Darmstädter Tagblatt 1932


18. Juli 1932

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Einzelnummer 10 Pfennlge

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ſch 7mallgem Erſcheinen vom 1. Junl
2 Reſchemark und 20 Pfennig
abgeholt 2. Neſchsmark, durch die
Nach 20. Neſchemart ſrel Haus. Poſbezugspreis
ſitz i Beſtellgeld monatiſch 2,60 Reſchämart.
Uemichelt für Aufnahme von Anzelgen an
mutg kagen wird nſcht Abernommen. Nichte=
njametelner
Rummern infolge höherer Gewall
Bezſeher nſcht zur Külzung de
imd. Beſtellungen und Abbeſſellungen durch
F Verbindlſchkelt für uns. Poſtſcheckonio
Franfurf a. M. 4301.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit * verſehenen Orlalnal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 198
Montag, den 18. Juli 1932.
195. Jahrgang

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Finanz=Anzelgen 25 Reſchspia. Rellamezelle (G2 mm
breill2 Reſchemorl Anzelgenvon autewärlt 3s Relſchepſa.
Finanz=Alnzelgen 50 Relchspfig, 92 mm brelite Nellame
jelle 200 Rſchemarl. Alle Preſe in Reſchemart
ſ4 Dolſar 420 Markl. Im Falle, höherer
Gewall, wie Keleg, Aufruhr Strell uſw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Eeſäſlung der Anzelgen=
guſträge
und Teſung von Schadenerſahz. Bel
Konlurs oder gerſchtiſcher Beſtrelbung ſähl ſeder
Naball weg. Danſionio Deuſche Bant und Darm=
ſädter
und Nallonalbank.

Muuniſtiſche Zeuerüberfälle auf Nakionalſozialiſten und Polizei. Bisher 12 Toke, 55 Schwerverlehle. Panzerwagen
IM kommuniſtiſche Scharfſchüken. Polizei ftürmk ganze Häuſerreihen. In Greifswalde 2 Toke, 20 Schwerverletzke.
IA blunkiger Propaganda für die Reichskagswahlen. Wahlreden der Zührer aller Parkeien. Reichsbanner=Zeilung wegen Präſidenkenbeleidigung
auf zwei Wochen verboken. Die Reichswehr muß der Polizei helſen.

Organiſierker Bürgerkrieg.

Altona, 17. Juli.
Bci inem Aufmarſch der Nationalſozialiſten in Altona kam
n iönntag nachmittag zu blutigen Zuſammenſtößen mit Kom=
niſtk
:. Wie Augenzeugen berichten, gaben die Kommuniſten,
ſü den ationalſozialiſtiſche Zug in die Straßen des Arbeiter=
mells
inzog, Schüſſe aus den Häuſern und von den Dächern auf
Zuntlnehmer ab. Mehrer Nationalſozialiſten brachen ſchwer
ſeitzt zſammen. In dem Zug entſtand eine ungeheure Ver=
uug
Die marſchierenden Kolonnen löſten ſich teilweiſe auf,
Pſſkerdder Reſt gegen die Angreifer vorzugehen verſuchte. Die
den Seituſe Polizei wurde ebenfalls aus den Häuſern heraus be=
ſem
b daß ſie gezwungen war, das Feuer zu erwidern.
Au er Grenze zwiſchen Hamburg und Altona verſuchten Ham=
gen
ſolizeibeamte, ein Uebergreifen der Unruhen auf Ham=
zu
verhüten. Dabei wurde ein Beamter durch einen Ober=
kezitluß
verletzt.
Gürtationalſozialiſtiſche Zug wurde nach den blutigen Ereig=
m Polizeikolonnen bis auf die Auflöſungsplätze begleitet,
waüre Zwiſchenfälle zu vermeiden.
Doznruhen haben im Laufe des Abends immer größeren
anu ungenommen. Eine gewiſſe Beruhigung trat ein, nach=
Mr. Kleinen Freiheit aus Fuhrwerken errichtete
Barikaden von der Polizei geſtürmt
anders baren. Aber noch immer ſind die Sanitätskolonnen an
M0 Ar gt, um weitere Verletzte zu bergen, die von ihren Partei=
Lugeuchermumeiſt in die Häuſer und Höfe abtransportiert worden
ämlt. Dr Straßenbahnverkehr war nördlich der Großen Berg=
umu
zeider Reichenſtraße bis zur Hamburger Grenze vollkommen
ngelet, an vielen Straßenbahnen waren die Scheiben durch
Aſſei irtrümmert. Trotz Einſatzes von Panzerwagen
em ſe kommuniſtiſchen Dachſchützen fort, auf die Polizei zu
ßea! Ganze Straßenzüge mußten von der Polizei Haus für
2s heſucht werden, und eine große Anzahl Perſonen man
chtl dn über 200 wurde zwangsgeſtellt und ins Polizei=
eu
ſidiru gebracht.
Wiidie Polizei gegen Mitternacht mitteilt, haben Erkundi=
ſiges
im Altonaer Krankenhaus ergeben, daß bisher 55 Ver=
e
exteliefert wurden. Von ihnen ſind 9 ihren Verletzungen er=
en
. ſerner ſind 3 Tote eingeliefert worden, ſo daß ſich die Ge=
tzoſlder
Toten bei den Unruhen in Altona bisher auf 12 ſtellt.
Jüter Darſtellung des Polizeipräſidiums wird betont, daß es
bes n Zwiſchenfällen um ein planmäßiges Vorgehen
ür ointifaſchiſtiſchen Aktion, handle, die bereits am
nsu durch Flugblätter zu Störungen des natſoz. Aufmarſches
nid geffteilert hatte. Es ſeien insgeſamt etwa 150 Schüſſe am Haupt=
Apfhltz gefallen. Die Altonaer Polizei habe alle verfügbaren
Läfta ingeſetzt, auch zwei Panzerwagen. Außerdem ſei an der
alenze in Kommando Hamburger Schutzpolizei hilfsbereit geſtan=
Ahrere Straßenbahnwagen ſind umgeworfen und mit Koh=
reis
luklverken als Barrikaden benutzt worden, von denen aus die
brzeutlizet ſeſchoſſen wurde.
2/Polizeiaktion dauert um Mitternacht, noch an, da ſich
ersſan neuen Stellen Zuſammenrottungen bilden.
Wuspätabend des Sonntags wurden von den Krankenhäuſern
im Pereinen nach der Anlegung von Verbänden entlaſſen, 27
ſichwa rrletzte ringen mit dem Tode. Die Aerzte ſind zurzeit mit
uetenalſchäftigt, und in der Nacht iſt ein Bericht von ihnen nicht
ehr ſerwarten. Unter den Schwerverletzten befinden ſich ſechs

Das Blulbad in Greifswalde.

9ed einer natſoz. Kundgebung in Greifswalde kam es zu
werc Zuſammenſtößen zwiſchen Ntſoz, und Kommuniſten, nach
en Natſoz. und 1 Kommuniſt ſchwer verletzt ins Krankenhaus
Mlgzekſert wurden. Gegen Mitternacht wurden dann heimkeh=
zunden
Atſoz, auf der Loitzener Landſtraße von Kommuniſten be=
Doſſe 1 17 SA.=Leute wurden mit Schußwunden ins Krankenhaus
brn/ Der Student Reinhardt und der Landwirt Maſſow ſind
reifseſtorben.
In Polsdam Reichswehr eingeſehl.
Potsdam, 17. Juli.
üder Nacht zum Sonntag überfielen etwa 150 Kommuni=
en
Ketſchendorf bei Fürſtenwalde ein nationalſozialiſtiſches
otos Un dem Handgemenge zwiſchen Kommuniſten und Natio=
alſoohiſten
wurden vier Nationalſozialiſten verletzt. Nach dem
eberſl zogen ſich die Kommuniſten in ein Lokal in Ketſchen=
berf
zſtück. Da man vermutete, daß die Kommuniſten im Beſitz
on Afſen ſeien, mußte die Polizei eine Durchſuchung des
haokallzuf Waffen vornehmen. Zur Durchführung der notwen=
gem
löſverrungsmaßnahmen forderte die Polizei Unterſtützung
eirhö) Reichswehr an. Es wurde eine Eskadron aus Fürſten=
Faldo aitſandt, die das Lokal umſtellte und von der Waffe keinen
eragu nrachte. Die eigentliche Polizeiaktion wurde von den
andsſiereibeamten durchgeführt; ſie förderte Munition und eine
nzach Waffen zutage. Die Kommuniſten, die größtenteils aus
Verlliſtammten, wurden zwangsgeſtellt:

Die Wahlreden des Sonntags.
Auf einer von etwa 35 000 Zuhörern beſuchten Wahlkund=
gebung
der Zentrumspartei und der Bayeriſchen Volkspartei
ſprach am Sonntag in der Großen Eberthalle zu Ludwigs=
hafen

Reichskanzler a. 2. Brüning,
der ſich gegen die gegen ihn vorgebrachten Angriffe rechtfertigte
und auf der anderen Seite heftige Kritik an der Regierung
Papen übte. Dr. Brüning führte u. a. aus, das deutſche Volk
ſei durch dieſen Wahlkampf bis in ſeine innerſten Tiefen auf=
gewühlt
, durch einen Wahlkampf, der von entſcheidender Be=
deutung
für ein Jahrzehnt werden werde und der an ſich
durchaus überflüſſig ſei. Manches ſei mit dem Sturz des
Kabinetts Brüning ſyſtematiſch vorbereitet, manches nicht über=
legt
und vorbereitet worden. Das habe der Gang der Politik
der vergangenen letzten Wochen gezeigt. Es ſei der große
Fehler begangen worden, daß der Reichstag gegen die Parteien
aufgelöſt wurde, die im Intereſſe der nationalen Befreiung der
völligen Streichung der Reparationen, der Gleichberechtigung
auf allen Seiten, ſo jahrelang Opfer gebracht hätten. Die meiſten
Parteien der Mitte ſeien zugunſten der Nationalſozialiſten und
der Sozialdemokraten und vielleicht auch zugunſten der Kom=
muniſten
verſchwunden. Man habe damit eine unüberlegte Ent=
wicklung
geſchaffen, die auf lange Zeit hinaus über dem deutſchen
Volke laſten werde. Man habe aber auch den großen Fehler
gemacht, zunächſt die Nationalſozialiſten an den Erfolgen der
Politik teilnehmen zu laſſen, die in den vergangenen 2 Jahren
gemacht worden ſeien. Aber als man nun in Lauſanne mehr
zahlen mußte, da konnten die Nationalſozialiſten ruhig erklären,
ſie ginge das Papen=Kabinett nichts an. Die Nationalſozialiſten
könnten nunmehr ruhig ihre demagogiſche Agitation der ver=
gangenen
zwei Jahre weiterfortſetzen. Wenn alles gutgehen
ſollte, dann würden ſie die Retter ſein, aber die, die 14 Jahre
lang die Verantwortung getragen hätten, würden geſcholten
werden. Wenn man die Verſprechungen und Behauptungen
der Nationalſozialiſten ernſt nehmen wollte, dann müßte der
Reichstag am 31. Juli eine Zweidrittelmehrheit der National=
ſozialiſten
aufweiſen. Aber eines werde, ſo ſchloß Reichskanzler
Dr. Brüning das Entſcheidende ſein, das deutſche Volk werde
ſich nicht durch die Diktatur einer Partei oder einer kleinen
Schicht auf die Dauer regieren laſſen.
Adolf Hiller in Königsberg.
Die Natſoz. veranſtalteten am Sonntag in Königsberg eine
Kundgebung, zu der rund 20 000 SA.= und SS.=Leute aus Oſt=
preußen
kommandiert waren. Auch 200 Kraftfahrzeuge der natſoz,
Kraftfahrerabteilung waren erſchienen. Auf der Kundgebung
ſprach auch Adolf Hitler, der erklärte, die Kundgebung ſei
nicht eine gewöhnliche Wahlverſammlung, in der man um Stim=
men
, Mandate oder Miniſterſeſſel werbe, ſondern um einen
Aufmarſch des zu einer Einigung bereiten Deutſchlands. Hitler
übte an der Reichsregierung Kritik und bezeichnete als nächſtes
Ziel, die 30 Parteien von heute zu vernichten und alle Stände
zuſammenzufaſſen, um endlich von der Zerriſſen=
heit
in Parteien loszukommen. Die Natſoz, erſtrebten
ein ſtarkes Reich, von Menſchen bewohnt, die zueinander ſtänden
in Not und Gefahr, losgelöſt von allem Standesdünkel, Neid und
Haß. Die deutſche Jugend wolle das vollenden, was bereits be=
gonnen
ſei. Jahrelang habe man Deutſchland gequält, habe ihm
ſeine Macht geraubt, ſein Heer zerſtört. Ausdem Leid werde
die Erhebung und Vergeltung kommen. Ein Tag
dieſer Erhebung und Vergeltung ſei ſchon der 31. Juli, an dem
es um Größeres gehe als um irgendein Regierungskompromiß.
Hitler ſchloß: Ich habe ein Verſprechen zum 31. Juli zu geben:
am 1. Auguſt wird unſere Arbeit wieder begin=
nen
, ſo oder ſo, ganz gleich, wie dies der Allmächtige es entſchei=
det
, ſolange, bis ſich aus Parteien wieder ein Reich erhebt.
Dr. Hugenberg
ſprach am Sonntag nachmittag auf der Rennbahn Raffelberg bei
Mühlbeim zu den deutſchnationalen Jugendorganiſationen.
Trotz des Regens hatten ſich mehrere Tauſend Menſchen einge=
funden
. Sinn und Kern der Ausführungen Hugenbergs war das
Bekenntnis: Nationalismus muß heute revolutionär ſein.
Unter den Anweſenden ſah man u. a. General v. Einem, verſchie=
dene
Stahlhelmführer, Vertreter des Nationalverbandes Deutſcher
Offiziere und Vorſtandsmitglieder der Radikalen Mittelſtands=
partei
, die kürzlich die Loſung ausgegeben hat, für die deutſch=
nationale
Liſte zu ſtimmen. Es gab, ſo führte Hugenberg aus,
eigentlich noch kein deutſches Volk. Zwiſchen einem grenzenloſen
Individualismus und ſeiner inneren Einheit war die Brücke noch
nicht geſchlagen. Der Krieg und die Not haben die deutſchen Her=
zen
für dieſes Erkenntnis empfänglich gemacht, auch die Herzen
der deutſchen Maſſen. Deutſcher Nationalismus muß den Vor=
rang
vor deutſchem Individualismus haben. Aber nun gilt es
aufzupaſſen, nun kommt die Klippe. Wir wollen den deutſchen
Individualismus nicht vernichten! Das iſt der Punkt, wo unſer
Weg ſich von der Richtung ſcheidet, in der heute ſo mancher natio=

nalſozialiſtiſche Agitator wirkt, denn das deutſche Weſen würde an
ſeiner Wurzel getroffen werden. Alles auseinanderreißend würde
eine neue Kluft der Geiſter zu dem konfeſſionellen Zwieſpalt hin=
zutreten
, über den der nationale Einheitsgedanke ſich gerade an=
ſchickt
, die Brücke zu ſchlagen. Es widerſpricht innerſtem deutſchen
Weſen, einem einzelnen Menſchen alle Macht geben zu wollen
und zugunſten der Auffaſſungen eines Menſchen und eines ſchwan=
kenden
Parteiprogramms unduldſam ſein. Wir wollen bei aller
Beherrſchtheit die Träger, nationalrevolutionärer Jugendkraft
ſein. Das Ziel iſt Deutſchland!
Der preußiſche Innenminiſter

Severing

ſprach am Sonntag nachmittag auf einer großen Kundgebung
der Eiſernen Front in Kiel. Er forderte, daß auch die 17 v. H.
Nichtwähler am 31. Juli an die Wahlurne gebracht würden.
Dazu ſei Aufklärung der Maſſen nötig. Früher habe man ſich
im Wahlkampf mit den politiſchen Gegnern in Nede und Gegen=
rede
über den beſten Weg zum Heile Deutſchlands auseinander=
geſetzt
. Heute ſei der politiſche Kampf ausgeartet und Revolver
und Meſſer ſeien politiſche Kampfmittel geworden. Severing
erklärte: Wir wollen keine Köpfe rollen laſſen, aber wir treiben
die Selbſtverleugnung nicht ſo weit, daß wir bei einem Schlag
auf unſere liuke Wange auch die rechte Wange zum Schlage
hinhalten. Wir ſind nicht nur international, und wir wollen
den Völkerfrieden, ſondern wir ſind auch national, denn wir
wollen den Vollsfrieden. Die Verlängerung der heutigen
Neichsregierung oder deren Erſetzung durch einige National=
ſozialiſten
würde das Ende der politiſchen Freiheit bedeuten.
Die Mitglieder der NSDAP. ſeien Prinzen, Großinduſtrielle,
Großagrarier und ehemalige Offiziere. Aber ihnen folgten Mil=
lionen
von Arbeitern, Angeſtellten, Beamten und Kleinbauern.
Alle dieſe gelte es zurückzuholen in das Lager der Menſchheit.
Man ſpreche von Wohlfahrtsſtagt. Die Exiſtenz des deutſchen
Volkes beruhe auf dieſem Wohlfahrtscharakter. Wenn man ſinge
Deutſchland, Deutſchland über alles, ſo heiße es weiter,
Brüderlich zuſammenhält Unbrüderlich ſei es, wenn den
Aermſten der Armen die Unterſtützung geſchmälert würden.
Alle Menſchen hätten ein Recht darauf, ein menſchenwürdiges
Daſein zu führen. Der Unterſchied von Ausbeutern und Aus=
gebeuteten
müſſe beſeitigt werden.
Das Reichsbanner verbolen.
Magdeburg, 16. Juli.
Der Oberpräſident der Provinz Sachſen. Falk, hat Das
Reichsbanner auf zwei Wochen verboten. Das Reichsbanner
hatte in ſeiner Sonntagsnummer ein Bild veröffentlicht, auf dem
ein Reichsbannermann ſteht, vor ſich ſieben Särge. Ueber die Särge
zieht ſich ein Schatten, deſſen Umriſſe den Reichspräſidenten erken=
nen
laſſen. Ueberſchrieben iſt das Bild mit dem Ausſpruch des
Reichspräſidenten: Die Treue iſt das Mark der Ehre‟. Eine
weitere Unterſchrift lautet: Unſere Treue wurde uns zum Leichen=
tuch
. Wegen dieſes Bildes iſt das Blatt auf Veranlaſſung des
Reichsinenminiſteriums auf zwei Wochen verboten worden.
Demonſtralionsverbok für Bad Nauheim.
Lpd. Bad Nauheim, 17. Juli.
Die politiſchen Ausſchreitungen der letzten Zeit haben das
hieſige Polizeiamt veranlaßt, zur ungeſtörten Abwickelung des
Kurbetriebes bis auf weiteres alle Verſammlungen unter freiem
Himmel, Demonſtrationen, Aufzüge. Umzüge, Durchmärſche und
Sammeltransporte aller Art, die von Mitgliedern politiſcher Ver=
einigungen
oder zu politiſchen Zwecken unternommen werden, in
Bad Nauheim zu verbieten. Das Verbot tritt mit ſofortiger Wir=
kung
in Kraft.
Das heſſiſche Staatsbad wird namentlich von Ausländern ſtark
beſucht, die für die innere Zerfleiſchung des Gaſtvolkes kein Ver=
ſtändnis
aufbringen können. Die mit dem Verbot, auf das ſchon
lange gewartet wurde, einſetzende Ruhe in Bad Nauheim wird
von allen noch klar denkenden Menſchen jeglicher Parteizugehörig=
keit
wärmſtens begrüßt.
Bewegle Wahlen in Rumänien.
EP. Bukareſt, 17. Juli.
Heute wurden in ganz Rumänien die Wahlen zum Parla=
ment
vorgenommen. In zahlreichen Orten kam es zu blutigen
Zuſammenſtößen zwiſchen Anhängern, der gegneriſchen Parteien.
In Berlad wurde ein Nationalzaraniſt von einem liberalen Par=
teigänger
durch Revolverſchüſſe getötet. Auch in Bukareſt kam es
zu Zuſammenſtößen, bei denen vier Perſonen ſchwer verletzt wur=
den
. Auch aus anderen Orten werden Schlägereien mit blutigem
Ausgang gemeldet. Der Wahlgang wurde um 8 Uhr abends ab=
geſchloſſen
. Nach den bis 9 Uhr eingelaufenen Meldungen kann
auf einen großen Sieg der Regierungspartei geſchloſſen werden.

159.-Kongreß verkagk.

Der Kongreß der Vereinigten Staaten vertagte ſich auf den
23. Auguſt.

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Seite 2 Nr. 198

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 18. Juli hoich

Aus der Landeshaupkſtadk.

Darmſtadt, den 18. Juli 1932.

Gerüchte gehen um ..."

Es gibt Leute, die ein Intereſſe daran haben, ihre Umwelt
in Aufregung zu verſetzen; es gibt auch ſolche, die gern ſchlauer
erſcheinen wollen als ihre Umgebung, die ſich wichtig machen
wollen. Sie alle miſchen abſichtlich oder unabſichtlich Wah=
res
mit Falſchem und bringen es mit ihren Reden, Schriften
und ſonſtigen Aeußerungen in Umlauf. So entſtehen die vielen
falſchen Gerüchte, die gerade in der Gegenwart einen guten
Boden haben, denn leichter als bei ausgeglichenen Verhältniſſen
ſind die Menſchen in Zeiten der Not zu beunruhigen; ſie ſind
empfänglicher für Gerüchte aufregende Nachrichten und geheim=
nisvolle
Flüſtereien und Andeutungen.
Falſche Gerüchte ſind hartnäckig, ihr Inhalt mag noch ſo falſch
und dumm ſein. Aber ſie haben glücklicherweiſe einen Feind,
gegen den ſie immer verlieren; die Sprache der Erfahrung und
der Tatſachen. Das gilt auch für Gerüchte über die Währung.
Falſche Gerüchte hinſichtlich der deutſchen Währung ſind eigent=
lich
im Umlauf, ſolange wir unſere ſtabiliſierte Währung haben,
alſo ſeit bald zehn Jahren. Wie zahlreich und eindringlich ſind
Gerüchte über die Währung insbeſondere im vorigen Jahre ge=
weſen
. Die Währung aber iſt allen Gerüchtemachern und fal=
ſchen
Projekten zum Trotz ſtabil geblieben. Diejenigen waren
die Dummen die ſich zur Flucht in die Sachwerte und ande=
ren
Fehlern haben beeinfluſſen laſſen. Erfreulicherweiſe hat das
Publikum doch aus der Vergangenheit gelernt und verhält ſich
jetzt ablehnender gegen Währungsgerüchte und ſonſtige Rede=
reien
.
Aber da immer noch hier und da Zweifel beſtehen und Ge=
rüchte
verbreitet ſind, ſo iſt es erfreulich, daß die verant=
wortlichen
Stellen in letzter Zeit wieder ausdrücklich betont
haben, daß ſie jedes Währungsexperiment und jede Infla=
tionspolitik
ablehnen.
Sowohl die Reichsregierung wie auch die für die deutſche Wäh=
rungspolitik
verantwortliche Reichsbank haben ſolche Erklärun=
gen
abgegeben. Und auch der frühere Reichsbankpräſident Dr.
Schacht hat kürzlich in einer Rede ausdrücklich erklärt, daß die
deutſche Währung ſtabil ſei.

Ruheſtandsverſetzungen. Auf Grund des Geſetzes über die
Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli / 19. Dezember 1923

(Reg.=Bl. S. 509 und 511) in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Ok=
tober
1925 (Reg.=Bl. S. 249) tritt am 1. September 1932 in den
Ruheſtand: Strafanſtaltsoberwachtmeiſter beim Landgerichtsge=
fängnis
Darmſtadt Georg Wilhelm Schnell. Am 9. Juli
1932 wurde der Miniſterialamtsobergehilfe bei dem Miniſterium
der Finanzen, Ludwig Wirth zu Darmſtadt auf ſein Nachſuchen
vom 1. November 1932 ab in den Ruheſtand verſetzt.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer
an der Volksſchule in Klein=Welzheim, Kreis Offenbach,
Dienſtwohnung iſt vorhanden, aber nicht frei Am 9. Juli 1932
wurde der Förſter Heinrich Schanz zu Rainrod vom 1. Septem=
ber
1932 ab in gleicher Dienſteigenſchaft in die Förſterei Schwan=
heim
des Forſtamts Bensheim verſetzt.
Sommerſpielzeit im Kleinen Haus. Stadttheater Gießen,
Intendant Dr. Rolf Praſch. Montag den 18 Juli: Geſchloſ=
ſen
. Dienstag, den 19. Juli. 2022 Uhr: Verſtehen wir uns?
Gaſtſpiel Auguſte Praſch=Grevenberg. Ehrenmitglied des Mei=
ninger
Landestheaters. Mittwoch, den 20. Juli, 2022.15 Uhr:
Frauen haben das gern! Donnerstag, den 21. Juli. 2022.15
Uhr: Frauen haben das gern! Freitag, den 22. Juli, 20 bis
22.15 Uhr: Frauen haben das gern! Samstag, den 23. Juli,
2022 Uhr: Die Frau, die jeder ſucht (zum erſten Male).
Sonntag, den 24. Juli, 2022 Uhr: Die Frau, die jeder ſucht.
Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Am Dienstag,
nachmittags 4 Uhr, findet wieder eine Frauenbibelſtunde ſtatt,
die Frau Miſſionar Hoffmann=Lindenfels halten wird.
Hierzu ergeht freundliche Einladung.
* Von einem Radfahrer angefahren wurde in Groß=Bieberau
ein Mann, der von der Städt. Rettungswache mit Knochenbrüchen
ins Stadtkrankenhaus transportiert werden mußte.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 16. Juli
1932. Gemüſe (Pfund): Spargeln 1. Sorte 3540 Pfg., dito
2. Sorte 2030 Pfg., Kohlrabi (Stück) 46 Pfg.. Karotten
(Pfund) 45 Pfg., Rote Rüben 810, Spinat 1215. Römiſch=
kohl
810, Rotkraut 1215 Weißkraut 812, Wirſing 810.
Stangenbohnen 1518. Buſchbohnen 1215, Wachsbohnen 20 bis
25. Erbſen 1215, Zwiebeln 80. Knoblauch 1012. Rhabarber
3540. Endivienſalat (Stück) 510. Kopfſalat 2050, Salat=
gurken
23½, Einmachgurken 2025, Blumenkohl 812 Pfg.
Kartoffeln (Pfund); Frühkartoffeln 56 Pfg. Obſt (Pfd.):
Erdbeeren 2530. Pfirſiche 4045, Aprikoſen 5055 Kirſchen
2030. Johannisbeeren 1618, Stachelbeeren 2030. Himbeeren
40. Heidelbeeren 2530, Zitronen (Stück) 410. Bananen 45 bis
50 Pfg. (Pfund). Eßwaren (Pfund): Süßrahmbutter 160 bis
180, Landbutter 120140 Weichkäſe 2530. Handkäſe (Stück) 3
bis 12. friſche Eier 79 Pfg. Wild und Geflügel: Hühner
(Pfund) 80120. Enten 120, Tauben (Stück) 5080 Pfennig.
Fleiſch= und Wurſtwaren (Pfund): Rindfleiſch friſch
5670 Kalbfleiſch 70. Schweinefleiſch 7090. Dörrfleiſch 110.
Schinken 120. Wurſt 50140. Wurſtfett 50, Schmalz. ausgelaſſen
70 Pfg.

Merkblatt für Reiſen in das Austand.

1. Der Paßinhaber darf an dem Paß keinerlei Aenderungen vor= / 3. Wer auswandern will, wende ſich mündlich oder ſchrife
nehmen. Aenderungen haben die Ungültigkeit des Paſſes ſowie
unter Umſtänden die Beſtrafung des Paßinhabers und ferner
Unzuträglichkeiten beim Grenzübertritt zur Folge.
2. Wer in das Ausland reiſt, beachte folgendes:
a) Auch Reichsangehörige können die Reichsgrenze ſowohl bei
der Einreiſe als auch bei der Ausreiſe regelmäßig nur auf
Grund eines gültigen Reiſepaſſes überſchreiten.
b) Alle ausländiſchen Staaten fordern für die Einreiſe und den 4. Bei Jugendwanderungen iſt folgendes zu beachten:
Aufenthalt die Vorlage eines gültigen Reiſepaſſes. Der
Reiſende führt den Paß im Auslande zweckmäßig ſtets bei
ſich.
c) Eine Reihe ausländiſcher Staaten verlangt noch die Vor=
lage
eines Sichtvermerks, der vor Antritt der Reiſe bei der
zuſtändigen hieſigen Vertretung (Konſulat) des Zielſtaates
einzuholen iſt. Ueber die fremden Staaten, deren Gebiet
nur mit Sichtvermerk betreten und verlaſſen werden kann,
geben die Paßbehörden und die amtlichen Reiſebureaus
Auskunft.
d) Im Ausland gelten vielfach beſondere Beſtimmungen über
die polizeiliche Meldung und die Notwendigkeit einer
Aufenthaltserlaubnis.
e) Zur Arbeitsaufnahme iſt im Ausland meiſtens eine beſon=
dere
Erlaubnis erforderlich, deren Beſchaffung vor der Ein=
reiſe
geboten oder zweckmäßig iſt. Die notwendigen Aus=
künfte
hierüber erteilen die hieſigen Vertretungen ( Konſu=
late
) des Zielſtaates.
Häufig ſchließen fremde Staaten vorbeſtrafte Ausländer
von der Arbeitsaufnahme aus.
Gedenke, daß du ein Deutſcher biſt!

die nächſtgelegene Auswandererberatungsſtelle: in Fu
am Main, Rathenauplatz 3. Zimmer 127. Die Auswon
beratungsſtellen geben auf Grund zuverläſſiger Unterlo
ſchöpfende Auskunft über die Ausſichten der Auswar
insbeſondere über die allgemeinen Lebens=, Arbeits= un
derlaſſungsverhältniſſe in den Zielländern, über Ro
und Einreiſebeſtimmungen, über Fürſorgeeinrichtung
Deutſche im Ausland u. a. m.
Bei allen Wanderungen im Auslande ſei man ſtets
denk, daß man in einem fremden Staat nur Gaſtrechte
Im Ausland fällt der fremde Wanderer viel mehr
in der Heimat. Sein Handeln wird daher ſchärfer b=
Nachläſſigkeit in Kleidung, Betragen und Arbeit ſetze
ſeinen Berufsſtand und ſeinen Heimatſtaat in den Aug
anderen Volkes herab.
Für einen großen Teil der fremden Völker ſind Wa
gen von Einzelnen oder Gruppen noch unbekannt.
herbergen fehlen. Die Quartierbeſchaffung iſt desha)
viel ſchwieriger als in Deutſchland. Zelten und Uebern
im Freien werden von der Bevölkerung oft als Vagabu
angeſehen. Der Wanderer, der ſich in Unkenntnis dieſe
ſache ins Ausland begibt, gerät daher leicht in Not.
Auskünfte über die Verhältniſſe in fremden Länder
die Möglichkeit, in einer angemeſſenen Form auch mit gel.
Mitteln das Ausland kennen zu lernen, erteilen die Mtandfſür
ämter, die Berufsſchulen ſowie die Jugend= und Wan
1dd
bände.

1.9.A. und Singerbundesef in Franfauk.

An dem Deutſchen Sängerbundesſeſt, das vom 21. bis 24.
Juli in Frankfurt ſtattfindet, hat der VDA. deshalb ein beſonde=
res
Intereſſe, weil das große Treffen aller deutſc en Sänger der
Welt den Gedanken der Volksverbundenheit mächtig betont und
die Anweſenheit von 300 auslandsdeutſchen Geſangvereinen die
Möglichkeit gibt, die perſönlichen Beziehungen zwiſchen Männern
und Frauen der heimiſchen VDA.=Arbeit und den Angehöri=
gen
ihre Betreuungsgebiete enger zu geſtalten. Aeußerlich wird
dieſe Verbundenheit dadurch in die Erſcheinung treten, daß Ab=
geſandte
des VDA., im Feſtzug mit den Vereinen ihres Betreu=
ungsgebietes
marſchieren. Das Gefühl der Zuſammengehörigkeit
ſoll machtvoll durchdringen die Volksdeutſche. Weihe=
ſtunde
, die am Freitag, dem 22. Juli, um 16 Uhr, in der
Feſthalle ſtattfindet. Neben Vertretern deutſchen Volkstums aus
dem europäiſchen und dem überſeeiſchen Ausland wird der Vor=
ſitzende
des VDA., Reichsminiſter a. D. Dr. Geßler eine An=
ſprache
halten. Die Uraufführung der großen Kantate. Von
deutſcher Not von Georg Nellius beſchließt die Weihe=
ſtunde
. Deutſches Volkstum auf Erden iſt der Leit=
gedanke
einer zweiten Feier, die am Samstag, dem 23. Juli,
1,30 Uhr, in der Paulskirche ſtattfindet. Zu einer großen Kund=
gebung
lädt außerdem der VDA. für Sonntag, den 24. Juli,
20.30 Uhr. ein. Dieſe Kundgebung im Palmengarten,
bei der der Berliner Lehrergeſangverein mitwirkt, wird auf den
Weltſender übertragen. Alle Mitglieder der Darmſtädter Orts=
gruppen
des VDA. werden auf dieſe bedeutſamen Veranſtaltun=
gen
aufmerkſam gemacht, und bei der nahen Lage des Feſtortes
ſteht zu hoffen, daß viele dieſem Rufe folgen.

Orpheum. Heute Montag letzte Vorſtellung des Senſations=
gaſtſpiels
Das ſpricht Bände der Nelſon=Revue. (Näh.
ſiehe Anzeige.)
Sonntagsrückfahrarten zum Beſuch der Mainzer Ruder=
Regatta am 23. und 24. Juli 1932. Am Samstag, dem 23. Juli,
und am Sonntag, dem 24. Juli, findet in Mainz die Mainzer
Ruder=Regatta ſtatt. Aus dieſem Anlaß werden von allen Fahr=
kartenausgaben
und Mitteleuropäiſchen Reiſeburos im Umkreis
(Tarifentfernung) von 150 Kilometern von Mainz und Mainz=
Kaſtel Sonntagsrückfahrkarten nach Mainz und Mainz=Kaſtel mit
Gültigkeit vom Samstag. dem 23. Juli, 0.00 Uhr, bis zum Mon=
tag
, dem 25. Juli 9 Uhr ausgegeben. Die Rückfahrt muß am
Montag, dem 25. Juli, ſpäteſtens um 9 Uhr, angetreten ſein und
darf nicht mehr unterbrochen werden. Wo keine feſten Sonn=
tagsrückfahrkarten
aufliegen, werden Blanko= Sonntagsrückfahrkar=
ten
ausgegeben.

Skarker Ausflugsverkehr
Hau dei Anedetiergeolrt.

Das Unwettergebiet im vorderen Odenwald, in der
bung von Darmſtadt und im Ried war am Sonntag das 3

ler Tauſende, die aus Darmſtadt, Frankfurt, Mannheirnien Mal
gekommen waren, um ſich die ſchweren Schäden, die durch Deder jene
wetter am Donnerstag und Freitag entſtanden ſind, zu beſi. zcenden
Während in der Odenwaldgegend die Gebäude weniger LA, Beſchrä
haben und der Schaden hauptſächlich auf den Feldern ent ſahpflicht
iſt, ſind in Arheilgen, Meſſel und Wixhauſen zahlreiche ſtnſchei
ſtark in Mitleidenſchaft gezogen worden. Beſonders die Be=
von
Arheilgen und Wixhauſen ſind ſchwer heimgeſucht. T/Shiffes
ſteht heute noch das Waſſer in den Kellern und in den uier Stim

iſt all
Mimatbel
üſſen

Stockwerken. Weite Strecken fruchtbaren Landes ſtehen nocℳſt die
Redumpfe
Waſſer. Kartoffel= und Rübenfelder ſind weggeſchwemm=
Chauſſeen ſind ſtreckenweiſe noch unpaſſierbar, ſo daß der echne
werksverkehr geſperrt iſt. Ueberall ſind Helfer am Werke, M. die
entſtandenen Schäden zu beſeitigen. An vielen Orten wuse eeewe
ſtarke Fremdenverkehr zu einer Geſchädigten=Sammlung I0
die in gutes Ergebnis hatte.

Vorſicht mit Geheimmitkeln bei der Hausſchn=

aas 19
Bekämpfung!
Him T.
Der Heſſiſchen Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwud in ihr
Beratung iſt in letzter Zeit folgender Fall bekannt geworde! Die Helie
Fußboden einer neuerbauten heſſiſchen Turnhalle war inrett Darſt
weniger Jahre durch den Hausſchwamm ſtark zerſtört m/ Dick und
Eine Schwammbeſeitigungs=Firma entſchwammte die Tu Möchlo
zum Preis von 600 RM. innerhalb weniger Tage, indem *Die Pale
blaues Salz, angeblich Blauſäure, entwickelnd, auf den ſaſſiges
Schwamm befallenen Boden ſtreute und tüchtig mit Wgſ im Fr.
goß. Der Erfolg dieſer billigen Kur war glänzend
Schwamm wucherte üppig weiter und richtet

mer größere Holzzerſtörungen an. Im Keller
z. B. Fruchtkörperbildungen von ca. einem Meter Durck
zum Vorſchein. Gewiß erklärte ſich die behandelnde Firm,
die energiſchen Vorſtellungen des Direktors der genannten
tungsſtelle bereit, den geſamten Betrag ſofort zurückzube.
aber der Schaden des betr. Turnvereins iſt mittlerweile au
ſtändlichen Gründen in den 1½ Jahren ſeit der vorgenom,
Bekämpfung immer größer geworden. Wer ähnliche
rungen gemacht hat, wolle dies bitte der Heſſiſchen La
ſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Berak
Darmſtadt. Fernruf 4755, mitteilen, die jederzei=
zu
ſachgemäßer Aufklärung in allen Schwammangelegerd 9
bereit iſt.

Jorinerſpeizeil hieines Haus.

Stadttheater Gießen.

Frauen haben das gern.

Frauen haben das gern, das iſt eine Schwankoperette von
Franz Arnold und Ernſt Bach, zu der Walter Kollo die
Rumba=Muſik ſchrieb und Rideamus die Geſangstexte ge=
dichtet
hat. Heinrich Hubs Spielleitung hinzugerechnet und
Ewald Bäulkes Tänze und endlich die temperamentvolle
muſikaliſche Leitung von Walter Moehl, ſo ſind das die
Namen von 7 (in Worten ſieben) Männern, die für dieſe luſtige
Angelegenheit und ihr Zuſtandekommen als wirkſames Bühnen=
ſtück
verantwortlich ſind.
Ein bißchen viel eigentlich, aber es iſt etwas ſehr Luſtiges,
Unterhaltendes dabei herausgekommen. Etwas, das bei der
geſtrigen Premiere beinahe das Haus gefüllt hat und das
ununterbrochen den mit Recht ſo beliebten Beifall bei
offener Szene auslöſte. Es geht alſo auch ohne literariſche
Note!
Frauen haben das gern, das iſt das, was die Männer
intereſſiert macht. Iſt der Männer Vergangenheit, die jeder
haben muß, wenn er einem modernen Mädel gefallen will
(wenigſtens in dieſer Schwankoperette). Und wenn er’s nicht
hat, muß es erfunden werden. Und wenn dieſer Schwindel
dann herauskommt, gibts eine Kataſtrophe! Vorausgeſetzt, daß
man es nicht ſo gut verſteht, dieſe Kataſtrophe abzuwenden,
wie es Julius und Max, die beiden Kompagnons verſtehen.
Die bringen es fertig, eine Reihe überwältigend komiſcher
Szenen daraus zu geſtalten, die ſich anſehen ſollte, wer einmal
herzlich und harmlos lachen will.
Allerdings, Max muß ſo ein Kerl ſein, wie ihn Heinrich
Hubs vielſeitige Begabung hinſtellt. Komiker und Tragöde,
Sänger und Grotesktänzer in einer Perſon! Wahrhaftig,
Hubs Max Stieglitz iſt eine unglaublich komiſche Figur. Eine
ſchauſpieleriſche Leiſtung, die Stürme der Heiterkeit entfeſſelt
und einen ganz neuen Typ eines Rumba=Operetten=Tenor=
Liebhaber=Tänzers darſtellt.
Karl Volck iſt ihm ein ausgezeichneter Partner in ſeiner
etwas trockenen Art, und die Braut, die ſich der Schwindler
erſchwindelt, wird von Maria Sachſe ſcharmant geſpielt, ge=
ſungen
und getanzt. Schick und erfriſchend iſt dieſe Ilſe und
voll Temperament ihre Freundinnen Hilde und Wally (Eliſabeth
Wielander und Gretl Saggau). Gut am Platze auch alle
Uebrigen. Vor allem Luiſe Schubert=Jüngling als Frau
Regime, Edith Berger als temperamentvolle Filmdiva Lu
Larſen, Hans Paetſch dann als eiferſüchtiger Bräutigam
und Franz Arzdorf, der elegante Heinz Fellner.

Was eben dem Ganzen den unerläßlichen für den Erfolg
ausſchlaggebenden Schmiß gab, war die beſtens meiſternde
Regie Heinrich Hubs, womit dieſer vielſeitige Künſtler die
Serie ſeiner Begabungen ergänzte. Ein hervorragendes Zu=
ſammenſpiel
, im Tempo auf Rumba und Step geſtimmt und
vor allem von mitreißender ſpielfroher Laune!
Kollos Muſik, die man irgendwie natürlich ſchon gehört
hat, fand in Walter Moehls Stabführung gute Heraus=
arbeitung
ihrer Individualität. Die Tänze wurden oft
da capo verlangt. Alles in allem ein ſehr vergnügter, gut ge=
P
lungener Abend.

Iſt die deutſche Kulkur am Ende?

E. G. Kolbenheyers Antwort*),
Auch dem, der die Rede Kolbenheyers angehört hat, die er
als Antwort auf obige Frage an deutſchen Hochſchulen jüngſt
hielt, wird die jetzt vorliegende gedruckte Form dieſer Anſprache
willkommen und wertvoll ſein. Denn, ſo einprägſam und leben=
dig
auch die geſprochene Rede wirkt zumal aus einem ſo
beredten Munde , ſo werden ihre tiefſten Gedanken und
Schönheiten manchem doch erſt aus dem gedruckten Worte
offenbar.
Die ernſte Frageſtellung hat Kolbenheyer, den dichteriſchen
Wiedererwecker des Paracelſus und anderer großer Deutſcher,
um ſo mehr erſchüttert, als ſie von der Jugend kommt, deren
Lebensatem ein einziger tiefer Zug des Glaubens an die
Unerſchütterlichkeit der deutſchen Kultur ſein muß, wenn ſie in
dem harten Kampfe um unſeres Volkes Geiſtes= und Macht=
beſtand
das Feld behaupten wollen‟. Er ſucht daher die ihm
geſtellte Schickſalsfrage, die er mehr als Gewiſſens= denn
Zweifelsfrage aufnimmt, geſchichtlich zu klären. Weſentlich iſt
ihm da der tiefgehende Unterſchied, und die Spannung, die ſtets
zwiſchen Rom und Germanien, zwiſchen dem mediterranen und
dem deutſchen Menſchen beſtanden hat: jenem hegemoniſtiſch=
imperialiſtiſchen
und dieſem übervölkiſchen und arterhaltenden
Prinzip. Auf die Lebensmächtigkeit der Völker kommt es an,
und hier ſtellt ſich Kolbenheyer in Gegenſatz zu der peſſimiſtiſchen
Auffaſſung eines Spenglers und auch zu dem Komplex der
Not am Lebensraum, gemeſſen nach dem Quadratkilometer,
Wir ſind nicht zu viel, aber Verſailles iſt zuviel in Europa.
Und der Kampf geht weiter in anderen für das mediterrane
Weſen ungünſtigeren Formen. Die Höhe der Klimax iſt über=
ſchritten
: Weltwende nicht Weltuntergang. In dieſem End=
kampfe
hat das deutſche Volk, wenn je, ſo jetzt eine menſchheit=
liche
Berufung zu erfüllen. Und dieſer Aufgabe werden wir
trotz aller Not und Knechtung gewachſen ſein, gerade weil

) Kolbenheyer: Unſer Befreiungskampf um die deutſche Dicht=
kunſt
. (Albert Langen/Georg Müller, München.)

wir zu allernächſt und am dringlichſten die Nötigun
neuen Daſeinsform erleben.
Zur Lebensmächtigkeit eines Volkes der weißen Raſ
hört aber, und damit kommt der Dichter auf ſein eigen
Thema nicht zuletzt die Dichtkunſt. Dichtkunſt iſt ein 2
gut von Lebenswirkſamkeit und ſie iſt eines der mäch-
Mittel, die Eigenart des Volkes zu wahren und zu entml
ein Mittel aber auch, Art und Weſen eines Volkes zu zer
und zu verderben. Sehr hohe Anſprüche müſſen darit
die deutſche Dichtkunſt geſtellt werden. Entſchieden
zuweiſen iſt alles Aeſthetentum und jenes Geſinnungsweſen
unter literariſcher Verkleidung Kultur= oder gar Tagespoli=
treibt
. Auch der Part=pour=Part=Standpunkt muß abg
werden, denn Form ſcheint ihm Weſen, und der Stil iſſ
Menſch‟. Das iſt keine wahre Kunſt. Das allein iſt 2
wenn dem bedeutenden Inhalte eine beherrſchte Forml
ſpricht. Scharfen Abſtand nimmt Kolbenheyer auch von
Geſinnungsweſen, das die Kunſtform vernachläſſigt zugr
einer genehmen Weltanſchaulichkeit, und ſpricht in dieſer
bindung auch von einer beſchämend wirkenden Schallyl
geſinnung, wenn ſie ſich literariſch gibt. Wogegen Kunſti
Geſinnung trägt, eine geſtaltende Erregerin iſt, die Spon?
ſchöpferiſch ſteigert und bildneriſch formt, nicht aber nur ei
Als ureigenſtes Volksgut hat alſo die Dichtkuß
menſchheitlichen Anpaſſungskampfe eine wichtige Aufgabe E
füllen. Da mag es ſcheinen, das eine ſtark volkhafte m-
dividuelle
Artung der Dichtkunſt eines Landes dem geie
ſamen, menſchheitlichen Kampfe entgegenſtünde. Dies 0

nach Kolbenheher ein Trugſchluß. Denn auch im orgaſl
Leben kommt das Wunder der vollkommenen Zuſammenal

nur dadurch zu Stande, daß jedes einzelne Organ ſeine E=
art
wahrt und vervollkommnet, es darf ihm nicht einſ
ſich nach rechts oder links nach oben oder unten, öſtlich
weſtlich orientieren zu wollen. Wenn wir daher auch
Dichtkunſt die gute deutſche Art mehren und entwickeln,
andere dabei zu hemmen, ſo erfüllen wir unſere menſchher
Sendung.

Das Lebensgut, das wir heute in der deutſchen Dic
verteidigen, war in den letzten Jahrzehnten und zume
jüngſter Vergangenheit äußerſt gefährdet durch verderbliche
wirkungen von innen und außen. Daß ſich hierin ein
ſchwung zu bereiten beginnt, begrüßt Kolbenheyer als
Zeichen der Wiedererſtarkung unſeres Volkes. Und er hol=
den
Glauben, daß das was uns durch bisherigen Mißl
deutſcher Dichtkunſt an Lebenshilfen verloren ſchien, bald ie
gewonnen werden kann, wenn die Jugend den Lebenswer.
Dichtkunſt erkannt hat und von den Dichtern Verantwol.
vor dem Leben fordert. Noch ſtehen wir im Kampfe
wollen wir ihn ſo führen, daß wir einſt dem Volke ſagen di-
Da wir um die deutſche Dichtkunſt kämpften, kämpften wi.d
Th-
Volk und Menſchheit.

[ ][  ][ ]

. 18. Juli 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 198 Seite 3

Hie Bevölkerung und Produkkion wachſen.
ſoviel Nahrungsmittel vernichtet werden. Getreide
eik der Volkszahl. Zuckerproduktion wuchs nach dem
mal mehr als die Bevölkerung. Kohle und Baum=
wolle
mehr als das Doppelte.)
mgroße Wirtſchaftskriſe iſt in erſter Reihe darauf zurück=
daß
die Produktion der wichtigſten Gebrauchsartikel
aller gewachſen iſt als die Bevölkerung der Erde. Jungſt
ſine Aufſtellung über die Verhältniſſe fertiggeſtellt, die
ſim Gebiete in der Nachkriegszeit zu beobachten waren.
Maſchheit der Nachkriegszeit iſt ungefähr um 50 Prozent
mür den Jahren 18701880 gewachſen. Das Brotgetreide
e in Vermehrung der Produktion erfahren, die ungefähr der
melunng der Bevölkerung gleich geblieben iſt. Andere Waren
ſind beträchtlich mehr produziert worden. Die größte
ug der Produktion hat der Zucker erfahren. Sie iſt um
das Vierfache gewachſen. Auch die Baumwolle hat eine
Steigerung der Produktion erfahren. Gegenüber dem
18701880 iſt ſie faſt um das Dreifache gewachſen. So
ſich, daß ein großer Teil der jetzt geernteten Baum=
eltne
Abnehmer hat, und daß das Baumwollgeſchäft ſehr
orliegen muß. Es gibt nicht genug Abnehmer. Das
chieiilt vom Kaffee, der aus dieſem Grunde in großen Men=
in
erichtet werden muß. Die Förderung der Kohle iſt gleich=
ſorz
erheblich geſteigert worden, nämlich ungefähr um das
ju. Allerdings iſt auch in dem vergangenen Jahrzehnt der
rſn Kohle gegenüber dem Jahrzehnt 18701880 ganz ge=
fxeſtiegen
, da die Anzahl der Fabriken ſich in der gleichen
rmehrt hat, wie die Größe der geförderten Kohlenmen=
af
den meiſten Gebieten des Wirtſchaftslebens ſind ähn=
Fahrungen gemacht worden. Erſtaunlich iſt unter dieſen
ſinen die große Not, die überall in der Welt herrſcht. Die

Zum erſten Male ſchwimmende Wahllokale.
in Neuerung in der Durchführung der reichsamtlichen
ilwraniſation, zugleich aber auch im überſeeiſchen Reiſever=
tie
Tatſache, daß es für die bevorſtehende Reichstagswahl
emn Male möglich iſt, auch auf hoher See ſeine Stimme für
dr jene Partei abzugeben. Dadurch wird der Begriff des
mmenden Wahllokals verwirklicht.
Eu iſt allerdings dieſe Wahlmöglichkeit für Ueberſeereiſende
ſſſen Beſchränkungen unterworfen. Zunächſt muß jeder, der
roolpflichtige Alter erreicht hat, im Beſitz eines
niſcheines ſein, den er ſich auf ſeinen Antrag hin durch
hematbehörde vor Antritt der Reiſe ausſtellen laſſen kann.
nnniſſen aber auch mindeſtens 50 deutſche Reiſende an Bord
sschiffes ſein, deren Wahlberechtigung durch den vorer=
nne
Stimmzettel legitimiert wird. Wird dieſe Zahl nicht
ichit iſt die Ausübung der Wahlpflicht auf einem deutſchen
meampfer unmöglich.
As ſchwimmende Wahllokale kommen beiſpielsweiſe die
en öchnelldampfer des Norddeutſchen Lloyd Bremen und
uru, die ſich zugleich mit den Kajütsklaſſendampfern Gene=
Irten v Steuben . Dresden und Lützow auf hoher See befin=
insrage
. Auf ihnen werden am 31. Juli die Wahlkom=
ve
als ſolche werden der Zahlmeiſter und ſein Aſſiſtent
fürat in Tätigkeit treten.
Asder Einführung dieſer Neuerung iſt jedenfalls erſichtlich,
um wahlamtlicher Seite größter Wert auf die Erfaſſung
is aller wahlberechtigten Stimmen gelegt wird.

ſcun dafür ſind anderer Art. Die Menge iſt nicht kaufkräftig
ieſ nd die Beförderungsmittel zur richtigen Verteilung der
rausartikel fehlen. So kommt es, daß trotz großer Ueber=
ehon
nur geringe Preiſe für die Waren zu erzielen ſind.
ug auch bei dieſen billigen Preiſen der notwendige Abſatz
dieſe Zuſammenſtellung ermöglicht einen Einblick in die
trgtsfragen, die augenblicklich die ganze Welt bewegen und
Wen.

Auf See wird gewählk!

ms Union=Theater bringt heute den großen Tom=Mix= Sen=
onsſim
Tom rechnet ab. Im zweiten Teil ſieht man Joan
Haus waov in ihrem neueſten Film Irrwege des Lebens
ſt gem lie Helia=Lichtſpiele zeigen heute Greta Garbo, die welt=
ſühünt
Darſtellerin, in einem ihrer ſchönſten Filme: Yvonne‟
erſtü her Dick und Dof in dem deutſchſprachigen Tonfilm=Luſtſpiel
* die ntur Schloß und Riegel.
ze inh lie Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
auf esſtkaſſiges Doppelprogramm, und zwar den phantaſtiſchen
mit 1ßfüln Frankenſtein und Der Mordprozeß Mary Dugan
ſächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie
zſtru Kosmos=Linien). Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen
dellten. Nach New York: D. New York ab Hamburg
* Cuxhaven 21. 7. D. Albert Ballin ab Hamburg 27. 7.,
hven 28. 7. D. Hamburg ab Hamburg 4. 8., ab Cuxhaven
Deutſchland ab Hamburg 10. 8., ab Cuxhaven 11. 8.
anada (Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd) ab. Ham=
Remſcheid 5. 8. D. Hagen 2. 9. Nach der Weſt=
lord
=Amerikas (Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd)
Hawurg: D. Donau 23. 7. MS. San Francisco 3 8 Nach
Mexiko (in Gemeinſchaft mit Ozean=Linie ab Ham=
Madrid 16. 7. D. Kreta 3. 8. Nach Mittelame=
Weſtindien (in Gemeinſchaft mit dem Norddeutſchen
d./ Tremen, und der Reederei H. C. Horn, Flensburg) ab
hatz; D. Attika 16. 7. MS. Magdalena 23. 7. D. Syra 6. 8.
Anpfer 13. 8. Nach der Weſtküſte Zentral=Ame=
(Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd) ab Hamburg: D.
kan ). 7. D. Donau 23. 7. MS. Magdalena 23. 7. MS. San
5 3 8 Nach Uruguay und Argentinien ab
eißen nban: D. Eifel 23. 7. D. General Artigas 31. 7. D. Hohen=
ſein
n :.3. Nach der Weſtküſte Südamerikas (in Ge=
n
intmſchtat mit der Roland=Linie, Bremen, und Deutſche Dampf=
falunt
=Geſ. Kosmos Hamburg) ab Hamburg: D. Alda 19. 7.
Ne. Ca/Legien 2. 8. D. Planet 12. 8. Nach Oſtaſien ( Ge=
d
u nſchtatsdienſt Hapag/Lloyd) ab Hamburg: D. Nordmark 16. 7.
tes /Jſür23. 7. MS. Burgenland 30. 7. D. Coblenz 6. 8. Nach
iſſen !ſt ulien (Gemeinſchaftsdienſt der Deutſch=Auſtraliſchen
ſchieump oſt ffs=Geſellſchaft. Hamburg, des Norddeutſchen Lloyd.
mam und der Reederei Alfred Holt u. Co., Liverpool) ab
Fach b a1: MS. Rendsburg 27. 7. D. Neckar 9. 8 Nach Süd=
* (Deutſch=Auſtraliſche Dampfſchiffs=Geſellſchaft Aktien=
mi
Uiſähnt. Hamburg) ab Hamburg: D. Naumburg 16 7. D.
A8. Hamburg=Rhein=Linie: Wöchentlich zwei
5n. Hamburg=London=Linie; Wöchentlich
Bhihrten. Mitgeteilt durch das Reiſebüro der Hamburg=
;keinie, Darmſtadt, Luiſenplatz 1.

Briefkaſten.

Mi B. Sie müſſen beachten, daß bezüglich der Notverord=
m
14. Juni 1932. die auf Grund des Art 48 Abſ. 2 der
ſchswfaſſung erlaſſen iſt, der am 31. Juli 1932 zu wählende
u noch ein Wort mitzuſprechen hat. Es müſſen deshalb
ſchl il Ueberlegungen, wie ſich der Invglidenrentenberechtigte
Zuanft verhalten ſoll, bis zu dieſem Zeitpunkt zurückgeſtellt
urden Ab 1 Juli 1932 iſt der Grundbetrag der Invaliden=
te
. Ualle Lohnklaſſen 84 Reichsmark im Jahre. Der Kinder=
hußl
bträgt 90 Reichsmark im Jahre. Daß Invalidenrenten
66lark im Monat gekürzt werden und Gleiches für die
mballdapenſionen und die Ruhegelder gilt, haben Sie wohl
* Mr165 vom 15. Juni 1932 erſehen. Solange eine vor dem
/Sanzur 1932 feſtgeſtellte Rente aus der Invaliden= (der An=
zchtellule
oder knappſchaftlichen Penſions=) Verſicherung auf
zund)er Notverordnung vom 8. Dezember 1931 ruht, findet
in ſorderſatz enthaltene Kürzungsvorſchrift auf Antrag
s Arechtigten inſoweit keine Anwendung,
5 uſt die Rente insgeſamt um mehr als die
mälfübeſchränkt würde. Es empfiehlt ſich, dieſen An=
9 ümrzüglich bei der Landesverſicherungsanſtalt zu ſtellen.

Aus den Parkeien.

ſine Kundgebung der Jugend zur Reichstags=
panſtalten
heute abend 8 Uhr im Konkordiaſaal.
Idſtire 33. die Kathol. Jugendbünde, der Windhorſtbund und
Zexnumspartei. Es ſprechen Frl. Guſtel Schroeder=Köln
Sslienrat Hainſtadt=Bensheim (M. d. L.). (Näheres
de AAweige.)
kageskalender für Montag, den 18. Juli 1932.
ion=Teater: Tom rechnet ab und Irrwege des Lebens;
HelſeTheater: Yvonne und Hinter Schloß und Riegel;
PasſtLichtſpiele: Frankenſtein und Mordprozeß Mary Du=
gar
.P. Orpheum: Nelſon=Revue Das ſpricht Bände=

Jagung der Japeziermeister.

31. Verbandskag
des Reichs=Zachverbandes
der Tapeziermeiſter, Polſterer und dekorakeure.
Mainz, 17. Juli.
In den Tagen vom 16. bis 22. Juli 1932 findet hier der 31.
Verbandstag obengenannten Reichsfachverbandes unter Leitung
des Bundespräſidenten, Herrn Paul Spindler=Berlin, ſtatt.
Dem Reichsfachverband ſind die Landesverbände Sachſen, Würt=
temberg
und Hohenzollern, Thüringen, Baden, Heſſen, der Kreis=
verband
der Pfalz, die Bezirksverbände Harburg, Hildesheim,
Nieder=Lauſitz, Nord=Weſt=Deutſchland. Brandenburg=Pommern
der Rheiniſch=Weſtfäliſche Bezirksverband, ſowie 101 Innungen
und Vereinigungen angeſchloſſen.
Dem 31. Verbandstag gingen am Freitag die Kaſſenprüfun=
gen
im Innungslokal Bürgerhof in Anweſenheit des Präſiden=
ten
Spindler und des Schatzmeiſters Kläke voraus. Am
Samstag vormittag tagte im Bühnenſaal der Stadthalle eine
Geſamtvorſtandsſitzung des Verbandes, ferner die Hauptvorſtands=
ſitzung
des Heſſiſchen Landesverbandes im Innungslokal Bür=
gerhof
und nachmittags die Tagung des Zweckverbandes Süd=
deutſcher
Genoſſenſchaften im Bühnenſaal der Stadthalle. Die
10. Jahrestagung des Heſſiſchen Landesverbandes
für das Dekorateur=, Sattler= und Tapeziergewerbe wurde am
Samstag nachmittag im Blauen Saal der Stadthalle unter dem
Vorſitz des Obermeiſters, Heren Ludwig Gottwald= Rein=
heim
i. O., abgehalten. In ſeiner Eröffnungsanſprache begrüßte
der Vorſitzende außer anderen den Präſidenten des Reichsfach=
verbandes
, Herrn Paul Spindler=Berlin, den Vertreter der Heſ=
ſiſchen
Handwerkskammer und der Handwerkskammernebenſtelle,
Dr. Goll=Mainz, den Vertreter des Reichsfachverbandes für
das Sattlergewerbe, Herrn Ehrenobermeiſter Gewerberat Fritz
Stauffer=Ludwigshafen, die Vertreter der benachbarten
Landesverbände Baden, Bayern. Württemberg und den
Naſſauiſchen Verband, ſowie den Vertreter der Tapezier=Innung
Darmſtadt. Nach der Anſprache des Vorſitzenden befindet ſich das
heſſiſche Sattler= und Tapeziergewerbe in einer weiteren Ver=
elendung
und troſtloſen, noch nie dageweſenen Notlage. Der
Niedergang des Gewerbes iſt auf die kataſtrophale Auftrags=
loſigkeit
und allgemeine Verarmung aller Bevölkerungskreiſe und
nicht wenig auf die Schwarzarbeit zuruckzuführen.
Das 10jährige Beſtehen des Landesverbandes wurde in einem
geſchichtlichen Rückblick in einem Referat des Schriftführers,
Herrn Hartling, ganz beſonders gewürdigt. In der wei=
teren
Verhandlungsfolge wurden die eingegangenen Anträge
ſatzungsgemäß behandelt. Insbeſondere iſt die
Forderung auf Einſchränkung der Gewerbefreiheit
entſprechend der Danziger Verordnung hervorzuheben. Die wei=
teren
Anträge hatten interne Berufsangelegenheiten zum Inhalt
Zum Tagungsort des nächſtjährigen Heſſiſchen Verbandstages
wurde Offenbach a. M. beſtimmt. Unter aktuellen Tagesfragen
wurden insbeſondere die
Förderung eines durchführbaren Arbeitsprogramms
ſeitens der zuſtändigen Vergebungsſtellen im Saat und in der
Gemeindeverwaltung gefordert, Steuerfragen, Vergebungsangele=
genheiten
und Tarif= und Lohnfragen behandelt.
Der Heſſiſchen Landesverbandstagung folgte eine außer=
ordentliche
Sitzung der Mitglieder der Krankenunterſtützungs=,
und Sterbekaſſe des Reichsverbandes Deutſcher Tapeziermeiſter,
Polſterer und Dekorateure. Der Abend vereinigte die Teil=
nehmer
der Verbandstagung des Reichsfachverbandes im Bilhil=
disſaal
der Reſtauration Zur Stadt Mainz zu einem Be=
grüßungsabend
.
Eröffnungsfeier des 31. Verbandstages im Akademieſaal
des Kurfürſtlichen Schloſſes.
Im Akademieſaal des Kurfürſtlichen Schloſſes wurde am
Sonntag vormittag die feierliche Eröffnung des 31. Verbands=

tages des Reichsfachverbandes Deutſcher Tapeziermeiſter, Polſte=
rer
und Dekorateure durch den Bundespräſidenten. Herrn Paul
Spindler=Berlin, vorgenommen. Während eines Muſik=
ſtückes
der Hauskapelle der Stadthalle unter Leitung des Herrn
Muſikdirigenten Klaus erfolgte um 11 Uhr der feierliche Ein=
zug
der Fahnendeputationen der Innungen von Groß=Mainz in
den von Gäſten überfüllten Akademieſaal. In ſeiner Feſtrede
begrüßte der Bundespräſident die Vertreter der ſtaatlichen
und ſtädtiſchen Behörden, der Handwerkskammer Darmſtadt, des
Reichsverbandes Deutſcher Handwerker u. a m. Er führte aus,
daß die letzten Jahre gekennzeichnet waren durch maßloſe Ueber=
ſchätzung
der großkapitaliſtiſchen Wirtſchaftskräfte auf der einen
und der gleichen Ueberſchätzung der gewerkſchaftlichen Kräfte auf
der anderen Seite und die ſtetige Vernachläſſigung des gewerb=
lichen
und kaufmänniſchen Mittelſtandes in Deutſchland. Er be=
tonte
, daß das Handwerk immer noch die offene Türe ſei, durch
die der Aufſtieg aller, auch der unteren Schichten des Volkes,
zu Selbſtändigkeit und eigenem Beſitz möglich wäre. Es wäre
die vermittelnde Brücke zwiſchen arm und reich. Induſtrie und
Handel bildeten zwar die großen Ströme, die in die Welt hinaus=
fließen
, aber das Handwerk ſei die Quelle dieſer Ströme, und
die Zuſchüttung desſelben würde Volk und Vaterland ſchwer ſchä=
digen
. Heute herrſchten Zerriſſenhei: und Zerſplitterung ſtatt
innerer Gemeinſamkeit. Nichts Großes könne geſchehen, und keine
befreiende Tat wäre möglich, Egoismus, Kleinigkeitskrämerei und
Selbſucht feierten Triumphe. Wenn die Deutſchen wieder vor=
wärts
kommen wollten, müßten ſie von innen heraus geſunden
und die deutſche Seele wiedergewinnen. Man müſſe nach oben
ſchauen und die Religion, die das Gute wolle und ſchaffe, in ſich
aufnehmen. Die allgemeine Verarmung, unter welcher gerade
der Beruf der Tapezierer uſw. ſo ſehr zu leiden habe, zwinge
zu großer Sparſamkeit und der dadurch bedingten Einfachheit,
Aber auch mit einfachen Mitteln könne der perſönliche Geſchmack
befriedigt werden. Die typiſierte Maſſenware könne niemals die
individuelle Behandlung der Wohnung durch den Tapeziermeiſter
und den Dekorateur erſetzen. Beide könnten und ſollten unter
Berückſichtigung perſönlicher Wünſche die Wohnung ſo geſtalten,
daß jede Haustrau mit Stolz ſagen könnte: Mein Heim, meine
Welt! Deutſchland werde der Schickſalswolke nie Herr, wenn
nicht mit roher Kraft als ſtärkſte Säule des deutſchen Volkes
ein kerngeſundes Handwerk geſchaffen werde. Redner gedachte
noch der ſchweren Beſatzungszeit der Stadt Mainz und ſchloß mit
den Worten: Mit Gott und Glauben fürs deutſche Vaterland!
Der beifällig aufgenommenen, Feſtanſprache ſchloß ſich das
Deutſchlandlied an, das von den Anweſenden ſtehend mitgeſungen
wurde.
Hierauf kamen die Vertreter der Behörden uſw. zu Wort.
Begrüßungsanſprachen hielten die Herren Bürgermeiſter Dr.
Kraus im Auftrage der Stadr Mainz. Regierungsrat Dr.
Reeb namens der Heſſiſchen Regierung, der Provinzialdirektion
Rheinheſſen und des Kreisamtes Mainz. Syndikus Dr. Goll
für den Reichsverband Deutſcher Handwerker, die Heſſiſche Hand=
werkskammer
und den Innungsverband Groß=Mainz, und Frau
Profeſſor Altendorf namens der Berufsorganiſation der
Mainzer Hausfrauen. Nach einem Geſangsvortrag des Herrn
Tapeziermeiſters Eugen Marquardt und einem Muſikſtück
ſchloß der Bundespräſident die Akademiſche Feier mit Worten des
Dankes an die Gäſte und die Mitwirkenden.
Den ernſten Tagungen folgte abends im großen Saale der
feſtlich geſchmückten Stadthalle
Ein Abend in Mainz.
Auch hier hatten die Gäſte ausreichend Gelegenheit, einige
Stunden echt rheiniſcher Fröhlichkeit zu genießen.
Der Verbandstagung des Reichsfachverbandes iſt eine kleine
Ausſtellung angeſchloſſen in der der ſtädtiſche Geſundheitsdienſt
den Betrieb der neuen Blauſäurekammer zeigt und die Firmen
Kalle u. Co. AG. Wiesbaden=Biebrich, Aug. Enders AG., Ober=
rhamede
in Weſtf., Mannheimer Holzcomptoir, Emil Hauenſchild.
Hamburg, Jakob Kürten u. Söhne. Mainz, und die Schlaraffia=
werke
Hüſer u. Co., G. m. b. H., München, ihre Erzeugniſſe für
das Tapezier= Polſterer= und Dekorateurgewerbe zur Vorführung
und Anſicht bringen Die Verhandlungen zur 31. Verbands=
tagung
des Reichsfachverbandes der Deutſchen Tapeziermeiſter.
Polſterer und Dekorateure beginnen am Montag vormittag.

Eulbacher Markk in Erbach i. Odw.
Ci. Erbach, 17. Juli.
Unſer Städtchen hat auch in dieſem Jahre ſchon wieder eine
ganze Reihe feſtlicher Veranſtaltungen hinter ſich; der Höhepunkt
jedoch der Eulbacher= oder Wieſenmarkt ſteht noch bevor.
Er hat ſich in ſeinem mehr als fünfviertel Jahrhundert langen
Beſtehen ſo tief in das Odenwälder Volksleben verankert, daß er
heute noch unbeſtritten den Rang des Hauptfeſtes einnimmt und
namentlich bei Zeitangaben im weiteſten Umkreiſe dieſelbe Rolle
ſpielt wie etwa Weihnachten oder Neujahr.
Auch dieſes Jahr wieder ſtellte die Stadtverwaltung ein reich=
haltiges
Programm für die einzelnen Markttage zuſammen. Fur
Sonntag, den 24. Juli, ſind Volksbeluſtigungen aller Art vor=
geſehen
. Am Montag, den 25. Juli, folgen vormittags ab 10 Uhr
Geſpannprüfungen und am Nachmittag um 1.30 Uhr ein
großes Reit= und Fahrturnier. Der Wahlſonntag, der
31. Juli, ſieht vormittags um 10 Uhr ein großes Fußballſpiel
zwiſchen einer Stadtmannſchaft Frankfurt gegen Stadt=
mannſchaft
Darmſtadt und nachmittags um 1.30 Uhr ein öffent=
liches
Halb= und Vollblut= ſowie ein Amazonen=
Rennen vor. Schon jetzt iſt das Marktgelände mit vielen
Wohnwagen gefüllt; täglich noch ſtellen ſich neue ein. Viele Fa=
milien
kommen ſchon jahrzehntelang hierher, ſo daß ſich ein enges
Verhältnis zwiſchen der Einwohnerſchaft und den Marktleuten
herausgebildet hat.
Geſtern feierte das Ehepaar Deckoſtehod, das ſeinerzeit auch
hier getraut wurde, ſeine Silberne Hochzeit. Nicht nur die Be=
völkerung
nahm hieran freudigen Anteil; auch die Stadtverwal=
tung
übermittelte durch eine Abordnung ihre Glückwünſche und
ließ neben einem Blumengebinde ein Bild überreichen. Ein Zei=
chen
, daß Erbach ſeine Gäſte zu behandeln verſteht! Dies trifft
aber nicht nur für die ſtändigen, ſondern auch für die vorüber=
gehenden
Beſucher des Marktes zu.
*
Sonntagsrückfahrkarten zum Beſuch des Eulbacher Mark=
tes
(Wieſenmarktes) in Erbach (Odenw.). Aus Anlaß des Eul=
bacher
Marktes (Wieſenmarkt) werden in dieſem Jahre Sonn=
tagsrückfahrkarten
nach Erbach (Odenw.) von allen Bahnhöfen
im Umkreis (Tarifentfernung) von 100 Kilometern von Erbach
(Odenw.) mit folgender Geltungsdauer ausgegeben: Von Sams=
tag
, den 23. Juli, 12 Uhr, bis zum Montag, dem 25. Juli, 24 Uhr,
und von Samstag, den 30. Juli. 12 Uhr, bis zum Montag dem
1. Auguſt. 9 Uhr. Die Rückreiſe muß am 25. Juli um 24 Uhr
und am 1. Auguſt um 9 Uhr ſpäteſtens angetreten ſein. Wo
keine fertig gedruckten Sonntagsrückfahrkarten nach Erbach (Odw.)
aufliegen, werden Blano=Sonntagsrückfahrkarten ausgefertigt.
Dm. Wolfskehlen, 17. Juli. Gemeinderatsſitzung. Die
Inſtandſetzung des Rathauſes der Gemeinde Wolfskehlen wurde
in der Samstags=Gemeinderatsſitzung genehmigt. Nach den ein=
gelaufenen
Angeboten ſollen die Weißbinderarbeiten an den Mau=
rermeiſter
Chriſtoph Raab und die Dachdeckerarbeiten an den Bau=
unternehmer
Johann Dreeſen vergeben werden. Vor der end=
gültigen
Vergebung ſoll mit den beiden Genannten durch eine
hierzu beſtimmte Kommiſſion, beſtehend aus Martin, Schäfer.
Schaffner und König, eine Beſprechung ſtattfinden. Der Verkauf
des Faſelochſen wurde mit 385. RM. dem Herrn Michel 1. ge=
nehmigt
. Die Abſchaffung des Faſelochſen wurde vorläufig zurück=
geſtellt
. Der Faſeleber Nr. 3 ſoll auf dem Submiſſionswege ver=
geben
werden. Als Beiſitzer der am 31. Juli ſtattfindenden Reichs=
tagswahl
wurden zur Wahlkommiſſion folgende Gemeinderäte be=
ſtimmt
: 1. Johannes König, 2. Jakob Schneider, 3. Adam Biebel 1.,
4. Georg Schaffner 1. und 5. Heinrich Schneider. Als Schriftfüh=
rer
iſt der Gemeinderechner Schaffner beſtimmt. Anſchließend
wurden noch Unterſtützungsgeſuche erledigt.
Reichelsheim, 16. Juli. Eine zu Beſuch hier weilende Darm=
ſtädterin
. Frl. Gretel Kretſchmar, in Reichelsheim geboren, rettete
in dem hieſigen Schwimmbad Herrn Adolf Schmitt aus Siegen
(Weſtfalen) vor dem Tode des Ertrintens. Wir gratulieren zu
der mutigen Tat!

78 Maſchinen auf der Waſſerkuppe.
Lpd. Von der Waſſerkuppe, 17. Juli.
Nachdem am Samstag noch zahlreiche Maſchinen Piloten und
Startmannſchaften eingetroffen waren, beſchränkte ſich die Flug=
tätigkeit
nur auf einige Probeſtarts. Das endgültige Meldungs=
ergebnis
beträgt ungefähr 78 Maſchinen. Der Italiener Ponti
hat ſeine Nennung zurückgezogen. In der Nacht zum Sonntag
war das Wetter aber völlig umgeſchlagen, und am Sonntag
morgen herrſchte dichter Nebel, der die Aufnahme des Wett=
bewerbs
verhinderte. Da gegen Nachmittag zudem noch Regen
einſetzte, fiel der erſte Wettbewerbstag völlig aus.

w. Klein=Umſtadt, 16. Juli. Zwiſchenlandung des
Verkehrsflugzeugs D 433. Auf den Bruchwieſen unter=
halb
des hieſigen Bahnhofs mußte heute morgen gegen 5 Uhr
das Verkehrsflugzeug KölnFrankfurt (Junkersmaſchine D 433)
zur Notlandung übergehen. Durch ſtarken Regen und tiefen
Wolkengang war dem Piloten jede Orientierung unmöglich ge=
worden
. Nachdem das Flugzeug längere Zeit das Bahnhofs=
gelände
überflogen hatte und ſelbſt durch Zurufe und Zeichen des
Bahnhofsvorſtehers ſich nicht zurecht fand, erfolgte die Notlan=
dung
, die glatt von ſtatten ging. Bahnhofsbewohner und Leute
vom Freiwilligen Arbeitsdienſt Klein=Umſtadt waren zuerſt zur
Stelle und gaben die nötige Auskunft. Gegen 6 Uhr erfolgte
der Start der mit dem Piloten und 2 Paſſagieren beſetzten
Maſchine.
* Ingelheim, 16. Juli. Hemmende Landesgrenzen.
Ober= und Nieder=Ingelheim beſitzen einen großen Gemeindewald
im nahen Hunsrück, wo zur Linderung der Arbeitsloſigkeit Jugend=
liche
im freiwilligen Arbeitsdienſt zu Waldarbeiten umgehend ein=
geſetzt
werden ſollen. Alles iſt vorbereitet, die Jugend wartet auf
Einſatz nur die Hoheitsgrenzen müſſen auf dem üblichen In=
ſtanzenweg
erſt überwunden werden. Weil der Ingelheimer Wald
im preußiſchen Hunsrück liegt, iſt die Genehmigung des Landes=
arbeitsamtes
Köln einzuholen. Iſt dieſe erfolgt, entſcheidet das
Arbeitsamt Mainz, wer von den gemeldeten jungen Leuten zum
Arbeitsdienſt zugelaſſen wird. Das Arbeitsamt Kreuznach, das zu
Köln gehört, wird ſodann mit der Ueberwachung der zu leiſtenden
Arbeiten betraut. Bis dieſe Formalitäten erledigt ſind, dürften
Wochen vergehen.

Wekterberichl.

Das zentraleuropäiſche Störungsſyſtem hat ſeinen Kern mehr
nordoſtwärts nach der Oſtſee verlagert. Der Einbruch kühlerer
Luft an der Rückſeite der Störung, welcher bereits über Weſt=
deutſchland
zur Geltung kommt hält weiter an. Infolgedeſſen
wird es vorerſt noch kühler, der Witterungscharakter bleibt etwas
unbeſtändig, und mehr ſchauerartige Niederſchläge, teilweiſe von
Gewittern begleitet, treten auf.
Ausſichten für Montag, den 18. Juli: Kühleres wechſelnd wol=
kiges
Wetter mit vorübergehender Aufheiterung, noch
Schauer, zum Teil gewitterhafter Art.
Ausſichten für Dienstag, den 19. Juli: Beſtändiges teils wol=
kiges
, teils aufheiterndes Wetter, aber noch nicht ſtörungs=
frei
, mäßig warm.

Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortſich für Polliik und Wiriſchaff: Rudelf Maupe; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bähmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſf: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſplegel in Btild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratentell und geſchäfliſche Mittelungen: Willy Kuble;
Druck und Verlag: C. C. Wlttich ſämilich in Darmſſadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Räckſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 8 Geiten.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 198

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 18. Juli

Vom Schwarzwald zum Bodensee.

Von Kaſimir Edſchmid.

Das Auto hat in Freudenſtadt in einem Haus aus Holz
geſchlafen, das wie eine jener Indianerblockhütten ausſieht, von
denen man früher las. Ich habe in Amerika nie eine geſehen,
aber es gibt ſo Dinge der Vorſtellung die irgend ein Schrift=
ſteller
erfunden hat und die in der Phantaſie mehr Wirklich=
keitskraft
behalten als alle wirklichen Dinge der Welt. Dem
Motor war der Aufenthalt zu romantiſch. Er ſpringt erſt auf
Zureden an, er iſt gekränkt, er fand es zu feucht, aber er iſt
gutmütig und legt ſchließlich doch wie ein kleiner Herrgott los.
Warum auch nicht? Es iſt ein Sommertag geworden, zwar
bedroht von Gewittern, aber die Kugellager im Himmel ſind
heute ſchneeweiß. Wunderſchön weiß geballt. Der Motor ſingt
ſich über Schiltach und St. Georgen nach

Villingen.

Zuerſt ſingt er durch eine gedrängte Landſchaft. Weiße
Schaumwaſſer. Heftig geſtaltete Berge. Tiefe Täler. Dann
wird die Landſchaft aber weit. Weit und üppig. Was für
ein fettes ſaftiges Gras! Was für ein hohes farbiges Gras!
Die Kaſtanien blühen manchmal noch. Es riecht nach Heu,
das die Mäher überall ſchneiden. Das Heu ſteht auf Holz=
gabeln
in großen Maulwurfshaufen überall und duftet. Uno
darüber riecht es nach Akazien, und der ſüße Akaziengeruch
miſcht ſich mit dem traumſchweren Duft des Holunders die
deutſche Miſchung. Der deutſche Frühſommer=Geruch.
Brücken kommen, die auf ihren Geländern Madonnen
tragen, luſtige Madonnen und flehende Madonnen. Heilige
treten auf den Brückengeländern auf, verſunkene Heilige und
ſtreitbare Heilige. Auf den Wieſenflächen um die Brücken uno
um die Madonnen und um die Heiligen herum grenzt die
zarte Farbe des roten Klees überall an die heftige Farbe
des Raps.
Hinter dem alten hübſchen Villingen, wo unzählige Uhren
hergeſtellt werden, beeilt ſich der Motor

Donaueſchingen
zu erreichen. Beeilt ſich, iſt zwar zu großartig ausgedrückt. Es

iſt ein neuer Motor, und ſeine ſechs Zylinder dürfen noch nicht
mehr als fünfzig Kilometer machen. Aber das iſt die richtige
Geſchwindigkeit, um etwas von der Landſchaft zu haben. Und
wahrhaftig, dieſe prächtig gemachten Straßen führen nur durch
Landſchaft. Wie durch einen Park. Die Leute in Mitteleuropa
wiſſen nicht, wie gut ſie es haben. Es geht ihnen zwar wirt=
ſchaftlich
ſchlecht, aber ſie haben keine Seuchen. Sie haben
vielerlei zu eſſen. Sie haben Sicherheit. Wenn ſie auf der
Straße umfallen, kommt ein Wagen und holt ſie in ein
Lazarett. Wie anders iſt das in anderen Erdteilen. Fährt
man zum Beiſpiel in Aegypten nach Wadi Natron, ſo kann

man das nur, wenn man in der Wüſte Spuren von anderen
Autos findet und Aegypten iſt doch auch ein komfortables
Land. Fährt man im Auto durch Curacao, ſo muß man ſo
lange durch Divi=Divi=Bäume fahren, bis man ankommt. Es
gibt keinen Weg. Fährt man von Syrien nach Bagdad, ſo
fährt man nur nach dem Gefühl, und wenn man die Richtung
nicht im Gefühl hat, dann wird man ſich verirren und ver=
durſten
. Straßen des Balkans, Straßen des Peloponnes, Straßen
Argentiniens welch eine wilde, atemberaubende Sache iſt
das gegen die Aſphaltſtraßen, die nach Donaueſchingen durch die
Parklandſchaft des Schwarzwaldes führen. Alle fünf Minuten
ein Markierungsſchild. Alle paar Kilometer ein Dutzend Benzin=
pumpen
. Welche Ordnung. Welche Organiſation.
In Donaueſchingen iſt ein hübſcher gepflegter Park mit
Wieſen und Baumgruppen. Die Glockenlaute von den Kirchen
bleiben in den Baumwipfeln hängen und läuten dort noch
eine Weile nur für die Bäume weiter.
Hier entſpringt die Donau. Sie hat aber nicht nur die eine
Quelle, über der nach dem Entwurf des letzten Kaiſers ein
kleiner antiker Tempel mit einer lateiniſchen Inſchrift ſteht.
Ueberall ſprudeln die kleinen Quellen aus der Erde heraus,
aber nur die ſtärkſte hat die Ehre bekommen, gekrönt zu werden.
So iſt das Leben.
Eine fromme Landſchaft führt nach Süden weiter. Fromme
Häuſer. Salus intrantibus ſteht über den Türen. Die Hügel
werden ſpitz wie Termitenbauten. Plötzlich ſteht zwiſchen ihnen
ein dunkles, ſchönes, ruhiges Blau.

Der Bodenſee.

Die Autoſtraße geht glatt am See entlang von Ludwigs=
hafen
ab. Die Gewitter ſind über dem See ſchöne Raketen ge=
worden
, ſchmale Barockſäulen von Gewittern manchmal an=
geſtrafft
wie von Tintoretto und manchmal luſtig wie von
Tiepolo. Unter ihren Flügeln ſtehen die Schneeberge auf der
einen Seite des Sees, und unter ihren Flügeln biegt ſich au)
der anderen Seite das Halbrund des Sees unter einer Garde
von Pappelbäumen ab. Und unter ihren Flügeln fangen Türme
und Schlöſſer und farbige Villen an ſich zu entwickeln, und
Segelboote fangen an, auf dem See zu erſcheinen. Der See liegt
ſüdlich da, geſegnet in einem Obſtbaumgarten, weitſichtig, überall
trotzdem mit allen Ufern erkennbar, mild und großartig intim.
Hinter dem alten kompakten Meersburg fängt eine Idylle
an von Sonnenuhren an alten Bauten, von Rebengärten, von
Pergolen, die nach dem See hinunterführen von Holunder=
büſchen
und von Spinnweben aus barockem Eiſen, die in der
Luft über Jasminhecken hängen und ſchöne barocke Laternen
halten. Alte Palazzi mit Wappen in kleinen Dörfern. Apfel=
bäume
und Taxushecken. Alles geziert und vornehm zugleich,

alles üppig und gepflegt, natürlich und erhaben. Und
für ein Duft von Jasmin!
Der Jasmingeruch miſcht ſich jetzt mit dem Geruch
Tang. Er riecht nach Blüte und nach Waſſer. Der Motor E.
über Friedrichshafen nach Schachen. Von da aus iſt den
wirklich eine Lagune. Eine ſchillernde ſanfte Lagune mit S
bergen, eine Muſchel, die ſilbrig gefärbt iſt, ein Sonnebaſſi=
Waſſer. Fruchtbar und lieblich, ſehr ſüdlich im Licht und
matiſch im Hintergrund. Aber das Dramatiſche iſt auch
ſchlimm.
Der See riecht am Abend ſtärker. In der Dämm4
kommen große Dampfer an. Sie ſind natürlich ſehr klein,
ſie ſind für dieſen See ſehr groß. Sie haben rechts ihr gu
und links ihr rotes Licht und dann läuten ſie. O, 90
Dampfergeläut, es iſt ſo dringlich, ſo wichtig, es iſt ſo zM
ſchiebbar und Herzklopfen machend. Dann geht die Mac
in den Rücklauf und ſtoppt, und die Lauftreppe wird an=
Dann ſteigen Leute heraus auf die Mole, und von der
ſteigen Leute ein, und ſie winken ſich zu, die Abfahrender
die Ankommenden es iſt dasſelbe Schauſpiel von Trexn
und Wiederſehen, von Abſchied und Freude und Schmers
wenn die großen Dampferbrüder dieſes kleinen Dan
Mombaſſa und Valparaiſo und Smyrna verlaſſen, da
Schauſpiel, derſelbe Ernſt, und es ſind dieſelben Menſche
denſelben Gefühlen.

U4

Die Seelagune macht hinter Schachen einen Bogen,
faſt ein Kreis, und da liegt die

Silhvuette von Lindau.
Sie liegt ſo da, als ob ſie Schachen noch hätte erreichen k0
aber es ſei nicht mehr geglückt, und nun habe Lindau, mir
freudiger halb trauriger Parade, ſeine Giebel und ſeine Zu
einen neben den andern ans Waſſer geſtellt. So ſtehen ſi.
da und erleuchten ſich in der Dämmerung und die Da
fahren auf Lindau zu und zünden jetzt auch ihre Lichter a
Da können auch die Gewitter nicht fehlen. Zuerſt
ſie ſich in flachen Blitzen, die wie Laſſos am Schweizer 701
genau parallel zum Waſſer hinlaufen. Dann werden ſie u
nehmender und ſteigen in die Höhe und ſpeien von oben
rechte Blitze herunter. Dann kommen Blitze wie Kreiſe
Blitze wie Granaten. Sie machen eine phantaſtiſche Illumin
In der Mitte der Blitze jagt eine Windhoſe in der
des Sees. Sie wirft ſich an die Schweizer Berge. Dann
ſie ſich auf Bregenz. Dann ſchüttet ſie Lindau zu. Der 2
aber und ich, wir ſitzen unter blauem Himmel mit Stcymmit de
Als die Windhoſe vorbei iſt, beginnt wieder die Illumin Auiſand ſct

Bald werden die Schneeberge beleuchtet, bald Oeſterreich, ſſeſlichen C
Bayern. Aber die Gewitter kommen nie über die Mitt (me Bede
Sees. Da iſt eine genau eingehaltene Grenze. Wohl), Mannſe

der auf der guten Seite ſolcher Dinge ſteht.
Wie klein iſt doch die Welt, daß ſelbſt ein Gewitter, Aou. Für
ein Gewitter von ſolcher Kraft, einen ſo kleinen See, y Stefani
Muſchel voll ſilbrigem Waſſer, eine Seelagune von einem In Vertret
ſchen See nur halbieren, nur zum Teil umfaſſen und nur/ ein Erſe
Teil erobern kann. Wie angenehm und wie troſtreich. ſſmterge

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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 198 Seite 3

Klarer 8:0=Zennis=Sieg über Italien.

Aberlegener Sieg der deutſchen Tennisſpieler in Mailand. Am Wochenende in Paris im Inkerzonenſpiel gegen Amerika
7u00 Zuſchauer beim Deutſchland=Preis auf dem Nürburg=Ring. München 99 Süddeutſcher Waſſerball=Meiſter. Neue Radſpork-Meiſter in Nürnberg ermitkkell
bitterten Sätzen Frl. Ringer (Darmſt.) ausgeſchaltet. Das Herren= Sproer, Tgd. 1846 Darmſt., je 89,70 P.; 2. Gg. Kramer, Tgd.
Doppel ſah die Favoriten Claß-Müller erfolgreich. Mit 6:2, 6:1 Beſſungen, 83,55 P.; 3. Gg. Bauer, Tv. Rüſſelsheim, 69,30 P.
Tennis=Aufſtieg!

9 mit der 3:0=Führung Deutſchlands, der Davtspokalkampf
em Diſctland ſchon am Samstag entſchieden war, ſo kam den bei=
die
yn iitlichen Einzelſpielen des Sonntags nur noch eine unter=
omdnte
Bedeutung zu. Nach einer Uebereinkunft zwiſchen den
idon Mannſchaftskapitänen traten auch an dieſem Tage die
idarſitigen Spitzenſpieler, nämlich Prenn und de Stefani nicht
hn m. Für Prenn ſpielte Jaenecke gegen Palmieri, während
ttu) Stefani ſein junger Landsmann del Bono gegen unſeren
eiten Vertreter, Gottfried v. Cramm, antrat. Da auf beiden
ſitin ein Erſatzmann einſprang, wurden die Kämpfe doch für
s Gamtergebnis gewertet.
luch das Publikum war am letzten Tage nicht mehr ſo ſtark
gergſert. Es kamen nur noch 1000 Zuſchauer, darunter aber
t 4ſtändig die Mailänder deutſche Kolonie, die an dem Auf=
ten
hrer jungen Landsleute wieder ihre Freude haben ſollten.
gs Itter war diesmal den Deutſchen nicht ſo günſtig. Zunächſt
Arſicht bei wolkenloſem Himmel eine drückende Hitze. Im Ver=
Auf d8 Kampfes v: Cramm gegen Palmieri bezog ſich dann der
mu und es wurde dadurch noch ſchwüler. Später drohte ſtän=
uAſchweres
Gewitter auszubrechen. Die deutſche Mannſchaft
ſte in Samstag abend im Kreiſe von Landsleuten in Villa
Eſtzh uine kleine Siegesfeier abgehalten, die dem jungen Frei=
rmnſcheinend
nicht gut bekommen war. v. Cramm ſpielte zeit=
Rilig twas unſicher, zeigte dann aber, vor allem im letzten Satz,
Tedereine ſchöne und elegante Technik, die ihm auch wiederholt
n Kefall des diesmal recht objektiven Publikums eintrug. Del
ſſonu dar weſentlich beſſer als am Samstag im Doppel, jedoch
Hſtr. auf die Dauer dem überlegenen Spiel des Deutſchen nicht
janewachtn.
4ſy zweiten Spiel des Tages ſtand unſer junger Erſatzmann
2l uſtiwJaenecke vor einer recht ſchweren Aufgabe. Jaenecke
EAtuch ſch offenſichtlich, im Spiel gegen den Exprofeſſional Pal=
ſieusl
ſeine variierte techniſch raffinierte Spielweiſe zeigen zu
klannn aber das Publikum hatte wenig Verſtändnis für dieſes
ſietet lies
2iſ deutſche Mannſchaft reiſt Montag früh von Villa d’Eſte
a er Aſel direkt nach Paris, wo ſie am Wochenende als Europa=
nenſeger
das Interzonenfinale gegen Amerika zu beſtreiten
Beſet. As Training in Stade Roland Garros wird ſchon
en in Auistag aufgenommen.
erkt
Jaeneckes Spiel gegen Palmieri.
Tſamieri war heute gut im Schlag. Er ſpielte härter und
nellt als am Freitag. Jaenecke war aber zunächſt agreſſiver
ne 2d wann auch den erſten Satz nach einem 3:3 mit 6:3. Mit
Veußeinem anz ausgezeichneten Spiel holte ſich dann der Italiener
n guten Satz ohne Spielverluſt mit 0:6. Im dritten Satz nahm
eu. % dm Igenecke wieder etwas mehr zuſammen, er legte mehr
hau ſert uf Sicherheit, und konnte auch einen zweiten Gewinnſatz
meit buchen. Nach der Pauſe war der Kampf ausgeglichen.
er, ſtliener führte zunächſt 0:2. Jaenecke erreichte mit ſchönen
hlän den Ausgleich, aber Palmieri zog erneut auf 3:2, 5:2
fAlvon nd gewann den Satz mit 6:2. Im fünften und entſchei=
eſundem
Satz war dann aber Jaenecke mit ſeinem raffinierten
pie snd dem beſſeren Placierungsvermögen ganz klar überlegen
Adrzewann auch mit 6:2 den Satz und damit das Match.
v. Cramms Sieg über del Bono.
herſten Satz war der junge blonde Deutſche bis zu ſei=
r
A4lFührung ſehr überlegen, dann wurde er aber plötzlich un=
herror
allem im Ueberkopfſpiel. Del Bono, der ein recht hüb=
lstibes
Ziel zeigte, holte auf 5:5 und 6:6 auf. Dann machte aber
Cram wieder Ernſt und mit einigen ſchönen Leiſtungen am
Petz, jürte er ſich den Satz mit 8:6. Auch im zweiten Satz hielt
outnäuh die Ueberlegenheit Cramms an. Seine Schmetterbälle
Marex zmos, und das heute ſehr objektive italieniſche Publikum
pplau erte oft dem ſchönen und eleganten Tennis des Deutſchen.
Cueym führte 3:1 und 4:2. Del Bono kam mit ſchönen Paſſier=
geälles
och auf 4:3 heran. Mit ſeinem ausgezeichneten Flugball=
weiel
igpann aber v. Cramm dann den Satz 6:3. Inzwiſchen hatte
c 4 Himmel wieder bewölkt, es war außerordentlich ſchwül,
Aus. Uenſcheinlich dem Deutſchen nicht behagte. v. Cramm führte
nſäü ſch 2:0, und es hatte bereits den Anſchein, als wollte er
uk Goſpurt anſetzen, als der Italiener ſeine letzten Reſerven
Werzechte und in ſehr ſchönem Stil nicht nur gleichzog, ſondern ſo=
ar
. in Führung ging. Mit ſeinem eigenen Service gewann
Wel Bſo dann auch noch das ſechſte Spiel und ſchließlich mit 6:3
üch A Satz. Das Publikum war wieder ſehr lebhaft geworden,
deil / Hoffnung auf einen Sieg ſeines Landsmannes ſchöpfte.
Aber ſch der Pauſe war v. Cramm wieder in beſter Verfaſſung.
Mit =Uendeter Technik beherrſchte er den Gegner vollkommen,
und agewann den Satz wie er wollte mit 6:1. Mit 8:6, 6:3,
2 0. 9hatte alſo unſere Mannſchaft einen weiteren Punkt ge=
vonnd

Aſchaffenburger Tennis=Turnier.
D dem vom 16. bis 17. Juli veranſtalteten Turnier war
has INdeergebnis überraſchend gut. Trotz des ſchlechten Wetters
onnt elie Veranſtaltung programmäßig beendet werden. Im
cderreuEinzel Klaſſe A kam Claß (Darmſtadt) gegen den Frank=
urtes
ßtein leicht in die Schlußrunde, auf der anderen Seite
rreiißt Weber (Höchſt) gegen den Darmſtädter Müller das
Winag/ Im Endſpiel errang Claß leicht mit 6:4, 6:0 die Aſchaf=
enbung
: Meiſterſchaft. Das Damen=Einzel gewann Frl. Arnholt
Hama gegen die Aſchaffenburger Spitzenſpielerin Fr. Peters
napoyn drei Sätzen. Die Hanauerin hatte vorher nach drei er=

ſchlug das Spitzendoppel des T.E.C. Darmſtadt in der Schluß=
runde
die Höchſter Kombination WeberSchmidt. Für die End=
runde
im gemiſchten Doppel hatten ſich zwei Darmſtädter Paare
qualifiziert. Frl. RingerClaß (T.E.C.) ſiegten hier mit 6:3
gegen Frl. GraetzSchwartz (Tgd. 1846),
München 99
wird Süddeutſcher Wafſerball=Meiſter.
Bayern 07 Nürnberg u. Jung=Deukſchland Darmſtadt
M zueſſer Hele.
Geſtern wurden die Spiele um die diesjährige ſüddeutſche
Waſſerball=Meiſterſchaft, die erſtmals in Turnierform durchge=
führt
wurden, fortgeſetzt und beendet. Sieger wurde München 99,
das am Vortage Göppingen 3:1 geſchlagen hatte, durch einen wei=
teren
Sieg von 2:1 über Bayern Nürnberg und durch ein Unent=
ſchieden
gegen Jung=Deutſchland Darmſtadt. Hinter den ſieg=
reichen
Münchenern kamen Bayern 07 Nürnberg und Jung=
Deutſchland Darmſtadt gemeinſam auf den zweiten Platz, während
Göppingen 04 nur einen Punkt errang und Letzter wurde.
München 99, Bayern 07 und Jung=Deutſchland Darmſtadt
nehmen als Vertreter des ſüddeutſchen Schwimmkreiſes an den
Spielen um die deutſche Waſſerball=Meiſterſchaft teil.
Jung=Deutſchland Darmſtadt Göppingen 04 5:3 (1:1).
Das erſte Spiel des Sonntags nahm bis zur Pauſe einen
ausgeglichenen Verlauf. Nach dem Wechſel kamen die Darmſtädter
ſtark auf und erzielten vier Tore, während die Schwaben nur noch
zweimal erfolgreich ſein konnten.
München 99 Bayern 07 Nürnberg 2:1 (1:1).
Dieſs Spiel brachte ſchon die Entſcheidung des Turniers.
München errang einen knappen und nicht ganz verdienten Sieg.
München ging durch Haag in Führung, die Nürnberg kurz vor
der Pauſe durch Schulz ausglich. Nach der Pauſe hatte Nürnberg
mehr vom Spiel. Kurz vor Schluß fiel aber durch den Münchener
Verteidiger Stangel der ſiegbringende Treffer.
Göppingen 04 Bayern 07 Nürnberg 1:1 (1:0).
Göppingen ging durch Zöge vor der Pauſe in Führung. Als
nach dem Wechſel die Göppinger nur ſechs Mann im Felde hat=
ten
, gelang den Nürnbergern der Ausgleich.
München 99 Jung=Deutſchland Darmſtadt 1:1 (1:0).
Auch das letzte Spiel endete nur mit einem Untentſchieden.
Die Darmſtädter konnten München den einzigen Punkt ab=
knöpfen
. Sie ſpielten weſentlich beſſer als in den beiden vorher=
gehenden
Spielen. Münchens Führungstreffer durch Haag glichen
die Darmſtädter, als München nach der Pauſe einen Mann weni=
ger
im Felde hatte, durch den rechten Stürmer Mayer aus.
Die Schlußtabelle:
3 Spiele 6:3 Tore 5:1 Punkte.
München 99

Bayern 07
Darmſtadt
Göppingen

4:3
6:6
5:9

3:3

3:3
1:5

Jung=Deutſchlann kann mit den Sonntagsergebniſſen
durchaus zufrieden ſein, denn ſeine Mannſchaft, in der, ohne die
anderen zurückſetzen zu wollen, beſonders Orlemann und der
jugendliche Tormann Ihrig gefallen konnten, hat ſich ausgezeich=
net
geſchlagen.
Wir möchten es nicht verſäumen, auch an dieſer Stelle Herrn
Hofmann, dem Bademeiſter des Woogs, und ſeinem Perſonal, ſo=
wie
allen Mitgliedern Jung=Deutſchlands für die aufopfernde
Mitarbeit, die zu dem ſchönen Gelingen der Veranſtaltung bei=
trug
, herzlichſt zu danken.
Jung=Deutſchland Darmſtadt hat ſeinen früheren großen Ver=
anſtaltungen
eine weitere glänzende angereiht.
12. Gauſchwimmen
und 5. Gau=Jugendſchwimmen
des Main=Rhein=Gaues 2. T. in Jugenheim.
In dem herrlichen Gemeindebad zu Jugenheim trafen ſich
geſtern die Schwimmerinnen und Schwimmer aller Altersklaſſen
aus allen Teilen des Main=Rhein=Gaues. 190 Teilnehmer gaben
faſt 300 Meldungen ab, ſo daß alle Kämpfe gut beſetzt waren.
Die ſchöne Kampfbahn und die gute Vorbereitung durch die
Jugenheimer Turnfreunde ermöglichten eine flotte und reibungs=
loſe
Abwicklung, ſo daß Gauvertreter Hering, der bereits zu
Beginn der Veranſtaltung alle Teilnehmer aufs herzlichſte be=
grüßte
, bei der abſchließenden Siegerehrung ſeiner vollen Zu=
friedenheit
Ausdruck verleihen konnte.
Die Sieger:
Mehrkampf für Turner, Unterſtufe: 1. W. Dörner, Tgeſ.
Darmſt, 42,70 P. Mittelſtufe: 1. W. Riehl, Tv. Pfungſtadt, und

Springen für Turner, Mittelſtufe: 1. L. Schelter, Tv. Rüſſels=
heim
, 86,10 P.: 2. Gg. Bauer, Tv. Rüſſelsheim, 78,55 P.;
3. A. Fichler, Tv. Rüſſelsheim, 68,35 P. Unterſtufe: 1. Hch.
Böttiger, Tv. Pfungſtadt, 40,75 P.; 2. W. Heil, Tgd. Sprendl.,
37,20 P. Altersturner, Klaſſe 1: 1. M. Gerbig, Tgd. 46 Darmſt,
77,50 P.: 2. E. Dierolf, Tv. Rüſſelsheim, 69,35 P.; 3. Klör,
Tv. Goddelau, 61.70 P. Jungendturner, Klaſſe 1: 1. H. Schlegel,
Tgd. Sprendl., 37,60 P.; 2. L. Schunk, Tgd. Sprendl., 33,50 P.;
3. R. Klüber, Tgd. Sprendl., 33,20 P.; 4. H. Blumenſchein,
Tv. Pfungſtadt, 32,55 P.
Schwimmen (Turner), 200 Meter Lagen, Oberſtufe: 1. O.
Langjahr, Tgeſ. 75 Darmſt., 3:09,4 Min. Mittelſtufe: 1. P.
Harnichfeger, Tv Erfelden, 3:49 Min. Unterſtufe: 1. K. Leon=
hardt
, Tgeſ. 75 Darmſt, 3:16,4 Min.; 2. Hch. Schneider, Tgd. 46
Darmſt, 3:17,2 Min.; 3. Hch. Peter, Tgeſ. 75 Darmſt. 3:28,1 Min.:
3. W. Riehl, Tv. Pfungſt, 3:28,1 Min. 400 Meter Freiſtil
(offen): 1. P. Schuſter, Darmſt. 75, 6:00 Min.: 2. W. Treuſch,
Darmſt. 75, 6:26,8 Min. 100 Meter Bruſt, Oberſtufe: 1. H. Götz,
Tv. Groß=Gerau, 1:32,8 Min. Mittelſtufe: 1. J. Hartmann, Tv.
Bensheim, 1:33,3 Min.; 2. H. Schneider, Darmſt. 46, 1:37,1 Min.
Unterſtufe: 1. E. Weber, Alemania D., 1:34 Min.: 2. H. Füller,
Darmſt. 75, 1:35,4 Min.; 3. G. Lang, Alemania D., 1:36 Min.;
4. D. Emmer Tv. Erfelden 1:38,1 Min.; 5. H. Knopp. Alemania
D., 1:38,2 Min.; 5. O. Schmunk. Darmſt. 46, 1:38,2: 6. E.
Schäfer Darmſt. 75, 1:39,1 Min. 100 Meter Seiten, Oberſtufe:
1. O. Langjahr. Darmſt. 75 1:26 Min. Mittelſtufe: 1. P. Har=
nichfeger
, Tv. Erfelden, 1:38,2 Min. Unterſtufe: 1. H. Götz. Tv.
Gr.=Gerau, 1:29,2 Min.; 2. D. Emmer, Tv. Erfelden, 1:29,3 Min.;
3. Gg. Lautenſchläger, Darmſt. 75, 1:29,5 Min.: 4. Hch. Peter,
Darmſt. 75. 1:29,9 Min. 100 Meter Nücken, Oberſtufe: 1. O.
Langjahr Darmſt. 75, 1:25 Min. Mittelſtufe: 1 F. Dingeldey,
Tv. Jugenheim, 1:44,4 Min,; 2. H. Körner, Tgd. Beſſungen,
1:46,9 Min. Unterſtufe: 1. K. Leonhard, Darmſt. 75, 1:31,4 Min.;
2. H. Braun, Reichsb. D., 1.:38 Min. 3. O. Schmunk, Darmſt. 46,
1:43 Min. 100 Meter Freiſtil, Mittelſtufe: 1. W. Treuſch,
Darmſt. 75, 1:16,4 Min.; 2. H. Braun, Reichsb. D. 1:179 Min.
Unterſtufe: 1. K. Leonhard, Darmſt. 75, 1:198 Min.; 2. Gg.
Lautenſchläger, Darmſt. 75, 1:22,8 Min.; 3. F. Körner, Tad.
Beſſungen, 1:274 Min. 3. F. Eckert, Darmſt. 46, 1:27,4 Min.
48100 Meter Bruſt, Mittelſtufe: 1. Darmſt. 46, 7:054 Min.
Unterſtufe: 1. Darmſt. 75, 6:30 6 Min.: 2. Alemania Darmſt.
6:32,2 Min. 48100 Meter Lagen, Mittelſtufe: 1. Darmſt. 75.
Unterſtufe: 1. Darmſt. 75: 2. Reichsb. Darmſt.: 3. Tv. Erfelden.
48100 Meter Freiſtil, Mittelſtufe: 1. Darmſt. 75. Unterſtufe:
1. Darmſt. 75.
50 m Bruſt für Altersturner über 35 Jahre: 1. W. Franz,
TV. Jugendheim a. B., 55,4 Sek.; 2. Fr. Schuſter. Tgſ. 75 Darm=
ſtadt
, 56,0 Sek. 100 m Lagen, Jugend 1718 Jahre: 1. R. Ger=
hard
, Darmſt. 46, 1:252 Min., 2. K. Müller. Darmſt. 75, 1.:30
Min. 100 m Bruſt, Jugend 1718 Jahre: 1. K. Müller, Darmſt.
75, 1:34.1 Min.; 1. K. Ormancin, TV. Groß=Gerau, 1:34,1 Min.;
2. Ph. Steinmetz, Darmſt. 46, 1:44,4 Min. 3. Ph. Strohmenger,
TV. Lindenfels, 1:51 Min. 50 m Bruſt, Jugend 1516 Jahre:
1. O. Berning, TV. Groß=Gerau, 44,1 Sek.; 2. Hch. Bauer, TV.
Lindenfels, 470 Sek.: 3. K. Wenzel, TV. Ober=Ramſtadt, 47,8
Sek.; 4. H. Treuſch, TV. Arheilgen, 49,0 Sek. 100 m Seiten,
Jugend 1718 Jahre: 1. K. Müller, Darmſt. 75. 1:31,2 Min.
2. Hch. Euler, Darmſt. 75. 1:42 Min. 100 m Rücken, Jugend
1718 Jahre: 1. Jeſtaett, Reichsb. Darmſt., 1 :39 Min.; 2. H. Ba=
ruch
, TV. Heppenheim, 1:53 Min. 100 m Freiſtil, Jugend 1718
Jahre: 1. P. Schuſter, Darmſt. 75, 1:12,8 Min.: 2. R. Gerhard,
Darmſt. 46, 1:17,2 Min. 50 m Freiſtil, Jugend 1516 Jahre:
1. Markwort, Darmſt. 46, 33.1 Sek. 2. H. Georg, Darmſt. 46.
34.1 Sek.; 3. H. Treuſch, TV. Arheilgen, 36,6 Sek.; 4. O. Berning,
TV. Groß=Gerau, 39 Sek. 50 m Freiſtil, Schüler: 1. K. Schmitt,
TV. Groß=Gerau, 40,2 Sek.; 2. W. Richter, Darmſt. 46. 41 Sek.;
3. Fr. Schuſter, Darmſt. 75, 41,7 Sek. 4. Schmitt. TV. Gr.=Gerau,
42,4 Sek. 50 m Bruſt, Schüler: 1. E. Schmitt, TV. Groß=Gerau,
49,9 Sek.; 2. W. Richter, D. 46, 50,9 Sek.: 3. H. Sperling, TV.
Groß=Gerau, 51 Sek.: 4. K. Schmidt. TV. Groß=Gerau, 52,3 Sek.;
5. H. Anthes, TV. Arheilgen, 52,6 Sek.; 6. Fr. Krell, D. 46, 54
Sek.: 7. Ph. Pfaff, Tgd. Sprendlingen, 55,4 Sek.; 8. W. Orth,
Tad. Sprendlingen, 574 Sek.; 9. Fr. Schuſter, D. 75, 581 Sek.;
10. H. Maul, Tgd. Beſſungen, 58,6 Sek.; 11. H. Burkhardt, TV.
Jugenheim a. B., 59 Sek.
Turnerinnen.
Mehrkampf für Turnerinnen, Mittelſtufe: 1. Grit Vogt. TV.
Rüſſelsheim. 42,80 Pkte. Springen für Jugendturnerinnen Kl. I:
1. Marg, Riedinger, TV. Rüſſelsheim. 36.05 Pkte.: 2. Annel.
Mößer, Tgd, Beſſungen, 29.15 Pkte. Kl. I: 1. L. Baumberger,
Tad. Sprendlingen, 33,95 Pkte.: 2. K. Völz, Tgd. Beſſungen,
24,25 Pkte. 100 m Rücken, Unterſtufe: 1. B. Langjahr. Darmſt. 75.
100 m Bruſt, Unterſtufe: 1. S. Baldauf, TV. Pfungſtadt; 2. M.
Barth, Reichsb. Darmſt. 50 m Bruſt, Jugend 1415 Jahre:
1. T. Lorenz, Darmſt. 46, 49,2 Sek.: 2. G. Böttiker, Darmſt. 46,
51,3 Sek.: 3. M. Riedinger, TV. Rüſſelsheim, 53,4 Sek.; 4. A.
Mößer, Tgd. Beſſungen, 55,1 Sek. 50 m Freiſtil, Jugend 1617
Jahre: 1. Th. Schäfer, D. 46, 50,2 Sek.; 2. A. Liebig, D. 46, 53,4
Sek. 3 mal 50 m Bruſt, Jugend 1617 Jahre: 1. Tgd. Sprend=
lingen
, 2:51.1 Min. 3 mal 50 m Bruſt, Jugend 1415 Jahre:
1. Darmſt. 46, 2:37,8 Min. 50 m Bruſt, Jugend 1617 Jahre:
1. G. Reinhard. TV. Pfungſtadt, 49,4 Sek. 2. Gr. Stroh, Tad.
Sprendlingen, 52 Sek. 2. M. Schwinn. Darmſt. 46. 52 Sek.;
3. K. Völz, Tgd, Beſſungen, 61 Sek. 50 m Bruſt für Schülerinnen:
1. M. Fürſtenfeld. D. 46, 51.2 Sek. 2. L. Keil, D. 46. 57 Sek.;
3. H. Janſen, TV. Jugenheim, 65,5 Sek.; 4. Fr. Franz, TV. Jugen=
heim
, 69,8 Sek.

[ ][  ]

Seite 8 Nr. 198

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 18.

Juli

Liebe allnet ein Fenster4

33)

Kriminalroman von Harold Eifberg.

(Nachdruck verboten.)

Sie drehte ſich verſtohlen nach der Auffahrt um, die ſie von
ihrem Tiſch aus überblicken konnte. Da war ja auch Theos kleiner
Wagen! Aber ſie durfte keine Zeit verlieren: ihr neuer Freund
hatte ihr bisher ja noch nicht verraten, aus welcher geheimnis=
vollen
Quelle ſein feiner Bruder Emil das viele Geld bezog.
Wie konnte ſie ihn nur darauf bringen?
Da ſah er plötzlich beſorgt auf die Uhr. Alma, ich möchte
wirklich nicht, daß Sie meinetwegen Ihre Stellung verlieren ...
Herr Ober, zahlen! Und Herr Doebler zahlte, wie es einem
Kavalier zukam. Kaum aber war der Ober außer Hörweite, als
er den Zettel beſah und nachrechnete. Auf ihren Teil kommen
neunzig Pfennig.
Sie holte umſtändlich eine Mark heraus und ſagte treuherzig:
Den Groſchen für das nächſte Mal."
Er nickte großmütig. Das Mädchen war ſchon richtig, beſagte
ſein Blick.
Plötzlich fühlte Antonia ſich von einem kräftigen Arm um=
fangen
, während eine Hand ihr Kinn faßte. Ehe ſie ſichs verſah,
hatte Bruno ſie feſt an ſich gezogen, und ohne daß ſie ſich wehren
konnte, fühlte ſie ein paar durſtige Lippen auf den ihren. Unwill=
kürlich
ſchloß ſie die Augen, und ein Schauer ging durch ihren
Körper. Wollte denn der Kuß gar nicht enden? Sie ſtemmte ſich
mit den Händen gegen ſeinen Körper, aber ihr Widerſtand fachte
Bruno Doebler noch mehr an, und ſie wurde geküßt, wie ſie in
ihrem Leben noch kein Mann zu küſſen gewagt hatte.
Völlig benommen und kleinlaut folgte ſie ihm aus dem Gar=
ten
. Er ſchwang ſich auf das Rad, ſah einen Augenblick über die
Schulter, ob ſie ſchon oben ſaß und ſtieß ab.
In ſauſendem Tempo fuhr er den ſteilen Berg hinauf und
dann über die Heerſtraße. Erſt an der Stelle, wo ſie ſich vor
einer Stunde getroffen hatten, wandte er den Kopf und fragte,
wo ſie abſteigen wollte. Sie zeigte auf die nächſte Querſtraße. Er
nickte und fuhr weiter, um gleich darauf anzuhalten, ſo daß ſie
abſpringen konnte.

Wann kann man dich anrufen? fragte er kurz.
Ach! ſie mußte ihn ja wiederſehen! Was ſie hatte er=
forſchen
wollen, das Wichtigſte war er ihr ſchuldig geblieben.
Sie würde ihn um Charlies willen wiederſehen müſſen. Am
beſten gegen fünf, erwiderte ſie zögernd.

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Na, denn auf Wiederſehen ſo lang! Und ſchon raſſelte
er davon.
Während Antonia langſam die wenigen Schritte nach der
väterlichen Villa zurücklegte, ſuchte ſie vergeblich, das ganze Er=
lebnis
ins Lächerliche zu ziehen und es auf das zurückzuführen,

was es in Wirklichkeit hatte ſein ſollen; die mehr oder 4.
geſchickte Arbeit einer Detektivin. Ihre Mutter hatte +
unrecht gehabt. Bei kühler Ueberlegung mußte ſie zugeb=
Eltern in den meiſten Fällen recht hatten! Natürlich ferd
die Routine. Sie war ſich ſo ſelbſtſicher vorgekommen, ſo
lich erhaben über den Gedanken, daß ſolch’ ein Burſche
haupt auch nur den geringſten Eindruck auf ſie machen
Ach, es war ekelhaft, es war gemein! Aber das ſchlimmfe
dieſer Ekel galt weniger dem Manne als ihr ſelbſt un
Schwäche.
Sie öffnete ganz leiſe die Haustür, in der Hoffnur //
Zimmer erreichen zu können, bevor ſie irgend jemand ſah
hatte plötzlich das dringende Verlangen, ihre Kleide,
Leibe zu reißen und ſich eiskalt abzubrauſen.
Auf dem Tiſch in der Halle lag eine Depeſche, adn
Antonia Hortig. Sie öffnete den Umſchlag und las;
knoll erſter weſtend ſchneider ſtop auftraggeber ur
ſohn ſeine kunden roiſon.
Wer war Knoll, wer war Roiſon? Herrgott, wo h
denn ihre Gedanken! Natürlich Leori u. Emerſon! Aber Euls
ihr Atem ſtockte Charles bei Knoll arbeiten ließ, deiſbe
hörte das Kleidungsſtück, von dem der Knopf ſtammu ſſe
Charles! Was hatte Charles in der Hofwohnung bei
Lehnert zu ſuchen gehabt?
XI.
Antonia ſah ſich hilflos in dem Lokal Zum brave
märker um. Eine ſchöne Sache hatte ſie ſich da eingh
Das war die Strafe für den Leichtſinn, unerfahren, wie
ſolchen Dingen war, ſich auf ein derartiges Unternehm g
gelaſſen zu haben. Aber Theo hatte darauf beſtanden,
geſtern abend vergnügt und ſtrahlender Laune in der E
ſchienen war.

Sie rief ſich den Verlauf des geſtrigen Abends noch
ins Gedächtnis zurück. Ihre Stimmung war infolge des
gramms aus London nicht ſonderlich gehoben. In Gegr
der Eltern wagte ſie kein Wort davon zu ſagen. Erſt
mit Theo allein im Garten war, zeigte ſie es ihm. Er war
los. Weißt du, das beſte wäre ſchon, ſagte er ſchließlich
ſchmeißen die ganze Sache hin und überlaſſen der Polä;
weitere Aufklärung!
(Fortfetzung folgt.)

Bis auf Weiteres:

Ein Tom-Hix-Tonfilm von allerhöchster Klasse:
Tom rechnet ab
Ungekünstelte Prärie-Romantik mit tollkühner, ver-
wegener
, waghalsiger Reitkunst vereinigt.
Dazu Joan Crawford in:
Irrwege des Lebens‟
Ein Film der Jugend von heute.
Beginn 3.30, letzte Vorstellung 8.20 Uhr-
Jugendliche haben zu dem Tom Mix-Film Zutritt.

Hente
4
u. folgende Tage:
Greta Garbo, die berühmteste Darstellerin der
Welt in ihrem künstlerisch besten Tonfilm:
VUONNE
(Der Herzensroman zweier Menschen)
Dazu Dick u. Dof, die beiden beliebt. Film-Komiker
in: HTinter Schloß und Riegel‟"
Ein lustige Komödie, in der Sie Tränen lachen.
Beginn 3.30 Uhr, letzte Vorstellung 8.20 Uhr.

Nur noch
.0
AAr beute und morgen
Die Sensation des Tages! Der Film für starke Nerven!
Frankenstein
Packend Aufregend Neuartig
Dazu: Mordprozeß Mary Dugan‟
ein deutscher Sprechfilm von atemberaub. Spannung.
Beginn 3.30 Uhr, letzte Vorstellung 8.20 Uhr.
Infolge des großen Andranges bitten wir die Nachmitt.-
Vorstellungen zu besuchen (V.10321

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Am Dienstag, 19. Juli 1932, nachm.
5 Uhr, finded im Odenwaldsaal des
Restaurants Goldene Krone‟, Darm-
stadt
, Schustergasse, ein kostenloser
Fachvortrag
über mod. Zuschnitt u. Verarbeitung
statt. Wir laden dazu hötlichst ein.
Auskunft erteilt Herr Innungs- Ober-
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G. W. Jaeger, Roßdork, Bahn-
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Geſchäftsnummer: M. 171/30,

Skrafſache

gegen den Kaufmann Ferdinam Aveiten 9
aus Darmſtadt wegen Beleidigtuzſſte Ausf

ines
Das Bezirksſchöffengericht in Zerfreie
ſtadt hat, am 21. November 19 Meichs
Recht erkannt:
um 9
Der Angeklagte Kaufmann Ferdl
ht weitere
Abt, geb. 9. Juni 1903 in Ober=Ran
wohnhaft in Darmſtadt, Darmſtrauſtiſche
ledig, wird wegen Beleidigung/ von all
185, 186. 200 St. G.B. zu eine (ehtes ſte
fängnisſtrafe von zwei Wochen Lu den bew
die Koſten des Verfahrens verurt geun
Dem beleidigten Herrn Miniſte
Innern wird das Recht zuerkann. Grund
entſcheidenden Teil des Urteils auuften geger
ſten des Angeklagten durch zweirrMſickol
Einrückung in folgende Blättex: 24,
ſtädter Zeitung, Darmſtädter Tag
Heſſiſcher Volksfreund innerhalb
Woche nach Rechtskraft des Urtei 1beſammlt
(n9 Miteres
kannt zu machen.
Die Richtigkeit der Abſchrifunlis Verb
Urteilsformel wird beglaubigt. 9, vem ſi
Urteil iſt vollſtreckbar in Verbiw lſeien An
mit dem Urteil vom 12. Mai 19-arten
Darmſtadt, den 9. Juli 1932. Me Veror
Der Urkundsbeamte Imlungen
der Geſchäftsſtelle des Heſſ. Amtsge /6 39
(Bezirksſchöffengericht).

Eine

Jugend=Kundgebung
zur
Reichstagswahl
findet
heute Montag, abends 8 Uhr
im Concordia=Saal, Waldſtraße 33, ſtatt.
Redner:
Fräulein Guſtel Schroeder, göln
Herr Landtagsabg. Hainſtadt.
Windhorſibund
Kath. Jugendbünde
und Zentrumspartei
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Skrafſache

19
gegen den Kaufmann, Ferdinandeſſei
in Darmſtadt wegen Beleidigung))
Die Große Strafkammer des
gerichts in Darmſtadt hat am 12.
1932 für Recht erkannt:
Die Berufung der Staatsanwalt-

gegen, das Urteil des Bezirksſchcr
gerichts vom 21. November 1930
auf Koſten der Staatskaſſe zurückgen
Auf die Berufung des Angellal=
wird
das angefochtene Urteil dahinr
geändert, daß der Angeklagte 5.
Vergehens der Beleidigung nach 88)
200 St. G.B. zu einer Geldſtrafe vo-
(zweihundert) Reichsmark, hilfsr
20 Tagen Gefängnis verurteilt iſt
Der Angeklagte hat die Koſten
Berufungs= und Reviſionsverfahrer
tragen, ſoweit ſie nicht der Staats=
zur
Laſt fallen.
Die vorſtehende Abſchrift der Uie=
formel
wird beglaubigt. Das U
iſt vollſtreckbar in Verbindung mit
Urteil vom 21. November 1930.

Darmſtadt, den 9. Juli 1932.
Der Urkundsbeamte

der Geſchäftsſtelle des Heſſ. Landger=
(Strafkammer).

Umzüge Ferntranspl
nach Frankfurt, offenbach, Gießen, Grüls
Heidelberg, Worms. Beiladung erwün
Umzüge werden prompt ausgeführt.
J. Herzog, Steinackerſtr. 18. Tel.*