Darmstädter Tagblatt 1932


20. Mai 1932

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Ginzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
195. Jahrgang
Nummer 139
Freitag, den 20. Mai 1932.

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Gewalt, wie Krſeg, Alufruhr, Strelk uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzelgene
aufträge und Leſſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beitreſbung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deuiſche Bani und Darm=
ſtädier
und Natſionalbank.

Brünings neues Sparprogramm.

* Das Erbe Tardieus.
Von unſerem A=Korreſpondenten.

rzung der Unkerſtühungsdauer in der Arbeitsloſenverſicherung. Anpaſſung der Unkerſtähungsſähe an
der Kriſen= und Wohlfahrksfürſorge. 300 Millionen Einſparungen bei den übrigen Sozialverſiche=
rungen
. Umbau der Kriſenſteuer. Heranziehung der Feſtbeſoldeken zur Kriſenſtener.
Enklaſtung für die Gemeinden durch Erhöhung der Bürgerſtener.

Einigung im Kabinekt
ber den Ekak und die Arbeitsloſenbekreuung.
FBB. Berlin, 19. Mai. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett hat in ſeinen dreitägigen Beratungen
r den Etat, und insbeſondere die Fürſorge für die
beitsloſen, die Streitfragen ſoweit klären können, daß
Referenten in den beteiligten Miniſterien die Ausarbeitung
entſprechenden Geſetze vornehmen können. Ein endgültiger
chluß iſt damit aber noch nicht erreicht, und man nimmt in
errichteten Kreiſen an, daß ſich das Kabinett, das heute
id noch Einzelfragen der Arbeitsloſenbetreuung berät, noch
nal zu einer dritten Leſung zufammenfindet, ehe es etwa
e der kommenden Woche die Unterſchrift des Reichsprä=
aten
für die neue Notverordnung erbitten wird. Als wich=
es
Ergebnis läßt ſich, wie in informierten Kreiſen ver=
tet
, jetzt ſchon übereſhen, daß
die Arbeitsloſenverſicherung,
die im Kabinett zwiſchen dem Arbeitsminiſter und dem
anzminiſter, ſowie dem Wirtſchaftsminiſter ein heftiger
ipf geführt wurde, in ihren weſentlichen Punkten
ht abgeändert wird, und daß vor allem die Be=
ftigkeitsprüfung
in der Verſicherung, deren Einfüh=
g
energiſch verlangt worden war, am Widerſtand Ste=
walds
geſcheitert iſt. Der Kanzler hat geſtern abend
einmal mit den Vertretern der Gewerkſchaften verhandelt,
n aber ſtrengſtes Schweigegebot auferlegt. Von allen Be=
gten
iſt das bisher auch eingehalten worden. Wenn auch das
inett heute abend noch Einzelfragen klären will, ſo ſcheint
feſtzuſtehen, daß die Unterſtützungsdauer in der
beitsloſenverſicherung um vier Wochen ver=
zt
wird. Vorausſichtlich werden die Sätze
Verſicherung denen der Kriſen= und Wohl=
irtsfürſorge
angepaßt. In den übrigen
zialverſicherungen werden gewiſſe Einſpa=
lagen
vorgenommen. Mit dieſen Maßnahmen würde dann
* der Plan auf eine Zuſammenlegung der drei Unter=
ungsarten
geſcheitert ſein, und es ſcheint, daß man im Ka=
Uett auch nicht gewillt iſt, die Kriſen= und Wohlfahrtsunter=
ung
zuſammenzulegen.
Für die Gemeinden
allerdings eine erhebliche Entlaſtung vorgeſehen. Sie ſollen
Grundſätze der Bürgerſteuer verdoppeln dür=
ſo
daß die Kommunen ſtatt bisher 1,2 Milliarden nur noch
Milliarden aufzubringen hätten. Die Gemeinden ſollen
erdem durch eine Erweiterung der Kriſenfür=
ge
entlaſtet werden. Der dadurch für das Reich entſtehende
hrbedarf ſoll durch die ſchon oft erwähnte Feſtbeſolde=
thilfe
gedeckt werden. Die bisher nur von den
Aivatbedienſteten gezahlte Kriſenlohnſteuer
zunſten der Arbeitsloſen ſoll nun auf die
amten ausgedehnt werden. Die Sätze ſtehen für
Beamtenſchaft noch nicht feſt, werden ſich aber nach den
ätzungen der amtlichen Stellen zwiſchen 1,5 Prozent und
Trozent bewegen. Die Kriſenſteuer der Allgemeinheit
neu geſtaffelt werden und 120 Millionen mehr
dringen als im Vorjahr, während die Reformen
den Sozialverſicherungen zuſammen 300
llionen einſparen ſollen. Bei den angeſetzten Steuer=
ſreinnahmen
muß aber berückſichtigt werden, daß die Steuer=
aube
doch längſt überdreht iſt und andere Wege beſchritten
den müſſen, um die erforderlichen Summen für die Erhal=
8 der arbeitsloſen Volksgenoſſen zuſammen zu bekommen.
Im Zuſammenhang mit den Beratungen über die Arbeits=
nbetreuung
iſt das Gerücht verbreitet worden, daß Herr
rdeler das ihm angetragene Wirtſchaftsminiſterium nicht
rnehmen wolle, weil er ſeine Wünſche im Kabinett nicht
chſetzen konnte. Von unterrichteter Seite werden dieſe Ge=
ſte
als reine Kombination bezeichnet. Wenn das Kabi=
tt
auch unverkennbar einen Schritt vorwärts gekommen iſt,
iſt es noch längſt nicht über dem Berg. Die Oſt=
dlung
und die Arbeitszeitvorlage wurden noch
rückgeſtellt, weil heute noch die Invalidenver=
derung
zur Beratung ſteht. Bei ſeinen geſtrigen Be=
ungen
hat der Kanzler mit den Gewerkſchaftlern auch das
oblem der Arbeitsbeſchaffung, des freiwil=
len
Arbeitsdienſtes und der allgemeinen
edlungsförderung angeſchnitten, Fragen, die nunmehr
Kabinett vorangetrieben werden ſollen. Hier hinein ſpielt
rdings wieder die Prämienanleihe, deren Durchfüh=
9sbeſtimmungen vom Reichsfinanzminiſter bisher noch nicht
öffentlicht worden ſind.
Der Zeutſche Beamkenbund
gegen neue Belaſtung der Beamten.
Auch der Deutſche Beamtenbund hat nunmehr in einem Tele=
mm
an den Reichskanzler nachdrücklich Einſpruch gegen neue
Tſchaftliche Belaſtungen der Beamten erhoben, die ſchwere Er=
itterungen
und Zuſammenbrüche zur Folge haben müßten.

Die Halkung der NSDAP. in Preußen.
Forderung nach grundſählichem Kurswechſel
und Kapikulakion der koalikionsbereiken Parkeien.
* Berlin, 19. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Preußenfraktion der Nationalſozialiſtiſchen Partei hat
am Donnerstag zwei Sitzungen abgehalten. Die erſte fand im
Beiſein Adolf Hitlers in einem Hotel in der Nähe des Lano=
tages
ſtatt, weil Adolf Hitler, der zu dieſer erſten Fraktions=
ſitzung
nach Berlin gekommen war, es abgelehnt hatte, das
Landtagsgebäude zu betreten, und in einem Beratungsraum
des Landtages zur nationalſozialiſtiſchen Fraktion zu ſprechen.
Die zweite Sitzung fand am Nachmittag im Landtag ſelbſt ſtatt.
Ueber die Sitzungen wird von der Partei eine Erklärung
herausgegeben, die wie üblich im weſentlichen auf die natſoz.
Agitation zugeſchnitten iſt, die aber doch folgenden wichtigen
Satz aus einer Rede Hitlers enthält: Die natſoz. Bewe=
gung
hat nicht 13 Jahre gekämpft, um die Poli=
tik
des heutigen Deutſchlands in irgenwelchen
Koalitionen fortzuſetzen. Soweit wir unterrichtet
ſind, wollen die Natſoz, damit zum Ausdruck bringen, daß ſie
ſich nur dann mit irgendwelchen Parteien in
Preußen zu einer Regierungsarbeit zuſammenfinden
wollen, wenn ein grundſätzlicher Kurswechſel ein=
ſetzt
und die anderen Parteien die Forderun=
gen
der Nat.=Soz. vollinhaltlich annehmen,
alſo kapitulieren. Sie wollen nur dann in Preußen die
Regierungsverantwortung übernehmen, wenn gleichzeitig im
Reich ein Regierungswechſel und eine Syſtem=Aenderung im
natſoz. Sinne eintritt. Jede andere Möglichkeit lehnen ſie av,
weil ſie fürchten, dann in den Dienſt des von ihnen bekämpften
Syſtems zu geraten.
Koalikionsbereitſchaft beim Zenkrum?
Wer auch nur einigermaßen mit Politik zu tun hat, wird
nicht annehmen, daß das Zentrum bereit iſt, unter ſolchen
Vorausſetzungen mit den Natſoz. zuſammenzuarbeiten, weil dies
ja auf eine abſolute Vorherrſchaft der Natſoz. in Preußen und im
Reich hinauslaufen würde und dieſer Partei dann die geſamte
Staatsmacht ausgeliefert wäre. Daß im Zentrum Neigung vor=
handen
iſt, mit den Natſoz. mindeſtens Koalitionsgeſpräche zu
eröffnen kann nicht beſtritten werden. Nach dieſen Auslaſſungen
der Natſoz, ſieht es allerdings kaum ſo aus, als ob das Zentrum,
wie es behauptet wird, die Wahl des Landtagspräſidenten zum
Anknüpfungspunkt für ſolche Geſpräche nehmen wird. Wenn es
überhaupt den Verſuch machen ſollte, eine Regierung nach der
einen oder anderen Seite zuſammen zu bringen, ſo wird es
direkt an die Natſoz, die konkrete Frage ſtellen müſſen, ob und unter
welchen Bedingungen die Natſoz. mit dem Zentrum zuſammen
eine Regierung bilden würden. Die Zentrumsfraktion wird am
Freitag, Samstag und Montag beraten, wahrſcheinlich unter
Teilnahme des Kanzlers. Die Natſoz, wollen kurz vor Beginn
des Landtags noch einmal zuſammenkommen. Inzwiſchen wird
ja die Regierung Braun zurückgetreten ſein. Vorausſichtlich tritt
dann der bisherige preußiſche Miniſterpräſident einen Er=
holungsurlaub
an.
Die dringendſten Aufgaben des preußiſchen Landtags
nach Auffaſſung der NSDAP.
Recht bezeichnend für den ganzen Stand der Dinge iſt ein
Artikel des natſoz. Fraktionsführers Kube der
mit Angriffen gegen Sozialdemokraten und Zentrum geſpickt iſt.
Es würde zu weit gehen, wollte man Teile wiedergeben. Im=
merhin
läßt dieſer Artikel klar erkennen, wie die Natio=
nalſozialiſten
in Preußen weiter vorgehen
wollen.
Der neue Landtag hat, ſo heißt es in dieſem Artikel,
außerordentlich bedeutſame Aufgaben zu löſen. Im Vorder=
grund
ſteht nicht wie man es von gewiſſer Seite wahr haben
will die Regelung der preußiſchen Finanzen, ſondern die Re=
gelung
des deutſchen Rechts in Preußen und die Säuberung der
Verwaltung und der Polizei, ſowie der Schule von ungeeigne=
ten
Elementen.
Die Ordnung der preußiſchen Finanzen fin=
det
darnach alſo bei ihnen kein ſonderliches In=
tereſſe
, weil ſie ja dann Maßnahmen zuſtimmen
müßten, die ihre Wähler verſtimmen würden.
Dafür wollen ſie Unterſuchungsaus ſchüſſe einſetzen, ſo
u. a. zur Nachprüfung der Fememordprozeſſe und
von Beamtenernennungen uſw. Sie wollen weiter
gegen die Gehälter der höheren Beamtenſchaft
zu Felde ziehen. Es kommt ihnen alſo ſcheinbar nur darauf an,
aus dem Landtag eine Art Propagandaanſtalt
für parteipolitiſche Zwecke zu machen. Selbſt die
Stühle auf der Preſſetribüne ſollen nach Parteiſtärken verteilt
werden. Der ganze Artikel Kubes paßt zu der Tendenz der oben
ſkizzierten parteioffiziöſen Erklärung über die Ergebniſſe der
Fraktionsſitzung. Er beſtätigt eigentlich nur, daß die Natio=
nalſozialiſten
vorläufig keine Neigung zeigen,
aus der Oppoſition herauszugehen, aus der ſie ja
ihre Maſſenerfolge erzielt haben.

Paris, Mitte Mai 1932.
Innerhalb einer kurzen Woche hat ſich das Bild der fran=
zöſiſchen
Politik von Grund aus geändert. Es iſt noch unmög=
lich
, das Maß dieſer Aenderung voll abzuſchätzen, dieſe Aende=
rung
iſt aber größer als man im Auslande glaubt. Ja, ſie iſt
größer, als man es in Frankreich vorläufig eingeſteht.
Die Wahlen haben einen Sieg der Linken gebracht, der
zwar von den Eingeweihten vorausgeahnt wurde, aber ſich
ſtärker erwies als alle Berechnungen. Gleichzeitig war Frankreich
durch den tragiſchen Tod Doumers gezwungen, einen neuen
Präſidenten der Republik zu wählen. Dadurch iſt die Kontinuität
des politiſchen Lebens in einem ſo ſtarken Maße unterbrochen,
wie dies in der Geſchichte der Dritten Republik kaum vorkam.
Der entſcheidende zweite Wahlgang folgte achtundvierzig
Stunden nach dem Ableben des Präſidenten. Man war feſt
überzeugt beſonders im Auslande , daß dadurch die Wahl=
ergebniſſe
entſcheidend beeinflußt würden, und zwar zugunſten
der Rechten. Eine Ueberraſchung erfolgte in der Tat, aber in
der anderen Richtung. Das macht dieſe Wahlen eigent=
lich
rätſelhaft. Auf Grund des erſten Wahlganges hat
man mit einem beſcheidenen Erfolg der Linksparteien gerechnet.
Alles iſt noch nicht verloren, hieß es im Regierungslager. Der
zweite Wahlgang brachte aber die vernichtende Niederlage.
Alles war verloren. Was dieſes Alles bedeutet, weiß man
aber ſelbſt in Frankreich noch nicht.
Seitdem iſt die Lage noch eindeutiger geworden. Auf Grund
der offiziellen Statiſtik hat man am achten Mai mit 157 Sitzen
für die Radikale Partei gerechnet. Man kann dieſe Zahl heute
auf 175 ſetzen. Denn unter dem Eindruck des überwältigenden
Sieges ſind viele Diſſidenten in die Partei zurück=
gekehrt
. Die übrigen Linksparteien haben auch alle ihre
Hoffnungen übertroffen geſehen. Unter ſolchen Umſtänden war
Tardieu nicht geneigt; die weitere Verantwortung zu überneh=
men
; ſeine erſte/Geſté wax die Erklärung, daß er nur noch die
Weiterführung /der laufenden Geſchäfte übernehme. Politiſch be=
deutet
das ſovieh daß Frankreich keine Regierung
mehr hat, die prinzipiell wichtige Entſchlüſſe
treffen kann. Das iſt vielleicht den Wählern gegenüber ſehr
lohal, vielleicht auch ſehr demokratiſch gedacht, wenn auch
juriſtiſch das Mandat der alten Kammer bis zum Ende Mai
läuft. Und vor Anfang Juni läßt ſich auch keine neue Regie=
rung
bilden. Der neue Präſident der Republik, Albert Lebrun,
muß der Verfaſſung gemäß vor der Bildung des neuen Kabi=
netts
die Präſidenten der Kammer und des Senats zu Rate
ziehen. Der Senat hat aber durch die Wahl Lebruns keinen
Präſidenten der Senator Jeanneney wird für dieſen Poſten
genannt auch dieſer muß alſo erſt gewählt werden. Kom=
pliziert
wird die Lage noch dadurch, daß der neue Präſident
der Republik noch von der alten Kammer (zuſammen mit dem
Senat) gewählt wurde und bei all ſeiner Zurückhaltung und
Objektivität ein ausgeſprochener Vertreter der Rechten iſt.
Lebrun gehört zu den erklärten Anhängern
Poincarés, und wenn er auch bei den Wahlen von dem
größten Teil der Radikalen unterſtützt wurde, ſo iſt er der
neuen Kammer gegenüber doch zu einer beſonderen Vorſicht
gezwungen. Die neue Regierung muß, wie auch ihr parlamen=
tariſcher
Wahlſpruch lauten wird, eine ausgeſprochene Links=
regierung
ſein, die im ſtarken Gegenſatz zu der früheren Regie=
rung
ſtehen wird.
Die Lage iſt alſo äußerſt kompliziert. Frankreich hat für
den Augenblick keine Außenpolitik mehr, womit freilich der
Unterſchied zwiſchen der alten und der neuen Außenpolitik nicht
angedeutet werden ſoll. Die Welt aber wartet auf
Entſcheidungen. Die Ereigniſſe überſtürzen ſich jeden
Tag. Entſcheidungen müſſen gefaßt werden, es kommt faſt auf
Stunden an. Die letzte Rede des Reichskanzlers Brüning lieferte
dafür den Beweis, ſie ſprach aber nur aus, was die Ereigniſſe
in mehreren Ländern jeden Tag mit tragiſcher Klarheit be=
zeugen
.
Wir haben geſehen, und zwar leider ſchon zu oft, wie die
wichtigſten außenpolitiſchen Entſcheidungen mit Rückſicht auf
bevorſtehende innenpolitiſche Ereigniſſe in dieſem oder jenem
Lande vertagt wurden. Auch jetzt ſind ſolche Tendenzen zu füh=
len
. Aber was früher nur ein Zugeſtändnis von dem Verſagen
der Methoden, mit denen die Welt regiert wird, bedeutete, ſtellt
heute eine akute Gefahr dar.
Als Tardieu durch eine Erkrankung kurz vor den Wahlen
verhindert war, an der Fünfmächtekonferenz in Genf teilzu=
nehmen
, erſchien das vielen in Frankreich als eine taktiſch gun=
ſtige
Fügung, weil dadurch ſchwerwiegende Entſcheidungen
hinausgezögert wurden. Die Taktik der Verzögerung
wäre aber heute für alle eine Gefahr.
Es iſt vielleicht damit zu rechnen, daß in der Zeit, für die
die offizielle franzöſiſche Außenpolitik die Entſcheidungen ver=
meiden
ſoll, die diplomatiſche Vorarbeit ſoweit geführt wird,
daß praktiſch kein Zeitverluſt entſteht. Betrachtet man aber die
bisherigen Arbeitsmethoden, die etwa in Genf gebraucht wur=
den
, ſo beſteht kaum ein beſonderer Grund, in dieſer Richtung
optimiſtiſch zu ſein.
Die neue franzöſiſche Regierung wird unmittelbar vor eine
Reihe von prinzipiellen Entſcheidungen geſtellt, ſie muß die un=
bequemen
Fragen, die Tardieu einfach hinausſchob, beantwor=
ten
. Es wäre gewiß grundfalſch, zu glauben, daß
eine linksorientierte franzöſiſche Regierung
weniger hartnäckig als eine andere die Macht=
poſition
Frankreichs verteidigen wird. Aber ſie
bringt andere Methoden, und was noch wichtiger iſt, ſie hat
nicht mehr die Möglichkeit, die Entſcheidungen
zu verſchieben. Mit den Tributzahlungen iſt es aus,
Amerika zeigt ſich vorerſt unnachgiebig, alle Fragen der Ab=
rüſtungskonferenz
ſtehen noch offen, das Londoner Mariue=
abkommen
iſt gefährdet. In Frankreich werden Stimmen laut,
welche die Möglichkeit erörtern, daß man Frankreich bei einer
weiteren Paſſivität vor fertige Entſchlüſſe ſtellen kann. Das Erbs
Tardieus iſt nicht leicht ..

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Seite 2 Nr. 139

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 20. Mai 19

Seite

Ende 4
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Anidene Landwieiſchäfsrägen.
Miniſter Schiele über die Arſachen der Einnahmen=
Verringerung der Landwirkſchaft.
Münſter, 19. Mai.
Auf dem Verbandstag der weſtfäliſchen Genoſſenſchaften
ſprach heute Reichsernährungsminiſter Schiele, wobei er insbe=
ſonder
die Lage am deutſchen und internationalen Buttermarkt
erörterte. Er betonte die Notwendigkeit eines ſtarken Schutzes
der deutſchen Milchwirtſchaft im Intereſſe der Landwirtſchaft,
der Siedlungstätigkeit ſowie der Erſchließung des Binnenmarkts
für die deutſche Induſtrie. Die kataſtrophale Verringe=
rung
der Einnahmen der geſamten deutſchen
Landwirtſchaft führt der Miniſter im weſentlichen auf
vier Urſachen zurück:
1. ungenügende Schutzmaßnahmen für die Erzeugung,
2. Unvollkommenheit der Formen, in denen ſich der Abſatz
der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe vollzieht,
3. das Fehlen einer weitgehenden Planung der Produktion
im Innern und
4. die ſtarke Kaufkraftſenkung infolge der ungeheuren Zahl
von annähernd 6 Millionen Arbeitsloſen.
Das Beiſpiel des Buttermarkts beweiſe freilich, daß die
Bedeutung der Kaufkraft für die Preisbildung auch nicht über=
ſchätzt
werden dürfe. Am Buttermarkt ſei noch immer die Ein=
fuhr
, und nicht die Kaufkraft entſcheidend für den Preis. Wie
beim Getreidemarkt, müſſe eine Diſtanzierung des deutſchen vom
Weltbuttermarkt angeſtrebt werden. Die letzte Butterzollerhöhung
habe dies Ziel ernſtlich verfolgt. Unverſtändlich ſei gegenwärtig
die Haltung von Exportinduſtrien in der Butterfrage. Das Ab=
gleiten
des engliſchen Pfundes habe den internationalen Butter=
markt
entſcheidend getroffen. Eine Lockerung des Schutzes der
deutſchen Milchwirtſchaft würde die internationalen Butterpreiſe
nicht ſteigern und infolgedeſſen auch keine neue Kaufkraft für
deutſche Induſtrieprodukte im Ausland ſchaffen können.
Dagegen würde durch eine ſolche Maßnahme die deutſche
Milchwirtſchaft, der Kern der Landwirtſchaft und des deutſchen
Binnenmarktes, völlig zerſchlagen werden.
Reichshilfe für die Münſterländer Anwekker-
Geſchädigken.
Münſter, 19. Mai.
Das am Pfingſtmontagnachmittag über dem Münſterland
niedergegangene Unwetter vernichtete in dem 16 240 Morgen
umfaſſenden Gebiet der Gemeinde Havixbeck 3680 Morgen Win=
terſaat
. Die vorhandenen 30 000 Obſtbäume, haben zu 80 v. H.
gelitten. Von den betroffenen 400 landwirtſchaftlichen Betrie=
ben
ſind nur 17 gegen Hagel verſichert geweſen. Eine ganz rohe
Zuſammenſtellung ergibt allein für die Gemeinde Havixbeck einen
Ausfall an Winterſaat von 552 000 RM. und einen Ausfall bei
den Obſtbäumen, der mit 240000 RM. angegeben wird, zuſam=
men
alſo einen Sachſchaden von 792 000 RM. Dazu kommen
noch die nicht ziffernmäßig nachzuweiſenden Schäden durch Ver=
ſchlammung
von Gärten, Zerſtörung von Gewächshausanlagen
und Schäden an Gebäuden.
Miniſter Schiele, der am Donnerstag auf dem Verbandstag
der ländlichen Genoſſenſchaften in Münſter weilte, nahm Gele=
genheit
, den durch das Unwetter ſchwer betroffenen Landwirten
des Münſterlandes die herzliche Anteilnahme der Reichsregie=
rung
auszuſprechen, wobei er die Verſicherung abgab, daß mit
aller Beſchleunigung Hilfe geſchaffen werde. Die Reichsregie=
rung
werde in erſter Linie dafür ſorgen, daß die verwüſteten
Felder wieder beſtellt werden könnten.
Planmäßige Plünderungen in Leipzig.
Leipzig, 19. Mai.
Nachdem es in der letzten Zeit vereinzelt zur Plünderung
von Lebensmittelgeſchäften gekommen war, drangen erneut
Trupps junger Burſchen an vier verſchiedenen Stellen der
Außenbezirke in Lebensmittelgeſchäfte ein und entwendeten
Fleiſch= und Wurſtwaren. Die Ueberfälle erfolgten faſt ſämtlich
um die gleiche Zeit, ſo daß man eine planmäßige Vorbereitung
annimmt. Die Täter ſind entkommen.
Am den preußiſchen Landtagspräſidenken.
* Berlin, 19. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Nationalſozialiſten wollen für den Preußiſchen Landtags=
präſidenten
ihren Abg. Kerrl aufſtellen, der ſich rühmen kann, noch
keinen Ordnungsruf erhalten zu haben. Er iſt Finanzrentmeiſter

Lechniſche Kundſchau.
Vom Nuhen der Modelle.
Von Dr. Hellmut Thomaſius.
Wie im Leben überhaupt, ſo ergeben ſich auch im technifchen
Leben Erfahrungen über Erfahrungen, deren Ausnützung die
Quelle neuer Fortſchritte bildet. Im Leben kann und muß man
meiſt auf dieſe Erfahrungen warten. In der Technik iſt man
gleichfalls häufig darauf angewieſen, bis irgendein Zuſammen=
wirken
von Umſtänden, bis vielleicht ein Zufall eine neue wert=
volle
Erfahrung bringt. Ein derartiges Zuwarten hat aber ſeine
bedenklichen Seiten. Es kann dadurch viele Zeit verloren gehen,
manche Arbeit zunichte gemacht werden. Deshalb ſucht man die
Verhältniſſe, wie ſie ſich vorausſichtlich geſtalten werden, ſucht
man den Zufall, der eintreten könnte, auf künſtlichem Wege her=
bei
zuführen. Das ſtößt bei der fertigen Maſchine, beim
großen Schiff und in vielen ſonſtigen Fällen auf Schwierig=
keiten
. Zuviel ſteht dabei auf dem Spiel. Darum hilft man ſich
mit Modellen. In eigenen Waſſerbehältern werden Schiffs=
modelle
dahingezogen, um an ihnen die günſtigſten Verhältniſſe
für die Linien des Rumpfes zu finden. Sie ſind aus Paraffin
hergeſtellt und können deshalb in ihrer Form leicht veränderi
werden. Modelle von Flugzeugen werden vor Windkanälen auf=
gehängt
. Sie dienen dazu, auch hier die günſtigſten Umſtände
für den Bau zu ermitteln. Aehnliche Modelle und Modellver=
ſuche
gibt es noch eine ganze Reihe weiterer. Ein neues der=
artiges

Modell von ſehr großen Abmeſſungen
ift eben im Entſtehen begriffen. Bei zahlreichen techniſchen
Unternehmungen ſpielt das Waſſer eine große Rolle. Es ver=
ändert
die Ufer, an denen wir bauen wollen. Es muß aus dem
Boden entfernt werden, auf dem wir Häuſer errichten. Die
Flüſſe, auf denen unſere Schiffe dahingleiten, ſchwemmen hier
Sand weg und lagern ihn anderswo in Geſtalt mehr oder
minder mächtiger Sandbänke wieder an. Ihr Bett verändert
ſeine Geſtalt. Wo ein Schiff heute noch fahren konnte, findet es
nach einigen Monaten vielleicht keine Fahrrinne mehr. Felſen
werden durch das Waſſer unterhöhlt. Die gegen die Brücken=
pfeiler
gerichtete Strömung erfordert oft beſondere Maßnahmen.
Lange Zeit kann vergehen, bis in dieſen und in eine Reihe
ſonſtiger Fälle die nötigen Erfahrungen vorliegen, deren man
bedarf, um überall Sicherheit zu ſchaffen, Gefahren abzuwenden
und aus den ſich ergebenden Verhältniſſen den richtigen Nutzen
zu ziehen. Deshalb iſt man dabei, in der Hauptſtelle für
wiſſenſchaftlich=techniſche Unterſuchungen der Vereinigten Staaten
ein rieſiges Modell herzuſtellen, das zum Studium ſo ziemlich

Bom Tage.
Die deutſchnationale Reichstagsfraktion hat bei dem Reichs=
tagspräſidenten
erneut die Einberufung des Reichstags zum 24.
Mai beantragt, unter gleichzeitiger Mitteilung ihres Schrittes an
die übrigen Oppoſitionsparteien.
Die unter dem Vorſitz des Schlichters für Weſtfalen, Prof.
Dr. Brahn, wieder aufgenommenen Parteiverhandlungen im
Ruhrbergbau mußten wiederum abgebrochen werden, da eine
Einigung unter den Parteien nicht zu erreichen war. Es wurde
eine unter dem Vorſitz des Schlichters ſtehende kleine Schlichtungs=
kommiſſion
gebildet, die ihre Beratungen bereits aufgenommen
hat.
Der neue franzöſiſche Staatspräſident Lebrun empfing am
Donnerstag im Schloß Elyſée die Vertreter des diplomatiſchen
Korps, die ihm die Glückwünſche ihrer Regierungen zu ſeiner
Wahl zum franzöſiſchen Staatsoberhaupt überbrachten.
Die von franzöſiſcher Seite verbreiteten Gerüchte über die Ver=
tagung
der Abrüſtungskonferenz bis zum November werden von
deutſcher Seite auf das Entſchiedenſte als jeder Grundlage ent=
behrend
bezeichnet.
Der belgiſche König hat den bisherigen Miniſterpräſidenten
Renkin mit der Bildung des neuen Kabinetts beauftragt.
Die engliſche Arbeitsloſenverſicherung ſoll weitgehenden Aen=
derungen
unterworfen werden. um die Bilanz auszugleichen, die
mit einem Fehlbetrag von 200 000 bis 250 000 Pfund abſchließen
wird.
Im Heeresausſchuß der Abrüſtungskonferenz erklärte der
franzöſiſche Vertreter. General Aubert, daß die franzöſiſche Re=
gierung
einem vollſtändigen Verbot der ſchweren Angriffswaffen
niemals zuſtimmen werde.
Emir Feiſal. der zweite Sohn des Königs Ibn Saud von
Hedſchas und Nedſchd wird am Freitag in Berlin eintreffen, um
der Reichsregierung einen offiziellen Beſuch abzuſtatten.
Der Präſident des italieniſchen Ackerbau=Verbandes, Abge=
ordneter
Taſſinari, verlangt die Anwendung von Repreſſalien
gegen die Beſchränkung der Einfuhr von italieniſchem Gemüſe
und Südfrüchten nach Deutſchland durch die ungenügenden Devi=
ſenzuteilungen
der Reichsbank.
Nach kurzer Pauſe haben am Mittwoch nachmittag in Bom=
bay
neue Unruhen eingeſetzt. Die Geſamtverluſte belaufen ſich
nunmehr auf 111 Tote und 1050 Verwundete.
Nach einer ruſſiſchen Meldung aus Charbin haben die Trup=
pen
des Generals Ma die japaniſchen Truppen bei Charbin an=
gegriffen
. Die Japaner mußten ihre Stellung räumen.
Zwiſchen dem japaniſchen Innenminiſter Sucuki und dem
Kriegsminiſter General Araki ſoll jetzt eine Einigung über die
Art des zu bildenden neuen Kabinetts zuſtande gekommen ſein.

und vertritt den Wahlkreis Südhannover. Wen die übrigen Par=
teien
vorſchicken werden, ſteht natürlich noch nicht feſt. Nach der
preußiſchen Geſchäftsordnung gilt der als Landtagspräſident ge=
wählt
, der im erſten Wahlgang mehr als die Hälfte der Stimmen
erhält. Erreicht kein Abgeordneter dieſe Zahl, dann gilt im zwei=
ten
Wahlgang der als gewählt, der die meiſten Stimmen auf ſich
vereinigt. Im zweiten Wahlgang dürften alſo die Nationalſozia=
liſten
auf alle Fälle ihren Kandidaten durchbringen, weil ſie auf
die Unterſtützung der Deutſchnat, und der übrigen bürgerlichen Par=
teien
rechnen können. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſie verſuchen, mit
Hilfe ihrer 162 Mandate auch die Vizepräſidentenpoſten an ſich zu
bringen. Der Landtagspräſident hat in dem Drei=Männer= Kol=
legium
, das ſich aus Miniſterpräſident, Landtagspräſident und
Staatspräſident zuſammenſetzt und u. a. über die Auflöſung des
Landtages entſcheidet, Sitz und Stimme. Wenn es den National=
ſozialiſten
im Laufe der Zeit gelingen würde, auch im Staatsrat
den Poſten des Präſidenten zu beſetzen, dann hätten ſie im Drei=
Männer=Kollegium, das ja mit weitgehenden Vollmachten ausge=
ſtattet
iſt, eine Mehrheit.
Die Zuſammenſehung des Frakkionsvorſtandes
der NSDAP. in Pkeußen.
In der Fraktionsſitzung der NSDAP. in Preußen wurde fol=
gende
Zuſammenſetzung des Fraktionsvorſtandes bekanntgegeben:
Abg. Kube als Fraktionsführer Abg. Lohſe als
erſter Stellvertreter. Abg. Heinz Haake als zweiter
Stellvertreter Abg. Hinkler als Fraktionsgeſchäftsführer.
Ferner gehört dem Vorſtand als Mitglied der Reichsleitung an
Abg. Oberleutnant Schulz, Schatzmeiſter der Fraktion iſt
Abg. Dr. Löpelmann.
Die Reichstagsabgeordneten ſind mit dem Tage der Wahl Mit=
glieder
der Sektion Reichsleitung. Es wurde dann die Verteilung
der Abgeordneten auf die einzelnen Ausſchüſſe vorgenommen.
Außerdem hat die Fraktion aus den gemachten Erfahrungen es
für richtig gehalten, Obmänner zu benennen, die als ein=
zelne
Sachreferenten der Fraktion anzuſehen
ſind. Bei auftretenden Fragen, ſei es in Anträgen uſw., ſind ſie
dem Fraktionsvorſtand mit Sitz und Stimme zugeteilt.

aller mit dem Waſſer zuſammenhängenden Angelegenheiten be=
ſtimmt
iſt. Ein eigenes Gebäude wurde errichtet, deſſen einer
dreiſtöckiger lang dahingeſtreckter Flügel das Modell eines
Waſſerlaufes aufnimmt. Am einen Ende dieſes Flügels erhebt
ſich ein höherer turmähnlicher Bau, in deſſen oberen Teil ſich
die Waſſerbehälter befinden, die den durch das Modell ſich hin=
durchziehenden

künſtlichen Flußlauf
ſpeiſen wollen. Das Waſſer wird aus den Behältern in die
verſchiedenen im langen Flügel enthaltenen Verſuchsräume ge=
leitet
. Das eine Stockwerk enthält den eben erwähnten Fluß=
lauf
. Er hat eine Länge von 70 und eine Breite von durch=
ſchnittlich
vier Metern. Dieſe iſt aber den natürlichen Verhält=
niſſen
entſprechend nicht immer die gleiche. Es gibt Verengungen
und Erweiterungen. Außerdem hat der künſtliche Fluß zahlreiche
Biegungen, Windungen und ſcharfe Ecken. Er ſtrömt über groben
und feinen Sand, an Felfefuferu und 4Mooren vorbei. Die
mannigfachſten natürlichen Perhältniſſe ſind nachgebildet. Alles
hat derartige Abmeſſungen,wdaß die mit den/Verſuchen betrauten
Ingenieure genau wie in einer Landſchaft am Ufer entlang
gehen oder ſich dort niederſetzen können.
Im Fluß wird alles mögliche errichtet werden, was man
eben gerade braucht. Es iſt an Verpfählungen, an Pfahlroſte, an
Holzgeräte, an Brückenböcke und an Brückenpfeiler der verſchie=
denſten
Arten gedacht. Ganze Brücken ſollen in verkleinertem
Maßſtab entſtehen, ebenſo Dämme, die aus den verſchiedenſten
Stoffen hergeſtellt werden. Um genaue Unterſuchungen darüber
zu ermöglichen, wie ſich alles dieſes und wie ſich noch verſchie=
denes
andere, wie ſich insbeſondere die Ufer und das Flußbett
gegen das Waſſer und ſeine Strömungen verhält, ſind Einrich=
tungen
getroffen, um die Geſchwindigkeit ſowie die Menge des
Waſſers beliebig zu verändern. Dieſe Veränderungen werden
teils dadurch hervorgebracht, daß man Waſſer aus einem höher
oder aus einem tiefer ſtehenden Hochbehälter einſtrömen läßt,
teils dadurch, daß man es durch Pumpen unter verſtärktem
Druck ſetzt. Beſondere Einrichtungen dienen zum Meſſen der
Waſſertiefe, der Strömungsgeſchwindigkeit, des Waſſerdrucks und
der Waſſermenge. Für gewiſſe Zwecke ſind Vorrichtungen ange=
bracht
, durch die der Waſſerſpiegel ganz genau auf einer ge=
wünſchten
beſtimmten Höhe gehalten wird. Das in den Fluß
eingelaſſene Waſſer ſtrömt unten in einem beſonderen Behälter
ab, aus dem es wieder in die Hochbehälter hinaufgepumpt wird,
wo es in ſtetem Kreislauf von neuem in den Fluß gelangt.
Außer dieſem großen Flußlauf iſt in den anderen Stockwerken
noch eine Reihe kleinerer vorhanden, die für Sonderzwecke be=
nutzt
werden ſollen. In ihnen können
Erprobungen mit Seewaſſer oder mit anderem Waſſer
von beſtimmter Zuſammenſetzung vorgenommen werden. Es
laſſen ſich darin mehr oder minder kräftige *Wirbelerzeugen.

Schwierige Regierungsbildung
in Beſterreic.
Die Miſſion Dollfuß geſcheikert.
Wien, 19. M
Die Beſprechungen über die Bildung einer neuen öſterr
ſchen Regierung, als deren Kanzler Miniſter Dr. Dollfuß
erſehen war, ſind gleich nach Pfingſten wieder aufgenommen
den und haben am Mittwoch wenn auch in negativem S
zu einer Klärung geführt: Die Großdeutſche Vo
partei wird ſich an einer Regierung Doli
nicht beteiligen. Damit iſt die Miſſion des ne
Kanzlers vorläufig geſcheitert. Bundeskanzler
Bureſch, der mit ſeinem Kabinett während der jetzigen Kriſe
geſchäftsführendes Miniſterium weiter amtiert, hat am 9
an den Generalſekretär des Völkerbundes einen dringenden A
um Hilfe gerichtet. Sein Schreiben vor allem iſt von der (
deutſchen Partei zum Anlaß für ihre Ablehnung genommen
den. In der Erklärung, die von ihr an Dr. Dollfuß ger=
wurde
, heißt es u. a., daß die Abgeordneten der 9
tei mit größtem Befremden von dem Inhalt.
Schreibens Kenntnis genommen hätten, wel
die mit den Geſchäften betraute Regierung
reſch anden Völkerbund gerichtet habe, ohne
Partei vorher den Inhalt mitzuteilen. Die in
ſem Schreiben angeführten Abſichten müßten in außenpolit
Hinſicht in allen nationalen Kreiſen der öſterreichiſchen Ber
rung ernſte Beſorgniſſe erregen, Oberſter Grundſatz der Parte
Wahrung der bedingungsloſen Schickſalsgemeinſchaft mit De=
land
. Es ſei unmöglich für ſie, von dieſer Linie abzugehen.
Da nun Dr. Dollfuß als Mitglied der bisherigen Regie
dieſes Schreiben gebilligt hat und auch als künftiger Bun
kanzler dazu hält, da ferner ſein Arbeitsprogramm nach A.
der Partei die kritiſche wirtſchaftliche und finanzielle Situg
Oeſterreichs nicht mit Erfolg bekämpfen könne, ſei die Großde=
Volkspartei gezwungen, ihre Beteiligung an einer Regie
unter Führung Dr. Dollfuß abzulehnen. Ob jetzt ein ne
Mann das Projekt einer bürgerlichen Konzentrationsregie
durchzuführen verſüchen wird, oder ob man nach einer n
Löſung man ſpricht von einem Beamtenkabinet
ſuchen will, iſt zur Stunde noch ungewiß.
Nachdem die Bemühungen Dr. Dollfuß’ auf Bildung
Konzentrationsregierung aller bürgerlichen Parteien geſche
ſind, hat der Bundespräſident Dr. Dollfuß jetzt erneut mi
Regierungsbildung beauftragt.
Die polikiſche Lage in Japan.
Die Forderungen der Armee.
Tokio, 19. N
Es gilt als wahrſcheinlich, daß der Rat der Arme
Ernennung des bisherigen Innenminiſters Suzuki zum Min
oräſidenten ſeine Zuſtimmung erteilen wird. Dieſe Zuſtimr
wird jedoch an drei Bedingungen geknüpft, nämlich: 1
die künftige Regierung nicht ausſchließlich aus Mitgliedern
Saiyukai=Partei beſtehen wird; 2. daß ein energiſches ?
gehen in der Mandſchurei garantiert wird, und
inſchneidende Maßnahmen zugunſten der notlei
den Landwirtſchaft ergriffen werden. Die Beſteuerun=
Beſitzenden ſolle die erforderlichen Mittel zur Verfügung ſt
Der letzte Punkt, der auf den erſten Blick innerpolii
Natur zu ſein ſcheint, iſt von grundlegender Bedeutung. Man
nicht vergeſſen, daß das Heer traditionsgemäß den Reichtum
achtet und daß Offiziere wie Soldaten, die aus den Landku
ſtammen, mit den armen Landwirten ſympathiſieren, die
Steuern zugunſten der Großinduſtrie und des Großhandels er)
werden. Das Heer will alſo das beſeitigen, was es als
Mißbrauch des Parteiſyſtems betrachtet, und iſt der Meinung
die Beſſerung der Lage der landwirtſchaftlichen Gemeinden w
lich iſt. Die Politiker aber können ſich nicht zu feſt in dieſem
binden, da ihre Macht in der Hauptſache von dem gegenwär
Syſtem abhängt, das in enger Verbindung mit den großen 2
eſſen des Handels und der Induſtrie ſteht.

Alle dieſe Flußbetten ſind ſo eingerichtet, daß man die
dem Waſſerſpiegel ſich abſpielenden Vorgänge von der Seit
durch dort angebrachte Fenſter und teilweiſe durch glä
Wandungen verfolgen kann, in ähnlicher Weife, wie man ine
Aquarium von der Seite her hineinblickt. Zahlreiche Labo
rien, in denen Unterſuchungen der mannigfachſten Art b.
nommen werden, ſtehen zur Verfügung. Bei unſeren Verk=
mitteln
hat man gleichfalls aus der Erfahrung viel gel
Es wäre aber verfehlt, wollte man warten, bis jeder ein
Lokomotiv= und Straßenbahnführer ſeine eigenen Erfahru
geſammelt hat. Deshalb hat man auch hier zu Modellen
griffen. Schon ſeit geraumer Zeit gibt es Modelle, die
Schienenſtrang zeigen, auf dem alles erdenkliche vor ſich
was ſich auf der Strecke ereignen kann. Der Straßenbahnf
ſteht vor einem derartigen Modell, das meiſt das Bild
Straße zeigt. Bald taucht auf dem Schienenſtrang plötzlid
Fußgänger auf, bald wieder ein anderes Hindernis. Es
ihm gelehrt, welche Maßregeln er im einen oder anderen
zu ergreifen hat. Für das Flugzeug iſt nunmehr ähn!
von einem amerikaniſchen Erfinder in eigenartiger Weiſe d
geführt worden. Wir kennen die Wandelpanoramen, wie ſie
weiſe auf der Bühne Verwendung finden und wie ſie bor
aber benutzt werden, um eine Reiſe vorzutäuſchen. Die
ſchauer ſitzen in einem Eiſenbahnwagen oder befinden ſich
einem Schiff. Draußen gleitet eine Landſchaft, gleitet das
vorüber, die auf eine lange Leinwand aufgemalt ſind.
rollt ſich von einer ſenkrecht ſtehenden Rolle ab und auf
andere auf. Der Reiſende hat das Gefühl, daß er durd
fremdes Land dahinfahre.
Fliegen in einer Kuliſſe.
In ähnlicher Weiſe wird im zukünftigen Flieger die
ſtellung erweckt, daß er über eine Landſchaft dahinfliege.
Flugzeug iſt natürlich wieder ein Modell. Ueber ihm wölh
der blaue Himmel, eine Art von Kuppelhorizont. Unter
breitet ſich die Landſchaft aus. Dieſer Eindruck wird da
erweckt, daß die Landſchaft auf den unteren Teil des Ku
horizonts aufgemalt iſt, der hier in eine flache Scheibe über
Horizont und Scheibe ſind beweglich. Je nach dem ſie
oder minder geneigt, nach rechts oder links gekippt we
zeigen ſich andere Teile der Landſchaft und des Himmels.
Gefühl des Fliegens mit ſeinen wechſelnden Bildern en!
verſchiedene Zufälle treten auf, die der Schüler durch
ſprechende Maßnahmen unſchädlich machen muß. Der Lehre!
hinter ihm und leitet von hier aus die Bewegungen des
lichen Himmels und der künſtlichen Landſchaft. Da das
zeug auf einem hohen Bocke hoch über dem Boden ſtehl,
die Schwingungen des Modells ſehr weite, es iſt alig
Abwechſlung möglich.

[ ][  ][ ]

eitag, 20. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 139 Seite 3

der Danziger Witkſchaft durch polniſche Maßnahmen. Völkerbundskommiſſar ſtell
direkte Handlung Polens feſt. Polen zieht ſeinen Einſpruch zurück.

er polniſchen Regierung jeder direkte Eingriff

Genf, 19. Mai.
der Völkerbundsrat hat ſich am Donnerstag vormittag mit
zwiſchen Polen und Danzig ſchwebenden Streitfragen über
ogenannten Veredelungsverkehr, den Lagerverkehr und den
ingentverkehr beſchäftigt. An den Verhandlungen nahmen
Präſident der Freien Stadt Dr. Ziehm und der Völker=
skommiſſar
von Danzig Graf Gravina teil.
der Berichterſtatter für dieſe Fragen, der engliſche Unter=
zſekretär
Eden, teilte zu Beginn der Verhandlungen mit,
die beiden Parteien einem von ihm ausgearbeiteten Vor=
zur
Regelung der Streitfragen zugeſtimmt hätten. In
m Vorſchlag, der in die Form einer Entſchließung des
erbundsrats gekleidet iſt, wird betont, daß eine Entſchei=
der
Organe des Völkerbundes über eine direkte Hand=
nach
dem Wortlaut und dem Sinn unmittelbar ausge=
werden
muß. In dem Vorſchlag wird weiter feſtgeſtellt,
das polniſche Finanzſtrafgeſetz vom 18. März 1932 nicht in
Weiſe angewendet werden darf, die die Fragen des Ver=
ngsverkehrs
und des Lagerverkehrs vor ihrer materiellen
ſigung präjudiziert. Polen hat ſich bereit erklärt, ſeinen
fruch gegen die Entſcheidung des Völkerbundskommiſſars,
die feſtgeſtellt wurde, daß Polen eine unzuläſſige direkte
lung begangen habe, zurückzuziehen.
er Vorſchlag wurde vom Völkerbundsrat einſtimmig an=
nmen
.
in die Annahme der Entſchließung ſchloß ſich eine Debatte,
er der Präſident der Freien Stadt Danzig
Ziehm die ſchweren Schäden ſchilderte, die der Danziger
ſchaft durch die Maßnahmen der polniſchen Regierung zuge=
werden
. Er gab ſeiner Befriedigung über die Entſchließung
Rats Ausdruck. Die augenblickliche Lage ſei für Danzig
chaftlich unerträglich. Man habe der Freien Stadt bei ihrer
öſung vom Deutſchen Reich wegen ihrer wirtſchaftlichen
undung mit Polen ein wirtſchaftliches Blühen verheißen.
heutige Lage entſpreche dieſen Verheißungen in keiner
Dr. Ziehm betonte zum Schluß, daß den wirtſchaftlichen
en, die Polen auf dem Gebiet der Freien Stadt Danzig
räumt worden ſeien, die Pflicht gegenüberſtehe, auf die
chaftlichen Intereſſen Danzigs Rückſicht zu nehmen
der polniſche Außenminiſter ſtimmte gleichfalls
intſchließung zu und gab ſodann eine kurze Darſtellung der
ſchaftsbeziehungen zwiſchen Danzig und Polen vom Stand=
der
Polen.
m weiteren Verlauf der Verhandlungen erklärte der
tſche Vertreter im Völkerbundsrat, Botſchafter
f Welczek, daß in wirtſchaftlicher Beziehung zwiſchen
und Danzig außer der allgemeinen Wirtſchaftsdepreſſion
dere Faktoren vorhanden ſeien, die dazu beigetragen hätten,
Lirtſchaftslage der Freien Stadt Danzig ernſthaft zu ver=
imern
. Er wies an Hand ſehr beweiskräftigen Zahlen=
ials
nach, daß die Danziger Ausfuhr nach
en, wegen der der Konflikt entſtanden iſt,
die polniſche Handelsbilanz praktiſch keine
e ſpielt. Es ſei nicht zu verkennen, daß die wiri=
liche
Spannung zwiſchen Polen und Danzig einen außer=
tlich
ernſten Charakter habe.
der polniſche Ratsvertreter erwiderte, daß die vom deutſchen
eter angeführten Zahlen zweifellos bei der Regelung der
tfrage herangezogen würden.
der Danziger Völkerbundskommiſſar Graf Gravina wies
ie ernſten Folgen hin, die die Spannung zwiſchen Danzig
Polen auf das Wirtſchaftsleben der Freien Stadt haben
e. Es ſei ſeine Aufgabe, für die Aufrechterhaltung nor=
Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten zu ſorgen.
Aufgabe ſei nicht immer leicht.
zum Schluß ergriff der Berichterſtatter, Unterſtaatsſekretär
das Wort zu einer Erklärung, die den Charakter einer
auenskundgebung des Rates für den Grafen Gravina trug.
Dann wurden die Verhandlungen über die Danziger Frage
oſſen.

Sigrid Undſel.

Zu ihrem 50. Geburtstag am 20. Mai.
die Muſen ſcheinen eine Wanderung nach Nordland ange=
i
zu haben. Während in früheren Jahrhunderten die
niſchen Länder zum größten Teil die Vermittler dichte=
r
Kulturgüter waren, zu denen ſich erſt ſpäter die germa=
en
, vor allem die hoch= und niederdeutſchen Dichter geſell=
hat
ſich in den letzten Jahrzehnten eine Epoche hoher gei=
Kultur in den ſkandinaviſchen Ländern entwickelt. Die
en Ibſen und Björnſon, Strindberg, Knut
iſun, Selma Lagerlöf, Karin Michaelis und
rid Undſet ſind Zeugen hierfür, Seltſam hierbei iſt es,
gerade in den nordiſchen Ländern die Frau eine derart
Rolle in der Dichtkunſt ſpielt, ſo ſtark, daß allein in kur=
Zeit zwei Frauen: Selma Lagerlöſ und Sigrid Undſet mit
Nobelpreis für Dichtkunſt ausgezeichnét würden,
Entſcheidung, die in der ganzen Kulkurwelt /reudige Zu=
nung
erhielt.
Venn wir heute, an dem Tage, w/ die notwegiſche Dich=
Sigrid Undſet fünfzig Jahre alt ſwird, uns it ihr und
* Dichtwerk beſchäftigen, ſo hat das(ſeiffevolle/Berechtigung.
Leben hat ſeine Cäſuren, ſeine Abſchckitte, in denen man
enſchaft hält. Rückſchau über das Eisher Geſchaffene. Und
de bei Zurücklegung einer Lebeusſtrecke von 50 Jahren,
halben Jahrhunderts, überſchreitet der Menſch eine ſolche
marke, die unter den Meilenſteinen des Lebensweges be=
ers
gekennzeichnet iſt.
Als Sigrid Undſet noch ein Mädchen von acht Jahren war,
b ihr Vater, der bekannte norwegiſche Archäologe Ing=
dt
Undſet an ſeine Eltern: Gott gebe uns Verſtand,
dieſes Kind, das ſo große Gaben hat, recht zu erziehen.
us dieſer Briefſtelle geht hervor, wie frühzeitig ſich die gei=
Fähigkeiten der heute Fünfzigjährigen geregt haben
en. Umſomehr muß es Verwunderung erregen, daß Sigrid
et nach Abſolvierung der Schule ſich einen recht nüchternen
iſ erwählte. Sie trat in ein kaufmänniſches Büro ein, wo
ur den beſcheidenen Entgelt von monatlich 40 Kronen
ltete. Und noch mehr wundern wir uns darüber, daß ſie
n kaufmänniſchen Beruf lange Jahre hindurch ausübte, trotz=
ſie
doch inzwiſchen mit ihren Dichtungen große Erfolge erzielt
Denn mit 24 Jahren veröffentlichte ſie ihre erſte Erzäh=
Frau Marta Oulie. Man wurde in ihrer Heimat auf
lunge Dichterin aufmerkſam, und der Staat ermöglichte ihr
9 ein Stipendium eine Reiſe nach Italien. Die Frucht dieſer
war der Roman Jeuny, ein derart tiefes, ſchmerzdurch=
ltes
Buch, daß es ihren Ruhm feſt begründete.
Denn Sigrid Undſet iſt keine Schönfärberin, ihre Romaue
bon einer echt nordiſchen Herbheit. Selten wohl hat eine

Aus der heutigen Sitzung des Völkerbundsrats ergibt ſich, daß
der polniſchen Regierung nach dem angenommenen Beſchluß jeder
direkte Eingriff in den Danziger Handelsverkehr verboten worden
iſt. In den lebenswichtigen Danziger Wirtſchaftsfragen iſt zu=
nächſt
allerdings noch keine Löſung geſchaffen worden, die Polen
die bisher angewandten Druckmaßnahmen gegen den Danziger
Hafen endgültig unmöglich macht. Die endgültige Regelung iſt
jetzt in die Hände des Danziger Völkerbundskommiſſars gelegt wor=
den
. Beſonders bedeutſam war das einſtimmige Vertrauensvotum,
das trotz der fortgeſetzten Angriffe der polniſchen Preſſe auf den
Danziger Völkerbundskommiſſar dieſem widerſpruchslos und ein=
ſtimmig
vom Rat ausgeſprochen wurde.
Vor dem Ende eines Juftizſkandals.
Niederſchlagung des Berfahrens
gegen Beckers und Meyer.
* Kowno, 19. Mai. (Priv.=Tel.)
Wie aus zuverläſſigſter Quelle verlautet, ſteht die Nieder=
ſchlagung
des gegen den Reichsdeutſchen Beckers und den Me=
meler
Schulrat Meyer eingeleiteten Verfahrens unmittelbar
bevor, falls die weiteren Ermittelungen des Unterſuchungsrichters
keine belaſtenden Momente ergeben. Die hält man aber nach Lage
der Dinge für unwahrſcheinlich. Die Freilaſſung Beckers und
Meyers dürfte nach der Rückkehr des Unterſuchungsrichters aus
Kowno, die für morgen oder übermorgen zu erwarten iſt, erfolgen.

Mit der Niederſchlagung des Verfahrens wäre die in Deutſch=
land
von Anfang beſtehende Vermutung, daß hier nationali=
ſtiſche
litauiſche Kreiſe auch unter Beugung des Rechtes ein Ver=
fahren
gegen Unſchuldige durchführen wollten, nur um den Nach=
weis
für die Berechtigung ihrer Unterdrückungspolitik gegen die
Memeldeutſchen zu erhalten, vollauf beſtätigt.
Gylys zum Gonverneur des Memelgebiekes ernannt
Kowno, 19. Mai.
Der Präſident hat heute den litauiſchen Generalkonſul in Lon=
don
, Gylys, zum Gouverneur des Memelgebietes ernannt. Der
neue Gouverneur trat bereits heute ſeinen Poſten in Memel an.
Wie verlautet, ſoll in den nächſten Tagen das Direktorium Simai=
tis
zurücktreten.
Der neuernannte Gouverneur des Memelgebietes Gylys hat
einem Korreſpondenten des B.T. erklärt, daß er ſeine Aufgabe
zunächſt darin ſehe, zwiſchen den Nationen und den verſchiedenen
Religionsgemeinſchaften des Memelgebietes das beſte Einverneh=
men
herzuſtellen. Es ſei ſein ernſteſtes Beſtreben, die Beziehungen
des Gebietes zur litauiſchen Zentralregierung innigſt zu geſtalten
und alle Kontroverſen aus dem Wege zu räumen. Er hoffe, daß
man ihm in Memel das unerläßliche Vertrauen entgegenbringe.
Die deutſch=litauiſchen Beziehungen zu verbeſſern, ſei Aufgabe der
Regierungen, er wolle aber als Gouverneur alles dazu beitragen,
was dieſen Beſtrebungen dienlich ſein könne, denn das Memel=
gebiet
müſſe eine Brücke zwiſchen Deutſchland und Litauen ſein.
Die Wünſche der memelländiſchen Bevölkerung würden ihm Richt=
linien
für ſeine Arbeit ſein, ſolange ſie ſich im Rahmen der Auto=
nomie
bewegten.
Paderewſki über die Korridorfrage.
New York, 19. Mai.
Der ehemalige polniſche Staatspräſident Paderewſki ſprach
auf einem ihm zu Ehren veranſtalteten Abſchiedsbankett, dem
zahlreiche Perſönlichkeiten aus politiſchen und Finanzkreiſen bei=
wohnten
, in einer einſtündigen Rede über die Korridorfrage,
die er als eine Frage zwiſchen Preußen und Polen bezeichnete.
Er meinte, die Beſeitigung des Korridors würde eine neue
Teilung Polens bedeuten, gegen die ſich Polen mit allen Mit=
teln
wehren werde. Polen ſuche, ſo erklärte Paderewſki, mit
Deutſchland in Frieden zu leben, deſſen große ziviliſatoriſche
Leiſtungen es aufrichtig bewundert.
Frau mit ſolcher Wucht ſeeliſche Probleme behandelt, wie
gerade Sigrid Undſet.
Erinnerungen an ihre Kindheit, der Gedankenkreis ihres
Vaters, waren es wohl, die ſie zuerſt in der Erzählung Viga
Ljot und Virgidis zur Behandlung altnordiſchen Sagenſtoffes
führten. Der bedeutendfte unter ihren hiſtoriſchen Romanen
iſt wohl die 19201922 erſchienene Roman=Trilogie Kriſtin
Lavranstochter, die auch von allen ihren Werken in Deutſch=
land
die weitaus größtes Verbreitung fand.
Von Sigrid Undſets Privatleben iſt nicht viel zu erzählen.
Es ſei denn, daß ſie einen Maler geheiratet hat, von dem ſie
allerdings getrennt lebt, weil ihr das Stadtleben unerträglich
erſcheint. Sie hat mehrere Kinder. Im Jahre 1928 erhielt ſie
den Nobelpreis für Dichtung.

Tagung für Geſangserziehung in Frankfurk a. M.
vom 17. bis 19. Mai.
In Gemeinſchaft mit dem Reichsverband Deutſcher Ton=
künſtler
und Muſiklehrer veranſtaltete das Zentralinſtitut für Er=
ziehung
und Unterricht Berlin in Frankfurt a. M. eine ge=
ſangspädagogiſche
Tagung, die trotz der ungünſtigen Zeit verhält=
nismäßig
gut beſucht war. Aus Mittel= und Süddeutſchland hatten
ſich zahlreiche Kursteilnehmer zuſammengefunden, und auch die
Kreiſe der Darmſtädter Reichsverbandsmitglieder waren gut ver=
treten
. In ſeiner Begrüßungsanſprache knüpfte Miniſterialrat
Profeſſor Keſtenberg an die gerade neu erſchfenenen/Denkſchriften,
des vor hundert Jahren verſtorbenen Carl Friedrich Zelter, des
Freundes von Goethe, an, der in ungewöhnlicher Vorausſicht dem
Volksgeſang eine ähnliche Bedeutung zumaß, wie wir es heute tun.
In der weiteren Folge wechſelten Vorträge und Arbeitsgemein=
ſchaften
, letztere waren allerdings bei der großen Anzahl der Teil=
nehmer
noch nicht ſo ausgebaut, daß die Hörer ſich in ſtärkerem
Maße aktiv beteiligten. Von den Vorträgen intereſſierte beſonders
der von Prof. Dr. Hans Joachim Moſer über Ziele und Wege
der Stimmbildung in Schule, Chorverein und Kunſtgeſang, der in
greifbarer Nähe der wirklichen Verhältniſſe Richtung und Wege
für die Arbeit der Zukunft wies. Jörgen Forchhammer, der be=
deutende
Stimmbildner und ausgezeichnete Schriftſteller auf dieſem
Gebiet entwickelte dann ein klares und intereſſantes Bild ſeiner
Stimmbildungspraxis, das darum von außergewöhnlichem Wert
war, weil hier wiſſenſchaftliche Durcharbeitung und künſtleriſche
Praxis mit feinem pädagogiſchen Sinn ſich in einer Perſönlichkeit
zuſammengefunden haben, ſo daß den Ausführungen, die in be=
ſcheidener
Weiſe als einer von vielen möglichen Wegen dargeſtellt
wurden, eine außergewöhnliche Bedeutung zukam. Reiche Proben
praktiſcher Phonetik gab Prof. Carl Clewing, der hochbedeutende

Kein außenpolikiſcher Kurswechſel
in Frankreich.
Herriok, der kommende Mann, für Forkſetzung der
bisherigen Reparakions- und Sicherheitspolitik.
Paris, 19. Mai.
Der Präſident der Republik hatte am Mittwoch eine erſte
Unterredung mit Herriot. Die Unterredung war die erſte offi=
ziöſe
Fühlungnahme des neuen Präſidenten der Republik mit
der am 1. und 8. Mai gewählten neuen Kammermehrheit der
Linken. Die Tatſache, daß Lebrun gerade Herriot zu ſich berief,
beſtätigt, wenn man es nicht bereits wüßte, daß der ehemalige
Miniſterpräſident jedenfalls mit der Neubildung der Regierung
beauftragt werden wird. Die geſtrige Unterredung drehte ſich
neben innenpolitiſchen Fragen auch um die Außenpolitik. Repa=
rationen
und Abrüſtung wurden eingehend behandelt, was um
ſo natürlicher erſcheint, als bis zur Neubildung der Regierung,
alſo etwa bis 10. Juni, Frankreich durch eine Delegation in
Genf vertreten iſt, die ſozuſagen zum Zuſehen und zur Vertei=
digung
der franzöſiſchen Poſition verurteilt iſt. Die Behand=
lung
des Reparationsproblems in der geſtrigen Beſprechung
iſt darum wichtig, weil die neue franzöſiſche Regierung nach
ihrer Bildung kaum ſehr viel Zeit haben wird, ſich auf die Lau=
ſanner
Konferenz gründlich vorzubereiten. Dieſe Vorbereitung
muß alſo ſchon vorher geſchehen. In den Wandelgängen der
Kammer iſt man der Anſicht, daß Herriot die Nachfolge Tar=
dieus
im Quai dOrſay übernehmen wird. Die Vorliebe und
der Wunſch Herriots, das Außenminiſterium zu übernehmen,
kennt man. Etwas überraſchend kommt daher heute die auf=
fallend
freundliche, ja geradezu herzliche Beifallskundgebung,
welche Herriot für die ſonntägliche Rede Paul=Boncours an die
Adreſſe des erſten franzöſiſchen Völkerbundsdelegierten richtet.
Er erklärt ſich mit den von Paul=Boncour aufgeſtellten außen=
politiſchen
Richtlinien, alſo Fortſetzung der bisherigen Repara=
tions
= und Sicherheitspolitik, in allen Punkten einig. Daß auch
Paul=Boncour ſchon lange ein Auge auf den Quai d’Orfay ge=
worfen
hat, iſt eine altbekannte Sache. Sollte ihm Herriot in
den Sattel verhelfen wollen? Die Frage bleibt offen.
Frankreich verzichket unker keinen Amſtänden
auf die ſchweren Angriffswaffen.
Genf, 19. Mai.
Im Heeresausſchuß der Abrüſtungskonferenz gab am Don=
nerstag
der franzöſiſche General Aubert eine Erklärung ab, die
deutlich den Entſchluß Frankreichs zeigte, unter keinen Umſtän=
den
auf die ſchweren Angriffswaffen zu verzichten. General
Aubert erklärte im ſchroffen Widerſpruch zu der grundſätzlichen
Entſchließung des Hauptausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz,
daß eine Unterſcheidung zwiſchen Angriffs= und Verteidigungs=
waffen
überhaupt nicht möglich ſei. Das Verbot der Angriffs=
waffen
ſei zwecklos, da ein zum Angriff übergehender Staat
ſich niemals an irgendein Waffenverbot halten würde. Ferner würde
das Verbot der Angriffswaffen lediglich diejenigen Staaten tref=
fen
, die heute über die ſchweren Angriffswaffen verfügten, nicht
jedoch die Staaten ohne derartige militäriſche Mittel. Das Ver=
bot
der Angriffswaffen würde vor allem die gegenwärtig be=
ſtehenden
Sicherheitsverhältniſſe vollſtändig umſtoßen und einen
Zuſtand vollſtändiger Ungewißheit ſchaffen. Die franzöſiſche Re=
gierung
werde niemals einer derartigen Regelung zuſtimmen.
Die Erklärung Auberts hat in allen Kreiſen einen außerordent=
lich
peinlichen Eindruck hervorgerufen.
Im Zeichen der Abrüftung.
Paris, 19. Mai.
In Breſt wird am Freitag ein neuer franzöſiſcher 10000
Tonnen=Panzerkreuzer vom Stapel laufen, der den Namen
Algérie tragen wird. Das Schiff gehört zur Klaſſe der in
Waſhington feſtgeſetzten 10 000 Tonnen=Kreuzer, von denen
Frankreich bereits ſechs beſitzt. Die Algérie iſt 185 Meter lang
und 19,25 Meter breit. Die Geſchwindigkeit ſoll ſich auf 33 bis
34 Knoten belaufen. Die Beſtückung beſteht aus acht 203 Milli=
meter
=Geſchützen, acht 90 Millimeter=Kanonen und acht 37 Milli=
meter
Flugzeugabwehrgeſchützen. Außerdem verfügt das Schiff
über ſechs 550 Millimeter Torpedolanzierrohre, zwei Schleuder=
flugzeuge
und zwei Waſſerflugzeuge.
Künſtler und Rezitator, in ſeinen Darbietungen war der Vergleich
zwiſchen perſönlichem Vortrag und mechaniſcher Reproduktion ſtän=
dig
ermöglicht und der Wert der letzteren gerade für pädagogiſche
Zwecke dargetan. Schreiber dieſer Zeilen ſuchte dann in einem
Vortrag über die Grundfragen des Singens mit Erwachſenen=
chören
in die realen Zuſtände unſerer Chorvereine einzuführen,
ihre Nöte fachlicher und künſtleriſcher Art darzuſtellen und Mög=
lichkeiten
zu zeigen, wie durch die Organiſationen der Chöre und
durch die Schule die an vielen Orten ſchon bedeutende Chorkultur
noch verbreitert werden kann, ſchließlich ſprach Hedwig Herterich
über die Stimmbildungsliteratur, wobei es ihr weniger darauf an=
kam
, eine Liſte der wichtigſten Werke darzubieten, als vielmehr
in aufbauender Darſtellung eines Unterrichtsganges die wichtig=
ſten
Hilfsmittel der Literatur zu erwähnen, kritiſieren und zu
ordnen.
Zwiſchen den Vorträgen und Arbeitsgemeinſchaften ſtanden
die Ausführungen von Mary Hahn, der Sprecherzieherin an Max
Reinhardts Schauſpielerſchule in Berlin, die an zwei Tagen ſtatt=
fanden
. Reiche Beiſpiele gaben Kunde von der Erziehungsarbeit
der Künſtlerin und ihrer Methode, die ſich reichlich Anregungen
neuerer wiſſenſchaftlicher Forſchung zunutze macht, ohne ganz von
dieſer Grundlage auszugehen. Die eigentlichen Arbeitsgemeinſchaf=
ten
Stimmbildung und Stimmpflege im Kunſtgeſang und Die
Arbeit am Chorklang wurden von Hans Erhen und Prof. Walter
Rein geleitet. Beide gelangten nach theorétiſcher Einleitung raſch
in die Sphäre praktiſcher Arbeit, zeigten irebedeutendes, aus der
Praxis hergeleitetes Können und ſchufen durch ihre Ausführungen
eine Diskuſſionsbaſis, die zu wertvollen und oft temperamentvollen
Ausſprachen führten. Die Hörer dürften dieſer Tagung reiche An=
regungen
verdanken, und als beſondere Werte und Erkenntniſſe
durfte man den Eindruck mitnehmen, daß noch reiches Intereſſe
für Kulturförderung in weiten Kreiſen und bei den Regierungen
vorhanden iſt, und daß die Lage unſerer Volkskultur von den be=
rufenen
Beobachtern und Pflegern durchaus nicht peſſimiſtiſch an=
geſehen
wird, ſondern daß man verſucht, ſich den heutigen Ver=
hältniſſen
anzupaſſen und trotz aller Schwierigkeiten poſitive und
auf die Zukunft deutende Arbeit zu leiſten.
F.N.

Joachim Konrad Religion und Kunſt. Verlag J. C. B Mohr,
Tübingen. Die vielfältigen Fragen, die aus dem Ineinander und
Gegeneinander von Religion und Kunſt, von religiöſem und
äſthetiſchem Erleben immer von neuem erwachſen, werden ihre =
ſung
nie am einzelnen Fall erfahren können. Erſt der grundſätz=
liche
Vergleich beider Gebiete ſchafft die Möglichkeit, die Fülle der
Beziehungen von einem Geſichtspunkt her zu überſchauen. In
einer Zeit, wo ein kritikloſer Aeſthetizismus Religion und Kunſt
vermengen möchte und damit den Ernſt und die Eigenart beider
Gebiete verwiſchen muß, iſt die vorliegende Unterſuchung der
prinziviellen Beziehungen zwiſchen Religion und Kunſt von beſon=
derer
Bedeutung.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 20. Mai 191

En
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konföt
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haben
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Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unſere
gute Mutter und Großmutter
Hrau ehntione Kaumann
geb. Kullmann
im 74. Lebensjahr zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Karl Kullmann, Geh. Forſtrat i. R.
Tilla Kullmann
Carl Kullmann, Bankbeamter
Marie Kullmann, geb. Langnes
Hans Joachim Kullmann,
Darmſtadt, den 18. Mai 1932.
Die Beerdigung ſindet am 21. Mai, nachmittags 2½ Uhr von
der Kapelle des alten Friedhofs aus ſtatt.
(7584
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen zu wollen.

Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
bei dem Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Friedrich Schachner
ſowie für die überaus zahlreichen Blumenſpenden
und die Begleitung zur letzten Ruheſtätte ſprechen
wir unſeren herzlichen Dank aus. Insbeſondere
danken wir Herrn Kaplan Jöſt, den Barmherzigen
Schweſtern von St. Eliſabeth für ihre liebevolle Pflege
und dem Eiſenbahn=Werkſtätten=Verein Darmſtadt
für die Kranzniederlegung.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Theodor Schachner.
Darmſtadt, den 19. Mai 1932.

Dankſagung.
Für die liebevolle Anteilnahme, die uns beim
Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
Anna Berſch
in ſo reichem Maße zuteil wurde, danke ich
im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Lina Verſch.
Darmſtadt, den 20. Mai 1932.
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ſowie der zahlreichen Blumenſpenden,
ganz beſonders aber für die troſtreichen
Worte des Herrn Pfarrer Köhler ſagen
wir herzlichſten Dank.
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Heinrich Wamſer und Kinder.
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ag, 20. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte=Nachrichten

Nr. 139. Seite,5

Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 20. Mai 1932.
Ferienſonderzüge.
Ferienſonderzüge ſind nunmehr endgültig feſtgelegt und
en aus dem Bezirk der Reichsbahndirektion Mainz wie
denDarmſtadtStuttgartMünchen am 9. Juli: Fahr=
enverkauf
und Zugang in Wiesbaden=Hbf., Mainz=Hbf.,
mſtadt=Hbf. Bensheim und Weinheim.
denDarmſtadtBaſel und Konſtanz am 9. Juli: Fahr=
enverkauf
und Zugang in Wiesbaden=Hbf., Mainz=Hbf.
mſtadt=Hbf. Bensheim und Weinheim.
den-DarmſtadtHamburg und Bremen am 9./10. Juli
11./12. Juli: Fahrkartenverkauf und Zugang in Wies=
n
=Hbf. Mainz=Hbf. und Darmſtadt=Hbf.
den-DarmſtadtBerlin, Anh. Bf., am 11./12. Juli:
rkartenverkauf und Zugang in Wiesbaden=Hbf. Mainz=
und Darmſtadt=Hbf.
ßerdem ſteht eine größere Anzahl von Plätzen zur Ver=
in
den Ferienſonderzügen:
eutz Mainz Darmſtadt Würzburg München am
Juli: Fahrkartenausgabe und Zugang in Bingerbrück,
nz=Hbf. und Darmſtadt=Hbf.
ſeutz-Bingerbrück-Bad=Kreuznach-Baſel und Konſtanz
30. Juli: Fahrkartenausgabe und Zugang in Binger=
k
und Bad=Kreuznach.
lauternWormsDarmſtadtHamburg und Bremen am
(7. Juli; Fahrkartenverkauf und Zugang in Worms und
mſtadt=Hbf.
üickenBad=KreuznachMainzBreslau am 27./28. Juli:
rkartenausgabe und Zugang in Bad=Kreuznach und
inz=Hbf.
Reichsbahn gibt auch in dieſem Jahr wieder eine Ueber=
r
Ferienſonderzüge heraus die alles Wiſſenswerte, wie
ine Beſtimmungen, Fahrpläne und Fahrpreiſe enthält.

umächtnis der Eheleute Juſtus Spengler. Aus vorſtehen=
ermächtnis
ſind am 1. Juli d. J. erſtmalig zwei Legate
i hieſige, ohne eigene Schuld in Not geratene Handwerker
geben. Alles nähere iſt aus der Bekanntmachung am
en Brett in der Torhalle im Stadthaus, in der Zeit vom
Ende Mai d. J. erſichtlich.
Darmſtädter Journaliſten= und Schriftſteller=Verein wird
den 23. Mai. abends 8.30 Uhr, im Weißen Saal der
ation Chriſt. Grafenſtraße, Herr Karl Lettenbaur
eie deutſche Bearbeitung der altfranzöſiſchen Farce von
re Pierre Pathelin vorleſen. Die in der Isle=de=
Mundart und in ungeregelten, holverigen Reimzeilen,
Knüttelverſen vergleichbar, geſchriebene Dichtung entſtand
nd ſtammt von einem unbekannten Verfaſſer. Zu dem
anten Abend können Gäſte (auch Damen) von den Mit=
n
eingeführt werden. Dem Vortrage voraus, pünktlich
0 Uhr beginnend, geht die nur den Mitgliedern zugäng=
esjährige
ordentliche Hauptverſammlung.
Heſſiſches Landestheater.

Mitte Re

20. Mat. Keine Vorſtellung.

rg, 21. Mat

19½ Ende nach 22½ Uhr. C24. Im weißen
Rößl. Preiſe 0.705.60 Mk. Gutſcheine Nr. 1,
2 und 3 beſchränkt gültig.

19. Ende nach 22½ Uhr. Dſt. Volksb. G (18. Vſt.)
g, 22 Mai Gr. 1 bis IV. Tannhäufer. Pr. 0.70580 Mr.

Mrs

19022 Uhr. Außer Miete, Veranſtaltet von der
20. Mai Lit=Künſtl. Geſellſchaft. ſidchen inuniform.
1g, 21 Ma Keine Vorſtellung

g. 22. Mai

2022½ Uhr. Zuſatzmiete WV 11. Der verlorene
Sohn. Hierauf: Oedipus. Preiſe 0.604.50 Mk.

1 20. Mat: In Worms (Feſtſpielhaus): Die drei Musketiere.
Heſſiſches Landestheater. Morgen, Samstag, den 21. Mai.
m Großen Haus die Revue=Operette Imweißen Röß!
i holt. Die Aufführung, die auch wieder letzten Mittwoch vor
faſt völlig ausverkauftem Hauſe ſtattfand, hat ſich die aus=
ſe
5 hene Gunſt des Darmſtädter Publikums erobert. Die heitere
lung hält das ganze Stück über unvermindert an und äußert
lebhaftem Beifall nach jeder der zahlreichen Geſangsnum=
Couplets, Tänzen und großen Aufzügen. Muſikaliſche Lei=
Karl Maria Zwißler. Sonntag im Großen Haus zur
von Richard Wagners Geburtstag (22. 5. 1813) Tann=
er
unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Hans Schmidt=
dt
. In der Hauptpartie Tannhäuſer: Albert Seibert, Eli=
Anny v. Stoſch. Im Kleinen Haus Wiederholung des
Gides=Abends: Der verlorene Sohn und Oedi=
(Uraufführung) in der Inſzenierung von Guſtan Hartung.
tzte Vorſtellung im Kleinen Haus. Das Kleine
des Heſſiſchen Landestheaters ſchließt Freitag, den 3. Juni
ner Aufführung der Oper Die Italienerin in Al=
von
Roſſini, in der erfolgreichen Inſzenierung von
rohbach. Die Inhaber von Zuſatzmieten werden darauf hin=
Sen, daß Tauſchgutſcheine bis zu dieſem Tage eingelöſt ſein
W. Fauſt 1. Teilmit PaulWegener als Volks=
ellung
. Am Mittwoch, den 25. Mai hat das Heſſiſche
20sheater eine letzte Vorſtellugn des Fauſt 1. Teil von
Ge mit Paul Wegener als Mephiſto angeſetzt, und zwar zu
4ißigten Preiſen, um weiteſten Kreiſen der Bevölke=
U die Möglichkeit zu bieten, dieſe hervorragende Inſzenierung
Ho Hartungs im Goethejahr 1932 mit dem berühmten Dar=
des
Mephiſto, Paul Wegener, zu ſehen. Die übrige Be=
bleibt
die der Premiere mit Leny Marenbach als Gretchen
mil Lohkamp als Gaſt.

Hauptverſammlung des Seſiſſchen Verkehrs=Perbandes

* Heſiſche Verkehrspolikik.
Der Heſſiſche Verkehrsverband, Sitz Darmſtadt, hielt geſtern
mittag im rheinſeitigen blauen Saale der Stadthalle in Mainz ſeine
26. Hauptverſammlung ab. Der Tagung ging eine ausgedehnte
Vorſtandsſitzung voraus, nach deren Beendigung ſich unmittel=
bar
die Hauptverſammlung anſchloß. In Vertretung des Pro=
vinzialdirektors
Dr. Wehner, war Ober=Regierungsrat. Dr.
Seyferth und des Oberbürgermeiſters Dr. Ehrhard
Bürgermeiſter Hiemenz erſchienen. Nach Begrüßungsworten
des Vorſitzenden Stemmer=Darmſtadt, ſprach er den Erſchie=
nenen
Dank aus, daß ſie trotz der ſchweren Zeit zur Tagung ge=
kommen
ſeien. Er brachte den Wunſch zum Ausdruck, daß der
Heſſiſche Verkehrsverband nach wie vor bei den Staatsbehör=
den
, Reichsbahn= und Poſtbehörden ein williges Ohr finden möge.
In Verhinderung des Reichsbahndirektions=Präſidenten
Lochte, verſicherte deſſen Stellvertreter, Reichsbahnoberrat Dr.
Thomas, daß es von jeher für die Reichsbahnvertretung
ſelbſtverſtändlich geweſen, mit den Verkehrs=Verbänden und Ver=
einen
zuſammenzuarbeiten, wofür gerade Mainz das beſte Bei=
ſpiel
biete.
Ober=Regierungsrat Dr. Krebs=Darmſtadt führte als Ver=
treter
der Staatsregierung aus, daß zwiſchen dem Verkehrs=
Verband und dem Miniſterium des Innern ſtets ein gutes Ein=
vernehmen
geherrſcht und die Anregungen des Verbandes auch
weiterhin Beachtung fänden.
Der Vorſitzende erſtattete den
Jahresbericht.
wobei er betonte, daß es an der Zeit ſei, daß die Staatsregie=
rung
bei ihren Zuſchüſſen auch den Heſſiſchen Verkehrsverband
nicht mehr ſo ſtiefmütterlich behandele. Er iſt weiterhin der
Auffaſſung, daß ſich der Verband ganz energiſch dafür einſetzen
müſſe, daß die Deutſchen ihren Urlaub in Deutſchland und nicht
im Ausland verbringen.
Der Kaſſenbericht des Schatzmeiſters ergab einen Ueberſchuß
von 4020 RM. Die eingeſetzte Kommiſſion hatte Bücher und
Belege geprüft und in Ordnung befunden. Der Voranſchlag für
das Rechnungsjahr 1933, in Höhe von 17027 RM., wurde gut=
geheißen
. Die Neuwahl des Vorſtandes ergab deſſen einſtimmige
Wiederwahl, außerdem wurde ein Vertreter für Darmſtadt neu
hinzugewählt. Die Hauptverſammlung beſtimmte, daß die Tagung
für 1933 in einem Ort in Oberheſſen ſtattfände.
Hierauf hielt der Syndikus der Handelskammer Darmſtadt.
Regierungsrat Dr. Roeſener, einen intereſſanten Vortrag über

Akkive Verkehrspolikik

Unter anderem führte Redner aus, daß in unſerer Zeit einer
tiefgehenden Wirtſchaftskriſe es notwendig wäre, daß ſämtliche
hierzu berufenen Stellen der tatkräftigen Förderung des Ver=
kehrs
ihre volle Aufmerkſamkeit zuwenden. Hierzu gehöre als
weſentliche Vorausſetzung, daß nicht etwa die Mittel für Ver=
kehrswerbung
ſo ſtark beſchnitten würden, daß eine wirkſame
Werbearbeit nicht mehr möglich bleibe. Dem Fremden=Verkehrs=

gewerbe, das ſeit Jahren unter einer Ueberlaſtung mit Steuern
und Abgaben aller Art leide, müſſe durch verſtändnisvolles Ent=
gegenkommen
der Behörden die Vorausſetzungen zu einem Ueber=
ſtehen
der gegenwärtigen Kriſenzeit gegeben werden, wenn wirt=
ſchaftliche
Zuſammenbrüche vermieden bleiben ſollen. Von ent=
ſcheidender
Bedeutung für die Zukunft der Verkehrsentwicklung
wäre es, ob es gelinge, der Reichsbahn nach wie vor die ihr zu=
kommende
Stellung als Rückgrat der deutſchen Verkehrsbedienung
zu erhalten. Dies hält der Referent aber nur dann für mög=
lich
, wenn die Verkehrspolitik dieſes unſeres größten Verkehrs=
unternehmens
auf weite Sicht geführt werde, derart, daß nicht
durch ſtarke Einſchränkungen der Leiſtungen oder überſteigerte
Tarife die Entwicklung für die Zukunft gefährdet würde. Von
ſchlechthin entſcheidender Bedeutung ſeien in unſerer Zeit
äußerſter Geldknappheit die Tarife der Reichsbahn. Wie die
Gütertarife, ſo ſeien die Perſonentarife ſo zu geſtalten, daß ſie
vom allgemeinen volkswirtſchaftlichen Standpunkt aus in ihrer
Geſamtheit und in ihren Einzelheiten angemeſſen wären. Die
von der Reichsbahn zu Anfang Juli gebrachten Tarifände=
rungen
hätten bedauerlicherweiſe nur die Erfüllung eines der
mehreren Wünſche der Heſſiſchen Denkſchrift gebracht. Als völlig
unzulänglich müſſe die Einrichtung der Sommer=Urlaubskarts
ſo, wie ſie geplant ſei, bezeichnet werden. Die Beſchränkung dieſer
Karte auf eine Mindeſtentfernung von 200 Kilometer, und vor
allem die Beſtimmung, daß die Rückreiſe erſt am 11. Tage an=
getreten
werden dürfe, mache eine ſtärkere Ausnützung dieſer
Tarifvergünſtigung leider von vornherein unmöglich. Es bleibe
zu bedauern, daß die Reichsbahn geglaubt habe, den von zahl=
reichen
Stellen aus den verſchiedenſten Gebieten des Reiches er=
hobenen
Vorſtellungen auf Herabſetzung der Mindeſtentfernung
und der Karenzzeit für die Rückreiſe nicht entſprechen zu ſollen.
Von nicht minderer Bedeutung als Grundlage einer geſunden
Verkehrsentwicklung auf der Schiene, hält der Redner den Aus=
bau
des Fahrplans. Für Heſſen ſei hierbei von beſonderer Be=
deutung
die weitere Ausgeſtaltung des Bezirkseilverkehrs im
RheinMain=Gebiet. Der geplante Wegfall eines weſentlichen
Teiles der Bezirks=Eilzüge im Winterabſchnitt des Fahrplanes
bleibe in dieſem Zuſammenhang um ſo mehr zu bedauern, als
der Städteverkehr weniger als andere Verkehre von den Ein=
flüſſen
der Jahreszeiten abhängig zu ſein pflege. Die in Aus=
ſicht
ſtehende Indienſtſtellung von Eiltriebwagen gebe hoffentlich
die Möglichkeit, die zunächſt zum Ausfall beſtimmt geweſenen
Züge ganzjährig zu fahren. Sobald die wirtſchaftliche Geſtal=
tung
es zulaſſe, werde der Fahrplan der Reichsbahn zweckmißig
im Wege einer ſtärkeren Auflockerung nach näheren Vorſchlägen
der Verkehrsintereſſenten weiter auszubauen ſein. Hierbei wäre
in gleicher Weiſe einer zeitgemäßen Verbeſſerung, ſowohl des
mehr örtlichen, wie namentlich auch des großen Durchgangsver=
kehrs
Rechnung zu tragen. Die Vorausſetzungen zu einer ge=
deihlichen
Entwicklung ſeien in den letzten Jahren in Heſſen
durch grundlegende Verbeſſerungen des Straßennetzes des Lan=
des
erfreulicherweiſe geſchaffen worden. Eine grundlegende Vor=
ausſetzung
für eine gedeihliche Verkehrsentwicklung im Lande
wäre ſchließlich noch die Einſtellung des Einzelnen dem Frem=
denverkehr
gegenüber. Durch geeignete Belehrungen in Schule
und Elternhaus ſollte darauf hingewirkt werden, daß der Be=
ſucher
aus der Fremde ſtets gaſtfreundlich aufgenommen werde,
und daß alle Ortsanſäſſigen, insbeſondere auch die Jugend, in
Erkenntnis der wirtſchaftlichen Bedeutung des Fremdenverkehrs
durch entgegenkommendes Weſen das ihrige dazu beitragen, dem
Beſucher den Auftenhalt ſo angenehm wie möglich zu geſtalten.

Aus dem Wahlkampf.
Haf das Sinn?
Geſtern nachmittag fand ein Demonſtrationszug einiger Hun=
dert
, meiſt jugendlicher Nationalſozialiſten in der Rheinſtraße
ſtatt. Am Luiſenplatz räumte die Polizei nach einigen Zuſammen=
ſtößen
, bei denen die Polizei auch vom Gummiknüppel Gebrauch
machte, die Straße. Einige Verhaftungen wurden vorgenommen,
die Siſtierten jedoch faſt alle nach der Namensfeſtſtellung wieder
entlaſſen.

Betrifft:

Preisausschreiben
Die Lösungen müssen bis 21. Mai, abends,
in unseren Händen sein. Später eingehende
können nicht mehr berücksichtigt werden.
Der Verlag.

U

Vortrag im Heaghaus. Man hört immer wieder ſagen, wir
leben im Zeitalter der Elektrizität. Iſt das berechtigt? Zweifel=
los
, denn das zwanzigſte Jahrhundert hat die denkbar weiteſte An=
wendung
dieſer Energieform heraufgeführt. Die Menſchen dieſer
Zeit haben das techniſche Wunder des Laboratoriums in die Praxis
umgeſetzt und ſelbſt der kleinſte Handwerksmeiſter macht ſich heute
der Vorteile teilhaftig, die ſeine Vorfahren nicht einmal erträumt
hätten. Aber nicht nur dem Handwerk, der Induſtrie und der Land=
wirtſchaft
ſteht die Elektrizität als ſtete, hilfsbereite Dienerin zur
Seite, ſondern vor allem auch der Hausfrau, der ſie ihre ſchwere
Alltagsarbeit, insbeſondere die Küchenarbeit, erleich=
tern
will. Der heute abend im Heaghaus ſtatt=
findende
Vortrag wird allen intereſſierenden Hausfrauen
Gelegenheit geben, die Einfachheit. Zweckmäßigkeit und Billigkeit
der elektriſchen Küche kennen zu lernen. Der Beſuch des Vortrages
iſt daher ſehr zu empfehlen. Anſchließend wird jede gewünſchte
Auskunft gerne und unverbindlich gegeben. (Siehe Anzeige.)

Hohes Alter. Fräulein Julie Friedrich, Herderſtr 8. feiert
am 23. Mai in ſeltener körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit ihren
80. Geburtstag. Einem ſehr großen Teil der älteren Darmſtädter
Bevölkerung wird ſie noch bekannt ſein als Geſchäftsführerin der
früheren Firma Wilh. Kraetzinger, Ludwigſtraße 2. Fünfzig Jahre
hat ſie in vorbildlicher Weiſe ihren Beruf in derſelben Firma aus=
geübt
. Leider iſt ſie, wie ſo viele, durch die Inflation vollſtändig
um den Lohn ihrer Lebensarbeit gekommen.
Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Bei dem heutigen
Geſamtgaſtſpiel des Neuen Theaters, das die Aufführung
des ſpannenden Schauſpiels Mädchen in Uniform von
Chriſta Winsloe im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
bringt, wirken die ſämtlichen weiblichen Kräfte der Frankfurter,
Bühne mit; ſo die ausgezeichnete junge Darſtellerin Marianne
Hoppe in der Hauptrolle der Manuela, ferner Elſa Tiede=
mann
. Annie Reiter, Lydia Buſch, Elſe Monnard. Dorothea Ba=
beradt
, Hella Gantzert und viele andere. Die Spielleitung führt,
Direktor Arthur Hellmer. Die Mitglieder der Geſellſchaft werden
gebeten, ihre Eintrittskarten ſpäteſtens heute vormittag an
der Theaterkaſſe gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte unentgeltlich
in Empfang zu nehmen, Karten für Nichtmitglieder an der
Theaterkaſſe zu den üblichen Schauſpielpreiſen. (Siehe Anzeige.)
In den Helia=Lichtſpielen läuft ab heute der neue Tonfilm
Haſenklein kann nichts dafür mit Jacob Tiedtke als Präſident
für einen Tag in der Hauptrolle und Lien Deyers. Joh. Riemann
und Hans Brauſewetter in weiteren Hauptrollen. Ein reich=
haltiges
Beiprogramm wird dazu gezeigt.
*Im Union=Theater läuft nur noch kurze Zeit der gewaltigſte
und erfolgreichſte aller Filme Ben Hur. Jugendliche haben
Zutritt
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage ein
Doppelprogramm von Format, und zwar Pat und Patachon in
ihrer neueſten Tonfilm=Groteske Schritt und Tritt, ferner in
Neuaufführung Der falſche Feldmarſchall mit Vlaſta Burian,
Roda Roda und Fee Malten in den Hauptrollen.
Orpheum. Samstag, den 21., und Sonntag, den 22. Mai,
abends 199 Uhr, findet die Erſtaufführung des neueſten drei=
aktigen
Schwankes Otto in tauſend Nöten oder Otto
hat die Sache verkehrt gemacht, von Eduard Zeineke und Max
Neal ſtatt, die ſeither überall größte Lacherfolge erzielte. Die
beiden Autoren ſpielen in dieſem neueſten Lachſchlager ihre Zu=
ſchauer
in luſtigſte Schwankſtimmung und Schwanklaune hinein,
lebhaft ſprudelt das Feuerwerk ihrer tollen Einfälle und ihres
Witzes. Sicherlich wird das Publikum auch hier in vergnüg=
teſte
Laune kommen und iſt daher der Beſuch wärmſtens zu
empfehlen. Die Eintrittspreiſe ſind nochmals reduziert.

Die ersten aroden, Euld
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6/50 PS
Auf der Reichsfahrt 1932 des A. D. A. C. errangen drei ADLER PRIMUS
als geschlossene Gruppe /Team) den einzigen TEAM-PREIS
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Seite 6 Nr. 139

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 20. Mai 19

3. Jungſliegertreffen und Modellwettbewerb
des Deutſchen Lufffahri-Berbandes e. B. auf der Waſſerkuppe.

Pfingſten iſt das Feſt der Jungflieger. Alljährlich treffen ſie
ſich auf dem durch Opfer, Leiſtungen und Pionierarbeit für die
Luftfahrt geweihten Boden der Waſſerkuppe. In traditionsloſer
Zeit hält die Fliegerjugend des Deutſchen Luftfahrt=Verbandes
unentwegt das Andenken an die im Dienſt der Luftfahrt Gefalle=
nen
hoch. Das Wahrzeichen hierfür iſt das Fliegerdenkmal auf
der Waſſerkuppe.
Am Pfingſtſamstag ſtrömte eine Schar von Jungfliegern aus
allen Gauen Deutſchlands herbei und zog im Schein der Fackeln
zum Fliegerdenkmal, von dem herab Staatsminiſter a. D. Domi=
nicus
, der Vorſitzende des Deutſchen Luftfahrt=Verbandes, mar=
kige
und mahnende Worte an die Jungflieger richtete.
Der Pfingſtſonntag wurde eingeleitet durch würdigen Gottes=
dienſt
, worauf ein ſpannender Wettkampf der Modellbauer be=
gann
. 420 Modelle waren hierfür gemeldet. Hervorragende Lei=
ſtungen
bei dieſem Wettbewerbe, Flüge von 6 Minuten Dauer
und mehreren Kilometern Strecke zeigten, daß die Zeit überwun=
den
ſei, in der viele das Flugmodell als eine Spielerei anſahen.
Selbſt namhafte Fachleute mußten bekennen, daß ſie von den jun=
gen
Modellbauern wertvolle Anregungen für neue Konſtruktions=
möglichkeiten
erhielten. In dieſem jungen Sport findet unſere auf
das Techniſche und Praktiſche eingeſtellte Jugend ein ſehr wert=
volles
Betätigungsfeld. Es wird von dem jungen Modellbauer
gefordert, falls er überhaupt mit anderen in Wettbewerb treten
will: Erfindergeiſt, ſaubere Werkſtattarbeit und Beharrlichkeit,
wenn es dann gilt, das mühſam gebaute Flugzeug zum Fliegen
zu bringen. Selbſt das beſte Modell fliegt nicht, wenn peinlich ge=
naue
Einſtellung der Steuerungen und der Gewichtsverteilung
ſowie die gerade wirkenden, ſich oft ändernden Windkräfte fehlen.
Dadurch wird der Jungflieger gezwungen, ſich die phyſikaliſchen
Vorgänge beim Fliegen klar zu machen und Rechenſchaft abzu=
legen
über Vorzüge und Mängel ſeiner Konſtruktion.
Bezeichnend für die Tätigkeit der Modellbauer war, daß von
den 420 Flugmodellen nicht eines dem anderen glich. Sie unter=
ſchieden
ſich durch die Verwendung verſchiedenartiger Bauſtoffe,
Konſtruktionen (Rumpfmodelle, ſchwanzloſe Modelle, Enten und
Stabmodelle) und Profile. Auffallend war das Bemühen, durch
Neuerfindung automatiſcher Steuerungen die Flugmodelle kurs=
ſtabil
zu geſtalten,
Es war ganz ſelbſtverſtändlich, daß die wertvollen, mit vielen
Opfern in langer Arbeitszeit gebauten Modelle in Anbetracht des
ſehr ſtarken Windes anfangs nur ſehr vorſichtig eingeſetzt wurden.

Steuer= und Wirtſchaffskalender

für die Zeit vom 16. bis 31. Mai 1932.

Ausſchneiden!

Aufbewahren!

17. 5.: Einkommensſteuervorauszahlung der Landwirtſchaft, ſoweit
nicht infolge der Einführung der landwirtſchaftlichen Ein=
heitsſteuer
eine Befreiung eintritt.
Ferner Zuſchlag bei Einkommen über 8000 RM. bei Land=
wirten
und Ledigenſteuer für Landwirte.
20. 5.: Vermögensſteuer, 2. Rate Keine Schonfriſt Die Rate war
am 15. Mai fällig, iſt aber auf den 20.. Mai zurückverlegt
worden.
20. 5.: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 1. bis
15 Mai 1932 erfolgten Lohnzahlungen im Markenverfahren
und im Ueberweiſungsverfahren, im letzteren jedoch nur
dann, wenn die in der erſten Hälfte des Kalendermonats
einbehaltenen Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in einem Be=
triebe
beſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von 200 RM.
überſtiegen haben. Keine Schonfriſt.
20. 5.: Abführung der im Steuerabzugsverfahren einbehaltenen
Ledigenſteuer und der Kriſenlohnſteuer. Keine Schonfriſt.
25. 5.: Erſtes (gemeindliches) Ziel der Gemeinde= Kreis= und
Provinzialumlagen für das Rechnungsjahr 1932. Schonfriſt
bis 5. (6.) Juni 1932.
25. 5.: Zahlung der Müllabfuhr=, Straßenreinigungs= und Kanal=
benutzungsgebühren
in der Stadt Darmſtadt, 1 Ziel für
das Rechnungsjahr 1932, Schonfriſt bis 5. (6.) Juni 1932.
25. 5.: Entrichtung der Filialſteuer in der Stadt Darmſtadt, 1.
Ziel für das Rechnungsjahr 1932. Schonfriſt bis zum 5. (6.)
Juni 1932.
Kirchen= und Kultusſteuer.
Das 1. Ziel für 1932 war am 15 (17.) Mai 1932 fällig. Die
neuen Steuerbeſcheide ſind erſt zum kleinſten Teil zugeſtellt. Das
1. Ziel iſt 14 Tage nach jeweiliger Zuſtellung des Steuerbeſchei=
des
zu zahlen.
Schulgeld.
Es wird noch einmal darauf aufmerkſam gemacht, daß in
Darmſtadt das Schulgeld für die Darmſtädter höheren Schulen
und die gewerblichen Fortbildungsſchulen für den Monat April
1932 ſofort an die Stadtkaſſe zu entrichten iſt. Die Beſcheide ſind
H. W. Wohmann.
unterdeſſen zugeſtellt worden.

vereinigung hat ſich mit der Kampfmannſchaft zuſammengefunden
und am erſten Pfingſttage mit einem Reiſewagen der Heag die
Fahrt in das Saargebiet angetreten. Sie haben mit dem Ziele,
die Meiſterſchaftskämpfe mitzuerleben, das Bedürfnis gehabt,
Saarbrücken und Umgebung kennenzulernen, was durch die bil=
lige
Sonderfahrt der Heag erleichtert wurde. Die Hinfahrt
führte durch die Rheinpfalz, bei der in Bad=Dürkheim eine Früh=
ſtücksraſt
ſtattfand. Begünſtigt durch das ſchöne Wetter wurde
die Fahrt durch die ſchöne Gegend ein unvergeßliches Erlebnis.
Die Anweſenheit in Saarbrücken wurde dazu benutzt, die
Stadt zu beſichtigen, ſowie das Ehrenthal mit dem bekannten
Ehrenfriedhof und die Spicherer Höhen mit ihren Erinnerungs=
zeichen
an 1870/71 kennenzulernen. Die wunderbare Fernſicht
von der Höhe aus auf die ſchöne Landſchaft, die ſich dem Auge
bietet, wirkte erhebend auf die Teilnehmer. Am Dienstag trat
man unter der freudigen Einwirkung der errungenen Erfolge
durch die Kampfmannſchaft die Rückreiſe an. Diesmal führte der
Weg über Kreuznach, Bingen. Es war ein beſonderer Genuß,
der ſich hier dem Auge bei der Schönheit der Landſchaft bot.
Nachdem in ununterbrochener Fahrt Bingen erreicht ging es
nach einer kurzen Raſt der Heimat entgegen! Jeder Teilnehmer
war hochbefriedigt von der ereignisreichen Fahrt. Die Heag
hatte dafür geſorgt, die Fahrt unter der ſicheren Führung eines
erpobten Chauffeurs, der wirkſam durch Kegelbruder Gebhardt
unterſtützt wurde, zu einer allſeitg befriedigenden zu geſtalten.
Oeffentliche Bauſparkaſſe. Die fünfte Baugeldzu=
teilung
der Oeffentlichen Bauſparkaſſe (Abteilung der Lan=
deskommunalbank
=Girozentrale) für Heſſen in Darmſtadt
findet am Dienstag, den 7. Juni 1932 vormittags 10 Uhr, in
Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 14, im Sitzungsſaal der Landes=
kommunalbank
Girozentrale für Heſſen ſtatt. Zuteilungsberech=
tigt
ſind ſämtliche Bauſparer, deren Vertrag ſpäteſtens am 1. 3.
(für Tarif 18 am 1. Februar) 1932 begonnen hat, und die mit
Einzahlungen nicht im Rückſtand ſind. Jeder Bauſparer, der ſich
als ſolcher ausweiſt, kann der Zuteilungshandlung beiwohnen.
Alle Oeffentlichen Bauſparkaſſen in Deutſchland haben bis Ende
Februar insgeſamt 44 696 Verträge über 242,5 Millionen RM.
abgeſchloſſen. Zugeteilt wurden bisher 4591 Verträge mit einer
Geſamtvertragsſumme von 29,3 Millionen RM.
Platzkarten für D=Züge. Auf den Bahnhöfen Darmſtadt
Hbf., Mainz Hbf. Mainz=Kaſtel und Wiesbaden Hbf. werden auch
für die Dauer des Sommerfahrplans 1932 für beſtimmte aus Rich=
tung
Frankfurt kommende D=Züge Platzkarten ausgegeben. Das
Nähere iſt aus den auf den erwähnten Bahnhöfen angebrachten
Aushängen zu erſehen. Weitere Auskünfte geben die Fahrkarten=
ausgaben
und Auskunftsſtellen.

Aber von 10 Uhr früh bis abends 7 Uhr am Pfigſtſonntag und
auch noch am Vormittag des Pfingſtmontags geſtaltete ſich ein ſo
reger Flugbetrieb, daß oft gleichzeitig eine ganze Anzahl von
Flugmodellen ihre Künſte zeigten. Mehrmals ſah man ſie wie ein
Raubvogel ſtill in der Luft ſtehen und dann wieder, gegen den
Wind kämpfend, Kunſtflugfiguren ausführen.
Nach ſehr eingehender Auswertung durch den Meßtrupp fand
am zweiten Pfingſtfeiertag die Preisverteilung ſtatt. Trotz der
Not der Zeit ſind außer den vom Deutſchen Luftfahrt=Verband
gegebenen Geldprämien noch zahlreiche Preiſe geſtiftet worden in
Erkenntnis deſſen, daß es ſich hier um eine wertvolle Betätigung der
Jugend handelt. Der gute kameradſchaftliche Geiſt, zeigte ſich
darin, daß ſelbſt die Unterlegenen die Sieger offenkundig bewun=
derten
und keinesfalls etwa damit rechneten, die aufgewandten
Koſten durch Preiſe decken zu können. Prof. Dr. Georgii nahm die
Preisverteilung vor.
Sieger wurde in Klaſſe 4 Kloſe=Saarbrücken mit 2,8
Klm Strecke und 3 Min. 29 Sek Flugdauer, der auch gleichzeitig
den Wanderpreis des Deutſchen Luftfahrt=Verbandes gewann, und
Michalicka=Dresden mit 1450 Meter Strecke und 4 Min.
7 Sekunden Flugdauer.
In Klaſſe B erzielte Kuhn=Fulda den erſten Preis. Nach
3 Min. 58 Sek. kam ſein Modell außer Sicht und iſt bis jetzt noch
nicht aufgefunden worden. Außer dieſen genannten Siegern er=
hielten
noch viele Teilnehmer des Modellwettbewerbes wertvolle
Preiſe. So gelangten u. a eine Ausbildung zum Motorflieger
und mehrere Freiſtellen auf Segelflugſchulen zur Verteilung.
Die Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft bot den Teilnehmern durch
Vorträge und Vorführungen viel Intereſſantes, das ihnen als
Anregung für ihre weitere Tätigkeit dienen wird.
Da der größte Teil der Modellbauer im Erwerbsleben ſteht
und viele eine weite Heimfahrt anzutreten hatten, begann der
Abzug von der Waſſerkuppe mit Laſtwagen, Fahrrädern uſw. unter
fröhlichem Geſang kurz nach der Preisverteilung mit dem feſten
Vorſatz, im nächſten Jahr wieder in großer Zahl und mit neuen
Modellen den Wettkampf erneut aufzunehmen.
Ein kleiner Teil der Modellbauer trägt bereits mit Stolz
das Segelfliegerabzeichen und ſehnt ſich danach, auch Motorflieger
zu werden.
Es bleibt eine unvergeßliche Tatſache, daß die Jugend in einer
Zeit, in der die deutſche Luftfahrt zwangsweiſe von außen her
zertrümmert wurde, treu den Fluggedanken weiter pflegte.

Sonntagsrückfahrkarten zum Beſuch der landw. Ausſtellung
Mannheim. Nach einer Mitteilung der Reichsbahndirektion Karls=
ruhe
werden zum Beſuch der Wanderausſtellung Mannheim in der
Zeit vom 31. Mai bis 5. Juni Sonntagsrückfahrkarten mit fol=
gender
Gültigkeitsdauer ausgegeben: a) am 31. Mai, 1., 2. und 3.
Juni Sonntagsrückfahrkarten mit eintägiger Gültigkeitsdauer
von den Bahnhöfen im Umkreis von 150 Kilometer um Mannheim;
h) am 4. Juni gültig von 0.00 Uhr bis 6. Juni 9 Uhr von allen
Bahnhöfen der Reichsbahndirektionsbezirke Karlsruhe, Frankfurt
a. M., Ludwigshafen a. Rh., Mainz, Nürnberg und Stuttgart ohne
Beſchränkung auf eine Entfernungsgrenze.
Verkehrsunfall. Geſtern nachmittag wurde auf der Gries=
heimer
Chauſſee ein Radfahrer von einem Auto angefahren. Er
trug Geſichts= und Armperletzungen davon. Die Schuldfrage an
dem Unfall iſt noch nicht geklärt

Kaffee Bag
gut bis zumletzten Tropfen,
dabei coffeinfrei deshalb
vollkommen unschädlich.

Lokale Veranſtalkungen.

Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſt.
Im Herrngarten=Café findet heute abend ein
Operettenabend bei freiem Eintritt ſtatt. (Siehe auch Anzeige.)
Strandkonzert im Stettbachertal. Es wird auf
das am 21. Mai ſtattfindende Strandkonzert im Stettbachertal hin=
gewieſen
. Zwiſchen herrlichen Waldungen gelegen, mit großen
Sonnenplätzen und reinem mineralhaltigem Quellwaſſer iſt hier
das geſündeſte Bad der Bergſtraße, das ſeinen Beſuchern wirkliche
Erholung bietet. (Siehe Anzeige.)
Vereinskalender.
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Sonntag, den 22. d. M., nachmittags:
Monatsverſammlung mit Damen bei Kamerad Heyd Turnhalle am
Woogsplatz, Kneip=Saal. Anſchließend Konzert. Erſcheinen Ehren=
ſache
.

Barmaatel an Braubaun
Sommer-Ausgabe 1932
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.

Tageskalender für Freitag, den 20. Mai 1932.
Lichtſpieltheater. Union=Theater: Ben Hur; Helia=
Lichtſpiele: Haſenklein kann nichts dafür; Palaſt=
Lichtſpiele: Schritt und Tritt und Der falſche Feld=
marſchall
; Reſidenz=Theater: Der Kongreß tanzt.
Wiener Kronenbräu=Keller, abends 8 Uhr: Elite=
Konzert. Reſtaurant Kaiſerſaal, Grafenſtr., nachm. 36,30
und 811,30 Uhr: Privat=Tafeldeck=Kurſe. Herrngarten=
Café: Operetten=Abend.

Gokkesdienſt der Iſraelikiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, 20. Mai: Vorabendgottesdienſt 7.30 Uhr.
Samstag, 21. Mai: Morgengottesdienſt 8.30 Uhr.
Sabbatausgang 9.10 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.00, abends 9.10 Uhr.
Gebelszeiken in der Iſraelikiſchen Religionsgeſellſchaft
Samstag, 21. Mai: Vorabend: 7.40 Uhr. Morgens: 8.00 Uhr.
Nachmittags: 5.00 Uhr. Sabbatausgang: 9.10 Uhr.
Wochentags: Morgens: 6.00 Uhr. Nachmittags: 7.45 Uhr.
Abends: 9.10 Uhr.

Aus Heſſen.

* Arheilgen, 19. Mai. Am Freitag, Samstag und Son
abends, finden drei ſenſatjonelle Gaſtſpiele von Ferry Bo
weltberühmter Illuſibhys= und Zauber=Revue
großen Saale des Gaſthauſts Zum weißen Schwanen ſtatt.
Revue hat ſeither in Mühen im Zirkus Krone, im Fried .
bau=Theater in Stuttgant und zuletzt im Darmſtädter
pheum als hochinterehfänte Bühnenſchau die größten Er
rzielt.
Wixhauſen, 19 Mai. HoheelAlter, Frau Ph. We.
Witwe kann am 21. Mai ihren 81.Geburtstag feiern.
4a. Schneppenhauſen, 18 Mck. Die Spar= und 9
lehnskaſſe, G. m. b. H., Schneppenhauſen, konnte im abg
fenen Geſchäftsjahre bei ein

einen Reingewinn von 50
ſchaft zählt 65 Mitglieder
Reichsmark.

Geſamtumſatz von 101 131.,66
9 RM. verzeichnen. Die Gen
einer Geſamthaftſumme von 3

Griesheim, 19. Mai. Friedenskirche. Pfingſtſo=
vormittag
wurde das neue Gotteshaus für die Evangeliſche
dem ehemaligen Truppenübungsplatz feierlich eingeweiht.
den Klängen des Poſaunenchors zog die Gemeinde ein, ge t
von dem Prälaten der Heſſiſchen Landeskirche D. Dr. Dr. 9
Es folgten die Kinder der neuen Gemeinde, die Ehrengäſt
Erwachſenen der Gemeinde, die evangeliſche Jugendgemeind
Beſucher aus Griesheim, endlich Kirchenchor und Poſaune=
Der Prälat hielt die Weiherede über 2. Timotheus 1, 7; er
kündete, daß das Gotteshaus Friedenskirche heißen ſolle, un
mahnte, daß in ernſter Zeit ſich hier eine Gemeinde ſammeln
Nach feierlichem Weihegebet ertönte die Glocke. Pfarrer
gold hielt ſodann die Feſtpredigt über Johannes 3, 16, und

Dekan Zimmermann tadfte ein KKindlein. Nach Schluß des
tesdienſtes, der durch den Poſchunenchor und Kirchenchor ve
nert worden war, ſprach Bürgermeiſter Feldmann Gruß und
wunſch namens der Gceinde. Lehrer Mall verſicherte im N
des Kirchenvorſtandes, daß deſer die neue Gemeindegrür
wie bisher unterſtützen werde, und wünſchte ihr Gottes Sege
ihre weitere Entwicklung. Herr Wagner ſprach im Name
neuen Gemeinde ſeinen Dank aus, beſonders für die wer
Stiftung von Kanzel und Altar. Zum Schluß dankte Pf
Mangold für eine ganze Anzahl Einzelſtiftungen und unen
liche Leiſtungen, durch die es möglich geworden war, ſo bald
die Kirche einzuweihen. Eine weitere Taufe und eine Tre
wurden danach noch vollzogen. Die neue Kirche, die äußerlich
recht unſcheinbar ausſieht, war mit der Kirchenfahne un
Eingang und im Innern mit pfingſtlichem Birkengrün und
men ſchön geſchmückt. Sie bietet Platz für etwa 400 Per
Schmuckſtücke ſind die Kanzel und der Altar. Sie ſind vor 6 beim Neubau der Darmſtädter Stadtkapelle erbaut un
deren Umbau vor zwei Jahren dort entfernt worden. Das
das auf dem Kanzeldeckel war, iſt jetzt hier Altarkreuz geworden
neuen Kirche fehlt aber noch viel. Sie beſitzt noch kein ei
Geſtühl. Sämtliche Stühle ſind geliehen, zum Teil ſogar nu
den Feſtgottesdienſt. Auch Heizung und Beleuchtung iſt noch
da. Das muß alles nach und nach kommen, ſobald Geld dafi
Verfügung ſteht. Holzdiebſtahl. Ueber die Feie
wurde aus einem Holzlager am hieſigen Bahnhof eine g=
Partie Bretter und Rahmen geſtohlen. Von den Dieben har
bis jetzt noch keine Spur. Diejenigen Perſonen, denen
Verdächtiges aufgeſtoßen iſt, werden gebeten, dies der hi
Polizei zu melden.
F Eberſtadt, 18. Mai. Von der Vereinsbank
Freitag, den 20. Mai. abends 8 Uhr, findet im Schwanen
eine außerordentliche Generalverſammlung ſtatt, in der die
Organe der Bank (Vorſtand. und Aufſichtsrat) den Mitgli
erſtmals berichten werden=Ojel Perſammlung wird auch
Bericht des Gläubigerbeicateslentgegennehmen. Wie verlaut
beabſichtigt, den Termit füt die Auszahlung der erſten Rate
zuverlegen. Bekanntlich war dafür im Vergleichsvorſchlag d
Juli 1933 vorgeſehen geweſen Grasernteverſte
rung. Die Grasernte an den Bachufern und Gräben im
weg, in den Mühlwieſen und hinterm Eichen wird am Fr
den 20. Mai, nachmittags um 5 Uhr, im Rathausſaal, öffe
meiſtbietend verſteigert. Nähere Auskunft erteilen die Flurſch
Urſprungw igniſſe für Ausfuhr von friſ
Obſt Friſchen O2 endungen nach Frankreich ſind Urſprung
niſſe beizugeben. Dieſe Zeugniſſe müſſen bei der Bürgerme
beantragt werden.
Cp. Eſchollbrücken, 18. Mai Der Gemeinderat bei
den im Vorjahre durch das Hochwaſſer und den Bruch des
bachdammes ſchwer betroffeſien,Lendwirten dadurch entges
kommen, daß ihnen auf Ɨrw Ankrag ein Ziel der vom land
ſchaftlichen Grundbeſitz ekrſchgeten Gemeindeumlagen für
Rechnungsjahr 1931 erlaſſenwird. Das Windfallholz im 2
ſoll durch Erwerbsloſe aufgearbeitet werden. Auch innerhal
hieſigen Gemarkung wird der Sandbachdamm eingeſät w
Die Grasnutzung an der Tuchbleiche ſoll in mehreren Loſe
Verſteigerung gelangen.
Cp. Eſchollbrücken, 19. Mck=Spargeldiebſtahl. J.
letzten Nächten ſind hier mehrert Spargeldiebſtähle vorgekor
Man nimmt an, daß man es mit auswärtigen Tätern zu tu
4k. Nieder=Ramſtadt, 19. Mai. Der Obſt= und Gau
bauverein teilt mit, daß Umpfropfungen von Obſtbö
jetzt vorgenommen werden müſſen. Auch der Schädlingsbe
fung muß jetzt größtes Augenmeyk gewidmet werden, wenn
nicht Gefahr laufen wille äm Verbſt riſſiges und wurmſti
Obſt zu ernten, das für deh Veikauf nicht in Frage kommt
ſei ſchon jetzt darauf hingewieſen, daß der Obſt= und Garts
verein Darmſtadt beabſichtigt,im Herbſt dieſes Jahres in
ſtadt einen Obſtmarkt einzurichten, der der Verſorgung der
ſtädter Bevölkerung mit gutem, preiswerten Obſt dient. 3.
ſem Markt wird nur Obſt von gutem Ausſehen zugelaſſen
liegt daher im Intereſſe eines jeden Obſtzüchters, bereit=
alles
zu tun, daß er dies Ziel erreicht.
(. Ober=Ramſtadt, 19. Maj. Säuglingsfürſorge.
tag, den 23. Mai, nachmittags von 23 Uhr, findet im Zimn
des Rathauſes Beratungsſtunde, der Säuglingsfürſorge ſta
Steuerliches. Die 1. Raté der Vorauszahlungen auf di
meinde=, Kreis= und Provinzſteuer 1932 iſt bis 25. Mai an di
meindekaſſe zu bezahlen.
An. Groß=Zimmern, 19. Mai. Unfälle. Dem Zimmer
Joh. Eckart von hier, der am Dienstag mit dem Fahrrad na‟
Arbeitsamt Dieburg fahren/wöllte, wurde unterwegs von
Motorradfahrer angefahren) Eckart kam zu Fall und zog ſi
der Hand und am Kopf wehrere Verletzungen zu. Das Fa
wurde ſtark beſchädigt. Von einem biſſigen Hund wurde g
einem Jungen das eine Ohr faſt ganz abgebiſſen. Aerztliche
mußte in Anſpruch genommen werden.
An. Groß=Zimmern, 19. Mai. Männergeſangve
Liedertag. Zur Pflege des deutſchen Liedes und un
Volkslied in das Volk hineinzutragen, veranſtaltet der
geſangverein Groß=Zimmert am kommenden Sonntag
Schwanenſaale erſtmalig eiſten Liedertag. Außer ſämtlichen
hieſigen Geſangvereinen betgtligen ſich noch eine ganze Anzah
ßere und kleinere Vereine don auswärts Neben den Volksli
kommen auch mehrere neuzeitliche Kunſtchöre zum Vortra
Le Groß=Umſtadt, 19 Mai Männervereinigung
vielſeitigen Wunſch der Mitglieder ſoll in der Maiverſamr
ein Vortrag über die Gottlgſenbewegung unter beſonderer 2
ſichtigung der ſchamloſen unbloft geradezu unflätigen Agi
dieſer Geiſtesrichtung gehalten werden. Es iſt gelungen,
Pfarrer Dr. Bergér=Darmſtadt, einen auf dieſem Gebiet gal
ſonders beſchlagenen Rednek, zu gewinnen. Herr Dr. Bergér
Mittwoch, den 25. Mai, im hieſigen Gemeindeſtift ſprechen
das Thema: Der Sinn der Gottloſenbewegung
Le. Groß=Umſtadt, 19. Mai. Zeltlager der Chat
jugend. Am Pfingſtſamstägabend trafen etwa 800 Mädche
Jünglinge der Chattenjugend hier ein Mit Einbruch der D
heit bewegte ſich ein impoſahter Fackelzug durch die Straße
ſerer Stadt. Auf unſerem altehrwürdigen Marktplatz fand

Kundgebung ſtatt.

R. Pfaffen=Beerfurth i. Aduc. 19. Mai. Am kommenden
tag unternimmt der hieſige Geſangverein Sängerluſt
Ausflug, und zwar übe /Lichtenberg nach Neunkirchen
Kayelle Bund wird die frohen Sänger begleiten und ihre M.
aufſpielen.

DE
AAHNPA
Sit
dtd baL

der Zahnärzte, macht dle Zähne biendend weib
und beseltigt Mundgeruch B10X-ULTRA
Ist ein rein deutsches Erzeugnls-
Mit einer klel-
Können Sio ihre
nen Tübe zu 50 9 Zähne mehr als 100R
putzen, well BiOK-ULTRA hochkonzentrlert lst und nie Hart wirck

[ ][  ][ ]

Nr. 139 Seite 7

reitag, 20. Mai 1932

Skraßenbericht
für die Woche vom 22. bis 28. Mai 1932.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
eldenbergenWindecken wegen Einſturzgefahr der Nidder=
rücke
bis auf weiteres für allen Verkehr geſperrt. Umleitung
ir den Durchgangsverkehr: Friedberg, Vilbel, Bergen, Main=
ir
. Hanau; fur den Lokalverkehr: Eichen, Oſtheim, Windecken.
lbenſtadt-Kaichen vom 17. 5. bis auf weiteres geſperrt. Um=
eitung
für den Durchgangsverkehr: Siehe vorſtehende Sperre;
ir den Lokalverkehr: Ilbenſtadt, 4ahnhof Erbſtadt=Kaichen
kaichen.
Hauptſtraßen in Heſſen:
enhain-Lißberg vom 4. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umlei=
ung
: Glashütten, Oberlais, Schwickartshauſen, Lißberg oder
(ſenborn, Ortenberg.

Sonſtige Straßen in Heſſen:
ge Sperren gemeldet.

Br. Seckmauern, 18. Mai. Zwei Brüder, welche am erſten
gſtfeiertage eine Motorradtour nach Heidelberg unternah=
verunglückten
ber/Eberbach, indem ſie mit einem
bus zuſammenſtießen. Während der eine leichtere Verletzun=
erhielt
, erlitt der andere einen Beinbruch; beide wurden in
Krankenhaus nach Ebexhach überführt. Dem Turnverein
igkeit Seckmauern gelang es, bei dem Waldlauf in Mönch=
(Speſſart) 6 gute Preiſe zu erringen.
Heubach i. O., 18. Mai. Am erſten Pfingſtfeiertag abend
aſtaltete der Geſangverein Liederzweig einen Chorabend
haſthaus Zum Löwen; die guten Sangesleiſtungen, unter
ing ſeines bewährten Dirigenten Gg. Kehrmann, Groß= Um=
ernteten
den allgemeinen Beifall der Zuhörer. Beſonderer
orhebung aus der Reihe der Darbietungen bedürfen die Cello=
des
Herrn Luſt=Höch) zweiten Feiertag fand bei herr=
em
Sonnenſchein unker allgemeiner Beteiligung der Einwoh=
haft
die Platzweihe der von dem hieſigen Deutſchen Turn=
n
erworbenen ung Reuhgrgerichteten Turn= u. Spielplatzan=
ſtatt
. Ein Zug der Turner und Turnerinnen, unter Voran=
von
Muſikkapelle und Spielmannszug, im Gefolge die ge=
ſen
Ortsvereine, bewegte ſich nachmittags zwei Uhr durch
Ortsſtraßen zu dem von jungem Waldesgrün umrahmten
tplatz. Die Weiherede hielt der 1. Turnwart W. Adrian.
reffenden Worten ſchilderte er den Werdegang der neu er=
enen
Anlage vom Kauf bis zu der jetzt nach zweijähriger
*Arbeit erfolgten Vollendung; in kernig deutſchen Worten
ſeine Rede ihren Ausklang mit einem im Maſſenchor ge=
ſenen
Treuegelöbnis der Turnerinnen und Turner. Hand=
niele
, turneriſche Darbietungen und Reigen der Turnerinnen
den Zuſchauern genußreiche, frohe Stunden in ſchöner
ennatur.
R. Kirch=Beerfurth i. Odw., 19. Mai. Am Dienstag, den 17.
wurde der älteſte Einwohner unſeres Oertchens, Herr Peter
as, Polizeidiener i. R. im Alter von 86 Jahren auf dem
dhof in Fränkiſch=Crumbach beerdigt. Herr Arras war viele
e Polizeidiener der hieſigen Gemeinde und tat ſeinen Dienſt
bis vor etwa einem (Jähr. Der hieſige Geſangverein Ein=
t
, deſſen Mitglied Herr Arras war, erwies, ihm die letzte
indem der Verein an dem Grabe ein Lied ſang.
Dn. Beerfelden, 19. Mai. Ausdem Gemeinderat. Die
ſitzung befaßte ſich in Gemeinſchaft mit dem Pferdemarkt=
chuß
nur mit Fragen über den Anfang Juli d. J. ſtattfinden=
Pferdemarkt. Der Geſchäftsführer des Ausſchuſſes, Herr Willen=
ir
, berichtete über die bis jetzt getätigten Vorarbeiten. Eine
ehende Ausſprache fand über die Abhaltung der ſeit einigen
en eingeführten reiterſportlichen Veranſtaltungen am Pferde=
t
=Sonntag ſtatt. Da die Gemeinde zur Zeit nicht in der
iſt, die für die Durchführung dieſer Veranſtaltungen erfor=
chen
Mittel auch noch aufzubringen, war eine Sammlung bei
am meiſten intereſſierten Geſchäftsleuten eingeleitet worden.
die Sammlung jedoch nicht den gewünſchten Erfolg hatte, be=
z
man, von dieſer=Peranſtaltung am Pferdemarkt=Sonntag
ſehen, dafür aber pacht Wöglichkeit einige andere ſportliche
inſtaltungen durchäuführen, welche die Gemeinde finanziell
g oder gar nicht belaſten. Die Abhaltung des eigentlichen
demarktes erleidet dadurch keine Veränderung. Wander=
iläum
. Ein eigendrtiges=Jubiläum konnte in dieſen Ta=
ein
hier ſehr gut bekannter Odenwaldwanderer feiern: Am
n Pfingſtfeiertag waren 35 Jahre verfloſſen, ſeitdem Herrn
ſſſermeiſter Iob aus Heidelberg ſeine Wanderungen zum
n Male nach Beerfelden führten. Auf Herrn Job hat die
e Umgebung ſowie die freundliche Aufnahme und Gaſtfreund=
t
, die er hier gefunden hat, einen derartig guten Eindruck
icht, daß er dann jedes Jahr mehrmals unſer ſchönes Odenwald=
chen
aufſuchte, und ſo hat derſelbe in den vergangenen 35
en nicht weniger als 463mal den Weg von Heidelberg nach
felden gemacht und daſelbſt freundliche Aufnahme in ſeinem
nmhaus gefunden. Goldene Hochzeit. Herr Bäcker=
ier
Jakob Volk und Frau Sophie geb. Sattler hier konnten
zweiten Pfingſtfeiertag in voller Rüſtigkeit im Kreiſe ihrer
ehörigen ihre Goldene Hochzeit feiern.
Reichenbach i. Odw., 19. Mai. Turnverein. Der Deutſche
iverein hielt am 2. Pfingſtfeiertag unter zahlreicher Betei=
ig
der Einwohnerſchafteſekn Anturnen ab. Am Abend fand in
Turnhalle ein Ball ſt4tk. Gewerbeverein. In der
wirtſchaft Hoffmann ſofach auf Einladung des hieſigen Ge=
ſevereins
Herr Grund von der Buch= und Steuerſtelle für Ge=
ſe
und Handwerk übek das Thema: Welche Ermäßigungs=
lichkeiten
ſind bei der Sondergebäudeſteuer gegeben.
Dk. Wald=Michelbach, 19. Mgk. Der Kreisobſtbauverein Hep=
eim
, Ortsgruppe Wald=Michelbach, veranſtaltet am Sonntag
mittag 3 Uhr bei Gaſtwitt Falter in der Straßburg eine
nenverloſung. Außerdem zſpricht Herr Kreisobſtbauinſpektor
mann=Heppenheim übe=Obſt=, Gartenbau und Blumenpflege.
Bn. Hirſchhorn, 18. Mai. Zum Lohnkonflikt. Die am
istag in den Lohnſtreik getretenen Arbeiker an der hieſigen
iſtufe haben am geſtrigen Tage die Arbeiten noch nicht wieder
enommen. Es wurden wiederum verſchiedene Verſammlungen
halten, die jedoch zu keinexrlei Reſultat führten. In einer wei=
1 Verſammlung am Donnerstag ſoll verſucht werden, eine
gung zwiſchen den Pärzeien zu erzielen. Zur Sicherung der
oendigſten Arbeiten, we Puchpen und dergleichen und zum
itz der Bauſtellen vor Sabotagé traf ein Kommando der Schutz=
zei
Darmſtadt hier ein. Todesfall. Aus Freiburg im
Sgau traf die Nachricht ein von dem Ableben des Herrn
hsbahnoberinſpektors a. D. Löſch, welcher einem Schlaganfall
g. Herr Löſch, der früher als Bahnhofsvorſteher hier tätig
war langjähriger Beſitzer des bekannten Gaſthofes Zum
uraliſten und war in Hirſchhorns Mauern auch noch nach
em Wegzuge ein wohlbekannter und gern geſehener Gaſt.
Jugenheim a. d. Bergſtr., 19. Mai. Das vor wenigen Jah=
neuerbaute
Gemeinde=Schwimmbad wurde am 1. Pfingſtfeier=
wieder
eröffnet. Gleich ſetzté ein ſehr ſtarker Beſuch ein, kein
nder, hat doch dieſes Bad efne überaus herrliche Lage und iſt
elbe gemäß den internatidnal=ſportlichen Vorſchriften ausge=
Von nah und fern kamg die Badegäſte, um bei der außer=
öhnlichen
Hitze in dem klaren Waſſer Erfriſchung zu ſuchen.
rgleiche auch Anzeige.)
Alsbach a. d. B., 18. Mai=Am Samstag, den 21. Mai be=
n
der Gaſt= und Landwirk, Zeter Plößer 2. und ſeine Ehe=
Barbara, geb. Horr, das Feſt der Goldenen Hochzeit. Möge
beiden noch geiſtig und körperlich rüſtigen Jubilaren auch
erhin Glück und Geſundheit beſchieden ſein.
WV. Heppenheim a. d. B., 19. Mai. Einbruchsdiebſtähle.
der vergangenen Nacht drangen bisher noch nicht ermittelte
rin zwei unmittelbar neheneinander gelegene Villen in der
marckſtraße. Die Art des Embruchs und die Wahl der Objekte
in vermuten, daß es ſich um orts= und hauskundige Eindring=
e
handelt, denen neßen Haushaltungsgeldern noch Lebens=
kel
in die Hände fielen. Polizeiliche Unterſuchungen ſind einge=
k
. Städtiſches Schwimmbad. Die Anlagen vor dem
gang des Schwimmbades haben ein neues, ſich harmoniſch in
Rahmen des Ganzen einfügendes Geſicht erhalten. Man rech=
mit
einer Wiedereröffung des ſtädtiſchen Schwimmbades in
Tagen.
Gernsheim a. Rh., 19. Mai. Waſſerſtand des Rheins
gel) am 18. d. M.: 1,50 Meter, am 19. d. M.: 1,53 Meter,
ils morgens 5.30 Uhr.
Wer sich schützt zur rechten Zeit,
bleibt bewahrt vor Angst und Leid.
Nimm Fämmogch gegen Infektion!

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Cm. Geinsheim, 19. Mai. Unter großer Beteiligung der Ein=
wohnerſchaft
und vieler auswärtigerVereine feierte der Sport=
verein
07 ſein 25jähriges=Stiftungsfeſt. Der Feſt=
umzug
mit dem Poſaunenchox an der Spitze machte einen vorzüg=
lichen
Eindruck. Abends/fand im Saale des Gg. Schütz die Ein=
weihung
einer Ehrentafel für die Gefallenen des Weltkrieges
ſtatt. Bei dieſer Feier wirkten auch die Geſangvereine mit, in=
dem
ſie einige ſchöne Lieder zum Vortrag brachten. Der zweite
Feſttag diente mehr ſportlichen Spielen, die auf dem Feſtplatze
zahlreiche Zuſchauer fanden.

Nichts anderes! Denn es gibt eben
keine andere
Hautcreme, die das hautverwandte //Euzerit enthält!

Da. Egelsbach, 19. Mai. Der Spargelanbau nimmt ſeit
einigen Jahren in unſerer Gemarkung ſtändig zu. Allerorts ſieht
man jetzt Spargelgrundſtücke. /Die Ernteerträgniſſe werden durch
den einheimiſchen Kopfüm picht äufgebraucht, und geht deshalb
ein weſentlicher Teile der Einte nach Frankfurt. In der Nacht
zum Mittwoch wurden an verſchiedenen Spargelfeldern Diebſtähle
verübt und große Zerſtörungen an den Beeten angerichtet. Die
angeſtellten Nachforſchungen der Gendarmerie waren von Erfolg,
indem es gelang, die Diebe zu ermitteln. Auch früher verübte
Felddiebereien ſind dabei aufgedeckt worden.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 19. Mai. Brandſtiftung. Am zweiten Pfingſt=
feiertag
, gegen 7 Uhr früh, bemerkten Einwohner von Horchheim
in der Nähe der Poſt Brandgeruch. Als man der Sache auf den

Grund ging, wurde der Brandherd in der Scheune des Wagner=
meiſters
Meier entdeckt. Ein Löſchzug der Freiwilligen Feuer=
wahr
konete alsbald das Feuer, das allerdings wenig Nabrung
fand, im Keime erſticken. Die Gendarmerie, die den Tatbeſtand
aufnahm, ſtellte Brandſtiftung feſt Einbruchsdiebſtahl
auf dem Meßgellände Nachts wurden in verſchiedenen
Verkaufszelten Einbruchsdiebſtähle verübt, wobei den Tätern
eine großeAnzahl Gebkauchsgegenſtände und Lebensmittel in die
Hände fiel. Die ſotort benachrichtigte Kriminalpolizei konnte zwei
der Täter feſtnehmen und ihnen die Diebesbeute abnehmem. Zwei
lange geſuchte Verbrecher feſtgenommen. Der Kri=
minalpolizei
iſt es vorgeſtern gelungen, einen Wanderburſchen
feſtzunehmen, der wegen ſchwerer Unterſchlagung vom Landeskrimi=
nalpolizeiamt
Darmſtadt ausgeſchrieben war. Am ſelben Tage
wurde auch ein Wagner aus Darmſtadt verhaftet, der wegen zahl=
reicher
Diebſtähle von der Staatsanwaltſchaft Frankfurt geſucht
wird.

Gießen, 19. Mai. Das Goldene Jubelfeſt der
Studentenverbindung Darmſtadtia erreichte ſei=
nen
Höhepunkt durch einen Feſtzug vom Darmſtädter Haus im
Wetzlarer Weg durch die Stadk dum Geſellſchaftshaus. Hier ſchloß
ſich der Feſtkommersat.Der erſte Chargierte, cand, med.
Koch, begrüßte die Ehrchgäſte) Dr. Reinewald ſprach als Alter
Herr über Gründung And Werdegang der Darmſtadtia. Glück=
wünſche
überbrachten: AUnipekſitäts=Rektor Prof. Dr. Vanſelow
namens der Univerſität, Bürgermeiſter Dr. Seib im Auftrag der
Stadt Gießen und Oberſtleutnant Klepke namens des Offiziers=
korps
des Reichswehr=Bataillons. Auch der Vertreter der Deut=
ſchen
Landsmannſchaften, Hofkammerrat a. D. Ueberle=Wiesbaden,
überbrachte Glückwünſche.
Lich (Oberheſſen) 19 Mai. Inder Benzintankgrube
tödlich verunglückt.Vorgeſtern wurde der Kraftwagenfüh=
rer
Auguſt Kraus, der beider Brauerei Ihring=Melchior beſchäf=
tigt
war, bei Arbeiten inſder Tankgrube des Benzinbehälters von
Benzingaſen aus überggkeifenem Benzin betäubt und, da er ſich
allein in der Grube befand, erſtickt. Als man den Bedauernswer=
ten
auffand, war der Tod bereits eingetreten. Der Verunglückte
hinterläßt eine Frau und ein kleines Kind.

312 verschiedene Unitorm-Bilder enthält die Sammlung, ein-
geteilt
in 26 Serien zu 12 Bildern. Jedes Armee-Korps is4
mit seinen Truppenteilen vertreten. Alle Merkmale und Ab-
zeichen
der Uniformen sind historisch getreu wiedergegeben

meit und obne Mundstück

OO T
Ooer der
Vorkrieas=Armee

E

(TK6.5440

liegen den OBERSTPackungen
bei.Die Sammlung ergibt eine
luckenlose Abersicht üben die
farbenfrohen Uniformen der
OorFriegszeit.
OBERST wendet sich aber
nicht nur an den Liebhaben
dieser prachtigen Bilder,
sondern noch viel mehran
den sachverständigen Raucher:
Sie hat ihren Preis von S auf
35 P. gesenkt, ohne ihre Auali-
tät
zu verningern und bietet
damit zum ersten Mal wieden

FRIEDENS-OUALITAT
ZU FRIEDENS-PREIS

[ ][  ][ ]

Seite,8 Nr. 139

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 20. Mai 192

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macht
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7

Die zielſichere, vorbildliche Wegbezeichnung des Odenwald=
klubs
, von Kennern mit Liebe ausgeſucht und möglichſt dem
Lärm und Staub der Landſtraße entrückt, ſoll uns diesmal
oſtwärts führen. Wir wiſſen ein für allemal: weiße und gelbe
Zeichen laufen quer über die von Nord nach Süden ziehenden
Ketten des Odenwaldes, es geht deshalb bergauf, bergab. Wird
uns auch manche Steigung zugemutet, es belohnt unſere Mühe
ein reicher Wechſel in lieblichen Landſchaftsbildern. Eber=
ſtadt
, das das Eingangstor zum Paradies der Bergſtraße dar=
ſtellt
, iſt Ausgangspunkt unſerer Wanderung. Wir flüchten vor
den Kolonnen der Autos, die Frankfurt ſüdwärts jagt, und
verlaſſen die frohe Wanderſchar, die mit ralleme Fuckſack dem
Frankenſtein zuſtreben will. Wir nehmen vc der ngen Kirch=
gaſſe
ab die weiße Scheibe der Hauptlinie 2 zhm Lätſtern. Aus
der Modau, die wir überſchreiten, grüßen unss aufgein Inſelchen
gebannt, blühende Fliederbüſche und beim Vcklaſſen des Ortes
treten wir in das Reich wonnigen Grüns, has nur inzelne
braune Streifen der Arbeit des Bauexs und Gärmers frei läßt.
Das Grün des Maien jauchzt hinauf bis zu den Bergkrdnen.
Ein dunkler Streifen der NadelhölzerHehnt ſich an den Fuß der
Höhen. Die nahrungſpendende Erde hat die Halme uns ſchon
übers Knie emporgersckt. Ein breiter Apfelbaum auf weitem
Plan feiert ein einſames Bütenfeſt. Zur Linken reißt die Kraft
der braunen, langgeſchwänzten Pferde mit demPflug den Saat=
kartoffeln
ein Bett, Zur Rechten ſchimmern nter gewelltem
Braun die Freuden der Spatgelzeit. Wir treten in den Bezirk,
in dem der Verſchöngungsvexein Eberſtadt einen unaufdring=
lichen
, aber erfolgreiche Untekricht in Natur= und Heimatkunde
gibt; wir folgen gern heiner Mahnung: Laß, bitte, ſtehin, was
man hier ſchaut, und was Nattx uns awertrgut. Tafeln an
Baum, Strauch, Blumg Stein und Erdſchdü geben lehrreiche
Aufſchlüſſe. Unſere Auferkſamkeft wenden wir dem Schutzge=
biet
für Sandpflanzen zu und bewumndern das einzigartige Natur=
denkmal
im Eberſtädter Dünengebict." Zur Rechten laſſen wir
den ragenden, waldbekrönden Frankenſtein liegen, der vom
Zeugen ritterlicher Tatkraft zum Inhaber eines fidelen Gefäng=
niſſes
im Laufe unbarmherziger Zeiten herabſank, und malen uns
beim Gang durch einen Hohlweg aus, wie es in Darmſtadt aus=
ſähe
, wenn das Frankenſteiner Eſelslehen noch beſtünde. Eine
Frau, die ihren Mann geſchlagen hatte, wurde nämlich in Darm=
ſtadt
bis zum Jahre 1587 durch alle Straßen auf einem Eſel ge=
führt
, den nach altem Abkommen die Ritter von Frankenſtein zu
liefern hatten. Von der Nieder=Beerbacher Straße bei der
Heilanſtalt Burgwald abbiegend, genießen wir den Wechſel von
Feld und Wald bis Waſchenbach. Nach ehrlichem Anſtieg,
von Wald umſchloſſen, beim Abſchied von ihm durch prächtigen
Rundblick überraſcht, erreichen wir Nieder=Modau, das
Ausflugsziel vieler Darmſtädter, die von Nieder=Ramſtadt über
den Breiten Stein kommen. Das ſaubere Rohrbach, dem
wir nach Ueberſchreiten der Modau zuſtreben, erinnert an die un=
heilvolle
Zeit erbitterter Glaubenskämpfe. Der Unverſtand eines
hartherzigen Königs hat Rohrbach und den Nachbardörfern Wem=
bach
und Hahn fleißige Siedler gegeben. Denn die Hugenotten,
die um ihres Glaubens willen Haus und Heimat verließen,
waren gewiß nicht die ſchlechteſten Bürger Frankreichs. Der
Heiner ſtaunt, wenn er mitten im Odenwald Namen vernimmt,
die ſeine Zunge ſchwer eindeutſcht: Gaydoul, Guyot, Lantelme,
Jaime. Die Träger dieſer fremden Namen ſind echte deutſche
Bauern geworden, die kein Menſch von den alteingeſeſſenen
Familien des inneren Odenwaldes unterſcheiden kann. In Rohr=
bach
verlaſſen wir das Zeichen der weißen Scheibe, das über

(Für Sonntag, den 22. Mai.)
Mit der elektriſchen Straßenbahn nach Eberſtadt. Zeichen
weiß, durch die Kirchgaſſe, zur Nieder=Beerbacher Straße. Bei
der Heilanſtalt Burgwald über die Brücke, im Walde ſteigend,
über Feld nach 1½ Stunden Waſchenbach. Im Wald auf, ſpäter
wieder fallend, nach 2½ Stunden Nieder=Modau (226 Meter),
über die Modau nach 3 Stunden Rohrbach (um 1700 entſtan=
dene
Hugenottenkolonie). Zeichen X rot=blau, zunächſt auf der

Faat

- Jansrapr
neis
Antan.
unscenBkts
RONR BNG-
Snosk-
f
Bie BeHau:
diewrenBené
Straße, ſpäter links durch Wald und Feld, nach 334 Stunden
Rodau. Durch den Ort, abwechſelnd Straße und Fußweg, nach
4½ Stunden Dorf und Schloß Lichtenberg (278 Meter, Boll=
werk
, Ausſicht). Nach Rodau zurück, Zeichen blau=rot=blau,
durch Feld, ſpäter im Wald, die Straße Wembach-Groß=
Bieberau kreuzend, über die Ernſt=Ludwigs=Höhe (229) nach
6½ Stunden Reinheim. Rückfahrt. Fahrpreis bis Darmſtadt=Oſt
0,70 RM.

Fahrt it

113,9 km.
Empfohlen vom Starkenburger Automobil=Club. (A. D. A. C.)
Darmſtadt Groß=Gerau Rüſſelsheim Flörsheim
Hattersheim Lorsbacher Tal Eppſtein König=
ſtein

56,7 km
Königſtein Bad=Homburg Frankfurt Darmſtadt 57,2 Em
Darmſtadt Groß=Gerau (altes, ſchönes Rathaus
von 1578 bis 1908 unanſehnlich übertüncht) am Schönauer Hof

bach (im Dorfe rechts halten nach Hattersheim/Rich=
tung
HöchſtFrankfurt) in Hattersheim ſcharf links nach
Hofheim i Taunus durch das ſchöne Lorsbacher Tal
(Naſſauer Schweiz) rechts Kapellenberg mit Ausſichtsturm
Lorsbach weiter im Tal Richtung Eppſtein ( Felsforma=
tionen
mit alpiner Schönheit der felsgekrönte Roſſort, der
waldige Stauffen, die hübſch gelgene Oelmühle hinter der
Bergnaſe des Judenkopfs Eppſtein (kleine, nette Gäßchen,
im Mittelpunkt die alte Raubritterburg, genannt Eppo=Burg",
der ſüdlichſte Flankierturm Bettelbub) rechts durch das
Fiſchbach=Tal nach Fiſchbach Ruppertshain
am Südhang des Taunus das alte Königſtein (Bergfeſte,
zerſtört 1796 von den Franzoſen), das ſchöne Falkenſtein
(romantiſche Ruine) Ober=Urſel Bad Homburg
(Schloß. Erlöſerkirche, bekannte Kuranlage mit dem Tempel des
Königs von Siam, in der Nähe die Saalburg, deren Beſuch ſehr
empfohlen wird) Gonzenheim Ober=Eſchbach
Nieder=Eſchbach Bonames Preungesheim
Frankfurt Darmſtadt,

Groß=Bieberau von Burg zu Burg, vom Otzberg zum Breuberg
führt und dann in das Maintal hinabſteigt. Von Welſch=
Rohrbach leitet uns die abwechſlungsreiche Nebenlinie 15 ( rot=
blau
) durch Feld und Wald über Rodau nach Lichtenberg.
Erſt kurz vor unſerem Ziel blicken wir in die wilde Jagd der
Autos, und aus dem Frieden des Feldwegs reißt uns das Ge=
knatter
der Motorräder, deren beſtaubte Lenker offenbar wenig

Wert darauf legen, dem angehängten Liebchen die Schön
der Gegend zu erklären. Wir ſchneiden die großen Schleifen
auf denen ſich die Räder tummeln müſſen, im waldumgebe
Tempelchen treffen wir eine fröhliche Geſellſchaft junger 9
derer, die uns in der Erkenntnis beſtärkt, daß die Not der
vielen zum Segen das Bein wieder zur großen Mode gen
hat. Der Wanderſchuh iſt wieder zu Ehren gekommen. Lich
berg lockt zu längerem Verweilen. Wie glücklich ſind die, di
den weiten Flügelbauten des mächtigen Schloſſes dem haſten
nervenpeitſchenden Alltag entgehen können. Wer da ſo am fri
Morgen das Fenſter ſeines behaglichen, geräumigen, kühlen ;
mers im Schloß aufſtößt und den Blick in die taufriſche, far
ſatte Landſchaft wirft, wird dieſen Eindruck ſo leicht nicht
lieren. Hier oben herrſcht Ruhe und Friede. Es iſt, als ob
lange Torgang Welten trenne. Aus dem ſchönen, alten 9
der ſich an den Schloßberg ſchmiegt und durch nachbarliche
verſchiedener Familien ein Blätterdach zaubert, dringt nur
Vöglein Sang zu den hohen Fenſtern empor, und den, der
auf Schlangenpfaden zu Tal begibt, grüßt vielleicht das fröh
Lachen der Mädchen, die in dem Landheim der Eleonoren=S
ſorgloſe Tage verbringen. Manchmal aber brauſt Sang
Klang durch den Schloßbau, wenn der Bürgermeiſter zu ei
Feſt ruft in den neuhergerichteten Kaiſerſaal. Vielleicht we
wir dort in den Strudel eines Trachtenfeſtes geriſſen.
Schönen von Lichtenberg, Groß=Bieberau und anderen Orten
Umgebung haben in Schrank und Truhe noch koſtbare Ger
dung, die ſie dem Tod im Muſeum und der Erniedrigung in
Maskenverleihanſtalt zu entziehen wußten. Wenn da Bur
und Mädchen nach den herzhaften Tönen einer urwüchſigen
ernkapelle in ihrem Dreher Kraft ſprühen, die die Ta
Schleicher der Stadt nicht mehr aufbringen, denkt keiner an.
leiddurchwebte Vergangenheit dieſer ragenden Burg, die
Georg I. hufeiſenförmig um einen weiten Hof reckte. Dieſer
einfach, ſchmucklos, wuchtig, ſtreng in ſeinen Formen, gab
aus der Hauptſtadt flüchtenden Regierung und den bedrän
Umwohnern Schutz, als die wilde Soldateska des Dreißig
rigen Krieges mit der Gier der Kroaten wütete und plünd
In dieſem Mauerring ſuchte man Zuflucht, als der Würge
der Peſt durch die Ebene ſchritt und in Darmſtadt die Le=
zu
Bergen türmte. Was könnte von Not und Drangſal;
ältere Bruder des Schloſſes erzählen, der kurzdicke Wartturm;
die Einheimiſchen das Bollwerk nennen. Es iſt kein Zu
daß die Maler des Odenwalds den Bezirk Lichtenberg= Neunki=
beſonders
gern aufſuchen. Wir werden nie verſäumen, wenn
nach Lichtenberg emporſteigen, dem Meiſter Johannes Li
mann die Hand zu ſchütteln, dem rüſtigen Schaffer, der
Pfingſtmontag mit ſeiner liebenswürdigen Frau das Feſt
Goldenen Hochzeit feiern konnte. An Haaren ein Greis,
Herzen ein Jüngling, arbeitet der Profeſſor mit ungebroche
Fleiß an ſeinem großen Lebenswerk, das die Stärke des 9
ſchentums in prachtvollen Bildern feſthalten ſoll. Menſch
Tier bei der Arbeit, das iſt das ernſte Thema, das d
wahre Volksmann eigenartig, mit ſteigendem Erfolg behan
nur ſich ſelbſt getreu, unbekümmert um das herausfordernde
tue der Schulen und Richtungen. In Lichtenberg di
auch der Klang der Rheinländer an unſer Ohr, die gern in
bewährten Fremdenheim ihre Ferientage verleben. Warum
nicht? Sie haben hier einen Ausgangspunkt für lohnende
ziergänge und Ausflüge, gute Unterkunft und reichliche Ver
gung und ein Schwimmbad. Zu einer begehrenswerten
merfriſche gehört eben ein Schwimmbad wie das Defizit
Stadthaushalt. Den Heimweg machen wir nicht mit dem gr
Schwarm, der noch einmal in Groß=Bieberau einkehren will,
er ſich dem Lieschen anvertraut. Wanderrüſtig ſchlagen
der Nebenlinie 16 folgend, einen Bogen von Lichtenberg
Reinheim, der uns über die Hohe Straße und die Ernſt=
wig
=Höhe unſerem Endziel zuführt.

Birkenau, Gasthaus zur Krone
beim Bahnhof. Eig. Schlacht, Altbek.
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[ ][  ][ ]

itag, 23. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 139 Seite 9

A. O. A. C.=Reichsfahri gelungen!
Tgewiunt den Mannſchaftspreis. Nauermager (B. M. W.) und Zren (Bikkoria) beſte Rotorrasfahrer.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.

* Bad Kiſſingen, 16. Mai.
ſ(an muß es dem ADAC. laſſen; er verſteht ſeine Sachen glän=
zu
organiſieren! Die 8. ADAC.=Reichsfahrt hat wieder ge=
ward
ein Erfolg, für den deutſchen Kraftfahrſport, für
hlands Kraftfahrzeuginduſtrie, für deutſche Reifen, deutſches
ebsſtoffgemiſch. Daß in dieſen Zeiten 76 Fahrer zu einer
Zilometer=Reichsfahrt kamen, war erſtaunlich. Was ſie und
fahrzeuge aber auf den ſechs Tagesetappen leiſten mußten,
ewundernswert. Des Rätſels Löſung aber, daß die Beteili=
ſo
groß war: der ADAC. gab ſeinen Reichsfahrern Betriebs=
ud
Oel koſtenlos. s mag ſein, daß dadurch mancher angeregt
mit ſeinem Wagen oder Motorrad eine Frühlingsreiſe
Fahrſpeſen zu machen. Die aber an eine gemächliche Touren=
glaubten
, die wurden alsbald eines anderen belehrt. Denn
ADAC.=Reichsfahrt wurde Schwerſtprüfung, wurde Zuver=
eitsfahrt
ganz großen Stils.
je wurde von Hunderttauſenden verfolgt und beobachtet, dieſe
agefahrt. Täglich bildete die Bevölkerung der durchfahrenen
aften Spalier, täglich grüßten Schulkinder begeiſtert die
ige Sportkarawane, ſelbſt die kleinſte Lokalpreſſe berichtete
je Reichsfahrt, Behördenvertreter kamen allabendlich zu den
ßungsabenden am weitaus größten und für die Reichs=
am
erhebendſten aber war die Begeiſterung der Saarländer.
elen Tauſenden ſtanden ſie an den Straßen, als die Reichs=
kamen
, und es gab ermunternde Zurufe, offenen Beifall,
friſchende Beweiſe deutſchen Gemeinſchaftsgefühls und echter
begeiſterung.
is zu 63 Kflometer Durchſchnitt galt es auf dem Nürburgring
ren ... auf den drei Pflichtrunden mußte die Steilſtrecke mit
Mprozentigen Steigung dreimal bewältigt werden ... hoher
chnitt war auf der ſportklaſſiſchen Schauinsland= Bergrekord=
bei
Freibura i. B. für die Bergſonderprüfung gefordert,
lig waren die Beſchleunigungs= und Bremsprüfungen in
fyrmont und in Kiſſingen. Viecherei aber war die Gelände=
ig
im Frankenland bei Rothenburg ob der Tauber. Da muß=
e
Wagen= und Motorradfahrer ſich durch regenzerweichtes,
wegloſes Lehmland durchkämpfen, bergauf und ſteil bergab,
uch bei dieſer Sonderprüfung war guter Durchſchnitt ge=
anch’
Neuling im Kraftfahrſport war dabei. Gewiß es
usfälle, und von den 76 Geſtarteten ſind ja nur 50 über die
Strecke gekommen. Insgeſamt aber haben ſich die Reichs=
ob
Fahrer von Rang und Ruf oder obs noch unerfahrener
uchs war, tadellos gehalten. Und was beſonders erfreulich
otz Regen und Schnee, Hagel und Schlamm kein Unfall!
icht nur dem Sport, vornehmlich auch dem Wirtſchaftswert
raftfahrzeuge galt dieſe Reichsfahrt. Sie erhielt techniſch. in=
U und propagandiſtiſch dadurch beſonderes Intereſſe, daß neue
e Fahrzeugtypen erſtmalig in einen ſo großen, vielſeitigen,

ſchweren Wettbewerb gebracht wurden. Daß die größeren Mercedes,
die Wanderer, die BMW., die Zündapp. DKW., Ardie, Victoria,
Triumph und wie ſie alle heißen, die Reichsfahrt gut und pannen=
los
durchzuhalten vermögen, war ja ſelbſtverſtändlich. Nun aber
kamen neue deutſche Fahrzeugtypen in dieſen Wettbewerb: Adler
meldete als einzige deutſche Automobilfabrik eine Fabrikmann=
ſchaft
.. Mercedes=Benz war durch Privatfahrer mit ſeinem 1,7=
Liter=Schwingachswagen vertreten, Steyr ließ ſeinen neuen 2=Liter=
Typ debutieren, und hinzu kamen im Motorradwettbewerb Neu=
ſchöpfungen
der deutſchen Kraftradinduſtrie. Und das darf man
frei heraus ſagen; ſie alle haben ſich vorzüglich bewährt, dieſe
neuen Fahrzeugarten. Die Mercedes=Benz Schwingachſer erwieſen
ſich wieder als Wagen mit erſtaunlich hohem Fahrdurchſchnitt.
Wandeterehsſtätigte erneut ſeine hohe Leiſtungsfähigkeit und Zu=
verläſſigkeit
.) Dex 2Liter=Steyr war ſieghaft ſchnell, zudem durch
von Guillegumes hervorragend gefahren. Die Adler=Werke aber
hatten drek ihrer neuen 1½=Liter=Wagen des preiswerten Typs
Adler=Pxyus in den Wettbewerb geſchickt. Keine irgendwie ge=
donken
Wagen waren das, ſondern drei hübſche, gut ausgeſtattete
Vierſitzer=Innenſteuerlimouſinen, die ſo wie ſie vom laufenden
Band aus der Fabrik kamen, die Reichsfahrt beſtritten. Und das
Ergebnis: dieſe drei Adler=Wagen, auf der ganzen Fahrt vorbild=
lich
in ihrer Gleichmäßigkeit, errangen den Teampreis! Fünf
Gruppen hatten gemeldet die Adlergruppe hats geſchafft. Das
iſt ein Erfolg, auf den das Frankfurter Fabrikat ſtolz ſein darf,
und das zur Abſatzförderung beitragen ſollte.
Ford=Wagen endeten, wenn auch mit Strafpunkten, ſo doch
mit in Front, und mit ihnen NSU., Mercedes=Benz, Fiat, BMW.,
Buick und Bugatti. Was deutſche Kleinwagen, die neuen Adler,
die BMW., die 1½ Liter Wanderer leiſteten, war wieder einmal
erfreulicher Beweis, daß Deutſchlands Automobilinduſtrie ſich,
allen Wirtſchaftshemmungen zum Trotz, ſieghaft durchgeſetzt hat.
Im Motorradwettbewerb aber ganz überlegener Sieg deut=
ſcher
Fabrikate! Mauermayer (München) auf BMW.= Beiwagen=
maſchine
war einzig ſtrafpunktfreier Beiwagenfahrer, Frey ( Nürn=
berg
) auf Victoria einziger ſtrafpunktfreier Fahrer einer Solo=
maſchine
. Und von 13 beſtbewerteten Motorrädern die goldene
ADAC.=Plaketten erhielten, 11 deutſchen Urſprungs! Am großen
deutſchen Motorraderfolg meiſtbeteiligt die Fabrikate Ardie,
BMW., Victoria, Triumph, NSU., Zündapp. Und daß die große
Mehrzahl der erfolgreichen Fahrer deutſche Reifen vorwiegend
Continental, Excelſior und Peters Union fuhren, und daß kein
Reifen gewechſelt zu werden brauchte (von Nagelpannen abge=
ſehen
), zeugt von Qualität und Bewährung deutſcher Reifen.
Techniſch beachtlich war die Höherleiſtung zweier Wagen, eines
Mercedes=Benz=Schwingachſenwagens und eines Ford, die mit
anormaler Hochverdichtung vom Benzolverband in den Wettbe=
werb
geſchickt wurden. Beide Wagen leiſteten Erſtaunliches. Und
weil Hochverdichtung (auch in den normalen Grenzen) größere

Leiſtung ergibt, aber klopffeſten Brennſtoff erfordert, fuhr die
große Mehrzahl der Reichsfahrer Aral, das Brennſtoffgemiſch
des deutſchen Bergbaus. Ueberhaupt der Benzolverband hatte
ſich um die Tankorganiſation beſonders verdient gemacht.
Vom Ergebnis der 8. ADAC.=Reichsfahrt ſei mitgeteilt:
=Strafpunktfrei von 76 geſtarteten nur 2 Fahrer: Joſ. Mauermayer
(München) auf BMW.=Seitenwagenmaſchine, und Georg Frey
(Nürnberg) auf Victoria=Solomotorrad
Reichsfahrtſieger aber ſind auch alle diejenigen, die bis zu
20 Strafpunkte erhielten. Sie werden mit der goldenen ADAC.=
Medaille ausgezeichnet. Das ſind:
Wagenfahrer: Adler=Werke Fahrer Hanſen und Haag,
und R. Anatnof (Heilbronn) auf Fiat. Dr.=Ing. Otto Enoch
(Eſſen) Mercedes=Benz, Paul von Guilleaume (Berlin) auf Steyr
Heinz Kamann (Hannover) auf Ford, A. Petzold (Hannover) auf
Ford, P. L. Orſini (Heilbronn) auf NSU., R. Sauerwein (Mainz)
Bugatti, G. Gerſon (Eſſen) Ford, Dr. Uter (Lubeck) Buick.
Motorradfahrer: Julius von Krohn (Berlin) Zün=
dapp
, Willi Zinn (Meiningen) BMW., Hans Hyronimus ( Nürn=
berg
) Zündapp, Friedrich Bickel (Hamburg) Ardie, Ernſt Dwin=
ger
(Hamburg) Ardie, Fritz Wolff (Nürnbexg) Ardie, Klaus=
Auguſtin (Meppen) Triumph, H. G. Eurich (Stuttgart) D=Rad.
Graf Heinz von der Mühlen=Eckhardt, New=Hudſon Georg Frey
(Nürnberg) Victoria, Joſ. Mauermayer (München) BMW., Frau
Ilſe Thouret (Hamburg) DKW.
Mannſchaftspreis: Adlerwerke für drei Adler=Primus=
Wagen, Fahrer Hanſen, Rupp und Haag.
Siegfried Doerſchlag.

Wekterbericht.

ſches Weiere pähend über den Brliſcen aneln d Enſis
des neuen Tiefs Niederſchläge bringt. Eine ſtärkere Einwirkung
der Störung bis in unſeren Bezirk iſt nicht zu erwarten, jedoch iſt
mit aufkommender Bewölkung und vereinzelt auch mit etwas Nie=
derſchlag
oder Gewitterneigung zu rechnen. Der Temperaturanſtieg
ſchreitet weiter fort.
Ausſichten für Freitag, den 20. Mai: Weitere Erwärmung, zeit=
weiſe
wolkig mit Gewitterneigung oder vereinzelt etwas Nie=
derſchlag
.
Ausſichten für Samstag, den 21. Mai: Wenig Aenderung der
Wetterlage.

Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Veranwortſich für Pollik und Wiriſchaff: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſerafenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſtadt
Fär unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rüchſendung n icht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

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Seite 10 Nr. 139

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Rokhenburg gedenkt der Kämpfe Tillys mit

Eine Gruppe aus dem hiſtoriſchen Pfingſtfeſtzug Tillys Einzug in Rothenburg.
Die traditionellen Rothenburger Pfingſtfeſtſpiele ſtanden diesmal ganz im Zeichen Tillys und
Guſtav Adolfs, die vor 300 Jahren den Tod fanden. Zu Beginn des Jahres 1632 war Tilly, der
kaiſerliche und katholiſche Feldherr, aufgebrochen, um den Truppen Guſtav Adolfs von Schweden,
des Beſchützers der deutſchen Proteſtanten, entgegenzutreten. In der Schlacht am Lech wurde er
aber dann von dem Schwedenkönig entſcheidend beſiegt.

Freitag, 20. Mai 1

Selbſt an maſſiven Gebäuden richteten die reißenden Waſſermaſſen ſchwere Schäden an, ſo daß
Häuſer durch Balken vor dem drohenden Einſturz geſchützt werden mußten.
In allen Städtchen und Dörfern des unteren Moſeltales iſt durch die Unwetter=Kataſtrophe
heuerer Schaden entſtanden. Zahlreiche Häuſer wurden zum Einſturz gebracht, Weinberge
geſchwemmt und die Aecker unter Waſſer geſetzt.

Die Verwüſtungen im Moſeltal.

Reich und Ausland.
Hervorragende Segelflugleiſtung
des Weltrekordfliegers Kronfeld.
Köln. Der Weltrekord=Segelflieger Kron=
feld
ſtellte am Donnerstag mit einem Segelflug
von Köln nach Dortmund auf ſeinem Flugzeug
Wien erneut ſeine hervorragenden fliegeriſchen
Leiſtungen und die Flugtüchtigkeit ſeiner Ma=
ſchine
Wien unter Beweis. Kronfeld ließ vom
Kölner Flughafen aus um 13.30 Uhr ſein Flug=
zeug
mit einem Motorflugzeug auf eine Höhe
von 800 Meter ſchleppen. Darauf hängte er ſich
ab, flog mehrere Schleifen über Köln und trat
dann ſeinen Flug nach Dortmund an, wo er um
16,15 Uhr wohlbehalten landete.
Beerdigung der Gülſer Opfer.
Koblenz. Unter Beteiligung von etwa
3000 Menſchen wurden geſtern die fünf Opfer
der Gülſer Unwetterkataſtrophe, die bei dem Ein=
ſturz
einer Scheune getötet wurden, beigeſetzt.
Die Beiſetzung der Opfer des Grubenunglücks
auf Zeche Dorſtfeld.
Dortmund. Die bei dem Förderunglück
auf Zeche Dorſtfeld am vergangenen Samstag
ums Leben gekommenen Bergleute ſind geſtern
unter ſtarker Anteilnahme der Bevölkerung bei=
geſetzt
worden.
Kohlenſtaubexploſion
in einem Dresdner Kraftwerk.
Dresden. Im Weſtkraftwerk am Wettiner=
platz
brach am Mittwoch abend in der Elektro=
filteranlage
im Dachgeſchoß ein Kohlenſtaub=
brand
aus, der zu einer Exploſion führte. Bei
den Löſcharbeiten erlitt ein Arbeiter ſchwere
Brandwunden am ganzen Körper und wurde in
hoffnungsloſem Zuſtand ins Krankenhaus ge=
bracht
. Durch den Brand iſt großer Gebäude=
ſchaden
entſtanden. Ganze Wandteile flogen
heraus, Türen, viele Oberlichter und Scheiben
wurden zertrümmert.
Aushebung einer Wechſel=Fabrik.
Berlin. Ein umfangreicher Schwindel
wurde von der Kriminalpolizei aufgedeckt, die in
der Nähe des Alexanderplatzes eine förmliche
Wechſel=Fabrik aushob und dabei zwei Män=
ner
verhaftete, die wiederholt ſchon vor den Ber=
liner
Gerichten wegen fauler Geſchäfte geſtanden
hatten, aber wegen mangelnder Beweiſe jedes=
mal
wieder freigeſprochen worden waren. Be=
ſonders
im Rheinlande und an der Nordſeeküſte
iſt eine Reihe Firmen auf die Gaunereien der
beiden hereingefallen. Die Polizeibehörden wer=
den
in den betreffenden Städten, die an Hand
des in Berlin beſchlagnahmten Materials feſt=
geſtellt
wurden, entſprechende Unterſuchungen
einleiten.
Großfeuer in Altona.
Altona. In der Nacht zum Donnerstag
gegen 0,45 Uhr entſtand auf dem der Firma
Ahrens gehörenden Grundſtück Streſemannſtr. 39
ein Großfeuer, zu deſſen Bekämpfung die Alto=
naer
Feuerwehr drei und die Hamburger Feuer=
wehr
zwei Züge entſandten. Das Feuer hatte
mehrere größere Schuppen ſowie das zwiſchen
Wohnhäuſern gelegene Fabrikgebäude ( Metall=
gießerei
) ergriffen. Gegen 2 Uhr morgens war
das Feuer ſoweit eingedämmt, daß die Nachbar=
häuſer
außer Gefahr waren.
Bei den Löſcharbeiten wurden zwei Feuer=
wehrleute
verletzt. Durch das Großfeuer wurden
die Dachſtühle von vier Hintergebäuden zerſtört.
Vier Pferde ſind den Flammen zum Opfer ge=
fallen
.
Ein Schweizer will nach Auſtralien fliegen.
Luzern. Wie der Schweizeriſche Aero=Club
mitteilt, will der jüngſte Schweizer Pilot, Al=
fons
Breitenbach, der erſt 19 Jahre zählt, zu=
ſammen
mit ſeinem Bruder Karl einen Flug
nach Auſtralien unternehmen. Zu dem Flug, der
in 32 Etappen vor ſich gehen ſoll, wird eine
Klemm=Salmſon=Maſchine benutzt. Die beiden
Flieger haben auf der erſten Etappe, die nach
Mailand, führte in dreiſtündigem Flug die
Alpenkette überquert.

Das Rieſenflugboot auf dem Hudſon=Strom in New York,
von wo aus es jetzt nach ſeinem erſten Rückflug=Etappenziel Neufundland geſtartet iſt. Von Neu=
fundland
aus wird das Flugzeug die Fahrt über den Atlantiſchen Ozean nach Europa antreten.

Do. X nach Neufundland unterwegs.
New York. Das deutſche Flugſchiff Do. X‟
ſt geſtern vormittag um 10 Uhr MEZ. vom
Long=Island=Sund nach St. Johns ( Neufund=
land
) geſtartet. An Bord befinden ſich 13 Mann
Beſatzung ſowie die bekannte Fliegerin Antonie
Straßmann. In St. Johns ſoll ein mehrſtün=
diger
Aufenthalt genommen werden, um 25 000
Liter Brennſtoff aufzufüllen. Das Geſamtge=
wicht
des Flugſchiffes auf dem Fluge nach

Europa beträgt etwa 54 Tonnen. Antonie
Straßmann iſt als Hilfszahlmeiſter angeheuert
worden. Sie fungiert als Hilfspilot. Sie wird
als erſte Europäerin" über den Atlantik fliegen
und führt Schreiben des Bürgermeiſters Walker
an Hindenburg und Sahm und der New York
Women State Federation an die deutſchen
Frauenverbände mit. Die Do. X wird über St.
Johns die Azoren, Vigo und Southampton
fliegen.

Furchtbares Bauunglück.
Tunneleinſturz an der Transandiſchen Bahn. 42 Arbeiker verſchükket.
Fieberhafte Reklungsarbeiken, jedoch wenig Hoffnung auf Erfolg.

Die Kakaſtrophe in Chile.
Valparaiſo. Auf der Transandiſchen Bahn
ereignete ſich geſtern nahe der chileniſch= argen=
tiniſchen
Grenze ein furchtbares Unglück, deſſen
Folgen vorläufig noch nicht abzuſehen ſind. In
der Nähe der Grenze bei Las Raicas wird ein
neuer Tunnel gebaut. Ein Teil des Baues iſt
geſtern eingeſtürzt. Nähere Nachrichten über den
Hergang und die Urſache dieſer Kataſtrophe
fehlen noch. Feſt ſteht nur, daß 42 Arbeiter, die
an der Einſturzſtelle beſchäftigt waren, unter den
Trümmern begraben liegen. Ihnen Hilfe zu
bringen, iſt nur von einer Seite möglich ge=
weſen
, das Unglück wollte es aber, daß ſich dort,
gleich nachdem die Rettungsarbeiten begonnen
hatten, ein zweiter Einſturz ereignete. Dadurch
wurde die Sauerſtoffleitung, die der Hilfsmann=
ſchaft
die nötige Luft zuführte, zerſtört und alle
Arbeiter, welche an der Rettung der Einge=
ſchloſſenen
tätig waren, mußten unverzüglich ihr
Werk abdrechen und flüchten. Es beſteht keine
Hoffnung mehr, die 42 Verunglückten zu retten.
Die Verſchütteten von Las Raicas
noch am Leben?
Nach den letzten offiziellen Nachrichten ſollen
die bei dem Tunneleinſturz von Las Raicas ver=

ſchütteten 42 Arbeiter noch am Leben ſein, je=
doch
hat man trotz der Beteiligung von 600
Mann an den Rettungsarbeiten die Hoffnung
aufgegeben, die bei dem Einſturz des Tunnel=
baues
bei Lonquimay verſchütteten Arbeiter
noch retten zu können. Ein weiterer Einſturz,
der die Sauerſtoffzuleitungen zerſtörte, machte
die Fortſetzung der Rettungsarbeiten unmöglich.

70 Opfer der Kataſtrophe
des Georges Philippar?
Paris. Wie Havas aus Aden berichtet, ſoll
ſich die Zahl der bei dem Brand des franzöſiſchen
Dampfers Georges Philippar vermißten Paſſa=
giere
auf 70 belaufen.
Peſt in Südafrika.
Bisher 40 Todesfälle.
London. Der nördliche Teil des Mandats
Südweſtafrika iſt von einer ſchweren Peſtſeuche
heimgeſucht worden. Bisher ſind 40 Todesfälle
berichtet. Angeſichts der weiten Landſtrecken und
des Fehlens einer wirkſamen Organiſation zur
Anmeldung aller Krankheitsfälle glaubt, man
jedoch, daß die Zahl der Todesfälle in Wirklich=
keit
viel höher iſt.

Die Ermikkelungen in der Lindbe
Sache bisher ohne Erfolg.
NewYork. Das Verhör des Mittelm
in der Lindbergh=Angelegenheit, Conden,
den Verbleib der 50 000 Dollar Löſegeld
bisher ergebnislos verlaufen. Der Polizeil
beſagt, daß Conden, der der einzige der
vernommenen Mittelmänner iſt, bei ſeine,
herigen Ausſagen verbleibt. Aus den ihn
gelegten Bildern von Männern, die als
führer in Betracht kommen könnten, hat C.
keinen der Täter wiedererkannt.
Nach Meldungen aus Mexiko=Stadt
Suche nach Fleiſcher ergebnislos geweſen
dortige Polizei glaubt, daß Fleiſcher in da
nere des Landes entkommen iſt.
Zur Verhaftung John Curtis.
Trenton (New Jerſey). Zu der Verhe
des Vertrauensmannes Lindberghs, John
tis, gibt die Polizei bekannt, daß Curtis vo
hatte, Oberſt. Lindbergh zu überreden.
Dollar unter ſeinem (Curtis) Namen bei
Bank in Norfolk als Anzahlung des Löſe
für das Lindbergh=Kind zu hinterlegen.
Lindbergh hatte dieſen Vorſchlag jedoch
lehnt, weil er nicht überzeugt war, daß die
ſonen, mit denen Curtis in Verbindung zu
verſicherte, tatſächlich im Beſitze ſeines K
ſeien.
Da der frühere Vertrauensmann Lindb
Curtis, deſſen Verhaftung gemeldet wurde
imſtande war, die von der Polizei gefo
Kaution von 10 000 Dollar zu hinterlegen, 1
er abends in das Gefängnis eingeliefert.
Höchſtſtrafe, die Curtis treffen kann, iſt drei
Gefängnis.

Vor neuen Verhaftungen in der Kreuger=9
Stockholm. Wie Svenska Dagblade
richtet, ſtehen neue Feſtnahmen im Zuſan
hang mit der Kreuger=Angelegenheit unn
bar bevor. Es ſoll ſich in dieſem Falle um
bedeutende Perſönlichkeiten innerhalb des
zerns handeln, die Kreuger beſonders nal
ſtanden haben.
Todesſtrafe für Menſchenraub.
Waſhington. Der aus Anlaß der
bergh=Affäre ins Leben gerufene Unterau=
des
Repräſentantenhauſes hat einen Geſe
wurf ausgearbeitet, der für Verbrechen der
führung von Menſchen aus einem Staatsl
ins andere die Todesſtrafe für zuläſſig erklä
Es gilt als ſicher, daß dieſer Geſetzesentwur
genommen werden wird.
Der ſchnellſte Aukorennfahrer der
in Berlin.

Die Ankunft Sir Malcolm Campbells (ſte
in der Reichshauptſtadt,
wo er am Sonntag an dem Internatio
Autorennen teilnehmen wird.

[ ][  ][ ]

itag, 20. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 139 Seite 11

SüsSts deAat

der Spork am Wochenende.
Sportbetrieb der Pfingſttage war verhältnismäßig ſchwach.
iſt er aber an dieſem Wochenende um ſo ſtärker. Schon am
tag gibt es zahlreiche intereſſante Veranſtaltungen, der
tag aber wird ein wahrer Großkampftag des Sportes ſein.
Fußball.
die ſtärkſte Beachtung wird natürlich die Zwiſchenrunde zur
chen Fußball=Meiſterſchaft finden, die mit den folgenden vier
inungen zum Austrag kommt: Eintracht Frankfurt Ten=
oruſſia
Berlin in Frankfurt, 1. FC. Nürnberg Holſtein
in Hamburg, Bayern München Pol. SV. Chemnitz in
g und Schalke 04 Hamburger SV. in Bochum. In Süd=
hland
hegt man die begründete Hoffnung, daß die drei ſüd=
hen
Vertreter auch die Zwiſchenrunde ſiegreich überſtehen
n. Leicht werden es unſere Vertreter allerdings nicht haben,
ders die Münchener Bayern ſtehen in Leipzig vor einer ſchwe=
ufgabe
. Völlig ungewiß iſt der Ausgang des Spieles in Bo=
wo
die Meiſter von Weſt= und Norddeutſchland aufeinander=
n
.
jehr zahlreich ſind die Lehr= und Repräſentativkämpfe des
tags. Auswahlmannſchaften des DFB. tragen am Samstag
rlin und am Sonntag in Hannover Spiele gegen den eng=
Meiſter Everton aus. Eine weitere engliſche Mannſchaft,
ea London, ſpielt am Samstag gegen eine Leipziger Stadt=
ſchaft
und am Sonntag in Stuttgart gegen eine Kombina=
V.f. B.=Kickers.
üüddeutſchland hat, trotzdem ſeine drei Spitzenmannſchaften
n DFB.=Endſpielen beſchäftigt ſind, zwei Repräſentativſpiele
hloſſen: gegen Niederöſterreich in München und gegen Weſt=
hland
in Düſſeldorf. Eine andere weſtdeutſche Mannſchaft
in Brüſſel gegen die belgiſchen Roten Teufel an. Länder=
gibt
es in Prag zwiſchen Tſchechoſlowakei und Oeſterreich, in
ad zwiſchen Jugoſlawien und Polen, ſowie in Bukareſt zwi=
Rumänien und Ungarn (Amateure).
m übrigen ſüddeutſchen Spielbetrieb nehmen zunächſt die
egsſpiele einen breiten Raum ein: In Heſſen ſpielen:
Darmſtadt Mombach, Opel Rüſſelsheim Bürſtadt.
ſſon Privatſpielen ſind zu erwähnen: Alemannia Worms
is Ludwigshafen, FC. Kaiſerslautern Sportfr. Neuß, SC.
urg Viernheim FV Saarbrücken Boruſſia Neunkirchen,
Saar SV. 05 Saarbrücken.
ſerſchiedene ſüddeutſche Mannſchaften reiſen auch diesmal
r in andere Verbände. So ſpielt München 60 in Bremen
eine Stadtelf und am Sonntag gegen Arminia Bielefeld,
vVg. Fürth beſucht den Dresdener SC. und die SpVg. Leip=
ſotweiß
Frankfurt trägt Spiele gegen den Tv. Mayen und
Odenkirchen 07 aus.
Handball.
)T. und DSB tragen am gleichen Tag ihre Vorſchlußrunden
deutſchen Meiſterſchaft aus. Der Spielplan lautet wie folgt:
3.: Polizei Weißenfels SpVg. Fürth in Weißenfels, Poli=
eſſau
Polizei Berlin. Bei den Frauen trifft der Sieger
ſpieles Dresdener SC. SC. Charlottenburg am 5. Juni im
ſiel auf Eintracht Frankfurt. D. T.: TiB. Berlin MTV.
nhauſen in Berlin, TFK. Niederpleis TV. Worms= Herrns=
in
Krefeld. Bei den Frauen läßt die DT. nach dem folgen=
Spielplan gleich Vor= und Zwiſchenrunde austragen: In
n: TV. Vorwärts Breslau TiB. Berlin (Sieger 4), TV.
fenberg Hamburger Turnerſchaft (Sieger B); Sieger 4
rB: in Krefeld: TV. 1855 Krefeld Stadt SV. Frankfurt
er C), Tgde. Witten Tkl. Hannover (Sieger D), Sieger D
ieger C.
Tennis.
der Davispokalkampf Deutſchland Oeſterreich in Wien ſoll
onntag mit den beiden letzten Einzelſpielen ſeine Entſchei=
finden
; wie dieſe Entſcheidung ausgehen wird, weiß man
der Ausgang dieſes Kampfes iſt völlig offen. Gleichzeitig
en im Reich die Meden=Vorrunden ausgetragen. In Mann=
ſpielen
am Samstag die Bezirke Heſſen gegen Württem=
und Bayern gegen Baden. Am Sonntag treffen dann die
n Sieger aufeinander. Die übrigen Bezirke treffen ſich in
Zoppot und Chemnitz. Als drittes wichtiges Tennis=
nis
iſt der Beginn der franzöſiſchen Meiſterſchaften zu nen=
die
ja als inoffizielle Weltmeiſterſchaften auf Hartplätzen
. Deutſchland iſt an dieſen Kämpfen mit den Herren von
im Nourney und Dr. Deſſart, ſowie mit den Damen Außem,
winkel und Peitz beteiligt.

Handball.

TSV. Braunshardt Tgde. 1865 Beſſungen.
Der Tu.SV. Braunshardt bringt am kommenden Sonntag
ſeine turneriſchen und leichtathletiſchen Vereinswettkämpfe zum
Austrag. Die turneriſchen Veranſtaltungen finden vormittags
ſtatt, während die Leichtathleten die Kämpfe am Nachmittag auf
dem Sportplatz fortſetzen. Die Beteiligung iſt in dieſem Jahre
weit ſtärker als im vergangenen Jahre, ſo daß die vorjährigen
Sieger und derzeitigen Inhaber der Wanderpreiſe Hans Benz
(Leichtathletik) und Leonh. Hoffmann (Turnen) auf ſtärkſte
Konkurrenz ſtoßen werden.
Den Abſchluß der Veranſtaltung bildet eine Handballwerbe=
ſpiel
zwiſchen der Turngemeinde Beſſungen und dem Platzverein.
Da die Beſſunger Turner als eine flinke und faire Mannſchaft be=
kannt
ſind, darf auch diesmal mit einem ſchönen Spiel gerechnet
werden, das ſicher werbend für unſere Handballbewegung ſein
wird. Anſchließend 2. Mannſchaften.
Kegler=Vereinigung Darmſtadt und Umgebung.
Gaumeiſterſchaftskämpfe in Saarbrücken. Darmſtadt erringt die
Einzelmeiſterſchaft auf Aſphalt und zwei Siege bei der Sport=
abzeichenprüfung
.
Die an Dienstag abgeſchloſſenen Gaumeiſterkämpfe in Saar=
brücken
, die heiß umſtritten waren, brachten für die Darmſtädter
Teilnehmer beſondere Erfolge. Den ſchwerſten Kampf um die
Gaueinzelmeiſterſchaft auf Aſphalt konnte unter ſtärk=
ſter
Konkurrenz Sportwart Reichert mit dem ſehr guten
Ergebnis von 1 125 Holz bei 200 Kugel zu ſeinen Gunſten ent=
ſcheiden
. Er hat ſich damit Startberechtigung für die Kämpfe um
die Bundesmeiſterſchaft, die in Leipzig ausgetragen wird, er=
worben
. Im Mannſchaftskampf hat ſich die Kampfmann=
ſchaft
wacker geſchlagen. Mit 5346 Holz bei 1000 Kugeln blieb
ſie nur 5 Holz hinter dem Sieger, Verband Schwanheim, zurück.
Der Kampf war ſo hart, daß tatſächlich die letzte Kugel das
Zünglein an der Waage neigte. Die Mannſchaft iſt ehrenvoll
unterlegen. Es erreichten im Einzeln: Rößler 565, Reichert 554,
Schüßler 547, Grün 543, Bangert 534, Reinhardt 529, Becher 523,
Hübner 521, Wenger 514, Mees 513. Die Klubriege der Zwöl=
fer
, welche um die Gauklubmeiſterſchaft kämpfte, hatte einen
ſchlechten Tag. Es wollte nicht klappen. Nur ein Mann, der 558
Holz erreichte, war in Form, die übrigen erzielten geringere Re=
ſultate
, die nicht entſcheidend in die Waagſchale fallen konnten.
Ein beſonders ſchwerer Kampf war der um die Erreichung des
Bundesſportabzeichens. Hier iſt die bindende Vorſchrift,
daß 200 Kugeln geworfen werden müſſen und hierbei die hohe
Holzzahl von 1100 zur Strecke gebracht werden muß, um den Beſitz
des Sportabzeichens zu erwerben. Dieſer Aufgabe unterzogen ſich
5 Kegelbrüder von Darmſtadt, von denen es Rößler und Rei=
chert
gelang, ſie zu löſen. Erſterer, als jüngſtes und erſtmaliges
Mitglied der Kampfriege, erreichte die Holzzahl von 1122, wäh=
rend
Reichert 1112 zur Strecke brachte. Beide haben ſomit das
Bundesſportabzeichen errungen. Die übrigen Starter
haben zwar gute Ergebniſſe erzielt, die aber die vorgeſchriebene
Holzzahl nicht darſtellten.
Der Bewerber um die Seniorenmeiſterſchaft, Kegel=
bruder
Bäumer, konnte ſich nicht durchſetzen. Sein Ergebnis iſt
zwar gut, es reicht aber nicht, um die 569 Holz von Ohlig=Mainz
zu überbieten. Bei der Frauenmeiſterſchaft war leider
Darmſtadt nicht vertreten. Die Keglervereinigung Darmſtadt
darf mit den erzielten Erfolgen bei den ſchweren Kämpfen gegen=
über
der ſehr ſtarken Konkurrenz recht zufrieden ſein.

Kanuſpork.

Leichtathletik.
Olympia=Werbeſportfeſte mit ſtarker Beſetzung finden in Leip=
Samstag) und Halle (Sonntag) ſtatt. Gut beſetzt ſind auch
Pfälziſchen Kampfſpiele in Frankenthal.
Der 22. Mai iſt auch der erſte Tag der Groß=Staffelläufe. Er
ſt u. a die populären Staffelläufe GrünwaldMünchen,
bergFürth, den Alſterſtaffellauf in Hamburg, die große
nſtaffel, ſowie weitere Großſtaffeln in Stuttgart, Darmſtadt
Würzburg.
Motorſport.
das Avus=Rennen des ADAC. iſt in dieſem Jahre dank der
A)ezu außerordentlichen Beſetzung ein motorſportliches Ereig=
von
großem Format. Faſt die geſamte europäiſche Elite der
mobil=Rennfahrer wird ſich mit den bekannteſten Wagen=
Uen auf der Avus harte Kämpfe liefern. Neben dieſen Ren=
verblaſſen
die übrigen Veranſtaltungen.
Radſport.
Bahnrennen werden am Sonntag in Nürnberg (Goldenes
mit Krewer, Hille, Dederichs, Maronnier und Bréau), in
lau, Aachen, Köln, Halle und in Paris (mit Möller und
I) ausgetragen.
Von den Straßenrennen verdienen u. a. Rund um Frank=
die
Noris=Achterfahrt, das ſchwere Rennen Paris Bor=
ux
(mit Sieronſki), ſowie die Rundfahrt durch Italien
Deutſchen) Erwähnung.
Pferdeſport.
Galopprennen gibt es am Sonntag in Hoppegarten, Leipzig,
=Emſcher und Paris. Am Reitturnier in Florenz nehmen
einige deutſche Reiteroffiziere teil.

Fußball.

V.f.R. Mannheim am 22. Mai in Bickenbach.
Infolge des Endſpieles um die ſüddeutſche Handballmeiſter=
in
Michelſtadt am 1. Pfingſtfeiertag mußte das für dieſen
vereinbarte Freundſchaftstreffen gegen VfR. Mannheim ab=
ſt
werden. Es findet nun am 22. Mai ſtatt. Die Niederlage
VfR. Mannheim in Michelſtadt darf nicht darüber hinweg=
hen
, daß Mannheim zweifellos ein ganz großes Können be=
Das beweiſen die drei Endſpiele, die um die ſüddeutſche
ſterſchaft notwendig geworden ſind. Die Reſultate gegen
ferhütte Duisburg 7:4 und das 6:12 gegen den Deutſchen
eballmeiſter Polizei Berlin laſſen die Spielſtärke der Mann=
er
deutlich erkennen. Der Gaugruppenmeiſter Tv. 1897 Bicken=
muß
auf voller Höhe ſein, um einen gleichwertigen Gegner
ben zu können. Wenn jeder Spieler ſich der Größe der Auf=
bewußt
iſt, kann ein ehrenvolles Abſchneiden gegen den gro=
Gegner nicht ausbleiben. Es wird darauf hingewieſen, daß das
auf dem Waldſportplatz in Seeheim zum Austrag kommt.

Union Darmſtadt Rot=Weiß Darmſtadt.
Im weiteren Verlauf der Privatſpiele empfängt Union am
Samstagabend 6 Uhr die ſpielſtarken Rot=Weißen. Die
zwiſchen beiden Vereinen ſchon jahrelang beſtehenden freund=
ſchaftlichen
Beziehungen dürften durch dieſes Spiel eine erneute
Feſtigung erhalten. Rot=Weiß, der diesjährige Meiſter der
A=Klaſſe, hat es verſtanden, in vollendeter Art die Meiſterſchaft
zu erringen und dürfte, ſeinen letzten Reſultaten gegen ſtarke
Kreisligavereine nach zu urteilen, einen der Union gleichwer=
tigen
Gegner abgeben.
Germania Eberſtadt SV. 98 Darmſtadt.
Germania Eberſtadt, die an Pfingſten die Darmſtädter Ein=
tracht
12:0 ſchlug, und in Biblis ein 2:2 (0:2) erzielte, empfängt
am kommenden Sonntag den SV. 98 Darmſtadt. Man därf ge=
ſpannt
ſein, wie ſich die verjüngte Elf der 98er gegen die ſpiel=
ſtarken
Germanen hält.
SVgg. 04 Arheilgen FV. Eppertshauſen.
Im weiteren Verlauf der Privatſpiele empfängt Arheilgen
am kommenden Samstag nachmittag, 18 Uhr, am Arheilger Mühl=
chen
, den Fußballverein Eppertshauſen, 4=Meiſter und aufrücken=
der
Verein zur Kreisliga. Das Vorſpiel am Himmelfahrtstage
ſah die Arheilger als 3:1 Sieger. Am kommenden Samstag end=
lich
ſteht die Arheilger Mannſchaft komplett und man darf ge=
ſpannt
ſein, wie ſich die Mannſchaft präſentiert. Der Gegner, der
die Dieburger auf eigenem Gelände mit 4:2 und Münſter mit
5:2 beſiegte, verfügt über eine ſehr ſchnelle und flinke Mannſchaft.
Jedenfalls rechnet man mit einem intereſſanten Spiel.
Union Wixhauſen F. C. 02 Kreuznach.
Union Wixhauſen, die bis jetzt ungeſchlagen die Pokalſpiele
beſtritten hat greift weiter ein, und empfängt am Sonntag,
15 Uhr auf eigenem Platze den S.C. 02 Kreuznach. Die Gäſte,
führend in der Kreisliga, haben in letzter Zeit gegen Bezirksliga=
vereine
beachtenswerte Erfolge erzielt und werden Union zwingen,
zu beweiſen, daß ſie gegen führende Kreisligavereine beſtehen kann.
Union wird in veränderter Aufſtellung antreten, es bleibt abzu=
warten
, ob ſich dieſelbe bewährt.

Main=Rhein=Gau Deutſche Turnerſchaft.
Das Arbeitsprogramm in der zweiten Maihälfte.
In die erſte Maihälfte fielen der Heſſenkampf und die Pfingſt=
tage
. Brachte erſterer etwas Abwechſelung in die noch dieſen
Monat vorherrſchende Lehrtätigkeit, ſo empfand man letztere als
Ruhepauſe im Betrieb ſehr angenehm. Die zweite Monatshälfte
bringt zunächſt wieder die Turnerinnen auf den Plan, und zwar
iſt es die Gauſchule, die in Darmſtadt in der Turnhalle der
Turngemeinde 1846 am 21. Mai, abends 8,15 Uhr, ihre Lehrtätig=
keit
fortſetzt. Zum Uebungsſtoff iſt durch die Gaufachleitung für
dieſen Abend vorgeſehen: Körper und Bewegungsſchule mit Schall=
plattenmuſik
, Geräteturnen und Bewegungsgruppen. Die Volks=
turner
haben ihren diesjährigen Lehrgang ebenfalls in die
zweite Maihälfte gelegt und dafür die Tage des 21.: 22.. 28. und
29. Mai feſtgeſetzt. Zum Treffpunkt hat man wieder die Uebungs=
ſtätte
der Turnerſchaft Griesheim bei Darmſtadt auserſehen.
Am 22. Mai geben ſich die Waſſerfahrer des Gaues zum An=
paddeln
auf dem Altrhein bei Erfelden ihr erſtes Stelldichein.
Die Schiedsrichter für Handball verſammeln ſich zum Lehrgang
in Beſſungen. Mit der Gauwanderung (Goetzwanderung)
nach Kranichſtein bei Darmſtadt, am 29. Mai, wird das Maf=
programm
und mit ihm in der Hauptſache die Lehrtätigkeit, die
durch die jetzt einſetzende Wettkampftätigkeit in den Hintergrund
treten muß, beendet.
V.f.L. Neckarau ſchlug in einem weiteren Jubiläumsſpiel
des FC. Mannheim die erſte Elf des Jubilars mit 2:0 (1:0).
Die Differenzen zwiſchen dem Deutſchen und dem Tſche=
chiſchen
Schwimmverband ſind jetzt wieder beigelegt worden.
Ein Tennis=Länderkampf Deutſchland England
ſoll am 16. und 17. Auguſt auf deutſchem Boden ausgetragen
werden.
Gewinnauszug
2. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

1. Ziehungstag

18. Mai 1932

Die DKV.=Fahrer in Erfelden am Altrhein.
Trotz ſchlechteſtem Wetter waren noch zirka 60 Paddlerinnen
und Paddler des Deutſchen Kanuverbandes von Mannheim kom=
mend
in Erfelden eingetroffen, wo ihnen die Darmſtädter DKV.=
Vereine einen herzlichen Empfang bereiteten. In den Bootshäuſern
des Kanuklubs und des Rot=Weiß Vf.R. erhielten die Wander=
fahrer
koſtenloſe Unterkunft und Verpflegung. Zahlreiche Mitglie=
der
der Darmſtädter Vereine hatten ſich in den Dienſt der Sache
geſtellt, um die Gäſte gaſtfrei bewirten zu können. Wegen des
Regenwetters mußte der geplante Zeltlagerabend im Freien aus=
fallen
. Dafür wurde im großen Saale der Krone ein Paddlerabend
abgehalten, der die Darmſtädter und die auswärtigen Paddler im
trauten Kreiſe vereinte. Herr Dr. Schäfer begrüßte die Gäſte und
Ehrengäſte im Namen der Darmſtädter DKV.=Vereine. Herr Dr.
Seydler=Frankfurt, der Vorſitzende des Oberrhein= und Mainkreiſes
im Deutſchen Kanuverbande, dankte für die herzliche Aufnahme
und Begrüßung mit ebenſo herzlichen Worten. Bei Geſang. Humor
und rheiniſcher Stimmung blieb man bis 12 Uhr zuſammen. Das
Deutſchlandlied beendete den offiziellen Teil des Abends.
Am anderen Morgen pünktlich um 9,30 Uhr ſtarteten die
Fahrer nach Mainz, wobei ihnen die Darmſtädter bis zur Nord=
ſpitze
das Geleit gaben. An der Pforte des Altrheines verabſchie=
dete
man ſich mit einem kräftigen Hup=Heil. Die Gäſte erklärten
einſtimmig, daß ſie nirgends auf ihrer Fahrt einen ſo kamerad=
ſchaftlichen
und gaſtfreundlichen Empfang erhielten als in Er=
felden
bei den Darmſtädter Paddlern. Der Tag in Erfelden zähle
zu den ſchönſten Erinnerungen auf ihrer nunmehr ſchon zehntägigen
Fahrt von Chur (Schweiz) bis hierher. Wir wünſchen den Fahrern
auf ihrer Weiterreiſe bis Köln, wo ſie am Sonntag eintreffen, ein
kräftiges Glück=Auf.

In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300 M.
gezogen
2 Gewinne zu 100000 M. 64559
2 Gewinne zu 6000 M. 227594
10 Gewinne zu 3000 M. 3132 42900 78942 254220 296678
10 Gewinne zu 2000 M. 45710 93994 118436 272708 298454
24 Gewinne zu 1000 M. 2457 184863 195768 236442 284962 322221
325471 360329 873142 377036 383837 386883
40 Gewinne zu 800 M. 2286 46025 64487 82469 90449 102678
110805 156210 184346 205739 219988 223106 368088 358916 362261
366184 376940 384233 384415 387366
44 Gewinne zu 500 M. 11108 19164 57143 87231 95367 128809
143887 165672 193148 210559 213417 236502 238467 244050 265712
308566 322708 336862 361394 378522 387832 392797
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 300 M.
gezogen
2 Gewinne m 10000 m. 106916
4 Gewinne zu 5000 Mk. 28626 374357
4 Gewinne zu 3000 M. 12547 318426
8 Gewinne zu 2000 M. 31517 45066 228323 245883
18 Gewinne zu 1000 M. 43315 61794 65260 72236 101174 112863
271769 279971 324874
32 Gewinne zu 800 M. 17317 29445 36038 37107 68566 104454
132419 136142 145647 150382 152919 203786 234811 268524 334075
398501
42 Gewinne zu 500 M. 7648 67056 79689 140157 146452 148107
158036 193105 194512 219079 240020 246909 251032 257068 264119
266194 272427 294408 362720 367729 392168
Geſchäftliches.
A. D. A. C.=Reichsfahrt.
Sieben Tage lang wurden auf der 8. Reichsfahrt des ADAC.
Motorfahrräder und Perſonenkraftwagen den härteſten Ge=
brauchsprüfungen
unterzogen und an die beteiligten Fahrzeuge
und Fahrer die ſchwerſten Anforderungen geſtellt. Die Fahrt
endete am 15. Mai in Bad Kiſſingen mit einer Sonderprüfung
über Beſchleunigung mit Schalten, Beſchleunigung im direkten
Gang und kürzeſten Bremsweg. Aehnliche Prüfungen fanden faſt
an jedem der ſieben Tage ſtatt. Sie erſtreckten ſich auf ſchnelles
Anlaſſen und Anfahren, Bergſteigefähigkeit, Einhalten beſtimm=
ter
vorgeſchriebener Geſchwindigkeiten und auf Geländefahrten
über Stock und Stein. Im höchſten Grade hat ſich auf dieſer
Reichsfahrt eine geſchloſſene Gruppe (Team), beſtehend aus drei
6/30 PS. Adler Primus bewährt. Es war bewundernswert, mit
welcher Sicherheit dieſe Wagen auch den ſchwerſten Sonder= Prü=
fungen
gewachſen waren, wobei beſonders hervorzuheben iſt, daß
dieſe Wagen direkt vom Fabrikationsband zum Start kamen, ohne
daß ſie irgendwie auf die Fahrt vorbereitet worden wären.
Außenſtehende mögen es als ein Wagnis betrachtet haben, daß
man dieſe neuen Wagen vom Fabrikationsband weg in eine der=
artige
Prüfung ſchickte. Man wußte aber bei den Adlerwerken,
was man dieſem Wagen zumuten konnte, und der Erfolg hat ge=
zeigt
, daß der neue Adler 6/30 PS. Primus ein Klaſſewagen von
abſoluter Zuverläſſigkeit iſt. Seine hervorragende Schnelligkeit,
Bergfähigkeit und Straßenlage wurden allgemein bewundert. Das
Adler=Team erhielt den einzigen zur Verteilung gelangenden
Team=Preis und zwei goldene ſowie eine ſilberne Plakette.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 20. Mai.
17.00: München: Veſperkonzert.
18.25: Dr. Scholtz: Der Viehhandel in der Volkswirtſchaft.
18.50: Mannheim: Aerztevortrag: Die Behandlung von Bewegungs=
ſtörungen
.
19.30: Die Braut. Waſſerſchlacht. Zwei Erzählungen von Rudolf
Schneider=Schelde.
19.45: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.45: Chanſons aus zwei Jahrhunderten. Ausf.: Marita Gründgens
u. Rolf Ghatberg. Am Flügel: O. Seyfert.
21.00; Klaſſiſche Muſik. Philharm. Orcheſter Stuttgart. Soliſt: H.
Buſch (Violoncello).
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Nachtmuſik. Ouvertüren und Koloratur=Arien. Ausf.: Funk=
orcheſter
, Soliſtin: Clara Ebers (Sopran).
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Freitag, 20. Maf.
15.00: Jungmädchenſtunde: Was wir leſen.
15.40: Jugendſtunde: Adolf Freiherr von Lützow zum 150. Geburts=
tag
.
16.00: Lehrer Piater: Die Beſchaffung von Arbeits= und Unterrichts=
mitteln
für wenig gegliederte Schulen in wirtſchaftlich ſchwieriger
Zeit.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Lietzmann: Die Apoſtelgeſchichte im Neuen Teſtament.
18.00: Marie Luiſe König u. H. Schultze=Ritter: Verſchollene deut=
ſche
Muſik aus der Zeit Bachs.
18.30: C. Hauſſer: Das Handwerk in der Welt.
19.00; Aktuelle Stunde.
19.15: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
19.35: Leipzig: Richard Wagner=Abend. Ausf.: Sinfonieorcheſter,
21.00: Alimente. Lehrſpiel von Meta Brix.
21.30: München: Bunte Stunde. Ausf.: Funkorcheſter.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Unterhaltungsmuſik der Kapelle Arkadi Flato.

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haben
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von
Wahl
große
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Staatshilfe zur Behebung der Kriſe im Ausland?
England unkerſtühzk ſeine Induſtrie. Aenderungen in der engliſchen Arbeitsloſenverſicherung.
Auch Holland muß ſeine Schiffahrk ſtühen.
Die Kohlenförderung des Ruhrgebiekes
Die Weltwirtſchaftskriſe.
im Monak April.
Dem Daily Herald zufolge fanden geheime Verhandlungen

zwiſchen den Vertretern der Bank von England, der Großbanken,
der Handelskammern und der Induſtrie= und Handelsverbände
über die Bereitſtellung von Geldern für induſtrielle Zwecke ſtatt.
Geldbedürftige Induſtriefirmen ſollen anſtelle der bisher üblichen
Vorſchüſſe, die ſie bei den Banken aufnehmen konnten, drei bis
ſechs Monats=Wechſel erhalten, die unter Mitwirkung der Bank
von England durch die Großbanken diskontiert werden ſollen.

Die engliſche Arbeitsloſenverſicherung wird, wie der Daily
Telegraph erfährt, auf Grund des Berichts des ſogen. Gregory=
Ausſchuſſes, der vorausſichtlich Ende dieſes Monats fertiggeſtellt
ſein wird, weitgehenden Aenderungen unterworfen werden. In
erſter Linie ſei beabſichtigt, die Bilanz des Verſicherungsfonds
auszugleichen, die in dieſem Jahre vorausſichtlich mit einem Fehl=
betrag
von 200 000 bis 250 000 Pfund abſchließen werde. Zu die=
ſem
Zweck ſei der Einſchluß einer Reihe weiterer Arbeitergruppen
in das Verſicherungsſyſtem vorgeſehen, ſo zum Beiſpiel weibliche
Hausangeſtellte, landwirtſchaftliche Arbeiter und Vorarbeiter,
ferner ſei eine ſtarke Kürzung der Uebergangsunterſtützungen für
Arbeitsloſe geplant, die noch nicht die vorgeſchriebene Zahl der
Beiträge geleiſtet haben.
Skagkliche Unkerſtühung für die holländiſche Schiffahrt
Die Regierung hat geſtern dem Staatsrat einen Geſetzent=
wurf
zugehen laſſen, der die Gründung einer Finanzierungsgeſell=
ſchaft
für die Schiffahrt bezweckt. Das Kapital dieſer Geſellſchaft
ſoll fünf Millionen Gulden betragen, wovon die Mehrheit ſich in
den Händen des Staates befindet. Notleidenden holländiſchen
Reedereien ſollen von dieſer Geſellſchaft unter beſtimmten Vor=
ausſetzungen
und Gaxantien Kredite gewährt werden. Nötigen=
falls
ſoll von den in Frage kommenden Reedereien gefordert wer=
den
, daß ſie eine durchgreifende Reorganiſation ihres Betriebes
vornehmen, während auch erwogen wird, eventuell mehrere Schiff=
fahrtsgeſellſchaften
in einer einzigen Unternehmung zuſammenzu=
faſſen
.
Zu den Reedereien, die von dieſer ſtaatlichen Hilfe für die
Schiffahrt Nutzen ziehen können, gehört in erſter Linie der Konin=
klyke
Hollandſche Lloyd zu Amſterdam, der ſeinerzeit mit dem
Norddeutſchen Lloyd zu Bremen ein Arbeitsabkommen abſchloß.
Berliner und Frankfurker Effektenbörſe.
Nachdem man bereits im Vormittagsverkehr mit einer ſchwä=
cheren
Berliner Börſe gerechnet hatte, lagen die erſten Kurſe
erwartungsgemäß 12 Prozent niedriger. Beſonders in Bank=
aktien
, die jetzt im reinen Kaſſaverkehr gehandelt werden, ſowie in
Elektropapieren ſoll etwas ſtärkeres Auslandsangebot vorgelegen
haben. Die Spekulation bekundete demgegenüber geſtern ſo gut
wie gar keine Aufnahmeneigung, da eine ganze Reihe von Mo=
menten
zur Zurückhaltung mahnte. Einerſeits wird die Unter=
nehmungsluſt
durch die politiſche Unſicherheit empfindlich gelähmt.
Die Vorgänge im Fernen Oſten waren ebenfalls nicht dazu ange=
tan
, freundlich zu ſtimmen. Hinzu kam nun noch die flaue Ver=
anlagung
der Deſſauer Gas=Aktien, bei denen die Dividendenhoff=
nungen
bis auf 5 Prozent herabgeſtimmt ſind und bei denen auch
dieſe Ausſchüttung nicht in bar, ſondern in Reichsſchuldbuchforde=
rungen
gezahlt werden ſoll. Außer dieſem Papier erſchienen noch
Bemberg. Elektrizitätswerke Schleſien und Schleſiſche B.=Gas mit
Minus=Minuszeichen. Die Verluſte dieſer Werte betrugen bis
zu 5 Prozent, während Dortmunder Union, Elektr. Licht u. Kraft,
Weſteregeln, Rheiniſche Braunkohlen. Mannesmann, Siemens,
R.W. E. und Süddeutſche Zucker bis zu 3,5 Prozent einbüßten. Die
Bank von England hat ihren Diskont nicht weiter ermäßigt, in
Börſenkreiſen hatte man die diesbezüglichen Hoffnungen aber ſchon
vormittags aufgegeben. Im Verlauf war die Tendenz bei kleinen
Schwankungen und nur geringem Geſchäft ſtark uneinheitlich.
Immerhin überwogen weitere Rückgänge bis zu 1 Prozent.
Die Abgabeneigung, die bereits am Vortage zu einer ſchwä=
cheren
Tendenz geführt hatte, ſetzte ſich geſtern in verſtärktem Maße
fort, ſo daß die Frankfurter Börſe in überwiegend ſchwacher
Tendenz eröffnete. Vom Publikum kam in etwas größerem Um=
fange
Material heraus, und auch die Spekulation nahm Glatt=
ſtellungen
vor, denen kaum Aufnahmeneigung gegenüberſtand. Die
letzttägige Schwäche der Auslandsbörſen und die verwickelte
innen= und außenpolitiſche Situation ließ keine Unternehmungs=
luſt
aufkommen. Von wirtſchaftlichen Momenten verſtimmten
weiterhin die ſtark geſunkenen Außenhandelsziffern ſowie der
Verluſtabſchluß bei Harpener Bergbau. Gegen die Abendbörſe
betrugen die durchſchnittlichen Kursverluſte etwa 1,5 Prozent.
Die ſchwache Haltung einiger Spezialaktien trug naturgemäß zur
Abwärtsbewegung der Allgemeintendenz bei. So lagen beſon=
ders
von Elektroaktien Licht u. Kraft mit minus 358 Prozent,
Schuckert und Siemens mit je minus 2,5 Prozent ſchwach. Am
Montanmarkt büßten Mannesmann und Harpener je 1,5 Proz.,
Phönix und Stahlverein je 1 Prozent ein. Kaliwerte und Kunſt=
ſeideaktien
gingen ebenfalls bis zu 2 Prozent zurück. Von Chemie=
aktien
verloren J.G. Farben 1,25 Proz. und Scheideanſtalt 1 Proz.
Reichsbankanteile gaben 1,25 Proz. nach, und von Nebenwerten
verminderten Deutſche Linoleum, Conti Linoleum Zürich und
Südd. Zucker ihren Kursſtand bis zu 1,75 Proz. Gut behauptet
blieben dagegen Schiffahrts= und Verkehrsaktien, Holzmann, Zell=
ſtoff
Aſchaffenburg und Daimler. Die Umſätze hielten ſich allge=
mein
in engſten Grenzen. Im Verlauf hielt die ſchwache Stim=
mung
an und die Kurſe gaben erneut bis zu 1 Proz. nach. Chade=
aktien
kamen mit minus 3,5 Mk. verſpätet zur Notiz. Die Börſe
ſchloß für J.G Farben 0,25 Proz. über dem niedrigſten Kurs,
während das Gros der Papiere unerholt lag. Am Rentenmarkt
war das Hauptmerkmal die ſchwache Haltung der Altbeſitzanleihe
und der Reichsſchuldbuchforderungen, die je 1,25 Prozent einbüß=
ten
. Goldpfandbriefe lagen mit Ausnahme der Rhein. Hypoth.=
Bankwerte ebenfalls etwas ſchwächer, während Liquidationspfand=
briefe
uneinheitliche Kursbildung hatten.
An der Abendbörſe war das Geſchäft zwar immer noch
klein, doch zeigten die Kurſe eine leichte Erholung, die bei den
Aktien etwa 0.25 Prozent durchſchnittlich ausmacht. Man ver=
weiſt
auf die feſteren Auslandsbörſen und ſchritt zu Deckungen.
J.G. Farben eröffneten 0,25 Prozent höher und gewannen im
Verlaufe nochmals 0,5 Prozent. Am Elektromarkt auch Siemens
0,5 Prozent höher, Licht u Kraft behauptet. Montanwerte um
0,25 Proz. gebeſſert. Am Rentenmarkt lagen Altbeſitz zu Beginn
0.25 Prozent niedriger, doch konnten ſie dieſen Kursverluſt im
Verlauf wieder aufholen und waren ſchließlich bei 41 Prozent auf
Mittagsbaſis behauptet. An der Nachbörſe hörte man Farben bei
91 Prozent.

Deutſche Girozentrale Deutſche Kommunalbank, Berlin.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat die Satzung der Deutſchen Giro=
zentrale
Deutſche Kommunalbank in Berlin genehmigt. Die
Bankanſtalt, die bisher eine unſelbſtändige Einrichtung des Deut=
ſchen
Sparkaſſen= und Giroverbandes geweſen iſt, hat damit eigene
Rechtsfähigkeit erlangt und iſt gleichzeitig unter die Aufſicht der
Reichsregierung getreten.

Produkkenmärkke.

Mannheimer Produktenbericht vom 19. Mai. Weizen
7576 Kilo, gut, geſund und trocken, 29,50, desgl. 7374

Im Monat April 1932 wurden insgeſamt in 26 Arbeitstagen
5 885 338 To. Kohle gefördert gegen 5 822 466 To. in 25 Arbeits=
tagen
im Monat März 1932 und 6 860 395 To. in 24 Arbeitstagen
im Monat April 1931.
Arbeitst äglich betrug die Kohlenförderung im April
1932: 226 359 To. gegen 232 899 To. im März 1932 und 285 850 To.
im April 1931.
Die Kokserzeugung des Ruhrgebietes ſtellte ſich im
April 1932 auf 1 165 554 To. (täglich 38 852 To.), im März 1932
auf 1292 495 To. (41 693) und 1535 060 To. (51 169 To.) im
April 1931. Auf den Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet.
Die Brikettherſtellung hat im April 1932 insgeſamt
236 198 To. betragen ((arbeitstäglich 9085 To.) gegen 222 764 To.
(8911 To.) im März 1932 und 253 556 To. (10 565 To.) im April
vorigen Jahres.
Die Beſtände der Zechen, an Koble, Koks und
Preßkohle (d. ſ. Haldenbeſtände, ferner die in Wagen, Tür=
men
und Kähnen befindlichen, noch nicht verſandten Mengen, ein=
ſchließlich
Koks und Preßkohle, letztere beiden auf Kohle zurück=
gerechnet
) ſtellten ſich Ende April 1932 auf rd. 10,59 Mill. To.
gegen 10,15 Mill. To. Ende März 1932. Hierzu kommen noch die
Syndikatsläger in Höhe von 1,42 Millionen Tonnen.
Die Geſamtzahlder angelegten Arbeiter ſtellte
ſich Ende April 1932 auf 201 913 gegen 204 578 Ende März 1932
und 260 995 Ende April 1931.
Die Zahl der Feierſchichten wegen Abſatzmangels
belief ſich im April 1932 nach vorläufiger Ermittlung auf rund
1 006 000. Das entſpricht etwa 5,00 Feierſchichten auf einen Mann
der Geſamtbelegſchaft.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Rückkauf der Genußrechte bei Klein, Schanzlin, Becker A. G.,
Frankenthal. Infolge des letztjährigen Dividendenausfalls er=
hielten
die bei der Geſellſchaft beſtehenden Genußrechte auf die Auf=
wertungsobligationen
weder Verzinſung noch Tilgungsbeträge.
Auch für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1931/32 beſteht keine Aus=
ſicht
auf Dividendenverteilung. Infolgedeſſen hat ſich die Geſell=
ſchaft
zum Rückkauf der Genußrechtsurkunden zum Kurſe von 50
Prozent des Nennwertes bereit erklärt.
Schönberger Cabinett A.G., Mainz. Nach 212 168=RM. Ab=
ſchreibungen
ergibt ſich für 1930 nach dem erſt jetzt vorgelegten
Abſchluß eine Erhöhung des Verluſtes von 26 521 auf 331 304 Mk.
bei einer Millionen Reichsmark Kapital und 985 000 RM. Re=
ſerven
. Den 650 099 RM. Kreditoren ſtehen u. a. 875 836 RM.
Debitoren, Kaſſe. Wechſel, Poſtſcheck und 1 231 540 RM. Waren
gegenüber.
Amſtelbank, Amſterdam. In dem geſtern bekannt gegebenen
Dreimonatsbericht der gerichtlichen Vertreter der Amſtelbank wird
mitgeteilt, daß auf Grund des Zuſtandekommens des außergericht=
lichen
Vergleichs mit den Gläubigern von der Amſtelbank am 25.
April beim Amſterdamer Konkursgericht die Aufhebung des ge=
richtlichen
Zahlungsaufſchubs beantragt worden ſei. Der Termin
zur Behandlung dieſes Antrages ſei auf den 18. Mai feſtgeſetzt
worden.

Mekallnokierungen.

Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 19 Mai
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg. Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 52,50 RM. Die Notierungen der
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe ver=
ſtehen
ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Zahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf 164 RM.,
Reinnickel 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus auf
4648 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 39,2542,50 RM.

28,75; Hühnerweizen 10,75; Roggen, inländ., gut, geſund
trocken 22,75; Hafer, inländ., 17,7519; inländ. Sommer
2020,50 nom.; Futtergerſte 18,50; Mais, gelber La Pla=
Soyaſchrot 10,75; Biertreber, inländ. 1212,25, ausl.
ſchnitzel, loſe 8,75; Wieſenheu, loſes 5,606; Rotkleeheu
6,20; Luzernkleeheu 5,906,60; Stroh, Preßſtroh, Roggen=9
3.,804,20; desgl. Hafer=Gerſte 3,403,80; Stroh, geb., Ro
Weizen 3,804,20; desgl. Hafer=Gerſte 3,403,80: Weizer
Spezial Null, 40,70; Roggenmehl, 70proz. Ausmahlung, 2
29,50: Weizenkleie 10,25: Erdnußkuchen 11,75. Bei unvere
ten Preiſen eröffnete die Börſe mangels beſonderer Anregun
bei Zurückhaltung des Konſums in ruhiger Haltung.

Viehmärkke.

* Darmſtädter Viehmarkt vom 19. Mai. Aufgetrieben
5 Ochſen, 105 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber =
3843, b) 3337, c) 2832 Pfg. pro Pfund. Spitzentiere
Notiz. Marktverlauf geräumt.
Ferkelmarkt Groß=Gerau. Auftrieb 270 Ferkel. Pre
bis 22 RM. pro Stück. Der nächſte Ferkelmarkt finde
Mittwoch, den 1. Juni, vorm. 8.30 Uhr, auf dem Marktpl.
Groß=Gerau ſtatt.
Mannheimer Viehmarkt vom 19. Mai. Auftrieb: 78 K
21 Schafe, 80 Schweine, 1050 Ferkel und Läufer, 2 Ziege
ſammen 1212 Stück. Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht in
Kälber c) 3438, d) 3234, e) 2628: Schafe b) 2
Schweine nicht notiert. Ferkel bis vier Wochen koſteten pro
812 RM., Ferkel über vier Wochen 1416 RM., Läufer I
RM. Marktverlauf: Kälber ruhig, langſam geräumt:
und Läufer mittelmäßig. Die Ferkelmärkte vom 25. Ma
2. Juni fallen aus. Nächſter Ferkelmarkt am 9. Juni.
Frankfurter Viehmarkt vom 19. Mai. Der Auftrieb
Nebenmarktes beſtand aus 58 (gegen 140 Stück am letzten 9
markt) Rindern, 741 (1832) Kälbern, 25 (48) Schafen un
(883) Schweinen. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewi
RM.: Kälber a) , b) 4045, c) 3539, d) 2534. Scha
folge des geringen Auftriebs nicht notiert. Schweine a) und
c) 3539, d) 3338, e) 3137, f) und g) nicht notiert.
die Preiſe des Nebenmarktes der vergangenen Woche zogen
ber 12 und Schweine 1 Mark an. Marktverlauf: Se
ruhig, ausverkauft; Kälber mittelmäßig, ſpäter abflauend;
mittelmäßig, geräumt. Fleiſchgroßmarkt. Ochſen= und
fleiſch 1. 5458, 2. 4853; Bullenfleiſch 4448; Kuh
2. 3442, 3. 2230; Kalbfleiſch 2. 5565; Schweinefleiſch
bis 52. Geſchäftsgang des Großmarktes: ruhig.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die deutſche Rohſtahlgewinnung (ohne Saargebiet) beli,
im April 1932 auf 520 512 Tonnen gegen 433 239 Tonn=
März. Arbeitstäglich wurden im April durchſchnittlich
Tonnen hergeſtellt, gegen 17 330 Tonnen im Vormonat,
15,5 Prozent mehr, aber noch immer 29,8 Prozent wenige
im gleichen Monat des Vorjahres.
Die G.=V. der Bodenkreditbank Baſel, A.=G., erledigt
Regularien und beſchloß, dem Reingewinn des Jahres 19.
Betrage von 235 978 Schweizer=Franken auf neue Rechnung
zutragen. Der Kontrollſtelle der Geſellſchaft gehört u.
Direktor Willi Wolff, Freiburg i. Br., (DD.=Bank).
Die G.=V. der A=G. für Kohlendeſtillation, München
nehmigte den Abſchluß für 1931 und beſchloß, aus dem
gewinn von 11 412 RM. eine Dividende von 4 Prozent
ſchütten. Neu in den A.=R. wurde Bankier Theodor
wanger=München gewählt.
Der Diskontſatz der Bank von Norwegen iſt von 5 ar
Prozent geſenkt worden. Der bisherige Satz war ſeit
3. März in Kraft.
Die bulgariſchen Handelsvertragsverhandlungen mit D
land werden am 25. Mai in Sofia beginnen. Die bulge
Regierung hat einen Sonderausſchuß zur Vorbereitung
Verhandlungen ernannt.
Wie aus Kualalumpur gemeldet wird, hat die Lo
Malayan Chamber of Mines einen Plan ausgearbeitet, der
die Einſtellung der Zinnproduktion, wohl aber die Unterbre
des Zinnexports aus den Gruben von Selangor für zwei
nate vorſchlägt. Die in dieſer Zeit geſammelten Vorräte
in den folgenden 10 Monaten allmählich verwendet we

Berliner Kursbericht
vom 19. Mai 1932

Oeviſenmarkt
vom 19. Mai 19

Berl. Handels=Geſ.
Danatbank. . ..
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Re
20.
36.
20.
11.125
22.
12.125
22.25
32.
34.
18.
13.50
87.375
79.

Me
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr.üntern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell

B2so
90.
40.25
51.
40.25
Mre
42.
87.50
25.75
36.621
23.25
33.
23.

Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Vf
27.
148.
52.25
65.
16.
97.

24.25

64.
14.
36.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia


Holland
Hslo
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New York
Belgien

Italien
Paris

ift
100 finn. Mk.
100 Schilline
100 Tſch. Kr.
100 Bengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 S. Stg.
1 Pap. Peſo
Dollar.
100 Belga
100 Lire
100 Franes

ſGeld
7.123
5195 52.05
12.46511
3.o5
170.93
771
84.5.
78.52
15.45
1.018
4.209 4.217 t
59.09
21.67 121.71
16.605 16.6a5l

Ric
7.1371
12.485
3.063/
i7127
77.33/
84.68
78.68
15.491
1.022
59.21

Schweiz

Spanien

Danzig
Japan
Rio de Janeirolt
Jugoſlawien.
Portugal 1
1
Athen
Iſtambu)
Kairo
t
Kanada
1
Urugnah
Island
Tallinn (Eſtl.)
ſiga

Mit

100 Franken/ 22.34
100 Peſetas 134.67
100 Gulden 182.72
1.314
1 Yen
1 Milreis 031
100 Dmar 1 742:
100 Escndosl 14.09
100 Drachm.! 2.944
1 türk. 4 2o/
1äghpt. 2 15.96
eanab. Doll /3:716
t Goldpeſo / 1.844
100 isl. Kr. 69.4*
100 eſtl. Kr. 109.3
100 Lats 79.74

ſGel!

Durmſtäuter und Karionäroant Surmftabt, Bihiute dei Presoner Bi
Frankfurter Kursbericht vom 19. Mai 1932.

W
v. 27
6%
5½%Intern.,
6%Baden .......
6%Bahern......!
6% Heſſen .....
6% Preuß. Staat
6% Sachſen..

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4½/, Ab=
löſungsanl
..
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
...
6% Baden=Baden.
6% Berlin. ..v. 24
6% Darmſtadt . . . .
6% Dresden v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze b.29
v. 26
6%
6% Mainz.......
68 Mannheim v. 27
82München v.29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
6% Goldobligl
5½% Heſſ. Lds.=
Hhp.=Bk.=Lignid.
4¾4% Kom.=Obl.
6% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf.
6% Goldobligl

65
55.5
54
58
60.5
52
74
61

41.25
3.275

2.45
45

41

*

72.5

KrG
66.75

57

6%o Landeskomm.)
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
69 Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer.
Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)..

6% Berl. Hyp.Bk.
5½%n Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½%0 Lig. Pfbr.
6% Goldoblig
6% Pfbr.=Bk.
5½%0
Ligu.
6% Mein. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr..
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% Lig.Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bk.
51/,% Lig. Pfbr.
6%
Goldoblig.
6% Südd. Bod.
Cred.=Bank
51/=% n Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp.=B.
6%Daimler=Benz.
6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 2
6%Mitteld. Stahl
6%Ber. Stahlwerkel

46
*5

38

5.25
73
80.25
72.75
78),
54.25
73.5
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74
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[ ][  ][ ]

9
Tauf Benings grober Feind.

Roman von
Kurt Siodmak

(Nachdruck verboten.)

Copyright boy Carl Duncker Berlag, Berlin 1931

toria zog einen kleinen Rauchtiſch zu ſich, der auf leiſen
füßen heranrollte, und ſtellte ihn zwiſchen Ralf und
eſſel. Ihre Bewegungen waren leicht, flüſſig, unbeſchwert,
vete ſich eine Zigarette an und prägte ſich das Geſicht
jaſtes mit einem kurzen ſchnellen Blick ein.
war der Mann, von dem Marcel geſprochen hatte, eilig,
nellen, abgeriſſenen Worten, am Telephon. So alſo ſah
gas ungelenke Techniker mit hartem Kopf und kleinem
it aus. Von ungelenk war nichts zu merken im Augenblick,
Kobf mag ſtimmen, dieſer Mann wußte, was er wollte.
nn erinnerte ſie ſich an ſeine erſte Verbeugung, die be=
gewirkt
hatte, aber wie unbefangen, gewohnt männlich
ſich einen Augenblick ſpäter über ihre Hand gebeugt.
muß ſich gut mit mir vertragen, hatte Juſt geſagt, es
ine Menge davon ab! Sei bitte nett zu ihm!
zr Bruder, gnädige Frau, ſchien heute ſehr entzückt zu
3 er das Zimmer des Herrn Juſt verließ. Ralf lächelte.
ſte an Juſt, und das Bild wurde unſcharf vor ſeinen
arcel möchte, daß Frank endlich ein wenig vernünftiger
ſeufzte Viktoria überlegen, fuhr ſchnell fort, ich ſpreche
n meinen Sorgen ſie lächelte ein wenig konventionell,
If war nicht ſicher, in welcher Stimmung ſie ſich befand.
iſt jetzt zweiundzwanzig Jahre alt und müßte doch end=
fangen
, das zu werden, was unſere Väter mit einem
n, vernünftigen Menſchen bezeichnen. Papa in Paris hat
erliche Hand von ihm gezogen, ſeitdem er bei Pitermann
land entlaſſen wurde wegen Unpünktlichkeit und Unzu=
gkeit
, ich weiß nicht, was alles noch für Verbrechen,
ufleute haben doch ihren eigenen Geſetzkodex, ich
ens fand ſeine Verbrechen nicht ſehr ſchlimm aber ich bin
Schweſter, ſie lächelte gewinnend, damenhaft, offen.
h begreife, man muß den Jungen an die Kandare neh=
ir
haben das alle mal ſo gemacht, ſind aber gebremſt
Das tat weh, und ſpäter ſind wir froh geweſen.

Viktoria nickte ihm dankbar zu, betrachtete die langen Fin=
ger
ihrer großen, faſt männlichen, ſchmalen Hand.
Können Sie mir nicht einen Rat geben?
Ralf zögerte. Was wollte ſie von ihm? Da ſah er ihre
Augen, ſie waren offen, durchſichtig, und er merkte, daß ſie
wirklich um ihren Bruder bangte.
Schicken Sie ihn mir einmal, gnädige Frau, ich werde
ſehen, was mit ihm zu machen iſt.
Impulſiv ſtreckte ſie ihm die Hand entgegen, ihre Finger
ſchloſſen ſich mit feſtem Druck, er fühlte ihre Dankbarkeit, war
ſelbſt erlöſt, fühlte ſich freier, hatte ſeine Aufgabe einen Augen=
blick
vergeſſen. Da wurde er in die Wirklichkeit zurückgerufen.
Juſt ſtand in der Tür, er hatte geſehen, wie Ralf Vik=
torias
Hand hielt.
Ausgezeichnet, das Eſſen wartet, rief Juſt erfreut.
Er verſuchte ſeiner Frau einen anerkennenden Blick zu=
zuwerfen
, aber ſie blickte über ihn hinweg, als ſei er nicht im
Zimmer.
Einundzwanzigſtes Kapitel.
Wir unterhalten uns eingehend nach Tiſch! lachte Juſt zu=
frieden
, mit Behagen. Der Tiſch war mit Kriſtall und Blu=
men
gedeckt, wie zu einem wichtigen offiziellen Gaſtmahl.
Ralf ſchwieg. Er fühlte ſich von dem Blick der Frau irritiert.
Weshalb hatte er die Einladung Juſts angenommen? Fühlte er
ſich wirklich ſo kräftig, unangreifbar, daß er wagen konnte, den
Fuchs im eigenen Bau zu beſuchen? Und dieſe Frau, die ſicher=

Diche Menſchen
erreichen Gewichtsabnahmen von 1520 Pfd. in Kürze durch den

lich zu Juſt hielt, zu ihm halten mußte, konnte ſie ihn nicht
durchſchauen? Konnte ſie nicht inſtinktiv die Gefahr wittern, in
der Juſt ſteckte? Ralf verlor die Scheu, wenn ſie ſprach, die
Worte an ihn richtete, er antwortete impulſiv, ſeine Ueber=
legung
ging mit ihm durch. Gab er ſich Blößen?
Er wurde ſchweigſamer, wünſchte, daß dieſer Abend bald
ein Ende nehmen ſollte. Er wollte nur noch hören, was Juſt
ihm anzubieten hatte, wie weit er ihm entgegenkam, das war der
Gradmeſſer, daran konnte man feſtſtellen, wo man ihn anzu=
packen
hatte.
Ich ſchicke morgen Frank zu Herrn Rohmer, vielleicht hat
er etwas für ihn, erklärte Viktoria, munter geworden.
Juſt war erſtaunt, er blickte irritiert, einen Augenblick un=
ſicher
, hatte ſich ſofort wieder gefangen. Ralfs Geſpanntheit
konzentrierte ſich, er wurde wach, klar berechnend das war
ein argwöhniſcher Blick geweſen. Juſt fühlte ſich zu Hauſe un=
ſicher
? Juſts Augen ſagten ſoeben: iſt das ein Komplott?
Traute er nicht einmal ſeiner eigenen Frau?
Frank bei der Konkurrenz! Nun, die Konkurrenz wird
kaum noch lange beſtehen. Wenn die Ranſtattwerke meinen Wer=
ken
erſt angeſchloſſen ſind, arbeitet er ja wieder im trauten
Familienkreiſe!
Wie plump ging dieſer Mann vor. Ralf ärgerte ſich jetzt.
Man mußte ihm zu verſtehen geben, daß er ſich irrte.
Ich glaube nicht, daß Herr Thalemann ſobald wieder im
Familienkreiſe arbeiten wird; denn eine Vereinigung kommt, wie
ich ſchon vorhin anzudeuten mir erlaubte, gegenwärtig nicht in
Frage!
Sie ſind alſo unter allen Umſtänden dagegen? Juſt hob
den Kopf nicht vom Teller.
Ich muß es, wenn ich ehrlich den Wert der Werke gegen=
einander
abwiege.
Ich werde Ihnen Vorſchläge machen, wir wollen mit offe=
nen
Karten ſpielen. Ich kann es mir nicht leiſten, mir im eigenen
Land Konkurrenz zu machen. Es iſt genug, wenn ich gegen das
Ausland kämpfe. Ich ſchlage Ihnen vor: Umtauſch der Ran=
ſtatt
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acht Prozent auf die Vorzugsaktien, Herr Ranſtatt wird zweiter
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Seite 14 Nr. 139

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Dat und Patachon
in ihrem neuesten Tonfilm:

Schritt und Tritt

Ferner in Neuaufführung
die originelle Köpenickiade
Der falsche
Feldmarschall
mit Vlasta Burian, Roda Roda.
Jugendliche haben Zutritt.

Beginn 3.45, letzte Vorst. 8.15 Uhr.

Das also ist Titus Hasenklein

dessen Bekanntschaft zu machen, gar nicht so einfach
war, da der Filmzensor mit folgender Begründung
die öffentliche Vorstellung:

VERBOT:

Der Bildstreifen rättelt vielmehr an der parla-
mentarischen
Grundlage des Staates überbanpt.
(Entscheid d. Filmprüfstelle v. 23. März 1932)
Nach erfolgtem Einspruch entschied die
Film-Oberpräfstelle die

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Tel. 4348 Juh. Hans Tod Dieburger
Heute Freitag, abends 8 Uhr,g

des geſamten Stadt=Orcheſte
Leitung Kapellmeiſter Willy Se
Eintritt frei! (7559) Eintritt
Ach wie bald iſt es wieder rauh un
drum nütze die Tage aus und gehe

EREIGABE
des Films - ohne Ausschnitte,
ja sogar zur Vorführung vor Jugendllchen:,
... Die Satire im Film ist erlanbt, ....
Und was werden Sie sagen?
Sehen Sie sich diesen Film an
Sie Werden vor Lachen nichts Sagen können!
UAKOB TIEDTKE.
als Präsident für einen Tag in
HASENKLEIN

OperettenrAben
heute abend im
Herrngarten-Kaffee.

Elntritt Frel.

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Eintrikt H

KANN NICHTS DAFüR

Großes Haus

Hessisches
Landestheater

Freitag
20. Mai 1932

Außer Miete

Kleines Haus

2022 Uhr

Keine Vorstellung

Mädchen in Uniforn
Schauspiel von C. Winsloe
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EINE POLITISCHE SATIRE
mit
Lien Deyers, Johannes Riemann,
Hans Brausewetter.
Im tönenden Beiprogramm:
Alices Abenteuer-Die Gespensterheuschrecke
Emelka-Tonwoche. (V.7543

Heute Freitag, den 20. Mai 1962, abends 8 Uhr
findet im Heaghaus, Luisenstraße 12, ein

Ingendliche haben Zutritt. Beginn: 3.45, 6.00 u. 8.20 Uhr

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