Einzelnummer 10 Pfennige
U
Jafad Rätlile
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ſtich 2maligem Erſcheinen vom 1. Junl
imnſ 2— Reichemark und 20 Pfennig
br. abgeholt 2— Reſchsmark, durch die
20 Reſchemart frei Haus. Poſtbezugspreis
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Nicht=
izelner Nummern infolge höherer Gewalt
den Bezſeher ncht zur Kürzung des
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e Verbindſichkelt für uns. Poſiſchechonto
Franffurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattzt.
Nummer 167
Freitag, den 17. Juni 1932.
195. Jahrgang
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2Imm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspig.
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breills Reſchemner Anzeigen von guewärt s Reſchepia.
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Rellame=
zelle 3.00 Reichsmarſ. Alle Preiſe im Reſchsmare
ſ4 Dollar — 420 Mark. — Im Falle, höberer
Gewalt, wſe Krieg, Aufruhr. Strell uſw. erliſcht
jede Verpflſchtung auf Erfällung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Be
Konhrs oder gerſchtiſcher Beſtrelbung fällt ſede
Nabatt weg. Banſlonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Naionalbant.
Nacbti Ke
R
Deufaſiaids" Tatgſatsſtätde.
nde Welkkakaſtrophe. — Große Verankworkung der Skaaksmänner vor ihren Völkern. — Die Regierungen müſſen
Berzug zu Enkſcheidungen kommen. — Die finanzielle Erbſchaft des Welkkrieges muß endgülkig liguidierk werden.
Wege des Uebereinkommens revidiert werden. Beide Sei= gaben der internationalen Staatsmännerkonferenz unterſtrichen
ten müßten den Tatſachen Rechnung tragen. Die Kon= worden waren, ergeben das Bild einer allgemeinen
internatio=
ffeaung der Lauſanner Konferenz
ferenz begrüße es, daß nach Ueberwindung der
gegenwär=
nalen Willensbildung in Hinſicht auf Geſamtlöſungen. Etwas
*1
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5
unker dem Vorſih Macdonalds.
Lauſanne, 16. Juni.
feierliche Eröffnungsſitzung der Lauſanner Konferenz
eute vormittag um 10 Uhr in dem Renaiſſanceſaal des
eau Rivage.
inem hufeiſenförmigen Tiſch hatten zur Linken des Prä=
Macdonald, die Mitglieder der engliſchen
tion: Chamberlain, Samuel. Simon und
ran, anſchließend die deutſchen Delegierten:
anzler v. Papen, Reichsaußenminiſter Freiherr
ath. Finanzminiſter Graf v. Schwerin=Kroſigk
ſchaftsminiſter Warmbold, zur Rechten die
fran=
n Delegierten: Miniſterpräſident Herriot,
Fi=
titer Germain=Martin. Handelsminiſter Julien
). Unterſtaatsſekretär für auswärtige Angelegenheiten
In und Bonnet, ferner die italieniſche
Dele=
mit Grandi, Mosconi, Beneduce und
Pi=
atz genommen. An den beiden Längsſeiten ſchloſſen ſich
n. die Abordnungen Japans, Auſtraliens, Kanadas,
inds, Portugals und Jugoſlawiens, zur Rechten die
der Tſchechoſlowakei, Neuſeelands, Polens und Süd=
. Eine große Zahl von Journaliſten aller Länder und
1 ränkte Anzahl Zuhörer aus dem Publikum vervollſtän=
1 umfangreiche Verſammlung. Die Sitzung begann auf
Herriots und Grandis mit der einſtimmigen Wahl
ds zum Präſidenten der Konferenz. Die Wahl wurde
Konferenz mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Nach
gsworten des ſchweizeriſchen Bundespräſidenten Motta,
Macdonald Platz genommen hatte, ergriff.
Macdonald
Er wies darauf hin, daß die Konferenz im Schatten
klichſten Wirtſchaftskriſe zuſammentrete, die jemals die
Friedenszeiten betroffen habe. „Die ganze Welt
uf uns,” ſo führte er aus, „und hat niemals
ner internationalen Konferenz früher
gend Abmachungen erwartet, die zur
Be=
ng der beſtehenden Notlage beitragen
Vor kurzem hat das Wirtſchaftskomitee des Völker=
Is darüber unterrichtet, daß der Wert des
inter=
alen Handels heute nur noch die Hälfte
eicht weniger als die Hälfte deſſen ausmacht, was er
2129 betrug, daß die Zahl der Arbeitsloſen ſich mehr als
hat und 20 bis 25 Millionen Menſchen heute
rbeit ſind, und daß dieſe Lage täglich ſchlechter wird.
Wert darauf. zu betonen, daß es ſich um eine
Welt=
ophe handelt. Es kommt nicht auf die Richtung der
an, die an der Spitze ſteht. In jedem Falle verfällt
2 in Armut, und das Einkommen der Völker geht zu=
Fürſorgemaßnahmen müſſen eingeſchränkt werden, wenn
1e vermieden werden ſollen. Die Hilfe, die die Gemein=
Einzelnen geben kann, muß vermindert werden. Die
tung, die der Ziviliſationsſtufe entſpricht, ſinkt ab. und
Finanzen zu ſchützen, hat ein Staat nach dem anderen
ungen des Außenhandels vornehmen müſſen, die
un=
h dazu beigetragen haben, die Abdroſſelung zu ver=
7. in der ſich die Völker befinden.
eſem allgemeinen Zuſammenbruch ſtünden weder
eich, noch Deutſchland, noch Italien, noch die
Ver=
n Staaten, noch England allein. Eine Welt und
oſtem breche unter unſeren Füßen zuſammen. Ein
ner könne heute nicht mehr an den Wiederaufbau
da eine einzelne Macht nicht mehr in der Lage ſei,
achſenden Elend ſtandzuhalten. Die jetzt beginnende
enz habe einen Teil der Urſachen der Weltnot zu
eln, und zwar die finanzielle Erbſchaft des
Welt=
in ihrer Rückwirkung auf die Weltwirtſchaft. Die
enz müſſe in dieſen Fragen zu einer Regelung
ge=
langen.
Onald ſchilderte ſodann den hiſtoriſchen Verlauf der
Tributverhandlungen und betonte, daß nach allen
ratungen ein Zuſammenbruch nur verhütet werden
nn die Frage bereinigt und damit das Vertrauen
wie=
ellt werde.
nald wies weiter darauf hin, daß die
Sachverſtän=
nanentlich die Baſeler, immer wieder an die
Re=
gen appelliert hätten, jetzt die Verantwortung zu
hmen und die notwendigen Entſcheidungen zur
berwindung der Kriſe ohne Verzug zu treffen.
Lfortiges Abkommen werde eine
hun=
tig wohltuendere Wirkung haben, als
ollkommenen und endloſen Verhand=
Verzweiflung ſei eine Feſtung, die im Sturm
ge=
rverden müſſe.
kohlen der Konferenz ſei nicht techniſchen, ſondern
Alichen Charakters, jedoch könnten einmal feierlich
Tugene Verpflichtungen nicht durch einſeitige Ab=
Ig beiſeite gelaſſen werden. Dieſer Grundſatz ſei von
Iden beſtritten worden. Aber Verpflichtungen, die
* undurchführbar erwieſen hätten, müßten auf dem
tigen Phaſe der Verhandlungen die Vereinigten Staaten
ſich bereit erklärt hätten, gemeinſam mit den übrigen
Mächten an den weitergehenden Problemen des
Wieder=
aufbaues, des Handels und der Wirtſchaft mitzuarbeiten.
Ein Erfolg in Lauſanne, ohne einen Erfolg
der Abrüſtungsverhandlungen, ſei undenkbar.
Wenn die gegenwärtigen Schwierigkeiten überwunden werden
ſollten, ſo müſſe gleichzeitig eine Periode, der politiſchen Ruhe
geſchaffen werden, damit die Nationen ihre wirtſchaftlichen
An=
gelegenheiten in aller Ruhe ohne drohende Kriegsgefahr in
Ord=
nung bringen könnten. An einem beſtimmten Punkte der
Ver=
handlungen werde die Konferenz ſich dieſen Fragen zuwenden
müſſen. Macdonald ſchloß: „Alles hängt jetzt von uns ab. Ich
richte an dieſe Konferenz den dringenden Appell, nichts zu
fürch=
ten als Schwachheit und bei den Verhandlungen Vorſchläge
aus=
zuarbeiten, die in ſich eine Hilfe für die Welt bedeuten.”
Zur Beurteilung der öffentlichen Reden, die heute morgen
bei der feierlichen erſten Sitzung der Lauſanner Konferenz
ge=
halten worden ſind, ſind einige Stellen der Rede Macdonalds
von Bedeutung. Er wie auch Motta haben hervorgehoben, daß
es ſich um ein Weltproblem, alſo nicht bloß um die Frage
handelt, die uns im Augenblick hier beſonders angeht. Damit iſt
die Arbeitsrichtung der Konferenz beſonders gekennzeichnet. Die
ſtarke Hervorhebung der Empfehlungen des
Baſeler Sachverſtändigenberichts, die auch von
deutſcher Seite bisher immer ſchon als entſcheidend für die Auf=
unklar mutet die Stelle an, in der Macdonald die Verbindung
zwiſchen Abrüſtung und Reparationsproblem herſtellt. Im
gan=
zen iſt der Eindruck des erſten Tages ein freundlicher, was ſich
freilich aus der Natur einer ſolchen feierlichen Sitzung und ihrer
Teilnehmerſchaft ergibt.
Die erſte Unkertedung zwiſchen Papen und Herriok.
In der Eröffnungsſitzung wurde zum Schluß auf Vorſchlag
des Reichskanzlers und des belgiſchen Miniſterpräſidenten Sir
Maurice Hankey einſtimmig zum Generalſekretär gewählt. Kurz
nach der Sitzung fand die erſte Zuſammenkunft zwiſchen dem
Reichskanzler und dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten ſtatt.
Bei der Beſprechung, die Reichskanzler v. Papen heute mittag
mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Herriot hatte, gab er
dieſem eine Darlegung der innenpolitiſchen Situation in
Deutſch=
land, die er in ihren Einzelheiten ſchilderte. Weiter wurde eine
eingehende Beſprechung der ganzen Konferenzgegenſtände
durch=
geführt, die in freundſchaftlichſten Formen verlief und als
er=
giebig angeſehen werden darf. Die Beſprechung dauerte über
eine Stunde.
Die nächſte Sitzung der Lauſanner Konferenz findet am
Frei=
tag vormittag um 10 Uhr ſtatt, in der der Reichskanzler in einer
großen Rede die Lage Deutſchlands und den Standpunkt der
deutſchen Regierung zu den zur Verhandlung ſtehenden Fragen
darlegen wird.
Die neue politiſche Notverordnung.
Weitgehende Milderung der bisher beſtehenden Ausnahmevorſchriften. — Größere Freiheik des polikiſchen
Lebens. — Appell an das Verankworkungsgefühl. — Warnung vor Verwilderung der polikiſchen Sitken.
Schwere Straſen für polikiſche Gewalkkaken. — Ankündigung ſcharfer Ausnahmevorſchriften
bei Mißbrauch der polikiſchen Freiheik.
dem bisherigen Recht übernommen mit der Einſchränkung, daß
der Auflöſungsgrund der Gefährdung der öffentlichen Sicherheit
Die Berordnung des Reichspräſidenken
oder Ordnung weggefallen iſt. Die Klagen über die zu weit
gegen polikiſche Ausſchreikungen.
Berlin, 16. Juni.
Entſprechend ihrer Erklärung bei der Uebernahme der
Ge=
ſchäſte hat die Reichsregierung dem Herrn Reichspräſidenten
Vorſchläge für Milderung der ſeit März 1931
er=
laſſenen politiſchen Ausnahmevorſchriften
ge=
macht, die in der Verordnung gegen politiſche Ausſchreitungen
vom 14. Juni 1932 enthalten ſind. Reichspräſident und
Reichs=
regierung laſſen ſich bei den neuen Vorſchriften von der Abſicht
leiten, die durch die früheren Notverordnungen erheblich
ein=
geſchränkte politiſche Freiheit namentlich für die wichtige
bevor=
ſtehende Wahlentſcheidung teilweiſe wieder herzuſtellen.
Die Reichsregierung wollte an den einzelnen bisherigen
Notverordnungen keine Streichungen, Aenderungen und
Ergänzungen vornehmen. Sie hat vielmehr die
Vorſchrif=
ten, die nunmehr rechtens ſind, in einer neuen
Verord=
nung zuſammengeſtellt, um ſowohl der Bevölkerung einen
klaren ueberblick über die Beſtimmungen zu geben, die
gelten, als auch den Behörden die richtige Anwendung zu
erleichtern.
Ein Vergleich der aufgehobenen Verordnungen mit der neuen
ergibt, daß die bisherigen Vorſchriften weitgehend gemildert ſind.
Auf dem Gebiefe des Berſammlungsrechls
ſind die Beſtimmungen über die Anmeldung und das Verbot
von öffentlichen politiſchen Verſammlungen,
von Verſammlungen und Aufzügen unter
freiem Himmel und von ſogenannten
Laſtwagen=
fahrten geſtrichen. Ein vorheriges Verbot von
ſolchen Verſammlungen und Aufzügen iſt auf Grund der neuen
Verordnung nicht mehr gegeben. Dieſe Erleichterung iſt
im Hinblick auf den bevorſtehenden Wahlkampf getroffen. Sollte
jedoch die Wiederherſtellung der Verſammlungsfreiheit zu
Stö=
rungen der öffentlichen Ruhe führen, ſo iſt
dem Reichsminiſter des Innern die Ermächtigung
ge=
geben, erneut für das Reichsgebiet oder einzelne Teile
Beſtimmungen über die Anmeldung und das Verbot von
Verſammlungen zu treffen. Die Befugnis der zuſtändigen
Landes= und Ortspolizeibehörden, Verſammlungen unter
freiem Himmel wegen unmittelbarer Gefahr für die
öffentliche Sicherheit auf Grund des Art. 123 Abf. 2 RB.
zu verbieten, iſt durch die neuen Vorſchriften
ſelbſtver=
ſtändlich nicht berührt.
Die Befugnis der Polizei, öffentliche politiſche Verſammlungen
ſowie Verſammlungen unter freiem Himmel aufzulöſen, iſt aus
gehende Faſſung dieſer Beſtimmung und ihre zu ſehr in das
Ermeſſen der überwachenden Polizeibeamten geſtellte
Anwen=
dung waren ſo lebhaft geworden, daß die Reichsregierung
glaubte, die Auflöſungsbefugnis der Polizei auf
beſtimmte, abgegrenzte Tatbeſtände einſchränken zu ſollen. Im
übrigen unterliegen unfriedliche Verſammlungen ohne weiteres
der Auflöſung durch die Polizei. Mit Rückſicht auf ein kürzlich
ergangenes Urteil des Reichsgerichts, war es notwendig, die
Vorſchrift des Vereinsgeſetzes über die Befugnis der
Polizei=
behörden, in jede öffentliche Verſammlung Beauftragte zu
ent=
ſenden, wiederherzuſtellen.
Aufhebung des Plakak= und Flugblaklverbols.
Vollſtändig aufgehoben werden durch die neue Verordnung
ſämtliche einſchränkenden Beſtimmungen über Plakate und
Flug=
blätter politiſchen Inhalts. Die Möglichkeit, gegen Plakate,
Flugblätter und ſonſtige Druckſchriften der kommuniſtiſchen
Gott=
loſenbewegung vorzugehen, iſt jedoch durch die nach wie vor in
Geltung befindliche Verordnung des Reichspräſidenten über die
Auflöſung der kommuniſtiſchen Gottloſenorganiſation vom 3. Mai
d. J. weiterhin gegeben.
Und die Preſſefreiheik?
Im übrigen ſind die Vorſchriften über die
Beſchlag=
nahme und Einziehung von Druckſchriften
ein=
ſchließlich periodiſcher Druckſchriften (
Zeitun=
gen) weggefallen. Dagegen haben die Beſtimmungen über das
Verbot periodiſcher Druckſchriften im weſentlichen aufrecht
erhal=
ten werden müſſen.
Der bisherige Verbotsgrund der Gefährdung der
öffent=
lichen Sicherheit und Ordnung, der wegen ſeiner
weit=
gehenden Faſſung beſonders zu Beanſtandungen Anlaß
ge=
geben hatte, iſt jedoch durch einen neuen Verbotsgrund
er=
ſetzt worden, nach welchem das Erſcheinen einer
perio=
diſchen Druckſchrift dann auf gewiſſe Dauer unterſagt
wer=
den kann, wenn in ihr eine Veröffentlichung enthalten iſt,
die lebenswichtige Intereſſen des Staates dadurch
gefähr=
det, daß unwahre oder entſtellte Tatſachen behauptet
oder verbreitet werden. Gedacht iſt hier etwa an unwahre
Behauptungen, durch welche die Währung oder Intereſſen
der Landesverteidigung gefährdet werden. Die Höchſtdauer
des Verbots, einer Tageszeitung, iſt von acht auf vier
Wochen herabgeſetzt worden.
Bleibt ſonach die Preſſe verſchiedenen Auflagen und
Be=
ſchränkungen unterworfen, ſo wird der Reichsinnenminiſter durch
geeignete Ausführungsbeſtimmungen dafür ſorgen, daß Entgeg=
Seite 2 — Nr. 167
nungen knapp gehalten werden, und daß vor Anordnung
eines Verbotes zunächſt der Weg der
Verwar=
nung, einer von der Zeitung abzugebenden Erklärung oder
einer von ihr zu veröffentlichenden amtlichen Entgegnung
be=
ſchritten wird.
Die neuen Beſtimmungen über die Parkeiformakionen
Zu denjenigen früheren Verordnungen, an deren Stelle die
neue Notverordnung tritt, gehört auch die Verordnung vom
13. April 1932, durch welche die ſogenannten militäriſchen
Organiſationen der NSDAP. aufgelöſt wurden. Der Herr
Reichspräſident hatte ſchon alsbald nach dem Erlaß dieſer
Ver=
ordnung den Wunſch geäußert, daß allgemeine und
gleich=
mäßig anzuwendende Vorſchriften für alle
Ver=
bände ſolcher Art erlaſſen werden möchten. Als Erſatz für die
Beſtimmungen, die daraufhin zunächſt in der Verordnung vom
3. Mai 1932 über politiſche Verbände getroffen worden waren, ſind
in die neue Verordnung Vorſchriften aufgenommen worden, nach
denen politiſche Verbände, deren Mitglieder in
geſchloſſener Ordnung öffentlich aufzutreten
pflegen, auf Verlangen des Reichsminiſters des
Innern verpflichtet ſind, ihm ihre Satzungen und
ſonſtigen Beſtimmungen über ihre Organiſation
und Tätigkeit vorzulegen. Die Verbände ſind ferner
verpflichtet, an dieſen Beſtimmungen und an
ihrer Satzung jede Aenderung vorzunehmen und
jeder Auflage nachzukommen, die der
Reichs=
miniſter des Innern zur Sicherung der
Staats=
autorität für erforderlich hält. Nach der Feſtlegung
dieſes weitgehenden, ſich auf alle Verbände ſolcher Art ſich
er=
ſtreckenden Aufſichtsrechts war es vom Standpunkt der
gleichmäßigen Behandlung geboten, auch der
NSDAP. bei der Neubildung ſolcher Verbände
keine beſonderen Schranken aufzuerlegen.
Wiederzulafſung der Parkei=Uniformen.
Schließlich iſt auch das ſogenannte Uniformverbot in die
neue Verordnung nicht wieder aufgenommen worden. Die
Reichs=
regierung hat ſich zu ſeiner Aufhebung nicht ohne Bedenken
ent=
ſchloſſen. Sie erwartet, daß gerade die Uniform die Führer in
die Lage verſetzen wird, unbedingte Diſziplin unter den
Mit=
gliedern der Verbände zu halten. Sollte ſie ſich hierin getäuſcht
ſehen und die Wiederzulaſſung der ſogenannten
Parteiuniformen Zuſammenſtöße zwiſchen den
Anhängern der gegneriſchen Verbände zurFolge
haben, ſo würde ſie genötigt ſein, mit ſcharfen
Beſtimmun=
gen, zu denen ihr das obenerwähnte Aufſichtsrecht die Handhabe
bietet, gegen die ſchuldigen Verbände
einzu=
ſchreiten.
Appell des Reichspräfidenken
und der Reichsregierung an das deutſche Volk
und ſeine polikiſchen Führer.
Haben ſich ſomit Reichspräſident und Reichsregierung
ent=
ſchloſſen, eine weitgehende Milderung der bisher beſtehenden
Ausnahmevorſchriften eintreten zu laſſen, ſo haben ſie gerade
des=
wegen geglaubt, politiſche Gewalttaten mit ſtrengen Strafen
be=
legen zu müſſen. Wer glaubt, die in weitem Umfang
wiederher=
geſtellte politiſche Freiheit zu Gewalttaten gegen den politiſchen
Gegner mißbrauchen zu können, den ſoll die ganze Schärfe des
Geſetzes treffen. Die Reichsregierung erwartet von den Polizei=
und Strafverfolgungsbehörden, daß ſie mit Strenge gegen
der=
artige Gewalttätigkeiten vorgehen und die Täter raſcher und
fühlbarer Beſtrafung zuführen werden.
Der Reichspräſident und die Reichsregierung erwarten von
dem deutſchen Volke und insbeſondere von den politiſchen
Par=
teien und Verbänden, daß die größere Freiheit des politiſchen
Lebens, welche durch die neuen Vorſchriften gewährleiſtet wird,
nicht erneut zu einer Verwilderung der politiſchen Sitten führt,
und daß ſich die politiſchen Führer aller Grade, ihrer
Verant=
wortung für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung in
Deutſchland bewußt ſind und das Ihre dazu tun, um die
poli=
tiſchen Kämpfe in dem Rahmen zu führen, der einer geſitteten
Nation würdig iſt, Reichspräſident und Reichsregierung laſſen
andereſeits keinen Zweifel darüber, daß, wenn dieſe
Erwartun=
gen ſich als trügeriſch erweiſen ſollten, neue und ſcharfe Aus
nahmevorſchriften die unvermeidbare Folge ſein müßten.
Der Reichspräſidenk an den Reichsinnenminiſter.
Der Reichspräſident hat an den Reichsminiſter des Innern,
Freiherrn v. Gayl, im Zuſammenhang mit dem Erlaß der
poli=
tiſchen Notverordnung folgendes Schreiben gerichtet:
„Sehr geehrter Herr Reichsminiſter”
Anbei überſende ich Ihnen die von mir vollzogene
Verord=
nung gegen politiſche Ausſchreitungen zur Veröffentlichung. Ich
Die Religienen der Menſchheit.
Die Geſamtbevölkerung der Erde beträgt 1800 Mill. Menſchen.
36,9 Proz. ſind Chriſten. — 331 Millionen ſind römiſch=katholiſch,
144 Millionen orthodox, 207 Millionen Proteſtanten. — 62,3
Prozent Nichtchriſten. — 0,8 Prozent Juden. — Konfuzianer,
Hindus und Buddhiſten gibt es 720 Millionen. — 210 Millionen
Heiden und andere Religionen.
Prof. Raymond Pearl, der Leiter des biologiſchen Inſtituts
der Hopkins=Univerſität, hat vor kurzer Zeit eine
Geſamtüber=
ſicht über die Religionsſchichtung der Menſchheit veröffentlicht.
Es iſt die erſte Darſtellung, die auf möglichſt genauen
Erhebun=
gen begründet iſt, ſo weit ſich die Zahlen auch bei den Völkern,
die nicht in unſerem Sinne eine moderne Statiſtik beſitzen,
ge=
winnen ließen. Nach den Berechnungen von Prof. Pearl beträgt
augenblicklich die Geſamtbevölkerung der Erde 2 Milliarden
Menſchen, wie allgemein angenommen wird.
Nur etwas mehr als ein Drittel der geſamten Menſchheit
gehört dem chriſtlichen Glauben an, nämlich 36,9 Proz., ſo daß
die Geſamtzahl der Chriſten ſich auf 682,4 Millionen Menſchen
erſtreckt. Von dieſen gehören 331,5 Millionen oder 17,9 Prozent
der geſamten Menſchheit dem römiſch=katholiſchen Glauben an,
114 Millionen oder 7,8 Prozent der geſamten Menſchheit ſind
griechiſch=orthodox, wie z. B. die Ruſſen, die Serben, die
Grie=
chen, die Bulgaren uſw., und 206,9 Millionen oder 11,2 Prozent
der Menſchheit ſind Proteſtanten. Die chriſtlichen Religionen
verteilen ſich hauptſächlich auf die ziviliſierten Völker aller
Erd=
teile. In Aſien dagegen iſt die Ueberzahl der Bevölkerung
Nicht=
chriſten. Hier ſind ſehr menſchenreiche Völker, wie die Chineſen,
Japaner, Inder, noch nicht dem Chriſtentum gewonnen worden.
Die Geſamtzahl der Nichtchriſten der Welt beträgt 62,3 Prozent
oder rund 1100 Millionen Menſchen. Von ihnen entfallen auf
die Anhänger der Lehre des Konfuzius und des Tao rund 350
Millionen oder 19 Prozent der geſamten Menſchheit. Die
An=
zahl der Hindus beträgt 230 Millionen oder 12,5 Prozent, und
die Anzahl der Buddhiſten wird von Pearl auf 150 Millionen
oder 8 Prozent geſchätzt. Genaue, bis ins Einzelne gehende
Zah=
len ſind ſchon hier kaum mehr zu erreichen, wenn auch hier
Zählungen hin und wieder durchgeführt werden. Im großen
und ganzen aber iſt anzunehmen, daß die Zahlen zutreffen.
Es handelt ſich außerdem um ſo ungeheure Ziffern, daß einige
geringe Abweichungen nach oben oder nach unten keine Rolle
ſpielen. Die Geſamtzahl der Juden beträgt 15½ Millionen
Menſchen oder 0,8 Prozent der geſamten Menſchheit, Eine recht
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
In der für die Reichsregierung vorbehaltenen Rundfunkſtunde
ſpricht am Freitag, um 19 Uhr, Reichsinnenminiſter Freiherr von
Gayl über die Notverordnung des Reichspräſidenten gegen
poli=
tiſche Ausſchreitungen vom 14. Juni 1932.
Der 2. Strafſenat des Reichsgerichtes verwarf die Reviſionen
gegen das Urteil des Landgerichts 1 Berlin, von dem der
Schrift=
ſteller Ewald Moritz, bekannt unter dem Pſeudonym Zarnow, als
Verfaſſer und der Verlagsbuchhändler Lehmann aus München als
Verleger der bekannten Broſchüre „Gefeſſelte Juſtiz” wegen übler
Nachrede gegenüber dem Oberpräſidenten Noske aus Hannover am
11. Februar d. J. zu 400 bzw. 200 RM. Geldſtrafe verurteilt
wor=
den ſind.
Der Leiter der Rechtsabteilung der Reichsleitung der NSDAP.,
Dr. Frank 2., hat die Innenminiſter des Reiches und der Länder
telegraphiſch erſucht, die auf Grund des früheren SA.=Verbots
ſichergeſtellten Gegenſtände (Uniformen uſw.) freizugeben.
Im Römer=Bombenatttentatsprozeß wurde der
Hauptange=
klagte zum Tode, ſechs weitere Angeklagte, darunter eine
öſter=
reichiſche Tänzerin, zu je 30 Jahren Gefängnis verurteilt.
Von dem Sondergerichtshof zum Schutze des italieniſchen
Staates wurde ferner Angelo Sbardellotto, der angeklagt iſt, ſich
mit anderen Perſonen verſchworen zu haben, um den Chef der
italieniſchen Regierung zu töten, zum Tode verurteilt.
Im Zuſammenhang mit einem ſeit ſechs Wochen andauernden
Streik der Heizungsmonteure in Zürich kam es während einer
kommuniſtiſchen Kundgebung zu blutigen Zuſammenſtößen mit der
Polizei, in deren Verlauf 29 Perſonen ſchwer verletzt wurden.
Ueber 50 Verhaftungen wurden vorgenommen. Von den
Schwer=
verletzten iſt einer am Donnerstag vormittag bereits geſtorben.
Der revublikaniſche Parteikongreß, der zur Zeit in Chikago
tagt, hat Hoover als Präſidentſchaftskandidaten, für den erſten
Wahlgang wieder aufgeſtellt.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat infolge des Drucks
der in Waſhington verſammelten Veteranen eine Vorlage
ange=
nommen, die die ſofortige Kriegsrentenauszahlung vorſieht.
habe die mir von der Reichsregierung vorgeſchlagenen
weitgehen=
den Milderungen der bisherigen Vorſchriften in dem Vertrauen
darauf vorgenommen, daß der politiſche Meinungskampf in
Deutſchland ſich künftig in ruhigeren Formen abſpielen wird, und
daß Gewalttätigkeiten unterbleiben. Sollte ſich dieſe Erwartung
nicht erfüllen, ſo bin ich entſchloſſen, mit allen mir
verfaſſungs=
mäßig zuſtehenden Mitteln gegen Ausſchreitungen jeder Art
vor=
zugehen. Ich ermächtige Sie, dieſe meine Willensmeinung
bekannt=
zugeben.
Mit freundlichen Grüßen bin ich Ihr ergebener
(gez.) v. Hindenburg.”
Die Miniſterpräfidenken-Beſprechung
in Beriin.
Eine Erklärung des badiſchen Staakspräſidenken.
Karlsruhe, 16. Juni.
Der badiſche Staatspräſident Dr. Schmitt übergab heute
mittag der Oeffentlichkeit eine Erklärung über die
Verhandlun=
gen, die die ſüddeutſchen Länderminiſter am 11. und 12. Juni
mit dem Reichspräſidenten gepflogen haben. In dieſer
Er=
klärung heißt es u. a.: Die ſüddeutſchen Staaten, ſo führte der
badiſche Staatspräſident dem Reichspräſidenten gegenüber aus,
ſeien getragen von dem Gedanken der unverbrüchlichen Treue
zum Reich. Unter den Faktoren, auf die die Stärke des Reiches
ſich ſtütze, ſtünden in erſter Reihe die Länder. Die Stärke der
ſüddeutſchen Länder zeige ſich in ihrer ſtabilen Landespolitik.
Regelmäßig hätten bisher ſchon unter den ſüddeutſchen Ländern
Konferenzen zwiſchen den Miniſtern ohne Rückſicht auf die
ver=
ſchiedenartige parteipolitiſche Stellung ſtattgefunden.
Der badiſche Staatspräſident äußerte ſtarke
verfaſſungsrecht=
liche Bedenken gegen die Einſetzung eines Reichskommiſſars in
Preußen.
Im Zuſammenhang mit dieſer Frage der Eigenſtaatlichkeit
der Länder lehnte der badiſche Staatspräſident auch die
beab=
ſichtigte Reichswaſſerſtraßenverwaltung ab. Ebenſo verwahrte ſich
der Staatspräſident gegen die mitgeteilte Abſicht der
Reichs=
regierung, dem Finanzausgleich zwiſchen Ländern und
Gemein=
den irgendwelche Feſſeln anzulegen.
Wenn man in dem SA.=Verbot eine Einſeitigkeit und eine
Ungerechtigkeit erblicke, ſo ſei das SA.=Verbot aus dieſem
Grunde nicht aufzuheben, ſondern auf alle militäriſchen
Ver=
bände auszudehnen; er lehne die Verantwortung für die Ruhe
in Baden bei Aufhebung des SA.=Verbotes ab. Gerade jetzt
während der Wahlzeit dürfe das Verbot erſt recht nicht
aufge=
hoben werden.
beträchtliche Anzahl von Menſchen huldigen dem Animismus.
Des iſt die Religion mancher Naturvölker, die alle Dinge und
Naturerſcheinungen für beſeelt halten. Alles Wirken und
Ge=
ſchehen in der Natur wird durch Elementargeiſter erklärt, die
allen Erſcheinungen innewohnen. Die Anzahl der Animiſten
beträgt nach Prof. Pearl 135 Millionen. Der Reſt der
Menſch=
heit mit ungefähr 275 Millionen Menſchen beſteht aus
Moham=
nedanern und aus Anhängern von anderen, nichtchriſtlichen
Religionen, von denen es eine große Anzahl gibt. Sie werden
nicht einzeln aufgeführt, da ſie meiſt nur über wenige
Hundert=
tauſend oder Millionen von Gläubigen verfügen und in der
geſamten Religionsſchichtung der Menſchheit nur eine geringe
Nolle ſpielen. Eigenartig iſt die Tatſache, daß ſich manche
Reli=
gionen, die über Hunderte von Millionen Anhängern verfügen,
nur auf ganz beſtimmte Landgebiete erſtrecken, wie z. B. die
Hindus, die Buddhiſten und die Anhänger des Konfuzius. Die
größte Ausbreitung in territorialer Beziehung hat die chriſtliche
Religion erfahren, da ſie ſich auf alle 5 Erdteile erſtreckt. Auch
von dem Buddhismus und anderen Religionen ſind in Europa,
Amerika, Afrika und Auſtralien Vertreter zu finden, allerdings
nur in verhältnismäßig geringer Anzahl. In Berlin z. B.
wurde feſtgeſtellt, daß hier Anhänger von 12 verſchiedenen
Reli=
gionen wohnen.
t.
Warum denn einfach .."
Man hat ein Auto. Man hat ſogar ein Auto, das gut und
gerne 90, 100 oder 120 Stundenkilometer läuft. Und raſt man
damit über die Landſtraße, „frißt die Chauſſee”, wie der
Fachaus=
druck lautet, ſo hat man das Empfinden, daß die Weite bezwungen
iſt, daß es keine Entfernungen mehr gibt. Die Städte kommen ſich
näher, die Dörfer fliegen vorüber, — im Dreißigkilometertempo
natürlich —, und manchmal, und ohne es eigentlich innerlich noch
zu regiſtrieren, ſieht man an der Straßenſeite die hübſchen, bunten
Grenzpfähle der deutſchen Bundesſtaaten vorüberhuſchen.
Deutſch=
land iſt klein geworden für das Auto und eigentlich — wenn man
naiv iſt, denkt man ſo — iſt auch Europa klein geworden, denn
ſchließlich bleibt es ſich doch gleich, ſo meint man, ob man von
zuhauſe aus zweihundert Kilometer nach Norden oder nach Oſten
fährt.
Man denkt das ſo, denn ſo wäre es einfach. Aber warum denn
einfach .."
Zweihundert Kilometer nach Norden ſind eine kleine
Spazier=
fahrt, gemütlich und nett, man braucht ſich nicht anſtrengen, es
bedarf keiner beſonderen Vorbereitung, man läßt ſich den Tank
Amneſkie-Wirrwarr in Preußen
Takkiſche Niederlage im Abſlimmungskam
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Im Preußenlandtag hat es am Donnerstag ein
parlamentariſches Durcheinander bei der Beratung der A
Anträge gegeben. Die Nationalſozialiſten haben eine 9K
gefordert, die rund 40 000 Perſonen erfaßt. Der Antrag n
Ausſchuß angenommen und am Mittwoch und Donner=
Plenum behandelt worden. Der Juſtizminiſter hatte ſek
Bedenken geäußert, weil die Amneſtie viel zu weit gehe 1
Roheitsdelikte umfaſſe. Die Nationalſozialiſten hatten ab
dem an ihrem Vorſchlag feſtgehalten und nach Beendig
Ausſprache wurde von dem amtierenden Vizepräſidenten
zialdemokraten Wittmack, ein ſozialdemokratiſcher Antrag
zur Abſtimmung geſtellt, der Amneſtie nur ſoweit gewährer
als beſondere wirtſchaftliche Verhältniſſe ſie rechtfertig
falls die Tat nicht von Roheit, Gewinnſucht oder Niedri
Geſinnung ſpreche. Dieſer Antrag wurde von einer Mehy
genommen, die vom Zentrum bis zu den Kommuniſten
während der zweite Teil, der eine beſondere Amneſtie vo
ſolche Perſonen, die zur Verteidigung der Republik Straf
gangen haben, abgelehnt wurde. Auch in dritter Leſung wie
Antrag ohne weitere Debatte mit gleicher Mehrheit ange
Er hatte den Satz enthalten, daß durch dieſen Antrag die
faſſung des Amneſtiegeſetzes ergänzt werden ſolle. Natio g
liſten und Kommuniſten haben darauf offenbar nicht a
haben wohl auch die Wirkung der Abſtimmung nicht üb
jedenfalls hatte der Vizepräſident Wittmack formell rech
feſtſtellte, daß durch die Annahme dieſes Antrages alle
Amneſtieanträge erledigt ſeien.
Jetzt erſt merkten die Nationalſozialiſten und Kom 54
daß ſie einen Fehler begangen hatten, und forderten, daß /Se
noch über ihre Anträge abgeſtimmt würde. Deswegei
brechung der Sitzung. Aelteſtenrat, neue Sitzung. Geſe(x
nungsdebatte. Nochmalige Unterbrechung. Aber es
Nationalſozialiſten und Kommuniſten alles nichts. Dieß
demokraten beſtanden auf der Gültigkeit der Abſtimm
lehnten jedes Zurückgreifen auf frühere Debatten ab. b
wäre alſo nur möglich geweſen, einen neuen Urantrag e
gen mit Wahrung der Friſten, Ausſchußberatung und no
zweiter und dritter Leſung. Das hätte einen argen 3 Fl.
für die politiſchen Gefangenen bedeutet. Aber die Nati= St
liſten konnten den einmal gegebenen Tatbeſtand nicht 1
der Welt ſchaffen. Sie mußten alſo auf die Brücke treten,
E=
die Sozialdemokraten bauten mit einem Antrag, worin d 4xſt
miniſterium erſucht wird, Strafunterbrechung oder Stre ſchu
bei leichteren Straftaten politiſcher Gefangener eintrete
ſen. Ihre begreifliche Erregung über ihre taktiſche M
entlud ſich dann in ſcharfen, auch perſönlich zugeſpitzten
gegen die Sozialdemokraten. Sie erreichten ſchließl /
daß dieſer Antrag über eine Notamneſtie, der ja
Sozialdemokraten ausging, gegen die Sozialdemokrat an
nommen wurde, weil in ihm nachträglich der Satz
worden war, daß durch die Schuld der Sozialdemokr
urſprüngliche Amneſtiegeſetz verhindert worden ſei.
Nationalſozialiſten einen großen Teil ihrer Abgeordn
Heſſen zum Wahlkampf abkommandiert hatten, wurde
einer weiteren Abſtimmung über die Amneſtie abgeſ
in ſpäter Abendſtunde noch die Beratung, der Notveroy /
Angriff genommen.
Bürgerſteuer auch im nächſten Jahr.
Keine Berdoppelung — aber Dauerſten
Berlin, 1/E1
Wie aus Aeußerungen in der Preſſe hervorgeht, /
Oeffentlichkeit das Problem der Bürgerſteuer noch nid Seid
ganz klar zu ſein. Die für das Rechnungsjahr 1931/32 fä / Bu
gerſteuer iſt bereits in der erſten Hälfte des laufenden Enie
jahres erhoben worden. Die Gemeinden hatten nun de ſung
daß ſie in der zweiten Hälfte noch einmal eingezogen w
alſo praktiſch eine Verdoppelung bedeutet hätte. Das i E7N
Reichsregierung abgelehnt worden. Doch beſteht auch fü.
der nicht die Möglichkeit, die Verdoppelung von ſich au E0
führen, weil die Steuer ja reichsrechtlich geregelt iſt.
zwar urſprünglich als einmalige Abgabe gedacht, wu Sie
Charakters aber durch die Notverordnung vom 6. Ok1
entkleidet. Daraus ergibt ſich von ſelbſt, daß die Steue /
nächſten Jahr erhoben werden wird.
füllen und das Oel kontrollieren, ſteckt ſein Geld ein
los. Aber zweihundert Kilometer nach Weſten . . Ma
den Tank füllen, kontrolliert das Oel und hat eini
mehr Stunden ſeiner kurzen Tage dazu vergeuden müſſ
armſeligen zweihundert Kilometer nach Weſten zu ermo
Nein, Benzin und Oel reichen nicht für dieſe zi
Kilometer nach Weſten. Zunächſt einmal braucht man
zirksamt einen deutſchen Reiſepaß. Die Koſten mit 3 2%
ſind noch erträglich. In den Paß gehört das Viſum, bein !
einzuholen, Preis je nach Dauer des vorausſichtlichen A
85 Pfennig oder 8,40 Mark für Frankreich. Andere Sl‟
noch teurer oder auch billiger. Schön. An ſolche Dinge
gewöhnt. Man würde ſich nicht weiter darüber ärgern.
es dabei bliebe. Doch ſo einfach iſt das Leben nun mal
man will ja mit dem Auto fahren und das Auto iſt
Länder ein ganz beſonders gefährliches Vehikel.
Alſo: man bemühe ſich zum zweiten Male zum
und erbitte eine internationale Zulaſſung für den 2
einen internationalen Führerſchein für den Fahrer.
Dokument 8 Reichsmark. Auch das wäre noch verſtand.
ſchließlich ſind wir als ordentliche Staatsbürger dara!
uns mit einem kleinen Handkoffer voller Dokumenke,
und Legitimationen durch das Leben zu begeben. Ein!
man es ja nicht haben. Aber wenn man nun glaubt,
weſtlicher Richtung abfahren zu können, ſo iſt man Er
dem Holzweg. Denn bitte, man ſtelle ſich die unerhor:
iſchen Verwickelungen vor, die groteske Verwirrung de*
nen Handelsbilanzen der europäiſchen Staaten, wenn
den Automobilen dasſelbe Recht einräumen würde wie
gons der Eiſenbahnen, die ja auch Tag für Tag die 2
paſſieren.
Natürlich kann man mit Paß und den übrigen
fahren. Aber dann tue Geld in deinen Beutel. Denle
ein kleines Vermögen los werden, wenn man die Zoul”
zelnen Staaten hinterlegen will. Man bekommt ſie wie
lich, aber ſie ſind doch eine Belaſtung der Reiſekaſſe.
heute kaum noch erlauben kann.
Die Automobil=Clubs haben hierfür einen Auswbe
Man hat es heute nicht mehr nötig, an der Grende
zu hinterlegen, ſondern man wendet ſich an ſeinen Lit
Nichtmitglied eines Clubs an den ADAC. in Mung
den DTC. oder AvD. und erbittet die Ausſtellung."
oder Carnet des paſſages. Mit anderen Worten: .”
Club, dafür zu haften, daß man ſein Fahrzeug inl.
Jahres aus dem fremden Lande wieder ausführt. *
ſ,
17. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 167 — Seite 3
Zddeutſchland gegen die Notverordnugg.
mu. Zuſtändigkeit der Lander. — Schwere Bedenken der Länderregierungen gegen die politiſche Nol=
a lung. — Baden verordner allgemeines Uniformverbok. — Bayern u. Heſſen halken an dem Berſamm=
inag rbot feſt. — Auskragung des Konflikts zwiſchen dem Reich u. den Ländern vor dem Staatsgerichtshof?
MBrenzen der neuen Rolverordnung
as Echo aus München und Karlsruhe.
die preußiſche Regierung erklärt.,
Reichsregierung hat der neuen politiſchen
Notverord=
längere Erklärung beigegeben, worin ſie die einzelnen
a hßr= ien begründet. Darüber hinaus hat am Donnerstag
ſta r Reichsinnenminiſter Freiherr von Gayl vor der Preſſe
hr=, und eingehende Erläuterungen gegeben, die vor allem
e taatsrechtlichen Konflikt mit Süddeutſchland abgeſtellt
Re=m ſerr von Gayl hat ſich auch hier wieder alle Mühe
ge=
ſem;e Schwierigkeiten auszugleichen und durch
Entgegen=
hm) in der Form die ſüddeutſchen Länder zu beruhigen.
ger llen Erfolg hat er aber, wie ſchon das erſte Echo
nchen und Karlsruhe zeigt, nicht gehabt.
die ſtaatsrechtlichen Berhälkniſſe.
— die neue Notverordnung geſchaffen werden, ſind ſo
zialiſten und
und forde
würde.
neue Sitzun
chung.” Aber 8
alles nichts.
keit der Anf
ihere Debatten A
n neuen Urantn
ratung und
einen arde
Aber die
ſtand nic
iten
be— ntlich kompliziert, daß man ſich nur mit großer Mühe
ſde nden kann. Im Prinzip iſt der Grundſatz, daß
Reichs=
ſindesrecht bricht, von der Reichsregierung
durch=
worden. Die Länderregierungen ſind alſo gezwungen,
ſ— jeſentlichen Punkten der Verordnung: bei der Neurege=
Verſammlungsfreiheit und bei der Aufhebung des SA.=
— die Beſtimmungen der Notverordnung anzuerkennen.
aber entſteht ſchon eine Lücke inſoweit, als die
Be=
ſmigung der Verſammlungen Sache der
bleibt und infolgedeſſen das Reich keine
Hand=
gegen Anordnungen der Länderpolizei,
nonſtrationsverbote enthalten,
irgend=
zuſchreiten.
—klicher iſt noch die Lücke beim Uniformverbot.
Aufhebung der Reichsnotverordnung, die das
Uniform=
asſprach, hat die Reichsregierung eigentlich nur
nega=
t geſchaffen. Die poſitive Ergänzung fehlt. Die Frage,
ſcrAufhebung des Uniformverbots von Reichs wegen die
ierungen das Recht haben, frühere Uniformverbote
be=
laſſen oder neu zu verfügen, iſt einwandfrei nicht
ge=
ſcheint, daß darüber
ſie werde ſich mit der neuen Notverordnung, auch ſoweit das
Uni=
formverbot in Frage komme, abfinden. Da aber in Preußen das
Demonſtrationsverbot weiter beſtehen bleibt, iſt an ein
geſchloſſe=
nes Auftreten der Sturmabteilungen in Preußen ja ohnehin nicht
zu denken. Praktiſch wird ſich die Aenderung in Preußen
darauf beſchränken, daß die Sturmabteilungen wieder arbeiten
und auch ihre Uniformen wieder zeigen dürfen, allerdings nur als
Einzelperſonen, nicht aber als geſchloſſene Formationen. Aus
außenpolitiſchen Gründen iſt dabei der Begriff der „
militär=
ähnlichen Verbände” in der Notverordnung vermieden
und dafür mit dem Begriff der „politiſchen Verbände,
deren Mitglieder in geſchloſſener Ordnung
öffentlich aufzutreten pflegen” gearbeitet. Welche
Verbände darunter zu verſtehen ſind, wird das
Reichsinnenmini=
ſterium in ſeinen Ausführungsbeſtimmungen noch genauer
um=
ſchreiben. Die Kontrolle wird aber von Reichswegen
offenbar ſo ſcharf gehandhabt, daß bei irgend welchen
Ausſchrei=
tungen ein regionales Verbot, ein Totalverbot oder ein neues
Uniformverbot verfügt werden kann. Die Verbände haben es alſo
ſelbſt in der Hand, in ſtraffer Selbſtdiſziplin ihre weitere Exiſtenz
ſicherzuſtellen. Auf die Einzelnen wird auch durch die erhebliche
Verſchärfung der Strafbeſtimmungen gegen Gewalttaten ein
ſtar=
ker Druck ausgeübt. Daß im übrigen das Verbot des
kommuniſti=
ſchen Rot=Front=Kämpferbundes und des Gottloſenverbandes
be=
ſtehen bleibt, iſt ſelbſtverſtändlich.
Auch für die Preſſe ſind eine Reihe von Erleichterungen
geſchaffen. Leider aber ſind die Rechtsunſicherheiten auch jetzt noch
nicht endgültig beſeitigt. Zwar iſt der urſprüngliche Grund der
Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung verſchwunden,
dafür aber die neue Beſtimmung geſchaffen, daß eine Tageszeitung
verboten werden kann, wenn durch die Verbreitung unwahrer oder
entſtellter Tatſachen lebenswichtige Intereſſen des Reiches
ge=
fährdet ſind. Auch das iſt eine ſo kautſchukartige Faſſung, die allen
möglichen Auslaſſungen Tür und Tor öffnet. Es bedeutet nur
einen ſchwachen Troſt, wenn der Reichsinnenminiſter zugeſagt hat,
daß von dieſer Beſtimmung nur im äußerſten Notfall Gebrauch
gemacht werden ſoll.
Baden bleibt beim Uniformverbol.
Karlsruhe, 16. Juni.
Amtlich rd mitgeteilt:
Durch die neue, am 17. ds. Mts. in Kraſt getretene
Ver=
orönung des Reichspräſidenten gegen politiſche Ausſchreitungen
werden u. a. auch die aufgelöſten Verbände der SA. und SS.
wieder zugelaſſen und das bisher beſtehende allgemeine
Uniform=
verboi außer Kraft geſetzt. Bei der Beſprechung dieſer
Ange=
legenheit mit den Miniſtern und Staatspräfidenten der Länder
und mit den Bevollmächtigten zum Reichsrat iſt von der
Reichsregierung ausdrücklich erklärt worden, daß die
Zuſtändig=
keit der Länderregierungen zum Erlaß von Anordnungen für
die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung durch
die neue Regelung nicht beeinträchtigt werden ſoll. Mit Rückſicht
auf die in Baden gegebenen Verhältniſſe, hat der Miniſter des
Junern, entſprechend einer früheren badiſchen Regelung, ein
allgemeines Uniformverbot ausgeſprochen. Das in Baden
be=
ſtehende Demonſtrationsverbot bleibt durch die Verordnung
un=
berührt. Das Verbot von Geländeübungen iſt bis auf weiteres
verlängert worden.
Der Vollzug der Holverordnung in Bayern.
München, 16. Juni.
Amtlich wird mitgeteilt: Das am 10. Juli 1931 erlaſſene und
durch Anordnung vom 30. März 1932 bis 30. September 1932
ver=
längerte Verbot von politiſchen Verſammlungen unter freiem
Himmel einſchließlich der Aufzüge und Propagandafahrten,
gleich=
viel ob uniformiert oder nichtuniformiert, bleibt durch die neue
Not=
verordnung des Reichspräſidenten unberührt. Politiſche
Verſamm=
lungen unter freiem Himmel und politiſche Aufzüge jeder Art
ſind alſo nach wie vor verboten. Nach der neuen Notverordnung
werden nunmehr alle Zuwiderhandlungen gegen die auf
Ar=
tikel 123 Abſ. II der Reichsverfaſſung geſtützten Anordnungen
die=
ſer Art und damit auch Zuwiderhandlungen gegen das bayeriſche
Aufzugsverbot mit Gefängnis beſtraft. Ueber das Tragen von
Uniformen bei beſtimmten Anläſſen werden für Bayern noch
be=
ſondere polizeiliche Vorſchriften ergehen.
Der Reichsinnenminiſter gegen das Gerede
von der Main=Linie.
Berlin, 16. Juni.
vie vor ſtarke Meinungsverſchiedenheiten
Die Durchführung der polikiſcheg
1al
2
und zweifellos ſind alle Länderanordnungen, ſoweit ſie
re, jetzt für ungültig erklärte Reichsnotverordnungen
gen ſind, ungültig. Verordnungen aber, die ſich auf
liche Beſtimmungen oder Beſtimmungen der
Landes=
en, brauchen an ſich durch dieſe neue Notverordnung
dingt ungültig zu ſein und wenn, ſoweit ſie ſich — und
en wieder die Frage — nicht mit dieſer neuen
Not=
g ausgeſprochen oder unausgeſprochen in Widerſpruch
ie Regierungen in München und
Karls=
rdder Meinung, daß ſie freie Hand haben,
iterhin am Uniformverbot feſtzuhalten,
den bereits entſprechende Anordnungen
idigt. Das Reichsinnenminiſterium will dieſer
Auf=
cht folgen, obwohl an ſämtlichen Stellen äußerſte
Zu=
g beobachtet wird. Es wartet zunächſt ab, auf welchen
Beſtimmungen, die Länder ihr Vorgehen begründen,
Begründung ſehr ſorgfältig nachzuprüfen, wird man
vielleicht
Rolverordnung in Heſſen.
Oeffenlliches Berſammlungsverbot nach der Wahl
wieder in Kraft — Uniformperbok aufgehoben.
den Staaksgerichtshof anrufen
im ſeine Entſcheidung erſuchen mit der notwendigen
lich, daß durch dieſen Schritt zwiſchen der
Reichsregie=
den Länderregierungen eine Aufſpaltung des
Rechts=
is, aber auch eine Aufſpaltung der Staatsautorität
er=
d. In intereſſierten politiſchen Kreiſen wird zwar
da=
ochen, daß der Reichspräſident auf Grund des Art. 48
5verfaſſung unter Umſtänden unmittelbar eingreifen
ür eine ſolche Vermutung fehlt aber einſtweilen noch
aß, weil ganz zweifellos bei dem Reichsinnenminiſter
afte Wunſch beſteht, den ganzen Gegenſatz mehr als
Streitfrage aufzufaſſen und zu verhindern, daß daraus
rechtlicher Konflikt wird. Es überraſcht einigermaßen,
der Ankündigungen aus München und Karlsruhe
Darmſtadt, 16. Juni.
Amtlich wird mitgeteilt:
Nach Inkrafttreten der neuen Reichs=Notverordnung iſt in
Heſſen für politiſche Verſammlungen uſw. folgender Rechtszuſtand
eingetreten. Das am 7. November 1931 auf Grund des Artikel 123
Abſ. II der Reichsverfaſſung erlaſſene Verbot von politiſchen
Ver=
ſammlungen unter freiem Himmel, Demonſtrationen, Aufzügen,
Umzügen, Durchmärſchen und Sammeltransporten aller Art (z. B.
Laſtkraftwagen) tritt wieder in Kraft. Die für die Zeit des
Wahlkampfes bis zum 18. Juni 1932 einſchließlich erlaſſenen
Er=
leichterungen für die Genehmigung von Verſammlungen unter
freiem Himmel und der dazu erforderlichen An= und Abmärſche in
geſchloſſenen Gruppen durch die zuſtändigen Polizeibehörden bleibt
beſtehen. Lediglich Verſammlungen in geſchloſſenen Räumen ſind
nicht mehr anmeldepflichtig.
Auf Grund der neuen Reichs=Notverordnung Abſ. 1 Ziff. 1
§ 14 werden alle Zuwiderhandlungen gegen die heſſiſche
Verbots=
beſtimmung mit Gefängnis beſtraft, neben der auch auf Geldſtrafe
erkannt werden kann.
Das bisher auch für Heſſen beſtehende allgemeine
Uniformver=
bot iſt durch den § 20 der neuen Reichs=Notverordnung aufgehoben
worden. Der heſſiſche Innenminiſter bedauert dieſe Maßnahme,
ſieht ſich aber zur Zeit außerſtande, eine andere Regelung zu
tref=
fen, die er im Intereſſe der Aufrechterhaltung der öffentlichen
Sicherheit und Ordnung für dringend erforderlich erachtet hätte.
Vor Vertretern der Preſſe führte Reichsinnenminiſter
Frei=
herr v. Gayl im Anſchluß an die Veröffentlichung der Verordnung
gegen politiſche Ausſchreitungen im beſonderen Hinblick auf das
Verhältnis von Reich und Ländern folgendes aus:
Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen einzelnen
Länderregie=
rungen und der Reichsregierung ſind ſelbſtverſtändlich. Das ſchließt
nicht aus, daß, wie früher in anderen Fällen, auch bei der
Durch=
führung dieſer Verordnung ein gutes und ſachgemäßes
Zuſammen=
wirken von Länderregierungen und Reichsregierung ſtattfinden
wird. Ich lege den größten Wert auf eine vertrauensvolle
Zu=
ſammenarbeit mit allen Ländern.
Im Zuſammenhang mit dieſen Dingen iſt in der Preſſe von
einem Wiederaufrichten der Mainlinie die Rede geweſen.
Sach=
liche Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den ſüddeutſchen Ländern
und dem Reich können niemals ein Aufreißen einer längſt
über=
wundenen geſchichtlichen Trennungslinie herbeiführen. Das Reich
iſt eine unzerreißbare Einheit, Länderregierungen und
Reichs=
regierung würden ein Wiedraufrichten der Mainlinie ebenſo wenig
dulden, wie das geſamte deutſche Volk ohne Unterſchied der
Par=
tei. Zu Beginn der lebenswichtigen Konferenz von Lauſanne kann
das völlig unberechtigte Gerede von der Mainlinie dem deutſchen
Volk nur ſchweren Schaden bringen. Ich bitte die ganze deutſche
Preſſe, dieſes Thema überhaupt nicht mehr zu erörtern.
Rakionalſozialiſtiſches Miniſterium in Oldenburg.
In der Nachmittagsſitzung des Oldenburgiſchen Landtags
wurde das neue Staatsminiſterium gewählt. Zum
Miniſterpräſi=
denten wählte das Haus den von den Nationalſozialiſten
vorge=
ſchlagenen Abgeordneten Karl Röver. Der neue Miniſterpräſident
ſchlug für die beiden anderen Miniſterpoſten den Abg.
Land=
gerichtsrat Pauly von der NSDAP. und den
nationalſozialiſti=
ſchen Schriftleiter und Abg. Spangenmacher vor. Während der
Miniſterpräſident mit 26 von 41 Stimmen, und zwar von den
Nationalſozialiſten, den Deutſchnationalen und den Landvolk=
Ver=
tretern gewählt worden war, entfielen auf die beiden Miniſter
je 25 Stimmen.
Der neue Miniſterpräſident gab eine kurze Erklärung ab, in
der er betonte, daß er das Amt auf den Befehl Adolf
Hitlersübernehme. Er erklärte weiter, daß keiner der
bei=
den Miniſter Anſprüche an den Staat ſtellen werde, falls er
aus=
ſcheiden ſollte. Keiner der drei Miniſter werde das Junigehalt
in Anſpruch nehmen, ſondern die zuſtändige Gehaltsſumme einem
ſozialen Zweck zuführen.
te
be
bei-1
eMtet
ſp-
51
n Geld. Als Mitglied zahlt man für ein Kraftwagen=
Mark, für das kleine Carnet des paſſages 14,50 Mark und
oße Carnet des paſſages 28 Mark. Das Triptik, alſo der
hein des Clubs, der von der Zollzahlung entbindet, iſt
ir für ein beſtimmtes Land ausgeſtellt. Das Carnet des
agegen gilt für mehrere Staaten zugleich. Es enthält
ide Blätter, die der Inhaber ſelbſt ausfüllt, und iſt für
hlenswert, der bei einer Reiſe mehrere Länder berühren
Unterſchied zwiſchen dem großen und dem kleinen Carnet
rin: die Länder Deutſchland, Oeſterreich, Dänemark,
Euxemburg, Irland, Frankreich, Monaco, England,
Un=
alien, Tripolis, Norwegen, Niederlande, Schweden,
Settland, Tſchechoſlowakei, Griechenland, Finnland und
und in der „Alliance Internationale de Tourisme‟
Tammengeſchloſſen, für die das ſogenannte kleine Carnet
eben exiſtiert eine zweite internationale Vereinigung,
kation Internationale des Automobile=Clubs reconnus”
denen die übrigen bei den AJT=Staaten nicht
aufge=
ander angehören. Für dieſe bedarf es des „großen”
*
*
J.
9.
ien
FI,
ran alle dieſe Formalitäten erfüllt, — ſie koſten Zeit und
Seit und Geld, dann kann man ſich endlich auf die Reiſe
4der wehe dem, der glaubt, nun könne er ſeine vierzig
* Pferdekräfte ſo laufen laſſen, wie ſie möchten. Wohl
an bis zur Grenze fahren, aber trotz aller Papiere, trotz
Delle, trotz Triptik oder Carnet des paſſages, darf er nicht
„er weiter ins fremde Land, denn eine neue Ueber=
ENt ihm bevor; Aufenthaltsgebühren, Fahrerlaubniſſe
und neue, unerſchöpfliche Quellen ſtaatlicher Einnahme=
Mr alle europäiſchen Staaten machen dieſen Unſinn mit.
Eiſten. Erhoben werden dieſe Gebühren als
Entſchädi=
e Straßenbenutzung. Und nun ſei noch einmal einem
Sudr eine Frage erlaubt: deutſche Automobile fahren
El — italieniſche nach Deutſchland. Franzöſiſche Wagen
laen und ſpaniſche nach Frankreich. Wäre es nicht
denk=
e Pneumatik der deutſchen Automobile in Italien ge=
* Don den italieniſchen Landſtraßen abradieren, wie die
Pagen auf deutſchen Straßen? Oder die franzöſiſchen
Ind die ſpaniſchen in Frankreich? Und — haben ſie
Ihrem Heimatland Wegebenutzerſteuer bezahlt, für
wend ihrer Reiſe die heimatlichen Straßen nicht be=
lieht, mit Naivität kommt man nicht weit. Denn,
Darum denn einfach, wenn es auch kompliziert
Mii
„Ronny”
Eine neue Film=Operette.
u. T.
Vielleicht iſt „Ronny” der Reinhold Schünzels Regie
ſo ungemein liebenswürdig Leben gab, wenn auch nur ein
flatterndes Operettenleben, und über die Emmerich Kalman
den Schmelz und das Temperament einer unerſchöpflich ſich
ſelbſt wieder gebärenden Rumba= und Step=Muſik ergoß, der
Anfang, vielleicht gar ſchon ein fortgeſchrittenes Stadium zu
einem neuen Filmoperetten ſtil. Vielleicht auch muß dieſer „Stil”
„Operettenfilm” ſtatt Filmoperette heißen. — Jedenfalls iſt es
eine entzückende Angelegenheit.
Nur der Film kann ſo techniſche Unmöglichkeiten möglich
machen, wie es hier ſgeſchiehe, kein Theater kann das. Und nur
der Film kann, ohte-Gefähr zu laufen, lächerlich zu wirken
oder ſchärfſte Kritik hekvorzurufen, ſich ein derartiges Gemiſch
von Anachronismen lſteh; kann Sujet und Milieu aus zwei
Jahrhunderten zuſammenwürfeln. Kann alles, was der Wahl
des Stoffes und der Milieuzeichnung nach um 100 Jahre
zurück=
liegt, in ganz modernes Gewand kleiden, mit modernſter
Rumba=
muſik umrahmen und durchbluten laſſen und daraus ein
modernes „Märchen” geſtalten.
Und nur der Film vielleicht darf es ſich erlauben, Stoff
und Muſik, Handlung und Verlebendigung der Handlung aus
Anleihen zuſammenzuſchmieden. Aus eigenem Material und
aus fremdem.
Und trotzdem erſtaunlich gute Wirkung erzielen!
In der Tat, es iſt wirklich keine ganz neue Idee, die kleine
Angeſtellte durch glückliches Theaterſchickſal Herrſcherin einer
kleinen Reſidenz werden zu laſſen. In einigen Szenen ſieht man
förmlich Lilian Harvey in „Der Kongreß tanzt” durch die
Schloß=
räume lachen und tanzen und ihren zierlichen Hofknix vor jedem
Lakai machen. Aber Käthe v. Nagy iſt eine ſo entzückende
„Ronny” und Willy Fritſch ein ſo friſcher flotter und
ſym=
pathiſcher Fürſt von Peruſa, daß man an Spiel und Geſang
ſeine helle Freude haben kann.
Und Textdichter und Komponiſt haben dieſe luſtige,
harm=
los heitere, pikante und graziöſe Filmoperette mit einer Fülle
von Schlagern ausgeſtattet, die längſt ſich die Sympathien aller
Tanzdielenbeſucher und Plattenbeſitzer erworben haben, ſo daß
Ausſicht iſt, daß „Ronny” eine nicht ſehr kurze Lebensdauer
beſchieden ſein dürfte. — „Du biſt die Liebſte, die mir je
be=
gegnet iſt” — „Wenn die Garde aufmarſchiert” — „Wenn bloß
morgen wieder Sonntag wär” — „Oft hab ich vom Glück ge=
träumt” — „Rutſch mit mir” — „Es iſt beſſer ſo..” das iſt
eine Ausleſe der Schlagertexte, die ſich eine Weile behaupten
dürften.
Regie= und Phototechnik und Ausſtattung haben viel
Sorg=
falt und großen Aufwand für die neue Filmoperette aufgeboten.
Bon Deukſchlands Hohen Schulen.
Leipzig: Der Privatdozent in der Mediziniſchen Fakultät,
Dr. med. dent Ottomar Jonas, und der Privatdozent, Dr.
med. Oskar Kieß, ſind zu nichtplanmäßigen außerordentlichen
Profeſſoren in dieſer Fakultät ernannt worden. Prof. Dr.
Wil=
helm Böttger, Profeſſor der analytiſchen und anorganiſchen
Chemie, iſt zum Mitglied der Deutſchen Akademie der
Naturfor=
ſcher in Halle ernannt worden. An den Profeſſor der deutſchen
Sprache, Literatur und Volkskunde, Dr. vh. Fritz Karg, iſt die
Einladung ergangen, auf dem Anfang Juli in Amſterdam
ſtatt=
findenden internationalen Kongreß für Phonetik einen Vortrag
über die „Schallanalyſe” zu halten.
Halle (Saale): Profeſſor Dr. Siegfried Kaehler in
Bres=
lau hat den an ihn ergangenen Ruf auf den Lehrſtuhl der
mitt=
leren und neueren Geſchichte an der Univerſität Halle als
Nach=
folger von Prof. O. Becker angenommen. — Profeſſor Dr. Richard
Laqueur in Tübingen hat den Ruf auf den Lehrſtuhl der alten
Geſchichte an der Univerſität Halle als Nachfolger von Profeſſor
W. Weber angenommen.
Greifswald: Profeſſor Dr. jur. Erich Bley hat einen Ruf
auf den Lehrſtuhl für Bürgerliches Römiſches und
Zivilprozeß=
recht an der Univerſität Gießen als Nachfolger von L. Roſenberg
erhalten.
München: Der mit dem Titel eines außerordentlichen
Pro=
feſſors ausgeſtattete Privatdozent für Methodik, Unterricht und
Geſchichte der mathematiſchen Wiſſenſchaften an der Univerſität
München, Dr. Hugo Dingler, iſt auf ſein Anſuchen aus dem
bayeriſchen Hochſchuldienſt entlaſſen worden. Dr. Dingler folgt
einem Rufe als Ordinarius der Philoſophie an die Techniſche
Hochſchule in Darmſtadt.
Wien: Der frühere Profeſſor für Pharmalogie, Hofrat Dr.
Hans Horſt Meyer, der bis zu ſeiner Entpflichtung im Jahre
1924 an der Univerſität Wien gelehrt hat, hat kürzlich ſein
gol=
denes Dozentenjubiläum begangen.
Brünn: Im Alter von 84 Jahren verſchied der emerit
Or=
dinarius der chemiſchen Technologie an der dortigen Techniſchen
Hochſchule, Hofrat Dr. techn. h. c., Dr. mont. h. c. Eduard
Donath.
Tharandt: Im Rahmen der Forſtlichen Hochſchule i
Forſchungsinſtitut für ausländiſche und koloniale Forſtwirt
errichtet worden, das das erſte und einzige ſeiner Art in
Deutſch=
land darſtellt.
Seite 4 — Nr. 167
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 17. Juni
LHHHH
Amtsgerichtsrat Dr. Otto Kraft
Annelise Kraft
geb. Leister
Vermählte
Trauung: Samstag 1½ Uhr mittags in der Schloßkirche.
Stett Karten.
Calo Brähler
Annemarie Brähler, geb. Scheid
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Vermählte
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Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Heinz Katz
L) Katz, geb. Rubin
Trauung Sonntag, den 19. Juni, nachmittags 2 Uhr im
Mozartsaal.
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Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme bei dem uns ſo ſchwer betroffenen
Verluſie unſeres lieben Hans ſprechen wir auf
dieſem Wege unſern tietgefühlten Dank aus.
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[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 167 — Seite 5
ig, 17. Juni 1932
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 17. Juni 1932.
Groenhoff beim heſſiſchen Staakspräſidenlen
Rekord=Segelflieger Walter Groenhoff iſt bekanntlich für
rzüglichen Jahresleiſtungen der heſſiſche Hans=
Nehring=
zreis zuerkannt worden. Groenhoff fand ſich geſtern in
ng von Prof. Georgii von der Techn. Hochſchule in
Darm=
dem heſſiſchen Staatspräſidenten ein, der ihm unter
an=
den Worten den Preis überreichte. Groenhoff erklärte, er
ch in dieſem Jahre verſuchen, durch beſondere Leiſtungen
is erneut an ſich zu bringen
närch
vöhr!
gne
unen
jele
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ſet
Scerſthng
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merbec,u- ſter
ſoet 1
nm
DmMeb-
ut
en-
denc
ücherſtube Alfred Bodenheimer „Künſtleriſche Arbeiten
ifjährigen”: Plaſtiken, Aquarelle von Blumen, Tieren
idſchaften, zeichneriſche Studien und Szenen religiöſen,
ſaften und alltäglichen Inhalts. Dieſe durch ihre unge=
Reife auffallenden Arbeiten einer elfjährigen
Quin=
haben auch in Darmſtädter pädagogiſchen Kreiſen reges
gefunden. Die Ausſtellung iſt täglich bis zum 26. Juni
tlich geöffnet.
zangeliſche Markusgemeinde. Eine eigenartige und ſehr
Feierſtunde brachte, uns der letzte Gemeindeabend vor
merpauſe. Herr Stadtpfarrer Vogel gab in einem
Vortrage mit Bezugnahme auf das Goethe=Gedenkjahr
ter, allgemeinverſtändlicher Form eine vortreffliche
An=
zum Verſtändnis Goetheſcher Dichtungen,
n ihrer Schlichtheit und ihrer vornehmen Geiſtigkeit dem
s Dichterfürſten wohl am beſten nahe kommen mag:
zu=
ie Beſinnung in unſerer unruhvollen Zeit, wie ſelbſt ein
ei allen Idealen mitten in den Lebensaufgaben ſeiner
tätig innenſtand. Wir möchten uns in dem Kreiſe der
n Zuhörer ein ganzes Kolleg ſo feiner Unterrichtung
thes geiſtiges und perſönliches Streben und Wirken
ſchon in der äußerlichen Beſchränkung auf drei
Bei=
etheſcher Dichtkunſt zeigte der Herr Vortragende ſich als
ſeiner Darſtellung, und ſeine verſönliche Vertrautheit
Stätten von Goethes Leben in Thüringen und im Harz
eſſelnden Schilderung immer wieder eine neue lebendige
ie ganze Fülle des Inhalts hier auch nur anzudeuten,
er verſagt bleiben: das berühmte Gedicht. An den
tit dem Eindruck, des Ilmtales bei Weimar bildete den
„Der Wanderer” mit dem Erlebnis der winterlichen
777) in den Harz und auf den Brocken zur Förderung
baukunde die Mitte, und Ilmenau” den Beſchluß, das
rtstagsgabe Goethes zum 3. September 1783 an ſeinen
ſen Herzog Aufgabe und Inhalt jenes Lebensabſchnittes
ters ſinnvoll umſchreibt. Ueberall wurde von Herrn
Vogel auf die Beziehung in den Dichtungen zu Gott als
pfer und Lenker der Welt und zu Gottes Natur
hinge=
ſie z. B. der vereiſte Brockengipfel ſich in der Seele des
zum Altar des Dankes wandelt. Intereſſant war auch
ne kleine Ergänzung zu den verdienſtvollen Darmſtädter
orſchungen von Dr. Bräuning=Oktavio — die Mittei=
Goethe auf jener Harzreiſe vor 155 Jahren in den
rn ſich als Johann Wilhelm Weber aus Darmſtadt”
Den Schlußakkord bildete ſchließlich Fauſts
Glaubens=
s — auf Gretchens beſorgte Fragen — als Zeugnis von
oantheiſtiſcher Weltanſchauung (1775) die ſchließlich doch
t in die Religionsforderung von Jeſus Chriſtus „Re=
Tat”; mit anderen Worten das Fauſtſche „Wer immer
ich bemüht, den können wir erlöſen”. — Auf den dritten
dieſer Reihe zu Anfang des Winters „Goethe, in ſeinen dem Einſiedel findet beſtimmt ſtatt.
gereift” dürfen wir heute ſchon hinweiſen. — Ferner ſei
warmer Fürſprache gedacht der Hausſammlung für
un=
eſternſtation und eines anderen nahen Termins
Eltern=
s Jugendbundes der Markusgemeinde am 30. Juni, im
hauſe, mit Liedern, Tanz und Spiel.
he=Merck=Ausſtellung am Rheintor (Samstag mittag)
de ht. wie irrtümlich angekündigt, im Stadtarchiv, ſondern
er im Staatsarchiv (Schloß) ſtatt. Die Teilnehmer, die
Dts im Stadtarchiv gemeldet haben, brauchen ſich nicht
aal zu melden, da ihre Anmeldung übertragen wor=
Heſſiſches Landestheater. 20—221z Uhr. Dſt. 3
Rt-7. Juni bis IV. Wetter fi 18. Juni Preiſe 0.60—4 80 Mk.
19½, Ende gegen 2234 Uhr. Außer Miete.
Im weißen Rößl. Ermäßigte Pr. 0.50—4 Mk. 19 Juni 19—22½ Uhr B 25. Aida.
Preiſe 6 70—5.60 Mk. 19. Juni; Bad Nauheim „Wetter für morgen: veränderlich!”
eſſiſches Landestheater. Heute, Freitag. Wiederholung
n Gürſters Komödie. Wetter für morgen:
ver=
ich‟ Das heitere Werk übt nach wie vor ſeine
An=
raft auf das Publikum aus und wird mit Recht als die
ztung auf dieſem beſonderen Gebiet des Luſtſpiels be=
Inſzenierung: Haenel=Reinking. — Morgen, Samstag,
ſuni, „Im weißen Rößl” zu den wie üblich herab=
Preiſen. Trotz der bereits ſehr vorgerückten Spielzeit
Revue=Operette in ihrer hervorragenden Aufmachung und
ig nach wie vor das Große Haus. — Samstag, den
wird Verdis große Oper „Aïda” unter der
muſikali=
ung von Karl Maria Zwißler gegeben. Als Amneris
erſten Male Anita Mitrovic auf. —
Neueinſtudie=
in Operettte und Oper. Die Premiere der
jette „Jim und Jill” von Grey und Newmann, mit
von Ellis und Myers. iſt auf Mittwoch, den 22. Juni,
Regie und Bühnenbild beſorgt Arthur Pohl;
muſika=
tung: Karl Maria Zwißler — In Vorbereitung iſt
e Oper „Iphigenie in Aulis” von Gluck, deren
ung Guſtav Hartung übernommen hat.
*Die Ernährung der Kinder in der Notzeit.
Wie man die Appekikloſigkeit der Kinder erfolgreich bekämpff. — Die Richklinien von Profeſſor Moll.
Diäk oder Heilmikkel? — Wenig Eſſen und viel Nährſtoff. — Der Schlaf des Kindes nach dem Miktageſſen.
Das appetitloſe Kind iſt zu allen Zeiten ein Gegenſtand
großer Sorge für Eltern und Aerzte, ganz beſonders aber in
un=
ſerer Notzeit, wo es vielen Eltern nicht möglich iſt, ihren oft
verwöhnten Lieblingen diejenigen Speiſen zu gewähren, die
ihnen zuſagen. Kinder hungern dann oft lieber, als daß ſie die
mißliebigen Speiſen zu ſich nehmen, ſie werden dadurch
unter=
ernährt und nehmen Schaden für lange Zeit. Die Hauptſache
iſt, die Appetitloſigkeit der Kinder zu bekämpfen, denn ein Kind,
das Hunger hat, ißt, was man ihm gibt. Darum iſt die
wich=
tigſte Frage, woher die mangelnde Eßluſt der Kinder ſtammt.
Einer der hervorragendſten Fachleute, Profeſſor Dr. Moll, der
in Wien eine eigene Abteilung für appetitloſe Kinder errichtet
hat, hat vor kurzer Zeit beſondere Richtlinien aufgeſtellt, die der
Ernährung appetitloſer Kinder dienen und darum gerade in
un=
ſerer Zeit eine beſondere Bedeutung haben. In den meiſten
Fällen iſt für die geringe oder mangelnde Eßluſt der Kinder die
Unregelmäßigkeit ihrer Ernährung ſchuld. Es iſt darum in erſter
Reihe darauf zu achten, daß die Kinder daran gewöhnt werden,
zu ganz beſtimmten Zeiten ihre Mahlzeiten zu ſich zu nehmen.
Sie dürfen nicht bei jedem Ruf „ich habe Hunger” ſofort mit
umfangreichen Butterſtullen und anderen Nahrungsmitteln
aus=
gerüſtet werden, denn es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſie dann zu
Hauptmahlzeiten keine Eßluſt haben. Der Nährwert der
Butter=
ſtulle, ſelbſt wenn ſie mit Wurſt oder Käſe belegt iſt, iſt aber
nicht ſo groß, daß das Kind darum die eiweiß= und fettreiche
Hauptmahlzeit entbehren kann. Die Erfahrungen im „Inſtitut
für appetitloſe Kinder” lehren, daß auch Kinder mit
mangeln=
der Eßluſt ſofort oder nach kurzer Zeit einen guten Appetit
ent=
wickeln, wenn ſie an regelmäßige Ernährung gewöhnt werden
und nur zu dieſen Hauptmahlzeiten Eſſen erhalten. Beſonders
viel geſündigt wird von den Eltern durch Darreichung von
Süßigkeiten in den Zwiſchenzeiten zwiſchen den Mahlzeiten. Die
Eltern meinen, daß das bißchen Schokolade oder Zuckerzeug die
Eßluſt der Kinder nicht beeinträchtige. Ganz verkehrt! Gerade
dieſe Süßigkeiten ſind die Haupturſachen der mangelnden Eßluſt.
Außerdem erhalten die Kinder in den Zwiſchenzeiten häufig viel
Ausflugsfahrten der Deuiſchen Reichspofl.
In Arbeitsgemeinſchaft mit dem Mitteleuropäiſchen Reiſebüro.
Für die zweite Hälfte des Monats Juni hat die Deutſche
Reichspoſt in Arbeitsgemeinſchaft mit dem Mitteleuropäiſchen
Reiſebüro eine weitere Reihe ihrer bekannten ſchönen Fahrten
vorgeſehen. (Siehe Anzeige in der heutigen Nummer.)
Auch für die Sommerferien, ſind ſehr ſchöne mehrtägige
Fahrten nach dem Harz. Kyffhäuſer, Schwarzwald. Moſel uſw.
vorgeſehen
Unverbindliche Auskunft über Einzelheiten der Fahrten uſw.
ſowie Anmeldung zur Teilnahme im Reiſebüro, Luiſenplatz 4,
Fernſprecher Nr. 221 ſowie beim Poſtamt (
Kraftpoſtbetriebs=
werk), Fernſprecher Nr. 4790/91.
— Schloßgemeinde. Der von den Vorſtänden der
Gemeinde=
vereine für nächſten Sonntag, 19. Juni. geplante Ausflug nach
— Kunſtgeſchichtliche Führung durch Mainz. Am Mittwoch,
den 22. Juni, findet eine kunſtgeſchichtliche Führung durch das
mittelalterliche Mainz ſtatt, bei der St. Stephan. Dom. St.
Quintins=Viertel mit Pfarrkirchen und alten Höfen beſucht
werden.
Schöne weiße Zähne
ſchon nach einmalig. Putzen mit der herrl. erfriſch. ſchmeckenden „Chlorodont=
Zahnpaſte”, ſchreibt uns ein Raucher. Tube 50 Pf. und 80 Pf. „Dr.toro
— Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2.
Tagesord=
nung zur öffentlichen Sitzung am Samstag, den
18. Juni: Vorm. 9 15 Uhr: Vorbereitendes Verfahren gegen den
Kriminalpolizeimeiſter Lang in Mainz wegen Körperverletzung;
hier: Vorentſcheidung. Vorm. 10,30 Uhr: Klage des
Bezirksfür=
ſorgeverbandes Stadt Darmſtadt auf Wiederaufnahme des
Ver=
fahrens in der Sache: Klage des Genannten gegen den
Bezirks=
fürſorgeverband Kreis Darmſtadt wegen Feſtſetzung der
end=
gültigen Fürſorgepflicht für Wilhelm Mahr.
— Verſendung von Paketen mit leicht ſchmelzenden Stoffen.
Für friſches Fleiſch und Gegenſtände, die Fett oder Feuchtigkeit
abſetzen, genügt bloße Papierverpackung nicht. — Durch
Fettab=
ſonderungen aus ſolchen Paketen werden, zumal in der warmen
Jahreszeit, in vielen Fällen andere Sendungen verdorben. — Im
Auslandsverkehr iſt beſonders ſorgfältige Verpackung geboten.
Für leicht ſchmelzende Stoffe ſind doppelte Behältniſſe
vorge=
ſchrieben. Zwiſchen dem inneren und äußeren Behältnis iſt
mög=
lichſt ein Raum zu laſſen, der mit Sägemehl, Kleie oder einem
anderen aufſaugenden oder ſchützenden Stoff auszufüllen iſt.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die lſetzte Bezugsgultung beizufügen. Anonyme Anfragen werden Gebeiszeilen in der Fſrgeſikiſchen Religlonsgefelzichaft
nichi Leantwortet. Die Begntwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.
B. W. 7. Gegen die Untervermietung an ſich werden Sie
wohl nichts einwenden können, wohl aber etwas dagegen daß Wochentags: Morgens: 6 Uhr. Nachmittags: 7.45 Uhr.
die Nachtruhe geſtört wird. Wenn eine Beſchwerde an den
Haus=
beſitzer erfolglos bleiben ſollte, ſo wäre Strafanzeige wegen
ruhe=
ſtörenden Lärms beim Amtsanwalt hier wohl am Platze.
Mieter, hier. Der Vermieter muß den Mietern des Hauſes
eine Aufſtellung darüber geben, wie ſich dieſe Koſten (
Müllab=
fuhr) auf die Mieter der Räume im einzelnen verteilen.
Beſteht hierüser keine Uebereinſtimmung, ſo muß die
Entſchei=
dung des Mieteinigungsamts angerufen werden.
Obſt. Auch das iſt falſch. Der Magen ſoll in den Zwiſchenzeiten
die Hauptmahlzeiten verdauen, damit er zur nächſten
Haupt=
mahlzeit wieder leer iſt und das Kind das Hungergefühl hat.
Neben der Forderung der Regelmäßigkeit der Ernährung ſteht
an zweiter Stelle das Gebot: „Wenig Eſſen — viel Nährſtoff!”
Die Nahrung ſoll eiweißhaltig ſein, d. h. möglichſt aus Fleiſch
oder Fiſch beſtehen. Heute wo die Fiſche recht billig ſind, kann
man alſo auch in dieſer Notzeit das Kind gut ernähren.
Auch das appetitloſe Kind wird nach dieſer Behandlung gern
die Speiſen zu ſich nehmen, die man ihm vorſetzt. Zu beachten
iſt fernerhin, daß bei appetitloſen Kindern — und zwar nur bei
dieſen — nach Profeſſor Moll der Milchgenuß eingeſchränkt
wer=
den ſoll. Die Milch iſt zwar mit Recht ſtets als eines der
wich=
tigſten Nahrungsmittel für Kinder bezeichnet worden. Dies gilt
aber nur für Kinder mit Eßluſt; „da Milch dem Appetit beim
Eſſen hinderlich iſt, ſo iſt es beſſer für appetitloſe Kinder, die
Nahrung milcharm zu geſtalten. Dagegen kann ihnen Butter und
Fett in reichem Maße gegeben werden, da der Fettbedarf der
Kinder groß iſt. Während der Hauptmahlzeiten ſollen die
Kin=
der viel Obſt erhalten, and möglichſt als Nachtiſch, wenn ſie
ihren Hunger bereits geſtillt haben. Obſt dient in dieſer Form
der Verdauung, die bei appetitloſen Kindern beſonders beachtet
werden muß. Unter Umſtänden iſt es ſogar erforderlich, die
Ver=
dauung durch Miktel anzuregen, wie z. B. durch Darreichung
von Backpflaumen oder Feigen die meiſt ihre Wirkung tun.
Man erkennt Zaraus, daß Profeſſor Moll nur mit Djät arbeitet,
ohne körperftemde Heilmittel. Wichtig iſt für die Kinder ein
Nachmittagsſchlaf von 1—2 Stunden Dauer. Im allgemeinen
ſind die Eltern der Anſchauung, daß Kinder nach dem
Mittag=
eſſen nicht ſchlafen müſſen. Bei geſunden Kindern mag das
zu=
treffen, appetitloſe dagegen werden von dem Mittagsſchlaf große
Förderung haben. Sollten dieſe Maßnahmen die mangelnde
Eß=
luſt der Kinder nicht beſeitigen, dann iſt anzunehmen, daß
irgend=
ein Leiden vorliegt, das entweder organiſcher oder pſychiſcher Art
iſt. In dieſem Falle iſt der Arzt zu befragen, der die wahren
Urſachen der Appetitloſigkeit feſtſtellen wird.
Großer Preis von Deutſchland. Das internationale Rennen
für Wagen um den „Großen Preis von Deutſchland” findet am
17. Juli auf dem Nürburgring ſtatt. Der Kartenvorverkauf hierzu
zu weſentlich herabgeſetzten Preiſen hat begonnen. Die
Vorver=
kaufsſtelle für Darmſtadt befindet ſich beim Heſſiſchen Automobil=
Club E. V., Rheinſtraße 25.
Vortrag im Heaghaus. Nur 8,08 Mk. ſind die geſamten
monatlichen Koſten eines Haushaltes für vollſtändiges
elektri=
ſches Kochen Beleuchtung. Bügeln, Staubſaugen uſw. Es iſt dies
der Durchſchnittswert, der ſich aus den Stromrechnungen von
63 Dreizimmerwohnungen am Friedrich=Ebert=Platz ergibt, die
vollſtändig elektriſch eingerichtet ſind, wo weder Gas= noch
Kohle=
herde vorhanden ſind und alles elektriſch zubereitet werden muß.
allerdings ohne die Koſten für Heißwaſſerbereitung. Es dürfte
jeder Hausfrau, die eine andere Energieart für Kochzwecke
be=
ſitzt, bei Zuſammenſtellung der Koſten für Kochen und
Beleuch=
tung auffallen, daß dieſer Betrag von 8.08 Mk. nicht
unterſchrit=
ten, ſondern eher überſchritten wird. Aber die Billigkeit iſt nur
ein Vorzug der elektriſchen Küche. Dazu kommen noch die
an=
deren Annehmlichkeiten, die ja der Hausfrau genügend bekannt
ſind. Hinweiſen muß man allerdings gerade jetzt darauf, daß
die unnötige Wärmeabgabe an den Raum faſt vollkommen
weg=
fällt, was während der heißen Tage von den elektriſch kochenden
Hausfrauen beſonders angenehm empfunden wird. Der heute
abend 8 Uhr im Heaghaus, Luiſenſtraße 12, ſtattfindende
Vor=
trag über „Die ideale elektriſche Küche” wird jeden Beſucher
über=
zeugen, daß der elektriſche Herd das Kochgerät einer neuzeitlich
eingeſtellten und wirtſchaftlich denkenden Hausfrau iſt. Auskunft
auch über jeden anderen Apparat wird gerne und unverbindlich
auch nach dem Vortrage erteilt
— In den Helia=Lichtſpielen gelangt heute und folgende Tage
der neue große Abenteuer=Tonfilm der Ufa „Die Gräfin von
Monte Chriſto” mit Brigitte Helm und Rudolf Forſter zur
Vor=
führung
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute und folgende Tage
zwei Neuaufführungen im Doppelprogramm, und zwar ſieht man
Hans Albers in dem ſenſationellen Kriminal=Tonfilm „Der
Greifer”
Auto in Flammen Geſtern vormittag gegen 11 Uhr
geriet=
eine kleine Opel=Limouſine in der Dieburgerſtraße in Brand.
Trotz Eingreifens der ſtädt. Feuerwache brannte der Wagen faſt
völlig nieder.
Lokale Beranſtalkungen.
Wiener Kronenbräukeller., Heute, Freitag,
großes Extrakonzert bei freiem Eintritt.
Sarahnsn Dm
Union=Theater: „Ronny”: Helia=Lichtſpiele: Die Gräfin von
Monte Chriſto”; Palaſt=Lichtſpiele: „Der Greifer” —
Kon=
zerte: Herrngarten=Café, Café Oper. — Wiener
Kronenbräu=
keller, 20 Uhr; Konzert. — Heaghaus, 20 Uhr: Vortrag „Die
ideale elektriſche Küche‟
Samstag, 18. Juni: Vorabend: 7.45 Uhr. Morgens: 8 Uhr.
Nach=
mittags: 5 Uhr. Sabbatausgang: 9.40 Uhr.
Gokkesdienſt der Iſrgelikiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, 17. Juni: Vorabendgottesdienſt: 7.30 Uhr.
Samstag, 18. Juni: Morgengottesdienſt: 8.30 Uhr.
Sabbataus=
gang: 9.40 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.00, abends 7.15 Uhr.
Das Hauf Tafe Uin Lilfe!
Ihr Haar . . . das feinste und zarteste, Was es
gibt, bedarf sorgsamster Pfege. Sie würden
doch nicht seine empfndliche Schönheit gefähr-
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den durch einfache Waschmittel . . . durch
ge-
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UelPPOEAA O9
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aas den beſſiſchen Wahlkampf.
Kundgebung
der Mkallondien eingensiite.
Für Polikik der Freiheit nach außen und innen.
Gegen Inflalion, Parkei- u. ſozialpoltkiſche Dikkakur.
* Geſtern abend hielt im Saalbau die „Nationale
Einheits=
liſte” eine große Kundgebung ab, die ſich eines ſehr guten Beſuchs
erfreute. Nach der Eröffnung der Verſammlung durch Herrn
Rek=
tor Germann=Darmſtadt, der auf die überragende Bedeutung
des in der „Nationalen Einheitsliſte” zum erſten Male geeinigten
Bürgertums im Kampf um Heſſen, als der Vorſtufe der
Reichs=
tagswahl, hinwies, ſprach
Reichslagsabg. Lingeldey.
Er ſkizzierte zunächſt die Wichtigkeit der außenpolitiſchen Kämpfe,
die im Augenblick der Wahlen in Lauſanne ſtattfinden. Dort gilt
es, erklärt der Redner, die Ketten zu brechen, die deutſches Leben
und deutſche Freiheit bisher in Feſſeln ſchlugen. Wir werden den
Weg in die Freiheit finden, wenn wir den Staat, die Wirtſchaft,
und die geiſtige Widerſtandsfähigkeit des Volkes vor dem
Er=
lahmen ſchützen. In dieſem Endziel iſt das deutſche Volk einig,
nur über die einzuſchlagenden Wege gehen die Auffaſſungen
aus=
einander. Entſcheidend für Deutſchland wird ſein, daß wir über
dieſen Gegenſatz hinweg ſoviel Willen zur Einheit und
Geſchloſſen=
heit aufbringen, daß die Kraft zum endgültigen Sieg garantiert
iſt. Die Front derer die die Sinnloſigkeit und den Schaden des
Verſailler Diktates für die ganze Welt erkannt haben, iſt rieſig
gewachſen. England, deſſen Erkenntnis aber anſcheinend ſoeben in
Paris wieder vergewaltigt worden iſt, und Italien allein werden
uns in Lauſanne gegen Frankreich nichts nützen. Es ſcheint, daß
man nur auf eine Verlängerung der gegenwärtigen Periode der
Nicht=Zahlung der Reparationen durch Deutſchland hinauskommen
will. Das deutſche Volk dagegen verlangt von dem Reichskanzler,
daß er das von Dr. Brüning ausgeſprochene Nein durchſetzt und
eine endgültige Bereinigung anſteuert. Frankreich rechnet darauf,
daß die unterhöhlte Finanzlage des Reiches, der Länder,
Gemein=
den und öffentlichen Kaſſen uns zum Nachgeben zwingt, weil ein
kleiner Stoß ſchon einen Zuſammenbruch herbeiführen könnte.
Wir können den Entſcheidungskampf erfolgreich geſtalten, wenn
wir nicht mit einer Politik der lauten Proteſt=Verſammlungen,
ſondern mit der Vereinigung aller aufbauenden Kräfte, in der
Beſinnung auf die Tatſachen und Machtverhältniſſe vorgehen.
Aber wie anders iſt das Bild, das Deutſchland bietet.
Ver=
ſtändlich iſt das Aufbäumen des Freiheitsdranges, einer Jugend,
an deren Wiege kein kraftvoller Staat ſteht, die ein von
Partei=
haß zerriſſenes Volk in Krämpfen ſieht, ein zuſammengebrochenes
Wirtſchaftsleben ſchaudernd erlebt und keine Ausſichten für die
eigene Zukunft glaubt erkennen zu können. Von Millionen, die
die großen politiſchen und wirtſchaftlichen Leiſtungen des heutigen
Wirtſchaftsſyſtems nie erlebt hätten, wird dieſes verneint,
trotz=
dem es die Freiheit des wirtſchaftlichen und politiſchen Schaffens,
die Anhäufung des ungeheuren Reichstums des alten
Deutſch=
lands, die Sicherung der Arbeiterſchaft vor Not nach dem
Aus=
ſcheiden aus dem Wirtſchaftsleben gebracht hat. Hitlers
Idealis=
mus entzündet die eigene Leidenſchaft an der anderer. Aber harte
Dinge ſind nicht mit Leidenſchaft zu löſen. Die ganzen
national=
ſozialiſtiſchen Ratſchläge liefen, meint der Redner, ohne inneren
Zuſammenhang auf den verſchwommenen Begriff eines neuen
Sozialismus hinaus. Unbeantwortet bliebe die Frage, mit wel=.
chem Geld die Nationalſozialiſten ihre Pläne auf
Arbeitsbeſchaf=
fung, Siedlung, Arbeitsdienſtpflicht uſw., durchführen wollten. Ihr
Hinweis auf die Binnenmark, nachdem von der früheren Feder=
Mark nicht mehr geſprochen werde, bedeute doch Inflation. Zwei
Währungen nebeneinander ließen ſich nicht halten, bei der
Ein=
gliederung Deutſchlands in die Wirtſchaft unſerer Nachbarſtaaten.
Gregor Straſſer kann gewiß guten Glaubens ſein, er wird den
Anfang ſeiner Binnenmark diktieren können, aber nicht das Ende,
denn die Währung folgt unabänderlichen wirtſchaftlichen Geſetzen.
Die deutſchen Sparer, die nach der erſten Inflation wieder
Mil=
liarden auf die Sparkaſſen getragen haben, werden nicht zum
zweiten Male auf ſchöne Worte vertrauen, wenn bekannte
In=
flationserſcheinungen ſich bemerkbar machen.
Wer ſich vom Pfad der Sachlichkeit — der Erkenntnis der
wirtſchaftlichen Zuſammenhänge und der Lehren der Geſchichte —
bgibt, der wird ins Verderben gehen und mit ihm ſein armes
Volk.
Ein gequältes Volk ſchreit verſtändlicherweiſe nach
Heilsbot=
ſchaften, Jugend folgt gern Verſprechungen, die von ihr keine
Ent=
behrungen verlangen; dennoch predigen wir Beſonnenheit gerade
in den entſcheidendſten und bitterſten Augenblicken.. Wir
berau=
ſchen uns nicht an phantaſtiſchen Projekten, an ſchwärmeriſcher
Be=
geiſterung und mädchenhaften Rufen des Entzückens — ſondern
wir bleiben auf der Erde. Leider iſt bisher weder im Reich, noch
in Preußen, noch in Heſſen die neue Bewegung der geballten
Lei=
denſchaft bereit geweſen, Taten zu zeigen. Wenn der Sturz
Brüningspolitiſch einen Sinn haben ſollte, dann wäre es
not=
wendig geweſen, einen Führer der Nationalſozialiſten
mit der Regierung zu betrauen, der dann hätte zeigen
können, wie die neue Bewegung die harten Notwendigkeiten des
Augenblicks und der ganzen Nation erfüllen wolle. Dann
wären heute ſchon Hunderttauſenden die Augen aufgegangen.
Wer=
den die Nationalſozialiſten für die Aufhebung der neuen
Notverordnung der Regierung ſtimmen, die eben
auf Grund eines Abkommens die Aufhebung des
SA.=Verbotes durchgeſetzt hat? Wer kann, wenn er an
verantwortlicher Stelle ſteht, dem Arbeiter höhere Löhne und
größere Renten, dem Bauern höhere Preiſe, dem Sparer Sicherung
ſeiner Einlagen, den Schuldnern Abwertung ihrer Schulden
zu=
ſichern? Eine Ernüchterung wird bald eintreten und damit eine
ſchwere politiſche Gefahr, wenn die Millionen der jetzigen
Hitler=
anhänger erneut aus ihren Himmeln der Phantaſie und
Wunſch=
ſchlöſſer ſtürzen. Daher müſſen die wachen Reſte des deutſchen
Bürgertums jene Jahrhunderte alte große deutſche Kultur=,
Wirtſchafts= und Staatsgeltung, die bürgerliche Freiheit und
ſo=
ziale Gerechtigkeit ſchuf, bereit ſein, auch in ſtürmiſchen
Zeitläuften verantwortungsbewußt zu bleiben
und zu kämpfen, auch in der vorderſten Drecklinie,
gegen die Diktatureiner Partei, fürden Aufſti eg
der Nation. —
In einem ſtark evangeliſch tendierten Referat ſprach dann
Reichskagsabg. Paul Schmidk=Kaſſel.
der die ſeeliſche und wirtſchaftliche Kriſe der Zeit behandelte. Er
ermahnte die Wirtſchaftsführer, in ihrem Planen
den Menſchen und nicht das Geld einzuſetzen.
Be=
ſitz verpflichte, und ein ſo aufgeklärtes Volk wie das deutſche werde
niemals mehr Objekt der Wirtſchaft werden. Dieſes innere
Rin=
gen durchzittere bereits die Nationalſozialiſtiſche Partei. Auch auf
Umwegen, etwa über die Rentenmark, werde eine Inflation
ab=
gelehnt. Die Notzeit bringe gewiß in der Sozialpolitik
manche Einſchränkungen, doch der Gedanke der Sozialpolitik und
des Mitrechtes der Arbeiter am Produktionsprozeß dürfe nicht
an=
getaſtet werden. Ein Hauptgrund der ſeeliſchen Kriſe
liege darin, daß zwiſchen Kanzel einerſeits, Börſe, Theater und
Arbeiterhaus andererſeits keine direkte Linie mehr beſtand.
Die auf der „Nationalen Einheits=Liſte” ſtehenden
Männer bieten Gewähr, daß eine neue Opfer=, Tat= und
Vertrauensgemeinſchaft im Entſtehen begriffen
ſei. Wer die hohen Einſätze erkenne, um die Deutſchland im
Augen=
blick ringe, müſſe Beſonnenheit behalten, um die deutſche
Welt=
ſendung zu vollenden.
Die Redner fanden an zahlreichen Stellen und namentlich am
Schluß lebhafteſten Beifall.
Der Chriſtlich=Soziale Volksdienſt und ſeine Freunde hatten
in einer Wählerverſammlung die Freude, einen
außer=
ordentlich lehrreichen Vortrag des preußiſchen
Landtagsabgeord=
neten Profeſſors Veidt=Frankfurt a. M. zu hören. Ausgehend
von der Feſtſtellung, daß das Heſſenland in der Zuſammenſetzung
ſeiner Bevölkerung und Wirtſchaftsverhältniſſe „ein verkleinertes
Deutſchland” iſt, betonte er, daß jetzt tatſächlich die ganze Welt
auf Heſſen ſchaut. Dringend warnte er vor leichtherziger
Beant=
wortung der Frage, ob es in Deutſchland nur noch den einen
Weg gebe, eben den, daß eine Partei ans Ruder komme. Er
warnte vor der „Dr. Eiſenbart=Kur”, eine radikale Regierung zu
ſchaffen, in der Annahme, daß ſie ſich ſelbſt bald unmöglich machen
werde. Die Geſchichte beweiſe, daß eine Diktatur immer von einer
anderen abgelöſt werde. Wer unſer Volk liebt, darf ſich nicht mit
Schlagworten über die Lehren der alten und neuen Geſchichte
hin=
wegſetzen. Nach Ausführungen über den Wert und die
bedauer=
liche Entwertung der parlamentariſchen Volksvertretungen, kam
Redner auf die heſſiſche Einheitliſte zu ſprechen; er hofft Erfolg
von dem verdienſtlichen Bemühen, ernſte und tüchtige
Perſönlich=
keiten in den Landtag zu bringen.
Den Abſchluß bildeten zu Herzen gehende Ausführungen über
die tiefſten Grundlagen und Ziele unſerer evangeliſchen
Be=
wegung; wie unendlich viel zur Stärkung des evangeliſchen
Be=
wußtſeins noch zu tun iſt, erläuterte Redner durch die beſchämende
Tatſache, daß bei dem evangeliſchen Gottesdienſte zur Eröffnung
des preußiſchen Landtages in dem für etwa 170 evangeliſche
Ab=
geordnete freigehaltenen Raum nur 15 Volksvertreter zu zählen
waren. Gegenüber der geſammelten Kraft des katholiſchen
Volks=
teils ſteht der evangeliſche durch eigene Schuld ſchwach da;
ver=
nünftige Menſchen ſuchen da nicht mit Klagen oder Kampfrufen
zu helfen, ſondern weiſen auf die innerliche Erneuerung hin, zu
der uns das Evangelium Anleitung gibt.
Der zweite Redner, Studienaſſeſſor Schneider, ſprach
zu=
nächſt über die Ziele der Volksdienſtbewegung die beſonderen
Wert darauf lege, daß die wohl begründeten Rechte des
evangeli=
ſchen Volksteils nicht geſchmälert werden. In Anbetracht der
ern=
ſten Lage hat ſich der „Volksdienſt” der „Nationalen Einheitsliſte‟
angeſchloſſen. Bei dem ſtarken Anwachſen des Radikalismus ſei
eine Sammlung der Beſonnenen das Gebot der Stunde. Die
Ge=
ſchichte zeige, daß radikale Bewegungen infolge ihres Fanatismus
vom Boden der Wirklichkeit abirren und Folgen zeitigten, die
dem Wohle des Volkes nicht dienten. Um des Vaterlandes willen
darf keine Stimme der beſonnenen und jedem Radikalismus
ab=
geneigten Wähler verloren gehen; Redner fordert daher die
Mit=
glieder und Freunde der Volksdienſt=Bewegung auf, am 19. Juni
ihre Stimme für Liſte 9 abzugeben und eifrig für das gleiche Ziel
zu werben.
Achtung! Wähler! Die Anhänger der in der „Nationalen
Ein=
heitsliſte” zuſammengeſchloſſenen Parteien. — Deutſche
Volkspar=
tei. Deutſche Staatspartei, Chriſtlich=Sozialer Volksdienſt.
Land=
volkpartei, Volksrechtpartei und Wirtſchaftspartei —, die nicht
im=
ſtande ſind, zum Wahllokal zu Fuß zu gehen, wollen ſich bei der
Geſchäftsſtelle, Zimmerſtraße 1. Fernſpr. 3540 und 1304,
anmel=
den. Es ſtehen Autos zur Verfügung, die die Wähler zum
Wahl=
lokal bringen.
Verſammlung der Hefſiſchen demokraken.
* Am Donnerstag abend warben in der „Krone” die „
Heſſi=
ſchen Demokraten” um die Wähler mit einer ganzen Reihe von
Rednern. Die „Heſſiſchen Demokraten” ſtellen bekanntlich eine
Er=
weiterung der ſelbſtändig gebliebenen „Radikaldemokratiſchen
Partei” dar.
Der erſte Redner, Herr Dr. Hammer, würdigte die
wirt=
ſchaftlichen Forderungen der „Heſſiſchen Demokraten” und
bezeich=
nete als die zwei Hauptpobleme die Ueberwindung der
Wirt=
ſchaftskriſe und die Ausgleichung der Ungleichheit der Verteilung
des Beſitzes und der Lebenschancen Das Geheimnis der
Demo=
kratie beſtehe darin, daß die politiſche Gleichheit eine Gewähr
da=
für biete, daß die wirtſchaftliche Ungleichheit nicht ausgenützt
werde.
Als zweiter Redner polemiſiertesHerr Dr. Balſer gegen
die Nationalſozialiſten und gegen die Nationale Einheitsliſte und
bedauerte es, daß die deutſche Republik zu ſehr belaſtet ſei mit
den Traditionen des Vorläüferſtaates.”
An letzter Stelle betonte Herr Rektor Reiber, der
Spitzen=
kandidat der „Heſſiſchen Demokraten”, daß in den früheren
Land=
tagen, die dem letzten vorausgegangen ſind, überall der Wille zu
poſitiver Arbeit vorhanden geweſen ſei. Der letzte arbeitsunfähige
Landtag habe ſein Schickſal verdient. Der Redner verteidigte die
Liſtenverbindung der „Heſſiſchen Demokraten” mit der SPD. und
ſtreifte die Frage der — nicht zuſtandegekommenen —
Liſtenver=
bindung mit der Staatspartei Die „Heſſiſchen Demokraten” ſeien
die Bewahrer demokratiſcher Tradition.
Die Verſammlung verlief ruhig. Eine kurze Ausſprache ſchloß
die Veranſtaltung ab.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 16.=Juni. Aus der
Wahlbewe=
gung. Bis jetzt fanden in hieſiger Gemeinde Verſammlungen der
Nationalſozialiſten, der Sozialdemokraten und der Kommuniſten
ſtatt. Sämtliche Verſammlungen und Kundgebungen zeichneten ſich
durch mäßigen Beſuch aus.
Ci. Erbach, 16. Juni Wahlbewegung. Geſtern abend
hielt die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei in der
Feſt=
halle eine Verſammlung ab Der Beſuch war ſo ſtark, daß eine
Parallelverſammlung im „Schützenhof” eingelegt werden mußte,
Es ſprachen Landtagsabgeordgeter Kern und Staatsminiſter a. D.
Dr. Frick. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot hielt die Ordnung in den
Straßen und vor den Vekſammlungslokalen aufrecht. Trotzdem
Cf. Birkenau, 16. Juni. Auch hier iſt nun der Wahlkampf in
vollem Gange. Geſtern abend fanden Kundgebungen der SPD.
wurden an einem vorüberfahrenden Auto die Scheiben
einge=
worfen.
und der NSDAP. ſtatt. Beide Kundgebungen verliefen ruhig.
Bei der Kundgebung der SPD im Saal „Zum deutſchen Kaiſer”
ſprach Reichstagsabgeordneter Weber=Offenbach, bei der NSDAP.
im Saal „Zum Birkenauer Tal”, Reichstagsabgeordneter v. d.
Kneſebeck, ſowie der Führer der badiſchen Landtagsfraktion, Abg.
Walter Köhler, und NSDBO.=Obmann Walter Jourdan. Letztere
Kundgebung war umrahmt von einem Konzert der Kapelle
Meisner.
— Lampertheim, 16. Junx Der Spitzenkandidat der
Natio=
nalen Einheitsliſte‟, Dr. Niepoth, von der Deutſchen
Volkspartei, und der ſeitherige heſſiſche Abgeordnete des Chriſtlich=
Sozialen Volksdienſtes, Lehrer Greb=Mainz, ſprechen heute im
„Reichsadler”.
a. Dudenhofen, 16. Juni Landwirt Konrad Karl Glaſer aus
Nordheim im Ried, bisherigeh Abgeordneter des Landvolkes und
zweiter Bewerber auf dem=Wahlvorſchlag „Nationale
Einheits=
liſte”, ſpricht am Samstag, 18. Juni, abends, in der „Krone” über
Ehrung Profeſſor Lippmanns.
— Lichtenberg i. Odw., 16. Juni. Bei ſeiner 50=Jahrfei
11./12. Juni 19
2 zu Erbach i.
Unter den Ausgezeichneten befindet ſich auch Prof. Livpn
der bekannte Odenwaldmaler. Da der Geehrte infolge mi
Umſtände an der Erbacher Tagung nicht teilnehmen konnt
am 15. Juni der geſchäftsführende Vorſitzende des Geſam
Dr. Götz=Darmſtadt, hierher, um in kleinerem Kreiſe P.
Lippmann das Ehrenzeichen zu überreichen. In ſeiner An
feierte Dr. Götz Prof. Lippmann als den erfolgreichen Ode.
maler, der wie kaum ein zweiter Landſchaftsbild und Baue
der Heimat künſtleriſch geſchaut und dargeſtellt habe, un
ſeine Verdienſte um den Odenwaldklub gebührend hervor
Lippmann dankte mit bewegten Worten für die Ehrung uu
ſprach treue Weiterarbeit für die Heimat. Ein gemütlich
ſammenſein, an dem außer Bürgermeiſter Schellhag
tenberg auch die Gattin des Geehrten teilnahm, ſchl
Ehrung ab.
Cp. Pfungſtadt, 16. Juni. Feuer. Im erſten Stockw
Fabrikgebäudes der Celluloidwarenfabrik Gebr. Gräf u. C.
am hellen Tage während der Arbeitszeit Feuer aus.
Feuer ſofort bemerkt und die Feuerwehr auch ſofort al,
werden konnte, gelang es, den Brand zu löſchen, ehe g
Schaden angerichtet war. — Zur bevorſtehenden Land
wahl iſt die Gemeinde Pfungſtadt, wie üblich, in fünf
mungsbezirke eingeteilt. Als Wahlvorſteher fungieren
meinderäte Hechler, Wälke, Schulz. Ludwig Crößmann
Heinrich Crößmann 13. — Nach Auflöſung des gemeinde
Fuhrparks hat die Gemeinde jetzt wieder, zunächſt für das 1
Rechnungsjahr, die Fuhrleiſtungen zur Vergebung ausgeſe
G. Ober=Ramſtadt, 16. Juni Säuglingsfürſor
Montag, den 20. Juni nachmittags von 2 bis 3 Uhr,
Zimmer 18 des neuen Rathauſes Beratungsſtunde der Sär
fürſorge ſtatt. — Sommerfeſt. Der Turnverein 18770
ſein Sommerfeſt am Sonntag, den 17. Juli, auf dem T.
bei der Turnhalle in der Wehrſtraße ab. Dieſem geht ein
ſcher Abend” am Samstag voraus.
Cp. Dieburg, 16. Juni. Hohes Alter. Heute, Don
konnte Suſanna Petermann, wohnhaft im Minnefeld, il
Geburtstag begehen.
Dh. Aus dem Oſtertal, 13. Juni. Landwirtſchaft
Die warmen letzten Tage haben das Korn zum Blühen /
Durch das vorherige naſſe Wetter iſt der Boden jetzt g
mit Feuchtigkeit durchſetzt, ſo daß ſich der Roggen gut er
In den letzten Tagen ſetzte auch die Heuernte ein, dieſe fäl
titativ ſowie qualitativ ſehr gut aus. Das Pflanzen der
zeln iſt durch die feuchten Tage raſch vorwärts geſchritten
die meiſten Landwirte damit fertig ſind. Eine neue Ein
greift jetzt in unſerem Tälchen Platz. Die Landwirte 1e
Silos bauen. Es iſt dies von großem Vorteil für die Le
ſchaft, weil ſie das Grünfutter, das jetzt in ſo reichlichem
iſt, darin aufſpeichern und dann in den Wintermonaten
mit Grünfutter füttern können.
Ar. König i. Odw (Stahlbad), 15. Juni. Aus d
meinderat. Das Vermeſſungsamt Höchſt empfiehlt.
ſchaffung von Parzellenkarten zu 40 Pfg. pro Stück. Be
Geſamtflächeninhalt der Gemarkung König von 1320
Hek=
den die Koſten ſich auf zirka 528 RM. belaufen, ſo daß
finanziellen Gründen zunächſt davon Abſtand nimmt.
Brandverſicherungskammer Darmſtadt ſoll die erforderli
derung des Brandkataſters beantragt werden. Die Geme
abſichtigt, dazu einen Zuſchuß von 160 RM. zu leiſten u
rerſeits die Koſten für Anſchaffung und Anſchlag de
Nummernſchilder, welche von den betreffenden Hausbeſ
tragen wären, vorlagsweiſe zu zahlen. Der Firma Odenm
trieb Müller u. Co., Filiale König, wird bei der zum Ve=
Wein und Branntwein nachgeſuchten Konzeſſion die Be
frage verneint. Auf Verfügung des Heſſiſchen Kreisamte
werden der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaft bei der (
ſteuer der Gemeinde die gleichen relativen Erläſſe der E
ſteuern gewährt. Eingangstore und Bänke des Friedhof
ten neuen Anſtrich. Dieſe Arbeit ſoll von Wohlfahrtserw
ausgeführt werden. Bei der am Sonntag, den 19. Juni,
denden Landtagswahl werden 2 Stimmbezirke gebildet.
des Stimmbezirks 1 (Buchſtaben A bis K) iſt Bürg
Hofferbert, Stellvertreter Ad. Berle 1.; Vorſteher des
zirks 2 iſt Beigeordneter Keller, Stellvertreter Jak. K!
Straßenkehrer wird Georg Köbler beſchäftigt. Wohlfahrts
loſe, die von der Gemeinde mindeſtens 32 Stunden 1
werden, erhalten für das von denſelben zu ſtellende Arb
pro Monat eine Entſchädigung von 1 RM.
Ci. Erbach, 16. Juni. Handwerkskammer. Di
Sprechſtunde der Handwerkskammer=Nebenſtelle Offenba
morgen, Freitag, den 17. Juni, von 1.15 bis 2.45 Uhr na
im Leſezimmer der Fachſchule ſtatt — Ausflug. Der
verein plant für nächſten Sonntag einen Ausflug nach der
— Dank. Der Eiſenbahnerverein Hanau, der an drei S
mit etwa 7000 Teilnehmern unſer Städtchen beſuchte,
einem Schreiben der Stadtverwaltung, namentlich Herrn
meiſter Dengler für die bei dem Ausflug gewährte Unte
der Geſamtbevölkerung für ihre Anteilnahme und den E
für die gute und reiche Bewirtung. — Das gleiche tat de
ausſchuß des Odenwaldklubs im Hinblick auf die ſo hiPe
laufene Jubelfeier des Klubs.
Cf. Birkenau, 14. Juni. Fremdenverkehr
von der Bürgermeiſterei ſeit Jahren betriebene Ver
bung (Aufnahme Birkenaus in Fremdenführer, Aufnal
Bilder in den weit verbreiteten Heſſenkalender, Heraus !
Proſpekten) veranlaßt, hat ſich hier nunmehr auf Anre
Ortsgewerbevereins ein Verkehrsausſchuß gebildet, der
Verkehrs= und Wohnungsfragen annehmen ſoll. Der 2
klub ſtellt ſich auch voll und ganz in den Dienſt der E
es iſt zu hoffen, daß Birkenau mit der Zeit doch noch
unter all den vielen Kurorten” erhält, der ihm nach
zigartig ſchönen landſchaftlichen Lage gebührt — Hor
Spielſchar. Unter der Leitung ihres bewährten,
die Landtagswahl am Sonntag.
a. Offenbach, 16. Juni. Wählerverſammlung. In einer
gutbeſuchten Verſammlung der Volksrechtpartei ſprach Frau
Direk=
tor Teuffert=Harburg=Wilhelmsburg über die Tagesordnung
„Wir bringen die Rettung; zuch „Nationalen Einheitsliſte‟. Die
Rednerin behandelte in großen Zügen die Ausſichten für die
Wiederherſtellung des Volksvermiögens und rechtfertigte den
Bei=
tritt ihrer Partei zur „Mtiopäkhen Einheitsliſte”, die ein
Mittel=
block der beſonnenen Bürger ſei. Der Zerfall der bürgerlichen
Par=
teien habe die „Nationale Einheitsliſte” geſchaffen und damit das
Bürgertum wieder zuſammengeführt Mit der Mahnung, die
„Nationale Einheitsliſte” als Schützerin der Privatwirtſchaft und
des Privateigentums zu wählen, ſchloß der Vortrag.
Cc. Seeheim, 16. Juni. Politiſche Ueberfälle in
Seeheim. Hier ſprach am Mittwoch abend im Löwen”
Reichs=
dagsabgeordneter Münchmeyer, gleichzeitig fand im Rathausſaal
eine Verſammlung der Erwerbsloſen ſtatt. Um Mitternacht wurde
hier bekannt, daß SA.=Truppen aus Zwingenberg und Auerbach,
die aus der Hitler=Verſammlyna in Darmſtadt heimkehrten, bei
Malchen überfallen wordep=ſeiey Bald ſammelten ſich die
Arbeits=
loſen auf der Straße ör bem Rathaus. Als die wachhabende
Polizei ein kleines Auto mit frenden SA.=Leuten ungeſtört
durch=
fahren ließ, wurde ſie vondden Amſtehenden beleidigt. Dann
ent=
fernten ſich die Demonſtranten und bald hörte man, daß es am
Kriegerdenkmal und an anderen Straßenecken zu blutigen
Zu=
ſammenſtößen mit auswärtigen SA.=Truppen gekommen ſei. Als
gegen 2 Uhr ein Ueberfallkommando der Schuvo aus Darmſtadt
heranfuhr und der Ort mit Scheinwerfern abgeſucht wurde, waren
die Straßen bald leer, und man ſah lediglich große Pflaſterſteine,
Lattenſtücke und dergleichen herumliegen. Seeheimer
National=
ſozialiſten, die hier die Verſammlung im „Löwen” beſucht hatten,
waren nicht beläſtigt worden.
Heſſens Grenzens hinaus bekannten Leiters, Herrn Lehr
Hornbach, führte vorgeſtern die „Hornbacher Spielſche
zweiten bunten Abend im Vereinshaus hier auf, der
14 Tagen, ſehr gut beſucht war. Die Leiſtungen de
Schar waren, wie nicht anders zu erwarten, glänzend.
e Bad Wimpfen, 14. Juni. Großer Fremdenv
Der Sonntag ſtand ganz unter dem Eindruck des Fremde
Es weilten über 3000 Fremde hier. Am Nachmittag ſah
ßere und kleinere Gruppen ſich die Schönheiten der Stad
Hochbetrieb war auch am Neckar — Ausflug dese
Frauenvereins. Der hieſige evangeliſche Fre
unternahm unter Führung des Herrn Stadtpfarrers 9
bei herrlichem Wetter ſeinen diesjährigen Ausflug nach
Es wurden dort die zahlreichen Denkmäler mittelalter!!
kunſt beſichtigt. Der Marktplatz iſt ein Schmuckſtück m
licher Städtekultur. An die Beſichtigung der Stadt ſchl.
gemütliches Beiſammenſein an, bei Kaffee und Kuchen.
wurde die Rückreiſe mit dem Zuge angetreten.
e. Bad Wimpfen, 16. Juni. Unfälle. Ein land
licher Arbeiter iſt vom Heuwagen abgeſtürzt und erlitt
Fuß einen Knöchelbruch. Er wurde in das hieſige Kr.
eingeliefert. Weiter wurden 3 Arbeiter in das hieſige
haus eingeliefert, die bei den Teerarbeiten an der 9.
ſchäftigt waren und durch den ausſtrömenden Teer verlet ſ
Zwangsverſteigerung. Das Gaſthaus „Zull ſe
Hof” ging dieſer Tage auf dem Wege der Zwangsverſte!
den Drogiſten Th. Guttmann über.
— Bickenbach, 14. Juni. Der hieſige Stenogra,
„Gabelsberger” hielt am verfloſſenen Samstag in eI
einslokal einen Familienabend ab. Im Verlaufe dieſſ
tung wurde die Preisverteilung des Abſchlußſchreiber
letzten Winter unter der Leitung des Herrn Georg 8.
haltenen Anfänger=Lehrganges in der Einheitskurdſch”
nommen. Es konnten ein erſter mit Ehrenpreis, veh
zweiter und ein dritter Preis zur Verteilung kommel.,
wurden dem Vorſitzenden Georg Wolf, dem Schriftiu,
Pieler und dem Rechner Ludwig Asmuß, die ihre Vorſte
ſeit der Gründung des Vereins, alſo über 10 Jchr”
mamens des Vereins durch das Ehrenmitglied Lang=eo.
ſilberne Kurzſchreiber=Abzeichen überreicht. Der Vorſt
dankte ſeitens der Geehrten für die Auszeichnung, I.
löbnis, auch weiterhin dem Verein in der gleichen
Treue zu halten. Mit Unterhaltung, Geſang und Tah
die Stunden nur allzu ſchnell und erſt nach Mitterngc
ſchön verlaufene Feier ihren Abſchluß=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 167 — Seike 7
Ei deues Jabilgum des Geſangvereins Harmonie
Aſchbach i. 9.
Am Samstag, Sonntag und Montag feiert der Geſang=
Harmonie. Aſchbach ſein Goldenes Jubelfeſt, verbunden
mxieſangswettſtreit. Im Jahre 1882 wurde der Verein von
„m. Sängern unter dem Namen Geſangverein „Frohſinn
is ben gerufen. Nach Ueberwindung verſchiedener
Vereins=
e5 verurſacht durch häufigen Dirigentenwechſel und durch
ox: Zerwürfniſſe, fand ſich immer wieder ein Hauflein wackerer
ssi; zur Pflege des deutſchen Männergeſanges zuſammen, und
un; dem neuen Namen Geſangverein „Harmonie arbeitete ſich
dew rein langſam, aber ſtetig vorwärts. Im Jahre 1897 hielt
„ erſtes größeres Feſt ab, verbunden mit Fahnenweihe.
wur den Weltkrieg wurde das Vereinsleben mit einem Schlage
ſache legt. Die meiſten Sänger eilten zu den Waffen, und nicht
wer r als 16 treue Sangesfreunde fielen auf dem Felde der
ch= Nach dem Kriege blühte die Vereinstätigkeit bald wieder
„u Hid unter der rührigen Leitung des Dirigenten
Krämer=
gfs, rbach ſowie des 1. Vorſitzenden Heinrich Heiligenthal wurde
der rein von Erfolg zu Erfolg geführt. In der Nachkriegszeit
bets te ſich der Verein an verſchiedenen Wertungsſingen und
ße5lswettſtreiten und zeigte dabei beachtenswerte Leiſtungen.
nte der Verein im letzten Jahre auf dem Preisſingen in
1 bei Heidelberg bei ſtärkſter Konkurrenz in der Klaſſe für
erſch rten Volksgeſang den 1a=Preis erringen.
Samstag abend veranſtaltet der feſtgebende Verein einen
g mit anſchließendem Feſtkommers. Am Sonntag morgen
in2 m großen Saale der Kochſchen Fabrik — Unterwerk —
as eisſingen ſtatt, an dem 18 auswärtige Vereine teilnehmen.
ſtagttags bewegt ſich ein Feſtzug durch die Straßen des Dorfes
Ym Feſtplatze.
jugli
Verein feiert in ſchwerſter Zeit ſein Goldenes Jubiläum.
von 2 bis
rwünſchen ihm einen gnädigen Wettergott und regen
Be=
katungsſtu
Heil und Segen des feſtgebenden Vereins ſowie des deut=
2
ännergeſangs.
Seeheim, 16. Juni. Heute nacht verſuchten zwei junge Bur=
ſt der Boden i/t
der Roggen m.u
euernte ein,
Mineral=Natur=Bad Seeheim die Einrichtungen zu zer=
Als die Täter geſtellt wurden, ergriffen ſie die Flucht in
Jugenheim. Man iſt den Tätern, die mutmaßlich aus
im ſtammen, auf der Spur.
andvit
Zell b. Bensheim, 16 Juni Bürgermeiſter
Korn zum
anwiedergewahlt. Die für Sonntag, den 26. Juni,
ter
ene Bürgermeiſterwahl braucht nicht ſtattzufinden, da nur
lvorſchlag, auf den Namen des ſeitherigen Bürgermeiſters
eingegangen iſt. Bürgermeiſter Stephan iſt alſo wieder=
Bensheim, 15. Juni. Hier iſt die Heuernte ſeit einigen
n vollem Gange. Die Qualität und Quantität iſt be=
Aid.
Heppenheim a. d. B., 15. Juni. Unfall. In dem Briefel
ich einige Wanderer zur Raſt niedergelaſſen, um
abzu=
eugierige Kinder hatten ſich eingefunden, um dem
Trei=
iſehen. Trotz mehrmaliger Warnung, dem Feuer
fernzu=
wurden die Kleider von drei Kindern im unbewachten
icke vom Feuer erfaßt und ſtanden in Flammen. Durch
sEingreifen gelang es, die Flammen zu erſticken; die
ſelbſt trugen ſehr erhebliche Brandwunden am ganzen
per davon und wurden nach Eingreifen der Sanitäter
ſo=
ſtlicher Behandlug übergeben. — Evangeliſcher
nverein. Die Mitglieder des evangeliſchen Frauenver=
)men an einer Sitzung des Kreisverbandes Heppenheim
ach teil, wo Herr Pfarrer Eitel über das Thema „
Frauen=
der Gemeinde” referierte.
nsheim, 16. Juni. Der Biebesheimer Räuber
dig. Der Arbeiter Herrmann aus Groß=Rohrheim, der
gen Monaten einen Gaſtwirt, in Biebesheim in ſeiner
ſchaft überfiel und mit dem Beil auf ihn einſchlug, wobei
wirt lebensgefährlich verletzt wurde, hatte Haftbeſchwerde
„Er wurde deshalb dem hieſigen Amtsgericht vorgeführt,
in nach ſtundenlangem Verhör endlich eingeſtand, die Tat
rt zu haben. Allerdings beſtreitet er, die Abſicht gehabt
., den Gaſtwirt zu töten. Herrmann wurde wieder dem
cht in Darmſtadt vorgeführt, wo der Fall bei der nächſten
erichtsperiode verhandelt werden dürfte. Herrmann hat
r Totſchlagsverſuchs an dem Biebesheimer Gaſtwirt noch
erſchiedener Einbrüche zu verantworten.
Erfelden, 15. Juni. Der Omnibusverkehr zwiſchen
Goddelau iſt bis auf weiteres von Montags bis
Frei=
geſtellt worden. Der Verkehr wird mit Rückſicht auf das
n am Altrhein nur noch Samstags und Sonntags auf=
Iten.
Crumſtadt, 16. Juni. Pferd in den Keller ge=
Das Pferd eines hieſigen Landwirts ſtürzte nachts,
es ſich irgendwie von ſeinen Ketten befreien konnte, in
der enſtehenden Kellereingang. Erſt nach längeren Bemühun=
Vergrößerung des Kellereinganges gelang es, das Tier
erauszubringen.
Groß=Gerau, 16. Juni. In dieſem Jahre wieder
Herauer Herbſt markt. Der Verkehrsverein für
rau und Umgegend hat einſtimmig beſchloſſen, in dieſem
ieder, und zwar vom 10. bis 12. September, den
Herbſt=
begehen. Am Sonntag, den 11. September, ſollen die
chäfte in Groß=Gerau geöffnet ſein. In der Marktplatz=
1 eine große Ausſtellung für Gewerbe und Landwirtſchaft
n. Sonntags vormittags ſoll eine Rundfunkreportage
rktplatz in Groß=Gerau, verbunden mit einer
Konzert=
fung, veranſtaltet werden. — Kurſus für Erwerbs=
In der Berufsſchule hat unter Leitung von Rektor Geb=
Kurſus für autogenes Schweißen für Erwerbsloſe
begon=
dem 28 Erwerbsloſe teilnehmen. Gewerbelehrer Wenner
Erwerbsloſen durch eine Reihe von Vorträgen in das
Schweißverfahren einführen und dann in der dafür
ein=
n Werkſtatt der Berufsſchule praktiſche Anweiſungen
der Kurſus iſt vollſtändig koſtenlos. —
Kommunal=
ches. Am nächſten Mittwoch wird der Gemeinderat der
I den Etat beraten, der, wie man hört, in dieſem Jahre
Droß=Gerau mit einem Defizit abſchließt. Zur Vorberei=
Etatsberatungen haben bereits eine Reihe von Kom=
Bungen ſtattgefunden. Die Krankenhauskommiſſion tagte
m Montag, die Wohnungsdeputation am Dienstag, und
Doch traten die Baukommiſſion und die Finanzkommiſſion
T. Außerdem wird in der Gemeinderatsſitzung am Mitt=
Einführung eines neuen Mitgliedes des Gemeinderats
n, da das kommuniſtiſche Gemeinderatsmitglied Willi
Zn Mandat niedergelegt hat. Für ihn wird der Arbeiter
ſauer neu in den Gemeinderat eintreten.
rebur, 15. Juni. Hitzſchlag. Bei der Arbeit im Feld
* älterer Landwirt einen Hitzſchlag. Der Mann mußte
5 in ſeine Wohnung gebracht werden. Die
Arbeiter=
erkolonne leiſtete die erſte Hilfe.
ſauſchheim (Ried), 15. Juni. Folgen einer Un=
Eine Frau nahm beim Radfahren ihr 4jähriges Kind
Hinterſitz des Rades mit. Das Kind geriet mit einem
De Speichen des Rades und mußte ſchwerverletzt in das
)aus gebracht werden.
Die Ausſichken der Kirſchenernke an der Bergſtraße.
i. Die diesjährige Kirſchenernte wird allgemein als günſtig
beurteilt; wenn die Witterung in der nächſten Zeit einigermaßen
gut iſt, ſo rechnet man mit einem hochqualifizierten Erzeugnis.
In der bisherigen feuchtkühlen Witterung haben ſich die Kirſchen
gut entwickelt. Der nicht ühermäßige Behang der meiſten Bäume
ſowie das durchweg geſunde Taubwerk ſind für die Größenbildung
der Spätkirſchen ſehr von Nutzen. Die frühen Sorten haben einen
vorgeſchrittenen Reifegrad erreicht.
P Raunheim, 16. Juni. Gemeinderat.Der aus dem
miß=
glückten kommuniſtiſchen Opelputſch im Februar 1931 bekannte
Kommuniſtenführer Mauer iſt aus nicht bekannt gewordenen
Gründen aus ſeiner bisherigen Partei ausgeſchieden und hat ſeine
Mandate als Mitglied des „Gemeinderates und Schulvorſtandes
niedergelegt. Sein Nachfolggr im. Gemeinderat ſollte der nächſte
Kandidat der Kommüniſten. hrer Renneiſen, werden. Dieſer
lehnt jedoch mit der Begründung ab, daß er ebenfalls aus der
Kom=
muniſtiſchen Partei ausgeſchieden ſei. Der Gemeinderat beharrte
trotzdem auf den Eintritt Renneiſens in den Gemeinderat, weil
ein weiterer Kandidat der kommuniſtiſchen Kandidatenliſte nicht
zur Verfügung ſteht. Da Renneiſen auf ſeiner Weigerung beharrt,
iſt die Angelegenheit den ſtaatlichen Verwaltungsbehorden zur
Entſcheidung vorgelegt worden.
keine andere
Euzerit enthält!
— Gernsheim, 16. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
15. Juni: 0,77 Meter, am 16. Juni: 0,74 Meter. (Morg. 5,30 Uhr.)
— Hirſchhorn, 16. Juni Waſſerſtand des Neckars am
15. Junt: 1,55 Meter, am 16. Juni: 1,56 Meter. (Morg. 5,30 Uhr.)
Aa. Langen, 15 Juni.Wieſenöffnung. Das Mähen
der ſogen. rechten Wieſewdiſt ſeit heute geſtattet. Das Mähen der
Nebenwieſen iſt allerdings erſt vom kommenden Montag ab
er=
laubt. Das Mähen mit der Maſchine beginnt jeweils einen Tag
ſpäter. — Der Kraftfährverkehr, Langen hat unter
Anlehnung an die wirtſchaftlichen Verhältniſſe verbilligte
Zehner=
karten eingeführt.
Da. Egelsbach, 16. Jüni. Ein hieſiger Metzgermeiſter
kolli=
dierte geſtern in Neu=Iſenburg beim Radfahren mit einer
Rad=
fahrerin und zog ſich beim/Sturz einen doppelten Beinbruch zu.
Aerzklicher Forkbildungslehrgang in Bad=Nauheim.
Der 9. Fortbildungslehrgang der Vereinigung der Bad=
Nau=
heimer Aerzte findet vom 16. bis 18. September 1932 über „Die
Herzneuroſen und die Behandlung der
Herz=
krankheiten im allgemeinen” ſtatt. Das wiſſenſchaftliche
Programm iſt folgendes:
1. Tag: Prof. Becher=Gießen: „Praktiſch=wichtige Kapitel aus
der Anatomie der Kreislauforgane”. Prof. Siebeck=Heidelberg:
„Die Allgemeinbehandlung bei Herzkranken” Prof. Schoen=
Leip=
zig: „Pharmakologie und Klinik des Kampfers und der
Kampfer=
erſatzpräparate”, Prof. Weber=Bad=Nauheim: „Krankenvorſtellung
und Chinidintherapie”. Prof. Brauer=Hamburg: „Pulmonale
In=
ſuffizienz in ihren Wechſelbeziehungen zum Kreislauf”. Profeſſor
Becher=Frankfurt a. M.: „Niere und Kreislauf”
2. Tag: Prof. Koch=Bad=Nauheim: „Nervöſe Funktion des
arteriellen Blutdrucks”. Prof. Freiherr von Weizſäcker=Heidelberg:
„Kreislauf und Herzneuroſe” Prof. Kronfeld=Berlin:
Kreis=
laufneuroſen bzw. Herzneuroſen vom Standpunkte des
Pſycho=
therapeuten‟ Dr. Banſi=Berlin: „Thyreotoxikoſen. Dr. Schloß=
Leipzig: „Diätetik und Kreislaufſtörungen” Prof. Herzog=Gießen:
„Pathologiſch=anatomiſche Demonſtrationen aus dem Gebiete der
organiſchen Herzerkrankungen”.
3. Tag: Prof. Kretſchmer=Marburg: „Ueber cerebrale
Gefäß=
ſchwäche”, Prof. Roſin=Berlin: „Die Behandlung der Herzſchwäche
im Sinne neuerer Forſchungsergebniſſe‟. Prof. Groedel=Bad=
Nau=
heim: „Wirkung von Kohlenſäurebädern”.
Die wiſſenſchaftliche Arbeit des Lehrganges wird von
Veran=
ſtaltungen des Heſſiſchen Staatsbades umrahmt. In den Hotels
und Penſionen genießen die Teilnehmer Vergünſtigungen.
Aus=
kunft erteilt die Geſchäftsſtelle der „Vereinigung der Bad=
Nau=
heimer Aerzte, Bad=Nauheim, Karlſtraße 27.”
Ac. Worms, 16. Juni Im Rhein ertrunken. Vorgeſtern
abend zwiſchen 8 und 9 Uhr abends ertrank beim Baden im
offe=
nen Rhein oberhalb der Straßenbrücke der 22jährige Melker Rud.
Baumann, der zuletzt in Wächtersbach (Oberheſſen) wohnhaft war.
Der Ertrunkene befand ſich mit zwei befreundeten Männern auf
der Wanderſchaft. Als ſie nach der Hitze des Tages ein Bad im
freien Rhein nehmen wollten, erlitt der Ertrunkene offenbar
einen Herzſchlag, da er lautlos verſank, ohne daß ihm einer ſeiner
Freunde zu Hilfe eilen konnte. Die Leiche konnte bisher noch nicht
geländet werden. — Vorbildliche Arbeitsbeſchaffung.
Die Gemeinde Wöllſtein hat ſich entſchloſſen, um den Arbeitsloſen
des Ortes Verdienſt und Arbeit zu geben, das einige Morgen
um=
faſſende Gelände der früheren „Schindkaute” in dem Gewann
„Sandkaute” umroden zu laſſen. Dadurch wird erreicht, daß die
Vohlfahrtserwerbsloſen nunmehr für ihre Unterſtützung
produk=
tive Arbeit leiſten können. Das auf dieſe Weiſe erhaltene neue
Ackerland ſoll ſpäter verkauft werden, wobei der Erlös gleichfalls
den Erwerbsloſen zugute kommen ſoll.
Eines Tages fuhr ich in Curasao zu einem alten Herrn auf
ſeine Plantage hinaus. Ich fuhr zwei Stunden von Willemſtad
durch eine Gegend, die aus märchenhaften Kakteen und Dividivi
beſtand.
Die Kakteen waren richtige große Bäume, und ich mußte
mitleidig an die in Europa ſorgſam und teuer behüteten
Minia=
tur=Exemplare denken.
Die Kakteen ſind ſo alltäglich hier, daß am heiligen Abend an
Bord, der Steward kurz entſchloſſen als Erſatz für den vergeſſenen
Weihnachtsbaum, in Curacao einen Kaktus holte.
Die Kakteen ſianden wirklich wild wie Unkraut über dem
ganzen trockenen Land, ſteil und haushoch aufgerichtet. Die Agaven
ſchoſſen ihre Kolben mit den knallgelben Blüten ſteil in den
blei=
farbenen Tropenhimmel. Die Dividivi, eine Art kleine
Schirm=
akazien, waren vom Wind nach der Seite wie Beſen gerichtet.
Blätterlos ſtanden ſie auf dem Wüſtenboden. Am Horizont ſah ich
die Wellen, die die Küſte wild anreiten, wie Fontänen
hoch=
ſpringen.
Ueber die ganze Inſel zogen Tauſende von wilden Ziegen, die
niemand molk, und niemand pflegte. Sie kletterten wie die
Gem=
ſen die ſteilen Korallenriffe hinauf. Die Böcke fraßen, ſich auf die
Hinterbeine ſteil aufrichtend, die letzten grünen Blätter von den
Bämen ab. Die Ziegen leben wirklich ſo wild wie die Löwen auf
Curagao.
Der alte Herr in ſeiner Plantage ſah aus wie ein blauäugiger
General ohne Haare, verſteht ſich wie ein ſchmalköpfiger
hollän=
diſcher General.
Wie überall in Curagao zog es fürchterlich. „Regnet es denn
nie?" frug ich.
„Neun Monate nicht”, ſagte er und kaute an ſeiner Pfeife.
„drei ſoll es regnen, tut es aber nicht.”
Er hatte einen Brunnen von 40 Metern bohren laſſen und
es genügte gerade, hundert Popaias wachſen zu laſſen, was einen
kleinen Park um das Haus herum machte. Seine Plantage beſtand
aus Ziegen, decken verwilderte Zahl er gar nicht ſchätzen konnte.
Jeden Monat ließ er eine Portion abſchießen und verkaufte die
Häute nach Europa.
Seine kleine Enkelin trat plötzlich ein. Mit dem alten Herrn
hatte ich engliſch geſprochen.
„How are von?” ſagte ich daher zu dem Kind. Aber es blieb
ſtumm.
„Was ſpricht das Kind denn?” frug ich.
„Unſere Sprache Pagiamento!” ſagte der alte Herr.
Pagiamento iſt eine Miſchung von holländiſch, portugieſiſch,
ſpaniſch und engliſch.
Als ich zurückfuhr in die Stadt, lag Curagao ſehr hübſch da.
Es hat etwa dreißigtauſend Einwohner, Curacao iſt eine
wunder=
ſchöne holländiſche Kolonie. Im erſten Moment glaubt man an
ein holländiſches Idyll mit Giebelhäuſern, Kanälen und
Segel=
booten. Aber das Holländiſche hat ſich gemiſcht wie die Sprache.
Die Häuſer haben in der Nähe viel Spaniſches, und bunten
An=
ſtrich mit weißen Zuckerbäckerverzierungen im portugieſiſchen
Geſchmack.
Curagao iſt eine weſtindiſche Inſel im Carybiſchen Meer. Das
Carybiſche Meer iſt ſeiner Taifune wegen gefürchtet. Man erzählt
ſich in Seemannskreiſen gern die Geſchichte von den vielen Schif=
fen, die hier unter Waſſer ſo eng aneinanderliegen, daß ſie ſich die
Hände reichen.
Kolumbus meinte, als er dieſen Inſelarchipel entdeckte, es ſei
Indien, das er ſo ſchmerzlich ſuchte. Da es ſich aber ſpäter
heraus=
ſtellte, daß es noch ein Indien gab, nannte man den Archipel
ein=
fach „Weſtindien”
Kurz, ehe ich nach Weſtindien kam, hatte Curacao ein großes
Abenteuer, das politiſch intereſſant iſt. Ein venezueliſcher
Revolu=
tionär Urbina war mit drei Leuten nach Curacao gefahren, in der
Abſicht, von hier aus einen Putſch auf Venezuela zu ſtarten. Er
lebte zunächſt drei Monate unauffällig. Eines Nachts gelang es
ihm aber, mit den Venezuelern, die in den Petroleumwerken von
Curagao arbeiten, in ein paar Laſtwagen das Fort der
holländi=
ſchen Kolonie zu ſtürmen, ſich in Beſitz der Waffen zu ſetzen und
dann noch einen friedlichen im Hafen liegenden amerikaniſchen
Dampfer der „Red D‟=Line zu zwingen, ihn und ſeine jetzt
be=
waffneten Kerle nach Venezuela zu fahren. Er hatte nicht
ver=
geſſen, ſeines perſönlichen Schutzes halber den holländiſchen
Gou=
verneur auf dieſe Fahrt mitzunehmen.
Die Curagader waren ſehr böſe auf die Holländer, die ſie auf
Pagiamento „Makambas” nennen, weil ſie ſich mit ihrer
Polizei=
truppe hatten ſo überrumpeln laſſen.
Seitdem liegen ein paar ſehr hübſche, niedliche Kanonenboote
im Hafen, um ſolche revolutionären Späße zu verhüten.
Die holländiſche alte Geſellſchaft von zweitauſend Proteſtanten
und tauſend Katholiken iſt ſehr konſervativ, obwohl ſie ſo ſüße
luſtige, kleine Häuſer hat. Ebenſo die tauſend Juden. Der Reſt ſind
die Nachkommen der vor hunderten von Jahren eingeführten
Negerſklaven.
Die Indianer, die urſprünglich hier wohnten, ſind aufgerieben.
Die Neger ſind ſehr elegant, beſonders mit ihren Schuhen. Sie
tragen ſeidene Hemden, Kaugummi und die in Curagao ſehr
faſhinonabele Brille, die auch für die in roſa und piſtaziengrünen
Georgettekleidern promenierenden ſchwarzen Damen eine
Bereiche=
rung des weiblichen Reizes zu bedeuten ſcheint.
Die Neger ſind alle katholiſch auf Curagao und haben
Fried=
höfe mit figurenreichen Marmorgrabmälern und großartigen
Kir=
chen. Da die Weißen kaum ausgehen, iſt Curagao beſonders am
Sonntag eine reine Negerſtadt.
Jeden Tag kommen acht Dampfer mit zweitauſend Tonnen
Rohöl von Venezuela herüber, das nur acht Stunden entfernt iſt.
Das venezueliſche Rohöl wird in Curacao raffiniert, weil die
venezueliſche Küſte ſo ſeicht iſt, daß große Schiffe nicht landen und
das Petroleum abtransportieren können. Das Petroleum wird in
Curagao in dreihundert Rieſentanks raffiniert. Acht Dampfer
verlaſſen täglich die Inſel. Zwölftauſend Arbeiter ſchaffen an
dieſem großen Benzinplatz der Welt.
Es iſt merkwürdig, früher war Weſtindien hauptſächlich ſeines
Sklavenhandels wegen eines der begehrteſten Kolonialgebiete der
Welt. Heute beherrſcht eine andere Kraft die Welt. Wenn die
Silhouette der Inſel Curagao in Dunſt verſchwindet, leuchten über
das Meer herüber noch lange die fünfhundert gelben und weißen
Tankzylinder. Monumente eines anderen Zeitalters, und ſehr
ſelt=
ſam auf einer tropiſchen Inſel Weſtindiens, mitten in einem ſtets
wild bewegten Meer.
Als Kolumbus am 12. Oktober 1492 mit ſeinem kleinen
Segel=
boot die erſte Antilleninſel betrat, hatte er kaum vorausgeſehen,
daß der wirkliche Beherrſcher von Curacao eines Tages die Shell
Companie ſein würde.
FLIEGEN brüten im Unrat, fressen aus
Abfall-
kübeln, Aborten und anderen fauligen Stätten,
kriechen über Lebensmittel und vergiſten sie mit
Keimen von Typhus, Scharlach, Kinderdurchfall und
vielen anderen schlimmen Krankheiten. — Schützen
Sie sich vor diesen befügelten Meuchelmördern.
FLIT— überall bekannt — ist das beste Mittel,
um Fliegen, Mücken, Schnaken und alle lästigen
Insekten schnell und sicher zu föfen. Achten Sie auf
den Flit-Soldaten auf der gelben Kanne mit dem
schwarzen Band.
Nur in der plom
ist FLIT
Seite 8 — Nr. 167
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 17. Junf 19
Die Aufräumungsarbeiken an der Anglücksftäkke bei Unng.
Einer der abgeſtürzten Wagen wird wieder in das Geleiſe gehoben.
Die Aufräumungsarbeiten nach dem Eiſenbahnunglück bei Unna, wo ſämtliche Wagen eines Zuges
entgleiſten und über die Böſchung ins Waſſer ſtürzten, verliefen äußerſt ſchwierig. Spezialkräne
mußten die Wagen aus dem Waſſer ziehen und über die hohe Böſchung wieder ins Geleiſe heben.
Der engliſche Marinebeſuch in Danzig.
Die engliſchen Zerſtörer im Hafen von Danzig.
Eine engliſche Zerſtörer=Diviſion beſuchte auf ihrer Oſtſeefahrt auch den Hafen von Danz
ihre Beſatzung von Senat und Bevölkerung freundſchaftlich aufgenommen wurde.
Reich und Ausland.
Ein Beikler mit 15 M. Tageseinnahme
Sein Hund verletzt Paſſantin und zwei Schupos.
Frankfurt a. M. Der 26jährige
Bürſten=
macher Karl Straub bettelte am Roßmarkt. Als
ihm eine Dame ein Almoſen geben wollte ſprang
der Hund des Bettlers an die Frau und
ver=
letzte ſie, daß ſie mit ſchweren Bißwunden einem
Krankenhaus zugeführt werden mußte. Als
ſpäter eine Bekannte der Verletzten den Bettler
am Roßmarkt ſah, bat ſie zwei Polizeibeamte
um Feſtſtellung der Perſonalien des Bettlers
zwecks Geltendmachung von
Schadenserſatzan=
ſprüchen. Der Bettler wurde ausfallend und
be=
legte die Polizeibeamten mit Schimpfworten.
Gegen eine Siſtierung wehrte er ſich, ſtieß den
Beamten vor die Bruſt und trat mit den Füßen
nach ihnen. Gleichzeitig ſprang der Hund des
Bettlers die Beamten an und verletzte ſie
er=
heblich. Obwohl die Frau des Bettlers in
un=
mittelbarer Nähe ihres Mannes ſtand, ſchritt ſie
nicht ein. Erſt als das Ueberfallkommando
ein=
traf, gelang die Siſtierung des Bettlers. Wie
bei ſolchen Anläſſen üblich, nahm ein Teil des
Publikums gegen die Polizeibeamten Stellung,
ohne den Sachverhalt überhaupt zu kennen.
Bezeichnend iſt, daß die Tageseinnahme des
Bettlers über 15 RM. betrug. Sein
Begleit=
hund war nicht von der Blindenfürſorge geſtellt,
ſondern ein gewöhnlicher Straßenhund.
Eine Rezeptfälſcherin verhaftet.
Wetzlar. In Krofdorf wurde eine 50jähr.
Frau verhaftet, die verucht hatte, auf Grund
von gefälſchten Rezepten in der dortigen
Apo=
theke Morphium zu erhalten. Am Tage vorher
hatte die Frau ein gleiches Rezept angefertigt
bekommen. Als ſie wiederkam, ſchöpfte der
Apo=
theker Verdacht und benachrichtigte die Polizei.
Es ſtellte ſich heraus, daß die Frau, eine ſeit 1912
in Deutſchland lebende, als Wirtſchafterin und
dergleichen tätige Finnländerin, namens von
Kranfeldt, als Morphiniſtin Blankorezepte
ge=
legentlich einer Behandlung in der Klinik in
Gießen geſtohlen hatte. Sie ſtellte dieſe aus und
verſah ſie mit der Unterſchrift eines Arztes, um
durch die gefälſchten Rezepte in den Beſitz des
von ihr begehrten Mittels zu gelangen. Die
Frau wurde dem Amtsgericht Wetzlar vorgeführt.
Tödlicher Abſturz in den Bergen.
Berchtesgaden. Am Dienstag ſtürzte
die Frau des Zollbeamten Pröll aus Salzburg
am Oſtgrat des Untersbergs tödlich ab. Die
Frau fiel vor den Augen ihres Mannes auf
bayeriſchem Gebiet 350 Meter in die Tiefe, wo
ſie zerſchmettert liegen blieb. Die Leiche wurde
geborgen und zu Tal gebracht.
Auf offener Straße erſtochen.
Burg bei Magdeburg. Eine Aufſehen
er=
regende Bluttat wurde am Mittwoch gegen
18 Uhr auf dem Marktplatz verübt. Dort
ge=
rieten die drei Schweſtern Pege, von denen zwei
verheiratet ſind, in einen Streit, in deſſen
Ver=
lauf die Ehefrau Anna Hamel, geborene Pege,
von ihren Schweſtern durch mehrere Stiche ins
Herz getötet wurde. Die beiden Täterinnen
konnten verhaftet werden. Die drei Schweſtern
lebten ſeit Jahren in Feindſchaft.
Rieſenfeuer in einer mecklenburgiſchen Ortſchaft.
Schwerin. Am Donnerstag mittag wurde
die 650 Seelen zählende Ortſchaft Lüblow von
einer Rieſenfeuersbrunſt heimgeſucht, die
inner=
halb von fünf Stunden 28 Gebäude in Schutt
und Aſche legte. Die Einwohnerſchaft des halben
Dorfes wurde dadurch obdachlos. Die
Ausdeh=
nung des eFuers wurde ſowohl durch
Waſſer=
mangel als auch durch Sturm begünſtigt, der
ſtändig einen wahren Funkenregen über das
ganze Dorf trieb. Erſt gegen 18 Uhr konnte das
Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Die
Höhe des Schadens iſt noch gar nicht zu
über=
ſehen.
Abſturz eines Segelflugzeuges.
Kolberg. Bei einer Werbeveranſtaltung
der Kolberger Segelflieger ereignete ſich geſtern
nachmittag ein ſchwerer Unfall. Der 23jähr.
Fluglehrer der Hirth=Gruppe, Spielmann, ſtürzte
mit einem Paſſagier=Segelflugzeug aus 200 Mtr.
Höhe in einen Wald ab, weil das Startſeil des
Autoſchleppers nicht ausklinkte. Spielmann
wurde ſchwer verletzt und mußte in das
Kol=
berger Krankenhaus geſchafft werden. Der
Paſſa=
gier kam mit leichteren Verletzungen davon.
Der Matuſchka=Prozeß.
Weitere Bernehmung des Eiſenbahnakienkälers über die Kakaſtrophen bei.
Jülerkog und Big Torbagy. — Wirre Ausſagen des Mafſennörders.
Die erſten Zeugen werden verhört.
Angrmgl oder Schroindler.
Wien, 16. Juni.
Im weiteren Verlauf des Matuſchka=Prozeſſes
am Nachmittag des 1. Verhandlungstages fragte
der Vorſitzende den Angeklagten Matuſchka, wieſo
er nach Jüterbog gekommen ſei. Matuſchka
er=
klärte, daß er bei einer Fahrt durch dieſes
Ge=
biet eine günſtige Gelegenheit für ein Attentat
erblickt habe. In Berlin habe er vor Gründung
einer Sekte noch ein oder zwei Attentate
ver=
üben wollen. Er habe dann bei Jüterbog die
Sprengmaſchine gelegt. Als ihm der Vorſitzende
vorhielt, ob er denn nicht gedacht habe, daß ein
großes Unglück geſchehen könne, antwortete
Ma=
tuſchka verwundert: „Nein. Gar nichts, dachte
ich, werde geſchehen. Es war doch Sonntag.”
Er erklärte, daß er an der Attentatsſtelle
eine Nummer des Angriffs mit
Randbemerkun=
gen niedergelegt habe, weil er der
National=
ſozialiſtiſchen Partei am nächſten ſtehe, ſich ihr
aber nicht anſchließen wolle, weil er nicht
juden=
feindlich ſei.
Vorſitzender: „Als das Unglück geſchehen war,
ſind Sie davongelaufen.”
Matuſchka: „Ja, ich ging 50 Kilometer nach
Berlin zu Fuß. Tags darauf kehrte ich nach
Wien zurück.”
Dann wurde das ſchrecklichſte von Matuſchkas
Attentaten, der Anſchlag auf Bia Torbagy,
be=
ſprochen. Auch in dieſem Falle behauptete der
Angeklagte, „der Geiſt Leo habe ihm dieſes
ein=
gegeben”. Als ihm der Vorſitzende vorhielt, daß
durch ihn ein ſo ſchreckliches Unglück geſchehen
ſei, ſchluchzte Matuſchka plötzlich laut auf, ſtieß
unartikulierte. Schreie aus und wankte hin
und her.
Vorſitzender: „Sie hatten die Abſicht, noch
weitere Attentate zu verüben?‟
Matuſchka: „Ja, in allen Ländern. Solange,
bis man darauf gekommen wäre, daß ich es bin.”
Dann ſchrie er wild auf: „Ich werde in
Zu=
kunft aber noch mehr Attentate machen. 30 Jahre
werde ich Strafe bekommen. 70 Jahre werde ich
alt ſein, wenn ich wieder herauskomme. Aber
ich will noch alle die geplanten Attenate
aus=
führen.”
Vorſitzender: „Wollen Sie wieder
Eiſenbahn=
anſchläge unternehmen?”
Angeklagter: „Nein! Aber mit den Zeitungen
werde ich Attentate machen, um den Atheismus
zu ſprengen.”
Vorſitzender: „Und jetzt ſagen Sie endlich,
was eigentlich der Beweggrund für Ihre
ſchreck=
lichen Taten war.”
Matuſchka: „Das möchte ich auch wiſſen. Jetzt
ſehe ich erſt, daß es nicht das richtige Mittel
war. Ich habe gerade das Schlechteſte gemacht,
was auf der ganzen Welt möglich iſt. Jetzt weiß
ich ſelbſt nicht, warum ich das getan habe.”
Hierauf wurde Matuſchka vom Staatsanwalt
einem ſcharfen Kreuzverhör unterzogen. Am
Schluſſe erzählte Matuſchka wieder von der
Heilkraft der Zwiebel und von ſeinen
Erfin=
dungen. Damit war die Vernehmung des
An=
geklagten beendet.
Der zweite Berhandlungstag.
Wien. Das Publikumsintereſſe für den
Matuſchka=Prozeß hat weſentlich nachgelaſſen.
Zu Beginn der geſtrigen Verhandlung wird
Ma=
tuſchka noch einmal kurz vernommen. Das
Haupt=
intereſſe des Vorſitzenden und des
Staatsan=
walts gilt der Frage, ob Matuſchka ſeine
Ver=
antwortung, daß der „Geiſt Leo” ihm alles
be=
fohlen habe, aufrecht erhalten wolle. Matuſchka
beantwortet mit Ja. Die Vernehmung der
Zeu=
gen ergibt nichts Weſentliches, ſie ſind meiſt nur
in geſchäftlicher Beziehung mit Matuſchka
zu=
ſammengekommen. Einer der Zeugen exklärt ihn
für ſehr normal, die übrigen beſtätigen ſeine
raſche Entſchlußfähigkeit, Nervoſität bei
Ver=
handlungen und ſeine Frömmigkeit.
Die Geſchäftsfreunde Matuſchkas bezeugen ihm
ſeine Geſchäftstüchtigkeit. Während der weiteren
Zeugenvernehmung kommt es zu einem bezeich=
nenden Zwiſchenfall. Matuſchka iſt mit einer
Schilderung über Einzelheiten nicht zufrieden.
Er ruft daher erregt: „Ich will, daß hier die
Wahrheit ans Tageslicht kommt. Es iſt mir
ganz gleichgültig, ob ich durch irgendwelche
An=
gaben belaſtet werde. Ich will die Wahrheit
ſagen.‟ Dann wird der Lokomotivführer
ver=
nommen, der aber auch nichts Weſentliches
be=
kunden kann.
Zeugenvernehmung.
Im weiteren Verlauf des Prozeſſes wurde
dann als Zeuge der frühere Maſchinenfabrikant
Leo Schabenſky vernommen, der in den
Phanta=
ſien Matuſchkas angeblich die Rolle des „Geiſtes=
Leo” ſpielte. Wie der Zeuge berichtet, war
Ma=
tuſchka mit ihm vor einigen Jahren in
geſchäft=
liche Verbindung getreten. Er ſei Matuſchka bald
nach der Rückkehr aus Berlin begegnet.
Ma=
tuſchka war ſehr zerſtreut und aufgeregt und
habe geſagt, ihm ſei etwas Schreckliches paſſiert.
Argwohnerfüllt habe der Zeuge dann plötzlich
zu Matuſchka geſagt: „Beichten Sie, wo Sie
waren, erleichtern Sie Ihr Gewiſſen.” Matuſchka
habe aber nur ausweichende Antworten gegeben.
Ueber irgendeinen Zuſammenhang ſeines
Na=
mens mit dem angeblichen Geiſt Leo wußte der
Zeuge nichts anzugeben. Einmal habe Matuſchka
ihn auf das Polizeiplakat über Anzbach mit der
Ergreiferprämie von 4000 Schilling aufmerkſam
gemacht. Er ſagte dabei zum Zeugen: „Sie
kön=
nen ſich viel Geld verdienen, Sie können den
Attentäter der Polizei ausliefern!” Auf die
ver=
wunderte Frage, wie Matuſchka zu dem
Atten=
täter komme, erwiderte dieſer: „Na, ich bin es
ja ſelbſt”; dazu habe er höhniſch gegrinſt. Der
Zeuge glaubte, Matuſchka mache einen ſchlechten
Witz. Erſt nach deſſen Verhaftung ſei ihm dieſer
Vorfall wieder in Erinnerung gekommen.
Eine längere Wechſelrede zwiſchen dem
Staats=
anwalt, dem Zeugen und Matuſchka ſelbſt über
den Geiſt Leo ergibt dann, daß mit dieſem nicht
der Zeuge, ſondern ein inzwiſchen verſtorbener
Leo Schleſinger gemeint ſein ſolle.
Während der Vernehmung eines weiteren
Zeugen, des Elektrikers Lache, wird das
Mo=
dell der Turbine Matuſchkas, eine anderthalb
Meter lange und einen halben Meter breite
Blechkonſtruktion und ein zweiter kleinerer
Ap=
parat in den Gerichtsſaal gebracht, deren
An=
blick Matuſchka freudig erregt und ihn zu einem
längeren Vortrag über ſeine Erfindung, welche
die ganze Welt aus ihrem Elend erretten werde,
veranlaßt.
Ein griechiſcher Dampfer geſunken.
London. Auf der Höhe von Bahia (
Bra=
ſilien) ſank am Mittwoch der griechiſche Dampfer
„Artemis” nach Ausſendung von SOS=Rufen
aus bisher unbekannter Urſache. Die ganze
Mannſchaft von 31 Mann konnte durch das
eng=
liſche Motorſchiff „„Eaſtern Prince” gerettet
werden.
Das Urkeil gegen Imhäuſer
Hohe Gefängnisſtrafen. Vermögen beſchlas
In dem Prozeß gegen den Frankfurte
kier Dr. Walter Imhäuſer und zwei M
klagten wegen Vergehens gegen die Beſt
gen des Deviſengeſetzes erkannte das
gegen den Angeklagten Imhäuſer auf e
fängnisſtrafe von einem Jahr und ner
naten und auf eine zuſätzliche Geldſtre
20 000 RM., hilfsweiſe auf weitere dr
nate Gefängnis. Der Kaufmann Werne
berg, der Imhäuſer den Auftrag zu &
tionen auf ſeine Rechnung gegeben ha
hielt ſechs Monate Gefängnis und 500
Geldſtrafe. Der angeklagte Teilhabe ſe
häuſers, Guggenheim, wurde freigeſproch
Sicherung des Strafvollzugs wird da
mögen der beiden verurteilten Angekla= E
ſchlagnahmt.
Das Gericht hat angenommen, daß in m
für etwa 100000 RM. J. G.=Aktien in der ſei
gekauft und zu den höheren Kurſen im
wieder abgeſetzt worden ſind. Die Käufe
den Angeklagten Honsberg und für da mi
haus Diener u. Co., eine in Frankfurt F74
Agenturfirma eines mexikaniſchen T
hauſes, getätigt worden. Nicht erwieſen ſod
gegen das Gericht angeſehen, daß Imhär F
in ſtrafbarer Weiſe für den ſteckbrief!
folgten Kaufmann Dr. Schmelzer ar F
tätig geweſen iſt, der im Verdacht ſteht,
Viertel, Million RM. Aktien
verſch=
haben. In der Urteilsbegründung
wa=
führt, daß in dieſem Falle das Urteil
Zuchthaus hätte lauten können.
Sklarek=Prozeß.
Der erſte Sklarek=Verteidiger ſpr
Berlin. Im Sklarek=Prozeß pläd
Donnerstag der erſte Sklarek=Verteidige ſo‟
anwalt Dr. Nübell, der davon ausging,
Sklareks ſchon früher einer Großmannsſ
fallen geweſen ſeien, woraus ſich alles
was ſpäter geſchehen wäre. Er verwe
gegen die Behauptung, daß die Sklar
mögensſtücke beiſeite geſchafft hätten.
lediglich richtig, daß die Sklareks ein ſaſ
hörten Aufwand getrieben hätten und il
führung als nicht gerade vorbildlich
werden könne. Das ſei aber alles auf
zurückzuführen. Der Verteidiger ford
Freiſprechung von Willi und Leo Skl
der Anklage des Betruges, der Beſteck
des Konkursverbrechens und bat um ei
Beſtrafung wegen des Konkursvergeh‟
Bisher erfolgloſe Suche
nach dem Flieger Bertram.
Perth. Bisher iſt es noch nicht
eine neue Spur von dem mit ſeinem C
verſchollenen deutſchen Flieger Bertran
den. Obwohl das Gebiet, in dem das
im auſtraliſchen Buſch entdeckt worde
weitem Umkreis von Fliegern abgeſuch
iſt. Die Regierung hat weitere Mal
zur Suche nach den Vermißten entſan
Angaben von Eingeborenen ſollen 91e
im Urwald von Wilden ermordet wo!
doch werden dieſe Angaben mit großen
aufgenommen.
Verlobung des
ſchwe-
diſchen Thronfolgers.
Koburg. Das Herzögliche
Hofamt gibt die geſtern auf
Schloß Callenberg erfolgte
Ver=
lobung des ſchwediſchen
Thron=
folgers, Prinzen. Guſtaf von
Schweden, mit der Prinzeſſin
Sybille von Sachſen=Koburg=
Gotha offiziell bekannt.
Schweden hofft, daß die
deutſchblütige Braut des
Erb=
prinzen einmal eine ebenſo
her=
vorragende Königin ſein wird,
wie ſie die unvergeſſene
Köni=
gin Viktoria, eine geborene
Prinzeſſin von Baden, geweſen
iſt.
g. 17. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt
ſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 167 — S.4
Shoct, Sptel und Jarnen
Handball.
oxtverein Darmſtadt 1898 — Turnverein Bickenbach.
vorausſichtlich letzten Spiel dieſer Spielzeit tritt am
r Samstag, abends 6,30 Uhr, die Handball=
Ligamann=
der 98er gegen Turnverein Bickenbach auf
atz am Böllenfalltor. Man darf wohl ohne
damit rechnen, daß dieſes Treffen ſtarken
Zu=
finden wird, da die Gäſteelf als weitaus ſtärkſte
Turner=
vieſigen Gegend anzuſehen iſt. Die Bickenbacher Turner
5 unter der Leitung ihres Mittelſtürmers Hennemann zu
htigen und techniſch auf der Höhe befindlichen Mannſchaft
wt. die gerade in dieſer Saiſon beſonders große Erfolge
at. Nach Erringung der Gaumeiſterſchaft hatte die Elf
n Turnverein Herrnsheim, den jetzigen deutſchen
Turner=
fſ9 Ausſcheidungsſpiele um die Teilnahmeberechtigung an
ſchen Endſpielen auszutragen. In dieſen Spielen konnte
emann=Elf, nachdem ſie das Vorſpiel in Herrnsheim 6:4
hatte, das Rückſpiel 2:1 gewinnen; im dadurch notwendig
ien Entſcheidungsſpiel blieb Herrnsheim mit 1 Tor Unter=
Vorteil. In den Privatſpielen der letzten Wochen
ie Elf ihre gute Form weiterhin unter Beweis ſtellen.
Süddeutſche Waſſerball=Meiſterſchaft (Borrunde).
Jung=Deutſchland — Schwaben Stuttgart.
Samstag, 18 Uhr, und Sonntag, 11.30 Uhr.
Schwaben Stuttgart, der Gegner des Darmſtädter
Schwimm=
klubs Jung=Deutſchland in den Vorrundenſpielen zur
ſüddeut=
ſchen Waſſerballmeiſterſchaft am Samstag um 18 Uhr und
Sonn=
tag um 11.30 Uhr auf der Kampfbahn des Großen Woogs kann
auf eine lange waſſerballſportliche Vergangenheit zurückblicken.
Schon vor dem Kriege pflegten die Stuttgarter als einer der
erſten deutſchen Schwimmvereine das Waſſerballſpiel und ſpielten
auch in den Nachkriegsjahren bis auf den heutigen Tag eine
gute Rolle im ſüddeutſchen Waſſerballſport. Erſt in den letzten
Jahren haben die Stuttgarter Schwaben in Württemberg ihre
führende Stellung an den bekannten SV. Göppingen abgeben
müſſen, deren ſchärfſter Gegner ſie aber immer noch ſind. Dabei
darf nicht vergeſſen werden, daß in Württemberg außer dieſen
beiden Vereinen in den SV. Eßlingen und Ludwigsburg weitere
ſpielſtarke Mannſchaften vorhanden ſind, die in den
württem=
bergiſchen Waſſerballſport durch die ſcharfe Konkurrenz einen
tarken Antrieb bringen. Seit der Erbauung des neuen
Stutt=
e Darmſtädter Poliziſten mußte zwar mit 5:4 eine knappe garter 50 Metex langen Hallenbades hat das Waſſerballſpiel
ge eingeſteckt werden, dagegen gelang vor 3 Wochen gegen durch günſtige Spielmöglichkeit im Winter weitere, glänzende
FFortſchritte gemacht, ſo daß die Stuttgarter den Darmſtädtern
Lannheim ein viel beachteter 11:9=Sieg. In Darmſtadt in den beiden kommenden Spielen das Leben ſehr ſchwer machen
Gäſtemannſchaft in ſtärkſter Aufſtellung an, und zwar mit
Zeißler, Herpel I; Weigert, Dingeldey, Herpel II: Keil/
Hennemann, Schweickert, Schneider.
98er werden ſelbſtverſtändlich dem ſtarken Gegner
eben=
e ſtärkſte Mannſchaft entgegenſtellen, ſo daß mit einem
d ſchönen Spiel gerechnet werden kann.
Sp.V. 98, 1. Jgd. — Polizei, 1. Jgd.
Qitag vormittag 10.30 Uhr treffen ſich auf dem Stadion
gendmannſchaften zu ihrem letzten Verbandsſpiel. Die
die ganzen letzten Jahre hindurch die
Jugendmeiſter=
angen, liegen in dieſer Spielſaiſon mit 2 Punkten Ab=
ter der Polizei und werden daher alles Können
auf=
ungsſpiel erlangen wollen.
Jgd — Braunshardt, 1. Jgd., dort: 98, 1. Schüler
1. Schüler, 10 Uhr: 98, 2. Schüler — Merck, 1. Schüler,
TSV. Braunshardt — Polizei Frankfurt a. M.
fälligen Rückſpiel empfängt der TSV. Braunshardt am
nachm. 4 Uhr, die Polizei Frankfurt a. M. Bekanntlich
die Braunshardter im Vorſpiel eine empfindliche 8 3, was auf das ſehr gute Können der Frankfurter
Poli=
ießen läßt. Die Einheimiſchen werden deshalb ſchon in
zer Form ſpielen müſſen, wenn ſie ſich revanchieren wol=
Im 2.45 Uhr ſpielen Braunshardter Jugend — Sp.V. 98
Ht. 2. Jugend.
TV. Klein=Zimmern — Poſt Darmſtadt.
veiteren Verlaufe der Freundſchaftsſpiele ſind die
Poſt=
er am Samstag, 19 Uhr, nach Klein=Zimmern ver=
Die Einheimiſchen haben in letzter Zeit ſehr ſchöne
zielt, und ſie werden auch diesmal wieder, zumal auf
Platze, gut abſchneiden wollen. Obwohl die Poſtler mit
treten, werden ſie, zum erſtenmal im Odenwaldgau
ſpie=
s daran ſetzen, um ehrenvoll abzuſchneiden. Abfahrt der
ter 17.14 Uhr Oſtbahnhof.
Fußball.
Union Darmſtadt — V. f. L. Neckarau (komb.).
S Sonntag, 17 Uhr, hat die neue Vereinsleitung der
gias nen Gegner von Format auf die neu hergeſtellte
Renn=
pflichtet. V. f. L. Neckarau war in den Vorſpielen um
Autſche Meiſterſchaft einer der gefürchtetſten Gegner, und
—intracht Frankfurt nach überlegenem Spiel einen Sieg
Die Gäſte haben folgende Mannſchaft gemeldet: Lankl.
Strichl. Möhler, Mayfarth. Orth, Hambſch, Caſpar,
Klamm und Krätz, alſo darunter zahlreiche Namen
tg.
In wird gegen dieſen ſtarken Gegner ſchon mit
beſon=
iſtungen aufwarten müſſen, wenn ſie ihren letzten
Er=
enen weiteren anfügen will.
er, 15.30 Uhr. ſpielt die Sondermannſchaft gegen die
uch ugenheim.
Union Darmſtadt — Germania Eberſtadt.
Samstag abend 18 30 Uhr erwartet Union
Ger=
berſtadt zum fälligen Rückſpiel. Es gilt dabei die im
erlittene Niederlage wettzumachen, was bei einiger=
Bbe tem Zuſammenſpiel nicht ausgeſchloſſen ſein dürfte. Da ſich
Sinnſchaften ſtets ſchöne und anſtändige Spiele lieferten,
der mit einem auf hoher Stufe ſtehenden Treffen
ge=
ſerden. Vorher, 17 Uhr, meſſen Unions 1. Jugend und
. Jugend ihre Kräfte.
Sportvergg. Arheilgen — FC. Heuſenſtamm.
Sportvereinigung empfängt am Sonntag, nachmittags
E, zum Rückſpiel am Arheilger Mühlchen den FC. Heu=
Das Vorſpiel endete bekanntlich nach ſehr intereſſan=
pf, bei dem die Arheilger ganz überraſchend dem ehe=
Bezirksligiſten ein beſſeres Spiel zeigten, als je und
Sieger hätten bleiben müſſen. 2:2. Ob. Heuſenſtamm
iel nicht alle Mannen zur Stelle hatte, entzieht ſich
Zenntnis, ſcheint aber nach den Reſultaten, die dieſe
ift in dem letzten Verbandsſpieljahr gegen Vereine wie
und Fußballſportverein Frankfurt erzielt hat, der Fall
Szu ſein. Die Arheilger ſind zurzeit in guter Form und
artet ein recht intereſſantes Spiel.
Radſpork.
Darmſtädter Radſportklub 1919 ſetzt ſein diesjähriges
m mit einem am Sonntag den 19. Juli 1932, vormit=
2ttfindenden „Querfeldeinfahren” fort. Start und Ziel:
bhaus.
10 für Schmeling iſt zur Zeit der Stand am
amerikani=
ttmarkt für die am kommenden Dienstag ſtattfindende
terſchaft im Schwergewichtsboxen zwiſchen Max Schme=
Jack Sharkey.
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Waſch=
kom., Diwan, Tiſch
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werden. Die große Ungewißheit in den beiden Spielen, iſt die
Unkenntnis der beiden Mannſchaften. Bis jetzt haben die beiden
Vereine erſt einmal, und zwar 1925 im Pforzheimer Hallenbad
gegeneinander geſpielt, und damals haben die Darmſtädter 2:0
verloren. Seit der Zeit hat ſich jedoch manches geändert, ſo daß
man über den Ausgang der Spiele gar nichts im voraus ſagen
kann. Gerade hier dürfte aber ein Reiz liegen, ſich die Spiele
anzuſehen, zumal bis jetzt in dieſem Sommer noch keine Spiele
ſtattgefunden haben.
Tennis.
Junixorenklubturnier des T. u. E. C. Darmſtadt.
üſſen, wenn ſie durch einen Sieg Punktgleichheit und ein Wie im Vorjahre veranſtaltet der Tennis= und Eisklub
Darmſtadt auch 1932 für ſeine Jugendmitglieder ein Klubturnier,
für das bis jetzt bereits rund 50 Meldungen abgegeben wurden.
Es werden vier Konkurrenzen geſpielt. Im Junioreneinzel
werden 25 Junioren teilnehmen. Da der Titelverteidiger und
Favorit Colin an der Teilnahme verhindert iſt, ſind die beiden
Rangliſtennächſten v. Harnier und Langenbach die
ausſichtsreich=
ſten Bewerber. Zu beachten und zu einer Ueberraſchung fähig
wären Münſter und Külp. Der Ausgang dieſer Konkurrenz iſt
auf jeden Fall vollkommen offen — Bei den Juniorinnen
ſollte Frl. Reuling allen ihren Gegnerinnen klar überlegen ſein.
Wer jedoch die Plätze belegt, iſt vollkommen ungewiß. Frl. Beuer,
Frl. Klingelhöffer, Frl. Wöhler, Frl. Külp haben alle gleiche
Ausſichten, und noch eine ganze Reihe der übrigen
Teilnehme=
rinnen können erfolgreich bei der Verteilung der Plätze
mit=
reden. — Im Juniorendoppel dürften im Endſpiel
Lan=
genbach=Külp und Münſter=v. Harnier aufeinandertreffen
Mül=
ler=Berl und Schaberger=v. Flotow werden die nächſtſtärkſten
Paare ſein. Außer ihnen ſind noch Wöbke=Eſſelborn und Hauck=
Scheele zu erwähnen. — Im Doppel der Juniorinnen
verteidigen Frl. Beuer=Frl. Reuling als einzige der vorjährigen
Sieger ihren Titel, vorausſichtlich auch erfolgreich. Am
gefähr=
lichſten dürfte ihnen Frl. Külp=Frl. Wöhler und Frl.
Klingel=
höffer=Frl. Löhlein werden. Für die in den beiden erſten
Run=
den ausgeſchiedenen Teilnehmer werden auch in dieſem Jahre
beſondere Troſtrunden ausgeſpielt. Der Beginn dieſer
Turnier=
veranſtaltung des T. u. E. C. D. wurde auf Mittwoch den 22.
Juni, nachmittags 3 Uhr, feſtgeſetzt. Das Turnier wird dann am
Donnerstag, Freitag und Samstag, jeweils ab 3 Uhr, fortgeſetzt,
und am Sonntag, den 26. Juni, mit den Schlußrunden der vier
Hauptkonkurrenzen beendet.
Kegler=Bereinigung Darmſtadk und Umgebung.
Zwiſchenrundenkämpfe um die Bundesmeiſterſchaften in Mainz.
In der Kegelſporthalle in Leipzig werden vom 16. bis 18.
Juli 1932 die diesjährigen Bundesmeiſterſchaften ausgetragen.
Um zu ermitteln, wer von den Gaumeiſtermannſchaften die
Berech=
tigung hat, an dieſen Endkämpfen teilzunehmen, werden am
Sonntag, den 19. Juni, im ganzen Deutſchen Keglerbunde
Zwiſchenrundenkämpfe ausgetragen. Von den an dieſen
Kämp=
fen beteiligten Mannſchaften ſcheidet die Hälfte aus, während die
beſſere Hälfte, in Leipzig um die Bundesmeiſterſchaft
anzutre=
ten hat.
Für den Süddeutſchen Gau kommen folgende Kämpfe in
Frage, die in dem Keglerheim in Mainz ausgetragen werden:
Aſphalt. Verband Schwanheim (Südd. Gau) — Verband
Elber=
feld (Weſtd. Gau). — Bohle. Verband Saarbrücken (Südd. Gau)
— Verband Elberfeld (Weſtd. Gau). — Schere. Verband
Saar=
brücken (Südd. Gau)
Hagen (Weſtd. Gau). — Der Verband
Frankfurt a. M. (Südd. Gau) hat in Karlsruhe auf der
Inter=
nationalen Bahn (Amerikabahn) den Zwiſchenrundenkampf gegen
Stuttgart ebenfalls am nächſten Sonntag auszutragen.
Olympia-Skaffel läuft Welkrekord.
mit 40,6 Sek. beim „Sprinterfeſt” in Kaſſel. Lammers wieder da.
Beim „Sprinterfeſt” von Heſſen/Preußen Kaſſel ſahen am
Dienstag abend 3000 Zuſchauer Glanzleiſtungen unſerer
Sprinter=
garde. Im Mittelpunkt der Rennen ſtanden die Läufe der
Olym=
piaſtaffeln über 4X100 Meter. Im erſten Lauf ſtoppten drei
Uhren für die Staffel Hendrix=Geerling=Borchmeyer=Jonath 40,7
Sekunden. Aber der Weltrekord für Länderſtaffeln ſollte bei dem
zweiten Lauf von der Mannſchaft Körnig=Lammers=Borchmeyer=
Jonath mit 40,6 Sek. noch einmal unterboten werden. Auch die
B=Staffel blieb beim zweitenmal mit 40,8 Sek. noch an der Grenze
des bisherigen Weltrekords. In beiden Läufen lag übrigens die
B=Mannſchaft beim letzten Wechſel noch in Führung, da die A=
Mannſchaft, beſonders bei Lammers und Borchmeyer ſchlecht
wech=
ſelte. Aber der hervorragend laufende Jonath riß ſeine
Mann=
ſchaft beidemale noch heraus. Rein läuferiſch war zur allgemeinen
Ueberraſchung Lammers wieder ganz ausgezeichnet. Der
Olden=
burger gewann auch die 100 Meter in 10,4 Sek. Jonath blieb hier
dem Start fern, da er die 200 Meter gegen Körnig laufen wollte.
Körnig trat aber ſpäter nicht mehr an, da er ſichtlich unter
Ma=
genbeſchwerden litt. Ganz hervorragende Leiſtungen gab es auch
in den Läufen über 400 und 1500 Meter, die von Metzner in 48,6
Sek. bzw. von Wichmann in 3:59 Min. gewonnen wurden.
Mein
wegen
KonFektion
Arbeitskleidung
Hüte und Mützen
Herren-Artikel
Doppelveranſtalkung von Rol=Weiß Darmſtadt.
Am Sonntag bietet Rot=Weiß wiederum einen genußreichen
Nachmittag durch eine Doppelveranſtaltung, wobei zwei Fußball=
und ein Handballſpiel ausgetragen werden. Den Anfang machen
um 2.30 Uhr die Fußballer mit einem Spiel der
Ligaerſatzmann=
ſchaft gegen Union Wixhauſen. Anſchließend um 4 Uhr findet ein.
Handballſpiel der Ligamannſchaften ſtatt.
Rot=Weiß — V. f. R. Schwanheim.
Viele Worte über dieſe Mannſchaft und deren Spielſtärke
braucht man nicht zu machen, denn dieſe Elf mit ihren Kanonen
Pabſtdorf, Bender uſw. iſt gerade hier allen Anhängern des
Handballs genügend bekannt. Das Spiel wird ohne Zweifel ein
intereſſanter Maßſtab für die kommenden Verbandsſpiele ſein.
Da auch Rot=Weiß in den letzten Wochen wieder eine beſſere
Form zeigte, weiß man heute noch nicht, wer der Sieger ſein
wird. Beide Mannſchaften treten in der beſten Beſetzung an.
Anſchließend treffen ſich die Ligamannſchaften der
Fuß=
baller.
Rot=Weiß — Union Wixhauſen.
Dieſe Gäſte ſind genügend bekannt und ſtets in Darmſtadk
gerne geſehen. Wixhauſen hat die letzten Verbandsſpiele mit viel
Pech abgeſchloſſen. Die Gäſte waren der Faktor, welcher durch
den überraſchenden, aber verdienten 6:4=Sieg über Sprendlingen
die Kreismeiſterſchaft im letzten Augenblick in Frage ſtellten,
was wohl allein die Fähigkeiten der Elf am beſten kennzeichnet.
Rot=Weiß muß ſchon alles daranſetzen, um nicht den Gäſten den
Erfolg zu überlaſſen. Die Darmſtädter treten in bekannter
Auf=
ſtellung an, während Wixhauſen wohl das gleiche tut, zumal hier
ſicher eine Revanche für die Vorſpielniederlage mit in den Kampf
zieht. Trotz der Doppelveranſtaltung ſind die Eintrittspreiſe
nicht erhöht.
Der Hamburger SV. wurde auf eigenem Platze von
Red Star Olympique Paris vor 5000 Zuſchauern mit 2:1 (0:0)
geſchlagen.
Gewinnauszug
3. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterfe.
Ohne Gewähr
Nachdruck verbofen
Auf ſede gezogene Rummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
i den beiden Abteilungen 1 und II
1. Ziehungstag
15. Juni 1932.
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 399191
4 Bewinne zu 3000 M. 117847 319992
6 Gewinne m 2000 M. 87019 106391 386298
24 Gewinne zu 1000 M. 5233 40067 45648 47319 72798 85887
206643 218316 223660 239320 286430 393864
36 Gewinne zu 800 M. 37797 60385 80123 92896 109441 154804
202399 233620 234061 254046 286295 321149 3231 14 326373 330016
332639 378610 394400
46 Gewinne zu 600 M. 2903 34016 46939 60764 87469 126289
144564 145348 196421 197506 209916 215334 233402 248808 294039
304447 305545 314289 349186 362197 354718 374097 382095
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne m 100000 M. 257250
2 Gewinne zu 60000 M. 34667
2 Gewinne zu 10000 M. 136186
4 Gewinne zu 5000 M. 30945 126097
2 Gewinne zu 3000 M. 229771
6 Gewinne zu 2000 M. 227029 321836 389267
28 Gewinne zu 1000 M. 33466 65268 82600 104749 113757 126647
136353 166389 267668 262560 303890 332274 382606 397938
38 Gewinne zu 800 M. 803 14733 21471 22468 24002 50969 68076
98206 148766 163644 196686 212466 264846 267501 319115 335903
346177 366558 388146
46 Gewinne zu 500 M. 60 8685 15084 60587 62983 68821 69465
76608 80773 128037 171727 211364 238821 239985 282356 331033
338151 353193 373825 374392 375461 381247 390731
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 17. Juni
15.30: Die Krankenverſorgung der Erwerbsloſen.
17.00: Nachmittagskonzert. Werke von Blon, Kalman, Dvorak,
Fall u. a.
18.25: Vortrag.
18.50: Aerztevortrag: Der Heuſchnupfen und ſeine Bekämpfung.
19.30: Mannheim: Wir ſpazieren durch eine Großmühle.
20.00: Berlin: Semiramis.
22.00: Dichter, die wir kennen ſollten . . . Eine Folge von
Ge=
ſprächen.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Nachtkonzert. Werke von Beethoven, Reger. — Ausf.: F.
Neuheuſel (Violine), R. Bornſchein (Klavier).
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Freitag, 17. Junf
10.10: Hamburg: Schulfunk: Ein Lebensbild Mozarts.
15.00: Jungmädchenſtunde: Jugend hilft der Jugend.
15.40: Jugendſtunde: Hans Richter.
16.00: Dr. Wenke: Literaturbericht über das Generationenproblem.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Berger: Slatin Paſcha zu ſeinem 75 Geburtstag.
18.00: Verſchollene deutſche Muſik aus der Zeit Bachs: Trioſonaten.
18.30: Dr. Leipart: Das Reparationsproblem vom Standpunkt der
internationalen Arbeiterbewegung.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.15: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
19.35: Min.=Rat Joachim: Aus der Praxis des Arbeitsrechts.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Semiramis. Heitere Oper von G. Roſſini.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.45: Stuttgart: Nachtmuſik
Hauptſchriffteltung: Rudolf Mauve
Verantwortſich für Politik und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feulſſeton, Reich und
Ausland und Heſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”,„ Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich t übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
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Nummer 162
Darmſta
Jatte
Der deutſche Außenkandel im Maj.
Die Einſuhr dem Bolumen nach auf den Stand vom März zurückgegangen, dem Werke nach den Tiefſtand
im März um 12,5 Mill. Mark überſchrikken. — Auch die Geſamkausfuhr um 34,5 Mill. Mark geſunken.
Freitag, den 17.
Nach einer Zunahme im April iſt die Einfuhr im Mai
(351 Mill. RM.) dem Volumen nach wieder auf den Stand im
März abgeſunken; dem Werte nach hat ſie ſogar den Tiefſtand im
März noch um 12.5 Mill. RM. unterſchritten. Jedoch entſpricht
nur die Geſamteinfuhr im Mai dem Volumen nach derjenigen im
März; innerhalb der Hauptpoſten hat ſich inſofern eine
Verſchie=
bung vollzogen, als die Rohſtoffeinfuhr volumenmäßig um 11 v. H.
unter den Stand im März geſunken, die Lebensmitteleinfuhr um
16,8 v.H. über den Märzſtand geſtiegen iſt. Im Vergleich zum
April hat die Einfuhr um 76 Mill. RM. abgenommen, und zwar
ſind die Rohſtoffe hieran mit 44 Mill. RM., die Lebensmittel mit
27 Mill. RM. beteiligt. Volumenmäßig bedeutet dies für die
Rohſtoffe einen Rückgang um 20 v.H. für die Lebensmittel eine
Abnahme um 16 v. H. In den erſten fünf Monaten dieſes Jahres
iſt gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr die
Lebensmittel=
einfuhr dem Volumen nach nur um 4 v. H., die Rohſtoffeinfuhr
je=
doch um 15 v. H. zurückgegangen.
Im Mai hat namentlich die Einfuhr aus den Vereinigten
Staaten von Amerika abgenommen; im übrigen verteilt ſich die
Geſamtabnahme auf die verſchiedenſten Bezugsländer mit
Aus=
nahme von Schweden, das ſeine Ausfuhr nach Deutſchland ſteigern
konnte.
Die Ausfuhr beziffert ſich im Mai auf 438 Mill. RM.;
hinzu kommen, wie im Vormonat, Reparations=Sachlieferungen
im Betrag von 9 Mill. RM. Gegenüber April iſt die
Geſamtaus=
fuhr ſomit um 34,5 Mill. RM. geſunken, von denen 14 Mill. RM.
auf die Rohſtoffe und 17 Mill. RM. auf die Fertigwaren
entfal=
len. Bei beiden Warengruppen handelt es ſich ausſchließlich um
eine Schrumpfung der Ausfuhrmengen, und zwar bei den
Roh=
ſtoffen um 15 v.H., bei den Fertigwaren um 4,5 v.H.
Insbeſon=
dere haben im Mai Frankreich, die Vereinigten Staaten von
Amerika, die Niederlande und Großbritannien in erheblich
ge=
ringerem Umfange deutſche Waren aufgenommen. Der ſeit Ende
vorigen Jahres anhaltende Rückgang der Ausfuhr nach
Großbri=
tannien und ſeinen Kolonialſtaaten hat dazu führt, daß die
deut=
ſche Handelsbilanz mit dem britiſchen Imperium bereits paſſiv
iſt. Der Abſatz nach der U. d. S. S. R. und auch der nach China hat
im Mai eine Steigerung erfahren. Die Hemmniſſe auf die in
zunehmendem Maße der Auslandsabſatz deutſcher Waren trifft,
haben zu dem bisher tiefſten Stand der deutſchen Ausfuhr geführt:
den 447 Mill. RM. im Mai 1932 ſtanden noch im Oktober des
vergangenen Jahres 879 Mill. RM., im Oktober 1929, als die
Ausfuhr ihren Höchſtſtand erreichte, 1247 Mill. RM. gegenüber.
Schaltet man die Preisbewegung aus, ſo ergibt ſich für den
men=
genmäßigen Umfang der Ausfuhr im Mai 1932 gerade noch die
Hälfte ihres mengenmäßigen Umfanges im Oktober 1929. Der
Preisrückgang, der bisher eingetreten iſt, bedeutet, daß heute für
die Bezahlung einer nominell unveränderten Schuld 36 v. H.,
ge=
meſſen an den Ausfuhrdurchſchnittswerten, mehr an Waren
aus=
geführt werden müſſen als im Jahre 1928.
Die Handelsbilanz ſchließt im Mai mit einem
Aus=
fuhrüberſchuß in Höhe von 87 (April 45) Mill. RM. ab.
Ein=
ſchließlich der Reparations=Sachlieferungen beträgt der
Ueber=
ſchuß 96 Mill. RM.
Im einzelnen zeigt die Warenbewegung folgende
Verände=
rungen gegenüber dem Vormonat:
An der Abnahme der Lebensmitteleinfuhr ſind
ins=
beſondere ſolche Waren beteiligt wie Kaffee, Kakao, Gerſte, Mais
und Dari Südfrüchte, pflanzliche Oele und Fette (zuſammen
— 22 Mill. RM.), deren Einfuhr im April höher als im März
ausgewieſen war; vermindert hat ſich ferner die Einfuhr an
Fi=
ſchen und Fiſchzubereitungen, Schmalz und Oleomargarin
Zu=
genommen hat die Einfuhr von Butter (plus 1,9 Mill. RM.) und
Weizen (plus 1,7 Mill. RM.).
Bei den Rohſtoffen ſind vornehmlich die Textilien (min.
24,4 Mill. RM.) von einem Einfuhrrückgang betroffen (
Baum=
wolle min. 12,7, Wolle min. 11,3 Mill. RM.); auch hat die
Ein=
fuhr von Oelfrüchten und Oelſaaten (min. 4,9 Mill. RM.),
Oel=
kuchen (min. 4,1 Mill. RM.), nicht ölhaltigen Sämereien,
Kalb=
fellen und Rindshäuten ſowie Steinkohlen abgenommen. Eine
leichte Zunahme verzeichnet die Einfuhr von Eiſenerzen (plus 2,1
Mill. RM.) und Bau= und Nutzholz.
Die Abnahme der Fertigwareneinfuhr entfällt zur
Hälfte auf den Rückgang der Textileinfuhr (min. 2,6 Mill. RM.).
Die Fertigwarenausfuhr, verzeichnet eine Abnahme
zur Hälfte auf den Rückgang der Textilinduſtrie (min. 7,5 Mill.
RM.), der Maſchinen (min. 5,4 Mill. RM.) und chemiſchen
In=
duſtrie (min. 4,5 Mill. RM.), während die Fabrikate der
Eiſen=
induſtrie, insbeſondere Stab= und Formeiſen (plus 6,8 Mill. M.),
Blech und Draht (plus 4,6 Mill. RM.), Röhren und Walzen (plus
2,3 Mill. RM.) vermehrt ausgeführt worden ſind. Abgenommen
hat ferner die Ausfuhr von Papier und Papierwaren, Pelzen und
Pelzwaren, von Kupferwaren und Erzeugniſſen der Lederinduſtrie.
Die Ausfuhr von Rohſtoffen und halbfertigen
Waren iſt namentlich infolge der verminderten Ausfuhr von
„ſonſtigen” chemiſchen Rohſtoffen und Halbzeugen (min. 5,2 Mill.
RM.) zurückgegangen; auch hat der Abſatz an Holzſchliff und
Zell=
ſtoff, Textilien, Kaliſalzen und Koks eine Verminderung erfahren.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Nachdem in den Vormittagsſtunden eine gewiſſe Zurückhaltung
feſtzuſtellen war, die in der Hauptſache auf einer weniger
hoff=
nungsvollen Auffaſſung für Lauſanne baſierte, obwohl das
Aus=
land recht zuverſichtlich geſtimmt bleibt, eröffnete die Berliner
Börſe ſelbſt ebenfalls in ſehr ruhiger Haltung. Die
Kursver=
änderungen gegenüber dem Vortage waren meiſt nur ganz gering.
Ueber 1 Prozent nach oben oder unten waren nur ganz wenige
Werte verändert. So gewannen Deſſauer Gas 2 Prozent und
Akkumulatoren 1,5 Prozent, während Ilſe Genußſcheine 2 Proz.,
Rheiniſche Braunkohlen 1,75 Proz. und Kali Aſchersleben 2,25
Proz. einbüßten. Auch Chadeaktien eröffneten 1,5 RM. niedriger.
Trotzdem war aber die Allgemeinſtimmung nicht als unfreundlich
zu bezeichnen, zumal die Auslandsbörſen anhaltend feſte
Veran=
lagung melden, und auch das Angebot ſeitens der
Liquidations=
kaſſe aus den noch ſchwebenden und zum Ultimo d. M.
abzuwickeln=
den Terminengagements nachzulaſſen ſchien. Im Verlauf führte
das Ausland anſcheinend wieder einige Tauſchtransaktionen,
Be=
kula gegen Reichsbank, durch, während ſonſt das Geſchäft äußerſt
klein blieb und geringe Abweichungen nach oben und unten mehr
auf Zufall baſierten.
Die Frankfurter Börſe zeigte uneinheitliche Tendenz.
Der Geſchäftsverkehr liegt nach wie vor auf einem Mindeſtmaß, ſo
daß nur die Kurſe einiger bevorzugter Spezialpapiere zu hören
waren. Man iſt aber abwartend infolge der Erklärung des
deut=
ſchen Außenminiſters in Lauſanne. Daß die Lauſanner Konferenz
ſchon in wenigen Tagen eine poſitive Löſung bringen würde, wird
allerdings nicht erwartet. Eine ziemliche Stütze für die
Börſen=
ſtimmung war der ſehr feſte Schluß der New Yorker Börſe. Am
Chemiemarkte eröffneten J. G. Farben unverändert bei 92 Proz.
und ſchwankten im Verlauf um dieſen Kurs herum. Uneinheitlich
lag der Montanmarkt. Hier verloren Harpener 1. Phönix 0,5,
Rheinſtahl 0,5 Proz., während Mannesmann, Stahlverein ½ Proz.
höher lagen. Später konnten auch Rheinſtahl bei etwas Nachfrage
ihren Kursverluſt wieder voll ausgleichen. Elektrowerte waren
meiſt ſchwächer; ſo verloren Geſfürel 0,25, Schuckert 0,50, Siemens
1 Prozent. Etwas freundlicher waren Lahmeyer, Zellſtoffaktien
ſtill, doch waren die genannten Kurſe gegen geſtern erhöht. Am
Schiffahrtsmarkt dagegen war die Tendenz rückläufig. So
ver=
loren Hapag 0,75 Proz. Ziemlich ſchwach lagen auch Kaliwerte. 434% „Lom.=Obl.
Aſchersleben 2. Weſteregeln 1, Salzdetfurth 0,5 Prozent matter. 8% Preuß. 2ds.
Am Markt für Einzelwerte waren Conti=Gummi ſtärker gedrückt 82 „ Goldoblig
um 3,25 Prozent. Von Frankfurter Werten hörte man Holzmann
und Scheideanſtalt behauptet. Der Renten= und Anleihemarkt
iſt ebenfalls äußerſt ruhig. Die Kurſe ſind ungefähr behauptet.
Am Geldmarkt bleibt Tagesgeld leicht bei 4 Proz.
Die Abendbörſe verlief vollkommen ohne Geſchäft. Am
Aktienmarkt wurden faſt nur J. G. Farben genannt, die 0,75 Proz.
über dem Berliner Schluß lagen. Sonſt war das Kursniveau kaum
verändert. Die Börſenſtimmung iſt etwas beeinflußt von der
Zahlungseinſtellung des Frankfurter Warenhauſes Herm. Wronker
A. G. Daneben iſt man abwartend hinſichtlich der Lauſanner
Kon=
ferenz, ob es dem Reichskanzler gelingen wird, in ſeiner
morgi=
gen Rede die Konferenzteilnehmer von dem deutſchen Standpunkt
der Erzielung einer Endlöſung zu überzeugen. Der Rentenmarkt
liegt ohne Bewegung. J.G. Farben ſchloſſen 91,75 Prozent.
die Golzpolikik der Bank von Frankreich.
Während der Goldbeſtand der Bank von Frankreich in der
Berichtswoche vom 3. bis 10. Juni um den Rekordbetrag von
803,5 Mill. Fr. auf annähernd 81 Milliarden Fr. geſtiegen iſt,
haben die ausländiſchen Guthaben um rund 1050 Millionen Fr.
abgenommen. Dieſe Erſcheinung iſt zum größten Teil auf die
Konvertierung der amerikaniſchen Guthaben in Gold und Waren,
was den Reſtbetrag von etwa 250 Millionen Fr. anbelangt,
wahr=
ſcheinlich auf Goldkäufe für engliſche Rechnung, zurückzuführen. Die
Golddeckung iſt von 73,47 auf 74,37 Proz. geſtiegen.
*
Einführung einer Abendbörſe in Paris. Die Pariſer
Börſen=
leitung prüft augenblicklich die Frage der Durchführung einer
Abendbörſe, die nach Beendigung der Börſenſitzung um 13.30 Uhr
von 14.45 Uhr bis 15.30 Uhr dauern ſoll. Infolge der
Zeitunter=
ſchiede der verſchiedenen Hauptbörſen der Welt wird eine
Abend=
börſe immer dringender gewünſcht, hauptſächlich, um den
Eröff=
nungskurſen von Wallſtreet am ſelben Tage noch Rechnung tragen
zu können und bis nach Eröffnung der New Yorker Börſe
Opera=
tionen tätigen zu können — Die Pariſer Börſe beurteilt nach wie
vor die internationalen Verhandlungen günſtig. Die
Youngplan=
anleihe ſtieg von 410 auf 440, die Dawes=Anleihe war feſt bei 5850.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die deutſche Rohſtahlgewinnung (ohne Saargebiet) belief ſich
im Mai d. J. auf 623 948 To. gegen 520 483 To. im Monat April.
Arbeitstäglich wurden im Mai durchſchnittlich 27 128 Tonnen
her=
geſtellt gegen 20 019 To. im Vormonat, d. h. 35,5 Prozent mehr,
aber noch immer 12,8 Prozent weniger, als im gleichen Monat des
Vorjahres.
Die deutſche Roheiſengewinnung im Mai. Im Mai 1932
be=
lief ſich die Roheiſenerzeugung im deutſchen Zollgebiet auf 381 380
To. gegen 335 799 To im Vormonat. Arbeitstäglich wurden im
Mai durchſchnittlich 12 303 To. erblaſen, d. h. 9,9 Prozent mehr.
als im April 1932, aber noch immer 31,2 Prozent weniger, als im
gleichen Monat des Vorjahres. — Von 155 (April 155) Hochöfen
waren 41 in Betrieb (40) und 45 gedämpft (48).
Stand der Reben Anfang Juni. (Später Austrieb —
immer=
hin normale Geſcheinbildung.) Das Preußiſche Statiſtiſche
Lan=
desamt beginnt Anfang Juni mit der Veröffentlichung der
all=
monatlich erſcheinenden Berichte über den Rebſtand in Preußen
für das Jahr 1932. Mit Ausnahme der Jungfelder des
Vorjah=
res, die in erſter Linie im Rheingebiet unter den harten
Kahl=
fröſten des Monats Februar 1932 litten, haben die Rebanlagen
im allgemeinen den Winter 1931/32 ſchadlos überſtanden
In=
folge des naßkalten Wetters, im erſten Maidrittel des Jahres
ſetzte der Austrieb erſt ſpät ein. Die hochſommerliche Hitze in der
Pfingſtwoche hat dann das Wachstum der Reben außerordentlich
gefördert, ſo daß ſich im Staat folgender Rebſtand ergibt: Anfang
Juni 1932: 2.0 (Anfang 1931: 1,9, 1930: 2,4, 1929: 3,0, 1928:
3,9. 1927: 2,6), wobei 1 ſehr gut bedeutet, wenn Dreiviertel= bis
voller Herbſt zu erwarten iſt, 2 gleich gut: Halber= bis Zweidrittel=
Herbſt, 3 gleich mittel: Drittel=Herbſt, 4 gleich gering:
Sechſtel=
bis Viertel=Herbſt, 5 gleich ſehr gering: weniger als Sechſtel=
Herbſt. Tieriſche und pflanzliche Schädlinge machten ſich im Mai
wnig bemerkbar. Der Düngerverbrauch wurde wegen Mangels
an Mitteln ſtark überall eingeſchränkt. Desgleichen wurde an
Arbeitslöhnen geſpart. Die ſchwierigen Abſatzverhältniſſe für
Wein haben ſich gegenüber dem Vorjahr nicht gebeſſert.
Italien will amerikaniſche Kohle kaufen.
Aus Kreiſen der Walliſer Parlamentsmitglieder ve
die italieniſche Regierung habe als Vergeltungsmaßnahm
britiſche Tarife beſchloſſen, den Kauf britiſcher Kohle un
Haager Abkommen einzuſtellen. Die italieniſche Regierung
ihre Bureaus in den betreffenden Kohlenbezirken und ver
jetzt mit den Vereinigten Staaten, um eine Vereinbarun
zielen, unter der Italien ausſchließlich amerikaniſche K.
die italieniſchen Staatseiſenbahnen kauft gegen die Ger
von Vorteilen für italieniſche Waren auf den ameril
Märkten. Die Hände der britiſchen Regierung ſind im ge
tigen Zeitpunkt durch die Zuſage gebunden, keine Verhan
mit auswärtigen Mächten über Tarife, Handelsverträge
dem Ende der Reichswirtſchaftskonferenz in Ottawa zu füh
Mekallnotigrungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg.
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Elektrolytkupfernotiz) auf 50,75 RM. — Die Notierun
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Pr
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Liefer
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium.
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 Rr
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf 1
Reinnickel, 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM.,
Antimon=
auf 35—38 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 38,50—41,75
Mannheimer Produktenbericht vom 16. Juni. Wei
75—76 Kilo, gut. geſund und trocken, 27,25—27,50, Rog
gut, geſund und trocken, 21—21,25, Hafer, inl., 17,25—19
Sommergerſte 20—20,25, Futtergerſte 18—18,50. Lap
15,75—16, Soyaſchrot 10,25, Biertreber, inländ., 10,50, de
ländiſche 10,25, Trockenſchnitzel, loſe 8,50, Wieſenheu, loſ E
6.00, Rotkleeheu 5,80—6,20, Luzernekleeheu 5,90—6,60
Preßſtroh, Roggen=Weizen 3,80—4,20, desgl. Hafer=Ger)
3,80, Stroh, geb., Roggen=Weizen 3,80—4,20, desgl. Ha
3.40—3,80, Weizenmehl Spezial Null 39,65, desgl. per
Oktober 34,70; Roggenmehl, 70prozent. Ausmahlung.
Weizenkleie, feine 8,50, Erdnußkuchen 11,25. Tendenz: St E
ſätze in ausländiſchem Brotgetreide finden zur Zeit nicht
man über die neue Regierungsverordnung nichts Beſtin
fahren kann. Die Forderungen für inländiſches Brotget
etwas erhöht, doch iſt der Konſum weiter zurückhaltend. el
ſätzen konnte im Vormittagsverkehr nichts in Erfahrung E
werden.
Berliner Produktenbericht vom 16. Juni. Die Getre Eu
waren heute auf einen freundlicheren Ton geſtimmt, u sh
ſondere die Preiſe für Neugetreide vermochten ſich trot
haltend günſtigen Wetters und der als vorzüglich beſe
Ernteausſichten zu befeſtigen.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 16. Juni. Aufgetrieb /
2 Ochſen, 137 Kälber, 1 Ziege. Die Preiſe ſtellten ſich f Ei
auf a) 32—36 b) 27—31, c) 22—26 Pfg. pro Pfund. SJ
über Notiz. Marktverlauf: ſchleppend, Ueberſtand.
Ferkelmarkt Groß=Gerau. Auftrieb 638 Ferkel.
koſtete 8,50—18 RM. Der nächſte Ferkelmarkt findet
woch, den 29. Juni, vorm. 8.30 Uhr, auf dem Marktplat 8
Gerau ſtatt.
Mannheimer Viehmarkt vom 16. Juni. Zufuhr: 1: E
11 Schafe, 216 Schweine, 1217 Ferkel und Läufer, 3 31
koſteten pro 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Kälber
c) 30—33, d) 25—28: Schafe b) 22—30; Schweine nie
Ferkel koſteten pro Stück bis vier Wochen 7—11, über
chen 13—15. Läufer 16—18 RM. Ziegen 10—15. Ma=
Kälber ruhig, Ueberſtand: Ferkel und Läufer ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 16. Juni. Aufgetrieb E
Rinder ſeit dem letzten Markt 151, ferner 1070 Kälber, S
und 880 Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebe —id
Kälber a) 35—38, b) 30—34, c) 22—29: Schafe a)
b) 23—27, c) 17—22: Schweine b) 39—42, c) 40—42,
e) 35—38.
Narktverlauf: Rinder ſehr ſchleppend, Sch
geräumt. Schweine ruhig, geringer Ueberſtand — Fleiſ E
delspreiſe. Ochſenfleiſch 1. 58—63. 2. 50—56, Bullenflei
Kuhfleiſch 2. 40—45, 3. 25—35, Kalbfleiſch 1. 65—72,
Schweinefleiſch 1. 50—55. Geſchäftsgang ruhig. Eingebr/
583 Viertel Rinder, 131 Kälber, 2 Hämmel, 426 halbe 4
Berliner Kursbericht
vom 16. Juni 1932
Brutſce Saur und Sistonto Gefrafcafr
vom
Oeviſenm
16. Jun
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank....
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban”
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Tonti=Gummi
deutſche Cont. Gas
Re
1850
30.—
18.50
11.—
12.—
19.625
31.625
18.375
12.—
72.—
81.—
OMe
Elektr. Lieferung
F. 6. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe
Mrf
62.—
91.50
42.625
52.—
45.75
27.25
Kauee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Miſegeutee
Me
32.—
146.—
54.50
16.25
90.125
12.—
24.—
16.—
65.—
13.50
26.—
Helſingfore
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London.
Buenos=Aires
New York
Belgien.
Italien
Pariz
D
100 finn. Mk.
100 S chilling
100 Tſch. gr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
00 Kronen
00 Kronen
1 2=Stg.
1 Pab. Peſo
Dollar
00 Belga
100 Lire
100 Franes
Geld,
7.143
1.95
12.485
3.057
170.43
75.54
84.17
78.97
15.415
0.944
4.209
58.59
21.53 2
15.55
Brieſ
7.157
52.05
12.485
3.0s3
170.77
75.68
84.33
79,03
15.455
0.952
4.217
58.71
21.57
16.59
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Frnstrolt
Fugoſlawien.
Bortugal.
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanada
uruguah
Fsland.
Tallinn (Eſtl.)
Rigg
Währung
100 Franken!
100 Beſetas
100 Gulden
Yen
1 Milreis
100 Dinar
100 Esendos
100 Drachn.
t türk. 2
1ägypt. 2
leangd. Doll.
1 Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Nr.
100 Lals
Darmſtädter uns Karionaloant Surmftadt, Midte der Bresbher
Frankfurter Kursbericht vom 16. Juni 1932.
„v.27 53 Bk. Girozentr. für 6½%Intern. 56 Heſſen Goldobl. a1 5%Baden ....... 6% Kaſſeler Land. 62Bahern .... 59.75 kredit Goldpfbr. 69,6 62 Heſſen ..... 46.5 6% Naſſ. Landesbk. 1 70 6% Preuß. Staat 74.25 5½2% „Liqu. Ob. 773, 62 Sachſen ...
Dtſche. Anl. Auslo= 46.25 Dt. Komm. Sam=
mel=Ablöſ.=Anl. ſungsſch. =Ab. 37.6 *AuslSer. 3a.5 löſungsanl.. ... „ „ Ser. II 48
Dt. Komm. Samm. Dtſche. Anl. Ablö= ſungsſch. (Neub.) 3.3 Abl. (Neubeſitz)., Deutſche Schutzge= 2.45 6% Berl. Shp.Bk. 67 bietsanleihe :... 5½%0, Liqu.=Pfbr. 79.5 6% Frkf. Hyp.=Bk. 66 6% Baden=Baden 38 5½% „ Lig. Pfbr. 76.25 6%Berlin. . . v. 24
6% Darmſtadt . . . zg 68 Golboblig.
6%
Pfbr.=Bk. 48"
66 6% Dresden v. 26 5½
„ Ligu.
6% Mein.Hhp.=Bk. 81.5 6% Frankfurt a. M. 67.75 Schätze v. 29 5½% Lig.Pfbr.. 75.8 „ v. 26 35.5 6% Pfälz. Hyp.=Bl. 73.5 62 Mainz ..... 5½% n Lig. Pfbr. 81 68 Mannheimv. 27 6% Rhein. Hyp. Bk. 66.5 62 München, v. 29 /s%0 „Lig. Pfbr., 751. 6% Wiesbaden v. 28 Goldoblig.
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rdnung nichlt
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Bom Zelsberg zum Modaukal.
Von Adolf Calgan.
in man vom Malchenberg kommt und den ſteilen ſteinigen
ch Oſten hinabgeht, ſchaut man beim Austritt aus dem
in wunderbar ſchönes Bild. Steil ab fällt der Weg vor
nderers Blicken, er ſieht ihn dem Balkhäuſer Tal
ent=
rzen das gar friedlich zwiſchen den Bergen einherzieht es
les ſo abgrundtief unter uns; aber jenſeits des Tales
is Land wieder zu einer faſt gewaltigen Bergmauer an,
breiten, in ruhiges Grün getauchten Bergkuppe, die in
nder Majeſtät die Landſchaft beherrſcht: das iſt der
AI.
fein iſt der Aufſtieg zu ihm von Jugenheim aus. Da
langſam den Heiligenberg hinan, in feierlichem Schwei=
Jugenheimer Bergkirchlein und der alten Kloſterruine
durch die hübſchen Schloßanlagen und den dämmrigen
ang entlang zur Vorterraſſe des Schloſſes. Ein letzter
eift das mählich hinter uns verſinkende Land: Jugenheim
en anmutig grünenden Berggipfeln und dahinter die
oeit ſich dehnende Ebene. Und weiter geht es auf ſtillem
irch den leiſe raunenden Buchenwald. Links unten in
ab=
r Tiefe zſeht murmelnd das Bächlein durch das
Stett=
al, leuchtend grüne Wieſen begleiten ſeinen Lauf. Unſer
iht mit Entzücken auf dem ſonnegetränkten Grün, und
en uns, ſo oft es zwiſchen den ſchlanken Buchenſtämmen
uchtet. So umgehen wir in langſamem Anſteigen den
es Marienbergs.
der Weg den Wald verläßt und in die volle Tageshelle
itt, ſteigt groß und gebietend die Kaiſerbuche vor uns
re ſtarken Aeſte ſtrecken ſich breit und wie ſegnend über
ie Land aus, und die Krone mit ihrer überreichen
Blät=
erſcheint uns wie ein Sinnbild ewigen Lebens, nie
wel=
jugend.
er die reifenden Kornfelder hinweg ragt hoch und erhaben
chenberg in das Himmelsblau hinein. Er iſt der unbe=
TH.BEERBACH
nm Lns!!
Wanderung zum Malſchen und Felsberg.
Für Sonntag, den 19. Juni.
Mit Autobus nach Jugenheim. Fahrpreis 60 Pfg. Zeichen
blau=rot. Durch die Hauptſtraße, im Balkhäuſer Tal rechts auf
bequemem Weg nach 1½ Stunden Malſchen (Melibocus, 517
Me=
ter, Ausſichtsturm, 1772 von Landgraf Ludwig IX. von Heſſen
errichtet). Zeichen A gelb in nordöſtlicher Richtung abwärts, die
Straße Balkhauſen=
Hoch=
ſtädten kreuzend im
Hoch=
wald zunächſt ſteil, dann
bequem nach 3 Stunden
Felsberg (515 m,
Forſt=
haus. Gaſthaus, Erho=
„SEckein.
lungsheim. Ohlyturm,
S. O0.BEERBRN
1901 erbaut. Ausſicht),
7alltrt
Mit Zeichen A gelb zum
Felſenmeer (
Hornblende=
granitfelſen; Altarſtein,
BeeheMRiRcheu Rieſenſäule, Kiſte,
Pyra=
mide, Schiff). Zum Turm
FelsBERé
vaschen.
zurück. Zeichen P gelb
ſteil ab zum Staffeler
ReicheUBsen
Kreuz (410 m), an der
Häuſergruppe. Steigerts
MuenBgen
vorbei in nördlicher
Rich=
tung bis zur Kreuzung mit Zeichen I blau=weiß, dieſes rechts
ab nach 4½ Stunden Ober=Beerbach. Auf der Straße nach 5½4
Stunden Nieder=Beerbach. (In der Kirche Grabdenkmäler der
Herren von Frankenſtein.) Rückfahrt mit Autobus. Fahrpreis
70 Pfennig.
ſtrittene Herrſcher des vorderen Odenwaldes und weiß dieſe
Stel=
lung mit Würde und ehrfurchtgebietender Majeſtät zu wahren.
In dieſem Teile ſcheint der liebliche Odenwald faſt ein
Hoch=
gebirge zu ſein, ſo kühn und ſteil ſtreben ſeine Berge dem
Him=
mel zu.
Unſer Weg mündet wieder in lauſchigen Wald ein, und
woh=
liger Frieden umfängt uns. Es iſt ein allmähliches Anſteigen.
Zur Linken ſchauen wir in ein entzückendes, weltabgeſchiedenes
Tälchen hinein, in dem ein einſames Häuschen mitten auf
pran=
gender Wieſe ſteht, ein paar Kühe graſen gemächlich dort unten:
eine ländliche Idylle.
Nun öffnet ſich der Wald, wir treten hinaus ins Freie —
und ſchauen vor uns den Gipfel des Felsbergs mit Turm und
Wirtshäuſern, rund herum ein weiter, lichtgrüner Buchenwald.
Es iſt ein feines Bild, das wir lange genießen. Dann ſchreiten
wir über das Feld, in welchem das Korn ſpärlich ſteht und
nied=
rig iſt, nach der „Kuralpe‟. Nun tauchen all die Höhen der
Nord=
weſtecke des Odenwaldes auf: Frankenſtein. Magnetberg und
Neutſcher Höhe, und vor uns wird die Bergkette ſichtbar, die ſich
zwiſchen Modau= und Gerſprenztal entlangzieht. Der letzte
An=
ſtieg zum Felsberg iſt recht beſchwerlich, aber bald geſchafft, und
oben lohnt ein weiter Ausblick die Mühe. Der Ohlyturm
bezeich=
net den Gipfelpunkt des Berges, und von ſeiner Plattform aus
haben wir eine feine Fernſicht über das ganze waldige Bergland
des nordweſtlichen Odenwaldes.
Was den Felsberg aber ſo berühmt gemacht hat und ſeine
große Anziehungskraft auf alles, was irgendwie des Wanderns
ſich befleißigt, bewirkt, das iſt ſein gewaltiges Felſenmeer. Oder
wir müßten eigentlich ſagen; großes Felſenmeer, denn ſolcher
Naturkurioſa hat der Felsberg eine große Reihe. Da ſind große
Granitblöcke, die zahllos neben= und übereinander geſchichtet ſind
und wirklich auf den Beſucher den Eindruck eines wogenden
bran=
denden Meeres, das zu Stein erſtarrt iſt, machen können. Das
große Felſenmeer dehnt ſich über den ſüdlichen und ſüdöſtlichen
Steilabhang des Berges aus, und wer es von ſeinem unteren
Ende aus betrachtet, dem kommt es vor, als wollten ſich wohl die
gewaltigen Felsmaſſen mit donnerndem Getöſe auf ihn und in
das Lautertal drunten ſtürzen. Beſondere Merkwürdigkeiten die=
MPtemensderte Holols, kasloltiscdkien und Bommerlllschen
aturfgeunde!
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Seite 12 — Nr. 167
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 17. Juni
ſes Meeres ſind die Blöcke, welche die Spuren der handwerklichen
Bearbeitung durch die Römer an ſich tragen. Der Felsberg war
zur Zeit der Römerherrſchaft ja ein großer Steinbruch der
frem=
den Zwingherren geweſen, und manches Felsſtück von dort mag
bei den römiſchen Bauten im deutſchen Lande Verwendung
ge=
funden haben. Vielleicht iſt die „Rieſenſäule” für einen
Götter=
tempel beſtimmt geweſen; aber — ob nun die Römer ſie wegen
ihrer Größe und Schwere nicht wegzuſchaffen vermochten, oder ob
ſie durch das Vordringen der Germanenſtämme daran gehindert
wurden — ſie blieb, ſchön behauen und bearbeitet, unter den
grünen Buchen des Felsbergs liegen, als ein Monument aus
längſt vergangener Zeit, als ein kulturgeſchichtliches Denkmal des
hohen handwerklichen Könnens der Römer. Auch der Altarſtein,
ein wegen ſeiner Form ſo bezeichneter gewaltiger Felſenquader,
iſt eine Arbeit aus der römiſchen Zeit.
Gehen wir vom Altarſtein noch ein Stücklein Wegs in
öſt=
licher Richtung weiter, dann kommen wir an eine Stelle, wo der
Wald zurücktritt und uns einen Blick tun läßt auf ein maleriſch
ſchönes Landſchaftsbild, daß ſich vor unſeren ſtaunenden Augen
aufrollt und ſie ganz ſchönheitstrunken macht. Groß und gewaltig
ſteigt die Neunkircher Höhe von allen Seiten an; der Kirchturm
von Neunkirchen lugt aus dämmergrünem Wald hervor. Im Tale
zwiſchen dem mächtigen Berge und dem ſüdweſtlich anſchließenden
Berggebiet des Krehbergs liegt ein freundliches Dorf in
lachen=
dem Sonnenſchein, ſein Kirchlein mit dem leuchtenden roten Dach
und Turmhelm ſteht hoch darüber und ſchaut weit in das Land:
das iſt Gadernheim. Und zwiſchen Felsberg und Neunkircher
Höhe ſind lauter bunte Farbenkleckſe: kleine Waldſtücke, Felder
und Wieſen, ſanft geſchweifte Hügel und liebliche Tälchen, das
alles in rührend anſpruchsloſer Beſcheidenheit zwiſchen den beiden
ſrolzen Berggrößen hingebreitet.
Leiſe ziehen wir unſeres Weges weiter, durch den ſtillen,
fei=
nen Buchwald des Felsbergs, der einen ganz eigenen Zauber
auf des Wanderers Gemüt ausübt. Das leiſe Raunen und
Blät=
terweben, das verhaltene Sonnenleuchten, das durch die Zweige
bricht, das Ineinanderfließen von Licht und Schatten im
traum=
haften Dämmern, das alles wirkt auf unſere Seele in ganz
eigener Weiſe; ſie fühlt ſich über ſich ſelbſt emporgehoben, fühlt
ſich dahinſchmelzen in dem Hauch der Poeſie, der ſtill und leiſe
durch deutſche Wälder weht. Eine tiefinnere Freude, die nicht
nach äußerem Ausdruck drängt, kommt in unſer Herz.
Dort, wo der Felsberg langſam nach Südweſten abfällt,
kom=
men wir auf einmal an den Borſtein. Wie eine Burg der
Vor=
zeit mutet die Felsgruppe aus gelbem Quarz uns an, die halb
unter ein paar Bäumen verſteckt im freien Felde aufragt. Der
Stein iſt ein beliebtes Objekt für mehr oder weniger geſchickte
Kletterverſuche übermütiger Wanderjugend; wir wollen ihn
aber vor allem als ſeltenes Naturdenkmal betrachten. Voller
Sonnenſchein liegt über dem einſamen Borſtein, der wie ein
Fremdling inmitten des Landes ringsum erſcheint, ein ſanftes
Glühen iſt auf ſeinen höchſten Spitzen: das große Schweigen des
Mittags laſtet auf der Stätte.
Ganz nahe, am Fuße des Felsbergs, breitet ſich der Flecken
Reichenbach im Lautertal aus. Er liegt gar fein zwiſchen
Fels=
berg und Krehberggruppe; auf allen Seiten erheben ſich mehr
oder minder hohe Hügel und Berggipfel mit reichem Wechſel von
Wald und Feld. Ein liebes Erdenfleckchen, wie es ſo unzählig
viele im Odenwald gibt!
Oeſtlich des Felsbergs liegt das heimelige Dorf
Beedenkir=
chen mit ſeinem altersgrauen und doch ſo traulichen Kirchlein.
Da ſcheint eitel Friede und Sonnenſchein zu ſein, da ſcheint alles
Irdiſche ſelbſt zum Paradies werden zu müſſen, — wenn es unter
Menſchen ein ſolches geben könnte!
Nordwärts wollen wir weiterwandern vom Felsberg aus.
Ein wechſelvoller Höhenweg mit immer neuen Ausblicken zur
Linken und Rechten bringt uns über den kleinen Bergweiler
Steigerts nach dem Kirchdorf Ober=Beerbach. Das liegt
einge=
bettet in ein liebliches Wieſental, deſſen Bächlein ſein Waſſer der
Modau zuführt. Die Dorfkirche liegt hoch am Bergeshang mitten
unter Gräbern: ihr Inneres birgt ſchöne mittelalterliche
Wand=
malereien, und die Spitzbogenfenſter ſind uns ein Zeichen, daß
das ſchlicht=ſchöne Gotteshaus aus dem Zeitalter der Gotik
ſtammt.
Weiter unten im anmutigen Beerbachtale, da, wo der
Mag=
netberg mit der Burg Frankenſtein ſteil aufragt, iſt Nieder=
Beer=
bach. Es liegt vielleicht noch ſchöner als ſein ſüdliches
Nachbar=
dorf; ein Zug ins Erhabene kommt in die Landſchaft. Eng iſt
das Tal, und der Bergwald tritt zu beiden Seiten recht nahe
heran. Das weißgetünchte Kirchlein von Nieder=Beerbach, das
gleichfalls gotiſch iſt, liegt gar fein am Hang des Frankenſteins.
Drinnen betrachten wir mit Intereſſe die Grabmäler
frankenſtei=
niſcher Ritter und beſonders das des Ritters Georg, der auf dem
Drachen ſteht: wir kennen ja die ſchöne Sage von dem Lindwurm
und ſeinem heldenhaften Bezwinger.
Jenſeits des Beerbacher Tales ſtreckt ſich der lange Höhenzug
der Neutſcher Höhe aus. Auf ſonnüberflutetem Feldwege, an
goldgelben Aehrenfeldern vorbi geht es von Ober=Beerbach aus
hinauf. Droben zieht ein ſtaubiger Weg in endloſer
Gleichförmig=
keit über den waldloſen Bergrücken hin. Rechts unten wird das
verſchwiegene Dörfchen Neutſch ſichtbar. Dann geht der Weg in
Wald ein, und nun kommt Frankenhauſen, von Hügelland anmutig
umrahmt. Weite Buchenwälder dehnen ſich vor unſeren Blicken
aus. Die ſtille Landſtraße entlang geht es weiter, dann über ein
murmelndes Bächlein mitten im Wieſengrün und hinauf in den
Hochwald. Hohe Rottannen wechſeln mit Buchen. Abwärts geht
es alsdann, auf das traulich im Modautale liegende Ernſthofen
zu. Am einen Ende des Dorfes erhebt ſich das beſcheidene
Wal=
brunnſche Schloß, ein ſchlichter Bau der deutſchen Renaiſſance.
Von der Neunkircher Höhe droben kommt uns die Modau
ent=
gegen; ſie iſt aber jetzt noch ein ſchmaler Bach, der ruhig ſeines
Weges zieht.
Talabwärts ſchreiten auch wir nun. Sanftgeſchweifte Höhen
ſind jetzt um uns, die einen freundlich=hellen Eindruck mochen;
alle Umriſſe und Linien ſind da weich, und wie ein ſonniges
Lä=
cheln liegt es über dem Lande. Das iſt der allmählich flacher
werdende nördliche Odenwald, der keine großen Kontraſte mehr
zeigt, ſondern in dem alles ausgeglichen, ruhig iſt. Ein faſt
un=
irdiſcher Sonnenglanz liegt über Wald und Feld.
Weiter geht es die Landſtraße hinaus, über Ober=Modau.
Die waldloſen Hügel zur Rechten erſtrahlen in goldenem Glanze,
und auch den grünen Buchwald zur Linken deckt die Sonne mit
lichtem Gewande. Du hörſt den geſchwätzigen Modaubach
rau=
ſchen, der im Sonnenlicht glitzert und gleißt und ſich auch über
den ſtrahlenden Sommertag zu freuen ſcheint. Nieder=Modau
kommt näher; es liegt ſo friedlich im Sonnenſchein da, waldige
Berge umrahmen es und fruchtbare Felder.
Hinter Nieder=Modau ſteigen wir im Felde an und dann
dem Walde zu. Steil geht es empor. Oben ſehen wir noch
ein=
mal zurück auf das Dorf im Tal, auf die niedrigen Höhen
jen=
ſeits davon und die langgeſtreckte Neunkircher Höhe ganz im
Hin=
tergrunde. Tiefer Waldesfriede umfängt uns dann; noch höher
ſteigt der Weg, zum Gipfel des Breiten Steins hinauf. Ein
brei=
ter Felsblock an der Wegkreuzung droben lädt zu kurzem
Ver=
weilen ein. Abwärts geht es ſodann. Nachdem der Weg den
Wald hinter ſich gelaſſen hat, zieht er in vielen Windungen über
das weite Feld. Und dann taucht das große Dorf Nieder=
Ram=
ſtadt unter uns auf, dahinter der Kirchberg und die niedrigen
Waldhügel vor Darmſtadt. Durch einen Hohlweg müſſen wir in
das Dorf hinab. Die Modau, nun ſchon ein kleines Flüßchen,
zieht wieder an uns vorbei; ſie bahnt ſich ihren Weg durch die
letzte Hügelkette des Odenwaldes in die Ebene hinein. Das
Ge=
birgsland geht mählich zu Ende.
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Büdingen — Altenſtadt — Vilbel — Fechenheim
Offenbach — Sprendlingen — Darmſtadt
72,
Von Darmſtadt (nach Erfüllung der Wahlpflicht) —
gen — Sprendlingen, rechts ab auf guter Straße nach Of
— Hanau (Hainſtr., Wilhelmſtr., Lamboyſtr.) zur beſſeren.
nach — Rückingen — Langenſelbold — Lieblos (3 Klm.
A=
nach Gelnhauſen, dem heſſiſchen „Dornröschen” mit der
werten alten Kaiſerpfalz „Barbaroſſaburg”, erbaut von F=
Barbaroſſa, am Untermarkt das Romaniſche Haus, das
Rathaus Deutſchlands, die ſ höne Marienkirche, Geburtsha
Denkmal des Erfinders des Telephons Ph.Reis) — von
(kurzer, bis zur heſſiſchen Grenze ſchlechter Weg) — in
Bogen nach dem ſchön gelegenen — Büdingen, dem oberh
Rothenburg (bei dem großen Gutshof, gegenüber die „6
links durch die Kaſtanienallee, am Kriegerdenkmal rec
Hauſe Lein, rechts in der „Vorſtadt” intereſſanter Hof mi
galerien — das Jeruſalemer Tor, erbaut 1487 nach dem
des Schaftors in Jeruſalem. Von hier lohnender Beſicht
ſ=
gang diesſeits des Tors, links bergan, am ſtärkſten, dem
turm rechts, über den ſchmalen Eiſernen Steg rechts an der
mauer entlang zum Turm, ſchöne Ueberſicht über die 1
Wehranlage am Jeruſalemer Tor, zurück und rechts wei
vorletzte Turm, der Hexenturm (1633—1634 wurden 1
„Hexen” gefoltert), rechts herunter. Durch das Obertor
die Altſtadt, links der Oberhof, Blick in den Hof, zurin
100 Meter geradeaus rechts in den Hain (Park) am See
Blick auf Schloßrückſeite, durch den Hain zurück links in Lm
burg, zwiſchen den „wilden Männern” in die „Kernburg
innere Burghof weiſt die Baugeſchichte von mehr als 7 .
derten auf, Kapelle beſichtigen und „gemalten Saal” mit
aus der Yſenburger Sage und Geſchichte. Zurück links dr
Wachtbau, geradeaus zum ſchönen Fachwerkhaus, rechts die
gaſſe mit alten Erkern, links das „Steinerne Haus”
Ziehbrunnen, durch die Reſte des alten „Mühltors”, 1i
alte Schlachthaus mit zierlichem Turm und Wachtſtube.
Seemenbachbrücke rechts auf die zweite Brücke, ſchöner B/
die Stadtbefeſtigung, zurück durch das Mühltor, geradeau
das Rathaus mit gotiſchem Wandbrünnchen, Fachwerkbau
dem Marktplatz alter Brunnen, geradeaus, links durch de
ſalemer Tor.) — Weiterfahrt zurück zur „Saline” (Achtu /s
weiſer) nach — Lörbach — Herrnhag, Sitz der ehemaliger
huter Gemeinde, gegründet vom Grafen Zinſendorf — Die
Haag, zur — Ronnenburg (gut erhaltene frühere mächtig
burg, ſchöner Burghof, 82 Meter tiefer, Burgbrunnen,
waltigen Bergfried Rundblick auf Speſſart, Odenwald, Fru=
Vogelsberg) — Alt=Wiedermus — Hüttengeſäß — Lang Eol
— Hanau uſw. Oder: Büdingen, am Kriegerdenkmal
Büches — Düdelsheim — Lindheim (intereſſante Friedhof ſ=
Heldenbergen — Vilbel — Bergen — Fechenheim — 2 Sa
— Sprendlingen — Darmſtadt.
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die ſür die „Nationale Einheitsliſte”
ab=
gegeben werden, fallen der Deutſchen
Volks=
partei und dem Landbund zu, d. h.
der bürgerlichenRechten
der bürgerlichen Link
Damit wird den Wortführern des erbitterten
Kampfes gegen die Demokratie in Heſſen
zuMandaten verholfen u. Großkapitalismus,
Antiſemitismus, Kulturreaktion und
Fa=
ſchismus unterſtützt.
die für die Liſte 8 „Heſſiſche Demokra
abgegeben werden, fallen der Demoku
zu, d. h.
Damit wird der Kampf gegen Kartelle
Syndikate unterſtützt, Bauernarbeit geſch
Volksbildung gefördert, Raſſen= und „or
ſionshetze ſchärftens abgelehnt u. die ver
wortliche Mitarbeit aller am Staate geſie
Der Entſcheidungskampf zwiſchen rechts und links,
zwiſchen Demokratie und Diktatur, hat begonnen!. Nun gilt es Stellung zu nehmen!
Programm der „Nationalen Einheitsliſte” geht dahin, den Nationalſozialismus „nicht weite
der ihm günſtigen Oppoſitionsſtellung verharren zu laſſen”, d.h. ihm zur Macht zu verhe
Zum erſten Mal in der Geſchichte der deutſchen Republik ſollen demokratiſche Stimmen d.
ihre Führer der Reaktion zugeführt werden. Das müßt ihr ablehnen! Stimmt demokratiſch!
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17. Junf 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 167 — Seite 13
Tur Satster
Kriminalroman von Harold Etfberg.
(Nachdruck verboten.)
v Erwin, ich meine Dr. Krauße”, ſie verbeſſerte ſich
chno iſt mit dem nicht zu reden?”
tonia!‟ Es war das erſtemal, daß ſie ihren Namen aus
ſein 2 Nunde hörte. Es durchrieſelte ſie warm, es war wie ein
gefcd „Antonia, ich muß Sie noch einmal ſehen, ehe ich fahre!
ehr ſchlimm mit den Kopfſchmerzen?”
rum? Wollen Sie herkommen?”
fürchte, dazu iſt es zu ſpät. Könnten Sie nicht um
alb is nach dem Bahnhof Friedrichſtraße kommen? Ich
ryn Eingang.”
türlich kann ich das, mit meinem Wagen bin ich ſchnell
OiItadt.”
te nicht mit Ihrem Wagen. Wir brauchen doch kein
tsrufungszeichen, damit jeder weiß, Antonia Hortig iſt
hmen Sie ein Taxi, ich lade Sie ein.”
3 ſage ich Ihnen ſpäter.”
t, ich bin pünktlich da — und ohne Ausrufungszeichen.”
halbe Stunde ſpäter ſchritt Antonia durch die Diele.
ze Standuhr verſicherte ihr, daß ſie noch reichlich Zeit
meine Mutter noch zu Hauſe?” fragte ſie die Jungfer,
inunter begleitet hatte, um ihr die Haustür zu öffnen.
ädige Frau iſt vor einer halben Stunde in die Stadt
rum haben Sie denn geſtern nicht angerufen — warum
nicht herausgekommen?”
rüe
emne
ten „Mühl
und Wach
te Bruike ſtüuf Fonnd Tochen
Mühltor, g
nchen, Fock
Nur noch Freitag und Samstag.
eaus, links durt
zur „Guline ſt, H Aussteuer=Artikel zu Preisen,
g. Sitz der ehen
die staunenerregend sind.
fen Zinſendorf
ltene frühere mät
tiefer Burglum A 14auf alle Weiß=
Speſſart, Odenmil
Hüttengeſäif -1. M elt, die nicht im
am Kriegerden
Freise redusiert,
(intereſſante Gri
nochmals einen
n — Fechenhein-!
In der offenen Haustür wandte ſich Antonia um:
„Ich bin bis Mittag nicht zurück. Wenn jemand anruft,
ſagen Sie, um fünf würde ich zu Hauſe ſein.”
Sie ging leichten Schrittes durch den gutgepflegten
Vorgar=
ten mit der kiesbeſtreuten Wagenauffahrt und holte tief Atem,
während ſie kräftigen Schrittes die Richtung nach der Stadt
einſchlug.
Charlies Anruf war wie eine Erlöſung geweſen. Sein
Schweigen hatte ſie ſich nicht erklären können. Aus ſeinen
Wor=
ten vorgeſtern abend im Garten, weniger geſprochen als
ge=
flüſtert, hatte ſie mehr herauszuhören geglaubt, als in den
Nachtſtunden danach ruhige Ueberlegung wahr haben wollte. Erſt
ſpät war ſie eingeſchlummert in der beſtimmten Erwartung, der
nächſte Tag würde die Fortſetzung bringen, Klarheit und
Ent=
ſcheidung.
Entſcheidung! War ſie nicht entſchloſſen geweſen, ſchon
be=
vor er geſprochen hatte, den unklaren Beziehungen zu Dr.
Krauße, ihrem angeblich Verlobten, ſo oder ſo, ein Ende zu
machen?
Auch wenn Charlie gar nicht nach Berlin gekommen wäre?
Ja, auch dann. Wenigſtens wollte ſie das jetzt glauben.
Schon am Tage nach ſeiner Ankunft in Berlin hatte ihr
Vater Herrn Perkins mit nach Hauſe gebracht. Sie erinnerte ſich
noch des kleinen freudigen Schrecks, als er ihr bei der
Vorſtel=
lung mit ausgeſtreckter Hand entgegenkam. Nur Theo war an
dem Abend noch da geweſen. Der arme Junge hatte ihn mit
feindſeligen Augen gemuſtert, ſicherlich damals ſchon ſpürend, daß
wieder ein neuer Rivale auf der Bildfläche erſchienen war.
Mitleidig ſchweiften ihre Gedanken einen Augenblick zu dem
Jugendfreund ab, der ſie ſo hoffnungslos verehrte und dieſe
Hoff=
nungsloſigkeit als ſo ſelbſtverſtändlich hinnahm, daß er ſich ſelbſt
darüber verſpottete.
Aber Charlie hatte an dieſem Abend allen gegenüber ein
ſo gewinnendes Weſen gezeigt, daß ſelbſt Theo gewonnen wurde.
Sie aber hatte unwillkürlich ſofort Vergleiche angeſtellt.
Ver=
gleiche, die für den abweſenden Dr. Erwin Krauße nicht gerade
ſehr günſtig ausfielen.
Natürlich war Erwin viel geſcheiter, er war ja auch
weſent=
lich älter und ſtellte etwas ganz anderes vor als der junge
Per=
kins, der ſchließlich nicht viel mehr als der Sohn ſeines Vaters
war.
Aber was hatte Erwin manchmal für Launen! Und wie
be=
nahm er ſich dann ihr gegenüber! Als ob, ſie längſt verheiratet
wären, und ſie dankbar ſein müßte, die Frau des berühmten
Chemikers zu werden.
Wohin der Wunſch ihres Vaters ging, hatte er ihr nicht
verhehlt. Liebe dürfte nicht immer ausſchlaggebend ſein, bei
ſeiner Stellung wären Rückſichten zu nehmen, und ein wenig
Vernunft bei der Wahl des Mannes ſei für ſpäteres Glück oft
beſſere Bürgſchaft als Gefühle. Die Zukunft der Hortigwerke
hinge von der Entdeckung dieſes Mannes ab, und kein Vertrag
kette ſo feſt, wie ein Ehebündnis. Sie hatte weder ja noch nein
geſagt, und noch hatte es ihr Vater dabei belaſſen. Aber ſicherlich
wußte Erwin, wie wichtig man ihn nahm, und obgleich ſie bis
jetzt innerlich nichts mit dieſem Manne verband, ſo waren ſie
doch unter ſchweigender Billigung ſämtlicher Mitwirkenden
be=
reits bei „Erwin und Antonia” angelangt, wenn auch das
trau=
liche Du noch fehlte.
(Fortſetzung folgt.)
19.
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