Einzelnummer 15 Pfennige
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jentliſch 7maligem Erſcheinen vom 1. Junl
Junf 2.— Reichsmart und 20 Pfennig
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 169
Sonntag, den 19. Juni 1932.
195. Jahrgang
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Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Naionalban”.
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Bürgertum —
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Fegnungen 947
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Berlin, 18. Juni.
chskanzler v. Papen hielt heute abend 19 Uhr von
Lau=
geſchlendert hlſn z us eine Rundfunkrede, die über alle deutſchen Sender
ver=
gerliche Traſſ ſres wurde. Der Kanzler führte einleitend aus, man werde es
ſer—n, daß er auf dieſer Konferenz, deren Ergebnis ein Stück
ſeuz: Schickſals einſchließen werde, im jetzigen erſten Stadium
ſe— handlungen nicht beſondere Einzelheiten mitteilen möchte.
ſechs bürgeſtſch 4=es für meine Pflicht gehalten, ſo ſagte der Kanzler u. a.,
—nlichen Beſprechungen mit den Miniſterpräſidenten
Frank=
zur Rahau Picl nd Englands, mit dem italieniſchen Außenminiſter ſowie
Anfang, beſotl ſeſt in meiner Rede vor der Vollſitzung der Lauſanner
Kon=
brei icht nur ein ganz klares und plaſtiſches Bild
* Burgerſg ſe jage Deutſchlands zu zeichnen, ſondern auch die
fwi hung des neuen Reichskabinetts zu erklären
he Grundgedanken verſtändlich zu machen, die mich zur
Ueber=
meines Amtes bewogen haben.
riß einer Programmerklärung will das neue
Reichs=
ett alle aufbauwilligen Kräfte unſeres Volkes ſammeln.
— ſeutige Not Deutſchlands fordert geradezu dieſen letzten
itz der geſammelten nationalen Kräfte. Unmöglich wäre
7 dieſer Zeit, Deutſchland zu führen und dabei
Be=
ngen gegenüber fremd zu bleiben, die inſtinktmäßig
villensmäßig den Lebenswillen Deutſchlands verkörpern.
haben es daheim und hier in Lauſanne deutlich geſagt,
d= deutſche Not zwar nur ein Teilproblem,
och auch das Zentralproblem der Weltkriſe
wir wiſſen, daß die Welt umſo eher bereit ſein wird,
—ands Not zu verſtehen, als die Welt erkennt, wie ſehr die
ür das BürſeErſhe Not die brennendſte Wunde im geſamten
Sörper iſt.
ie Stellung
hier in Lauſanne verſammelten Führer des Auslandes
tlichen und ſei lüf ) aber verſtehen, daß unſer Volk nicht nur eine
vernünftigenvl” haftliche, ſondern auch eine ſeeliſche Kriſe
Artacht. Vielleicht haben die Vertreter derjenigen
Aus=
den D Inc aten, denen die parlamentariſche Mehrheitsbildung und
s 4ifteſpiel politiſcher Parteien eine langjährige Tradition
Landtag!
.d4 bſtverſtändlichkeit bedeutet, aus meiner Darlegung des
fur!. Standes der deutſchen Not erkannt, daß
* Die Woche.
Zeichskanzler v. Papen fordert Bertrauen!
(59
ten Rui(Aiß mit der Selbſtzerfleiſchung! — Skellt in der Slunde außenpolikiſcher Enkſcheidung den
innen=
harſchieren „IE iſchen Tageskampf ein! — Die Skunde forderk lehten Einſah der geſamken nakionalen Kräffe!
Nur der geſchloſſene und einheitliche nakionale Wille des Bolkes kann Deutſchland reffen.
zurückgebliebenen Reichsminiſter ſtattgefunden, in der der
ſtell=
vertretende Staatsſekretär Koeppke über die Vorgänge in Lau=
Papen mahnk:
Es gehl um Deutſchland!
lei!
olksrell
F18N
ach nicht um das Drängen eines zahlungsunwilligen
2 dners handelt, wenn Deutſchland Tatſachen darlegt, die
Tch Tatſachen und nicht mehr bloße Argumente ſind.
S ſt haben hervorragende Sachverſtändige des Auslandes
— ſtellt, daß die Gläubigerländer unter der jetzigen
Ver=
fr nskriſe und allgemeinen Unſicherheit ebenſo leiden, wie
die Schuldnerländer.
engliſche Miniſterpräſident Macdonald hat in ſeiner
tzeröffnungsrede klar geſagt, daß dieſe Zuſammen=
Eſich nicht etwa mit der Reparationsfrage
Ua zu befaſſen habe, ſondern mit der
Welt=
daß die Völker nicht enttäuſcht werden
ndurch neue Vertagungen. Mir erſchien es des=
Me, meine vornehmſte Aufgabe, in den erſten Konferenztagen
tändnis für die wirkliche Lage unſeres Volkes zu fordern.
2 die notwendige Einſicht in die Lage unſeres Volkes ſich
2ſetzen, dann muß der Vertreter Deutſchlands in
Lau=
den geſchloſſenen Willen der Heimat hinter ſich fühlen,
* das Ausland erkennen, daß die jetzige Regierung mit
*und Recht die Vertretung dieſes geſchloſſenen deutſchen
us für ſich in Anſpruch nimmt. Die Heimat aber muß
Dr Reichsregierung das feſte Vertrauen haben, daß ſie
*' nur nichts preisgeben wird, was den nationalen Not=
Eligkeiten entſpricht, ſondern daß ſie darüber hinaus für
* poſitive Löſung des europäiſchen Problems alle ihre
e einſetzen wird. Der innerpolitiſche Meinungskampf
wiß berechtigt, beſonders bei bevorſtehenden Neuwahlen,
dieſer politiſche Kampf hat Grenzen, jenſeits welcher
fhört, Kampf zu ſein und anfängt, politiſche Blindheit
zu werden.
ben Sie mir, alle meine deutſchen Landsleute, daß die
Ghöregierung es zu verſtehen und zu würdigen wiſſen wird,
eſe Grenzen des politiſchen Kampfes gerade von denen
werden, die ſich ſonſt zum Kampf gegen dieſe Regierung
91 fühlen. Wir ſind hier, um der Heimat nach unſerem
Liſſen und Willen zu dienen. Die Heimat muß uns
Elfen der Heimat zu, daß nur der geſchloſſene, beſonnene
enie Zeitliche nationale Wille uns retten kann. Die von mir
BEerS Reichsregierung wird immer nur das deutſche Volk ſehen,
* Parteien oder Klaſſen. Weiß ſie doch, daß es hier und
Mus 4 m Entſcheidungen geht, die nichts Geringeres bedeuten
Jukunft unſerer Kultur, Raſſe und Nation, als die
Zu=
r abendländiſchen Welt.
Kabinektsraf über Lauſanne.
* Berlin, 18. Juni. (Priv.=Tel.)
Deichskanzler v. Papen hat die Vertagung der Lau=
Lonierenz auf Dienstag benutzt, um zunächſt einmal eine
9e Darſtellung ſeiner bisherigen Beſprechungen und
„tüden dem Auswärtigen Amt zugehen zu laſſen.
Dar=
auf.
dat am Samstag vormittag eine Sitzung der in Berlin
ſanne Bericht erſtattete. Es iſt vorgeſehen, daß die Reichsminiſter
von Zeit zu Zeit wieder zuſammen kommen, damit ſie
fortlau=
fend unterrichtet werden können. Inzwiſchen ſind ſie damit
be=
ſchäftigt, die Ausführungsbeſtimmungen zu der letzten
Notver=
ordnung auszuarbeiten und vor allem auch die weiteren, von der
Regierung vorgeſehenen Maßnahmen auszuarbeiten. Irgend
welche Entſcheidungen, namentlich auf ſozialpolitiſchem Gebiet,
ſind aber vorläufig nicht zu erwarten, weil ſie nur in
Gemein=
ſchaft mit dem Reichskanzler getroffen werden können. Es iſt
aber im Augenblick noch nicht abzuſehen, wann Herr v. Papen
wieder in Berlin eintreffen wird.
Herriol wieder in Paris.
Miniſter- und Kabinelksrat über Lauſanne.
Paris, 18. Juni.
Miniſterpräſident Herriot, der Samstag früh aus Lauſanne
nach Paris zurückgekehrt iſt, und Kriegsminiſter Paul=Boncour
erſtatteten in einem im Elyſée=Palaſt abgehaltenen
Miniſter=
rat dem Präſidenten der Republik und den übrigen
Regierungs=
mitgliedern Bericht über die internationalen Verhandlungen, alſo
ſowohl über den Stand der Abrüſtungsverhandlungen, als auch
über den bisherigen Verlauf der Lauſanner Repaxationskonferenz.
Wie das offizielle Communiaué mitteilt, billigte der
Miniſterrat einſtimmig die Haltung der franzöſiſchen Delegierten.
Nach Schluß der Sitzung gab Innenminiſter Chautemps eine kurze
Erläuterung zu dem Communigué, in der es heißt, aus der von
dem Miniſterpräſidenten Herriot gegebenen Darſtellung der
inter=
nationalen Verhandlungen gewinne man den Eindruck, daß ein
einheitlicher Wille zur Verſtändigung und
Entſpan=
nung vorhanden ſei, der geſtatte, der ſpäteren Entwickelung der
Konferenz mit Vertrauen entgegenzuſehen.
Am Spätnachmittag trat die Regierung erneut zu einem
Kabinettsrat im Außenminiſterium zuſammen, um die
innerpoli=
tiſche Lage und insbeſondere die Finanzprojekte zu prüfen.
Miniſterpräſident Herriot wird am Sonntagabend wieder
nach Lauſanne reiſen.
Herriok iſt zufrieden: Die ſachlichen Schwierigkeiten
bleiben.
Miniſterpräſident Herriot empfing nach ſeiner Rückkehr in
den Quai dOrſay die Preſſevertreter und erklärte, wenn er
ſei=
nen perſönlichen Eindruck von den Genfer und Lauſanner
Ver=
handlungen wiedergeben ſolle, dann müſſe er ſagen, daß er
zu=
frieden ſei. Er ſei zufrieden einmal, weil die Regelung
der europäiſchen Probleme in Zukunft in einem
univerſalen Rahmen ſtattfinden werde; zum anderen,
weil das ſtachelige Problem des Moratoriums die
logiſchſte Löſung gefunden habe. Falls
unglücklicher=
weiſe die Konferenz ſcheitere, werde jedermann ſeine
Hand=
lungsfreiheit zurückerhalten, falls die Konferenz Erfolg
habe, würden die alten Texte in die neuen Abkommen
aufgenom=
men werden. Frankreich habe völlige Freiheit
be=
halten, an die Probleme ſelbſt heranzugehen, ohne ſich zu
irgend etwas zu verpflichten oder irgend etwas
in Frage zu ſtellen. Dadurch ſeien grundſätzliche
Diskuſſio=
nen vermieden worden, in denen die einander entgegengeſetzten
Theſen der Nationen aufeinandergeprallt wären, und aus denen
ſich der ſofortige Fehlſchlag der Konferenz hätte ergeben können.
Auf dieſe Weiſe hätten die Vertreter Englands, Deutſchlands und
Frankreichs ihre Standpunkte in einer Atmoſphäre darlegen
kön=
nen, die keinen Zweifel am guten Willen aller
Be=
teiligten mehr zulaſſe. Alles in allem ſei dies ein guter
Anfang. Die ſachlichen Schwierigkeiten blieben
zwar beſtehen, aber ohne für die Zukunft der Konferenz eine
Gefahr darzuſtellen. Der Weg ſei freigemacht worden. — Herriot
ſchloß mit einer Verſicherung ſeines Dankes nicht nur an die
eng=
liſchen Kollegen, ſondern ganz beſonders an den Reichskanzler von
Papen für „die Diskuſſionsfreiheit, die er in die Debatte
hinein=
getragen habe‟. Jeder habe geſagt, was er zu ſagen hatte, und der
beſte Beweis für den bei den Konferenzarbeiten beſtehenden
Ver=
ſöhnungswillen ſei die Zuſtimmung aller beteiligten Mächte zu
der Fünfer=Erklärung.
Papens Perſönlichkeit
in Lichke der franzöſiſchen Preſſe.
Die Perſönlichkeit des Reichskanzlers von Papen beſchäftigt
die franzöſiſchen Journaliſten außerordentlich, die am Freitag
zum erſten Male Gelegenheit hatten, ihn näher kennen zu lernen.
Sie betonen die Liebenswürdigkeit des Reichskanzlers, nennen
allgemein ſeine Rede ſehr geſchickt und ſehr gemäßigt und ſtellen
ihn in eine Linie mit Streſemann und Brüning. — Das Journal
ſchreibt, von Papen habe ſeine Befriedigung nicht verheimlicht.
Man verſtehe das, weil er in zwei Tagen das erreicht habe, was
Brüning ſeit Januar erwartete. Das ſei kein gewöhnlicher
An=
fang des Reichskanzlers, der „intelligent, raſſig und verſchlagen”
ſei. Streſemann, Brüning und Papen ſeien zwar drei
grundver=
ſchiedene deutſche Typen, aber alle drei ſeien „aus der Schule der
Füchſe‟ — Das Bild von dem „ſchlauen Fuchs” kehrt überhaupt
in vielen Kommentaren wieder. Das „Petit Journal” ſchreibt,
der Reichskanzler habe die Fenſterſcheiben nicht eingeſchlagen; er
habe ſich wie ein gut erzogener und kluger Mann benommen.
Es iſt bezeichnend für unſere Verhältniſſe, daß während am
Genfer See über die Zukunft des deutſchen Volkes, über die
Zukunft Europas, verhandelt wird, im Vordergrund des
öffent=
lichen Intereſſes unbedingt unſere innerpolitiſchen Verhältniſſe
ſtehen. Nachdem durch die Entſcheidung des Staatsgerichtshofes,
bei der vielleicht auch parteipolitiſche Erwägungen etwas
mit=
gewirkt haben, die heſſiſchen November=Wahlen für ungültig
er=
klärt worden ſind, wird heute die heſſiſche Bevölkerung einen
neuen Landtag wählen, und mit geſpannter Erwartung ſieht
das politiſche Deutſchland hierher. Zwar iſt Heſſen nur ein
kleines Land, und ob ſein Landtag dieſe oder jene
Parteiver=
reilung aufweiſt, iſt wohl für die heſſiſche Bevölkerung von
außerordentlicher Wichtigkeit, für das große politiſche Geſchehen
jedoch von herzlich geringer Bedeutung. Das allgemeine
Inter=
eſſe für unſere heutigen Wahlen ergibt ſich aber aus der
Tat=
ſache, daß ſie eine Art Vorpoſtengefecht, ein Abtaſten der Kräfte,
für die große Wahlſchlacht am 31. Juli ſind. Da die
Zu=
ſammenſetzung der heſſiſchen Bevölkerung in wirtſchaftlicher und
auch in konfeſſioneller Beziehung ungefähr dem
Reichsdurch=
ſchnitt entſpricht, werden die heutigen Heſſen=Wahlen
einiger=
maßen zutreffende Rückſchlüſſe auf die kommenden
Reichstags=
wahlen zulaſſen, auch wenn man ſelbſtverſtändlich berückſichtigen
muß, daß bei den Reichstagswahlen naturgemäß die großen,
insbeſondere die außenpolitiſchen Fragen eine größere Rolle
ſpielen wie bei einer Länderwahl. Aber auch im Heſſen=
Wahl=
kampf iſt ja von heſſiſchen Angelegenheiten nur ſehr wenig die
Nede geweſen, trotzdem über ſie nach den Erfahrungen des letzten
halben Jahres allerhand zu ſagen geweſen wäre. So nüchterne
Dinge wie z. B. unſere heſſiſchen Finanzen und all die
inter=
eſſanten Anträge, die zu dieſem Kapitel geſtellt worden ſind,
eignen ſich verſtändlicherweiſe wenig für eine zugkräftige
Wahl=
propaganda, und ſo ſpricht man lieber über allgemeinere
Fra=
gen. Auf dieſe Weiſe braucht man niemanden vor den Kopf zu
ſtoßen, und das ſcheint ja nun einmal für Wahlen das Wichtigſte
zu ſein.
Das beſondere Merkmal dieſer Wahlen iſt der
Zuſammen=
ſchluß der Deutſchen Volkspartei, der Chriſtlich=Sozialen, des
Landbundes, der Volksrechtpartei und der Wirtſchaftspartei zu
gemeinſamem Vorgehen. Das iſt gewiß noch nicht die
bürgerliche Einigung, die gerade aus bürgerlichen Kreiſen ſeit
Jahren immer wieder gefordert wird. Aber es iſt immerhin ein
wichtiger erſter Schritt zu dieſem Ziel, und das heſſiſche
Bürger=
tum wird heute darüber zu entſcheiden haben, ob es den jetzt
eingeſchlagenen Weg mitzugehen gewillt iſt. Und die Bedeutung
dieſer Entſcheidung geht weit über die heſſiſchen Landtagswahlen
hinaus. Der Erfolg oder Mißerfolg der nationalen Einheitsliſte
wird auch auf die kommenden Reichstagswahlen inſofern von
ausſchlaggebender Bedeutung ſein, als er die jetzt im Gang
be=
findlichen Beſtrebungen, die bürgerliche Front im Reich zu
ſam=
meln, maßgebend beeinfluſſen wird. Wendet ſich das deutſche
Bürgertum dem nationalen Sozialismus zu, einem
Kollek=
tivismus mit anderem Vorzeichen, oder will es dem
Individua=
lismus auf nationaler Grundlage eine feſte Stellung, vielleicht
zunächſt nur eine Aufnahmeſtellung, ausbauen? Das iſt die
große Frage, die am 31. Juli dieſes Jahres beantwortet werden
ſoll, und über die heute die Vorentſcheidung fällt. Dieſen
Tat=
beſtand nicht zu verwiſchen, ſondern im Gegenteil möglichſt klar
herauszuarbeiten, dem Wähler vor Augen zu ſtellen, läge
eigent=
lich im Intereſſe aller wirklich national empfindenden Deutſchen,
deun wichtiger als irgendwelche parteipolitiſchen Erfolge iſt eine
möglichſt raſche Klärung unſerer ſchauerlich verfahrenen
inner=
politiſchen Verhältniſſe. Aber dieſer notwendigen Klärung hat
uns der jetzt zu Ende gegangene heſſiſche Wahlkampf leider nicht
viel näher gebracht. Darüber können uns auch noch ſo tönende
Reden in Maſſenverſammlungen und Aufmärſche mit Muſik
und Bannern nicht hinwegtäuſchen. Die ſich jetzt alle Monate
wiederholenden Wahlkämpfe ſind bei uns zum Mittel geworden,
(nicht eine Entſcheidung über die Grundlagen unſerer politiſchen
Arbeit herbeizuführen, ſondern um die Maſſen in Bewegung
zu bringen und in Atem zu halten. Jedes Rauſchgift aber, das
man in immer ſtärkeren Doſen verabreicht, wirkt ſchließlich nur
noch zerſtörend. Die parteipolitiſche Verhetzung, die tagtäglich in
allen möglichen Rohheitsakten zum Ausbruch kommt, hat
all=
mählich Ausmaße angenommen, die jeden wahrhaft deutſch
fühlenden Menſchen mit ernſter Sorge um die Zukunft unſeres
Volkes erfüllen müſſen, und ſo bleibt nur zu hoffen, daß
wenig=
ſtens die heutigen Wahlen ein Ergebnis zeitigen, das im
kom=
menden heſſiſchen Landtag, anders wie in den vergangenen ſechs
Monaten, eine ruhige ſachliche Arbeit ermöglicht.
Es wäre wahrlich an der Zeit, daß das deutſche Volk die
verſchieden gefärbten parteipolitiſchen Brillen endlich abſetzt, um
wieder einen klaren Blick zu bekommen für das, was um uns
herum vorgeht. Wie ungeheuer ſchwierig unſere Lage iſt, haben
ja die erſten Regierungswochen Herrn v. Papens zur Genüge
gezeigt. Das gegen Preußen geplante Vorgehen, die Drohung
mit dem Staatskommiſſar, hat, wie eigentlich vorauszuſehen,
ſofort die ſüddeutſchen Länder auf den Plan gerufen und —
gleichgültig, ob dabei in München, Stuttgart und Karlsruhe
parteipolitiſche Erwägungen mit eine Rolle geſpielt haben —
das Problem Reich und Länder in ſeinem ganzen Ernſt
auf=
gerollt. Niemand aber wird behaupten wollen, daß
Auseinander=
ſetzungen, wie ſie zwiſchen den ſüddeutſchen Miniſterpräſidenten
und dem Reichskanzler jetzt ſtattfanden, dem Reichsintereſſe
be=
ſonders förderlich wären. Auch mit ſeiner Notverordnung, die
dem deutſchen Volk abermals neue ſchwere Laſten finanzieller
Art auferlegt, hat Herr v. Papen zweifellos keine beſonders
glückliche Hand gehabt. Man mag der neuen Regierung alle
möglichen Zwangsläufigkeiten zugute halten, ſie iſt mit ſchwerem
innerpolitiſchem Balaſt nach Lauſanne gefahren, und ob ſie von
dort ein Ergebnis mit nach Hauſe bringt, das geeignet wäre,
ihre Stellung etwas zu feſtigen, muß zum mindeſten abgewartet
werden.
Wir müſſen uns davor hüten, die Erklärung der Gläubiger=
Mächte nach der für die Dauer der Verhandlungen alle
politi=
ſchen Zahlungen ausgeſetzt werden ſollen, in ihrer Bedeutung
irgendwie zu überſchätzen. Daß wir am 1. Juli die
Nepara=
tionszahlungen nicht wieder aufnehmen würden, wußte ſeit
ge=
raumer Zeit die ganze Welt. Das, worauf es uns ankommt, iſt
das endgültige Begräbnis der Reparationsfrage, die das
wirtſchaftliche Gleichgewicht der ganzen Welt erſchüttert har.
Seite 2 — Nr. 169
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 19. Juni
Gegen dieſe endgültige Löſung aber, d. h. alſo gegen eine
end=
gültige Streichung aller politiſchen Zahlungen, ſträuben ſich die
Franzoſen heute noch ebenſo ſehr wie je. Und wenn Herr Herriot
mit Rückſicht auf die Erklärung der Gläubiger=Mächte vom Freitag
vom Ende der Reparationen ſpricht, ſo iſt das ein
Taſchen=
ſpielerkunſtſtück, durch das ein klares Herausarbeiten des
deut=
ſchen Standpunktes unmöglich gemacht werden ſoll. Wir haben
von Anfang an vor irgendwelchen Illuſionen gewarnt. Der Weg,
den wir gehen müſſen, iſt hart und ſteinig. Nur wenn wir uns
freizumachen vermögen von unſerem Parteigezänk, nur wenn es
uns gelingt, die große Front aller Deutſchen ohne Unterſchied
der Partei herzuſtellen, werden wir ihn bis zum Ende gehen
können.
M.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 18. Juni.
Man neigt in Paris in der Beurteilung der Konferenz
von Lauſanne zu einer optimiſtiſchen Auffaſſung. Das iſt
umſo bemerkenswerter, da der erſte Rauſch über die
Verbrüde=
rung Herriot=Macdonald bereits verflogen iſt und manche
ſauer=
ſüße Betrachtungen über den Preis und den Wert der
engliſch=
franzöſiſchen Zuſamenarbeit laut werden. Die Klagen über
Englands Verhalten ſind, wie zu erwarten war, bereits da.
Man muß aber zugeben, daß ſie nicht ſehr heftig ſind.
Mac=
donald wird eine übertriebene Nachgiebigkeit gegen Deutſchland
vorgeworfen. In Wirklichkeit ſind die franzöſiſchen
Unzufrieden=
heiten eher darauf zurückzuführen, daß England die Führung
in Lauſanne vollkommen an ſich geriſſen hat. Die kleinen
Natio=
nen, die „eingeladenen Mächte”, ſind entgegen dem franzöſiſchen
Geſchmack viel zu ſehr zurückgedrängt, „faſt auf ihre tatſächliche
Bedeutung”, wie ein amerikaniſcher Journaliſt hier treffend
bemerkte.
Was den Ausgang der Lauſanner Konferenz betrifft, ſo iſt
die Stimmung eher optimiſtiſch. Aber es ſoll nicht ſehr viel von
dieſer Konferenz erwartet werden. Man wünſcht übrigens auch
nicht, daß die Konferenz ihr Betätigungsfeld allzuſehr ausbreitet.
Doch ſind in dieſer Richtung noch alle Möglichkeiten offen.
Das Donauproblem verurſacht beſonders viel Unruhe.
Es ſcheint, daß Frankreich nicht darum herum kommt, neue
An=
leihen zu bewilligen, And, ſc ſagt man, wenn die eine Anleihe
bewilligt wird, ſo ict es unmöglich, die andere zu refüſieren.
Die Preſſe kämpft erbittert gegen alle dieſe Projekte, ſie wirft
Herriot vor, dieſelbs Politik /ortzuſetzen, die er in ſeinen
Wahl=
reden brandmarkte. D Ankeihen ſtoßen aber noch auf eine viel
größere Schwierigkßitz 4uf de ungünſtige Finanzlage. Manche
gehen ſoweit, daß ſie den Satz formulieren, Frankreich ſollte
zuerſt die eigenen Finanzen ſanieren, umſomehr, als ſich die
franzöſiſchen Staatsfinanzen in einem ſchlimmen Zuſtand
be=
finden. Die Auslandsanleihen ſind aber die logiſche Folge einer
Machtpolitik, die gerade, was Oeſterreich betrifft, ſchwere
Ver=
antſportungen auf ſich nahm, indem ſie den Weg der wirklichen
Sanierung Oeſterreichs abriegelte. Ueberhaupt kann das Geld,
das man für die Sanierung der Donauſtaaten ausgibt, nur
proviſoriſche Hilfe bringen, ſolange man nicht einſehen will, daß
dieſe Sanierung nur mit der Hilfe Deutſchlands und über
Deutſchland geſchehen kann.
In der Abrüſtungsfrage erfuhr der franzöſiſche
Stand=
punkt ohne Zweifel eine Aenderung. Von dem Tardieuplan
wird jetzt kaum geſprochen, umſomehr aber von partiellen und
proviſoriſchen Löſungen. Man iſt auch geneigt, die qualitative
Abrüſtung ſympathiſcher zu betrachten. Der Grund dafür iſt
nicht zuletzt in der mißlichen franzöſiſchen Finanzpolitik zu
ſuchen. Das franzöſiſche Budget hat Sparmaßnahmen nötig und
dieſe Sparmaßnahmen wären ohne eine Reduzierung des
Mili=
tärbudgets nicht mehr möglich. Man ſpricht von anderthalb
Milliarden Franken, oder von mehr. Man fühlt auch, daß die
bisherige Taktik auf der Abrüſtungskonferenz ſehr viel dazu
bei=
getragen hat, Frankreich außenpolitiſch zu iſolieren. Man möchte
dieſe Belaſtung abbauen. Trotz all dem wäre aber eine
opti=
miſtiſche Betrachtung der Lage in Genf noch verfrüht, denn die
prinzipiellen Schwierigkeiten ſind ſehr groß. Die
Schwierig=
keiten für Frankreich kommen nicht ſo ſehr von der engliſchen
wie von der italieniſchen Seite. Das amerikaniſche
Gibſon=
projekt wird hier ziemlich ſcharf bekämpft, es ſoll auf die
kolo=
niale Stellung Frankreichs keine genügende Rückſicht nehmen.
Aber Amerikas Einfluß wird in Genf täglich ſtärker. Einige
Konzeſſionen auf gewiſſen, feſtumgrenzten Gebieten ſieht man
ſchließlich immer noch lieber, als den offenen Mißerfolg. Wenn
es gelingen würde, nach einigen ſolchen Kompromiſſen die
Kon=
ſerenz zu vertagen, ſo könnte man es vorerſt vermeiden, daß
Deutſchland ſeine Rüſtungsfreiheit ohne weiteres erhält. Aber
die Lage in Genf iſt nicht ſehr günſtig. Kompromißlöſungen
würden übrigens den wichtigſten Zweck der Abrüſtungskonferenz,
eine Entſpannung in Europa zu erzielen, nicht erfüllen.
3
Hunſete sede duu von Mappau.
Wie ſchimmert nun dein Geſicht in ſchneeiger Klarheit,
Got=
tesmutter von Stuppach! Wir wußten es: eine barbariſche
Stüm=
perhand hatte eine ſtarre Maske darübergemalt. Wie leuchtet
nun in Morgenröte dein roſafarbener Kinderleib, o Jeſulein
von Stuppach! Mit kalter Ockerfarbe hatte man deinen Glanz
ausgelöſcht. Wie ſprüht nun der bisher ſo bleiern und ſchwer
ge=
weſene Himmel in der Feuerglut der ewigen Gottesleuchte! Als
ob man die Tafel aus einem reinigenden Bad der Taufe
ge=
hoben hätte, ſo kam ſie, ſtrahlend in Jugendfriſche, aus Stuttgart
wieder zurück ins ſtille Stuppacher Tal. Jahrelang war ſie einer
Meiſterhand anvertraut, ihre Gebrechen zu heilen, ſie zu befreien
von dem Makel entſtellender Schändung. Die Meiſterhand, der
dieſes Wunder der Wiederherſtellung gelang, ruht nun für
immer. Profeſſor von Tettenborn iſt inzwiſchen geſtorben. Er
hat unſerer Nation ein köſtliches Geſchenk hinterlaſſen. Er hat
die Maske abgetan vom hinreißendſten Marienbild deutſcher
Malerei. Ein neugewonnener „Grünewald” iſt eingezogen in
die würdige Marienkapelle des Stuppacher Bergkirchleins. Was
wir vorher mit Verlangen und doch ſo vergeblich ſuchten, geiſtige
Mitte, Weſen und Kern der Stuppacher Marientafel, Maria als
ein Geſchöpf des Iſenheimer Altarmeiſters, jetzt ſchauen wir es
als ein Wunder inſpirierter Malerei.
„Siehe, meine Freundin, du biſt ſchön, ſiehe, ſchön biſt du.”
(Hohes Lied.) Wie ſchimmert nun dein Geſicht in ſchneeiger
Klar=
heit, Gottesmutter von Stuppach! Wie verdichtete Farbluft
leuchtet dein Antlitz in roſafarben überhauchtem Milch= und
Emailweiß! Der ſchmale Saum deiner Lippen glüht in
Rubin=
röte. „Wie eine roſinfarbene Schnur ſind deine Lippen.” Ein
aus dem Herzen aufquellender Blutstropfen iſt im linken
Mund=
winkel zuſammengefloſſen. Wer um das Geheimnis dieſes ſtill
brennenden Fleckleins edelſten Menſchenblutes weiß, iſt nahe dem
Unſagbaren, weiß ums liebende Herzblut der Mutter aller
Mütter. „Deine Augen ſind wie Taubenaugen.” Aus ſchmaler
Lidſpalte blicken graue Kriſtalle mit feuchtem Glanz aus dem
Geheimen ins Geheime. Und „Unſere Liebe Frau von
Stup=
pach”, ein in Heiligkeit empfangenes zartes fränkiſches Mädchen,
wartet, wartet, bis dich der langſame Pfeil ihrer wunderſamen
überirdiſchen Schönheit trifft. Bis auf den Grund der Seele
gehts. Wir ſchauen die Madonnck in ihrer metaphyſiſchen Stunde.
Als wenn edler Opal in Gold gefaßt wäre, ſo rahmt ſchimmernde
Haarflut das Marienantlitz ein. Doch noch heller leuchten,
auf=
flammend wie pfingſtliches Feuer, die goldgelben Locken des
Kindes. Ein Gotteskind kam vom Himmel herab, ſteht wie
fleiſch=
gewordene Morgenröte im unverletzten Schoß der Mutter. Und
es zieht ab das düſter brodelnde Unheilwetter über den Bergen,
Vom Tage.
Ueberzeugt davon, daß papierene Proteſtaktionen nur
gerin=
gen Wert haben, hat ſich der Deutſche Ofizier=Bund entſchloſſen,
den in weiten Kreiſen als Sachverſtändigen in Abrüſtungsfragen
bekannten Generaleutnant von Metzſch zu bitten, in ſeinem
Auf=
trage nach Genf zu fahren, um an Ort und Stelle die wachſende
Sorge zur Sprache zu bringen, die angeſichts des bisherigen
Ver=
laufs der Abrüſtungskonferenz nicht nur den Bund, ſondern alle
vaterländiſchen Kreiſe um das Schickſal unſerer wehrpolitiſchen
Grundrechte erfüllt.
Wegen des Attentats, das am 9. April 1932 auf dem
Pots=
damer Bahnhof gegen den Reichsbankpräſidenten Dr. Luther
ver=
übt worden iſt, hat jetzt die Staatsanwaltſchaft I Berlin nach
Ab=
ſchluß der Vorunterſuchung Anklage gegen Dr. Max Rooſen und
den Kaufmann Werner Kertſcher wegen gemeinſchaftlicher
Körper=
verletzung mittels einer Waffe und Vergehens gegen das
Schuß=
waffengeſetz erhoben. Beide Angeklagten befinden ſich in
Unter=
ſuchungshaft.
Infolge der jüngſten franzöſiſchen Abbaumaßnahmen iſt die
geſamte Belegſchaft der Saargruben um etwa 10 000 Köpfe unter
die Vorkriegsziffer geſunken und um nicht weniger als 28 000 unter
die des Rekordſtandes am Jahresende 1924. Zurzeit werden noch
47 000 Bergleute auf den Saargruben beſchäftigt.
Die polniſche Regierung hat, wie von zuſtändiger Seite
ver=
lautet, beſchloſſen, die polniſche Eiſenbahndirektion aus Danzig
nach Thorn zu verlegen.
Der italieniſche Außenminiſter Grandi ſtattete am Samstag
vormittag dem Reichskanzler und dem Reichsaußenminiſter
Be=
ſuche ab. Andere offizielle Zuſammenkünfte fanden nicht ſtatt.
Als Ergebnis der Wahlen zur Geſetzgebenden Verſammlung
der Inſel Malta iſt ein Sieg der Italieniſchen Nationaliſten zu
verzeichnen, die 21 Mandate erhielten, während die
Konſtitunio=
nelle Partei des früheren Miniſterpräſidenten Lord Strickland es
nur auf 10, die Arbeiterpartei ſogar nur auf ein Mandat brachte.
Die Gegenſätze zwiſchen der franzöſiſchen und engliſchen
Auf=
faſſung in der öſterreichiſchen Anleihefrage haben ſich weiter
ver=
ſchärft.
Der amerikaniſche Senat hat die Vorlage über die ſofortige
Vollauszahlung der Kriegsteilnehmer=Policen abgelehnt. Unter
den in der Nähe des Senates auf das Ergebnis der Abſtimmung
wartenden Tauſenden von Frontkämpfern rief die Ablehnung
große Erregung hervor.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat mit 235 gegen 25
Stimmen eine Entſchließung angenommen, in der die Einberufung
einer internationalen Wirtſchaftskonferenz empfohlen und
gutge=
heißen wird. Die Entſchließung wurde dem Präſidenten Hoover
unterbreitet.
Ein Havas=Kommenkar.
Paris, 18. Juni.
Der Sonderberichterſtatter der Havas=Agentur in Lauſanne
berſucht vom franzöſiſchen Standpunkt aus, die Bilanz der
bis=
herigen Konferenztage zu ziehen. Zwei weſentliche Probleme,
ſchreibt er, deren Verkettung Herriot betont habe, werden die
Aufmerkſamkeit der Konferenz in Anſpruch nehmen:
Reparatio=
nen und Reorganiſation Europas.
Was die Reparationen angeht, wird die Theſe von der
völligen Streichung, die abgeſehen von Deutſchland bei der
eng=
liſchen und italieniſchen Delegation Anhänger zählt, ſicher von
Frankreich und Belgien abgelehnt werden. Aber auch die Theſe
von der reſtloſen Beibehaltung der ungeſchützten Young=Tranche
dürfte nicht zugelaſſen werden. Denn die finanzielle und
wirt=
ſchaftliche Depreſſion Deutſchlands iſt nach Anſicht der Baſeler
Sachverſtändigen ſo ernſt, daß ſie derartige Zahlungen
gegen=
wärtig nicht erlaubt. Infolgedeſſen kann die Regelung der
Repa=
rationsfrage nur in einem Kompromiß zwiſchen dieſen beiden
extremen Löſungen gefunden werden. Wohl iſt es recht und
billig, Deutſchland von ſeinen Verpflichtungen in einer Periode
beſonders ſchwerer Kriſen zu entlaſten. Es wäre aber unrecht,
Deutſchland für den Tag zu befreien, an dem ſeine Proſperität
wiederkehren würde.
Was den Wiederaufbau Europas anbelangt, ſtimmen die
Ausgangsſtellung der franzöſiſchen und engliſchen Delegation
gleichfalls nicht überein. England neige zu beſonderen
finan=
ziellen Hilfsmaßnahmen, beiſpielsweiſe für Oeſterreich.
Frank=
reich dagegen fordere aus der Ueberzeugung, daß iſolierte
Maß=
nahmen zwecklos ſeien, die Aufteilung eines geſamten Planes
internationaler Zuſammenarbeit. Selbſtverſtändlich müßten nach
Anſicht der franzöſiſchen Oeffentlichkeit die neuen Opfer, die
Frankreich für die Wiederherſtellung des wirtſchaftlichen
Frie=
dens in Europa und der Welt bringen ſolle, von der
Gewäh=
rung entſprechender Kompenſationen durch die Vereinigten
Staa=
ten abhängig gemacht werden.
(
über dem Städtchen. Aus ſchwülem Gewitterdunſt ſtreben
Glet=
ſchergipfel in erlöſter, leuchtender Klarheit in den Bildraum
hinein, löſen ſich auf in farbigen Duft, in Feuergelb der hinter
dem Münſter untergehenden Sonne. Zu Füßen der Berge liegt
das Städtchen im magiſchen Schimmer eines zarten Nebels von
Roſa und Blau. Iſt ein trautes fränkiſches Idyll! Und iſt doch
nicht greifbar. Eine Einſamkeit weht uns aus Straßen und
Häu=
ſern an, als ob’s noch einen anderen Sonntag gäbe, einen
hei=
ligeren, ſtilleren, als Menſchen ſich ausdenken können. „Ich will
aufſtehen und in der Stadt umgehen auf den Gaſſen und Straßen
und will ſuchen, den meine Seele liebt.‟ Doch die Stadt iſt leer.
Der Geliebte ſteht ſchon im Schoße der Mutter.
Wie ſommerlich ſtill iſt’s um)den entvölkerten Menenſtand
auf leuchtend grüner Wieſe vor dem Städtchen! „Ichhabe
mei=
nen Seim ſamt meinem Honkg gebeſſen. Der Glgkientſchein eines
Regenbogens ſpannt ſich über Muttgk und Kind. Ein zweiter
verſchwimmt in unendlicher Höhe, iſt ſchon nahe Gottvater, der
den drohenden Wetterhimmel faufgeriſſef. Hoch oben über der
irdiſchen Sonne glüht das Urlicht, umjübelt von der Schar aus
Licht und Farbe gezeugter himmliſcher Geiſter. Ein breiter
Licht=
ſtrom flutet von der Gottesſonne quer durch den Bildraum herab
zur Mutter, zum Kind. Zwei Engel ſchweben mit der
himm=
liſchen Krone hernieder, zu beſiegeln Gottes liebende Umarmung.
Maria ſitzt im „verſchloſſenen Garten”, der allein aufgetan
ward Chriſtus, dem Herrn. Es glutet ihr karminrotes
Brokat=
gewand, es leuchtet das Enzianblau ihres Mantels, es wallt auf
das Violett der Mantelinnenſeite gegen das andrängende ſatte
Wieſengrün. Ein geſtauchter Krug aus graubräunlichem
Stein=
zeugton ſchmiegt ſich ans Brokatgewand zu Füßen Marias.
Wahr=
lich, kein Edelſtück der Töpferkunſt; doch das Auge ſieht noch das
handwerkliche Werden bis auf jeden Fingerdruck. Um ſo üppiger
ſprießt aus dem demütig=primitiven Topf die ſtolze Pracht von
Lilien, Roſen, Strohblumen. Darüber ſteigt im ſchlanken Wuchs
der Stamm des Oelbaums empor. Mehr als nur ein Baum,
mehr als nur ein Symbol Chriſti und Mariä: In kurvenreichem
Schwung trägt er das figürliche Geſtaltmotiv, trägt er wie im
Echo das ſeelenvolle Spiel, der beredten heiligen Hände von
Mutter und Kind bis hoch hinauf zum oberen Bildrand, breitet
ein Blätterbüſchel, einer Krone gleich, über das Haupt der
Mutter, ſteht ſchützend wie eine Zauberrute vor der braunrot
leuchtenden Maſſe des Münſters, dem phantaſievoll gewandelten
Abbild des Straßburger Oſtchors. Wer ſucht, findet einen
heim=
lichen Steg vom Münſter zum traumverlorenen Städtchen,
be=
gegnet einem winzigen Frauenfigürchen, das mit einer Laſt auf
dem Kopf von der Arbeit in die Sabbatſtille hineinſchreitet.
Wer dieſes winzige Weſen entdeckt hat, kanns nicht mehr
weg=
denken, dieſen Hauch einer ſchlichten Menſchenſeele in dem
hei=
ligen Schweigen der Welt. Die feingekleideten, zum Münſter
emporſchreitenden Herren ſind nicht zu überſehen.
Was wird in Preußen?
Die Bildung einer Mehrheilsregierung
nach wie vor zweifelhaft.
* Berlin, 18. Juni. (Priv.
Der kommende Mittwoch wird für den preußiſchen
wieder ein Kampftag erſter Klaſſe werden. Schon heute m
allſeits ſtarkes Intereſſe für dieſe Sitzung bemerkbar. Die
kums= und Preſſekarten ſind bereits vergriffen. Das ſek
haltige Programm ſieht neben einer Fülle von agitatoriſ.
trägen das Wiederaufleben des nationalſozialiſtiſchen A
Antrages vor, außerdem die endgültige Wahl des Landto
diums und die Wahl des Miniſterpräſidenten. Ob es dazu
iſt nach wie vor zweifelhaft.
Nationalſozialiſten und Zentrum, die ja die Träge
neuen Regierungsmehrheit ſein müßten, haben ſich in de
Nachtſitzung ſo ſcharf auseinandergeredet, daß der Verſuch
einer Annäherung eigentlich hoffnungslos ſein muß. V
ſieht es alſo ſo aus, als ob eine gültige Wahl nicht zuſtande
wird, weil die nach der veränderten Geſchäftsordnung im
Wahlgang nötige abſolute Mehrheit von keinem der Ka
erreicht wird. Es kann ſogar ſo weit kommen, daß
endgültige Wahl des Landtagspräſidiums zurückgeſtell i,
wenn die Kommuniſten für den Zentrumskandidaten nren
ſollten, woran wir vorläufig noch nicht glauben. Wenn 6n
Wahl des Miniſterpräſidenten ergebnislos bleibt und
endgültiges Landtagspräſidium nicht gewählt werden ka
etwa gar aus reiner Verlegenheit alle Entſcheidungen
die Reichstagswahlen, alſo bis in den Auguſt hinein
ſtellt werden, dann rückt die Einſetzung eines Reichsko,
in Preußen wieder in greifbare Nähe. Dadurch wer);
auch die ſüddeutſchen Staaten wieder gegen das Reich n
der Einſetzung eines Reichskommiſſars durchaus ablehnet Ie
überſtehen und ihre ſchwerſten Bedenken gegen eine ſolch m un
dem Reichspräſidenten und dem Reichskanzler gegenübe Zite
früher deutlich Ausdruck gegeben haben. Man ſpricht (
von der Möglichkeit von Neuwahlen, von denen man ſ Koe
— wenigſtens im Augenblick — keine weſentliche Ver
der Lage verſpricht. Bleibt vorerſt noch die Fortführung
ſchäfte durch die zurückgetretene Regierung, für ein Land
Größe Preußens auf die Dauer ein unerträglicher Zuſte
Keine nordiſche Zoll=Union.
Genf, 18. kri.
Zwiſchen Holland, Belgien, Luxemburg und den ſke
/abe=
ſchen Staaten, die ſich im Jahre 1930 in Oslo zu
Vek=
einer gemeinſamen Handelspolitik, zuſammengeſchloſſe Ten
haben in dieſen Tagen hier in Genf neue Verhandlun
Kat=
geſunden. Dieſe Verhandlungen, die größtenteils
Außenminiſtern der betreffenden Ländern geführt wor ſin
werden heute in Lauſanne abgeſchloſſen werden. Es aute
daß Holland, Belgien und Luxemburg vor dem Abſe / von
Vereinbarungen ſtehen, die auf die Schaffung enger Kin
ſchaftsbeziehungen, die nicht die Form einer Zollunion /Aie
aber weitgehende gegenſeitige Zollermäßigungen zun
ſtand haben ſollen, abzielen. Die Verhandlungen 1
ſprechende Vereinbarungen mit den ſkandinaviſchen ſa
ſollen nicht zu einem Ergebnis geführt haben. Nähere
noch nicht bekannt.
Ende der ſozialiſtiſchen Regierung in Ck
Santiago de Chile, 174
Eine neue Militärrevolte hat der Exiſtenz der ſoz!
Regierungsjunta ein ſchnelles Ende bereitet. Unter d
befehl des General Saenz ſtehende Truppen haben
Regierungspalaſtes bemächtigt und den Chef der Jun
Grove, gefangen genommen. Ein anderes Mitglied d /ein
Don Eugenio Matte, wurde ebenfalls verhaftet. Gene: ſed
ließ ſich zum Chef der Exekutivgewalt ausrufen. C
Junta, mit ausgeſprochen kommuniſtenfeindlicher Te ſ—
die Regierungsgeſchäfte übernommen. Ihr gehören u. C Ei
Moreno und der Oberbefehlshaber der chileniſchen Fl —0
teradmiral Jouanne, an. Die Junta ſoll durch Aufna Ei
Ziviliſten erweitert werden. Dafür iſt entweder de ſei
Senator Barga oder ein Sohn des früheren P
Aleſſandri vorgeſehen. Das Hauptquartier der Auff
befindet ſich im Kriegsminiſterium. Der ganze Umſtu
ſich ohne jedes Blutvergießen, da die tauſend Mann Fue
die der ſozialiſtiſchen Regierung treu geblieben warer 2."
Geheiß der Junta kampflos ergaben.
Der Stuppacher Pfarrherr hat im „Hohen Lied
liſche Quelle ausfindig gemacht, aus deren ſymboliſck ſ.!
tum „Grünewald” geſchöpft haben muß. Es iſt nicht dd
fähr, daß Feigenbaum, Roſen und Lilien, entvölkerte /
ſtock und verlaſſene Stadt auf der Stuppacher Marient/ —
daß die Mutter, die wahre, ſündloſe Eva, dem Kind IS"
vom Apfelbaum reicht, daß Weinkrug und Milchſchal
ſind. Und die Stimme Marias, der ringgeſchmückten 2
tes mit den „Taubenaugen”, mit den „roſinfarbener!"
ſpricht aus der Tafel: „Komm, mein Freund, laß un ſ"
Feld hinausgehen und auf den Dörfern bleiben.” K
dieſe Chriſtus= und Marienſymbolik nicht auch aus
büchern? Aber was hier nur iſolierendes zeichneriſches
derreihen von Begriffen iſt, iſt auf der Stuppacher 2
untrennbare, ineinanderwirkende Zuſammenſchau von
Welt, von Himmliſchem und Kreatürlichem. Alles Ge
hörte, in Wirklichkeit Geſehene floß im Geiſt des gr
ſters von Iſenheim zur welträumlichen Anſchauung
In ungebrochener Wiedergabe ſeiner inneren Schau
Hand von der viſionären Einheit in die konkrete Dl
einem univerſalen Ganzen in den Mikrokosmos *
Dinglichkeit. Handgreiflich nahe ſind uns alle Ding
Stuppacher Marientafel und doch wieder jedem unge
griff entrückt, weil ſie von der Gnade deſſen leben, O
Wolken hervortritt. „Ein Geſchäft treibt man von A.
ein Schaffen iſt nur da, wo man, von göttlicher Vernu
den, ſich betätigt von innen her.” (Eckehart.) In de
des Iſenheimer Altars, der Stuppacher Tafel brann.
liches Feuer, in deſſen lichter Glut die ſubſtanzielle 2
ſchmiedet wurde zu einer Monſtranz des Unendlichen
auch nur ein Atom der irdiſchen Subſtanz verloren
eine göttliche Ordnung herrſcht in dem Werk
deſſen=
göttlicher Wein erfüllt”, So unausſchöpfbar reich 4e
Pracht die Stuppacher Tafel auch iſt, — ein Kunſto
nicht um dieſer vordergründigen Fülle wegen, ſonde..
künſtleriſchen Ordnung willen. Man denke ſich nur
lein weg, das Milchſchüſſelchen, den Bienenſtand, eilt
es wäre, als ob man von einem recht gewachſenen 2."
grauſam trennte.
Alles Menſchenmögliche iſt nun getan, „Unſere
von Stuppach” noch Generationen zu erhalten. In. e"*
alle irdiſche Zerſtörung geſicherter Kapelle thronk ſie
licht ihres verklärten Angeſichts, liebend umfange‟
vater, in einem trächtigen Schweigen der Welt. N*
Fülle des Lebens kommt. Und in dem Pfarrherrn."
hat ihr die Vorſehung den berufenen, um die Geoe
edelſten deutſchen Marienbildes wiſſenden Hüter Dele
Dr. K*
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 169 — Seite 3
Mmamſitiſche Masſcrennngent iin kient
Jammenſtoße in zahlreichen Orken. — In Hamburg zwei Poliziſfen ermordel.
Kommuniſtiſche Generalſtreik=Parole im Ruhrgebiel.
In Hamburg wird geſchoſſen.
Zeikſympkome.
kein
ſt no
egierut
ehrmaßnahmen der Reichsregierung
in Vorbereikung.
n unſerer Berliner: Schriftleitung.
ffentliche Sicherheit und Ordnung iſt über Nacht faſt
ien Reich ins Wanken geraten. Aus zahlloſen Orten
hem eldungen über blutige politiſche Zuſammenſtöße vor.
t ſich dabei durchweg um kommuniſtiſche Ueberfälle auf
ſger e der Natſoz. Partei. Um ſich ein Bild von der
Aus=
ſer Krawalle im Reich machen zu können, iſt es
ange=
nigſtens die wichtigſten Orte namentlich aufzuführen,
der, n den letzten 24 Stunden alle Bande der Ordnung
ge=
w! und die Polizei teilweiſe von der Schußwaffe, aber
ſra— sgiebig vom Gummiknüppel Gebrauch machen mußte.
. Bu nenſtöße gab es in Hamburg — hier ſind 2
Schutz=
ſpo—en ums Leben gekommen —, in Eſſen, Duisburg,
ſBe Herne, Wattenſcheid, Ludwigshafen, Krai,
Birkes=
denien
f bei Düren, Leipzig, Kottbus und Remſcheid.
Fdem Ort mußten mehr oder minder Schwerverletzte in
enhäuſer gebracht oder in ärztliche Pflege gegeben wer=
Art aber, wie die Kommuniſten ihre Ueberfälle
durch=
ſhm iben, läßt erkennen, daß es ſich um ein planmäßiges
m einer Zentralſtelle aus geleitetes Vorgehen handelt.
ſerZ nicht überſehen werden, daß die in ihrer
Uni=
ſr uftretenden Nationalſozialiſten ſehr
Zal Mni
ſchat erkennen ſind. Das Auftreten der Kommuniſten
M1, ihr geordnetes Vorgehen bei den Angriffen und ihre
bauig gibt aber doch zu denken. Man darf wohl
anneh=
die Reſte des Roten Frontkämpferbundes in jedem
Leitung der Ueberfälle in die Hand genommen haben.
ſwo jehauptek, daß am 1. Juni in Berlin eine
Bä rtagung des Roken Fronkkämpferbundes
or deu uſast en habe, bei der die Einzelheiten der jetzt zum
Durch=
burg
„ſh mmenen Terrorwelle ausgearbeitet worden ſeien. Ob
ſtaru ich zu einer derartigen Führerbeſprechung gekommen
form einer Zall flää ch ſehr ſchwer feſtſtellen. Die Berliner Polizei glaubt
ſtxn. Aber ihre Fäden zu den Kommuniſten ſind zerriſſen,
wäre es ihr längſt geglückt, die Mörder der
Polizei=
hiesla Berlin zu faſſen. Gerade damals ſtellte ſich heraus,
1dc lommuniſten eine Umgruppierung ihrer Kräfte
vorge=
ut haben hui nd ſich weitgehend gegen Verräter geſchützt haben.
In=
ſedd, dürfte über die Vorgänge hinter den Kuliſſen kaum
ſs— Tageslicht kommen. Man wird nur aus den
Zwiſchen=
ſenI ſt Schlüſſe auf die Einzelheiten der neuen
kommuniſti=
hegierag en on ziehen können. Ihr Ziel beſteht offenbar darin,
M. zu Gegenmaßnahmen zu reizen, um zu erreichen, daß
antiago de Chl
de ruch die ſozialdemokratiſche Arbeiterſchaft den
Rotfront=
der Eeiſe! zuu bpe nſchließt.
nde bereitet.
—er hinaus ſtreben ſie auch die Auslöſung politiſcher
ende Tru
den ChefwVeikkln. Im Ruhrgebiet haben die Kommuniſten auch
anderes Miglic Eit I m Generalſtreik aufgerufen. Sie haben das
getan, ohne damit Erfolg gehabt zu haben. Jetzt ſieht
verhaftel
S ion aber doch etwas anders aus.
A )mmenden Mittwoch wird nun der Reichsinnenminiſter
ſie ſiheg ). Gayl die Länderminiſter bei ſich ſehen. Wir wiſſen,
2 Kabinett v. Papen antibolſchewiſtiſch
ſoIIt iſt, möchten alſo annehmen, daß Herr v. Gayl die
9 9it benutzen wird, um mit den Länderminiſtern auch ein
vel pro gramm gegen die kommuniſtiſche
h4t auszuarbeiten und auf dem ſchnellſten Wege in
Ait ſetzen. Je länger die Regierung zögert, deſto ſtärker
revolutionäre Tätigkeit der Kommuniſten, denen nur
werk gelegt wird, wenn man nicht gegen die verhetzten
endern gegen die Hetzer und Führer vorgeht.
Mumien im Schleichhandel.
er1 Ausfuhrbeſtimmungen in Aegypten. — Die Preisliſte
Ve1 uggelte Mumien. — Das europäiſche Klima verdirbt ſie.
Tauſende von Mumien enthalten, wobei das langſame
den auch von einigen hundert gar nicht auffällt. Die
keßt Mumien gehen dann meiſtens nilaufwärts bis Kar=
Notesl 2, bon dort auf den gewohnten Karawanenwegen dem
„Ser zu, wo ſie den Händlern ausgefolgt werden. Im
andel ſtellen ſich natürlich dieſe Mumien viel billiger.
Von Berihold Kipping.
2den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts beſteht
el en eine ſehr ſtrenge Geſetzgebung für die Ausfuhr von
rn aller Art. Speziell für die Mumienausfuhr
exiſtie=
e Vorſchriften, die ziemlich umſtändlich und haarklein
ſind. Für jede einzelne Mumie, ja ſogar für
Mumien=
e muß eine ſpezielle Genehmigung der ägyptiſchen
ehörden eingeholt werden. In jedem Falle werden
fuhrgebühren verlangt, die meiſt ſo hoch ſind, wie die
die Mumie ſelbſt. Wie man weiß, hat die ägyptiſche
auch ein Ausgrabungsmonopol geſchaffen, das eine
bigſten Einnahmequellen, des Landes iſt. Wer in
graben will, muß dazu eine Konzeſſionierung beſitzen,
S nur für eine ganz beſtimmte Zeit und für einen genau
yten Ort bewilligtzwird. Wirx bei ſolchen
Ausgrabun=
ein wertvoller Fünd gemachtf dann iſt er deshalb noch
2t Eigentum deß grabenderk Archäologen, ſondern die
Regierung behält ſich in (edem einzelnen Falle vor,
2 für ihre eigchen Muſeenk zu reklamieren.
Under, daß aus dicſen Gränden nicht nur der Antiqui=
19gel, ſondern aach der Aumienſchmuggel aus
Aegyp=
großen Umfang angenommen hat. Weitaus die Mehr=
Mumien, die ſich in europäiſchen und beſonders in
ſchen Muſeen befinden, haben Aegypten auf dem
Twege verlaſſen. Man ſchätzt die jährliche Kontrebande
en auf 2—3000 Stück, vor dem Kriege ſoll es ſogar ein
davon geweſen ſein.
Humienſchmuggel wird in Aegypten hauptſächlich durch
denführer beſorgt. Fremdenführer zu ſein, iſt in
Aegyp=
der erſtrebenswerteſten und einträglichſten Berufe. Die
Fremdenführer kennen Mumiengräber, die abſeits der
L A Route liegen und den ewig grabenden Archäologen
SS9 tgangen ſind. Es gibt außerdem Maſſenmumiengräber,
Hamburg, 18. Juni.
Im Stadtteil St. Georg kam es am Freitag abend zwiſchen
Kommuniſten und der Polizei zu ſchweren Zuſammenſtößen. Zwei
Ordnungspoliziſten wurden durch Schüſſe ſchwer verletzt.
Herbei=
geeilte Polizeiverſtärkungen erwiderten das Feuer, durch das
gleichfalls mehrere Perſonen verletzt wurden. Der
Polizeiwacht=
meiſter Wagt iſt inzwiſchen ſeinen ſchweren Verletzungen bereits
erlegen. Sein Kamerad lag mit einem Schlüſſelbein= und einem
Lendenſchuß im Krankenhaus, denen er ſpäter gleichfalls erlegen iſt.
Einer der Verletzten, der 34jährige Motorradfahrer Cludaß, iſt
gleichfalls in der Nacht geſtorben. In den hieſigen Krankenhäuſern
befinden ſich noch fünf durch Schüſſe ſchwer verletzte Männer. Eine
verletzte Frau konnte noch nicht ermittelt werden. Es iſt
anzu=
nehmen, daß ſie von den Kommuniſten weggebracht worden iſt.
In Stettin kam es am Samstag nachmittag wiederholt zu
Zuſammenſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten
ſowie Angehörigen der Eiſernen Front. Mehrere Perſonen wurden
verletzt.
Große Waffenfunde in Schleswig=Holſtein.
Elmshorn, 18. Juni.
In einem Waſſerloch an der Grenze zwiſchen Haſeldorf und
Heiſt wurden geſtern abend 65 Gewehre Modell 98 und 1600 Schuß
Munition gefunden. Allem Anſchein nach haben dieſe Waffen
be=
reits längere Zeit in dem Waſſerloch gelegen. Nähere
Anhalts=
punkte über die Herkunft konnten noch nicht feſtgeſtellt werden.
Das unruhige Ruhrgebief.
Bochum, 18. Juni.
In Wanne kam es am Freitag abend zwiſchen Angehörigen
der NSDAP. und der KPD. zu wiederholten Zuſammenſtößen.
Ein Nationalſozialiſt wurde durch einen Meſſerſtich erheblich
ver=
letzt. Zwölf Perſonen wurden vorläufig feſtgenommen.
In Bochum gab es eine Schlägerei zwiſchen Kommuniſten
und Nationalſozialiſten.
In Wattenſcheid wurde ein Polizeibeamter von
Kommu=
niſten durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt.
In Herne wurde bei einem blutigen Zuſammenſtoß
zwi=
ſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten ein kommuniſtiſcher
Stadtverordneter ſchwer verletzt.
In Birkesdorf bei Düren wurden bei einem
Zuſammen=
ſtoß zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten vier Perſonen
erheblich verletzt.
In Remſcheid verſuchten 70 Kommuniſten zwei
Polizei=
beamte zu entwaffnen. Bei Zuſammenſtößen zwiſchen
Kommu=
niſten und Nationalſozialiſten in Remſcheid wurde eine Perſon
ſchwer verletzt, mehrere Perſonen wurden feſtgenommen.
In Düſſeldorf kam es vergangene Nacht zwiſchen
Natio=
nalſozialiſten und Kommuniſten zu einer größeren Schlägerei, bei
der einige Schüſſe gewechſelt wurden. Soweit feſtgeſtellt wurde,
ſind mehrere Perſonen leicht verletzt worden.
In Ludwigshafen, kam es wiederholt zu Tumulten
zwiſchen politiſchen Gegnern. Die allgemeine Ruhe konnte erſt
nach Mitternacht wieder hergeſtellt werden. Die Polizei mußte
fortgeſetzt tätig ſein, um die Anſammlungen zu zerſtreuen und
entſtehende Schlägereien zu ſchlichten, wobei des öfteren auch vom
Gummiknüppel Gebrauch gemacht werden mußte. Im nördlichen
Stadtteil wurde die Polizei von der erregten Menge mit
Pfui=
rufen und Beleidigungen wie „Bluthunde” uſw. empfangen. Aus
einzelnen Fenſtern wurden die Beamten mit Blumentöpfen und
Flaſchen beworfen, wobei drei Beamte verletzt wurden.
Insge=
ſamt wurden 25 Perſonen feſtgenommen.
ſtändlich ſteigen die Preiſe bei beſonders ſchönen und
bemer=
kenswerten Exemplaren. Aber meiſtens handelt es ſich für die
Zwiſchenhändler hier um Maſſengeſchäfte. Man kauft ein paar
hundert Mumien auf einmal. Die eigentlichen Käufer ſind
Muſeen, Univerſitäten, aber auch ſehr viel Privatſammler. In
Amerika hat faſt jeder reputationsbefliſſene Millionär ein paar
Mumien zu Hauſe.
Im allgemeinen herrſcht heute bei den wiſſenſchaftlichen
Inſtituten eine gewiſſe „Mumienüberſättigung‟. Der fortlaufende
Bedarf erklärt ſich dadurch, daß die Mumien in unſerem Klima
oft ſehr raſch verfallen. Ihre wunderbare Erhaltung in
Aegyp=
ten verdanken ſie neben den Präparationskünſten vor dreitauſend
Jahren ebenſoſehr dem wunderbar trockenen und heißen Klima
Aegyptens. So müſſen zum Beiſpiel aus dem Britiſchen Muſeum
in London jährlich viele Dutzend Mumien auf den Müll
gewor=
fen werden, weil das feuchte engliſche Nebelklima für Mumien
beſonders ungeeignet iſt.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Von der Univerſität Gießen. Der Privatdozent Dr.
Böt=
ticher iſt auf den von ihm ſeit längerer Zeit vertretenen
Lehr=
ſtuhl für Bürgerliches=, Zivilprozeß= und Arbeitsrecht an der
Landesuniverſität Gießen berufen und mit Wirkung vom 1. April
d. J. zum etatsmäßigen außerordentlichen Profeſſor ernannt
wor=
den — Zum Rektor der Univerſität Gießen für die Zeit vom
1. September 1932 bis 31. Auguſt 1933 wurde der ordentliche
Profeſſor für Augenheilkunde Dr. Adolf Jeß gewählt.
leder Mumien ſind? Eine einfache, anonyme Mumie
3 — der meiſt erſt nachher paſſend angefertigt wird—
„Dert bis hundertfünfzig Mark. Schlecht erhaltene oder
unbo
Toige oft nur die Hälfte und noch weniger. Selbſtver=
„Deutſche Kunſt und Dekoration” (Verlagsanſtalt Alexander
Koch G.m.b.H., Darmſtadt=Stuttgart.)
Das Juniheft bringt einleitend eine Veröffentlichung zum 60.
Geburtstag Bernhard Pankoks, des Leiters der
Kunſtgewerbe=
ſchule Stuttgart. Unter Vorführung einer Auswahl ſeiner
kerni=
gen Werke iſt der Künſtler als Maler, als Graphiker, Architekt
und Kunſtgewerbler gewertet. Von Elie Lascaux iſt eine Reihe
Gemälde von anſprechender Sonderart gezeigt. Es folgen
Ge=
mälde von Annot=Berlin, ſowie plaſtiſche Arbeiten von Ruth
Schaumann. Beſondere Beachtung findet eine Goethe=Büſte des
jugoſlawiſchen Bildhauers Ivan Meſtrovic, eine Huldigung an
einen Dichter, die ſelbſt zur Dichtung geworden iſt. — Reizvolle
Wiedergaben einfachſter Kleinhäuſer ſind angeſchloſſen. Es handelt
ſich um Kleinbauten, die unter dem Begriff „Das wachſende Haus”,
von Prof. Joſef Hoffmann und Prof. Oswald Haerdtl=Wien ſowie
von Architekt Erich Boltenſtern=Wien erbaut und eingerichtet
worden ſind. Zum Schluß ſind noch reizvolle ſchlichte Gläſer= und
Silberarbeiten nach Entwürfen von Prof. O. Haerdtl gezeigt. Die
Textbeiträge dieſes Heftes ſind wie immer anregend und
ziel=
weiſend.
Nachklänge
zumd füddeukſchen Aniformverbok.
Zurückhalkung des Reichsinnenminiſters
gegenüber den Ländern.
* Berlin, 18. Juni. (Priv.=Tel.)
Wie wir hören, befindet ſich jetzt das Reichsinnenminiſterium
im Beſitz der Unterlagen, die die Baſis für die neuen
Polizeimaß=
nahmen in Bayern und Baden abgegeben haben. Im
Innenmini=
ſterium wird uns verſichert, daß das Verhalten der ſüddeutſchen
Länder nicht im Widerſpruch mit der letzten Reichsnotverordnung
ſteht und daß das Reichsinnenminiſterium die ganze
Angelegen=
heit nicht weiter verfolgen wird. Es wird auch noch beſonders auf
die Rundfunkrede des Innenminiſters v. Gayl aufmerkſam
ge=
macht, der u. a. erklärte, in die Pflichten und Rechte der Länder,
durch Polizeimaßnahmen Störungen der Ruhe und Ordnung
vor=
zubeugen, wolle und dürfe die Verordnung nicht eingreifen.
Da=
mit hat der Reichsinnenminiſter von ſich aus einen Strich unter
das Kapitel Uniformverbot in den Ländern gezogen. Die
politi=
ſchen Parteien werden ſich natürlich damit nicht zufrieden geben.
Das Reichsinnenminiſterium will aber zunächſt abwarten, wie die
Klagen vor dem Staatsgerichtshof auslaufen, die namentlich die
Nationalſozialiſten einreichen wonen.
Länderkonferenz in Berlin am 22. Juni.
Trotzdem hat es der Innenminiſter für zweckmäßig gehalten,
die Innenminiſter der Länder für den 22. Juni nach Berlin
ein=
zuladen. Er will ſich mit ihnen auch über die durch die
Notverord=
nung aufgerollten Fragen unterhalten, will gleichzeitig die
Durch=
führung der Notverordnung mit ihnen beſprechen und ihnen auch
die Liſten der Verbände vorlegen, auf die die Verordnung im
weſentlichen zugeſchnitten iſt.
Skahlhelm gegen das Uniformverbot
der ſüddeutſchen Regierungen.
Berlin, 18. Juni.
Die Bundespreſſeſtelle des Stahlhelms teilt mit: Der
Landes=
verband Baden=Württemberg des Stahlhelms hat gegen das von
der badiſchen Regierung erlaſſene Uniformverbot ſchärfften
Pro=
teſt eingelegt. Er wird mit allen ihm zur Verfügung ſtehenden
Mitteln gegen das Verbot vorgehen. Weiter hat der
Landesver=
band Bayern des Stahlhelms wegen des neuen bayeriſchen
Uniformverbotes ein Telegramm an den Herrn Reichspräſidenten
und an den Reichsinnenminiſter gerichtet, in dem er ein
Vor=
gehen gegen die Maßnahmen der bayeriſchen Staatsregierung
erbittet.
Reichsbannerführer beim Reichsinnenminiſter.
Berlin, 18 Juni.
Die Bundesführer des Reichsbanners, Höltermann, Lemmer
und Ferl, haben in einer Unterredung mit dem Reichsminiſter
des Innern, Frhr. v. Gayl, die Fragen erörtert, die ſich aus
der Aufhebung des Uniformverbotes ergeben. Von der Leitung
des Reichsbanners wurde vorgeſchlagen, die Notverordnung,
ſo=
weit ſie das Uniformverbot aufhebt, bis zum 31. Juli, dem
Wahltage, wenigſtens zu ſuspendieren. Dieſer Vorſchlag wurde,
wie die Voſſ. Ztg. ſchreibt, gemacht, weil dadurch alle Verbände
gleichmäßig betroffen werden und das Uniformverbot
keines=
wegs als eine Ausnahme gegen die SA.=Verbände angeſehen
werden kann.
Die Berkreter des Reichslandbundes
beim Reichspräſidenken.
Berlin, 18. Juni.
Der Reichspräſident empfing heute die Präſidenten des
Reichslandbundes Graf von Kalckreuth, Bethge, Lind und
Willikens und die Direktoren Kriegsheim und Dr. Siburg. Dem
Herrn Reichspräſidenten wurde die Auffaſſung des
Reichsland=
bundes über die allgemein=politiſche Lage und über notwendige
wirtſchafts= und agrarpolitiſche Maßnahmen vorgetragen.
Der Papft als Bergſteiger.
(s) Rom. Pius XI. bekundet ſeine Anhänglichkeit an die
Berge immer wieder, wenn er mit Bergleuten in Berührung
kommt. Dann erinnert er ſich ſeiner zahlreichen Bergbeſteigungen
und ſpicht gern von ſeinen Eindrücken aus der Alpenwelt, die er
als Achille Ratti häufig beſucht hat.
Dieſer Tage empfing er im Vatikan einen katholiſchen
Alpen=
verein aus Turin, der den poetiſchen Namen „Der junge Berg”,
trägt. In ſeiner Anſprache erzählt das Oberhaupt der katholiſchen
Kirche von einem erhebenden Erlebnis in den Bergen. Während
der vielen Bergbeſteigungen, ſagte der Papſt, habe er feſtgeſtellt,
daß viele nur ihre phyſiſchen Kräfte und ihre körperliche
Dyna=
mil hinauftrügen. Das wäre ſchon etwas, aber eigentlich recht
wenig. Man brauche in den Bergen Körper und Geiſt. Als der
Papſt zum erſten Male einen der höchſten Gipfel der Alpen
be=
ſtieg, hatte er einen jungen ſchweigſamen Sohn der Berge zum
Führer. Während des Aufſtiegs blieb er wortkarg, aber als der
Gipfel erſtiegen war, wo die wundervollen Eindrücke ſich mit jedem
Augenblick, mit jedem Luftzug, mit jedem neuen Lichtſpiel
ſteiger=
ten, da fiel der Führer zum Erſtaunen ſeines Weggefährten auf
dem Gletſcher plötzlich auf die Knie und ſagte: hier muß man
beten. Der äußere Anblick dieſer Handlung ſei phyſiſch ſchön und
natürlich geweſen, aber noch viel eindrucksvoller die Glaubenstat
und die aus dieſem Glauben fließenden Gefühle.
Solche Eindrücke habe der Papſt dann ſpäter immer wieder
ſelbſt empfunden, wenn er die majeſtätiſchen Berge beſtiegen habe.
Dann habe er der Heiligen Schrift gedacht, deren Lektüre den
Geiſt in die beſte Vorbedingung für einen guten chriſtlichen
Alpi=
niſten verſetze. Durch den Glauben geſehen ſtelle der Berg den
Geiſt vor den Schöpfer. In ſolchen Augenblicken empfinde man
beſonders die Schönheit und Größe des Satzes aus der Heiligen
Schrift: „Gui sedes super Cherubim et intueris abyssos‟ Man
denke der kraftvollen Schilderung des Propheten Habakuk, der die
Berge mit Rieſen vergleicht, die ihre Arme emporheben und
bange dem unerhörten Donner aller von den Gletſchern in die
Tiefe ſtürzenden Gebirgsbäche lauſchen, deren Rauſchen Himmel
und Abgrund erfüllt.
Der Papſt erklärte ſich glücklich, daß er einmal ſelbſt dieſes
unbeſchreibliche Schauſpiel geſehen hat, als er eines nachts in
einer Höhe von über 4600 Metern, umgeben von zehn anderen
Gipfeln zu ungefähr 4000 Meter, dieſem mächtigen Naturkonzert
beiwohnen und ſagen konnte: „Dedit abgssus vocem suam” Und
das ſei ein Ausdruck der wahren und höchſten Verehrung geweſen.
Fräulein Reichspoſtminiſter.
(ht) Bukareſt. Als die Regierung von Papen gebildet
war, brachten auch die umäniſchen Zeitungen eine vollſtändige
Liſte der Miniſter. Als Reichspoſtminiſter erſchien auf dieſer
Liſte in einigen Zeitungen „Fräulein Elſe Rubenbach”, So grauſig
hatte der Draht den Freiherrn Eltz v. Rübenach verſtümmelt. —
Es ſoll einige Leute gegeben haben, die Fräulein Rubenbach als
offenſichtliche Konzeſſions=Schulzin ſehr lebhaft begrüßten.
Seite 4 — Nr. 169
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 19. Jun
Rentegelang der Keiſenfärforge.
Kriſenfürſorge in Zukunfk nur für hilfsbedürftige
Arbeitsloſe.
Berlin, 18. Juni.
Durch Verordnung vom 17. Juni 1932 hat der
Reichsarbeits=
miniſter die Verordnung über die Kriſenfürſorge für Arbeits=
loſe vom 23. Oktober 1931 (RGBl. I, S. 659) mit dem 26. Juni
1932 außer Kraft geſetzt.
Ebenfalls unter dem 17. Juni 1932 wird ein Erlaß des
Reichsarbeitsminiſters über die Kriſenfürſorge für Arbeitsloſe
veröffentlicht. Hiernach bleibt es für die Abgrenzung des
Per=
ſonenkreiſes, der zur Kriſenfürſorge zugelaſſen iſt, bei den
bis=
herigen Beſtimmungen. Kriſenfürſorge erhalten in
Zukunft nur Arbeitsloſe, die hilfsbedürftig
ſind. Ob Hilfsbedürftigkeit vorliegt, entſcheidet ſich
nach den Vorſchriften für die allgemeine Fürſorge in den
Reichs=
grundſätzen über Vorausſetzung, Art und Maß der öffentlichen
Fürſorge in der Faſſung vom 1. Auguſt 1931 in Verbindung
mit § 15 der Reichsgrundſätze. Die Unterſtützungsſätze
der Arbeitsloſenverſicherung gelten auch für
die Kriſenfürſorge; ſie ſind Höchſtſätze. Im
Rah=
men dieſer Sätze richtet ſich das Maß der Kriſenunterſtützung
nach dem Grade der Hilfsbedürftigkeit. Die Unterſtützung
darf nicht höher ſein als der Betrag, den der
Arbeitsloſe in der öffentlichen Fürſorge
erhal=
ten hätte. Der Arbeitsloſe iſt an ſich verpflichtet,
jede Aenderung ſeiner wirtſchaftlichen
Ver=
hältniſſe ohne Aufforderung dem Amt
anzu=
zeigen. Unterläßt er dies, ſo hat er zuviel
ge=
zahlte Unterſtützungsbeträge zurückzuerſtatten.
Die Geſamthöchſtdauer der verſicherungsmäßigen
Arbeitsloſenunkerſtükung und der Kriſenunkerſtühung
beträgt nach wie vor zuſammen 58 Wochen. Für
Arbeitsloſe, die das 40. Lebensjahr vollendet haben, kann der
Vorſitzende des Arbeitsamtes die Kriſenunterſtützung für
wei=
tere 13 Wochen gewähren, wenn die Lage des Arbeitsmarktes
dies erfordert. Der Vorſitzende des Arbeitsmarktes kann die
Unterſtützungshöchſtdauer beſchränken, wenn die Lage des
Ar=
beitsmarktes oder die örtlichen Verhältniſſe dies angezeigt
er=
ſcheinen laſſen. Was die Durchführung der Kriſenfürſorge
an=
langt, ſo wird die Hilfsbedürftigkeit in allen
Fäl=
len von der Gemeinde oder dem
Gemeindever=
band geprüft. Die Entſcheidung über die
Ge=
währung der Unterſtützung liegt nach wie vor
bei dem Vorſitzenden des Arbeitsamtes. Soweit
fedoch die Gemeinde oder der Gemeindeverband die
Bedürftig=
keit verneint, iſt der Vorſitzende des Arbeitsamtes an dieſe
Be=
urteilung gebunden. Ueber das Zuſammenwirken der
Arbeits=
ämter mit den Gemeinden oder den Gemeindeverbänden ergeht
nsch eine beſondere Anordnung.
Der Erlaß tritt am 27. Juni 1932 in Kraft. Er ergreift auch
die laufenden Unterſtützungsfälle. Ergeben ſich hiernach andere
Unterſtützungsſätze wie bisher, ſo dürfen die bisherigen Unter
ſtützungen noch bis zum 23. Juni 1932 weiter gezahlt werden.
Die Durchführungsverordnungen für die Abgabe
zur Arbeitsloſenhilfe.
Unter dem 18. Juni 1932 ſind die
Durchführungsverordnun=
gen für die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe erlaſſen worden. Es ſind
zwei Verordnungen erſchienen, einmal für die Abgabe von den=
jenigen Steuerpflichtigen, die die Abgabe an die Finanze
entrichten haben, und eine entſprechende Verordnung u
Einzug durch die Krankenkaſſen. Das Einzugsverfahren
Krankenkaſſen ſchließt ſich eng an die Erhebung der Beit
Kranken= und Arbeitsloſenverſicherung an. Die Rege
den Krankenkaſſen für ihre Tätigkeit zu zahlenden Vergi
folgt beſonders.
Die preußiſche Spar=
Rolveroron=
vor dem Staatsgerichtshof.
Leipzig, 18.
In der Verfaſſungsſtreitſache wegen der preußiſche
notverordnung vom 12. September 1931 vor dem Staat:
hof für das Deutſche Reich formulierten die Vertr
deutſchnationalen Fraktion des preußiſchen Landtge
Hauptantrag dahin, die ganze Verordnung für ver
widrig zu erklären. Im Falle der Ablehnung dieſes
wird hilfsweiſe beantragt, fünf verſchiedene Teile der
erdnung, darunter namentlich die Beſtimmungen über
ritierung der Hochſchullehrer und die Gleichſtellung der Ko
beamten mit den Staatsbeamten, aufzuheben. Der
Ver=
preußiſchen Regierung beantragte Zurückweiſung ſämtl
träge. Auf Befragen des Vorſitzenden, wurde mitgeteilt
Gehaltskürzungen bei den Kommunalbeamten durch d
verordnung den Gemeinden eine Jahreserſparnis von
Reichsmark gebracht habe, während aus der Abſtufungs
von der etwa 250 Gemeinden betroffen werden, für
Erſparniſſe auf etwa 30 Mill. RM. zu beziffern
Verkündung der Entſcheidung des Staatsgerichtshof
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intag, 19. Juni 1932
Nr. 169 — Seite 5
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 19. Juni 1932.
„Graf Zeppelin” über Darmſtadt.
eſtern abend um 10 Uhr löſte das, lange nicht gehörte
Brum=
er Propeller des „Graf Zeppelin” helle Begeiſterung in den
—m aus. Das Luftſchiff überflog in flotter Fahrt Darmſtadt
gru ner Rückfahrt nach Friedrichshafen in Richtung Heidelberg.
r5 em nach unten gerichteten Scheinwerfer, den erleuchteten
goen bot es wie immer einen herrlichen Anblick.
Auszeichnung. Wie wir erfahren, hat Herr Lüdemann
ßerſt ſchwierige ſtaatl. Reitlehrerprüfung beſtanden und iſt
iplom und ſilbernem Reitlehrerabzeichen ausgezeichnet, aus
zurückgekehrt.
Hiſtoriſcher Verein. Wie alljährlich wird der Hiſtoriſche
auch diesmal an der Tagung des Verbandes der heſſiſchen
5—yts= und Altertumsvereine teilnehmen. Dieſe findet am
„d 26. Juni in Bingen ſtatt. Die Darmſtädter Mitglieder
we aus der Umgegend fahren am Sonntag, den 26. 6., vorm.
mit Kraftwagen vom Landesmuſeum ab. In Bingen
Füh=
wurch die Stadt und das Heimatmuſeum 12 Uhr Vortrag
rof. Dr. Bach (Bonn): „Goethes Leben und Werk als Spie=
Huffien
Bosch
einbehnhandt
R
nu affeiln
Koten de Mlm4
moch melnen ſincht
ateleg 382gnt4
u iniſchen Lebens”. Anmeldung im Staatsarchiv bis Freitag,
. Juni, 12 Uhr, unbedingt erforderlich.
„Alt=Darmſtadt”. Verein für Ortsgeſchichte und Heimat=
Nächſte Veranſtaltung Donnerstag abend 8.30 Uhr im
nſaal, Grafenſtraße, Vortrag: „Der Eberſtädter
Na=
fad als Förderer der Heimatidee und des
rſchutzes”, mit eigenen Lichtbildern, von F.
Kallen=
b— Direktor der Heſſiſchen Landesſtelle für Pilzkunde und
Hohwamm=Beratung. — An den Vortrag ſchließt ſich eine
derung über den Naturpfad am Sonntag, den
wozu noch beſondere Einladungen ergehen. Zu dieſer
ſtaltung ſind eingeladen die Mitglieder des Lehrervereins
iturkunde und der heimatlichen Arbeitsgemeinſchaft.
Son=
ſtS jäſte müſſen durch Mitglieder eingeführt werden.
Jungenſchaft der Johannesgemeinde ſchreibt uns: Wir
er=
nochmals an den heute abend um 8 Uhr im Gemeindehaus
ſehhannesgemeinde ſtattfindenden Lichtbilderabend an dem
ſi= ngenſchaft unſerer Gemeinde über das B.D.J.=Pfingſtzelt=
—m Odenwald erzählen will. Hierzu ſind alle
Gemeindeglie=
d andere Freunde der Jungenſchaftsarbeit freundlichſt
ein=
i. Zur Deckung der entſtehenden Unkoſten wird am Eingang
Venangen Geiich üir ntrittsgeld von 20 Rpf. für Erwachſene und 10 Rpf. für
erhoben.
Gas=Vortrag. Am Donnerstag, den 23. Juni, abends 8 Uhr,
ſve altet das ſtädt. Gaswerk in der Ausſtellung. Eliſabethen=
Mſtw 25½4, einen Sondervortrag, in dem das Einkochen im
Gas=
han beſprochen und vorgeführt wird. Nachdem das Einkochen
sbackofen den Beifall vieler Hausfrauen gefunden hat, iſt es
beu igt zu behaupten, daß dieſe neue Einkochmethode bedeutende
-ie bietet gegenüber den früheren Verfahren. Die Gläſer
. den Gasbackofen zu ſtellen und dem Einkochvorgang zu
Lrau
ſſen, ohne auf die Temperatur achten zu müſſen, iſt für jede
Go au eine in der heißen Jahreszeit beſonders willkommene
rung, da Waſſerbad und Einkochapparat überflüſſig ſind.
N3em Vortrag bietet ſich Gelegenheit, Wünſche und
Anregun=
ſges rzubringen. Um einer Ueberfüllung vorzugreifen, werden
ſin isſtellungsraum, Eliſabethenſtr. 25½, koſtenlos
Eintritts=
ſta u abgegeben. (Siehe Anzeige.)
Billige Ausflugsfahrten unternimmt die Heſſiſche Autobus=
UrAuug Magge rs=Geſellſchaft mit ihrem bequemen Allwetter=Reiſe=
Omni=
ſu eimal wöchentlich in die nähere Umgebung. Wir verweiſen
hur)s heutige veröffentlichte Programm.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
huu rztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
chuu n. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
A94 ni, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med..
5d e, Hoffmannſtr. 7, Tel. Nr. 1419; Frau Dr. Doerr=Aſal,
dr8hſtr. 62 Tel. Nr. 3448; Dr. med. Otto Gros.
Heinrich=
ſtrl 49, Tel. Nr. 201.
verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
c enden Woche den Nachtdienſt vom 19. bis 26. Juni: die
2r2 apotheke, Ballonplatz 11, und die Adlerapotheke,
Wilhel=
m 1 olatz 17.
Zigeunerinnen konzertieren im Saalbau=Garten! Ein
ſen=
lles Gaſtſpiel ſteht Darmſtadt für Samstag und Sonntag,
V5d und 27. Juni bevor. — Das einzig exiſtierende,
dri nal=ungariſche Zigeunerinnen=Orcheſter
Leitung der bildhübſchen blonden Zigeunerin Lilly
ky gibt an obengenannten Tagen im Saalbaugarten Gaſt=
Yrte, die beim Darmſtädter muſikliebenden Publikum ſtarkes
Iſſe finden dürften. — In Wien, Hamburg, Berlin und
Wöl en fanden die Darbietungen der feurigen Ungarmädels
Ven” aſtiſchen Beifall. Nach dem Konzert ſpielen ſie zum Tanz!
Uhre Mitteilungen folgen.
Promenaden=Konzert. Sonntag den 19 Juni ſpielt das
SSircheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp
G —12 Uhr im Herrngarten (Pergola) nach folgendem Pro=
2xr: 1. Torero=Marſch (Friedemann). 2. Ouvertüre zur Oper
— Heimkehr aus der Fremde” (Mendelsſohn). 3. Die Hydro=
Walzer (Gungl). 4. Solveigs Lied (Grieg), 5. Fantaſie
—ir Oper „Carmen” (Bizet), 6. Klar zum Gefecht, Marſch
kenburg).
Heſſiſches Landestheater.
Mritse Hauc ag, 19 Juni19—221 Uhr B 35. Aida.
Preiſe 0.70—5.60 Mk. g. 20. Juni 20—22½ Uhr. Darmſt. Volksb. W ſ2. Vorſt
Gruppe I—TV. Werbevorſtellung der Darmſt.
Volksb. Die endloſe Straße. Kein Kartenverk ag, 21. Juni 19½. Ende gegen 2230 Uhr. Außer Miete. Im
weißen Rößl. Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk.
Heſſiſches Landestheater Heute, Sonntag, 19 Uhr, ſingt in
orſtellung „Aida” von Verdi die Titelrolle Fanny Cleve
aſt vom Opernhaus Leipzig. — Die nächſten „Rößl”=
Vor=
gen finden ſtatt: Dienstag, den 21., und Sonntag, den 26.
Herabgeſetzte Preiſe. — Mittwoch, den 22. Juni, einmalige
rholung des Berliner Künſtlerkabaretts „Die
Kata=
e Anſage und Leitung: Werner Fink.
Lokale Beranſtallungen.
ImHerrngarten=Café heute, Sonntag,
Frühkon=
wie nachmittags und abends Konzert. Bekanntgabe der
eſultate.
Orangeriehaus (Beſſunger Herrngarten). Heute,
49g. abends 8 Uhr, Konzert mit Tanz. (Jazz=Orcheſter.) Siehe
Anzeige.
Tageskalender für Sonntag, den 19. Juni 1932.
Theater: Ronny”; Helia=Lichtſpiele: „Die Gräfin von
Inte Chriſto”; Palaſt=Lichtſpiele: „Der Greifer” und „Hai
ng‟. — Reſi=Theater: „Die ſingende Stadt”, — Konzerte:
Engarten=Café, Café Oper, Rummelbräu. Café Ernſt=Lud=
T. Schuls Felſenkeller, Hotel Schmitz, Zum Roſengarten. Gaſt=
S Knauf, Rippers Platanengarten, Reſt. Rehberger, Wiener
Inenbräukeller. — Ludwigshöhe, 16 Uhr: Konzert. — Hotel
Poſt: Geſellſchaftsabend mit Tanz. — Orangeriehaus:
Kon=
t und Tanz.
Gr
Die Muniberfamiang
des Ortsverbandes der ebang. Männer=Pereinigungen.
Die evangeliſchen Männervereinigungen Darmſtadi-Befſungen.
ihre „Diagkonenſtakion” der Krankenbrüder und ihr „Männerheim” Heidelberger Skraße 21.
Eine ſegensreiche Arbeit.
Auch in einer Zeit der Not wie der Gegenwart vermögen
rechte Wohltätigkeit, Opferſinn und Hilfsbereitſchaft das Feld zu
behaupten. Ein rühmliches Zeugnis hierfür bot am Donnerstag
die ſchlichte Hauptverſammlung des Ortsverbandes der
evange=
liſchen Männervereinigungen, die ſich bei der evangeliſchen Kirche
als ſelbſtändige Organiſation ſeit einem Jahrzehnt
zuſammenge=
ſchloſſen haben. Der Erinnerung an dieſes nunmehr zehnjährige
gemeinſame Wirken galt zunächſt der Jahresbereicht des
Vorſitzen=
den, Herrn Stadtpfarrer Kleberger, der mit dem Dank
an die evangeliſchen Männervereinigungen von Darmſtadt einen
kurzen Rückblick auf die urſprünglich kleinen Anfänge des jetzt
durch die Mithilfe treugeſinnter Mitbürger herangewachſenen
Unternehmens verband.
Der für männliche Bruder=Krankenhilfe zuerſt vom
Evange=
liſchen Bund aus dem Brüderhaus „Hephata‟ (Direktor Pfarrer
Happich) in Traiſa bei Kaſſel nach Darmſtadt berufene Bruder
Henzler hatte das ganze Anfangsſtadium eines neuen,
unge=
kannten und noch vielfach verkannten Unternehmens
durchzu=
kämpfen, bis den Männervereinigungen deſſen Not zu Ohren kam
und ſie ihre Bemühungen dafür, im jetzigen Verbande geeint
ein=
ſetzten. Seitdem iſt das Leitwort, Männerarbeit an
Män=
nern durch Männer” auch in Darmſtadt mit hilfreicher Tat
zu hohen Ehren gekommen. Von dem urſprünglichen kleinen Heim
in der Alten Forſtmeiſterei zu Beſſungen an lag ſichtbar Gottes
Segen auf dem Werke, das heute auf die ſtattliche Unterkunft
ſeines Eigenheims in der Heidelbergerſtraße 21 mit vermehrten
Hilfskräften zur Kranken= und Alterspflege blicken kann. Die
Aufklärung und Orientierung, die der Herr Vorſitzende über
Auf=
bau und Struktur des Diakonenweſens, auch insbeſondere der
Ge=
meinde=Diakonen, gab, war höchſt dankenswert; arbeiten doch
neben dem Bruder Henzler, dem jetzigen Hausleiter des
evan=
geliſchen Männer=Altersheims, noch fünf Kranken=Hilfsbrüder,
die ſich in ihrem Krankendienſt an Männern durch das ganze
Stadtgebiet zugleich zu ihrer ſtaatlichen Schlußprüfung als
voll=
gültiger „Bruder” des Bruderhauſes „Hephata” vorbereiten: zu
ihrer Vergütung eines beſcheidenen baren Handgeldes haben ſich
bisher mit den Männervereinigungen ſowohl die Geſamt=
Kirchen=
gemeinde wie auch die Paulus= und die Petrusgemeinde einmütig
zuſammengetan. Ein ſechſter Hilfsbruder betreut als
vorüber=
gehende Aushilfe einen Familien=Krankendienſt. Folgende wenige
Zahlen der letzten Jahresleiſtung mögen beſſer als viele Worte
für die ſtille, unentwegte Hilfsbereitſchaft unſerer Diakonenſtation
ſprechen: Im Berichtsjahre 1931/32 fanden ſtatt 477 Tagespflegen,
1189 Nachtwachen bei kranken Männern, außerdem bei ſolchen
12808 Einzelkrankenbeſuche und 109 Intereſſenbeſuche. Das
Hilfs=
werk unſerer Diakonen iſt damit aufs beſte umſchrieben, es kommt
nur hinzu, daß dem Bruder Henzler neben eigenem Schaffen die
Organiſation der Diakonenſtation, die mitunter nicht einfache
pflegliche Betreuung der Inſaſſen des Männerheims und die
freundliche und behagliche Heimgeſtaltung obliegt. Deshalb war
es wohl verſtändlich, daß die Männervereinigungen durch ihre
Vorſitzenden, an ihrer Spitze Pfarrer Kleberger, dem in
zehn=
jährigen, opferwilligen Dienſte bewährten Hausleiter Bruder
Henzler mit einer ehrenvollen Anerkennungsurkunde Dank
ab=
ſtatteten.
Ein ſolches Wohlfahrtsunternehmen, das neben den
Pflege=
geldern der Heim=Inſaſſen durchaus auf die Opferwilligkeit der
Mitbürger, auf das Ergebnis von Hausſammlungen eingeſtellt iſt,
erfordert naturgemäß große Sorgfalt in Geſchäfts= und
Kaſſen=
führung, um ſich das Wohlwollen aller Bevölkerungskreiſe dauernd
zu ſichern: die erfolgreichen Bemühungen nach dieſer Richtung
er=
wies der Kaſſen= und Geſchäftsbericht des erſten Schriftführers,
Herrn A. Dillmann, und der auf das ſorgfältigſte bearbeitete,
vor=
ſichtige Voranſchlag für den Verband und das Männerheim, den
Herr Direktor Langsdorf überſichtlich vortrug. Das Männerheim
ſchloß letztjährig in Einnahme mit 39 299 RM., in Ausgabe mit
37 511 RM., ſo daß 1788 RM. auf neues Konto vorgetragen
wer=
den konnten. Die Ausgaben ergaben ſich neben der umfangreichen
Haushaltung und dem Lebensmittelbedarf aus den
Inſtand=
haltungskoſten durch Handwerker, für Licht, Gas, Waſſer und für
Schuldentilgung, Zinſen und Steuern. Herr Rechnungsrat
Rü=
diger hatte die Rechnungsprüfung bis in Einzelheiten genau
durchgeführt.
Die vereinnahmten Pflegeſätze bleiben bei der
Gemeinnützig=
keit des „Männerheims” weit hinter den Pflegeſätzen
zu=
rück, die von Erwerbsunternehmungen gefordert werden. Die
Vergütung ſeitens der bejahrten Penſionäre bewegt ſich im
all=
gemeinen zwiſchen nur 3 und 5 RM. pro Tag, wofür der Pfleg=
— Evangeliſche Stadtmiſſion. Mühlſtraße 24. Am kommenden
Dienstag, den 21. Juni, nachmittags 4 Uhr, findet eine
Frauen=
bibelſtunde ſtatt, die Frau Miſſionar Hoffmann=Lindenfels halten
wird.
FAHRTEN
nach
NORWEGEN, ISLAND,
SPITZBERGEN
von Hamburg am 2. Juli, 16.Juli,
20. Juli, 7. August, 21. August
mit Dampfer zOceonas und
Dampfer =Resolute=
Auslandreisen auf
deutschen Schiffen
sind Reisen auf
deutschem Boden!
HAMBURG-AMERIKA LNIE
Vertretung in Darmstadt: Hapag-Reisebüro Friedrich Zaun,
Luisenplatz 1.
(T Hbg.8981
— Hausfrauenbund. Unſere Mitglieder werden darauf
auf=
merkſam gemacht, daß in der Zeit vom 20. bis 23. Juni
einſchließ=
lich von 3.30 bis 6 Uhr und von 8 bis 10 Uhr für alle Hausfrauen
in dem Vortragsſaal der Heag, Luiſenſtraße 12, Opekta=Vorträge
ſtattfinden. Praktiſche Vorführungen mit Gratis=Kochproben guter
neuer Rezepte über die Zubereitung von Marmeladen. Gelees,
Süßſpeiſen.
ling Wohnung, volle Verköſtigung, Licht, Heizung, Verpflegung
(auch im Krankheitsfalle, ſoweit ſie durch Diakone geſchehen
kann), Reinigung und Inſtandſetzung der Wäſche und Strümpfe
uſw. erhält.
Das gute Anſehen des Männerheims dürfte daraus zu
ent=
nehmen ſein, daß bei Freiwerden von Räumen die
Wieder=
beſetzung ſeither aus der Zahl der Vormerkungen immer ſofort
erfolgen konnte. Durch Freiwerden einer bisherigen
Mietwoh=
nung im Hauſe Heidelberger Straße 21 können ab 15. Auguſt
wieder drei bis vier Herren als Alterspfleglinge aufgenommen
werden. Allen Inſaſſen wird, auch bei mancherlei Gebrechlichkeit,
ein freundlicher, wohlverſorgter Lebensabend geſchaffen und
zu=
gleich findet die evangeliſche Männerkrankenpflege in der ganzen
Stadt hier einen immer in erſprießlicher Tätigkeit gewahrten
Mittelpunkt.
Den Beſchluß der Tagesordnung der Hauptverſammlung
bil=
deten einige kleinere Satzungsänderungen, die nach eingehender
Ausſprache zur Annahme gelangten. Als meiſt intereſſierend iſt
davon zu erwähnen, daß entgegen der früheren Beſtimmung (
wo=
nach der Vorſitz im Ortsverband und der Vorſtand im
Kura=
torium des Männerheims nur einem Vorſitzenden einer
Männer=
vereinigung übertragen werden konnte) jetzt auch ein
Vorſitzen=
der gewählt bzw. wiedergewählt werden kann, wenn er zur Zeit
ſeiner Wahl auch nicht mehr Vorſitzender einer Darmſtädter
evang Männervereinigung iſt.
Zu der Zahl von jetzt acht evangel. Männervereinigungen
zählt die neue Männervereinigung aus der
Reformations=
gemeinde (Pfarrer Lautenſchläger), deren Beitritt lebhaft und
dankbar begrüßt wurde. Es iſt zu hoffen, daß als neunte auch
eine ſolche aus der Paulusgemeinde in abſehbarer Zeit
hinzu=
kommt.
Zu den Angelegenheiten des Verbandes ſprachen in
angereg=
ter Diskuſſion und mit herzlichem Dank für die langjährige
be=
währte Leitung des Herrn Stadtpfarrer Kleberger noch die
Herren Oberregierungsrat Kadel, Dekan Zimmermann, Pfarrer
Lautenſchläger, Oberfinanzrat Wamſer, Bruder Henzler,
Ober=
reallehrer Franck u. a. — Möchte das gute Werk von
Diakonen=
ſtation und Männerheim, das dem Opferſinn, der verbündeten
evangeliſchen Männervereinigungen und der Darmſtädter
Bevöl=
kerung, die den Sammlungen dafür verſtändnisvoll nachkommt,
gleich große Ehre macht, weiteren beſten Erfolg haben. Dies um
ſo mehr., als es nur möglich iſt durch die freiwilligen
Zuwen=
dungen dem guten und gemeinnützigen Zweck der beiden
Unter=
nehmungen zu entſprechen.
Deukſch=Evang. Frauenbund, Orksgruppe Darmſtadk.
Es wird uns geſchrieben: Die dieſer Tage, nachmittags 4.30
Uhr, in den Heylshof einberufene Mitgliederverſammlung zeugte
ſchon durch den ſtark beſetzten Saal von dem regen Intereſſe, das
unſere Mitglieder der evangeliſchen Sache und den Problemen der
Zeit entgegenbringen. Zur Behandlung ſtand diesmal das Thema:
„Wir und die Zeitenwende”, Frau E. L. Grotefend=Marburg
führte es mit etwa folgenden Gedankengängen durch: „Die Zeit
iſt ernſt, und ernſt iſt, was wir Frauen zu ſagen haben. Es ſcheint
oft, als ob eine tiefe, nicht zu überbrückende Kluft die Menſchen
von heute von denen ſcheide, die vor 50, 40 und 30 Jahren gelebt
haben. Es trennt ſie die Auffaſſung von Staat, von Sitte, von
Familie und Familienleben. Trotz allem, betont die Rednerin,
leben wir in einer großen Zeit, groß durch das Neue, das werden
will und das wühlt und arbeitet, um endgültige Geſtalt zu
ge=
winnen. Es iſt zu hoffen, daß das Neue, das kommen muß, den
Schlamm und den Schmutz der letzten Jahre abzuſtreifen verſteht.
Dieſe Hoffnung gibt uns jener im Wachſen begriffene Teil der
Jugend, der ſich nach Reinheit und Harmonie ſehnt, der mutig
Set. Digfſiſce de elſhe Geuten ue däf ſe ie deſt=
Zeitenwende ihr epangeliſches Chriſtentum ſo leben und betätigen,
daß es zu einer Mauer wird, an der die lebensſchädlichen Kräfte
der Unlauterkeit, der Unſauberkeit, der Gottloſigkeit ſich brechen;
daß ſie mit offnen Frauenaugen den Schäden der Zeit
entgegen=
treten, mit Liebe das Vertrauen der Jugend zu erringen ſuchen, ihr
helfen, als mutige ſtarke, reine fromme deutſche Männer und Frauen
heranzureifen.” Eine lebhafte Ausſprache unterſtrich und
beleuch=
tete die mit tiefem ſittlichen Ernſt, in formſchöner Sprache
vorge=
tragenen Ausführungen der verehrten Rednerin. Umrahmt war
der Vortrag von einigen von Frl. Rückwart mit ſchöner Stimme
geſungenen, von Frl. Baltz fein begleiteten Liedern von Schumann
und Reger.
B.W.
* Aus den Darmſtädler Lichtſpielthegkern.
„Reſi”.
das ſeinen endgültigen Namen noch ſucht, das nette kleine Theater
am Weißen Turm, bringt neben Qualitätsfilmen in
Wieder=
holungsaufführungen, erſtmalig auch eine Neuaufführung, und
zwar einen ausgezeichneten Ufa=Tonfilm „Die ſingende
Stadt‟ Dieſe ſingende Stadt iſt Neapel, in der alles ſingt
und in der ſich das Schickſal eines Gondeliers und einer Dame
von Welt erfüllt, die ſich in dieſen Neapolitaner verliebt, ihn zum
großen Sänger, zum zweiten Caruſo, machen will, die letzten
Endes aber doch nur mit ihm ſpielt, ihrem „Salon” eine
Senſa=
tion bringen will. Die heiße Leidenſchaft des Sohnes der
ſingen=
den Stadt, führt dann die Kataſtrophe herbei. „Er” kehrt zurück
nach Neapel und für „ſie” wird er zur Erinnerung, hin und
wie=
der belebt durch die Wiedergabe ſeines Geſangs auf der
Schall=
platte.
Es ſind eine Anzahl allererſter Künſtler zur lebendigen
Ge=
ſtaltung dieſer hübſchen und originellen Filmhandlung
aufge=
boten. An der Spitze die ſchlanke Schönheit der Brigitte Helm
und der ausgezeichnete Tenor Jean Kiepura Auch Georg
Alexander und eine Reihe weiterer „Größen” der Filmkunſt
wir=
ken mit und geben eine abgerundete Leiſtung von beſtem Niveau.
Die Aufnahmen ſind durchweg in Neapel gemacht, und zwar in
der eigenartig weichen Technik, die den Bildern oft ſo beſonderen
Reiz gibt. Die Tongabe im geſprochenen Wort und im Geſang iſt
ausgezeichnet. — Aus dem ſehr guten Beiprogramm intereſſiert
**5
beſonders ein Film vom Fernlenkſchiff „Zähringen”.
— In den Helia=Lichtſpielen gelangt heute zum letzten Male
der neue große Abenteuer=Tonfilm der Ufa „Die Gräfin von
Monte Chriſto” mit Brigitte Helm und Rudolf Forſter zur
Vor=
führung.
— Das Union=Theater zeigt heute und folgende Tage Käthe
von Nagy und Willy Fritſch in der großen Ausſtattungs=Tonfilm=
Operette „Ronny”.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch heute und morgen
2 Neuaufführungen im Doppelprogramm, und zwar ſieht man
Hans Albers in dem ſenſationellen Kriminal=Tonfilm „Der
Greifer”, und Anna May=Wong in dem deutſchen Tonfilm „Hai
Tang”.
E Fernſprech=Schnellverkehr. Vom Nachmittag des 18. Junk
ab wird der Fernſprechſchnellverkehr auch auf Lampertheim
(Rhein) ausgedehnt. Bei Geſprächsanmeldungen nach L. iſt darum
ſtatt des Fernamts das Schnellamt zu verlangen.
Seite 6 — Nr. 169
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 19. Juni 19
Geſeinſchaftsſahee mi Heig sernſahtt=
Aukobus nach Innsbruck=Venedig.
Eigenbericht des Darmſtädter Tagblatt.
II.
„Ich habe eine Epiſode nachzutragen: Die
Deutſchfreundlich=
keit in Italien und der Italiener iſt bekannt. In Toblach, jetzt
Dobbiaco, war Uebernachtung. Wir benutzen die noch hellen
Abendſtunden zu einem Ausflug „zum See‟. Ein entzückend
ge=
legenes kleines Café bietet dort Erfriſchungsmöglichkeit. Wir
ſind die einzigen Gäſte. Dann betreten zwei italieniſche
Offi=
ziere, Alpini, das Lokal, und als ſie unſere deutſchſprachige
Un=
terhaltung hören, ſtellt der jüngere ſich vor, fragt in leidlichem
Deutſch, ob wir zu dem großen Darmſtädter Aufo gehören, und
erzählt dann, daß er in München ſtudiert hat und bei der
Stu=
denten=Olympiade in Darmſtadt war. Sein Kamerad,
Haupt=
mann Enrico Silveſtri, der nicht deutſch, aber gut franzöſiſch
ſpricht, iſt italieniſcher Skimeiſter und dritten Skiſieger in den
Weltmeiſterſchaften. Auch er war in Darmſtadt und fühlt ſich
verpflichtet, uns einzuladen. Es hilft wirklich kein Sträuben.
Abends werden wir im Perſonenauto vom Hotel abgeholt. Die
Garniſon der Alpini iſt z. Zt. 4 Klm. von hier. Wir werden dem
Kommandeur des Bataillons vorgeſtellt, der infolge eines
Fuß=
unfalls, nicht an der Fete teilnehmen kann. Seine Gattin aber
und eine ſchlanke, blonde Hauptmannsgattin bleiben bei uns.
Es wird nach Grammophon getanzt (alles deutſche Schlager!)
und wacker gezecht. Der Tarloner rinnt angenehm durch die
Kehle, und iſt leicht und bekömmlich. Noch 6—8 Offiziere,
durch=
weg ſympathiſche, ſportgeſtählte Jugend kommen hinzu. Sport=
und Militarerlebniſſe werden ausgetauſcht, unſere weibliche
Ju=
gend ſtrahlt! Die Herren Italiano haben anſcheinend beſte
preu=
ßiſche” Schule. Tadelloſe Umgangsform! Hackenzuſammenſchlagen
faſt zu preußiſch. Nur einige grüßen leicht fasciſtiſch, die
Mehr=
zahl gut „preußiſch” — Es war ein intereſſanter Abend. Nur —
man darf nicht gut von Oeſterreich ſprechen!
Am Lido! Ein flinker Hafendampfer (die Venediger
Stra=
ßenbahn) bringt uns hinaus. Ueber uns brüllt aus der
flecken=
loſen, hellblauen Himmelskuppel ein rieſiger, mindeſtens
ſechs=
motoriger Bombenzweidecker des italieniſchen
Luftgeſchwa=
ders. Das ſchwere, maſſige Ding fliegt nicht ſehr hoch, aber ſeine
Maſchinen geben den Propellern eine raſende Geſchwindigkeit,
trotz anſcheinend ſchwerer Belaſtung.
Vom Lido ſind wir enttäuſcht. Es iſt nicht die
Schön=
heit des Badeſtrandes und die Unendlichkeit des Meeres, die
ſeine Sehenswürdigkeit bedingt. Ein „Erleben” in dieſem Sinne
kann er nicht vermitteln dem, der vor wenigen Tagen vom
Oſt=
ſeeſtrand, vom deutſchen, kommt. Gewiß iſt das Meer von
einem eigenartigen, kaum wieder erlebbaren Blau. Aber am
Strand von Nice und Monako iſt ſein Blau noch intenſiver, und
die Oſtſee, mehr noch die Nordſee bietet unendlich mehr an
heroiſcher, gigantiſcher Unendlichkeits=Schönheit. Hier iſt
nir=
gends die blendende Weiße des blitzenden Sandes. Der Strand
iſt ſchmal, der Sand trotz Sonne feucht und leicht angeſchmutzt.
Dazu kommt, daß man nirgends bis an den Strand gelangen
kann, ohne 5 oder mehr Lire zu berappen, ganz gleich, ob man
badet oder nicht. Allerdings: die Strandhotels mit ihren rieſigen
Terraſſen ſind ganz großzügig und die gärtneriſchen Anlagen
be=
müht man ſich offenbar a la Monako zu geſtalten. Aber das alles
iſt noch im Entſtehen, und Gelegenheit, das geſellſchaftliche Leben
der „Welt”, die ſich hier nicht langweilt, kennen zu lernen, bietet
die Vorſaiſon noch nicht. — Und den kärglichen Badeſtrand (für
Nichtſchwimmer) beleben Tauſende von Krabben und Taſchenkrebſen.
Abſchied von=Venedig, dem „Märchenwunder aus
Tauſend und eine acht”, der „treAmhaft ſchönen” (eine
Zeit=
lang ſagte man Krrinnit ſchen”/ nſelſtadt der Kanäle, Kirchen,
Brücken und PalazK ind der & glutäugigen, ſchlanken
Vene=
zianerinnen. Er wirde nichk ſotderlch ſchwer der Abſchied. Wer
nicht Kunſt= oder kunſtgeſichtKche dder völkerkundliche Studien
machen will, dem reicht an kurzer Aufenthalt, der das
vermit=
telt, was man wiſſen muß, um daheim „mitreden” zu können.
Für 9 Uhr iſt ein großer fasciſtiſcher Aufmarſch geplant. Wir
fahren um 8 Uhr ſchon zur Bahn. Mit Dampfboot! Und mit
der Bahn gehts wieder nach Meſtre. Vorbei an dem techniſch
bewundernswerten Kunſtbau des direkt neben den Gleisanlagen
erſtehenden Autodammes, der nach ſeiner Fertigſtellung
Venedig den Nimbus nehmen wird, die Stadt ohne Auto zu
ſein. In Meſtre beſteigen wir wieder unſer Heag=Ungetüm zur
unvergleichlich ſchöne Fahrt zum Gardaſee. D.h., das ſtimmt
nicht ganz, die Dolomitenfahrt, nunmehr im Sonnenſchein,
ver=
mittelt unendlich ſtärkere, tiefere, unvergeßliche Eindrücke.
Vom vorgeſehenen „Wochenende” am Gardaſee wurde nichts.
Immerhin waren es ein paar wundervolle Nachmittags= und eine
traumſchöne Stunde am Abend, in Einſamkeit verlebt mit dem
Zauber leichten eintönigen Wellenmurmelns, übergoſſen vom
Sil=
ber des Mondſcheins und umdunſtet vom leichten Nebelſchleier.
Im Blick zurück das faſt unwirkliche Bild belebt von ungezählten
Lichtpünktchen zahlloſer Leuchtkäfer, die hier ganz eigenartig und
blitz=
artig aufleuchten, nicht wie daheim kurze leuchtende Bahnen ziehen.
Und wieder die Dolomiten! Vordem wolkenverhangen,
dräuend faſt die Bergrieſen; ihre Schneekronen von wallenden
Schleiern umweht. Nun aber glitzernd und blitzend im
blenden=
den Sonnenſchein das ſchneeige Gewand. Es muß zwiſchen Hin=
und Heimweg Neuſchnee gefallen ſein. Er liegt nicht nur in
Ver=
windungen und Schluchten und Gletſchern, er hat auch die Baum=
und Strauchwelt da droben in Weiß gekleidet und von allüberall
funkelt der Widerſpiegel blendender Sonne — Und dann das
ſeltene Erleben einer Gebirgsfahrt in das Dämmern des Abends,
bis die Bergrieſen langſam entſchwinden, verwehen Schemen gleich
in das weiche Dunkel der Juninacht.
Ueber Rio—Arco—Ora nach Bozen giht die Fahrt. Aufnahme
am Denkmal Walters von der Vogelweide! Ueberall ehedem
öſterreichiſch=deutſches Gebiet. Dann nach Meran, das ſich als
wenig verkehrsfreundlich erweiſt. Wir können das
Ausgangsſtadt=
tor mit unſerem Rieſen=Dreiachſer nicht paſſieren, eine Umgehung
des Stadttores iſt noch nicht erbaut. Alſo zuruck nach Bozen und
wieder über den Brenner nach der ſchönen Andre=Hofer=Stadt
Innsbruck. Im „goldenen Adler”, dem Hotel, das als
Gaſt=
haus eine Geſchichte hat, wie ſelten eines in deutſchen Landen.
Neben vielen Zimmern hängen Verzeichniſſe von berühmten
Namen der Gäſte. Gekrönte Häupter meiſt. Reich in beſonderem
Maße aber die Erinnerungen an Andreas Hofer, Goethe. Ein
Hofer=Zimmer, ein Goethe=Stübchen verbinden dieſe Namen für
alle Zeiten mit dieſer Gaſtſtätte, die ſeit Jahrhunderten im Beſitz
der gleichen Familie iſt. Ich ſitze in einer Niſche an dem Tiſch, in
den Andreas Hofer zur Erinnerung an ſeinen erſten Beſuch ſeinen
Stein geſchlagen. Um dieſen Tiſch, der ſpäter im Schloß ſtand,
hat des Hotelbeſitzers Urahn einen jahrelangen Prozeß geführt
mit dem Fiskus. An den Wänden Bilder Aufrufe, Handſchriften,
Druckſachen in Jahmen. Dokumente aus Tirols Freiheitskämpfen,
liebevoll und in Pietät ſorglich gehütet.
Sehr früh, daß wir guten Tag vor uns haben, nehmen wir
Abſchied vom ſchönen Innsbruck, um über Zirl, Seefeld,
Mitten=
wald. Oberammergau uſw. der Heimat entgegenzufahren. Alles
Menſchenwerk iſt unvollkommen. Oder launenhaft. Wie ſein
Schöpfer, der Menſch, ſelbſt. Der Zirler Berg. Wiſſende
behaup=
ten die zweitſtärkſte Steigung aller europäiſchen Autoſtraßen,
30 oder 31 Grad, wird in etwa 34ſtündiger Steilfahrt glänzend
überwunden. Am Ziel aber klopft der Motor. Langſam gehts
bis Mittenwald. Hier wird der Zylinderblock geöffnet und
der in X=Stücke zerſchlagene Kolben herausgenommen. Wir
fahren „mit fünf Töpfen” weiter das heißt ſtatt mit
ſechs, nur mit fünf Zylindern. Die Reparatur hat 8—9
Stun=
den gedauert, das Mittageſſen wird, anſtatt in Oberammergau,
in Mittenwald eingenommen, das für Ulm vorgeſehene
Abend=
eſſen nach Oberammergau zurückverlegt, wo es um Mitternacht
eingenommen werden kann. Die Nachtruhe fällt weg bzw. wird
ſie in den Autobus verlegt. Bald iſt die anfänglich etwas
ge=
drückte Stimmung überwunden. Die Laune beſſert ſich mit dem
anbrechenden Morgen und der Ausſicht auf kurze Frühſtücksraſt
im Ulmer Hotel „Münſter
Trotz verſpäteter Abfahrt fährt unſer 5=Zylinder ſo flott, 1
daß wir in Stuttgart noch Zeit zu einem kurzen Rundgang
fin=
den. Hier war auch Gelegenheit, herzliche Dankesworte zu ſagen
dem Reiſeleiter Herrn v Ohlhaven und den beiden
ausge=
zeichneten Chauffeuren Hibler und Ewald von der Heag.
Dann geht als Abſchluß der Fahrt der Weg, durch das ſchöne
Neckartal über Heilbronn und Heidelberg nach Darmſtadt. — Eine 1
Fahrt war zu Ende, die für alle, die ihrer teilhaft waren, ein
Erleben bedeutete.
1
Starke Rentenkürzungen
in der Angeſtellten=Perſicherung ab 1. Juli d. J.
Von Adam Helmſtädter=Darmſtadt, Vertrauensmann der R. f. A.
Durch die neueſte Notverordnung vom 14. Juni 1932 iſt das
Angeſtelltenverſicherungsgeſetz abermals geändert worden,
insbe=
ſondere ſind jetzt ſehr ſtarke Leiſtungskürzungen
verord=
net worden. Ein zwingender Grund lag für dieſen ſchweren
Leiſtungsabbau bei der Angeſtelltenverſicherung, die über
Rück=
lagen von 1,9 Milliarden Reichsmark verfügt, nicht vor, wenn er
auch bei anderen Sozialverſicherungszweigen, z. B. bei der
In=
validenverſicherung nicht zu umgehen war. Hierauf haben wir
wiederholt hingewieſen. Wieder waren die verſicherten
Angeſtell=
ten von dieſem Leiſtungsabbau aufs äußerſte überraſcht. Ob
dies=
mal die Selbſtverwaltungsorgane der R.f.A. gehört worden ſind,
iſt mir bis zur Stunde nicht bekannt. Auf der Bezirkstagung der
Vertrauensmänner der R. f. A., die kürzlich in Frankfurt a. M
ſtattfand, und an der der Präſident der Reichsverſicherungsanſtalt
Grießmeyer perſönlich teilgenommen hat, wurde von der
Verſammlung, die von Arbeitgeber= und
Arbeitnehmervertratens=
leuten beſucht war, noch einſtimmig und nachhaltig geggt Bie
Notverordnungspolitik der Reichsregierung in Sug
auf die Angeſtelltenverſicherung Stellung genommen und in Eiſterg
Entſchließung ſogar die Rückgangigmachung der die Angeſteltens
verſicherung betreffenden Beſtimmungen der 4. Notverordſkung
vom 8. Dezember 1931, von der die verſicherten Angeſtellten ſchon
ſchwer genug betroffen worden ſind, verlangt. Auf die berechtigten
Wünſche der verſicherten Angeſtellten hat man jedoch bisher keine
Rückſicht genommen. Die Beſtimmungen der 4. Notverordnung ſind
nicht aufgehoben und auch nicht gemildert worden. Im Gegenteil,
man hat jetzt einen weiteren Leiſtungsabbau eintreten laſſen, und
die Renten weſentlich gekürzt. Die Kürzungen im
ein=
zelnen ſind kurz folgende:
1. Zunächſt wird der Grundbetrag des Ruhegelds von 480
RM auf 396 RM. jährlich gekürzt. Das bedeutet eine
Verſchlechterung gegenüber dem jetzigen Zuſtand von 7 RM.
monatlich.
2. Der Kinderzuſchuß, der ſeither 120 RM. jährlich
betra=
gen hat, beträgt jetzt nur noch 90 RM. jährlich
3. Die Hinterbliebenenrente, die ſeither ſechs
Zehn=
tel der Vollrente des Verſicherten betragen hat, beträgt in
Zu=
kunft nur noch fünf Zehntel; die Waiſenrente, die
ſeit=
her für jede Waiſe fünf Zehntel der Vollrente betragen hat,
beträgt jetzt nur noch vier Zehntel.
4. Bei Wanderverſicherten, alſo ſolchen Verſicherten,
die in der Invalidenverſicherung und Angeſtelltenverſicherung
verſichert waren oder verſichert ſind, tritt von jetzt al
Rente aus der Angeſtelltenverſicherung der Steigerun
trag aus der Invalidenverſicherung erſt dann, wenn au
Leiſtungsvorausſetzungen in der Invalidenverſicherung e
ſind. Z4 B ein verſicherter Angeſtellter, der Ruhegeld
Berufsunfähigkeit bezieht, kann zu ſeiner Rente au
Angeſtelltenverſicherung die Steigerungsbeträge aus de
validenverſicherung nur dann erhalten, wenn er in
auf ſeine Invalidität auch die in der Reichsverſicherun=
Knung (Invalidenverſicherungsgeſetz) vorgeſchriebenen 9
gungen nachweiſt. Dazu kommt noch, daß der Steiger
betrag aus der Invalidenverſicherung, wenn er ge
werden muß, dann nur inſoweit gewährt wird, als
dem Ruhegeld 5.— RM., bei der Witwen= und W
rente 3.— RM. und bei der Waiſenrente 2.— RM. in
nat überſteigt.
P5. Die neuen Vorſchriften treten mit Wirkung vom 1.
d. J. ab in Kraft.
Mit der unter 4. genannten Regelung, die die Wand
ſicherten betrifft, hat die Reichsregierung einem Teil der
derungen der Invalidenverſicherung an die Angeſtelltenv
rung Rechnung getragen. Dadurch iſt eine teilweiſe San
der notleidenden Invalidenverſicherung nun doch auf Koſt,
Angeſtellten vorgenommen worden.
Die vorgenannten Rentenkürzungen in der Angeſtellt —
ſicherung ſind damit begründet worden, daß die nunmehr —
fenen Maßnahmen nur eine Vorbeugung ſeien, um die An
tenverſicherung vor dem Schickſal der Invalidenverſicheru
bewahren. Es mag dies ein gutgemeinter Rat ſein. Ich d mn
bin der Anſicht, daß die Angeſtelltenverſicherung wahrſch
bei ihrer ſeitherigen vorſichtigen und klugen
Finanzpolit=
mals von dieſem Schickſal betroffen worden wäre, daß vi
die Organe der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtell ſ.
ſeither muſtergültige Arbeit geleiſtet haben, ganz beſtimn
ſich aus rechtzeitig Voxſorge getroffen hätten, die Angeſ.
verſicherung vor dem Schickſal der Invalidenverſicherung E
wahren. Aus dieſem Grunde und mit Rückſicht darauf, dE
Angeſtelltenverſicherung ihren Verpflichtungen ſeither ohne S
zuſchuß nachgekommen iſt, müſſen wir Eingriffe, wie ſie du E
beiden letzten Notverordnungen vorgenommen 1Fm
ſind, nach wie vor ablehnen.
Mas dei
ſiſchen Wahlkamp
yür
Bekanntgabe der Wahlreſultate.
Durch den Wahldienſt des „Darmſtädter Tagblatts” werden
die Reſultate der heutigen Landtagswahl in nachſtehenden Cafés
und Reſtaurants durch Extrablätter fortlaufend bekanntgegeben.
Cafés: Herrngarten, Oper, Union. Reſtaurants: Anker Bender
(einſchl. Hotel), Hanauer Hof, Heß, Knauf (früher Prinz Heinrich),
Krone, Ratskeller, Rehberger, Reichshof, Schloßkeller,
Schützen=
hof, Traube (einſchl. Scheuerhof). Weinſtuben: Barth und Härting.
Achtung Wähler!
Wahlzeit: nur von 8 Uhr vormittags bis
5 Uhr nachmittags.
Wie bereits mitgeteilt, ſtehen für die Wähler der Nationalen
Einheitsliſte. — Deutſche Volkspartei, Deutſche Staatspartei,
Chriſtlich=Sozialer Volksdienſt, Landvolkpartei, Volksrechtpartei
und Wirtſchaftspartei —, die nicht zu Fuß zum Wahllokal gehen
können, Autos zur Verfügung. Anmeldungen auf der
Hauptge=
ſchäftsſtelle, Zimmerſtraße 1, Fernſpr. 3540 und 1304.
Aus der Wahlkätigkeit der Nakionalen Einheiksliſte.
Der Spitzenkandidat der Nationalen Einheitsliſte,
Bürger=
meiſter Dr. Niepoth, ſprach in öffentlichen Verſammlungen am
Donnerstag in Gießen und Butzbach und am Freitag,
zu=
ſammen mit dem dritten Kandidaten der Liſte, Herrn Lehrer
Greb, in Lampertheim. Klar und deutlich ſtellte er das Ziel
des Zuſammengehens des Bürgertums in der Nationalen
Ein=
heitsliſte heraus und zeigte an den Vorgängen im heſſiſchen
Land=
tag, wie notwendig es iſt, durch Stärkung des bürgerlichen
Ein=
flußes zu einem arbeitsfähigen Landtag zu kommen. Lehrer Greb
hatte vorher auf die Zerklüftung, die heute durch das deutſche
Volk geht, hingewieſen und aufgefordert, mit dem Stimmzettel in
der Hand dafür einzutreten, daß die jetzige Kampfesart
verſchwin=
det und Sachlichkeit und Beſonnenheit in den
Parlamentsverhand=
lungen herrſcht. Alle drei Verſammlungen dürften als ein
Er=
folg der Nationalen Einheitsliſte zu buchen ſein.
Endſpurk im Mainzer Wahlkampf.
Die Parteien ſind hier außerordentlich rege. Am Donz g
ſprach Dr. Goebbels (NSDAP.) vor 8000 Zuſchauern a fm
Sportplatz am Fort Heſſen. Die Zentrumspartei hatte für 7ſg
den ehemaligen Reichskauzlere Dr. Brüning zu einer En
Wahlkundgebung in der Stä ckhalle gewonnen die von 500 (—
ſonen beſucht war. Gleigzeitig ſprach in der Höheren Töcht /. 1e
Kapitän Hintzmann fü die Deutſchnätionalen. Au fm
Frauenlobplatz veranſtaltete die SAP. eine Kundgebung ſer
freiem Himmel, die allerdings recht ſchwach beſucht wa Ku
Samstag hatten die Sozialdemokraten den geſchäftsfül En
preußiſchen Innenminiſter Severing gewonnen, der in
Wahlverſammlung der Eiſernen /Front in der Ste R
referierte.
— Worms, 18. Juni. Sprengung einerpolit
Verſammlung. In einer/Herrnsheimer Wirtſchaft h ſoie
dortige Ortsgruppe der SKD, eip politiſches „Kabarett”,
bis 60 Nationalſozialiſten/drangen in den Saal ein, zwan Sie
Veranſtalter, den Kabar/ttgbend zu beſchließen und ſetzter 4
als den ihren fort. Einkſoſokt angefordertes Ueberfellkon /
aus Worms löſte die Verſammlung auf. Bei der Durchſuch ſe*
Nationalſozialiſten wycde gefunden: Ein feſtſtehendes Meſ
Ochſenziemer und eige Stahlrute. Strafverfahren iſt ge /Si
Betreffenden eingeleitet.
Lusſchreikungen im Ried.
Geinsheim, 18. Juni. In Geinsheim fand geſtern abe Ene
ſozialdemokratiſche Verſammlung ſtatt, bei der als Red ſoie
Landtagsabgeordnete Frau Pringsheim und Parteiſekretä, L—ih
auftraten. Den Saalſchutz hatten etwa 60 Reichsbannerle. mus
Groß=Gerau und Trebur übernommen. Sie marſchierten E4
ſchloſſenem Zuge nach deme Verſammlungsort. Als ſie nach /—2
heim kamen, hatten ſich Bort etwa 500 Perſonen, und zr —
ausſchließlich Nationalſgialgten, angeſammelt. Sie trug
möglichen Schlagwerkzelge /Senſen, Beile, Miſtgabeln, I‟
uſw. bei ſich. Zwiſchen den Reichsbannerleuten und der
entſtand auf dieſe Provokation hin/eine große Schlägerei
15 Perſonen wurden erheblich vekletzt. Zwei Reichsban; i
mußten in das Krankenhaus nach Groß=Gerau gebracht
Der eine hat einen ſchweren Schädelbruch, der andere ein
Armverletzung davongetragen//Als die herbeigerufene Po
Geinsheim eintraf wurde ſie von den auf den Straßen nt
reich anweſenden Perſonen/ mit dem Hitlergruß empfang
einem SA=Mann aus Geinsheim wurde eine Piſtole ge
Städt. Ratskeller und Saalbau=Garten
9035)
Bekanntgabe der Wahl-Resultate.
Auserlesene Mittag- und Abendessen von 1.— Mk. an.
Im Abonnement 10% Ermäßigung. Bestgepflegte Spezialbiere.
— Fürth i. Odw., 18. Junz Geſchäftsführer Welkow ſprach
am Freitag abend hier in Fückth vor einer ſehr intereſſierten
Zu=
hörerſchaft für die Nationale Einheitsliſte über die bevorſtehende
Landtagswahl. Bei ausgezſichneter Stimmung und reger
Dis=
kuſſion dürfte die Verſamntlung ihren Zweck, für dieſe Liſte zu
werben, nicht verfehlt haben.
— Offenbach, 18. Juni. Die Nationale Einheitsliſte hatte die
Offenbacher Wählerſchaft am Freitag zu einer öffentlichen
Ver=
ſammlung in der Turnhallg des Turnvereins aufgefordert. Bei
ſehr gutem Beſuch ſprachen Richt Aveniger als vier Redner, teils
über die große Reichspobkkig teilg über die heſſiſchen Verhältniſſe.
Erſtexen Punkt behandeltch die Reichstagsabgeordneten Morath
und Schmidt, während übgr diekheſſiſchen Verhältniſſe Frau
Teuf=
fert und Herr Oberſtudiendiraktor Dr. Weiner ſprachen Gegner
waren in der Verſammlung anſcheinend nicht anweſend. Die
Aus=
führungen der Referenten/ fanden wiederholt, insbeſondere aber
am Schluß, lebhafteſten Beifall.
Af. Neu=Iſenburg, 18. Juni. Aus der Wablhewegung.
In einer zweiten Wahlverſammlung der „Nationalen
Einheits=
liſte” am Mittwoch im Schudtſchen Saal gab zunächſt der
Spitzen=
kandidat, Bürgermeiſter Dr. Niepoth, ein Bild der
heſ=
ſiſchen Verhältniſſe, die die letzte Landtagswahl durch die
Aus=
ſchaltung des Bürgertuns ſchuf und betonte, daß die N.=E. dazu
berufen ſei, dieſem bet Her Redwahl die entſcheidende
Schlüſſel=
ſtellung zurückzuerobern mdes zugleich zu einem Bollwerk wider
die ſozialiſtiſchen Tendenzerz Her Parteien rechts und links zu
machen. Darnach zeigte Fjau Direktor Teuffert=
Har=
burg die unheilvolle Wirkung der Inflation und forderte, daß
wieder Treu und Glauben zu ihrem Recht kommen müßten. Der
dritte Redner, Reichstagsabgeordneter Pallmann,
wies auf die wirtſchaftliche Entwicklung des deutſchen Volkes ſeit
der Inflation hin und verwarf die unerträglich hohe Belaſtung
der Wirtſchaft mit Steuern von teilweiſe 45 Prozent des
Geſamt=
einkommens ſowie die fortgeſetzten Aufnahmen von
Auslands=
krediten; es ſei fernerhin der Weg der Privatwirtſchaft, der
Selbſt=
verantwortung, der Arbeitſamkeit und Sparſamkeit auf allen
Ge=
bieten zu beſchreiten.
Ausſchreikungen in der Wekterau.
Butzbach, 18 Juni Da das Wahlycopaganda=Lautſpre
der SPD. in Oberheſſen in mehreren Orten der Prov
politiſchen Gegnern angehalteng und nicht gerade ſanft be
worden war, die Fahrten Ach mehrmals unterbrochen
mußten, wurden in den Aletzten Tagen die Werbefahrten
gleitung von vier zum Schutzerbetenen Polizeibeamten v.
bach durchgeführt. Auf Einer/dieſer Fahrten kam es geſtern
Ort Dauernheim (Wetterchr) zu erregten Auftritten
Ortseinwohnern und den Polizeibeamten, die ſogar dazu
daß die Beamten von dem Gummiknüppel Gebrauch
mußten.
Straßenbericht
für die Woche vom 19. bis 25. Juni 1932.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
45 Heldenbergen—Windecken wegen Einſturzgefahr der
brücke bis auf weiteres für allen Verkehr geſperrt. Un ſi
für den Durchgangsverkehr: Friedberg, Vilbel. Bergs
kur, Hanau; für den Lokalverkehr: Eichen, Oſtheimn, W.
45 Ilbenſtadt—Kaichen vom 17. 5. bis auf weiteres geſbe
leitung für den Durchgangsverkehr: Siehe vorſtehende
für den Lokalverkehr: Ilbenſtadt. ahnhof Erbſtadt=
Kaichen.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Hirzenhain—Lißberg vom 4. 4. bis auf weiteres geſperle
tung: Glashütten, Oberlais, Schwickartshauſen, Lißbe
Uſenborn, Ortenberg.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Rodheim v. d. H.—Köppern vom 23. 5. bis auf weiteree
Umleitung: Holzhauſen, Friedrichsdorf und Ober=
Nieder=Rosbach.
IE
E
*9
Diche Menſchen
erreichen Gewichtsabnahmen von 15—20 Pfd. in Kuröe
ärztl. empfohl., wolſchmeckend. Ebus=Tee. Auch harnſt
Sie fühlen ſich wie neugeboren, werden ſchlank us.
1.50 RM. in Apoth. u. Drog. Verſuch überzeugt auch Sie
enverſicher
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 169 — Seite 7
Ein deutſches Ausſtellungs=Zubiläum.
uſung Erasmus Kikklers nach Darmſtadt. — Die erſte Lehrftäkke für Elekkrokechnik in Darmſtadk.
„eſen Tagen gedenken die deutſchen Elektrotechniker in
ver Internationalen Elektrotechniſchen Ausſtellung, die
hren im Glaspalaſt ſtattfand.
Ausſtellung, die für die Entwicklung der Elektrotechnik
land von entſcheidender Bedeutung war, hat auch in
nachhaltige Spuren hinterlaſſen. Der Ruf, den der
jir Elektrotechnik der Techniſchen Hochſchule in der
Fach=
ßt. wurde begründet, als vor fünfzig Jahren Erasmus
r vor wenigen Jahren erſt in Darmſtadt verſchied, acht
Eröffnung der Ausſtellung nach dem Polytechnikum
de=
de, um hier die erſte Lehrſtätte der Elektrotechtik
p zu ſchaffen. Kittler war damals als Privatdozent inf
in prominentes Mitglied der Prüfungskommiſſon der
z. Seine Stärke war die Meßtechnik, die damals noch
zen lag und deren Pflege für den Fortſchritt der jungen
z erläßlich war. Kittlers einzigartiges Lehrtalent brachte
ule den mit der Eröffnung beabſichtigten Zuzug. Aus
des Altmeiſters ſind zahlreiche Pioniere der
Elektro=
vorgegangen.
n Jahre 1881 war die große Pariſer Elektrizitäts=
Aus=
gehalten worden, auf der Ediſon ſeine bewunderten
Er=
gezeigt hatte. Oskar von Miller, der Schöpfer des
d klugen
x für das Rechnungsjahr 1932 wurde in zwei Sitzungen
„d fand Genehmigung. Gegen den vorjährigen
Voran=
vorden vär
rſcheidet ſich derſelbe nur ganz unweſentlich, die
Aus=
zanſtalt für 7
baben, gant
n hätten,
nvalidenver
Rückſicht
Nungen
Aus Heſſen.
Aus den Gemeinderaksſihungen.
dorf, 18. Juni. Aus dem Gemeinderat. Der
faſt durchweg zwangsläufiger Natur. Die
Hauptaus=
hen in der=Wohlfahrtsfürſorge für ausgeſteuerte Ar=
Unter dieſer/Rührik ſind an Barunterſtützungen 32000
—ſehen, ferngr an Kriſenfürſorge 12 000 RM. Für die
mam eite iſt diel Takſache erwähnenswert, daß an
Reichs=
erist deiſungen nur noch etwa 13 000 RM. zu erwarten ſind,
mh dieſe im Rechnungsjahre 1931 auf 22 000 RM. belie=
Siinnahmen aus dem Wald betragen im Rechnungsjahr
m 7 000 RM. gegenüber 48 000 RM. im Vorjahre. Der
z ſchließt ab mit einem Defizit von etwa 34 000 RM.,
Reichs= und Staatshilfe ausgeglichen werden kann.
inig i. Odw. (Stahlbad), 18. Juni. Aus dem
Ge=
at. Anläßlich des Jugendfeſtes ſollen den Schulkin=
AIn auf Gemeindekoſten verabreicht werden. Für die
Ig kauft die Verwaltung gutes Bergwieſenheu zum
2,50 RM. pro Zentner an. Mit der Ausbeſſerung der
gsanlage im Wieſengrund ſollen
Wohlfahrtserwerbs=
etwerden. Gegen der vom 3.—16. Juni 1932
offengele=
ſbauplan übergdie Grundſtücke, in den Gänſertsäckern
une1 itenberg haben Möſes Herz, Pet. Gebhardt, Frau König
P2Kuhl Einſpruch erhoben, der vom Gemeinderat als
ge=
ſer) anerkannt Purde. Den betreffenden Beſchwerdefüh=
2i Ausbau der Straße eine entſprechende Entſchädigung
hlalrden. Arbeiten und Lieferung zur Verbeſſerung der
ſer urgung werden wie folgt vergeben: Rohrlieferung und
den Karl Heilmann, zum Preis von 5995,75 RM.,
eiten Adam Schwinn zum Preis von 2027.— RM.,
ſgE beiten Mich. Deitrich zum Preis von 41.30 RM.,
Weiß=
eret ten Phil. Koch 6. zum Preis von 110,65 RM.,
Schrei=
rbd. Phil. Flechſenhaau zum Preis von 102 50 RM. Evtl.
ſ0 Aungen werden abgelehnt. Zu dieſen Arbeiten ſtellt das
des itsamt Frankfurt a. M. für 1000 Tagewerke einen
hu- u a 3000.— RM. zur Verfügung, ſofern hierzu Arbeits=
Kriſenunterſtützungsempfänger beſchäftigt werden.
einety Aes olfskehlen 18. Juni. Der Gemeinderat
geneh=
imer Witſäd ke iner am Freitag abend abgehaltenen Sitzung zunächſt
iſches RuM Am), von Kleeheu für das Faſelvieh. Von der Herſtellung
en Ea
=itlichen Planmckentaks ſeitens des Vermeſſungsamtes
EI ſoll vorerſt Ahgeſehen werden. Zur Prüfung von
lurf ützungsgeſuchet wurde eine beſondere Kommiſſion
ein=
zt. ber die Vergebung der Arbeiten zur Herſtellung des
hart ſoll erſt nach Prüfung der eingegangenen Angebote
Be=
ßeltwerden. In der Kleinkinderſchule ſoll eine Wohnung
he= ellt werden.
e.3 oß=Umſtadt, 18. Juni. Evang.
Männervereini=
g—9 r Redner des Abends Herr Pfarrer Dr. Bergér=Darm=
E) über das Thema: „Sinn der Gottloſenbewegung”. Er
ſchütternder Weſſe, wie weit das Gift dieſer Bewegung
rblichen Wirkapgenk agsübt und wie man ganz
beſon=
beAt iſt, die Fugcnd Aucerſeuchen. Auch die Notverord=
2 Zeichskanzlers Dr. Bküning hat es nicht vermocht, der
derk n Bewegung EinhAlt zu gebieten. Mit Geſetzen kann
enhauſen, 17. Juni. Die Heuernte die hier neben
lernte eine Hauptrolle ſpielt, hat ſeit geſtern ihren
ommen. Die Muſik der Arbeit des Landmanns ertönt
ihmorgens und ſpätabends hört man das Dengeln der
das lärmepdg Echo der Hämmer aus den
Bauern=
ſchöne, trocken Wedter und der ſehr gute Graswuchs
den Ernte regſt vorteilhaft. Nicht lange mehr wirds
— die Senſe Aſtat ſich zum neuen Gang, zur Korn=
Zur Landkagswahl fanden bis jetzt zwei
Wahl=
gen ſtatt; Dr. Beſt ſprach in einer Verſammlung der
n Gaſthaus „Zum Adler”, Herr Miniſter Leuſchner
derartige Bewegung nicht unterdrücken. Das iſt nur
Wch ch die Macht des Glaubens und durch lebendiges,
chriſt=
deln. Dem Redner wurde lebhafter Beifall und der
ſorſitzenden zuteil. Mit Rückſicht auf die ländlichen
Ver=
iſe Uen die Sprechabende erſt wieder im Spätherbſt dieſes
es genommen werden.
ahlkundgebung der SPD. im Hotel „Zum Löwen”. —
Sunfall. In der Fahrgaſſe fuhr ein Mädchen mit
rrad in einen Perſonenkraftwagen hinein. Es kam mit
Ten davon, ihr Fahrrad wurde zertrümmert.
ich i. Odw., 17. Juni. Folgen einerVerletzung.
ontag nach=
geriet dabei ſotzungläcklich zwiſchen Wand und
Vorder=
von der Leierfder Ammporrichtung am Bein verletzt
Rißwunde, dic zwas zon dem Arzt vernäht wurde, ſah.
nicht ſo ſchlihnmkgps. Am folgenden Tag ſtellten ſich
iner Infektich einl, an deren Folgen die
bedauerns=
am Mittwoch verſchied. — Die Heuernte hat bei den
in ihren Anfang genommen und verſpricht einen guten
rziger Heuduft erfüllt beſonders abends unſer Tal.
irn niedergegangenen Gewitterregen brachten willkom=
2 enheit zum Pflanzenſetzen.
th i. Odw., 18. Juni. Freiwilliger Arbeits=
Dier ſollen auf dem Wege des freiwilligen
Arbeits=
ei Sportplätzemeu hergerichtet werden, wodurch ein
Awerbsloſen, pyu hietz und den umliegenden Ortſchaften
* Wochen — ks hind zunächſt 20 vorgeſehen — Arbeit
der konnten donk den ſich Meldenden nur 40 ausgeſucht
beit eingeſtellt werden. Die Sportplätze ſind für den
nd Sportverein ſowie für, die Deutſche Jugendkraft
die auch einen Teil der Geldmittel bereitſtellen und
gskurſe geſorgt haben.
2 ſchorn, 18. Juni. Von derStauſtufe. Nachdem
an der hieſigen Stauſtufe und an derjenigen von
unmehr beendet iſt, iſt der größte Teil der alten Beleg=
* beſchäftigt, d vie Arbeiten ſind wieder in vollem
* wird wieder in 8chchten gearbeitet. Auf dem Ers=
* arbeitet die FircagWV. Hagen u. Co. an der Vollen=
Schleuſenkangks, wo noch ſehr umfangreiche Betonie=
Ten erforderlich wergen, während die Firma Wolfer u.
letzten Waſſerpfeiler und die letzte Wehrſohle herſtellt.
Iſtelung derſelben kann der weitere Ausbau der Brücke
Leiden letzten Wehrwalzen durch die M.AN. erfolgen.
Iſchhorner Ufer macht die Aufſchüttung der Erdmaſſen
Tgehungsſtraße große Fortſchritte und dürfte im Laufe
uden Woche ihrem Ende entgegengehen.
Deutſchen Muſeums, raſtete nicht, bis er auch ſeinen Landsleuten
die Errungenſchaften der neuen Technik, die von Tag zu Tag
viel=
ſeitiger würde, vorführen konnte. Der Zeit entſprechend ſtand das
elektriſche Glühlicht im Vordergrunde. Hierbei hatte die
Ausſtel=
lung ihren rührigſten Mitarbeiter in Emil Rathenau, dem
Grün=
der der Deutſchen Ediſon=Geſellſchaft und ſpäteren A.E.G. der
gerade im Begriff war, die Erfindungen Ediſons für Deutſchland
zu erwerben. Er inſtallierte zahlreiche Räume, eine
Straßen=
bekeuchtung und eine Theaterbühne. Die ausgezeichneten Erfolge
dieſer Verſuchsbühne, die allenthalben größte Anerkennung
fan=
dex, führten bald nach Ende der Ausſtellung zur Einrichtung der
eſten elektriſchen Bühnenbeleuchtung Deutſchlands, im
Reſidenz=
theater in München. Eine andere Senſation der Ausſtellung war
die Kraftübertragung Miesbach—München, bei der Marcel Deprez
den Beweis für ſeine Behauptung erbrachte, daß man durch hohe
Spannungen große Leiſtungen elektriſch fernübertragen könne.
Zahlreiche Elektromotoren wurden in Verbindung mit
Arbeits=
maſchinen für Gewerbe und Landwirtſchaft im Betrieb vorgeführt.
Im Gegenſatz zu der Sitte, Medaillen und Diplome zu
ver=
teilen, erhielten die Ausſteller Gutachten einer
Prüfungskommiſ=
ſion von Sachverſtändigen, der der ſpätere Geh. Hofrat E. Kittler
angehörte.
1 Mörlenbach i. Odw., 18.
fabrik Keßler u. Melcher
die Herſtellung der echten Ode
38. Wanderausſtellung der De
in Mannheim den 1. Preis unt
uni Die hieſige bekannte Käſe=
(Snch. Karl Melcher) erhielt für
ſwälder Bauernhandkäſe auf der
uſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft
den Siegerpreis.
j. Von der Bergſtraße
heim=Schriesheim A.=G.
hall=
aufgenommen. Nächſte Wo
ſtellt werden, ſo daß ungctäß
arbeitet.
/48=Juni. Die Porphyrwerke
Wein=
en geſtern den Betrieb mit 30 Leuten
ge ſollen weitere 10 Arbeiter
einge=
ſr ein Drittel der Belegſchaft wieder
Eine wichkige Aenderung der Sahung
der land= und forſtwirtſchafklichen
Berufsgenoſſenſchaft.
Die vierte Notverordnung vom 8. Dezember 1931 ſchreibt
u. a. vor, daß bei Unfällen der als Unternehmer Verſicherten und
der ihnen nach § 559 1 Abſatz 2 der Reichsverſicherungsordnung
Gleichgeſtellten eine Rente nicht gewährt wird, wenn die
Erwerbs=
fähigkeit des Verletzten infolge des Unfalles um weniger als ein
Viertel gemindert iſt. Dieſe Vorſchrift iſt mit dem 1. Januar 1932
in Kraft getreten. Den Unternehmern ſind nach der
Reichsverſiche=
rungsordnung und der vierten Notverordnung gleichgeſtellt: die
als Ehegatte eines Unternehmers Verſicherten, die Verwandten
und Verſchwägerten aufſteigender oder abſteigender Linie des
Unternehmers oder ſeines Ehegatten, die anderen (nach 8 559b
Abſatz 2 RVO.) den ehelichen Kindern des Unternehmers oder
ſei=
nes Ehegatten Gleichgeſtellten und ſchließlich die Geſchwiſter des
Unternehmers oder ſeines Ehegatten, wenn ſie nicht auf Grund
der Reichsverſicherung gegen Krankheit verſichert ſind.
Die eben genannten Perſonen können alſo ſeit dem 1. Januar
1932 eine Rente nur dann beziehen, wenn ihre Erwerbsfähigkeit
um mindeſtens 25 Prozent — oder mehr — infolge eines
Betriebs=
unfalles herabgeſetzt iſt.
Die vierte Notverordnung hat es den Berufsgenoſſenſchaften
in die Hand gegeben, durch eine Satzungsänderung
zu beſtimmen, daß den genannten Perſonen eine Rente nicht
ge=
währt wird, wenn die Erwerbsfähigkeit des Verletzten infolge
eines Unfalles um weniger als ein Drittel gemindert iſt. Mit
Rückſicht auf die äußerſt geſpannte Finanzlage der
Berufsgenoſſen=
ſchaft hat eine außerordentliche Genoſſenſchaftsverſammlung am
11. Mai d. J nach eingehender Beratung und trotz beſtehender
ernſter Bedenken beſchloſſen, daß dem hier mehrfach näher
bezeich=
neten Perſonenkreis eine Rente nicht gewährt wird, wenn die
Erwerbsfähigkeit des Verletzten infolge des Unfalles um
weni=
ger als 30 v. H. gemindert iſt. Die
Genoſſenſchaftsverſamm=
lung hat alſo die ihr durch die 4. Notverordnung in die Hand
ge=
gebene Möglichkeit nicht voll in Anſpruch genommen, ſie hat
näm=
lich die Grenze, die für den Bezug einer Rente künftig maßgebend
iſt, nicht auf ein Drittel, ſondern nur auf 30 Prozent der
gemin=
derten Erwerbsfähigkeit feſtgeſetzt. Die neue Beſtimmung gilt
auch für die laufenden Renten, ſo daß demnächſt alle
Betriebs=
unternehmer pp. Renten bis zu 30 Prozent, d. h. alſo alle zurzeit
noch laufenden Renten von 25 Prozent zur Einſtellung gelangen.
Künftig wird den Betriebsunternehmern uſw. nur dann noch eine
Rente gewährt, wenn die Erwerbsminderung mindeſtens 30
Pro=
zent beträgt. Die Genoſſenſchaftsverſammlung war ſich darüber
einig, daß dieſe Vorſchrift ſpäter wieder zugunſten der verſicherten
Betriebsunternehmer uſw. in Wegfall kommen ſoll, nämlich dann,
wenn ſich die Wirtſchaftslage entſprechend gehoben hat.
Um Mißverſtändniſſe zu vermeiden, ſei noch ausdrücklich
her=
vorgehoben, daß ſich an dem Rentenbezug der als Arbeitnehmer
Verſicherten durch die neue Vorſchrift nichts geändert hat.
— Gernsheim, 18. Juni Waſſerſtand des Rheins am
17. Juni: 0.71 Meter; am 18. Juni: 0,66 Meter. (Morg. 5,30 Uhr.)
Stidle um Londoner Kalen.
Von George Popoff.
An die in England reſidierenden Auslands=Journaliſten
erging kürzlich eine Einladung der hieſigen Hafenverwaltung,
eine Rnudreiſe durch den Londoner Hafen zu unternehmen, ſich
ein wenig die großen Docks anzuſehen und zum Schluß den
Tee auf dem Ozeanrieſen „Strathaird” zu trinken. Dieſe
Ein=
ladung wurde gerne angenommen. So eine Waſſerfahrt mit
ein wenig würziger Seeluft und friſcher Briſe, dachte man,
kann einem nur wohl tun. Der weltberühmte Londoner Hafen
mit ſeinem pulſierenden Leben und Treiben, ſeinen tauſend
Schiffen, ſeinen rieſigen Hebekranen und ſeinem Welthandel
muß in dieſer jammervollen Kriſenzeit ein genußreicher Anblick
ſein. Und von ſolchen freudigen Gedanken umgaukelt, beſtieg
man frohen Mutes den kleinen Dampfer „St. Katharine”, der
uns, rauchend und ſchnaufend, am Tower Pier erwartete.
Gleich, nachdem man vom Kai abſtößt, eröffnet ſich dem
Beſchauer ein unvergleichlich eindrucksvoller Anblick. Man ſieht
tümlichen Herrlichkeit. In ſeiner Mitte deutlich ſichtbar — der
viertürmige „Weiße Tower”, der älteſte noch von Wilhelm dem
Eroberer anno 1078 erbaute Teil. Stromaufwärts in der
Ferne, im bläulichen Nebel — die Silhouetten des Houſes of
Parliament des alles überragenden Big Ben, des düſtren
Scotland Yard Gebäudes, der St. Pauls Kathedrale und
an=
derer Londoner Wahrzeichen mehr. Stromabwärts abg, wir
fahren nun geradewegs auf ſie zu, ragt plötzlich vor uns die
majeſtätiſche, eigenartig ſchöne Tower Brücke aufemſt ihren / Hafen eingelaufen wären. Das iſt jetzt der Durchſchnitt. Doch
vielfach geſchwungenen Bögen und ihren zahlreichen, dem Tower
nachgebildeten Türmchen. Die Tower Bridge öffnet ekgensffür
uns ihre Tore. Und ſo, durch ein Ehrentor von Stahl und
Eiſen halten wir unſeren Einzug in den Hafen von London /.
Den Hafen von London erwähnt ſchon anno 61 Tagitus
verwaltung hat jedem von uns ein Büchlein verehrt, in dem
über den Hafen von London alles Wiſſenswerte vermerkt ſteht.
der Tower Bridge bis zum Meere iſt er faſt 70 engliſche Meilen
lang und mitſamt den Docks umfaßt er ein Geſamtareal von Land. Die ſchönen ſtatiſtiſchen Daten für das Jahr 1930, die
über 4000 Morgen. Hier liegen eines nach dem anderen
London Dock, Eaſt India Dock, Weſt India Dock, Victoria Dock,
Albert Dock uſw. die größten Docks der Welt, die größten
Trockendocks der Welt, 1500 Hebekräne im Ganzen! In den
Warenhäuſern können auf einem Mal über eine Million Tonnen darſtellen
Waren aufbewahrt werden. Der Warenumſatz des Hafens
be=
trug im Jahre 1930 faſt 60 Millionen Reg. Tonnen. Die Zahl
der ein= und auslaufenden Dampfer war 1930 über 60 000! Im
Ozeandampfer mit einem Gehalt von 1 Million Reg.=To., im
Jahre 1930. Die Waren, die hier aus= und eingeladen wurden,
repräſentierten einen Wert von über 700 Millionen Pfund
Sterling, zirka 14 Milliarden Mark, im Jähre 1930, Und von von Bombay weht es einen auf dieſem Wunderſchiff kühl und
den einzelnen Waren, die im Freihafen London einliefen, aus
reich: Getreide 3 167 000 Tonnen, Petroleum 2 819 000 Tonnen,
Holz 1 792 000 Tonnen, Früchte 900 000 Tonnen, Fleiſch 702000
Tonnen, Tee 496 000 000 Pfund, Gummi 185/ 000 000 Pfund,
Tabak 65 000 000 Pfund, Weine 12200 000 Gallonen, Wolle
1000 000 Ballen uſw. alles im Jahre 1930, über das unſer ein Drittel all ihrer Schiffe laufen. Das ſpricht Bände. Und
Büchlein in ſo erſchöpfender Weiſe Auskunft gibt. Schöne
Zahlen, imponierende Zahlen! Die Vertreter der Weltpreſſe
leſen ſie mit einem Gemiſch von Wonne und Neid. Sie alle forderlich zu ſein
denken an ihre heimatlichen Wirtſchaftsmiſeren zurück und gar
manchem von ihnen rennt bei all dieſen Millionen von Tonnen,
Pfunden, Gallonen und Ballen unwillkürlich eine Gänſehaut den
Rücken herunter ...
ſtatiſtiſchen Büchleins aufzuſchauen und ſich dem Hafen in und kein Sprechkino. Aber ſie war von oben bis unten mit
natura zuzuwenden. Wir ſtehen, eine kleine Gruppe von Paſſagieren beſetzt, die nur ein Zehntel jener Sorgen hatten,
Seite des Schiffes und betrachten mit Intereſſe die vorüber= Zeiten und Weiten, durch die die „Maloja” damals ſegelte,
Speicher, dann auch etwas Grün, denn es geht an Greenwich gehören, die gewiß nie mehr wiederkehren wird . ..
London, Mitte Juni. vorüber: hoch oben auf dem Hügel das berühmte Obſervatorium
mitſamt ſeinem unſichtbaren Meridian, unten hart am Ufer das
Greenwich Hoſpital, das indeſſen kein Krankenhaus, ſondern
eine Seekadetten=Anſtalt iſt und wie ein Märchenſchloß aus
weißem Marmor unmittelbar aus den Wellen emporſteigt.
Einige Segelboote mit großen braunroten Segeln fahren
zwiſchen uns und dem palaſtartigen Gebäude vorüber und
ſchaffen ein Bild von bezaubernder landſchaftlicher Schönheit.
Doch außer den Segelbooten mit den braunen Segeln ſieht man
zunächſt nur wenig Schiffe auf der Themſe. Während der
ganzen Zeit, ſeit wir die Tower Pier verließen, iſt kaum ein
Dutzend Dampfer an uns vorübergefahren, und vom berühmten
geſchäftlichen Leben und Treiben des Londoner Hafens haben
wir bisher nur ſehr wenig bemerkt. Ein Idyll! „Wird wohl
die falſche Seite ſein”, murmelt einer der Kollegen, und alle
begeben ſich nun nach dem anderen, dem linken Themſeufer
zugewandten Schiffsdeck hinüber.
Das Erſte, das uns an dieſem Ufer auffällt, iſt eine Reihe
vom Fluſſe aus ganz Alt=London vor ſich. Gerade vor uns, von Rieſenſpeichern, auf denen in großen, weit ſichtbaren Lettern
wie auf dem Präſentierbrett, der Tower in all ſeiner alter= in zehnfacher Wiederholung zu leſen ſteht: „Free Trade
Wharf4. . . Free Tarde Wharf . . ." Freihandels=Kai! Die
ausländiſchen Journaliſten und ihre engliſchen Gaſtgeber ſehen
ſich an und lächeln vielſagend. Dann biegen wir in die großen
Docks ein, zuerſt Victoria Dock, dann Albert Dock, zum Schluß
King George Dock. Gigantiſche Dinger! Die Anlegekais ſind
über 12 engliſche Meilen lang und vermögen Dutzende von
Seänrieſen zu faſſen. Doch die Ozeanrieſen ſind nicht da. Uns
Fwrd mitgeteilt, daß an dieſem Tage 40 Dampfer im Londoner
or zwei Jahren war der Durchſchnitt 140 Dampfer pro Tag.
Auſ den meiſten Schiffen, die in den Docks liegen, herrfcht
Totenſtille. Sie ſind beſchäftigungslos. Sie „liegen auf”. Man
zeigt uns auch die weltberühmten Londoner Trockendocks, die
größten der Welt. Doch kein Hämmern und Dröhnen dringt
als „einen wichtigen Handelshafen voll von Kaufleuten /aller von ihnen zu uns herüber. Man zeigt uns die berühmten
Art”. Nun wollen wir es nachprüfen. Die freundliche Hafen= ſchwimmenden Hebekräne, die ſo und ſo viel Tonnen, ganze
Waggons mitſamt deren Inhalt, heben können und die eine
Spezialität des Londoner Hafens ſind. Doch die großen Hebe=
Ja, ja, das iſt ſchon ein Hafen, der ſich ſehen laſſen kann! Von kräne liegen leblos da, und keine Eiſenbahnwaggons und keine
Warenballen verladen ſie von Schiff zu Schiff, von Land zu
uns unſer Büchlein angab, ſie haben längſt ihre Gültigkeit
verloren. Und wenn das Jahr 1932 abgeſchloſſen ſein wird,
dann werden die neuen Zahlen, darüber beſteht kein Zweifel,
wohl kaum viel mehr als die Hälfte derjenigen von 1930
Zum Schluß unſerer Rundreiſe langen wir in Tilbury an
Vord der „Strathaird” an. Sie iſt das neueſte Schiff der
großen P. u. O. Linie, die ihre Dampfer nach Indien und
Turchſchnitt ankerten im Hafen von London ſjede Woche 1000 Auſtralien laufen läßt. Das Schiff iſt erſt vor einem Jahre
von Stapel gelaſſen und ganz modern. Kalte Luft wird durch
ein beſonderes Röhrenſyſtem in ſämtliche Räume geleitet.
Mitten in der ſtickigen Hitze des Roten Meeres oder des Hafens
angenehm wie auf der Nordſee an. Schwimmbad, Gymnaſium,
Auſtralien und Neuſeeland, Kanada und Südamerika, Perſien Cocktailbar und Sprechkino ſind alle ebenfalls vorhanden. Doch
und China, Skandinavien und dem Baltikum, Weſtindien und nach einigen Ausfragen erweiſt es ſich, daß die Strathaird”
Afrika, aus allen Ländern der Welt, waren beſonders zahl= das Prachtſchiff, auf der letzten Hinreiſe nur halbbeſetzt, auf
der letzten Rückreiſe nur zu einem Viertel beſetzt und mit dieſer
beſchränkten Paſſagierzahl noch das beſtbeſetzte Schiff der
P. u. O. Linje geweſen iſt. Die Weltkriſe macht ſich eben in
allem bemerkbar. Die P. u. O. Company läßt zurzeit bloß
zur Veranſchaulichung der gegenwärtigen Lage der engliſchen
Schiffahrt ſcheinen uns keine weiteren Statiſtiken mehr er=
Neben der „Strathaird” liegt im Dock ein anderes Schiff
der P. u. O. Linie, die „Maloja‟. Das iſt das Schiff, mit dem
der Verfaſſer dieſer Zeilen vor nun ſechs Jahren eine Reiſe
nach Indien unternommen hatte. Der Anblick ſtimmt ganz
Nun iſt es jedoch Zeit, von der inſtruktiven Lektüre des wehmütig. Die gute, alte „Maloja” beſaß keine Kaltluftleitungen
Journaliſten, zunächſt an der, dem rechten Ufer zugewandten die uns alle heute ſo jammervoll plagen. Und die ſorgenloſen
ſchwimmende Landſchaft. Alte Häuſer, Slums, Fabriken, ſcheinen heute einer wunderbaren, blauen Märchenwelt anzu=
Seite 8 — Nr. 169
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Für die uns aus Anlaß unſerer Silbernen Hochzeit in ſo reichem Maße
zuteil gewordenen Aufmerkſamkeiten und Geſchenke, ſowie dem Geſangverein
Liederzweig, Heimarbeiter= und Oberheſſenverein nebſt Kollegen ſagen herzlichen
Dank
Hermann Steiger und Frau
Heinheimerſtr. 86, III.
Todes=Anzeige.
Am Mittwoch, den
unſer guter Vater
15. Juni iſt mein lieber Mann,
Herr Karl Grol
Telegr.=Oberbauführer a. O.
im 75. Lebensjahre janft entſchlafen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Pine Groh, geb. Bauer.
Darmſiadt, den 18. Juni 1932.
Die Einäſcherung hat in aller Stille ſtattgefunden.
Von Beileidsbeſuchen bitte ich freundlichſt abſehen zu wollen.
Todes=Anzeige.
Geſtern Abend um 10½ Uhr iſt mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel
Herr Philipp Kochendörfer
Reviſionsdirektor beim Hefſiſchen Sparkaſſen= und Giroverband
nach kurzem Leiden im 54. Lebensjahr ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Klara Kochendörfer, geb. Schmidt
und Kinder.
Die Beerdigung findet Montag, den 20. Juni 1932, nachmittags
3 Uhr, vom Portal des alten Friedhofs (Nieder=Ramſtädterſtraße)
aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir Abſtand zu nehmen.
Nachruf.
Am 17. Juni 1932 verſiarb in Darmſiadt
Herr Rebiſionsdirektor
Ahunpy Kochensalfer.
Der Verſtorbene war ſeit dem Jahre 1919 Reviſor des
Heſſiſchen Sparkaſſen= und Giroverbandes. Der Verband
verliert in ihm einen außerordentlich erfahrenen,
kenntnis=
reichen und zuverläſſigen Reviſionsbeamten.
Seine im Intereſſe der Heiſiſchen Sparkaſſen und des
Verbandes geleiſiete wertvolle Arbeit, ſowie ſeine
liebens=
würdige Perfönlichkeit ſichern ihm ein danfbares,
ehren=
des Andenken.
Darmſtadt, den 18. Juni 1932.
Heſſiſcher Sparkaſſen= und Giroverband
Der ſiellv. Vorſitzende:
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Von dem unerwarteten Ableben
unſeres Gaukaſſenwartes
geben wir geziemend Kenntnis.
Beerdigung ſindet am Montag,
den 20 Juni, mittags 3 Uhr, auf
dem Friedhof an der Nieder=
Nam=
ſädterſtraße ſtatt.
Die Darmſtädter Vereine und die
der näheren Umgebung werden
gebeten, mit Fahnen=Abordnungen
zu erſcheinen. Kranzniederlegung
verbeten
J. A. des Main=Rhein Gaues und der
Darmſtädter Turnerſchaft
Roth.
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Kriegerverein
Darmſtadt.
Geſtern verſchied, unſer lieber
Kamerad und langjährig es, treues
Mitglied
Herr Leonhard Nachtigall
privatier
Altbeteran von 1870/71.
Die Beerdigung findet am
Mon=
tag, den 20. ds Mts. vormittags
11 Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt
Wir bitten um zahlreiche
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teiligung.
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ſpenden beim Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen
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ſagen wir hiermit Allen unſeren innigſten Dank.
Be=
ſonderen Dank Herrn Pfarrer Beringer für ſeine
troſt=
reichen Worte, den Aerzten und Schweſtern des
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bethenſtiftes für die ſorgfältige Pflege, Herrn Dr. Vidal
für langjährige ärztliche Hilfe und Beratung.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Rich. Merke u. Kind, Familie Gg. Menger.
Darmſtadt, den 18. Juni 1932.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
jähen Ableben unſeres unvergeßlichen Söhnchens
Wilhelm
ſagen wir Allen hiermit unſern innigſten Dank.
Be=
ſonders danken wir für die vielen Kranz= und
Blumen=
ſpenden, ſowie Herrn Pfarrer Berk für die troſtreichen
Worte am Grabe und allen denen, die bei dem Unfall
die erſte Hilfe leiſieten.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Wilhelm Hellweg
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Bilanz per 31. Dezember 1931 und Monatsbilanz per 31. Mai 1932.
31 12. 1931 31. 5. 1932
31. 12. 1931
Paſſiva
31. 5. 1932
. 1 425 271 1 262 069 26 Wechſel........... 197 240 / 18 297 483 3/ 40 b) freie Einlagen .... 37 661 20 7 Wertpapiere ......... 28 081 10 23 293 205 Depoſiten Guthaben bei Banken .. . .. 462 253 64 832 861 59 a) durch den Vergleich ge= Forderungen ausLombardierung bunden .... . .." 1 770 296 1 622 829 3 74 börſengängiger Wertpapiere. 7855 55 8 480 35 b) freie Einlagen . . . . . 83 752 88 Vorſchüſſe aus Geſchäftsanteilbe= Kontokorrenteinlagen laſtungen abzgl. Rückſtellungen 61614 61 33 398 66 a) durch den Vergleich ge= Sonſtige Vorſchüſſe .. . . 241255 39 205 699 /85 bunden . . . . . . .. 1783 769 1850 060 01 Kontokorrentforderungen . . . . 4848846 15 4487 388 69 b) freie Einlagen .. 108840 n 319396 94 Bevorſchuſſungen der 1. Ver= Bankſchulden (alte Verpflich= gleichsquote ........" 91 700 75 tungen) .. . . . . . . . 1 148415 42 944 072 21 s Mobilien . . . . . . . ..." davon durch den Vergleich Forderungen aus Bürgſchaften gebunden . RM 636 596.21 am 31. 12.31.. RM 77313.25 (Reſt geſicherte Bankſchulden) am 31. 5. 32 . RM 61 137.— Forderungen aus Bürgſchaften Grundſtücke am 31. 12. 31 . RM 77 313.25 a) Bankgebäude 150 000.— am 31. 5. 32 . RM 61 137.— b) ſonſtige . . . . 110000— 260 000 260 000 Zins= und Proviſionseinnahmen Beteiligungen 10800 10800 abzgl. Unkoſten 1932 59 652 61 Abſchreibung auf Außenſtände. 74827 94 74827 94 5237 731 6355 363 56 6 237 731 ife 6 355 9631 56 3
Biroverbindlichkeiten am 31. 12 31 ..
Effekten=Termin=Verbindlichkeiten .
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RM 53 912.60
b) aus neuen Verpſlichtungen
keine.
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keine
Die Mitgliederzahl betrug am 31. Dezember 1931
..
2347
Während des Geſchäftsjahres neu eingetreten .. . ."
.........
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Während des Geſchäftsjahres ausgeſchieden durch Tod bezw. Ausſchluß vor Zahlungseinſtellung
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gen dort einzuſehen. Die 2
verſchloſſen mit entſpredl
ſchrift verſehen, poſtfreibf
öffnungstermin am Sams,
Juni 1932, vormittags 10
einzureichen.
Darmſtadt, den 13. Juni
Heſſiſches Hochbauamt 2
Ei
Ei
R
Die Haftſummen haben ſich um RM 1.269.000.— erhöht. Sie betrugen am Jahresſchluß RM 2.567 000.—. (Wegen der
Bedeutung der Haftſummen für die alten Gläubiger wird auf den Vergleich verwieſen.) Die Geſchäftsguthaben ſind zur
Verluſtdeckung abgeſchrieben worden. In Höhe von RM 1.139,35 waren am 31. 12. 1931 bereits Einzahlungen auf den
erhöhten Anteil vorgenommen.
Darmſtadt, den 14. Juni 1932.
Darmſtädter Volksbank
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O—R. Dienstag, den 28.
S Mittwoch, den 29.
2—3. Donnerstag, den 30.
Städtiſches Wohlfahrts=1nd
tag, 19. Juni 1932
Nr. 169 — Seite 11
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
je preisgekrönken Enkwürfe für das Reichsehrenmal.
Das Rieſenfeuer im mecklenburgiſchen Dorf Lüblow.
Zwei Skizzen des bekannten Dresdener Architekten Profeſſor Dr. Wilhelm Kreis,
beide unter den in engere Wahl gezogenen, mit 1000 Mark prämiierten Entwürfen
das Reichsehrenmal bei Berka befinden. (Unten Mitte: Prof. Kreis.)
für
Der Herd der Brandkataſtrophe,
die die größte war, die Mecklenburg ſeit vielen Jahren heimſuchte. Das halbe Dorf Lüblow
wurde ein Raub der Flammen. Mehr als 25 Gebäude ſind vernichtet worden.
anz
oder Nachthend
Jedes 7
Reich und Ausland.
ubüberfall auf die Rote=Kreuz=Sammler
vor der Aufklärung.
nkfurt a. M. Der Raubüberfall auf
hwiſterpaar, dem in der Nacht nach dem
P Bullße-g uz=Tag von den Inſaſſen eines Autos
Feriey ſie 1 imelbüchſen abgenommen worden ware;,
bu von der Polizei eifrig unterſucht. Es
Taghemzen, gen”el den Haupttäter der vier Räuber, die mit
in YAuto, das kurz zuvor geſtohlen worden
Milangise Un09 1 rch Sachſenhauſen gefahren waren, zu
er=
ſitz! Es handelt ſich um den 24jährigen ſeit
mi: Zeit arbeitsloſen Paul Fuchs, der
Nück Bucke ſt. chdem ihm der Boden hier zu heiß
ve=
voo war, nicht mehr in ſeine Wohnung
rte und flüchtig gegangen iſt. Fuchs iſt
entlich vorbeſtraft und ſteht im Verdacht,
e Anzahl änderer Straftaten, beſonders
ge, begangen zu haben. Er war es auch,
einigen Tagen am Rathenauplatz ein
hlen wollte und ſich den gerade
hinzu=
den Autobeſitzer durch Vorhalten einer
vom Leibe hielt. Die Polizei iſt jetzt
be=
en augenblicklichen Aufenthaltsort des
Eſers feſtzuſtellen. Wie bekannt, iſt für
ingen, die zur Ergreifung des Täters
eine Belohnung von 300 Mark für das
m ausgeſetzt.
Ein Schmugglerauto geſtellt.
ſeldorf. Beamte der hieſigen
Zoll=
gsſtelle hatten herausgebracht, daß ein
liger Kraftwagen mehrmals in der Woche
Grenze fuhr. Geſtern gelang es einem
ſoxl ido von Beamten an der Landſtraße Düſ=
IdE) Mettmann das Auto zu ſtellen. Die
rut
ſchofler verſuchten, im ſchnellſten Tempo
mfahren. Piſtolenſchüſſe brachten das
hoxlerauto jedoch zum Halten. In dem
wurden 56 000 Zigaretten, 100 Zigarren,
latt Zigarettenpapier ſowie Kaffee und
ittabak gefunden und beſchlagnahmt.
dene Mitglieder der aus fünf Mann be=
1 Schmugglerbande waren durch
Glas=
verletzt worden. Die Feſtgenommenen
ſich bereits am Samstag vor dem
Schnell=
u verantworten haben.
2 wvollen auf dem Brocken
Zauberglauben enkkräfken.
Prr=
leditionsleiter Harry Price (links) und
E. Joad in Göttingen, wo Price die
Vorbereitungen traf.
lacht vom Samstag zum Sonntag findet
Dkocken das langerwartete Experiment
Dilfe von alten Zauberformeln einen
einen Jüngling zu verwandeln. Eng=
Eſcher wollen durch die genaue Einhal=
Daubervorſchriften den Abergläubiſchen
daß all dieſer Zauberglaube eben nur
ein leerer Wahn iſt.
Ein Haus, das nur aus Skahl beſtehl.
In der Sommerſchau auf dem Berliner Meſſegelände wurde jetzt ein Haus errichtet, deſſen
Bau=
materialien völlig aus Stahl beſtehen. Auch für die Möblierung ſind die neuartigen Stahlmöbel
vorgeſehen. Da das Gebäude ſehr ſchnell errichter werden kann, beläuft ſich ſein Preis nur auf
4700 Mark.
„Graf Zeppelin” auf der Fahrt
nac Holland.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” iſt geſtern früh 1.10 Uhr zu der
pro=
grammäßigen Hollandfahrt aufgeſtiegen. An
Bord befanden ſich 17 Fahrgäſte. Das Luftſchiff
wird in Twinte landen und anſchließend eine
Rundfahrt Osnabrück — Bremen — Hamburg —
Weſtfrieſiſche Inſeln — Groninge — Jiſſelmeer
ausführen.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” landete um
8,10 Uhr holländiſcher Zeit auf dem Flughafen
Twinte bei Enſchede, wo ſich rieſige
Zuſchauer=
maſſen eingefunden hatten. Nach der Begrüßung
durch den Bürgermeiſter beſtiegen die Fluggäſte
das Luftſchiff zu dem Rundflug über Nordweſt=
Deutſchland und Nord=Holland nach Rotterdam.
Unter den Gäſten befanden ſich Prinz Heinrich
der Niederlande, der Verteidigungsminiſter Dr.
Deckers und der Verkehrsminiſter Reiimers. Um
8,50 Uhr ſtieg das Luftſchiff wieder auf. Die
Landung in Rotterdam erfolgt um 17 Uhr.
Zwei Opfer des Rheins.
Düſſeldorf. Unterhalb von
Mönchen=
werth gerieten vorgeſtern nachmittag zwei
Her=
ren und eine Dame, die im Rhein Waſſerball
ſpielten, plötzlich in die Strömung und verſanken
in den Fluten. Die Dame konnte gerettet
wer=
den, während die beiden Männer ertranken. Die
Leiche des einen wurde geborgen.
Anklageerhebungen gegen Salaban.
Berlin. Die Staatsanwaltſchaft II
Ber=
lin hat jetzt nach Abſchluß der Vorunterſuchung
gegen Cornel Salaban und deſſen Ehefrau
Martha Salaban Anklage wegen fortgeſetzter
gemeinſchaftlicher Falſchmünzerei und gegen
Cor=
nel Salaban auch wegen unbefugter Führung
des Doktortitels erhoben. Beide Angeklagte
be=
finden ſich in Unterſuchungshaft.
Piccards zweiter Aufſtieg erſt Anfang Juli.
Verbeſſerungen an der Gondel.
Baſel. Der zweite Aufſtieg Prof. Piccards
in die Stratoſphäre iſt auf Anfang Juli
ver=
ſchoben worden. Bei einigen Inſtrumenten
ver=
zögert ſich die Fertigſtellung, ſo daß die Gondel
nicht vor Ende des Monats in Zürich ſein kann.
Die neue Gondel iſt, um den Einfluß der
Son=
nenſtrahlen abzuhalten, weiß lackiert. An der
Außenſeite ſind keinerlei Inſtrumente angebracht.
Selbſt die Ventilleine wird durch einen
ſinn=
reichen Queckſilberverſchluß in das Innere der
Gondel geführt. Die beiden Mann=Löcher
kön=
nen ebenfalls von Innen verſchloſſen werden.
Ferner ſind 8 kleine Fenſter angebracht, die den
freien Ausblick nach unten und oben geſtatten.
In die Gondel wird ein Kurzwellenſender
ein=
gebaut, durch den auch die Verbindung mit der
Außenwelt hergeſtellt wird.
Die Urkeilsbegründung
im Makuſchka-Prozeß.
Wien. Um 20.15 Uhr wurde Matuſchka in
den Saal geführt, in dem es totſtill war. Fünf
Minuten ſpäter erſchien der Gerichtshof.
Nich=
dem die Ablehnung aller von der Verteidigung
geſtellten Beweisanträge mitgeteilt worden war,
wurde das Urteil verkündet, zu deſſen
Begrün=
dung der Vorſitzende u. a. ausführte: Matuſchka
habe ſeine Handlungen zweifellos vorſätzlich
ver=
übt. Er ſelbſt habe zugegeben, daß es ihm auf
zwei bis drei Tote nicht angekommen ſei. Das
Ungeheuerliche ſeiner Tat verleite zur Annahme
einer Unzurechnungsfähigkeit, doch widerſprechen
dem das klare und eindeutige Gutachten der
Sachverſtändigen. Matuſchka ſei mit großem
Raffinement bei der Vertuſchung und der
Spurenverwiſchung zu Werke gegangen. Das
Gericht vertrete ebenſo wie die Pſychiater den
Standpunkt, daß er ſimuliere. Das Motiv ſeiner
Taten ſei zweifellos ein materielles. Er habe
durch ſeine Anſchläge die Eiſenbahnen
veran=
laſſen wollen, ſeine Erfindung zur Verhütung
von Eiſenbahnunfällen zu kaufen. Erſchwerend
für die Beurteilung ſei die Wiederholung der
Attentate. Das Geſtändnis, die Unbeſcholtenheit
und der Umſtand, daß bei den Anzbacher
Atren=
taten, die allein zur Anklage ſtünden, keine
Ver=
letzten vorhanden geweſen ſeien, ſowie eine
pſy=
chopatiſche Minderwertigkeit und die
Bereit=
willigkeit zur Schadensgutmachung wurden als
ſtrafmildernd angenommen. Die Gefährlichkeit
dieſes Individuums ließen einen weiteren
Aufenthalt in Oeſterreich nicht angebracht
er=
ſcheinen.
Die Verteidigung meldete
Nichtigkeitsbe=
ſchwerde an und verzichtete auf Berufung.
Das Exploſionsunglück auf der „Cimbeline‟.
25 Tote, 50 Verletzte.
Montreal. Nach den letzten Feſtſtellungen
haben die drei Exploſionen auf dem engliſchen
Oeltankdampfer „Cimbeline” 25 Todesopfer
ge=
fordert. Die Zahl der Verletzten beträgt 50.
Die Zahl der Opfer unter den
Rettungsmann=
ſchaften iſt beſonders groß, weil die Exploſionen
in größeren Zeitabſchnitten erfolgten. Die
Ber=
gungsarbeiten geſtalteten ſich äußerſt ſchwierig,
die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchränken, mit
den Löſchbooten eine weitere Ausbreitung des
Feuers zu verhüten, da in der nächſten Nähe des
brennenden Dampfers ein großes Oellager liegt.
Verurteilung in der Kreuger=Affäre.
Stockholm. Das erſte Urteil in den durch
den Kreuger=Zuſammenbruch angeſtrengten
ver=
ſchiedenen Prozeſſen iſt gefällt worden. Der
Direktor einer Kreuger=Filiale, Bredberg, der
810 000 Schweizer Franken unterſchlagen hat,
wurde zu 9 Monaten Zwangsarbeit und dem
Erſatz der ganzen Summe gegenüber der
Schwei=
zeriſchen Finanzierungs=Geſellſchaft für die
In=
duſtrie verurteilt.
Schweres Zugunglück in England.
Drei Tote, zahlreiche Verletzte.
London. Durch ein ſchweres
Eiſenbahn=
unglück bei Great Bridgeford in der Nähe von
Stafford (Mittelengland) wurden drei
Paſſa=
giere getötet und über ein Dutzend Reiſende
ſchwer verletzt. Die Zahl der Leichtverletzten iſt
noch nicht feſtgeſtellt, iſt aber ſehr groß.
Der Zug beſtand aus vier Wagen, von denen
der vorderſte mit der Lokomotive zuſammenſtieß
und vollſtändig zerſplitterte. Die übrigen
Wa=
gen waren ebenfalls ſchwer beſchädigt. Die
Trüm=
mer verſperrten den geſamten viergleiſigen
Bahnkörper. Unter den Schwerverletzten
be=
findet ſich der Lokomotivführer. Die Urſache des
Unglücks iſt noch nicht bekannt; doch wurde von
Sachverſtändigen die Anſicht geäußert, daß ſich
infolge der außerordentlich großen Hitze
wäh=
rend des Tages die Schienen ausgedehnt hatten.
Das Eiſenbahnunglück bei Stafford vom
Frei=
tag hat ein viertes Todesopfer gefordert. Einer
der Schwerverletzten, deſſen Frau bereits bei der
Kataſtrophe ums Leben kam, iſt inzwiſchen
ge=
ſtorben.
Ausſtellung „Mutter und Kind” in Amſterdam.
Amſterdam. In der hieſigen Automooil=
Ausſtellungshalle wurde geſtern eine
internatio=
nale Ausſtellung „Mutter und Kind” eröffnet.
An der Eröffnungsfeierlichkeit nahmen u. a. der
Wirtſchaftsminiſter Verſchuur und der deutſche
Geſandte Graf Czech teil. Aus dem Ausland ſind
u. a. Deutſchland, Belgien, Frankreich und
Eng=
land unter den Ausſtellern ſtark vertreten. Aus
Deutſchland ſind insbeſondere das
Hygiene=
muſeum zu Dresden und das Reichsmuſeum für
Geſellſchafts= und Wirtſchaftskunde zu Düſſelderf
ſtark vertreten.
Neuer Vulkanausbruch in den Anden.
Buenos Aires. In den Anden ſind
er=
neut vulkaniſche Störungen eingetreten. Durch
einen Ausbruch des Vulkans „Descabexado”
wurde die Stadt Malargue, die bei dem großen
Vulkanausbruch im Frühjahr am meiſten
ge=
litten hatte, von einem Aſchenregen überſchüttet.
Gleichzeitig wurden ſtarke Erdbebenſtöße
ver=
ſpürt.
Ein unbekannkes Goekhebild
wieder aufgefunden.
Bruſtbild des jungen Goethe
von Georg Oswald May.
Das Bild muß kurz vor dem bekannten Goethe=
Porträt entſtanden ſein, das May im Juni 1779
im Auftrage der Herzogin Eliſabeth Frederika
Sophia von Württemberg malte. Das jetzt
wieder aufgefundene obige Bild ſtellt eine
we=
ſentliche Bereicherung unſeres Wiſſens von dem
Ausſehen Goethes dar. Seine Verſteigerung bei
dem Berliner Haus H. Meyer u. Ernſt dürfte
eine Senſation für alle Sammler der klaſſiſchen
deutſchen Dichtung bedeuten
Seite 12 — Nr. 169
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 19. Jun
Neue Gau=Beſtleiſtungen ſtehen in Ausſicht.
Zu dem am Samstag, den 25., und Sonntag den 26. Juni,
auf dem Sportplatz der Turngeſellſchaft
Darm=
ſtadt ſtattfindenden Gauſportfeſt welches die Feſtſtellung der
Gaubeſten im Volksturnen (Leichtathletik) bringt, werden, wie
in den Vorjahren intereſſante und ſpannende Kämpfe auf den
Gebieten des Laufs, Sprungs und Wurfs erwartet. Sind
ein=
zelne Konkurrenzen zahlenmäßig gegen das Vorjahr ſchwächer
be=
ſetzt, haben wieder andere ſtärkere Beteiligung erfahren. Wie
nicht anders zu erwarten war, treten in der Mehrzahl der
Ein=
zelkonkurrenzen die Titelverteidiger an, die nicht nur von ihren
Rivalen, ſondern auch von dem ſich ſtark bemerkbar, machenden
Nachwuchs hart bedrängt werden. Wer diesmal die
Gaumeiſter=
ehren erntet, iſt deshalb ſehr in Frage geſtellt.
Mehrkampf der Oberſtufe.
Bedeutete im Vorjahre die Einführung des Sechskampfes
gegenüber dem Fünfkampf 1930 ſchon eine Leiſtungsſteigerung, ſo
hat man mit dem Achtkampf in dieſem Jahre, beſtehend aus
100, 400 1500 Meter=Lauf. Hoch=, Weit= und Stabhochſprung,
Kugelſtoßen und Diskuswurf, eine noch höhere Forderung geſtellt.
Mit der Hinzunahme des 400 Meter=Laufs und dem
Stabhoch=
ſprung, dem Umtauſch von Steinſtoß und Schleuderball mit
Kugelſtoß und Diskuswurf wird auch das Kräfteverhältnis
weſentlich verſchoben werden. Doch dürfte man in erſter Linie
wieder den Titelverteidiger Meyer=Walldorf als den Anwärter
bezeichnen, zumal ſein vorjähriger Doppelgänger, Volz=Auerbach,
keine Meldung abgegeben hat. Winter=Groß=Gerau, Funk=
Wal=
lerſtädten und Dolland=Walldorf dürften die nächſten Anwärter
ſein, d. h. wenn es nicht ſogar, dem einen oder anderen von
ihnen gelingen dürfte, den Titelverteidiger aus ſeiner Stellung
zu verdrängen.
Die Einzelkämpfe.
Lauf. Im 100 Meter=Lauf hat in letzter Minute noch Geiſt=
Rimbach, der im Vorjahre überraſchenderweiſe von Göriſch=Ober=
Ramſtadt geſchlagen wurde, ſeine Meldung abgegeben. Auch im
200 Meter=Lauf erlitt Geiſt im Vorjahre die nicht geahnte
Nie=
derlage durch Göriſch, der die Meiſterehren nicht wieder
verlie=
ren will. Ueberraſchend würde es wirken, wenn der dritte
Be=
werber die Zeit zu unterbieten imſtande wäre. Der 400 Meter=
Lauf ſieht den Titelverteidiger Dolland=Walldorf am Ablauf.
Richter=Rüſſelsheim und Fiſcher=Darmſtadt (Tgde.) wollen ihm
den Rang ſtreitig machen. Zum 1500 Meter=Lauf haben die
bei=
den erſten Sieger von 1931 wieder gemeldet. Fornoff=Darmſtadt
(Tgſ.), dem es gelang, Becker=Sprendlingen überzeugend auf den
zweiten Platz zu verweiſen. Engel=Worfelden und Roß=Arheilgen
dürften alles daranſetzen, mit von der Partie zu ſein. Den 5000=
Meter=Lauf beſtreitet Fornoff=Darmſtadt (Tgſ.) der als Sieger
zunächſt in Frage kommen dürfte vor Loos=Jugenheim. Aber
auch andere verſuchen hier den Meiſtertitel für ſich zu ſichern.
Sprung. Acht Teilnehmer beſtreiten den Hochſyrung.
Unter ihnen treten Funk=Wallerſtädten und Dolland=Walldorf,
die im Vorjahre die gleiche Sprunghöhe erreichten, in engeren
Wettbewerb, was jedoch nicht ausſchließen dürfte, daß die
Darm=
ſtädter Akademiker (Alemannia) und 1846er Turngemeinde, auch
Rüſſelsheim und Heppenheim mit noch beſſeren Leiſtungen
auf=
warten. — Der Weitſprung hat gegen das Vorjahr in der
Beſetzung eine größere Einbuße erlitten, ſo daß es nur zu einem
Zweikampf zwiſchen Rieble=Darmſtadt und Göriſch=Ober=Ramſtadt
kommen wird. — Als offenen Kampf kann man den
Stabhoch=
ſprung bezeichnen. Es iſt ſchwierig, nur einigermaßen den
Sieger im voraus zu beſtimmen.
Wurf. In den Wurfkonkurrenzen hat das Kugelſtoßen
die ſchwächſte Beſetzung erhalten, und dürfte der Titelverteidiger
Meyer=Walldorf ſich leicht den Titel wieder aneignen. — Ob im
Speerwurf ſich Funk=Wallerſtädten als Titelverteidiger
durch=
ſetzt, hängt von der Leiſtung des Arheilgers Wirthmüller und
deſſen Vereinskameraden Braun, der mit verbeſſerten Leiſtungen
aufwartet, ſehr ab. — Zum Diskuswurf hat der
Titelver=
teidiger „nicht gemeldet, ſo daß man dem vorjährigen zweiten
(Engel=Darmſtadt) die beſſeren Ausſichten zuſchreibt. Die übrige
Gegnerſchaft will allerdings nicht unterſchätzt ſein.
Die Staffelläufe laſſen diesmal wieder einen ſehr
ſpannen=
den Kampf erwarten. Langen verteidigt in der 4X100 Meter=
Staffel zum wiederholten Male den Titel. Walldorf und Ober=
Ramſtadt (Tgſ.) ſind ebenfalls wieder zur Stelle. Letzteres
er=
zielte im Vorlauf im Vorjahre die Beſtzeit, mußte ſich gber im
Endlauf von Langen und Walldorf geſchlagen bekennen.
Rüſſels=
heim und Alemannia Darmſtadt verfügen, aber ſcheinbar über
ebenſo gute Kräfte. Die Turngemeinde Darmſtadt möchte ſich
diesmal nicht aus dem Rennen werfen laſſen. Rimbach kommt
ebenfalls als Anwärter in Frage. — In der 3X1000 Meter=
Staf=
fel ſah man oft die Turngeſ. Darmſtadt im Alleingang. Diesmal
aber entſteht in der Gegnerſchaft Jugenheim und Turngemeinde
Darmſtadt, eine nicht zu unterſchätzende Konkurrenz. — Mit neun=
Mannſchaften im Wettbewerb hat die Schwedenſtaffel eine
ſehr gute Beſetzung zu verzeichnen. Rüſſelsheim fällt die Aufgabe
der Titelverteidigung zu. Langen war im Vorjahre 2., Taſ.
Darmſtadt 3. Sieger, und ſtehen auch diesmal wieder im
Wett=
bewerb. Alemannia ſtellt zwei Mannſchaften, außerdem hat
Wall=
dorf, Tgmde. Darmſtadt, Ober=Ramſtadt (Tgſ.) und Rimbach
ge=
meldet. Rüſſelsheim dürfte demnach einen ſehr ſchweren Stand
haben, verſteht, aber zu kämpfen.
Bedeuten alſo ſchon die Kämpfe der Oberſtufe zum Ereignis
zu werden, ſo werden ebenfalls die Frauenwettbewerbe ſowie die
der unteren Stufen der Turner, über deren Beteiligung noch
be=
richtet wird, die gleichen ſpannenden Kämpfe bringen, zumal hier
Handball.
59. 98 — Ty. Bickenbach 16:4 (7:2).
Zu dieſem ſehr anſtändigen an techniſchen Einzelleiſtungen
reichen Samstagabendſpiel, hatten ſich verhältnismäßig wenig
Zuſchauer eingefunden. Die Niederlage der Gäſte, die kürzlich
den Turnermeiſter TV. Herrnsheim ſchlagen konnten, iſt ziemlich
deutlich ausgefallen. Manches Tor der 98er, die ihre Erfolge
faſt im Spaziergang erzielten, hätte verhindert werden können.
Vor allem Opper im Bickenbacher Tor war reichlich nervös, und
fiel auf die Finten der Feick, Freund, Werner und Fiedler —
lediglich Ploch kam zu keinem Treffer — auch in der zweiten
Halbzeit noch ſehr oft hinein. Die geſamte Gäſteabwehr
ver=
ſtand ſich in der Abdeckung der Gegenſtürmer nicht recht. Der
Gäſteſturm mit Hennemann, der ſehr ſchön aufbaute und ſeine
Fünferreihe wechſelnd einſetzte, war ſchnell und eifrig bei der
Sache. Im Strafraum allerdings mangelte es am Torwurf.
Viele Aktionen endeten in zu engem Zuſammenſpiel, das den
Druck nach vorn vermiſſen ließ, und von den 98ern faſt ſtets
er=
folgreich zerſtört wurde. Die „Blauen” ſind wieder im Kommen.
Für den verletzten Delp ſpielte Dittmar Mittelläufer, an ſeiner
Stelle Spangenberg linker Half. In die Tore teilten, ſich bei
Bickenbach Karl Jakoby (2) und Schweickert, bei Darmſtadt
Finck (8) Werner (3), Freund (2). Fiedler (2) und Pabſt.
Vorher ſpielten die Fußball=Schüler 98 — Germania
Eber=
ſtadt Schüler 3:0.
Bezugnehmend auf den geſtrigen Bericht ſtellen wir richtig,
daß die Fauſtballſpiele erſt am Nachmittag um 1.30 Uhr beginnen.
Spannende Spiele ſind zu erwarten.
Reichsbahn Darmſtadt.
Der Reichsbahn=TSV. Darmſtadt hat zur Eröffnung ſeiner
Werbewoche für ſeine Fußball= und Handballabteilungen zwei
namhafte Gegner verpflichtet. Er empfängt heute, nachm. 4 Uhr,
eine kombinierte Fußball=Mannſchaft des SV. 98 Darmſtadt und
die beſtens bekannte Handballelf des TV. Bickenbach. Reichsbahn
muß bei beiden Spielen ſchon mit beſonders guten Leiſtungen
aufwarten, wenn ſie ehrenvoll beſtehen will, Auf alle Fälle iſt
guter Sport zu erwarten.
Sonntag, den 19. Juni 1932.
Waſſerball.
Woog: Jung=Deutſchland — Schwaben Stuttgart.
Fußball.
Feſthalle: Eintracht — S.V. Offenthal 1913.
Rheinallee: Rot=Weiß — Union Wixhauſen.
Rennbahn: Union Darmſtadt — V.f.L. Neckarau.
Handball.
Rheinallee: Rot=Weiß — V.f.R. Schwanheim.
Tennis.
Böllenfalltor: Juniorenklubturnier des T. E.C. Dſtdt.
Fauſtball.
nachmittags: Woogswieſe: Gau=Schlußſpiele.
Die Samskagskämpfe in München.
Im Stadion des Sportvereins 1860 München nahmen am
Samstag bei prächtigem Wetter die Süddeutſchen Leichtathletik=
Meiſterſchaften ihren Beginn. Neben zahlreichen Vorkämpfen gab
es auch bereits einige Entſcheidungen. Abgeſehen von wenigen
Ausnahmen, waren die gemeldeten Teilnehmer durchweg am
Start. Von bekannteren Leuten fehlte der Frankfurter Sprinter
Geerling, aber auch ſein anweſender Clubkamerad Eldracher trat
zum 200=Meter=Endlauf nicht an. Die Leiſtungen des Tages waren
recht gut, ſie hätten auch einen größeren Publikumszuſpruch
ver=
dient gehabt. In einigen Diſziplinen gab es ſogar neue
ſüd=
deutſche Beſtleiſtungen, ſo kam Frl. Fleiſcher=Eintracht Frankfurt
im Kugelſtoßen der Frauen von 12.31 Meter auf die reſpektable
Weite von 12,57 Metern. Im 400=Meter=Hürdenlauf der Herren
blieb Boehm=Nürnberg mit 56,3 Sek um mehr als fünf
Sekun=
den unter der Zeit des vorjährigen Siegers.
Die Ergebniſſe des Samstags:
Männer:
200 Meter: 1. Kurz=BSC. Offenbach 22,2 Sek., 2. Mährlein=
Ein=
tracht Frankfurt 22,5 Sek., 3. König=München 60 23.3 Sek.
400 Meter Hürden: 1. Boehm=Nürnberg 56,3 Sek., 2.
Schwed=
helm=SV. Wiesbaden 58,4 Sek., 3. Mott=J. G. Frankfurt 58,9.
5000 Meter Gehen: 1. Reichel=München 24.18,6 Min., 2. Markus=
Nürnberg 26.05,3 Min., 3. Ertl=PSV. München 26.056 Min.
4mal 1500 Meter Staffel: 1. Kickers Stuttgart 17:16,3 Minuten,
2. VfB. Stuttgart 17:37,5 Min., 3. München 1860 17:40,4 Min.
Hochſprung: 1. Fliſter=Stuttgart 1,78 Meter, 2. Bonneder=
Regens=
burg 1,75 Meter, 3. Jakobs=Frankfurt 1,75 Meter. (Durch
Stechen entſchieden.)
Diskuswerfen: 1. Roedel=München 38,62 Meter, 2. Lampert=
Ett=
lingen 38,58 Meter, 3. Fiſcher=Stuttgart 37,485 Meter.
Hammerwerfen: 1. Mang=Regensburg 45,16 Meter, 2. Kurz=
Mün=
chen 41,67 Meter, 3. Steinberger=Regensburg 41,27 Meter.
Steinſtoßen: 1. Kulzer=München 9,17 Meter, 2 Kopp=Nürnberger
SC. 8,32 Meter, 3. Koch=Kaiſerslautern 8.80 Meter.
Für die Entſcheidung in der 4mal 100=Meter=Staffel
quali=
fizierten ſich Eintracht Frankfurt, München 1860, Stuttgarter
Kickers und VfB. Stuttgart.
Frauen:
Kugelſtoßen: 1 Fleiſcher=Eintracht Frankfurt 12,57 Meter, 2.
Ge=
lius=München 1860 11,06 Meter, 3. Wittmann=Stuttgart
10,96 Meter
Hochſprung: 1. Bergmann=Ulm 94 1.45 Meter, 2. Schoene=Fürth
1,30 Meter. (Nur zwei am Start.)
Klubkampf Rotweiß 1. — ASC. 2. — SpV. 98 2.
Heute vormittag 10 Uhr findet auf dem Sportplatz Rotweiß
(Rheinallee) der im Anſchluß an den vorjährigen Klubkampf
ver=
einbarte Rückkampf ſtatt. Mit dieſem Kampfe iſt den
Leichtathle=
ten von ASC. und SpV. 98, die den Ehrgeiz haben, in nicht allzu
ferner Zeit zur Spitzenklaſſe ihrer Vereine zählen zu dürfen.
Ge=
legenheit gegeben, gegen die beſten Kräfte von Ratweiß ihr
Kön=
nen unter Beweis zu ſtellen. SpV. 98 entſendet vorwiegend Leute,
die im vorigen Jahre in der Jugendklaſſe beachtliche Erfolge
zeig=
ten und die dieſes Jahr nun als Aktive die Aſchenbahn betreten.
Die Leichtathleten von ASC., die ſich als Studierende in
Darm=
ſtadt aufhalten, haben zum größten Teil ſchon in ihren
Heimat=
vereinen eine gute Ausbildung bekommen. Von den Rotweißen
iſt zu bemerken, daß ſie zurzeit in guter Form ſind und alles
daranſetzen werden, die im vorigen Jahre erlittene Niederlage
auszugleichen. An Läufen werden ausgetragen: 100 Meter, 200
Meter, 400 Meter, 1500 Meter, 3000 Meter, Olympiſche Staffel
und 10mal ½=Runde=Staffel; ferner haben die Speerwerfer,
Kugelſtoßer, Springer und Schleuderballwerfer das Wort.
Union Darmſtadt — VfL. Neckarau (komb.)
Wir weiſen nochmals auf den heute nachmittag auf der
Renn=
das Kräfteverhältnis ein ziemlich gleichmäßiges zu ſein ſcheint. bahn herrſchenden Spielbetrieb hin, wo das Treffen obiger
Geg=
ner, um 17 Uhr, eine beſondere Anziehungskraft haben dürfte.
Es ſtehen ſich gegenüber:
Neckarau mit: Lankl; Gönner, Striehl; Möhler, Meiſter,
Mayfarth; Schneider, Orth, Hambach, Klamm, Krätz. — Union
mit: Leke, Schröder, Roß, Dony, Schäfer; Frühwein, Noller 1.,
Hinze: Noller 2., Darmſtädter: Frieß.
Dieſe Mannſchaften ſind mit größter Umſicht zuſammengeſtellt
und verſprechen ſpannende Kämpfe. Vorher um 15,30 Uhr:
Sonder=
mannſchaft — Jugenheim (1. Mannſch.), 11 Uhr: 1. Jugend —
FC. Germania 03 Pfungſtadt (1. Jgd.).
Poſt=SV. Darmſtadt.
Am Sonntag um 18 Uhr am Dornheimer Weg ſpielt Poſt=SV.
Darmſtadt gegen Germania Pfungſtadt.
Nachdem die Aufſtiegsſerien nunmehr ſoweit beendet ſind, ſteht
nur noch die endgültige Feſtſtellung des Pokalmeiſters des
Doppel=
bezirks Main=Heſſen aus. Für den Heſſenbezirk hat ſich die
bekannte Riedmannſchaft des F. V. 1919 Biblis qualifiziert,
während der Mainbezirk von der ſpielſtarken
Kreisligamann=
ſchaft 07 Kriftel vertreten wird. Das Endſpiel ſollte
urſprüng=
lich am Sonntag, den 19. Juni 1932, auf neutralem Platze
aus=
getragen werden. Es ließ ſich jedoch für dieſen Termin kein
ge=
eigneter Platz finden, ſo daß nunmehr am 26. Juni, alſo am letzten
Sonntag vor der Spielſperre, im Starkenburgkreis, und zwar
vor=
ausſichtlich in Darmſtadt, das Pokalendſpiel ausgetragen wird.
Als Abſchlußder Verbandsſpielſaiſon unſeres
Krei=
ſes ſind noch zwei Begegnungen fällig. Es treffen ſich:
Normannia Pfiffligheim — VfR. Bürſtadt,
Olympia Lampertheim — Spv. Hochheim.
Die Pfiffligheimer Normannen ſind durch den Aufſtieg des
Süd=
heſſenvertreters nunmehr doch noch für die Kreisliga geſichert. Es
iſt alſo ohne großen Belang, wie das letzte Verbandsſpiel endet.
Auch das letzte der drei Lampertheimer Wiederholungsſpiele iſt
in=
zwiſchen belanglos geworden, da ja an der Meiſterſchaft Südheſſens
nichts mehr zu ändern iſt. Das Spiel iſt alſo freundſchaftlicher
Natur und wird ſicherlich mit einem glatten Sieg Olympias enden.
Kurz vor der Sommerſperre werden noch einige recht
inter=
eſſante Freundſchaftsſpiele ausgetragen. Die Wormſer
„Kleeblätter” treffen im Lokalſpiel mit Wormatia zuſammen. Von
weiteren Begegnungen verdient das Treffen in Gernsheim
zwi=
ſchen Concordia und dem heſſiſchen Pokalmeiſter, FV. 1919 Biblis,
wohl die größte Beachtung.
Jung=Deutſchland — Schwaben Stuttgart 6:0 (3:0
Heute vormittag 11.30 Uhr Rückſpiel.
Im erſten Spiel der Vorrunde zur ſüddeutſchen W
=Meiſterſchaft konnte geſtern abend der Darmſtädter Schn
Jung=Deutſchland den Schwimmerbund Schwaben
Stut=
ſchlagen. Unter der ſicheren Leitung von Belz=Frankfu
man ein ſehr ſchönes und vor allen Dingen faires Spiel
dem ein beſſerer Beſuch zu wünſchen geweſen wäre.
war die gute Form der Darmſtädter, die mehr zeigten.
ſich verſprochen hatte, während die Schwaben ein beſſer
lieferten, als man nach dem Ergebnis vermuten könnt
gart fehlte es aber an der nötigen Durchſchlagskraft in
der ſich gegen die ſichere Hintermannſchaft Jung=
De=
nicht durchſetzen konnte. Darmſtadt ging bald nach Beg
zwei ſchöne Tore von Mayer in Führung, der auch noc
Pauſe einen dritten Treffer anbringen konnte. Die zwe
zeit ſah wiederum die Darmſtädter ſtärker im Angriff
mann (2) und Mayer ſtellten das Ergebnis auf 6:0.
riger Bemühungen blieb den Stuttgartern das verdien
tor verſagt.
Auch das heutige Rückſpiel um 11.30 Uhr im Groſf
dürfte, da die Gäſte ihren Gegner nun kennen, ſehr
werden — Die Polizei konnte geſtern abend dienſthal n
Jung=Deutſchland 2 leider nicht antreten.
Aus der Radio=Induſtrie.
Wertbeſtändigkeit — und Ihr Rundfunk=Empfäng
Auch dieſe Dinge haben mehr miteinander zu tun, al
den erſten Blick annehmen wird. Hat man nicht noch bi
zem von einer gewiſſen Stagnation im Bau hochwertige
ger reden hören?. Vernahm man nicht immer wieder d
alle Möglichkeiten einer Weiterentwicklung ſeien erſchör
relative Steigerung der Leiſtung ſei nur noch durch — 4
dings ſchon unrationelle — Erhöhung des Energie
denkbar?
Die Dr. Georg Seibt A.=G., Berlin=Schöneberg, ein
firma der deutſchen Rundfunkinduſtrie, war ſeit jehe
Irrigkeit dieſer Anſicht überzeugt. Und die Tat bewies
Skeptiſchſten: Es gibt einen Weg zum beſſeren Empfe
führt über den Superhet. (Siehe Anzeige.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge, 6: Wetter, (
e 6.30: Gymnaſtik. o 7: Wetter. — anſchl.: Frühkonzert.
Waſſerſtand. 11.50: Zeit, Programm, Wirtſchaftsmeldg.
0 12.00: Konzert. O 12.50: Nachrichten, Wetter. O 13.00;
o 14.00: Nachrichten. O 14.10: Werbekonzert. o 15.00:
Wetterbericht. 0 15.10: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. o 16.* 5
Wirtſchaftsmeldungen. O 19.15: Zeit, Programm. Wett
ſchaftsmeldungen.
K
Sonntag, 19. Juni
6.15: Hamburger Hafenkonzert. — Die Glocken vom G. F
8.15: Morgenfeier.
9.15: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Frankfurter Männ Fteit
1928.
10.00: Konzert zum 50. Geburtstag von Jgor Strawinſky Ktw,
Amar=Quartett und Mitglieder des Funkorcheſters.
11.00: Mamba. Novelle von Friedrich Hartſeldt.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Ein ungefärbt Gemüte.
12.00: Weilburg a. d. L.: Konzert der Kapelle der ſtädt
garde.
13.00: Mittagskonzert.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wi
14.10: Freilichtſpiel im Weſterwald. Ein Bericht von Fr Fol
15.00: Stunde der Jugend. Die Hornbacher Spielſchar ſp
16.00: Pforzheim: Konzert. Werke von Lortzing, Mascag
bach, Gounod, Lincke, Joh. Strauß.
18.00: Rüdesheim: Aus einer Jugendherberge. Mikrophonk
H. Huffzky.
18.25: Dreißig bunte Minuten.
18.55: H. Keſſer: Auguſt Strindberg. Zum 20. Todesta
19.20: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Sportnachrichten.
19.30: Bingen: Der Mäuſeturm. Am Mikrophon: Dr.
20.00: Der tapfere Soldat. Operette von Oscar Strauß.
22.00: Sommernachtsfeſt in Zell am See.
22.40: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
23.00: Zell am See: Tanzmuſik der Kapelle Hans Falt
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle. Gleichbleibende Werktags=Vortragsf=!
Wetter für die Landwirtſchaft. 6: Gymnaſtik. o 6.15: Hr
die Landwirtſchaft. — anſchl.: Frühkonzert o 10, 13.30:
O 12: Wetter für den Landwirt. — anſchl.: Konzert 1Ke4
holung des Wetterberichts. 0 12.55: Nauener Zeit. 0 14 FrN
O 15.30: Wetter. Börſe. 0 18.55: Wetter für die Lan /
Deutſche Welle: Sonntag, 19. Juni
6.00: Funkgymnaſtik.
Anſchl. Hamburger Hafenkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Land
Anſchl. Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.20: Dr. Leonhards: Rückblick auf die 38. Wanderausſt E.!
DLG. in Mannheim.
8.55: Morgenfeier
Anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Marga Rohn erzählt Märchen.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Ein ungefärbt Gemüte.
12.10: David Luſchnat: Zehn Minuten Lyrik.
12.20: Mittagskonzert des Deutſchen Sinfonie=Orcheſters.
14.00: W. Rautesberg: Elternſchaft und Elternbeiratswa
14.30: Zitherorcheſter=Konzert des Zitherklubs 1897 Neut
e.
15.00: Dr. Hagemann: Unbekannte Märchen von Oskar
15.25: Grünau: Uebertragung von der Großen Berlin /
Regatta.
16.10: Blasorcheſter=Konzert des Sinfoniſchen Blasorcheſt Ei
Berlin.
17.40: Junge Generation ſpricht: Der neue Nationalism P
geſpräch).
18.20: Alfred Beierle: Johannes Schlaf zum 70. Geburtst
19.00: Deutſche Volkslieder für Vorſänger und Chor. A1 E0
torius=Kreis, Vorſänger: Paul Gümmer Baßl.
19.30; H. Brandenburg: Der Dichter und die Zeit.
19.50: Sportnachrichten.
20,00: Frankfurt: Der tapfere Soldat. Operette von Osc
22.00: Sommernachtsfeſt in Zell am See.
22.40: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Zell am See: Tanzmuſik der Kapelle Hans Falt
Die Störung im Nordoſten iſt nach dem öſtlichen
zurückgewandert und dehnt dabei ihren Einfluß aug
nach dem übrigen Teil des Reiches aus. In Schleſien
verfloſſenen Nacht zu Niederſchlägen gekommen, die ein
10 Millimeter überſtiegen haben. Die durch den Druck
gerufene Aenderung der Luftzufuhr wirkt ſich ſowohl a.
peraturen als auch auf unſeren ſeitherigen Witteru!
aus, ſo daß mit dem Vordringen der Bewölkung a1
Niederſchläge nicht ausgeſchloſſen ſind.
Ausſichten für Sonntag, den 19. Juni: Zeitweiſe bewi
raturen zwiſchen Tag und Nacht ſich mehr ausglei
über vorerſt keine weitere. Wärmezunahme, Mo
einzelnen gewitterartigen Niederſchlägen.
Ausſichten für Montag, den 20. Juni: Vorerſt noch w.
rung der Wetterlage.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortich für Polltiſt und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Fel
Ausland und Heſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: KdT
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdienſt: Andre‟.
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bid und Wort: Dr. Herbelt
für den Inſeratenteil und geſchäftliſche Mittelungen: Will9 K1
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämich in Darmhſiod”
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nichi ne
Die heutige Nummer hat 20 Seiten=
[ ← ][ ][ → ]19. Zuni 1932
ge Atr lin Woünder der Zeit, dort das Denſmal des
auchgegenſtände, die wie Eſſen und Crinken zum täg-
Aden gehören, verlieren im Laufe der Seit den Wert des
chen. Wer denkt heute, wenn er durch einen haſtigen
ne Caſchenuhr nach der Seit fragt, noch an ihren Er=
finder? Er müßte ſchon nach dem
ſchönen Nürnberg reiſen und ſich
Peter Henlein anſchauen.
Man ſehe ſich einmal die
ſoge=
nannte kleine Uhr an, die Peter
Henlein im Jahre 1510
konſtru=
jert hat. „Nürnberger laufende
Eierlein” nannte man die
unför=
migen Dinger, die wohl heute
kein Menſch mehr in der
Weſten=
taſche ſchleppen möchte. Und
doch — welcher Fortſchritt ſchon
gegen das Altertum, als den
Menſchen nichts anderes als
Sand=, Waſſer= und
Sonnen-
uhren zur Verfügung ſtanden.
In ſteiler Linie ging die
Ent=
wicklung der Uhr aufwärts und —
was für moderne Aenſchen mit
ſtark ausgeprägtem
Schönheits=
ſinn ſehr wichtig iſt — ſie gibt
uns gleichzeitig ein
Spiegel-
bild des Stilwillens der
einzelnen Seitabſchnitte. Das
beſtätigt ein Nundgang durch
jede Uhrenſammlung. Die Uhr —
ſei es eine Wand=, Ciſch= oder
Caſchenuhr, ja ſelbſt die
Curm=
uhr — iſt in erſter Linie ein
kunſtgewerbliches Erzeugnis, das
ſich der Architektur und dem
Kunſtgeſchmack ſeiner Seit
an=
zupaſſen verſucht. Betrachten
wir einmal die erſten Uhren vom
Ende des 14. Jahrhunderts, aus
der Seit der Gotik. Die ſtarke
Betonung der konſtruktiven
Ceile eines Bauwerkes, wo
Strebepfeiler, Gurte,
Gewölbe-
konſtruktionen zu ornamentaler
Wirkung geſteigert wurden, fand
auch in allen Gegenſtänden des
Kunſthandwerkes ihren
Aus=
druck. So wurde auch bei der
Uhr als wichtigſter
Weſensaus=
druck das Konſtruktive
beſonders betont. Das
Räder=
werk war nicht verhüllt, es ſtand
frei zwiſchen dem
ſtrebepfeil=
artigen Geſtänge. Man freute
ſich an der techniſchen Geſtaltung,
und genau wie der Betrachter
=ſtandbild Peter Henleins. — Oben: Nürnberger „Lanfendes Eierlein” aus 1510. an der Architektur die
Kon=
ſtruktion erlebte, ſo erlebte, der
Menſch jener Seiten den Gang ſeiner Uhr immer wieder. — In
DAider Mäunchenuhr mit Soldaten auf Poſten um 1800.
ſtarkem Gegenſatz zu dieſer Betonung des Konſtruktiven iſt die
mehr formale Behandlungder Uhr durch die
Kunſt=
gewerbler der Barock= und Nokokozeit: Das Werk iſt
ver=
borgen, und die äußere Hülle der Uhr iſt zur Hauptſache
ge=
worden. Sie iſt beinahe zum Kunſtwerk, gewiß aber zum
deko-
rativen Gegenſtand erhoben worden. Erinnert ſei an die
prunk=
vollen Salonuhren, die wie wohl alle
Einrichtungsgegen=
ſtände jener Seit Objekte waren, an denen ihre Beſitzer
Reich=
tum und gediegne Wohlhabenheit bezeugen konnten. Seltſam iſt
der große Unterſchied in der Form, den fremdländiſche Uhren,
etwa eine japaniſche und eine franzöſiſche Wanduhr aus der
gleichen Epoche, aufweiſen. Wuchtig im Aufbau und ſauber
verarbeitet, vermittelt erſtere durch zarte Säulen und durch das
eigentümliche Schlagwerk deutlich die Weſensart einer
raſſe=
fremden Welt. Und dabei huldigt man heute der Anſicht—
welches Kompliment für die Uhrenbauer der alten Welt — daß
dieſe Uhren größtenteils in Deutſchland oder wenigſtens in
Europa hergeſtellt ſein ſollen.
Gehen wir einen Schritt weiter und betrachten wir uns das
Meiſterwerkeines Schwarzwald=Uhrmachers
aus der Seit um 1800. So formvollendet ſchön ſie ſein mag, hier
hat man beinahe den Eindruck, daß zu viel Gewicht auf
Neben=
ſächlichkeiten gelegt iſt. Natürlich wird die Uhr ein vorzügliches
Werk aufweiſen, das war für den Erbauer fa Cradition. Aber
vielleicht gerade deshalb, weil hier kaum noch eine Verfeinerung
möglich war, kam man auf Spielereien: Ein paar Soldaten ſtehen
auf Wache und wenn das Schlagwerk anhebt, beginnen ſie zu
patrouillieren.
Hier ſtreifen wir ein Arbeitsgebiet, das die Uhrenkünſtler
aller Seiten auf den Plan gerufen hat, die Kunſtuhr. Swei
Beiſpiele mögen zeigen, wie weit die Vervollkommnung der
Mechanik durchgeführt werden konnte. Beiſpiele, die faſt vier
Jahrhunderte auseinander liegen: Die Kunſtuhr am Nathaus zu
Ochſenfurt am Main ſtammt aus dem Jahre 1505. Sie iſt in der
ganzen Welt bekannt und berühmt, und wohl kein Beſucher des
Städtchens hat ſie ſich nicht genau betrachtet. Sie zeigt nicht
nur die Cagesſtunden an, ſondern auch die Mondphaſen. Beim
Stundenſchlag nickt ein vor dem mittleren Fenſter ſtehendes
Ge=
rippe mit dem Kopf, hebt einen Pfeil und wendet die Sanduhr
um. Während aus dem Seitenfenſter zwei Natsherren
heraus=
ſchauen, öffnet der Bürgermeiſter weit den Mund, als ob er eine
große Nede halten wollte. Aus einem anderen Fenſter ſieht eine
Jungfrau heraus, ſie präſentiert einen rotweißen Schild. Und
Gotiſche Hausuhr um 1520.
die Wappentiere der Stadt ſtoßen — zur Krönung des Ganzen—
mit den Köpfen gegeneinander. Aehnliche Werke finden ſich im
Straßburger Münſter, im Uhrenturm zu Nouen uſw. In ganz
anderer Nichtung hat ſich bei der Miniaturuhr — Ende
des 19. Jahrhunderts — das Streben nach Originalität
aus=
gewirkt: Eine Uhr im Siegelring entſpricht wohl kaum noch dem
Geſchmack unſerer rein ſachlichen Seit, aber ſie mag ihrem erſten
Beſitzer ſo wichtig erſchienen ſein, wie dem König ſein Septer.
Heute iſt die Uhr kein Luxusgegenſtand mehr, ſondern ſie iſt
ein Sweckinſtrument geworden für jeden einzelnen. Sie muß ſich
unauffällig der Umgebung einordnen.
Elcktriſche Bahnhofsuhr mit Stundenanzeiger u. Sprungziffern.
Nummer 23
[ ← ][ ][ → ] Werben um drei Ciger.
Von Paul Eipper.
Jüngſt war ich in Amſterdam und ſtand
ein=
geſponnen in die wohltuende Atmoſphäre vor
dem Naubtierhaus, wo in der gitterloſen
Schlucht ein dunkler Mähnenlöwe
zärt=
ſich ſeinen Kopf an der ſchlanken Gattin rieb
Nebenan waren die Ciger, ebenfalls in einer
Selſenſchlucht, mit Winkeln und Cerraſſen im
Hintergrund des Geſteins und einem weiten
Sandauslauf. Aber weil man den Cigern
größere Sprungkraft zutraut, als den Löwen,
war dieſe Seiſenſchlucht nach dem Publikum hin
mit einem Gitter abgeſchloſſen. Die bunten
Dſchungelkatzen, ein Ciger und zwei Weibchen.
große, prachtvolle Exemplare, hielten keinen
Kontakt miteinander. Hinten links, auf der
oberſten Plattform, lag ſchlafend der Ciger.
Nechts in der Ecke, vielleicht 12 Meter
ent=
fernt, hockte das eine Weibchen, und das
an=
dere lief federnd, in jenem hinreißend ſchönen
Gang des Katzengeſchlechtes, vorn am Gitter
auf und ab. Ich verhielt mich ganz ſtill, nur,
wenn die Cigerin dicht vor mir war, ſummte ich
zwiſchen meinen Lippen jenen flatternden
Lock=
ruf, den man wohl als „Ciergruß” bezeichnen
kann, weil ſowohl die Bengalen, die
Sumatra=
ner als auch die ſibiriſchen Ciger ihn ausſtoßen,
wenn ſie zärtlich, behaglich, liebebedürftig ſind.
Die Sigerin im Amſterdamer Soo war
an=
ſcheinend auf keine dieſer drei Eigenſchaften
eingeſtellt; ſie zog die Lippen kraus und
ent=
blößte ſtumm ihre gelben Raubtierzähne. Dann
drehte ſie ſich um und ging den Weg zurück,
immer am Gitter entlang. Nun, ich hatte ja
Seit und Geduld. Nach wenigen Sekunden war
die Katze am unteren Ende des Gebeges
an=
gekommen, drehte ſich um und kam wieder
her=
auf, mußte von neuem an mir vorbei. Jetzt
waren wir wieder auf gleicher Höhe, die
Cige=
rin hob das Lid vom Auge, und die
grünglä=
ſerne Pupille ſah mich an. Ich pruſtete wieder,
leiſe, aber deutlich werbend, und wieder
ver=
zogen ſich ärgerlich die Lefzen, die Barthaare
ſteilten bös zur Seite. Beim dritten Male wich
mir die Cigerin aus, drehte, noch ehe ſie bis zu
mir heraufgekommen war um, bog nach dem
Hintergrund und lief ſchräg zurück nach unten
ans Gitter. Das tat ſie auch beim vierten und
fünften Male, wollte offenſichtlich von meinem
Gruß der Särtlichkeit nichts wiſſen. Mein
Ver=
langen wurde zum Eigenſinn. Sobald die
Cige=
rin zum ſechſten Male in meine Nähe kam und
wieder ausbiegen wollte, ſummte ich laut und
fordernd. Umſonſt! Doch bei der nächſten
Be=
wegung kam ſie dicht heran, ſo als ſei das
pru=
ſtende Cönen meiner Lippen eine Magie. Sie
grollte, knurrte ein wenig und ging zuruck. Sch
gab nicht nach.
Immer zwingender lockte ich, ſo oft ſie
fau=
chend neben mir war, einmal mußte die Wider=
Paddeln im Altrhein.
VVon Rudolf Släſer.
Mein Freund Philipp hatte in ungezählten
Wochen ein Paddelboot gezimmert mit der
Um=
ſicht eines alten Schiffbauers, obwohl er von
Be=
ruf etwas Hochgeiſtiges war und infolgedeſſen
hätte unpraktiſch ſein müſſen. Wir hatten uns
entſchloſſen, auf dem Altrhein das Leben
ge=
zähmter Indianer zu führen, das ſportlich und
beſchaulich zugleich iſt.
Man lebt dort in dem urmenſchlich
behag=
lichen Gefühl, ein ziviliſationsenthobener
Wil=
der zu ſein, ein Gefühl, das Schwindel iſt, weil
die Leute dieſer Lebensweiſe gewöhnlich
fabel=
haft Kaffee kochen und leidenſchaftlich
Gram=
mophon ſpielen.
Auf jeden Fall beſchloſſen wir, ſchon von
vornherein, alſo gleich beim Cransport des
Bootes, uns nur ſolche ziviliſatoriſche Vorteile
zu gönnen, die unſere Urmenſchenpläne und
un=
ſere finanzielle Lage nicht umwarfen, das heißt,
wir fuhren das Boot höchſteigenhändig au)
ts, drei
Kilo=
einem Karren zur Bahn,
ſpenſtige gezwungen werden, zu antworten und
ihren Kopf zärtlich am Gitter zu reiben. Oft
genug hatte ich das Cigern gegenüber
auspro=
biert. Es kam nur darauf an, daß keine
Stö=
rung durch ſchwätzende, lachende Menſchen
folgte, daß ich unbeweglich ſtehen blieb und mich
ganz auf dieſe eine Cigerin konzentrierte.
Plötzlich aber waren zwei Cigerinnen da!
Der Summlaut hatte die hinten rechts im
Ge=
ſtein ſitzende Schweſter geweckt, ſie war, ohne
daß ich es bemerkt hatte, nach vorn gekommen
und „ſchmierte”, „ſchmuſte”, wie die
Raubtier=
dompteure ſagen. Das heißt, ſie ging mit ganz
kurzen Umdrehungen immer ganz dicht vor mir
auf und ab, rieb ihren ſchönen Kopf am
Eiſen=
gitter und pruſtete jedesmal die Antwort auf
mein Summen.
Und ihre unzärtliche Schweſter? Sie ging
weiter die lange Bahn am Gitter; aber endlich
kam auch ſie auf den Geſchmack, leiſe, faſt
ſchüchtern, pruſtete ſie, als ſie noch ein paar
Schritte von mir entfernt war, drehte den Kopf
nach der anderen Seite, kam jedoch gleich zurück
und bekannte deutlicher ihre Sympathie.
Alles wäre gut geweſen — wenn nicht
plötz=
lich Sand um mich ſpritzte und zwiſchen den
bei=
den ſchlanken Cigerinnen der große
Nund=
ſchädel des Dſchungelkaters gegen die Stäbe
prällte. Mit heiſerem rauhen Geläut! Ehe ich
ganz begriffen hatte, war der geflammte
Herr=
ſcher wieder verſchwunden, zog ſich ſchimpfend
nach ſeinem Felſenſchlupf zurück.
So, ſo, dachte ich, du biſt wohl
eiferſüch=
tig — — und lockte weiter. Die Cigerinnen
waren inzwiſchen, vielleicht ängſtlich geworden,
vom Vordergrund nach der anderen Felſenſeite
gelaufen, die eine hatte ſich wieder hingelegt,
aber die andere folgte ſchnell meinen werbenden
Lauten. Ich war ſehr neugierig, beobachtete
un=
abläſſig den Ciger, der auf ſeinem hohen
Felſen=
ſitz anſcheinend wieder ſchlief, jedoch öfters
blin=
zelte und uns mit ſeinen Blicken verfolgte.
Schon nach wenigen Minuten ſtand er wieder
auf, räkelte ſich, ſchritt ganz gemeſſen zu Cal
und kam ſchräg durch den Käfig, unheimlich
langſam, ganz gerade auf mich zu. Vielleicht
anderthalb Meter entfernt hielt er an und
rührte ſich nicht mehr. Aber die Cigerin
ge=
traute ſich in der Folge keine Kundgebung zu
mir, umſchmeichelte vielmehr den Gebieter der
unbeweglich blieb, eine ſteingewordene Drohung.
Ich wandte mich ab, ging und ſah im
Nach=
barkäfig einen vielleicht halberwachſenen Löwen
auf dem Boden liegen, ſich wälzen wie eine
ver=
ſpielte Hauskatze. Und kaum, daß das Cier mich
in ſeiner Nähe wußte, ſprang es hoch, rieb und
ſchüttelte mit geradezu grotesker Schnelligkeit
den Kopf am Gitter, ſchnellte ſich auf und
brummte (weil Löwen den Cigerlaut nicht
ſum=
men können), brummte und jammerte in
lang=
gezogenen Au=Lauten.
Sch weiß, daß es unrecht iſt, aber ich konnte
eben nicht anders, mußte mich über die
Abſper=
rung beugen, mit beiden Händen in die eben
ſproſſende Mähne faſſen und den braven Kerl
zärtlich krauen. Er hatte die ganze Seit meinem
Locken zugehört und ſich nach dem geſehnt, was
die Cigerinnen nur ganz allmählich in Empfang
nehmen wollten. Es ſtörten uns nun auch die
Menſchen nicht, die ſich wahrſcheinlich wundern
mußten, daß ein Mann in fremder Sprache von
ihrem Löwen ſo gut verſtanden wurde.
meter durch die Stadt. Am anderen Morgen
nahmen wir die zweieinhalb Sentner Holz unter
den Arm und ſchleppten ſie in den Packwagen.
In Stockſtadt hatten wir das Glück, einen
Handkarren aufzutreiben.
Der Stapellauf verurſachte Herzklopfen, weil
ein neues Holzboot manchmal nicht dicht hält,
bis das Holz im Waſſer ein wenig gequollen iſt.
„Philipp”, ſagte ich, „wenn Ihr Kahn jetzt
Waſſer lutſcht, müſſen Sie ihn noch einmal
aus=
einandernehmen.” Philipp ließ ſich durch die
Stichelei nicht beirren. Das Boot lutſchte
gerade drei Cropfen; es war nicht nötig, es
auch nur zu verpichen.
Wir ſaßen bequem auf Kiſſen und paddelten
los. Das Waſſer lag wie Blei unter der Sonne,
die uns in einer Stunde eine Farbe auf die Haut
brannte, mit der wir erſt die
Naſſezugehörig=
keit zum Altrheinvolk erwarben.
Die Landſchaft am Altrhein iſt das
Ent=
rückteſte an Landſchaft in der ganzen Gegend.
Aus den dichten, hohen Alleen am Ufer
rit=
ten ein paar bronzene Männer halbnackt ihre
Pferde ins Waſſer. Gegenüber war das Ufer
grün, ſchattig und wild.
Wie dieſe Neiter auf ihren braun glänzenden
Cieren durch den Fluß ritten, wirkten ſie wie
eine Horde Centauren, in dieſer Landſchaft, die
in ihrer paniſchen Szenerie jede Sage und jedes
Märchen bereithält, da zwiſchen Weiden und
Schilf und Waſſer möglich iſt.
In der Cat, die Welt iſt jenſeits dieſer Ufer
wie weggefallen, und in jedem Augenblick, in
dem die Scharen der Boote an dem Schweigen
einer der Buchten vorbeigleiten, wiegt ſich das
Schilf mit der Melodie von Pans Flöte.
Auf dem rechton Ufer marſchieren in
end=
loſen Alleen die Pappeln auf, die wie Sanfaren
in den Himmel ſtoßen. Die Pappeln ſind in
dieſer Landſchaft, in der ſich alles dem Waſſer
neigt, der aufſchwingende Cakt.
Die Pappeln rauſchen und flackern im Wind.
Die Pappeln ſcheinen vor dem blinkenden Fluß.
über den blaſſen Kornfeldern, vor den Dächern
und Kirchtürmen von der Sonne entflammte
Säulen zu ſein, hinter denen ſich fern die Höhen
der Bergſtraße ſmaragden gegen den Himmel
wölben.
Die Weidenwälder auf dem Inſelufer haben
zwiſchen ihren krummen Stämmen das
Schwei=
gen geſammelt, das vor den Dampferſirenen
Ein Beitrag zur Gegenwart!
Gewiß, — es iſt eine ſchreckliche,
unerfreu=
liche Agewohnheit von uns Deutſchen, daß
wir uns ſo gerne zum Anwalt des Auslandes
machen und uns wunder wie klug und
vernünf=
tig vorkommen, wenn wir unſer eigenes
Vater=
land nicht mit den Augen des Deutſchen,
ſon=
dern aus dem Geſichtswinkel des Auslandes
betrachten. Aber es liegt nun einmal in der
Art des Deutſchen, daß unſer Parfum aus
Paris und unſere Herrenſtoffe aus: England
ſtammen müſſen, — und daß wir, wenn wir
ein=
mal fünf Kilometer über die Neichsgrenze
hinausgekommen ſind, zurückkehren, zum
Platzen gefüllt mit unumſtößlichen
Seſtſtel=
lungen: wie ſchön es drüben iſt, im Gegenſatz
zu Deutſchland.
Das iſt ſchrecklich und unerfreulich.
Ge=
wiß. Aber ebenſo ſchrecklich und unerfreulich
iſt es, wenn wir unſere ſchöne Nationalhymne
ſo grundſätzlich falſch verſtehen, daß wir
Deutſchland hoch über alles ſetzen, während
es uns Deutſchen das Erſte, das Höchſte, das
Vaterland ſein ſoll.
Darum meine ich: nichts im Ausland iſt ſo
ſchlecht und nichts iſt ſo gut und ſo herrlich, als
daß wir Deutſche nicht davon lernen könnten.
Schlägt man heute ſeine Cageszeitung auf,
ſo erſchrickt man. Ueberfälle, Cotſchlag,
Schlägereien und Gemeinheiten zwiſchen
poli=
tiſch Andersdenkenden ſind an der
Cages=
ordnung. Wer ein politiſches Abzeichen im
Knopfloch trägt, kann riskieren, auf
nächt=
licher — oder ſogar tagheller Straße einen
Knüppel über den Schädel zu kriegen, daß er
wochenlang daran zu tragen hat. Wer ſeine
politiſche Anſchauung äußert, kann mit der
Möglichkeit rechnen, ein paar Nevolverkugeln
oder Meſſerklingen in den Leib zu bekommen.
Cag für Cag Mord. Cag für Cag Cotſchlag,
Rauferei, Ueberfälle. Wahrlich: wir ſind ein
einig Volk von Brüdern.
Es iſt ſchmerzlich für mich als Deutſchen, aber
ich muß eine Parallele ziehen: vor nicht allzu
langer Seit war ich als Gaſt einer engliſchen
Vereinigung für längere Dauer in
Mitkel=
england. Häufig, ſogar ſehr oft hatte ich dabei
Gelegenheit, politiſchen Oebatten beizuwohnen,
die in größerem Kreis und mit aller
Lebhaftig=
keit und Leidenſchaft der Ueberzeugung
ge=
führt wurden. Sozialiſten der Labour=Party
ſaßen Konſervativen gegenüber, Liberale ſaßen
am gleichen Ciſch, — es wurder
Probleme der engliſchen Innen= un
politik diskutiert, bei denen dei Mein
tig aufeinanderprallten. Wohlgemerkt
nungen. Nie die Menſchen. Eine
geradezu an Wunder grenzende Catſe
barte ſich mir: auch im heftigſten 5
Geiſter blieben die Menſchen höflich
ten die Form. Niemand ſchrie, niem
niemand nannte den anderen eine
einen Schwachkopf, einen Landesver
Schurken. Jeder wußte, der dort
Engländer — zweitens iſt er ein (
und weil ich ſelbſt ein Gentleman bin
den anderen ausreden laſſen und hör
mir zu ſagen hat.
Jeden Cag, — jeden Cag, wenn
Seitung aufſchlage und leſe von de
haften Mordtaten, die alltäglich geſe
die Menſchen nun einmal nicht glei
nung ſein können, dann ſchäme ich n Ee
ich an die Cage in England und ſo
Und begreife meine Landsleute nicht,
man doch nur wünſchen ſollte, daß fa
auf ſie iſt.
Geht es denn wirklich nicht anders e
denn tatſächlich nicht ohne Cotſchläge
volver, Knüppel und widerliche Beſch ſei
Die andern ſind ſchuld? Natürlich er
andern. Gerade die andern haben
provoziert, gerade die anderen (7
ſchimpft. Die andern? Nein, verd E
Ich glaube, wir alle ſind ſchuld. Wi
wir ſo verflucht armſelig ſind, ſo Si
verteufelt engſtirnig, daß wir alle un= ſt
auf beſinnen können, daß wir alle in Fre.
Linie zunächſt einmal Deutſche und n Tei
ſind. Und daß wir Deutſche ein Vrſei
nicht 35 Parteivölker, die ſich gee Hiu
Gurgel abſchneiden wollen wie die /F41
niedrigſten Völker Afrikas.
Müller iſt. Nationalſozialiſt und Eei‟
Kommuniſt. Und wenn ſie ſich tr
ſchlagen ſie ſich gegenſeitig den C
Warum? Warum eigentlich? KTe
nicht ebenſogut ſich gegenſeitig mal Fhe
Knopf ihres Siviljaketts faſſen und E.
erkläre mir mal, wie willſt du es 1T
dann ſage ich dir, wie ich es m
auf dem breiten Strom hierher gen
den Kanälen und auf den toten Arm
kopfs rudern die Bleßhühner m
Köpfen und tauchen meterweit unte
ſer weg; hier niſten Brachvögel
und Reiher und eine ganze Cierwel!
in Deutſchland kaum noch gibt.
Wir paddelten zu der Stelle, wd.
im dreißigjährigen Krieg auf zuſan.
ten Scheunentoren über den Sluß
und eine Säule zwiſchen mächtigen
Erinnerung daran errichtet iſt.
Wir waren zwiſchen Segeln hil.
delt und hatten uns in den Wellen
boote geſchaukelt, die ratternd
Inſel ſauſen. Wir hatten ſtram
und waren hunderten von Bo9‟
Kanadiern, hölzernen und federiel
Paddelbooten, die alle phantelt
trugen.
Das Volk, das ſich hier in die Ei
rückgezogen hat, treibt eine baroch”
dung mit ſeiner Phantaſie, die
Namen der Boote richtet und A0l
das zwiſchen dem Adams, dem eit
und dem eines abgeriſſenen Brigal.
nüßten beide doch zugeben — müßten
enn ſie ein ganz klein wenig ehrlichen
haben —, daß ſie beide den gleichen,
genau den gleichen Willen und Wunſch
ihren Volksgenoſſen, den Deutſchen, und
Deutſchland zu helfen. Iſt deswegen
ein Schurke? Müller ein Lump? Weil
Zege verſchieden, die Cheorie eine andere
Müſſen ſie ſich deswegen die Köpfe blutig
en? Iſt es wirklich nötig?
ine es nicht ebenſogut möglich, daß der eine
nderen zugeſteht, daß er ein grundanſtän=
Kerl, ein Gentleman iſt, der genau wie
em dſt doch nur das Beſte, das Allerbeſte
„— auf einem anderen Weg allerdings, der
a. nen inneren Ueberzeugung, aus unzähligen
imn Motiven heraus gerechtfertigt ſein
K52
d wir Deutſche nicht alle zuerſt einmal
che? Und wollen wir nicht in allererſter
e5 einmal allen Deutſchen das Necht
zu=
as en, daß ſie ehrlich und aufrichtig das
für unſer Deutſchland wünſchen und —
rſo — zu verwirklichen ſuchen? Wir —
Elig Volk von Brüdern? Mit wildem
Ge=
mit widerlichem Geſchimpfe, mit Ehr=
B eiderei und hyſteriſchem Gekeif?
andern ſind ſchuld? Die andern?
wir alle miteinander. Wir alle. Wir,
Zolk der Dichter und Denker.
Carl Otto Windecker.
enn . ..
n, mein kleiner vierjähriger Freund, hat
n letzten Wochen eine außerordentlich
ge Entdeckung gemacht. Er hat nämlich
hr’sgefunden, daß man die Erwachſenen,
Tbis auf wenige löbliche Ausnahmen ziem=
Inleidlichen großen Leute, in die ärgſte
2genheit treiben, ſie unſicher machen und
Sſo manche Niederlage bereiten kann,
in=
d man das Wörtchen „wenn” richtig
an=
t!
nun tut der Hein es, tut es mit der
gan=
z—/ ähigkeit, die in ſeinem blonden Schädel
lund mit der ganzen Beharrlichkeit ſeiner
oo jahre! Und lockt ſeine Mutti, ſeinen Vati
jeden anderen Erwachſenen, der ſich mit
E nur irgendwie einläßt, in die unvorher=
Ige inſten Sallen!
tern zum Beiſpiel entſpann ſich zwiſchen
iE der mich des Nachmittags häufig beſucht
— ei mir bleiben darf, während ich arbeite
o zwiſchen ihm und mir das folgende Ge=
Hein, wenn du Crommler ſpielen willſt,
I du es leiſe tun; ſo laut kann ich es beim
Sten nicht aushalten!
n trommelt weiter.
Hein, höre bitte auf mit dem Krach, ſonſt
A du aus dem Simmer gehen!
n: Wenn ich aber nicht aufhöre?
* Dann mußt du eben heraus!
n: Wenn ich aber nicht gehe?
* Dann bringe ich dich heraus!
Hein: Wenn ich dann aber wieder
herein=
komme?
Sch: Das darfſt du nicht!
Hein: Wenn ich es aber doch tue?
Sch: Dann laſſe ich dich nicht herein!
Hein: Wenn ich dich aber etwas fragen
muß?
Sch: Dann mußt du warten, bis ich zu dir
herauskomme!
Hein: Wenn ich aber nicht warten will?
Sch: Du mußt, Hein!
Hein: Wenn ich aber doch nicht warte?!
Sch: Sei jetzt ſtill, Hein. Ich habe keine Seit,
mich ſolange mit dir zu unterhalten!
Hein beginnt wieder zu trommeln!
Sch ſetze ihn nebſt ſeiner kleinen Crommel,
die er ſich mitgebracht hat, heraus!
Hein (hinter der Cür): Wenn ich jetzt hier
trommle?
Sch: Dann komme ich heraus und nehme dir Männer wie Frauen treten als Siftmiſcher
die Crommel weg!
Hein: Und wenn ich dich dann doch frage?
Och: Dann antworte ich dir nicht, Hein!
Hein: Wenn ich dann immer wieder frage?!
Sch ſchweige.
Hein: Und wenn ich dann ganz beſtimmt
nicht trommle?
Ich ſchweige.
Hein: Und wenn ich dann auch ganz
be=
ſtimmt nichts frage?!
Ich (völlig entwaffnet): Dann darfs du
wie=
der herein!
Darauf: Einzug Heins, triumphierend, ſtolz,
ſtrahlend über ſeinen Sieg. Wunderbar, dieſes
Wörtchen „wenn”, mit dem man abtaſten kann, klärte, humanere Griechenland ſich voller Grauen
wie weit man ſich vorwagen, wie weit man es
treiben darf mit den großen Leuten! Das weiß
Hein und macht es nun bei allen möglichen und
unmöglichen Gelegenheiten. Immer geht er bis
ans Aeußerſte mit ſeinen Wenn=Fragen,
ver=
ſucht, ſich mit ihrer Hilfe an den Erwachſenen
zu meſſen, ſeine vierjährige Macht mit der
an=
geblichen Uebermächt der großen Leute zu
ver=
gleichen. Und entdeckt dann immer wieder, daß nigin der Cochter Jſolde für Marke mitgegebene
der Koloß der Erwachſenen-Autorität doch
meiſt nur auf tönernen, hohlen Füßen ſteht! Denn
wenn Hein, wenn er doch brav ſein will —
nicht wahr, dann müſſen wir uns ergeben!?
Engliſcher Humor.
Statiſtik, iſt geiſteskrank. Und die anderen 399
ſingen die Schlager, die er ſchreibt.
leſen. Das iſt aber Sache der Polizei.
Ein Gelehrter behauptet, daß ſich die
Schmet=
terlinge ſchon auf zwei bis drei Meter
Entfer=
nung erkennen. Man könnte ſich als Erklärung
denken, daß Schmetterlinge ſich nicht
anzupum=
pen pflegen.
Ein Amerikaner fragt einen Engländer:
„Warum feiern Sie den amerikaniſchen
Natio=
nalfeiertag? Sie ſind doch gar kein
Amerika=
ner!” — „Eben deshalb”, antwortet der
Eng=
länder.
Der Weiſe, der uns empfahl, beide Seiten
anzuhören, lebte vor Erfindung der
Grammo=
phonplatten.
Mädchen beginnen früher ſprechen zu lernen
als Knaben. Natürlich. Sie haben auch mehr
zu ſagen.
Was muß man tun, um zarte Hände zu
be=
kommen? — Nichts.
Wenn eine Frau ſich verſpätet, hat ſie einen
Grund. Wenn ein Mann ſich verſpätet, hat er
ein Argument.
Ein Schriftſteller, erklärte kürzlich, er ſehe
keinen Grund dafür, daß ein Mann ſich nach
der Scheidung ſeiner Frau gegenüber nicht
höf=
lich betragen ſolle. Vielleicht würde es auch
nichts ſchaden, wenn er ſchon vor der
Schei=
dung höflich zu ihr wäre.
ir
Donne hat allen Leuten hier eine Farbe
Men, die ihnen den Namen „Kühkopf=
Aler” eingetragen hat. Sie bilden eine
ſche Sekte.
Boote fahren in kleinen Geſchwadern
2der einzeln mit zwei Inſaſſen, ſie paddeln
akt wiegender Geſänge oder ſchicken die
MNelodie eines Grammophons herüber.
Ufer liegen Gruppen phantaſtiſcher
Leut=
m Oras, Feuer flaukern, von emſigen
Ge=
betreut. In den Bootshäuſern der Clubs
A Seſte gefeiert mit Muſik und Lampions
Nacht.
nach Holland wandern Abenteurer in
cmalen Booten, durch den Rheingau
Urch die Stromſchnellen der Lorelei, laſſen
agerfeuer in die Nacht flackern und leben
rdar losgelöſt, während die
Paddel=
ihre Muskeln härtet. Sie kommen auf
hern ſtromaufwärts zurück, die ſo
gut=
ind, ſie mitzunehmen.
haiten ein paar Stunden gepaddelt und
geraſtet, bei einem raffinierten Kaffee.
Saiten geſchwommen und Sonne und Waſ=
I9 anſtrengende Arbeit gekoſtet. Dann
brach vom Himmel her ein entſetzlicher Sufall
in unſere Beſchaulichkeit. Wir ließen uns
ge=
rade wieder im Boot treiben. Der Himmel war
in fünf Minuten verwandelt und lag als graue
Laſt über dem Land. Das Waſſer kräuſelte ſich
in kurzen, hüpfenden Wellen. Dann griff der
Wind in die Weiden und bog die Pappeln. Das
Schilf rauſchte und wurde hin= und
hergeſchüt=
telt. Dann krachte ſchon eine Salve aus den
Wolken und verrollte über dem trüben Waſſer.
Die Düſterkeit hatte ſchon Häuſer und
Kirch=
türme aufgelöſt, Blitze ſchnitten manchmal
hin=
durch.
Alle Boote waren plötzlich wie weggewiſcht.
Wir paddelten ſo raſch wie möglich zum Ufer,
fahen uns aber in einem Wald von Weiden
ge=
fangen, der faſt bis unter die Kronen im Waſſer
ſtand. Wir hielten kaum, als auch ſchon der
Regen durch die Sweige klatſchte. Philipp holte
eine Zeltbahn hervor und deckte ſie über uns,
wobei ſie entſcheidende Mängel offenbarte. Sie
war durchlöchert wie eine Gardine und zu kurz.
Da nun anſcheinend ganz Europa ſeine
Gewit=
terwolken über unſeren Häuptern geſammelt
hatte und das Waſſer mit einer
unbeſchreib=
lichon Wucht herniederpraſſelte, lief alles in
Von Dr. Ella Menſch.
Solange es Cheaterſtücke mit tragiſchem
Aus=
gang gibt, iſt die Phantaſie bedacht geweſen,
neben Mord, Cotſchlag und Wahnſinn die Kraft
des Gifts zur Lebenszerſtörung heranzuziehen.
auf.
Sprichwörtlichen Sinn erlangte das
Neſ=
ſusgewand, das die Corheit der Oejanira
ihrem Gatten Herakles aufnötigt. Das mit
Gift beſtrichene Gewand entzündet ſich am
Kör=
per. Die Cragödien vom „Naſenden Herakles”
haben ſich dies alte Sagenmotiv nicht entgehen
laſſen.
Aehnliche Bewandtnis hat es mit Kreuſas
Brautkleid, das die Nache der Medea für
ihre Nachfolgerin verfertigt. Grillparzer läßt
in ſeinem Dramenzuklus „Das goldene Vließ”
den Gedanken auftauchen, als ob das
aufge=
von den Giftmiſchereien der unheimlichen
Kolcherin abkehre. Aber ſo verhält es ſich doch
nicht, daß hauptſächlich im Orient der
Gift=
trank gebraut wurde. Allerdings melden unſere
deutſchen Sagenkreiſe nichts von Siftmorden.
Demzufolge findet er in den auf ihnen
auf=
gebauten Nibelungen= und Gudrun=Dramen
auch keine Verwendung. Der von Irlands Kö=
Liebestrank ſoll ja nicht den Cod herbeiführen.
Ebenſowenig wie der „Vergeſſenstrank”, den
Gutrune auf Hagens Nat dem Siegfried
rei=
chen muß.
Bei Shakeſpeare aber finden wir eine
reiche Auswahl von Vergiftungen. Der König
Claudius in „Hamlet” verſteht ſich meiſterlich
darauf, aus dem „Saft des Bilſenkrautes”,
Einer von 400 Amerikanern, behauptet die einen Todestrank für den Bruder zu brauen.
Er weiß, wie man Degen mit tödlicher Salbe
beſtreicht, und hält, um ganz ſicher zu gehen, für
den Stiefſohn im Glaſe Wein, aus dem dann
Ein Leſer ſchreibt uns, er würde lieber weni= freilich irrtümlicherweiſe die Königin Gertrud
ger Berichte über Verbrechen in der Seitung trinkt, ein kräftiges Pülverchen bereit. Nomeo
kauft in Mantua bei einem Apotheker Gift,
nachdem er Juliens Cod erfahren hat, „einen
ſcharfen Stoff, der ſchnell durch alle Adern ſich
verteilt”, und bemerkt dabei, daß das Geld, das
der Apotheker für ſeine Ware empfängt, „mehr
Mord in dieſer Welt verübt als dieſes arme
Cränkchen”. Im „Lear” wird das Gift, mit
welchem Goneril ihre Schweſter Nagan
beſei=
tigt, nicht näher beſchrieben. Unſere Klaſſiker
haben ziemlich oft zum Siftmotiv gegriffen. So
Leſſing in „Miß Sarah Sampſon”, wo
Mel=
fonds verlaſſene Geliebte Marwood für Sarah
ein ſolches Pülverchen bereit hält. Im „Götz”
läßt Adelheid ihren Gatten Weislingen durch
Franz vergiften.
Für Clärchen iſt mit der Gefangennahme
Eg=
monts die Welt öde und leer geworden, und das
Sift, das ſie einſt Brackenburg abgenommen,
als er mit Selbſtmord drohte, muß ihr zu dem
erſehnten letzten Schlummer verhelfen.
In Fauſts Laboratorium befindet ſich auch
gar manches von den „Säften, die eilig
trun=
ken machen”. In der Hexenküche wird der
Verjüngungstrank gebraut, aber das iſt ja ein
Lebenstrank. Von den Schlaftropfen, die der
Doktor Gretchen für die alte Mutter gibt, läßt
ſich das freilich nicht behaupten, wennſchon
anzu=
nehmen iſt, daß Sauſt ſelbſt von der unſchädlichen
Wirkung überzeugt war.
Woher Ferdinand das Gift hat, das er ſeiner
Luiſe in die Limonade ſchüttet, verrät Schiller
nicht, nur daß Arſenik dabei iſt. Die Gräfin
Cerzky, die ihres Hauſes Fall nicht überleben
will, wählt den Freitod durch Sift.
In Gutzkows „Uriel Acoſta” nimmt
Ju=
dith an ihrem Hochzeitstage Gift, um nicht die
Gattin eines ungeliebten Mannes werden zu
müſſen.
Albert Lindner macht in ſeiner „
Bluthoch=
zeit” einen reichlichen Gebrauch vom Gift.
Ver=
giftete Handſchuhe, vergiftete Kerzen ſpielen
eine große Nolle. Das brachte ſchon der Stoff
mit ſich und die Einführung der Katharina
von Medici, der man, gleich ihren Landsleuten,
den Borgias, eine ausgebreitete Kenntnis der
Gifte und ihrer /krupelloſen Anwendung
nach=
ſagt.
Je mehr wir uns dem modernen Drama mit
ſeinem ſozialen Einſchlag und ſeiner verknoteten
Pſychologie nähern, deſto geringer gewahren
wir die Neigung, bei Löſungen und
Kataſtro=
phen die Suflucht zum Gift zu nehmen.
In dem franzöſiſchen Senſationsſtück „Fedora”
von Sardou wird allerdings das Ende durch den
freiwilligen Gifttod der Heldin herbeigeführt,
weil dieſe aus der von ihr geſchaffenen
Wirr=
nis keinen Ausweg mehr ſieht.
Ein grauſig=ſchönes Nachtſtück einer
Ver=
giftungsſzene enthält das in Deutſchland kaum
geſpielte Drama „König Sigurd” von Björnſon.
Um dem jungen Jarl Harald die Herrſchaft
zu=
zuwenden, wollen ſeine Mutter und ſeine Cante
den Stiefbruder Paul aus dem Wege räumen.
Sie haben für dieſen als Begrüßungsgeſchenk
ein koſtbares Hemd bereitet, das mit giftiger
Salbe beſtrichen iſt. Harald, eine müde
Hamlet=
natur, durchſchaut die verbrecheriſche Abſicht
der Frauen, reißt das Hemd an ſich und ſtirbt
anſtatt ſeines Bruders.
Aber, wie ſchon geſagt, das Leben hat heute
zu viele Fallen, Kniffe, Cücken, zu viele
Ein=
fallstore für das Unglück, als daß die
Vernich=
tung eines Daſeins, das anderen im Wege iſt,
nicht auf einem die Spannung und das Intereſſe
ſtärker in Anſpruch nehmenden Wege
vor=
genommen, werden kann, als es durch einen
ſimplen Giftmord geſchieht.
großen Güſſen die Seltbahn herunter ins Boot.
Beſonders bei mir.
Ich habe eine Abneigung gegen
Sprichwör=
ter, beſonders wenn ich ſie mit meiner eigenen
Perſon zu illuſtrieren habe. Aber wir waren
im wahrſten Sinne des Wortes vom Regen in
die Craufe gekommen. Wir ſaßen in einem
Boot, das ſich mit Waſſer zu füllen begann.
Außerdem fiel alles, was der Altrhein auf
dieſem Quadratkilometer an Schnaken
aus=
gebrütet hatte, mit einem wahnſinnigen
Blut=
durſt über uns her. Wir waren wehrlos. Das
Waſſer lief uns kühl über den Nücken,
durch=
quoll unſere Beinkleider, ſammelte ſich im Boot
und ließ alles ſchwimmen, was darinnen war.
Wir ſaßen in kaltem Waſſer und wurden
lang=
ſam verrückt vor Schnakenſtichen. Während
vor den Stämmen unſeres Waſſerdſchungels auf
der Fläche des Sluſſes die Cropfen hüpften und
der Regenſchleier die übrige Welt abſchnitt,
habe ich mit elementarer Unerbittlichkeit
erfah=
ren, was Schnaken ſind.
Wenn wir aus derartigen Martern nicht als
Idioten hervorgegangen ſind, verdanken wir
es dem Umſtand, daß unſere Haut unter den
Feuern eines Sonnenbrandes nur ihre halbe
Empfindlichkeit hatte und daß wir trotzdem von
der Näſſe gekühlt wurden.
Der Wolkenbruch raffte ſeine Leiſtung noch
einmal zehn Minuten lang zu dem Umfang
aus=
geſchütteter Braukeſſel zuſammen, um ſich dann
zu einem normalen Regen einzuſchränken.
Wie ſteuerten das Boot unter unſerem
Waſ=
ſerurwald hervor und betrachteten uns mit den
erſchütterten Blicken entlaſſener Sträflinge.
Philipp klebten die ſchmalen Weidenblätter wie
Cätowierung auf dem kupferroten Leib, und aus
ſeiner am Altrhein vollkommen deplacierten
grauen Cennishoſe war die Bügelfalte
fort=
geſchwommen. Mir hingen die wenigen
Klei=
der, die ich noch anhatte, pfundſchwer an den
Leib geklatſcht. Im Boot ſchwankte das
Waſ=
ſer. Noch eine halbe Stunde Wolkenbruch, und
wir wären ruhmlos verſackt.
Mit einem Handtuch ſchafften wir den
Waſ=
ſerballaſt aus dem Boot, das eine Caufe
ohne-
gleichen empfangen hatte, wanden unſere
Sachen aus und paddelten angeſtrengt zum
Dorf.
Dann fuhren wir mit der Bahn nach Hauſe,
nicht ohne im Abteil zwei große, peinliche
Pfützen zu hinterlaſſen.
Noja, ich will’s gärn glaawe, un es wärd
wohl aach ſtimme: Sport muß ſei!
Däßhalb hott jo aach unſer verfloſſener
Reichswehrminiſter Gröner ſei „Werk”
do=
mit gröne wolle, indem er die deitſche Jugend
zu Sport=Rechimender zuſammefaſſe wollt.
Awwer im letzte Momend kam dann de
Schleicher geſchliche, un hott=em des
Kunn=
zäbbt verdorwe.
Awwer nixdeſtodrotz: Sport muß ſei!
Zwäcks Erdichdichung der Mußgeladur. Dann
beiſpielsmeßich fors bollidiſche Läwe un
Dreiwe brauch mer heidichendags net bloß
e ausnehmend geſunde Nadur, en
unver=
wiſtliche Karrackder un e ganz beſunners
dicke Elefandehaut, ſundern haubtſächlich aach
de neediche Armſchmalz, Bulljong in de Adern,
un Murr in de Knoche, alſo mit aam Wort:
ſtacke un hadde Mußgele, um effenduell ſeine
bollidiſche Iwwerzeichung, Aſichte un
Stand=
pinkter, de Annerſtglaiwiche gäjeniwwer
„ſchlagend” beweiſe zu kenne, un
iwwer=
zeichend ſchlage zu könne, um ſie ſo uff die
Art for ſei eichene, allaansſeelichmachende
bollidiſche Verbroffiandierung zu gewinne.
Alſo: Sport muß ſei. Dodriwwer ſin ſich
ganze Völkerſtemm aanich. Un es gibt jo aach
ganz unhaamlich un unmeechlich viel
Geläjen=
heide, wie, wo, wann, warum, wiſſo, weshalb
un inwieſofärn mer ſich ſportlich ausbilde kann.
Freilich, es ennern ſich die Zeide un der
Sport mit ihne. Un was mer frieher als
Zeid=
verdreib ageguckt hott, däß glenzt heit alles
als Sport.
Do is alſo mol zum Exembel der
Denk=
ſport, e ganz ſchwieriche Sportart, un wer ſich
dodruff verlegt, der muß mindenſtens en
klaane Meher im Wärrſching hawwe, wann er
ſich ſportlich bedädiche, un ſemtliche
Kreizwort=
reedſelhinnerniſſe in aam Satz nemme will.
Un wann mer ſo=eme Denkſportler odder
ſo=
ere Denkſportlerin in die Klubbe fellt, ſo
be=
nutze ſe aam ſofort zum Drehning, un dhun
an aam drenniern, un froge aam die
aus=
gefallenſte Sache. Wie beiſpielsmeßich neilich
aaner, der wo mich ganz verzweifelt gefrogt
hott, ob ich=em net en Fluß ſage kennt in
Affriga mit=eme waaſche Scheh in de Midd.
un wie ich dem ſag, däß kennt nor de
Schlagfluß ſei, der kemt aach in Affriga
vor, do hott der nor mitleidich Rindsviech”
zu mer geſagt, un hott mich ſteh loſſe.
Dohärngäje halte 8 annern mitem
Gimm=
naſtikſport, un mer ſieht ſogar ganze
Rechie=
runge als Hoch= un Baddärragrobade; ſie laaſe
uff de Hend, ſtehn uff=em Kobb, ſchlage
dob=
belde Saldomordale vor= un rickwärts, drehe
die Bauchwell, ſtelle Pirramiede, un leiſte ſich
en Rieſeſchwung, daß unſeraam heern un ſähe
vergeht ...
Widder annere ſchmeiße ſich uff de
Stimm=
ſport, daals vun wäje dem Stimmuffwand,
den wo ſe bei ihre Rederei un Diſchkeriererei
verbrauche, daals um gewandt abſtimme zu
könne, un haubtſächlich um iwwerhaubt e
mächdich Stimm zu krieje, e Stimm wie
tönend Erz un klingende Schelle.
un wann mer’s do zu was bringe will, do
muß mer ſich ernerſchich uff de Stimmſport
verlege, daß die Zung glehm wärd, un die
Stimmbennel ſtack wärn wie Bächdroht.
E nei Sportart, däß is aach der
Spar=
ſport, der wo vun Reich, Lender un Gemeinde
faßt ſo fanadiſch bedriwwe wärd, wie es
Fuß=
balle un Boxe, un er is kolloſal aſtrengend,
der Sparſport, un er will gelärnt ſei. Awwer —
drotz alle Aſtrengunge — mit dene
Sparſport=
ler is net viel Staat zu mache, un kaan
be=
ſunnere Rekord im Sparſport uffzuſtelle,
ſun=
dern es haaßt halt aach do: was Hänsche net
gelärnt hot, lärnt de Hans nimmermehr.
Un ſo muß mer ſich halt mit=eme korze Sport,
un mit beſcheidene Leiſtunge zufridde gäwwe,
un muß froh ſei, wann wenichſtens die
Haubt=
regel vun dem Sparſportſpiel fähr beowacht
wärd, nehmlich wie daß jeder Spieler, uff
Koſte vum annern, äbbes eiſparn
kann. — Die Gelackmeierde bei dem Sparſport
vun Reich, Lender un Gemeinde ſin allerdings
mir, die Zuſchauer.
Um awwer aach dene, die jedem Sport
ab=
holt ſin, zwangsmeßich zu=ere ſportliche Be=
dädigung zu helfe, hott mer neierdings widder
de Wahlſport eigefiehrt; un die „Trainer”
ſin eifrich an de Arweid, damit aus jeder
Wahlrieche erausgeholt wärd, was eraus zu
hole is. So hawwe in letzterer Zeit widder
verſchiedene Kreislieſchaſpiele in Deitſchland
ſtattgefunne, un heit ſoll alſo die heſſiſche
Lieſcha=Mannſchaft, menn= un weiblichen
Ge=
ſchlächts, adräde. In einiche Woche find dann
der allgemeine große
Reichswahlſport=
endſcheidungskambfdag ſtatt, die
Reichswahlolimbimmklimmbia ...
Des aanziche, was ich allerdings bei dem
Wahlſport bemengele muß, is, daß mer noch lag
einheidliche Wahlſporta ziech vorgeſchriwwe hot,
ungefehr wie bei de Welt=Olymbiaſpiele. Ja
ich geh unner de gäjewärdiche Umſtend ſogar
noch en Schritt weider un ſag, bei all dene
Wahlſportkembf, ganerlag, ob unner freiem
Himmel, odder im Saal, mißte ſemtliche
Deil=
nehmer genau ſo adräde wie däß bei
Hand=
odder Fußballſpiele die Mannſchafte, odder
Weibsſchafte aach miſſe. Jeder der wo uff ſo
en Wahlſportmattſch (läs: Wahlverſammlung)
geht, därft nor ſoviel am Leib hawwe, als
nod=
wennich is, um die Sittlichkeid zu wahrn, un
des Schamgefiehl, net gröblich zu verletzte.
Alſo, es is jo Summer, en Badea zug dhur’s
vollkumme —
Waffe, Schlagring, feſtſtehende un
zu=
ſammeklabbare Meſſer, Knibbel, Räjeſchärm un
Laddeſtebbel kenne bei däre Wahlſportklaader=
Vorſchrift unmeechlich ei geſchmuggelt
wärrn. Nadierlich ſin aach Diſch un Stiehl
als nunſportliche” Kambfwaffe aus jeder
greif=
bare Neeh zu entfärne. Und daß ſich
Wahl=
ſportler etwa im Eifer die Driggoh vum Leib
reiße, un aus ihre Badea zieh etwa Strick
drehe, dadro hinnert ſe ſchließlich, wann aach
net grad des ſiddliche, ſo doch des
bollidiſche Schamgefiehl. Dann vor
verſam=
meltem Volk ſplitternackt dozuſteh, dozu fehlt
de meiſte doch de bollidiſche Mut. —
Annerer=
ſeits is, aach ſälbſt bei de ſpärlichſte
Wahl=
olimbiaſportbekleidung, immer noch
Geläjen=
heid gegäwwe, Fabb zu bekenne, un an=ere
mehr odder wenicher „umfangreiche” e
Wahlkampfſportabzeiche zu drage. Da
dem geht’s net.
No alſo, unſer nei Rechierung wärd
lich aach in däre Beziehung per Ne
nung die neediche Erlaſſe erloſſe, un de
mer jo weider.
Jedenfalls zieh ich heit noch emol m
gedibbeltes a, un geh wehle. — Un w.
ich die Baddei, die am wenichſt
ſproche, alſo am wenichſte — gelo
Un däß is kaa anner als wie die
Jawohl, ich wärr mer’s Maul ve
un loß mich an’s Butzholz bringe, b rwiſe
Wahlbeeifluſſung .."
Bienche Bimmber
TI.
Poſtſchkribbdumm: un zwaub
Klaanes heit, dann ich mecht net nor rron
wahlbeeiflußlich bearweide, ſundern wie
aach niemand vun ſeine Wahlfli
halte. Awwer däß muß ich doch ſag
Käen=
lich mer lieſt’s an de Blagade, un hee Hor
die Gaſſe kreiſche, un zwar vun de aa s
„Freiheit un Brod!”, un
annere Seit: „Brot un Freihe
Mei unmaßgeblich Maanung geht d
mer in Deitſchland noch nie ſoviel , ih
gehatt hedde, wie äwe. Ja, daß d mreiſt
vor lauder „Freiheit” gornet wiſſe, 1s
domit afange ſolle . . . Freilich d
Freit=
heit hott leider mit em Max vun irilene
dorf ſeine aach net es geringſte /s
dhu —
Un Brot? — Ja du liewer Himm wan
ich mer iwwerleg, was for
Dauſ=
awermals Dauſende des deitſche
Monat for Monat, for Wahlbrobe
em Fenſter enaus ſchmeißt, for nu 2,
ſinnloſe Reddereie, for. Umziech, Fe xzi
Uffmärſch, Muſik un Fahne — ja do t do
jeder baddeibollidiſch unbefangene / Hauet
ſich ſage, daß es dem deitſche Volk 1. lam
net ſo ſchlecht geht, wie 18 duht. Da rwam
mer dofor Gäld hott kann ’s doch Gon
Brot net fehle?! — Odder
Küchenzettel vom 20.—26. Juni 1932.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag, 20. Juni: Kräuterſuppe, Reisrand
mit Spargelgemüſe.
Dienstag, 21. Juni: Windſor=Suppe,
Kalbs=
ragout mit Spätzle und Salat.
Mittwoch, 22. Juni: Gerſtenſuppe, Kohlrabi
mit Kümmelkartoffeln (neue Kartoffeln).
Donnerstag, 23. Juni: braune
Zwiebel=
ſuppe, deutſche Beefteak mit Römiſchkohl,
Kartoffeln.
Freitag, 24. Juni: Grünkernſuppe,
Fiſch=
frikaſſee, Kartoffeln, Salat.
Samstag, 25. Juni: Gemüſeſuppe,
Kirſchen=
michel.
Sonntag, 26. Juni: Ribelſuppe,
Kalbs=
ſchnitzel mit Erbſen und Karotten,
Kartof=
feln, Erdbeeren.
Salzwaſſer zum Abkühlen von
Getränken. Will man Weißwein, Bier oder
Mineralwaſſer ohne Eis gut abkühlen, dann
ſtelle man ſie in ein hohes Gefäß mit
Salz=
waſſer und umhülle ſie mit Tüchern, die in
dieſes ſtändig hinabreichen. Durch das
Ver=
dunſten des Salzwaſſers, wird der Krug= oder
Flaſcheninhalt ſehr raſch ſo kühl, wie dieſe
Getränke gewünſcht werden.
H.
Neue pikante Biſſen und Vorſpeiſen
aus Tomaten.
An beſonders warmen Sommertagen
ver=
langt die menſchliche Zunge, des gewohnten
Fleiſch= und Wurſtgenuſſes überdrüſſig
ge=
bieteriſch nach „pikanten” Happen zum
Früh=
ſtück oder Abendbrot. Dieſes verſtändliche
Be=
gehren braucht nun durchaus nicht durch den
Kauf teurer Delikateſſen befriedigt zu werden,
ſondern in den rotfleiſchigen Tomaten ſtellen
ſich den Hausfrauen die gewünſchten
Appetit=
wecker zur Verfügung:
Tomaten mit Fiſchmayonnaiſe.
Schöne große Tomaten höhle man ſoweit aus,
daß eine bleiſtiftſtarke Wandung bleibt (
ver=
wende das Fruchtfleiſch zu Suppen) und fülle
ſie mit gekochtem Fiſch, den man mit
Mayon=
naiſe, reichlich Kapern, Salz, Pfeffer und
Zitronenſaft miſchte. Mit Schnittlauch beſtreut,
ſerviere man die Tomaten auf Salatblättern
mit Radieschen und Zitronenſcheiben garniert.
Tomaten mit Kalbshaſchee. Von
feingewiegtem Kalbfleiſch, dem ausgehöhlten
Tomatenmark und einigen grobgehackten
Cham=
pignons, bereite man ein pikantgewürztes
Haſchee, fülle damit die Tomaten, die man mit
geriebenem Schweizerkäſe beſtreut, mit
zerlaſ=
ſener Butter übergoſſen, in der heißen
Ofen=
röhre überbäckt.
Tomatenſalat mit Mayonnaiſe.
Dazu verwende man kernloſe, fleiſchige
To=
maten, von denen man, mit heißem Waſſer
überbrüht, die Schale abzieht und ſchneide ſie
in dicke Scheiben, die man vorſichtig mit einer
dicken Mahonnaiſe unterzieht. Mit wenig
Salz, Pfeffer pikant abgeſchmeckt, garniere mon
den Salat mit Kopfſalatblättchen und
Ra=
dieschenröschen.
H.
Allerlei ſchmackhafte Soßen für die ſommerliche
Küche.
Braune Kapernſoße (zu gekochtem
Rind= und Kalbfleiſch). Man bereite von 50
Gramm Butter oder Margarine und 50 Gramm
Mehl eine braune Einbrenne, fülle ſie mit
28 Liter heißem Waſſer oder Fleiſchbrühe auf
und laſſe die Soße 35 Minuten langſam
aus=
quellen. Füge die Kapern, 30 Gramm, bei und
ſchmecke dann mit Salz, wenig Pfeffer,
Zitro=
nenſaft und einer Meſſerſpitze Zucker ab.
Weiße Kapernſoße zu
Fiſch=
gerichten. Wie oben eine lichtgelbe
Mehl=
ſchwitze bereitet, die man mit Waſſer
au=
gefüllt, langſam kochen läßt, füge man die
Kapern bei und verrühre die Soße, vom Feuer
genommen, mit einem in wenig Milch
ver=
quirltem Ei und ſchmecke ſie dann mit Salz,
etwas Pfeffer und Zitronenſaft pikant
ſäuer=
lich ab.
Feine Zwiebelſoße. Von 50 Gr.
Butter oder Margarine und 50 Gr. Mehl,
ſo=
wie einer mittelgroßen, kleingeſchnittenen
Zwie=
bel bereite man eine helle Mehlſchwitze, die
man mit Fleiſchbrühe oder Waſſer aufgefüllt,
langſam 20—25 Minuten ausquellen läßt.
Zu=
letzt mit einem verquirlten Ei abgezogen,
ſchmecke man die Soße mit Salz, wenig
Pfeſ=
fer und einigen Tropfen Zitronenſaft ab.
Peterſilienſoße. Von 50 Gr. Fett
und 50 Gr. Mehl bereite man eine Einbrenne,
in der man 2 Eßlöffel feingewiegte
Peter=
ſilie durchdünſtet. Mit 14 Liter Fleiſchbrühe
oder heißem Waſſer aufgefüllt und 20 Minuten
ausquellen gelaſſen, ſchmecke man die Soße mit
Salz und wenig Pfeffer ab.
Mißratenen oder „ſchliffigen”
Kuchenwieder genießbar zumachen.
Wenn Formkuchen „ſitzengeblieben” iſt, ſo daß
man ihn nicht auf den Tiſch bringen kann, ſo
ſchneide man ihn kurzerhand in Stücke, weiche
ſie in Milch oder Waſſer ein, bis er
voll=
kommen durchgeweicht iſt. Dann verrühre man
ihn von neuem mit 2 verquirlten Eiern und
Mehl, füße ihn kräftig mit Süßſtofflöſung,
füge 1 Backpulver bei und backe dieſe Maſſe
nochmals.
H.
Hefekuchen vor dem „Austrocknen”
zu bewahren. Hat man Formenkuchen,
alſo Napf=, Aſchkuchen uſw. gebacken, von denen
man mehrere Tage zehren möchte, ſo bewahre
man ſie nicht, wie es häufig geſchieht, in der
Brotkapfel auf, da ſie dadurch leicht einen
un=
angenehmen Brotgeſchmack annehmen, ſondern
ſtürze einfach wieder die in Frage kommende
Form darüber.
Fächerrätſel.
Jedes Feld erhält einen Buchſtaben. Die
Wörter entſtehen von außen nach innen (Schluß=
buchſtabe immer „e”) und haben folgende
Be=
deutung: 1 Faß, 2 Teil des Baumes, 3
Zier=
ſtrauch, 4 Nachtſchmetterling. 5 Geſtirn, 6 altes
Wort für Liebe, 7 weiblicher Vorname, 8
ärzt=
liches Inſtrument. 9 Fluß in Frankreich. 10
ger=
maniſche Halbgöttin, 11 Oelfrucht, 12
Schickſals=
göttin.
Die Anfangsbuchſtaben der 12 Wörter im
äußerſten Kreis bedeuten aneinandergereiht:
Uebertragung der Triebkraft auf eine zweite
Maſchine.
Silbenrätſel.
Aus den Silben: a. a. ban, be. big, biſ. chi,
dak, de, deh, dell, e, ef. ein, ein, er fekt, ga, gen,
hauſ. i. i, juet, ka, lan, land, le, ling, mel,
ment, mo, na, ni, nin, null, on, on, or, or. oſ.
pe, punkt, ra. rat, re, ri, ro, ruſ, ſa, ſpek, ſper,
ti tracht, trum, vie, wand, weſ. xil, ſind
24 Wörter zu bilden deren erſte und dritte
Buch=
ſtaben, beide von oben nach unten geleſen, eine
Bauernregel ergeben (ch — ein Buchſtabe)
Die Wörter bedeuten: 1. deutſcher Dichter,
2. Geſtalt aus der griechiſchen Mythologie,
3. Friedlicher Zuſtand. 4. Steuerband, 5.
Storch=
vogel 6. Wirkung, Erfolg, 7. Strom in
Nord=
amerika, 8. deutſche Univerſitätsſtadt. 9.
Ge=
frierpunkt, 10. Vogel, 11. Fiebermittel, 12.
In=
ſekt, 13. altgriechiſcher Sänger, 14. Entgegnung,
15. Schriftleitung, 16. Vorbild des Malers,
17. Verbannung, 18. Lichtbild im Prisma,
19. Fluß in Frankreich und der Schweiz,
20. deutſche Dichterin 21. Fluß in Weſtpreußen,
22, ſtädtiſches Gebäude, 23. nordiſche Halbinſel,
24. Verzierung.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 24.
Wabenrätſel.
Krieg.
Dolch Revolver Piſtole, Schwert Kanone,
Degen, Armbruſt, Lanze, Speer, Gewehr, Flinte,
Säbel. — „Orthographie‟.
Nummer 472.
Endſpielſtudie 56.
Henri Rinck in Barcelona.
(1. Preis im Turnier der Baſler Nachr.
a b c d e
1924.)
Weiß zieht und macht unentſchieden.
Prüftellung: Ket Lf8 8h1; Kb6 Tes Le4.
Löſung der Endſpielſtudie 55.
R. Réti. Tagesbote, 1928, (K 16 Sf8 Bd3, a6; Keß 748:
Weiß zieht und gewinnt.)
1. B03—d 41 (broht 2. d51 Txd4 2. G7 Td6+ 3. Eg7
Ta8 4. Kk7: 2. . Te4 3. Se6 Kd7 4. Seßt:
1... . Kd8 2. Kf7 Ka8 3. e7 7d8 4. 45:
1.... Ke7 2. d5 Tzd5 3. e7 Td8 4. Beßr.
Beiß darf nach 1. 44 Tsd4 2. e7 Td6+ nicht 3. Kt7
ſpielen, da er ſonſt in Zugzwang gerät.
„Wie heißen Sie? Können Sie
weiſen?”
„Donnerwetter, das iſt aber du
Wachtmeiſter — gerade geſtern ſi.
Viſiten=Karten alle geworden.
Hent
meint
Das kleinere Uebel. „Warum er Eoſt.
deine Frau zum Singen? Sie iſt doch un0
kaliſch.” — „Das wohl, aber beim Si x. detz
ſie nicht ans Kochen.”
Der Liliputwagen. „Ich habe mei Hleſ
wagen hier ſtehen laſſen”, ſagte der ju / 9al
zu dem Wärter der Straußenfarm. D 9.
denn der hingekommen ſein?”— „Da 2e‟
vorſichtiger ſein müſſen”, erwiderte 1 —.
wiſſen doch, was Strauße für Magen RI.
Unmöglich. Ein junges Mädchen r..
Ertrinken errettet und bewußtlos nad 2uſ
bracht worden. Als ſie am nächſten T9
wachte, ſagte ſie ihrem Vater, ſie ſ
ſchloſſen, ihren Erretter zu heiraten
wird nicht gut gehen”, erwiderte die
„Nein, aber wu.
er ſchon verheiratet?”
großer Neufundländer.”
Mißverſtanden. Können Sie mir
geben, wann dieſes Haus fertig iſt?” Sie
Herr dem Polier. „Sie müſſen näm
ich will heiraten, wenn man hier einzi
— „Sie können ſich auf mich verlaſſen.
der Polier. Wir werden die Arbe
lange wie möglich ausdehnen.”
Gut gegeben. „Sie haben für eis
Ihrer Klaſſe viel Verſtand”, ſagte.
anwalt zu dem Zeugen. — „Wäre i/ *
eidigt, würde ich das Kompliment z.
erwiderte dieſer.
Wege der Bildung. Der Induſtriek 7
wortete gnädig dem Berichterſtatte:
Fragen. „Und wie haben Sie ſich Ih.
angeeignet?” erkundigte ſich dieſer.
Reiche warf ſich in die Bruſt: „Ichh
ein gutes Buch auf meinem Schre
darin las ich bei meinen Telepho,
wenn das Fräulein ſagte: „Bitte,
einen Augenblick.”
Moderne Künſtlerehe. Langweil
nicht in Ihrem Atelierleben?” frag
ſucher die jungverheiratete Künſt.
„Aber durchaus nicht”, erwiderte die
malt und ich koche, und dann ſuchen
erraten, was die Dinge, die jeder 2
eigentlich vorſtellen.”
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nacht
[ ← ][ ][ → ] 2
de im Kurort.
viel, ob man nun den Kurort aus
eitlichen Rückſichten oder aber in der
aufſucht, ein paar Wochen in wirklich
ionaler Umgebung zu verbringen, iſt
ſich ſelbſt ſchuldig, für eine
ent=
de Aufmachung zu ſorgen, da eine Frau
nals wohlfühlen kann, wenn ſie nicht
durchdrungen iſt, richtig gekleidet zu
der Farbe des Mantels, die ſehr vorſichtig
be=
ſtimmt werden muß, iſt auch ſein Schnitt von
größter Wichtigkeit; es muß nämlich damit
ge=
rechnet werden, ein ſolches Stück ſowohl für
ausgeſprochene Trotteurzwecke, als auch für die
Promenade heranzuziehen, ſo daß es immer gut
iſt, wenn die Umhülle gewiſſe „
Verwandlungs=
möglichkeiten”, zu bieten vermag. In unſerem
Bilde haben wir ein derartiges „
Allerwelts=
ſtück” feſtgehalten. Die Grundform dieſes
beige=
farbenen Paletots iſt in der vorletzten Skizze zu
ſehen; es ſind hier die abknöpfbaren Aermel
33
ich wird niemand heute dran denken,
Ech gewagte modiſche Experimente in
dergrund zu treten, ſondern man wird
meinen froh ſein, wenn man in der
mit der Umgebung einigermaßen
Schritt zu halten”
ich kann gepflegter Geſchmack und
Sinn manchmal ſelbſt die fehlenden
pettmachen, und es zeigt ſich immer
aß eine Frau, die ein ſicheres Empfin=
Dingen der Mode an den Tag legt,
er allen Umſtänden gut und elegant
ſogar erſtaunlich, mit welch’ geringen
ebeſtänden man ſein Auslangen
nin, ohne „armſelig” auszuſehen,
wo=
lerdings unumgänglich notwendig iſt,
ynet zu kombinieren und vor allen
ſtiemals allzu markante Materialien
nitte zu wählen um nicht immer
1s „die ſchon geſehene” Erſcheinung
annt zu werden.
urus, auffällige Kleidungsſtücke und
rben zu tragen, dürfen ſich eben nur
en, die über eine ſehr umfangreiche
* und ſehr viel Geld verfügen und
T es ja heutzutage wahrhaftig nicht
2ße Kunſt ſcheint darin zu liegen, die
Garderobeſtücke nicht nur an ſich gut
, ſondern auch zueinander günſtig
ab=
da nur dann die gewünſchte
Kom=
möglichkeit geſichert iſt.
Dei größter Beſcheidenheit aber ſind
licke unerläßlich, ſo daß man — wenn
Iloſſen iſt, die Ferien im Kurorte zu
7 — rechtzeitig auf den richtigen „
Auf=
ſommerlichen Garderobe bedacht ſein
ID mehr, als ja die einzelnen Sachen
dek und nachher für die Stadt
ver=
ein müſſen.
Echtigſte iſt der Mantel, der für die
„nden, für den Gang zum Brunnen,
Ihlen Abende uſw. geradezu unerläß=
U praktiſchſten ſind unſtreitig die ver=
Neutralfarben und am empfehlens=
Die Schattierungen, die zwiſchen Beige
mittleren Sandfarbe liegen. Außer
bemerkenswert, da der Mantel — ohne Aermel
zu jedem ſommerlichen, langärmeligen Kleide
viel anmutiger wirkt und den Richtlinien der
neueſten Mode durchaus Rechnung trägt.
Außer=
dem kann man auf dieſen geraden Mantel auch
ein ſchickes Cape anknöpfen, wie wir dies im
erſten Bilde zeigen, und man vermag ſchon in
der Zeichnung zu ſehen, daß die Verwandlung
ausgezeichnet gelingt!
Um nun ohne Schwierigkeiten eine ſchöne
Com=
pletwirkung zu erreichen, iſt es gut, ein Kleid
aus bunter Seide vorzuſehen, deren
Grund=
farbe aber mit der Tönung des Mantelſtoffes
harmonieren ſoll, in unſerem Falle alſo
beige=
ſchattiert ſein würde. Die Deſſinierung kann
natürlich trotzdem ganz bunt ſein, ſo zum
Bei=
ſpiel würde ſich ein vielfarbiges Früchtenmuſter
— wie wir es in unſerer Skizze andeuten —
auf einem beige Grund ſicherlich ſehr dekorativ
und apart ausnehmen und doch vorzüglich zu
dem früher beſprochenen Mantel paſſen. Das
Kleid ſelbſt iſt abſolut ſchlicht, da ja alle
Imprimsmodelle ihre Wirkung in der
Haupt=
ſache aus dem Effekte der bunten Seide holen:
es iſt gerade geſchnitten, bringt einen
angeſetz=
ten Volant und originelle, bauſchige Aermel.
Der vorne gebundene Leiſtchenkragen iſt — wie
man weiß — immer ſehr reizvoll.
Da man damit rechnen muß, gelegentlich
abendliche Geſellſchaften aufzuſuchen und „
aus=
zugehen”, iſt ein zweites Kleid notwendig,
das eben für dieſe Zwecke in Frage kommt.
Natürlich wird man eine Farbe wählen, die ſich
ebenfalls dem beige Mantel gut anpaßt,
bei=
ſpielsweiſe ein ſchönes Rot, ein eigenartiges
Grün, ein Mittelblau oder — falls man
Ton=
in=Ton=Wirkungen ſchätzt: das gleiche Beige.
Das Kleid ſelbſt darf natürlich keine
Auf=
machung „großen Stils” darſtellen, die im
Som=
mer abſolut unnötig iſt, ſondern muß vielmehr
das „kleine Geſellſchaftskleid” ſein, das man
gelegentlich auch für die nachmittägliche
Pro=
menade heranziehen will. Darum iſt es auch
gut, ſich für die „Dreiviertellänge” zu
entſchei=
den. Bild 3 führt einen derartigen Entwurf
vor Augen. Mit dem vorne gebundenen Cape
(das mit einem langhaarigen Fell gekantet iſt)
und in Verbindung mit einem breitrandigen
geknöpften Flügelärmel ſind gefällig und
ſym=
pathiſch, und der breite bunte Ledergürtel, mit
dem dazu in der Farbe abgeſtimmten Barett,
ſpricht dafür, daß die Trägerin in die
Geheim=
niſſe modiſcher Feinheiten durchaus eingeweiht
ſei. (Letzte Figur.)
Willy Ungar.
Wirtſchaftsſchürze aus dem
Material des Hauskleides
iſt ein euer Gedanke, der der Hausfrau viel
Freude bereiten wird, da ſie auf dieſe Weiſe
den Charakter des Hauskleides gegenüber dem
dem Arbeitsgewandes unterſtreichen kann.
Natürlich kommt für dieſen Zweck nach wie
vor nur gut waſchbares und lichtechtes
Mate=
rial in Betracht. Ganz beſonders nett ſehen
die verſchiedenen diagonal=geſtreiften
Waſch=
ſtoffe aus, die für ein glockig=angeſetztes
Kittel=
kleid mit puffigen Aermel und kleinem, vorne
gebundenem hellen Kragen ſehr flott wirken.
Die Schürze, die das Kleid vorne möglichſt
decken ſoll, bringt mit ihren glockig=geſchnittenen
Hut entſteht die elegante Kleidung für den
Nachmittag, ohne Cape aber ſieht man ein
ärmelloſes Kleid, das durch ein paar
Anſteck=
blüten Friſche und Lebhaftigkeit erhält.
Damit wären eigentlich die allernötigſten
Garderobeſtück angefuhrt und nur noch ein
ganz einfaches, faſt könnte man ſagen:
primi=
tives Kleid vorzuſchlagen, das zum Tennis, für
kleine Ausflüge an warmen Tagen uſw.
be=
ſtimmt iſt. Man verarbeitet für dieſen Zweck
am liebſten Seidenleinen oder Shantung. Die
gefältelte Rockpartie, der Bubenkragen und die
Trägern Anklänge an die Biedermeierzeit (man
ſieht: „gute Hausfrau” iſt wieder modern!!)
hat zwei aufgeſetzte Taſchen und läuft in der
vorderen Mitte ſpitz zu. (Bild.) W. U.
Für die Reiſe
braucht man jetzt auch Dinge, die man früher
einmal — in beſſeren Zeiten — ſicherlich nicht
benötigt und vielleicht ſogar verächtlich
be=
lächelt hätte, die alſo zweifellos ein Zeichen
der kriſenhaften Verhältniſſe ſind, die jede
Dame zwingen, in jeder Hinſicht zu ſparen. Es
iſt beiſpielsweiſe üblich geworden, während der
Urlaubstage Strümpfe und Handſchuhe ſelbſt
zu reinigen, da dieſe Dinge doch leicht aus=
zuwaſchen ſind und an warmen Tagen ſchnell
abtrocknen.
Immer wieder aber zeigt es ſich, daß man
in dem beſchränkten Raume, der im
Hotel=
zimmer zur Verfügung ſteht, nicht die richtige
„Aushänge=Möglichkeit” findet. Darum eben
ſind die breiten Kleiderbügel, die mit kurzen
Kettchen verſehen ſind, an denen zarte
Wäſche=
klammern hängen, außerordentlich praktiſch. Um
aber ein ſolches Stück im Gepäck leicht
unter=
bringen zu können, muß es unbedingt
zu=
ſammenlegbar ſein, wie wir dies in unſerem
Bilde andeuten.
Willy Ungar.
Ganz beſonders luſtige Strand=Hüte
gibt es jetzt für Erwachſene und Kinder; in
erſter Linie aber zeichnen ſich die „Sonnenhüte‟
für unſere Kleinen durch Farbenfreude und
originelle Ausführung aus.
Da gibt es beiſpielsweiſe Leinenhütchen mit
Wellen=Motiven, Segelboot= und Möven=
Appliktationen, ſolche mit ſtiliſierten Blumen,
andere ſogar mit kleinen Häuschen und Bäumen
(wobei natürlich unbedingt auf Farbechtheit
des Applikationsmateriales geſehen werden
muß, da man damit zu rechnen hat, den
„Sonnenhut” ſehr häufig zu reinigen. Zu den
eigenartigſten Entwürfen aber gehören die
ver=
ſchiedenen in kunſtgewerblicher Manier
be=
handelten Hüte. Ein entzückendes Modell
dieſer Art zeigen wir in unſerem Bilde: e
handelt ſich um eine ganz primitive, breit
randige Leinenform, auf die ein Fiſcher=
Emblem appliziert iſt (natürlich wäre es auch
möglich, den gleichen Effekt durch Stickerei in
Silhouetten=Manier zu erreichen). Von der
Angel des Fiſchers geht eine kurze, farbige
Schnur aus, an der ein Fiſchchen aus Zelluloig
baumelt, das man immer abnehmen und als
„Schwimmtier” verwenden kann.
Die Kleinen werden von einem ſolchen
Strandhute, der bei einiger Geſchicklichkeit ſehr
leicht herzuſtellen iſt, ſicherlich entzückt ſein
(Skizze.)
Willy Ungar.
Das zwangloſe ſommerliche Leben erforder
nicht nur eine modiſche, ſondern auch eine
gan=
allgemeine Neueinſtellung. Auf welche Art un
Weiſe das geſchieht, ſagt Ihnen die ſoeben er
ſchienene neueſte Nummer der Eleganten
Welt”. Sie werden darin eine Fülle von
An=
regungen finden, die Ihnen manches
Kopfzer=
brechen, manchen nutzloſen Orientierungsgang
und manchen mit Geld und Zeitverluſt verbun
denen Aerger erſparen. Darüber hinaus werden
Sie über alles Wiſſenswerte und Intereſſante
auf dem Gebiet der Sommermode unterrichtet.
Nummer 169
Darmſt
wlatt
Sonntag, den
Das Wandern des Goldes.
die Goldgewinnung der Erde. — Anwachſen der Goldmenge für monekäre Zwecke.
Die Goldverkeilung. /0
Von Eduard Butzmann, Berlin.
Das zu Münzzwecken zur Verwendung kommende Gold
um=
fäßt nach rohen Schätzungen ungefähr die Hälfte des bisher auf
der Erde gewonnenen wertvollen Metalls. Schon aus dem
Mit=
telalter ſind uns Statiſtiken überliefert, aus denen hervorgeht,
wie groß ſich die Goldgewinnung auf der Erde geſtaltete; aber
erſt der neueren Zeit iſt es vorbehalten geblieben, feſtzuſtellen,
welche Mengen des Edelmetalls für Münzzwecke gebraucht
wer=
den und wie ſie ſich auf die einzelnen Staaten verteilen. Seitdem
dies nun ſtatiſtiſch genau erfaßt wird, kann man auch regelmäßig
verfolgen, wie das Gold wandert, um daraus dann wichtige
Schlüſſe für die einzelne Volkswirtſchaft und für die geſamte
Welt=
wirtſchaft zu ziehen. Dabei darf aber nicht außer Betracht
ge=
laſſen werden, daß jede Statiſtik Fehlerquellen enthält. So iſt es
zum Beiſpiel in früheren Jahren nur unvollkommen gelungen,
alle für Münzzwecke Verwendung findenden Goldmengen zu
er=
mitteln. Erſt im Laufe der Jahre mit den regelmäßigen
Er=
hebungen und Nachforſchungen iſt das Statiſtiſche Reichsamt, auf
deſſen Feſtſtellungen hier in der Hauptſache Bezug genommen
wird, zu den genaueren und zuverläſſigeren Zahlen gekommen.
Vor Ausbruch des Weltkrieges im Jahre 1914 ſind etwa 34
Milliarden (Milld.) RM. Gold für Münzzwecke auf der Erde
ge=
braucht worden, wovon nur ein geringer Teil ſich als Goldmünze
im Umlauf befand, während der größere Teil als Deckung für die
Währung der verſchiedenen Länder diente. Zehn Jahre ſpäter,
alſo nach Beendigung der deutſchen Inflation ergaben die
Ermitt=
lungen das Vorhandenſein von mehr als 40 Milld. RM. Gold für
Münzzwecke auf unſerem Planeten. Seit dieſer Zeit iſt die für
monetäre Zwecke Verwendung findende Goldmenge ſtändig, wenn
auch ganz unregelmäßig, gewachſen, wie folgende Aufſtellung zeigt:
Die Münzzwecken dienenden (monetären) Beſtände an Gold
betrugen auf der ganzen Welt im Jahre 1925: 43,4 Milld. RM.,
1926: 44,7
1927: 46,1
1928: 47,8
1929: 49,1
1930: 50,1
1931: 50,8
und zwar jedesmal am Schluſſe der genannten Jahre. Am
ſtärk=
ſten war die Zunahme von 1930 zu 1931 mit 1,7 Milld. RM., was
allgemein darauf zurückgeführt wird, daß der erheblich geſtiegenen
Nachfrage nach monetärem Gold ein ſehr ſtarker Rückgang der
Nachfrage noch Gold für gewerbliche Zwecke gegenüberſtand. Dies
erklärt ſich ſehr einfach durch den ſtarken Abſtieg der Konjunktur
in der geſamten Weltwirtſchaft.
Wie die diesbezüglichen Verhältniſſe ſich hinſichtlich der
Ver=
teilung des Goldes für Münzzwecke geſtaltet haben, läßt ſich am
ſinnfälligſten durch eine Gegenüberſtellung der ſtatiſtiſchen
Er=
gebniſſe dartun, die ſich auf Europa einerſeits und die
Vereinig=
ten Staaten von Nordamerika andererſeits bezieht. Es verfügten
Europa
Ende 1925 über 14 076,5
1926
1927
1928
1929
1930
1931
15 162,5
16 770,5
19 126,9
20 596,9
22 788,8
26 613,9
die Ver. Staaten v. Amerika
über 18 468,7 Millionen RM.
18 857,8
18 371,7
17 383,9
17 984,2
19 281,4
18 714,4
nach den Veröffentlichungen des Statiſtiſchen Reichsamtes. Die
Goldbeſtände Europas nähern ſich alſo faſt einer Verdoppelung,
während die Goldanſammlung der Amerikaniſchen Union nahezu
unverändert geblieben iſt. Europa hat alſo nicht nur die
Neu=
produktion der Welt an Gold, inſoweit ſie monetären Zwecken
zufloß, an ſich gezogen. Außer dieſen etwa 8,5 Milld. RM. ſind
noch weitere mehr als 4 Milld. RM. für Münzzwecke in die
Treſ=
ſors der europäiſchen Notenbanken gewandert, alſo in 6 Jahren
mehr als 12,5 Milld. RM. Demgemäß haben alſo auch die
an=
deren Kontinente erhebliche Goldmengen an Europa abgegeben.
Zweifellos ſind außerdem jedoch nennenswerte Mengen an Gold
Münzzwecken zugeführt worden, die vorher anderen Zwecken
ge=
dient haben. Es ſei in dieſer Beziehung nur auf die gewaltigen
Goldſchätze Indiens hingewieſen und auf die Nutzbarmachung der
in Rußland von Staats wegen beſchlagnahmten Goldwerte, die
gerade in den letzten Jahren hier wie dort Münzzwecken dienſtbar
gemacht worden ſind.
Auf die einzelnen Länder näher einzugehen, um ihren Anteil
an dem Gewinn oder Verluſt von Goldbeſtänden feſtzuſtellen und
zu erörtern, dazu fehlt hier der Raum. Es ſoll deshalb nur in
aller Kürze erwähnt werden, was ſeit langem allgemein bekannt
iſt: daß den Hauptanteil an dem europäiſchen Goldzuwachs
Frank=
reich zu verzeichnen hat. Ende 1925 wies Frankreich noch einen
Goldbeſtand von nur 2983,9 Millionen RM. auf, während
der=
ſelbe ſich Ende 1931 bereits auf 11 325,9 Mill. RM. belief. Mehr
als 8½½= Milld. RM. beträgt alſo der Zuwachs in den kurzen ſechs
Jahren! Es entfallen demnach rund zwei Drittel der monetären
Goldzunahme Europas allein auf Frankreich, während das
reſt=
liche Drittel ſich auf viele Staaten verteilt. Unter ihnen hebt ſich
das kleine Belgien und die Ruſſiſche Sowjet=Republik mit mehr
als 1 Milld. RM. Zuwachs heraus, die kleine Schweiz ſogar mit
1,5 Milliarde. Auch die Niederlande, Polen, die Tſchechoſlowakei
und Italien haben ihre Golddecke anſehnlich vergrößern können.
Den übrigen Staaten Europas wurde aber im allgemeinen nur
ein geringer Zuwachs zuteil, wenn ſie nicht ſogar mit erheblichen
Einbußen aufwarten können, wie dies zum Beiſpiel für
Deutſch=
land und England der Fall iſt.
Die Lage am Geld= und deviſenmarkk.
In der abgelaufenen Woche ergaben ſich am Geldmarkt
ge=
genüber dem vorigen Berichtsabſchnitt keine beſonderen
Ver=
änderungen. Die Geldlage, war anhaltend flüſſig, nur gegen
Ende der Woche machte ſich eine leichte Anſpannung bemerkbar,
wodurch der Tagesgeldſatz, der ſich bis dahin auf 4 Prozent
ge=
ſtellt hatte, eine Erhöhung um ½ Prozent erfuhr. Die leichte
Verknappung dürfte auf die Gehaltszahlungen in verſchiedenen
Fabriken und Betrieben zurückzuführen geweſen ſein, während
der Medio ziemlich ſpurlos vorübergegangen iſt. In Monatsgeld / Dtſche, Anl.
Auslo=
kamen Abſchlüſſe wiederum nicht zuſtande und es war nur ein
nomineller Satz von etwa 4¾ bis 5 Prozent zu hören. Für
Pri=
vatdiskonten beſtand recht rege Nachfrage, die meiſt nicht voll be= Diſche. Anl.
Ablö=
friedigt werden konnte. Warenwechſel ſind aus den bekannten
Gründen weiter ſehr geſucht. Auch Reichsſchatzwechſel waren
be=
gehrt; das vorhandene Material reichte nicht aus, um die Nach= Deutſche
Schußge=
frage vollſtändig befriedigen zu können. Dem Geldmarkt floſſen
aus der am 15. Juni eingetretenen Fälligkeit unverzinslicher
Reichsſchatzanweiſungen keine größeren Mittel zu, da ein Teil
derſelben prolongiert wurde. Der Verkauf einer neuen Serie
unverzinslicher Reichsſchatzanweiſungen zu 5½ Prozent per 15.
Oktober iſt aufgenommen worden.
Am Deviſenmarkt erlitt der Dollar am erſten Tage einen
empfindlichen Rückſchlag, von dem er ſich jedoch ſehr raſch wieder
erholen konnte und die bereits in der Vorwoche begonnene Be= 6%Mainz.
feſtigung ſpäter weiter fortſetzte. Es hat tatſächlich den Anſchein, sog München v.2‟
daß die Auslandsguthaben in New York allmählich zur Neige 68 Wiesbadenv.28
gehen, wogegen ſich Anzeichen von Kapitalflucht bis jetzt kaum
bemerkbar gemacht haben. Ein weiteres Hauſſe=Moment für den 6½Heſt. Landesbr.
Dollar bildete die Ankundigung von dem Aufhören der
fran=
zöſiſchen Goldkäufe. Im Gegenſatz hierzu war das Pfund meiſt
ſchwächer veranlagt, wofür in erſter Linie Glattſtellungen von
Hauſſe=Poſitionen maßgebend waren. Von den übrigen Deviſen 6e Preuß, Lds.
war die Schwäche der norwegiſchen Krone bemerkenswert, deren
Urſache in der ungünſtigeren Geſtaltung der norwegiſchen
Wirt=
ſchaftslage zu ſuchen iſt.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Geſtern zum Wochenſchluß änderte ſich an der Tendenz der
Aktienmärkte wenig. Seitens der Kundſchaft und der Kuliſſe
wurde an der Berliner Börſe außerordentliche
Zurückhal=
tung geübt, da die Beurteilung der Lauſanner Beſprechungen
ſchon wieder bedeutend weniger optimiſtiſch war als geſtern.
Des=
halb wirkte ſich wohl auch die Feſtigkeit der deutſchen Werte an
den vorgeſtrigen Auslandsbörſen kaum aus, zumal dieſe Börſen
ſonſt meiſt ſchwächeren Charakter hatten. Viel Beachtung fand die
vorgeſtrige Brüningrede in Mainz, die in gewiſſem Sinne als
Warnung in währungspolitiſcher Hinſicht angeſehen wurde.
We=
niger limitiert waren für Spezialwerte, aber doch einige
Kauf=
orders da, ſo daß ſich die Abweichungen gegen geſtern in
beſchei=
denen Grenzen hielten und kaum über 1 Prozent hinausgingen.
Elektrowerte litten unter einigen Exekutionen, doch gingen auch
hier die Verluſte kaum über den allgemeinen Rahmen hinaus.
Nur Chadeaktien waren mit minus 4 Mark bedeutend niedriger,
Elektrolieferungen verloren 2 Prozent, während andererſeits
Elek=
tro=Schleſien 3 Prozent höher notierten. Sonſt waren wieder
Braunkohlenwerte etwas ſtärker gedrückt. Dortmunder Union
büßten 1,75 Proz. ein und Montanwerte bröckelten etwas ab.
Am Wochenſchluß war das Frankfurter Börſengeſchäft
weiter ruhig und abwartend. Die Entwicklung der
Verhandlun=
gen in Lauſanne dämpfte die Stimmung, da wir praktiſch heute
keinen Schritt weiter ſind als vor Beginn der Konferenz, wenn
man nicht die guten Abſichten der Gläubigerregierungen, zu einer
endgültigen Löſung zu kommen, als einen ſolchen anſieht. Es iſt
nicht zu leugnen, daß ſich auf der Konferenz die franzöſiſche Theſe
durchgeſetzt hat. Daneben drückte auch die ſchwache New Yorker
Börſe auf die Stimmung. Die bevorſtehenden Heſſenwahlen
ver=
anlaſſen gleichfalls zur Zurückhaltung. Der Farbenmarkt
eröff=
nete ½ Prozent niedriger. Von ſonſtigen Chemiewerten lagen
Deutſche Erdöl behauptet, Elektroaktien durchweg abgeſchwächt.
So verloren Siemens 1, Schuckert 1, A. E.G. 0.25 Prozent. Nur
Licht u. Kraft 0,5 Prozent freundlicher. Auch Montanwerte
nach=
gebend, Gelſenkirchen 0,25, Mannesmann 1,25 Prozent gedrückt.
Kaliaktien lagen ziemlich uneinheitlich. Aſchersleben 0,5,
Weſter=
egeln 2 Prozent ſchwächer. Dagegen nannte man Salzdetfurth 1,5
Prozent über dem geſtrigen Mittagsſchluſſe. Kunſtſeide= und
Zell=
ſtoffaktien waren behauptet. Von Schiffahrtswerten waren
Nordd. Lloyd 0,25 Proz. ſchwächer. — Von Frankfurter Werten
lagen Holzmann, Scheideanſtalt, Metallgeſellſchaft behauptet;
des=
gleichen Süddeutſche Zucker. Der Rentenmarkt liegt wie die
Aktien=
märkte faſt vollkommen ohne Geſchäft. Im weiteren Verlauf der
Börſe ſchrumpfte das Geſchäft immer mehr zuſammen und ſetzte
vorübergehend teilweiſe aus, ohne daß ſich jedoch zunächſt ſtärkere
Abſtriche ergaben. — Am Geldmarkt iſt Tagesgeld unverändert
4 Prozent.
An der Nachbörſe zeigte ſich etwas Nachfrage auf Grund
von kleineren Deckungskäufen. J.G. Farbeninduſtrie waren bei
91,75 Proz. geſucht. Daneben waren Montanwerte erholt.
Bu=
derus hörte man mit 0,5 Proz Erhöhung. Von Renten waren
Altbeſitz bei 37,5 Prozent erholt. Auch Schuldbücher 51 Prozent.
Vierke Verordnung zur Durchführung der v Hlig
über die Kapikalherabſetzung in erleichle
vom 10. Jund 1934.
Zur Durchführung der Vorſchriften über die
ſetzung in erleichterter Form hat der Reichsminiſt
unter dem 10. Juni 1932 eine vierte Verordnung
nachſtehenden Wortlaut hat:
Aktiengeſellſchaften, bei denen zum Zwecke de
Sicherheiten zu Laſten des Reichs übernommen wor ſ5nd
fen die aus der Inanſpruchnahme der Reſerven und
pitalherabſetzung gewonnenen Beträge, ſoweit dieſe „1
im 8 6 Abſ. 2 der Hauptverordnung bezeichneten „en
wendung finden, auch in einen geſondert
auszuweiſe=
fonds einſtellen. Die Einſtellung in dieſen Reſerve /s
zuläſſig, wenn der geſetzliche Reſervefonds mindeſten
neuen Grundkapitals beträgt. Der Reſervefonds ka gruß=
Deckung von Verluſten ganz oder teilweiſe nur unte rmha
der Vorſchrift des § 289 des Handelsgeſetzbuches auf ſ.n
8 2.
Die Friſt, bis zu deren Ablauf Geſellſchaften mi ſſchr
Haftung die Kapitalherabſetzung in erleichterter Fo geſchl
können (8 9 Abſ. 2 der erſten Durchführungsverordnu aur5
verordnung), wird bis zum 31. Dezember 1932 verls
Produkkenmärkke.
* Mainzer Produktenbericht vom 17. Juni. Grol /Oe
per 100 Kilo loco Mainz in RM.: Weizen 26—26.2
bis 21. Hafer 16—18, Futtergerſte 17—17,50, Ma fm
ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 39,90, Roggenmehl
27,50—28,50, feine Weizenkleie 8,65—8,75, grobe We/k
Roggenkleie 10,5—11, Weizenfuttermehl 11,50, Bie 1
bis 11, Erdnußkuchen 11,50—11,75, Kokoskuchen
Palmkuchen 8,75—9, Rapskuchen 9—9,25, Soyaſchro= /5
Trockenſchnitzel 8,50—8,75. Tendenz: Abwartend.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Infolge d Seiter
rückgegangenen Produktion hat ſich das Angebot m ich vr
gert, was eine neue Heraufſetzung der Preiſe um e /02-
Pfg. pro Stück zur Folge hatte, zumal einige Lä r,
wenig Produktion haben, ſtärker als Käufer auftra
ſchäft an den hieſigen Konſum blieb dagegen weit gr
die Nachfrage erſtreckte ſich hauptſächlich auf deutſch and ho
diſche Eier. Es notierten in Pfg. vro Stück ab loco mkfun
Main: Bulgaren 5,75—6, Jugoſlawen 6—6,25, Run m5
Ruſſen 5.25—5,75, Holländer 6—8, Dänen 6—8, Fla imo
deutſche Landeier 6,75—7, deutſche Friſcheier 6—8.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Bei ſeh 2.
lieferungen war das Geſchäft in der abgelaufenen —he
meiſt ſchleppend, zumal die ſehr warme Witterung 1 2lb
erſchwerte, ſo daß ein großer Teil der Ware auf La Bend
werden mußte. Die Preiſe für deutſche Butter ha eine
kere Ermäßigung erfahren, während holländiſche Fer
teuer blieb, da England die erhöhten Preiſe in Ho 5 glat
zahlte. Die Verkaufspreiſe des Großhandels laut fin 1
Tonnen); deutſche Butter je nach Qualität 115—11 0ollän
Butter 132— 136 RM.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 15. Juni. Die
vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 15. Juni berechnete
Groß=
handelsindexziffer iſt mit 96,0 gegenüber der Vorwoche um 0,4
v.H. geſunken. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrar=
ſtoffe 91,7 (minus 1,0 v.H.), Kolonialwaren 84,5 (minus 0,9 v.H.),
induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 87,0 (minus 0,2 v. H.) und
induſtrielle Fertigwaren 117,7 (minus 0,2 v. H.).
Preisvergütung auf Stickſtoffdüngemittel. Wie aus Kreiſen
landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften gemeldet wird, vergütet das
Stickſtoffſyndikat auf die am 1. Juli auf Vorratslager befindlichen
unverkauften Reſtemengen von Stickſtoffdüngemitteln, die aus
Lieferungen vom 15. März ab ſtammen, auf Antrag den
Unter=
ſchied zwiſchen dem bezahlten Preiſe und dem für 1. Juli
feſtgeſetz=
ten Preiſe. Auf Chileſalpeter und Superphosphat werden
Preis=
vergütungen nicht gewährt.
Berliner Kursbericht
vom 18. Juni 1932
Berl.Handels=Geſ.
Danatbank . ..."
Deutſche Bank u.
D sconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Vun
18.50
30.25
18.50
11.75
19.75
12.125
20.50
31.625
18.375
12.25
74.50
80.50
Me
Elektr. Lieferung
f. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe
64.—
91.25
43.275
52.25
47.75
26.75
31.125
83.—
23.50
40.—
22.—
32.875
23.75
ee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.)
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer.
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
af
32.875
147.—
54.25
50.—
16.375
92.50
21.—
16.—
13.75
26.50
Durch Schiedsſpruch wurden heute ein Rahm
die Arbeiter über und unter Deck, ein Manteltarif
und Maſchiniſten und ein Lohntarif für Matroſe Heizer
Schiffsjungen der Rheinſchiffahrt feſtgeſetzt. Die L2
hälter werden um 18 bis 21 Prozent gekürzt.
Die GV. der Erfurter Mechaniſchen Schuhfab AA.=Nord, genehmigte den Abſchluß für 1930/31 un ſchl0
Verluſt von 218 680 RM. vorzutragen (i. V. wurt 2re
dene Verluſt von 233 331 RM. durch die bekannte /jeru
deckt). Die AR.=Wahlen wurden von der TO. abge
gleichsausſichten des Unternehmens ſeien ſo günſ
einem Fortbeſtehen der Geſellſchaft gerechnet werde *
Die Württemberger Vereinigte Möbelfabriken Adit
Rall u. Gerber A.=G., Stuttgart, beantragen bei
12. Juli eine Kapitalherabſetzung von 1 003 000 RTFüf‟
RM. durch Verminderung des aus Stammaktier eſte
Grundkapitals im Verhältnis 10:3 und des V.=Akt Arpital
Verhältnis 3:1.
Deviſe Brlt
isconto=Geſellſchaft vom 4.
Bährung Ge NBrief
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm.
London.
Buenos=Atres
New York
Belgien
Italien
Paris
100 finn. Mk.
100 Schillingl.
100 Tſch. gr.
100 Pengs
100 Leva
100 Gulden
10 Keronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2. Sta.
1 Pav. Peſo
Dollar.
100 Belgo
00 Lire
100 Francs
7.093
5193
12.485
3.057
170.12
74.33
83.37
78.19
15.26
0.948
4.209
58.54
21.50 3
15.54
7.107
52.05
12.485
3.083
170.47
74.95)
93.5‟
78.24
15.30
0.35:
4.217
58.66
21.54
18.58
Schweiz
Spanien
Danzig
Fapan
Rio deFaneiro
Jugoſlawien
Bortugal
Athen
Fſtambul
Kairo.
Kanada
Urugnah
Fsland
Tallinn (Eſtl.) 1
Riga
Durmſtädter und Karienaloant Suraftadt, Illiane der Bresont
Frankfurter Kursbericht vom 18. Juni 1932.
686 Dtſch.Meichsand
„v.27
6½%Intern.,
5% Baden ....
6%Bayern ....
69 Heſſen .......
6% Preuß. Staat
62 Sachſen.
ſungsſch. P‟/=
Ab=
löſungsanl.
ſungsſch. (Neub.)
bietsanleihe
6% Baden=Baden.
6% Berlin. . .v. 24
6% Darmſtadt ..
6% Dresden v. 26
69 Frankfurt a. M.
Schätze v.24
v. 26
6% Mannheim v. 27
7 Goldobligl
5½% Heſſ. Los.=
Hhp.=Bk.=Lignid.
434% „Kom.=Obl.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldobligl
55
51.5
59‟
50.25
GK
46.5
74.5
46.5
37ſ=
3.42
2.45
56
35.75
48.5
66.5
49.5
72
62.75
68
W Mun4
Bt. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
6% Kaſſeler Land..
kredit Goldpfbr..
6% Naſſ. Landesbk
5½% „ Liqu. Obl
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer.
„. Ser.II
Dt. Komm. Samm.
Abl. Neubeſitz).
6% Berl. Hyp. Bk.
5½%n Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.,
5½%0 Lig. Pfbr.
Golboblig.
6%
Pfbr.=B.
532
„ Liqu
62 Mein,Hyp.=Bi.)
5½%0 „ Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bk.
51/g% „Lig. Pfbr..
Goldoblig.
69 Südd. Bod.
Cred.=Bank
51/,%0 „ Lig. Pfbr
6% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler=Benz
6% Dt. Linol. Werkel
6%Mainkrw. v. 26
62Mitteld. Stahl.
6% Ver. Stahlwerkel
41
68.5
76.75
76.75
34.75
ES
66.5
80
671=
47.5
67½,
81.15
66.75
75.5
74
81.5
63
58
38
394I.
8% Voigtckbäffner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
58
2. Inveſt.
5%5 Bulg. Tab.v.02
41/,2 Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4129
42
490 Türk. Admin.
49 — 1. Bagdad
4% „ Zollanl.
41/.% Ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
Aktien
Aig. Kunſtzide Unte
A. E. G. ........"
AndregeNoris Zahn
Aſchaffba. Brauereil
Zeliſtoff
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werkel
BrownBoverickCie.
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Cement Heidelbergl 38.5
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J. G.Chemie, Baſell29.5
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Kaie
.....
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl ......"
90.75
5.75
34.75
74
18
17n5
74
76
Afé
Ka
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerkel
Eiſenhandel.
Dhckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Flektr. Lieferg.=Geſ.
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Geſ f.elektr. Untern
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Knorr C. 6. . ....459
134
28.5
18
20
43.25
16
14.75
4u
R
16
53.5
84
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25
Sl.
48
63.5
42.5
3
32.5
146
124
40
117.5
100
52
omm.
Darmſt.
Dt. Ban
E
dresdne
Frankf.
Gyp.
Mein,Ht
Pfälz. H
Reichsbe
Rhein.
Südd.
Württh.
A.=G.
Aug 2o
700Dt.:
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züdd
Schant
[ ← ][ ][ → ]ag, 19. Juni 1932
Nr. 169 — Seite 19
lehe ounet ein Fenster
Kriminalroman von Harold Eifberg-
1
kannſt dieſen Mann unmöglich lieben, Antonia. Er
im geringſten zu dir, du biſt viel, viel zu gut für ihn!“
r dich nicht?” ſagte ſie, ihn immer noch hinzuhalten
werde dich wenigſtens glücklich zu machen wiſſen.”
s hätteſt du mir ruhig vorgeſtern abend ſagen dürfen,
dann wäre
tell nahm er ſie wieder in die Arme und küßte ſie.
er Charlie, um Gottes willen, du wirſt deinen Zug
! Wo iſt dein Gepäck?”
s hat Rogers ſchon alles beſorgt. Der ſteht oben und
uf mich."
gers, wer iſt das? Dein Sekretär?”
ner, Sekretär, Friſeur, alles was du willſt ,ein
aus=
ter Mann."
* du ihn ſchon lange?"
chte Fragerei, jetzt, wo jede Minute koſtbar iſt. Aber
gut hätte ſie ihn fragen können: Liebſt du mich
wirk=
d der Tonfall war der gleiche, als ob ſie es geſagt hätte,
klang ihre Stimme.
t vorigem Jahr. Einer meiner Pariſer Freunde hat ihn
laſſen. Warum fragſt du?‟
r Charlie, jetzt muß ich doch alles von dir wiſſen —
um dich haſt, wer dich bedient, wer deine Anzüge ſo ſchön
alles, alles.”
dabei ließ ſie ihre Finger über ſeinen Aermel gleiten.
ionia, du wirſt mich nicht vergeſſen, bis ich
wieder=
ſah ihn an, und plötzlich hatte ſie Tränen in den Augen.
du wirſt Krauße den Laufpaß geben?”, fuhr er im
Ton fort.
drückte das Geſicht gegen ſeine Schulter. Ihre Geſtalt
icht viel höher zu ihm hinauf.
jetzt habe ich dir deine ſchöne Jacke mit meinen Tränen
egte ſeinen Arm um ſie und ſah glücklich zu ihr
hinun=
trling, ich muß jetzt fort. Alſo Kopf hoch und ſchreibe
Hier, ich gebe dir meine Karte. Steck ſie gut ein, und
en wir uns trennen. Ich möchte, daß du erſt weggehſt.”
Ovekta
VORTRAGE
im Vortragssaal
der Ausstellung im
Heag-Haus
Lulsenstraße 12
(Nachdruck verboten)
„Soll ich nicht mit hinaufkommen?”
„Nein, Darling, lieber nicht. Deinetwegen.”
Sie gab ihm zögernd die Hand.
„Charlie, du wirſt mich auch nicht vergeſſen?”
„Ich ſehe ein, Antonia, ich muß ſehr bald wiederkommen, du
kennſt mich noch viel zu wenig.”
Und damit zog er ſie langſam aus der Niſche heraus.
Am Ausgang wandte ſie ſich noch einmal nach ihm um.
Er ſtand am Fuße der Treppe und erwiderte ihr Winken.
Dann ſah ſie, wie er jungenhäft, immer eine Stufe
auslaſ=
ſend, die Treppe hinaufſprang.
Bevor ſie ins Freie trat, blieb ſie noch einmal ſtehen und
muſterte ihr Geſicht im Spiegel ihrer Handtaſche.
Beinahe kamen ihr wieder die Tränen.
Das Glück war ſo ſchrecklich kurz geweſen. Ihr erſtes Glück!
Schnell puderte ſie ſich, und dann ſchritt ſie hinaus auf die
lärmende Straße.
Sie war noch zu erregt, um darauf zu achten, wohin ſie ging.
Achtlos nahm ſie ihren Weg durch das Gewühl der Friedrichſtraße
und ließ ſich auf dem ſchmalen Bürgerſteig, von den eilenden
Menſchen hin und her drängen.
Was hatte ihr Charlie von Krauße erzählt? Er wollte nach
London? Hatte er ſie dahin mitnehmen wollen? War es ihm
überhaupt ernſt mit ſeiner Abſicht, ſie zu hreiraten? Oder ſuchte
er nach einer Möglichkeit, einer Heirat mit ihr aus dem Wege
zu gehen?
Um ſo beſſer für ſie. Viel leichter würde es dann werden,
das Einverſtändnis ihrer Eltern für eine Aufhebung dieſer noch
ſo loſen Verbindung zu erlangen. Und dann war der Weg zu
Charlie frei
Sie mußte lächeln, als ſie an ſeine Worte dachte „Himmel
und Hölle und ein Stückchen Blei‟. Das alles würde nicht mehr
nötig ſein, ſobald der Herr Doktor Farbe bekannte.
Da das Büro der Hortigwerke in der Nähe war, entſchloß
ſich Antonia, ihren Vater zum Eſſen abzuholen. Vielleicht eine
günſtige Gelegenheit, ſich mit ihm auszuſprechen.
Aber was war denn das? Gerade vor dem Hauſe der
Hor=
tigwerke ſtaute ſich eine Menſchenmenge!
Plötzlich ſah Antonia Tſchakos aufglänzen. Am Bürgerſteig
hielt ein unförmig großer Wagen. Neugierig drängte ſie ſich
durch die Menge, und jetzt ſah ſie, daß zwei Beamte die
Ein=
gangstür beſetzt hielten.
„Wo wollen Sie hin, Fräulein?” fragte der eine ſtreng.
„Was iſt denn hier geſchehen?” fragte ſie, als man ihr die
Tür freigab.
Der Wachtmeiſter zuckte mit den Achſeln. „Man wird es
Ihnen vielleicht oben ſagen.”
Angſterfüllt eilte ſie die Treppe hinauf.
Am Eingang zum Büro ſtanden ein Wachtmeiſter und
Hermann, der alte Bürodiener. Der Wachtmeiſter wollte ſie ſchon
zurückweiſen, aber der Diener trat für ſie ein.
„Hermann, was iſt denn los?”
Der alte Mann ſtand ratlos da. Sollte er ihr ſagen, was
geſchehen war?
„Fräulein Toni.., was Schreckliches! Doktor Krauße —
erſchoſſen!“
„Wa—as? Er hat ſich erſchoſſen?”
„Nein! Schlimmer! Er iſt erſchoſſen worden!“
Antonia ſchwankte, der Diener fing ſie auf.
II.
„Bitte nehmen Sie Platz, Herr Kommiſſar! Wie war doch
Ihr Name?”
„Kaegler, Herr Generaldirektor.”
Der Generaldirektor Reinhard Hortig fuhr ſich mit dem
Taſchentuch über den Kopf und putzte dann umſtändlich ſeinen
Klemmer. Er konnte ſich von dem ſchrecklichen Geſchehnis noch
nicht erholen. Die ſonſt immer freundlich blickenden Augen
muſterten nervös den Beſucher.
„Womit kann ich Ihnen dienen?” fragte er. „Die
Ange=
ſtellten haben Sie bereits vernommen? Hegen Sie vielleicht einen
beſtimmten Verdacht?”
„Verdacht iſt zuviel geſagt” begann der Kommiſſar zögernd,
während ſeine Finger mit einem Diarium zu ſpielen begannen.
„Ich weiß nicht”, fuhr er fort, „wieweit Sie perſönlich
Einblick in die Lebensverhältniſſe Ihrer Angeſtellten haben.
Sollte Ihr Perſonalchef genauer darüber orientiert ſein, wäre
es vielleicht ganz gut, Sie ließen ihn hereinkommen.”
„Selbſtverſtändlich! Natürlich! Sofort!”
Gleich darauf trat der Gerufene ein. Hortig machte die
Herrn miteinander bekannt.
„Sagen Sie mir bitte, wiſſen Sie Näheres über die
Sekre=
tärin des Ermordeten?” fragte der Kommiſſar.
„Sie heißt Gertrud Wagner, die Wohnung habe ich nicht
im Kopf, könnte ſie Ihnen aber gleich .. ."
(Fortſetzung folgt.)
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lichen Lagerſchein in Händen
erden gemäß § 14 des
Nieder=
ulativs vom 5. Juli 1888
auf=
dieſen innerhalb eines
Mo=
unterzeichnetem Amte vorzu=
Id ihre Rechte nachzuweiſen,
falls der angeblich in Verluſt
Lagerſchein für kraftlos erklärt
neuer Lagerſchein dem Antrag=
(9015
sgeſtellt wird.
kadt, den 16. Juni 1932.
Darmſtadt=Bhf.: Müller.
Ranntmachung.
einde Roßdorf hat noch
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Ia 24 Stück 3,75 Feſtmeter
Ib 57
19,45
IIa 50
37,81
IIb 19
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IIIa 4
5,81
IIIb 1
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 19.
Bessunger Herrngarten.
Srallger terlads HeuteSonntag abend 8 Uhr
Bekauntgabe der
Ronzert und Tanz
Wablresultate.
Verstärktes Jazz-Orchester. — Moderne Tänze.
Herrngarten-Café Heute von de 12 Uhr Frühlonzert
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Wahlresutate. Kintritt reis SoMlie Madutällutsg- Abd Abehakonzer
Großes Haus
Hessisches
Landestheater
Sonntag
19. Juni 1932
19—22.30 Uhr
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Kleines Haus
Dieburgerſtraße 97
Telefon 4348
Inhaber: Hans Tod
Heute Abend 8 Uhr
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Wahlreſultate werden lauf. bekanntgegeben.
Roaſtbeef, Salat
Mittagtisch z 103
Einzeleſſen 80)
oder
Speisehaus
Kotelett
Fauldrath / 12. Erbſen u. Karotten
Ludwigspl. 2 W. Junl
Deſſert.
Neues Schießhaus
Jeden Sonntag, nachmittags
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Schöne Räume, ſowie Saal für Vereine
und Korporation. Tanzen frei. (7691a
Fernsprecher Nr. 52
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Laufende Bekanntgabe der
Wahlergebnisse
(8772a
Vorzügliche Küche; erst;
klassige Getränke
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gemäßen Preisen.
Gondikoknen
Hügelstraße 27
Telefon 2468
Laufend Bekanntgabe
der Wahlresultate, (9095
Sonder-Hortrag
Einkochen im Gasbackofen
Vortrag mit praktischen Vorführungen am
Donnerstag, den 23. Junl 1932, abends
8 Uhr, im Vortrags-8aal des Gaswerks,
(st.9047
Elisabethenstraße 25½.
Eintritt Frei!
Direktion der städtischen Betriebe.
Rheinſtr. 101. 2 Min. vom Bahnhof. Tel. 2519
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Mittagtiſch: Suppe, Rehragout mit Eiernudel
70 J. Rehkeule, Raymtunke, Preißelbeeren,
Croquettes, Salat, Eis mit Waffel 1.20.ℳ.
Naturreine Weine heſſ. Domäne, Café, Eis.
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(Auch Sonntag
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mittag anzuſehen.)
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Zum Roſengarten
Frankfurterſtraße 79
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Bekanntgabe der Wahl-Resultate.
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Ingendvorstellung
Kagsenöffnung 1 Uhr
Die singende Stadt
Der große Ufa-Tonfilm, der
zum ersten Mal in Darmstadt
gezeigt wird. hat großen
Beifall gefunden und bleibt
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ntag, 20. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 170 — Seite 3
Darmſtadt, den 20. Juni 1932.
*Pflanzen als Kompaſſe.
Warnm verſchiedene
uſenchorprobe der Darmſtädter Sängerſchaft.
z5
fir
we
i dem diesjährigen Liedertag der Darmſtädter
Sänger=
der als Auftakt für das 11. Deutſche Sängerbundesfeſt in
urt am Main", gedacht iſt, und der am 9. Juli, abends
in der Feſthalle in Darmſtadt ſtattfindet, werden gegen
Ferſonen mitwirken: Sänger, Sängerinnen, Knaben und
tadtorcheſter. Die geſamte Sängerſchaft iſt in 5 Gruppen
ilt, die jeweils 165—255 Sänger umfaſſen. Jede Gruppe
wei Chöre. Umrahmt ſind dieſe Gruppenchöre von jeweils
Naſſenchören, die mit Orcheſter aufgeführt werden. Hierbei
gegen 1200 Sänger und am Schluſſe noch gegen 400 Darm=
Knaben mit. Bei dem diesjährigen Liedertag wirkt zum
tal der Gemiſchte Chor der „Liedertafel” — 170 Sänge=
und Sänger — mit.
e Proben für die Gruppenchöre ſind bereits ſeit einigen
im Gang. Die Maſſenchorproben aller Mitwirkenden
am Montag, den 20. Juni, und Montag, den 27. Juni,
je=
bends 8 Uhr, in der Turnhalle der Rundeturmſchule ſtatt.
e Generalprobe, an der ſich auch die Knaben, ſowie das
rcheſter beteiligen werden, findet am Freitag, den 8. Juli,
Städt. Feſthalle ſtatt. Beginn ebenfalls 8 Uhr.
ne beſondere Orcheſterprobe iſt für Freitag, den 8. Juli,
tags 10 Uhr im Hanauer Hof angeſetzt. Hierbei können
anweſend ſein, während die Maſſenchorproben und die
robe nicht öffentlich ſind.
n ſich in Richtung Nord=Süd ſtellen. — Wüſtenpflanzen ſtellen ſich in Richkung
Weſten=Often. — Die Räfſel der Kompaßpflanzen.
Von Guſtav Gleichen.
Nächſte Dampfer=Abfahrten der Hamburg—Amerika=Linie
il=Kosmos=Linien) Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen
alten. Nach New York: D. New York” ab Hamburg 22. 6.,
haven 23. 6., D. „Albert Balli
aftsdienſt Hapag=Llod): D. „Hagen” ab Hamburg 8. 7.,
St. Louis” ab Hamburg 10. 7. Nach der Weſtküſte
Nord=
us (Gemeinſchaftsdienſt Hapag=Lloyd): MS. „Portland” ab
rg 22. 6., MS. „Los Angeles, ab Hamburg 2. 7. Nach
Nexiko: (in Gemeinſchaft mit der Ozean=Linie): MS.
Pa=
ab Hamburg 2. 7., D. „Weſer” ab Hamburg 16. 7. Nach
dien (in Gemeinſchaft mit dem Norddeutſchen Lloyd,
Bre=
nd der Reederei H. C. Horn, Flensburg): D. „Eupatoria”,
nburg 25. 6.. MS. „Magdalena ab Hamburg 9. 7., ein
rab Hamburg 16. 7. Nach der Weſtküſte Zentral=Amerikas
nſchaftsdienſt Hapag=Lloyd): MS. „Portland” ab Ham=
2. 6.. D. „Eupatoria” ab Hamburg 25. 6., MS. „Los
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ab Hamburg 2. 7., MS. „Magdalena” ab Hamburg 9. 7.
ruguay und Argentinien: MS. „General Oſorio” ab Ham=
9. 6., D. „Livadia” ab Hamburg 23. 6., D. „Taunus ab
rg 9. 7., D. „Eifel” ab Hamburg 23 7. Nach der Weſtküſte
erikas (in Gemeinſchaft mit der Roland=Linie, Bremen,
eutſche Dampfſchiffahrts=Geſ. Kosmos, Hamburg): MS.
ab Hamburg 21. 6., MS. Iſis” ab Hamburg 1. 7., D.
von Baeyer” ab Hamburg 5. 7.. D. Alda” ab Hamburg
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erland” ab Hamburg 18. 6., D. „Lahn” ab Hamburg 22. b.,
Havel” ab Hamburg 25. 6. ein Dampfer ab Hamburg 29. 6.
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iſche Dampfſchiffs=Geſellſchaft, Aktiengeſellſchaft. Hamburg,
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Alcinous” ab Hamburg 25. 6.. D. „Menes” ab Rotterdam
Nach Auſtralien (Gemeinſchaftsdienſt der Deutſch=Auſtra=
Dampfſchiffs=Geſellſchaft. Hamburg, des Norddeutſch. Lloyd,
und der Reederei Alfred Holt u. Co., Liverpool): D.
irt” ab Hamburg 25 6., D. „Moſel” ab Hamburg 12. 7.
Südafrika (Deutſch=Auſtraliſche Dampfſchiffs=Geſellſchaft,
jeſellſchaft, Hamburg); D. „Halle” ab. Hamburg 24. 8.
rg=Rhein=Linie: Wöchentlich zwei Abfahrten. Hamburg=
=Linie: Wöchentlich drei Abfahrten. — Reiſebüro der
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Nu
Jo=
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2
Heſſiſches Landestheater. Heute, Montag. Wiederholung des
ichen Frontſtücks „Die endloſe Straße” von Graff
ntze. — Morgen, Dienstag, 19.30 Uhr, die große
Revue=
e „Im weißen Rößl”. — Mittwoch, den 22. Juni,
ßen Haus 20 Uhr: „Wetter für morgen:
ver=
lich!” Komödie von Eugen Gürſter. Im Kleinen Haus,
zu kleinen Preiſen. Wiederholung des erfolgreichen
Kaba=
ids „Die Katakombe‟. — Donnerstag, den 23. Juni,
re der Operetten=Novität „Jim und Jill”, von Grey
wmann, mit der Muſik von Ellis und Myers. Die beiden
len werden von Werner Hinz und Beſſie Hoffart
gege=
weiteren Hauptrollen: Käthe Gothe, Paul Maletzki,
Krumhaar, Lena Hutter, Franz Kutſchera, Helmut Spieß,
dieber, Hermann Gallinger. Inſzenierung: Arthur Pohl;
iſche Leitung: Karl Maria Zwißler. — Freitag, den
i: Volksvorſtellung zu kleinen Preiſen: „Figaros
eit. Mozarts Meiſterwerk wird noch einmal als
Volks=
ing zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen in der Inſzenierung
rI Ebert gegeben.
Sommerſpielzeit im Heſſiſchen Landestheater. Trotz aller
ſe und unſtäten Zeitverhältniſſe iſt die Sommerſpielzeit
mſtadt auch in dieſem Jahre geſichert. Erſtmalig wird den
r über das Enſemble des Stadttheaters Gießen
iſtadt gaſtieren. Schon ſeit jeher beſtanden zwiſchen dem
en Landestheater und dem Gießener Stadttheater künſt=
Beziehungen; denn das Opern=Enſemble des Landes=
* gaſtierte im Laufe der Winterſpielzeiten jeweils mit
keihe Operngaſtſpiele in Gießen. Für die etwa ſieben=
Spielzeit des Sommers wird eine Platzmiete aufgelegt;
rſchaftlichen Verhältniſſen Rechnung tragend, ſind die denk=
Origſten Preiſe feſtgeſetzt worden, die gegenüber den bis=
Sommerabonnements der Vorjahre eine weſentliche
Sen=
er Preiſe für die einzelnen Platzgattungen darſtellen.
etern im Rahmen des Som=
ungen ohne jedweden Zuſchlag geboten. Die Son
beginnt am Sonntag, den 10. Juli, mit der erfolgreichſten
* der letzten Spielzeit: „.. Vater ſein dagegen ſehr!“
ward Childs Carpenter. Beginn des Vorverkaufs und
Einzelheiten werden noch bekannt gegeben.
Eine der ſeltſamſten Erſcheinungen im Pflanzenleben ſind
die ſogenannten „Kompaßpflanzen”. Sie haben nicht nur dieſen
Namen, ſondern ſie haben ſeltſamerweiſe auch die Eigenſchaften
eines Kompaſſes. Der Botaniker Ernſt Stahl, der Direktor des
Botaniſchen Gartens in Jena, iſt einer der erſten Erforſcher dieſer
Kompaßpflanzen geweſen. Er hat ſchon im Jahre 1880 eine
Schrift über den Einfluß von Richtung und Stärke der
Beleuch=
tung auf einige Bewegungserſcheinungen im Pflanzenreich und
3 Jahre ſpäter eine größere Abhandlung über Kompaßpflanzen
veröffentlicht. Prof. Stahl wies ſchon damals darauf hin, daß
verſchiedene Arten von Gewächſen darum als Kompaſſe
anzu=
ſehen ſind, weil ſie ihre Blattſpreite derart vertikal ſtellen, daß
ſie in der Richtung Nord=Süd verläuft. Dieſe eigentümliche
Er=
ſcheinung hat einen tieferen Sinn, der darin beſteht, daß das
Licht nur am Morgen und am Abend ſenkrecht auf die
Blatt=
fläche fällt, während um die Mittagsſtunden die Kanten trifft.
Die Beleuchtung iſt alſo die Urſache dieſer ſeltſamen Stellung,
die die Pflanzen als Kompaſſe erſcheinen läßt. In vergleichenden
Meſſungen konnte ein erheblicher Temperatur= und
Transpira=
tionsüberſchuß zugunſten der ſenkrecht belichteten Flächen
feſt=
geſtellt werden. Manche Kompaßpflanze zeigt am Abend eine
viel höhere Waſſerabgabe als in den Mittagsſtunden, wie
Pro=
feſſor Karſten feſtſtellte. Dieſe Beobachtung kennzeichnet die
Zweckmäßigkeit der mittaglichen Profilſtellung der Pflanzen in
ſchönſter Weiſe. Karſten wies darauf hin, daß die
Kompaß=
ſtellung ihren richtigen Sinn eigentlich nur in der gemäßigten
Zone hat. In der Nähe des Aequators genügt ſchon die
Ver=
tikalſtellung der Blätter, um das mittags nahezu ſenkrecht von
oben einfallende Licht abzuhalten. In tropiſchen Gegenden wurde
darum oft vergebens nach einer Kompaßſtellung von Pflanzen
geſucht. Während die Opunzien in Mexiko nach den
Natur=
wiſſenſchaften keine Kompaßſtellung einnehmen wurde von ihnen
in unſeren Breiten durch Karſten die Nordſüdſtellung
nachge=
wieſen. Neuerdings hat nun Stocker in der ägyptiſchen Wüſte
einen Typus von Pflanzen feſtſtellen können, deren Blätter
eben=
falls eine beſtimmte Einſtellung zur Himmelsrichtung aufweiſen,
aber die ſenkrecht geſtellte Spreite verläuft hier von Weſten nach
Oſten, alſo ſenkrecht zu der Orientierung der eigentlichen Kom= C.
paßpſlanzen, weshalb Stocker von transverſalen Kompaßpflanzen
redet. Stocker erblickt nun in dieſem Verhalten, das er bei einer
Reiherſchnabelart entdeckte, eine Anpaſſung an die andersartigen
Lichtverhältniſſe bei geringer geographiſchen Breite. Das
Mit=
tagslicht wird hier, wie ſchon angedeutet, allein ſchon durch die
Vertikalſtellung abgewehrt. In größerer Aequatornähe kann aber
ſchon das morgendliche und abendliche Licht, das mehr
minder=
horizontal einfällt, gefährlich werden. Dem kommen nun die
transverſalen Kompaßpflanzen durch die ſpezielle Art ihrer
Ein=
ſtellung entgegen: daurch, daß die Breite von Weſten nach
Oſten verläuft, trifft das Morgen= und Abendlicht nur die
Schmalſeite der Blätter. Auch hier iſt alſo die Zweckmäßigkeit
der Einrichtung einleuchtend. Bis jetzt erſtrecken ſich die
Beob=
achtungen Stockers nur auf die eine genannte Pflanze und es
muß der Zukunft überlaſſen bleiben, zu ermitteln, ob es ſich
hier um eine weiter verbreitete Erſcheinung handelt. Auch der
Mechanismus in der Einſtellung der Weſtoſtrichtung bedarf noch
einer näheren Erforſchung nach den Reizurſachen.
Skeuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 16. bis 30. Juni 1932.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
20. Juni: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
1. bis 15. Juni 1932 erfolgten Lohnzahlungen im
Mar=
kenverfahren und im Ueberweiſungsverfahren, im
letz=
teren jedoch nur dann, wenn die in der erſten Hälfte
des Kalendermonats einbehaltenen Lohnſteuerbetrage
für ſämtliche in einem Betriebe beſchäftigten
Arheit=
nehmer den Betrag von 200 RM. überſtiegen haben.
(Keine Schonfriſt.)
20. Juni: Abführung der im Steuerabzugsverfahren
einbehalte=
nen Ledigenſteuer und der Kriſenlohnſteuer. (Keine
Schonfriſt.)
25. Juni: Zweite Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut gelbem
„Steuerbeſcheid über Vorauszahlungen auf die
ſtaat=
liche Grundſteuer, Sondergebäudeſteuer und
Gewerbe=
ſteuer für das Rechnungsjahr 1932”. (Schonfriſt bis
5. Juli 1932.)
Gewerbeſcheine.
Es wird daran erinnert, daß die Gewerbeſcheine für 1932 bei
der Finanzkaſſe Darmſtadt=Stadt, Alexanderſtraße (ehemalige
In=
fanteriekaſerne) an Schalter 3 (Zimmer 46) während der üblichen
Kaſſeſtunden abzuholen ſind. Die Vorlage der Landesſteuerbeſcheide
für 1932 iſt dabei erforderlich. Steuerpflichtige, welche die
Ge=
werbeſcheine nicht alsbald abholen, haben zwangsweiſe
Beitrei=
bung auf ihre Koſten zu gewärtigen.
H. W. Wohmann.
Eilzüge Worms-Frankfurk (M.) über Bensheim-
Darmſtadk.
6 Pulver oder
12Oblatenpack.
RM. 1.05
n
VI124
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am
Frei=
tag, nachdem ſie einen Offenbacher Autofahrer von der
Anſchul=
digung der fahrläſſigen Körperverletzung freigeſprochen hatte,
gegen einen Mechaniker aus Darmſtadt wegen Betrugs.
Der Angeklagte hatte früher hier eine Fahrradhandlung und
Reparaturwerkſtätte, die aber in der Inflation verkrachte
Schließ=
lich kam er auf die glänzende Idee, hier eine Suppenküche
einzu=
richten, die er „nationale Wirtſchaftshilfe” zu benennen gedachte.
Er tat ſich alſo mit zwei anderen zwecks Gründung einer G.m.b.H.
zuſammen. Leider mußte mltxder eine Geſellſchafter von
vorne=
herein wieder ausſcheiden Beil die Polizei Einwande gegen ihn
erhob. Man mußte alſo einen ſieuen Geſellſchafter ſuchen, den man
dann ſchließlich durch ein Beitungsinſerat in einem ehemaligen
Werkmeiſter aus Neuſtadt auch fand und der ſich mit einigen
hun=
dert Mark beteiligen wollte. Man erzählte ihm, man habe reiche
Gönner, hohe und höchſte Perſönlichkeiten würden dieſe „
Wohl=
tätigkeitsſache” unterſtützen. Man ging auch zum Notar, um den
Vertrag aufzuſetzen. Das Kapital betrug angeblich 10 oder 15 000
Mark. Man mietete ſogar ein Lokal, und das Ganze funktionierte
auch ein paar Wochen, nämlich bis die 800 Mark, die der
Werk=
meiſter aus Neuſtadt eingezahlt hatte, aufgebraucht waren. Da
mußte der Mann dann dahinterkommen, daß alles Schwindel war.
In erſter Inſtanz hatte der Angeklagte wegen Betrugs 10 Monate
Gefängnis erhalten. Er legte Berufung dagegen ein, und weiß in
der Verhandlung mit einer Mundfertigkeit ſondergleichen den
Spieß herumzudregen und die beiden anderen zu beſchuldigen. „Ich
ſaß ja da, wie ein Kind” beteuert er. Das Gericht kann ſich zwar
von ſeiner Unſchuld nicht überzeugen, immerhin ermäßigt es die
Strafe auf fünf Monate Gefängnis, da der Angeklagte
bisher einſchlägig noch nicht vorbeſtraft ſei.
Es wird dann gegen einen hieſigen Kaufmann wegen
fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger
Körper=
verletzung verhandelt. Er war auf der Rückkehr von einer
Ge=
ſchäftstour in die Pfalz mit einem Motorradfahrer
zuſammenge=
ſtoßen, der ſofort getötet wurde. Der Soziausfahrer kam mit einer
Verletzung davon. Das Bezirksſchöffengericht verurteilte ihn
ſeiner=
zeit zu drei Monaten Gefängnis. Die Große Strafkammer änderte
jedoch am Freitag das Urteil dahin ab, daß es ihn nur zu zwei
Monaten Gefängnis verurteilte, da immerhin der Getötete
nicht ganz unſchuldig an dem Zuſammenſtoß geweſen ſei.
EEs ſcheint noch wenig bekannt zu ſein, daß der im
vergan=
genen Sommer erſtmalig gefahrene Eilzug 345 von Worms über
Bensheim—Darmſtadt nach Frankfurt a. M. auch in dieſem Jahre
wieder während des ganzen Sommerabſchnitts regelmäßig
beför=
dert wird. Der Zug verkehrt in den gleichen Verkehrszeiten wie
im vergangenen Jahr: Worms ab 13.56, Bensheim ab 14.22,
Darmſtadt Hbf. an 14.40, ab 14.42, Frankfurt am Main Hbf. an
15.08 Uhr und erreicht in Frankfurt a. M. den Anſchluß an den
Fernſchnellzug FD 264 nach Würzburg—München (Frankfurt a. M.,
ab 15.34 Uhr) ſowie an den Eilzug 69 nach Gießen-Kaſſel—
Han=
nover (Frankfurt a. M. ab 15.48 Uhr).
In der Gegenrichtung wird an Stelle des im Vorjahre nach
Worms durchgeführten Eilzuges 348 in dieſem Sommer der
ſpä=
ter liegende Eilzug 350, Frankfurt a. M. ab 22.37 Uhr, Darmſtadt
Hbf. an 23.00, ab 23.01, Bensheim an 23.19, Worms an 23.47 Uhr,
befördert. Der Zug nimmt, inFrankfurt a. M. den Anſchluß von
dem Schnellzug D 74 von Altona—Hamburg—Hannover-Kaſſel
(Frankfurt a. M. an 22.30 Uhr) auf und ſtellt ſomit für den Ge
ſchäftsfernverkehr eine günſtige Anſchlußverbindung dar.
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man ab heute den neueſten
Vlaſta=Burian=Film „Wehe, wenn er losgelaſſen”, nach dem
Schwank „Unter Geſchäftsaufſicht”, von Arnold und Bach.
Das Union=Theater zeigt nur noch heute und morgen Käthe
von Nagy und Willy Fritſch in der großen Ausſtattungs=Tonfilm=
Operette „Ronny”.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute zum letzten Male
zwei Neuaufführungen im Doppelprogramm, und zwar Hans
Al=
bers in dem Kriminaltonfilm „Der Greifer”, und Anny May=
Wong in dem deutſchen Tonfilm „Hai Tang.
Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 18. Juni (in Rpf.
per Stück bzw. Pfund). Gemüſe: Spargeln, 1. Sorte. 35—40,
2. Sorte 20—30, Kohlrabi 5—8, Karotten 5—7. Spinat 15—20,
Römiſchkohl 12—15, Wirſing 12—15. Erbſen 25, Zwiebeln 15—18,
Knoblauch 80, Rhabarber 8—10, Tomaten 50—60, Kopfſalat 5—8,
Salatgurken 35—60, Blumenkohl 50—60. Rettich 8—15.
Kar=
toffeln: Spätkartoffeln 4—5. Obſt: Erdbeeren 40—50,
Kir=
ſchen 30—40, Tafeläpfel 40—50, Apfelſinen 5—12. Zitronen 4—10,
Bananen 45—50. Eßwaren: Süßrahmbutter 160—180,
Land=
butter 120—140. Weichkäſe 25—30, Handkäſe 3—12. Eier (friſche)
6—8. Wild und Geflügel; Hühner 80—120. Enten 120,
Tauben 50—80. Fleiſch= und Wurſtwaren; Rindfleiſch
(friſch) 56—70. Kalbfleiſch 70, Schweinefleiſch 70—90. Dörrfleiſch
110, Schinken 120, Wurſt 50—140, Wurſtfett 50, Schmalz (
ausge=
laſſen) 70.
Briefkaſten.
H., hier. 1. Nach den vorliegenden Beſtimmungen können
die Erben, weil unterhaltspflichtig, für Zahlung der geleiſteten
Unterſtützungen herangezogen werden. — 2. Ja. Wenden Sie ſich
an eine Organiſation, die die Intereſſen der
Kriegshinterblie=
benen vertritt.
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
Fär die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltien keinerlei Ven
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantworlich.) — Einſendungen, die nicht verwendei werden, lönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
— 1. Mit Beginn des Sommers und Einſetzen der Konzerte
auf den Felſenkellern haben die Anwohner der Konzertplätze das
ſeltene Beivergnügen, bis in ſpäteſte Nachtſtunden den von
über=
mütigen, ruhelos umherjagenden Jünglingen verurſachten
Motor=
radlärm zu genießen. Wo bleibt die Polizei? Es iſt gröbſte
Flegelei, um Mitternacht in gegenſeitiger Ablöſung die Straßen
zur Privatrennbahn zu machen. Arbeitswillige Geſchäftsleute, die
tagsüber müde geworden ſind, treiben beſtimmt keinen ſolchen
zweifelhaften Nachtſport.
2. Könnte man im Herrngarten auf dem Verbindungsweg
Hochſchule—Theater am Wegrand auf der Theaterſeite nicht einige
Bäume nachpflanzen für die auf dieſer Seite ſeit einiger Zeit
ge=
fällten Stämme? Mittags iſt hier eine einzige ſchattenloſe
Weg=
ſtrecke.
Tageskalender für Montag, den 20. Juni 1932.
Union=Theater: „Ronny”; Helia=Lichtſpiele: Wehe, wenn er
losgelaſſen”; „Palaſt=Lichtſpiele: Der Greifer” und „Hai
Tang”. — Reſi=Theater: „Die ſingende Stadt. —
Kon=
zerte: Herrngarten=Café.
Montag, 20. Jun
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
wieſen. Die ſtatutengemäß ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder,
die Herren W. Stegmüller und R. Gebhardt, und ausſcheidenden
Aufſichtsratsmitglieder, die Herren Heinrich Stock und Johann
Reichert, wurden einſtimmig wiedergewählt. Als Vertreter der
Landesgenoſſenſchaftsbank Darmſtadt war Herr Direktor Ginow.
und ſeitens des Verhands;der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſ=
ſenſchaften, Darmſtadt, /Herr Verbandsreviſor Grünewald
anwe=
ſend. Beide Herren als Vortragende ſprachen über die derzeitigen
finanziellen Verhältniſſe im Genoſſenſchaftsweſen, in ſonderheit
über die weiter änhaltende Depreſſion im Wirtſchaftsleben. Die
Ausführungen fanden regen Beifall, und konnte der Vorſitzende,
Herr Kaufmann Brand, die Verſammlung um 12.30 Uhr ſchließen.
Op. Eſchollbrücken, 18. Ipm Der Gemeinderat hat den
Gemeindevoranſchlag für das Rechnungsjahr 1932 angenommen.
Der Voranſchlag liegt vom Montag ab bei Bürgermeiſter
Kiſtin=
ger zur Einſichtnahme auf.
Aa. Langen, 18. Juni. Schließungder Schulen wegen
Scharlach. Wegen zu ſtarker Verbreitung des Scharlachs unter
den Schulkindern ſind hieraaufAnordnung des
Kreisgeſundheits=
amtes Offenbach bis auf beiteres die Volksſchulen und die
Real=
ſchule geſchloſſen worden. / — Die Volksbank Langen legt
gegenwärtig ihren Geſchäftsbekicht über das abgelaufene
Geſchäfts=
jahr 1931 vor. Danach berrägt der Reingewinn 2857,74 RM.
Die Sparkaſſengelder erreichten eine Höhe von 122 977,92 RM. —
Hohes Alter. Frau Hch. E. Schmidt 1. Wwe. feierte in dieſen
Tagen bei voller Rüſtigkeit ihren 89. Geburtstag. Sie iſt die
älteſte Einwohnerin unſerer Stadt.
Aa. Kelſterbach a. M., 169JJuni. Die hieſige
Unter=
erhebſtelle iſt aufgehoben worden.
diſchen Gäſten befindet ſich eine Anzahl prominenter Perſ=
Mitglied des Parlaments in Südafrika Sir Erneſt Oppenb
Lady Oppenheimer; im Sanatorium Groedel: der amerike
Dramatiker Mr. Forbes, der bekannte Deutſchamerikaner
Oberländer aus Reading, der Geſandte a. D. Baron Geo=
Graevenitz aus Rom. Dort wohnt ferner mit ſeiner Gatt
90jährige Mr. Einſtein, Fabrikant aus New York, der ſcho
106. Male die Fahrt von Amerika nach Deutſchland zurückleg
keiten, ſo u. a. in Jeſchkes Grandhotel: die Maharani Chim
von Baroda, der Bürgermeiſter von Philadelphia H. W. g
die Gattin des bekannten Beſitzers von Diamantenfelder=
G. Ober=Ramſtadt, 18. Juni. Feuerwehrübung. Am
Montag, den 20. d. M., abends 8 Uhr, findet am neuen Rathaus
eine Uebung der Pflichtfeuerwehr ſtatt. — Heuernte.
Begün=
ſtigt durch ſchönſtes Sommerwetter, iſt die Heuernte auch hier in
vollem Gange. Mit dem Ertrag iſt man nach Qualität und
Quantität zufrieden. — Obſt= und Gartenbauverein.
Der Verein hält am Dienstag, den 21. d. M., abends 9 Uhr, im
Gaſthaus „Zum weißen Roß . Schafgrabengaſſe, eine
Verſamm=
lung ab. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a.: Beſprechung über
eine im Juli geplante Roſenſchau und Bekämpfung des
amerika=
niſchen Stachelbeermehltaus. Zahlreicher Beſuch iſt im Intereſſe
der Vereinsbeſtrebungen erwünſcht.
Cs Ueberau, 17. Juni. Dieſe Woche wurde eine unſerer
älte=
ſten Mitbürgerinnen, Chriſtian Füllhardt 1. Witwe, unter großer
Anteilnahme der Gemeinde zur letzten Ruhe getragen. Nach einem
arbeitsſamen und ſorgenvollen Leben ſowie 35jährigem
Witwen=
ſtand war die Dahingegangene noch rüſtig bis in die letzte Zeit
und erreichte ein Alter von 82 Jahren.
Erbach i. O., 18. Juni. Geſtern fand die 37. ordentliche‟
Generalverſammlung der Spar= und
Darlehns=
kaſſe, e. G m. b. H., Erbach i. Odw im Saale des Café
Glenz ſtatt. Der Einladung folgte, wie alljährlich, nur eine
ge=
ringer Teil der Mitglieder. Die von Herrn Rendanten Lang
vor=
getragene Jahresrechnung und Bilanz pro 1931 wurde einſtimmig
genehmigt und dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Der Reingewinn
wird auf Vorſchlag der Verwaltung dem Rückſtellungskonto zuge=
zum 15. Male die Kur in Bad Nauheim gebraucht; im Hot
Kaiſerhof: Prinz Azis Abdul von Johore mit Gattin, Lady
nes aus London; im Parkhotel: Lamoral Graf Villers. Be
Luxemburg, Ludwig Freiherr von Schorlemer, Beaufort.
burg, Pedro de Galindez und Gattin aus Bilbao, Don
Aſtöreca und Familie aus Madrid, Dr. Adolfo Friſiani,
Aires.
Ah. Bingen, 17. Juni. Der neue Beigeordnet
einer nichtöffentlichen Stadtverordnetenſitzung erfolgte die
des dem Zentrum angehörenden Stadtrats Georg Diede
Beigeordneten der Stadt Bingen. Die Wahl iſt einſtimr
folgt. Der kaufmänniſche Angeſtellte Eberhard Schneide
als Nachfolger des Beigeordneten Diedert ins Stadtpar
ein. Die Wahl des weiter vorgeſehenen Beigeordneten iſt
worden, und zwar auf Wunſch der Bürgerpartei und der
Der neue Beigeordnete iſt 44 Jahre alt und gehört ſeit 1.
1929 dem Binger Stadtrat an. Er iſt Weinhändler.
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Samstag, den 18. Juni 1932, entſchlief ſanft nach
ſchwerem Leiden, wohlvorbereitet durch den Empfang
der hl. Sterbeſakramente, mein lieber Gatte, unſer
guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
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Georg Jöſt
Katharina Weber, geb. Jöſt
Georg Jöft u. Frau
und drei Enkelkinder
Darmſtadt, Bismarckſtr. 62, Frankfurt a. M.,
Rio de Janeiro, den 19. Juni 1932.
Die Beiſetzung findet ſtatt Dienstag, den 21. Juni 1932,
nachm. 4 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes aus.
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errnsheim verpaßt die Chance.
Polizei Weißenfels ſiegt überlegen 9:2 (3:2).
s Endſpiel um die zweite Handballmeiſterſchaft der
e verlief leider nicht ſo, wie man es von einem derartigen
s erwarten ſollte. Auch ſpörtlich kamen die 5000
Zu=
nicht ganz auf ihre Koſten, da die Weißenfelſer Poliziſten
zweiten Halbzeit das Spiel vollkommen beherrſchten und
wandfrei als die beſſere Mannſchaft erwieſen. Leider
die Herrnsheimer Turner der ſchweren Nervenprobe, die
ches Spiel an eine Mannſchaft ſtellt, nicht gewachſen,
r ſo iſt es zu erklären, daß dieſe Mannſchaft, die ſonſt in
pielen durch ihre eiſerne Diſziplin und ihr faires
Ver=
ſich Freunde verſchaffte. Als dann ſchließlich zwei
er das Spielfeld verlaſſen mußten, gab es für ſie nichts
t retten.
eißenfels entſchied das Spiel in erſter Linie durch
ſere Wurfvermögen und das flottere Kombinationsſpiel.
Komente gaben auch den Ausſchlag. Im Uebrigen hatte
aber auch die größere Ruhe, angeſichts des
mittel=
n Anhangs im Zuſchauerraum allerdings mehr als
llich.
rrnsheim glich die Vorteile des Gegners nahezu
urch größere Schnelligkeit und Beweglichkeit aus. Leider
die Elf nach der Pauſe die Nerven. Als ſchließlich mit
der wegen Foulſpieles vom Platz geſtellt wurde und
der wegen Schiedsrichterbeleidigung das Feld
ver=
tußte, die beſten Wormſer von draußen zuſehen mußten,
die neun Mann im Felde nichts mehr zu beſtellen.
ſrest
hir!
pew
hut
der 11
vie
Der Spielverlauf.
3 Spiel begann mit einer Ueberraſchung. Schon nach
inuten lag Herrnsheim durch Seebach und Embach
in Führung. Doch Weißenfels ließ ſich nicht verblüffen
Ute bis zur Pauſe das Ergebnis durch drei Torwürfe
eikorn, Lindner und Seiler auf 3:2. Bis dahin war der
völlig offen.
h der Pauſe wurden die Poliziſten klar überlegen. In
Folge erhöhten ſie durch Dreikorn (2) und Hille auf
tun wurden die Wormſer nervös und verſuchten mit
ritteln, das Ergebnis zu verbeſſern, wobei die erwähnten
ſtellungen erfolgten. Nun war es um die Mannſchaft
n. Die neun Mann konnten den Anſturm der
Mittel=
n nicht mehr aufholen und durch Hille, Lindner und
Hille ſtellte Weißenfels das Endergebnis her.
Mcstttee lontd Bamen Meiſter.
kurnermeiſter Vorwärts Breslau 4:1 (2:0) beſiegt.
5 Spiel der Damen bildete den Auftakt zu den
End=
um die zweite deutſche Handballmeiſterſchaft. Wie im
enen Jahre, ſo hatten ſich auch diesmal wieder der
Sport=
ſarlottenburg und der Turnverein Vorwärts Breslau für
dſpiel qualifiziert. Die im Vorjahre knapp ſiegreichen
Einnen mußten ſich aber diesmal mit einer klaren
Nie=
beſcheiden. Mit einem deutlichen und verdienten Siege
nahm der SCC. für die Niederlage des Vorjahres Re=
und ſicherte ſich zu ſeinen fünf DSB.=Meiſterſchaften
erſt=
en Titel des deutſchen Meiſters.
arlottenburg dankt dieſen Sieg in erſter Linie der
n Schnelligkeit und dem beſſeren und genaueren Zuſpiel
ht zuletzt der überragenden Spielform der diesmal auf
Is ſtürmenden Spielerin Kluſenwerth, die allein drei der
re ſchoß. Die Berliner Erſatzhüterin Frl. Anklam gefiel
s recht gut.
eslau zeigte auch eine recht gut gepflegte Leiſtung, war
ſeinem techniſchen Können der durchgebildeteren Leiſtung
linerinnen nicht gewachſen.
Spielverlauf:
On nach ſieben Minuten ſchoß Frl. Kluſenwerth den erſten
Die gleiche Spielerin ſtellte in der 15. Minute den
Eſtand her. Nach der Pauſe verbeſſerte Breslau durch Frl.
auf 2:1. Ein Strafwurf von Frl. Bechtoldt und ein
Treffer von Frl. Kluſenwerth ſtellten aber den SCC..
ugentſchieden.
11:11.
ar
* einem auch für an hohe Torzahlen gewohnte
Handball=
ile eigenartigen Ergebnis endete der zweite Repräſen=
Ipf der ſchleſiſchen Handball=Mannſchaft, den dieſe am
* Ddr zirka 4000 Zuſchauern im Mannheimer Stadion
Ell
de=
Schleſier, die ſchon in Fürth am Samstag trotz des
Den 9:8=Sieges gute Leiſtungen gezeigt hatten, ließen
Mannheim von der neben zwei Darmſtädter Poliziſten
* Mannheim und Ludwigshafen rekrutierten ſüddeutſchen
4 ſclagen. Sie waren den Süddeutſchen körperlich über=
„* hatten auch das weitaus beſſere Wurfvermögen. Aus
täcten Mittelſtürmer Wiesner, Mittelläufer Willinſki,
Mielingen P.otd.9h, die Biestäuer 2a
nen 1:4 10:2) ausgeſchaltel.
Mau- Svoft in Männdein 1.a.
der linke Verteidiger Proske und Tormann Färber durch
beſon=
ders gute Leiſtungen hervor.
Die Süddeutſchen ſpielten in der erſten Halbzeit ſehr
näßig. Ueberraſchend gut hielt ſich noch Spengler, der ſich mit
Morgen ausgezeichnet verſtand. Mittelläufer Rutſchmann=
Wald=
hof war der beſte Mann. In der Verteidigung war Zillhardt
öfters der Retter in der Not. Torwart Mäntele hatte in der
erſten Halbzeit einige Schwächen und hätte 2 Erfolge verhindern
müſſen. Nach der Pauſe war er ausgezeichnet und rettete das
Unentſchieden.
Schiedsrichter Böttcher=Ludwigshafen verſah ſein Amt
aus=
gezeichnet.
22 Treffer und wie ſie fielen.
Morgen und Spittler brachten den Süden 2:0 in Führung,
der Wiesner und Buſch den Ausgleich entgegenſetzten. Morgens
erneuter Führung ſetzte Schleſien durch Wiesner und Schmidt
zwei Tore entgegen. Spittler glich für den Süden aus. Wiesner
und Buſch brachten Schleſien 6:4 in Führung, worauf Daſcher den
Halbzeitſtand von 5: 6 herſtellte. — Nach der Pauſe glich
dann Daſcher auch aus. Durch Buſch und Wiesner (2) zogen aber
die Schleſier auf 9:6 davon. Spittler, Daſcher und Morgen zogen
wieder gleich. Buſchs zehntem Treffer für Schleſien folgten durch
Spengler zwei Tore für den Süden und damit eine Führung von
11:10, die aber Schmidt kurz vor dem Schlußpfiff ausglich.
Schleſiſche Handballgäfte in Zürkh.
Nordbayerns Auswahlelf ſiegt 9:8 (5:2). — Die Gäſte gefallen.
Südoſtdeutſchlands Handball=Auswahlelf, zumeiſt aus
Spielern des ſchleſiſchen Altmeiſters Boruſſia Carlowitz
zu=
ſammengeſtellt, trat am Samstag vor 1200 Zuſchauern
im Fürther Ronhof einer ſüddeutſchen Mannſchaft gegenüber,
die aus Nordbayern rekrutiert war. Die Schleſier lieferten ein
ſehr ſchönes Spiel und waren der nordbayriſchen Elf, in der
ſechs Spieler des ſüddeutſchen Meiſters Sppgg. Fürth ſtanden,
in der zweiten Halbzeit überlegen. Sie hätten hier auch einen
Sieg verdient gehabt, verſiebten aber ſelbſt ihre zahlreichen
Chancen durch übertriebenes Kombinationsſpiel. Die
Nord=
bayern fanden ſich auch anfangs nicht zurecht. Den Ausſchlag
für ihren Sieg gab die beſſre Wurfkraft, mit der ſie ihre Chancen
erfolgreich verwerteten.
Südeutſchland hatte einen guten Start und lag nach
10 Minuten durch Bundſchuh (Polizei Nürnberg), Haiſt (
Bam=
berg) und Seidel (Sppgg. Fürth) mit 3:0 in Führung. Die
Südoſtdeutſchen holten dann durch Buſch (Pol. Cottbus) einen
Treffer auf, dem Zacherl (Fürth) Süddeutſchland viertes Tor
entgegenſetzte. Buſch verbeſſerte dann auf 4:2, worauf Zacher!
das Halbzeitergebnis herſtellte.
Nach der Pauſe kamen die Schleſier durch Schmidt und
Marſetz (beide Carlowitz) auf 5:4 heran. Zacherl ſtellte das
Ergebnis dann auf 6:4, worauf Buſch den fünften Treffer ſchoß.
Holzwarth (1. FC. Nürnberg) ſchoß dann für den Süden zwei
Treffer und der Bamberger Haiſt ſtellte das Ergebnis auf 9:5.
Nun ſetzten die Schleſier zum Endſpurt ein und kamen durch
Schmidt, Marſetz und wieder Schmidt zu drei Treffern. Der
Schlußpfiff fiel in die Drangperiode der Schleſier, deren
Aus=
gleich und Siegestreffer durchaus im Bereich des Möglichen lag.
Die Handball=Ergebniſſe.
Um die 2. deutſche Meiſterſchaft.
Endſpiele in Chemnitz (DT.=Meiſter — DSB.=Meiſter):
Männer: Polizei Weißenfels — TV. Herrnsheim
Frauen: SC. Charlottenburg — Vorw. Breslau
Süddeutſche Spiele.
Repräſentativſpiele:
Nürnberg/Fürth — Südoſtdeutſchland (Sa.) „
Mannheim/Darmſtadt — Südoſtdeutſchland . .
9:2 (3:2)
4:1 (2:0)
9:8 (5:2)
11:11 (5:6)
Sonſtige Treffen.
SV. 98 Darmſtadt — TV. Bickenbach (Sa.) 16:4. TV. Nied
— V. f. R. Schwanheim 7:4. Haſſia Bingen — Rot=Weiß
Frank=
furt 13:3. Eintracht Frankfurt — Haſſia Bingen 6:7. Rot=Weiß
Frankfurt — FSV. Frankfurt 1:13. Rot=Weiß Darmſtadt —
V. f. R. Schwanheim 7:11.
Rol=Weiß Darmſtadt-B. ſ. R. Schwanheim 7:11 (4:6)
Endlich war es Rot=Weiß gelungen, den Meiſter von der
Gruppe Frankfurt, den V. f. R. Schwanheim, nach Darmſtadt zu
bekommen. Die Gäſte brachten eine Mannſchaft, die, ſeitdem ſie
mit den Darmſtädter Vereinen nicht mehr in einer Gruppe ſpielt,
viel dazugelernt hat. Die fein durchdachte Spielweiſe, das ſchnelle
und ſichere Zuſpiel und ein wuchtiger Torſchuß machen die
Mann=
ſchaft der in der letzten Zeit errungenen Erfolge würdig. Das
Spiel ſelbſt war von Anfang bis zum Ende ſchnell und wuchtig.
Nachdem Rot=Weiß das erſte Tor geſchoſſen hatte, geht
Schwan=
heim zum Generalangriff über und erzwingt in ganz kurzer Zeit
ſechs Tore. Dann konnte bei ausgeglichenem Feldſpiel bis zur
Halbzeit Rot=Weiß auf 4:6 verbeſſern. Nach der Pauſe kämpft
Rot=Weiß mit aller Macht und arbeitet ſich bei dem Stande von
7:8 hart an den Ausgleich heran. Schwanheim ſetzt dann mit
ſeinem Endſpurt ein, der ihm noch drei Erfolge bringt. Mit dem
Ergebnis von 7:11 nahm ein Spiel ſein Ende, das mit größter
Fairneß und wahrer Freundſchaft ausgetragen wurde.
handvalt in der 9.2.
Aufſtiegsſpiel: Wenig=Umſtadt — Sprendlingen 6:7
(3:3). Hahn — Wolfskehlen ausgefallen. Reichsbahn —
Arheil=
gen 2:7. Reichsbahn — Tv. Bickenbach 5:14 (3:5).
Um den Aufſtieg zur Kreisklaſſe feſtigte unſer Gaumeiſter
abermals ſeine Stellung. Die Teilnahme iſt bereits geſichert. Dem
Spiel ging eine Ehrung von Dr. Rudi Schmidt voraus, der nach
zehnjähriger Tätigkeit ſein 250. Spiel abſolvierte. Trotz der Hitze
führten die Parteien ein äußerſt ſchnelles Spiel vor, das durch
ſeine wechſelnden Torerfolge die Spannung bis zum Schluſſe hielt.
Die Tore folgten mit 2:0 für Sprendlingen, dann 3:1, 3:3 und
4:4, 6:4 und 7:6. Ein ausgeglichenes Spiel, bei dem der
Sprend=
linger Zwiſchenſpurt von 4:4 auf 6:4 den Ausſchlag gab.
Der Tv. Hahn will die Einnahmen zweier Spiele den Eltern
der kürzlich vom Blitz erſchlagenen zwei Handballer ſeiner Erſten
(Brüder) überweiſen, und nun war Wolfskehlen nicht angetreten.
Das andere Spiel findet im Juli gegen Pfungſtadt ſtatt. Trotz
5 Mann Erſatz konnte Bickenbach in einem ſchönen und flüſſigen
Spiel dieſen hohen Sieg herausſpielen. Reichsbahn zählte
aller=
dings auch 3 Mann Erſatz, die nicht ganz die erſten Garnituren
erſetzten.
Die Fauſtballmeiſterſchaft:
Auf der herrlichen Anlage der Tgde. 1846 fand der
diesjäh=
rige Fauſtball ſeinen Abſchluß. Vertreten waren 24 Vereine mit
35 Mannſchaften, darunter Pfungſtadt mit ſechs und die Tgde.
1846 mit vier. Leider hatten ſich nur wenige Zuſchauer, meiſtens
Begleiter der Vereine, eingefunden. Vielleicht war der Tag etwas
ungünſtig gewählt, denn dieſes Spiel hat beſtimmt ſeine Reize
und Spannung. Nauheim, als vorjähriger Gaumeiſter, mußte
ſeinen Titel abgeben. Der neue Meiſter Pfungſtadt präſentierte
ſich mit fünf Stürmern ſeiner erſten Handballelf in einer
glän=
zenden Leiſtung. Mit acht Bällen blieb Nauheim im
Hinter=
treffen.
Die Sieger: Meiſterklaſſe: Tv. Pfungſtadt (Gaumeiſter). —
A=Klaſſe in 2 Gruppen: Tgde. 1846 Darmſtadt. Frauen: Tv.
Pfung=
ſtadt. — Altersturner (über 40 J.): Tv. Pfungſtadt. — Aeltere
Turner (33—39): Tgſ. Walldorf.
TGS. 1875 Darmſtadt — TV. Groß=Zimmern 6:6 (2:4).
Unter Leitung von Turner Hofmann=Egelsbach ſtanden ſich
beide Mannſchaften am Samstag abend in einem ſpannenden
Treffen gegenüber. Die körperlich weir überlegenen Gäſte
drück=
ten anfangs ſtark auf das Tempo und ſicherten ſich bis zum Wechſel
einen Vorſprung von 2 Toren. In der 2. Hälfte ſah man
da=
gegen dauernd die 75er im Angriff, aber infolge Schußpech und
allzu harter Abwehr der Groß=Zimmerner langte es nur zu vier
Treffern, denen die Gäſte noch zwei entgegenzuſetzen vermochten.
Leider nahm das Spiel gegen Schluß, als die Gäſte von ihren
Körperkräften regen Gebrauch machten, etwas harte Formen an.
Der Schiedsrichter verwies ſchließlich einen Gäſteläufer vom Platz.
2. Mſch. 10:6 für Darmſtadt.
Tgeſ. Ober=Ramſtadt — Singer Darmſtadt 9:11 (5:6).
Die zahlreich erſchienenen Zuſchauer ſahen bei dieſem
Abend=
treffen ein abwechſlungsreiches Spiel, bei dem zuerſt die Gäſte,
dann die Turner und zuletzt wieder die Darmſtädter in Vorteil
lagen. Der Schiedsrichter leitete das Spiel zur beiderſeitigen
Zufriedenheit.
SV. 98, 1. Jugend — Polizei=SV., 1. Jugend 4:7.
Zum letzten Jugendverbandsſpiel trafen ſich obige
Mannſchaf=
ten im Stadion. Bis zur Halbzeit ſah man ein ſchönes, flüſſiges
Spiel. Die Polizeijugend lag bis zur Pauſe mit 5:0 Toren in
Führung. Nach der Pauſe wurde das Spiel unnötig hart weiter
geführt. Die Polizeijugend ging mit 7:4 Toren als verdienter
Sieger aus dem Kampf und hat damit ohne Verluſtpunkte die
Jugendmeiſterſchaft errungen.
Wir gratulieren der Polizeijugendmannſchaft zu dieſem
ſchö=
nen Erfolg.
Schüler SV. 98 — Schüler Pol. 0:5.
Süddeutſchland — Berlin/Brandenburg.
Am kommenden Sonntag findet auf dem Polizeiſportplatz
nachmittags das von der Deutſchen Sportbehörde feſtgeſetzte Spiel
zwiſchen vorſtehenden Sportverbänden ſtatt, worauf jetzt ſchon
hingewieſen ſei. Näheres folgt.
Frau Schröder=Mundenheim verbeſſerte in
Hei=
delberg den DT.=Rekord im Kugelſtoßen der Frauen auf 13,18
Meter.
Siebelhoff=Dortmund gewann auf einer 200
Kilo=
meter langen, ſehr bergigen Strecke um Frankfurt a. M. den
„Großen Preis der Wanderewerke” im Endſpurt vor ſeinem
Landsmann Seidel und dem Nürnberger Kranzer.
Die Bayeriſche Meiſterſchaft im
Mannſchaftsrin=
gen fiel wieder an den SC. Nürnberg=Maxvorſtadt.
Bei den Radrennen in Leipzig ſiegte über 100 Km.
im Geſamtergebnis der Einheimiſche Schindler vor Thollembeck,
Metze, Wißbröcker, Rommel, Maidorn und dem von Defekten
ver=
folgten Frankfurter Schäfer.
Der amerikaniſche Farbige. Al Brown
vertei=
digte ſeinen Titel als Weltmeiſter im Bantamgewichtsboxen in
Paris durch einen. Punktſieg über den Franzoſen Huat erfolgreich,
Seite 6 — Nr. 170
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Kämpfe am Sonnkag.
Ueberraſchungen.
Bei beſtem Wetter und ausgezeichneten Platzverhältniſſen
wurden am Sonntag auf dem Platz von München 1860 die
Süd=
deutſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften fortgeſetzt. Auch an
die=
ſem Tage gab es einige neue ſüddeutſche Beſtleiſtungen, und in
einer Reihe von Wettbewerben konnten die Leiſtungen der
Vor=
jahrs=Meiſterſchaften erheblich übertroffen werden. Daneben gab
es aber auch einige recht beſcheidene Reſultate. Das beſte
Er=
gebnis des Tages erzielte Frl. Fleiſcher von der Frankfurter
Eintracht, die im Speerwerfen auf 44,25 Meter kam und damit
die alte, inzwiſchen allerdings durch Ellen Braumüller=Berlin
verbeſſerte Weltrekordleiſtung übertraf. Da es aber möglich iſt,
daß der Rekord von Ellen Braumüller beanſtandet wird, ſo
könnte unter Umſtänden Frl. Fleiſchers Leiſtung Eintragung in
die Weltrekordliſte finden.
Zu den Ueberraſchungen des Tages zählen die Niederlagen
der Frankfurter Eintracht in den Sprints und in den Staffeln.
Allerdings erſchienen die Frankfurter ohne ihre beſten Kräfte
Geerling und Metzner. Den 100=Meter=Lauf gewann der
Stutt=
garter Stumpp in 11.1 Sek. vor Eldracher und Kurz, die ein
totes Rennen liefen. Die 4X100=Meter=Staffel fiel ebenfalls an
die Stuttgarter Kickers vor Eintracht, während in der 4X100=
Meter=Staffel der Damen München 1860 wieder einmal vor den
Frankfurtern blieb. In Abweſenheit von Metzner holte ſich Nehb=
Raſtatt in 49,2 Sek. die 400 Meter. Eine gute Zeit lief der
Sie=
ger der 800 Meter, Paul=Stuttgart, mit 1:55,8 Min.
Schil=
gen=Darmſtadt gewann ganz überlegen die 1500 Meter. In
den Langſtreckenläufen enttäuſchte der Favorit Helber 1.=
Stutt=
gart. Beim 5000=Meter=Lauf gab er nach 2000 Metern auf,
Sie=
ger blieb hier der Außenſeiter Werner=Raſtatt. Ueber 10 000
Meter ſah man einen harten Kampf, aus dem ſchließlich der
Stuttgarter Bertſch als Sieger hervorging, während Helber zum
Schluß völlig erſchöpft war und die letzten 30 Meter nur noch
gehend zurücklegen konnte. Die große Hitze machte ſich natürlich
gerade bei den Langſtreckenläufern ſehr bemerkbar.
Die „techniſchen Diſziplinen” brachten einige recht gute Lei= 10,12 Min.; 3. Kürſchner (RW.) 10,20 Min. 400 Meter:
ſtungen. So gewann Scheck=Stuttgart den Dreiſprung mit der
reſpektablen Weite von 7,31 Metern, und auch der Sieger im
Kugelſtoßen, Berg=JG. Frankfurt, konnte ſich mit ſeinen 14,42
Metern ſehen laſſen. Die 110 Meter Hürden ließ ſich natürlich
gehen.
Bei den Frauen holte ſich Frl. Dollinger=Nürnberg die 100
und 200 Meter glatt und mit guten Zeiten. Im 800=Meter=Lauf
trat Frl. Döllinger nicht mehr an, hier fiel dann der Sieg an
Frl. Kehl=Alexander vom VfR. Mannheim. Frl. Gelius wurde
dreimal Meiſterin, und zwar im Fün kampf, Diskuswerfen und
Schlagballwerfen. Bemerkenswert war noch der Weitſprung von
Frl. Weigele=Stuttgart mit 5,25 Metern.
Im allgemeinen kann man mit den Ergebniſſen der
Süd=
deutſchen Meiſterſchaften zufrieden ſein. Wenn ſie auch keine
Rekordleiſtungen brachten, ſo ſah man doch auf verſchiedenen
Ge=
bieten erfreuliche Fortſchritte.
Die Ergebniſſe:
Herren:
100 Meter: 1. Stumpp=Stuttgarter Kickers 11.1 Sek. 2.
Eldra=
cher=Eintracht Frankfurt 11,2 Sek. 3. Kurz=BSC. Offenbach 11,2
Sek. (Totes Rennen), 4. Mährlein=Eintracht Frankfurt 11,5 Sek.
5. Kohler=Stuttgarter Kickers 11,7 Sek.
400 Meter: 1. Nehb=Raſtatt 49,2 Sek. 2. Münzinger=
Stutt=
garter Kickers 49,3 Sek. 3. Neumann=MTG. Mannheim 49,9 Sek.
800 Meter: 1. Paul=Stuttgarter Kickers 1:55,8 Min. 2.
Ruehle=Stuttgart 1:56,2 Min. 3. Abeel=Neckarau 1:56,3 Min. Bruſtweite trennte.
4. Stepp=Darmſtadt 1:57 2 Min.
1500 Meter: 1. Schilgen=ASC. Darmſtadt 4:04,8
Min. 2. Lang=Heilbronn 4:08,2 Min. 3. Reutelshofer=
Nürn=
berg 4:12,8 Min.
10 000 Meter: 1. Bertſch=VfB. Stuttgart 33:11,8 Min. 2.
Hel=
ber 1.=Stuttgart 33:26 Min. 3. Kapp=Eiſenbahn=SV. München
34,17,4 Min.
5000 Meter: 1 Werner=Raſtatt 16:05 Min. 2. Kapp=ESV.
München 16:05,5 Min. 3. Bertſch=Stuttgart 16:17,2 Min.
Weitſprung: 1. Scheck=Stuttgart 7,31 Meter. 2. Bäumle=Ulm
7,09 Meter. 3. Ebner=Schweinfurt 7,01 Meter.
Dreiſprung: 1. Engelhard=1. FC. Nürnberg 13,54 Meter.
2. Ebner=Schweinfurt 13,48 Meter. 3. Luber=München 60 13,01 je 89 Punkte.
Meter.
Speerwerfen: 1. Barth=Stuttgarter Kickers 59,14 Meter.
2. Demetz=Stuttgart 57,34 Meter. 3. Ebner=Eintracht Frankf.
56,03 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Berg=JG. Frankf. 14,42 Meter. 2. Kulzer=
München 60 13,85 Meter. 3. Lampert=Ettlingen 13,56 Meter.
München 3,20 Meter, 3. Jakobs=JG. Frankf. 3,10 Meter.
Schleuderball: 1. Koch=Kaiſerslautern 53,76 Meter. 2. Jakobs=
JG. Frankf. 52,11 Meter, 3. Barth=Stuttg. 51,35 Meter.
110 Meter Hürden: 1. Welſcher=Eintracht Frankf. 15,3 Sek.
Sekunden.
4X100 Meter: 1. Stuttg. Kickers 43 Sek. 2. Eintracht 43,3
Sek. 3. München 60 43,5 Sek.
4X400 Meter: 1. Kickers 3:26,2 Min. 2. JG. Frankfurt 3:26,3
Min. 3. München 60.
Frauen:
lius=München 60 12,4 Sek. 3. Kellner=München 60 12,5 Sek.
800 Meter: 1. Alexander=VfR. Mannheim 2:36,1. Min. 2.
Laudenſack=Jahn München 2:37,3 Min. 3. Schreiner=Nürnberg
2:49 Min.
80 Meter Hürden: 1. Haux=Eintracht Frankfurt 13,3 Sek. TV. 1860 Frankfurt 60,5 Sek.
2. Schöne=Fürth 14,6 Sek. 3. Schreiner=Nürnberg 16,3 Sek.
Diskuswerfen: 1. Gelius=München 60 37,09 Meter. 2.
Flei=
ſcher=Eintracht Frankfurt 35,48 Meter. 3. Eggert=Mannheim
32,37 Meter.
Speerwerfen: 1. Fleiſcher=Eintracht Frankfurt 44,25 Meter
(neuer deutſcher Rekord), 2. Siebert=JG. Frankfurt 33,34 Meter.
3. Ungerer=München 26,98 Meter.
Schlagball=Weitwerfen: 1. Gelius=München 1860 69,12 Meter.
2. Knaus=ESV. München 62,24 Meter, 3. Bergmann=Ulm 94
57,70 Meter.
Weitſprung: 1. Weigele=FSV. Stuttgart 5,25 Meter. 2.
Kel=
ler=München 5,17 Meter. 3. Traegler=München 5,15 Meter.
4X100 Meter: 1. München 1860 50,1 Sek. 2. Eintracht
Frank=
furt 50,4 Sek. 3. Jahn=München 51 Sek.
200 Meter: 1 Dollinger=1. FC. Nürnberg 25,6 Sek. 2.
Hol=
zer=München 60 27,5 Sek. 3. Kehl=Alexander=Mannheim 29,4 Sek.
bertJG. Frankfurt 286,5 P. 3. Weigele=Stuttgart 251,5 P.
Dreikampf für Alte Herren: 1. Einöder=ASV. München
1884 45 P. 2. Meiſenberger=PSV. München.
Klabkampf Rol-Weiß — 5V. 98 — A5C. 82:93:62.
Der Sonntag vormittag ab 10 Uhr auf dem Rot=Weiß=
Sportplatze, Rheinallee, ſtattgefundene Klubkampf wurde vom
Sportverein 98 mit 93 Punkten vor Rot=Weiß mit 82 Punkten
und ASC. mit 62 Punkten gewonnen. Zu dieſem Reſultat
ſind einige Erklärungen notwendig. Zwiſchen den beteiligten
Vereinen wurden im vergangenen Jahre dieſe Klubkämpfe
ver=
einbart, um dem Leichtathleten=Nachwuchs von ASC. und
Sportverein 98, der im offiziellen Wettkampf noch nicht zur
Geltung kommen kann, die nötigen Wettkampf=Erfahrungen zu
geben, und um auch über ihre derzeiige Kondition Aufklärung
zu bekommen. Der Sportverein 98 hatte nun allerdings unter
ſeinen Teilnehmern Kräfte, die trotz ihrer Jugend gut zur
„erſten Garnitur” zu zählen ſind. So lief z. B. Münz die
100 Meter in 12,1 Sekunden und konnte auch durch ſeine
über=
durchſchnittliche Leiſtung die 4X100=Meter=Staffel für ſeinen
Verein gewinnen. Hornfiſcher, SV. 98, erreichte mit der Kugel
die 12=Meter=Grenze, eine Leiſtung, die abgeſehen von
Söl=
linger (ASC.) und Schneider (Pol.) in Darmſtadt wohl kaum
erreicht wird. Derartige Leiſtungen ſind naturgemäß bei der
Punktewertung eines ſolchen Klubkampfes von entſcheidender
Bedeutung.
Die zahlreichen Kämpfe wickelten ſich bei ſchönem Wetter
ſchnell ab, ſo daß kurz vor 12 Uhr die letzten Läufer das Ziel
paſſierten. In den einzelnen Konkurrenzen konnte man ſchöne
Leiſtungen beobachten. Z. B. klappte in der 4X100=Meter=
Staffel beſonders gut die Stabübergabe im 3000=Meter=Lauf
fielen Hübner (SV. 98) und im 400=Meter=Lauf Schöneberg
(RW.) durch ihr taktiſch=richtiges und ſtilgemäß=ſchönes Rennen
auf, der erſtere konnte trotz der Hitze mit einem beachtlichen
Vorſprung das Ziel erreichen.
Die Ergebniſſe:
100=Meter=Lauf: 1. Münz (SV.) 12,1 Sek.; 2. Griesheimer
(RW.) 12,4 Sek.: 3. Kramer (SV.) 12,6 Sek.; 4. Vogts (ASC.)
12,7 Sek. Olympiſche Staffel: ASC. (Eſpelid, Richter, Rinn,
Hauck) 4:07,5 Min.; 2. RW. 4:10,6 Min.; 3. SV. 4:12,4 Min.
Kugelſtoßen: 1. Hornfiſcher (SV.) 12 Meter; 2. Münz (SV.)
11,47 Meter; 3. Hurzelmaier (RW.) 10,85 Meter; 4. Bünte
(ASC.) 997 Meter. 1500 Meter: 1. Löwel (SV.) 4,31 Min.,
2. K. Geſſer (RW.) 4:48,2 Min.; 3. Merkel (SV. 4:53,6 Min.;
4. Pfeiffer (ASC.). 4X100=Meter=Staffel: 1. SV. 98 (
Wieſen=
eck, Jsrael, Dieffenbach, Münz) 48,4 Sek.; 2. RW. 48,6 Sek.;
3. ASC. 49,2 Sek. Hochſprung: 1. Meher (RW.) 1,57 Meter;
2. Maul (SV.) 1,52 Meter; 3. Woriſek (ASC.) 1,48 Mete:.
3000 Meter: 1. Hübner (SV.) 9:51,3 Min.; 2. Leichtlein (SV.)
1. Schöneberg (RW.) 57 Sek.; 2. Hauck (ASC.) 57,3 Sek.;
3. Neumann (SV.) 58,2 Sek.; 4. K. Geſſer (RW.) 58,9 Sek.
Diskuswerfen: 1. Münz (SV.) 32,11 Meter: 2. Kramer (SV.)
31,31 Meter; 3. Guttandin (RW.) 29,70 Meter. 200 Meter:
der Titelverteidiger, Welſcher=Eintracht Frankfurt, nicht ent= 1. Griesheimer (RW.) 25,2 Sek.: 2. Samesreuter (ASC.)
25,3 Sek.; 3. Decher (ASC.) 25,4 Sek. 3X1000=Meter=Staffel:
SV. (Merkel, Hübner, Löwel) 8:57,7 Min.; 2. RW. 9:10,1 Min.;
3. ASC. 9:43,8 Min. Schleuderballwerfen: 1. Guttandin (RW.)
48,20 Meter: 2. Schott (ASC.) 43,25 Meter; 3. Hurzelmaier
(RW.) 41,30 Meter; 4. Hornfiſcher (SV.). 10X½=Runde=Staffel:
1. RW. 4:05,6 Min.; 2. SV. 4:05,7 Min.; 3. ASC. 4:07,2 Min.
19. Feldberg Turnſeſt.
8000 Zuſchauer ſehen bei ſchönem Wetter gute Leiſtungen.
Nach dem gelungenen Auftakt mit dem Mannſchaftskampf um
das Völſungenhorn, der bereits am Samstag entſchieden wurde,
nahm auch der Hauptteil des 79. Feldberg=Turnfeſtes am
Sonn=
tag einen in jeder Beziehung ausgezeichneten Verlauf. Ueber 8000
Zuſchauer hatten ſich auf der Bergkuppe eingefunden und wurden
Zeugen von ſehr ſchönen und ſpannenden Wettkämpfen auf den
verſchiedenen Anlagen für Lauf, Wurf und Sprung. 1300
Wett=
kämpfer nahmen an dem Feſte teil und kämpften ſechs Mehrkampf=
Klaſſen um den Sieg. Auch die Staffel=Konkurrenzen, namentlich
der Kampf um den Jahnſchild über 5 mal 100 Meter ſah drei
völlig gleichwertige Mannſchaften im Kampfe, die im Ziel kaum
Der Feldbergfeſt=Ausſchuß hatte wieder Vorſorge getroffen
und die Organiſation bis ins kleinſte ausgearbeitet. Dadurch
klappte es auch auf der ganzen Linie, und pünktlich gingen die
Kämpfe zu Ende. Erfreulich iſt auch, daß ſich keinerlei
nennens=
werte Unfälle ereigneten; bei den primitiven Anlagen immerhin
beſonders erwähnenswert.
Aus der Siegerliſte.
Oberſtufe (498 Teilnehmer): 1. A. Ritzel=TV. Bieber 97
Punkte, 2. V. Spielmann=TG. Seligenſtadt 94 P., 3. E. Stengel=
TV. Großenlinden 93 P., 4. A. Groß=Tbd. Wiesbaden 90 P., 5. J.
Neudecker=TSV. Klein=Auheim und L. Winter=TV. Groß=Gerau,
Turnerinnen (163 Teilnehmerinnen): 1. E. Bickelhaupt=MTV.
Gießen 101 Punkte, 2. J. Bochnik=TV. Neu=Iſenburg und E. Biron=
Tbd. Wiesbaden, je 89 P., 3. L. Schäfer=Tgſ. Sachſenhauſen 88 P.,
4. A. Fuchs=Tgſ. Sachſenhauſen und E. Röhmig=MTV. Gießen, je
80 Punkte.
Altersturner. Jahrgang 1887 und Aeltere (53 Teilneh=
Stabhochſprung: 1. Waibel=Stuttg. 3,35 Meter, 2. Schuelein= mer): 1. Petry=Tbd. Wiesbaden 90 Punkte, 2. Weber=Tgd.
Darm=
ſtadt 88 P., 3. A. Lohrmann=TV. Schwanheim, Th. Kathrein=TV.
Lorsbach und Müller=Tgd. Darmſtadt, je 85 Punkte.
Jahrgang 1888—1892 (53 Teilnehmer): 1. Tritſchler=Eltag
SV. Frankfurt 97 Punkte, 2. Burkhardt=TV. Sindlingen und Kö=
2. Schwedhelm=Wiesbaden 15,9 Sek. 3. Koßbiel=Saarbrücken 16,5 ſter=TV. Kirdorf, je 90 Punkte, 3. Kraus=Bockenheimer
Turnge=
meinde 88 Punkte.
Jahrgang 1893—1899 (69 Teilnehmer): 1. Schall=TV. 1860
Frankfurt 93 Punkte, 2. Kurt=TV. Bieber 89 P., 3. Barbe=TV.
Vor=
wärts Bockenheim und Schmitt=TV. Schwanheim, je 87 P., 4.
Götzinger=TV. Bonames und Weber=Tgd. Griesheim, je 85 Punkte.
Jugendturner (303 Teilnehmer): 1. W. Schupbacher=TV. Run=
100 Meter: 1. Dollinger=1. FC. Nürnberg 12,2 Sek. 2. Ge= kel 98 P., 2. Jehner=TV. Bad=Nauheim 97 P., 3. Iſtel=TV.
Vor=
wärt Villmar 95 P., 4. Bickel=TV. Oberreifenberg und Freund=
TV. 1860 Hofheim, je 91 P.
Jahnſtaffel (5 mal 100 Meter, Oberſtufe, 5 Mannſchaften):
1. Turngemeinde Fulda 60,4 Sek., 2. Tgſ. Offenbach 60,4 Sek., 3.
Emanuel=Schmuck=Schild (5 mal 100 Meter, Unterſtufe, 11
Staffeln): 1. TV. 1860 Hofheim 62,1 Sek., 2. TVg. Kirn 62,4 Sek.,
3. Tgſ. Offenbach 63,2 Sek.
Brunhilde=Schild (4 mal 100 Meter, Turnerinnen, 2
Mann=
ſchaften): 1. MTV. Gießen 42,2 Sek., 2. TV. 1860 Frankfurt 46,3.
Weithochſprung (Einzelkampf, 12 Bewerber): 1. Libbach=TV.
Vorwärts Homburg 3,00 Meter weit, 1,60 Meter hoch, 2.
Bom=
mersheim=MTV. Cronberg 2,90 Meter, 1,55 Meter, 3. Langenohl=
TV. Heuchelheim 2,90 Meter, 1,55 Meter, 4. Trumm=TV.
Vor=
wärts Niederroden 2,90 Meter, 1,55 Meter.
Erfolge der Darmſtädter Turnerſchaft E.V. beim Feldbergfeſt.
Bei den am Sonntag durchgeführten Mehrkämpfen des
Feld=
bergfeſtes konnten die Vertreter der Tgde. 1846 und Tgeſ. 1875 alle
mit dem Eichenkranz nach Hauſe zurückkehren. Die Tgde, errang
in der Turnerklaſſe mit den Teilnehmern folgende Siege: Jakob
Fünfkampf der Frauen: 1. Gelius=München 336 P. 2. Sie= 79 P. Rieble 72, Nickel 65, Fiſcher 61, Brandenburger 59 und
Engel 57 P. Die Altersturner Weber und Müller brachten es
fertig, den 2. bzw. 3. Sieg zu holen. Eine feine Leiſtung! In der
Turnerinnenklaſſe gelang es nur Hartmann, 64 P. zu erringen.
Die Mitglieder der Tgeſ. waren in der Turnerklaſſe ebenfalls
er=
folgreich; ſo kam Jean Deißroth auf 73 P. Philipp Schneider
auf 58, Jugendturner Heinrich Euler auf 68 P. In der
Alters=
klaſſe war die Tgeſ. mit Huthmann vertreten. Trotz ſeines hohen
Alters brachte er es auf den 7. Sieg.
Wenn auch die Turnerſiege nicht unter die erſten zehn fallen,
ſo ſind die Erfolge doch als gut zu bewerten, denn die
Teilnehmer=
zahl war auch in dieſem Jahr wieder über tauſend.
Neuer DT.=Nekord im Frauen=Kugelſtoßen und weiter
gezeichnete Leiſtungen. — Ueber 200 Teilnehmer.
Bei gutem Wetter und ſehr gutem Beſuch trugen am
tag die fünf ſüddeutſchen Turnkreiſe Mittelrhein, Pfalz.
Vayern und Schwaben, auf dem Platze des
Heidelberge=
vereins 1846, die diesjährigen „ſüddeutſchen
Volksturn=
ſchaften” aus. 200 Teilnehmer, die Beſten aus den fünf
hatten ſich am Start eingefunden. Dank ausgezeichneter
ſation und ſehr guter Bahn= und Platzverhältniſſe ne
Veranſtaltung einen einwandfreien Verlauf.
Auch ſportlich iſt die Heerſchau der ſüddeutſchen
Leichtathleten ſehr angenehm verlaufen. Im Kugelſto ſwer
Frauen gab es durch Frau Schröder=Mundenheit/
menen deutſchenDT.=Rekord mit 13,18 Meter; der alte o.
ſtand auf 12,66 Meter. Auch in den übrigen Konkurrer
es ſehr gute Ergebniſſe. So trat mit dem Würzburger G
ein neuer Sprinter in Erſcheinung, der die 100 9
11,0 Sekunden gewann und im Vorlauf 10,9 Sek. gelau
Auch der Stabhochſprung des Kuchener Müller y.
Meter iſt für DT.=Verhältniſſe recht gut. Schöne Le E
zegite auch der Sechskampfſieger Maier=Prag Stutte
allein in drei Konkurrenzen Ueberpunkte erreichte, i
Falle 136 Punkte ſtatt 100. Er lief die 100 Meter
ſprang 1,75 Meter hoch und 6,70 Meter weit. Doppeln
wurden die Schwaben Single und Haag. Single=C een
der frühere Mittelſtreckler der Stuttgarter Kickers, gen
400 und 800 Meter, während Haag=Göppingen den Hk u. um
und 110 Meter Hürdenlauf gewann. Hier wurde allert
als Erſter einkommende Heidelberger Dinkler wegen
von mehr als drei Hürden disqualifiziert. Im
können ſich noch die Leiſtungen im Schleuderballwerfe
ſörung, Hochſprung der Frauen ſehen laſſen.
Die Ergebniſſe:
Männer. 100 Meter: 1. Grüner=Tgſ. Würzburg S
2. Thaler=Tſchft. München 11,1: 3. Löſer=TFC. Ludn Tſe
11,2: 4. Fritz=TV. 1860 München 11,2. 400 Meter: 1 aul
Eßlingen 51,5 Sek.; 2. Römer=TV. 46 Heidelberg Se
3. Bayer=Eßlingen 53,6 Sek. 800 Meter: 1. Single=
1:59,3 Min.; 2. Weißer=TV. 46 Mannheim 2:03,1; 3. Se
Eßlingen 2:03,4. 1500 Meter: 1. Garſt=Tgd. Worms 4:1 F2n
2. Wagner=MTV. Saarbrücken 4:16,1; 3. Stang=TSC—
furt/Fechenheim 4:17,6. 5000 Meter: 1. Köpf=TV. (—nt
16:15,3 Min.; 2. Lauſer=TV. 46 Heidelberg 16:17,1: 3. GEr
TV. Neuſtadt 16:17,1. 110 Meter Hürden: 1. Haag=C i
15,0 Sek.; 2. Prieß=TV. Kreuznach 16,5; (Dinkler=H Ser
ale Erſter einkommend, wegen Werfens von mehr
Hürden diſtanziert) 3X1000=Meter=Staffel: 1. Tr Sun
Stuttgart 8:17,4 Min.; 2. TV. Vorwärts Frankfu= / 9
3. TV. 46 Mannheim 8:20,7. Sechskampf: 1. Mayer=, Fu
Stuttgart 579 Punkte; 2. Kullmann=MTV. Karlsruh s P
3. Ade=Tbd. Stuttgart 539,2 P.; 4. Rothe=MTV. Sruh
522,5 P.; 5. Cronauer=TV. Clauſen 511,5 P. Drf- un
1. Rummel=TV. Hasloch 13,95 Meter: 2. Martini=TC / 20
13,42 Meter; 3. Büttner=TV. Plankſtadt 13,23 Meter / uge
ſtoßen: 1. Uebler=TV. 1860 Fürth 13,83 Meter: 2.
Sinttgart 12,95 Meter; 3. Kullmann=MTV. Karlsr / 120
Meter. Diskuswerfen: 1. Würfelsdobler=Turnerſchaft Fache
41,52 Meter; 2. Schumann=TV. Lambheim 39,04 Meter Wit
mann=TV. Mitterteich 36,55 Meter. Schleuderb St
1. Schumann=TV. Lambheim 56,62 Meter; 2. Richt: 2
Mitterteich 51,75 Meter; 3. Ade=Tbd. Stuttgart 50, Wieit
Hochſprung: 1. Haag=Göppingen 1,82. Meter; 2. Bütt. Sla
ſtadt 1,72 Meter; 3. Weiß=Tgſ. Mundenheim 1,72 Met Sie
ſtoßen: 1. Jäckle=TG. Penzingen 9,56. Meter: 2. Hoß E2
d rheim 9,29 Meter; 3. Hartnagel=Tgſ. Würzburg 9, E
400 Meter Hürden: 1. Lorenz=Tgſ. Stuttgart 59,8 Sek.; Bühel
TG. 78 Heidelberg 60,1 Sek.; 3. Haerle=TV. 46 Slben
62,4 Sek. Weitſprung: 1. Büttner=TG. Plankſtadt 7, Plet
2. Rummel=TV. Hasloch 6,89 Meter; 3. Würfelsdol Sſch
München 6,65 Meter. Stabhochſprung: 1. Müller=2 S
3,74 Meter; 2. Ringhoff=TV. Viernheim 3,34 Meter; Twhie
TV. 46 Heidelberg 3,14 Meter. Speerwerfen: 1. Dx2
78 Heidelberg 57,36 Meter; 2. Büttner=Plankſtadt eiſe
3. Dreſel=TV. 1860 Fürth 53 Meter. Olympiſche Staff
Eßlingen 3:45,5: 2. Tbd. Stuttgart 3:46,2; 3. DV. Ean0
Bockenheim 3:50,2. 4X100=Meter=Staffel: 1. Lauf mi
MTV. München auf Proteſt des TFC. Ludwigshafen ! Iie
Wiederholung: 1. TV. Vorwärts, Frankfurt=Bocken!
Zeit; MTV. München und Tbd. Stuttgart wegen Uel
ſ=
ausgeſchloſſen; TFC. Ludwigshafen durch Stabve
geſchieden. 200 Meter: 1. Eiching=TV. 46 Mannheim
2. Halach=Tbd. Stuttgart 23,/4: 3. Grüner=Tgſ. Wür,
Frauen. 100 Meter: 1. Hoberg=Tgſ. Eßlingen
2. Büchner=TV. 1817 Mainz 12,7: 3. Stöckle=Tbd. Stu 4I
48100 Meter: 1. Stadt SV. Frankfurt 53,5: 2. TV. 1 SM
53,7; 3. TV. 46 Heidelberg 54,4. Diskuswerfen: 1. M Nſ.
TV. Neuhauſen/Nymphenburg 35,80 Meter: 2. Schr
denheim 33,90. Meter; 3. Neuſcheler=Lambheim 32. Ee
Speerwerfen: 1. Moſer=TV. 60 Ansbach 33,05 Meter
hardt=Eßlingen 30,90 Meter; 3. Hofmann=TV. 1817.9
Meter. Hochſprung: 1. Haid=TV. 1860 Zirndorf 1,
2. Barber=TV. 46 Heidelberg 1,40. Meter: 3. Küſp
Zweibrücken 1,40 Meter. Weitſprung: 1. Mauer
hauſen/Nymphenburg 5,17 Meter; 2. Becker=Stadt &
furt 5,14 Meter; 3. Spitzweg=Tſchft. München 5,08 Me *
ſtoßen: 1. Schröder=TV. Mundenheim 13,18 Ne 2
DT.=Rekord); 2. Neuſcheler=MTV. Lambheim 10, —
3. Bäuerle=TV. 46 Mannheim 9,46 Meter. Fünfkampf: .0
meier=TV. Neuhauſen/Nymphenburg 530 Punkte; 2. —
TV. Eßlingen 482 P.; 3. Neuſcheler=TV. Lambhein
4. Küſpert=TV. 61 Zweibrücken 454 P.; 5. Wolf=
Freiburg 442 Punkte.
Neue Weltrekorde wurden am Sonntag von 2."
ſchen Leichtathletinnen aufgeſtellt. Frl. Grete Heubl.""
kam in Hagen im Diskuswerfen auf 40,84 Meter und
ſcher=Eintracht Frankfurt erreichte in München im S
44,25 Meter.
Wormſer=Tennis=-Turniet.
Erfolge des badiſchen und heſſiſchen Nachwue
Das in Worms vom Tennisklub Rot=Weiß veran,.
zirks=Tennis=Turnier brachte einige über dem Durchſch
Ergebniſſe. Insbeſondere zeigten die badiſchen und hel
wuchsſpieler Collard, Salmony, Schweyer, Henke, 2
Siegwarth, daß ſie bei etwas mehr Erfahrung und r
den Anſchluß an die Spitzenklaſſe gefunden haben.
Im Herren=Einzel, ſchlug Collard hinterein
Mannheimer Kirchgäſſer 6:2, 75 und den Darmſtä
logel, der vorher Siegwarth=Frankfurt ausgeſchalte.
6:2, 8:6. Auf der anderen Seite ſpielte ſich Henke dur”
6:4=Sieg über den Manheimer Mann I in die Schluß
Finale enttäuſchte inſofern etwas, al. Collard, e‟
ſpielte, mit 6:3, 6:2 gegen den gleichgültig ſpielenden
außerdem auch übermäßig viel Doppelfehler machte, 9e
Im Damen=Einzel ſpielten ſich die beiden Gra
Frl. Leefeldt und Frl. Z int in die Schlußrunde.
furt nachgeholt werden ſoll
Das gut eingeſpielte Mannheimer Paar SoD
mony ſpielet ſich im Herren=Doppel durch Siege übe e
furter Siegwarth=Baeumer 6:2, 11:13, 7:5 und über.
gel mit 6:1, 6:0 in die Schlußrunde, wo ſie 6:4, b:4
Im Gemiſchten Doppel kamen die Mannheimer.
born=Schweyer durch einen 6:2, 6:4=Sieg über D
Kombinatio, Frl. Le feld=Henke in die Schlußrunde
ag, 20. Juni 1932
Küddeutſchlands Zußball=Elf
Weoer geichtägen.
Der Weſten ſiegt in Duisburg 1:0.
deutſchland iſt in den Spielen ſeiner Fußball=
Auswahl=
in den erſten Monaten des Jahres ſo große und
ein=
driy ille Erſolge brachten, vom Glück verlaſſen worden. Nach=
Jatz
derm on vor kurzem das Endſpiel um den Bundespokal
uner=
n Verlau
wa. gegen Norddeutſchland verloren ging, folgte nun im
hau der
ares chaftsſpiel gegen Weſtdeutſchland eine noch überraſchendere
rlaufer
röder.M M Nich age. Denn Süddeutſchland hatte diesmal eine ſehr ſtarke
Mcy haft geſtellt, die man hoch favoriſierte, während Weſt=
2u18 Meier, m demu rnd auf die guten Kräfte von Fortung Düſſeldorf und
den übrige
Sch! 94 verzichten mußte und eine Mannſchaft aufbot, der man
nit dem Wür
kau hancen gab.
nung, der
Kampf, deſſen Reingewinn in den Olympiafonds fließt,
Sorlauf
mu. Zei ſchönem Wetter im Duisburger Stadion ausgetragen.
Ruchener Mülſe r— + Niederlage der Süddeutſchen, die leicht auf ein
ſchlech=
recht gut.
ſtes el der Gäſte ſchließen laſſen könnte, erlebten die 15 009
Naier=P=Buruer ein ſehr feſſelndes und auch von guten Leiſtungen
berpunkte
res Spiel. Den Ton gaben in erſter Linie auf beiden
lief die 10
die Hintermannſchaften an. Beim Süden war das Ab=
Meter weit.
vew), und die Läuferreihe ganz ausgezeichnet. Der Sturm
und Haag.
an ſich nicht ſchlecht, hatte aber nicht genügend.
Durch=
tuttgarter Aicker
aft. Er hatte allerdings beim Gegner in Buchloh einen
9=Göppingen 1u f
n vor ſich, der zum Helden des Tages wurde. Buchloh
N. Hier wurdte
e ſchärfſten Schüſſe. Durch ſeine große Form gewannen
erger Dinkler Mu
beiden weſtdeutſchen Verteidiger, Läuferreihe und Sturm
Nisqualifizie
ſtdeutſchen waren dagegen ſchwach. Die Weſtdeutſchen
im Schleude
n der Ballbehandlung und in den taktiſchen Manöpern
ſehen laſſen
Süddeutſchen nicht mit, die Leute aus dem Süden waren
aſt— eine Klaſſe beſſer. Zwar glichen die Rheinländer einen
bniſſe:
ſer Ueberlegenheit wieder durch ihren außerordentlichen
rüner-Tgſ.
id die frappante Schnelligkeit der Außenſtürmer aus, aber
Löſer=TFC. 0 dem kam das beſſere Können der Süddeutſchen in einer faſt
2. 400 Mig ſtär anhaltenden Feldüberlegenheit zum Ausdruck. Den Chan=
E=TV. 46 Heideliu fei
der Feldüberlegenheit nach hätte der Süden glatt ge=
Meter, 1. Ein/ 4
müſſen. So aber war der Weſten, der ſeinen einzigen
Mannheim 2081
in der 36. Minute der erſten Halbzeit erzielte, der glück=
Teil
Garſt=Tgd. Worm
ddeutſchland ſpielte mit: Jakob (Jahn Regensburg)
4:16,1; 3. 6
Stubb (beide Eintracht Frankfurt); Gramlich (Eintracht),
Meter: 1. K0f
ger (Fürth), Oehm (1. FC. Nürnberg); Bergmaier
Heidelberg 16:1
) Lachner (München 60), Rohr (Bayern), Oeldenberger
er Hürden.
Welker (Bayern München). Schiedsrichter war Dr.
Bau=
ach
5ln, der kein allzu ſchweres Amt hatte und der auch kei=
Werfens von nu
iler machte.
Meter=Staffel: 1.
Vorwärts Fr
Die Fußball=Ergebniſſe.
chskampf: 1.M
TV. Karlin
Repräſentativſpiel.
isburg: Weſtdeutſchland — Süddeutſchland 1:0 (1:0)
Süddeutſchland.
Aufſtiegsſpiele.
brr! Main: Sportfr. Frankfurt — V. f. B. Friedberg 1:2.
rs Aſchaffenburg — Kickers Obertshauſen 4:2. Germania
tel — SpVgg. Rüla 3:1.
1 Baden: Frankonia Karlsruhe — SpVgg. Freiburg 2:1.
ſin) Württemberg: SV. Niefern — Normannia Gmünd 1:3.
Stuttgart — Spfr. Heilbronn 8:0.
Saar: SV. Völklingen — SC. Algenrodt 6:0. FV. Quier=
FV. Homburg 3:1.
ſri; Südbayern: BC. Augsburg — Ulmer FV. 94 3:4.
Geſellſchaftsſpiele.
FSV. Frankfurt — FC. Birkenfeld 9:1. SpVgg. Gries=
— Germania Bieber 1:1. FSV. Mainz 05 — FC. Schalke
Wormatia — Olympia Worms 3:1. SV. Paſing
r 1860 1:9. Hanſa — Wacker München 0:6. Stuttgarter
El— V. f. B. Stuttgart 7:0. 1. FC. Pforzheim — Germania
näl en 2:3. V. f. R. Mannheim — Phönix Mannheim 1:1.
30.-N 5V. Frankfurt — Viktoria Urberach 10:0. Union Nieder=
S.
0dd Wormatia Worms 3:3. Kickers Offenbach — SV.
Wies=
ſadc :0. FV. Würzburg 04 — Alemannia Worms 2:1. SpVgg.
für) — Wacker München 4:0. SC. Freiburg — Freiburger FC.
SSV. Ulm — Blue Stars Zürich 5:2. ASV. Nürnberg
Elia Nürnberg 0:2. Mannheim — Ludwigshafen 3:11.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
nmer SpVgg. — Eintracht Frankfurt (Sa.) 0:3. T.B.
— 1. FC. Nürnberg (Sa.) 0:5. Berliner SV. 92 — SV.
brücken 2:0. SpVgg. Leipzig — SV. 05 Saarbrücken (Sa.)
f. R. Plauen — V. f. R. Fürth (Sa.) 6:2. V. f. B.
Auer=
f. R. Rodewiſch — V. f. R. Fürth 2:1. Fort.
Magde=
f. R. Schönebeck — 1. FC. Nürnberg 1:6. SpVgg. Fal=
SpVgg. Hof 4:0.
Spiele im Reich.
tſchland: Köln 99 — Mühlheimer SV. 2:2. Fort. Düſſel=
— Red Star 01 Paris 6:3. Sportfr. Neuß — V. f. L.
ath 2:5. Arm. Bielefeld — V. f. B. Bielefeld 4:3. Köln=
07 — Red Star 01 Paris 2:0. Koblenz 00 — Schalke 04
V. f. L. Benrath — Fort. Düſſeldorf 3:2. SSV. Ober=
— Düſſeldorf 04 2:0. Union Recklinghauſen — Arm.
feld 1:0.
diele: Danzig — Hamburg (Sa.) 1:3. Königsberg
burg 0:6.
Spiele: Hertha/BSC. Berlin — Jaroslaw (Pokalſpiel)
Viktoria Berlin — Zaanlandſcher FC. 5 3. Preußen
in — Viktoria Berlin 0:4. Pol. Stettin — Südſtern Ber=
Pokalſpiel) 1:2. Komet Bremen — Münſter 08 3:2. Ein=
* Braunſchweig — V. f. B. Bielefeld 3:3. Arm. Hannover
Serder Bremen 4:1. Altona 93 — Holſtein Kiel 3:1. Gau
elſachſen — Wiener AC. (Chemnitz) 3:8. Dresdner SC.
ſeuthen 09 10:2. Dresdner SC. — Dresdenſia 6:1. V.f.B.
trg — Rheydter SpVgg. 7:0. SV. Steinach — Rheydter
gg. 4:4. Bautzen — WAC. Wien 0:5.
Spiele im Ausland.
Mitropacup: Slavia Prag — Admira Wien 3:0. FC.
gna — Sparta Prag 5:0.
piele: In Kopenhagen: Dänemark — Schweden 3:1.
It=Weiß Darmſtadt — Union Wixhaufen 9:3 (4:1).
iſt ſchon wirklich keine Ueberraſchung mehr, daß Rot=
* ſeiner jetzigen Form ſeine Spiele (auch mal in ſolchem
*) gewinnt. War doch heute auch wieder Wettengl,
Dck, Römer und Neuber nicht bei der Partie, und doch
e Mannſchaft faſt keinen ſchwachen Punkt auf. Der erſt=
Dielende Pickel (früher Hersbruck) führte ſich ſehr gut im
ein. Man kann dieſes Jahr im Lager der Rot=Weißen
Dr Zuverſicht in die Verbandsſpiele eintreten, wo alle
der letzten Wochen bewieſen haben, daß die Elf gut mit
Ikten verſorgt iſt. Rot=Weiß war den eifrigen Gäſten in
Sziehung überlegen, ſo daß das Reſultat ſelbſt in dieſer
blſtändig in Ordnung geht. Sämtliche Tore fielen
Tbig berteilt, als Früchte guter Zuſammenarbeit, ſo daß
ung der Gäſte, ſelbſt bei aller Anſtrengung, kapitulieren
Sciedsrichter Jung=Weiterſtadt leitete das Treffen zur
enheit beider Parteien. Das Spiel der Reſerven mußte
In Verſehen Wixhauſens ausfallen.
Eintracht Darmſtadt—SV. Offenthal 7:0 (4:0).
den in letzter Zeit erhaltenen Niederlagen brachte obi=
„Lmmentreffen für Eintracht endlich wieder einmal einen
er auch auf Grund der heute gezeigten Leiſtung verdient
In der erſten halben Stunde ſah es allerdings nicht danach
Die Gäſte waren körperlich ſtark überlegen, beſonders die
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Verteidigung ſetzte dem Innenſturm der Einheimiſchen ſtark zu.
Als Eintracht aber in richtiger Erkenntnis der Lage dazu
über=
ging, Torſchüſſe zu wagen und das Flügelſpiel pflegte, dauerte
es nicht lange, bis Heilig, der heute erſtmalig ſeit längerer Zeit
linksaußen ſtürmte, durch 2 Prachttore Eintracht in Führung
brachte. Nach der Pauſe war es mit dem Widerſtand der Gäſte
ziemlich vorbei, Eintracht ſpielte ſtändig überlegen und konnte
durch Vollhardt, Mühlbach, Straub und Weiker noch viermal
er=
folgreich ſein. Die Gäſte haben im allgemeinen befriedigt. Tor
wart, Verteidigung und Mittelläufer zeigten gutes Können.
Beide Mannſchaften ſollten ſich aber das unangenehme Geſchrei
abgewöhnen. Schiedsrichter konnte gefallen. — Eintracht 2.—
Ar=
heilgen 2. trennten ſich nach anſtändigem Spiel 3:3.
SVgg. 04 Arheilgen—FC. Heuſenſtamm 4:2 (0:1).
Das Spiel, das ſchon reichlich ſpät gelegt war, litt ſtark unter
der drückenden Hitze. Heuſenſtamm kam zum erſten Male mit
Grundl, dem ehemaligen Verteidiger von Kickers Offenbach, dem
man empfehlen kann, ſich etwas beſſer zu betragen. Die
Mann=
ſchaft ſelbſt hat einen ſtarken Formrückgang aufzuweiſen.
Ar=
heilgen, das erſt nach der Pauſe gefallen konnte, ſtand komplett.
Hatten die Gäſte vor dem Wechſel viel mehr vom Spiel, konnten
dieſe Ueberlegenheit allerdings nur durch ein Tor zum Ausdruck
bringen, ſo war der Gaſtgeber nach dem Wechſel drückend
über=
legen.
Gut aufgebaute Angriffe der Gäſte führen meiſtens zu keinen
Erfolgen, das eine Tor will bei dieſen vielen Torgelegenheiten
nichts heißen. Arheilgen hat Gelegenheit, durch einen Elfmeter
auszugleichen, der darüber gejagt wird.
Man hatte ſich ſchon damit abgefunden, daß von dem
Gaſt=
geber an ſpieleriſchen Leiſtungen geſtern nichts zu ſehen ſei. Doch
nach dem Wechſel kommt Leben in die Mannſchaft. Kurz
aufein=
ander fallen Ausgleich und Führung durch zwei ſchöne Tore. Die
Arheilger Ueberlegenheit wird größer, und zwei Tore ſind die
weitere Ausbeute. Heuſenſtamm bekommt zwei Minuten vor
Schluß noch einen Elfmeter wegen Hand zugeſprochen, der glatt
verwandelt wird, ſo das Reſultat auf 4:2 verbeſſernd.
Schieds=
richter Klinger=Groß=Gerau gut. — 1. Jugend—Griesheim, dort,
2:1, 2. Jugend—Roßdorf 1., 6:2, 1. Schüler—Griesheim, dort,
0:2, Alte Herren—Eintracht Darmſtadt, dort, 3:3.
Union Darmſtadt—VfL. Neckarau 1:7 (1:2).
Daß Union in dieſem Treffen eine ſolche Niederlage in
Emp=
fang nehmen mußte, iſt ein Verdienſt des vor allem gänzlich
un=
fähigen Schiris Schaad=Groß=Gerau. Was er pfiff, verſetzte die
Gäſte in helles Erſtaunen. Union hat verloren, verdient
ver=
loren. Die Gäſte erwieſen ſich als der erwartet gute Gegner;
ſiegten allerdings ziffernmäßig zu hoch. — Die Sondermannſchaft
konnte mit 10:4 über Jugenheim Sieger bleiben. — 1. Jugend—
1. Jugend Pfungſtadt 6:2.
Union Darmſtadt—Germania. Eberſtadt 5:2.
In dieſem Abendſpiel gelang es Union, für die im Vorſpiel
erlittene Niederlage glatte Revanche zu nehmen. Das Reſultat
iſt zudem noch ſchmeichelhaft für die Vorſtädter, denn bei etwas
mehr Glück hätte es ebenſo gut zweiſtellig werden können. Ecken
11:0 für Union! Von Schiri Melk einwandfrei geleitet, verlie
der Kampf in dem von beiden Mannſchaften gewohnten Anſtand.
Das Jugendſpiel gegen Polizei mußte ausfallen, da die Gäſte
nicht antraten.
SV. 98 (Jugend).
1. Jgd. — 1. Jgd. Eberſtadt, dort, 2:0; 3. Jgd. — 4. Jgd.
98 1:1: 1. Schüler — 1. Schüler Eberſtadt, hier, 3:0; 2. Schüler—
1. Schüler Weiterſtadt, dort, 2:2.
Jung=Deutſchland — Schwaben Stuttgart 5:1 (2:1).
Auch das Rückſpiel am Sonntag vormittag konnte Jung=
Deutſchland gegen die Stuttgarter Schwaben gewinnen und ſich
dadurch für die Endrunden der ſüddeutſchen Waſſerball=
Meiſter=
ſchaft qualifizieren. Dieſes Spiel, das auch von Belz=Frankfurt
geleitet wurde, konnte nicht ſo gut gefallen wie das Vorſpiel.
Durch Weicker gingen die Darmſtädter bald nach Spielbeginn in
Führung, mußten ſich aber bald den Ausgleich gefallen laſſen,
Weicker kann wenig ſpäter einen Strafſtoß nicht verwandeln, und
durch ſchlechtes Spiel Jung=Deutſchlands dauert es längere Zeit,
bis Mayer das zweite Tor erzielen kann. Mit dem Halbzeitpfiff
fällt ein drittes Tor, das aber nicht gewertet werden kann. Nach
der Pauſe ſetzten ſich die Einheimiſchen beſſer durch und können
durch Weicker und Mayer (2) auf 5:1 erhöhen.
Diesmal konnten die Darmſtädter weniger gut gefallen. Von
einer Kritik wollen wir abſehen, da man ſich nach den beiden
erſten Spielen noch kein abſchließendes Urteil bilden kann.
Die Endrunde der ſüddeutſchen Waſſerball=
Meiſterſchaft, die in Form eines Turniers ausgetragen wird,
wird am 16. und 17. Juli bei= Beteiligung der vier beſten
ſüd=
deutſchen Mannſchaften in Darmſtadt durchgeführt werden.
haben als erſter Sportzweig ihre Vertreter für Los Angeles
er=
mittelt. Die deutſche Boxſtaffel heißt vom Fliegen= bis
Schwer=
gewicht aufwärts: Spannagel=Barmen, Ziglarſki, Schleinkofer
(beide München), Kartz=Oberhauſen, Campe=Berlin, Bernlhör=
Stuttgart, Berger=Duisburg, Kohlhaas=Münſter. Es iſt zu hoffen,
daß dieſe Staffel die deutſchen Sportintereſſen in Los Angeles mit
gutem Erfolg vertritt.
Rot=Weiß Darmſtadt — Heros Wiesbaden 8:10.
Bei dem am Sonntag, den 19. Juni, in Wiesbaden
ſtattge=
fundenen Freiluftkampf trugen die Rot=Weißen den fälligen
Rück=
kampf gegen „Heros” Wiesbaden aus. Darmſtadt konnte leider
nicht komplett antreten und mußte für Köhler und Diehl Erſatz
ſtellen, und können die Einheimiſchen mit dem Ergebnis 10:8 voll
zufrieden ſein. Einen ſehr großen Nachteil hatten die Rot=Weißen
auch durch den ſehr kleinen Ring.
Nach einem Rahmenkampf eröffneten im Fliegengewicht Lohr,
W. — Kuhn, D. den Mannſchaftskampf. Der Wiesbadener
be=
ginnt hart, jedoch unfair. Seine ganze Kampfesweiſe beſteht aus
Schwingern, Drücken und Klemmen. Kuhn läßt ſich von ſeiner
ſauberen Kampfesweiſe nicht abbringen und erringt ein
verdien=
tes Unentſchieden.
Im Bantamg. treffen ſich Alles, W. — Blum, D. Ungeheuer
raſch beginnt Bl. mit gut geſetzten Haken und Geraden, nur der
Gong rettete A. vor dem k.o. Zu Beginn der 2. Runde erhält
Blum einen ſtarken Genickſchlag, überwindet dieſen gut und drängt
A. immer mehr in die Abwehr. Blum gewinnt hoch n. P.
Krämer, W. — Eiſenberg, D. im Federgewicht beginnen den
Kampf ſehr flott. E. läßt in der Mitte des Kampfes etwas nach,
K. ſammelt hier fleißig Punkte. In der letzten Runde diktiert E.
das Tempo, doch muß er Kr. einen knappen Punktſieg überlaſſen.
Im Leichtgewicht Gottſchalk, W. — Groß, D. führte G. in der
erſten Runde überlegen, gab jedoch in der 2. Runde ohne
erſicht=
lichen Grund den Kampf auf.
Im Weltergewicht kämpft Krietenſtein, W. — Meiniger, D.
(Erſatz) Der ſehr ringerfahrene K. gewinnt den Kampf bald
durch Aufgabe ſeines Gegners. — Im Leichtgewicht treffen ſich
noch Allendörfer, W. — Staudt, D. Letzterer ſiegt gegen den viel
kräftigeren Wiesbadener n. P. — Im Mittelgewicht A.
Krieten=
ſtein — Gaubatz, D. (Erſatz) ſiegt K., der ſich ſchon in Darmſtadt
einen Namen als ſehr fauler Kämpfer machte, durch ſeine
Kamp=
fesweiſe.
Im Halbſchwergewicht kreuzen Studerucker, W. — Walther. D.
die Handſchuhe. W. erzielt ausgezeichnete Treffer, und ſiegt
über=
legen n. P. Er hatte hier ſeinen beſten Kampf überhaupt
ge=
liefert. — Im Schwergewicht Weißenberg, W. — Bauer, D.
ſah man einen ſehr ausgeglichenen Kampf. Das Unentſchieden
dürfte für W. ſehr ſchmeichelhaft ſein.
Nr. 170 — Seite 7
Freiluft-Boxabend des Sp. Darmſtadt 98
am 25. Juni im Stadion.
Dieſe Freiluft=Veranſtaltung, welche urſprünglich für 4. Juni
angeſetzt war, aber witterungsumſtändehalber in letzter Stunde
abgeſagt werden mußte, ſteigt nun am kommenden Samstag im
Böllenfalltor=Stadion. Dabei ſtarten die einzelnen Paare in der
bereits bekannten Beſetzung, alſo Fußballſportverein
Frankfurt, Mannſchaftsmeiſter von Frankfurt 1932, gegen
die Boxſtaffel vom Sportverein 98. Auf Seiten der Frankfurter
kämpfen u. a. Langmann, dreimaliger Südweſtdeutſcher
Mei=
ſter im Federgewicht 1930, 1931, 1932 und diesjähriger Sieger
im Grockenberger=Pokal, welchen er in blendender Manier gegen
allererſte Klaſſe gewann. Weiter ſtarten für Fußballſportverein
Mittelgewichtler Gelsheimer, 2. Bezirksmeiſter 1932, und
Meder, ebenfalls 2. Bezirksmeiſter, und zwar im
Halbſchwer=
gewicht. Letzterer iſt inzwiſchen ins Schwergewicht hineingewachſen
und hat ſich in letzter Zeit einen ſehr guten Namen gemacht durch
famoſe Fights gegen Europameiſter Bernlöhr (der auch in
Darm=
ſtadt aus ſeinen Debuts bei verſchiedenen 98er=Boxabenden als
außergewöhnlicher Könner bekannt iſt) und den zweiten Deutſchen
Meiſter Leitmann, welcher bei Repräſentativ=Kämpfen ſtets in
der deutſchen National=Staffel ſteht. Außerdem kämpfen in der
FSV.=Mannſchaft noch Weltergewichtler Schäfer, der nach
ſeinen letzten Leiſtungen das Erbe des langjährigen
Südweſt=
deutſchen Meiſters im Weltergewicht Bleul anzutreten ſcheint,
Weltergewichtler Stab Federgewichtler Henkel,
Leicht=
gewichtler Krüger, Weltergewichtler Köhler und Jugend=
Mittelgewichtler Holzberger.
Für die Gegenſeite, alſo Sportverein 98, boxen der obigen
Reihenfolge nach: Zickler, Drott, Trumpfheller, Heß, Bock,
Her=
mann, Morgenroth, Waldherr und Schmidt. Es iſt wohl ohne
weiteres zu erwarten, daß die Darmſtädter vor heimiſchem
Publi=
kum mit extra großem Ehrgeiz kämpfen, ſo daß der diesmalige
Freiluft=Kampfabend, genau wie der vorjährige, hochintereſſante
und ſpörtlich wertvolle Fights verheißt. Die Veranſtaltung
be=
ginnt pünktlich um 19 Uhr 30.
Große Grünauer Regatfa.
Der Haupttag der Großen Grünauer Ruderregatta zeichnete
ſich im Gegenſatz zum Vortag duch gutes Wetter und, trotz eines
am frühen Nachmittag niedergegangenen wolkenbruchartigen
Re=
gens, durch überaus ſtarkes Publikumsintereſſe aus. Bis auf
ein=
zelne Momente lag der Lange See glatt wie ein Spiegel da, was
ſich auf den Verlauf der Rennen recht vorteilhaft bemerkbar machte.
Am Sonntag trat die Ueberlegenheit des Berliner Ruderklubs
noch deutlicher zutage, denn er konnte ſeinen vier Siegen am
Samstag noch fünf weitere anreihen und dabei die bedeutendſten
Prüfungen gewinnen. Am beſten nach dem Berliner RC. ſchnitt
noch der Berliner Ruderklub Hellas ab, der drei Erfolge auf ſein
Konto bringen konnte. Nach zwei ſpannenden Rennen im
Zwei=
ten Vierer und Erſten Jungmann=Vierer, die den Berliner RC.
bzw. Berliner RC. Hellas in Front ſahen, wurde der mit
allſei=
tiger Spannung erwartete Kaiſer=Vierer geſtartet. Auch hier war,
wie in Frankfurt a. O., der RC. Sturmvogel vom Pech verfolgt,
denn diesmal mußte er für ſeinen zweiten Mann Erſatz einſtellen
und konnte dem Club nicht genügend Widerſtand leiſten. Der
Berliner RC. lag bei den erſten 1000 Metern bereits mit einer
halben Länge in Front und vergrößerte ſeinen Vorſprung bis
ins Ziel ganz überlegen auf zehn Längen vor Sturmvogel. Mit
dieſem Erfolg konnte der Berliner RC. ſeinen 400.
Sieg feiern. Einen feſſelnden Abſchluß brachte der
Ver=
bandsachter, den der Berliner RC. nach erbittertem Endkampf
nur mit einer knappen Viertellänge gegen die Berliner Ruder=
Gemeinſchaft 1884 zu ſeinen Gunſten entſchied.
Hilde Krahwinkel verletzt. Die deutſche Tennisſpielerin Frl.
Krahwinkel glitt bei einem Tennisſpiel in Wimbledon aus und
verletzte ſich am Fuß. An den Wettkämpfen in Wimbledon, die
heute ihren Anfang nehmen, wird Frl. Krahwinkel zunächſt nicht
teilnehmen können. Das wird in der Londoner Tenniswelt um
ſo mehr bedauert, als auch die deutſche Tennismeiſterin Cilly
Außem durch Krankheit verhindert iſt, dieſes Jahr in Wimbledon
zu ſpielen.
Chriſtian Werner geſtorben. Am Freitag iſt in
Untertürk=
heim Chriſtian Werner, der bekannte ehemalige Rennfahrer und
Konſtrukteur der Mercedes=Benz=Werke, nach längerer Krankheit
einem Lungenleiden erlegen. Chriſtian Werner, der ein Alter
von nur 40 Jahren erreicht hat, wurde beſonders durch ſeine
großen internationalen Erfolge bei der Targa Florio und als
Rekordſieger im Freiburger Bergrennen bekannt.
Achtung, Hausfrauen! Beſuchen Sie die koſtenloſen
Opekta=Vorträge, die täglich vom 20. bis 23. Juni einſchließlich,
nachmittags von 3½—6 Uhr und abends von 8—10 Uhr, im
Vor=
tragsſaal der Ausſtellung im „Heag=Haus”, Luiſenſtraße 12,
ſtatt=
finden. Praktiſche Vorführungen mit Gratis=Koſtproben guter
neuer Rezepte über die Zubereitung von Marmeladen, Gelees,
Süßſpeiſen.
Frankfurt a. M.
Montag, 20. Juni
15.20: F. Müller: Gibt es bei der heutigen Wirtſchaftsnot noch
geſchulte häusliche Hilfen für die Mutter und Hausfrau?
17.00: Nachmittagskonzert. Werke von Schumann, Smetana,
Wald=
teufel, Moſzkowſky, Meyerbeer.
18.25: Dr. Lurie: Gibt es heitere oder traurige Muſik?
18.50: Engliſch.
19.30: Aus deutſchen Opern. Unterhaltungskonzert des Philharm.
Orcheſters. Mitw.: Anne Brückl (Sopran), Elſe Grünwald (Alt).
20.40: Der ſaturniſche Liebhaber. Tragikomödie v. Robert Walter.
21.50: Des Knaben Wunderhorn. Volkslieder, romantiſche und
mo=
derne Vertonungen. Ausf.: Lore Kornell (Sopran). Am Flügel;
A. Haagen.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 20. Juni
9.30: H. Stolzmann: Proviſionsvertreter geſucht!
10.10: Schulfunk: Wir ſpielen einen Till Eulenſpiegel=Streich.
12.05: Schulfunk: Engliſch für Anfänger.
15.00: Kinderſtunde: Ria und das Preisausſchreiben.
15.40: H. Starke: Fotografiſche Entdeckungsfahrten in der
Land=
ſchaft.
16.00: Schulrat Tſchentſcher: Drei Jahre Aufbauklaſſen an
Ber=
liner Volksſchulen.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Lic. Dr. Künneth: Strömungen in der evangeliſchen
Theole=
gie der Gegenwart.
18.00: Dr. Traub: Querſchnitt durch Zeitſchriften.
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.20: Stunde des Landwirts.
19.35: A. Auerbach: Das menſchliche Lachen (mit Schallplatten),
20.00; Hamburg: Deutſche Küſte. Das Hohelied der deutſchen Bucht
in fünf Schaubildern.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Georg Nettelmann.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polſtſk und Wiriſchaff: Rudolf Maupe; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Btid und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Wiliy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 170
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 20. Juni
Liebe öUnet ein Fenster
5)
Kriminalroman von Harold Effberg.
(Nachdruck verbote n)
Der Kommiſſar hob die Hand.
„Auf die Wohnung kommt’s mir augenblicklich, nicht an.
Wiſſen Sie vielleicht . ., nach meiner Erfahrung bleibt ſo
etwas den Mitarbeitern ſelten verborgen — ob die Beziehungen
zwiſchen Fräulein Wagner und Dr. Krauße andere als rein
ge=
ſchäftliche geweſen ſein könnten?"
Der Generaldirektor wollte unterbrechen, aber der
Kom=
miſſar hinderte ihn mit einer Handbewegung. „Später, Herr
Generaldirektor, ſpäter!“
„Soweit ich Herrn Dr. Krauße kannte, waren ſeine
Be=
ziehungen zu ſämtlichen Angeſtellten, auch zu den weiblichen,
rein geſchäftlich.”
„Ich ſehe, Sie haben mich richtig verſtanden. Hatte Fräulein
Wagner irgendeinen Grund, dem Ermordeten nicht wohlgeſinnt
zu ſein?”
„Nicht, daß ich wüßte. Soviel mir allerdings bekannt iſt,
war es nicht leicht mit Herrn Dr. Krauße auszukommen.
Fräulein Wagners Vorgängerin hat ſich vor einem Vierteljahr
in eine andere Abteilung verſetzen laſſen, weil ſie ſein
unfreund=
liches Weſen auf die Dauer nicht ertragen konnte.”
„So? — Können Sie mir dann verraten warum Fräulein
Wagner bei ihrer Vernehmung mit der Wahrheit
zurückgehal=
ten hat?"
„Nicht möglich!” entfuhr es dem Generaldirektor.
Der Kommiſſar wandte ſich jetzt ihm zu.
„Das Zimmer des Herrn Dr. Krauße hat, wie ſie wiſſen,
zwei Ausgänge, eine gepolſterte Tür nach dem Vorzimmer, in
dem Fräulein Wagner arbeitete, und gegenüberliegend nach dem
Gang, eine kleine Tapetentür, die es Dr. Krauße ermöglichte,
aus= und einzugehen, ohne das Vorzimmer zu betreten. Beſucher
wurden durch das Vorzimmer eingeführt und hinausgelaſſen.
Na=
türlich beſteht theoretiſch die Möglichkeit, daß der Täter durch dieſe
Tapetentür ins Zimmer gelangt iſt, geſchoſſen und auf die
gleiche Weiſe das Zimmer wieder verlaſſen hat. In unſerm
Falle ſprechen aber alle Anzeichen dagegen, denn als der
Er=
mordete aufgefunden wurde, wandte er dieſer Tür den Rücken
zu. Der Schuß iſt jedoch geradeaus von vorn gekommen und
vermutlich in einer Entfernung von mindeſtens fünf Metern
ab=
gegeben worden. Die Entfernung von ſeinem Seſſel bis zur
Tür des Vorzimmers beträgt zufällig genau fünf Meter, und
der Ermordete hat, wie geſagt, mit dem Geſicht nach dieſer
Tür zu geſeſſen. Wäre der Täter durch die Tapetentür
gekom=
men und gegangen, ſo wäre es für ihn viel leichter geweſen,
ihn von hinten in den Hals oder in den Kopf zu ſchießen.”
„Ja aber um Gottes willen”, wandte der Perſonalchef ein,
„Sie wollen doch nicht etwa . . ."
„Fräulein Wagner des Mordes beſchuldigen? Nein, das will
ich nicht. Ein zwanzigjähriges Mädchen erſchießt nicht ihren
Vorgeſetzten und ſchreibt danach noch ſeelenruhig ſechs
Geſchäfts=
briefe für ihn.”
Hortig entrang ſich ein Seufzer der Erleichterung.
„Nein, ich habe Fräulein Wagner etwas anderes
vorzu=
werfen. Auf meine eindringliche Frage, ob Dr. Krauße heute
vormittag irgendeinen Beſuch empfangen hat, gab ſie zur
Ant=
wort: ſo viel ſie wüßte, nein. Ich habe hier” — und jetzt legte
der Kommiſſar das Diarium auf den Schreibtiſch — „Das Heft,
in das Ihr Diener Hermann die Beſucher veranlaßt, ſich
ein=
zutragen. Seine Ordnungsliebe geht ſo weit, daß er daneben
die Zeit der Eintragung vermerkt. Herr Dr. Krauße hat
tatſäch=
lich heute morgen Beſuch empfangen. Sie ſehen, hier ſteht:
„Ch. Perkins, London”; dahinter: „neun Uhr fünfundfünfzig”.
Erſt als ich dies Heft Fräulein Wagner vorhielt, fiel ihr
an=
geblich dieſer Beſuch wieder ein. Können Sie mir erklären,
warum ſie in bezug auf dieſen Herrn Perkins plötzlich das
Ge=
dächtnis verloren hatte, zumal auf mein Befragen die
wieder=
kehrende Erinnerung etwas vielleicht noch Bedeutſameres zutage
förderte?"
Der Perſonalchef ſchüttelte den Kopf.
„Vielleicht war ſie der Meinung, daß Herr Perkins als
Täter nicht in Frage käme, und hat es deshalb nicht der Mühe
wert gehalten . ."
„Nein, wirklich” unterbrach jetzt der Generaldirektor
Perkins kann nicht in Frage kommen, er iſt der Sohn de
denten Perkins in London, Chef einer der größten en
Firmen.”
Der Kommiſſar warf ihm wieder einen ſeiner B
aus denen Hortig nicht viel leſen konnte. Dann ſagte
e=
merkwürdig, daß Herr Perkins hinterher ſofort nach
abgefahren iſt!“ Dann zu dem Perſonalchef gewandt:
Ihnen ſehr; wenn ich Sie nochmals brauchen ſollte
ich mir erlauben, Sie rufen zu laſſen.”
Der Perſonalchef warf noch einen fragenden 9
Hortig, verbeugte ſich und verſchwand.
Als ſich die Tür geſchloſſen hatte, nahm der ge
wieder Platz, zog ſeinen Seſſel dicht an den Schreibt
mehr in die Nähe des Generaldirektors.
„Ich bitte Sie, das, was ich Ihnen jetzt eröffne
vertraulich zu behandeln, Herr Generaldirektor. Aus der E
habe ich noch mehr herausbekommen, als ich vorhin Ihr
Böo=
ſonalchef zu ſagen für gut befand. Ich möchte Sie abe ſsert
bitten, mir in aller Kürze mitzuteilen, wer Herr Charlie
iſt, was ihn veranlaßt hat, erſt Dr. Krauße aufzuſue
dann ſofort abzureiſen?“
Hortig erklärte ihm, daß Perkins, der Sohn des Lb=en
ten der Perkins Indiarubber Ltd. in London vor ſechs f
im Auftrage ſeiner Geſellſchaft oder ſeines Vaters nach
gekommen wäre, um eine Intereſſengemeinſchaft der bei
f=
men zwecks Ausbeutung einer Entdeckung Dr. Krauß
rmu=
bahnen. Es handele ſich um die Herſtellung künſtlich
gut=
ſchuks, einer epochemachenden Erfindung, von der man
wim=
wälzende Neuerungen verſpreche. Der zwiſchen den Hor; Fien
und Krauße beſtehende Vertrag gewähre dem Entd
Einſpruchsrecht gegen jede Veröffentlichung ſeiner Fo
ſei ein Geheimverfahren, das nicht zum Patent angeme rwer
den könne, da es bei der Veröffentlichung der Patenſch zeder
Nachahmung preisgegeben ſei. Von den Abdrücken de „me
befinde ſich der eine im Safe ihrer Bank unter gemeinſd he
Verſchluß, der andere im Treſor Dr. Kraußes in deſſen rmer
Gott ſei Dank ſei der Safe verſchloſſen geweſen, als
gefunden wurde. Offenbar habe es der Täter nicht
Formel abgeſehen oder er habe nicht die Zeit gehabt, d —
zu öffnen. Der Schlüſſel zum Treſor habe, wie er
Kollege ſich ſofort vergewiſſert hätten, in der Weſten s
der Uhrkette des Ermordeten gehangen.
Hier unterbrach ihn der Kommiſſar.
(Fortſetzung folgt.)
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