Darmstädter Tagblatt 1932


10. August 1932

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Einzelnummer 10 Pfennige

Arlef
Adter
T4
K
TR4
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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garch zmallgem Erſcheinen vom 1. Zuguſt
ſeauſt 2 Reſchemark und 20 Pfennig
21 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspia.
lzwi. abgeholt 2 Reſchemark, durch die

20 Reſchemart frel Haus. Poſtbezugspreie
ſenne Beſiellgeld monatlich 2,60 Reichemark.
ehtelt für Aufnahme von Anzelgen an
Tagen wird nicht überommen. Nicht=
kerzeſer
Nummerm infolge höherer Gewalt
En Bezſeher nſcht zur Kürzung des
2. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
s Verbindlſchteit für uns. Poſiſcheckonto
Fronfart a. M. 4301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 221
Mittwoch, den 10. Auguſt 1932.
195. Jahrgang

FinanzAnzelgen 28 Reſchepfg. Rellamegelle (92 mm
breit /2 Reſchsmark Anzelgen von auswärte 35 Reſchepfg.
EinanzAnzelgen 50 Reſchepfg. 92mm breite Relſame=
zie
50 Reſchemakt. Alle Preiſe in Reſchemart
ſ4 Dollar 420 Markl. Im Falle böhene
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Strell uſw., erliſcht
ſede Verpfſchtung auf Erfüllung der Anzelgen=
aufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konus oder gerichtſcher Beſtellmg ſällt eder
Rabat weg. Banſionto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.

Mdenbalds lnit Bertor Nolbelbrbiatia
eFtrafe und ſchwere Zuchkhausfkrafen zur Unkerdrückung des polikiſchen Terrors. Einſehung von Sondergerichken in
gefährdeken Gegenden. Skrafverfolgung polikiſcher Dunkelmänner. Scharfes Vorgehen gegen Hekzblätter.

Arlängerung des Burgfriedens

1 31. Auguſt. Nur der Verfaſſungskag iſt frei.
Berlin, 9. Auguſt.
Reichskabinett hat in ſeiner Sitzung am Dienstag die
ſing des politiſchen Burgfriedens zunächſt bis zum
ſs Monats beſchloſſen. Er läuft am morgigen 10. Auguſt
arauf folgende Verfaſſungstag iſt von dem Burgfrieden
unen, ſo daß dieſer alſo am 12. wieder beginnt. Der
uwent hat dem Beſchluß zugeſtimmt und ihm durch fol=
Ruordnung Rechtskraft gegeben:
Lorſchriften der Verordnung des Reichspräſidenten zur
wes inneren Friedens vom 29. Juli 1932 (Reichsgeſetz=
HII S. 389) gelten auch für die Zeit vom 12. Auguſt 1932
Alauf des 31. Auguſt 1932.
e- 9. Auguſt 1932.
DDer Reichspräſident: (gez.) v. Hindenburg.
Der Reichskanzler: (gez.) v. Papen.
ächsminiſter des Innern: (gez.) Freiherr v. Gayl.
neuen Ausnahmevorſchrifken.
sabinett hat weiter die Notverordnung über die Straf=
Augen für politiſche Terrorakte beſchloſſen. Dem Reichs=
ki
iſt darüber Bericht erſtattet worden. Der Reichspräſi=
uch
hierzu ſeine Zuſtimmung erteilt.
Hin wird hierzu mitgeteilt:
ie Bekanntgabe der Juni=Verordnung gegen politiſche
Auigen hat der Reichspräſident für den Fall des Wieder=
solitiſcher
Gewalttätigkeiten neue ſcharfe Aus=
berſchriften
angekündigt. Die letzten Wochen
Deutſchland bisher unerhörte Gewalt=
r
acht. Reichspräſident und Reichsregierung haben ſich
kſloſſen, zur Unterdrückung des politiſchen
Aswon den ſchärfſten Mitteln Gebrauch zu machen.
liche Gewalttaten werden durch die Verordnung des
Aſenten vom 9. Auguſt 1932 unter ſchwerſte Straf=
Urgeſtellt, für die ernſteſten Fälle wird die

Todesſtrafe

.Das geltende Recht ſieht die Todesſtrafe
d en Mörder, der mit Ueberlegung tötet und für
Sprengſtoffverbrecher.

hat auch der ſein Leben verwirkt, der ohne Ueber=
iun
der Leidenſchaft des politiſchen Kampfes, aus Zorn
Ra einen tödlichen Angriff auf ſeinen Gegner unter=
Der einen Polizeibeamten oder einen Angehörigen
Meirmacht tötet. Auch der wird mit dem Tode beſtraft,
ac eine Brandſtiftung oder ein anderes gemeinge=
s
Verbrechen den Tod eines Menſchen verurſacht.

Liuchkhausſtrafe nicht unker 10 Jahren
ienigen, der eine ſchwere Körperverletzung durch An=
eirter
Schußwaffe oder bei einem tätlichen Angriff auf
Aieibeamten verurſacht. Die gleiche Strafe trifft alle,
an Aufruhr oder Landfriedensbruch in er=
eiſe
beteiligen.
uchthaus wird künftig eine Reihe von
ätigkeiten beſtraft, die bisher mehr
ren Strafen bedroht waren.
fus politiſchen Beweggründen begangenen Körperver=
enn
ſie von mehreren gemeinſchaftlich mit einer Waffe
nefährlichen Werkzeug verübt ſind, ſtehen künftig unter
Mſafe, ferner alle Gewalttätigkeiten, die mit Schuß=
Langen werden und jeder tätliche Angriff auf einen
Auren, wenn er auch nur zu einer einfachen Körperver=
ürt
hat, Zuchthaus iſt ferner angedroht für die leichteren
uufruhrs und des Landfriedensbruchs und im Hinblick
urnniſſe der letzten Zeit, für den aus politiſchen Be=
begangenen
erſchwerten Landfriedensbruch.
neuen ſchweren Strafdrohungen mit Nachdruck zur
bringen, hat die Reichsregierung für diejenigen Be=
Aeuen dafür ein Bedürfnis hervorgetreten iſt, im Be=
ſt
der zuſtändigen Landesregierung
Sondergerichte
Me Sondergerichte ſind Gerichte des Landes. Sie ar=
einem
beſchleunigten Verfahren. Ihre
ind keinem Rechtsmittel unterworfen
Walb ſofort mit ihrer Verkündung rechts=
Undvollſtreckbar. Neben den durch die Verord=
Meichspräſidenten, neu geſchaffenen Tatbeſtänden ſind
ewerichten grundſätzlich auch alle leichteren Fälle der
Drn Kampf vorkommenden ſtrafbaren Handlungen zu=
bälle
von minderer Bedeutung ſollen jedoch in der
Mrdentlichen Verfahren zugeleitet werden.

Es war erwogen, weitere ſtrafſchärfende Beſtim=
mungen
gegen diejenigen zu treffen, die aus dem
Hintergrund die Maſſen zu Gewalttätigkeiten
aufreizten. Einſtweilen iſt jedoch von einer ſolchen Maß=
nahme
mit Rückſicht darauf abgeſehen worden, daß 8 11 der Ver=
ordnung
des Reichspräſidenten vom 14. Juni 1932 bereits Ge=
fängnis
nicht unter drei Monaten für den androht, der öffentlich
zu Gewalttätigkeiten gegen Perſonen oder Sachen auffordert oder
zu einer Gewalttat gegen eine beſtimmte Perſon oder allgemein
anreizt. Es wird nachdrücklichſt dafür geſorgt werden, daß dieſe
Strafvorſchriften gegen jedermann, auch gegen die Preſſe, die zu
einem Teil in letzter Zeit in unverantwortlicher Weiſe gehetzt
hat, unnachſichtlich zur Anwendung gebracht werden.

Keine Amneſtie.

In der Bevölkerung ſind auch neuerdings von verſchiedener
Seite Hoffnungen auf eine umfaſſende Amneſtie erweckt worden.
Die Reichsregierung erklärt, daß eine Amneſtierung politiſcher
Straftaten in ſchroffſtem Gegenſatz zu ihrer mit den neuen Ver=
ordnungen
verfolgten Abſicht ſtehen würde, politiſche Gewalt=
taten
unnachſichtlich mit den ſchärfſten Maßnahmen zu bekämpfen.
Sie wird dieſen Standpunkt jedem etwa auftauchenden Wunſch
nach einer Amneſtie mit Nachdruck entgegenſetzen.
Verſchärfung der Feſtungshaft.
Im Zuſammenhang mit den Maßnahmen des Reichs gegen
den politiſchen Terror iſt eine ſchon ſeit längerer Zeit vorbe=
reitete
, auf dem Gebiete des Strafvollzugs liegende Reform=
arbeit
zum Abſchluß gebracht worden. Die Reichsregierung ver=
öffentlicht
im Reichsgeſetzblatt eine Vereinbarung der Landes=
regierungen
über den Vollzug der Feſtungshaft, die im Früh=
jahr
dieſes Jahres zuſtande gekommen iſt, nachdem ihre Ent=
würfe
zunächſt im Januar dieſes Jahres mit den Strafvollzugs=
referenten
der Länder und dann im März im Rechtspflegeaus=
ſchuß
im Reichsrat durchberaten worden waren. Die neuen
Grundſätze tragen der erhöhten Bedeutung Rechnung, die die
Feſtungshaft als Strafe für die leichteren Fälle des Hochver=
rats
in den Nachkriegsjahren gewonnen hat; ſie geſtalten den
Vollzug der Feſtungshaft ſtrenger, als er bisher war. Das von
den Ländern anerkannte Bedürfnis dazu ergab ſich aus ſchweren
Mißſtänden, die eine Folge der weitgehenden Freiheiten der
bisherigen Vollzugsmethode waren. Künftig ſoll es keinen un=
beaufſichtigten
Stadtausgang mehr geben, und die bisher ſehr
ausgedehnte Bewegungsfreiheit der Gefangenen innerhalb der
Anſtalt wird in den neuen Vorſchriften dadurch beſchränkt, daß
eine tägliche ſechsſtündige Beſchäftigungszeit und der Verſchluß
der Hafträume während dieſer Zeit eingeführt werden. Während
der übrigen Tageszeit ſoll ein Haftraum nur verſchloſſen werden,
wenn es die Ordnung oder Sicherheit erfordert. Die neuen
Grundſätze werden die Landesregierungen gemäß der Verein=
barung
innerhalb von drei Monaten ſeit der Bekanntmachung
zur Durchführung bringen.
Oeffenklicher Anſchlag der neuen Nolverordnung.
* Die neue Notverordnung iſt in ihrer Tonart gewiß ſehr
ſcharf gehalten und zeigt ſo viele Möglichkeiten auf, allem Tex=
ror
wirkſam zu begegnen, daß man eigentlich zuverſichtlich hoffen
dürfte, die Tage des ſchleichenden Bürgerkrieges würden end=
gültig
vorüber ſein. Die Todesſtrafe für die ernſteſten
Fälle, das iſt eine Drohung, vor der ſchon viele Atten=
täter
zurückſchrecken werden. Ganz beſtimmt wiro
das der Fall ſein, ſobald erſt einmal von dieſer
ſcharfen Waffe gegen Aufruhr Gebrauch gemacht
worden iſt. Die in der Notverordnung ermöglichte Einrich=
tung
von Sondergerichten wie überhaupt die verſchärften Straſ=
bedingungen
werden auf Beſchluß der Reichsregierung durch
öffentlichen Anſchlag zur Kenntnis der Bevölkerung ge=
bracht
. Wie wir hören, iſt mit dem alsbaldigen Zuſammentritt
der Sondergerichte bei allen Landgerichten in den Oberlandes=
gerichtsbezirken
Königsberg. Breslau, Kiel, Hamm, Düſſeldor),
ſowie den Landgerichtsbezirken Berlin und Elbing zu rechnen.
Erhöhker Schuß des Regierungsvierkels in Berlin.
Berlin, 9. Auguſt.
Die Schutzpolizei, die im Regierungsviertel Dienſt tut, iſt
geſtern abend, wie die B. 3. am Mittag meldet, aus Sicher=
heitsgründen
in erhöhten Alarmzuſtand verſetzt worden. Sie
wurde für die Nacht mit Karabinern ausgerüſtet und erhielt
beſondere Anweiſungen für ihren Dienſt. Der erhöhte Alarm=
zuſtand
beſchränkte, ſich aber nur auf das Regierungsviertel
innerhalb der Bannmeile. Wie wir hören, werden die beſon=
deren
Schutzmaßnahmen im Berliner Regierungsviertel auch
morgen noch aufrecht erhalten.
Zerſehungsarbeit bei Reichswehr und Polizei.
Flensburg, 9. Auguſt.
Nachdem die Polizei bereits anfangs Juni vier Mitglieder
der KPD., wegen Zerſetzungsarbeit in Polizei und Reichswehr
feſtgenommen hatte, hat ſie am vergangenen Samstag zwei
weitere Kommuniſten, die derartige Zerſetzungsarbeiten ausge=
führt
bzw. vorbereitet haben, ermittelt und verhaftet. In der
Wohnung des einen Verhafteten wurde eine größere Menge von
Zerſetzungsſchriften beſchlagnahmt.

Bombenanſchlag in Marienburg.
Ein Kind ſchwer verlekl.
Marienburg, 9. Auguſt.
In der Nacht zum Dienstag, kurz vor 3 Uhr, wurde auf dem
Grundſtück eines Bäckers ein Bombenanſchlag verübt. Der Spreng=
körper
war von außen auf das Fenſterbrett des Zimmers gelegt
worden, in dem das fünfjährige Kind der Familie ſchlief. Der
Sprengkörper, der anſcheinend von ſehr kundiger Hand hergeſtellt
worden war, hatte eine Schwarzpulverladung. Die Exploſion war
ungewöhnlich heftig. Die Fenſterſcheiben im ganzen Hauſe und
in der Umgebung wurden zertrümmert. Sprengſtücke wurden.
in das Zimmer geſchleudert und prallten gegen das Gitterbett
des Kindes. Glücklicherweiſe hielt das Gitter den Anprall auf,
wurde jedoch ſtark verbogen. Das Kind iſt durch Glasſplitter und
vermutlich durch einen mitgeriſſenen Fenſtergriff erheblich am
Kopf verletzt worden. Der Sachſchaden iſt ziemlich groß.
In der Nacht zum Montag wurde in das Schlafzimmer des
Arbeiters Klein ein Stein geworfen. Kurz darauf ſchoſſen unbe=
kannte
Täter ſechsmal auf die von dem Arbeiter Kwiterſki be=
wohnte
Nachbarwohnung. Beide ſind Kommuniſten. Auch auf
die Wohnung des Zimmermeiſters Nahlez iſt ein Schuß abgege=
ben
worden, ohne daß jemand verletzt wurde. Die Täter flüch=
teten
zur Nogat und ſchwammen zum Freiſtaat Danzig hinüber.
Es gelang der Polizei, die Täter in Kalthof zu verhaften. Bei
ihnen wurden drei Piſtolen gefunden.
Weitere Anſchläge in Oſtpreußen.
Königsberg, 9. Auguſt.
In Braunsberg wurde in der vergangenen Nacht der
SA=Mann Nolte durch einen Revolverſchuß ver=
letzt
. Weiter wurde in Braunsberg die Schaufenſter=
ſcheibe
einer Fahrradhandlung, deren Beſitzer der
NSDAP. naheſteht, durch einen Steinwurf zertrümmert.
In Drengfurt wurde ein Stein gegen ein Schau=
fenſter
des Kaufhauſes Weinberg geſchleudert. In der gleichen
Nacht wurde in der Wohnung des Führers der
NSDAP in Drengfurt eine Fenſterſcheibe ein=
geworfen
.
In Ortelsburg wurde am Dienstag früh die Woh=
nung
eines früheren kommuniſtiſchen Stadtverordneten,
der inzwiſchen zur SPD. übergetreten iſt, beſchoſſen.
In Landsberg, im Kreiſe Preußiſch=Eylau, iſt geſtern
nacht auf einen Siedler und einen Gutsbeſitzer, beide füh=
rende
Mitglieder der Landsberger Orts=
gruppe
der NSDAP., ein Revolveranſchlag ver=
übt
worden, der jedoch mißlang.
Vor dem Warenhaus Lonky in Oſterode (Oſtpreußen) iſt
eine Bombe gelegt worden. Die Bombenleger wurden be=
obachtet
und verſcheucht. Die Bombe kam nicht zur Exploſion.
Der Sturmbannführer der SA. Juſchka in Oſterode
(Oſtpreußen) wurde in der Nacht an die Tür gerufen. Er trat
jedoch nur an das Fenſter und erkundigte ſich, wer an der Tür
ſei. Darauf wurde ein Schuß abgegeben, der Juſchka
nicht traf, ſondern in der Decke des Zimmers ſtecken blieb.
Aufruf des Leiters des Gaues Oſtpreußen
der NSDAP.
Königsberg, 9. Auguſt.
Der Leiter des Gaues Oſtpreußen der NSDAP., Erich Koch,
veröffentlicht in der Preußiſchen Zeitung einen Aufruf, in dem
er alle Parteigenoſſen, beſonders die SS.= und SA.=Leute, auf=
fordert
, unter allen Umſtänden, die Nerven zu behalten, die
Diſziplin zu wahren und ſich eines rein legalen Verhaltens zu
befleißigen. Er erwarte von allen Angehörigen der Partei, daß
ſie den Behörden, vor allem der Polizei, keinerlei Schwierigkeiten
machen, wenn dieſe ihres Amtes walte.
Ein Appell der oſtpreußiſchen Gewerkſchaffen.
Königsberg, 9. Auguſt.
Die gewerkſchaftlichen Spitzenorganiſationen Oſtpreußens
richten an alle ordnungs= und friedliebenden Oſtpreußen einen
dringenden Appell, in dem es u. a. heißt:
Seit der Reichstagswahl am 31. Juli 1932 wird die ohne=
hin
ſchon in ſchwerer wirtſchaftlicher Bedrängnis befindliche Pro=
vinz
Oſtpreußen beherrſcht von dem Terror aufgehetzter Men=
ſchen
. Mordüberfälle auf friedliche Bürger, Bombenanſchläge auf
Zeitungsunternehmungen, Warenhäuſer. Einrichtungen der Ar=
beiterſchaft
, auf Amtsgerichte, Finanzämter und Bankinſtitute
haben einen derartigen Grad von Unſicherheit erzeugt, daß in
aller Kürze mit einem völligen Zuſammenbruch unſerer ganzen
oſtpreußiſchen Wirtſchaft gerechnet werden muß. Aufgabe und
Pflicht aller oſtpreußiſchen Volksgenoſſen iſt es, mit Einſetzung
ihrer ganzen Perſon dieſem Umſtand ein Ende zu bereiten.
Von den ſtaatlichen Aufſichtsorganen wird verlangt, daß ſie
in ſtärkerer Weiſe als bisher 1. für die Aufklärung der bis=
herigen
Anſchläge ſorgen, 2. alle ſtaatlichen Machtmittel rück=
ſichtslos
einſetzen, 3. durch geeignete Maßnahmen dafür ſorgen,
daß die durch dieſe Zuſtände entſtandenen wirtſchaftlichen Schä=
den
und Nachteile abgewendet werden.

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Seite 2 Nr. 221

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Razzia im Hamburger Gängevierkel.
Zahlreiche Waffen, Munikion und Schriften
hochverräteriſchen Inhalts beſchlagnahmt.
Hamburg, 9. Auguſt.
Im Hamburger Gängeviertel, das in letzter Zeit vielfach der
Ausgangspunkt von Unruhen geweſen iſt, und in dem ſchon des
öfteren Polizeibeamte angegriffen und in verſchiedenen Fällen
auch tödlich verletzt wurden, nahm die Polizei in den frühen
Morgenſtunden des Dienstag eine ganz groß angelegte Durch=
ſuchung
vor. Nicht weniger als 1500 Polizei= und Kri=
minalbeamte
riegelten das ganze Gängevier=
tel
ab und durchſuchten es darauf aufs gründlichſte nach
Waffen und verdächtigen Perſonen. In den
Wohnungen wurden teilweiſe die Fußböden aufgeriſſen und nach
Waffen durchforſcht.
Die Razzia dauerte bis 12 Uhr. Es wurden 16 Handſchuß=
waffen
, 3 Militärgewehre, 2 Jagdgewehre, 7 Seitengewehre,
zahlreiche Gummiknüppel, teilweiſe mit Blei= bzw. Eiſenfüllung
verſehen, Stahltroſſen, Eiſenknüppel, Dolche, Schlagringe und
große Mengen Munition beſchlagnahmt. Bei der Durchſuchung
wurden gleichfalls umfangreiche Schriften hochverräteriſchen In=
halts
gefunden und beſchlagnahmt. Etwa 50 Perſonen wurden
ſiſtiert. Ferner wurde im Kornträgergang eine Falſchmünzer=
werkſtatt
ausgehoben und die Falſchmünzer verhaftet.
Neue Anſchläge in Schleſien.
Breslau, 9. Auguſt.
In Reichenbach im Eulengebirge wurde von einem SA.=
Mann auf den Redakteur des ſozialdemokratiſchen Blattes Der
Proletarier ein Handgranatenanſchlag verſucht. Die Handgranate
explodierte jedoch vorzeitig und der SA.=Mann erlitt ſo ſchwere
Verletzungen, daß er noch in der Nacht ſeinen Verletzungen erlag.
In Wünſchelburg, Kreis Neurode, wurden am Dienstag
früh ſieben Schüſſe auf die Wohnung eines Reichs=
bannerführers
abgegeben.
In Münſterberg erfolgte in der Nacht zum Dienstag
aus einem Kraftwagen ein Feuerüberfall gegen das
Haus der Münſterberger Zentrumszeitung und gegen ein
Geſchäftshaus. Die Geſchoſſe ſchlugen teils in die Privatwohnung
des Verlegers, teils in das Redaktionszimmer und den Verſand=
raum
ein. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Wagen fuhr
ſchnell davon. Dabei wurde noch ein Schuß auf den im Neben=
hauſe
befindlichen Laden des Kaufmanns Hirſch abgegeben, wo=
durch
eine große Schaufenſterſcheibe zertrümmert wurde.
In der gleichen Nacht wurde auf die in Bärwalde, Kreis
Münſterberg, liegende Beſitzung des der NSDAP. angehörenden
Gutsbeſitzer Dierig ein Schuß abgegeben.
In Strehlen wurden die Schaufenſter von zwei jüdiſchen
Kaufleuten durch Steinwürfe zertrümmert.
In Waldenburg wurden vergangene Nacht wegen
unbefugten Waffenbeſitzes 11 Angehörige der
NSDAP. feſtgenommen.
Auf das Haus des Gemeindevorſtehers in Markowitz,
eines bekannten Polenführers, wurde heute nacht ein Hand=
granatenanſchlag
verübt.
In Küpper bei Seidenberg wurden auf den Reichs=
bannermann
, Maurer Hoffmann, Vater von vier
Kindern, in der vergangenen Nacht, aus nächſter Nähe zwei
Schüſſe abgefeuert. Er ſtarb im Krankenhaus.
In Hirſchberg i. Schl. wurde kurz nach Mitternacht ein
Sprengſtoffanſchkag auf eine SA.=Küche verübt. Die
Türfüllung wurde herausgeriſſen und erheblicher Schaden am
Mauerwerk angerichtet. Eine große Zahl von Fenſterſcheiben bis
in das dritte Stockwerk des Hauſes und der Nebenhäuſer wurde
zertrümmert.
In Schönwald wurde auf die Wohnung eines
Schuhmachermeiſters der der Zentrumspartei angehört,
Piſtolen= und Karabinerſchüſſe abgegeben.
In Hindenburg wurde ein Sprengkörper in das Schau=
fenſter
eines jüdiſchen Gemiſchtwarengeſchäftes geworfen. Kurz
darauf wurde in einem Fenſter des Büros der Internationalen
Arbeiter=Hilfe ein Sprengkörper zur Entzündung
gebracht.
In Schomberg explodierte auf einem Gartengrund=
ſtück
ein Sprengkörper. Zwei Kommuniſten wurden als
der Tat dringend verdächtig feſtgenommen.
In Gleiwitz wurde vor die Wohnung des kommuniſtiſchen
Stadtverordneten Behr eine Stielhandgranate ge=
worfen
. Perſonen wurden nicht verletzt. Etwa zehn Fenſter=
ſcheiben
wurden zertrümmert ſowie der Putz des Hauſes herunter=
geriſſen
.
In die Geſchäftsräume des Konſumvereins in Heiders=
dorf
(Kreis Lauban) wurde von bisher unbekannten Tätern
eine Flaſche mit einer Flüſſigkeit und eine Handgranate
geſchleudert. Es wurde geringer Sachſchaden angerichtet.

Der älkeſte Bewohner unſeres
Planeken geſtorben.
Von Bruno H. Bürgel.
Dieſer Tage iſt eines der älteſten, wenn nicht das älteſte
Lebeweſen der Erde an Altersſchwäche geſtorben. Reiter der
Staatspolizei halten an ſeinem Leichnam Wache, damit ſich nie=
mand
daran vergreift, denn der zuſammengebrochene Rieſe, dem
man ein Alter von dreitauſend Jahren gibt, ſtand im Schutze der
Regierung des Wunderlandes Kalifornien. Und das mit Recht!
Wie ſonderbar doch, daß dieſer älteſte Bewohner unſeres Plane=
ten
ſchon lebte, als die Römer in Germanien eindrangen, ja als
Chriſtus lehrte und ans Kreuz geſchlagen wurde, und noch wei=
ter
darüber hinaus, als die Kinder Iſrael aus Aegypten flohen.
Zur Zeit, da Moſes auf dem Berge Sinai die Geſetzes=
tafeln
empfing, mag der nun Zuſammengebrochene eben
zum erſtenmal ins Sonnenlicht geblinzelt haben."
Es handelt ſich um eine der berühmten Sequoien, um einen
der Mammut=Bäume, der Wellingtonien, wie die Amerikaner
ſagen, die geſehen zu haben, der Stolz eines jeden Europäers
iſt, der den wilden Weſten beſuchte. Gegen dieſe Väter der
Wälder, die zu den Nadelbäumen gehören, nehmen ſich unſere
hiſtoriſchen Eichen oder Linden recht beſcheiden aus, denn mehr=
fach
hat man bei den Wellingtonien Höhen von 140 bis 150
Metern gemeſſen, bei einem Stammumfang von 30 und 35
Metern, und wenn man auch zuweilen ein wenig übertreibt und
von Sequoien ſpricht, die 5000 Jahre alt wurden, ſo iſt eine
Lebensdauer von annähernd drei Jahrtauſenden doch ſicherge=
ſtellt
.

Man ſchätzt den Holzwert eines dieſer Nieſenbäume au
rund zehntauſend Dollar,
und ſo wird es begreiflich, daß die Habgier der Menſchen
dieſen Waldrieſen gefährlich wurde. Heute ſtehen dieſe Ne
wunder unter dem Schutze der Nation, wenigſtens in gew
Gebieten; am mächtigſten ſollen ſie ſich an den Hängen
Sierra Nevada, dem Schnee=Gebirge Kaliforniens, in 1
1500 Meter Höhe entwickeln, inmitten einer großartigen und
urſprünglichen Natur.
Aber was uns dieſe Urväter des Lebens noch beſon
intereſſant macht, iſt der Umſtand, daß ſie uns etwas über
Klima, über das Wetter vergangener Jahrhunderte und
tauſende auszuſagen vermögen. Das iſt nicht etwa nur Be

Vom Tage.

Reichspräſident von Hindenburg wird am Mittwoch zu kurzem
Aufenthalt in Berlin eintreffen, um an der Verfaſſungsfeier im
Reichstage teilzunehmen. Am Mittwoch nachmittag wird der
Reichspräſident den Kanzler und den Reichsaußenminiſter zum
Zortrag empfangen. Empfänge von Parteiführern ſind nicht vor=
geſehen
.
Der Reichskommiſſar für den freiwilligen Arbeitsdienſt ver=
öffentlicht
eine Bekanntmachung über die erſten ſtatiſtiſchen Er=
gebniſſe
. Die Zahl der bereits beſchäftigten Arbeitsdienſtwilligen
iſt ſeit Anfang Juli von 70 000 auf etwa 95 000 geſtiegen. Bis zum
Eintritt des Winters ſoll ſie auf 200 000 geſteigert werden. Ver=
handlungen
über die Bereitſtellung von Arbeitsgelegenheiten ſind
eingeleitet.

Im Reichsanzeiger wird eine Verordnung über Zolländerun=
gen
veröffentlicht, nach welcher der Obertarifſatz von 170 Reichs=
mark
je Doppelzentner auf Butter auch gegenüber Kanada nicht
mehr zur Anwendung gelangt. Die Buttereinfuhr aus Kanada
unterliegt dem Zoll von 100 bzw. 50 Reichsmark je Doppelzentner
zuzüglich des Valutazuſchlags von 36 Reichsmark je Doppelzentner.
Zu der Frage, was aus den preußiſchen Beamten werden ſolle,
die von der vorigen preußiſchen Regierung wegen ihrer Zugehörig=
keit
zur NSDAP. bzw. wegen ihrer nationalſozialiſtiſchen Geſin=
nung
diſzipliniert worden ſind, wird von zuſtändiger Stelle mit=
geteilt
, daß die einzelnen Fälle geprüft würden. Es beſtehe durch=
aus
die Abſicht, ſolche Beamte im Dienſt wieder zu verwenden.

Zu der Meldung über die Aufſtellung von Selbſtſchutzorgani=
ſationen
in Braunſchweig wird von zuſtändiger Berliner Stelle
mitgeteilt, von ſeiten des Reichsinnenminiſteriums gehe man die=
ſen
Meldungen nach. Es bleibe dabei, daß Parteiformationen
keine Polizeifunktionen haben dürften. Im übrigen werde die
Angelegenheit noch unterſucht.
Auf Anordnung des Präſidenten des Mecklenburg= Schwerini=
ſchen
Landtags, des nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten Krüger,
iſt am Dienstag auf dem Landtagsgebaude die Hakenkreuzfahne
neben der mecklenburgiſchen Landesflagge gehißt worden.

Der Hauptvorſtand des Anhaltiſchen Beamtenbundes und die
Leitung des Anhaltiſchen Landeskartells haben einſtimmig eine
Entſchließung angenommen, in der der ſofortige Rücktritt des
Vorſtandes des Deutſchen Beamtenbundes gefordert wird. Be=
gründet
wird dieſe Forderung mit einer angeblich wiederholten
Verletzung der parteipolitiſchen Neutralität durch den Vorſtand
des Deutſchen Beamtenbundes.

Die Polizei in Zella=Mehlis iſt erneut Waffenſchiebungen
auf die Spur gekommen. Sechs Linksradikale aus Kaſſel, die durch
Vermittlung von Parteigenoſſen in Zella=Mehlis Piſtolen
aufgekauft hatten, konnten von der Polizei gefaßt werden.

Der Antrag Bayerns an den Staatsgerichtshof des Deutſchen
Reiches auf Feſtſtellung der verfaſſungsmäßigen Rechte aus Ar=
tikel
48 Abſ. 1 und 2 der Reichsverfaſſung deckt ſich wie halb=
amtlich
gemeldet wird im weſentlichen mit dem Antrage des
Landes Baden.
Am kommenden Donnerstag vormittag 10.30 Uhr wird der
Ständige Internationale Gerichtshof im Haag ſeine Entſchei=
dung
über die Auslegung des Memelſtatuts bekannt geben.
Der Nationalausſchuß der belgiſchen Gewerkſchaftskommiſſion,
der alle ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften vertritt, hat einen Beſchluß
angenommen, der die Forderungen der Bergarbeiter auf einen
Generalſtreik ablehnt.

Im Zuſammenhang mit der Unterſuchung des Bombenan=
ſchlags
auf das bretoniſch=franzöſiſche Verbrüderungsdenkmal
wurde in Rennes eine führende Perſönlichkeit der autonomiſti=
ſchen
Bewegung in der Bretagne feſtgenommen.
Der ſtellvertretende Volkskommiſſar des Aeußern. Kreſtinſki,
und der bevollmächtigte Vertreter Finnlands, Hakarainen, tauſch=
ten
die Ratifikationsurkunden des Nichtangriffspakts und des
Schiedsgerichtsabkommens zwiſchen der Sowjetunion und Finn=
land
aus, die ſofort in Kraft traten.
Auf eine Beſchwerde Paraguays beim Waſhingtoner Ausſchuß
der Panamerikaniſchen Union haben deren Mitgliedsſtaaten in
einer ſcharfen Proteſtnote an Bolivien die Niederlegung der Waf=
fen
und die Wiederherſtellung des Status quo bis zum 10. Auguſt
gefordert.
Im Anſchluß an den Rücktritt des Finanzminiſters Sung iſt
das geſamte chineſiſche Kabinett zurückgetreten.
Infolge des Rücktritts des chineſiſchen nationalen Exekutiv=
Komitees iſt Marſchall Dchiang Kai=ſchek nunmehr der unum=
ſchränkte
Diktator in China geworden.

Auf die Verteilungsſtelle des Konſumvereins in Mark=
Liſſa wurden in der Nacht zum Dienstag mehrere Revol=
verſchüſſe
abgegeben, die ein Schaufenſter durchlöcherten und
geringen Sachſchaden anrichteten. Perſonen wurden nicht verletzt.
In faſt allen Fällen konnten die Täter unerkannt entkommen,
Die Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands (Bezirk Mittel=
ſchleſien
), der Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund ( Bezirks=
ausſchuß
Schleſien), der Allgemeine freie Angeſtelltenbund (Gau
Schleſien) und das Reichsbannev Schwarz=Rot=Gold (Gau Schle=
ſien
) haben an den Reichspräſidenten und den Reichsinnenmini=
ſter
gleichlautende Telegramme geſandt, in denen ſie unter Hin=
weis
auf die Anſchläge in der vergangenen Nacht in Mittelſchle=
ſien
um Schutz bitten.

digung einer Neugier, ſondern kann von hohem Wert ſein.
Längſt beſteht die Vermutung, in großen verhältnismäßig regel=
mäßigen
Perioden ändere ſich das Klima und die Wetterlage,
kehren naſſe und trockene Jahrzehnte, heiße und kühle Jahres=
gruppen
wieder. Damit im Zuſammenhang würden dann die
Ernte=Erträgniſſe ſtehen, auch die Jahre der Ueberſchwemmun=
gen
und die der großen Trockenheit, die z. B. alle Binnenſchiff=
fahrt
ſtillegen. Wir verſtehen, daß es von großer Wichtigkeit iſt,
Genaues und Sicheres über dieſe Periodizität herauszubringen.
Soweit ſind wir längſt noch nicht, wenn auch ſicher nachge=
wieſen
iſt, daß gewiſſe Vorgänge auf der Sonne ( Sonnen=
fleckenperioden
) mit großer Regelmäßigkeit anſchwellen, und ab=
nehmen
und mancherlei Erſcheinungen auf Erden einen mit der
elfjährigen Sonnenfleckenperiode gleichlaufenden Gang haben.
Es iſt aber noch nicht ganz ſicher, daß Großwetter=Perioden ſich
dieſem Rhythmus anſchmiegen, wenn es auch wahrſcheinlich iſt.
Profeſſor Baur von der Univerſität Frankfurt a. M. hat z. B.
auf Grund der Sonnenflecken=Statiſtik und langjährigen Wetter=
Aufzeichnungen das gegenwärtige Jahr 1932 als Dürrejahr
charakteriſiert, und in der Tat ſind ja ſowohl der Winter, wie
das Frühjahr ſehr niederſchlagsarm geweſen. Aber es wäre ſehr
wünſchenswert, wenn noch irgendwelche Anhaltspunkte zu finden
wären, die uns Aufſchluß darüber geben, wie ſich das Wetter in
den vergangenen Jahrhunderten in den großen Zügen geſtaltet
hat, und ob hier die vermutete Regelmäßigkeit, die Periodizität,
zutage trat.
Hier nun können jene uralten Rieſenbäume Nordamerikas
uns helfen, denn ſie bergen ſo etwas wie einen Wetter=
kalender
in ſich, eine Jahrtauſende lange Klima=Statiſtik.
Wenn wir durch den Wald ſchreiten und an einer Stelle
vorüberkommen, wo größere Abholzungen vorgenommen worden
ſind, dann betrachten wir wohl zuweilen an den Baumſtümpfen
oder an den friſch durchgeſägten Stämme die Jahresringe, um
das Alter des umgelegten Baumes feſtzuſtellen. Die Zellenbil=
dung
iſt im Frühling eine andere als im Herbſt oder Spät=
ſommer
, und das wird eben (vor allem bei Nadelhölzern) als
Jahresringe erkennbar. Im allgemeinen darf man ſagen, daß
Jahre, die reichlichen Sonnenſchein, aber auch genügende Be=
wäſſerung
brachten, breitere Jahresringe erzeugen, während
trockene, ſonnenſcheinarme Jahre enge, ſchmale Ringe hervor=
rufen
. Der Holzfachmann, der Forſtmann und Pflanzen= Phyſio=
loge
kann noch mancherlei andere und eingehendere Rückſchlüſſe
auf das Klima ziehen, wenn er die Schnittfläche eines älteren
Baumes genau unterſucht, ſo namentlich Einwirkungen der Kälte
ermitteln.
Jedenfalls ſehen wir, daß die Schnittfläche eines ſo rieſen=
haften
Baumes wie es die Sequoia gigantea iſt, mit ihren

Mittwoch, 10. Augu

Polikiſche Zuſammenfköße in Mün
N
Waffenfunde und Feſtnahmen.
München, 9.
Die Polizeidirektion berichtet: Am Montag abend
Angehörige der nationalſozialiſtiſchen SS. und SA.
Weihenſtephan an der Fürſtenrieder Straße verſammell
lich auf die Nachricht, daß von dem ſogenannten Obdack
an der Landsberger Straße aus ein Angriff von politi
nern auf die Wirtſchaft Weihenſtephan vorbereitet wen
die Nationalſozialiſten in einer Stärke von 60 bis 70
Zaunlatten bewaffnet gegen den Obdachloſenblock vor.
Annäherung wurden aus einem Fenſter des Blocks mehre
abgegeben. Herbeieilenden Polizeibeamten ſowie dem
ſchienenen Ueberfallkommando gelang es, die Nationai
in ihr Parteilokal zurückzudrängen, bevor es zu Ausſch=
kam
. In der Wirtſchaft wurden die Namen der Bete iln
geſtellt und einige Hieb= und Stichwaffen beſchlagnahn
anzeige iſt erſtattet.
Am Abend des Montag wurde in dem Parteilokal
und SS. im Lampl=Garten in der Jägerſtraße eine y=
Durchſuchung nach Waffen vorgenommen. Es konnte ein
von Schuß= und Schlagwaffen beſchlagnahmt werden."
tümer der Waffen hatten ſich dieſer bei dem polizeiſt
ſchreiten bereits entledigt gehabt.
Im Zuſammenhang mit den in der Nacht vom 3. auf A.
in München verübten Terrorakten wurden von der Poläur
München ſechs Nationalſozialiſten feſtgenommen und dnEmm
lungsrichter zur Haftfragelöſung übergeben.
Sprengſtoffanſchläge auch in Oberſchleſt.
Hindenburg, 9 detuſ
Am Dienstag früh gegen 2 Uhr wurde in der Schetzel
das Schaufenſter eines Gemiſchtwarengeſchäftes ein Spgz
geworfen. Die Auslagen gerieten in Brand. Das Feut
jedoch bald von der Feuerwehr gelöſcht werden. Perſonem=
nicht
verletzt, dagegen iſt der Sachſchaden erheblich.
Bald darauf wurde auf dem Blumenbrett eines Sſetm
Wohnung eines Bürovorſtehers der Internationalen Arcig
in der Kronprinzenſtraße ein Sprengkörper zur Entsluz
bracht. Dabei wurden 8 Fenſterſcheiben, ſowie der Fenſrad
zertrümmert.
Weiter wurde im Garten des Gürtlerſchen Wohnuß
Schomberg bei Beuthen ein Sprengkörper zur Egfioſ,
bracht. Der Sachſchaden iſt gering. Zwei Männer, die mi
treffen einer Polizeiſtreife vom Tatort wegliefen, wurk pfe
nommen. Es ſind Kommuniſten.
Schließlich wurden in der vergangenen Nacht in S qunwa
dei Gleiwitz auf die Wohnung des Schuhmachermeiſters Unan
ſechs Karabiner= und Piſtolenſchüſſe abgegeben. Die Geſſezdu
gen durch die Fenſter in die Wände und die Decke der ſorznd
ein. Verletzt wurde niemand.
Weitere Zwiſchenfälle.
Der 22jährige Reichsbannermann Siegfried Bes'1 94
hauſen, Kreis Siegen, wurde, als er an das Fenſter ſeirf!
nung trat, durch einen von der Straße abgegebenen Sch Wer
Halsſchlagader traf, ſo ſchwer verletzt, daß er kurz dareutatrh.
In Dortmund wurde, wie die Polizei mitteilt, Diemgt.
aus einem Kraftwagen, an dem die Lichter ausgelöſcht reim,
mehrere vor einer Wirtſchaft in der Heiligegartenſtr iſtweht
Perſonen vier bis fünf Schüſſe abgegeben. Der 28jährwl4be
Engelbert Reuiner wurde von einer dieſer Kugeln lehscheft
lich verletzt. Der Angeſchoſſene trug die Uniform des Kufſnu
gegen den Fascismus mit der dazu gehörigen roten W.nrade

Der der NSDAP. angehörende landwirtſchaftli qelkrbe

Willi Fröhling wurde, als er ſich an ſeine Arbeitsſteln!!
mersdorf begeben wollte, von zahlreichen Reichskurul=
überfallen
und ſo ſchwer verletzt, daß er in die Chirapchſie
nik in Roſtock gebracht werden mußte. Die Gendarw=/
die Reichsbannerleute Griefhan und Langſchwager au = umm
dorf, die an dem Ueberfall beteiligt waren, feſt.
In Köln wurden in den frühen Morgenſtunden desſechnst
ſechs Nationalſozialiſten feſtgenommen, weil ſie in g Wiahl
ſtraße Paſſanten nach Waffen durchſuchten. Einer der ſtieien
menen war im Beſitze einer geladenen Piſtole.
Die Ermittlungen zur Klärung der Vorgänge ansohnnt
den 17. Juli, in Altona ſind jetzt ſoweit gediehen, daß d Exial
anwalt die Eröffnung der Vorunterſuchung wegem uibru
Landfriedensbruchs uſw. gegen eine größere Anzahl vußehrſo
beantragen konnte. Weitere Anträge zur Eröffnung derprnum
ſuchung ſtehen bevor.

Tauſenden von Jahresringen bei ſorgfältiger LMiuic
durch Fachleute Aufſchlüſſe zu geben vermag üben e
wetterlage, über Klimaperioden, die während der Lreic=
Wachtumszeiten eines ſo uralten Baumrieſen herrfh.
wirklich, wie wir vermuten, elfjährige, neunzigjährE ſ/hid
andere Großwetterperioden mit einiger Regelmäßi h
ten, ſo alſo, daß ſich Jahresgruppen, die kalt und
mit Jahresgruppen ablöſen, die heiß und trocken

müſſen ſich auch auf der Schnittfläche ſolche periodrd
ſchiede in der Lagerung der Jahresringe zeigen.
Grunde haben mehrfach Forſcher die Schnittflächen 9
niſchen Waldrieſen unterſucht, nicht nur der jetzt ert
Sturm umgelegten Bäume, ſondern auch der alten
vor vielen Jahrzehnten Holzſpekulanten zum Opfen
deren Stümpfe noch immer im Mutterboden ſteckem
Eine der ſorgfältigſten und erfolgreichſten Un
dieſer Art ſtammt von dem amerikaniſchen Botari
tington und
hat als wichtigſtes Reſultat ergeben, daß in Hee
2500 Jahren, die ſich auf Grund der Jahresrirgſſ
blicken ließen, eine fortſchreitende Klimaverſchlc
eingetreten iſt; es iſt kälter und offenbar auch im
feuchter geworden ſeit der Zeit, da Moſes lebte,
dem 13. Jahrhundert vor Chriſto. Beſonders M
Klimaſchwankungen ſcheinen in den Jahren 1104
vor Chriſto eingetreten zu ſein,
und das ſtimmt völlig überein mit Unterſuchungen
ſchen Geologen Sernander, die ſich auf ganz aie
male beziehen und wieder von Schweizer Forſch=
werden
, die in ihrer Heimat zu ähnlichen Reſultate)
ſind. Dieſe langſame Klimaverſchlechterung iſ
deutſchen Gelehrten häufig erwähnt worden. Wir Ln‟
falls, daß es kurz nach der Eiszeit in unſeren Bre 10
war als jetzt, und es hat nicht an Stimmen gefehl
denken geben, ob wir nicht einer neuen Eiszeit enk?
deren wirkliches Einſetzen natürlich erſt nach meb
tauſenden zu erwarten wäre.
D Von der Univerſität Gießen. Der ordentliche 1e
der veterinärmediziniſchen Fakultät unſerer Univerſik.
helm Zwick, hat von dem Präſidium der Lenin=!"
Moskau eine Einladung erhalten, in Rußland währe)
nate Auguſt und September fachwiſſenſchaftliche Vorx!
ten ſowie einſchlägige Forſchungsinſtitute, Verſuchsſc.
=Wirtſchaften zu beſichtigen. Dr. Zwick wird in dieſe
Einladung Folge leiſten.

[ ][  ][ ]

10. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 221 Seite 3

m Porabendder Regierungsverhandlungen

wigkionalſozialiſten grundſählich für Präſidialkabinekk. Erneuke Anmeldung ihrer Forderung auf
Ueberlaſſung der Kabinektsführung an Adolf Hikler.. In politiſchen Kreiſen rechnet man dabei mit der Möglich=
keit
, daß der Kanzler vom Reichspräſidenten eine ausdrückliche
gierungsumonldang oder vollige Auforiſation zur Führung der Verhandlungen mit den Vertre=
tern
der NSDAP. verlangen wird. Im übrigen beabſichtige Herr
Keusnoung:
von Hindenburg nicht, andere Perſönlichkeiten zu empfangen.

on unſerer Berliner Schriftleitung.
zarend Reichskanzler v. Papen bemüht iſt, ſeine Poſition
wzerhandlungen mit den Nationalſozialiſten, die nach all=
Auffaſſung binnen kürzeſter Friſt beginnen werden, zu
untern, iſt in die allgemeine Diskuſſion über die Frage,
rvie ſich eine Regierungsumbildung in dem von der Re=
angeſtrebten
Sinn ermöglichen laſſen wird, ein neues
ation zweifellos verſchärfendes Moment hineingetragen
Im Vordergrund des Intereſſes ſteht nunmehr eine
(fſung der nationalſozialiſtiſchen Par=
zweſpondenz
, die im weſentlichen alle Vermutungen,
uugen und Gerüchte der letzten Tage über die weit=
grundſätzlichen
Forderungen der NSDAP., insbeſon=
Ueberlaſſung der Kabinettsführung an
Hitler beſtätigt.
Sußerungen der NS.=K. laufen deshalb im ganzen auf
us, was zu Beginn der Woche das Organ des Abg.
in Berlin, der Angriff verlangt hat. Die erneute
dung der von der Reichsregierung mehr als einmal
en Forderungen ſcheint uns überdies ein Beweis dafür
waß es den Nationalſozialiſten damit bitte=
ſrmſt
iſt. Es dürfte ſich alſo nicht mehr um taktiſche
növer handeln. Das geht auch aus der ganzen Anlage
eels hervor, der zur Bekräftigung der nationalſozialiſti=
prüche
auf die Zeit der Entſtehung des Kabinetts von
zrrückgreift.
Tationalſozialiſten halten dem Kanzler vor, daß er
zur Löſung einer feſtumriſſenen Aufgabe berufen wor=
is
, nämlich der, den Willen des Volkes verfaſſungs=
feſtzuſtellen
, um damit die Vorausſetzung zu ſchaffen,
eine ſtarke im Volk verankerte Reichsregierung.
ſſen aus vielfachen Darlegungen des Reichskanzlers und
Eabinettsmitglieder, daß ſie ihre Miſſion mit viel weiter
n Zielen aufgefaßt haben.
Tationalſozialiſten verneinen ausdrücklich die Auf=
un
des Reichskanzlers und verlangen die Führung.
b ſtehen darauf, daß ihr Führer Adolf Hitler bei den
lm den Beweis des Vertrauens durch das Volk er=
An habe, der in der deutſchen Geſchichte einzig daſtehe.
us folgern ſie, daß ein ſolcher Vertrauensbeweis
u verfaſſungsrechtlichen und politiſchen Niederſchlag
in einer gnädig zugeſtandenen unzureichenden Be=
rie
BAumg an der Regierung finden könne, ſondern nur
Feuſte hücl; daß der Führer der nationalſozialiſtiſchen Bewe=
om
Reichspräſidenten zur Führung eines Kabinetts
ebenen 644
örrſönlichkeiten berufen wird, das der Natur und Be=
hun
m ſtugg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung Rechnung
trägt.
teilt Ack
usgeliſt mAs wann weiter heißt: Die Auffaſſung des Herrn Reichs=
gartenhtt
Atay den Charakter des Reichskabinetts als einer über=
ym
Regierung aufrechtzuerhalten, liege durchaus auf der
r 3ür/
Auffaſſung der NSDAP., die keine Partei, ſondern
Ruge FAlsbewegung ſei, ſo iſt aus dem ganzen deutlich das
rm dlch en herauszuleſen, der grundfätzlichen Auf=
des
Reichspräſidenten auf Erhaltung
roten Uk
häſidialcharakters der Reichsregierung
rtichanti
tizu werden.
eſtchts dieſer Stellungnahme der Nationalſozialiſten am

d.des Beginns der Verhandlungen über die Regierungs=

AP. als erneute Sabotage des erklärten Volkswil=

muß man ſich auf einen unter Umſtänden außer=
lebhaften
und an Zwiſchenfällen reichen Verlauf der
den Beſprechungen gefaßt machen. Am Schluſſe des Ar=
: nationalſozialiſtiſchen Korreſpondenz wird erklärt, daß
endere Verſuch einer Regierungsbildung von der

Man wird jedoch abzuwarten haben, ob der Reichspräſident von
Hindenburg von ſeiner bisherigen Gepflogenheit, in ſolchen Fäl=
len
die Vertreter der maßgebenden Parteien zu hören, abſehen
wird. Man darf vielmehr annehmen, daß er an der ſeitherigen
Uebung feſthalten wird, um dann aus dem gewonnenen Eindruck
der Lage ſeine Entſcheidung zu fällen.

Hikler oder nichts!

etrachtet wird, der gegenüber ein unverſöhnlicher
Kampf angemeldet wird.
ſer liegen keinerlei Anzeichen dafür vor, daß Herr von
Anwillt wäre, von ſeinem Standpunkt abzugehen. Es
5 der Kanzler die Verhandlungen über die Regierungs=
ſt
fort einleiten wird, nachdem er dem Reichspräſidenten
noch über die innenpolitiſche Situation Bericht erſtattet

CNB. Berlin, 9. Auguſt.
Da Reichspräſident von Hindenburg am morgigen Mittwoch
wieder in Berlin eintrifft, iſt Staatsſekretär Meißner bereits
heute aus ſeinem Urlaub zurückgekehrt. Ebenſo iſt Reichswehr=
miniſter
v. Schleicher ſeit heute nachmittag wieder im Amt. Von
unterrichteter Seite wird uns beſtätigt, daß er in den letzten
Tagen die von uns gemeldete Unterredung mit Adolf
Hitler gehabt hat, und zwar hat ſie im Auftrage des
Reichskanzlers mit dem Zweck ſtattgefunden, feſtzu=
ſtellen
, was der Führer der Nationalſozialiſten
in der Regierungsfrage überhaupt will.
Die Antwort, die Adolf Hitler gegeben hat, ſo heißt es in
der Meldung weiter, entſpricht im weſentlichen der Stellung=
nahme
, die in der nationalſozialiſtiſchen Preſſe mit der Formel
Hitler oder nichts! zum Ausdruck kommt. Der An=
griff
hat dieſe Theſe bereits in der Montagsausgabe aufgeſtellt.
Dieſe Aeußerung wird noch ſchärfer prononciert durch den von
uns bereits vorſtehend zitierten Artikel der Nationalſozialiſti=
ſchen
Korreſpondenz, in dem klipp und klar geſagt wird, daß jeder
andere Verſuch einer Regierungsbildung, als er von der Natio=
nalſozialiſtiſchen
Korreſpondenz gefordert wird, unverſöhnlichen
Kampf finden werde.
In Berliner politiſchen Kreiſen iſt man der
Auffaſſung, daß man zunächſt abwarten muß, wie weit
dieſer Standpunkt zur Regierungsbildung in den Verhandlungen
zwiſchen dem Reichskanzler v. Papen und der Nationalſozialiſti=
ſchen
Führung zum Ausdruck kommen wird, die die zweite Hälfte
dieſer Woche ausfüllen dürfte. Früher iſt mit einer Klärung
kaum zu rechnen. Nach Auffaſſung gut unterrichteter Kreiſe be=
ſteht
ſogar die Möglichkeit, daß die Verhandlungen zu=
nächſt
wieder vertagt werrden, bis ſich die in=
nerpolitiſche
Situation auf Grund der heute beſchloſ=
ſenen
Maßnahmen des Reichskabinetts wieder ſtärker be=
ruhigt
hat. Dazu werden ſicher auch, wie man erwartet,
neuerliche Weiſungen der nationalſozialiſti=
ſchen
Führung beitragen, Weiſungen der Art, wie ſie bereits
von der oſtpreußiſchen Gauleitung erlaſſen worden ſind. Unter
dieſen Umſtänden iſt wohl ſogar damit zu rechnen, daß die ent=
ſcheidende
Phaſe der Regierungsverhand=
lungen
erſt in der nächſten Woche heranreifen wird.
Zenkrum akzepkierk Kanzlerſchaft Adolf Hitlers.
In gut unterrichteten parlamentariſchen Kreiſen wird dem
Nachrichtenbüro des Vdz. erklärt, es beſtehe die Möglichkeit, daß
gegen Ende Auguſt, wenn der Preußenlandtag wieder zu=
ſammentrete
, auch die Frage der preußiſchen Re=
gierungsbildung
geklärt ſei. Es hätten in dieſer
Hinſicht unverbindliche Verhandlungen ſtatt=
gefunden
. Dabei ſei von Zentrumsſeite Wert dar=
auf
gelegt worden, die Nationalſozialiſten für
eine der Stärke ihrer Bewegung entſprechende
verantwortliche Mitarbeit zu gewinnen. Bei der
Verquickung der Regierungsverhandlungen im Reich und in
Preußen würde das Zentrum, ſo verſichert man in den ge=
nannten
parlamentariſchen Kreiſen, einer Kanzlerſchaft
Adolf Hitlers durchaus keine Schwierigkeiten
machen. In faſt allen maßgeblichen politiſchen und parlamen=
tariſchen
Kreiſen wird der augenblickliche Zuſtand der Ver=
waltung
Preußens durch einen Reichskommiſſar als ein
Proviſorium bezeichnet, das noch in dieſem Monat
einem Definitivum weichen müſſe. Da die offi=
ziellen
Verhandlungen erſt nach der Verfaſ=
ſungsfeier
in Fluß kommen, geht man wohl nicht fehl in
der Vermutung, daß die Plenarverhandlungen des Landtages
kaum vor der letzten Auguſtwoche in Gang kommen werden.

Unerhörker Uebergeiff
eines franzöſiſchen Zollbeamken.
Er mißhandelt einen Deutſchen.
Saarbrücken, 9. Auguſt.
In der Nacht zum Dienstag hat ſich an der franzöſiſchen Zoll=
ſtelle
in Bachem bei Merzig ein unerhörter Vorfall abgeſpielt.
Der Redakteur Anton Weller, von der Merziger Volkszeitung,
wurde von einem franzöſiſchen Zollbeamten derartig ſchwer miß=
handelt
, daß ſeine ſofortige Ueberführung in das Kreiskranken=
haus
Merzig notwendig wurde.
Dem Vorfall liegt folgender Tatbeſtand zugrunde: Weller
kam mit ſeinem Kraftwagen von einer Dienſtfahrt aus der Rich=
tung
Losheim. An der Zollſtelle hielt er ordnungsmäßig an.
Die anweſenden beiden Zollbeamten unterzogen darauf den Wa=
gen
einer ſehr genauen Kontrolle. Nach Beendigung der Revi=
ſion
entſtand eine kleine Meinungsverſchiedenheit, wahrſcheinlich
deshalb, weil einer der beiden Zollbeamten in franzöſiſcher
Sprache eine Frage an Weller richtete, die Weller nicht ver=
ſtand
und deshalb auch nicht beantwortete. Der Zollbeamte ge=
riet
darüber ſo in Wut, daß er Weller aus dem Wagen riß, ihn
in das Zollhäuschen ſchleppte und, nachdem er das Licht gelöſcht
hatte, mit Fauſtſchlägen und Fußtritten ſo ſchwer mißhandelte,
daß Weller beſinnungslos wurde. Der herbeigerufene Arzt ord=
nete
ſofort die Ueberführung in das Krankenhaus an, wo Weller
ſchwer verletzt darniederliegt. Die Landjägerei nahm den Tat=
beſtand
auf und erſtattete Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft.
Der Zollbeamte konnte noch nicht verhaftet werden, da er der
Militärgerichtsbarkeit unterliegt.
Reichspoſtminiſterium kündigt die Verkräge
mit den Sendegeſelſchaften.
* Berlin, 9. Aug. (Priv.=Tel.)
Im deutſchen Rundfunk gehen bereits allerlei Dinge vor ſich,
die zu einem Teil bereits der deutſchen Oeffentlichkeit bekannt
gegeben wurden.
Das Reichspoſtminiſterium hat inzwiſchen einen
Schritt von einſchneidender Bedeutung unternommen. Obwohl es
mit den einzelnen Sendegeſellſchaften ſeinerzeit zehnjährige Ver=
träge
über die Sendegenehmigung geſchloſſen hatte, hat es jetzt
allen Sendegeſellſchaften zum 30. September
gekündigt. Das Miniſterium benutzt einen beſonderen Para=
graphen
, der ſeinerzeit vorſorglich aufgenommen worden iſt: Die
Kündigung kann außer der Zeit erfolgen, wenn
dringende Intereſſen des Staates das gebie=
ten
. Jetzt iſt nach Auffaſſung des Miniſteriums ein ſolcher Zeit=
punkt
gekommen, daß der Staat auf ſein Rundfunkrecht betontes
Gewicht legen muß. Daher haben die Sendegeſellſchaften zum
30. September ihre Tätigkeit einzuſtellen. Selbſtverſtändlich haben
die Rundfunkgeſellſchaften ſofort allen ihren Angeſtellten gekün=
digt
. Wahrſcheinlich werden aber die neu zu gründenden Sende=
geſellſchaften
den Facharbeiterſtab der bisherigen Sendegeſell=
ſchaften
übernehmen, während die ſogenannten Parteibuch=
Beamten und Programmatiker auf weitere Mitwirkung ver=
zichten
müſſen.
Der Hochverraksprozeß gegen die ſudekendeutſchen
Volksſport-Führer.
Brünn, 9. Auguſt.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung egen die Volks=
ſport
=Führer erklärte ſich der Angeklagte Petermichel für un=
ſchuldig
. Er ſei niemals der Urheber oder der Teilnehmer von
Anſchlägen gegen den Staat geweſen. An der Spitze der Volks=
ſportbewegung
in Prag hätte er nur deshalb geſtanden, weil er
Turnlehrer war und daher die übrigen Mitglieder ſchulen
konnte. Weiter ſtellte Petermichel in Abrede, daß es ſich bei
dem Volksſport um eine militäriſche Organiſation gehandelt
habe. Wie er weiter erklärte, habe er auch nicht mit reichsdeut=
ſchen
Organiſationen in Verbindung geſtanden. Das Programm
Hitlers kenne er überhaupt nicht; er wiſſe auch nichts von den
Sturmabteilungen Hitlers. Bezüglich des Studentenbundes,
betonte Petermichel, daß der ſogenannten Sportabteilung die=
ſes
Bundes diejenigen Mitglieder des Studentenbundes ange=
hört
hätten, die obligatoriſch an Uebungen für Wettkämpfe teil=
nahmen
. Auch der Angeklagte Metzner bekannte ſich zu keinerlei
Schuld. Nach ſeiner Ausſage habe ſich der Studentenbund deſ=
ſen
Vorſitzender er war, nur der Pflege kameradſchaftlichen Gei=
ſtes
unter den Studenten und der Vertiefung ihrer Bildung ge=
widmet
. Auch der Studentenbund ſo betonte Metzner aus=
drücklich
habe keinerlei Beziehungen zu reichsdeutſchen Orga=
niſationen
unterhalten.

lemerſpielzeit im Kleinen Haus.
Gaſtſpiel Okto Gebühr:

Die Ballerina des Königs.
Laune der Natur gab Otto Gebühr die Aehnlichkeit
Ein unſerer ganz Großen, und ſeine ſchauſpieleriſche Be=
af
ihm dazu zu Weltruhm. Millionen Deutſche und
fin der Welt kennen Otto Gebühr vom Film dem er
güifizierung und Verlebendigung des großen Friedrich,
dierieus Rex, gab, und was der Künſtler damit
Den Volke gab, ſei ihm unvergeſſen und es tröſte ihn
ier die Tatſache, daß er keine andere Rolle auch nur
ernd gleiches Niveau hob. Darüber, daß er ſeine
kellungskunſt erſchöpft in der Verkörperung dieſer ein=
PPerſönlichkeit, die eine Einmaligkeit war im Leben,
SSiedererweckung für die Kunſt durch Otto Gebühr.
jahen wir ihn perſönlich, der uns bisher nur von
and her bekannt war. Und ſeine Darſtellung des
* wie des alten des Friderieus, war das beſte,
oſte und packendſte, das wir ſeit langem von der
9 erlebten. Wie Otto Gebühr geſtern im letzten Akt der
des Königs den alten Fritz gab, das war keine
unſt mehr, das war ein Erleben! Als Kunſt
Et aber eine unerhörte Leiſtung, ein unerhörter Er=
Friderieus war in Wahrheit neu erſtanden und
bei aller feinſt herausgearbeiteten Menſchlichkeit und
e die zur Sagengeſtalt gewordene, der Wirklichkeit
täckte königliche Einzigart.
ooßdem die Königsverkörperung Otto Gebührs nicht
*9 in den Vordergrund rückte, zeugt ſowohl für die
Bhlungsgabe des Künſtlers, wie für die künſtleriſche
9S Gießener Enſembles. In erſter Linie für Maria
eine Barberina ſpielte, wie ſie ſchlechterdings beſſer
wet werden kann. Wie ihre äußere Erſcheinung die
üungen Königs begreiflich erſcheinen ließ, war ihr
Eeleriſch und vor allem ſprachlich ſo wundervoll ge=
man keinen Augenblick in Zweifel kam, eine von
undem Temperament beherrſchte italieniſche Ballerina
Dabei vermied die Künſtlerin jegliche Uebertreibung,
Perſönlichkeit durch weiblichen Charm beſonderen
wußte auch in den grandios geſpielten Schlußſzenen
ſielsſchliche Töne zu finden.
Sliſe Schubert=Jüngling etwas weniger auf=
FNrte, wäre das dem Ganzen ſicher zugute gekommen.

Im übrigen war das Enſemble wieder vorzüglich eingeſpielt
und bot eine fein abgeſtimmt wirkungsvolle Geſamtleiſtung.
Walter Michels General von Winterfeld, Jochen Hauers
Alvensleben, Peter Faſſott dann als Graf Schulenburg, vor
allem aber noch Gert Geigers trefflich dargeſtellter Freders=
dorf
, Wolfgang Kühnes Sington, Raimund Schelcher als
Cocceji, Karl Brucks Garderobeinſpektor erheiſchen beſondere
Erwähnung. Die Vorſtellung iſt eine Glanzleiſtung unſerer
BT
Gießener Gäſte.

* Die göttliche Marianne und die Keuſche Suſanne‟
(s) Belgrad. Selbſtverſtändlich hat auch Südſlawien ſeine
Nationalhymne. Ihr Text iſt eine Verherrlichung der Heimat und
ihre Weiſe klingt feierlich und getragen: Lepa' naſcha domo=
wina
. Allein die Hymne iſt ſchon ein bißchen veraltet, ſo jung
ſie auch iſt. Vor 13 Jahren kannte man ſie kaum und viele blieben
bei ihrem Vortrag ſitzen oder behielten die Hüte auf dem Kopf,
weil ſie eben nicht wußten, daß gerade die Nationalhymne geſpielt
wurde. Trotzdem man kann ſich des Eindrucks nicht erwehren,
daß ſie ſchon überholt iſt. Die eigentliche ſüdſlawiſche Hymne müßte
ganz anders als mit dem Lobe der Heimat beginnen. Etwa ſo:
Frankreich, Frankreich über alles".
Doch was hier verſäumt wurde, bringt man in anderer Weiſe
ein. Man feiert das mütterliche Frankreich eben in der Preſſe
und in langen, wunderſchönen Reden. Man teilt auch mit ihm
Leid und Freud empfindet tränenvoll ſeine Trauer und feiert
jauchzend ſeine Feſte. Natürlich begeht man auf beſonders ein=
drucksvolle
Weiſe den Nationalfeiertag. Den franzöſiſchen, nicht
Daß das Radio dann gewaltig arbeiten
den ſüdſlawiſchen.
muß, wenn die Kehlen der Feſtredner trocken geworden ſind, iſt
wohl begreiflich. Mütterchen Paris verdient es ja auch, denn es
gibt ſo viel ſchönes Geld, allerdings zu gepfefferten Zinſen. Aber,
wer denkt denn heute ſchon ans Zahlen, pfui!
Das Radio ſetzte alſo die Feier des franzöſiſchen Nationalfeſtes
in Belgrad fort, als am Himmel die Sternlein zu blinken be=
gannen
. Es ſpielte und ſpielte und jagte unermüdlich franzöſiſche
Muſik durch den Aether. Offenbach und wieder Offenbach, aus=
ſchließlich
franzöſiſche Tondichter. Zu Ehren der göttlichen Ma=
rianne
, verſteht ſich! Und dann zum Schluß, als Höhepunkt des
Genuſſes, als Zucker auf die Torte Jan Gilberts Walzer aus
der Keuſchen Suſanne‟. Selig lächelnd legten die verſchiedenen
Popowitſche und Gawrilowitſche den Hörer hin und ſchlummer=
ten
ein.
Am nächſten Morgen waren ſie baß erſtaunt. Freilich nicht
ſogleich, ſondern erſt, als ſie die Politika laſen. Das war ein
Grollen und Murren in dem Blatte! Jan Gilbert und franzö=
ſiſche
Nationalmuſik! Der Artikelſchreiber raufte ſich die Haare.
Die Keuſche Suſanne hätte mit der göttlichen Marianne nichts,
aber auch gar nichts zu tun! Jan Gilbert ſei kein Franzoſe, ſon=

dern ſeinem Decknamen zum Trotz ein Deutſcher! Ah, da legſt
Dich nieder und ſtehſt nimmer mehr auf!!
Aber es ſtimmt ſchon: Geboren in Hamburg wohnhaft in
Berlin, heißt er mit ſeinem bürgerlichen Namen Max Winterfeld.

Mit der Kamera zum Geldverdienen Erwerbsanregungen für
Liebhaber=Lichtbildner zur Preſſe=Illuſtrations=Photographie.
Einführung in die Verwertung der Photo=Abdrucksrechte. Mit
Anhang: Die Bilderdruck=Verfahren. Von Carl Dietze, Kart.
2,60 RM. (Porto 15 Pfg.). Verlag Friedr. Carl Dietze, Leip=
zig
O 5, Kirchſtr. 48.
Das Photobuch iſt aufgebaut in dem Beſtreben, dem Photo=
freunde
Mittel und Wege zum Geldverdienen aus der Bildarbeit
zu weiſen, denn auch die Liebhaber=Photographen haben Anſpruch
auf Vergütung für verwertbare Aufnahmen. In dieſer Beziehung
vertritt die zweckvolle Druckſchrift die beſonderen Intereſſen und
Rechte der ernſthaften Lichtbildner.
So wollen wir filmen. Anregungen für die inhaltliche Geſtaltung
des Amateurfilms. Von Alexander Stüler, (Franckſche Ver=
lagshandlung
, Stuttgart.)
So wollen wir filmen, heißt das neue Buch des bekannten und
beliebten Photo= und Filmfachmannes Alexander Stüler, in
dem er Anregungen für die innere Geſtaltung des Amateurfilms
gibt. Stüler erklärt in dieſem Buch, wie man die einzelnen Auf=
nahmen
zu wirkungsvollen Filmen zuſammenſtellt, er ſchafft einen
ganz neuen Eigenſtil für den Amateurfilm und weiſt auch dem
Lehrfilm neue Wege. Von Aufbau und Großaufnahme, vom
Sammelfilm, von der Laufdauer, vom Schneiden und Kleben und
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dieſem Buch die Rede.
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Strecker u. Schröder in Stuttgart.)
In den Vereinigten Staaten gibt es, ſeit die großen Büffel=
herden
vertilgt, die Prärien in Kornfelder verwandelt und die
Reſte der Indianerſtämme in engen Reſervationen zuſammen=
gepfercht
wurden, kein Wildweſt mehr Trapper und Scout,
Cowboy und Goldſucher ſind zu Filmhelden geworden, und ein
Stück urwüchſiger Romantik ſcheint auf immer dahin zu ſein. Mit
Freude wird daher jeder, der damit eine heimliche Sehnſucht
begrub, in dem neuen Buche Hubers alles das wiederfinden, was
er längſt-verſchollen glaubte: tollkühne Fahrten im ſchwanken Rin=
denkanu
durch toſende Stromſchnellen, Schneeſtürme auf vereiſten
Seen, Jagdabenteuer mit Grizzlybär, Elch und Moſchusochſen, Be=
gegnungen
mit ungeheuren Karibuherden, die über die öden
Gründe am großen Sklavenſee ſtampfen, Verbrecherjagden und
Erlebniſſe mit jagenden und fiſchenden Indianerſtämmen. Wer
Nordweſtkanada erleben will, wird zu dieſem Buch greifen müſſen.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 221

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 10. Aug)

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unſerer Vermählung, ſagen wir hiermit
unſeren herzlichſien Dank.
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[ ][  ][ ]

10. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 221 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1932.
der Verfaſſungskag in Heſſen.
rdie Veranſtaltungen in Darmſtadt am
ungstag wird noch mitgeteilt:
ttags 11 Uhr findet auf dem Marienplatz Aufſtel=
d
Vorbeimarſch der Schutzpolizei vor dem
identen ſtatt. Nachmittags von 5 bis 6 Uhr ſpielt das
cheſter auf dem Ebertplatz, zu gleicher Zeit
Tapelle der Schutzpolizei im Orangerie=
eine
Platzmuſik. Am Abend beginnt um 20 Uhr,
ztädt. Feſthalle der Feſtakt, zu dem Staatsprä=
Oberbürgermeiſter eingeladen haben. Die Feſthalle
weiteres betreten werden. Eintrittskarten werden
oegeben. Nach dem Einmarſch einer Ehrenhundertſchaft
zpolizei und der Fahnenabordnungen wird die Feier er=
1 dem Triumphmarſch aus Alda, geſpielt vom Stadt=
Es folgt, vom Volkschor Darmſtadt vorgetragen, der
illt mit Schall von Gluck. Im Mittelpunkt des Feſtakts
Anſprache des Profeſſors Dr. Heller, des Staats=
uers
der Frankfurter Univerſität. Nach dem gemein=
eſang
der erſten und dritten Strophe des Deutſchland=
iw
der Volkschor den Chor Erlöſe dich von Landvai
gtag bringen. Die Feier wird beſchloſſen mit der
Ouvertüre von Richard Wagner, geſpielt vom Stadt=
in
dieſem Jahre werden aus Anlaß des Verfaſſungs=
ortliche
Wettkämpfe um die von der Reichs=
ſſung
zur Verfügung geſtellten Plaketten und Ehren=
ſtattfinden
, die in dieſen Tagen zum Austrag kommen.
in Schreiben des Landkagspräſidenken
an den Staakspräſidenken.
Darmſtadt, 9. Auguſt.
hBräſident des Heſſiſchen Landtages, Pro=
WVerner, hat an den heſſiſchen Staatsprä=
hir
folgendes Schreiben betreffend der Abhaltung
Faſſungsfeiern gerichtet:
Sehr geehrter Herr Staatspräſident!
zu Nr. St. M. 493 I/5348 erläßt das geſamte Miniſterium
foche unterſtellten Behörden eine Anordnung, die im
uch zu dem eindeutigen Beſchluß der Mehrheit des Land=
M. Es iſt durch den Beſchluß des Landtages nicht nur der
des Geſetzes über den Verfaſſungsfeiertag aufgehoben,
siſt mit großer Mehrheit (zwei Drittel Mehrheit) am
Hſtſgender Antrag des Abgeordneten Lenz und Fraktion an=
em
worden:
11. Auguſt wird weder durch öffentliche noch durch in=
banſtaltungen
der Behörden, Schulen und Anſtalten ge=
uitſen
Antrag hat auch die Zentrumspartei, alſo eine Re=
wartei
, geſtimmt. Ich darf Sie darauf aufmerkſam machen,
4Anordnungen:
ientlichen Gebäude in den Reichsfarben zu beflaggen,
fün Schulen für Lehrer und Schüler verbindliche, der Be=
tug
des Tages entſprechende Feiern zu veranſtalten,
Uhie Landesbehörden und Bürgermeiſtereien Verfaſſungs=
tuab
zuhalten,
* Landesbehörden am 11. Auguſt Sonntagsdienſt anzu=
i
Widerſpruch zu dem eindeutigen Mehrheitswillen des
Landtages ſteht. Es würde dann auch dieſem Beſchluß
Ozuages zuwiderlaufen, irgendwelche ſtaatlichen Mittel zur
Mung dieſer Verfaſſungsfeiern zu verwenden.
Ergebenſt gez. Dr. Werner.
ſines Haus. Heute um 20 Uhr Das Land des =
die
große Erfolgsoperette von Franz Lehär. Auch in
geſtaltete ſich die Aufführung der Operette zu einem
werfolg. Als Prinz Su Chong gaſtiert Kammerſänger
Inſentwig vom Badiſchen Landestheater Karlsruhe. Die
EPrinzeſſin Mi ſingt und ſpielt Hertha Greef vom Stadt=
Arinz, früher langjährige 1. Soubrette am Heſſiſchen Lan=
A und als ſolche in Darmſtadt noch in beſter Erinnerung.
ſeferdecker, eine gebürtige Darmſtädterin, ſingt die Rolle
Die Spielleitung hat Karl Heyſer. Am Pult ſteht Ka=
AAuguſt Vogt, in Darmſtadt durch ſeine Konzerttätigkeit
Ihbekannt. Ende 22.30 Uhr. Preiſe B. Morgen Don=
Bieder Otto Gebühr als Fridericus Rex in Balle=
Ktönigs. Anläßlich des Verfaſſungstages iſt die Tages=
ch
)onnerstag nur von 111 Uhr geöffnet.
beſus im autogenen Schweißen. An der Städtiſchen Ge=
Be Darmſtadt beginnt am Montag, dem 15. Auguſt, um
ſirektion der Schule, Landgraf=Philipp=Anlage 6. zu
nrnal darauf hin, daß die Konfirmandenſtunde
andehaus, Kahlertſtraße 26, ihren Anfang nimmt, und
lche, die noch nicht angemeldet ſind, haben ihren Tauf=
ſud
ringen.
ſindet im Orpheum ein Gaſtſpiel von prominenten
der Frankfurter Oper Die Lachtauben ſtatt.
rominente Künſtler Frankfurts ſind für das nur 2 Tage
Gaſtſpiel gewonnen worden: Gertrud Riedinger,
Karl Piſtorius, Tenor; Emil Seidenſpin=
irhuffo
und Tänzer; Hanns Gareis, ſingender Kapell=
ie
Konference des Abends hat Herr Fritz Emmel.
lebhafteſte Anerkennung bei Publikum und Preſſe Schwank oder Luſtſpiel ſein muß?
r Vervollſtändigung des Abends bingt das Pelzmode=
Ver=Frankfurt a. M., Roßmarkt, eine Schau der neueſten
Rwodemodelle genannt Im Zeichen der Pelze‟.
Ritteilungen folgen.
waldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Nachdem die Orts= Kulturdokument unſerer Zeit.
anz und Groß=Gerau einen genußreichen Wandertag
Aern unſerer Umgebung mit einem Aufſtieg auf den
i hinter ſich hatten, trafen ſie am Sonntag nachmittag
al der Ortsgruppe Darmſtadt zu einem gemütlichen
ſein mit den hieſigen Klubgenoſſen und ihren Fa=
Der 2. Vorſitzende, Herr Direktor Schrauth, wies in
füßungsanſprache auf den Geiſt der Volksgemeinſchaft
im Odenwaldklub ſeit jeher, auch in dieſer Zeit der
Mainzer Klubgenoſſen, Herr Joſt, hob in ſeinen ſehr angenehme und kurzweilige Unterhaltung!
er die Schönheiten der Darmſtädter Umgebung be=
vor
. Bei wirklich guten Muſikvorträgen der Haus=
nen
Liedern und heiteren Darbietungen der Darm=
baenoſſen
, der Herren Fay und Penk, nahte die Ab=
nur
zu raſch.
Geflügelzuchtverein Darmſtadt e. V. hielt ſeine Mo= auf dem Spielplan bleiben.
ammlung ab, wobei mehrere Mitglieder, welche
Jahre treu zum Verein geſtanden haben, durch die
e. die Herren Jungmann, Heß, Brohm, Geiger, Kün=
Herrn Treuſch bittet der Ehrenvorſitzende, Herr heimnisvolle M.
1. Vorſitzenden, er möchte in Anerkennung ſeiner gro=
ſte
um den Verein, wenn er auch noch nicht 25 Jahre
rung dankend an. Durch die Herren Schmidtmer,
gönt.

*Die Ooppelgängerin der Parin.
Die Frau, die off die Zarin ſpielke‟ Die Ochrana und die Doppelgängerin. Seltſame
nach der Revolukion. Eine geheimnisvolle Perſönlichkeik.

Tragiſches Ende einer berühmken Frau.
Die Mitglieder der ehemaligen ruſſiſchen Hofgeſellſchaft, die
der Revolution entronnen ſind, leben meiſt im Auslande, wo ſie
vor Verfolgungen ſicher ſind. Nur wenige, die politiſcher Um=
triebe
nicht verdächtig waren und keine Mittel zur Flucht hatten,
blieben in Rußland. Zu ihnen gehörte eine der geheimnisvollſten
Perſönlichkeiten in der Umgebung des Zarenpaares, nämlich
Jeliſſaweta Iwanowna Malygin, die Doppelgängerin der Zarin.
Dieſe Frau, deren Lebensſchickſal durch ihre große Aehnlichkeit
mit der ehemaligen ruſſiſchen Herrſcherin geſtaltet wurde, ſtarb
vor einigen Tagen in Leningrad, da ſie von einem Auto über=
fahren
wurde, als ſie auf der Straße mit Spitzen ſtand, die ſie
zum Kauf den Vorübergehenden anbot. Sie lebte in den letzten
Jahren nur vom Verkauf der Reſte einer einſtmals fürſtlichen
Haushaltung.
Als zum erſten Male bei einem Hofball in Petersburg die
Aehnlichkeit dieſer Frau mit der Zarin feſtgeſtellt wurde, er=
regte
dieſe Tatſache nur das Intereſſe der Hofgeſellſchaft, da der
Zar ſich die Frau vorſtellen ließ und einen Vergleich zwi=
ſchen
ihr und ſeiner Gemahlin anſtellte, bei dem er tatſächlich
eine faſt lächerlich anmutende Aehnlichkeit feſtſtellte. Es war im
Jahre 1902. Der damalige Miniſter des Innern Plehwe, der
am 28. Juli 1904 in Petersburg ermordet wurde,
benutzte aber dieſes Spiel der Natur, um dadurch einen
Schutz für die Zarin zu ſchaffen.
Er erbat vom Zaren die Erlaubnis, dieſe Doppelgängerin der
Kaiſerin bei öffentlichen Veranſtaltungen die Zarin ſpie=
len
zu laſſen, da dadurch die Arbeit der Geheimpolizei be=
trächtlich
entlaſtet wurde. Damals ſtand der Nihilismus auf dem
Höhepunkt ſeiner Entwicklung, und es war ſchwer, die Mitglie=
der
feſtzuſtellen. Aus den höchſten Geſellſchafts= und Beamten=
kreiſen
ſetzten ſie ſich ebenſo zuſammen, wie aus den Kreiſen der
Studenten und Arbeiterſchaft. Man konnte nie wiſſen, woher ein
Attentat kam, auch wenn in die Nähe des Herrſcherpaares nur
die Mitglieder der Hofgeſellſchaft gelaſſen wurden. Darum wurde
auch über die Perſönlichkeit dieſer Doppelgängerin das tiefſte
Stillſchweigen bewahrt.
Billiger Sonderzug der Reichsbahndirektion Mainz.
Ins Neckar= und Salzachtal gehts mit dem Wochenend=
Sonderzug der R.B.D. Mainz vom Samstag, 13. Aug., vor=
mittags
, bis Sonntag, 14. Aug., abends. Der gewaltigen
Woge des Großſtadtlebens in landſchaftlich ungemein reizvoller
Gegend vertraut ſich der Reiſeteilnehmer mit ſeiner Ankunft in
Stuttgart um 11 Uhr 50 Min. an. Wen die Vergangenheit
lockt, der beſucht die Muſeen, Galerien und Sammlungen, Schlöſſer
und Denkmäler; der Sportfreund geht zu den ſchönen Schwimm=
bädern
, beſichtigt die zahlreichen Spielplätze. Dem wirtſchaftlich
Intereſſierten geben die modernen Zweckbauten der Induſtrie, des
Verkehrs, Gewerbes und Handels wertvolle Einblicke, und wer
moderne Wohnarchitektur beſuchen will, dem bieten die Siedlungen
ſchönſte Gelegenheit. Am Sonntag fährt der Zug zunächſt weiter
nach Marbach a. N., dem Geburtsort Schillers, dem Wallfahrts=
ort
eines kulturell intereſſierten Deutſchen. Das Schiller= National=
muſeum
, ein Prunkbau, iſt eine Huldigung vor dem Genius des
größten Schwaben. In der Alexanderkirche zeigt ſich ſüddeutſche
Gotik, deren edelſte Sprache dann am Nachmittag durch die Weiter=
fahrt
bei ausreichendem Aufenthalt in Maulbronn zur Gel=
tung
kommt. Der Mittelrheiner kennt das durch die Ungunſt der
Jahrhunderte ſchwer geſchädigte Idyll von Kloſter Eberbach. Ihm
wird Maulbronn zu einer Offenbarung mittelalterlicher geiſtiger
Kultur. Kloſtergarten, Kreuzgang mit Brunnenkapelle ſind ein=
zige
Ruhepunkte für einen Stimmungen zugänglichen Großſtadt=
menſchen
, wo er aufatmen, wo er innerlich zur Ruhe kommen
kann. Nur ſchwer wird man ſich losreißen, um, in die Abend=
dämmerung
hineinfahrend, wieder in die Heimat zu kommen. Für
den um 50 Prozent ermäßigten Fahrpreis, der je nach dem Ein=
ſteigebahnhof
5,90 bis 9,30 RM. beträgt, kann der Teilnehmer ein
ſchönes Wochenende verleben. Nähere Auskunft erteilen die Fahr=
kartenausgaben
und die amtlichen Reiſebureaus.

Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Union=Theater.
Der unbekannte Gaſt ein Szöke Szakall=Film.
Der Film iſt gut. Die Bildfolgen ſind auch phototechniſch aus=
n
neuer Kurſus in autogenen Schweißen. Intereſſen= gezeichnet. Szöke Szakalls Humor iſt von einer ausgeſprochenen
eilzunehmen wünſchen, werden gebeten, ſich baldigſt Eigenart, die ſeiner vornehmen zurückhaltenden Darſtellungskunſt
liegt, wie kaum einem zweiten Filmkomiker. Die Regie E. W.
Emos ſtellt alle Darſteller in dieſem Film es ſind eine ganze
ſannesgemeinde. Um Irrtümer zu vermeiden, weiſen Reihe erſter Kräfte an den rechten Platz, und es iſt auch inter=
eſſant
, Lucie Engliſch einmal in 1000 Nöten zu ſehen. Es iſt
ürks am Mittwoch, den 10. Auguſt, nachmittags 5 Uhr, auch zuzugeben, daß die Handlung ſehr nett aufgebaut iſt, wenn
in und Mädchen zuſammen um 5 Uhr zu erſcheinen die ihr zugrunde liegende Idee auch nicht gerade durchaus ori=
ginell
iſt. Verwechſlungs= und Situationskomik, die ſich ergibt aus
einer kleinen Schwindelei der Lucie Engliſch Frieda, die ihrem
Papa in der Provinz vorlügt, ſie habe in Berlin einen reichen
Mauben über Darmſtadt. Sonntag, 14., und Montag, Villenbeſitzer geheiratet, während es in Wirklichkeit nur ihr
Chauffeur iſt. Es ſoll alſo nichts gegen dieſen Film geſagt wer=
den
, wenn wir wieder einmal die Frage aufwerfen, ob es not=
wendig
iſt und unerläßlich. Wochen und Monate hindurch dem
heutigen deutſchen Lichtſpieltheaterbeſucher Luſtſpiele vorzuführen,
in denen Sektgelage und Tanztees die Hauptrolle ſpielen. Haben
wir wirklich keine Filmdichter mehr, die endlich einmal neue
eines Heiteren Abends im Frankfurter Zoo löſte die Ideen in die Schwankliteratur bringen, wenn es denn überhaupt
In der Wochenſchau wird u. a. die viel umſchriebene Szene
gezeigt, in der Reichskanzler von Papen. Arm in Arm mit
Miniſterpräſident Held bei der Stuttgarter Konferenz zu ſehen iſt.
Eine Woche deutſcher Geſchichte iſt überhaupt ein intereſſantes
AA
Reſi=Theater
bringt neben zwei draſtiſch=komiſchen Tonfilmen das entzückende
Luſtſpiel Opernredöute, das immer noch wir haben es bei
früherer Aufführung bereits geſagt eines der amüſanteſten
und gelungenſten Luſtſpiele iſt ſpritzige Handlung, einſchmei=
chelnde
Muſik, liebenswürdige Darſteller (Georg Alexander.
ſenheit in vorbildlicher Weiſe wirkſam iſt. Der 2. Vor= Liane Haid u. a.) und einfallsreiche und ſorgfältige Regie. Eine
*
Die Helia=Lichtſpiele, zeigen ab heute Greta Garbo und
John Gilbert in einer der ſtärkſten Leiſtungen des Films: Anna
Karenina, nach dem berühmten Roman von Leo Tolſtoi. Dieſer
Film kann anderweitiger Verpflichtungen halber nur wenige Tage
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute und folgende Tage ein
rernnadel ausgezeichnet wurden. Es ſind dieſes: Frau / Doppelprogramm von Format, und zwar das neue volkstümliche
Tonfilm=Luſtſpiel Skandal in der Parkſtraße mit Fritz Kampers,
sberger und Wagner. Herr Brohm berichtet über Kurt Lilien, Camilla Spira u. v. a. und im zweiten Teil den
gronik. Nach der Ehrung der Jubilare durch den 1. unerhört ſpannenden und packenden Kriminal=Tonfilm Das ge=
Schloßbeleuchtung in Heidelberg. Sonderfahrten S. W. B.
tätig iſt, doch die ſilberne Ehrennadel tragen, welches Werner Kronau. Die für Donnerstag urſprünglich aus Anlaß
ammlung freudig begrüßt wurde, und Herr Treuſch des Verfaſſungstages angekündigte Schloßbeleuchtung iſt auf
Samstag dieſer Woche verlegt worden. Die bei Sportkolb ge=
Schneider wurde der Abend mit muſikaliſchen Darbie= löſten Karten für den S.W.B.=Omnibus behalten für Samstag
ihre Gültigkeit.

Die Frau verſchwand aus der Hofgeſellſchaft und hatte die
Aufgabe, in unruhigen Zeiten in der Oeffentlichkeit die Rolle
der Zarin zu ſpielen, wenn die Anweſenheit der Herrſcherin bei
öffentlichen Veranſtaltungen notwendig war. Der Chef der Ge=
heimpolizei
, der Ochrana, wußte allein um dieſe Aufgabe der
Frau Malygin. Selbſt ſeine Angeſtellten hatten, wie er nach der
Revolution in einer franzöſiſchen Zeitung berichtete, keine
Ahnung, daß die Frau, die ſie bewachten, nicht die Zarin, ſon=
dern
ihre Doppelgängerin war.
Von der franzöſiſchen Königin Marie Antoniette,
die ein ähnliches tragiſches Schickſal hatte wie die Zarin, erzählt
man, daß auch ſie eine Doppelgängerin hatte, die in der Oeffent=
lichkeit
, bei Bällen und Tanzfeſtlichkeiten ſich als Königin Marie
Antoniette incognito ausgab und durch ihr ausſchweifendes
Leben der wirklichen Königin viel Feinde ſchaffte, da die Bür=
ger
dieſe Doppelgängerin für die richtige Königin hielten.
Die Doppelgängerin der Zarin ſpielte nicht eine ſo ver=
hängnisvolle
Rolle. Im Gegenteil, ſie ſchützte ihre Herrin,
denn die Nihiliſten, die bis in die höchſten Hofkreiſe ihre
Verbindungen hatten, wußten, daß oft gar nicht die Zarin
an der Seite ihres Gemahls erſchien, ſondern ihre Doppel=
gängerin
,
und ſie ſind ſicherlich dadurch von manchem Anſchlag zurückgehal=
ten
worden. Dagegen wäre der Frau Malygin ihre Aehnlichkeit
mit der früheren Zarin nach der Revolution beinahe einmal
verhängnisvoll geworden. Kurze Zeit nach der Ermordung der
Zarenfamilie, als die abenteuerlichſten Nachrichten über Flucht
und Rettung des Zarenpaares im Volke umliefen, wurde ſie
von einem ehemaligen Hofbedienſteten geſehen, der ſofort Lärm
ſchlug und auf der Straße erklärte, daß dies die Zarin wäre,
die er ſehr gut kannte, da er ſie hundert Mal geſehen hatte. Die
Frau wäre beinahe totgeſchlagen worden. Im letzten Augenblick
wurde ſie durch einige Soldaten gerettet, die ſie auf das Kom=
miſſariat
brachten. Hier wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um die
Doppelgängerin der Zarin handelte, von der man ſich zur Zaren=
zeit
geheimnisvolle Dinge erzählte, ohne daß irgendein Menſch
etwas Genaueres über ſie wußte. Nun iſt auch dieſe geheimnis=
volle
Perſönlichkeit, die eine der intereſſanteſten Frauen des
Zarenhofes war, geſtorben.
Der Polizeibericht meldet:
Abhanden gekommene Handwagen. Ein 73jähr.
Inſaſſe der Provinzial=Heil= und Pflegeanſtalt Eberſtadt verließ
anfangs Juli 1932 unberechtigterweiſe die Anſtalt und trieb ſich
ſeither in Darmſtadt und Umgebung herum. In dieſer Zeit hat
derſelbe in etwa 12 Fällen bei Leuten, die in der Umgebung von
Darmſtadt wohnen, ſich Handkarren und Schubkarren geliehen und
die Karren in Darmſtadt verkauft. Ein großer dieſer Karren
konnte ſichergeſtellt und dem Eigentümer wieder zugeführt werden.
Es fehlen noch Leiterſchubkarren, die in Darmſtadt abgeſetzt wur=
den
. Die Abnehmer dieſer Karren werden erſucht, ſich umgehend
bei der Kriminalpolizei Darmſtadt (Zimmer 2) zu melden, damit
ſie nicht Gefahr laufen, ſtrafrechtlich verfolgt zu werden.
Geſtohlen wurde: Am 1. Auguſt 1932 gegen 13 Uhr
in der Hügelſtraße ein zweirädriger Feder=Scherenwagen ( Weiß=
binderwagen
) mit ſchwarz=weiß=rot geſtrichenen Kopfbrettern.
Im Realgymnaſium wurden aus den Kleidern der dort tätigen
Arbeiter eine ſilberne Herrenuhr Marke Nova mit Goldrand und
Fabriknummer 836 und eine Herrennickeluhr mit blauen Zeigern
und arabiſchen Ziffern entwendet. In der Grafenſtraße wurde
aus einer an einem dort aufgeſtellten Fahrrad befindlichen Akten=
taſche
ein graubrauner Pullover mit rotbraunem Kragen und
Aermelaufſchlägen, von einem Zimmerplatz im Elfeicherweg eine
graue Wagenplane mit der Aufſchrift Karl Schimmer, Zimmer=
geſchäft
, Darmſtadt und in der Oſannſtraße eine mit dem Namen
Johann Georg Breuler verſehene Milchkanne mit 5 Liter Milch
geſtohlen.
Wer hat die Uhr gefunden? Am 27 Juli 1932 iſt
bei einem Verkehrsunfall Ecke Wilhelminen= und Eliſabethenſtraße
einer am Unfall beteiligten Perſon eine goldene, runde Damen=
armbanduhr
mit Goldzahlen und Goldzeiger abhanden gekommen.
Hinweis für Radfahrer und Kraftfahrzeug=
halter
. In der Letztzeit ſind Fahrraddiebe beſonders häufig
aufgetreten. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Beſitzer der Räder faſt
durchweg ihre Fahrräder weder angeſchloſſen, noch ſonſt für die
Sicherung derſelben irgendwie Sorge getragen hatten und ſo den
Fahrradmardern die Arbeit ſehr leicht machten. Um die Fahrrad=
diebſtähle
zu unterbinden, empfiehlt es ſich, für die Sicherung der
Räder mehr bedacht zu ſein und ſie auf keinen Fall ungeſichert
hinzuſtellen. Wir warnen allgemein vor dem Ankauf von ge=
brauchten
Fahrrädern und ſtellen beſonders heraus, um den Käu=
fern
Unannehmlichkeiten zu erſparen, daß dieſe ſich jeweils hin=
ſichtlich
des rechtmäßigen Erwerbes vergewiſſern ſollten. Am
27. Juli 1932 in den Mitternachtsſtunden wurden die Bereifungen
von zwei im Hofe der Brauerei Oſtertag, Hügelſtraße 27, aufge=
ſtellten
PKW. mit einem ſcharfen Gegenſtand durchſtochen.
Sachdienliche Mitteilungen, die auf Wunſch vertraulich be=
handelt
werden, werden bei der Kriminal=Abteilung des Polizei=
amts
Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, entgegengenommen.

Jagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes am
13. Auguſt, vormittags 9 Uhr: 1. Klage des badiſchen Bezirks=
fürſorgeverbandes
Stadt Mannheim gegen den heſſiſchen Bezirks=
fürſorgeverband
Kreis Heppenheim, wegen Erſatz von Fürſorge=
koſten
für die Familie Ludwig Eiſenhauer. 2. Klage des heſſ.
Bezirksfürſorgeverbandes Kreis Heppenheim gegen den heſſ. Be=
zirksfürſorgeverband
Kreis Erbach, wegen Erſatz von Pflegekoſten
für den Wilhelm Hartmann aus Weiten=Geſäß. 3. Klage des
Johann Klee 10. zu Viernheim gegen die Entſcheidung des Kreis=
amts
Heppenheim vom 21. Mai 1932, wegen Nichterteilung der
Erlaubnis zum Ausſchank von Wein in ſeiner Kaffeewirtſchaft in
Viernheim, Lampertheimer Straße 3. 4. Klage des Hans
Saemann zu Groß=Gerau gegen die Entſcheidung des Kreisamts
Groß=Gerau vom 15. 6. 1932, wegen Nichterteilung der Erlaub=
nis
zum Betrieb einer Schankwirtſchaft im Hauſe Sandböhl 3.
5. Klage des Leonhard Beck zu Bürſtadt gegen den Beſcheid des
Kreisamts Bensheim vom 23. Juni 1932, wegen Nichterteilung
eines Wandergewerbeſcheines 6. Klage des Salomon Moczyd=
lower
zu Offenbach a. M. Große Marktſtraße 34, gegen den Be=
ſcheid
des Kreisamts Offenbach vom 8. 6. 1932. wegen Nichter=
teilung
eines Wandergewerbeſcheines

Lokale Veranſtalkuugen.

Oſe bierunter erſcheinenden Notizen find ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritiſk.
Schuls Felſenkeller bietet heute in einem Streich=
konzert
, ausgeführt vom Stadtorcheſter, alte und neue Operetten
bei freiem Eintritt.
Im Herrngarten=Café findet heute ein Rheiniſcher
Abend ſtatt. (Vgl. Anzeige.)
Vereinskalender.
Der Stahlhelm B. d. F. Ortsgruppe Darmſtadt.
Freitag, den 12. Auguſt, 8.30 Uhr abends, Pflichtverſammlung bei
Sitte (Karlſtraße 15). Endgültige Anmeldung für Berlin. Vor=
trag
. Anzug: Kluft. Erſcheinen Dienſt.
Tageskalender für Mittwoch, den 10. Auguſt.
Union=Theater: Der unbekannte Gaſt, Helia=Lichtſpiele: Anna
Karenina. Palaſt=Lichtſpiele: Skandal in der Parkſtraße‟
und Das geheimnisvolle M. Heag=Fahrt: Nachmittags
1 Uhr nach Waldamorbach. Heſſ. Autobus=Verkehrs=Geſ.
Rheinſtr. 5: 12.30 Uhr: Sonderfahrt nach Bad=Nauheim.
Fürſtenſaal, Grafenſtraße. Nachm. 4 Uhr und abends 8.15 Uhrs
Lichtbildervortrag über Krebskrankheit. Konzert: Schuls
Felſenkeller.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 221

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 10. Aug

Die Ernkevorſchähungen für Heſſen.

Beſſere Getreideernte, geringerer Frühkartoffelertrag,
gleicher Ertrag an Wieſenhen wie im vergangenen Jahr.

Nach den vom Heſſiſchen Landesſtatiſtiſchen Amt abgeſchloſſenen
Berechnungen der Erntevorſchätzung iſt die diesjährige Getreide=
ernte
in Heſſen beſſer ausgefallen, als im vergangenen Jahr. Auf
den Hektar wurde im Durchſchnitt ein Ertrag von 20 Doppelzent=
nern
Winterroggen (gegenüber 16 Dz. im vergangenen Jahre),
23,1 Dz. Winterweizen (20,8 Dz.), 23,00 Dz. Sommergerſte (22,8
Dz.) und 20 Dz. Hafer (18,7 Dz.) erzielt. Da ſich die Anbaufläche
an Winterweizen recht beträchtlich vermehrt hat, ergibt die Vor=
ſchätzung
eine Winterweizenernte von 82 000 To. (gegen 68 000
To. im vergangenen Jahr), von 110 000 To. Winterroggen (80 000
To.), während bei Sommergerſte, bei der die Anbaufläche fühlbar
zurückgegangen iſt, der Ernteertrag pro Hektar kaum höher als im
Vorjahr iſt, ſo daß hier eine Ernte von nur 99 000 To gegenüber
109 000 To. im vergangenen Jahr zu verzeichnen iſt. Trotz etwas
verringerter Anbaufläche wird die Ernte an Hafer mit 96 000 To.
um etwa 4000 To. höher ſein als im vergangenen Jahre, während
bei Frühkartoffeln der durchſchnittliche Ernteertrag mit 128 Dz.
pro Hektar gegenüber dem Vorjahrsertrag, wo er 147 Dz. betra=
gen
hatte, erheblich zurückbleibt. Trotz Ausdehnung der Anbau=
fläche
beziffert ſich der diesjährige Ernteertrag an Frühkartoffeln
auf nur etwa 95 000 To. gegenüber 100 000 To. im vergangenen
Jahre. Der Ertrag an Wieſenheu iſt mengenmäßig etwa ebenſo
groß wie im Vorjahre. Er wird auf etwa 245 000 To. geſchätzt.
wobei die grün verfütterten Mengen auf Heu umgerechnet worden
ſind. Der endgültige Ernteertrag kann natürlich noch durch die
Wetterverhältniſſe beeinflußt werden.

J. Griesheim, 9. Auguſt. Unfall. Geſtern vormittag,
gegen 11 Uhr, wurde der Handelsmann Karl Stern von hier,
als er am Gaſthaus Zur Poſt die Neue Darmſtädter Straße
nach der linken Seite mit ſeinem Fahrrad überqueren wollte, von
dem Lieferauto der Bäckerei Weber angefahren. Er fiel dabei
zu Boden und trug eine blutende Kopfverletzung davon. Nach
Anlegung eines Verbandes wurde er mittels einer Fahrbahre
in ſeine Wohnung verbracht. Stern ging neben einem Fuhrwerk
her, unterhielt ſich mit dem Beſitzer und hat jedenfalls, als er
die Straße überquerte, das von hinten kommende Fahrzeug nicht
wahrgenommen. Wen die Schuld an dem Unfall trifft, wird die
Unterſuchung ergeben. Am Mittwoch, den 10. Auguſt, nachmit=

tags 3 Uhr. findet im 4. Schulhauſe (neben der Bürgermeiſterei),
im Saale der Kochſchule, eine Säuglingsberatungs=

ſtunde ſtatt. Am Mittwoch, den 10. Auguſt, abends 8 Uhr
findet auf dem Rathaus eine Gemeinderatsſitzung ſtatt.

Cp. Pfungſtadt, 9. Aug. Omnibusausflug. Die hieſige
Ortsgruppe des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und Krie=
gerhinterbliebenen
undernahm am Sonntag einen vom Wetter
begünſtigten Omnibusausflug nach Bad=Kreuznach und Bad=
Münſter am Stein. Am Sonntag fand hier auf den neuen
Schießſtänden der Schützengeſellſchaft Pfungſtadt das 3. Gau=
ſchießen
des Heſſiſchen Schützenbundes (Sitz Darmſtadt) ſtatt.
Von auswärts waren Schützen vor allem aus Darmſtadt, Ar=
heilgen
und Ober=Ramſtadt erſchienen. Die Gruppenpreiſe fielen
der Reihe nach an Fledermaus‟ Darmſtadt, Tell Ober= Ram=
ſtadt
, Feurio‟ Darmſtadt und Tell Darmſtadt. Im Werbe=
ſchießen
konnten Heinrich Junk=Darmſtadt und Paul Prommer=
Pfungſtadt die erſten Plätze belegen.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 9. Auguſt. Nächtlicher Ueber=
fall
Erſt jetzt wird bekannt, daß in der Nacht vom Freitag
auf Samstag der hier wohnhafte Schneidermeiſter Skrodzki auf
dem Nachhauſewege von Darmſtadt nach Nieder=Ramſtadt, im
Stadtwald, in der Nähe der ſogenannten Vier Buchen, aus dem
Walde heraus angehalten und nach Leiſtung von Widerſtand
ſcharf beſchoſſen wurde. Skrodczi, der ſich in Begleitung ſeiner
Ehefrau befand, ergriff die Flucht und entging damit einer Ver=
letzung
, obſchon ihm die Kugeln um den Kopf pfiffen. Das ſo=
fort
von dritter Seite alarmierte Ueberfallkommando ſuchte die
Stelle unter Zuhilfenahme eines Polizeihundes ab, jedoch erfolg=
los
. Die Täter hatten in der Zwiſchenzeit das Weite geſucht.
C Ober=Ramſtadt, 9. Aug. Nachdem nun endlich ſeit Sonn=
tag
dieſer Woche ſchöneres Erntewetter eingetreten, wird dieſes
auch tatkräftig ausgenützt. Ueberall regen ſich fleißige Hände,
um die gereifte Frucht abzumachen und einzufahren. An ſich ver=
zögern
ſich die Arbeiten noch dadurch, daß das meiſte Getreide mit
der Senſe geſchnitten werden muß An den Dreſchmaſchinen
herrſcht Hochbetrieb, und wenn das Wetter wenigſtens noch vier=
zehn
Tage ſchön bleibt, wird das meiſte Getreide abgeerntet
ſein.
Roßdorf, 8. Aug. Krankenkaſſenmeldeſtelle.
Die Meldeſtelle der Ortskrankenkaſſe befindet ſich nunmehr dahier
Bahnhofſtraße 61, im Hauſe des Meldeſtelleinhabers Johann
Friedrich Poth. Die Kaſſeſtunden finden wie ſeither täglich von
912 Uhr ſtatt. Aus dem Gemeinderat Vorarbeiter
Johs. Konrad Emig hat ſein Mandat als Ratsmitglied nieder=
gelegt
. Nach Feſtſtellung der Wahlkommiſſion kommt als Nach=
folger
Landwirt Georg Konrad Barth in Betracht.
An, Groß=Zimmern, 8. Aug. Schwerer Motorrad=

fc Mfer Kſctſtäu Na Drescgeid A eſef ſch
ſchwindigkeit wollte er eine Kurve nehmen, wobei er, wie es
üblich iſt. mit den Füßen ſteuern half. Er blieb jedoch mit
dem einen Fuße an einer Unebenheit hängen, kam mit dem Fuße
ſo in die Maſchine, daß er buchſtäblich nach rückwärts gedreht
wurde. In ſchwer verletztem Zuſtande wurde er nach Hauſe
gebracht
T. Gundernhauſen, 9. Aug. Der Schützenverein Gun=
dernhauſen
feierte ſein 25jähriges Jubiläumsfeſt, welches zugleich
mit einem Preisſchießen verbunden war. Die Schützenvereine aus
der Umgegend hatten ſich hierzu ſehr zahlreich eingefunden. An=
läßlich
des Preisſchießens waren 40 hübſche, zum Teil recht anſehn=
liche
Preiſe vorhanden, die ſämtlich an die beſten Schützen zur
Verteilung gelangten. Unter dieſen Preiſen, welche größtenteils
von Freunden und Gönnern des Schießſports geſtiftet worden
waren, befand ſich auch ein vom Großherzog geſtifteter Preis.
Erwähnt ſei ferner die Ehrung des Schützenmitgliedes Jakob Hor=
neff
2. Als Mitbegründer und eifriger Förderer des Schützen=
vereins
wurde demſelben eine Auszeichnung des KK= Schützen=
verbandes
durch den anweſenden Verbandsvorſitzenden überreicht
Noch weitere 6 Mitbegründer wurden durch Diplome geehrt.
X. Dieburg. 8 Aug. Die Monatswanderung des hieſigen
Odenwaldklubs hatte ein durch beſondere landſchaftliche
Schönheiten ausgezeichnetes Gebiet unſeres Heimatgebirges ge=
wählt
. Von Schöllenbach, deſſen alte Wallfahrtskirche, einſt eine
Stätte des Quellenkultus, beſichtigt wurde begann der ſteile
Aufſtieg zu dem hoch gelegenen Ort Heſſelbach. An den Spu=
ren
des Kaſtells des römiſchen Limes vorbei wurde bald der
Wald erreicht, nach einer Weile die bayeriſche Grenze über=
ſchritten
. Im Nachbarland lag das Ziel der Wanderung, die
drei Seen, ein in ſtiller Waldeinſamkeit gelegenes, wenig
bekanntes und beſuchtes Stückchen Naturſchönheit von eigenem
Reiz; in der Wald= und Waſſerlandſchaft war es ſchön zu lagern.
Der weitere Weg führte noch eine Weile der alten Römerſtraße
entlang, bis es hinab in den Eutergrund mit dem gleichnami=
gen
maleriſchen Gebirgsdörfchen, ging. Dann folgte noch ein=
mal
ein Anſtieg zum Bullauer Bild, worauf ſich der Waldweg
zum Ausgang ſenkte. Erlenbach wurde durchſchritten, und bald
war das Endziel des Tages, Erbach, erreicht, von wo die Heim=
fahrt
erfolgte.
4a. Hainſtadt, 9 Aug. Freiwilliger Arbeitsdienſt.
Im Wege des Freiwilligen Arbeitsdienſtes ſollen hier größere
Waldarbeiten zur Durchführung gelangen. Außerdem ſoll der freie
Platz vor dem Gaſthaus Zum Engel zu einer Anlage herge=
richtet
werden. Der Gemeinderat hat der Durchführung dieſer
Arbeiten im Freiwilligen Arbeitsdienſt bereits zugeſtimmt,
Außerdem wurde in der letzten Gemeinderatsſitzung der Wald=
wirtſchaftsplan
für 1933 mit einem Hiebſatz von 825 Feſtmetern
Holz genehmigt.

Dk. Wald=Michelbach, 7 Aug. Bautätigkeit und Un=
glücksfall
. Die Lage im hieſigen Bauhandwerk iſt ein ge=
treues
Spiegelbild unſerer Zeit. Abgeſehen von dem Neubau
des Dentiſten Nicklas in der Bahnhofſtraße und dem Anbau des
Apothekers Schaffnit in der Hauptſtraße ruht die Bautätigkeit
in dieſem Jahre vollſtändig. Leider ereignete ſich geſtern am
Neubau ein Unglücksfall, der noch glimpflich verlief. Der Bau=
arbeiter
Philipp Jäger ſtürzte mit dem Mörtelkübel rücklings
vom 2. Stock in den Keller und war längere Zeit bewußtlos;
glücklicherweiſe erwieſen ſichidie Verletzungen nur als leichterer
Natur.

Die Lanpſcile und die Tohiien Aufgaben vei

Der Lehrer als Menſch. Das ſoziale Programm einer vorbildlichen Schnle.
Eine Schar Heimalverbundener.

Bericht über die Schule des Herrn Wilhelm
Becker in Hornbach (Heſſen) anläßlich der
Einweihung ſeines Schulhaus=Neuanbaues.

Am Samstag und Sonntag, den 16. und 17. Juli, trafen ſich
in Hornbach verſchiedene Jugendgruppen aus Mannheim, Heidel=
berg
und Darmſtadt mehrere hundert Menſchen. Die Singkreiſe
Heidelberg und Mannheim boten ausgezeichnete Chöre dar, ein
Fackelzug führte am Samstag abend die ganze Schar froher Men=
ſchen
durch den Ort und weit ins Tal hinauf. Ein großes Höhen=
feuer
wurde in der Nacht angezündet, ein mächtiger Ring von
Menſchen ſchloß ſich darum und ſagte ſich in Lied und Wort, daß
dieſe Zeit, die heut ſo drohend um uns ſteht, ſie wachend und tätig
finden ſoll. Prometheus und Epimetheus, der Vor= und der
Nachdenkende: in Prometheus die titanenhaft ſich aufreckende
ungebändigte Kraft, ungeſchlacht, aber produktiv: in Epimetheus
aber das in Vergangenem Sinnende, das denkende, ordnende
Prinzip. Vereinigen müſſen wir beide Elemente in uns dann
empfängt, was nachdenkend aus der Natur gewonnen wird ſeine
produktive Ausſpannung durch das vordenkende Element. Selbſt
Flamme ſein und die Götter gewähren laſſen.

Es iſt morgens acht Uhr, und man geht gemeinſam zur Mor=
genfeier
, einen ſchönen, ſchmalen Pfad hinauf, durch morgen=
friſche
Saatfelder zur Seif, einem ſelten ſchönen Waldplatz;
man ſchließt ſich zuſammen im Ring. Es erklingt das Morgen=
lied
, und dann tritt einer in den Kreis und ſpricht Worte voll
Verantwortung und Beſinnung.
3.
Herr Becker gibt im großen Wirtſchaftsſaal als Unterbrechung
der Singarbeit des Chores eine kurze Führung durch die aus=
geſtellten
Kinderarbeiten. Wie ſehr kommen ſeine Worte von
Herzen und wie ſtark rufen ſie das eigene Wollen auf. Nein, der
vor uns ſteht, iſt nicht der große Methodiker, der geſchickte Lehrer,
der mehr kann als die andern, ſondern da ſteht wieder einmal
ein Menſch vor einem, der nicht ſehr viel Worte hat, aber viel
Liebe, etwas von jener Liebe eines Peſtalozzi, die eben die Her=
zen
der Menſchen und der Kinder zumal aufſchließt. Man er=
fährt
, wie anders es ausſehen müßte in der Welt, wenn nicht
ſo ſehr unſer pſychologiſches Wiſſen, als unſer Herz das Er=
kenntnisorgan
zur Erfaſſung des anderen Menſchen ſowohl im
täglichen Leben, als in der Schularbeit beſonders wäre. Die Ar=
beiten
, die er zeigte, ſind ſehr friſch, ſauber, originell, teilweiſe
ſehr künſtleriſch, aber immer ſelbſtändig, einfach, und ſie atmen
eine große Weite. Denn der Geſichtskreis der Kinder iſt nicht
eng, und die Stoffe ihrer Betätigung ſind nicht geſucht, ſondern
ſie ſind erwachſen aus Anteilnahme und einem daraus reſultie=
renden
inneren Zwang. Da ſind Briefe aus verſchiedenen Schu=
len
innerhalb Deutſchlands, Briefe nach der Schweiz, Oeſterreich,
an den Sekretär Tolſtois, nach Boſton in Nordamerika, nach Ja=
pan
, nach Schweden und eine ganze Anzahl anderer Orte und
Länder. Vier Wochen durchwandert er die Schweiz mit ſeiner
Schar, überſteigt ſieben Päſſe, ſpielt immer wieder mit ſeinen
Kindern und beſchafft ſich ſo nicht nur Reiſekoſten, ſondern all=
mählich
unter viel Opfer und Einſatz das Geld zum Neubau und
zur Ausgeſtaltung des alten Raumes. Die Kinder aber treffen
alle Vorbereitungen ſelbſtändig, führen die Korreſpondenz, ſchil=
dern
auch nachträglich ihre Reiſeerlebniſſe, erzählen ihren nahen
und fernen Freunden davon, und ſo bildet ſich immer mehr ein

wechſelſeitig ſich ſtützendes Vertrauen und eine aus r
wendigkeit entſpringende Aktivität heran.

Und dies alles nicht nur der Schule wegen. Ern
ſpanntes ſoziales Programm iſt damit verbunden. De
Hornbach iſt eine für ſeine kleine Bevölkerungszahl g..
arbeitsloſer Menſchen vorhanden. Denen fraß die Not
wie ſo vielen heute. Aber ſie erlebten ihre Not noch
menhang mit dem Ganzen, nicht nur als privates V
Und da ſahen ſie, wie auch anderswo Not vorhanden.
da forderten ſie nicht mehr, da halfen ſie anderen n
ſelbſt. So entſtand der Schulhaus=Anbau. Und alle a
da mit, von links bis rechts nach ihrer parteilichen
keit; aber in einem ſind ſie ſich einig geworden: In
windung dieſer immer troſtloſer heraufwachſenden
Oberſchulrat Haſſinger=Darmſtadt, der eine ganz aus
Rede hielt, betonte mit Recht jenen großen Gegenſe
der Maſſe der Arbeitsloſen in den Großſtädten und di
bei aller Arbeitsloſigkeit noch mit dem Boden und dem
Geſchick der Menſchen beſtimmenden Grundkräften veei
Menſchen: wie ſich die Anklage der die Not der Städte
den Arbeitsloſen immer ſchärfer und erbitterter gegem
Programme, Führer, kurzum gegen Menſchen richtet,
dieſes kleine Völkchen dahinter noch ein ſeit allen Ze=
waltendes
Geſchick erlebt, den Kampf mit Sorge, Not.
lung, Verführung, Laſter und Ehrbarkeit, wie entſcheiie
die Erwerbsſorge in ihnen noch die Sorge um ihr ew
ſchentum wirkſam iſt und wie ſie, um mitten im 2
wenigſtens noch ihre innere Exiſtenz zu retten, ſie zu
des Perſönlichen bereit ſind. Ein arbeitsloſer Schmied.)
Zopf, hatte ein ausgezeichnetes, packendes Feſtſpiel
das ganz aus ſolchem Denken heraus geſtaltet war und
Weiheakt aufgeführt wurde. Und dieſe Menſchen ſchaff
ſie ſind ſchon bei neuen Vorbereitungen; ſie laſſen
locker, nun ſie erfahren haben, wie aus dem ſchenkendye
an das Ganze für den Einzelnen das Gute erwächſt.
5.
Ein Volksfeſt im Walde fand noch ſtatt, das durch 2
heimer Tanzkreis weſentlich verſchönt wurde. Ein
Theater ſorgte für die entſprechende Aufheiterung bei
alt, und man darf ſagen: Die Situationskomik dieſes
ſchon ſehr lobenswert und ſeine ſchelmiſchen Gloſſen all
chem ernſten Wort des Tages für den, der Ohren hot
höheren Grad von Wahrheit.
6.
Ein Bild der Morgenfeier klingt wohl in uns al
Wie Farben Taten des Lichtes ſind, Taten und Leidin
wir Menſchen ein Ort der Kämpfe des Geiſtigen geger
Körperlichkeit und Empfindung immer wieder aufſteigen
les Element. In jeder Farbe kämpft das Licht an
das Dunkle, ſo iſt auch in jedem Menſchen der Kampf
ſtigen ein anderer. Aber wie Farben ein Gleichnis
Lichtes ſind, ſo ſind wir Menſchen in der unzähligen 2M
tigkeit unſerer Erſcheinungen jeder ein anderes Glenu
Geiſtig=Einen. Wir Einzelne ſind nur Teile eines vierſt
Regenbogens und unſer Sinn iſt das Licht.
7.
Der Niedergang in unſerem Volk ſchreitet trotz El
kennungswerten Anſtrengungen weiter fort. Hilfe läßz
organiſieren und befehlen. Sie kommt allein aus helfe
und Anteilnahme, die einer dem anderen angedeihen II
Wir glauben mitten im Dunkel ans Licht, weil

mächtig und wirkſam iſt,

Aus den Gemeinderaksſihungen.

Dg. Arheilgen, 9. Aug. Oeffentliche Gemeinde=
ratsſitzung
. Am Mittwoch, den 10. Auguſt, abends 8 Uhr,
findet im Rathausſaale eine öffentl. Gemeinderatsſitzung ſtatt.
Sommernachtfeſt. Der Arbeiter=Turn= und Sportverein und
der Arbeiter=Geſangverein Treue veranſtalteten gemeinſam auf
dem Sportplatz Im Elſee ein Sommernachtfeſt, zu dem ſich rund
1000 Zuſchauer eingefunden hatten. Das Programm brachte eine
Fülle abwechſlungsreicher Darbietungen. Nach dem Begrüßungschor
Die Morgenröte wechſelten muſikaliſche, geſangliche und ſportliche
Darbietungen in bunter Reihenfolge miteinander ab. Beſonderen
Beifall fanden die Volkstänze der Turnerinnen ſowie der Strauß=
walzer
An der ſchönen blauen Donau geſungen von dem ge=
miſchten
Chor des Arbeiter=Geſangvereins Treue unter muſika=
liſcher
Begleitung der Kapelle Anthes. Auch die Turner traten auf
den Plan und gaben mit Sprüngen am Pferd und dem ſchneidigen
Reckturnen, das viel Beifall fand, ihr Beſtes. Den Höhepunkt des
Abends bildete das am Schluſſe aufgeführte Tanzſpiel Roſen aus
dem Süden von Strauß. Geſungen von dem gemiſchten Chor unter
vorzüglicher Begleitung der Kapelle unter Leitung von Herrn
Rektor Strack und dargeſtellt und getanzt von den Turnerinnen
und Turnern in rhythmiſch einwandfreier Weiſe, fand dieſes Tanz=
ſpiel
die ungeteilte Anerkennung der zahlreichen Zuſchauer.

Sporkplatz=Einweihung in Kleeſtadt.

Wilh.

Zur Sportplatz=Einweihung weilten die Alten Se
Sportvgg. Arheilgen in Kleeſtadt und ſiegten nach ſe.
Spiel 5:1, das die zahlreichen Zuſchauer entzückte, mr
Reſultat. Wenn auch das Spiel für die Allgemeinheit Ii
Ereignis iſt, ſo war doch die Veranlaſſung hierzu ein.
ſondere Gelegenheit. Das kleine und vom allgemeine=
abgelegene
Odenwalddörfchen Kleeſtadt, mit kaum 600
nern, hat mit der Anlage eines Sportplatzes ein Werk
auf das jede Stadt und jeder Verein ſtolz ſein dürfte.
radezu bewundernswerte Arbeitsleiſtung mußte vollben
den, vieſe Tauſende Kubikmeter Erde mußten bewegt u=
dieſen
Platz erſtehen zu laſſen. Dies war nur möglich, 5.
nur die wenigen Mitglieder des Vereins, ſondern die
meinde mithalfen, das Begonnene zu vollenden. Man
über 70 Jahren ließen es ſich nicht nehmen, mitzuhelfer,
Jugend eine Stätte zu geben, die deren Anforderungem
len entſpricht.

Ck, Crumſtadt, 9. Auguſt. Gemeinderatsſitzung. Die
Wohnung im Schulhaus ſoll vermietet werden. Der ſtellvertre=
tende
Polizeidiener Seipel wird ſeines Amtes enthoben und da=
für
das bürgerliche Gemeinderatsmitglied Kern verpflichtet, der
dieſes Amt für mehrere Jahre übernimmt. Zum Schluß wurde
dem Gemeinderechner ein 14tägiger Urlaub bewilligt, worauf es
in nichtöffentliche Sitzung überging. Die Erntearbeiten
chreiten hier rüſtig vorwärts. Beſonders am heutigen und geſt=
rigen
Tage war man emſig bei der Arbeit. Man hofft im all=
gemeinen
auf trockenes Wetter.

Aa. Klein=Auheim, 7. Aug. Aus dem Gemeinderat.
In der letzten Ratsſitzung kam es bei der Beratung des Pro=
jekts
, im Gemeindewald größere Arbeiten im Wege des Frei=
willigen
Arbeitsdienſtes zur Durchführung zu bringen, zu einer
erregten Debatte. Beſonders die kommuniſtiſchen Räte ſprachen
ſich gegen die Einführung des Arbeitsdienſtes aus. Als ſich bei
der Abſtimmung auch das anweſende Publikum ſtörend bemerk=
bar
machte und Pfuirufe in die Verſammlung geworfen wurden.
ſchloß der Bürgermeiſter vorzeitig die Sitzung. Vorher war der
Waldwirtſchaftsplan für 1933 angenommen worden, bei dem
jedoch der Hiebſatz von 1700 auf 1450 Feſtmeter Holz herabgeſetzt
wurde.

* Fürth i O., 9. Auguſt. Der Verein für Leibes=
übungen
Rot=Weiß Darmſtadt veranſtaltete mit
35 Schwimmerinnen und Schwimmern in dem wundervoll gele=
genen
Schwimmbad in Fürth ein Werbeſchwimmen. Dieſes
Bad wurde im vorigen Jahre von dem dortigen Athletikſport=
verein
gebaut, der ſich mit dieſem Projekt ohne Zweifel ein
großes Verdienſt erworben hat und auf ſeine Arbeit ſtolz ſein
kann, zumal das Bad durch eigene Kraft geſchaffen wurde. Daß
es dem Verein nicht nur darauf ankommt, eine Badegelegenheit
zu ſchaffen, ſondern das Schwimmen auch ſportlich zu pflegen, be=
weiſt
die Verpflichtung eines größeren Schwimmvereins zu einer
Werbeveranſtaltung. Die Veranſtaltung wurde eingeleitet durch
einen Feſt= und Propagandazug, unter Vorantritt einer Muſik=
kapelle
durch die Hauptſtraßen Fürths. Nach einer kurzen Be=
grüßung
der Gäſte durch den Führer der Darmſtädter Schwim=
mer
begann das eigentliche Programm, das alle Gebiete des
Schwimmſportes behandelte. Auch der Humor fehlte nicht Eier=
bruſtſtaffeln
. Hindernislaufen und Schwimmen boten angenehme
Ab=ſlung gegenüber dem ernſten Teil des ſportlichen Pro=
gramms
. Als Abſchluß erſchien die mit großer Begeiſterung er=
wartete
Negermannſchaft, die ſich nach einer humorvollen und
ſinnreichen Bergüßung der Darmſtädter Rot=Weiß=Mannſchaft zu
einem Waſſerballſpiel ſtellte, das wahre Lachſalven hervorrief.
Die reinigende Wirkung des Waſſers entpuppte ſchließlich die
Neger als echte Darmſtädter Heiner. Mit Muſik ging es abends
wieder in die Stadt zurück, wo es ſich der Athletikſportverein
nicht nehmen ließ, ſeine Gäſte freigebig zu bewirten. Ein Feſtball
im Gaſthaus zum Odenwald vereinte die Fürther und Darm=
ſtädter
Sportkameraden zu einem gemütlichen Beiſammenſein.

Nun konnte der Platz am Sonntag ſeiner Beſtimmn
geben werden. Er liegt auf einer kleinen Anhöhe,
Seiten herrlich vom Walde umgrenzt, und iſt als ideaniec
chen. Aber noch etwas iſt von Bedeutung. Kleeſtadt
Gemeindevertretung, die dem Sport ein Intereſſe u.
ſtützung entgegenbringt, wie man es ſelten, namentlich
dem Lande antrifft. Das gleiche gilt von der Lehreru
war eine Freude, der Weiherede des Herrn Büree
Krebs und des Herrn Lehrers Lautenſchlägew.
vorragenden Anteil an dem ſportlichen Leben in Kle=t
zuzuhören, die in wirklich aufrichtiger Weiſe den Wert
tes erkannten und die Jugend aufforderten, ihren K
Sport und Spiel zu ſtählen. So ſehen wir, daß auch
man im allgemeinen nicht viel hört und lieſt, doch fr.
Sport gearbeitet wird, und oft unter Umſtänden, die
rig zu bezeichnen ſind, und die deshalb in erhöhtem
Intereſſe und die Unterſtützung der Behörde finden
Dem Sportverein Viktoria, der bereits 19 Jahre=
Sportideale kämpft, aber iſt zu wünſchen, daß mit aI
Sportplatz auch das ſportliche Leben in Kleeſtadt weite
zeitigt.

As. Erbach, 8. Aug. Vom Odenwaldklub.
chengruppe des Odenwaldklubs trat am letzten Sams
Führung der Herren Fachlehrer Frölich und Fickelſcher
tägige Wanderung an. Dieſe führte, vom herrlichſten 2
günſtigt, über Eulbach, Boxbrunn nach Amorbach. Nach
gehenden Beſichtigung der beiden Kirchen ging es mit
nach Walldürn, dem Ziele der fröhlichen Wanderfahrt.
wurde der bekannten Wallfahrtskapelle ein Beſuch abgef!
ſonders intereſſant war für viele das Uebernachten in
zu muſtergültigen Jugendherberge. Am zweiten Tag
eine Bahnfahrt nach Buchen an. Hier im Bezirksmuſel,,
ebenfalls viel Intereſſantes zu ſehen. Nach einer karzen
es zu Fuß über Mudau, Schloſſau nach Keilbach. In be
mung wurde auch die letzte Strecke mit der Bahn zurüg?
Ebenfalls eine zweitägige Wanderung unternimmt die
Erbach des Odenwaldklubs am kommenden Samstag 11
tag. Für den erſten Tag iſt eine Bahnfahrt nach Hirſc-
anſchließend
eine Wanderung über Grein nach Schönau w
Am zweiten Tag folgt eine Fußtour über Ziegelhau
kaſtenweg nach Heidelberg. Führer ſind die Herren Ottw
und Wilhelm Kolmer. In den nächſten Tagen wird ein!
Umlauf geſetzt werden zwecks Feſtſtellung der Teilne
Verſetzung. Gendarmeriehauptwachtmeiſter a P. Ge=
von
Butzbach wurde zur Dienſtleiſtung bei der Gendarm!

Erbach hierher verſetzt.
i. Aus dem Odenwald, 9. Aug. Bei der am Sonntag
delsbrunn ſtattgehabten Bürgermeiſterwahl wurde=
herige
Bürgermeiſter Peter Horle mit 181 Stimme
gewählt. Sein Gegenkandidat, Landwirt Wilhelm S=
hielt
53 Stimmen.
Hirſchhorn, 9. Aug. Waſſerſtand des Neg‟
8. Auguſt 1,62 Meter, am 9. Auguſt 1,53 Meter.
Gernsheim. 9. Aug. Waſſerſtand des R9
8. Anguſt 2,18 Meter, am 9. Auguſt 2,14 Meter.

[ ][  ][ ]

dein gSoffenn de Marerlen.

Joni, der berühmke Reſtaurakor, als Meiſterfälſcher. Die Originale der Schule von Siena.
Ein Meiſter der Kopien alter Bilder.
echt herzuſtellen, daß ſelbſt hervorragende Sachverſtändige ſie für
r4 Zurſcangsftänvet in Hänieil. alte Originale der Sieneſer Schule hielten. Viele ſeiner Bilder

Hat einen neuen Fälſcherſkandal. Der bekannte Mei=
Filalieniſcher Renaiſſance=Bildhauerarbeiten Doſſena hat
buhler auf dem Gebiete der Malerei in dem berühm=
bitor
von Siena, Federico Joni, erhalten, der
ſno, daß er alte Meiſterwerke, beſonders der Schule
uin großer Zahl hergeſtellt und verkauft habe. Er hat
ſus nicht als Originale angeboten und auch nicht Sum=
ar
, die man für echte alte Meiſterwerke zahlt, ſondern
mt beſcheidenen Summen von 5001000 Lire begnügt.
honi, der heute im Alter von 66 Jahren ſteht, war
Einrahmer. Er kam dadurch viel mit alten Bildern
ſung, für die er ſtilvolle Rahmen anfertigte, denn er
als junger Mann ein ſehr feines Gefühl für das Weſen
ur ſt. Seine Rahmen waren berühmt, und er galt lange
beſte Verfertiger von Rahmen für alte Bilder.
ſeand es, alte Rahmen ſo ausgezeichnet zu kopieren,
ſie für echt hielt, denn er lernte in zäher Arbeit
hſt der alten Rahmenkünſtler, die er an Originalen
ſtudierte.
ſeneſchäftigte er ſich auch mit den Bildern ſelbſt, und es
ihre Technik ſo vorzüglich zu erforſchen, daß er als
uin dem Muſeum beſchäftigt wurde. Hier hatte er zahl=
rragende
Meiſterwerke vor ſich, die er allmählich zu
gann. Er wurde ein Meiſter der Technik der alten
hnun malte er im Stile von Simone Martini, Duccio,
ſund anderen, wobei es ihm Spaß machte, die Bilder ſo

hatten dann eigenartige Schickſale, ähnlich wie die Werke von
Doſſena oder die unechten van Goghs, um die jüngſt in Berlin ein
Prozeß geführt wurde. Die Bilder, die von den Händlern mit
wenigen Mark bezahlt wurden, denn 1000 Lire ſind auch nicht eine
große Summe, gingen dann für große Preiſe beſonders nach
Amerika, wo ſie in die Sammlungen der Millionäre oder der
Muſeen gelangten. Oft mußte Joni, der als Kenner einen guten
Namen hatte, ſeine eigenen alten Meiſterwerke begutachten. Er
hielt mit ſeiner Meinung nicht hinter dem Berge, zumal er oft
hörte, daß der neue Beſitzer das Bild für wenige hundert Lire ge=
kauft
hatte und nun der Meinung=war, daß er gewiſſermaßen den
Händler übers Ohr gehauen hatte. Die Käufer waren empört,
wenn ſie hörten, daß die Bilder nicht echt ſeien, und beruhigten ſich
erſt, wenn Joni ſie fragte, ob ſie glaubten, für 1000 Lire einen
alten Meiſter erſtehen zu können.
Joni ſelbſt hat jetzt in einer Schrift eine genaue Darſtellung
ſeiner Art, zu arbeiten, gegeben, denn er legt keinen Wert
darauf, die Welt zu täuſchen.
Trotzdem iſt er ſchuld daran, daß zahlreiche moderne Nachahmungen
als echte alte Meiſter im Umlauf ſind. Deutſchland hatte auch einſt
einen ungewöhnlichen Kopiſten, nämlich den berühmten Maler
Lenbach, der zahlreiche Bilder von Rubens und anderen alten
Meiſtern im Auftrage des Freiherrn von Schack in Italien kopierte.
Dieſe Kopien ſind berühmt geworden, denn ſie geben die maleri=
ſchen
Werte der alten Künſtler meiſterhaft wieder. Dieſe Bilder
haben heute einen hohen Wert, aber jeder wußte und weiß, daß es
ſich um Lenbachſche Kopien handelt. Die alten Meiſter von
Joni dagegen gelten heute noch vielfach als Originale.

zienau, 8. Aug. Von der Feldarbeit. Bei dem
Mter des geſtrigen Sonntags wurde bis in die Dunkel=
ſehr
viel Frucht eingefahren. Die Frucht ſtand nun
eil ſeit 14 Tagen in Haufen auf dem Feld, und es
tundwirten nicht möglich, infolge der dauernden Regen=
ſde
früher einzubringen. Der Ertrag iſt dieſes Jahr
boem Durchſchnitt.
eim, 9. Aug. Wegen der überhandnehmenden Feld=
ſite
iſt auf Grund des Feldſtrafgeſetzes der Aufenthalt
m 9 Uhr abends bis 5 Uhr morgens verboten worden.
ſüunelnde haben Strafen zu gewärtigen von 60 RM. bis
Haft.
sis, 9. Auguſt. Die 50jährige Jubiläumsfeier der
wehr Biblis, verbunden mit der Feier des
digen Beſtehens der Gemeinde Biblis,
m14. Auguſt, wird ſicherlich für Biblis und die Um=
ioßes
Ereignis werden. Das Feſt wird am Samstag
hu einen großartigen Fackelzug eingeleitet. Danach iſt
foners. Am Sonntag früh um 6.45 Uhr iſt die kirch=
he
Um 9 Uhr findet eine Schulübung der Feuerwehr
ngriff ſtatt. Nachmittags um 2 Uhr wird das Feſt
ſüunkt erreichen, da ſich ein äußerſt impoſanter Feſt=
uen
hiſtoriſchen Gruppen durch die Ortsſtraßen nach
bewegen wird. An der Spitze des Zuges wird man
ſtliſchen Gruppen bewundern können; es folgen dann
wrigen Feuerwehren und zum Schluß die Ortsvereine

mit geſchmückten Wagen uſw. Auf dem Feſtplatz findet dann die
Feier der Freiw. Feuerwehr und der Gemeinde Biblis ſtatt.
Hier iſt vor allem die Feſtrede, die vom Verfaſſer der Geſchichte
Biblis, Herrn Valt. Häuſer Darmſtadt gehalten wird, zu er=
wähnen
. An der Feier nehmen alle Ortsvereine teil. Abends
um 8.30 Uhr findet alsdann in allen Tanzſälen Tanzmuſik und
im Weißen Löwen der Jubiläumsball ſtatt. Das Buch der
Geſchichte von Biblis iſt bereits zum Verkauf gelangt.
Bm. Hofheim (Ried), 8. Aug. Trauergottesdienſt
für Pfarrer Fr. Bernbeck. In der hieſigen Simultan=
kirche
fand geſtern mittag ein Trauergottesdienſt für den in
Mainz verſtorbenen evang. Geiſtlichen Herrn Pfarrer Friedrich
Bernbeck ſtatt, welcher von 19231928 hier äußerſt ſegensreich
wirkte. Vom Verſchönerungsverein, deſſen Mitgründer der Ver=
ſtorbene
war, war der Altar überaus reich mit Blumen uſw.
geſchmückt, und Trauerflor würdigte die Bedeutung des Gottes=
dienſtes
. In ſeiner Gedächtnispredigt hob Herr Pfarrer Volp die
großen Verdienſte ſeines Vorgängers hervor, welche ſich derſelbe
innerhalb der Gemeinde für Kinderſchule, Poſaunenchor. Kir=
chengeſangverein
, Verſchönerungsverein uſw. erworben hatte. Für
die Armen und Kranken war er ein warmherziger Tröſter und
Helfer. Auch um die Geſchicke der Diaſporagemeinde Bürſtadt,
vornehmlich um den dortigen Kirchbau, hat er ſich ſehr verdient
gemacht und fand auch dort geſtern vormittag ein Trauergottes=
dienſt
ſtatt. Durch die Mitwirkung des Poſaunenchors und des
Kirchengeſangvereins erhielt die Trauerfeier der hieſigen Ge=
meinde
eine beſonders feierliche Note.

42. Wolfskehlen, 9. Aug. Rathausrenovierung. Das
Rathaus in der Gernsheimer Straße wird gegenwärtig einer
gründlichen Außenrenovierung unterzogen. Die Außenfront er=
hält
einen neuen Anſtrich. Auch wird das Dach ausgebeſſert.
Außerdem werden die Amtszimmer des Bürgermeiſters und des
Gemeinderechners neu hergerichtet.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II
1. Ziehungstag
8. Auguſt 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 q. 370052
10 Gewinne zu 5000 M. 39831 138682 201147 285191 381113
20 Gewinne zu 3000 M. 20793 46645 50008 87790 114091 183271
208718 258276 360 163 368466
60 Gewinne zu 2000 . 402 19056 22200 30206 57307 63765 81927
108681 123105 163763 16B527 167334 178081 207066 212171 267895
272510 298171 316508 321628 331626 364346 358134 360684 368182
114 Gewinne zu 1000 M. 1190 4423 26843 27916 36261 36989 39684
39851 44895 50951 64478 66181 70017 79626 84190 86162 86972
92641 95697 100627 104776 106202 112497 133311 141427 158945
159319 187024 210578 220480 267133 965337 266318 268079 269003
290926 291893 286111 306322 339264 321081 326216 330620 345103
345207 346366 369737 361310 3730/14 376029 376183 388344 388691
394007 394470 394796 395853
172 Gewinne zu 500 M. 491 4508 9959 9989 13573 21470 21968
26986 28072 33210 33297 33763 60062 60432 52488 76476 79485
84618 86095 91875 95548 102579 116898 117779 119216 125047
131419 133869 136818 138964 148803 177845 178341 178645 181245
187794 194703 198534 206722 208172 208460 209362 210469 214792
220398 226228 006004 232402 239269 245183 246796 260453 260709
255536 256671 2665937 267826 267976 271770 273214 278876 295391
297218 298026 302344 311111 318700 322871 325341 329474 330726
338076 340093 350144 351684 351617 358324 368560 359626 360598
368351 369896 370422 378178 386045 390048
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 26000 M. 68061
2 Gewinne zu 10000 M. 347661
14 Gewine zu 5000 M. 7086 46650 58143 104213 190224 210714
336981
18 Gewinne zu 3000 M. 3036 3125 24064 80457 97454 94548
119890 140837 186726
56 Gewinne zu 2000 M. 8168 17041 34636 40162 61934 90876
103458 112090 114348 121277 122430 131707 155968 165427 196715
222841 226335 243841 250269 263820 265163 272412 326301 337061
364177 395459 398672 399460
114 Gewinne zu 1000 M. 4546 5782 5822 9243 9247 14702 27152
29376 47237 63648 54204 54377 72759 88862 96510 104468 165787
112870 115767 128160 129615 131879 139874 162833 154808 165889
167605 1 75083 188885 181828 205695 208 163 210416 220766 227064
229814 231642 233441 234294 238272 241344 242317 243208 247496
278083 278380 282077 293758 296450 325912 325976 327587 347613
392776 325193 398187 399718
200 Gewinne zu 500 M. 5198 6619 14046 16335 18582 27491 28067
30532 34040 36608 37394 41889 43240 45703 48030 49786 50858
63731 66889 66544 72621 80835 83667 80021 81157 93956 97009
101753 102207 103804 108198 108595 107208 107708 109987 116459
118932 120357 121534 124419 126818 132020 139735 139907 140487
146029 149232 158002 166687 167088 168349 169416 170748 171383
178156 178690 179662 180144 182536 188973 195415 197622 216811
217741 227581 237887 241131 241250 24 1992 244048 2444 16 245853
247576 254400 257639 269404 261504 265286 265642 270083 277198
278643 281620 289602 397153 303693 310151 324808 328076 336538
336632 341946 347194 348189 353008 354471 354603 358960 390281
394456
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 2 Ge=
winne
zu je 500000, 2 zu je 300000, 2 zu je 200000, 4 zu je
100000, 6 zu je 75000, 12 zu je 50000, 28 zu je 25000, 196
zu je 10000, 476 zu je 5000, 962 zu je 3000, 2894 zu je 2000,
5772 zu je 1000, 9628 zu je 500, 28900 zu je 400 Mark.

Aable Terlien dier Sla!

65

Roman von Alfred Carl.

(Nachdruck verboten.)

ſto mit Dorrit und Herder kann kaum die Gedächt=
reicht
haben, als Lutz mit Beate vor die Tür tritt,
ir baus zu begleiten.
aube, es hat alles geklappt, zieht Lutz die Bilanz
nd Sie zufrieden Sie waren zum Schluß ja
kumt. Fräulein Ihlenfeldt verſteht es auch, Stim=
uchen
!"
Ees Ueberraſchung antwortete er nicht ſofort. Gal=
natz
ſtößt er dann plötzlich hervor.
Zie verſpricht voll Eifer. Aber warum denn nur?
fIn einen Fehler von mir hat ſich die Regie doch
zendd ſpährt!
ſettzülwdeckt ſie plötzlich etwas Fremdartiges, Neues für ſie
ewtlick verwirrt wendet ſie den Kopf zur Seite ..
AAbelr war eben alles Regie! Seine Stimme ſteigt ein
Manchmal konnte ich das Spiel für kurze Zeit ver=
tzt
werde ich ja deutlich genug wieder daran
em Ruck bleibt Beate ſtehen.
Sie an die wichtigſte . . . und einzige Beſtim=
Paktes erinnern! Sehr ernſt iſt ſie jetzt und
immter als ſonſt. Ihre Sentimentalität iſt völlig
R0 und findet mein Einverſtändnis durchaus nicht!
r tue, diktiert nur Freundſchaft ſonſt war es
ztemal!"
Sie mir die wenigſtens wirklich entgegen?
Wden Weg wieder fort. Denken Sie an den heutigen
mwortet ſie nur. Ihr Haus taucht auf ſie
ſhüer aus und ſucht in der Taſche nach dem Schlüſſel.
mzeöffneten Tür beugt er ſich tief über ihre Hand.
ſien ſo unendlich dankbar, Beate bitte, verzeihen
s war wie ein Zwang, wenn ich das Spiel zu=
ß
.
ifen es nie vergeſſen, Lutz! Haſtig entzieht ſie ihm
0 drückt die Tür ins Schloß.
noch darch die Scheibe aber Beate haſtet die
f und dreht ſich nicht einmal um .
am anderen Vormittag, in die Poſt vertieft, im
Büro, als plötzlich ziemlich energiſch geklopft wird.
tritt Dorrit Ihlenfeldt lachend ein.
9t empor und bemüht ſich natürlich um ſein freund=
es glückt ihm nicht ganz, und ſie ſcheint das auch
erken ..."

Setzen will ſie ſich anſcheinend nicht ſie wandert mit tän=
zelnden
Schritten im Zimmer umher. Ihr ſpitzbübiſches Lächeln
will Lutz durchaus nicht gefallen woher hat er nur dieſe
Ahnung, daß der unverhoffte Beſuch nichts Gutes zu bedeuten
hat . . .?
Wie lange ſind Sie eigentlich ſchon verheiratet, Herr Ott?
fragt ſie da unvermittelt.
Du lieber Himmel da hat er es ſchon! Ein halbes Jahr,
gnädiges Fräulein! Die Antwort kommt noch ohne Stocken zu=
ſtande
.
War Doktor Herder auch bei der Hochzeit? wird weiter
gefragt.
Selbſtverſtändlich!"
So . . .? Er ſagt aber, das wäre ſchon vor einem Jahr ge=
weſen
! Sie bringt das alles blitzſchnell heraus und ſieht hart=
näckig
an ihm vorbei.
Jetzt läßt ihn für Sekunden die Beweglichkeit ſeines Gehirns
im Stich. Ach Unſinn . . . da . . . da irrt er ſich eben . . . Er iſt
der typiſche, zerſtreute Profeſſor, der gute Mann . . ."
Langſam, Schritt für Schritt, kommt Dorrit auf Lutz zu.
bleibt dann vor ihm ſtehen und ſieht ihm angriffsluſtig in die
Augen.
Schwindel, mein Lieber! Sie ſind überhaupt nicht ver=
heiratet
!
Erlauben Sie bitte! Er wirft ſich gekränkt in die Bruſt,
ſein Geſicht drückt verſtändnisloſe Entrüſtung aus aber es iſt
keine blendende mimiſche Leiſtung. Wie kommen Sie nur
darauf?
Wie bitte, Verehrteſter wie ich darauf komme? Dazu
reichen die zehn Finger meiner Hände nicht aus! Und zweimal
zählt ſie ihm an dieſen zehn Fingern alle verräteriſchen Kleinig=
keiten
her, die ſie am vergangenen Tage beobachtet hat.
.. und zwanzigſtens: Wann die Hochzeit war, das müßtet
ihr drei Spießgeſellen wenigſtens ganz genau wiſſen! ſchließt ſie
triumphierend.
Jetzt legt ſich für einen Augenblick Stille über den kleinen
Raum. Nur die Wanduhr tickt leiſe ..
Dorrit Ihlenfeldt wirft ſich in den Schreibtiſchſeſſel, lehnt ſich
weit zurück und lacht hell auf. Herrgott, machen Sie jetzt ein
dummes Geſicht! Alſo, Angeklagter, Sie ſind überführt län=
geres
Leugnen hat keinen Zweck, nur ein offenes Geſtändnis kann
Ihre Lage erleichtern.

Plötzlich fällt die Erſtarrung von Lutz ab und jetzt tritt
er ganz dicht vor Dorrit hin und ſieht ſie ſehr kriegeriſch an.
Alſo gut, es iſt alles Schwindel aber warum mußte dieſer
ganze verrückte Schwindel ſein? Um das aufzuzählen, reichen
meine zehn Finger nicht aus!
Erſtens einmal: Ueberhaupt nur Ihretwegen mein ſehr
verehrtes Fräulein Dorrit Ihlenfeldt! Weil der Herr Papa an
ſeinem Töchterchen hängt! Weil er das Töchterchen noch nicht
hergeben will! Weil es von ſeinen übrigens recht gefährlichen
Augen allzu reichlich Gebrauch macht jawohl, jetzt hilft Ihnen
nichts, jetzt bekommen Sie es von mir zu hören! Weil der Papa
fürchtet, es könnte einmal allzu früh ernſt daraus werden!
Weiter: Weil ein hoffnungsvoller junger Mann damit
meine ich nämlich mich ſein Glück nicht aus den Händen legen
wollte! Weil er einfach ſchwindeln mußte, ſo ſehr es ihm gegen
den Strich ging! Weil er im übrigen nicht länger ſchwindeln
will, als es unbedingt nötig iſt! Weil er entſchloſſen iſt, ſo bald
wie möglich zu beichten! Weil er beweiſen wird, daß er zu brau=
chen
iſt! Und weil er ſich ſchließlich feſt vorgenommen hat, daß
der Herr Papa von ihm nichts zu befürchten haben ſoll!
So, jetzt iſt es heraus und jetzt kann das Töchterchen
petzen gehn! Aber dann kommt es zu ſpät weil der hoffnungs=
volle
junge Mann ſchon vorher alles geſtanden haben wird!
Dorrit Ihlenfeldt beobachtet ihn kurze Zeit aus halb ge=
ſchloſſenen
Augen.
Lutz ſieht ſie in höchſter Spannung an.
Das wird der hoffnungsvolle junge Mann auf alle Fälle
bleiben laſſen! erklärt ſie dann ſehr energiſch.
Das wird er nicht! Lutz ſchüttelt heftig den Kopf.
Dann muß der junge Mann gewärtig ſein, daß man ihm
den Stuhl vor die Tür ſetzt! Herr Ott, ich kenne meinen Vater
beſſer als Sie ſo gütig er iſt, ſo entſchieden kann er auch ſein!
Er würde Ihr Vorgehen als Kränkung auffaſſen wenn Ihnen
dergleichen auch tauſendmal fern lag und Mißtrauen wäre
die unausbleibliche Folge.
Aber wiſſen Sie, was ich da nicht begreife? Sie müſſen Ihre
Sie müſſen Fräulein Beate doch ſehr gut kennen ſonſt
fönnte ſie bei dieſem Spiel nicht Ihre Partnerin ſein! Offenbar
paßt ihr doch recht gut zuſammen ja, Herrſchaften, dann heiratet
doch einfach! So bleibt Ihnen jedes Geſtändnis erſpart!
Und Doktor Herder? ſtößt Lutz hervor.
Herder . . .? Dorrit Ihlenfeldt richtet ſich langſam auf.
Alſo ſetzen Sie ſich erſt mal her und erzählen Sie mir, wie es
zu dieſer ganzen Geſchichte gekommen iſt!
Gehorſam zieht ſich Lutz einen Stuhl heran und rollt vor der
erſtaunten Dorrit das ganze Abenteuer von Anfang bis zu Ende
auf verſchweigt auch nicht, wie er ſelbſt innerlich heute ſchon
dazu ſteht. An mir ſoll es wirklich nicht liegen, wenn aus dem
Schein keine Wirklichkeit wird . . .", ſchließt er gedehnt.
(Fortſetzung folgt.)

TÜRLICH NIKOTINARM

[ ][  ][ ]

Mittwaß, 10. 7y

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 8 Nr. 221

Die Einweihung der Nur=Aukoftraße Köln-Bon

Bom Zeeſfen der Deurſcher Heiteljägend in sernn.

Bei dem Reichstreffen der deutſchen Reiterjugend, das in Berlin veranſtaltet wurde, kamen auch
erſtmalig die deutſchen Meiſterſchaften für Akademiker zum Austrag. Die Teilnehmer zeigten aus=
gezeichnete
Leiſtungen. Unſer Bild zeigt: Links: Henniges=Göttingen, der erſte deutſche Hochſchul=
meiſter
im Reiten. Rechts: Die Siegerin der Meiſterſchaft für Studentinnen, Fräulein Schröder
(mit Schimmel), neben ihr Frl. Lieſelotte Haſſe (Tochter des Generals Haſſe), die Zweite wurde.

Die Ankunft der erſten Wagen bei der Eröffnungsfahrt.

Mit einer ſchlichten Feier wurde die Autoſtraße von Köln nach der 20 Kilometer en
verſitätsſtadt Bonn, die modernſte Autoſtraße Europas, der Oeffentlichkeit übergebem
ſpurige, plankreuzungsfreie, nur dem Kraftwagenverkehr dienende Straße, iſt mit e
aufwand von 8,6 Millionen Mark hergeſtellt worden.

Zum Raubüberfall in Harleshanſen.

Der Täter bereits ermittelt.

Harleshauſen (Kr. Kaſſel). Der am
Samstag abend in Harleshauſen ausgeführte
Raubüberfall auf die Frau des hieſigen Gaſt=
wirts
Trinkaus hat eine ſchnelle Aufklärung er=
fahren
. Der mutmaßliche Täter, ein 20jähriger
Zimmermann aus Harleshauſen, wurde im Laufe
des Montags nach eingehendem Verhör durch die
Landjägerei verhaftet und in das Unterſuchungs=
gefängnis
eingeliefert. Bei ſeiner Vernehmung
verwickelte er ſich in zahlreiche Widerſprüche. Es
konnte feſtgeſtellt werden, daß er kürzlich ſeinem
Bruder, der Maler von Beruf iſt, bei der Aus=
beſſerung
der Wohnung des Gaſtwirts Trinkaus
zeitweiſe geholfen hat. Weiter wurde feſtgeſtellt,
daß er am linken Bein eine friſche Beinver=
letzung
hat, die wahrſcheinlich von ſeiner Flucht
durch das Fenſter herrührt. Von großer Wich=
tigkeit
dürfte ferner ſein, daß der bei der Tat
benutzte Gummiſchlauch voller Farbe war, was
ebenfalls auf den Verhafteten als Täter ſchlie=
ßen
läßt.
Die überfallene Wirtin hatte durch die Schläge
auf den Kopf und durch den Schrecken die
Sprache faſt verloren; ſie befindet ſich jedoch auf
dem Wege der Beſſerung.

Wieder ein Jubiläum des Millionſten.
Berlin. Nachdem vor einigen Wochen drei
Fluckeugführer der Deutſchen Lufthanſa, die
Flugkapitäne Max Kahlow. Karl Noack und
Willi Polte eine Million Kilometer im plan=
mäßigen
Luftverkehr zurückgelegt hatten, kann
nun auch Hans Wende das Jubiläum des Mil=
lionſten
begehen. Flugkapitän Wende gehört
ebenfalls zu der alten Garde der Verkehrsflug=
zeugführer
. Er iſt fliegeriſch tätig ſeit 1916. Bei
der Lufthanſa iſt er ſeit deren Gründung tätig
und kennt faſt alle europäiſchen Strecken. Er
fliegt alle Landflugzeugtypen. Den millionſten
Kilometer legte er auf einem Flug von Berlin
nach London zurück. Nach ſeiner Landung in
Berlin wurde er vom Vorſtand der Deutſchen
Lufthanſa begrüßt und beglückwünſcht.

Berliner Student wegen Falſchmünzerei
auf Rügen verhaftet.
Binz=Rügen. Am Sonntag abend wurde in
Binz ein Berliner Student Schwandt feſtge=
nommen
, der ſich 14 Tage lang in Saßnitz, Sel
lin und Binz aufgehalten und durch die Aus=
gabe
von falſchen Fünf=Mark=Stücken verdächtig
gemacht hatte. Bei der Verhaftung hatte er noch
ſechs Falſchſtücke bei ſich. Der Feſtgenommene
wurde am Montag zur weiteren Unterſuchung
ins Amtsgericht Bergen überführt, wo er am
Dienstag vormittag vernommen wurde. Dabei
gab er an, die Falſchſtücke mit einer Gipsform
und aus Zinn in ſeiner Berliner Wohnung ſelbſt
hergeſtellt zu haben. Die Berliner Kriminalpoli=
zei
iſt inzwiſchen verſtändigt worden und prüft
die Angaben nach. Einige in der Begleitung des
Falſchmünzers geſehene Perſonen wurden ver=
nommen
. Es ergaben ſich jedoch keine Anhalts=
punkte
für einen Verdacht.
Urteil im Traunſteiner Falſchmünzerprozeß.
Traunſtein. Vor dem hieſigen Schöffen=
gericht
wurde geſtern unter Ausſchluß der Oef=
fentlichkeit
der Prozeß gegen die Geldfälſcher von
Falkenbrunn bei Bad Eibling geführt. Das Ge=
richt
fällte nach kurzer Beratung folgendes Ur=
teil
: Die beiden Hauptangeklagten Martin Sedl=
maier
und Max Hammerer werden zu je vier
Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürger=
lichen
Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jal=
ren
verurteilt. Die übrigen Angeklagten erhiel=
ten
Gefängnis von zwei bis neun Monaten.

Die Trauerſeier für die Opfer der Niobe‟=Kakaſtrophe.

Vertreter der engliſchen Marine, die an der Trauerfeier teilnahmen, beim Verlaſſen der Kirche.

In Berlin fand in der alten Garniſonkirche eine eindrucksvolle Trauerkundgebung für die 69 deut=
ſchen
Seeleute ſtatt, die bei dem Untergang des Schulſchiffes Niobe den Tod in den Wellen
fanden. Neben Vertretern der Reichsbehörden nahmen auch Delegierte der fremden Kriegsmarinen
an dem Trauergottesdienſt teil.

Anklageerhebung in der Deviſenſache

Drei Tote auf der Zeche Kaiſerſtuhl
in Dortmund.
Dortmund. Wie das Bergrevier Dortmund
mitteilt, wurden im unterirdiſchen Grubenbetrieb
der Zeche Kaiſerſtuhl II drei Bergleute durch
Zubruchgehen eines Kohlenpfeilers verſchüttet.
Die ſofort aufgenommenen Rettungsarbeiten ge=
ſtalteten
ſich wegen Nachfalls ſehr ſchwierig. Die
Verſchütteten konnten erſt nach längerer Zeit ge=
borgen
werden. Alle drei haben den Tod gefun=
den
. Die Verſchütteten waren verheiratet und
hinterlaſſen Familie.

Stettin. In der Deviſenſache Bauhütte hat
im Montag die Staatsanwaltſchaft Anklage er=
hoben
, und zwar gegen den Geſchäftsführer der
Bauhütte für Pommern, den Stadtrat Lueck aus
Stettin, gegen den Bankprokuriſten Dr. Willi
Schönherr aus Berlin und gegen den Kaufmann
Theodor Beye aus Berlin. Die Anklage gegen
alle drei lautet, vorſätzlich über ausländiſche
Forderungen ohne Vermittlung der Reichsbank
und ohne Genehmigung der Stelle für Deviſen=
bewirtſchaftung
verfügt zu haben, weiter Zah=
lungsmittel
ohne Genehmigung der Deviſenſtelle
ins Ausland verſandt bzw. perſönlich überbracht
zu haben und ausländiſche Wertpapiere, die nicht
an Börſen zugelaſſen ſind, ohne Genehmigung
der Deviſenſtelle erworben zu haben. Lueck wird
außerdem beſchuldigt, bei der Stelle für Deviſen=
bewirtſchaftung
unrichtige Angaben gemacht zu
haben, um ſich dadurch eine Deviſenausfuhrge=
nehmigung
zu erſchleichen. Die Hauptverhand=
lung
wird vorausſichtlich Anfang September in
Stettin ſtattfinden.
Bei den Vorgängen handelt es ſich bekanntlich
um die Finanzierung eines großen Bauprojektes
in Frankreich, das gemeinſchaftlich von den deut=
ſchen
Bauhütten und franzöſiſchen Firmen durch=
geführt
werden ſoll.

Sturm verzögert die Bergungsarbeiten
an der Niobe‟.
Kiel. Die Bergungsgeſellſchaft teilt mit, daß
bei den Bergungsarbeiten in der Zeit zwiſchen
dem 6. und 8. Auguſt wegen ſtürmiſchen Wetrers
Unterwaſſerarbeiten nicht möglich waren.

Der älteſte Leinweber geſtorben.
Im Alter von faſt hundert Jahren ſtarb in
Gröblingen im Münſterland der älteſte und
vielleicht der letzte Leineweber Deutſchlands.
Papa Nienues Noch bis zum vergangenen
Jahre hat er ſeinen Webſtuhl bedient, der jetzt
200 Jahre alt muſeumsreif geworden iſt.
Transozeanflug hin und zurück in drei Tagen.
London. Der engliſche Flieger Molliſon
trat geſtern nachmittag vom Stag Lane= Flug=
platz
aus einen neuartigen Flug nach Amerika
an. Molliſon will den Flug hin und zurück in
drei Tagen durchführen.

Feuersbrunſt in einer rumäniſchen
Stadi. 13 Todesopfer.

Budapeſt. Nach einer Meldung der Do=
naupoſt
aus Bukareſt wurde die Stadt Boto=
ſani
durch eine Feuersbrunſt zum Teil zerſtört.
Im Arbeiterviertel der Stadt entſtanden aus bis=
her
unbekannter Urſache an mehreren Stellen
gleichzeitig Brände. Das Feuer griff mit raſen=
der
Schnelligkeit um ſich. Eine halbe Stunde
ſpäter ſtanden 34 Straßenzüge in Flammen. In
der allgemeinen Aufregung dachten viele Ein=
wohner
nur an ihre eigene Rettung und ließen
vielfach Angehörige im Stich. Bisher ſind drei=
zehn
Todesopfer feſtgeſtellt worden, darunter
mehrere Kinder. Bei den Löſcharbeiten explo=
dierte
in einem Fabrikhof ein Faß Benzin. Der
Feuerwehrkommandant und drei Feuerwehrleute
wurden erheblich verletzt. Ein Feuerwehrmann
ſtürzte aus dem zweiten Stock des Fabrikge=
bäudes
auf den Hof. Er wurde getötet. Nur ein
plötzlich einſetzender heftiger Regenſchauer rettete
die ganze Stadt vor der Vernichtung.

Orkan über dem unteren Donaugebiet.

Budapeſt. Nach einer Meldung der Do=
naupoſt
aus Bukareſt wütete am unteren Donau=
abſchnitt
ſowohl auf rumäniſchem wie auf bul=
gariſchem
Gebiet ein furchtbarer Orkan. Baum=
rieſen
wurden entwurzelt und bis zu 100 Meter
Entfernung fortgeſchleudert. Viele Tauſend Men=
ſchen
ſind obdachlos geworden. Infolge Blitz=
ſchlages
gerieten zahlreiche Häuſer in Brand.
Mehrere Perſonen wurden getötet. Der Schaden
wird auf 20 Millionen Lei geſchätzt.

Knapp dem Tode entronnen.
Brüſſel. Der Prinzregent von Monaco
iſt auf der Straße von Dinant knapp dem Tode
entronnen, als er mit ſeinem Wagen, nachdem
er vorher einen Motorradfahrer angefahren
hatte, gegen einen Baum rannte. Der Wagen
wurde vollkommen zertrümmert. Der Prinz kam
mit dem Schrecken davon, während der Motor=
radfahrer
ſchwer verletzt wurde.

Mit dem Privatflugzeug abgeſtürzt.
Paris. Der jüngſte Privatbeſitzer eines
franzöſiſchen Flugzeuges, Joſé Lardy, der am
Montag mit einem Begleiter aufgeſtiegen war,
iſt in der Nähe von Langogne abgeſtürzt und
war ebenſo wie ſein Begleiter ſofort ſotz,

medaille in Los And

Paul Bauer erhält den Liken

Am Montag morgen iſt in Los !
das Ergebnis des Literatur=Wettwn
kündet worden. Nachdem ſich Deutſ=
bereits
entſchiedenen Wettbewerbem!
Künſte, nämlich in der Malerei,
Graphik mit einigen Broncemedaill nf
den Erwähnungen begnügen muß
Literaturwettbewerb zu einem voll a
kommen, die Goldmedaille wurde ar.
für ſein Buch Am Kangehenzongc.
dem Himalaya gegeben. Die Silba=
hielt
der Däne Joſef Peterſen für 10
Argonauten und die Bronce=Meld
dem Amerikaner Avery Brundage i
über die Bedeutung des Amateruſt
kannt. Im Muſik=Wettbewerb wud
und dritte Preis nicht vergeben
wurde dem Prager Joſef Suk füri
phoniſchen Marſch zuerteilt.

Die Folgen der großen Ueb
mungen in der Nordman

Mukden. Die japaniſchen Miüg
in der Mandſchurei teilen mit, df
Teile der Freiſchärlerverbände in
mandſchurei ergeben haben. Die G=u
Freiſchärler, die ſich den Japanern
wird auf 14000 Mann geſchätzt.
bierfür werden von den Japanern
Mangel an Ausrüſtungsgegenſtändnd
rungsmitteln, ſowie die Ueberſchwe
gegeben. Man rechnet damit, daß dee
linie nach Sibirien durch die Uebe
noch auf mindeſtens 10 Tage untan
wird. Auch in Richtung Peking

durch einen Anſchlag auf einen Eiſe-!

terbrochen.
Durch die Ueberſchwemmung
nordöſtlich von Mukden vollkommend
den. Dort ſind viele Hundert Perſoy
Die japaniſche Garniſon mußte in
ten und ihre Artillerie und PferL.
und dann zuſammen mit den mi
Truppen an dem Rettungswerk
geborene Bevölkerung teilnehmen.

Flug eines Sowjet=Rieſenflugzeugss!
Moskau. In den kommender.
ein Rieſenflugzeug der Zivilflug
Sowjetunion, das 40 Plätze faſſe
ANT. 14 von Moskau nach Berli=
unternehmen
. ANT 14 iſt das grö
zeug Europas.
Rieſenbrände in Griechen-
Athen. In Peloponnes bei S
ſeit mehreren Tagen rieſige Waldbe
Dörfer mußten bereits geräumt u.
andere ſind ſtark gefährdet. Die Zug
unterbrochen. Die Waldbrände he‟
Todesopfer gefordert. Militär i
leiſtung in das Brandgebiet geſan
Feuer auf der New Yorker Untem!
Zahlreiche Perſonen verl 51
New York. Aus bisher unk!
ſache brach am Dienstag auf der
Untergrundbahn bei der Station B=
Feuer aus, das mit raſender Schnel?
griff. Hunderte von Fahrgäſten mm !
ßen Schwierigkeiten aus dem mit E7
angefüllten Tunnel herausgebrach-
gab
dabei zahlreiche Verletzte.
Das Feuer konnte in verhältnis
Zeit wieder gelöſcht werden. Die
Brandes iſt auf Kurzſchluß zurückg=
Bekanntwerden des Brandes wurn
ſtrom ſofort ausgeſchaltet, was eing.
terbrechung des geſamten Unterg=
kehrs mit ſich brachte.
Sechs Perſonen bei einem Har
umgekommen.
New York. In einem Hotel
(Illinois) verbrannten bei einer
6 Perſonen bei lebendigem Leibe.
Hotelgäſte erlitten ſchwere Rauchve‟

[ ][  ][ ]

10. Auguſt 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 221 Seite 9

*Stratoſphäre und Lebensgrenzen.

ie Grenze des Baumwuchſes? Wie hoch können Vögel fliegen? Die Anpaſſung der Organe.
Wie nimmt der Lufkdruck ab? Doppelte Herzkäligkeit beim Menſchen.
Meter atmen, obwohl hier der Luftdruck bereits weniger als
Herſiegr Profefſor Bierüto Leuenl! 40 Prozent des normalen beträgt, und der Sauerſtoffgehalt der

nenſch ſteigt in die Stratoſphäre im ſicheren Schutz
Bondeln. Wieweit aber kann er beim Aufſtieg in
zu 16000 Meter hoch noch Leben beobachten? Selt=
ſind
die verſchiedenen Organismen auch verſchieden
hy gegen die veränderten Lebensbedingungen, die ſie

Höhen, die die Luftfahrt erreichte.
MOarſtellung zeigt, in welch gewaltige Höhen die
gin bisher vorzudringen vermochten. Weitaus am
ſt nämlich faſt in die doppelte Höhe des Mount
Rdes höchſten Berges der Welt, gelangte Piccard
ſſtem Stratoſphärenflug im Mai des letzten Jahres.
ſeter darunter liegt die von dem Amerikaner Soucek
gieug erreichte Höhe. Nur wenige hundert Meter
begt ſein Landsmann Gray, deſſen Ballon aber bei
or dfahrt platzte, ſo daß Gray den Tod fand. Aus
hörunde verblieb vor Piccards Stratoſphärenflug
füielle Weltrekord den deutſchen Profeſſoren Berſon
enng, die immerhin bei ihrer Fahrt den Mount=
ſt
Gipfel noch um 2000 Meter unter ſich ließen.

Höhen antreffen. Sogar die gleichen Organismen
en verſchiedenen Gegenden verſchiedene Grenzen des
nc m ſcharakteriſtiſchſten iſt dies bei dem Baumwuchs.
mßiccard, der vorausſichtlich die Schweiz überfliegen
vo die letzten Bäume noch in einer Höhe von 1800
haichten können. Er wird ſich ſogar danach richten
an ſobald der Baumwuchs in der Schweiz zu Ende iſt,
tigefähr die Höhengrenze von 2000 Meter. Je weiter
e Wald liegt, deſto niedriger iſt die Höhengrenze. Im
ſchmarwegen endet ſie ſchon ungefähr bei 300 Meter. Da=
Aoen die Tibetſorſcher noch in einer Höhe von 3800
ſer/ſambeſtände feſtſtellen können. Hier hat alſo das orga=
fen
eine viel höhere Lebensgrenze. Ueberhaupt iſt Tibet
ee Senſation in dieſer Beziehung. Hirten treiben hier
häh bis zu einer Höhe von 5500 Meter, ja ſogar bis
t wurden hier Schafe und Ziegen geſichtet. Dabei muß
ten, daß hier bereits der Luftdruck unter die Hälfte
men Wertes geſunken iſt.
ſehaſſungsfähigkeit der Organe iſt alſo beträchtlich groß.
Mar aus den Schluß gezogen, daß auch auf dem Mars
leben gedeihen kann, denn dort dürften ſich die Ver=
Wcht viel anders erweiſen, als auf dem Gipfel von
Sis zu 6000 Meter und mehr in die Höhe empor=
größte
Höhe, die jemals von einem Tier erreicht
nägt rund 7000 Meter. In dieſer Höhe konnte ein
Neachtet werden, der ſich hier anſcheinend ohne jede
Mbewegte. Wenn man bedenkt, welche Anſtrengung ein
Mutt, dann kann man ſich eine Vorſtellung davon
An die Organe des Geiers ſich den Lebensbedingungen
ſon Höhen anzupaſſen verſtehen. Der Menſch kann nicht
orſteigen, obwohl er bei genügendem Training aller=
Aſſten vermag. Es gibt Menſchen, die bereits in Höhen
Wieter Atembeſchwerden bekommen und nicht mehr wei=
Ein Menſch mit geſundem Herzen aber kann nach
blichen Feſtſtellungen noch in einer Höhe von 6000

Luft auch bedeutend zurückgegangen iſt. Das Herz wird aller=
dings
hier bereits ſehr ſtark in Anſpruch genommen. Der nor=
male
Herzſchlag iſt um das Doppelte geſteigert. Anſtatt 72 Puls=
ſchlägen
hat der Menſch in dieſen Höhen 150 und mehr. Auch die
Anzahl der Atemzüge iſt beträchtlich vermehrt. In der Ebene
macht der Menſch unter normalen Verhältniſſen ungefähr 18
Atemzüge in der Minute. In einer Höhe von 4000 Meter muß
er bereits in der Minute 40 mal atmen, um die genügende
Menge Sauerſtoff in ſich aufzunehmen. Er muß durch ſchnelles
und häufiges Arbeiten, d. h. durch geſteigerte Aufnahme von
Luft, die Menge von Sauerſtoff ſeinem Organismus zuführen,
die dieſer zum Leben braucht. Wir haben alſo auch in großen
Höhen eine ziemlich feſtſtehende Ordnung der Lebensverhält=
niſſe
. Die Natur iſt aber elaſtiſch und hält ſich nicht ſtarr an
die Grenzen, die den Dingen eigentlich geſetzt ſind, ſondern ſie
hat zahlreiche Notbehelfe, um Mängel und Beſchwerden auszu=
gleichen
. Profeſſor Piccard wird alſo ungefähr auf dem erſten
Drittel ſeines Fluges noch Leben beobachten können. Nach einer
Höhe von 7000 Meter, wo Leben allerdings auch nur ſehr ſelten
angetroffen wird, wird er aber allein mit ſeinem Aſſiſtenten ſein.
Hier beginnen bereits die Lebensbedingungen ſo dünn zu wer=
den
, daß auch die größte Anpaſſungsfähigkeit der Organe die
Mängel nicht mehr auszugleichen vermag.
Vor dem Abſchuß der Skral
Rakete.

Der Ingenieur Winkler mit ſeiner Flüſſigkeitsrakete die er
in den nächſten Tagen von der Greifswalder Die abſchießen
wird. Er hofft, mit der 2 Meter hohen, aber nur 10 Kg.
ſchweren fliegerbombenähnlichen Rakete zunächſt den bis=
herigen
Raketenrekord von 4000 m Höhe zu überbieten und
bei ſpäteren Abſchüſſen Stratoſphärenhöhen zu erreichen.

Die Verbrechen im Todeshaus
8 Morde und 10 Selbſtmorde in einem Jahre im Todeshaus.
Ein Gattenmordprozeß in Warſchau. Der Unglücksſtern
eines Hauſes. Die Maſſenhypnoſe des Todes.
In Warſchau kommt in kurzer Zeit ein Gattenmordprozeß
zur Verhandlung, der eine düſtere und tragiſche Vorgeſchichte hat.
In der Warſchauer Vorſtadt Solee wurde vor einigen Wochen
der Spediteur Stanislaw Drongowſki von ſeiner Frau ermordet,
während er im Schlafe lag. Die Gattenmörderin ſtellte ſich ſelbſt
der Polizei, da ſie angab, daß ſie von ihrem Manne ſtets miß=
handelt
worden ſei und das Leben an ſeiner Seite nicht mehr
ertragen konnte. Sie empfand über ihre Tat keine Reue. Be=
ſonders
bemerkenswert war bei dieſem Mord der Umſtand, daß
er im ſogenannten Todeshauſe von Warſchau verübt wurde.
Ueber dieſem Hauſe ſchwebt ein furchtbares Geſchick, denn im
Laufe eines Jahres ſtarb der größte Teil der Bewohner ent=

weder durch Verbrechen oder durch Selbſtmord. Aus dieſem
Grunde erhielt das Haus von der Bevölkerung auch den grauſi=
gen
Namen Todeshaus. Kurze Zeit vor dem Gattenmorde
tötete ein Bewohner dieſes Hauſes eine ganze Familie, die aus
5 Köpfen beſtand und in dem gleichen Hauſe wohnte. Er war
eiferſüchtig auf die Tochter, die er zur Frau begehrte, und da
ihm die Eltern das Mädchen verſagten, ſo rächte er ſich, indem
er die ganze Familie hinſchlachtete. Nicht lange vorher waren
zwei andere Morde in dieſem Hauſe zu verzeichnen. Außerdem
verübten hier in einem einzigen Jahre 10 Perſonen, die in dem
Hauſe wohnten, Selbſtmord. Es war, als ob eine wahre Maſſen=
hypnoſe
des Todes von den grauen Mauern dieſes unſeligen Ge=
bäudes
ausging, denn ſonſt iſt es kaum zu erklären, daß ge=
rade
hier ſo viel Leichen zu verzeichnen waren. Das Leben in
dieſem Hauſe, das von armen Handwerkern und Arbeitern be=
wohnt
wird, hat wenig Wert, und das viele vergoſſene Blut ver=
lockt
offenbar dazu, noch mehr Blut zu vergießen. Dieſe ſelt=
ſamen
und gräßlichen Umſtände werden bei dem Prozeß eine
Rolle ſpielen, denn es wird die Frage zu erörtern ſein, ob das
unheimliche Milieu an dem Morde, den die junge, 27jährige
Frau an ihrem Gatten verübt hat, irgendwie mitgewirkt hat,
denn es iſt eine unheimliche Atmoſphäre, die hier die Bewohner
umgibt und vielleicht an der Willensbeſtimmung Anteil hat.
Seit dem Gattenmord hat die Serie des Verbrechens, die hier
beobachtet wurde, ihr Ende genommen. Es hat den Anſchein,
als ob damit der Fluch, der auf dem Hauſe gelagert hat, ſein
Ende gefunden hat.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 10. Auguſt
15.15: Stunde der Jugend: Kaſperltheater.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Leitung: O. Senfert.
Werke von Dvorak, Fetras, Grieg, Gounod u. a.
18.25: Eskimodichtung. Aus Knud Rasmuſſens Eskimoiſchen Samm=
lungen
: Feſtgabe Schneehüttengeſänge.
18.50: Oberreg.=Rat Dr. Kümmerlen: Die Beſtimmungen der Not=
verordnung
vom 14. 6. 32 auf dem Gebiet der Sozialverſicherung
und Militärverſorgung
19.20: Nachrichten aus Kunſt und Wiſſenſchaft.
19.30: Karlsruhe: Handharmonika=Konzert. Ausf.: 1. Akkordeon=
orcheſter
Karlsruhe. Leitung: Der 14jährige Dirigent H. Scheer.
20.00: Cannſtatt: Ouvertüren und Arien. Ausf.: Philharmoniſches
Orcheſter. Leitung: E. Kahn. Soliſtin: Anita Oberländer.
21.10: Cornelia. Eine Erzählung um Goethe. Von Margarete Sus=
mann
.
21.30: Kleine Stücke für Violine. Ausf.: Grete Eweler /Violine).
Am Klavier: R. Merten.
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik. Leitung: E. Kloß.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 10. Auguſt
15.00: Dr. Keilpflug: Kreuz und quer durch die Südſee.
15.45: Charlotte Heyne: Erprobte Einmach=Rezepte für Herbſtfrüchte.
16.00: Dr. Behne: Kunſtgeſchichte als Weltgeſchichte.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Priv.=Dozent Dr. Herrfahrdt: Parlamentarismus und Staats=
führung
im der Gegenwart.
18.00: P. H. Gehly: Die Alte Bettleroper.
18.35: Dr. v. Kries: Das heimliche England.
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.30: Dr. Haneld: Die Not der Städte eine internationale Ev=
ſcheinung
.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20,00: München: Maria Stuart Trauerſpiel von Friedrich von
Schiller.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.25: Grenzberichte. (Schallplatten!
22.45: Hannover: Deutſche Tänze. Ausf.= Norag=Orcheſter.

Wikkerungsvorherſage

für Norddeutſchland weſtlich der Oder, Weſt=,
Mittel= und Süddeutſchland (ohne Alpenvorland) für die Zeit
vom 9. bis 18. Auguſt 1932.
Herausgegeben von der
Staatlichen Forſchungsſtelle für langfriſtige Witterungsvorherſage
in Frankfurt a. M.
Ueberwiegend freundliches, warmes und trockenes, wenn auch
nicht ganz ſtörungsfreies Wetter.
Wetterbericht der Heſſiſchen Wetterdienſtſtelle.
Die Umgeſtaltung zu beſtändigem Wetter hat ſich durch den
Einfluß hohen Druckes weiter vollzogen, während im Oſten die
Rückſeitenwirkung der Lettlandſtörung noch zur Geltung kommt.
Wenn auch neuerdings an der Weſtküſte von Irland und England
Störungsbildungen in Form von Regen zu erkennen ſind, ſo wird
für unſer Gebiet vorläufig der Hochdruck ſtandhalten.
Ausſichten für Mittwoch, den 10. Auguſt: Bis auf ſtellenweiſe
Dunſtbildung in den Morgenſtunden oder leichte Bewölkung
meiſt heiteres, wärmeres und trockenes Wetter.
Ausſichten für Donnerstag, den 11. Auguſt: Fortdauer des be=
ſtändigen
und aufheiternden Wetters, tagsüber warm.
Hauptſchriſtleitung: Rudolf Maupe

Dſe Gegenwant: Tagesſpiegel in Bid und Wont: Dr Herdert Nettei.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Wiliy Kuhle:
Druck und Verlag: C. C. Wittich ſämilich in Darmſfadt.
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lich, noch einige Punkte zu retten. Dazu gehören auch die Lei
ſtungen unſerer Schwerathleten, die beſonders unter den klima=
tiſchen
Verhältniſſen zu leiden hatten.

Das Fazii der 1. Woche. Amerikas großer Erfolg.

* Los Angeles, 9. Auguſt. (Kabel.)

Gewiß, im Verhältnis zu Amerika iſt unſer Abſchneiden ge=
radezu
klaglich. Aber man ſoll dabei nicht vergeſſen,

Die erſte Woche der Olympiſchen Spiele, und damit die
Hälfte des Programms, iſt beendet. Jetzt ſchon läßt ſich ſagen,
daß die 10. Olympiſchen Spiele hinſichtlich der Leiſtungen auf
allen Gebieten ohne Vorgänger in den modernen Spielen ſind,
und daß ſie auch äußerlich ſelbſt die Glanzolympiade von 1912 in
Stockholm weit in den Schatten ſtellen. Amerikaniſches Organi=
ſationstalent
und amerikaniſche Werbefähigkeit haben, verbun=
den
mit dem allgemeinen Intereſſe, das die Körperkultur jeder
Art in Amerika findet, gefördert durch Staat und Kommunen,
durch die Hochſchulen, und nicht zuletzt durch den geſunden
common sense der amerikaniſchen Bürger, das Sportfeſt der
Welt zu einem Ereignis gemacht, das zu überbieten einfach un=
möglich
erſcheint. Der Optimismus der Amerikaner iſt in vollem
Umfange gerechtfertigt worden, der Peſſimismus der Europäer,
der nach den Ankündigungen des amerikaniſchen Organiſations=
komitees
im Hinblick auf die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten alle:
Völker gerechtfertigt erſchien, iſt ad absurdüm geführt worden.
Die Amerikaner haben nicht etwa den Mund ſehr voll genom=
men
, ſie haben bewieſen, daß ſie die Tugenden, die ſie in wirt=
ſchaftlicher
Hinſicht zu einer Weltmacht erſten Ranges in wenigen
Dezenien gemacht haben, durchaus meßbare Werte ſind, die ſich
ſehr wohl in die Tat umſetzen laſſen. Von der ſportlichen Seite
ganz abgeſehen, haben die Olympiſchen Spiele in Los Angeles
auch eine außerordentliche wirtſchaftliche Bedeutung, die aller=
dings
ausſchließlich den Kaliforniern und ſomit in weiterem
Sinne den Amerikanern zugute kommt.
Das gewiß beträchtliche Kapital, das Amerika in die Spiele
durch die Schaffung der großzügigen Anlagen hineingeſteckt hat,
verzinſt ſich doppelt. Einmal hat ſich ein Strom von Fremden
aus allen Teilen des Landes und der ganzen Welt in die raſch
aufgeblühte Provinz ergoſſen bei den Hunderttauſenden, die
täglich die verſchiedenen Sportanlagen beſuchen, gehen die umge=
ſetzten
Gelder in die Millionen Dollars, dann aber iſt auch die
großzügige Art, mit der Amerika alles und jedes aufgezogen und
vorbereitet hat, der ſportliche Erfolg zuſtande gekommen, der den
Amerikanern Siege über Siege eingebracht hat, die der Draht
in alle Welt funkt.

Die Reklame für die amerikaniſche Tüchtigkeit

iſt ungeheuerlich, und ſie wird ſich zweifelsohne auch auf ſolchen
Gebieten auswirken, die direkt mit dem Sport keinerlei Be=
ziehungen
haben.
Für manche der kleineren Nationen hat ſich der große Rah=
men
vielleicht als ein Hemmnis ausgewirkt. Sie waren viel=
leicht
an Tauſende, nicht aber an Hunderttauſende gewöhnt, und
die Reſonanz dieſer gewaltigen Maſſen hat ſie eher gelähmt als
beflügelt. Die Amerikaner fühlten ſich in dieſem Hexenkeſſel un=
beſchreiblicher
, toſender Begeiſterung erſt wohl. Für ſie bedeutete
der gellende Lärm nichts als eine Aufforderung, die letzten
Krafte einzuſetzen. Hinzu kommt, daß die Amerikaner
bei der Vorbereitung ihrer Vertreter mit der gleichen Großzügig=
keit
vorgegangen ſind, und daß ſie von dem Grundſatz ausgingen,
daß für die Leute, die das Sternenbanner vor der ganzen Welt
repräſentieren ſollten, das Beſte an Lehrkräften und Lehrmate=
rial
gerade gut genug war.
Eine ſolche Art der Vorbereitungen ſcheiterte bei der Mehr=
zahl
der Konkurrenten Amerikas einfach an den finanziellen
Mitteln.
Es iſt gewiß nicht von ungefähr, wenn die Deutſchen in Los
Angeles angeſichts der Eindrücke, die ſie überall erlebten, mit
beſonderer Intenſität ihrer Heimat gedachten. In dieſer Feſt=
ſtellung
ſoll nicht der Vorwurf liegen, daß Amerika ſeine Supre=
matie
nur ſeinen beſſeren geldlichen Verhältniſſen zu verdanken
habe. Viel eher darf man ſagen, daß

die amerikaniſchen Hochſchulen,

die, wie bei allen Olympiſchen Spielen die Mehrzahl der Olym=
pioniken
ſtellten, den Leibesübungen eine ganz andere Wert=
ſchätzung
beilegen, und mit ganz anderen Mitteln für ihre För=
derung
arbeiten, als es überall ſonſt in der Welt geſchieht. In
dieſem Zuſammenhang darf man vielleicht auf die vorbild=
liche
Arbeit der Japaner hinweiſen, die nach dem
gleichen Rezept handeln und die auch jetzt ſchon die Früchte dieſes
Handelns zu ernten im Begriffe ſtehen.

Unter dieſen Geſichtspunkten betrachtet, hieße es übertreiben.
wenn man von einem völligen Verſagen der Deutſchen ſprechen
wollte.

Die Mehrzahl unſerer Teilnehmer hat durchaus den Erwartungen
entſprochen.

die man nach den in der Heimat gezeigten Leiſtungen an ſie
ſtellen durfte. Sie ſind den beſſeren Gegnern unterlegen, wie die
Rieſenzahl der neuen olympiſchen und Weltbeſtleiſtungen gezeigt
hat. In faſt allen Konkurrenzen, in denen die Deutſchen in die
Entſcheidung kamen, waren Weltrekorde notwendig, um ſie auf
die Plätze zu verweiſen. Jonath hat ſich eindeutig als der
Beſte der Europäer erwieſen, im Zehnkampf zählen zwei von den
drei deutſchen Vertretern unbeſtritten zur Elite der Welt, in der
4X100=Meter=Staffel hat die deutſche Mannſchaft ihre alte Welt=
rekordleiſtung
erneut geboten, obwohl ſie mit Erſatz antreten
mußte, im Speerwerfen iſt Inge Braumüller durch einen
unglücklichen Zufall um einen beſſeren Platz gekommen, im Dis=
kuswerfen
der Frauen hat Tilly Fleiſcher die Erwartungen
ſogar übertreffen, unſere Fünfkämpfer ſind im Pent=
athlon
den ſeit jeher führenden Schweden erheblich näher ge=
rückt
, und endlich darf nicht vergeſſen werden, daß eine Reihe
unſerer Teilnehmer vom Mißgeſchick geradezu verfolgt wurden.
Der Sprinter Geerling, der Weitſpringer Köchermann,
Metzner der Zehnkämpfer Siebert und eine ganze Reihe
von anderen Teilnehmern erlitten Verletzungen, die einer
weiteren Verbeſſerung ihrer Leiſtungen einen Damm entgegen=
ſetzten
. Endlich auch haben ſich die klimatiſchen Verhältniſſe be=
merkbar
gemacht, ohne daß dies vorher feſtzuſtellen war. Es iſt
ſicherlich eine ganz andere Sache, ob die Teilnehmer nur im
Training oder ob ſie im ernſthaften Wettkampf ſtehen, wo ganz
andere Anforderungen nicht nur an die phyſiſchen, ſondern auch
an die pſychiſchen Kräfte geſtellt werden.

Es ſoll nicht verſchwiegen werden, daß wir zum Teil auch
grobe Unterlaſſungsfehler
begangen haben. So war vorauszuſehen, daß die Fünfkämpfer
Mierſch und Remer erhebliche Punktverluſte allein dadurch er=
leiden
würden, daß ſie das Schwimmen im Bruſtſtil abſolvier=
ten
, da ſie den weitaus ſchnelleren Freiſtil nicht beherrſchten.
Danz und Nottbrock ließen die ſeeliſche Kraft für einen Wett=
bewerb
mit den Weltbeſten vermiſſen. Gehring, der Schwer=
gewichtsringer
, fiel durch einen groben taktiſchen Fehler, der viel=
leicht
auch pſychologiſcher Natur war. aus der Entſcheidung; end=
lich
erwies ſich Dr. Peltzer als zu alt und nicht mehr gut genug,
eine arge Enttäuſchung war auch Helene Mayer, die aber offen=
ſichtlich
nur einen ſehr ſchlechten Tag hatte, da ſie noch am Vor=
tage
aus den Vorentſcheidungen ohne eine einzige Niederlage
in die Entſcheidung gekommen war. Gegen ſie ſchien ſich alles
verſchworen zu haben, ihr glückte nichts, nicht einmal in ſolchen
Kämpfen, wo ſie bereits mit 4:1 in Führung lag und nur noch
einen einzigen Treffer zum Siege brauchte.
So fehlerhaft auch der Peſſimismus gerade im ſportlichen
Wettbewerb ſein mag, einigemal hatte ſich auch der allzu freu=
dige
Optimismus (wir denken diesmal an unſere Waſſerball=
mannſchaft
) als falſch erwieſen. Den Verſagern und den Feh=
lern
ſtehen auch ans Heroiſche grenzende Leiſtungen gegenüber,
dazu gehört der Schlußkampf Sieverts, der mit einer erheblichen
Knöchelverletzung die letzten Konkurrenzen des Zehnkampfes un=
ter
größten Schmerzen beſtritt, um für Deutſchland, wenn mög=

daß auch die anderen Nationen vor Enttäuſchungen
nicht bewahrt blieben.

Die Finnen ſahen nur einen beſcheidenen Teil ihrer Erwar=
tungen
erfüllt. Larva, Purje und Yrioelä haben bei weitem
nicht das gezeigt, was man von ihnen erhoffte. In der Athletik
hat die zweitſtärkſte Nation nach der Teilnehmerzahl. Japan, mit
Ausnahme von Nambu keine Erfolge davontragen können, und
auch Kanada hat die Siege von Amſterdam nicht zu wieder=
holen
vermocht. Lobend dagegen muß immer wieder Irland
hervorgehoben werden, allerdings erſchienen die Iren mit einigen
Spezialiſten in Wettbewerben, bei denen die Konkurrenz nicht ſo
ſtark war. Die jungen deutſchen Schwerathleten haben ſich ſehr
gut geſchlagen. Schließlich wird die zweite Woche vielleicht eine
Korrektur der Geſamtleiſtung möglich machen.

Wir ſind weit davon entfernt, verlegen nach Entſchuldi=
gungen
zu ſuchen, wir haben deutlich genug die gemachten Fehler
erkannt, und wir wiſſen genau, daß wir

unſere Trainingsarbeit moderniſieren und erheblich
verſchärfen müſſen.

daß wir mehr noch wie je viele und harte Kämpfe ſuchen und
unſere Vertreter im ſteten Ringen mit den beſtmöglichſten Geg=
nern
ohne Scheu vor Niederlagen und weiteren Enttäuſchungen
für ſolche Kämpfe fit machen müſſen, wie ſie die Olympiſchen
Spiele bringen. 1928 waren wir auf dem Wege, den Anſchluß
an die Weltklaſſe auf allen Sportgebieten zu finden, jetzt ſchon
ſcheinen wir zurückgefallen zu ſein, weil wir glaubten, daß die
leichten Fortſchritte genügen würden, um uns gleichwertig er=
ſcheinen
zu laſſen. Daß es für beſondere Leiſtungen auch beſon=
derer
Anſtrengungen bedarf, das haben wir erkannt, und ſo gut
Amerika in vier Jahren die Vormachtſtellung in einzelnen Sport=
zweigen
wieder erobern konnte, werden wir ſie erringen können.

Unſere Teilnehmer, die die glanzvollen Tage von Los
Angeles erlebt haben, die deutſche Oeffentlichkeit, die ſie in aus=
führlichen
Sonderberichten der deutſchen Preſſevertreter miter=
leben
durfte, und die aus der Anteilnahme der ganzen Welt er=
kannt
haben wird, welcher Kulturfaktor der ſportliche Wettbe=
werb
der Nationen in den Olympiſchen Spielen iſt, werden dazu
beitragen, daß die Lehren von Los Angeles beherzigt werden.
Iſt das Gewiſſen und das Verantwortungsgefühl vor der Nation
erwacht, dann iſt die deutſche Expedition nach Los Angeles, ſo
wenig ſie auch unſere Hoffnungen zu erfüllen vermocht hat, nicht
vergeblich geweſen.

Deutſcher Waſſerballſieg über Braſilien

mit 7:3 (4:1). Braſilianer attackieren Schiedsrichter.

Als dieſes Spiel zu Ende ging, erlebten die Tauſende auf
den Tribünen ein wenig erhebendes Schauſpiel. Der braſilia=
niſche
Torhüter griff den ungariſchen Schiedsrichter Bela Komjady
an und machte ihm Vorwürfe, daß er die Deutſchen begünſtigt
habe. Als der Braſilianer tätlich werden wollte ſtellten ſich
deutſche und ungariſche Spieler ſchützend vor den Unparteiiſchen.
Nun griffen auch die übrigen braſilianiſchen Spieler und deren
Landsleute ein. Der Einſatz der Polizei wurde notwendig, und
ſo kam es zu der wenig olympiſchen Szene, daß 20 Schutzleute
aufmarſchieren mußten, um die Südamerikaner abzudrängen.
Das Spiel ſelbſt wurde von der deutſchen Mannſchaft völlig
überlegen geführt. Bei einigem Glück hätte die Partie auch be=
deutend
höher ausfallen können, zeitweilig veranſtalteten die
Deutſchen ein wahres Torbombardement. Die Braſilianer waren
zwar ſchwimmeriſch recht gut, aber techniſch und taktiſch den viel
routinierteren Deutſchen nicht gewachſen. Wiederholt brachten
die Südamerikaner unnötige Härten in das Spiel, ſo daß ich
der Schiedsrichter einigemale veranlaßt ſah. Spieler herauszu=
ſtellen
. Darüber waren die Braſilianer denn auch ſo in Rage
geraten.
Für Deutſchland ſchoſſen bis zum Wechſel Aki Rademacher 2
Gunſt und Schulz 4 Treffer, während der Gegner durch einen
Fehler der deutſchen Verteidigung zu einem Gegentreffer kam.
Nach der Pauſe fielen durch Rademacher, Cordes und Gunſt drei
weitere Treffer, Braſilien kam, wiederum auf Deckungsfehler hin,
zu zwei Gegentoren. Das Spiel konnte auch ſchon vor dem ſkan=
dalöſen
Abſchluß nur wenig gefallen.
Ungarn ſchlug Japan 18:0.

Braſiliens Waſſerballſpieler disqualifiziert.

Das Schiedsgericht des internationalen Schwimmverbandes
hat beſchloſſen, die braſilianiſche Waſſerball=Mannſchaft wegen
der Vorfälle, die ſie nach dem Spiel gegen Deutſchland herbei=
führte
, von dem weiteren olympiſchen Wettbewerb auszuſchließen.
Die Spieler da Silva. Branco und Serpa dürfen auch an kei=
nem
anderen olympiſchen Wettbewerb teilnehmen. Außerdem
wird der Vorfall dem Internationalen Schwimmverband noch
zur weiteren Bearbeitung übertragen.

Endklaſſement der Leichkakhlekik.

Deutſchland bei den Herren an vierter, bei den Damen
an zweiter Stelle.

Es liegt jetzt auch das offizielle Leichtathletik=Klaſſement vor,
bei dem die Herren= und Damen=Konkurrenzen getrennt gewertet
ſind. Deutſchland nimmt bei den Herren hinter Amerika. Finn=
land
und England den vierten, bei den Damen hinter Amerika
den zweiten Platz ein. Die genauen Ziffern lauten:
Herren: 1. Amerika 218 P. 2. Finnland 75 P. 3. England
55 P. 4. Deutſchland 35 P. 5. Japan 35 P. 6. Kanada 34 P.
7. Italien 23 P. 8. Irland 23 P.
Frauen: 1. Amerika 77.5 P. 2. Deutſchland 16.5 P.

Deutſche Staffel lief 40.6 Sek.

Die Ueberprüfung der Zeiten, die am Sonntag bei der Ent=
ſcheidung
für die 4X100=Meter=Staffel gelaufen wurden, ergab
für die deutſche Mannſchaft KörnigHendrix-Borchmeyer Jo=
nath
eine Zeit von 40.6 Sek. Die deutſche Mannſchaft hat da=
mit
die Weltrekordzeit erreicht, die ſie vor ihrer Ausreiſe beim
Abſchiedsſportfeſt in Bremen aufſtellte und die auch von den
Amerikanern bei den Vorläufen in Los Angeles erzielt wurde.

Dolli; war Vierte im 100=Meter=Damen=Endlauf.

Die Zielphotographie des 100=Meter=Endlaufes der Damen
in Los Angeles hat einwandfrei erwieſen, daß die Nürnberger
Sprinterin Marie Dollinger nicht den letzten, ſondern den vier=
ten
Platz belegte.

Abreiſe der deutſchen Leichtathleten.
Die deutſchen Leichtathleten treten am kommenden Montag
in Los Angeles die Abreiſe an. Sie fahren zunächſt nach Chi=
kago
, wo ſie am Donnerstag im Länderkampf gegen U. S.A. an=
treten
.

Im 100 Meter Rückenſchwimmen der Damen
Vorläufe ausgetragen, um die Teilnehmerinnen des (
ermitteln. Gleich im erſten Lauf ſtartete die ameriko
ritin, die hübſche Eleanor Holm. Sie gewann
leicht in der neuen Weltrekordzeit von 1:18,3 Minnt
Auſtralierin Mealing und der Engländerin Hardi.
1:18,6 den alten Weltrekord gehalten hatten. Den
brachte die Engländerin Davis in 1:22 Min. vor den
rin Sheehy und der Kanadierin Karr an ſich. Im
endlich ſiegte die Olympiaſiegerin von 1928, die
Marie Philipp=Braun in 1:23,8 Min. vor der Englän
per und der Kanadierin Linton. Außer den beiden
placierten kommt noch als ſchnellſte Dritte die Englän
ding mit in die Entſcheidung.

Vor der 400 Meier Crawl=Entſcheid

Auch die Zwiſchenläufe der Herren über 400 D
brachten gleichfalls eine Rekordleiſtung. Im erſten
drückte der Japaner Yokoyama die olympiſche Zeit auf
Jean Taris (Frankreich) und der Japaner Oyokota
Plätze. Den zweiten Zwiſchenlauf gewann der Amerik
in 4:52,7 Min. vor dem Japaner Sugimoto und de
TCharlton. Ausgeſchieden ſind der Amerikaner Gilhr
liener Coſtoli, die Kanadier Ryal und Spence ſomi
(Italien). In den Endlauf kommen die zwei ErſtpLu
Der deutſche Segler Behr konnte nach den Dim
bewerben weiterhin den 3. Platz innehalten.

Buhh und Sullivan bekklägerig erkraf

Das Pech der deutſchen Olympigexpedition rei
Nachdem bereits unſere Leichtathleten durch die
Geerlings, Metzners und Sieverts ſchwer gehandim
kommt am Dienstag ſchlechte Kunde von unſeren B

Olympiſches Turnen.

Auch im Turnen holen ſich die Amerikaner Medaillen. Sie
gewannen gleich den erſten turneriſchen Wettbewerb den Mann=
ſchaftswettbewerb
in den Freiübungen mit 103 Punkten, vor
Ungarn 101. Italien mit 99.4. Finnland mit 99.2, Japan mit
86.3 Punkten. Beſter Einzelturner war der Ungar Pelle mit
29.2 Punkten, vor dem Schweizer Miez, 28.3 Punkte, und Ler=
tora
=Italien, mit 27.7 Punkten.

Japan ſiegk über 4X200 Meter Crad

heute im Marineſtadion ihren erſten Kampf zu abſolv.
Der deutſche Meiſterſkuller und Henleyſieger Buhtz
am Montag ſein Training wegen einer Zahnfiſtel
Heute morgen ſtellte der Arzt eine Influenza feſt.
Buhtz woll kaum noch ins Rennen kommen und eins
daille im Einer iſt für uns verloren. Gleichzeitig dürt
die Teilnahme Deutſchlands am Zweier, den Buhtz=
Klubkameraden Boetzelen fahren wollte, ausfallen.
Ueberfluß mußte auch der Trainer unſerer Ruderma
Bett aufſuchen, da er ebenfalls an Influenza erkran3
Kein Wunder, daß unſere Vertretung im Vi
Steuermann recht gedrückt an den Start ging.
Male ſeit Wochen war der Himmel bedeckt und da
war aus Angſt vor einem gefürchteten Gewitter weni:e
erſchienen, als an den vorhergehenden Trainingstagen
Vorlauf brachte den deutſchen Vierer Schlagmann=
Meyer, Spremberg und Steuermann Neumann
Neuſeeland und Braſilien ins Rennen. Der Kamp=
die
ganze Strecke nur zwiſchen dem deutſchen und
Bott, das ſchließlich mit einer Bootslänge Vorſprung Ei
vor Deutſchland (7:09,2), Neuſeeland (7:19,6) und
(7:29,4) ſiegte. Während die Italiener am Ziel zin
erſchienen, machten die Deutſchen einen etwas au
Eindruck.
Den zweiten Vorlauf gewann Polen in 7:04,4 =
rika
(7:06,6) und Japan (7:16,8).
In die Entſcheidung kommen Italien, Deutſal
rika und Polen,

Als die 4X200=Meter=Crawl=Staffel geſtartet nu
das rieſige Schwimmſtadion bis auf den letzten Platz u
Fieberhafte Spannung laſtete über den Maſſen, denni
kaner erhofften ſehnſüchtig Revanche ihrer Schwimmerſ
der kurzen Strecke erlittenen Niederlage durch die Jo
kam aber wieder anders. Auf der zweiten Bahn gi
Japaner Miyazaki der Olympiaſieger, ſofort in F=
ſchaffte
bis zum Wechſel ſeiner Farbe einen Vor
2 Metern. Seine Landsleute vergrößerten die Differ
den verzweifelt kämpfenden Amerikanern bis zum
10 Meter. Die übrigen Mannſchaften hatten in die n
überhaupt nichts zu beſtellen. Die Japaner ſiegten ir
Sekunden verbeſſerten olympiſchen Zeit von 8:58,4 M.
gleichzeitig einen neuen Weltrekord (9:17,2) darſtelld
gebnis 1. Japan 8:58,4 Min., 2. USA. 9:10,5 Min.
9:31,4 Min., 4. Kanada 9:36,3 Min., 5. England S.
6. Argentinien 10:13. 1 Min., 7. Braſilien 10:36,5 M7

Cläre dennis (Auſtralien) 209 Meker Bruſt-

Die letzte Schwimmkonkurrenz am Dienstag bilde=
ſcheidung
im 200 Meter Bruſtſchwimmen der Damen.
der deutſchen Olympiaſigerin Lotte Mühe trat die 2
Cläre Dennis an. Sie ſiegte in der neuen olympiſch
von 3:06,3 Min. vor der Japanerin Machaka (3:06
derzeitigen Weltrekordinhaberin Ellen Jacobſon (Dän
hinter landeten die Engländerin Hilton und die Amer
Hoffmann, Govednik und Coldwell.

TSV. Meſſel Spv. Weiterſtadt 5:1 (2:0X

Dem Sieg über die Reichsbahn Darmſtadt am
Sonntag (6:5) folgte geſtern ein weiterer über SV.
die Gäſte, mit einigem Erſatz antretend, hatten w.
ganzen Spiels nichts zu beſtellen und ſtellten ſich von
auf ein Abwehrſpiel ein. Aber auch ſonſt wären ſie=!
weniger Schußpech der Meſſeler um eine Niederlage!
umgekommen. Meſſel konnte im Gegenſatz zum
Sonntag nicht voll befriedigen. Von einer Einzelkrri
doch heute, in Anbetracht, daß ſich die Mannſchaft in
Aufſtellung noch nicht richtig eingeſpielt hat, abgeſeh
Der Schiedsrichter leitete einwandfrei.

Der ehemalige deutſche National=Torwart Willi K=
ſein
erſtes Spiel als Berufsſpieler gegen den FV. *
verhalf ſeinem Club, dem FC. Mühlhauſen, zu einem 8

Neue Staubſauger.
Die Mielewerke AG. in Gütersloh bringt i.
ſauger in weſentlich verbeſſerter Ausführung als 2MM
den Markt. Miele=Staubſauger werden ſowohl in lieb-
pedo
=Form als auch in ſtehender Keſſel=Form hergel
Mielewerke waren die erſten, die in richtiger Erkenning
ſache, daß ein Staubſauger den höchſten Schutz gegen Die
des Kurzſchluſſes aufweiſen muß, ihre Staubſauger i.
Gehäuſe ausrüſteten und mit der Verwendung von Bale=
Staubſauger=Bau bahnbrechend gewirkt haben. Von e
Staubſauger verlangt man, daß er eine große Sauge
und daß er bei der Arbeit wenig Geräuſch verurſächt.
dingungen werden von den Miele=Staubſaugern in he
Weiſe erfüllt. (Siehe Anzeige.)

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 10. Auguſt

Maussieeusaee Tagllaasſgfrieadielitaſtiaſiei

Die Arbeitsmarktlage im Reich.
t gang der Arbeitsloſenziffer, aber nur inſolge der Einführung des Bedürftigkeitsnachweiſes
als Unkerſtühungsvorausſekung.

5,4 Millionen Arbeitsloſe.
Xuli betrug die bei den Arbeitsämtern gemeldete Ar=
ihl
rund 5 393 000: in der Arbeitsloſenverſicherung
Miö 757 000, in der Kriſenfürſorge 1 354 000 Hauptunter=
hofänger
gezählt. In beiden Unterſtützungseinrichtun=
imen
wurden rund 2 111 000 Arbeitsloſe unterſtützt. Die
Nohlfahrtserwerbsloſen betrug am gleichen Stichtag rd.
Sie iſt alſo ſeit Anfang Juli um rd. 60 000 geſtiegen:
ſerückſichtigen, daß die neuen Beſtimmungen der Wohl=
ſtierordnung
, die eine Einſchränkung dieſes Perſonen=
Augen, in der Berichtszeit noch keine Anwendung gefun=
Seit Mitte Juli hat die Zahl der Arbeitsloſen bei den
ſttern um rd. 99 000 abgenommen.
ſlckgang der Arbeitsloſenziffern während der Berichts=
uicht
allein aus arbeitsmarktlichen Gründen erklärt wer=
iehr
iſt infolge der Einführung der Hilfsbedürftigkeit als
Augsvorausſetzung eine ſtarke Senkung der Zahl der Un=
Smpfänger eingetreten. Da erfahrungsgemäß ein
n aus der Unterſtützung in zahlreichen Fällen auch eine
ſerung des Arbeitsgeſuchs zur Folge hat, wird hierauf
Eeil des zahlenmäßigen Rückganges zurückzuführen ſein.
dem Geſichtspunkt muß, die Entwicklung der verſiche=
ſigen
Unterſtützungseinrichtungen betrachtet werden.
die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Ar=
erſicherung
in der Berichtszeit um 117 000, in der Kri=
G um 137 000 verringert hat, ſo iſt dieſe Abnahme neben
ſzuerung wegen Erſchöpfung des Unterſtützungsanſpruchs
Eig tanerkennung der Hilfsbedürftigkeit zurückzuführen.
Mer und Fraukfurker Effekkenbörſe.
verpolitiſche Unſicherheit und beſonders die bevorſtehen=
fiteldungen
hinſichtlich der Regierungsumbildung waren
enzlenz der geſtrigen Berliner Börſe beſtimmend. Die
bitionshauſſe in New York blieb auch geſtern völlig ein=
umal
gegen Schluß des Verkehrs ſchon wieder eine
zeruhigung in der Bewegung eingetreten war. Da aber
1Kun an ſeinem Beſitz feſthält, und eher Kaufneigung be=
ſtnten
die erſten offiziellen Notierungen im Gegenſatz zu
ſmtungen des Vormittags, die auch ſchwächer geſtimmt
rhältnismäßig große Widerſtandsfähigkeit zeigen. Leb=
ia
das Geſchäft aber nur auf einigen Spezialgebieten und
gauf dem Montanmarkt. Auf dieſem lagen Harpener
Aidgrube recht feſt. Auch am Farbenmarkt war eine Be=
uberzuſtellen
, da anſcheinend ein in den letzten Tagen auf
ſt rückendes Paket Unterkunft gefunden hat. Aus der
ſſtaft lagen wenig anregende Momente vor. Die Altbeſitz=
k
6 bis zu 0.75 Prozent nach. Induſtrieobligationen lagen
Eher ſchwächer, nur Reichsbahnvorzugsaktien ſetzten ihre
znewegung fort. Auch im Verlauf blieb die Umſatztätig=
11 Olktienmärkten auf ein Minimum beſchränkt und man
echt Anfangskurſe hin und her.
*
eiter langſamem und ſchleppendem Geſchäft war die
Alag an der Frankfurter Börſe uneinheitlich und
enn auch, vor allem, am Elektro= und Montanmarkt. zu
Atsbeſſerungen überwogen. Man glaubt aus dem Ver=
hvurgeſtrigen
New Yorker Börſe den Schluß ziehen zu
e4 dort bald eine Beruhigung eintreten wird, wenn nicht
müückſchlag zu erwarten iſt. Den nächſten Entſcheidungen
enpolitik ſieht man mit ſtarkem Intereſſe entgegen. Zu
0 Börſe eröffneten Farben 0,5 Proz, höher, verloren je=
ulrlaufe
dieſen Gewinn wieder und gaben darüber hin=
znt
wieder nach. Von ſonſtigen Chemiewerten lagen
imlt 0,25 Proz, höher Deutſche Erdöl dagegen 1 Proz.
Am Elektromarkt waren Schuckert 1½, Siemens 1,5
Mundlicher. Lahmeyer und Licht u Kraft behauptet, da=
A5. 0.25 Proz. niedriger. Am Montanmarkt konnten
01 Prozent anziehen, auch Harpener 0,.25 Proz, höher.
hggen um 8 Proz. abgeſchwächt. Phönix waren zu be=
Auß urſen geſucht. Freundlicher lagen Kaliwerte, die
MiH 0.5 Prozent gewannen. Am Schiffahrtsmarkt wa=
MAoyd geſucht und ½ Proz, höher. Von Kunſtſeidewer=
6 Proz. niedriger. Von Einzelwerten waren Holzmann
Arozent freundlicher. Deutſche Linol. 1 Proz, ſchwä=
Mllgeſellſchaft behauptet. Von Anleihen waren Altbeſitz
chwächer, Neubeſitz zu Beginn eine Kleinigkeit freund=
U die übrigen Rentenwerte ſchwächer. Im Verlauf der
A ſich eine allgemeine Abſchwächung, wobei am Farben=
elot
vorherrſchte, wodurch ſich der Kurs erneut um 0,75
Akle. Auch die übrigen Werte hatten nachgebende Ten=
EGeldmarkt iſt Tagesgeld leicht bei 4 Prozent.
Ehindbörſe verlief bei weiter anhaltender Geſchäfts=
u
geringen Umſätzen. Verſtimmend wirkte das anhal=
Moſt in JG. Farben: deſſen Urſprung man nicht kennt.
daß weiterhin Tauſchoverationen von Farbenaktien
eſwerzinslichen Farbenbonds erfolgen. Man hörte JG.
B3 Brief nach 87 Prozent am Mittagsſchluß. Die
rie lagen zwar beſſer gehalten, doch wurden auch hier
tze verzeichnet. Man nannte AEG. 28,75, Erdöl 71,5,
en ens 122,5. Hapag 13.75. Nordd. Lloyd 14,75, Südd.
Zement Heidelberg 38,5. Rheinſtahl 50.5, Rheinbraun
Ni3 54,5. Altbeſitz 48,5, Schuldbücher 56,75.
Acſchlag an der New Yorker Börſe.
artete Rückſchlag an der New Yorker Börſe iſt nicht
Nachdem vorgeſtern vor Börſenſchluß die Kurſe in=
tender
Verkaufsorders abbröckelten eröffnete die
ſe ausgeſprochen ſchwach. Das Publikum liquidierte
iten Tagen erzielten beträchtlichen Gewinne. Die mei=
taben
daher ziemlich ſtark nach.

kiſer Börſe war geſtern ziemlich flau. Die Arbitrage=
en
zu Beginn der Börſe auf ungünſtige Meldungen
oik und London hin etwas nach. Die franzöſiſchen
n ſich im allgemeinen auf ihren Vortageskurſen. Der
Bürſe war befriedigend. Das engliſche Pfund hat ſich
88,67 Franken erholt, und zwar anſcheinend auf
Ulars, der von 25,54 auf 25,52½ zurückfiel.

Mekallnokierungen.
1 ömer Metalltermine vom 9. Auguſt ſtellten ſich für
1 Artguſt 42 (43) September 42,75 (43). Oktober 43,25
lem ber 43,50 (44.25). Dezember 44 25 (44 75) Januar
Februar 45 (46),. März 45,50 (46,50). April 46 (47),
4 50). Juni 47 (48) Juli 47,50 (48,75) Tendenz:
Für Blei; Auguſt September 15,25 (15.75). Okto=
70) November 15,75 (16. 75). Dezember, Januar 16
16.50 (17,50) März 16,50 (18) April 17 (17.75),
25). Juni 17.75 (18,25), Juli 18 (18,25) Tendenz:
3Enk: Auguſt 18,50 (19), September 19 (19,25),
132 zPovember 19 25 (20.,50), Dezember 20 (20,75) Ja=
25), Februar 20,50 (21,50), März 21 (22). April
Mai 21,50 (22,25) Juni. Juli 21. 75 (22,75). Ten=
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klam=
19ten Brief.

Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 6. Auguſt 1932 hat
ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der
Bank in Wechſeln und Schecks. Lombards und Effekten um 202,1
Millionen auf 3542,3 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben
die Beſtände an Handelswechſeln und =ſchecks um 63,6 Millionen
auf 3043,9 Mill. RM., die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um
20,5 Millionen auf 27.1 Mill. RM. und die Lombardbeſtände um
117.9 Millionen auf 106,2 Mill. RM. abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
154,9 Mill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und
zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 144,8 Millionen
auf 3822,1 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 10.1
Millionen auf 403,1 Mill. RM. verringert. Dementſprechend haben
ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 23,9
Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 333,9 Mill.
RM. eine Abnahme um 45,7 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 0,3 Millionen auf 894,4 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen
haben ſich die Goldbeſtände um 3,2 Millionen auf 763 Mill. RM.
verringert und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 3,5
Millionen auf 131,4 Mill. RM. zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
betrug am 6. Auguſt 23,4 Prozent gegen 22,5 Prozent am Ultimo
Juli dieſes Jahres.

Die Verkeilung der Reichsſtraßenbau=Kredile
auf die nerſiſcen Ranfſien.
Von dem 60 Millionen RM.=Straßenbau=Kredit des Reiches
entfallen nach dem Kraftfahrzeugſteuerſchlüſſel etwa 60 Prozent
bzw. 36 Mill. RM. auf Preußen. Die Unterverteilung auf die
Provinzen erfolgt gleichfalls nach dem Kraftfahrzeugſteuerſchlüſſel,
der auf die einzelnen Provinzen wie folgt entfällt (in Proz.):
Pommern 7.50, Oſtpreußen 10,25, Brandenburg 10,50, Berlin
1.25. Poſen=Weſtpreußen 2. Niederſchleſien 7,50, Oberſchleſien 3,
Sachſen 8, Schleswig=Holſtein 5,.25, Lauenburg 0,50, Weſtfalen 9.
Hannover 10,5, Heſſen=Naſſau GBez. Kaſſel 4), Heſſen=Naſſ. (Bez.
Wiesbaden) 3,35, Rheinprovinz 16,90, Hohenzollern 0,50.
Der größte Anteil (in Mill. RM.) mit 6,08 entfällt demnach auf
die Rheinprovinz; es folgen Hannover mit 3,78, Brandenburg mit
3,78, Oſtpreußen mit 3,69, Weſtfalen mit 3.24, Sachſen mit 2,88,
Niederſchleſien und Pommern mit je 2,70. Schleswig=Holſtein mit
1,89, Heſſen=Naſſau (Kaſſel) mit 1,44 und Heſſen=Naſſau
(Wiesbaden) mit 1,21, Oberſchleſien mit 1,08, Poſen= Weſt=
preußen
mit 0,72, Berlin mit 0,45 und Lauenburg ſowie Hohen=
zollern
mit je 0,18.

Diehmärkke.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Die Sonderſchau Jeder kann werben auf der Leipziger Meſſe
weiſt neue Wege. Die im Herbſt 1930 zum erſten Male gezeigte
Sonderſchau. Jeder kann werben wird während der vom 28. 8.
bis 1. 9. ſtattfindenden Leipziger Herbſtmeſſe in einer beſonderen
Abteilung die Werbung durch Einzelhandel und Handwerk zeigen.
Die Fragen der Werbemöglichkeiten und der Werbeplanung wer=
den
durch muſtergültiges Werbematerial für ſechs Einzelhandels=
branchen
und für ſechs Handwerkszweige in allen Einzelheiten be=
handelt
, ſo daß ſowohl Einzelhandel als auch Handwerk eine Fülle
von Anregungen auf dieſer Sonderſchau gewinnen können.
Reis u. Co. A.G., Mannheim=Friedrichsfeld. Bei der Firma
Reis u. Co. A. G., Mannheim=Friedrichsfeld, iſt der Bruttogewinn
von im Vorjahre 510 153 RM. auf 204 334 RM. zurückgegangen.
Andererſeits zeigen aber auch Handlungsunkoſten und Steuern
eine Verminderung auf 349 697 ((477 023) RM. Für Abſchreibun=
gen
wurden 41 893 (30 682) RM. aufgewendet. Die Geſellſchaft
hat ihr bisher 2,0 Mill RM. betragendes A.K. i. e. F. durch Rück=
erwerb
auf 1,0 Mill. RM. herabgeſetzt. Da eine 10proz. Reſerve
beibehalten wird, werden aus der bisherigen Reſerve 100 000 Mk.
und aus der außerordentlichen Reſerve weitere 100 000 RM. frei.
ſo daß nunmehr in Verrechnung des Vortrages von 34 382 RM.
und des Betriebsverluſtes von 187 256 RM. ein Ueberſchuß von
47 125 RM. verbleibt, der auf neue Rechnung vorgetragen wird.
Aus der Bilanz iſt beſonders hervorzuheben, daß Effekten und Be=
teiligungen
von 452825 RM. auf 89 154 RM. zurückgingen. Die
Grundſtücke und Gebäude werden mit 625 000 (640 000) RM. aus=
gewieſen
, Maſchinen mit 90 000 (95 000) RM. Kaſſe und Wechſel
mit 198 299 (468 005), Außenſtände mit 979 706 (1 690 787) RM.,
Waren mit 455 350 (1 054 901) RM. andererſeits betragen Ver=
bindlichkeiten
1 290 386 (2 067 137) RM. Die Generalverſamm=
lung
, die wiederum eine Vollverſammlung war, hat den Verwal=
tungsanträgen
zugeſtimmt.
Ferdinand Klein A.G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft
ſchließt nach 24 000 (17 600) RM. Abſchreibungen mit einem nur
geringen Gewinn. Auch im Vorjahr blieb die Geſellſchaft ohne
Dividende. Durch Kapitalherabſetzung um 65 000 auf 260 000 RM.
war die Geſellſchaft in der Lage, erhöhte Abſchreibungen auf De=
hitoren
vorzunehmen und 10 000 RM. der Reſerve zu überweiſen.
Die Bilanz zeigt u. a.: Kreditoren 0,403 (0,501), andererſeits De=
bitoren
0,514 (0,559), Anlagen 0,216 (0,238). Die Geſellſchaft be=
faßt
ſich mit dem Import und der Fabrikation von Oel.

* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 8.19. Auguſt. Tatſächlich
auf dem Markt zum Verkauf: 25 Ochſen. 22 Bullen, 485 Kühe oder
Färſen, 315 Kälber, 815 Schweine. Preis pro Zentner Lebend=
gewicht
in RM.: Ochſen a) 1. 3134. b) 2. 2026: Bullen c) 19
bis 25; Kühe a) 2028. b) 1722 C) 1517: Färſen a) 30
bis 34; Kälber: c) 3036, d) 2529: Schweine b) und c) 54
bis 55, d) 5053. Marktverlauf: Schweine lebhaft, ausgeſuchte
Tiere über Notiz; bei Großvieh ſchleppend, kleiner Ueberſtand;
Kälber langſam, geräumt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Boykottierung der engliſchen Kohleninduſtrie durch Irland
hat für den Ruhrbergbau noch keine weſentliche Wirkung gehabt.
Ueber die Wirkung des Generalſtreiks im belgiſchen Kohlenberg=
bau
auf den deutſchen Kohlenabſatz laſſen ſich noch keine Prognoſen
aufſtellen.
Die ſeit 30 Jahren beſtehende Beamten=Wirtſchafts= Verein=
eG
.mb. H., Berlin, zu Berlin, hat ſich genötigt geſehen, die Zah=
lungen
einzuſtellen. Sie erſtrebt einen Vergleich, der auf eine volle
Befriedigung, beſonders der Spargläubiger, abzielt. Die gegen=
wärtige
Illiquidität der Genoſſenſchaft iſt auf die Schrumpfung des
Sparkaſſenbeſtandes zurückzuführen.
Das Wölfersheimer Schwelkraftwerk hat dieſer Tage 100 Ar=
beiter
neu eingeſtellt. Damit hat der Arbeitsmarkt in der Um=
gebung
eine geringe, aber immerhin merkliche Entlaſtung er=
fahren
.
Im Kampine=Revier in Belgien wird wieder normal gear=
beitet
. In Waterſcheid, wo ein Teilſtreik ausgebrochen iſt, haben
200 Arbeiter die Arbeit wieder aufgenommen. Im Lütticher Re=
vier
haben 3223 Arbeiter, an der unteren Sambre 450 und in
Borinage 149 Mann die Arbeit wieder aufgenommen. In Char=
leroi
hat die Zahl der Streikenden um etwa 1000 zugenommen,
ebenſo im Zentrum. In den übrigen Induſtrien iſt die Lage un=
verändert
.
Zwiſchen der Societe des Produits du Naphte Ruſſe und
einem Syndikat der unabhängigen franzöſiſchen Verbraucher und
Raffineure, vertreten durch die Petrofina Francaiſe, iſt ein Ab=
kommen
abgeſchloſſen worden, das dem franzöſiſchen Syndikat das
Einfuhrmonopol für ruſſiſches Petroleum nach Frankreich gibt.
Das Abkommen läuft von 1932 bis 1937.
Einer Athener Meldung der Morning Poſt zufolge haben die
Botſchafter Englands, Frankreichs und Italiens gegen das neue
griechiſche Deviſen= und Goldkonvertierungsgeſetz Proteſt erhoben,
da es den fremdländiſchen Banken ſowie den ausländiſchen Geld=
gebern
ſchwere Verluſte verurſachen würde. Der griechiſche Außen=
miniſter
hat Abhilfe verſprochen.
Die Bank von Griechenland hat ihren Diskontſatz von 11 auf
10 v. H. herabgeſetzt.
Die bevorſtehende Gründung einer Geſellſchaft zum Wieder=
aufbau
der amerikaniſchen Wirtſchaft mit einem Kapital bis zu
100 Millionen Dollar durch die New Yorker Banken unter Leitung
des Direktors der Federal Reſerve Board Eugen Meyer ſtebt un=
mittelbar
bevor.

Berliner Kursbericht Miiee vom 9. Auguſk 1982 Deutſche Bunt and AibrontarGe eſellſchaft vom 2.Auauf 1222

Mt
Danatbonk......
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag.
Hanſa Dampfſch.
Nordb, Lloyd
A.E.G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann Glettr.
Berl.Maſch.=Bau
Contt=Gummt
Deutſche Cont. Gas

5-
75.
61.75
13.375
14.50
28.
46.
33.75
13.
83.50
86.375

We
Sektr. Lieferung
7. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſefelektr.untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch=Bau=Untm.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell

Ne
81.50
85.855
35.59
60.75
54.
27.75
38.50
96.
24.50
39.50
24.875
31.335
25.

Munee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth galt ſu
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff.
Verein, Stahlwerke
Beſteregeln Mkali
Agsb=Nnrb. Maſch.
Baſalt Ainz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer.
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelFelegr.Draßtl
Wanderer=Werke

36.375
33.375
162.
40.50
12.375
102.50
24,825
13.25
33.125

64.
12.75
25.

Selſiungfors

Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Hslo
Kopenha gen
Stockholm.
London.
Buenos=Aires
New York. t
Belgien.

Italien
Baris

Bährung
o0 finn. Mk.
100 Schilling!=
100 Tſch. Kr. 1
100 Bengö
100 Lepa I.
1o0 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
2.Stg.
1 Bap. Beio
Dollar.
1o0 Belga
ſ100 Dire
100 Franes

ſGeId
6.261
5195
12.4tes
3.os7
189.8811
73.13
18.42
75.08
14,81
0.anol
4.209
55.34
21.50 3
16.49

Mct
Sogs
52,05
5l12 4es
3.ossl!
170.,02
73.27 19
7a.s8 19
75.13
14,85
G-ssol‟
4.217
5948
21.54
16.52

Schwerz
Spamien

EDanzig

Japan
Rio deFanerrolt
äugoſlawien
Bortugal.
It
Athen.
Iſtambu

Kairo
Kanada
1.
urugnag
Fsland.
t
Tallinn (Eſtl.) 1
Rigd

e

to0 Frankenlet. 27

100 Beſetas
1o0 Gulben
1 Den.
1 Milreis
100 Dmar
100 Esendos
100 Drachm.!
türk. 2
1 ägypt. 2
teanab. Doll.,/3
Goldpeſo.
1o0 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Dats

34.14
21.93
1.099
0.3241
8.693
1329
2.525
2.019
14.38 1
3.s7g
1.748
65.69
210.241
79.572

Brief
22./3
34.20
22,09
1.101
0.326
6.777
3.31
2.503
2.022
15.02
2.684
1nss
65.o2
110.48
79.80

Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt. stiae der Oresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 9. Auguſt 1932.

Wa
G% r h2I
½%Intern.
69Baden...:..
62Bayern .....=
80gHeſſen . ...
6% Preuß. Staat:
65 Sachſen.

Otſche. Anl. Ausio=
ſungsſch
. itAb)
löſungsanl. ..
Diſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Deutſche Schunge
bietsanleihe .7.
6% Baden=Baden,
68Berlin. v.24
6% Darmſtadt. . .
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80 Frankfurt aM.)
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82 Mainz
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62 Golbobligl


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60.5
62
83.55
52.5
71.75
54

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5.4

3.17½

n0

A
45.8

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53

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H

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62 Ver. Stahlwerkel

48
7i

45.5
60

68 25
77.75
56.25
68.25
81.
69.5
54.5
71.
81.5
69
78.75
60
71.5
73
43
69.75
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11.8
10
5
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168,5
69.75
50.5

33.5
164
168
1133
66
44.5
123.5
166.35
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18.5
1 65
18.5
42
52.5
52.5
125.75
49
90
327ſo
781
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[ ][  ]

Seite 12 Nr. 221

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 10. Auß

Kaffee- und Kuchentag im
Neuen Schießhaus

von Blenstag bis Freitag. 18814a

Naturplad
Kühler Grund‟
Im berrlichen Mühltal

4

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Noch 2 Tage

Ab hente

Heute und folgende Tage

Heute Mittwoch
Kaffee-Kränzchen

Ein Lachschlager stärkster Wirkung.
Szöke Szakall
und
Lucie Englisch
in dem tollen Tonfilm-Schwank:

Eines der gewaltigsten Werke
der Weltliteratur, eine der

stärkst. Leistungen des Films!

Ein Doppelprogramm von Format.
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faszinierende Filmgestalt in ihrem
Welt-Erfolg!

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Parkstraße

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Camilla Spira u. a.
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tags
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z. Schloßbeleuchtung n. Heidelberg
einſchließlich Stadtführung Schloß
.. . Mk. 4.50
Fahrpreis
Mittwoch, den 17. Anguff, nachm. 13.30 Uhr
ab Heaghaus
Nachm.Fahrt z. Kurhaus Nonrod.
Fahrpreis . . . . . . . . . M. 1.80

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Söneland, Kurt Vespermann u. v. a.
Regie E. W. Emo.
Schon nach den ersten Szenen eine
einzige Kette tollster Verwicklungen
und Verwechslungen, ein Miteinander
und Gegeneinander urkomischster
Spieler, so daß die Lachsalven kein
Ende nehmen (V.11243
Dazu das interessante Beiprogramm

Der interessanteste, spannendste und
packendste Hriminal-Tonfilm,
der je gezeigt wurde.

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Darmſtadt Hbf. ab 8.35 Uhrs
an 11.50 Uhr. Stuttgart ab an
um 9.25 Uhr u. Darmſtadt Hbf. ue
Auf der Rückfahrt beträgt
halt in Marbach a. N. 6 und in
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Aushängen auf den Bahnd
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Verfassungs-Tag
wird nach dem vom Heſſiſchen Geſamt=
miniſterium
bekannt gegebenen Beſchluß
auch in dieſem Jahre in beſonderer
Weiſe im Lande gefeiett werden. In
Darmſiadt findet die Feier am
Donnerstag, den 11. Auguſt 1932.
abends 8 Uhr, in der Städtiſchen
Feſthalle ſiatt

Wir laden die Einwohnerſchaft Darm=
ſiadts
zur Beteiligung an der Feier herz=
lichſt
ein. (Eintrittskarten werden nicht
ausgegeben, vielmehr lann die Feſthälle
ohne weiteres betreten werden. 411270
Die Vereine und Korporationen werden
gebeten, mit ihren Fahnen zu erſcheinen.

und Reparaturen
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monnaie m. kl. Inhalt. 1 Bd
ſel. 1 Schülerbrille mit ſchu=
ſung
. 1 vernickelte Tabakdo
ſchlüſſel. 1 bunter Damengün
Schlüſſel. 1 ſilb. Damenuhr
Zugelaufen: 1 Wolfshun
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merkſam, daß auch noch
ſtände vorhanden ſind, die
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Tiefbau.

Zur Erinnerung an den Tag, an duiſd
das Deutſche Volk ſeine Verfaſſung gett
hat, findet am Donnerstag, den 11. 2u
1932, abends 7½ Uhr, in der Stodil
eine Feier ſtatt. Die Feier beſteht auusie
Anſprache, ſowie muſikaliſchen und 40
lichen Darbietungen.
Die Einwohner der Stadt Mainz
die Vereine und Körperſchaften wer jau
Teilnahme an der Verfaſſungsfeier I0
lichſt eingeladen. (Ebenſo wird gebetW
Verfaſſungstag die Gebäude zu beFid

An die Vereine ergeht die beſondere.
Fahnendeputationen zu dem Feſtakt
Stadthalle zu entſenden.

Der Provinzialdirektor der
Provinz Rheinheſſen u. Kreis=
direktor
des Kreiſes Mainz:
Dr. Wehner.

Der
Oberbürger
der Stadt
J. V.. Hief

DittON BAIN

Rheinstr. 24. Fernruf: 100,1010,3000;