Einzelnummer 10 Pfennige
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arsruhe, Io.
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Junſ 2— Reichemark und 20 Pfennig
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 163
Montag, den 13. Juni 1932.
195. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
FinanzAnzelgen 35 Reſchspfg. Relamezelle (92 mm
breit 2 Reſchsmarl.Anzelgen von auswärts 35 Reſchspfg.
Einaneälneigen 50 Reſchepſt Zmm breie Relanes
zeiſe 300 Reſchemark. Alle Preiſe in Reſchemart
ſ4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufuhr. Strell uſw., erliſcht
ſede Verpſchtung au Erfülung der
Anzelgen=
auſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerſchlſcher Beiteſbung ſall” eder
Nabat weg. Bankkonto Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Natlonalbank.
Mer Tanberbrafidenen der Sidenbarg.
2, den 14, Jant F
430 Mr M
Haal, Graienst,
ien Feſtet
ungen weal
e statt.
ehende Ausſprache des Reichspräſidenken und Reichskanzlers mit den Miniſterpräfidenken von Bayern, Würkkemberg
Baden. — Die ſtaaksrechklichen Beziehungen zwiſchen Reich und Ländern bleiben unangekaſtek. — Polikiſche Gegenſähe.
Gemilderke Spannung.
Kon unſerer Berliner Schriftleitung.
Gchnand
a Mädehen.
eführt nach den
en d.
Sonntag mittag hat der von den ſüddeutſchen
Miniſter=
iten nachgeſuchte Empfang bei Reichspräſident v.
Hinden=
attgefunden. Reichskanzler v. Papen war bei der
Aus=
zugegen. Ueber ihr Ergebnis wird amtlich mitgeteilt:
Herr Reichspräſident empfing heute in
ſart des Reichskanzlers v. Papen den
hen Miniſterpräſidenten Dr. Held, den
nbergiſchen Staatspräſidenten Dr. Bolz
1 t badiſchen Staatspräſidenten Dr. Schmitt
r eingehenden gemeinſamen Beſprechung
itiſchen Lage. Die Ausſprache berührte
rhältnis des Reiches zu den Ländern,
nanzausgleich, die Wirtſchaftspolitik und
eihe von innerpolitiſchen Fragen.”
fällt auf, daß in dieſer amtlichen
Mit=
ebenſo wenig von einem erzielten
Ein=
nen und von einer Verſtändigung geſagt
dies am Samstag der Fall war in der
ing über die Sitzung der Reichsratsaus=
und die Miniſterpräſidentenkonferenz.
ann wohl als Geſamteindruck feſtſtellen,
macht den jetzigen Wahlkampf zum Entſcheidungskampf um die
Grundlagen der deutſchen Republik. Die Partei wird dieſen
Ent=
ſcheidungskampf gegen das Kabinett von Papen im Geiſte der
Verantwortung für ihre politiſchen Grundſätze führen. Um der
Größe dieſer Entſcheidung willen hält die Deutſche Staatspartei
die Sammlung aller die Grundlage der Verfaſſung bejahenden
bürgerlichen Kräfte für eine ſtaatspolitiſche Notwendigkeit. Sie
iſt bereit, ihre Anhänger zur Mitarbeit dabei aufzufordern.
Vorausſetzung dafür iſt, daß die neue Partei auf den großen Ge=
Held (Bayern).
genſätze ſich etwas gemildert haben.
Addeutſchen Gäſte haben dem
Reichspräſi=
in einer ſehr offenen Weiſe ihre Bedenken geäußert, die
nentlich auf das ſtaatsrechtliche Gebiet beziehen.
at der Reichspräſident wahrſcheinlich den
ſüddeut=
ändervertretern gegenüber zum Ausdruck gebracht, daß er
aran denke, die Grenzen, der Reichsverfaſſung zu
über=
n. Er hat auf dieſem Gebiete wohl weſentlich zur
Be=
zung beigetragen, hat aber nicht erreichen können, daß
mpfſtimmung der Süddeutſchen endgültig aufgegeben iſt.
eſe Stimmung iſt aber vor allem auf dem politiſchen
Ge=
eheimatet. Wir haben ſchon darauf hingewieſen, daß die
Liniſterpräſidenten, nach ihrer parteimäßigen Einſtellung
euen Kabinett nicht ſehr freundlich und auf
Vorſchuß=
en geſtimmt ſind. Die Süddeutſchen werden, daher die
der neuen Regierung ſehr mißtrauiſch beobachten. Wie ſie
ie Innenpolitik denken, haben die ſüddeutſchen
Miniſter=
nten bereits am Samstag ſehr eindeutig zum Ausdruck
ſt. Die Unterhaltung iſt teilweiſe ſehr ſtürmiſch verlaufen,
Andere ſoweit es ſich um die Abſichten der Reichsregierung
ufhebung des SA.= und des Uniformver=
½ gehandelt hat. Hier allerdings ſind die Meinungen ge=
und ſie ſind, wie das vom Reichskanzler, ganz eindeutig
wurde, auch weniger unter dem Geſichtswinkel „Reich und
” als unter dem der
parlamentariſchspartei=
iſchen Lagerung zu ſehen.
ch der Unterredung mit Hindenburg hat dann
noch einmal eine einſtündige Unterredung der drei
üddeutſchen Miniſterpräſidenten mit dem Reichskanzler
funden, in denen die beim Reichspräſidenten angeſchnittenen
noch vertieft wurden. Die Beſucher ſind dann wieder nach
üden abgefahren. Sie wollen zunächſt einmal abwarten,
h die Dinge weiter entwickeln.
Bolz (Württemberg).
Schmitt (Baden),
danken der ſozialen Gerechtigkeit, der Volksgemeinſchaft, der
ver=
ſönlichen, geiſtigen und wirtſchaftlichen Freiheit des Einzelnen
aufgebaut und gewillt iſt, die Rechte und Freiheiten des Volkes
gegen Nationalſozialismus und Diktatur zu verteidigen und unter
Ablehnung aller ſozialiſtiſchen Beſtrebungen von rechts und links
für die Rettung von Reich, Volk und Wirtſchaft zu kämpfen Eine
weitere Entſchließung wendet ſich gegen die Aufhebung des SA.=
Verbots.
Parkei= Entſcheidungen des Prager
Wühigerichts.
Keine Mandaksanerkennung für Dr. Medinger.
TU. Prag, 11. Juni.
Das Prager Wahlgericht, das ſich aus Vertretern der
politi=
ſchen Parteien und der Regierung zuſammenſetzt, hat in
geſchloſ=
ſener Sitzung zwei Entſcheidnugen von politiſcher Bedeutung
ge=
fällt. Zunächſt beſchloß das Wahlgericht, das Mandat des deutſchen
chriſtlich=ſozialen Senators Dr. Medinger nicht anzuerkennen, weil
er am Tage der Wahl im Jahre 1929 noch nicht 10 Jahre Bürger
der tſchechoſlowakiſchen Republik war. Dr. Medinger hat ſich um
die Vertretung der Rechte aller Minderheiten große Verdienſte
er=
worben. Gerade das zog ihm die Feindſchaft Dr. Beneſchs zu, der
ihn bei mehreren Gelegenheiten perſönlich angriff.
Es überraſcht daher nicht, daß das Wahlgericht auch einem
anderen perſönlichen Feind Beneſchs, dem früheren
tſchechoſlowaki=
ſchen Geſandten in Japan und ſpäteren Abgeordneten der
Tſchechi=
ſchen Nationalen Liga, Dr. Pergler, der zur Zeit in Amerika weilt,
mit 7:6 Stimmen das Abgeordnetenmandat aberkannte, weil er
nicht die tſchechoſlowakiſche Staatsangehörigkeit beſitze. Die beiden
Urteile haben in der Tſchechoſlowakei das größte Aufſehen
hervor=
gerufen.
Das iriſche Armeeblakt ſchlägk einen ſcharfen Ton ait
TU. London, 11. Juni.
Das iriſche republikaniſche Armeeblatt äußert ſich zu den
Lon=
doner Beſprechungen u. a. wie folgt: Der engliſche Angriffsgeiſt
iſt heute genau ſo groß wie vor zehn Jahren. Nur die bewaffnete
Macht Irlands kann die Streitfrage löſen. Die jungen Leute
Ir=
lands müſſen die Vorhut dieſes Kampfes bilden, denn ſie bilden
die bewaffnete Bewegung der iriſchen Jugend.
Deutſchland in Lauſanne iſoliert?
Herriok und Macdonald denken „im gleichen Sinne‟. — Lauſanne ſoll eine wirkſame Enkſcheidung bringen,
die gul und prakkiſch iſt.
einer grundlegenden Prüfung der Probleme mit größerer
Klar=
heit die Lage zu ſehen. Es hat dabei keinerlei Kompromiſſe, keiner=
Umfall der Engländer in Paris?
lei Kuhhandel gegeben. Wir haben einfach unſere Standpunkte
mit=
einander verglichen und
Die Pariſer Beſprechungen.
wir haben entdeckt, daß wir im gleichen Sinne denken. Die
Das Reichskabinekt
am Montag in einer beſonderen Sitzung ſich
inmal mit den angeſchnittenen Fragen befaſſen, um die
Notverordnung auf die von den
Länder=
retern geäußerten Wünſche abzuſtimmen. Es
ticht unintereſſant ſein, nachher feſtzuſtellen, wie die
Reichs=
ung urſprünglich auf dem Gebiete des SA.= und
Uniform=
es vorgehen wollte und welche Aenderungen ſie in ihrer
ng vorgenommen hat, nachdem in der Länderkonferenz
ge=
as SA.=Verbot ſehr eingehend beſprochen wurde. Es iſt nicht
ſchloſſen, daß die Länderregierungen zwar zunächſt die
Auf=
g der Verbote akzeptieren, aber auf Grund von polizeilichen
andesrechtlichen Maßnahmen dafür ſorgen werden, daß die
chen Verbände nicht allzuſehr in die Oeffentlichkeit treten.
der ſcheinen ſich aber die Länder ſelbſt noch nicht ganz einig
n.
as Weſentliche des Sonntags bleibt wohl, daß die nach dem
el in der Reichsregierung eingetretene außerordentlich ſcharfe
nung mit dem Süden abgemildert iſt und ſich eine Plattform
auf der weitergebaut werden kann.
Enlſchließungen der Skaaksparkei.
Berlin, 12. Juni.
Der der Geſamtvorſtandsſitzung der Deutſchen Staatspartei,
m Sonntag im Reichstag ſtattfand, gab der Parteiführer,
Sſinanzminiſter a. D. Hermann Dietrich, einen ausführ=
Bericht über die Ereigniſſe der letzten Wochen und
behan=
weiter die Aufgaben und Möglichkeiten der Staatspartei im
tenden Wahlkampf.
Nach ausgedehnter Ausſprache, an der ſich u. a.
Staats=
ſter Dr. Schreiber, Bürgermeiſter Dr. Peterſen und Wirt=
Sminiſter Dr. Maier beteiligten, wurde eine Entſchließung
nonmen, in der es u. a. heißt: Der politiſche Syſtemwechſel
EP. Paris, 12. Juni.
Die erſte Unterredung, die die franzöſiſchen und engliſchen
Miniſter Samstag abend vor dem Diner hatten, zog ſich ganz
un=
erwarteter Weiſe bis kurz vor Beginn des Eſſens in die Länge.
Während zweieinhalb Stunden haben die engliſchen Miniſter und
Miniſterpräſident Herriot in Gegenwart des engliſchen
Botſchaf=
ters Lord Tyrrell all die Tagesfragen durchgeſprochen, die
gegen=
wärtig die Welt bewegen. Dieſe erſte Fühlungnahme am Samstag
abend galt im weſentlichen einer Bilanziehung. Anders die
heu=
tige Unterredung, die um 10 Uhr morgens im Quai d’Orſay
be=
gann. Die Tatſache, daß Finanzminiſter Germain Martin dieſer
Beſprechung beiwohnte, beweiſt, daß die Unterredungen ihren
all=
gemeinen Charakter verlaſſen und in das Geſtrüpp der
Detail=
fragen eingetreten ſind. Nach Schluß der Beſprechungen wurde
fol=
gendes Communique ausgegeben:
„Premierminiſter Macdonald und Außenminiſter Sir John
Simon haben ſich heute morgen von neuem mit dem
Miniſter=
präſidenten Herriot und Finanzminiſter Germain Martin
unter=
halten und die geſtern begonnene Beſprechung fortgeſetzt. Dieſe
offiziöſe und freundſchaftliche Unterredung hat eine Gemeinſchaft
der Standpunkte zutage gelegt, die es geſtattet, auf der Lauſanner
Konferenz eine gerechte und wirkſame Löſung ſowie die Stärkung
des Vertrauens und die Aufrechterhaltung des Friedens unter den
Völkern vorauszuſehen.”
Dieſes Communiqué drückt ſich, wie man ſieht, in ziemlich
optimiſtiſchen Formen aus. Einzelheiten über die Unterredung
ſind jedoch bsher nicht bekannt geworden, insbeſondere, ob
hin=
ſichtlich der Reparationsfrage wirklich eine gemeinſame Linie
ge=
funden worden iſt, bleibt abzuwarten. Was die Hilfe an
Oeſter=
reich anbelangt, ſcheint es, daß dieſe Frage eingehend geprüft
wor=
den iſt. — Auch die deutſch=polniſchen Beziehungen
und die Danziger Frage ſollen geſtreift worden ſein.
beiden Regierungen, England und Frankreich, ſind
ent=
ſchloſſen, die Lauſanner Konferenz wirkſam zu geſtalten. Wir
wollen eine Entſcheidung, die gut und praktiſch iſt.
Wir werden mit allen unſeren Kräften verſuchen, das Problem
zu löſen. Ich bin perſönlich überzeugt, daß Außenminiſter Simon
mit darüber einig iſt. Wir ſind entſchloſſen, alles zu tun, was uns
möglich iſt, um zu einer Entſcheidung zu kommen, die den
größten Teil der wirtſchaftlichen Unordnung
verſchwinden läßt, überhaupt um Mittel gegen die
wirtſchaftliche Auflöſung Europas zu finden.
Noch am ſpäten Abend begab ſich Herriot zum
Staatsprä=
ſidenten Lebrun, um ihn über die Unterredung mit den
eng=
liſchen Staatsmännern zu unterrichten. Herriots Beſuch zu dieſer
ungewöhnlichen Stunde ergab ſich aus ſeinem plötzlichen Entſchluß,
am Montag mit den Engländern zuſammen nach
Genf zureiſen.
Franzöſiſch=amerikaniſches Schuldenabkommen.
Zwiſchen Schatzkanzler Ogden Mills und dem hieſigen
fran=
zöſiſchen Botſchafter Claudel iſt das Abkommen über die
Zurück=
zahlung der im Hooverjahr geſtundeten franzöſiſchen Schuld an
Amerika unterzeichnet worden. Dieſer Betrag muß nun in zehn
Jahren, beginnend mit dem 1. Juli 1933, zu rier Prozent
der=
zinsbar zurückgezahlt werden.
Luftſchuhübung in Oſtpreußen.
Macdonald
gab heute abend nach Schluß des Diners in der engliſchen
Bot=
ſchaft recht intereſſante Erklärungen ab. Er ſagte u. a.: „Die
heu=
tigen Unterredungen hatten keinen offiziellen Charakter. Es hat
ſich einfach darum gehandelt, unſere Anſichten darzulegen, um nach
In Oſtpreußen wird in der Zeit vom 23. bis 25. Juni eine
Luft= und Gasſchutzübung ſtattfinden, bei der zum erſten Male die
in den Luftſchutzplänen vorgeſehenen zivilen Hilfsperſonen in
vollem Umfange eingeſetzt werden ſollen. Außerdem werden auch
in entſprechender Form Teile der Reichswehr und Reichsmarine
an der Uebung beteiligt ſein. Reichsinnenminiſter Frhr. v. Gayl
wird neben anderen Behördenvertretern und Gäſten an der
Uebung teilnehmen.
Seite 2 — Nr. 163
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Lnnursganpiftadt.
Darmſiadt, den 13. Juni 1932.
20jähriges Skiftungsfeſt des Rok=Weiß V. ſ. R.
Zum Abſchluß der Jubiläumsveranſtaltungen ſportlicher
Art, die Rot=Weiß V.f.R. anläßlich ſeines 20. Stiftungsfeſtes
ver=
anſtaltete, fand im Saalbau ein Geſellſchaftsabend ſtatt, der ſo
außerordentlich guten Beſuch aufwies, daß der große Saal dicht
beſetzt war. Es war eine bunte, abwechſlungsreiche Vortragsfolge
zuſammengeſtellt, die nur beſte, anerkennenswerte Darbietungen
brachte und lebhaften Beifall fand. Die Kapelle Kauck hatte
den muſikaliſchen Teil des Abends übernommen.
Der erſte Vorſitzende des Vereins, R. Graßmann, wies in
ſeiner Begrüßungsanſprache auf die idealen Beſtrebungen des
Vereins hin, die vor allem in körperlicher Ertüchtigung der
Mit=
glieder beſtehe. Er hieß beſonders die Herren Oberſchulrat Roth
vom Amt für Leibesübungen und Obermedizinalrat Dr. Friedrich,
ſowie die Vertreter der befreundeten Verbände und Vereine
will=
kommen. Die Feſtanſprache hielt der Ehrenvorſitzende Dr.
Brüning, der einen hiſtoriſchen Rückblick auf die
Vereinsent=
ſrehung und =entwicklung gab und die Aufgaben für die Zukunft
in großen Zügen aufzeichnete. Dieſe beſtanden vor allem darin,
Ertüchtigung in allen Sportarten zu erreichen. In ehrenden
Worten gedachte er bei ſeiner Anſprache der Gefallenen und
Ver=
ſtorbenen. Ihnen wurde ein ſtilles Gedenken gewidmet, während
die Kapelle „Ich hatt’ einen Kameraden” intonierte. — Mit
hoff=
nungsvollen Worten für die Zukunft des Volkes und dem Wunſch,
Rot=Weiß V.f. R. möge das Seine dazu beitragen, daß das deutſche
Volk geſund an Körper und Seele, geſchloſſen im Innern und frei
nach außen werden möge, ſchloß der Ehrenvorſitzende ſeine mit
lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen.
Nach einem Geſangs= und einem ausgezeichneten,
tempera=
mentvollen Xylophonvortrag des Herrn Geppert wurde ein eigens
anläßlich des 20jährigen Beſtehens des Vereins von
Ehren=
mitglied W. Hanſt verfaßtes Bühnenſpiel „Altes fällt und Neues
bricht ſich Bahn” aufgeführt. Das ſinnige Spiel gab Bilder aus
dem Leben und Treiben des Vereins, wobei alle gepflegten
Sport=
arten, Körperausbildungsübungen uſw. zu ihrem Recht kamen.
Eine flotte Handlung, in der ein Sportfeind „bekehrt” wird,
machte das Spiel, in dem die Vereinsmitglieder Fuchs, Dr. Rechel
und Germann, ſowie Sportlerinnen und Sportler aus ſämtlichen
Abteilungen mitwirkten, lebendig und originell. — Anſchließend
wurden die
Ehrungen
vorgenommen, und zwar wurde Herrn Dr. Louis Merck die
Ehren=
mitgliedſchaft verliehen; goldene Ehrennadeln erhielten die
Her=
ren Fr. Eiſenhauer, Fr. Friedmann, Ph. Wolff, Jak. Döring, Gg.
Knopf, W. Mees, Gg. Pforte, Dr. Brüning, W. Hanſt; Bilder als
Ehrengeſchenke die Herren Graßmann und Hanſt.
Eine große Reihe von herzlichen Glückwunſchanſprachen, in
denen auf die erſprießliche Tätigkeit des Rot=Weiß V.f.R.
beſon=
ders hingewieſen wurde, hielten die Vertreter der Behörden und
Verbände. U. a. übermittelten die Wünſche des Herrn
Oberbür=
germeiſters Turnoberlehrer Roth, die des Landesausſchuſſes für
Leibesübungen und des Schwimmverbandes Obermed.=Rat Dr.
Friedrich. Ferner ſprachen die Vertreter des Südd.
Fußball=
bundes und des Leichtathletikverbandes Dröll, des Deutſchen
Athletikſportverbandes und Athletikſportverbandes 98 Joſeph,
des V. C.D. Jakoby, des SV. 98 Fiſcher, des
Polizeiſportver=
eins und Schiedsrichtervereins Oberleutn. Erſtfeld, des FC.
Union Heinze, des Sportklubs Viktoria Griesheim und des
Fußballklubs Eintracht Darmſtadt. — Allen Herren dankte der
Vorſitzende für ihre aufrichtigen Glückwünſche.
Der zweite Teil der Vortragsfolge war mit 60 bunten
Minu=
ten ausgefüllt. Die Leitung hatten die Herren Gg. Mager und
Harry Wolf. Unter anderem erfreute Frl. Schneller mit hübſchen
Liedern, Frl. Köhler hatte einen entzückenden Kinderreigen
ein=
ſtudiert: die „Girls” des Rot=Weiß V.f.R. paſſierten in graziöſen
Tänzen Rcrue; großen Beifall fanden weiter die Niggertänze und
gas Handharmonikakonzert des kleinen 8jährigen,
vielverſprechen=
den Muſikkünſtlers Fritzchen Schuchmann. Man ſieht, es war eine
reiche Feſtfolge, die den Mitgliedern kurzweilige, frohe Stunden
beſcherte. Nach flottem Tanz fand das Stiftungsfeſt geſtern früh
einen ſchönen Abſchluß. Der Verein darf auf dieſe geſellſchaftliche
Veranſtaltung mit Freude zurückblicken, bleibt ſie doch allen
Teil=
nehmern in ſteter angenehmer Erinnerung an das 20jährige
Ver=
einsjubiläum.
— Im Union=Theater gelangt heute und folgende Tage der
neue Willy=Forſt=Film „Der Prinz von Arkadien” zur
Vorfüh=
rung. Im Beiprogramm ſieht man „Micky als Kavalier”, „
Froh=
liches Volk” und die neueſte Ufa=Ton=Woche.
— In den Helia=Lichtſpielen läuft nur noch heute Leni
Riefenſtahls, der bekannten Alpiniſtin, erſte Film=Inſzenierung
„Das blaue Licht”, eine Filmlegende aus den Dolomiten.
Inter=
eſſante Beifilme und die neueſte Emelka=Ton=Woche. Jugendliche
haben Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute und folgende Tage in
einem Senſationsdoppelprogramm den zweiten und Schlußteil, des
mit Spannung erwarteten Wildweſt=Tonfilms, Buffalo Bill, die
brennende Prärie”. Vorher ſieht man den Senſations=Film „Hilfe!
Polizei!” und das gute Beiprogramm. Jugendliche haben Zutritt.
Zer zeunoide Minoan.
Sind techniſche und religiöſe Forderungen
vereinbar?
„Von Wilhelm Hauſenſtein.
Es wird gefordert, der moderne Kirchenbau ſolle ſich von
der modernen Bauweiſe nicht abſondern; als ein
gleichgeſtimm=
ter Teil müſſe er im Ganzen ſtehen; dies ſei ein natürlicher
In=
halt und der Zug der Entwicklung des Bauweſens, und
außer=
dem ſei es für die Glaubensbekenntniſſe der ſichere Weg, das
Intereſſe der modernen Menſchen am religiöſen Leben
wach=
zuerhalten oder zurückzugewinnen.
Die Gründe ſcheinen einleuchten zu müſſen, und tatſächlich
wird längſt in ihrem Sinne gehandelt; beſonders in Gebieten
einer fortgeſchrittenen techniſchen Ziviliſation, die mit
Vor=
liebe und Betonung den Titel zeitgenöſſiſcher Sachlichkeit für
ſich in Anſpruch nimmt. Stahl und Beton ſind auch im Kultbau
eingebürgert, und auch im Kirchenbau hat dies Material die
Form behauptet, die aus dem Material ſelbſt hergeleitet iſt:
eine knappe, mechaniſtiſche, eine — wie das eingeführte Wort
lautet — „technoide” Form; eine Form, die, wenn nicht das
Weſen des Techniſchen, ſo doch wenigſtens ein Gleichnis des
Techniſchen enthält. Kirchenbauer arbeiten mit Stahl und Glas,
und die Form, die ſich aus dieſen Stoffen herſchreibt, nähert
ſich als Phänomen dem Typus des Filmateliers, der Fabrik,
des Warenhauſes. Ein Glockenturm wird aus eiſernem
Ge=
ſtänge konſtruiert; ſeine Erſcheinung ähnelt dem Typus eines
Schwebebahnſtänders.
Dies alles wird als eindeutige Konſequenz unſeres
Zeit=
alters verlangt, getan, verteidigt. Die Wirkung dieſer radikalen
Logik auf die Zeit iſt um ſo gewiſſer, als dieſe Logik den Reiz
einer alles Problematiſche ausſchließenden, auch einer höchſt
praktikablen Einfachheit beſitzt. Gleichwohl iſt es notwendig,
eine Situation, die auf ſolche Weiſe grundſätzlich vollkommen
ge=
ordnet zu ſein ſcheint, noch einmal durchzudenken.
Da erhebt ſich von Anfang an die merkwürdigerweiſe kaum
ge geſtellte Frage: iſt es überhaupt möglich, einen Stil für den
Kultbau aus der in Urſprung und Haltung völlig profanen
Sachen= und Formenwelt abzuleiten, die als techniſche
Gegen=
wart vor uns ſteht? Man ſage nicht: auch die früheren
Jahr=
hunderte und Jahrtauſende haben ihre Kultbauten aus der
bautechniſchen Situation entwickeln müſſen, die jeweils gegeben
oder erreicht war. Dies an ſich richtige Argument wäre falſch
Montag, 13. Juni 193.
Fagtag in Darmſadt
2
1. Darmſtädker Flugkurnier
des Mokor=Flugſpork=Clubs Darmſtadk.
Alle Vorbedingungen für einen ausgezeichneten Verlauf
die=
ſer erſten Veranſtaltung, mit welcher der rührige, kürzlich
ge=
gründete Motor=Flugſport=Club Darmſtadt an eine breitere
Oeffentlichkeit trat, waren gegeben: Glänzendes Wetter, ein gutes,
abwechſelungsreiches Programm und ſtarker Beſuch.
Die gute Vorbereitung und die reibungsloſe Durchführung
des ganzen Programms iſt neben Herrn Profeſſor Dr. Georgii
und Herrn Wilhelm Merck, den Herren Dipl.=Ing. Adler,
Dipl.=Ing. Knott, Graf Hagenburg und Ingenieur
Ham=
ſter beſonders zu danken.
An Flugzeugen waren beteiligt: 4 Klemm=Maſchinen, 1
Fok=
ker (umgebautes Kriegsflugzeug) 1 GMG=Maſchineg eine neue
wendige und ſehr ſchnelle Maſchine der Akademiſchen Fliegerz
gruppe Darmſtadt. Außerdem erſchienen bald nach Beginn der Vers
anſtaltung zwei Segelflugzeuge, die von Motorflugzéugen
ge=
ſchleppt, über dem Flugplatz die Schleppleinen löſten And glatt?
landeten.
Die Anſage erfolgte mittels einer von der Firma Karl
Gen=
ton zur Verfügung geſtellten Groß=Lautſprecher=Anlage in klarer,
verſtändlicher Weiſe, die auch kurze erklärende Vorträge einſchob
und kleine Zufälle in humoriſtiſcher Weiſe in die Anſage
einbe=
zog. Die Abwickelung des Programms geſchah flott, ſo daß immer
etwas zu ſehen war, abgeſehen von den Pauſen, die aus
Hugtech=
niſchen Gründen vor und nach den Fallſchirmabſprüngen
ſtatt=
finden mußten.
Das Programm begann mit einem Begrüßungsflug,
den 4 Klemm=Flugzeuge im Geſchwaderflug ausführten. Schön und
leicht erfolgten die Landungen. Dann begann die
Flugzeug=
verfolgung, bei der das Flugzeug, von Automobilen des
Darmſtädter und des Starkenburger Automobilklubs verfolgt, auf
dem Flugplatz Babenhauſen landete. Gegen 6 Uhr kehrten die
ſiegreichen Verfolger, 2 Kraftwagen und ein Kraftrad auf den
Flugplatz zurück.
Großes Intereſſe erregte dann der Start des
Freibal=
lons Drory, der — der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft gehörend —
unter der Führung von Landmann=Frankfurt mit drei weiteren
Herren zu einem wiſſenſchaftlichen Höhenflug aufſtieg und bei dem
herrlichen Sonnenſchein und windſtillem Wetter noch lange über
dem Weichbild der Stadt zu erblicken war. Der Start gelang
vor=
züglich, ein voller Sandſack plumpſte Gott ſei dank noch mitten
auf dem Flugplatz herunter.
Kunſtflug im Einzelnen mit den bekannten Figuren
führten Criſt (auf Fokker, der infolge Einbaues eines zweiten
Sitzes nicht mehr ſo wendig war) und Bihlmaier=Mannheim
(auf Klemm), der glänzend trudelte, vor. Hierauf wurde das
zeit ſchnellſte Flugzeug ſeiner Klaſſe, die bekannte Neukonſtruk
der Akaflieg Darmſtadt, vorgeführt, deren roter Rumn
der letzten Zeit oft in ſchnellem Flug über der Stadt zu erbl
war. Der Konſtrukteur dieſer Maſchine „2222”, die jetzt ſchon
Kilometer in der Stunde leiſtet, und nach einem Umbau
Motors auf 250 Km. in der Stunde gebracht werden ſoll, f
ſehr elegant nach kurzem Start und ſcheint ſehr wendig zu
Als Einlage wurde der Start eines Segelfl
zeuges mittels Schlepp durch ein Motorflugzeug gezeigt.
ſchnell und glatt verlief. Nun kam das Ballonrammen
ſich eines lebhaften Intereſſes erfreute. Faſt alle die kleinen
und grünen Würſte wurden von den beiden Klemm=Maſch
erreicht und zerſchnitten, die unter zwei Mannheimer Piloter
Verfolgung und Zerſtörung der kleinen „aufgeblaſenen” Kor
renz aufgeſtiegen waren.
Das Flugzeugrennen wurde von vier Maſchiner
ſtritten es galt, das durch die Hofmeierei, dem Hochzeitsturm
dem Kurm auf der Flugzeughalle gebildete Dreieck dreime
umfliegen, Sieger war die Maſchine, welche zuerſt wieder
Boden berührte, Sieger wurde denn auch, wie allgemein
erw=
die ſchnelle neue Maſchine der Akademiſchen Flie
gruppe Darmſtadt, und zwar mit einer vollen Runde
ſprung. Im nun folgenden Geſchwaderkunſtflug ze
2 KlemmsMaſchinen Schönes im gemeinſamen Kunſtflug und
Schluß zog Bihlmaier allein mit ſtehendem Propeller die be
ten Kunſtflugfiguren.
Auf ein nettes, kleines Wochenendhaus, das in der No
ecke des Flugplatzes aufgebaut war, wurden von verſchie
Flugzeugen mit Sandſäcken markierte „Bomben” geworfer
zum Teil nicht weit vom Ziel zu Boden kamen. Raketenausl
mit Rauchentwickelung vom Boden aus — manchmals zu
als „Bombe mit Verzögerung” wirkend — unterſtützten die
kung von oben her. Die nun folgenden drei Fallſch;
abſprünge aus etwa 700 Meter Höhe gelangen
tadello=
ohne Unfall. Zuerſt ſprang Fräulein Geyer allein ab und
dete, leicht einen Aſt ſtreifend, auf dem benachbarten Fri
Frau Langer und Fräulein v. Witte ſprangen
nau gleicher Zeit ab, erſtere landete am ſüdlichen Rande des
platzes, hart am Waldrand, letztere mitten auf dem Flu
beide glatt.
Zum Schluß kam der Abſchuß eines kleinen Contin
Feſſelballons, der bereits beim erſten Schuß mit der O
piſtole getroffen wurde und brennend zur Erde ſank. — De
drang zu Paſſagierflügen (rund 60 Anmeldungen u
abgegeben) war ſo ſtark, daß die Liſte geſchloſſen werden
Auf die gelöſten Eintrittskarten entfielen außerdem verſch
Freiflüge Gegen 7 Uhr nahm die Veranſtaltung, abg
von der Abwickelung der Paſſagierflüge, ihr Ende. Sie ver
jeder Weiſe vortrefflich, ein ſchöner Anfang für den jungen 9
Flugſport=Club Darmſtadt.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Montag, 13. Juni19½. Ende gegen 2234 Uhr. Außer Miete.
Im weißen Rößl. Ermäßigte Pr. 0.50—4 Mk Dienstag, 14. Junu
20, Ende gegen 22½ Uhr. A 24 u. Dſt. Volks=
bühne M (6. Vſt.) Gr. 1 bis IV. Wetter für
morgen: veränderlich! Preiſe 0 60—4 80 Mk. Kleines Haus. 20, Ende gegen 22 Uhr. Berliner Kabarett,
Mittwoch, 15. Juni /Die Katakombe. Preiſe 0.50—2.,50,
Mittwoch, 15. Juni: Bad Nauheim „Die lnſtige Witwe‟.
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend die große Revue=
Operette „Im weißen Rößl” zu herabgeſetzten Preiſen.
In=
folge des großen Erfolges der Darmſtädter Aufführung finden die
nächſten Wiederholungen bereits am Donnerstag, den 16. Juni,
und Samstag, den 18. Juni, ſtatt. Die Kartennachfrage iſt ſehr
ſtark, und es empfiehlt ſich deshalb, ſich gute Plätze rechtzeitig im
Vorverkauf zu ſichern, der bereits heute, Montag, an der
Tages=
kaſſe des Großen Hauſes beginnt. — Morgen, Dienstag, und
Frei=
tag, den 17. Juni, Wiederholung der vom Publikum und der
ge=
ſamten Preſſe ſo beifällig aufgenommenen Theaterkomödie „
Wet=
ter für morgen: Veränderlich!” Inſzenierung:
Gün=
ther Haenel. Bühnenbild: Wilhelm Reinking. — Mittwoch, den
15. Juni, Kleines Haus, 20 Uhr: Gaſtſpiel Werner Finks mit
ſei=
nem Kabarett Berliner Bühnenkünſtler „Die Katakombe‟
Anſage und Leitung Werner Fink. Der Name „Katakombe” bürgt
für ein ausgezeichnetes und modernes künſtleriſches Niveau der
Darbietungen eines Künſtlerkabaretts, das ſich in Berlin und
neuerdings auf zahlreichen Gaſtſpielen im Reiche einen feſten Lieb=
haberkreis erworben hat.
Die Aufbewahrung giftiger Flüſſigkeiten. Vielfach,
im Haushalt, als im Gewerbebetriebe, werden Gefaße, 4
Aufnahme von Nahrungs= und Genußmitteln beſtimmt ſin
Wein= Bier= und Mineralwaſſerflaſchen, zur
Aufbewahru=
tiger Flüſſigkeiten, die im Haushalt oder im Gewerbebetrie
wendung finden ſollen (z. B. Salzſäure, Salpeterſäure.
ſäure, Lyſol, Salmiakgeiſt, Sublimatlöſungen und dergleiche
nutzt, ohne daß Vorkehrungen getroffen werden, durch
Gefahr einer Verwechſlung des giftigen Inhalts der Gefg
einem Nahrungs= oder Genußmittel vorgebeugt wird.
dieſes auf Unkenntnis und Unachtſamkeit, auf Gleichgü ſ
oder Rückſichtsloſigkeit zurückzuführenden Verfahrens ſind
häufig Perſonen, die aus Verſehen aus ſolchen Flaſchen ger
haben, ſchwer erkrankt oder geſtorben. Ebenſo, wie es fu
händler nach § 15 der Verordnung, betr. den Verkehr mit ke
vom 17. April 1895, verboten iſt. Gifte in Trink= oder
fäßen oder in ſolchen Flaſchen oder Krügen abzugeben, dere Fi
oder Bezeichnung die Gefahr einer Verwechſlung des Inha m
Nahrungs= oder Genußmitteln herbeizuführen geeignet iſt. K1
auch demjenigen, der giftige Flüſſigkeiten im Beſitz hat, un
Haushalt oder Gewerbe zu verwenden, ſchon im Hinblick
a=
zivil= und ſtrafrechtliche Verantwortlichkeit dringend anem
werden, die gleiche Vorſicht bei ihrer Aufbewahrung ol ſtel
zu laſſen.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 1 hun
(alles per Pfund oder Stück, in Rpfg.); Gemüſe: Sr eln
1. Sorte 40—45, 2. Sorte 20—25, Kohlrabi 7—10, K
7—10, Spinat 12—18. Römiſchkohl 8—10, Wirſing 12—15,
45—50, Zwiebeln 15, Knoblauch 80, Rhabarber 8—10. T
55—60, Kopfſalat 8—10, Salatgurken 35—50, Blumenkohl
Rettich 10—20. — Kartoffeln: Spärtkartoffeln 4
Obſt: Erdbeeren 130—160, Kirſchen 37—40, Tafeläpfel
Apfelſinen 5—12, Zitronen 4—10 Bananen 45—50. — Eßw
Süßrahmbutter 160—180, Landbutter 120—140. Weichkäſe
Handkäſe 3—12. Eier, friſche 6—8. — Wild und Gefl *
Hühner 80—120, Enten 120, Tauben 50—80. — Fleiſck
Wurſtwaren; Rindfleiſch, friſch 56—70, Kalbfle
Schweinefleiſch 70—90, Dörrfleiſch 110, Schinken 120, A
bis 140. Wurſtfett 50, Schmalz, ausgelaſſen 70.
verwendet: denn die früheren Jahrhunderte und Jahrtauſende
haben alles aus einer Verfaſſung des Geiſtes getan, die
reli=
giös war und mit ihrer Religioſität das geſamte Leben
um=
ſpannt hielt. Es gab in jenen Zeiten nicht, was es heute
allerdings gibt: eine vom Religiöſen gänzlich emanzipierte
Tech=
nit. Auch das Technifche ſtand ehedem ja noch innerhalb der
Wirkungen einer Religioſität, die endlich, aber auch von
vorn=
herein alles umſchloß. Dies Verhältnis nun wird heute
um=
gekehrt — ſoll es werden: ein radikal zu ſich ſelbſt hin
eman=
zipierte Technik will das Religiöſe mitumſpannen. Hier aber
iſt etwas Unmögliches erſtrebt. Denn allerdings kann eine Welt
und Zeit vom Religiöſen zum Techniſchen kommen; aber eine
gänzlich zu ihrem weltlichen Rationglismus
hinaus=
entwickelte Technik kann nicht das Religiöſe „einbeziehen”. Mit
anderen Worten: der techniſche Rationalismus, ſiw deſſen Beichen
wir ſtehen, iſt nicht fähig, das Metaphyſiſche zu umfaſſen; das
Metaphyſiſche iſt ein viel zu weiter, iſt ein unendlicher Bezirk.
Wie ſoll das Techniſch=Endliche das Unendlich=Göttliche
ein=
fangen können? Zumal dann, wenn das Techniſch=Endliche ſich
in rationaliſierender Weiſe ſo ſehr betont, wie in
dieſer Gegenwart!
Hier liegt der ſozuſagen ſchon vorentſcheidende Grund
da=
für, daß eine „technoide” Bauform in ihrer eigentlichen Geſtalt
mit dem Weſen der kultiſchen Bauform nur in eine höchſt relativ
überzeugende Einheit gebracht zu werden vermag. Die
Unſtim=
migkeit iſt grundſätzlich; ſie liegt in der Wurzel der Dinge.
Alles weitere ergibt ſich mehr oder minder von ſelbſt. Zum
Beiſpiel dies:
Die Haltung des Gläubigen iſt eine zum Uebernatürlichen
hinaufgeſpannte Geiſteshaltung; ſie iſt eine gemüthafte Situation;
ſie iſt die Situation einer Seele, die ihre Beziehung zum
Jen=
ſeitigen auszubilden ſucht. Wie kann ein technoider Kultbau
einer derartigen Situation entſprechen, da ſeine Entſtehung ja
gerade außerhalb des Gemüthaften geſchieht, das aber der
eigentliche Bezirk der Religion und alſo auch der Kirche iſt?
Die ſchnellfertige Schlüſſigkeit der technoiden Bauform mag
beſtechen und verblüffen. Es gibt gewiß auch Baumeiſter, die
innerhalb des in ſeinem Weſen zwar durchaus profanen
tech=
niſchen Bauens beſondere architektoniſche Konzeptionen
ver=
ſuchen, um in die Sphäre des Gemüts hinüberzuwirken, und
die Abſicht ſolcher Baumeiſter mag immer die denkbar beſte ſein
— nämlich in ſubjektiven Graden. Im objektiven Sinn, das heißt
im Sinne der rechniſchen Tatſachen ſelbſt und ihrer Tragweite,
wird es, aufs Ganze und Grundſätzliche hin geſprochen, kaum
möglich ſein, das techniſche oder technoide Baubild in ein
wirk=
lich religiöſes zu überſetzen.
Daher iſt es in der Beurteilung kultiſcher Neubaut f!
gar nicht damit getan, den ſogenannten Traditionaliſte 71
hin „Kompromiſſe mit dem Alten” vorzuwerfen. Es gib 9
lich Baumeiſter, die mit traditionaliſtiſchen Kirchennei /*
einen Mangel an ſchöpferiſcher Originalität verbergen —
es nun ſelbſt wiſſen oder nicht. Aber es gibt auch ander
haben erkannt, daß ein Baumeiſter, dem das zweifelhaf ?!
beſchieden iſt, unſer Zeitalter zu erleben, nicht ohne Gru
Urbilder des Kirchenbaues blickt, die einer im Religiö
im Künſtleriſchen großartig=produktiven Zeit entſtamm
alle Kräfte, die religiöſen wie die künſtleriſchen, zu ein
reißenden Einheit des Ausdrucks brachten: zu jener Ein
Tragend=Religiöſen mit dem Künſtleriſchen und Techniſe
in den Domen und Münſtern des Mittelalters, in den
des Barocks für uns Nachgeborene erhalten iſt. Nicht d
das Erbe kopieren dürfte; aber man muß es anſchat
denken, fühlen und nicht ohne den ſtarken Atem der Bel
mit ihm in einer idealen Verbindung weiterleben.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Karlsruhe: Zum Rektor der Techniſchen Hochſchule
Studienjahr 1932/33 iſt vom Großen Rat der Hochſchule
herige Rektor und Ordinarius für deutſche Literaturg
Prof. Dr. phil. Karl Holl, wiedergewählt worden.
Düſſeldorf: Geheimer Medizinalrat Prof. Dr.
Schloßmann, der über ein Vierteljahrhundert an de
ziniſchen Akademie Düſſeldorf als Ordinarius für Kir
kunde gewirkt hat, iſt plötzlich geſtorben.
Dresden: Bei der Feier der Techniſchen Hochſchule au
ihres 104. Gründungstages gab der Rektor der Techniſch
ſchule, Prof. Dr. Reuther, bekannt, daß auf Antrag d.
bauabteilung dem Generaldirektor Heinrich Vormbr
Dortmund, auf Antrag der Bauingenierabteilung dem 2
rat Dr.=Ing. Dr. techn. e. h. Fritz Edler von Emper
Wien und auf Antrag der mathemtiſch=naturwiſſenſchaftli
teilung der Inhaber der Fa. Halle Nachfolger in Berli
Ritter, die Würde von Ehrendoktoren der techniſchen
ſchaften verliehen worden iſt.
Breslau: In der rechts= und ſtaatswiſſenſchaftlichen
hat Studienrat Dr. Heinrich Bechtel, der bisher ſchon
Profeſſor für Staatswiſſenſchaften in Breslau gewirkt
Lehrberechtigung auch für die Fächer Volkswirtſchaftsle
Finanzwiſſenſchaft erhalten. — In der mediziniſchen Fal
Dr. Georg Joſef Pfalz als Privatdozent für Frauen!
und Geburtshilfe zugelaſſen worden
ontag, 13. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 163 — Seite 3
Pogadmagit des Toenbabläds
Die 50. Haupiverſammlung in Erbach. — der Odenwaldklub war kreu ſeinen Grundſähen
und ſeiner Gefinnung ſeit 50 Jahren und bleibt es für alle Zukunfk.
vereine, an ihrer Spitze den Vertreter des Reichsverbandes der
deutſchen Gebirgs= und Wandervereine.
Der Haupkfeſttag
te geſtern, wie zu erwarten war, einen Maſſenandrang von
nitgliedern, Gäſten und Freunden des Jubelklubs in das
oliche Odenwaldſtädtchen, ſo daß in den reich geſchmückten
rkeit herrſchte. Der Odenwaldklub iſt ſichtlich nicht nur bei
ſevölkerung gut angeſchrieben, ſondern auch bei Petrus, denn
erſchte ein goldenes, ſtrahlendes Sommer= und Wanderwetter,
brachte während des Vormittags weitere frohe Feſtgäſte, die
Nuſik am Bahnhof abgeholt wurden.
iſo w
in Trnf= 4
IAung des
ren geignet
im Beſitz
der Tag ſelbſt begann mit dem Wecken und einem gut
be=
n feierlichen Jugendgottesdienſt. — Die Ortsgruppe Erbach
am Gefallenendenkmal einen Kranz nieder. — Um 10 Uhr
in die
Geſchäftsſikzung der Orksgruppenverkreter.
ſer 1. Vorſitzende, Oberbürgermeiſter Mueller eröffnete
herzlichen Begrüßungsworten die Verſammlung. Nach
Auf=
er vertretenen Ortsgruppen — es waren 104 Ortsgruppen
eten — hieß Gewerberat Schwamb als Vertreter der
Orts=
e Erbach die Gäſte willkommen. Er gelobte, daß das
über=
iene Erbe auch in Zukunft gepflegt werde. Der 1.
Vor=
ſe dankte der Ortsgruppe Erbach für die glänzende
Organi=
der Feſtſitzung. Das Protokoll und der Jahresbericht lagen
ruck vor. Der geſchäftsführende Vorſitzende Dr. Götz, gab
tzteren noch einige Erläuterungen. Der Klub umfaßt 117
ruppen, hinzu kamen im letzten Jahre die Ortsgruppen Gr., Weiterſtadt, eine Ortsgruppe iſt ausgeſchieden.
Außer=
tlich bedauerlich ſei, daß vielfach gerade Leute die
gemein=
e Arbeit durch Austreten aus dem Klub im Stich gelaſſen
a die in guten ſozialen Stellen ſtehen und den geringen Beitrag
bezahlen könnten. Der Beitrag ſei zeitentſprechend feſtgeſetzt,
1000 bedürftigen Mitgliedern ſei man beſonders
entgegen=
imen. Die Wandertätigkeit und Beteiligung ſei in
aufſtei=
r Linie begriffen. Weiter umriß der geſchäftsführende Vor=
1)e die für das kommende Jahr vorgeſehenen Arbeiten und
einer Freude über die aktive Tätigkeit des
Jungodenwald=
bekannt.
den Rechnungsbericht erſtattete der Rechner Kammer. Da
Rechnung durch den vereidigten Bücherreviſor in Ordnung
den wurde, wurde Entlaſtung debattelos erteilt. Der
Vor=
ag, der mit 35 000 Mark bilanziert, wurde genehmigt. Der
liederbeitrag wurde gegen 2 Stimmen auf der ſeitherigen
nung einiger Mitglieder zu
Ehrenmitglie=
n bekannt. Die Ehrung wurde einſtimmig gutgeheißen. Als
er Tagungsort der Hauptverſammlung für 1933 wurde
arſteinach gewählt. Herr Spät, der Vorſitzende der
Orts=
ve Neckarſteinach, übermittelte die herzlichſte Einladung hier=
Der Vertreter Mosbachs erbat die Hauptverſammlung für
nach Mosbach. Der Vertreter von Höchſt lud zu einer
Haupt=
mmlung für eines der nächſten Jahre dorthin ein. Die
vor=
aden Anträge des Mümlinggaus wurden zur Zufriedenheit
Verſammlung und der Antragſteller erledigt. Damit ſchloß
Vorſitzende die Delegiertenverſammlung, die auch in den
nden Jahren getrennt von einer offiziellen Veranſtaltung
ab=
ten werden ſoll. — Zu gleicher Zeit fand eine Morgenfeier
Jugend auf dem Feſtplatze ſtatt. — Die
offizielle Zubiläumsſeier
dring
lspreiſe v0
Gemüſe:
r überreich mit Fahnen geſchmückten Feſthalle war lange vor
nn ſo ſtark beſetzt, daß zahlreiche Teilnehmer in der Halle
keinen Platz mehr finden konnten. Die Jugendgruppen mit
Wimpeln hatten vor der Bühne Aufſtellung genommen und
ollſtändigten das maleriſche farbenfrohe Bild der
Feſtver=
ilung. Nach einer Muſikdarbietung der Kapelle Kümmel und
friſchen Wandergeſängen der Sängerabteilung Mannheim und
nſtadt, wobei ein Jubiläumslied, das eigens anläßlich des
rigen Jubiläums komponiert worden war, beſonders lebhaften
ill fand, verklungen waren, hielt
Oberbürgermeiſter Mueller.
Vorſitzende des Odenwaldklubs, die Feſtanſprache, in der er
folgendes ausführte:
Wir haben uns in dieſer feierlichen Stunde in ſtattlicher
zuſammengefunden, um uns am 50. Geburtstag
eres Klubs aufs neue zu ſeinen Idealen zu
be=
en. Es iſt für uns eine beſondere Ehre und Freude bei dieſem
ß uns getragen zu ſehen von ſo viel freudiger Teilnahme und
rändnis für unſere Beſtrebungen. Dieſe wundervolle,
alter=
iche Stadt Erbach, in deren Mauern der Rütli=Schwur der
ider unſeres Klubs einſt geleiſtet worden iſt, hat ihren
ſten Schmuck angelegt, um uns würdig zu empfangen und uns
Sympathien zu verſichern. Ihr gilt unſer erſter Gruß und
k. Und ihr gilt unſer herzlicher Wunſch, daß ſie aus den
Nie=
ngen der Gegenwart recht bald wieder voll erblühen möge zu
m Anſehen und Wohlſtand. Unſer Gruß und Dank gilt auch
hier anſäſſigen uralten Grafengeſchlecht, das ſich unſerem Klub
feſt verbunden gefühlt und uns bei vielen Gelegenheiten, ſo
heute wieder, eine reiche und liebenswürdige Gaſtfreundſchaft
eſen hat. In dankbarer Verehrung gedenken wir des
lang=
igen Protektors unſeres Klubs, des ehemaligen Großherzogs
* Ludwig, der in Erkennung der beſonderen Bedeutung und
vaterländiſchen Ziele unſerer Tätigkeit uns immer eine
nach=
ge Förderung hat zuteil werden laſſen. Mit beſonderer
ide und Genugtung erfüllt uns die wohlwollende und förder=
Haltung, die die Regierungen der an unſerem Klubgebiet
ligten Länder uns gegenüber ſtets eingenommen haben. In
jahlreichen ſchriftlichen Glückwünſchen und in dem Erſcheinen
Vertretern der betreffenden Hoheitsverwaltungen dürfen wir
n erneuten Beweis dieſer förderlichen Geſinnung erblicken.
Be=
ers nahe ſtehen uns die verſchiedenen Forſtverwaltungen die
großem Verſtändnis unſere Beſtrebungen von jeher unterſtützt
in, in der Gewißheit, daß ja auch wir die Wahrung der
forſt=
n und landſchaftlichen Intereſſen ſtets ſelbſt als eine große
wichtige Aufgabe betrachtet haben. Aehnliches gilt von den
ſen Verkehrsverwaltungen, der Reichspoſt und der Reichsbahn.
mders herzliche Grüße haben uns u. a. überſandt: der heſſiſche
Itspräſident. Herr Dr. Adelung, Herr Oberpoſtdirektionspräſi=
Leiſter, Oberſchulrat Haſſinger. Es gereicht uns zur
beſon=
n Ehre, die perſönlich anweſenden Behördenvertreter begrüßen
ürfen.
Ic begrüße auch die uns geſinnungsverwandten Vertreter der
ſaten Verkehrsverbände und der uns befreundeten Wander=
Ehrungen
Und ſchließlich gilt mein „Friſch auf!” den Klubgenoſſen:
voran den alten verdienten Pionieren, den Männern, die
un=
ſerem Klub zur Größe, zum Anſehen und zu ſeiner heutigen
Gel=
tung verholfen haben. Den begeiſterten Wanderern, deren Hut
ſen Erbachs bald ein buntbewegtes Leben voll Frohſinn und ſo manches „Goldene” ſchmückt. Nicht zuletzt dem reichblühenden
Kranz unſerer Frauen, die mit gleichem Enthuſiasmus unſeren
Idealen huldigen.
Voll berechtigten Stolzes blicken wir heute auf unſeren
s ſchöner nicht gedacht werden konnte. Jeder neuankommende 50jährigen Klub. Im Rahmen des großen geſchichtlichen
Ge=
ſchehens iſt ja dieſe Ziffer kaum beſonders impoſant. Und doch
bedeutet ſie viel mehr als eine nach den engeren menſchlichen
Maß=
ſtäben gemeſſene Zahl. Wir brauchen uns nur zu
vergegenwär=
tigen, wieviel wackere Männer und bedeutende Perſönlichkeiten
durch unſeren Klub hindurchgegangen ſind, ihm den Stempel ihres
Weſens aufgedrückt haben. Viele von ihnen deckt längſt der grüne
Raſen. Ich nenne nur den einſtigen Gründer, Kreisrat
Hall=
wachs und die verſtorbenen Ehrenvorſitzenden und Vorſitzenden
des Klubs: Sanitätsrat Scharfenberg, Forſtmeiſter Ihrig
Ober=
bürgermeiſter Ohly, Stadtverordneter Karl Müller,
Oberbürger=
meiſter Köhler, Miniſter Braun, Oberbürgermeiſter Gläſſing. Von
anderen verdienten Klubmitgliedern, deren auch Freund Kiſſinger
in der letzten „Dorflinde” ehrend gedacht hat: Altbürgermeiſter
Ehret. Oberamtsrichter Seibert, die Odenwalddichter Karl Schäfer
und Wilhelm Platz, die Dichterin Greta Bickelhaupt, Dr.
Weiß=
mann, Maria Karch, Bernhard Zentner, Friedrich Löwe, Alois
Siebenliſt, Karl Trunzer, Rudi Wünzer, Heinrich und Juſtus
Weber, Stadtbaumeiſter Schumann, Bürgermeiſter Stein, Karl
Weide, Wilhelm Koch. Nicht zuletzt die auf dem Felde der Ehre
Gefallenen: Joſef Greber und Friedrich Bickelhaupt. Ich gedenke
auch der vielen anderen, die als treue Klubmitglieder den Tod für
das Vaterland geſtorben ſind. Ihnen zu Ehre wollen wir uns
von unſeren Sitzen erheben und gemeinſam den erſten Vers des
alten Liedes vom guten Kameraden ſingen.
Welche Rieſenarbeit auf den verſchiedenſten Gebieten in dieſen
50 Jahren von dem Klub geleiſtet worden iſt, hat unſer
geſchäfts=
führender Vorſitzender in eindrucksvollen Darſtellungen im letzten
Jahresbericht und in der Feſtnummer der „Dorflinde” der
Oeffent=
lichkeit bekannt gegeben. Es ſind Leiſtungen, die ſich in einer
aufſteigenden geraden Linie bewegen und unbeirrt geblieben ſind
von dem großen geſchichtlichen Geſchehen in dieſer Zeit. Und welche
Wandlungen haben ſich hier vollzogen! Wie ſah unſer Vaterland
vor 50 Jahren aus, und wie ſtellt es ſich uns heute dar?! Wie
gewaltig ſind heute die Errungenſchaften der Wiſſenſchaft und der
Technik, und wie beſcheiden waren ſie damals! Aber wie groß,
belaſſen. Oberbürgermeiſter Mueller gab dann die Er= ſtolz und glücklich, wie reich, war Deutſchland vor 50 Jahren, und
wie arm und unglücklich iſt es heute! Ueber die Wandlungen die
die allgemeine und die geſellſchaftliche und politiſche Moral in
dieſer Zeit durchgemacht haben, will ich mich in dieſer Stunde
nicht äußern — Iſt es aber nicht intereſſant und bezeichnend, daß
bei allen dieſen umſtürzenden Wandlungen die Aufgaben und
Ziele, die Ideale unſeres Klubs konſtant geblieben ſind? Was
haben wir daraus zu folgern? Daß Stillſtand Rückſchritt iſt?
Nichts weniger als das — ſondern das Andere: daß es Ideale
und Aufgaben und Ziele gibt, die ſtärker ſind, als das Auf und Ab
der Weltgeſchichte, weil ſie Ewigkeitswerte haben, weil ſie mit
etwas verknüpft ſind, was ſelbſt unwandelbar iſt — weil ſie
ver=
knüpft ſind mit der Natur. Ehrfurcht vor der Natur und Liebe
zu ihr kann niemals zu einem zeitlichen Bedürfnis herabſinken,
mögen auch menſchliche Generationen vorübergehend dieſe
Zuſam=
menhänge verlieren oder vergeſſen. Wir, unſer Klub. und mit
uns die ganze große deutſche Wanderbewegung, hat im Glück und
im Unglück des Vaterlandes dieſe Zuſammenhänge nicht vergeſſen.
Wir haben ſie ſtets in entſchloſſener Treue und Feſtigkeit bewahrt.
Und darauf dürfen wir heute ſtolz ſein. Haben wir doch mit klaren
Augen erkannt, daß hier die Wurzeln unſerer Kraft ruhen, daß
von hier aus allein wieder der Weg gefunden werden kann zu
deutſcher Einheit und Größe. Pflege der Natur des heimiſchen
Bodens, der Scholle, Pflege des dort erſprießenden Volkstums,
Wandern. Wandern auf unſerer Mutter Erde — gewiß, das alles
iſt auch Selbſtzweck, befreiendes und beglückendes Tun —, aber es
iſt auch wichtigſtes Mittel zu wichtigſtem höheren Zweck: eben
zum Wiederaufbau unſeres darniederliegenden Vaterlandes. Das
Wort „Verein” „Klub” verliert damit ſeinen banalen,
kleinbür=
gerlichen Beigeſchmack, es wird zu einem Begriff, der uns
hinaus=
hebt zu einer großen vaterländiſchen Sendung. In keinem anderen
Augenblick unſerer 50jährigen Geſchichte konnte uns das vielleicht
ſo deutlich bewußt werden als heute. Keinen beſſeren Wunſch
können wir ſelbſt zu unſerem Jubiläum ausſprechen, als den, daß
wir unſerem Tun und unſerer Geſinnung treu bleiben, auch für
alle Zukunft.
Es folgte dann eine Reihe von herzlichen
Glückwunſchanſpra=
chen, in denen vor allem auf das gute Einvernehmen des
Oden=
waldklubs mit allen anderen Organiſationen hingewieſen wurde.
Oberforſtrat Eckhardt als Vertreter des heſſiſchen
Staats=
präſidenten und im Namen der Heſſiſchen Staatsforſtverwaltung
wünſchte dem Klub ein weiteres „Virat, erescat, kloreat”.
Kreis=
direktor Dr. Braun ſchloß ſeine Glückwunſchanſprache mit dem
Wunſche, der Odenwaldklub möge auch die zweite Hälfte des
Jahr=
hunderts in alter Kraft und Friſche überſtehen. „Friſch auf!”
zum hundertſten. Die Wünſche der Reichsbahndirektionen Mainz
und Nürnberg übermittelte Reichsbahnrat Dr. Föhlinger, die
der Reichspoſtdirektionen Frankfurt, Karlsruhe. Darmſtadt
Ober=
poſtrat Klingelhöffer, Bürgermeiſter Dengler feierte
den Odenwaldklub, deſſen Wiege in Erbach ſtand. Wenn etwas
ſolchen Beſtand habe wie der Klub, ſo beweiſe das ſeine
Notwen=
digkeit. Auch die glänzenden Erfolge ſeien zu werten. Er
über=
reichte als Erinnerung an den fünfzigſten Jubiläumstag dem Klub / Für die Veröffentſchungen unter dieſer Ueberſchriſt übernimmt die Redaltion keinerlet
Ven=
ein wertvolles Bild von Erbach. — Der Vertreter des
Reichsver=
bandes der Gebirgs= und Wanderervereine, Lehrer Wiſſenbach,
betonte, daß die Wanderervereine bei ihren Mitgliedern nicht nach
Partei und Konfeſſion fragen, ſondern ſie fühlen ſich als
Keim=
zelle der deutſchen Einheit, die endlich kommen müſſe. — Für die
ner. Mit ſeinen Glückwünſchen richtete er gleichzeitig einige
Ver=
kehrsverbeſſerungsanregungen im Odenwald an die Adreſſe der den ohnehin lichten Baumbeſtand zu ergänzen, wozu ſich am beſten
Reichsbahn.
Weitere herzliche Glückwünſche übermittelten Rektor Dern
für den V.H.C., Direktor Werner für den Speſſartbund, für
den Deutſchen und öſterreichiſchen Alpenverein deſſen Vertreter
Guntrum, für den Jugendherbergsverband Schulrat Gerbig,
für den Odenwaldturngau deſſen Vertreter, Hübner=Erbach,
und für die „Bergwacht=Odenwald” Amtsanwalt Stiepel.
Der 1. Vorſitzende Oberbürgermeiſter Mueller, dankte
allen Vertretern für die aufrichtigen Glückwunſche und gab dann
folgende
bekannt. Mit der Ehrenmitgliedſchaft wurden ausgezeichnet zwei
noch lebende Gründer, die dieſe Ehrung noch nicht hatten, und
zwar Rektor Schaefer=Michelſtadt und Lehrer Zinßer=
Lindenfels; für beſondere Verdienſte um den Klub die Mitglieder
Landrat Billmaier=Buchen, Prof. Dr. Meiſinger=
Rap=
penau, Archivrat Morneweg=Erbach.
Ferner wurde ein Ehrenzeichen „Für treue
Klub=
arbeit”, in dieſem Jahre erſtmalig verliehen: a) in Gold an
Bürgermeiſter Daub=Darmſtadt Lehrer Fritz=Schönberg (
Grün=
der), Miniſterialrat Guntrum=Darmſtadt, Poſtmeiſter Leibfried=
Groß=Umſtadt (Gründer), Prof. Lippmann=Lichtenberg, Direktor
Voigt=Neckarſteinach; „0) in Silber außer anderen an folgende
Herren aus Heſſen: „Rektor Adelberger=Reinheim,
Buchbinder=
meiſter Böcher=Darmſtadt, Rektor Eckſtein=Groß=Bieberau,
Ober=
ſekretär Eiſenmann=Miltenberg, Kommerzienrat Euler=Bensheim,
Kaufmann Hamel=Heppenheim, Rektor Hofmann=Ober=Ramſtadt,
Direktor Kiſſinger=Darmſtadt, Profeſſor Dr. Köſer=Darmſtadt,
Beigeordneter Krenkel=Bensheim, Lehrer Kubach=Wimpfen,
Rendant Lang=Erbach, Sanitätsrat Dr. Maurer=Darmſtadt, Val.
Müller=Schriesheim. Direktor Reimund=Darmſtadt, Klubgenoſſe
Rodenhäuſer=König, Auguſt Schneider=Offenbach, Dr. Schnell=
Schönau, Direktor Schott=Worms, Direktor Schrauth=Darmſtadt,
Kaufmann Schwarz=Worms. Apotheker Scriba=Reinheim.
Poſt=
inſpektor Seip=Michelſtadt, Bürgermeiſter Dr. Weiß=Eberbach.
Die Hauptverſammlung hatte abſichtlich in dieſem Jahre
da=
von abgeſehen, verdiente Mitglieder des Vorſtandes und des
Hauptausſchuſſes mit dieſer neuen Ehrung zu bedenken. Von der
Veröffentlichung der Geehrten in einem Feſtbuch wurde abgeſehen,
dafür wurde ein Jubiläumsfonds mit 2000 Mark gegründet, der
erweitert wird und ſpäter evtl. zur Erbauung eines Klubheims
Verwendung finden ſoll.
Mit Schluß= und Dankesworten des erſten Vorſitzenden und
einem dreifachen begeiſterten Hoch auf das deutſche Vaterland
wurde mit dem Lied der Deutſchen die Feier geſchloſſen.
Nachmittags bewegte ſich ein nach Tauſenden von
Teilneh=
mern zählender Feſtzug durch die Straßen der Stadt. Dichte
Men=
ſchenmengen bildeten Spalier, freudige „Friſch auf!” ſchallten
her=
über und hinüber. Muſikkapellen und einige Trachtengruppen
be=
lebten den Feſtzug, der ſich auf dem Feſtplatz auflöſte. Hier fand
bei Konzert und Tanz die harmoniſch verlaufene 50. Juibläums=
*
feier des Odenwaldklubs ihren Abſchluß.
* Aus dem Wahlkampf.
Wahlverſammlung der Deutſchnationalen.
Eine knappe Woche trennt uns nur noch von der
Landtags=
wahl, und ſo hat der Wahlkampf verſtärkt eingeſetzt. In der
öffentlichen Wahlverſammlung der Deutſchnationalen Voikspartei
am Sonntag abend im Städt Saalbau ſprachen der
Außenpoli=
tiker der Deutſchnationalen Volkspartei, Profeſſor Freiherr von
Freytagh=Loringhoven über das Thema „Nationale
Außenpolitik”, und der Kandidat zum Heſſ. Landtag,
Pfar=
rer Schell=Worms über: „Um was geht es bei der
Heſſenwahl?‟
Freiherr von Freytagh=Loringhoven
bezeich=
nete die heſſiſchen Landtagswahlen als ein Vorgefecht zu den
Reichstagswählen, und betonte, daß wir vor einem Umbruch
der deutſchen Politik ſtehen, an dem die Deutſchnationale
Volks=
partei — wenigſtens im Hinblick auf den Sturz Brünings,
weni=
ger bei der Aufſtellung des neuen Kabinetts — mehr beteiligt
iſt, als die Oeffentlichkeit heute weiß und wiſſen kann. Die neue
Regierung kann den erſten Schritt auf dem Wege zu einer
nationalen Wiedergeburt bedeuten. Das Kabinett Brüning
mußte verſchwinden. Die Hauptſache iſt die ſeeliſche Not, die auf
uns, die auf den Erwerbsloſen liegt, deren Zahl ſo geſtiegen iſt,
daß immer zwei Deutſche, die arbeiten, zuſammen einen dritten
Deutſchen ernähren müſſen, der arbeitslos iſt. Der Redner
wür=
digte eingehend die Frage der Zollunion mit Oeſterreich und die
hieraus reſultierenden außenpolitiſchen und wirtſchaftlichen
Fol=
gen, und warf dem früheren Reichskanzler Brüning vor, daß er
immer wieder aus innerpolitiſchen Gründen außenpolitiſche
Schritte an falſcher Stelle und im falſchen Augenblick
unternom=
men habe, die durchweg zu Mißerfolgen führten. Schließlich ging
von Freytagh auf die Genfer Abrüſtungskonferenz ein, von der
man ja nie etwas gutes erwartet habe. Bei aller Objektivität
gegenüber der neuen Regierung müſſe man einſehen, daß dieſe
eine ungeheuer belaſtete Erbſchaft antreten müſſe. Wir könnten
uns nicht mit einem neuen Moratorium, einem neuen Aufſchub
zufrieden geben, wir müßten nicht nur ſagen, wir wollen nicht
zahlen und wir können nicht zahlen, ſondern wir müßten
er=
klären, daß wir nach unſeren bisherigen Zahlungen und
Leiſtun=
gen nichts mehr zu zahlen brauchten. Oſtfragen — im
deut=
ſchen Oſten und im Fernen Oſten — noch kurz berührend,
wieder=
holte der Redner das Ergebnis einer 13jährigen Herrſchaft der
ſchwarz=roten Koalition und erklärte, daß derartiges nie mehr
vorkommen dürfe. Den Anfang hierzu müßten die
Landtagswah=
len in den einzelnen Ländern machen. Auch das neue Deutſchland
könne neben jugendlichem Ueberſchwang nicht ohne die
Deutſch=
nationale Partei aufgebaut werden.
Der zweite Redner, Pfarrer Schell=Worms wandte ſich
zunächſt gegen die kommuniſtiſche Bewegung und verlangte bei
dieſer Gefahr anderen Kreiſen gegenüber nicht Hervorhebung der
Trennungslinien, ſondern der Bindungslinien. In dem
National=
ſozialismus gebe es allerdings 2 Linien, der nationale
Sozialis=
mus ſchillere verdächtig nach verſchiedenen Seiten, in kulturellen
wie in wirtſchaftlichen Fragen. Die Nationalſozialiſten wollen
wohl nicht die Inflation, aber man kann nicht nur mit böſer
Ab=
ſicht, ſondern auch aus Unkenntnis, Ungeſchicklichkeit und aus
Fahrläſſigkeit ſündigen. Die konſervative Seite im Volk werde
heute nur durch die Deutſchnationale Volkspartei vertreten. Bei
der kommenden Landtagswahl müßten die konſervativen Elemente
im Landtag, wurzelnd in den Lehren, die die Geſchichte uns ibt,
ſtärker vertreten ſein als bisher.
Die Verſammlung, die glatt verlief, leitete Herr
Oberſtleut=
nant a. D. Barth. Eine Ausſprache wurde nicht gewünſcht.
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 9 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortiſch.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, lönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
—Im Palaisgarten, der jetzt ſo ſchön hergerichtet wird
und von ruhe= und erholungsbedürftigen Leuten ſo gerne beſucht
heſſiſchen Verkehrsverbände ſprach Regierungsrat Dr. Roeſe= wird, hat leider ein großer ſchattenſpendender Baum gefällt
wer=
den müſſen, weil er wurzelkrank war. Es würde ſich empfehlen,
raſch wachſende Kaſtanien eignen würden. Vielleicht iſt dies auch
ſchon beabſichtigt?
Tageskalender für Montag, den 13. Juni 1932.
Union=Theater: „Der Prinz von Arkadien”. — Helia=Lichtſpiele:
„Das blaue Licht”. Palaſt=Lichtſpiele: „Buffalo Bill” und
Hilfe, Polizei!” — Café Oper: Konzert. — Herrngartenkaffee:
Konzert. — Vortragsgemeinſchaft techn.=wiſſenſch. Vereine, im
Saal 326 der Techniſche Hochſchule, pktl. 20.15 Uhr: Vortrag Dr.
Lochte: „Die gegenwärtige Lage der Reichsbahn”.
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Soct Aialadt
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Seite 6 — Nr. 163
flinkes, friſches Stürmerſpiel. Ein Herr aus Ober=Ramſtadt war
dem Spiel ein guter Schiedsrichter. — Rot=Weiß (A. H.)—
Akadem. Sportkl. (A. H.) 7:4; Rot=Weiß (Reſ.)—Egelsbach
(Reſ.) 2:4.
SV. 1898 (Jugend).
2. Jgd.—1. Jgd. Arheilgen, hier, 5:0; 3. Jgd.—2. Jgd.
Wix=
hauſen, dort, 4:3; 4. Jgd.—2. Jgd. Arheilgen, hier 3:0; komb.
Jgd.—1. Jgd. Roßdorf, dort, 2:1; 1. Schüler—1. Schüler
Wix=
hauſen, dort, 1:2; 2. Schüler—1. Schüler Eberſtadt, dort, 1:3.
Fr. Tgde. Darmſtadt—Arheilgen 2:5 (0:3).
Daß Steilvorlagen auch zu Erfolgen führen, das bewies heute
Arheilgen. Darmſtadt ſpielt ſeinen Flachpaß. Das Reſultat hätte
beſtimmt anders geheißen, wenn die Darmſtädter Stürmerreihe
nicht ſo viel Pech gehabt hätte. Andererſeits wollen wir die
Gäſte=
verteidigung und Torer nicht herabſetzen, denn da wurden
wirk=
lich erſtklaſſige Leiſtungen geboten, die von einer gutbeſetzten
Läu=
ferreihe aufmerkſam unterſtützt wurden. Im Sturm zeichnen ſich
zwei gute Torſchützen beſonders aus. In Darmſtadts Elf hatte
der Mittelſtürmer einen ſchwachen Tag, was ſich auf die
Neben=
leute übertrug; das zeigte treffend der Anfang der zweiten
Spiel=
hälfte. Ein Gleichſtand hätte da unbedingt erzwungen werden
müſſen. Sehr ſchöne Angriffe ſah man teilweiſe von den Außen,
die ja auch die zwei Tore vorbereiteten. Die Läuferreihe haben
wir ſchon in beſſerer Verfaſſung geſehen, und zu allem Pech klappte es
auch in der Verteidigung nicht, denn da zählen zwei Tore auf
ſchlechte Abwehrarbeit. Dem Torer darf außer an einem Tor
keine Schuld beigemeſſen werden. Im ganzen genommen, hat das
Lokalderby ſehr gut angeſprochen. Wenn es auch mal hart
her=
ging, ſah man immer anſtändiges Spiel, das nur einen leichten
Nachgeſchmack durch den ſchwachen Schiri bekam.
Darmſtadt Reſerve—Aſchaffenburg 1:1 (1:1). Darmſtadt 3. Mſch.
—Arheilgen 3. 4:1; 1. Schüler—Ober=Ramſtadt Schüler 9:0;
2. Schüler in Pfungſtadt 0:2.
Deutſchland ſiegk im Daviscup.
Irland 4:1 geſchlagen. — Und nun gegen England.
Nachdem Deutſchland im Davispokalkampf gegen Irland am
Samstag durch den Gewinn des Doppelſpieles eine 2:1=Führung
erzielt hatte, waren die Hoffnungen auf einen deutſchen Endſieg
befeſtigt. Der Erfolg traf denn auch ein, und zwar in einem
noch größeren und ſchöneren Ausmaße, als man erwartet hatte.
Sowohl Prenn, wie auch Gottfried v. Cramm konnten am
Sonn=
tag ihre beiden Einzelſpiele gewinnen und damit für Deutſchland
einen eindrucksvollen 4:1=Sieg ſicherſtellen. Die entſcheidenden
Kämpfe wurden bei ſchönem, etwas zu heißem Sommerwetter vor
5000 Zuſchauern auf den Berliner Rot=Weiß=Plätzen ausgetragen.
Im erſten Match ſchlug Prenn mit einer großen Leiſtung und nach
dramatiſchem Kampf im zweiten Satz den iriſchen Spitzenſpieler
Rogers mit 6:2, 7:5, 6:2. Damit war der Sieg Deutſchlands
be=
reits ſichergeſtellt. Aber anſchließend beſiegte auch v. Cramm ſeinen
Gegner, den Iren Mac Guire mit 6:2, 6:4, 6:2 ſicher.
In der Vorſchlußrunde der Europazone trifft Deutſchland nun
auf England. Der Kampf findet bereits in den Tagen vom 8. bis
10. Juli ſtatt, und zwar wiederum in Berlin.
Wie Prenn den Iren Rogers ſchlug.
Das Match zwiſchen Prenn und Rogers, auf das die 5000
Zu=
ſchauer mit außerordentlicher Spannung warteten, begann mit
20 Minuten Verſpätung. Der Ire konnte mit ſeinem
Bomben=
aufſchlag bei dem in großer Form ſpielenden Deutſchen nichts
aus=
richten und verlor den erſten Satz glatt mit 6:2. Ein weſentlich
anderes Bild bot der zweite Satz. Rogers kam jetzt in große
Fahrt und zog auf 5:2 davon. Aber Prenn ließ nicht locker.
Nachdem er leicht das nächſte Spiel gewonnen hatte, gab es einen
dramatiſchen Kampf, bei dem ſich Prenn ſelbſt überbot. Rogers
hatte fünf Satzbälle, aber Prenn kam auf Einſtand und glich dann
5:5 aus. Prenn gewann dann den Aufſchlag und mit einem
ge=
waltigen Schmetterball den Satz 7:5. Im dritten Satz zog Prenn
gegen den ermüdeten Rogers auf 4:0 davon. Der Ire griff noch
einmal kräftig an und machte auch zwei Spiele, dann brachte aber
Prenn ſchnell mit 6:2 den Satz= und damit auch den Matchgewinn
an ſich.
v. Cramms leichter Sieg.
Das Ergebnis von 6:2, 6:4, 6:2 drückt deutlich die
Ueber=
legenheit aus, die Gottfried v. Cramm in ſeinem Kampf gegen
Mac Guire zeigte. v. Cramm war ſtets tonangebend und
ver=
ſchenkte lediglich im zweiten Satz großzügig einige Punkte.
Die beiden ſiegreichen Spieler, beſonders aber Prenn, wurden
vom Publikum ſtark gefeiert.
T.E. C. Darmſtadt—S. C. Forſthausſtraße Frankfurt 7:2.
Da Zonenendſpiel der Gruppe Frankfurt war keine ſo glatte
Angelegenheit, wie man angenommen hatte. Die junge
Mann=
ſchaft der Frankfurter machte einen ſehr guten Eindruck und hätte
leicht das Punkteergebnis knapper geſtalten können. Auf der
anderen Seite traten in der Darmſtädter Mannſchaft bei den
Spitzenſpielern einige Schwächen zutage. Kleinlogel iſt eben nicht
in Beſtform, Claß war durch eine Armvereletzung gehandicapt und
auch Endriß war geſundheitlich nicht ganz auf der Höhe.
Senne=
wald, Werner und Müller dagegen gewannen ihre Punkte recht
ſicher.
Im Spitzeneinzel kam Kleinlogel, der ſehr unſicher ſpielte, erſt
nach verlorenem 1. Satz in Schwung, wurde dann aber immer
ſicherer und brachte zum Schluß durch ſeine taktiſche Ueberlegenheit
den Sieg an ſich, obwohl Bäumer beſonders in den beiden erſten
Sätzen ausgezeichnete Leiſtungen bot. Claß wehrte gegen Donner
mehrere Matchbälle kaltblütig ab und gewann dann ebenfalls
knapp im 3. Satz. Endriß unterlag dem Frankfurter Sigwart
über=
raſchend 4:0 5:7. Die drei reſtlichen Einzel fielen glatt an
Darm=
ſtadt; Sennewald ſchlug Jung 6:2 6:4, Werner beſiegte Cayard I
6:2 6:3, und Mülle zeigte ſich Mehl mit 6:3 6:3 überlegen. — Von
den drei Herrendoppels fielen zwei an Darmſtadt. Claß=Müller
ſchlugen im Spitzendoppel Bäumer=Sigwart nach hartem Kampfe
5:7 9:7 6:0 und Endriß=Sennewald errangen einen 6:4 6:2=Sieg.
Lediglich Kleinlogel=Werner unterlagen gegen Donner=Mehl
über=
raſchend glatt 6:3 8:6. — Durch dieſen Sieg hat ſich der Tennis=
und Eis=Klub für das Interzonenfinale qualifiziert, das er gegen
die Sieger der Gruppen Mainz und Kaſſel zu beſtreiten hat.
Kegler=Bereinigung Darmſtadk und Umgebung.
Konzelmann=Pokalkämpfe.
In Fortſetzung der Vorkämpfe ſtarteten im Laufe der Woche
und am vergangenen Sonntag 6 Klubriegen, die im allgemeinen
gute Leiſtungen zu verzeichnen hatten. Am meiſten Intereſſe wurde
dem Start der Riege des Klubs „Zwölfer” entgegengebracht, von
der man annahm, daß ſie in der Lage ſei, der guten Vorlage von
„D. K. 1911=BV.” nahezurücken oder zu überbieten. Nahezu wäre
ihr dies gelungen, nur 10 Holz trennen ſie davon.
Die Ergebniſſe ſind: 1. Zwölfer Tgde. 46 2701 Holz, 2. Kranz
Darmſtadt 2573, 3. DK. 1923 2551, 4. Chattia 2535, 5.
Donners=
tagsgeſ. 2481, 6. Gaſtwirte 2381. — Es haben noch vier Klubriegen
zu ſtarten, was im Laufe der kommenden Woche ſowie nächſten
Sonntag geſchieht.
Osmar=Thomas=Erinnerungskegeln.
Zu Ehren des 75. Geburtstages von dem Ehrenvorſitzenden
des Deutſchen Keglerbundes fand im Bürgerverein ein 50=
Kugelkampf ſtatt, dem ſich 46 Herren und 4 Frauen
unter=
zogen. Als Sieger gingen aus dieſem Kegeln hervor: 1. Mees,
Einzelmitglied, 275 Holz, 2. Katzenmeier=Kranz Eberſtadt 270,
3. Chriſt=DK. 1923 266, 4. Merdes=Gaſtwirte 264, 5. Müller=
Darm=
ſtadt, Rau Holz, 262, 6. Grün=LL 08 262, 7. Eigenbrodt=DK. 1911=
BV. 262. Von den Frauen errang Frl. Bäumer (Roll. Glück)
einen Sieg auf 243 Holz.
Montag, 13. Juni 19.
Säddeutſchlands Handballer geſchlagen
Weſtdeukſchland gewinnk in Aachen
mit 1e.Ir ur. 4).
Im Aachener Waldſtadion hatten ſich am Sonntag nur 1500
Zuſchauer eingefunden, als ſich die Handball=Auswahlmann= enttäuſcht. — Hendrir beſiegt Geerling. — Sievert verlei
ſchaften von Weſt= und Süddeutſchland im Rahmen des „Handball=
Vierverbändekampfes” zum Spiel ſtellten. Die DSB., die mit
dieſen Spielen dem Olympia=Fonds eine Unterſtützung zukommen
laſſen will, wird alſo in Aachen kaum auf ihre Koſten gekommen
ſein.
Die beiden Mannſchaften ſpielten in folgender Aufſtellung:
Weſtdeutſchland: Orth=Hagen 72 (nach Halbzeit
Kreuz=
berg=Düren); Coenen=V.f.B. Aachen, Biehl=Spfr. Siegen; Heinz=
Spfr. Siegen, Witte=Pol. Münſter, Korte=Schwarzweiß Barmen;
Geilenberg=Tura Barmen, Klein=V.f.B. Aachen, Voſſenkaul=
Ale=
mannia Aachen, Fiſcher=Kupferhütte Duisburg, Braſelmann=Tura
Barmen.
Süddeutſchland: Henß=SV. 98 Darmſtadt: Denzer=
Spvg. Fürth, Rothenburger=SV. 98 Darmſtadt: Delp=SV. 98
Darmſtadt, Gebhardt=Sppg. Fürth. Daſcher=Polizei Darmſtadt;
Fiedler=SV. 98 Darmſtadt, Huber=Polizei Darmſtadt, Freund=SV.
98 Darmſtadt, Sommer=Polizei Darmſtadt, Feick=SV. 98 Darmſtadt.
Beide Mannſchaften lieferten ſich ein wundervolles Spiel, das
im Zeichen ganz großartiger Stürmerleiſtungen ſtand. Beide
Stürmerreihen ſpielten ausgezeichnet zuſammen. In der
weſt=
deutſchen Fünferreihe gefiel beſonders der Innenſturm, und hier
waren es Klein und Voſſenkaul, die ſich glänzend verſtanden. Auch
bei den Süddeutſchen war der Angriff der beſte Mannſchaftsteil.
Er war in der Kombination faſt noch reifer als der weſtdeutſche,
verdarb aber viele Chancen durch allzu übertriebenes
Zuſammen=
ſpiel, das auf Koſten der Torwürfe ging. Weſtdeutſchland nahm
nach der Pauſe für Orth den Dürener Kreuzberg ins Tor, der
weſentlich beſſer war als ſein Vorgänger. Süddeutſchlands Torwart
war beſonders gut. Die übrigen Mannſchaftsteile waren ſich
gleich=
wertig. Der Fürther Verteidiger Denzer ſpielte zu hart;
zahl=
reiche Strafwürſe kamen auf ſein Konto.
Das Spiel war ſtändig ausgeglichen und wurde mit ſehr viel
Temperament durchgeführt. In den letzten 10 Minuten ließ der
Weſten etwas nach, wodurch Süddeutſchland noch zu vier Treffern
kam. — Schiedsrichter Zeius=Aachen leitete den Kampf zur
beider=
ſeitigen Zufriedenheit.
Handball=Auswahlſpiel in Für:h.
Zur Ermittlung der ſüddeutſchen Mannſchaft für den
Hand=
ball=Repräſentativkampf gegen Südoſ deuiſchland findet am
18. Juni in Fürth ein Auswahlſpiel ſtatt.
Mikkeldeutſcher Sieg.
Brandenburg in Leipzig 8:6 (3:3) geſchlagen.
Auch der in Leipzig ausgetragene Handballkampf zwiſchen
Mitteldeutſchland und Brandenburg hatte mit 3000 Zuſchauern bei
weitem nicht den erwarteten Publikumserfolg zu verzeichnen, ſo
daß auch hier die DSB. kaum einen nennenswerten Gewinn für
ihren Olympiafonds erzielt haben dürfte. Auch der Kampf ſelbſt Weitſprung: 1. Scheck=Stuttgart 6,96 Meter, 2. Sieg=Schö
enttäuſchte ſehr, denn beide Mannſchafien boten nicht die erwar= 6,86 Meter, 3. Haſſinger=Eintr. 6,55 Meter. — Diskus f. F
teten guten Leiſtungen. Den Sieg mit 8:6 haben die
Mitteldeut=
ſchen eher ihrem Torhüter Fiſcher=Dresden als ihrem Angriff zu
verdanken, da Brandenburg mindeſtens die gleiche Zahl an
Tor=
chancen hatte. Der erfolgreichſte Spieler war der Leipziger Poliziſt 3. Knigge=Zehlendorf 58,3 Sek. — 1500 Meter: 1. Reccal
Klingler, der vier Treffer erzielie.
Merck Darmſtadt — Tgeſ. Darmſtadt 75 6:6 (5:2).
Nach einem ſchönen eifrigen Spiel trennten ſich beide
Mann=
ſchaften mit einem verdienten Unentſchieden. In der 1. Halbzeit
war Merck tonangebend, was durch das Halbzeitergebnis bewieſen
iſt. Die 2. Spielhälfte dagegen war ganz den Turnern. Herr
Spiegel leitete ſehr korrekt. — Merck 2. — TSV. Braunshardt
Reſerve 7:10 (1:6).
Sp.V. 98 1. Jgd. — Poſt Frankfurt 1. Jgd. 8:7 (4:4).
Die 98er Jugend traf ſich in Frankfurt zu einem
Freundſchafts=
ſpiel mit dem dortigen Meiſter und gewann nach einem äußerſt
harten und ſchnellen Kampf mit obigem knappen Reſultat. —
98 Schüler — TV. Griesheim Schüler 5:7 (2:4). 98 3. Jgd. —
Sp.Vg. Arheilgen 1. Jgd. 5:5 (2:3).
Höchſt=Frankfurt — Fr. Tode. Darmſtadt 12:8 (4:3).
Bei etwas gutem Willen hätte das Spiel auch mit den
Er=
ſatzleuten gewonnen werden können. Die Radtour und die Sonne
taten ihr Beſtes, daß es nicht gewonnen wurde. Die erſte
Halb=
zeit war das Spiel ausgeglichen. — Die Jugend gewann 12:5,
trotzdem nur 10 Mann zur Stelle waren.
Main=Rhein=Gau 9.T.
Fauſtballmeiſterſchaftsſpiele 1932.
Dem Tv. 88/94 Nauheim war ein Teil dieſer Spiele zur
Aus=
ſührung übertragen. Der herrliche, im Wald gelegene und
ein=
wandfreie Platz erfüllte die Vorbedingungen für guten Sport.
Gauſpielwart Lehr ſtellten ſich 20 Mannſchaften. Auf drei
Spiel=
feldern wurden insgeſamt 24 Spiele ausgetragen. Nachdem das
ſchöne deutſche Spiel durch das Syſtem des mehrfachen Deutſchen
Meiſters „Licht=Luft Frankfurt” zum edlen Kampfſpiel geprägt
iſt, hatte es in Nauheim ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt.
Zahlreiche Zuſchouer verfolgten lebhaft die Geſchehniſſe auf dem
Platz und gaben jeder guten Leiſtung herzlichen Beifall. — Der
Stand der Spiele iſt folgender: Pfungſtadt führt mit 6 Punkten
in der Meiſterklaſſe, es folgt mit 4 Punkten Nauheim. In der
A=Klaſſe, Gruppe A1, führt Tgde. Darmſtadt 2. mit 6 Punkten.
In der Gruppe A2 führt mit je 4 Punkten Reichsbahn und
Turn=
gemeinde 3. Darmſtadt. Von der DSB. beteiligte ſich Sportabtlg.
Merck mit 2 Mannſchaften.
Die Reſultate: Meiſterklaſſe: Tgde. Darmſtadt 1. — Nau= 1. 21:36; Tgde. 1. — Pfungſtadt 2. 31:29; Tgde. 1. —
Pfung=
ſtadt 1. 29—38: Nauheim 1. — Beſſungen 1. 29:35: Nauheim 1.
— Groß=Gerau 1. 43:29; Beſſungen 1. — Pfungſtadt 1. 21:28;
Pfungſtadt 2. — Groß=Gerau 1. 40:29; Groß=Gerau 1. —
Pfung=
ſtadt 1. 34:44. Klaſſe A1: Nauheim 2. — Tgſ. Darmſtadt 1. 25:43;
Nauheim 2. — Merck 1. 49:34: Nauheim 2 — Groß=Gerau 2.
61:25; Tgde. 2. — Tgſ. 1. 30:27; Tgde. 2. — Nieder=Modau 63:33;
Tgde. 2. — Merck 1. 58:20, Tgſ. 1. — Merck 1. 44:25; Walldorf —
Nieder=Modau 51:26; Walldorf — Merck 1. 49—37. Klaſſe A2:
Merck 2. — Tgde. Darmſtadt 4. 45—45: Merck 2. — Poſtſportver.
Darmſtadt 50:39; Tgde. 3. — Tgſ. 2. 40:30; Tgde. 3. —
Poſtſport=
verein 58:31; Tgſ. 2. — Reichsbahn Darmſtadt 28:34; Tgde. 4. —
Reichsbahn 31:33.
Der Ausgang der Meiſterſchaftskämpfe iſt noch vollkommen
offen, ſo daß in der Meiſterklaſſe noch Pfungſtadt und Nauheim
den Gaumeiſtertitel 1932 erringen können. Die A=Klaſſe iſt durch
das Gros der Mannſchaften noch undurchſichtiger. Auf jeden Fall
iſt am Sonntag, den 19. Juni, bei der Entſcheidung auf dem
Stadion der Tgde. 1846 Darmſtadt allerbeſter Sport zu ſehen.
Zwei Fußball=Länderkämpfe: In Stockholm ſiegte Schweden
über Belgien mit 3:1, während Frankreich in Bukaxeſt von
Ru=
mänien 6:3 geſchlagen wurde.
Inkernakionales Sporkfeſt
in Zuntfatt A. M.
Dr. Peltzer wieder in Form. — Hirſchfelds großer Gegner 7
Anläßlich der Weihe ſeiner neuen Platzanlage führt
J. G. Sportverein Frankfurt am Sonntag ein internatio
Athletikfeſt durch. Bei ſchönſtem Sommerwetter kamen 300
ſchauer, die aber manche Enttäuſchung erlebten. Zunächſt:
wieder einmal einige der gemeldeten Größen nicht am
Diesmal hatten aber weder der Veranſtalter, noch die Aktive
Verſchulden. Metzner=Frankfurt und der Italiener Facelli 1
verletzt, und der Oeſterreicher Rinner mußte zu Hauſe bl.
weil er zurzeit disqualifiziert iſt. Bei einem verunglückten 8
ſtoß von Vogl=Wünsdorf wurde Zehnkampfmeiſter Siever
der Kugel auf das Schulterblatt getroffen und kampfunfäh
macht. Die Folgen dieſer Verletzung ſind zurzeit noch gar
zu überſehen. Der Zwiſchenfall löſte bei den Kugelſtößern
erhebliche Depreſſion aus, die ſich auch in den Leiſtungen
gelte. Niemand kam mehr über die Vorkampfleiſtungen hi
Der Sieg fiel mit der immerhin recht guten Leiſtung von
Meter an den deutſchen Weltrekordmann Hirſchfeld, währen
tſchechiſcher Rivale Douda ſtark enttäuſchte. Er kam nur auf
Meter und wäre ſicher auch noch von Sievert geſchlagen w.
Nach dieſen Enttäuſchungen gab es auch eine Reihe
vo=
ſchönen und ſpannenden Kämpfen. Bemerkenswert iſt
vor=
die Tatſache, daß ſich Dr. Peltzer wieder in guter Form
Er gewann durch ſeinen unwiderſtehlichen Endſpurt die 800
in 1:55,7 Sek. ſicher vor Lefebre und Müller. Eine Ueberra
gab es im 100=Meter=Lauf, wo die Weſtdeutſchen Hendrix
Buthepieper über die Frankfurter Geerling bzw. Mährleit
ten. Eine Klaſſe für ſich ſtellte Frl. Dollinger=Nürnberg in
Meter=Lauf für Frauen dar. Den 110 Meter Hürdenlauf ge
nach ſpannendem Rennen Wegener=Schöneberg vor We
Frankfurt. Ein Glanzpunkt der Veranſtaltung war der
Meter=Lauf, bei dem der Italiener Beccali durch einen 1
glänzender Zeit von 3:54,1 Min. errungenen leichten Sieg
große Klaſſe zeigte.
100 Meter=Einladung: 1. Abt.: 1. Hendrix=Aachen 10.7
2. Geerling=Eintr. Frankfurt 10.8 Sek., 3. Pflug=Schönebe
Sek., 4. Vent=Schöneberg. — 2. Abt.: 1. Buthepieper=Du
11.1 Sek., 2. Mährlein=Eintr. Frankfurt 11.2 Sek., 3.
Kurz=
bach 11.3 Sek., 4. Eldracher=Eintracht 11.3 Sek. — 400 9
1. Neumann=Mannheim 49.6 Sek., 2. Maerten=JG. Frank
Sek., 3. Münzinger=Stuttgart 49,8 Sek., 4. Dr. Peltzer=Stet
Sek. — 800 Meter=Einladung: 1. Dr. Peltzer 1:55.7 Min.,
febre=Düſſeld. 1:55.8 Min., 3. Müller=Zehlendorf 1:56 M
Knöckel=SC. 80 Frankf. 1:56.3 Min. — 110 Meter H.
1. Wegner=Schöneberg 14,9 Sek., 2. Welſcher=Eintr Fra
15 Sek., 3. Schwedhelm=Wiesbaden 15.4 Sek. — 100 Meter F
1. Dollinger=1. FC. Nürnberg 12.3 Sek. 2. Siebert=JG. Fre
13.3 Sek. 3. Schneidewind=JG. Frankfurt 13.5 Sek.
ſtoßen: 1. Hirſchfeld=Allenſtein 15,62 Meter, 2. Douda=Prag
Meter, 3. Vogl=Wünsdorf 14,93 Meter, 4. Berg=JG. Fre
14,19 Meter. — Hochſprung: 1. Flüſter=Stuttg. Kickers 1,78
2. Jakob=JG. 1,75 Meter, 3. Sieg=Schöneberg 1,70 Met
1. Heublein=Barmen 38,99 Meter, 2. Reutter=SC. Frankf.
Meter, 3. Fleiſcher=Eintr. 35,55 Meter. — 400 Meter H
1. Nottbrock=Köln 55.9 Sek., 2. Kürten=Düſſeldorf 56.
land 3:54,1 Min., 2. Schilgen=Darmſtadt 4:01.5
3. Blind=Darmſtadt 4:09. 6 Min. 4. Lang=Heilbr=
Diskuswerfen für Herren: 1. Sievert=Eimsbüttel 44,61 Me
Hirſchfeld=Allenſtein 44,01 Meter, 3. Reymann=Wünsdorf
Meter. — Kugelſtoßen Frauen: 1. Heublein=Barmen 12,78
2. Fleiſcher=Eintr. 12,06 Meter, 3. v. Hayn=Eintr. 10,88
— Staffeln: 4 mal 100 Meter: 1. Eintracht (Eldracher,W
Mährlein, Geerling) 42.4 Sek., 2. T. S.V. Schöneberg 43 C
TSC. Schöneberg 43,1 Sek. — 4 mal 400 Meter: 1. JG. Fre
3:27 Min., 2. Zehlendorf 3:27,6 Min., 3. Stuttgarter
3:28.3 Min. — 10 mal 100 Meter: 1. Eintracht Frankfurt
Min., 2. BSC. Offenbach 1:53.9 Min., 3. Polizei=SV. Fre
1:54,5 Min. — 4 mal 100 Meter Frauen: 1. Eintracht Fre
53.1 Sek., 2. MTG. Mannheim 53.5 Sek., 3. J. G. Frankf. 53
— Lauf der Nationalſtaffeln über 4 mal 100 Meter: 1. St
(Geerling, Hendrix, Vent, Pflug) 41,8 Sek. 2. Staffel II (
lein, Heidhoff, Eldracher, Buthepieper) 42.3 Sek. — Dre
der Frauen: 1. Siebert=J. G. Frankfurt 162 Punkte, 2. K
Eintracht 142 P., 3. Kalk=JG. Frankfurt 132 Punkte.
Welkrekorde purzeln
bei den amerikaniſchen Hochſchul=Meiſterſchaf
Am Wochenende gab es bei den in Chicago ausgetre
amerikaniſchen Hochſchul=Meiſterſchaften, die gleichzeitig als
ſcheidungen für die Olympiſchen Spiele gewertet wurden,
weniger als vier neue Weltrekorde. Einen neuen Beweis
großen Könnens lieferte der neue Rekordmann in den
Strecken, Ralph Metcalfe, der gleich zwei Weltrekord
geradezu phantaſtiſchen Leiſtungen das Lebenslicht ausblies.
100 Meter erzielte Metcalfe die hervorragende Zeit vo
Sekunden und im 220 Yards=Lauf, der der 200=
Meter=
gleichkommt, lautete die neue Weltrekordzeit auf 20,5 Sekt
hier ſtand die alte Höchſtleiſtung aus dem Jahre 1926 auf 24
der Amerikaner Locke innehatte.
Auch in den beiden kurzen Hürdenſtrecken gab es nei
korde. Ueber 120 Yards=Härden verbeſſerte Ge
Saling den von dem Amerikaner Beard mit 14,2 geha
Weltrekord auf 14,1 Sekunden. Jack=Keller lief übet
Yards=Hürden mit 22,7 Sekunden einen neuen Welt
und unterbot damit die alte Höchſtleiſtung ſeines Landsn
Brookins aus dem Jahre 1924 um Dreizehntel Sekunden.
Ganz ausgezeichnete Zeiten wurden auch bei den Ol.
Ausſcheidungskämpfen in Cleveland gelaufen. Jeſſe 1
benötigte für die 100 Meter 10,3 Sekunden, lief aber mit
Rückenwind, ſo daß die Zeit als nicht einwandfrei gelten!
Die in Amerika lebende Polin Stella Walſh zeigte ſich ebl
wieder in Rekordform. Ueber 50 Meter kam Stella Walſh 1
Sekunden dem inoffiziellen Weltrekord gleich und im 100=
Lauf ſiegte ſie in der olympiſchen Rekordzeit von 12,1 Sel
Bei den in New York durchgeführten Metropolitan
teur=Athletik=Union=Meiſterſchaften erreichte Percy Beard
120 Yard Hürden die ausgezeichnete Zeit von 14,4 Sekunden.
Die mit deutſcher Beteiligung am Sonntag in Amſterde
gehaltenen Olympia=Ausſcheidungskämpfe der holländiſchen
athleten brachten vor 10 000 Zuſchauern auf der ganzen Lin!
gezeichneten Sport. An erſter Stelle iſt der neue Frauel
rekord im Hochſprung der holländiſchen Meiſterin GieſL
erwähnen, die mit 1,623 Meter ihre eigene Welthöchſtleiſtu!
1,605 Meter beträchtlich verbeſſerte. Obwohl Helmar ?
mit einer Leiſtung von 1,59 Meter den deutſchen Rekord un
weniger als 4 Zentimeter übertraf, mußte ſie ſich mit dem 0.
Platz begnügen. Neue holländiſche Rekorde erzielte die
Meter=Frauenſtaffel mit 49,4 Sek. und im 110 Meter=Hürden
der Holländer Kaan mit 15.4 Sek,
iſterſchaft 1932 für Renn= und Sportwagen der deutſche
n Keſſelberg durchgeführt wurde, des weiteren, daß auch
Lauf der Deutſchen Bergmeiſterſchaft 1932 für Krafträder
id mit Seitenwagen zur Austragung kam. Das Intereſſe
mn Rennen war auch diesmal wieder außerordentlich groß
kurvenreiche Strecke war von 50000 Zuſchauern
um=
die hohen Erwartungen, mit denen man dem diesjährigen
entgegenſah, wurden weit übertroffen. Der im Vorjahre
Spanier Zanelli aufgeſtellte neue abſolute Streckenrekord
ticht weniger als dreimal unterboten, und zwar zunächſt
. Engländer Tom Bullus auf NSU., der mit 3:49,8
em Durchſchnitt von 78,330 Stundenkilometern die abſolut
it des Tages überhaupt fuhr und Zanellis Rekord um faſt
ginden unterbot. Auch Rudolf Carracciola brach
n Rekord in der großen Klaſſe der Rennwagen mit ſeinem
zwe
in gute
er. Eine
ltſchen
ges ſeſuch und Rekordrennen. — Bullus=England fährt
Tages=
tzeit. — Auch Carracciola unterbietet alten Rekord.
vom Bayeriſchen Automobil=Club gemeinſam mit dem
gam hen Motorrad=Club auf der neuen Keſſelbergſtraße am
Sorm; durchgeführte 7. Internationale Keſſelbergrennen wurde
wie? zu einem neuen Markſtein in der Geſchichte des
europä=
lotorſportes. Eine beſondere Bedeutung hatte das Rennen
gewonnen, daß für die neugeſchaffene Internationale
meo und erzielte mit 3:42,4 die zweitbeſte Zeit des Tages
nit die Beſtzeit der Renn= und Sportwagen überhaupt.
ſchon hatte in der gleichen Klaſſe der Schweizer
Stu=
t 3:58,2 die Vorjahresbeſtzeit ebenfalls ganz erheblich
ten. Auch in den übrigen Wertungsgruppen der
Motor=
wohl, als der Sport= und Rennwagen gab es viele neue
Schon der erſte Fahrer, der über die Strecke ging, der
her Babl auf Douglas, verbeſſerte im erſten Lauf
tſchen Bergmeiſterſchaft für Krafträder mit Seitenwagen
n Rekord auf 4:18,8. Wenige Minuten ſpäter ſtartete dann
s zu ſeiner grandioſen Fahrt, kam aber dann bei ſeiner
bzw. Mſ ſah u Sturz und ſchied aus. Als beſter deutſcher Fah=
nger=Nürnſu R—f deutſchem Kraftwagen qualifizierte ſich Hans Stuck
rcedes=Benz in der Zeit von 4:03, der damit die beſte
ter Hürt
der Sport= und Tourenwagen erzielte und
zu=
neberg vo
ltung mr beider auch die Beſtzeit im erſten Lauf der
Inter=
nalen Bergmeiſterſchaft für Sportwagen
lie Beſtzeit im erſten Lauf der Deutſchen Bergmeiſterſchaft
ifträder bis 350 ccm. fuhr Otto Ley=Nürnberg auf
1h mit 4:19. Eine große Ueberraſchung gab es auch in der
wagen=Kategorie. Hier wurde die Vorjahreszeit
niger als dreimal unterboten. Dem alten Widerſacher des
her Fahrers Kohlrauſch, Hedderich=Darmſtadt,
ge=
diesmal, die Beſtzeit mit 4:31,4 herauszufahren.
Kohl=
enötigte trotz ſchneidigſter Fahrt 4:33,4. An dritter Stelle
ſieier Bäumer mit 4:37, der aber auch damit den alten
a ekord unterboten hatte. In der Wagenklaſſe bis 1100 ccm.
er Züricher Schneider auf Derby mit 4:34,4
eben=
ien neuen Klaſſenrekord auf, desgleichen Jellen=Graz
gatti in der Klaſſe bis 3000 ccm mit 4:07,4. Im toten
Ren=
dem Italiener Berone auf Alfa Romeo und ſchließlich in
nnwagenklaſſe bis 800 ccm der Berliner DKW.=Fahrer
. Auch Täuber=Zürich konnte in der Klaſſe bis 1500
Alfa Romeo mit 4:12,8 die Vorjahresbeſtzeit erheblich
hrn. Auch in den übrigen Konkurrenzen wurden erbitterte
geliefert, wenn es auch hier nicht gelang, neue Beſtzeiten
ufahren.
es in allem kann geſagt werden, daß auch das diesjährige
ſrgrennen dazu berufen war, die Kraft und die Werbe=
It des deutſchen Sportes zu ſtärken und man kann mit Stolz
rliem durchſchlagenden Erfolg auf allen Linien ſprechen.
Erſtändlich ging es nicht ohne Stürze. beſonders bei
torradfahrern ab. Auch ſonſt mußte mancher Ausfall in
enommen werden infolge von Maſchinendefekten,
glück=
ho iſe konnte aber die Feſtſtellung getroffen werden, daß die
ohne jeden ernſtlichen Ausfall beendet worden ſind.
ifträder mit Seitenwagen über 600 ccm.: 1. Babl=Mies=
Hſouglas) 4:18,8 — 69,551 Std.=Km. (neuer Klaſſenrekord);
rmann=Fulda (NSU.) 4:52,0. Krafträder Solomaſchinen
jahrer) über 500 ccm: 1. Bullus=England (NSU.) 3:49,8 —
*Std.=Km. (beſte Zeit des Tages, neuer Klaſſenrekord);
rmarzoner=Innsbruck (Douglas) 4:02,8: 3. Ley=Nürnberg
ph) 4:11,2. Ausweisfahrer: 1. Müller=Weißenburg(BMW.)
Klaſſe bis 500 ccm (Lizenzfahrer): 1. Gſchwilm=München
4:09,2: 2. Schmid=Vilsbiburg (Sarolea) 4:15,0; 3.
Roh=
jreuth (Rudge) 4:16,0. Ausweisfahrer: 1. Schneider=
Mün=
orton) 4:32,2. Kl. bis 350 ccm (Lizenzfahrer): 1. Otto Ley=
Irg (Triumph) 4:19; 2. Reichenwallner=München (Rudge)
A. Mathe=Innsbruck (Blackburne) 4:42,1. Ausweisfahrer:
Iner=München (Imperia) 4:31,1. Kl. bis 250 ccm (Lizenz=
9: 1. Winkler=München (DKW.) 4:24,2; 2. Kahrmann=Fulda
Mes) 4:31,0; 3. Reuter=Sinzheim (Ardie) 4:50,4. Ausweis=
1. Fiſchbacher=Tölz (DKW.) 4:39,8. Sport= und
Touren=
bis 800 ccm: 1. Hedderich=Darmſtadt (BMW.) 4:31,4 —
Std.=Km. (neuer Klaſſenrekord) 2. Kohlrauſch=Eiſenach
1.) 4:33,4; 3. Baumer=Bünde (Weſtf.) auf Auſtin 4:37,0.
-17 1000 ccm: 1. Schneider=Zürich (Derby) 4:34,4 — 65,549
On. (neuer Klaſſenrekord). Klaſſe bis 1500 ccm: 1. Graf
Tu=
ailand (Alfa Romeo) 4:27,8, bis 2000 ccm: 1. Dr. Stritt=
Zug (Schweiz) auf Bugatti 4:16,4; 2. Cobianchi=Omegna=
(Alfa Romeo) 4:30,3: bis 3000 ccm: 1. Jellen=Graz (Bu=
M/24:07,4 — 72,756 Std.=Km. im toten Rennen mit Ipollito
=Mailand (Alfa Romeo) bis 5000 ccm: 1. Frhr. v.
Michel=
g=München (Auſtra=Daimler) 4:33,8; über 5000 ccm: 1. H.
V)erlin auf Mercedes 4:03,0 — 74,074 Std.=Km. (neuer
rekord). Rennwagen bis 800 ccm: 1. Simons=Berlin auf
4:31,4 — 66,322 Std.=Km. (neuer Klaſſenrekord), 2.
Stöſſer=
en auf BMW. 4:44,4; bis 1500 ccm: 1. Tauber=Zürich auf
lomeo 4:12,8 — 71,202 Std.=Km. (neuer Klaſſenrekord);
100 ccm: 1. Carracciola=Mailand auf Alfa Romeo 3:52,4 —
Std.=Km. (neuer Klaſſenrekord), 2. Stuber=Bern auf Bu=
:58,1; 3. Pietſch=Neuſtadt (Bugatti) 4:03,1.
Gau=, Gruppen= und Einzel=Meiſterſchaften.
e am geſtrigen Sonntag auf den Schießſtänden am
Karls=
nobigen Gau ausgetragene Meiſterſchaft des Deutſchen Kar=
* Jagd= und Sport=Schießen, Abt. K.K. S., Gau Darmſtadt,
irk beſucht. Ueberraſchend waren die nicht erwarteten
ſchlech=
ſultate einiger ſo ſieggewohnten Schützen wie Berghöfer und
I. Der langjährige Gaumeiſter S. S.C. Kleeblatt errang
in=
mit großem Vorſprung die Gaumeiſterſchaft im Gruppen=
. Nachſtehend geben wir die Reſultate bekannt:
Gruppenſchießen: 1. S.S.C. „Kleeblatt”, Gaumeiſter 1932,
inge; 2. K.K. S. „Wildſchütz” 846 R.; 3. K.K. S. „
Weid=
heil” 840 R.
Einzelſchießen: A=Klaſſe; 1. Schäfer „Kleeblatt” Gau=
253 Ringe; 2. Wilke „Kleeblatt” 248 R. — B=Klaſſe:
muth „Wildſchütz” 241 Ringe; 2. Knorn „Kleeblatt” 235 R.
zſtein „Weidmannsheil” 232 R. — C=Klaſſe: 1. v. Ste=
„leeblatt” 206 Ringe; 2. Hafner „Weidmannsheil” 200 R
Klaſſe; 1. Hartmann „Weidmannsheil” 192 Ringe;
fer „Wildſchütz” 182 R.; 3. Habich „Weidmannsheil” 165 R.;
2 „Rleeblatt” 161 R.; 5. Röth „Weidmannsheil” 147 R. —
Icheibe: Hodmuth „Wildſchütz‟. Die vom S.S. C. „Klee=
Aleichzeitig ausgetragene Klubmeiſterſchaft errang Aug.
der unbedingt derzeitig Beſte im offenen Viſier.
m Leichtathletikkampf Baden—Elſaß in Straßburg kam die
ſer Mannſchaft zu einem Sieg von 76:62 Punkten=
Zer Zrumtſätier Jum Henntag.
Ausgezeichneter Beſuch. — Berliner Ställe in Front.
Der bemerkenswert gut beſetzte Frankfurter Juni=Renntag
wurde bei Prachtwetter im Anſchluß an die Auto=Schönheits=
Kon=
kurrenz des Frankfurter Automobil=Clubs abgewickelt. Der Beſuch
war gut. Die ganze Veranſtaltung war in jeder Hinſicht ein
ſchöner Erfolg.
Der heimiſche Trainerſtall Mätzig gewann das erſte Rennen
aus einem großen Feld mit Raugräfin überlegen gegen die
Außen=
ſeiterin Befreiungsfeier, die vor den Haslochern Ciſaine und
For=
tunatus einkam. Mit ſeiner gewohnten Speedigkeit holte ſich
Orion, der jetzt wieder in Hochform iſt, das 2000=Meter=Rennen,
indem ſich zunächſt Strona und Makrele die Köpfe abliefen. Als
dann der hohe Favorit Genio die Führung übernahm, ſchien das
Rennen entſchieden, bis dann plötzlich Orion leicht in Front ging.
Für das Königſteiner Jagdrennen ſchien Kermak beſonders
fertig=
gemacht. Er hätte das ſchöne Rennen allerdings nicht ſiegreich
be=
endet, wenn nicht Cumä, die wieder großartig lief, am drittletzten
Sprung einen ſchweren Fehler gemacht hätte. Dort war auch der
ausſichtsreiche Landesfreund gefallen. Cumä kam bald wieder an
Kermak heran, erreichte ihn aber nicht ganz.
Der gute dreijährige Feuerzauber holte ſich ſchließlich leicht
das H. v. Opel=Erinnerungsrennen, das zuerſt nach Roſifera
aus=
geſehen hatte. Die älteren Pferde hatten hier, bis auf Papageno,
wenig zu beſtellen. Viele Stürze gab es im Altkönig=Jagdrennen,
das ſchließlich Moewe nur in totem Rennen mit Flaggenlied
be=
enden konnte. Dieſe hatte ſchon klare Führung, als ſie im Bogen
ſchlecht ſprang und zurückfiel. Zum Schluß feierte Idylle einen
leichten Sieg über Gafron und Apache.
Flachrennen. Klaſſe B. 800 Mark. 1200 Meter. 1. Stall
Hof Häuſels Raugräfin (Merten); 2. Befreiungsfeier; 3. Ciſaine.
Toto: 21; Platz: 14, 72, 23. 3—K. Ferner: Fortunatus, Bertram,
Perlenkönig, Pralinee, Adelbert, Prinzeßchen.
Preis von Mainz. Ausgleich II. Ehrenpreis und 2800 Mark.
2000 Meter. 1. Frau Weltmanns Orion (H. Schmidt); 2. Genio;
3. Makrele, Toto: 37: Platz: 15, 14. ½—1½. Ferner: Heuernte,
Strona, Aulos.
Königſteiner Jagdrennen. Ausgleich II. Ehrenpreis und 3000
Mark. 4000 Meter. 1. Reiths Kermak (Lewicki); 2. Cumä; 3.
Merkur II. Toto: 55: Platz: 14, 12. 20, 16. H.—½. Ferner:
Dorado II. Enthuſiaſt, Beltana, No Friend, Gerold, Patriotin,
Landesfreund, Open Space.
H. v. Opels=Erinnerungsrennen. Ehrenpreis und 3500 Mark.
1400 Meter. 1. M. J. Oppenheimers Feuerzauber (M. Schmidt);
2. Roſifera; 3. Papageno. Toto: 64; Platz: 14, 11, 13. 1½—K.
Ferner: Stahlleck, Patrella, Eremit, Menelik, Cocktail, Onkel
Karl, Aka.
Altkönig=Jagdrennen. Klaſſe B. 900 Mark. 3000 Meter.
1. Silbernagels Moeve (v. Moßner) und R. Hilds Flaggenlied
(Loßmann); 3. Heilige Johanna. Toto: 26; Platz: 21, 18, 18, 36.
T.—2. Ferner: Stronn. Minos, Marſchall, Ehrentraut v.
Erms=
leben, Herta, Trumber, Adelbert, Balladiſt.
Preis vom Römer. Ausgleich III. 2300 Mark. 1400 Meter.
1. Dr .W. Oppenheimers Idylle (M. Schmidt); 2. Gafron; 3.
Apache. Toto: 41; Platz: 12, 11. 18. 2—1½. Ferner: Aria, Corax,
Vialta, Wildlocke, Prinzeßchen, Cuntram.
Doppelwette. Kermak — Flaggenlied 250:10; Kermak —
Moeve 157:10.
Deutſches Traber=derby.
Ueberraſchungsſieg von Adria (Jauß ſen.).
Das Deutſche Traber=Derby wurde am Sonntag in Ruhleben
unter rieſiger Anteilnahme des Publikums und bei prachtvollem
Wetter ausgetragen; das Rennen endete mit einer rieſigen
Ueber=
raſchung, da die Favoriten Frisko, Antrag und Etté vollkommen
verſagten. Die zweite Vertreterin des Stalles Knauer, Adria
unter Jauß ſen., ſprang für ihren Stallgefährten Coeur Bube
(Jauß jun.) erfolgreich in die Breſche und ſiegte gegen den aus
München entſandten Auguſtiner (J. Absmeier), Coeur Bube und
Leonore (R. Großmann). Der Favorit Frisko war noch gut in
Rennen, als ihn ein ſchwerer Fehler in der letzten Runde weit
zurückwarf, worauf ihn Trainer Frömming ſofort anhielt. Adria,
die im Vorjahre die ſchnellſte Zweijährige auf deutſchem Boden
war und einen neuen Rekord aufgeſtellt hatte, unterbot ihre
bis=
herige Leiſtung und trabte den Kilometer in 1.26,2.
Diana=Preis in Hoppegarten. — Faienza Ueberraſchungsſiegerin.
Auf der ſchönen Bahn in Hoppegarten wurde am Samstag
bei prachtvollem Wetter und gutem Beſuch mit dem Preis der
Diana eine weitere klaſſiſche Prüfung ausgetragen. Ein ſtarkes
Feld unſerer beſten Stuten bewarb ſich um den Preis. Arabeska
war Favorit, aber die Stute wurde nach einem ſehr unglücklichen
Ritt ihres Jockeys Pretzner von Faienza um einen Kopf geſchlagen.
Der Sieg von Faienza (O. Schmidt) bedeutet inſofern eine
ge=
wiſſe Ueberraſchung, als die Stute des Stalles Weinberg erſt
kürzlich noch in einem Verkaufsrennen von Rogau geſchlagen
wurde.
Schwimm=Länderkampf Deutſchland-Frankreich 2:0.
Ueberlegener Sieg in der Staffel. — 3:2=Erfolg im Waſſerball.
Im Düſſeldorfer Rheinſtadion erſchienen am Sonntag mehr
als 5000 Zuſchauer zum 6. Schwimm=Länderkampf
Deutſch=
land — Frankreich. Die Zuſchauer hatten die Freude, den drikken
deutſchen Sieg zu erleben, nachdem in den voraufgegangenen
Be=
gegnungen neben zwei deutſchen Erfolgen drei Unentſchieden zu
verzeichnen geweſen waren. Schon in der 4 mal 200=Crawl=
Staffel konnte die deutſche Staffel Schwartz=Derichs=Balk=
Deiters mit 9.44,8 Min. und mit 20 Meter Vorſprung vor den
Franzoſen A. Vandeplancke, Navarre, F. Vandeplanke, Taris
(10.02,1 Min.) den erſten Punkt buchen. Die beſte Einzelzeit der
Staffelſchwimmer erzielte der Franzoſe Taris mit 2.16,1 Min.,
während der Deutſche Deiters als Schlußmann ohne Kampf die
Zeit von 2.21,3 Min. erreichte.
Im Waſſerballſpiel kamen die Deutſchen zu einem 3:2=
(1:1)=Sieg, der ihrem überlegenen Spiel nicht ganz entſprach. Der
deutſche Sturm ſpielte zu zerfahren, ſonſt hätte er mehr Tore
ſchießen müſſen. Auch der ſonſt wenig beſchäftigte Erich
Rade=
macher im Tor hatte keinen guten Tag, die beiden Gegentreffer der
Franzoſen waren haltbar. Die Franzoſen gingen durch Sourdet in
Führung, die deutſche Mannſchaft glich bis zur Pauſe durch
Joachim Rademacher 1:1 aus. Nach dem Wechſel ſchoſſen Schulze
und Bennecke zwei Treffer. Trotz anhaltender Ueberlegenheit und
beſſeren Spieles konnte aber die Torziffer nicht mehr verbeſſert
werden. Dagegen kamen die Franzoſen durch A. Vandeplancke noch
zu einem zweiten Gegentor.
Weltmeiſter im Mittelgewichtsboxen wurde Marcel Thil=
Frankreich, da man ſeinen Gegner, den bisherigen Weltmeiſter
Gorille Jones, in der elften Runde wegen ſeines unſportlichen
Benehmens im Ring disqualifizierte.
Ellen Braumüller ſtellte beim Frauenſportfeſt in Berlin mit
44,64 Meter eine Verbeſſerung ihres bisherigen Weltrekords (44,28
Meter) auf.
Bei den Olympia=Ausſcheidungen der Boxer ſchlug Leitner=
Stuttgart den Hannoveraner Brofazi in einem herrlichen Kampfe
verdient nach Punkten.
Jonath=Bochum, der noch am Vorſonntag in Bochum die
Welt=
rekordzeit von 10,3 Sek. lief, wurde in Amſterdam von dem
Hol=
länder Berger in 10,5 Sek. um Handbreite geſchlagen.
Amicitia Mannheim unterlag bei der Regatta in Frankfurt
a. d. Oder im „Vierer mit Steuermann” gegen den Olympia=Vierer
des Berliner Ruderklubs.
Der Radſpork des Sonnkags.
Aus dem wieder ziemlich umfangreichen Sonntags=Programm
im internationalen Radſport ragten einige Veranſtaltungen
her=
vor. Auf der Bahn zeigte Weltmeiſter Sawall in Halle eine
großartige Leiſtung; nach einem ſchönen Sieg im erſten Lauf
karambolierte der Weltmeiſter mit Krewer und kam zu Fall. Trotz
ſeiner Hautabſchürfungen ſetzte er das Rennen fort, holte zur
all=
gemeinen Ueberraſchung noch fünf verlorene Runden auf und
Ge=
wann ſchließlich noch ſicher auch dieſen Lauf, ſo daß ſein Geſamtſieg
vor Hille, Wolke, Schindler und dem von Defekten heimgeſuchten
Krewer nie in Frage ſtand.
In Münſter machte ein Gewitterregen den Dauerrennen
ein vorzeitiges Ende; die Hauptentſcheidung wurde ſchließlich um
24 Stunden verlegt.
In Kopenhagen ſchied im „Grand Prix der Amateure‟
Meiſter Daſch ſchon in den Vorläufen aus, während der Breslauer
Frach ſich bis zur Entſcheidung durchkämpfen konnte, aber hier
nur den dritten Platz hinter dem Holländer van Egmond und dem
Schweizer Walter belegte.
In Paris gewann der frühere Sechstagefahrer Raynaud,
der als Erſatzmann für Möller eingeſprungen war, die 11. Trophäe
der Buffalobahn vor Linart, Wambſt und Blanc=Garin.
Auf der Straße gab es zahlreiche Meiſterſchaften. — In
Berlin holte ſich Tadewald in 7:23:25 Stunden den Titel eines
Unionmeiſters über 240 Kilometer vor Blanck=Berlin und
Cron=
jäger=Bremen. Landesmeiſter von Frankreich über
250 Kilometer wurde überraſchend in 7:50:01.4 Std, der junge
Godinat vor Magne und Benoit=Faure. In Belgien fiel
der Titel über 175 Kilometer an Lemaire in 5:01:31 und
Schweizer Meiſter wurde über 195 Kilometer Erne in
6:19:55.6 Stunden vor Büchi und Meier.
Velociped=Club Darmſtadt.
Am geſtrigen Sonntag ſtartete die geſamte Rennmannſchaft
des Clubs zum 3. Lauf der Clubmeiſterſchaft auf der Strecke
Eiſen=
bahnbrücke am Hauptbahnhof-Griesheim, Pfungſtadt, Eberſtadt,
Mühltal, Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt, Roßdorf,
Gundern=
hauſen, Dieburg, Münſter, Eppertshauſen, Urberach, Offenthal,
Langen, Mörfelden, Groß=Gerau, Büttelborn—Darmſtadt
Eiſen=
bahnbrücke (Ziel). Es war eine Fahrt reich an Rad= und
Reifen=
defekten, von welchen alle Fahrer bis auf Karl Tritſch 1., Otto
Sauer und Engel betroffen wurden. Stähr mußte bei Nieder=
Ramſtadt wegen Gabelbruch, Dittmann wegen Kettenbruch gleich
zu Beginn des Rennens und Rummel bei Münſter wegen
doppel=
ten Reifenſchadens aufgeben. Diemer ſtürzte in Dieburg (
Gabel=
bruch), konnte aber nach verlorenen wertvollen Minuten auf einem
fremden Rad das Rennen fortſetzen. Tritſch 2. hatte in Eberſtadt
Reifenſchaden und fiel dadurch auf den letzten Platz; in zäher
Fahrt konnte er doch noch aufholen und den 5. Platz in guter Zeit
belegen. Ein großes Rennen zeigten die beiden Erſtplacierten,
Karl Tritſch 1. und Otto Sauer. Tritſch 1. vollendete das Rennen
in der vorzüglichen Zeit von 2 Stunden 45 Minuten 20 Sekunden.
Die Ergebniſſe; 1. Tritſch I 2:45:20 Std., 2. Sauer
2:48:00 Std., 3. Diemer 2:52:40 (Gabelbruch), 4. Pfirſching 2:52:48
(Kettenſchaden), 5. Tritſch II 3:07:52 (Reifenſchaden), 6. Engel
3:12:50, 7. Meinhardt 3:14:20 Std. (Reifenſchaden).
Geſchäftliches.
Die Leſer werden auf das neue Produkt der bekannten
Qua=
litäts=Zigarettenfabrik Zirini G. m. b. H., Dresden, die jetzt
bevorzugte Ultra=Zigarette, aufmerkſam gemacht. Der Firma
Zirini iſt es geglückt, nicht nur den Preis niedriger zu geſtalten,
ſondern auch die Qualität dieſer Preislage erheblich zu ſteigern.
Fußleidende werden auf die Erfindung der Firma B. Kleine,
Leipzig, die mit ihren Bandagen jedem Fußleiden begegnet,
auf=
merkſam gemacht. Vorführungen bei der Firma Gummi=Mörs,
Darmſtadt. Schulſtraße 7, am Donnerstag, den 16. Juni. (Siehe
heutiges Inſerat.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 13. Juni
17.00: Nachmittagskonzert. Werke von Korngold, Maſſenet, Wagner,
Puccini, Rubinſtein, R. Strauß u. a.
18.25: Geſpräch mit Olympiade=Teilnehmern.
18.50: Dr. Lurie: Gibt es einen Inſtinkt der Tiere?
19.30: Engliſche Seemannslieder. Mitw.: V. Orſin (Tenor).
20.15: Eine Viertelſtunde Lyrik: Walter Bauer.
20.30: Buchenfeſt. Ein Volksfeſt in Dörrenbach bei St. Wendel.
(Schallplatten).
20.45: P. Laven: Abſchied vom Lederſtrumpf.
21.10: Richard=Wagner=Konzert. Ausf.: Funkorcheſter. Soliſtin: Elly
Doerrer.
22.15: Südafrikas Kampf um den Goldſtandard. Zeitbericht von
Actualis.
22.55: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
23.10: Nachtkonzert.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Montag, 13. Juni
9.30: A. Leidl: Ein junger Maler plaudert.
10.10: Königsberg: Schulfunk. Ein Förſter erzählt von Elchen.
12.05: Schulfunk: Engliſch für Oberklaſſen.
15.00: Jugendſtunde: Marſch durch eine Salzwüſte.
15.40: H. Haſenauer: Auf Jung=Stillings Spuren im Siegerland.
16.00: F. Stach: Bericht über die Lehrerarbeitsgemeinſchaft für
freie Volksbildung.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Priv.=Dozent Lic. Vogelſang: Die Neuentdeckung Luthers,
18.00: Dr. Juſt: Muſizieren mit unbekannten Partnern.
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.20: Stunde des Landwirts.
19.35: Prof. Dr. Saitſchick: Lenin und die geiſtigen Grundlagen des
Bolſchewismus.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Leipzig: Georg=Vollerthun=Stunde. Ausf.: Sinfonieorcheſter,
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Frankfurt a. M.: Richard=Wagner=Konzert.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Märſche und Tänze Ausf.: Berliner Konzert=Verein.
Weikerbericht.
Bis nach Weſtdeutſchland, iſt ozeaniſche Luft vorgedrungen
welche bei der immer mehr zunehmenden Erwärmung Anlaß zu
Gewitterſtörungen geben dürfte. Eine weitere Entwicklung der
Störungstätigkeit ſteht jedoch nicht bevor, denn eine Verſchärfun
der Luftdruckgegenſätze iſt nicht erſichtlich. Vielmehr dürfte nae
vorübergehender leichter Wetterbeeinfluſſung wieder mit
Fort=
dauer des warmen Wetters gerechnet werden, denn im Raume
zwiſchen Island und den Britiſchen Inſeln ſetzt erneuter Baro
meteranſtieg ein
Ausſichten für Montag, den 13. Juni 1932: Aufheiternd, abe
auch zeitweiſe noch bewölkt, warm, noch Möglichkeit zu Gewitter
ſtörungen.
Ausſichten für Dienstag, den 14. Juni 1932:
wenig Aenderung.
Vorerſt nod
Haupiſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; fär
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Rette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 163
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
LMISABLTA
Novelle
von Adolf Oalgan
6)
(Nachdruck verboten.)
Ernſt nahm mit Verwunderung die Veränderung in ihrem
Weſen wahr. Was er jetzt vor ſich ſah, das war nicht meyr
das ſonniglachende Mädchen von damals, das ſo
ſorglos=
unbefangen in die Welt ſchaute, nein, das war eine werdenoe
Frau, die ein Ziel vor Augen ſah, dem ſie mit einer gewiſſen
nüchternen Sachlichkeit zuſtrebte. Was aber hatte dieſe
Um=
wandlung bewirkt?
Der junge Theologe fühlte allmählich, daß er jetzt Eliſabeth
eigentlich nicht länger in Ungewißheit über ſein Verhältnis zu
ihr laſſen dürfe. Sie kannten ſich nun ſchon an die zwei Jahre,
waren oft zuſammen geweſen und ſich dabei innerlich ſo nahe
gekommen, wie es eben nur durch die Liebe geſchieht; Eliſabeth
mußte gemerkt haben, wie es um Ernſt ſtand, und da konnie
ſie doch wohl erwarten, daß er ein offenes Wort mit ihr ſprach.
Und würde es nicht auch eine Befreiung für ihn ſein, wenn er
ſich Gewißheit über das Schickſal ſeiner Liebe holte? Je mehr
die Zeit verſtrich, deſto brennender, heißer nur wurde ſeine
Liebe zu dem Mädchen.
Freilich — manchmal kam es ihm doch merkwürdig vor, daß
Eliſabeth ſo ganz ihr frohes Lachen verloren zu haben ſchien.
Und dann dachte er wohl: „Vielleicht lacht ſie nur mir nicht
mehr zu; vielleicht kann ich gar nicht mehr auf ihre Zuneigung
hoffen. Ach, wenn ſie an mir vorbeiginge, — wie weh täte das!“
Aber eines Tages kam es doch wieder auf ihre Lippen, das
ſonnige Lachen, und in ihren Augen lag wieder das frohe
Leuchten von ehemals; und — es galt ihm. Nun fand er ſich
wieder häufiger in Glaibach ein, beſuchte ſie in ihrem
Eltern=
hauſe, und ein ſtarkes Hoffen wuchs von neuem in ſeinem
Herzen auf.
Und es war an einem jener ſtillen Tage, die ſchon leiſe an
den Frühling gemahnen, wenn über den Feldern eine
hoſſ=
nungsfrohe Erwartung neuen fruchtbaren Wachstums liegt.
Auf dem einſamen Wieſenpfad hinter den letzten Häuſern
Glaibachs hatte Ernſt zu ſeiner Ueberraſchung Eliſabeth ganz
allein ſpäzierengehend gefunden. Nun ging er an ihrer Seite,
und langſam näherten ſie ſich wieder dem Dorfe. Ernſts Herz
klopfte zum Zerſpringen; aber heute, an dem Tage, da er das
geliebte Mädchen nach langen Wochen wieder einmal allein
ge=
troffen hatte, da anderer Menſchen Anweſenheit ihn nicht
be=
engte, da mußte es endlich herausgeſagt werden, was ihm ſo
drückend auf der Seele lag. So ſprach er denn mit in
Er=
regung zitternder Stimme zu dem Mädchen an ſeiner Seite,
Worte von Liebe getragen, und ließ ſie wiſſen, was ſie ihm galt.
Aber Eliſabeth blieb ganz ſtumm, und nur wie ein Seufzer
rang es ſich aus ihrer Bruſt. Ernſt erſchrak, als ſeine Worte
ſo ganz und gar nicht den Widerhall fanden, den er voll
Zu=
verſicht erhofft hatte. „Eliſabeth!” ſagte er leiſe, faſt flehend.
Aber nach einer Weile erſt antwortete ſie. „Ach Ernſt, warum
das jetzt? — Ich bin noch ſo jung — wir beide!” Und dann
faſt leidenſchaftlich: „Nein, nein — jetzt nicht — ich kann nicht —”
Ernſt ward ganz fahl im Geſicht, eine bleierne Müdigkeit war
auf ihn gefallen; aber mit einem letzten Ruck raffte er ſich auf
und ſagte bebend: „Aber dann vielleicht ſpäter!? Kannſt Du
mir nicht wenigſtens den ſchwachen Schatten einer Hoffnung
geben?” Aber er hörte nur noch die tonloſen Worte: „Ich kann
nichts verſprechen — nein, nein!“
Da wandte ſich der junge Mann langſam um, in das
un=
gewiſſe Grau des hereinbrechenden Abends hinein, und ſah nicht
mehr zurück.
Das war die Entſcheidung. Erloſchen war alles, tot und
leer war es in ſeiner Seele, und eine matte Trauer umflorte
ſein Gemüt. Die lange Nacht mit ihrem fürchterlichen
Schwei=
gen brach an. Ernſt hoffte nichts mehr. Als ein Freudloſer
würde er ſein Amt antreten.
Jahre vergingen ſo.
Und wieder kam ein kalter Winter in das Land. Der brachte
viel Schnee und Eis, und über die in blendendes Weiß gehüllten
Gefilde ſpannte ſich oft ein märchenblauer Himmel mit
Sonnen=
gold und viel Licht.
An einem dieſer winterklaren Tage ging Eliſabeth Gerner in
freudiger Erwartung durch die Straßen Darmſtadts. Mitunter
blieb ſie ein Weilchen ſtehen, wenn ein voller Sonnenſtrahl ihre
Geſtalt berührt hatte, und blinzelte nach der Sonne. „Wenn es
nur ein paar Tage noch ſchön bleibt!” ſagte ſie einmal halblaut
vor ſich hin. „Sonnengold, Himmelsblau, Schneeweiß, das
wünſche ich mir für die Schneeſchuhferienfahrt!“
Darmſtadt, die vornehm=würdevolle und doch ſo ganz und gar
nicht ſteife Hauptſtadt des Heſſenlandes, war der Ort geworden,
an dem Eliſabeth nun wohnte und ihren Beruf ausübte. Aber ſo
recht heimiſch war ſie in der Stadt doch nicht geworden. In ſtillen
Stunden kam oft ein Sehnen nach der Einſamkeit des Dorfes über
ſie, und dann wanderten ihre Gedanken zurück nach der Heimat
Montag, 13. Juni 19
ihrer Kindheit und erſten Jugend: Glaibach. Das lag nun
ſo weit hinter ihr; aber ein richtiger Stadtmenſch wurde ſie
das fühlte ſie.
In acht Tagen war Weihnacht, die wollte ſie bei ihren E
verbringen. Aber erſt ſollte noch eine Fahrt in den
Schwar=
gemacht werden. So hatte ſie ſich mit einigen ihr bekannten
befreundeten jungen Damen und Herren zuſammengetan, ur
meinſam mit ihnen in die Wintermärchenpracht hinauszufg
Und nun war ſie auf dem Weg zum Bahnhof.
Der Zug ſauſte den kerzengeraden Schienenſtrang ent
unetr den Bergen und Burgen der Bergſtraße hin. Eliſabet
mit leuchtenden Augen aus dem Zugfenſter in die glitze
ſchimmernde Schneelandſchaft hinaus. Wie gut tat es, nach al
vielen, vielen Arbeitstagen mit ihrem ewigen Gleichmaß ei
in die Ferne zu fahren, um ſich Sonne und Freude heimzu
für die langen Winterwochen in der Stadt!
Ihre Reiſegefährten waren in luſtiger Stimmung. Ihr
ſichter zeigten alle mehr oder weniger rein ausgeprägt den
des Sportsmenſchen, auch die der Damen. Eliſabeth war it
ſem ſportgewohnten Kreiſe eigentlich ein Neuling. Mit helle
geiſterung hatte ſie ſich zwar dem Erlernen des Schneeſchuhlg
gewidmet und ſich rieſig auf die Schwarzwaldtage gefreut.
wenn ſie die ſportgeſtählten Geſtalten ihrer Fahrtgenoſſen
dann fühlte ſie doch eine leichte Unſicherheit in ſich aufſteiger
„Na, Sie ſind wohl etwas bange wegen Ihrer Schnee
feuertaufe?” fragte da lachend der eine der Herren, der aus
plötzlich ernſt gewordenen Geſicht die Gedanken abgeleſen zu
ſchien.
„Bange gerade nicht, Herr Abermann!” entgegnete ſie fr
lich lächelnd dem Herrn, in deſſen Augen ein ſtummes Werbe
das ſchöne Mädchen geſchrieben ſtand. „Aber ich bin etwas be
ob ich es durchhalten werde!”
„Sie werden es ſchon!” ſagte er zuverſichtlich. „Wir a
alle ſtehen Ihnen ja zur Seite. Aber davon abgeſehen — ich
daß Sie auf dem beſten Wege ſind, eine gute Skifahrerin zu
den. Alſo nur Mut!”
Dröhnendes Lachen brachte das kleine Sondergeſpräck
Abſchluß. Der eine aus der Geſellſchaft, dem ein ſonniger 5
mit auf ſeinen Lebensweg gegeben war, hatte eben eine ſ.
Geſchichte erzählt und riß nun auch Eliſabeth und Herrn
mann in ſeinen Bann.
Eliſabeths Herz jauchzte, als ſie am andern Morgen au
Höhen des Schwarzwaldes ſtand, die Bretter unter den 7
und über all die weiße Herrlichkeit hinſchaute. Hinter dr
Tannen blitzte eben der erſte Sonnenſtrahl auf, daß
allen Ecken und Enden zu glitzern anfing und ein
Leuchten voll Verheißung über die Erde ging.
(Fortſetzung folgt.)
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für 1930 nebſt Urkunden liegen während
einer Friſt von einer Woche im Zimmer 57
des Stadthauſes offen. Während dieſer
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Thöt, Frau Marg. Hoerſchelmann, Frau
M. Schaub, Frl. Babette Schäfer, Frau
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Herr Willi Reſile, Frl. Gretel Schneider,
Frl. Käthe Roth, Frl. Hela Daum, Herr
Walter Ebert, Herr H. Marx, Frl. Maria
Walter, Herr Phil. Hahn, Herr Edwin
Eiſenbraun, Herr Willi Johl, Herr Kurt
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