Zmaligem Erſcheinen vom 1.
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richkelt für Aufnahme von Anzeigen an
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Hezieher nſcht zur Kürzung des
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Franffurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 197
Sonntag, den 17. Juli 1932.
195. Jahrgang
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n Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspig.
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Gewal, wſe Krſeg, Aufruhr Strelt uſw erſiſcht
ſede Verpſliſchlung auf Erfüllung der Anzelgen=
Leiſtung
aufträge u
n Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcht
Beſtreibung fäll ſed
Rabatt weg. Banſkonio Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
Vor dem Ausnahmezuſtand.
Aiff nach der Polizeigewalt. — Berreichlichung der Länderpolizei durch Nolverordnung?—Bereinigung
icher Machkmitkel des Staakes in einer Hand zur Bekämpfung des kommuniſtiſchen Bluk-Terrots.
I„üdichig ruft die Beamken aus dem Urlaub zurück.
Preußen
dien die Einſekung eines Reichskommiſſars.
ſon unſerer Berliner Schriftleitung.
der Samstagsſitzung des Reichskabinetts hat die Reiſe
ſadeck eine beſondere Rolle geſpielt. Es wird auch an
Stelle nicht mehr beſtritten, daß Herr von Papen
von Gayl den Reichspräſidenten auf
5eite haben. Es wird aber beſtritten, daß in der
zEaſſitzung bereits Beſchlüſſe gefaßt worden ſind.
Viel=
ſich das Kabinett in der nächſten Woche noch einmal
de nneren Lage befaſſen. Ob man aber dann ſchon
über=
lomnnen wird, von den gegebenen Vollmachten Gebrauch zu
Weicher ,läßt ſich im Augenblick noch nicht erkennen.
Fu Berliner politiſchen Kreiſen herrſcht allerdings eine
rmt mevöſe Stimmung. Schon am Samstag vormittag konnte
hömt zuieſach die Meinung hören, daß die Verhängung des Aus=
—motzſtandes und die Einſetzung eines Reichskommifſars in
ußiynur noch eine Frage von Stunden oder Tagen ſei, da
diü ſolitiſchen Gegenſätze immer mehr zuſpitzen.
E5dibt wohl heute kaum mehr eine Stadt, in der nicht
ſich enmal die Polizei die politiſchen Kampfhähne trennen
z. Ammt man die Wahlreden hinzu und vor allen Dingen
Bohungen der Nationalſozialiſten, jetzt
gaütig zum Selbſtſchutz überzugehen, dann
nicht beſtreiten laſſen, daß nicht mehr allzuviel Zeit
Regierungsmaßnahmen verloxen werden darf.
vie Vay Preußen her wird jetzt mit Hochdruck daran gearbeitet,
UDR RAüsregierung jeden Vorwand zum Eingreifen zu nehmen.
ſütkTävering hat jetzt auch die politiſchen Be=
Mt Ftau alſo die Oberpräſidenten, die Regierungspräſidenten,
mM Lunräte und die Polizeipräſidenten, ſoweit ſie beurlaubt
rewluf ihre Poſten zurückgerufen. Er will
da=
qu z1.0 Ausdruck bringen, daß die verantwortlichen Beamten
ihhm Platz ſind, und daß auch von dieſer Seite her dafür
ſtüukdes ſtragen iſt, daß jederzeit die verantwortlichen Beamten
nangendigen Entſcheidungen zur Eindämmung der
bürger=
ſchich gSöhlichen Zuſtände treffen können.
Hun Hirtſiefer, der zurzeit an Stelle des preußiſchen Miniſter=
„ſidemn Otto Braun die Geſchäfte der preußiſchen Regierung
nart, ſeht ſogar, daß die preußiſche Regierung niemals die
Ein=
mtung ines Reichskommiſſars zulaſſen werde.
Wedas geſchehen ſoll, hat Herr Hirtſiefer nicht geſagt.
Viel=
dch die preußiſche Regierung den Staatsgerichtshof anrufen
d. Ds wäre die einzige legale Möglichkeit gegen ein ſolches
Frgecg des Reiches, das nach der Reichsverfaſſung nur dann
en Kchskommiſſar in Preußen einſetzen könnte, wenn die
preu=
he hgierung ihre Geſchäfte nicht nach beſtem Wiſſen und Ge=
Zuſſenyſhren würde. Da dies aber bis jetzt der Fall iſt, wäre die
urnſſung des Reichskommiſſars ein ſehr
zwei=
inesiſiges Schwert.
Abör)er Reichskommiſſar iſt für die Reichsregierung im Augen=
Kank w geringerer Bedeutung als die Bekämpfung des
kommu=
ſiſchk; Blutterrors. Wenn es in den nächſten Tagen zu
Be=
heüſſen der Reichsregierung kommt, dann wird es ſich dabei nur
die Verhängung des Ausnahmezuſtandes, alſo die Vereini=
—g.) Machtmittel des Staates in einer Hand handeln. Im
ſichsraniſterium des Innern ſind bereits für dieſen Fall wenig=
M
s Vorbereitungen getroffen worden. Es bedarf nur noch
Der ſverordnung des Reichspräſidenten, durch die dem inneren
Hufrüühr ſchärfer zu Leib gegangen werden ſoll.
Schvere politiſche Zuſammenſtöße in Nordheim.
Sſtere politiſche Zuſammenſtöße ereigneten ſich in dem Städt=
Awheim an der holländiſchen Grenze. Als eine etwa 1500
ann farker Demonſtrationszug der Nationalſozialiſten in die
ihe )r vorwiegend von Kommuniſten bewohnten „Siedlung”,
m” urde er mit Schüſſen und Steinwürfen empfangen. Die
lmnziſten hatten das Straßenpflaſter aufgeriſſen und ſich
da=
aten ſrbarrikadiert. Die den Zug begleitende Polizeimannſhaft
Utes½ Ruhe wieder her, wobei von der Schußwaffe Gebrauch
maah verden mußte.
Politiſche Zuſammenſtöße in Wismai.
Be einem Ueberfall von Kommuniſten auf
Nationalſozia=
ten) Wismar wurden geſtern abend zwei Nationalſozialiſten
wexnd einer leicht verletzt. Bei einem weiteren Zuſammen=
P 1nde ein SA.=Mann in eine Schaufenſterſcheibe geworfen.
Polikiſche Ausſchreikungen in Görlih.
Heit
zu. Wudem Braunen Haus in Görlitz kam es am Freitag abend
ſchäyuren politiſchen Ausſchreitungen linksradikaler Elemente.
4s M Menge heraus fielen einige Schüſſe, auch wurde mit
Geinrn und Biergläſern geworfen, ſo daß die Polizei ſich ge=
Potign Ih. einige Schreckſchüſſe abzugeben und mit dem Gummi=
Apm die johlende Menge zu zerſtreuen. Dabei wurden
meh=
reidemonſtranten und zwei Polizeibeamte
eerIlſt. Zahlreiche Perſonen, die im Beſitze von Hieb= Stich=
19 Zußwaffen waren, wurden feſtgenommen. Um die
Mitter=
icht: nde war die Ruhe wieder hergeſtellt.
Gtwverosloſe Heifenl Poitzer anl.
Zwei Frauen erſchoſſen. — Zahlreiche Verlekke.
Langenſelbold, 16. Juli.
Im Anſchluß an eine aufgelöſte Verſammlung der
Erwerbs=
loſen in Langenſelbold bei Hanau kam es geſtern abend zu
ſchwe=
ren Ausſchreitungen, denen zwei Menſchenleben zum Opfer
gefal=
len ſind. Vor einiger Zeit war nach Langenſelbold ein
Schutz=
polizeikommando von fünf Mann gelegt worden, um die dortige
Landjägerei zu verſtärken, das zufällig aber geſtern abend nach
einem anderen Ort abkommandiert worden war. Als die
Erwerbs=
loſenverſammlung der Auflöſung verfiel, weil entgegen den
ver=
einbarten Richtlinien von dem von auswärts gekommenen
Refe=
renten politiſche Angelegenheiten berührt wurden, kam es zu
tät=
lichen Angriffen auf die vier anweſenden Polizeibeamten. Es
wurden Stulbeine und Biergläſer als Wurfgeſchoſſe benutzt. Die
Polizeibeamten erhielten Hieb= und Stichwunden. Die Angriffe
wurden begünſtigt durch die herrſchende Dunkelheit, da man die
Lichter im Saal ausgelöſcht hatte. Ein Polizeibeamter erhielt drei
Stiche in den Hinterkopf und in die Naſe, ein anderer
Polzei=
beamter drei Stiche in die Augengegend; ein dritter
Polizei=
beamter wurde ſo ſchwer verletzt, daß er fortgetragen werden
mußte. Nun machten die Polizeibeamten in der Notwehr von ihrer
Schußwaffe Gebrauch. Von den abgegebenen Schüſſen wurden die
verheiratete Tochter des kommuniſtiſchen Beigeordneten Dreßler,
Frau Halbſchmidt, und die 32jährige Frau des Arbeiters Heinrich
Eckert tödlich getroffen. Der 31jährige Arbeiter Leißner erhielt
einen Schuß in die Bauchgegend und mußte in ſchwerverletztem
Zuſtand in das Landeskrankenhaus Hanau gebracht werden.
Außerdem gab es noch eine Reihe leichtere Verletzungen, da viele
Verſammlungsteilnehmer, um aus dem Saale zu kommen, den
Weg durch die Fenſter nahmen.
Erwerbsloſen=Unruhen in Berlin.
Berlin, 16. Juli.
Zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Erwerbsloſen und
Polizei kam es am Freitag in dem Wohlfahrtsamt in der
Blu=
menſtraße. Als dort mehreren Erwerbsloſen gewiſſe
Forde=
rungen von den Wohlfahrtsbeamten abgelehnt werden mußten,
bemächtigte ſich der Menge der übrigen wartenden
Unterſtützungs=
empfänger eine ungeheure Erregung. Die Leute nahmen gegen
die Wohlfahrtsbeamten eine drohende Haltung ein und
began=
nen ſchließlich auch tätlich gegen das Perſonal vorzugehen. Die
vom Leiter herbeigerufene Polizei nahm drei der
Haupträdels=
führer feſt. Beim Abtransport der drei Leute ſammelten ſich
auf dem Hofe des Amtes wieder größere Menſchenmengen an, die
die Polizei laut beſchimpften. Zu gleicher Zeit wurden aus den
Fenſtern des Gebäudes Bretter und Steine und andere
Gegen=
ſtände auf die Beamten geſchleudert, die ſich ſchließlich gezwungen
ſahen, zu ihrer Abwehr vier Schreckſchüſſe abzugeben. Inzwiſchen
hatten die bedrängten Beamten Verſtärkung angefordert, die
dann unter Anwendung des Gummiknüppels das Wahlfahrtsamt
und die drei anliegenden Höfe räumten.
Zenkrums=Prokeſt bei Hindenburg
gegen Beſchimpfungen der katholiſchen Kitche.
Berlin, 15. Juli.
Die Deutſche Zentrumspartei hat an den Reichspräſidenten
nach Neudeck ein Telegramm geſandt, in dem ſie ſchärfſten
Proteſt gegen einen Artikel des nationalſozialiſtiſchen „Angriffs”
einlegt. Der „Angriff”, heißt es in dem Telegramm, hat
be=
richtet, daß ein katholiſcher Kaplan in Bernau ſich geweigerr
habe, einem katholiſchen SA.=Mann die kirchliche Beerdigung
zu gewähren, und forderte, daß man dem toten SA.=Mann noch
im Sarge das Braunhemd ausziehen ſolle. Dieſe Darſtellung
des Sachverhaltes widerſpricht der Wahrheit. Die Umkleidung
des Verſtorbenen iſt nicht gefordert worden. Der Kgplan hat
im übrigen bei der Verweigerung des kirchlichen Begräbniſſes
des SA.=Mannes in Uebereinſtimmung mit den Weiſungen
ſeiner biſchöflichen Behörde vollkommen korrekt gehandelt.
Dieſer Vorfall wird in ungerechtfertigter Weiſe mit
poli=
tiſchen Beweggründen in Verbindung gebracht. Das durch die
biſchöflichen Weiſungen vorgeſchriebene Verhalten des
katho=
liſchen Geiſtlichen wird als „eine derartige Verrohung der
Ge=
ſinnung, die man auf der ganzen Welt eben nur bei
Ver=
brechern, Mordbrennern, Bolfchewiſten, Mördern und
Zentrums=
leuten findet” hingeſtellt. Der „Angriff” fordert die ſofortige
Verhaftung des katholiſchen Kaplans und ſeine Beſtrafung
wegen eines Verbrechens gegen das deutſche Volk.
Gegen dieſe ungeheuerlichen Beſchimpfungen der katholiſchen
Kirche und ihrer Prieſter durch die Nationalſozialiſten erheben
wir allerſchärfften Proteſt. In der Beleidigung der
Zentrums=
partei erblicken wir eine Beleidigung auch Ihrer Perſon, da
Sie, hochverehrter Herr Reichspräſident, mit den Stimmen der
Zentrumspartei gewählt ſind. Sie fordert, daß dieſen
ver=
rohenden Auswüchſen und Methoden des Wahlkampfes ein Ende
geſetzt wird.
In einer Berliner Wahlverſammlung der Zentrumspartei
verwahrte ſich der Abg. Krone gleichfalls gegen die
Be=
hauptungen des „Angriff”. Wolle die nationalſozialiſtiſche
Partei, ſo führte der Redner u. a. aus, einen neuen
Kul=
turkampf, dann werde ſie die deutſchen und auch
die Berliner Katholiken gerüftet finden.
*Die Woche.
Wenige Tage nach der offiziellen Beendigung der Lauſanner
Konferenz haben die franzöſiſchen und engliſchen Staatsmänner
die Welt mit der Veröffentlichung eines Gentlemen’s Agreement
und eines Konſultativ=Paktes überraſcht. Dieſe in Ouchy zu
Stande gekommenen Vereinbarungen bedeuten unzweifelhaft eine
Senſation, und als eine Senſation hat ſie ja auch Herr Herriot
triumphierend dem franzöſiſchen Volke verkündet. Das
Gent=
lemen’s Agreement beſteht in der Hauptſache darin, daß man
den Lauſanner Vertrag nur ratifizieren will, nachdem die
kommenden Kriegsſchulden=Verhandlungen mit den Vereinigten
Staaten zu einem befriedigenden Abſchluß gekommen ſein
werden. Der Konſultativ=Pakt gipfelt darin, daß England
ſo=
wohl wie Frankreich ſich über die Behandlung weſentlicher
europäiſcher Fragen jeweils vorher verſtändigen wollen. Der
franzöſiſche Miniſterpräſident hat begeiſtert von einer neuen
Entente cordiale geſprochen. Und in der Tat erſcheint dieſe
Deutung keineswegs unberechtigt, wenn man ſich den Wortlaut
der beiden Abkommen anſieht. Aber ganz ſo einfach ſcheinen die
Dinge doch nicht zu liegen.
Das Gentlemen’s Agreement richtet ſich — wir haben in
Deutſchland gar keine Veranlaſſung, das irgendwie zu
ver=
klauſulieren — gegen die Vereinigten Staaten, die man
da=
mit unter Druck ſetzen will. Es heißt ja ſchließlich doch nichts
anderes: Wir in Europa haben nunmehr das Unſere getan,
wir haben dem amerikaniſchen Wunſch, zunächſt die
Reparations=
frage durch ein europäiſches Abkommen zu bereinigen, Rechnung
getragen, aber dieſes Abkommen kann nur dann Wirklichkeit
werden, wenn nunmehr die Amerikaner ihren engliſchen und
franzöſiſchen Schuldnern die Kriegsſchulden erlaſſen. Die
deutſche Außenpolitik und auch die deutſche Delegation in
Laufanne hat es ſtets auf das ſchärfſte abgelehnt, ſich in eine
Einheitsfront der europäiſchen Mächte gegen Amerika unter den
gegenwärtigen Verhältniſſen hineindrängen zu laſſen. Wir
hätten ſomit auch kaum Veranlaſſung, uns über dieſes
engliſch=
franzöſiſche Abkommen irgendwie aufzuregen, wenn nicht zwei
Dinge außerordentlich bedenklich ſtimmen müßten. Einmal iſt
der Schlußſatz des Abkommens zum mindeſten reichlich unklar,
der davon ſpricht, daß bei einer Nichtratifikation des Lauſanner
Abkommens gewiſſermaßen automatiſch die Lage vor dem
Hoover=Moratorium wiederhergeſtellt ſei, d. h. alſo nach
fran=
zöſiſcher Auffaſſung ohne Zweifel, daß damit der Youngplan
wiederauflebe, den man gerade zu Ouchy begraben hatte. Dem
ſteht allerdings das feierliche Wort des engliſchen
Premier=
miniſters entgegen, daß die Reparationen ein für alle Mal
er=
ledigt ſeien, und bei einer Wiederaufnahme der Verhändlungen
würde unſere Lage kaum ungünſtiger ſein, als wie zu Beginn
der Lauſanner Konferenz. Das Weſentliche dieſes ganzen
Gentlemen’s Agreement, insbeſondere mit Rückſicht auf den
Schlußpaſſus, iſt alfo, daß dem Ergebnis der
wochen=
langen Lauſanner Verhandlungen in aller
Form der Charakter des Endgültigen
genom=
men wird. Die zweite Peinlichkeit aber beſteht darin, daß
die diesbezüglichen franzöſiſch=engliſchen Verhandlungen
offen=
ſichtlich hinter dem Rücken der deutſchen
Delega=
tion geführt worden ſind, was nicht gerade ein günſtiges Licht
wirft auf — die Atmoſphäre, in der ſich die Verhandlungen
ab=
geſpielt haben.
Wichtiger als das Gentlemen’s Agreement iſt für uns der
Konſultativ=Pakt, den man uns ebenfalls erſt nachträglich zur
Kenntnis gebracht hat. Es iſt möglich, daß ſich Macdonalo
bei der Vereinbarung, keine politiſchen und wirtſchaftlichen
Schritte zu unternehmen, ohne ſich vorher mit den Franzoſen ins
Benehmen zu ſetzen, verhältnismäßig wenig gedacht hat, zumal
ja auch die anderen Mächte zum Eintritt in dieſen Vertrag
ein=
geladen werden ſollten. Mit dem Gedanken eines politiſchen
Burgfriedens hat er ſich ja ſchon befaßt, ehe er nach Lauſanne
fuhr, und er iſt offenbar froh geweſen, daß die Franzoſen
dar=
aufhin alle ihre politiſchen Forderungen unter den Tiſch fallen
ließen, mit denen ſie urſprünglich die Reparationslöſung
be=
laſten und unmöglich machen wollten. Wenn man die amtlichen
engliſchen Kommentare ließt, dann iſt der ganze Konſultativ=
Pakt nicht viel anderes als ein Rahmen, deſſen Inhalt erſt
aus=
gefüllt werden ſoll, für den vorläufig ſogar wahrſcheinlich nicht
einmal ein beſtimmtes politiſches oder wirtſchaftliches Programm
vereinbart iſt. Aber die franzöſiſche Lesart ſieht doch weſentlich
anders aus, und nicht ohne Grund hat man Herrn Herriot nach
ſeiner Rückkehr als Sieger begrüßt. Man hat in Paris das
Gefühl, durch das taktiſche Geſchick Herriots endlich aus der
peinlichen Iſolierung herausgekommen zu ſein, in die man ſeit
den Tagen Poincarés mehr und mehr hineingeraten war.
Und das erſcheint der franzöſiſchen Politik gerade mit Rückſicht
auf die ja doch noch immer tagende Abrüſtungskonferenz
mit vollem Recht außerordentlich wertvoll. Man verſteht jetzt
vielleicht beſſer den hartnäckigen Widerſtand, den Herriot jeder
politiſchen Konzeſſion Deutſchland gegenüber entgegengeſetzt hat.
Er brauchte mit dem Konſultativ=Pakt in der Taſche ſeiner
Meinung nach nicht mehr zu befürchten, daß ihn eine künftige
Entwicklung der Dinge etwa zu einem weitergehenden
Entgegen=
kommen zwingen könnte. Wir haben ſtets die Auffaſſung
vertreten, daß das deutſche Volk ſich insbeſondere bei der
Be=
urteilung ſeiner außenpolitiſchen Lage vor jeder Illuſion hüten
müſſe. Wir haben deswegen auch vor der Lauſanner Konferenz
vor allzu großen Hoffnungen gewarnt. Das tatſächliche Ergebnis
übertrifft aber in politiſcher Hinſicht — nicht ſo ſehr in
wirt=
ſchaftlicher, und auch das darf man natürlich nicht außer Acht
die ſchlimmſten Erwartungen. Bei aller
An=
laſſen
erkennung für die Mühe, die ſich die deutſchen Vertreter in
Lauſanne gegeben, bleibt doch der peinliche Eindruck, daß
Manches vielleicht hätte anders kommen können!
In einer Beziehung enthebt allerdings das engliſch
fran=
zöſiſche Agreement die Reichsregierung einer nicht geringen
Sorge. Nachdem die Verhandlungspartner erklärt haben, daß ſie
das Lauſanner Ergebnis erſt nach den Schuldenverhandlungen
mit den Vereinigten Staaten ratifizieren würden, d. h. alſo
früheſtens nach der im November ſtattfindenden
Präſidenten=
wahl, braucht ſich Herr von Papen vorerſt keine Sorgen darüber
zu machen, wie er für dieſes Lauſanner Abkommen im deutſchen
Reichstag eine Mehrheit findet.
Ueberhaupt iſt es ein nicht gerade erhebendes Schauſpiel,
daß die deutſchen Parteien, die am ſchärfſten die frühere Regie=
Seite 2 — Nr. 197
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 17. Juli
rung Brüning bekämpft haben und die der gegenwärtigen
Reichsregierung zum mindeſten doch geiſtig ziemlich nahe
ver=
wandt ſind jetzt dieſe aus Gründen der Wahlpropaganda in der
Oeffentlichkeit ſchärfer bekämpfen, als es dem deutſchen Anſehen
nach außen hin zuträglich iſt. Jetzt zeigt es ſich, wie Recht doch
alle diejenigen hatten, die ſeinerzeit die Regierung Papen deswegen
abgelehnt haben, weil ihre perſonelle Zuſammenſetzung nicht die
dringend erforderliche parteipolitiſche Klarheit ſchuf. Dem, der
die deutſche Preſſe aller Richtungen während der letzten Zeit
verfolgt hat, drängt ſich doch unbedingt die eine Frage auf:
Wer ſteht denn nun eigentlich hinter der derzeitigen
Reichs=
regierung? Das aber iſt, ganz abgeſehen von allen
inner=
politiſchen Erwägungen, auch mit Rückſicht auf unſere
Außen=
politik, recht bedenklich, und wenn wir recht unterrichtet ſind,
ſo haben deratige Erwägungen die Stellung der deutſchen
Delegation in Lauſanne nicht gerade verbeſſert.
Unterdeſſen ſind wir allmählich in einen Wahlkampf geraten,
der von allen Seiten mit allen Mitteln hemmungsloſer
Dema=
gogie geführt wird. Mord und Totſchlag ſind die
Beweis=
mittel dieſer „geiſtigen” Auseinanderſetzung, und wie wir in
abſehbarer Zeit über dieſe bodenloſe Verhetzung aller gegen alle
wieder hinwegkommen ſollen, weiß kein Menſch. Und was
wird das Ergebnis dieſes Wahlkampfes ſein? Wenn wir nicht
noch vorher eine Kataſtrophe erleben, wenn am 31. Juli wieder
einmal zum Reichstag gewählt wird, werden die Dinge letzten
Endes gerade ſo liegen wie bisher, wird das Stärke=Verhältnis
der verſchiedenen Gruppen zueinander ſich kaum ändern und
wir werden vor den gleichen Fragen ſtehen, wie ſchon dieſe
ganzen letzten zwei Jahre, nur mit dem einen Unterſchied, daß
ſich die einzelnen Gruppen nicht mehr in politiſcher
Gegner=
ſchaft, ſondern in tödlicher Feindſchaft gegenüberſtehen, die
eine reibungsloſe Zuſammenarbeit im Intereſſe der Nation
kaum noch möglich erſcheinen läßt. Kühle ſachliche Erwägungen
ſtehen niedrig im Kurs. Das demagogiſche Schlagwort beherrſcht
Volksverſammlung und Straße, und es hat faſt den Anſchein, als
ob das deutſche Volk nicht eher wieder zur Vernunft kommen
M.
wollte, als bis es zu ſpät iſt.
Vom Tage.
Das Reichskabinett hat beſchloſſen, dem Reichspräſidenten eine
Verordnung über die Ausdehnung der Oſthilfemaßnahmen auf die
öſtlichen Gebiete Bayerns in Vorſchlag zu bringen.
Mit den bis zum 15. Juli 1932 neu bewilligten
Kleinſiedler=
ſtellen iſt deren Geſamtzahl nunmehr auf 17933 Stellen in 223
Gemeinden geſtiegen. Die Geſamtzahl der bewilligten
Kleingarten=
ſtellen beträgt rund 51 000 in 285 Gemeinden.
Die Bundesführer des Stahlhelms weiſen in einer
Verlaut=
barung darauf hin, daß Wahlpflicht Vaterlandspflicht ſei. Jeder
Stahlhelmkamerad ſoll eine Liſte der nationalen Bewegung
wäh=
len. Um Splitterungen zu vermeiden, wird die Wahl der NSDAP.
oder der DNVP. empfohlen.
Die DNVP. hat mit der Landvolkpartei ein Abkommen
ge=
troffen wonach die Reſtſtimmen der Landvolkpartei auf die
Reichsliſte der DNVP. geſetzt werden.
Am Dienstag, 19. Juli, 19 Uhr, ſpricht der
Reichsgeneral=
ſekretär der Deutſchen Zentrumspartei, Dr. Vockel, M. d. R., im
Rundfunk über das Thema „Des deutſchen Volkes Kampf um ſeine
nationale Freiheit‟. Die Rede wird über den Sender der
Ber=
liner Funkſtunde verbreitet und von der Deutſchen Welle über=
Die Studentenwache am Gefallenendenkmal der Berliner
Univerſität wurde geſtern abend eingezogen. Die Wache haben
nun Beamte der Univerſität übernommen.
Die blutigen Vorfälle in Ohlau werden, nicht im
Schnell=
gerichtsverfahren, ſondern im ordentlichen Gerichtsverfahren vor
der Großen Strafkammer in Brieg zur Aburteilung kommen. In
dieſem Prozeß dürften ſich 30 bis 35 Perſonen zu verantworten
haben.
Die Regierungskommiſſion des Saargebiets beabſichtigt, ab
1. Auguſt eine Reihe von Kürzungen der Beamtengehälter
vor=
zunehmen. Weiter bereitet die Regierungskommiſſion eine
Ver=
ordnung vor, die Vorſchriften über Zinsfuß, Kündigungen und
Zahlungsfriſten für Aufwertungshypotheken enthalten ſoll.
Der Generalrat der belgiſchen ſozialiſtiſchen Partei und der
Vollzugsausſchuß der Gewerkſchaften haben in ihrer gemeinſamen
Sitzung am Samstag nachmittag beſchloſſen, die Arbeiter des
ganzen Landes ſowie aller Induſtrien aufzufordern, die Arbeit
am kommenden Montag wieder aufzunehmen. Damit dürfte der
Streik in Belgien ſein Ende finden.
Zum engliſchen Unterrichtsminiſter an Stelle des
verſtorbe=
nen Sir Donald Maclaen wurde der frühere Vizekönig von
In=
dien, Lord Irwin. ernannt.
Die Beſprechung de Valeras mit Macdonald zur Beilegung
des engliſch=iriſchen Konfliktes iſt völlig ergebnislos verlaufen.
Ueber die ſtrittigen Punkte konnte keine Einigung erzielt werden.
Der engliſch=iriſche Zollkrieg hat zu einer beinahe vollkommenen
Einſtellung des Warenverkehrs von Irland nach England geführt.
Die franzöſiſche Kammer hat mit 381 gegen 30 Stimmen den
Geſetzentwurf zur Erhöhung der bisherigen Höchſtgrenze für
aus=
zugebende Schatzbonds in Höhe von fünf auf ſieben Milliarden
angenommen, ebenſo die von der Regierung beantragte Auflegung
einer Anleihe für Algerien in Höhe von drei Milliarden Fr.
Der Freiwillige Arbeitsdienſt
Gemeinnühige und zuſäßliche Arbeiken zum Nuhen der Geſamkheit. — Keine Beeinkrächtigung des
Arbeitsmarkkes. — Körperliche und geiſtig-ſikkliche Erküchligung der Jugend im Rahmen des Arbeitsdie
Die neue Verordnung.
Berlin, 16. Juli.
In einer Verordnung vom heutigen Tage hat die
Reichs=
regierung den Freiwilligen Arbeitsdienſt neu geordnet. Den
Gegen=
ſtand und Zweck bezeichnet die Verordnung mit den Worten:
„Der Freiwillige Arbeitsdienſt gibt den jungen Deutſchen
die Gelegenheit, zum Nutzen der Geſamtheit in gemeinſamem
Dienſte freiwillig ernſte Arbeit zu leiſten und ſich zugleich
körperlich und geiſtig=ſittlich zu ertüchtigen.”
Nach dem Inhalt der Verordnung müſſen die Arbeiten des
Freiwilligen Arbeitsdienſtes gemeinnützig und zuſätzlich ſein; ſie
dürfen nicht zu einer Verringerung der Arbeitsgelegenheiten auf
dem freien Arbeitsmarkt führen. Träger der Arbeiten ſind öffent=
Der politische Jeil
des „Darmſtädter Tagblatt” — „Heſſiſche Neueſte
Nach=
richten” unterrichtet ſeine Leſer auf das ſchnellſte und
zuverläſſigſte über alle politiſchen Ereigniſſe im Reich
und in der ganzen Welt. Das Blatt dient
kei=
ner Partei. Wir laſſen uns bei der Beurteilung
der geſamten Innen= und Außenpolitik nur von der
ſtaatserhaltenden Idee und den ſtaats= und
wirtſchafts=
politiſchen Notwendigkeiten leiten. Wir ſind objektiv
eingeſtellt und halten in keiner Beziehung mit der
Kri=
tik zurück, wo ſie notwendig, iſt. Dienſt an Staat
und Volk iſt unſer oberſter Grundſatz.
Das Blatt verfügt über einen ausgezeichneten
Nach=
richtendienſt. Unſere Berliner Redaktion übermittelt
raſch und zuverläſſig die beſten Informationen aus der
Reichshauptſtadt. In allen größeren Städten des
Deut=
ſchen Reiches haben wir eigene Mitarbeiter. Ein Netz
von Auslandskorreſpondenten erſtreckt ſich über die
Hauptſtädte der ganzen Welt. Führende Parlamentarier
und Staatsmänner von Ruf kommen in unſeren Spalten
zum Wort. Darum iſt das Blatt viel begehrt, und ſein
politiſcher Teil iſt die beſte Informationsquelle.
liche Körperſchaften oder ſonſtige Vereinigungen, die gemeinnützige
Zwecke verfolgen. Dieſen wird es auch obliegen, für das
Vorhan=
denſein von geigneten Arbeiten zu ſorgen.
Als Träger des Dienſtes kommen neben den Trägern der
Ar=
beit die Vereinigungen in Betracht, die ſich in beſonderem Maße
für die Betreuung der Arbeitsdienſtwilligen eignen.
Die Arbeitsdienſtwilligen genießen die Vorteile der
Sozial=
verſicherung und des Arbeitsſchutzes. In erſter Linie ſollen
junge Deutſche unter 25 Jahren bedacht werden, und zwar
von dieſen wieder beſonders Arbeitsloſe, die aus öffentlichen
Mitteln unterſtützt werden. Daneben kommen aber auch
Nichtarbeitnehmer in Betracht.
Um eine möglichſt einfache und ſparſame Durchführung des
Freiwilligen Arbeitsdienſtes ſicherzuſtellen, werden die für dieſen
Zweck bereitſtehenden Reichsmittel und Mittel der Reichsanſtalt
für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung einheitlich
zuſammengefaßt und verwaltet.
Um die einheitliche Leitung zu gewährleiſten, wird die
Reichs=
regierung einen Reichskommiſſar, der dem Reichsarbeitsminiſter
unterſteht, ernennen. Der Reichskommiſſar wird von
Bezirkskom=
miſſaren unterſtützt. Als Reichskommiſſar iſt der Präſident der
Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung
Dr. Syrup in Ausſicht genommen. Ein neuer Behördenapparat
wird nicht geſchaffen. Vielmehr ſtehen die Einrichtungen der
Reichsanſtalt zur Verfügung. Das Nähere wird durch eine
Aus=
führungsverordnung des Reichsarbeitsminiſters geregelt, die in
Kürze erſcheint.
Reichsregierung kündigk Ausbau des Arbeitsdie
unker Berückſichkigung der kommenden
Erfahrungen an.
Mit der Verordnung verbindet die Reichsregierung Oeiſes
gende Erklärung:
Die Reichsregierung hat in der Verordnung vom 16.
dem Freiwilligen Arbeitsdienſt eine neue Verfaſſung g
Sie behält ſich vor, dieſe entwicklungsfähige und förderun
dige Einrichtung unter Berückſichtigung der kommenden Hſe.
rungen weiter auszubauen. Der Reichskommiſſar wird
tragt, über ſeine Erfahrungen zu berichten und ein Gut
über die notwendigen Vorausſetzungen und die zweckmäßige
einer Arbeitsdienſtpflicht zu erſtatten. Das Gutachten wäe
Oeffentlichkeit zur Beurteilung zugehen.
Mit
zanß
Der Reichsarbeitsminiſter über den Freiwillis
Arbeitsdienſt.
ihre
In der Rundfunkſtunde der Reichsregierung ſprach am
alen
tag abend über alle deutſchen Sender Reichsarbeitsminiſt-”/e, gonl
Schäffer zur neuen Verordnung, über den Freiwilligen A=Ne,n zu
dienſt.
iſem
Der Miniſter wies darauf hin, daß der Freiwillige A.,
janmet
dienſt als ſolcher nicht neu ſei. Den Anfang bildeten die
beitslager von Studenten, Arbeitern und Ba
M
Heute iſt der Freiwillige Arbeitsdienſt eine ſoziale BewYyſerbund=
Nach der Zweckbeſtimmung werden für den Freiwilligen AMeen Mä
dienſt im Sinne der Verordnung nur ſolche
Arbeitswerke=
kannt, die das Merkmal der Gemeinnützigkeit an ſich tragen
Als Beiſpiele für gemeinnützige und zuſätzliche Arbeiten
hervorgehoben: Die Anlage und Verbeſſerung von Dorfſ4ye? Ne
mit
Feld= und Waldwegen, die Ausrichtung kleiner Flußläufe, OFſud Gen
feſtigung und der Schutz der Ufer von Bächen und Flüſſen, Oi
ſcher Ve
winnung und Verbeſſerung von Boden durch Kultivierun mit al
Moor und Heide für den Acker= und Gartenbau, durch Zuſch=ilitär
von Sümpfen und Altwäſſern, durch Aufforſtung von Oebü;
reien, ferner die Abräumungsarbeiten zur Erſchließung von —Ynz un
brüchen, Kies= und Sandgruben, die Planierung und 2u
ſond
machung von Siedlungsgelände und ähnliches.
unferer
Notſtandsarbeiten als ſolche ſind im allgemeinen nicht CN
Rit. Di
ſtand des Freiwilligen Arbeitsdienſtes, insbeſondere nicht de- Zwiſun
von Land= und Waſſerſtraßen, die Errichtung von Stauwerks,/ gonferen
Eindeichung, Ent= und Bewäſſerungen im großen Umfang mi aber
wird nicht leicht ſein, überall die rechte Grenze zu finden Anerke
ändert aber nichts daran, daß dem Freiwilligen Arbeitsſſta gbzue
natürliche Grenzen gezogen ſind.
Franzo
Der Arbeitsdienſt iſt freiwilliger Dienſt. Die Ver=ſtund wird
nung übt keinen Zwang aus. Schon deshalb nicht yßerriot u
für die augenublicklichen Möglichkeiten und Bedürfniſſe die ſ Grund
willigkeit völlig ausreicht. Es wird nicht einmal leicht ſein Honsführe
Anwärter unterzubringen.
mdergeſetz
Der Eintritt in den freiwilligen Dienſt begründet kein Atzue Schl
oder Arbeitsverhältnis im Sinne der geſetzlichen Vorſchriften unſer
finden daher die Beſtimmungen über den Arbeitsvertrag, d Die
beitsverfaſſung, über den Betriebsrat uſw. keine Anwendunn/at, daß
Freiwillige Arbeitsdienſt iſt vielmehr eine ſelbſtgewählte Getzſgeno
ſchaft. Die Arbeitsdienſtgemeinſchaft gibt Reiſlondern
insbeſondere den Anſpruch auf Unterhalt. zufinden
begründet aber auch Verbindlichkeiten, in htion he
ſondere die Pflicht der ſelbſtloſen Einordmſhen, den
Für die Förderung des Freiwilligen Arbeitsdienſtes ſtelle=Amtſender
Reich und die Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung bi. )0, iſt m
im ganzen rund 55 Millionen bereit. Von der Reichsanſtaluyſtet,
insbeſondere erwartet, daß ſie mindeſtens die Mittel freigill.
ſie durch den Freiwilligen Arbeitsdienſt an Unterſtützungsleſt
gen in der Arbeitsloſenverſicherung erſpart. Die Mitte.
Reiches und der Reichsanſtalt werden einheitlich zuſammen.Wt
Ergeb=
de Vö
und verwertet.
Ich bin mir bewußt, ſchloß der Miniſter ſeine Ausführrußid geführ
daß man mit dem Arbeitsdienſt allein das deutſche Schickſaulff Leſterr
meiſtern kann. Die Führer der Wirtſchaft und des Staates —
auch weiterhin auf Mittel und Wege ſinnen, dem wirtſchaf4” von
Niedergang ein Ende zu machen und den Wiederaufſtieg vorWlin
reiten. Die deutſche Reichsregierung glaubt an die Zukunf 40ß ſie
Volk und Wirtſchaft. Sie hofft, neues Leben für Volk und Aoem ſie
ſchaft zu gewinnen.
* Gedanken über das Helfen.
Von Wilhelm Michel.
Einmal hatte ich mit einem Millionär Mitleid. Der Mann
bekam täglich einen Stoß Bettelbriefe. Das hatte im Laufe der
Jahre ſein Verhältnis zu den Mitmenſchen ſchlimm verſchoben.
Vielleicht war er früher ein harmloſer, hilfsbereiter Menſch
ge=
ſeſen. Als ich ihn kennen lernte, war es ſchon um ihn geſchehen.
Der Mann ſagte eines Tages zu mir, über ein Häufchen von
Bettelbriefen hinweg: „Ich will nicht helfen. Ich will lieber
meiner Geliebten für einen Hunderter Veilchen kaufen, als
irgendwo für zehn Mark Schickſal oder rettender Engel
ſpie=
len. Das kommt mir nicht zu.” Er ſah nicht ſchön aus, als er
das ſagte. Er biß die Kinnladen zuſammen und runzelte die
Brauen.
An dieſes Wort dachte ich oft. Häufig geſchah das im Sinn
voller Zuſtimmung. Wie ſteht es denn um das, was man
ge=
meinhin „Helfen” nennt? Man ſpringt plötzlich aus ſeinem Leben
heraus und in ein anderes hinüber. Man durchkreuzt ſeine
Eigengeſetzlichkeit. Man ſchiebt es aus ſeiner Bahn, man filzt
einen Fremdkörper, ſei es Geld, ſei es „guter Rat”, in dieſes
andere Leben hinein, mit dem Erfolg, daß es ſo krank bleibt
wie vorher.
Denn Hilfe ſollte Heilung ſein,
die ein erkranktes, abhängig gewordenes Leben wieder
vollkom=
men auf eigene Füße ſtellt. Der Bettler bettelt mich zwar bloß
um einige Pfennige an. Aber was er braucht, iſt in
Wirklich=
keit Heilung ſeines ganzen verſchobenen Daſeins. Sonſt kehrt
der Zwang, um Pfennige zu betteln, am nächſten Tag wieder.
Ein anderer will nur einen guten Rat von mir. Aber was er
braucht, iſt ein Umlenken jener Tendenzen in ihm, die ihn in die
Ratbedürftigkeit geſtürzt haben. Es ſind doch faſt immer Dauer=
Urſachen, die ein Leben verderben, nicht abgezirkelte
Unglücks=
fälle. Es gibt eine
ernſte Problematik des Helfens.
Woher ſoll ich z. B. wiſſen, ob ſich mein „guter Rat” organiſch
in das fremde Leben einbaut? Vieles Gute und Bekömmliche
läßt ſich raten, aber nicht jedes iſt jedem gut. Gedeiht z. B. mein
eigenes Leben gut in der Einſamkeit, wer ſagt mir, ob der vor
mir Stehende nicht gerade am gegenwärtigen Punkt ſeiner Bahn
die vielfältige Berührung mit den Menſchen braucht?
Wer gibt mir weiterhin Gewähr, ob ich nicht durch meine
Hilfe gerade das Schlimme, Törichte, Schädliche am andern unter=
ſtützte? Not, in die einer gerät, kann der wichtige, belehrende
Widerſtand ſein, den das Schickſal ſelbſt ihm zugedacht hat,
da=
mit er weiterkomme. Prelle ich ihn nicht geradezu um einen
Teil ſeiner „Erfahrungen”, indem ich ihm beiſpringe? „Das
kommt mir nicht zu”, ſagte jener arme reiche Mann. Ja, in
der Tat, ich maße mir etwas an, indem ich helfe. Wenn Nietzſche
ausruft: „Wo geſchahen größere Torheiten als bei den
Mitleidi=
gen?” ſo ſagt er das mit dem Blick auf das große, objektive
Weltgeſchehen, in dem der Menſch, dem ich helfe, als Ganzes
ver=
worfen ſein kann, ein überlebtes, untergangswürdiges Geſchöpf.
Wer hat jenen Gedanken „Was fällt, das ſoll man auch noch
ſtoßen” nicht ſchon gedacht?
Eine unbequeme Frage ſchiebt ſich ein: Wenn ich
das Dilettantiſche deſſen, was man gemeinhin „Helfen” nennt,
ſo klar einſehe, warum helfe ich dem Hilfeſuchenden dann nicht
ernſtlich zu jener gründlichen Geſundung ſeines Lebens, die ich
als das wahre Ziel des Helfens erkannt habe?
Darauf gibt es nur die beſchämende Antwort: Der Weg iſt
mir zu weit. Dieſe Hilfe würde mein ganzes Leben verſchlingen.
Ich müßte mich völlig in ſie hingeben. Und das gerade will ich
nicht. Ich begreife mit einemmal, daß das Almoſen, das ich
gebe, eine für mich wohltätige Abkürzung iſt. Es iſt ein
Loskauf von der Verpflichtung zur wahren Hilfe.
Warum ſetzt mich jeder Bettler in Verlegenheit, einerlei, ob ich
ihn beſchenke oder nicht? Weil er mir zu fühlen gibt: Dieſer
Menſch braucht Heilung ſeines ganzen Lebens; aber Leben kann
nur durch Leben geheilt werden; er beanſprucht alſo den vollen
Einſatz meiner Mittel und meines Daſeins; dazu bin ich nicht
bereit; ich verſage mich ihm und kaufe mich von ſeinem Anſpruch,
den ich ſelbſt anerkenne, durch das Almoſen los. Ein ſchlechter,
ein elender Handel, den ich in aller Oeffentlichkeit vornehmen
muß und der mich daher in der ſchrecklichſten Weiſe bloßſtellt.
Nicht nur mich, ſondern auch ihn. Er ſelbſt bietet mir ja
in ſeiner Torheit dieſen Handel an. Er zeigt ſeine
Hilfsbedürf=
tigkeit, indem er ſich an den Weg ſetzt und bettelt. Aber er zeigt
zugleich, daß er nicht wirklich geholfen haben will. Oder
minde=
ſtens, daß auch er über die Etappe „Almoſen” nicht hinausſieht.
Er will in ſeinem kranken Leben bleiben. Er verlangt „
Unter=
ſtützung”, aber nur für das Träge, vielleicht ſogar für das
Zyniſche und Dumme in ſeiner Exiſtenz, nicht für wirklichen
Ge=
ſundungswillen. Er verſchachert an mich etwas, ich verſchachere
an, ihn etwas, beide Male dasſelbe: das gemeinſame Menſchentum.
Es iſt hier nicht von der unperſönlichen Hilfe die
Rede, wie ſie ſich etwa in der modernen öffentlichen
Wohlfahrts=
pflege darſtellt. Sie verſucht, das Helfen jenen größeren,
geſchwun=
generen Weg zu führen, wo es mehr wird als Almoſen. Es iſt
an bez
hier nur vom Eintreten des einzelnen, privaten Menſchen +
Helferſituation die Rede, alſo von jener Lage, die ſich für — En
täglich wiederholt und die überall da gegeben iſt, wo ich.
angemutet fühle, mich um fremde Not, um geiſtige oder mate‟
Hilfsbedürftigkeit zu kümmern. Dieſe Lage iſt es, die die
würdigkeit des Helfens vor mich als den im Augenblick
redeten hinſtellt und mir die Zweifel aufdrängt, von dene!
ſe ſellte
ſprochen wurde.
.
Aber am Ende aller Zweifel tritt ein neuer Ged 7
Mvi=
ein.
Es kommt mir nicht zu, in einem fremden Leben, nochl S0
auf vermutlich dilettantiſche Weiſe, Schickſal zu ſpielen, ſagt
(0N
vom Helfen abgeſchreckter Gewährsmann. Das klingt in
in
trotzigen Beſcheidenheit nicht ſchlecht. Aber iſt es wirklic
ſcheidenheit, was daraus ſpricht? Verrät der Sprecher nicht-
mehr die grenzenloſe Unbeſcheidenheit, für ſich etwas Beſſer”9
beanſpruchen als das „dilettantiſche” Handeln aus undure
De
gen Gefühlsantrieben? Dieſer Beſcheidene will mehr ſein 2—5 Senat
Toren, die aus Mitleid ſpenden. Er will zwar nicht Se
ſpielen, aber
er will Schickſalsgedanken denken.
R
170
Ich hier in der Fülle, der andere dort im Mangel, den
das hat das Schickſal ſo gewollt. Indem er beſcheiden gen.
dieſe Trennung der Loſe anzuerkennen, iſt er ſo verweger
ſchulterklopfend hinter das „Schickſal” zu ſtellen und den ſch
Geiſt zu ſpielen, der deſſen Gedanken zu ſeinen eigenen
Es wäre viel beſcheidener, ließe er ſich durch Mitfühlen
bringen, dieſes Schickſal zu „ſtören”.
Denn das Mitgefühl mit dem Nebenmenſchen iſt uns
teilt als unſer Teil am Weltlauf. Nicht, indem wir die
ten Fügungen des Geſchicks laufen laſſen, ſondern indem E
ſie einbrechen, wenn fremde Not unſer Herz erreicht, ſinO
demütig. Alles andere, möge es ſich vermummen, wie es
iſt Auflehnung.
In dem einen Punkte hat mein reicher Mann recht:
Hilfe geſchieht mit dem Anſpruch, Schickſal zu ſpielen, iſt de
ſinnung falſch. Das kommt in der Tat keinem Menſchen zu.
wenn Hilfe geſchieht in dem einfachen Gedanken, daß ich ar
teilig und ohne jeden Anſpruch tue, wozu ich gerufen bil!
Vertrauen, daß
der große Rufende allein es iſt,
der mich richtig einſetzt — da iſt ſie in Ordnung. Da iſt ſie
Fälſchung des Geſchehens, ſondern der einzige Weg zu ſeine
füllung. Auf Nietzſches Frage: „Wo geſchahen größere Toik!
als bei den Mitleidigen?” kann eine Antwort gegeben we
Sie lautet: Bei den Hartherzigen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 197 — Seite 3
Muirg, 17. Juli 1932
*
ii Bemtaianeg Sielchvercangung.
ſickiger franzöſiſcher Widerftand in Genf. — Frankreich will Deukſchland die Gleichberechkigung nicht
ugeſtehen. — Deutſchland droht mit Einſtellung ſeiner Mikarbeit an der Abrüſtungskonferenz
bei Nichkerfüllung ſeiner Forderungen.
entſcheidenden Kämpfen in Genſ.
Genf, 16. Juli.
vertraulichen Verhandlungen zwiſchen den
Abordnungs=
der Abrüſtungskonferenz werden mit Nachdruck fort=
Herriot und Paul Boncourt treffen am Montag in
Macdonald wird Mitte nächſter Woche erwartet. In
imzkreiſen verſtärkt ſich der Eindruck, daß ſchwere Kämpfe
edmſſen. Die Frage der Gleichberechtigung
uichlands auf der Abrüſtungskonferenz
2 eit
tetzt in den Mittelpunkt der Entſcheidung.
beckm
unzöſiſcher Seite beſteht die Tendenz, erſt am Schluß der
ſachten Ffſmnz die Gleichberechtigungsfrage in negativem Sinne zu
Heſen. Dagegen werden auf deutſcher Seite
fol=
m Forderungen geſtellt werden:
z weitere Mitarbeit Deutſchlands an der Abrüſtungs=
Heint
fze hängt von der Feſtſtellung der deutſchen
Gleichberech=
nug tb. Falls dieſe in dem gegenwärtigen Abſchnitt der
fmmz nicht mehr möglich iſt, muß die Abrüſtungskonferenz
rach gEuchrach ihrem Wiederzuſammentritt die
Gleichberechtigungs=
eitsni ſenn allen anderen Fragen entſcheiden. Eine friſtloſe
Ver=
illigen ſpugder Konferenz kann auf deutſcher Seite unter keinen
uen zugelaſſen werden. Die Abrüſtungskonferenz muß
villigk ſpdieſem Jahr an einem, bereits jetzt feſtzuſetzenden
Zeit=
ſſammentreten. Aus einer Verweigerung der deutſchen
deten
und gſchibrechtigung kann Deutſchland nur die unvermeidliche
jale ggogrug eines Bruches der internationalen Verpflichtungen
illigen12üerbundsvertrages und des Verſailler Vertrages durch
eitswgudren Mächte und damit eine Befreiung von den ihm auf=
Bindungen ziehen.
ſich ti
Arde
as Reichskabinett hat ſich am Samstag u. a. auch
7 O0
ßläu elxen mit dem Abrüſtungsproblem beſchäftigt. Zwiſchen
Flüſſr äiſt nd Genf findet ein ununterbrochener telegraphiſcher und
ltivohlu ſcher Verkehr ſtatt. In Genfwillman
Deutſch=
durch 3u W nit aller Gewalt die Gleichberechtigung
mlitäriſchem Gebiet vorenthalten. Ja es
ztu ſch ſogar die Tendenz bemerkbar, nicht nur eine
ßungW
ms unbefriedigende Schlußformel
aus=
zen, ſondern auch darauf zu verzichten, daß die
Ab=
nen vruenferenz wieder zu einem beſtimmten Zeitpunkt
zu=
mnmitt. Die Reichsregierung hat der deutſchen Delegation
Fenc Mueiſung erteilt, unter allen Umſtänden dafür zu ſorgen,
duie Konferenz noch in dieſem Herbſt wieder zuſammentritt,
Aichgenig, aber keinen Zollbreit, von unſerer Forderung
zu
hilnerkennung der deutſchen
Gleichberech=
en Au
abzugehen.
29/Franzoſen haben ſich bisher ſehr hartnäckig gezeigt. Ihr
die
ind wird ſich in der nächſten Woche weiter verſteifen,
halb uim grriot und Paul Boncour wieder in Genf ſind. Wir
ffniſſe wban Grund zu der Annahme zu haben, daß der deutſche
leicht egerwnsführer bereits den übrigen Regierungsvertretern
eiſtadergeſetzt hat, daß wir nicht nur gegen eine uns
unbe=
dei wwitede Schlußreſolution Einſpruch erheben ſondern über=
Vorſupt anſere weitere Mitwirk ung einſtellen
vertm den Dieſe Drohung hat bis jetzt jedenfalls
eit egit, daß man ſich nicht kurzerhand auf den
pähligliſchen oder tſchechiſchen Vorſchlag geeinigt
gibt!, ſundern ſich weiter bemüht, eine neue
For=
terhall ᛋufinden. Obwohl in Genf eine äußerſt ernſte
iten ſtunion herrſcht, hat die Reichsregierung davon Abſtand
ingommn, den Reichskanzler oder den Reichsaußenminiſter nach
inſtes uf uentſenden. Der deutſche Vertreter, Botſchafter
ſcherun)ocn iſt mit weitgehenden Vollmachten
aus=
mt ofet. Er wird allein die Verhandlungen fortführen.
ttel fuf
ung
Deukſchland und Oeſterreich.
zuſ
Du Ergebnis der Abſtimmung über die an Oeſterreich zu
ällurnde Völkerbundsanleihe hat zu Angriffen auf die Reichs=
Aumerun geführt, und zwar nicht nur in Deutſchland, ſondern
nOeſterreich. Die Reichsregierung zieht ſich darauf zu=
A
ſie mit der Stimmenthaltung gegen die Bedingung der
eiſte wonach Oeſterreich mindeſtens zwanzig Jahre lang vom
De chläy an das Deutſche Reich Abſtand nehmen ſoll, proteſtieren
bice ltes ſaß ſie ſich aber erſt zur Enthaltung gezwungen geſehen
die 3” nudem ſie von der Wiener Regierung gebeten worden ſei,
Volt P.
„3lleman Miß Earhart den falſchen Orden verlieh.
die ſich Dr Enthuſiasmus um Miß Earhart, die Dame, die allein
iſt. w Ozn bezwang, hat ſich allmählich etwas gelegt. Jetzt aber
ſeoderft. un bei der Regierung in Waſhington feſt, daß
W Earhart zwar ehrte und auszeichnete, daß man ihr aber
genſ dek erſten großen Aufregung einen ganz falſchen
verlieh.
von Seſollte als der weibliche Lindbergh den gleichen
Verdienſt=
eng kommen, den man ſeinerzeit auch Lindbergh gegeben
er ſte. Nit viel Beifall und lautem Getöſe hatte man Miß
Ear=
en Saal geführt, wo ſich ſonſt nur die Kongreßmitglieder
eben, des hweren Beſchäftigung des Regierens gar nicht genug tun
jelen ſei Und dort übergab man ihr ein Etui mit einer Medaille
ind igs e in dieſem Wirrwarr niemand genau betrachtete
hat ein Regierungsbeamter, der zufällig die Medaille
underung übergeben bekam, zu ſeinem Schrecken bemerkt,
chet 3 ma Miß Earhart die Medaille für beſondere Verdienſte gab,
wie geplant war, das Fliegerkreuz für beſondere
ehr ſ”t Ta Senator, der Miß Earhart die Auszeichnung gab, ſagte,
erch auf ſeinen Sekretär verlaſſen habe, dieſer beteuert, ſo
de =adie Auszeichnung von einem Diener bekommen, der
ſei=
ſeistwieder verſichert, die Ordensabteilung habe dieſes Etui
ſer Münze geſchickt.
Amand will daran ſchuld geweſen ſein. Jetzt wird man aber
nge allg wenig Aufhebens von der ganzen Sache machen. Ein
heide hr =Snatoren werden mit dem richtigen Orden zu Miß Earhart
V hen lit einer ſanften Entſchuldigung wird man ihr den einen
und dem bnehmen und ihr dafür einen anderen geben. Und im
eigllrig=edürfte man verſichern, daß es ſehr gut gemeint war und
Eid gar in dem Sinne, wie der neue, der richtige große
De As beſagt.
iſt die andere Senſation um Miß Earhart!
* Kriſtallwaſſer unker Paris?
Was Pater Mermet entdeckt haben will.
E früher in Paris Waſſer aus der Leitung trank, der
er=
ank Awenn er nicht in ſeinem ſonſtigen Leben Schuhnägel oder
jeleh, der u verdauen verſtand, an Cholera oder Typhus. In den
genſthl ſtaluants ſtand die Karaffe mit dem abgekochten Waſſer, in
dah /s i ein Stückchen Eis hineinwarf, um nicht gar zu laues
aſſßnrinken zu müſſen. Es wird ſogar behauptet, dieſes ſchlechte
aſſen dieſes gefährliche Waſſer habe den Franzoſen dazu
ge=
acht. Vein zu trinken oder Bier, viel mehr Bier, als man es ſich
DOnchland träumen läßt.
bete iſt es etwas beſſer geworden mit dem Waſſer, d. h. man
ſtilliet es beſſer und weiß heute zu verhindern, daß ganze Rat=
*
Mas Glas des Durſtigen ſpringen. Aber ſonſt — iſt es
den=
ch. inmervoll und ſchwer für den Waſſerdirektor von Paris:
ihren Widerſtand aufzugeben. Sie wollte eine Einſtimmigkeit
des Rates verhindern und damit Oeſterreich vor den entehrenden
Bedingungen bewahren
Oeſterreich bindet ſich alſo von neuem. Es verzichtet zwanzig
Jahre lang auf den Anſchluß und muß ſich eine
Völkerbundskon=
trolle gefallen laſſen. Dieſe Bedingungen ſind natürlich nur
unter franzöſiſchem Druck zuſtandegekommen, weil die Franzoſen
die Hauptgeldgeber ſind. Die Reichsregierung hat ſich aber
ent=
ſchloſſen, den Oeſterreichern trotzdem einen Kredit einzuräumen,
weil der Anleihebetrag bei weitem nicht ausreicht. Die 300
Millionen Schilling ſind auch nur dazu da, um die eingefrorenen
kurzfriſtigen Kredite aufzutauen. Der Schlußpunkt iſt natürlich
unter den Anleihevertrag noch nicht geſetzt. Es hängt jetzt alles
von der Haltung des öſterreichiſchen Parlaments ab, das zu
ent=
ſcheiden haben wird, ob es ſich dem Druck der Franzoſen fügen
will oder ob es den ganzen Vertrag als unvereinbar mit der
Ehre Oeſterreichs ablehnen will.
* Lauſanne und wafhingkon.
„Fraukreichs Rechnung ohne den Wirk gemacht.”
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 16. Juli.
Das engliſch=franzöſiſche Abkommen, ebenſo wie das
Gent=
lemen Agreement haben ſich bis jetzt auf eine ſehr eigenartige
Weiſe ausgewirkt. Die konfuſe Art, wie ſie von den
ver=
ſchiedenen Seiten kommentiert wurden, ebenſo wie der Umſtand,
daß ihre Bedeutung von der Preſſe maßlos übertrieben wurde,
hat bereits zu einer Reihe von Mißverſtändniſſen geführt.
Man hat in Lauſanne verſucht, die Frage der interalliierten
Schulden zu löſen, das heißt die Rechnung ohne den Wirt zu
machen. Das hat die Ergebniſſe von Lauſanne in einem
keines=
wegs günſtigen Sinne beeinflußt. Doch ſcheint das nicht allein
das einzige Reſultat dieſer falſchen Einſtellung zu ſein. Die
Publizierung des „accord de confiance” und des Gentlemen
Agreements haben vollkommene Verſtimmung der Waſhingtoner
Kreife zur unmittelbaren Folge gehabt. Die Amerikaner haben
ihre Unzufriedenheit auf eine Weiſe zum Ausdruck gebracht —
man denke nur an den Brief des Präſidenten Hoover an den
Senator Borah — die an Deutlichkeit wirklich nichts zu wünſchen
übrig ließ. Es blieb nichts anderes übrig, als Waſhington zu
beruhigen. London ging darin weiter, als es Paris angenehm
war, und die haſtigen Verhandlungen, die in dieſer Frage
zwiſchen England und Frankreich geführt wurden, ſollen
an=
geblich weniger von dem Geiſte der Entente Cordiale beſeelt
ſein als manche Erklärungen . . .
Tatſache bleibt, daß die franzöſiſche und engliſche Auffaſſung
über die Interpretierung des engliſch franzöſiſchen Abkommens
einander diametral entgegengeſetzt ſind. Als von engliſcher
Seite erklärt wurde — man war dazu gezwungen — daß dieſes
Abkommen ſich keineswegs gegen Amerika richte und nur für
Europa beſtimmt ſei, hat ſich ſchon Frankreichs Intereſſe an der
ganzen Sache ſtark vermindert. Und was die rein europäiſchen
Angelegenheiten betrifft, ſo hat Frankreich ſehr wenig Intereſſe
daran, ein Forum zu ſchaffen, wo man die europäiſchen Fragen
ohne das Mittun ſeiner kleinen Verbündeten diskutiert. Im
übrigen iſt das Abkommen auf eine ſo unſichere Art verfaßt,
daß es Frankreich für die Zukunft ſehr wenig bindet. Man
ſoll ſich nicht durch die praeziſen Abmachungen, die es enthält,
irreleiten laſſen. So bedeutet zum Beiſpiel der vierte Punkt,
der einer handelspolitiſchen Friedenserklärung gleichkommt, nur
die Wiederholung einer Einigung zwiſchen Laval und dem
engliſchen Botſchafter Lord Tyrrel, aus der ſeinerzeit — als ſie
noch aktuell war — gar kein ſo großes Aufheben gemacht wurde.
Die Bedeutung des Gentlemen Agreements iſt von dem
Augenblick an in Frage geſtellt, wo man nicht wagt es als
Preſſion gegen Amerika zu benutzen. Das Gentlemen Agreement
ſollte ſich ſowohl auf Deutſchland wie auf Amerika beziehen.
Auf Deutſchland nur dem Scheine nach; denn man verzichtere
auf die Reparationen nicht deswegen, weil man mit einer
Anullierung der interalliierten Schulden rechnete, ſondern weil
eben von Deutſchland keine Zahlungen mehr zu erhalten waren.
Auf Amerika aber ſoll damit kein Druck ausgeübt werden. Soll
oder kann . . Es fragt ſich nur, ob es nicht beſſer geweſen
wäre, die öffentliche Meinung Amerikas nicht noch mehr zu
verſtimmen.
Vor allem, wenn der Sommer heiß über Paris liegt und die
Seine knapp und knapper wird in ihrem Waſſer.
Man wird verſtehen, daß deshalb die Kunde, unter Paris
fließe ein großer Strom ſchönſten Waſſers rieſenhaftes Aufſehen
erregt hat. Mit einem Schlag ſoll es möglich ſein, von den teuren
und verſchrobenen Waſſerwerksmaſchinen unabhängig zu ſein. Das
Waſſer ſei blitzſauber, komme direkt vom Montblanc und fließe
nur knappe 500 Meter tief. Was bedeutet das ſchon gegenüber
dem Jammer um das Seinewaſſer und den Krankheiten, die
all=
jährlich trotz allem auf das Waſſer zurückgeführt werden?
Alles ſehr ſchön. Nur eine Frage iſt noch zu ſtellen. Wer hat
denn dieſe Prophezeiungen getroffen, daß man Waſſer unter Paris
finden werde? Pater Mermet ein guter Prieſter, aber ein noch
beſſerer Rutengänger. Die Wünſchelrute in ſeiner Hand iſt ein
Inſtrument, das bis jetzt keine Fehlanſage brachte.
Man ſchätzt und verehrt ihn in ſeinen Kreiſen. Die
Wiſſen=
ſchaftler ſind ja ein wenig ſkeptiſch, wenn ſie von Wünſchelruten
hören und den Beweis nicht vor ſich ſehen. Pater Mermet iſt ſo.
gar noch weiter gegangen, er verſichert, daß neben dem Waſſer
auch noch eine Gasquelle ſei, ausgezeichnetes Erdgas, das ſich
vor=
teilhaft für die Beleuchtung und den Betrieb von Maſchinen eigne.
Auf 600 oder 700 Jahre hinaus genug Gas für Paris und ſeine
Umgebung!
Fünfhundert Meter tief. Man ſucht nur noch einen
Geld=
mann, der die Bohrungen bis 500 Meter Tiefe bezahlt. 4 conto
nachher würden die Pariſer es ſchon bezahlen, vorerſt ſcheint
ihnen das Riſiko zu groß.
Orpheum.
„Das ſpricht Bände!”
Eine Lexikon=Revue in 22 Bänden.
Texte von Marcellus Schiffer, Friedrich Holländer
Muſik: Rudolf Nelſon.
Die geſtrige Gaſtſpielpremiere Rudolf Nelſon wurde von
den Darmſtädter Freunden der leichtgeſchürzten Muſe als Ereignis
gewürdigt. Und in der Tat: Dieſe Nelſon=Revue, die auf
ſchrei=
ende, phantaſiebeſchwingte Aufmachung, die ſogar auf ein Orcheſter
verzichtet, ſie iſt in ihrer Art einzig. Für die Aufmachung bietet
ſie Kunſt, wenn auch mit der Einſchränkung, daß es ſich bei dieſer
Kunſt ſelbſtredend um ein Spezialgebiet handelt, das am beſten
mit „Schlager”=Kunſt bezeichnet wird. Und für das ausfallende
Orcheſter bietet ſie wirklich Hervorragendes in dem ungemein
routinierten Zuſammenſpiel auf zwei Flügeln, in dem
Ru=
dolf Nelſon und Dr. Rudolf Sachs ganz einzigartig ſind
Dieſe beiden Künſtler beſtreiten ſo die geſamte Begleitung zu
Ge=
ſang und Tanz und Melodram, und ſie füllen auch Pauſen.
Deren es allerdings ſehr wenige gibt in der Nelſen=Revue
denn es geht hier „wie am Schnürchen”. Schlager folgt auf
Schlager! —
Die deutſche Skudenkenſchaft.
Von Heinz Hackert — Rhenaniae,
1. Vorſitzender der Darmſtädter Studentenſchaft.
(Wir kommen der Bitte der Darmſtädter
Studentenſchaft um Veröffentlichung der
nachſtehenden Ausführungen um ſo lieber
nach, als wir vor einigen Monaten über
Differenzen in der deutſchen Studentenſchaft.
berichtet hatten, die damals mit Fragen
der Parteipolitik in Zuſammenhang
ge=
bracht wurden. Das Programm und der
bisherige Verlauf des Könisberger
Stu=
dentages, ebenſo wie die nachſtehenden
Aus=
führungen zeigen, daß die deutſche
Stu=
dentenſchaft gewillt iſt, ſich auf ihre
eigent=
lichen Aufgaben zu beſchränken. Wir
be=
grüßen das aufs wärmſte, da es niemals
im nationalen Intereſſe liegen kann, wenn
die Geſamtvertretung der deutſchen
Stu=
dentenſchaft als ſolche in den unerfreulichen
Pacteikampf der Gegenwart hineingezogen
wird und dadurch die Stoßkraft für ihre
eigentlichen bedeutſamen Aufgaben
ver=
liert.
Die Schriftleitung.)
Zurzeit findet in Königsberg der 15. Deutſche Studententag
ſtatt. Gleichzeitig iſt er verbunden mit einer Oſtlandkundgebung
der Deutſchen Studentenſchaft, die damit ihren Willen für Volk
und Vaterland zu arbeiten und ihre Verbundenheit mit der
Deut=
ſchen Oſtmark kund tun will.
Der Kampf um nationale Güter, deutſches Weſen und deutſche
Kultur iſt heute mehr denn je entbrannt. Es iſt Pflicht jedes
Studenten, in dieſem Kampfe mitzuhelfen. Im Folgenden ſei in
kurzen Zügen auf das Weſen und die Arbeit der deutſchen
Stu=
dentenſchaft eingegangen.
Um den Aufgaben der jungen Akademikerſchaft gerecht zu
werden, gründeten die aus dem Kriege heimgekehrten Studenten
die Deutſche Studentenſchaft, beſtehnd aus den örtlichen
Studen=
tenſchaften aller deutſchen Hochſchulen und den deutſchen
Studen=
tenvereinigungen fremder Hochſchulen. Sie wollten als
vater=
ländiſche Gemeinſchaft mitarbeiten an dem Wiederaufbau des
Deutſchen Reiches, das durch Krieg und Revolution ins Wanken
geraten war. Die Deutſche Studentenſchaft entſtand aus dem Geiſt
des Frontkämpfertums, der den Eigennutz dem Wohle der Nation
unterſtellt und unbedingtes Einſetzen mit Leib und Leben für
ſein Vaterland fordert.
Im Jahre 1919 traten zum erſten Male die Ausſchüſſe der
Studentenſchaften der deutſchen Hochſchulen zuſammen um den
Grundſtein für die heutige Studentenſchaft zu legen. Dieſer
Zu=
ſammenſchluß war dringend nötig, da unſer Vaterland nach dem
Weltkrieg und den Erſchütterungen der Revolution durch das
Eindringen weſensfremder Kulturformen gefährdet war.
Aller=
dings gab erſt der Würzburger Studententag 1923 der Deutſchen
Studentenſchaft eine Verfaſſung, die in ihrem grundſätzlichen
Auf=
bau in folgenden Stücken feſtgelegt iſt:
Stück 1: Die Deutſche Studentenſchaft beſteht aus den
Studen=
tenſchaften deutſcher Hochſchulen des deutſchen
Sprach=
gebietes.
Stück 2: Die Mitgliedſchaft muß allen reichsdeutſchen
voll=
immatrikulierten Studenten und ſolchen deutſcher
Ab=
ſtimmung und Sprache gewährt werden. Die zur
Ver=
tretung berufenen Organe ſollen aus allgemeiner,
gleicher und geheimer Verhältniswahl hervorgehen.
Stück 3: Die Deutſche Studentenſchaft hat das Ziel, an den
Aufgaben der Hochſchulen gegenüber dem deutſchen
Volke mitzuarbeiten. Die Einzelſtudentenſchaften
be=
ſtimmen in dieſem Sinne ihre Arbeitsgebiete
ſelb=
ſtändig.
Auf dieſer Grundlage baut ſich die Deutſche Studentenſchaft
auf. Bald nach der Gründung ergaben ſich Schwierigkeiten mit
dem Preußiſchen Kultusminiſterium, infolge deren der preußiſche
Kultusminiſter, Dr. Becker, den Studentenſchaften in Preußen die
ſtaatliche Anerkennung entzog. Der Grund war die Weigerung
der Einzelſtudentenſchaften, ihre großdeutſche Einſtellung
aufzu=
geben und die Ablehnung der Forderung, alle in Oeſterreich voll
immatrikulierten Studenten, ungeachtet ihrer Nationalität, mit
in die Deutſche Studentenſchaft hineinzunehmen. Mit der
Ent=
ziehung der ſtaatlichen Anerkennung fiel auch die zwangsmäßige
Erhebung der Deutſchen Studenten=Beiträge ſeitens der
Hochſchul=
kaſſen, und die preußiſchen Studentenſchaften ſind ſeit dieſer Zeit
auf freiwillige Beiträge der Studenten angewieſen. Es iſt zu
hoffen, daß in Preußen die Studentenſchaften bald wieder
ſtaat=
lich anerkannt werden, und ihre Arbeit damit auf eine breitere
Baſis geſtellt wird.
Die Studentenſchaften ſind heute mehr und mehr
Kampf=
organiſationen für eine ſelbſtbewußte Nation und einen ſozialen
Staat geworden. Sie vertreten die Intereſſen der Studenten,
be=
ſonders gegenüber den Behörden. Es iſt und bleibt aber die
Hauptaufgabe des Vorſtandes der Deutſchen Studentenſchaft die
Was ſie bringt, die Nelſon=Revue? Geſang und Tanz,
Hu=
mor in Wort und Lied, Zeitſatire in Vortrag und Bilddarſtellung,
kurz alles, was eine „Revue” eben bieten muß. Und das an
dieſer
Stelle ſo oft lobend Anerkennung fand, daß wir uns
wei=
teres ſicher erſparen können.
Das aber ſein konſtatiert: Es ſind hervorragende Künſtler am
Werk. Von den beiden ganz einzigartigen charmant= pikanten
Grete Weiſer und Fritzi Schadl (Halali in Berlin=W.!!!)
und der entzückenden graziös=anmutigen Tänzerin Val Mabee
über die derb=komiſche Vortragskünſtlerin Käthe Erholz und
den drei in ihrer Art glänzenden Humoriſten, Vortragskünſtlern
und Schauſpielern W. Prager, H. K. Horſten, Walter Groß
und Rudi Kainz bis weiter zur mondainen Diſeuſe und
Sän=
gerin Lotte Devis und den ſtimm= und tanzbegabten Nelſon
Girls! Alles hat Niveau, Klaſſe, Format!
Deutſche Skaaisbürgerkunde.”
Ein Buch zum Selbſtunterricht und Lehrgebrauch in den Schulen.
Dr. rer, pol. Philipp Hamberger hat dieſe deutſche
Staats=
bürgerkunde herausgegeben, die in erſter Linie zu
Unterrichts=
zwecken und Schulen und beſonders für die theoretiſche Schupo=
Ausbildung beſtimmt iſt. Ein Repetitorium der
Staatsbürger=
kunde mit 500 Prüfungsfragen iſt dem Buch als Eingang
bei=
gegeben.
Wie Dr. Hamberger in dem Vorwort ſagt, hat er den Stoff
bearbeitet, der in der Hauptſache Gegenſtand des Unterrichts in
der Staatsbürgerkunde iſt. Der erſte Teil behandelt die
Kern=
punkte der allgemeinen Staatslehre (des allgemeinen
Staats=
rechts) Es war Beſtreben des Verfaſſers, die wichtigſten
Grund=
begriffe ſo leicht verſtändlich wie möglich, unter Ausſchaltung der
für den Laien überflüſſigen Theorien, zu erläutern. Man darf
zugeſtehen, daß dem Autor das weitgehend gelungen iſt.
In
dem zweiten Teil iſt die ſtaatsrechtlich=geſchichtliche Entwicklung
des Deutſchen Reiches geſchildert. Die allgemeine Geſchichte iſt
ſo weit berückſichtigt, als zum Verſtändnis der ſtaatsrechtlichen
Entwicklung des Reiches notwendig erſcheint. Dieſer Teil wurde
eingefügt, um Gegenwart und Vergangenheit in Verbindung zu
bringen und um zu zeigen, wie das Weſen des deutſchen Staates
mit der Entwicklung des deutſchen Volkes wechſelt.
Der dritte, der Hauptteil, umfaßt das geltende
Reichsſtaats=
recht, das ſich auf die Verfaſſung des Deutſchen Reiches vom 11.
Auguſt 1919 gründet. Daneben ſind die wichtigſten Geſetze behandelt.
Auch in dieſem Teil iſt es dem Autor gelungen, den Stoff
überſicht=
lich geordnet gemeinverſtändlich darzuſtellen. Es war ſein Beſtreben,
was anzuerkennen iſt, ſich jeder parteipolitiſchen Färbung und
Be=
einfluſſung zu enthalten. Politiſche Stellungnahme iſt
vermie=
den
Das Buch ſoll beſonders Beamten bei der Vorbereitung
auf Prüfungen dienen und Studenten der Rechts= und
Staats=
wiſſenſchaft eine Grundlage für die ſtaatsrechtlichen
Einführungs=
vorleſungen geben.
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Sonntag, 17. Juli
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 4 — Nr. 197
vaterländiſchen Intereſſen der akademiſchen Jugend im Staat zu
vertreten.
Die Deutſche Studentenſchaft hat völlige Selbſtverwaltung.
Sie ſieht darin ein Mittel, die jungen Akademiker zu
ſelbſtän=
digen und charakterfeſten Menſchen zu erzielen. Die Deutſche
Stu=
dentenſchaft iſt unterteilt in 10 Kreiſe. Darmſtadt gehört mit
Karlsruhe, Stuttgart, Tübingen, Hohenheim, Mamnheim,
Heidel=
berg und Gießen zum Kreis VT der Deutſchen Studentenſchaft.
Die Kreisleiter der 10 Kreiſe bilden zuſammen mit den 3
Ael=
teſten den Hauptausſchuß der Deutſchen Studentenſchaft. Die
Führung der Deutſchen Studentenſchaft liegt in den Händen des
Vorſtandes, der jedes Jahr auf einem ordentlichen Studententag
gewählt wird. Ihm ſteht alle Vollzugsgewalt zu. Die
Einzel=
ſtudentenſchaften ſind vollkommen ſelbſtändige Organe. Sie
ent=
ſenden ungefähr zweimal im Semeſter ihre Vertreter zu den
Kreistagen, auf denen Stellung zu allen Fragen genommen
wird, die die Studentenſchaften bewegen. Die Kreisleiter
ver=
treten im Hauptausſchuß ihre Kreiſe gegenüber dem Vorſtand.
Als beſondere Aufgabe hat ſich die Deutſche Studentenſchaft
die Förderung des Wehrgedankens geſtellt. Sie ſieht hierin das
Vermächtnis ihrer vor Langemarck gefallenen Kommilitonen. Die
Einzelſtudentenſchaften bemühen ſich heute nach Kräften
Wehr=
lager, Kurſe und andere Einrichtungen zu ſchaffen, um den
Stu=
denten die Möglichkeit zu geben, ſich eine weitgehende theoretiſche
und praktiſche Ausbildung in allen Wehrgebieten anzueignen,
insbeſondere, durch Gasſchutzkurſe, Einrichtung
wehrwiſſenſchaft=
licher Vorträge und Lehrſtühle in Gemeinſchaft mit den
Dozen=
ten. Leider ſind uns hier noch manche Feſſeln durch das
Verſail=
ler Diktat auferlegt, das uns eine freie Betätigung in
Wehr=
angelegenheiten verbietet. Die deutſchen Studenten verbinden
mit ihrem ſelbſtverſtändlichen Proteſt gegen dieſen
Friedensver=
trag die Erkenntnis, daß ein kampffähiges und bereites Volk
nicht das Objekt von Machtgelüſten fremder Völker ſein darf.
Neben der Verbreitung des Wehrgedankens widmet ſich die
Deutſche Studentenſchaft beſonders der Pflege der pflichtmäßigen
Leibesübungen. Das Amt für Leibesübungen der Deutſchen
Stu=
dentenſchaft ſorgt für eine einheitliche körperliche Ausbildung der
Studierenden. Es fördert den ſtudentiſchen Sport und vertritt
ſeine Belange im internationalen Sportleben. Kulturelle und
politiſche Schulung der Studenten zu pflegen, iſt Aufgabe des
Amtes für politiſche Bildung. Hierzu veranſtaltet es
Schulungs=
tagungen, vermittelt Vorträge uſw. Doch nicht nur
tagespoli=
tiſche Fragen werden von ihm behandelt. Auch die Fragen des
Geiſtes= und Kulturlebens gehören mit zu ſeinem weſentlichſten
Aufgabenkreis. Eng mit dem Amt für politiſche Bildung arbeitet
das Grenzlandamt zuſammen, das ſich mit dem Grenz= und
Aus=
landsdeutſchtum befaßt. Es betreut ferner die
Patenſchaftsge=
biete, die von den einzelnen Studentenſchaften übernommen
wor=
den ſind. Aus den Mitteln der Patenſchaften werden würdige
Neuheit!
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auslandsdeutſche Kommilitonen unterſtützt, denn eine der
vor=
nehmſten Aufgaben der Deutſchen Studentenſchaft iſt die
Stär=
kung des Deutſchtums im Ausland. Hierzu wird auch die
Ge=
fallenen=Gedenkſtiftung verwandt, aus deren Mitteln deutſche
Studenten im Ausland ſtudieren, um deutſches Weſen in fremde
Studentenſchaften zu tragen und ſo für das Deutſchtum zu werben.
Alle Fragen der Hochſchulreform, des ſozialſtudentiſchen= und
Wirtſchaftslebens, werden in beſonderen Ausſchüſſen behandelt
Mit den Fragen des Studiums beſchäftigen ſich die Fachgruppen.
Dieſe halten jährlich zweimal Tagungen ab, auf denen in regen
Gedankenaustauſch zwiſchen Dozentenſchaft und Studentenſchaft
alle Fragen der Studiengeſtaltung, der Ausbildungsmöglichkeit
uſw. bearbeitet werden. Als neueſtes Arbeitsgebiet behandeln
ſie die Fragen des Arbeitsdienſtes, und haben hier durch
Veran=
ſtaltung von Arbeitslagern, ſchon beachtliche Erfolge errungen.
Hier werden von Arbeitern, Bauern und Studenten gemeinſam
Werte geſchaffen und Kräfte ausgenützt, die ſonſt brach lägen. Die
Deutſche Studentenſchaft betrachtet es mit als eine ihrer
Haupt=
aufgaben, hier durch Vorträge und dergleichen für die
Weiter=
bildung der jugendlichen Arbeitsloſen zu ſorgen, damit ſie für die
Aufgaben der Zukunft geſchult werden.
Bemerkenswert iſt das Verkehrszentralamt der Deutſchen
Studentenſchaft, das ſeinen Sitz hier in Darmſtadt hat. Es berät
die Studentenſchaft in allen Verkehrsangelegenheiten gegenüber
der Reichsbahn, Lufthanſa und anderen Verkehrsunternehmungen
Es vermittelt den Studierenden Kenntniſſe über das moderne
Verkehrsleben und hat zu dieſem Zweck bereits eine Anzahl
ver=
kehrswiſſenſchaftlicher Werke herausgegeben.
So zeigt die Deutſche Studentenſchaft, daß ſie gewillt iſt, in
ſachlicher Arbeit und mit freudigem Willen ihre Kräfte für den
Wiederaufbau unſeres Vaterlandes einzuſetzen und dafür zu
ſor=
gen, daß es ſeine innere und äußere Freiheit wieder erringen
möge.
Deutſcher Skndenkenkag fordert Abban des
Wekt=
kampfweſens und Pflege des Gemeinſchaftsſinnes.
Königsberg, 16. Juli.
Der 15. Deutſche Studententag, der hier vom 14. bis
20. Juli tagt und deſſen Höhepunkt eine große
Oſtpreußenkund=
gebung am Tannenberg=Nationaldenkmal am Sonntag ſein wird,
tagte am Freitag in ſeinen Ausſchüſſen, in denen der Aelteſte
der Deutſchen Studenſchaft in ſeinem Bericht feſtſtellte, daß alle
Studentenſchaften bis auf die der Univerſität
Münſter auf dem Königsberger Studententag
vertreten ſeien. Allerdings hätten die Studentenſchaften der
Univerſitäten Hamburg, Breslau und Frankfurt a. M. wegen
Nichterfüllung der Beitragspflicht kein Stimmrecht.
In einer Entſchließung befaßt ſich der Studentag m
Problem der ſtudentiſchen Leibesübunge
ſtellt feſt, daß man bei der Ausübung leider den falſcher
der meiſten Turn= und Sportverbände beſchritten habe.
den einſeitigen Leiſtungsſport und den
triebenen Rekordgedanken ſei den Le (ye
übungen ihre erzieheriſche und national
ſtimmung verloren gegangen. Der Abbau des
kampfweſens ſei unbedingt erforderlich. Man müſſe vor
die Uebungen pflegen, die den Gemeinſchaftsſinn zu
berufen ſeien. Von allen Studentenſchaften müſſe
Arbeit und Erfaſſung möglichſt aller Studierenden
e=
werden.
Im Ausſchuß für Wirtſchafts= und ſoziale ſtudg
Arbeit bekannte man ſich einmütig zu dem Gedanken
deutſchen Arbeitsdienſtes als Dienſt der Jugend an Vo
Staat und empfahl bis zur Einführung der Arb
dienſtpflicht den Regierungen, nur ſolche Abitu
ten zum Studium an den Hochſchulen zuzule
die vorher ein Jahr im Arbeitsdienſt geſta
haben.
Mit 155 gegen 3 Stimmen bei 24 Enthaltungen wur
Antrag angenommen, wonach der Studententag grun.
lich die Abkehr vom demokratiſch=parlg
riſchen Aufbau zum Führerprinzip fordert.
Berkoppelungsakkion von Inlandsgerſte
und Auslandsroggen.
Im Intereſſe der bäuerlichen Veredelungswirtſchaft
gleichzeitig zur Entlaſtung des Gerſtenmarktes in den j
ſchen Ueberſchußgebieten wird nunmehr die bereits angeky
Verkoppelungsaktion von Inlandsgerſte und Auslands
durchgeführt. Die Deutſche Getreidehandelsgeſellſchaft w
auf weiteres Inlandsgerſte in Verkoppelung mit den no
handenen Beſtänden an Auslandsroggen frachtfrei Zc
ſtation oder cif Hafen des Maſters liefern. Der Abgabepre
eine Tonne Gerſte plus eine Tonne Roggen beträgt zuſ
320 RM., wovon auf die Gerſte ein Betrag von 170 R
Roggen von 150 RM. entfällt. Der Durchſchnittspreis fi
Futtergemiſch ſtellt ſich alſo auf 160 RM. je Tonne.
ein Preis erreicht worden, der vom Standpunkt des
chers aus als günſtig bezeichnet werden kann. Um für d
des erſten Verkaufsdruckes den Abſatz des inländiſchen
getreides nach Möglichkeit zu fördern, wird der Kaufver
geſtaltet, daß die Gerſte ſofort, d. h. Juli=Auguſt 1932, de
gen aber erſt Dezember 1932=Januar 1933 geliefert wird.
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[ ← ][ ][ → ]Mh 8 Gnkag, 17. Juli 1922
Darmſtädter Tagblatt/ Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 197 — Seite 5
Aus der Landeshaassfiast.
Darmſtadt, den 17. Juli 1932.
hiaggeſtion der Maſſenware und ihre Folgen.
iſt pſychologiſch durchaus zu verſtehen, daß hunderte von
Munf
egten Waren verſchiedener Art, Stück für Stück mit einem
end phantaſtiſch niedrigen Einheitspreis gezeichnet, die
Mu
blendet und ſie veranlaßt, in Einheitspreisgeſchäften zu
enden ſunf Und doch, hat jemals Unüberlegtheit zu etwas Gutem
ge=
hür Glaubt man, durch Ausſchaltung der Einzelhandelsgeſchäfte
bſt oder ſeinem Volke gedient zu haben? Und worin ſoll
iale nh.
geistzich Endes der Nutzen beſtehen, der zum Kauf von Maſſenwaren
blicklich anregt? Bei näherem Zuſchauen erhält man in jedem
gulgeſchäft zu genau demſelben Preiſe dieſelbe Warengattung,
der
nit dem Unterſchied, daß man in den Spezialgeſchäften
Abidang nzu aufmerkſamer bedient wird und Gelegenheit hat, unter
zuwſtedenen — alſo auch beſſeren Qualitäten, die Auswahl zu
Groß ſind die Gefahren, die der geſamten Volkswirtſchaft
ſtnizen, falls die Einzelhandelsgeſchäfte nicht die Beachtung
nne die ihnen zukommt.
den
ſrläßlich einer Umfrage des „Konfektionärs” über die
Mög=
grucheßen des mittelſtändiſchen Einzelhandels, ſich in konkurrenz=
9=bai
Weiſe dem Beſchaffungs= und Verkaufsſyſtem der
Ein=
fordnßt sreisgeſchäfte anzupaſſen, wird in einigen Punkten all das
ſomengefaßt, worin Gefahren des
Einheitspreis=
ſtins liegen:
e Gefahr liegt: für den Mittelſtand: in der Ver=
Scefſckung von je hundert mittelſtändiſchen Exiſtenzen pro Einheit
minheitspreisgeſchäfte; für den Fabrikanten: in dem
rnauf die Preiſe ſeiner Erzeugniſſe, die ihm keine
Gewinn=
laſſen; für den Arbeiter; in dem gleichen Druck, der
inen genügenden Lohn läßt; für den Fiskus: in der
”tghuvernichtung zugrundegerichteter Exiſtenzen, ohne daß die
n dfyßütspreisgeſchäfte einen Ausgleich bieten; für den
in der ungewollten Verzettelung ſeiner an ſich ge=
Mittel; für die Jugend: in der Verleitung zu
leicht=
in und nutzloſen Ausgaben.
reichlicher Durchdenkung dieſer Folgen wird man ſich
ztfrei biſlicht ſo leicht durch rein äußerliche Momente blenden laſſen.
Die Großſtadt ſoll geruchlos werden.
Kürzlich laſen wir in dieſem Blatt von den Verſuchen der
Marben mit einer „Gasmaske” für Automobile, die den
Ben=
euch aus den Straßen und die geſundheitsſchädliche Wirkung
FnAspuffgaſe beſeitigen ſoll.
As Ziel, die Straßen geruchlos zu machen, iſt ohne Zweifel
ſteſenswert; die Schädlichkeit der Auspuffgaſe iſt jedoch nicht
zu
enzuſchätzen, wie aus einer Arbeit von Dr. W. Lieſegang von
Aeuß. Landesanſtalt für Waſſer= Boden= und Lufthygiene in
jert wiu
=Dahlem zu erſehen iſt. Es ſei mir vergönnt, das
Weſent=
us dem in der Zeitſchrift für angewandte Chemie (7. Mai
ſtehenden Aufſatz des Herrn Dr. Lieſegang zu berichten mit
nenſchränkung, daß nur die Möglichkeit der akuten Vergiftung
rcllukspuffgaſe in den Straßen erörtert werden ſoll.
Fſtzuſtellen iſt zunächſt, daß die Art des für Automobile
ver=
endten Triebſtoffes für die Zuſammenſetzung der Abgaſe
prak=
ſch(kdeutungslos iſt, vorausgeſetzt, daß es ſich um normale, für
eiszimotore geeignete Mittel handelt.
Ene weit größere Rolle ſpielt die Art der Verbrennung des
hoffes, derart, daß bei vollkommener Verbrennung, die wohl
un rreicht wird, nur Kohlenſäure entſteht, während bei unvoll=
AImner Verbrennung Kohlenoxyd gebildet wird. Alle bis
bekannt gewordenen Vergiftungen durch
usuffgaſe ſind auf die Giftigkeit des
Kohlen=
des zurückzuführen.
Nturgemäß iſt die Gefahr der akuten Vergiftung durch
Aus=
fioſe in freier Luft eine viel geringere als in geſchloſſenen
inn (Garagen).
R Berliner Hauptſtraßen wurden unter 101
Einzelunter=
chuen nur ſechs Fälle feſtgeſtellt, in welchen der Kohlenoxyd=
NeHi der Luft mehr als 0,015 Prozent betrug.
Ene große Anzahl Unterſuchungen in 14 Städten der
Ver=
ntzn Staaten von Amerika ergaben im Mittel 0,008 Prozent
orlnoxyd, in einem Falle jedoch 0,02 Proz. In Paris war der
ütewert 0,006 Proz, während die Luft der Dresdener Straßen
archſynittlich 0,004 Prozent Kohlenoxyd enthielt.
Ene akute Kohlenoxydvergiftung in den Straßen der Groß=
„eſcheint alſo ausgeſchloſſen zu ſein.
cledigt ſind: eine Schulſtelle für eine katholiſche Lehrerin
10
dr Volksſchule in Heldenbergen, Kreis Friedberg;
tehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der
Volks=
hutein Hahn, Kreis Darmſtadt. Dienſtwohnung iſt nicht vor=
Städt. Saalbau. Alexander Fleßburg, der
langjäh=
gg and letzte Dirigent und Marineobermuſikmeiſter auf der
güchacht „Hohenzollern” kommt mit dem Marine=Orcheſter des
geuüſen Flottenvereins auf ſeiner großen Deutſchlandtournee
19 Juli auch nach Darmſtadt. Er wird hier im Städtiſchen
aulau nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr zwei große Militär=
Inngre zur Durchführung bringen. Die vorjährige Turnee, die
sſrcheſter zum erſten Male unter Leitung ſeines
ausgezeich=
tln und berühmten Dirigenten durch die deutſche „Provinz”
ſhätz war ein ſo großer einheitlicher Erfolg, wie er kaum einer
ſädein Tournee nach dem Kriege beſchieden war. Tauſende und
auſede von Menſchen jubelten Abend für Abend Fleßburg und
ime Getreuen zu. Die Preſſe anerkannte mit Begeiſterung das
Liveau der muſikaliſchen Leiſtung des Orcheſters die vor=
1büige, ſtraffe und ſchwungvolle Stabführung des Dirigenten
nöhne geſchickte und gute Zuſammenſtellung des Programms.
uch dier wird man den „Blauen Jungens” ſicher eine freudige
Uuchme bereiten und durch Maſſenbeſuch der Freude über das
jaſrſtel Ausdruck verleihen.
* Volkshochſchule. Die Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule
armtadt iſt bis 7. Auguſt 1932 geſchloſſen.
„Alt=Darmſtadt” Verein für Ortsgeſchichte und Heimat=
Afms Nächſter Vereinsabend Donnerstag abend 8,30 Uhr Für=
Vemal Grafenſtraße. Vortrag von Herrn Rudolf Anton
und um s Schloß in 500 Jahren”. Gäſte müſſen
und Mitglieder eingeführt werden.
Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landes
ſeistes. Darmſtädter Erſtaufführung der Operette „Frauen
wen das gern”, Schwankoperette von Arnold und Bach.
ſchtudie Namen der beiden weltbekannten Schwankautoren
bür=
ſir die tollſte Luſtigkeit der Handlung. Dazu die ſchmiſſige
eine fabelhaft amüſante
oermüſik von Walter Kollo",
Wac Heinrich Hub, Regiſſeur und Hauptdarſteller, Sänger und
, wird ſich erſtmalig dem Darmſtädter Publikum in dieſer
prute vorſtellen. Unter den übrigen Darſtellern ſei Frau
drt=Jüngling hervorgehoben, die den Darmſtädter
Theater=
ketzuen noch bekannt ſein wird.
Tagung der Vereinigung Liebig=Haus e. P.
Dem Gedenken zweier bedeukender Forſcher. — Schaffung einer Liebig=Kekulé=Medaille
für wiſſenſchaftliche=Berdienſte auf dem Gebieke der Chemie.
4. Jahresverſammlung.
Die Mitglieder der Vereinigung Liebig=Haus e. V.
Darm=
ſtadt kamen geſtern zu ihrer 4. Jahresverſammlung im
Haupt=
gebäude der Techniſchen Hochſchule zuſammen. Nach internen
Vorberatungen wurde die Tagung durch den Vorſitzenden. Geh.
Rat Dr.=Ing. e. h. Dr. v. Weinberg mit herzlichen Worten
der Begrüßung eröffnet. Er ſtellte feſt, daß die Verſammlung
ſatzungsgemäß einberufen ſei und wies kurz auf die Ziele, aus
dem Liebig=Haus eine Art Muſeum zu ſchaffen und dieſes
Mu=
ſeum zu erhalten, hin. Unter den ſchweren Notzeiten drohe auch
die
Vereinigung zu leiden.
Se. Magnifizenz Prof. Reuleaux begrüßte die
Verſamm=
lung mit folgenden Worten: Ich habe die große Ehre. Sie alle
im Namen unſerer Hochſchule als Hausherr zur 4.
Jahresver=
ſammlung der Vereinigung Liebighaus zu Darmſtadt zu
begrü=
ßen. Ihre Vereinigung hat ſich zum Ziel geſetzt, das
Geburts=
haus Juſtus von Liebigs hier in Darmſtadt wieder herzuſtellen.
als Muſeum einzurichten und dauernd zu erhalten. Das Haus
ſoll Erinnerungen an Liebig und andere
Che=
miker aufnehmen und zugleich als eine Art
Deut=
ſches Muſeum der Chemie die Entwicklung der
jetzigen Induſtrien darſtellen, die von Liebig begründet
oder entſprechend beeinflußt wurden. Die heutige ſchwere Zeit
wird ſicher auch hier ihren erſchwerenden Einfluß geltend machen.
Aber gerade dieſer Umſtand wird ein Anſporn ſein, alle Kräfte
zu ſammeln, um das Werk, wenn auch ſchrittweiſe, aber ſicher
der Vollendung entgegenzuführen und auch dem Auslande, das
ja vor 4 Jahren bei der Gründung hier ſo ſtark vertreten war,
zu zeigen, daß Deutſchland gerade in der Not um ſo
jäher um die Erreichung ſeiner Ideale kämpft.
So wünſche ich denn, daß dieſe Jahresverſammlung wiederum
ein Markſtein auf dem Wege aufwärts bedeute und von gutem
Erfolg bekrönt werde.
Unter den Anweſenden bemerkte man u. a. Vertreter der
Staatsregierung und Oberbürgermeiſter Mueller.
Aus dem Jahresbericht, der im übrigen keine
beſon=
deren Ereigniſſe enthält und den der Vorſitzende erſtattete, iſt
lediglich die Bekanntgabe der
Schaffung der Liebig=Kekulé=Medaille
hervorzuheben. Die Bronzemedaille iſt von dem Künſtler
Bild=
hauer Prof Jobſt entworfen, ſie zeigt auf der Vorderſeite
außer=
ordentlich fein plaſtiſch ausgearbeitet, die Köpfe von Juſtus
Lie=
big und Friedr. Aug. Kekulé, auf der Rückſeite trägt ſie
folgen=
den Text: „Verliehen für die im Geiſte der beiden großen
Che=
miker Juſtus Liebig und Fried. Aug, Kekulé vollbrachte Mehrung
Dic Medaille wird nur nach
unſeres Wiſſens in der Chemi
ernſthafter Prüfung unter Mitwirkung der Kaiſer=Wilhelm=
Ge=
ſelſchaft verliehen. Sie wurde ſeit ihrer Stiftung bis jetzt nur
einmal. und zwar dem 80jährigen Geh. Rat Prof Anſchütz
über=
reicht.
Weiter teilte der Vorſitzende mit, daß einige Leihgaben
und Geſchenke gegeben wurden, u. a. von Oberbaurat Becker und
Familie als Leihgabe 19 Briefe von Juſtus Liebig an Herrn Du
Becker. Privatſekretär des Prinzen Albert, Gemahl der Königin
Viktoria.
Anſchließend berichtete der Schatzmeiſter Dr. Karl Merck
über den Kaſſenſtand und die Jahresrechnung. Hierzu iſt
zu bemerken, daß per 31. Dezember 1931 das Vermögen 7080,07
RM. betrug. Von der Schuld an die Stadt Darmſtadt wurde die
erſte fällige Rate mit 1000.— RM. im Juni 1931 zurückgezahlt.
—
Der Mitgliederſtand betrug am 31. Dezember 1931: 33 und
hatte damit denſelben Stand wie im Voxjahre beibehalten. Die
Mitglieder ſetzen ſich zuſammen aus 14 Stiftern und 19
ordent=
lichen Mitgliedern. Die ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe
ſind auch nicht ganz ſpurlos an der Mitgliederbewegung
vorüber=
gegangen. 1 Mitglied hat ſeinen Austritt für 1932 erklärt. Für
das Jahr 1932 ſind, nachdem 2 Mitglieder ihre Beiträge
herun=
tergeſetzt haben 830.— RM. für Mitgliederbeiträge zu erwarten.
Außer der fällig werdenden Jahresrate von 1000.— RM. zur
Abtragung der Schuld an die Stadt Darmſtadt ſind im laufenden
Jahre beſondere Koſten entſtanden durch 1 die Prägung der
Liebig=Kekulé=Plaketten, 2. die Stiftung der Auguſt=Kekulé=Eiche
RM. Für letzteren Zweck ſteht aus einem alten Spar=
217., lautend auf den Namen „Stiftung Kekulé”, ein
Aufwertungsbetrag zur Verfügung.
Der Vorſitzende dankte dem Schatzmeiſter für ſeinen
umfaſſen=
den Kaſſenbericht. Entlaſtung wurde einſtimmig dem Vorſtand
und Rechner erteilt. — Bei der folgenden Vorſtandswahl wurde
für das ausſcheidende Vorſtandsmitglied R. Maier=Ludwigshafen
Direktor Dr. e. h. Lache gewählt, im übrigen der ſeitherige
Vor=
ſtand wiedergewählt.
Die Tagesordnung ſah dann noch ein ſehr intereſſantes
Fach=
referat des Miniſterialdirektors Prof. Dr. Rößler vor über:
Die Bedeukung Liebigs für die Landwirkſchaft
Der Redner zeigte zunächſt die Entwicklung der
Landwirt=
ſchaft und die Verhältniſſe in der Landwirtſchaft im 18. Jahr=
hundert. Von der Dreifelderwirtſchaft und der
Bodenbearbei=
tung unter beſonderer Berückſichtigung der damaligen
Ernte=
erträge kam der Referent auf den Einfluß der Kameraliſten für
die Landwirtſchaft zu ſprechen. Er hob beſonders die Sorge
Friedrichs des Großen und ſein großes Intereſſe für die
Land=
wirtſchaft hervor. Der Anbau von Futtergewächſen wurde
da=
mals anempfohlen und verlangt. Die Landwirtſchaft wurde im
18. Jahrhundert noch ſehr extenſiv betrieben. Auch in der
Vieh=
wirtſchaft kam man — abgeſehen von der Pferdezucht — in den
1800er Jahren kaum weiter.
Die Hauptſchwierigkeit, die ſich einer Intenſivierung
entge=
genſtellte, war die Beſchaffung des nötigen Düngers, und trotzdem
die Düngung in der Landwirtſchaft ſchon ſeit Tauſenden von
Jahren bekannt war, war die Urſache für die günſtige Wirkung
einer Düngung, die durch die Erfahrung unzählige Male
beſtä=
tigt wurde, vollſtändig unbekannt.
Der Referent behandelte dann im einzelnen die Forſchungen,
die ſchließlich zur Herſtellung des künſtlichen Düngers führten.
Herkunft und Bedeutung der Mineralſtoffe wurden genau
unter=
ſucht, einer der erſten deutſchen Chemiker, der von der
Bedeu=
tung der Mineralſtoffe für das Pflanzenleben überzeugt war, war
der Freiburger Profeſſor W. A. Lampadius. In der Erklärung
der Düngewirkung war man aber bis 1840 noch nicht viel
wei=
ter als im Altertum. Das änderte ſich nach dem Erſcheinen von
Liebigs Werk „Die organiſche Chemie in ihrer Anwendung auf
Agrikultur und Phyſiologie” mit einem Schlage. Liebig wies
die düngende Wirkung des Stallmiſtes nach und analyſierte die
lebensnotwendigen Beſtandteile für die Pflanzen. Im Jahre
1842, alſo nach dem Erſcheinen von Liebigs Werk, wurde der erſte
experimentelle Beweis für die Notwendigkeit der Mineralſtoffe
für das Leben der Pflanzen erbracht. Kohlenſtoffe Mineral=
und Stickſtoffe wurden von Liebig als wichtigſte Nährſtoffe
be=
zeichnet. — Weiter ging der Vortragende kurz auf Liebigs Lehre
von der Tierernährung ein, ſeine Ausführungen wurden durch
Lichtbilder ergänzt.
Redner kam zu dem Schluß, daß Liebig es war, der der
Chemie die Landwirtſchaft eroberte; es iſt nicht leicht, den
Ein=
fluß, den die Lehre Liebigs auf die Steigerung der
landwirt=
ſchaftlichen Produktion gehabt hat, zahlenmäßig zu erfaſſen, im
allgemeinen nimmt man an, daß 50—60 Prozent der
Produk=
tionsſteigerung auf das Konto der beſſeren Düngung zu ſetzen
ſind. Die Liebigſchen Lehren haben in der ganzen Welt Fuß
gefaßt, die Menſchheit ſchuldet ihm tiefen Dank, und er iſt einer
der wenigen großen Menſchen der für ſich das Wort des
Dich=
ters mit vollem Recht in Anſpruch nehmen darf: „Es wird die
Spur von meinen Erdentagen nicht in Aeonen untergehen”.
Lebhafter Beifall dankte dem Referenten.
Nachmittags wurde nach Beſichtigung der Ausſtellung
rhei=
niſcher Glasgemälde im Landesmuſeum die
Weihe der Auguſt=Kekulé Eiche
vorgenommen, die im Kranichſteiner Park, links vom Eingang
Alfred=Meſſelweg, Ecke Acker= und Tannenſchneiſe (nahe den
Hirſchköpfen) ſteht. Es iſt eine prachtvolle, etwa 35 Meter hohe,
ſchätzungsweiſe 250 Jahre alte Eiche, die den Namen des genialen
Gelehrten auf einer Bronzeplatte trägt. Geheimrat Dr. v.
Wein=
berg hielt die Weihe= und Gedenkrede. Schon Geheimrat Anſchütz
habe dem großen Forſcher in einer ausgezeichneten Biographie
ein Denkmal geſetzt, ein anderes Denkmal aus Bronze wurde in
Bonn errichtet, und nun weihe man dieſes Naturdenkmal,
dem eine gewiſſe Symbolik inneliegt. Denn hinter die
Geheim=
niſſe der Natur zu kommen, war Kekulé vergönnt. In feinem
Humor ſchilderte Redner die Entdeckung der Struktur= und
Benzol=
theorie durch Kekulé; ſeine Theorien ſtänden noch heute, nach
weit über 40 Jahren, unerſchütterlich. Es möge jedem
Studie=
renden in Erinnerung bleiben, daß es einem genialen Forſcher, wie
Kekulé, 18 Jahre ſchwerer Arbeit gekoſtet habe, bis er ſeine
Theorien aufſtellte. Zum Schluſſe dankte er der Forſtverwaltung
und namentlich dem Herrn Landforſtmeiſter Heſſe für das
Ge=
ſchenk, das der Wiſſenſchaft gemacht wurde.
Landforſtmeiſter Heſſe übernahm die Eiche und Schild in
den Schutz der Oberforſtbehörde. Gerne ſei man dem Wunſche
nach=
gekommen, dem großen Wiſſenſchaftler in unſerem herrlichen Wald
ein lebendes Denkmal zu weihen. Gerade Darmſtädter Wälder
trügen einen reichen Kranz bedeutender Namen an ſchönen
Bäu=
men, und man ſei ſtolz, ſolch ſchlichte, ausdrucksvolle Ehrung, die
dem Charakter der Deutſchen beſonders entſpreche vorgenommen
zu haben. In der Tatſache, daß man dieſem Forſcher einen
deut=
ſchen Stamm geweiht habe, ſehe er ein gutes Omen inſofern. als
die Chemie neue Wege finden werde, den Rohſtoff Holz
nutzbrin=
gender zu verwerten zum Wohle des Volkes.
Mit der Weihe dieſer Eiche war die Tagungsfolge der
Ver=
einigung Liebig=Haus beendet. Auf Jagdſchloß Kranichſtein blieb
man noch kurze geſellige Stunden zuſammen.
— Ausſtellung des Reichsverbandes bildender Künſtler.
Ge=
werbemuſeum. Der Verband weiſt nochmals auf die Führung
durch die Ausſtellung bei freiem Eintritt hin. Führer: Maler
Julius Kaufmann. Datum: Heute Sonntag, 17. Juli, 11 Uhr
vormittags.
—..
FurWenig Geld die beste Waré
beim Saison-Schlußverkauf im Wäschespezialhaus
Bauer Ir., Ludwigsplatz 1
10%0 Rabatt auf alle nicht zurückgesetzte Waren 10330
* Unfälle. Geſtern vormittag wurde in der Soderſtraße ein
Schüler von einem Auto ange fahren, wobei er
Kopf=
verletzungen davontrug, die ſeine Ueberführung ins Krankenhaus
—In einem Groß=
BieberauerStein=
notwendig machten.
bruch wurde durch herabfallende Geſteinsmaſſen ein Arbeiter
ſo gedrückt, daß er mit erheblichen inneren Verletzungen nach dem
Darmſtädter Stadtkrankenhaus verbracht werden mußte. Beide
Transporte führte die ſtädtiſche Rettungswache aus.
Sehl die Wählerliſten ein!
Heute Sonntag iſt letzter Tag zur Einſicht der Wählerliſten.
Kein Wähler darf verſäumen, ſich ſein Wahlrecht zu ſichern. Nur
wer in die Wählerliſten eingetragen iſt oder ſich auf Grund
ſeiner Eintragung einen Stimmſchein hat ausſtellen laſſen, kann
am 31. Juli abſtimmen.
— Während der Ferien iſt eine Autobusfahrt mit der Hoſſ.
Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft Darmſtadt Rheinſtr. 5, eine
Er=
holung. Die Geſellſchaft hat auch in der kommenden Woche wieder
eine Reihe billiger Fahrten ausgewählt. Nachdem ſich nunmehr
genügend Intereſſenten für die Schwarzwaldreiſe gefunden haben,
wird die Fahrt vom 27.—29. Juli beſtimmt ſtattfinden. Für die
Fahrt, die die ſchönſten Punkte des Schwarzwaldes berührt, ſind
noch einige Plätze frei. (Siehe heutige Anzeige.)
— Chriſtl. Verein Junger Männer, Darmſtadt e. V..
Eliſa=
bethenſtraße 17. Heute, Sonntag, abends 8,15 Uhr:
Monatsver=
ſammlung. Allerlei Deutſch. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Dienstag, abends 8.30 Uhr, iſt Herr Miſſionar Michel bei uns und
ſpricht über die Baſeler Miſſionsfeſtwoche. Der Abend iſt für
Damen und Herren. Freunde und Gäſte willkommen.
M
jeN
W
as ist die Salem-Fobrik
T
MMOTRoollloolIe!
ist wahrhaftig der über ganz Deutschland
gehen-
de Ruf nach Salem.
Es will etwas heißen, wenn eine Zigarette die
meistgerauchte Deutschlands ist, wie
emilde 4
LAMOK
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R
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 197
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 17. Juli 1.4
Fahrt ins Unwettergebiet.
Grauenhafte Verwüſtungen zeichnen den Weg des Unwekkers. — Vernichkung weiter Fruchtfelder und
Rübenäcker, Gärken und Vorgärken. — Hauswände, ſchweres Kopfſteinpflaſter, Bekonmauern und
Mauer=
werk eingeftürzk, bzw. unkerſpülk und verſunken. — Ueberall Hilfsbereitſchaft.
Erneuke Ueberſchwemmungen
Und Jaillslug.
Eines iſt merkwürdig und dem Laien unerklärlich an dieſer
Kataſtrophe. Und dieſes eine iſt wohl auch ſchuld daran, daß die
Vernichtungsſchäden ſo ungeheuren Umfang angenommen haben:
die Plötzlichkeit, mit der die Waſſermaſſen auftraten, und
die Schnelligkeit, in der ſie alles überfluteten.
In einem Zeitraum von 15 bis 20 Minuten rauſchten
ſturz=
bachähnlich die Waſſermaſſen durch
Arheilgen
und überfluteten alles ſo ſchnell, daß die Straßen, die zunächſt
betroffen wurden, wie die Mühlſtraße und Umgegend alsbald
einen bis einen Meter und 80 Zentimeter unter
Waſſer ſtanden. So daß die Fluten in einigen Wohnungen
durch die Parterrefenſter ſtrömten. Ein Mädchen, das im
Rut=
enbach badete, konnte ſich kaum noch in Sicherheit bringen.
Auch geſtern noch glich der Rutſenbach einem reißenden
Gebirgs=
bach, der ſeine gelbtrüben Fluten aufgeregt und drohend zu Tal
trieb, vieles, das ſich ihm in den Weg ſtellte, einfach zerriß und
umwarf und ſich vielfach eigene neue Wege bahnte über
Orts=
ſtraßen, durch Gärten, über Felder und durch Gehöfte
Nur die Tatſache, daß man von der Unglücksnacht
Donners=
tag auf Freitag gewarnt war und ſtändig Wachen bereit hielt,
iſt es zu danken, daß geſtern nicht noch mehr Unheil angerichtet
wurde. Zweimal riefen die Sirenen die Feuerwehr und
Hilfs=
trupps in der Nacht und am Morgen zur Hilfsarbeit.
Wohnun=
gen, die ſchon ausgepumpt und wieder eingeräumt waren,
muß=
ten in der Nacht abermals geräumt werden. Vieh
aus den Ställen getrieben und in höher gelegenen Stallungen
untergebracht werden. Kühe wurden von der Gewalt der Fluten
umgeriſſen und von der Brücke in den Bach geworfen. Nur
mit ſchwerer Mühe konnten die Tiere ans Ufer gerettet werden.
Umgeſtürzte Zäune und Brückengeländer,
aufgeſchwemmtes zerriſſenes Straßenpflaſter,
weggeſpülte Bürgerſteige verſchlammte Wege
bieten ein Bild grauenhafter Verwüſtung.
Beſonders troſtlos ſieht es immer noch bei der Apotheke
aus, ebenſo in der Hofreite der Mühle Appel. Hier war
hlechthin alles überflutet. Gebäude und Stallungen wurden
be=
ſchädigt, ein 3½ Morgen großes Dickwurzfeld und vieles
In dem Anweſen der
Kolonial=
andere faſt vernichtet.
warenhandlung Orlemann. Dieburger Straße, iſt alles durch
die Fluten durcheinandergewirbelt und ganze Lagervorräte
weg=
geſchwemmt worden. Scheuertore eingedrückt. Mauerfußböden
aufgeriſſen und Gärten und Land überſchwemmt. 30 Sack Salz
Kaffee und viele ſonſtige Waren wurden vernichtet. Der
Scha=
den iſt groß. Wie überhaupt die Dieburger Straße geſtern
noch ſehr erheblich Schadenzunahme zu verzeichnen hatte. Die
Brücke nach Wixhauſen zu mußte heute geſperrt werden,
weil ſie bedenklich beſchädigt wurde. Am Ortsausgang nach
Frankfurt zu wurde das ſchwere Kopfſteinpflaſter mehrfach
unter=
ſpült und aufgeriſſen. Hier wurde in dem Treiben der Hilfs=
und Aufräumungsarbeiten am Freitag nachmittag auch ein 2
jäh=
riges Kind von einem Laſtwagen üherfahren, der ihm das
Aermchen zermalmte.
An den 3 Brücken bilden immer noch die Waſſermaſſen
bro=
delnde Strudel, —
Ueberall wird gearbeitet und gepumpt, um die Keller und
Wohnungen vom Waſſer zu befreien — und immer noch
reg=
net es!
Der Weg des Unwetters
iſt im Verlauf einer Fahrt durch die betroffenen Gebiete genau
zu verfolgen: Vom Meſſeler Wald, vom Mainz
Buckel und Roßberg her, wo ſteiniger Boden die
Waſſer=
maſſen nicht aufnehmen kann und die Abflüſſe offenbar
ungenü=
gend ſind, fließen die Waſſer durch den Rutſenbach in den
Apfelbach, dann in den Schwarzbach uſw., alſo durch
Wixhauſen, Gräfenhauſen, Schneppenhauſen uſw. in das Gerauer
Gebiet, wo der Landgraben endlich die Aufnahme und
Wei=
terleitung zu übernehmen hat.
In Wixhauſen
ſah es geſtern faſt noch ſchlimmer aus wie in Arheilgen. Die
Göthsbach iſt ſo hoch wie nie zuvor und hat ihr Bett an
ver=
ſchiedenen Stellen überſtrömt. Die Göthsbachgaſſe iſt lange
Strecken weit tief unter Waſſer geſetzt, und in allen anliegenden
Häuſern ſind Keller, Ställe und Parterreräume überſchwemmt
und mußten vorübergehend geräumt werden. Das Waſſer kommt
hier von der Aumühle über den Senßfelder Hof, ergießt ſich
an der Engelsmühle vorbei in den Apfelbach.
Beſon=
ders ſchlimme Verheerungen haben die Fluten an der
Gärtners=
mühle angerichtet. Hier
oll auch Vieh umgekommen
ſein. Grauſam haben die Waſſermaſſen an der Ecke der
Göthsbach=
gaſſe und Brückengaſſe, nächſt der Brücke, gehauſt. Hier ſtand das
Waſſer geſtern mittag noch meterhoch auf der Straße und hatte
das ganze neuerbaute Anweſen Katzenmayer überflutet. Zwei
Nutz= und Ziergärten ſind völlig zerſtört. Zaun und Mauer
ein=
geriſſen, Keller und Nebengebäude unter Waſſer geſetzt. Man
war hilfslos dem Raſen der Waſſermaſſen gegenüber, die ſich
einen eigenen Weg über bebaute Flur in den Zehntbach
ſuchen.
In Gräfenhauſen
ſtehen Hilfstruppen mit Arbeitswerkzeug bereit, wenn die
Waſſer=
maſſen kommen, deren Nahen bereits gemeldet iſt. Hier und in
der ganzen Gegend hinunter bis Klein= und Groß=Gerau und
Goddelau werden die abfließenden Waſſer erwartet. Aber man
iſt gerüſtet und vor Ueberraſchungen ſicher.
Wie denn überhaupt auf der ganzen Fahrt
feſtzuſtellen iſt, daß überall hilfsbereite Kräfte
am Werk ſind, den Waſſern Abfluß zu
verſchaf=
fen, Vieh und Mobiliar in Sicherheit zu brin=
Gemeinſame Not eint. Man fragt nicht nach
Politik oder Partei. — Man iſt wieder deutſch!
In Schneppenhauſen, Braunshardt, Worfelden,
Klein=Gerau und Groß=Gerau
überall iſt man auf dem Poſten und wird telephoniſch über den
Waſſerſtand und die Waſſerbewegung unterrichtet. Das Schlimmſt,
ſcheint abgewendet, aber der Schaden iſt ungeheuer, und
überall lieht man ernſte, beſorgte Geſichter.
Weite Flächen goldgelber Frucht, reif und kurz vor
der Ernte ſtehend, liegen wie gewalzt am Boden. Zu
bei=
den Seiten der Chauſſeen fährt man an Seen vorbei, wo Wieſen.
früchtende Aecker, Gemüſefelder waren.
Die Straße Groß=Gerau
Darmſtadt iſt „weger
Hochwaſſer geſperrt”
Die Eiſenbahnunterführung ſteht
faſt 54 Meter hoch unter Waſſer Findige Arbeitsloſe haben ſchnell
eine Erwerbsquelle erſchloſſen. Autler, die das
Durch=
fahren des Waſſers nicht wagen können, wegen der Gefahr, Waſſer
in den Vergaſer zu bekommen, werden von je 4 Mann durch das
Waſſer „gedrückt”. Preis 2 Mark. Das Geſchäft blüht, denn der
Umweg iſt zeitraubend.
Auch in und bei Dornheim, Wolfskehlen
und Griesheim
ſind Ueberſchwemmungsſpuren noch zu ſehen, ſtehen weite Flächen
unter Waſſer und ſind Straßen verſchlammt, Keller und Ställe
überſchwemmt.
Geſtern nachmittag endlich ſchien wieder Sonne und brachte
die Waſſer wenigſtens zum Stillſtand, heute hoffentlich auch zum
Verſiegen!
Wt
Griesheim.
J. Nachdem bereits die ſtarken Regenfälle vom Dienstag und
Donnerstag im Ort und Feld ſehr erhebliche Schäden angerichtet
hatten, machte der wolkenbruchartige Regen vom Freitag und in
der letzten Nacht das Maß vollends voll. Das ganze untere
Pflanz=
feld, die Zeil, Brüchel. Gänswieſe, alte Wieſe und Herrnbrühl,
ſowie das Kanzeleck üanden ganz unter Waſſer und bildeten
einen einzigen See. Die Landwehr war auf der Büttelborner
Seite teilweiſe über die Ufer getreten.
Einwohner von Büttelborn kamen auf Wagen gefahren und
haben auf ihrer Seite abgedämmt, um ſo ein weiteres Vordringen
der Waſſermaſſen zu verhindern. Um der Flut einen anderen
Ausfluß zu geben, haben Büttelborner Einwohner
außerdem auf der Griesheimer Seite vom Groß=Gerauerweg bis
zur Koſackenbrücke das Landwehrufer an mehreren
Stel=
len durchſtoßen, um auf dieſe Weiſe ihre Gemarkung zu
verſchonen. Auf Veranlaſſung der Bürgermeiſterei erſchien ſofort
ein Beamter des Kulturbquamtes Darmſtadt und nahm an Ort
und Stelle eine Beſichtigung vor. Die Gemeinde
Gries=
heim hat daraufhin eine ſtändige Patrouille
nach dort geſandt, die die Durchbrüche
ausbeſ=
ſerte und auch die ganze Nacht über dort Wache
hielt. Im Walddiſtrikt Trieſch” ſoll der Waſſerſtand 1,50 Mtr.
betragen haben. Wie im Felde, ſo waren auch die Waſſermaſſen
im Orte ſehr ſtark und faſt alle Straßen für längere Zeit unter
Waſſer geſtellt, ſo daß dieſelben unpaſſierbar waren. In den
nied=
riggelegenen Ortsteilen ſtehen wieder viele Keller unter Waſſer
Den älteſten Leuten denkt es nicht, daß Waſſermaſſen in ſolchen
Ausmaßen einmal über unſere Gemarkung niedergingen. Wie
hoch ſich der Schaden durch dieſe Unwetter in unſerer Gemarkung
beläuft, dürfte zurzeit noch nicht feſtzuſtellen ſein und hängt dies
ganz von der jetzt eintretenden Witterung ab.
Meſſel.
Ef. In der Nacht vom Freitag auf Samstag ging über Meſſel
erneut ein wolkenbruchartiger Regen nieder, der die untere Hälfte
der Hanauerſtraße und die Bruchgaſſe unter Waſſer ſetzte.
mehreren, in dieſen Straßen gelegenen Häuſern, drang das Waſſer
in die Wohnungen ein, ſo daß dieſe geräumt werden mußten.
Nur unter größter Mühe gelang es der zur Hilfe eilenden
Frei=
willigen Feuerwehr und der ſich in uneigennütziger Weiſe zur
Verfügung ſtellenden übrigen Bevölkerung, das Vieh aus den
Ställen vor dem Ertrinken zu retten. Der durch das Hochwaſſer
entſtandene Schaden iſt beträchtlich. Menſchen kamen
glücklicher=
weiſe nicht zu Schaden.
Der lokale Jeil
einer modernen, führenden Tageszeitung iſt der Spiegel
der aktuellen lokalen Ereigniſſe. Schnellſte,
gewiſſen=
hafteſte und erſchöpfende Berichterſtattung ſind
Grund=
bedingung für den lokalen Teil einer gutgeleiteten
Zei=
tung. In dieſer Beziehung iſt der lokale Teil des
„Darmſtädter Tagblatt”, — „Heſſiſche Neueſte
Nachrich=
ten” unerreicht. Neben der Berichterſtattung über alle
wichtigen und intereſſanten Ereigniſſe, die die
Oeffent=
lichkeit berühren, wird im lokalen Teil unſeres Bkattes
Stellung genommen zu allen kommunalpolitiſchen,
wirt=
ſchaftlichen und verkehrstechniſchen Fragen.
Stellung=
nahme bedeutet auf dieſem Gebiet in erſter Linie
för=
dernde, ſachliche, durch keinerlei Bindung beeinflußte
Kritik. Die Tätigkeit auf dieſem Gebiet wird
ſelbſt=
verſtändlich ausgedehnt auf die Orte der näheren
Um=
gebung Darmſtadts.
Ober=Ramſtadt.
G. Nach tagsüber drückender Schwüle ging in der Nacht von
Freitag auf Samstag hier erneut ein Gewitter mit
wolkenbruchartigem Regen nieder. Es ſchüttete längere
Zeit wie aus Kübeln. Das Waſſer richtete wiedrum große
Schä=
den an. In den Feldern liegt das Getreide zum großen Teil wie
gewalzt. An abſchüſſigen Aeckern ſind die Furchen tief aufgeriſſen.
Tiefgelegene Stellen ſind teilweiſe verſchlammt. Viele Feldwege
ſind aufgeriſſen, haben große Löcher und Ausbuchtungen und ſind
unbefahrbar. Was ſeit Donnerstag hieran ausgebeſſert werden
konnte, iſt heute wieder zerſtört.
An der unteren Modau, wo ſeit mehreren Wochen die Ufer
reguliert und mit Faſchinen befeſtigt wurden, ſind dieſe
Befeſti=
gungen ebenfalls zum großen Teil wieder zerſtört. An den
Ufer=
bruchſtellen vom Hochwaſſer im Auguſt 1931 ſind neue große
Aus=
buchtungen entſtanden. Mehrere Ortsſtraßen ſind ſtellenweiſe
ver=
ſchlammt. In dieſer Beziehung iſt ſtete Reinhaltung der
Einlauf=
roſte der Straßenſinkkaſten dringende Pflicht, damit die
Waſſer=
mengen Abfluß haben. Die Höhe der Schäden insgeſamt läßt ſich
noch nicht überſehen.
Babenhauſen.
Durch die vielen, oft wolkenbruchartig niedergegangenen
Regengüſſe der letzten Tage und Nächte iſt die Gerſyrenz und
ihre Nebenflüſſe an vielen Stellen über ihre Ufer getreten.
Wie=
ſen und Aecker ſind überſchwemmt. Weite Strecken bilden einen
See. Das ſonſt ſo ſtolz hochragende Getreide, bald reif zur Ernte,
liegt am Boden.
Hochwaſſer des Landgrabens.
4a Wolfskehlen, 16. Juli. Landgraben, Küchlersgraben und
ihre Nebenarme führen infolge der ſtarken Regengüſſe der
letz=
ten Tage, zu denen noch der heftige Regen in der Nacht zum
Samstag kam, Hochwaſſer mit ſich Beſonders das tiefer gelegene
Gemarkungsgelände hinter dem Weilerhof ſtand heute früh
der=
art unter Waſſer, daß man ſich veranlaßt ſah, durch Ausſchellen
im Orte Freiwillige zur Hilfeleiſtung aufzubieen. Vor allem ſoll
dafür geſorgt werden, daß das Waſſer einen ſchnellen Abfluß
findet. Auch das Rallbruchfeld ſteht unter Waſſer.
Pfungſiadt.
Cp. Die Leiche des im Hochwaſſer der Sandbach
ertrunke=
nen Schulknaben Adam Klöppinger, des einzigen Kindes der
Eheleute Ludwig Klöppinger 8., iſt nach langem Suchen jetzt bei
Stockſtadt geländet worden. Die Sandbach führt ſeit heute früh
wieder viel Waſſer mit ſich.
Mörlenbach.
Bei dem in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hier
niedergegangenen Gewitter ſchlug der Blitz in die Mühle des
Peter Schütz und zerſtörte, da die Antenne nicht geerdet war,
die ganze Radioanlage, Außerdem ſchlug der Blitz auch in das
Anweſen des Hühnerfarmbeſitzers Selbmann und zündete
Die Bewohner konnten das Feuer ſelbſt löſchen. Es wurden auch
viele Oberleitungen der Telephonanlagen durch Blitzſchlag
be=
ſchädigt. Die Weſchnitz trat am Bohnsweiherweg über die Ufer
und ſperrte den Verkehr ab.
Großhauſen.
De. Durch das am Dienstag und Mittwoch anhaltende
Un=
wetter iſt in Feld und Wald großer Schaden zu ver
zeichnen. Durch Hagel iſt an Tabak und Getreide beſonders viel
Schaden angerichtet. Der Sturm riß im Wald Bäume um, ſo daß
Holzhauer nachts arbeiten mußten, um die Straße frei zu be=
Drmen.
Sommer=Ausſtellung Makhildenhöhe.
und
Bei der Darmſtädter Gruppe, die anläßlich
12jährigen Beſtehens die große Sommer=Ausſtellung au
Mathildenhöhe mit der Sonderabteilung „Zwölf Maler I
eine Frau” veranſtaltet hat, iſt dieſer Tage ein Ane
nungsſchreiben eingegangen, das verdient, der Oeffer
keit unterbreitet zu werden.
Das Schreiben hat folgenden Wortlaut: .. . . Es iſt n
ergangen, wie ſehr vielen Darmſtädtern, die in den letzten
ren immer weniger Intereſſe finden konnten für die Kun
ſtellungen, was zweierlei Gründe hat: Erſtens iſt man
heutigen Zeit ſo ſtark von anderen Dingen in Anſpruch
men, daß man zuletzt an die Kunſt denkt, wenn man über
noch daran denken kann, und zweitens ſind die Ausſtellungg
den letzten Jahren immer weniger intereſſant geworden,
veranlaßte, daß auch das Intereſſe kleiner wurde. Nun
kam ich, obwohl ich ſchon ganz im Stillen ausgemacht hatte,
(S
ſtellungen am beſten überhaupt nicht mehr zu beſuchen, de
Ihre Ausſtellung, weil ich ſo viel Gutes darüber hörte.
reue nicht, hingegangen zu ſein, im Gegenteil, ich bin froh
Ausſtellung nicht verſäumt zu haben, was mir ja um ein
paſſiert wäre. Ich habe ſehr viel Gutes und Schönes, ſe
rMüt I.
im beſten Hinblick Modernes zu ſehen bekommen und wiedengut
mal Eindrücke erfahren und eine Erbauung erlebt, wie 7.
jahrelang nicht mehr konnte. Das kommt ſicher daher weil ſaus
Ausſtellung wirklich Qualität hat. Auch die Zwölf Maler äue?
ihren Frauenporträts gaben mir ſehr viel zu ſchauen und zu /46/5
beln auf. Ich bin jedoch ein ganz einfacher Mann und habe
ausgeſprochenes Verſtändnis für die Kunſt, aber ich habe
was ein ſehr guter Erſatz dafür iſt, nämlich das inſtinktiv
du ial
fühl für Wertvolles in der Kunſt. Das täuſcht eigentlich
Was aber für mich am allerwichtigſten iſt, das iſt folgendes ſiollyerit
bin durch Ihre Ausſtellung darauf aufmerkſam geworden
heute wirklich gute Kunſt geſchaffen wird und daß man die
ausſtellungen nicht unbeachtet laſſen darf. Mit dieſen
dürfte ich ja auch nicht nur für mich, ſondern für viele ſt
die ſo wie ich Gefahr gelaufen ſind, durch die Zeitverhäll)yſan di
der Kunſt fremd zu werden. Mit ganz beſonderer
achtung F. Sch.”
öſt!
* Aus dem Gerichtsſaal.
Hite wa=
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte üche gert
Freitag, dem letzten Tag vor Beginn der Gerichtsferien. 7
ein Geſchwiſterpaar wegen fortgeſetzter
ſchande. Im Jahre 1909 war dem Angeklagten, einem Mieta
63jährigen Invaliden, ſeine Frau geſtorben. Er nahm dan
ſchreät
damals 19jährige Schweſter zu ſich, die denn auch bald die Sfln
der Frau vollkommen einnahm. Die beiden geben alles zu.
iß mar
das Gericht verurteilt
ih=
zu 6 Monaten Gefän
eine
abzüglich 1 Monat und 2 Wochen Unterſuchungshaft, und ſ
uch 0.
Monaten Gefänignis
s wird ihs außerdem ſſ ſielt
fünfjährige Bewährungsfriſt zugebilligt.
gas
Ein junger Arbeiter, der wegen des gleichen De M”
ſchon ein= oder zweimal vorbeſtraft iſt erhält wegen Erreg Mn 0s
öffentlichen Aergerniſſes eine Gefängnisſta/ſne
von 4 Monaten.
Es iſt dann Anklage erhoben gegen einen Eberſtä=ſienheit
Nationalſozialiſten
wegen Beleidigun
ſſ. Innenminiſters Die Zeugenausſagen ſtehen ſich 5/ wtd i
derart diametral gegenüber, daß das Gericht die Sache abſetzeife 3ug ge
zur nochmaligen eingehenden Klärung der Staatsanwalt-zeill
übergibt.
Zum Schluß ſteht ein 19jähriger junger Mann, der MWort;
ſein Matur gemacht hat, vor dem Richtertiſch wegen ein und ſie
einfachen und zwei ſchweren Diebſtählen.
junge Mann hatte vor ein oder zwei Jahren bei Mitbewoh
bin in.
mit denen die Familie in freundſchaftlichem Verkehr ſtanz
einer offenſtehenden Kommodenſchieblade einen 20=Mark=S
deren W
liegen ſehen, den er ſofort mitnahm. Er nahm daraufhin Jeuerfund
zu einem Nachſchlüſſel, den er kunſtgerecht ausfeilte, und Alüche Id
ſich damit bei günſtiger Gelegenheit ein zweites= und dritte oyilm!
je 100 Mark. Beim zweitenmal benutzte er ſogar den Sad
fführ
Nee
Zuchthaus zu bewahren, mildernde Umſtände zu, glaubt aber: Moieß M
über die Mindeſtſtrafe hinausgehen zu müſſen, da ſeine A
doch ſchon ein derartiges Maß von verbrecheriſchem Willen 74
daß einem Angſt werden könne, und verurteilt ihn, da eu
Begehung der erſten Tat beſtimmt, beim zweitenmal wahrſctt
lich noch jugendlich war, wegen fortgeſetzten teils einfachen.
ſchweren Diebſtahls zu insgeſamt 4 Monaten Gefc.
is. Für 3 Monate wird ihm eine fünfjährige
Bewähr=
friſt zugebilligt.
Straßenſperrung. Wegen der Vornahme von
Gleis=
wechſelungsarbeiten an der elektriſchen Straßenbahn wirdA
Dieburger Straße zwiſchen Heinheimer= und Magdalenenſst)
vom 18. bis 21. Juli einſchließlich für den geſamten
Fahr=
verkehr geſperrt. Die Umleitung des Fahrzeugverkehrs er
während dieſer Zeit durch die Heinheimer=, Lautenſchlät
Magdalenenſtraße und umgekehrt.
Vortrag. Auf vielſeitigen Wunſch wird der Vor
„Obſtgerichte und Einkochen im Gasbackofen”
Donnerstag wiederholt. Neben den Kochvorführungen wirde
Gas=Warmwaſſerbereitung und Gasheizung beſprochen. Ge
die Warmwaſſerbereitung iſt ein Arbeitsgebiet der Hausſſoe
dem in den meiſten Fällen zu wenig Bedeutung beigemeſſen ml
Gasbeheizte Warmwaſſerapparate bringen der Hausfrau
gehende Zeit= und Arbeitserſparnis. Jedoch auch die Wirtſck
lichkeit ſolcher Apparate iſt von ausſchlaggebender Bedeut-
Geringe Anſchaffungs= und Betriebskoſten ſind Bedingungen./O
von den Gasgeräten in beſonderem Maße erfüllt werden.
Grund der Leiſtungsfähigkeit und Preiswürdigkeit hat
Gasheizung in letzter Zeit eine ſtarke Ausbreitung gefunden.
iſt von Vorteil, ſich ſchon jetzt bei vorliegenden Projekten
Angelegenheit zu befaſſen, da für einwandfreies und billl!
Arbeiten der Gasheizung fachmänniſche Beratung unbedingt=)
forderlich iſt. In dem nächſten Vortrag, zu dem Eintrittske
im Ausſtellungsraum, Eliſabethenſtraße 25½, koſtenlos erhäl
ſind, wird jede gewünſchte Auskunft erteilt. (Siehe Anzeige.
— Eine große Alpenſonderfahrt in Reichspoſtomnibuſſer
die bayriſchen Alpen nach Bichl findet vom 25. Juli bis 5. A.
ſtatt. Dieſe Reiſe koſtet für 12 Tage einſchließlich Fahrt ab
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lich billige Reiſe in die Alpen. Anmeldungen und Proſpekte
Auskunft im Lloyd=Reiſebüro Fiſcher. Darmſtadt.
Diebſtahl oder grober Unfug? Ende Juni 1932 wurde
Holzſchild mit der Aufſchrift „Reſtauration” in der Größe
mal 0.50 Meter, das über dem Eingang des Hauſes Grafe
Nr. 20 angebracht war, von unbekannten Tätern entwendet.
ſonen, die über die Täter oder über den Verbleib des Sch!
Angaben machen können, werden erſucht, bei der Kriminalvoll
Zimmer 26, Mitteilung zu machen.
Diebſtähle. Aus der Reithalle der ehem. 25er
Artillerie=
ſerne wurden etwa 33 Bohlen geſtohlen. Es handelt ſich um A.
binderbohlen von etwa 4 Zentimeter Dicke und 30. Zentim
Breite mit der Teeraufſchrift J. Reiß in Balkenſchrift.
einer Gartenhütte des Heinrich=Wingertswegs wurde ein 5!
langer Gartenſchlauch, eine kleine Drahtzange, ein Bickel und
ſtige Kleinigkeiten geſtohlen. Sachdienliche Mitteilungen auf
Zimmer 27 der Kriminalabteilung, Hügelſtraße 31/33, erbetem
In der Nacht vom 1. zum 2. Juli wurden aus einer Gartenh
in der Roßdörfer Straße folgende Gegenſtände geſtohlen: 1 9.
matte (neu), 1 Paar ältere Herrenhalbſchuhe (weiß mit gels
Handtücher, weißes Frottierhandtuch und 1 Küchenhandtuch
grau mit eingeſticktem Buchſtaben H), ein blauer Herrenroc
ſchwarzem Futter, zwei neue Gardinen und eine rote Tiſchdecte
weißgrauen Sternen. Um ſachdienliche Mitteilungen bittet
Kriminalpolizei, Zimmer 27.
In der Nacht vom 1. auf 2. Juli iſt einem älteren Mann
Herrenuhr mit Gürtelweſte auf dem Woogsplatz abhanden gel.
men. Es handelt ſich um eine goldene Sprungdeckeluhr. Das
glas fehlte. — Am 5. Juli wurde einem Manne in einem hieſ
Geſchäftshaus eine ſilberne Herrenarmbanduhr, viereckig mit
bem Zifferblatt und mit arabiſchen Leuchtziffern, entwendet,
Brieſkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezus”quittung beizufügen. Anonyme Anfragen were
nichi beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlſchteit.
1892. Ohne gerichtliche Räumungsklage werden Sie 2
nichts erreichen.
gen0 des Lebens” allerdings einen „Film der Jugend von
gedreht haben will. iſt mehr als ſchleierhaft. Joan
Eit
ord ſpielt in dieſem Film eine ſympathiſche Hauptrolle.
Nei
nd ihr Bruder im Film wird aus einem Leben voll Ueber=
zwungen. Geld zu verdienen. Sie wird Reporterin, er
zwider Willen Alkoholſchmuggler. So gelangen beide in
Man
S ſebiet der Chicagoer Unterwelt, in die der Film ebenſo
ſtellſtagiant hineinleuchtet wie in den Redaktionsbetrieb großer
gewaum runiſcher Blätter mit umfangreichem Reporterdienſt. Es
imdſiel getanzt und vexführt und gemordert in dieſem Film.
ct ſchut merikaniſch! Und Joan Crawford zeigt, daß ſie —
bild=
eſuchen üäbufe gewachſen iſt
ſel ſympathiſcher iſt Tom Mix Film „Tom rechnet ab”
hörte
zhſh mit ſeinen Widerſachern, die ihn unſchuldig ins
Ge=
bin
u ms brachten! Tom Mix im Gefängnis! Kann man ſich das
ſones grugen? Aber er „ſitzt” tatſächlich.
Wird natürlich bald be=
und „rechnet dann ab
! Ein Dutzend faſt bringt
Dirauait
Strecke noch am erſten Tag ſeiner Entlaſſung aus dem
ſer geſtöinis. Er beſiegt alle Schurken, und den letzten erledigt
ſtag, 17. Juli 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 197 — Seite 7
Aus den Darmſtädter Lichkſpieltheakern.
*
M0i
im ericaniana von charakteriſtiſchſtem Niveau, in aus=
An ezgineter Technik und Darſtellung bringt das neue Programm,
ſher ſo volkstumlich wie möglich iſt. Daß man in „Irr=
n ientaſt, und Tom Mir zeigt, daß er wirklich der König der
ſhVeſt=Helden iſt. Wenn doch alles ſo gut und ſo
ungekün=
ich
inſtit zlu,) wirklich Film wäre, was von Amerika kommt, und wenn
genſtiſche us dieſen Filmen die Vertonung wegbliebe. Abgeſehen
ſowwav daß kaum einer unſerer Lichtſpieltheaterbeſucher dieſes
nutſteAmerikaniſch verſteht, ſind dieſe Filme ſo hervorragend
ſplie, daß ſie als Stummfilme immer das Beſte ihrer Art ſein
emm, als Tonfilm immer nur Notbehelf. Die lebenswahren
htie Typen, die in dieſen Filmen auftreten die ganze Art,
jen e Handlung durchgeführt wird, wie
ie Straßenſzenen,
ſehupt die Szenerie, ob Natur oder künſtlich, ſei dahingeſtellt,
Were ſfieommen ſind, wie in dieſe Szenerie hinein die tollen Rei=
und vor allem die erfriſchenden Boxkämpfe komoniert
immer das Gute ſiegt und das Schlechte unterliegt, das
lelsſt köſtlicher Film! Will nicht mehr ſein, iſt damit
„saſte, was man bieten kann. Zudem der Sieger immer noch
ugenehme Draufgabe die Braut heimführt, diesmal die
tsſeigldhyiſche, gertenſchlanke Claudia Dell.
K4
Helia.
en. ei
Greta Garbo, die kürzlich ihre Bewunderer in der ganzen
dal e zerſchreckt hat durch die Meldung ihres endgültigen Abſchieds
ſilm — und inzwiſchen nach Hollywood zurückgekehrt iſt,
alles
befäunn aß man erfahren hat, ob der groß angekündigte Abſchied
ſaft, um ehle ls eine Reklameangelegenheit war — Greta Garbo, deren
außerhukum auch ohne dieſen Zwiſchenfall noch unvermindert ſtrahlen
ünde ſpielt in einem Film „Yvonne”, der es ſehr nötig hat,
leichen tß zewas vom Glanz der Hauptdarſtellerin auf ihn fällt. Denn
Einr üm als ſolcher und ohne die Garbo iſt keine
Sehenswürdig=
gnisit,t (ine alltigliche Filmhandlung: die Liebesgeſchichte eines
bähn Modells, die nach vielen Liebeleien endlich die große
Fberſielie erfährt, auf die aber immer wieder der Schatten ihrer
gunerwagenheit fällt. Dieſe an ſich ſchon etwas abgebrauchte
Hand=
ſtehenunm vird in konventioneller Weiſe ohne irgend einen neuen
ache iſaſe Zug geſpielt; der Schauplatz iſt Paris, die Darſteller
ſpre=
hatsamem igliſch und benehmen ſich zum Teil wie waſchechte
Gentle=
em end auch zum anderen nicht wie Pariſer Künſtler. Mit
Unn inem Wort; nur die Garbo iſt ſtark und überzeugend in ihrem
wegg piüllund ſie iſt es in ſolchem Maße, daß man allein um
ihret=
ählillllnund um der rührenden und faſzinierenden Echtheit einzel=
Mither Zielmomente den Film empfehlen kann. — Im Beiprogramm
kehr ſiufo in intereſſanter Marokkofilm und eine Komödie „Dick und
L=Maofi, eren Wortbegleitung man erſt für engliſch hält, ſodann für
rauſines euerfundene Sprache, bis man am Schluß merkt, daß dies
lte, Uhreriſche Idiom unſere Mutterſprache darſtellen foll: — Es lebe
und der Infilm!
er deu
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage den
ugohantaſtiſchen Großfilm „Frankenſtein” und im zweiten Teil
aufführung den ſpannenden deutſchen Kriminalfilm „Der
Norgrozeß Mary Dugan”.
* Wotan ſpart das deutſche Volk in der Notzeit?
Ausgaben für Nahrungsmitkel und Bekleidung um 30 Prozenk geringer. — Anlagen um 85 Prozenk
gerin=
ger. — Aufwendungen für Verkehr um 20 Prozenk geſunken. — Kullur= und Luxusbedarf um ein Drittel
eingeſchränkk. — Mieken keurer.
Der Geſamkaufwand des deutſchen
Volkes.
Das Einkommen des deutſchen Volkes iſt in den letzten
Jah=
ren ganz außerordentlich geſunken, und es iſt klar, daß dieſen
geringeren Einnahmen auch geringere Ausgaben gegenüberſtehen
müſſen. Wer nicht in Schulden kommen will — und es iſt nichr
leicht, heute Kredit zu erhalten
— muß ſich einrichten,
). h.. auf vielen Gebieten die Ausgaben
ein=
ſchränken. Es iſt nun in volkspſychologiſcher und
wirtſchafts=
politiſcher Beziehung von größter Bedeutung, woran das deutſche
Volk in dieſer Notzeit ſpart.
Die Jahre der größten
Aufwen=
dung waren 1928 und 192‟
Eine Scheinkonjunktur auf vielen
wirtſchaftlichen Gebieten in Verbindung mit einer Blüte an der
Börſe hatte Reichtum vorgetäuſcht, und das Volk freute ſich,
end=
lich einmal aufatmen und ein wenig freier und beſſer leben zu
können. Dann kam ſchon im Jahre 1930 der erſte Rückſchlag,
dem ein viel heftigerer im Jahre 1931 und ſchließlich gar in den
erſten 6 Monaten 1932 folgte.
Tieftraurig iſt es, daß hauptſächlich und in erſter Reihe am
Nahrungsmitteletat vom Volk beträchtliche Abſtriche
ge=
macht wurden, d. h., es wurde für die Ernährung weniger
getan.
Im Jahre 1928 betrug der Geſamtaufwand des deutſchen Volkes
für Nahrungsmittel 28 Milliarden Mark. Er ſtieg im Jahre 1929
auf 30 Milliarden Mark, um im Jahre 1930 auf 27 Milliarden
und 1931 gar auf 24 Milliarden zu ſinken. Nach den bisherigen
Feſtſtellungen wird das Jahr 1932 noch ein weiteres Abſinken
dieſer Ausgaben bringen. Von 1929 bis 1931 ſank der Etat um
Milliarden Mark; das bedeutet, daß jeder Deutſche für 100
Mark weniger Eßware zu kaufen in der Lage war. Es leuchtet
ein, daß dadurch der Ernährungszuſtand des Volkes ganz
beträcht=
lich leiden muß. Auch der Etat für Kleider und
Schuhe ſank beträchtlich. Während er in den Jahren
1928 und 17
29 je 12 Milliarden betrug, war er im Jahre 1930
nur noch 11 Milliarden und 1931 gar nur 9 Milliarden. Er iſt
alſo insgeſamt um 25 Prozent geſunken. Die Inveſtitionen für
Häuſer, die 1928 ſich auf 15 und 1929 auf 14 Milliarden beliefen,
ſanken im Jahre 1931 auf 2,5 Milliarden, betrugen alſo kaum
den ſechſten Teil. Dieſes Abſinken der Ausgaben um 85 Prozent
iſt beſonders bemerkenswert.
Der Kultur= und Luxusbedarf iſt auch von 5
Mil=
liarden im Jahre 1929 auf 4 Milliarden im Jahre 1930 und
3 Milliarden im Jahre 1931 geſunken. Diejenigen Volkskreiſe,
die früher noch eine beſtimmte Summe für Kulturausgaben
opfern konnten, mußten dieſen Betrag entweder ganz ſtreichen,
oder auf einen Bruchteil verringern. Da auch die reichen Leute
in vielen Fällen ihr Vermögen ganz oder teilweiſe verloren
haben, ſo mußten auch dieſe Kreiſe ihre Kulturausgaben
ſtrei=
chen. Das Abſinken der Luxusausgaben beträgt 40 Prozent.
Recht gut hat ſich der Etat für Verkehr behauptet. Dieſe
Auf=
wendungen dienen meiſt der Aufrechterhaltung des Erwerbs, wie
B. die Gelder, die man für Straßenbahn. Eiſenbahn uſw.
be=
nötigt, und laſſen ſich nur in ſeltenen Fällen erſparen, wenn das
Fahrrad benutzt werden kann.
So kommt es, daß die Geſamtaufwendungen des deutſchen
Volkes für Handel und Verkehr von 5 Milliarden im Jahre
1929 auf 4½ Milliarden im Jahre 1931 und auf 2,4
Mil=
liarden 1931 ſanken.
Die geſamte Minderung beläuft ſich auf rund 20 Prozent. Nur
die Aufwendungen für Wohnungsmieten ſind von 7,4
Milliar=
den im Jahre 1928 auf 7.7 Milliarden im Jahre 1929, 8,2
Mil=
liarden im Jahre 1930 und 8,3 Milliarden im Jahre 1931
ge=
ſtiegen. Der Abbau durch die Notverordnung hat allerdings für
1932 hierin Wandel geſchaffen und die Ausgaben um mehrere
Prozent geſenkt. Man erſieht aus dieſen lehrreichen Zahlen, daß
der Lebensſtandard des deutſchen Volkes auf allen Gebieten
gan=
beträchtlich geſunken iſt.
Es handelt ſich um ungefähr 25
Mil=
liarden, die dem Wirtſchaftsleben entzogen wurden und dadurch
viel zur Erhöhung der Arbeitsloſigkeit beitrugen.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der
Haus=
arzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonntag, dem 17. Juli 1932, folgende Aerzte zu deſſen
Vertre=
tung bereit: Dr. med. Berger., Wilhelminenſtraße 5,
Tele=
phon 187: Dr. med. Bernet. Wittmannſtraße 7. Telephon 2175;
Dr. med. Wertheim. Dieburger Straße 73, Telephon 4614.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
bis 23. Juli: die
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 17
Löwenapotheke, Ballonplatz 11. und die Adlerapotheke,
Wilhel=
minenplatz 17.
Promenaden=Konzert. Sonntag, den 17. Juli ſpielt das
Stadtorcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp
von 11—12 Uhr im Herrngarten (Pergola) nach folgendem
Pro=
gramm: 1. Torero=Marſch von Friedemann, 2. Ouvertüre.
Heim=
kehr aus der Fremde” von Mendelsſohn, 3. Eſtudiantina, Walzer
von Waldteufel. 4. Siegmunds Liebeslied aus der Oper „
Wal=
küre” von Wagner, 5. Ein Immortellenkranz auf das Grab
Albert Lortzings von Roſenkranz, 6. „Hoch Darmſtadt”, Marſch
von Schlupp.
Vereinskalender.
—Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Sonntag, den 17. d. M.,
nach=
mittags um 3 Uhr Spaziergang nach Eberſtadt zur
Monatsver=
ſammlung, Reſtaurant „Zum Mühltal”. Treffpunkt Ecke
Lands=
kron= und Ludwigshöhſtraße.
Lokale Veranſtallungen.
Die hlerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrochtes,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſ.
— Orangeriehaus (Beſſunger Herrngarten) Heute
abend 8 Uhr Konzert des Stadtorcheſters mit Tanzeinlagen im
großen Saal. Bei günſtiger Witterung Gartenkonzert. (Siehe
heutige Anzeige.)
— Schuls Terraſſen=Keller. Das heute ſtattfindende
große Konzert des Stadtorcheſters unter perſönlicher Leitung
ſei=
nes Kapellmeiſters W. Schlupp bürgt für gute Muſik. (Vgl. An=
—Im Wiener Kronenbräukeller konzertiert Herr
Obermuſikmeiſter Matthias Weber mit ſeiner Kapelle bei freiem
Eintritt. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Sonntag, den 17. Juli 1932.
Union=Theater: „Tom rechnet ab” und „Irrwege des Lebens”;
Helia=Theater: „Yvonne” und „Hinter Schloß und Riegel”
Palaſt=Lichtſpiele: „Frankenſtein” und „Mordprozeß Mary
Du=
gan”. — Orpheum: Nelſon=Revue „Das ſpricht Bände‟,
Konzerte: Schuls Terraſſenkeller, Herrngarten=Café, Sport=
Café am Böllenfalltor, Hotel=Reſt. z. Poſt, Perkeo. Bockshaut,
Orangeriehaus, Rummelbräu, Wiener Kronenbräukeller.
P
2
Mäut
Aäultt
Schloßgraben!
Platz muß geschafft werden um jeden Preis! Hinaus
sollen Tausende von Anzügen, Mänteln, Hosen usw.!
Da kann nicht lange nach dem Wert des einzelnen
Stücks gefragt werden, da heißt’s: Immer noch
kleinere Preise! Von Stegmüller erwartet ganz
Darmstadt Außergewöhnliches und niemand wird
enttäuscht werden!
Beginn: Montag, vormittags 8 Uhr
HINTERM DARMSTADTER SCHLOSS - SCHLOSSGRABEN 13413A
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 197
Darmſtädter Tagblatt / Heſſ
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Seite 10 — Nr. 197
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 17. Juli
R
Aus Heſſen.
Schweinezählung am 1. September.
Auf Anordnung des Reichsminiſters für Ernährung und
Land=
wirtſchaft findet im Einvernehmen mit den Landesregierungen
am 1. September 1932 die nächſte Zählung der Schweine und des
nicht beſchaupflichtigen Beſtandes an Schweinen in den
vorher=
gehenden drei Monaten ſtatt.
Die ſchweinehaltenden Landwirte ſelbſt haben das größte
In=
tereſſe daran, daß die geſtellten Fragen in richtiger und
vollſtändi=
ger Weiſe beantwortet werden. Dafür wird ihnen auf der anderen
Seite die unbedingte Sicherheit gewährleiſtet, daß ihre ſtatiſtiſchen
Angaben geheimgehalten werden und keinesfalls zu ſteuerlichen
Zwecken Verwendung finden.
Seltſame Pogelneſter.
E. Eberſtadt, 16. Juli. Landw Bezugs= und Abſatz=
Genoſſenſchaft e. G.m. b. H. Die der Generalverſammlung
vorgelegte Bilanz per 31. Dezember 1931 weiſt einen Reingewinn
für das Geſchäftsjahr 1931 von 364,05 RM. aus. Die Verteilung
des Reingewinns wurde wie folgt beſchloſſen: Reſervefonds 150
RM., Betriebsrücklage 84,05 RM. Der Reſt von 130 RM. (5
Pro=
zent vom Geſchäftsanteil)ſoll an die Miiglieder in Waren
verab=
folgt werden, und zwar auf den bis 31. 12. 1930 voll einbezahlten
Geſchäftsanteil. Die Art der Waren bleibt der Wahl der
Mit=
glieder überlaſſen. Die Ware muß bis 15. Auguſt 1932 abgeholt
ſein, andernfalls jeglicher Anſpruch erliſcht.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 16. Juli. Der vom Gemeinderat
geneh=
migte Gemeinde=Voranſchlag liegt gegenwärtig zur
Einſichtnahme auf dem Rathaus offen. Baulandumlegung.
Die Friſt zur Offenlage, des Baulandumlegungsplanes für das
Umlegungsgebiet „Lohberg” endigt am 19 Juli. Wenn bis dahin
keine Einwendungen erhoben werden, ſind ſolche dann nicht mehr
möglich und die Vorarbeiten können damit als abgeſchloſſen
be=
trachtet werden. — Autounfall. Der Schneider Hans
Laub=
ner von hier, der heute vormittag mit ſeinem Kleinauto von
hier nach Darmſtadt fahren wollte, rannte auf offener Strecke einen
Straßenbaum an. Er erlitt dabei erhebliche Schnittwunden im
Geſicht, auch wurde der Wagen beträchtlich beſchädigt.
Ds. Niedernhauſen i. Odw., 15. Juli. Wegverbeſſerung.
Von der hieſigen Gemeinde wird es ſehr begrüßt, daß der
Verſchö=
nerungsverein Fränkiſch=Crumbach jetzt Schritte getan hat, den
Verbindungsweg Fränkiſch=Crumbach-Niedernhauſen in Ordnung
zu ſtellen, ſo daß dieſer Weg auch befahren werden kann. Es
han=
delt ſich hauptſächlich um die Umlegung der ſchwierigſten Stelle an
dem Waldeingang von Fränkiſch=Crumbach aus. Wie wir hören,
hat Baron von Gemmingen, dem die in Frage kommenden
Wal=
dungen gehören, ſeine Genehmigung dazu erteilt. Es wäre
da=
durch wenigſtens ein ſchwacher Erſatz für die Chauſſee Fränkiſch=
Crumbach-Niedernhauſen geboten, deren Bau ja ſchon lange
geplant iſt.
R Brensbach i. Odw., 16. Juli. Heute morgen, kurz vor 6.30
Uhr, blieb der Triebwagen der S.E. G. Reichelsheim—Reinheim
auf dem hieſigen Bahnhof ſtehen. Verſchiedene Prüfungen des
Motors blieben zunächſt erfolglos, ſo daß damit zu rechnen war,
daß der Anſchluß in Reinheim nicht mehr zu erreichen ſei.
Ver=
ſchiedene Paſſanten, die dringend den Anſchlußzug erreichen
muß=
ten, verlangten, daß von der Bahn ein Auto beſtellt würde,
jedoch konnte auch mit dem Auto der Zug erſt in Darmſtadt
ein=
geholt werden. Nach langem hin und her ging der Triebwagen
nach einer halben Stunde doch wieder weiter, der Anſchluß war
natürlich in Reinheim längſt nicht mehr erreichbar.
Ay. König i. Odw Stahlbad), 16. Juli. Aus dem
Ge=
meinderat. Die bei der Gemeinde beſchäftigten
Fürſorge=
arbeiter haben gegen den feſtgeſetzten Stundenlohn Beſchwerde
erhoben. Bevor es zu einem Urteilsſpruch des Arbeitsgerichts
kommt, befaßte ſich der Gemeinderat mit der Angelegenheit und
erhöht den Stundenlohn für Verheiratete auf 48 Pfg. und für
Ledige auf 36 Pfg. Hierbei wird erwartet, daß die
Arbeitsleiſtun=
gen geſteigert werden, andernfalls bei ungenügenden Leiſtungen
Entlaſſung erfolgt. Zur Abſtellung nächtlicher Ruheſtörungen
wer=
den die Wohlfahrtserwerbsloſen Ad. Friedrich und Wilh. Luſt 2.
vorübergehend als Nachtſchutzleute angeſtellt. Wald= und
Jahn=
ſtraße ſollen mit Bürgerſteigen verſehen werden. Die
erforder=
lichen Randſteine ſind aus den Gemeindewaldungen zu beſchaffen.
Die Arbeiten werden durch Wohflahrtserwerbsloſe ausgeführt.
Einer Erneuerung der Poſtbriefreklame für 1933 wird zugeſtimmt,
ſofern die Reichspoſtreklame die Jahresgebühr von 112 Mark,
ent=
ſprechend den veränderten Verhältniſſen herabſetzt. Die erneute
Beſchwerde der Reichsbahn gegen die Errichtung eines
Verkaufs=
häuschens und den Betrieb eines Zuckerwaren= pp.=Geſchäftes des
K. Hofferberth am Bahnhof wird erneut abgelehnt.
4s. Erbach, 16. Juli. Archiv des Erbacher
Grafen=
hauſes. Die Fürſtlich Erbach=Schönbergiſche Verwaltung in
Hohenſtein gibt Folgendes bekannt: „Das bisher im Schloſſe zu
Erbach untergebrachte Erbachiſche Geſamthaus=Archiv wird auf
Grund eines Vertrages zwiſchen dem heſſiſchen Staat und den drei
Erbachiſchen Häuſern nunmehr im Heſſiſchen Staatsarchiv in
Darmſtadt unter Eigentumsvorbehalt deponiert. Die ſeitherige
Archivverwaltung iſt aufgehoben; Anfrager
ſind in Zukunft an
das Heſſiſche Staatsarchiv zu richten.”
Odenwaldklub.
Die Ortsgruppe Erbach des O.W.K. unternimmt am Sonntag
eine Frühwanderung. Sie führt über die Relle, Keßlersboden—
Kutſchenweg, Jägertor, Mengelsbach nach Eulbäch. Führer ſind
die Herren Engelhardt und Gölz.
Bg. Unter=Moſſau, 16 Juli. Unfall. Wie jetzt erſt bekannt
wird, iſt in der Nacht auf Dienstag auf der Rückfahrt vom
Beer=
felder Viehmarkt der Motorradfahrer A. Knapp aus Michelſtadt,
durch eine auf der Straße abgetriebene Pferdekoppel beirrt, in
den Graben gefahren. Der Fahrer erlitt einen doppelten
Schädel=
bruch, der Soziusfahrer blieb unverletzt, das Motorrad
unbe=
ſchädigt.
Das Vogelneſt im Aufobus. — Das „modernſte” Vogelneſt. — Ein hundertjähriges Schwalbennen/!
Auch in der Lokomokive ſiedeln ſich Vögel an. — In der Wanduhr ein Neſt.
Ki
Vor einigen Tage wurde gemeldet, daß in einem Autobus
einer ſüddeutſchen Verkehrslinie ein Vogelpaar ſich ein Neſt
ge=
baut hatte. Die Eltern ſind nun gezwungen, dem Autobus
nach=
zufliegen, wenn ſie ihre Jungen ernähern wollen. Sie ſind aber
im Laufe einiger Tage gelehrt worden und haben gemerkt, daß
der Autobus von Zeit zu Zeit wieder an die Abfahrtſtelle
zurück=
kehrt. Jetzt erwariet Vater und Mutter ſtets die kleinen Vögel
an der Halteſtelle.
Aehnlich verhielt es ſich im vorigen Jahr mit dem
Schwalben=
paar, das ſein Neſt in einer Lokomotive gebaut hatte, die eine
kurze Zeit außer Betrieb war. Als dann die Maſchine das
Lokal=
zügele zog, hatten die Schwalben ſchon nach kurzer Zeit den
Fahr=
plan gelernt und konnten nun ſtets die Zeit abpaſſen, wo ſie ihre
Jungen ernähren konnten. Das „modernſte” Schwalbenpaar hat
ihr Neſt in einem Flugzeug des Flugplatzes von London
ein=
gebaut. Als man es entdeckte, wurde das Flugzeug für einige
Zeit aus dem Verkehr gezogen, um den Schwalben die
Möglich=
keit zu geben, ihre Jungen aufzuziehen.
In der Stadt Horn am Teutoburger Walde befindet ſich eine
der größten Seltſamkeiten aus dem Tierleben, nämlich ein
Schwal=
benneſt, das ſchon länger als 100 Jahre ſich dort befindet.
Das Neſt wurde von den Schwalben im Jahre 1827 gebaut. Sie
hatten beim Bau dieſes Neſtes einen Sparren benutzt, der die
Jahreszahl 1827 trägt. Nun wäre es natürlich möglich, daß dieſer
Sparren die Jahreszahl trägt, ohne daß er bereits damals von den
Schwalben entwendet worden wäre, aber in der Familie, in deren
Haus ſich das Schwalbenneſt befindet, iſt die Ueberlieferung
er=
halten, daß das Haus in dem gleichen Jahre errichtet wurde. Die
Jahresz hl wurde auf den Sparren aufgeprägt, um als Denkmal
für die Zeit des Baues zu gelten. Als der Sparren nun am Hauſe
befeſtigt werden ſollte, war er verſchwunden, ohne daß man wußte,
wohin er gekommen ſei. Plötzlich entdeckte man, daß er ſich in
Karkofſelkäfer bei Offenbach feftgeſkell.
— Offenbach a. M., 16. Juli. Der gefährliche Kartoffelkäfer
wurde in einem Kartoffelſtück nahe an der Frankfurter
Gemar=
kungsgrenze feſtgeſtellt. Die Larven wurden ſofort den
behörd=
lichen Stellen überſandt und die entſprechenden
Vorſichtsmaß=
nahmen getroffen.
Der hessische Jeil
In ganz Heſſen iſt das „Darmſtädter Tagblatt” — „
Heſ=
ſiſche Neueſte Nachrichten” verbreitet, und über ganz
Heſſen ſpannt ſich das Netz unſerer Mitarbeiter,
Bericht=
erſtatter und Korreſpondenten, ſo daß unſere Leſer auch
aus dem flachen Lande alles Intereſſante und
Wiſſens=
werte ſchnell, zuverläſſig und gewiſſenhaft bearbeitet
er=
fahren. Wir unterhalten aber nicht nur einen
Nach=
richtendienſt, ſondern alle Dinge von öffentlichem und
Allgemeinintereſſe finden in unſerem Blatte
nachdrück=
lichſt kritiſche Betrachtung und Vertretung. Das weiß
man im ganzen Heſſenland, und darum iſt dem heſſiſchen
Teil überall Beachtung ſicher.
d. Rimbach, 13. Juli. Grabmäler aus Holz. Im
Rim=
bacher Pfarrhof ſind ſeit einiger Zeit Grabmäler aus Holz zur
Anſicht aufgeſtellt. Ein einheimiſcher Zimmermann hat ſie
ent=
worfen und ausgeführt. Wer dieſe Grabmäler ſieht, iſt davon
ent=
zückt. Die Grundform iſt das Kreuz. Verſchieden aber ſind die
Formen und Figuren, in denen das Grabmal ausgeſtattet iſt.
Eine Fülle weiterer Entwürfe iſt vorhanden, die verſchiedenſten
Arten und Größen. Die Ausführung der Holzgrabmäler iſt echt
und maſſiv. Beſtes Holz, das auf beſondere Weiſe präpariert
worden iſt. Mehr als 60 Jahre Garantie kann man für ſolch ein
Grabmal nicht verlangen, und dieſe Garantie gibt der Herſteller
ohne weiteres. Das Rimbacher evangeliſche Pfarramt iſt gerne zur
Auskunft und Vermittelung bereit, das auch eine große Anzahl
von Entwürfen zu verſenden hat. Ein weiterer ſehr bewährter
Fachmann auf dem Gebiete der Grab= und Friedhofsgeſtaltung iſt
auch Herr Pfarrer Lohfink=Hammelbach. Auch er iſt gerne berit,
aus dem reichen Schatz ſeiner Erfahrung und ſeines Wiſſens
ratend und tatend zur Seite zu ſtehen.
W Heppenheim a. d. B., 16. Juli. Einführung von
Bettlermarken. Das Bettlerunweſen in hieſiger Stadt iſt
zu einer faſt unerträglichen Plage ausgeartet, zumal in den
mei=
ſten Fällen jede Unterſtützung in Naturalien zurückgewieſen und
Unterſtützungen in Geld verlangt werden. Umſomehr iſt es
da=
her zu begrüßen, daß die hieſige Stadtverwaltung ſich der
Ange=
legenheit annahm und zur Bekämpfung des Bettlerunweſens
Bett=
lermarken herausgibt. Durch dieſe Abgabe ſoll erreicht werden,
daß die Gelder nur am hieſigen Platze verausgabt werden können
und eine unwirtſchaftliche Ausgabe vermieden werden ſoll. Die
Stadtverwaltung gibt Heftchen zu 50 Pfg. heraus.
*Die Haus=Apothefe.
Eine richtige Hausapotheke ſollte in einem verſchließbaren
Schränkchen oder Kaſten untergebracht ſein und ſo aufgeſtellt
werden, daß die Kinder nicht=darangehen können.
Die Hausmittel ſollen in drei verſchiedenen Behältniſſen
aufbe=
wahrt werden, zwei kleine für innerlich und äußerlich zu
ver=
wendende Mittel. In die größte Abteilung kommen die
Ver=
bandsſtoffe. An inneren Mitteln braucht man nur ſehr wenig.
Zunächſt in gut ſchließenden Büchſen einige Teekräuter.
Es genügen Baldriantee, Lindenblütentee, Kamillentee. Nur
ge=
ringe Mengen ſind nötig. Beſſer iſt es, im Krankheitsfall friſchen
Tee zu kaufen. Außerdem kann man in Fläſchchen
Hoffmanns=
tropfen und Baldriontinktur aufbewahren. Ferner hält man ein
Röhrchen Pyramidon=Tabletten gegen Kopfſchmerzen und ein
Röhrchen Aſpirin=Tabletten gegen fieberhafte Erkältungen bereit.
Verordnet der Arzt noch andere innere Mittel, ſo können
dieſe zunächſt auch in der Hausapotheke verwahrt werden. Si
ſollen aber nur darin verbleiben, wenn es der Arzt ausdrücklich
geſtattet und genaue Anweiſungen gibt, wann ſie angewendet
werden dürfen. Gegen Sodbrennen hält man etwas
doppelkoh=
lenſaures Natron in Pulverform bereit, abführende Mittel
kön=
nen als Tee, als künſtliches Karlsbader Salz oder als ſog.
Bruſtpulver zu den Hausmitteln gerechnet werden und dürfen in
der Hausapotheke Aufnahme finden. Um die entgegengeſetzte
Wirkung zu erzielen, ſoll man aber nicht Opium=Tropfen
verwen=
den. Es ſei denn, daß dies Mittel ausdrücklich verordnet wird.
Als harmloſes ſtopfendes Mittel kann Tannablin in Tabletten
genannt werden.
An äußeren Mitteln
kommen für die Hausapotheke in Betracht: Zunächſt ein
Fläſch=
chen mit fünfprozentiger Jodtinktur, das aber mit einem
Glas=
ſtöpſel verſchloſſen ſein muß. Ein leichter Jodanſtrich in der
Um=
gebung einer friſchen Wunde ſchützt weitgehend vor Eiterung und
anderer Infektion. Niemals ſoll man eine Wunde auswaſchen
oder zu desinfizieren ſuchen. Durch das Auswaſchen und Spülen
werden Schmutzteilchen nur tiefer in die Wunde verſchleppt und
eine völlige Reinigung wird doch nicht erzielt. Keimtötende
Lö=
ſungen reizen und ſthädigen das Gewebe und ſetzen dadurch die
Abwehrkraft der Zellen herab. Alſo kein Karbol oder Kreſol in
die Hausapotheke. Auch Sublimat und Lyſol, die oft in
Haus=
haltungen zu find= ſind, ſollen unbedingt verſchwinden. Iſt bei
Rit
eine beſondere Hände= oder andere
Des=
infektion
den dieſe Mittel ſchon vom Arzt verord=
net. Werden ſie nicht mehr gebraucht, ſo müſſen ſie unbedingt
vernichtet werden, denn ſie ſind ſehr giftig. Für Umſchläge halte
man etwas eſſigſaure Tonerde bereit, die nach Vorſchrift bei
Ge=
brauch zu verdünnen iſt. Eine dünne Borſäurelöſung eignet ſich
ebenfalls für Umſchläge und feuchte Verbände. Ein Fläſchchen mit
Glycerin gegen aufgeſprungene Hände. Vaſelin zur einfachen
Hautbehandlung, Salmiakgeiſt gegen Mückenſtiche, eine
Brand=
ſalbe und Brandbinden zur Behandlung von Verbrennungen
bil=
den den weiteren Inhalt dieſer Abteilung und werden für die
meiſten Fälle ausreichen. Eine kleine Flaſche Franzbranntwein
zur Abhärtung empfindlicher Haut oder zur Einreibung bei
rheu=
matiſchen Beſchwerden mag noch hinzukommen.
Beſonders wichtig iſt die dritte Abteilung.
Sie ſoll eine Anzahl friſcher Mullbinden in verſchiedener
Größe und Länge erhalten, ferner einige Päckchen keimfreien Ver
bandmull, etwas Watte und eine größere Menge Zellſtoff. Auch
eine Kambricbinde oder Flanellbinde kann man gut gebrauchen
Guttaperchapapier braucht man für feuchte Fingerverbände und
zu Halsumſchlägen. Pflaſter ſoll man nur in kleinen Mengen
vor=
rätig halten. Das Pflaſter darf aber nie direkt auf eine Wunde
gebracht werden. Immer ſoll etwas keimfreier Mull unter dem
Pflaſter liegen. Schließlich gehören auch noch ein
Fieberthermo=
meter; eine kleine gerade Schere und eine kleine Pinzette ſowie
Sicherheitsnadeln in die Hausapotheke. Alle Behälter müſſen
einwandfreie Bezeichnung tragen und ordentlich und ſauber
auf=
bewahrt ſein Niemals darf man Benzin, Spiritus, eſſigſaure
Ton=
erde oder andere Medikamente in Wein= bzw. Bierflaſchen füllen.
Auch nicht, wenn eine Aufſchrift angebracht wird. Es ſind ſchon
ſchwere Unglücksfälle durch Verwechſelung der Flaſchen
vorge=
kommen.
Die Koſten.
In den meiſten Haushalungen werden eine Reihe der oben
angeführten Mittel bereits vorhanden ſein, ſo daß man zur
Ein=
richtung einer zweckmäßigen Hausapotheke nur das Ueberflüſſige
zu entfernen, Ordnung zu ſchaffen und einiges zu ergänzen hat.
Das dürfte nur geringe Koſten verurſachen. Die angeführten
in=
neren Mittel ſind für etwa 5 Mark in der Apotheke zu haben, für
die äußeren Mittel und die Verbandsmittel ſetze man je 3 bis
4 Mark an. Man kann ſich alſo für ungefähr 12 Mark ſchon eine
recht vielſeitige Einrichtung für die erſte Hilfe ſchaffen.
Dr. G. K.
einem Querbalken befand, wo er durch ſeine ſchöne Lackfar vſſee
fiel. Man ſtellte feſt, daß er von den Schwalben dorthin
wurde, die ſich hier ihr Neſt bauten. Da man dieſes N
einen Glücksbringer hielt, ſo hat man darauf verzichte
Sparren den Schwalden wieder wegzunehmen und einen
ähnlichen anfertigen zu laſſen, der ſich an dem Hauſe noch
befindet. Auf dieſe Weiſe trägt das Haus zweimal die Jahr/2”
die ſeine Entſtehung angibt. Seit dieſem Tage wird die Ged
des Schwalbenneſtes von den Hausbewohnern verfolgt,
wurde bisher feſtgeſtellt, daß es alljährlich von Schwalben
weil
wird, ſo daß offenbar hier bereits ſehr viele Sch
de
bengeſchlechter ihre Unterkunft gefunden h.00e
Dieſes Schwalbenneſt iſt offenbar noch merkwürdige
No
jenes berühmte Schwalkenneſt, das ſich vor einigen JahM/Soſzel
Kaltenleutgeben bei Wien befand und in einer
deluhr untergebracht war. Durch irgendeinen merkwäiſſciel ße
Zufall waren die Schwalben in das Schlafzimmer einer W=N4zoiſen
gelangt, die vorübergehend von ihren Bewohnern verlaſ
und hatten ſich in der Pendeluhr niedergelaſſen. Als Liflg.
710
wohner nach mehreren Wochen in ihre Wohnung zurückl
Miſe N.
ſtellten ſie feſt, daß die Fenſterſcheibe ihre
Schlafzimme=
brochen war und daß ſich in ihrer Pendeluhr ein Schwal hrüule
bereit
befand, aus dem fünf kleine Schwalben die Schnäbel
be u
emporreckten. Es dauerte nicht lange, da kamen durch die
oiden.
nung der Fenſterſcheibe die Schwalheneltern an, um die
jaden de
zu füttern. Sie zeigten dabei keinerlei Scheu vor den Bewr
ſondern flogen hin und zurück, um ihren Elternpflichten
Beratu
kommen. Den Bewohnern blieb nichts übrig, als die Bette
aus dem Schlafzimmer zu bolen und ins Speiſezimmer zu
um das entzückende Vogelidyi nicht zu ſtören. Die Betten Eſpölleite
ſo
lange im Speiſezimmer ſtehen, bis auch die jungen
Sch=
ſcheig
flügge geworden waren.
Hun
Prämiierungsmarkk in Hähnlein
berolte m
*
1M
— Während der Zuchtviehmarkt in Hähnlein im voriger
wegen Maul= und Klauenſeuche ausfallen mußte, konnte der
in dieſem Jahre planmäßig am 9. Juli in der früheren 1. 0 Gonun
nü
en
Weiſe gemeinſam vom Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß für
hlie
kenburg und von der Gemeinde Hähnlein abgehalten werde)”
Die Beſchickung des Marktes war durchaus befriedigem ſgen um
waren 37 Bullen 20 Eber und über 100 Ziegenböcke aufgetaitn zu bei
Auch war der Markt gut mit weiblichen Tieren, der eimüſi der RNe
Viehgattungen beſchickt.
*7
Die Ziegenzucht in Hähnlein iſt weithin und über SME”.
geſellſch
Grenzen hinaus bekannt. So zeigte denn auch der Markt
ders, was die Ziegenzucht anlangt, hervorragendes Materic
ganzen etwa 300 Tiere aus Hähnlein und den umliegenden
Ziegenzuchtvereinen. Zum Ankauf waren auch Kommiſſione Parun
auswärts erſchienen, und ſogar ein Vertreter aus
Aache=
insbeſondere einen Ueberblick über den Stand der Ziegenzuc
* meiſt
je richt
Verbandes „Modautal” gewinnen wollte. Das Geſchäft mit
Geſun
böcken war von vornherein ſehr rege, und nach kurzer Zeit
das A
die Jungböcke — etwa 85 Stück — reſtlos verkauft zum Prei
wie
45—60 Mark.
Auch war das Geſchäft mit Bullen befriedigend, da vo=
37 Faſeln 14 verkauft wurden zum Preiſe von 295—400 Mk.
Preiſe für Rindvieh liegen zur Zeit außeroordentlich niedr
es wäre zu wünſchen geweſen, wenn die Züchter für ihre
Arbeit und Unkoſten einen höheren Lohn bekommen hätten.
Das Geſchäft mit Ebern dagegen war als flau zu bezein
Wenn auch die augenblicklich traurigen
wirtſchaftlichef-
hältniſſe dazu zwangen, den Geſamtplan des Marktes gege
früher zu kürzen, ſo kann doch geſagt werden, daß der Zuchd
markt Hähnlein einen ſehr ſchönen Verlauf nahm und einem!
einget
ſt de
ſopf.
ge du
bef.
Fol
55=
kommen befriedigenden Erfolg aufzuweiſen hatte, abgeſehen Memd
in jed
Straßenbericht
für die Woche vom 17.—23. Juli.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
45 Heldenbergen—Windecken bis auf weiteres für allen 2
geſperrt. Umleitung für den Durchgangsverkehr
Fr
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau; für den Lokalverkehr:6
Oſtheim, Windecken.
45 Ilbenſtadt—Kaichen vom 17. 5. bis auf weiteres geſperrt,
leitung für den Durchgangsverkehr: Siehe vorſtehende S
für den Lokalverkehr: Ilbenſtadt. Lahnhof Erbſtadt=Kaic”
Kaichen.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Ortsdurchfahrt Alsfeld (Richtung Eifa) vom 20. 6. bis auf w.
res geſperrt. Oertliche Umleitung.
Nidda—Schotten (Ortsdurchfahrt Ober=Schmitten) vom 14.
geſperrt.
Umleitung von Unter=Schmitten reſp. Eichel”
über Ulfa.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Rodheim v. d. H.—Köppern vom 23. 5. bis auf weiteres geſt.
Umleitung: Holzhauſen, Friedrichsdorf und Ober=Roch
Nieder=Rosbach.
Klein=Zimmern—Richen (Ortsdurchfahrt Semd) vom 11. bis
geſperrt. Umleitung über die Straße Dieburg—Gr.=Umſt.
Ortsdurchfahrt Allmenrod vom 18. 7. bis auf weiteres ge/
Umleitung: Sickendorf Richtung Friſchborn-Kreuzſtraße*
terbach-Dirlammen.
w. Aus der Oberzent, 16. Juli. Verſchiedenes. Die L-
ſchweine ſcheinen gut überwintert und ſich vermehrt zu
denn aus mehreren Orten kommt die Klage, daß ihr Vorhaſl.
ſein an den Kartoffeläckern ſpürbar iſt. Möchte es gelingell=
Landwirte durch Abſchuß dieſer Schädlinge vor Schaden 3u
wahren. — Kommenden Sonntag marſchiert die SA. hieſige.
gend durch die Orte Beerfelden, Hetzbach, Schöllenbach, Koſs=
den u
dieſer
den M
den niedrigen Verkaufspreiſen.
Die Intereſſenten, die von fern und nah ſehr zahlreich e
nen waren, konnten den Eindruck mit nach Hauſe nehmeml”
dort von den Züchtern ſehr viel Intereſſe an den Tag gelegt u
und daß ſie trotz der ſchwierigen Lage gewillt ſind, die Zuchi ſtin nu
eiſernem Fleiß weiterhin zu fördern.
In Vertretung des Vorſitzenden des Landwirtſchaftskam.
Ausſchuſſes nahm das Vorſtandsmitglied Bauer=Schaahlrn
die Preisverteilung vor, nachdem er vorher eine kurze Anſp½
an alle Anweſenden gehalten und den Züchtern den beſon
Dank ausgeſprochen hatte.
Bei der darauffolgenden Zuſammenkunft in der
Gaſtwirkl=
von Becht begrüßte Herr Bürgermeiſter Seib. die Anwe
hen.
und ſprach dem Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß für ſeine W3Aoſen= u
ſtützung den Dank aus, ſowie den Preisrichtern.
Sodann gab Herr Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Rot,
einige Ausführungen über das Zuchtziel, die allgemeinen 2
beſtrebungen, den Stand der Zucht in Hähnlein und über die G
Erfolge in der Rindvieh= und Ziegenzucht auf der D. L.G.=Au
lung in Mannheim.
Zum Schluſſe berichtete dann noch Herr Werner, de
ſonders gute Erfolge in Rindvieh= und Ziegenzucht auf
Ausſtellung zu verzeichnen hatte, über ſeine züchteriſchen
fahrungen.
10
Ober=, Unter=Sensbach, Hebſtahl, Rothenberg, Hainbrunn,
kenbach, Falken=Geſäß, Gammelsbach. Die Leitung fordert
die Durchmarſchierenden durch Beflaggen zu b
egrüßen.
Das Heſſ.
genannten Orten ſind Kundgebungen geplant.
amt Rotenberg hält kommenden Dienstag vormittag eine.
ſteigerung von Schälholz 1. Klaſſe in Unter=Sensbach al
weg ſteht heuer auch ſeitens der Gemeinden weniger Sch0
zum Verkauf als ſonſt üblich.
17. Juli 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 197 — Seite 11
Moborad Mnfäile.
Ein Juriſt äußert ſich.
Zu dieſem in Nr. 179 angeſchnittenen Thema wäre das
Aen
ſende von juriſtiſcher Seite zu bemerken:
wir in der geſetzgeberiſchen Regelung des
Motorfahr=
wehrs rückſtändig ſind, beweiſt die Tatſache, daß heute noch
sgeſetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. Mai
Geltung iſt.
S chweiz hat, nachdem ein Bundesgeſetz über den Motor=
und Fahrradverkehr in der Volksabſtimmung vom
1927 verworfen worden war, die Vorarbeiten für einen
am Entwurf unverzüglich in Angriff genommen und dieſen
und
am 12. Dezember 1930 der Bundesverſammlung unter=
Nach eingehender Beratung durch Stände= und
National=
das Geſetz verabſchiedet worden und dürfte vorausſichtlich
Fertigſtellung von Ausführungsbeſtimmungen — am
1933 in Kraft treten
Nachfolgenden ſoll auf den Geſetzentwurf näher
einge=
zwerden:
Ausdruck „Motorfahrzeug” umfaßt Automobile und Mo=
Es gibt in der Schweiz keine führerſchein=
Motorräder. Ein Motorfahrzeug wird nur mit
g fahrzeugausweis zum Verkehr zugelaſſen. Niemand darf
Rehr ein Motorfahrzeug führen, der nicht auf Grund eiger
im Beſitze eines Führerausweiſes iſt. Der Beweiber
uchweiſen, daß die durch das Geſetz vorgeſchriebene
* Der Blitz überführt einen Mörder.
„Blichfiguren” als Verräter. — Die Elemenke verhindern einen Juſtizmord. — Das faſt geglücke Alibi.
In lekter Minuke. — Eine raffinierte Rachekal.
lichtverſicherung beſteht. In Deutſchland iſt dieſe
rhitliche Regelung noch im Fluſſe. Der preußiſche
Han=
ſiſter hat im April 1931 dem Staatsrat mitgeteilt, daß
eführung eines Haftpflicht=Verſicherungszwangs für
Kraft=
ge bereits im Juni 1928 von den Miniſtern für Handel
ſäverbe und des Innern beim Reichsverkehrsminiſter
bean=
vorden ſei. Entſprechende Geſetzesvorſchläge würden
andern demnächſt vom Reichsverkehrsminiſter unterbreitet
Beratung des neuen Automobilgeſetzes beſchloß der ſchwei=
Nationalrat, für Perſonenwagen im Geſetz keine
Höchſt=
digkeiten vorzuſchreiben, ſondern es dem Bundesrat zu
gen, für ſchwere Motorfahrzeuge unbedingt und für andere
buouhrzeuge unter Umſtänden Höchſtgeſchwindigkeiten durch
unf ung feſtzulegen. Durch Fallenlaſſen der
Höchſtgeſchwindig=
ſenn vollte man die Stellung und den Einfluß der guten
Ele=
nne inter den Automobiliſten ſtärken. Man müſſe letztere
ge=
ſner damit ſie mit uns gegen die Auswüchſe ankämpfen. Das
i
meich wichtiger, als Beſtimmungen aufzuſtellen, die von
wein nicht gehalten würden.
M vor
ſe einheitliche Regelung hinſichtlich der Motorräder
Lonte
erreichen ſein, wenn wir ſtrenge Anforderungen
hinſicht=
übere!
Eignung aufſtellen, die auch auf erzieheriſchem Gebiete
hu zem nüſſen und endlich die auch von deutſchen Juriſten
ange=
ten mebteobligatoriſche Haftpflichtverſicherung
ein=
ſefriehrl, uchführen. Die übrigen Straßenbenutzer werden dieſe
For=
um den Ausſchreitungen der wilden Motorradfahrer
zu begegnen, nur begrüßen.
M
der Regelung der obligatoriſchen Haftpflicht darf aber
ſtiüerſehen werden, dem durch einen Unfall Verletzten oder
Erben ein direktes Klagerecht gegen die
Ver=
ewunsgeſellſchaft einzuräumen.
mit * Parum ſollen wir durch die Naſe akmen?
meiſten Menſchen legen noch immer nicht genügend Wert
richtige Atmung, die doch für unſer Wohlbefinden und
ier cer” beſundheit von der größten Bedeutung iſt. So haben ſich
zum Anove das Atmen mit offenem Munde angewöhnt, eine Unſitte,
iſt energiſch genug bekämpft werden konn. Die Luftröhre,
nd. d. Me eingeatmete Luft nach den Lungen leitet, ſteht nämlich zu
e des Mundes, faſt im rechten Winkel während der
Zluhſkopf, in den die Naſenrachenräume ſich öffnen, ihre
ſenk=
hta ſerlängerung iſt. Die Folge davon iſt, daß wir mit jedem
gemuie durch den Mund bedeutend weniger Luft in unſere
geu befördern, als mit einem ſolchen durch die Naſe. Eine
u zu litate Folge hiervon iſt eine ſchnelle Verarmung unſerer
Lun=
ſchaftſar „Sauerſtoff, und deshalb kommt man beim Durch=
den=
rſtes mm4ltmen ſo ſchnell „außer Atem”. Um dies zu verſtehen, muß
an zſih einmal darüber klar werden, wie viel Luft wir
fort=
qühren brauchen. Ein Menſch von mittlerer Größe führt mit
hobem ltemzuge ſeinen Lungen ein halbes Liter Luft zu; er
eg n jeder Minute etwa 16 mal und verbraucht daher alle
Suden ungefähr 11 520 Liter Luft. Unſer Organismus
ent=
zahluinmt dieſer eingeatmeten Luftmenge, 5,5 Prozent Sauerſtoff.
ſe nchſes (auerſtoff=Verbrauch beträgt daher täglich etwa 633 Liter.
ag glarch ſen Mund führen wir der Lunge aber ſtatt 500
Kubik=
die tifneer nur etwa 400 zu, und es iſt ohne weiteres einleuchtend,
ſier Ausfall beträchtlich genug iſt, um uns auf die Dauer
„ſcat ſchügen. Aber auch noch aus anderem Grunde iſt die Naſen=
Scamun für uns zuträglicher. Die Naſe übt die Funktionen eines
vUte s und eines Temperaturreglers für uns aus” ſie reinigt
esneatmete Luft von Schmutz und Staub, wärmt ſie nötigen=
Mu As zy und ſchützt uns ſo vor Erkältungen und Krankheiten aller
die natürliche Atmung iſt die durch die Naſe, und man
Gorrddz B. immer finden, daß ganz kleine Kinder nur durch die
die laſesanen. Wo dies nicht der Fall iſt, befrage man den Arzt,
für ſiunny laſen= und Rachenwucherungen können, der Grund dafür
In New Jerſey haben ſich die Elemente in den Dienſt der
Unſchuld geſtellt, und zwar in einer Art, daß man im
abergläubi=
ſchen Mittelalter der Meinung geweſen wäre, höhere Gewalten
haben den Verbrecher gezeichnet, um ihn ſeiner Untaten zu
über=
führen. Vor einigen Wochen wurde ein Mädchen Roſy Fuchs,
er=
mordet. Offenbar war das Verbrechen aus Eiferſucht verübt
wor=
den, denn es wurde nichts geraubt, und eine andere Urſache des
Mordes war nicht erſichtlich. Als der Tat verdächtig wurde der
Bräutigam des jungen Mädchens verhaftet, zugleich aber auch
ein Freund, der ſich um Roſy vor ihrer Verlobung beworben hatte.
Dieſer Freund Bill Garter wurde einen Tag nach dem Morde in
New Yorck feſtgenommen, wo er ſich angeblich ſeit mehreren Tagen
ohne Unterbrechung befand, um Arbeit zu ſuchen. Mehrere
Zeu=
gen, die Garter zur Bekräftigung ſeiner Ausſage anrief, erklärten,
daß ſie am Tage des Mordes mit Garter zuſammen geweſen ſeien.
Sein Alibi war alſo ſcheinbar geglückt, und der Bräutigam war
ſo gut wie des Verbrechens überführt. Der Polizeikommiſſar
be=
hielt den Garter nur noch zur Aufklärung einiger Fragen, die das
Vorleben der Ermordeten betrafen, in. Haft.
Bei der Vernehmung, bei der Garter ſehr lebhaft ſprach,
be=
merkte der Kommiſſar auf der rechten Hand Garters ſeltſame
Figuren, die wie verbrannte Stellen ausſahen. Als er Garter ganz
unintereſſiert nach der Herkunft dieſer eigenartigen Linien fragte,
wurde dieſer verwirrt, ſo daß der Kommiſſar Verdacht ſchöpfte. Es
ergab ſich bei einer Unterſuchung,
daß es ſich um ſogenannte „Blitzfiguren” handelte, die ein
Menſch, der vom Blitz getroffen wird, manchmal einige Zeit
behält, auch wenn der Blitz ihn ſonſt weiter nicht
ge=
ſchädigt hat.
Jetzt richtete der Kommiſſar ſein hauptſächliches Augenmerk auf
dieſe bemerkenswerte „Zeichnung” der Hand. Er ſtellte durch
Nachfragen feſt, daß Garter dieſe „Blitzfiguren” jedenfalls vor
dem Morde nicht gehabt hatte. Am Tage des Mordes
war aber in dem Viertel von New York, wo ſich Garter nach den
Ausſagen der Zeugen und ſeinen eigenen Mitteilungen aufgehal=
ten hatte, ein Gewitter nicht niedergegangen. Es hatte nur eine
Stunde lang geregnet. Dagegen war New Jerſey von einem
Ge=
witter, das zwar kurz, aber ſehr heftig war, heimgeſucht worden.
In dem Garten, wo der Mord verübt wurde,
hatte ſogar der Blitz eingeſchlagen. Die
Verlegen=
heit und Unruhe bei der Entdeckung der Figuren in Verbindung
mit ſeinen Erzählungen und den Berichten ſeiner Freunde ließ den
Verdacht des Kommiſſars, daß Garter mit dem Morde in
Be=
ziehung ſteht, faſt zur Gewißheit werden.
Er teilte ihm nicht mit, daß er wiſſe, es handle ſich um
Blitz=
figuren und fragte, wie lange er dieſe bemerkenswerte Zeichnung
ſchon auf der Hand habe Garter erwiderte, er habe ſie ſich vor
einigen Tagen einritzen laſſen. Nach dieſer Unwahrheit verhaftete
der Kommiſſar den Garter. Er vernahm nun noch einmal den
Bräutigam, der mit einem Fuß ſchon auf dem elektriſchen Stuhl
geſtanden hatte, und ſtellte jetzt feſt, daß er einen harmloſen Mann
vor ſich hatte, der ſelbſt die größte Trauer und den größten
Schmerz um ſeine Braut zeigte. Während er aber bisher geglaubt
hatte, daß der Verdächtige ſimulierte, um den Anſchein der
Un=
ſchuld zu erwecken, ſah der Kommiſſar jetzt den Fall mit anderen
Augen an, zumal nicht das geringſte Anzeichen für eine Schuld
des Bräutigams ſprach. Allerdings hatte er mit ſeiner Braut den
Abend des Mordes verbracht und ſie auch nach Hauſe begleitet.
Dieſen Augenblick hatte der Mörder, der ſich im Garten
verſteckt hatte und nachher auch das Gewitter erlebte,
ab=
gewartet, um das junge Mädchen zu töten, weil es ſich
ge=
weigert hatte, das Verlöbnis aufzulöſen und ſich mit ihm zu
verloben.
Dieſes Geſtändnis machte Gacter, nachdem der Kommiſſar ihm
das Verbrechen auf den Kopf zugeſagt hatte. Sein faſt geglücktes
Alibi wurde durch das ſeltſame Spiel der Elemente zerſtört und
der Blitz hatte ein Juſtizverbrechen verhindert, obwohl Garter
in raffinierter Weiſe alles getan hatte, um den Verdacht auf
einen Unſchuldigen abzulenken.
Ck Erfelden, 15. Juli. Gemeinderat. Der letzten
Not=
verordnung gemäß wurden die Gehälter der Gemeindebeamten
ſowie die Löhne der Gemeindearbeiter entſprechend gekürzt. Dem
Ziegenmarkt wird ein Zuſchuß von 15 RM. bewilligt. Die
Ge=
bühren der Feldgeſchworenen wurden auf 0,70 RM. pro Stunde
feſtgeſetzt, dürfen jedoch den Tagesbetrag von 5 RM. nicht
über=
ſteigen.
Obetheſſen.
Die Gegenwart
Tagesſpiegel in Bild und Wort, iſt eine nach modernen
Grundſätzen redigierte illuſtrierte Beilage, die in der
Auswahl ihrer Artikel zunächſt den kulturellen und
gei=
ſtigen Zeitſtrömungen Rechnung trägt und ſomit im
kleinen ein Abbild der Jetztzeit ſchafft. Durch reich
be=
bilderte Berichte über typiſche Zeitvorgänge und
Er=
ſcheinungen, ſowie durch kleine Beiträge ſatiriſcher oder
unaufdringlich pädagogiſcher Art wird der Leſer zu
per=
ſönlicher Stellungnahme angeregt. Der Unterhaltung
und Belehrung dienen Reiſeſchilderungen, hiſtoriſche und
landſchaftliche Skizzen, der Zerſtreuung Kurzgeſchichten
und Erzählungen. Ferner unterrichtet die Gegenwart
unſere Leſerinnen über Dinge der Mode und enthält
viel praktiſche Hinweiſe für Haushalte und Küche, ferner
eine fachmänniſch redigierte Schachſpalte, eine Rätſelecke
und eine humoriſtiſche Abteilung.
— Gernsheim, 16. Juli. Waſſerſtand des Rheins
am 15. d. M.: 291 Meter, am 16. d. M.: 2,91 Meter — jeweils
morgens 5.30 Uhr.
6 Juli. Waſſerſtand des Neckars
— Hirſchhorn,
am 15. d. M.: 1.90 Meter, am 16. d. M.: 2,10 Meter — jeweils
morgens 5.30 Uhr.
40. Altheim, 15. Juli. Ein hieſiger S.A.=Mann wurde dieſer
Tage auf ſeinem Fuhrwerk in der Gemarkung Münſter von
meh=
reren politiſchen Gegnern überfallen und verprügelt. Wie
man hört, wurde der eine der Täter, der erkannt war, inzwiſchen
verhaftet und dürfte eine angemeſſene Strafe erhalten.
E Bad=Nauheim, 16. Juli. Trotz der ſich beſonders in den
Bäderfrequenzen auswirkenden Weltkriſe konnte Bad=Nauheim
bis Mitte Juli ſchon 2300 Ausländer zu ſeinen Gäſten rechnen.
Die Fremdenliſte des Bades iſt ein intereſſantes Zeugnis für den
weltumſpannenden Ruf, den ſich das Herz= und Rheumabad
er=
rungen hat. In den letzten Tagen traf der ungariſche Geſandte
in Waſhington, Graf Ladislaus Szechenyi, der ſchon wiederholt
in Bad=Nquheim weilte, zur Kur ein. Ein treuer deutſcher Gaſt
iſt Herr Hüttendirektor Dr. Hecker aus Ludwigshütte, der in
die=
ſem Sommer zum 40. Male die Kur in Bad=Nauheim gebraucht.
Die jetzt über größeren Städten laſtende Hitze empfindet man in
dem waldumgrenzten Bade kaum. Die Staatsbadverwaltung hat
es verſtanden, ein den jetzigen Verhältniſſen entſprechendes, aber
doch abwechſlungsreich geſtaltetes Unterhaltungsprogramm zu
bie=
ten. Neben den Konzerten des Kurorcheſters, unter Leitung
ſei=
ner beiden beliebten Dirigenten Heinz Bongartz und Willy Naue,
bietet das Heſſiſche Landestheater Darmſtadt in Gemeinſchaft mit
dem Stadttheater Gießen gute Theatervorſtellungen und
Operet=
tenaufführungen. Die Berliner „Liedertafel” wird gelegentlich
des Deutſchen Sängerbundesfeſtes im Bad=Nauheimer Kurhaus
ein Konzert geben, deſſen Einnahmen der Bad=Nauheimer
Win=
terhilfe zugute kommen. Der am Fuße des Frouenwaldes idylliſch
gelegene neue Golfplatz ſtellt den Golfer vor intereſſante
ſport=
liche Aufgaben und findet den Beifall aller Freunde dieſes
be=
liebten Sportes.
h. Friedberg, 16. Juli. Der ſtädtiſche Voranſchkag
für 1932 wurde in der Stadtratsſitzung auf Antrag des
Stadt=
rates Dickler mit der Geſamtſumme von 2844 476 Mk.
angenom=
men. Ausgenommen iſt die geplante Realſteuererhöhung, über
die erſt in der nächſten Sitzung entſchieden werden ſoll. Von
obiger Summe entfallen auf den Haushaltungsvoranſchlag
276 492 Mk. Armenfonds 669 451 Mk., Waſſerwerk 179 347 Mk.,
Gaswerk 301 813 Mk. Elektrizitätswerk 308 974 Mk.,
Schiller=
ſchule 90 000 Mk. und Gewerbeſchule 18 425 Mk. Löhne und
Ge=
hälter wurden weſentlich geſenkt, an ſachlichen Ausgaben ſtarke
Abſtriche vorgenommen. Die ſtärkſte Belaſtung des Voranſchlags
ſind wieder die ſteigenden Wohlfahrtsausgaben, die
ſchätzungs=
weiſe 200 000 Mk. erreichen. Getränke= und Bürgerſteuer müſſen
weiter erhoben werden. Trotz äußerſter Sparſamkeit verbleibt ein
Fehlbetrag von 141 652 Mk. Die Stadt beanſprucht
Zu=
ſchüſſe aus dem heſſiſchen Ausgleichsſtock für notleidende
Gemein=
den, außerdem iſt eine Erhöhung der Realſteuern wahrſcheinlich.
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unſeren herzlichen Dank.
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Darmſtadt, im Juli 1932.
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Plötzlich und unerwartet entſchlief heute früh
unſere gute, liebe Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
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Marie Mann
kurz nach Vollendung ihres 71. Geburtstages.
Ria Reitz, geb. Mann
Jakob Mann
Herrmann Mann, Hahnau i. Schl.
Carl Reitz
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[ ← ][ ][ → ]tag, 17. Juli 1932
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Nr. 197 — Seite 13
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[ ← ][ ][ → ]Seite 14 — Nr. 197
tädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 17. Juli 1932
Soort, Splel und Jurnen
Die erſten Spiele um die Süddeutſche
Waſſerball Meiſterſchaft.
Jung=Deutſchland-Bayern 07 Nürnberg 0:2.
München 99—SV. Göppingen 3:1.
Auf der ſchönen Kampfbahn des Großen Woogs, die durch
den hohen Waſſerſtand ein ganz beſonderes Gepräge hatte,
be=
gannen geſtern abend vor einer großen Zuſchauermenge die
End=
ſpiele um die Süddeutſche Waſſerballmeiſterſchaft 1932. Um es
vor=
weg zu ſagen: Die beiden Spiele und der äußere Rahmen der
ganzen Veranſtaltung hielten ganz das was man ſich von ihnen
verſprochen hatte. Pünktlich auf die Minute begann das Turnier
mit dem Spiel
Jung=Deutſchland-Bayern 07 Nürnberg.
Dieſer Kampf nahm den erwarteten ſpannenden Verlauf,
brachte aber durch die Niederlage den Darmſtädtern eine
Enttäu=
ſchung. Die Nürnberger bewieſen tatſächlich ihre augenblicklich
glänzende Verfaſſung, indem es ihnen gelang, durch ihre
körper=
liche Ueberlegenheit, durch zwei Tore von Schulz 2:0 zu gewinnen.
Gegen die ſtabile Hintermannſchaft konnte ſich Jung=Deutſchland,
das obendrein von Pech verfolgt war, nicht durchſetzen.
Ein außerordentlich ſpannendes Treffen gab es anſchließend
zwiſchen
München 99 und Göppingen 04.
Dieſer Kampf, der eine gut entwickelte Beweglichkeit auf bei=
Seiten zeigte, wurde von dem vorjährigen Meiſter München 99
den
mit 3:1 zuletzt etwas mit Glück gewonnen, denn Göppingen zeigte
ſich in glänzender Verfaſſung. Die Schwaben gingen vor der Pauſe
1:0 in Führung durch Neitzel, mußten ſich aber nach dem Wechſel
durch Krempel den Ausgleich gefallen laſſen. Zwei Tore von
Stangl, von denen das letzte mehr ein Zufallstreffer war,
ent=
ſchieden den Kampf zugunſten von München.
Die Schiedsrichter Blank und Balz waren ihrer ſchweren
Auf=
gabe gewachſen.
Heute vormittag 11 Uhr
folgen nun die Spiele
Jung=Deutſchland—Göppingen 04
und
München 99—Bayern 07 Nürnberg,
die nach den geſtrigen Leiſtungen ganz groß zu werden verſprechen.
Wird Jung=Deutſchland zu einem Siege kommen und wie wird
das Zuſammentreffen der beiden bayeriſchen Mannſchaften?
Am Nachmittag um 16.30 Uhr wird dann das Turnier mit den
Spielen
Bayern 07. Nürnberg—Göppingen 04 und München 99—Jung=
Deutſchland
beendet. Auch dieſe Spiele verſprechen hochintereſſanten Sport.
Es ſollte nach dem ſchönen Verlauf der geſtrigen Spiele, kein
Sportfreund am Großen Woog fehlen.
Deutſchland Europa=Zonenſieger.
Der Davispokalkampf gegen Italien bereits am
Zweiten Tag mik einer 3:0-Führung enkſchieden.
Was noch vor einer Woche als kühne Phantaſterei erſchien,
iſt zur Wirklichkeit geworden: Deutſchland iſt im
Davispokalwett=
bewerb Sieger der Europa=Zone geblieben. Von den 22 Ländern
Europas und Aſiens, die im Mai dieſes Jahres zum Kampf in
der Europazone ſtarteten, iſt Deutſchland nach Siegen über
In=
dien, Oeſterreich, Irland, England und Italien allein übrig
ge=
blieben, um nun im Interzonenfinale das europäiſche Tennis gegen
Amerika zu vertreten. Und wenn auch dieſer nächſte Kampf gegen
die Vertreter von USA. ausſichtslos erſcheint, das bisher Erreichte
genügt, um dem deutſchen Tennis in der Welt neues Anſehen
und um ihm im Inneren hoffentlich einen neuen Auftrieb zu
geben.
Der Erfolg in der Europazone wurde beim Schlußſpiel in
Mailand gegen Italien nach der 2:0 Führung des Freitags am
Samstag durch den glatten Gewinn des Doppels vollendet.
Prenn=v. Cramm, unſere bei weitem ſtärkſte
Doppelkombi=
nation, ſchlugen die Italiener de Stefani=del Bono ganz
glatt in drei Sätzen mit 6:3, 6:3, 6:2 und ſtellten ſomit das
Ge=
ſamtergebnis auf 3:0. Unabhängig vom Ausgang der beiden
reſt=
lichen Einzelſiege war alſo damit der Endſieg bereits ſicher.
Leichkathlekik.
Viktoria 06 Griesheim.
Am Sonntag begeben ſich die Leichtathleten des SC. Viktoria
Griesheim zum leichtathletiſchen Klubrückkampf nach Gr.=Bieberau
zum Turnverein. Die vorjährigen ſchönen Kämpfe werden noch
jedem Teilnehmer und Zuſchauer in angenehmer Erinnerung ſein,
ſtanden doch die Ergebniſſe in Sprung, Lauf und Wurf auf
be=
merkenswerter hoher Stufe. Als knapper Sieger konnte
Gries=
heim damals den Platz verlaſſen. Der Ausgang des Rückkampfes
iſt völlig ungewiß. Der Start der Viktorianer iſt der erſte in
die=
ſem Jahre Abfahrt 1 Uhr mit Omnibus. Schlachtenbummlern iſt
Gelegenheit zur Mitfahrt geboten.
Schieß=Spork.
Königsſchießen S. S. C. Kleeblatt.
Am heutigen Sonntag, nachmittags 3 Uhr, wird von dem
Schießſportklub Kleeblatt auf den Ständen am Karlshof das
dies=
jährige traditionelle Königsſchießen abgehalten. Nach altem
Schützenbrauch ermittelt der Klub ſeinen König durch Abſchuß
eines Vogels. Die ſehr wertvolle Königskette wird dem Sieger in
einer anſchließenden Feier überreicht.
Die deutſche Olympia=Mannſchaft iſt nach einer zum Schluß
recht ſtürmiſchen Ueberfahrt mit der „Europa” am Samstag
mor=
gen 10 Uhr mitteleuropaiſcher Zeit in New York angekommen.
wo ſie von einer großen Menſchenmenge ſtürmiſch begrüßt wurde.
Die Deutſche Meeres=Meiſterſchaft bei Danzig wurde wieder
von Reglin=Spandau gewonnen. Bei den Damen ſiegte Fräulein
Prinzen=Königsberg.
Hirſchfelds Weltrekord im Kugelſtoßen wurde bei den
ameri=
kaniſchen Olympia=Ausſcheidungen von Leo Sexton unter
offi=
zieller Kontrolle um einen halben Zentimeter auf 16:05 Meter
verbeſſert.
Zwei Todesfälle gab es beim Großen Motorradpreis von
Belgien. Jecker=Aachen und der Italiener Quaglieni wurden bei
einem Sturz ſofort getötet.
Die Internationale Mainzer Ruder=Regatta am 23. und 24.
Juli weiſt mit 49 Vereinen, 142 Booten und 801 Ruderern
wie=
der eine ganz ausgezeichnete Beſetzung auf.
Sporkkalender.
Sonntag, den 17. Juli 1932.
Süddeutſche Waſſerball=Meiſterſchaft.
11,00 Uhr: Woog: Jungdeutſchland — Göppingen 04.
Bayern 07 Nürnberg — München 99.
16,30 Uhr: Göppingen 04 — 07 Nürnberg.
Jungdeutſchland — München 99.
Leichtathletik:
15,00 Uhr: Stadion: Entſcheidungen: 9. Nat. Jugend=Wettkampf
des SV. 98.
Der Sportteil.
Das „Darmſtädter Tagblatt” — „Heſſiſche Neueſte
Nach=
richten” betrachtet es als ſeine vornehmſte Aufgabe, alle
Beſtrebungen zu unterſtützen, die durch Pflege der
Leibesübungen und des Sports an der körperlichen und
ſittlichen Kräftigung und Geſunderhaltung des Volkes
und damit am Aufbau der Nation wirken. Der
Sport=
teil hat eine beſondere Bedeutung, größer als die jeder
Fachzeitung, da er ſich an die breite Maſſe des Volkes
wendet, nicht nur an die bereits Sporttreibenden. Er
vermittelt zuverläſſig und raſch, in Wort und Bild, die
wichtigſten Ereigniſſe bei den „Großen” und die Arbeit
im heimiſchen Verein. Wollen Sie ſtändig informiert
ſein über alle Gebiete der Leibesübung und ihre
Lite=
ratur, Sie finden alles Weſentliche im Sportteil.
A..
Deukſche Radſpork Meiſkerſchaften.
49. Bundesfeſt des Bundes Deutſcher Radfahrer.
Die Eröffnung des 49. Bundesfeſtes des Bundes Deutſcher
Radfahrer, mit dem die Deutſchen Radſport=Meiſterſchaften 1932
verbunden ſind, wurde am Freitag abend mit dem offiziellen
Empfang des Bundesvorſtandes im Waffenhof zu Nürnberg
vollzogen. Anſchließend fand im Künſtlerhaus eine ſehr ſtark
be=
ſuchte allgemeine Empfangsfeierlichkeit ſtatt, bei der der Ehren=
ſchirmherr des Bundesfeſtes, Staatsrat Dr. Rohmer, das
Bundesfeſt für eröffnet erklärte. Aus allen Teilen des Reiches
ſind die Bundesmitglieder zuſammengekommen, nicht nur die
Aktiven, die hier um die Deutſchen Meiſterſchaften kämpfen
wer=
den, daneben haben auch ſtarke Vertretungen von jungen und
alten Anhängern dieſes Sportes den Weg nach Nürnberg
genom=
men. Beſonders erfreulich iſt der ſtarke Zuſtrom von
Jugendlichen, womit bewieſen wird, daß der Radſport auch
heute noch die Jugend zu begeiſtern vermag. Außerordentlich groß
und angeſichts der wirtſchaftlichen Verhältniſſe geradezu
erſtaun=
lich iſt auch die Beſetzung de
er zahlreichen
Wett=
bewerbe. Der größte Teil der Akteure weilte ſchon ſeit Tagen
in Nürnberg, um in einem fleißigen Training auf der Bahn und
auf den Landſtraßen die örtlichen Verhältniſſe kennen zu lernen.
Ein glänzendes Beiſpiel von der ernſten Auffaſſung ſeiner
ſport=
lichen Pflichten gab bei den Berufsfahrern Weltmeiſter Sawall,
der die Strecke Berlin-Leipzig in zwei Tagesetappen mit dem
Rad zurückgelegt hatte, um beim Titelkampf ganz in Form zu ſein
Beginn der Titelkämpfe.
Die Meiſterſchaftskämpfe des Bundesfeſtes, die ſich auf alle
Teile des Radſports erſtrecken und die gleichzeitig Amateure und
Berufsfahrer im Wettbewerb ſehen, nahmen am Samstagmorgen
mit der Heeres= und Polizeimeiſterſchaft und dem Vierer=
Ver=
einsmannſchaftsfahren ihren Beginn.
Die Heeres= und Polizeimeiſterſchaft
wurde auf der Landſtraße über 100 Kilometer ausgetragen. Der
Titel fiel an den Fürther Reichswehrſoldaten Hegendörfer
der mit großem Vorſprung vor dem Poliziſten Klingenbiel=
Unter=
weſer am Ziel eintraf. Das Ergebnis: 1. Georg Hegendörfer
(Heer), 3. Bayeriſche Kraftfahrtabeilung Fürth, 100 Km. in
2:56,50 Std., 2. Klingenbiel=Pol.=SV. Unterweſer 3:08,15 Std.,
3. Ernſt Reinemann=Nürnberg, 7. Bayr. Artl.=Regt. 3:09,10 Std.
4. Bernhard Reinicke=Pol. SV. Hamm 3:10.05 Std., 5. Günzel=Pol.
SV. Meißen 3:12 Std.
Grün=Weiß Berlin ſiegt im Vierer=Vereinsmannſchaftsfahren.
Dieſer Meiſterſchaftskampf führte gleichfalls über 100 Klm.
Zur allgemeinen Ueberraſchung konnte Grün=Weiß Berlin in der
neuen Rekordzeit von 2:31,00 Std. den Titelverteidiger
und Rekordhalter Arminus Berlin überlegen auf den zweiten
Platz verweiſen. Arminus erreichte mit 2:32,03 nicht einmal den
bisherigen Rekord von 2:32,00 Std. Den dritten Platz belegte der
RC. Endſpurt Kottbus in 2:34,11,2 Std. Die Mannſchaft des
Sie=
gers wurde von den Fahrern Schulz=Wrzeciona=Körner=Mattern=
Riemann=Kroll gebildet.
Die erſten Enkſcheidungen um die Deutſchen
Radſpork=Meiſterſchaften.
Bei den Deutſchen Radſportmeiſterſchaften
in Nürnberg fielen am Samstag bereits die erſten
Entſchei=
dungen. Meiſter der 100 Kilometer für Heer und Polizei wurde
der Fürther Reichswehrſoldat Hegendörfer. Die Meiſterſchaft im
Vierer=Vereinsmannſchaftsfahren fiel an Grün=Weiß Berlin vor
dem Titelverteidiger Arminius Berlin. Auf der Bahn holte ſich
Mathias Engel die Fliegermeiſterſchaft der Berufsfahrer vor dem
Titelverteidiger Steffes=Köln, während die Amateurmeiſterſchaft
über 25 Kilometer von dem Augsburger Joſef Steger vor ſeinem
Bruder Karl Steger gewonnen wurde.
Die 7. Etappe der Tour de France führte am Samstag über
168 Kilometer durch faſt ebenes Gelände von Perpignan nach
Montpellier. Das geſamte Feld kam am Ziel geſchloſſen an.
Spurtſieger blieb der Velgier Bonduel vor dem Franzoſen
Leducg, der im Geſamtklaſſement noch immer vor dem Deutſchen
Stöpel führt.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortſlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf D
uve; ft.
Feulſleton, Reſch und
Ausland und 8
für Spor,
Nachrichten: Max Str
Karl Bohman
Te
für den
H. Quetſch; für den
Schlußdienſti: Andreas Bauer; für
Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche M
ſtungen: Willy Kuble;
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Geſchäftliches.
Die Leſer werden auf die heutige Beilage der Firma Gebe
Rothſchild, Darmſtadt, aufmerkſam gemacht.
(1030
Saiſon=Schlußverkauf!
Welches Frauenherz ſchlägt nicht ſchneller, wenn dieſe
Paro=
ertönt!
Was aber die Schuhfirma Conrad Tack u. Cie, dieſes Jam
zum Saiſon=Schluß=Verkauf bringt, wird ſeine Wirkung auch
die Herrenwelt nicht verfehlen. Die einzelnen Angebote des hent
tigen Tack=Inſerates laſſen ahnen, was Tack dieſes Jahr für ſein
Freunde vorbereitete.
Doch erſt die Fenſter der Verkaufsſtelle in der Ludwigsſtraßf
geben einen Begriff von der Fülle der Angebote. Leichte Somme
ſchuhe — Opanken — und feſche Damenſchuhe wechſeln mit ſchuf
tigen Herrenhalbſchuhen, Wander= und Sport=Schuhen in unzär
ligen Farben, Formen und Ausführungen ab. Und über aller
ſchwebt der Preis der Zeit. Billig — billig — billig — iſt da.
große Wort!
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Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Zwiſchenſender: Kaſſel (219)
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6: Wetter, Gymnaſtik.
anſchl.: Frühkonzert. 8
Wetter
6.30: Gymnaſtik. o *
Waſſerſtand. o 11.50: Zeit, Programm, Wirtſchaftsmeldungen
Wetter. O 12: Konzert. O 13.15: Nachrichten, Wetter. O 13.30
Konzert. O 14: Nachrichten. O 14.10: Werbekonzert. O 15:
Gießener Wetterbericht. O 15.10: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
16.55, 18.15: Wirtſchaftsmeldungen. O 18.55: Zeit, Programm,
Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 17. Juli
6.15: Hamburger Hafenkonzert.
8.15: Katholiſche Morgenfeier aus dem Franziskaner=Kloſter
Fray=
enberg=Fulda.
9.15: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Volkschor Liederquell, Bad
Soden.
10.00: Nürburgring: Staffelreportage vom Rennen um den Großen
Preis von Deutſchland 1932. Start und erſte Runden.
11.30: Nürburgring: Staffelreportage vom Rennen um den Großen
reis von Deutſchland 1932.
12.00: Wien: Konzert.
13.00: Köln: Konzert.
des
W Srehene e ehe ee
15.15: Nürburgring: Staffelreportage vom Remnen um den Großen
Preis von Deutſchland 1932. Letzte Runden und Schluß.
15.30: Stunde der Jugend.
16.00: Karlsruhe: Konzert des Kammerorcheſters der Bad.
Hoch=
ſchule u. des Konſervatoriums für Muſik.
Mannheim: Unterhaltungsmuſik für Blasorcheſter. Ausf.;
17.10:
Badiſches Orcheſter Mannheim.
Dr. Huber: Romantik und Katholizismus.
18.00
18.25: Dr. Wagner: Der berufsſtändige Aufbau des Handwerks.
Dreißig bunte Minuten.
18.50;
19.20: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Sportnachrichten.
Was Goethe einem armen
19.30: Der Bäcker=Jaggele — oder —
Teufel gab, von R. J. Kreutz. Geleſen von Mathilde Einzig.
19.45: Eine Viertelſtunde Lyrik. Alma Johama Koenig. Geſprochen
von Charlotte Chriſtam.
2.00: Edmund=Eysler=Abend unter Leitung des Komponiſten.
Mitw.: Eva Hadrabowa, R. Sulzer.
22.00: Mannheim: Betrachtungen zum Alltag, von W. E. Süskind.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Hans Schindler.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: „Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge, 5.46:
Wetter für die Landwirtſchaft. O 6: Gymnaſtik. O 6.15: We
für die Landwirtſchaft.
anſchl.: Frühkonzert. O 10: Neue
anſchl.: Konz
Nachrichten. o 12: Wetter für den Landwirt.
und Wiederholung des Wetterberichts. O 12.55: Nauener Zei
13.35: Nachrichten. O 14: Konzert. O 15.30: Wetter, Börſe.
18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
Deutſche Welle: Sonntag, 17. Juli
6.00: Funkgymnaſtik.
6.20: Hamburger. Hafenkonzert
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirk.
Anſchl. Wochenrückblick auf die Marktlage.
Dr. Stahl: Tagesfragen der Schweinehaltung. ...!
8.20
8.55: Morgenfeier.
Anſch
Glockengeläut des Berliner Doms.
Wettervorherſage.
10.0
11.00: Muſiker=Studien. Dr. Feinberg: Pianiſten.
11.30
Leipzig: Prof. Dr. Heuß: Intereſſante Sächſiſche Städte.
Hamburg: Mittagskonzert.
12.00
14.00: Dr. Simon: Der Dichter an die Freundin ivon Goethe bis
zu. Rilke).
14.30: Frankfurt: Zweite Fernprobe des D. S.B.F. zu den Geſamt
chören des 1. Hauptkonzertes des 11. Deutſchen
Sängerbundes=
feſtes
15.15: Nürburgring: Großer Preis von Deutſchland. Staffelhör
bericht.
15.35: Dr. Göllner: Menſchenkundliche Unterſuchungen in deutſchen
Dörfern.
16.00: Unterhaltungs= und Tanz=Muſik. Ausf.: Muſikkorps de
Kommandantur Berlin. — Kapelle Leo Bermann.
16.35: Rennbahn Grunewald: Großer Preis von Berlin.
Fortſetzung der Unterhaltungs= und Tanzmuſik.
16.50
7.30: Aus der Berliner Sommerſchau: Rhönrad=Turnier,
17.45
Fortſetzung der Unterhaltungs= und Tanzmuſik.
18."
Ernſt Keienburg lieſt eine Novelle.
Dr. Wölfel: Feria Sevillana. Ein andaluſiſches Volksfeſt
19.00
Karl Graef: Das Tal von Menzenſchwand, von E. Krutina,
19.2/
19.30: Leipzig: Ausſchnitt aus den Deutſchen
Bundeskegelmeiſter=
ſchaften. Schallplatten)
vortnachrichten.
19.50
Nünchen: Funkvariationen über das Thema: Mann und
20.0
und Weib und Mann.
Weil
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik des Orcheſters Hans Schindler.
Wekterberichl.
Das zentraleuropäiſche Störungsſyſtem beherrſcht immer no‟
die Wetterlage. An ſeiner Weſtküſte dringt kühlere ozeaniſche L0ſt
mit Niederſchlägen von den Britiſchen Inſeln her vor, ſo 900
ſich bei uns dadurch zunächſt noch Niederſchläge einſtellen werde=
Die Temperaturen gehen etwas zurück.
Ausſichten für Sonntag, den 17. Juli: Wolkig mit zeitweiſen ?0
derſchlägen, kühler.
Ausſichten für. Montag, den 18. Juli: Wechſelnd wolkig mit 9
heiterung, mäßig warm, noch einzelne gewittrige Schauer.
Die heutige Nummer hat 30 Geiten
as deutſche Volk wahlt ſeinen Reichstag.
Die politische Spannung steigt von Tag zu Tag. Rede wechselt mit Gegenrede.
Führer aller Parleien sprechen durcb den Rundfunk zur ganzen Nation A
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Gleich- u. Wechselstvom
SUPERHEE
K
KerttS
Sonntag, den 17. Zul
Frankreichs Finanz= und Wirtſchaftslage.
Alechke Ausſichken für 1933. — Krikik an den neuen Skeuerplänen. — Das kenerſte Land in Europa.
Die Bewegung auf den Einzelmärkken.
mehr, daß ein Konſortium die Mittel zu einer Uebernahme des
Paketes aus Reichsbeſitz aufbringen könnte. Der Kurs für Gel=
Franzöſiſcher Wirkſchaftsbrief.
ſenkirchen war behauptet. Rheinſtahl lagen 1 Prozent, Stahl=
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Mitte Juli.
Lage der franzöſiſchen Staatsfinanzen ſteht zurzeit im
(itſtelunkt der Erörterungen. Das Defizit des Budgets für
93c urd auf 7 bis 8 Milliarden geſchätzt, und Eas Defizit der
iſephngeſellſchaften, für das ebenfalls der Staat aufkommen
ußſ f 10 bis 11 Milliarden. Die ſchwebenden Schulden
wach=
lich, und die Steuereingänge gehen zurück. Peſſimiſten
N
breuz ſchon von der Rückkehr der kritiſchen Zeiten von 1924
ſörſrenteuer, die Taxe auf die Spareinlagen werden dem Staat
ichü gel einbringen, dagegen ſind ſie aber für die Wirtſchaft
hädtit; ſie führen notwendigerweiſe zu der Theſauriſierung des
Primmtapitals. Die Verkehrsſteuern — ſie beziehen ſich auf den
men PanenAlutotransport und ſie bedeuten eine geheime
Hilfsmaß=
ahnn für die Eiſenbahnen —
werden die Teuerung noch
er=
öhen. Die Teuerung iſt beängſtigend, ſie nimmt der
franzöſi=
hem induſtrie ihre ganze Konkurrenzfähigkeit. Eine Abhilfe
en gunnneman nur durch die Herabſetzung der Löhne erzielen, was
ahr nicht leicht durchführen läßt. Nach den letzten
Index=
ffemiſt Frankreich das teuerſte Land in Europa.
Rohſtoffmarkt zeigt beſſere Dispoſitionen. Unruhe
Soſerrſeh jetzt vor allem über die Lage am Getreidemarkt. Man
er=
arti in Frankreich eine ſehr gute Ernte und befürchtet, die
zimphes betreidepreiſe nicht länger aufrechterhalten zu können.
Kohlenproduktion geht zurück und die Kurzarbeit
in ilen Zechen allgemein eingeführt. Die Ausſichten für die
ukunf ſind ſehr ſchlecht, die Reduzierung der Betriebe iſt
un=
mgginlich.
19 Auflöſung des amerikaniſchen Kupferkartells kam nicht
EA
nerwartet, ſie iſt eine direkte Folge des Inkrafttretens der
ame=
kamſten Kupferzölle. Die Intereſſen der europäiſchen und
frikunſchen Produzenten gehen nicht mehr parallel mit denen
er merikaniſchen. Nach unſerer Anſicht bedeutet die Auflöſung
nes Apferkartells den erſten Schritt zu einer geſunden und den
ktualln Verhältniſſen entſprechenden Entwicklung. Der
ſinn=
ſe ämpf gegen die Käufer, der die amerikaniſchen
Geſellſchaf=
m ſenahe ruinierte, wird jetzt aufhören. Die europäiſchen
en wrodtunten werden wahrſcheinlich eine Organiſation ſchaffen.
ie ade keinen kartellähnlichen Charakter haben wird. In
Ame=
mika uid man ſich ebenfalls organiſieren, ſchon um die
Einſchrän=
ungumaßnahmen vorläufig
Bemerkens=
aufrechtzuerhalten.
mſtia ſertti, daß der Markt auf die Auflöſung des Kartells gar nicht
eagiere, die Preiſe erfuhren keine nennenswerte Aenderung.
2 Zinnpreiſe erfuhren eine lebhafte Hauſſe, bedingt
urch ſie Bildung eines neuen Syndikats, das, wie verlautet,
inem keil der Vorräte übernehmen wird. Die Vorräte zeigten
honlm Ende des vorigen Monats einen mäßigen Rückgang.
230 Bleipreiſe erfuhren wenig Aenderungen, die
Stag=
ntio hält am Bleimarkt an. Die Produzenten verhandeln und
ſolle Maßnahmen treffen um den Abſatz zu fördern oder die
47 Brei eetwas zu heben. Bisher gelang es aber wegen der
all=
emeun Stagnation nicht, irgendeine Abhilfe zu finden
Die
chlifang mehrerer Minen wird kaum zu vermeiden ſein, um
da auch die Preiſe der anderen mit dem Blei gleich=
* beitin roduzierten Metalle keine Tendenz zur Hauſſe zeigen.
Geſchäftstätigkeit auf dem Kunſtdüngermarkt hat
ch ſüü dem Frühjahr etwas verlangſamt. Die ſchwere Lage oder
ar
Zuſammenbruch mehrerer Kunſtdüngerfabriken ſoll aber
ur telweiſe eine Folge der Konjunktur ſein; die ſchlechte
Ge=
häftzährung und die übertrieben hohen Herſtellungskoſten ſeien
bic n dueſr Beziehung auch zu erwähnen. Das Herbſtgeſchäft für
un dinger ſoll nicht ganz ungünſtig ſein. Das beweiſt, daß
je amtmiſtiſche Beurteilung der Lage am Phosphatenmarkt
be=
echt=Awar. Die Situation ſteht im Zeichen der Beſſerung. Auch
je alge am Kalimarkt iſt nicht ganz ungünſtig.
M Pariſer Petroleumkonferenz iſt mit dem dicken
ſchlete des Geheimniſſes umgeben. Vielleicht hofft man, auf
Siclieſe=Veiſe etwaige Mißerfolge — wie es zuletzt in New York
fal war — zu verheimlichen. Tatſache iſt, daß die Ruſſen
Gecis Eretz keine Einladung erhalten haben, und doch iſt ihre
Mit=
ürkrin ausſchlaggebend. Für die rumäniſche Oelproduktion hat
Eie Itnferenz einen Einſchränkungsplan ausgearbeitet. Die
Ru=
auchänemſollen bisher dieſen Plan nicht angenommen haben, denn
e wwlen eine gleichzeitige Einigung mit den Sowjets. Sie be=
Sichreibönumit aller Kraft die Einladung Rußlands, und es iſt gar
usgeſchloſſen, daß ſie damit Erfolg haben werden.
9
nM.
50 Kautſchukpreiſe erfuhren eine lebhafte Hauſſe.
Nam ſut aber nicht viel Vertrauen zu dieſer Hauſſe, wenigſtens
üuß ier iParis. Die Vorräte ſollen angeblich in den letzten Wochen
ehr ſirk zurückgegangen ſein, und man behauptet. Produktion
nd Aſatz hielten ſich jetzt im Gleichgewicht. Wie weit das
zu=
rifftt arüber kann jeder ſelbſt urteilen. Man ſagt hier, daß
nic ie eſerung nur ſcheinbar ſei, ſchon darum, weil in Amerika
nd iu fernen Oſten noch rieſige Vorräte auf den Verkauf har=
Nan befürchtet, daß neue Vorräte in jedem Augenblick auf
Wbenf=Mrkt geworfen werden können.
M
Beziner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Nhr ſtimmungsmäßig als kursmäßig eröffnete die Berliner
Zörſſ en Erwartungen des Vormittags entſprechend in etwas,
reundſcherer Haltung. Der Abſchluß der 300 Millionen
Schil=
eing=Aleihe für Oeſterreich regte ebenſo wie die Feſtigkeit an der
jeſtrron New Yorker Börſe etwas an, hauptſächlich waren die
Kur=eholungen aber doch wohl eine Folge von Deckungen der
Rulä Das Geſchäft als ſolches erfuhr keine nennenswerte
Be=
ebungund eine ganze Reihe ſelbſt wichtiger Papiere, wie Rhein.
Braxmöhlen Salzdetfurth, Conti=Gummi, Chadeaktien uſw.,
eanenußse ur Anfangsnotiz geſtrichen werden., Beſondere Momente
ſehltzn allerdings auch. Die Kaufluſt des Publikums war weiter
fleim ſoch genügte es ſchon, daß die Abgabeneigung, die in den
letzten lagen vorherrſchte, nachgelaſſen hat, um eine freundlichere
Stimmng hervorzurufen. Soweit überhaupt Veränderungen
feſt=
züſteelt waren, konnte man Beſſerungen bis zu 1 Prozent
er=
kennei Auch am Rentenmarkt konnte die Stimmung als etwas
gebesitt bezeichnet werden. Deutſche Anleihen und Reichsſchuld=
Pbuchicerungen wurden etwas höher genannt, auch Reichsbahn=
Vorzäkaktien gewannen 0,25 Prozent, während Induſtrieobliga=
Soe tionsmund Goldpfandbriefe im allgemeinen nur wenig verändert
=waren Bei letzteren ſcheint das Angebot weiter nachzulaſſen.
Deunſte Anleihen bröckelten im Verlaufe eher wieder leicht ab.
Am heliner Geldmarkt war die Situation nach dem Medio
wie=
der ſchter. Tagesgeld war wieder mit 5.25 Prozent, zum Teil
2 aang . 9f Mutet Hiutte
der Frankfurter Wochenſchlußbörſe war das Geſchäft wie=
Der, erordentlich klein. Zu Beginn der Börſe lagen die Kurſe
Etwas freundlicher auf Grund von Deckungskäufen. Daneben
Wirkk ue freundlichere Haltung der New Yorker Börſe anregend.
Das Gſchäft nahm jedoch einen ſonderlichen Umfang nicht an, da
upie
nerpolitiſchen Beſorgniſſe und die bevorſtehende Wahlent=
J.G. Farben
cheil ug weiter zur Zurückhaltung veranlaſſen
ſtröfimen 1 Prozent über dem Kurs der Abendbörſe, doch
konn=
ſten, i dieſen Gewinn im Verlaufe nicht behaupten. Von
ſon=
ſtigee Chemiewerten lagen Dt. Gold= und Silberſcheideanſtalt
Muent höher. Am Elektromarkt war die Haltung gleichfalls
burchtg freundlicher, ſo gewannen Licht u. Kraft und Siemens
rozent, daneben lagen A.E.G. und Lahmeyer
unverän=
ertt /Nontanwerte lagen eher etwas ſchwächer, zumal auch das
P Intaxe für Gelſenkirchen nachgelaſſen hat. Man glaubt nicht
verein ½ Prozent niedriger. „Beſonders freundlich lagen dagegen
Kaliaktien, von denen Aſchersleben 1 Prozent, Salzdetfurth 2
Prozent anzogen. Am Zellſtoffmarkt waren Waldhof 34 Prozent
ſchwächer. Von Schiffahrtswerten lagen Nordd. Lloyd
Pro=
zent höher. Der Markt für Einzelwerte lag verhältnismäßig
ruhig.
Am Rentenmarkt waren Altbeſitz und Neubeſitz eine
Kleinig=
keit freundlicher. Auch ſpäte Schuldbücher eher etwas feſter.
Pfandbriefe gut behauptet. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe
leicht ab. Tagesgeld unverändert bei 4 Prozent.
Die Nachbörſe war behauptet. Man nannte J.G.
Farben=
induſtrie 87½. Pfandbriefe waren unverändert. Etwas
freund=
licher waren Rheiniſche Hyp. Neubeſitzanleihe blieb geſucht bei
5,35. Späte Schuldbücher hörte man mit 53—53½ Prozent.
Der Kandelsteil
Handel und Wandel, Wirtſchaft und Verkehr
beanſpru=
chen heute mehr denn je das Intereſſe des deutſchen
Volkes. Die Wirtſchaft ſteht im Zeichen der
Kredit=
not. Gewaltige Steuerlaſſen drücken jede Berufsgruppe
und jeden Einzelnen und hemmen eine raſchere
Ent=
wicklung der deutſchen Wirtſchaft. Ungezählte
wirt=
ſchaftliche Probleme harren noch ihrer Löſung. In
die=
ſer Zeit wirtſchaftlicher Not will das „Darmſtädter
Tagblatt” — „Heſſiſche Neueſte Nachrichten” mithelfen
am Wiederaufbau unſeres Vaterlandes, am
Wieder=
aufbau der deutſchen Wirtſchaft. Bei dieſer
Wiederauf=
bauarbeit ſtehen dem „Darmſtädter Tagblatt” — „
Heſ=
ſiſche Neueſte Nachrichten” ausgezeichnete Kenner der
wirtſchaftlichen Verhältniſſe des In= und Auslandes
zur Seite. Die wirtſchaftspolitiſchen und
handelspoliti=
ſchen Fragen finden größte Beachtung und werden in
Spezial= und Fachartikeln behandelt. Auch die
allge=
mein intereſſierenden Wirtſchafts=, Handels= und
Pro=
duktennachrichten werden raſch und zuverläſſig
ver=
breitet. Sie ſind unentbehrlich für Börſenintereſſenten,
Handel und Landwirtſchaft. Der Handelsteil iſt
dem=
nach der beſte Führer zum Wiederaufbau.
Keine-Abwerkung des öſterreichiſchen Schillings.
In Artikel 5 des Lauſanner Protokolls über die Verein
barungen mit Oeſterreich wird der Wunſch ausgeſprochen, daß der
Unterſchied zwiſchen der Bewertung des öſterreichiſchen Schillings
im Ausland und im Inland zum Verſchwinden gebracht werde.
In einer Preſſekonferenz, die der Präſident der Oeſterreichiſchen
Nationalbank, Dr. Kienböck, veranſtaltete, teilte er zu dieſer
Frage mit, daß kein Grund vorhanden ſei, warum der Schilling
Ausland nicht ſeine normale Bewertung erfahren ſolle. Alle
im
Mitteilungen über eine Abwertung des Schilling ſeien unrichtig,
und in abſehbarer Zeit werde einer derartige Maßnahme von
Dagegen werde die
Natio=
der Nationalbank auch nicht erwogen.
nalbank beſtrebt ſein, die Währung in der bisherigen Weiſe
wei=
ter zu verteidigen und eine allmähliche Hebung des Wertniveaus
des Schilling im Ausland herbeizuführen.
In den letzten Tagen iſt auf den meiſten Plätzen des
Aus=
landes eine bemerkenswerte Steigerung des Schilling=Kurſes
feſt=
zuſtellen geweſen.
Die Lage am Geld=und Oeviſenmarkk.
Die bereits in der Vorwoche berichtete Flüſſigkeit des
Geld=
marktes hielt auch in dieſer Woche an; eine Ausnahme machte
lediglich der Medio, an dem zwar eine leichte Anſpannung
ein=
trat, die ſich indeſſen nicht länger auswirkte, ſo daß die Lage am
Tagesgeldmarkt zum Wochenſchluß wieder ſehr leicht war. Der
Satz für Tagesgeld ſtellte ſich an den erſten beiden Tagen der
Woche auf 4,5 Prozent, blieb dann aber für den Reſt des
Berichts=
abſchnittes auf 4 Prozent ſtehen. Kennzeichnend für die leichte
Verfaſſung des Geldmarktes war die Tatſache, daß auch in dieſer
Woche wieder größere Beträge nach Berlin überwieſen wurden,
da von der Börſe wegen der Geſchäftsſtille eine Nachfrage kaum
zu verzeichnen war. — Die gegenwärtige Knappheit an
Privat=
diskonten veranlaßte weitere Kreiſe, Monatsgeld auszuleihen.
Dies drückte ſich auch in der rückläufigen Bewegung der Sätze
aus, für erſte Adreſſen wurden 4,75—5,25 Prozent, für zweite
Adreſſen 1 Prozent mehr gezahlt. — Die Nachfrage nach
Privat=
diskonten hielt weiter an, da vielfach die Hoffnung auf eine
Dis=
kontſenkung der Reichsbank nicht aufgegeben wurde. Auch der
Medio brachte kaum Material auf den Markt. Demgemäß wurde
die Notiz um 0,25 Prozent ermäßigt, ſo daß ſie ſich auf 4,5 Prozent
in der Mitte ſtellt. — Reichsſchatzwechſel wurden von der
Reichs=
bank nicht mehr abgegeben, wogegen ſie Reichsſchatzanweiſungen
per 15. 10. zu 5,5 Prozent offerierte. — Warenwechſel blieben mit
5 Prozent nom. geſchäftslos.
Der internationale Deviſenmarkt ſtand unter dem Zeichen
einer merklichen Befeſtigung des Dollars gegenüber faſt
ſämt=
lichen Deviſen, mit Ausnahme der Reichsmark, die zurzeit ziemlich
genau auf den hieſigen Kurſen im Ausland hält. Die
Aufwärts=
bewegung des Dollars wird auf das Veto Hoovers gegen die im
Repräſentantenhaus angenommenen Geldausweitungspläne
zu=
rückgeführt. Der Kurs der Peſeta lag weiter etwas ſchwächer,
wo=
bei neben den immer noch unklaren Währungsabſichten der
Re=
gierung auch der Exportrückgang und der damit verminderte
Ein=
gang an Deviſen verſtimmte. Das engliſche Pfund tendierte etwas
leichter, da Gerüchte von einer Rückkehr zum Goldſtandard vom
engliſchen Schatzkanzler dementiert wurden. Die Norddeviſen
ſchloſſen ſich der Bewegung des Pfundes an. Der franzöſiſche
Franc lag ausgeſprochen ſchwach, er hat mit 25,52½ Frs. pro
Dollar ſeit vielen Monaten den tiefſten Stand erreicht. Auch der
holländiſche Gulden und der Schweizer Franken haben ſich gegen
den Dollar etwas abgeſchwächt. Im übrigen traten keine
erheb=
lichen Veränderungen ein.
Produkkenmärkke.
* Mainzer Produktenbericht. Großhandelspreiſe per 100 Kilo
loco Mainz am Freitag, den 15. Juli 1932: Weizen 24,75—25.
Hafer 15,50—17,50,
Induſtriegerſte 18 Futtergerſte 17—17,50,
Malzkeime 11—12. Südd. Weizenmehl Spezial 0 39,20
Roggen=
mehl (70 Prozent) 29 feine Weizenkleie 9,50 grobe Weizenkleie
10,50. Roggenkleie 10,75—11, Biertreber 11—11,50
Erdnuß=
kuchen 1I
(5—13. Kokoskuchen 12—16. Palmkuchen 9—9,25,
Raps=
kuchen 9,25—9,50, Soyaſchrot 10,75—11. Trockenſchnitzel 9,25 bis
9,50. Tendenz ſtetig.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Die Tendenz am hieſigen
Markt hat wegen der geringen Zufuhren eine gewiſſe Stabilität
erfahren. Das Geſchäft hielt ſich aber nach wie vor in ſehr engen
Grenzen, auch blieben die Preiſe gegenüber der Vorwoche
unver=
ändert. Es notierten in Pfg. per Stück loco Frankfurt am Main:
Ruſſen 5,5—6, Holländer 5,75—7,75, Dänen 5—7,5, Flandern 6,75
bis 7. deutſche Landeier 7—7,5, deutſche Friſcheier 6,5—8,5.
Frankfurter Bruttergroßhandelspreiſe. Wegen der warmen
Witterung haben ſich die Zufuhren weiter etwas vermindert,
trotz=
dem blieb der Abſatz, abgeſehen von einer vorübergehenden
Beſſe=
rung, während des ganzen Wochenverkaufs allgemein ſchwach. Die
Preiſe wurden an verſchiedenen Plätzen leicht heraufgeſetzt, hier
beließ man ſie jedoch unverändert. Die Verkaufspreiſe des
Groß=
handels lauten (in 1 Zentner=To.): Holländiſche Butter 128—130,
deutſche Butter je nach Qualität 120—125, abfallende Ware 110
bis 115 RM.
Biehmärkke.
Weinheimer Schweinemarkt vom 16. Juli. Zugeführt waren
375 Stück, verkauft wurden 310 Tiere, und zwar Milchſchweine
das Stück zu 6—10 Mk., Läufer zu 12—23 Mk. Marktverlauf: gut.
Berliner Kursbericht
vom 16. Juli 1932
Oeviſenmarkt
vom 16. Juli 1932
Ade
Danatbank. .
deutſche Bank u.
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Frankfurter Kursbericht vom 16. Juli 1932.
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160
Seite 16 — Nr. 197
blatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
darmſtädter
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Beglaubigte Abſchrift.
Geſchäftsnummer: M. 171/30.
Stkrafſache
gegen den Kaufmann Ferdinand Abt
aus Darmſtadt wegen Beleidigung.
Das Bezirksſchöffengericht in
Darm=
ſtadt hat am 21. November 1930 für
Recht erkannt
Der Angeklagte Kaufmann Ferdinand
Abt, geb. 9. Juni 1903 in Ober=Ramſtadt,
wohnhaft in Darmſtadt, Darmſtraße 26,
ledig, wird wegen Beleidigung nach
§ 185, 186, 200 St. G.B. zu einer
Ge=
fängnisſtrafe von zwei Wochen und in
die Koſten des Verfahrens verurteilt.
Dem beleidigten Herrn Miniſter des
Innern wird das Recht zuerkannt, den
entſcheidenden Teil des Urteils auf
Ko=
ſten des Angeklagten durch zweimalige
Einrückung in folgende Blätter:
Darm=
ſtädter Zeitung, Darmſtädter Tagblatt,
Heſſiſcher Volksfreund innerhalb einer
Woche nach Rechtskraft des Urteils be=
(10315b
kannt zu machen.
Die Richtigkeit der Abſchrift der
Urteilsformel wird beglaubigt. Das
Urteil iſt vollſtreckbar in Verbindung
mit dem Urteil vom 12. Mai 1932.
Darmſtadt, den 9. Juli 1932.
Dder Urkundsbeamte
der Geſchäftsſtelle des Heſſ. Amtsgerichts
(Bezirksſchöffengericht).
Beglaubigte Abſchrift.
Geſchäftsnummer: O. 419/30.
Strafſache
gegen den Kaufmann Ferdinand. Abt
in Darmſtadt wegen Beleidigung.
Die Große Strafkammer des
Land=
gerichts in Darmſtadt hat am 12. Mai
1932 für Recht erkannt:
Die Berufung der Staatsanwaltſchaft
gegen das Urteil des
Bezirksſchöffen=
gerichts vom 21. November 1930 wird
auf Koſten der Staatskaſſe zurückgewieſen.
Auf die Berufung des Angeklagten
wird das angefochtene Urteil dahin
ab=
geändert, daß der Angeklagte wegen
Vergehens der Beleidigung nach §§ 186,
200 St. G.B. zu einer Geldſtrafe von 200
(zweihundert) Reichsmark, hilfsweiſe
20 Tagen Gefängnis verurteilt wird.
Der Angeklagte hat die Koſten des
Berufungs= und Reviſionsverfahrens zu
tragen, ſoweit ſie nicht der Staatskaſſe
zur Laſt fallen.
(10316b
Die vorſtehende Abſchrift der
Urteils=
formel wird beglaubigt. Das Urteil
iſt vollſtreckbar in Verbindung mit dem
Urteil vom 21. November 1930.
Darmſtadt, den 9. Juli 1932.
der Urkundsbeamte
der Geſchäftsſtelle des Heſſ. Landgerichts
(Strafkammer).
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Wegen Auflöſung des Haushaltes
des verſtorbenen Rentners Herrn Rud.
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Blick auf den maleriſchen Trachtenzug,
der ſich durch das bei Danzig gelegene Oſtſeehad Zoppot bewegte, und der als ein Zeichen gelten
ſollte, wie eng ſich der durch den Verſailler Vertrag abgetrennte kleine Freiſtaat auch weiterhin
mit allen deutſchen Gauen verbunden fühlt. Mehr als je hat das Seebad unter der polniſchen
Hetze zu leiden, die einen Zuzug polniſcher Bodegäſte verhindert, und ſo ſollte der ſchöne
Strand=
ort bei der Aufſtellung von Reiſeplänen nicht vergeſſen werden, um auf dieſe Weiſe die Treue
des Heimatlandes für die abgetrennten Gebiete zu beweiſen.
Darmſtädter Tagblate ? Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 197 — Seite 17
Deukſches Trachkenfeſt in Zoppok.
T7 Zk 1333
Rieſenfeuer im Hafen von Ankwerpen.
die belgiſche Hafenſtadt Antwerpen an, der Mündung der Schelde; im Hintergrund der
in dem ein Großfeuer von ungeheurem Ausmaß ausbrach. Die geſamten Feuerwehren des
kreiſes von Antwerpen mußten eingeſetzt werden. Der entſtandene Schaden beträgt viele
Millionen.
De
ſof.
Reich und Ausland.
Unwekker über dem Jſarwinkel.
hinchen. Ein am Freitag abend im
Iſar=
niedergegangenes Gewitter mit
Hagel=
richtete in der Gegend von Bad Tölz
er=
trächtlichen Schaden an. Die Bäche und
ſetraten über ihre Ufer und
überſchwemm=
ſuren und Felder. Die Ernte gilt als
vernichtet. Stellenweiſe lag der Hagel
40 Zentimeter hoch.
ves Unwetter i: Mittel= und Unterfranken.
ſrnberg. Schwere Wolkenbrüche haben
ſervorvergangenen Nacht Mittel= und
Unter=
heimgeſucht. In mehreren Ortſchaften
Häuſer und Stallungen unter Waſſer ge=
In der Rohtenburger Brücke wurde die
Einfaſſungsmauer mit dem Geländer in
Aränge von 15 Meter fortgeriſſen.
Kuterſchäden in der polniſchen Haupkſtadt.
rſchau. In den ſpäten Abendſtunden
R
urgeſtern über Warſchau ein ſchwerer Ge=
Furm, verbunden mit Sturzregen, nieder.
trum der Stadt wurden zahlreiche Häu=
14 Straßenbahnen vom Blitzſchlag ge=
Ein Arbeiter wurde vom Blitz getötet.
Schweres Unwetter in Jugoſlawien.
grad. In Jugoſlawien wüten ſeit eini=
Igen heftige Stürme, denen mehrere Men=
leen zum Opfer gefallen ſind und die ſehr
Materialſchaden verurſacht haben. Auch
Blitzſchläge wurden zahlreiche Perſonen
In dem ſüdſerbiſchen Dorf Tetovo rich=
Wolkenbruch große Verheerungen an.
ädk line Fluß Tena iſt über die Ufer getreten
die Umgegend ſo raſch überflutet, daß die
ſtrung ſich nur mit größter Mühe retten
500 Häuſer ſtehen unter Waſſer und die
Bevölkerung iſt obdachlos. Sechs
Per=
ſen verden vermißt, und man befürchtet, daß
ſen Fluten umgekommen ſind.
ſeitl
Aizerk auf der Slöke Briedrichs
n1
des Großen.
mmmrmuſiker Müller ſpielt auf einer der
dteFFriedrichs des Großen bei dem hiſtoriſchen
9 inge im Garniſon=Muſeum zu Potsdam. So
Zeinſt der große König liebte, wurde der
Gotciieler auf einem Tafelklavier und von
eter ſängerin begleitet. Die Umgebung des
rnüün=Muſeums mit ihren Geſchützen und
woſſammlungen ſchuf zwar eine etwas
ſelt=
ſiex Imgebung zu den leichten Flötenweiſen,
r=bſtariker berichten ja auch von dem Alten
itzs ſiß er ſelbſt im ſtärkſten Kanonendonner
ſeine geliebte Flöte hervorzog,
In Reich und Austand
finden die Weltereigniſſe eine in ſorgfältiger Sichtung
herausgearbeitete Ueberſicht über alles wiſſenswerte
Ge=
ſchehen aus allen Erdteilen. Die wichtigſten
Tages=
ereigniſſe und Gedenktage hiſtoriſcher Begebenheiten ſind
mit reichem Bildmaterial aktuell illuſtriert. Auf
gedie=
gene, überſichtliche Anordnung wird beſonderer Wert
gelegt. Das „Darmſtädter Tagblatt” — „Heſſiſche Neueſte
Nachrichten” hat in allen Zentren des In= und
Aus=
landes eigene bewährte Mitarbeiter und unterhält einen
umfangreichen telephoniſchen, telegraphiſchen und Radio=
Dienſt. Dieſe Spalten unſeres Blattes bilden deshalb
im beſten Sinne den Weltſpiegel.
Bor 10u Jaulen ontor Bäheens Haulsdeendiher orgrander
Blick auf die Front der Münchener Staatsbibliothek,
die auf Anregung König Ludwigs I. vor 100 Jahren erbaut wurde. Die Bibliothek birgt heute
rund 1½ Millionen Bände, ihre Sammlung von Handſchriften und Frühdrucken umfaßt
unver=
gleichliche Schätze.
Ein ſiebenkes Todesopfer
der Berliner Dampfer=Exploſion.
Berlin. Die Keſſel=Exploſion auf dem
Ber=
liner Vergnügungsdampfer „Sperber” hat
nun=
mehr noch ein ſiebentes Todesöpfer gefordert.
In der Nacht zum Samstag iſt die 32jährige
Frau Frederich aus der Bruchtſtraße 3 im
Weſt=
end=Krankenhaus ihren bei der Exploſion
er=
littenen Verletzungen erlegen. Die übrigen acht
Verletzten, die ſich noch im Weſtend=Krankenhaus
befinden, ſind inzwiſchen wieder ſoweit
herge=
ſtellt, daß ſie am Freitag abend aus dem
Kran=
kenhaus entlaſſen werden konnten.
Zwei Tote auf einer Automobil=Rennbahn.
Eupen. Auf der bekannten belgiſchen
Auto=
mobil=Rennbahn in Spa hat ſich am Freitag
beim Training für das große Rennen am
Sonn=
tag ein ſchweres Unglück zugetragen. Der
be=
kannte Aachener Motorrad=Rennfahrer Jecker
ſtieß in einer Trainingsrunde mit einem
ita=
lieniſchen Fahrer zuſammen. Der Italiener war
auf der Stelle tot. Jecker ſtarb nach kurzer Zeit
an ſeinen ſchweren inneren Verletzungen.
Sechs Todesopfer bei einem Wolkenbruch
in Südſerbien.
Belgrad. Wie die „Prawda” aus Tetovo
Südſerbien berichtet, forderte dort ein
Un=
wetter ſechs Todesopfer.
Auch das Urkeil gegen Leo Sklarek
rechtskräftig.
Berlin. Auch Leo Sklarek hat nunmehr,
wie ſein Bruder Willi, ſeinen Antrag auf
Re=
viſion des Urteils, das gegen ihn auf vier Jahre
Zuchthaus lautete, zurückgenommen. Damit hat
das Urteil auch gegen Leo Sklarek Rechtskraft
erlangt. Leo Sklarek wird in den nächſten
Ta=
gen ebenfalls nach dem Zuchthaus Luckau
über=
führt werden, in dem ſich ſein Bruder bereits
ſeit einigen Tagen befindet.
„Do. X” nach Stralſund unterwegs.
Swinemünde. Das Flugſchiff „Do. X‟
iſt um 12 Uhr mit 70 Perſonen an Bord nach
Stralſund geſtartet.
Marga v. Etzdorf in Wien eingetroffen.
Wien. Die Oſtaſienfliegerin Marga v.
Etz=
dorf traf auf ihrem Rückfluge von Bangkok im
Budapeſter Verkehrsflugzeug geſtern aachmittag
auf dem Flugfelde Aſpern ein. Ein Geſchwader
der deutſchen Sportfliegerei, das ſie von Berlin
einholen wollte, hatte wegen ungünſtiger
Witte=
rung im Gebirge den Flug von Dresden aus
nicht rechtzeitig fortſetzen können und wird erſt
für morgen erwartet. Mit den deutſchen
Sporr=
fliegern wird Marga v. Etzdorf am Montag zum
Heimfluge nach Berlin ſtarten.
Große Hißewelle in Amerika.
Am Freitag allein 42 Todesopfer.
New York. Die ſeit mehreren Tagen in
den Vereinigten Staaten anhaltende große Hitze
forderte am Freitag 21 Todesopfer. Faſt ebenſo
viele Menſchen ertranken. Ferner wird eine
Rieſenzahl von Hitzſchlägen gemeldet. Laut
Vor=
ausſagen der Wetterdienſtſtelle iſt für die nächſte
Zeit mit einer Abkühlung noch nicht zu rechnen.
51 Grad Wärme in Rumänien.
Bukareſt. Rumänien wird von einer neuen
Hitzewelle heimgeſucht. Die Temperatur ſtieg am
Freitag auf 51 Grad.
Ein Eiſenbahnzug in der Mandſchurei
überfallen.
Charbin. Auf der weſtmandſchuriſchen
Bahnlinie wurde ein Eiſenbahnzug von
Ban=
diten geplündert. Mehrere Paſſagiere wurden
getötet.
Ein weiteres Kavallerieregiment ha: ſich den
Aufſtändiſchen angeſchloſſen; andere Regimenter
weigern ſich, gegen die Chineſen zu kämpfen.
Exploſion in Nanking.
Zehn Tote, 40 Verletzte.
Kowno (über Moskau). Nach einer
ruſſi=
ſchen Meldung aus Nanking ereignete ſich dort
eine Exploſion in einem Pulvermagazin. Der
Exploſion ſind zehn Tote und 40 Verwundete
zum Opfer gefallen.
Bergwerksunglück in Braſilien.
Rio de Janeiro. Ein ſchweres
Gruben=
unglück ereignete ſich in dem Morrovelto=
Berg=
werk im Staate Minas Gerges. Bei dem
Un=
glück, das durch eine Exploſion hervorgerufen
wurde, kamen neun Bergarbeiter ums Leben.
Ein denkmal für Kriegs=Brieftauben.
Das Kriegs=Brieftauben=Denkmal,
das von den Berliner Brieftauben=Vereinen der
Stadt Berlin zur Aufſtellung an geeigneter
Stelle geſchenkt werden ſoll. Der Entwurf zu
dem Denkmal ſtammt von dem Ingenieur Max
Rühl und Oberinſpektor Hager von der Heeres=
Brieftaubenanſtalt. Auf einem vier Meter hohen
Granitblock ſitzen zwei Tauben. Vor dem Stein
ſteht an der einen Seite ein Arbeiter, um die
Brieftaubenzucht als Sport des kleinen Mannes
zu charakteriſieren. Auf der Gegenſeite läßt ein
im zerſchoſſenen Schützengraben ſtehender
Feld=
grauer eine Brieftaube auffliegen, um Hilfe zu
holen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 18 — Nr. 197
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Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Nr. 197 — Sefke 19
Die Unwekker=Kakaſkrophe am Skarnberger See.
Kleinrenkner demonſtrieren gegen die Nokverordnung.
M
Ein Gehöft, das ringsum von Waſſermaſſen umgeben iſt.
Gnz Süddeutſchland iſt in den letzten Tagen von Unwettern betroffen worden, die von ſeltener
öftigkeit waren. So ging ein Wolkenbruch über dem Starnberger See nieder und ſuchte
zahl=
uche anliegende Ortſchaften ſchwer heim. Die Bahnlinien wurden von den Waſſermaſſen
unter=
brochen, die Straßen, Keller und Felder unter Waſſer geſetzt.
Die Kundgebung, die meherere Ortsgruppen des Reichs=Rentnerbundes vor dem Steglitzer
Rathaus in Berlin veranſtalteten,
wobei es zu erregten Proteſten wegen des Wegfalls der Ermäßigung der Hauszinsſteuer kam.
Schließlich wurde eine Abordnung zu dem Bürgermeiſter des Bezirks entſandt. Freilich konnte
er nur darauf hinweiſen, daß er als untergeordnete Inſtanz nichts mit der Feſtſetzung der Renten
zu tun habe.
W der
betrel,
lepf
Aukounfall Dr. Eckeners.
Zerlin. Wie die D.A.3. berichtet, erlitt
Mr Eckener bei einer Autofahrt einen Unfall.
Mr Eckener, der ſich in Begleitung ſeiner Frau
und ſeiner Tochter befand, ſteuerte ſelbſt ſeinen
ſoſtneren Wagen. Bei dem Dorfe Miſſen in der
Wäle von Kempten wollte er in raſcher Fahrt
eonn anderen Kraftwagen überholen. Eckeners
Wub geriet dabei mit dem Vorderrad über die
Sirßenböſchung, wurde ſeitwärts geriſſen und
z mit ſolcher Wucht an einen Baum geſchleudert,
daßdieſer glatt umgebogen wurde. Dr. Eckener
wue mit Frau und Tochter aus dem Wagen
RM.1 goſtleudert. Wie durch ein Wunder kam die
gane Familie mit leichten Hautabſchürfungen
und Prellungen davon. Das ſchwer beſchädigte
Aub mußte abgeſchleppt werden. Dr. Eckener
bägb ſich mit ſeinen Angehörigen nach Miſſen.
eiu
Thea Raſche.
die erſte deutſche Seefliegerin.
erſte deutſche Kunſtfliegerin, Thea Raſche,
bietzt in Warnemünde ihr Pilotenexamen für
Augzeuge beſtanden und iſt damit auch
deutſchlands erſte Seefliegerin geworden.
Auch das kleine Holland brauchk große U-Booke!
Das Eigenkum der „Mukter der
Blinden” wird zwangsverſteigert.
Das neue holländiſche U=Boot „K 14” nach dem Stapellauf.
Dieſes Boot iſt das erſte einer Serie von fünf U=Booten, die unter größter Geheimhaltung erbaut
wurden und jetzt zum Erſtaunen der holländiſchen Bevölkerung ihrer Vollendung entgegengehen.
Man kann angeſichts dieſer Aufrüſtung in dem kleinen Holland nur den alten Ausruf variieren:
„Da ſtreiten ſich die Leut’ in Genf herum.. .!"
Inkernakionale Bekrügerfeſtgenommen
Frankfurt a. M. Eine vermögende Dame
aus der Schweiz beſuchte vor kurzem einen
Hell=
ſeher, der ſofort erkannte, daß hier eine
Möglich=
keit war, auf bequeme Weiſe zu Geld zu
kom=
men. Er erklärte der Frau, ihr Ehemann, der
geſchäftlich viel auf Reiſen iſt, nehme es mit der
ehelichen Treue nicht ſehr genau und habe
neben=
her ein Liebesverhältnis. Der Hellſeher empfahl
der Frau, ihren Mann durch ein Frankfurter
Detektivbüro überwachen zu laſſen. Die Frau
ging auf dieſen Vorſchlag ein und erhielt von
dem Frankfurter Detektiv fortlaufend Berichte,
wofür ſie in kurzer Zeit 6000 Franken Speſen an
den Detektiven zahlte. Der Detektiv, der mit
dem Hellſeher in Verbindung ſtand, teilte der
Schweizerin kürzlich mit, es ſei ihm durch einen
Einbruch bei der Geliebten ihres Mannes
ge=
lungen, neben belaſtenden Briefen Ringe und
eine Perlhalskette im Wert von 15 000 Schwei=
zer Franken zu erlangen. Dies Material wolle
er gegen Zahlung von 1500 Franken
aus=
händigen.
Die Schweizerin, die jetzt Verdacht ſchöpfte,
kam im Flugzeug nach Frankfurt und ſetzte ſich
mit der Kriminalpolizei in Verbindung. Es
gelang, den Hellſeher zu verhaften und von ihm
den Aufenthalt ſeines Komplizen, des Detektivs,
der viel in einem Café an der Hauptwache
ver=
kehrte, zu erfahren. Als man ihn dort
feſt=
nehmen wollte, ſetzte er ſich heftig zur Wehr, ſo
daß ſchließlich noch das Ueberfallkommando
alar=
miert werden mußte. Der Detektiv entpuppte ſich
als der 25jährige Arbeiter Gerhard Klaus aus
Stargard, der bereits mit Polizei und Gerichten
wiederholt zu tun hatte. Bei dem Hellſeher
han=
delt es ſich um den früheren Koch Joſef
Semm=
ler aus Bensheim. Klaus und Semmler
arbei=
ten ſchon ſeit längerer Zeit zuſammen und ſind
auch ſchon im Ausland mit der Polizei in
un=
angenehme Berührung gekommen.
Frau Exzellenz von Ihne,
eine der ſelbſtloſeſten Frauen Deutſchlands, hat
ihr ganzes beträchtliches Vermögen für die
Kriegsblinden geopfert. Zu Beginn des Krieges
richtete ſie ihre koſtbare, im Berliner
Tiergarten=
viertel gelegene Villa als Blindenlazarett ein
und ſammelte hier ſpäter die größte und
mo=
dernſte Blinden=Bibliothek der Welt, die ſie
allen Kriegsblinden des In= und Auslandes
un=
entgeltlich zur Verfügung ſtellte. Jetzt ſteht dieſe
„Mutter der Blinden” vor dem Nichts.
Wie der „B.L.A.” meldet, iſt das Schickſal
der Villa der Frau von Ihne noch völlig
unge=
wiß. Frau von Ihne hat vom
Reichsinnen=
miniſter ein Schreiben erhalten, in dem
mitge=
teilt wird, daß dem Antrage auf Sanierung und
Gewährung einer Penſion nicht entſprochen
wer=
den könne. Durch dieſe Abſage entfällt auch die
Vorausſetzung für eine Hilfe durch den
preußi=
ſchen Staat, da das preußiſche Finanzminiſterium
ſeinerzeit erklärt hatte, der Staat werde helfen,
wenn das Reich etwas unternehme. Frau von
Ihne hat vorgeſchlagen, ihr Villengrundſtück, das
einen Wert von über einer Million Mark hat,
dem Reich oder dem Staat für einen weit
gerin=
geren Preis zu überlaſſen, damit es für Zwecke
der Kriegsblindenfürſorge eingerichtet werden
könnte. Außerdem beantragte ſie eine Rente, da
ſie, obwohl ihr Gatte Beamter war, ſeit deſſen
Tode keinerlei Penſion bezieht. Frau von Ihne
wird nun höchſtwahrſcheinlich das Grundſtück
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Nummer 29
Bewegung geſetzt. Es ſcheint ein
undurchdring=
liches Gewirr von Bändern, Fächern und
Kar=
ren. Und dennoch klappt alles vorzüglich. Kleine
Elektrokarren entführen die Pakete, die
man=
gelhaft verpackt waren und nun zum
Paket=Arzt
gebracht werden müſſen. Dort werden
zer=
drückte Flaſchen entleert und der Neſt
umge=
füllt, alles mit Stempel und Angabe verſehen.
Da werden fliegende Notenblätter nach der
Nummernfolge zuſammengeſtellt, in Nollen
ge=
ſteckt und neu expediert. Und völlig aufgelöſte
Pakete werden von Grund auf neu verpackt,
nur die herausgeſchnittene und aufgeklebte
Adreſſe erinnert noch an den urſprünglichen
Suſtand. Dabei bleibt immer zu
verwun=
dern, daß die Mehrzahl aller Abſender noch
nicht gelernt hat, ihren Paketen innen einen
zweiten Settel mit Anſchrift und Abſender
bei=
zufügen. Manche dieſer Sendungen brauchte
nicht als hoffnungslos angeſehen werden, wenn
eben das Sehlen einer einliegenden
Doppel=
anſchrift nicht jede Hilfe ausſchließen würde.
25 Sprachen ſpricht die Poſt,
allerdings weniger beim Briefſortieren und
Paketbefördern als in jenem Nervenzentrum
der Draht= und drahtloſen Verbindungen mit
aller Welt, in dem Hentral -Fernamt
der Neichshauptſtadt. Es iſt das
wich=
tigſte Verkehrszentrum zwiſchenſtaatlich
euro=
päiſcher und überſeeiſcher Sprechverbindungen.
Hier laufen alle großen Kabel zuſammen, hier
ſpricht man mit der ganzen Welt. Kein
Wun=
der, daß die Beamten, Vermittler von
Geſprä=
chen nach Auſtralien und Kanada, Agypten
und Indien, viele Sprachen beherrſchen müſſen.
Einer der dortigen Angeſtellten ſpricht fließend
25 Sprachen. 22 000 Fernſprecher verbindet
das dortige Fernamt täglich miteinander.
Sämtliche Celephonbücher der Welt liegen hier
in mächtigen Negalen aus. Wer Herrn Hoover
ſprechen will oder König Feiſal, der braucht nur
ſenen Namen zu nennen, ſchon verkündet der
Beamte: „Verzögerung wegen Ermittlung der
Anſchlußnummer des Ceilnehmers” — und nach
wenigen Minuten wird die Verbindung
her=
geſtellt!
K. Lennartz.
je Seik für die Poſf — 14 000 Pofkzüge fäglch — zehn Aiſſſarden Briefe
ein Briefträger länft in zehn Jahren einmal rund um die Erde.
unter „Ausland”. Ihn dekommt der Spezialiſt
für Auslandspoſt, der, wie ſeine Kollegen die
Heimat, ſo die ganze Erdkarte im Kopf hat.
Mehr als das — er kennt die nächſte und beſte
Schiffahrtslinie nach Auſtralien und
Madagas=
kar, er weiß ſogar den Hafen, die
Abfahrts=
termine und den Namen des Schiffes, dem
die=
ſer Brief anvertraut werden ſoll . . . Er macht
man anehmen ſollte. Es ſind 6,9
Millio=
nen im Jahri 6,9 Millionen Briefe, die
entweder überhaupt keine Anſchrift tragen
die ſogenannten „Blaßgeſichter”, wie ſie im
Poſtjargon genannt werden. Sie werden
ge=
öffnet, und gelegentlich läßt ſich aus dem
In=
halt entweder der Abſender oder der
Empfän=
ger ermitteln. Steht dort aber: „Liebe Srida,
Frovganiſiert, daß ſie an Suverläſſigkeit und
leſihnindigkeit kaum zu überbieten iſt. Und
ob-
ohg nr uns weiter über dieſe „
Selbſtverſtänd-
hklit”, keine Gedanken machen — ein
Wun=
r Midt ſie doch,
Ziefbeförderung.
üchſte Leerung um 14,20 Uhr” — ein
Lätzſchrer oder Motorradler trifft auf die
Mi=
ite genau ein und bringt den verſchloſſenen
ſoſſbutel zum zuſtändigen Poſtamt. Da liegen
Im friedlich nebeneinander, die wichtigſten
(auhrchten für die Oſtſee und Siam, für
aris Kleckersdorf und „hier”. Die
Beam=
in, de hier die Sendungen ſortieren, richten
ch aſtens nach den Zuglinien und zweitens
ach rroßen Landbezirken. In den
Sentral=
oſtömern der großen Städte, wo alle zehn
Niruten eine neue Sendung eintrifft, wird
die-
s=örtieren am laufenden Band
vorseommen. Es wird in unvorſtellbarer
Ge=
hmnigkeit gearbeitet, denn die folgende
Sen=
un. ſt im Anrollen, und der nächſte Sug ſoll,
enn nöglich, erreicht werden.
Anf Eilwagen werden die Poſtſäcke, die den
Zermrk der Landbezirke, Kreiſe und großen
ſtänt tragen, zu den entſprechenden Bahn=
Sfen gefahren.
W Eiſenbahnzüge
ſenn täglich in Deutſchland der Poſtbeförde=
Briefe am laufenden Band — Ansſortierug in einem großen Poſtamt.
komm doch ganz deſtimmt Donnerstag
abend, wir freuen uns ſchon ſehr! Deine
Lotte”, ſo wird Frida eben, trotz allen
guten Willens der Poſt, die Nachricht
nicht bekommen, und Lotte wird
ver=
gebens warten. Die Mehrzahl der
unbe=
ſtellbaren Sendungen aber zeichnet ſich
durch völlig unleſerliche Anſchrift, durch
falſche Adreſſe oder mangelhafte Angaben
aus. „Herrn Fritz Schulze, Neukölln,
Müllerſtraße”, ohne Nummer, wird
ſei=
nen Empfänger nicht erreichen. Denn es
gibt in der Müllerſtraße zu Neukölln nicht
weniger als zwölf Leute mit dem Namen
Sritz Schulze ..."
ſeine kurzen Vermerke und ſorgt dafür, daß
der Brief mit dem nächſten Sug nach Hamburg
oder Bremen reiſt, damit er ganz gewiß noch
jenen Anſchluß nach Honolulu bekommt . . .
5800 Kilometer im Jahr
läuft durchſchnittlich ein Briefträger, der
mun=
mehr am Beſtimmungsort den Brief oder die
Karte mit den „herzlichen Grüßen” in Empfang
nimmt. In großen Städten hat er vier
Beſtell=
gänge pro Cag zu erledigen. In Berlin ſind
beiſpielsweiſe 110000 Häuſer mit Poſtſachen
zu verſehen. Das ſind 1,5 Millionen
„Wohnungen mit 480 000 Creppen
und einigen Millionen Stufen. In dieſe Arbeit
teilen ſich rund 5000 Briefträger, ſo daß jeder
im Durchſchnitt viermal am Cag 260
Wohnun=
gen mit etwa 96 Creppen zu beſuchen hat. Das
ind — auf Entfernung berechnet — rund 15
Kilometer im Cag, ſo daß ein Berliner
Brief=
träger in zehn Dienſtjahren einmal rund um den
Aquator gelaufen iſt.
Jeder Berliner Briefträger hat im
Durch=
ſchnitt pro Cag 1000 Sendungen abzugeben,
denn er hat mit ſeinen 4999 Kollegen etwa 5,5
Millionen Briefſachen täglich zu beſtellen.
4000 Briefe werden käglich verbramnt.
Soweit wäre ja alles normal und glatt
ver=
laufen. Von den 10 Milliarden Briefen, die
jährlich in Deutſchland befördert werden, von
den 27,5 Millionen, die täglich die Stationen
der Poſt durchlaufen, iſt leider ein großer Ceil
— unbeſtellbar. Die Sahl der Briefe, die den
Empfänger nie erreichen, iſt weitaus höher, als
100000 Mark Porto vergendet,
wen täglich 4000 Briefſendungen
ver=
brannt werden müſſen, weil jede, auch
die geringſte Hoffnung, den Abſender
oder Empfänger vermitteln zu können,
von Fachleuten aufgeben werden mußte.
Das ähnliche gilt übrigens auch für die
Paketbeförderung. Im Berliner
Sen=
tralpoſtamt für „Paketverkehr
commen im Cagesdurchſchnitt etwa 80000
Pakete an, 9o00 gehen hinaus. Am
laufenden Band werden dieſe
Sendun=
gen regiſtriert, mit Vermerken verſehen,
auf entſprechende laufende Bänder
ge=
legt, die zum Eiſenbahnwaggon der
Emp=
angsſtation führen. Das Sanze wird
durch ein Sirenenſignal geſtoppt und in
Das Netteſte von der ganzen Poſt.
Der Geldbriefträger.
HERTHAV. GGBHARDT
U
Oiiledauand
Von der Seligkeit auf dem Waſſer.
An ländlichen Gaſthöfen kann man bisweilen
noch angeſchrieben ſehen: „Ausſpannung hier!”
und zwar, wohlgemerkt, nicht über der Cür der
Gaſtſtube, ſondern über der des Pferdeſtalls.
Denn das von uns ſo viel im Munde geführte
Wort kommt von den Pferden her, die nach
getaner Arbeit frei von Wagen und Geſchirr
ſich ausruhen und im Hafer ſtöbern können;
Menſchen, weit entfernt, dieſen käuenden
Pferdeſtallfrieden nachzuahmen, nennen
Aus=
ſpannung etwas, worüber jeder Karrengaul,
verſtünde er’s, ernſt die Mähne ſchütteln müßte.
Ich wenigſtens kenne niemand, der imſtande
wäre, nur für eine einzige Stunde ſich vom
Halfter loszumachen und den ihm vorgeſetzten
Kutſcher einen guten Mann ſein zu laſſen.
Ferien machen zu müſſen, bedeutet für den
ge=
wiſſenhaften Menſchen eine
Pflichtvergeſſen=
heit, der er ſich nur unterzieht, weil ſonſt die
anderen Leute mit den gleichfalls unruhigen
Ge=
wiſſen ihn auslachen könnten. Ferien machen
zu müſſen, bedeutet inſonderheit für die
Haus=
frau mehr als Großreinemachen, es bedeutet
Bereinigung einer ſonſt ſcheinbar von ſelbſt
ſich abwickelnden Familienexiſtenz, Viß aus
Gemütlichkeit, Sturz in ein Dickicht von
Pro=
blemen des nackteſten Daſeins. Noch nicht
einmal in der bekanntlich ſo frohen und
unbe=
kümmerten Kindheit gibt es eine wirkliche
Aus=
ſpannung. Ich entſinne mich, auch einmal ſolche
Kinderferien gehabt zu haben, aber da war der
Ferienaufſatz, der geboren werden ſollte und
der bis zum letzten Cage das Gemüt bedrückte,
da war der Strickſtrumpf, der unten im Koffer
lag, da war das ganze Paket von Kinderſorgen
das man mitnahm: ob Luiſe zu Hauſe den Vogel
ordentlich fütterte, ob die Jungens an der Ecke
bis nach den Serien vergeſſen haben würden,
daß man nach ihnen mit Kirſchkernen geſpuckt
hatte, und ſo allerlei nächtlichen Alpdruck mehr.
Jetzt hinterlaſſen wir ſtatt des Kanarienvogels
emen ganzen Beruf, den ein anderer für uns
füttert oder verhungern läßt, und die
Kirſch=
kerne kriegen wir bis in das entlegenſte Dorf
noch brieflich zurückgeſpuckt.
Seßhafte Leute ſollten überhaupt nicht
ver=
reiſen. Früher dachten ſie auch nicht daran.
Man war entweder irgendwo anſäſſig oder
herumſtreifender Vagabund aus Beruf, und
daß ein Bürger ſich wider ſeine ganze Natur
auf Neiſen begab, war ebenſo ſelten, wie daß
ein Vagabund zu Haus, Ackern und Vieh kam.
Erſt wir, die wir ja dauernd die Grenzen
un=
ſeres Könnens überſchreiten, bilden uns im
Ernſt ein, eine Nerſe unternehmen bedeute ſo
viel wie Ausſpannung. In Wahrheit iſt es
ſo, daß wir verreiſen, weil wir offenbar
ange=
ſpannt ſein müſſen und keiner von uns mehr
im-
ſtande wäre, Stallruhe zu halten.
Der ausſpannende Menſch befindet ſich
da=
her ſtets in einem Suſtande ſchwerſter
Überbür=
dung. Sunächſt bedeutet ein vierwöchiger
Ur=
laub vierzehn Cage Aufbruchsarbeit ſowie nach
der Nückkunft vierzehn Cage Fron wegen
an=
geſtauter unerledigter Dinge, ſo daß in
Wirk=
lichkeit acht Wochen lang die Ausdauer eines
nervenloſen Kraftmeiers von ihm gefordert
wird. Die größte Nobuſtheit verlangt
natür=
lich in der Mitte die eigentliche Erholung. Der
Menſch, auf Mücken, harte Betten und
Wirts=
hausfraß angewieſen, einem fremden Klima
ausgeliefert, jedes Jahr mit den verkehrten
Kleidern gerade für dieſen Ort ausgerüſtet,
von ſeinen Liebſten getrennt, was quälend, oder
mit ſeinen Liebſten in einer einzigen Stube eng
vereint, was ebenſo quälend, der Menſch bleibt
feſt. Um ſein Unbehagen zu verbergen, legt er
ſich eine krampfhafte Luſtigkeit zu, verwandt
dem fröhlichen Gekreiſch, das die abgehärteten
Leute in der Badeanſtalt ausſtoßen, wenn das
Waſſer recht kalt iſt. Jeder kennt das hyſteriſche
Gebirgsglück bei Kälte, Nebel und
Sither=
loisln im Speiſeſaal, jeder das kribbelnde
Strandvergnügen mit Sonnenbrand und 59
Grad Sieber, von dem wir allen
Suhauſegeblie=
benen wettergeſtählte Anſichtskarten
ſchrei=
ben. Geſellen ſich noch dazu die obligaten
Ex=
zeſſe beim Schwimmtraining oder beim
Volks=
trachtenfeſt, ſo iſt natürlich die in einem
gan=
en häuslichen Arbeitsjahr geſammelte
Wider=
ſtandskraft bald untergraben. Badekuren
vollends, in die ſich auch noch die Arzte mit
übermäßig ſchweren Anforderungen an die
Lebenskraft miſchen, ſollte nur beginnen, wer
über eine eiſerne Geſundheit verfügt. Und da
es bei alledem noch als Ehrenſache gilt,
wäh=
rend der Seit der Ausſpanung nicht das
ge=
ringſte zu arbeiten, ſo iſt kaum zu verſtehen,
wie überhaupt ein Menſch heil am Körper und
Geiſt aus dem Urlaub zurückkehrt.
Ja, noch mehr. Das allergrößte. Wunder
— ein Beweis entweder für unſere
unerſchüt=
terliche Volkskraft oder aber für die
gewal=
tige Macht einer Suggeſtion — iſt, daß wir uns
bei allen fehlgeſchlagenen Erholungsverſuchen
immer noch wahrhaftig und wirklich erholen.
Der Caubſtumme wird kaum über die
Har=
mönie eines Muſikwerkes ſchreiben; auch der
Schwerhörige iſt nicht der rechte Mann dazu.
Darf nun ich etwas über das Nudern ſagen,
der ich eben ein paar Handgriffe zur
Vorwärts=
bewegung des Nachens weiß, mit knapper Not
die Steuerleine befriedigend bedienen kann?
Jal Ich will mir ſogar aus dieſer
Unfähig=
keit im Nuderſport das Necht ableiten, nun ein
beſonderes Loblied darauf zu ſingen, zu ſagen,
daß vom Kahn aus das Daſein ein geſteigertes
Leuchten bekommt, den Glanz der Beſeligung.
Die Natur verklärt ſich dir, liegſt du
träu=
mend im Boot !
Andere mögen ſich für Wettrudern begeiſtern,
wenn die Achter, Skuller und Kajaks über die
Wellen pfeifen, Entfernungen
zuſammen=
ſchrumpfen und Bruchteile von Sekunden den
Erfolg entſcheiden.
Ich weiß, wie ſchön es iſt, langſam auf die
Mitte eines Sees hinauszuſtakſen, die Nuder
einzuziehen und längelang ſich auszuſtrecken auf
den nach Ceer duftenden Planken. Ueber mir
iſt der Himmel; nichts ſieht das Auge als ſein
Azurblau, das unergründlich iſt, von Sonne
und Licht funkelt, — oder der Himmel wird
zum Weidegrund für tauſend weiße
Lämmer=
wölkchen, Ahnung vom Paradies.
Unter dir fühlſt du den Urſtoff der Welt:
Waſſer, das gluckſt und gegen die Seitenwände
plätſchert, das dich wiegt, weich wie die Hand
einer Mutter, und das tauſendfältigee
birgt. Jetzt ſchnalzt ein Siſch, der auf A
jagd über ſein Element hinausgeſprung
Kröten oder Fröſche rätſchen im Schilf;
ſerhühner unterhalten ſich, und hin und
ſchwirrt es und brauſt, wenn ein Flug
vorüberſtreicht.
Mehr noch als Auge, Ohr und Gefüh
Geruchsſinn beglückt. Laß nur die Porenßerichel
ner Wahrnehmungskraft ſich öffnen, duha
die ganze Weite der Welt einfangen in
Seit. Jetzt weht dir ein Wind den wur u
Hauch des Kleeheus zuz von den Wieſen / moſt
du den milchduftenden Atem den Ninder; F=0
fruchtbar fette Erde gibt dir ihren Du
— riecht nicht auch Waſſer, riecht nie
Schilf, die Binſen, dein Körper ſelbſt, dieſ
und der Himmel?
Ich habe an der ſteilen Klippenküſt
Cornwall geſtanden, als bei aufkomm
Sturm die Siſcher hinausruderten, um
Netze, zu bergen. Die ſchweren dunklen
tanzten wie Nußſchalen auf dem gef
kochenden Meerbrei, trotzdem ſtanden die
ner aufpecht und hantierten mit ihren
und Stangen. Ich habe ſie bewundert un
neidet. So vertraut müßte man ſein mi
naſſen Element, dann wäre man dem Sir
Lebens einen weſentlichen Schritt
gekommen.
Paul Eipp
Es meſſelt.
Von Oscar Buko.
Nicht alle Darmſtädter kennen das Wort,
Aber alle kennen die Erſcheinung.
Ach, „Erſcheinung” iſt ein ſo blaſſes Wort
für das, was ſich begibt, wenn — nun, wenn es
meſſelt.
Dann ſtreicht ein Schönwetterwind durd
die Straßen der Stadt, dann ſpannt ſich ein
ſtahlblauer Himmel über den wogenden
Frucht=
feldern. Und dann ſind die grünen Domhallen
der herrlichen Buchenwälder erfüllt von jenem
leichten Oelgeruch, den der linde Oſtwind von
der Grube Meſſel herüberweht.
Nur ein Darmſtädter kann es verſtehen, daß
dieſer etwas dumpfe und ſchwere
Induſtrie=
hauch dem friſchen Atem der Sorſte eine
ſtär=
kere und nachhaltigere Schönheit gewährt, als
es das Nur=Natürliche anderer Landſchaften
vermöchte.
Viele werden nicht einmal deutlich um
heimliche Verknüpfung wiſſen. Aber dann
es geſchehen, daß ſo einer in fremde G.
gerät, vielleicht ins Induſtriegebiet, wo
ähnlicher Oelgeruch in der Luft zu liegen Ell
Dann ſchnuppert der Fremdling in der
gen Luft einer arbeitstoſenden Stadt —
dumpfes Heimweh bedrängt ihn, und pläſt
taucht es auf: Erinnerungen an ſelige S
ſommertage im Schatten der heimatlich-re
den Wälder. Erinnerungen an die Freuda
ihn überkam, wenn der ölige Oſtwind
Wochen wolkiger Crübe und Kühle von nA
Sonnenglaſt und wohlige Wärme verſprack
Kommt jetzt der Fremdling zurück ins Hel
land, dann wandert er auch wieder durch
Kranz der Wälder ſeiner Heimatſtadt.
wenn er ſo auf den Schneiſen von Ober7
und Park daherſchreitet, meſſelt es wohl
der; der ſüße Ruf des Pirols ſchallt durch
grüne Dämmern, und die Seele des Wandel
füllt ſich mit einem ſtillen Glück. —
her
jonner
ichter
nch
udner
in de
erlieide
pei ſie
ſer und üb
ſuer 2
Merwäld
Nenen Li
Sedenpap
Her, Arm
Die Stadt der Lieder.
Von Albert Leitich.
Auf einem offenen gelben Wagen fuhren
ſi=
hinaus nach Sievering. Dort weitete ſich die
Straße zu einem großen Platz, ſeitlich ſtand die
Kirche, die man ſchon von weitem ſah, die
be=
häbigen, einſtöckigen Häuſer ſahen mit ihren
Vorgärten wie dicke Marktweiber aus, die
große Blumenkörbe voll Noſen vorgebunden
hatten.
In der Mitte des Platzes erhob ſich eine blau
getünchte, nach allen Seiten offene, ſteinerne
Kapelle, in der eine Johannesſtatue ſtand, und
nicht weit davon ſtreckte richtig
Herrgotts=
finger zum Cor eines der niederen Häuſer
her=
aus, gleichſam die Weldfreude zu heiligen. Ein
großer ſchattiger Garten mit Ciſchen zog den
Berg hinauf und verlor ſich in den dahinter
liegenden Weingärten.
Im Wagen ſaß der Fabrikant Lukas Harrer
mit ſeinem Cöchterlein Noſi und deren
Bräu=
tigam, dem Magiſtratsbeamten Alois Friſch.
„Es gibt nur ein Wien!” hatte Noſi Harrer
ausgerufen, als ſie nach langer Fahrt die blaue
Silhouette des Kahlengebirges auftauchen
ſahen.
Die Pferde rochen den Hafer und
beſchleu=
nigten das Cempo, der blaue Schleier um Noſie
Hut flatterte, und jeder, der des Weges kam.
verdrehte die Augen nach dem hübſchen
Frauenzimmer, blieb ſtehen, warf ein verlieb=
tes Wort hinauf und mußte dann fluchend
Staub freſſen, der wie eine geblähte Wolke
hinter den großen Nädern einherfegte. Mar
ſpürte an all den Liedern, die da erklangen in
den vielen Schenken, daß man in der wein= und
liedergeſegneten Wiener Gegend war. —
In prallen, gelben Hoſen, den Nock von
allerneueſtem Schnitt, das graue Haar
ſorg=
fältig gekräuſelt und geſcheitelt, ſprang Lukas
Harrer vom Wagen und half ſeinem Cöchterlein
beim Ausſteigen. Da ſtänd ſchon die Kellnerin im
Flur und verneigte ſich kichernd. Denn den
luſtigen alten Harrer hatten alle gerne.
Wohl=
wollend und mitfühlend verſtand er die Sorgen
ſeiner Arbeiter, wußte Fleiß und Arbeit zu
ſchätzen, und gar manchesmal ſpielte er
uner=
kannt und ſelbſtlos ein bißchen „gütige
Vor=
ſehung”, Streit und Sank gab es niemals in
ſeinem Hauſe, denn der leiſeſte Beginn einer
Swiſtigkeit wurde von ihm ſofort unterdrückt
„Kinder, ſeid doch geſcheit, die Welt iſt ja ſo
ſchön!” Das war ſein Zauberwort. Wenn er
es ſprach mit lachendem Geſicht, dann ſtrömte
von ſeiner behäbigen Nuhe ſo viel Güte und
Verſöhnlichkeit aus, daß man ihm und allen
andern nicht mehr böſe ſein konnte. Aber nicht
das Bewußtſein ſeines Reichtums und ſeines
geſicherten Lebens gab ihm die Sauberkraft
nein, das ſieghafte Ueberwinden einer
freud=
loſen Jugend, die harte Arbeit im Kampfe um
Brot und Glück, die Freude, endlich einen
Platz an der Sonne ſich errungen zu haben,
verlieh ihm die Eigenſchaft, durch ſein Wort
und ſein Weſen aneifernd und fördernd,
ver=
ſöhnend und beruhigend auf ſeine Mitmenſchen
zu wirken.
„Kinder, ſeid doch geſcheit,” war ſein
Leib=
ſpruch, doch hatte er auch noch andere
Nedens=
arten, die von Mund zu Mund gingen und
trö=
ſtend für viele wurden: „Da ſtreiten die
Men=
ſchen oft wie die Narren, und drei Wochen
ſpäter lachen ſie darüber wie net geſcheit.
Hätten ſie da net gleich lachen können?"
Wer ſolche Sprüche gut überdachte, der
er=
kannte bald, daß der Mann ſchon das rechte
Seug dazu hatte, um mit dem Leben fertig zu
werden. Er nahm es nicht zu leicht, aber ſchon
gar nicht zu ſchwer. Was er nicht mit einem
fröhlichen Lacher abtun konnte, das kämpfte
er ſtill und willensſtark in ſeinem Innern aus.
Ja, das war ein ganzer Mann, der alte
Lu=
kas Harrer. Groß und ſtark, nie einen Cag
krank in ſeinem Leben, immer munter und froh,
freundlich mit jung und alt, arm und reich, und
wenn er am Sonntag in ſeinem feſchen Zeuger
mit Noſi und ſeinem künftigen Eidam zum
Heurigen hinausfuhr, dann war er und der
Wagen, die Pferde und der Kutſcher eine
ein=
zige Verkörperung ſeines Leibſpruches: „
Kin=
der ſeid geſcheit, die Welt iſt ja ſo ſchön!”
Draußen beim Heurigen, da ging es dann
luſtig her. Bald ſpielte die Muſik „Deutſche‟
oder Ländler und Walzer, um die ihn Noſi gar
herzinnig anzuflehen wußte.
Canzen, tanzen! Das war ihre Seligkeit. Und
nun wirbelten ſie auch ſchon herum, verſchwan=
den dann ſpäter aus dem Saal, und wenn
alte Harrer durch die Laube in die Abendl
blickte, ſah er, wie draußen im Garten u
dem dunkelgrünen Schatten der Bäume
vom Purpur umwogt. Noſi und Alois iſt
ausbrechender Leidenſchaft ſich herzten
küßten. Der Sommer, der Sommer, der 2.
und die Noſen, der Wein und die Liebe.—
M, ü
Jahre ſind hingegangen. Heute iſt es ſtilk? Ehe
den luſtigen alten Herrn. Die Fabrik geh En dei
längſt nicht mehr ihm, ſein Sohn ruhte in fr=Hien Aleid
der Erde. Noſi war Witwe geworden A Gurien
konnte den Verluſt ihres Mannes nicht üE2 dem
winden. Der alte Harrer lebte einſam in PWſhien
kleinen Wohnung, eine beſcheidene Vente / h0 das
dem Alten über das Aergſte hinweg und 7 finer
ſtattete ihm bei ſeiner Sparſamkeit ſogar,
paarmal im Jahr über die Schnur zu harl
das waren dann die großen Feiertage ſen?
dem Ende zuneigenden Lebens. Und wenn -FAin
Erſparte wieder einmal reichte für einen Ser!
tag, dann fuhr er mit der Straßenbahn hit 24
zum Heurigen. Dort war der Garten
lachender Menſchen, der Wein ein Gedicht,
die Muſikanten ſpielten, daß Aerger und 94
gen nur ſo verflogen in alle Winde. Alt 2,
jung freute ſich des Lebens, Muſik drang
ins letzte Herzkämmerlein und erfüllte es
ſtrahlender Wärme. Und über all das ſingel /n.
lachende, ſich und die Welt vergeſſene
chen Wien wöldte ſich ein ſternenbeläter, i
blauer Nachthimmel.
Allmählich hatten auch, die letzten Häſte 2
4e
W
Stü.
[ ← ][ ][ → ] A.
* af
Leipd,
Se
ein
R
erricht im Packen.
elotte Hennoch.
gut gepackter Koffer bedeutet die
ſrHolung”, erklärte ein Neiſephiloſoph.,
ſihts ärgert man ſich in der Cat ſo
über unnötige Salten, Knittern in
ſeiſche und an Kleidern und Hüten. Ein
nder einen verdrückten Anzug aus dem
wäck nimmt, möchte am liebſten ſeine
Er=
abrechen. Alſo etwas Packunterricht:
erthemden werden glatt gelegt und
am ſicherſten ungefährdet an, wenn ſie
Alſe in einer Handtaſche zurücklegen. Sie
len einſchlägigen Geſchäften zu haben.
fapfiehlt es ſich, die Hemden in mehr=
Eidenpapierbogen einzuſchlagen.
digt werden — weder klappern noch
durchein=
anderfallen —, wird das Käſtchen bis zum
Nand mit Papier gefüllt.
Hüte erweiſen ſich während der Ferien
meiſtens als überflüſſig. Hingegen ſind kleine
Kappen aus weichen Geweben angenehm und
ohne weiteres im Koffer unterzubringen.
Herrenhüte verlangen eigentlich den Hut=
koffer, ſonſt kommen ſie nicht gut an. Aber
ein weicher Herrenhut wird ſonſt mit
Seiden=
papier ausgepolſtert und obenauf in das
Hand=
gepäck gelegt — vorausgeſetzt, daß der Deckel
des Koffers tief genug iſt, um den Hut nicht zu
drücken.
Fläſchchen, Cremes, Pnder gehören in feſt
verſchließbare Behälter und außerdem in einen
dafür beſtimmten Handkoffer. Die Cheorie des
Packunterrichts verbietet, ſie mit den Kleidern
zuſammen auf die Neiſe zu ſchicken.
Nachtzeug und Waſchgeräk — Hausſchuhe,
Kamm und Bürſte — ſollten immer in einen
kleinen Koffer ganz für ſich eingepackt werden.
Kleiderbügel nicht vergeſſen! Bezogene
Bügel mit ausgeſchraubtem Haken, der in
Papier gepackt wird, liegen obenauf, kreuz und
quer.
Sind trotz aller Vorſicht die Kleider doch
ein wenig zerdrückt, ſo beſtellt man, am
Auf=
enthaltsort angekommen, ein heißes Bad
hängt die Sachen in den Baderaum, läßt ſie
mit Dampf voll ziehen und trägt ſie nach
Be=
endigung des Bades in das Simmer.
Frei=
ſchwebend über Nacht aufgehängt, erweiſen ſie
ſich am nächſten Cage als völlig einwandfrei.
Leopardenduell im Urwald. Bon 5. W. Martin.
Auf einer Jagdexpedition durch das Sabi= verhielt ſich die angebundene Siege, und was
Cal in Nordoſt=Cransvaal ſtieß ich auf ein mich beſonders wunderte, war, daß keines der
Negerdorf, in welchem mir die Eingeborenen wilden, umherſtreifenden Ciere ſie angriff.
Kett enbriefeund Nennfahrer
Die Kettenbriefe ſpuken wieder;
Nennfah=
rer ſchreiben uns verärgert und, da ſie Abern
glauben zugänglich ſind, verängſtigt, was ſie
gegen den Wahnſinn der täglich ihnen zu
Dutzenden zugehenden Kettenbriefe
unter=
nehmen ſollen. Böſe Sungen behaupten jaz
die Poſt habe dieſe Kettenbriefe erfunden,
um den Markenabſatz zu ſteigern, aber der
ewige Bürokratismus iſt ſolcher
Neklame=
tricks ganz gewiß nicht fähig. Man
führt die Sache am beſten dadurch ad
absur-
dum, daß man ein wenig multipliziert, wieviel
Glückliche gäbe es, wenn dieſe Kettenbriefe
elfmal immer wieder von neuen zu neuen
Per=
ſonen gelangten: die Sahl lautet dann nämlich
352 601 491 059. Wollen Sie nachrechnen?
Eine gute Sonntagsbeſchäftigung! Beſſer als
Kettenbriefe abſchreiben! Aber aufgepaßt, jetzt
kommt die Pointe: Wenn die Poſt für jeden
dieſer Kettenbriefe durchſchnittlich eine
Sehn=
pfennigbriefmarke verkauft, ſo ergibt das eine
Einnahme von rund 35 Milliarden, 260
Millio=
nen, 149 tauſend Mark; mit einem Schlage
alſo wären alle Defizite ausgeglichen. Und das
wäre die einzig glückliche Seite dieſes idiotiſchen
Schneeballſyſtems.
ür Bügelfalte im Herrenbeinkleid wird
agelegt. Kante kommt hart auf Kante.
Koffer nicht lang genug iſt, um das
iled ausgeſtreckt aufzunehmen, wird es
jugeſchlagen, ein Ballen Seidenpapier
tan gelegt, damit Druckfalten unmög=
Herrenjackett ſtopfe man aus, und
Armel, Schultern und Neverſe werden
Mühe und Seidenpapier gut gepol=
Aermel eingeſchlagen, das Jackett
nach gefaltet. — Genau ſo
ver=
in mit der Koſtümjacke der Dame.
ſhe ſollten auf Leiſten geſpannt und in
ſächen gelegt werden. Da aber
Holz=
ft das Gewicht des ganzen Koffers
ſtopfe man ſie mit Strümpfen oder
rus und verſtaue ſie im Schuhbeutel
Dann ſind auch gleichzeitig die
verpackt. Man rollt ſie zu dieſem
ſammen und legt ſie nachher, am
angekommen, wieder glatt.
anwäſche läßt ſich überall einfügen.
btaſprucht nur wenig Naum (6
beſchei=
wir Frauen!).
kün venig Hauswäſche erweiſt ſich
unter=
eutlich * j0t ſehr nützlich. Einige Handtücher,
Aber Akher, und ein bis zwei kleine
Ciſch=
frende ers annen den Ferienaufenthalt
ungewöhn=
gebiet, ſexlehtern. Glatt über die Schuhe
ge=
zuſieyr uch Papier getrennt, bilden ſie
zu=
in zſaheine gute Schicht für die darauffolgen=
Zuen.
Ai
n u d4wukleider ſind genau nach ihren
Sal=
han ſeſn zi rrdnen. Eingelegte Falten werden mit
umgtit zex beftſtichen befeſtigt. In die
Umſchlag=
die ſie un in die Aermel kommt geballtes Sei=
O
mRüchdrkleider laſſen ſich am leichteſten
verſners, Heil ſie kurz ſind. Sie werden
neben=
üchz imihüet und übereinander in den Koffer getan
oder A jüner durch Seidenpapier getrennt.
matſtu Kkzdrwäſche wird zum Ausſtopfen der
von 9t aEhnen Lücken benutzt und gleichfalls
uth Sidenpapier ſchonend behandelt.
haſt /„Kctin, Armbänder und anderer Schmuck
öryei ein geſondertes Käſtchen. Damit
Eenſtände beim Hantieren nicht beſchä=
ungeheuer aufgeregt erzählten, ein Leopard
ver=
nichte allnächtlich ganze Schaf= und
Siegenher=
den. In einer Nacht allein ſeien zwanzig
Sie=
gen dem Leoparden zum Opfer gefallen, das
Naubtier fräße ſeine Beute gar nicht auf,
ſon=
dern ſauge nur das Blut der getöteten Ciere.
Die Neger baten mich, die Gegend von dem
ſchrecklichen Vampyr zu befreien.
Fünf Cage lang lag ich ohne jeden Erfolg auf
der Lauer. Wohl glückte es mir, dem
Leopar=
den auf die Spur zu kommen, allein ich hatte
nie eine günſtige Gelegenheit, ihn aufzuſtöbern
und abzuſchießen, da er ſich tagsüber im hohen
Graſe verſteckt hielt und nur während der
Nacht ſein blutiges Werk weiter trieb. So
entſchloß ich mich, den Leoparden in der Nacht
durch einen lebenden Köder anzulocken, und
traf dazu die entſprechenden Vorbereitungen.
Ich mußte damit rechnen, daß die Beſtie zur
Morgentränke an das Flußufer kommen
würde, und ließ dort ein Bambusgerüſt
auf=
ſtellen, das aus den Sweigen eines Baumes
aufragte. In der Nähe dieſes Hochſtandes
ließ ich eine junge Siege an einem Pfahl
feſt=
binden, kletterte bei Sonnenuntergang auf das
Geſtell und legte mich dort auf die Lauer.
Solch eine Nachtwache iſt für einen „
Natur=
forſcher ein zwar ſehr intereſſantes, aber
gleichzeitig ſehr ermüdendes Experiment.
Eiſerne Nerven ſind weniger nötig als die
Kunſt, ſich wach zu halten, große Geduld und
eine tüchtige Portion Chinin gegen Malaria,
Naſch wurde es dunkel, und bald umgab mich
tiefe Nacht, ein leichter Wind erhob ſich,
rauſchte in den Blättern der Bäume und
machte das Lauſchen ſchwer. Auch mußte ich
oft meine Stellung ändern, um einen Krampf
zu verhüten.
Aus der Ferne drang das Brüllen der
Löwen, das Lachen der Hyänen und das
Heu=
len der wilden Hunde an mein Ohr. Die ganze
Fauna Afrikas ſchien erwacht, das freie
Naub=
getier raubte und mordete. Merkwürdig ruhig
Gegen zwei Uhr morgens ging der Mond im
Oſten auf, die Nacht wurde ſilberklar, und
nun konnte ich auch die geſpenſtiſchen
Schatten-
geſtalten der vorbeihuſchenden Ciere erkennen.
Jetzt begann auch die Siege jämmerlich zu
blö=
ken. Ein Schakal umkreiſte ſie. Eine Hyäne
vertrieb ihn.
Schon wollte ſie ſich auf die Siege ſtürzen,
als ſie plötzlich, wie angewurzelt, ſtehen blieb,
ſekundenlang lauſchte, um dann mit einem Satz
im Gebüſch zu verſchwinden.
Im nächſten Augenblick ſah ich aus dem vom
Mond verſilberten Grün des Graſes den
gel=
ben Schädel des Leoparden auftauchen. Alle
Müdigkeit war von mir gewichen.
Langſam ſchlich er auf die Siege zu, die in
ihrer Verzweiflung umherſprang und
loszu=
kommen verſuchte. Der Leopard ſetzte zum
Sprunge an, und er ſprang auch, aber nicht
auf die angebundene Siege, — — ſondern auf
den Baum, in deſſen Geäſt ich mich verborgen
hielt. Schon glaubte ich,
—
er hätte es auf mich
ab=
geſehen, und dieſt den PFF
Atem an, wußte ich doch,
Gie
welch ausgezeichnete
Klet=
terer dieſe Ciere ſind.
Aber er duckte ſich nur
zu neuem Sprunge, und
wieder ſetzte er über das
z2
„70
zu Code geängſtigte Cier
Riea4
hinweg.
Mehrmals hatte ich
14r
bereits zum Schuß
ange-
legt, aber infolge des
un=
aufhörlichen Hin= und
Herſpringens gelang es
mir nicht, ſicher zu zielen.
Dann — ſtand er wieder
mit einem Male: ganz
ſtill da, ließ ein tiefes
C-mRd
Knurren vernehmen,
wo=
rauf — aus einer
ande-
o
ren Nichtung her ein
Ka
zweites ebenſolches
Knur=
ren ertönte. Ein
zwei=
ter Leopard war alſo da.
Da kam dieſer ſchon
Ve
aus dem Gebüſch auf die
Siege „zugeſtürzt. Der
erſte ſprang ihm in die
3).
Flanke. Das war die
Herausforderung zum Kampf, und nun nahmen
beide Ciere Stellung. Langſam bewegten ſie ſich
im Kreiſe, wie in einer Zirkusmanege, zogen
dieſen immer enger und enger, bis ſie nur noch
ein Meter Abſtand von einander trennte, als
beide, wie in gegenſeitiger Übereinſtimmung,
plötzlich anhielten und ſich regungslos
anſtarr=
ten. Nur ihre Schweife wedelten wie
Peit=
ſchen, ihre Nückenhaare ſträubten ſich. Sie
boten in ihrer Wildheit und Kampfgier in
die=
ſem vom hellen Mondlicht überfluteten
Natur=
theater ein berückendes Bild.
Wie zwei Gladiatoren ſtanden ſie ſo einander
gegenüber, bis ſie nach einem wie vereinbarten
Wutgebrüll aufeinander losſprangen und ſich
mit Sähnen und Krallen derart ſchrecklich be=.
arbeiteten, daß die Fetzen ihrer Selle in alle
Nichtungen flogen. Das Cempo des Kampfes
war ein ſo mörderiſches, daß beide Leoparden
alsbald erſchöpft innehielten und die lauernde
Caktik des Umkreiſens wieder aufnahmen.
Da=
bei konnte ich ſehen, daß ihre Körper aus
klaf=
fenden Wunden bluteten.
Als der eine von ihnen den Bruchteil einer
Sekunde benutzen wollte, um ſich die verwundete
Catze zu lecken, ſprang ihm der andere wie der
Blitz an den Hals und biß ſich darin feſt. Wie
einem laufenden Brunnen entſtrömte jetzt das
Blut der Wunde. Die Halsſchlagader war
durchbiſſen. Aber das tödlich verwundete Cier
kämpfte weiter bis zum letzten Augenblick
ſei=
nes Daſeins, und es gelang ihm auch, den
Geg=
ner am Hals zu packen und zu vernichten.
Die kleine Siege blieb unverletzt. Beim
Morgengrauen kamen die Eingeborenen. Sie
hatten während der ganzen Nacht vergeblich
auf den Knall eines Schuſſes aus meiner Büchſe
gewartet. Sie waren daher ſehr angenehm
ent=
täuſcht, als ſie gleich zwei Leopardenleichen er=.
blickten.
(Deutſch von Stefan Fingal.)
und ertcn verlaſſen, die Kellner räumten die
Ache b. Ganz verſteckt in einer Efeulaube
Garu n04 ein allerletzter Gaſt, der alte Harrer,
Bü gehß ſeinen Feiertag bis zur Neige.
A=ewean hatte eben eine größere Geſellſchaft
heriſch4d genommen mit viel Lärm und
Ge=
ver. Akei40d man zog ſingend, die kleineren
Kin=
fe 2ut 440 Arm, über die Straße nach der
Halte=
e.s(rhitzt und lärmend zogen ſie fort, um
rgsy bei Sonnenaufgang ſchon wieder in
e lechtte Kleidern an die Arbeit zu gehen.
roge. Im (arten roch es nach verbranntem Pa=
9e0 r dem abgebrannten Feuerwerk. Der
e8 long hien und leuchtete auf Flaſchen und
eie ellers nd das Eßgeſchirr auf dem Ciſch. Ganz
ne Pen
leiner Schenke war noch Muſik, und
e ie Achtigall flötete in einem Nachbargar=
Fel Ih. 6 ſah ſie ſitzen, mit dem Schwänzchen
uur Darxſt Profil gegen die ſilberne Mondſcheibe
bieriß gezeetnet. Sie flötete kurz, belauſchte ſich
un Eng,; der jeder Con war Goldes wert. So
Wß diAlte lang mit dem Mondſchein auf
ſei=
win Rden, und die Nacht ſprach zu ſeinem
Werztreil
W Diid ztille war heilig; die Sträucher bogen
re ,h midbeglänzt über mit weißen Blumen
be=
achbe Beete, und die Bäume raſchelten
ſch it hen flüſternden Blättern wie dünner
ſ gegect Tach all dem Numoren und der
äußer=
de chem ſreude an dieſem Feiertag war er von
gelle eſer” oll mondbeleuchteten Nacht ergriffen bis
mntele diu ſeele, und das Herz ſchmolz ihm von
tie=
r; Kie in ſeiner Bruſt.
Die Kerze in der Gartenlampe auf dem Ciſch
war niedergebrannt, goldgelb leuchtete im Glaſe
der Wein. „Vergeßt net auf den alten Harrer,
der will noch ein Lied hören!” rief der Wirt
den Muſikanten zu. „Na, na, Herr Wirt!”
Und ſchon ergriffen die Muſiker ihre
Inſtru=
mente, ein kurzes Stimmen, und dann ſpielten
ſie des Alten Lieblingslied: „Der Craum vom
alten Wien.”
Da leuchteten des Einſamen Augen auf in
fröhlichem Glanze, ſein Blick wurde groß und
weit, als wollte er zurückſchauen in längſt
ver=
gangene Cage. Bald legte ſich eine tiefe
Sor=
genfalte über ſeine Stirn, bald huſchte ein leiſes
Lächeln um ſeinen Mund
Langſam hob er ſein Glas empor und hielt
es vor ſich hin, als wollte er mit jemand
beſon=
ders Lieben anſtoßen, dann tat er einen
kräf=
tigen Schluck, lehnte ſich zurück, ſchloß die
Augen und lauſchte den Klängen ſeines
Lieb=
lingsliedes.
Und träumte den Craum vom alten Wien
und achtete nicht der großen Cropfen, die ihm
über die Wangen liefen und im flackernden
Kerzenlicht, das der Wirt neu entzündet hatte,
ſo ausſahen, als wären ein paar winzige,
glitzernde Sternchen vom Himmel direkt in
ſeinen weißen Bart gefallen.
Langſam, leiſe verklangen die letzten Cöne
in der langen Nacht. Und langſam, leiſe machte
ſich der letzte Gaſt auf den Heimweg. Sein Leib
war alt und müde, ſein Herz aber iſt jung
ge=
blieben, und ſeine Seele war voll Muſik. Er
ſpürte nicht des Alters Laſt und nicht das
Sor=
genbündel auf ſeinem Nücken. Frau Muſika
hatte ihm den Arm gereicht und führte ihn
heim, heim in die Stadt der Lieder, in der jetzt
Millionen Herzen im Schlafe dem neuen Cag
entgegenſchlugen. —
Die Bäume ſtanden dunkel und ſtill, und ein
Stern nach dem andern kam im tiefen Blau
zum Vorſchein. Lukas Harrers Herz öffnete
ſich vor dem Frieden im weiten Lande. So ſtill
wie die Welt um ihn, ſo ſtill war es in ſeinem
Herzen.
Ein Liebespaar ſtand vor einem der dunklen
Häuſer; es nahm Abſchied feſt umfaßt. „Gute
Nacht, Elſe. Noch einen Kuß! Bis zum
näch=
ſten Malt
Der Alte ſah dem Pärchen nach und ſagte
zu ſich ſelber: „Heimliche Liebe ſchmeckt am
beſten.”
Und lachend ging er über die ſchlafenden
Straßen nach Haus....."
Peinliche Unterlaſſung.
Von Gregor Mertens.
Erſt jetzt wird eine Begebenheit bekannt, die
ſich im letzten Sommer während der
Vikroria=
niſchen Ausſtellung in England abgeſpielt hat.
Königin Mary hatte es ſich nicht nehmen laſſen.
die Sitten und Gebräuche im Seitalter der
Königin Viktoria durch einen Beſuch der
Aus=
ſtellung kennenzulernen. Das beglückte Aus=
ſtellungskomitee führte Ihre Majeſtät durch die
Säle und Simmer, in denen gezeigt wurde, wie
das engliſche Volk unter der ruhmreichen
Herr=
ſchaft der „alten Königin” gelebt habe. Unter
anderem wurde ein Schlafzimmer gezeigt,
voll=
kommen im viktorianiſchen Stil ausmöbliert, in
dem, um ihm eine erhöhte Realiſtik zu geben,
menſchengroße Wachsfiguren aus dem
berühm-
ten Wachsfigurenkabinett von Mme. Cuſſaud
viktorianiſche Menſchen darſtellten. Eine Dame
lag wohlgemut in dem ſchönen viktorianiſchen
Bett, während der zu ihr gehörende Herr vor
einem Spiegel ſtand und ſich die Kravatte band.
Ihre Majeſtät ſtudierte dieſe Samilienſzene
eine ganze Weile mit ſtark kritiſcher Miene
Das Ausſtellungskomitee wurde nervös. Irgend
etwas war augenſcheinlich nicht in Ordnung.
Die Damen und Herren des Komitees blickten
einander ängſtlich an. Und dann, auf einmal,
wies Königin Mary darauf hin, daß dieſe
im Bett liegende Dame keinen
Ehering trug. Man kann ſich
vorſtel=
len, wie tief beſchämt und verlegen die
verant=
wortlichen Herren des Komitees waren. Man
ſtotterte Entſchuldigungen. Nur durch eine
grobe Fahrläſſigkeit, ſo, erklärte man, wäre
dieſe Unvollſtändigkeit der Darſtellung von
vik=
torianiſchem Familienglück zu erklären. Und
ſogleich wurde ein Mitglied des Komitees
da=
mit betraut, einen Juwelier mit einer Anzahl
von Eheringen herbeizuſchaffen, um der im
Bett liegenden Wachsfrau den goldenen Neif
anzupaſſen.
A
C
Sunndags=Noochmiddags=Bedrachdunge.
Alſo loſſe Se ſich nix weißmache, un glaawe
Ses net, wann Ihne ſo e paar verlogene
Schwindelmeyer verzehle wolle, es weer am
ver=
wichene Sunndag bloß däßhalb nix drinn gewäſe,
im Blatt, un uff meine ageſtammte Seid, wo
ich allſunndäglich nidderzukumme pfleg, weil
mich unſer hoocher Herr Reichskanzler die vorich
Woch, in heechſter Nod, enunner nooch dem
Luſ=
ſanner Kunnferenzflecke hedd kumme loſſe, zwecks
Beiſtand un Hilfsſtellung, un zwecks Zerreißung
vun allerhand Verdräg, un zwecks
Geldend=
machung unſerer Aſprich un Forderunge, un
zwecks Noochweiſung, daß mir ſchun mehr
be=
zahlt hawwe, als needich, un daß mir ehnder
noch was erauszukrieje, als wie
nooch=
zubezahle hawwe . . .
Alſo, wie geſagt, loſſe Se ſich nix uffbinne,
wann jetzt, däß haaßt alſo nooch de
Kunn=
ferenz, widder emol alles ganz annerſter kumme
is, als mer’s dor de Kunnferenz hott läſe kenne,
un glaawe Se’s net, wann mer die Schuld an
däre widder iwwernummene neie Schuld vun
rund drei Milljadd, mir in die Schuh ſchiewe
will. Ich hab mit däre Sach abſelud nix zu
dhu, ſundern muß die Verandwordung ſchun
un=
ſerm Herr vun Papen iwwerloſſe, un ſeine
Re=
chierung der „natzionalen Konnzendraditzion”:
un fernerhie aach dene Kreiſe uff die ſich
unſer Herr Reichskanzler in Luſſannes beruffe
hott, indem er geſagt hott, daß er des
natzio=
nale. Deitſchland hinner ſich hott, wie noch kag
deitſch Rechierung vor ihm . . . (Es wärd ſich
weiße, hott ſäller Weißbinner geſagt.)
Alſo wie, un zum driddemol geſagt, ich hab
mit däre Sach abſelud nix zu dhu, de Herr vun
Papen hott mich net ruffe loſſe, ich lehn
däß=
halb alle Verandwordung ab, un endhalt mich
im iwwriche jeder Aißerung, dann däß kann ere
Zeidung heit deier zu ſteh kumme. De Tarief
is im allgemeine zur Zeit e fimfdägich Verbot.
Un ich mecht net diejeniche welche ſei, wo —
No un waaß mer dann gäjewärdich
iwwer=
haubt noch, was mer därf, un was net, un wie
aam däß odder ſäll ausgelegt wärd? — Mir
ſcheint, als ob äwe die Hitz verſchiedene Leit
ſowieſo e bische aſch in de Kobb geſtieje weer,
un als ob en regelrechter Hochſummerkoller
um=
gingt. In de dibblomahdiſche Ausdrucksweis
haaßt däß allerdings glatt un ſauwer: „In
maßgäwende Kreis ſieht mer die Lag dorchaus
obbdimiſtiſch a‟ ...
Jetzt, was mich bedrifft, ich bin gottlob kaa
maßgäwender Kreis, ſundern bloß e
unmaß=
gäbliches Weibsbild un hab kaan
dibblomah=
diſche Merks, ſundern bloß en heechſt
undibblo=
mahdiſche, awwer geſunde Dorchſchnittsverſtand;
ich brauch alſo die Lag dorchaus net
obbdi=
miſtiſch azugucke, ſundern ich denk mei Sach,
un was mer denke, odder net denke därf,
is weder kunnferenzlich feſtgelegt, noch vun
un=
ſere verbotsluſtiche Rechierung irchendwie
eige=
ſchrenkt, un aach noch net ſteierlich erfaßt. Mir
hawwe alſo dadſächlich, un — Wunner iwwer
Wunner — noch die abſolude, demogradiſche,
liwweraliſtiſche un volſtendiche
Gedanke=
freiheit.
Un däßwäje hab ich gedenkt: „Auf, was kann
des ſchlächte Läwe nutze!” — hab en Kaſſeſtorz
gemacht, hab zuſammegezehlt, was ich hawwe
ſoll, un was mer fehlt, un hab mer geſagt, waaß
de Deiwel, wann in ſex Woche drei Milliadd
kaa drei Mack mehr wert ſin, was kann dann
do dei bische Sporres Raſſel, dein Nerfus
Dreh=
rum, dein ganzer Kies un Zaſter inkluſiefe Mack
un Fennich noch for=en Wert hawwe — un hab
mich emol for=e Dager acht enunner ins
Bay=
riſche begäwwe. Un däß is alſo aanzich un
allaans de Grund, warum am voriche Sunndag
nir drinn war. Alle gäjedaaliche Behaubdunge
ſin aus de Luft gegriffe. Baſta! —
Daß ich grad ins Bayriſche nunner gefahrn
bin, hott allerdings widderum dorchaus nir mit
ärchendwelche ſäbberadiſtiſche
Beſträ=
wunge zu dhu. Ganz im Gäjedaal, ich hab
mich uff däre achtdägiche Wocheendfahrt, weder
um bollidiſche noch um ſäbberadiſtiſche
Beſträ=
wunge bekimmert, ſundern ich wollt bloß emol
was annerſter heern un ſähe, un e paar annere
Leit begäjene, un wollt emol feſtſtelle, mit wos
ſich beiſpielsmeßich die Owwerammergauer äwe
die Zeit verdreiwe. ..."
Domit mecht ich im große un ganze nix gäje
mei Landsleit, un gäje mei Heimatſtadt geſagt
hawwe. Dann mei Darmſtadt is ſchee, däß is
kaan Zweifel, beſunners wann’s räjend, dann
do begibt ſich die Märkwärdichkeid, daß in de
ganze Stadt kaa Grimmelche Staab zu ſähe is.
Un der Staab is bekanntlich en Gäjeſtand, der
Küchenzettel vom 18. bis 24. Juli.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Blumenkohlſuppe (Reſt),
Dampf=
nudeln und Kirſchkompott.
Dienstag: Pilzſuppe, Spinatklöße*) und
Tomatentunke.
Mittwoch: Fleiſchbrühe mit Nudeln,
Koch=
fleiſch mit Wirſing, Kartoffeln.
Donnerstag: Grüne Bohnenſuppe (
Frika=
dellen Geſteverwendung), Kartoffelſalat.
Freitag: Tomatenſuppe, Fiſch in Backteig
mit grünem Salat.
Samstag: Grünkernſuppe, Speck mit Eiern,
Salat.
Sonntag: Weinſuppe, Hammelbraten, grüne
Bohnen, Kartoffeln, Obſttörtchen.
*) Spinatklöße: 1 Pfd. Spinat wird
grob gehackt und einige Minuten mit etwas
Oel und Zwiebeln gedämpft. In einer Schüſſel
nach und nach 19 Pfd geriebene Semmel. 2
Eier, Majoran, Peterſilie, Muskat, Oel. 1
Eß=
löffel Mehl und Salz dazu geben. Alles
zu=
ſammen kneten, einen Klos formen und ½ Std.
ruhen laſſen. Dann mit feuchten Händen Klöße
formen und in leichtem Salzwaſſer garkochen.
Kalt bereitete, feine
Erdbeer=
fpeiſe. Dazu ſtreiche man 1 Pfund ſchöne reife
Erdbeeren, ſauber abgewaſchen, durch ein
Draht=
ſieb, um dieſe Maſſe mit Vanillezucker und
Süß=
ſtofflöſung abgewürzt, mit aufgelöſter roter
Ge=
latine zu verrühren. Auf zirka 1 Pfund
abge=
wogene Maſſe nehme man 9—10 Blatt Gelatine,
die man in 1 Taſſe kochendem Waſſer völlig
auf=
löſte. In gefällige Formen oder Glasſchalen
gefüllt, reiche man dazu eine Vanilleſoße und
garniere ſie mit Erdbeeren und Schlagſahne.
Blumenkohl=Auflauf in der
Form gebacken. Einen mittelgroßen Kopf
teile man in Röschen, waſche dieſe und ſchichte
ſie lagenweiſe, mit Blumenkohl beginnend,
mit kräftig geräucherter Mett= oder Röſtwurſt
in Scheiben, in eine eingefettete Auflaufform.
Dann verquirle man 1 Taſſe Sahne mit 1—3
Eiern, 1 Eßlöffel Mehl, ſowie 1 Teelöffel
Salz, gieße die Flüſſigkeit über den Inhalt
und laſſe den Auflauf bei guter Mittelhitze,
obenauf mit Butterflöckchen belegt, 34 Stunde
backen. Vor dem Auftragen beſtreue man ihn
mit geriebenem Schweizerkäſe.
I.
Feine Rhabarberſuppe. 1 Pfund
kleingeſchnittenen Rhabarber ſetze man mit
wenig Zimt und Zitronenſchale und Waſſer
bedeckt zum Kochen auf. Dann durch ein
Haarſieb geſtrichen, mit erbſengroß
doppel=
kohlenſaurem Natron die meiſte Säure „
ab=
gelöſcht” ſchmecke man die mit Kartoffelmehl
ſämig gemachte Rhabarberſuppe mit Zucker
oder Süßſtofflöfung, ſowie Butter nach
Ge=
ſchmack ab und ſerviere ſie mit geröſteten
Sem=
melbröckchen, Kekſen oder Zwieback.
Nummer 476.
Endſpielſtudie 57.
Richard Réti.
(Schachmatnyi Liſtok. 1929.)
b 4 g h
9
*e
wo vun unſere ſtädtiſche
Straßereinichungskum=
miſſion mit aller Sorgfalt pfleglich behannelt
wärd . . ."
Awwer dem ſei wie em will, manchmol hott
mer aach vun dem ſcheene Darmſtadt genuch,
beſunners wann mer ſich an=eme langweiliche
Dag e paar Stund domit ammiſiert hott, bis
mer ſei Eikumme, ſei Steierzeddel, ſei Gas= un
Stromrechnunge, un ſein Hauszins un ſo,
mit=
enanner ausgegliche hott. No un wann mer
ſchließlich dehinner kimmt, daß der
Finanz=
ausgleich ſowenich ſtimmt, wie der vun Stadt,
Staat un Reich, do fiehlt mer ſich uff aamol in
guder Geſellſchaft, un hott die Verflichdung, ſich
dementſprechend zu benemme. Mer macht alſo
noch e paar Schulde meh’, un is dorch die
Be=
ſchäfdichung grad ſoviel erſchöbbt, wie’s der gude
Ton verlangt, um en Grund zu=ere
Nerveaus=
ſpannung zu hawwe — —
Freilich, ſo acht Dag, wodevo aach noch die Hälft
verräjend ſin, die kenne die Nerve net groß
uff=
pullwern. Kaum daß mer e bische brau
ge=
brennt haamkimmt, was doch beit des Nowelſte
is, wo mer hott. Es gibt ſogar Leit, die kaafe
ſich em Merck ſei Indijanerſalb, un
ſchmiern ſich domit ei, daß mer glaawe kennt,
ſie weern im Siede gewäſe, wo’s am ſiedſte is.
No, ich muß ehrlich ſage, ſoweit gehn mei
Ammbitzione beziechlich meim Ausſähe net, un
was mei Geſichtsfabb abelange dhut, ſo bin ich
in däre Beziehung völlich zufridde; höchſtens
daß mei Naſeſpitz e bische en rödliche Schimmer
hott, was awwer vun=eme Schnookeſtich
her=
kimmt: im Gäjeſatz zu meine Endebärzelſen
ihrm ſpitziche, mißvergniechte Zinke, bei dem wo
mer iwwrichens waaß, wo’s herkimmt, dann die
hott de Sunnebrand im Hals, un do is es kaa
Wunner, wann ſe e rot Nas devo krickt
Awwer däß geheert jo ſchließlich net dober,
un jedenfalls, ob geſund odder malaad, wer’s
kann, ſoll immerhie in Goddesnome e paar Dag
ausſpanne. Un wanns aach im
Luftkurorts=
blättche vun unſeraam net wie bei de
ſoge=
nannte „Brumminende” haaße dhut: „Hocher
Beſuch! — Hier angekommen un do un dort
abgeſtieje is Ihre Hochwohlgeboren Fräulein
von Bienchen Bimmbernell. Neehdern aus
Darm=
ſtadt, un wird ſich dieſällwiche zum Kurgebrauch
hier aufhalten” — ſo is däß aach weiders
gor=
net needich un wärd aach gornet verlangt. Ich
bin ſchun zufridde, wann mer mich wenichſtens
außerhalb vun Darmſtadt ungeſchorn, un
nooch meiner Faſſong erholungsſeelich wärrn
Bienche Bimmbernell.
leßt ..."
Kreuzworträtſel.
Weiß zieht und macht unentſchieden.
Prüftellung: Kes B43, 12; KblTh2.
Löſung der Endſpielſtudie 56.
H. Rinck. (Fa1 Lf8 8h1; Kb6 Te3 Le4; Weiß zieht
und mae
unentſchieden.
1. 8h1—r21 Nicht 1. Td2 wegen Ths1 noch 1. I54
wegen Kb5. 2. 1d2 Nf81 3. KbS oder Ke2, I05 4. bet,
es oder Kbel, 4. Ketz und Schwarz gewinnt) 1.
eilt
Kd21 (Nicht 8d1 wegen Lb8. noch Fbs (Ket
Tk118. Ke3 Kb54. Se4 Pif8 5. 8d6t Ke58. Sre4 Pf34
und gewinnt.) 2...
Ve2t (k1 3. Ke8) 3. Kes Wiks
4. Lebtr! Kes pattl!
* M
E
niſches Nationalſpiel, 26 Angehöriger eines
nor=
diſchen Volkes.
Von links nach rechts: 1 Papagei, 3
Nacht=
vogel. 5 männlicher Vorname, 10 Faultier. 1
Blutgefäß 13 Präpoſition, 16 deutſcher Dichter,
17 ſpaniſcher Nationalheld, 18 Fluß in
Thürin=
gen 19 türkiſcher Richter, 20 Tonſtufe. 21 Fluß
in Oberitalien, 22 Präpoſition, 23 Präpoſition,
Lebensmittel, 27. Büroraum,
Beſucher. 25
28 Herrſchertitel, 29 engliſches Bier.
Ein Ohrenſchmaus?
Ein halber Frauenname
Und mehr als drei daran,
Das iſt ein Ohrenſchmaus —
Wenn’s einer ſpielen kann!
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 28.
Ein Literaturkenner.
„Nein ich trinke nur Pilſnerbier”. — 12345
Tiſch, 6 78910 Prunk. 11 12 13 Bel.
Umſtellungs=Rätſel.
Film — Kino.
Poſtſchkribbdumm. Alſo do magſ
un beſunners die ſogenannte „Ageſchwer
des ganze Johr faule Witz iwwer
Darmſtädter vaderlendiſche Strom, un
ſtädtiſches Seebad, no un die Woch, bei KähaTe
Browe=Sinnflut, wo unſer „Darm” emol gtchti0
hott, daß er gor ſo kaa „adärmlich” Flißlgsude
un ſchun brauße kann, wann’s gilt, un moß iu e
ſer „großer” Woog ditto desgleichen b
hott, daß er im gegäwene Mommend waſ
„groß” ſei kann, do is däß aach widdeßbpzollt
recht. Awwer jetzt ſin ſe hoffentlich einesſtoig!
ſeren belehrt, die Spötter, un gehn in ſih
loſſe kimfdich ihr faule Witz. . ..
Iwwrichens liggt’s aach mir färn,
iwwer den unbottmeßiche Wolkebruch, ur
kaddaſtrofale Räje witzele zu wolle, dodezu /6
abſolnd kaan Grund vor, beſunners, wann
an den Schade denkt, den unſer Landleit,
ner, Hausbeſitzer un aach die Klaggärtnt
lidde bawwe.
Awwer weil ich vun Haus aus gewebrt
aus allem Geſchähe die entſprechende Nutz
dung zu ziehe, ſo wolle mer aach emol in
Fall mit Fleiß bedrachte, was uns die B
Sinnflut zu ſage hott. Nemlich ſehr viel.
Odder war’s, bei allem Unglick, net
lich zu läſe, daß in dene haamgeſuchte
ſchafte, wo ſich die Eiwohner ſeit Woche
u=
nate in bollidiſcher Verblendung blindr
gäjeniwwer ſtande, wo do uff amol, in S
der Not un Gefahr, es kaa „Recht=/0
„Links” mehr gäwwe hott, wo aller 5d
Hader vergäſſe war, un wo ſe all nor vu
Gedanke beſeelt warn, zu helfe, aau
wem2!—
Seegt aam däß nir?!
Annererſeiz: miſſe’s grad Wolzd
ſei, die unſer Vaderland im engere un
dere Sinn, haamſuche? Kenne’s net aach
annern „Flute des Unheils” ſei, die
Handumdrehe mit Stormgewalt iwwer
Volk ewäck brauße, un vernichte, was ſo f
odder valleicht nie widder, uffzubaue is.
Un wär’s do net jetzt allerheechſte
daß ſich alle ernſte un beſinnliche
Menſch=
ſammefinne, um Demm zu baue, un
Stand zu halte, die uns vor ſo ere „Sin
ſchitze, eh mer dem gemeinſame Unnergans 6 0
gäje geh. —
Die Wörter bedeuten von oben nach unten:
Titel türkiſcher Befehlhaber, 2 Bezeichnung
kleiner Flüſſe, 3 Auerochs, 4 Stadt an der Donau,
6 Konjunktion, 7 nordiſcher Gott. 8 Raubtier,
Oper von
Feldmaß, 11 Land in Aſien. 1
5 Oper von
Lortzing. 14 Teil des Körpers.
„Entſchuldigen Sie bitte, haben Sie nichſ
mich eine abgetragene Hoſe übrig?
„Ja, das weiß ich nicht, fragen Sie
meine Frau.”
„Schade, ne Damenhoſe kann ich leider
brauchen!”
viele
erſach
nd
Aund den
Mein doch
neiei Unf
*
Inerikan
BS einer
AN
din
Gt.
Kdurde
den,
Eeſſel
Eulen in Athen. Der Sträfling verrün eim
etwas aus ſeinem perſönlichen Beſitz und
langte entrüſtet, zu dem Direktor geführ Uoemein
werden. Als er vor ihm ſtand, begann er 19 Mlon
Beſchwerde mit den Worten: „Hier im Gefllt,
nis muß ein Dieb ſein.
löſe
(A
Raſch eingewöhnt. „Sie, Wärter,” ſagtelt
Neuankömmling im Gefängnis, „ich möchte
iſt
meiner Freundin meine glückliche Ankunft
teilen. Haben Sie nicht Anſichtspoſtkarten 44Aap
der Anſtalt
Liebe und Farben. „Ob mich mein Wod
wohl auch noch lieben wird, wenn mein
„Warum denn nicht” tröſtetel
grau iſt.”
Freundin. Er hat dich jo doch ſchon durch
Farben hindurch geliebt.
Hch
Gerecht. „Dieſe Gerichtskoſten ſind doch ful
bar”, klagte der Geſchiedene. — „Wieviel
in
koſtet es, ſich ſcheiden zu laſſen als zu heirat
„Iſt es aber auch nicht entſprechend r7
wert?” fragte der Freund.
494
4
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 33. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 289—2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbo ”
[ ← ][ ][ → ] viele ſehen in der herkömmlichen Art
8
mmerurlaubs, der in irgendeinem netten
E
erbracht wird, die beſte Löſung dieſer
An Frage, manche aber wollen ſich dem
tye der Kleidung, den regelmäßigen
Mahl=
nund dem eigentlich „gebundenen”
Unge=
pſein doch nicht fügen und finden in
voll=
mer Unabhängigkeit die einzige
Möglich=
de allzuſehr in Anſpruch genommenen
uwieder zu beruhigen.
CeAmerikaner haben aus dieſer Erkenntnis
fou einen neuen Sport geſchaffen; ſie
nen=
n„Camping” und meinen damit den
nurbrochenen Aufenthalt im Freien, das
loſe Schlendern von Ort zu Ort.
Mütrlich gibt es „Camping” im großen
Rah=
eund im kleinen Stil, und die verſchiedenen
ninten ſind einzig und allein eine Frage
inſtellung und vor allen Dingen — der
ſtſche!
Wohlhabende der amerikaniſchen
Groß=
ſidütz unternimmt eine Urlaubsfahrt im ſchö=
Ato, an das ein „Wohnwagen” angehängt
In in dem man ſchlafen und wirtſchaften
der alſo einem kleinen Wochenendhaus
*
ſicht.
aber, die die Sache verbilligen müſſen
ſicht ſo hohe Anforderungen ſtellen,
tref=
en=)sſelbe Kunſtſtück mit einem oder
mehre=
ſotorrädern, indem ſie einfach ein Zelt,
ſcken, die verſchiedenen
zuſammenklapp=
u Seſſel uſw. „aufſchnallen”, wobei meiſt
ecſte Perſonen ſich zu einer „
Kampiergeſell=
zuſammenſchließen, da durch richtige „Ar=
1r und Belaſtungsteilung” die Sache viel
zu löſen iſt.
ſer einmal war das „Kampieren” ein
der männlichen Jugend, heute aber iſt
ilgemeingut” geworden, ſo daß es nicht
Nvorkommt, daß auch eine Gruppe junger
LAcen auf dieſe Weiſe einen ſehr ſchönen
Ur=
in ſaucl verbringt.
Afach iſt es möglich, das Zelt und die
an=
t DengBehelfe, die ſich ja alle leicht falten und
usZu tyenklappen laſſen, mit der Bahn oder
izemis mem gelegentlich aufgenommenen Bauern=
Uhlwrk zu transportieren, ſo daß man in jeder
ni beiAo, die einem gerade zuſagt, das Lager
tuſßſchagen und kampieren kann.
Ahürlich macht dieſe eigene Wirtſchaft, die=
Pess luf=ſich=ſelbſt=angewieſen=Sein”, unendliche
Freue, und es iſt ſehr begreiflich, daß das
arneren eine neue Reiſeart darſtellt, die
ronn Beifall findet und beſonders in unſerer
„iche dei=tda man gerne im eigenen Lande bleibt,
uſünrdentlich aktuell iſt.
USkann kein Zweifel /darüber beſtehen, daß
hTes )wendig ſei, für dieſe Zwecke ein oder das
praktiſch und ſieht gut aus. Er wird durch eine
nach außen zu tragende, abſolut ſportliche,
breit=
gegürtete Hemdbluſe mit gerollten Aermeln
er=
gänzt (2).
Das kantig geſteppte, waſſerdichte
Leinen=
koſtüm mit einem farbigen Pullover und dazu
paſſender Sportmütze iſt eine erprobte „
Kam=
pier=Dreß” (letzte Figur).
Ein buntes Kreton= oder Leinenkleid mit
ſchmalen Blenden an Stelle der kurzen Aermel
und ſeitlich eingelegten Falten hat eine
an=
ſpruchsloſe Form, läßt ſich leicht reinigen und
iſt ſchon darum für eine Kampier=Tour das
ab=
ſolut Richtige (Bild 1).
Der waſſerdichte, halbſportliche Schuh mit
kräftiger Sohle ſowie die ſogenannte „Ausflugs=
Sandale” gelten als richtigſte Fußbekleidung.
Außer dem Zelt, einem zuſammenklappbaren
Tiſchchen und dazugehörigen Feldſeſſeln und den
notwendigen Decken nimmt man gerne noch
einen eingerichteten „Picknick=Korb”, den
Spi=
rituskocher und das unvermeidliche Grammophon
mit auf die Kampier=Fahrt, um ſich wirklich
vollkommen „daheim” und „geborgen zu
Willy Ungar.
fühlen!
Leichte Wollſachen für die
vormittägliche PPromenade.
ſind eine ebenſo ſchicke wie beliebte Mode, da
hier mit wirklich beſcheidenen Mitteln reizvolle
Effekte ereicht werden können: wenn man etwa
zu einem weißen Rock und einer weißen,
kurz=
ärmeligen Bluſe einen an einer Schulter
ge=
knöpften, leichten Pullover in ſchöner
Paſtell=
farbe (Zitronengelb, Mohnrot,
Vergißmein=
nichtblau und Heugrün gelten als bevorzugte
Farben der Saiſon!) wählt, erzielt man eine
Zuſammenſtellung von nicht alltäglichem Schick,
die noch durch eine Filzkappe in der
Schattie=
rung des Pullovers ergänzt wird.
Sehr nett ſind aber auch die verſchiedenen
gebluſten Modelle, deren Paſſe, Ausſchnitt und
Aermel „patentgerandet” ſind; in dieſem Falle
iſt angeſichts der kurzen Aermel keine Bluſe
notwendig, da derartige leichte, luftige,
hoch=
ſommerliche Wollſachen einfach über der Wäſche
getragen werden.
Ein ſchlichter Leinenrock in ſogenannter „
Na=
turfarbe” („Jute=Schattierung”) ſieht zu
grell=
getönten Wollbluſen vorzüglich aus.
Die ganze Zuſammenſtellung pflegt durch ein
in den Farben des Rockes und des Oberteils
gemuſtertes Halstuch in geſchmackvollſter Art be=
R. H.
lebt zu werden.
Die Garderobe für eine Schiffsreiſe.
Es iſt eine längſt bekannte Tatſache, daß man
ſich nirgends ſo gut erholen kann wie bei einer
Fluß= oder Seereiſe, und daß der
ununterbro=
chene (geradezu „zwangsweiſe”) Aufenthalt in
der köſtlichen Luft eine Quelle der Geſundheit
darſtellt, die den Körper abhärtet und die
überanſtrengten Nerven beruhigt.
Kein Wunder alſo, daß ſich trotz aller
Reiſe=
ſchwierigkeiten noch immer ſehr viele für eine
längere Dampferfahrt intereſſieren, um ſo mehr,
als gerade im letzten Jahre die verſchiedenen
Geſellſchaften die Möglichkeit ſchufen, für
ver=
hältnismäßig wenig Geld einen wundervollen,
längeren Urlaub am Waſſer zu genießen.
Natürlich ſteht jede Dame, ſobald ſie ſich für
eine ſolche Reiſe entſcheidet (und bisher noch
nicht Gelegenheit hatte, eine längere Fahrt am
Waſſer zu unternehmen), vor der ganz neuen
Aufgabe der richtigen
Garderobenzuſammenſtel=
lung, und es iſt faſt ſelbſtverſtändlich, daß hier
wenn man ſich nicht vorerſt entſprechend
be=
raten und einen beſtimmten „Plan zurechtlegen
würde — gar manche modiſchen Fehlgriffe
be=
gangen werden könnten.
Im allgemeinen kann man aber immer
wie=
der feſtſtellen, daß für die Reiſe in der Furcht,
etwa „zu wenig mitzuhaben” viel zu viele
Stücke vorgeſehen werden, trotzdem man
erwie=
ſenermaßen auch mit einigen wenigen Sachen
ſehr gut angezogen ſein kann, da ja gerade für
dieſen Zweck ein paar helle Kleidungsſtücke aus
ganz primitivem Waſchmateriale ſehr gut
aus=
ſehen; immer wieder kommt (zum mindeſten
untertags) das „kleine Kleid” in ſeinen
zahl=
loſen Varianten in Frage, während eine „Auf=
nen (gleichviel, welche Schattierung es auch
hätte), da ja Farbenfreude zu der Mode=Note
des Jahres gehört! Man gleicht den Mantel
inſofern dem betreffenden Kleide an, als man
den Gürtel, der ihn zuſammenhält, mit der
Farbe des Kleides übereinſtimmt. Der
Man=
tel ſelbſt bringt als einzige Garnierung
Metall=
knöpfe als Beſatz der äußeren Aermelnaht, und
ebenſolche Knöpfe, mit denen die breiten
Auf=
ſchläge niedergehalten ſind (Bild 1).
Eine Mode, die ſicherlich mit Freude begrüßt
werden wird (weil hier bei ganz geringen
Ausgaben wirklich reizende Stücke entſtehen),
ſind die neueſten Leinenkoſtüme, bei
denen ein leicht glockiger Rock mit einem
kur=
zen, auf eine Gürtelpaſſe verſchloſſenen
Jäck=
hen in Verbindung gebracht wird. Solche
Ko=
ſtüme gibt es in Weiß, in jutefarbenem „
Na=
turleinen” in Hellblau, Hellgrün und Roſa
und in manch anderer Schattierung, wobei aber
immer auf die abſolute Farbechtheit zu ſehen
wäre, da Seeluft und Sonne ſonſt argen
Scha=
den anrichten könnten. Ein derartiges Koſtüm
wird durch einen aparten Schal vervollſtändigt,
bei dem Anker=, Möwen= oder Fiſch=Motive für
die Seereiſe ſehr beliebt ſind und auch luſtig
ausſehen. Ein derartiges Garderobeſtück erweiſt
ſich auch bei gelegentlicher Landung des Schiffs,
alſo bei Städtebeſichtigungen, Ausflügen uſw.,
als ſehr praktiſch, weil es leicht und
anſpruchs=
los iſt (Bild 2).
Das gleiche gilt für die geſtreiften
Kleider, deren ſchicke Wirkung einzig und
allein aus der originellen Zuſammenſtellung des
Materials geholt wird (Figur 3).
machung größeren Stils” lediglich für die
Abendſtunden notwendig iſt, wenn ſich an Bord
geſelliges Treiben entwickelt.
Es wäre ſicherlich ein Fehler, bei der
Zu=
ſammenſtellung der Garderobe für die
Schiffs=
reiſe die Tatſache außer acht zu laſſen, daß die
Unterbringung größerer Gepäckſtücke am
Damp=
fer immer auf Schwierigkeiten ſtößt, da man
einen großen Koffer unter allen Umſtänden im
Gepäckraume unterbringen muß (der meiſt nur
einmal täglich und auch dann nur für wenige
Stunden zugänglich iſt), ſo daß jene Sachen, die
jederzeit erreichbar ſein ſollen, in der Kajüte
bleiben müſſen, wo aber nur ein niederer, ganz
flacher Schiffskoffer Platz findet, der natürlich
nicht allzuviel Raum bietet, ſo daß aus dieſem
Grunde jedes einzelne Stück, das man einpackt,
genau überlegt ſein will, um nicht
unnötiger=
weiſe wertvollen Raum in Anſpruch zu nehmen.
Man darf ſich nicht darüber täuſchen, daß
es am Waſſer ſelbſt an einem ſtrahlenden
Son=
nentage ſehr kühl ſein kann, denn eine kräftige
Briſe genügt, um einen fröſteln zu machen; und
da nichts unangenehmer iſt als die kühle
Feuch=
tigkeit der Luft am Waſſer, wäre in erſter
Linie für eine entſprechende Umhülle zu
ſor=
gen. Am netteſten ſehen die weißen „
Bord=
mäntel” aus, die auch inſofern praktiſch ſind,
als ſie über jedem Kleide getragen werden kön=
Bei regneriſchem Wetter wird man gerne ein
paar Stunden im Geſellſchaftsraum, im Schreib=
und Leſezimmer des Schiffes oder bei einer
Bridgepartie verbringen und braucht zu
dieſem Zweck unbedingt ein dunkleres
Kleid, da die ſtrahlend hellen Sachen an
einem trüben Tag geradezu „troſtlos” wirken.
Der neueſten Linie gehören die vorne
über=
kreuzten, mit Blüten garnierten „Fichu=
Mo=
delle an, weshalb wir einen derartigen
Ent=
wurf im vorletzten Bilde vor Augen führen;
ein ſolches Kleid kann natürlich gegebenenfalls
auch für den Abend herangezogen werden, da
man ja der „großen Aufmachung” in der
heu=
tigen Zeit ohnedies nach Tunlichkeit aus dem
Wege geht
Sehr beliebt iſt ein „kombiniertes Kleid”, das
ärmelkos getragen werden kann oder auch mit
einer Spitzen= oder Stickereibluſe in Verbindung
zu bringen iſt, die dreiviertelkange, ſehr
deko=
rativ wirkende Aermel hat (letztes Bild).
Da ja ein oder das andere der für eine
Schiffsreiſe in Frage kommenden Kleider in
jeder Garderobe ſchon vorhanden iſt, ſieht man,
daß es eigentlich — bei planmäßiger Wahl
keinen allzu großen Schwierigkeiten begegnet,
ſich für dieſe Gelegenheit auszuſtatten.
Willy Ungar.
Sonntag, 17. Juſi
Niederſt.
Gmerbad
Zimmer?
Seite 26 — Nr. 197
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[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Liebe ölnet ein Fenster 2
(Nachdruck verboten.)
Kriminalroman von Harold Eiffberg.
G
„Wat denn, erſt umziehen wollen Sie ſich?”
„Es dauert keine drei Minuten. Ich mache Ihnen einen
Vor=
ſchlag. Fahren Sie mit ihrem Motorrad zwei Querſtraßen weiter
bis zur Rennbahnſtraße, und warten Sie da auf mich.”
Er überlegte einen Augenblick. „Auf ne Viertelſtunde? Das
lohnt kaum!"
„Es können ja auch ein paar Minuten mehr werden.”
„Na ſchön, aber dann hoppla. Und Rot brauchen Sie nicht
aufzulegen. Wiederſehen, Kleine!"
Kaum hatte Antonia die Tür hinter ihm geſchloſſen, als ſie
Marie um Hilfe bat.
„Schnell, ſchnell, was ſoll ich bloß anziehen? Ich ſoll mich
mit ihm treffen.
Nach kurzem Hin und Her entſchied ſie ſich für Maries
ein=
fachſte Bluſe, einen kleinen Faltenrock aus Tweed mit
dazugehöri=
ger Jacke.
Wirklich waren kaum zehn Minuten vergangen, als ſie ihren
neuen Verehrer, eine Zigarette rauchend, an der Ecke der
Renn=
bahnſtraße traf. Er muſterte ſie wieder mit einem wohlgefälligen
Blick. „Schnieke ſehen Sie aus, man würde kaum glauben, daß. . .
„. ich ein Dienſtmädchen bin”, vollendete ſie den Satz.
„Das Kleid hat mir auch mein Fräulein geſchenkt, ſchick,
was
Für ihn war das Kapitel erledigt. „Können Sie ſich hier
xaufſetzen?“
„Wo wollen Sie denn mit mir hin?”
„Na, ich dachte, da oben ins Waldhaus, oder wiſſen Sie was
Beſſeres?”
Das Waldhaus war in beängſtigender Nähe des
Rennbahn=
reſtaurants. Da könnte ſie zu leicht Bekannten begegnen. „Können
wir nicht ein bißchen ans Waſſer herunter?"
„Nicht zu weit, Fräulein?”
„Mit Ihrem Hundertpferdigen?”
Er lächelte geſchmeichelt. Das war offenbar der richtige Ton.
„Na, denn mal hopp!”
Bevor Alma=Antonia richtig oben ſaß, hatter er ſchon den
Motor angeworfen und mit den Füßen abgeſtoßen. Unwillkürlich
griff ſie mit den Händen nach ſeinen Schultern. Er ſchüttelte ſie
ab. „An meinem Gürtel feſthalten!” und ſchon ſauſte das Rad
die Straße hinauf. Nach kurzer Zeit fühlte ſie ſich ganz ſicher
auf dem federnden Sitz, auch ohne daß ſie ſich beſonders feſthielt.
„Fahren Sie nicht zu ſchnell den Berg runter!”, verſuchte ſie
nur einmal den ratternden Motor zu übertönen.
„Keine Angſt”, rief er zurück. Am Stern angekommen, bog
er rechts den ſchmaleren Fahrweg ab, der ſich in einer ſteilen
Kurve hinunter ans Waſſer ſenkte. Kurz vor der Kurve bremſte
er vorſichtig und fuhr ganz langſam den gefährlichen Bogen bis
vor das Lokal.
„Das war meine erſte Fahrt auf einem Motorrad”, ſagte ſie
bewundernd. „Sie fahren aber fein.”
Er nickte ſelbſtbewußt, ſtellte das Rad am Gitter auf und
ging voran in den Garten. Antonia ſah ſich beſorgt um, aber da
die Sonne ſehr blendete, konnte ſie niemanden erkennen. Ihr
Be=
gleiter wählte einen Tiſch in einer natürlichen Niſche, die das
Gebüſch an der Grenze des Gartens bildete. Gleich darauf kam
auch ſchon der Kellner, und ſie beſtellten Kaffee und Kuchen.
„Aber ich zahle für mich, bitte”, ſagte ſie, als der Kellner ſich
entfernt hatte. Er nickte zuſtimmend. Sie hatte anſcheinend
in=
ſtinktiv das Richtige getroffen. Er ſah ſie noch immer forſchend
an. Sie erwiderte ſeinen Blick, fühlte ſich aber noch nicht ſicher
genug, um ihn dreiſt auszuhalten. Durchſchaute er ſie?
„Sind Sie ſchon mal hier geweſen?”, fragte ſie, um ihn
abzulenken. Er zündete ſich umſtändlich eine Zigarette an, ohne
auf den Gedanken zu kommen, ihr eine anzubieten. Wie gern
hätte ſie auch eine genommen, aber ſie wagte nicht, ihn darum
zu bitten.
„Ich ſagte Ihnen doch ſchon, ich fahre meiſtens nach dem
Oſten, wenn ich zu tun habe.”
„Und Sonntags?”
„Tegel”, verſetzte er lakoniſch, „von unſerer Wohnung beſſer
zu erreichen. Kennen Sie Saatwinkel?‟
Die Wohnung war endlich das erſehnte Stichwort, um auf
ſeine Familienverhältniſſe zu kommen. Durch geſchicktes Fragen
gelang es ihr endlich, ihn zum Reden zu bewegen. Er erzählte
in einer netten, einfachen Art von ſeiner verſtorbenen Mutter
und ſeinem 12 Jahre älteren Bruder, ſchien auch beſſeren Verkehr
gewöhnt zu ſein, denn er drückte ſich manchmal ganz gewählt aus,
ohne daß es etwa geziert erſchien. Dem wußte ſie auf den Grund
gehen. Und da war ja auch eine dunkle Geſchichte, eine
Unregel=
mäßigkeit, derentwegen er aus ſeiner letzten Stellung geflogen
war! Aber ob ſie jetzt ſchon das Geſpräch darauf bringen konnte?
Ihre Betanntſchaft war eigentlich noch zu kurz.
„Und Sie, wo ſtammen Sie her, Fräulein Alma? Und wie
lange ſind Sie ſchon bei Hortigs?”
Glücklicherweiſe erinnerte ſie ſich der Quittungskarte der
Marie, die ſie für die Mutter regelmäßig kleben mußte, und ſie
ſchwindelte friſch drauflos.
So? Aus Anklam? Da war ich noch nicht.” — Antonia fiel
ein Stein vom Herzen. — „Ihre erſte Stellung in Berlin?” fragte
er weiter. Und daran knüpfte er noch allerhand Fragen, deren
Zweck ihr nicht gleich aufging, bis es ihr langſam dämmerte.
„Sie müſſen nämlich wiſſen, Fräulein Alma, vor Mädchen
habe ich allen Reſpekt. Deshalb wollte ich auch erſt gar nicht
mit Ihnen gehen. Seit drei Monaten nach ich nen großen Bogen
um jedes weibliche Weſen. Ich bin zu ſehr reingelegt worden.
Und das paſſiert meinem Vater ſeinem Jüngſten nur einmal.”
Sein Lachen klang nicht ganz ehrlich.
Antonia ſah beſorgt nach der Uhr. Die Viertelſtunde, die ſie
angeblich Zeit hatte, war längſt um. Es war beſſer, ſie ſpielte ihre
Rolle folgerichtig. „Hören Sie, Herr Doebler, das müſſen Sie
mir ein andermal erzählen. Ich fürchte, ich muß nach Hauſe,
ſonſt gibt es Schimpfe.”
„Na, Almachen, ſo jung kommen wir doch nicht wieder
zu=
ſammen. Geben Sie mal Ihrem Herzen nen Stoß und noch fünf
Minuten zu. Es ſind doch noch mehr Mädchen bei Ihnen im Haus.
Die werden Sie doch ſchon mal vertreten!
Sie ſah abwechſelnd ihn und die Armbanduhr an, die ſie ſich
von Marie geliehen hatte. „Na — wenn Sie meinen?” gab ſie
zögernd nach. „Alſo, was war das mit dem Mädchen?”
Jetzt hatte ſie ihn ſo weit, wie ſie ihn haben wollte. Wenn
ein Mann erſt ſeiner neuen Freundin die Erlebniſſe mit der
letzten beichtet, dann iſt er auf dem beſten Wege, oder meint es
wenigſtens zu ſein, ſich in die neue zu verlieben.
Er erzählte, erſt ſtockend, dann fließend von einer
Steno=
typiſtin aus gutem Hauſe. Er wäre ſehr verliebt geweſen, und
das hätte ſie ſich zunutze gemacht. Eines ſchönen Tages hätte ſie
ihm vorgejammert, ſie müßte unbedingt und ſofort ſechshundert
Mark haben. Bei ihrem Vater wäre eine Unregelmäßigkeit in der
Sonntag, 17. Julz
Kaſſe vorgekommen, für die er einſtehen müßte, widrigen!
obwohl völlig ſchuldlos, ſeine Stellung verlieren würde, 4
doch ſeinem zukünftigen Schwiegervater helfen und ſeinen
um das Geld bitten. Seinem Vater hätte er natürlich nick
kommen dürfen. Als er nun am nächſten Tage von ſeins
einen Scheck zur Einlöſung bekommen hätte, wäre er di
ſuchung unterlegen, hätte das einkaſſierte Geld zum größ
dem Mädchen gegeben und ſich ſeinem Chef gegenüber da-m
ausgeredet, das Geld müßte ihm in der Bahn geſtohlen
ſein. Sein Chef, ein biederer Handwerker, wäre ſofort zu.
Vater gelaufen, und da hätte es dann einen ſchreckliche
gegben. Wenn der Emil nicht geweſen wäre, ſein älterer
der Alte hätte ihn womöglich hopsgehn laſſen. Aber En,
feine Junge, hätte die ſechshundert Mark aus eigener
Ta=
geſtreckt, allerdings unter der Bedingung, daß er monatlick
Mark zurückgezahlt bekäme. „Und das iſt mir deshalb
ſeS=
genehm, weil ich das Motorrad noch nicht völlig bezah=
Aber Emil iſt noch einen Schritt weiter gegangen. Er hau
Adreſſe des Mädchens geben laſſen und feſtgeſtellt, daß ih
Verehrer die angeblichen Unregelmäßigkeiten begangen Ee
nun hab’ ich zum Schaden noch den Spott obendrein!“
Antonia fühlte ihr Herz klopfen, als ſie die nächſte
ſtellte. „Woher hat denn Ihr Bruder ſoviel Geld?‟
Er ſah ſie einen Augenblick verlegen an. Aber ſie lä d
treuherzig, daß er den Eindruck haben mußte, ſie wollte
nomiſche Seite ihrer Bekanntſchaft im Ausblick auf eine
Konſolidierung ihrer Beziehungen genauer erklärt habe.
der Emil”, kam es dann heraus, „verdient — aber das
nur Ihnen, Fräulein Alma, — verdient, was er will!”
Nei
„Womit?” fragte ſie etwas zu haſtig.
„Womit? Ja, das iſt eben die Choſe, das weiß ich
ſelbſt nicht genau. Sagen tut er, er reiſt für eine Ch./
Firma, in Damenſtrümpfen, wiſſen Sie — wenn Sie
S=
brauchen, die kann ich Ihnen billig beſorgen, bloß ſchenk= Wehl
ich Ihnen augenblicklich keine, weil er mir jetzt natürli
gibt, bevor ich ihm nicht
lles abgezahlt habe, aber ..."
„Ja, aber damit .2
„Sie meinen, damit verdient man nicht ſo viel? Nun, 0 (arunfel
in Holland und Belgien, er ſpricht nämlich fließend franzöß / (olter
engliſch. Ja, ja, das iſt ein ganz feiner Junge! Engliſch
drüben gelernt, während der Gefangenſchaft, franzöſiſch kokdel
ſchon! Und was meinen Sie, was da bei ſolchen Reiſen
Speſen für ihn abfällt!“
„Wo iſt er denn jetzt?” fragte ſie harmlos.
„Seit Sonnabend vor acht Tagen wieder auf der Tcnk
Antonia ſchlug das Herz bis in den Hals. Alſo doch ſein)
abend! Und Montag war erſt der Mord begangen, die
entwendet worden! Gibt er denn kein Geld für ſich aus
„Das iſt es ja eben. Er hat ne ſchicke Freundin, die=
Sie mal ſehen, Fräulein Alma. Die hat was an Kleider
Mann kann unmöglich ſo viel verdienen, um ſie zu bezahl=
Antonia zeigte ein entrüſtetes Geſicht.
„Ach, Sie meinen, mit einer Verheirateten ſollte er
Na ja — aber es iſt eine Jugendfreundin von ihm, und
nicht warten können, bis er aus der Gefangenſchaft zur.
Nun holen ſie ’s beide nach.” Und er lachte ſeine neue Frzhfräde
verſtändnisinnig an.
Im gleichen Augenblick ſah Antonia eine Dame Un—Ryenſach
Herrn dem Ausgang zuſtreben und erkannte in ihm Thu/
Johre
ſeinen Arm freundſchaftlich unter den der Dame geſteckr
und ſie liebevoll anlächelte, während ſie auf ihn einſprach,
Solch eine Frechheit! dachte ſie im erſten Augenblich!
ſchließlich, er handelte ja in ihrem Auftrage und ſogar. —
ſich ſelber verſpottend zugeben mußte, auf ihre Koſten.
WS=
nicht höher wurden als Kaffee in dieſem einfachen
Somma=
würden ſie keinesfalls ihr Budget überſteigen!
(Fortſetzung folgt.)
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Nr. 197 — Seite 29
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