Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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us zmaligem Erſcheinen vom I. Auguff
ſufk 2— Reſchömark und 20 Pfennig
(- abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
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e Beſſellgeld monatiſch 2,60 Reiſchemart.
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yeiner Nummern infolge höherer Gewalt
Bezſeher nicht zur Kürzung des
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Frankfurt a. M. 41301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 236
Donnerstag, den 25. Auguſt 1932. 195. Jahrgang
77 mm breiie Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reſchepig.
Fſnanzalwzelgen 80 Reſchepfg. 92 mm breite Rellames
zeille 3.00 Reſchemark. Alle Preiſe in Reſchsmark
(1 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträkge und Teiſtſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchticher Beitreibung ſällt ſeder
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Naiſonalbank.
„Grenzen der Autarkie
Hankpräſidenk Dr. Luther warnk: „Abſoluke Aukarkie würde mit Nok und Tod ſehr vieler Deutſchen
herbezahlt. — Auf dem Wege zur Erreichung planwirtſchaftlicher Ziele eine Elendsſtrecke,
der Millionen von Deutſchen zum Opfer fallen. — Die Währung kein Verſuchsfeld.
Kriſen werden durch währungspolikiſche Erperimenke zu Kakaſtrophen.”
Barum gehl Trendelenburg?
asverſchiedenheiken über die künftige
Han=
ine Wirkſchaftspolitkik der Regierung Papen.
lusſcheiden Trendelenburgs aus dem
Reichswirtſchafts=
im hat, wie nicht anders zu erwarten war, allerſtärkſtes
rregt. Es wird zwar verſichert, daß die Gründe nicht in
Autſchaftspolitiſchen Kurswechſel der Regierung Papen zu
hen. Wir glauben aber, wie wir bereits geſtern ſchon
an=
aben, annehmen zu dürfen, daß tatſächlich doch ſehr
ſiende Meinungsverſchiedenheiten
vorhan=
bund daß Trendelenburg vor allem die neue
’spolitik nicht mehr mitmachen will, die
arauf hinausläuft, zu einer autarkiſchen
Wirtſchafts=
welangen. Wahrſcheinlich wird man ſchon in den
aller=
igen die Grundzüge des Papenſchen
Wirt=
iogramms kennen lernen und bei dieſer Gelegenheit
huen, welche neuen Wege der Kanzler einſchlagen will.
ſiet politiſchen Kreiſen erhält ſich hartnäckig das Gerücht,
s neuer Wirtſchaftskurs den antikapitaliſtiſchen
Strö=
ſ Reichstag Rechnug tragen ſoll. Mindeſtens ſollen
Ten=
hihanden ſein, nach dieſer Richtung hin abzuſchwenken.
Is dieſe unkontrollierbaren Gerüchte gibt, das klare
Küge
chais des Reichsbankpräfidenken Dr. Lukher
für die Privakwirkſchaft.
eutſchen Genoſſenſchaftstag in Dortmund Aufſchluß über
ſuden Papenſchen Wirtſchaftskurs. Luthers Rede iſt nur
flen, daß mit Abweichungen vom bisherigen
ſüftskurs zu rechnen iſt, und daß der
Reichsbank=
or ſich aus, nachdem er wiederholt ſehr lebhafte
Rück=
ht dem Reichskanzler gehabt und nachdem der Reichs=
Gewerkſchaftsführer, die Bankleute und die Wirt=
Fr gehört hatte, nochmals den Verſuch gemacht hat,
kor=
renyu wirken. Vielleicht wird man unter Umſtänden in
ſcſogar eine Flucht in die Oeffentlichkeit ſehen können,
dorfdn ganzen Volk und vor der Geſchichte die
Verantwor=
füſeen kommenden Wirtſchaftskurs für ſich abzulehnen. Nur
erſtändlich, „wenn er von den Grenzen alles
ichen Planens, von dem Not und Tod ſehr
eutſchen ſpricht, womit die abſolute Autarkie
über=
blt unden würde. Der Reichsbankpräſident als der Hüter
Mätung fühlt ſich auch dazu berufen, vor jedem
rhgsexperiment und vor jeder auf dem
Pa=
ſhſo ſchönen Planwirtſchaft zu warnen, da
Wege zur Erreichung der
planwirt=
ien Ziele eine Elendsſtrecke liegen muß,
ionen von Deutſchen zum Opfer fallen”.
e Warnungen des Reichsbankpräſidenten nicht ohne
igen, beſtätigen die bisherigen Meldungen über Mei=
Niedenheiten zwiſchen dem Reichskanzler und dem Reichs=
Miten über die Heranziehung der Reichsbank bei der
Be=
nDAin Mitteln für die Verwirklichung der Pläne der Reichs=
Auf dem Gebiete der Arbeitsbeſchaffung. Bekanntlich konn=
Eleinungsverſchiedenheiten erſt nach wiederholten
Aus=
ſiſchen Papen und Luther ausgebügelt werden.
Reichs=
it Dr. Luther muß aber immer noch Bedenken gegenüber
Glaitsprogramm der Reichsregierung haben, ſonſt würde er
*yenige Tage vor der Veröffentlichung der Wirtſchafts=
Auus dieſe Rede gehalten haben. Das Wirtſchaftspro=
Regierung ſoll übrigens nur bruchſtückweiſe der Oef=
Bübergeben werden. Zunächſt ſoll das Arbeitsbeſchaf=
Amm herauskommen. Erſt ſpäter will man
weiter=
rahmen in die Tat umſetzen. Vielleicht hat Dr. Luther
Aſeiner Rede die Reichsregierung noch in letzter Stunde
Bin die alten Bahnen zurückzukehren und alles zu
ver=
irgendwie nach abſoluter Autarkie oder
Planwirt=
ede auf dem Deutſchen Genofſenſchaftskag.
der Rede auf dem 68. Deutſchen Genoſſenſchaftstag
osbankpräſident Dr. Luther u. a. aus:
derAnan auch noch nicht ſagen kann, daß die Wirtſchafts=
MDrehpunkt bereits durchſchritten hat, ſo iſt doch die
Nedich * Kraft des Schrumpfungsvorgangs der Wirtſchaft
Ne Ro groß, daß man nicht alles daran ſetzen müßte, den
ioerTden wieder Mut zu machen, und daß man nicht mit
twe2Sten und entſchiedenen Maßnahmen der Staatsgewalt
Dee lichsbank nunmehr verſuchen dürfte und müßte, den
Merich Geneſungsprozeß zu unterſtützen. Angeſichts des Ge=
An Goe 2 nan Maigs Werndie Miife nait Mei Maicen
Aeit zu ſchaffen, könnte bei manchen der Eindruck
ebem lig ob eine Verteidigung des Grundſatzes der Privat=
Scaf lng der Aufrechterhaltung weltwirtſchaftlicher Ver=
Snoes vie auch eine Verteidigung der Goldwährung Paſſi=
Sn zu betonen, daß nach allen bisherigen Erfahrungen
DeWkeik nur durch Einſetzung des privatgeſchäftlichen Er=
Merbe Eber auch der privatgeſchäftlichen eigenen Verant=
Btide des höchſte Nutzerfolg aus der Menſchenarbeit heraus=
77 kann, der herausgeholt werden muß, ſoll Deutſch=
land einer neuen Blüte entgegengeführt werden. Möglich iſt es
und nützlich, den deutſchen Menſchen in tunlichſt großem Umfang
auf die Erzeugniſſe des deutſchen Bodens zu verweiſen. Es gibt
aber Grenzen, die von den Fanatikern autarkiſchen Planens
über=
ſehen werden.
Die abſolute Autarkie würde mit Not und Tod ſehr vieler
Deutſchen überbezahlt werden. Die Landwirtſchaft kann nur
dann die Preiſe erzielen, die zu ihrer Erhaltung notwendig
ſind, wenn die Kaufkraft der Bevölkerung eine ſtarke
Er=
gänzung durch Beſchäftigung mit Hilfe der Ausfuhr
er=
fährt. Die vielen, die ſo bedingungslos heute für eine am
Schreibtiſch erfaßte Planwirtſchaft eintreten, machen ſich
kaum klar, daß auf dem Wege zur Erreichung der
plan=
wirtſchaftlichen Ziele eine Elendsſtrecke liegen muß, der
Millionen von Deutſchen zum Opfer fallen. Auch
die Währung iſt kein Berſuchsfeld.
keine Stelle, an der, ohne die Erfahrungen der Vergangenheit
zu benutzen, herumgebaſtelt werden darf. In allen Kriſenzeiten
ſind Pläne aufgetaucht, durch Währungsexperimente den Druck
der Kriſe künſtlich aufzuheben. Nie iſt durch ein Experimentieren
mit der Währung der Kriſendruck dauernd gemildert worden,
wohl aber werden Kriſen durch Währungsexperimente zu
Kata=
ſtrophen. Mit der Kampferſpritze der offenen, verſchleierten oder
doſierten Inflation ſich als Reichsbankpräſident Volkstümlichkeit
zu erringen, die ſicher raſch einer ewigen Verfluchung Platz
machen würde, muß ich vor meinem Gewiſſen und meinem
Ver=
antwortlichkeitsgefühl gegenüber unſerem Vaterland ablehnen.
Kredilbereitſchaft der Reichsbank
für jeden wirtſchaftlich geſunden Zweck.
Die Reichsbank iſt bereit, der Wirtſchaft für jeden
wirtſchaft=
lich geſunden Zweck ihre Kreditkraft zur Verfügung zu ſtellen.
Den Stillſtand des Wirtſchaftslebens als ſolchen kann aber nicht
die Notenbank überwinden, ſondern nur der Wille der Teilnehmer
des Wirtſchaftslebens, nicht mehr ſtillzuſtehen.
Weikere Diskonkſenkung nur nach Beſeikigung
der geſehlichen Bankfeſſeln möglich.
Auf die aktuellen Probleme der Zinshöhe ging Dr. Luther
nicht in vollem Umfang ein; er behielt ſich ſeine ausführliche
Stellungnahme vielmehr für eine demnächſt an anderer Stelle
zu haltenden Anſprache vor, mit Rückſicht auf die Erörterungen,
die zurzeit noch zwiſchen der Reichsregierung und der
Reichs=
bank ſchweben. Was den Diskontſatz anbetrifft, ſagte Dr. Luther,
ſo iſt die Reichsbank zur weiteren Senkung ſchon ſeit längerer
Zeit bereit. Wenn dieſe Diskontſenkung bisher nicht erfolgt iſt,
ſo liegt das lediglich an der Vorſchrift des Bankgeſetzes, die bei
Unterſchreitung der 40prozentigen Deckungsgrenze einen
Diskont=
ſatz von niedriger als 5 Prozent als unzuläſſig erklärt. Wünſche
und Bemühungen der Reichsbank gehen dahin, daß die geſetzlichen
Hinderniſſe, die die Freiheit der Diskontpolitik der Reichsbank
einengen, ſobald als möglich beſeitigt werden.
Reichsbankpräſidenk Dr. Luther lehnk Berſtaaklichung
des Bankweſens ab.
Zum Abſchluß ſeiner Darlegungen behandelte der
Reichsbank=
präſident noch kurz die Organiſation des Bankweſens. Obwohl
die ſchwere Wirtſchaftskriſe die Notwendigkeit herbeigeführt habe,
in großem Umfang den Kredit des Reichs und Barmittel und
Kredit der Reichsbank innerhalb des Bankweſens einzuſetzen, ſo
könne doch eine Verſtaatlichung des Bankweſens nicht die Löſung
bedeuten. Für die Zukunft komme es darauf an, durch
feſte und durchgreifende Reformmaßnahmen am
Staatlichen alles, was Staat und öffentliche
Aufgaben=
erfüllung ſei, geſund und kräftig zu machen. Das private
Wirtſchaftsleben aber könne nur in der Luft der
Freiheit und der Selbſtverantwortung der
Ein=
zelnen gedeihen. Das Durcheinander von Staat
und Wirtſchaft habe nur Unſegen gebracht.
Verkreker des deutſchen Handwerks
heim Reichskanzler.
Der Reichskanzler empfing am Mittwoch vormittag Vertreter
des Reichsverbands des deutſchen Handwerks zu einer
eingehen=
den Ausſprache über die Wirtſchaftslage und die daraus
abge=
leiteten Wünſche. Dieſe betrafen vororinglichſt die
Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten für das
ſelbſtändige Handwerk insbeſondere durch
Wie=
derherſtellung des Althausbeſitzes. Im
Zuſammen=
hang hiermit wurde die Lage des gewerblichen
Genoſſenſchafts=
weſens und die Notwendigkeit einer einheitlichen
Kreditpolitik für den gewerblichen Mittelſtand
erörtert. Schließlich äußerten die Vertreter des Handwerks den
Wunſch, daß bei künftigen organiſatoriſchen und
wirtſchaftspoli=
tiſchen Maßnahmen der Reichsregierung mehr als bisher
auf die Eigenart des Handwerks als einer ſelbſtän=
1
digen Berufsgruppe Rückſicht genommen werden möge.
Die Sondergerichke und der
Rechksgedanke.
Seit einer Woche etwa ſind in Deutſchland, vorzugsweiſe
zunächſt im Lande Preußen, Sondergerichte an der Arbeit; in
den meiſten Bezirken der Oberlandesgerichte mußten ſie bereits
ihre Tätigkeit in öffentlicher Sitzung aufnehmen. Ihr Wirken
wird von der Oeffentlichkeit beſonders ſcharf und auch kritiſch
beobachtet, dabei doch aus einer ganz anderen Blickrichtung, als
das etwa bei großen Senſationsprozeſſen der Fall iſt. Im
Volks=
mund deckt ſich der Begriff „Sondergericht” allzuleicht mit der
Ueberzeugung, es handele ſich um ein politiſches Gericht, und
von politiſch beeinflußter Rechtſprechung halten nun einmal
be=
rechtigterweiſe alle deutſche Volksgenoſſen nichts. Erklärlich iſt
die Anſicht von dem politiſchen Gericht ſchon, man braucht ſich
nur der vom Reiche vor vielen Jahren eingeſetzten
Sonder=
gerichte zu erinnern, deren Aufgabe es war, nach den Aufſtänden
beiſpielsweiſe in Mitteldeutſchland oder im Ruhrgebiet dem
Recht wieder zur Geltung zu helfen und ihm Beachtung zu
ſchaffen; nur zu leicht konnte in der juriſtiſch ungeſchulten
Be=
völkerung dieſer falſche Eindruck entſtehen, weil die
Sonder=
gerichte eben Landfriedensbrecher und Hochverräter abzuurteilen
harten, die den kommuniſtiſchen Organiſationen naheſtanden
oder ihnen angehörten. Max Hölz, der Bandenführer im
Plauener Land, der die ganze Bevölkerung unerträglich
terrori=
ſierte, wurde nach ſeiner Ergreifung von einem Sondergericht
abgeurteilt; gemeſſen an der Zahl ſeiner furchtbaren
Terrorhand=
lungen iſt er trotz des zunächſt gerecht abgewogenen Urteils
außerordentlich gut weggekommen, weil er durch einen
Gnaden=
akt nach relativ kurzer Zeit wieder die Freiheit erlangen, die
Strafanſtalt Sonnenburg mit einem Sanatorium in
Sowjetruß=
land vertauſchen konnte. Wer etwa nach dieſem Gnadenakt allein
ſich ſchon ein Urteil über Sondergerichte bilden wollte, wer ihre
Tätigkeit aus der Rechtsidee heraus beurteilen, beſſer, ihr
ein=
gliedern will, käme zu dem Schluß, daß dieſe ſpezielle Juſtiz
wohl hart zugreife, aber in ihrer Wirkung durch die ſpäter wirkſam
wverdende Gnadenpraxis beeinträchtigt werde. Das iſt manchmal
der Fall geweſen, nach der Ankündigung der Reichsregierung
wird man diesmal jedoch hart bleiben.
Die Einſetzung von Sondergerichten durch Beſchluß der
Reichsregierung iſt von der Allgemeinheit außerordentlich
be=
grüßt worden, weil viele Wochen hindurch eine Reihe von
Terrorakten durch das Land ging, die mit normalen
Rechts=
mitteln ſcheinbar nicht mehr zu dämpfen waren. Unter dem
Ge=
bot des von der Reichsregierung verordneten Burgfriedens nach
der jüngſten Reichstagswahl flackerten überall Aufſtände —
allerdings von meiſt kleinen Gruppen — auf, Mord und
Tot=
ſchlag herrſchten zu nächtlicher Stunde, Sprengſtoffattentate
ver=
ſetzten die Bevölkerung in Aufregung, ein latenter Bürgerkrieg
ſchien ausgebrochen zu ſein. Der Appell an die Vernunft der
radikalen Perſonen reichte nicht aus, um den dringend
erforder=
lichen Frieden im Lande zu ſichern, ihn überhaupt wieder
herzu=
ſtellen. Dabei bedeutete die abwartende und zögernde Haltung
des Reichskabinetts bei der Beobachtung der kriegeriſchen
Be=
wegung eine unerträgliche Geduldsprobe, und allgemein atmete
das arbeitſame Bürgertum, die Menge der Gerechtigkeit
ver=
langenden Deutſchen auf, als endlich ſcharfe Maßnahmen zur
Bekämpfung des Terrors vorgeſchrieben wurden. Das
ſchnei=
digſte und ſchärfſte Inſtrument unter den Mitteln, mit denen
die Regierung den Unruheſtiftern im eigenen Lande zu Leibe
gehen wollte, war zweifellos dabei die Einſetzung der
Sonder=
gerichte.
Aber — ſelbſt in dieſem Falle gelang es nicht, die
Zuſtim=
mung aller Kreiſe der deutſchen Bevölkerung zu erlangen. Die
Teryoriſten ſelbſt waren und bleiben Gegner dieſer
Gerichts=
barkeit, das iſt ja verſtändlich. Darüber hinaus jedoch erhoben
einzeine Juriſten ihre Stimme gegen die Einrichtung der
Son=
dergerichte —, und hier muß ſchon ſchärfer und aufmerkſamer
hingehört werden. Einige von dieſen Gegnern bewerteten das
Hilfsmittel der Allgemeinheit gegen eine Gruppe von
Unzu=
friedenen, denen Landfriedensbruch allein das gegebene Mittel
ſchien, um ihre Anſicht kundzutun, als eine Verſchlechterung der
Rechtspflege. Aber das Eigentümliche dabei blieb der Nachſatz
zu allen derartigen Beurteilungen: Es handelt ſich bei der
Ein=
richtung von Sondergerichten um eine Verſchlechterung, die
not=
wendig ſei; Schnelljuſtiz allein könne dem wüſten und
mörde=
riſchen Terror begegnen. Dieſer muß bekämpft werden — darüber
ſind ſich alle Juriſten einig; aber die beſtehenden Geſetze reichen
nicht dazu aus, um raſch und entſchieden den Aufruhr
nieder=
zukämpfen. Ein neues, beſonders auf den Fall eingeſtelltes
Recht verſpricht Abhilfe, und daher ſei die Verſchlechterung des
Rechts doch auch wieder eine Verbeſſerung, der man zuſtimme,
und um derentwillen man die gerügte Verſchlechterung wohl
über eine gewiſſe Zeit hin ertragen könne, ja, ſogar fordern
müſſe.
Worin liegt die angebliche Verſchlechterung? Zur
Beantwor=
tung dieſer Frage muß man einmal auf die grundſätzlichen
Be=
ſtimmungen der Notverordnungen über die Einrichtung von
Sondergrichten eingehen. Im Reichsgeſetzblatt finden wir
keines=
wegs einen neuen Delikt=Tatbeſtand geſchaffen und feſt umriſſen.
Nein, die Tatbeſtände ſelbſt ſind bereits im geltenden
Straf=
geſetzbuch aufgezeichnet. Aber die Strafen für Gewalttaten aller
Art, die im politiſchen Kampf begangen werden, ſind zur
Ab=
wehr und Bekämpfung des Terrors verſchärft und erhöht
wor=
den., Aus Gefängnisſtrafe iſt Zuchthausſtrafe geworden, die
Mindeſtſtrafe für Zuchthaus aber, die nach dem Strafgeſetzbuch
ein Jahr beträgt, iſt auf zehn Jahre erhöht worden, die
Todes=
ſtrafe gilt fortan für jeglichen Angreifer, der einen politiſchen
Gegner, einen Poliziſten, einen Soldaten überhaupt jeden
Men=
ſchen, der im Dienſte des Staates den Terror bekämpfen muß,
tötet. Brandſtifter und Sprengſtoffattentäter müſſen mit der
gleichen Strafe rechnen, übrigens auch dann, wenn ein
Un=
beteiligter dabei zufällig ſein Leben einbüßt.
Mit dieſen Strafverſchärfungen iſt ſchon eine ganze Menge
anzufangen. Ihre Androhung ſollte ſchon genügen, hat vielleicht
ſchon genügt, um ſehr ſtark abſchreckend zu wirken. Das
Sonder=
gericht kann auf Grund dieſer Beſtimmungen recht energiſch
gegen alle Fälle vorgehen, in denen politiſche Gegner oder auch
Terroriſten aus verbrecheriſchen Gelüften Leben und Geſundheit
der Allgemeinheit gefährden. Auf dieſem Gebiete und mit
der=
artigen Mitteln haben ſich die Sondergerichte ſtets bewährt. Und
die Juriſten und Laien, die gegen dieſe neue Ausnahme —
Seite 2 — Nr. 236
Inſtitution etwas einzuwenden haben, werden ſich wohl ſoviel
Objektivität abringen können, wenn ſie die Erhöhung und
Ver=
ſchärfung des Strafmaßes billigen. Selbſt die entſchiedenſten
Gegner der Todesſtrafe haben, ja in dem Kampf um dieſe
Sühnemaßnahme zugegeben, daß ohne ſie im Bürgerkrieg in
Zukunft nicht auszukommen iſt.
Wo könnten die Streiter wider das Sondergericht vielleicht
mit etwas mehr Erfolg den Hebel anſetzen? Sind es etwa die
Vorſchriften der Notverordnung, die den Gang des Verfahrens
regeln? Gewiß, auf dieſem Gebiete ſind einige Beſtimmungen
erwähnenswert, berdienen Beachtung.* Vielleicht vertragen ſie
auch kritiſche Würdigung.
Die Vorunterſuchung gilt als weſentlicher Beſtandteil eines
Strafverfahrens, der verlangte Ausbau der Vorunterſuchung
be=
weiſt am beſten, daß wir vom Ideal auch bei der Ausübung der
ordentlichen, alfo der normalen Rechtspflege noch etwas entfernt
ſind. Beim Verfahren, das vor dem Sondergericht anhängig
gemacht wird, gibt es keine Vorunterſuchung. Der
Unterſuchungs=
richter kann ſich ſofort mit der Staatsanwaltſchaft in Verbindung
ſetzen. Keine Kammer braucht nach dem Ergebnis der
Vorunter=
ſuchung zuſammenzutreten, um darüber Beſchluß zu faſſen, ob
die Tatbeſtände ausreichen, das Hauptverfahren zu eröffnen. Zur
Ladung zum Termin, zur Hauptverſammlung, waren bisher
beſtimmte, nicht zu kurz bemeſſene Friſten einzuhalten, die dem
Beſchuldigten die Möglichkeit gaben, ſich ausreichend um eine
vielleicht mögliche Entlaſtung zu kümmern, ſich auf die
Verteidi=
gung einzurichten. Jetzt iſt die Ladungsfriſt auf 24 Stunden
herabgeſetzt, und es wird zuzugeben ſein, daß dieſe Zeit nicht
durchſchnittlich ausreichen wird, um den Stoß der Anklage mit
einiger Ausſicht auf Erfolg zu parieren.
Und dann der Gang des Verfahrens. Auch hier weichen die
neuen Beſtimmungen zum Teil ſehr erheblich von den bisher
geltenden ab. Beiſpielsweiſe, was für den Strafverteidiger und
den Angeklagten ſehr, ſehr wichtig iſt: den Umfang der
Beweis=
aufnahme beſtimmt jetzt das Sondergericht von ſich aus völlig
ſelbſtverſtändlich; niemand — auch der geſchickteſte Verteidiger
nicht — vermag in den Entſchluß der Richter hineinzureden.
Dagegen ließe ſich manches einwenden, wenn nicht eben der
Notſtand gegeben wäre: Unter allen Umſtänden muß der Terror
in Deutſchland machtvoll bekämpft, müſſen die Terroriſten
abge=
ſchreckt und eingeſchüchtert werden. Dieſer hohe Zweck rechtfertigt
ſchen einmal die Sonderbeſtimmungen, die mit dem modernen
Nechtsgedanken fonſt nicht allzu nahe verwandt ſein mögen.
Ein bedeutungsvolles und oft ſchätzenswertes Mittel gab
die ſonſt geltende Strafprozeßordnung dem Beſchuldigten und
ſeinem Verteidiger in die Hand: Er konnte aus ſtichhaltigen
Gründen, deren Bedeutung er nachzuweiſen hatte, einen Richter,
ein Gericht ablehnen. Auch im Sondergerichtsverfahren wird
dieſe Beſtimmung nicht aufgehoben. Aber die Bedeutung dieſer
Möglichkeit ſcheint herabgemindert, wenn man in der
Ver=
ordnung lieſt, daß über die Ablehnung eines Richters das
Son=
dergericht entſcheidet, dem der Abgelehnte angehört. Weiter: Das
Sondergericht iſt an keinen Beweisantrag gebunden, der vom
Verteidiger oder von ſeinem Mandanten geſtellt wird; ohne
Einſpruchsrecht kann das Verlangen abgelehnt werden, über den
Kreis der bereits geladenen Zeugen hinaus noch andere zu
nennen und zu laden. Hier ſind beſonders die Strafverteidiger
mit ſcharfer Kritik zur Hand; ſie wiſſen aus ihrer Erfahrung
ſo manchen Fall zu erzahlen, der rettungs= und ausſichtslos
ausſah und ſich dennoch zum Günſtigen, zum Guten wandelte,
als es gelang, mit Hilfe eines noch in letzter Minute
aufge=
triebenen Entlaſtungszeugen die Sachlage in anderem Lichte
dar=
zuſtellen. Aber man kann doch bei der Art der Straftaten, die
von den Sondergerichten abgeurteilt werden, ohne weiteres
ein=
wenden, wie ſtark und offenkundig das Recht der Allgemeinheit
über dem Recht des Einzelnen ſteht, der ſich im politiſchen
Kampfe entſchloß, gefährliche und die Oeffentlichkeit gefährdende
Mittel anzuwenden. Der Menſch, der durch einen unglückſeligen
Zufall in eine Situation hineingeriet bei der er zum Mittäter
geſtempelt wurde, ohne es im geringſten geweſen zu ſein, wird
die beſten Zeugen in der Umgebung haben, in die ihn ein
widriges Geſchick ſtieß. Im übrigen: es iſt nur gut, wenn die
Furcht vor derartigen Eventualitäten ein bißchen abſchreckend auf
die Neugierigen wirkt, die immer und überall dabei geweſen
ſein müſſen. Der Täter aber— unſertwegen ſogar der
Ueber=
zeugungstäter muß nach Erlaß der Notverordnung über die
Einrichtung durchaus darüber im Bilde ſein, was er zu
erwar=
ten hat, wenn er ſich als Terroriſt aufführt. Und ſollte er ſich
dennoch zu hart beſtraft fühlen, ſo gibt ihm die gleiche
Notver=
ordnung das Recht in die Hand, ſeine Poſition zu verbeſſern:
Noch nie ſind die Beſtimmungen über die
Wie=
deraufnahme eines abgeſchloſſenen
Verfah=
rens ſoweit und ſo großzügig geweſen wie hier.
Man mag aus dem Charakter der Notverordnung über die
Sondergerichte herausleſen wollen, ſie räumten mit der
Er=
ziehungsidee bei Strafe und Strafvollzug gründlich auf und
kehrten zurück zur an ſich überwundenen Abſchreckungstheorie.
Daß dieſe Anſicht irrig iſt, ergibt ſich ſchon aus der
Zweck=
beſtimmung: Sondergerichte ſprechen nicht für alle
Ewigkeit Recht.
General der Infanterie a. D. Alfred v. Göringer, der ehemalige
Münchener Stadtkommandant, iſt im 75. Lebensjahre geſtorben.
Er war 1856 zu Münnerſtadt geboren und wurde nach Ausbruch
des Krieges Kommandeur der 1. Reſervediviſion. Den Max Joſefs=
Orden erhielt v. Göringer für hervorragende Führertüchtigkeit in
den Kämpfen von Mai bis Juni 1916, vor allem bei dem
franzöſi=
ſchen Durchbruchsverſuch bei Arras.
Die Trauerfeier für den verſtorbenen ehemaligen Chef der
Reichsmarine, Admiral a: D. Zenker, fand in der Friedhofskapelle
in Oſterode unter überaus großer Anteilnahme der Bevölkerung
ſtatt.
Als Nachfolger des zurücktretenden Staatsſekretärs im
Reichs=
wirtſchaftsminiſterium, Trendelenburg, iſt Geheimrat Schwarzkopf,
bisher Direktor der Landeskreditkaſſe in Kaſſel. in Ausſicht
ge=
nommen.
Der Abgeordnete Sauckel, Führer der thüringiſchen NSDAP.=
Fraktiou, iſt vom Landtagspräſidium mit der Regierungsbildung
in Thüringen beauftragt worden. Die Bemühungen des
Land=
bundes, die Deutſchnationalen an der Regierung zu intereſſieren.
ſind bisher erfolglos geblieben.
Der Vorſitzende der nationalſozialiſtiſchen Reichstagsfraktion,
Dr. Frick, hat dem Reichskanzler v. Papen Folgendes gedrahtet:
Namens nationalſozialiſtiſcher Reichstagsfraktion warne ich
ange=
ſichts 300 ungeſühnter marxiſtiſcher Mordtaten, zuletzt der Ohlauer,
vor Vollſtreckung Beuthener Todesurteile, Frick.
Der öſterreichiſche Miniſterrat hat beſchloſſen, Hitler die
Ein=
reiſebewilligung nach Oeſterreich für den 17. und 18. September
zu erteilen. Zu dieſem Termin ſoll der Landesparteitag der
Nationalſozialiſtiſchen Partei ſtattfinden.
In Frankreich wird heute ein Dekret über die 5prozentige
Herabſetzung aller ſtaatlichen Löhne und Gehälter veröffentlicht,
die im vorigen Monat vom Parlament beſchloſſen worden iſt.
Der ſpaniſche Generalſtaatsanwalt hat im Prozeß gegen die
Führer der Aufſtandsbewegung die Todesſtrafe für General
San=
jurjo und lebenslängliches Zuchthaus für die drei übrigen
Ange=
klagten beantragt.
Fünfzehn Jahre Zuchthaus.
Das Kieler Schwurgericht verurteilte den der KPD.
ange=
hörenden Arbeiter Weißig aus Neumünſter, der am 11.
Novem=
ber v. J. bei einem politiſchen Zuſammenſtoß den
National=
ſozialiſten Martens aus Bordesholm durch einen Piſtolenſchuß,
getötet, ſowie den praktiſchen Arzt Dr. Müller und den
Bank=
beamten Begemann aus Neumünſter ſchwer verketzt hatte, wegen
ſchweren Landfriedensbruchs, vollendeten Totſchlags und
ver=
ſuchten Totſchlags in zwei Fällen zu 15 Jahren Zuchthaus und
10 Jahren Ehrverluſt. Die Unterſuchungshaft wurde voll
ange=
rechnet.
Vor dem Altonaer Sonderrichter hatten ſich wegen Land
friedensbruches infolge einer Schlägerei am 30. Juli ſieben
Nationalſozialiſten und ein Reichsbannermann zu verantworten.
Da ſich von den Vorgängen kein klares Bild gewinnen ließ,
beſchloß das Gericht, das Verfahren gegen den
Reichsbanner=
mann wegen Unerheblichkeit einzuſtellen und die
Nationalſozia=
liſten freizuſprechen.
Das Altonger Sondergericht befaßte ſich weiter mit
Zuſam=
menſtößen, die ſich am 7. Juli in Pinneberg anläßlich einer
Demonſtration von Erwerbsloſen gegen eine Kürzung von
Unterſtützungsſätzen ereigneten. Die Angeklagten erhielten
Ge=
fängnisſtrafen von ſieben bis zehn Monaten.
Am Mittwoch verkündete das erſte Berliner Sondergericht
gegen die Angeklagten Schmidtke und Bickel das Urteil. Schmidtke
der Kommuniſt iſt, wurde wegen Landfriedensbruches und
Ge=
walttätigkeit gegen Perſonen zu zehn Jahren Zuchthaus bei
Anrechnung der Unterſuchungshaft verurteilt. Der
National=
ſozialiſt Bicke wurde freigeſprochen. Letzterer war wegen
uner=
laubten Führens einer Schußwaffe angeklagt.
Abſchluß der deutſch=belgiſchen
Kohlen=
verhandlungen.
Zum Abſchluß der deutſch=belgiſchen Kohlenverhandlungen
wurde heute folgendes Kommuniaué veröffentlicht:
„Die Verhandlungen zwiſchen einer deutſchen und einer
belgi=
chen Delegation von Regierungsvertretern über die Kohlenfrage,
die vom 22. bis 24. Auguſt in Brüſſel ſtattgefunden haben, ſind
heute nachmittag zu einem vorläufigen Abſchluß gelangt. Es iſt
eine Vereinbarung in Ausſicht genommen, die mit Wirkung vom
Oktober ab eine Einſchränkung der deutſchen
Koh=
leneinfuhr vorſieht. Belgien wirdDeutſchland für
die Einſchränkung einen anderweitigen Ausgleich auf
indu=
ſtriellem Gebiet gewähren, über deren Einzelheiten im
Laufe des Monats September weiter verhandelt werden ſoll.”
Herriots wirtſchaftliche Schwierigkeiten
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 24. 2
Frankreichs augenblickliche wirtſchaftliche Lage ſtellt
Anforderungen an die Finanz= und Wirtſchaftspolitik H
zöſiſchen Regierung. Das Finanzprojekt, wie es vor de
votiert wurde, war nur eine Notmaßnahme. Die
Regier=
jetzt aber mit prinzipiellen Reformen herausrücken mür
ihnen gehört auch die Konverſion, der Umtauſch der hoch=
Staatsanleihen in niedrigverzinſte. Der große Erfolg.
engliſche Regierung bei dieſer Operation erzielt hat,
auch der franzöſiſchen den Mut, dieſes heikle Problem au
Die Regierung Tardieu hat ſich dazu ſeinerzeit nicht ern
können, weil ſie fürchtete, einen Mißerfolg zu erleiden,
Die wachſende Teuerung iſt eine Folge der künſtl:
kämpfung der Kriſe durch den Staat und der ſtaatlichen
politik, die man mit etwas böſem Willen Zollkries,
taufen könnte. Man fühlt es, daß man die bisherigen
nicht fortſetzen kann, aber die ſachlichen Schwierigkeiten ſiz
ordentlich groß. Das ſieht man auch bei den Zollverha
mit Amerika, bei denen übrigens auch politiſche Mog
ſpielen. Seit mehr als zwei Jahren lebt Frankreich mitt!
in einem Zuſtand des latenten Zollkrieges. Der Handee
zwiſchen beiden Staaten nimmt ſtändig ab; Reiber;
Reklamationen aller Art ſind ſtets auf der Tagesordnun
bei den Vereinigten Staaten wirkt ſo etwas beſonders
die Politik und auf die öffentliche Meinung zurück. Bz
gehören ſowohl Frankreich wie auch Amerika zu den arn
ſchutzzöllneriſchen Ländern. Die franzöſiſche Ware veriche
langſam vollſtändig vom amerikaniſchen Markt. Denn io
franzöſiſcher Textil= und Luxusartikel ſtellen ſich unübe=
amerikaniſche Zollſätze entgegen. Frankreich verfährt äblw’gi
allen amerikaniſchen Artikeln. Hoovers Rede, in der ern
politiſche Kompenſationen für den Schuldennachlaß riwe=
wurde hier nicht mißverſtanden.
Es wäre ein großer Erfolg für die Regierung Herrru dcſct
es ihr gelingen würde, den latenten Zollkrieg mit Anrl)"
liquidieren. Aber dazu müßte Frankreich unter anderzieh
eine Reihe von beſtehenden Handelsverträgen, kündigt ukon
ſchwert werden die Verhandlungen auch dadurch, daß c cn Wo
praktiſch Frankreich ſehr wenig zu bieten hat, ſolange
hibition nicht beſeitigt ſein wird.
Die Konferenz in Ottawa, trotzdem man eigentlich
alles über ihre Beſchlüſſe weiß, ſoll die künftigen ch nach
beziehungen Frankreichs mit England erſchweren. Es
leicht für einzelne Intereſſentengruppen von Repreſſalien 1usmſchuß bzu
Frankreich iſt aber ſchon an dem Punkte angelangt, wo0)mils geg
wendigkeiten des inneren Marktes eine „forſche‟ 2/ oſtiſch
verbieten.
England zahlk die Reſtſumme des amerikar
franzöſiſchen Skützungskredits zurück.
Londoner Citykreiſe beſtätigen die aus New York H
Meldung, daß die bis zum 28. Auguſt offene Option des /0
Schatzamtes auf das Wiederborgen der im April zurückhe/ Reſen ert
Endſumme von 10 Millionen Pfund des im Sommer — AusNenum
genommenen amerikaniſchen 40=Millionen=Pfund=Bankkreu//9 Re
Stützung des engliſchen Pfundes nicht erneuert werd arſien daß
Damit iſt das engliſche Schatzamt von dem insgeſamt Foftlich
lionen Pfund betragenden amerikaniſch=franzöſiſchen S3M würde
kredit nur noch die Reſtſumme von 20 Millionen Pfund a4ℳ durch e
füiſſe zwin
Warſchauer Tagung der oſteuropäiſchen Agrar /t. 4,
In Warſchau iſt am Mittwoch vormittag durch gen en
ve=
niſchen ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten Zawadſki iczlung des
Grund einer polniſchen Initiative auf der Lauſanner K0½ Sicherh
veranſtaltete neue Tagung des ſtändigen wirtſchaftlichen 1mſuriſche
komitees der Agrarſtaaten Mittel= und Oſteuropas eröf /4 run
den. Auf der Konferenz ſind vertreten die Tſchechen /Lgegen
Ungarn, Südſlawien, Rumänien und Polen durch ihre üsſntge
Vertreter im Komitee, und Bulgarien, Lettland durch iEmoder
ſchauer Geſandten. Auf der Tagesordnung der Konfer, /teile
in erſter Linie die Vorbereitung einer gemeinſamen / Qonen der
nahme der teilnehmenden Staaten auf der für den 5. S
nach Streſa einberufenen Tagung der Lauſanner Kont” o
für den wirtſchaftlichen Wiederaufbau Mittel= und Ofſie).
d en Re
Die polniſche Delegation iſt unverzüglich mit einer Re”ſcſtsor
ſchläge hervorgetreten, die nicht mehr, wie auf den
Agrarkonferenzen Zugeſtändniſſe in erſter Linie von Derſſe” der
ſondern von den weſteuropäiſchen Gläubigerländern 7m. 4nia
ferenzſtaaten verlangen.
Die Freundin Goktfried Kellers
une Schopenhaners.
Erinnerung in den 25. Todestag der Eliſabeth Ney.
Sie war nicht nur die erſte akademiſche Bildhauerin
Deutſch=
lands, ſondern wohl auch die bedeutendſte Künſtlerin des vorigen
Jahrhunderts, die anerkannte „Porträtiſtin der Großen dieſer
Welt”. Bismarck und Garibaldi, Ludwig der Zweite von Bayern
und Georg der Fünfte von Hannover, Humboldt und Varnhagen,
Coſima, Jakob Grimm und viele andere haben ihr geſeſſen, viele
von ihnen nur ihr. Sie war aber nicht nur eine große
Bild=
hauerin, ſondern auch eine der ſchönſten und eigenartigſten
Frauen jener Zeit, die gewohnt war, alles anders zu machen,
als es üblich war, die, erſt 17jährig, ſich gegen die Eltern und die
Autorität des Biſchofs durchzuſetzen wußte, die es vermochte, als
erſte Kunſtſchülerin an den Akademien in München und Berlin
ängenommen zu werden, die ſich der Mode entgegen in antiker Art
kleidete und die vor unmehr 60 Jahren die erſte
Kameradſchafts=
ehe der Welt ſchloß, eine Ehe, die ſie ihr Leben lang vor jedem
geheim hielt, denn als „Fräulein Ney” hatte ſie ihre
Künſtlerlauf=
bahn begonnen, als „Fräulein Ney” wollte ſie die Ruhmesleiter
erklimmen. Ueberall, wo ſie lebte, war ſie der Mittelpunkt des
ge=
ſellſchaftlichen und künſtleriſchen Lebens. König Ludwig ſandte ihr
täglich die ſeltenſten Blumen, Friedrich Kaulbach lag ihr zu Füßen
und bat vergebens um ihre Hand, Chriſtian Rauch wählte ſie zur
Lieblingsſchülerin, auch Gottfried Keller war in ſie verliebt und
ſelbſt der grimme Weiberfeind Schopenhauer hat mit ihr
Freund=
ſchaft geſchloſſen. Ihre vor kurzem erſchienene Biographie von
Eugen Müller=Münſterk), die ſich wie ein feſſelnder Roman lieſt,
bringt über die letzten beiden Epiſoden folgendes;
Schon im Jahre 1855 hatte die damals
Zweiundzwanzigjäh=
rige im Hauſe von Franz Dumker und ſpäter bei Varnhagen von
Enſe den verſchloſſenen ſchweizeriſchen Dichter Gottfried Keller
näher kennengelernt, der nach ſeiner Münchener Maler= und
Heidelberger Univerſitätszeit fünf Jahre in Berlin lebte. Er ſtand
damals im rüſtigen Schaffensalter von ſechsunddreißig Jahren
und verliebte ſich in das in friſcher Jugend prangende Mädchen
ſo ſehr, daß er krank zu werden fürchtete und ſich dem
überwälti=
genden Eindruck nur durch die ſchleunige Flucht zu entziehen
wußte. Eliſabeth empfand wohl ſeine glühende Neigung, konnte
ſie aber aus begreiflichen Gründen nicht erwidern. Er floh aus
Berlin, ohne ihr ſeine Liebe geſtanden zu haben. Einem Freunde
Verlag Koehler u. Amelang, Leipzig, Ganzleinen 6,80 RM.
aber ſchrieb er ſpäter: „Es iſt das größte Uebel und die
wunder=
lichſte Kombination, die einem Menſchen paſſieren kann,
hochfah=
rend, bettelarm und gleichzeitig ſo verliebt zu ſein.‟ Den Namen
der Geliebten ſetzte der Dichter viel hundertmal unter Tränen auf
einen großen, ihm als Schreibunterlage dienenden Bogen mit dem
Zuſatz „la bella trovata” In dieſer beiſpielloſen Urkunde eines
un=
glücklich Verliebten unterzeichnet er ſich ſelbſt als „Tränenſimpel”
Nach ſeiner Begegnung mit Eliſabeth vollendete Gottfried
Keller, der damals der bildenden Kunſt bereits Abſchied gegeben
hatte, den letzten Teil ſeines vierbändigen Werkes „Der grüne
Heinrich”. In dieſem „Mittelding zwiſchen Autobiographie und
romantiſchem Abenteurerroman”, das mehr Wahrheit enthält, als
man zu Lebzeiten des verſchloſſenen Dichters vermutete, hat er
ſeiner Liebe zu Eliſabeth in der ſo prächtig und bezaubernd
ge=
ſchilderten anmutigen Grafentochter ein bleibendes literariſches
Denkmal geſetzt. In dieſem mit „Dortchen Schönfund”
überſchriebe=
nen Kapitel ſagt Keller in liebevoller Erinnerung an Eliſabeth
Ney: Sie ſelber ſah, wie ich mit ſtillem Erſtaunen wahrnahm,
einem hellen Junitage gleich; auch der Graf betrachtete ſie
über=
raſcht einen Augenblick. Sie war in ſchwarzen Atlas gekleidet, trug
um Hals ud Bruſt eine vornehme Spitzenzierde, und in dieſer
verlor ſich eine Perlenſchnur. Die dunkle Lockenlaſt aber war heute
mit beſonderem Schwunge nach dem Nacken zurückgeworfen,
wäh=
rend die hierdurch zutage tretenden lichten Felder der
Schläfen=
gegend dem Kopfe einen Ausdruck von Freiheit, wo nicht von
Stolz verliehen.
Von ſich ſelber ſagt der Dichter: „Noch geſtern hatte ich
ge=
glaubt, mit meiner verſchwiegenen Verliebtheit hoch über allem
zu ſtehen, was ich je über Liebe gedacht und empfunden. Aber nach
dieſer Frühlingsnacht ſchien mir alles Heil der Welt nur auf
dieſen zwei ſchönen Augen zu ſtehen. Während ich ſie aber aus
Dankbarkeit ſchon für ihr bloßes Daſein liebte und ehrte,
ver=
ſchmähte ich, ſie auch nur in Gedanken mit meiner Perſon zu
be=
helligen, aus lauter Demut und Furcht. Und doch war Demut und
Furcht wieder eine Lüge, wenn ſie zwanzigmal mit unbeſtimmten
Hoffnungen, mit Vorſtellungen von Glück und Freude wechſelten,
ſtatt zum Entſchluſſe weiſer Flucht zu führen.” Und weiter: „Dazu
fing es an, mir den Hals zuzuſchnüren, und ich konnte nicht anders
Luft bekommen, als durch den Ausbruch einer Tränenflut und
er=
bärmlichen Schluchzens, zum erſten Male in meinem Leben wegen
Liebesſachen.”
Viele bedeutende Menſchen der damaligen Zeit ſind durch die
geniale Bildhauerin in Stein verewigt worden. Nur an einem iſt
ſie vorbeigegangen, obwohl ſein Kopf im Laufe der Zeit ebenſo
zu einem Charakterkopf geworden war, wie der jener anderen
Modelle: Gottfried Keller. Durch ſeine voreilige Flucht iſt die
Welt um dieſe Büſte gekommen.
Jedoch zu keiner der modellierten berühmten Perſönlichkeiten
iſt Eliſabeth in ein ſo herzliches und andauerndes Verha.
treten wie zu dem Philoſophen Arthur Schopenhauer. Inn.
1859 erſchien an der Tür ſeiner Wohnung in Frankfurt 0
eine junge Dame und bat um eine Beſprechung, Frauo/ Miad
ſelten Höflichkeiten ſeitens des großen Peſſimiſten und d2Gür
feindes zu erwarten. Brüsk verweigerte der Türhüteruk0
Eintritt. Trotzdem trat ſie ein und drang bis in das inner
tum des großen, damals einundſiebzigjährigen Philoſowe
deſſen Lebensbahn ſich ihrem Ende zuneigte. Mit ihrer:Knr
menden und liebenswürdigen Ueberredungskunſt teiltesn Mich
mit, daß ſie eine Büſte von ihm machen wollte. Darauf.we
er in ſeiner plumpen charakteriſtiſchen Grobheit, daß ſie eBn
mögliches verlange. Er wünſche keine Büſte zu haben —ab)
ſten von einem unbekannten und mehr als kühnen MädgſtAb=
Nichtsdeſtoweniger erreichte ſie ihr Ziel, und wähle n ihe
vielfachen Sitzungen, zu denen ſie ihn überredet hatte, eish
ſich eine Freundſchaft, die das Leben beider nachhaltig bes
Der Bildhauerin verdanken wir die beſte Büſte Schope
ſie ſteht jetzt in der Stadtbibliothek zu Frankfurt. Die F1
ſie dem alternden Philoſophen in ſeinen letzten Tagen
zeigte ſich mehr als einmal in ſeinen Briefen.
Ein halbes Jahr vor ſeinem im September 1800
Tode ſchrieb Schopenhauer an einen ſeiner Verehrer, den
aſſeſſor Doß in München: „Im Oktober 1859 kam die Biu
Eliſabeth Ney, Großnichte des Marſchalls, aus Berlin Me
meine Büſte zu machen. Sie iſt ſehr hübſch und unbeſchre‟
benswürdig ... Wir harmonierten wundervoll. Ich häde
dacht, daß es ein ſo liebenswürdiges Mädchen geben kl.
arbeitet in einem Zimmer meines Logis, läßt ſich 904
aus der Reſtauration holen und kommt nachmittags bei!
trinken. Wir ſitzen dann beieinander auf dem Sofa, d0
mir dann vor wie verheiratet.”
So hat Eliſabeth durch ihre Anmut, ihre Liebensha;
und den beſtrickenden Zauber ihrer Perſönlichkeit del 7
abend des großen Philoſophen mit ungekannten Freudel=
„Ich werde heiter, wenn ich in Ihre Nähe komme,” vlie
ihr zu ſagen.
Von der Univerſität Gießen. Der perſönliche Dic
an der Univerſität Greifswald, Dr. jur. Erich Bley, I
des nach Leipzig gehenden ordentlichen Profeſſors Dr.”
zum ordentlichen Profeſſor für Bürgerliches und Zivilpt.
ernannt worden.
Gumbel erhebt Einſpruch. Profelſet
der zurzeit auf Einladung des Inſtitute of Educar.”
York cine Reihe von Vorträgen hält, hat, wie die ve
meldet, gegen die Entſcheidung des badiſchen Kultusmihl2
Einſpruch beim badiſchen Geſamtminiſterium erhobe!,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 236 — Seite 3
Eag, 25. Auguſt 1932
Preußenregierung ſtreikef dem Preußenparlamenk jede Befugnis ab, betrachket ſich
ſeien ledi
* Berlin, 24. Auguſt. (Priv.=Tel.)
ſreußiſche Fraktion der Nationalſozialiſten hat ſich am
s Ergebnis dieſer Fraktionsſitzung iſt die Einberufung
prlegeausſchuſſes zu verzeichnen. Sein Vorſitzender, der
zoſſialiſtiſche Abgeordnete Freisler, hat die
Kommiſſions=
uer Erhebungen an Ort und Stelle vorgenommen
wer=
umSoweit der Tatbeſtand. Ob nun aber die anderen Par=
„ſer Einladung in poſitivem Sinne reagieren werden, iſt
qu zue Frage. Nach den Beſtimmungen der Verfaſſung kann
Alusſchuß, wie von amtlicher Seite verlautet, erſt dann Verſeidigung kündigk neue Beweisankräge an.
„euthener Urteil beſchäftigen, wenn im Landtag ein ent=
M Untrag eingebracht wird und wenn eine Mehrheit
be=
iſem Antrag dem Unterſuchungsausſchuß zu überweiſen.
mſefugniſſe, ſolange er ſich nicht auf Beſchlüſſe des
Unter=
sſchuſſes ſtützen kann.
üe elegenheit entgehen laſſen werden, auch hier wieder ihre
„deilie Mehrheit herſtellen. Eine andere Frage iſt es jedoch,
der tArſitzende von ſich aus beſtimmen kann, daß Sitzungen
zerharlhdes Landtages abgehalten werden. An amtlicher Stelle
0 diuzhMöglichkeit beſtritten.
Hirfzkommt noch, daß der Reichskommiſſar für Preußen da
nach in Wort mitreden wird, mindeſtens ſoweit ſeine
Be=
ſuprün, welche Einwirkungsmöglichkeiten dieſer
Unter=
ungsruſchuß bzw. der Landtag überhaupt im Falle des
Beu=
weite Befugniſſe das Parlamenk gegenüber
der kommiſſariſchen Skaaksregierung
De Nachrichtenbüro des Vdz. wird hierzu in gut
unter=
ſeten keiſen erklärt, bei den bevorſtehenden Verhandlungen
Lanmigsplenums und ſeiner Ausſchüſſe werde ſich die
kom=
ſſauiche Regierung vorausſichtlich auf den
Stand=
mit ſten, daß ſie dem Landtag gegenüber weder
kangartlich noch an ſeine Beſchlüſſe
gebun=
ei. I9s würde bedeuten, daß die kommiſſariſche Regierung es
ſhntel ſhy durch einen etwaigen Zitierungsbeſchluß einer
Land=
zmehiht ohne ihren eigenen Willen vor den Landtag oder
Aubſüſſe zwingen zu laſſen. Die kommiſſariſche Regierung
ſie dieſeinung vertreten, da ſie allein dem
Reichs=
ſſidſeiten verantwortlich ſei, das ſie ja auf Grund
Verurrtung des Reichspräſidenten zur Wiederherſtellung der
ſtlichre Sicherheit und Ordnung in Preußen eingeſetzt ſei.
kommſariſche Regierung ſcheint dabei nicht die Abſicht zu
en, ſührrundſätzlich von jeder Mitarbeit im Parlament fern=
Malten4 ſigegen dürfte ſie klarlegen, daß es lediglich einen
delsEntgegenkommens darſtelle, wenn ſie dem
ndthloder ſeinen Ausſchüſſen ſachliche
Aus=
üfteleteile. Das gilt insbeſondere wohl für etwaige
uerpelltnonen der Fraktionen, die zum Teil zu den blutigen
ammmnſßen uſw. bereits eingebracht worden ſind. Im übrigen
u4mam z politiſchen Kreiſen, daß nach Anſicht der
kom=
ſarſiſhen Regierung die verfaſſungsmäßigen
getäftsordnungsmäßigen Rechte des Land=
4Sa0ynüber dem Reichskommiſſar und ſeiner
gie ng nicht wirkſam werden könnten, vor
len oaſo nicht die Beſtimmungen über Miß=
ſondern nur dem Reichspräſidenken verankworklich.
ommens. — Mißkrauensankräge ſeien wirkungslos.
trauensanträge. In dieſem Zuſammenhang wird betont,
daß die Reiſe des Abg. Dr. Freisler nach Beuthen gewiſſermaßen
auf eigenes Riſiko erfolgt ſei, da die kommiſſariſche Regierung
dieſem Unternehmen völlig fernſtehe.
urchmittag mit den Beuthener Todesurteilen beſchäftigt. Brachl will vor dem Landkag eine Erklärung abgeben.
Wie das Nachrichtenbüro des Vdz. meldet, beabſichtigt der
ſtellvertretende Reichskommiſſar für Preußen, Dr. Bracht, bei
eingeladen, ſich nach Beuthen zu begeben, wo am 2. und Wiederzuſammentritt des Preußiſchen Landtags in der nächſten
Woche eine Erklärung über die Stellung abzugeben, die die
kommiſſariſche preußiſche Staatsregierung gegenüber dem Landtag
einnehmen wird.
München, 24. Auguſt.
Juſtizrat Dr. Luetgebrune, der Verteidiger der Beuthener
„u dann hätte der Vorſitzende des Ausſchuſſes keine be= Verurteilten, erklärte heute dem Breslauer Vertreter des „
Völ=
kiſchen Beobachters”, ihm ſeien neue Beweismittel beigebracht
worden, die es notwendig erſcheinen ließen, den
Potempa=
eusſchuß kann natürlich noch in der Sitzung des Land= Prozeß im ordentlichen Gerichtsverfahren nachzuprüfen. Es ſei
gm 0. Auguſt einberufen werden, weil die Kommuniſten ſich ihm gelungen, feſtzuſtellen, daß der getötete Pietrzuch am Abend
des 9. Auguſt zwiſchen 22 und 23 Uhr einen SA.=Mann namens
gunte ſgitation zu treiben. Sie werden vorausſichtlich mit den Sowka mit 12 anderen Kommuniſten überfallen habe. Ein
Be=
ſonckltialiſten für einen noch zu ſtellenden Antrag auf Ein= gleiter des Ueberfallenen ſei zum Gaſtwirt Lachmann geeilt, bei
ſungg es Ausſchuſſes ſtimmen und ſo im Landtag die dafür dem das SA.=Schutzkommando lag und habe um Hilfe gebeten.
Damit erfahre der Sachverhalt eine völlig neue Beleuchtung.
Kundgebungen vor dem Beuthener Gerichtsgebände.
Beuthen, 24. Auguſt.
Vor dem Beuthener Gerichtsgebäude ſammelte ſich heute
hung=enin Frage kommen, die Möglichkeit einer Begnadigung gegen mittag eine große Anzahl uniformierter SA.=Leute unter
„prüfen Die Mitteilung, daß der Vorſitzende des Juſtizunter= Führung des Reichstagsabgeordneten Heines an, um den
Stabs=
ung=xosſchuſſes des Preußiſchen Landtags, Abg. Dr. Freisler chef der SA., Roehm, zu empfangen, der im Auftrag Adolf Hitlers
ſtiſoz.* ſch nach Beuthen begeben habe, um an Ort und Stelle die im Potempaer Prozeß verurteilten SA.=Leute beſuchte. In
wenigen Minuten hatten ſich vor dem Gerichtsgebäude, auf dem
Kaiſer=Franz=Joſephs=Platz, ſowie in den anliegenden Straßen,
lrils gegen die SA.=Leute habe, hat in parlamentari= mehrere Tauſend Perſonen angeſammelt, ſo daß die Polizei zur
wieoolitiſchen Kreiſen die Frage in den Vordergrund Aufrechterhaltung des Straßenverkehrs zwei Hundertſchaften
ein=
ſetzen mußte. Die SA.=Leute riefen: „Heraus mit unſeren
Ge=
fangenen!” und ſangen nationalſozialiſtiſche Lieder.
Gnadengeſuch der Bereinigken Verbände
Gleiwitz, 24. Auguſt.
Die Ortsgruppe Gleiwitz der Vereinigten Verbände
heimat=
treuer Oberſchleſier hat an den Reichskanzler ein Telegramm
gerichtet, in dem auf das Anwachſen der kommuniſtiſchen
Stim=
men durch den Uebertritt polniſcher Wähler zu dieſer Partei
hin=
gewieſen wird. Dieſer Eroberungsſucht hätten die nationalen
Wehrverbände, insbeſondere der Oberſchleſiſche Selbſtſchutz, der
Stahlhelm und die SA. der Nationalſozialiſten, eine ſtarke
Ab=
wehrlinie entgegengeſetzt, und lediglich aus dieſen nationalen
Gegenſätzen heraus ſeien die bedauerlichen Vorkommniſſe in
Potempa zu erklären. Eine Vollſtreckung des Urteils an bisher
unbeſcholtenen deutſchen Kämpfern würde keineswegs zur
Be=
ruhigung beitragen, ſondern darüber hinaus innere Unruhen und
auch eine Gefährdung der Oſtgrenze zur Folge haben. Die
Ortsgruppe bittet daher um Wiederaufnahme des Verfahrens
oder um Begnadigung der Verurteilten.
Slahlhelm für Begnadigung.
Berlin, 24. Auguſt.
Der Stahlhelm hat ſich in einem Schreiben an den
Reichs=
kanzler mit der Bitte gewandt, die durch das Beuthener Urteil
über fünf Angehörige der SA. verhängte Todesſtrafe auf dem
Gnadenwege von den Verurteilten abzuwenden. Ein weiteres
Gnadengeſuch hat der Königin=Luiſe=Bund an den
Reichspräſi=
denten gerichtet.
0 vonllndig erhaltene Pferde mit Sattel und Zaumzeug.
9s 300ührige Grab eines Skytenkönigs. — Uralte Koſtbar=
En aum Lder und Wolle völlig unverſehrt. — Das beſterhaltene
brauch des Königs beſtimmt und hatten aus dieſem Grunde einen
Schmuck aufzuweiſen, den die anderen Tiere nicht beſaßen. Die
Masken ſind gleichfalls hervorragende künſtleriſche Arbeiten, die
ſich durch ihren ſchönfarbigen Schmuck auszeichnen. Daneben fand
man zahlreiche Waffen, Pelze und Speiſen, die für den perſönlichen
Gebrauch des Königs beſtimmt waren. Dagegen wurde die Leiche
des Königs ſelbſt nicht mehr gefunden.
Hünengrab im Altaigebirge.)
Eineß ir koſtbarſten Altertumsfunde wurde vor einiger Zeit
demg tſſiſchen Forſcher Dr. Grianzow im Altaigebirge ge=
M. wod ſt Jahrtauſenden ewiges Eis lagert und dafür geſorgt
Daß le Gegenſtände aufs trefflichſte konſerviert wurden.
ſzou trmutete, daß ſich hier uralte Gräber der Skyten
be=
unbei Nachforſchungen ſtellte er feſt, daß ſeine
Ver=
üngen ichtig waren. Durch Zufall hatte er das Glück,
ge=
das zah eines Skytenkönigs zu treffen.
Wenu uch die Gegenſtände in dieſem Hünengrab vielleicht
ſoviglNaterialwert beſitzen, wie die Funde im Grabe Tut=
Anoesdie bekanntlich zum großen Teil aus Gold und Silber
loßſo doch die Funde in dem ſkytiſchen Königsgrab kultur=
Nchtli hnindeſtens ebenſo wertvoll, denn es ſind Dinge aus
niß ertilſtoffen, die im allgemeinen im Gegenſatz zu den
ien Eüden alten Gräbern nicht mehr erhalten ſind. Nur in
Eiemk Fällen fanden ſich derartige Dinge in alten Gräbern.
Muw t der Fund von Altai eine kulturgeſchichtliche
Senſation.
20 Kio durch die erhaltende Kraft des ewigen Eiſes nicht
e Aacweſen vollſtändig konſerviert geblieben, ſondern auch
Legemlnde, die dem alten Skytenkönig in das Grab mitge=
Dunk. Man fand hier nicht weniger als 10 vollkommen er=
De Unart gefrorene Pferde, die dem König auf ſeine Fahrt
Wn Thlutgegeben wurden. Die Pferde lagen nicht in dem
e ſelsm in dem ſich der Holzſarg befand, ſondern in einer
wer Gxkammer, die nördlich davon gelegen war. Es waren
Wones ſere, die durch ihre gleichmäßige gelbe Färbung ſich
eichnert Offenbar legte der verſtorbene Fürſt großen Wert
Deie *heitliche Färbung ſeiner Pferde. Wichtiger noch als
Dere iſ die Funde, die die Ausrüſtungen und Ausſtattungen
Derdlsltteffen. Das Sattelzeug und die Zügel waren ebenſo
twdigrhalten, wie die Satteldecken, die teils aus Leder,
aus 5i hergeſtellt waren.
Zue AKyſtände ſind koſtbar bemalt, vergoldet oder verſilbert
r 2 Heichen hölzernen Medaillons geſchmückt, in denen ſich
Opklgtzerr von zahlreichen Tieren und Menſchen befinden.
Deig airs intereſſant ſind die Filzmasken, die zwei Pferde
T” Lelkar waren dieſe beiden Pferde zum perſönlichen Ge=
Da alle Gegenſtände ſo gut erhalten ſind, daß ſie im
Original=
zuſtand in das Muſeum nach Moskau transportiert werden
kön=
nen, ohne daß man an ihnen die geringſten
Konſervierungsarbei=
ten vornehmen muß, ſo iſt anzunehmen, daß auch die Leiche des
Königs hätte erhalten bleiben müſſen. Sie muß demgemäß aus
irgend einem Grunde aus dem Grabe entfernt worden ſein. Das
Grab liegt in einer Tiefe von 5 Metern. Es hat eine Breite von
7,2 Metern und eine gleiche Länge. Darüber war von den alten
Skyten ein Steinhüngel in Höhe von 2 Metern errichtet worden,
der heute noch vorhanden iſt und auf die Mgölichkeit hinwies, daß
ſich hier ein Hünengrab befinde. Es iſt jedenfalls durch die
Ein=
wirkung des ewigen Eiſes das beſte erhaltene Grab, das gefunden
worden iſt.
(Die ſchnellſte Welt. — Der ſchwerſte Stern. — Der leichteſte Stern.
Der größte Stern. — Der heißeſte Stern.
Am Himmelszelt ſind einige Rekorde zu verzeichnen, wie das
Mont Wilſon=Obſervatorium feſtgeſtellt hat. Es wurde eine Welt
gefunden, die man ohne Bedenken als die ſchnellſte Welt
bezeich=
nen kann, bzw. als das ſchnellſte Weltenſyſtem. Die Milchſtraße,
die bekanntlich auch ein Weltſyſtem für ſich iſt und zu dem unſere
Sonne und unſere Erde gehört, macht in der Sekunde 750
Kilo=
meter. Mit dieſer Geſchwindigkeit bewegt ſie ſich nach dem Stern
Capella. Nun wurde im Sternhaufen des „Großen Bären” ein
Nebel feſtgeſtellt, der ſich mit der raſenden Schnelligkeit von 11500
Kilometer in der Sekunde fortbewegt. Er iſt alſo nicht weniger
als faſt 20mal ſo ſchnell wie unſere Milchſtraße. Dieſer „Nebel”
iſt etwa nicht eine Nebelerſcheinung, ſondern er iſt ein richtiges
Weltſyſtem im Sinne der Milchſtraße, erſcheint uns aber nur
wegen ſeiner großen Entfernung als Nebel. Noch andere Rekorde
können wir verzeichnen. Der Stern „Capella” iſt nicht nur ein
Rieſenſtern von ungeheurer Größe, ſondern er iſt auch einer der
leichteſten Sterne, der am Himmelszelte ſeine Bahn zieht. Dieſer
Stern im „Fuhrmann” hat nämlich eine Materie, die nicht viel
dichter iſt als unſere Luft. Wenn Menſchen auf ihm wohnen
könn=
ten, dann würden ſie ihn geradezu einatmen können. Dieſer Stern
Koalikionsgeſpräche in Skuktgark.
* Berlin, 24. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Am Mittwoch haben ſich in Stuttgart Unterhändler
des Zentrums und der Nationalſozialiſten
ge=
troffen. Unter ihnen befand ſich bemerkenswerterweiſe auch der
frühere Reichskanzler Dr. Brüning. Dieſer Zuſammenkunft
wurde in Berlin eine große Bedeutung beigemeſſen. Vielfach war
zu hören, daß die Unterhändler nicht ohne feſte Abmachungen
auseinander gehen würden. Die Dinge ſind aber anders
ge=
laufen. Am Mittwoch abend wurde jedenfalls in Berlin erklärt,
daß die Stuttgarter Konferenz irgendeine
Aus=
ſicht auf einen erfolgreichen Abſchluß der
ein=
geleiteten Verhandlungen nicht eröffnet hätte.
Das kann alſo nur heißen, daß die Bemühungen, eine Koalition
in Preußen herbeizuführen, und gleichzeitig auch für das Reich
feſte Abmachungen zu treffen, geſcheitert ſind.
Welche Gründe für den mehr oder weniger negativen
Aus=
gang der Stuttgarter Konferenz maßgebend ſind, läßt ſich nur
vermuten. Wir glauben zu wiſſen, daß das Zentrum bereit war,
mit den Nationalſozialiſten gegen die Regierung Papen durch
dick und dünn zu gehen, aber nur auf der Baſis der Legalität,
ſund daß ſie dabei weitgehende Sicherungen für die eigene Partei
in Anſpruch genommen haben, die ihnen die Nationalſozialiſten
weder geben konnten noch wollten. Damit ſtehen beide Teile
wieder dort, wo ſie ſchon einmal ſtanden, und die
verſtändigungs=
bereiten Nationalſozialiſten, d. i. jener Flügel innerhalb der
NSDAP., der der Auffaſſung iſt, daß die Partei ohne ein
Zu=
ſammenarbeiten mit anderen Gruppen nicht zur Macht gelangen
wird, iſt um eine Enttäuſchung reicher. Sie wollten auf alle
Fälle aus der Iſolierung heraus, haben wohl auch zunächſt eine
gewiſſe Billigung durch Adolf Hitler gefunden, ſind aber dann
nach Lage der Dinge mit neuen Anweiſungen verſehen worden,
die automatiſch in Stuttgart den negativen Ausgang
herbei=
führen mußten.
Das Schickſal des Reichskags.
Es fragt ſich nun, wie die nächſte Zukunft ausſehen wird.
Im Regierungslager iſt man nach wie vor ohne jeden
erſicht=
lichen Grund recht optimiſtiſch. Es wird ſich nach Auffaſſung
der Regierungskreiſe jetzt weder in Preußen noch im Reich etwas
ändern. Wäre es allerdings gelungen, Zentrum und
National=
ſozialiſten unter einen Hut zu bringen, dann hätte es nicht nur
in Preußen einen ordentlich gewählten Miniſterpräſidenten
ge=
geben, vor dem der Reichskommiſſar hätte zurückweichen müſſen.
Dann wäre gleichzeitig auch im Reichstag eine arbeitsfähige
Mehrheit zuſtandegekommen, an deren Arbeitsfähigkeit natürlich
niemand geglaubt hätte. Aber die parlamentariſche Mehrheit
wäre ſichergeſtellt, und dem Reichspräſidenten nahegelegt worden,
nun das Präſidialkabinett zurückzuziehen und durch eine
par=
lamentariſch Regierung zu erſetzen.
Alle dieſe Möglichkeiten ſind jetzt bis auf weiteres
aus=
geſchaltet. Es dreht ſich jetzt alles um die Frage, was wird
aus dem Reichstag? Die Zukunft des Reichsparlaments iſt
keineswegs roſig. Es kann ihm paſſieren, daß es vor ernſte
Tatſachen geſtellt wird, alſo das jetzt noch in Arbeit befindliche
Regierungsprogramm gleich in Form einer Notverordnung
mit=
ſchlucken ſoll. Da 90 Prozent aller politiſchen Gruppen gegen
die Regierung Papen ſind, rückt die Auflöſung immer mehr in
greifbare Nähe. Nun kann es aber auch paſſieren, daß es wegen
Klara Zetkin zu Ereigniſſen kommt, die den Reichspräſidenten zu
ſehr einſchneidenden Maßnahmen zwingen könnten und in
Zu=
ſammenhang damit vielleicht unter Umgehung einem Auflöſung zu
einer weit geſteckten Vertagung des Reichstages. Aber das ſind
alles noch Vermutungen. Irgendwelche Beſchlüſſe über das, was
vom 30. Auguſt ab für die Reichsregierung in Frage kommt,
ſind noch nicht gefaßt. Sie werden ſich aber unmittelbar nach der
Eröffnung der erſten Reichstagsſitzung nicht mehr auf die lange
Bank ſchieben laſſen. Wie es heißt, ſei die Regierung auf alle
Eventualitäten vorbereitet.
Im „Angriff” wird in polemiſcher Form behauptet, daß
Reichskanzler v. Papen und Reichswehrminiſter v. Schleicher
wenige Stunden nach dem Beuthener Urteil der
Premierenauffüh=
rung eines Berliner Operettentheaters beigewohnt hätten. An
amtlicher Stelle wird Wert gelegt auf die Feſtſtellung, daß weder
der Reichskanzler, noch der Reichswehrminiſter in dieſen Tagen
überhaupt im Theater geweſen ſind.
Wie der Berliner Polizeipräſident mitteilt, iſt der „Angriff”
wegen Bekämpfung und Verächtlichmachung des Reichskanzlers,
wegen Aufreizung zum Ungehorſam und zur Auflehnung gegen die
Staatsgewalt mit ſofortiger Wirkung bis zum 31. Auguſt
ver=
boten worden.
war ſchon den alten Griechen gut bekannt und ſie haben ihn in
einer Sage verwendet. Die Ziege der Amalthea, die den jungen
Zeus nährte und deren Fell dem Gotte ſpäter als Schild diente,
wurde nämlich nach griechiſcher Auffaſſung unter die Sterne
ver=
ſetzt. Daher hat ſie auch ihren Namen erhalten, denn „Capella”,
heißt Ziege.
Die Natur hat aber noch größere Ueberraſchungen, denn es
gibt tatſächlich noch einen leichteren Stern, nämlich den „Antares”.
Seine Maſſe iſt ſo gering, daß ſie ungefähr die Dichtigkeit eines
mit einer Luftpumpe geleerten Raumes hat. Der Stern iſt
feuer=
rot und gleich Capella ein Rieſenſtern. Dieſer „Antares”, kann
für ſich den Rekord in Anſpruch nehmen, wirklich der leichteſte
Stern am Himmelszelt zu ſein. Das Gegenſtück zu ihm iſt ein von
dem Aſtronomen van Manen gefundener Stern, der angeblich
400 000mal ſo dicht iſt wie das Waſſer. Das iſt ſchon eine ganz
unvorſtellbare Dichtigkeit und Schwere. Platin iſt ſchon ſehr dicht
und ſchwer, aber dieſes „Objekt van Manen” iſt noch 16000mal ſo
ſchwer wie Platin. Ein Menſch von dem Normalgewicht von
75 Kg. würde auf dieſem Stern ein Gewicht von vielen
hundert=
tauſend Kilogramm haben. Man müßte aus Gaſen beſtehen, wenn
man da oben leben wollte. Wie derartige Dichten entſtehen, iſt
auch dann noch ein Geheimnis, wenn man annimmt, daß der
Stern nur aus Atomkernen ohne Elektronenbahnen beſteht. Es iſt
nämlich unerklärlich, wie eine derartige Maſſe entſtanden ſein ſoll,
Schon der Begleiter des „Sirius”, der die 50 000fache Dichte des
Waſſers hat, war der Forſchung ein Rätſel, und dieſer Stern iſt
noch achtmal ſo dicht. Man erkennt daraus, daß die Schöpfung die
merkwürdigſten Gegenſätze ſchafft. Wenn wir auch glauben, daß die
Sterne, die wir in der Nacht am Himmel ſehen, alle ziemlich gleich
ſind, ſo erkennen wir aus dieſen Angaben, daß die Unterſchiede
ungeheuer groß ſind. Es gibt am Himmel zahlreiche dunkle Sterne,
die überhaupt keine Wärme mehr haben. Sie raſen kalt und tot
durch eine Kälte von 373 Grad Celſius, von der der Weltenraum
erfüllt iſt. Der Gegenſatz zu dieſem Rekorde an Kälte iſt ein
Re=
kord an Hitze, den ein Stern im Sternbild des „Pegaſus”
dar=
ſtellt. Das Mont Wilſon=Obſervatorium hat feſtgeſtellt, daß dieſer
Stern eine Rekordtemperatur von 400 000 Grad aufweiſt. Er iſt
alſo rund 70mal ſo heiß wie die Oberfläche der Sonne. Wenn er
uns ſcheinen würde, dann wären auf der Erde Temperaturen von
2000 Grad nicht gerade eine Seltenheit. Wir müſſen alſo dankbar
ſein, daß wir dieſe ungeheuere Hitze nur aus der Ferne bewundern
können.
Gottesſaat und Seelenernte. Eine Sammlung von 52
Gelegen=
heitspredigten und Vorträgen von Andreas Obendorfer.
gr. 8‟. Broſch. 5.50, Ganzleinen 7.00 RM.
Die vorliegende Ausgabe iſt unverändert geblieben; Papier,
Druck und Aufmachung ſind verbeſſert worden.
Seite 4 — Nr. 236
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 25. Augm!
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Statt Karten!
ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Dr. jur. Hans Heckmann
und Frau Liesbet
geb. Diefenbach
Darmstadt, den 25. August 1932.
Roßdörferstraße 108.
Unſer treues, unvergeßliches Mütterchen
Margarete Werner Witwe
geb. Schäfer
iſt nach einem arbeitsreichen, von unendlicher Liebe ausgefülltem
Leben im vollendeten 64, Jahre für immer von uns gegangen.
In tiefer Trauer:
Karl Werner u. Frau
Lina geb. Petri.
Darmſtadt, den 24. Auguſt 1932.
Friedrich=Ebertplatz 14.
Die Beiſetzung hat in aller Stille ſtattgefunden.
Todes=Anzeige.
Geſtern mittag entſchlief ſanft nach Gottes
un=
erforſchlichem Ratſchluß, mein innigſtgeliebter Mann,
unſer herzensguter treuer Vater und Großvater
Her: Georg Erle
Lokomotipführer i. R.
nach langem, ſchwerem Leiden, im Alter 80½ Jahren,
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Fran Margarete Erle. geb. Langendorf
nebſt Kinder und Enkel.
Darmſtadt (Kahlertſtraße 45), Neu=Iſenburg, Eberbach,
Stuttgart, den 23, Auguſt 1932.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Die Beerdigung findet Freitag, den 26. Aug. 1932,
nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt. (*
Nach längerem Leiden iſt heute meine liebe Frau
Dantfägang.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen
Auguſt Weinmann
Gerichts=Referendar
ſowie für die vielen Kranz= und Blumenſpenden
ſagen wir innigen Dank.
Familie Jakob Weinmann.
Darmſtadt, den 24. Auguſt 1932.
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verstag, 25. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 236 — Seite 5
Aus oer Landeshauprtidot.
Darmſtadt, den 25. Auguſi 1932.
wiſchen der Niele und dem Fünfhunderter.
Eme launige Betrachtung über die Wohlfahrtskugel
der Heſſiſchen Winterhilfe 1932/33.
5t im Leben ſo, daß bedeutende Angelegenheiten ſchnell
werden, während Dinge — ſagen wir einmal — mittel=
Bedeutung weniger Beachtung finden. Das trifft auch
Wohlfahrtskugel der Heſſiſchen Winterhilfe zu. Wenn
de ein Fünfhunderter gezogen wird, dann ſpricht und druckt
erfreuliche Begebenheit ſchnell herum, und wer ſeine
zieht, um den Fünfziger zu opfern, der tut es ſicher=
Kand aufs Herz — in dem ſtillen Wunſch, daß ihm der
werter zufallen möge. Wo es etwas zu gewinnen gibt,
ue zu erben iſt, da legt man — das unterliegt kaum einem
— immer den größten Maßſtab an. Man möchte ſtets
ſwtgewinn ſein Eigen nennen Trotzdem aber iſt man
ſErdes auch zufrieden, wenn einem das Glück überhaupt
ir klingender Münze zufällt. Aber davon ſpricht man
veniger jedenfalls, als wenn ein Fünfhunderter aus der
olt, ſo daß man ohne viel Umſtände auf den Gedanken
Eann, die Wohlfahrtskugeln enthielten nur 500 RM.
und — Nieten. Weit entfernt davon. Groß iſt gerade
werjenigen, denen die Wohlfahrtskugel Gewinne brachte
2.—, 3.—, 5.—, 10.—, 25 —. 100.— RM. Manche
ſiot wird auch durch einen ſolchen Gewinn behoben und
Eille Wunſch kann in Erfüllung gehen. Man betrachtet
mrnnten kleineren Gewinne als eine
Selbſtverſtändlich=
ſar ſo ſelbſtverſtändlich, wie die Wohlfahrtskugel ihr
Ver=
lält, daß Gewinne von —,50 bis 500 RM. in ihr
vor=
ſind und jede 10. Kugel eine Glücksſpenderin iſt.
Gewinne werden ohne jeden Abzug an den Inhaber
ſinnſcheines ausgezahlt. Eine Steuer wird nicht erhoben.
Wohlfahrtskugel nun nicht gleich einen Gewinn
ein=
wer neben der Niete nur die Marzipankugel in dem
härſtchen vorfand, der denke daran, daß es ſchlechterdings
ſich iſt, immer zu gewinnen. Er denke auch daran, daß der
ſeck der Wohlfahrtskugel=Lotterie ja der iſt, Hilfe zu
gür die in ihrem Fortbeſtehen ernſtlich bedrohten
Ein=
der Freien Wohlfahrtspflege. Der Dank, den die
dem ſpendet, der ſein Scherflein gegeben hat, ſei der
auch weiterhin das große Wohlfahrtswerk der Heſ=
Bimterhilfe zu fördern, damit der Not des kommenden
ſchon jetzt ein Damm entgegengeſetzt wird. Jeder, der
zeiflein riskiert, ſei es aus dem Gedanken zu helfen,
veil er das Glück verſuchen will, hilft den Aermſten
ſin Darmſtädter Schulmann dem beſondere Verdienſte um
Bſchule zukommen, Herr Lehrer Theodor Hilsdorf,
m 25. Auguſt ſeinen 70. Geburtstag. Er iſt in Beſſungen
Schon früh erkannte er die beſondere Bedeutung der
gkeitsübungen für den geſamten Unterricht. Der Beſuch
ſtch kurſes für Handfertigkeits=Unterricht im Jahre 1889
g gab ihm noch beſondere Anregung und veranlaßte ſeine
auf dem Gebiete der Schulreform. Die Erkenntnis,
lusbildung der Hand nicht nur die Geſchicklichkeit fördern
enne anregen kann, ſondern auch ein wertvolles Mittel
ung des Geiſtes iſt, ließ ihn mit Eifer für die praktiſche
mung des Handfertigkeitsunterrichts in der Schule ein=
Der Direktor des Realgymnaſiums, Herr Geh. Schulrat
ab ihm ſchließlich Gelegenheit zu praktiſchen Verſuchen,
uh die Anfertigung von Modellen zu Darſtellungen bei
ſian im Volksbildungsverein. Im Jahre 1899 wurde
Hils=
ie Ballonſchule berufen, um hier praktiſche Verſuche mit
eitsunterricht durchzuführen. Seine Erfahrungen und
hat er in mehreren Schriften niedergelegt. Welche
ſeine Beſtrebungen auch außerhalb fanden geht daraus
as der Geſchäftsführende Ausſchuß für die allemeine
ehrerverſammlung in Berlin im Jahre 1912 von
Hils=
größere Anzahl Schülerarbeiten anforderte die zur
eng des Begriffes „Arbeitsſchule” beitragen ſollten. Noch
hdem er 1927 wegen Erreichung der Altersgrenze aus
huldienſt ausſchied, iſt er in vorbildlicher Weiſe im
n Ballonſchule nach den Plänen eines Gartenfachmannes
tätig. Ein großer Kreis von Freunden, ehemaligen
gund Schülerinnen, bringt heute dem Lehrer und
Volks=
nd ſeiner ſegensreichen Arbeit dankbare Anerkennung
ſnund verbindet damit die beſten Wünſche für ſeinen
And.
7 den Ruheſtand verſetzt wurde am 19. Auguſt 1932: der
einrich Oechler zu Wenings, auf ſein Nachſuchen unter
ung der dem Staate geleiſteten treuen Dienſte vom
: 1932 ab.
ſhes Alter. Herr Oberbahnmeiſter i. R. Julius
Bruch=
dahier, Mathildenſtraße 10, vollendet am 26. Auguſt in
ſtiger und körperlicher Friſche ſein 80. Lebensjahr.
Feſſiſches Landestheater. Der Vorverkauf zu den
Auf=
w der erfolgreichen Revue=Operette „Im weißen
am Samstag, dem 27., Sonntag, dem 28. Auguſt, ſowie
dem 3. und Sonntag dem 4. September, hat
außer=
lebhaft eingeſetzt und wird auch heute fortgeſetzt.
R
Ous Sinet auf vein Siaokncati.
Etwas Ungewöhnliches zur „Aufmunkerung”. — Launen vor 70 Jahren.
ein Zeit in jantiger Hohe.
Am Anfang der ſechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts,
da noch die Vertreter des durchlauchtigen deutſchen Vundes in der
Eſchenheimergaſſe in Frankfurt am Main tagten lenkte das Steuer
des heſſiſchen Staates der Miniſterpräſident Reinhard von
Dal=
wigk. Damals beherbergte unſere Reſidenz auch noch eine Reihe
von Geſandten euroväiſcher Großmächte, und mit einigen dieſer
Herren pflog der Miniſter neben den offiziellen Einladungen
einen regen intimeren Verkehr, deſſen Mittelpunkt eben Dalwigk
buidete, der mit Recht in der Ge ellſchaft den Ruf eines geiſtvollen
Mannes wie eines liebenswürdigen und witzigen Cauſeurs genoß.
Da geſchah es denn — wie uns ein höherer Finanzbeamter,
ein Zeitgenoſſe und ein warmer Verehrer des Miniſters, in ſeinem
„Tagebuch” erzählt — daß Anfang Dezember 1862 die Gattin des
öſterreichiſchen Geſandten in Darmſtadt, die Gräfin Lützow.
ein=
mal zu dem befreundeten Miniſterpräſidenten äußerte, „es ſei in
den Zirkels jetzt ſo ſtill, er ſolle für etwas Aufmunterndes ſorgen.”
Und „da” — ſo fährt der Chroniſt weiter fort — „mußte etwas
ganz Ungewöhnliches geſchehen‟. Dieſes Außergewöhnliche war
dann die „Féte auf dem Darmſtädter Kirchturm”.
Gegen die Mitte des Monats Dezember empfingen nämlich
der öſterreichiſche Geſandte Graf Lützow und ſeine Gemahlin, der
Geſandte Frankreichs Graf Reiſet, ein Herr von Labinsky von der
ruſſiſchen Geſandtſchaft mit ſeiner Gattin und noch einige
Mit=
glieder der Hofgeſellſchaft von dem Miniſter eine Einladung zum
Diner für den 17. Dezember.
Die Einladung war etwas myſteriös gehalten, denn der Ort,
wo man ſich zu heiterer Geſelligkeit zuſammenfinden ſollte, war
in der Zuſchrift nicht angegeben Man ward nur gebeten, ſich im
Wagen vor dem alten Palais einzuſtellen, dort würde man alles
weitere hören.
Als nun am 17. Dezember Dalwigks Gäſte am genannten Orte
vollzählig verſammelt waren — es waren im ganzen zwölf
Per=
ſonen — ſetzten ſich die Wagen, voran der des Miniſters, ſofort in
Bewegung. Sie verließen zunächſt auf dem kürzeſten Weg die
Stadt, fuhren dann um die Reſidenz herum, um an der
Schwanen=
ſtraße wieder in die Stadt einzupaſſieren und hielten endlich
nach weiteren Kreuz= und Querfahrten am Fuß des
Stadtkirch=
turms wo Dalwigk, freundlich lächelnd, ſeine Gäſte einlud, die
enge Stiege die nach der Behauſung des Türmers führt, ſich
hin=
auf zu bemühen.
Dort fand die Geſellſchaft alles feſtlich hergerichtet, um ſo
vor=
nehme Gäſte würdig zu empfangen. Das Wohnſtübchen des „
höch=
ſten” Beamten in der Stadt war friſch tapeziert und mit
elegan=
ten Möbeln ausgeſtattet worden, die man — anders gings nicht
bei der engen Stiege — mittelſt Winden hinaufbefördert hatte.
Auserleſene Speiſen und köſtliche Weine hatte das Hotel „Prinz
Karl”geliefert, und die Gäſte des Herrn Miniſters zögerten dann auch
nicht den dargebotenen Leckerbiſſen, die nach ſo langen Irrfahrten
um ſo willkommener waren, kräftig zuzuſprechen. Alles in allem
haben wir keinen Grund, den Worten unſeres Chroniſten zu
miß=
trauen wonach Dalwigks Gäſte, ſich köſtlich amüſiert” hätten.
„Das Impromptu auf dem Darmſtädter Turm” wurde in der
Reſidenz ſofort bekannt und bildete naturgemäß tagelang das
Ge=
ſprächsthema in Darmſtadt.
Daß das Diner auf dem Kirchturm nicht allſeitig Beifall fand,
daß es ſogar mitunter ſcharf verurteilt wurde, kann man verſtehen.
So ſoll auch Großherzog Ludwig III. ſich damals ſehr ungnädig
darüber geaußert haben, daß der Miniſter es gewagt habe, über
der Gruft ſeiner fürſtlichen Ahnen mit ſeinen Freunden zu tafeln.
Man wird es ferner begreifen, daß auch außerhalb Darmſtadts ſich
die Oeffentlichkeit mit dem eigenartigen Diner des Miniſters
ſtark beſchäftigte. Und ſo hat denn auch Ernſt Dohm, der bekannte
Mitarbeiter des Kladderadatſch, dem Diner auf dem
Stadtkirch=
turm ein Spott=Gedicht gewidmet.
— Darmſtädter Künſtler auswärts: Ueber Elſe C. Kraus
liegen nach ihren letzten künſtleriſchen Darbietungen eine
An=
zahl Kritiken vor, aus denen wir Nachſtehendes zitieren: Wiener
Tag: Das Internationale Muſikfeſt vermittelte uns die
Bekannt=
ſchaft mit der geradezu phänomenalen Pianiſtin Elſe C. Kraus..
D. Stunde, Wien: Elſe C. Kraus, kühn und ſtürmiſch, war eine
ideale Interpretin . . . Lüb. Gen.=Anz.: Welche Summe
ein=
fühlender Liebe gehört dazu die intenſiven Spannungen und
Entladungen neuer Muſik mit ſolcher Lebendigkeit auszuprägen
und mit ſolch hinreißender Meiſterſchaft wiederzugeben
Dtſch. Muſ.=Ztg., Hamburg: In E. C. Kraus waltet weiblicher
Inſtinkt, gepaart mit genialem Schauen eine ſchöpferiſche
Leiſtung in ihrer kühnen Anlage und fanatiſchen Hingabe.
„Haarglanz” adstringiert das Haar, d.h. er zieht das
vom Waschen aufgeguollene Haar schnell wieder zusammen, sodaß s
es glatt und fein, straff und elastisch wird. „Haarglanz”
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hochwertigen, kosmetisch wirksamsten Schwarzkopf-Extra.
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— Anloy=Gedenkfeier der früheren Leibgardiſten. Wie
all=
jährig feiert die Vereinigung früherer Leibgardiſten den Tag
der Schlacht bei Anloy, bei der das Regiment im großen
Welt=
krieg die Feuertaufe erhielt. Der Zeit entſprechend findet am
Samstag, dem 27. Auguſt, im Bürgerhof. Eliſabethenſtr. 2. bei
Kamerad Hüter, ein vaterländiſches Konzert der ehem. Hoboiſten
unter Leitung des Kam. Greilich und unter Mitwirkung der
Spielleute der Vereinigung ſtatt, bei dem ein Mitkämpfer der
Schlacht eine kurze Gedächtnisrede halten wird. Der Eintritt iſt
frei, und werden die Mitglieder mit ihren Angehörigen zu recht
zahlreichem Beſuch eingeladen.
— Otto Bruder, ein in Darmſtadt bekannter Name hat uns
mit der „Grenzmark” ein feines Laienſpiel geſchenkt. Es iſt ein
Spiel von Freiheit und Treue. Dasſelbe wird am Sonntag, den
28. Auguſt, für Jugendliche, am Montag, den 29. Auguſt, für
Er=
wachſene, durch die Ev. Jugendbünde der Petrusgemeinde
aufge=
führt, und zwar an beiden Abenden um 20.,30 Uhr im
Gemeinde=
haus Eichwieſenſtraße 8. Karten ſind bei den Mitgliedern der
Bünde, in der Papierhandlung K. F. Bender und bei Herrn
Kirchendiener Kropp erhältlich.
— Promenaden=Konzert. Donnerstag, den 25. Auguſt ſpielt
das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp
von 5—6 Uhr am Riegerplatz nach folgendem Programm: 1. Hoch
Habsburg, Marſch (Kral). 2. Ouvertüre zur Oper „Wenn ich
König wär” (Adam). 3. Man lacht, man lebt, man liebt, Walzer
(Gilbert) 4. Holzſchuh=Tanz aus der Oper „Zar und
Zimmer=
mann” (Lortzing). 5. Fantaſie aus Kreutzers Werken (Bohne),
6. Regimentskinder, Marſch (Fucik).
ondphaſen und Elementar=Kataſtrophen.
Zuſammenhang zwiſchen Vollmond, Neumond und Elemenkarkakaſtrophen.
Erdbeben, Schlagwelker und Ueberſchwemmungen. — Hellſame Zahlen für 1931.
Kurchtbare Ueberſchwemmungskataſtrophe in der
Mand=
olgte vor einigen Tagen, kurz vor Beginn des
Voll=
deſer Zuſammenhang erſcheint nicht zufällig, da viel=
Rornmen wird, daß die Mondphaſen, wie Vollmond und
auf die Erde, das Erdinnere uſw. einen erheblichen
usüben. Natürlich gibt es auch Elementarkataſtrophen,
tzerade äußerlich mit den Mondphaſen zuſammenhängen.
Statiſtik, die Richard Zimmermann für 1931 aufgeſtellt
ſt doch ein auffälliges Zuſammentreffen von
Elementar=
den und Mondphaſen.
ahre 1931 ereigneten ſich nicht weniger als 14 Erdbeben
lagwetterkataſtrophe um die Zeiten von Neumond oder
Das Erdbeben in Griechenland am 4. Januar 1931
auf das Kalenderdatum des Vollmondes, gleicherweiſe
Erdbeben in Neuſeeland am 3. Februar 1931. Die
ſterkataſtrophe in Eſchweiler erfolgte am 21. Februar
Wahres, 4 Tage nach dem Datum des Neumondes das
in Griechenland und Südſlawien am 6. März 1931 er=
Tage nach Vollmond, deſſen Kalenderdatum auf den
ſelben Monat verheerte ein Erdbeben die Philipinen=
19. und am gleichen Tage war Neumond. Das
Erd=
icaragua und die Schlagwetterkataſtrophe in Aſturien
ſich am 31. März desſelben Jahres. Zwei Tage ſpäter
ond ein. Ein Tag nach dem Erdbeben in Nicaragua
Trier und in der Eifel Erdſtöße verſpürt, die vielleicht
allmond vom 2. April zuſammenhingen, ſo daß dieſer
des 2. April die Erdbeben in Nicaragua und Trier
ſchlagwetter in Aſturien auf dem Gewiſſen hätte. Auch
die Erdbeben in Transkaukaſien und Liſſabon vom April und
Mai 1931 fielen ungefähr mit Voll= und Neumondsdaten
zu=
ſammen. Ganz auffällig iſt aber dieſes Zuſammentreffen wieder
bei dem Erdbeben in Afghaniſtan, das am 16. Juni 1931
ſtatt=
fand. Am gleichen Tage war Neumond, nämlich auch am 16. Juni.
Genau 1 Monat ſpäter, am 16. Juli, war, das Erdbeben in
Ecuador, und 1 Tag vorher, nämlich am 15. Juli war Neumond.
Das Fernbeben in der Südſee erfolgte am 12. Auguſt, am
13. Auguſt war Vollmond. Das Erdbeben in Belutſchiſtan wurde
am 27. Auguſt feſtgeſtellt, und 1 Tag ſpäter war Vollmond
End=
lich brachte der 15. September 2 Erdbeben, nämlich in
Griechen=
land und Japan, auffälligerweiſe 3 Tage nach dem Datum des
Neumondes am 12. September.
Welche Zuſammenhänge hier vorwalten, läßt ſich noch nicht
erkennen. Vielleicht haben die Mondphaſen mit ihren größten
Niveauunterſchieden der Ebbe und Flut der Ozeane irgendeinen
Einfluß auf dieſe Vorgänge im Erdinnern, wie ſie ſich bei
Erd=
beben und Schlagwetter=Kataſtrophen darſtellen. Da auch die
Un=
wetter=Kataſtrophen nach neueren Auffaſſungen im
Zuſammen=
hange mit den Vorgängen im Erdinnern ſtehen — das Luftmeer
und ſeine Erſcheinungen ſind von der Erde abhängig — ſo beſteht
auch die Möglichkeit, daß Ueberſchwemmungskataſtrophen in
irgendeiner Form mit Erde und Mond in Beziehungen ſind. Das
Polarjahr 1932 will zahlreiche ähnliche Rätſel aufklären.
Viel=
leicht ſind die Forſchungsergebniſſe auch geeignet, in dieſe
merk=
wurdigen rein zeitlichen Zuſammenhänge zwiſchen Mondphaſen
und Elementar=Kataſtrophen hineinzuleuchten und den Beweis
zu erbingen, daß dieſe Zuſammenhänge nicht nur zufällig zeitlich
geordnet ſind, ſondern einer inneren Notwendigkeit entſpringen.
Dem Reichsfronkſoldakenkag entgegen!
Mit Recht richten ſich die Augen der deutſchen Oeffentlichkeit
immer mehr auf den 13. Reichsfrontſoldatentag, der am 3. und
4. September vom Stahlhelm, der großen Organiſation der
natio=
nalen Frontſoldaten und der wehrwilligen deutſchen Jugend in
Berlin veranſtaltet wird. Die Vorbereitungen ſind inzwiſchen
ſo=
weit gediehen, daß ein Ueberblick über den Verlauf dieſes Tages
durchaus möglich iſt. Man muß damit rechnen, daß dieſer
Stahl=
helm=Aufmarſch ſchon rein zahlenmäßig das gewaltigſte Ereignis
ſeiner Art ſein wird. Die Reichsregierung hat die Bedeutung
die=
ſer Kundgebung des überparteilichen nationalen
Frontſoldaten=
tums voll gewürdigt, und zum erſten Male werden führende
Re=
gierungsmitglieder in amtlicher Eigenſchaft an den
Veranſtal=
tungen teilnehmen. Damit wird der Wandel beſonders deutlich
gemacht, der ſich in unſerem politiſchen Leben vollzogen hat.
Wäh=
rend früher namentlich gewiſſe Länder=Regierungen den
Stahl=
helm zu einer „ſtaatsfeindlichen” Organiſation zu ſtempeln
ſuch=
ten, wird jetzt ausdrücklich anerkannt, daß der überparteiliche
Bund der deutſchen Frontſoldaten eine der ſtärkſten Kräfte, wenn
nicht die ſtärkſte Kraft des nationalen Wiederaufbaues überhaupt,
darſtellt.
Es iſt auch ein Zeichen für den Wandel der Zeiten, daß nach
den bisherigen Zuſagen der deutſche Rundfunk in weitem Umfang
in den Dienſt der Verbreitung dieſer Kundgebungen geſtellt wird.
Noch vor Jahresfriſt wurde unter ſozialiſtiſchem Einfluß die
Uebertragung der gewaltigen Frontſoldatenkundgebung in
Bres=
lau hintertrieben, obwohl ſie urſprünglich zugeſagt worden war
Hier iſt jetzt eine breite Breſche geſchlagen worden, und es muß
mit Genugtuung feſtgeſtellt werden, daß diesmal die geſamte
deutſche Oeffentlichkeit durch den Rundfunk über ein
ſtaatspoli=
tiſch wichtiges Ereignis unterrichtet wird
In der deutſchen Oeffentlichkeit iſt die Erkenntnis längſt im
Wachſen, daß gerade das Wirken einer aufs Soldatiſche
abgeſtell=
ten überparteilichen Organiſation, wie es der Stahlhelm iſt, in der
heutigen Zeit eine Lebensnotwendigkeit für Deutſchland
dar=
ſtellt. Wir müſſen allmählich dahin gelangen, daß dieſe bewußt
überparteilichen Kräfte, die allein das deutſche Volk zu neuer
Einheit des Schaffens führen können, einen immer breiteren
Raum in unſerem politiſchen Leben einnehmen. Der Berliner
Reichsfrontſoldatentag des Stahlhelms ſoll in dieſem Sinne
wer=
ben und die Gemüter aufrütteln. Er ſoll dem deutſchen Volke die
Ueberzeugung vermitteln, daß ſtarke und leiſtungsfähige Kräfte
vorhanden ſind, die jenſeits jeder Parteipolitik für die
Durch=
ſetzung eines neuen Geiſtes im deutſchen Volke arbeiten. Er ſoll
aber für die Regierenden gleichzeitig eine Mahnung ſein, daß ſie
auf dem Wege einer wirklich überparteilichen Politik fortſchreiten.
Heute ſchon ſind in ganz Deutſchland die Vorbereitungen im
Gange, die die gewaltige organiſatoriſche Leiſtung dieſes
Auf=
marſches von weit mehr als 100 000 Mann ermöglichen. Die
Stahl=
helm=Idee hat in unſerem Vaterlande überall tiefe Wurzeln
ge=
ſchlagen. Die Anhänger der Bewegung nehmen gern die
wirt=
ſchaftlichen und perſönlichen Opfer auf ſich, die mit einem ſolchen
Maſſenaufmarſch verbunden ſind. Sie marſchieren in Wahrheit
für Deutſchlands Zukunft und ſie faſſen den Aufmarſch in Berlin
als Dienſt am Volke auf. Die deutſche Oeffentlichkeit aber ſoll die
Ueberzeugung gewinnen, daß nationale Opferwilligkeit gerade
heute wieder im Stande iſt, allen natürlichen Hemmungen zum
Trotz gewaltige Leiſtungen zu vollbringen. Die Arbeit des
Stahl=
helms iſt an ſich auf den Grundſatz eingeſtellt: Mehr ſein als
ſcheinen. Die Reichsfrontſoldatentage legen einmal im Jahr ein
weithin nach außen ſichtbares Bekenntnis zu einer großen Idee
ab, und der Berliner Reichsfrontſoldatentag wird eine gewaltige
Willenskundgebung ſein.
HK. Handelsverkehr mit China. Der Deutſche Konſul in
Chungking, Herr Dr. Traut, hält am Montag, den 12 September
1932, bei der Außonhandelsſtelle für das Rhein=Main=Gebiet,
Frankfurt a. M., Börſe, Sprechſtunden über die wirtſchaftlichen
Verhältniſſe in ſeinem Amtsbezirk (Provinz Szechwan und Tibet)
ab. Firmen, die an den Sprechſtunden teilnehmen wollen werden
gebeten, ſich bis zum 5. September d. J. bei der Außenhandelsſtelle
für das Rhein=Main=Gebiet, Frankfurt a. M., Börſe, anzumelden,
damit eine Verteilung der Beſucher auf die zur Verfügung ſtehende
Zeit ſtattfinden kann.
Heag=Sonderfahrten. Auf ganz beſonderen Wunſch findet
am Sonntag, den 28. Auguſt. eine Wiederholungsfahrt an den
ſchönen Rhein ſtatt. Der Weg führt über Eltville, Rüdesheim, mit
einem Spaziergang zum Niederwalddenkmal nach
Aßmanns=
hauſen, Lorch, durch den Taunus nach Langenſchwalbach über
Wiesbaden zurück nach Darmſtadt. — Am Mittwoch den 31. Aug.,
iſt eine verbilligte Nachmittagsfahrt zum neuen Strandbad nach
Ginsheim a. Rhein vorgeſehen. — Gleichzeitig macht die
Sonder=
fahrten=Abteilung der Heag darauf aufmerkſam, daß in der Zeit
vom 25. September bis 6. Oktober 1932 eine 14tägige Reiſe nach
Ober=Italien mit einem Beſuch von Rom vorgeſehen
iſt. Dieſe herrliche Sonderfahrt wird in dem neueingetroffenen
Luxus=Ausſichtswagen unternommen. Als Voranzeige möchte die
Reiſeabteilung der Heag nur der Oeffentlichkeit mitteilen, daß
dieſe vorgeſehene Reiſe nach Rom, die mit durch die ſchönſten Teile
der Schweiz führt, derart billig berechnet iſt, daß man dieſe Reiſe
jedermann empfehlen kann. Nähere Auskunft erteilt die
Sonder=
fahrten=Abteilung der Heſſ. Eiſenbahn=A.G., Zimmer 6,
Luiſen=
ſtraße 12, Telephon 3390.
Seite 6 — Nr. 236
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 25. Aru
Der Totſchlag in Wimpfen.
Folgen einer unglücklichen Ehe. — Grauenhafte Zuſtände in einer Familie. — Berrohle
Noch ein mildes Urkeil.
Aus Heſſen.
Aus den Gemeinderaksſikungen.
Menſchen, die ſich nicht verſtanden.
Eine Schwurgerichtsverhandlung.
Aw. Auf der Anklagebank des Schwurgerichts ſitzen am
Mitt=
woch die 53jährige Frau Minna Baldauf und ihre
beiden Söhne, der 29jährige Emil Schmalzhaf aus
erſter Ehe und der 17jährige Hans Baldauf aus zweiter
Ehe, ſämtlich aus Wimpfen, wegen gemeinſchaftlicher
Körperverletzung mit Todeserfolg.
Die zweite Ehe der Frau Baldauf, die ſie nach kurzer
Witwen=
ſchaft im Jahre 1914 durch Kriegstrauung geſchloſſen hatte, war
ſehr unglücklich. Der Mann, etliche Jahre jünger als die Frau,
ergab ſich mit den Jahren immer mehr dem Alkohol und war,
ſonſt fleißig und gutmütig, in berauſchtem Zuſtand, ein „Untier”,
wie ſich ein Zeuge ausdrückte; er mißhandelte dann die Frau und
die eigenen und die Stiefkinder, die er alle miteinander nicht
ge=
liebt habe. Aber auch die Frau trug ihr Teil dazu bei Sie ſei
zänkiſch und habe ein böſes Mundwerk, und ſei viel ſelbſt ſchuld
daran, daß der Mann ſie ſo behandelt habe und vielleicht auch,
daß der Mann immer mehr ſich mit dem Alkohol befreundet habe.
Auch ſie war nicht ſehr zartfühlend, eine Vorſtrafe von 4 Monaten
Gefängnis wegen Mißhandlung ihres zweijährigen
Stieftöchter=
chens ſagt da genug. Schon verſchiedentlich hatten die beiden
jun=
gen Leute den Vater, bzw. Stiefvater auf Geheiß der Mutter
ver=
prügelt, und der Vater mochte in nüchternem Zuſtand ziemliche
Angſt vor ihnen gehabt haben. Kam noch dazu, daß die Frau in
letzter Zeit eiferſüchtig war, weil ſie vermutete, er habe ein
Ver=
hältnis mit einer jüngeren Frau angefangen, und ihm deswegen
nachlief und ihn beſchimpfte, wo ſie konnte, auf offener Straße, es
kam ihr nicht darauf an. Die ganze Nachbarſchaft wußte Beſcheid.
Am 23. Mai dieſes Jahres, einem Sonntag, kam der Angeklagte
wieder einmal ſpät nach Hauſe. Seine Frau war ihm
nachgegan=
gen und hatte ihn aus dem Hauſe, wo dieſe Frau mit Mann und
Kindern wohnte, herauskommen ſehen. Sie hatte infolgedeſſen die
Haustür verſchloſſen und verweigerte ihm den Eintritt, ſo daß
der Mann ſchließlich in der Wachtſtube übernachten mußte. Auch
am nächſten Morgen mußte er wieder unverrichteter Dinge
ab=
ziehen. Als er nachmittags gegen vier Uhr wieder kam, fing ſie
wegen irgendeiner an ſich belangloſen Sache Streit mit ihm an,
und ſchickte dann gleich ihren jüngſten Sohn, einen 14jährigen
Buben, fort, um ihren Aelteſten, eben den Emil Schmalzhaf, den
Stiefſohn des Vaters, zu ihrer Hilfe herbeizuholen. Der und der
Hans Baldauf trafen ſich auf der Straße und als ſie dann, mit
dem Gedanken, dem Vater, wenn nötig, wieder einen Abzug zu
geben, ins Haus hineinkamen, trafen ſie ihn auf der Treppe, die
er gerade runter kam. Er ſoll, wie ſie es ſchildern, nach dem Emil
gegriffen haben, und der, um das abzuwehren, habe den Vater
an den Händen die Treppe herabgeriſſen, und dann haben ſie
beide gemeinſam mit den Fäuſten auf ſein Geſicht und den Kopf
gehauen, daß der Vater, ein großer kräftiger Mann, bewußtlos
zuſammenbrach. Dann verſetzte der Hans Baldauf ihm noch einen
gehörigen Fußtritt in die linke, die Herzſeite. Sie ſchleiften dann
den Vater die Treppe rauf ins Wohnzimmer, wo ſie ihn auf dem
Boden liegen ließen. Der herbeigerufene Arzt ſtellte dann den Tod
feſt. Die Mutter behauptet, ſie habe von allem nichts gemerkt, ſie
ſei oben im Zimmer geweſen; doch ſind Zeugen da, die ſie im
gegebenen Augenblick unten ſahen und hörten. Ein Nachbar hörte
dann, wie Emil Schmalzhaf, der ſich in der Küche die blutigen
Hände wuſch, ſagte, „dem haben wir aber wieder mal ein Traktat
gegeben”, und Hans habe dazu geſetzt: „das macht nix, und wenn
er hin iſt”, während die Mutter freundlich dazu gelächelt habe.
Auffallend ſei bei allen Dreien ihre völlige Teilnahmsloſigkeit
nach der Tat geweſen, als ob ſie alles gar nichts anginge. Auch
heute in der Verhandlung machen die drei Angeklagten einen
ſeltſam friſchen und unbeteiligten Eindruck, erſt nach den
Straf=
anträgen fließen Tränen, wahrſcheinlich aus Mitleid mit ſich
ſel=
ber. Nach zehneinhalbſtündiger Verhandlung
ſpricht das Gericht die Mutter mangelsBeweiſes
frei. Zweifellos habe ſie im Weſentlichen die Unwahrheit
ge=
ſagt, doch genügten die Beweiſe, die man habe, nicht zu einer
Ver=
urteilung, weder der Mithilfe, noch der Anſtiftung zur
Körper=
verletzung, wie es der Staatsanwalt beantragt hatte. Zweifellos
habe die Mutter die Kinder gegen den Vater mißbraucht und ſei
auch an jenem Tage vollkommen mit dem Handeln ihrer Söhne
einverſtanden geweſen. Moraliſch trage ſie einen großen Teil der
Schuld, ſowohl an dem Tode des Mannes, wie an der Tat und der
jetzigen Beſtrafung der beiden Söhne, aber ſtrafrechtlich ſei ſie
nicht zu belangen. Die beiden Söhne erhalten wegen
gemeinſchaftlicher gefährlicher
Körperver=
letzung mit Todesfolge je ein Jahr und ſechs
Monate Gefängnis. Je drei Monate der Unterſuchungshaft
werden angerechnet. Es ſei zweifelsfrei erwieſen, daß nicht der
Vater ſie, wie ſie behaupten, ſondern ſie den Vater angegriffen
hätten, daß ſie beide in gleich roher Weiſe auf den Vater
losge=
hauen, einer des anderen Tun gebilligt und ſo auch beide gleich
verantwortlich für den Erfolg ſeien. Strafmildernd ſei das recht
unväterliche Verhalten des Verſtorbenen. Gegen Hans, der,
trotz=
dem er jugendlich, vollkommen fähig ſei, das Ungeſetzliche ſeiner
Handlung einzuſehen, ſei infolge der beſonderen Roheit, mit der
er dem wehrlos Daliegenden den Tritt auf das Herz verſetzt habe
— der, nach dem Gutachten des mediziniſchen Sachverſtändigen erſt
durch ſeine Schockwirkung den Tod des Vaters herbeigeführt habe,
— auf die gleiche Strafe zu erkennen, wie gegen den älteren
Bruder. Er habe die Strafe auch zu verbüßen.
Das Urteil wird allerſeits anerkannt und
rechtskräftig.
Aw. Wie wir hören, wird die Verhandlung vor dem hieſigen
Schwurgericht gegen Frau Jöſt aus Nieder=
Liebers=
bach wegen Mordes an ihrem Ehemann am Freitag ausfallen,
da die Frau am Montag vormittag nach Heppenheim verbracht
wurde, um dort auf ihren Geiſteszuſtand hin unterſucht zu werden.
Die Heſſ. Handwerkskammer und die Schlachtſtener.
Die heſſiſche Handwerkskammer hat an den heſſiſchen
Finanz=
miniſter eine Eingabe gerichtet, worin um eine unzweideutige
Erklärung über die Einführung der Schlachtſteuer in Heſſen
ge=
beten wird. Die Handwerkskammer bekennt ſich als entſchiedene
Gegnerin der Schlachtſteuer, ſie verlangt aber, falls ſie durch eine
Norverordnung eingeführt wird, daß vorher mit den führenden
Perſonen aus dem Metzgergewerbe Rückſprache genommen wird,
* Großſener bei Bensheim.
damit bei der Feſtſetzung der einzelnen Sätze die Härten der
preu=
ßiſchen Schlachtſteuer vermieden werden. Ferner wird verlangt,
daß die Steuervergünſtigung für Hausſchlachtungen in Wegfall
kommt und daß eine Ermäßigung der örtlichen Schlachtgebühren,
die höher ſind, als in Preußen, ſtattfindet
Handwerkskammer=
mitglied Becker aus Offenbach, wo die Schlachtgebühren beſonders
hoch ſind, denn 1 Kilo Fleiſch iſt mit 8 Pfennigen belaſtet, macht
den Vorſchlag, daß der Staat die Hälfte der Einnahmen der
Schlachtſteuer den Kommunen überweiſt, die ſie zur Senkung ihrer
Gebühren verwenden ſollen. Mit dieſem Vorſchlag wird ſich auch
der heſſiſche Städtetag beſchäftigen.
Tierſchutzverein für Heſſen. Die Hauptverſammlung des
Tierſchutzvereins für Heſſen findet in dieſem Jahre am 15.
Sep=
tember nachmittags um 2 Uhr im Saale des Kaſino in Alzey
ſtatt. Der im Jahre 1873 gegründete heſſiſche Tierſchutzverein hat
es ſich zur Aufgabe geſetzt, den Tierſchutzgedanken in alle Kreiſe
unſeres Volkes zu tragen. Er ſteht unter der Leitung von
Miniſte=
rialrat Jung und zählt über 7000 Mitglieder. Gegen einen
Jahresbeitrag von zwei Mark erhalten alle Mitglieder die von
Dr. Spilger geleitete monatlich erſcheinende. Allgemeine
Tier=
ſchutz=Zeitſchrift” umſonſt geliefert. Nach Erledigung der
ge=
ſchäftlichen Verhandlungen wird Kreisſchulrat
Bechtols=
heimer auf der Hauptverſammlung einen Vortrag über das
neue heſſiſche Naturſchutzgeſetz halten. Alle Mitglieder des
Vereins, ſowie alle Freunde ſeiner Beſtrebungen ſind zur
Ver=
ſammlung herzlichſt eingeladen.
— Deutſches Turn= und Sportabzeichen. Die nächſte Prüfung
zur Erlangung des Deutſchen Turn= und Sportabzeichens in
Gruppe V. Radfahren, findet am nächſten Sonntag, den
28. Auguſt, vormittags 8,30 Uhr, ſtatt. Sammelpunkt (
Schlacht=
hof) Frankfurter Straße. Anmeldungen ſind zu richten an Herrn
Gg. Hahn, Darmſtadt, Schwanenſtraße 20.
— Geſangſchule Beines. Greta Pohl die Münchener
Operettenſängerin (Schülerin von Prof. Beines), die mit Erfolg
hier am Landestheater die Wirtin „Im weißen Röß!”, ſang,
wurde nach erfolgreichem Gaſtſpiel am Nationaltheater Weimar
als „Czardasfürſtin” an das Landestheater Altenburg unter
günſtigen Bedingungen als 1. Operettenſängerin verpflichtet.
— Das Union=Theater bringt nur noch heute und morgen
Heinz Rühmann und Hans Moſer in der luſtigen Zeitſatire
„Man braucht kein Geld‟
— In den Helia=Lichtſpielen läuft nur noch heute und morgen
ein neuer und ſehr amüſanter Tonfilm „Frau Lehmanns
Töchter”, der unter der Regie von Carl Heinz Wolff entſtanden iſt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute, vielſeitigen
Wün=
ſchen entſprechend, in Neuaufführung das gewaltigſte Filmwerk
aller Zeiten „Ben Hur” mit Ramon Novarro in Neuaufführung.
— Reſi=Theater. Der intereſſante Tonfilm vom letzten
Welt=
meiſterſchaftskampf Schmeling—Sharkey, der erkennen läßt, wer
der wahre Boxweltmeiſter iſt, wird nur noch heute gezeigt. Im
zweiten Teil Siegfried Arno, Fritz Schulz, Urſula Grabley in
„Der Storch ſtreikt”. Ab morgen zeigt das Reſi=Theater die
entzückende Tonfilmoperette „Ihre Hoheit befiehlt”.
Lokale Veranſtaltungen.
Die Nierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen g!
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritit.
Großes Saalbau=Gartenkonzert. Heute abend
8 Uhr bei freiem Eintritt geſamte Kapelle des ſtädt. Orcheſters
unter perſönlicher Leitung des Kapellmeiſters Willy Schlupp.
(Siehe heutige Anzeige.)
— Schuls Felſenkeller, Dieburgerſtraße 85. Heute,
Donnerstag, den 25. Auguſt, abends 8 Uhr, bringt ein
Streich=
konzert, ausgeführt vom Stadtorcheſter, Schlager und neue
Ope=
retten zu Gehör. Der Eintritt iſt frei. (Siehe Anzeige.)
— Wiener Kronenbräukeller. Es wird nochmals auf
das heute abend ſtattfindende große Extra=Konzert der Neu=
Iſen=
burger Feuerwehrkapelle unter Leitung des Obermuſikmeiſters
Matthias Weber hingewieſen. Der Eintritt iſt frei.
Tageskalender für Donnerstag, den 25. Auguſt 1932.
Union=Theater: „Man braucht kein Geld”: Helia=Lichtſpiele:
„Frau Lehmanns Töchter”; Palaſt=Lichtſpiele: „Ben Hur”
Konzerte: Wiener Kronenbräukeller, Bockshaut, Ripperts
Pla=
tanengarten, Schuls Felſenkeller.
Bb. Bensheim, 24. Auguſt.
Am Mittwoch nachmittag gegen 5½ Uhr erſcholl hier
plötz=
lich die Feueralarmſirene. Anfangs glaubte man, es handele ſich
um einen Probealarm, der heute für einen der nächſten
Nach=
mittage ſeitens der Bürgermeiſterei angekündigt worden war.
Bald konnte man ſich aber eines anderen überzeugen. Die hieſige
Wehr war von dem Nachbarort Schönberg zu Hilfe gerufen
wor=
den. Dort brannte während der Abweſenheit der Beſitzer die mit
Heu und Stroh und wohl auch mit Frucht vollſitzende Scheuer des
Landwirts Joh. Decker, nahe dem Oberhof gelegen, wahrſcheinlich
infolge Selbſtentzündung, mit allen Vorräten nieder. Das Vieh
und die Pferde konnten gerettet werden. Der Schaden iſt
erheb=
lich, jedoch durch Verſicherung gedeckt. Die Löſchung, der immer
wieder aufflackernde Heu= und Strohmaſſen erforderte längere
Zeit. Eine große Menſchenmenge ſah dem Brande zu.
Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika Linie.
(Auſtral=/Kosmos=Linien.) Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen
vorbehalten. Nach New York: D. „Albert Ballin” ab
Ham=
burg 24. 8., ab Cuxhaven 25. 8. D. „Reſolute” ab Hamburg 29. 8.,
ab Cuxhaven 30. 8. D. Hamburg” ab Hamburg 31. 8., ab
Cuxhaven 1. 9. D. „Deutſchland” ab Hamburg 7. 9., ab
Cux=
haven 8. 9. Nach Kanada (Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd):
D. „Hagen” ab Hamburg 2. 9. D. „Remſcheid” ab Hamburg 30. 9.
Nach der Weſtküſte Nordamerikas (Gemeinſchaftsdienſt
Hapag/Lloyd): M. S. „Oakland” ab Hamburg 24. 8. D. „
Van=
couver” ab Hamburg 3. 9. M. S. „Seattle” ab Hamburg 14. 9.
Nach Mittelamerika/Weſtindien (in Gemeinſchaft mit
dem Norddeutſchen Lloyd, Bremen, und der Reederei H. C. Horn,
Flensburg); D. „Antiochia” ab Hamburg 3. 9. Ein Dampfer ab
Hamburg 10. 9. M. S. „Magdalena” ab Hamburg 17. 9. Nach
den Weſtindiſchen Inſeln (in Gemeinſchaft mit der
Reederei, H. C. Horn, Flensburg): D. „Kyphiſſia” ab Hamburg 6. 9.
Nach Uruguay und Argentinien: D. „Weſterwald” ab
Hamburg 24. 8. D. „Hohenſtein” ab Hamburg 10. 9. M. S.
„General Oſorio” ab Hamburg 11. 9. Nach Mittelbraſi=
lien: D. „Amaſſia” ab Hamburg 22. 8 M. S. „Pernambuco”
ab Bremen 2. 9. D. „Alrich” ab Hamburg 10. 9. Nach der
Weſtküſte Südamerikas (in Gemeinſchaft mit der Roland=
Linie Bremen, und Deutſche Dampfſchiffahrts=Geſ. Kosmos.
Hamburg): D. „Albert Vögler” ab Hamburg 23. 8. D. „Eiſenach”
ab Hamburg 6. 9. M. S. „Odenwald” ab Hamburg 20. 9. Nach
Oſtaſien (Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd): M. S. „
Kulmer=
land” ab Hamburg 27. 8. M. S. „Fulda” ab Hamburg 3. 9.
M. S. „Ramſes” ab Hamburg 10 9. M. S. „Trave” ab
Ham=
burg 17. 9. Nach Niederländiſch=Indien (
Gemein=
ſchaftsdienſt der Deutſch=Auſtraliſchen Dampfſchiffs=Geſellſchaft.
Aktiengeſellſchaft, Hamburg, und der N. V. Nederlandſche
Stoom=
vaart Maatſchappif „Oceaan”): D. „Neumark” ab Hamburg 27. 8.
D. „Melampus” ab Hamburg 17 9. Nach Auſtralien
(Gemeinſchaftsdienſt der Deutſch=Auſtraliſchen Dampfſchiffs=
Geſell=
ſchaft. Hamburg, des Norddeutſchen Lloyd Bremen, und der
Reederei Alfred Holt u. Co., Liverpool): D. „Leuna” ab
Ham=
burg 31. 8. Ein Dampfer ab Hamburg 10. 9. Nach
Süd=
afrika (Deutſch=Auſtraliſche Dampfſchiffs=Geſellſchaft.
Aktien=
geſellſchaft, Hamburg): D. „Naumburg” ab Hamburg 24. 8.
Hamburg=Rhein Linie: Wöchentlich zwei Abfahrten.
Hamburg=London Linie; Wöchentlich drei Abfahrten.
Mitgeteilt durch; Reiſebüro der Hamburg=Amerika Linie,
Luiſenplatz 1. Telephon 1308.
Jeder
Briefkaſten.
Anfrage iſt die letzte Bezussquittung beizufügen. Hnonpme Aufr
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbinl
„Ratſuchende‟. 1. Wenn der Mieter vertragswidrig (nach
Verſagung der Erlaubnis) untervermietet hat, ſo ſteht Ihnen
gegen Ihren Mieter nach § 550 BGB. ein Klageanſpruch auf
Unterlaſſung der Weitervermietung zu. Die Klage ſetzt aber
vor=
aus, daß Sie an Ihren Mieter zunächſt noch eine Abmahnung
(wohl ſchriftlich) ergehen laſſen, in welcher Sie nochmals darauf
hinweiſen, daß Sie dieſe Untervermietung nicht geſtatten und Sie,
wenn dieſes vertragswidrige Verhalten fortgeſetzt würde, Klage
erheben würden. Nach § 553 BGB. wären Sie alsdann auch
be=
echtigt. Ihrem Mieter ſelbſt das Mietverhältnis ohne
Einhal=
tung einer Kündigungsfriſt zu kündigen. 2. Die geſchilderten
Zu=
ſtände, die gegebenenfalls zu beweiſen wären, berechtigen Sie
auch nach dem Mieterſchutzgeſetz, die Aufhebung des
Mietverhält=
niſſes zu fordern. Ein Verſuch zu gütlicher Erledigung muß hier
natürlich vom Gericht gemacht werden.
D. 100. Die Mietſenkung betrifft nur Mietverhältniſſe, auf
die die Vorſchriften des Reichsmietengeſetzes Anwendung finden.
Für Pachtverträge gilt die Pachtſchutzordnung, die aber am 30.
September 1932 außer Kraft treten ſoll (
Reichs=
geſetz vom 8. April 1931). Wenden Sie ſich an das Pachteini=
gungsamt (Amtsgericht Darmſtadt).
Le. Groß=Umſtadt, 24. Aug. Ratsſitzung. Bi
terberatung des Voranſchlags für 1932 lagen einige Siu
Kommuniſten zur Beſprechung vor. All dieſe Antrao
abgelehnt. — Für die Straßenbeleuchtung wurden an
RM. nur 2000 RM. vorgeſehen. Nach Durchberaturng
anſchlags wird die endgültige Beſchlußfaſſung bis zu
Sitzung vertagt. — Der Rat beſchließt mit 7 gegen 3 Si
1 Stimmenthaltung (!), verſchiedene Verbeſſerungsc
Gemeindewald nach dem Vorſchlag des Heſſiſchen Forſta
feld im Wege des freiwilligen Arbeitsdienſtes ausführe
Die Bürgermeiſterei wird beauftragt, ſich mit dem He
matwerk in Darmſtadt bezüglich der alsbaldigen De
der Arbeiten in Verbindung zu ſetzen. Ein Antrag des
vereins um Bewilligung eines höheren Beitrags wir
Es verbleibt ſomit bei dem Beſchluß vom 12. Aug. 1
dem Schwimmverein ein Zuſchuß von 500 RM. bewi
— Mit 8 gegen 3 Stimmen bewilligte der Gemeindera
Beitrag von 50 RM. zu Prämiierungszwecken für Hä
beim Pferdemarkt 1932. — Bei Berechnung der Zin
Holzanleihe ſoll der Durchſchnittserlös von den Holzue
gen im Wirtſchaftsjahr 1932 zugrunde gelegt werden,
beträgt pro Raummeter: bei Buchenſcheit 10 RM., I
ſcheit 7,50 RM., bei Buchenknüppel 6 RM., bei Kien
4,50 Reichsmark.
Cf. Birkenau, 22. Aug. Ratsſitzung. Bezüglich d.
auf Ermäßigung des Strompreiſes wurde dem Gemeinde
nis von dem Schreiben des Elektrizitätswerkes Reiſ
Dasſelbe teilte mit, daß ſchon vor dem Antrag der St
mer eine Ermäßigung um 40 Pfg. in Ausſicht genom
Da dieſe Ermäßigung aber nicht für ausreichend erach
mit dem Beſitzer des Werkes Reiſen in einer der näh
ſitzungen perſönlich verhandelt werden — Die Einbrug
Verſicherug wird auf weitere fünf Jahre mit der Neu
Frankfurter Verſ.=A.=G. abgeſchloſſen. — Wegen Ausf”
Binſenbergwegprojektes im Wege des Freiw. Arbe
nahm der Bürgermeiſter mit dem Gemeinderat Fühlu
dieſe Arbeiten würde für eine größere Anzahl
Arbeitsloſer (auch Ausgeſteuerter) Verdienſtmöglichkei
Ck. Crumſtadt, 24. Aug. Gemeinderatsſi,
Schlachthaus im Philippshoſpital ſteht, wie vor kurzen
werden konnte, auf Crumſtädter Gemarkung, jedoch wuc
die Steuergelder an die Goddelauer Gemeindekaſſe
Goddelau verweigerte jedoch die Zurückerſtattung der
bezahlten Steuergelder, rückwirkend bis 1928 und zwua
weil eine genaue Angabe des Betrages vom Finanzarn
lag. Inzwiſchen hat der Rat nunmehr feſtgeſtellt,
meinde die Forderung ſogar geſetzlich auf fünf
Jal=
kann, ſo daß Goddelau etwa 800 RM. zurückerſtatten
Rat beantragte allgemein die Rückzahlung des Betrag
Bm. Hofheim (Ried), 24. Aug. Gemeinderat
diebſtählen vorzubeugen, wählte der Rat ſieben Wol
fänger als Aushilfsfeldſchützen für die Dauer von 6 A
ſelben wird zu ihrem Unterſtützungsſatz noch eine
gütung gewährt. — Die Herſtellung eines Grabe
Hahnlache und eines Weges in der Kämmerwieſe,
Badeplatzes am Mühlgraben wurde gemäß Beſchluß vn
1932 endgültig genehmigt und wird das Projekt
finanziellen Lage im freiwilligen Arbeitsdienſt oder
Notſtandsarbeit ausgeführt. Die Herſtellung eines
am Mühlgraben, welches Projekt bei richtiger Ina
recht günſtig geſtaltet werden kann, wird von der
ſchaft freudig begrüßt. — 8 27 der Friedhofsordnung
hin geändert, daß das Mitnehmen von Fahrräder
Friedhof verboten iſt und Zuwiderhandelnde unnac
ſtraft werden. — Der Zinsſatz für an Private we
Darlehen für 1931 und erſtes Halbjahr 1932 wurde neu
Ck. Biebesheim, 22. Aug. Gemeinderatsſi
Erleichterung der kommunalen Sondergebäudeſteuern
der kreisamtlichen Rundverfügung genehmigt. Mit du
rung des Rheinſtromes, wobei die Gemeinde noch eto
lände zur Verfügung ſtellen ſoll, iſt der Rat prinzipiell
den, ſpricht jedoch die Bitte aus, hierfür hieſige
erwerbsloſe zur Entlaſtung der Gemeinde in Anſpruch zu
Ferner ſollen hieſige Handwerker uſw. bevorzugt werd=n
trag des hieſigen evangeliſchen Pfarramtes, zwecks Aln
ſetzung zwiſchen der bürgerlichen und kirchlichen Ge
Sachen der Kirchſchule wird erörtert. Die Freiwillige m
feuerwehr ſoll in eine Haftpflichtverſicherung auſd
werden.
Aa. Ober=Beerbach, 24. Aug. Jubiläum des
vereins. Der hieſige Kriegerverein kann in dieſe
ſein 50jähriges Beſtehen zurückblicken. Das Jubiläun
tag, den 11. September gefeiert werden. Gleichzeiti
dieſem Tage hier der Herbſtbezirkstag des Haſſia=Beit
heim ſtatt.
— Nieder=Ramſtadt, 24. Aug. Zurzeit findet
Leitung von Bundespoſaunenſekretar W. Otto aus
Barmen eine Schulungswoche für unſeren Prſt
chor ſtatt. Der Weſtdeutſche Jungmännerbund mit ſend
Mitgliedern zählt unter dieſen auch 495 Poſaunenchö e
Bläſern. Zu dieſem Bund gehört auch unſer Chor.
Schulung, klare Zielſetzung, innere und äußere Veril
durch dieſen Kurſus gefördert werden. Poſaunenchöre ſall
wußt von anderen Muſikerorganiſationen unterſcheiden
gabe und ihr Ziel ſollte einzig und allein ſein, das LiedM
zu pflegen, das Evangelium durch das Lied den Menſuch
kündigen, aber auch unſerem deutſchen Volk den Scha
ſchen Volksliedes erhalten zu helfen. Am nächſten
nachmittags von 2 bis 3 Uhr, findet eine Volks-1
und als Abſchluß der Schulungswoche, abends 8 Uhr,
Feierſtunde in der Kirche ſtatt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 24. Auguſt. Giftweizen
Taubenbeſitzer führen in der letzten Zeit Klage darübe,
ben eingingen. Die Merkmale weiſen auf eine Vergif4nt
Ausſtreuens von vergifteten Weizenkörnern hin. Dieſe
die vielleicht zum Schutze neu beſtellter Felder getroff0
unzuläſſig und kann bei Ausfindigmachung des Täten
Beſtrafung und zum Schadenerſatz für die eingegang
führen.
Ak. Waſchenbach, 24. Auguſt. Am kommenden S.
Montag findet hier die Kirchweihe ſtatt. Ange
ſchönen landſchaftlichen Lage iſt Waſchenbach ein geri
Ausflugsort und namentlich an Kirchweihe iſt das E
chen von Fremden immer überfüllt.
— Roßdorf, 24. Aug. Zu einem Turn=Werbetag
Turnverein Roßdorf eingeladen und je eine Man
Turnvereine Dieburg und Münſter verpflichtet, um
eines Mannſchaftskampfes zu zeigen, was in den Vof
Deutſchen Turnerſchaft gearbeitet wird. Die Kämpfe
der Leitung des Gaumännerturnwarts Plößer=Trai
begannen mit einem volkstümlichen Kampf zwiſchen
vereinen Dieburg und Roßdorf. In Sprung und S
und Lauf maßen die Mannſchaften ihre Kräfte. De
ein Dieburg konnte dabei mit 6 Punkten Vorſprung
erringen. Im Anſchluß daran traten je 6 Turner di
Dieburg, Münſter und Roßdorf zum Kampf an den C
und zeigten beachtliche Leiſtungen an Reck, Barren,
n Freiübungen. In dieſem Kampf konnte ſich Roßdox
burg und Münſter den Sieg ſichern. Eine kurze SE
durch den Gaumännerturnwart beſchloß die Veranſta
der alle, ſowohl Turner als Zuſchauer, die, wohl infols
ßen Hitze, nicht allzu zahlreich erſchienen waren. voll.
wurden. Der Zweck der Veranſtaltung, für die deuk!
ſache zu werben, dürfte in vollem Umfange erreicht w.
f. Roßdorf, 24. Aug. Inſpektion. Am nächſter
vormittags 9 Uhr, findet eine außerordentliche Uebung
wehr in Gegenwart eines Vertreters des Kreisamte=
Kreisfeuerwehrinſpektors ſtatt.
An. Groß=Zimmern, 23. Aug. Kommenden Sonm
hier das Kirchweihfeſt ſtatt, das jede Jahr auch von
gut beſucht wird
w. Klein=Umſtadt, 23. Aug. Bei dem ſchweren Ge
in der Nacht von Sonntag auf Montag über unſere E,
ſchlug der Blitz in das Anweſen des Philipp Krebs.
Dach traf der Blitz die Lichtleitung des Hauſes, die we
zerſtört wurde. Der Mörtel bröckelte in großen Me.
den Wänden, ſo daß reichlich Riſſe entſtanden. Die
des Hauſes — eine Witwe mit ihrer Tochter — bei
in dem Zimmer, durch das der Blitz ſeinen Lauf nak
licherweiſe kamen beide mit furchtbarem Schrecken dar
Anweſen blieb erhalten, es entſtand nur geringer Sache
Auch die Pumpſtation der Waſſerleitung wurde vom
troffen.
Narstag, 25. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 236 — Seite 7
Segelflugverein Lindenfels e. P.
eird uns geſchrieben:
Bahmen der Deutſchen Luftfahrt=Werbewoche 1932 hatte,
mallgemein im Gedächtnis ſein dürfte, auch der ortsnahe
ſiugverein Lindenfels e. V. im DLV. am
Juli ſeinerſeits zwei in jeder Beziehung beſtgelungene
nos veranſtaltet, in Form eines Geſellſchaftsabends mit
einer Straßenſammlung am folgenden Sonntag mit
g ſeiner erſten ſelbſtgebauten Segelflug=Schulmaſchine
ſpTänger” auf der Burg, Ballonwettbewerb uſw. Die
Vſoenden Wochen haben die ſportbegeiſterten Lindenfelſer
ger nicht ungenützt verſtreichen laſſen: Der Reingewinn
beiden Werbetagen ermöglichte es dem Verein
zu=
prit der namhaften dreiſtelligen Geldſpende eines ebenſo
yam wie liebenswürdigen Gönners (der Segelflugverein
e. V. wird ſich dieſes ſtarken „Berliner Aufwindes”
gerzlicher Dankbarkeit erinnern!), mit voller Hingabe
5rau ſeiner zweiten Schulmaſchine, Typ „Hol’s
zu gehen, der zurzeit ſchon zu zirka 30 Prozent
vor=
iſt.
ſtFedene Lindenfelſer Segelflieger=Kameraden weilten wäh=
Tage des diesjährigen großen Rhön=Segelflug=
Wettbe=
uß der Waſſerkuppe, ſie ſahen Kronfeld wiederholt ſtarten
Kreiſe ziehen, ſie ſahen und ſprachen auch einen unſerer
ſnw zu den größten Hoffnungen für die Segelfliegerei
artigenden, den jungen Günther Groenhoff, und ſie waren
ü- Zeugen ſeines letzten Fluges .."
der letzten und der voraufgegangenen Woche ſtartete
nm Jans aus Darmſtadt (ein gebürtiger Lindenfelſer!
mit Unterſtützung der Lindenfelſer Segelflieger zu wiederholten
Malen vom Fluggelände auf der Lützelröder Höhe auf ſeinem
von ihm verbeſſerten Typ „Hol’s der Teufel” zu
Erkundungs=
flügen der Windverhältniſſe und Auftriebsmöglichkeiten über dem
Gelände dieſes Teiles des Odenwaldes mit ſehr günſtigem und
für die Lindenfelſer Segelflieger hoch erfreulichem Ergebnis für
die Eignung „ihres” Segelfluggeländes! — u. a. konnte er ſich
einmal zirka 7 Minuten in der Luft halten, und nach dauernder
Startüberhöhung die Maſchine dann wieder am Platz des
Ab=
fluges, neben der Bismarckwarte, glatt landen.
Der kommende Samstag, 27. Auguſt, wird nun wiederum
in ganz beſonderem Maße das Augenmerk weiteſter Kreiſe von
Nah und Fern auf den rührigen Segelflugverein Lindenfelse. V.,
im ſchönen, in ſpätſommlichem Schmuck prangendem
Höhenluft=
kurort Lindenfels im Odenwald, richten laſſen. Am Samstag,
dem 27. Auguſt, abends 8,30 Uhr, veranſtalten „Segelfliegers
im Hotel „Heſſiſches Haus” bei freiem Eintritt ihren
dies=
jährigen zweiten Vortrags= und Geſellſchaftsabend unter dem
Motto: Der Rhön=Segelflug=Wettbewerb 1932 und wir
Linden=
felſer Segelflieger — in Wort und Bild. Hierzu u. a. Vortrag
von Herrn Hauptmann Jans über ſeine jetzt im Juli auf der
Waſſerkuppe ausgeführten „Gewitterfronten”=Flüge (er ſtartete
mit vielen anderen Kameraden auch am 23. Juli, dem Tage des
tödlichen Abſturzes Günther Groenhoffs). Lichtbilder=Vorführung
vom Leben und Treiben im Fliegerlager auf der Waſſerkuppe,
aufgenommen von den dort geweſenen Lindenfelſer
Segelflieger=
kameraden, uſw., uſw. Anſchließend Tanz.
100 Jahre Kreis Heppenheim.
4 reis Heppenheim blickt in dieſem bzw. im nächſten
Mo=
irn hundertjähriges Beſtehen zurück. An Stelle der in
und Starkenburg ſeit 1821 beſtehenden Landratsſitze
20. Auguſt 1832 Kreiſe. Ein Kreis Heppenheim kam
ſächſt nicht zuſtande. Das Gebiet des ehemaligen
Land=
s Heppenheim wurde vielmehr dem Kreis Bensheim
h ein Edikt des Miniſters des Innern du Thil wurde
ſor am 21. September 1832 die Stadt Heppenheim vom
usheim abgeteilt und dem Kreis Lindenfels zugeſchlagen.
inn gab dieſem nun den Namen und wurde auch zum
reisrates beſtimmt.
Revolutionsjahr 1848 wurden die Kreiſe ſchon wieder
und machten Regierungsbezirken Platz. Dieſe
Neuord=
an31. Juli 1848 geſchah in der Abſicht, „die
Verwaltungs=
ien mit den Beſtrebungen der Selbſtändigkeit des Volks
ö fentlichen Angelegenheiten in Einklang zu bringen und
bei wichtigeren Zweigen der Bezirksverwaltung durch
e ner Wahl zu beteiligen”.
Verordnung des Freiherrn von Dalwigk wandelte
N4 i 1852 die Regierungsbezirke wieder in Kreiſe um.
uig erhielt folgende 10 Kreiſe: Darmſtadt, Bensheim,
Dieburg, Erbach, Groß=Gerau, Lindenfels, Neuſtadt,
und Heppenheim. Der neue Kreis Heppenheim beſtand
dim Landgerichtsbezirk Lorſch.
eue Veränderung gab am 11. Juni 1874 dem Kreis
im die heutige Geſtalt. Von dem kurzen
Zwiſchen=
s Regierungsbezirks abgeſehen, kann alſo der Kreis
in in dieſem Jahre ſein 100jähriges Beſtehen begehen.
urs dem Oſtertal, 24. Aug. Durch die warme
Witte=
begünſtigt, treten jetzt die Raupen vom Kohlweißling
heerend ſtark auf. Wenn man die Gemüſegärten
be=
o ſieht man nur noch kahle Stengel; die Raupen haben
efreſſen. Aber man ſieht auch ſchon, daß das Wandern
er beginnt, und nicht lange mehr, bis zum
Michaelis=
ir ſie verſchwunden ſein. Man findet ſie in den Häu=
Ccheunen, wo ſie ſich verpuppen um dann das nächſte
Schmetterling wieder zu erſcheinen. Am beſten
be=
a die Raupen, wenn man die Eierablage auf der
Bkattſeite vernichtet.
Knterkaſten, 23. Aug. Unfall. Als ein Herr und
hie aus Darmſtadt mit ihren Fahrrädern einen ſteil ab=
Waldweg vom Kaiſerturm herunterfuhren, ereignete
hwerer Unfall. Die Dame verlor die Herrſchaft über
ſtad, rannte mit aller Wucht gegen einen Baum und
er=
ſchweren Schädelbruch und andere Verletzungen. Die
hiletzte wurde mit einem Auto in die nahe
Eleonoren=
zebracht und liegt in bedenklichem Zuſtande danieder.
KVald=Michelbach, 23. Aug. Kirchweihe und
Frem=
ſikehr. Am Sonntag und Montag entwickelte ſich hier
Kirchweihbetrieb. Das herrliche Sommerwetter lockte
tgierige aus nah und fern herbei, und infolge der großen
blte es nicht an durſtigen Kehlen, ſo daß die meiſten Gaſt=
WHeiden Tagen gut beſucht waren. Auch in den
Tanz=
idem ſich an beiden Abenden noch genügend Tanzluſtige
ſhias Tanzbein zu ſchwingen. — Das Schwimmbadwar
mrwiele Einheimiſche und Fremde ein ſtarker Anziehungs=
ᛋr Kirchweihſonntag brachte den Rekordbeſuch ſeit Be=
Schwimmbades. Beſonders für zahlreiche Autobeſitzer
in eim, Ludwigshafen und Worms war das hieſige Bad
Rdes Sonntagsausfluges. Das Fehlen eines geeigneten
hes machte ſich an dieſem Tage ſehr unangenehm
bemerk=
ſces iſt ſehr zu begrüßen, daß der Verkehrsverein noch im
* Jahres einen Parkplatz errichten will.
ſikenau, 23. Auguſt. Unglücksfall. An der Kurve
MRtiſen und Birkenau ereignete ſich geſtern gegen abend
hl. Ein Motorradfahrer ſtreifte einen von einem Feld=
Rdie Provinzialſtraße einbiegenden Radfahrer von hier,
Fall kam, jedoch keine weſentlichen Verletzungen davon=
Motorradfahrer verlor durch dieſen Zuſammenſtoß
d die Herrſchaft über ſein Rad und fuhr einen zweiten,
wmmenden Radfahrer an, wodurch beide Fahrer zu Fall
Der Motorradfahrer erlitt einen Schädelbruch und der
inen Armbruch. Die ſofort zur Stelle geweſene Bereit=
Freiwilligen San.=Kolonne Birkenau leiſtete unter der
on Herrn Dr. Simmet die erſte Hilfe. Die Verletzten
Mdas Städtiſche Krankenhaus Weinheim verbracht.
ſüitſchhorn, 24. Aug. Hiſtoriſcher Fund. Bei
Um=
en im Stalle des Wohnhauſes von Herrn Bäckermeiſter
icmm, in der Hauptſtraße, dahier, ſtieß man auf ein
gut erhaltenes Kellergewölbe. Dabei entdeckte man
leine Säule, die die Jahreszahl 1425 trägt und mit
erhaltenen gemalten Blumenornament verſehen iſt. Es
ſrerbei wahrſcheinlich um einen Ueberreſt aus dem
ehe=
armeliterkloſter handeln, der nach hier in früheren
Zei=
eiwt worden iſt, zumal die Bemalung große Aehnlichkeit
mamentik im ehemaligen Refektorium aufweiſt.
g. Gernsheim, 24. Aug. Beim Baden im Rheine iſt eine
40jährige Frau aus Bickenbach infolge eines Herzſchlages
er=
trunken. Die Ertrunkene wurde alsbald geländet, und da der
tragiſche Fall in der Gemarkung Groß=Rohrheim eintrat, wurde
die Leiche in die Leichenhalle nach Groß=Rohrheim verbracht. Die
gerichtliche Leichenſchau durch das Amtsgericht Gernsheim hat
mittlerweile ſtattgefunden. — Zwei in der Waſſerſcheide
befind=
liche Eiſenbahnwohnwagen ſollen zu ſtabilen Wohnbaracken
um=
gebaut werden. Die erforderlichen Arbeiten wurden bereits im
Submiſſionswege ausgeſchrieben. Die Umbauarbeiten erweiſen
ſich als dringend notwendig. — Durch Wohlfahrtserwerbsloſe
wird der die Gemeinde betreffende Abſchnitt des Winkelbachs
gereinigt — In der letzten Zeit haben ſich die Diebſtähle von
Gartenerzeugniſſen ſehr vermehrt. So wurde einem hieſigen
Gar=
tenbeſitzer eine große Anzahl Gemüſe geſtohlen, ohne daß man
dem Täter auf die Spur kommen konnte.
Gernsheim, 24. Auguſt. Beim Baden im Rhein ertrank
am Sonntag der 45jährige Schloſſer Rupert Pfiſterer, wohnhaft
in Ludwigshafen. Die Leiche wurde im Rhein hieſiger
Gemar=
kung am Dienstag nachmittag geländet. Die Ueberführung in
das Leichenhaus erfolgte noch am gleichen Tage. Die
gericht=
liche Leichenſchau fand am Mittwoch mittag um 12 Uhr ſtatt.
Von den Angehörigen wurde die Leiche anerkannt. Die
Ueber=
führung nach Ludwigshafen iſt mittlerweile erfolgt. —
Kom=
menden Sonntag nachmittag veranſtaltet der Geſangverein
Sängerluſt einen Spaziergang nach Klein=Rohrheim. Im
Gaſthaus von Michael Schnatz, der Ehrenmitglied des
Geſang=
vereins Sängerluſt iſt, findet gemütliches Zuſammenſein mit
Kinderbeluſtigung ſtatt.
— Gernsheim, 24. Auguſt. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 23. d. M.: 0,58 Meter, am 24. d. M.: 0,50 Meter —
jeweils 5.30 Uhr morgens.
— Hirſchhorn, 24. Auguſt. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 23. d. M.: 1,52 Meter, am 24. d. M.: 1,50 Meter —
jeweils 5.30 Uhr morgens.
Db. Urberach, 24. Aug. Sturmtag. Sonntag, 28. d. M.,
findet hier von ſeiten der katholiſchen Jugendbewegung, Jüngling=
und Jungmännerverein, ein Sturmtag, ſogen. Werbetag, ſtatt. Am
Samstag abend treffen ſich am Lagerfeuer auf dem Gelände am
Katholiſchen Vereinshaus die auswärtigen Vereine aus
Ober=
roden, Münſter und Dieburg. Anſchließend geht ein Fackelzug zur
Kirche, woſelbſt an die Jungmänner eine Anſprache gerichtet wird,
und von hier wieder zurück an das Lagerfeuer zum gemütlichen
Beiſammenſein. Sonntag morgen iſt gemeinſame hl. Kommunion,
Am Nachmittag Feſtandacht und Weihe eines Chriſtusbanners.
Nach Schluß der Andacht iſt Umzug durch die Ortsſtraßen mit
anſchließender Kundgebung vor der Kirche. Hierauf iſt wiederum
Treffen am Lagerfeuer bei geſelligen Spielen und Unterhaltungen
wie Freilichtſpiel, Fauſtballſpiel und vieles andere.
a. Offenbach, 24. Aug. Profeſſor Brockmann f.
Ge=
ſtern. Dienstag, brachte man hier Profeſſor Karl Brockmann, am
2. Februar 1854 als Sohn unſerer Stadt und eines
Zimmer=
meiſters geboren, zur letzten Ruhe. Von April 1879 bis dahin
1920 war er Lehrer an den hieſigen Techniſchen Lehranſtalten.
Seit 1895 war er Vorſitzender des Gewerbevereins und ſeit 1925
auch Vorſitzender des neugegründeten Geſchichtsvereins, an deſſen
Monatsſchrift „Alt=Offenbach” er ein eifriger und kenntnisreicher
Mitarbeiter war. Da er die Seele des Gewerbevereins war,
hatte er an dem Aufblühen der Offenbacher Induſtrie
bedeuten=
den Anteil, und deren Niedergang in den letzten Jahren ging
ihm deshalb beſonders nahe, da er damit ein Stück Lebenswerk
vernichtet ſah. Der Akademiſche Verein Darmſtadt, zu deſſen
Gründern er vor 60 Jahren als akademiſcher Bürger gehörte,
war bei der Beſtattung durch einen alten Herrn und eine
Ab=
ordnung vertreten. Ebenſo ließen der Gewerbeverein, der
Ge=
ſchichtsverein, die Stadtverwaltung und Stadtvertretung, die
ge=
werbliche Fortbildungsſchule und die Techniſchen Lehranſtalten
Kranzſpenden unter entſprechenden Anſprachen an der Bahre des
Verſtorbenen niederlegen. Mit Profeſſor Brockmann iſt ein
lebendiges Stück Geſchichte Offenbachs und ein ganzer Mann
dahingegangen! Seine Vortragstätigkeit führte ihn weit im Reiche
herum.
Oberheſſen.
* Gießen. 23. Aug. Im Filmraum der Zeughauskaſerne
ſprach dieſer Tage der ſtellv. Vorſitzende des Landesverbandes
Heſſen des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge, Herr
Direktor Germann=Darmſtadt, vor vielen Angehörigen des
hieſi=
gen Reichswehrbataillons über ſeine Eindrücke von einer Reiſe
an die ehemalige Weſtfront. Dieſe Reiſe hatte den
Vortragen=
den über Metz nach Verdun Reims, Laon. St. Quentin und über
Sedan wieder nach Deutſchland geführt. Vor dem geiſtigen
Auge erſtand den Soldaten ein Bild der Kämpfe um Verdun,
im Argonnerwald und der Champagne, und ſie ſahen im
Licht=
bild vor allem die endloſen Gräberreihen auf vielen deutſchen
und anderen Kriegerfriedhöfen. Die Erhaltung und
Ausgeſtal=
tung dieſer Friedhöfe im Sinne deutſchen Volksenmpfindens ſei
die große Aufgabe, die auch in den Tagen der Not unſerem
deut=
ſchen Volke bleibe. Die Zuhörer folgten den Ausführungen mit
geſpannteſter Aufmerkſamkeit.
die hefſiſchen Truppen gehen ins Herbfimanöver.
Gießen, 24. Auguſt. Vom 13 bis 16. September finden
zwiſchen Nordhauſen, Langenſalza. Gotha, Arnſtadt. Ohrdruf
und Ilmenau die Herbſtmanöver der in Heſſen und Thüringen
ſtationierten Reichswehr=Regimenter ſtatt. An den Uebungen
beteiligen ſich das Infanterie=Regiment 15 aus Gießen. Eiſenach,
Weimar und Kaſſel. Das Infanterie=Regiment 14 aus
Mei=
ningen, Tübingen und Konſtanz; das 16. Reiter=Regiment aus
Erfurt, Langenſalza und Gofgeismar; das Artillerie=Regiment 5
aus Fritzlar und Fulda; und die Kraftfahrtruppen aus Kaſſel.
Die Uebungen entſprechen den Brigade=Uebungen der
Vor=
kriegszeit.
Das Gießener Bataillon des 15. Infanterie=Regiments
marſchierte in der vergangenen Nacht über Watzenborn—
Grü=
ningen—Steinfurth zu einer Uebung, die ſich bis Ober= und
Niedermörlen ausdehnte. Nach der Uebung bezogen die Truppen
am Johannisberg ein Feldlager und marſchierten dann über
Bad Nauheim und Butzbach in die Garniſon zurück.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
13. Ziehungstag
K3
23. Auguſt 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne m 25000 m. 124632
2 Gewinne zu 10000 m. 59031
14 Gewinne zu 5000 M. 48437 117448 161631 209969 243646 291258
304130
14 Gewinne m 3000 m. 100749 111682 114292 132367 264188
371656 393876
64 Gewinne zu 2000 c. 1468 6410 25838 43119 48856 132870
140343 151441 167126 178641 188609 200442 202205 213866 219683
229632 230421 248188 279266 287693 290690 596591 310187 311619
321333 327066 331793 333377 368404 369830 379666 383161
76 Gewinne m 1000 M. 5281 11593 12707 16254 16811 24857
41699 52940 70448 86276 126433 133730 133892 141463 1652084
156104 181321 181890 167483 1780/4 178889 181018 188860 187263
191083 193117 206264 208569 229369 252122 266094 278000 279856
291948 298767 361100 370751 395104
168 Bewinne m 500 M. 17684 246591 30750 32078 35021 40890
42866 46106 46864 47816 64768 65624 64066 65393 76007 86934
89736 105777 113778 117230 118111 125300 127536 137296 139857
140601 144780 152822 161288 179731 188104 191586 192343 196094
203049 204664 206892 207278 210404 217021 226120 228161 242028
243176 247774 250880 252889 253276 254316 262084 267386 271923
27263
276361 276768 277593 277608 281774 287349 288657 302733
306178 307627 309251 313031 314141 319920 329697 330720 333484
686 338803 341647 346288 365774 356017 361186 367668 370168
377163 389293 391506 391929 394819
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
6 Gewime mu 10000 m. 190746 266437 326090
6 Gewinne m 5000 M. 113075 283687 286728
12 Gewinne m 3000 M. 14781 118666 121308 209614 293808
372505
42 Gewimne m 2000 . 21014 22624 36221 52814 137299 140312
143061 148373 151099 153918 189506 194973 211022 233706 259930
289396 338266 343772 370037 370989 386092
84 Gewime zu 1000 m. 4177 20710 25927 32771 71157 71309
73510 86883 96030 101702 1041309 107319 123880 124840 149273
175482 176991 183399 185663 187502 199176 208665 219966 223245
230863 238747 247304 256 168 263237 265228 269679 276741 293979
294911 308276 312546 351981 377102 377980 381969 394638 397020
154 Gewinne zu 600 M. 5449 6117 15068 16794 16289 23360 26161
28244 40358 42831 47998 48346 49209 54694 84682 86396 86109
89447 91440 92264 96042 107783 108776 112654 115263 132626
138830 140356 148836 149863 151851 157276 162372 167496 173358
178960 179626 183708 183728 201866 216612 211058 211993 212262
212748 214026 218123 221389 225980 226069 228582 231 168 249425
267346 271702 286168 286965 282601 297611 311897 312415 314910
320861 321681 321687 323628 326531 328018 334811 341851 343817
361866 364231 376800 387819 393791 399783
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 100
Schlußprämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 200000, 2 zu je
100000, 4 zu je 75000, 4 zu je 50000, 18 zu je 25000, 112 zu je
10000, 248 zu je 5000, 542 zu je 8000, 1554 zu je 2000, 3160
zu je 1000, 5262 zu je 500, 15952 zu je 400 M.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 25. Auguſt.
9.00: Hamburg: Schulfunk. Wir fahren durch den Hamburger
Hafen.
15.00: Stunde der Jugend.
17.00: Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters.
18.25: Stunde des Films. Dr. H. Feld: Wie lerne ich fihen?
18.50: Die deutſchen Großrundfunkſender unter beſonderer
Berück=
rückſichtigung der Verhältniſſe im ſüdweſtdeutſchen und ſüddeutſchen
Sendebereich.
19.30: Klaviermuſit von J. Stahl.
20.35: Rainer Maria Rilke: Eine Viertelſtunde Lyrik.
20.50: Köln: Glauben Sie das? Heitere Einakterfolge von Uzarſki.
22.15: Berlin: Zeitbericht. Die britiſche Reichskonferenz in Ottawa
bearbeitet von Actualis.
22.55: Zeitangabe Tagesnachrichten, Wetterbericht, Sportbericht.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Weile: Donnerstag, 25. Auguſt
9.00: Hamburg: Schulfunk: Wir fahren durch den Hbg. Hafen.
10.10: Schulfunk: Erlebniſſe mit Tigern.
15.00: Bildhauer Krückeberg: Tiere ſtehen Modell.
15.40: Cläre Bauroff: Meme tägliche Hausarbeit als
Schönheits=
pflege.
16.00: Lehrer Wendlandt: Der junge Vehrer in der Schule.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Traub: Querſchnitt durch Zeitſchriften.
18.00: Aus Paul Hindemiths „Marienleben” op. 27. Ausf.:
Rita Weiſe. Hans Schultze=Ritter (Flügel).
18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.30: Stunde des Landwirts.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Salzburg: Sinfonie h=moll (Unvollendete) von Franz
Schu=
bert. Ausf.: Wiener Philharmoniker. Dirigent: Bruno Walter.
20.25: Grenzberichte
20.45: Tages= und Sportnachrichten.
21.00: Hamburg: Kraft und Schickſal der Landſchaft.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.20: Wien: Blasorcheſter=Konzert.
Das ist die Salem-Fabrik
AZolodoe
bringt man, wenn das Alte nicht zufriedenstent.
Bewährtes aber behält man und
wervollkomm-
gek es. So geschieht es ständig mit der
MOOIIOAALLLOOM7
Seite 8 — Nr. B8
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 25. A.
Miobe
Die
ppftr.
Die Beiſehung der „Niobe
N.
Die Trauerverſammlung neben dem offenen Maſſengrab während der Anſprache des Geiſtlichen.
Auf dem Kieler Garniſonsfriedhof erfolgte die gemeinſame Beiſetzung von 22 jungen Seeleuten,
die beim Untergang der „Niobe” den Tod in den Wellen fanden.
Die jetzt völlig aufgerichtete „Niobe”, die nach der Bergung der Toten in den Hafen 2.
Arſenals gebracht wurde, wo die Unterſuchung über die Urſache des Untergangs erfil
Obwohl das Schiff 3 Wochen unter Waſſer lag und dann am Meeresgrund entlang von
Belt in die Kieler Förde gezogen wurde, weiſt der Rumpf nur geringfügige Beſchäd;
Jubel um den freigelaſſenen engliſchen Schiffahrkskönig.
Reich und Ausland.
Frankfurker Goethe=Gedächkniswoche.
Der Zeppelinbeſuch an Goethes Geburtstag.
Frankfurt a. M. Herr Dr. Hugo Eckener
hat nunmehr das Programm für den Beſuch des
Luftſchiffes „Graf Zeppelin” bei der großen
Goethe=Gedächtnisfeier am Sonntag, 28. Auguſt,
in Frankfurt a. M. mitgeteilt. Das Luftſchiff
wird am Sonntag gegen 10,30 Uhr über
Frank=
furt erſcheinen und zunächſt einen Lorbeerkranz
abwerfen, und zwar auf dem Platz vor dem
Schauſpielhaus. Das Luftſchiff wird dann über
das Goethehaus fliegen und dort Blumen
ab=
werfen. Kurz vor 11 Uhr, alſo unmittelbar vor
Beginn der Gedäc, nisfeier auf dem Römerberg,
wird der Zeppelin über dem Römerberg
er=
ſcheinen und einen Gruß an die Stadt Frankfurt
und an die Feſtteilnehmer abwerfen. Punkt
11 Uhr wird das Luftſchiff dann das Weichbild
der Stadt verlaſſen.
Auto geſtohlen, zerlegt und verkauft.
Frankfurt a. M. Bei dem 26jährigen
Kurt Herrmann, der ſeit drei Monaten eine
Autoreparaturwerkſtätte betreibt, wurde durch
Zufall von der Polizei ein geſtohlenes Auto
ge=
funden. Bei einer Durchſuchung der Werkſtätten
fand man einen großen Teil der Beſtandteile des
Wagens noch vor, ein anderer Teil dürfte
ver=
kauft oder zu Reparaturzwecken verwandt
wor=
den ſein. Herrmann, ſowie ein Komplize, Steph.
Herold, wurden feſtgenommen, die Werkſtätte
von der Polizei verſiegelt.
Drei Menſchen vom Tode des Ertrinkens gerettet.
Lauffen a. N. Hier ſtürzte ein zehn Jahre
altes Mädchen in den Neckar und geriet in ein
Baggerloch. Ein acht Jahre alter Junge wollte
das Mädchen retten und ging ebenfalls unter, da
er nicht ſchwimmen konnte. Ebenſo erging es
einem 20 Jahre alten Mann, der ſich am
Ret=
tungswerk der zwei Kinder beteiligen wollte.
Der an der Unfallſtelle vorbeikommende 18 Jahre
alte Sohn des Fuhrunternehmers Binder ſprang
in den Neckar und konnte alle drei lebend ans
Ufer bringen.
100 Granaten im Mineralbrunnen.
Dreis (Eifel). Bei den
Vorbereitungsar=
beiten zur Inbetriebnahme eines
Mineralbrun=
nens ſtießen Arbeiter auf etwa 100 Granaten,
die von den deutſchen „Truppen auf dem
Rück=
marſch 1918 zurückgelaſſen waren. Die Behörde
wurde verſtändigt. Ein Feuerwerkerkommando
wird die Entladung der Granaten vornehmen.
Ruhrerkrankungen in Düſſeldorf.
Bisher ein Toter.
Düſſeldorf. In letzter Zeit ſind in
Düſ=
ſeldorf zahlreiche Fälle von Ruhrerkrankungen
vorgekommen, beſonders in den Baracken auf
dem Heinefeld. Während ſeit dem 1. Juli bis
Ende voriger Woche rund 70 Fälle zu
verzeich=
nen waren, von denen leider ein Fall tödlich
ver=
laufen iſt, wurden am Montag und Dienstag
weitere 10 Ruhrerkrankte in die
Krankenanſtal=
ten eingeliefert. Sämtliche Fälle ſind aber, wie
das Städtiſche Preſſeamt mitteilt, nur
mittel=
ſchwerer Art.
Erſtbeſteigung der Jungfrau von der Oſtſeite her.
Kleineſcheidegg. Im Jahre 1909
ver=
ſuchte der Schweizer Alpiniſt Fiſcher erſtmals
von der Guggi=Hütte aus durch den Kuhlauenen=
Gletſcherbruch und die verbindende Fels= und
Eisrippe über den Oſtgrat den Gipfel der
Jung=
frau zu erreichen. Der Verſuch blieb damals
er=
folglos. Am Dienstag iſt es nun zwei Alpiniſten,
Hans Lauper aus Zürich und Alfred Züricher
aus St. Gallen, zuſammen mit den Führern
Jo=
ſeph Knubel und Alex Graven gelungen, die
Erſt=
beſteigung durchzuführen. Sie erreichten nach
zwölfſtündiger mühſeliger Arbeit den Gipfel.
Der engliſche Polarforſcher Watkins geſtorben.
Kopenhagen. Nach einem geſtern
nach=
mittag bei der grönländiſchen Verwaltung
ein=
gelaufenen Telegramm des Kolonieverwalters in
Angmaſſalik hat der engliſche Polarforſcher
Wat=
kins am 22. Auguſt bei Kajakulykka den Tod
ge=
funden. Nähere Angaben fehlen noch.
Die Dorfbewohner ziehen das Auto Lord Kylſants (Porträt im Kreis) zu ſeinem Landſchloß.
Wegen irreführender Angaben in einem Börſenproſpekt war Lord Kylſant, der Generaldirektor
des Schiffahrtskonzerns Royal Mail, im letzten Jahre zu 12 Monaten Gefängnis verurteilt
wor=
den. Jetzt wurde der Lord wegen „muſtergültiger Führung” vorzeitig aus der Haft entlaſſen. Bei
der Rückkehr auf ſein Landgut bereiteten ihm die Dorfbewohner einen triumphalen Empfang und
zogen ſein Auto an Seilen zu ſeinem Schloß.
Weibliche Motorrad=Banditen.
Wien. Eine weibliche Räuberbande wurde
in Fürſtenfeld in der Steiermark ausgehoben.
Sie beſtand aus vier jungen Wienerinnen, die
auf geſtohlenen Motorrädern von Wien nach der
Steiermark gefahren und unterwegs eine große
Anzahl Diebereien und Betrügereien ausgeführr
haben. Ein Mitglied der Bande konnte auf
einem Motorrad flüchten.
Die Verhaftung der Bande erfolgte unter
dramatiſchen Umſtänden. Es erſchien nämlich bei
der Gendarmerie ein Mädchen, welches angab, es
ſei auf der Straße von zwei vermummten
Bur=
ſchen überfallen worden. Die Räuber hätten ihr
eine 50=Schilling=Note geſtohlen. Anfangs
ſchenkte man dem Mädchen Glauben und die
Gendarmerie nahm die Verfolgung der
unbe=
kannten Räuber mit Motorrädern auf.
Unter=
deſſen wurde aber das Mädchen einem ſtrengen
Verhör unterzogen und geſtand, daß es das
Mo=
torrad, mit dem es auf die Gendarmerie
ge=
fahren war, geſtohlen und auch das Geld, das
man bei ihr vorfand, einem Wirt herausgelockt
habe. Daraufhin konnte die Räuberbande
ver=
haftet werden.
Schwerer Verkehrsunfall bei Neubrandenburg.
Neubrandenburg. Am Dienstag
nach=
mittag ereignete ſich auf der Chauſſee
Neubran=
denburg—Neuſtrelitz ein folgenſchwerre
Ver=
kehrsunfall, der zwei Menſchen das Leben
ge=
koſtet hat. Der Bauunternehmer Straen aus
Burg Stargard ſtieß mit ſeinem Motorrad mit
einem Berliner Kraftwagen zuſammen. Der
Kraftwagen ſauſte dabei gegen einen Baum. Der
Chauffeur des Kraftwagens und der
Bauunter=
nehmer Straen aus Burg Stargard wurden
töd=
lich verletzt. Der Filmſchauſpieler Willi Forſt
und ſeine Begleiterin, eine Wiener Tänzerin,
wurden leichter verletzt.
Zwei franzöſiſche Militärflieger verbrannt.
Paris. Beim Landen auf dem Flugplatz bei
Chartres fing ein Militärflugzeug Feuer. Die
beiden Flieger, ein Kapitän und ein Leutnant,
verbrannten bei lebendigem Leibe.
Schweres Autobusunglück in Südkirol.
Ein Toter, 20 Verletzte.
Innsbruck. Am Dienstag nachmittag
gegen 17 Uhr ereignete ſich auf der
Reſchenbach=
ſtraße bei Mals ein ſchweres Autobusunglück,
das ein Menſchenleben und 20 Verletzte forderte.
Ein Württemberger Autobus aus Ravensburg
mit 21 Fahrgäſten kam über den Reſchenbach=
Paß gefahren, um noch vor Abend Meran zu
er=
reichen. Auf der jäh abfallenden Strecke bei St.
Vallentin auf der Heide bemerkte der
Wagen=
führer, daß die Bremſe verſagte. Kaltblütig
lenkte er den ſchweren Wagen ſofort gegen einen
Alleebaum in der Hoffnung, dieſes Hindernis
werde den unvermeidbaren Sturz über die
Stra=
ßenböſchung aufhalten. Der Autobus knikte jedoch
den ſtarken Baum um und ſtürzte dann am
Stra=
ßenrand um. Alle Fahrgäſte wurden
herausge=
ſchleudert. Einige kamen unter das Auto zu
liegen. Wie durch ein Wunder blieb der Führer
unverletzt. Vier der am ſchwerſten verletzten
Per=
ſonen mußten in das Spital nach Mals
einge=
liefert werden. Dort iſt der 21jährige Paul
Schmid aus Ravensburg geſtorben. Die übrigen
drei Schwerverletzten befinden ſich in
Lebens=
gefahr. Zehn weitere Schwerverletzte kamen in
das Krankenhaus nach Meran, die übrigen ſieben
Perſonen wurden mit nur leichten Verletzungen
nach Bozen gebracht.
Der deutſche Kanalſchwimmer Fiſcher gibt auf.
Calais. Der deutſche Schwimmer Fritz
Fiſcher hat ſeinen Verſuch, den Kanal zu
durch=
ſchwimmen, etwa 2 Meilen vor Dover
aufge=
geben. In Kap Grisnez iſt inzwiſchen der
eng=
liſche Student Canaar eingetroffen, der
gleich=
falls die Abſicht hat, den Kanal zu
durch=
ſchwimmen
Fünf Studenten wollen den Ozean
in einer Jacht überqueren.
Tanger. Fünf amerikaniſche Studenten von
der Univerſität Princetown, die am 5. Juli an
Bord ihrer 15 Meter langen Jacht „Störtebekker”
den Hafen von Glouceſter verlaſſen haben, um
den Ozean zu überqueren, ſind hier
wohlbehal=
ten eingetroffen.
Baſel. Am Dienstag abend.
20 Uhr, brach auf dem Lager= und Su
Dreiſpitz in Baſel ein Großfeuer ais
unheimlicher Schnelligkeit um ſich grä
ſolchen Umfang annahm, daß ſämn
wehren von Baſel und Umgebung u
rufen werden mußten. Da das Feur
auch noch auf ein großes Oellager
üb=
an eine Rettung der zahlreichen La/e
keiten und der in ihnen aufgeſtapelle
nicht mehr zu denken. Die Feuerweh
Tätigkeit darauf beſchränken, den Buu
liſieren und vor allem die in unmittal
der Brandſtätte befindlichen Benzinla
unter Waſſer zu halten. Erſt nach Sie
gelang es, den Brand auf ſeinen
ſchränken und ein weiteres Umſichgr
hindern. Um Mitternacht wütete da
mer noch. Die Brandurſache iſt bis 3
bekannt; auch der Brandſchaden karm
annähernd abgeſchätzt werden, er
vorläufigen Schätzungen nach, über
Schweizer Franken betragen.
Am Mittwoch nachmittag bot de
auf dem Dreiſpitz den Anblick eines ait
Trümmerfeldes. Die von der Kauſ
troffenen Firmen erleiden zuſammemne
den von ungefähr 3 000 000 Schwi
Außer den bereits erwähnten Firme
auch Warenlager der Firma Seegm
hauptſächlich Weizen, Thomasmehl.
Gerſte, im Werte von annähernd 20C
zerfranken, ferner das Lager der:
Rueff u. Voegelin vom Feuer heinn
Lagerſchuppen der Roba A.G. iſt vollt
nichtet. Der Schaden, den die Firn
Brüning A. G. erlitt, wird allein cnt
Schweizerfranken berechnet. Auch
ſchuppen der Holz= und Kohlenfirme
Hausmann ſind mit allen Vorräten
Dagegen hat der mächtige Lager
Firma Strohmeyer lediglich unter
Hitze zu leiden gehabt.
Waſſer als
Der Wiener Chemiker Dr. Paul
hat eine radiumhaltige Wärmemiſ
den, die beim Zuſammenbringen
während hundert Stunden regulier”
raturen weit über den Siedepunkt
Gemiſch kann nach Gebrauch auf
ei=
regeneriert werden und
funktionie-
neuem, d. h. alſo, daß der Verbraue.
mal iſt und im Betrieb ſich weit Al
als z. B. mit elektriſchem Strom. T
Wärmemiſchung eignet ſich zur Be
Fahrzeugen wie auch zur Erwa.
Warmhaltung von Lebensmittelr
ſchungsreiſende und Sportsleute. 2
wollte die Wärmemiſchung bei E
toſphärenflug erproben, doch gelang,
dung zu ſpät an ihn. Ohne dieſen
die Kälte geriet der Forſcher in
toſphärenſchichten faſt in die Geie
fierens.
ag, 25. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 236 — Seite 9
Das Ernkedankfeſt in Allendorſ.
50 wükeke die Windhoſe bei Harburg.
Kindergruppe aus dem Erntedankzug.
uenn die Ernte eingebracht iſt, wird in dem Ort Allendorf (Heſſen=Naſſau) ein großes
ſt abgehalten, bei dem vor allem die Kinder in den reizvollen Volkstrachten des
heſſi=
ſchen Landes mitwirken.
Entwurzelte Bäume und abgeriſſene Dächer des Dorfes Eddelſen.
Ueber dem nördlichen Elbegebiet, insbeſondere über dem Dorf Eddelſen bei Harburg, entlud ſich
ein ſchweres Unwetter, das von einer Windhoſe begleitet war. Die Dächer der meiſten Häuſer
wurden abgedeckt und zahlreiche Bäume des betroffenen Gebietes umgelegt.
7 einnei Momentssafnahnien.
Allerhand Gaunereien, Morikaken und dergleichen zum Exempel und zur Ergötung.
falſcher Gerichksvollzieher.
evollzieher waren, wie man weiß, von jeher
freud=
rgebetene Gäſte in einfachen und hochherrſchaftlichen
deſſen heute, wo der liebliche Kuckuck ein ſtändiges
zm geworden iſt, wurde auch das Amt eines ſtaat=
Breibers zu einem der vielbeſchäftigten Berufe in
m Jetzt reichen die guten alten Beamten, mit denen
Uſent Jahre hindurch beinahe Brüderſchaft getrunken
ßu mehr aus; neue Geſichter tauchen auf; ſtatt jovial
ich zu ſein, wie wir das ſo gewöhnt ſind, nicht
Mür ſich dieſe neuen Herren noch fremd, aber das gibt
ut der Zeit. Aber wir kommen ja ganz vom
eigent=
u ab. Ein junger Mann wollte, wie ſo viele andere,
favollzieher werden; er machte auch prompt die
Be=
ſtines Mannes, der ſich als Gerichtsvollzieher ausgab.
ᛋ für ihn einſetzen, ſagte der Alte und klopfte dem
tterlich auf die Schulter. Nach acht Tagen bekam
ier auf dieſe ſtaatliche Vogelhandlung bereits eine
er möchte ſich um 8 Uhr früh beim Gericht
ein=
m zwar auf Zimmer 205, nämlich zur Vereidigung
Meichtsvollzieher; als Sicherheit habe er 500 RM. zu
Der junge Mann ſah ſchon den Himel voller
itzte ſich die 500 RM. zuſammen und erſchien, ſauber
nd ſorgfältig friſiert, im Sonntags=Ausgehanzug
inktlich auf Zimmer 205. Da ſaß denn auch ein
aut wallendem Bart, ſagte dem jungen Manne die
vor, ſteckte die 500 RM. ein und ſchlug ihn zum
Werichtsvollzuges. Wochenlang ſahen die Augen dieſes
Gerichtsvollziehers die Wohnungstüren Berlins
Aaoabei blieb es denn auch; er wartete und wartete,
ſchricht, das Amt anzutreten, blieb aus. Als er ſich
üüchtern beim Gericht erkundigte, ob er denn bald
ohlwollenden Beſchleunigung ſeiner Sache rechnen
a es ſich heraus, daß man von ſeiner Berufung
ain Schimmer hatte. Der angebliche Gerichtsvollzieher
e nen falſchen Bart angeklebt, den Richter markiert
eld eingeſteckt; ſtatt des Kuckucks war es bloß ein
c us der junge Mann für ſeine 500 RM. erhalten
ufalſche Richter aber wird in der kommenden Woche
Ehach vor dem Kadi zu verantworten haben. Eine
WWie kam der Mann mit dem falſchen Bart ins
904
Nie verhängnisvolle Ankopartie.
uge Dame war verlobt, das iſt nichts
Ungewöhn=
uchte mit einem Herrn, der nicht ihr Verlobter war,
ſtrtie, das ſoll manchmal vorkommen, dieſer
Auto=
in einen Chauſſeegraben, das iſt auch nicht gerade
hat, die junge Dame brach ſich einen Arm, nun,
ſh glimpflich ab. Der Bräutigam löſte aber die
Ver=
aber nicht etwa wegen der Schwarzfahrt, ſondern
e Frau mit einem gebrochenen Arm haben wollte.
ame klagte nun gegen ihren Autokavalier, denn die
FEheſchließung habe ihr großen materiellen Schaden
vu anderen Dingen gar nicht zu reden. Da aber der
böllig geheilt war, ſah der Richter nicht ein,
wes=
ne Automobiliſt zeitlebens eine Rente an ſeine
ein=
erin abführen ſollte. Arztbehandlung und ein
ſtelb ſeien da völlig ausreichend. So blieb denn die
einem Bruch des Armes, der Verlobung und des
Nachteil, und allen Bräuten und ſolchen, die dieſe
eit begehen wollen, ſei dieſe Moritat als warnendes
gehalten.
Pankoffelheld‟
am 25. März 1925 verließ er auf Grund einer Wette
Kopen=
hagen, um ohne Hut und lediglich auf Pantoffeln durch die
Welt zu wandern. Er iſt jetzt dabei, die letzten 200 Kilometer
zu durchtippeln, dann hat er es geſchafft. Bis jetzt hat er 136
Paar Pantoffeln, 14 Anzüge und 14 Spazierſtöcke verbraucht.
Ein waghalſiger und mutiger Kerl iſt, wie man ſieht, dieſer
Däne! Aber hat der doch ſonſt ſicherlich mit allen Hunden
ge=
hetzte Journaliſt ganz vergeſſen, daß er nicht der einzige
Pan=
toffelheld iſt, der in der großen Welt herumlatſcht?
Täglich kommen Weltreiſende durch Berlin, die meiſten
wol=
len erſt rund um die Erdkugel, und weit haben es die wenigſten
gebracht. Ein Zeppelinwagen fährt durch die Straßen, er ſoll
durch ganz Europa gefahren werden, „zur Hebung des deutſchen
Anſehens im Ausland”. Zwei Regensburger Fußballer ziehen
einen 12 Zentner ſchweren Holzfußball durch die Welt; ſie wollen
10 000 Kilometer zurücklegen, aber ſie ſind erſt bis Berlin
ge=
kommen, und neun Zehntel ihres Weges iſt noch vor ihnen. Aber
einer hat es bald geſchafft, ein däniſcher Journaliſt nämlich;
Minnas Erſparniſſe.
Die große Flamen=Kundgebung in Dirmuiden.
Blick auf den 50 Meter hohen Totenturm von Dixmuiden
während der Feier.
250 000 flämiſche Belgier verſammelten ſich vor dem Ehrenmal
bei Dixmuiden zu einer eindrucksvollen Ehrung für die Toten des
Weltkrieges und zu einer mächtigen Kundgebung für die kulturelle
Selbſtändigkeit Flanderns.
Kein Märchen von 1932: Beim Großreinemachen hat kürzlich
eine Hausfrau ihre alten unbrauchbaren Möbel und Matratzen
kurzerhand der Heilsarmee vermacht. Als die Hausangeſtellte
davon hörte, gab es ein Jammern und Heulen, denn das gure
Mädchen hatte ihre Erſparniſſe in einer alten Matratze
ver=
ſteckt. Alſo hopp zur Heilsarmee und ſiehe da, das Geld wurde
gefunden. Wie man ſo unvorſichtig ſein könne, das Geld ſo
zu verſtecken, dazu ſei doch ſchließlich die Bank da. Nach drei
Tage bekam es die Donna aber mit der Angſt zu tun, hob ihr
Geld wieder ab und verſteckte es in einer Schublade. In der
nächſten Nacht kamen Einbrecher und ſtahlen das Geld. Das
geſchehe ihr recht, ſagte die Hausfrau ſcheltend zu ihr, warum
habe ſie es nicht auf der Bank gelaſſen. Am nächſten Tage krachte
auch die Bank zuſammen.
Märchen vom Zuckerhaus wird Wirklichkeit.
Langjährige Verſuche eines amerikaniſchen Gelehrten haben
ergeben, daß ein Zuſatz von etwa 5—6 Prozent Zucker zum Kalk
des Mörtels deſſen Belaſtungsfähigkeit bis zu 60 Prozent
er=
höhte. Dieſer Zuſatz ſcheine bei den gegenwärtigen
außerordent=
lich niedrigen Weltzuckerpreiſen finanziell durchaus tragbar.
Dank dieſer Verbeſſerung erſchließen ſich dem Kalkmörtel, der
bisher inbezug auf Standhaftigkeit hinter dem Zement
zurück=
blieb, neue Anwendungsmöglichkeiten. Cox legte der
Verſamm=
lung auch mehrere Bauſteine aus Zuckermörtel vor, die
erheb=
liche Belaſtungsproben beſtanden hatten. Dieſe „verſüßten‟
Mörtelbriketts würden nach dreimonatiger Austrocknung noch
eine Erhöhung ihrer Widerſtandsfähigkeit erfahren.
Na alſo, da haben wir’s ja, nun wird das Märchen von
Hänſel und Gretels Zuckerhäuschen doch noch Wirklichkeit. Da
kann man nur echt berliniſch Bauklötze ſtaunen!
Wekterberichl.
Der hohe Druck greift immer weiter auf das Feſtland vor,
ſo daß der Einfluß des abziehenden Polentiefs abflaut und die
Bewölkung verſchwindet. Die zwar noch zufließende Kaltluft läßt
eine ſtärkere Erwärmung vorerſt nicht zu, aber immerhin wird
bei meiſt heiterem Himmel die Sonnenſtrahlung tagsüber eine
Temperaturzunahme bewirken, während in der Nacht wieder
ſtär=
kere Abkühlung erfolgt.
Ausſichten für Donnerstag, den 25. Auguſt: Meiſt aufheiterndes
und trockenes Wetter, tagsüber etwas wärmer, nachts ſtärkere
Abkühlung.
Ausſichten für Freitag, den 26. Auguſt: Fortdauer des vielfach
auf=
heiternden und trockenen Wetters, tagsüber weitere
Tempe=
raturzunahme.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feullleton, Relch und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Karl Böhmann;
(i. V. Dr. C. H. Quetſch); für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt:
Andreas Bauer; für. Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herberi
Nette; für den Inſeratentell und geſchäftliſche Mittelungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilſch in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n icht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
sschönsten Frauen der Welts (dargestellt durch die
önheits-Königinnen aller Länder). Diese entzücken-
Bromsilber-Bilder (echte Fotos) finden Sie nur in
Mtschlands vorbildlicher 33 Pfg.-Zigarette CKUf
Seite 10 — Nr. 236
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 25. Aug.
Spoct, Spiel und Jucnen
Deutſcher Athlekik=Sporkverband 1891
2. Kreis Mitkelrhein.
Europaflug. — Ekappe Paris: Alles wohlbehalken
gelandef. — Die Deutſchen in Fronk.
dortigen Turnvereins ein Freundſchaftsſpiel auszutragen. Da
beide Handballmannſchaften ſich noch nie gegenüberſtanden, iſt
eine Vorausſage unmöglich. Jedenfalls kann mit einem ſpannen=
Nachdem bereits geſtern. Dienstag nachmittag, der deutſche
Flieger Seidemann als erſter Teilnehmer am Europa=Rundflug
auf dem Pariſer Flugplatz Orly gelandet war, kamen geſtern
mor=
gen nacheinander die Deutſchen Maſſenbach um 7.45 Uhr,
Marien=
feld um 9.45 Uhr, Morczik um 10,01 Uhr und Poß um 10,06 Uhr
an. Als nächſte Teilnehmer trafen ein: Kalla=Tſchechoſlowakei um
10,10 Uhr, Fretz=Schweiz um 10,11 Uhr, Kleps=Tſchechoſlowakei um
10,23 Uhr und Hirth=Deutſchland um 10.36 Uhr.
Waſſerball.
Jung=Deutſchland — Rot=Weiß.
Am Freitag, 26. Auguſt abends 19.10 Uhr findet das
fällige Verbandsſpiel Jung=Deutſchland gegen Rot=Weiß Darmſt.
ſtatt. Das Vorſpiel gewann bekanntlich der Klub 5:0. Wie wird
diesmal der Ausgang? Rot=Weiß hatte ſoeben eine Reiſe nach
Thüringen und Sachſen unternommen. Dabei erzielte Rot=Weiß
ſehr gute Ergebniſſe, vor allem aber im Waſſerballſpiel gegen
erſt=
klaſſige ſächſiſche Mannſchaften. Es iſt alſo anzunehmen, daß Rot=
Weiß in ausgezeichneter Form ſich befindet.
Schwimm-Meiſterſchaften der 9.T.
Erfolge der Tgde. 1846.
Zu den 11. Schwimm=Meiſterſchaften der D.T., die am 20.
und 21. Auguſr im Nordbad in Erfurt ſtattfanden, hatten aus der
Darmſtädter Turnerſchaft die Tgde. 1846 und die Tgſ. 1875
Darm=
ſtadt Meldungen abgegeben. Von den Darmſtädter Teilnehmern
konnte ſich nur der von der Tgde. 1846 entſandte Altersturner
Martin Gerbig ſiegreich behaupten, während ſich die Teilnehmer
der Tgſ. 1875 nicht placieren konnten. Nachſtehend die Siege, die
nach Darmſtadt fielen:
30 Meter Streckentauchen, Turner, Kl. 3: 1. Sieg Martin
Gerbig, Tgde. 1846 Darmſtadt, 30 Meter in 22.1 Sek. 50 Meter
Bruſt, Turner, Kl. 3: 1. Sieg Martin Gerbig, Tgde. 1846
Darm=
ſtadt, 50 Meter in 43,7 Sek. Mehrkampf (Sechskampf), Turner,
Kl. 3: 2. Sieg Martin Gerbig, Tgde, 1846 Darmſtadt 106,70 Pkte.
Gerbig hat auch in Erfurt bewieſen, daß er immer noch gut
auf dem Poſten iſt. Im Tauchen unterbot er weſentlich die bisher
für Altersturner beſtehende Zeit. Im Mehrkampf und Springen
der Aelteren gab es äußerſt ſcharfe Kämpfe; er blieb nur 134 P.
durch einen Verſager im Springen hinter dem Sieger zuück.
den und fairen Spiel gerechnet werden.
Tv. Nieder=Ramſtadt—Tv. Gernsheim a. Rh. 8:2 (4:2).
Am Sonntag trafen ſich obige Mannſchaften zum erſten
Ver=
bandsſpiel, welches Nieder=Ramſtadt dank ſeiner ausgezeichneten
Geſamtleiſtung in dieſer Höhe für ſich entſcheiden konnte.
Gerns=
heim war zwar im Feldſpiel faſt ebenbürtig, verſagte jedoch vor
dem Tor völlig. Das Ergebnis hätte dem Spielverlauf
entſpre=
chend viel höher ausfallen müſſen, jedoch wurde ſeitens Nieder=
Ramſtadts allzu viel verſchoſſen. Schiedsrichter Engel=Arheilgen
hatte bei dem beiderſeits verſtändnisvollen Spiel leichtes
Amtie=
ren. — Zweite Mannſchaft gegen Reichsbahn Darmſtadt 2, dort
1:5 (0:3).
Am vergangenen Sonntag hielt der 2. Kreis ſei
jugendtag in Nackenheim am Rhein ab. Die
Beteiligur=
beſſere ſein dürfen. Aber die in der Konkurrenz wor
ſehr gute Leiſtungen, beſonders im Ringen wurde hau
Ein kleiner Umzug durch die Ortsſtraßen gab dem Fe
ren Anſtrich. Zur feſtgeſetzten Zeit konnten nachſtehen
ger verkündet werden.
Stemmen für die 3 leichteren Klaſſen, wechſelan
und Stoßen und beidarmig Reißen. Fliegenger
E. Wenz 09 Mombach, 210 Pfd. Bantamgew.: 1
Weiß Oberſtein 200 Pfd. Federgew.: 1. Pr. Ni
Gr. Oſtheim, 285 Pfd. Leichtgew.: 1. Pr. K. Gerſt
Fußball.
Rot=Weiß Darmſtadt — Spielugg. Arheilgen.
Sonntag, vormittags 11 Uhr Im weiteren Verlauf der
Verbandsſpiele empfängt Rot=Weiß am kommenden Sonntag die
Spielvgg. 04 Arheilgen. Die Leute vom Mühlchen ſind in der
neuen Saiſon recht ſpielſtark und man begeht keinen Fehler, wenn
man die Arheilger zu den Mannſchaften rechnet, welche dieſes
Jahr ein Wörtchen bei der Vergebung der Meiſterſchaft mitreden.
Die Hauptſtärke dieſer Elf iſt ohne Zweifel die ſtabile
Hinter=
mannſchaft mit dem talentierten Mittelläufer Becker, während
aber auch der Sturm durch Weſp (früher Wixhauſen) weſentlich
ſtärker als im Vorjahre iſt. Die Rot=Weißen nun werden ſich
gewaltig ſtrecken müſſen um gegen dieſen Gegner ehrenvoll zu
beſtehen. Die Umſtellung am letzten Sonntag, in dem Spiel
gegen Polizei, hat ſich im großen ganzen bewährt. Um 9 Uhr
treffen ſich die Reſerven beider Vereine.
TG. Sprendlingen — SC. Union Wixhauſen 1:1 (0:1).
1. Mſch. Beſſungen — 1. Mſch. Turngeſellſchaft.
Zum zweiten Verbandsſpiel empfängt die Turngemeinde
Beſſungen 1865 am kommenden Sonntag, 28. Auguſt, die
Turn=
geſellſchaft 1875 Darmſtadt. Beſſungen iſt zurzeit wieder in Form,
das beweiſt das Unentſchieden am vergangenen Sonntag gegen die
ſpielſtärkſte Mannſchaft des Reichsbahn=Turn= und Sportvereins.
Jeder Anhänger des Handballſportes weiß, daß auch die
Turn=
geſellſchaft eine ſtarke Mannſchaft beſitzt und dem Gegner einen
Sieg ſehr in Frage ſtellt. Die Beſſunger werden daher alles
daranſetzen müſſen, um die beiden Punkte für ſich zu bekommen.
Das Spiel beginnt um 15,30 Uhr auf der Rennbahn.
TV. Bobſtadt 1. — Sp.=Abt. Privatſchule Singer Darmſtadt.
Am nächſten Sonntag fährt die Sportabteilung der
Privat=
ſchule Singer Darmſtadt nach Bobſtadt, um gegen die 1. Elf des
Union weilte am Sonntag zu ſeinem erſten Verbandsſpiel bei
der Turngemeinde Sprendlingen. Die Blau=Weißen konnten ihre
Anhänger nicht begeiſtern, da der Sturm ohne jegliche Ueberlegung
drauflosſpielte. Von Zuſammenſpiel war nichts zu entdecken, und
Schießen im Strafraum ſcheint man ganz vergeſſen zu haben. Auch
Sprendlingen zeigte nicht viel, jedoch waren ſie im Sturm durch
ihr Flügelſpiel weit gefährlicher. Das Spiel war ziemlich verteilt
und bis Halbzeit lag Sprendlingen mit 1:0 in Führung. Nach dem
Wechſel ſah es aus, als ob Union klar ſiegen ſollte, jedoch
Sprend=
lingen leiſtete harten Widerſtand und konnte dieſe Drangperiode
glücklich überwinden. Gleichzeitig iſt das Unentſchieden nach
Ab=
wägung des Spielverlaufes als gerecht zu bezeichnen — 1.
Schüler=
mannſchaft — 1 Schülermſch. Arheilgen 8:0. 2. Schülermſch.
Schülermſch. Arheilgen 6:0. 1. Schülermſch. — 1. Schülermſch.
Fußballverein Sprendlingen 1:1.
SpV. Erzhauſen — T.u. SpV. Meſſel 1:4 (0:2).
Zum erſten Verbandsſpiel weilte die erſte Mannſchaft des
Turn= und Sportvereins Meſſel am vergangenen Sonntag in
Erz=
hauſen und konnte mit obigem Reſultat Sieg und Punkte mit nach
Hauſe nehmen. Auf dem kleinen, ſandigen Platz kam bei der großen
Hitze nie ein flüſſiges Spiel zuſtande, ſo daß ſich eine Kritik der
Mannſchaft erübrigt. Der Schiedsrichter, Herr Rechel aus
Darm=
ſtadt, leitete einwandfrei.
bach=Bürgel, 350 Pfd. Mittelgew.: 1. A. Buß. Ki
Schwergew.: 1. K. Fiſcher, Gr. Krotzenburg. In
Klaſſen war ſtatt beidarmig Reißen das beidarmig E.
ſetzt. Jugend=Dreikampf: Weitſprung, Kugelſtoßen und
Lauf, Leichtgew: 1. Pr. H. Petry, Oberſtein, 155 P.
1. K. Fiſcher Gr.=Krotzenburg. 110 P. 100=Meter=
Fiſcher, Gr.=Krotzenburg. Hochſprung: 1. J. Buxma
165. Jugend=Steinſtoßen, Leichtgew. bis 110 Pfd.: 1.
AC. Laubenheim 5,62 Meter. Jugend=Schwergew.: 1.
AC. Koſtheim, 7.96 Meter. Hammerwerfen, Leichtce
Pfd.: 1. H. Petry, AC. Oberſtein, 24,85 Meter. Schwei
Diether, Turnverein Neu=Iſenburg, 32,85 Meter. Ge
bis 110 Pfd.: 1. E. Betz. AC. Laubenheim, 7.95.
kampf, leichte Klaſſe bis 12 Jahre: H. Petry. AC. Ob=
P.; über 12 Jahren: 1. W. Sturm AC. Koſtheim 147 9
Lauf: 1. W. Sturm. AC. Koſtheim. Schüler=Ringen
1. R. Klein, Oberſtein. Mittelgew.: 1. J. Schall,
heim. Schwergew.: 1. W. Sturm, Koſtheim. Jugend=Oi
gengew.: 1. H. Some, 03 Kreuznach. Bantamgew.:
Oberſtein. Federgew.: 1. H. Hammer, Büdesheim.
G. Weidner, Gr.=Zimmern, Mittelgew.: 1. G.
Darmſtadt. Schwergew.: 1. Willi Adam, Kreuznach.
Das am 14. Auguſt in Bergen ſtattgefundene (
trotzdem es durch mehrmaliges Verlegen zu ſpät fiel,
Hinſicht einen vollen Erfolg. Mit Ausnahme von Tur u
Iſenburg waren ſämtliche Vereine vertreten, zum eiſ
neu hinzugekommene St. u. Ringkl. Friedberg.
Kanuſporl.
Paddelabteilung des D.S. C. Jungdeutſchlau
Einen neuen Weltrekord, im Kugelſtoßen hat der
Olympia=
ſieger, Sexton in Cleveland mit 16,14 Meter aufgeſtellt.
Für die Vorſchlußrunde zur Deutſchen Waſſerballmeiſterſchaft
haben ſich Weißenſee 96, Bremer Schwimmverband, Bayern 07
Nürnberg, München 99 und Poſeidon Köln qualifiziert.
auf der 4. Langſtrecken=Regatta „Rund um Rappenwön
ruhe am Sonntag, den 21. Auguſt.
Die Rennen waren gut beſchickt und wurden de
Zuſchauern ſpannende Kämpfe geboten. Nachſtehend di
der von Jungdeutſchland gemeldeten Rennen:
Zweierfaltboot=Sen.=Meiſterſchaft von Karlsruhe:
Geis=Kanuklub Mainz, 19:45,4; 2. Höfele=Hürſt, Waſſe
Maxau, 20:01,8; 3. Eichfelder=Kramer, Rheinbrüde-
20:32,4: 4. Paul Faſler=Müller, Jungdeutſchland, 20:2
ſtartet ſchlecht und kann den Anſchluß an die Führenden
erreichen.
Zweierfaltboot, Anf.: 1. Brenner=Hofferberth, Ka
21:43,3; 2. A. Faſler=Bernſee, Jungdeutſchland, 21:52.)
Maier, Rheinbrüder Karlsruhe, 22:48. — Scharfo
Bord=Kampf, den Mainz mit zwei Längen gewinnt.
Zweierfaltboot, Dame und Herr: 1 Erika Men
Faſler, Jungdeutſchland, 22:10,4; 2. Guſſi Wenzel=F. 2
ſportverein Frankfurt, 23:12,8. — Nach ſcharfem Ka
Jungdeutſchland durch beſſere Fahrweiſe.
Tennis.
Es iſt noch nachzutragen, daß der Klubwettka
Tgm. 46 Darmſtadt und Tennisklub Michelſtadt am
genen Sonntag mit 9:8 von Michelſtadt gewonnen —
9I
Sa.adbe TerlieldterSne
28)
Roman von Alfred Carl.
(Nachdruck verboten.)
Sie lächelt. „Vielleicht verſtehe ich es, Clemens . . . weil es
mir ſelbſt nicht anders geht.”
„So, verſtehſt du es wirklich? Dann . . ja, dann müſſen wir
beide ſchon lange einen Fehler gemacht haben, Beate."
„Beide denſelben, nicht wahr?”
„Ja — wir waren wohl vernünftig. Wir wollten uns ein
gemeinſames Leben aufbauen — ſicher tun das auch alle in
un=
ſerer Lage. Unſere Intereſſen waren gleich, und wir glaubten
nun, das würde genügen, wir brauchten es nur von dieſer Seite
anzufaſſen. Darüber haben wir das andere vergeſſen — und im
Laufe der Zeit entbehren wir es nicht mehr.
„Wir waren nicht jung zuſammen, Clemens — wir waren
verſtändig und reif. Und nun erleben wir, daß es doch etwas
an=
deres gibt.
„Ja, es gibt Menſchen, die gehen leichter und unbekümmerter
gegen das Leben an. Die denken nicht nur an gemeinſame
Ar=
beit .. ."
„.. und gegen ſie waren wir nicht gewappnet. Sie ſind
ſtär=
ker als wir — nicht wahr, ſo iſt es wohl, Clemens .. ."
Beide ſchweigen jetzt und vermeiden es, einander anzuſehen ..."
„Aber ſeltſam — es hat uns eigentlich nichts gefehlt . . ." ſagt
Herder nach einer Weile aus tiefen Gedanken heraus. „Wir müſſen
doch ſehr gute Freunde geweſen ſein.."
„Gewiß — und ſicher ſind wir das immer noch. Sonſt könnten
wir nicht ſo miteinander ſprechen
„Und weil wir uns ſo verſtändig ausſprechen können, werden
wir es wohl auch bleiben
„Doch, Clemens, das bleiben wir beſtimmt . . ."
Jetzt treffen ſich ihre Blicke wieder, ruhig und ohne Vorwurf.
Beate reicht ihm die Hand über den Tiſch, und er behält ſie eine
Weile in der ſeinen
Er nickt unwillkürlich wie beſtätigend — und ſie wiederholt
dieſe Bewegung, die unendlich viel zu bedeuten hat, weil ſie ſo
etwas wie ein Abſchluß iſt.
Lutz hat Dorrit am Abend vorher beim Abſchied zugeflüſtert,
er müßte ſie unbedingt ſprechen, und er erwartete ihren Anruf am
nächſten Vormittag.
Sie zieht es vor, perſönlich zu ihm hinauszukommen.
Leb=
habt, wie immer, wirbelt ſie zur Tür hinein und wirft ihre
Le=
derſtulpen auf den Tiſch. „Morgen — Sie wünſchen, mein Herr?‟
Sie bleibt lächelnd vor Lutz ſtehen.
„Erſt einmal, daß wir uns ſetzen. Bitte ſehr!”
„Und zweitens . . . ?"
Lutz macht ein etwas dummes Geſicht und ſucht nach einem
Anfang. Dorrit Ihlenfeldt betrachtet ihn kurze Zeit beluſtigt und
platzt dann heraus: „Und zweitens haben Sie geſtern etwas
ge=
merkt und mich nun zum Rapport befohlen!“
„Stimmt, Fräulein Dorrit. Alſo bitte!”
Sie ſpringt gewandt auf und ſteht ſtramm vor Lutz. „Befehl
ausgeführt, Herr Leutnant! Nun — wie habe ich das gemacht?”
„Einfach fabelhaft, Fräulein Dorrit!” erklärt er übertrieben
begeiſtert.
„Etwa nicht?” ruft ſie empört und läßt ſich wieder in den
Seſſel fallen. „Bin ich vielleicht nicht zu brauchen?”
„Aber ſelbſtverſtändlich! Man kann ſich blind, auf Sie
ver=
laſſen! Sie haben ſich auf meinen Wunſch prompt in Dr. Herder
verliebt! Sie haben nur auf meinen Wunſch geſtern kein Auge
von ihm gelaſſen!“
Sie verzieht ſchmollend die Lippen. „Danke ſchön könnten Sie
wenigſtens ſagen . . ."
„Ich danke Ihnen alſo herzlich dafür, daß Doktor Herder
Ihnen gefallen hat! Sind Sie nun zufrieden, kleine Dorrit? Aber
jetzt mal im Ernſt: in Wirklichkeit iſt es doch ganz von ſelbſt ſo
gekommen.
Sie nickt zuſtimmend und antwortet: „Natürlich. Sonſt hätte
ich wirklich nichts machen können.”
„Und auch nicht machen wollen.
„Nein, ganz beſtimmt nicht!“
„Durften Sie ja auch nicht — ich ſagte doch gleich, wir
könn=
ten nur auf die natürliche Entwicklung der Dinge hoffen. Aber
recht behalten habe ich Gott ſei Dank. Und nun darf ich auch
fra=
gen, was weiter geſchieht?"
„Um ihre Lippen ſpielt ein ſtolzes Lächeln. „Was ich will,
mein Herr!”
„Bravo — dann iſt ein Glückwunſch wohl
nick=
früht?”
„Warten Sie ruhig noch ein wenig. Sie erfahe
noch. Ja . und Sie, mein Herr? Die Bahn iſt frei
alles gefügt, wie Sie es vorausſahen. Nun bitte, Lutz
ſind Sie an der Reihe!”
„Ja ... das iſt ſo eine Sache . . .", ſagt er dann
„Nanu — auf einmal?‟
„Nein, nicht auf einmal, ſondern von Anfang an.,
bis zum Großen Preis' ſind nur noch vier Tage, längu
nicht mitmachen — und ich weiß tatſächlich bis heute
das ihr Ernſt oder nicht! Manchmal möchte ich’s faſt go
hätte ich nach Sonnenkönigs Sieg gebeichtet, went
weiter übriggeblieben wäre — aber was da wird, lie
im Dunkeln. Wir haben doch Theater mit Lee!”
„Ich weiß”, beſtätigt ſie.
„Na ja — und alles in allem nur noch vier Ta,
hilf — aber wer weiß, ob er helfen wird.
„Nur noch vier Tage? Lutz Ott, was iſt denn
Ihuen los? Wie heißt es doch gleich ... hätte ich nur
den Ruh, brauchte den Teufel nicht dazu — ich bin emt
Ihnen, das muß ich ſagen! Einigen könnt ihr euch
hin — wenn ihr Glück habt, ſeid ihr vierzehn Tage
heiratet, und jede Beichte iſt überflüſſig!“
Er ſeufzt vernehmlich auf. „Gedacht hab’ ich’s
ähnlich. Aber das iſt leider nur ein frommer Wunſch”
Dorrit ſchlägt mit der flachen Hand energiſch au
„Zum Donnerwetter, jetzt wird’s mir zu bunt mit
Haſenfuß! Ich habe doch auch meine Augen im Kopfe!
ihr ſprechen?"
„Sie . . .?" fragt er erſtaunt.
„Ja, ich! Glauben Sie vielleicht, ich ſchaffe das n
Plötzlich wirft er den Kopf in den Nacken zurück.
ken Sie vielleicht, ich ſchaffe es nicht ebenſo?‟ Er ſprr
raſt, die Hände tief in die Taſchen vergraben, durchs
„Natürlich, Dorrit, Sie haben recht — Haſenfuß=
Kompliment für mich. Mit Schlappheit kommt mar
Es geht, oder es geht nicht! Eins von beiden gibt’s ſchu,
Auch Dorrit hat ſich erhoben und vertritt ihr
„Na, endlich, Lutz — ſo gefallen Sie mir! Ran an den
Sie drückt ihm feſt die Hand — ihr junges
Geſich-
mal ſehr ernſt geworden. „Es wird ſchon werden — ic
Ihnen!‟ Dann wendet ſie ſich zum Gehen. In der A
ſich noch einmal um — ihre Augen lachen ſchon wieder
die Daumen, Lutz! Alſo Hals= und Beinbruch!”
(Fortſetzung folgt.)
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68. Deutſcher Genoſſenſchaftstag.
MFenſchaften in der Wirkſchaftskriſe. — Zinsabkommen und Renkabilikäl der Kredilgenoſſenſchaffen.
nommen. Günſtig war auch die Aufnahme der Rede des
Reichs=
bankpräſidenten Luther auf dem 68. Deutſchen Genoſſenſchaftstag
Dekgang der Verhandlungen.
in Dortmund, in der er ſich ſtark für die Währung einſetzte und
n Genoſſenſchaftstag referierte Direktor
Korthaus=
ſit lied der Anwaltſchaft des Deutſchen
Genoſſenſchafts=
über „Die Genoſſenſchaften in der Wirt=
Iſe‟. Der Redner betonte, daß die Genoſſenſchaf=
Hirioſſenſchaftsverbandes, über „Die Genoſſenſchaften in
Autskriſe‟. Der Redner betonte, daß die
Genoſſenſchaf=
ſioer gegenüber der Kriſe am widerſtandsfähigſten ge=
6 und daß die eingetretenen Schwierigkeiten nach Zahl
zugeringer ſeien als bei allen anderen
Unternehmungs=
u ſenſchaftsfrage ſei Perſonenfrage. Eine ſtarke
Führer=
t ſei auch heute noch imſtande, die der Kriſe entſtrö=
Nensgefahren zu bannen. Die Leiter zahlreicher
Genoſ=
hörtten es verſtanden, trotz aller Schwierigkeiten die
irguten Unternehmen lebensfähig zu erhalten. Die
ſener Genoſſenſchaft mache in der jetzigen Zeit beſon=
Röchwierigkeiten. Die Leiſtungsfähigkeit der Mitglieder
bund der notwendige Ueberbrückungskredit ſei
manch=
imer zu haben. Der Reichsregierung, der Reichsbank
aäfſenſchaftlichen Zentralkreditinſtituten gebühre voller
ire großzügige Hilfe.
ſiſich in der Kriſenzeit gezeigt, daß die
genoſſenſchaft=
ſiuniſation in der jetzigen Form durchaus in der
auch weitgehenden Anſprüchen unter den
obwal=
nden ſchwierigen Verhältniſſen zu genügen.
ſage des Ausbaues und der Vertiefung der Reviſion
beſetzt bearbeitet. Nach den zuletzt gefaßten Beſchlüſſen
ſagen, daß die Vorausſetzungen für eine wirkſame und
ſiAleviſion durchaus gegeben ſeien. Zu den Urſachen, die
ige herbeigeführt hätten, erklärte der Redner, daß
zu=
rungünſtige Verhältnis der eigenen zu den fremden
hne nnen ſei. Manche Genoſſenſchaften hätten die
Infla=
hr Beziehung noch nicht überwunden. Bei einem
eige=
mer der Kreditgenoſſenſchaften in Höhe von 300 Mill.
ſiou die hereingenommenen fremden Mittel mit 1,3
Mil=
immer noch in keinem ungünſtigen Verhältnis. Auch
frägliche Geſchäftsführung habe oft zu den Mißerfolgen
v Mißerfolge ſeien auch herbeigeführt durch die
Ge=
en Krediten, die zu den Genoſſenſchaften in keinem
bältnis ſtanden; ferner durch die Gewährung
weſens=
ſſtote und die Hingabe von Krediten ohne ausreichende
Thema „Zinsabkommen und Rentabilität der
Kredit=
äen” führte Bankdirektor Hellmuth Fohrbeck=
Han=
ſolgendes aus: Wenngleich die Ereigniſſe des letzten
Liquiditätsfragen gegenüber allen anderen in den
ſu gerückt hätten, ſo ſei es doch für alle
kreditwirtſchaft=
lünnehmungen notwendig, ſich mit dem
Rentabilitäts=
ugeſchäftigen. Trotz der Sonderſtellung, die die
Kredit=
iüen gegenüber Sparkaſſen und Kreditbanken innerhalb
i Kreditorganiſation einnehmen, ſeien ſie früher durch
ſtun gen des Wettbewerbsabkommens und jetzt durch das
J. unter den Spitzenverbänden der Banken,
Spar=
ßenoſſenſchaften unter Mitwirkung des
Bankenkom=
ſſene Zinsabkommen den gleichen Bedingungen unter=
0 Kreditgenoſſenſchaften ſeien ſich zwar der Grenzen
piränkten Möglichkeiten einer ſtaatlichen zwangsweiſen
* geſamten Zinsproblems bewußt. Sie ſtänden aber
4 auf dem Standpunkt, daß außergewöhnliche Zeiten
ſäliche Maßnahmen rechtfertigen. Die
Kreditgenoſſen=
ien kein Intereſſe an hohen, ſondern an mäßigen
Wen, da die zinsüberlaſteten Schuldner die ſchlechteſten
die gefährdetſten Konten ſeien. Der Referent betonte
dite lbhängigkeit der Sollzinſen von den Habenzinſen.
ßen Großbanken befänden ſich die
Kreditgenoſſenſchaf=
inen der Beſtimmungen des Zinsabkommens inſofern
lys durch die großzügige Bankenſanierung aus öffent=
Mun bei den Großbanken die im Geſchäft liegenden
kfanigt ſein dürften, während bei den Kreditgenoſſen=
Aa3e trag von 28 Mill. RM. zu einer Bereinigung aller
dieh tiſe hervorgerufenen Riſiken naturgemäß nicht
aus=
ne betragen doch die Geſamtausleihungen der im
eind enoſſenſchaftsverband zuſammengeſchloſſenen gewerb=
Kyſagenoſſenſchaften nahezu die einer Großbank. Bei der
4) mittelſtändiſchen Berufsorganiſationen anerkannten
Kreditgenoſſenſchaften für den gewerblichen Mittel=
M aber der Redner zu einer Sicherung der Rentabilität
auultung der Kreditgenoſſenſchaften die Forderungen
er gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften in ähnlicher
bei den Großbanken und wie es ganz zwangsläufig
Ein öffentlich=rechtlichen Bankunternehmungen erfolgen
ABeſeitigung der durch die Wirtſchaftskriſe
hervorge=
dert Gäden durch Zuſchüſſe aus öffentlichen Mitteln
unter=
nne, ſoweit die eigenen Reſerven der Kreditgenoſſen=
MZu nicht ausreichen:
Enantung der Sicherheiten durch entſprechende ſteuerliche
achn, insbeſondere Fortfall der Hauszinsſteuer,
ent=
ſattokt werde.
er dieſer Maßnahmen müßten eigene Beſtrebungen
moſſenſchaften auf die Sicherung der Rentabilität ge=
auch für weitere Arbeitsbeſchaffung die Mittel der Reichsbank
zu=
ſicherte. Zum amtlichen Beginn eröffneten Farben 8 Proz.
ſchwä=
cher, doch erholte ſich der Kurs bald um ½ Proz. Von ſonſtigen
Chemiewerten waren Deutſche Erdöl behauptet. Scheideanſtalt
0,75 Proz. niedriger. Am Elektromarkt war die Kursbildung
nicht einheitlich. So hörte man AEG. und Geſfürel etwas
freund=
licher, während Licht u. Kraft 0,5. Lahmeyer 1. Schuckert 0,25
Prozent nachgaben. Am Montanmarkt machten Braunkohlenwerte
eine Ausnahme und lagen allgemein feſter. Rheinbraun 3,5
Pro=
zent eſſert. Andererſeits waren Gelſenkirchen 0,5. Harpener 3,
Stahlverein 0.25 Pro= gedrückt. Kaliaktien waren teilweiſe über
1 Proz. abgeſchwächt. AmMarkt für Verkehrswerte eröffneten von
Schiffahrtsaktien Hapag Hehauptet; ſpäter ½ Proz. freundlicher.
Eine Ausnahme machten Kunſtſeidewerte, die auf höhere
Aus=
landskurſe im Verlaufe über 2 Proz. anzogen. Am Markt für
Einzelwerte waren Südd. Zucker 1 Proz, höher, während Zement
Heidelberg 1,25, Holzmann 0,75 Proz, ſchwächer lagen. An dem
Rentenmarkt war die Tendenz etwas ſchwächer, da man im
Zu=
ſammenhang mit den Ausführungen des Reichsbankpräſidenten
gegen Ende des Monats mit einer Diskontſenkung rechnet. Späte
Schuldbücher 8 Proz, höher, auch Altbeſitz bis 0.5 Proz.
freund=
licher. Im Verlaufe blieb das Geſchäft klein, die Kurſe waren
meiſt behauptet. Tagesgeld iſt weiter leicht bei 4 Proz.
Die Abendbörſe verlief ruhig bei anhaltender
Zurück=
haltung des Publikums. Die Ausführungen des
Reichsbankpräſſ=
denten Dr. Luther auf dem Deutſchen Genoſſenſchaftstag wurden
zwar günſtig aufgenommen, doch mahnte die innerpolitiſche Lage
zur Vorſicht. JG. Farben eröffneten ½ Proz, freundlicher
Elektro=
werte waren behauptet. Montanaktien eher eine Kleinigkeit
niedriger. Am Kunſtſeidenmarkt waren Aku ½ Proz höher. Von
Rentenwerten lagen Alt= und Neubeſitz etwas niedriger. Auch
ſpäte Schuldhuchforderungen auf dem erhöhten Mittagskurs von
59,75 Prozent nur behauptet. Im Verlauf der Börſe blieben die
Kurſe behauptet. J.G. ſchloſſen bei 87½ Prozent nach
vorüber=
gehend 88,25 Proz.
Wirſchaftliche Rundſchan.
Vom ſüdweſtdeutſchen Tabakmarkt. Für die Pflanzen iſt das
Wetter der letzten Wochen außerordentlich günſtig geweſen.
Diffe=
renzen im Wachstum ſind nun überbrückt, ſo daß man im
allge=
meinen von einem vorzüglichen Ernteergebnis überzeugt ſein
darf. Nur in einzelnen Strichen hat Unwetter einen nicht
unbe=
deutenden Schaden hinterlaſſen, der aber durch den übrigen, ſehr
guten Ernteſtand ausgeglichen wird. Der Sandblattbruch kann
als beendet betrachtet werden; mit dem Mittelgut oder der
Haupt=
guternte iſt der Pflanzer jetzt vollauf beſchäftigt. Die Stan und
ſehr wenig krankheitsbefallen. Wildfeuer iſt faſt gar nicht zu
bemerken. Die ausgeglichenen Temperaturunterſchiede zwiſchen
Tag und Nacht haben den einzelnen Stauden eine beſondere
Qua=
lität verliehen. Wenn die Ernte im letzten Jahre in dachreifem
Zuſtande verwogen 235 844 Doppelzentner betrug, ſo iſt für dies
Jahr an Quantität bei weitem nicht mit ſolch hoher Erſatziffer
zu rechnen. Ueber die vorausſichtliche Preisentwicklung der
ein=
zelnen Tabake iſt noch nichts zu ſagen.
Intereſſengemeinſchaft von Inhabern 6pro= Dollar=
Obliga=
tionen der Rudolph Karſtadt=A.G. Unter der Bezeichnung „
In=
tereſſengemeinſchaft von Inhabern 6prozentiger Dollar=
Ohliga=
tionen der Rudolph Karſtadt=A. G.” hat ſich in Hamburg ein
Schutz=
verband gebildet, deſſen Aufgabe der Schutz der Obligationäre
gegen beabſichtigte Eingriffe der Verwaltung in ihre Rechte aus
Anlaß der bevorſtehenden Sanierung iſt. Zuſchriften in dieſer
Angelegenheit ſind an R.=A. Dr. Hans Zacharias, Hamburg 1.
Schauenburger Straße 49, zu richten.
Allgemeine Automobil=Verſicherungs=A. G., Rüſſelsheim a. M.
Die Allgemeine Automobil=Verſicherungs=A. G., Rüſſelsheim a. M.,
wird mit Wirkung ab 1. Oktober 1932 auf Grund von
Entſchlie=
ßungen der führenden Dachgeſellſchaft aufgelöſt. Die A.A.VAG.
wird die Abwicklung ihrer Verſicherungsverbindlichkeiten ſelbſt
durchführen, um den Verſicherten bis zum Ablauf ihrer Police
vollen Verſicherungsſchutz zu gewährleiſten. Das Unternehmen
verfügt nach ſeinen Mitteilungen über Mittel, die ein Mehrfaches
der Geſamtverpflichtungen einſchließlich der zu erwartenden
Scha=
denaufwendungen ausmachen, ſo daß alle Rechte und Anſprüche
der Verſicherten in vollem Umfange geſichert ſind.
Deviſenhöchſtbekräge für den Monal Hepkember.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat angeordnet, daß die
Im=
porteure für den Monat September 1932 den Höchſtbetrag ihrer
allgemeinen Genehmigungen — ebenſo wie bereits für die Monate
ab Mai dieſes Jahres — nur bis zur Höhe von 50 Prozent in
An=
ſpruch nehmen dürfen.
Meiallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 24. Aug.
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elek=
trolytkupfernotiz) auf 52,50 RM. — Die Notierungen der
Kom=
miſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
ver=
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Zahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium 98 bis 99
Prozent, in Blöcken. Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 164 RM.,
Reinnickel 98 bis 99 Prozent. auf 350 RM. AntimonRegulus auf
35—37 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 39,25—42,50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 24. Auguſt ſtellten ſich für
Kupfer; Auguſt 45.25 (46). September 46 (46.25) Oktober
46.75 (47) November 47 (47,50). Dezember 47.50 (47,75) Januar
47.75 (48 25). Februar 48 25 (48.50). März 48,75 (49) April 49.25
(49,75), Mai 49,75 (50), Juni 50 25 (50,50), Juli 50,50 (51)
Ten=
denz: feſt. Für Blei; Auguſt, September 16,25 (16,75) Oktober
16.50 (17). November 16.75 (1725). Dezember Januar 17 (17,25),
Februar 17.25 (17,75), März 17.50 (18,25), April 17.50 (18,50),
Mai 17,75 (19), Juni. Juli 18 (19) Tendenz; kaum ſtetig. Für
Zink: Auguſt. September 20 (20,50) Oktober 20,25 (21).
No=
vember 20,50 (21.50). Dezember 21 (21,75), Januar 21,25 (22,50).
Februar 21,50 (22,75) März 21 75 (23). April 22 (23), Mai 22,25
(23,50) Juni 22,50 (23,50), Juli 23 (23,50). Tendenz” ruhig. —
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Produktenbericht vom 24. Auguſt. Es notierten:
Weizen 21.25—21.50 Roggen 16,60—16.75 Wintergerſte 16,70.
Hafer 14,75—15,50, Weizenmehl ſüdd, 34—34,75. desgl. niederrh.
34—34,50, Roggenmehl 25—26. Weizenkleie 8,50—8,30,
Roggen=
kleie 8,00. Tendenz: Brotgetreide befeſtigt, Futtermittel ruhiger.
Rückgängige Gurkenpreiſe. Durch die anhaltend heiße
Witte=
rung haben die Gurken noch einmal gut angeſetzt und liefern
er=
neut einen guten Ertrag. Die Anfuhr auf den Gurkenmärkten iſt
ſehr ſtark, das Angebot überſteigt die Nachfrage. Die Preiſe
ſtell=
ten ſich auf dem letzten Lampertheimer Gurkenmarkt bei 450 Ztr.
Zufuhr auf 2,50 Mk. pro Ztr.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der deutſche Konſul in Chungking, Herr Dr. Traut, hält am
12. September bei der Außenhandelsſtelle für das Rhein=
Main=
gebiete, Frankfurt a. M. Börſe, Sprechſtunden über die
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe in ſeinem Amtsbezirk (Provinzen Szechwan
und Tibet) ab. Firmen, die an den Sprechſtunden teilnehmen
wollen, werden um Anmeldung bis 5. Sept bei der
Außenhandels=
ſtelle gebeten, damit eine Verteilung der Beſucher auf die zur
Ver=
fügung ſtehende Zeit erfolgen kann.
Das Alexanderwerk A. v. d. Nahmer A. G., Remſcheid hatte
Ende Juni zum Zwecke der Lagerverminderung ungefähr die
Hälfte ſeiner Belegſchaft vorübergehend entlaſſen. Mit Einſetzen
der Herbſtſaiſon, die für die Branche der Firma Anfang
Septem=
ber beginnt, wird, wie es geplant war, der größte Teil der
aus=
geſchiedenen Arbeitnehmer, etwa 400 Mann, wieder eingeſtellt.
Mit Ablauf des 31. Auguſt 1932 wird die Notierung der
Vogt=
ländiſchen Maſchinenfabrik=Stammaktien und desgl. Vorzugsaktien
an der Frankfurter Börſe eingeſtellt.
Bei einer unveränderten Elektrolytkupfer=Notierung von 6,25
Dollarcents offerieren die Kupferexporteure zu Spezialpreiſen für
Prompt= und Terminware von 5,45, 5,50 und 5,60 Dollarcents
per lb.
Der Londonner Goldpreis beträgt am 24 Auguſt für eine
Unze Feingold 118,11 Schill, gleich 86 7479 RM., für ein Gramm
Feingold demnach 45.8791 Pence gleich 2,78 907 RM. Zu dieſem
Preiſe wurden 27 000 Pfund Sterling Gold nach dem Kontinent
verkauft.
Die Dockanlagen im Hafen von Santos wurden von einer
aus=
ländiſchen Finanzgruppe angekauft. An der Spitze dieſer
Finanz=
gruppe ſtehen franzöſiſche Großbanken.
Berliner Kursbericht
vom 24. Auguſt 1932
Deviſenmarkt
vom 24. Auguſt 1932
Kund Frankfurker Effekkenbörſe.
Wirliner Börſe wirken gegenwärtig wirtſchaftliche
Momente ſehr ſtark gegeneinander. Rein wirt=
A Geſamtlage geneigt. Jedenfalls finden die
Auf=
chig der New Yorker Aktienkurſe ſowie die ſteigenden
B lier ſtärkere Beachtung. Während des
Vormittags=
an der Vorbörſe taxierte man freundlichere Kurſe Die 68 Dtſch. Reichsan
„v.27
Arungen zeigten dann aber kein einheitliches Aus= 6'
5½%Intern.
der Hauptſache auf die ſehr unüberſichtliche politiſche 62aBoden. war. Die außerordentlich ſcharfe Erklärung g8Bahern .=
Kſierung gegen jeden Terror hatte zwar eine gewiſſe gebeſſen.....
Mur Folge, doch bleiben, ſelbſt wenn die Aufrechterhal= 62 Preuß. Staat
und Ordnung im Lande als geſichert angeſehen 87 Sachſen
and lick auf den bevorſtehenden Zuſammentritt der
Faoch ſo viel Störungen der Sicherheitsmomente be= Dtſche. Anl Auslo.
e Unternehmung noch ſtark gehemmt wird. Wenig ſungsſch.*
Ab=
löſungsanl.
Aurde auch die Nachricht von Rücktrittsabſichten des Diſche, Anl. Abl3 Trendelenburg, der bekanntlich ein entſchiedener
ſungsſch. (Neub.)
Autgrkie iſt, aufgenommen. Mit Ausnahme
weni=
erte lagen die Märkte recht ruhig. Sehr feſt eröff= deutſche Schupgel
bietsanleihe ....
Mdeaktien, die bis zu 3 Prozent anzogen. Neben der
en Preiserhöhung, wirkten Gerüchte über ein neues
usſteigernd. Ziemlich ſchwachen lagen Gelſenkirchen, 69 Raden=Baden.
MAeopoldgrube, die je zirka 1 Prozent verloren Sonſt 6SBerlin. „„v.24
ränderungen bis zu 1.5 Prozent nach beiden Seiten, 6Darmſtadt.
9e wannen anfangs 2 Prozent. Im Verlauf ver= 62Dresden v. 35
As Geſchäft nicht zu beleben. Kunſtſeidewerte lagen 8eaFranfurt a.m.
Schätze v.29
9 und feſt; außerdem ſollen in Harpener und Bekula
v. 28
An von Stillhaltegeldern erfolgt ſein. Farben lagen 88
Mam=
urändert gegen geſtern; erſt gegen 13 Uhr ging dieſer 82Monnheimb.si
635 München v.2gl
um 2 Prozent herauf.
6% Wiesbaden v. 28
kfurter Börſe verlief ziemlich ruhig bei ſtark
Dae Geſchäft. Nach wie vor bewirkt die innerpolitiſche
DeisA darückhaltung. Auch das Publikum bleibt der Börſe
u 4meiſt vorherrſchenden Kursrückgänge nahmen einen
Dorg nicht an, da die feſte New Yorker Börſe anregend
den verweiſt man auf die Bewegung der
Rohſtoff=
ſtarke Aufwärtsbewegung am Kupfermarkt. Die
Reichsregierung wurde mit Befriedigung aufge=
Aarmars
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb, Llohd
A.E.g.
Bahr. Motorenw.
E. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
zo
75.—
61.75
14.25
22.375
14.50
32.50
46.50
39.25
18.25
91.875
87.—
D
Sektr. Lieferung
5. 0. Farben.
Gel. Bergw.
Geſtf.elektr. üntern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phl. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=üntn.
Sberſchlel, Kolsw.
Orenſtein & Koppel
Nicch
67.—
88.—
33.
65.75
62,75
29.—
44.50
95.—
24.75
44.25
26.25
34.125
28.25
Keee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Seonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Akalt
Agsb.=Nnrb.Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
birſch Kupfer.
Hohenlohe=Werte
9indes Eismaſch.
BogelFelegr.Draht
Mssee
Nare
35.75
173.50
42.—
16.25
101.50
27.50
14.55
40.125
15.—
68.50
19.—
24.—
Wien
Brag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Hslo.
Kopenhagen
Stockholm
London.
Buenos=Aires
New York.
Belgien.
Ftalien.
Paris.
Danzig 100 Gulden 181.27 82.13 100 Bengd Fapae 1 Men. 0.339 0.941 100 Leva 3.057 3.063 Rio de Fanetrolt 1 Milreis 0.3241 0.328 100 Gulden 189.73 2 770.07 Jugoſlawien 100 Dnar 6.893 8.705 109 Kronen 72.38 73.12 Portugal 1 100 Eseudos 13.29 13.31 100 Kronen 77.82 77.78 11
Athen. 100 Drachm. 2.895 2.303 100 Kronen 74,83 74.37 Fſtambul u tütrk. 4 2.019 2.022 1 2.Stg. 14,557 14.51 Katro
t ägypt. 4 17.95 14.99 1 Pab. Beio 0.893 0.69716 Kanada teanab. Doll., /3.898 3.704 t Dollar. 4.209 4.211 Urugnay
Goldpeſo 1.748 1.752 100 Belgo s 5o.41 5a,53
Fsland. 100 isl. Kr. 65.69 e5.32 100 Lire 21.60 21.84 Tallinn (Eſtl.) 1 100 eſtl. Kr. 110.49 1 110.71 100 Franes ja.50 1 18.54 Rigu. 100 Lats 79.72 78.88
ion im Augenblick zu einer etwas freundlicheren Be= Buriſtäuter und Karionärbant Surmnaot, wiane dei Zrrscner Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 24. Auguſt 1932.
6% Heſl. Landesbl.
6% Goldoblig
5½% Heſſ. Lbs.
Hyp.=Bk.=Lianid.
43% Kom.=Obl.)
6% Preuß. Ods.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblie
Me
59
59.75
62.9
51
71.9
57.75
491,
5.25
3.75
44.5
45.5
45.5
56.25
n4.7
60
68
57.5
D
Br Girozentr.für
Heſſen Golbobl,
(% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr..
8% Naſſ. Landesbk.
5½% „Liqu. Obl
2
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſt.=Anl.
*AuslSer. I
..Ser.II
Dt. Komm. Samm.
Abl.(Neubeſitz).
—
69 Berl. Hyp. Bk.
5½%r Ligu.=Pfbr.)
63 Frkf.Hyp.=Bk.
5½2%0 Lig.Pfbr.
8% Goldoblig.
Vfbr.=Bk.
80=
Ligu.
83 Meinbhp=Brl
5½22 „ Lig.Pfbr.
% Pfälz.Hyp.=Bi.
5½% — Lig. Pfbr.
g7 Rhein. Hpp.Bku
61,% „Lig.Pfbr.
Goldoblig.
88 Südd. Bod=
Cred.=Bank ....
51),%a „ Lig. Pfbr.!
68 Würt. Hhp.=B.
—
62Daimler=Benz.:
620 Dt. Linol.Werkel
6%Mainkrw. v.86
8Mitteld. Stahl
6%Ber. Stahlwerke
50.75
*
46.75
62
6
88
78.5
69
58
55.5
69.55
79.75
68.75
76.75
70.5
80.55
69.25
m.55
58.55
71.5
80
72
45.5
65
68.75
53.5
43"
Uien Garsaen eg
J. 0. Farben Bondsl 89.25
5% Bosn. 2.6.3. —
—
L.Inveſt.
5%
5% Bulg. Tab. v.02 10.5
„% Oſt. Schätzel 12.25
47 Oſt. Goldrentel 102,
5% vereinh. Rumän) 5.25
—
4,%
42
425
—
42 Türk. Admin.
4% — 1. Bagdadl 3.3
45 Zollanl.
4ſ.% Ungarn 1913/ 5.25
1914 6.25
41.%
Goldr. 6.35
47
497
1910 6.2
Aktien
Aia.Kunſtzide Untel 47
A.E. G. ...../ 327,
AndregeNoris Bahnl
Aſchaffba.Brauerei! —
Zellſtoffl 23
demberg, V. P.. / 39
Bergm. Al.=Werkel
BrownBoverickCie 22
Buderus Eiſen. — 31
Tement Heidelberg 44
„ Karlſtadt 38
NGChemie, Baſel124
Chem.Werke Abert 29
Chabe .........
Contin. Gummiw. 90.5
„ Linoleum 36
Daimler=Benz...
85.25
Dt. Atl. Telegr.
Erböl ....
71.55
Daftr euos
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerkel 37.55
Eiſenhandel. 18.25
Dhckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.)
Licht u. Keraftl
Sſchw. Bergwerkt.
EßlingenMaſchinen
Faber & Schleicher 27
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaumel
Frankfurter Hof.
Zelſenk. Bergwerl
Geſ frelektr.Untern
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger „u56
bafenmähle Frft.
Hammerſen 1Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.!
Hirſch Kupfer. ..
Hochtief Eſen.
Holzmann, Phil.
flſe Bergb. Stamml
. Genüſſel
funghans ..
galichemie ..
„ Aſchersleben .
glein, Schanzlin ..
Rlöcknerwerke.
Knorr C. H....
135=1.
20"
46
66.5
77.25
172
15.25
85.75
23.25
30
33.25
64.75
24
18.5
43
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40
9
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44
—
88.5
110,
75
95
36
25.5
Hameral.
Laurahlitte ......
Lech, Augsburg. .
Löwenbr. Münch.
Lußz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br.
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Franff.
Miag, Mühlenbau.
MontecatintMalld.
Motoren Darmſtadt
Oberbedart ....
Bhönix Bergbau
Reiniger. Gebberi
R5. Braunkohlen
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan...
Roever Gebr. ....
Rütgerzwerke ....
Halzbetfurth Falt:
Salzw. Heilbronn. 11
Schöfferhof=Bind. ,/131
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel. 51
Schuckert Flektr. ..
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr=.)
Siemens & Halske.
Sübd. Zucker=Ul. 0,/1
Tellus Bergbau :
Thür, Liefer=Geſ. 55
Eieß Leonhard ..
Anterfranken ..
Ber. Stahlwerke
Ultramarin .
Voigt & Haeffner
Bahß & Frehztag.
Näch
u164
54.5
31.5
59
s
65.5
35.8
173
162
68
45
130
109
„
—
Zellſtoff Waldhof.
Meme.
Allg. Dt. Creditanſt.
Hadiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwerein
Bayen, Hyp. u. V.
Berl. Handelsgeſ.
bypothekbt.
Com m. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bl.
Dt. Bank und Die.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank
Frankf. Bank
öyp.=Bank
Mein.öyp. Bank
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant ..!=
Rhein. Hyp.=Bani.
Sübd. Bod.=Er. Bi.!
Bürttb. Notenban!
A..G. I. Vertehr ew.
Alg. Lokalb. Kra ftw
78 Dt. Reichsb. Vzo
Hapag. ."
Nordd, Lloyd..
Südd. Eiſenb.=Gei,
Allanz. u. Stutta.)
Berſicherung ..!1
. Verein,Veri
Frankonaſück=u.M
Mannh. Berſich.
Otavi Minen. . . .
Schantung Handels
V=
89
18
53.5
18.5
67.5
18.5
44.5
56
54
1127.25
5a
90
36
59
13.5
14.25
162
166
14
*
[ ← ][ ] nächst Ostbahnhof und Woog
Heute Donnerstag ab 20 Uhr
Großes
Haften Konner!
persönl. Leitung:
Kammervirtuose Louis Kümmel
Kein Autschlag. (7) Eintritt trei.
Vereinigung
früh. Leibgardiſten
Darmſtadt
Heinz Rühmann
und
Hedy Kiesler
in der Iustigen Zeit-Satire
Man
Braucht
kein Geid
Samstag, 27. Auguſt
1932, abends 8 Uhr,
im Vürgerhof,
Eliſabethenſtr. 2
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
mit Hansi Niese u. Fritz Kampers.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
beſtehend aus Konzert unſerer ehem.
Hoboiſten unter Mitwirkung unſeres
Spielmannszuges. (11826
Unſere Mitglieder und deren
Ange=
hörige werden hiermit herzlichſt
ein=
geladen.
Der Vorſtand.
Die beineoren
5—6 Mann
Blechmuſik
geſ. Ober=Ramſtadt
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