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Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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2maligem Erſcheinen vom 1. Auguft
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geitanet.
Nummer 227
Dienstag, den 16. Auguſt 1932.
195. Jahrgang
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(1 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtſcher Beſtreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natſonalbani.
e Konſequenzen des 13. Auguſt.
Linie Arbeitsbeſchaffung zur Behebung der Arbeitsloſigkeil. — Die Regierung plank weiter:
Aia der Siedlung und des Freiwilligen Arbeitsdienſtes, Auflockerung des Tarifrechks, einheitliche
irwalkung zwiſchen Reich und Preußen, Wahlreform und Schaffung einer Erſten Kammer.
Mskag oder Rakionalverſammlung?
unſerer Berliner Schriftleitung.
Wrndatsziffern des neugewählten Reichstags liegen jetzt
Wleſt. Es werden 608 Volksvertreter in den
Wallot=
hihen, darunter als ſtärkſte Partei die
National=
mit ihren 230 Mandaten. Es fragt ſich jedoch, ob
elk gewählten Vertreter überhaupt Gelegenheit haben
ängere Zeit hindurch als Abgeordnete auftreten zu
Im Berliner politiſchen Kreiſen unterhält man ſich
cu eingehend über die Zukunft dieſes Parlaments. Die
min gehen auseinander. Sicher iſt wohl, daß die
Reichs=
pen Reichstag Ende Auguſt ruhig zuſammentreten
/). daß ſie aber aus der erſten Handlung der Mehr=
Reichstages gegen irgendwelche Maßnahmen, nicht
ſondern auch des früheren Kabinetts die entſprechen=
Hauenzen ziehen wird. Die Konſequenzen können
natür=
tiſoener Natur ſein. An eine Demiſſion der
Reichs=
ft aber nicht zu denken, wie es auch im Augenblick
licht ſo ausſieht, als ob ein Mißtrauensantrag nach
hiſſen der letzten Wochen noch Ausſicht auf Annahme
Ies liegt in der Hand der Regierung.
Er) indern, zum mindeſten aber den Gang der Ereigniſſe
Lpnen. Sie hat am Montag nachmittag eine längere
it ung abgehalten. Sie hat ſich mit der politiſchen
Nä tigt, wie ſie ſich auf Grund der Haltung des
Reichs=
c ergeben hat. Sie hat außerdem einige ſachliche
hn über den ſogenannten konſtruktiven Wiederaufbau=
Hr. Für die Reichsregierung kommt es natürlich jetzt
Murnal darauf an, dem deutſchen Volk zu zeigen, daß
b” iſt, ſachliche Arbeit zu leiſten, und daß dieſe Arbeit
teit des Volkes zum Segen gereicht, im weſentlichen
abei alles um das Erwerbsloſenproblem. Durch
Sichtung der Unterſtützungsberechtigten iſt es
ge=
ite nicht unerhebliche Zahl von Unterſtützungs=
Pu auszuſchalten. Man will jetzt dafür ſorgen, daß
Arbeitsbeſchaffung noch einige Hunderttauſend
Per=
dem Erwerbsloſenheer herausgenommen werden.
EMfand damit ſoll die Förderung des Freiwilligen
Anſtes und die Auflockerung des Tarifrechts gehen.
An eine neue Reform der Arbeitsloſenfürſorge gedacht,
Aflich ſoll die Siedlung eine wirkungsvolle Förderung
AMAlle dieſe Maßnahmen müſſen aber ſo durchgeführt
ef ihre Wirkungen möglichſt kurzfriſtig
ſhrinungen treten. Gelingt es dem Kabinett Papen zu
56es etwas kann, dann wird es natürlich auch mit
Aerf penſtigen Reichstag weſentlich leichter fertig. Sollte
arer Zeit zu einem
1wiſchen dem Reichskag und der
Reichs=
regierung
Aup ſollte ſich die Regierung Papen veranlaßt ſehen,
yspräſidenten eine erneute Auflöſung des
Ma es zu erwirken, dann kann ſie ihre Ziele, die ſehr
Mic) in der Ausſchreibung von Wahlen
Nationalverſammlung gipfeln, leichter
er=
ur ſie vorher den breiten Maſſen gezeigt hat, daß ſie
WSiete des wirtſchaftlichen Wiederaufbaues und der
9 der Arbeitsloſigkeit nicht unfruchtbar geweſen iſt.
er gehen jedenfalls zu einem nicht unerheblichen Teil
die Reichsregierung möglichſt raſch ihr
Aufbau=
mkurbeln und dann überlegen will, wie die in der
iede des Reichsinnenminiſters von Gayl zum
Aus=
mienen Gedankengänge in die Wirlichkeit umzuſetzen
reinheitlichung des Verwaltungsapparates zwiſchen
Preußen, Wahlreform, ſowie Schaffung einer Erſten
eo wie die Dinge heute liegen, wird dieſer
Reichs=
düe der Reichsregierung nicht verwirklichen. Ob da=
Eeichstag eine längere Lebensdauer beſchieden ſein
ob es zu einer Auflöſung und zu einer
Aus=
hon Wahlen zur Nationalverſammlung kommt, läßt
9 heute mit abſoluter Sicherheit nicht vorausſagen.
egierung wird jedenfalls ihre Arbeiten darauf
ab=
ſe nötigenfalls auch ohne den
Reichs=
ird. Da wir in einer Zeit leben, in der ſich die
S eigniſſe überſtürzen, und in der es beinahe täglich
üſchungen gibt, kann das Thema Reichstag oder
mmlung vielleicht ſchon in abſehbarer Zeit in eine
audere Beleuchtung gerückt werden.
45 Arbeitsbeſchaffungsprogramm
der Reichsregierung.
N der Regierung in Ausſicht genommene
Beſchaf=
mm berſucht auf den allerverſchiedenſten Wegen die
mieder zu beleben und Arbeitsloſe in Brot zu
Aaben der Erweiterung des Freiwilligen
Arbeits=
auf 200 000 Beſchäftigte, die Arbeiten wie Ent=
Bodenkultur, Wegebau und Wegeverbeſſerung
die in der freien Wirtſchaftsbetätigung nicht
eue bearbeitet das Reichsernährungsminiſterium
ue der Siedlung auf dem Lande und der Stadt=
randſiedlung dienen. Reichswirtſchaftsminiſterium und
Reichs=
poſtminiſterium bereiten neue Aufträge der Reichsbahn und der
Reichspoſt vor. Es handelt ſich hier um die Erneuerung des
Oberbaues der Reichsbahn, des Straßenbaues, Ermöglichung
von Hausreparaturen, den Kleinwohnungsbau uſw. Zwölf
Millionen RM. ſind vorgeſehen, um 400 000 Tonnen Schiffe ab=
Die Skellungnahme der
Nakional=
ſozialiſten.
Scharfe Kampfanſage an Hugenberg.
Berlin, 15. Auguſt.
Der „Angriff” überſchreibt ſeinen heutigen Artikel
das Volk. — Adelsklique ſtatt Volksregierung.
Auflagenachricht bringen muß, und daß er infolgedeſſen auf
der zweiten Seite zu den hiſtoriſchen Ereigniſſen vom Samstag
Stellung nehmen muß. Dann wird u. a. ausgeführt, die
Be=
gründung, mit der Hindenburg die Uebergabe der
Regierungs=
gewalt an die Nationalſozialiſten verweigert habe, ſeien von
dem alten Mann gewiß ehrlich gemeint. Die gehen aber an
täten vollkommen vorbei. Der weitaus größten Volksbewegung,
die es in Deutſchland jemals gegeben habe, ſei die Regie= Frage der Ratifikation des Lauſanner Abkommens.
rungsführung verweigert worden. Dafür habe
tionären Adelsklique übertragen.
Verantwort=
gewiſſenloſen Intriganten, die insbeſondere
aus dem Hugenberglager ſtammten und die aus
ergreifung durch den Nationalſozialismus und
damit die nationale Wiedergeburt Deutſchlands vorläufig nötig, die vor allem auch an den Kelloggpakt anknüpfen müßte.
ſabotierten. Die jüngſten Ereigniſſe hätten erneut gezeigt,
daß die Wiedergeburt Deutſchlands nur
mög=
lich ſei, wenn mit den reaktionären
Dolch=
ſtößlern reſtlos aufgeräumt werde. Sie ſeien
im Augenblick gefährlicher als ſelbſt der
Marxismus. Zum Schluß des Artikels heißt es dann, wir
haben keinen Anlaß, unſere Pläne vorzeitig auszuplaudern.
Jedenfalls ſind wir Nationalſozialiſten die Letzten, die über das
Scheitern der Verhandlungen betrübt zu ſein brauchen. Was
man uns am Samstag verweigerte, wird man vielleicht in Kürze
flehentlich von uns erbitten. Es wird dann an uns ſein, die
Bedingungen feſtzulegen.
„Im Zwielicht bleiben wir nicht. Enkweder gibt man
uns die Machk oder wir fechken”, ſagt Goebbels.
Im gleichen Blatt ſchreibt Goebbels, indem er erneut
„die Macht an Hitler” fordert, unter anderem: Die
nationalſozialiſtiſche Bewegung und ihre Führer verfochten nur
ihr gutes Recht, wenn ſie bei der Belaſtung mit einer
unge=
heueren geſchichtlichen Verantwortung, die ſie für die kommende
deutſche Politik zu übernehmen hatten, nun auch die Forderung
aufſtellen, daß man ihnen in eindeutiger Weiſe die Führung
der Regierungsgeſchäfte anvertraue und ihnen dadurch die
Möglichkeit gäbe, innere Reformen durchzuführen, die ſie für
die Wiedergeburt der Nation und für die Reinigung des
öffent=
lichen Lebens in Deutſchland für unerläßlich notwendig hielten.
Man hat unſerer Bewegung in der Vergangenheit oft den
Vor=
wurf gemacht, ſie treibe eine Desperadopolitik, und wenn man
ſie vor die Verantwortung ſtelle, dann drücke ſie ſich ſcheu
bei=
ſeite. Hier war zum erſten Mal die Gelegenheit geboten, der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung die Chance der Oppoſition zu
nehmen und ſie mit der ganzen Würde und Laſt der
Verant=
wortung zu beladen. Selbſtverſtändliche Vorausſetzung dafür
aber mußte ſein, daß man ihrem Führer und ſeinen
Mit=
arbeitern freie Hand gab, da ohne dies eine Uebernahme der
Verantwortung vollkommen widerſinnig war. Was haben die
hohen Herren in der Wilhelmſtraße ſich eigentlich dabei gedacht,
als ſie Adolf Hitler aufforderten, im Kabinett Papen die
Vize=
kanzlerſchaft zu übernehmen? Glaubte man dort in der Tat,
daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſich eine beleidigende
und kränkende Behandlung gefallen ließe, die man in der
Ver=
gangenheit nicht einmal der Sozialdemokratie zumutete?
Dar=
über aber ſoll kein Zweifel beſtehen: Im Zwielicht bleiben wir
nicht. Entweder gibt man uns die Macht, dann tragen wir die
Verantwortung, oder man verweigert uns die Macht, dann
ſtehen wir in der Oppoſition und fechten. Es wird dann ſo
ſein, daß jene Regierung, die ſich bei ihrem Beginn etwas
vor=
eilig mit dem ſchmückenden Beiwort der „nationalen
Konzen=
tration” ausſtattete auf den erbitterten Widerſtand des geſamten
nationalen Deutſchlands, das heute unter unſerer Führung ſteht,
ſtößt Ueber den Ausgang dieſes Kampfes braucht uns nicht
bange zu ſein. Was man uns heute verweigert, das wird man
uns morgen geben müſſen. In ruhiger und ſicherer
Entſchloſſen=
heit tritt die Bewegung an. Ihr Ziel iſt unverändert wie
immer: Die Macht an Hitler!
In einer offiziöſen Verlautbarung der Reichsregierung wird
noch einmal bedauert, daß die Nationalſozialiſtiſche Partei ſich
nicht zur Verfügung geſtellt habe, obwohl ſie von der
Reichs=
regierung genug Entgegenkommen erfahren habe.
* Außenpolikiſche Umſchau.
Von
Profeſſor Dr. Otto Hoetzſch.
Es paſſiert viel, aber es geſchieht nichts: ſo formuliert der
Unmut gar häufig jetzt ſein Urteil über die große Politik. Das
iſt in bezug auf vieles richtig, aber es geſchieht doch auch
man=
ches. Lauſanne und Genf haben ſehr beſtimmte Folgen mit ſich
gebracht, vor allem in bezug auf die Gruppierung der
gro=
ben Mächte, die ſich immer fühlbarer machen wird. Immer
mehr hat die deutſche Außenpolitik jetzt Veranlaſſung,
gewiſſer=
maßen Bilanz zu machen und von dieſem tiefen Einſchnitt aus
zu fragen und zu ſuchen, wie ſie vorwärts komme.
Wir glauben nicht, daß dafür die Auseinanderſetzung über
die ſogenannte Orientierung ſehr förderlich iſt. Wieder einmal
ſind wir in dieſen Geſprächen, ob Deutſchland nach Weſten oder
Oſten ſich orientieren ſolle oder umgekehrt. Man ſchreibt dem
zuwracken, durch die 3000 Arbeiter beſchäftigt werden ſollen. Reichskanzler eine Neigung in dieſem Sinne für die
Weſtorientie=
rung auch zu. Man denkt bei Herrn von Neurath an die
Nei=
gung mehr zu einer engliſch=italieniſchen Orientierung. Man
ſpricht davon, daß im Reichswehrminiſterium die ſogenannte
Oſt=
orientierung eine Stätte hätte. Uns ſcheint, daß dieſe
Auseinan=
derſetzungen recht ſtark in die Theorie und in das Blaue gehen.
Im Ernſt kann man an eine Orientierung mit
Frank=
reich gegen Rußland gar nicht denken. Die realen
Schwie=
rigkeiten und dazu die wahren deutſchen Intereſſen dagegen ſind
ja zu groß, zumal dabei niemals die Frage durchgedacht wird, wie
man ſich zu Polen ſtellen ſolle. Ideen über ein Wehrbündnis mit
„Eine unmögliche Verhandlung: Diktaturgegen Frankreich und die Folgerungen daraus verlaſſen nun völlig den
Boden, von dem aus realpolitiſch gedacht werden kann. Wir haben
— Nationale Dolchſtößler.‟ Er beſchwert ſich dann mit Rußland ein Verhältnis, das trotz der bekannten
Schwie=
zunächſt darüber, daß er ausgerechnet auf der erſten Seite eine rigkeiten vom Kommunismus und der Dritten Internationale her
den deutſchen politiſchen und wirtſchaftlichen Intereſſen entſpricht.
Und wir müſſen uns mit Frankreich auseinanderſetzen. Das
Ver=
hältnis zu Frankreich bleibt für jede Regierung
Deutſch=
lands eine Zentralfrage, von der keine Hoffnung auf England
eder Italien, auf Amerika oder Rußland ablenken kann.
Darum nützen Generalformeln nichts und über die
Gene=
der wahren Lage der Dinge in völliger Verkennung der Reali= ralforderungen iſt ſich Deutſchland einig. Die Arbeit
aber fängt ja erſt danach an. Dieſe Arbeit ſieht vor ſich die
Dabei meinen wir, daß Deutſchlands Reparationspolitik mit
die=
man ſie einer kleinen volksfremden und reak= ſer Frage nicht erſchöpft iſt. Der Zuſammenhang zwiſchen
Repa=
rationsfrage und interalliierten Schulden iſt in dem Lauſanner
lich dafür ſei nicht der alte Reichspräſident, ſondern jene Abkommen ſo eng gezogen, daß auch Deutſchland weſentlich daran
intereſſiert iſt, wann und wie Amerika zur Schuldenſtreichung
kommt. Wir halten unter dieſem Geſichtspunkt eine beſondere
reinem parteiegoiſtiſchen Neid die Macht= deutſche Amerikapolitik in nächſter Zeit durchaus nicht für un=
In der Politik des ſogenannten Konſultatippaktes
oder Vertrauensabkommens ſehen wir keine weſentliche Aufgabe
der deutſchen Außenpolitik in nächſter Zeit. Wir wollen froh ſein,
wenn er uns nicht unmittelbar Schlimmes bringt. Deutſchlands
und der anderen Mitgliedſchaft bleibt beſtenfalls inhaltslos. Wir
haben vor uns in den beiden Zentralfragen die
engliſch=
franzöſiſche Front, die ſich bei der Verſchärfung der Dinge
im fernen Oſten noch leicht um Japan erweitern kann.
Dagegen wird nach der Lauſanner Reparationsregelung der
zweite Teil unſerer Auslandsbelaſtung, nämlich die private
Schuldenlaſt, brennend. Das iſt zunächſt eine Aufgabe der
Bankiers. Aber niemand täuſcht ſich darüber, daß das auch eine
hochpolitiſche Frage iſt, die Frage nämlich, ob Deutſchland
zur Abwertung von Zins und Kapital in dieſen Milliarden ſeiner
privaten Auslandsverpflichtungen kommt oder ſchreitet, und
da=
mit wieder im Zuſammenhang ſtehend die Frage, was
Deutſch=
land gegenüber der fortſchreitenden Schrumpfung ſeines
Ausfuhr=
überſchuſſes und ſeiner Deviſenbilanz in den nächſten Monaten
zu tun habe.
Daraus folgen wieder u. E. Konſequenzen für die
Wirtſchafts=
politik, die auch außenpolitiſch bedeutſam ſind. Auch hier iſt der
theoretiſche Streit von nicht großem Wert, ob Autarkie oder
Freihandel, wenn man es ſo ganz ſcharf faßt. Die Frage geht
um die nächſte Phaſe, ob wir das, was wir noch haben, uns
ſichern und es feſthalten wollen, in der Binnenwirtſchaft, wie in
der Gold= und Deviſengrundlage unſerer Währung.
Daß wir von hier aus uns für die Weltwirtſchaftskonferenz
auf alle Weiſe vorbereiten müſſen und zur Mitarbeit auf ihr
bereit ſind, iſt ſelbſtverſtändlich. Nur: kann man von
Deutſch=
land einen beſonderen Glauben an dieſe Konferenz erwarten?
Wie unklar iſt doch noch alles, was der gegenwärtig ſo viel
zitierte Senator Borah dazu ſagt. Man fühlt förmlich, wie es
in dieſem Manne wühlt und kämpft und wie er die
Schwierig=
keiten im eigenen Lande vor ſich ſieht. Man ſieht weiter, wie
auch er unter dem Ergebnis der letzten Konferenzen ſteht, d. h.
der ſo vorzüglichen und verſtärkten Stellung Frankreichs
gegen=
über Amerika, auf beiden Feldern, dem der Schulden und dem
der Abrüſtung. Und Borah iſt nun noch längſt nicht der
außen=
politiſche Wille Amerikas ſchlechthin. Wieder iſt es eine Tragik,
daß große Entſcheidungen in der Weltpolitik zuſammenfallen mit
einem inneren Kampf in Amerika, der diesmal unter ungeheuren
wirtſchaftlichen Nöten ausgefochten wird. Alſo: wenn wir jetzt
hören, daß auf dieſer Weltwirtſchaftskonferenz von
Kriegsſchul=
den und Zöllen nicht geſprochen werden ſoll, dagegen aber von
der Silberfrage, die für Europa ganz gewiß nicht entſcheidende
Bedeutung hat, ſo wird man nicht erwarten dürfen, daß nun nach
Lauſanne und Genf ausgerechnet dieſe Konferenz die Sache
ſchneller und bedeutend vorwärts bringen wird. Und der Glaube
ſinkt noch mehr, wenn man den Stil der Vorbereitung
betrachtet, deutlich ſieht, daß der amerikaniſche Präſident gewiß
zur Teilnahme bereit iſt, die Notwendigkeit dazu einſieht, aber
— am liebſten die Konferenz erſt nach der Präſidentſchaftswahl
haben möchte. Dann kämen wir etwa auf Ende dieſes Jahres.
Kann Europa, inſonderheit Deutſchland, dieſe Monate noch
ein=
fach zuſehen, wie die wirtſchaftliche und finanzielle Lage ſich
ver=
ſchlechtert?
Auch daran glauben wir nicht, daß einzelne Anzeichen einer
Beſſerung, einer „Hauſſe”, die man in England und Amerika
ſehen will, ſchon den längſt erwarteten endgültigen Dreh nach
oban und aufwärts in der Wirtſchaft wieder bedeuten. Nicht
Seite 2 — Nr. 227
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 16. Am
nur, daß dieſe Wirtſchaftskriſe dafür viel zu groß iſt, nein, wir
glau=
ben nicht daran, daß ſie von ſelber wieder zur Heilung kommt, wie
ein Körper, der kräftig genug iſt, von ſich aus einen
Krankheits=
ſtoff auszuſcheiden. Dazu iſt die Weltwirtſchaft zu tief und zu
ge=
ſährlich erkrankt. Ohne bewußte Entſchlüſſe der
Po=
litik wird die Kriſe nicht überwunden werden können. Deren
Weſen aber iſt und bleibt, daß ſie eben die ganze Welt ergriffen
hat, trotz allen Auseinanderſtrebens der einzelnen Teile, die
blei=
bende weltwirtſchaftliche Verbundenheit dieſer Teile gerade in
der Kriſe und in der Not fortgeſetzt eindringlich demonſtriert.
So ſind die außenpolitiſchen Aufgaben bezeichnet, die aus
den finanziellen Folgen des Krieges kommen. Die
an=
deren kommen aus ſeiner Liquidation, aus dem Vertrag von
Verſailles, von dem ja bisher nur das Reparationsſtück ſchon
revidiert iſt, alles andere aber noch in Kraft ſteht. Die
wei=
teren Aufgaben liegen dabei im Oſten und an unſerer Oſtgrenze.
Die näheren und die nächſte liegt in Genf.
Das meinen wir in einem Sinn, der ja klar iſt. Die
Ver=
tagung der Abrüſtungskonferenz war eine große und
dauernde Entſcheidung. Deutſchland hat erklärt, daß es
fürder=
hin ſich an dieſen Arbeiten nur beteiligt, wenn ihm ſein
An=
ſpruch auf Gleichberechtigung geſichert iſt. Dieſer Satz iſt ein
Programm, und in ihm ſteckt ſehr viel. Er bedeutet, daß die
Sicherung hergeſtellt ſein muß, bevor die Einladungen zur
Fortſetzung der Abrüſtungskonferenz ergehen, bedeutet alſo, da
die anderen in dieſer Frage natürlich nicht das geringſte tun,
daß Deutſchland das Seine für ſich tun muß. Er bedeutet alſo
eine Aktion, eine planvoll und zielbewußt jetzt zu beginnende
Aktion, und wir meinen, daß über deren Ausgang eigentlich
ſchon auf der Mitgliederperſammlung des Völkerbundes eine
gewiſſe Klarheit ſein müßte, die diesmal erſt zum 26. September
einberufen iſt. Denn natürlich hängt das ja zuſammen:
Deutſch=
lands Stellung zur Abrüſtungsfrage und Deutſchlands Stellung
zum Völkerbund überhaupt, der in dieſer ſeiner Exiſtenzfrage
bisher ſo verſagt hat und wahrſcheinlich weiter verſagen wird.
Daraus folgen Erwägungen und dann Entſchlüſſe, deren letzte
Konſequenz wir gar nicht ſcheuen, die aber nicht von heut auf
morgen gefaßt werden können, die vorbereitet werden
müſſen. Es iſt durchaus nicht Deutſchlands Intereſſe, in dieſer
Frage ſchließlich ſo verlaſſen und iſoliert dazuſtehen, wie es am
Schluß der zweiten Phaſe der Abrüſtungskonferenz jetzt eben
der Fall war.
Man ſieht,, was in jenem Satze, den Deutſchland in Genf
ausſprach, liegt, noch mehr liegen muß. Stehen bleiben kann
Deutſchland dabei nicht. Das nur als Proteſt auszuſprechen, und
ſchließlich dann im Januar wieder kommen und mitmachen, das iſt
unmöglich. Unmöglich nicht zuletzt, weil eine große und
ge=
waltige nationale Bewegung in Deutſchland erwachſen iſt,
die mit Recht an dieſem Punkt ſo reizbar iſt. Und die jetzt die
Kraft hat, von der Regierung Deutſchlands nun auch die
Ent=
ſchlüſſe zu verlangen, die notwendig werden.
Wir wiederholen: dieſe Entſchlüſſe ſollen nicht Hals über
Kopf gefaßt werden. Der nationale Wille, der durch
Deutſchland jetzt geht, iſt hocherfreulich, geſund und gewaltig.
Aber er allein tut es nicht. Er braucht auch die politiſche
Idee. Er braucht das politiſche Programm und die
Einzelaus=
führung. Das iſt eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit und klingt
wie eine Phraſe. Aber leider iſt das keine Selbſtverſtändlichkeit
bei einer Führung der deutſchen Außenpolitik, die ſehr oft
ge=
rade dieſe elementaren Vorausſetzungen hat vermiſſen laſſen.
Denken wir an den Verſuch mit der deutſch=öſterreichiſchen
Zoll=
union! Es war ein guter Gedanke, es iſt ein und bleibt ein
notwendiger Gedanke, aber er wurde in Angriff genommen, ohne
die nötige Vorbereitung, gewiſſermaßen in die Luft hinein. Dann
muß ſo etwas bei der Stellung, die unſer Deutſchland leider
heute noch hat, verpuffen und zu großen Rückſchlägen führen.
Das ſoll und darf in der Abrüſtungsfrage ganz
beſonders nicht geſchehen!
Wir finden ſchon Bundesgenoſſen in dem Kampf um
die Gleichberechtigung, wenn wir es energiſch anfaſſen. Aber
anfaſſen, vorbereiten müſſen wir das. Und ſo iſt
aller=
dings Arbeit genug für die Außenpolitik Deutſchlands jetzt in
dieſen Wochen, die, abgeſehen natürlich von Unvorherge; enem
und Unberechenbarem, die Arbeiten von Lauſanne und Genf in
ihren Folgen ausklingen laſſen, und den Blick richten auf das,
was von dieſer neuen Plattform aus kommen ſoll. Von ſelber
ſchließlich aber wird auf ihr das, was wir wollen, auf keinm
Gebiete kommen. Die Initiative und der Entſchluß
müſſen von der deutſchen Politik ſelbſt ausgehen, die dazu
ſich frei machen und frei halten ſoll von einem Streit um
Orien=
tierungen theoretiſcher Art, und in dem ſie, ſelbſtverſtändlich die
großen Endziele der Befreiung in jedem Sinn feſt i— Auge
hal=
tend, auf das nächſte blickt, auf die zwei, drei drängenden
nächſten Aufgaben, die wir bezeichneten. Werden ſ angefaſt
in dem Sinne, den wir bezeichneten, ſo ſieht man eigentlich ni
warum nicht eine ſolche deutſche Außenpolitik die ganze Kraft
der nationalen öffentlichen Meinung Deutſchlands hinter ſich
haben ſollte. Aber nützen muß man die Zeit, die jetzt einmal
im Augenblick wieder gegeben iſt!
Zum Nachfolger des Grafen Tattenbach als Chef des
Proto=
kolls iſt der bisherige deutſche Generalkonſul in Kalkutta Rudolf
Graf von Baſſewitz erſehen.
Die Direktoren Poſſel und Dr. Lauffer ſind aus dem
Direk=
torium der Preußenkaſſe abberufen worden.
In einer außerordentlichen Generalverſammlung der Berliner
Funkſtunde wurde der Beſchluß gefaßt, Herrn Dr. Fleſch, ſeinem
Erſuchen entſprechend, von ſeinem Poſten als Vorſtandsmitglied
und Intendant der Berliner Rundfunkgeſellſchaft abzuberufen.
Wie von nationalſozialiſtiſcher Seite mitgeteilt wird, iſt der
nationalſozialiſtiſche Abgeordnete des Mecklenburg=Strelitzer
Land=
tags Köhler=Neuſtrelitz aus der NSDAP. ausgeſchloſſen worden
weil er ſich über „die Beſtimmungen der Partei hinweggeſetzt und
um Aufnahme in die deutſchnationale Landtagsfraktion”
nachge=
ſucht habe. Die DNVP. lehnte die Aufnahme Köhlers ab. Der
Aufforderung, ſein Landtagsmandat niederzulegen, iſt der
Abge=
ordnete nicht nachgekommen.
Der Oberpräſident der Rheinprovinz hat das Eſſener Organ
muniſtiſchen Partei, das „Ruhr=Echo” auf Grund des §6
*er 2 der Notverordnung vom 14. Juni 1932 auf zehn Tage
ver=
boten. Das Verbot umfaßt auch ſämtliche Kopfblätter des „Ruhr=
Echo”
Am Sonntag vormittag verſchied im Bezirkskrankenhaus
Freudenſtadt der badiſche Miniſter des Innern Emil Maier an
einem Herzſchlag. Er konnte erſt vor wenigen Tagen ſein 56.
Le=
bensjahr vollenden. Er ſtammt aus dem Buchdruckerberuf, war
ſpäter Redakteur bei der ſozialdemokratiſchen „Volksſtimme” in
Mannheim und wurde im Juli 1931 als Innenminiſter in das
badiſche Miniſterium berufen.
Die Streikgefahr in Lancaſhire wird immer drohender. Der
Zentralausſchuß der engliſchen Textilgewerkſchaften in den
nörd=
lichen Grafſchaften beſchloß am Montag, den Streik am 27. Auguſt
zu erklären, falls die Unternehmer bis dahin keine befriedigenden
Kompromißvorſchläge unterbreiten.
In Spanien ſind bisher 60 in den letzten Militärputſch
ver=
wickelte Generäle und Offiziere verhaftet worden.
Präſident Hoover hat auf den 26. Auguſt eine Konferenz von
Wirtſchaftsführern einberufen, die zunächſt zwar Maßnahmen zur
Kriſenbekämpfung beraten ſoll, deren Einberufung wohl aber auch
von wahlpropagandiſtiſchen Erwägungen diktiert iſt.
Die bolivianiſchen Truppen haben das 30 Kilometer ſüdlich
vom Fort Boqueron, das am 31. Juli von ihnen eingenommen
worden iſt. gelegene Fort Falcon erfolglos angegriffen. Das Fort
Falcon beſitzt eine große ſtrategiſche Bedeutung im Gebiete des
Gran Chaco.
Berlin,, 15. Auguſt.
Der Reichspräſident hat am Samstag eine Verordnung zur
Sicherung der Herbſtdüngung unterzeichnet, wonach der
Reichs=
miniſter der Finanzen ermächtigt wird, für Forderungen aus
Düngemittellieferungen an landwirtſchaftliche Betriebe für die
Herbſtdüngung des laufenden Düngemitteljahres Bürgſchaft bis
zur Höhe von 14,2 Millionen RM. zu übernehmen.
Auf Grund dieſer Verordnung hat der Reichsminiſter der
Finanzen den Düngemittelſyndikaten gegenüber eine Bürgſchaft
in Höhe von 14,2 Millionen RM. in gleicher Weiſe wie es
Anfang dieſes Jahres für die Frühjahrsdüngung geſchehen iſt
übernommen. Die Bedingungen — Vorwegübernahme eines
Ausfalles von 10 Prozent ſeitens der letzten Verteilungsſtelle,
Begrenzung der Garantie auf 25 Prozent des Umſatzes der
ein=
zelnen Verteilungsſtellen, Uebernahme einer Teilgarantie durch
die Düngemittelſyndikate — ſind die gleichen wie bei der
Früh=
jahrsdüngung. Ein Pfandrecht an den Früchten der Ernte
kommt aus dem Grunde nicht in Betracht, weil die Ernte
her=
kömmlich aus den Erträgen der vorhergehenden Ernte
ab=
gedeckt wird.
Skeuererhöhungen im Saargebiek infolge kroſtloſer
Zinanzlage.
Saarbrücken 15. Auguſt.
Der heute vom Völkerbundsſekretariat ausgegebene
Viertel=
jahresbericht der Saar=Regierung über die Zeit vom 1. April
bis 30. Juni hebt hervor, daß das Andauern der Wirtſchaftskriſe
einen unheilvollen Einfluß auf die Gemeindebudgets genommen
habe. Infolge der Abnahme der Fiskaleinkünfte gingen den
Ge=
meinden wichtige Einnahmen verloren, während ihre Ausgaben
durch die Laſten der ſteigenden Arbeitsloſigkeit größer geworden
ſind. Auf dieſe Weiſe iſt es dazu gekommen, daß nicht weniger
als 135 von den 290 Gemeinden des Verwaltungsgebiets in ihren
Budgetaufſtellungen Fehlbeträge aufweiſen. Was das
Regie=
rungsbudget ſelbſt anbelangt, ſo iſt es zu Budgetüberſchreitungen
gekommen, die durch Erſparniſſe und durch Erhöhungen der
Steuern und Taxen ausgeglichen werden ſollen. Bis zum
heu=
tigen Tage beträgt das Minus im Regierungsbudget die
Rieſen=
ſumme von 375 451 684 franzöſiſche Franken bei einer
Geſamtein=
nahme von 539 563 537, Franken.
München, 15
Die Preſſeſtelle der Reichsleitung der NSDAP
licht in der „Nationalſozialiſtiſchen Korreſpondenz”
Ueberſchrift „Hitlers, Nein!” grundſätzliche Betrachu
denen es heißt: „Hitlers Ablehnung der Vizekanzler-/
der Herrſchaft von Papen war eine Tat! Dieſe Entſche
Führers iſt dem nationalen Deutſchland aus der Seels
Der durchſichtige Verſuch, die NSDAP. durch einem
legten Schritt, durch eine Belaſtung mit der Verantwm
gleichzeitige Führungsmöglichkeit gewiſſermaßen —u
Wege zu erledigen, iſt an dem klaren und weitblicke
ſchluß des Führers reſtlos geſcheitert. Der Führer i
der Bewegung und dem Volke treu geblieben. Die
Regierung von Papen, hinreichend gekennzeichnet dru
Aermſten der Armen aufs ſchwerſte belaſtende ur
NSDAP. untragbare Notverordnung, kann niemals
derNSDAP. ſein. Eine Regierung, in der die NSS‟
führt, ſondern nur vertreten iſt, wird niemals eine
deutſchen Schickſals herbeiführen können. Eine ſolch
ſozialiſtiſche Politik aber, die aufräumt mit dem ganz
ten Plunder des bisherigen Syſtems und eine grundls
ordnung der Dinge in Angriff nimmt, kann nicht
geführt werden, die die Zeichen der Zeit auch
heut=
verſtanden haben, ſondern nur von Nationalſozialiſtin
der Wille des deutſchen Volkes, der bei den Wahlen
druck gefunden und dem nunmehr auch die Staatspil
nung zu tragen hat. Demgemäß hat Adolf Hitler Oie
der Reichsregierung gefordert. Von der alleinigen
ſchließlichen Uebernahme der Regierung iſt ſeitens der
nicht die Rede geweſen. Aber was über allem polit?
eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, das man ſelbſt dem Ma,
billigt, wird der NSDAP. unter den fadenſcheinigſtu
dungen vorenthalten. Darauf konnte es für den
NSDAP. nur eine Antwort geben, und zwar: „Nein
tig Adolf Hitler gehandelt hat, wird die Zukunft ze5
verkagl.
Berlin, 15
Die für Dienstag und Mittwoch in Ausſicht geſtellt
ſozialiſtiſche Parlamentariertagung, an der alle natzu
ſtiſchen Reichstagsabgeordneten und alle nationalſozil ät
geordneten der deutſchen Länderparlamente teilnehrn
ſt, wie wir von nationalſozialiſtiſcher Seite hören, vc
geſagt worden. Ein neuer Termin für die Tagung in
beſtimmt worden. Man nimmt jedoch an, daß ſie nog
dieſer Woche ſtattfinden wird.
Die Parlamenkariertagung der Nakionalſoh
Eine Stellungnahme der Deutſchnakion
Im „Tag” nimmt der deutſchnationale Landtagsu
Borck zu der durch die Abſage der NSDAP. geſchaf
unter der Ueberſchrift „Klärung?” in einem Artikel
der in einer Vorbemerkung als die Stellungnahme 2e
bezeichnet wird. Es heißt darin u. a.: Die Regienu
wird ſich jetzt klar werden müſſen, daß es für ſie kein
auf parlamentariſchem Gebiete mehr gibt. Von alld
gen des Reichstages fände ſie nur noch bei der Deutſot
Volkspartei Unterſtützung, wenn ſie wirklich gewillt iſ.
equenzen aus der Lage zu ziehen. Weder dieſer Rei
ein neuer, weder der Preußiſche Landtag noch ein ne.d
ihr Mehrheiten. Nachdem die größte nationaß
tei ſich der poſitiven Mitarbeit an deu
ung vom Parlamentarismus verſagt Ee
die Regierung, geſtützt auf ihre eigene
wortung, auch vor der Revolution von o
zurückſchrecken. Dazu wird es aber notwen,
daß jetzt alle hemmenden Kräfte, die neiſ
Regierungsſtellen vorhanden ſind, rüchk
aufgezeichnet werden. Es iſt unmöglich, diſſ
Halben und Lauen jetzt herandrängen, weil „Objekit
Grundſatz einer überparteilichen Regierung ſei. Nu
ſichtsloſes Zupacken und Tatmenſchen na
dieſe Zeit. Formalien dürfen keine Hinderungsg
um Deutſchland zu retten. Der Kanzler, der heute e
Macht hat, wird, wenn er zeigt, daß er ſie allen zum
ten will, die Menſchen, denen Partei nichts. Deuthe
alles iſt, hinter ſich haben. Will die Reichsregierung
dann iſt eine Klärung erfolgt,
11
Ein Ferienerlebnis in Italien.
* Wenn ſich in dieſen letzten Tagen und Wochen der
ſternen=
klare Himmel als gewaltiges Dach und natürlicher Hintergrund
über die rieſige Arena von Verona breitete, dann konnte der
Fremde ein Schauſpiel erleben, das ſchlecht zu beſchreiben iſt in
ſeiner Größe und Mannigfaltigkeit. 20 000 (Zwanzigtauſend)
begeiſterte und erwartungsfrohe Menſchen ſtrömten jeden zweiten
Abend in die Arena, um ſich an dem gewaltigen Aufgebot der
italieniſchen Stagione zu erfreuen, die abwechſelnd, Afrikanerin”
von Meherbeer mit Benj. Gigli, oder „Maskenball” von Verdi
mit Aureliano Pertile zur Aufführung brachte. Ein
Maſſen=
aufgebot von Mitwirkenden: 2000 zuſammen, darunter 140 Mann
Orcheſter, 250 Choriſten, 100 Ballettmiglieder, der Reſt Statiſterie.
Dazu eine wogende, ſüdlich temperamentvolle Zuſchauermenge,
von deren Begeiſterung und Miterleben dieſes Ereigniſſes wir
uns in Deutſchland kaum eine Vorſtellung machen können. Man
lebt die Oper mit, man beklatſcht eine ſchöne Dekoration, einen
techniſchen Einfall, man raſt, wenn ein ſchönes Enſemble zu
Ende iſt oder wenn Benj. Gigli ſeine große Arie auf ſtürmiſches
Verlangen zweimal ſingt, oder wenn er mit ſeiner Partnerin
ein ſchönes Duett beendet hat.
Leider konnte ich nur „Afrikanerin” hören, und ich habe
ver=
ſucht, mir Rechenſchaft zu geben über das, was nun eigentlich
dieſe Triumphe hervorzauberte. Drei Faktoren wirken in der
Hauptſache zuſammen, die bei einigen Einſchränkungen, von
denen auch zu ſprechen ſein wird, dieſes außergewöhnliche
Ereig=
nis und dieſen tiefen Eindruck hervorrufen! Die
menſch=
liche Stimme, der techniſche Apparat und das
Nieſenorcheſter.
Wenn ich ſagte, die menſchliche Stimme, dieſes mit
Ab=
ſicht, weil man zwiſchen der Darſtellung und dem Geſang ſehr
ſcharf trennen muß. Bewegt ſich die Geſamtdarſtellung für
unſeren modernen deutſchen Operngeſchmack auf einem abſolut
auf großer Bewegung aufgebauten Niveau, das leicht äußerlich
wirkt und menſchlich weniger anpackt, ſo daß das Einzelſchickſal
und feeliſche Momente uns weniger feſſeln und an der
Veridberie bleiben, ſo iſt das Geſangliche das genaue Gegenteil.
Eine Einheit in jeder Beziehung erreichen eigentlich nur
Bigli und ſeine ausgezeichnete Partnerin Bruna Raſa als
Selika. Kein Tenor der heutigen Generation iſt berufener, die
Partie des Vasko de Gama zu ſingen, als Benjamino Gigli.
Ob er nun leiſe, hauchartig ſeine Töne ſpinnt, oder in großem
Bogen ſeine italieniſchen Cantilenen ſingt, ob er in fließendem
Parlando die Recitative präſentiert, oder ob er ſchließlich in
ſeiner großen Arie: „Land ſo wunderbar” ſich zu ſtrahlenden
Tönen erhebt, die den gewaltigen, akuſtiſch ausgezeichneten
Raum bis in die äußerſten Ecken mit Wohllaut füllen, immer
iſt dieſer größte lebende Tenor ganz vorhanden. Er weiß aus
jeder kleinen und kleinſten Phraſe ein Erlebnis zu machen.
Wenn er dann im vierten Akt ſich mit der oben erwähnten
aus=
gezeichneten Sopraniſtin Bruna Raſa zum großen Duett
ver=
einigt, dann hält die gewaltige Menſchenmaſſe den Atem an,
um am Schluß in ein ekſtatiſches Beifallsgebrüll auszubrechen
Dieſe beiden Sänger intereſſieren auch darſtelleriſch ſehr ſtark
Dann folgen in einigem Abſtand die anderen Sänger, die
natür=
lich nicht an die Spitzenleiftungen heranreichen: eine ſchöne
Stimme A. Righetti als „Nelusko”, M. Caroſio als „Ines”
und die vielen anderen, aber wie geſagt, unintereſſant in der
Darſtellung und in der Geſamtleiſtung.
Dazu kommt, daß dieſe Sänger in einem Rahmen ſtanden,
der ungeheure Dimenſionen annahm. Ich greife nur heraus,
daß ſich das Schiff des dritten Aufzuges mit 250 Choriſten
beſetzt auf den Wellen bewegte, und bei der Drehung des
Steuers auch um ſeine Achſe ſich drehte, daß im großen
Feſt=
akt der Regiſſeur (Anſaldo) 1200 Choriſten, Ballett und
Statiſten in geradezu vorbildlicher Weiſe gruppierte und
be=
wegte, daß eine farbenprächtige Dekoration mit wundervollen
Lichteffekten mit dem klaren Sternenhimmel als Dach und
natürlichem Hintergrund einen tiefen Eindruck machte. Dazu
das große Orcheſter unter der Leitung von G. Bavagnoli
mit 18 erſten Geigen, 16 zweiten Geigen, je 12 Celli und
Bäſſen uſw., uſw.
Ganz benommen von all dem, was auf einmal auf den
Zuſchauer einſtürmt und ſich zur großen Geſamtwirkung
ver=
einigt, verläßt man die Arena und hat einen Eindruck von dem,
was ſüdliche Opernbegeiſterung iſt. Dabei vergißt man gern,
daß „Afrikanerin” für unſern heutigen Geſchmack keine rechte
Daſeinsberechtigung mehr hat. Aber um einen ſolchen Apparat
wirkſam zur Geltung zu bringen, iſt ſie gerade das richtige
Stück. Eine Revue mit allen Effekten. Jedenfalls war ich
glücklich, einmal in meinen Ferien ein ſolches Erlebnis haben
zu können, das ſich mir unvergeßlich eingeprägt hat.
Dr: Allmeroth.
Die Porkräkmalerin Frau Clara Wagner=
verſtarb nach kurzer Krankheit auf ihrem Sommerk
Bré bei Locarno. Aus der Fülle des Schaffens, neu
und Entwürfe planend, iſt ſie Dienstag, den 9. Au
gegangen. Der lebensfriſchen, für alle künſtleriſchen
gen zugänglichen Frau, die vor allem auch ein güt :
herziges und allezeit hilfsbereits Menſchenkind war.
die fünfundſechzig. Jahre nicht an.
Die erſte Hälfte ihrer maleriſchen Tätigkeit. 7
mit ernſten, gewiſſenhaften Studien in Düſſeldorf.
Mä=
lin, Paris, gehört bis zum Jahre 1902 Darmſtadt a
ſie u. a verſchiedene Perſonen des Großherzöglichen
malt. Als ganz beſonders gelungen muß das anmur,
der kleinen Prinzeß Eliſabeth genannt werden.
Schönberg, wo ſie von Fürſt und Fürſtin ſowie von O
charakteriſtiſche Einzel= wie Gruppenbilder entworfe
ſie immer ein gern geſehener, lieber Gaſt.
Durch ihre Heirat mit dem Landſchaftsmaler
Jak=
der ihr ſchon 1915 im Tode vorangegangen iſt, wurde
zer Bürgerin und fand in Locarno eine zweite
He=
ihr Herz blieb ſtets aufs innigſte verbunden mit
deſſen ſchweres Leid und Schickſal ſie wie ihr eigenes
In der landſchaftlich abwechſelungsreichen Welt
entwickelte ſich das Können der Künſtlerin namentlun
techniſchen Seite immer reicher und glücklicher, ſo O
häufig zu Genremotiven griff, die ſie dann, wie T
einer jungen Teſſinerin mit gefülltem Blumenkorb
und farbenfreudig durchführte. Einen nicht geringer
dem künſtleriſchen Aufſchwung von Clara Wagner=C‟
der Gatte, mit dem ſie dreizehn Jahre in harmoniſch
bunden war, und deſſen friſches Naturell und pratn
die dankenswerteſte Ergänzung zu dem mehr dem 2r.
zugeneigten Art ſeiner Frau ſtellte.
Clara Wagner=Groſch erhielt Aufträge nach al
Städten der Schweiz, aber auch noch nach Deu=
So hat ſie noch im vergangenen Jahre in einem Ha
Patrizierhauſe verſchiedene Porträts gemalt.
Das gaſtliche Haus der Künſtlerin in Locarnx,
Mittelpunkt des dortigen geiſtigen und künſtleriſchen,
ſeinem Liederbuch „Aus meinem Leben” hat der
Philoſoph Eduard von Mayer der heimgegangenen 2
Blatt gewidmet, in welchem eine Strophe lautet:
Dein Sinnbild iſt des Taues Tropfen,
In dem das Licht der Welt ſich bricht,
Den jeder zarte Strahl des Schönen
Erglühen läßt in freudigem Licht.
Dr. E.
16. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 227 — Seite 3
Brieg, 15. Auguſt.
n Brieger Sondergericht begann heute früh die
Ver=
wegen der Ohlauer Zuſammenſtöße zwiſchen
Reichsban=
v. Anhängern der Eiſernen Front und Nationalſozia=
Juli, bei denen zwei Nationalſozialiſten getötet und
verletzt worden waren.
v Anklagebank ſitzen 45 Perſonen. Auf Grund der
Ver=
ber die Sondergerichte kommt die Angelegenheit, die
h vor der Großen Strafkammer durchgeführt werden
dem Sondergericht zur Verhandlung.
unach Eröffnung der Verhandlung legte Rechtsanwalt
yr (Breslau) gegen die Zuſtändigkeit des Gerichts
Pro=
s ſei einzig daſtehend in der deutſchen Juſtizgeſchichte,
Aaxeklagten auf Grund einer Verordnung abgeurteilt
hiten, die bei Begehung der Straftaten noch nicht be=
Man müßte größten Wert darauf legen, zu der
Ver=
ſuch Laienrichter hinzuzuziehen. Dieſem Proteſt ſchloß
eſtwerteidiger, Rechtsanwalt Dr. Braun (Magdeburg),
E”orſitzende, Landgerichtsdirektor Herzog, erklärte, daß
wigkeit des Gerichts von Amts wegen nachgeprüft wer=
Darauf erfolgte der Aufruf der Angeklagten.
Sondergerichte in Aktion.
wer Blukſonnkag vor dem Sondergericht Brieg. — Im Hinkergrund die blukigen Straßenkämpfe
vom 10. Juli. — Auf der Anklagebank ſihen 45 Perſonen.
Verlaſſen eines Laſtkraftwagens gehört habe, daß in Ohlau
„etwas los” ſei. Warum die Reichsbannerleute zuſammengeblie=
Verkeidigung prokeſtierk
die Zuſtändigkeit des Sondergerichls.
die Vernehmung der Angeklagken.
höſt wurde der Hauptangeklagte, der Kreisleiter des
heichsbanners, Durnick, vernommen. Er ſchilderte die
hrades Reichsbanners und der Eiſernen Front in
Lasko=
bits dort habe man zu hören bekommen, daß die
Natio=
en geplant hätten, in Ohlau „aufzuräumen”. Aus
die=
w habe man abends im „Walfiſch” in Ohlau eine
Zu=
hut der Ortsgruppenleiter verabredet, um
Schutzmaß=
ſir das Gewerkſchaftsbüro und den ſozialdemokratiſchen
bein zu beſprechen. Zwei der eingeteilten Gruppen
ſwegs nach ihren Stellen geweſen und bei dieſer Ge=
Kon Nationalſozialiſten überfallen worden. Er ſelbſt
ehr, ſeine Leute zurückzuhalten. Dieſe ſeien aber zu
Kzweſen. Am Sportplatz ſei es trotzdem möglich ge=
Ahsbannerleute, die mit Latten auf die Inſaſſen eines
s einſchlugen, zurückzurufen. Auch habe er ſich darum
Unen nationalſozialiſtiſchen Führer in Sicherheit zu
Die Erregung habe ſich dadurch geſteigert, daß man
e ſämtliche Zugänge nach Ohlau ſeien durch die
Na=
hiſten beſetzt worden.
½ Frage des Vorſitzenden, woher er das gewußt habe,
Angeklagte allerdings keine Auskunft geben.
Inzwi=
zu einem Sturm auf ein Wohnhaus durch
National=
gykommen, wobei zwei Frauen durch Schüſſe verletzt
hen. Von dieſer Schießerei habe das Reichsbanner
Nyteine Ahnung gehabt. Später habe ſich dann eine
grö=
ſetei am Schloßplatz entwickelt. Dahin ſeien nun
aller=
lnich vorhandenen 40 Reichsbannerleute geſtürmt und
cdort anweſenden etwa 2000 Nationalſozialiſten auch
Er ſelbſt ſei hinterher gegangen, um ſeine Leute
fwick zuholen. Seine Leute ſeien bereits im Begriff ge=
Straße zu verlaſſen, als das Ueberfallkommando der
in erſchien.
tender: Wurden die Polizeibeamten nicht von
werleuten mit Latten geſchlagen und von Reichsbanner=
Imdie Polizei geſchoſſen?
Wklagter: Von uns nicht.
brſitzende hält dem Angeklagten vor, daß ſeiner
Dar=
ſuh von Reichsbannerleuten überhaupt nicht geſchoſſen
Es ſei doch überraſchend, daß immerhin eine ganze
y Nationalſozialiſten durch Schüſſe verwundet und zwei
Atet worden ſeien. Der Angeklagte erklärt noch einmal,
möglich ſei, daß ſeine Leute geſchoſſen hätten.
Widerſprechende Ausſagen.
hſe im Gegenſatz hierzu, wie der Vorſitzende
dhen die Ausſagen des
Gewerkſchafts=
bs Strulik, der zugibt, daß die
Reichsbannergrup=
geweſen ſeien, nationalſozialiſtiſche Gruppen, die ihre
Eigegriffen hätten, zu verprügeln.
dritte Angeklagte, Verwalter der
Ortsgruppe des Reichsbanners Bleck,
Raß er bereits bei ſeiner Rückkehr aus Laskowitz beim
ben wären, könne er nicht ſagen. Der Vorſitzende hält dem
An=
geklagten einen Brief an den Landrat von Ohlau vor, in dem
dieſer der Behörde mit Selbſthilfe droht, falls die Polizei beim
Schutz des Reichsbanners in Zukunft verſagen würde. Der
Vor=
ſitzende will von dem Angeklagten wiſſen, was er unter dem
Be=
griff Selbſthilfe verſtanden habe, erhält jedoch hierauf keine
grundlegende Auskunft.
Der Ohlauer Prozeß auf Dienskag verkagt.
Die Verhandlung über die Ohlauer Vorfälle wurde gegen
18 Uhr auf morgen früh vertagt. Von den Angeklagten wurde als
letzter der ſozialdemokratiſche Stadtrat Manche
gehört. Er erklärte zunächſt, an den Schlägereien überhaupt
nicht beteiligt geweſen zu ſein. Auf einem Wege durch die
Stadt ſei er einem Zug Nationalſozialiſten begegnet. Plötzlich
ſeien Rufe ertönt: „Hier iſt der rote Manche, ſchlagt ihn tot!“
Ein Teil der Nationalſozialiſten hätte ſich auf ihn geſtürzt, ſo
daß er fliehen mußte. Er ſei aber eingeholt und geſchlagen
worden, und da auch einige Schüſſe abgegeben worden ſeien,
habe er in Bedrängnis ſeinen Revolver gezogen und einen
Schreckſchuß in die Luft abgegeben. Daraufhin ſei er ſofort
niedergeſchlagen und ſchwer verwundet worden. Manche iſt
tat=
ſächlich erheblich verletzt worden und hat erſt vor kurzem das
Krankenhaus verlaſſen können.
Von den anderen Angelagten bleibt die überwiegende
Mehr=
zahl bei der Behauptung, daß ſie an den Schlägereien gar nicht
beteiligt geweſen ſeien.
Zuſammenkrikk des Beuthener Sondergerichts
am Donnerskag.
Der Sondergerichtsprozeß in der Angelegenheit Paul
Pietezuch, der bekanntlich gegen neun Perſonen verhandelt
werden wird, dürfte erſt am Donnerstag ſtattfinden. Wie wir
erfahren, muß die Staatsanwaltſchaft die Anklageſchrift, die auf
Mord lautet, noch einmal umarbeiten, da die gerichtsärzliche
Oeffnung der Leiche des Kommuniſten Pietezuch ergeben hat,
daß der Tod nicht durch einen Schuß, ſondern wahrſcheinlich
in=
folge der vorher erlittenen Mißhandlungen eingetreten iſt. Es
iſt daher damit zu rechnen, daß die Anklage auf Körperverletzung
mit Todeserfolg lauten wird.
Um den Preußen=Landkag.
Die Sozialdemokraken fordern einſtweilige Verfügung
des Staalsgerichtshofs.
Da der Präſident des Preußiſchen Landtags Kerrl bisher trotz
entſprechendem Antrag der Sozialdemokraten und Verlangen der
Kommuniſten noch keinen Termin für die nächſte Plenarſitzung
anberaumt hat, hat die ſozialdemokratiſche Fraktion” folgendes
Telegramm an den Statsgerichtshof geſandt:
„In der verfaſſungsrechtlichen Streitſache der
Sozialdemokra=
tiſchen Fraktion des Preußiſchen Landtages, Antragſtellerin, gegen
den Präſidenten, des Preußiſchen Landtages, Antragsgegner,
we=
gen Einberufung des Preußiſchen Landtages, beantragen wir
Er=
laß einſtweiliger Verfügung, wonach Landtagspräſident Kerrl
verfaſſungsmäßig verpflichtet iſt, dem am 3. Auguſt geſtellten und
durch= Beſchluß des Aelteſtenrats vom 3. Auguſt 1932
ſanktionier=
ten Verlangen eines Fünftels der Landtagsmitglieder, den
Land=
tag einzuberufen.
Gründe: Sitzung Aelteſtenrat am 3. Auguſt anerkannte
Be=
rechtigung eines Fünftels der Landtagsmitglieder (Art. 17, 3
Preußiſche Verfaſſung), Einberufung Landtagsſitzung zu fordern.
Sitzungstermin wurde durch Beſchluß Aelteſtenrat auf 16. und
17. Auguſt feſtgelegt. Landtagspräſident weigert ſich,
Aelteſten=
ratbeſchluß durchzuführen; lehnt Einberufung nicht nur für 16.
und 17. Auguſt, ſondern auch für folgende Tage ab. Erblicken im
Verhalten Landtagspräſidenten groben Verſtoß gegen Preußiſche
Staatsverfaſſung, Artikel 17, Abſatz 3. Der weſentliche Inhalt
dieſes telegraphiſchen Antrags, daß der Landtagspräſident
verfaſ=
ſungsmäßig verpflichtet ſei, dem Verlangen des Fünftels
ſtattzu=
geben, deckt ſich mit den Ausführungen des
Staatsgerichtshofur=
teils vom 12. Februar 1932, worin dieſes Recht des Fünftels
feſt=
geſtellt worden war. Die Streitfrage liegt allerdings darin, ob
das Fünftel einen Sitzungstermin oder lediglich die „frühere
Ein=
berufung” verlangen kann.
Die brikiſche Reichskonferenz.
England will den Dominions enkgegenkommen.
Ottawa, 15. Auguſt.
Die abſchließenden Verhandlungen der Reichskonferenz in
Ottawa ſind heute begonnen worden. Nach einer mehrſtündigen
Sitzung, die der Beratung der endgültigen Vorſchläge gewidmet
war, ſind die engliſchen Delegierten zu Sonderverhandlungen mit
den kanadiſchen, ſüdafrikaniſchen und auſtraliſchen Vertretern
zu=
ſammengetreten. Die engliſchen Vorſchläge in ihrer endgültigen
Form lauten dem Vernehmen nach wie folgt:
Die Weizeneinfuhr nach England ſoll mit einem Zoll von
2 Schilling pro Viertelzentner belegt werden, wobei die
Domi=
nions eine Ermäßigung von 50 Prozent erhalten würden. Die
Holzeinfuhr aus nichtbritiſchen Ländern ſoll mit einem Zoll von
10—20 Prozent vom Wert belegt werden. England verſpricht
wei=
terhin, die beſtehenden Einſchränkungen der Einfuhr von Hornvieh
aus den Dominions teilweiſe aufzuheben. Im übrigen ſollen die
beſtehenden Präferenzzölle für andere landwirtſchaftliche
Erzeug=
niſſe und Metalle erhalten bleiben, wobei weitere Zugeſtändniſſe
von den Arbeiten des geplanten Reichswirtſchaftsamtes abhängig
gemacht werden. — Um den auſtraliſchen Sonderforderungen
ge=
recht zu werden, ſchlägt England einen Fleiſchzoll von 3 Pence pro
Pfund vor.
Es iſt ſehr fraglich, ob die Dominions mit dieſen Vorſchlägen
zufrieden ſein werden. Zum erfolgreichen Abſchluß der Konferenz
dürften zweifellos weitere Zugeſtändniſſe Englands notwendig
ſein.
Vorerſt keine Rückkehr Englands zur Goldwährung.
Die kanadiſchen Blätter veröffentlichen den Inhalt der Rede
des engliſchen Schatzkanzlers Neville Chamberlain in der Sitzung
des Währungsausſchuſſes. In dieſer Rede erklärte
Cham=
berlain, England beabſichtige, ſolange nicht zur
Goldwährung zurückzukehren, bis die Umſtände,
die im vorigen Herbſt zur Aufgabe des
Goldſtan=
dards geführt hatten, nicht beſeitigt ſein
wür=
den. Das engliſche Reich müſſe die Hebung der Rohſtoffpreiſe
verſuchen, um auf dieſe Weiſe wieder die allgemeine Proſperität
herbeizuführen. England habe zwar, ſo erklärte Chamberlain,
einen Ausgleichsfonds geſchaffen. Jedoch ſei nur die Rückkehr des
Vertrauens in der ganzen Welt ein wirkſames Mittel gegen die
Schwankungen der Währung. Die Weltwirtſchaftskonferenz müſſe,
ſo betonte Chamberlain, die Mittel finden, um dieſe Rückkehr zu
ermöglichen.
Die Danzig=polniſchen Vereinbarungen.
Danzig, 15. Auguſt.
Präſident Dr. Ziehm gab heute vormittag vor Vertretern
der Preſſe einige erläuternde Erklärungen zu den am Samstag
zwiſchen Danzig und Polen vereinbarten Protokollen ab, durch
die die Boykottbewegung und die Frage des
port diattache liquidiert werden. Dr. Ziehm führte
aus, er habe den Vertretern der Republik Polen freimütig
er=
klärt, daß er es nicht für möglich halte, die auf nationalen,
ſozialen und wirtſchaftlichen Gebieten zwiſchen Danzig und
Polen beſtehenden Gegenſätze mit einem Schlage zu beſeitigen.
Der Präſident führte weiter aus, die Politik Danzigs
gegenüber Polen könne nur unter Wahrung der
beſtehenden Verträge geführt werden. Den in
dieſen Verträgen garantierten deutſchen
Charakter der Freien Stadt Danzig zu wahren,
müſſe die Aufgabe jeder deutſchen Regierung
ſein. Die Bedeutung der Protokolle an ſich dürfe nicht
über=
ſchätzt werden. Sie könnte aber über die in dieſen geregelten
Punkte hinausragen, wenn durch ſie die politiſche Atmoſphäre
gebeſſert werde. Ob eine ſolche Beſſerung möglich ſei, werde
die allernächſte Zukunft zeigen. Die wirtſchafts= und
zoll=
politiſchen Streitfragen, welche dem Komitee des Völkerbundes
unterbreitet ſeien, würden den Grundſtein bilden für den Wert
der gegenwärtigen Protokolle. Sollte es wider Erwarten nicht
gelingen, die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten zwiſchen Polen
und Danzig zu beſeitigen, ſo würde freilich nichts anderes übrig
bleiben, als vor dem Rat des Völkerbundes das ganze Problem
Danzigs von neuem aufzurollen.
Neue Gehaltskürzungen in Lippe.
Detmold, 15. Auguſt.
Die lippiſche Landesregierung hat angeſichts des Rückganges
der Reichsſteuereinnahmen beſchloſſen, eine Gehaltskürzung vom
1. September d. J. ab für das Rechnungsjahr 1932 durchzuführen.
Die Kürzung erfolgt in der Weiſe, wie ſie Preußen bereits ſeit
dem 1. Juli d. J. durchgeführt hat, jedoch mit der Milderung, daß
eine Freigrenze von 1000 RM. geſetzt wird.
Bgeräke in der Strakoſphäre.
Ain ſich ſeit vielen Jahren zahlreiche Gelehrte von
Welt=
r Erforſchung der kosmiſchen Höhenſtrahlung befaßt
ſs jetzt endlich dem Profeſſor Erich Regener=Stuttgart
Is erſter genaue Meſſungen in Höhen bis 28 000 Meter
ben. Profeſſor Regener erbrachte den einwandfreien
—ß die Zunahme der Intenſität der
Mung entgegen allen bisherigen An=
Höhen über 12 000 Meter erheblich
Am 12. Auguſt iſt es dem Stutt=
Pfe ſor gelungen, den Höhenballon,
Eummi beſteht und die zu den
Meſ=
endeten, automatiſch arbeitenden
Mträgt, bis auf 28 000 Meter hoch
verlegt hat, genauer beſtimmbar ſein wird. Sicherlich werden auch
die von Piccard in dieſen Tagen vorgeſehenen Meſſungen zur
Klärung dieſer wiſſenſchaftlich außerordentlich intereſſanten Frage
beitragen. Allerdings iſt Profeſſor Regener gegenüber den
Ver=
ſuchen Profeſſor Piccards durch die Konſtruktion der ſelbſttätig
aufzeichnenden Meßgeräte in der Lage, ohne Aufwendung großer
Mittel den Verlauf der Ultraſtrahlung in den höchſten Schichten
der Atmoſphäre durchzuführen.
Zwei Ehehälften melden ſich gegenſeitig verloren.
AProfeſſor Dr. Werner Kolhörſter
et iſch=Meteorologiſchen Obſervato=
Aſtsdam iſt Prof. Regener wohl der
deutſche Höhenſtrahlungsforſcher,
em durch ſeine Höhenſtrahlenmeſ=
30 Meter Tiefe des Bodenſees
be=
hrden iſt. Die Meſſung der
eigen=
ahlung, die ſelbſt dicke Bleiplatten
Röntgenſtrahlen durchdringt, er=
Wilfe ſogenannter Joniſationskam=
Menen jedes eintretende
Strahlen=
en Stromſtoß auslöſt, der an einem
Dr beobachtet werden kann. An
un=
i % Stellen wird das Elektrometer
9Püßrgen Abſtänden photographiert.
orläufige Auswertung der
photo=
e” Meßplatten des Verſuches vom
ergab, ſteigt die Höhenſtrahlung
hn eter Höhe ſtark an. Von dort bis
Filhſter. Höhe konnte der Verlauf der
Nhichder Strahlung noch durch 14 Meß=
* Nazi werden, die ein weniger ſchnelles
EeMals man bisher vermutet hatte, er=
5 äiſt zu erwarten, daß durch dieſe
Ano Dder geheimnisvolle Urſprung der
Wdm man bisher in den Kosmos
Auf der Qugeſtur in Genua erkundigte ſich neulich der
42jährige Arbeitsloſe Nicola Mione, ob die Polizei vielleicht
ſeine beſſere Ehehälfte gefunden habe. „Ich ging”, erzählte er,
„mit meiner Frau auf dem Corſo Regina. Durch die Reklame
eines Geſchäfts angezogen blieb ich vor einem Schaufenſter
ſtehen und betrachtete die Auslagen. Meine Benedetta hatte das
augenſcheinlich nicht bemerkt und war weitergegangen. Als ich
aufſah, war meine Frau verſchwunden und alles Suchen in der
Umgebung blieb erfolglos.‟ Der arme Man war recht
nieder=
geſchlagen, denn er teilte mit ſeiner gleichaltrigen Frau nun
ſchon lange Freud und Leid Gegenwärtig befanden ſie ſich auf
einer Fußwanderung. Sie kamen aus Rom, wo ſie keine Arbeit
mehr hatten finden können, und wollten in das norditalieniſche
Heimatdorf Benedettas. 15 Tage waren ſie ſchon einträchtig
mar=
ſchiert und nun ſollte das grauſame Schickſal ſie trennen?
Während Nicola alſo klagte, erſchien ſeine vermißte Gattin,
um ebenfalls ſehr beſorgt der Polizei das geheimnisvolle
Ver=
ſchwinden ihres Mannes zu melden und um Fahndung zu
bitten. Der dienſttuende Beamte lächelte, ſprach eine
Zauber=
formel und ſtellte die Verſchollenen einander gegenüber. Jetzt
ſind ſie wieder auf dem Wege nach Bruſasco und wollen —
wenn keine weiteren verhängnisvollen Schaufenſter am Wege
liegen — nach fünf Tagen ankommen.
Der Aufſtieg des Regenerſchen Meſſungsballons vom Hof der Techniſchen Hochſchule
in Stuttgart. — Oben links: Prof. Regener.
Bildungs= und Erziehungs=Geſchichte. Von Prof. Dr. R. Mül
ler=Freienfels Band 1: Bis zum Ausgang der Antik
159 Seiten. Gebunden RM. 1,80. Band 2: Vom Mittelalte
bis zum Ausgang der Aufklärung. 146 Seiten. Geb. RM. 1,
In Sammlung. Wiſſenſchaft und Bildung”. Verlag: Quelle
Meyer in Leipzig.
Was ſich die Lehrerſchaft ſchon lange wünſchte, eine kurzgefaßt
billige, aber doch erſchöpfende Geſchichte der Pädagogik, wird hie
geboten. Profeſſor Müller=Freienfels der Autor ſo mancher er
folgreichen pädagogiſchen und pſychologiſchen Werke, war d
Mann dazu, dieſe Aufgabe zu löſen und auf knappem Raum etwa
Vollwertiges zu ſchaffen. Dabei beſchränkt er ſich nicht auf ein
alles Weſentliche prägnant herausarbeitende Darſtellung de
pädagogiſchen Theorie und Praxis, vielmehr ſtellt er dieſe i
Rahmen der geſamten Kulturentwicklung dar und zeigt, welche
Einfluß Religion und Sitte, Kunſt und Wiſſenſchaft, Recht un
Kultur von altersher auf die Volkserziehung und Menſchenfor
ſchung ausgeübt haben.
Seite 4 — Nr. 227
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ludwig Philipp
Unſere Hannelore hat am
Sonn=
tag ein Brüderchen bekommen.
Studienaſſeſſor Dipl.=Ing.
Franz Haas u. Frau
geb. Breher.
Herderſtraße 18
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Georg Adam Bauer, Lehrer
Else Bauer geb. Georg
Flonheim, Rhh.
Hammelbach i. O.
Kirchliche Trauung: Donnerstag. 18. August in Flonheim.
11464
Am 17. Auguſt feiern die Eheleute Sebaſtian Helfrich
u. Frau Marg., geb. Neumann, Darmſtadt, Löffelgaſſe 25,
(11501
das Feſt der Silbernen Hochzeit.
Todesanzeige
Heute morgen 5 Uhr verſchied nach längerem, ſchweren
Leiden mein innigſigeliebter Mann, unſer lieber Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und
Onkel
Oberſchutzmann
Georg Kiſſinger
im Alter von 58 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Griesheim, den 15. Auguſt 1932.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 17. Auguſt,
nachm. 4 Uhr vom Sterbehauſe Neue Darmſtädter=
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Am 12. Auguſt verſchied nach ſchwerem Leiden mein lieber Mann,
unſer guter Vater, unſer lieber Bruder und Schwager
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Darmſtadt, Offenbach, Königsberg, Berlin, den 15. Auguſt 1932.
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Der Konkursverwalter.
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
gag, 16. Auguſt 1932
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1932.
rimiz und filbernes Priefterinbiläum.
ſchreibt uns: Die Katholiken Darmſtadts hatten am
Weranlaſſung, dieſen Tag freudig zu begehen. War es
vergönnt, nicht nur teilzunehmen am 25jährigen
Siläum des Pfarrers Danz von St. Fidelis, ſondern
ner erſten Opferfeier des Neuprieſters Alfred.
Bang=
ſichn des Univerſitätsprofeſſors Dr. Bang=Kaup, Berlin.
Brimiziant hatte am 7. d. M. in der Privatkapelle des
ogſten Herrn Biſchofs zu Mainz die hl. Prieſterweihe
ſe, und konnte am Sonntag in St. Ludwig zum erſten
iunes hohen Amtes walten. Die Anteilnahme an dieſer
ſeiten der katholiſchen Bevölkerung Darmſtadts war
wroß. Aeußerſt eindrucksvoll war der Einzug des
jun=
ſerers in ſeine Pfarrkirche in Begleitung der
Pfarrver=
denen ſich die dem Primizianten naheſtehende Gruppe
ſiſchland” ſehr wirkungsvoll bemerkbar machte. Beim
Hochamt aſſiſtierten die Herren Geiſtl. Rat Dekan
ſi= Archipresbyter. Pater Lotz, S. J., und Kaplan Nau.
u zpredigt hielt Dr. de Vocht, Canonikus und Profeſſor
univerſität Löwen (Belgien). In formvollendeter, an=
7 Weiſe legte er das Weſen des Prieſterberufs dar als
euufs des perſönlichen Opfers und des prieſterlichen
Glücklich zu verbinden wußte er damit eine Mahnung
häubigen, dem Prieſterberuf mit Ehrfurcht und
Hoch=
begegnen und ſich mit ihrem Prieſter ſtets innig
ver=
fühlen. Mit dem erſten Segen des Neuprieſters und
ſichen Alleluja von Händel, vorgetragen von dem
Kir=
gperein von St. Ludwig, ſchloß die kirchliche Feier. —
ſchlichten weltlichen Feier verdient eine beſondere
Her=
g des Ständchen, das dem Primizianten von einigen
en Gruppen des Kettelergaues in echt neudeutſcher
ls beſondere Ehrung und Dank gebracht wurde.
eindrucksvollen Primizfeier ſtellt ſich würdig an die
Feier des 25jährigen Prieſterjubiläums
ar rers Danz, die die Pfarrgemeinde von St.
Fide=
ſe bindung mit dem katholiſchen Darmſtadt dem
Jubel=
reitete. Ein feierliches Hochamt in St. Fidelis, bei
Zeizienſerpater Wolfgang Quirin aus Stams in Tirol,
des Jubilars, die Feſtpredigt hielt, gab dem Tag
SSenden Auftakt.
neltliche Feſtakt fand am Abend im überfüllten
Rum=
ule ſtatt. Viele, die gerne an der Feier für den
ver=
en. Prieſter teilgenommen hätten, fanden keinen Einlaß
Aus der Reihe der ehrenden Anſprachen verdienen
her=
ei zu werden die Begrüßung durch Herrn Kaplan
ie herzlichen Worte des Glückwunſches durch Herrn
ſſa. Dekan Kaſtell und die Feſtrede des Herrn
Landtags=
ſien Studienrat Hainſtadt. Aus dem gut aufgebauten
hter 41ſus durchgeführten Programm ragte hervor die Auffüh=
Talderonſchen Feſtſpiels „Das Nachtmahl des
Baltha=
in der dankbaren Anerkennung durch das Publikum
buften Lohn fand. Der Jubilar konnte zum Schluß des
bewegten Worten für die überaus große Anteilnahme
Jubeltage von Herzen danken, und gab bei dieſem
der Hoffnung Ausdruck, daß in der gegenſeitigen
m Volk und Prieſter das Verhältnis der beiden ſich ſtets
utes beweiſen möge. Das katholiſche Darmſtadt aber
RSeiden Feiern den Willen mit, die dort empfangenen
Impulſe auch im Alltag zu bewähren.
dem heſſiſchen Staatsdienſt entlaſſen wurde am 8. Aug.
ordentliche Profeſſor für Experimentalphyſik an der
in erſität Dr. Walther Bothe auf ſein Nachſuchen vom
Fr 1932 an.
Auleſtandsverſetzungen. Auf Grund des s 1 des Geſetzes
Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 in
ns des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 tritt am 1. Sep=
Bi2 in den Ruheſtand: Oberſtudiendirektor Karl
Hen=
der Oberrealſchule am Friedrichsplatz zu Offenbach. —
uruſt 1932 wurden der Oberſtaatskaſſier bei der
Heſſi=
urſtaatskaſſe Friedrich Schmelzer zu Darmſtadt und
ſterialreviſor bei der Staatsſchuldenverwaltung Peter
Darmſtadt auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die
hme der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19.
Dezem=
i Verbindung mit Artikel 2 des Geſetzes über die
Ein=
es Perſonalabbaus in Heſſen und zur Aenderung des
Berſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925, beide vom
ler 1932 ab in den Ruheſtand verſetzt.
Feuennung. Am 4. Auguſt 1932 wurde der Hilfsförſter
Reubold aus Haiſterbach vorbehältlich der Rege=
Dienſtaltersfolge unter Berufung in das
Beamtenver=
mt Wirkung vom 1. Auguſt 1932 ab zum Förſter
er=
iſſſches Rotes Kreuz. Zu der letzten diesjährigen Kin=
An skur in dem Kinderheim des Heſſiſchen Roten Kreuzes
Anheim (Oberheſſen), welche in der Zeit vom 10. Sep=
Mis 11. Oktober dieſes Jahres ſtattfinden können noch
Maaben im Alter von 6 bis 10 Jahren Aufnahme finden.
Uen haben baldigſt bei der Geſchäftsſtelle des Alice=
Mreäns. Dieburger Straße 21 (Sprechſtunden vormittags)
Pei, wo auch die erforderlichen Aufnahmepapiere zu er=
Wd Die Kurkoſten betragen 2,50 Mark täglich alſo 75 Mk.
Tage dauernde Kur. Im Bedürftigkeitsfalle kann von
Aſchen Roten Kreuz ein Zuſchuß bis zur Hälfte der
Ge=
gewährt werden. Entſprechende Anträge ſind bei der
Ue mündlich oder ſchriftlich zu ſtellen.
Fe letzte Woche der Sommerſpielzeit hat begonnen.
Trotz=
gerade deswegen: geſteigerte Tätigkeit des Stadt=
EAceßen. Die kommende Woche bringt nicht nur die bei=
Apele John Gläſers in „Land des Lächelns”, ſie bringt
swei beſondere Erſtaufführungen; das entzückende
MLaſtſpiel „Freie Bahn dem Tüchtigen” von Auguſt
Hin=
den altbewährten, immer wieder neu bejubelten Schwank
Zwillinge” von dem bekannten und beliebten Komiker
ſockoven. Zwei Aufführungen, die ſicher den Beifall des
Ater Publikums finden werden. Damit iſt den
Donners=
titag= und Samstagabonnenten Gelegenheit zur Aus=
Hielen, ob ſie als letzte Vorſtellung in ihrem Abonnement
ſiuee Operette (Land des Lächelns) oder eine
Schauſpiel=
g ſehen wollen; ſie können die Schauſpielkarten eintau=
Karten zu den beiden letzten Vorſtellungen. Land
elns” heute und Sonntag, den 21. Auguſt. — Heute,
Wederholung des Operettenſenſationserfolges „Das Land
eirs” mit der Muſik von Franz Lehär. In der Rolle
zm Su Chong gaſtiert ein berühmter Sänger: John
n der Städtiſchen Oper Frankfurt. Prinzeſſin Mi ſpielt
Hertha Greef vom Stadttheater Mainz in Darmſtadt
bekannt von ihrer Tätigkeit am Heſſiſchen Landes=
Die Rolle der Liſa ſpielt und ſingt Erna Schiefer=
Am ſtadt Leutnant Guſtl wird von Heinrich Hub darge=
Pult der von ſeiner Konzerttätigkeit her bekannte
Riſter Auguſt Vogt. Ende 22.30 Uhr. Spielleitung
r. Preiſe B. 6. Vorſtellung im Dienstagabonnement.
arderklub Falke 1916. Von Höchſt aus war Rimhorn im
Zerſſchein bald ſchon erreicht. Haus Wolf, die bekannte
Falkenſtätte von ehemals, öffnete ihre gaſtlichen Räume
heidienter kurzer Raſt. Im Sonnenglaſt dann bergauf,
attige Waldpfade uns bald freundlich geleitend ab=
Neuſtadt. Bei ſtrahlender Mittagsglut wurde der
rklommen. Die alte, ſagenumwobene Hochburg
ſpen=
chzenden Gaumen in ſchattigen Räumen erfriſchendes
Sentrupps in feſtlichen Gewändern hielten dorten
ge=
fröhlichen Einzug. Kirchliche Jugendverbindung traf
bereitung zu weihevoller Sommertagung. Uns aber
Weg talwärts durch ſchattige Buchenhallen gen Wald=
Der Kronenwirt dortſelbſt nahm zu ausgiebiger
uns freundlich auf. Neu geſtärkt gings dann durch
aweinſamkeit über Sauſteige, Rödelhäuschen und Hein=
4ur Heimfahrt, ab Groß=Umſtadt. Was ſo wohlvorbe=
Irnmerſonnenwanderung genügſamer, braver deutſcher
Nn chaft an heimatkundlichen Gemütswerten auch heute
geringen Barausgaben alles vermittelt, das weiß der=
” ſich ihnen vollwertig verſchreibt. Unſer neuer Wan=
Da derr Adolf Friedrich, hat ſich erſten Lorbeer als ſol=
Nwen, aber auch unſerem Führer, Herrn Gerhard
Brum=
achmals herzlichſt gedankt. Stadtjugend heraus! Kommt
vernt euch gegenſeitig tragen und vertragen und helft
euttſche Notzeit durch Brüderlichkeit herzhaft überwinden.
Nr. 227 — Seite 5
Dusgaelnttſceauge dewam Beuſchianos Stenge.
Unſichlbare ulkraroke Strahlen ſperren die Grenzen ab. — Das „elektriſche Auge” arbeiket unermüdlich.
Alarmmeldungen genialer Ark. — Schlechte Zeiten für Schmuggler.
Das Ende des Schmuggler=Krieges.
Der Schmuggler=Krieg an den deutſchen Grenzen, der immer
gewaltigere Formen angenommen hat, geht ſeinem Ende entgegen.
Das „Elektriſche Auge” wird vorausſichtlich in abſehbarer Zeit in
den Dienſt des Grenzſchutzes geſtellt werden, zumal es der Firma
Siemens gelungen iſt, einen Apparat zu erbauen, der den
Anfor=
derungen des Grenzſchutzes in ungewöhnlicher Weiſe gerecht wird.
Schmuggeln dürfte alſo bald ein ſehr ſchlechtes Geſchäft werden.
Das Prinzip des „elektriſchen Auges” iſt die Verwendung
unſichtbarer ultra=roter Lichtſtrahlen, durch die ein
Alarm=
apparat in Tätigkeit geſetzt wird.
Dieſe Verwendung unſichtbarer Strahlen zum Schutz und zu
anderen gewerblichen Zwecken iſt ſchon ſeit längerer Zeit bekannt.
Der unſichtbare oder auch manchmal der ſichtbare Strahl wird zum
Zählen und zur Ausleſe von Zigarren verwendet, zum Anzünden
der Straßenbeleuchtung, zum Schutz von Banken und
Geldſchrän=
ken und zu vielen anderen Zwecken. Wo es ſich um
Schutzmaß=
nahmen handelt, die geheim gehalten werden ſollen, werden
natur=
gemäß immer unſichtbare Strahlen gewählt werden, um die
Ein=
brecher oder Schmuggler nicht durch den Lichtſchein aufmerkſam zu
machen. Ganz beſonders iſt dies an den Grenzen der Fall, wo die
Schutzmaßnahmen völlig unauffällig durchgeführt werden müſſen.
Stahlkaſſetten, die die Sender der Ultrarot=Strahlen enthalten,
werden in gewiſſen Abſtänden ſo aufgehängt, daß die unſichtbaren
Strahlen mit Hilfe von Stahlſpiegeln die Grenze entlang geführt
werden können. Nun können die Zollbeamten auch in den
finſter=
ſten Nächten ruhig zu Hauſe bleiben, denn das „elektriſche Auge‟
wacht unermüdlich.
Es iſt außerdem nicht zu täuſchen und ſieht auch dort, wo
das menſchliche Auge verſagen muß. Die Strahlen fallen
nämlich auf eine Zelle, die in der ungemeinſten Weiſe
licht=
empfindlich iſt.
Sobald der Strahl, der zwiſchen dem Sender und der Zelle
„ausgeſpannt” iſt, nur für einen Augenblick durch einen Menſchen,
der die Grenze überſchreiten will, unterbrochen wird, wird in der
Photozelle eine Reaktion ausgelöſt, durch die in dem Wachraum
der Zollbeamten ein Alarmapparat in Tätigkeit tritt. Auf dieſe
Weiſe kann die Grenze in ihrer ganzen Ausdehnung unausgeſetzt
unter Bewachung gehalten werden, was mit Menſchenhilfe allein
nie möglich iſt. Die Dunkelheit der Nacht iſt jetzt dem Schmuggler
auch kein Schutz mehr, da die unſichtbaren Strahlen ohne Rückſicht
auf Tageslicht arbeiten. Sowie ein Schmuggler auch noch ſo
vor=
ſichtig die Grenze überſchreitet, unterbricht er den unſichtbaren
Strahl, der durch ſeine Perſon nicht durchgeht. Dieſe
Unterbre=
chung genügt, um nicht nur Alarm zu ſchlagen, ſondern durch eine
höchſt ſinnreiche Einrichtung auch den Zöllnern anzuzeigen, in
welchem Grenzabſchnitt der Schmuggelverſuch erfolgt iſt. Es iſt
dann leicht, die Verbrecher abzufangen. Um die ſtändige Arbeit
der Apparate zu gewährleiſten, ſind gute Maßnahmen getroffen.
Es iſt anzunehmen, daß die Schmuggler Gegenmaßnahmen treffen
werden, um das Wirken der Alarmvorkehrungen auszuſchalten.
Da der ſchützende Lichtſtrahl unſichtbar iſt, dürften alle dieſe
Ver=
ſuche verſagen, denn es iſt dadurch unmöglich, die Richtung und
die Lichtquelle, aus der der Strahl kommt, feſtzuſtellen.
Anderer=
ſeits läßt ſich der Strahl immer neu verändern und dadurch der
Kontrolle der Verbrecher entziehen. Die Strecke, die durch ein
Strahlenbündel kontrolliert wird, iſt ungefähr 100 Meter lang.
Die Schutzmaßnahmen koſten auf dieſe Strecke ungefähr 600 RM.
Eine Gefahr beſtand noch darin, daß der Alarm durch Tiere
aus=
gelöſt wird, die die Grenze paſſieren. Dadurch würden, da das
Wild hier ſehr häufig verkehrt, die Beamten unnütz in Bewegung
und Unruhe gehalten werden. Der Apparat iſt aber ſo genial
ein=
gerichtet, daß derartige „falſchen Alarme” nicht zu befürchten ſind.
Der Lichtſtrahl wird jetzt zum erſten Male in den Dienſt eines
Landes geſtellt werden, falls die Apparate ſich bei den Verſuchen
bewähren.
Der rheinheſſiſche Pakenfriedhof Hervon.
Wie bekannt, haben die rheinheſſiſchen Gruppen des
Landes=
verbandes Heſſen des Volksbundes Deutſche
Kriegsgräberfür=
ſorge e. V. die Patenſchaft des in Frankreich zwiſchen Champagne
und Argonnerwald liegenden Kriegerfriedhofs Servon
übernom=
men. Dort liegen etwa 4000 namentlich bekannte und ebenſoviele
unbekannte deutſche Soldaten aller Grade, die nach dem Kriege
aus dem dortigen Kampfgebiet dahin umgebettet worden ſind.
Unter ihnen befinden ſich eine beſonders große Anzahl Heſſen,
Naſſauer und auch Weſtfalen, meiſt Angehörige von
Regimen=
tern heſſiſcher Garniſonen, vor allem des Wormſer Regiments 118
und deſſen Kriegsformationen. In Zuſammenarbeit mit dem
Landesverband Heſſen und der Bezirksgruppe Groß=Gerau und
Siegen=Wittgenſtein des Volksbundes deutſche
Kriegsgräberfür=
ſorge haben die rheinheſſiſchen Gruppen unter Federführung der
Bezirksgruppe Mainz die Aufgabe, dieſes auf den Beſchauer
er=
ſchütternd wirkende Gräberfeld von Servon, das ſich mit ſeinen
über 4000 ſchwarzen Holzkreuzen an einem Berghang dicht bei
dem Dorfe Servon hinaufzieht, mit einfachen Mitteln unter
Ver=
zicht auf wertvolle Steinbauten und Denkmäler hauptſächlich
durch Bepflanzung ſo auszugeſtalten, wie es deutſchem Empfinden
entſpricht. Einſtweilen iſt dafür geſorgt, daß der Friedhof in
ſeinem jetzigen Zuſtand gut gepflegt wird. Die Bepflanzung der
Gräber mit Nelken und Efeu macht gute Fortſchritte, und
wie=
derholt haben neuerdings Beſucher berichtet, daß auch die im
Vorjahre verſuchsweiſe gepflanzten Roſen in dem dürftigen,
kampfzerwühlten Champagneboden ſchön angewachſen ſind. Die
Wege ſind mit Raſen belegt, der durch die Friedhofswärter kurz
gehalten wird. Die von der franzöſiſchen Regierung angeſtellten
Wärter, zwei Kriegsinvaliden, tun ihr Beſtes, um den Friedhof
ſauber zu halten, und ſind Beſuchern gegenüber ſtets gefällig.
Aus einer ihnen von der Bezirksgruppe Mainz des Volksbundes
übergebenen, alphabetiſch geordneten Kartothek kann jeder
Be=
ſucher an Ort und Stelle leicht die Namen, Truppenteile und
Grabnummern aller in Servon ruhenden, namentlich bekannten
Soldaten erſehen. Eine Zweitſchrift dieſes Verzeichniſſes liegt in
der Geſchäftsſtelle der Kriegsgräberfürſorge in Mainz,
Betzel=
ſtraße 18, zur Einſicht offen.
Der planmäßige Ausbau des rheinheſſiſchen Patenfriedhofs
Servon dürfte bald rüſtigen Fortgang nehmen, nachdem kürzlich
Herr Stadtgartendirektor Wagler=Mainz, der ſich als Mitglied
des Volksbundes für die Planung ehrenamtlich zur Verfügung
geſtellt hat, ſeinen von den Paten gebilligten Bepflanzungsplan
dem von der Bundesleitung des Volksbundes im Einvernehmen
mit dem Auswärtigen Amt gebildeten Kunſtbeirat in Berlin
vorgetragen hat und der Plan im allgemeinen gutgeheißen
wor=
den iſt. Der Friedhof ſoll hiernach zunächſt mit einer dichten
Hecke aus Hainbuchen, Birken. Ginſter und Wildroſen umzäumt
und mit Birken= und Buchenhochſtämmen in lichter Weiſe ſo
be=
pflanzt werden, daß die Gräber, wenn ſich die Bäume entwickelt
haben, wie in einem Hain liegen werden. Die Pläne für den
weiteren Ausbau, insbeſondere für die Ausgeſtaltung der drei
großen, am oberen Ende des Friedhofs liegenden, heute noch
kahlen Sammelgräber und des Eingangs zum Friedhof werden
von baukünſtleriſchen Mitgliedern der Bezirksgruppe Worms
ehrenamtlich bearbeitet.
Auch dieſer Teil des Ausbauprogramms wird hoffentlich
nach Maßgabe der vorhandenen Mittel in nicht zu ferner Zeit
in Angriff genommen werden können. Allen denen die durch
ihre Mitarbeit und durch Spenden bisher ſchon geholfen haben,
das Werk zu fördern, gilt der herzliche Dank der Paten, die
zu=
gleich um weitere Mitarbeit und finanzielle Förderung des
Patenſchaftswerkes bitten.
Geldſpenden bittet man auf das der Bezirksgruppe Mainz
ehörige Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. Nr. 34 960 zu über=
weiſen.
Städt. Akademie für Tonkunſt. Mittwoch, den 17. Auguſt,
20 Uhr, wird als Reichsſendung vom Bayeriſchen Rundfunk über
alle deutſchen Sender „Coſi fan tutte” von Mozart, unter
Leitung von Dr. Richard Strauß übertragen. Bei dieſer
Uebertragung wirken zwei Künſtler mit, die für zwei Arien= und
Liederabende für die Akademie=Konzerte des kommenden Winters
verpflichtet wurden: Heinrich Rehkemper (Guglielmo) und
Julius Patzak (Ferrando). Auf dieſe Uebertragung ſeien die
Mieter der Akademiekonzerte beſonders aufmerkſam gemacht.
— Der Bühnenvolksbund legt wieder ſeine zwei Mieten mit
20 oder 14 Vorſtellungen auf. Er gewährleiſtet einen
auserwähl=
ten, ſauberen Spielplan, bei feſten Plätzen oder in Wechſelmiete
zu ermäßigten Preiſen. Anmeldungen bei Chriſtian Arnold, am
Weißen Turm. Bei Voranmeldung beſondere Vergünſtigung.
Be=
vorzugung für konfeſſionelle und nationale Vereinigungen.
— Sommernachtfeſt der Freien Turngemeinde Darmſtadt. Am
kommenden Samstag begeht die Freie Turngemeinde auf ihrem
Sportplatz „Müllersteich” ihr Sommernachtfeſt. Zur Aufführung
kommen u. a. zwei neuzeitliche Tanzſpiele und zwei Sprech= und
Bewegungschöre mit Chor= und Orcheſterbegleitung
Waſſerſport=
liche Vorführungen, Turnen. Akrobaten, Flammenſchwingen und
Fahnenſchwingen ſowie die Spielleute werden das Programm
ver=
vollſtändigen. Wir bitten, Inſerat und Plakate zu beachten.
— Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerker=Verein. Die
Mit=
glieder werden auf die am Dienstag, den 16. Auguſt, abends 8.30
Uhr im Vereinshaus „Feierabend”, Stiftſtraße 51, ſtattfindende
Verſammlung aufmerkſam gemacht. Die Wichtigkeit der
Tages=
ordnung erfordert vollzähliges Erſcheinen.
Chriſtl. Verein Junger Männer, Darmſtadt, e. V.
Eliſa=
ethenſtraße 17 I. Heute, Dienstag, abends 8.30 Uhr, ſpricht in der
zibelſtunde Herr Stadtmiſſ.=Inſp. Bringmann. Jeder junge
ſann iſt herzlich eingeladen. — Das Jungvolk (14 bis
Jahre) kommt jetzt immer Mittwoch, abends 8 Uhr, zuſamme
Hilfsverein für die Geiſteskranken in Heſſen.
Gegenwärtig iſt in unſerer Stadt wieder die alljährliche.
Sammlung von Gaben für den Hilfsverein für die Geiſteskranken
im Gange. Wenn der Verein trotz der ungünſtigen
Zeitverhält=
niſſe ſeine alljährliche Bitte um milde Gaben für ſeine Schützlinge
auch heute wieder ausſpricht, ſo tut er dies aus der Erwägung
heraus, daß ſeine Beſtrebungen zweifellos ein, wenn auch kleiner
Teil der Fürſorge für die wirtſchaftlich Schwachen ſind. Drückt
doch die Not gerade ſeine Schutzbefohlenen mit am härteſten, weil
ſie eben die Aermſten der Armen ſind. Deshalb hofft der Verein,
daß ſein Vorgehen verſtanden wird, und daß die Sammlung auch
in dieſem Jahre recht viele offene Herzen und Hände finden
möge! Zur Unterſtützung dieſes Wunſches erſcheint es angebracht,
auf die Zwecke und Ziele des Vereins aufmerkſam zu machen. Der
Verein will zunächſt einzelne bedürftige Geiſteskranke, vor allem
bei ihrer verſuchsweiſen Entlaſſung aus der Anſtalt mit Rat und
Tat unterſtützen. Dann aber auch den durch die Geiſteskrankheit
eines Angehörigen nicht ſelten in unſägliche Not geratenen
Fami=
lien die erforderliche Hilfe bringen. Wenn der Verein nun auch
ſowohl aus der Staatskaſſe, wie von einer Reihe anderer
öffent=
lichen Kaſſen Beihilfen empfängt, ſo muß doch der weitaus größte
Teil ſeines Unterſtützungsbedarfes durch freiwillige Beiträge von
Privaten in Stadt und Land aufgebracht werden, wobei ihm eine
große Anzahl Vertrauensmänner (in unſerer Stadt Herr
Ober=
bürgermeiſter Mueller) zur Seite ſteht. Faſt noch größeren Wert
als auf die Ergebniſſe der von ihm veanſtalteten Sammlung, legt
der Verein dabei auf eine möglichſt große Zahl der einzelnen
Ge=
ber, da er in der Höhe dieſer letzteren Zahl nicht mit Unrecht
einen Gradmeſſer für das Verſtändnis des Weſens der
Geiſtes=
krankheit und für die Beſtrebungen des Vereins in der
Bevölke=
rung glaubt erblicken zu dürfen.
— Im Union=Theater ſieht man ab heute Norma Shearer in
ihrem erſten deutſchſprachigen Tonfilm „Küſſen erlaubt”, ein
großangelegtes Werk, das in die Zentren des internationalen
Geſellſchaftslebens (Berlin, Paris, London, Budapeſt, Madrid,
New York) führt.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage den
abenteuerlichen und ſpannenden Kriminal=Tonfilm „Der Hexer”,
nach dem Roman von Edgar Wallace.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute im
hervorragen=
den Doppelprogramm Siegfried Arno, den beliebten Komiker, in
dem beiteren Tonfilm „Moritz macht ſein Glück” (Meyer u. Co.)
mit Jgo Sym, Irene Armbrus. Anny Ann u. a. m., ſowie im
zweiten Teil „Es lebe die Freiheit”, ein Meiſterwerk René
Clairs.
— Reſi=Theater. Das Reſi=Theater zeigt ab heute die
luſtige temperamentvolle Tonfilmoperette „Die Cſikosbaroneß”
mit Paul Vincenti. Grete Theimer und Ernſt Verebes. Dazu
im Rahmen eines guten Beiprogramms den Ufa=Tonfilm „Das
11. Deutſche Sängerfeſt in Frankfurt”.
* Warnung vor Ueberſchreiten der polniſch=litauiſchen Grenze.
Der Automobilclub von Deutſchland macht darauf aufmerkſam,
daß ein Ueberſchreiten der polniſch=litauiſchen Demarkation („
Ver=
waltungslinie”) ſtreng verboten iſt. Automobiliſten, die von
Polen nach Litauen fahren wollen, müſſen den Umweg über
Oſt=
preußen oder Lettland wählen. Wer trotz des Verbotes verſucht
mit dem Auto über die polniſch=litauiſche Grenze zu fahren, muß
damit rechnen, durch die litauiſchen Behörden verhaftet und
be=
ſtraft zu werden.
— Ihren Verletzungen erlegen iſt Frau Lange=Coſſack.
Darm=
ſtadt, Hügelſtraße. Wie am Samstag mitgeteilt wurde, erlitt
ſie ſchwere Brandwunden, als ſie mit Benzin im Badezimmer
hantierte.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anenyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichketit.
F. Sie werden gut daran tun, dem Vermieter ſchriftlich eine
Friſt zur Beſeitigung des angegebenen Mangels zu ſetzen, etwa
zehn Tage, mit der Maßgabe, daß Sie nach fruchtloſem Ablauf
Schadenerſatz wegen Nichterfüllung verlangen würden. Sie ſind
dann befugt, einen Handwerker mit der Vornahme der Reparatur
zu beauftragen und Erſatz der erforderlichen Aufwendungen zu
ver=
langen. Außerdem können Sie den von Ihnen erwähnten
Sach=
ſchaden verlangen. Wegen der Höhe der Koſten wäre ein
Vor=
anſchlag eines Handwerkers anzufordern.
Lokale Berauſlgitungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind aucichließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſtrechung oder Fsüilt.
— Im Herrngarten=Café heute Künſtlerkonzert. Bei
günſtiger Witterung jeden Abend Konzert.
— Im Wiener Kronenbräukeller konzertiert heute
abend mit ſeinem Orcheſter Herr Kammervirtuoſe Louis Kümmel
bei freiem Eintritt. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Dienstag, den 16. Auguſt 1932.
Union=Theater: „Ja, treu iſt die Soldatenliebe‟. — Helia=Licht=
— Palaſt=Lichtſpiele: „Moritz macht
ſpiele: „Küſſen erlaubt”
ſein Glück” und Es lebe die Freiheit” — Herrngarten=Café:
Konzert — Reſi=Theater: „Die Cſikosbaroneß‟
Schöne weiße Zähne
S ſchon nach einmalig. Putzen mit der herrl. erfriſch. ſchmeckenden „Chlorodont=
Zahnpaſte”, ſchreibt uns ein Raucher. Tube 50 Pf. und 80 Pf.
Seite 6 — Nr. 227
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 16. Aug
Sänger=Ehrungen.
Aus den Gemeinderatssit
Für 40jährige aktive Sangestätigkeit wurden vom
Heſſi=
ſchen Sängerbund mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet
Hch. Ruhlmann und Aug. Schäfer 1. Eintracht Rodheim v. d. H.:
Hch. Wetzel, Sängervereinigung Ginsheim; Jak. Mauer, Jak.
Draisbach, Jak. Michel und Ludw. Schweinhardt. Germania
Raun=
heim; Jak. Rauſchkolb, Sängerkranz Worms; Ludw. Weißbecker,
Harmonie Rüſſelsheim a. M. Ludw Pfeffer 5., Wilh. Haas 1.
Heiterkeit Annerod; „Jak. Welch. Sängerrunde Mainz; Karl
Matthes, Karl Heid, Adam Mundſchau und Ernſt Stein,
Lieder=
kreis Mainz; „Georg Seipp, Eintracht Leihgeſtern.
Für 25jährige Vorſtandstätigkeit im gleichen Verein
wur=
den mit der Ehrennadel. Für Verdienſt” ausgezeichnet: Hch. Andr.
Schäfer und Lehrer i. R. Sommer, M.G.V. Bernshauſen. Phil.
Wolf und Peter Krug, Sängervereinigung Ginsheim. Andr.
Stell=
wagen und Tobias Pfeiffer, Sängerkranz Worms; „Joh. Ruppel
und Hch. Linkmann, Eintracht Butzbach; Georg Lauth, M. G.V.
Eudorf; Karl Schornſtheimer, Liederkranz Bodenheim: Hch.
Wetzel 4., Liederkranz Hofheim i. Ried; Val. Stumm.
Lieder=
kranz Bodenheim.
Zu Ehrenchormeiſtern, unter gleichzeitiger Verleihung
der Ehrennadel „Ehrenchormeiſter” wurden ernannt: Karl Grim,
Liedertafel Darmſtadt; „Peter Heberer, Sängerbund Hirſchhorn;
Otto Roth, Liederkranz Beerfelden: „Jakob Müller. Sängerkranz
Worms.
Sattiſtiſches aus dem Heſſiſchen Sängerbund.
Der Heſſiſche Sängerbund gliedert ſich in 30 Gaue. Davon
entfallen auf die Provinz Starkenburg 12 Rheinheſſen 6
Ober=
heſſen 10 und auf dem Gebiet außerhalb Heſſens 2. Insgeſ. kommen
529 Vereinsorte mit rd. 770 Vereinen in Betracht. In dieſen
Verei=
nen ſind insgeſ. 26 431 aktive 9129 beitragsfreie und 37 188
inak=
tive Mitglieder vereinigt. Von den aktiven Sängern entfallen
auf Starkenburg rund 8900, auf Rheinheſſen 6630, auf Oberheſſen
7100 und auf außerheſſiſche Vereine rund 3800. Von den
beitrags=
freien Sängern (ſolche, die nicht im Erwerbsleben ſtehen)
entfal=
len auf Starkenburg 3600, Rheinheſſen 2100 Oberheſſen 2100 und
außerheſſiſchen Vereinen 1330 Aus dieſen Zahlen ergibt ſich, daß
rund 25 Prozent der aktiven Sänger nicht im Erwerbsleben ſtehen.
Insgeſamt hat der Heſſiſche Sängerbund 140 Ehrenchormeiſter,
nachdem durch den Tod bereits 3 Ehrenchormeiſter
ausgeſchie=
den ſind.
Der Heſſiſche Sängerbund veranſtaltet durch ſeine Gaue
jähr=
lich je ein Wertungsſingen (Liedertag), wobei Kritiker den
Fort=
ſchritt der Vereine beurteilen. Dieſe Wertungsſingen ſchließen
mit einer gemeinſchaftlichen öffentlichen Kundgebung an dem
be=
treffenden Platz des Wertungsſingens. Alljährlich finden
öffent=
liche Werbeſingen ſtatt, die das Volkslied in die breiten Maſſen
der Bevölkerung tragen ſollen.
In gewiſſen Abſtänden finden durch den Heſſiſchen
Sänger=
bund, in Verbindung mit dem Heſſiſchen Kultusminiſterium
Chor=
meiſterkurſe ſtatt, die die Bundesideen verwirklichen ſollen.
Alle funf Jahre findet dann ein Heſſiſches Sängerbundesfeſt
ſtatt, das erſtmals in Mainz und das zweite Mal in Darmſtadt
abgehalten wurde. Dieſe Bundesfeſte ſollen eine Heerſchau in
muſikaliſcher, wie anch in organiſatoriſcher Beziehung ſein.
Dd. Arheilgen 15. Aug. Sommerfeſt in der
Turn=
halle. Der Turnverein 1876 hatte bei ſeinem Sommerfeſt einen
außerordentlich guten Beſuch zu verzeichnen. Am Nachmittag
wurden zwei Fauſtballſpiele gegen die Tgde. Darmſtadt
ausgetra=
gen, die die Gäſte beide gewannen. Große Heiterkeit ſowohl bei
den Mitwirkenden als auch bei den Zuſchauern löſten die
Wett=
läufe und die Neckſpiele der Schüler und Schülerinnen aus. Ein
Preisſchießen und Speerſtoßen gab den Erwachſenen Gelegenheit
zur Betätigung. Am Abend, führten die Turnerinnen einige
Tänze vor, und die Turnerin K. Benz wartete mit einem hübſchen
Solotanz auf. Neben der offiziellen Tanzkapelle hatte ſich in dem
originell geſchmückten Keller die Hauskapelle des Turnvereins
niedergelaſſen, die mit ihren volkstümlichen Weiſen eine faſt
aus=
gelaſſene Stimmung unter den Beſuchern des Kellers erzeugte.
C Ober=Ramſtadt, 15. Aug. Turngeſellſchaft e. V. 1900.
Am Sonntag fand hier auf dem Turnplatz an der Roßdörferſtraße
das diesjährige Sommerfeſt der Turngeſellſchaft e. V. Ober=
Ram=
ſtadt ſtatt. Bei Konzert, turneriſchen und ſportlichen Darbietungen
nahm die Veranſtaltung, von ſchönem Wetter begünſtigt, einen
gemütlichen Verlauf.
Ef. Meſſel, 15. Aug. Geſangswettſtreit. Der
Geſang=
verein „Sängerbund=Eintracht” konnte unter der bewährten
Lei=
tung ſeines jugendlichen Dirigenten Herrn Frank aus Urberach
bei dem am vergangenen Sonntag in Dietzenbach ſtattgefundenen
Geſangswettſtreit ſehr gute Erfolge erzielen. Gelang es ihm doch,
durch Vortrag des Chores „Am Bergſtrom” von Kößner und des
Volksliedes „Ein Jäger aus Kurpfalz” in der 1. Klaſſe bei äußerſt
ſtarker Konkurrenz den 1. Klaſſenpreis und den 1. Dirigentenpreis
zu erringen. Noch war das Volkslied nicht ausgeſungen, als die
unparteiiſchen Zuhörer dem Geſangverein „Sängerbund=
Ein=
tracht” ſtürmiſchen Applaus ſpendeten. Das Amt des
Preisrich=
ters verſah Prof. Dr. Noack=Darmſtadt.
Ef. Meſſel, 15. Aug. Am Sonntag abend lief, wie bereits
kurz gemeldet, der ſechsjährige Sohn des Fabrikarbeiters Philipp
Laumann, Hanauerſtraße, einen deutſchen Schäferhund am
Hals=
band führend, aus der Langgaſſe in einen die Hauptſtraße
paſſie=
renden Autobus. Während der Hund gleich tot war, gab das
Kind noch Lebenszeichen von ſich und wurde in das Krankenhaus
nach Darmſtadt verbracht. Dort iſt es in der Nacht ſeinen ſchweren
Verletzungen erlegen. Den bedauernswerten Eltern wird
all=
gemeines Mitgefühl entgegengebracht. Den Chauffeur des
Auto=
buſſes ſoll keine Schuld treffen.
* Dieburg 15. Aug. Der hieſige Verkehrsverein hat
eine Anzahl Briefverſchlußmarken herausgebracht, die,
nach Photographien angefertigt, eine geſchmackvolle
Werbemög=
lichkeit bedeuten. Sie bezwecken, auf die wettvollen
Sehenswür=
digkeiten der Stadt, beſonders das Mithraskultusbild, die
Wall=
fahrtskirche mit der mittelalterlichen Pieta aufmerkſam zu machen;
auch Schloßgarten und Marienplatz fehlen nicht in der
Bilder=
reihe. — Die altberühmte Wallfahrtskirche feiert in
die=
ſem Herbſt ihr ſiebenhundertjähriges Beſtehen; wir
haben im letzten Jahre über die damals neu hergeſtellte Kirche
einen eingehenden Aufſatz gebracht. Zu der Feier wird der Biſchof
von Mainz erwartet, und die Zahl der oft von weither
kommen=
den Wallfahrer wird in dieſem Jubiläumsjahre beſonders groß
werden; für die Unterbringung der fremden Gäſte hat wiederum
der Verkehrsverein bereits Schritte getan. Eine wirkungsvolle
Beleuchtung der Wallfahrtskapelle ſowie der Stadt iſt beabſichtigt,
um äußerlich die Bedeutung der Siebenhundertjahrfeier zu zeigen.
— Im Südweſtdeutſchen Rundfunk ſoll demnächſt bei Gelegenheit
der heſſiſchen Abende auch Dieburg, das zu den älteſten heſſiſchen
Städten gehört und auf wenigſtens 1700 Jahre zurückblicken kann,
einmal gewürdigt werden. — Der bei dem Motorradunfall am
13. d. M. ſchwer verletzte Beifahrer iſt an dem Schädelbruch, den
er erlitten hat geſtorben, ſo daß der Unglücksfall zwei Todesopfer
zur Folge hatte.
Babenhauſen, 15. Aug. Ein Militärkonzert gab hier
am Sonntag nachmittag im Saalbau „Deutſcher Hof” die
Stahl=
helmkapelle Halle. Unter der trefflichen Leitung des bekannten
ehem. bayeriſchen Muſikmeiſters Richard Seifert ſpielte ſie mit
ſtarkem Beifall aufgenommene alte Armee= und Parademärſche,
Fanfarenmärſche mit Keſſelpauken und Heroldstrompeten — Ihre
Meiſterprüfung haben beſtanden: Ad. Willand,
Schneider=
meiſter, Cl. Heidrich, Schreinermeiſter, und Ad. Heinlein.
Dach=
deckermeiſter. — Infolge der vom Kreistag Dieburg beſchloſſenen
Gerſprenzregulierung findet hier am 18 d. M. durch das
Kultur=
bauamt Darmſtadt und das Kreisamt Dieburg eine
Bachbeſich=
tigung ſtatt. Sie beginnt mittags 12 Uhr bei der Konfurter
Mühle. Anträge und Wünſche der Anlieger werden bei dieſer
Gelegenheit entgegengenommen.
Cg. Reinheim, 15. Aug. Der Odenwaldklub unternahm
eine größere Wanderung. Mit der Bahn zunächſt nach Fränkiſch=
Crumbach, von dort über den Rodenſtein nach der Neunkircher
Höhe, dort auf den Kaiſerturm. Am Kaiſerturm wurde längere
Raſt gehalten, und die gute Fernſicht auf die Umgebung
ausge=
nützt. Ueber Winterkaſten gings dann nach der Bismarckwarte
und herab nach dem ſchönen Lindenfels, in dem man nach der
Mit=
tagspauſe bis 3.30 Uhr blieb. Dann erfolgte Abmarſch nach
Rei=
chelsheim und die Heimfahrt mit dem „Lieschen” unter frohen
Wanderliedern. — Stahlhelmkonzert. Im Saale „Zum
Schwanen” fand ein Konzert der Stahlhelmkapelle Halle a. S
ſtatt, das ſtarken Beſuch aufwies und alle Plätze des Saales
be=
legt waren. Die friſchen Märſche und Tongemälde fanden
brau=
ſenden Beifall.
J. Griesheim, 15. Aug. Gemeinderatsſitzung. Frau
Alwin Petzold Wwe beabſichtigt, als Erſatz für ihr abgebranntes
Wohnhaus ein neues Wohnhaus an einer anderen Stelle ihres
Hofreitengeländes zu errichten. Nach dem Vorſchlag der
Baukom=
miſſion erteilt der Gemeinderat die Genehmigung zur Errichtung
des projektierten Neubaues, wonach derſelbe parallel zur
Stra=
ßenfront an die Weſtgrenze des Grundſtücks, zu ſtehen kommen
ſoll. — Die Geſuche mehrerer Gartenbeſitzer um Erlaß der
Waſſer=
grundgebühr wurde aus Konſequenzgründen abgelehnt — Die
Geſuche mehrerer Hausbeſitzer um Entbindung von der
Verpflich=
tung zum Waſſerbezug verfielen ebenfalls der Ablehnung. Die
Einſtellung des Waſſerbezugs kann in dieſen Fällen auf Grund
der Waſſerbezugsordnung erſt nach fünfjährigem Waſſerbezug
wirkſam werden, welcher Zeitpunkt erſt am 1. Oktober 1932
ein=
tritt. Bei ſpäterem Wiederbezug haben dieſelben für Ab= und
Anmontieren von Waſſeruhr und Haupthahn eine entſprechende
Gebühr an die Gemeinde zu entrichten — Die Deutſche
Renten=
bank=Kreditanſtalt in Berlin hat die Abänderung, des Wortes
„Reichsmark” in „Goldmark” in dem Abkommen über den
Me=
liorations=Zwiſchenkredit C in Höhe von 35 000 Mark verlangt.
Der Antrag wurde einſtimmig abgelehnt. — Die Ausſchlagsſätze
für die 1932er Umlagen wurden wie folgt feſtgeſetzt: für 100 Mk
Steuerwert bei Gebäuden und Bauplätzen 56,/4 Pfg., für 100 Mk
Steuerwert vom land= und forſtwirtſchaftlich genutzten
Grund=
beſitz 100,6 Pfg., für 100 Mk. Steuerwert vom Gewerbekapital
78,3 Pfg., für 100 Mk. Steuerwert vom Gewerbeertrag 325 Pfg
Die Ausſchlagsſätze für die Sondergebäudeſteuer bleiben in
glei=
cher Höhe des Vorjahres beſtehen minus 20 Prozent Senkung. Die
Bürgerſteuer wurde in gleicher Höhe wie im Vorjahr, feſtgeſetzt.
— Die bürgerliche Gemeinderatsfraktion hat einen Antrag auf
Stundung der Gemeindeſteuern für die Hochwaſſergeſchädigten bis
zur endgültigen Regelung der Schadenangelegenheit eingebracht.
Dem Antrag wurde inſofern entſprochen, daß den Geſchädigten
auf Antrag entſprechende Stundung gewährt werden ſoll. — Das
Geſuch des L. Arnet in Darmſtadt um Erteilung der Erlaubnis
zur Errichtung einer Tankſtelle an der Groß=Gerauer Chauſſee
wurde abgelehnt.
An. Klein=Zimmern, 15. Auguſt. Ratsſitzung. Bei der
am Donnerstag abend ſtattgefundenen Ratsſitzung ſtand der
auf=
geſtellte Voranſchlag 1932 und der Waldwirtſchaftsplan 1933 zur
Beratung. Der Voranſchlag, der diesmal durch die erhöhten
ſozialen Ausgaben einen Fehlbetxag von 5000 RM. aufweiſt,
wurde nach erfolgter Durchberatung en bloc angenommen. Ebenſo
wurde auch der Waldwirtſchaftsplan nach der von der
Forſt=
behörde gemachten Aufſtellung genehmigt. Mit Rückſicht auf die
Waldverkäufe an die Gewerkſchaft Meſſel und den dadurch
erfolg=
ten außerordentlichen Eindeckungen, ſollen im Jahre 1933 nur
ungefähr 150 Feſtmeter Brennholz geſchlagen werden, 50 Feſtmeter
Windfallholz ſollen auf dem Wege der Handabgabe an die Firma
E. Burger erfolgen, was genehmigt wurde.
r. Babenhauſen, 15. Aug. Gemeinderat. In der letzten
Sitzung beſchäftigte ſich der Rat u. a. mit der für unſere ſtädtiſchen
Finanzen ſehr wichtigen Kaſerne=Angelegenheit. Der
heſſiſche Staat hatte nämlich die Zahlung der Miete für die
Ka=
ſerne, die vertraglich bis 1953 feſtgelegt iſt, verweigert, da die
Regierung der Anſicht iſt, die Inflationsgewinne fielen dem
heſſi=
ſchen Staate zu. Der Gemeinderat iſt jedoch gegenteiliger Anſicht
und ſtützt ſich dabei auf eine Reichsgerichtsentſcheidung. Die
Fi=
nanzkommiſſion wird beauftragt, mit einem Rechtsanwalt ſich in
Verbindung zu ſetzen, um auf gerichtlichem Wege der Gemeinde
zu ihrem Recht zu verhelfen. — Der Voranſchlag der
Real=
ſchule für das Rj. 1933, der in Einnahme und Ausgabe 24 632,23
RM. vorſieht und einen gemeindlichen Zuſchuß von 7081,61 RM.
erfordert, wird genehmigt. — Die von der Bürgermeiſterei
ſeit=
her getroffenen Vorbereitungen für die Anwendung des
freiwil=
ligen Arbeitsdienſtes werden gebilligt. — Der Stadtrechner ſoll
eine Schreibhilfe erhalten. Die Stelle wird zur Bewerbung
aus=
geſchrieben. Die Umbauarbeiten im Rathaus für die Aufnahme
der Stadtkaſſe werden nach dem vorgelegten Plan genehmigt. —
Der Teilkanaliſation des Speſſartplatzes wird zugeſtimmt, die
Ar=
beiten werden dem Wenigſtfordernden, Bauunternehmer H. Mohr,
zugeſchlagen, die Rohrlieferung erhält die Firma Hauck u. Nöth
am Platze.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 15. Aug.
Gemeinderatsbe=
richt. Der Gemeinderat ſtimmte der Regulierung der Gerſprenz
auf dem Wege des freiwilligen Arbeitsdienſtes zu. Es ſollen
Großer heſſiſcher Bauernkag in Groß=Umſtadt
27. und 28. Auguſt 1932.
Am Samstag, 27. Auguſt, und Sonntag, 28. Auguſt. findet
in Groß=Umſtadt der 9. Junglandbundtag, verbunden mit einer
wirtſchaftspolitiſchen Bauernkundgebung, ſtatt. Ein
reichhal=
tiges ſportliches Programm bildet den Rahmen der
Veranſtaltung: Volksſport. Schießen, Sternritt, Werbereiten uſw.
Am Nachmittag des Sonntag findet ein großer Feſtzug zum
Feſtplatz im Raibacher Tal ſtatt. Die Vorbereitungsarbeiten ſind
in vollem Gange. Als Redner für die Kundgebung iſt Graf
Kalckreuth, der namhafteſte Führer der deutſchen
Landwirt=
ſchaft. Präſident des Reichslandbundes, gewonnen. Es iſt mit
einem ſtarken Beſuch der Veranſtaltung zu rechnen.
Bz. Reinheim, 15. Aug. Durch die vielen Felddiebſtähle iſt
für die hieſige Gemeinde von abends 9 Uhr bis morgens 5 Uhr
von der Bürgermeiſterei Gemarkungsſperre angeordnet worden.
Zuwiderhandlung wird beſtraft.
Ci. Erbach, 15. Aug. Sprechſtunde der
Handwerks=
kammer. Am morgigen Dienstag, nachmittags von 1.30 bis
2.45 Uhr, hält die Handwerkskammer=Nebenſtelle Offenbach im
Leſezimmer der Fachſchule eine Sprechſtunde ab —
Pädago=
giſche Arbeitsgemeinſchaft. Die nächſte Tagung der
Pädagogiſchen Arbeitsgemeinſchaft des Kreiſes Erbach findet am
Freitag, dem 26. Auguſt, nachmittags 2 Uhr, im neuen
Schul=
hauſe hier ſtatt. — Rückkehr der Rumänienfahrer. Die
Erbacher Jungenſchaft kehrte geſtern nachmittag nach
vierwöchi=
ger Wanderfahrt in die deutſchen Siedlungen Ungarns und
Ru=
mäniens wieder wohlbehalten in die Heimat zurück. Ueberall in
der Fremde wurden ſie gaſtfreundlich aufgenommen und als gern
geſehene Boten des Mutterlandes begrüßt. In einem demnächſt
ſtattfindenden Elternabend wollen ſie über ihre Reiſeeindrücke
berichten und ihre Ausführungen durch ein reiches, ſelbſt
herge=
ſtelltes Bildermaterial ergänzen. —
Bezirksjugendtref=
fen des Odenwaldgaues der Deutſchen
Turner=
ſchaft. Der Odenwaldgau der Deutſchen Turnerſchaft hält am
kommenden Sonntag in unſerem Städtchen das Jugendtreffen
des Bezirks I ab. Bis jetzt haben ſich über 500 Teilnehmer und
Teilnehmerinnen zu den Wettkämpfen gemeldet. Morgens um
8,45 Uhr findet eine Morgenfeier ſtatt, der ſich um 9 Uhr der
Beginn der Wettkämpfe anſchließt. Nachmittags um 1 Uhr ſtellt
ſich am Bahnhof der Feſtzug auf, der durch verſchiedene Straßen
nach dem Sport= und Erholungspark geleitet wird.. Hier
be=
ſtreiten dann verſchiedene Wettſpiele, Laufe und ein
Handball=
ſpiel neben muſikaliſchen Darbietungen und verſchiedenen
An=
ſprachen das Programm des Nachmittags. Im Handballſpiel
ſtehen ſich eine kombinierte Mannſchaft aus Kirch=Brombach und
König einer ſolchen aus Erbach und Michelſtadt gegenüber.
Aus dem Erbacher Ritterſaal. Der durch die
Zeitver=
hältniſſe bedingte wirtſchaftliche Zuſammenbruch des gräflichen
Hauſes bringt leider auch einen ſchweren Verluſt der im
weit=
bekannten Erbacher Ritterſaal aufgeſtapelten Kunſtſchätze mit ſich.
So hat nach einer Zeitungsmeldung das New Yorker
Metropo=
litan=Muſeum dieſer Tage die hier aufbewahrte, von der
Wart=
burg ſtammende Prachtrüſtung des Herzogs Johann Ernſt zu
Sachſen käuflich erworben. Außerdem kommt nach einem Bericht
der „B.B.3.” am 6. u. 7. Sept. eine ganze Reihe weiterer
wert=
vollſter Kunſtgegenſtände und Waffen in Luzern zur Verſteigerung.
Es ſind das vor allem Trutz= und Schutzwaffen, Reiterſchwerter,
Hirſchfänger Reiterſtreitkolben, Degen. Armbrüſte. Rad= und
Steinſchloßpiſtolen. Feld= und Fußknechtharniſche ſowie
verſchie=
dene Viſier= und Birnhelme Grabplatten und vieles mehr. Der
Verluſt dieſer Kunſtgegenſtände bringt dem ganzen Städtchen
ſchweren Schaden. Doch iſt es der Tatkraft der Stadtverwaltung
und dem Eingreifen verſchiedener Stellen gelungen, die
Samm=
lungen auch weiterhin in einem Umfange unſerem Städtchen zu
ſichern, daß auch ferner jeder Beſucher noch hochbefriedigt die
Stätte alter Kunſtſchätze, unſeren Ritterſaal, verlaſſen wird.
ausgeſteuerte Erwerbsloſe bis zu 25 Jahren beſchäft
Der Lohn betragt 1,80 Mark pro Tag. Den größte,
Ausgaben trägt der Staat, ſo daß für die Gemeinde
aufwand nicht bedeutend iſt. Ungefähr 20 Mann
w=
für faſt ¼½ Jahr Beſchäftigung finden. — Der Rat ſſ.
durch das Kreismt vorgeſchlagenen Senkungen der
ſchlagſätze für das Jahr 1932 zu. Die Senkung betri
Grundſterer 6 v. H., bei der Gewerbeſteuer 12 v. H.
Sondergebäudeſteuer 20 v. H. — Zu der Sonderbeſtin
treffs Erleichterung der kommunalen Sondergebäudeſt
beſchloſſen: Die kommunale Sondergebäudeſteuer wird
mäßigt, wenn die gegenwärtige Wirtſchaftslage dazu w
baude und Gebäudeteile zu einem geringeren
Betra=
der der geſetzlichen Miete entſpricht, zu vermieten. Die Cy
tritt nur dann ein, wenn Antrag geſtellt wird.
Br. Sandbach, 15. Auguſt. Ratsſitzung. Eine
Sozialrentnerunterſtützung wurde in früherer Sitzung
da der Antragſteller eine ihm durch die Bürgermeiſter=
Arbeitsſtelle freiwillig aufgegeben hat. Hierauf wollt
tragſteller die Gemeinde verklagen. Der Rat hat ſich del
kritiſcher Ausſprache damit einverſtanden erklärt, daß de
ſteller an zwei Tagen in der Woche in der Gemeinde
wird und die Lohnauszahlung in Form von Gutſchein
Bei der Wahl eines neuen Feldſchützen erhielt d
beſchädigte Adam Saul bei der erſten Abſtimmung untan
werbern die abſolute Mehrheit der Stimmenzahl.
Klage darüber erhoben, daß in den Siedlungsgrundſt
genügende Entwäſſerung vorhanden iſt. Der Bürger,
zu, nach der Krummeternte eine Ortsbeſichtigung vorzu
der die Grundſtücksbeſitzer und der Wieſenvorſtand ein g
nach gegenſeitiger Ausſprache dem Uebelſtand abgeholſu
ſoll. — Die Zahlung der angeforderten Schulſtellenbe
abgelehnt und nur 200 RM. pro Schulſtelle, wie ſeither
zahlung bewilligt. — Die Arbeiten bei der Mümling.
im freiwilligen Arbeitsdienſt auszuführen, ſtimmt de
zu. Er wünſcht, daß die Arbeiten in Form von Notſta
ausgeführt werden, damit die Beſchäftigten auch wig
normales Arbeitsverhältnis gebracht werden können. —
der. Gemeindekaſſe von denjenigen Schuldnern, die letzte
oder gar nichts bezahlt haben, ſollen der Landeskom
Girozentrale in Zahlung ſtatt Bargeld überwieſen wen
Dk. Wald=Michelbach, 15. Auguſt. Ausdem Ge
rat. Der Gemeinderat genehmigte die Herabſetzun
gnügungsſteuer gemäß einem Antrag der hieſigen Saal
Grund der 50proz. Ermäßigung der Stempelſteuer wurde
ſteuer wie folgt feſtgeſetzt: für große Säle 10 RM., für
5 RM. und für Vereinsfeſtlichkeiten 3 RM. Gegen di
des Mitglieds Apotheker Schaffnit auf Einführung vo
marken wurden verſchiedene Bedenken geltend gemach
halb abgelehnt. Das Geſuch des Bierdepotbeſitzers Wio
Michelbach um Ueberlaſſung von wöchentlich ungefähr
meter Waſſer, zwecks Eisbereitung zu einem verbillig
wurde aus dem Grunde abgelehnt, weil das Waſſerreſim
100 Kubikmeter faßt und deshalb die Waſſerverſorgu in
meinde gefährdet werde. Ferner teilte der Bürgermeiſer
auf Grund eines Verordnungsblattes des Kreisamts
nale Sondergebäudeſteuer ermäßigt werden kann, wen
ſetzliche Miete nicht erreicht wird, 2. wenn eine Me
längere Zeit leer ſteht und 3. wenn durch Teilung de
eine niederere Miete erzielt wird. Der vom hieſigen
aufgeſtellte Waldwirtſchaftsplan für 1933 ſieht einen Hu
2500 Feſtmetern vor. Für 1932 war ein Holzhieb vor
metern vorgeſehen, gehauen wurden nur 1701 Feſtmete
turbaukoſten ſind gegenüber dem Vorjahre um 1000 Rſ
Betriebskoſten um 1500 RM. zurückgegangen. Der
E=
ſprach, ſich aus verſchiedenen Gründen gegen die vom
vorgeſchlagene Anpflanzung von Douglasfichten und
eines Kilo Douglasfichtenſamens zu 56 RM. aus. Die
eines Waldweges auf dem Boxberg, von deſſen Drin
der Gemeinderat nicht überzeugen konnte ſoll aus
Gründen zurückgeſtellt werden. Im nächſten Frühjaſ
größerer Eichenrindenſchlag vorgenommen werden, vusg
daß ſich ein rentabeler Preis erzielen läßt. Die Abſtimm
den Waldwirtſchaftsplan ſoll erſt nach einer Rückſprace
hieſigen Forſtamt erfolgen. In der ſich anſchließende
Sitzung wurden noch verſchiedene Unterſtützungs= und 1
anträge erledigt.
Feuerwehr=Großübung in Stockhein!
verbunden mit Sanitätsübung.
Ea. Stockheim, 15
Kurz vor 1 Uhr ertönte das Alarmſignal für die hie
Feuerwehr. Das angenommene Brandobjekt, das Ar
P. Miltenberger, wurde ſofort in Angriff genommen.
verbreitete ſich jedoch ungemein raſch, was noch durch
günſtigen Wind beſchleunigt wurde. Die angenommen
ſtellen wurden durch rote Fähnchen und künſtliche Ragl
lung markiert. Die hieſige Feuerwehr ſah ſich der Ei
mehr gewachſen und ließ durch einen Feuermelder die Fch
Feuerwehr Michelſtadt alarmieren. Wenige Minuten ſ0.
ſie auch ſchon mit einer Motorſpritze und Aufziehleitend
mußte an der Stockheimer Mühle eingeſetzt werden, da l
Anweſen ſchon an verſchiedenen Stellen brannte. Nalg
das Feuer auf die Scheunen des Kalkſteinbruchbeſitzers
des Landwirts Hammann übergegriffen hat, muß auc
willige Feuerwehr Steinbachs alarmiert werden. Diee
gemein ſchnell zur Stelle und konnte ebenfalls mit ei e
ſpritze die beiden Brandherde bekämpfen. Hier mußte
die Sanitäter eingreifen. Die Verwundeten bekamen Tog
angelegt und wurden mittels Tragbahre auf den Ter
bracht, der als Verbandsplatz gedacht war.
Gleichzeitig war die Bäckerei Heilmann als zweiter.
markiert. Da die verſchiedenen zur Hilfe gerufenen 2
Feuers noch nicht Herr waren, mußten noch die Freiwk.
wehr Erbachs eingreifen. Ihre Motorſpritze ſtand an
zwiſchen Erbach und Stockheim und ſchleuderte gro/
maſſen auf die etwa 150 Meter entfernte
Brandſtelle-
es wiederum verſchiedene Verwundete, Beinbrüche u
giftungen. Zum Teil retteten ſich die Einwohner
ſpringen in ein Sprungtuch. Die Verwundeten wurdel
legen eines Notverbandes mittels eigens dazu konſtrui e
tätsautos auf den Verbandsplatz gebracht. Hier wurd o
bände von den Sanitätern erneuert und den anweſen
ſchen Aerzten zur Begutachtung vorgelegt. Die L
waren dadurch begünſtigt, daß ſämtliche Motorſpritzen
aus der durch Stockheim fließenden Erdach entnehme
Bei der Kritik in dem Saal des Herrn Walther, ſp.
Regierungsvertreter, Herr Kreisdirektor Dr. Braun, ſe
nend über die gut gelungene Zuſammenarbeit der v.4
Wehren aus. Herr Kreisfeuerwehrinſpektor Wacker 0
dankte den Wehren und ſprach ſich lobend über deren
weiſe aus.
Der Vorſitzende der Freiwilligen Feuerwehr Miche1
im Namen aller Wehren ſeinen beiden Vorrednern der
und verſicherte, tatkräftig weiterzuarbeiten, um im Ern.
Anforderungen gewachſen zu ſein.
Ce. Mümling=Grumbach. 15. Aug Gruppenſchi
Gaues Mümling=Nord. Am Sonntag, fand auf 2
ſtand des Militär= und Schützenvereins Mümling=Gre.!
Gruppenſchießen des Gaues Mümling=Nord des Südw
Sportverbandes ſtatt. Geſchoſſen wurde in einzelnen Gr‟
den Gauwanderpreis. Die höchſte Punktzahl erreichte d.‟
verein Höchſt i. O., der mit mehreren Gruppen anweſem
den Wanderpreis gewinnen konnte. Gute Reſultate erse
die Vereine Breitenbrunn, M.=Grumbach, Annelsbach
grund.
Br. Seckmauern, 15. Aug.: In den Konfirmandenun 1
Kirchſpiels Seckmauern, welches die Gemeinden Seckmau
grund und Breitenbrunn umfaßt, wurden 17 Kinder
men — Die Kirchweihe findet am 21. und 22. Auguſck!
dürfte, wie alljährlich, auch dieſes Jahr wieder einen
ſuch aus dem Maintale finden.
— Gernsheim, 15. Aug. Waſſerſtand des RE‟
14. Auguſt 1,47 Meter, am 15. Auguſt 1,37 Meter.
16. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 227 — Seite 7
Arbeitserſparnis bei der Beſtellung.
Von Dipl.=Ing. Victor.
wferd geht bekanntlich ſchneller als der Menſch, und
Menſch neben dem Gerät herläuft, kann die
Schnellig=
hiferdes nicht ausgenutzt werden. Nun läßt ſich aber an
halpflug oder ſonſtigem Rahmenpflug der Sitz ohne
wei=
angen, häufig auch am Grubber und an der Walze. Auch
weil das Umwenden nur halb ſo oft ſtattfindet. Die Staffelung
nach der Tiefe will beſagen, daß man Arbeitsgänge kombiniert.
3. B. hängt man unmittelbar an den Pflug oder Schälpflug ein
Eggenfeld oder eine Schleppe an, die durch Ketten mit einem leicht
an jedem Pfluge anzubringenden Ausleger verbunden wird. Auch
an die Walze und an den Grubber ſollte man ſtets eine Egge
anhängen und auch bei Drillmaſchinen und Düngerſtreuer wird
ſie ſich ſehr leicht anbringen laſſen. Der Vorteil liegt auch hier
klar auf der Hand: Ohne ins Gewicht fallende Koſten werden
zwei Arbeitsgänge in einem Gange erledigt, und es iſt klar, daß
dadurch beträchtliche Erſparniſſe gemacht werden können.
Schließlich ſei auch noch der Vollſtändigkeit halber der
Sitz=
pflug erwähnt, der fabrikmäßig hergeſtellt wird. Er wird
ein=
bis dreiſcharig gebaut und wird heutzutage vielfach mit einer
automatiſchen Aushebevorrichtung verſehen. Mit ſechs Pferden
Beſpannung vermag er dreiſcharig 1,5 bis 2 Hektar am Tag
Saat=
furche zu leiſten und wird dadurch ſozuſagen zum Motorpflug des
kleinen Mannes. Außerdem kann er auch zum Schälen mit gutem
Erfolg benutzt werden, wobei natürlich nur die halbe Anſpannung
zu nehmen iſt. Gut bewährt hat ſich dabei die Rollenbracke zur
Jubelſchießen mit Kleinkalibergewehren im Auftrage des
Landes=
verbandes der „Haſſia” verbunden. Die Veranſtaltungen
ſchlie=
ßen heute, Montag, mit einem Kinderfeſt und abends mit großem
militäriſchen Konzert, deſſen Schluß der Große Zapfenſtreich iſt.
Rheinheſſen.
Ac Worms, 15. Aug Schwere Strafen des
Schnell=
gerichts. Vor dem Schnellrichter hatten ſich am Samstag
vor=
mittag zwei Nationalſozialiſten wegen Beleidigung, unerlaubten
Waffenbeſitzes und Hausfriedensbruches zu verantworten. Nur
einem glücklichen Umſtande war es zu verdanken, daß der eine
Angeklagte die Drohung eines Totſchlags nicht wahr machen
konnte. Das Gericht ſchloß ſich den Strafanträgen der
Staats=
anwaltſchaft an und verurteilte den Haupttäter zu 14½ Monaten,
den anderen Angeklagten zu 2½ Monaten Gefängnis.
Anſpannung der Zugtiere. Aber auch hier kann man ſich mit
be=
helfsmäßigen Einrichtungen helfen, indem man zwei Dreiſpänner=
teſtreuer und die Drillmaſchinen können mit einem Sitz
werden. Man braucht auch keine Angſt zu haben, daß
„” Pferde hierdurch über Gebühr beanſprucht werden,
rice Meſſungen haben ergeben, daß der Zugkraftbedarf
um 5 Prozent ſteigt, die Steigerung in der Regel aber
vrken iſt. Weiter ſoll man es ſich zum Grundſatz machen,
vel Zugtiere von einem Manne lenken zu laſſen, und
Hand damit geht grundſätzlich entweder die Verbreite=
Arbeitsgeräte oder ihre Staffelung nach der Tiefe. So
z. B. zwei Grubber nebeneinander an einen Zugbaum
ind zur Anſpannung die doppelte Anzahl Zugtiere wie
bbenutzen. Die Grubber werden dann durch zwei
Stre=
ſander verbunden, und ſollte es ihre Bauart erfordern,
uch ein Grubberſchar zwiſchen den beiden Geräten, an
Streben befeſtigt. Zwei Eggen koppelt man in ähn=
Die Zugbalken werden durch ein Kettenglied an einen
te Zugbaum gehängt. Um ein „Auf=der=Naſe=gehen”
zu verhindern, was infolge der langen Anſpannung
weiten Zugbaums eintreten kann, kann man den
Hilfs=
tᛋ und links mit einem kleinen Rade verſehen und ſo
hien eine rollende Anhängervorrichtung für Eggen,
Foleppen und vielleicht auch Grubber herſtellen. Auch
ge können gut miteinander gekoppelt werden. Der Vor=
Unordnung iſt, daß ein Mann mit der doppelten
An=
n indeſtens die doppelte Arbeitsleiſtung vollbringt, ja
gegenüber der normalen Anordnung mehr herausholt,
bracken über eine Rolle durch ein Drahtſeil oder eine Kette
ver=
bindet. Die Rolle wird dann am Zughaken eingehängt. Hierbei
iſt noch zu bemerken, daß die Zugleiſtungen der Pferde günſtiger
werden, wenn ſie lang und nicht breit angeſpannt ſind. Die Tiere
behindern ſich weniger, und daher iſt ihre Ausnutzung beſſer.
Man ſieht alſo, die Mechaniſierung eines Betriebes beruht
keineswegs auf der Anwendung eines Schleppers oder auf dem
An=
kauf neuer Maſchinen. Auch mit den vorhandenen Mitteln läßt
ſie ſich durchführen, wenn Geſchick und Ueberlegung Hand in Hand
arbeiten.
eichelsheim i. Odenw., 15. Aug. Gewerbliches. Der
band der Gewerbevereine und Innungen des Kreiſes
im Gaſthaus zum goldenen Engel eine Ausſchuß=
Die von den Vertretern der angeſchloſſenen Vereine
ſſt war. Als Gäſte waren die Mitglieder des hieſigen
bevereins geladen, die ſich bei dieſer Gelegenheit über
die der Bezirksverband leiſtet, unterrichten konnten.
Rüpeunkt des Intereſſes ſtand ein Vortrag des
Schmiede=
odnagel aus Griesheim über die Fragen, die das
Hand=
allgemein bewegen, wie z. B. Steuern, Kranken= und
werſicherungsbeiträge, Steuerausſchüſſe,
Gemeinderats=
beitsbeſchaffung, Geldnot uſw. Auch über die Ange=
ſwiſchen der Handwerkskammer und der Handwerker=
oſenſchaft wurde geſprochen und vom Redner
klarge=
wi die Oeffentlichkeit über dieſe Vorgänge unterrichtet
n Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, bei
eiſten Teilnehmer zu Wort kamen. Um 7 Uhr abends
ſehr angeregt verlaufene Verſammlung geſchloſſen. —
zert des Poſaunenchors im hieſigen
Schwimm=
ſute ſich eines ſehr guten Beſuches. Die Darbietungen
ſchrveg gut und wurden von den Zuhörern mit Beifall
mei. Man konnte mit Befriedigung feſtſtellen, daß das
bes noch jungen Chors mit durchweg unvorgeſchulten
ſier der zielbewußten Leitung ihres tüchtigen
Dirigen=
bortſchritte gemacht hat. Aber es wäre ſehr zu wünſchen,
ſehr junge Leute dieſer ſchönen und guten Sache widmen
m ſo viel bekannt iſt, ſtehen noch Muſikinſtrumente zur
A— Die Uebungsſtunden des
Kirchenchors=
arh mehrwöchiger Pauſe am Dienstag wieder. Auch
an Zuwachs in den Sopran= und Tenorſtimmen ſehr
hauptſächlich bei den letzteren. Wie wir hören, ſoll im
s Jahres noch ein Halbtagsausflug (etwa ein Spazier=
MWeſchnitz) unternommen werden.
Ainenau. 15. Aug. Schwimmbad. Bei der außer=
An Hitze der letzten Tage kam das Schwimmbad des
Ms 1886 e. V. wieder ſehr zur Geltung, und konnte ſich
AAn den Nachmittagsſtunden ſehr ſtarken Beſuchs erfreuen.
Malt ſucht und findet in dem kühlen Naß die nötige
Ab=
nd Erfriſchung von den Qualen der drückenden Hitze,
Aheitliche Wert des Schwimmens, der Luft= und
Son=
ſowie der ſportlichen Betätigung, für welche das
iad hinreichend Gelegenheit bietet, wird leider von der
* Einwohnerſchaft „noch nicht genügend beachtet. Die
ſticher des Schwimmbades ſind von auswärts, welche
Kad zu würdigen wiſſen und den Weg hierher nicht
ur zu ſchnell ſind die Sommermonate wieder herum,
Elte in ihnen von dem geſundheitlich ſo wertvollen
wiel mehr Gebrauch gemacht werden.
ſusheim, 14. Aug. Zum Mitglied des hieſigen
Orts=
urde ernannt und inzwiſchen verpflichtet. Landwirt
Andreas Fiſcher. — Auf Grund einer vom
Gemeinde=
iſſenen Abänderungsortsſatzung wurde die Vergnü=
(Saalſteuer) um 50 v. H. herabgeſetzt. Es ſollen
Quadratmeter Tanzfläche bei Tanzmuſik 5 Pf. und
Lnvällen und Koſtümfeſten 10 Pf. erhoben werden.
ſatzung bedarf ſelbſtverſtändlich noch der Genehmigung
Miniſters des Innern.
Koſfskehlen, 15. Aug. Der älteſte Ortseinwoh=
Ale—meiſter Auguſt Wiener, iſt geſtern Sonntag
vormit=
von 88 Jahren geſtorben. Wiener bekleidete lange
Ant eines Kirchenrechners. Auch war er Wiegemeiſter
meinde.
allerſtädten, 15 Aug. Schwerer Autounfall.
unn Wendel Rödner wollte mit ſeinem Kraftwagen
nach Frankfurt fahren. Als der Wagen unterwegs
hmendefekt erlitt, fuhr Rödner, mit einem vorüber=
Auto weiter. Auf der Fahrt ſtieß dieſer Wagen mit
Bftwagen zuſammen, ſo daß die Inſaſſen ſchwere
Ver=
ontrugen. Wendel Rödner wurde mit ſchwerem
y in bewußtloſem Zuſtand in ein Frankfurter
Kran=
racht, wo er in bedenklichem Zuſtand darniederliegt.
ſchämter Diebſtahl. Einem größeren Landwirt
his auf dem Felde die Aehren von etwa 100 Garben
heichnitten und entwendet.
Der geologiſche Aufbau des Rheingaues
und des weſtlichen Taunus.
Das Gebiet iſt in den letzten Jahren durch die Preußiſche
Geologiſche Landesanſtalt neu bearbeitet worden. Aus den
geo=
logiſchen Blättern Eltville, Bad Schwalbach und Wehen geht
u. a. folgendes hervor:
Schon äußerlich fallen landſchaftlich die ſcharfen Gegenſätze
zwiſchen der bewaldeten ſteilen. Höhe” — dem weſtlichen
Tau=
nus —, und dem freundlichen, meiſt rebenbepflanzten Vorgelände,
das nach dem Süden zum Rhein abfällt, dem Beſchauer auf. Die
beiden Teile der Landſchaft ſind auch im Untergrund gänzlich
verſchieden aufgebaut. Die „Höhe” und das dahinter liegendeGelände
iſt aus Quarziten, Schiefern und Grauwacken und auch vulkaniſchen
Geſteinen gebildet, die im Altertum der Erdgeſchichte (
Devon=
zeit), als Meeresablagerungen entſtanden ſind und bald darauf
durch gewaltige Gebirgsbewegungen zu ſteilen Faltenzügen
auf=
gefaltet ſind. Die Geſteinszüge folgen alle einer Richtung von
Südweſten nach Nordoſten, was z. B. der Quarzitzug des
Taunus=
kammes ſo charakteriſtiſch zeigt. — Südlich der Höhe” dagegen
iſt das Gelände an großen, weitreichenden Erdſpalten in die
Tiefe geſunken. In der ſogenannten Tertjärzeit wurde dieſes
Gebiet erneut vom Meere überflutet, auf deſſen Boden ſich Tone,
Mergel, Sand und Kalke ablagerten. Jetzt liegen dieſe
Schich=
ten nach Rückzug des Meeres im Gegenſatz zu den ſteil
aufge=
falteten, alten Geſteinen der „Höhe” horizontal gelagert.
Sie ſind teilweiſe von jüngeren Flußterraſſen und dem
frucht=
baren Löß bedeckt.
Die hohe Qualität der Rheingauer Weine iſt großenteils
von dem Boden bedingt. Heilquellen ſprudeln aus der Tiefe
(z. B. Bad Schwalbach Schlangenbad, Kiedrich) Nutzbare
Ge=
ſteine und Lagerſtätten ſind in dem Gebiet verbreitet, wenn auch
der Bergbau durch die hohen Geſtehungskoſten vorerſt zum
Er=
liegen gekommen iſt
Au. Trebur (Kreis Groß=Gerau), 15 Aug. Nächtlicher
Einbruch indie Turnhalle Am Sonntag fand in Trebur
die Kirchweih ſtatt. Erheblich getrübt wurde die Kirchweihfreude
des Turnvereins Trebur, in deſſen Turnhalle in der Nacht zum
Sonntag bisher unbekannte Täter eindrangen und ſämtliche für
die Kirchweih beſtimmten Rauchwaren entwendeten, wobei ſie ſich
noch, wie die hinterlaſſenen Spuren zeigten, bei Bier und Wein
in der Turnhalle gütlich taten. Die polizeilichen Nachforſchungen
ſind im Gange. Inſſereſſant iſt, daß bei der vorjährigen Kirchweih
im benachbarten Nauheim der dortige Arbeiterſportverein auf
dieſelbe Weiſe geſchädigt wurde.
P Rüſſelsheim, 15. Aug. Aufgeklärter Leichenfund.
Die am Samstag vormittag erfolgte Ländung der Leiche des
Feld=
ſchützen Burger von Aſtheim aus der Schwarzbach hatte zu dem
Verdacht geführt, daß ein Verbrechen durch erwiſchte Felddiebe
vorliege. Dies hat ſich jedoch nicht beſtätigt. Die Kleider des
Feldſchützen lagen mit Stock und Fernglas, geordnet, nahe des
Fundorts der Leiche: dieſe war nackt. Nach den bisherigen
ge=
richtsärztlichen und kriminalpolizeilichen Ermittelungen liegt Tod
beim Baden durch Ertrinken infolge eines Herzſchlags vor. Man
nimmt an, daß der Feldſchütze in überhitztem Zuſtande ein Bad
nahm und ertrank. Alle weiteren Gerüchte ſind haltlos.
a. Offenbach, 15 Aug. Gründungsfeier des
Ver=
eins „Haſſia‟ Der hieſige Veteranen= und Militärverein
Haſſia” feierte Samstag und Sonntag ſein 60jähriges Beſtehen.
Die akademiſche Feier fand Samstag abend in der großen
Gar=
tenhalle des Stadtgartens ſtatt. Die Anſprache hielt hierbei
Pfar=
rer Rieber. Es wurden dabei auch die Ehrungen bekanntgegeben
und die Glückwünſche für das Jubelkind entgegengenommen. Bei
der Friedhofsfeier für die Gefallenen, die am Sonntag morgen
ſtattfand, ſprach Pfarrer Dr. Weeber. Auf den Ehrenfriedhöfen
von 1870 und 1914 bis 1918 wurden Kranzſpenden niedergelegt.
Nachmittags fand auf dem Wilhelmsplatze ein Haſſia=Treffen ſtatt.
Im Auftrage des Landesverbandes, der „Haſſia” ſprach deſſen
zweiter Vorſitzender Lindenſtruth, Direktor des Landesfinanzamts
Darmſtadt. An dem anſchließenden Abmarſch nach dem Feſtplatz
(Stadtgarten) beteiligten ſich 56 Vereine, teilweiſe auch nur durch
Fahnenabordnungen. Mit der Jubelfeier des Vereins war ein
Gewinnauszug
5. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
5. Ziehungstag
13. Auguſt 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 50000 m. 240667
2 Gewinne zu 25000 M. 9668
2 Gewinne zu 10000 M. 392838
12 Gewinne zu 5000 M. 365691 60883 78148 105200 226836 273738
16 Gewinne zu 3000 M. 21898 35288 59650 139745 194314 307259
311436 392848
44 Gewinne zu 2000 M. 3307 5297 25451 37690 42952 110725
116780 148934 189900 165039 208883 2340 18 272488 281286 293908
298469 317890 319801 322986 331126 360324 397686
112 Gewinne zu 1000 M. 3297 23241 26748 35401 40765 44773 56923
73646 111051 111566 118263 136429 141745 149840 152468 165726
179612 183872 187064 190002 191218 197160 200652 262804 205423
209748 212288 230876 235874 238201 249635 260238 261378 251674
253222 263369 266613 267476 262316 269204 270859 271927 286174
286408 298801 304604 311884 334626 348776 362887 864398 367426
377202 377259 388534 394763
200 Gewinne zu 600 M. 726 1066 3457 4349 8293 9111 10911 11387
14980 19036 24792 28211 28464 31277 41341 62000 53026 63460
57607 69678 69258 79819 80471 80663 81234 81298 81969 87637
87760 88361 96633 103548 103888 109063 110668 110677 116774
117224 122026 123142 124999 127223 132308 132476 143208 147782
148482 160653 155050 162824 170863 172138 174322 182812 183389
183478 188131 191227 193002 194056 196863 200088 203507 213135
216666 216838 220866 221490 229827 234134 247096 257818 261972
277957 280776 291660 294500 297669 298987 301849 302689 306690
308721 312807 323256 327740 329779 332131 332471 335210 339327
348177 348408 359445 363565 365008 369164 375932 389963 396248
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
6 Gewinne zu 10000 M. 101609 292238 372436
8 Gewinne zu 6000 M. 122228 161846 242138 344617
10 Gewinne zu 3000 M. 10297 335582 339706 342820 378793
62 Gewinne zu 2000 M. 2592 27716 29326 32253 51648 62274 83976
93242 95104 105487 110276 124283 181541 165765 168177 183297
196973 205924 208127 210266 211708 220292 243447 250185 295496
321349 339743 340243 348684 369969 360229
94 Gewinne zu 1000 M. 1439 19749 23784 26236 28674 28966 62001
66625 73237 79631 83596 83706 84612 96680 109990 110032 113426
118697 117863 145114 163844 158241 207647 209431 216271 217273
220610 224950 249860 265941 274389 276070 285318 292976 306804
322961 323408 323903 330198 330936 331630 348144 249107 351994
361378 369612 386467
162 Gewinne zu 500 M. 4903 6628 34107 38646 43769 44666 45508
49544 56438 67303 61231 61577 64428 67966 68079 68112 69749
74145 85124 89804 81036 91780 98107 99366 100148 105748 112700
116467 119572 123669 126206 129471 132137 132319 133958 138018
188799 145296 149102 161536 162066 165329 165718 169503 170541
180288 190322 192807 200000 203085 217636 220009 228428 237478
242076 245166 248274 248834 255669 268026 268327 260616 269863
271360 277091 278320 287672 305878 306296 312414 313542 314687
328013 346793 364601 356727 360321 361059 362326 375363 392664
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 100
Schlußprämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 500000, 2 zu je
300000, 2 zu je 200000, 4 zu je 100000, 6 zu je 75000, 8
zu je 50000, 24 zu je 25000, 164 zu je 10000, 392 zu je 5000,
842 zu je 3000, 2496 zu ie 2000, 4872 zu je 1000, 8178 zu je 500.
24468 zu je 400 Mark.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag. 16. Auguſt
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
17.00: Nürnberg: Nachmittagskonzert. Kapelle des Konzertvereins
Nürnberg e. V. Werke von Blankenburg, Ziehrer, Lincke u. a.
18.25: Dr. Wider: Der Mittelſtand in der Nationalwirtſchaft.
18.50: G. Hartung: Dichter=Olympiade.
19.30: Freiburg: Akkordeon=Duette. Ausf.: P. Weber u. E. Knobel.
19.55: Neue ſchwediſche Lyrik. Sprecher: F. W. Wallenborn.
20.15: Volkstümliche Muſik lebender deutſcher Komponiſten. Ausf.:
Philharm. Orcheſter Stuttgart.
21.30: Von Elfen und Geiſtern. Ausf.: Margarete Wetter (Sopran),
M. v. Wiſtinghauſen (Bariton). Am Klavier: O. Seyfert.
22.20:
22.45:
Zeit. Wetter. Nachrichten, Sport.
Nachtmuſik. Tanzkapelle der Stuttgarter Philharmoniker.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Dienstag, 16. Auguſt
10.10: Schulfunk: Mit Rinderherden durch den Buſch von Mexiko.
12.05: Franzöſiſch für Anfänger.
Anſchl. Schallplatten.
15.00: Dr. Bongardt: Erlebniſſe mit Jungfüchſen.
15.45: Elſe Steup: Die Frau und die häusliche Atmoſphäre.
16.00: E. Biſchoff: Tradition und Konvention.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: F. Märker: Wilhelm Wundt zum Gedächtnis.
18.00: Prof. Dr. Aufhauſer: Warum lehnt Japan bis heute das
Chriſtentum ab?
18.30: Dr. Roſenbrock: Wirtſchaftliche Selbſthilfe in England.
19.00: Prof. Dr. Biermann u. Dr. Eckardt: Film und Volk.
19.40: Obering. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Deutſche Volkslieder.
20.30: Deutſchland. Eine Sinfonie aus Geſchichte, Dichtung und
Muſik von F. C. Weſtphal.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.20: Hamburg: Spätkonzert des Norag=Orcheſters.
Hauptſchriſtleitung: Rudolf Maupe
Verantwortſich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handeſ: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich t übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Bautzchlands
führande Künte
* Inen Sie kennen, wenn Sie
EFe Bildbeilagen unserer
umph (Abgeordnete des
Deuen Reichstagesl sammeln,
Seite 8 — Nr. 227
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 16. Aru
Das Flugzeug=Muſeum der Dornier=Werke.
Am Starkplatz des Europa=Rundflugs.
Blick in die intereſſante Ausſtellung. Im Vordergrund: Kleinmodelle von 50 Land= und
Waſſer=
flugzeugen, die während des 20jährigen Beſtehens der Werke erbaut wurden.
Die Firma Dornier hat am Bodenſee ein Flugzeug=Muſeum eingerichtet, um allen Beſuchern einen
Ueberblick über die Entwicklung ihrer Konſtruktionen vom kleinen Sportflugzeug bis zum rieſigen
„Do. K” zu geben. Außer Modellen der Flugzeugrümpfe ſind Motoren, Flügel=Querſchnitte und
Funkeinrichtungen ausgeſtellt.
Links: Der Italiener Colombo, einer der Favoriten des Fluges, beim Ueberpu
Maſchine. — Rechts: Die neue Heinkel=Maſchine, die eigens für den Europa=Rrud
ſtruiert wurde, mit zurückgeklappten Flügeln. Dieſe Einziehung der Tragflächen erſp al
lich Platz in der Halle und iſt darum eine der Vorbedingungen, auf die bei der Pu
der techniſchen Prüfung beſonderes Augenmerk gerichtet wird.
Reich und Ausland.
Opfer des Rheins.
Sieben Tote.
Düſſeldorf. Der rieſige Badebetrieb am
Sonntag hat nicht weniger als ſieben Todesopfer
gefordert. Am Leuchtenberger Ort ertrank
mor=
gens ein junger Mann. Wenige Zeit ſpäter
er=
eilte ein junges Mädchen das gleiche Los das
einen Schleppkahn beſteigen wollte. Auch bei
Möchenwerth fanden beim Baden ein 15jähriger
Junge, ein Maler und ein anderer Mann den
Tod in den Wellen. In der Nähe des
Pappen=
wäldchens kenterte kurz vor Ausbruch des
Ge=
witters ein Paddelboot, in dem ſich zwei Damen
befanden. Ein Spaziergänger ſprang den
bei=
den Frauen nach und brachte ſie auch ans Ufer.
Als er dann verſuchte, auch das Paddelboot zu
bergen, ging er unter. Schließlich ertrank noch
bei Kaiſerswerth ein 27jähriger junger Mann.
Drei Arbeiter in einem zuſammengeſtürzten
Brunnen verſchüttet.
Neumünſter. Am Sonntag waren drei
Axbeiter damit beſchäftigt, aus einem alten, ſeit
vielen Jahren unbenutzten Brunnenſchacht die
Steine herauszuholen. Als die Arbeit
größten=
teils beendet war und die drei Männer zum
letz=
ten Male die Leiter zu dem ſieben Meter
tie=
fen Brunnen hinabſtiegen, ſtürzten plötzlich die
Wände mit dröhnendem Gepolter zuſammen und
begruben die Arbeiter unter ſich. Der Feuerwehr
gelang es, durch vorſichtiges Abſchaufeln der
oberen Erdmaſſen von zweien der Verunglückten
die Köpfe freizubekommen. Erſt nach
dreivier=
telſtündicher, angeſtrengter Arbeit gelang es, die
zwei Arbeiter noch lebend herauszuholen. Eine
Rettung des auf dem Brunnenboden liegenden
dritten Arbeiters war von Anfang an
ausſichts=
los. Nach einſtündigem Graben fand man ſeine
Leiche.
Eine ſechsköpfige Familie an Pilzen vergiftet.
Teplitz. Eine furchtbare Tragödie hat ſich
in Neu=Serbitz bei Teplitz abgeſpielt. Der
Berg=
mann Krahl hatte ſelbſtgepflückte Pilze nach
Hauſe gebracht, die ſeine ſechsköpfige Familie
verſpeiſte. In der Nacht zeigten ſich bei den
Familienangehörigen heftige
Vergiftungserſchei=
nungen, ſo daß die Ueberführung ins
Kranken=
haus notwendig wurde. Drei Perſonen ſind
be=
reits geſtorben, drei andere ringen mit dem
Tode. Verſchont blieb nur die 12jährige
Enkel=
tochter, die die Pilze unberührt ließ, da ſie ihr
zu bitter ſchmeckten.
Ein Hendekurm ganz aus Holz.
Der Sendeturm, der bei Rothſürben nahe
Bres=
lau als Antennenträger für den neuen ſchleſiſchen
Großſender fertiggeſtellt wurde. Das 140 Meter
hohe Bauwerk iſt der größte Holzturm der Welt.
Nener Leiker des Berliner Rundfunks.
Dr. Duske,
bisher Programmleiter der
Reichsrundfunk=
geſellſchäft, wurde an Stelle des abberufenen
Intendanten Fleſch zum kommiſſariſchen Leiter
des Berliner Rundfunks ernannt.
Berlin. Den Beamten der
Zollfahndungs=
ſtelle iſt es Ende der vergangenen Woche
ge=
lungen, eine neue Deviſenſchiebungsaffäre
auf=
zudecken und fünf Perſonen feſtzunehmen. Bei
den Feſtgenommenen handelt es ſich um einen
Reichsdeutſchen und vier ausländiſche
Staats=
angehörige, und zwar um Litauer und Polen,
die deutſche Effekten für ausländiſche Rechnung
verkauft und den Erlös nicht, wie es die
Devi=
ſennotverordnung vorſchreibt, auf Sperrkonto
angelegt haben. Die Feſtnahme des einen
Devi=
ſenſchiebers erfolgte, als er gerade in einem
Ber=
liner Bankgeſchäft Effekten verkauft hatte. Der
Erlös der Wertpapiere im Betrage von 29000
Reichsmark wurde ihm abgenommen und
be=
ſchlagnahmt. Gegen ſämtliche fünf
Deviſenſchie=
ber ſind bereits vom Vernehmungsrichter
Haft=
befehle wegen Vergehens gegen die
Deviſennot=
verordnung und wegen Verdunkelungsgefahr
er=
laſſen worden. Mit Rückſicht auf die weiteren
Ermittlungen der Zollfahndungsſtelle und der
Staatsanwaltſchaft werden die Namen der
Ver=
hafteten und nähere Einzelheiten über den
Um=
fang der neuen Deviſenaffäre nicht bekannt
ge=
geben.
Verſuchter Raubüberfall in Düſſeldorf.
Düſſeldorf. In ein Wettbüro an der
Königsallee trat vorgeſtern ein Mann in dem
Augenblick ein, als ſich der Raum von Beſuchern
geleert hatte, hielt dem Angeſtellten am
Kaſſen=
ſchalter einen piſtolenähnlichen Gegenſtand
ent=
gegen und verſuchte mit den Worten „Hände
hoch!” die auf dem Tiſch ſtehende Geldkaſſette zu
rauben. Als der Räuber ſah, daß die Angeſtellten
ihm entgegentreten wollten, ergriff er die Flucht.
Er wurde jedoch eingeholt und feſtgenommen. Es
ſtellte ſich heraus, daß der Räuber bei ſeinem
Vorhaben eine kurze Pfeife in der Hand hatte,
womit er den Eindruck erwecken wollte, als hube
er einen Revolver.
Bauernſachs feſtgenommen.
Lichtenfels. Der ſeit mehreren Wochen
aus dem Bayreuther Gefängnis ausgebrochene
Bauernſachs, der ſich ſeit dieſer Zeit in der
ober=
fränkiſchen Gegend umhertrieb und ſeit dieſer
Zeit in verſchiedenen Orten Einbrüche, beſonders
in Lebensmittelgeſchäfte, verübte, wurde geſtern
nachmittag zur Strecke gebracht. Schon ſeit
Sonntag vormittag war es der Kronacher
Gen=
darmerie bekannt, daß ſich Bauernſachs in einem
Wald verſteckt hielt. Als Bauernſachs aus dem
Unterholz herauskam, ſchrie ihm der Kommiſſar
Müller zu: „Hände hoch!”. Bauernſachs zog
ſo=
fort die Piſtole. Die Beamten kamen ihm aber
zuvor und verletzten ihn durch einen Geſäßſchuß,
ſowie durch einen Lungenſchuß ſehr ſchwer.
Mit=
tels eines Sanitätsautos wurde er ins
Kro=
nacher Krankenhaus gebracht und von dort
abends nach dem Landgerichtsgefängnis
Bam=
berg.
Das Unwekker im Kreiſe Dieren.
Ein ganzes Dorf unter Waſſer.
Dieren. Die Unwetterſchäden im Kreiſe
Dieren durch die Gewitterkataſtrophe am
Sams=
tag ſind bedeutend umfangreicher, als es im
erſten Augenblick den Anſchein hatte. Im Dorfe
Wollersheim waren ſo große Waſſermengen
nie=
dergegangen, daß das Dorf in wenigen
Minu=
ten vollſtändig unter Waſſer ſtand. Auf den
Straßen der Ortſchaft ſtand das Waſſer einen
Meter hoch.
Heftiges Gewitter über Rheinfelden.
Rheinfelden (Schweiz). In der Nacht
zum Montag ging über Rheinfelden ein
Ge=
witter von unerhörter Heftigkeit nieder.
Drei=
mal ſchlug der Blitz ein. Dadurch wurde die
Fahrleitung der Schweizer Bundesbahn
beſchä=
digt, in faſt allen Häuſern die Sicherungen der
elektriſchen Leitungen zerſtört und die
Telephon=
leitung unterbrochen. Die Stromzufuhr wurde
behindert. Ein Blitz ſchlug in eine Hühnerfarm
ein und richtete größeren Schaden an.
Schwere Unwetterſchäden in Frankreich.
Paris. Ein ſchweres Unwetter, das ſich in
den Namittagsſtunden des Sonntags über Paris
und Umgebung entlud, hat ſtrichweiſe großen
Schaden angerichtet. Im Zentrum von Paris
wurde eine Kirche vom Blitzſchlag getroffen und
ſtand wenig ſpäter in hellen Flammen.
Verſchie=
dene Feuerwehrkolonnen hatten ſtundenlang zu
tun, um den Brand zu löſchen und das
Ge=
bäude vor der völligen Vernichtung zu retten.
In der näheren Umgebung von Paris führte der
wolkenbruchartige Regen zu größeren
Ueber=
ſchwemmungen, durch die ebenfalls bedeutender
Schaden angerichtet wurde. Auch aus der
Pro=
vinz werden zahlreiche Gewitterſchäden gemeldet.
In Vienne, in der Provinz Iſere, wurden zwei
Dorfbewohner durch Blitzſchlag getötet.
Das Wrack der „Niobe” im Kieler Hafen.
Kiel. Wie die Marineſtation der Oſtſee
mit=
teilt, iſt der Bergungsdampfer mit dem noch
unter Waſſer befindlichen Schiffsrumpf der
„Niobe” geſtern abend in den Kieler Hafen
ein=
gelaufen. Für die Aufrichtung und Hebung des
Schiffsrumpfes, ſowie für die Bergung der
To=
ten werden zirka drei Tage benötigt werden. Der
Bergungsplatz wird aus Sicherheitsgründen
ab=
geſperrt werden. Ein Zeitpunkt für die
Bei=
ſetzungsfeierlichkeiten ſteht noch nicht feſt.
Drei Abſtürze von der Kampenwand.
Roſenheim. An der Kampenwand
ſtürz=
ten im Laufe des Sonntags nicht weniger als
drei Perſonen ab. Der erſte Abſturz ereignete
ſich vormittags 9 Uhr, an der Südwand. Die
Leiche dieſes Touriſten konnte noch nicht
gefun=
den werden. Es handelt ſich vermutlich um einen
Bergſteiger aus Roſenheim. Kurz darauf
ver=
lor der 18jährige Hilfsarbeiter Andreas Renner
das Gleichgewicht am Staffelſtein und
verun=
glückte ebenfalls tödlich. Auch ſeine Leiche konnte
noch nicht geborgen werden. Das dritte Opfer
forderte die Nordwand des Oſtgipfels. Dort
ſtürzte der 17 Jahre alte Hilfsarbeiter Siegfried.
Lemp aus München ab und blieb ſchwerverletzt
liegen. Eine Rettungsexpedition brachte den
Verletzten ins Aſchauer Krankenhaus, wo er bis
geſtern noch nicht zum Bewußtſein gekommen iſt.
Sechs Anweſen niedergebrannt.
Hechingen (Hohenzollern). Am Sonntag
früh wurde im Nachbarort Weilheim ein ganzer
Häuſerblock, beſtehend aus den Anweſen von ſechs
Landwirten, durch Feuer vernichtet. Perſonen
kamen nicht zu Schaden. Das Großvieh wurde
gerettet, doch iſt einiges Kleinvieh in den
Flam=
men umgekommen und auch ein großer Teil des
Mobiliars iſt mitverbrannt. Man vermutet
Brandſtiftung. Der Schaden dürfte 80 000 bis
90 000 RM. betragen.
Hundert Tote bei einem Fährunglück?
Bombay. Ein furchtbares Unglück hat ſich
am Sonntag in der Nähe von Kolhapur ereignet.”
Eine Fähre mit 120 Perſonen an Bord kenterte
infolge einer Panik, hervorgerufen durch die
Entdeckung einer Schlange an Bord der Fähre.
Nur wenigen gelang es, das Ufer zu erreichen;
über 100 Perſonen ſind in den Fluten
umge=
kommen.
Schwere Aukomobil=Un
Kraftomnibusunglück in Pomn
Fünf Tote.
Danzig. Sonntag früh ereign
dem Dorfe Karwen (Pommerellen)
Autounfall. Ein ſtädtiſcher Krafton
Gdingen überquerte bei der Fahrt n
im Dorfe Karwen einen offenen Ba
In demſelben Augenblick fuhr ihm e
in die Flanke. Von dem Kraftomn;
der Führer, der Schaffner, ein polli
und deſſen Frau und noch ein fünf
getötet.
Ein Laſtkraftwagen verungllid
Zwölf Verletzte.
Korb (Oberamt Waiblingen),
tag nachmittag überſchlug ſich ein Lait
mit 20 Mitgliedern des
Muſikverein=
dem Wege nach Schnait. Alle Inſchi
herausgeſchleudert; 12 wurden ins
Bezirkskrankenhaus eingeliefert, ſech
waren jedoch nur leichter verletzt, ſcdſ
bald wieder entlaſſen werden kom
Schwerverletzter ſchwebt in Lebensgf
Autounglück am St.=Gottharbg
Andermatt. Am Sonntag ad
am Gotthard=Paß ein ſchweres Autch
mit ſechs Perſonen beſetzter Wagen ſtrß
Meter in die Tiefe. Eine Perſom†
tot, die anderen mußten mit mehr a
hoffnungslos darnieder. Zahlreiche Opfer des Sonntagsie in Frankreich. Paris. In den letzten drei Tcht
Verkehrsunfällen, die bei der infolleſ
beſonders großen Ausflugstätigkefi
wöhnlichem Maß zugenommen habe-,
niger als 36 Perſonen getötet un
verletzt worden.
18 Tote während des engliſchen A
London. Während des Woch a
loren in England infolge von Vs
len 18 Perſonen ihr Leben.
Bei 30 Grad wärm
Die Jugend hat es 4
Erfriſchendes Brauſebad unter der-
Alles ſtöhnt über die ungewöhnlich=”
Auguſt=Tage. Jeder ſieht zu, ſo ſchnell
den dumpfen Mauern zu
entfliehen-
wo im nahen Fluß oder See Kühlu-
Die Kinder haben es beſſer. Jeder SL
dient als Badegelegenheit und jeO
als erfriſchende Brauſe—
„16. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 227 — Seite 9
Die Opfer des „blauen Diamanten”
Ein Senſakionsprozeß enkhüllt ſeltſame Verwicklungen.
der berühmten Schauſpielerin May Joga verheiratet, die bald
Dichlang oder Baugen!
ſein ganzes Vermögen verſchwendete und ihn verließ.
Zuſammenhange mit dem Scheidungsprozeß des
ſchen Milliardärs Mac Leen und den Pikanterien, die
ſtaniſchen Reporter durch viele Wochen mit üppigem
horgten, wird nun auch die Geſchichte des
verhängnis=
uen Diamanten „Hoffnung” erzählt, der ſich jetzt
dertjähriger Wanderung im Beſitz der Familie
befindet.
oem erſten Jahre ihres Zuſammenlebens an plagte
Leen ihren Gatten mit der Bitte, den Diamanten
der ſich damals in Waſhington befand, zu erwerben.
der von dem vielen Unglück gehört hatte, das der
ſeinen früheren Beſitzern brachte, verſuchte, ſeiner
ſſen Wunſch auszureden. Frau Mac Leen wollte auf
Giſch nicht verzichten und machte ſich über dieſen
Aber=
uſtig.
fürchte. Du wirſt ihn noch teurer bezahlen als ich”,
Nac Leen, als er ihr den für eine große Summe
n Diamanten übergab. Und richtig wollte es das
daß gleich beim erſten Male, als Frau Mac Leen
kllanten trug, ihr zehnjähriges Söhnchen, mit dem ſie
an war, von einem Auto getötet wurde. — Mit dem
hes Milliardärskindes ſchließt vorläufig die Kette der
le, die im Verlaufe von 300 Jahren im Leben der
gen Brillantenbeſitzer verzeichnet werden mußten.
Europa iſt der Brillant „Hoffnung” von einem der
Auen Abenteurer des 17. Jahrhunderts, namens
er, gebracht worden. Tavernier hat den Brillanten
inkempel des Gottes Rama=Sita in Pagana geſtohlen,
aden Prieſter ermordete, der das Juwel bewachte. Er
ſeoen blauen Brillanten an Ludwig XIV., und ging
ſier nach Indien, wo er von einem Tiger zerfleiſcht
ſſurg XIV. ſchenkte das Juwel ſeiner damaligen
Ge=
ſadame de Monteſpan, die zu dieſem Zeitpunkt die
Mtund mächtigſte Favoritin am Hofe des Königs war.
eee nachdem ſie ſich dem Hofe im Glanze dieſes neuen
ezeigt hatte, fiel ſie in Ungnade und mußte bald
oie wandern.
inem bevorzugten Finanzminiſter ſeine Gunſt zu
be=
laubte Ludwig XIV. ihm, für einen Abend den
m zu tragen. Zwei Tage nachher wurde Foucquet in
fie geworfen, wo er 19 Jahre lang bis zu ſeinem Tode
nzige franzöſiſche Königin, die den blauen Diamanten
zu tragen wagte, war die unglückliche Marie
keite.
eFahre ſpäter tauchte der verhängnisvolle Diamant in
hu auf. Er wurde von dem damals bekannten Juwelen=
Füls erworben, der ihm ſeinen jetzigen Schliff gab.
iſterdam geſchah es nun, daß Fals Sohn ſeinem
MJuwel ſtahl und mit ihm nach Paris flüchtete. Bald
riedoch den Diamanten verkaufen, begann ein
lieder=
in und als er ſich ganz verarmt ſah, endete er durch
ebemann hat den Diamanten einem Franzoſen
erkauft. Der Franzoſe, der wußte, daß der Diamant
har, traute ſich nicht, ihn in Frankreich abzuſetzen und
ſtitLondon. Auch hier wagte er nicht, mit dem koſt=
4äc hervorzutreten und hielt ſich im Armenviertel
chien verborgen.
Fichſte Beſitzer des Juwels war Thomas Hope, der ihn
2. erwarb und ihm auch ſeinen. Namen Hope —
utygab.
Zenkte den Stein ſeinem Sohn, Lord Hope, der nach
ihren vollſtändig zu Grunde ging. Er hatte ſich mit
Wie ein antiker Fluch, vor dem kein Entrinnen möglich ift,
mutet es an, wenn man lieſt, wie ſchrecklich der Beſitzer dieſes
Diamanten im Leben des Fürſten Ponjatowſky wirkte.
Pon=
jatowſky lebte in Paris, wo er eine berühmte Schönheit die
Tänzerin Ladou aus den „Folies Bergéres” als Geliebte hatte.
Eines Abends ſaß er mit der Ladou, die den von ihm
ge=
ſchenkten blauen Diamanten am Halſe trug, in einer
Theater=
loge und aller Augen wandten ſich nach ihr. Plötzlich erhob ſich
in der Nachbarloge ein Herr und gab einen Schuß auf die
Ladou ab, der ſie am Halſe traf. Der blaue Diamant wurde
vom Blut der Tänzerin benetzt, die auf der Stelle ſtarb.
Zwei Tage nachher wurde Fürſt Ponjatowſty auf der
Straße erſchoſſen. Der Juwelenhändler, der ihm den Diamanten
verkauft hatte, beging Selbſtmord.
Eine ſolche Chronik okkulten Grauens wäre nicht vollendet,
wenn ſie nicht nach dem Orient hinüberſpielte. Und richtig
wurde eines Tages der blaue Diamant durch einen Griechen
für den Sultan Abdul Hamid erſtanden.
Dem Griechen ſelbſt widerfuhr 10 Tage nach dem Verkauf
mit ſeiner ganzen Familie ein tödliches Unglück bei einer
Automobilkataſtrophe. Oeffentlichen Gebrauch wagte Abdul
Hamid nicht von dieſem verhängnisvollen Diamanten zu
machen. Er wollte ſich aber auch nicht von ihm trennen und
verbarg ihn in ſeiner Schatzkammer. Wie bekannt, entrann
Abdul Hamid nicht ſeinem Schickſal. Erſt viele Jahre nach der
Abſetzung und Internierung Abdul Hamids tauchte der blaue
Diamant in Waſhington auf, wo ihn der Milliardär Mac Leen
erwarb.
Orientaliſche Schickſalsdeuter meinen, daß die
verhängnis=
volle Wirkung des Steines nicht eher aufhören wird, als bis der
Stein ſeinem Gotte Rama=Sita zurückgegeben ſein wird.
P. Sw.
Eingsaupiinann von Regema uls Durgermeiſter.
Ein genialer Schwindler. — Mit gefälſchken Papieren Oberſekrekär und Bürgermeiſter.
Und niemand hak eilwas gemerkl.
erſchwindeln könne, nur nicht den eines Gelehrten oder
Gebilde=
ten, denn Fachleute müſſen ſofort erkennen, wenn etwas nicht
Ein Schuſter
ſtimmt. Wie iſt es z. B. mit den Fremdwörtern oder mit
Errun=
genſchaften der Phyſik und Chemie? Wenn man gar nichts
ver=
ſteht, ſollte das irgend einer merken. Es ſcheint aber, daß dieſe
verurſacht wieder Köpenickiade.
„Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verſtand . . . ."
Dieſes Wort ſcheint ſich bei dem bisherigen Bürgermeiſter Werner
der guten preußiſchen Stadt Heringen zu bewahrheiten, denn
Werner war ein ausgezeichneter Verwaltungsbeamter, der die
Geſchickte ſeiner Stadt klug lenkte, und war doch nur ein
Schuſter. Offenbar haben manche Schuhmacher einen beſonderen
und ſehr ausgeprägten „Sinn für das Höhere”, denn auch der
„Hauptmann von Köpenick” war ſeines Zeichens ein Schuſter.
Vier Jahre lang verwaltete Werner bereits ſein ſchwieriges
Amt zur Zufriedenheit ſeiner Bürger, bis er jetzt entlarvt
wurde.
Ein Zufall hatte dabei ſeine Hand im Spiele, denn ſonſt wäre der
biedere Bürgermeiſter noch bis an ſein Lebensende der Betreuer
der Geſchicke von Heringen, wenn er nicht gar, von ſeinen Erfolgen
und ſeinem Ehrgeiz beflügelt, zum Oberbürgermeiſter einer
gro=
ßen Stadt aufgeſtiegen wäre. Da er ſich ſeine Zeugniſſe ſelbſt
an=
fertigte, ſo ſtand dem nichts im Weg, daß er ſich ſchließlich auch
Doku=
mente verliehen hätte, die ihm die Anwartſchaft auf einen
Ober=
bürgermeiſterpoſten verliehen hätten. Werner war nach
Kriegs=
ausbruch auf den Gedanken gekommen, ſein= Handwerk an den
Nagel zu hängen und Verwaltungsbeamter zu werden. Da er
dazu gute Zeugniſſe brauchte, ſo fertigte er ſich dieſe ſo geſchickt an,
daß kein Menſch den Betrug merkte. Er wurde dadurch zum
ge=
bildeten Mann, der ein Realgymnaſium beſucht hatte, und es
gelang ihm, in Stendal beim Magiſtrat eine Stellung zu erhalten.
Hier zeichnete er ſich durch große Tüchtigkeit aus und ſtieg bald
ſchnell auf der Stufenleiter der Würden empor, und er wurde
ſchließlich Oberſekretär.6 Aks nun der Bürgermeiſterpoſten in
He=
ringen neu zu beſetzen wwar, meldete er ſich. Seine Zeugniſſe
waren ſo hervorragend, daß ſie auffielen. Man fragte nun
vor=
ſichtshalber in Stendal nach. Ja, der Oberſekretär Werner war
ein Beamter von ausgezeichneter Führung und Leiſtung. Nun
ſicherte man ſich dieſe tüchtige Kraft.
Da glauben wir immer, daß unſere gymnaſiale und
akademi=
ſche Bildung uns irgendwie anzuſehen ſei, und daß man jeden Titel
Auffaſſung irrtümlich iſt. Es hat niemand etwas gemerkt, und
wenn nicht irgend ein Verärgerter erklärt hätte, daß der
Bürger=
meiſter, der ihm ſeine Wünſche im Intereſſe der Stadt nicht
er=
füllen wollte, ein Schwindler ſei, ſo hätte es überhaupt niemand
gemerkt. Woher der Aergerliche ſeine Kenntniſſe hatte, verriet
er nicht. Der Bürgermeiſter aber klagte wegen einer Beleidigung,
denn ſchließlich darf ein Bürgermeiſter auf ſich nicht den Vorwurf
ſitzen laſſen, daß er ein Schwindler ſei. Der Staatsanwalt
unter=
ſuchte nun und kam zu einem für die ganze Stadt Heringen faſt
unglaublichen Schluß:
Er ließ nämlich den Bürgermeiſter kurzerhand in ſeinem
Amtsbureau verhaften. Er war wirklich ein Schwindler.
Alle ſeine Zeugniſſe waren gefälſcht.
Er hatte ſich vom Schuhmachergeſellen zum Oberſekretär und zum
Bürgermeiſter emporgeſchwindelt und hatte — was jetzt allen
un=
verſtändlich iſt — auch durch ſeine tüchtigen Leiſtungen auf einem
ihm bis dahin völlig fremden Gebiet ſeine Stellungen ehrenvoll
behauptet. Nun iſt der Glanz getrübt und das Kartenhaus iſt
zuſammengebrochen. Er war ein genialer Schwindler; das wird
das einzige Lob ſein, das ihm gelaſſen wird.
Welkerbericht.
Da das Tief weſtlich von Irland ſeinen Weg nach Spanien
genommen hat und an deſſen Stelle ſich hoher Druck entwickelte.
welcher über die Britiſchen Inſeln bis nach Skandinavien reicht.
ſteht auch für uns weiterhin ſchönes Wetter in Ausſicht. Durch
das Umdrehen der Winde über Nordoſten nach Oſten zu, nimmt
vorerſt die Gewittertätigkeit ab und an Stelle der drückenden
Schwüle der beiden letzten Tage tritt ſommerliche Wärme. Nachts
wird es ſich dabei etwas mehr abkühlen.
Ausſichten für Dienstag, den 16. Auguſt: Etwas wolkig, ſonſt
auf=
heiternd, trocken, kein ſchwüles, aber tagsüber warmes Wetter.
Ausſichten für Mittwoch, den 17. Auguſt: Fortdauer der
Schön=
wetterlage.
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Seite 10 — Nr. 227
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Illenstag, 16. Au
Sport, Spiel und Jucnen
Punkkekämpfe in der Gruppe Heſſen.
Die beiden Spitzenmannſchaften der Gruppe, Wormatia und
Mainz 05 ſiegten ſicher. Wormatia beſiegte Kaſtel 4:2, war aber
überlegener als das Reſultat beſagt. Mainz 05 war gegen
Urbe=
rach deutlich mit 7:2 erfolgreich. Die Wormſer Kombination
Ale=
mannia / Olympia holte ſich in Lorſch einen immerhin
bemerkens=
werten 2:0=Erfolg. Einigermaßen überraſchend kommen auch die
Niederlagen von Langen gegen den Neuling Bürſtadt (0:2) und
von Wiesbaden gegen den anderen Neuling, Mombach (1:2).
Wormatia Worms — Kaſtel 06 4:2 (3:1).
Das Ergebnis wird dem Spielverlauf und den Leiſtungen der
Mannſchaften nicht ganz gerecht. Wormatia hätte als weſentlich
beſſere Mannſchaft, die vor allem im Spielaufbau überragte, einen
höheren Sieg erzielen müſſen. Vor 2500 Zuſchauern wurde das
Spiel hart und temporeich durchgeführt. Wormatia kam in der
18. Minute durch ein Selbſttor des linken Kaſteler Läufers zur
Führung. Winkler und Gölz reihten zwei weitere Treffer an, kurz
vor der Pauſe kam aber auch Kaſtel durch Vetter zu einem Tor.
Nach dem Wechſel war Wormatia weiter überlegen, aber Kaſtel
kam in der 20. Minute durch ein Tor von Rockmann auf 3:2 heran.
Der Kampf wurde jetzt ſogar offen, und Wormatia konnte nur noch
ein Tor, und zwar durch Gölz, erzielen. Ketterer=Hanau leitete
befriedigend.
Mainz 05 — Viktoria Urberach 7:2 (6:0).
Mainz fand in Urberach einen überraſchend ſchlechten Gegner
vor, den die Platzherren auch nach Belieben ſchlagen konnten. Erſt
als Mainz 05 in der zweiten Halbzeit beim Stande von 6:0
reſer=
vierter ſpielte, konnten ſich die Gäſte etwas mehr bemerkbar
machen. Die ſechs Treffer der erſten Halbzeit erzielte Mainz durch
Scherm (3), Schneider (2) und Müller—Decker erhöhten nach der
Pauſe auf 7:0. Nun kam Urberach durch den Halblinken Müller
zu zwei Gegentreffern. Sterner=Frankfurt leitete vor 1500
Zu=
ſchauern gut.
Olympia Lorſch — Al. 01 Worms 0:2 (0:1).
In dem recht hart durchgeführten Spiel zeigten die Wormſer
Kombinierten die beſſeren Leiſtungen, weshalb auch ihr Sieg
ver=
dient war. Durch einen von Ohli verwandelten Handelfmeter
kamen ſie in der 14. Minute zum Führungstreffer. Enders ſchoß
vier Minuten nach dem Wechſel das 2. Tor. Lorſch griff jetzt ſtark
an und hätte auch einen Gegentreffer verdient gehabt, ſeine
Stür=
mer wurden jedoch vom Pech verfolgt. 1200 Zuſchauer. Die
Spiel=
leitung von Sahm=Frankfurt befriedigte.
Mombach 03 — SV. Wiesbaden 2:1 (0:0).
Der Sieg des Neulings kam überraſchend, aber er war durch
den Kampfgeiſt der Mannſchaft verdient. Die beſſere Technik
zeigte Wiesbaden, aber bei den Kurſtädtern verſagte, mit
Aus=
nahme des Rechtsaußen Schulmeyer, der Sturm wieder einmal
gründlich. In der erſten Halbzeit war das Spiel ausgeglichen,
aber es hatte kein Niveau. Als Wiesbaden in der 12. Minute der
zweiten Halbzeit durch einen von Habermann verwandelten
Hand=
elfmeter in Führung ging bekam das Spiel mehr Tempo. Mombach
glich in der 23. Minute durch einen vom Halblinken Endemann
direkt verwandelten Strafſtoß aus, und derſelbe Stürmer ſchoß
auch vier Minuten ſpäter den entſcheidenden Treffer. Kurz
vor=
her war der linke Läufer von Wiesbaden, Vogel, verletzt
ausge=
ſchieden. Das nur von 800 Zuſchauern beſuchte Spiel wurde von
Fink, Frankfurt=Seckbach, gut geleitet.
böſen Scherz leiſteten ſich die Pfiffligheimer Normannen zum
Auftakt der Spiele auf eigenem Gelände. Sie ließen ſich von
Viktoria Neuhauſen mit drei Toren Unterſchied bei mäßiger
Spielweiſe abfertigen. Sehr energiſch und abwechſelungsreich
ge=
ſtaltete ſich die Begegnung in Horchheim wo Conc. Gernsheim
zwar recht gutes Können an den Tag legte, aber das beſſere
Ende des Spiels an die Platzbeſitzer abtreten mußte. Zu einer
Punkteteilung kam es in Bensheim, wo Olympia Lampertheim
mit Mühe und Not um eine Niederlage herumkam. Man darf
auf die weitere Entwicklung der Spiele geſpannt ſein.
Vorrunde zur deutſchen Waſſerball=Meiſterſchaft.
Jung=Deutſchland Darmſtadt in Köln geſchlagen.
In der Vorrunde zur Deutſchen Waſſerballmeiſterſchaft traf
am Samstag und Sonntag der Darmſtädter SC. Jung=
Deutſch=
land im Kölner Stadion auf den weſtdeutſchen Meiſter, Poſeidon
Köln. Wie zu erwarten war, konnte ſich die junge Darmſtädter
Mannſchaft gegen die in Hochform ſpielende weſtdeutſche
Meiſter=
mannſchaft nicht durchſetzen und mußte ſich 6:1 und 4:1 geſchlagen
bekennen. Trotz der zahlenmäßig ſo hohen Niederlagen lieferten
die Darmſtädter bis auf die erſte Halbzeit der Samstagsſpiele
zwei glänzende Kämpfe, die Köln nicht ſo glatt, wie man
an=
nehmen konnte, gewann. Jung=Deutſchland fehlt es noch an einem
erſtklaſſigen Stürmer, der dem Angriff größere Durchſchlagskraft
verleiht. Die Schiedsrichter Steinbrink (Barmen) und Bolz
(Frankfurt) hatten bei der anſtändigen Spielweiſe der Gegner
keine allzu ſchwere Arbeit und die Darmſtädter hinterließen in
Köln den beſten Eindruck.
Kraftſport.
Doppelveranſtaltung des KSV. Darmſtadt 1910.
Die vorgeſtrigen Veranſtaltungen des Kraftſportvereins
zeich=
neten ſich hinſichtlich der Teilnehmer und der Beſucherzahlen
mehr durch Qualität als durch Quantität aus. An den
Verfaſſungswettkämpfen der Odenwaldgau=Ringer
nahmen 12 Ringer teil, die ſich aus den Gewichtsklaſſen Bantam
bis Mittel rekrutierten, Halbſchwer= und Schwergewicht mußten
wegen Mangel an „ſchweren Leuten” ausfallen. Sämtliche Gänge
wurden lebhaft und ſportlich erledigt. Die Siegerliſte hatte
fol=
gendes Ausſehen:
Bantam: 1. Schunk, 2 Göbel (beide 1910 Arheilgen). Feder:
1. Wick=TG. Dieburg. 2. Rückerich=1910 Arheilgen. Leicht: 1.
Lau=
tenſchläger=TV. Nieder=Ramſtadt, 2. Günther=„Eiche”, Roßdorf.
Welter: 1. Andreß, 2. Weber (beide 1910 Arheilgen). Mittel:
1. Anthes, 2. Beck (beide 1910 Arheilgen).
Anſchließend ging dann der Hauptteil der ganzen
Veran=
ſtaltung, das Mannſchaftstreffen im Ringen
Darmſtadt 1910—Kölner Club für Kraftſport 1893
FC. Langen — V. f. R. Bürſtadt 0:2.
Langen iſt weit entfernt von der guten Form, die die
Mann=
ſchaft in den letzten Jahren zeigte und die auch oft den
Spitzen=
mannſchaften ſehr gefährlich wurde. Heute verſagte die
Mann=
ſchaft auch auf eigenem Platz gegen den Neuling Bürſtadt, der zu
einem einwandfreien und verdienten 2:0=Sieg kam.
Kreisliga Südheſſen.
Der Auftakt bringt ſofort Ueberraſchungen!
Der erſte Sonntag der neuen Verbandsſerie brachte gleich
wieder die im Südheſſenkreis ſprichwörtlich gewordenen
Senſa=
tionen. In fünf Spielen wurden 20 Tore erzielt; zwei Spiele
gingen für die Gaſtgeber verloren, zwei gewonnen und eins
en=
dete unentſchieden Beſonders beachtlich iſt der Sieg der
Heppen=
heimer beim VfL. Lampertheim, der obendrein ganz klar
er=
rungen wurde. In Weinsheim mußte Hochheim die gute
Spiel=
weiſe des Neulings anerkennen und verlor demgemäß. Einen
von ſtatten, das mit dem 12:6=Sieg der Gäſte endigte. Die
Köl=
ner haben die in ſie geſetzten Erwartungen voll und ganz erfüllt
und zeigten einen Kampfſtil wie man ihn ſelten ſieht.
Beſon=
ders in den drei unteren Klaſſen kam dies zum Ausdruck. Hier
paarten ſich techniſches und taktiſches Können. Es ſtellt den
Hie=
ſigen das beſte Zeugnis aus, da ſie gerade hier die Sieger ſtellten.
Infolge einer ganz unverſtändlichen Aufſtellung der Darmſtädter
vom Weltergewicht aufwärts kamen die Kölner dank ihrer
kör=
perlichen Vorteile zum Geſamterfolg. Mit Keitel im Welter
und Veith im Mittel wäre der Ausgang beſtimmt anders
aus=
gefallen. Der kämpferiſche Geſamteindruck war ſehr gut.
Kampf=
leiter Heckmann=Dieburg hatte infolge des einwandfreien
Ver=
haltens der beiden Mannſchaften ein leichtes Amtieren Die
Kämpfe:
Bantam: Borowſki 1910—Bläſing 1893. Erſterer hoher
Punkt=
ſieger 2:0. Feder: Schwarz 1910—Jalus 1893. Erſterer
Punktſie=
ger 4:0 „Leicht: Daum 1910—Eckert 1893. Erſterer verdienter
Arbeitsſieger 6:0. Welter: Truber 1910-Peter 1893. Peter
Fall=
ſieger in 3 Min, über den Darmſtädter Erſatzmann 6:3. Mittel;
Keitel 1910—Siegfried 1893. Ausgeglichener Kampf bis zur 14.
Minute, dann ſiegt S. durch Eindrücken der Brücke 6:6.
Halb=
ſchwer: Walter 1910—Felderer 1893. Ein ungleiches Paar F. wird
nach 5. Min. Fallſieger 6:9. Schwer: Veith 1910-Müller 1893.
Reſpekt vor der Kanone” dürfte der Grund für die ſchnelle
Niederlage (1 Min.) des „Zehners” ſein 6:12.
Unter Beteiligung namhafter Vereine, wie Eintracht
Frank=
furt. Polizei Kaſſel, MTV. Gießen, Gießen 1900. J. G. Sportv.
Frankfurt, aller Turn= und Sportvereine aus der näheren
Um=
gebung, führte Polizei Butzbach leichtathletiſche Kämpfe durch,
bei denen Polizei Darmſtadt ſehr ſchöne Erfolge davontrug.
U. a.: Dreikampf, Kl. 1: 1. Schneider 2014 Punkte, Kl. 3: 1.
Rot=
ärmel 2274,1 P. 2. Hiemens 2104,3 P., 4 Ritzel 1873,7 P. Die
Darmſtädter ſiegten auch in der Olympiſchen Staffel in 4 Min,
über 10X½ Bahn wurden ſie 2. Sieger.
Das Championat der Streckenläufer wurde von
Brauch=Berlin, der für die 25 Klm. 1:27.18 Std. benötigte, vor
Gerhardt=Gießen und Boß=Berlin überlegen gewonnen.
Olympiſche Spiele.
Das Klaſſement der Nakionen.
Nach Abſchluß der Olympiſchen Spiele wird jetzt.
klaſſement, jedoch nur gewertet nach den drei erſten
kannt gegeben. Deutſchland ſchneidet bei dieſer Art
weſentlich ſchlechter ab, als bei der Wertung nach 5e
und ſteht wieder an ſechſter Stelle. Bei der Wertuns
Goldmedaille von den „ſchönen Künſten” nicht enthal
Das Geſamtklaſſement hat folgendes Ausſehen.
Gold= Silber= Bron/
Medaillen Medaillen Medaiſ
33
1. Amerika
11
2. Italien
3. Finnland .
4. Frankreich.
5. Schweden
6. Deutſchland
7. Japan.
8. Ungarn
9. England
10. Kanada
11. Holland
12. Auſtralien
13. Polen.
14. Südafrika
15. Argentinien
16. Tſchechoſlowakei
17. Oeſterreich
18. Irland .
19. Dänemark
20. Mexiko.
21. Indien
22. Lettland
23. Schweiz
24. Philippinen
25. Neuſeeland
26. Griechenland
27. Spanien
28. Uruguay
Am Mittwoch abend 6, 30 Uhr findet au
Weiß=Platze der Rückkampf zwiſchen den obengenann
ſtatt. In dem Vorkampf konnte Arheilgen vor R.
Merck als knapper Sieger hervorgehen. Es wird enl
auch wieder zu ſehr ſpannenden Kämpfen kommen.
zum Austrag 100 Meter, 200 Meter, 400 Meter,
3000 Meter, 3mal 1000 Meter, 4mal 100 Meter,
Weitſprung. Kugelſtoßen, Speerwerfen.
Kanuſpork.
Verfaſſungswettkämpfe im Kanufahren.
Am Sonntag fanden obige Wettkämpfe auf dem
Erfelden ſtatt. Am Vormittag fanden die 10=Kilone
und am Nachmittag die 1000=Meter=Rennen ſtatt.
verteilung findet am Dienstag, abends 9 Uhr, in
39,2 Sek., 2 Bernſee—Fasler=Id 52 Min. 444 Se
mann—Herzig=RW. 52 Min. 56 Sek. Einer=Kajak,
1. P. Fasler=Id 4 Min 08,8 Sek., 2. E Herzig=29
10,.9 Sek., 3. L. Müller=Id. 4 Min. 21 Sek. Holzboo iu
Meter: 1. Maul—Däumling=TV. Erfelden 4:37,6.
hardt-P. Fasler=Id. 4:38,6, 3. G. Federlin—A. O/
4:42,6, 4. Hartmann-Krämer=Reichsbahn D. 4:44,
Einer, 1000 Meter: 1. M. Thomas=Id. 4:30, 2. H.
Cl. D. 4:44,6, 3. Harniſchfeger=TV. Erfelden 4:48.
Zweier für Dame und Herr, 600 Meter: 1. E. Mi
Fasler=Id. 3:03,8. 2. A. Glück—A. Fasler=Id. 3:06,5
Zweier. 1000 Meter: 1. L. Müller—W. Bernſee)
2. Huthmann—Herzig=RW. 4:07,9, 3. J Stuckert-
RW. 4:18 4. Hch. Mack—N. Ningler=Tgde 46 Daxg
Faltboot=Einer für Damen, 600 Meter: 1. E. Horſt=KA
2. E. Meinhardt=Id. 3:29,5.
Schießſpork.
Die Schützengeſ. „Weidmannshei!‟. Darn)
am Sonntag ihr diesjähriges Vereinsmeiſterſchafts
Vereinsmeiſter wurde auf 50 Meter. H. Junk mit
auf 15 Meter K. Wagner mit 141 Ringen. Von
ſcheiben errang K. Hentzelmann zwei, die dritte R.
Schießen fand auf den Ständen am Karlshof ſtatt.
Anklang fand ein Spießbraten, bereitet von K. Wa/
Mokorſpork.
Beim Flughafenrennen in Frankfurt a. M. wurde
tag der Darmſtädter Herrenfahrer Fritz 10
auf BMW. Erſter im Wagenrennen bis 800 Kubiks!
6:22 Min. (70,8 St. /Km.) vor Zinn=Meiningen (BR
Min. Er ſiegte ebenfalls im Verfolgungsrennen
Motorrad in 6:332 Min (78,7 St./Km.) vor Barth 4f
furt (DKW.) in 6:39,3 Min.
59
46
Ja, da Sie verheiratef sind-u
19)
Roman von Alfred Carl.
(Nachdruck verboten.)
Lutz nimmt ſich zuſammen und bemüht ſich um höfliche
Ant=
worten, obgleich es ihm wirklich nicht leicht fällt. „Es gibt doch
aber eine Unmenge Favoritenwetter, die gerade dieſe kleinen,
halbwegs ſicheren Gewinne vorziehen.”
Erdmann zuckt lächelnd die Achſeln. „Nun, ich gehöre
jeden=
falls nicht zu ihnen. Die einzig mögliche Wette für mich wäre im
„Großen Preis' noch „Agamemmon”. Wenn überhaupt ein Stall
gegen Sie eine verſchwindende Chance hat, ſo iſt es Rallnik.
Schö=
nes Geld würde es geben. Der Gaul ſteht zehnfach, vielleicht noch
etwas länger."
„Mir wären fünf Mark dafür zu ſchade!” lacht Lutz. „Lieber
kaufe ich mir Zigaretten dafür."
„Möglich iſt beim Rennen alles, Herr Ott!”
„Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben kann, bleiben Sie
bei Sonnenkönig‟. Ein Geheimtip iſt das ja wirklich nicht.”
„Kein Rennen iſt vor dem Ziel entſchieden, Herr Ott. Bitte,
ſtellen Sie ſich einmal vor, es würde jemand . . . ſagen wir
zehn=
oder zwanzigtauſend Mark auf Agamemnon; riskieren, und der
Schlag würde glücken — der Mann brauchte ein paar Ihre nicht
mehr zu wetten.”
„Einen ſo unſinnigen Wetter wird es wohl in ganz Berlin
nicht geben, Herr Baron!”
Noch hat er nicht den geringſten Argwohn und neigt dazu,
den Baron für eine hitzige Spielernatur zu halten. Für einen
von den Leuten, die immer märchenhaften Gewaltcoups nachjagen
und für die es einen eigenen Reiz bedeutet, ſich an
Phantaſie=
ſummen zu berauſchen.
„Ich ſtehe doch ein wenig länger im Rennbetrieb. als Sie,
lieber Herr Ott. Es ſind ſchon ganz andere Schläge verſucht
wor=
den — und auch geglückt.”
„Gewiß, es gibt ein paar Fälle. Aber etwas größer waren
die Chancen wohl immer als gerade diesmal im Großen Preis'.
„Agamemnon’ gegen „Sonnenkönig” hoch anzufaſſen, iſt glatter
Irr=
ſinn, und meiner Meinung nach tut das auch niemand!“
Erdmann richtet ſich ein wenig auf. Er trägt die gleiche
lie=
benswürdige Weltmannsmaske zur Schau, die er während des
ganzen Geſpräches beibehalten hat. Mit einer leichten
Handbe=
wegung wirft der Baron dann hin: „Niemand, Herr Ott? Nun,
ich wüßte ſchon jemand, der dieſe Wette unter Umſtänden wagen
könnte!”
Lutz lächelt und nimmt es zuerſt als Scherz. Ein paar
Se=
kunden des Schweigens — und da entdeckt er plötzlich in den
grauen Augen des anderen das nervöſe Flackern gieriger
Erwar=
tung.
Es überrieſelt ihn — und ſofort regen ſich unwillkürlich
Widerwille und Ekel in ihm.
Ihlenfeldts Warnung tönt für ihn noch durch den Raum —
nicht einen Tag hat er ſie bisher vergeſſen. Er könnte dieſem
Menſchen, der jetzt wieder lächelnd und weltmänniſch beherrſcht
vor ihm ſitzt, nicht das geringſte beweiſen — nur ſein Inſtinkt
ſagt ihm gebieteriſch: Raus und vom Halſe!
Langſam erhebt er ſich. „Dieſe Wette wäre ſinnlos, Herr
Baron, für jeden — den Großen Preis' gewinnt „Sonnenkönig”
und kein anderes Pferd! Ich muß jetzt leider um Entſchuldigung
bitten — ich habe zu tun.”
Ein knappes Neigen des Kopfes. Baron Erdmann ſpringt
auf, mit blinzelnden Augen und lautlos ſich bewegenden Lippen.
Eine leichte Verbeugung, und er geht ohne ein weiteres Wort.
Lutz Ott wartet, bis auch draußen die Tür ins Schloß
ge=
fallen iſt. Dann ſtürmt er hinaus und raſt über den Hof an den
Ställen vorbei in den Garten. Er muß friſche Luft um die
Schlä=
fen ſpüren.
Und trotzdem iſt es ſchön.
Am Abend iſt Bridgepartie in der Corneliusſtraße.
Die fünf Beteiligten — Frau Lembkes miteingerechnet —
mußten erſt auf Umwegen zuſammengetrommelt werden.
Gegen Mittag klingelt Dorrit bei Lutz an. Der Einfachheit
halber wende ſie ſich gleich an ihn — die „Hausfrau” ſei in der
Corneliusſtraße ja doch nicht zu treffen. Ob man am Abend
ſpie=
len könne? Beate müßte er natürlich ſagen, ſie hätte zuerſt bei
ihr „zu Hauſe” vergeblich angeläutet.
Nach dreimaligem Anruf am Wittenbergplatz — um zwei,
um halb vier, um vier — kann Lutz die „Frau des Hauſes”
end=
lich erreichen. Schlüſſel zur Potemkinwohnung hat ſie
mittler=
weile erhalten; ſie kann ſofort mit den Vorbereitungen beginnen.
Herder herbeizuſchaffen, übernimmt ſie auch. Dafür alarmiert
Lutz, der ſein Büro früher verläßt, Frau Lembkes.
Diesmal läuft alles wie am Schnürchen ab. Jetzt entſchlüpft
auch keinem mehr ein unangebrachtes „Sie”— die Rollen ſitzen bei
Lutz und Beate. Außerdem hat Dorrit ja nicht me)
haarſcharf aufzupaſſen wie beim erſtenmal .
Man ſpielt nur bis gegen zwölf. Dann inſzenier:
Aufbruch. „Aber ſelbſtverſtändlich, Herr Doktor, fo)/M
wieder nach Hauſe!”
Sie zwinkert Lutz beim Abſchied im Flur ſo unbell
daß Beate aufmerkſam wird und mit leiſem Erſtaune.
zum anderen ſieht.
Aber Dorrit Ihlenfeldt iſt ſo leicht nicht beizuk. a
müßte ihr etwas ins Auge geflogen ſein, behaunt
ſucht ihr Taſchentuch hervor.
„Dann auf Wiederſehen, liebe gnädige Frau
ganz reizend, noch netter als neulich.”
„Alſo ſpielen wir recht bald wieder — nicht wa
Ihlenfeldt?”
Dorrit hat den Wagen gerade um die nächſte El
als ſie beiläufig erwähnt, ſie möchte am liebſten noch
Kaffee trinken.
Der Doktor hält befliſſen Ausſchau. Vor ei
Café halten ſie dann. Die Terraſſe iſt ſchon men
ſetzen ſich in eine Ecke und beſtellen.
Dorrit nimmt eine Zigarette und raucht eifrig
nicht recht, wie ſie das nun anfaſſen ſoll. Sie geb)e
den Naturen, denen eine vorgezeichnete Marſchroute 10
dem hat ſie vor dem Privatdozenten Dr. Herde
gewiſſen Reſpekt.
Er iſt ſchließlich erheblich älter als ſie. Er hält
an der Univerſität — auf jeden Fall iſt er ein g
Typ als etwa Lutz Ott.
Mit dieſem Vergleich will Dorrit Lutz keinesw
treten. Aber vertrauter als Privatdozenten ſind. 9
Otts. Sich mit denen zu ſtellen, iſt ihr aus ma
geläufig; bei ihnen handelt es ſich ſelten um ſo
ſchwierige Dinge wie Ausgrabungsarbeiten in Perg
gleichen ſtellt Anforderungen, ſo intereſſant es iſt.
Dorrit beißt ſich auch gleich nach ihrer erſten
die Zunge — ſie wird ein heilloſer Reinfall für ſie,
„Haben Sie den berühmten Pergamonaltar mit au
Herr Doktor?” will ſie wiſſen.
„Zu meinem größten Bedauern nicht. Dame
leider noch nicht geboren.‟ Er gibt ſich wieder dem
Kaffees hin.
Er nimmt ſie alſo nicht ernſt — oh, dann
kennen lernen!
„Aber Sie waren doch in Pergamon!” Es kling,
und faſt drohend — irgendwie muß Dorrit ihren
ſich austoben.
(Fortſetzung folgt.)
Tttltgtsa
Dienstag, den 16. Auguſi
Bautätigkeit im erſten Halbjahr 1932.
dr Rückgang der Bauaufkräge und Wohnungsneubauken. — Verlangt wurden vor allem
Klein=
wohnungen. — Zunahme der Errichtung von kleinen Einfamilienhäuſern.
Arbeitsbeſchaffung für die Pflaſterſkein=
Bewegung auf dem Baumarkk.
Groß= und Mittelſtädten wurden lt. Wirtſchaft und
in den erſten ſechs Monaten d. Js. dem Wohnungsmarkt
: 54 900) Wohnungen zugeführt, 61 Proz. weniger als
i. Durch Umbau allein wurden von Januar bis Juni
ſuengen geſchaffen, etwas über ein Viertel des geſamten
Azuganges, während 1931 in der gleichen Zeit nur 2500
ſy ungen oder 5 Prozent ſämtlicher neu errichteter
Woh=
ſtellt wurden. Die Zahl der Baubeginne (14 800
Woh=
ſi gegenüber der gleichen Vorjahreszeit um über die
deiger. Die Zahl der genehmigten Wohnungsbauten
4. Prozent, der Bauanträge um 56 Prozent hinter der
hl 1931 zurück. Infolge der Einſchränkungen der
öffent=
ſtondungen traten unter den Bauherren die privaten
or in den Vordergrund. Sie erſtellten in der erſten
ie 49 Proz. des Wohnungszuganges gegen nur 37 Proz.
zalbjahr 1931; mit 45 Proz, folgen die gemeinnützisen
i ungen (1931: 57 Proz, mit 6 Proz, die öffentlichen
Aſſen und Behörden (1931: 5 Proz.). Von ſämtlichen
wurden in der Hauptſache Kleinwohnungen erſtellt.
ver Kleinwohnungen an den fertiggeſtellten Wohnun=
P roz.) iſt im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert.
birden ſeit der Loslöſung der Baufinanzierung von der
Hand in ſteigendem Maße Klein= und
Einfamilien=
tistet. Von ſämtlichen 4232 erſtellten Wohngebäuden
eeſten Halbjahr 1932 56 Proz. Kleinhäuſer mit 1 bis 4
hin gegenüber 39 Prozent in der erſten Jahreshälfte 31.
der Einfamilienhäuſer iſt von 22 Proz, im erſten
Halb=
auf 45 Proz, im Jahre 1932 geſtiegen.
Wt gang an Wohnungen ſtand in der erſten Jahreshälfte
g von 2700 Wohnungen durch Abbruch Brände uſw.
ſt ſo daß ſich ein Reinzuzgang von 18 500 Wohnungen (im
00 ergab. — Von Januar bis Juni wurden insgeſamt
ſtuohngebäude (1931: 2600) mit 3,3 Mill. Kubikmeter
Kaum (1931: 5 7 Mill.) fertiggeſtellt; ſie blieben nach
des umbauten Raumes um 43 Proz. hinter den Ergeb=
Pgleichen Zeit des Vorjahrs zurück. Bei den Baubeginnen
hig die Abnahme auf 59 Proz., bei den Bauerlaubniſſen
trnt.
her und Frankfurker Effekkenbörſe.
iginn der Berliner Montagsbörſe war eine durchaus
Stimmung vorherrſchend. Die Schwäche des
Nachbör=
vom Samstag war reſtlos überwunden, da die klare
ie der Regierung Befriedigung auslöſte. Das Publikum
Irſe beteiligten ſich etwas ſtärker am Geſchäft, ſo daß ſich
ſirinden Werten Erholungen von 1 Proz. und mehr durch=
Ur abermalige Kursrückgang in New York und die
Wa=
hn den internationalen Rohſtoffmärkten (Silber hat
Riotlichen Rückſchlag erfahren) bleiben eindruckslos, zu=
em nunmehr aktuell werdenden Wirtſchaftsprogramm
pung ausging. Es ſoll für die Finanzierung der Arbeits=
—dei der Reichsbank nunmehr durch Diskontierung von
ſinen Mark Wechſel ein Modus gefunden worden ſein,
kar der Grund für eine Nachfrage nach ſolchen Werten,
Arbeitsbeſchaffung evtl. eine Umſatzſteigerung haben
den ſtärkſten Gewinn hatten Bremer Wolle, (plus 3
NBraubank gewannen 2 Proz., und Papiere wie A. G. für
Eſn, Schleſ. Gas, Siemens, Salzdetfurth uſw. bis zu
GYon den Bauwerten zogen Berger erneut um 1 Proz.
in um 2 Prozent an. Chadeaktien gaben dagegen um
ich Auch am Rentenmarkt war die Tendenz heute
über=
eindlicher. Induſtrieobligationen neigten zwar etwas
ſuche, Reichsbahnvorzugsaktien und
Reichsſchuldbuchfor=
waren aber bis zu 0,.25 Prozent gebeſſert, und beſonders
l ihen hatten bei anziehenden Kurſen lebhafteres
Ge=
h im Verlauf blieb die Tendenz freundlich. Trotzdem
ie und da als Abgeber auftrat, d. h. Gewinne
ſicher=
zu ſich doch bei einer ganzen Reihe von Papieren
wei=
be erungen bis zu 1 Prozent fort, zumal verſpätet
ein=
hßruforders der Kundſchaft zur Ausführung kamen.
Frankfurter Börſe hielt man die innerpolitiſche
MAunächſt für etwas entſpannter. Immerhin beſtand noch
ückhaltung wegen der weiteren Entwicklung, vor allem
auf den Parlamentsbeginn. Neben Deckungen und
änungskäufen der Spekulation lagen auch einige Kauf=
Manßenher vor, ſo daß bei relativ lebhaftem Geſchäft die
9S feſt zu bezeichnen war. Gegen den Wochenſchluß tra=
Mn ttlich Beſſerungen von 0,5—1 Prozent ein. Darüber
eu eine ganze Anzahl von Papieren von 1,5—2 Proz.
wers am Elektromarkt war das Geſchäft recht lebhaft.
ihnens und Schuckert gewannen von 1,5—2 Prozent,
MAcht u. Kraft je 1 Prozent. J.G. Farben ſetzten zu=
Anrpp behauptet ein, ſpäter zogen ſie ebenfalls um über
Man. Auch die übrigen Chemiewerte verzeichneten Er=
Mvon 0.5—1 Prozent. Am Montanmarkt eröffneten
Mund Buderus je 1 Prozent feſter; Stahlverein gaben
Arozent nach. Durch feſte Haltung zeichneten ſich noch
9t plus 2 Proz., A.G. für Verkehrsweſen mit plus
3=Uſtoff Waldhof und Reichsbank mit Beſſerungen bis
hau s. Schiffahrtsaktien ſetzten ihre Aufwärtsbewegung
hi fort. Niedriger eröffneten nur Deutſche Linoleum
WE5 Prozent und Conti Gummi mit min. 0,5 Prozent.
ie blieb die Tendenz feſt und vereinzelt ergaben ſich
rserhöhungen bis zu 1 Prozent, doch bröckelten auch
ke etwas ab. Das Geſchäft wurde etwas ruhiger.
Holz=
n weiter beachtet und erneut um 225 Prozent feſter.
arkt zogen Altbeſitzanleihe nach behaupteter Eröff=
0 PProz.) bis auf 4938 Proz. an und ſchloſſen mit 49,25
eubeſitz gewannen 0,25 Proz., Reichsſchuldbuchforde=
V,50 Proz. Goldpfandbriefe lagen im Einklang mit
intendenz ebenfalls etwas höher, während
Liquida=
riefe nur knapp behauptet waren. Von Auslands=
Rumänien und Macedonier leicht an.
Abendbörſe war nach dem etwas lebhafteren
Mittagsbörſe wieder ſtilles Geſchäft, doch waren die
he in freundlicher, wenn auch eine deutliche
Zurückhal=
ikums feſtzuſtellen war. Anregend wirkte, die feſtere
Börſe. Bereits zu Beginn waren Farben 0.25 Proz,
lan den übrigen Märkten lagen die Werte teilweiſe in
ha ß höher. Am Rentenmarkt waren Altbeſitz nicht ganz
ubeſitz unverändert; etwas geſucht ſpäte Fälligkeiten
wer, die 0.25 Proz, gewannen. Im Verlauf bröckelten
7 Ias ab. Farben ſchloſſen 895 nach 89.
Iner Metallnotierungen vom 15. Auguſt ſtellten ſich
ei dgramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
t rolytkupfernotiz) auf 51.25 RM. — Die Notie=
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte
uo Zahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenalumi=
99proz, in Blöcken Walz= oder Drahtbarren auf
Al. in Walz= oder Drahtbarren 99proz, 164 RM.
De bis 99proz, 350 RM. Antimon Regulus 34—36
her (1 Kilogr. fein) 38.75—42 RM.
und Schokter=Induſtrie.
Der immer mehr abſinkende Beſchäftigungsgrad in der
ſüd=
weſtdeutſchen Pflaſterſtein= und Schotterinduſtrie iſt ein
Spiegel=
bild der Lage der öffentlichen Kaſſen. Neben der großen
Arbeits=
loſigkeit in dieſem Induſtriezweig iſt das Schlimmſte, daß die
Straßen infolge mangelnder Unterhaltung und Erneuerung
im=
mer mehr verfallen und daß hierdurch ungeheure Werte des
deut=
ſchen Volksvermögens verlorengehen.
Angestellte
Aebstesstinden
Durch das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung
in Verbindung mit den Mitteln der Reichsanſtalt für
Arbeitsver=
mittlung und Arbeitsloſenverſicherung uſws ſtehen nunmehr der
öffentlichen Hand insgeſamt 265 Millionen Mark zur Verfügung.
Wenn auch dieſe Mittel gering ſind gegenüber dem normalen und
erforderlichen Aufwand für das deutſche Straßennetz, ſo iſt
immer=
hin die Bereitſtellung dieſer Mittel ein Lichtblick. Pflaſterſteine
und Schotter erfüllen die in dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm
der Reichsregierung genannten Vorausſetzungen: Inländiſche
Bauſtoffe, hoher Lohnanteil, Haltbarkeit und lange Dauer der
Straßen und ſomit lange Laufzeit der Darlehen. So darf man
auf eine gewiſſe Belebung hoffen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Zahlungseinſtellung bei der Emag=Elektrizitäts=A. G. Die
Ge=
ſellſchaft hat ſich gezwungen geſehen, die Zahlungen einzuſtellen,
Es iſt beabſichtigt, eine Auffanggeſellſchaft zu gründen zur
Aus=
führung der vorliegenden Aufträge bzw. zur Fortführung des
Be=
triebes. Der Status befindet ſich in Bearbeitung. Eine
Gläubiger=
verſammlung ſoll am 20. d. M. ſtattfinden.
Eiſenbahnbanken, Frankfurt a. M. Die beiden Inſtitute haben
die Obligationärverſammlung nach Fühlungnahme mit dem
amt=
lichen Obligationärvertreter zum 9. Sept. angeſetzt. Sie
unter=
breiten einen neuen Status und beantragen Beſchlußfaſſung über
den vom Kammergericht als letzter Inſtanz zur Beſchleunigung
der Aufwertung gemachten Vergleichsvorſchlag, der bei der
Eiſen=
bahnrentenbank eine Aufwertung der Obligaitonen zuzüglich
rück=
ſtändiger Zinſen auf 12,6 Prozent und bei der Eiſenbahnbank eine
ſolche von 11,5 Prozent vorſieht. Bekanntlich hat die
Oppoſitions=
führung einen bereits mitgeteilten Gegenvorſchlag zu dem vom
Kammergericht gemachten, der aber nach der formalen Seite
un=
gewiß iſt. Die Erklärungsfriſt für beide Parteien für den
Vor=
ſchlag des Kammergerichts iſt auf Mitte September feſtgeſetzt
wor=
den. Im Falle einer Ablehnung will das Kammergericht von
ſich aus Veregleichsverhandlungen einleiten. Nach weiteren
In=
formationen hat ſich der Status bei den Eiſenbahnbanken inſofern
gegenüber dem vom 19. Januar 1931 verſchlechtert, als Südſlawien
den am 1. Juli fällig geweſenen Coupon auf das Objekt 4,5 Mill.
Schweizer Franken, das bisher mit 62 Prozent im Status bewertet
war, überhaupt nicht eingelöſt. Auch ſteht bis jetzt eine Zahlung
auf das kleinere tſchechoſlowakiſche Objekt aus. Wird dieſe
Zah=
lung geleiſtet, ſo muß ſie über Sperrkonto verbucht werden. Wie
erinnerlich, hat die erſte gerichtliche Inſtanz eine Auf==rtung
der Obligationen bei der Eiſenbahnrentenbank von 15 und bei der
Eiſenbahnbank von 13,5 Prozent entſchieden.
Das Schaufenſter als Kundenwerber.
Eine Sonderveranſtaltung auf der Leipziger Herbſtmeſſe.
Während der vom 28. Auguſt bis 1. September ſtattfindenden
Leipziger Herbſtmeſſe wird im Rahmen der Reklamemeſſe die
Son=
derſchau „Jeder kann werben” zum dritten Male gezeigt. Sie wird
jedoch keine Wiederholung der früheren Veranſtaltungen ſein,
ſon=
dern ſie wird vollſtändig neues Material bringen. Bereits durch
ihren neuartigen Aufbau will ſie darauf hinweiſen, daß während
der Herbſtmeſſe der Gedanke der Kundenwerbung durch das
Schau=
fenſter in den Mittelpunkt der Veranſtaltung gerückt werden ſoll.
Eine Fülle belehrenden Materials wird zeigen, nach welchen
Grundſätzen das Schaufenſter dekoriert werden muß, damit es die
Aufmerkſamkeit der Paſſanten erweckt und dem Geſchäft neue
Käu=
fer bringt. Beſonderer Wert wird auf eine wirtſchaftliche
Deko=
ration gelegt, die, den Zeitumſtänden entſprechend, keine großen
Unkoſten verurſacht und trotzdem wirkungsvoll iſt. Infolge des
großen Intereſſes, das dieſe Sonderſchau in den Kreiſen der
Fa=
brikanten von Schaufenſtereinrichtungsgegenſtänden und
Dekora=
tionshilfen gefunden hat, wird es möglich ſein, einen ſehr
reich=
haltigen Ueberblick über alle Hilfsmittel neuzeitlicher Dekoration
zu bieten. Im Zuſammenhang mit dieſer Sonderveranſtaltung
wird ein Schaufenſterwettbewerb abgehalten, an dem ſich eine
große Zahl von Leipziger Einzelhandelsgeſchäften beteiligen.
Die=
ſer Wettbewerb ſoll muſtergültige Verkaufsfenſter für die
verſchie=
denen Geſchäftszweige zeigen.
Produkkenmärkke.
Mannheimer Produktenbericht vom 15. Anguſt. Weizen inl.,
75—76 Kilo, neuer Ernte 22,25—23; Roggen inländ,, neuer Ernte
17.25—17,50; Hafer, inländ,, alter 16,75—18 desgl neuer 15 bis
15,50; Braugerſte 18—19,50, Ausſtich über Notiz, Futtergerſte 17.
bis 17,25: La Plata=Mais, gelber, 17,75; Soyaſchrot 11,25;
Bier=
treber 10,50—10,75; Trockenſchnitzel, loſe, 9,50; Wieſenheu, loſes,
4,80—5,20; Rotkleeheu 4,90—5,30; Luzernekleeheu 5—5 60; Stroh,
Preßſtroh, Roggen=Weizen 3,40—3,80, desgl. Hafer=Gerſte 3—3.40.
Stroh, geb., Roggen=Weizen 3,40, desgl. Hafer=Gerſte 3,00;
Wei=
zenmehl Spezial Null, Auguſt 36,60, desgl. per 16. 9. bis 31. 10.
33,85 desgl. mit Auslandsweizen 34,85; Roggenmehl 70proz. 26
bis 27; Weizenkleie, feine 9—9,25: Erdnußkuchen 12,75. Tendenz:
Zu den ermäßigten Preiſen für Inlandsbrotgetreide zeigt ſich
etwas mehr Kaufintereſſe, doch iſt das Geſchäft immer noch ruhig.
Die Börſe verkehrte in ſtetiger Haltung.
Viehmärkke.
Frankfurter Pferdemarkt. Der geſtrige Pferdemarkt hat
wie=
der bewieſen, daß das Pferd ſeiner Wirtſchaftlichkeit wegen ſowohl
bei der Landwirtſchaft als auch der Induſtrie wieder mehr in
Gel=
tung kommt. Die Zufuhr an Pferden war weit größer, als in den
Vormonaten, und der Beſuch ebenfalls zahlreicher. Es entwickelte
ſich ein zufriedenſtellendes Geſchäft, in deſſen Verlauf die Preiſe
für volljährige, mittelſchwere Arbeitspferde anzogen. Schlachtpferde
beſſerer Qualität wurden gehandelt zwiſchen 60 und 100 Mk.
voll=
fleiſchige bis zu 180 Mk. je Stück. — Der nächſte Pferdemarkt
fin=
det am 3. Oktober ſtatt.
Mannheimer Viehmarktbericht vom 15. Auguſt. Aufgetrieben
waren: 183 Ochſen, 192 Bullen, 222 Kühe, 362 Färſen, 587 Kälber,
21 Schafe, 3162 Schweine 8 Ziegen, zuſammen 4737 Stück. Preis
für 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Rinder: a) 1. 35—36, 2. 26
bis 28, b) 1. 26—29; Bullen a) 26—27, b) 22—24, c) 18—22
Kühe a) 25—27, b) 20—22, c) 13—15, d) 11—13; Färſen a) 35
bis 37, b) 28—30, C) 24—28: Kälber b) 32—35, c) 36—40, d) 32
bis 38, e) 28—32: Schafe b) 22—30: Schweine a) 52—53 b) 52
bis 53, C) 52—53, d) 51—53 e) 49—51. f) 46—48; Ziegen koſteten
das Stück 10—15 Mk. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand;
Kälber lebhaft, geräumt: Schweine mittel, Ueberſtand.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat ihre Preiſe
mit Wirkung ab geſtern um zirka 1,5 Prozent erhöht, nachdem ſie
am 8. Auguſt bereits um 1,5 Proz. erhöht wurden.
Das Kraftwerk Rheinau A.G. Mannheim, ſchlägt vor, aus
278 803 RM. Reingewinn 5 (6) Prozent Dividende zu verteilen,
5 Prozent dem Reſervefonds zu überweiſen und 40 000 RM. für
Wohlfahrtszwecke zu verwenden. 22 309 RM. ſollen vorgetragen
werden.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 15. Auguſt 1932 für eine
Unze Feingold 118,55 Schill. gleich 86,7698 RM., für ein Gramm
Feingold demnach 45,6862 Pence gleich 2.,78 971 RM. Zu dieſem
Preiſe wurden 110 000 Pfund Sterling Gold nach dem Kontinent
verkauft.
Berliner Kursbericht
vom 15. Auguſt 1932
Deviſenmarkt
vom 15. Auguſt 1932
Danatbank. ... Ns Mee
Elektr. Lieferung 72.75
65.— aee
Rütgerswerke. Me
36.625 Selſingtors Währung
100 finn. Mk. 5.a291 Ge(oBrtef
s.3os Schweiz Währung
100 Franken 81.27 1G e 1d/Brief
82.13 Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant 61.75
Hapag 75.— J. G. Farben 89.25 Salzdetfurth Kalt 165.75 Wien 100 S chilling/51.96 52.05
Spanien 190 Beſetas
109 Gulden 33.93 33,68 Gelſ. Bergw. 36.— Seonh. Tien 39.625 Brag 190 Tſch. Kr. 12.455/12.485 Danzig 81.27 82.13 Geſtfele ktr. untern 65.— Verein. Glanzſtoff. Zudape ſeſt 100 Pe engö Japan 1 Men 15.25 Harpen er Bergbau / 56.50 Verein.
Beſtere= Stahlwerkel 13.
geln Alkalt 164 Sofig
—— Hollan 105 %.
100 wva 3,05
Zulden 159.7311 3.033/Rio de Fanero
70.07 Jugoſle wien olt Milre Hanſa Dampfſch. 18.50 bgeſch Eiſen u.
Kön=Neueſſen 28.875 Agsb.=Nnrb. Maſch. Oslo 10) Kronen 73.23 73.37 Portuga” 100 Ezeudos 79 12.38 Nordd. Lloyd 16.25 nann 45.50 Baſalt Linz 13.25 Lopenhagen
Stockholm 100 gre 00 Kronen 18.07 79.23 Athen
100 Drachm. 2.s95 2.903 A.E.G. 31.125 Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Lupfer. 34.753 nen 175 1.23 Iſtambu türk. 3 Bayr. Motorenw. 46.875 Kali Aſchersleben London 1 s.Sta. Auf SIKgiro ägypt. C. P. Bemberg 34.875 glöcknerwerke. 24.75 9.— Buenos= -Aires 1 Pav. Beio 0.278 0. 8821Kanava canad. 2 Bergmann Elettr. Mannesm. Röhr. 40.— Hohenlohe=Werte 65.50 New Yor! 1 Dollar. 4.209 4.2171 Urugnay Golopeſo 77o 1752 Berl. Maſch.=Bau 16.50 Maſch.=Bau=Untn. 25.— Lindes Eismaſch. Belgien. 100 Belgg 58.40 58,52 I Fsland
1o0 isl. Kr. ss. 93 66.07 Conti=Gummt 84.50 Oberſchleſ. Koksw. 38.— VogelTelegr. Draht 14.— Italien 100 Lire 21.53 21.57 Tallinn (Eſtt.) 100 eſtl. Kr. 110.29 110.51 Deutſche Cont. Gas 84.625 Orenſtein & Koppe 25.— Banderer=Berke 24.50
Paris 00 Franes 16.48 16.52 1 Riga 100 Lats 79.721 19.86
Surmſtaster and Karionardane Burinftabt, antfüle drr Arescher Sant
Frankfurter Kursbericht vom 15. Auguſt 1932.
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6%
„ „v.2
5½%Intern.
6%Baden.
63 Bahern..
62 Heſſen ......"
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(öſungsanl.. . ..
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69 Dresden v. 26
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Schätze v.29
v. 26
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6% Mannheimv. 27
69 München v. 29
6% Wiesbaden v.28
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Hhp.=Bk.=Lignid.
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A. E. G. ........
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Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werkel
BrownBoverickCie 19
Buberus Eiſen. . 30.25
Cement Heidelbergl 40
Karlſtadt
J.G.Chemie, Baſel120,5
Chem.Werke Albert
Chade ........./ 83.5
Contin. Gummiw. 83.5
„ Linoleum 35
Daimler=Benz....! 14.5
Dt. Atl. Telegr. 80
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10.5
11.75
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2.3
3.4
3.3
5.25
6.25
5.95
40.5
31
70
17.5
Kagie
ſcheide=Anſtalt 1139
Linoleumwerkel 36.75
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