß ein Abtransport der zum Tode Ver=
orerſt
nicht ſtattfindet.
eiverordnungen des Oberpräſidenken
von Oberſchleſien.
berpräſident von Oberſchleſien hat zwei Polizeiverord=
ſeaſſen
, die ſofort in Kraft treten. In der erſten Verord=
die
Beförderung von Perſonen zu politiſchen Zwecken
hfrvagen verboten. Ausnahmen können nur durch die zu=
Colizeipräſidenten oder Landräte erteilt werden. Zu=
bungen
gegen dieſe Verordnung werden mit einem
ß0 bis zu 150 RM. beſtraft.
zweiten Verordnung wird für das Gebiet um das
i in Beuthen jede Anſammlung oder Zuſammenrottung
oerſonen und Gruppen auf den Straßen verboten. Auch
ſeiſſten des genannten Stadtbezirkes mit Laſtwagen zwecks
hcuhörderung wird verboten. Zuwiderhandlungen werden
ſinZwangsgeld bis zu 150 RM. beſtraft.
he irigen bleiben die Beſtimmungen der bisherigen Not=
ſrihnen
über Demonſtrations= und Umzugsverbote ſelbſtver=
rberührt
.
Aeibericht über die Beuthener Kundgebungen
blizeipreſſeſtelle gibt über die Vorfälle einen Bericht
Zun es u. a. heißt:
beche18 Uhr wurden in einem Geſchäft in der Gartenſtraße
ſkunterſcheiben eingeſchlagen. Um 22 Uhr wurden in
Baſnofſtraße zwei Fenſterſcheiben eines Lokals und im
Hu gleichfalls zwei Fenſterſcheiben zertrümmert. Hierbei
En Nationalſvzialiſt als Täter feſtgenommen. Gegen
W zogen 300400 Nationalſozialiſten, Männer und
XT. in Uniform, um das Gerichtsgebäude und ſkanda=
.BGutzpolizei ſprengte ſie auseinander. Zu gleicher Zeit
bllenſich auf dem Kaiſer=Franz=Joſeph=Platz mehrere hun=
eiten
an. Auch hier griff die Schutzpolizei ein und trieb
4auseinander. Auch von der Waffe wurde kein Gebrauch
Neue Verhaflungen.
Alizeipreſſeſtelle ergänzt ihren Bericht noch wie folgt:
Amb 21 Uhr wurde auf der Bahnhofſtraße der Schaukaſten
Wbe rieſiſchen Volksſtimme eingeſchlagen, nachdem kurz zuvor
ſr Ennaſialſtraße zwei Fenſterſcheiben eines gewiſſen Gold=
ſeirſſchlagen
worden waren.
Ama? Uhr wurde auf der Bahnhofſtraße die Schaufenſter=
ſe
i4afirma Steinhauer und Tiefenbrunn eingeſchlagen und
Ausit geplündert. Ein Täter wurde feſtgenommen. Es han=
ſichhu
den Arbeiter Fiſcher, der angibt, ein Paar Hoſen mit=

genommen zu haben. Die Ermittelungen in dieſer Angelegenheit
ſind noch nicht abgeſchloſſen.
Um 24 Uhr veſuchten Ecke Schul= und Kluckowitzer=Straße
junge Burſchen die Fenſterſcheiben des kommuniſtiſchen Büros ein=
zuſchlagen
. Sie zertrümmerten aber nur die Fenſterſcheibe eines
angrenzenden Kellers.
Gegen 18 Uhr war noch eine zweite Scheibe des Geſchäftes
Kochmann in der Gartenſtraße eingeſchlagen worden.
Um 23 Uhr wurde auf der Bahnhofſtraße ein Perſonenkraft=
wagen
ſichergeſtellt und die ſechs Inſaſſen auf Grund des Demon=
ſtrationsverbotes
und wegen fortgeſetzten ruheſtörenden Lärms
verhaftet.
Die Polizeipreſſeſtelle teilt noch mit, daß ſich die Zahl der
Verhaftungen um eine weitere Perſon erhöht hat, da von natio=
nalſozialiſtiſcher
Seite der Polizei noch ein Mann namens Schwarz
übergeben wurde, der ſich bei der Plünderung eines Ladens in
der Bahnhofſtraße beteiligt hatte, ſo daß insgeſamt neun Per=
ſonen
von der Polizei im Laufe der Vorgänge am Mittwoch abend
in Beuthen verhaftet wurden.
Skellungnahme des Dentſchen Oſtbundes
zum Beukhener Urkeil.
Der Deutſche Oſtbund teilt mit: Der Deutſche Oſtbund iſt tief
ergriffen von der Schickſalstragödie, die ſich jetzt in Beuthen ab=
geſpielt
hat. Wenn auch die Verhängung der Todesſtrafe gegen=
über
den fünf Oſtmärkern den Buchſtaben des Geſetzes erfüllt
haben mag, ſo müſſen doch alle diejenigen, die die Ereigniſſe in
Oberſchleſien aus eigener Anſchauung verfolgt haben, der Tat
Verſtändnis entgegenbringen. Die Verurteilten dürften nicht in
eine Linie mit politiſchen Banditen oder gemeinen Verbrechern
geſtellt werden. Der Deutſche Oſtbund ſetzt ſich daher ſowohl für
die Wiederaufnahme wie auch für Anwendung des Begnadigungs=
rechts
für die Verurteilten ein und hat entſprechende Eingaben
an das preußiſche Staatsminiſterium, das preußiſche Juſtiz=
miniſterium
und an den Reichskanzler gerichtet.

Zuſammenſtöße in Halle.

Zum Einzug einer Batterie des Artillerieregiments Nr. 4
in Halle hatten ſich neben Zehntauſenden von Zuſchauern auch
viele uniformierte Nationalſozialiſten eingefunden, die wieder=
holt
verſuchten, geſchloſſene Züge vor der Truppe zu bilden. Als
die Polizei einſchritt, kam es zwiſchen ihr und den Yational=
ſozialiſten
zu Zuſammenſtößen. Am Steintor wurden die Be=
amten
mit Niederrufen empfangen und tätlich angegriffen, ſo
daß ſie von dem Gummiknüppel Gebrauch machen mußten. Starke
Polizeikräfte drängten die Menge in die Seitenſtraßen ab. Eine
größere Anzahl Perſonen wurde feſtgenommen.
Wieder Tränengasanſchläge auf ein Warenhaus.
Remſcheid, 25. Auguſt.
In den Verkaufsräumen des Warenhauſes Tietz in Remſcheid
wurde geſtern ein tränengasähnliches Gemiſch in Papier ein=
gewickelt
weggeworfen. Drei Frauen, die als Täter in Frage
kommen, ſind der Polizei vorgeführt worden.
Schauſenſter der Münchener Neueſten eingeworfen
München, 25. Auguſt.
Der Polizeibericht teilt mit: In der Nacht zum Donnerstag,
zwiſchen 11 und 12 Uhr, wurden Schaufenſter der Münchener
Neueſten Nachrichten durch Steinwürfe aus einem Perſonen=
kraftwagen
zertrümmert. Der zur Tat benutzte Kraftwagen trug
die Erkennungsnummer II A. 24901, die auf den national=
ſozialiſtiſchen
Landtagsabgeordneten Wagner eingetragen iſt. Nach
dieſer Richtung wurden Erhebungen eingeleitet, die zur Feſt=
nahme
des Referendars und Propagandaleiters des Gaues
München der NSDAP., Otto Nippold, führte, der ſich für die
Täterſchaft als verantwortlich erklärte. Die Erhebungen nach
den Mittätern werden fortgeſetzt.

ichskag auf Grammophonplakken.
GA,große Tage im Reichstag feſtgehalten werden.
ſe Fclernrichtung bei parlamentariſchen Verhandlungen.
e Fünde Reichstagsſitzung 17 Grammonphonplatten.
* Plattenarchiv der Reichsrundfunkgeſellſchaft.
nichstag wird in wenigen Tagen wieder ſeine Sitzun=
un
, und man kann ſchon heute ſagen, daß eine Anzahl
Dit großer Tage bevorſteht. Es ſind Sitzungen, die
un die größte Bedentung haben, da in ihnen wichtige
beigö gen über die innere und auswärtige Politik des
droffen werden. Dieſe großen Tage werden jetzt
der Grammophonplatte feſtgehalten, ſo daß die
Aine Art von Verewigung erfahren. Die Mikrophone
Biernal des Reichstages ſind eine ganz neue Einrichtung,
Ms41d entſchieden bereichern, denn ſie ſind ein Zugeſtänd=
der
techniſches Jahrhundert. Die Mikrophone werden
Unkſtunde aufgeſtellt, und Drahtleitungen führen vom
ach dem Funkhaus. Mit ihrer Hilfe iſt es möglich,
dlungen der großen Tage auf den Wachsplatten
Allerdings gehört dazu die Genehmigung des
gleicherweiſe wie zu der Vorführung der Platten
ur. Die letzte große Senſation des verfloſſenen
wwar die Rede des damaligen Reichskanzlers, Dr.
der er gewiſſermaßen eine Generalabrechnung hielt.
wurde bekanntlich auf Wachsplatten aufgenommen
mehrfach durch den Rundfunk dem Publikum über=
Fartige Funkreportagen haben einen beſonderen Reiz,
hf glichen es, die ganze Geräuſchkuliſſe einer Reichs=
Aſvorzuführen. Die gedruckte Reichstagsrede gibt nicht
Du2cmenes Bild der Verhandlung, ſelbſt dann nicht, wenn
21) Mißfallensäußerungen, Zwiſchenrufe und Störun=
eWeovermerkt
werden. Die Schallplatte dagegen gibt ein
dehis allerdings die Wirklichkeit iſt. Es bringt den akuſti=
ſrgrund
. Für eine Reichstagsſitzung iſt eine Maſſe
VRderlich. Für eine einzige Stunde Reichstagsverhand=
Nin allgemeinen 17 Wachsplatten nötig. Wenn die Ver=
etüß
A k ines großen Tages ſich längere Zeit hinziehen, kön=
b
5 Amſtänden 100 Wachsplatten und mehr gebraucht
Send änr iſt es aber nicht möglich, Aeußerungen abzuſtrei=
DeDt lorrigieren, wie es häufig geſchieht. Die Wachsplatte
Der E clältigſte Aufbewahrer und Hüter jedes einzelnen
SSS geſprochen word n iſt. Wenn die Reichstagsſteno=
Ney2 A auch alle irre, können, die Wachsplatte irrt ſich
Mort, das geſprochen worden iſt, bleibt hier für alle

Zeiten in Wachs eingegraben erhalten. Man hat daran gedacht, die
Protokolle von den Reichstagsſitzungen auf derartigen Wachs=
platten
aufzunehmen, anſtatt aufzuzeichnen. Aber ſie würden
einen ungeheuren Raum in Anſpruch nehmen, ſo daß mit einer
Verwirklichung dieſer Abſichten nicht zu rechnen iſt, obwohl da=
durch
manche Streitigkeiten über den genauen Wortlaut einer
Rede vermieden werden würden. Schon jetzt iſt ein gewaltiger
Platz notwendig, um die Reichstagsreportagen des Rundfunks
in dem Archiv der Reichsrundfunkgeſellſchaft zu ſammeln. Einſt=
weilen
iſt dieſer Reichstag auf Grammophonplatten noch in
den Anfängen ſeiner Bildung begriffen. Da aber wahrſcheinlich
auch in Zukunft die großen Verhandlungstage häufig auf Schall=
platten
aufgenommen werden dürften, ſo wird ſich allmählich
dieſes Plattenarchiv beträchtlich vergrößern, und man muß heute
ſchon daran denken, den nötigen Raum dafür zu ſchaffen. Die
Bedeutung eines derartigen Reichstages auf Schallplatten
liegt klar auf der Hand. Man denke nur daran, welch ungeheures
Intereſſe die Wiedergabe wichtiger Reden Bismarcks nicht nur
in Deutſchland, ſondern in der ganzen Welt haben würde, um
zu erkennen, welchen Wert die Feſthaltung wichtiger Verhand=
lungstage
für die Zukunft hat.
* Koſtbare Inkerpunkkionsfehler.
Von Alexander Cabral.
Nach Zeitungsmeldungen wurden in Amerika
durch, einen Interpunktionsfehler Erben um mehrere
Millionen geſchädigt.
Ein Apoſtroph, der 200 000 Franks koſtete Schadenerſatzklage
um ein Komma. Der Interpunktionsfehler in dem deutſch=
franzöſiſchen
Friedensvertrag vom Jahre 1871.
Schriftliche Aufzeichnungen, in denen über Vermögenswerte
entſchieden wird, erfordern große Aufmerkſamkeit, denn durch
die Tücke des Objektes können durch geringe Fehler die größten
Nachteile entſtehen. Berühmt geworden iſt der Interpunktions=
fehler
im Teſtament des Generals de Gallifet. Er hatte ſeinem
Notar kurz vor ſeinem Tode das Teſtament diktiert und dabei
jedem ſeiner Neffen 100 000 Franks hinterlaſſen. Durch den
franzöſiſchen Text wurde aus 100 000 Franks eine Erbſchaft von
je 200 000 Franks, da ein Apoſtroph bei einem Worte fehlte.
Der Text lautete nämlich folgendermaſſen: . . . 4 chacun deux
ccnt mille anſtatt . . 4 chacun deux cent mille‟. Deux
ohne Apoſtroph heißt bekanntlich zwei, Gallifet aber meinte
deux mit Apoſtroph von ihnen. Sein Text, den er beab=
ſichtigt
hatte, lautete demgemäß, daß er jedem von ihnen hundert=

Nr. 237 Seite 3
Das engliſche Außenamk anerkennk
Deulſchlands Gleichberechkigungsanſprüche
in der Rüſtungsfrage.
London, 25. Auguſt.
Die rechtlichen Unterſuchungen im engliſchen Außenamt über
die deutſchen Gleichheitsanſprüche in der Rüſtungsfrage haben nach
eingehender Prüfung der verſchiedenen in Frage kommenden Ver=
träge
(Verſailler Vertrag, Brief Clemenceaus an die deutſche Ab=
ordnung
in Verſailles, Locarnovertrag) ergeben, daß an der
juriſtiſchen Berechtigung der deutſchen Forderung kein Zweifel
mehr beſtehen kann. Man ſei ſich im engliſchen Außenminiſterium,
ſo verſicherte ein hoher Beamter desſelben. dem Londoner Kor=
reſpondenten
der Telegraphen=Union, über die ethiſche und ju=
riſtiſche
Berechtigung der deutſchen Gleichheitsanſprüche vollkom=
men
klar und man ſtehe den deutſchen Wünſchen auf Beſeitigung
der diskriminierenden Beſtimmungen durchaus verſtändnisvoll
gegenüber. Die anfänglichen Bedenken, die man zuerſt beim Auf=
werfen
der deutſchen Forderungen gehabt habe und die Befürch=
tungen
, daß ſie zu einer ungünſtigen Rückwirkung auf die inter=
nationale
Lage führen könnten, hätten ſich glücklicherweiſe nicht
erfüllt und man ſei jetzt in London der Anſicht, daß kein Schaden
angerichtet ſei.
Das Beſte, was man von der Abrüſtungskonferenz im Augen=
blick
erhoffen könne, ſei, daß ſie ſich im Rahmen der letzten Ent=
ſchließung
Punkt für Punkt weiterentwickeln werde. Man ſei ſich
aber darüber vollkommen klar, daß nur langſam Fortſchritte ge=
macht
werden könnten. Die engliſche Diplomatie ſei ſich ohne
daß bisher amtliche Schritte in London unternommen worden ſeien
über die deutſchen Ziele klar und rechnet damit, daß die Deut=
ſchen
vielleicht ſchon bald, ſicherlich aber nach Wiederaufnahme der
Genfer Verhandlungen und vorausſichtlich innerhalb des allge=
meinen
Büros die Frage der Gleichberechtigung aufwerfen wür=
den
, obwohl dieſer Punkt nicht in der Entſchließung enthalten ſei.
Man habe ihn wie auch die franzöſiſche Sicherheitsforderung
aus naheliegenden Gründen abſichtlich aus der Entſchließung
weggelaſſen.
Bei aller Würdigung der deutſchen Abſichten gebe man ſich aber
in London der Hoffnung hin, daß die deutſche Politik unter Be=
rückſichtigung
der internationalen Lage ihre Geduld nicht ver=
lieren
, ſich bei Vorbringung ihrer Forderung des größten Taktes
und Geſchickes befleißigen und ſich der weiteren Entwicklung auf
der Abrüſtungskonferenz anpaſſen werde. England ſei zwar an
deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen zur Regelung und Befriedung
der europäiſchen Verhältniſſe nicht unmittelbar intereſſiert, werde
aber dieſe doch begrüßen, da ſie zurzeit die einzige Ausſicht auf
mögliche Fortſchritte in den allgemeinen Abrüſtungsverhandlungen
böten.
Die franzöſiſchen Lufkmanöver.
Paris, 25. Auguſt.
Die großen franzöſiſchen Luftmanöver an der deutſch= franzö=
ſiſchen
Grenze haben am Mittwoch abend mit einem Generalan=
griff
der feindlichen Luftſtreitkräfte auf Mörchingen, Metz, Reims
uſw. begonnen. Es gelang dem größten Teil der angreifenden Ap=
parate
, die angenommene Grenze zu überqueren und die Angriffs=
punkte
zu erreichen. Sie wurden aber von den Horchpoſten bald
feſtgeſtellt und unter das Feuer der Scheinwerfer genommen, aus
dem ſie nicht mehr entweichen konnten. Nur die auf Reims vor=
gedrungenen
Bombenflugzeuge haben die Sperrlinie überquert,
ohne bemerkt zu werden und konnten nach Erledigung ihres An=
griffs
auf die Hauptgebäude der Stadt und die umliegenden In=
duſtrien
ungehindert den Rückzug nach Nancy antreten.
Japaus Mandſchureipolikik.
Tokio, 25. Auguſt.
Außenminiſter Graf Uſchida hielt am Donnerstag vormittag
im Parlament ſeine mit Spannung erwartete Rede über Japans
Politik gegenüber der Mandſchurei. Er kündigte zunächſt die
bevorſtehende amtliche Anerkennung des neuen mandſchuriſchen
Staates durch Japan an, die das einzige Mittel zur Sicherung
des Friedens im Fernen Oſten ſei. Mit einem Wink an den
Mandſchureiausſchuß des Völkerbundes erklärte Uſchida, daß
Japan niemals einer Notlöſung zuſtimmen werde, wie ſie an=
ſcheinend
von gewiſſen Kreiſen in einer Uebertragung der Ober=
hoheit
über die Mandſchurei an China in der einen oder anderen
Form geſucht werde. Japans Vorgehen in der Mandſchurei ſei
weder eine Verletzung des Kelloggpaktes noch des Neunmächte=
abkommens
. Uſchida betonte daß Japan keinesfalls die Man=
dſchurei
annektieren wolle. Eine Löſung müſſe den Forderungen
des mandſchuriſchen Volkes entſprechen, Japans Rechte garan=
tieren
und ein Wiederaufleben der fremdenfeindlichen Bewegung=
vermeiden
.

tauſend Francs hinterlaſſe, während durch die Schreibweiſe des
Notars in dem Teſtament ſtand, daß jeder zweihunderttauſend
Franes erhalte, wobei das Wort von ihnen nicht aufgenom=
men
war. Aus einer anderen Beſtimmung des Generals ergab
ſich, daß der Erblaſſer tatſächlich an die Neffen nur insgeſamr
zweihunderttauſend Francs verteilen wollte, während ſie durch
den einwandfreien Text des Teſtaments in Wirklichkeit zuſam=
men
400 000 Franes ausgezahlt erhalten mußten. So koſtete die=
ſer
eine Apoſtroph, der fortgelaſſen worden war, nicht weniger
als 200 000 Franes. Frankreich hatte auch einen großen Schadens=
erſatzprozeß
zu verzeichnen, der um ein Komma ging.
In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts lag ein be=
deutender
Seidenfabrikant in Lyon an einer ſchweren Krankheit
darnieder. Seine Familie hatte einen bedeutenden Spezialiſten
aus Paris telegraphiſch berufen. Als der Pariſer Profeſſor ant=
wortete
, daß er noch in Paris zu tun habe, aber ſo ſchnell wie
möglich kommen werde, erhielt er ein dringendes Telegramm,
das in Deutſch überſetzt folgenden Inhalt hatte: Kommet nicht
zu ſpät‟. Der Poſtbeamte in Paris hatte zwiſchen die Worte
nicht und zu ein Komma geſetzt, ſo daß der Profeſſor ein Tele=
gramm
erhielt, in dem er aufgefordert wurde, nicht zu kommen,
weil es zu ſpät ſei. Tatſächlich fuhr er auch nicht ab. Am nächſten
Tage ſtarb der Patient, und als der Sohn nach Paris fuhr, um
dem Profeſſor den Vorwurf zu machen, daß er bei ſo großer
Lebensgefahr ſein Wort nicht gehalten habe, hielt er ihm das
Telegramm vor, in dem ausdrücklich betont wurde, daß er nicht
kommen möge, weil es zu ſpät ſei. Dieſe völlige Sinnesänderung
des Telegrammes war durch die Fahrläſſigkeit des Pariſer Ve=
amten
entſtanden, denn es konnte nachgewieſen werden, daß das
Original=Telegramm in Lyon dieſes Komma nicht aufgewieſen
hatte. Auch war es nicht telegraphiſch übermittelt worden. Nun
klagten die Erben gegen die franzöſiſche Telegraphenverwaltung,
die für die Fahrläſſigkeit ihrer Angeſtellten haftbar gemacht
wurde. Der Prozeß erregte damals beträchtliches Aufſehen in
der Oeffentlichkeit.
Ueber den Ausgang des Prozeſſes wurde nichts gemeldet.
Er ſcheint im Sande verlaufen zu ſein. Auch in ſtaatlichen
Dokumenten ſpielen manchmal Interpunktionsfehler bedeutende
Rollen. So hat vor kurzer Zeit ein Mann feſtgeſtellt, daß durch
einen Fehler des Protokollführers im deutſch=franzöſiſchen Frie=
densvertrag
des Jahres 1871 für Deutſchland ein Schaden von
vielen Millionen, angeblich ſollen es 60 Millionen Franes ge=
weſen
ſein, entſtanden iſt. Bei einem Dokument von ſo unge=
heurer
politiſcher und wirtſchaftlicher Bedeutung iſt aber anzu=
nehmen
, daß es ſehr genau geprüft worden iſt, bevor es in
Kraft geſetzt wurde, und es ſcheint faſt unglaubhaft, daß tatſäch=
lich
ein Interpunktionsfehler von ſo ſchwerwiegenden Folgen
darin ſtehen geblieben ſein ſoll.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 237

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 26. 9

OM

Heute begehen die (heleute
Bernhard Steingäſſer u. Frau
Ida, geb. Illgen, Darmſir. 33
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Statt Karten.
Heute morgen verſchied nach kurzer Krankheit meine
liebe Gattin, unſere gute Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
Chriſtine Petri geb. Beſt
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Petri / Preußer.
Darmſiadt, den 25 Auguſt 1932
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen zu wollen. (*

Dankſagung.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Für die überaus zahlreichen Beweiſe der Teil=
nahme
anläßlich des Ablebens unſeres lieben
Sohnes und Bruders
Siegfried
ſpreche ich auf dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Metzer.
Darmſtadt, Saalbauſtraße 10.
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Bei der
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Heute entſchlief ſanft unſere liebe, herzensgute Tante u. Großtante
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im 85. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Ingenieur Gebauer Wwe.
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1932.
Eliſabethenſtift.
Die Beerdigung findet auf Wunſch der lieben Entſchlafenen
in aller Stille auf dem alten Friedhof ſtatt. (11895

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Orangeade, Citronade.

Aus unſeren drei Fleiſchabgabeſtellen:
Pfund C.
ff. Ochſenfleiſch.
ff. Kalbfleiſch
Pfund C.
la Friſch= und Dauerwurſt, Schinken, Delikatebwürſte)
Rückvergütung auf ſämtliche Waren und auf die volle Eini.
ſumme. Warenabgabe nur an Mitglieder (*

Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſtiſter durch Einkauf in unſeren Verteilungslielie*
8 152 des Genoſſenſchaftsgeſegzes ſtrafbar. Soweit wir Nichtmitglieder beim Eſhte."
unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizel zur Anzeige Ve

[ ][  ][ ]

26. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 237 Seite 5

Alus der Landeshaupkſtadt.

Darmſtadt, den 26. Auguſt 1932.

Gedenktag der heſſiſchen Dragoner.

itwen der im Gefecht bei Brandéville am 29. Auguſt 1914
Geſſiſchen Garde= und Leib=Dragoner brennt am Sonn=
Auguſt, abends 8.30 Uhr, die Opferſchale des Brigade=
iEn
der Landgraf=Philipp=Anlage.
Auguſt 1914 bei Brandéville erhielten die heſſiſchen
ihre Feuertaufe. Die beiden Regimenter, Garde= und
numner, im Verbande der 3. Kav.=Diviſion waren auf den
rrgang bei Dun angeſetzt. Am Abend des 28. Auguſt
ſie am Nordausgang von Brandéville Biwak beiderſeits
nach Dun. Nach den vorliegenden Meldungen war
jüber die Maas zurückgegangen.
Auguſt, 6 Uhr vorm., ſollte der Vormarſch beginnen,
während des Sattelns einzelne Kugeln aus dem nörd=
neen
Walde ins Biwak einſchlugen. Es wird vorgehende
anfanterie gemeldet. Sofort werden Schützen entwickelt
wer Straße nach Dun und ſprungweiſe gegen drei feind=
ſueagnien
am Waldrand vorgegangen. Die Handpferde
größter Gefahr und wurden eiligſt nach Brandéville in
ſevracht.
ſnirpundernswertem Schneid gelang es in heißem Kampf,
auf der ganzen Front in den Wald zurückzuwerfen.
ſpellte es ſich heraus, daß drei Bataillone des franzö=
Segts. 156 und Teile des Fuß=Art.=Regts. 5, die Be=
mn
. Montmédy, uns gegenübergeſtanden hatte, die den
uegang erreichen wollte, um ſich nach Verdun durch=
Außer 700 Gefangenen hatte der Feind ſchwere Ver=
roten
und Verwundeten, aber auch die heſſiſchen Dra=
ſtmn
ſchwer gelitten.

* Die Zugendarbeit im Bund Königin Luiſe.
Die Forderungen und Ziele des Bundes: Skarker, froher Gemeinſchaftsgeiſt, Gehorfam und Pflichkerfüllung.

Ich dien!"

d nun im Weſten die Verfolgung zur Marne begann,
Oſten die dreitägige Schlacht von Tannenberg unter
des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg geſchlagen,
uötweilen Oſtpreußen von den Ruſſen befreit wurde.
Lufthanſa=Herbſtflugdienft 1932.
Teendigung der Hauptreiſezeit tritt am 1. September
ae europäiſchen Luftverkehrsgeſellſchaften der Herbſt=
n
Kraft. Gegenüber dem etwas dichteren Sommer=
treten
inſofern einige Veränderungen ein, als meh=
erholungsreiſeverkehr
dienende Linien nach Sommer=
ver
See und im Gebirge wegfallen. Der internatio=
rmerdeutſche
Fernverkehr wird auch im September und
annähernd gleichem Umfange wie bisher aufrecht=
Die Lufthanſa vermittelt den Verkehr nach 26 aus=
(roßſtädten: 35 deutſche Verkehrszentren behalten auch
üinſtigen Anſchluß an das europäiſche Luftverkehrs=
er
Strecken BerlinKölnParis und Berlin Königs=
blnu
bzw. Leningrad wird der Sonntagsflugdienſt auch
durchgeführt.
*0 Strecken mit Paſſagierbeförderung führt die Luft=
T Reichspoſtſtrecken den Poſt= und Güterſchnelldienſt
and, Holland, Skandinavien und den Balkanländern
ſichrungsgemäß werden dieſe überwiegend während der
gen beflogenen Strecken auch in den Herbſtmonaten ſehr
er Geſchäftswelt benutzt, da ſie für den Transport eili=
Mlungen und Expreßgüter außerordentlichen Zeitgewinn
/Khrend des Monats Sepzember beträgt die tägliche
it der Lufthanſa=Flugzeuge rund 33 000 Kilometer; ſie
eirwa 15 Prozent unter der Spitzenleiſtung der ſommer=
4yrverkehrsperiode.
mlcherweiſe hat die Deutſche Lufthanſa trotz Einſchrän=
Wleigleiſtung um etwa 6 Prozent in den Monaten Mai
/-1932 eine 5prozentige Steigerung des Paſſagierver=
ſäber
dem Vorjahre zu verzeichnen. Die zunehmende
Mes Flugzeuges verdient um ſo größere Beachtung, als
n Beförderungsmittel infolge der Weltkriſe faſt aus=
ſtarke
Verkehrseinbußen erlitten haben. Der Reiſe=
ſch
und vom Ausland iſt durch die Deviſenkontingentie=
sblich
eingeſchränkt. Engländer und Amerikaner haben
Sommer in viel geringerer Zahl als früher Reiſen
ſich and unternommen. Infolge der Einkommensſchrump=
idrs
deutſche Publikum ſo ſparſam wie möglich. Um ſo
Rent die im Luftverkehr erzielte Verkehrszunahme her=
M zu werden. Zu dieſem günſtigen Ergebnis hat vor
erragen, daß die Flugpreiſe der veränderten Wirt=
ungepaßt
wurden und außerdem auf Rückflugſcheine
maß gung von 30 v. H. gewährt wird. Sichetheit und
Migleit haben den Verkehr weiter gehoben.
Ferbſtflugplan bietet ſo günſtige Reiſemöglichkeiten für
ß und die Preiſe ſind ſo niedrig gehalten, daß man auch
mit einer weiteren Aufwärtsbewegung des Verkehrs

In der Lüneburger Heide aufgefunden
twa 20jähriger Darmſtädter Student. Der junge
Zoologe und befand ſich allein auf einer Studienreiſe,
Radtour nach Norddeutſchland. Bei dem Ort Groß=
ud
man die Leiche des Studenten, der ſeit dem 14. Juli
achrichten mehr nach Hauſe geſandt hatte, ſo daß ſeine
=ereits als vermißt gemeldet hatten. Der Unt= kiefer
uar geſpalten. Man ſand bei ihm ein fremdes Fahrrad
e genes) bis auf eine Spiritusflaſche fehlte das ganze
11 uſw., des Studenten. Die polizeilichen Ermittlungen
4o0 esurſache ſchweben noch.
ſi=Jugend. Der Begrüßungsabend anläßlich der Haſſia=
Auttämpfe am 27. Auguſt fällt aus unvorhergeſehenen
aus. Die Wettkämpfe beginnen am 28. Auguſt, vor=
Uhr, auf dem Schießhaus der privilegierten Schützen=
Union=Theater ſieht man ab heute in Erſtaufführung
eioe Lilian Harvey in der großen Ufa=Tonfilm=Ope=
Herzen und ein Schlag mit Wolf Albach=Retty. Otto
2abor von Halmay. Kurt Lilien u. v. a. Die Regie
h Im Thiele.
den Helia=Lichtſpielen läuft nur noch heute der neue
näſante Tonfilm Frau Lehmanns Töchter, der unter
loan Carl=Heinz Wolff entſtanden iſt.
4Falaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage, viel=
üüſchen
entſprechend in Neuaufführung das gewaltigſte
ier Zeiten. Ben Hur mit Ramon Novarro.
Li=Theater. Aus der Reihe ſeiner Großfilme zeigt
hater ab heute Willy Fritſch, Käthe von Nagy. Rein=
zeI
in der Ufa=Tonfilm=Operette Ihre Hoheit be=
zu
ein gutes Beiprogramm.
Polizeibericht meldet: Stellenvermittlungs=
r
. In Berlin befindet ſich der Kaufmann Erich
aus Königslutter in Unterſuchungshaft. Er ſuchte
22 in mehreren Zeitungen durch Chiffre Inſergte
Oen Intereſſenten ſtellte er ſich brieflich als Organi=
* der Fa=Büh=Leih (fahrender Bücherleihvertrieb)
Nusuſtellenden ſollten auf Kraftwagen die Bücher aus=
unganda
machen und die Leihgebühren einziehen. Da
1Frreie Bewerber eingeſtellt werden könnten, verlangte
ie Einſendung von 4,80 Mark für die Einholung
luft. In etwa 100 Fällen iſt ihm der Betrag zugeſandt
einem Falle wurde eine Auskunft eingeholt. Förſter=
ielen
Städten, darunter auch in Frankfurt a M., in=
iſt
es daher nicht ausgeſchloſſea, daß auch Perſonen
N oder Umgebung geſchädigt worden ſind. Geſchädigte
7en, bei der nächſten Polizeidienſtſtelle Anzeige zu er=
Verfahren ſchwebt bei der Staatsanwaltſchaft I
Astenzeichen 1 Gew.J 1105/32. Feſtgenommen
2 Jahre alter Buchdrucker und Buchbinder aus Darm=
ſch
in letzter Zeit größere Geldbeträge und auch
hinen erſchwindelt hatte. Als rückfälliger, Betrüger
dem Richter vorgeführt, der Haftbefehl gegen ihn erließ.
ommen wurde am 24. Auguſt in Darmſtadt der
N. a. D. Heinrich Weihe, geboren am 12. Februar 1891
weig auf Grund eines richterlichen Haftbefehls des
4 Mannheim wogen Betrugs in mehreren Fällen.
2 erſt kürzlich in rmſtadt zuzog, hat auch hier Be=
Berel hn gangen.

die deviſe des Bundes Königin Luiſe‟
F. von Gaertner.
Den Zielen des B. K Luiſe entſprechend iſt unſere Jugend=
arbeit
eingeſtellt auf die Erziehung zu vaterländiſchem Be=
wußtſein
. Zwei kurze Worte, die ein weites Gebiet umfaſſen.
Das junge Mädchen, das unſerem Bunde angehört, gibt durch
ſein Gehorſamsgelöbnis den Forderungen des Bundes gegenüber
ſeinen Willen kund, ſich einer Führerſchaft unterzuordnen, und es
übernimmt gleichzeitig eine Verpflichtung ſeiner Volksgemein=
ſchaft
gegenüber durch das Bekenntnis zur Erfüllung unſeres Leit=
wortes
Ich dien! Gehorſam und Pflichterfüllung ſind die
Grundpfeiler unſerer Arbeit an der Jugend, die volksbewußte
Frau und Mutter das Ziel, das dieſe Arbeit erſtrebt.
Unſer Arbeitsgebiet ſind die regelmäßigen Zuſammenkünfte
von Führerin und Jungmädchen, die den örtlichen Bedürfniſſen
und Möglichkeiten angepaßt, verſchieden oft, mindeſtens aber ein=
mal
im Monat, ſtattfinden, und unſere Wanderungen, Jugend=
treffen
und Lehrgänge. Da unſer Bund zum Zwecke der Schaf=
fung
einer Volksgemeinſchaft Frauen aller Stände und Bildungs=
grade
umfaßt, ſo ſind auch unſere Jugendgruppen in dieſem Sinne
zuſammengeſetzt, was ihnen eine ganz eigene urſprüngliche Leben=
digkeit
verleiht. Hier kann, was in den erſten Jahren gemein=
ſamer
Erziehung in unſeren Grundſchulen noch nicht möglich iſt,
die gleiche Weltanſchauung ihre große einigende Kraft entfalten,
und ſie wird von den Jugendlichen auch meiſt ganz ſtark als ſolche
empfunden.
In unſeren Jugendgruppen herrſcht ein ſtarker fröhlicher
Gemeinſchaftsgeiſt, von deſſen Auswirkung für unſere Volks=
gemeinſchaft
man Erfreuliches hoffen darf.
Rein äußerlich betont das blaue Dienſtkleid die gleich=
berechtigte
Stellung aller Kameradinnen, von der aus eine
ungehemmte Entfaltung aller guten Kräfte im jungen Menſchen
am Beſten und am Förderlichſten iſt. Jedem das ſeine, aber nicht
allen das Gleiche, dieſer Grundſatz iſt ein guter Mutterboden zur
Entwicklung der Einzelperſönlichkeit, die durch das Leben in der
Bundesgemeinſchaft und durch die übernommene Dienſtpflicht
immer wieder darauf hingewieſen wird, daß ſie nicht ſich allein
Zum 75. Geburkstag des Präſidenken des Deutſchen
Offiziersbundes, 9skar v. Hukier.
General der Infanterie Oskar
v. Hutier wurde am 27. Auguſt
1857 zu Erfurt geboren. Er
wurde im Kadettenkorps erzogen
1 und am 15. April 1875 dem In=
fanterie
=Regiment 88 als Leut=
nant
überwieſen. Von 1894 bis
1900 und 1902 bis 1907 gehörte
er in verſchiedenen Stellen dem
Generalſtab an, zuletzt als Chef
des Generalſtabs des III. A.K.
Vom 22. März 1907 bis 22. März
1910 war er Kommandeur des
Leibgarde=Infanterie= Regi=
ments
115 und übernahm am
22. März 1910 als General=
major
den Befehl über die
74. Infanterie=Brigade. Am
3. Februar 1911 wurde er zum
* Oberquartiermeiſter ernannt u.
zum Mitglied der Studienkom=
miſſion
der Kriegsakademie. Am
22. April 1912 zum General=
leutnant
befördert, trat er am
19 November 1912 an die Spitze
der 1. Garde=Diviſion, mit der er 1914 ins Feld ruckte. An dem
Siege der 2. Armee in der Schlacht bei St. Quentin am 29. und
30. Auguſt hatte die Diviſion hervorragenden Anteil. In der
Marneſchlacht ſtand General v. Hutier am 9. September 1914 bei
Fére Champenoiſe wiederum an entſcheidender Stelle. Im Verein
mit der 3. Armee errang hier der linke Flügel der 2. Armee
einen vollen Sieg. In ſchnellem Aufſtieg wurde General v. Hutier
Kommandierender General des XXI. A.K., Oberbefehlshaber der
8. und demnächſt der 18. Armee. Aus den bedeutenden Kriegs=
handlungen
dieſer beiden Armeen unter dem Befehl des Generals
v. Hutier ſeien zwei Ruhmestaten beſonders hervorgehoben, die
mit dem Namen des Generals dauernd in der Geſchichte verknüpft
bleiben werden: Die Eroberung von Riga und der baltiſchen In=
ſeln
im September und Oktober 1917, ſowie die ſtaunenswerten
Erfolge der 18. Armee bei der großen Schlacht in Frankreich im
März 1918. Durch die überraſchende Inbeſitznahme der Inſeln
Oeſel, Moen und Dagö durch Hochſeeflotte und Landungskorps
unter Leitung des General v. Hutier im Oktober 1917 entſtand in
Petersburg eine Panik, man erwartete einen deutſchen Vormarſch
gegen die ruſſiſche Hauptſtadt und erwog die Verlegung des Re=
gierungsſitzes
nach Moskau. Die fortgeſetzten Niederlagen gaben
der ruſſiſchen Armee den letzten Stoß, ſie verlor jeden Reſt von
Widerſtandskraft und fiel völliger Zerſetzung anheim. Im No=
vember
gelangte der Bolſchewismus zur Herrſchaft. Das ruſſiſche
Reich war Ende des Jahres 1917 zertrümmert.
Der Höhepunkt der Feldherrntätigkeit des Generals v. Hutier
war die Führung der 18. Armee in der Großen Schlacht in
Frankreich. In raſchem Siegeszug drang die Armee 60 Kilometer
weit in den Feind ein. Ueber 37 000 Gefangene wurden gemacht
und über 600 Geſchütze erbeutet. Die 5. engliſche Armee war völlig
zertrümmert. Von engliſcher Seite wird dieſer Erfolg als die
größte Niederlage bezeichnet, die die Engländer in der Geſchichte
erlebt hätten.
Nachdem er ſeine Armee geſchloſſen und in muſterhafter Ord=
nung
über den Rhein in die Heimat zurückgeführt hatte, nahm
General v. Hutier am 14. Januar 1919 den Abſchied.
Im Dezember 1919 entſprach General v. Hutier der Bitte des
Deutſchen Offiziers=Bundes, an ſeine Spitze zu treten. Getragen
von dem unerſchütterlichen Vertrauen ſeiner Mitglieder ſchloß
General v. Hutier ſeitdem unter kraftvoller Zielangabe für die
vaterländiſchen Aufgaben der ehemaligen Offiziere, ſowie in auf=
opfernder
Tätigkeit und mit warmem Herzen für die Witwen und
Waiſen und alle Bedrängten des Standes, den Bund zu einer
machtvollen und ſegensreichen Gemeinſchaft feſt zuſammen, getreu
der Deviſe des Bundes: Alle Zeit treu bereit für des Reiches
Herrlichkeit! Exzellenz v. Hutier verlebt ſeinen Geburtstag in
Salzburg, Nonnthaler Hauptſtraße 54.

Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des Provinzial= Aus=
ſchuſſes
der Provinz Starkenburg am Mittwoch, den 31. Auguſt
1932 vormittags 9 Uhr: 1. Berufung des Beigeordneten Adam
Roß II. zu Exnſthofen gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Die=
burg
vom 25. Februar 1932 wegen Anfechtung der Beigeordneten=
wahl
in Ernſthofen. 2. Berufung des Adam Roß II. zu Ernſt=
hofen
gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Dieburg vom 3. Juni
1932 wegen Veranlagung zur Bürgerſteuer, 3. Klage des Georg
Heiß zu Darmſtadt gegen die Entſcheidung des Kreisamts Darm=
ſtadt
vom 1. Auguſt 1932 wegen Nichterteilung der Erlaubnis zum
Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank im
Hauſe Alexanderſtraße 19 zu Darmſtadt.
Die Schießſportvereinigung Darmſtadt im Südweſtdeutſchen
Sportverband für Kleinkaliberſchießen hält am Sonntag, dem
28. Auguſt, von morgens 8 Uhr bis abends 7 Uhr auf ihrem
ſchön gelegenen Schießſtande am Böllenfalltor ihre Vereins=
meiſterſchießen
um die Ehrennadel des Ver=
bandes
ab. Schießbedingung iſt; 5 Schuß liegend freihändig.
5 Schuß kniend und 5 Schuß ſtehend freihändig, in dieſer Reihen=
folge
. Eine Wiederholung iſt geſtattet. Angezeigt wird nicht.
Die beſterſchoſſene Scheibe gilt. Teilnahmeberechtigt alle Mit=
glieder
der SSV., die die Uebung A geſchoſſen haben. Einſatz
40 Pfennig. Teilnahmepflichtig alle aktiven Mitglieder, die die
Uebung 4 erfüllt haben. Zwiſchen 67 Uhr findet die Preis=
verteilung
ſtatt. Ein Reſtaurationsbetrieb wird es den Mit=
gliedern
mit Familie ermöglichen, ſich den ganzen Tag auf dem
herrlichen Waldgelände autzuhalten.

gehört, ſondern dem deutſchen Volke in das ſie hineingeboren iſt.
Alle Belange dieſer Volksgemeinſchaft auf vaterländiſchem wirt=
ſchaftlichem
und kirchlichem Gebiet werden an unſern Pflicht=
abenden
mit den jungen Mädchen beſprochen und im Sinne
unſerer Weltanſchauung ihnen nahegebracht.
Eine Jungkameradin des K. L. Bundes ſoll lernen, was die
Verſklavung unſeres Volkes an wirtſchaftlichen und ſittlichen Ge=
fahren
mit ſich führt, ſoll wiſſen, daß ein Volk ohne Gottes=
glauben
dem Untergang geweiht iſt, und aus dieſem Wiſſen die
Verpflichtung ableiten lernen, ſich mit feſtem Willen in den
Grenzen der ihr gegebenen Möglichkeiten dieſen Gefahren ent=
gegen
zu ſtellen. Dazu braucht ſie neben einer allen guten Ein=
flüſſen
zugänglichen ſeeliſchen Einſtellung einen geſunden Körper.
Wir ertüchtigen denſelben durch gymnaſtiſche Uehungen, durch
Wanderungen, durch Skifahrten und Schwimmunterricht. In
Samariterkurſen, im Unterricht in Säuglingspflege und der
Behandlung des Kleinkindes ſehen wir die praktiſche Vorbereitung
für die zukünftige Mutter und Erzieherin unſerer Volksjugend.
Die Kurſe ſind immer gut beſucht, und an den glänzenden Augen
und den friſchen Antworten merkt man die Freude der Teil=
nehmerinnen
an dieſem praktiſchen Unterricht.
Selbſtverſtändlich findet Volkslied und Volkstanz in unſeren
Jugendgruppen eine gute Pflegeſtätte, beide halte ich für ſehr
geeignet, dem volksfremden Schlager und den Negertänzen bei
unſerer Jugend allmählich den Rang abzulaufen. Für unſere
Jugendtreffen und Lehrgänge hat ſich der Bund in den Räumen
der alten Burg Wettin, an den Ufern der Saale, ein zweck=
entſprechendes
Eigenheim geſchaffen. Aus tiefen Fenſterniſchen,
im Schutze alter Mauern, die im Frühjahr die duftende Pracht
der Fliederdolden umblüht, ſchauen unſere Jungmädchen an ſol=
chen
Tagungen hinein ins weite Flußtal, umgeben von den
Zeugen großer deutſcher Vergangenheit, hören ſie hier in froher
Arbeitsgemeinſchaft von den Bedürfniſſen und Notwendigkeiten
deutſcher Volksbelange der Jetztzeit reden. Des Nachts nimmt
ſie der luftige, helle Schlafraum mit ſeinen 25 blitzblanken Betten
in ſeine gute Hut und morgens weckt die aufgehende Sonne über
dem weiten deutſchen Land die jungen Schläfer zu neuem Schaffen
und frohem Erleben.
Nach 9jährigem Beſtehen liegt die Jugendarbeit des Bund
Königin Luiſe jetzt in ihren Hauptlinien und Grundſätzen feſt,
innerhalb derſelben hat ſie Bewegungsfreiheit genug, ſich den
Bedürfniſſen der jeweilig heranwachſenden jungen Menſchen, ſo=
weit
dies tunlich iſt. anzupaſſen.

Billiger Ausflug=Sonderzug nach Schwekingen
und Heidelberg.
Am Sonntag, den 4. September d. J., wird die Reichsbahn=
direktion
Mainz einen Ausflug=Sonderzug nach Schwetzingen und
Heidelberg fahren, zu dem Sonderzugkarten zum halben Fahr=
preis
für Hin= und Rückfahrt ausgegeben werden. Den Reiſeteil=
nehmern
ſteht hier zweifellos eine ſchöne und genußreiche Fahrt
bevor. Das Schloß in Schwetzingen, von dem kunſtſinnigen Kur=
fürſt
Karl Theodor erbaut, war mit ſeinem herrlichen Park viele
Jahre hindurch der Sammelpunkt geiſtigen und künſtleriſchen
Lebens. Goethe, Schiller, Mozart, Leſſing und Klopſtock ſowie
bekannte Maler und Bildhauer waren Beſucher von Schwetzingen,
deſſen wunderbarer Park in ſich die Vornehmheit von Sansſouci
und Weimar, die Mannigfaltigkeit der Kunſtwerke Veitshöch=
heims
bei Würzburg und die landſchaftliche Schönheit der Nym=
phenburg
bei München in ſich vereinigt. Die mächtigen ſpringen=
den
Waſſer, die uralten Baumbeſtände, die zahlloſen Kunſtſchätze
und Gartenbauten (u. a. prächtige Moſchee griechiſche Tempel=
bauten
über 100 Marmorſtandbilder der berühmteſten Bildhauer
uſw.) ſind in ihrer Geſamtheit ein Bild von eindringlicher Wucht
und Größe. Um 14,52 Uhr wird der Sonderzug die Reiſeteil=
nehmer
nach Heidelberg, der älteſten deutſchen Univerſität, der
Stadt der deutſchen Romantik mit ihrer weltberühmten Schloß=
ruine
führen. Der Eintritt zur Beſichtigung des Schloßgartens
in Schwetzingen iſt weſentlich ermäßigt. Auch für die Beſichtigung
der Sehenswürdigkeiten in Heidelberg und bei Benutzung der
Bergbahn nach dem Heidelberger Schloß, Molkenkur und König=
ſtuhl
werden den Sonderzugteilnehmern weſentliche Ermäßigun=
gen
gewährt. Nähere Auskunft erteilen die Fahrkartenausgaben
und amtlichen Reiſebüros. Siehe auch die Aushänge auf den
Bahnhöfen.
Guſtav=Adolf=Woche in Hanau.
EPH. Die evangeliſchen Gemeinden Hanaus rüſten ſich zu
einer Guſtav=Adolf=Woche, die vom 4. bis 11. September ſtatt=
finden
ſoll. Sie nimmt ihren Auftakt am 4. September mit einem
evangeliſchen Tag, an dem der Landesoberpfarrer D. Möller=
Kaſſel, Kirchenrat Trommershauſen=Frankfurt a. Main,
Pfarrer Wintermann=Frankfurt a. M. und der heſſiſche
Diaſporapfarrer Müller=Darmſtadt aus Olmütz in Mähren
in den vier großen Kirchen die Feſtpredigten halten werden. Eine
Kundgebung, zu der auch der ſchwediſche Geſandte aus Frankfurt
erwartet wird, ſammelt die evangeliſche Bevölkerung von Hanau=
Stadt und =Land ſich anſchließend auf dem Marktplatz. In der
folgenden Woche finden ſieben Aufführungen des gewaltigen Feſt=
ſpiels
Guſtav Adolf von Devrient ſtatt, von Laien und ein=
zelnen
Berufsſchauſpielern dargeboten. Die Titelrolle hat Herr
Studienrat Jung=Hanau übernommen, die Einſtudierung liegt
in Händen des Herrn Theaterdirektors a. D. Poetſch. Die Feſt=
vorſtellungen
ſind zum Teil bereits ausverkauft, ſo daß man ſich
ſchon zu einer Erweiterung des Spielplans entſchließen mußte.
Alles Nähere durch den Feſtausſchuß, Pfarrer Kuell, Hanau,
Diakoniſſenſtraße 6. Rufnummer 4117.
Paulusgemeinde. Anläßlich des Landes=Jugendſonntags
veranſtalten am nächſten Sonntag unſere Jugendvereinigung nach=
mittags
3 Uhr ein fröhliches Treiben für jung und alt auf dem
Platz neben der Kirche, unſer Jugendbund abends 8 Uhr im Ge=
meindeſaal
ein Sommerfeſt mit einer Reihe von bunten Dar=
bietungen
aller Art. Alle Freunde der Jugend ſind dazu herz=
lichſt
eingeladen.
Ev. Jugendgemeinſchaft. Aus Anlaß des Jugendſonntags
in Heſſen veranſtalten die Ev. Jugendbünde der Petrusgemeinde
am Sonntag, den 28. Auguſt. 20,30 Uhr, im Gemeindehaus Eich=
wieſenſtraße
8 einen Spielabend Grenzmark, ein Spiel von
Freiheit und Treue von Otto Bruder, kommt zur Aufführung.
Lieder und ein Sprechchor gehen dem Spiel voraus. Zu dieſem
Abend ſind wir alle recht herzlich eingeladen. Karten zu 0.20 RM.
ſind an der Abendkaſſe erhältlich. Die Plätze ſind numeriert.
Martinsgemeinde. Die evangeliſche Martinsgemeinde rüſtet
ſich zur Feier des Evangeliſchen Landesjugendſonntags. Der Ge=
meindegottesdienſt
am Sonntag vormittag wird auf die Bedeu=
tung
des Tages beſonders bezug nehmen. Am Nachmittag wird
eine Gemeinde=Jugendfeier, bei der unſere Jugend viel frohes
bieten wird, auf der Kohlplatte ſein. Die Veranſtaltung ſchließt
mit einer ernſten Feier. Um 2 Uhr ſammeln ſich diejenigen der
Gemeinde, die geſchleſſen hinausziehen wollen am Riegerplatz. Um
3 Uhr Beginn auf der Kohlplatte Der Jugendſonntag iſt nicht
nur ein Feſt der in den evangeliſchen Jugendvereinen zuſammen=
geſchloſſenen
Jugend. Dies ſtellt ja nur einen kleinen Ausſchnitt
der Gemeindejugend dar. Der Jugendſonntag wendet ſich an alle
evangeliſchen Jugendlichen. Mögen ſie ſonſt Vereinen und Grup=
pen
angehören, welchen ſie wollen, und an alle die die keinem
Verein angehören. Sie ſollen am Jugendſonntag wiſſen, daß auch
um ſie ſich die Gemeinde kümmert und auch ſie zur Gemeinde ge=
hören
. Sie werden darum beſonders zum Gottesdienſt und zu der
Feier im Wald herzlichſt eingeladen.
Jugendbünde der Johannes=Gemeinde. Wir laden hier=
mit
nochmals unſere Eltern und Freunde zu dem am Sonntag,
dem 28. Auguſt, abends 8,15 Uhr, im Gemeindehaus, Kahlert=
ſtraße
26, ſtattfindenden Gemeindeabend ein. Durch die Spiel=
ſchar
gelangt u. a. das Märchenſpiel von Walter Blachetta:
Der Schweinehirt zur Aufführung.

Tageskalender für Freitag, den 26. Auguſt 1932.
Union Theater: 2 Herzen und ein Schlag; Helia=Lichtiviele:
Frau, Lehmanns Töchter; Palaſt=Lichtſpiele: Ben Hur
Reſidenz=Theater: Ihre Hoheit befiehlt. Konzerte:
Wiener Kronenbräukeller.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 237

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 26. Au

Großfeuer in der Kaſtanienallee.
Das Baugeſchäft Sang durch Feuer ſchwer geſchädigk. Schwierige Zeuerbekämpfung durch Berufsſeuer=
wehr
, Freiwillige Zeuerwehr und die Kreismokorſpriße. Lichkleitung durchgebrannk und Waſſerleikung
unkerbrochen. Zahlreiche Zuſchauer am Brandplak. Polizei ſorgt für Abſperrung.
Verderben zu retten. Alle brennbaren Vorräte wurden reſtlos
ein Raub der Flammen. Gegen Mitternacht war die Feuer=
Feuerglarm!
wehr noch immer mit zahlreichen Leitungen mit der Nieder=

Aufklärung eines Liebesdramas.

(Von unſerem an die Brandſtätte entſandten Redaktionsmitglied.)
* Am Donnerstag abend, kurz nach 10 Uhr, entſtand auf

dem Lagerplatz des Baugeſchäfts Sang in der Kaſtanienallee
am Müllersteich ein ſchweres Schadenfeuer, das an den auf dem
Platz lagernden Vorräten reiche Nahrung fand. Auf welche
Weiſe der neben dem Wohnhaus liegende Lagerplatz in Brand
geraten war, konnte bis zur Stunde noch nicht geklärt werden.
Die Nachbarn der Familie Sang wurden infolge ſtark beizenden
Brandgeruchs zuerſt auf das Feuer aufmerkſam. Trotz ſofortiger
Alarmierung der Städtiſchen Berufsfeuerwehr ſtand bei deren
Eintreffen bereits der Lagerplatz angefüllt mit Baumaterial,
Dachpappen, Fußbodenbelag, Dachſparren uſw. in haushohen
Flammen. Das Feuer hatte mittlerweile auch auf den Dachſtuhl
des Wohnhauſes übergegriffen, der zum Teil ausgebrannt iſt.
Ein Glück war es immerhin, daß in der Nacht ſtarker Oſtwind
herrſchte, der ein Uebergreifen der Flammen auf die an das
Wohnhaus Sang angrenzenden Nachbargebäude verhinderte.
Den angeſtrengten Bemühungen der Städtiſchen Feuerwehr,
die durch einen Zug der Freiwilligen Feuerwehr und die Kreis=
motorſpritze
verſtärkt worden war, gelang es gegen Mitternacht,
das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Sehr unangenehm
bemerkbar machten ſich zunächſt die ſchwierigen Waſſerverhält=
niſſe
, da nur ein Hydrant zur Verfügung ſtand und die elektriſche
Leitung durch den Brand außer Betrieb geſetzt worden war.
Es gelang noch, die unverbrennbaren Vorräte vor dem völligen

ringung des Brandes beſchäftigt. Bei den Löſcharbeiten zog ſich
der Feuerwehrmann Franke auch eine Brandverletzung am Arm
zu. Der angerichtete Schaden iſt außerordentlich groß, und leider
nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt. Die polizeiliche Unter=
ſuchung
zur Aufklärung wurde von den zuſtändigen Stellen ſofort
eingeleitet. Zahlreiche Zuſchauer waren durch die haushohen
Flammen, die weithin ſichtbar waren, angelockt, zur Brandſtätte
geeilt. Die Schutzpolizei, die mit einem ſtarken Aufgebot als=
bald
am Brandplatz erſchienen war, hatte Mühe, die zahlreichen
Neugierigen und Hilfsbereiten zurückzuhalten.
Nach Mitternacht war die Hauptgefahr beſeitigt und das
Feuer abgelöſcht. Aber während der ganzen Nacht ſchwelten die
angebrannten Balken noch nach und entwickelten einen ſtarken
Rauch. Die Familie Sang, die von dem Feuer im Schlaf über=
raſcht
wurde, eilte zunächſt, nur notdürftig bekleidet, ins Freie
und ſuchte vom wertvollen Hausrat zu retten, was ging. Sie war
in eine ſehr ſchwierige Lage geraten, da, wie eingangs mitgeteilt
wurde, auch der Dachſtuhl des Wohnhauſes in Brand geraten war.
Später konnten die Hausbewohner ihre Räumlichkeiten wieder be=
ziehen
.
Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft bemühte ſich, an Ort
und Stelle die Urſache des Brandes zu ermitteln; jedoch war dies
bis zur Stunde nicht möglich Gegen 0,30 Uhr konnten zwei Züge
der Feuerwehr wieder abrücken; während der Nacht blieb eine
Brandwache an Ort und Stelle.

Berlin zum Empfang der Fronkſoldaken bereit!

Aller Vorausſicht nach werden etwa 180 000 Stahlhelmer am
3. und 4. September in Berlin zuſammenſtrömen. Kein Wunder,
daß der 13. Reichsfrontſoldatentag in Berlin das Tagesgeſpräch
bildet. Der Landesverband Groß=Berlin, der diesmal die Rolle
des Gaſtgebers ſpielt, hat alle Hände voll zu tun, um dafür zu
ſorgen, daß auch alles klappt‟. Eine beſondere Geſchäftsſtelle für
Vorbereitung und Durchführung des Frontſoldatentages iſt am
Pariſerplatz 3a eingerichtet, bei der alle Fäden zuſammenlaufen,
und die ihrerſeits den einzelnen Gauen des Landesverbandes, die
die Vorarbeiten innerhalb ihrer Bereiche durchzuführen haben,
Weiſungen und Richtlinien erteilt. Bis in die einzelnen Orts=
gruppen
iſt der Hochbetrieb zu ſpüren; gilt es doch nicht nur, ſich
ſelbſt auf das Treffen und den großen Appell zu rüſten, ſon=
dern
auch für die Unterbringung der Gäſte zu ſorgen.
Und was gibt es da nicht alles zu tun! Es muß mit den
Reichs=, Staats= und ſtädtiſchen Behörden, nicht zuletzt mit der
Polizei verhandelt werden, um die Genehmigung für den Auf=
marſch
zu erhalten und deſſen reibungsloſe Abwicklung zu gewähr=
leiſten
, die Anmarſchwege und =ſtraßen müſſen vereinbart werden.
Die Reichsbahn ſtellt 120 Sonderzüge zur Verfügung. Mit mili=
täriſcher
Pünktlichkeit muß alles klappen, damit die Abfahrt der
Gruppen, die Berlin noch am Abend des 4. September verlaſſen
müſſen, fahrplanmäßig vonſtatten gehen kann.
Ueberhaupt das Programm‟. Das lieſt ſich ſo einfach und
ſelbſtverſtändlich, will aber vorbereitet ſein, muß auf einen Grund=
gedanken
abgeſtimmt werden und doch immer etwas Neues bieten.
Der Frontſoldatentag ſoll ja nicht nur Wiederſehensfeier ſein,
ſondern vor allem werben, werben und nochmals werben für den
im Stahlhelm lebenden Geiſt der Wehrhaftigkeit und der ſelbſt=
loſen
Hingabe an Volk und Vaterland. Plakate und ſonſtiges
Werbe=Material müſſen entworfen und vorbereitet werden.
Und wenn der große Tag gekommen iſt und alles am Schnür=
chen
ſich abwickelt, dann ahnen die wenigſten, welch’ Rieſenarbeit
geleiſtet worden iſt. Dem Stahlhelmer aber macht ſie Freude!

* Aus dem Gerichtsſaal.

Aw. Die Kleine Strafkammer verhandelte am Don=
nerstag
gegen einen Nationalſozialiſten wegen ver=
botenen
Waffentragens und wegen Widerſtands
in Tateinheit mit Körperverletzung. Der junge
Mann hatte am 9. März dieſes Jahres Wache am braunen Haus.
Dazu trug er die Uniform der SS. und darüber, da ja das Uni=
formtragen
verboten war, einen bis oben hin zugeknöpften Mili=
tärmantel
. Schon etliche Male waren bei der Polizei Beſchwerden
eingelaufen über dieſe Poſten, die in Uniform auf der Straße hin
und her patroullierten, und ein Polizeibeamter erhielt an jenem
Tag den Auftrag, dort in Zivil zu kontrollieren und gegebenen=
falls
einmal den Poſten zu ſiſtieren. Als der Beamte hinkam,
ſah er den Poſten auf der Straße ſtehen, er ging hin, zeigte ſeinen
Ausweis vor, und verlangte, daß der junge Mann mitkomme. Es
entſtand ein kurzes Hin und Her, denn der Angeklagte behauptet, er
habe den Polizeiausweis nicht geſehen und keine Veranlaſſung
gehabt, irgendeinem ixbeliebigen Fremden auf die Wache zu fol=
gen
. Es miſchten ſich Neugierige handgreiflich ein, und der Poli=
zeibeamte
bekundet als Zeuge, der Angeklagte habe zweimal ver=
ſucht
, das Tor zuzuwerfen, und ihm dabei Verletzungen am Fuß=
knöchel
beigebracht; der Angeklagte beſtreitet das. Schließlich
miſchte ſich ein nationalſozialiſtiſcher Abgeordneter ein und gab
ſeinem Parteigenoſſen auf, mit auf die Wache zu gehen. Im
Schnellgerichtsverfahren wurde der Angeklagte einen Tag nach
dem Begebnis zu einer Geldſtrafe von 20 Mark und zu 3 Wochen
Gefängnis verurteilt. Die Kleine Strafkammer kommt nach nahe=
zu
vierſtündiger Verhandlung, während der auch ein kurzer Lokal=
termin
am braunen Haus abgehalten wird, zu einem frei=
ſprechenden
Ergebnis. Wegen Uniformtragens könne der
Angeklagte nach der Verordnung vom 14. Juni dieſes Jahres
nicht mehr verurteilt werden, und im übrigen ſei die Sache ſo gar
nicht aufgeklärt, daß man zu einer Verurteilung nicht kommen
könne.

Ein Architekt ſo nennt er ſich aus Langen hatte
m zugeſandte Preisliſte hin bei einer Ingelheimer

Firma für 43 Mark Wein beſtellt, den er jedoch nie bezahlte. Bei
genauerer Nachforſchung ſtellte ſich heraus, daß er ſchon längſt den
Offenbarungseid geleiſtet hatte, und daß bei ihm mit Pfändung
nichts zu erreichen war. Das Amtsgericht in Langen verurteilte
ihn wegen Betrugs zu einer Geldſtrafe von 50 Mark. Auch die
Kleine Strafkammer kommt zu dem Ergebnis, daß der Angeklagte
nie die Abſicht hatte, den Wein zu bezahlen, und verwirft die
Berufung des Angeklagten.

Lokale Beranſtalkungen.

Schuls Felſenkeller. Dieburger Str. 85. Samstag,
27. Auguſt, Großes Streichkonzert: Ein Abend bei Johann Strauß,
Leitung Kapellmeiſter W. Schlupp. Zu Gehör kommen die vielen
luſtigen Wiener Melodien, u. a. Fledermaus, Zigeunerbaron,
Prinz Methuſalem u. a. m. (Siehe morgen Anzeige.)

Gokkesdienſt der Iſrgelikiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.

Freitag, 26. Auguſt: Vorabendgottesdienſt 7.00 Uhr,
Samstag. 27. Auguſt: Morgengottesdienſt 8.30 Uhr. Schrift=
erklärung
. Sabbatausgang 8.10 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr. Abends 7 Uhr

Samstag, 27. Auguſt: Vorabend 6.45 Uhr Morgens 8.00 Uhr.
Nachmittags 5.00 Uhr. Abends 8.10 Uhr
Wochentags: Morgens 6.00 Uhr. Abends 6.30 Uhr.
Mittwoch, 31. Auguſt: Jaum Kippur Koton: 12.45 Uhr.
Abends 8.00 Uhr.

Aus Heſſen.
Auerbach a. d. B. unker dem blauen Wimpel.

Am Samstag, den 27., und Sonntag, den 28. Auguſt findet
in Auerbach a. d. B. das diesjährige heſſiſche Jugendtreffen des
Vereins für das Deutſchtum im Ausland ſtatt. Ueber tauſend
Jugendliche aus ganz Heſſen werden ſich in mehreren Kundgebun=
gen
vereinigen. Bei einer Abendfeier am Samstag um 21 Uhr
am Kriegerdenkmal und am Auerbacher Schloß und bei einer
Morgenfeier am Sonntag vormittag um 11 Uhr im Fürſtenlager
werden namhafte Führer ſprechen. Am Sonntag nachmittag um
14 Uhr wird ein ſtattlicher Feſtzug, an dem außer der V.D.A.=
Jugend auch die örtlichen Vereine teilnehmen, jung und alt wie=
derum
zum Fürſtenlager führen, wo auf der Spielwieſe Dar=
bietungen
aller Art in bunter Reihe aufeinander folgen werden.
Mit einem öffentlichen Abendvortrag in einem Saale der Stadt
wird die Veranſtaltung ihren Abſchluß finden. Der Verkehrsver=
ein
in Auerbach hat die örtlichen Vorbereitungen in vorbildlicher
Weiſe getroffen. Der Landesverband Heſſen des V.D.A. wird ſich
herzlich freuen, wenn auch ſeine erwachſenen Mitglieder und weite
Kreiſe der näheren Umgebung, insbeſondere auch von Darmſtadt,
zu dieſer Kundgebung nach Auerbach kommen, um mit der heſſi=
ſchen
Jugend einige erhebende und frohe Stunden zu verbringen.
Auch unſerem ſchönen Auerbach iſt in dieſer ſchweren Zeit ein
recht zahlreicher Beſuch von Herzen zu wünſchen.

Ak. Nieder=Ramſtadt, 25 Aug. Arbeitsmarktlage.
Nach längerer Unterbrechung hat heute die Odenwälder=Hartſtein=
Induſtrie A.=G. den Betrieb in ihrem hieſigen Werk in beſchränk=
tem
Maße wieder aufgenommen. Wenn auch die Beſchäftigung
keine dauernde iſt, ſo iſt es doch für viele Familienväter erfreulich,
wieder einmal einige Wochen hindurch arbeiten zu können. In
den übrigen Induſtriebetrieben hieſiger Gemeinde hat ſich eine
weſentliche Beſſerung der Arbeitsverhältniſſe noch nicht eingeſtellt.

Sonkten! Banz

DOpPELSTücK IETZT 27 PF. *
BLOCKSTÜCK IETZT 23 PF.

Vor einiger Zeit wurden im Walde bei Neuſatz
zweier Perſonen gefunden, die ſeit über einem Jak;
Dickicht gelegen haben mußten. Die Identifizierung
iſt nunmehr erfolgt. Es handelt ſich um den 25jährigen
gehilfen Martin Schönberger und die 19 Jahre a.
Treidert aus Egelsbach. Ueber die Vorgeſchichte w.
des bekannt:
Im Jahre 1930 war Schönberger in Langen al=
gehilfe
tätig und fing dort mit der Hausangeſtellten ſen
gebers, der 19jährigen Treidert, ein Liebesverhält m
Januar 1931 verſchwand das Paar plötzlich aus Langer,
Zeit ſpäter kam ein Brief aus England, in dem Schö
teilte, daß er eine ſehr gute Stellung und ein ausrei
kommen habe. Dann hörte man nichts mehr von ih
Juli d. J. fand man im Walde bei Herrenalp die Scd
Menſchen. Daneben lag eine Piſtole. Die Nachforſchun
Herkunft der Waffe ergaben, daß ſie 1930 in einem
Darmſtadt gekauft worden war, Käufer war ein For)
Mörfelden, der ſie für Schönberger erſtanden hatte. D
polizei ſtellte feſt, daß die gefundenen Skelette, die des 9
und der Treidert ſind.

Dd. Arheilgen, 25. Aug. Die Reitabteilung des hi
landbundes nimmt an dem Junglandbundtag in Groß
kommenden Sonntag geſchloſſen teil.
C. Ober=Ramſtadt, 25. Aug. Ratsſitzung. Nah
ger Kommiſſionsberatung werden die Steuerausſchſc
1932 wie folgt feſtgeſetzt: auf 100 Mark Steuerwers
bäude und Bauplätze 26,3 Rpfg., b) der land= und fo
lich genutzten Grundſtücke 60,2 Rpfg., c) des Gewerbe.
Rpfg., d) des Gewerbeertrags 238 Rpfg. Dies ſind d5
Vorjahre, Kommiſſion und Gemeinderat ſtehen auf
punkt, daß eine weitere Steuererhöhung für die Sterun
untragbar ſei, Ratsmitglied Gunkel ſtimmt gegen diee
mit der Begründung, daß er an den Kommiſſionsbers
beteiligt und über die Auswirkung der Steuererhebun
formiert ſei. Für 1932 wird die Bürgerſteuer wie in
facher Höhe des Landesſatzes erhoben. Profeſſor Ser
ſtadt, Pächter des Bogens 2 der Gemeindejagd, bi
mäßigung des Pachtgeldes. Vom Pachtjahr 1932 a
Pachtgeld um 15 Prozent geſenkt Die Firma
Hartſtein=Induſtrie A.=G., Darmſtadt, beantragt. S

Pachtpreiſes für den Lagerplatz beim Steinbruch an
(ehemaligen Sportplatz). Das Geſuch wird an die

zurückverwieſen. Der Erlaß einer Polizeiverordnzu

Anlage von Hausentwäſſerungen und die Erhebung

benutzungsgebühren in der Gemeinde Ober=Ramſtadt
geſtellt. Für das für die Faſeltierhaltung angek

weiden folgende Preiſe feſtgeſetzt; für Roggen= und

1 RM., für Gerſtenſtroh 0,90 RM. per Zentner. 2.
auf die weitere Ueberhandnahme der Felddiebſtähle

ſen, daß das Betreten des Feldes in der Zeit vo 8

bis 5 Uhr morgens verboten iſt und Zuwiderhandlun g
Beſtimmungen des Feldſtrafgeſetzes geahndet werden.
r. Babenhauſen, 24. Aug. Einen ausgezeichneten
in den letzten heißen Tagen unſere Schwimma
ehemalige Militärſchwimmanſtalt an der Konfurter
Sie befindet ſich jetzt im Beſitz der Gemeinde, die da‟
große Wieſe dazu pachtete, wo ſich alt und jung bei co
Luft und Waſſer tummelt. Für die Ausühung von al
weil und Sport iſt reichlich geſorgt, die Preiſe ſind au
ſprechend ſehr niedrig gehalten, von einem gut
Bademeiſter wird Schwimmunterricht erteilt.
Cd Michelſtadt, 25. Aug. Odenwälder Ver
für Kunſt und Wiſſenſchaft. Vielfachen 2u
Mitglieder folgend, hatte die Vereinigung einen bio=

Cp. Pfungſtadt, 25. Aug. Hohes Alter. Witwe Luiſe
Krauskopf konnte heute ihren 86. Geburtstag begehen.
Außerdem beging heute Leonhard Fehr von hier ſein 25jähriges
Dienſtjubiläum in der Eiſenbahnwerkſtätte 1 zu Darmſtadt.
Anmeldungen zur diesjährigen Herbſtgeſellenprü=
fung
haben bis Ende Auguſt beim Vorſitzenden des Prüfungs=
ausſchuſſes
, Haſſenzahl, zu erfolgen.

giſchen Ausflug angeſetzt, deſſen Führung in dankensr.
Herr Profeſſor Liebrich übernommen hatte, den für
ſchen Teil ſein Schüler Oberprimaner Brücher unterſt
der großen Hitze war eine beachtliche Teilnehmerzak=
gefolgt
. Der Sammelplatz am Dorf=Erbacher=Straßenk. weiten Rundblick gab Gelegenheit auf den Zuu
zwiſchen geologiſchem Aufbau und Landſchaftsbild eimu
die Grenzen des Erbach=Michelſtädter Grabeneinbru.
reißen. Auf dem Weg nach dem großen Sandſteinbuhl 2i Sitzu
Eulbacherſtraße wurden Herbſtpflanzen vorgeführt urn ſtrutemn
ſelbſt wurde die Art der Ablagerung, alſo die En imhſteinsvel
Buntſandſteines, deſſen Einteilung und techniſche Vukd /s das
möglichkeit beſprochen. In dem ſchönen Dreiſeental korn vührlich
eſſante geoloaiſche Beobachtungen gemacht werden. 2ſlbe den
angelegten Muſchelkalkſteinbruch hinter dem Erbache Mende mit
kam wieder der Geologe zu Wort. Aufgefundene Ver:M innde B
bewieſen, daß dieſer Muſchelkalk mariner Ablagerun= Krſuſe in
ſtehung verdankt. Mit dieſem Beſuch konnte die Beſi i gielt v
nahen Erdbacheinſchlupfes verbunden werden, woran k mute nicht
natürlich auch als Abſchluß des Ausfluges der Garn ſe Verh
Ausſchlupf an der Stockheimer Mühle anſchloß. Nachuek au gefüht
Teilnehmer von dem durch die Hitze recht anſtrengen/4 ſte dan
mit Hilfe der erfriſchenden Gaben der Stromerſchen Tün0 ung aus
hatten, hielt Herr Profeſſor Liebrich einen Vortrag, in Bun den
Hand von Lichtbildern die abwechſelungsreiche geot/l:4i
ſchichte des Odenwaldes vom Karbon bis zur Gegenu4413t lieſig
terte. Die Auffaltung des wariſtiſchen Gebirges deſſen=Mleuings di
die Uberflutung durch das Zechſteinmeer, die Buntſaw/4 zu m!
das wiederholte Vordringen des Meeres in der M=ähm
und im Jura, die großen Veränderungen in der Tertiäz !
durch Einbrüche von Schollen und ſtarke Abtragung frlein
Geſtalt unſeres Schollengebirges im weſentlichen en (Mt
als die wichtigſten Geſchehniſſe erwähnt. Eine kleine !
ausgewählter Muſchelkalkverſteinerungen fand rege= Mauſad,
Den Dank der Teilnehmer an Vortragenden und Fühu- Ugen
vürt
ſtrich der Vorſitzende Herr Oherſtudiendirektor Dr. Ro
tonte, daß mit dieſer Veranſtaltung der Verein im 2
Gründungsgedankens arbeite, die Spezialforſcher aus
hen zu Wort kommen zu laſſen und gleichzeitig bedeu=
artige
Veranſtaltung ja auch wertvollſte heimatku
tätigung.

Gebeiszeiken in derIfrgelitiſchen Religionsgeſellſchaft

Donnerstag und Freitag, 1. und 2. Sept.: Rauſch Chaudeich
Ellul.

*
Die erſte Kreiseinkeilung in Heſſen vor hundert Jahren
Landraksbezirke werden in Kreiſe umgebildek. Der Gang der Verwalkungsnenformiern
entſtand aus den Landratsbezirken Friedberg und
Kreis Nidda aus den Landratsbezirken Nidda un
Ein hunderkjähriger Gedenktag.
der Kreis Alsfeld aus den Landratsbezirken S4

Wie bereits aus kleineren Meldungen über das hundert=
jährige
Beſtehen heſſiſcher Kreiſe hervorging, ſind in dieſen Tagen
gerade hundert Jahre ſeit dem Zeitpunkt verfloſſen, an dem zum
erſten Mal in Heſſen, und zwar in den Provinzen Starkenburg
und Oberheſſen, Kreiſe errichtet wurden. Am 20. Auguſt 1832
wurden nämlich infolge des die Organiſation der Regierungs=
behörden
, insbeſondere, der Kreisräte, betreffenden Allerhöchſten
Edicts vom 6. Junius in denjenigen Teilen der beiden Provin=
zen
, in welchen Kreisräte beſtellt wurden, unter Aufhebung der
ſeitherigen Landratsbezirke je ſechs Kreiſe in jeder Provinz
gebildet.
In Starkenburg wurden die Kreiſe Darmſtadt. Offenbach,

Groß=Gerau, Bensheim, Lindenfels und Dieburg errichtet. Der
Kreis Darmſtadt mit dem Amtsſitz Darmſtadt wurde aus

dem Landratsbezirk Darmſtadt (Darmſtadt und Beſſungen) zu=
ſammengeſetzt
, der Kreis Offenbach in der Hauptſache aus
den Landratsbezirken Offenbach und Seligenſtadt. der Kreis
Groß=Gerau aus den Landratsbezirken Dornberg und Langen
(mit Ausnahme der aus ihm dem Kreis Offenbach, zugeteilten
Ortſchaften Dietzenbach Nieder=Roden, Ober=Roden, Epperts=
hauſen
und Meſſenhauſen), der Kreis Bensheim aus den
Landratsbezirken Bensheim und Heppenheim, der Kreis Die=
burg
aus den Landratsbezirken Dieburg und Reinheim und der
Kreis Lindenfels (der bald zum Kreiſe Heppenheim
wurde) aus den Landratsbezirken Lindenfels, Hirſchhorn und
Wimpfen.
In Oberheſſen wurden die Kreiſe Gießen, Grünberg, Fried=
berg
. Nidda, Alsfeld und Biedenkopf gebildet. An den Kreis
Gießen kamen außer der Stadt Gießen die dem ſeitherigen
Landratsbezirk Gießen angehörenden Ortſchaften Königsberg,
Krumbach, Rodheim, Frankenbach, Hermannſtein. Naunheim, Fel=
lingshauſen
, Bieber, Waldgirmes, Heuchelheim. Kleinlinden und
Allendorf a. d. Lahn. Der Kreis Grünberg wurde aus den
Landratsbezirken Grünberg und Gießen (mit Ausnabme der oben
genannten Orte) zuſammengeſetzt. Der Kreis Friedberg

Kirtorf und der Kreis Biedenkopf aus demt
bezirken Battenberg, Gladenbach und Vöhl.
Eine Ergänzungsverordnung beſagte jedoch hinuk men
Landratsbezirke Wimpfen und Vöhl: Durch Veror=7
20. Auguſt 1832 wegen Bildung von Kreiſen in dem
Starkenburg und Oberheſſen iſt der Landratsbezirk WS
Kreiſe Lindenfels und der Landratsbezirk Vöhl 2
Biedenkopf zugeteilt worden. Obgleich nach Allerhid
ſchließung dieſe Einteilung in der angeordneten Weiſſt
definitiv vollzogen werden ſoll, ſo haben doch des 0
Kgl. Hoheit, um bei dem damaligen disvonibelen Pe
Anſtellung von Unterverwaltungsbeamten, nach Me
Edicts wegen Organiſation der Regierungsbehörder
Hand unnötig zu machen, allergnädigſt zu befehlen.
die Landratsbezirke Wimpfen und Vöhl, ohne ſie =
Kreiſen Lindenfels und Biedenkopf einzuverleiben
herigen Landräten mit dem Prädicate und den Fun-
Kreisräte verwaltet werden ſollen. Außerdem iſct
heben, daß bei der Neuordnung in den ſtandesherrliche=,
Starkenburgs und Oberheſſens zunächſt die dortigen
bezirke beſtehen blieben. Es waren dies beiſpielswe
Provinz Starkenburg die Landratsbezirke Breuberg u.
Als Kurioſum iſt ferner zu erwähnen, daß der Kr.
neugeſchaffenen Kreiſes Groß=Gerau zunächſt in Dornbet
mußte, da in der neuen Kreisſtadt für ihn keine voſſt
nung zu beſchaffen war.
In Rheinheſſen wurden erſt 1835 Kreiſe errichle
verſtändlich wurden in den vergangenen hundert Jahr
verwaltungstechniſche Aenderungen vollzogen. Am
davon iſt, daß 1848 an die Stelle der Kreiſe mehrere M
bezirke traten. Aber ſchon nach vierjähriger Dauer U
Regierungsbezirke im Jahre 1852 wieder aufgehoben
entſtanden neue Kreiſe. Aber auch dieſe unterlagen
der Zeit mehrfachen Aenderungen, bis ſie ihre beutzge
ſetzung erhielten.

[ ][  ][ ]

26. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 237 Seite 7

den Amtsräumen des Kulturbauamt Darmſtadt fand
ndsausſchußſitzung des Aſtheim=Erfelder= Entwäſſerungs=
ſtatt
, in der unter anderem der vorläufige Rechnungs=
r
das Rechnungsjahr 1 VIT 1931/32 ſowie der Vor=
är
das Rechnungsjahr 1. VIl. 1932 bis 30. VI. 1933
wurde.
Moranſchlag 1932/33 ſchließt mit einem Betrag von rund
M. in Einnahme und Ausgabe ab
9ückſicht darauf, daß durch die Unwetterſchäden im Ver=
ſickt
viele Landwirte zu leiden hatten, und mit Rückſicht
.gemeine Kriſe, in der ſich die Landwirtſchaft zurzeit
ſwvet, glaubte der Verbandsausſchuß nach eingehenden
urrgen nur eine Umlage in Höhe der Betriebs= und
ungskoſten der Verbandsumlagen beſchließen zu ſollen.
ge auf die Grundeigentümer wurde deshalb mit 25 Pro=
nnormalen
Koſtenbeitragsſätze beſchloſſen, das ſind durch=
5.10 RM. je Morgen, ein Jahresbeitrag, der im Ver=
unr
Nutzen nicht als hoch zu bezeichnen iſt.
Fürnahmen ſtehen unter der Annahme, daß die geſam=
ſtäinde
aus dem alten Rechnungsjahr mit rund 66 000
mehen etwa 212 000 RM. zur Verfügung. Zum Aus=
noch
ein Einnahmebetrag von rund 39 000 RM. er=
Der Verbandsausſchuß glaubte in anbetracht der
lichen Notlage der Landwirtſchaft beſchließen zu müſſen.
derrn Finanzminiſter die Freigabe des noch fehlenden
um rund 39 000 RM. aus dem dem Verband auf Grund
eſetzes noch zuſtehenden Staatszuſchuſſes zu erbitten.
dieſen Staatszuſchuß zu erhalten, muß allerdings der
dre alten Rückſtände und die neue Umlage unbedingt
da aller Vorausſicht nach der Herr Finanzminiſter
dieſen Zuſchuß geben wird, wenn entſprechende Ein=
an
den Grundeigentümern ſelbſt eingegangen ſind.
Mitglieder des Verbandsausſchuſſes erwarten deshalb.
ſrundeigentümer ſowohl die alten Rückſtände als auch
ürnlage reſtlos und pünktlich bezahlen, um die Finanz=
des
Verbandes nicht zu gefährden.

gbach, 25. Aug. Kirchengemeindevertreter=
Die Sitzung des Kirchenvorſtandes mit den Kirchen=
meertretern
des Geſamtkirchſpiels war wohl der ver=
derkVereinsveranſtaltungen
am Sonntag wegen weniger
beſtit, als das ſonſt hier üblich iſt. Herr Stadtpfarrer Hahn
beiitzt uusführliche Schilderung über die Verhandlungen, die
hettt ber den Erwerb des Gemeindehauſes von ſeiten der
ſer meinde mit der gräflichen Verwaltung geführt wurden.
enſheidende Beſchluß, das Gemeindehaus, das ſeither von
5khauſe in entgegenkommender Weiſe der Gemeinde zur
ügtan geſtellt worden war, als Eigentum der Kirche zu er=
ens
innte nicht gefaßt werden, weil infolge eingetretener
ert) die Verhandlungen mit der gräflichen Rentkammer
u nde geführt werden konnten. Eine beſonders lebhafte
brtt löſte dann noch die Mitteilung über den Stand der
ſentznung aus, verurſacht durch die geplante Art der Dek=
duls
urch den ehemaligen Kirchenrechner Z. hervorgerufenen
betires Kirchweihe Kommenden Sonntag und Mon=
ſim
; die hieſige Kirchweihe ſtatt, die infolge des Wieſen=
test
terdings die Bedeutung hier nicht hat, die die Kerwe‟
lalwu fig im Odenwald genießen.
iſichhorn, 25. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
Audr/ 1,50 Meter, am 25. Auguſt: 1,50 Meter.
zömsheim, 25. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
Augeyf 0.50 Meter, am 25. Auguſt: 0,41 Meter.
Wk) ſumſtadt, 24. Aug. Einen Werbeabend veranſtalter
ſn, Jugendbewegung am Samstag abend in der Turn=
Azwärtige Jugendbewegungen werden ſich in größerer
ſahlä der Veranſtaltung beteiligen.
Acockſtadt, 25. Aug. Die Fähre über den Alt=
wegen
größerer Inſtandsſetzungsarbeiten den Fähr=
jeh
Eh Anfang September eingeſtellt. Die Perſonenüberfahrt
2wlülend dieſer Zeit durch Nachen bewerkſtelligt.
42) huſenſtamm, 25. Aug. Schadenfeuer. Auf dem zur
gen emarkung gehörigen Hof Patershauſen brach

Unt einer Automobilſpritze erſchienen war, wurde die
wehr aufgeboten. Ungefähr dreihundert Zentner Wei=
un
Awin den Flammen auf. Auch wurden mehrere landwirt=
ſtlidt
Naſchinen ein Opfer der Flammen. Das Feuer konnte
4nehrſtündigen Löſcharbeiten unterdrückt werden. Die
ſuch gen über die Entſtehungsurſache des Brandes ſind noch
ab eiloſſen.
bertshauſen, 25. Aug. Die Nachforſchungen nach
Täddes Raubüberfalles gehen nach wie vor intenſiv wei=
beit
vormittag wurde ein Hauſierer aus der Hanauer
end xommen, der am Mordtag hier geſehen wurde. Die Er=
elupAh
ergaben jedoch, beſonders bei der Gegenüberſtellung
Wzeugen, daß man es nicht mit dem Täter zu tun hatte.
eigen Nachmittag wurde unter großer Beteiligung der
Eder durch die Tat ums Leben gekommene Karl Joſeph
Fu Grabe getragen. Unter anderem gaben ihm ſeine
Eiden, der Geſangverein Liederkranz=Frohſinn und die
dervereinigung das letzte Geleite. Nach den Zeremonien
hen wurden mehrere Kränze niedergelegt, ſo von dem
iaden H. Eder und von den Vorſitzenden der beiden
Pmheſangvereine.

Eine Perle an der Bergſtraße. Wechſelnder Blick auf weite Waldreviere, auf Felder und Wieſen.

Wein=Feſtwoche in Rüdesheim.
ſVein= und Fremdenſtadt Rüdesheim am Rhein hat für
vom 3. bis 11. September eine großzügig geplante
ſtwoche angeſetzt. Iſt Rüdesheim weit und breit ſchon
herrliche landſchaftliche Lage zur Genüge bekannt und
in Wein als beſter von Kennern geprieſen worden, ſo
Wein=Feſtwoche den Zweck, die derzeitige, gerade im
herrſchende Wirtſchaftsnot des Winzerſtandes lindern
und werbend für das edelſte Erzeugnis des Rhein=
Wein, einzutreten. Die Weinfeſt=Woche beginnt am
dem 3. September, abends 7 Uhr mit der Eröffnung
heimer Weinbrunnens am Marktplatz. Am 4 Septem=
die
Wein=Meſſe und Wein=Ausſtellung eröffnet. Am
ſtig geht ein großer Feſtzug durch die Straßen der Stadt.
dn Winzer= Küfer=, Wein= und Sängergruppen, hiſto=
füſtellungen
im Zuge gezeigt. Auf dem Marktplatz ſind
Winzerreigen und Tänze. Jeden Tag der Woche ſind
mMarktplatz abwechſelnd Muſik, Geſang und Tänze. Der
guber bringt Wiederholung des Wein=Feſtzuges. Wäh=
ganzen
Woche Gelegenheit zum Trunk am Weinbrunnen.
ſeich der Wein=Feſtwoche in dem ſchönen Rüdesheim wird
tojohlen.
ſie Kugel aus dem Dreißigjährigen Krieg.
Alsfeld, 25. Aug. Wolkenbruch legt einen
imsfund frei. Das heftige Unwetter am Sonntag,
nge Zeit ein wolkenbruchartiger Regen niederging, hat
zurt, daß an der Stadtmauer eine eiſerne Geſchützkugel
zu wurde, die 15 Zentimeter Durchmeſſer hat und nahezu
ſchwer iſt. Die Kugel ſtammt aus dem 30jährigen Krieg,
ie Stadt im Jahre 1646 beſchoſſen und dann einen mehr=
nſturm
der Feinde abzuwehren hatte. Der Altertums=
ſue
dem Alsfelder Muſeum überwieſen.

(Für Sonntag, den 28. Auguſt.)
Sonntagskarte Heppenheim. Fahrpreis 1.50 Mark. Fahrt mit
der Main=Neckarbahn nach Heppenheim. Zeichen rot, über den
Marktplatz, am Grüfftempel vorbei nach ½ Stunde Ruine Star=
kenburg
(294 m. Neu errichteter Bergfried mit Jugendherberge,
Ausſicht). Zurück zum Grüfftempel, Zeichen weiß=gelb=weiß,
nach 1 Stunde Helenenruhe, geradeaus, im Hochwald eben, nach
1½ Stunden Zeichen blau=rot rechts ab, zur Jägersraſt, am
Kellersberg her bis zur Kreuzung mit Zeichen rot=weiß, die=
ſes
links ab nach 2½ Stunden Mittershauſen, auf Pfad auf bis
zum Zeichen blau, dieſes rechts ab, (achten auf Farbzeichen!),
Erlenbach und Linnenbach bleiben links, Lauten=Weſchnitz rechts,
CHRMBNCH
UnrA
niresens,
18.
HaPPEN-

durch Feld ab nach 3½ Stunden Lörzenbach (185 m), auf der
Straße weiter nach 4 Stunden Rimbach, Zeichen A. weiß, zunächſt
auf der Straße in weſtlicher Richtung nach 4½ Stunden Albers=
bach
, allmählich ſteigend über Kreiswald bis zur Kreuzung mit
K weiß, dieſes Zeichen links ab nach 5½ Stunden Juhöhe‟
(362 m, Gaſthaus, Ausſicht). Zeichen rot in nordweſtlicher
Richtung, ein kurzes Stück Straße, dann links ab (in der Nähe
Hünengräber der Lee), an Steinbruch vorbei zur Lößhohl ins
Erbacher Tal, am Friedhof entlang nach 6½ Stunden Heppenheim.
(Marktplatz mit Rathaus und Liebigapotheke. Amtskellerei, Amts=
hof
, Fachwerkhäuſer, kath. Kirche Dom der Bergſtraße, Schwimm=
bad
, Bergſträßer Wein.) Rückfahrt.
Die Wanderpläne des Odenwaldklubs und der Sektion
Starkenburg des deutſchen und öſterreichiſchen Alpenvereins haben
ſeit Jahren eine ſtets wiederkehrende, zugkräftige Nummer
Rund um Heppenheim. Führer dieſer beliebten Wan=
derung
iſt gewöhnlich der verdienſtvolle Vorſitzende des Weg=
bezeichnungsausſchuſſes
des Odenwaldklubs, Miniſterialrat
Guntrum. Er verſteht es wie kein zweiter, anderen die ganze
Schönheit des Heppenheimer Stadtwaldes zu zeigen, den er als
Forſtmann hegte und pflegte, den er als Naturfreund mit
ganzer Seele liebt. Unendlich reich ſind die Variationen ſeiner
Gänge, er wiederholt ſich nie, immer weiß er Neues und Ueber=
raſchendes
vor das Auge des dankbaren Wanderers zu ſtellen.
Kleine und größere Kreiſe ziehend, Bilder und Ausblicke wan=
delnd
, mächtigen Schrittes vorausſchreitend, führt er uns durch
die weiten Waldreviere, die über dem weinfrohen Heppenheim
die Höhe ſchmücken, und er läßt uns aus der Kühle des Forſtes
hinabſteigen in die lieblichen Täler, denen Wieſe, Bach und
Mühle ihre landſchaftliche Schöne geben, ins Hambacher=, Kirſch=
häuſer
=, Erbacher= und Brombach=Tal.
Heute will ich den Gang oſtwärts bis Rimbach aus=
dehnen
. Ein bequemer Weg führt von Heppenheim zu der Burg,
die unſerer Provinz den Namen gegeben hat. Zu unſeren Füßen
verſinkt die Stadt. Der Beſitzer des waldumſponnenen Bergkegels
war tatſächlich Herr der Gegend und konnte an einſam ſtehen=
der
, mauerumgürteter Bergkuppe nahendem Kriegsvolk ſchwer
zuſchaffen machen. Der ehrgeizige und ränkevolle Erzbiſchof von
Bremen, Adalbert, hatte ſich des jungen Königs Heinrich IV.
bemächtigt und dieſen überredet, ihm die reiche Abtei Lorſch zu
ſchenken. Aber Adalbert konnte der erſchlichenen Gabe nicht froh
werden. Denn Abt Udalrich ließ zum Schutze ſeines Beſitzes
1066 die Starkenburg erbauen, die die Pläne des machtlüſternen
Erzbiſchofs zu ſchanden machte. Auch ſpäter hat die Starken=
burg
in den Abſichten ſtreitbarer geiſtlicher Herren eine Rolle
geſpielt. In dem Kampf um den Beſitz der Burg mußte Papſt
Innocenz IV. den Bannſtrahl ſchleudern, und nur mit Liſt
konnte Erzbiſchof Gerhard von Mainz die wertvolle Feſte den
vornehmen Räubern abgewinnen. Das Kloſter war mit der ſtar=
ken
Wehr an das Erzbistum Mainz gefallen, die Erzbiſchöfe
hatten auf der Burg eine Beſatzung, ſie hatten ihre eigenen
Burggrafen, die ſpäter Oberamtmänner hießen. Als deutſche
Erde im dreißigjährigen Krieg Tummelplatz ungezügelter Kriegs=
völker
wurde, hatte die Starkenburg ſchwer zu leiden. Aber die
Franzoſen holten ſich blutige Köpfe. Späterhin hatte der be=
rüchtigte
Melge ebenſo wenig Erfolg wie der unmenſchliche
Turenne. Die Feſtung, die noch im Siebenjährigen Krieg als
anſehnliches Bollwerk unverſehrt daſtand, wurde von Kurfürſt
Emmerich=Joſeph aufgegeben. Die Gebäude wurden auf Abbruch
verſteigert. Außer dem Bergfried und den drei runden Zwinger=
türmen
blieben bei dieſer Barbarei nur wenig Mauerreſte übrig.
Aber dieſer alte Bergfried inmitten des Burghofes gegen die
Angriffsſeite übereck geſtellt, ein wuchtiger Geſelle, für Unge=
zählte
ein Wanderziel, ein Zeuge von Trutz und Kraft mußte im
Jahre 1924 niedergelegt werden. Riſſe und Sprünge ließen
Gefahren fürchten. Dem Wanderer war es damals zu Mute, als
hätte eine rauhe Hand ein Stück aus einem Gemälde heraus=
geſchnitten
. Ein König ohne Krone, das war dieſer Berg ohne
Turm. Er iſt wiedererſtanden an anderer Stelle, und Dank ge=
bührt
einer Regierung, die trotz ſchwerer geldlicher Bedrängnis
es nicht unterlaſſen hat, der Provinz ihr altes Wahrzeichen
wiederzugeben. Um den Bergfried iſt eine wiſſenſchaftliche Fehde
entbrannt, die beinahe mit der Leidenſchaft und Heftigkeit eines
politiſchen Kampfes geführt wurde. Der Burgenforſcher Karl
Vronner wird die Verſetzung des Turmes an eine andere Stelle
den verantwortlichen Baumeiſtern nie verzeihen, und der Kultur=
hiſtoriker
Karl Schumacher wird mit Trauer erfüllt beim An=
blick
des am Eingangstor neuerrichteten Jugendherbergsturmes
und der Korpskneipe. Der Wanderer von ſolchen wiſſenſchaft=
lichen
Hemmungen nicht belaſtet, freut ſich der fröhlichen Jugend,
die in dem neuerrichteten Turm eine prächtige Herberge gefun=
den
hat, von einer Korpskneipe entdeckt er nichts, er hört nur,
daß ein Turmzimmer dem Korps Starkenburgia in Gießen
überlaſſen iſt, weil es ſchon durch ſeinen Namen mit der Star=
kenburg
verbunden iſt und ſich wie Odenwaldklub und Alpen=
verein
an dem Wiederaufbau mit Geldmitteln beteiligt hat. Die

Sektion Starkenburg hat ſich ein Zimmer eingerichtet, eine be=
hagliche
echte Bauernſtube, geſchmückt mit Leiſtungen edlen Kunſt=
handwerks
. Beſcheiden, einfach, gemütlich ift der oberſte Raum,
der dem Odenwaldklub zugefallen iſt. Das Herz geht einem auf,
wenn man von der Höhe dieſes Turmes den Blick in die Lande
ſchweifen läßt. Das Auge ſtreichelt die Wieſen und Felder und
die als Schmuckſtücke eingelegten dunklen Waldflächen, es grüßt
die fleißigen Menſchen am Rhein. Der Dom der Niebelungen=
ſtadt
winkt herüber. Stolz reckt ſich der Donnersberg hervor,
Da drüben breitet ſich Mannheim aus, die Rieſenſtadt der Arbeit
und des nüchternen Denkens, die ihre Straßen poeſielos nach
dem Alphabet bezeichnet, dahinter ſchickt Ludwigshafen ſeine
Schlote in die Luft, und neben dieſen Stätten des Schuftens
nud Schaffens erheben ſich die ſtolzen Türme des Speherer
Domes. Zartes Blau umſpinnt die Höhen der Hardt und des
Pfälzer Berglands, in der Ferne verdämmern die Vogeſen.
Zum Greifen nah ſind die Berge, die den Neckar begleiten. Vom
leuchtenden Oelberg hebt ſich die ſagenumwobene Strahlenburg
ab. Nordwärts gleitet der Blick über die wald= und burg=
bekrönten
Höhen der Bergſtraße. Der Hemsberg ſteht mit ſeinem
neuen Ausſichtsturm beſcheiden neben dem Auerberg, der eine
ſtolze Ruine trägt, auf ſteiler Höhe erhebt ſich das Schönberger
Schloß, ſelbſtbewußt ſchaut der Malchen auf ſeine kleinen
Nebenbuhler. Im Oſten taucht der Felsberg auf, und die Tromm
lagert ſich in ihrer ganzen Länge behaglich ins Gelände. Rebe
und Wald umſchlingen den Berg, auf dem wir ſtehen, zu unſeren
Füßen liegt Heppenheim, die Stadt mit dem ſtattlichen Dom, die
Stadt der Gaſſen und Gäßchen, die Stadt der Gärten und
Villen.
Der Weitermarſch verlangt Achtſamkeit auf die wechſelnden
Farbzeichen. Das ſchön gelegene Rimbach, einen Ort, der dem
Sommerfriſchler viel Ausflugsmöglichkeiten bietet, ſo nach Lin=
denfels
, nach der Tromm, nach Waldmichelbach, erreichen wir
über Lörzenbach. Die Spuren leiddurchfurchter Vergangen=
heit
hat Rimbach glücklich verwiſcht. Krieg, Hunger, Peſt und
Waſſersnot haben hier grimmig gewütet. Ein einziger Rimbacher
hat den dreißigjährigen Krieg überlebt. Spanier und Franzoſen
haben ein unrühmliches Andenken hinterlaſſen. Der Rückmarſch
führt zu der einſam auf der Paßhöhe liegende Juhöhe, von
wo der Blick in das Weſchnitztal fällt, vorüber an den teilweiſe
aufgedeckten Hünengräbern der Lee, durch die tiefeingeſchnittene
Lößhohl ins Erbacher Tal. Heppenheims denkwürdige Bauten
habe ich geſchildert, als ich am 27. Mai zu einer Wanderung
von Weinheim nach Heppenheim einlud. Den ſchönen Tag beende
ich mit einem Gang durch den großen Garten des Gaſthauſes
zum Halben Mond‟. Das Storchneſt iſt leer. Das alte Paar
macht irgendwo Wochenende. Wie iſt’s mit den Schnaken?
frage ich und erhalte die Antwort: Wir haben hier einen
Oberſtudiendirektor, der bringt ſie alle um.
E. K.

Tagesfahrt an den Rhein.
Geſamtſtrecke 205,5 Klm.
Empfohlen vom Starkenburger Automobil=Club (ADAC.)
DarmſtadtMainzWiesbaden-Zollhaus
78,1 Klm.
ZollhausNaſtättenSt. Goarshauſen
37,3 Klm.
St. GoarshauſenBacharachMainzDarmſtadt
90,1 Klm.
Darmſtadt auf bekannter guter Straße nach Mainz=
Kaſtel (nicht über die Brücke) rechts weiter nach Biebrich

Wiesbaden, den Ring entlang nach der Eiſernen Hand
Bleidenſtadt an Langenſchwalbach vorbei, geradeaus in das
Aartal (Picknickplätze) Adolfseck Hohenſtein mit Ruine
Michelbach Zollhaus links auf ſchöner Waldſtraße nach
Katzenelnbogen durch das Fiſchbach= und Daisbach=
tal
Rettert Holzhauſen auf der Haid, auf dem Kamm der
ſog. Bäderſtraße gelegen. Naſtätten (Weberſtädtchen) durch
das Haſenbachtalk) St. Goarshauſen geradeaus oder mit der
Fähre überſetzen St. Goar Oberweſel Bacharach Rhein=
Diebach Nieder=Heimbach Trechtingshauſen Bingerbrück
Bingen Nieder=Ingelheim= Mainz Groß=Gerau
Darmſtadt.

*) Links, 4 Klm. vor St. Goarshauſen, an der Mühle ein
Fußweg nach der ſehenswerten Burg Reichenberg Weiter=
fahrt
nach St. Goarshauſen.
Aus Bädern und Kurorien.
Umſonſt nach London und nach Helgoland durch die Hapag
und zurück.
Sicherlich kein alltägliches Ereignis. Und wie kommt man da=
zu
? Das erfährt man aus der Ankündigung der vom 10. bis 18.
September ſtattfindenden Bad Kreuznacher Herbſttage, in deren
Rahmen außer ſonſtigen beachtenswerten, beſonderen Veranſtal=
tungen
vom 10. bis 13. September eine große Herbſtblumen=Schau
veranſtaltet wird. Auf Grund der Eintritskarten zu dieſer Herbſt=
blumen
=Schau werden täglich wertvolle Preiſe verloſt; am Sonn=
tag
, den 11. September, eine Seereiſe mit einem Dampfer der
Albert=Ballin=Klaſſe der Hamburg=Amerika=Linie: Hamburg,
Southampton mit einem dreitägigen freien Aufenthalt und Rund=
fahrten
in London bei freier Anreiſe von Bad Kreuznach oder
einem gleichweit entfernten Ort. Bei einem am 17. September
im Kurshaus ſtattfindenden großen, traditionellen Winzerfeſt
wird eine weitere Seereiſe mit einem Dampfer des Seebäder=
Dienſtes: Hamburg, Helgoland, Hamburg, bei wiederum freier
Anreiſe von Bad Kreuznach oder einem gleichweit entfernten Ort
und zurück ausgeloſt. Die Seereiſen ſind von der Hamburg= Ame=
rika
=Linie geſtiftet.
Programme und Auskünfte über billige Pauſchal=Unterkünfte,
Wochenende, Sonderfahrten uſw., durch die Hapagbüros, alle
ſonſtigen Reiſebüros und die Kurverwaltung Bad Kreuznach.
Luff= und Gasſchuk auf der Leipziger Herbſtmeſſe.
Nachdem vor einiger Zeit große Verſuchsübungen für den zivi=
len
Luft= und Gasſchutz ſtattgefunden haben, wird dieſe für die
Stadt= und Gemeindeverwaltungen und die Induſtrien außer=
ordentlich
wichtige Maßnahme jetzt im Rahmen der Leipziger
Herbſtmeſſe dem großen Beſucherkreis gezeigt werden. Im Rahmen
einer Luftſchutz=Sonderſchau zur Herbſtmeſſe (28. Auguſt bis 1.
September) werden alle Geräte und Apparate, wie Luft= und
Gasſchutzgeräte, Vernebelungsgeräte, Entgiftungsgeräte, Alarm=
ſirenen
, Waſſerfilter, Verbandkäſten, Notbeleuchtungen, Chemika=
lien
und Geräte für feuerſicheren Anſtrich uſw. ausgeſtellt und
praktiſch vorgeführt werden.

Oen
A

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 237

Reich und Ausland.
Feuerwerk auf dem Main.
Frankfurt a. M. Das Preußiſche Waſſer=
bauamt
Frankfurt a. M. teilt amtlich mit, daß
am Samstag abend ab 9 Uhr die Mainſtrecke
zwiſchen dem Eiſernen Steg und der Obermain=
brücke
für den geſamten Durchgangsverkehr ge=
ſperrt
iſt. Fahrzeuge, die ſich zur Beſichtigung
des Feuerwerks in die Sperrſtrecke begeben wol=
len
, haben ſich bei den Polizeibooten zu melden
und den Anweiſungen der Stromaufſichtsbeam=
ten
und Wahrſchaupoſten unbedingt Folge zu
leiſten.

Schwerer Unfall auf der Zeche Stinnes IIIIIV.
Gladbeck. Auf der Zeche Matthias Stin=
nes
IIIITV platzte während des Schichtwechſels
am Füllort eine der großen Luftdruckleitungen,
durch die bis auf 6 Atmoſphären komprimierte
Luft in den Schacht befördert wird. Durch den
ungeheuren Luftdruck wurden eine Anzahl der
am Füllort beſchäftigten Bergleute, ſowie meh=
rere
Bergleute, die gerade mit dem Förderkorb
vor Ort ankamen, verletzt. In zwei Fällen
waren die Verletzungen ſo ſchwer, daß die ſo=
fortige
Ueberführung ins Krankenhaus not=
wendig
wurde.
Rätſelhafter Tod eines Berliner Bühnenautors.
Mittwoch vormittag wurde der bekannte Ber=
liner
Bühnenautor und Schriftſteller Marcellus
Schiffer in ſeiner Wohnung am Rüdesheimer=
platz
10 in Berlin=Wilmersdorf tot aufgefunden.
Man nimmt an, daß Schiffer mit Hilfe eines
Schlafmittels freiwillig ſeinem Leben ein Ende
gemacht hat Allerdings iſt es völlig ungeklärt,
was Schiffer in den Tod getrieben haben könnte,
da er in guten wirtſchaftlichen Verhältniſſen
lebte und auch ſonſtige Gründe für einen Selbſt=
mord
nicht bekannt ſind.
Ein Toter der Niobe auf Fehmarn geborgen.
Kiel. Am Mittwoch morgen wurde öſtlich
Weſtermarkersdorf auf der Inſel Fehmarn die
Leiche des Marineoberzahlmeiſters Schirmann
von Inſelbewohnern geborgen. Es handelt ſich
um den Schiffszahlmeiſter der Niobe‟. Der Tote
wurde nach Benachrichtigung der Marineſtation
in das Marinelazarett Kiel=Wik überführt und
dort am Mittwoch aufgebahrt. Marineoberzahl=
meiſter
Schirmann war in Kiel verheiratet und
hinterläßt Frau, einen vierjährigen Sohn und
eine zweijährige Tochter.
Wie die Marineſtation der Oſtſee mitteilt,
wurde am Donnerstag weſtlich des Fehmarn=
Belt=Feuerſchiffes durch das Torpedoboot Wolf
die Leiche des mit der Niobe untergegangenen
Kapitänleutnants Siegfried=Heinrich Engel ge=
borgen
.
Der verzögerte Start der Winkler=Rakete.
Greifswalder Oie. Trotz wochenlanger
Verhandlungen ſind die Schwierigkeiten, die den
Start der Winkler=Rakete auf der Greifswalder
Oie verzögerten, noch nicht überwunden. Feſt
ſteht lediglich, daß der Start unter allen Umſtän=
den
innerhalb weniger Wochen durchgeführt
wird. Hierfür gibt es jetzt drei Möglichkeiten.
Entweder werden die Bedingungen des Waſſer=
bauamtes
erfüllt, d. h. eine Verſicherung in
Höhe von 80 000 RM. abgeſchloſſen. In dieſem
Falle würde der Start nicht vor etwa vier
Wochen erfolgen können, da 14 Tage vor dem
Start eine Mitteilung für die Schiffahrt ver=
öffentlicht
werden muß. Als zweite Möglichkeit
bleibt ein Abſchuß ſchräg in die See unter Ver=
zicht
auf einen Höhenrekord. Auf dieſen Höhen=
rekord
würde aber Winkler ſehr ungern ver=
zichten
, da er ihm wichtig zur Nachprüfung ſei=
ner
theoretiſchen Berechnungen iſt. In dieſem
Falle wäre außerdem ein amtliches Gutachten er=
forderlich
, daß man der Rakete eine beſtimmte
Richtung geben kann. Als dritte Möglichkeit
bleibt ſchließlich die Wahl eines anderen Ortes,
wo kein Leuchtturm in der Nähe iſt. Hierfür
käme etwa ein Terrain auf Rügen in Frage.
Eine Familie fliegt über den Ozean.

Der amerikaniſche Oberſt Gg. Hutchinſon (links)
mit ſeiner Familie vor ſeinem Flugzeug.
New York. Die fliegende Familie, das
Ehepaar Hutchinſon mit ſeinen beiden Töchtern,
hat um 1.45 Uhr MEZ. Port Menier auf der
Anticoſti=Inſel, den Ausgangsort für den Etap=
penflug
nach London, erreicht.
Das Familien=Flugzeug des amerikaniſchen
Schokoladenfabrikanten Hutchinſon iſt wohlbehal=
ten
auf der Inſel Anticoſti im Golf von St.
Lawrenze gelandet.

Eines der großen Meſſehäuſer im Zentrum der Stadt im Schmuck der Fahnen
der ausländiſchen Nationen.
Die diesjährige Leipziger Herbſtmeſſe wird auf allen Gebieten wieder intereſſante Neuerungen
bringen. Man erhofft, daß trotz der Beſtrebungen aller Nationen nach einer autarken Wirtſchaft
die Notwendigkeit eines internationalen Warenaustauſches doch dazu führen wird, daß die Meſſe
wiederum nicht nur als lehrreiche Schau, ſondern auch zur Belebung des Abſatzes im Auslande
dienen wird. Die Meſſe nimmt ihren Anfang am 28. Auguſt.

Großſeuer in Wien.
Wien. In der in der Vorſtadt Favoriten
gelegenen Glühlampenfabrik Ganz u. Co. brach
geſtern nacht ein Großfeuer aus unbekannten
Gründen aus. Die Löſcharbeiten geſtalteten ſich
deshalb ſo ſchwierig, weil es zu verhindern galt,
daß die zahlreichen mit komprimierter Säure
und Stickſtoff gefüllten Stahlflaſchen, ſowie ein
rieſiger Gaſometer in dem Werk explodieren, da
ſonſt unabſehbare Folgen hätten entſtehen kön=
nen
. Der Feuerwehr gelang es in letzter Minute,
ſich zu dem von einem Flammenwall umgebenen
Stahlflaſchenlager vorzuarbeiten. Um 2 Uhr
ſrüh war der Brand gelöſcht.

Lee und Bochkon über dem Ozean.
Harbour Grace. Die amerikaniſchen
Flieger Lee und Bochkon ſind geſtern morgen
7.36 Uhr Lokalzeit zum Transozeanflug nach
Oslo geſtartet. Die beiden Flieger waren am
Dienstag früh von New York geſtartet und hat=
ten
an der Südküſte von Neufundland eine
Zwiſchenlandung vorgenommen.

150 Schlöſſer zu verkaufen.
Wien. Einer Prager Meldung der Neuen
Freien Preſſe zufolge ſtehen gegenwärtig in der
Tſchechoſlowakei nicht weniger als 150 große
Schlöſſer und Burgen zum Verkauf. Es handelt
ſich um eine Folge der Bodenbeſchlagnahme, die
ſo durchgeführt wurde, daß den alten Beſitzern
der Nutzungsboden beſchlagnahmt wurde, wäh=
rend
ihnen die Schlöſſer blieben, ſo daß für die
Inſtandhaltung die alten Beſitzer zu ſorgen
haben. Die meiſten dieſer Beſitzer ſehen ſich jetzt
außerſtande, die Mittel für die Erhaltung auf=
zubringen
und bieten deshalb ihre Schlöſſer und
Burgen zum Verkauf an.

Schweres Erdbeben auf den Philippinen.
New York. Nach Meldungen aus Manila
wurde die nördliche Philippineninſel Luzon von
einem ſchweren Erdbeben heimgeſucht. Beſonders
ſtark wurde die an der Weſtküſte gelegene Hafen=
ſtadt
San Fernando betroffen. Hunderte von
Häuſern ſind eingeſtürzt. Tauſende von Einwoh=
nern
irren obdachlos umher

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Abſchied von den Opfern der Niobe‟

Engliſcher Expedikionsleiter
Seehundsjagd erkrunk

Der Kommandant der Niobe, Kap int
Ruhfus (rechts), begibt ſich zur Trau
dem Garniſonfriedhof in Kid

in Nürnberg.
Der ſeierliche Feſtakt im g
Rakhansſaal.
Nürnberg. Seit Donnerstag
ſteht Nürnberg im Zeichen des G.
Jahres.
In dem feſtlich geſchmückten groß
ſaal, in dem im Jahre 1649 das Fi
ſtattgefunden hat, das den eigentlickt
des 30jährigen Krieges bildete, fard
nerstag die Hauptfeier der Erinne
ſtaltungen der Städte. Nürnberg,
Zirndorf ſtatt an die Errettung Nä/
30jährigen Kriege durch Guſtav AS=
Kaiſerlichen. Fanfarenklänge leitete
ein.
Hierauf begrüßte Oberbürgern
Luppe die Feſtverſammlung, an da=
treter
der bayeriſchen Staatsregierun
telfränkiſche Regierungspräſident telf
beſonders herzlicher Weiſe hieß der 9
meiſter die Ehrengäſte aus Schwednk
men. Darauf ſprach der Rektor der
Handelshochſchule, Prof. Dr. Sven Hl
Oberſtleutnant Bergren als Vert
ſchwediſchen Geſandtſchaft in Berlin i

den herzlichen Dank des am Erſchaf
verhinderten Königs Guſtav von Sa=
der
ſchwediſchen Regierung für die E
dieſer Feier der fränkiſchen Städte
Fürth und Zirndorf. Guſtav Adolf fi
ein großer Feldherr, ſondern auch
Staatsmann geweſen. Sein Entſchluß
geliſchen Glauben in Deutſchland zu

deshalb ſelbſt nach Deutſchland zu b

überaus kühn geweſen. Dabei hat ei
vor dem Schickſal Magdeburgs gerenl
verſtändlich, wenn das damalige Vol1?
dem König mit ungeheurem Jubel
dieſe Dankbarkeit auch jetzt noch in
vorhanden ſei, ſei für Schweden auß!
erfreulich.

Die Einzelbeſtattung eines Berliner Opfers der Niobe=Kataſtrophe
auf dem Stahnsdorfer Waldfriedhof.
Reichswehrſoldaten tragen den Sarg des Offiziersanwärters Gg. Gutjahr zur letzten Ruheſtätte.

Ein neues Tankſchiff.

Am Mittwoch lief bei der Friedr. Krupp=Germania=Werft in Kiel ein neuer Rieſentanker (18000
Tonnen) von Stapel, nachdem er auf den Namen Geo. W. McKnight getauft worden war. Auch
dieſes Schiff gehört zu der Serie von neun Großtankern, die die Standard‟=Dapolin in Deutſch=
land
bauen läßt. Dieſe Schiffbauaufträge beſchäftigen wie bereits gemeldet drei deutſche
Großwerften 100prozentig in ihrem Neubau=Reſſort; ſie verdienen beſondere Beachtung.
Zum Beginn der Leipziger Herbſtmeſſe.

London. Wie aus Angmagſalik=
land
berichtet wird, iſt der Führer
liſchen arktiſchen Expedition, der 25
Watkins, bei einem Kajakunfall am=
hundjagd
ertrunken. Watkins war in-
nen
Monat mit einer amerikaniſch=en2
pedition von London aufgebrochen, ur
lichkeiten einer arktiſchen Flugverbin
ſchen Kanada und England zu erfor
kins war bereits im Alter von 23 Jah=7
einer engliſchen Expedition nach Gr.
wurde für ſeine dabei geleiſtete Forſch
mit der Gründermedaille der engliſch.
phiſchen Geſellſchaft ausgezeichnet. Im
20 Jahren unternahm er mit 2 Kam2
Expedition nach Labrador, und im
19 Jahren hatte er bereits faſt ſämtli
zer Berge ſo den Montblanc drei-
klettert
.

Freitag, 26.

[ ][  ][ ]

26. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die Sonnenſtadt im Hochgebirge.
Ein anmuliges Fleckchen Erde, eines der üppigſten Wunder der Well.

Davos.
Von Kaſimir Edſchmid.
n ſind gewöhnlich kurz. Davos iſt das einzige Mär=
iertauſend
Meter lang iſt.
glashaften Stille des Davoſer Hochtals lebt dieſelbe
ſichöne Luft, die wir als Kinder aus jenen verträumten
nwücher einſogen, wo die Menſchen und die Pflanzen
zäere mit der Natur ſich unterhalten, als ob alle zu=
ſuee
gleiche Sprache hätten und alles iſt in Davos
Mau ſo. Selbſt der See am einen Ende von Davos
die ſilbernen ſcharfen Hörner der Schneeberge über
von der Märchenluft mitverführt und ſtehen atemlos
Eicksgefühl und in dem Glanz, den Davos ausſtrahlt.
ſnätten in dieſer Legende einer ſchönen Natur liegen im
ve Wieſen von Davos eines der Wunder der Welt.
öreſen ſind nicht grün wie die Wieſen ſonſt. Die Wie=
4avos ſind blau, murilloblau, tizianblau, adriablau,
uu taubenblau, ſie ſind blau wie Stahl und blau wie
blau wie Gewitter. Dieſe Wieſen ſind eigentlich
wper. Sie ſind ſo hoch wie kleine Kinder, ſo ſaftig wie
ſio bebend, ſo kräftig, ſo lebenswillig und ſo leidenſchaft=
terſchwänglich
und ſo bunt, wie es die Wieſen der
icht ſind.
ie Wieſen von Davos nicht geſehen hat, darf Rio und die
or Peking, Venedig und Java, die Pyramiden und
Damaskus und die Viktoriafälle geſehen haben
1 eines der üppigſten Wunder der Welt nicht erblickt.
Hochſteppe Afrikas, keine Prairie Aſiens, keine Puna
wkrs hat die Märchenfelder von Davos, dieſe Wieſen
hetem Gelb, dieſes blühende Blau, dieſes geliebte Rot.
Blumenwelt iſt dabei unerſchöpflich. Die Alpenglocken
Frühjahr ſchon durch den harten Schnee, als würden
dageſchoſſen. Selbſt im ſchmelzenden Schnee wohnen
ſit Sorten rote Algen und Pilze. Dann kommen die
hor und die Frühlingsanemonen mit amarant ver=
(locken, die roten Primeln, die weißen Ranunkeln.
kommt der ſommerliche Ueberſchwall, dann kommen
Ellone von roſa Mehlprimeln) von Tigerveilchen von
enen, Vergißmeinnicht und Hahnenklee, von Orchis
hh skräutern, von Alpenroſen und von Enzian.
Blumen und dieſe Farben machen den Sommer von
zis, den ſtillen, verſonnenen, farbenglühenden Sommer
fos. Wer Davos nur im Winter kennt, kennt es nur
bs liegt zwiſchen 1600 und 1800 Metern hoch. Der
ge. Rücken des Rhaetikon ſchützt das Hochtal vor Wind
bn und im Süden an den beiden Enden des Tals ſtehen
Hiehörner Wacht. Das Tal iſt von der Natur in einer
thglücklichen Stunde geſchaffen, es hat keine Nebel, es
ercht und es hat Sonne. Und wie die Pflanzen ſich
sonne richten, ſo ſind die Häuſer von Davos, gerade
hüe ebenfalls Lebeweſen, alle nach dem Lauf der Sonne
Eral war urſprünglich von romaniſchen Rhaetiern be=
Fmm dreizehnten Jahrhundert kamen neue Einwanderer,
bche Walliſer. So blieb dann auch die Miſchung. Bis
*Davos eines der 26 freien Graubündneriſchen Hoch=
Fain ging es auf in den Kanton Graubünden. Der
maubünden iſt der größte Kanton der Schweiz, er um=
mechſten
Teil der Schweiz und hat eine Bevölkerung, die
mantiſch und zu je einem Viertel itglieniſch und roma=
Aehnlich vielfältig iſt auch die Natur. Das Gebirgs=
/150 Täler, und die Kontraſte zwiſchen ihnen ſind die
der tropiſchen und der eiſigen Natur. Mitten in die=
or
liegt Davos mit 12000 Einwohnern. Manchmal
zu dieſen 12 000 Eingeborenen noch 7000 Fremde.
Hſchichte der Fremden iſt wie die Geſchichte der
närchenhaft. Die Fremden kamen plötzlich, wie die
hauch eines Tages kamen. Die Blumen von Davos
ſuich faſt alles Eindringlinge. Aus der Eiszeit ſelbſt
Mcur wenige eingeborene Blumen. Die meiſten Blumen
u dem Norden, aus Aſien und vom Mittelmeer. Sie
Ae die Vögel an dieſen beſonderen Platz. Selbſt das
w kam eingewandert. Es kam aus Sibirien. Von den
Edelweiß, welche die Erde kennt, kam nur dieſe Sorte.
Neu.
ahre 1853 war Davos noch klein, es hatte zwar Tradi=
MAlter, aber es war klein. Es hatte keine Bahn und

nur einen Botendienſt, der es einmal wöchentlich mit der Welt
verband. In dieſem Jahr kam der Deutſche Spengler nach
Davos und machte eine Entdeckung, die zu den humanitärſten
Entdeckungen der Geſchichte gehört. Er entdeckte, daß das Klima,
die Höhe, die Sonnigkeit und die Trockenheit von Davos ein
Heilfaktor für die Tuberkuloſe war. Vorher hatte man die Kran=
ken
an die Riviera oder auf Segelſchiffen in die Südſee geſchickt.
1865 erſchienen die erſten Kurgäſte. Sie tranken Milch und
Kognak und gingen ſpazieren. Eine Anzahl von ihnen hat gleich
auf den erſten Blick der magiſche Reiz des Davoſer Tals ſo ge=
faßt
, daß ſie für ihr Leben dablieben und eine Dynaſtie von
Familien ſchufen, die in Davos ſpäter eine Rolle ſpielten. 1876
kam die erſte künſtliche Eisbahn. Fünf Jahre ſpäter fanden die
erſten Rodelturniere ſtatt. Zwei Jahre darauf kamen die erſten
Skiläufer. Sieben Jahre ſpäter führte die Bahn bereits von
Landquart nach Davos hinauf. 1931 iſt die Hälfte der Bahn
fertig, die auf die Parſenn hinaufführt und eines der reichſten
Skigebiete der Welt dadurch zu einer ſportlichen Spielerei macht.
Davos war mittlerweile auf zwei Gebieten gewachſen. Seine
Sanatorien hatten ſich wie Waben gegen die Sonne geſtellt, die
funkelnd die Schleife über das Tal zieht, ſeit der deutſche Arzt
Turban das Geheimnis der Liegekuren entdeckt hatte. Davos
blieb auch im Kriege, was es war. Es war ein Glück, daß
Davos bei ſeiner Entdeckung nicht anderswo, ſondern in der
Schweiz lag, die immer die Zuflucht der Menſchen war, wenn
kataſtrophale Bedrängniſſe über ſie gekommen waren. Davos
bekam Weltruhm in einem milden, hoffnungsvollen und menſch=
lichen
Sinn. Da ein Siebentel der Menſchheit von der Tuber=
kuloſe
erfaßt wird, wurde Davos das humanitäre Herz der Welt,
ein Ort der Hoffnung, ein Platz zum Leben.
Zu gleicher Zeit entwickelt ſich Davos zu einem Hauptpunkt
des Sports.
Das Licht von Davos iſt etwas außerordentlich Lebendiges,
es tötet in ein paar Minuten die Krankheitsbazillen. Es iſt
daher auch kein Zufall, daß Davos, trotzdem es von Kranken be=
ſucht
wird, hygieniſch ſauberer iſt als viele Orte, wo Kranke ſich
befinden, ohne daß man es weiß. Davos wurde ein Mittel=
punkt
des Skiſports, der nur von Sportsleuten und Geſunden
ausgeübt werden kann.
Davos beſitzt 153 Möglichkeiten zu Skitouren. Davos beſitzt
die größte Eisbahn Europas mit einer Fläche von 30 000
Quadratmetern. Es beſitzt eine Bobbahn von drei Kilometern
Länge, mit elektriſcher Zeitmeſſung und einem Starthaus. Die
Tour Parſenn-Küblis iſt das Davoſer Ski=Derby und eine der
Senſationen des Skiſports. In Davos wird Eishockey geſpielt
und Curling geſchoben. Davos beſitzt eine große Ski= Sprung=
ſchanze
, eine Rodelbahn, Golf, Tennis, ein Strandbad und
zehn Sportklubs. Es beſitzt in ſeinen Hotels ein große Geſellig=
keit
. Es hat ſogar ein geiſtiges Leben und ein paar geiſtvolle
Zeitſchriften und ſeine Hochſchulkurſe. Dieſe Märchenſtadt mit
ihrer verträumten etwas gläſernen Atmoſphäre beſitzt eine
Lebendigkeit und eine Lebenskraft, die erſtaunlich iſt. Die Natur
gibt dafür in jeder Sekunde Beiſpiele. Der Gelehrte Kürſteiner
fand in faſt 4200 Meter Höhe in einem Gramm Erde noch
50 000 Lebeweſen.
Der Winter macht aus dem Hochtal Davos eine ewige Mär=
chenſtimmung
von Weihnacht. Der Schnee von Davos iſt wie das
Blumenmeer von Davos aus einem beſonders zarten und
uppigen Stoff.
Selbſt die Architektur hat ſich dieſem Geſetz unterworfen.
Die Architektur der Häuſer von Davos hat ſich nach der Sonne
gerichtet und ſie gleicht mit ihren wabenhaften Vorbauten von
Balkonen einer merkwürdigen klaren reinlinigen Lineatur, die
einem anderen Stern angehören könnte. Die Architektur dieſer
wabenhaften Häuſer hat in der Umgebung von flackernden
Schneebergen und tiefblauem Himmel eine überſinnliche Schön=
heit
. Wenn man die Häufer von Davos aus der Entfernung
ſieht, kann man ſich ſchwer vorſtellen, daß das nicht immer ſchon
ſo war und daß ſtatt dieſer exotiſchen ſtrengen Architektur in
blitzendem Weiß hier einmal nur ein kleines Dorf geſtanden hat.
Die Seitentäler des Davoſer Tals kann man im Sommer
mit den Wagen hinauffahren, das romantiſche Sertigtal, das
üppige Diſchmatal und das Tal, das zum Fluelapaß hinauf=
führt
. Es ſind ſchmale Straßen und die Fluelaſtraße hat ent=
zückende
Schleifen, während ſie ſteigt. Auf der Paßhöhe des
Fluelatals liegt das Hoſpiz. Hier geht es ins Engadin . . . und
hier iſt ein gewaltiger Moment. Neben dem Hoſpiz liegt ein
gletſchergrüner See 2400 Meter hoch. Darüber liegt breit mit
flammenden zerriſſenen dunklen und von Schnee umglühten
Spitzen das Schwarzhorn und die Wände des Schwarzhoins

da Sie Verheiratet sind.u

Roman von Alfred Cari.

(Nachdruck verboten.)

talb zwölf ruft Ihlenfeldt an.
Ayar eben bei mir und hehauptete natürlich prompt,
Dgern reiten, wenn Lord Montagu nichts dagegen hätte.
machen ſich anſcheinend noch über uns luſtig. Wenn
usweg einfällt, werden meine Farben im Großen Preis
ſuicht vertreten ſein."
das bekäme ich einfach nicht fertig! Lieber würde ich
Rbraufſetzen! Außerdem Herr Konſul, vielleicht ſchaffe
Verzeihen Sie bitte ich würde nicht ſo bedenklich
unrecht haben Sie nicht, Herr Ott, ich bin vielleicht
ind ein wenig ſchrullig. Aber einen Sonnenkönig, der
WSieg ſteht, vielleicht verlieren zu ſehen nein, dann
lieber ganz. Sie meinen’s herzlich gut aber ſagen
Auie hoch ſchätzen Sie Ihre Chancen ein?
lären der einzige Herrenreiter unter lauter Jockeis.
von vornherein einmütig gegen Sie. Man wird Sie
en, um Sonnenkönig’ auszupumpen. Sie wiſſen ja ſelbſt
er kein Pferd iſt, mit dem man umſpringen kann, wie
Wenn er ſich ſein Rennen ſelbſt machen ſoll, hat er von
ſeine Luſt. Er muß erſt warm werden, und man kann
chluß mit ihm kommen. Ich ſehe den Rennverlauf heute
mr. Nein, lieber Ott, nehmen Sie’s mir nicht krumm
ber laſſe ich ſtreichen.
wüittelnd legt Lutz den Hörer aus der Hand. Der alte
wre immer, liebenswürdig beherrſcht geſprochen und
er Uterton ſchmerzlichen Bedauerns deutlich herauszu=
tie
rändert die Stimme, durch den Weg über hundert
Elang. Warum wagt er’s denn nicht warum reſig=
S doch noch eine Gewinnmöglichkeit gibt?
. Die Stenotypiſtin tritt ein und meldet Baron Erd=
cheit
! entfährt es Lutz unwillkürlich halblaut. Be=
A be zu viel zu tun!
Narauf kommt das junge Mädchen zurück.
Derr will ſich nicht abweiſen laſſen. Er meint, es wäre
Dir Sie, Herr Ott, wenn Sie ihn empfangen würden.
as eine verſteckte Drohung ſein? Was will der Kerl?
Sur e! herrſcht Lutz die Stenotypiſtin an. Machen Sie
2 Siet netwegen klar, wie Sie wollen!
rzer Zeit öffnet ſich die Tür zum drittenmal, Baron
DIich jebt ſich herein, klinl, ie Tür hinter ſich zu und ſtellt
doßic

Das Blut ſchießt Lutz ins Geſicht. Zornig ſpringt er auf.
Was erlauben Sie ſich? Scheren Sie ſich zum Teufel hier
habe ich zu beſtimmen!
Mit liebenswürdig weltmänniſchem Lächeln erwidert Erd=
mann
: Falls ich von hier zu Herrn Ihlenfeldt gehen ſollte, wohl
nicht mehr lange. Sie ſind nicht verheiratet, Herr Ott!
Lutz läßt die geballte Fauſt auf den Schreibtiſch fallen. Raus
mit dem Erpreſſer! iſt ſein erſter Gedanke aber ein zweiter,
hemmender, hält ihn ſofort zurück. Dann wäre es aus er muß
den Kerl reden laſſen, muß hören, überlegen, verhandeln . .
Wortlos bleibt er am Schreibtiſch ſtehen. Sein Atem geht
ſchwer
Setzen wir uns, Herr Ott! meint der Baron und weiſt mit
verbindlicher Geſte auf die Seſſel am Mitteltiſch. Dann nimmt
er Platz.
Lutz folgt der Aufforderung nicht.
Was koſtet das? fragte er heiſer.
Es koſtet nichts, Herr Ott im Gegenteil. Sie nehmen
offenbar an, daß ich eine Erpreſſung beabſichtige.
Wollen Sie es vielleicht anders nennen?
Durchaus ich möchte Ihnen ein Geſchäft vorſchlagen.
Meine Auftraggeber ich betone ausdrücklich, daß ich hier nicht
auf eigene Fauſt handele haben Intereſſe daran, daß Son=
nenkönig
nicht gewinnt. Sie können eine große Summe auf
Agamemnon anlegen, der dann wahrſcheinlich ſiegen wird.
Dieſen Vorſchlag machte ich Ihnen ja neulich ſchon, und ich
wiederhole ihn heute. Sehen Sie in dieſem großzügigen Angebot
eine Erpreſſung?"
Wer ſind denn Ihre angeblichen Auftraggeber?
Es liegen jetzt ſchon hohe Vorwetten auf Sonnenkönig‟ Die
großen Buchmacher müßten mit Rieſenverluſten rechnen. Das tut
niemand gern, ſolange es einen Ausweg gibt .
Der Baron vermeidet natürlich, Rallniks Namen zu nennen.
Trotzdem ſind ſeine Angaben nicht falſch. Wenn er ſich auch erſt
ſeit kurzem auf abſchüſſigem Wege befindet er hat ſich mit
Nachdruck für ihn entſchieden und ſtellt ſeine Intelligenz und
Gewandtheit ſchon völlig ſkrupellos in den Dienſt dunkler
Machenſchaften.
Man ſieht in Buchmacherkreiſen einem Sieg des hochgewette=
ten
Ihlenfeldtſchen Crack begreiflicherweiſe mit Beſorgnis ent=
gegen
. Erdmann hat es verſtanden, ſich einigen, denen er ein
Eingehen auf ſeine bedenklichen Pläne zutraut, mit Erfolg als
ausführendes Werkzeug anzubieten.

Nr. 237 Seite 9

Neue Helme für die Berliner Feuerwehr.

Rechts: Ein Feuerwehrmann mit dem neuen Helm.
Links: Mit dem alten Helm.
In Berlin wird gegenwärtig ein neuer Feuerwehrhelm auspro=
biert
, der aus Vulkanfiber hergeſtellt iſt. Die Helme bieten trotz
ihres leichten Gewichts einen größeren Schutz als die alten ſchwe=
ren
Lederhelme, da ſie ſich der Kopfform beſſer anpaſſen. Sie ſind
wie die bisherigen Helme ſchwarz lackiert und haben eine Meſſing=
raupe
ſowie ein Nackenleder.

kommen flach und ſteil wie die Wände einer Schale herunter
geſauſt auf den grünen See und auf das Hoſpiz und auf den
Paßweg, der im Juni noch Schnee hat . . . die Wände des
Schwarzhorns kommen hier herunter, machen am Hoſpiz eine
Sekunde Pauſe und jagen auf der anderen Seite wieder hinauf
und bilden die Wände des Weißhorns, deſſen Zacken auf der
anderen Seite unter dem Himmel funkeln.
Davos iſt am ſchönſten, wenn man im Sommer aus dem
Diſchmatal nach Davos heruntergefahren kommt in dem Augen=
blick
, wo Davos in den Abend verſinkt. Das Diſchmatal iſt das
Tal, wo unter dem Piz Grialetſch und unter der ſmaragdenen
Scheibe des Scaletta=Gletſchers die Blumen von Davos in
Regimentern blühen, wo jede Wieſe und jedes Regiment ſeine
eigene Farbe hat. Das Waſſer des Bachs, der das Tal durch=
ſchäumt
, iſt wie das Innere einer Muſchel weiß. Muſchelweiß
ſind auch die Wieſen von Anemonen, die an das Waſſer herankom=
men
. Dann kommen Wieſen gelb wie Kanarienvögel und dann kom=
men
Wieſen, die blau wie Kolibris ſind. Die Wieſen haben wie die
Länder und wie die Gefühle ihre genauen Farben und huten
ſie eiferſüchtig. Am ſchönſten ſind die Wieſen mit Enzian und
die Wieſen mit den Alpenroſen, denn ihre Blumen haben eine
Tiefe des Glanzes, die ſchon in das Gebiet der edelen Steine
hinübergeht.
Aus dieſem Tal ſenkt ſich der Weg auf Davos herunter,
wenn die Sonne untergeht. Und in dem Moment, wo man
Davos jetzt ſieht, begreift man eines ſeiner Geheimniſſe: ſeine
magiſche Anziehungskraft. Es iſt eine Löſung, eine Befreiung
ſondergleichen in der Luft. Die Blüten riechen ſtärker, der Him=
mel
wird ſeliger. Die weißen Wolken ſchwimmen beglückt wie
ſelige Fiſche um die Zacken der Berge, die verliebt nach ihnen
greifen. Die Lärchenwälder des Sertigtales werden heller, die
Blumenwieſen des Diſchmatals erheben ſich zu einer gloriolen
Pracht unter ihrem ſmaragdenen Gletſcher und die
papageienfarbenen Wieſen von Davos atmen nun mit einer
vollendeten Atmung aus. Es ift, als bliebe einen Augenblick
lang die Welt plötzlich ſtehen.
Dann geht die Sonne langſam, wie ſie das ſo bei Tälern
tut, aus dem Hochtal von Davos heraus. Unten in Davos iſt
ſchon Dämmerung und unten kommen jetzt die erſten Lichter.
Oben aber am Himmel iſt noch lange alles voll Seligkeit.

Hauptſchriftleltung: RudolfMauve
Veranwwortlich für Pouitik und Wirtſchafft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
(i. V. Dr. C. H. Quetſch); für den Handel: Dr. C. H. Queiſch für den Schlußdlenſt:
Andreas Bauer; ſür Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert
Nette; für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n icht übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

In beherrſchter Haltung ſitzt er in ſeinem Seſſel und führt
die Verhandlung mit den Umgangsformen des Mannes von
Welt.
Sie leiten den Stall, Herr Ott. Alſo haben Sie mehr als
eine Möglichkeit, Sonnenkönigs Sieg zu verhindern. Aga=
memnon
ſteht vorausſichtlich zehnfach! Sie können an einem
Tag ſo viel verdienen, wie hier in vier Jahren!
Lutz hat ſeine Ruhe mittlerweile ganz wiedergefunden.
Eigentlich iſt ja hier jede Erregung überflüſſig Sonnen=
könig
ſtartet vielleicht nicht einmal. Davon darf natürlich kein
Sterbenswort an die Oeffentlichkeit noch iſt Lee in Karls=
horſt
, und noch iſt ein Schimmer von Hoffnung. Aber wahr=
ſcheinlich
heißt der Sieger des Großen Preiſes ohnehin nicht
Sonnenkönig, und er könnte den Deſperado glatt hinaus=
werfen
, wenn . . . ja wenn er, Lutz Ott, einen Trauſchein vor=
zuweiſen
hätte . .
Für ſolche Schiebungen bin ich unter keinen Umſtänden zu
haben! erklärt er zunächſt in ſchroffem Ton.
Ich würde es Ihnen perſönlich empfehlen. Wie geſagt, es
iſt mir bekannt, daß Sie nicht verheiratet ſind!
Lutz verſuchte einen Bluff.
Woher dieſes Intereſſe für mein Privatleben? Im übrigen
ſind Sie leider falſch unterrichtet!
Die Auskunftei Hundertmark auch? fragt Erdmann mit
ſeinem verbindlichen Lächeln.
Lutz pfeift durch die Zähne vorbeigelungen, der Kerl iſt
alſo genau im Bilde! Ruhe vor allen Dingen, Ruhe und
ſchärfſte Sammlung, bis ihm ein Ausweg eingefallen iſt .. .
Ich ſehe, Sie haben Umſtände nicht geſcheut.
Erdmann lächelt nach wie vor.
Eine Auskunftei bringt dergleichen in einer Viertelſtunde
in Erfahrung. Sehen Sie, beſter Herr Ott, Sie waren drei
Jahre in der Verſenkung verſchwunden. Da ich dringendes In=
tereſſe
daran hatte, mit Ihnen irgendwie ins Geſchäft zu kom=
men
, verfiel ich auf den Gedanken, ob es nicht irgend etwas
Wiſſenswertes über Sie zu erfahren gäbe. Und ich hatte
recht!
Nur haben Sie leider nichts in Erfahrung gebracht, was
Ihnen nützen könnte. Herr Konſul Ihlenfeldt iſt informiert!
Geſtatten Sie, verehrter Herr Ott Herr Konſul Ihlen=
feldt
iſt nicht informiert! Oder ſpielen Sie die Komödie, die
Sie mir neulich auf der Bahn und im Hotel vorführten, zum
Vergnügen vor fremden Leuten?
Ihr Scharfſinn iſt bewundernswert, Baron trotzdem iſt
Ihr Wiſſen für Sie wertlos. Ich habe keine Veranlaſſung,
Herrn Ihlenfeldt nicht ſelbſt zu informieren. Sie können ſich die
Mühe ſparen."
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

OAlss.SS Ae Abt

Der Spork des Sonnkags.

Am bevorſtehenden Wochenende iſt der Sportbetrieb weſentlich
lebhafter als an den voraufgegangenen Auguſtſonntagen. Nicht
nur in den Raſenſpielen, auch auf faſt allen anderen Sportgebie=
ten
, die in dieſer Jahreszeit gepflegt werden, gibt es eine Fülle
von intereſſanten Veranſtaltungen. Wir erwähnen nur das Ende
des Europa=Rundfluges, das Stilfſer Joch=Bergrennen, die
Steher=Weltmeiſterſchaft, die Sommerſpiel=Meiſterſchaften, das
internationale Tennisturnier in Bad=Homhurg, die Zwiſchenrunde
um die Deutſche Waſſerball=Meiſterſchaft und das Baden=Badener
Meeting.
Fußbal l.

Die Wettervorausſagen lauten zwar auf erneute Erwärmung,
jedoch wird ſich die Hundstagshitze der letzten Wochen nicht noch
einmal einſtellen. Die Fußballbehörden haben aber erſt jetzt be=
griffen
, daß die Einwirkung der Hitze auf die Punktekämpfe nicht
nützlich ſein konnte, und wenn auch die Haupthitze vorbei iſt, ſo
meint man, die Maßnahmen zum Schutz der Spieler und der Ver=
einskaſſen
kämen noch früh genug. In verſchiedenen Gruppen iſt
nämlich für den kommenden Sonntag der Beginn der Verbands=
ſpiele
auf 5.30 Uhr nachmittags angeſetzt worden. Man hat ſich
alſo doch wenigſtens auf die Proteſte der Preſſe hin ein wenig
gerührt.
Im übrigen bringen die ſüddeutſchen Verbandsſpiele am Sonn=
tag
eine Reihe von reizvollen Begegnungen. Das Spielprogramm
lautet wie folgt: Main: Eintracht FrankfurtUnion Niederrad.
Sportfr. Frankfurt-Rotweiß Frankfurt, Germania BieberFSV.
Frankfurt, VfB. FriedbergVfL. Neu=Iſenburg. Hanau 93
Offenbacher Kickers: Heſſen: KaſtelUrberach. SV. Wiesbaden
Al.=Ol. Worms, VfR. BürſtadtOlympia Lorſch. Wormatia
WormsMainz 05, LangenMombach; Nordbayern: VfR. Fürth
gegen ASV. Nürnberg. SpVg. FürthWürzburger Kickers Ger=
mania
NürnbergSpVg. Erlangen. Würzburg 041. FC. Nürn=
berg
Schweinfurt-Bayreuth; Südbayern: Wacker München
DSV. München, Teutonia München-Jahn Regensburg, Bayern
MünchenUlm 94, LandshutMünchen 60, SSV. Ulm Schwa=
ben
Augsburg; Rhein: Sandhofen-Phönix Ludwigshafen, Mun=
denheim
Mannheim 08 Viernheim-Neckarau, Friedrichsfeld
VfR. Mannheim, SV. Waldhof VfR. Kaiſerslautern; Saar:
FC. KaiſerslauternEintracht Trier, Boruſſia NeunkirchenFC.
Idar, SV. 05 SaarbrückenSortfr. Saarbrücken, FK. Pirmaſens
gegen Saar 05 Saarbrücken, FV. SaarbrückenSV. Völklingen;
Württemberg: SC. StuttgartSV. Feuerbach, Norman. Gmünd
gegen Germania Brötzingen, FC. PforzheimFC. Birkenfeld,
Sportfreunde EßlingenStuttgarter Kickers, VfB. Stuttgart
Union Böckingen;, Baden: FC. MühlburgVfB. Karlsruhe,
Karlsruher FV.Freiburger FC Frankonia Karlsruhe FV.
Raſtatt, SC. FreiburgPhönix Karlsruhe, SpVg. Schramberg
FV.Offenburg. Auch alle anderen Landesverbände des DFB.
ſind jetzt mit Meiſterſchaftsſpielen beſchäftigt.

Handball.

In Weißenfeld ſteigt am Sonntag der 7. Handball= Länder=
kampf
DeutſchlandOeſterreich. Von den ſechs voraufgegangenen
Begegnungen hat Deutſchland vier gewonnen und zwei (auf eige=
nem
Boden!) verloren. Am Sonntag müßte eigentlich der fünfte
deutſche Sieg fällig ſein. Das Spiel iſt nach Weißenfels verlegt
worden, weil dort der Handball eine außergewönlich große An=
ziehungskraft
auf das Publikum beſitzt.
Die Verbandsſpiele werden in Süddeutſchland mit den folgen=
den
Begegnungen fortgeſetzt: Main: FSV.Eintracht Frankfurt,
Rotweiß FrankfurtTSV. Langen, VfL. SachſenhauſenTSV.
01 Höchſt. Pol.=SV. Frankfurt-Poſt=SV. Frankfurt, Pol. Worms
gegen SV. 98 Darmſtadt, Pol. DarmſtadtRotweiß Darmſtadt,
TV. KönigſtädtenWormatia Worms TSV. BraunshardtSp.. Arheilgen: Südrhein: Mainz 05Kreuznach 02/07 Haſſia
BZingenSV. Wiesbaden, Poſt WiesbadenVfR. Wörrſtadt,
Siegfried Wiesbaden1919 Biebrich; Rhein: Mannheim 08
MTG. Mannheim, Phönix Mannheim-Pfalz Ludwigshafen,
Mannheim 07Polizei Mannheim, VfR. MannheimOftersheim,
FrankenthalSV. Waldhof. Ludwigshafen 03ASV. Ludwigs=
hafen
.
Sommerſpiele.
In Bremen werden die Deutſchen Meiſterſchaften in den
Sommerſpielen (Schlagball und Fauſtball) gemeinſam von den
D. T.= und D. S.B.=Vereinen beſtritten.

Leichtathletik.

An einem internationalen Sportfeſt in Wien nehmen auch
verſchiedene reichsdeutſche Athleten teil. In Stolp finden die
Hindenburgſpiele mit guter Beſetzung ſtatt. In Frankfurt führt
die D.T. ihre Stadtſtaffel durch.

Schwimmen.

Die beiden beſten deutſchen Langſtreckenſchwimmer. Deiters=
Köln und Reglin=Berlin, ſtarten beim Schwimmen Quer durch
Paris‟. Eine ſowohl quantitativ wie auch qualitativ hervor=
ragende
Beſetzung weiſt auch das Stromſchwimmen Quer durch
Frankfurt a. M. auf. Ein weiteres Stromſchwimmen findet in
Regensburg ſtatt. Ferner iſt noch die Zwiſchenrunde um die
Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft zu erwähnen.

Tennis.
Von den Tennisturnieren in Bad Homburg, Dresden und
Magdeburg, die am Wochenende beginnen, weiſt das internatio=
nale
Turnier in Bad Homburg die beſte Beſetzung auf. In Bre=
men
hält die Deutſche Turnerſchaft ihre Meiſterſchaftskämpfe ab.
Holland und England liefern ſich in Noordwiik einen Länderkampf.
Amerikas Meiſterſchaften werden in Foreſt Hills mit den Doppel=
ſpielen
fortgeſetzt.
Motorſport.

Der Europa=Rundflug=Wettbewerb ſchließt am Sonntag mit
der letzten Prüfung, der 300 Kilometer=Geſchwindigkeitsprüfung
auf der Strecke BerlinFrankfurt a. O.Berlin, ab. Hier haben
die deutſchen Heinkel=Maſchinen, die auf dem eigentlichen Rund=
flug
die ſchnellſten waren, noch eine große Chance. Das Stilfſer
Jochrennen ſieht auch wieder Carraciola und Hs. Stuck am Start.
Zu erwähnen blieben noch der Große Preis von Pau, das Rie=
ſengebirgsrennen
, für Motorräder und der Motorradpreis von
Schweden.
Radſport.

Die Radweltmeiſterſchaften in Rom beginnen mit der Steher=
weltmeiſterſchaft
, die von dem Deutſchen Walter Sawall verteidigt
wird. Unter den 16 Bewerbern ſind die Deutſchen Sawall und
Möller, die Franzoſen Paillard und Laquehay, ſowie die Belgier
Thollembeck und Linart die ausſichtsreichſten. Die D.R.U. hält
in Dresden ihre Mannſchaftsmeiſterſchaft ab. Das Programm
wird noch vervollſtändigt durch einige Bahn= und Straßenrennen.

Pferdeſport.

In Baden=Baden nimmt das große Internationale Meeting
ſeinen Anfang. Weitere Galopprennen gibt es in Karlshorſt.
Dresden, Mülheim=Duisburg und Deauville.

Schwarz=Göppingen ſtellte in Cannſtatt einen neuen deutſchen
Rekord im 200 Meter=Bruſtſchwimmen mit 2:45.2 auf.

Deutſcher Sieg im Europa=Rundflug?

In Fachkreiſen erwartet man einen deutſchen Erfolg.

Ein genaues Bild vom gegenwärtigen Stand der Geſamt=
wertung
des Europa=Rundfluges zu gewinnen, iſt bei der kompli=
zierten
Route und Ausſchreibung des Fluges zurzeit allerdings
nur ſchwer möglich. Doch ſind die Fachkreiſe auf Grund der zahl=
reichen
vorliegenden Berichte und Meldungen jetzt ſchon in der
Lage, die Gewinnchancen der deutſchen Flieger einiger=
maßen
zuverläſſig zu beurteilen.
Nach Abſchluß der techniſchen Prüfung gingen die Polen in
den eigentlichen Rundflug mit einem ziemlichen Vorſprung vor
den deutſchen Fliegern. Der beſte polniſche Flieger lag um 14
Punkte vor dem beſten deutſchen Flieger. Bis zu den Alpen konn=
ten
die Polen ihren nicht unerheblichen Vorſprung einigermaßen
halten, aber die Alpen ſind ihnen dann doch zum Verhängnis ge=
worden
, denn heute iſt nach der Beurteilnug der Fachkreiſe ein
Sieg der Polen mehr als zweifelhaft. Die polniſchen Flieger be=
gingen
nämlich den Fehler, am erſten Tage der zweiten Haupt=
etappe
, auf dem Fluge Rom-Paris, noch vor den Alpen zu über=
nachten
, anſtatt ſie noch an demſelben Tage zu überfliegen. Am
nächſten Morgen waren dann die Alpen durch Wolken verhängt,
und erſt nach zahlreichen vergeblichen Verſuchen gelang es den
volniſchen Fliegern, auf großen Umwegen und unter erheblichen
Schwierigkeiten über die Alpen zu kommen. Dadurch verloren die
Polen, die nach dem Ausfall der Italiener mit die gefährlichſte
Konkurrenz für die Deutſchen ſind, ſchätzungsweiſe 8 bis 9 Punkte.
Die Experten nehmen an, daß die Deutſchen und die Polen in
das abſchließende Geſchwindigkeitsrennen des Europafluges, das
auf Höchſtgeſchwindigkeit abgeſtellt iſt, mit Punktgleichheit hinein=
gehen
werden. Da aber die deutſchen Heinkelmaſchinen und auch
der Klemm=Apparat von Wolff Hirth mit ſeinem ſtarken Motor
im Geſchwindigkeitsrennen beſſer als die Polen abſchneiden wer=
den
, ſo iſt tatſächlich eine immerhin recht große Chance gegeben,
daß auch im diesjährigen Europaflug der Wanderpreis an Deutſch=
land
fällt. Allerdings haben die Deutſchen in dem Schweizer Fretz
noch einen ſehr unangenehmen Konkurrenten, der ihnen im End=
kampf
harte Schwierigkeiten bereiten wird. Natürlich können in
einem ſolchen Wettbewerb zahlloſe unvorhergeſehene Zwiſchenfälle
eintreten, die dann das ganze Bild umkrempeln
Immerhin haben ſich aber die Deutſchen, die über 210 Std.=
Kilometer erzielten, eine gewiſſe Notreſerve für die Punktberech=
nung
geſchaffen, denn die gefährlichen polniſchen Flieger Zwirko
und Karpinſki erzielten nur 190 Durchſchnitts=Geſchwindigkeit.

Tennis.

D. T.=Tennismeiſterſchaften in Bremen.

Morgen beginnt in Bremen das auf zwei Tage bemeſſene
Tennisturnier der Deutſchen Turnerſchaft, zu welchem von jedem
Turnkreis nur die diesjährigen Kreisbeſten teilnahmeberechtigt
ſind. Der Mittelrheinkreis hat zu dieſen Meiſterſchaften Frau
Ulenberg (Tgde. 1846), Frl. Reiß (TG. Aſchaffenburg) und die
Herren Schildt, Fritz, Kabel, Bert (ſämtlich Tgde. Darmſtadt
1846), Pracher (TG. Aſchaffenburg) und Meyer (TG. Koblenz)
entſandt. Das Turnier wird in einer Leiſtungsklaſſe ausgetragen,
und zwar im Damen= und Herren=Einzel, Damen= und Herren=
Doppel und im Gemiſchten Doppel. Ob einer dieſer Vertreter des
Mittelhreinkreiſes in einer der 5 Konkurrenzen einen Sieg davon=
tragen
wird, iſt bei dem in den letzten drei Jahren erfolgten ſtar=
ken
Aufſchwung des Turner=Tennisſpiels im ganzen Reiche und
der dadurch begründeten erhöhten ſpieleriſchen Leiſtungen nicht
vorauszuſagen. Ueber die Ergebniſſe werden wir nach Abſchluß
des Turniers berichten.

Handball.

Rot=Weiß Sp.Vg. 04 Arheilgen.
In der Fortſetzung ſeiner Verbandsſpiele empfängt am kom=
menden
Sonntag Rotweiß die Liga=Handballmannſchaft des
Darmſtädter Vorortvereins, der Spielvereinigung Arheilgen. Es
wird einen großen Klubzweikampf geben, zumal auch die Fuß=
baller
von Rotweiß=VfR. am gleichen Sonntag ihr fälliges Ver=
bandsſpiel
gegen Arheilgen auszutragen haben. Mit Rückſicht auf
das Fußballſpiel, das am Vormittag ſtattſindet, wurde das Hand=
ballſpiel
auf nachmittags 3 Uhr feſtgeſetzt. Arheilgen, das ſich durch
ſeinen überzeugenden Sieg gegen den Turnverein Biebesheim
den Verbleib in der Ligaklaſſe erkämpft hat, ſcheint einen ganz
beachtenswerten Gegner abzugeben. Das Spiel, das Rotweiß am
vergangenen Sonntag gegen Königsſtädten ſpielte, zeigte, daß
noch ein Zug des alten Könnens in der Mannſchaft ſteckt. Sollte
aber wiederum eine ſolch leichtſinnige Spielweiſe wie in dieſem
Spiel platzgreifen, dann bekommt Arheilgen Oberwaſſer und wird
nur ſchwer wieder niederzuringen ſein. Vor dieſem Spiel treffen
ſich die zweiten Mannſchaften der Vereine. Dieſes Spiel beginnt
um 1,30 Uhr.

Fußball.

SV. Münſter Polizei Darmſtadt.
Vor ihren Spielen in Münſter haben die Poliziſten immer
einen gewiſſen Reſpekt gehabt, da die Münſterer ſich zu Hauſe
ſehr gut auskennen und nicht gerne Punkte abgeben. Münſter
hat ſich trotz der Niederlage in Eberſtadt ſehr gut gehalten, und
wird das Heimſpiel beſonders ernſt nehmen, um zu den erſten
Punkten zu kommen. Polizei hat in Münſter noch ſelten Lor=
beeren
geerntet. Man denke nur an die knappe, vermeidbare
Niederlage im Vorjahre. Spieleriſch ſollte Polizei die Klippe
jedoch nehmen; es ſpielen aber in Münſter Umſtände mit, die
leicht zu einer Niederlage der Reſidenzler führen können. Man
denke nur an den Geiſt, der die Münſterer infolge ihres ungün=
ſtigen
Standes beſeelen wird. Sieht man den ſchmalen Platz an,
dann ſteigen die Ausſichten des Platzvereins erheblich, daß man
von einem offenen Ausgang ſprechen kann. Spielbeginn 16 Uhr,
Sportplatz in Münſter. Vorher, um 14 Uhr, treffen ſich die
Reſervemannſchaften beider Vereine Für Mitglieder und
Freunde fährt ein verbilligter Omnibus. Abfahrt 12,30 und
14 Uhr. Wache 24.

* Kreisliga Südheſſen.

Gruppe 3, Ried.
Die Spiele in der 3. Gruppe des Südheſſenkreiſes nahmen
bereits am zweiten Spielſonntag ganz beſtimmte Formen an.
Die Reſultate lauten:
Vorwärts Bobſtadt Olympia Biebesheim 2:
Tv. Biebesheim Alem. Groß=Rohrheim
Edelweiß Zwingenberg F.V. Hüttenfeld 7:2
Turngemeinde Stockſtadt V.f.R. Fehlheim 3:2
Die Biebesheimer Olympiamannſchaft beginnt die Verbands=
ſerie
1932/33 in glänzender Form. Nach einem 4:1=Sieg im erſten
Spiel auf eigenem Platze gegen Zwingenberg, brachte es die
Mannſchaft fertig, den gefährlichen Rivalen Bobſtadt auf deſſen
Platz knapp zu ſchlagen. Sehr ſpielſtark, und vor allen Dingen
in guter Schußlaune ſind die Gr.=Rohrheimer Alemannen. Sie
fertigten den Neuling, Tamde Stockſtadt am vorigen Sonntag
in Gr.=Rohrheim 11:0 ab, und bewieſen nunmehr auch in Biebes=

deäſten efſfe unfäf Wu eiſkens
glatten Sieg über die Gäſte aus Hüttenfeld. Die
ſtadt wollte als Neuling nicht lange ohne Punkte
ſiegte überraſchend über den V.f.R. Fehlheim, der en
Sonntag den Tv. Biebesheim 5:0 überwunden hi
hauſen hat erſt ein Spiel hinter ſich, und zwar ſiegten
am vorletzten Sonntag in Hüttenfeld 3:2.

Gr.=Rohrheim
Olympia Biebesheim
Kleinhauſen
V.f.R. Fehlheim
Zwingenberg
Tgmde. Stockſtadt
Vorwärts Bobſtadt
F.V. Hüttenfeld
Tv. Biebesheim

Die Tabelle:
Spiele gew.

un.

Wafſerball.

Jungdeutſchland Rotweiß Darmſtadt.
Heute abend um 19,10 Uhr treffen ſich Jungdeutg
Rotweiß zu dem letzten Verbandsſpiel in dieſem Sorn
ein Spiel zwiſchen dem Klub und Rotweiß hatte i
immer eine ſehr große Aufmerkſamkeit gefunden. Vo
ferten ſich beide Mannſchaften äußerſt ſpannende Tre
tritt dieſes Mal in der bewährten Aufſtellung an:

ger; Scherer, Trinkaus; Reſch; E. Hanſt, Roßkopf.

Farben des Klubs vertreten in dieſem Spiel: Ih=

hüßler; Orlemann; Weiker, Mayer, Kloſtermann

Gewinnauszug
5. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotter
Ohne Gewähr
Nachd u

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher
in den beiden Abteilungen I und II

14. Ziehungstag
R 24.M
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne ül

gezogen

4 Gewinne zu 10000 . 245761 381225
6 Gewinne zu 5000 M. 198886 269842 369142
24 Gewinne zu 3000 M. 67801 102879 127347 155
176603 187906 230679 232961 250427 296143 382114
62 Gewinne zu 2000 Al. 1397 6820 7260 12233 24702
88402 128245 143880 146232 151316 156646 221086 23 13

266809 262472 267031 275859 283938 306679 355078 364
363786 363811 376578 379456 398254 399044

108 Gewinne m 1000 M. 1088 7140 10429 31419 49809
77331 78366 95934 101343 103224 116964 122285 13-N
166100 172153 184219 186885 188079 188584 205694 20/4
212840 226171 233939 240481 254852 257764 573628 318
316611 323147 325219 3424 13 342797 346423 346429 34
357136 364021 371466 372301 381863 385687 386851 38
394184
166 Gewinne zu 500 M. 7861 12096 13926 21497 25372
40860 42984 47448 49948 60403 50884 54708 69040 S
83107 83671 94389 102480 103425 116336 117490 1243
128533 130083 136754 139586 139808 141864 145709 14
164457 161879 171046 171909 185387 188107 188866 18
198024 204381 209396 218760 221292 221362 223898 23
246006 24 7977 248273 250721 262207 260905 272577
278657 2891 14 302284 305677 316750 317181 324972 32
339842 345877 346895 352460 355052 372203 376175 37
386296 392100 397986

In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne ü!
gezogen

2 Gewinne zu 25000 M. 161791
4 Gewinne zu 10000 . 168308 373019
10 Gewinne zu 5000 M. 45513 93968 152342 243686 33
22 Gewinne zu 3000 M. 21012 22309 34356 122798 1724
204 188 284405 336001 368642 377494
38 Gewinne zu 2000 M. 8954 14888 39221 60396 6:
72116 73838 87572 93606 169978 183390 225706 26214
296526 810810 369812 378003.
90 Gewinne zu 1000 M. 18508 20925 36679 38276 44
49950 60010 60575 70066 79430 97483 107147 113866 11-4
140216 150129 153381 153441 202160 213074 223176 2453
967724 268221 273723 279116 281466 296034 2968619 303
332148 337660 342060 346092 350 136 357351 370696 370/
384136 399835
132 Gewinne zu 500 M. 8835 12832 42343 44358 46396 4
51368 62964 61876 63017 70625 71037 73461 85701 87 2
108948 110589 111489 114377 116050 117465 123271 159
150559 153007 156789 169808 163179 167878 168429 18331
213806 233553 236072 250069 251838 253802 267063 27E1
281281 286019 290245 303533 313287 314723 322826 32
326721 337290 345906 350739 361955 366823 368173 375
374088 375847 381440 384026

Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu S
Schlußprämien zi je 3000, 2 Gewinne zu je 200000
100000, 4 zu je 75)00, 4 zu je 50000, 16 zu je 25000,1
10000, 232 zu je 5000, 496 zu je 3000, 1454 zu ie 2
zu je 1000, 4984 zu je 500, 14938 zu je 400 M.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.

Freitag. 26. Auguſt.
17.00: Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters.
18.25: Dr. H. Geiſow: Goethe und wir.
18.50: Aerztevortrag: Weſen, Bekämpfung und Vorbe‟
Fettſucht.
19.30: Zwei Frauen aut den Spuren des Odyſſeus.
geſpräch.
20.10: Nationale Tanzweiſen geſpielt vom Philharmoniſche‟
21.15: Das Frankfurt des jungen Goethe. Hörbild vom
Brint.
22.30: Zeitangabe, Tagesnachrichten, Wetterbericht, Spor
22.45: Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Adalbert Lutter,

Königswuſterhaufen

Deutſche Welle: Freitag, 26. Auguſt
10.10: Schultunt: Was wißt Ihr von Rumänien?

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16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert
17.30: C. Hotzel u L. Müthel: Reform des Theaters.
18.00: P. Heimann: Leichte alte Cello=Sonaten.
18.30: Oberförſter, Raab: Was liefert der deutſche B
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19.00: Akruelle Stunde
19.15: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Tierärzte.
19.35: J. Bunzl: Weltmächte der Erde.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Aus der Funkausſtellung Berlin: Volksinſtrumente-
21.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
21.15: Franffurt Das Frankfurt des jungen Goethe.
von A. Brinck.
22.30: Weiter=, Tages und Sportnachrichten.
Anſchl Tanzmuſi der Kapelle Adalbert Lutter.

Kleiner Ventilator) Schrei
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[ ][  ][ ]

Freitag, den 26. Auguſt

Die Schwediſche Zündholz A.=G.
alungen des inkernakionalen Komikees. Das Morakorium der Banken ſoll verlängert werden.
Ein Rekonſtrukkionsplan.
Der Ausweis der Reichsbank.
verhandlungen des internationalen Rekonſtruktions=
der
Schwediſchen Zündholz A.=G., die geſtern abge= weſſere erhebliche Enklaſtung. beſſerung der
urden, haben zu dem Ergebnis geführt, daß die Mit=
s
Komitees den an der ſchwediſchen Zündholz A.=G.
Zeotſeitäge.
ſten Kreiſen die Annahme des der Konferenz vorgelegten

tonsplanes empfehlen. Die amerikaniſche Banken=
zu
den Vorſchlägen jedoch noch nicht Stellung ge=
Eeber das jetzt getroffene vorläufige Uebereinkommen
ſ n Vorſitzenden der Konferenz. Direktor Björn Prytz,
unves bekanntgegeben:
Adminiſtratoren der Schwediſchen Zündholz A.=G. haben
eSten eine eingehende Aufſtellung der Vermögenslage
taft und Berechnungen über den für 1933 zu erwarten=
u
gegeben, die ſich in der Hauptſache auf die Gutachten
ien über die in den Jahren 1929 bis 1931 erzielten
Einnahmen gründen. Die Delegierten vertreten die
die Intereſſen der Gläubiger und der Aktionäre da=
beſten
gewahrt werden, wenn die Tätigkeit der
Zündholzgeſellſchaft aufrecht erhalten bleibt. Das
der Anſicht, daß die Vorausſetzungen dafür gegeben
äich die Geſellſchaft im Laufe der Zeit aus ihrer
hengigen Stellung herausarbeiten könne. Die Banken=
erden
deshalb die Annahme eines Planes empfehlen,
en die Banken unter Beibehaltung ihrer bevorzugten
ſei Geſellſchaft eine Friſt einräumen, während welcher
und gewiſſe Amortiſationen je nach den jährlichen
der Geſellſchaft bezahlt werden ſollen. Aus dem
biot ſich, daß die realen Vermögenswerte der Geſell=
ſwrſichtiger
Bewertung im großen und ganzen den
An=ſprechen. Die großen Poſten ausländiſcher Obliga=
um
Tageswert aufgenommen worden. Die Monopol=
ei
verſchiedenen Ländern wurden nicht berückſichtigt. Dieſe
üre ſtellen nach Anſicht des Komitees einen ſo großen
daß ſich das Komitee für berechtigt hielt, den
vorzuſchlagen, das AK mit nom. 90 Mill, Kr. bei=
entſprechend
einem Nominalwert jeder Aktie von
die nächſte Zeit ſoll eine GV. einberufen werden,
ſmn Vorſchlägen Stellung nehmen wird. Das jetzige
ſin der Geſellſchaft läuft am 30. Auguſt ab
zu dieſem Zeitpunkt nicht alle endgültigen Zuſtim=
ſrungen
ſämtlicher Gläubiger vorgelegt werden können,
Udminiſtratoren eine Verlängerung des Moratoriums
hiüſeonate beantragen. Das Uebereinkommen ſetzt die
ſinx einer grundlegenden Reorganiſation der Geſell=
ny
uſtrieller Hinſicht und eines durchgreifenden Spar=
voraus
. Der Zeitpunkt für die Wiederaufnahme der
ſigen auf die Obligationsanleihe wird gleichzeitig mit
Atgen Aufhebung des Moratoriums bekanntgegeben
Be Dir. Prytz der Schwediſchen Telegraphenagentur
rirterte die Konferenz auch die Frage der zukünftigen
ei Geſellſchaft. Von ausländiſcher Seite wird der
hausdruck gegeben, daß man auch in Zukunft in dem
per Geſellſchaft mit den ſchwediſchen Vertretern des
mioskomitees und den Perſönlichkeiten, die während
Monate die Leitung der Geſellſchaft innegehabt haben,
brieiten könne. Die amerikaniſche Bankengruppe, die
men noch nicht unterzeichnet hat, vertritt insgeſamt
ſosent der Schulden der Geſellſchaft. In Anbetracht
Werte, die auf dem Spiele ſtehen, ſei zu hoffen, daß
verikaniſche Gruppe dem Abkommen beitreten werde.
ee und Frankfurker Effekkenbörſe.
nückhaltung, die in den geſtrigen Vormittagsſtunden
in im Verkehr von Büro zu Büro zu beobachten war,
2ah auch auf den offiziellen Börſenbeginn. Die beſſeren
9 us der Wirtſchaft traten der anhaltenden politiſchen
AE gegenüber in den Hintergrund, und das Publikum
Atim Reichstagsbeginn in ſeinen Entſcheidungen Zurück=
Spezialpapiere waren weiter gefragt und bei ziem=
Markt ſtärker befeſtigt. So zogen Elektriſche Licht u.
Ai=Karlsruher Induſtrie, Aku, Schultheiß und Waſſer=
enSirchen
bis zu 2 Prozent an. Auch Montecatini lagen
F2 RM. bemerekenswert feſt. Andererſeits fanden aber
Lundſchaft auch Tauſchoperationen von Aktien gegen
ge Werte ſtatt, da die vorgeſtrige Luther=Rede durch
fahungen über die Stabilität der Währung das Inter=
Gllu. Anlagen gelenkt hat. Auch machte der Reichsbank=
er
vie dritte Auguſtwoche einen guten Eindruck und ließ
hng auf eine baldige Diskontſenkung größer werden.
iſat, waren weiter eher angeboten, und beſonders Gel=
Mmnd Rheiniſche Braunkohlen lagen gedrückt. Auch die
oder Elektrowerte neigten zur Schwäche. Chadeaktien
AN. ein. Die anhaltende Kupferpreisbewegung blieb
awikurs ohne Einfluß; dagegen konnten Mansfelder
ent anziehen. Im Verlauf hatten Berlin=Karlsruher
Ee eine weitere Sonderbewegung und gewannen er=
Bemt. Conti=Gummi blieben freundlich veranalgt. Die
naen Werte ſcheinen doch recht uneinheitliche Tendenz
Atbeſitzanleihe und Reichsſchuldbuchforderungen zogen
Brozent an. Auch im ſpäteren Verlauf wurden Spezial=
Wei beobachtet und konnten ihren erreichten Kursſtand
Wtim, während auf den übrigen Marktgebieten meiſt

kufte feſtzuſtellen waren.

Brankfurter Börſenverkehr litt weiter unter dem
uceklärten innerpolitiſchen Lage. Das Publikum zieht
nehr von dem Geſchäft zurück. Mit Spannung er=
in
die Bekanntgabe des Wirtſchaftsprogramms der
trung, beſonders nach dem Rücktritt des Staatsſekretärs
lemburg. Beſchlüſſe des Kabinetts liegen in dieſer
gältig noch nicht vor. Eine Ausnahme machten Aku,
zmt höher genannt waren. Man vermutet hier An=
or
ausländiſchen Sperrgeldern, von denen in letzter
Prpiere bevorzugt werden, die auf ausländiſche Wäh=

bei beſonderer Nachfrage 175 Proz anzogen. Mon=
nien
ruhig und nur knapp behauptet. Auch Kaliwerte
oktien ohne beſondere Veränderung. Am Schiffahrts=
Havag ½ Proz. niedriger. Von ſonſtigen Transport=
en
, Reichsbahnyorzüge 0,5 Proz: nach. Am Chemie=
SG. Farben ½½ Proz, höher geſucht. Scheideanſtalt
pret, Rütgers lagen 0.25 Proz. niedriger. Am Markt
ſiberte waren Deutſche Linol. etwas ſchwächer. Holz=
höher
. Der Rentenmarkt zeigte freundliche Kurſe,
ſpäte Schuldbücher, die zu Börſenbeginn 0,5 Proz.
edoch im Verlauf dieſen Kurs nicht behaupten konn=
it
waren 8 Prozent gebeſſert. Auch Neubeſitz etwas
Teilweiſe herrſchte auch noch etwas Intereſſe für
örte man Gulden Ruſſen bei 0.450.50. Im weiteren
AuE ſchrumpfte das Geſchäft ein; die Kurſe blieben zu=
pret
. Am Geldmarkt Tagesgeld immer noch leicht bei
ſch=äftsſtille hielt auch an der Abendbörſe weiter
en chts der innerpolitiſchen Unklarheit kaum Neigung
demis vorhanden iſt. Die feſten Auslandsbörſen gaben
urmehr eine gewiſſe Stütze, ſo daß die Kurſe allgemein
ag en. Sonderbewegungen waren nicht zu verzeichnen.
nwerte waren nur behauptet. Späte Schuldhuchforde=
den
bei 59,75 Prozent angeboten, nachdem ſie an der
ſe vorübergehend bei 602 Prozent gehandelt wurden.
uerlauf brachte keine Lenderung. JG. Farbenindu=
Dnar mit 87,75 Prozent gut behauptet.

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Auguſt hat ſich in
der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank
in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 168,8 auf
3241,3 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Beſtände
an Handelswechſeln und Schecks um 133,6 auf 2779,9. Mill. RM.,
die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 20,8 Millionen auf 3,8
Mill. RM., und die Lombardbeſtände um 14,4 Millionen auf 92.5
Mill. RM. abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
133,9 Mill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und
zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 126.2 Millionen
auf 3616,9 Mill. RM.,, derjenige an Rentenbankſcheinen um 7.7
Millionen auf 392,4 Mill. RM. verringert. Dementſprechend
haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf
34.7 Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 35,3 Mill.
RM. eine Zunahme um 14,5 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 1.2 Millionen auf 911,7 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen
haben die Goldbeſtände um 5 Millionen auf 768 1 Mill. RM. und
die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 7 Millionen auf 143,6
Mill. RM. zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Devi=
ſen
betrug am 23. Auguſt 25,2 Prozent gegen 24 Prozent am Ende
der Vorwoche.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 25. Aug.
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg. Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 53,25 RM. Die Notierungen der
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe ver=
ſtehen
ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Be=
zahlung
) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 164 RM.,
Reinnickel, 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM. Antimon=Regulus
auf 3638 RM., Feinſilber (1. Kg. fein) auf 3942,5 RM.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Nach niederländiſchen Blättermeldungen wurden bei der vor
kurzem in Scheveningen abgehaltenen Stickſtoffkonferenz folgende
Jahres=Ausfuhrquoten feſtgeſetzt: England 85 000 To.. Deutſch=
land
180 000 To., Norwegen 50 000 To., Chile 300 000 To. In den
Jahren 193132 betrug die chileniſche Ausfuhr nur 130 000 To.
Die Geſamtausfuhrquote der verſchiedenen Erzeugerſtaaten beträgt
600 000 To.
Der Goldbeſtand der Bank von Frankreich iſt in der Berichts=
woche
vom 12. bis 19. Auguſt um 24 Millionen Fr. auf 82 202
Millionen Fr. geſunken. Die Deviſenreſerven ſind um 13 Millionen
Franken zurückgegangen. Die Golddeckung beträgt 76,82 gegenüber
76,90 Prozent in der voraufgegangenen Berichtswoche.
Der argentiniſche Botſchafter in London wurde angewieſen,
mit der engliſchen Regierung unverzüglich Verhandlungen zum
Abſchluß eines neuen Handelsabkommens einzuleiten.
Das ſeinerzeit zwiſchen vier amerikaniſchen und der größten
franzöſiſchen Schiffahrtsgeſellſchaft abgeſchloſſene Abkommen über
gleichförmige Frachttarife im Schiffsverkehr zwiſchen Frankreich
einerſeits und Nordamerika und Kanada andererſeits iſt jetzt vom
amerikaniſchen Schiffahrtsamt genehmigt worden.
Auch die Türkei ſchließt ſich immer mehr vom Ausland ab.
Vom 1. September an wird die Einfuhrerlaubnis für nicht kon=
tingentierte
Waren, ausgenommen für pharmazeutiſche Artikel,
erheblich eingeſchränkt werden. Die Sonderbeſtimmungen über
die Einfuhr einer beſtimmten Menge ausländiſcher Waren gegen
Lieferung von türkiſchen Teppichen werden von dieſem Tage an
aufgehoben werden.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Vereinigung der Leipziger Meßausſteller e. V., Koburg. Zur
bevorſtehenden Leipziger Herbſtmeſſe wird erſtmalig eine neue
Vereinigung der Meſſeausſteller in die Oeffentlichkeit treten. Dieſe
Vereinigung, die ſich vor wenigen Wochen mit dem Sitz in Koburg
gebildet hat und heute ſchon einen ſehr erheblichen Teil der Aus=
ſteller
umfaßt, hat, wie ſie mitteilt ſich zum Ziele geſetzt, die
Rechte der Ausſteller und den Einfluß derſelben bei der Leipziger
Meſſe beſſer zu wahren, als dies bisher der Fall geweſen iſt. Am
Meßmontag, 29. Auguſt, findet in Leipzig im großen Feſtſaale des
Zentraltheaters auf Einladung dieſer Vereinigung eine Verſamm=
lung
der Ausſteller ſtatt.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darm=
ſtadt
. Beendete Konkurſe. Worms: Fa. Karl Schweizer.
Maaſchinenfabrik Hartmann A. G., Offenbach. Für den Ge=
treideexport
im Schwarzen Meer wurden in dieſen Tagen zwei
ſchwimmende Getreideheber abgeliefert, die bezüglich Verwen=
dungszweck
, Ausführung und Leiſtung beſonderes Intereſſe bean=
ſpruchen
. Die beiden Getreideheber ſollen das auf dem Dnjever
und Bug in Flußſchiffen ankommende Getreide pneumatiſch löſchen,
automatiſch verwiegen und in Ueberſeedampfer verladen. Es
handelt ſich um eine Sonderkonſtruktion. Die Stundenleiſtung
eines Hebers ſollte 250 Tons betragen. Sie wird durch zwei völ=
lig
getrennte Anlagen von zweimal 125 To. erreicht. Das Löſchen
des Getreides aus den Flußſchiffen erfolgt durch Saugrohre, die
durch elektriſche Winden gehoben und geſenkt werden. Die Heber
ſind mit Turboſaugern ausgerüſtet, die durch Getriebe mit Dieſel=
motoren
gekuppelt ſind. Generalunternehmer iſt die Maſchinen=
fabrik
Hartmann A. G., Offenbach. Durch dieſe modernen, leiſtungs=
fähigen
Heber wird der Getreideumſchlag am Schwarzen Meere
außerordentlich beſchleunigt, da im Tag= und Nachtbetrieb täglich
für zirka zwei Millionen Goldmark Getreide umgeſchlagen wer=
den
kann.

Produkkenmärkke.

Mannheimer Produktenbericht vom 25. Auguſt. Weizen neuer
Ernte, 7576 Kilo 21,7522,25; Roggen neuer Ernte, 7273
Kilo, 16,7517: Hafer inländiſcher, alter Ernte 16.2517 do.
neuer Ernte 14,5015,50; Gerſte. Ausſtichware über Notiz, Brau=
gerſte
1719 Futtergerſte 16.2516,75; Laplata=Mais 17,50;
Soyaſchrot 11: Biertreber, inländ. und ausländ 10.4010,70
Trockenſchnitzel 9,50: Wieſenheu, loſes 4,604,80, Rotkleeheu 4.90
bis 5,00. Luzernekleeheu 4,805 40, Stroh Preßſtroh, Roggen=
Weizen 2,803, desgl. Hafer=Gerſte 2 402,80, Stroh, geb. Rog=
gen
=Weizen 2,402,80, desgl. Hafer=Gerſte 2,202,40; Weizen=
mehl
Spezial Null neuer Mahlart, per prompt bis 15. September
34,30, desgl. per. 16. Sept. bis Ende Oktober 33,10, desgl. mit
Auslandsweizen 34,10; Roggenmehl. 6070proz. Ausmahlung
2526; Weizenkleie 8,508,75; Erdnußkuchen 12,75. Tendenz:
Das Angebot iſt zwar nicht mehr ſo dringlich wie in den letzten
Wochen, aber immer noch reichlich. Der Konſum iſt weiter zurück=
haltend
und kauft nur noch für den laufenden Bedarf.

Viebmärkke.

* Darmſtädter Viehmarkt vom 25. Aug. Aufgetrieben waren
6. Ochſen, 1 Kuh. 12 Schweine 120 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich
für Kälber a) auf 3640, b) 3135, c) 2630 Pfg. pro Pfund.
Spitzentiere über Notiz. Marktverlauf: geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 25. Auguſt. Der Auftrieb des
Nebenmarktes beſtand aus 915 Kälbern (gegen 858 am letzten
Nebenmarkt 129 (52) Schafen, 530 (964) Schweinen und 80 (106)
Rindern. Die Preiſe ſtellten ſich für den Zentner Lebend=
gewicht
in Reichsmark: Kälber a) b) 3942. c) 34
bis 38, d) 2933: Schafe a) 1. 2730, b) 2226, c) 1721:
Schweine a) und b) , c) 4750, d) 4750, e) 4248, f) und g)
. Gegen den letzten Nebenmarkt zogen Kälber 2 und Schweine
13 Mark an, Schafe waven unverändert. Marktverlauf: Kälher.
Schafe und Schweine rege! ausverkauft. Fleiſchgroßverkaufs=
preiſe
, für 50 Kilo in RM.: Ochſen= und Rindfleiſch 1. 5560,
2 4855: Bullenfleiſch 5055: Kuhfleiſch 2. 4045, 3. 3040;
Kalbfleiſch 2. 6070; Hammel= und Schaffleiſch nicht notiert.
Schweinefleiſch 1. 6468. Geſchäftsgang des Fleiſchgroßmarktes:
Lebhaft.
Mannheimer Viehmarkt vom 25. Auguſt. Zufuhr: 105 Kälber,
24 Schafe, 199 Schweine 975 Ferkel und Läufer, 2 Ziegen, insge=
ſamt
1305 Tiere. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in
RM.: Kälber b) 4042. c) 3438, d) 2832: Schafe b) 2329:
Schweine nicht notiert. Ferkel bis vier Wochen koſteten das Stück
710 Mk., über vier Wochen 1214 Mk., Läufer 1518, Ziegen
1015 Mk. Marktverlauf: Kälber mittel, geräumt; Ferkel und
Läufer ruhig.

Berliner Kursbericht
vom 25. Auguſt 1932

Deviſenmarkt
vom 25. Auguſf 1932

Mede
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Lloyzd
A.E.6.
Bahr. Motorenw.
C. V. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Ne
75.
61.75
13.75
22.25
14.
31.625
47.
40.50
18.25
92.625
85.25

Me
Elektr. Lieſerung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
göln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Rlöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe

70.375
66.25
88.
32.125
64.625
62.525
29.25
44.25
96.
23.50
43.75
25,25
34.75
27.

Mene
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerte
Weſteregeln Alkali.
gsb.-Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Bogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

Naf
35.
172.
41.75
15.50
100.75
14.50
42.50
11.
13.50
69.25
19.
24.

Beiſingtor=
Wien
Brag
Budapeſt
Sofig
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Atres
New York
Belgien
Ftalien
Paris

Währung
100 finn. Mk.
100 S hilline
100 Tſch. gr.
100 Bengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2. Stg.
1 Pav. Beio
Dollar
100 Beloo
100 Lire
100 Francs

Ge,0 Briei D Reit Re 6. 264 6.276 Schweiz
100 Franken! 81.78 81.94 151.95 53.05 Spanien 100 Beſetas 33.82 33.88 12.485 12.485
Danzig 100 Gulden 8i.27 82.13 Fapae 1 Yen 0.939 0.941 3.05 3.063 Rio de Janerro 1 Milreis 0.3241 0.3a6 169.73 2170.0, Jugoſlawien ſ: 100 Dinar 6.693 8.707 72.39 73.12 Vortugal 100 Gscudos 13.29 13.31 77.57 77.73
Athen 100 Drachm. 2.39, 2.303 74.73 74.87 Fſtambul 1türk. 4 2.01e 2.022 14.56 14.60
Kairo. 1ägypt. 2 14.34 14.98 0.893 0.897 Kanada
leanad. Do ll./= 3.706 3.714 4.209 4.217 Urugnay Goldpeſo 1.746 1.752 59.41 s 36.53 Fsland. 100 isl. Kr. e 65.68 65.32 21.60 21.84 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. 710.481 110.71 16.50 js.s4
Rigu 100 Lats 79.721, 79.88

Durmſtädter und Kariokatvunt Burmftaut, ollihte der Aresoher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 25. Auguſf 1932.

Pa
6% v23
6½%Intern.
5% Baden ......"
6% Bayern ....n
68 Heſſen .......!
a% Preuß. Staat
6% Sachſen
Diſche. Anl. Auslo=
ungsſch
. 4,Ab=)
löſungsanl. ..
Diſche. Anl. Ablö.
ungsſch. (Neub.)

Deutſche Schußge=
hietsanleihe


3½ Baden=Baden.
6%Berlin. . .v.24/
6% Darmſtadt
6% Dresden v. 26
680 Frankfurt a.M.)
Schätze v.89
v. 26
6½
6% Mainz
6% Mannheimv. 27
68 München v. 29
89 Wiesbaden v.28
6% beſt. Landesbl.
Goldoblig
5½% Heſſ. Obs.=
Hhp.=Bk.=Liquid.)
43.% Kom.,Obl.
6% Preuß. Lds.
pfbr. Anſt. G. Pf
6% Goldoblig


59.25
61
60.75
63.25
52.5
71.8
57.75

49.4
5.4

3.9

44.5
45.5

66.5
46
44.25
4K
56

68.5
53"

68
37.5

ON4
Bk. Girozentr. für
Heſſen, Goldobl.
2a Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr..
a% Naſſ. Landesbr.!
5½½ Liqu. Obl
Dr. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
tAuslSer.
Ser. III
Dt. Komm. Samm.,
Abl. (Neubeſitz)..

6Ü Berl. Hyp.Bt.
5½%n Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6%
Golboblig.
Pfbr.=Bi.
6R%
Liau.)
6% Mein.Hhp.=Bk.)
ſo = Lig. Pfbr.
(0 Pfälz. Hyp.=Bi.
5½% 7 Lig. Pfhr
g25 Rhein. Ghv. Bk.
511.% Big. Pfbr.
6% Goldoblig.
6% Südb. Bob.;/
Cred.=Bant.
5‟/,% Lig. Pfor.
8% Württ. Syp. B.
6%Daimler=Benz
696 Dt. Linol.Werkel
6SMainkrw. v. 26
628Mitteld. Stahl.
39Ver. Stahlwerfel

50.75
*

63

67.5
78
69
77.25
55.5
69.5
54.5
63.75
76.75
70.,5
80.75
69
r
59
71.5
79

45.5
65
69
53.5
42.25

8% Boigtébäſſnen

F. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.C.B.
L.Inveſt.
% Bulg, Tab. v.02
41/,% Oſt. Schätzel
42 Oſt. Goldrente
5 %a vereinh. Rumän
4½
42
4%0 Türk, Admin.
1. Bagdad)
420
4% Bollanl.
4ſ.% Ungarn 1913
1914
P.%
Goldr.
470
1910
Aktien
Aia. Kunſtziide Unte
A. E. G. .. . . . . . . .! 31.75
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg.Brauerei
Zeliſtoffl 21.5
Zemberg, F. P..
Beram. El.=Werkel
BrownBoveriE Cie.
Buderus Eiſen.
Tement Heidelberg
Karlſtadt / 37
N.G.Chemie. Baſel
Chem.Werke Abert)
Chade .........
Contin. Gummiw.
Linoleum/ 36.5
Daimler=Benz
Dt. Atkl. Teleyr.
Frdöl

89.25

10.5
12
10.25
5.3
9.25
4.5
3.3
3.2
5.5
6.5

48
70
40
22
43
29
92.5
18.
85.75

Ae
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerke 37.5
Eiſenhandel. .
ohckerhoff u. Widm 19.5
Eichbaum=Werger.
Bettr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Sſchw. Bergwert.
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Seite 12 Nr. 237

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