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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
—maligem Erſcheinen vom 1. Auguſft
Anzeigenpreis:
z— Reſchsmark und 20 Pfennig
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
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Franfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 215
Donnerstag, den 4. Auguſt 1932.
195. Jahrgang
FinanzAnzeigen 28 Reſchspfg. Rellamezeile (92 mm
breit/2 Reichsmark. Anzelgen von auswärte 38 Reſchspfg.
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ſt Dollar — 420 Marſ. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpfliſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerichtlicher Beſtreibung fälll ſeder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Banf und
Darm=
ſädier und Nationalbank.
Ai das dei SSargftieven:
Nruheherde im Reich. — Provokakeure und Terroriſten am Werk. — Die blutigen Geſchehniſſe häufen
Asländer meiden infolge Wildweſktzuſtände Deukſchland. — Schwere Verluſte für die deutſche Wirkſchaft
ſonen wurden feſtgenommen. Bei einer Durchſuchung der
Strandhalle wurden zwei Piſtolen mit Munition, zwei Signal=
Wo bleibt die Staaksmacht?
pfeifen, zwei ſchwere Stöcke, eine Scheinwerferlampe, ein
feſt=
ſtehendes Meſſer und ein Vervielfältigungsapparat gefunden.
Aufrufen allein iſt es nicht mehr gekan.
Die Gegenſtände wurden beſchlagnahmt.
mer neuen Stellen flackert es auf. Nicht gerade, daß
Aufſtände gegen die Staatsgewalt aufflammen. Aber
ſich doch Unruheherde, die blindwütige Spannungen
Provokateure ſind mit wirklichen Terroriſten an der
den Frieden auch nach dem Wahlfieber böswillig
Mit zu verletzen. Die Auslandpreſſe hat leider
treichend Gelegenheit, um über Wildweſt=
Ver=
ſie in Teilen Deutſchlands zu berichten. Es
Aine traurige Tatſache, daß das Ausbleiben der
föringenden ausländiſchen Touriſten in
Wahre auf die vielfachen blutigen
Zu=
ſtöße zurückzuführen iſt. Auch hier
ent=
der Wirtſchaft und dem Arbeitsmarkt
WVerluſte die ziffernmäßig ſchwer feſtzuſtellen ſind.
ſicht zwar die blutigen Geſchehniſſe der letzten Tage
erſchätzen. Man kann für ſie vielfach lokale
Span=
d Gegnerſchaften verantwortlich machen, und eine
Leitung, wenn auch nur willensmäßig, als nicht
ge=
ſhien. Man darf aber nicht verhehlen, daß dieſe
Abis zur Stunde noch andauern. Wir haben ſtets den
in Einſatz der Staatsmacht gegen alle
hiifter und Geſetzübertreter verlangt.
alle Parteileitungen ſtets einen Zuſammenhang mit
gen ihrer Parteianhänger leugnen — ein verſtänd=
Jahren —, iſt erſt recht zu verlangen, daß die Auf=
In Straftaten ſchnellſtens und ohne Rückſicht erfolgt.
Aufruf des neuen preußiſchen Innenminiſters
enthielt zwar ſcharfe Worte gegen alle terroriſtiſchen
Kiſt er wie ſich zeigt, wirkungslos verpufft. Wenn
hſſe nicht Schule machen ſollen, und das Anſehen des
außen nicht weiter Schaden leiden ſoll, wird es
klaßnahmen bedürfen, um den vom Reichspräſidenten
en Burgfrieden zu ſichern.
1 auf oſtpreußiſchen Reichsbannerführer.
Tilſit, 3. Auguſt.
Reichsbannerführer Raſchkowſki in Szillen iſt vergan=
Bein Feuerüberfall verübt worden. Verletzt wurde
nie=
hrzu wird noch bekannt: Vor dem Hauſe des
Reichs=
ſurs Raſchkowſki in Szillen erſchien heute gegen 3 Uhr
it vier oder fünf Perſonen beſetztes Auto, die nach der
Altzlung Raſchkowſkis hinaufriefen: „Wohnt hier Raſch=
’s deſſen Ehefrau am Fenſter erſchien, ſagte man ihr,
ſihren Mann rufen, da ihn der Reichsbannerführer in
ſiiend ſprechen wolle. Raſchkowſki erſchien darauf am
jedoch ſofort, daß einer der Leute nach der Piſtole
hprang zurück. Im ſelben Augenblick wurden acht
en das Fenſter abgegeben. Verletzt wurde niemand,
die Kugeln handbreit an den Köpfen des Ehepaares
je Zimmerdecke wurde durch die Geſchoſſe ſtark beſchä=
Ermittelungen ſind im Gange.
Mlveranſchlag auf einen oſtprenßiſchen
Gemeindevorſteher.
Königsberg, 3. Auguſt.
ſn Gemeindevorſteher von Norgau, Gallowſki, der Mit=
PD. iſt, wurde geſtern nacht ein Revolveranſchlag ver=
Avſki iſt von zwei Schüſſen in den Kopf getroffen wor=
Aiat hoffnungslos darnieder. Vor ſeinem Hauſe fanden
21 Uhr zwei bisher unbekannte Männer ein, die ihn
m Vorwand, daß es brenne, ans Fenſter
WAls Gallowſki mit ſeiner Frau und ſeinem Kinde zum
9” gaben die Männer die beiden Schüſſe ab.
aſtoffanſchlag auf die Kieler Synagoge.
Kiel, 3. Auguſt.
hieſige Synagoge wurde in der vergangenen Nacht
Mnnten Tätern ein Sprengſtoffanſchlag verübt.
Be=
rden ein Teil der Außenwand in
Quadratmeter=
innere Plattenwand und eine kleine Butzenſcheibe.
Mden durch umherfliegende Steinſtücke in dem
gegen=
en Elektrizitätswerk mehrere Fenſterſcheiben zer=
Wberfall auf Rakionalſozialiſten in Berlin.
Berlin, 3. Auguſt.
aden der Stadt wurden laut Polizeibericht heute früh
9 dem Heimwege befindliche Nationalſozialiſten aus
1A von Kommuniſten beſchoſſen. Ein Nationalſozialiſt
9 Kopfſchuß getötet. Im Anſchluß daran entſtand ein
undgemenge, in dem drei Nationalſozialiſten durch
2 Stiche ſchwer und ein Nationalſozialiſt leicht verletzt
Iin Kommuniſt, der ebenfalls Verletzungen davongetra=
Thrde unter dem Verdacht der Mittäterſchaft ins Staats=
W eingeliefert. 17 Kommuniſten, darunter der
Haupt=
een zwangsgeſtellt.
liche Verſammlung der KPd. aufgelöſt.
Solingen, 3. Auguſt.
randbad Höher Heide, im Volksmund Rotes Meer
h heute gegen 3 Uhr morgens eine Nachtverſammlung
Beiſtiſchen Kampfbundes aufgelöſt worden. 15 Per=
Ein neuer Ueberfall in Memmingen.
Memmingen, 3. Auguſt.
Von bisher noch nicht bekannten Tätern iſt in der letzten
Nacht ein Ueberfall auf einen gewiſſen Johann Degenhardt
verübt worden. Degenhardt wurde durch Meſſerſtiche ſchwer
verletzt und dann bis zur Beſinnungsloſigkeit geſchlagen. Man
glaubt, daß es ſich hier wiederum um einen politiſchen
Ueber=
fall handelt. Degenhardt gibt an, parteilos zu ſein.
Feuerüberfall in Augsburg.
In Augsburg wurde in der vergangenen Nacht auf die
Wohnung des Ehepaares Goß ein Feuerüberfall verübt. Gegen
2 Uhr wurden durch die Fenſter des Schlafzimmers drei Schüſſe
abgegeben. Frau Goß erlitt ſo ſchwere Arm= und
Hals=
verletzungen, daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußte.
Goß, der Mitglied der Kommuniſtiſchen Partei iſt, wurde in
der Nacht ans Fenſter gerufen, worauf die Schüſſe erfolgten.
Die Täter ſind unerkannt entkommen.
Hausſuchungen in Heſſen=Naſſau.
Beſchlagnahme eines „Panzerwagens”
in Hofgeismar.
Kaſſel, 3. Auguſt.
Von der Kafſeler Polizei wurden am Dienstag abend in
Hofgeismar bei Angehörigen rechtsradikaler Gruppen
Durch=
ſuchungen nach Waffen vorgenommen. Es ſollten dort ein
kom=
pletter Panzerwagen ſowie Maſchinengewehre verſteckt worden
ſein. Bei der Durchſuchung wurde der Panzerwagen wirklich
gefunden. Es handelt ſich dabei um einen mit 5 Millimeter
ſtarken Stahlblechen beſchlagenen, und mit Schießlöchern und
gefechtsmäßiger Ausrüſtung verſehenen Wagen. Der Wagen
wurde von der Kaſſeler Schutzpolizei in der Polizeiunterkunft
ſichergeſtellt. Maſchinengewehre oder andere Waffen konnten
bei der Durchſuchung nicht gefunden werden.
Zu der Auffindung des Panzerwagens meldet die
Preſſe=
ſtelle der Regierung in Kaſſel:
Am Dienstag dem 2. Auguſt, mittags, iſt im Gehöft des
Landwirtes Holt in Hofgeismar auf Anordnung des Landrats
eine polizeiliche Durchſuchung vorgenommen worden. Hierbei
wurde ein alter Laſtkraftwagen beſchlagnahmt, der nach Angabe
der Beteiligten auf Anordnung der Kreisleitung der NSDAP.
vor kurzem mit 5. Millimeter ſtarkem Schmiedeblech gepanzert
worden war. Die Panzerung iſt nach allen Seiten durchgeführt,
und nur durch Sehlöcher und auf beiden Flanken durch einen
Schlitz unterbrochen. Der hierzu vernommene Führer der
ört=
lichen SA.=Formationen erklärte, daß der Wagen zum
ungefähr=
deten Transport von SA.=Angehörigen beſtimmt ſei. Die
Durchſuchungen nach angeblich vorhandenen Waffen ſind
erfolg=
los geblieben. Nur wurde bei einem zur Durchſuchung
her=
beigeeilten SA.=Mann eine Piſtole mit 75 Schuß Munition
be=
ſchlagnahmt. Die Vernehmung der Beteiligten dauern noch an.
Die endgültige Entſcheidung über die eventuelle Durchführung
eines Strafverfahrens und über den Verbleib des Wagens auf
Grund des Kriegsgerätegeſetzes vom 27. Juli 1927 iſt Sache
der ordentlichen Gerichte. Der Wagen iſt einſtweilen auf der
Polizei=Unterkunft ſichergeſtellt.
Die NSDAP. demenkierk.
Zu der Beſchlagnahme des gepanzerten Laſtkraftwagens in
Hofgeismar wird von der Gaupreſſeſtelle der NSDAP. Gau
Heſſen=Naſſau Nord mitgeteilt, daß weder der politiſche Leiter,
weder der Ortsgruppenführer, noch der Kreisleiter oder der
Bezirksleiter, noch die Gauleitung Anordnungen getroffen oder
ihr Einverſtändnis gegeben haben, daß ein alter Laſtkraftwagen
in der beſchriebenen Art bepanzert werden ſoll. Es ſteht
viel=
mehr feſt, daß ein Nationalſozialiſt in Hofgeismar in eigenem
Intereſſe einen alten Laſtkraftwagen mit Schmiedeblech verſehen
ließ, um mit dieſem ungefährdet Propagandafahrten ausführen
zu können. Die Feſtſtellungen haben weiter ergeben, daß es ſich
bei dem ſo ausgerüſteten Laſtkraftwagen keinesfalls um ein
Angriffsfahrzeug handeln kann, ſondern es ſteht ſogar feſt, daß
die von Laienhand ausgeführte Ausrüſtung noch derartig
ungenügend iſt, daß die Inſaſſen gegen Schüſſe von draußen
in keiner Weiſe geſichert ſind.
Ein Maſchinengewehr in Oberſchleſien beſchlagnahmt
Oppeln, 3. Auguſt.
Wie die Polizei mitteilt, fand auf Veranlaſſung des
Bürger=
meiſters von Katſcher (Kreis Leobſchütz) geſtern eine Durchſuchung
des SA.=Heimes in Katſcher ſtatt, das ſich über einem
Geräte=
ſchuppen beſindet, in dem landwirtſchaftliche Maſchinen
unterge=
bracht ſind. Im Geräteſchuppen unter dem Heim fand man ein
ſchweres Maſchinengewehr mit Schlitten, ein Erſatzſchloß, einen
Erſatzlauf, 23 Stielhandgranaten ohne Kapſel, drei
Maſchinen=
gewehrgurte zu je 250 Schuß gegürtet, 12 M. G.=Gurte zu je 50
Schuß, vier M. G.=Gurte zu hundert Schuß, einen Armeedolch, ein
Motorrad ohne Nummer, in dem ſich 64 Schuß Munition
befan=
den. In einem Pappkarton wurde ein Magazin mit acht Schuß
Piſtolenmunition gefunden.
* Ikalieniſch=franzöſiſche Rivalikät
iin Minieiieer.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Anfang Auguſt 1932.
Naturgemäß endet jede internationale Konferenz mit einer
Verſtärkung des italieniſch=franzöſiſchen Gegenſatzes. Italien ringt
zäh um die Vorherrſchaft am Mittelmeer. Wenn auch die
bis=
herigen Ergebniſſe in keinem Verhältnis zu den Anſtrengungen
ſtehen, ſo ſcheut man in Italien doch kein Mittel, um Frankreich
zu beunruhigen. Nirgends zeigt ſich am Horizont ein
Silber=
ſtreifen, der auf eine Verſtändigung zwiſchen Italien und
Frank=
reich ſchließen ließe. Aber immer wieder ſind Gerüchte im
Um=
lauf, die von Kompromißmöglichkeiten wiſſen wollen. Es iſt nicht
immer leicht, feſtzuſtellen, von welcher Seite ſie lanziert werden.
Sie ſind jedoch bezeichnend für den jeweiligen Stand der
fran=
zöſiſch=italieniſchen Beziehungen.
In letzter Zeit ſpricht man übrigens nicht mehr von den
italieniſchen Aſpirationen auf Tunis. Zweierlei Gründe
könn=
ten dafür angeführt werden: Entweder iſt die fasciſtiſche
Außen=
politik beſcheidener geworden oder ſie hat ihre Taktik
geän=
dert . . . Das letztere iſt wahrſcheinlicher. Dagegen ſpricht man
merkwürdig viel. In Paris läßt man durchblicken, daß
Frank=
reich unter Umſtänden nichts gegen die Verſtärkung des
italieni=
ſchen Einfluſſes in Abeſſinien einzuwenden hätte. Die
Bedeu=
tung dieſer Zuſage wäre freilich größer geweſen, ſolange in
Addis=Abeba der franzöſiſche Einfluß noch ausſchlaggebend war.
Das war in der Zeit, als der Negus Sellaſſie als „ein großer
Freund Frankreichs” galt. Die Franzoſen in ſeiner Umgebung
machten faſt eine kleine Stadt aus. Das änderte ſich an dem
Tage, als ein franzöſiſcher Eiſenbahnangeſtellter ermordet wurde.
Frankreich forderte Genugtuung, erhielt ſie aber nicht. Unter
verſchiedenen Intriguen und Fluchtverſuchen des früheren
Kai=
ſers nahm der franzöſiſche Einfluß in demſelben Maße ab, wie
der italieniſche zunahm. Abeſſinien iſt nicht reich an
Natur=
ſchätzen, und Rohſtoffquellen haben in politiſch unſicheren
Gebie=
ten ſowieſo einen zweifelhaften Wert. Dennoch ſetzt die
italie=
niſche Politik alles daran, ihren Einfluß in Addis=Abeba zu
ver=
ſtärken. Sie weiß, warum. Denn der Einfluß in Abeſſinien,
das eine unerſchütterliche militäriſche und politiſche Poſition in
Afrika darſtellt, rechtfertigt manche Opfer.
Die franzöſiſchen und italieniſchen Intereſſen ſtoßen
neuer=
dings auch in Spanien mit beſonderer Wucht aufeinander. Die
Revolution in Madrid ſchuf eine neue Lage. Wenn auch die
ſpaniſche Außenpolitik noch immer im Zeichen der Zurückhaltung
ſteht, ſo macht ſie im Augenblick eine immerhin intereſſante
Ent=
wicklung durch.
Es war für das „ancien régime” in Spanien charakteriſtiſch,
daß der engliſche und franzöſiſche Einfluß ſich die Waage hielten.
Die Republik iſt nicht englandfreundlich. Das iſt auch eine Folge
der dynaſtiſchen Beziehungen. Madrid verlangt jetzt nach nichts
Beſſerem, als nach einer engen Freundſchaft mit Paris. Bei
der Abſchaffung der Monarchie wurde die franzöſiſche Revolution
auf eine naive Art nachgeahmt. In Paris hat man darüber
ge=
lächelt. Es war das übliche Mißverſtändnis, das ſchon manchem
ſentimentalen Republikaner und politiſchen Emigranten in Paris
widerfuhr. Der Glaube, daß die Franzoſen ſich nur für Freiheit,
Gleichheit und Brüderlichkeit begeiſtern, iſt entſchieden irrig.
Dazu kommen noch zwei Faktoren: Erſtens waren die
perſönli=
chen Beziehungen der herrſchenden Schicht in Spanien unter
Alfons XIII. zu Frankreich die denkbar beſten. Das erleichterte
die Sache der neuen Führer in Madrid nicht. Und dann
er=
innerte ſich mancher von ihnen nicht ohne Bitterkeit ſeiner
Emi=
grantenzeit in Paris. Tatſache iſt, daß man in Madrid vergebens
auf die Welle der Begeiſterung wartete, die bei der
Proklamie=
rung einer neuen Republik Frankreich erfaſſen ſollte. Statt
deſſen wurde die königliche Familie mit ſolcher Begeiſterung
empfangen, daß das Standbild der Republik beinahe erzitterte.
Unter Herriot wird man vielleicht mehr Sympathie für die
ſpaniſche Schweſterrepublik aufbringen. Der Einfluß Malvys,
der ein bewährter Freund der ſpaniſchen Republikaner iſt, iſt
gegenwärtig ſehr ſtark. Aber inzwiſchen haben die ſpaniſchen
Delegierten im Völkerbund Frankreich in der Abrüſtungsfrage
verſtimmt.
Für Frankreich bedeutet die Freundſchaft mit Spanien die
Sicherung der Verbindung mit Nordafrika. Dieſe Ueberlegung
wird in Paris früher oder ſpäter doch zum Durchbruch kommen.
Italien bemüht ſich aber um die ſpaniſche Freundſchaft, um
Frankreichs Poſition am Mittelmeer zu ſchwächen. Aber die
Re=
gierung in Madrid wittert hinter Muſſolini England. Das
ge=
nügt, um ſie mißtrauiſch zu machen.
Einen Erfolg für Muſſolini; bedeutet der Eintritt der
Tür=
kei in den Völkerbund. Man zweifelt nicht daran, daß die
Tür=
kei ſich in Genf als ein Verbündeter Italiens erweiſen wird.
Von der Zuſammenarbeit mit der Türkei ſcheint man in Rom
überhaupt viel zu erwarten. Unter anderem auch die Stärkung
der kolonialen Pläne des Fascismus. In dieſer Hinſicht ſcheint
man übrigens den Einfluß der Türkei zu überſchätzen. Kemal
hat alle Brücken zum Iſlam abgebrochen, und der Einfluß der
aus der Türkei vertriebenen mohammedaniſchen Prieſter reicht
ſehr weit. Immerhin kann aber die Türkei bei der
Auseinander=
ſetzung über die Völkerbundsmandate Italien nützliche Dienſte
leiſten. Frankreichs Politik in Syrien iſt unklar, die dortige
franzöſiſche Verwaltung kann den Kritiken nicht immer
ſtand=
halten. In Genf hütet man ſich aber, ſoweit es geht, über die
Mandate zu ſprechen. Auf die Dauer wird das aber kaum
ge=
lingen. Man mißtraut in Paris der Rolle der Türkei in Genf,
und Frankreich macht aus ſeiner tiefen Abneigung gegen das
Regime Kemals kein Hehl. Man beſchuldigt die Türkei, der
Mittelpunkt aller Beſtrebungen gegen die Sicherheit Frankreichs
im Nahen Oſten zu ſein.
Seite 2 — Nr. 215
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
„Boſtsamg!
Die Nakionalſozialiſten zu den Königsberger Borfällen
München, 3. Auguſt.
Unter der Ueberſchrift „Die Wahrheit über Königsberg”
be=
ſchäftigt ſich die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz mit den
Königsberger Vorgängen. „So bedauerlich die letzten
Königs=
berger Vorgänge auch ſind”, ſchreibt die Korreſpondenz, „
menſch=
lich wird es begreiflich, wenn ſich unter den obwaltenden
Umſtän=
den eine Volksjuſtiz — und zwar gegenüber den intellektuell
Ver=
antwortlichen — herausbildet, und auch wenn Nationalſozialiſten
von dem Naturrecht der Notwehr Gebrauch machen, um ſich nicht
weiter von dem Mordmob nutzlos abſchlachten zu laſſen. Daraus
ſchließt dann der Artikel, daß es unbedingt die Aufgabe der
Re=
gierung ſei, nun ohne weiteres Zaudern dem marxiſtiſchen
Blut=
terror mit den äußerſten ſtattlichen Machtmitteln den Garaus zu
machen.
Der „Angriff” fordert Skandrecht, Bewaffnung der
SU. und S5., ſowie Vollzugsgewalk
für die Nakionalſozialiſten.
Berlin, 3. Auguſt
Unter der Ueberſchrift „Wir fordern Standrecht gegen die
Moskauer Bluthunde” ſchreibt der nationalſozialiſtiſche „Angriff
im Anſchluß an die Nachricht von der Ermordung des
National=
ſozialiſten Fritz Schulz in Berlin: Wir Nationalſozialiſten ſind
jedenfalls nicht gewillt, uns weiterhin wehrlos abſchlachten zu
laſſen, und wir möchten den ſehen, der es wagt, unter den
ob=
waltenden Umſtänden einem SA.=Mann einen Vorwurf daraus
zu machen, wenn er rechtzeitig zur Notwehr zu greifen ſucht. Wir
fordern, daß der SA. und der SS. geſtattet wird, ſich bewaffnet
auf der Straße zu zeigen, ſo lange, bis endlich der Rotmord=
Terror reſtlos gebrochen iſt. Wir fordern weiter, daß zum Zwecke
dieſer Brechung des bolſchewiſtiſchen Blutterrors die SA. und
SS. als Hilfspolizei einberufen wird. Wir garantieren dafür
daß dann binnen wenigen Tagen der ganze Moskauſpuk aus
Deutſchland verſchwunden iſt. Wir fordern, daß nunmehr
un=
verzüglich Nationalſozialiſten die Vollzugsgewalt in Deutſchland
und in Preußen übertragen wird, um ſo eine Wiederkehr des
kommuniſtiſchen Räuberunweſens ein für allemal unmöglich zu
machen. Wir fordern endlich, daß die Kommuniſtiſche Partei, die
nichts anderes iſt als eine organiſierte Verbrecherbande,
ver=
boten wird und daß den Vertretern der blutrünſtigen Moskauer
Fremdenlegion der Zutritt zum Deutſchen Reichstag, in dem ſie
nichts zu ſuchen haben, verwehrt wird. Nur Deutſche, die ſich
bewußt zum deutſchen Staat und Volk bekennen, haben in
der oberſten Vertretung des deutſchen Volkes ein Recht auf Sitz
und Stimme. Wir warnen die Regierung, an dieſen unſeren
Forderungen achtlos vorbeizugehen.
Feuerüberfall in Zwenkau.
Leipzig, 3. Auguſt.
Auf mehrere vor dem Zwenkauer Volkshauſe ſtehende
Per=
ſonen wurden in der vergangenen Nacht von einem
vorüberfah=
renden Kraftwagen aus ſechs Schüſſe abgegeben. Ein 19jähriger
junger Mann erhielt einen Schuß in den Fuß. Die Täter ſind
unerkannt entkommen.
Auch in Roſenberg Handgranaken=Anſchläge.
In der Nacht zum Mittwoch gegen 2,30 Uhr wurden zwei
Handgränatenanſchläge verübt. Der eine galt der auf dem Ring
gelegenen Geſchäftsſtelle der Zentrumszeitung „Der
Obexſchle=
ſiſche Kurier”. Hier warfen bis jetzt unbekannte Täter eine
Eierhandgranate durch die Scheibe der Ladentür. Um die gleiche
Zeit wurde an die Klinke der Haustür eines Hotels eine
Stiel=
handgranate angebunden und zur Exploſion gebracht. Hierdurch
wurde die ganze Haustür zertrümmert. Während des Anſchlags
ging ein ſtarker Regen nieder, ſo daß ſich niemand auf der Straße
aufhielt und die Täter ungeſtört ihre Tat ausführen konnten.
Weitere Waffenfunde in Oberſchleſien.
Hindenburg, 3. Auguſt.
Die Polizei durchſuchte in der vergangenen Nacht das
Wacht=
lokal der SA. in Sosnitza, wo 26 Mann untergebracht ſind, und
fand dort: Eine Mauſerpiſtole (9 Millimeter) mit ſechs Schuß
Munition, einen Trommelrevolver mit fünf Schuß Munition,
einen Taſchen=Teſching, vier Gummiknüppel, ein Seitengewehr,
ein langes Meſſer und einen Ladeſtreifen mit acht Patronen
(6,35 Millimeter). Der SA.=Führer, der eine Piſtole mit 13
Schuß und einen Schlagring bei ſich führte, wurde feſtgenommen
und wird dem Schnellrichter vorgeführt werden.
Vom Tage.
Im Verlaufe der Ermittlungen über die Vorgänge in
Schims=
heim (Rheinheſſen) in der Nacht zum Sonntag iſt der Vater des
Stapel, der den 26jährigen Johann Stumpf erſchoſſen hat, nun
auch verhaftet worden, weil er dem Bezirksführer der Eiſernen
Front, Heſſinger, mehrere Meſſerſtiche beigebracht hat.
Die Hinrichtung zweier Kommuniſten in Ungarn hatte den
Frankfurter Kommuniſten Veranlaſſung zu einer Kundgebung
gegen das ungariſche Konſulat gegeben. Sie warfen große Steine,
die in Drohbriefe eingewickelt waren, gegen das Gebäude.
Grö=
ßerer Schaden wurde nicht angerichtet, da die nächtlichen
Ruhe=
ſtörer durch die Nachtwache verſcheucht wurden.
Durch die vom preußiſchen Staatsminiſterium am 1. Auguſt
1932 erlaſſene Verordnung über die Neugliederung von
Land=
kreiſen werden mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 insgeſamt 58
Landkreiſe eingeſpart.
Zur Entlaſtung und Belebung des Roggenmarktes hat ſich
die Reichsregierung endgültig entſchloſſen, eine
Verkoppelungs=
aktion von deutſchem Roggen mit ausländiſchem Getreide
durch=
zuführen. Der Abſchluß der Verhandlungen mit Sachverſtändigen
über die Art der Durchführung ſteht unmittelbar bevor. Mit dem
ginn der Aktion kann in wenigen Tagen gerechnet werden.
Auf die Anfrage des Reichsinnenminiſters bei der
oldenbur=
giſchen Regierung wegen der Einſtellung von Nationalſozialiſten
als Hilfspoliziſten iſt bisher noch kein Beſcheid aus Oldenburg
eingetroffen.
Die ungariſche Regierung hat mit der deutſchen Regierung
ein Abkommen geſchloſſen, dem zufolge der Verkauf eines
anſehn=
lichen Teils des diesjährigen Weizenüberſchuſſes Ungarns unter
günſtigen Bedingungen an Deutſchland bis zum Eintritt des
Win=
ters geſichert iſt. Von ungariſcher Seite wurden als Gegenwert
der günſtigeren Bedingungen des Weizenverkaufs
Zollvergün=
ſtigungen für einzelne Induſtrieartikel gewährt.
Die Geſandten von Oeſterreich und Bulgarien haben am
Dienstag abend dem Quai d’Orſay mitgeteilt, daß ihre
Regierun=
gen dem engliſch=franzöſiſchen „Vertrauenspakt” beitreten.
Die beiden polniſchen Flieger, die die deutſche Grenze
über=
flogen und in Strickershagen im Kreiſe Stolp landeten, wurden
Mittwoch vormittag vom Schnellrichter wegen Paßvergehens und
Verſtoßes gegen die Beſtimmungen des Luftverkehrsgeſetzes zu je
100 Mark Geldſtrafe und zur Tragung der Koſten des Verfahrens
verurteilt. Der Betrag wurde ſofort von dem anweſenden
pol=
niſchen Konſul bezahlt.
Von der 2,6 Milliarden Pfund betragenden fünfprozentigen
engliſchen Kriegsanleihe ſind bisher etwas über zwei Milliarden
Pfund zur Konvertierung in 3½prozentige Anleiheſtücke
ange=
meldet worden. Der Termin für Anmeldungen aus dem Auslande
iſt noch offen, ſo daß ſich die Geſamtſumme noch erhöhen wird.
Vor dem Ottowaer Parlamentsgebäude, in dem zurzeit die
britiſche Reichskonferenz tagt, fand am Dienstag eine große
Ar=
beitsloſenkundgebung ſtatt, wobei es zu blutigen Zuſammenſtößen
mit der berittenen Polizei kam.
200 Pfälzer SA-Leuke feſtgenommen.
Ludwigshafen, 3. Auguſt.
Die Ludwigshafener Bereitſchaftspolizei hat auf
Veran=
laſſung der Regierung der Pfalz in Freinsheim bei
Zad Dürkheim ungefähr 2 00 dort verſammelte SA.= und S S.=
Leute aus Oppau und Ludwigshafen
feſtgenom=
men. Bei einer großen Anzahl der Verhafteten fand man
Waf=
fen, Totſchläger und andere durch die Notverordnung verbotene
begenſtände. Soweit die Verhafteten ſich ſtrafbar gemacht haben,
ſind ſie in Haft behalten worden und werden dem Gericht
zuge=
führt werden. Die Ermittelungen der politiſchen Polizei haben
weiter zur Verhaftung 13 führender
Nationalſozia=
liſten aus Ludwigshafen, darunter der Führer der
SA., SS. und des Motorſturms, am Dienstag
nachmit=
tag geführt.
Am Montag nachmittag ſtießen in Zweibrücken
National=
ſozialiſten, die auf einem Laſtkraftwagen durch die Hauptſtraßen
fuhren, mit Paſſanten zuſammen. Dabei wurde der Arbeiter
Lindhelm aus Zweibrücken, Vater von zehn Kindern, getötet.
Mehrere andere Perſonen mußten mit ſchweren Verletzungen ins
Zweibrücker Krankenhaus eingeliefert werden. Sechs SA.=Leute
wurden verhaftet.
Haager Gerichtshof lehnk norwegiſche Klage
gegen Dänemark ab.
Der Ständige Internationale Gerichtshof hat heute
nach=
mittag den ihm am 18. Juli unterbreiteten norwegiſchen
An=
trag um Erlaß einer einſtweiligen Verfügung im
däniſch=
norwegiſchen Grönland=Konflikt für unbegründet erklärt und
zurückgewieſen. Er behält ſich aber das Recht vor, ſpäterhin
erneut zu prüfen, ob ſich inzwiſchen Umſtände ereignet haben,
die den Erlaß einer einſtweiligen Verfügung auf Grund des
Artikels 41 des Statuts des Gerichtshofes noch als notwendig
erſcheinen laſſen.
*
Seieeffernlg des hotens.
Wer gut hören will, muß auch gut aufpaſſen. Es iſt ganz
erſtaunlich, wie weitgehend eine Herabſetzung der Hörfähigkeit
durch erhöhte und verſtärkte Aufmerkſamkeit erſetzt werden kann.
Exakte Prüfungen des Hörvermögens haben ergeben, daß eine
Herabſetzung der Hörfähigkeit auf ein Zehntel des Normalen
kaum bemerkt oder empfunden wird. Erſt wenn man ein
Hundertſtel oder ein Tauſendſtel von dem hört,
was Geſunde hören merkt man die eigene
Schwerhörigkeit deutlich, kann aber immer noch ein
Geſpräch verfolgen. Bei Schwerhörigkeit von ein
Zehntauſend=
ſtel iſt erſt die Verſtändigung mit anderen ſo erſchwert, daß es
der Umgebung ſofort auffällt.
Das klingt faſt unglaublich, und doch läßt es ſich durch
exakte Prüfung der Tonempfindungen zahlenmäßig beweiſen.
Der Schwerhörige merkt anfangs wenig von dem Nachlaſſen
ſeines Sinnesorgans, da ſie allmählich eintritt und die
Auf=
merkſamkeit unbewußt geſteigert wird. Oft werden ſchon
ein=
zelne Laute und Worte nicht mehr verſtanden, aber aus dem,
was doch noch aufgenommen wird, kombiniert man den Inhalt.
Es iſt ungefähr ſo wie am Fernſprecher. Auch da verſteht
man oft nicht jeden Ton, aber man faßt den Zuſammenhang
doch auf und verſteht alſo den Sinn. Wenn aber Eigennamen
oder unbekannte Worte geſprochen werden, ſo muß man ſie
buchſtabieren laſſen, und zwar nicht einfach durch
Buch=
ſtaben, ſondern durch alltägliche, einfache Worte, deren
Anfangs=
buchſtaben das unverſtandene Wort bilden, alſo z. B. „Ohr”,
o wie Otto, h wie Hermann, r wie Rudolf. Das Mikrophon
des Fernſprechers überträgt eben nicht alle Töne gleichmäßig
gut. Trotz weitgehender Verbeſſerung bleiben manche hohen
Obertöne, vor allem bei Ziſchlauten, ungenau oder fehlen ganz.
Aehnlich iſt es bei vielen Schwerhörigen. Was ſie hören,
klingt nicht nur leiſer, ſondern auch etwas anders, weil die
Hörfähigkeit für manche Töne, vor allem die hohen Töne, viel
ſtärker herabgeſetzt iſt als für andere, z. B. tiefe Töne. Dieſes
Mißverhältnis der Tonempfindung tritt vor allem bei
Schwer=
hörigkeit infolge Erkrankung des inneren Ohres auf. Sind die
ſchalleitenden Organe erkrankt und in ihrer Funktion geſtört,
wie bei Erkrankungen des Trommelfells und der
Gehör=
knöchelchen, ſo zeigt ſich eine mehr gleichmäßige Herabſetzung des
Gehörs, die ſich bei Erhöhung der Lautſtärke eher ausgleichen
läßt. Schwerhörigkeit und Ertaubung kann alſo
je nach dem Sitz der Erkrankung nicht nur
ver=
ſchiedene Urſachen, ſondern auch verſchiedenen
Charakter haben. Verſucht man nun die Hörfähigkeit zu
verbeſſern, ſo müßte auf die beſondere=Art der Schwerhörigkeit
Rückſichtegenommenkwerden. Das iſt aber:mit den bisher=zur
Verfügung ſtehenden Hilfsmitteln nicht möglich. Alle Apparate
zur Verbeſſerung der Hörfähigkeit beruhen auf dem Prinzip
der Lautverſtärkung. Man kann alſo mit einem Hörrohr keinen
vollen Ausgleich bringen, wie er etwa der Kurzſichtige durch
eine paſſende Brille erreicht. Der Hörapparat wirkt etwa wie
ein plumpes Vergrößerungsglas, mit dem man zwar einzelne
Buchſtaben beſſer erkennen kann, aber nur auf Koſten der
Ueberſicht.
Ueberdies läßt ſich die Tonverſtärkung nur bis zu einem
gewiſſen Grade erreichen. Treffen überlaute Töne
ein ſchwerhöriges Ohr, ſo iſt die Erſchütterung
der ſchallaufnehmenden Teile ſo heftig, daß
deutliches Hören unmöglich wird. Auch mit den
modernen, telephonartigen Hörapparaten läßt ſich ein ideales
Hören nicht erreichen; denn dieſe mit einem ſchwachen elektriſchen
Strom arbeitenden Apparate ſind wie der Fernſprecher nicht
für alle Tonhöhen gleichartig empfindlich. Sie ſind ſozuſagen
auch ſchwerhörig und nützen nur dem, der noch ſchwerhöriger iſt.
Um alſo den Schwerhörigen einen wefentlichen
verbeſſer=
ten Hörapparat zu ſchaffen, wäre es vor allem nötig, die
Laur=
verſtärkung für möglichſt alle Töne, die vom geſunden Ohr
ver=
nommen werden können, zu erhöhen. Dieſes Problem iſt von
der Technik heute ſchon bis zu einem gewiſſen Grade gelöſt, und
zwar durch die modernen Lautſprecher des Rundfunks. Die
Tonverſtärkung erfolgt dabei durch Röhrenverſtärker, und wir
wiſſen ja, daß man mit Hilfe ſolcher verbeſſerten Lautſprecher
auch die feineren Modulationen einer Orcheſtermuſik in überaus
naturgetreuer Weiſe wiedergeben kann. Leider kann nun aber
ein Schwerhöriger nicht mit einer rieſigen Lautſprecheranlage
herumziehen. Das wäre zu umſtändlich, zu teuer und würde
aus verſchiedenen techniſchen Gründen auch noch nicht völlig
befriedigen. Es iſt aber immerhin intereſſant zu erfahren, daß
ausſichtsreiche Laboratoriumsverſuche auch in dieſer Richtung
ſchon gemacht worden ſind. Man konnte ſogar Einrichtungen
treffen, um z. B. die höheren Töne, die ja von vielen Tauben
ſchlecht aufgenommen werden, beſonders zu verſtärken. Das
geſchieht allerdings dann auf Koſten der geſamten Lautſtärke.
Eine geſprochene Rede klingt dann ſo, als ob zwar leiſe, aber
beſonders deutlich und akzentuiert geſprochen wird. Gelänge
es ſolche, den Bedürfniſſen des einzelnen Schwerhörigen
anpaß=
bare Hörapparate zu konſtruieren, die zugleich bequem und
praktiſch ſein müßten, ſo wäre dadurch ein ſehr weſentlicher
Fortſchritt erzielt.
Leider gibt es vorläufig ſolche Apparate noch nicht. Es
ſteht jedoch außer Zweifel, daß gerade die Fortſchritte der
Rundfunktechnik dazu beitragen werden, um Wege zu
fin=
den, wenn auch nicht allen, ſo doch vielen
Schwer=
hörigen und faſt Ertaubten ein Mittel zu
ſchaffen, um den Reſt des verlorenen Gehörs vollkommen
auszunützen.
Santiago de Chile, 3.
Argentinien, Braſilien und Chile haben eine
Nor=
vien und Paraguay gerichtet, in der die beiden Länder
ruch der Feindſeligkeiten und zur Annahme einer fn
ichen Vermittlung der neutralen Nachbarſtaaten ar
werden. In dem ſtrittigen Chaco=Gebiet ſoll eine nem
eingerichtet werden. Der chileniſche Außenminiſter ean
gemeinſame Aktion Argentiniens, Braſiliens und Ch
auf die Aufrechterhaltung des Friedens hinaus, wie
Jahre 1914, wo durch die Vermittlung der ABC=St
Krieg zwiſchen Mexiko und den Vereinigten Staaten
worden ſei.
Zahlreiche Truppentransporte ſind am Dienstag
Hauptſtadt Paraguays nach dem Chaco=Gebiet, beſon
der Gegend von Caſado, abgegangen. Die Frauen
Concepcion haben der Regierung angeboten, ein Amc/
zu bilden. Ferner ſollen ſich 800 Uruguayer als Freiwi!
paraguayiſche Armee gemeldet haben. An der paragtun
viſchen Grenze finden täglich Zuſammenſtöße ſtatt, O
Krieg noch nicht erklärt worden iſt. Wie aus Coſade
wird, haben bolivianiſche Truppen den ſtrategiſch wic
Puerto Caſado angegriffen. Die paraguayiſche Regi
alle neutralen Länder benachrichtigt, daß ſie die Vercn
für die etwaigen Folgen dieſes bolivianiſchen Angriff
Der Regierung der Vereinigten Staaten, die
eine friedliche Beilegung des Streites zwiſchen Bol/
Paraguay verſucht, bereitet die Entwicklung der Dän
Sorge, zumal der von fünf ſüdamerikaniſchen Staate
Vermittlungsvorſchlag von den beiden Staaten abge
den iſt. Darauf haben die Vereinigten Staaten für
gen Mittwoch eine außerordentliche Sitzung der dip=
Vertreter dieſer fünf Länder einberufen — es handelle
bei um die Vereinigten Staaten, Mexiko, Cuba, Colu.
Uruguay —, um einen letzten Verſuch zur Beileguns
vianiſch=paraguayiſchen Konfliktes zu machen. Man .
wenig Hoffnung, daß dieſer Verſuch Erfolg haben E
allem deshalb, weil der Kongreß von Paraguay ein
lichkeitsantrag gutgeheißen hat, durch den die Reſervſt
die Fahnen berufen werden. Außerdem hat die arn
Regierung noch gemeinſam mit Mexiko, Cuba, Colu n.
Uruguay an die Regierungen der übrigen ſüdam=
Länder eine Botſchaft gerichtet, in der die Regierungen
dert werden, zuſammen mit den Vereinigten Staate
gungen zu machen, um die Erhaltung des Friedens zm
livien und Paraguay zu ſichern.
Deutſch=franzöſiſches Abkommen
über die Sozialverſicherung.
Paris, 3. 9
Das franzöſiſche Außenminiſterium gibt bekannt, daßſ ſ
Frankreich, Deutſchland und dem Saargebiet ein Soso
rungsabkommen unterzeichnet worden iſt.
Die Verhandlungen, die zunächſt in Frankfurt
ſpäter in Paris geführt worden ſind, wurden am Dim
geſchloſſen. Miniſterpräſident Herriot und der deutſche 9
von Hoeſch unterzeichneten ein Abkommen, dem ſich aun)
gierungskommiſſion des Saargebiets angeſchloſſen hat un.
Beziehungen zwiſchen Frankreich, Deutſchland und dem
hinſichtlich der Sozialverſicherungen regelt. In dieſem T
werden folgende zwei Grundſätze feſtgelegt: 1. Die fm
und deutſchen Arbeiter und Angeſtellten, die in einern
Länder der Sozialverſicherung unterliegen, werden hinſict
Rechte und Pflichten gleichgeſtellt; 2. die Arbeiter und.9
ten, gleich welcher Nation, die in einem der drei Läme
Sozialverſicherung aufgenommen worden ſind, bleiben
der ihnen zuſtehenden Penſionen, ſolange ſie in einern
Länder wohnen. Ferner wird die Zeit, die ſie nacheinarn
drei Ländern der Verſicherung angehört haben, bei der 5
ihrer Anſprüche auf die Verſicherungsleiſtung berückſicht5u
der Errechnung der Höhe ihrer Anſprüche vollſtändig
nung gebracht.
Dieſes Abkommen, das von den Regierungen ratif
den muß, wird durch Sonderabkommen ergänzt, insbeſon
ein Sonderabkommen über die Bergarbeiter=Penſionen.
Vom unbekannken Europa
handeln die jüngſt erſchienenen Lieferungen 37—40 des
buchsder geographiſchen Wiſſenſchaft”. (—1
Verlag, Potsdam.) Denn als unbekannt darf man
Hinſicht auch heute noch weite Strecken der ſüdöſtlichen
des Balkans, bezeichnen. Weniger unbekannt vielleicht,
und Leute betrifft, die geographiſchen Grundlagen in-
Umfange, als vielmehr die neuen ſtaatlichen und wirn!
Zuſammenhänge, die ſich hier nach dem Kriege herel
haben. Da iſt z. B. Bulgarien, heute auf ein kleines
Reß=
nes ehemaligen Beſitzes beſchränkt, in ſchwerem Wirtſa
um ſeine Exiſtenz ſtehend, und da iſt auf der anderen E
ſlawien, nach dem Kriege der größte der Balkanſtaat.
ſchaftlich ein typiſcher Agrarſtaat mit rieſigen Waldbeſu!
einer aufblühenden Holzinduſtrie, politiſch eine Völkerge
in der die Serben das beherrſchende Element darſtellg!
ferner das Königtum Albanien, in Wirklichkeit ein „e=
Kurioſum”. Ueberall ſind in dieſem Wetterwinkel neu.
ſtoffe aufgeſpeichert, überall aber auch neue, z. T. mit S
kraft betriebene Anſätze zu wirtſchaftlichem und ſtaatl
deraufſtieg. Man kann es wohl kaum genug betonen,
geographiſche Handbuch mit ſeiner muſtergültigen, lebern
feſſelnden Art der Darſtellung durch Wort und Bild da
des Leſers erweitert und vertieft. Man nehme als
ein=
gezeichnetes Beiſpiel nur einmal die Schilderung Pe
Afghaniſtans, die Oskar von Niedermayer in den ne
rungen gleichfalls weiterführt. Wie klar wächſt dieſer d
Lebensraum vor uns auf, die Völkerwiege und Völken
Hochlandes von Iran. Ueberall lichtvoll, mit wiſſenſcha /
nauigkeit und mit größter Sachkenntnis geſchrieben,
wie-
trag dieſes geographiſchen Standwerkes.
Von der Univerſität Gießen. Zu außerplanmäßä‟
ordentlichen Profeſſoren an unſerer Univerſität wurden
in der Theologiſchen Fakultät der Privatdozent Iu—
Theologie Dr. Adolf Allwohn; in der Philoſoghile.
tät, 2. Abteilung, die Privatdozenten Profeſſor Dr. L9k=
(anorganiſche Chemie), Dr. Otto Behaghel (Chem
Das Verzeichnis der Vorleſungen am Pädagon!
ſtitut Mainz für das Winterſemeſter 1932/33 iſt im Druc”
und kann gegen eine Gebühr von 30 Pfg. vom Sekretat
werden. Das Pädagogiſche Inſtitut Mainz iſt ein —
Abteilung für Kultur und Staatswiſſenſchaften der
Hochſchule Darmſtadt. Als Beſucher= des Pädagogiſchen
Mainz werden ordentliche Studierende und Gaſthörer
— Die Freilichtaufführungen des „Urgötz” und des
die das Frankfurter Schauſpielhaus anic
Goethejahres unter Leitung des Intendanten Dr. K—
auf dem hiſtoriſchen Römerberg zu Frankfurt a. M. D
waren bisher ſtets ausverkauft und hatten bis jetzt ein
9.
zahl von rund 35 000 aufzuweiſen. Die Aufführungen—
900 Perſonen mitwirkten, werden bis 31. Auguſt fortgene n
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
unt o0. Taguft.
erhandlungen hinker den Kuliſſen. — Forderungen und Gegenforderungen der Parkeien.
In Erwarkung des Hiller=Programms.
haben, daß dann nur noch vor den Sitzreihen für die
Fraktions=
führer und jeweiligen Sachbearbeiter der Parteien die Tiſche
e Konſequenzen des 31. Juli.”
ſtehen bleiben werden.
lichsregierung will den Präſidial=Charakter
des Kabinekts aufrecht erhalken.
1 unſerer Berliner Schriftleitung.
Müſicht der Reichsregierung, das neugewählte
Reichs=
erſt in den letzten Tagen zu ſeiner konſtituierenden
nwuberufen, kann heute dahin interpretiert werden,
kſie Sitzung des neuen Reichstags am Dienstag, den
Eattfinden wird. Bis
Zuſammenkrikt des Preußenlandkags am 16. Auguſt
* Berlin, 3. Aug. (Priv.=Tel.)
Der preußiſche Landtag wird am 16. Auguſt
zuſammentreten. Der Aelteſtenrat, der am Mittwoch
dieſen Beſchluß faßte, hat jedoch, wie in dem ausgegebenen
Be=
richt betont wird, über die Frage der Neuwahl des
preu=
ßiſchen Miniſterpräſidenten nicht geſprochen. Man
darf alſo auf eine „ſtille Vereinbarung” ſchließen,
ſiden auch die
techni=
beieitungen des
Reichs=
der Umbau der Sitz=
. vollendet ſein. Die
rung will aber auch
hinter den
Ku=
ſegonnenen
Ver=
higen zwiſchen
het eien nicht unter
er, damit die
Par=
n Ruhe über Forde=
Gegenforderungen
wretzen können.
ſentlichen
parlamenta=
peiten werden erſt im
beginnen.
Voraus=
hillerdings, daß es ge=
Auffaſſungen der
berung und der dabei
ckommenden Parteien
Konſequenzen des
uuf einen
gemeinſa=
ber zu bringen. In
Mtung ſind aber noch
Föchwierigkeiten
Vege zu räumen. Es
hwers zu erwarten, daß
ſdenen Lager in ihrer
Forderungen
auftre=
itürlich vielfach zur
welung der
Si=
beitragen ſollen,
da=
um ſo ungeſtörter über
ſi gragen ſich
unterhal=
nntereſſant iſt in
die=
ſtmenhang vor allem
(andpunkt der
hgierung, die
dar=
ar, daß zuerſt und vor
ſun der Charakter
Die Sikordnung im neuen Reichstag.
Von links nach rechts ſitzen im Reichstag: 89 Kommuniſten (KPD.), 133 Sozialdemokraten
(SPD.), 4 Staatsparteiler (St.P.), 76 Zentrumsabgeordnete (3.), 23 Abgeordnete der Bayr.
Volkspartei (BVP.), 7 Volksparteiler (DVP.), 4 Chriſtlich=Soziale (Ch. S.), 5 Abgeordnete der
kleinen Splitterparteien, 37 Deutſchnationale (DNVP.) u. 230 Nationalſozialiſten (NSDAP.).
ſtſidialregierung erhalten bleiben müſſe.
erden in den politiſchen Kreiſen Dutzende von Namen
hglichen Poſten genannt. Dieſes Spiel wird ſich in den
bchen Tag für Tag wiederholen. Entſcheidend bleibt
hes Ergebnis die inoffiziellen Beſprechungen, die
na=
offiziellen Charakter annehmen ſollten, haben
wer=
endere bleibt abzuwarten, ob Herr Hitler
er der größten Partei mit einem
feſt=
den Programm, auf das ſich gewiſſe
ungen gründen, in das Rampenlicht der
hen Bühne tritt.
Raumnok im Reichskagsſihungsſaal.
Ichstag werden jetzt die erſten Vorbereitungen für die
kwjagung des neugewählten Reichstags getroffen.
Be=
üſſen auch im Sitzungsſaal Veränderungen vorgenom=
Ei, da 30 Abgeordnete mehr als bisher unterzubringen
Vräumlichen Schwierigkeiten im Sitzungsſaal, die zum
u nach der Reichstagswahl vom 14. September 1930 in
ſmfange auftraten, wurden damals dadurch behoben,
*i die hinteren Sitzreihen vor den Seſſeln der Abge=
) Tiſche entfernte und ſo Platz für über 100 neue Sitze
udiesmal wird die Raumnot nur durch eine Fortſetzung
ahrens beſeitigt werden können. Das wird zur Folge
dieſe Angelegenheit bis zur Entwirrung der
Fäden im Reich ruhen zu laſſen. Man will die Zeit
mit einer großen politiſchen Ausſprache ausfüllen, deren
Zweck=
mäßigkeit nach den trüben Erfahrungen, die die Oeffentlichkeit in
der letzten Zeit mit dem Preußenparlament machen mußte, doch
ſtark zweifelhaft iſt.
Rinkelen verläßt Warſchau.
* Berlin, 3. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der Flaggenzwiſchenfall im Hauſe des deutſchen
Geſchäfts=
trägers in Warſchau, v. Rintelen, iſt noch in friſcher Erinnerung.
An der Tatſache des Vorliegens einer polniſchen Provokation iſt
nicht zu zweifeln. Der Reichsaußenminiſter v. Neurath hat in
ſehr entſchiedener Form den Verſuch des polniſchen Geſandten in
Berlin, die Dinge auf den Kopf zu ſtellen, zurückgewieſen. Um ſo
größer iſt die Ueberraſchung, wenn uns jetzt beſtätigt wird, daß
Herr v. Rintelen auf Grund ſchon früher gegebener Anweiſungen
des Auswärtigen Amts Warſchau demnächſt verlaſſen wird, um
ins Auswärtige Amt einzuziehen. Es wird verſichert, daß eine
Aenderung der ſchon lange getroffenen Dispoſition nicht mehr
möglich ſei; dennoch erlauben wir uns auf die Unzweckmäßigkeit
der Durchführung dieſer Dispoſition in dieſem Augenblick
hinzu=
weiſen. Aus naheliegenden und ſchwerwiegenden Gründen müſſen
wir es als ſehr bedauerlich bezeichnen, daß man gerade jetzt an der
Abberufung Rintelens feſthält.
blick auf die Opernſpielzeik.
hi das erſte Spieljahr abgelaufen iſt, das die zweite
bBGuſtav Hartungs am Heſſiſchen Landestheater ver=
Aann es nicht unintereſſant ſein, einen Rückblick auf
Ptis zu werfen.
AOper übernahm Hartung ein eingeſpieltes Enſemble
zum Teil ausgezeichneten Kräften. Es gelang ihm
Bewährten feſtzuhalten. Die drei beliebteſten
h, der Heldentenor und der Heldenbariton, alſo fünf
Aifte ſcheiden aus. Ein ganz neues Enſemble unter
Feuem Regiſſeur muß aufgebaut werden. Dem
lehlten die Vorbereitungen von langer Hand und ein
Mlanvolles Programm. Von 21 angekündigten
Neu=
ſſtngen wurden nur 9 herausgebracht, von 15
Neu=
agen nur 6 ausgeführt. Die deutſche Oper war zu
dr internationalen vernachläſſigt. Nur zwei Werke
1 Weber, 1 Richard Strauß (auch nur einmal), kein
kein Schillings, kein Pfitzner, auch nicht Goetz
Ur=
unfels, Bittner; kein Werk aus Blut und Boden
Guk tion.
Euch das Perſonal der Oper kam zu kurz. Ihre zu
ig bereiten Kräfte wurden teils zu wenig, teils zu
durch einen ungeregelten Spielplan beſchäftigt, der
Itelte Arbeit und zu geringe Förderung gab."
hier die Leitung, ſo rächte ſich auch das Fehlen
ralmuſikdirektors, der in allen berührten Fragen
An der Lage geweſen wäre, der ſeinen Einfluß auf
und kleinen, ſachlichen und perſönlichen Dinge, für
een dant keine Zeit haben kann, hätte geltend machen
In beiden, jeder in ſeiner Art hochbegabten
Dirigen=
her etwas zu ſagen; ſie ſind lediglich ausführende
* 2 Intendanten, ohne eigne Autorität und
Verant=
nd haben daher nur das eine Intereſſe, für ſich
zu Beginn der Spielzeit ausgeſprochenen
Befürch=
iſen ſich demnach als nicht unbegründet. Die Oper
vollerer Pflege, als ſeither, und überall fehlt der
Nche, bevollmächtigte General.
*9 Inſzenierungen betrifft, ſo hielten ſie ſich, es waren
ie, von gewagten und koſtſpieligen Verſuchen frei.
Arapp und Elli Büttner bewährten ſich mit manchen
Reiten. Die Iphigenie=Inſzenierung, die Hartung
Neiſte, war die beſte der Spielzeit. In dem neu ver=
Weie dans Strohbach iſt eine Kraft gewonnen, von der
an, daß ſie das ſein wird, was wir unter
Opern=
ſtehen. Das neue Perſonal wird ſich erſt bewähren
PA8 wird ihm leicht gemacht bei dem ſtarken Intereſſe
eines wie in keiner anderen Stadt theaterliebenden Publikums,
das oft genug gezeigt hat, daß es nicht nur unterhalten,
ſon=
dern auch gebildet und erhoben werden will.
Nach einem Spieljahr läßt ſich eine Opernleitung nicht
end=
gültig beurteilen. Es waren nicht geringe äußere
Schwierig=
keiten und innere Hemmungen zu überwinden. Die
Notwendig=
keit, den Betrieb aus finanziellen Gründen unter Zurückſtellung
künſtleriſcher Ziele auf Kaſſenerfolge einzuſtellen, erſchwerte die
Führung. Ohne ein großes einheitlich und geordnet
durch=
gehaltenes Programm muß aber das Niveau des
Kunſt=
inſtituts ſinken. Die Abkehr von Ausländerei, Experimenten,
Veräußerlichung und Proletariſierung in der Oper muß den
Weg zum rechten Ziele freimachen. Mit einem entſchiedenen
Eintreten für unſere deutſchen Meiſter und einen
Aufführungs=
ſtil, der deutſchem Empfinden entſpricht, kann die Opernleitung
die klare Richtung gewinnen, und damit das ihrige für eine
Geſundung unſeres geſamten Theaterbetriebs beitragen.
v. HI.
Deutſche Kunſt und Dekorakion
Auguſtheft 1932.
Zwei Ausſtellungen ſind die Kernſtücke dieſes Heftes: Die
„Internationale Kunſtausſtellung Venedig” und die Berliner
Aus=
ſtellung „Das Meiſterphoto‟. Die beſten deutſchen Kamera=
Künſt=
ler waren an dieſer Schau beteiligt, und ſo zeigt die
Veröffent=
lichung denn auch eine ſtattliche Reihe von beſten Werken
bild=
mäßiger Photographie. Vortreffliche Arbeiten ſind es auch, die
von der Kunſtausſtellung Venedig gezeigt ſind, vornehmlich Werke
italieniſcher Künſtler. Zu Bildnisbüſten von Otto Schließler der
in ſelbſtgewählter Abgeſchloſſenheit in Schwetzingen ſeiner Kunſt
lebt, hat Dr. Wilhelm Hauſenſtein überzeugende Worte geſchrieben.
Mit zahlreichen Abbildungen iſt auch das Schaffen des in
Krakau geborenen, in Paris lebenden Malers M. Kisling belegt.
In Paris konnte er zwar Boden faſſen und fruchtbar werden, aber
ſeine Geſtalten haben alle — wie im Begleitwort treffend geſagt
iſt — die Heimwehaugen der Entwurzelten. Sehr anſprechend
ſind auch die Illuſtrationen eines kleinen Aufſatzes „Puppenkunſt”,
Schließlich ſind noch Entwürfe für Druckſtoffe von Käthe Mertens
ſowie Metallarbeiten und Töpfereien der Werkſtätten der Stadt
Halle vorgeführt.
*) Verlagsanſtalt Alexander Koch G. m. b. H., Darmſtadt=
Stuttgart.
Sicher und ſchnell Autofahren. Erhöhte Fahrſicherheit durch
Selbſtunterricht. Der praktiſche Ratgeber für ſchwierige
Situatio=
nen: Fahren bei Nacht — Bergfahren — Wenn der Wagen
ſchleu=
dert — Parken unter ſchwierigen Umſtänden — uſw. Syſtematiſche
Uebungen. Von Werner Gräff, Mit 30 Bildern auf
Kunſt=
druckpapier. Preis nur 1,10 RM. (Süddeutſches Verlagshaus
G. m. b. H., Stuttgart, Birkenwaldſtraße 44.
Nr. 215 — Seite 3
Das Mecklenburg=Schweriner
Wahl=
ergebnis.
CNB. Schwerin, 3. Auguſt.
Durch die erhöhte Wahlbeteiligung, die in der Hauptfache den
Sozialdemokraten und Deutſchnationalen und in ſehr geringem
Maße den Nationalſozialiſten zugute gekommen iſt, hat ſich bei
der Reichstagswahl im Lande Mecklenburg=Schwerin das
Kräfte=
verhältnis der politiſchen Parteien nicht unweſentlich verſchoben.
Eine nationalſozialiſtiſche Mehrheit, wie ſie noch die
Landtags=
wahl vom 5. Juni 1932 brachre, würde, wenn gleichzeitig mit der
Reichstagswahl auch ein neuer Landtag für Mecklenburg=Schwe=”
rin gewählt worden wäre, hier nicht mehr vorhanden ſein. In
ihrem prozentmäßigen Anteil an der Geſamtſtimmenzahl ſinken
die Nationalſozialiſten mit 180 850 Stimmen von 49 Prozent auf
46 Prozent herab, wenn ſie rein ſtimmenmäßig auch noch einen
Gewinn von einigen tauſend Stimmen zu verzeichnen haben. Dies
Sozialdemokraten erlangten rund 30 Prozent der abgegebenen
Stimmen (116 902), die Kommuniſten 9,5 Prozent (36 612) und
die Deutſchnationalen 10,5 Prozent (40 871). Ein neuer Landtag
würde 20 Sozialdemokraten (bisher nur 18), 6 (4) Kommuniſten,
7 (5) Deutſchnationale und noch einen (1) Vertreter der
bürger=
lichen Linken umfaſſen. Für die Nationalſozialiſten, die jetzt die
abſolute Mehrheit — 30 von 59 Abgeordneten — haben, würden
ſich, wenn man den Landtag nach dem Ergebnis der
Reichstags=
wahl zuſammenſetzen würde, die parlamentariſche Konſtellation
verſchlechtern. Es würden 36 Abgeordneten aller übrigen
Par=
teien 30 Nationalſozialiſten gegenüberſtehen. Dieſe wären alſo in
die Minderheit verſetzt.
Eine programmaliſche Erklärung der khüringiſchen
Nakionalſozialiſten.
Weimar, 3. Auguſt.
Die 26 nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten des neuen
Thüringer Landtages haben in ihrer erſten Fraktionsſitzung eine
programmatiſche Erklärung in Form einer Entſchließung
heraus=
gegeben. Die thüringiſche Bevölkerung, ſo heißt es darin, hat
der Bewegung Adolf Hitlers in Thüringen durch die Wahl,
von 26 nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten ein großes
Ver=
trauen, wie bisher keiner Partei, entgegengebracht. Die
ver=
ſammelten Abgeordneten ſind ſich ihrer ungeheueren Verant=,
wortung gegenüber dem Lande voll bewußt. Sie werden unter
allen Umſtänden die Grundſätze des oberſten Führers Adolf
Hitler unbeirrbar zur Richtſchnur ihres Handelns machen. Der
allererſte und wichtigſte Grundſatz lautet: Gemeinnutz geht vor
Eigennutz. Darüber müſſen ſich auch die bürgerlichen Parteien
im klaren ſein. Es iſt weiterhin eine Selbſtverſtändlichkeit, daß
die nationalſozialiſtiſche Fraktion, die im alten Landtag der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung zugefügte Ungerechtigkeit
revi=
dieren wird. (Gemeint ſein dürften hiermit die Beſchlüſſe des
Landtages, in denen die Regierungsmaßnahmen des erſten
nationalſozialiſtiſchen Miniſters in Deutſchland, Dr. Frick,
wie=
deraufgehoben wurden.) Die Garantie der abſoluten
Sicher=
heit der thüringiſchen Bevölkerung wird ebenfalls zielbewußt
und unerſchütterlich aufrechterhalten werden. Daß die
national=
ſozialiſtiſche Fraktion die Führung der Politik in Thüringen
in jeder Beziehung durchſetzen wird, iſt ſelbſtverſtändlich.
Die Zeitverhältniſſe erfordern — ſo heißt es dann weiter —
raſche Entſcheidungen. Die nationalſozialiſtiſche
Landtagsfrak=
tion erſucht hiermit die geſchäftsführende Länderregierung, den
Landtag ſobald als irgend möglich einzuberufen. Darüber
herrſcht in der nationalſozialiſtiſchen Fraktion keinerlei Zweifel.
mehr, daß, wenn man in Thüringen den ernſten Willen har,
eine Regierung zu bilden, die Rückſichten, die bisher auf dies
Kompromißpolitik genommen wurden, jetzt fallen müſſen.
Vorbereilung der Welkwirtſchaftskonſerenz.
London, 3. Auguſt.
Vertreter von Deutſchland, Frankreich, Belgien, Italien,
Japan, Norwegen, den Vereinigten Staaten und Großbritannien
werden demnächſt in London zuſammenkommen, um die
Weltwirt=
ſchaftskonferenz in die Wege zu leiten. Der
Vorbereitungsaus=
ſchuß, in dem je ein Vertreter eines jeden dieſer Länder ſitzen
wird, wird die Einladungen an die anderen Länder fertigſtellen
und das endgültige Datum der Konferenz feſtlegen.
Die Regierung der Vereinigten Staaten gibt amtlich bekannt,
daß ſie die Einladung des Völkerbunds zur Teilnahme an einer
Weltwirtſchaftskonferenz angenommen hat. Zum Mitglied des
Vorbereitenden Ausſchuſſes wurde Hughes Gibſon, der
amerika=
niſche Botſchafter in Brüſſel, ernannt.
* Eine ſellſame Wekke um Schmeling.
22 000 Dollar nicht angenommen.
Der bekannte kanadiſche Sportsmann Vale Mc. Kormak
Poole hat ſeiner Entrüſtung über die Entſcheidung der
Ring=
richter im Boxkampf Schmeling—Sharkey in ſeltſamer und kaum
glaublicher Weiſe Ausdruck gegeben, und es wäre lächerlich,
da=
von Kenntnis zu nehmen, wenn es ſich bei dieſem
ungewöhnli=
chen Vorgang nicht tatſächlich um eine wahre Geſchichte handelte,
die zahlreichen hervorragenden Sportsjournaliſten bekannt iſt und
von ihnen bezeugt wird. Mc. Kormak Poole hatte vor dem
Boxmatch eine Wette abgeſchloſſen, daß Sharkey ſiegen würde.
Als nun durch den Spruch der Ringrichter Sharkey zum Sieger
erklärt wurde, erhielt Poole, der demgemäß die Wette gewonnen
hatte, die ſchöne Summe von 22 000 Dollar ausgezahlt. Nun war
aber Poole ſelbſt bei dem Boxmatch anweſend, da er nicht jur
ein begeiſterter Verehrer des Boxens, ſondern auch ein guter
Amateur iſt. Nach der Verkündung des Urteils war Poole über
alle Maßen über den Spruch entrüſtet, und um ſeiner Empörung
über die Ungerechtigkeit des Urteils Ausdruck zu geben, weigerte
er ſich, die bedeutende Summe, die er rechtmäßig gewonnen
hatte, zu behalten, ſondern gab ſie dem Verlierer zurück, wobei
er ſagte: „Dem Richterſpruch nach habe ich zwar
Recht behalten. Da dieſer Spruch aber eine
un=
geheure Ungerechtigkeit darſtellt, ſo iſt in
Wahrheit meine Meinung falſch geweſen. Ich
habe noch nie in meinem Leben etwas geſehen, das an
Ungerech=
tigkeit dem Spruch gleichkam, der am Dienstag des Boxkampfes
gefällt wurde. Ich bin empört, daß Schmeling darunter leiden
muß. Ich bin aber weit entfernt davon, dieſe Ungerechtigkeit zu
meinem Vorteil auszunutzen und mich an dem Geld zu bereichern,
das mir nicht zukommt.”
Es wird nicht viel Menſchen auf der Welt geben, die
ähn=
lich gehandelt haben würden in Anbetracht der gewaltigen
Summe, die auf dem Spiele ſtand. Wenn es nicht vollendete
Wahrheit wäre, könnte es eine Geſchichte über den Edelmut und
Gerechtigkeitsſinn der Menſchen ſein.
— Wie wird das Wetter? Von Auguſt Sieberg. Mit Abbildungen.
80 Seiten. (Franckhſche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. —
Preis geh. 1.10 RM.)
Es iſt ungemein reizvoll, von Auguſt Sieberg aus ſeinem Büch=
„Wie wird das Wetter?” zu erfahren, wie Wetterkarten
zu=
de kommen, was man aus ihnen leſen kann, was uns die
Feuch=
lit der Luft, was uns die Wolken in ihren verſchiedenen
men ſagen und vom Wetter verraten können. Wer dieſes
Büch=
richtig lieſt, wird bald ſelbſt ein halber oder ganzer
Wetter=
diger ſein.
Die Geburt eines geſunden
Sonntags=
mädchens Renate zeigen in dankbarer
Freude an
Dr. med. Ernſt Georgi
und Fran Käthe, geb. Thiele
Nieder=Ramſtadt, 31. Juli 1932 (10s92
u. Wöchnerinnenheim d. Alice=Frauenvereins.
Die Eheleute Peter Hechmann,
Nieder=Ramſtädterſtr. 45, begehen am
5. Auguſt das Feſt der (10976
Silbernen Hochzeit.
Ludwig Weicker
im Namen der Hinterbliebenen.
Wariechen Dölp
jur. Eberhard Fuhr
Regierungsassessor
Verlobte
Darmstadt
4. August 1932
Offenbach
etatt jeder defonderen unzeige.
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ckag, 4. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 215 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 4. Auguſi 1932.
25 Jahre Mielewerk Gikersloh.
Auguſt 1907, alſo vor 25 Jahren ſiedelten die Miele=
Herzebrock nach Gütersloh in Weſtfalen über Die
u liche Entwicklung, die in dieſen 25 Jahren das
Unter=
os inzwiſchen in eine Familien=Aktiengeſellſchaft
um=
rvorden iſt, genommen hat, gibt auch heute noch dem
öglichkeit, über 2000 Arbeiter und Angeſtellte zu be=
Herr Carl Miele, deſſen Teilhaber Herr R. Zin=
Harmſtadt wohnt, wurde anläßlich dieſes Tages von
erwaltung Gütersloh zum Ehrenbürger ernannt.
amiſche Hochſchule Darmſtadt. Herrn Betriebsdirektor
Haswerke AG., Dr.=Ing. Emmerich Czaké zu
t. M., wurde die venia legendi für „Gasinduſtrie und
Ktſchnik an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt erteilt.
end Senat der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt haben
tareſſor Dr. phil., Dr.=Ing. ehrenhalber Alexander
Il in Tübingen in dankbarer Erinnerung an die
gro=
ſerſte, die ſich der berühmte Forſcher und hervorragende
ſechs Jahrzehnten während ſeines Wirkens an der
Hochſchule ſeiner Vaterſtadt Darmſtadt erworben hat,
eines Ehrenſenators erteilt.
ſt 81 Jahren zum Traualtar ſchritt mit einer 59jähri=
Herr Friedrich Schäfer hierſelbſt. Nieder=Ramſtädter
Das „junge” Brautpaar, das durch Herrn Pfarrer
nu der Martinsgemeinde betraut wurde, erfreut ſich, wie
aittilt wird, ganz beſonderer Geſundheit und Rüſtigkeit
am 12. Juli 1852 in Sprendlingen geboren. Er hat
erſten Gattin die ſilberne und goldene Hochzeit
grſicht vor billigen Angeboten von Farbwaren! Vor
ſpo Jahren wurden in einem Zeitraum von zwei
Mona=
ſeianze Reihe von Einbrüchen in Weißbinderwerkſtätten
ſtdenen Stadtteilen Frankfurts ausgeführt. Der Täter,
des gleichen Delikts mehrfach Vorbeſtrafter, wurde
Elz danach auf friſcher Tat bei einem Einbruch in einer
ſturwerkſtatt in Leipzig feſtgenommen. Seit dieſer Zeit
hinbrüche gleicher Art in Frankfurt a.. M. nicht mehr
M4 In einer der letzten Nächte ſind nun bisher nicht
er=
inbrecher wieder in eine Weißbinderwerkſtatt einge=
Nach Angaben des Geſchädigten fielen den Dieben
m Lackwaren im Geſamtwert von etwa 150 Mark in die
a anzunehmen iſt, daß die geſtohlenen Farbwaren in
a. M., Darmſtadt und Umgebung umgeſetzt werden.
ſAnkauf gewarnt.
reichterte Einreiſe von Kraftfahrzeugen in die Schweiz.
bſchen Automobil=Club E. V. (A.v.D.) wird uns ge=
Aom 1. Auguſt ab ſind zur Einreiſe mit
Kraftfahr=
die Schweiz der internationale Führerſchein und die
uale Zulaſſungsbeſcheinigung nicht mehr erforderlich,
0 auch für die Schweiz die nationalen deutſchen
Pa=
ſagen. Es wären alſo außer den deutſchen Papieren für
iſe in die Schweiz noch erforderlich: a) Der braune
hre Viſum, b) ein Triptyque oder eine proviſoriſche
Ate. c) das internationale Kennzeichen (ſchwarzes D
fin ovalem Schild in der vorgeſchriebenen Größe).
Anderklub „Falke” 1916, Jugendabteilung. Kreuz und
uden Speſſart war die Loſung der Ferienwanderung.
zu Beginn der Himmel ein böſes Geſicht zeigte ver=
Sie jungen Wanderer nicht Von Aſchaffenburg führte
Vanderung durch den Speſſart über Mispelbrunn zum
Kloſter Engelsberg in den badiſchen Odenwald. Mil=
AUmheim wurde beſucht und beſichtigt, dann der Main
ufels wieder verlaſſen, um weiter kreuz und quer den
n zu durchſtreifen. Herrliche Tage haben wir verlebt,
gehen von ungeheurer Ausdehnung, und die Burgen
rs von ihren Höhen. Unvergeßlich ſind die Stunden
Rieuex und im Zeltlager und in den Jugendherbergen.
Ridie letzteren boten uns ſtets gaſtliche Aufnahme. Die
Xu fand in Klein=Wallſtadt a. M. ihr Ende, von wo
Burt nach Darmſtadt angetreten wurde. Der Führer,
et Franz Bingel, hat ſich einer großen Verantwortung
* Mühen unterzogen und dieſe Wanderung ſachver=
0 mit viel Liebe für die ihm anvertrauten jungen
hadurchgeführt. Ihm gebührt hierfür Dank und Aner=
Feſches Landestheater. In der Oper treten in der neuen
eu in den Verband des Heſſiſchen Landestheaters ein:
luut vom Stadttheater Bremen für das Zwiſchenfach,
die bisherige Koloraturſopraniſtin der Bayeriſchen
tsüer München. Erna von Georgi (Sopran) vom
r. Dortmund. Charlotte Krauß (Sopran) vom
ar Duisburg, Inger Karén (Alt) vom Landestheater
4 ferner Siegfried Urias, dramatiſcher Bariton vom
Hr Duisburg. Heinz Schlüter vom Stadttheater
Siegfried Wick vom Stadttheater Magdeburg (als
Ar). Als Regiſſeur der Oper wird Hans Strohbach
der bisher an der Kölner Oper engagiert war. Sig=
(Berlin) wurde dem Heſſiſchen Landestheater, als
züner verpflichtet. — Mietproſpekte und Anmeldungen
ſilin täglich von 9—13.30 Uhr bei der Mietabteilung.
phchzriy über 3782 und 5001 Nebenſt. 677.
T9heum. Das mit großer Begeiſterung aufgenommene
Aſbiel der fabelhaften „5 Songs” und der Ballett=
4Amonda währt nur noch wenige Abende. Man
ver=
den ſelten ſchönen Spielplan nicht. (Siehe Anzeige.)
menaden=Konzert. Donnerstag, den 4. Auguſt, ſpielt
Stcicheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W.
5—6 Uhr am Damaſchkeplatz nach folgendem Pro=
„Einig und ſtark”. Marſch von Friedemann, 2.
Ouver=
wer „Martha” von Flotow, 3. Schatzwalzer aus der
*dr Zigeunerbaron” von Strauß, 4. „Am Lagerfeuer”,
lvon Siede, 5. Fantaſie aus der Oper „Der Schwur”
adante, 6. „Titanen=Marſch” von Stork.
„Ihſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie
osmos=Linien). Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen
Nach New York: D. Hamburg ab. Hamburg
urhaven 5 8. D. Deutſchland ab Hamburg 10. 8. ab
t1.8. D. New York ab Hamburg 17. 8., ab Cuxhaven
St. Louis ab Hamburg 20. 8., ab Cuxhaven 21. 8.
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Ahemſcheid 5. 8. D. Hagen 2. 9. Nach der
Weſt=
hrdamerikas (Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd)
. MS. San Francisco 3 8. D. Eſte 13. 8. MS. Oak=
Nach Mittelamerika Weſtindien (in Ge=
4mit dem Norddeutſchen Lloyd, Bremen, und der Reede=
Horn, Flensburg) ab Hamburg: D. Syra 6. 8. Ein
. 8. MS. Orinoco 20. 8. Nach den
Weſtindi=
eln (in Gemeinſchaft mit der Reederei H. C. Horn,
ab Hamburg: D. Adalia 9. 8. D. Kyphiſſia 6. 9.
guay und Argentinien ab Hamburg: D.
Ge=
as 31. 7. D. Eifel 6. 8. D. Hohenſtein 9 8. D.
Gene=
lartin 21. 8. Nach Mittelbraſilien D.
Ge=
as ab Hamburg 31. 7. MS. Bahia ab Bremen 12. 8.
ab Hamburg 20. 8. Nach der Weſtküſte
Süd=
s (in Gemeinſchaft mit der Roland=Linie, Bremen,
he Dampfſchiffahrts=Geſ. Kosmos, Hamburg) ab
Ham=
uarl Legien 2. 8. D. Poſeidon 12. 8. D. Albert Vögler
ch Oſtaſien (Gemeinſchaftsdienſt Hapag’Lloyd) ab
MS. Burgenland 30. 7. D. Coblenz 6. 8. MS. Rhein=
MS. Saale 20 8. Nach Auſtralien (
Gemein=
der Deutſch=Auſtraliſchen Dampfſchiffs=Geſellſchaft,
ſchaft, Hamburg des Norddeutſchen Lloyd, Bremen,
Lederei Alfred Holt u Co., Liverpool) ab Hamburg:
9. 8. Ein Dampfer 20. 8. D. Leuna 31. 8. Nach
ka (Deutſch=Auſtraliſche Dampfſchiffs=Geſ., Aktien=
Hamburg) ab Hamburg: D. Naumburg 24. 8.
Ham=
hein=Linie: Wöchentlich zwei Abfahrten. Ham=
Die Schlacht der Hausfrauen.
I.
Der Saiſon=Schlußverkauf, eine Freude für unſere Hausfrauen. — Der Kampf in ruhigeren Bahnen.
Die „Schlagerarkikel für das Heim”.
kaufspſychoſe hineinverſetzen , dann wird ihre Freude über die
gerechte Anerkennung der billig eingekauften Spezial=Gebrauchs=
Hnmangseiid aus BprAatgeſcäftea. artikel noch beſonders groß ſein, wird ihr dieſe Anerkennung nicht,
uondon=Linie: Wöchentlich drei Abfahrten Mit=
2h das Reiſebüro der Hamburg=Amerika=Linie, Luiſen=
1308.
Geradezu eine Freude für die Hausfrauen iſt der „Saiſon=
Schlußverkauf” in den Spezialgeſchäften. Hier weiß die
Käufe=
rin, daß zwar auch Eile nottut, um die vorteilhafteſten Stücke
zu erwerben, daß ſie aber in den Geſchäften trotz der ſtarken
An=
forderungen, die an das Verkaufsperſonal geſtellt werden,
in=
dividuell und fachgemäß bedient wird.
Die Auslagen aller Spezialgeſchäfte haben die Käuferinnen
bereits auf die Preiswürdigkeit der Artikel jeder Art
auf=
merkſam gemacht, ein Preisniveau von nie dageweſener
Tiefe iſt feſtzuſtellen,
und nun will man ſich natürlich eindecken. Dazu bieten die
Spezialgeſchäfte die denkbar beſte Gelegenheit, denn zu demſelben
niedrigen Preis braucht nicht unbedingt ein
Waren=
typ genommen zu werden, ſondern es bieten ſich je nach
perſön=
lichem Geſchmack deren viele. Und hier liegt die ungeheure
Mehr=
arbeit und Ueberlaſtung des Verkaufsperſonals in den
Spezial=
geſchäften. Sie beraten gerne und geduldig jede Kundin, ſie
machen auf etwaige „Beſonderheiten” der Ware aufmerkſam,
da=
mit die Hausfrauen, in ihrem Heim angekommen, nicht
unan=
genehm enttäuſcht ſind, ja ſie weiſen ſogar auf beſonders
preis=
werte „Saiſon=Schlußverkaufs=Schlager” hin. Da beſteht denn
nur ganz geringe Gefahr, daß Dinge angeſchafft werden, die man
nach Jahr und Tag noch mit dem billigen Schlußverkaufspreis
verſehen, im Schrank wiederfindet, die man damals nur gekauft
hat, weil ſie in der Maſſe als beſonders vorteilhaft in die Augen
fielen. Es ſtehen zwar auch an den Seiten, faſt verſchämt, die
von vielen Käuferinnen ſo beliebten Wühltiſche, aber viel
wohl=
tuender iſt doch die ordentliche Auslage der preiswerten
Spezial=
artikel, unter denen nach Herzensluſt die Auswahl getroffen
wer=
den kann.
Es beläſtigen keine Ausverkaufshyänen, die Käuferinnen
kommen nicht todmüde nach Hauſe, und der Gatte braucht
nicht durch bewundernde Lobreden ſeine Frau wieder
auf=
zurichten.
Friſch und von dem Wert der erſtandenen Ware überzeugt
kehrt die Gattin nach Hauſe. Hat ſie zufällig einen
verſtändnis=
vollen Ehemann — nur die wenigſten können ſich in die Ausver=
ſo iſt ſie nicht betrübt, ſie weiß, daß ſie trotzdem gut und
vorteil=
haft eingekauft hat, denn ihr Geſchmack und ihre Kenntnis hat ſie
geführt, und außerdem hat die branchekundige Verkäuferin des
Spezialgeſchäfts objektiv die Vorteilhaftigkeit des Kaufes
be=
ſtätigt.
„Dienſt am Kunden” wird während der Saiſon=
Schlußver=
kaufstage in den Spezialgeſchäften mit der gleichen Peinlichkeit
betrieben, wie an allen „gewöhnlichen” Verkaufstagen. Nur
kommt an dieſen Ausnahmetagen noch hinzu, daß, das ſei ohne
weiteres feſtgeſtellt, zur Reklame für das Geſchäft manche Artikel
im Preiſe ſo nieder angeſetzt ſind, daß ihr Einkauf ein wirklicher
Vorteil iſt. Die Spezialgeſchäfte wollen durch ſolch billige
Quali=
tätswaren ihren treuen Kunden ein beſonderes Entgegenkommen
zeigen, ſie wollen ſich neue Kunden damit werben. Es iſt alſo
nicht die Abſicht der Spezialgeſchäfte, die Suggeſtion der
Maſſenware wirken zu laſſen, denn dieſe Maſſenware iſt
während des ganzen Jahres genau ſo billig wie an
Sonder=
verkaufstagen, ſondern ſie wollen durch billigſte
Qualitäts=
warenbelieferung wirkliche Vorteile ſchaffen.
Die „Schlacht der Hausfrauen” ſpielt ſich alſo in den
Spezial=
geſchäften weſentlich ruhiger ab als etwa in großen
Warenhäu=
ſern, denn es iſt kein übermäßiges Gehetze nötig, planmäßig wird
das im Haushalt Nötige ausgeſucht. Branchekundige
Aushilfs=
verkäufer ſind in dieſen Tagen genügend eingeſtellt, um auch dem
erhöhten Käuferandrang gerecht zu werden. Durch die Fülle der
gerade in dieſen Sonderverkaufstagen ausgelegten, teils
zurück=
geſetzten, teils neuen, ſtark ermäßigten Waren führt der routinierte
Verkäufer unaufdringlich und ſicher, falls die Käuferin nicht’ ſo
ſelbſtändig iſt, daß ſie ganz allein ihre Einkäufe ausſuchen will.
Aber auch dann wird ſie ſich ſchließlich mit ihrem Verkäufer über
den Vorteil ihrer Wahl beſprechen. Sie findet, was ſie ſucht,
billig, leicht und in reicher Auswahl.
Und daher iſt für jede Hausfrau, die offenen Auges durch die
Geſchäftsſtraßen geht, der „Saiſon=Schlußverkauf” eine Quelle
reiner Freude. Mit Eifer werden die Auslagen betrachtet und
mit Bedacht und Sorgfalt werden die vorteilhaften Einkäufe
ge=
tätigt.
Sicherung des Bahnüberganges bei Hprendlingen.
— Der Heſſiſche Automobil=Club E. V. (A.v. D.) ſchreibt uns:
Zur Sicherung des Bahnübergangs Buchſchlag—
Sprendlin=
gen—Ober=Roden über die Straße Darmſtadt—Frankfurt vor
dem Orte Sprendlingen wird von der Reichsbahndirektion Mainz
gemeinſam mit der Provinz Starkenburg eine Warnlichtanlage
aufgeſtellt und demnächſt in Betrieb genommen. Dieſe
Warn=
lichtanlage beſteht aus 3 Blinklichtern, von denen das
Aufleuch=
ten des oberen weißen Lichts beſagt, daß die Anlage im Betrieb
iſt, während das gleichzeitige Blinken der beiden darunter
befind=
lichen roten Lichter das Herannahen des Zuges ankündigt.
Es werden alle Kraftfahrer gebeten, dieſe Warnlichtanlage
zu beachten, um künftige Unglücksfälle an dieſer Stelle zu
ver=
meiden.
Die letzten 3 Tage
Bursen Schtav Verkauf!
zum TeTTen
Sämtliche Reste
Waschstoff-Reste
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Geschäftshaus
B. MEMIILEe
Darmstadt
(10979)
Ludwigstraße 15
— Der Rundfunk am Altrhein. Am Sonntag, 10.30 Uhr,
fin=
det aus dem Bootshaus und Landheim des Vereins für
Leibes=
bungen Rot=Weiß Darmſtadt eine Reportage des Frankfurter
Senders ſtatt. Die Reportage dauert 25 Minuten; ſie wird in
urzen Zügen die Entſtehung des Altrheins und ſeine Aufgabe
als Darmſtädter Ausflugs= und Waſſerſportgebiet behandeln. Ein
Rundgang durch das Rot=Weiß=Bootshaus ſchließt ſich an. Die
Reportage findet mit einem Vortrag der Rot=Weiß=
Paddler=
kapelle, ſowie mit einem gemeinſamen Paddlerlied ihren
Aus=
klang. Sprecher des Frankfurter Senders iſt der bekannte
frü=
here Ruderſportler Eismayer. Von Rot=Weiß ſpricht der
ſtell=
vertretende Vorſitzende der Paddlerabteilung, Herr Dr. Friedel
Rechel.
Nur ℳ 3.95 koſtet die neue Staubſaugbürſte,
Vorsicht: die von Händlern für ℳ 7.— im
Hauſierhan=
del vertrieben wird. Die Bürſte hat ſtatt Borſten eine gerillte
Kautſchukplatte, und durch die Reibung die beim Bürſten
ent=
teht, wird aller Staub aus Kleidern, Polſtermöbeln, Teppichen
(10911b
uſw. herausgeſaugt. Vorführung koſtenlos.
Seifenhaus Müller, am Weißen Turm.
— Im Union=Theater ſieht man ab heute den ſmarten Willy
Fritſch in dem neuen Tonfilmſchwank der Ufa „Ein toller
Ein=
fall”, Regie: Kurt Gerron. In weiteren Hauptrollen ſind
be=
ſchäftigt Dorothea Wieck und Ellen Schwanneke, bekannt aus dem
Film „Mädchen in Uniform”, ferner Max Adalbert, Jakob
Tiedtke, Harry Halm, Roſy Barſony, der berühmte Tenor Leo
Slezak u. v. a. Dazu das tönende Beiprogramm.
— In den Helia=Lichtſpielen läuft heute unwiderruflich zum
letzten Male der große deutſche Luſtſpielerfolg „Arm wie eine
Kirchenmaus” mit Grete Mosheim in der Hauptrolle. Dazu das
gute Beiprogramm.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
im Senſations=Doppelprogramm den unerhört ſpannenden
Unter=
welts=Kriminaltonfilm „Der Tiger” mit Charlotte Suſa und
Harry Frank in den Hauptrollen, ſowie den Senſationsfilm „Der
Bund der Drei” mit Jenny Jugo als Hauptdarſtellerin.
Wochenend=Sonderfahrt
der Reichsbahndirekkion Mainz.
—Im Goethejahr zu Schiller, ſo kann man die
Wochenend=
fahrt der Reichsbahndirektion Mainz bezeichnen, die am
Sams=
tag, dem 13. Auguſt. vom Mittelrhein die Bergſtraße entlang
über Bruchſal nach Stuttgart vorgeſehen iſt. Der um 7.30 Uhr
in Wiesbaden abfahrende Sonderzug, zu dem Rückfahrkarten zum
halben Fahrpreis verausgabt werden, trifft um 11.50 Uhr in
Stuttgart ein. Der Nachmittag und Abend ſind der ſo überaus
ſchön gelegenen und trotz aller Wirtſchaftskriſe ſtetig im Aufſtieg
ſich befindenden ſchwäbiſchen Hauptſtadt gewidmet. Durch den
noch in aller Erinnerung lebenden gewaltigen und tagelang
dauernden Brand des alten Schloſſes mit ſeinen Muſeumsſchätzen
war Stuttgart vor knapp einem halben Jahr in den Mittelpunkt
des Intereſſes gerückt. Aber nicht nur Vergangenheit
kennzeich=
net die württembergiſche Hauptſtadt: Moderne Hochbauten,
ſchönſte Wohnbauten und Anlagen beleben den Stuttgarter
Tal=
keſſel. Am Sonntag vormittag erfolgt die Weiterfahrt nach
Mar=
bach a. N., der Geburtsſtadt Schillers. Weihevolle Stimmung
liegt über dem Schiller= und Nationalmuſeum. In Marbach mit
ſeiner Umgebung dauert der Aufenthalt 6 Stunden. Um 16 Uhr
wird die Fahrt nach Maulbronn fortgeſetzt, das gegen 17 Uhr
erreicht wird. Einſamkeit mittelalterlicher reichſter Kloſterkultur
ſpricht dann 21. Stunden lang zum aufnahmebereiten
Fahrtteil=
nehmer, den 19.21 Uhr der Sonderzug wieder in die Heimat
ent=
führt, wo er je nach dem in Betracht kommenden Bahnhof
zwi=
ſchen 21 und 22 Uhr eintrifft. Alles weitere beſagen die
Aus=
hänge. Fahrkartenausgaben und Mitteleuropäiſche Reiſebüros
geben Auskunft.
Inkernakionale Kriminaliſtiſche Vereinigung
in Frankfurk a. M.
Vom 11 bis 13. September 1932 wird die Internationale
Kriminaliſtiſche Vereinigung, Deutſche Landesgruppe, in
Frank=
furt a. M. ihre Tagung abhalten.
Verhandlungsgegenſtände ſind: 1.
Schwangerſchaftsunter=
brechung und Unfruchtbarmachung, insbeſondere bei ſozialer und
eugeniſcher Indikation. Referenten: Dr. Graf zu Dohna Profeſſor
des Strafrechts in Bonn, ſowie die Mediziner: Dr. Bender=
Bres=
lau, Prof. Dr. Kirſtein=Bremen, Prof. Dr. Maier=Zürich, Prof.
Dr. Rüdin=München Prof. Dr. Walthard=Zürich. — 2.
Internatio=
nale Zuſammenarbeit auf dem Gebiete des Strafrechts. Referent:
Prof. Dr. Delaquis=Hamburg. — 3. Die Fortführung der
Straf=
rechtsreform. Referenten: Prof. Dr. Kohlrauſch=Berlin. Prof.
Graf Gleispach=Wien.
Beſonders der erſte Punkt der Tagesordnung wird
weiteſt=
gehendes Intereſſe beanſpruchen dürfen, da als Referenten neben
dem bekannten Strafrechtler Dr. Graf zu Dohna die beiden
Pſychiater Rüdin=München und Maier=Zürich und Walthard, der
Gynäkologe von Zürich, gewonnen ſind. Rüdin iſt einer der
be=
deutendſten Erbbiologen, Kirſtein hat ruſſiſche Erfahrungen, und
Maier und Walthard Schweizer Erfahrungen über Steriliſation.
Anmeldungen zur Teilnahme an der Tagung nimmt der
Orts=
ausſchuß, zu Händen des Oberlandesgerichtsrats Dr. Berndt, in
Frankfurt a. M., Paul=Ehrlich=Straße 25 a, entgegen.
— In die bayeriſchen Alpen nach Bichl findet des großen
Erfolges wegen eine 3. Wiederholungsfahrt am 10. Auguſt ſtatt.
Näheres im Lloyd=Reiſebüro Anton Fiſcher, Frankfurter Straße.
(Siehe Anzeige.)
— Ein „Goliath” verſuchte geſtern abend gegen 7 Uhr in
der Rheinſtraße einen Baum umzufahren. Der Baum aber
er=
wies ſich als ſtärker und beſtand den Kampf mit dem Goliath,
der nach dem Schild aus der Hanſeſtadt Bremen kam, ſiegreich.
Mit nicht unerheblichen Beſchädigungen mußte der Goliath
ab=
ziehen, nachdem die Perſonalien ſeines Fahrers durch die Polizei
feſtgeſtellt waren.
Aus den Parkeien.
—Die Volksrecht=Partei teilt mit: Nach den
zwi=
ſchen der Volksrecht=Partei und dem Chriſtlich=Sozialen
Volks=
dienſt über die Liſtenverbindung zur Reichstagswahl getroffenen
Vereinbarungen fällt von den 4 erreichten Reichstagsmandaten
eines der Volksrecht=Partei zu. Demgemäß iſt der Reichsführer
der Volksrecht=Partei, Oberſchulrat A. Bauſer=Stuttgart,
als gewählt zu betrachten.
Tageskalender für Donnerstag, den 4. Auguſt 1932.
Union=Theater: „Ein toller Einfall”. — Helia=Lichtſpiele: „Arm
wie eine Kirchenmaus”. — Palaſt=Lichtſpiele: „Der Tiger” und
„Der Bund der Drei” — Orpheum: 5 Songs und Raimonda=
Ballett. — Café Oper: Konzert. — Städt. Saalbau, 16 und
20.15 Uhr: Vorträge: Naturheilverfahren.
Seite 6 — Nr. 215
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 4. Auſt 1
Aus Heſſen.
Beiſehung des Grafen Okto zu Erbach=Fürſtenau.
C. Michelſtadt, 2. Auguſt. Die Leiche des bei einem
Flugzeug=
unglück in England abgeſtürzten Grafen Otto zu Erbach=Fürſtenau
traf am Sonntag abend hier ein und wurde in der hieſigen
Stadt=
kirche aufgebahrt. Die Ehrenwache am Sarge wurde durch das
gräfliche Forſtperſonal geſtellt. Heute nachmittag erfolgte die
Beiſetzung auf dem hieſigen Friedhof.
Der Beiſetzung voraus ging ein Trauergottesdienſt in der
Stadtkirche, der durch den Geſangverein Liederkranz Michelſtadt
mit „Sanktus” aus der Deutſchen Meſſe eröffnet wurde. Als
Geiſtliche fungierten hierbei Superintendent Martin=Marburg
und Dekan Schäfer=Michelſtadt Unter den Trauergäſten ſah man
außer den Angehörigen der Erbach=Erbachſchen und Erbach=
Für=
ſtenauer Grafenhäuſer, unter anderen auch den Erbprinzen von
Löwenſtein, die Fürſten von Salm=Horſtmar, den Fürſten zu
Er=
bach=Schönberg, ſowie die verſchiedenen Vertreter der ſtaatlichen
und ſtädtiſchen Behörden. — Nach dem Trauergottesdienſt erfolgte
die Beiſetzung auf dem Michelſtädter Friedhof, wobei Pfarrer
Lucius, Rothenberg, als Geiſtlicher fungierte, der nochmals in
kurzen Worten das Leben des ſo jäh Verſtorbenen zeichnete. Nach
der Einſegnung ertönte aus einiger Entfernung vom Grabe. von
Förſtern geblaſen, das Jagdſignal. Halali. Jagd vorbei!‟ — Die
Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Michelſtadt ſchloß die Feier
am Grabe mit einem Choral. Die zahlreiche Beteiligung bewies
das Mitgefühl der Bevölkerung an der mit dieſem Schickſalsſchlag
ſchwer getroffenen gräflichen Familie.
Zu dem Unfall ſelbſt erfahren wir noch, daß der in England
nach dem Unglück vorgenommene Leichenbefund ergab, daß ſowohl
Graf Otto zu Erbach=Fürſtenau als auch der Pilot Boſſom ein
Berufsflieger, an Beinen und Armen mehrere Zentimeter lange
Hautabſchürfungen aufwieſen, die ſie vor dem Eintreten des Todes
erhalten hatten, die nach den Ausſagen des unterſuchenden Arztes
und ihrer Natur nach Brandwunden ſind. Der Arzt erklärte
ferner, daß derartige Wunden öfters bei Perſonen feſtgeſtellt
wurden, die durch einen elektriſchen Schlag getötet worden ſeien,
und gewinnt dadurch die zunächſt als unwahrſcheinlich geltende
Annahme wieder an Wahrſcheinlichkeit, daß das Flugzeug von
einem Blitzſtrahl getroffen wurde.
J. Griesheim, 3. Aug. Frau Bürgermeiſter Schüler Wwe. iſt
nach einem langen, ſchweren Leiden in der Nacht zum Sonntag
im Alter von 54 Jahren verſchieden. Wie ihr verſtorbener
Ehe=
gatte, ſo erfreute auch ſie ſich in hieſiger Gemeinde höchſter
Wert=
ſchätzung und Beliebtheit.
Cp. Pfungſtadt, 3. Aug. Ausdem Gemeinderat. Die
für dieſe Woche vorgeſehene nichtöffentliche Gemeinderatsſitzung
mußte umſtändehalber ausfallen. — Die Freiwillige Feuerwehr
hält am kommenden Sonntag (vormittags 7 Uhr) zuſammen mit
der Pflichtfeuerwehr eine gemeinſame Uebung ab. — Die Freie
Turngemeinde Pfungſtadt unternahm dieſer Tage mit ihrer
Kin=
derabteilung eine mehrtägige Wanderung ins Neckartal, die in
Heidelberg begann und in Bad Wimpfen endigte.
o. Erzhauſen, 3. Aug. Nächſten Sonntag, den 7. Auguſt,
be=
geht die hieſige Arbeiter=Samariter=Kolonne ihr
zehnjäh=
riges Beſtehen. Durch eine Uebung am Sonntag morgen,
Feſtzug, geſangliche und ſportliche Darbietungen wird der Tag
feſtlich begangen.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Auguſt. Am Freitag, den 5. d. M.,
abends, findet eine Sitzung des Gemeinderats ſtatt. — Die
Getreideernte hat ſich infolge der faſt alltäglichen
Regen=
fälle ſtark verzögert, und war den Schulkindern ſomit während
der Ferien wenig Gelegenheit geboten, ſich bei den
Erntearbei=
ten zu betätigen oder dem Aehrenleſen nachzugehen. Der
Schul=
unterricht beginnt am Montag, den 8. Auguſt. — Die
50jährigen Schulkameraden halten am kommenden Sonntag, den
7. Auguſt, in einfacher Form ihre gemeinſchaftliche
Geburtstags=
feier bei Alterskamerad Gg. Peter Schröbel, Bauſtraße, ab.
C. Münſter bei Dieburg, 3. Auguſt. Der Gemeinderat
hat beſchloſſen, die Bürgerſteuer für 1932 in der Höhe der
vor=
jährigen Sätze zu erheben. Nachdem die Angelegenheit bereits
mehrmals zur Ausſprache ſtand, wurden die
Gemeindebeamten=
gehälter jetzt nach den Richtlinien des Kreisamts genehmigt.
Coettebe oaebllalel.
Aus der Geſchichke der Winzerei. — Eine mühevolle Tagesarbeit und ihr köſtlicher
Mikken in der Heidelbeerernke.
Schwarze Trauben.
Der „Odenwälder Herbſt” fällt in eine heißere Jahreszeit als
der „Herbſt” am Rhein. Das hat die Natur weislich ſo
eingerich=
tet; denn der rheiniſche Winzer ſchwitzt gar viel bei der Arbeit
vor der Weinleſe, dagegen der bei der Weinleſe im Odenwald
Tätige iſt gar kein Winzer, ſondern nur ein Sammler, der erntet,
ohne geſät zu haben — und darum muß er in der Weinleſe
ſchwitzen.
Wie alt mag die Odenwälder Winzerei wohl ſein? — nur
ein wohlgemeſſenes Menſchenalter! — Noch in den 70er Jahren
gingen die Heidelbeeren ziemlich reſtlos im Walde zugrunde. Man
holte ſich einige Töpfe voll für einen Kuchen, man dörrte ein
ge=
wiſſes Quantum zum Gebrauch im Winter gegen
Magenverſtim=
mungen, man ſetzte etwas Heidelbeerſchnaps an, man kochte
viel=
leicht auch etwas Mus. Wer nichts Nötigeres zu tun hatte, der
pflückte einige Töpfe voll für andere zu ſehr billigem Preis —
und war froh, wenn er ſie abgenommen bekam: denn einen
ſchwarzen Mund wollte man ſich nicht machen. — Und heute? —
Da wimmelts im Walde von Pflückenden, weil die wirtſchaftliche
Not jeden dorthin treibt, wo’s etwas zu verdienen gibt. Dieſes
Maſſenpflücken beeinträchtigt natürlich das Geſamtergebnis des
Einzelnen, es kürzt die Ernte ab und bringt den Abſatz zuweilen
ins Stocken, da den Käufern in demſelben Maße das Geld fehlt,
in dem es die Pflückenden zu erwerben ſuchen. — Die diesjährige
Ernte fiel noch beſſer aus, als es in den erſten Julitagen den
An=
ſchein hatte, es war eine Mittelernte, die von Einzelnen geringer
eingeſchätzt wurde aus den auch ſchon erläuterten Gründen. —
Der Wechſel in der Witterung kam der Entwicklung der Früchte
zuſtatten, Sonnenſchein und Regen löſten einander ab, doch hätte
letzterer ſpärlicher auftreten dürfen.
Fragen wir nochmals, wie ſich die ſchwarze Weinleſe im
Oden=
wald einbürgerte. Als vor nunmehr 50 Jahren die
Odenwald=
bahn unſere Gegend dem Verkehr eingliederte, da ſtellten ſich auch
bald Aufkäufer ein, die die Heidelbeeren hauptſächlich nach
Ham=
burg lieferten, von wo ſie vermutlich ins Ausland gingen. Dieſe
Herren machten damals beſſere Geſchäfte als die Pflückenden, man
nahm aber auch beſcheidenen Lohn gern hin, und man war für
den im Anfang der Ernte gezahlten Preis recht froh. Nur wenn
dann ſpäter die weiter nördlich gelegenen Gebirge ihr ſchwarzes
Gut hergaben, deſſen Beförderung billiger war, dann lohnte es
ſich nicht mehr, die Beeren zu verkaufen. Man fing an, die Früchte
im eigenen Haushalt zu verwerten. So lernte man im Lauf der
Jahre die Heidelbeere ſchätzen als ſchmackhaftes Nahrungs= und
wirkſames Heilmittel. Als Zugabe zu Kartoffel= und Mehlſpeiſen
ſchmeckt der erfriſchende Heidelbeerbrei jedem, und wer hätte nicht
ſchon bei Durchfall getrocknete Heidelbeeren gegeſſen, oder ein
Gläschen Heidelbeerwein mit beſtem Erfolg getrunken!
Wer die munteren Knaben und Mädchen abends ſo fröhlich
heimziehen ſieht, der hält das Heidelbeerpflücken für eine
ange=
nehme Abwechſelung, und beſonders fremden Kindern mag ſo
ein Tag im Heidelbeerwald als recht verlockend erſcheinen. Ein
Tag — ja — aber nicht eine Woche, nicht mehrere Wochen; denn
da wird das Heidelbeerpflücken zur bitteren, harten Arbeit.
Er=
leben wirs einmal in Gedanken mit.
Dem vom geſtrigen Tage noch todmüden, ſchlummernden
Jun=
gen zaubert der Traumgott Gefilde voll üppiger Sträucher,
be=
deckt mit zahlloſen glänzenden Trauben des Odenwaldes — oder
meint er es noch beſſer mit ihm und läßt ihn ſchwerbeladen
heim=
kehren — da, ein jähes Erwachen! — der Mutter Hand oder der
ältere Bruder hat den Träumer geweckt. Statt des vollen Korbes
ſieht er in der Ecke dort den leeren, der nicht auf ſo traumhaft
reichem Gefilde heute gefüllt werden ſoll. Bald iſt die Toilette be=
endet: die älteſten der alten Stücke umgeben den Kor
wird der Geſundheitskaffee eingenommen. Im Korbot
ſorgliche Mutter einige Stücke Brot und das mit Koeeſ
Selterswaſerflälchcgen veIn teineren Gruppen ſir44
Walde zu, größere Geſellſchaften liebt man nicht, den
machen viele Brüder ſchmale Güter. An geeignete
Walde werden Körbe und Töpfe abgeſtellt, nur dam
baumelt noch an der Kordel, weil es der Mittler iſt vir
Fingern und dem großen Korb. Jetzt ſtürzt man
Sträucher. Geduckt dahinſchleichend mit Späherblie 1o
den Knien rutſchend, bald hockend, ſitzend, liegend, raſisnrt
ſo geht’s über die ſonnigen Hänge. Schweißtröpflein dle
ſchen die Sträucher, faſt ſo groß wie die ſchwarzen der
Weg zum Munde finden nicht viele Beeren — alle i /
— Noch mühevoller iſt die Arbeit bei Regenwetter.
oln=
möglich wird im Walde geblieben, da aber die
Stuc=
naß ſind und es auch von oben tropft, ſieht der Bubda’s
aus wie eine Waſſermaus. Die Kleider kleben am 9b/
beit wird zur Unmöglichkeit. Wenn eine Schar grüſlſich
näßter Heidelbeerſucher gezogen kommt, dann iſt dies uchl
nichtbeteiligten Beſchauer ein gar betrüblicher Anblie
Ein Lichtpunkt im mühſamen Tagewerk iſt die Rt.
alle Mühen vergeſſen, das frugale Mahl mundet ausce
werden Purzelbäume im weichen Moos geſchlagen, fin
ausgefochten, Abenteuer zum beſten gegeben. Alle Atun
dem, was da die Phantgſie zuſammenbringt, es ſchent,
Waldesgrün und Tannenduft den Geiſt mit Jägerleiſt
ten. Doch auch manch nützliche und anregende Natueock
verdanken die Pflückenden ihrem Aufenthalt im Wae
dern und Erwachſenen ein weſentlicher Unterſchied. Gere
ken mehr „drüber weg”, ſuchen die Sträucher nicht voſtönnd
ſie bilden eine fliegende Kolonne, die ſich nicht an ereim
hält, ſondern mehrere Bezirke abklopft, um — nach eingem
das alte Revier wieder aufzuſuchen. Dies hat wohlupe
teil: nur die großen Beeren werden abgepflückt —olne
einen Nachteil: manches Sträuchlein wird zertreten 10d mmi
die Beeren.
Ueber mittag geht man gewöhnlich nach Hauſe;.
Beuteplatz ſtundenweit weg, dann bleibt man bis gy
Und nach der Heimkehr entſchädigt der Moment fürü0”
in dem der Händler das ſchwarze Ergebnis in
klingrdy=
umwandelt.
Für manche Bevölkerungsſchichten des Odenwalde un
licher Gegenden iſt die Heidelbeerernte von großer zielle
deutung. So manche finanzielle Hoffnung und Bereckungg
det ſich auf den guten Ausfall der Heidelbeerernte: derlnmt
noch mittun bis dahin, die Schuhe hält des Schuſter Krur
Pfg. pro Pfund bezahlt, einige Jahre vor dem Krieg —l=
kleine Poſten werden auf die Heidelbeerzeit vertröſte 9
Krieg verſicherten Kenner, daß im ſüdlichen Odenwaltdu
gute Heidelbeerernte durchſchnittlich pro Jahr 200 00 5
Auszahlung kamen. Die nachſtehend angeführten Piſeſ
einen Schluß auf die Jetztzeit zu. Vorausſetzung iſt ſe me
Ernte. — Vor 40—50 Jahren kam es vor, daß der Gowp
drei Pfennig angeboten wurde, in den 90er Jahren urdy
Mindeſtpreis 8 Pfg., während der gegenwärtigen Ern !0
der Preis auf 20 Pfg. Preisſteigernd wirken zuweni
Händler, die den Aufkauf und Transport per Achſeenv
ligen. Heuer hat man ſie nicht oder nur ſelten beobackn 1t0
ein Zeichen für die mäßige Nachfrage in den umliegend gud uu
Städten.
Br. Seckmauern, 3. Aug. Roheit. Aus Rache wurde einem
hieſigen Landwirt in der Nacht von Sonntag auf Montag ein
zahmes Eichhörnchen aus dem Kaſten in der Hofreite geſtohlen,
getötet und vor die Türe geworfen.
Der Sternhimmel im Auaust.
Im Laufe des Erntemonats macht ſich eine
beträchtliche Verkürzung der Tageslänge
be=
merkbar; der Sonnenaufgang verſpätet ſich
von 4½ auf 5½ Uhr, und der
Sonnenunter=
gang verfrüht ſich von 20 auf 19 Uhr. Die
warmen und dunklen Nächte eignen ſich ganz
beſonders zur Beobachtung des geſtirnten
Him=
mels. Ein funkelndes Sternenheer ſchaut auf
uns herab, und der matte Schein der
Milch=
ſtraße, die ſich in hohem Bogen von Nordoſt
nach Südweſt über den Himmel ſpannt, feſſelt
unſeren Blick.
Unſere Sternkarte gibt die Stellung der
Sterne wieder, wie ſie ſich uns am 1. Auguſt,
um 22 Uhr, am 15. Auguſt, um 21 Uhr, und
am 31. Auguſt, um 20 Uhr darbietet. Die
ſternreichſte Gegend hat der nach Süden
blickende Beobachter vor ſich. Hoch am Himmel
leuchten Wega in der Leier und Deneb im
Schwan. Etwa in halber Höhe ſteht Atair
im Adler, und näher zum Horizont erkennen
wir den Planeten Saturn, der ſich auf ſeinem
30 Jahre dauernden Marſch durch die
Tier=
kreisbilder im Sternbild des Steinbocks
auf=
hält. Ein rieſiges gedrucktes. I ſcheint uns mit
dieſen vier Sternen an den Himmel verſetzt
zu ſein. Der Sternreichtum dieſer Gegend
kommt beſonders zur Geltung, wenn man zur
Himmelsbetrachtung einen Feldſtecher benutzt.
Unzählbar iſt das Sterngewimmel, vor allem
in der Milchſtraßengegend des Schwans, des
Adlers uſw. Manche Doppelſterne und einige
Sternhaufen und Nebel werden dem
bewaff=
neten Auge ſichtbar. So kann man z. B. die
Begleiter der hellen Sterne im Steinbock
er=
kennen, und auch neben der Wega wird man
ein ſchönes Sternpaar erblicken. Von den
Sternhaufen ſind einige im Herkules, Perſeus,
Waſſermann uſw. gut ſichtbar. Unter den
Ne=
beln iſt an erſter Stelle der Andromeda=Nebel
zu nennen, der ſogar ſchon mit bloßem Auge geſehen werden kann.
Ein kleines, ſchönes Sternbild ſteht ein wenig links von Atair im
Adler. Es iſt der Delphin, der aus vier, eine Raute bildenden
Sternen und einem Schwanzſtern beſteht. Die größeren, am
öſt=
lichen Himmel ſtehenden Sternbilder Waſſermann, Pegaſus und
Andromeda wird der Leſer an Hand der Sternkarte am Himmel
leicht ausfindig machen können. Ueber dem mittleren, helleren
Stern der Andromeda iſt der oben erwähnte Nebel zu ſehen.
Ob=
wohl er einer der nächſtſtehenden Spiralnebel iſt, braucht das Licht
doch immerhin eine Million Jahre, um den Abſtand von ihm bis
zu uns zu überbrücken. Eine höchſt merkwürdige Feſtſtellung iſt
in letzter Zeit in bezug auf die Spiralnebel gemacht worden. Sie
alle ſcheinen nämlich mit einer Geſchwindigkeit in den Weltraum
hinauszueilen, der um ſo größer iſt, je weiter der Nebel entfernt
ſteht. So entfernen ſich einige Spiralnebel im Sternbild des
Pe=
gaſus, deren Abſtand auf 25 Millionen Lichtjahre geſchätzt wird,
mit einer Geſchwindigkeit von 3800 Kilometer in der Sekunde. Die
Nebel im Großen Bären haben bei einer Entfernung von 70
Mil=
lionen Lichtjahren eine Geſchwindigkeit von 12000 Kilometern in
der Sekunde, und bei einem neuerdings von dem Aſtronomen
Hubble unterſuchten. Nebel in den Zwillingen iſt ſogar eine
Ge=
ſchwindigkeit von 24 000 Kilometern in der Sekunde beobachtet
worden. Ob ſich das Weltall wirklich mit dieſen ungeheuren
Ge=
ſchwindigkeiten ausdehnt, oder ob es ſich etwa nur um einen
ſcheinbaren Vorgang handelt, bedarf noch der Klärung.
In der Nähe der Andromeda finden wir die Kaſſiopeia, deren
fünf Sterne ein lateiniſches W bilden. Unter dieſem Sternbild
ſteht der Perſeus, deſſen Name in dieſem Monat mit den Stern=
Schnuppenfällen, die ſich um den 12. Auguſt häufen, verbunden iſt:
denn die über den Himmel dahinſchießenden Schnuppen ſcheinen
aus dem Perſeus herausgeſtreut zu ſein. Man nennt ſie daher
auch Perſeiden. Sie ſind in dieſem Jahre am beſten erſt nach
Mitternacht zu beobachten, weil in den Abendſtunden das Licht des
zunehmenden Mondes ſtört.
Es iſt am 2. Auguſt Neumond, am 9. Erſtes Viertel und am
16. Vollmond. Am 24. ſteht der Mond im Letzten Viertel, und am
31. Auguſt haben wir abermals Neumond. Mit dieſem iſt eine
Sonnenfinſternis verbunden, die in Nordamerika total ſein wird,
bei uns aber nicht ſichtbar bkeibt.
Roßdorf, 3. Aug. Vorſicht vor einem ch
ler! Ein etwa 70jähriger Mann namens Brecht u
ſen, der in der Provinzial=Pflegeanſtalt Eberſtadt verſtgel
iſt und ſich dort entfernt hat, treibt ſich in der Umgend
Er ernährt ſich von Diebſtählen und ſtattete dieſer Tad
ſerem Ort ſeinen Beſuch ab. Unter dem Vorwand. ſchül t
Bahnhof drei Palmen abholen zu müſſen, brachte ee;
allerlei Vorſpiegelungen bei der Ehefrau des Tiefſamt
mers Ludwig Meyer fertig, einen faſt neuen Schieurmre, !
leihen. Der Karren trägt die Aufſchrift des Beſiu K
Meyer, Tiefbaugeſchäft, und wurde bis jetzt nicht wier u
gegeben. In Griesheim und Eſchollbrücken ſoll Bre
cher Weiſe ſein Unweſen getrieben haben. Brecht ſetichl”
Beute in Geld um
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 3. Auguſt. Landw/
liches. Die Getreideernte iſt jetzt in vollem Gange ſeko
das Druſchergebnis nicht das wie es ſich die Landw Haliſt
ſprochen hatte. Die vollſtändige Entwicklung des Get eestn
eben durch das feſte Aufliegen verhindert. — Die Okfutle
in dieſem Jahre hier ſehr gering ſein. Sowohl die Bir au
die Apfelbäume zeigen ſehr ſchlechten Behang. Nur /
ſieht man an geſchützten Stellen eine beſſere Sorte trak.
Kartoffelernte ſcheint in dieſem Jahre gut zu werden, ſie
für die Kartoffeln ſind deshalb niedrig.
A. Schlierbach, 2. Aug. Beginn der Getre)
Infolge der ungünſtigen Witterung hat ſich in unſege
Beginn der Getreideernte bis zum Anfang dieſer Wocier
ſo daß in den meiſten Schulen unſeres Kirchſpiels aheine
die Ernteferien beginnen. Der Ertrag verſpricht gut
Allerdings hat ſich das Getreide ſtark gelegt, ſo daß
tung meiſt mit der Hand vorgenommen werden muß”
Mähmaſchinen nicht benutzt werden können.
plage. In den letzten Tagen treten in unſerem Tol
her immer ziemlich ſchnakenfrei war, dieſe Quälgeiſter n.
auf. Anſcheinend kommen ſie aus den Niederungen /
wo ſie bei dem Hochwaſſer des Vorſommers gute Brautt
funden hatten. Es wurden ganze Schwärme beobacht0
weſtlicher Richtung kommend, das Tal überflogen.
A. Kolmbach, 2. Aug. Ausflug des Männerſ
vereins. Am Sonntag unternahm der hieſige Mär‟
verein einen Ausflug durch das Schlierbachtal nach Für
der Verein an dem Stiftungsfeſt des dortigen Män
vereins „Sängerkranz” beteiligte. Die Kapelle Rettig A
mit ihren ſchneidigen Marſchweiſen den Ausflug und
bei der Einkehr in Fürth und Schlierbach manch ſch.in
und Tanzlied.
Dh. Aus dem Oſtertal, 2. Aug. Landwirtſchol
Jetzt hat auch in unſerem Tälchen die Kornernte eing
dieſes Jahr ſieht man nicht, wie es früher üblich wie
Korn auf Glöken auf den Boden gelegt wird, ſonderr
in Puppen aufgeſtellt. Es iſt dies ein Schutz gegen
Witterung, das Korn wächſt nicht ſo ſchnell aus, aber 45
länger ſtehen, damit es trocken wird, um heimgefahrer,
können. Der Ertrag wird allgemein als gut bezeichn
auch auf dem Boden wie gewalzt liegt. In dieſem Jaſ
wegens des ſtarken Aufliegens mit der Senſe abgemacht
Maſchine muß ruhen, aber mancher Arbeiter bekommt dar!
Arbeit. — Die Kartoffeln ſtehen allenthalben ſehr gut
Jahr iſt mit einer Rekordernte zu rechnen, wenn nicht
geſehenes ſie zunichte macht. Desgleichen iſt es auch bi
wurzeln. Obſt gibt es in unſerem Tälchen faſt nichts
nahme einiger Bäume voll. Mit Nüſſen ſieht es beſſe
kann von einer Mittelernte ſprechen. Das Grummet
die feuchte Witterung ſehr gut im Wuchs, und der Lc
kommt reichlich Futtervorräte für den Winter.
Gernsheim a. Rh., 3. Aug. Waſſerſtand des
Pegel in Gernsheim am 2. Auguſt: 1,73 Meter. am
1,64 Meter.
Hirſchhorn a. N., 3. Auguſt. Waſſerſtand des!
am Pegel in Hirſchhorn am 2. Auguſt: 1,58 Meter, am
1,60 Meter.
Schöne weiße Zä
ſchon nach eim
Sahnwpaſte‟,
Putzen miſt der herrl. erfriſch. ſchmeckenden
Euns ein Raucher. Tube 50 Pf. und 80 Pf.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
merstag, 4. Auguſt 1932
Paraguag.
verhältnis Bolivien-Paraguay. — Die Ausſichken eines Krieges. — Geſchichtliche Enkwicklung Para=
Noder: Paraguay als Jeſuitenſtaak. Paraguay unker der Dikkakur). — Der Krieg gegen die Tripel=
Lopez” Offenſive. — Die Berkeidigung der Heimak. — Der Kampf um Humaika. — Lopez” Ende.
ruguay und Bolivien ſind im Begriff ſich den Krieg zu
rnach früheren Begriffen führen ſie ja ſchon Krieg mit=
Das kleine Paraguay und das viel größere Bolivia;
fax erſteres überhaupt eine Möglichkeit des Erfolges?
gan man zunächſt bei einem
nur antworten. Bolivien
e 000 Einwohner, Para=
829 000, darunter 30 000
dianer im Gran Chaco,
gar nicht unterworfen
ſtehende Heer beſteht in
bei einjähriger
Dienſt=
bei einer
verhältnis=
größeren Zahl
ausgebil=
ſte erven als in Paraguay
zweijährigen, aus 6 In=
3 Kavallerie=, 1 Feld=
(4 Batterien) und einem
tillerie=Regiment, in
dagegen nur aus 4 In=
und einem Kavallerie=
und 2 Batterien, im
ur 106 Offiziere und
en.
roch, nicht die Zahl allein
Erfolg.
Mia kleines aber tapferes
unter entſchloſſener
Füh=
etſten kann, das hat ge=
„araguay in ſeinem fünf=
Abäährigen Heldenkampf
de übermächtige Tripel=
1864—1870 bewieſen.
das Land mit einer
attehenden Geſchichte, ur=
3 ein geiſtlicher Staat faſt
fag von dem ſpaniſchen
ſuwe, mit den Jeſuiten als
1. Miſſionaren und
Kul=
ſer:, dem Indianerſtamm
umy (Ton auf der letzten
Auls treuen, tapferen und
Untertanen, dann nach
is der ſpaniſchen
Kolo=
bEurzen Wirren unter der
ikaniſchen Formen ab=
4iktatur einer Familie,
1313—1840, deſſen Neffe
A tonio Lopez 1840—1862
Sohn Franzesko So=
Nr 1862—1870, ein Land,
keine Schulden, aber
n beoack Millionen im
Staats=
tie, dazu eine von den
ſierbahnen in Südamerika
Villarica), blühenden
vie Anfänge einer
viel=
beuden Induſtrie, ein für
Aumiſche Verhältniſſe recht
halweſen und ein Heer, mit dem an Güte ſich kein
it Lateinamerika meſſen konnte.
Von Dezember 1865 bis Mai 1867 fanden dauernd äußerſt
verluſtreiche Kämpfe ſtatt, ohne daß die Paraguiten ihre Gegner
aus dem Lande treiben oder dieſe nennenswerte Fortſchritte
machen konnten. So verlor der braſilianiſche General Baron
Oben: Blick in eine der Hauptſtraßen von La Paz, der bolivianiſchen Hauptſtadt.
Unten: Bolivianiſche Truppen beim Auszug an die Front.
drch der verhängnisvolle Krieg aus. Braſilien war
em eiferſüchtig auf das innere Erſtarken Paraguays,
Umde Grenzſtreitigkeiten verſchlechterten das Verhältnis
luchr, Argentinien betrachtete Paraguay
lich als zu ihm gehörig und gönnte ihm nicht
belpſtändigkeit, aber der eigentliche Zankapfel war
deſſen Selbſtändigkeit für Paraguay wegen des freien
um Meer eine Lebensfrage war, das aber ſowohl
wie Argentinien von ſich abhängig machen wollten.
v die Braſilianer zur Wiedereinſetzung des ihnen ge=
Epräſidenten Flores in Uruguay einrückten, und die
ter die die Schiffahrt auf dem La Plata beherrſchende
hitin Garcia beſetzten, eröffnete Lopez den Kampf, der
1R
ungeheuren Kräfteunterſchieds nicht ausſichtslos er=
Dimn Lopez verfügte über 60 000 Mann vortrefflicher
mit 200 Geſchützen, gebot mit abſoluter Gewalt über
us Eigentum aller Staatsbürger und die Guarany,
apfer, genügſam und an Gehorſam gewöhnt, waren
fürer mit rührender Treue ergeben.
16. November 1864 wurde ein braſilianiſches Poſtſchiff
Barana weggenommen, und bald darauf fiel Lopez
0 Mann in die braſilianiſche Provinz Matto Groſſo
Naoberte dortſelbſt vier feſte Plätze. Sodann bemäch=
1a. in entgegengeſetzter Richtung vorſtoßend, der
argen=
etadt Corrientes.
Kai 1865 ſchloſſen daraufhin Braſilien, Argentinien
as von Braſilien nunmehr abhängige Uruguay ein
Bündnis gegen Paraguay.
At Lopez in kühnem Vorſtoß in Uruguay eindringen,
ſe zu dieſem Zweck in zwei Kolonnen durch die
argen=
rovinzen Entre Rios und Corrientes vor. Nach
großen Erfolgen, und nachdem Lopez ſelbſt auch die
kümiſchen Staat Rio Grande gelegene Feſtung
Uru=
bfſetzt hatte, erlitt die Flotte Paraguays am 11. Juni
Niederlage am Rio Huelo trotz bewundernswerter
ihrer Beſatzung, am 17. Auguſt wurden 3500
Pa=
lon Flores bis auf den letzten Mann niedergehauen,
hit aus Mangel an Lebensmitteln und Munition Oberſt
ie mit 6000 Mann in Uruguayana kapitulieren und
eh ſich zum Rückzug nach Paraguay ge=
von Porto Allegre bei einem mißlungenen Angriff mit
Bra=
ſilianern und Argentiniern auf das befeſtigte Lager von
Curu=
paity 6000 Mann. Im Mai 1867 brach dann die Cholera aus,
und forderte auf beiden Seiten große Opfer. Schließlich
konzen=
trierte ſich der Kampf hauptſächlich um die ſehr ſtarke, im
Sumpfgelände des Parana gelegene Feſtung Humaitä.
Karte des umſtrittenen Gran Chaco=Gebietes zwiſchen den
ſüd=
amerikaniſchen Staaten Bolivien und Paraguay.
Der ſeitherige Oberbefehlshaber der Verbündeten, der
argentiniſche Staatspräſident General Mitré, mußte den
Ober=
befehl an den braſilianiſchen Marſchall Marquis von Cayias
ab=
geben. Dieſer nahm bald das erſte Fort von Humaitä
Eſta=
bleciemento, und die braſilianiſche Flotte erzwang die
Vorbei=
fahrt an Humaitä und bedrohte ſo die Hauptſtadt Paraguays,
Aſſuncion. Lopez aber legte nun auf dem rechten Paranaufer
Humaitä gegenüber ſtarke Befeſtigungen an und verſtärkte die
Beſatzung und Ausrüſtung der Feſtung ſelbſt. In der Nacht
vom 1. zum 2. März 1868 enterten in kühnem Ueberfall auf
25 Kähnen 650 Paraguiten zwei braſilianiſche Panzerſchiffe,
Nr. 215 — Seite 7
töteten unter eigenen ſchweren Verluſten eine Menge Gegner,
konnten aber die Schiffe nicht nehmen. Als es dann den
Ver=
bündeten unter ſchweren Kämpfen gelang, die Feſtung
ein=
zuſchließen begannen die Paraguiten Humaitä zu räumen und
ſchafften Beſatzung und Vorräte nachts heimlich auf die andere
Stromſeite. Als auf die Nachricht von dieſen Vorgängen 15000
Bra=
ſilianer unter General Oſorio einen Angriff auf die Feſtung
machten, wurden ſie mit 4000 Mann Verluſt zurückgeſchlagen.
Eine argentiniſche Sturmkolonne von über 1000 Mann, die
ſpäter gegen eine flankierende Batterie angeſetzt wurde, wurde
bis auf den letzten Mann zuſammengeſchoſſen oder gefangen
genommen. Die Räumungder Feſtunggelang
voll=
kommen, eine Anzahl Freiwilliger, die unter Oberſt Martinez
zurückgeblieben waren, kapitulierte endlich am 5. Auguſt 1868,
faft alle verwundet, aus Mangel an Lebensmitteln, nachdem
ſchon drei Tage vorher des letzte Pferd aufgezehrt worden war.
Auf dem anderen Ufer dauerten indeß die heroiſchen Kämpfe
Tag und Nacht an, bis ſich auch hier der Reſt der Paraguiten,
98 Offiziere und 1230 Mann, ergeben mußten.
Lopez zog ſich nun von Stellung zu Stellung zurück, und
ſetzte ſich ſchließlich in einer befeſtigten Stellung bei Lomes
Valentinas mit 7000 Mann und 50 Geſchützen feſt. Die
Braſi=
lianer griffen mit 18000 Mann an, konnten aber trotz rieſiger
Verluſte keinen dauernden Erfolg erringen, bis endlich nach
ſechstägigem Kampf durch einen Angriff von 6000 Verbündeten
in den Rücken der Paraguiten dieſe am 27. Dezember 1868 zum
Schwiegerſohn des braſilianiſchen Kaiſers Dom Pedro II., der
Graf von Eu, den Oberbefehl des braſilianiſchen Heeres,
er=
ſtürmte am 12. Auguſt die feſte Stellung bei Piriteba und ſchlug
Lopez am 15. Auguſt vollſtändig bei Curugaity.
Lopez mußte ſich nach den unwegſamen Wäldern im
Nord=
weſten Paraguays zurückziehen und führte hier den Kampf
noch verzweifelt fort, bis er am 1. März 1870 auf der
Flucht von braſilianiſchen Reitern ereilt und durch einen
Lanzenſtich getötet wurde.
Lopez ſelbſt hat ſich als Führer bewährt und perſönlich
tapfer gefochten. Der Vorwurf der Feigheit, der ihm vielfach
gemacht wird, beruht auf Verleumdung. Aber ein blutiger
Tyrann war er, und wenn auch die Behauptung, er habe in
vier Monaten 364 Perſonen erſchießen laſſen, und 224 ſeien in
der gleichen Zeit im Gefängnis umgekommen, neuerdings für
übertrieben gehalten wird, ſo war er doch, beſonders als das
Glück ſich von ihm wandte, immer mehr mißtrauiſch und
grau=
ſam geworden und hat ohne Zweifel manchen Mord auf dem
Gewiſſen.
Bewundernswert bleibt aber der heldenmütige Widerſtand
des kleinen Volkes gegen die gewaltige Uebermacht der
Tripel=
allianz. 73 784 Mann mußte Braſilien dauernd unter Waffen
halten, 22 Panzerſchiffe und 52 andere Dampfer im Dienſt
haben. Die Verluſte allein der Argentinier — und dabei haben
doch die Braſilianer die Hauptlaſt des Kampfes getragen —
be=
liefen ſich in den Kämpfen auf etwa 45 000 Mann, und durch
die Cholera auf nochmals 50 000 Menſchen. Allerdings Paraguay
war am Ende des Krieges vernichtet, das Land verwüſtet, und
die Einwohnerzahl von 1337 441 (im Jahre 1857) auf 221079
(im Jahre 1873) geſunken, wovon nur 28 746 Männer über
15 Jahren waren.
Inzwiſchen aber hat Einwohnerzahl und Wohlſtand in
Paraguay wieder zugenommen und die Kultur hat bedeutende
Fortſchritte gemacht, ſo daß der Staat zwar klein, aber
keines=
wegs zu verachten iſt, und wenn der Geiſt, der vor 6½
Jahr=
zehnten die Guarany beſeelte, nicht ganz untergegangen iſt,
wird Bolivia doch nicht ſo leicht billige
Lor=
beeren pflücken können.
Sch.
Vor dem neuen Skrakoſphärenflug Prof. Piccards.
Prof. Piccard (rechts) und ſein Schüler Max Coſyns
(in der Kugelöffnung) mit der neuen Gondel.
Zürich. Prof. Piccard iſt in Begleitung des Phyſikers
Coſyns und ſeines Aſſiſtenten Kipfer am Dienstag abend in
Dübendorf eingetroffen. Die Gondel wurde in dem neu
errich=
teten Schuppen des Zivilflughafens untergebracht. Prof. Piccard
wird in den nächſten Tagen die letzten Vorbereitungen für ſeinen
Stratoſphärenflug treffen. Der Zeitpunkt des Aufſtiegs hängt
von den atmoſphäriſchen Verhältniſſen ab.
auch ohne Mundstück
UDDIST
die Zigarette im dickſten Format, bietet für 3uPfg.
eine ganz ungewöhnliche Bualität, dazu die
prächtigen Soldaten=Bilder. — Rein Wunder,
daß ſie täglich weitere Freunde findet.
WALDORFTASTORIA G. M. B. H. IK5.10790
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 215
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 4. Aun
Der Dichter Alfred Richard Meyer
50 Jahre alt.
Alfred Richard Meyer,
der bekannte Berliner Schriftſteller, der unter
dem Pſeudonym „Munkepunke” zahlreiche kleine
Gedichts= und Novellenbände veröffentlichte,
be=
geht am 5. Auguſt ſeinen 50. Geburtstag. Meyer
iſt auch als Verlagsbuchhändler hervorgetreten
und hat mehrere heute ſehr bekannte Vertreter
der modernen Lyrik zum erſten Male
veröffent=
licht.
Schweres Bauunglück.
Ein Schwerverletzter, vier Leichtverletzte.
Frankfurt a. M. Ein ſchweres
Bauun=
glück ereignete ſich vorgeſtern nachmittag in der
Heimſtättenſiedlung der Naſſauiſchen
Heimſtät=
ten=Geſellſchaft in Goldſtein. Eine über einem
Kellergeſchoß fertiggeſtellte Decke war mit
aller=
lei Baugerät zu ſchwer belaſtet worden und brach
ſchließlich, da ſie noch nicht recht trocken war, in
ſich zuſammen. Drei Arbeiter, die ſich gerade
auf der Decke befanden, wurden mit in den
Kel=
ler geriſſen, und zwei andere Arbeiter, die ihren
Kollegen zu Hilfe kommen wollten, erfuhren das
gleiche Schickſal. Ein Arbeiter wurde ſo ſchwer
verletzt, daß er ins Krankenhaus geſchafft
wer=
den mußte, die anderen vier wurden leichter
verletzt.
Die Urteilsbegründung im Favag=Prozeß
1400 Seiten lang.
Frankfurt a. M. In der Favagſache iſt
geſtern die ſchriftliche Begründung zu dem am
25. Februar d. J. verkündeten Urteil der Großen
Strafkammer unterzeichnet worden. Die
ſchrift=
liche Begründung umfaßt rund 1400
Schreib=
maſchinenſeiten. Urteilsverfaſſer iſt
Amtsgerichts=
rat Dr. Wildberger..
Ein weißer Rabe.
Waldeck. Die Stadt Sachſenberg in Waldeck
iſt als weißer Rabe unter den deutſchen Städten
inſofern anzuſehen, als die ſoeben der
Gemeinde=
vertretung vorgelegte Haushaltsrechnung für das
Jahr 1931/32 mit einem Ueberſchuß von
6840 RM. abſchließt. Kein Wunder, daß die
Gemeindevertretung „mit Genugtuung” von
die=
ſer Tatſache Kenntnis nahm.
Bei der Rettung eines Kuaben zu Tode
gekommen.
Hönningen (Rhein). Ein Schulknabe, der
in den Rhein gefallen war, ſchwebte in höchſter
Lebensgefahr. Ein 34jähriger Einwohner des
Ortes ſprang kurz entſchloſſen dem Knaben nach,
doch der Junge klammerte ſich in ſeiner
Todes=
angſt feſt an ſeinen Retter. Der noch
jugend=
liche Sohn des Küfermeiſters Wilhelm Scheid
kam nun zu Hilfe, konnte aber nur den Jungen
an Land bringen. Der erſte Retter verſank
plötz=
lich in den Fluten und ertrank.
Die Einweihung des
engliſch=
franzöſiſchen Gefallenen=Denkmals.
Wenn es ein ſolches Tier im 3oo gäbe ..."
Geheimrat Heck, der frühere Leiter des Berliner Zoo, mit der Attrappe eines Dinoſaurus.
In einem Berliner Varieté=Theater wird zurzeit ein Sketch gezeigt, in dem eine Tänzerin und
die Plaſtik eines vorſintflutlichen Tieres, eines Dinoſaurus, die Hauptrolle ſpielen. Zur
Begut=
achtung des Ungeheuers wurde Geheimrat Dr. Heck auf die Bühne gebeten. Da ſah er nun die
Nachbildung dieſes ſeltſamen Rieſentieres und mag ſich wohl gedacht haben: „Schade, daß ich
nicht in dieſen prähiſtoriſchen Zeiten Zoodirektor war”.
Von dem Aufbau der Berliner Skadkrandſiedlungen.
Oben: Blick auf eine Randſiedlung bei Britz.
Unten: Ein Großſiedlungshaus mit Nebengelaß bei Cöpenick.
Von den 1800 Siedlungshäuſern, die am Rande von Groß=Berlin errichtet werden und in
denen rund 7200 Angehörige von Erwerbsloſen=Familien Unterkunft finden ſollen, iſt jetzt der
größte Teil im Rohbau fertiggeſtellt. Die Siedlungen liegen nicht allzuweit von
Verkehrs=
linien entfernt und ſind durchweg auf fruchtbarem Boden erbaut, der eine ertragreiche
Kleingartenbeſtellung ermöglicht.
15 Monake Zuchthaus
für einen Deviſenſchieber.
Düſſeldorf. Die Düſſeldorfer Große
Strafkammer verurteilte den 30jährigen
Bank=
kommiſſionar Erich Goldſchmidt aus Düſſeldorf
wegen Verbrechens und Vergehens gegen die
Deviſenordnung zu 15 Monaten Zuchthaus und
50 000 RM. Geldſtrafe. Goldſchmidt wurde im
April d. J. nach einer Reviſion bei einer von
ihm vertretenen Berliner Bank, bei der man
um=
fangreiche Effektenverkäufe des Goldſchmidt
feſtge=
ſtellt hatte, feſtgenommen. Goldſchmidt, der
zu=
gleich auch Vertreter eines Amſterdamer
Bank=
hauſes war, hat in kurzer Zeit für faſt eine halbe
Million Mark deutſche, in Holland zu niedrigem
Kurs gekaufte Effekten — zumeiſt JG.=Farben=
Aktien — in Deutſchland mit hohem
Kursge=
winn zum Schaden des Reiches wieder verkauft.
Er hat es verſtanden, durch die Anwendung
eines beſonderen Geheimcodes ſeine
Büroange=
ſtellten über die Art ſeiner Geſchäfte zu täuſchen.
Alle für die Einfuhr in Frage kommenden
deut=
ſchen Wertpapiere hatten im Code
Gerreide=
namcn. JG.=Farben=Aktien hießen beiſpielsweiſe
ganz einfach Weizen. Die Zahl der beſtellten
Tonnen entſprach der Aktienzahl. Der
Staats=
anwalt hatte zwei Jahre Zuchthaus beantragt.
Dieſer Fall ſcheint übrigens der erſte im Reich
zu ſein, in dem ein Deviſenſchieber zu einer
hohen Zuchthausſtrafe verurteilt wurde.
Luftbild der Einxeihungsfeier des rieſigen
Ehrenmals,
das im Mittelpunkt der Schlachtfelder an der
Somme bei Thiepval zum Gedenken an die
Hun=
derttauſende franzöſiſcher und engliſcher Soldaten
errichtet wurde, die dort den Tod fanden. Im
Mittelpunkt der Einweihungsfeier ſtanden
An=
ſprachen des Prinzen von Wales und des
Präſidenten der franzöſiſchen Republik.
Rettung Schiffbrüchiger.
Travemünde. Die Rettungsſtation
Tra=
vemünde der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung
Schiffbrüchiger meldet: Am 31. Juli, 24 Uhr,
wurden in der Lübecker Bucht, nach langem
Suchen mit Scheinwerfern, zwei Perſonen von
einer bei ſchwerem Gewitterſturm gekenterten
Segeljolle durch das Motorrettungsboot „Lübeck”.
der Station gerettet.
Empfindlicher Verluſt eines Ausländers.
Naſtätten. Ein hier weilender
Auslän=
der mußte bei ſeiner Ankunft den Verluſt ſeiner
Brieftaſche mit mehreren tauſend Mark Inhalt
und ſämtlichen Ausweispapieren feſtſtellen. Ob
er ſie verloren hat oder ob ſie ihm geſtohlen
worden iſt, konnte er nicht angeben.
Die erſten Regreßanſprit
im Kreuger=Konkurs.
Stockholm. Im Kreuger=Konkun
die erſten Regreßanſprüche geſtellt wo
Dienstag wurden von der Konkurso
der Firma Kreuger u. Toll Klagen
gegen Konſul Ernſt Kreuger und 7
Kreuger (Vater und Schweſter des
königs) und die A.B.=Svenſka=Dagy0
tung. Nach der Klageſchrift wurden
tien, d. h. die Aktienmehrheit von „Sod
bladet”, vor Jvar Kreugers Selbſtmw.
ſen Beſitz ſeinen Verwandten überge!
gen eine Barzahlung von 100 000 Hu
eine zinstragende Schuldverſchreiburg
tien der neuen Geſellſchaft Svenſka
Stiftung übergaben. — „Svenſka
teilt hierzu mit, daß es ſich bei der St
einen alten Plan gehandelt habe.
an ähnliche Maßnahmen gedacht, dun
engliſche „Times” 1923 von einer Stä1
nommen worden ſei, um die Selbſtäro
die Ueberlieferung der Zeit aufrecht u
Iwar Kreuger habe ſeine Sympathie
Gedanken erklärt und 1927 die Akkie
der Zeitung erworben. Bei dieſer
habe er ſich verpflichtet, den Stiftungh
zu verwirklichen. Dies habe ſich jedau
März 1931 hinausgezogen, zu welchem
er mitgeteilt habe, daß der Stifturgt
den Fall ſeines Todes ſchon geſichert ſ
er in Bezug auf die Gewinnverteilurg;
derung vorgenommen habe.
Schwierige Bergungsarbeiten
an der „Niobe‟.
Hamburg. Ueber die ſchwierigen
Ber=
gungsarbeiten bei dem Wrack der „Niobe”
er=
fahren wir von der mit der Hebung des Schiffes
beauftragten Hamburger Bugſier=, Reederei= und
Bergungs=A.=G. u. a. folgendes: Der über der
Unfallſtelle verankerte Berger I iſt zurzeit damit
beſchäftigt, die Maſten aus dem geſunkenen
Schiff herauszunehmen und Segel und Rahen zu
bergen. Während dieſer Arbeiten, die noch einige
Tage in Anſpruch nehmen werden, ſollen
Stahl=
troſſen um den geſunkenen Schiffskörper gelegt
werden. Dann wird das Hebeſchiff „Moev” über
der „Niobe” verankert und voll Waſſer gepumpt,
damit es ſich ſoweit ſenkt, daß die Troſſen an
ihm befeſtigt werden können. Hierauf wird das
Hebeſchiff wieder leer gepumpt. Mit dem
da=
durch erzielten Auftrieb wird auch die an den
Troſſen befeſtigte „Niobe” angezogen werden. In
dieſem Zuſtand wird das Wrack dann aus dem
Fehmarn=Belt in das ruhige Waſſer der Kieler
Förde geſchleppt werden, wo dann die
eigent=
lichen Aufrichtungsarbeiten ihren Anfang
neh=
men. Die geſamten Bergungs= und Hebearbeiten
werden noch mindeſtens zwei bis drei Wochen
in Anſpruch nehmen.
Verheerender Gewitterſturm in Dd
Mailand. Durch den Gewitte
Dienstag nacht wurde in Mailand
der neben der Sternwarte Brora gel ig
niſche Garten mitgenommen, der jetzt
loſen Anblick bietet. Herrliche alte Zc
unter eine Pinie und eine 300jährige
Libanon wurden entwurzelt, ebenſo .
tene Pflanzen völlig vernichtet.
Drei Prieſter vom Blitz getöe
Mailand. Während ihres Fe.
haltes am Orta=See ſind drei Geiſtlichef
erſchlagen worden, als ſie während
witters unter einem Baume Zufl uch
Bauern fanden ſpäter ihre, verkohland
Kirchenraub.
Rom. Kirchenräuber haben in du
drale von Ferrara das Madonrald
Schutzkönigin der Stadt, ſeines koſtly
ſtein= und Goldſchmuckes im Werte y
Lire beraubt.
Vier Kinder im Meer ertrunlg
London. In der Nähe von Aſd
Südwales, ſind vier Kinder, die im
ten, ertrunken.
Typhus in der Bonus=Armel
New York. Unten den in 8ö.
gernden Kriegsveteranen iſt, wie 2
melden, Typhus ausgebrochen. Me=n
ſollen bereits feſtgeſtellt worden
Führer der Veteranen hat angekündin
ſeinen Leuten den Befehl zur Auflöiud
In Johnstown will man aber von:
artigen Maßnahme nichts wiſſen. — d1
tig werden Pläne geprüft, wonach die
in vom Staat zur Verfügung geſtellt.,
ranenkolonien untergebracht werden a
Zivilgarde treibt Steuern en
Zwei Tote.
Santander. Das Dorf Buſtillu)
weigerte ſich ſeit langer Zeit, gewr.e/
zu bezahlen. Trotzdem es vor kurzem „nd
zur Bezahlung der rückſtändigen Ste epdl
teilt worden war, machten die Bewic
Anſtalten, das Urteil auszuführen. 9
wollte nun einen Teil des Gemeindicht
beſchlagnahmen und beauftragte hier:ug
teilung Zivilgarde. Die 800 Dorfbe 191
ten ſich aber zur Wehr. Die Zivilgarichl
die Menge. Zwei Frauen wurden &
ein Mädchen ſchwer verletzt.
New Yorker Hokel=WolkenPl
durch Exploſion ſchwer beiſW
Schmelzofen=Exploſion in Sarſtedt.
Sarſtedt (bei Hannover). In den
Faß=
werken explodierte geſtern nachmittag ein
Schmelzofen. Zwei Arbeiter wurden ſchwer
ver=
letzt. In dem Ofen befand ſich glühender Koks,
der mit großer Gewalt in die Luft geſchleudert
wurde und die umliegenden Holzdächer in Brand
ſteckte. Das Feuer konnte bald gelöſcht werden.
Als Entſtehungsurſache vermutet man eine
un=
vorhergeſehene Gasentwicklung.
300 Todesopfer der Ueberſchwemmungen
in China.
Moskau (über Kowno). Wie die Agentur
der Sowjetunion berichtet, ſind bei den
Ueber=
ſchwemmungen bei Kanton über 300 Menſchen
ums Leben gekommen. 300 000 Menſchen ſind
obdachlos. Im Ueberſchwemmungsgebiet ſind
Chokera und andere anſteckende Krankheiten
aus=
gebrochen.
Der Ritz=Towers=Wolkenkras
eines der vornehmſten New York!
wurde durch eine Exploſion im K
ſchwer beſchädigt. Als die
Feuerwel=
ſuchten, die Gefahr zu beheben, ere
weitere Exploſionen, die den Tod,va
wehrleuten verurſachten. Der Sach
3 Millionen Mark betragen
Wederte Tag der Leichläthent
Nr. 215 — Seite 9
eir olympiſchen Stadion in Los Angeles die nach der
chöchſte Zuſchauerziffer von faſt 100 000
em. Die ſenſationellen Entſcheidungen der Vortage
Anziehungskraft nicht verfehlt. Das Wetter iſt nach
rickend heiß, mithin für einen Teil der Leichtathleten
ſag beginnt wieder ſehr ereignisreich. Während die 50=
Seher auf die weid Reiſe geſchickt werden, beginnen
im Innenraum die Stabhochſpringer und Diskuswer=
Verk. Dann gehen die
200-Meker=Läufer an den Skark.
Vorentſcheidungen auszutragen.
rſren Lauf ſiegt der Neger Metcalfe in 20,5 Sek. leicht
h Dandsmann Simpſon und dem Argentinier Luti. Der
nr Joubert, unſer Vertreter Borchmeyer und der
Pearſon ſchieden aus.
brachte Jonath in der zweiten Vorentſcheidung eine
ung nach der angenehmen Seite. In kräftigem Stil
benfalls in 20,5 Sek. mit über 2 Meter Vorſprung vor
fräkaner Walthers, der um Bruſtbreite den Neger Tolan
ieß. Wright=Kanada, Elliot=Neuſeeland und der Ar=
Genta ſchieden aus.
Mamen=Welkrekord über 80 Meter Hürden.
Vorläufen zu den 80=Meter=Hürden=Rennen der
Da=
e bereits im erſten Lauf eine neue Welt=Beſtleiſtung:
riagende Diedrickſon, die vor zwei Tagen das
ger mit einer Welthöchſtleiſtung gewann, unterbot hier
HSk. den alten Weltrekord.
Imerikaniſcher Erfolg im Hürdenlauſ.
Welſcher Sechſter.
eycſcheidung im 110=Meter=Hürdenlauf wurde eine
Rie=
ür Amerika, der von den 100 000 Zuſchauern mit minu=
Beifallsgeſchrei begrüßt wurde. Georg Salin ge=
Fabelhafte Rennen in der ausgezeichneten Zeit von
vor ſeinen Landsleuten Beard und Keller. Vierter
Engländer Finley vor Lord Burghley und dem
Frank=
ſcher.
meyer und Jonath in der 200=Meker=
Vorenkſcheidung.
Adin leichten Vorläufen gab es in den Zwiſchenläufen
00 Meter=Strecke ſchon weit härtere Kämpfe. Von den
ſchen behaupteten ſich Borchmeyer uend Jonath, die alſo
toch nachmittag auch die Vorentſcheiduns beſtreiten.
ſten Lauf lag Borchmeyer auf der Außenbahn bis
egen in die Gerade in Führung. Dann rückten Met=
und Walters=Südafrika vor. Metcalfe ſiegte in
ver Walters und dem einen Meter zurückliegenden
Mr.
weiten Zwiſchenlauf ſicherte ſich Tolan ebenfalls in
Eos dem Kanadier Pearſon, dem Argentinier Genta und
mr Hendrix, der damit ausſcheiden mußte.
i=Argentinien gewann, den dritten Zwiſchenlauf in
ver dem Amerikaner Simpſon und dem Südafrikaner
ſAAohſioka=Japan und Black=Neuſeeland mußten
aus=
ſie ten Zwiſchenlauf ſpurtete Jonath auf der zweiten
* mächtig los. Im Bogen ſetzte er ſich an die Spitze des
Abliegte dann auch überlegen mit zwei Meter Vorſprung
el vor Wright=Kanada und Elliot=Neuſeeland.
Engel=
and und Niſhi=Japan mußten ausſcheiden. Es war das
yrten der Zwiſchenläufe.
er voran. — Jonath Vierter über 200 Meter
ghurz war die Ruhepauſe, die den 200=Meter=Läufern
er Vorentſcheidung und dem Endlauf gelaſſen war. Un=
Dſer Spannung der 100 000 Zuſchauer begaben ſich die
en der Welt, darunter drei farbige Amerikaner, an den
e Amerikaner riſſen auch dieſe Konkurrenz an ſich und
itzten ſie die drei vorderen Plätze. Der Deutſche Jonath
Mr Vorentſcheidung die Strecke in 20,5 Sek. ſpielend
ge=
ckte, ſicherte ſich den ſehr guten vierten Platz. Der
dr Neger Tolan, der bereits die 100 Meter an ſich ge=
Ait. benötigte 21,2 Sek. Hinter ihm erreichten ſeine
Ee Simpſon und Metcalfe das Zielband. Luti=Argen=
Walthers=Südafrika belegten den fünften und ſechſten
er dem Deutſchen Jonath. Kein Wunder, daß die
Zu=
er dieſen dreifachen Erfolg des Sternenbanners in einen
heiallstaumel fielen, der minutenlang anhielt.
Diskuswerfen
bwei Amerikaner auf den vorderen Plätzen. Anderſon
der olympiſchen Beſtleiſtung von 49,49 Metern eine
odmedaille für USA., mit 48,47 Metern erhielt ſein
Laborde eine ſilberne Medaille, während die
bron=
heichnung an den Franzoſen Winter, der die Scheibe
ei weit ſchleuderte, fiel. Sein Landsmann Noél be=
47,74 den vierten Platz, hinter ihm rangierten die
bei=
n Donogan mit 47,07 Metern und Mataraſch mit 46,52
de Deutſchen Sievert und Hirſchfeld, die dieſe
3 „nebenher” beſtritten, waren im Vorkampf mit 44,51
Metern ausgeſchieden.
Floreik-Einzelkämpfe.
eyer ohne Niederlage. — Auch Casmir qualifiziert.
N Dienstag im Staatlichen Zeughaus zu Los Angeles
iampfe im Florettfechten für Damen und Herren
be=
ucke ſich im Gegenſatz zu den Mannſchaftskämpfen der
2u0d1 Zuſchauer eingefunden, unter denen auch der Gou=
Kalifornien, Rolph, zu ſehen war.
en Vorkämpfen in der zweiten Abteilung blieb Helene
N Niederlage. Sie gewann hintereinander ſieben Ge=
Guineß=England, de Boer=Holland, Munck=Dänemark,
4. Dany=Ungarn. Guggolz= und Vicale=USA. Eine
ung war das Ausſcheiden der Ungarin Dany, die gegen
imerin Lloyd im letzten Gefecht mit 5:4 Treffern unter=
—oyd, von der man eine ſehr gefährliche Konkurrenz
—ayer erwartet hatte, wurde von der Deutſchen glatt
Les-AfNer2L5 U4
Für die am Mittwoch fällige Entſcheidung haben ſich Helene
Mayer, Butler=England, Guines=England, Adams=Belgien,
Bo=
gen=Ungarn, Olſen=Danemark, Munk=Dänemark, Preiß=Oeſterreich,
Lloyd=Amerika und de Boer=Holland qualifiziert.
Erfreulicherweiſe hat ſich auch der Frankfurter Erwin Casmir
ſehr gut gehalten. Er ſteht in der Vorentſcheidung, in der er mit
Vougnol, Cattiau, Garderre, Palacios (alle Frankreich), Larraz=
Argentinien, Block=Danemark. Evere und Levis=USA.,
Graffen=
reid=Schweiz, Bourquignon=Belgien, Dejong=Holland, Gaudini=
Italien, Marzi=Italien, Guaragne=Argentinien und Lloyd=
Eng=
land zuſammentrifft.
Enkkäuſchungen beim Weitſprung.
Köchermann unplacierk.
Die bislang größte Enttäuſchung, nicht nur für den deutſchen
Sport, ſondern auch für andere Länder, hat der Weitſprung
ge=
bracht. Nicht nur, daß im Gegenſatz zu den anderen
Wettbewer=
ben die Leiſtungen recht mäßig blieben, es verſagten auch eine
ganze Reihe von erklärten Faworiten, darunter leider auch der
Deutſche Köchermann, der ſich nicht einmal placieren konnte.
Da=
bei hat er die Leiſtungen des Letztplacierten bei deutſchen
Sport=
feſten auch in ſchlechteſter Form jedesmal weſentlich uberboten.
Ueberraſchungsſieger des Weitſprunges blieb der Amerikaner
Gordon mit 7,62 Metern vor dem Kamadier Redd, der nur einen
Zentimeter zurückblieb, und dem Japaner Nambu.
Das Ergebnis: 1. Gordon=USA. 7,62 Meter, 2. Redd=Kanada
7,61 Meter, 3. Nambu=Japan 7.41 Meter, 4. Svenſſon=Schweden
7,41 Meter, 5. Barber=USA. 7.39 Meter, 6. Sſhima=Japan 7.15
Meter.
Schwedens erſte Goldmedaille.
Erſte Entſcheidung im Freiſtil.
Die erſte Entſcheidung im Freiſtilringen iſt am Dienstagabend
im Schwergewicht gefallen, wo nur drei Mann am Start waren.
Der Olympiaſieger von 1928, Richthoff=Schweden, beſiegte am
Vormittag den Amerikaner Rilay und dann am Nachmittag auch
den Oeſterreicher Hirſchl.
Freiſtilringer vor der Entſcheidung.
Die Freiſtilringer waren am Dienstag in Los Angeles bis in
die Nacht hinein tatig, um die am Mittwoch fälligen
Entſchei=
dungen vorzubereiten. In der Weltergewichtsklaſſe, der
Klaſſe, in der auch unſer deutſcher Teilnehmer Földeak ſehr
ausſichtsreich iſt, ſchied überraſchend der ſtarke Ungar Zombori
aus, nachdem er ſich durch den Finnen Leino eine weitere
Schulter=
niederlage hatte gefallen laſſen müſſen. Zwei Punktſiege hatte der
Amerikaner van Bebber über Jenſen=Dänemark und Macdonald=
Kanada zu verzeichnen.
Syring beim 5000 Meter=Endlauf.
Schlag auf Schlag folgten am Dienstag nachmittag auf der
Hauptkampfbahn des Olympiſchen Parkes die Entſcheidungen. Die
Amerikaner ſind Meiſter in der Abwicklung eines Programms.
Auf dem Programm des Tages ſtanden auch die Vorläufe zum
5000 Meter=Rennen. Den erſten Vorlauf gewann der
Ame=
rikaner Ralph Hill in 14:59,6 Min. vor dem Finnen Lehtinen,
dem Schweden Lindgren, dem Finnen Virtanen, dem
Neuſeelän=
der Hollhouſe und dem Amerikaner Dean. — Am zweiten
Vorlauf nahm auch der Deutſche Syring teil. Da aus jedem
Vorlauf ſieben Mann in die Entſcheidung kommen, beſchränkte ſich
Syring darauf, einen der Plätze zu halten. Sieger blieb der
Eng=
länder Burns in der mäßigen Zeit von 15:35,8 Min. vor Rekers=
USA., Petterſon=Schweden, Rochard=Frankreich, Rankine=Kanada,
Syring=Deutſchland und Takenaka=Japan.
Zweimal Welkrekord im Damen=Diskuswerfen.
Vierte Tilly Fleiſcher. — Fünfte Grete Heublein.
Schon bei den Vorkämpfen der Damen im Diskuswerfen
wurde der Weltrekord der Amſterdamer Olympiaſiegerin, der
Po=
lin Konopacka (39,62 Meter) von der Amerikanerin Osborn mit
40,11 Meter überboten. In der Entſcheidung kam aber die zweite
Amerikanerin, Miß Copeland, mit 40,58 Meter noch um einiges
weiter. Auch die beiden deutſchen Damen, Tilly Fleiſcher und
Grete Heublein, hatten ſich für die Entſcheidung qualifiziert, wo
ſie den vierten und fünften Platz belegten. Das Ergebnis lautete:
1. Copeland=USA. 40,56 Meter (Weltrekord), 2 Osborn=USA.
40,11 Meter, 3. Wajſowna=Polen 36,94 Meter, 4. Fleiſcher=
Deutſch=
land 36,06 Meter, 5 Heublein=Deutſchland 34,64 Meter, 6. Stella=
Walſh=Polen 33,48 Meter.
Die Tennis=Herausforderungsrunde in Frankfurk.
TC. 1914 Frankfurt—TEC. Darmſtadt.
Durch den 9:0=Sieg gegen den TC. Kaſſel=Wilhelmshöhe hat
ſich der Tennis= und Eisklub Darmſtadt zum 6. Male in
ununter=
brochener Reihenfolge für das Endſpiel qualifiziert. Dreimal
wurde die Meiſterſchaft bis jetzt gewonnen (1927, 1928, 1929),
zwei Endſpiele (1930, 1931) gingen verloren, beide gegen den
TC. 1914 Frankfurt. Dieſer hat auch in dieſem Jahre die
beſſe=
ren Ausſichten, da er ſich durch den früheren SC. 1880=Spieler
Henke beträchtlich verſtärkt hat, und da es auf der anderen Seite
noch fraglich iſt. ob TEC. Darmſtadt in ſtärkſter Aufſtellung
an=
treten kann. Jedoch iſt auch unter dieſen Umſtänden die
Frank=
furter Mannſchaft in der Aufſtellung Goſewiſch, Erwen, Henke,
Halberſtadt, Stein. Schwarzſchild nicht unbeſiegbar. — Die
Darm=
ſtädter ſtellen dagegen die Mannſchaft Kleinlogel, Claß, Endriß,
Werner, Sennewald und Müller. Erſatz Steffan und Colin.
Dieſe Mannſchaft hat in den diesjährigen Medenſpielen alle ihre
Gegner überrannt und iſt überall leicht und mit
ſelbſtverſtänd=
licher Sicherheit ins Endſpiel gekommen. Hoffen wir, daß alle
Spieler ſo gut wie in den vorhergehenden Kämpfen ſind und
daß der Tennis= und Eisklub ſeine 4 Meiſterſchaft heimholt. —
Das Wettſpiel, auf den Plätzen im Palmengarten, bringt
vor=
mittags ab 10 die Einzel=, nachmittags ab 3 Uhr die
Doppel=
ſpiele.
Inkernakionale Alpenfahrt.
Zweite Bergprüfung am Kleinen St. Bernhard.
Die fünfte Tagesetappe der internationalen Alpenfahrt von
Streſa nach Grenoble bot eine Fülle von Hinderniſſen. Starke
Regengüſſe und dichte Nebel ſtellten höchſte Anforderungen an
Menſch und Maſchine. Dazu kam noch die zweite eingelegte
Berg=
prüfung, die über eine 10 Klm. lange Strecke von La Thuile nach
der Paßhöhe des Kleinen St. Bernhard führte und bei der die
geforderten Mindeſtgeſchwindigkeiten von 35 bis 38
Stundenkilo=
metern nur von einem kleinen Teil der Fahrer eingehalten
wer=
den konnten. Daß es nur ſo an Strafpunkten hagelte, iſt leicht
er=
klärlich. Immerhin erledigten die Dreiliter=Wanderer=Wagen ihr
Penſum allein von den deutſchen Wagen ordnungsgemäß,
wäh=
rend die Fabrikmannſchaft von Hanomag ihre erſten und das
DKW.=Team weitere Strafpunkte zudiktiert erhielten. Schlecht
kamen hierbei auch die kleinen deutſchen Wagen davon. Nach
Er=
ledigung der Bergprüfung warteten auf die Fahrer noch weitere
Schwierigkeiten, denn es galt auf dem letzten Stück noch die Höhen
des Col du Galibier (2550 Meter) und des Col de Lautaret (2075
OHgg
Der Turner=Handballmeiſter in Darmſtadk geſchlagen
Reichsbahn Darmſtadt—TV. Herrnsheim 8:7 (3:2).
Der Finaliſt der Deutſchen Handballmeiſterſchaft, TV.
Herrns=
heim, hat ſeine Anziehungskraft in Darmſtadt geſtern abend nicht
verfehlt. Die Zuſchauer wurden allerdings etwas enttäuſcht, da
die Gäſte mit 4 Mann Erſatz, darunter für ihren Mittelläufer
und Mittelſtürmer, erſchienen. Vielleicht iſt es auch auf dieſe
Mannſchaftsveränderung zurückzuführen, daß das Spiel der Gäſte
gar zu eindeutig auf Embach zugeſchnitten war. Embach war
allerdings fein in Form und verwandelte 5 Strafwürfe zu
Tor=
erfolgen. Die Reichsbahn hat wohl nie ein beſſeres Spiel
ge=
liefert als geſtern abend. Hahndorf im Tor war der beſte Mann
der Elf und iſt in erſter Linie für den, wenn auch knappen. Sieg
verantwortlich. Die Tore für Reichsbahn erzielten Wolf (4),
Weiler und Holl (je 2). Während die Kombination der
Reichs=
bahn Abwechſelung und verſtändnisvolles Eingehen auf
wech=
ſelnde Spielmomente zeigte, probierten die Gäſte ihr Glück immer
wieder in Einzelgängen, die kaum etwas einbrachten. Schiri
Zeunert=Langen hatte bei dem ſchönen Spiel, das nur die letzte
Viertelſtunde unter der ſchlechten Witterung litt, leichtes
Amtieren.
Radſpork.
Radſport=Wettkämpfe zum Verfaſſungstage.
Die Radſport=Wettkämpfe anläßlich des Verfaſſungstages
finden am kommenden Sontag, den 7. Auguſt, vorm. 7 Uhr, mit
einem 100 Klm.=Zeitfahren ſtatt. Die Durchführung dieſes
Zeit=
fahrens iſt dem Velocipedklub Darmſtadt übertragen worden, der
hierfür die Strecke Windmühle—Gräfenhauſen—Gehſpitze (
Wende=
punkt)—Gräfenhqaſen—Windmühle (Start und Ziel) gewählt
hat. Dieſe Strecke iſt 50 Klm. lang, muß ſomit zweimal
durch=
fahren werden. Maſſenſtart — Rückennummern am Start. —
Ge=
fahren wird bei jeder Witterung.
Zu dieſem Zeitfahren ſind alle Deutſchen Sportler zugelaſſen
— gleich, ob ſie einem Verein angehören oder nicht. — Meldungen
mit Altersangabe bis ſpäteſtens Samstag abend 6 Uhr an Herrn
Ernſt Jacobi, Waldſtr. 17 (Fernſprecher 3290) zu richten.
Melde=
geld wird nicht erhoben.
Die indiſchen Hockeyſpieler kommen nach den Olympiſchen
Spielen nach Deutſchland, um — neben einigen Spielen gegen
Verbandsmannſchaften — am 11. September in Köln ein
Länder=
ſpiel gegen die deutſche Nationalmannſchaft auszutragen.
Bode=Hildesheim ſiegte in Zitfel (Holland) in einem
Dauer=
ſchwimmen über 8 Kilometer vor den Holländern Kemper und
Kuiper=Amſterdam.
Engelhardt, der ehemalige Verteidiger des SC. Rot=Weiß
Frankfurt, iſt dem Beiſpiel von Kreß gefolgt und dem FC.
Mühl=
hauſen beigetreten.
Geſchäftliches.
Die Hanſa=Lloyd= und Goliath=Karawane iſt da!
Auf dem Paradeplatz ſind die Erzeugniſſe der Hanſa=Lloyd=
und Goliathwerke, Bremen, zur Beſichtigung aufgeſtellt worden.
Da die Karawane nur einen Tag in Darmſtadt iſt, müſſen Sie
ſich unbedingt die Schwerlaſtwagen der Hanſa=Lloyd=Werke,
ſo=
wie die ſteuer= und führerſcheinfreien Perſonen= und Lieferwagen
der Goliath=Werke anſehen. Beachten Sie insbeſondere die
Neu=
ſchöpfung der Goliath=Werke, den preiswerten 1=
Ton=
nen=Otles=Typ auf dem deutſchen Automobilmarkt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 4. Auguſt
15.00: Stunde der Jugend: Wir erwerben das Reichs=Jugend= und
Sportabzeichen. — Drei Jungen am Seil. Eine aufregende
Ge=
ſchichte für angehende Bergſteiger.
17.00: Baden=Baden: Konzert des Städt. Orcheſters. Dirigent: K.
Aßmus. Werke von Grieg, Liſzt, Kalman u. a.
18.25: Zeitfragen.
18.50: Geſchäftsführer Otto u. Syndikus Dr. Kühne: Tarffvertrag
und Schlichtungsweſen notwendig?
19.30: Unterhaltungskonzert des Philharm. Orcheſters Stuttgart. —
O. Senfert. Soliſtin: Gertrud Weber. — Deutſche Märchenmuſik.
20.40: Stunde der Kammermuſik. Ausf.: Berber=Quartett. Werke
von Haydn, Mozart.
21.40: Volkstümliches Symphoniekonzert des Philharm. Orcheſters.
Stuttgart. Leitung: E. Kahn. Soliſt: K. Lahn (Trompete).
22.30: Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 4. Auguſt
15.00: O. Buchmann: Leiſtungen von Olympia=Kämpfern der
An=
tite.
15.45: Dr. Serger: Wie entſtehen Marmeladen und Konfitüren?
16.00: Dr. phil. Dirkſen: Ernſt Kriecks Erziehungslehre.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Schlabach: Nordargentinien als Einwanderungsland für
Deutſche.
18.00: Paula Guttmann u. Dr. Guttmann: Querſchnitt durch
zeit=
genöſſiſche Vokalmuſik.
18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.25: Stunde des Landwirts.
19.45: Königsberg: Städtebild Tilſit — Memel.
20.30: Zoppot: Lohengrin. Oper von Richard Wagner. 2. Akk.
21.45: Wer rettet Anna? Lehrſpiel von H. Brandt.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.45: Hamburg: Tanzmuſik des Norag=Orcheſters. Leitung: Gartz=
Wekterbericht.
Der Hochdruckrücken, der ſich geſtern über Deutſchland
er=
ſtreckte, iſt durch die Störungstätigkeit im Norden, wie auch im
Südoſten, weſentlich eingeengt worden. Beſonders das
Island=
tief ſchiebt einzelne Ausläufer ſüdlich vor, die Staffeln feuchter
Ozeanluft mit ſich führen, welche bis in unſeren Bezirk
vor=
dringen. Dabei kommt es zeitweiſe zum Auftreten ſtärkerer
Be=
wölkung, ſowie zu einzelnen Niederſchlägen, die teilweiſe
gewit=
terhaften Charakter haben.
Ausſichten für Donnerstag, den 4. Auguſt: Bewölkt,
vorüber=
gehend auch aufheiternd, vereinzelte, zum Teil gewitterartige
Niederſchläge, ziemlich warm.
Ausſichten für Freitag, den 5. Auguſt: Bewölkt mit Aufheiterung.
aber noch nicht vollkommen ſtörungsfreies Wetter.
Hauptſchrifkleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Fenilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Rette;
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rüchſendung nicht bernommet
2Geiten.
Di
Nummer 213
DarmktaderCag
Tadttba
Donnerstag, den &.
Der deutſche Außenhandel im 2. Vierteljahr 1932.
Abnahme der Einfuhr. — Ausfuhrrüickgang, eine Folge verminderken Warenabſatzes in Europa.
Zahlen ſprechen!
Im zweiten Vierteljahr 1932 hat die Einfuhr (1134 Mill.
RM.) gegenüber dem erſten Vierteljahr um 101 Mill. RM., die
Ausfuhr (1382 Mill. RM.) um 224 Mill. RM. abgenommen.
Von dem Einfuhrrückgang um 101 Mill. RM. entfallen 67 Mill.
RM. auf die Abnahme der Rohſtoffeinfuhr und 34 Mill. RM.
auf die Abnahme der Fertigwareneinfuhr; innerhalb der
Lebens=
mitteleinfuhr haben ſich die zum Teil ſaiſonbedingten
Verände=
rungen ausgeglichen, ſo daß die Geſamteinfuhr an Lebensmitteln
auf dem Stande des erſten Vierteljahres verblieben iſt. An dem
Rückgang der Ausfuhr um 224 Mill. RM. ſind mit 167 Mill. RM.
die Fertigwaren, mit 41 Mill. RM. die Rohſtoffe und halbfertigen
Waren und mit 14 Mill. RM. die Lebensmitel beteiligt.
Die Abnahme der Einfuhr entfällt zum weitaus größeren
Teil auf die Warenbezüge aus den europäiſchen Ländern, die ſich
um 71 Mill. RM. verringert haben; die Ueberſeeinfuhr iſt
dem=
gegenüber nur um 35 Mill. RM. zurückgegangen. Im
entſpre=
chenden Zeitraum des Vorjahres hatte der Rückgang der
Geſamt=
einfuhr, die ſich damals auf einem um etwa 700 Mill. RM. höheren
Stande bewegte, nur 33 Mill. RM. betragen, und zwar
ausſchließ=
lich als Folge des Rückgangs der europäiſchen Warenbezüge; die
Ueberſeeinfuhr war damals leicht geſtiegen.
Aus folgenden Bezugsgebieten Europas iſt im zweiten
Vierteljahr 1932 die Einfuhr beſonders ſtark zurückgegangen: aus
Großbritannien um 25 Mill. RM. (Rohſtoffe — 13. Fertigwaren
— 9 Mill. RM.), aus Spanien um 16 Mill. RM. (Südfrüchte
— 13 Mill. RM.), aus Frankreich um 12 Mill. RM. (Rohſtoffe
— 6, Fertigwaren — 3 Mill. RM.), aus der Schweiz um 12 Mill.
RM. (Fertigwaren — 10 Mill. RM.), aus Belgien um 9 Mill.
RM. (Rohſtoffe — 5 Mill. RM.) und aus der Tſchechoſlowakei um
8. Mill. RM. (Fertigwaren — 5 Mill. RM.). Vornehmlich
in=
folge Abnahme der Lebensmitteleinfuhr ſank auch die Einfuhr aus
Dänemark, Schweden, Polen und Norwegen. Geſtiegen iſt dagegen
die Einfuhr aus der UdSSR. um 20 Mill. RM. (Roggen + 18
Mill. RM.), den Niederlanden um 10 Mill. RM. (Lebensmittel),
in geringem Umfange ferner die Einfuhr aus Danzig, Bulgarien,
Griechenland, Litauen, Rumänien und Eſtland.
An den Rückgang der Einfuhr aus Ueberſee hat Aſien
(— 21 Mill. RM.) den ſtärkſten Anteil; aus Britiſch=Indien iſt die
Einfuhr um 10 Mill. RM. (Oelfrüchte und Oelſaaten — 9 Mill.
RM.), aus China um 6 Mill. RM. zurückgegangen. Beſtimmend
für den Rückgang der Einfuhr aus Auſtralien und Polyneſien
(— 6 Mill. RM.) waren die um 8 Mill. RM. geringeren Bezüge
an auſtraliſcher Wolle. Die Einfuhr aus Geſamtamerika iſt
gleich=
falls nur um 6 Mill. RM. zurückgegangen; einem Einfuhrrückgang
aus den Vereinigten Staaten von Amerika um 5, aus Uruguay
um 4 und aus Braſilien um 3,5 Mill: RM. ſtehen Zunahmen der
Einfuhr aus Argentinien um 11 Mill. RM. (Weizen und Gerſte)
und aus Chile um 2 Mill. RM. (Chileſalpeter) gegenüber. Die
Einfuhr aus Afrika (— 3 Mill. RM.) zeigt keine erheblichen
Ver=
änderungen, abgeſehen von einer Zunahme der Gemüſeeinfuhr aus
Aegypten um 6 Mill. RM. und von einer Abnahme der
Kakao=
einfuhr aus Britiſch=Weſtafrika um 3 Mill. RM.
Der Ausfuhrrückgang um 224 Mill. RM. entfällt ganz
überwiegend auf den Warenabſatz noch Europa, der um 181 Mill.
RM. geſunken iſt, während die Ausfuhr nach Ueberſee nur um 43
Mill. RM. abgenommen hat. Auch im Vorjahr war die Ausfuhr
verurſacht, die Ausſuhr nach Europa war hingegen noch geſtiegen.
Die weitaus ſtärkſte Schrumpfung hat im zweiten Vierteljahr
1932 die Ausfuhr nach Großbritannien erfahren, die nach dem
Sturz im erſten Vierteljahr (— 185 Mill. RM.) um weitere 72
Mill. RM. zurückgefallen iſt. Hiervon entfallen 55 Mill. RM. auf
die Fertigwarenausfuhr, 10 Mill. RM. auf die Ausfuhr von
Roh=
ſtoffen und Halbzeugen und 7 Mill. RM. auf die
Lebensmittel=
ausfuhr. Infolge der britiſchen Zollgeſetzgebung iſt für eine große
Reihe von deutſchen Waren der Zugang nach Großbritannien
voll=
ſtändig geſperrt. Die deutſche Handelsbilanz mit Großbritannien,
die in den erſten beiden Vierteljahren des vergangenen Jahres
noch um 139 und 130 Mill. RM. aktiv zugunſten Deutſchlands
ge=
weſen iſt, ſchließt demzufolge in den erſten beiden Vierteljahren
des laufenden Jahres nur noch mit Ausfuhrüberſchüſſen in Höhe
von 66 Mill. RM. und 19 Mill. RM. ab. Nächſt Großbritannien
weiſt die Schweiz den ſtärkſten Rückgang in der Einfuhr deutſcher
Waren auf: der Warenabſatz nach der Schweiz fiel um 32 Mill.
RM. (Fertigwaren — 29 Mill. RM.), nachdem ſchon im
Viertel=
jahr zuvor, in deſſen Verlauf der deutſch=ſchweizeriſche
Handels=
vertrag außer Kraft getreten iſt, die Ausfuhr um 20 Mill. RM.
geſunken war. Vorwiegend infolge des Rückgangs der
Fertig=
warenausfuhr hat ferner in bedeutenderem Umfange der
Waren=
abſatz nach den Niederlanden (— 13 Mill. RM.), Oeſterreich
(— 11 Mill. RM.), der Tſchechoſlowakei (— 11 Mill. RM.),
Däne=
mark (— 10 Mill. RM.), Belgien=Luxemburg (— 8 Mill. RM.)
und der UdSSR. (— 6 Mill. RM.) abgenommen. Nur nach
wenigen Ländern, wie Rumänien, Finnland, Bulgarien, konnte
die Ausfuhr im letzten Vierteljahr eine leichte Zunahme erfahren.
An dem Rückgang der Ueberſeeausfuhr ſind Amerika mit 18.
Aſien mit 16, Afrika mit 7, Auſtralien und Polyneſien mit 1 Mill.
RM. beteiligt. Im Verkehr mit den bedeutendſten
Ueberſeelän=
dern verringerte ſich die Ausfuhr, und zwar vorwiegend infolge
verminderter Fertigwarenausfuhr, nach den Vereinigten Staaten
um insgeſamt 15 Mill. RM. nach Japan um 10 Mill. RM., nach
Argentinien Britiſch=Südafrika und China um jeweils 4 Mill.
RM., nach Niederländiſch=Indien um 3 Mill. RM.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt. Neue Verfahren. Friedberg (Heſſen):
Weißbinder=
meiſter Karl Rauſch. Anmeldefriſt 9 8., Gläubigerverſammlung
und Prüfungstermin 19. 8. Bensheim: Metzgermeiſter Jakob
Weitzel. Anmeldefriſt 15. 8., Gläubigerverſammlung und
Prü=
fungstermin 26. 8. Langen (Bezirk Darmſtadt): Firma Mattern
u. Weſtphal G. m. b. H., Dampfſägewerk Holz= und
Bauſtoffhand=
lung. Anmeldefriſt 20. 8., Gläubigerverſammlung und
Prüfungs=
termin 6. 9. Beendete Konkurſe. Darmſtadt: O.H.
Mö=
mada, Darmſtadt Möller und Maas. Gießen: Hdl. Salomon
Berlin, Großen=Buſeck. Wöllſtein: Turnverein e. V.
Rheiniſche A.=G. für Braunkohlen= und Brikettfabrikation.
In der ordentlichen Generalverſammlung, die den Abſchluß für
1931/32 mit 10 Prozent Dividende und die Einziehung von 8,1
Mill. RM. Vorratsaktien genehmigte, wurde von der Verwaltung
betont, daß die unveränderte Dividende auch auf das volle
Aktien=
kapital verdient worden ſei. Der Verlauf der erſten Monate des
neuen Geſchäftsjahres ſei befriedigend geweſen. Der Abſatz des
Syndikats ſei allerdings durch die Geſetzgebung beeinträchtigt
worden. Die Notverordnungen hätten erhebliche
Geſchäftsſtörun=
gen gebracht. Nachdem das Auslandsgeſchäft auf immer größere
Schwierigkeiten ſtoße, ſei es beſonders wichtig, daß der
Inlands=
abſatz nicht noch durch unzweckmäßige geſetzliche Maßnahmen
ge=
ſtört werde.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Im Juli haben ſich nach Mitteilung des Röhrenverbandes die
Abſatzverhältniſſe auf dem Inlandsmarkt erneut verſchlechtert.
Die Umſätze ſind teilweiſe erheblich zurückgegangen. Der
Auslandsabſatz iſt ebenfalls geſunken. Das Geſchäft iſt
insbeſon=
dere dadurch beeinträchtigt worden, daß neue Beſtellungen nicht
er=
teilt wurden.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 3. Auguſt, in deutſche
Währung umgerechnet, für eine Unze Feingold 86,7034 RM., für
ein Gramm 2,78758 RM.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Das Hauptkennzeichen des geſtrigen Berliner Börſenverkehrs
war die allſeitig zu beobachtende ſtarke Zurückhaltung. Das
Pu=
blikum ſcheint erſt einmal die Weiterentwicklung in der Politik
abwarten zu wollen. Schon vormittags ließ ſich eine gewiſſe
Un=
ſicherheit erkennen, die auch zu Beginn des offiziellen Verkehrs
nicht behoben war. Wie immer bei ſtagnierendem Geſchäft, ſo
bröckelten die Kurſe auch geſtern faſt durchweg etwas ab; die
Rück=
gänge betrugen in Einzelheiten mehr als 1 Prozent. Buderus,
Klöcknerwerke, Salzdetfurth Elektriſch Licht u. Kraft RWE.,
Ber=
lin=Karlsruher Induſtrie, Schubert u. Salzer und Berger waren
ſolche Papiere, doch auch hier gingen die Verluſte nur bis zu 19
Prozent. Eine gewiſſe Verſtimmung ging von dem ſchwächeren
Schluß der vorgeſtrigen New Yorker Börſe und von den
Kurs=
rückgängen für deutſche Werte zu Beginn der geſtrigen Börſen in
London und in der Schweiz aus. Weiterhin hörte man wieder
Befürchtungen bezüglich der Auslöſung der alten
Lombardver=
pflichtungen. Demgegenüber ging aber die feſtere Haltung der
Reichsmark im Auslande, das Dementi der Rücktrittsabſichten des
Reichsbankpräſidenten Dr. Luther, die Meldung, daß keine
gene=
relle Zwangs=Zinskonverſion beabſichtigt ſei, und die ziemlich
optimiſtiſch beurteilten neuen Stickſtoffbeſprechungen in
Scheve=
ningen als Motive für eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit zu
er=
wähnen. Eine angenehme Ueberraſchung für die Börſe ſtellte das
Rückzahlungsangebot der Dedi=Bank für die fälligen Dollarbonds
dar. Kursmäßig konnte ſich dies jedoch nicht auswirken. Deutſche
Anleihen nach gut behaupteter Eröffnung etwas rückgängig,
Alt=
beſitz verloren im Verlaufe 8 Prozent.
Die Frankfurter Börſe fand keinerlei Anregung. Die
inner=
politiſche Situation wird beruhigter angeſehen, von außen her
liegen gleichfalls keine Störungsmomente vor. Doch iſt das
Ge=
ſchäft vollkommen zuſammengeſchrumpft, die Umſätze auf ein
Mi=
nimum gedrückt, ſo daß angeſichts dieſer großen Stille im
Ver=
laufe die Börſe die behaupteten Anfangskurſe nicht mehr halten
konnte und leichte Abſchwächungen eintraten. Es fehlt völlig das
Intereſſe der Bankenkundſchaft, was ſich beſonders auch an den
merklich ſtillgewordenen Rentenmärkten auswirkt. Für die im
Verlaufe ſchwächer gewordene Grundſtimmung führte man noch
die andauernden Schwierigkeiten der Landesbank der
Rheinpro=
vinz, die bis Ende des Jahres etwa 70 Mill. RM. Verpflichtungen
abzudecken habe, ſowie den Zuſammenbruch des Karſtadt=
Waren=
haus=Konzerns, der auch im letzten Jahre einen neuen Verluſt von
34. Mill. RM. aufweiſt, an. J.G. Farben durch
Spekulations=
abgabe beſonders ſchwächer und bereits, zu Beginn ½ Prozent
niedriger. Auch Reichsbankanteile 1 Prozent ſchwächer.
Scheide=
anſtalt bei 137 gut gehalten. Erdöl ebenfalls behauptet.
Am Rentenmarkt ſind die Umſätze ebenfalls klein geworden.
Publikumsaufträge liegen kaum vor. Pfandbriefe auf vorgeſtriger
Baſis behauptet. Altbeſitzanleihe ſowie Neubeſitz zu Beginn etwas
freundlicher, ſpäter abgeſchwächt.
Die Abendbörſe zeigte außerordentlich zurückhaltendes
Ge=
ſchäft. Außer J.G. Farben und Licht u. Kraft waren am Schluß
der Börſe keine amtlichen Notierungen erfolgt. Die meiſten Kurſe
waren gegen den Berliner Mittagsſchluß knapp behauptet.
Stahl=
verein waren bei 10½ Prozent angeboten. Am Rentenmarkt lagen
Altbeſitz gegen Mittag etwas freundlicher. Neubeſitz und ſpäte
Schuldbuchforderungen waren behauptet. An der Nachbörſe hörte
man Siemens 121½, J. G. Farben 88 Prozent.
9,8 Milliarden RM. Sparkaſſeneinlagen Ende Juni.
Ende Juni 1932 beliefen ſich die Spareinlagen bei den
deut=
ſchen Sparkaſſen 9800,02 Mill. RM. gegenüber 9905,05 Mill. RM.
Ende Mai 1932. Der Berichtsmonat weiſt mithin eine Abnahme
um 105,03 Mill. RM. gegenüber einer Zunahme um 50,79 Mill.
RM. im Vormonat auf. Im einzelnen betrugen die Einzahlungen
360,71 (373,34) Mill. RM., davon aus Aufwertung 15.15 (11.45)
Mill. RM. und aus Zinsgutſchriften 15,66 (6,89) Mill. RM. —
Die Auszahlungen ſtellten ſich auf 465 74 (424,06) Mill. RM. Die
Depoſiten, Giro= und Kontokorrenteinlagen betrugen am Ende des
Berichtsmonats 1224,5 Mill. RM. gegenüber 1259,52 Mill. RM.
Ende Mai 1932.
Berliner Kursbericht
vom 3. Auguſt 1932
Ernſte Lage in der Rheinſchiffahrt.
In den geſtrigen Generalverſammlungen der z.
Schiffahrtsgruppe gehörenden Rheinſchiffahrts A.=G.
del, ferner der Badiſchen A.=G. für Rheinſchiffahrt uns
port, und ſchließlich der Mannheimer Lagerhaus=Geſellſ
lich in Mannheim, wurden die Regularien einſtimmig
Bei den genannten Geſellſchaften kommen je 3 (5) Pru
dende zur Verteilung.
Die Geſchäftsberichte für das Jahr 1931
entrollen=
trübes Bild über die Lage der Rheinſchiffahrt. Dem ir
nen Jahre immer größer, gewordenen Angebot an 5.
ſtanden nur verhältnismäßig geringe Transportmengen
und es entwickelten ſich nach und nach Zuſtände, wie ſie
Rheinſchiffahrt noch nie erlebt hatte. Mit außer
Schärfe wenden ſich die Geſellſchaften gegen die Kon1
Reichsbahn, es ſei hier wenig Ausſicht auf Verſtändigz
den. Was den bisherigen Verlauf des neuen Jahres
ſo ſeien die Verhältniſſe nicht nur nicht gebeſſert, ſondean
verſchlimmert worden.
Die Mannheimer Lagerhaus=Geſellſchaft weiſt Bru
men mit 1 127 940 (1 044 414) RM. aus, denen au
653 944 (553 602) RM. und an Abſchreibungen 29850
RM. gegenüberſtehen. Einſchließlich 6487 RM. Vortro
ein Reingewinn von 181 976 (221 487) RM., aus dem
dem Reſervefonds 10 000 RM. dem Unterſtützungsfon.
ſen und nach Ausſchüttung der 3prozentigen Dividende
vorgetragen werden.
Die Rheinſchiffahrts A.=G. vorm. Fendel erzielte ei
überſchuß von 906 811 (905 085) RM., dem an Unko=
(414 273) RM. und an Abſchreibungen 311 321 (2625
gegenüberſtehen. Einſchließlich 7719 RM. Vortrag v
Reingewinn von 170 394 (247 719) RM., der Reſerve
mit 40 000 RM. dotiert, ein Reſt von 10 394 RM.
getragen.
Bei der Badiſchen A.=G. für Rheinſchiffahrt und
port beträgt der Bruttoüberſchuß 841 696 (847 383) Fl
nach Berückſichtigung der 367 701 (356 571) RM. Unn
der mit 297 748 (260 013) RM. angeſetzten Abſchrei
Reingewinn von 185 374 (249 127) RM. verbleibt. A
werden 40 000 RM. überwieſen und 25 374 RM. m.
getragen.
Berliner Produktenbericht vom 3. Auguſt. Nach rin
mittagsverkehr war die Preisgeſtaltung am Produktenn
ganz einheitlich. Das Inlandsangebot von Weizen i.
neswegs dringlich, die Käufer bleiben aber angeſichts
penden Mehlabſatzes und der geringen Exportmögli
ihrer vorſichtigen Kaufpolitik, ſo daß das Preisniveau
und Lieferungsgeſchäft kaum verändert war. Weizen=E‟
zur kurzfriſtigen Lieferung liegen dagegen recht feſt. An
markt hat ſich ſeit geſtern nachmittag eine Befeſtigung
hauptſächlich in Erwartung neuer Regierungsmaßnahn
Form einer Verkoppelungsaktion von deutſchem Rogge=. Das erſthändige Angebot iſt ziemlich
ſpä=
frage beſteht allerdings auch in der Hauptſache für vos
die heute etwa 2 RM. höher bezahlt wurde, zumal dus
mehlgeſchäft vereinzelt eine Belebung erkennen läßt.
rungsmarkt zogen die Notierungen um 1 bis 2 RM. a.)
mehl wird nur vorſichtig gekauft, obwohl die Mühlen
konzeſſionen bereit ſind, Roggenmehl iſt im Preiſe beſſe
Hafer bei knappem Angebot und beſſerer Nachfrage fürd
Ware befeſtigt. Von Gerſte finden nur feinſte Sonn
Beachtung, während Mittelſorten ſchwer unterzubring i
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 3. Auguſt ſtell
Kupfer: Auguſt 37,75 (38), September 38.25 (38,55
38,75 (39), November 39.25 (39.75), Dezember 39.75
40.50 (40.75), Februar 41 (41.50), März 41.50 (42).
(42.50), Mai 42.50 (43.25), Juni 43.25 (43.75), Juli
Tendenz: abgeſchwächt. — Für Blei; Auguſt 1410
September 14.50 (15.25). Oktober 14.75 (15.50), Noves;
(16), Dezember 15 (16.50) Januar 15 (17). Februar
März 15.50 (17.50), April 15.75 (17.50), Mai 16 4.
16 (18), Juli 16.50 (18.50). Tendenz: luſtlos. —
Auguſt 17.75 (18), September 17.75 (18.25), Oktob
November 18.25 (19), Dezember 18.50 (19 50), Januar
Februar 19 (20 50), März 19.50 (21), April 20 (21
(21.50), Juni 20.50 (22), Juli 20.75 (22.50). Tendein
— Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klamm
ſt
Deviſenmit
vom 3. Augunl
Berl. Handels= Geſ.
Danatbank. . ..
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag.
Hanſa Dampſſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
89.50
18.50
75.—
18.50
11.50
12.625
27.125
31.25
21.75
82.—
83.875
Ke
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Bhil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
Maß
59.50
88.—
32.325
60.125
50.—
21.625
34.50
94.73
21.25
33.50
Kra
23.25
Me
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff.
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkali .
Agsb.. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Ze
32.50
158.50
45.25
10.375
101.50
13.50
32.75
5.625
68.—
14.—
23.25
Helſingfor?
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo.
Lovenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New Yort .
Belgien
Italien
Paris
Bährung /
100 finn. Mi.
100 Schilling!”
100 Tſch. dr.
100 Peng3
100 Leva
100 Gulden
109 gronen
100 gronen
100 gronen
1 2. Stg.
1 Pav. Peio
Dollar
100 Belgg
100 Lire
00 Franes
Ge.5
5.3441
51.95
12.48sl
3.057
169.63
73.98
79.47
75.67
14.78
0.913
4.209
58.36
21.44
1s.48
Brief
6.356
52.05
12.485
3.o63
169.97
74.12
79.63
78.03
14.62
0.9171
4:217
59.49
21.48
18.52
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Jakerolt
Jugoſlawien
Bortugal. t
Ahen
Fſtambu!
Negiro
Kanaog
Utruguay
Fsland.
Eallinn (Eſtl.) 1
1
Rigo
Bährung 7
100 Frankem
100 Beſetas
100 Gulden
1 Yen
Milret !
100 Dinar
100 Eßenvoss
100 Drachm-
1 türk. 4
1 ägypt. 4
teanad. Doll
1 Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtt. Nr.
100 Lats
Durmſtauter uno Karionatbane Sarinſtaut, olnane det Sressher
Frankfurter Kursbericht vom 3. Auguſf 1932.
68 Dtſch. Neichsunt
6% „ „v.27
5½%Zntern.
6% Baden .......
69 Bahern ......
6% Heſſen ......"
6% Preuß. Staat.
62 Sachſen
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4F,Ab=
(öſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
—
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
6%6 Baden=Baden
6% Berlin. ..v.24
6% Darmſtadt . . .
6% Dresden v. 2e
6% Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
6% „ v. 26
8% Mainz .....
6% Mannheimv.27
6% München v. 29
6% Wiesbaden v.28
6% beſt. Landesbl.
6% „ Golboblig
5½% Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liguid.
4½%„Kom.=Obl.)
6% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. Pf
6% „ Golbobligl
67.8
62
60
65.75
46.75
52.5
481/.
5.82½
3.171
43
48
44.25
48
68.5
46
40.25
44
69-5
53
74.9
68.5
56.5
AM
Br. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
62 Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbi.
5½% „ Liqu. Ob
—
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer.
.. Ser, II
Di. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)..
6% Berl. Hyp.B
5½%0n Liglil.=Pfbr
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Golboblig.
6% Pfbr.=Bi.
5½%0
„ Ligu.
6% Mein.Hyp.=Bk.
6½% „ Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hhp.=Bl.
5½% „ Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hhp. Bk.)
51,%0 „Lig. Pfbr.,
6% „ Goldoblie
6% Südd. Bod.=
Cred.=Bank
51/,%0 „ Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp.B
—
6%Daimler=Benz
6%0 Dt. Linol. Werke
6%Mginkrw. v. 26
82Mitteld. Stahl.
6% Ver. Stahlwerkel
AR
51.5
75.5
79.5
45
57
5.5
68
70.25
79.5
57
70
81.75
69.5
7671,
71
812.
69,
80.5
60
71.75
86
73.5
41
Med
J. G. Farben Bonds
5% Boön. L.E.B.
5%0 „ 2 Inveſt.
5% Bulg. Tab. v.02
41/,% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5%o vereinh. Numän
41,%
42
48 Türk. Admin.
4% — 1. Bagdad
47 „ Zollanl.
41/.% Ungarn 1913
1914
41/,0
470
Goldr.
1910
12
ttien
Rih.Kunſtzüde Unte
A. E. G.
AndregeNoris Zahr
Aſchaffba.Brauerei
Zellſtoff
Zemberg, J. P....
Beram. El.=Werke
BrownBoverickCie
Buderus Eiſen...
Tement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel122
Chem.Werke Albert
Cbade ..........
Contin. Gummiw.
„ Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. 78
„ Erdöl ..
85.25
11.25
11.25
102,
4.2
8.1
3.95
22.
—
3.4
5
6.25
5.73
8.5
37
271
67.5
18.25
32.5
16
26.5
36
25
81e,
28.5
Dr. Gold=u. Silber.
ſcheide=Anſtalt 137
Linoleumwerkel 32
Eiſenhandel...
Dhckerhoff u. Widm/ 17
Eichbaum=Werger.
Elettr. Lieferg.=Gei 59
Licht u. Kraftl
Eſchw. Bergwert. /172
EzlingenMaſchinen/ 12
Faber & Schleicherl 25
F. G. Farbeninduiſtr. 87.8
Feinmech. (Fetter)
Felt. E Guilleaumel —
Frankfurter Hof. / 27.5
Gelſent. Bergwerl 32.5
Geſ f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. . 172
Gritzner Maſchinen) 16.5
Grün k Bilfinger /150
dafenmühle Frift. 42
dammerſen (Osn.
banauer Hofbrauh.)
darvener Bergbau
benninger, Kempf. 50
bilpertArmaturfrb.)
Hindrichs=Aufferm.!
Hirſch
Kupfer=
bochtief Eſen
45.5
Holzmann, Phil. / 341,
lie Bergb. Stamml!
Genüſſe
Junghans ..
Kali Chemie
Aſchersleben
Klein, Schanzlin.
glöcknerwerke .
Knorr C. 8......!
129
95.75
9.9
2
156
Oie
Laurahitte ......
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch.
Luß Gebr. Darmſt.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. ..
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadtz
Oberbedarf .....
Bhönix Bergbau ..
Reiniger, Gebberi.
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan...
Roeder Gebr. ....!
Rütgerswerke ....
Salzoetfurth Kalt :/
Salzw. Heilbronn /!
Schöfferhof-Bind. -/123
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eleltr. / 63.75
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halste.
Südo. Zucker-A. G./105.25
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ.=
Tießz Leonhard .
Uunterfranken
Ver Stahlwerke..
Ultramarin .
Volgt & Haefſner”
Bahß 2 Frentag=
8.5
162
48
Rda
173
64
48
32
159
161
5o.5
47
80
127/.
90
Jai 4
Zelſtoff Balst
Men=
Alig. Dt. Kredr”
Badiſche Ban—
Bi. f. Brauim4
BarmerBanlmrk
Baher. Hyp.
Berl. Handel.
öhpotz
Comm. u. B—‟
Darmſt. u. Nau=
Dt. Bani unm 3
Dt. Eff. u. W
Dresdner Ba=
Frankf. Banl
Hhp.=Bam
Mein. Hyp. Be
Pfälz. Oyp.B
Reichsban !=A—
Rhein. Hhp.—
Südd. Bob.-G.
Württb. Note-5
A.-G. I. Vertee:
Allg. Lokalb. K
720 Dt.Reichs:I
Hapag
Norod. Llohzd
Südd. Eiſenbe
Allanz. n. S
Verſicherun=
Berein
FrankonaRlück!
Mannh. Berf.”
Otavi Minen
Schantung Hci
4. Auguſt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 215 — Seite 11
A
a. da Sie Verhelratef sind.-
Roman von Alfred Carl.
zm Sie etwas vor, gnädige Frau?” erkundigt ſich
Dor=
hust könnte ich Ihnen gleich meine Fahrkünſte
vor=
allerdings möchte ich den Hinweis nicht unterdrücken,
vorſichtshalber vorläufig abgelehnt hat.”
ſſei durchaus nicht ängſtlich, meint Beate, aber ſie hätte
zringende Verpflichtungen. Aufgeſchoben ſei ja nicht
ſen".
ſänd beſtimmt zufriedener mit mir, als ich mit Ihnen
h — hätte ich geahnt, was hier alles kommen wird,
anter allen Umſtänden geſtern eingeſtiegen!” flüſterte
utz ſpäter in der Halle zu. „Alſo heut abend pünktlich
— auf keinen Fall zu ſpät kommen, Herr Ott!”
ieſer Zeit hat ſie ihn in einer Konditorei am
Witten=
beſtellt — warum, würde er dort ſchon erfahren . . .
nſeldt, der dem Portier eine Weiſung gegeben hat,
ſi der näher. Alle vier treten vor das Portal.
ſißen vor dem Wagen verabſchiedet ſich der
Rennſtall=
hor Beate. „Auf Wiederſehen bis zum „Großen Preis”
nädige Frau — da ſehen wir uns doch ſicher in
ſit. Und halten Sie mir dieſen Unband hier ein wenig
— Sie tun mir einen perſönlichen Gefallen damit . . ."
bis nachher Beate. . .” grüßt Lutz mit etwas ge=
Ungezwungenheit, bevor er einſteigt.
nachher, Lutz!” erwidert ſie mit dem freundlichſten
ud läßt ſich von Dorrit fortziehen . . ."
MPferde des Stalles Ihlenfeldt ſind in unmittelbarer
Trainerbahn in Karlshorſt untergebracht.
ſieht ſtattliche maſſive Gebäude. Eine große, gedeckte
ihr fällt ihm ſofort auf — hier wird offenſichtlich nicht
Es muß wirklich Freude machen, Herrſcher in dieſem
u ſein.
ſufeldt hat die Ankunft telefoniſch anſagen laſſen. Das
iſt im Hof verſammelt. Der Trainer Budig, der ſie
begrüßt hat, nennt Namen und Funktion jedes
einzel=
ſſeundlich reicht Lutz allen, vom Stalljockey Lee bis zum
ungen, die Hand.
olgt ein Rundgang durch die hohen, luftigen, weiß=
Ställe. Unter den ſechsunddreißig Pferden werden
Dreijährige gezeigt, die noch eingeſprungen werden
thren Hafer zwiſchen den Flaggen erſt verdienen müſ=
Manderen ſind nützliche Steepler und haben durchweg
Adenſchaft über Hinderniſſe ſchon abgelegt. Es ſind
(Nachdruck verboten.)
Cracks dabei, die in ihrer Rennlaufbahn ſchon ein paar
dutzend=
mal erfolgreich waren, darunter der Veteran des Stalles, der
zehnjährige „Nordpol”.
„Springt wie eine Maſchine” erläutert der Trainer, „ein
Wundertier, das noch nie gefallen iſt.”
Aber die größte Klaſſe im Stall iſt nicht „Nordpol”,
ſon=
dern der ſechsjährige „Sonnenkönig”, ein unſcheinbarer,
eigent=
lich recht häßlicher Fuchswallach — prachtvoll iſt nur der Kopf
mit der rieſigen Bleſſe. Dieſes Pferd, das nach gar nichts
aus=
ſieht, ſteht ſeit zwei Jahren in der Siegerliſte faſt aller
klaſſi=
ſchen Hinderniskonkurrenzen und hat ſeinem Beſitzer ſchon faſt
eine Viertelmillion zuſammengeloppiert. „Sonnenkönigs” nächſte
Aufgabe iſt der „Große Preis von Karlshorſt” — ſchon im
Vor=
jahr hat der Stall Ihlenfeldt mit ihm Beſchlag darauf gelegt.
„Er iſt allerdings ein ſchwieriges Pferd und nicht leicht zu
reiten” berichtet Budig, der in ſeiner Ausſprache die ſächſiſche
Herkunft nicht verleugnen kann. „Aber Lee verſteht ſich auf ihn
— wir hoffen beſtimmt wieder auf den „Großen Preis',”
Das verſchloſſene, finſtere Geſicht des Jockeys iſt Lutz vorhin
bei der Begrüßung aufgefallen. Er erkundigt ſich bei Budig, ob
dieſe Mißſtimmung eine beſondere Urſache hätte.
Der unterſetzte kleine Mann zuckt die Achſeln. „Lee iſt über
Hinderniſſe eine Klaſſe für ſich, war ſchon zweimal Champion,
verdient ein Vermögen — und hauſt hier in Karlshorſt in einer
elenden Bude. Er kommt zur Morgenarbeit, reitet ſeine Rennen
— ſonſt ſitzt er bis in die Nacht in ſeinem Zimmer und ſpielt
Schach mit ſich ſelbſt. Er hat hier keine Freunde, kaum
Be=
kannte — am beſten, man kümmert ſich nicht um ihn. Ich habe
mir längſt abgewöhnt, mich über ihn zu ärgern, Herr Ott —
und einen beſſeren Reiter bekommen wir nicht.”
Dann führt Vollmar=Ihlenfeldt ſeinen Vertreter ins Büro.
Zu ſeiner Ueberraſchung ſtellt Lutz feſt, daß der große Stall
offenbar wie irgendein anderer Betrieb kaufmänniſch verwaltet
wird. Im erſten Zimmer ſitzen zwei junge Mädchen, die eine
vor Büchern, die andere vor der Schreibmaſchine. Der
an=
ſtoßende Raum iſt für Lutz beſtimmt.
Der Konſul gibt Lutz einmal einen genauen Ueberblick über
ſeinen „Betrieb”. Lutz findet vernünftige Antworten und kann
den Patron und ſich ſelbſt von ſeiner Eignung auch für dieſen
Teil ſeines Arbeitsgebietes überzeugen.
Dann ruft Ihlenfeldt die Stenotypiſtin herein und diktiert
den Text des Vertrages und der Vollmachten, die er Lutz aus=
ſtellt. Nach einer Viertelſtunde werden die Dokumente zur
Unter=
ſchrift vorgelegt — Lutz iſt engagiert iſt ſelbſtändiger Leiter
eines der größten Hindernisſtälle Deutſchlands — Frau Lembkes
und der „Sport=Kurier” gehören der Vergangenheit an.
Vollmar=Ihlenfeldt händigt ihm die Schlüſſel zum
Geld=
ſchrank aus und übergibt ihm den Barbeſtand —
dreizehn=
tauſend Mark in größeren Scheinen.
Zweitauſend davon legt Ihlenfeldt beiſeite. „Nicht wahr,
lieber Herr Ott, es wird Ihnen genügen, wenn Ihr Konno
jeweils nicht höher belaſtet iſt — wir können es nachher gleich
noch einrichten laſſen.”
„Vielen Dank, Herr Konſul ” ſtammelt Lutz — er weiß
im Augenblick nichts weiter zu ſagen. Er will ja nachher die
Wohnung in der Corneliusſtraße mieten und ſchlägt ſich ſchon
ſeit einer Weile mit ſchön formulierten Bitten um einen
Ge=
haltsvorſchuß herum — nun iſt das mit einem Schlage
über=
flüſſig, geworden ..."
In dieſen Augenblick hätte er ein Jahr ſeines Lebens
darum gegeben, vor dieſem Mann nicht Verſteck ſpielen zu
müſſen. Aber ſo brennend gern er bekennen würde — es geht
ja noch nicht, es könnte noch alles verderben! Mag er das Spiel
begründen, wie er will — Mißtrauen und ſo etwas wie
Eifer=
ſucht könnten den Konſul leicht glauben laſſen, er drängte ſich
Dorrits wegen nach der Stellung. Erſt etwas leiſten und
Neu=
tralität beweiſen — dann beichten . . .
„Wir werden in Zukunft verhältnismäßig ſelten perſönlich
zuſammenkommen, Herr Ott”, erklärt Ihlenfeldt. Meiſt wird
unſer Verkehr auf Briefe und Telefongeſpräche beſchränkt
blei=
ben. Solange Sie hier noch nicht alle Einzelheiten überſehen
können, halten Sie ſich ruhig an Budig — er iſt ein
vertrauens=
würdiger, anſtändiger Mann. Nun — Sie werden ſich ſchon
helfen können, ohne daß Ihre Autorität darunter leidet.
Sie wiſſen, lieber Herr Ott, Ihre Tätigkeit für meinen
Stall iſt auf Vertrauen in ungewöhnlichem Ausmaß begründet
— meine Krankheit zwingt mich ja dazu, mich möglichſt allem
fern zu halten. Der erſte Eindruck iſt bei mir entſcheidend — uy
übergebe Ihnen dies alles hier nicht unüberlegt, obgleich Sie
geſtern erſt zu mir kamen. Nur um eins möchte ich Sie noch
bitten: Es werden ganz beſtimmt Verſuchungen an Sie
heran=
treten, man wird Ihnen Angebote machen, die unverfänglich
ſcheinen und müheloſen Gewinn verſprechen — die Ungewißheit
des Turfs und des Wettglücks leiſten ja leider allen möglichen
Machenſchaften Vorſchub. Rennleitungen und Publikum wiſſen,
daß der Stall Ihlenfeldt immer mit offenen Karten ſpielt, in
zwanzig Jahren habe ich nicht einmal den häßlichen Ruf „
Schie=
bung” hören müſſen, wenn eins meiner Pferde zur Waage
zurückkam — Verſprechen Sie mir in die Hand, Herr Ott, daß
es auch weiter ſo bleiben wird!"
(Fortſetzung folgt.)
Kfe
elSN
K
A
O.
OMSLR Boke
seither Schulstr. 7 befindet
sich bis zur vollständigen
Auflösung
Schleiermacherstr. 23
(Jung, Zorn & Co.)
G.m.
Japeten u. Linokelm b. H.
Tapeten, Linoleum
und Stragula
Riesenauswahl in jeder
Preislage.
Zung, Zorn & Co.
(Frankf. Tapetenfabrik)
Schleiermacherstr. 23 (am Gericht)
(11001
TUlkM
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