Darmstädter Tagblatt 1932


15. Mai 1932

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Einzelnummer 15 Pfernnige

A
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Sonntag, den 15. Mai 1932.
195. Jahrgang
Nummer 135

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ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
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Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabatt weg. Banklomto Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nationalbant.

Gerüchte und Dementis.
Neue Rolverordnungsabſichten des Reichsfinanzminiſters zur Sicherung der Sozialfürſorge
und Gemeindefinanzen. Diekrichs und Stegerwalds Kampf im Kabinekt.

Kabineitstak an Dienskag.
* Berlin, 14. Mai. (Priv.=Tel.)
Im Mittelpunkt der politiſchen Erörterungen ſtehen die
ſe, die von den zuſtändigen Reſſorts der Reichsregierung zur
gerung der Sozialverſicherungen, der Arbeitsloſenfürſorge und
Gemeindefinanzen ausgearbeitet worden ſind und noch wer=
Das Kabinett wird am Dienstag ſeine Beratungen fort=
Die amtlichen Stellen geben ſich alle Mühe, das Kabinett
der Oeffentlichkeit abzuriegeln, dennoch dringen die ver=
enſten
und natürlich auch gefärbten Gerüchte über die Be=
igen
in den einzelnen Reſſorts und in der Reichskanzlei in
Oeffentlichkeit. Sie werden ſofort dementiert; wollte man
alle dieſe Dementis als bare Münze hinnehmen, dann
e feſtgeſtellt werden, daß das Kabinett die wichtigſte Frage
Heldbeſchaffung bisher noch gar nicht beſprochen hätte, und
uine Art ſtillſchweigender Uebereinkunft erzielt worden wäre,
ſ ch die weiteren Zuſammenſtriche am Etat und neue Steuer=
en
erſt dann zur Debatte geſtellt werden, wenn der letzte
in herangerückt iſt. Die Dinge liegen tatſächlich natürlich
der Reichsfinanzminiſter hat dem Kabinett einen Vorſchlag
ddem anderen unterbreitet, iſt aber dabei auf Gegenvor=
e
des Reichsarbeitsminiſters Stegerwald geſtoßen, der alles
rhindern ſucht, was vielleicht den Widerſtand der Gewerk=
en
auslöſen könnte. Aus dieſer Richtung wird nun auch
es über die angeblichen Abſichten Dietrichs mitgeteilt.
Lach dem den chriſtlichen Gewerkſchaften naheſtehenden poli=
ſewerkſchaftlichen
Zeitungsdienſt ſehen die Dietrichſchen
hläge außer einer Heranziehung der Beamten zur Kriſen=
eine
Verdoppelung der Grundbeträge der Bürgerſteuer aus
Verordnung des Reichspräſidenten vom 1. Dezember 1930
Die beiden Poſten ſeien für die Ueberweiſung an die Ge=
den
vorgeſehen. In dieſem Zuſammenhang habe ſich auch
Keichsfinanzminiſterium mit den Kürzungen in der Sozial=
ſerung
beſchäftigt. Die Vorſchläge enthielten eine allge=
durchſchnittliche
Kürzung der Arbeitsloſenunterſtützung,
gültig, ob ſie an Hauptunterſtützungsempfänger, Kriſen=
ſtützungsempfänger
oder Wohlfahrtsempfänger geleiſtet
von 20 v. H. Darüber hinaus ſolle die Bedürftigkeits=
ng
in der Arbeitsloſenverſicherung eingeführt werden. Auch
sherige Hilfe für den Steinkohlenbergbau durch die Befrei=
)er Arbeitgeber und Arbeitnehmer von den Beiträgen für
rbeitsloſenverſicherung ſolle eingeſtellt werden, ſo daß vom
an der Bergbau wieder beitragspflichtig werde. In der
idenverſicherung ſei eine allgemeine Kürzung der Renten
ehen.
ſtegerwald hat gegen dieſe Beſtrebungen Bedenken ange=
1t, und im Kabinett ſind Entſcheidungen noch nicht gefallen.
Zampf zwiſchen Dietrich und Stegerwald geht weiter. Nach
mationen, die uns von anderer Seite zugegangen ſind, iſt
Ailan über die Ausdehnung der Kriſenſteuer zunächſt zurück=
tworden
. Im Reichsfinanzminiſterium gibt man ſich aber
einigermaßen erträgliche Auswege aus den Schwierigkeiten
den. Es iſt bereits eine Fülle neuer Vorſchläge und Geſetz=
rfe
ausgearbeitet worden. Es ſieht ſo aus, daß der Haus=
uusſchuß
des Reichstags, der am 23. Mai zuſammentreten
nit der Beratung des Etats 1932 beginnen wollte, mit die=
rbeit
noch nicht beginnen kann. Dem Reichsrat liegen bis=
ur
einige Abſchnitte des Etats Haushalt des Reichsprä=
en
, der Reichskanzlei und des Reichstags vor.

Bundeskagung des 9.9.B.

un Donnerstag, dem erſten Tage der Bundestagung des
Achen Offizier=Bundes, führte General von Metzſch in
Vortrag über die Abrüſtungsfrage u. a. aus, daß das
Ergebnis der Konferenzverhandlungen in Genf bisher
Entſchließungen ſeien, von denen ein Erfolg, der Deutſch=
zu
ſeinen wehrpolitiſchen Rechten verhelfen werde, nicht
parten ſei. Für die Wehrpropaganda gelte es, den wahr=
ſichen
Mißerfolg der Konferenz ins Auge zu faſſen. Es
eine Innenpolitik Platz greifen, die Hunderttauſende
teudige Männer nicht für eine Gefahr, ſondern für wertvoll
tionalen Sinne halte.
u der Frage des freiwilligen Arbeitsdienſtes bemerkte
almajor a. D. Faupel, daß bei der Jugend der frei=
Arbeitsdienſt eine gute Aufnahme gefunden habe. Der
lichſte Punkt ſei nicht ſo ſehr die materielle wie die ideelle
Durch den Arbeitsdienſt werde die Jugend wieder zu
jedanken des Dienſtes am Vaterlande erzogen.
n zweiten Verhandlungstag ſprach Freifrau von Biſ=
über
die Frage der Berufswahl. Es ſei vor allem Auf=
der
Eltern, Verſtändnis zu zeigen für die vielen neuen
n, die die Jugend heute beſchäftigten. Die Kinder zur
Asluſt zu erziehen und ihnen die Arbeitskraft zu erhalten,
le der Hauptaufgaben für die Eltern. Oberſt a. D.
Rauch berichtete über die Tätigkeit der Verſorgungs=
ing
. Ihre Arbeit habe hauptſächlich in der Bekämpfung
Erch die verſchiedenen Notverordnungen verfügten Penſions=
kentenkürzungen
beſtanden. Die von der Bundesleitung
eſeitigung der zahlreichen Härten zunächſt am dringendſten
nenden Maßnahmen wurden eingehend beſprochen. Der
igende ging ſchließlich auf die ſoziale Arbeit der Ver=
gSabteilung
ein. Er fchloß ſeine Ausführungen mit dem
daß die ehemaligen Offiziere gerade in der jetzigen
treu zum DOB. ſtehen müßten, weil ſie durch ihren
edsbeitrag, von dem ein Teil der Nothilfe zufließt, dazu
gen, die auch in den Kreiſen des ehemaligen Offiziers=
herrſchende
Not zu lindern. Fragen der Hinterbliebenen=
Zung behandelte Frau Hagemann. Die Bundestagung
mit einem Ausflug nach Schloß Paretz.

Profeſſor 2. Dr. Wilhelm Kahl 7.
der Hüker und Geſtalter des Rechkes.
Berlin, 14. Mai.
Geheimrat Prof. Dr. Kahl iſt heute mittag, 13 Uhr, in
ſeiner hieſigen Wohnung, im Alter von 83 Jahren, geſtorben.

Wilhelm Kahl D., Dr. jur., Dr. med. h. c., Dr. phil. h. c.,
Dr. rer. pol. h. c., ordentlicher Profeſſor der Rechte, Geheimer
Juſtizrat und Mitglied des Reichtages, wurde am 17. Juni 1849
als Sohn des bayeriſchen Bezirksgerichtsdirektors Dr. jür. Fried=
rich
Kahl in Klein=Heubach (Bayern) geboren. Nach dem Beſuch
des Gymnaſiums nahm er zunächſt als Freiwilliger am Kriege
1870/71 teil, erwarb ſich das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe, wurde
Offizier bei den bayeriſchen Jägern und wohnte der Kaiſer=
proklamation
im Spiegelſaal des Schloſſes von Verſailles bei.
Nach dem Kriege ſtudierte er in Erlangen und München Rechts=
wiſſenſchaften
, und ließ ſich ſpäter als Privatdozent für Kirchen=
recht
, Staatsrecht und Strafrecht in München nieder. Ab 1879
wirkte er als Profeſſor in Roſtok, Erlangen, Bonn und ab
1895 an der Berliner Univerſität. Nach der Revolution war er
auch parlamentariſch tätig, und zwar ſeit 1920 als Reichstags=
mitglied
der Deutſchen Volkspartei und Vorſitzender des Rechts=
ausſchuſſes
.
Mit Wilhelm Kahl hat der geſamte Reichstag, nicht nur die
Deutſche Volkspartei, eine Perſönlichkeit verloren Kahl hat
ſich, ſeitdem er 1919 in das politiſch=parlamentariſche Getriebe hin=
überwechſelte
, ein ganz ungewöhnlich hohes Maß von Anſehen
und Verehrung erworben und für alle Zeit geſichert. Ehe er in
das Parlament ging, hatte er bereits einen Namen als Kirchen=,
Staats= und Strafrechtslehrer und in den Kreiſen ſeiner Kollegen
genoß er eine Wertſchätzung ohnegleichen, die namentlich in den
letzten Jahrzehnten dadurch ihren ſtärkſten äußeren Ausdruck fand,
daß er immer wieder an die Spitze des Deutſchen Juriſtentages
geſtellt wurde.
Im Parlament erblickte er ſeine Hauptaufgabe nicht darin,
ſich in den Plenarſitzungen hervorzutun. Wenn es allerdings
nötig war und Angelegenheiten zur Debatte ſtanden, die ihn be=
ſonders
intereſſierten, dann trat er ſelbſt vor das Hohe Haus, um
ſeine Gedanken zu entwickeln. In der letzten Zeit wurde von klei=
nen
Geiſtern auf den radikalen Flügeln ein paar Mal der Ver=
ſuch
gemacht, ſeine tiefgründigen und von unermeßlichem Wiſſen
getragenen Darlegungen zu ſtören. Aber Kahl verſtand es immer,
dieſe Störenfriede durch einige geſchickte Worte zu zwingen, ihn
ruhig anzuhören. Der Schwerpunkt ſeiner parlamentariſchen =
tigkeit
lag im Rechtsausſchuß, zum Schluß im Strafrechtsausſchuß.
Hier hat er immer wieder ſein reiches Wiſſen zur Verfügung ge=
ſtellt
, und manches bedeutende geſetzgeberiſche Werk trägt ſeinen
Stempel. In den letzten Jahren lag ihm beſonders die Straf=
rechtsreform
am Herzen, für die er ſich immer wieder in Wort
und Schrift einſetzte. Er erreichte auch, daß der Strafrechtsaus=
ſchuß
gebildet wurde, und daß die Ergebniſſe der Ausſchußarbeiten
nicht mit der Auflöſung des Reichstages jeweils in den Papier=
korb
wanderten, ſondern für das neue Parlament nutzbar gemacht
wurden. Nur ſo war es möglich, daß die Arbeiten an der Straf=
rechtsreform
ſchon ſoweit vorangetrieben werden konnten, wenn
auch viele Ausſchußbeſchlüſſe nicht den Wünſchen des Verſtorbenen
entſprachen. Er hat den Abſchluß ſeiner Lebensarbeit nicht mehr
erleben dürfen. An ſeinem 80. Geburtstag hatte der Reichsprä=
ſident
Wilhelm Kahl zum Zeichen ſeiner Verdienſte den Großen
Adlerſchild des Reiches mit der Inſchrift Dem Hüter und Ge=
ſtalter
des Rechtes verehrt.

* Die Woche.
Nachdem Reichspräſidenten= und Preußenwahlen vorüber,
hatte man allgemein auf eine gewiſſe innerpolitiſche Entſpannung
gehofft, die während der Vorbereitung der großen außenpoli=
tiſchen
Entſcheidungen naturgemäß von beſonderer Bedeutung
geweſen wäre. Aber leider hat es ganz den Anſchein, als ob
der innerpolitiſche Hader auch in dieſen ernſten Wochen nicht
zum Schweigen gebracht werden könnte. Das iſt um ſo unver=
ſtändlicher
, als man ſich in allen politiſchen Lagern nicht nur
über die ungeheure Bedeutung der außenpolitiſchen Entſchei=
dungen
klar, ſondern auch grundſätzlich in den außenpolitiſchen
Fragen durchaus einig iſt. All das unerfreuliche Parteigezänk,
das wir tagtäglich erleben, kann doch nicht darüber hinweg=
täuſchen
, daß es in den großen außenpolitiſchen Fragen, die jetzt
zur Entſcheidung ſtehen, tatſächlich nur eine Front in Deutſch=
land
gibt, die ſich von der äußerſten Linken bis zur äußerſten
Rechten erſtreckt. Das ganze deutſche Volk verlangt von der
übrigen Welt, daß das in dem uns aufgezwungenen Verſailler
Vertrag gegebene Abrüſtungsverſprechen nunmehr endlich er=
füllt
wird, und wenn dies nicht erreicht werden kann, die
Gleichberechtigung des deutſchen Reichs auf dem Gebiet der
Rüſtungsfragen. Das ganze deutſche Volk weiß, daß wir die
uns auferlegten Kriegstribute nicht mehr zu zahlen vermögen
und verlangt mit vollem Recht, daß mit dieſem ungeheuerlichen
Unfug nun endlich Schluß gemacht wird, der nicht nur Deutſch=
land
, ſondern auch allmählich die ganze ziviliſierte Welt an den
Rand des wirtſchaftlichen Abgkunbs gebracht hat. Man kann
dieſe grundſätzliche Einſtellungs nicht ſchärfer zum Ausdruck
bringen, als es der Reichskanzler Dr. Brüning am letzten Sonn=
tag
beim Empfang der Auswärtigen Preſſe in Berlin tat.
Deutſchland hat für den /von ahm verlorenen Krieg wie wohl
kaum ein Volk in der neueren Geſchichte gelitten und Opfer
bringen müſſen. Einmal aber müſſen dieſe Opfer ihr Ende
haben. Einmal muß auch dieſe Rechnung als beglichen anerkannr
werden, wenn wirklich der Krieg als beendet erklärt werden
ſoll! . . . Hört man in den Staatskanzleien und in den Kontoren
der Wirtſchaftskönige der Welt nicht den immer ſtärker anſchwel=
lenden
Chor derer, denen die beſchämende Ergebnisarmut der
bisherigen internationalen Beratungen der wirkſamſte Zutreiber
ihrer extremen, ja revolutionären Fronten iſt? Sieht man nicht,
daß dämoniſche Geiſter der Verneinung und Zerſtörung ent=
ſtehen
? Wir können nicht mehr warten, weil die Völker nicht
mehr warten wollen und nicht mehr warten werden. Was uns
not tut, iſt nicht eine Multiplikation der Konferenzen, ſondern
die beſchleunigte, die ganze Tat. Im Zeichen des Tatwillens
muß Lauſanne ſtehen, ſonſt wird es nicht zum Meilenzeichen
des Lebens, ſondern zum Wegweiſer des Zuſammenbruchs.
Ebenſo klar und eindeutig waren die Ausführungen des deut=
ſchen
Reichskanzlers in ſeiner Rede vom 11. Mai. Die deutſche
Stellung für Genf und Lauſanne iſt abgeſteckt. Hinter ihr ſteyr
das geſamte deutſche Volk. Daß trotzdem die Ausſichten, zum
mindeſten im Augenblick, nicht allzu günſtig ſind, muß dem
deutſchen Volk mit aller Deutlichkeit geſagt werden. Nichts
wäre gefährlicher wie Illuſionen. Es mag dahin geſtellt bleiben,
inwieweit die Genfer Abrüſtungskonferenz überhaupt ein für
Deutſchland irgendwie brauchbares Reſultat zeitigt. In der
Neparationsfrage iſt der Widerſtand Frankreichs gegen eine
vernünftige Löſung heute noch ebenſo ſtark wie von jeher.
Gewiß, die franzöſiſchen Kammerwahlen haben zu einem
außerordentlich ſtarken Erfolg der Linken geführt. Lyons Bür=
germeiſter
, Herriot, ſchon einmal franzöſiſcher Premierminiſter,
iſt der kommende Mann. Aber das ändert an der Einſtellung
der franzöſiſchen Außenpolitik zur Reparationsfrage gar nichts,
und es zeigt von wenig Einſicht, wenn in der deutſchen Links=
preſſe
die Niederlage Tardieus mit Begeiſterung aufgenommen
wurde, weil man hoffte, daß damit eine Wendung der fran=
zöſiſchen
Politik zur Vernunft hin geſichert ſei. Wir glauben
Herrn Herriot weſentlich beſſer zu kennen. Er iſt ganz gewiß
nicht der große Staatsmann, der in klarer Erkenntnis der Not=
wendigkeiten
der Zeit bereit wäre, das Steuer entſchloſſen herum=
zuwerfen
. Auch er iſt befangen in den Gedankengängen, welche
die franzöſiſche Politik ſeit über zwei Jahrhunderten beherrſchen,
und die Angſt vor den Angriffen der Rechten wird ihm jedes
Nachgeben noch mehr erſchweren als einem Mann von der Fär=
bung
Tardieus. Daß wir nicht mehr zahlen können, daß wir
auch nicht mehr weiter zahlen werden, darüber iſt man ſich in
den franzöſiſchen Wirtſchaftskreiſen allmählich klar geworden.
Trotzdem aber wird man alles daran ſetzen, um ein endgültiges
Begräbnis der Reparationsfrage zu verhindern.
Bei dieſer Lage werden wir gut daran tun, von der Unter=
ſtützung
der anderen Mächte, insbeſondere von Amerika und
England, nicht allzuviel zu erwarten. Herr Stimſon war bei
ſeiner Europareiſe von Herrn Norman Davis begleitet, der
uns Deutſche noch niemals geliebt hat, und der auch heute
noch auf franzöſiſche Zahlungen an Amerika hofft, wenn nur wir
gezwungen würden, weiter an Frankreich zu zahlen.
Außerordentlich undurchſichtig iſt auch die Haltung Eng=
lands
. Etwa allwöchentlich gehen Nachrichten durch die Preſſe
von angeblich neuen Reparationsplänen Englands, die nur
ſchwer miteinander in Einklang zu bringen ſind. Nur eines
ſcheint unbedingt feſtzuſtehen, daß nämlich England unter allen
Umſtänden in Lauſanne einen offenſichtlichen Mißerfolg ver=
meiden
möchte. Um ſo mehr wird die deutſche Politik darauf
bedacht ſein müſſen, von London her einſetzenden Beſtrebungen
rechtzeitig zu begegnen, die auf ein faules Kompromiß
abzielen.
Es iſt bezeichnend für unſere parteipolitiſche Verhetzung
und tief bedauerlich, daß die Einheitlichkeit der Auffaſſung in
den großen außenpolitiſchen Fragen, von der wir ſchon oben
ſprachen, nicht dazu geführt hat, die Stellung der Reichsregie=
rung
, welche dieſe einmütige Auffaſſung des deutſchen Volkes
zu klarem Ausdruck bringt, wenigſtens für dieſe entſcheidenden
Wochen zu feſtigen. Die innerpolitiſche Gegnerſchaft erweiſt
ſich immer wieder ſtärker als alle außenpolitiſchen, im eigent=
lichen
Sinn nationalen Erwägungen. Das iſt von jeher unſer
Unglück geweſen, und wir ſcheinen auch jetzt nicht bereit zu
ſein, aus der Vergangenheit zu lernen. Wohl ſchien man auch
in gewiſſen Kreiſen allmählich einzuſehen, daß man mit einer
reinen Verneinung des Beſtehenden auf die Dauer nicht weiter
kommt, und es ſprachen auch Anzeichen dafür, daß man die
Notwendigkeit poſitiver Mitarbeit am Staat auch im national=
ſozialiſtiſchen
Lager zu erkennen begann. Daß eine ſolche

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Seite 2 Nr. 135

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 15. Mai 19

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7T9

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Schwenkung einmal kommen muß, wenn die nationalſoziali=
ſtiſche
Bewegung nicht einfach als Kriſenerſcheinung mit der
Behebung der Kriſis wieder verſchwinden will, iſt ſelbſtverſtänd=
lich
. Sie zu vollziehen, iſt, wie lohaler Weiſe zugegeben werden
muß, außerordentlich ſchwierig, da jede praktiſche Regierungs=
tätigkeit
in ſchlechten Zeiten mit Naturnotwendigkeit unpopulär
iſt, unpopulär ſein muß. Ob die Nationalſozialiſten über
Männer verfügen, die nicht nur die nötigen Fähigkeiten, ſondern
auch den Mut zur Unpopularität, den Mut zur Gefährdung des
eben erſt errichteten Parteigebäudes beſitzen, läßt ſich zurzeit
nicht überſehen. Vorerſt handelt es ſich bei all dieſen Dingen
ja auch mehr oder weniger um akademiſche Erörterungen, da
vor Lauſanne kaum irgendwelche durchgreifenden Aenderungen
innerpolitiſcher Natur zu erwarten ſind. Auf alle Fälle aber
wäre zu wünſchen, daß wir ſo bald wie nur irgend möglich
aus der vergifteten innerpolitiſchen Atmoſphäre herauskommen,
in der wir uns zurzeit befinden. Um ſo bedauerlicher ſind die
ungeheuerlichen Vorfälle, die ſich dieſer Tage im Reichstag ab=
geſpielt
haben, um ſo bedauerlicher auch die Tatſache, daß das
Geſchick uns hier in Heſſen abermals einen Wahlkampf beſchert
hat. Da wir das einzige Land ſind, das zu wählen haben wird,
wird. Heſſen wohl abermals zum Tummelplatz aller partei=
politiſchen
Kampfhähne des ganzen Reiches werden, und man
wird ſich zweifellos bemühen, bei dieſer Gelegenheit auch das
letzte Porzellan, das bisher noch heil geblieben iſt, endgültig
zu zerſchlagen.
Es iſt kein frohes Pfingſtfeſt, das wir in dieſem Jahr des
Mißvergnügens begehen.
U.

Beileidskelegramm der Reichstegierung.
Berlin, 14. Mai.
Reichskanzler Dr. Brüning hat an Frau Geheimrat Kahl das
folgende Beileidstelegramm geſandt:
Zu dem ſchweren Verluſt, den Sie und Ihre Angehörigen
durch das Hinſcheiden Ihres von mir hochverehrten Gatten er=
litten
haben, ſpreche ich Ihnen, zugleich im Namen der Reichs=
regierung
, aufrichtigſtes Beileid aus. Geheimrat Kahl hat ſich
auf allen Gebieten ſeiner wiſſenſchaftlichen und ſchöpferiſchen
Tätigkeit unvergängliche Verdienſte erworben. Während ſeines
parlamentariſchen Wirkens war er jahrelang Vorſitzender des
Rechtsausſchuſſes des Reichstags und hat mit ſeiner großen Er=
fahrung
und ſeinem tiefen Wiſſen die deutſche Geſetzgebung der
letzten Jahrzehnte auf das weſentlichſte gefördert. Ein großer
Kreis von Verehrern und Freunden ſteht trauernd an ſeiner
Bahre. Er neigt vor dem Hüter und Geſtalter des Rechts,
wie der Herr Reichspräſident ihn anläßlich des 80. Geburtstages
nannte, in Ehrfurcht das Haupt und wird ſein Andenken alle
Zeit in hohen Ehren halten. Reichskanzler Dr. Brüning.
Die Reichstagsfraktion der DVP. hat an die Witwe des
Geheimrats Kahl folgendes Telegramm geſandt: Sehr ver=
ehrte
gnädige Frau! Mit Ihnen und Ihren Angehörigen
trauern die Fraktionsfreunde um Ihren entſchlafenen Gatten.
Die Arbeit in der DVP., insbeſondere die parlamentariſche
Arbeit, war Wilhelm Kahls Gewiſſenspflicht. Politik treiben
hieß für ihn nichts anderes, als dem Vaterlande mit aller Kraft
dienen. Alle Arbeit aber war ihm Gottesdienſt. Uns war er
ein treuer Mitarbeiter und ſtets hilfsbereiter Freund. Er war
unſer Allerbeſter. In unſere Trauer miſchen ſich Stolz und
Dankbarkeit. Wilhelm Kahl wird uns unvergeſſen und unſer
Vorbild bleiben. Dingeldeh, Morath.
Ein Verbok Severings ungültig.
Berlin, 14. Mai.
Der 1. Strafſenat beim Kammergericht hat jetzt in der Re=
viſionsverhandlung
eine rechtskräftige Entſcheidung gefällt, daß
die Verordnung des preußiſchen Miniſters des Innern vom 20.
November 1931, nach der nächtliche Geländeübungen und Auf=
märſche
politiſcher Verbände verboten ſind, ungültig ſei, da die
Verordnung jeglicher Rechtsgrundlage entbehre, zu ihrer Begrün=
dung
auch der Paragraph 14 des Polizeiverwaltungsgeſetzes nicht
angeführt ſei.
Fremdes Milikärflugzeug über deutſchem Gebiel.
CNB. Mittelwalde, 14. Mai.
Wie erſt heute bekannt wird, überflog ein tſchechoſlowakiſches
Militärflugzeug geſtern nachmittag gegen 4 Uhr die deutſche
Neichsgrenze bei Mittelwalde. Ueber dem Bahnhof Mittel=
walde
ging es ziemlich tief herab, offenbar zum Zwecke der
Orientierung, und kehrte dann nach der Tſchechoſlowakei zurück.
Ein Beamter der Breslauer Luftpolizei hat ſich nach Mittel=
walde
begeben, um den Tatbeſtand feſtzuſtellen.

Der Prozeß gegen Dr. Ley und Fuchs.
Köln, 14. Mai.
Am heutigen Samstag vormittag wurde vor dem Erweiter=
ten
Schöffengericht in Köln unter Vorſitz von Landgerichts=
direktor
Theußen gegen die Nationalſozialiſten Kraftfahrer
Heinrich Fuchs und Reichstagsabg. Dr. Ley verhandelt, die
beſchuldigt ſind, in einem Kölner Weinhaus in der Nacht zum
23. April d. J. den Reichstagsabgeordneten Wels und den
Kölner Polizeipräſidenten Bauknecht mißhandelt zu haben.
Die Anklage lautet auf vorſätzliche gemeinſchaftliche Körper=
verletzung
, die in einem Falle ausgedehnt iſt auf Ausführung
mittels eines gefährlichen Werkzeuges. Als Nebenkläger ſind
der Abgeordnete Wels und Polizeipräſident Bauknecht zu=
gelaſſen
. Insgeſamt ſind etwa 15 Zeugen geladen.
Nach Bekanntgabe der Anklage äußerte ſich der Angeklagte
Fuchs, er ſei auf der Toilette geweſen und erſt zurückgekehrt,
ais das Handgemenge bereits in vollem Gange geweſen ſei. Er
habe Dr. Ley herausholen wollen, dabei habe Dr. Ley ihm die
Hand weggeſchlagen, die dann gegen den Leib von Wels ge=
prallt
ſei. Dr. Ley und der Geſchäftsführer des Weſtdeutſchen
Pcobachter, Simon, ſeien angeheitert geweſen.
Dr. Ley ſagte dann aus, daß er erſt gegen 24 Uhr nachts
in das Weinhaus gekommen ſei und dort mit etwa 10 bis 15
Parteigenoſſen an einem Tiſch geſeſſen habe. Er habe mit dem
Rücken gegen den Tiſch von Wels und Bauknecht geſeſſen. Man
habe ſich beim Zuproſten Heil Hitler zugerufen, auch als Wels
gegen 2 Uhr vorbeigekommen ſei. Wels ſei an den Tiſch ge=
tieten
und habe gefragt: Gilt das mir? Der weitere Verlauf
ſei ſo ſchnell gekommen, daß einzelne Handlungen nicht mehr
genau hätten erkannt werden können. Polizeipräſident Bauknecht
ſei von ſeinem Tiſch aufgeſprungen und zu den National=
ſozialiſten
herübergekommen. Auf der Wache habe er einen an=
deren
als den Angeklagten Fuchs als Täter bezeichnet. Dr. Ley
äußerte ſich dann noch über Mißhandlungen auf der Wache
durch Polizeibeamte.
In der Beweisaufnahme wurde als erſter Zeuge der
Nebenkläger Wels vereidigt und vernommen. Er verwahrte
ſich dagegen, daß er betrunken geweſen ſei. Als er um 2 Uhr
an den Tiſch der Nationalſozialiſten vorbeigekommen ſei, habe
der Nationalſozialiſt Simon ſich umgedreht und ihm zugerufen:
Heil Hitler! Er habe einen Schritt auf Simon zu gemacht
und gefragt: Gilt das mir? worauf er ſofort einen Schlag
ins Geſicht und einen gegen den Kehlkopf erhalten habe. Wels
will Simon beſtimmt als den Angreifer wiedererkennen. Er
habe als Vorſitzender der SPD. den Zuruf des Simon nicht
ohne weiteres auf ſich beruhen laſſen können.
Vizepräſident Bier machte dann entgegen ſeiner erſten
Ausſage nach Einſchränkungen dahin, daß er ſich in der An=
gabe
, Dr. Ley ſei beſtimmt betrunken geweſen, geirrt haben
könne. Der Wirt des Lokals brachte in ſeiner Zeugenausſage
nichts Weſentliches zum Tatbeſtand. Ein Page, der in dem
Weinlokal tätig iſt, belaſtete dagegen vor allen Dingen Dr. Ley.
Der Page ſagt aus, daß Dr. Ley ein Telephongeſpräch mit
SA.=Leuten geführt und geſagt habe, ſie ſollten nicht in das
Lokal hereinkommen, ſondern vor dem Lokal warten und die
Motorradnummern unkenntlich machen. Der Page erkennt auch
Fuchs beſtimmt als denjenigen wieder, der Wels geſchlagen hat.
Im weiteren Verlaufe der Verhandlung gab ein Kölner Arzt
als Sachverſtändiger das Gutachten ab, daß Polizeipräſident
Bauknecht, den er in der Polizeiwache ſofort nach dem Vorfall
unterſuchte, weder betrunken noch angeheitert geweſen ſei. Ein
zweiter mediziniſcher Gutachter erklärte, die Verletzung von Wels
ſei am Abheilen. Allerdings könne nicht geſagt werden, ob nicht
doch noch eine dauernde Schädigung zurückbleiben werde, da der
Schildknorpel des Kehlkopfes zerriſſen ſei.
Nach einer kurzen Mittagspauſe begann der Staatsanwalt
mit ſeinem Plädoyer und betonte insbeſondere die Gemeinſchaft=
lichkeit
der Handlung. Die Planmäßigkeit des Ueberfalls ſei
durch verſchiedene Zeugenausſagen feſtgeſtellt, und die Vorberei=
tung
durch den Abg. Dr. Ley durch die Ausſagen der Hotelpagen,
die das von Dr. Ley geführte Telephongeſpräch angehört hatten,
erwieſen. Dr. Ley ſeien vielleicht die Nerven nach den zwei
großen Wahlverſammlungen durchgegangen, vielleicht erſt recht
nach dem Genuß des Alkohols. Wenn dieſer Umſtand auch ſtraf=
mildernd
anzurechnen ſei, ſo müſſe ſtraferſchwerend wirken, daß
ein politiſcher Führer, wie es Dr. Ley in ſeiner Partei ſei, mehr
Beſonnenheit an den Tag legen müſſe. Bei dem Angeklagten
Fuchs komme ſtraferſchwerend in Betracht, daß er ſich an einem
Manne vergriffen habe, der an der Schwelle des Greiſenalters
ſtehe. Der Staatsanwalt beantragt gegen Dr. Ley eine Strafe
von vier Monaten Gefängnis, gegen Fuchs eine ſolche von acht
Monaten Gefängnis.
Das Gericht verurteilte Dr. Ley zu 3 Monaten, den Ange=
klagten
Fuchs zu 5 Monaten Gefängnis wegen gemeinſchaftlicher
Körperverletzung. Die erregte politiſche Spannung und die vor=
gerückte
Stunde im Weinlokal ſeien ſtrafmildernd beachtet worden.

Gedanken zu Pfingſten.
Feurig und nicht gewäſſert.
Von Reinhold Braun.
Viel Rettungsmittel bieteſt du! was heißt’s?
Die beſte Rettung: Gegenwart des Geiſt’s!
Goethe.
In einem alten Erziehungsgeſpräche ſtehen die Worte: Das
Menſchlein, zieht es feurig auf und nicht gewäſſert! Feurig
oder Gewäſſert‟? Da ſtehen die beiden Worte mit großem
Fragezeichen am ewigen Kreuzweg der Geiſter. Das Feurig
ſein ſcheint und ſich in den Schroffen eines Gebirges verliert, wäh=
rend
das Gewäſſert in das Land Gemächlich weiſt, deſſen
grelle Vielfalt das Auge beſticht und den Wanderer lockt.
Und wenn man als Zuſchauer an dem ewigen Kreuzwege ſteht,
dann macht man die ſeltſame Wahrnehmung, daß manche, denen
man das Gewäſſert in Haltung und Geſicht anſieht, doch den
Feurig=Weg unter die Füße nehmen, aber daß ſie dann doch nach
einiger Zeit zurückkommen und ſich dem Troß beimiſchen, der ins vom Teilhäben am Flammenwunder des Geiſtes!
Land Gemächlich ſchreitet, und merkwürdig, wie dieſer bunte
Menſchenhaufen eins iſt im Schritte der Läſſigkeit!
Feurig oder gewäſſert! Fürwahr, das iſt das Schickſal des
Ganzen und des Einzelnen.
Goethe hat recht: Das einzige Rettungsmittel aus aller Not
iſt die Gegenwart des Geiſtes, die Entſchiedenheit zum Geiſte
hin, und zwar zum heiligen, der Kampf um die reine Flamme des
Lebens.
Würden wir heute Goethe als den Einzigen, Unüberholbaren
feiern, wenn ſeine Größe nicht gerade darin beruhte, daß er durch
Allen ethiſchen Schutt und Trümmer dem Geiſte die Treue hielt,
feurig bis zuletzt?
Haſt du nicht alles ſelbſt vollendet, heilig=glühendes Herz!
Iſt er dadurch nicht einer der Erſten aus der Gemeinſchaft
derer von der ewigen Wahrheit?
Dadurch, daß er mit ſeinem ganzen Menſchen, ſeinem heißen
Streben wußte, im Geiſte gegenwärtig zu ſein, bleibt er uns mit
ſeinem Werk und Leben ſo herrlich gegenwärtig und ſtellt in unſer
Daſein den Glanz ſeiner Weſenheit.
Alle Großen des Lebens, an oberſter Stelle der Meiſter von
Nazareth, gehörten und mußten ihrem Geſetze nach zu den Feurigen
im Sinne der Heilig=Geiſt=Menſchen gehören.
Daß ſie doch jetzt gerade in dich, in mich von neuem eingingen
mit ihren unſterblichen Gedanken, daß wir neue Kraft gewännen
zur unverrückbaren, unüberwindbaren Entſchiedenheit zum Geiſte

hin! Denn das allein iſt unſere Rettung, nicht Maßnahmen und
Verordnungen.
Wenn wir als Volk, als Einzelner beſtehen wollen, müſſen
wir mit dem vollen Einſatz unſeres Menſchentums angehen gegen
die Verwäſſertheit, wie ſie ſich auf allen Gebieten eingeſchlichen
hat! Deutſchland kann nur beſtehen, wenn es Geiſtland iſt. Das
iſt unſere Aufgabe in der Welt und an uns ſelber! Kaum einem
andern Volke ſchadet die Verwäſſerung ſeines Weſens ſo wie dem
unſrigen.
Die traurigſte Erſcheinung unſeres Zeitalters iſt tatſächlich
der verwäſſerte Menſch, der alles gehen läßt, damit ſeinem lieben
Ich nur keine Unbequemlichkeiten bereitet werden, der Philiſter,
dem die Leierkaſtenmelodie des Lebens das Liebſte iſt, der inner=
zeigt
gleichzeitig auf einen Weg, der nicht ſonderlich bequem zu lich in einem morſchen Hauſe wohnt und der nur ſeiner Faſſade
eine oft pedantiſche Aufmerkſamkeit zuwendet. Es iſt jener Menſch,
der aus zehn Abgeſtandenheiten eine neue miſcht und ſie als Heil=
trunk
anſieht oder ſie mit einem Fanatismus anbietet, der gar
nichttzu ihm paßt. Was weiß er von der Fähigkeit des Glühens
und bavon, glühend ſich einzuſetzen oder für eine Sache gerade
zu ſtehen! Wcs weiß er von der heiligen Zähigkeit zur Geſtalt,
zum OpferWasvon einem heimlichen oder offenbaren Pfingſten,
Nein, nein, mit der Heerſchar der Verwäſſerten iſt keine Not=
wende
herbeizuführen. Das Nein des Geiſtes, das Ja des Geiſtes
muß entſcheiden!
Wer im Geiſte iſt, iſt in der Urſache aller Ereigniſſe, ſagt
der Dichter. Darum ſind die Heilig=Geiſt=Menſchen die, die ſchon
Notwende in ſich tragen oder zum mindeſten die heiße Inbrunſt
zu ihr durch ihre Verbundenheit mit den Urſachen.
Sie ſind die wahren Impuls=Träger ihrer Zeit; ja ſie ſchauen
ihr voraus: weil ſie im Geiſte ſind ſind ſie in der Liebe. Und in
der Freundſchaft, der Treue, der Verantwortung ſind ſie die allzeit
in vorderſter Reihe Stehenden, und keine Macht der Welt zwingt
oder veranlaßt ſie, in den firnen Wein ein Wäſſerlein zu gießen,
wie es deren viele gibt, wie beiſpielsweiſe: Berechnung, Kom=
promiß
, eigner Vorteil.
Was ſie ſind, ſind ſie ganz und tun ſie ganz! Und ſie leiden
um der Idee willen; das Göttliche aber bleibt ihnen das Höchſte.
Feurig oder gewäſſert! Das iſt die Schickſalsfrage dieſer
Pfingſten! Schau um dich und prüfe dich ſelbſt! Ein Jeder hat
Teil am Schickſale des Ganzen. Kampf aller Unpfingſtlichkeit!
Hilf, daß der Geiſt ſiege!
Leonard Darwin, Was iſt Eugenik? Alfred Metzner Verlag,
Berlin.
Ueber Züchtung und Vererbung wird heute viel, wenn auch
nicht viel Richtiges geſchrieben. Deshalb iſt dies Büchlein zu be=
grüßen
, in dem ein Fachforſcher, der vierte Sohn des großen

Noch nicht beruhigk!
Die franzöſiſche Preſſe zum Rückkrikt Groener
UNB. Paris, 14. 9
Auch die heutige Morgenpreſſe beſchäftigt ſich eingehen 5t
dem Rücktritt Dr. Groeners als Reichswehrminiſter. Ein b;
der Blätter behauptet ſogar, in Deutſchland ſtehe eine M‟
diktatur bevor. Ueber die Urſachen dieſes Schrittes iſt ſi
Preſſe von links bis rechts ziemlich einig, und hält ſich in
gemeinen an das, was ihre verſchiedenen Berliner Korre
denten ihr berichtet haben. Nicht alle allerdings gehen ſen
wie ein gelegentlicher Mitarbeiter des Echo de Pgſ=
General Tournes, der der franzöſiſchen Miſſion in Berli
gehört hat. General Tournes ſieht in dem Rücktritt Gra
eine Folge von Interventionen der Generale des Reichs
miniſteriums. Man dürfe aber nicht ſo kindiſch ſein zu gleſ,
ſo ſchreibt er, daß ſich die Generale zu einer ſo gewichtigen 1/
lung deshalb entſchloſſen hätten, um etwa einen Zimmern
zum Diktator Deutſchlands zu machen. Für ſie und au f
die ehemaligen Offiziere der alten kaiſerlichen Armee, von
viele jetzt bei Hitler ſtänden, ſei der Führer der Nationalſ.
ſtiſchen Partei nur ein Inſtrument, mit deſſen Hilfe ſie a
Wiederherſtellung der Monarchie arbeiteten.
Journal intereſſiert mehr die Frage, wie es geſ
könnte, der etwaigen Folgen einer für Frankerich ungün
Entwicklung Herr zu werden. Das Blatt erklärt, man ih
ſie nur durch einen ruhigen und unerſchütterlichen Wideſ
zügeln. Das Blatt ſetzt hinzu: das müſſen die Franzoſei
ſehen, jetzt, wo es ſich darum handelt, über ihre Zukur
eutſcheiden.
Das radikale Organ République ſchreibt: Es ſei
daß in Frankreich eine Linksregierung zuſtandekomme,
endlich die Politik des Negativen Nationalismus durc ſ.
bewegliche Politik abgelöſt wird, die Frankreichs und
Autorität in der Welt würdig iſt: Es iſt ſchon längſ=
dazu
, und es iſt gerade noch Zeit.
Der ſozialiſtiſche Populaire hält den Rücktritt Gra
für eine Niederlage der Republik und der Demokratie.
müſſe, ſo ſchreibt das Blatt, Reichskanzler Dr. Brüninf
erklären.
Die franzöſiſche Staakskaſſe iſt lee
Ausgabe von 3 Milliarden Schakbonds.
EP, Paris, 14. 2
Das erſte große Warnungszeichen einer beginnenden
rigen Periode für die franzöſiſchen öffentlichen Finanzen
der Oeffentlichkeit faſt unbemerkt vorübergegangen. Es he
ſich um die Ausgabe von drei Milliarden kurzfriſtiger
ſcheine zur Auffüllung der Staatskaſſe, in der ſich vor knapuß
Jahren noch 19 Milliarden Franken befanden und die heute (ig
leer iſt, ja, der ſtändige Kredit der Bank von Frankreich in ſh
von 3,2 Milliarden Franken iſt vom Staate ebenfalls faſtim
in Anſpruch genommen worden. Die Emiſſion iſt bereitsfal
ſtändig gezeichnet worden. Die kleinſten Kupons betrage im
halbe Million Franken. Die Schatzſcheine haben eine OTkil,m
von 3 bis 12 Monaten. Es iſt dies die erſte Ausgablw)
Schatzſcheinen ſeit der Stabiliſierung des Franken.
Zwei Todesurkeile wegen Spionage in Polerk
WTB. Warſchau, 14. 4
Am 30. April wurden in Warſchau der Bautechniker
kowſki, der Generalſtabsbeamte Berakowſki und eine
Majewſka unter Anklage der Spionage zugunſten eines Neh=
ſtaates
verhaftet. Geſtern und heute fand vor dem Bezirks
die Verhandlung in beſchleunigtem Verfahren ſtatt. Bon
und Berakowſki wurden zum Tode verurteilt, die Tänzerin
jewſka zu lebenslänglichem Zuchthaus. Die Angeklagten
das Urteil in Ruhe angenommen. Die Offizialverteidige
beiden zum Tode Verurteilten haben an den Staatspräſi
die Bitte um Begnadigung eingereicht.

Auf einer Konferenz der Regierungspartei kündigte ein
treter des Finanzminiſteriums eine erneute Einſchränkun
Staatsausgaben um jährlich 200 Millionen Zlot
Die Hälfte dieſes Betrages ſei durch Verminderung
Sachausgaben, die andere Hälfte durch eine wer
Herabſetzung der Beamtengehälter und der
zuge der Heeresangehörigen einzuſparen. Nur f.
Beamten in Warſchau ſoll eine neue Gehaltskürzung unterb!

Charles Darwin, in knapper, überſichtlicher und allgemein
ſtändlicher Form in die Grundzüge der Eugenik einführt.
win geht von den bekannten Tatſachen der Haustierzucht an
behandelt dann die Entwicklung des Menſchen, die Einflül
Umwelt und die verderblichen Anlagen. Nach dieſen grund
den Erörterungen werden die eugeniſchen Methoden entr.
Empfängnisverhütung und Steriliſierung auf ihre Notw=
keit
hin unterſucht, die Möglichkeiten wirtſchaftlicher
ſtützung kinderreicher Familien erwogen und abſchließend
die Ausleſe bei der Eheſchließung gehandelt. Das Buch
aufklären und zu ernſthaftem Nachdenken anregen.
C. Köbrich: Allgemeine Landeskunde und geologiſche Ueb
(als Heft 1 des Handbuches der heſſiſchen Bodenſchätze). 8
ten Großoktav, 11 Tafeln. Broſchiert 4. RM.
Es handelt ſich um ein einleitendes, jedoch für ſich ſelbſ
ges Heft einer Reihe von Veröffentlichungen, die der Sam=
und Darſtellung der Kenntnis der heſſiſchen Bodenſchätze
wollen. Aber der reiche Inhalt des Heftes verdient
Beachtung weit über den Kreis derjenigen hinaus, die a
eigentlichen Bodenſchätzen des Landes Heſſen intereſſiert;
Denn was hier an Hand umfangreicher Literaturnachweiſe
drängter Zuſammenſtellung und handlicher Form geboten
dient in gleicher Weiſe dem Erwerbstätigen, dem Volkswir
Beamten wie dem Lehrer und dem Forſcher. Das Heft wir
Preiſe von 4. RM. portofrei verſandt. Beſtellungen a
Regiſtratur der Heſſiſchen Oberen Bergbehörde, Dart
Paradeplatz 3. Der Bezug des vorliegenden Heftes verpt
nicht zum Bezuge der folgenden. Dieſe werden in gleiche
lieferungsweiſe folgen. Heft 2, Die Mineralien des Landes
iſt in Vorbereitung.
Die Schiffmeiſterin, Roman von Marie Anna Kal
hauſer. Verlag Das Bergland=Buch‟. Deutſche Ve
Druckerei A.=G., Graz, Wien. Leipzig. Berlin. In Bal
nen gebunden 2,85 RM.
Marie Anna Kaltenhauſer führt ihre Leſer in die V.
genheit der Stadt Linz zurück und läßt in dem Schiffmeiſte
an der Donau ein Bild des Bürgertums in ſeinen wertſch
den Kräften, ſeiner zähen Beharrlichkeit, ſeinem Pflichtgefü
ſeiner ernſten Lebensführung erſtehen. Von dem Schickſal
Hauſes und ſeiner Bewohner wird hier in ruhiger und doe
prägſamer Art erzählt von Verwirrungen und Leidenſchafte
den Frieden des Hauſes zu ſtören drohen, von ſtillen, abe
wegen nicht leichten Kämpfen, die eine Frau und Mutt
das Glück der Ihren mehr als um ihr eigenes kämpft, von
Sichſelbſtbegnügen des einen und von der drängenden
eines anderen Gemütes. Die Verfaſſerin hat nicht den E
ihre Leſer mit modernen Problemen zu beſchweren, aber
fühlt, daß ihr der Schauplatz der Geſchehniſſe und die
ſchen, von denen ſie erzählt, ans Herz gewachſen ſind, und
das gibt dem Buche einen Reiz, dem man ſich nicht ent

[ ][  ][ ]

nutag, 15. Mai 1932

Tſchechiſche Haßoffenſive.
tſchechiſche Vorſtöße gegen das Sudetendeutſchtum. Gene=
eglangriff
auf deutſche Eiſenbahner und Kriegskrüppel.
an unſerem Prager H=Korreſpondenten.

Paris, 14.I
die heut
falls
t bei
eine
eines 14

Prag, Mitte Mai.
iſt dem tſchechiſchen Chauvinismus nicht genug an den Er=
die
er im Kampfe gegen das Deutſchtum im Staate bisher
eiſen hat, nicht genug an der Beſeitigung des größten Teils
utſchen Angeſtelltenſchaft aus den ſtaatlichen Betrieben, nicht
an dem Vordringen der tſchechiſchen Welle bis nahe an die
ender Nachbarſtaaten, noch immer nicht genug an den Früch=
ger
famoſen Wald= und Bodenreform, deren tſchechiſch=natio=
Ubſichten ſo offen zutage traten, daß die Empörung über die
chtung des deutſchen Elements auch im Auslande ein kräf=
Echo weckte; unerſättlich bis zur Groteske, ſetzen die Träger
Chauvinismus unentwegt die Hetze gegen alles, was deutſch
der tſchechiſchen Republik, fort, und erobern, da ſie darin
en ſtaatlichen Stellen bereitwilligſt unterſtützt werden,
=tum Schritt jenen Boden, auf dem ſie den tſchechiſchen Ge=
u
verankert wiſſen wollen, auf dem das deutſche Element
ſchechiſchen in den Winkel gedrängt werden ſoll. So jammer=
s
heute ſchon in den deutſchen Gebieten der Tſchechoſlowakei
bt, ſo groß das Elend unter den Sudetendeutſchen iſt, für
keine Staatsſtellen mehr gibt, und die unter der nationalen
ckung nicht minder zu leiden haben wie unter der ungeheu=
irtſchaftlichen
Notlage der Prager Chauvinismus iſt da=
ſch
nicht völlig zufriedengeſtellt. Und daher holt er zu neuen
den gegen die verhaßten Deutſchen aus, zückt die Lanze und
neuerlich brutal und rückſichtslos in den wunden Körper,
udetendeutſchtum heißt. .
gibt im Eiſenbahnbetriebe des tſchechoſlowakiſchen Staates
och wenige Deutſche. Die ſeit 1919 verfolgte Nationaliſie=
bolitik
hat ſie zu Zehntauſenden aus dem Dienſte gedrängt,
ee Stellen für tſchechiſche Bewerber freigemacht. Die wenigen
den, die, weil für ſie nicht gleich Erſatz da war, noch im
e verbleiben durften, wurden gezwungen, innerhalb einer
nten Friſt die Prüfung in der Staatsſprache abzulegen; wer
ſt beſtand, flog unbarmherzig aufs Pflaſter, obwohl es na=
bizarr
iſt, von einem deutſchen Lokomotivführer, Heizer oder
hrer zu verlangen, er möge die ältere und neuere tſchechiſche
rur kennen. Jede dienſtfreie Stunde wurde von den meiſt
rau= und weißhaarigen Männern zum Studium der tſchechi=
5prache ausgenü , die Leute verſagten ſich jede Erholung,
Vergnügen, und wenn andere Ausflüge unternahmen oder
ammtiſch einige frohe Stunden verbrachten, ſaßen ſie über
hechiſchen Lehrbüchern, über denen ſie oft in ſpäter Nacht=
einſchliefen
. Viele von ihnen zwangen es: ſie erlernten
icht ſchwierige Sprache in einem erſtaunlich kurzen Zeitab=
beſtanden
die Prüfung und hatten ihre Exiſtenz geret=
elmehr
: glaubten, ſie gerettet zu haben. Aber ſie hatten
nit der Zähigkeit der tſchechiſchen Chauviniſten gerechnet,
nit der Unerbittlichkeit des Prager Syſtems, das die den
en Staatsbürgern verfaſſungsmäßig zugeſicherten Rechte
d ſabotiert. Heute iſt den noch im Dienſte befindlichen
en Eiſenbahnern offenbar geworden, daß ſie den Kampf um
xiſtenz noch nicht gewonnen haben, denn neuerdings er=
er
tſchechiſche Löwe ſeine Pranken gegen ſie: die Sprachen=
egen
müſſen ſeit einiger Zeit wiederholt werden, und
ebei nach bewährten Richtlinien vorgegangen wird, (wie im
: man mußte ſolange zur Stellung, bis man als tauglich
en wurde . . .) fällt ein Deutſcher nach dem anderen durch,
aus dem Dienſt und kann mit den mühſam erworbenen
ſchen Sprachkenntniſſen in der Tſchechoſlowakei mit Schuh=
n
und Seife hauſieren gehen, weil die ihm zugebil=
Fenſion zum Leben zu wenig, zum Sterben aber nicht zu
iſt! Daneben aber feiert der Prager Chauvinismus noch
Triumphe: den wenigen deutſchen Eiſenbahnern, die auch
jederholungsprüfungen beſtanden haben und infolgedeſſen
dienen dürfen, verbietet ein in den letzten Tagen her=
ommener
Erlaß ſich während ihrer Dienſtſtunden unter=
ader
in ihrer deutſchen Mutterſprache zu
alten! Man vergegenwärtige ſich die Schmach dieſes Ver=
man
verſuche ſich in die Empfindungen dieſer reifen Män=
meinzudenken
, die im deutſchen Teil des Landes
tun, dieſes Staates, der nicht weniger als dreieinhalb Mil=
deutſche
Einwohner hat. Sie dürfen miteinander kein deut=
Vort mehr wechſeln, ſie müſſen einander ſtatt Guten Tag!"
ir! ſagen und ſollen bei allen dieſen Erniedrigungen, bei
dieſen Ohrfeigen loyale Staatsbürger bleiben, verläßliche
eines Syſtems, das ſie Tag um Tag und Stunde um
in der niederträchtigſten Art demütigt und vergewal=
ir
deutſchen Eiſenbahnerſchaft hat ſich über dieſe Dinge eine
iliche Erregung bemächtigt, und ſie fordert mit Recht, daß
dauernden Pein, dieſer unerträglichen Nadelſtichpolitik als=

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
bald ein Ende bereitet werde. Aber während ihre Proteſte ſich
noch auf dem Wege nach Prag befinden, melden die tſchechiſchen
Chauviniſten mit ſchmetternden Fanfaren ſchon wieder von einem
neuen erfolgverheißenden Vorſtoß gegen die verhaßten Deutſchen:
diesmal ſind es ſudetendeutſche Kriegskrüppel, ſind es die
Invaliden deutſcher Volkszugehörigkeit, die bisher das ungeheuere
Glück hatten, tſchechiſche Tabakfabrikate verkaufen zu dürfen. Auch
dieſe armen Teufel, die ausnahmslos im deutſchen Gebiete ihre
Trafiken betreiben, ſollen zur Ablegung der Prüfung in tſchechi=
ſcher
Sprache gezwungen werden, auch ihnen droht das Los der
deutſchen Eiſenbahn= und Poſtangeſtellten, die den tſchechiſchen
Prüfungskommiſſären nicht zu Geſicht ſtanden! Der Anſchlag auf
die Opfer des Krieges iſt ſo ungeheuerlich, daß er als ein euro=
päiſcher
Skandal bezeichnet werden muß! Deutſche Trafi=
kanten
gibt es nur im deutſchen Teil der tſchechiſchen Republik,
alſo in jenen Gebieten, in denen die bodenſtändige Bevölkerung

Nr. 135 Seite 2

rein deutſch iſt. In Prag oder in Tſchaslau gibt es keinen deut=
ſchen
Trafikanten. Die Sprachprüfung iſt daher eine unſinnige
Quälerei, eine Schikane, für die der gleiche Chauvinismus verant=
wörtlich
iſt, der das Verhältnis der Völker im tſchechiſchen Staate
zueinander dauernd vergiftet. Auch hier iſt der Zweck der gefor=
derten
Prüfungen klar: die auf dieſe Weiſe wegen unzureichen=
der
ſprachlicher Qualifikation um ihre Trafiken gebrachten Deut=
ſchen
müſſen tſchechiſchen Bewerbern Platz machen, bei denen es
keine Rolle ſpielt, ob ſie ſich mit den deutſchen Kunden (und hier
kommen nur deutſche Kunden in Frage!) überhaupt verſtändigen
können!
Wohin dieſer Weg, dieſes Syſtem führt? Wohin dieſe un=
ſinnigen
, infamen und von tiefgründigſtem Haſſe zeigenden Attak=
ken
gegen das vergewaltigte, leidende und ohnmächtige Deutſch=
tum
der Tſchechoſlowakei führen muß? Sollte man ſich das in
Prag nicht an den Fingern abzählen können? Wirklich nicht?!

Hutten i dei Mtſe.
Ueber 2 Milliarden Fehlbekrag. Wachſende Arbeitsloſigkeik. 2½ Milliarden für Krifenbekämpfung.

Der ikalieniſche Skaakshaushall.
EP. Rom, 14. Mai.
In der italieniſchen Kammer gab Finanzminiſter Mosconi
ausführliche Erklärungen über die italieniſche Finanzpolitik ab.
Im Vergleich zu einem Fehlbetrag von 504 Millionen Lire im
Rechnungsjahre 1930/31 werde im laufenden Rechnungsjahr der
veranſchlagte Ausgabenüberſchuß von 2147 Millionen Lire (rund
430 Millionen Mark) wahrſcheinlich noch überſchritten werden.
Die fasciſtiſche Regierung halte ſich in Anbetracht der Wirt=
ſchaftskriſe
zu weiteſtgehender Unterſtützung der Volkswirtſchaft
verpflichtet und ſei außerdem von dem Beſtreben geleitet, eine
vorſichtige Steuerpolitik zu betreiben. Daher habe ſie zur Be=
kämpfung
der Arbeitsloſigkeit ein umfangreiches Programm
öffentlicher Arbeiten durchführen laſſen. Im laufenden Rech=
nungsjahr
würden die Staatsausgaben zur Kriſenbekämpfung
um über 600 Millionen Lire erhöht, und für das Rechnungsjahr
1932/33 ſeien Ausgaben in Höhe von 2546 Millionen (rund 510
Millionen Mark) für dieſen Zweck vorgeſehen, wovon allein 1451
Millionen Lire für öffentliche Arbeiten. Die Lira habe ſich dank
der Maßnahmen der Regierung als beſonders widerſtandsfähige
Valuta erwieſen. Gemeſſen an den Großhandelspreiſen, ſei ihre
Kaufkraft ſeit 1927 von der Meßziffer 19 auf 31 geſtiegen.
Muſſolini lehnk jede Inflakionspolitik ab.
Der Popolo d’Italia veröffentlicht einen offenbar wieder
aus der Feder Muſſolinis ſtammenden Leitartikel unter dem
Titel Die Lehren der Wirklichkeit‟. Dieſer Artikel kommt unter
Berückſichtigung des Standes der engliſchen Arbeitsloſigkeit im
April zu dem Schluß, daß die Aufgabe des Goldſtandards in
England nicht die von den Anhängern der Inflation erhoffte
Verbeſſerung der Wirtſchaftslage im Wege einer Erhöhung der
Ausfuhr und als Folge die Vermehrung der induſtriellen Be=
ſchäftigung
gebracht habe. Ebenſo ſei die Inflationspolitik in
den Vereinigten Staaten und Japan vom Geſichtspunkt der wirt=
ſchaftlichen
Erholung aus vollkommen mißlungen und habe ſogar
die Kriſe noch verſchärft.
Es ſei gänzlich unlogiſch, die Leiden der Welt einfach auf die
Deflation zurückzuführen, die nicht eine Urſache, ſondern eine
Folge ſei. Die Weltkriſe könne nicht mit der Notenpreſſe geheilt
werden; das wäre zu leicht. Man könne ſie nicht mit Betäu=
bungsmitteln
heilen, ſondern müſſe zu gründlichen Maßnahmen
greifen, die auf politiſchem Gebiete beginnen müßten; denn die
Politik habe immer die Wirtſchaft beherrſcht; nur auf politiſchem
Gebiete könnten die Menſchen wieder Vertrauen in ſich ſelbſt ge=
winnen
, indem man die drohenden Wolken beiſeite ſchiebe. Das
ſeien die Grundſätze des fasciſtiſchen Italiens, das erwarte, daß
auch die anderen danach handeln.
Frankreich und Italien.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 13. Mai.
Zwei politiſche Reden, die Rede des italieniſchen Außen=
miniſters
Grandi und die des früheren ungariſchen Miniſter=
präſidenten
, des Grafen Bethlen, haben in den hieſigen poli=
tiſchen
Kreiſen eine ſehr nachhaltige Wirkung ausgelöſt. Man
möchte beinahe glauben, daß, wenn nach den Wahlen einmal
eine gewiſſe Klärung eintritt, die franzöſiſche öffentliche Mei=
nung
ſich eindringlich mit dem Problem des Verhältniſſes zu
Italien befaſſen wird. Die Rede des Grafen Bethlen klingt

ſür franzöſiſche Ohren als durch Italien inſpiriert, und man
hat hier den Eindruck, daß Italien jetzt verſuchen will, einen
diplomatiſchen Vor ſtoß am Balkan und in den
Donauländern zu unternehmen. Frankreich eroberte
infolge der Finanzkriſe an gewiſſen Punkten eine ſtarke Poſition,
die früher ausſchließlich den Italienern gehörte. Die Italiener
möchten dieſe gerne zurücknehmen. Durch das Scheitern des
Tardieu=Planes haben ſie jetzt Gelegenheit dazu. Wirtſchafts=
politiſch
geſehen iſt Italien jedenfalls im Donaubecken mehr
intereſſiert als Frankreich, außerdem verfügt es über Sympa=
thien
, die ihre ſehr ſpeziellen Gründe haben und ſehr tief ver=
ankert
ſind. Was aber Italien nicht hat, iſt Geld. Wir ſahen
doch, welch große politiſche Affären aus der Notwendigkeit rela=
tiv
kleiner Anleihen entſtehen können. Man ſagt vielfach, daß
das franzöſiſche Geld über London zu der Befeſtigung der ita=
lieniſchen
Vorherrſchaft im Donaubecken ſchon einmal heran=
gezogen
wurde, und zwar gegen den Willen Frankreichs. Solch
politiſcher Mißgriff war einmal möglich und wird vielleicht auch
ſpäter möglich ſein, weil man in Frankreich ſich hartnäckig der
Tatſache verſchließt, daß der Schlüſſel aller Donauprobleme in
Berlin liegt. Nur über Berlin ſind die Donau=
ſtaaten
zu ſanieren, ſie müſſen logiſcherweiſe
wirtſchaftlich nach Deutſchland tendieren, und
wenn dies gegenwärtig weniger der Fall iſt als früher wie
man es mit Statiſtiken zu beweiſen ſucht ſo iſt das an und
für ſich eine Kriſenerſcheinung. Wenn Frankreich im Donau=
becken
wieder zurückgedrängt wird und wenn der Tardieu=Plan
verſagte, ſo iſt es nur darauf zurückzuführen, daß man in Paris
dieſe Tatſache verkennt.
Die italieniſche Expanſion macht ſich aber an anderen
Punkten, die für Frankreich wichtiger ſind, bemerkbar. Es ſcheint,
daß in Ankara der italieniſche Einfluß in der letzten Zeit
ſehr ſtark geworden iſt. Auch in der Levante, in Arabien.
Die italieniſche Teilnahme an der Ausnützung des Iraker
Petroleums durch die Vermittlung des Britiſh Oil Departement,
die Erhebung des italieniſchen Konſulats von Bagdad zur
Geſandſchaft und noch andere Schachzüge, die Grandi teils
triumphierend erwähnte und teils diplomatiſch verſchwieg, laſſen
folgern, daß es in Genf bald auch über die Fragen des Nahen
Oſtens zu einer kleinen diplomatiſchen Auseinanderſetzung
kommen wird.
Japan forderk Inkernakionaliſierung Schanghais.
TU. Tokio, 14. Mai.
Der japaniſche Außenminiſter Joſchiſawa hatte am Samstag
eine wichtige Beſprechung mit den Botſchaftern Englands,
Amerikas, Frankreichs und Italiens. Ueber den Inhalt der
Erörterungen wurde amtlich nichts bekannt gegeben. In unter=
richteten
politiſchen Kreiſen verlautet jedoch, daß Joſchiſawa den
Botſchaftern zunächſt den Beſchluß der japaniſchen Regierung
mitteilt, Schanghai vollſtändig zu räumen. Ferner regte Joſchi=
ſawa
die baldige Eröffnung der internationalen Vermittlungs=
konferenz
in Schanghai an, auf der gemäß der Entſchließung des
Völkerbundsrats die Maßnahmen zur Gewährleiſtung der Sicher=
heit
in Schanghai erörtert werden ſollen. Joſchifawa hat den
Botſchaftern beſtimmte Vorſchläge der japaniſchen Regierung für
die Tagesordnung der Vermittlungskonferenz unterbreitet. Einer
dieſer Vorſchläge ſieht, wie verlautet, die Umwandlung Schang=
hais
in eine internationale freie Stadt innerhalb einer ent=
militariſierten
Zone vor.

Bildungsabbau und Kulkurhaß.
Von Dr. Herbert Nette.
n dieſe ſehr aktuellen Erſcheinungen dreht ſich das mit
wviel beachtete Buch von Ernſt Robert Curtius Deutſcher
in Gefahr (Deutſche Verlagsanſtalt, Stuttgart.) Der Be=
der
Bildung ſteht im Mittelpunkt, von ihm aus ſpricht der
ſer ſeine zeitkritiſchen, mahnenden und vorſichtig fordern=
Vorte. Er verſucht, die Bildung wieder zu trennen von
lichem Beſitzdünkel, Examenſtoff, äſthetiſcher Liebhaberei,
iter einem verſtaubten und ſchal gewordenen Begriff das
liche freizulegen, jene Bildung, die Max Scheler beſtimmt
5 Teilhabe der menſchlichen Perſon an allem, was weſen=
t
in Natur und Geſchichte‟. Der kleinere, in ſeiner Wix=
chwächere
Teil des Buches bemüht ſich, ſolche echte Bildung
Form eines totalen Humanismus, der ſinnlich und gei=
hilologiſch
und muſiſch, philoſophiſch und künſtleriſch, gläu=
1d politiſch in einem iſt, uns vor Augen zu ſtellen. Mitk
klaſſiſchen Philologie iſt es dabei nicht getan, ſeinem Um=
nach
müßte er auch die germaniſchen und chriſtlichen Ele=
einbegreifen
, und für ſeine Tiefe und Lebendigkeit könnte
die Fachforſchung, ſondern müßte die Kühnheit eines Fried=
chlegel
und eines Nietzſche, vom Humanismus des 19. Jahr=
sts
nicht ertragen, als Maßſtab gelten. Es fehlt dem
ten Curtius nicht an Wiſſen und nicht an Liebe zu dem
sten, um das Bild eines neuen Humanismus auszumalen,
S ermangelt ihm an Strenge des Geſetzgebers und Glut
eſichtes, die nötig wären, um die Idee zum anfeuernden
zu machen.
dert und Wirkung des Buches liegen in den kritiſchen Ka=
Hier herrſcht ein ſicheres Gefühl für den Rang geiſtiger
tnungen und eine wache Schärfe des Blicks, der bis in die
gründe politiſch und wiſſenſchaftlich maskierter Anſchauun=
lingt
. Am Beiſpiel der Univerſitätskriſe wird gezeigt, welche
aus der Ueberfüllung und der Niveauſenkung, die ſich
ritig hervorrufen, entſpringen; unmißverſtändlich wird ge=
wie
die Bildungsaufgaben der Univerſität heute von wirt=
ſichen
und politiſchen Intereſſen bedroht ſind. Von hier aus
die Unterſuchung weiter vor bis zur Feſtſtellung und Ent=
19 der tieferen Mächte der Kulturfeindſchaft Feſtgeſtellt
ekämpft wird der völkiſche und ſein Gegenſpieler, der ſozia=
e
Kulturhaß. Zum erſten wird geſagt: Deutſchland iſt
Eſte Land, in dem der internationale Nationalismus eine
Nene Front gegen den Geiſt auch den des eigenen Vol=
und gegen die Kultur auch die auf eigenem Boden ge=
ne
errichtet. Und dieſe Geiſtgegner ſind nicht Pöbelhor=

den, ſondern . Intellektuelle. Die Zeitſchrift Die Tat, als
ein geiſtiger Sammelplatz des jungen Nationalismus, wird auf
ihre verborgenen Tendenzen unterſucht. Dabei kommt der nihili=
ſtiſche
Zug zum Vorſchein, den der neue nationale Mythos die=
ſer
Prägung trägt ein Mythos übrigens hergeſtellt aus der
intellektuellen Ueberlegung, daß man einen Mythos haben müſſe.
Ein gewiſſer Kulturvandalismus ſpricht unverkennbar aus Sätzen
wie dem folgenden: Traditionen, Programme, Weltanſchauun=
gen
und Bindungen, Fiktionen und Vorbehalte, das alles wird
im Strudel der Entwicklung untergegangen ſein. Dieſe Begei=
ſterung
an einer Entwicklung und Bewegung ohne Ziel macht
auch vor den geſicherten Werten der Ueberlieferung nicht Halt,
ſie ſtrebt, wiſſend oder blind, zur Barbarei und zu einem Mate=
rialismus
, der heute nach den Worten von Curtius nicht mehr
eine harmloſe Liebhaberei von Freidenkervereinen, ſondern eine
bis an die Zähne bewaffnete Weltmacht iſt.
Auf der anderen Seite ſtehen die kulturfeindlichen Mächte,
Fdie man auf den gemeinſamen Nenner des Maſſenindividualis=
mus
bringen kann; aus ganz anderer Herkunft drängen ſie zum
gleichen Endpunkt. Als ſtellvertretendes Beiſpiel wählt Curtius
hien die Zeiterſcheinung der Soziologie, insbeſondere das Buch
Katl Mannheims Ideologie und Utopie‟. Genau ſo gut hätte
er an der von der Pſychoanalyſe hervorgerufenen Weltanſchauung
exemplifizieren können, die von ihm in dieſem Zuſammenhang
auch geſtreift wird. Der Titel des Mannheimſchen Buches will
beſagen, daß alle bisherigen Wertungen, Vernunftſätze, objekti=
ven
geiſtigen Gehalte als Täuſchungen erkannt worden ſeien, ent=
weder
als Ideologien oder als Utopien. Als einziges Mittel,
die Gegenwart zu beherrſchen, wird eine Bewußtſeinshaltung
empfohlen, für die ſich alle Ideen blamiert, alle Utopien zer=
ſetzt
haben. Dieſer Geiſt, der an ſich ſelbſt verzweifelnd ſich mit
allen Waffen des Geiſtes ſelbſt umzubringen müht, iſt der gleiche,
der in der Tat ſein Bajazzolied tönen läßt; er kommt aus
einem ſterilen Denken, daß die Gehirnwucherungen mit den Er=
ſcheinungen
verwechſelt, und ſtatt in der erkennenden Berührung
mit den Dingen fruchtbar zu werden, in ewiger Selbſtbeſpiege=
lung
furchtbar leerläuft.
Die Folgen aus einem ſolchen Denken ſpringen heraus.
Mannheim will die Zerſtörung aller Formen. Die Tat fordert
ein von aller Vernünftigkeit freies Leben, das nichts als Be=
wegung
wäre. Konfuſer Irrationalismus und hilfloſe Lebens=
verlegenheit
eines Denkens, mit dem ſich nicht denken und nicht
leben läßt. Was für aufgeregte Gehirne in einer Zeit, der nichts
mehr not tut als Ruhe! Welche Hyſterie des Denkens! Und das
meiſte ſtammt aus ſchlechten und verſagenden Nerven, zu denen
der Geiſt die entſprechende Metaphyſik liefert.
Es iſt nicht das geringſte Lob, wenn man von Curtius' Buch
ſagt, daß es ruhig iſt und ohne das Pathos der Aufgeregten.

Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. Samstag, den 14. Mai.
Im weißen Rößl.
Revue=Operette von H. Müller und R. Benatzky.
Nun hat Darmſtadt alſo auch ſeine Senſation, und die Rößl=
Seuche hat uns nicht verſchont! Mußte es wirklich ſein?
Die neue Bearbeitung iſt eine Revue geworden. Aus dem
naiven, volkstümelnden Luſtſpiel der Blumenthal und Kadelburg
iſt durch die grobe Hand der Herren Hans Müller und Benatzky
ein glatter Schmarren entſtanden ſchlimmer als die ſchlimmſte
Operette vor 20 Jahren der ins Varieté gehört, und in ſeiner
Aeußerlichkeit und verglteten Menſchenſchilderung meiſt ermüdet.
Ein Kaſſenſtück alſo?Verwirklicht ſich dieſe Hoffnung, dann, aber
auch nur dann mag dieſc Extratour entſchuldigt ſein.
Das Gerippe jeder Revueciſt nicht die Handlung, die dumm.
albern und ſchmalzig mr=eigVorwand iſt, auch nicht die Muſik,
die in banalem Gaffenhallerſtil geſchrieben, K. M. Zwißler
ſchmiſſig dirigierte, ſondern die Inſzenierung, die Enſembles, die
Maſſen. Hier konnte ſich nun der Reichtum an Einfällen, die
Kenntnis aller wirkſamen Bühnenmittel und die Routine ihrer
Durchführung des Hans Strohbach glänzend bewähren,
Seine Regie hatte Wurf und Tempo. Der Erfolg des Abends iſt
hauptſächlich ſein Verdienſt. Die Bühnenbilder des Frankfurter
K. Delavilla warum nicht von unſerem Schenck v. Trapp?
waren etwas derb, in den Koſtümen nicht ohne Geſchmack,
überwiegend brauchbar. Für die Tänze, die Hans Marke ge=
ſchickt
und abwechſelungsvoll ordnete, war unſere Gruppe auf 16
Damen, d. h. 32 nackte Beine, 7 Herren, 16 Kinder verſtärkt wor=
den
, die meiſt leckere Bilder boten. Chöre und Statiſterie waren
ſehr lebendig.
Der äußere Erfolg war groß, das Haus gut beſucht. Das
Stück dauerte mehr als vier Stunden; das iſt zu lange. Striche
ſind leicht anzubringen, denn vieles wiederholt ſich in ermüden=
der
Einförmigkeit. Ueber die Perſonen wird bei der Wieder=
holung
berichtet werden.
F. W
Von deutſchlands Hohen Schulen.
Leipzig: Prof. Henry E. Sigeriſt, Direktor des Inſtituts
für Geſchichte der Medizin an der Univerſität Leipzig, wird an
die John=Hopkins=Univerſität nach Baltimore berufen, um an der
Hedical School Geſchichte der Medizin zu doziereng

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Seite 4 Nr. 135

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 15. Mai 19

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nntag, 15. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 135 Seite 5

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Gr. 1 u. II. Die endloſe Straße. Pr. 0.604.80. Kleines Haus. ag, 15 Mat Keine Vorſtellung. 16. Mai 202134 Uhr. Außer Miete, 1931 oder Heber=
mehl
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Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 15. Mai 1932.
Pfingſtbekrachkung.
.. aber es iſt ein Geiſt.
PH. Maibäume grünen und Pfingſtlieder klingen, und
der Hergott ſeine Sonne ſcheinen läßt, dann werden feier=
ſe
Menſchen auf Berge ſteigen, werden Autos raſen und
erklingen und die Jugend ſich im Tanze drehen, wird man
1 für zwei Tage die Sorgen vergeſſen und den Zuſammen=
und die deutſche Not, vielleicht die Kirche beſuchen und ſich
ſen Gefühlen öffnen. Pfingſten? Pfingſten iſt mehr. iſt
lich viel mehr! Es iſt etwas ſehr Großes und etwas ſehr
res. Und es iſt nur denen vergönnt, es zu verſtehen, die
erlebt haben vom Wehen des Gottesgeiſtes!
as Geheimnis des Lebens iſt wie ein Kern, der von einer
chen Hülle umſchloſſen iſt. Das erſte Geheimnis iſt das des
niſchen Lebens. Wir ſtehen am Vergehen einer Zeit, die
arauf war, daß ſie wie nie zuvor blicken durfte in die tech=
die
biologiſchen, die ſoziologiſchen, kurzum die mechani=
Lebenszuſammenhänge. Die Zeit der Maſchine und des
amenſchen eine ſeelenloſe und gottloſe Zeit! Gott ſei Dank,
im Sterben!
nd wieder öffnet ſich den Menſchen die zweite Hülle. Man
daß man ohne Sittlichkeit kein Charakter iſt, ohne Diſzi=
und Opferſinn keinen Staat bauen, ohne Liebe kein Volk
hne Geiſt kein Menſch werden kann. Ideale erſtehen neu.
inere Fortſchritt fängt an, im Kurs zu ſteigen, Menſchen
ſich wieder begeiſtern ſtatt für Wohlergehen und Ge=
für
Freiheit und Wahrheit und Recht. Statt des Mech=
s
. des Glaubens an die äußeren Lebenskräfte, der Idealis=
ſer
Glaube an die inneren Kräfte, den Geiſt, der den Kör=
lut
. Iſt das nicht Pfingſtglaube?
ein, denn es iſt nur der Glaube an den Menſchengeiſt!
iche und geniale Menſchen gab es wohl immer. Wir den=
unſere
Dichter und Künſtler und Wiſſenſchaftler. Fehlen
itzt nur die großen Menſchen, die uns aus der Not führen
m? Und wenn wir ihrer hundert und tauſend hätten, ſo
damit noch nicht Pfingſten! Pfingſten iſt mehr, als wie der
e an den Menſchengeiſt! Die Bibel nennt das nicht Geiſt,
n Pſyche, Seele. Alle dieſe menſchlich=ſeeliſchen Kräfte ſind
tig und groß, wie die mechaniſchen. Aber es hat das
ime, daß es die Menſchen auseinanderreißt vereinzelt, ſo=
ie
ſich ihres beſonderen Wertes bewußt werden!
as drite Geheimnis des Lebens aber iſt größer und heili=
venn
es offenbar wird, daß alles Leben, das leiblich= gei=
das
wirtſchaftliche, politiſche, ſoziale und künſtleriſche, alles
ſage ich, eine große Einheit bildet, das nicht Einzelnes
ebenſo wenig wie einzelne Glieder eines Leibes, ſondern
Ues ein Organismus iſt, Leben und Tod. Diesſeits und
ts, alles kreiſend um ein Zentrum, das iſt Gott, und be=
ind
zuſammengehalten durch eine Kraft, den lebendigen,
un Geiſt Gottes!
nd das allein iſt Pfingſten, wenn unter dem Zerbrechen
Menſchenwahns von neuem wir von dieſem Gottesgeiſt er=
n
neuem Sein verbunden ſind mit allem Lebendigen um
nit Familie, Volk, Staat, Kirche im Glauben, Lieben und
und vor allem mit dem, der alles iſt, in allem mit Gott
fingſten iſt etwas ſehr Großes und etwas ſehr Schweres!
ort wird es verſtanden, wo etwas erlebt wird vom Wehen
ſottesgeiſtes! Gott ſchenke uns in aller Armut etwas von
Erleben!
Hohes Alter Frau Margarethe Hoffmann, geb.
Neckarſtr. 9, feiert heute in geiſtiger Friſche ihren 84. Ge=
ag
.
Heſſiſches Landestheater.

Plingstblumen in Natur und Kaus
Schwerklilien. Rokdorn. Der Kalmus als Schmuck der Häuſer. Pfingſtblumen als Heilmikkel.
Weiß der Unſchuld, das ſie beſonders zu Feſtblumen geeignet
macht. Wenn lange Zeit ſehr warme Witterung im Frühling
Pfingſtmaien.
herrſcht und das Pfingſtfeſt auf einen ſpäten Termin fällt, dann

Von Annemarie Zorn.
Pfingſten iſt das Feſt der Blumen, die den ſchönſten
Schmuck der Natur und des Hauſes bilden. Beſonders der
Pfingſtmaien iſt in ganz Deutſchland weit verbreitet und es
gibt wohl kein Haus, das an dieſem Tage nicht im grünen
und bunten Schmucke der Kinder der Natur prangt. Das
deutſche Volk hängt noch heut aufs innigſte mit der Natur zu=
ſammen
. Die Sehnſucht des Deutſchen, irgendwo draußen im
Grünen wenigſtens ein kleines Stückchen Erde zu beſitzen, das
er hegen und pflegen kann, wurzelt in dieſem Zuſammenhang
zwiſchen Menſch und Landſchaft, und hat etwas von der Kraft
eines religiöſen Gefühls. Die Liebe, mit der er ſeine Pflgnzeni
und Gewächſe betreut, iſt ein ſchönes Zeichen für die eigengktigen
Beziehungen des Volkes zu der Natur. Es ſind ja nicht die
paar Pfennige, die er ſpart, wenn er ſein ſelbſt gezogenes*
Gemüſe auf dem Tiſche hat. Im Gegenteil, häufig iſt es
frohe Genugtuung, mit eigener Kraft aus dem eigenen Boden
etwas geerntet zu haben. Das Pfingſtfeſt iſt als das eigent=
liche
Frühlingsfeſt nun eine beſondere Veranlaſſung, dieſer
Liebe zur Natur auch im äußeren Schmuck der Wohnung und der
Häuſer Ausdruck zu verleihen. Es iſt rührend anzuſehen, wie
ſogar die Straßenbahnwagen, die Pferdewagen, Autos uſw. am
Pfingſten mit grünen Maien geſchmückt ſind. Die Natur bietet
erfreulicherweiſe um die Zeit, wo das Pfingſtfeſt gefeiert wird,
einen großen Reichtum an Blumen aller Art dar. Ein ſchöner
Schmuck des Hauſes iſt die Pfingſtroſe, auch Pferderoſe genannt.
Sie iſt die am meiſten verbreitete Pflanze, die das deutſche
Heim ſchmückt. Auch als Tafelſchmuck können ſie mit beſtem
Erfolg verwendet werden, denn ihr Farbenreichtum trägt viel
zur Erhöhung der Feſtſtimmung bei. Neben den Pfingſtroſen
ſind Schwertlilien ſehr beliebt. Auch der Rotdorn iſt als Pfingſt=
ſchmuck
viel verbreitet. Er iſt ein alter Liebling der deutſchen
Hausfrauen. Die entzückendſten Pfingſtblumen ſind die Mai=
glöckchen
. Sie zeichnen ſich nicht nur durch einen zarten Duft
aus, ſondern auch durch ihre wunderbare Glockenform und das

iſt der Flieder die wahre Pfingſtfreude, denn er wird von keiner
anderen Pflanze an Stärke des Duftes übertroffen. Wo Flieder=
duft
iſt, da iſt der Frühling mit aller ſeiner Herrlichkeit ein=
gezogen
. In Schleſien und zahlreichen anderen Gegenden
Deutſchlands beſteht eine ſchöne Sitte, die Wohnungen mit
Kalmus zu ſchmücken. An der Außenwand der Häuſer ſtehen
große Zweige von jungen Birken, die mit ihrem reichen Blatt=
grün
einen feſtlichen Eindruck machen, und in den Wohnungen
ſtehen in langer Reihe die Kalmusſtauden, die mit ihrem
ſeltſamen Duft den Frühling ins Haus bringen. Sie ſind Sumpf=
gewächſe
, die nur der Verfchönerung des Pfingſtfeſtes dienen.
Einen ſchönen Schmuck der Häuſer ſind im Rheinland die
Vergißmeinnichtkränze. Sie werden auf einen Teller mit Waſſer
geran und blühen dann in prächtiger Weiſe auf. Sie ſind die
ſchönſte Zierde der Feſttafel. Zwiſchen die einzelnen Teller mit
ben Kränzen werden kleine Vergißmeinnichtpflanzen geſtreut, ſo
teurer, als wenn es im Laden gekauft wird. Aber es iſt eine Haß die ganze Feſttafel im einheitlichen Himmelblau erſtrahlt.
Man erkennt daraus, daß die deutſche Hausfrau es wunder=
bar
verſteht, die Schönheit der Natur am Pfingſtfeiertage in ihr
Heim zu verpflanzen. Zahlreiche Pfingſtblumen werden auch
als Heilmittel verwendet. Auf uralte heidniſche Vorſtellungen
geht die Anſchauung zurück, daß die Päonie ein Schutzmittel
gegen die Wald= Flur= und Feldgeiſter iſt. Dieſe Kobolde
ſuchen den Menſchen zu necken und zu erſchrecken und man
ſchützt ſich gegen ſie, indem man die Päonien als Pfingſtblume im
Hauſe hat. Noch heut iſt wohl vielfach dieſer Aberglaube vor=
handen
. Der Kalmus gilt auch als Heilmittel, und zwar gegen
Halskrankheiten. Beſonders die Kalmuswurzel, die einen ſtarken,
gewürzhaften Geſchmack hat, wird viel verwendet. Aus anderen
Pfingſtblumen werden Tees hergeftellt, die nicht nur der Ge=
ſundheit
, ſondern angeblich auch der Schönheit dienen. Auch
hierbei ſind alte Vorſtellungen vorherrſchend, die durch die
moderne Medizin beſtätigt wurden, daß die Säfte der jungen
Natur für den Körper des Menſchen große Bedeutung haben.
Die Tatſache, daß die Blumen zum Feſt verwendet werden,
verſtärkt den Glauben der Menſchen an ihre Heilkraft.

Pfingſt=Sonntag, 15. Mai: In Bad Nauheim: Nina.
Heſſiſches Landestheater. Heute, Pfingſtſonntag, geht
Uhr, im Großen Haus Lohengrin, große romantiſche
von Richard Wagner, in Szene. Es ſingen: Elſa: Anny v.
Lohengrin: Albert Seibert, Ortrud: Dodie van Rhyn a.
im Stadttheater Eſſen, Telramund: Joſef Lex a. G. vom
richtheater Deſſau, König Heinrich: Heinz Schlüter a. G.
Stadttheater Hagen. Muſikaliſche Leitung: Dr. Hans
dt=Iſſerſtedt. Das Schauſpiel gaſtiert mit Nina als
nungsvorſtellung im Kurtheater Bad=Nauheim. Pfingſt=
1g, den 14. Mai, erſte Wiederholung Im Weißen
I‟. Revueoperette von Hans Müller. Muſik von Ralph
tky. Im Kleinen Haus, 20 Uhr, ſpielt die Heſſiſche Spiel=
nſchaft
die Dialektkomödie 1931 oder Hebermehl
Comp. Donnerstag den 19 Mai, wird zum erſtenmal
rfolgreiche André=Gide=Abend wiederholt: Der verlo=
Sohn (Erſtaufführung) und Oedipus (Urauffüh=
Irzenierung beider Werke: Guſtav Hartung; Bühnen=
Siegfr. Sebba. Nächſte Schauſpiel=Premiere.
lächſte Einſtudierung im Schauſpiel iſt Eugen Gürſters Ko=
Wetter morgen veränderlich vorgeſehen, das
iner Uraufführung in Die Tribüne, Berlin, einen großen
g brachte.

Merck=Goethe=Ausſtellung (Kunſthalle am Rheintor) Die
Merck=Goethe=Ausſtellung, die am 8. Maf mit ſo großem Erfolg
in der Kunſthalle am Rheintor eröffnet wurde, hat be=
reits
jetzt ſchon eine große Anzahl von Beſuchern ange=
lockt
. Allerdings läßt der Beſuch aus Darmſtädter Kreiſen merk=
würdigerweiſe
zu wünſchen übrig. Gerade für Qualitätsarbeit
iſt doch ſonſt der Darmſtädter beſonders empfänglich. Wo aber
würde ihm mehr aus der Geſchichte ſeiner Stadt erzählt, als in
der Merck=Goethe=Ausſtellung? Von auswärts her weiß man an=
ſcheinend
die Bedeutung der Ausſtellung beſſer einzuſchätzen. Am
Dienstag war eine hölländiſche Reiſegeſellſchaft anweſend, die ſich
geradezu begeiſtert über Form und Inhalt der Ausſtellung aus=
ſprach
. Wie uns mitgeteilt wird, iſt der Eintrittspreis für
Vereine und Schulklaſſen beſonders ermäßigt. Die Mitglieder
des Kunſtvereins haben, wie für alle Ausſtellungen in der Kunſt=
halle
, auch hier freien Eintritt.
Merck=Goethe=Ausſtellung. Die Merck=Goethe=Ausſtellung
iſt am 1. Pfingſtfeiertag geſchloſſen. Am 2. Feiertag iſt ſie geöffnet.
ElSSCHRANKE DScve
Gaujugendtag des GDA.=Jugendbundes. Das große Gau=
treffen
der GDA.=Jugend findet in dieſem Jahr zu Pfingſten in
der ſchönen Lahnſtadt Wetzlar ſtatt. Aus allen Teilen von Heſſen
und Heſſen=Naſſau kommt die kaufmänniſche Jugend des GDA. um
in Stunden ernſten Strebens und Stunden ungetrübten Froh=
ſinns
wahre Kameradſchaft zu pflegen, von den zahlreichen Ver=
anſtaltungen
ſeien beſonders erwähnt: Die Wetzlarer Muſtermeſſe
und Ausſtellung der heſſiſchen Scheinfirmen, die Kundgebung auf
dem Domplatz, in der Gaugeſchäftsführer Fuhrmann=Frankfurt am
Main ſprechen wird. Eine Feierabendſtunde mit Pfingſtfeuer wird
die Wetzlarer Bevölkerung mit der GDA.=Jugend im Sinne einer
wahren Volksgemeinſchaft zuſammenführen. Die GDA.= Jungen=
ſchaft
ſchlägt ihre Zeltſtadt auf der Lahninſel auf.

Beachten Sie bitte das
Preisausschreiben
in der Ausgabe vom 7. Mai.
(Die Nummernschilder sind bis einschließlich 16. Mai
in den Schaufenstern der beteiligten Firmen angebracht.)
Der Verlag.
6846b

Petrusgemeinde. In der ſeit Jahren nach der Pfingſtfrüh=
feier
in der Petruskirche üblichen Orgel=Weiheſtunde (8.30 bis
9.15 Uhr, werden folgende drei Pfingſtlieder (Paraphraſen zu
den einzelnen Strophen vom ,Beſſunger Praecaentor zu Gehör
gebracht: 1. Nun bitten wir den heiligen Geiſt um den rechten
Glauben, Variationen von Carl Hoyer=Leipzig; 2. Das Längen=
ölsſer
Credo (im Geſangbuchsanhang); 3. Schmückt das Feſt mit
Maien, Melodie von Arnold Mendelsſohn, Echo=Variationen von
W. S. Raunheimer.

Von der Hochſchule. Heute vollendet ein bochgeſchätzter emeri=
tierter
Dozent unſerer Hochſchule dem es vergönnt iſt, ſich in un=
geminderter
geiſtiger und körperlicher Friſche ſeiner Tätigkeit als
Wiſſenſchaftler und Wiſſensvermittler zu widmen, ſein 75. Le=
bensjahr
. Geh. Hofrat Dr. H. Wiener ord. Profeſſor der
Mathematik (geb. 15. 5. 1857) gehörte dem Lehrkörper der Hoch=
ſchule
ſeit dem Jahre 1894 an. Sein Hauptlehrgebiet bis zu ſeiner
im Jahre 1927 erfolgten Emeritierung war darſtellende Geo=
metrie
. Durch wertvolle Forſchungen und Arbeiten über Geo=
metrie
und ihre Grundlagen, und durch zahlreiche mathematiſche
Modelle, die eine Zierde der Modellſammlung an der Hochſchule
bilden, hat er ſich außerdem ganz beſondere Verdienſte erworben.
Städtiſches Muſeum. Das Muſeum iſt am 1. Pfingſtfeier=
tag
geſchloſſen. Am 2. Feiertag iſt es zu den üblichen Zeiten ge=
öffnet
.
Eintrittspreisermäßigung im Schloßmuſeum. Die Direk=
tion
des Schloßmuſeums hat für den 2 Feiertag und die kommende
Woche das Eintrittsgeld ermäßigt. Am 1. Feiertag iſt geſchloſſen.
Am 2. Feiertag ſind um 11 und 11.30 Uhr vorm. und an den
Wochentagen um 11 und 11,30 Uhr vorm. und 3 und 3,30 Uhr
nachm. Führungen. Dauer einer Führung etwa eineinhalb Stun=
den
. Für Vereine können bei vorheriger Vereinbarung zu jeder
Stunde Führungen zu ſehr ermäßigtem Eintrittspreis angeſetzt
werden.
Heſſiſches Landesmuſeum, Parodeplatz. Das Heſſiſche Lan=
desmuſeum
bleibt am 1. Pfingſtfeiertag geſchloſſen, dagegen iſt es
am 2. Pfingſtfeiertag von 1013 Uhr geöffnet. Der Eintritt iſt
frei. Die Ausſtellung Mittelrheiniſche Glas=
fenſter
iſt nunmehr zur Beſichtigung freigegeben. Der Ein=
gang
iſt vom Waffenſaal aus zu nehmen. An Sonn= und Feier=
tagen
kann die Ausſtellung unentgeltlich beſichtigt werden, da=
gegen
wird während der öffentlichen Beſuchsſtunden in der Woche,
und zwar Dienstags, Donnerstags, Freitags und Samstags, von
11 bis 13 Uhr. und Mittwochs, von 15 bis 17 Uhr, ein Eintritts=
geld
von 20 Rpf. pro Perſon erhoben. Die Eintrittskarten wer=
den
am Eingang des Muſeums gelöſt. Die Erhebung des Ein=
trittsgeldes
bezieht ſich jedoch nur auf die Ausſtellung Mittel=
rheiniſche
Glasfenſter; die Beſichtigung der übrigen Samm=
lungen
iſt nach wie vor, auch werktags, frei. Außerhalb der
öffentlichen Beſuchsſtunden kann die genannte Ausſtellung gegen
Zahlung einer geringen Sondergebühr beſichtigt werden.
Hallenbad. Mit der Wiedereröffnung des Sommerbade=
betriebs
im Woog nach Pfingſten iſt das Hallenbad an Sonn=
tagen
wieder geſchloſſen. Der Badebetrieb des Hallenbades
beginnt, wie aus dem Anzeigenteil hervorgeht, vom Dienstag,
17. d. M. ab (3. Pfingſtfeiertag), ſchon um 8 Uhr, anſtatt ſeither
um 9 Uhr. Die Anſtalt iſt durchgehend geöffnet bis 19.30 Uhr,
mit Ausnahme der Damenſchwimmhalle und des Wannenbades
1 Klaſſe. Dieſe beiden Abteilungen ſind Montags bis einſchließ=
lich
Freitags von 12.30 Uhr bis 15 Uhr geſchloſſen. Von Mon=
tag
bis einſchließlich Donnerstag iſt Gelegenheit zum Familien=
bad
in der Herrenſchwimmhalle. Das Heilbad im Erdgeſchoß
(Heißluft= und Dampfbad) ſteht, wie ſeither. Dienstags und Don=
nerstags
den Damen, an den übrigen Tagen den Herren zur
Verfügung. Die Heilbadeabteilung im 1. Stock (elektriſche und
Maſſagebäder) wird Dienstags und Donnerstags für Herren.
an den übrigen Tagen für Damen offen gehalten.
Die Heſſiſche Familiengeſchichtliche Vereinigung hält ihre
nächſte Monatsverſammlung am Dienstag, dem 17. Mai
Ifd. Js., ab. Es kommen dabei u a zwei der Vereinigung zur
Verfügung geſtellte wertvolle Veröffentlichungen, die umfangrei=
chen
Geſchichten der Familie Henſchel und der Familie Krupp.
zur Vorlage, die nicht nur familienkundlich, ſondern auch kultur=
und wirtſchaftsgeſchichtlich höchſtes Intereſſe beanſpruchen.

LIANZ
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UIANZ
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AkTIEN• Gesellscyt
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AkTIEN-GESELISCHAFT

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[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 135

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 15. Mai

Seite

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ware
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mit
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Die kulturelle Bedeutung des Handwerks
im Rahmen des Geſamtſchickſals des deutſchen Volkes.
Von Dr. Hans Meuſch, Generalſekretär des Deutſchen Handwerks= und Gewerbekammertages, Hannover.

Eine Betrachtung über die kulturelle Bedeutung des Hand=
werks
kann wohl nicht beſſer und erſchöpfender eingeleitet werden,
als durch das Goethewort: Allem Leben, allem Tun, aller Kunſt
muß das Handwerk vorausgehen. Dieſes Wort hat Geltung für
alle Zeiten.
Es iſt faſt müßig, die Kutlur des alten Handwerks zu preiſen,
ſo ſehr iſt ſie ſieghafte Tatſache. Die Kutlur des Handwerks war
der Nährboden für die Meiſter, deren Namen das Buch der deut=
ſchen
Kultur= und Kunſtgeſchichte noch heute mit Ehrfurcht nennt.
Weit wichtiger für uns noch heute, oder erſt recht heute wieder
ein Zicl, das wir mit der Seele ſuchen, das iſt der breite Kultur=
grund
, der das alte Handwerk trug. Nicht ſo ſehr die ganz Gro=
ßen
, die weit über die Menge der Berufsgenoſſen hinausragen,
ſondern der Kulturſtand gerade dieſer breiten Menge iſt das
Kennzeichen jener Epoche. Die Handwerkskultur des Mittelalters
war im beſten Sinne Gemeinſchaftskultur des deutſchen Bürger=
tums
, in dem das Handwerk wiederum die wichtigſte Rolle ſpielte.
Der vornehmſte und durch nichts erſetzbare Sinn des Handwerks iſt
es geweſen, das ganze werktätige Leben mit dem Ernſt und der
Würde der menſchlichen Arbeit zu durchdringen. Auf der hohen
Achtung vor einer ſolchen Leiſtung beruhte auch die bedeutſame
ſoziale Stellung, die das Handwerk damals einnahm. Sie geſtat=
tete
den Handwerkern, entſprechenden Anteil am Leben der Ge=
ſamtheit
zu nehmen und weit über die Grenzen der Berufsaus=
übung
hinaus ihren Willen zur Geſtaltung des Schickſals ihrer
Heimat zu gebrauchen Solche Rechte und ſolcher Einfluß aber
waren nur möglich bei einer hohen Auffaſſung des Weſens und
der Sendung des Handwerks, bei einer Standesgeſinnung, die es
verbot, die Intereſſen des Handwerks anders zu begreifen und
anders geltend zu machen, als zum Wohle der bürgerlichen Ge=
meinſchaft
.
Träger dieſer aufs Gemeinwohl bedachten Berufsarbeit waren
die Zünfte. Es iſt kein Zufall, daß der Niedergang des Handwerks
mit der Entartung der Zünfte zeitlich zuſammengefallen iſt. Wenn
überhaupt Lehren aus der geſchichtlichen Entwicklung eines Volkes
oder eines Berufsſtandes abgeleitet werden können, ſo iſt in dieſer
Tatſache eine eindringliche Lehre für uns enthalten, die Lehre,
daß mit dem Weſen des Handwerks untrennbar verbunden iſt die
Idee der ſittlich geordneten Berufsſtandsgemeinſchaft, daß das
Handwerk auch heute ſich zu dieſer Idee bekennen muß und zur
Verwirklichung der Idee einer feſten beruflichen Organiſation
bedarf.
Die Entwicklung von der mittelalterlichen Staatswirtſchaft
zur Volkswirtſchaft hat den engen Zuſammenhang zwiſchen Hand=
werk
und bürgerlicher Gemeinſchaftskultur allmählich wieder mehr
gelockert. Die Rolle des Handwerks für die Bedarfsdeckung der
Bevölkerung iſt mit der aufkommenden Induſtrialiſierung erheb=
lich
verändert worden. Es ſchien der volkswirtſchaftlichen Theorie
unvermeidbar, daß in abſehbarer Zeit für eine handwerksmäßige
Produktion in der deutſchen Wirtſchaft überhaupt kein Raum mehr
ſein würde. Wir wiſſen, daß dieſer Glaube gottſeidank falſch ge=
weſen
iſt. Wir ſtellten mit Freude und innerer Befriedigung viel=
mehr
feſt, daß ein Umſchwung zum Beſſeren, ein Aufſtieg zu neuer
wirtſchaftlicher Leiſtungsfähigkeit eingetreten iſt, mag auch dieſe
Entwicklung durch Krieg und Nachkriegszeit etwas aufgehalten
werden. Dieſer Aufſtieg wäre nicht möglich geweſen, wenn nicht
auch in der Gegenwart, vor allen Dingen in der Nachkriegszeit,
das Handwerk eine wichtige und beſondere kulturelle Miſſion zu

erfüllen hätte. Wir dürfen in dem Ringen um die wirtſchaftliche
Geſtaltung der Gegenwart und Zukunft nicht immer nur auf die
äußeren Auswirkungen ſehen. Wir müſſen vorerſt mit uns ſelbſt,
d. h. mit den Menſchen, wieder ins Reine zu kommen ſuchen. Mit
der fortſchreitenden Mechaniſierung unſeres ganzen Volkslebens
iſt das Arbeits=Ethos in einem erſchreckenden Umfang verloren=
gegangen
, das doch allein dem Menſchen inneren Frieden und
ſoziale Befriedigung zu ſchaffen vermag. Die Erziehung und die
Wiederfindung dieſes Arbeitsethos in der Arbeit und aus der
Arbeit heraus, das iſt die rieſenhafte Aufgabe, die uns beim
Wiederaufbau unſerer Volksgemeinſchaft geſtellt iſt. Darum ſei
auch an die Spitze der kulturellen Bedeutung des Handwerks in
der Gegenwart das ſeeliſche Verhältnis des handwerksmäßig ſchaf=
fenden
Menſchen zu ſeiner Arbeit geſtellt. Das Handwerk hat
wegen ſeiner zahlenmäßigen Bedeutung, wegen ſeiner wirtſchaft=
lichen
Leiſtungsfähigkeit und ſeiner kulturellen Kräfte die Auf=
gabe
zu erfüllen, die Reſte dieſer ſittlichen Einſtellung zur Arbeit
zu erhalten, im Handwerk zu ſtärken und aus dem Handwerk in
die Volksgemeinſchaft weiter zu tragen. Iſt doch die Einſtellung
des Handwerks zu ſeiner Arbeit weſentlich anders als die des
induſtriellen Arbeiters. Der tüchtige Handwerker empfindet eine
Schöpferfreude, wenn unter ſeiner Hand ein Werk entſteht, in das
er ſeine Seele hineinlegen kann. Wie ſchön hat der große Maler
Hans Thoma in einem Schreiben gegenüber dem Reichskunſtwart
Dr. Redslob geſagt: Ich bin gern dabei, wo man das Handwerk
auch in ſeiner Beſcheidenheit achtet und ihm nicht zuviel Vorſchrif=
ten
macht. Es iſt im deutſchen Volk viel Begabung und Freude an
künſtleriſcher, d. h. guter Handarbeit. Dieſe Arbeit führt zum
Frieden immer noch und unter allen Umſtänden gibt es
Arbeiter, die ihr Werk zur eigenen Freude gut und ſchön machen.
Mit einer ſolchen Arbeitsfreude und einem ſolchen Arbeits=
frieden
iſt das Handwerk zum anderen berufen, immer noch und
erſt recht wieder an der Spitze derer zu ſtehen, die dem deutſchen
Volke hochwertige Bedarfsgüter ſchaffen können. Die deutſche
Wirtſchaft iſt ja unter den Nachwirkungen des Krieges ganz be=
ſonders
auf die Herſtellung von gediegener guter Arbeit angewie=
ſen
. Es wird wohl allmählich auch dem gedankenloſen Zeitgenoſſen
immer klarer werden, daß nur die Erträgniſſe aus planvoller,
ernſter und hochwertiger Arbeit unſer Volk wieder zu wirtſchaft=
licher
Geſundheit führen können. Der einzige Schatz, den Deutſch=
land
noch beſitzt, das iſt ſeine Fähigkeit, ſolche hochwertige Arbeit
leiſten zu können. Unſer auf zu engen Raum eingepferchtes Volk
beſitzt weder Bodenſchätze genug, noch trägt ihm ſein Acker ge=
nügend
Frucht, noch wirft ihm ſein Kapital eine ausreichende Sämtliche Hühnerhalter, die verbilligten Weizen b
Rente ab das deutſche Volk muß Werte ſchaffen durch den Ver= wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens 18. Mai in die bei ihren
kauf ſeiner Arbeitserzeugniſſe. Die Arbeitskraft des Einzelnen muß ranten offenliegenden Bezugsliſten unter Angabe der bei
ſo zweckmäßig und ſo praktiſch geſtaltet werden, daß ihr Ertrag zur ten Viehzählung feſtgeſtellten Hühnerzahl eintragen. Die Li
Förderung weiterer Arbeit verwendet werden kann. Hier berührt, ten haben die Bezugsliſten bis ſpäteſtens 20. Mai auf der 2
ſich die kulturelle Miſſion des Handwerks mit ſeiner wirtſchaft= meiſterei abzuliefern, woxauf ihngn alsdann die Bezug=
lichen
und ſozialen Aufgabe aufs engſte: Die Schaffung von ausgefertigt und zugeſtellt werden Holzverſteige
Qualitätsarbeit und die Erziehung eines gewerblichen Nachwuch= Am Dienstag, den 17.=Mat, wirdedas im Diſtrikt Kirchtan
ſes, der die hochwertige Leiſtung der deutſchen Gütererzeugung am Donnerstag, den 19. Mai, das im Diſtrikt Klingsacke
fortſetzt und vermehrt.
Das deutſche Handwerk iſt in der Lage, dieſe Aufgabe zu er= pfoſten, Waſchpflöcken u. dal. eignet, in mehreren Loſen gege ſt
Fähigkeiten gegeben wird. Und ſo wird auch für die Zukunft eine Dienstag am Friedhof, am Donnerstag auf dem Bäckern
deutſche Kultur ohne das deutſche Handwerk einfach undenkbar
bleiben.

* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Helia.
Wer während, der Feiertage den Wunſch hat, außer dem
Koloſſalfilm. Ben Hur auch ein unterhaltendes Luſtſpiel zu
ſehen, findet in dem neuen Ufa=Tonfilm Der Frechdachs eines
der leichteſten und liebenswürdigſten Luſtſpiele der letzten Zeit,
das nach Handlung und Aufmachung aus dem Durchſchnitt ange=
nehm
herausfällt. Nicht ſo, daß hier irgend ein neuer Weg an=
gedeutet
würde, es ſind dieſelben Kreiſe einer ſorglos genießenden
Lebewelt (die es nur noch auf der Leinwand gibt), und es iſt die=
ſelbe
Art der auf happy end von vornherein zugeſchnittenen Hand=
lung
, wie ſie jetzt ſchon ziemlich lange den größten Teil aller
Filmluſtſpiele ausmacht. Aber was dieſen Film ſo nett und flüſſig
macht, ſind die kleinen Nuancen, die 2 Gramm mehr an Eſprit
im Dialog, die leichtere Szenenführung und gepflegtere Bildtechnik.
Selbſtverſtändlich, daß der beliebte Willy Fritſch und ſein
flottes Spiel, die dämliche Komik Ralph A. Roberts und die
reizende Camilla Horn zum Erfolg ſtark beitragen, den dies
*
neue Luſtſpiel verdient und haben wird.
Im Union=Theater läuft bis auf weiteres Ben Hur.
der koſtbarſte und mit dem größten Aufwand aller Mittel her=
geſtellte
Metro=Goldwyn=Mayer=Film in Tonfaſſung. In drei=
jähriger
Arbeit hat der Regiſſeur Fred Niblo den Film in vier
Weltteilen. Europa (Italien), Aſien (Paläſtina), Afrika und
Amerika gedreht. Jugendliche haben Zutritt.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute und fol=
gende
Tage Willy Fritſch und Camilla Horn in dem neuen Ufa=
Luſtſpiel Der Frechdachs, nach einer Komödie von Louis Ver=
neuil
. Dazu ein reichhaltiges Beiprogramm.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage in
einem Dopvelprogramm Richard Talmadge, den kühnen Senſa=
tionsdarſteller
, in dem ſpannenden Abenteuer=Tonfilm Der
Ueberfall auf die Mexikopoſt und im 2. Teil Charlie Chaplin
in Abenteuer. Dazu das gute Beiprogramm. Jugendliche haben
Zutritt.
Eierverwertungsgenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Es wird uns
geſchrieben: Unter dieſer Firma haben ſich eine Anzahl größerer
Geflügelzüchter von Darmſtadt und Umgebung zu einer Verkaufs=
genoſſenſchaft
zuſammengeſchloſſen, um dem kaufenden Publikum
eine Einkaufsſtelle zu bieten, an welcher, nur wirklich vollfriſche
Eier zu haben ſind, weil dieſe Genoſſenſchaft es grundſätzlich ab=
lehnt
, Auslands= oder Kühlhauseier uſw. mit zu verkaufen, ſon=
dern
lediglich die eigene Produktion verkauft. Nach dem neuen
Eierhandelsgeſetz müſſen alle Eier den Urſprungsſtempel tragen,
und auch die deutſchen vollfriſchen Eier tragen den Stempel
Deutſch, um endlich das kaufende Publikum vor minderwertiger
Ware zu ſchützen. Die Genoſſenſchaft beſitzt die modernſten
Durchleuchtungs= und Sortierapparate, und iſt es ausgeſchloſſen,
daß ein ſchlechtes Ei mit verſchickt werden kann, weil eben nur
tagfriſche Ware zum Verſand gebracht wird. Außerdem ſteht die
Genoſſenſchaft unter ſtändiger Kontrolle des auch hier in Darm=
ſtadt
neugebildeten behördlichen Ueberwachungsausſchuſſes, ſo daß
die Neugründung in jeder Weiſe zu begrüßen iſt. (Vgl. auch heu=
tige
Anzeige.)
Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Die Kaufmän=
niſche
Stenographen=Geſellſchaft eröffnet, wie aus
dem Anzeigenteil unſeres Blattes erſichtlich, am kommenden Frei=
tag
, den 20. d. M., abends 7.30 Uhr, in ihren eigenen Unter=
richtsräumen
Ecke Zeughaus= und Schleiermacherſtraße (Eingang
Schleiermacherſtraße), neue Kurſe für Anfänger in der Reichs=
kurzſchrift
. Die Kurſe ſtehen unter bewährter Leitung, das Un=
terrichtsgeld
iſt niedrig bemeſſen, Kurſe in Maſchinenſchreiben für
Anfänger und Vorgeſchrittene können täglich begonnen werden.
Der Unterricht in dieſem Fache findet vormittags nachmittags
oder abends ſtatt. Der geſamte Unterricht findet nicht in einem
Schulhauſe ſtatt.
Promenaden=Konzerte. Pfingſtſonntag, den 15. Mai,
ſpielt das Stadtorcheſter, unter Leitung ſeines Kapellmeiſters
W. Schlupp, von 11 bis 12 Uhr im Herrngarten (Pergola)
nach folgendem Programm: 1. Choral: Lobe den Herrn; 2. Hoch
Habsburg. Marſch, Kral; 3. Ouvertüre zur Oper Das goldene
Kreuz, Brüll; 4. La Barcarole, Walzer, Fetras: 5. O Jugend,
wie biſt ſo ſchön, Lied, Abt; 6. Fantaſie über Kreuzers Werke,
Bohne; 7. Regimentskinder. Marſch, Fucik. Zweiter
Pfingſtfeiertag. Am Montag, den 16. Mai. iſt folgendes
Programm vorgeſehen: 1. Choral: Die Ehre Gottes: 2. Treu
Deutſch Marſch, Teike; 3. Ouvertüre zur Operette Orpheus in
der Unterwelt, Offenbach; 4 Alt=Wien, Walzer, Lanner;
5 Schmeichelkätzchen, Salonſtück, Eilenberg; 6. Potpourri aus der
Operette Der Vogelhändler, Zeller; 7. Ernſt=Auguſt=Marſch,
Blankenburg.

Orpheum. Der keuſche Lebemann. An beiden am 2. Pfingſtfeiertag Frl. Dr. Meyer.
Pfingſtfeiertagen, abends 8.30 Uhr, iſt je eine Aufführung des
ausgezeichneten, Lachſchlagers der populärſten Schwankautoren kaſſe G. m. b. H. konnte im abgelaufenen Geſchäftsjahr 1
Arnold und Bach. Es gelten beſonders reduzierte Volkspreiſe einem Geſamtumſatz von 467 993,.20 RM. einen Reingewi
von 60 Pf. an. Kartenverkauf an den beiden Feiertagen: Kiosk / 1851,89 RM. verzeichnen. De Geſamthaftſumme der Mit
Paradeplatz von 11 bis 6.30 Uhr, Orpheumskaſſe ab 3 Uhr. Tele= deren Zahl 69 beträgt, beläuft ſich auf 34 000 RM. Die
phoniſche Beſtellungen Nr. 389.
Polizeibericht. Am Samstag, dem 14 Mai 1932, vor=
mittags
8.30 Uhr, wurde in einem Tannenwald, der rechts hin= 25 Jahre, daß Frau Weber den Küſterhienſt in der hieſigen
ter dem neuen Forſthaus am Böllenfalltor ſteht, die Leiche eines liſchen Gemeinde verſieht.
neugeborenen Kindes gefunden. Die Leiche wurde vor ein oder
weißes Damennachthemd eingewickelt und um das Hemd eine ker, der übrigens bis auf den letzten Platz beſetzt war, ein
Gummidecke (blaues Blumenmuſter) in Größe eines Tiſchtuchs abend der hieſigen Volksſchule ſtatt, der von den vier
geſchlagen. Es handelt ſich um ein ausgetragenes Kind männ=
lichen
Geſchlechts. Allem Anſchein nach wurde das Kind während der einzelnen Klaſſen und unter zahlreichen, ſehr ſinnvoll
oder nach der Geburt getötet. Perſonen, die ſachdienliche An=
gaben
machen können, werden gebeten, auf dem Polizeiamt, ten Klavier=, Violin= und Zitheryörtkägen verlief der 1. 2
Kriminalabteilung, Zimmer Nr. 8, vorzuſprechen. Auf Wunſch Veranſtaltung ſehr unterhaltends ohne jegliche Langweil
werden dieſe Mitteilungen vertraulich behandelt.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkran= aktige Theaterſtück Schlaxaffenländ fand infolge ſeines
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt. Inhaltes und der ſehr guten Aufführung lebhafteſten Beife
zu rufen. Wenn dieſer nicht ererichbar iſt, dann ſind am 1. Feier=
tag
: Dr. med Andres, Rheinſtr. 33, Tel. 3016, Dr. med. Hein,
Hermannſtr. 25, Tel. 281, Dr med. Wertheim, Dieburgerſtr 73,
Tel. 4614; am 2. Feiertag: Dr. med Reuß, Viktoriaſtr. 41, Tel. Herr Rektor Körner brachte dies in ſeiner Anſprache,
2522, Dr. med. Draudt, Heinrichſtr. 17, Tel, 2520, Dr. med. Näheren auf die Bedeutung derartiger Abende hinwies, zu=
Schefers, Zimmerſtr. 8, Tel. 2000, zu deſſen Vertretung bereit, druck und ſprach namens der Schulverwaltung den Dank
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich an=
ſchließenden
Woche den Nachtdienſt vom 14. bis 21. Mai; die hieſigen Platze, lebhaften Anklang.
Hirſch=Apotheke, Niederramſtädterſtraße 21, und die Nordend= Apo=
theke
, Friedrich=Ebert=Platz 17.

Lokale Veranſtallungen.

Die Saalbau=Gaſtſtätte verweiſt auf die heutige
Anzeige.
Ludwigshöhe. Am 1. und 2. Feiertag, nachm. 4 Uhr
Konzert. (Vgl. Anzeige.)
Schweizerhaus Eberſtadt. Am 1. und 2. Feier=
tag
: Nachmittags=Konzert. (Vergl. Anzeige.)

Tageskalender für Sonntag, den 15. Mai, (1. Feiertag.)
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Ben Hur: Helia=
Lichtſpiele: Der Frechdachs; Palaſt=Lichtſpiele; ſichtsmaßnahmen und ſtets verſchloſſemen Türen mußte er
Der Ueberfall auf die Mexiko=Poſt
Poſt, abends 6 Uhr: Großes Frühlingsfeſt mit Tanz. Gaſt=
ſlätte
im Hauptbahnhof: Abend=Konzert. Sportkaffee am abhanden gekommen wareſ. M kam er eines Tages auf de
Böllenfalltor, nachm Konzert, abends: Geſellſchaftstanz.
Herrngartenkaffee: Frühkonzert, 4 und 8 Uhr: Künſtler= Kon=
zert
. Ludwigshöhe, nachm. 4 Uhr: Konzert. Konzerte; überraſchend. Er brauchte nicht=känge zu warten, bis d.
Reſt Schillereck. Café Jöſt, Reſt. Rummelbräu, Schloßkeller,
Perkeo. Zur Krone, Zum Heſſ. Haus, Wiener Kronenbräu=
Keller, Bismarck=Eck, Haferkaſten. Orpheum, 8.30 Uhr: Der nung geöffnet. Das Rätſel, das über dem Verſchwind
keuſche Lebemann.
Tageskalender für Montag, den 16. Mai. (2. Feiertag.)
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Ben H
Helia=
Lichtſpiele: Der Frechdachs; Palaſt=Lichtſpiele:
Der Ueberfall auf die Mexiko=Poſt Hotel u. Reſt. zur richtet noch alle häuslichen und landwirtſchaftlichen Arbei
Poſt, abends 6 Uhr: Großes Frühlingsfeſt mit Tanz. Gaſt=
ſtätte
im Hauptbahnhof: Abend=Konzert. Sportkaffee am
Böllenfalltor, nachm.: Konzert, abends: Geſellſchaftstanz.
Herrngartenkaffee: Frühkonzert, 4 und 8 Uhr: Künſtler=Kon= niger Lebensabend beſchieden ſein!
zert. Ludwigshöhe, nachm. 4 Uhr: Konzert. Konzerte;
Reſt. Schillereck. Café Jöſt, Reſt. Rummelbräu, Schloßkeller,
Perkeo. Zur Krone, Zum Heſſ. Haus, Wiener Kronenbräu=
kenſche
Lebemann.

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 14. Mai. Totengedenkfeier. Im
men ſeines 40jährigen Jubiläumsfeſtes veranſtaltet der (
verein Sängerluſt am Pfingſtmontag, vormittags 11 Ub
dem Friedhofe unter Beteiligung der Mitglieder der

Ortsgruppe des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und K.
hinterbliebenen eine Totenehrüng. Schwimmbade

nung. Unſer herrlich gelegenes Gemeindeſchwimmbad a=
heilger
Mühlchen wird am Pfingſtſonntag wieder eröffnet.

auf den eienälſie Lrupenachungsblich. An Firngiſont.
10 Uhr, wird in feierlichem Weihegottesdienſt die in der
ſtraße eingerichtete Kirche in Gebrauch genommen. Herr
intendent Dr. Müller oder Herr Prälat D. Dr. Dr. Dieh.
die Weihe vornehmen, Poſaunenchor und Kirchenchor werde
wirken. Möge dieſer Tag für die Gemeindeglieder ein Tag
Freude und reichen Segens werden. Am 1. Pfingſtfeiert
geht Frau Valentin Feldyann 1X Witwe, Schaafgaſſe 141
ihren 80. Geburtstag in körderlichey und geiſtiger Friſche.
ihr weiterhin ein ungetrübter Lebensabend im Kreiſe ihre
der und Enkelkinder beſchieden ſein. Kaninchen= un
flügelſchau. Ueber digs Pfingſtfeiertage findet im Saale
Rheingauer Hof durch den hieſigen Kleintierzuchtverein ein
hands=Jungtierſchau in Kaninchen aller Raſſen ſtatt. Mit
Schau iſt gleichzeitig eine Propagandaſchau von verſchi
Stämmen Wirtſchaftsgeflügel ſowie eine Pelzſchau verbſe
Ausgeſtellt werden nur erſtklaſſige Tiere aus Vereinen der

ren und weiteren Umgebung, die dem Verband angehörer
Prämiierung fand bereits am Samstag vormittag ſtatt.
alljährlich, ſo veranſtaltet auch in dieſem Jahre am 1. Pfing
tag der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten am Heßſchen
acker ſein Waldfeſt. Autozuſammenſtoß. Am Do
tag nachmittag gegen 4.30 Uhr ſtießen an der Einmündw
Groß=Gerauer Chauſſee in die Darmſtädter Landſtraße zwa
ſonenautos zuſammen. Die beiden Autos, die ſchwer beſ
waren, mußten abgeſchleppt werden. Verletzt wurde niema
P Eberſtadt, 14. Mai. Eröffnung der Verbind
ſtraße Mühltal=Steg. Mit dem Durchbruch der
dungsſtraße Mühltal=Steg iſt einem längſt empfundenen
nis Rechnung getragen. Die Straße hat den Namen Blumen
erhalten, und führt uns nach dem Ueberſchreiten der Modd
Gemeinde=Schwimmbad. Der Sträßendurchbruch erfolgte z
Haus Nr 23 und dem Kurhotel Schweizerhaus. Letzteres
dadurch ſeine Gartenreſtgurant=Räumlichkeiten nach Oſtä)
zweckmäßig erweitern, während gleichzeitig reichliche Gelelf
um Parken für Autos geſchaffen werden konnte Schw:
bad=Eröffnung. Das Gemeinde=Schwimmbad hat heu=
Pforten geöffnet. Die Badezeiten und Badepreiſe ſind di
chen wie im Vorjahre.

F Eberſtadt, 14. Mai. Wichtig für Hühnerho
lagernde Grubenholt, das ſich ſehr gut zu Einfriedt
füllen, wenn ihm die Möglichkeit zur vollen Entfaltung ſeiner zahlung verſteigert werden. Zuſammenkunft der Steiger
Eingang zum Walde. Gemeindebad. Das Gemeinde
der Eleonorenſchule bleibt an den beiden Pfingſtfeiertagl
ſchloſſen. Aerztlicher Sonntagsdienſt. Den änf
Sonntagsdienſt verſieht am 1. Pfingſtfeiertag Dr. med. 2
Cp. Pfungſtadt, 14. Mai. Die Spar= und Darki
einlagen erreichten eine Höhe von 54 268,18 RM.
Cp. Pfungſtadt, 14. Mai. Jubikäum. An Pfingſten
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. MakElternabend A.
zwei Tagen an der Fundſtelle niedergelegt und war in ein rigen Abend fand im Saale des Gaſthauſes Zum golden
Schulklaſſen veranſtaltet wurde. Unter gemeinſamen G‟
tragenen Gedichten ſowie bei von einzelnen Schülern aus
im 2. Teil von Schülern der einzelnen Klaſſen aufgeführe
die Einſtudierung der einzelnen Sachen und das gute G
der Veranſtaltung haben ſich beſonders verdient gemacht d
rerin Frl. Geil und Schulamtsanwärter Herr W. Wa
Geleiſtete aus. Jedenfalls fand die Veranſtaltung, als e
G. Ober=Ramſtadt, 14. Mai. Kommunale Steue
auszahlungen 1932. In dieſen=Tagen werden den
pflichtigen Vorauszahlungsbeſcheide Aber die Gemeinde=,
und Provinzſteuern für 1932 zugeſrellt. Sie enthalten hin
der Grund= und Gewerbeſteuer die gleichen Beträge wie i.
jahre, dagegen iſt die Sondergebäubeſteuer um 20 Prozent
worden. Die Beſcheide gelten als vorläufige. Eine end
Veranlagung und Anforderung der Kommunalſteuern fi
erfolgt ſpäter.
f. Roßdorf, 14. Mai. Feſtnahme Wegen unzüchtige
lungen wurde ein Wanderburſche hier feſtgenommen und
Polizei dem Amtsgericht Darmſtadt vorgeführt. Autob
Das Lieferauto des Wolf Flehfngex geriet offenbar durch
kurzſchluß in Brand. Der enzſtangene Schaden iſt nicht
trächtlich. Vertilgung denBlutlaus. Alle
beſitzer und Nutzungsberechtigte ſind durch die Bürgern
aufgefordert worden, ihre Bäume alsbald gründlich zu
und mit der Blutlaus übermäßig behaftete Bäume und 2
entfernen. Wer die Reinigung bis 15. Juli d. J. nicht
führt hat, hat Beſtrafung und Reinigung auf ſeine Koſten
wärtigen. Verbilligter Hühnerweizen. Beſte
können alsbald bei ortsanſäſſigen Händlern oder der la
ſchaftlichen Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft erfolgen.
An. Groß=Zimmern, 14. Mgi. Freitod. Geſtern 1
tag ſchied der Landwirt Karl Göckel von hier freiwillig a
Leben. Was den 69jährigen Mann, der mit ſeinen Kin
durchaus geordneten Verhältniſſen lebte, zu dieſer unglü
Tat bewog, iſt unerklärlich.
An. Groß=Zimmern, 14. Mai. Einem Mieter von he
ſchwand fortgeſetzt Geld aus ſeiner Wohnung. Trotz alle!
Hotel u. Reſt. Zur, wieder die betrübende Feſtſtellung machen, daß kleine Geld
lichen Gedanken, ſeine Familkenangehörigen wegzuſchicken
in ſeiner verſchloſſenen Wohlnung werſtecken. Der Erft
bewohnerin des Hauſes erſchien, um wieder der Wohn:
Stelldichein zu geben. Sie hatte mittels Nachſchlüſſels di
Geldes lag, war gelöſt!
Bk. Schaafheim, 14. Mai. Hohes Alter. Der
Gaſtwirt. Zur Frühlingsau und=Zimmermann Herr Geo=
land
1. vollendet am 18. Mai gn ſeltener geiſtiger Friſ
körperlicher Rüſtigkeit ſein 85 Lehensjahr. Der Jubile
nimmt es in dieſer Beziehung noch mit manchem Jungen
lieſt und ſchreibt noch ohne Brille. Möge dem allgemei.
teten greiſen Geburtstagskinde ein glücklicher, geſunder 1
R. Kirch=Beerfurth i. Odw., 14 Mai. Der Vorang,
das Geſchäftsjahr 1932 der Gemeinden Kirch=Beerfurth, Ob
ſprenz, Unter=Gerſprenz und Bockenrod liegt ab Freitag,
Keller, Bismarck=Eck. Haferkaſten. Orpheum, 8.30 Uhr: Der Mai 1932, auf der hieſigen Bürgermeiſterei zu jedermam
ichtoffen.

[ ][  ][ ]

Sonntag, 15. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 135 Seite 7

inf 9i4
nei.

aill

Aus den Gemeindeparlamenken.
p=. Reinheim, 14. Mai. Gemeinderatsſitzung. Das
uch des Philipp Schiemer 2., Heinrichſtr. 23, um Errichtung
er Bachmauer an der Wembach wurde einſtimmig genehmigt.
ner liegt ein Schreiben des Schulvorſtandes vor wegen Ab=
ß einer Kollektivverſicherung gfür die Schüler der Volksſchule
nheim gegen Unfälle= Auf Mgabe des Schulvorſtandes belau=
ſich
die Koſten einex ſolchen Verſicherung bei dem jetzigen
nd der Schülerzahl auf jährfich 114 Mark. Bürgermeiſter Dr.
elverlieſt ein Schrekben deg Kultusminiſteriums an die Kreis=
lämter
, das ſich auf dieſe Frankfurter Allgem. Verſicherungs=
5 bezieht, ferner einen Pröſpekt der Naſſ. Landesverſicherungs=
k
. Es werden Bedenken dagegen erhoben, daß in beiden Ver=
rungen
nichts von einer Verſicherung auf dem Wege von und
Schule erwähnt wird. Auf Antrag ſoll darüber noch einmal
undigung eingezogen werden. Nach Erledigung einiger An=
en
wird die öffentliche Sitzung geſchloſſen.
4.t. Goddelau, 14. Mai. Gemeinderatsbericht. Der
chen Gemeinde und Kirche währende Streit über die Unter=
ungskoſten
der Kirche ſowie Straßenreinigung u, a. m. nimmt
nbar kein Ende. Darum ſchlägt, der Gemeinderat vor, daß
ich einmal eine gemeinſame Sitzung von Kirchen= und Orts=
tand
zuſtande kommt, zu der der Prälat Herr D. Dr. Dr. Diehl
ten werden ſoll. Bekektskfrüher einmal gab es eine ähnliche
ſehr glückliche Löſungl Bei der Verbeſſerung und Verbrei=
ng
des im Vorjahr gebrochenen Sandbachdammes ſind durch
inlieferung und die Feldgeſchworenen für Goddelau Koſten
janden, die die Gemeindekaſſe übernimmt. Den ſchon lange
anten Geländetauſch und der Verlegung eines Weges am
lippshoſpital wird unter der Bedingung zugeſtimmt, daß ſich
Anſtalt bereit erklärt, die dadurch entſtehenden Koſten zu tra=
und den Weg 10 Jahre lang ſo zu pflegen, wie dies ſeither
ſah. Bezüglich der ledigen Ausgeſteuerten ſoll bei den Ge=
ndearbeiten
künftig mehr getan werden. Außer einem Bau=
ch
, das genehmigt wird, werden noch einige kleinere Sachen
digt. Darauf folgte eine nichtöffentliche Sitzung.
4s Erbach, 14 Mai. Auszeichnung. Auf der Pariſer
tiſchen Meſſe 1932 wurde eine Erbacher Erfindung, der Elek=
Küchenmeiſter, prämiiert; es handelt ſich hier um einen mo=
en
praktiſchen Steriliſier= und Kochapparat, der für alle Ein=
gläſer
verwendbar iſt. Das elektriſche Gerät ſtellt eine Erfin=
g
des Schloſſermeiſters Lronhard Stellway 2. in Erbach dar. Bei
letzten Werbeveranſtaltumg der Heag in Erbach wurde der
ſochapparat von dem Leiler der Werbeabteilung vorgeführt.
ſensmüde. Geſtern Kbetd gegen 9 Uhr hörten Paſſanten
dem Marſtallwehr in der Mümling ein Stöhnen. Der des
s kommende Kreisamksangeſtellte Karl Trumpfheller ſprang
Waſſer und zog eine 35jährige Frau von Falkengeſäß, die nahe
Ertrinken war, aus der dort beſonders tiefen Mümling. Die
muß zweifellos im Augenblick einer geiſtigen Verwirrung be=
zen
worden ſein, da andere Gründe bis jetzt nicht bekannt ge=
den
ſind. Etwa eine Stunde vor der Tat wurde die Frau von
en aus der Nachbarſchaft beobachtet, denen ſie durch ihr merk=
diges
Verhalten beſonders auffiel. Man brachte die ſehr er=
ſte
Frau alsbald in das Kreiskrankenhaus, wo feſtgeſtellt
de, daß das Befinden der Lebensmüden bedenklich iſt.
Ch. Hainſtadt, 14. Mai. Ein bedauerlicher Unglücksfall
mete ſich geſtern mittag in unſerem Orte. Das elfjährige Töch=
ſen
des Leonhard Hoxlebein wollte für ein jüngeres Schweſter=
Milch warm machenk und benutzte hierzu einen Spirituskocher.
die Flamme des Kochers noch nicht ganz gelöſcht war, goß
Mädchen Spirikus nach, ſo daß eine größere Flamme gegen
Mädchen ſchlug und deren Kleider Feuer fingen. Das Mäd=
lief
mit den brennenden Kleidern auf die Straße und rief
Hilfe. Mit erheblichen Brandwunden an Armen und Beinen
ſten herbeigeeilte Nachbarn, das unglückliche Kind in ein
ſchbartes Haus, woſelbſt der eiligſt herbeigerufene Arzt Dr.
meyer=Neuſtadt die erſte Hilfe leiſtete. Die Eltern des Kindes
en nicht zu Hauſe und mußten erſt herbeigerufen werden.
By Hirſchhorn, 13. Mai. Lohnverhandlungen. Bei
Lohnverhandlungen dex Arbeiter der hieſigen Stauſtufe konnte
chen Arbeitgebern und Axbeitnehmern keine Einigung erzielt
den. Es dürfte daher mit einem für die beiden Parteien ver=
llichen
Schiedsſpruch, des zuſtändigen Schlichters zu rechnen
Durch das Nachlaſſen des ſehr ergiebigen Dauerregens
te die Hochwaſſergefahr, die zur teilweiſen Einſtellung der
eiten an der Stauſtufe führte, behoben ſein. Der Neckar iſt
its wieder im Fallen begriffen.
Hirſchhorn, 14. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
Mai 2,24 Meter, am 14. Mai 2,08 Meter, morgens 5.30 Uhr.
Auerbach, 14. Mai. Ein Affenparadies iſt als beſon=
Sehenswürdigkeit in Auerbach a. d. B. zu ſehen.
W. Heppenheim a. d. B., 13. Mai. Eröffnung der Win=
ſtube
. Heute mittag fand in Anweſenheit der Vertreter
Stadt und des Vorſtandes des Winzervereins die offizielle
ifnung der renovierten Winzerſtube ſtatt. Kraftpoſt=
kehr
. An den beiden Pfingſtfeiertagen verkehren die Kraft=
ihuſſe
der Linie HeppenheimErbach bei ſämtlichen Fahrten
bgehend. Die auf dieſer Strecke ausgegebenen Fahrkarten
in bis 23. Mai Gültigkeit. Landwirtſchaftliches.
Winterfrucht zeigtsſoweit einen befriedigenden Stand und
durch künſtliche Düngung noch verbeſſert werden. Die
ſen weiſen durchweg ſaftiges Futter auf; es konnte auch
its mit der Grünfütterung begonnen werden. Die
ſelbeeren zeigen einen überaus vollen Behang und berechti=
zu
der Annahme einer Vollernte. Der Flieder iſt bereits
ſebrochen und ziert in den verſchiedenſten Farben die Vor=
en
der Häuſer. Unſaubere Elemente können ſich ſcheinbar
allein mit dem Naturanblick begnügen, die Blüten werden
eriſſen, ohne Rückſicht auf die damit verbundene Schädigung
Sträucher. Die Erdbeeren zieren in ihrer weißen Blüten=
ht
ebenfalls die erwachende Natur.
Ca Lorſch, 14. Mai. Das goldene Jubelfeſt der Ehe begehen
e Herr Juſtizſekretär Heinrich Joſef Acker und Frau, geb.
berger dahier. Die hochbetagten Jubilare erfreuen ſich allge=
ter
Beliebtheit, und dürften ihnen reichliche Ehrungen zuteil

den. Bettlerfxechhef4! Als einem Bettler in einer
irrenfabrik eine Zigarxe alssmilde Gabe gereicht wurde, war
dieſe zu gering. Er geriet=eshalb mit dem Inhaber des Be=
is
in einen Diſput, in deſſen Verlauf er eine Latte vom Gar=
gun
abriß und damit auf den Fabrikanten einſchlug. Bevor
Frechling verſchwinden konnte, gelang es, ſchnell die Polizei
derſtändigen, die ihn feſtnahm und in das Gefängnis einlie=
Eine ganz exemplariſche Strafe dürfte hier am Platze ſein.

*Derblaue Wimpel über dem deutſchen Oſten.
Schickſal des deukſchen Oſtens iſt Schickſal Deutſchlands! V. 2.A.-Arbeik im Oſten. Deutſchland lieben
nicht mit Worken, mit der Tak! Der unfreie Freiſtaal. Der Korridor verborgene Kriegsgefahr!

Pfingſtkagung des 5.9.A.
Eigener M. St.=Bericht des D. T.
Während die Feder über den Bogen raſt, um den erſten Be=
richt
noch in der Pfingſtnummer erſcheinen zu laſſen, tönt drau=
ßen
in kurzen Intervallen Marſchmuſik und Trommelſchlag. In
unaufhörlichem Zug treffen Jugendgruppen aus allen Teilen
Deutſchlands und der Grenzgebiete in Elbing ein, um hier, an
beſonders gefährdeter Stelle, im Schickſal gebundenen, Schickſal
heroiſch tragenden Oſten, zu zeugen für den unbeugſamen
Willen des deutſchen Volkes zum Leben, zum Wiederaufrücken in
die ihm gebührende, durch Siegerwahn ſtreitig gemachte Stellung
der Gleichberechtigung im Kranz der ziviliſierten Großmächte der
Welt. Aber auch um den über 40 Millionen deutſchen Volks=
genoſſen
, die draußen hinter den Grenzpfählen deutſcher Kultur
und deutſchen Volkstums Größe und trotz allem Schön=
heit
, Zeugnis zu geben und der Welt ins Gewiſſen zu häm=
mern
, daß was deutſch iſt und atmet zuſammengehört, zuſam=
mengeſchweißt
iſt durch eine einzige große gemeinſame Not, die
unverdient über uns gekommen, die aber Schickſalsgebot ver=
hängt
, damit der einigende, große, ſtolze Gedanke wieder erſtehe,
der alles überſtrahlt und überragt, deutſch ſein!
Der blaue Wimpel über dem deutſchen Oſten! Er iſt zum
Symbol geworden, das längſt unendlich mehr bedeutet, als die
Arbeit eines Verbands, zum Symbol deutſcher Arbeit,
ja des Deutſchſeins überhaupt. Von überall her grüßt er
uns, von Fahnen und Flaggen und von Standarten und In=
ſchriften
und von Armbinden und Abzeichen ungezählter Tau=
ſender
.
Im Vorjahr Aachen, das ſchöne, geſchichtsreiche, ſtolze.
Heute der ſchlichte Oſten, blut= und ſchweißgedüngt durch Jahr=
hunderte
, der Spiegel deutſcher Geſchichte, das Sinnbild deutſcher
Volkheit. Und beides getragen und geeint zu gemeinſamem
Exiſtenzkampf. Durch gleiche Not. Wie überall das
Einendel
Die Frauentagung,
die wiederum an die Spitze der V.D.A.=Tage geſtellt wurde, war
ihr ein ſchöner und würdiger Auftakt. Wie denn überhaupt die
Intenſität der Frauenarbeit im V.D.A. beſonders hervor=
tritt
und anerkannt wird. Reichswehrminiſter Dr. Geßler
gab dem in ſeiner Begrüßung etwa dieſen Ausdruck:
Die Hoffnung, daß die Weltkataſtrophe eine neue Weltord=
nung
heraufführen würde, iſt enttäuſcht. Das deutſche Volk er=
lebt
die Wahrheit des Poincaré=Wortes, daß der Krieg noch
nicht zu Ende iſt, der Krieg nicht mit den Waffen, ſondern mit
anderen Mitteln, beſonders der Kampf an den Grenzen. Die
Welt verſucht immer noch, in Deutſchland nur einen geogru=

phiſchen Begriff zu ſehen. Sie verweigert dem deutſchen Volke,
was ſie den kleinſten Völkern zugeſteht, das Recht der Nation.
In immer breiteren Schichten beginnt man dieſe harten Tat=
ſachen
einzuſehen, und das bedeutet eine Unterſtützung auch der
V.D.A.=Idee. Gerade jetzt, wo der Staat ſchwach iſt und das
Volk im Innern um neue Lebensformen ringt, müſſen wir den
Blick über die Grenzen des Reiches hinausrichten zu unſeren
Volksgenoſſen, die von uns materiellen Beiſtand, vor allem aber
auch moraliſche Hilfe erwarten. Die ſeeliſchen Kräfte ſind von
beſonderer Wichtigkeit.Hier muß die Arbeit der deutſchen Frau
einſetzen. Die Anſprüche an den V. D.A. ſind in dieſer Zeit auf
allen Gebieten aufs äußerſte geſteigert. Erfreulicherweiſe ſtehen
die Frauen in der vorderſten Arbeits= und Kampflinie des
V. D.A. Wir richten an ſie die Bitte, nicht müde zu werden in
dem V. D.A.=Gedanken, den Brüdern draußen gerade jetzt die
Treue zu halten. Wir müſſen enger und enger zuſammenrücken,
denn eine harte Zeit ſteht bevor. Die Leiſtungsfähigkeit der
Schichten, auf die wir uns ſtützen, iſt immer mehr beſchränkt
worden. Wir müſſen daher Neuland gewinnen. Dieſe Tagung
im Oſten zeigt uns, wie jahrhundertelang deutſche Pioniere in
verzweifeltem Kampfe für den deutſchen Gedanken ſtanden und
vom Geſamtvolke nicht in genügendem Maße unterſtützt wurden.
Das möge uns eine Mahnung zur Einigkeit, zur Zuſammen=
faſſung
der Kräfte ſein. In dieſem Sinne wünſchen wir den
Verhandlungen der V. D.A.=Frauentagung einen vollen Erfolg.
Zahlreiche Begrüßungsanſprachen von Verbänden urd pro=
minenten
Perſönlichkeiten folgten. Zur Weiheſtunde wurde ſo
mit Orgelklang und eindringlichem Geſang eines Jungmädchen=
Chors der einleitende Akt der Begrüßung, und Weiheſtim=
mung
ſtrahlte aus dem Vortrag der Dichterin Maria
Kahla, die das erſte Referat hielt über die Lage des
Deutſchtums in der Welt. Wie ſelten eine verſteht dieſe
gewandte Frau und Dichterin, dem gedanklichen Gehalt ihrer
Rede kriſtallklare, muſikklingende Form zu geben. Und wie ſelten
eine verſtand ſie die jeweils anders geartete, aber ſtets in der
Größe der Not gleiche Lage der Auslandsdeutſchen zu charak=
teriſieren
.
Frau Dr. Spohr ſprach dann über den deutſchen Oſten, und
Frau Marianne Hoppe über deutſche Schutzarbeit in Oeſter=
reich
. So verlief der Auftakt eindringlich und vielverſprechend
im vorgeahnten Sinn des Weiheſpruchs zur Einpflanzung der
Gedächtniseiche zur Erinnerung an die Elbinger Tagung.
Um zu ſchützen rings im Runde
Väterart und Mutterwort,
Fügten wir die Hand zum Bunde:
Deutſcher Baum auf deutſchem Grunde
Eingepflanzt in heil ger Stunde,
Breite weit der Wipfel Hort!
Max Streeſe.

In der Nieder=Liebersbacher Mordſache
wurde noch feſtgeſtellt, daß Frau Jöſt ſchon vorher die Abſicht
hatte, ihren Mann umzubringen. Sie hat am letzten Freitag mit
ihrem Liebhaber und deſſen Freund darüber geſprochen. Es
wurde verabredet, daß ſie nach der Tat nach Weinheim umzieht,
wo ſie bereits ein Zimmer gemietet hatte. Der Liebhaber und
deſſen Freund wurden geſtern in Haft genommen, nachdem der
Freund ein Geſtändnis abgelegt hatte. Die Gendarmerie hat bei
der Aufklärung des Falles ſehr erfolgreich mitgewirkt. Das Ge=
ſtändnis
des Freundes wurde zuerſt vor dem Gendarmeriebeamten
abgelegt.

Sommer-Ausgabe 1932
Ist erschienen
Preis 70 Pfennig
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13. Mai 1.96 Meter am 14. Mai 1,80 Meter, morgens 5.30 Uhr.

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Bände verliehen. Weitaus am
und Reiſebeſchreibungen ſowie

er die Kaimauer heruntergefallen iſt. Ueber die Perſon des Er=
trunkenen
iſt bis jetzt noch nichts bekannt. Um das Weins=
heimer
Zollhaus. Seit Monaten ſteht das Weinsheimer
Zollhaus, das ehemals die Rückerſche Ziegelei beherbergte, leer.
Nunmehr iſt das geſamte Grundſtück mit den Fabrikanlagen durch
Vermittlung der Induſtriellen=Kreditbank Mannheim in die Hände
des bekannten Chemikers, Herrn Sinevae übergegangen, der das
Werk unter dem neuen Namen: Chemiſche Fabriken Worms
Weinsheim nunmehr führen wird. Die Herſtellungsprodukte ſind
in der Hauptſache Straßenbaumaterialien.
Geſchäfkliches.
Aus der Radio=Induſtrie.
Der Schwund der Sender (Fading) iſt eine unangenehme Er=
ſcheinung
der jedoch die Radio=Induſtrie jetzt ganz energiſch be=
gegnet
. Als erſter Empfänger exiſtiert der Saba 41 W mit wir=
kungsvollſtem
Fadingausgleich, ohne beſondere verteuernde Röhre.
Saba 41 W arbeitet zehntauſendfach zur vollſten Zufriedenheit der
Beſitzer. Selbſtverſtändlich iſt das Gerät auch mit Stördämpfer
und Lautſtärkeregulierung ausgerüſtet. Dabei iſt der Preis außer=
ordentlich
niedrig. Ein Vergleich mit anderen Geräten wird ſofort
in jeder Beziehung die Vorteile ergeben, laſſen Sie ſich den
Saba 41 W durch ein gutes Spezialgeſchäft vorführen.

Rheinheſſen.

Ac. Worms, 13. Mai. Opfer des Rheins. In der vor=
geſtrigen
Nacht, gegen 1 Uhr, hörtep Beſucher der Wirtſchaft Am
Rhein Hilferufe. Sie holten ſoför4 Rekungsmaterial, um den
Ertrinkenden dem naſſen Tod zu e treißen. Sie warfen dem Er=
trinkenden
eine Leine zu, die dieſer auchk ergriff, aber bei feſterem
Zuziehen erwies ſich die Leine als zu ſchwach und riß ab. Der
Hilferufende iſt daraufhin untergegangen. Es wird vermutet, daß

Ein bedeutſames Jubiläum.
Das 25jährige Geſchäftsjubiläum der Chlorodont=Fabrik iſt
in vielfacher Hinſicht wert, einen kurzen Rückblick über die Ent=
wicklung
dieſes Unternehmens zu halten. Als in den engen
Laboratoriumsräumen, der Dresdener Löwen=Apotheke im Mai
1907 die erſten Tuben Chlorodont=Zahnpaſte hergeſtellt wurden,
konnte niemand ahnen, welche Entwicklung das junge Unter=
nehmen
durchmachen würde. Es war damals ſchwer, gegen die
herrſchende Meinung, die in der chemiſchen Mund= und Zahn=
pflege
durch Mundwaſſer die vollkommenſte ſah, den Gedanken
der mechaniſchen Zahnreinigung mit Zahnbürſte und Zahn=
paſte
durchzuſetzen. Die Entwicklung, die die Chlorodont= Zahn=
paſte
dennoch durchmachte, zeigte aber, daß der neue Gedanke An=
klang
fand und in der Chlorodont=Zahnpaſte das geſehen wurde,
was ihr Begründer wollte: eine Vereinigung des Mundwaſſers
mit dem Zahnpulver in der praktiſchen und hygieniſchen Ver=
packungsform
einwandfreier Metalltuben.
Heute ſind rund 1000 Arbeiter und Angeſtellte tätig, um die
Räder des großen Betriebes in Gang zu halten. Ueber ſechs
Millionen Menſchen allein in Deutſchland verbrauchen täg=
lich
Chlorodont=Zahnpaſte. Zahlreiche Tochterfabriken und Ver=
tretungen
im Ausland ſorgen für die Verbreitung der Chloro=
dont
=Erzeugniſſe in der ganzen Welt.

29

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Seite 8 Nr. 135

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite

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ware
vor
mit
Ruck

ſollt
die
Glä.
fing
nich
De
im
Sta
de
1u

Sonntag, 15. Mai 19

Bis zum 28. Mai in
Roſenberg (Weſtpr.),
Deutſch=Eylauerſtr. 5

Ihre Verlobung zeigen an
Maria Bär
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geben ihre Verlobung bekannt.
Pfingſten 1932
Wilh. Gläſſingſtr. 6

Mählheim=Ruhr
Thomasſtr. 1

Ihre Verlobung geben bekannt
Lu Zſchernack
Karl Klein
UFeldw. 13. (Württ.) Inf.=Regi.

Darmſtadt

Darmſtadt=Stuttgart

Statt Karten

Johannette Daub
Alfred Schaaf
grüßen als Verlobte.

Eberſtadt
Luiſenſtr. 31

Pfingſten 1932

Darmſtadt
Kiesbergſtr. 37

Suſi Reichelt
Heini Hornſchuch

geben, zugleich im Namen der Eltern,
ihre Verlobung bekannt.

Dresden A 19
Schrammſteinſtr. 3

Pfingſten 1932

Darmſtadt
Heidelbergerſtr. 9½

Milli Mathes
Ludmig Störger
Verlobte

Groß-Zimmern

Pfingsten 1932

Statt Karten

Ihre Vermählung geben bekannt:
Willi Schild
Anna Schild, geb. Petri
Reinheim
Pfingſten 1932
Kirchl. Trauung: Am 2. Feiertag, nachmittags 2 Uhr. (*

Kätha Reuter
Karl Scheuermann
Verlobte

verk. Zu
jederzeit.

Statt Karten.

Die Verlobung ihrer Kinder
Brigitte und Wilhelm
zeigen an
Forstrat W. Reitz u. Frau Meta
geb. Nauen
Ober-Ramstadt, Forstamt
Oberlandesgerichtsrat
Dr. K. Werner und Frau Gretel,
geb. Thierolf
Darmstadt, Mathildenstr. 49.

Brigitte Reitz
Wilhelm Werner

Rechtsanwalt

Verlobte

Ober-Ramstadt
Im Mai 1932.

Darmstadt

(7371

MARGRIT DIEHL
DIPL-ING. GERHARD HILLGER
GEBEN IHRE VERL0BUNG BEKANNT
KnesebecklHenn.
Darmstadt
Nied.-Ramstädterstr. 43, I.
z. Zt. Montevideo/Uruguay.
17. Mai 1932.
7378 Statt
Die Verlobung meiner Tochter
Else mit Herrn Lehrer Georg
Mattheß gebe ich hiermit be-
kannt
.
L. Sauerwein
Lehrer.
Arheilgen
Pfingsten 1932. Aafo
Meine Verlobung mit Fräulein
Else Sauerwein, Tochter des
Herrn Lehrers Ludwig Sauer-
wein
und seiner verstorbenen
Frau Gemahlin Marie, geb.
Erzgräber beehre ich mich
anzuzeigen.
Georg Mattheß
Darmstadt Pfingſten 1932
Ihre Verlobung geben bekannt
Erna Baldner
Hans Porth
Pfungſiadt
Tangen
(7306 Greiel Jährling
Hans Bing
Verlobte
Darmſtadt
Darmſtadt
Liebfrauenſtr. 103 (
Nuthsſtr. 19. Ihre Verlobung
beehren ſich anzuzeigen
Marie Hartmann
Hans Jünger
Pfingſten 1932
Schloßgaſſe 24
Mühlſtraße 24 Frieda Göbel
Wilhelm Rettig
Verlobte
Darmſtadt, Pfingſten 1932 (
Roßdörferſtr. 44 Schuknechiſtr. 57 Ludwig Schmidt
Roſine Beck
Verlobte

Darmſtadi, pfingſten 1932.
(7370
Silberhochzeit!
Am Donnerstag, 19. Mai d. J. feiern
die Eheleute Karl Sommerkorn und
Ehefrau Luiſe, geb. Fuchs, Liebfrauen=
ſtr
. 78, das Feſt der Silbernen Hochzeit. Makina
neuwertig, ſ. preis
ſwert abzugb. Näh.
u. K. 230 Gſchſt. (* Photo-Apparal/ Lautſpr, 2 Garten=
ſtühle
bill. verkäufl.
Böſche, Wittmann=
ſtraße
5, II.

Heute abend entſchlief ſanft, nach
langem, ſchwerem Leiden, mei=
lieber
, guter Mann, unſer Brude=
Schwager und Onkel

Konrad Maurer

im nahezu vollend eten 60. Lebens,
jahr.
In tiefer Trauer:

Margarete Maurer, geb. Diche

Darmſtadt, den 13. Mai 1932.
Blumenthalſtr. 61.
(742:
Die Beerdigung findet am Mon=
tag
, den 16. Mai 1932 (2. Feier=
tag
), vormittags um 11½ Uhr, au
dem Waldfriedhof ſtatt.

Herr Abam Schafan

im Alter von 62 Jahren.

Darmſtadt, den 15. Mai 1932.
Kaupſtr. 7.

Die Beerdigung findet Dienstag, den 17. Mai,
nachm. 3 Uhr, von der Friedhofskapelle (Nieder=
Ramſtädterſtraße) aus ſtatt.

Todes=Anzeige.

Karoline 2raurmank A.bt.

im nahezu vollendeten 70. Lebensjahre ſanft ent=
ſchlafen
.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Darmſtadt den 14. Mai 1932.
Heinheimerſtr. 61.

Die Beerdigung findet am 17. Mai, ½4 Uhr, auf
dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.

Dankſagung.
(Statt Karten.)

Herrn Auguſt Lang

ſage ich auf dieſem Wege allen Bekannten, ganz
beſonders Herrn Pfarrer Beringer für die troſt=
reichen
Worte am Grabe, der Freiwilligen und
Berufs=Feuerwehr, dem Perſonal des Landes=
theaters
, dem Lützower=Verein, dem Buchbinder=
Verband, für die Kranzniederlegung, meinen herz=
lichen
Dank.
Frau Marie Lang.

Darmſtadt, 14. Mai 1932.
Lauteſchlägerſtraße 26.

(7368

Darmſtadt, Pfingſten 1932.

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im Alter von 73 Jahren, wohlverſehen mit
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Theo Schachner.

Darmſtadt, den 14. Mai 1932.
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Die Beerdigung ſindet Dienstag, den 17. Mai 1932,
um ½3 Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofs
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Am 12. Mai entſchlief ſanft nach langem, mit großer
Geduld ertragenem Leiden unſer lieber Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel

Die trauernden Hinterbliebenen.

Freitag Abend 8 Uhr iſt plötzlich und unerwartet
unſere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
Frau

Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahmen
bei dem Heimgange meines lieben Mannes

[ ][  ][ ]

Jonntag, 15. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 135 Seite 9

d merwar,
rmmter i

44 Uhr, 0
raße ftia

fingſtſpiele in den öſterreichiſchen Bergen.
Das Kanzelreifen in Weikensfeld. Die Gailkaler Kufenſtecher und der Anklaßrikk in Tirol.

Von Georg Strelisker.

en Oeſterreichs verſteckten Tälern halten die Bauern tren
feſt an ihren Ueberlieferungen. Sie ſind gute und fromme
ſten, aber manche ihrer volkstümlichen Gebräuche und
ele ſtammen zweifellos aus einer Zeit, als noch die alten
engötter und Dämonen in den Bergen reſidierten.
So ſteht auf dem Marktplatz von Weitensfeld in
nten das hölzerne Standbild einer Jungfrau. Kein Menſch
wie alt es iſt. Aber der Sage nach ſoll in altersgrauer
Weitensfeld ein großer, belebter Ort geweſen ſein. Da kam
ſchreckliche Peſt und raffte in wenigen Tagen alle Bewohner
veg. Uebrig blieb nur ein Mädchen und drei junge Burſchen.
dieſe drei Burſchen ſollen, was nicht weiter verwunderlich
um dieſes Mädchen einen erbitterten Streit angefangen
n. Weil jedoch die brave Maid keinem der drei Bewerber
Vorzug geben wollte, ſo wurde nach alter Germanenari
lloſſen, einen Wettlauf zu veranſtalten. Der Sieger habe
n die zögernde Jungfrau als Braut heimführen dürfen,
rend die beiden Unterlegenen in die Welt zogen, um eine
de Frau zu freien.
Anknüpfend an dieſe Sage hat ſich nun in Weitensfeld
ender Brauch entwickelt: in der Nacht auf Pfingſtmontag
eine Muſikbande durch den Ort. Die weibliche Brunnen=
Ut auf dem Marktplatz erhält auf Gemeindekoſten ein Feſt=
und wird von der Schuljugend mit Blumen bekränzt. Zu
ag reiten dann ebenfalls feſtlich angetane Bürgersleute mit
Fahne, an welcher die Siegespreiſe für den bevorſtehenden
lauf angenäht wurden, durch die Gaſſen des Marktes. Nach=
der
Brunnen unter den Klängen der Muſikbande umritten
de, treten drei weiß gekleidete, kräftige, junge Burſchen zum
lauf an. Unter Hornſignalen und dumpfen Trommelſchlägen
ant der Wettlauf. Reiter galoppieren voraus auf ihren
eren Gäulen, um die Rennſtrecke frei zu halten. Der erſte
den drei auserwählten Burſchen, der das Ziel erreicht, be=
nt
als Sieger den Brautkranz der Brunnenjungfrau und
Zeldgeſchenk, der zweite erhält nach alter Sitte ein Seiden=
ein
und ein Paar Strümpfe und der dritte niemand
den Grund dafür einen Blumenſtrauß mit eingebun=
n
Sauborſten.
IIm Gailtal wiederum, das man von Villach aus mit
Zweigbahn erreicht, iſt zu Pfingſten das Kufen=
en
ſeit altersher in Brauch. Unter Muſikklängen ziehen auf
ſattelten Pferden Reiter auf, die ſich mit einer kurzen,
nen Lanze bewaffnet haben. Auf ein vereinbartes Horn=
I hin ſetzt einer nach dem anderen zum Galopp an, und
vorbei an einer Kufe, einem eingeweichten Fäßchen, auf
jeder Reiter einen Stoß oder Schlag abzugeben verſucht.
weſſen Stoß nun das Fäßchen auseinanderfällt, der erhält
von den Schönen des Dorfes geflochtenen Blumenkranz.
folgt dann noch das Ringſtechen nach dem abgefallenen

Faßreifen und als Abſchluß ein Tanz unter der Dorflinde, den
der Sieger mit dem Dirndl beginnt, das ihm den Ehrenkranz
gereicht hatte.
Auf dem Wege, der von der Bergſtadt Kitzbühel nach
dem Dorfe Kirchberg in Tirol führt, ſteht hart an dem klei=
nen
Grenzbach zwiſchen dieſen beiden Gemeinden eine mäßig
große Kapelle, die den Wanderer durch die Aufſchrift feſſelt:
Bis hieher und nicht weiter,
Kamen die ſchwediſchen Reiter 1643.
Dieſe Kapelle iſt alljährlich am Fronleichnamstage das Ziel
einer eigenartigen Prozeſſion, die hoch zu Roß von den Bauern
des Brixentales unter feierlicher Aſſiſtenz der Geiſtlichkeit unter=
nommen
wird, und zu der ſich nicht nur die Bevölkerung der
nächſten Umgebung einfindet, ſondern auch zahlreiche Fremde
hinzugeſellen. Dieſe Prozeſſion heißt im Volksmunde der Ant=
laßritt
und ſoll, wie obige Inſchrift ſchon beſagt, an die
wunderbare Errettung erinnern, als im Jahre 1643, alſo wäh=
rend
des unſeligen 30jährigen Krieges, ſchwediſche Reitertrupps
in Nordtirol einbrachen.
Um die Mittagszeit des Fronleichnamstages verſammeln
ſich im Hofraum des Pfarrhauſes zu Brixen die Bauern aus
den benachbarten Gemeinden, rund 160 Mann, alle hoch zu
Roß, die meiſten in der altertümlichen Landestracht. Von hier
ziehen ſie, während ſämtliche Kirchenglocken des Brixentales
zu donnerndem Geſchmetter ſich vereinigen, geführt von dem
ebenfalls berittenen Pfarrer von Brixen, durch das Dorf Kirch=
berg
zur Schwedenkapelle. An der Spitze reitet der Prieſter im
weißen Chorrock. In der rechten Hand hält er den Säbel, in
der linken das Kruzifix, genau ſo, wie vor Jahrhunderten der
Sage nach der damalige Kooperator von Brixen mit den be=
rittenen
Bauern der drei Gemeinden den von Kitzbühel heran=
ſtürmenden
ſchwediſchen Reitern entgegenzog, um ſie am Grenz=
bach
durch Entgegenhalten des Allerheiligſten am Vorrücken zu
hindern und damit Tirol vor der drohenden Schwedenplage
zu bewahren. Ein Bild in der Schwedenkapelle, den Grenzbach
darſtellend, hüben die Tiroler Bauern auf ihren ſchweren, gerade
von der Ackerarbeit geholten Gäulen ſitzend, mit Senſen, Dreſch=
flegeln
und ähnlichen Notwaffen ausgerüſtet, zur trotzigen Ab=
wehr
bereit drüben die ſchwediſchen Reiter mit ihren Lanzen,
vergegenwärtigt die Szene.
Als damals die Tiroler Bauern den Schweden entgegen=
rückten
, ſchier hoffnungslos, daß ſie fähig wären, dem drohen=
den
Anſturm der feindlichen Truppen Widerſtand zu leiſten und
darum dem ſicheren Tode entgegenſehend, ließ man in Kirch=
berg
wie zum letzten Abſchied das Sterbeglöcklein läuten. Zur
Erinnerung daran werden auch jetzt jedes Mal, wenn die
Spitze der Prozeſſion Kirchberg erreicht, die großen Kirchen=
glocken
mit einem Male zum Verſtummen gebracht. Die eben=

falls berittene Muſikapelle unterbricht jäh ihr Spiel und durch
die feierliche Stille klingt fein und klagend nur das Sterbe=
glöckchen
.
Es iſt in der Tat ein rührender und ergreifender Augen=
blick
, dieſes memento mori, dieſe plötzlich zu einem geheimnis=
vollen
Schweigen erſtarrte Wallfahrt. Die ſpalierbildende
Menge lauſcht andächtig. Die dumpf einhertrottenden, reich mit
Blumen geſchmückten Pferde, die lautloſe Muſikbande, die
wehenden, halb nach abwärts gerichteten Fahnen, die ernſten,
braungebrannten Bauerngeſichter ein unvergeßliches, ein=
drucksvolles
Bild, würdig von Künſtlerhand feſtgehalten zu
werden.
Eine amerikaniſche Filmgeſellſchaft hat vor einigen Jahren
die Prozeſſion gekurbelt und den Film unter ſenſationellen
Titeln in den Vereinigten Staaten abrollen laſſen: als Ge=
dächtnisritt
zu Ehren der im Weltkrieg Gefallenen. Die ganze
Geſchichte beſitzt nur einen kleinen Haken. Es gab nämlich wäh=
rend
des 30jährigen Krieges in dieſer Gegend niemals einen
Schwedeneinfall. Nicht einmal bis Kitzbühel ſind die Schweden
gekommen. In der Tat exiſtiert auch keine wie immer geariere
Urkunde über den Einfall jener feindlichen Reiterabteilung, zu
deſſen Gedächtnis die Kapelle erbaut worden war. Der Liebens=
würdigkeit
des Kirchberger Pfarrers verdanke ich die Einſicht in
die betreffenden Kirchenakten. Aber auch dieſe enthalten nicht die
geringſte Andeutung über dieſen Vorfall. Nach Anſicht des
Pfarrers handelt es ſich zweifellos um ein ſogenanntes Gelöb=
nis
. Während des 30jährigen Krieges wurde die Bevölkerung
des Brixentales wiederholt durch die Schreckenskunde von der
Annäherung ſchwediſcher Truppenteile beunruhigt. Wahrſchein=
lich
hat dann ein reicher Bauer das Gelöbnis abgelegt, eine
Kapelle am Grenzbach zu errichten, wenn die feindlichen Reiter
nicht ins Land einbrechen würden. Da es nun den Schweden im
Jahre der größten Gefahr, nämlich 1643, nachweislich nicht ge=
lang
, in Tirol vorzudringen, wurde das Gelübde eingelöſt und
die Kapelle erbaut. Eine hiſtoriſche Begebenheit
liegt ihr alſo nicht zugrunde. Man darf daher die
ſiegesgewiſſen Zeilen: Bis hierher und nicht weiter, kamen die
ſchwediſchen Reiter, nur als eine poetiſche Umſchreibung der
heilloſen Angſt auffaſſen, welche anno 1643 die Tiroler Bevölke=
rung
vor einer glücklich verhüteten ſchwediſchen Invaſion er=
faßt
hatte.
Wie dann der Antlaßritt in Brauch kam, iſt unbekannr.
Sage und Legendenbildung ſuchten ihm einen Sinn zu geben,
entwickelten erſt den eigenartigen Ritus dieſer Fronleichnams=
prozeſſion
. Man ſieht übrigens aus der Praxis der amerika=
niſchen
, gewiß durch keinerlei Geſchichtskenntniſſe beſchwerten
Filmleute, die den Dreißigjährigen mit dem Weltkrieg verwech=
ſelten
, daß es bei ſchönen und eindrucksvollen Volksbräuchen
nicht immer auf hiſtoriſche Tatſachen ankommt.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Manve
Verantworiſich für Politik und Wirtſchaft: Rudelf Mauve; für Fenlſleton, Reich und
Aucland und Heſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bid und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratentell und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Witiſch ſämilich in Darmſtiadt
Fär unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 22 Geiten.

ch 6 jähriger Tätigkeit an mehreren
5ßeren Krankenhäusern habe ich
mich als
rakt. Arzt
er, Stlftsstr. 7, Tel. 1978
(seither, Wohnung von
Herrn Dr. Wißmanv),
niedergelassen. Cgms
Imed. B. Lewandowski
sechstunden: Vormitt. v. 9-12 Uhr
Nachmitt. v. 2-5 Uhr
selassen zu allen Krankenkassen,
der Orts-, Land-, u. Betriebskassen.

Verreiſt

r. Hüffel

Frauenarzt
hat seine ärztliche Tätigkeit
wieder aufgenommen. (6981b

Vr. Neubert

hat sich in Eindenfels i. Ode-
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Arst niedergelassen.
Su allen Nassen zugelassen,
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Gand- u. Innungskrankenkassen.
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daß
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ware
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Nummer 135

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N2

Sonntag, den 15.M

Börſen= und Wirtſchaftsſtagnation in Frankreich.
Drückende Unſicherheit wegen der allgemeinen Finanzgeſtalkung. Kriſe in allen Wirkſchaftszweigen.
Krikiſche Lage beſonders am Kohlenmarkk. Auf der Suche nach Wegen zur Beſſerung.
Vor einer Reorganiſakion des Welkpekroleummarkkes.

Franzöſiſcher Wirkſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 14. Mai.
Die politiſchen Ereigniſſe der letzten Wochen haben auf die
Wirtſchaft weniger ſtark gewirkt, als man es hätte erwarten kön=
nen
. Die Befürchtungen vor einer linksorientierten Finanzpolitik
brauchen nicht ganz ernſt genommen zu werden.
Indeſſen iſt eine Stagnation auf allen Gebieten zu bemerken.
An der Börſe blieben eine große Anzahl Werte wochenlang un=
notiert
. Man macht der Regierung Tardieu Vorwürfe, daß ſie
weder die Konvertierung der Renten durchführte, noch die Emiſ=
ſion
neuer Anleihen vorbereitete. Es fragt ſich aber ſehr, ob das
möglich geweſen wäre.
Die Lauſanner Konferenz wird ungeduldig erwartet. Man
erhofft von ihr auch die Regelung der Währungsübel, welche den
internationalen Warenaustauſch beinahe erdroſſeln. Die Stabi=
liſierung
der engliſchen Währung würde den Zuſtand der drücken=
den
Unſicherheit in den Weltfinanzen mildern.
Das Defizit der Eiſenbahnen bildet eine ſtändige Sorge. Es
ſoll fur das laufende Jahr eine rieſige Ziffer darſtellen. Die Ur=
ſachen
des Defizits ſollen weniger in dem allgemeinen Geſchäfts=
gang
als in den veralteten Statuten und in den drückenden
Steuerlaſten zu ſuchen ſein.
Die Kriſe des Immobilienmarktes, der vollſtändige Zuſam=
menbruch
der Grundſtücksſpekulation und der Bautätigkeit hat
ganz kataſtrophale Maße erreicht.
Für die Erleichterung der kritiſchen Lage am franzöſiſchen
Kohlenmarkt wurde von der Regierung Tardieu ein gan=
zes
Programm ausgearbeitet; ob es zur Anwendung gelangt, iſt
fraglich. Dieſes Programm ſieht die durchgreifende Reviſion der
Einfuhrlizenzen und die Einführung der Kokslizenzen in die Ge=
ſamtquote
vdr. Dadurch würde der Import auf ein Drittel her=
abgedrückt
. /Das würde aber internatidnale Schwierigkeiten nach
ſich ziehen. Die monatliche Produktion der franzöſiſchen Zechen
iſt etwa um ein Fünftel niedriger als in der gleichen Periode des
Vorjahres.
Die Lage der Schwerinduſtrie iſt ungünſtig wenn
auch nicht ſo ſchlimm, wie es in den Börſenkurſen zum Ausdruck
kommt. Letztere zeigen oft eine ganz erſchreckende Entwertung.
Die Produktion iſt ſtark zurückgegangen, nach den letzten Statiſtiken
ſtellt die Eiſen= und die Stahlproduktion nur die Hälfte jener in
der entſprechenden Periode von 1930 dar. Die Zahl der in Be=
trieb
ſtehenden Hochöfen ſoll ſeit Jahresanfang wieder erheblich
zurückgegangen ſein. Statiſtiken über die neueſte Lage der Ge=
ſchäfte
liegen augenblicklich nicht vor.
Die Lage des Küpfermarktes iſt nach wie vor trau=
rig
, die Preiſe erfuhren wieder eine Baiſſe, in Amerika hofft
man nur von Maßnahmen ſeitens der Regierung eine Beſſerung.
Es hat ſich aber bereits erwieſen, daß ſolche Maßnahmen aus
innenpolitiſchen Gründen auf ſchwerſte Schwierigkeiten ſtoßen.
Die Zinkpreiſe ſcheinen nach einer geringen Baiſſe wieder
feſter zu werden. Der Brüſſeler Tagung des Kartells ſchreibt
man hier viel Bedeutung zu. Es kommen mehrere/ Projekte zur
Beſprechung, die eine Einſchränkung der Produktion bezwecken.
Die Bleipreiſe erfuhren einen neuen Tiefgang, da auch
die fernöſtlichen Käufe zurückgingen, herrſcht eine ganz hoffnungs=
loſe
Stagnation auf dem Bleimarkte vor.
Die Zinnpreiſedagegen erfuhren eine ſtarke Hauſſe. Sie
wurde teilweiſe durch die Erfolge des internationalen Zinnkomi=
tees
hervorgerufen. Die Regierung der malaiſchen Staaten hat
das neue Einſchränkungsprojekt des Komitees angenommen, was
gleichbedeutend iſt mit einem Schutze des Marktes vor Ueber=
produktion
. Man befürchtet daher keine Erhöhung der Vorräte
mehr. Optimiſten hoffen ſogar auf ein langſames Aufbrauchen
der Vorräte.
Die Lage des Petroleummarktes wird jetzt wieder
optimiſtiſcher betrachtet, da man von den Verhandlungen der New
Yorker Konferenz große Ergebniſſe erwartet. An dieſer Konfe=
renz
nehmen die amerikaniſchen, britiſchen, holländiſchen und, was
eine wirkliche Senſation bedeutet, auch die Sowjetproduzenten
teil. Ohne Mithilfe der Ruſſen, die auf dem Gebiet des Petro=
leumhandels
in den letzten Jahren ſehr gute Ergebniſſe erreicht
haben, zurzeit aber ebenſo wie die Oelgeſellſchaften der übrigen
Länder auf Verluſt arbeiten ſollen, kann das Problem der Ueber=
produktion
nicht gelöſt werden. Eine gewiſſe prinzipielle Einigung
mit ihnen ſoll angeblich ſchon vorhanden ſein. In Paris betrach=
tet
man die Ausſichten der New Yorker Konferenz etwas ſkeptiſch,
nicht ſo ſehr wegen Rußland, ſondern wegen der amerikaniſchen
Geſellſchaften, die ſich zu einer durchgreifenden Zuſammenarbeit
bisher als unfähig erwieſen haben. Die Anwendung des Keßler=
planes
, der auch Detailprojekte für die amerikaniſchen Geſellſchaf=
ten
vorſieht, hielt man vielfach für wahrſcheinlich. Jedenfalls,
dieſe Konferenz ſoll die erſte wirklich ſeriöſe internationale Be=
ſtrebung
betreffs der Reorganiſierung des Petroleummmarktes
darſtellen. Die polniſche Oelinduſtrie kann ſich nur mit großen
Schwierigkeiten etwas erholen. Eine wirkliche Beſſerung könnte
nur eine Anleihe von großem Umfange bringen, die man in
Frankreich zu bekommen verſucht; bei den heutigen Verhältniſſen
beſteht aber dafür wenig Ausſicht.
Die Lage des Kalimarktes iſt gedrückt, die Jahres=
bilanz
der größten franzöſiſchen Kaligeſellſchaft brachte eine leb=
hafte
Enttäuſchung, die ungünſtigen Ergebniſſe ſollen aber nicht
nur auf die Agrarkriſe und die ſchwere Lage der chemiſchen In=
duſtrie
, ſondern auch auf ſchlechte Geſchäftsführung zurückzuführen
ſein.

Die Baukäkigkeit im März und im 1. Vierkeljahr 1932
Die Wohnbautätigkeit im März erſtreckte ſich noch überwie=
gend
auf die Weiterführung und Fertigſtellung der aus dem Vor=
jahr
übernommenen Bauten. Baubeginne und Bauplanungen
haben zwar entſprechend der Jahreszeit gegenüber dem Vormonat
zugenommen, blieben aber durchweg hinter den Ergebniſſen des
vergangenen Jahres erheblich zurück. In den Groß= und Mittel=
ſtädten
wurden 3100 Wohnungen neu erſtellt, um 100 ( 4 Pro=
zent
) mehr als im Februar und um 3800 ( 55 Prozent) weniger
als im März 1931. In den erſten drei Monaten zuſammen wur=
den
dem Wohnungsmarkt 10 900 Wohnungen zugeführt die Bau=
leiſtung
war um 57 Prozent kleiner als im erſten Vierteljahr
1931. Bei dem Neuzugang des erſten Vierteljahres handelt es ſich
überwiegend um Kleinwohnungen mit 13 Wohnräumen (einſchl.
Küche). Der Anteil der kleinen Wohnungen mit 4 bis 6 Räumen
beträgt 42 Prozent, der der Großwohnungen 3 Prozent. Im
Durchſchnitt trafen wie im Vorjahre 3,6 Wohnräume auf eine
Wohnung. Beſonders ſtark iſt die Bautätigkeit der öffentlichen
Körperſchaften, der Behörden ſowie der gemeinnützigen Bauver=
einigungen
zurückgegangen. Von privaten Bauherren wurden
48 Prozent der Wohnungen erbaut gegenüber 36 Prozent im Vor=
jahre
. Dem Zugang von Wohnungen ſtand im 1. Vierteljahr ein
Abgang von 1000 gegenüber. Die Zahl der Baubeginne iſt gegen=
über
dem Vormonat geſtiegen. Insgeſamt wurden 1200 Woh=
nungen
in Angriff genommen, doppelt ſo viele wie im Februar,
aber um 2300 ( 65 Prozent) weniger als im März 1931. In den
erſten drei Monaten zuſammen wurde mit dem Bau von 3400
Wohnungen begonnen, gegenüber dem 1. Vierteljahr 1931 ergab
ſich ein Rückgang von faſt 75 Prozent. In ſämtlichen Städten mit
über 10 000 Einwohnern wurden im 1. Vierteljahr 1932 13700
Wohnungen fertiggeſtellt (im Vorjahre 29 700), 4700 Wohnungen
begonnen (14 800)4 und 7800 Wohnungen zum Bau genehmigt
(24200)Laut Wirtſchaft und. Stgtiſtik

Die Layr der Maſciden Msafteie.
Geringe Belebung im Inlandsgeſchäft.
Rückgang der Auslandsaufkräge.
verband der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns geſchrieben:
Im Monat April behielt der Auftragseingang im Inlands=
geſchäft
die geringfügige, im März erlangte Beſſerung bei da=
gegen
büßte das Auslandsgeſchäft einen Teil ſeines Aufſtiegs
wieder ein. Die Anfragetätigkeit war ſowohl vom Inland als ganzen betrachtet, iſt Deutſchland mit einem Rückgang
auch vom Ausland ſchwächer als im Vormonat, ſo daß ſich die
Beſchäftigungsgrad erreichte nur das ſehr niedrige Ausmaß von ſchaftskriſe noch immer am ſchärfſten betroffen. Die jün
30 Prozent der Soll=Beſchäftigung, obwohl infolge der im Vor=
monat
getätigten Auslandsabſchlüſſe ſowie eines geringen Sai=
ſon
=Auftriebes, insbeſondere im Landmaſchinenbau, an einzelnen zeugt werden, wie im letzten Vorkriegsjahre. Dabei ergeben
Stellen Arbeitskräfte neu eingeſtellt oder die ſtark verkürzte Ar=
beitszeit
verlängert werden konnten.
In den einzelnen Zweigen der Maſchineninduſtrie war im
April keine einheitliche Entwicklung des Geſchäftes zu erkennen.
Im Inlandsgeſchäft war zwar bei einzelnen Firmen im Land=
maſchinenbau
, Apparatebau, bei Waſſerturbinen und Druckmaſchi=
nen
hier und da eine Beſſerung zu beobachten, ſowie im Auslands=
geſchäft
bei mechaniſchen Fördermitteln, Aufbereitungsmaſchinen,
Hütten= und Stahlwerkseinrichtungen und einigen Sondermaſchi=
nenarten
, doch konnten dieſe wenigen günſtigeren Fälle nichts daran
ändern, daß wie aus den obengenannten Ziffern hervorgeht
das Geſchäft nach wie vor im Inland und Ausland ſehr unbefriedi=
gend
iſt.
Weiter heißt es in dem Schreiben: Soweit der Rückgang unſe=
rer
Ausfuhr auf der auch in allen anderen Ländern immer mehr
um ſich greifenden Wirtſchaftskriſe beruht, iſt Deutſchland dem=
gegenüber
machtlos. Um ſo entſchiedener ſollte die deutſche Wirt=
ſchaftspolitik
darauf gerichtet ſein, Maßnahmen zu vermeiden, die
zu einer darüber hinausgehenden Schädigung der deutſchen Aus=
fuhrintereſſen
führen. Die gegenwärtige Regelung der deutſchen
Buttereinfuhr mit ihren nicht weniger als 5 verſchiedenen Zoll=
ſätzen
und mit einem Kontingent, das mechaniſch in gleicher Höhe
jedem meiſtbegünſtigten Land gewährt wird, ganz gleich, wie
groß oder klein ſeine Buttereinfuhr nach Deutſchland war, ver=
ärgert
Länder wie Holland und Dänemark, die zu den wichtigſten
Kunden unſerer Exportinduſtrie gehören, und iſt auch für die
deutſche Landwirtſchaft ſelber höchſt unzweckmäßig, da ſie einer
Umgehung der Kontingentsbeſtimmungen Tür und Tor öffnet.
Deshalb muß eine ſofortige Neuregelung der Buttereinfuhr gefor=
dert
werden, die gleichzeitig den Intereſſen der deutſchen Land=
wirtſchaft
und des deutſchen induſtriellen Exports in vernünftiger
Weiſe Rechnung trägt.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Die Inderziffer der Großhandelspreiſe. Die vom Statiſtiſchen
Reichsamt für den 11. Mai berechnete Großhandelsindexziffer iſt
mit 97,7 gegenüber der Vorwoche unverändert. Die Indexziffern
der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 94,8 (plus 0,7 v. H.),
Kolonialwaren 87,0 (minus 0,3), induſtrielle Rohſtoffe und Halb=
waren
88,0 (minus 0,2) und induſtrielle Fertigwaren 119,0
(minus 0,3 v. H.).
Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.=G., Darmſtadt. Die Ge=
ſellſchaft
erzielte im Geſchäftsjahr 1931 einen Betriebsgewinn von
1,76 (ohne Abzug der Löhne und Gehälter; im Vorjahre 0,73 Be=
triebsgewinn
abzüglich Löhne und Gehälter) Mill. RM. Aus
dem nach Abſchreibung von 0,14 (0.19) Mill. RM. und nach Ab=
zug
der Löhne und Gehälter von 0,98 (i. V. Verwaltungsunkoſten
0,33), der Steuern von 0,11 (0,14) und der Sozialabgaben von
0,13 (i. V. nicht angegeben) Mill. RM. verbleibenden Reingewinn
von 76 848 (75 493) RM. ſoll der auf den 21. Mai anberaumten
Generalverſammlung die Verteilung von wieder 5 Prozent
Stammaktien= und 6 Prozent Vorzugsaktien=Dividende vorgeſchla=
gen
werden. Im Geſchäftsbericht wird auf die außerordentlich
ungünſtige Entwicklung der Finanzverhältniſſe der Großverbrau=
cher
hingewieſen, die eine weitere Verſchlechterung der Abſatz=
möglichkeiten
mit ſich gebracht habe. Der Abſatz an Groß= und
Kleinpflaſterſteinen ſei ganz ungenügend geweſen, nur Waſſerbau=
ſteine
konnten leidlich abgeſetzt werden. Die Kunſtſteinfabrik war
mittelmäßig beſchäftigt. Infolge des Auftragsrückganges mußten
die Betriebe gegen Ende des Jahres ſtillgelegt werden, doch hoffe
man, daß demnächſt wenigſtens ein Teil davon wieder in Gang
gebracht werden könne. Irgendwelche Vorausſagen für das lau=
fende
Jahr laſſen ſich noch nicht machen. In der Bilanz werden
u. a. ausgewieſen (in Mill. RM.): Grundſtücke und Gebäude 0,48
(0,50), Maſchinen und Werksanlagen 0,53 (0,56), Fertigwaren
0,19 (0.11), Außenſtände 0,57 (0,66) Werpapiere 0.02 (0.01), da=
gegen
Buchſchulden 0,043 (0,026). Der Generalverſammlung ſoll
bekanntlich auch vorgeſchlagen werden, das Aktienkapital durch
Einziehung von 200 000 RM. Stammaktien von bisher 1,33 Mill.
RM. auf 1.13 Mill. RM. herabzuſetzen.
Heinrich Lanz A.=G., Mannheim. Nachdem der Beſitzwechſel
des Aktienkapitals aus den Händen der Gründerfamilie auf eine
der DD=Bank naheſtehende Gruppe durchgeführt iſt, werden jetzt
die Abſchnitte für 1929 bis 1931 veröffentlicht. Nachdem die
Bilanz für 1930 zur Verluſtdeckung die Auflöſung des Reſrve=
fonds
von 900 000 RM. vorgeſehen hatte, werden zum Ausgleich
des Betriebsverluſtes aus 1931 mit 1,39 Mill. RM. ſowie zur
Anpaſſung der Vermögenswerte an die veränderte Lage das Kapi=
tal
durch Einziehung von 5,35 Mill. RM. eigene Aktien auf 6.,65
Mill. RM. herabgeſetzt. Zur Uebernahme der Lanz=Wery Näh=
maſchinenfabrik
A.=G. in Zweibrücken erfolgte eine Erhöhung des
Kapitals um 350 000 RM.
Sitzung des Schutzverbandes der Junkers= Lieferantengläu=
biger
. Der Schutzverband der Junkers=Lieferantengläubiger hielt
eine Sitzung ab, in der der Geſchäftsführer Mehle, eine Ueber=
ſicht
über den Stand des Vergleichsverfahrens und über die bis=
her
von dem Arbeitsausſchuß des Schutzverbandes geleiſtete Arbeit
gab, der 126 Gläubiger mit rund 400 000 RM. Forderungen ver=
tritt
. Die bisher vorgeſchlagenen Quoten ſeien für die Gläubiger
gänzlich unannehmbar. Der bisher bekannt gegebene Status
werde ſich vermutlich weſentlich ändern, d. h. höhere Paſſiven und
geringere Aktiven aufweiſen. Bis zu der außergerichtlichen Ver=
handlung
werde es auch gelingen, einige zweifelhafte Forde=
rungen
zu klären, die zum Teil in die Millionen gingen. Damit
meinte Direktor Mehle vermutlich auch eine von dem früheren
Direktor des Flugzeugwerkes, Gotthard Sachſenberg, geltend ge=
machte
Forderung von 2 Mill. RM. Dieſe Art Forderungen ent=
behren
nach ſeiner Anſicht der Rechtsgrundlage. In der geplanten
Sitzung der Betriebsgeſellſchaft werde ſich hoffentlich auch die Wie=
dereröffnung
des Betriebes des Flugzeugwerkes für Mittwoch in
Ausſicht nehmen laſſen. Ein Deſſauer Großgläubiger kritiſierte
in ſcharfen Worten die bei Junkers gezahlten überhöhten Gehäl=
ter
. Profeſſor Junkers habe in dieſer Beziehung nicht die nötige
Sorgfalt walten laſſen. In einer einſtimmig angenommenen Ent=
ſchließung
wurde betont, daß die bisher eingereichten Vergleichs=
vorſchläge
zu dem bei der Zahlungseinſtellung vorgelegten Status
in kraſſem Widerſpruch ſtänden. Es wird gefordert, daß alle vor=
handenen
Werte ſowohl bei den Werken als auch der Perſon von
Profeſſor Junkers für die Gläubiger erfaßt und ſicher geſtellt wür=
den
. An Reich, Staat und Stadt wurde der Appell gerichtet, ein.
Werk von der Bedeutung des Junkerſchen unbedingt eu erhalten.

Die induſtrielle Welkprodukkion.
Induſtrie=Produkkionsenkwicklung und Bewegung
feſtſtellung in den einzelnen Ländern.
Bis Anfang 1931 hatte ſich die Produktionsentwicklung
den einzelnen von der Kriſe erfaßten Ländern verhältnismä
gleichartig vollzogen. Seit dieſer Zeit haben ſich dagegen,
im Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung au=
führt
wird, zwiſchen den einzelnen Ländern erhebliche Be
gungsunterſchiede herausgebildet. Sieht man von Rußla
ab, das ſein Produktionsvolumen gegenüber dem Jahresdu
ſchnitt 1929 um 59,7 Prozent und ſeit Anfang 1931 noch
19,8 Prozent erhöhen konnte, ſo hat ſich im letzten Jahre die
duſtrieproduktion vor allem in Großbritannien, Schw
den und Japan als verhältnismäßig widerſtandsmäßig
wieſen. Hierbei handelt es ſich um Länder, die Veränderungen
ihrer Geld= und Kreditverfaſſung vorgenommen haben, beſond
Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau=Anſtalten, dem Spitzen= ſcharf war der Rückſchlag in Polen, Deutſchland und neuerdit
auch in Frankreich. Bei Frankreich handelt es ſich vorwiegend
ein Nachholen der in anderen Ländern früher eingetrete
Kriſenwirkungen, bei Deutſchland hingegen wurde die erne
Produktionsſchrumpfung durch die Kreditkriſe ausgelöſt.
Produktionsvolumens ſeit dem letzten konjunkturellen Höchſtſt
weitere Entwicklung des Geſchäftes nicht überſehen läßt. Der um 49 Prozent neben Polen mit 52,1 Prozent von der Weltm
Schrumpfung der Induſtrieproduktion hat dazu geführt, daß
der Welt gegenwärtig nur etwa ebenſoviel Induſtriewaren
jedoch erhebliche Unterſchiede zwiſchen den einzelne Ländern.
iſt das ruſſiſche Produktionsvolumen gegenwärtig etwa 2½ma
groß wie vor dem Kriege. Auch in Japan werden trotz der K
noch immer mehr als doppelt ſoviel Waren erzeugt als 1913.
anderen jungen Induſtrieländern, wie Schweden und Kana
wird der Voxkriegsſtand gleichfalls noch beträchtlich überſchrit
In den U. S. A. und in Frankreich iſt gerade das Vorkri=
volumen
erreicht worden, Beſonders ungünſtig war die Entr
lung, wenn man von Polen und Oeſterreich abſieht, in Ge
britannien und Deutſchland. Deutſchlands induſtrielles Pro=
tionspolumen
iſt gegenwärtig nur etwa ſo groß wie um 189
Entſprechend, den verſchiedenen ſtrukturellen Entwicklungsbe
gungen und der verſchiedenen Kriſenempfindlichkeit der einzel
Länder, haben ſich die Anteile, mit denen die nationalen Iz
ſtrien an der induſtriellen Weltproduktion beteiligt ſind, inn
letzten Jahren beträchtlich verſchoben.
Süddeukſcher Eiſenmarkk.
In der letzten Woche hat ſich das Geſchäft, am ſüddeuti
Eiſenmarkt weiter verſchlechtert. Während bisher wenigſtens
Abrufe der Provinzhändler in verhältnismäßig großem Ausn
hereinkamen, iſt neuerdings in Walzeiſen wieder eine ausgepr
Geſchäftsruhe eingetreten. Weder der Baumarkt, noch die
arbeitende Induſtrie konnte in Form= und Stabeiſen dem Ha
belangreiche Aufträge zuführen. Man gewinnt aus der Lage/
Eindruck, als ob das Frühjahrsgeſchäft in der Hauptſache vor
iſt. Die allgemeine Unmöglichkeit zur Finanzierung größ
Bauobjekte dürfte auch für die nächſte Zeit keine Belebung
Eiſenmarkte auslöſen. Ganz trüb ſieht es beim Lagergeſchäft
Die Preiſe des Verbandes in den Großhandelsvereinigungen
unverändert geblieben. Ebenſo die Notierungen der Südd. E
zentrale für Lagerbezüge unter 15 Tonnen, die im großen Ga
ohne Schwierigkeiten erzielt werden. Die Ausſichten für die
ſten Wochen werden ungünſtig beurteilt.
Produkkenmärkke.
* Mainzer Produktenbericht. Großhandelspreiſe per 100
loco Mainz am Freitag, den 13. Mai 1932: Weizen 27,50
Roggen 2121,50, Hafer 1618, Futtergerſte 1717,50, Y.
keime 1213, Südd. Weizenmehl Spez. 0 41,10, Roggenmehl
prozentig) 28,5029, feine Weizenkleie 11, grobe Weizen
11,25, Roggenkleie 11,5011,75, Erdnußkuchen 12,2512,75,
kuchen 1116, Palmkuchen 9,2510, Rapskuchen 99,25, S
ſchrot 1112. Trockenſchnitzel 8,258,75, Wieſenheu loſe 5,50,
gebündelt 5,90 Kleeheu loſe 6,50, dito gebündelt 7, Maſchi
ſtroh 5,605,70, Drahtpreßſtroh 5. Tendenz: gehalten.
Ce. Seeheimer Spargelmarkt. Durch das warme Wetter
men jetzt größere Mengen Spargel auf den Markt. Die 1.
ſtand ſeither auf über 60 Pfg., die 2. Sorte 45 Pfg., die 3. E
auf 25 Pfg. Während die letzten Tage etwa 17 Zentner zur
ſteigerung kamen, rechnet man in den nächſten Tagen mit
doppelten Menge. Da auch kleinere Mengen veräußert we
und die 3. Sorte ſich auf kaum 15 Pfg. ſtellen wird, ſo iſt auc
ſcheideneren Haushalten Gelegenheit zum Aufkauf gegeben.
täglichen Verſteigerungen in der Markthalle finden um 2.30
ſtatt, Freitags um 5 Uhr und Sonntags um 1.30 Uhr.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Die Tendenz des M
tes iſt allgemein freundlicher geworden. Das inländiſche Ang
hat ſich zwar etwas verſtärkt, doch fand, es in Anbetracht
Feiertage glatte Unterkunft. Vom Ausland kommt aus den
kannten Gründen nur in beſchränktem Umfange Ware herein.
auch von ſeiten der Kühlhausinduſtrie größere Eindeckungen
genommen wurden, konnte ſich das Geſchäft bei ½½ Pfg.
ren Preiſen etwas lebhafter geſtalten. Es notierten in Pfg!
Stück ab loco Frankfurt a. M.: italieniſche nicht am Markt,
gariſche 5,756,00, jugoſlawiſche 5,756,00, rumäniſche 5,50
ruſſiſche nicht am Markt, polniſche nicht am Markt, holländ
5,257,50, däniſche 5,257,75, flandriſche 6,256,50, franzö
nicht am Markt, deutſche Landeier 6,506,75, deutſche Friſe
5,507,50.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Die Zufuhren
Buttermarkt blieben weiterhin knapp, zumal hier die Der
beſtände zum Hereinnehmen von Auslandsware ſehr gering
Bei anhaltender warmer Witterung rechnet man jedoch in
acht Tagen mit größerem Angebot und evtl. mit einem lei
Nachgeben der Preiſe. Die Notierungen für deutſche und ho
diſche Butter lauten für 1=Zentner=Tonne 130135 RM.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Gläubigerausſchuß und die Vertrauensleute des Jun
Konzerns teilen mit: Die Verhandlungen um die Sanierung
Junkers=Flugzeugwerke A.=G., Deſſau, ſind nun ſo weit
geſchritten, daß unmittelbar nach Pfingſten die Wiederaufn
der Arbeit der alten Firma durch die neugegründete Jun
Betriebs G. m. b. H. nach einwöchiger Pauſe erfolgen wird.
Die deutſche Rohzinkerzeugung einſchließlich Zinkſtaub
ſich, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der
ſchen Metallwirtſchaft, Berlin, auf Grund der Berechnunger
ſtatiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft A.=G., Frankfurt a.
mitteilt, im Monat April 1932 auf 3561 Tonnen gegen 3484
men im März 1932.
In der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie hat die ſaiſonmäßige
lebung eingeſetzt, wenn auch nicht in dem Umfang früherer 3
In zahlreichen Betrieben wurden in letzter Zeit anſehnliche
träge erteilt, die noch vor Pfingſten erledigt werden ſollte
daß Ueberſtunden eingeführt werden mußten. Bei Anhalter
günſtigen Witterung hofft man auf flotteren Abſatz und we.
Auftragseingänge.
Der franzöſiſche Chemienkonzern Péchinay weiſt 1931
ſtark ermäßigten Bruttogewinn von 56,8 Mill. gegen 97,58
Franken aus. Nach Abzug der Generalunkoſten und Abſchre
gen verbleibt ein Reingewinn von 26,09 (53,79) Mill. Fra
aus dem die Dividendenkürzung mit 45 gegen 90 Franken er
Im Oſtrau=Karwiner Steinkohlenrevier wird von del
Prager Abkommen mit den Bergarbeitern zugelaſſenen
keit der Einführung von Feierſchichten in großem Umfange
brauch gemacht werden. Am 15 Mai ſollen 12 000 Arbeit
anbezahlte Feierſchicht (ſog. Wechſel=Urlaubg ſchickt werden.

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onntag, 15. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 135 Seite 11

Rall Beunngs grober FZeind

Roman von
Rurt Siodmak

(Nachdruck verboten.)

Cophright by Carl Duncker Berlag, Berlin 1981

Ralf blickte den Verbrecher an: Komm mit!
Er führte ihn in ſein Arbeitszimmer, verſchloß die Tür.
Golder ſetzte ſich wohlig in einen der tiefen Klubſeſſel,
te die Arme, ſah ſich dann intereſſiert um.
Rett gemütlich haſt du es hier, erklärte er bewundernd,
er Laden, da ſieht man ja wieder mal, wer nichts er=
tet
und nichts ererbt, der bleibt ein armes Luder, bis er
Sei ruhig! fuhr ihn Ralf an, hatte einen ſtählernen Brief=
r
in der Fauſt und ſtach ihn in die Schreibtiſchplatte.
Donnerwetter, ſtaunte Golder, ſo viel Temperament?
cheinſt ja nicht gerade entzückt zu ſein, mich wiederzuſehen,
ſch!
Halt das Maul, wenn du nicht vernünftig ſprichſt, laſſe
ich hinauswerfen.
Hm nickte Golder erfreut, alles wirſt du machen, nur
nicht! Haben immer noch eine kleine Verrechnung, und
ſaſt doch Intereſſe, daß ich den Mund halte, nicht wahr,
Benning!
Von mir bekommſt du keinen Pfennig, ich bin doch nicht
aſinnig, das wird eine Schraube ohne Ende, auf meine
en wirſt du kein gutes Leben führen!
Hm. Golder überlegte, was haſt du denn für einen
chlag?
Arbeiten, oder zum Teufel gehen, das ſollſt du!
Ausgezeichnet! Welches Gehalt wirfſt du mir aus?
Ich werde dich der Nachtwache zuteilen; wenn du bei Tag
umherlungerſt, ſtörſt du nur die Arbeiter. Ich gebe dir den
nallohn und lege dir noch zweihundert Mark aus meiner
he zu!
Wöchentlich? lachte Golder, den die Vorſchläge Bennings
tigten.
Im Monat! Ralfs Geſichtsmuskeln zuckten, ich mache dich
mals darauf aufmerkſam, daß ich nicht mit dir ſpaße. Bei
geringſten Kleinigkeit fliegſt du, ich habe keine Angſt vor
Lump!
Das haſt du ſchon mal zu mir geſagt, Lump, Golders
en wurden ſchmal, die Backenknochen ſeines Mongolen=
ſts
ſprangen vor, jetzt, wo ich ohne Hilfsmittel zu ſein
ge, willſt du mir die Luft abdrehen.
Die Luft abdrehen? Du ſollſt nur arbeiten!
Natürlich die Luft abdrehen. Gib mir zehntauſend Dollar,
ich bin weg, auf Ehrenwort!
Ehrenwort, ſehr gut. Mach, daß du rauskommſt! Benning
auf.
Ich warne dich, Benning; du kannſt nicht mit mir ſpielen.

Wenn du wüßteſt, wie wenig mir daran liegt, mit dir zu
ſpielen. Nimmſt du die Stellung an oder nicht?
Golder blickte ihn ſchweigend und wuterfüllt an."
Alſo geh ſchon, befahl Ralf endlich, mach, daß du raus=
kommſt
!
Er nahm einen Brief auf, begann ihn zu leſen, als ſei Golder
nicht mehr im Zimmer.
Golder griff nach ſeinem Hut, deſſen Falte Brüche zeigte.
Gut, ich gehe, du wirſt ſchon ſehen, was ich machen werde, du
wirſt nachts in deinem Bettchen liegen und nach mir weinen.
Ralf tat, als hörte er nicht zu, er wandte ſich auch nicht um,
als die Tür ſich hinter Golder ſchloß.
Als er allein war, entſpannten ſich ſeine Züge, er verbarg
das Geſicht in den Händen, ſeine Schultern zogen ſich zuſammen,
er war müde, abgeſpannt, vom Kampf zermürbt.
Plötzlich klopfte es beſcheiden, in der Tür ſtand Golder wie=
der
, mit einem Blick das Zimmer überſehend.
Ich nehme deinen Vorſchlag an, ſagte er unterwürfig und
ſenkte ſeine Augen, wenn ich vielleicht um einen kleinen Vorſchuß
bitten dürfte?"
Achtzehntes Kapitel.
Cadutchouc und Gutta=Percha=Werke, A.=G. ſtand auf dem
Meſſingſchild neben dem ſchmiedeeiſernen Tor, das die Einfahrt=
ſtraße
abſchloß. Vormals Benning und Söhne, die Buchſtaben
waren neu, glänzten ein wenig heller.
Ralf lehnte ſich weit in den Wagen zurück. Als er durch das
Tor fuhr, warf er einen kleinen Blick zum Pförtnerhaus. Die Er=
innerungen
ſtanden bildhaft und plaſtiſch in ihm auf.
Dort, dieſe Uhr mit dem Zeitſtempel hatte er täglich paſſieren
müſſen, hatte ſeine Karte in die Uhr geſchoben wie jeder andere
Arbeiter auch. In dem kleinen Vorbau zur linken Hand war er
unter Meiſter Mannheims Anleitung in die Geheimniſſe des
Schloſſerhandwerks eingedrungen, war über den weiten Platz mit=
tags
zur Kantine gelaufen, um das Eſſen für den Meiſter und die
Geſellen zu holen, wie es dem Lehrling ziemt.
Weiß und ſtaubig zog ſich die breite Werkſtraße dahin, die
hohen Schlote wieſen ſteil in den Himmel, der Kühlturm dampfte
mit ſchwerem weißen Rauch. Dort die Eiſenbahngeleiſe, acht Ge=
leiſe
, die auf einen kleinen aufgeſchütteten Rangierberg mündeten,
vier Einfahrtgeleiſe, die Anſchluß an die Hauptlinien hatten.
Rechts die Ladeſchuppen mit dem kleinen Abſtellbahnhof für die
Werklokomotiven.

Langgeſtreckte Fabrikhäuſer, ineinandergeſchachtelt, immer
größer und geräumiger werdend. Hier konnte man das Wachſen
des Werkes verfolgen, die erſte Arbeitshalle mit ſchweren Mauern,
dicken Eiſenverſtrebungen, die neuen Gebäude licht, luftig, gläſern,
hell.
Der Chauffeur ſprang vom Sitz, öffnete Ralf die Tür.
Ralf wartete einen Augenblick, bis ſein Herz ſich beruhigt
hatte, das in ſchnellem Takt klopfte. Die Ohren ſummten, der
Mund war trocken. Ralf biß die Zähne aufeinander, ſprang aus
dem Wagen, die Stufen zum Verwaltungsgebäude hinauf. Hier,
erſte Treppe rechts, ging es zum Arbeitsraum des Vaters!
Neue, dicke Läufer, Bronzegeländer, Wandmoſaiken, die die
verſchiedenen Werke des Konzerns zeigten.
Es war ein mächtiger Konzern, viele Fabriken, es war ein
großer Kampf, den Ralf zu führen hatte.
Ralf wollte die Stufen emporeilen, dann beſann er ſich. Er
war ja fremd hier; er hielt einen Büroangeſtellten an.
Das Geſicht kam ihm bekannt vor, das war noch ein alter
Angeſtellter.
Erſte Tür, Anmeldung! erklärte der Beamte. Er erkannte
Ralf nicht.
Ralf trat an den kleinen Schalter. Dort ſaß der alte Gans=
auge
, er ſaß noch dort, wie vor faſt fünf Jahren, die Brille auf
die Stirn geſchoben, neben ihm der Kartothekkaſten. Immer noch
ordnete er Kartotheken.
Ralf klopfte vorſichtig. Der alte Mann wandte ihm ſein mür=
riſches
Geſicht zu. Wie alt war er geworden, dieſer Bürogaul, der
im gleichen Trott ſein Leben gleichgültig hingelebt hatte.
Ich bin zu Herrn Juſt beſtellt! erklärte Ralf und faßte nach
dem Anmeldeblock.
Der mürriſche Alte ließ die Brille auf die Naſe fallen. Seine
waſſerblauen Augen erweiterten ſich plötzlich, er ſtarrte Ralf an.
Ralfs Herz klopfte, er durfte nicht erkannt werden.
Melden Sie mich, Ingenieur Rohmer, im Auftrage des
Herrn Ranſtatt. Er ſchob dem alten Mann den Zettel zu.
Wartezimmer gegenüber!
Natürlich lag das Wartezimmer gegenüber. Ralf faßte ſchnell
nach der Klinke. Die Gefahr war vorbei. Gansauge hatte es nicht
der Mühe wert gefunden, nachzudenken.
Im Wartezimmer ſaß ein junger, gut angezogener Mann, der
höflich grüßte. Ralf ſetzte ſich, beobachtete das Geſicht des anderen,
das ihm gefiel. Es war ein wenig weich, das Kinn nicht ſehr mar=
kant
, aber die Augen groß und dunkel, die Stirn kindlich, ſehr
weiß, faſt mädchenhaft, auch der Mund war anziehend, gut ge=
ſchnitten
, paßte in das Geſicht.
Warten Sie auch auf Herrn Juſt? fragte der junge Mann
plötzlich mit gewinnendem Lächeln. Er ſchien ſchon lange hier zu
ſitzen und ſich zu langweilen.
Ralf nickte.
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Sette 12 Nr. 135

widter Togblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite

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beiden Abteilungen bleiben Montags bis einſchließlich Frei=
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von 12½ bis 15 Uhr geſchloſſen.
Während der nach Pfingſten beginnenden Sommerbade=
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das Gebiet der hieſigen Stadt werden
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[ ][  ][ ]

vnntag, 15. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 135 Seite 13

Von der großen Berliner Sommerſchau.

Das Heeres=Jagdrennen in Berlin=Karlshorft.

die naturgetreu in eine der großen Ausſtellungshallen eingebaut wurde.
Auch ein Segelflugzeug iſt nicht vergeſſen.
dem erweiterten Berliner Ausſtellungsgelände am Kaiſerdamm iſt die große Sommer=Ausſtel=
Sonne, Luft und Haus für alle fertiggeſtellt. Die Ausſtellung will für den Siedlungs= und
Wochenendgedanken werben.

Das Feld beim Endkampf vor den Tribünen.
Als Erſatz für das glanzvolle Hoppegartener Armee=Rennen wurde in Karlshorſt das Heeres=
Jagdrennen ausgetragen, bei dem nur Reiter in der Uniform der Reichswehr und der alten
Armee in den Sattel ſtiegen. Militäriſche Würdenträger, an ihrer Spitze General von Hammer=
ſtein
, der Chef der Heeresleitung, waren in großer Zahl erſchienen, um dem Wettſtreit der Reiter=
offiziere
beizuwohnen.

Reich und Ausland.
Die offizielle Eröffnung
s erweikerken Goekhe=Muſeums.
Frankfurt a. M. Die offizielle Eröff=
des
erweiterten Frankfurter Goethe=
eums
fand geſtern im Beiſein der Völker=
sabteilung
für Kunſt und Literatur und der
die Schöpfung maßgebenden Perſonen ſtatt.
von Bernus, der Vorſitzende des Freien
chen Hochſtifts, begrüßte die Gäſte im Na=
ſeines
Inſtitutes und drückte ſeine Freude
daß die Sammlungen nun endlich in wür=
Räumen beherbergt ſeien. Er ſagte dem
bürgermeiſter, dem Magiſtrat und der
Aitverordnetenverſammlung für ihre Unter=
ung
herzlichſten Dank. Oberbürgermeiſter
Landmann übergab das Haus der Oeffent=
et
, indem er ausführte, daß die Samm=
en
gewachſen ſeien, die notwendigen Räume
gen bisher nicht vorhanden waren. Auch
habe man keinen Prachtbau ſchaffen können,
Monumentaldenkmal, aber vielleicht bedeute
Beſchränkung etwas Gutes, da ſie dem
heſchen Geiſte beſſer gerecht werde und
s von dem intimen Reiz des Geburtshauſes
nommen habe, dem das Muſeum angebaut
ven iſt. Ein beſonderer Dank gebühre Prof.
ler und Herrn von Bernus, denen deshalb
Stadt Frankfurt ihre Goethemedaille über=
t
. Auch Geheimrat Leo Gans, der durch
Stiftung die alte Frankfurter Tradition
in dieſen ſchweren Zeiten fortgeſetzt hat,
ängt wärmſte Dankſagungen. Den würdigen
der Anſprachen bildete die Goetheanalyſe
nas Manns, der Goethes Weſen als die
mität als Größe erläuterte.

Suwerey Gradeneangrau anf der drche Serſtfeid.
Ein Förderkorb ſtürzk in die Tiefe in einen Schachkſumpf und zerſchell.
Fünf Toke. Schwierige Bergungsarbeiken.

Der holländiſche Bankier Sternberg
tödlich verunglückt.
Imſterdam. Am Freitag nachmittag er=
der
Amſterdamer Bankier Martin Stern=
auf
der Fahrt von Amſterdam nach ſeiner
er Nähe von Naarden gelegenen Wohnung
n tödlichen Autounfall. Paſſanten ſahen, wie
Automobil, deſſen linker Hinterreifen ge=
t
war, ſich zweimal überſchlug. Ein Arzt
te nur noch den Tod des Bankiers feſtſtel=
Bankier Sternberg war an zahlreichen
ſchen Unternehmungen, insbeſondere der
ſtättenbranche, beteiligt.
Ein neues Gefallenen=Denkmal
wird zu Pfingſten enkhüllk.

sEhrenmal von Profeſſor Hoſaeus für die
ſauenen des Lehr=Infanterie=Regiments,
am Pfingſtſonntag auf dem Potsdamer
rauhausberg feierlich eingeweiht wird.

Dortmund. Auf der Zeche Dorſtfeld, in
Dorſtfeld, hat ſich geſtern durch einen Seilbruch
ein ſchweres Grubenunglück ereignet. Die
Zecheleitung hat noch keinen Ueberblick über den
Umfang des Unglücks und kann nähere Angaben
zunächſt noch nicht machen. Es ſollen fünf Tote
zu beklagen ſein.
Das Unglück ereignete ſich nach der Ausfahrt
der Nachtſchicht um 6.20 Uhr. Wenn ſich die
Kataſtrophe etwas früher ereignet hätte, wären
die Folgen unabſehbar geweſen, da ſich dann der
größte Teil der ausfahrenden Bergleute in dem
Korb befunden hätte. Die Direktion der Zeche
und die Bergbehörden ſind eingefahren und
haben die Unterſuchung aufgenommen.
Wie die Polizei dazu mitteilt, iſt der weſt=
liche
Förderkorb des Schachtes aus noch unge=
klärter
Urſache plötzlich ſeillos geworden. Das
Förderſeil glitt von der großen Seiltrommel ab,
und beide Körbe (der aufgehende und der nie=
dergehende
) ſauſten hinab bis zur 800=Meter=
Sohle. In dem aufgehenden Korb befanden ſich
vier Bergleute, im niedergehenden ein Gruben=
ſchloſſer
. Beide Körbe ſtecken im Sumpf. Man
rechnet nicht damit, daß von den Verunglückten
noch einer lebt. Die Seilanlage iſt erſt vor=
geſtern
geprüft worden.
Der Bericht des Oberbergamkes.
Das Oberbergamt gibt über den Gruben=
unfall
auf der Zeche Dorſtfeld folgenden Be=
richt
heraus: Am Samstag, den 14. Mai, gegen
6.20 Uhr vormittags, ereignete ſich auf der
Schachtanlage Dorſtfeld 2/3, Schacht 3, dadurch
ein Bergwerksunglück, daß die beiden Förder=
körbe
der weſtlichen Förderung, als ſie gerade
in die Hängebank eingefahren waren, ſeillos
wurden. Beide Körbe ſtürzten ab und fielen in
den Schachtſumpf der 800=Meter=Sohle. Die
Körbe waren mit insgeſamt 5 Perſonen beſetzt.
Die Aufräumungsarbeiten ſind im Gange. Noch
den bisher möglichen Feſtſtellungen muß damit
gerechnet werden, daß die von dem Unglück be=
troffenen
Perſonen den Tod gefunden haben. Das
Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß ſich die
Verbindung zwiſchen Seil und Körben gelöſt hat.
Die nähere Urſache des Seilloswerdens der
Körbe konnte noch nicht geklärt werden.

Hundert Tage Sklarek=Prozeß.
Berlin. Am Pfingſtſamstag fand im
Sklarek=Prozeß der 100. Verhandlungstag ſtätt.
Bei der Vernehmung des Pelzhändlers Turgel,
der wegen des Verdachts der Begünſtigung der
den Sklareks zur Laſt gelegten Straftaten un=
vereidigt
blieb, erlitt Leo Sklarek einen ſchweren
Zuſammenbruch. Er ſprang plötzlich auf und
ſchrie wie bisher noch nie, mit völlig entſtellter
Stimme, es ſei traurig, wie ihm in dieſem Pro=
zeß
mitgeſpielt worden wäre. Sanitätsrat Dr.
Leppmann erklärt zu dem Geiſteszuſtand Leo
Sklareks noch einmal, daß das Verhalten Leo
Sklareks nicht aus ſeiner Krankheit, ſondern
aus ſeinem Vorleben und dem ganzen Prozeß=
verlauf
zu erklären ſei. Es handele ſich um eine
normale Reaktion. Die Krankheit wirke keines=
falls
ſo auf ihn ein, daß man Leo Sklarek für
unzurechnungsfähig halten könne. Die Plä=
doyers
der Staatsanwaltſchaft werden nun am
Mittwoch nach Pfingſten ihren Fortgang
nehmen.
Die Chaco in Memel.
Memel. Die Chaco iſt geſtern vormittag
9.30 Uhr hier eingetroffen. Vier Litauer, die
aus Argentinienn ausgewieſen worden ſind,
wurden an Land gebracht. An Bord der Chaco
befindet ſich jetzt noch ein Engländer.

Ein Augenzeugenbericht.
Wie ein Augenzeuge berichtet, ereignete ſich
das Unglück auf der Zeche Dorſtfeld, als der
Förderkorb am Schachtausgang ankam. In die=
ſem
Augenblick ſoll die ſogenannte Königsſtange,
an der das Förderſeil befeſtigt iſt, abgebrochen
ſein, ſo daß der Korb in den etwa 800 Meter
tiefen Schacht ſauſte und infolge des heftigen
Aufpralls wahrſcheinlich völlig zertrümmert
wurde. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß
keiner der Verunglückten mit dem Leben davon=
gekommen
iſt. Die Bergungsarbeiten geſtalten
ſich ſehr ſchwierig, da auch der Nebenſchacht zur=
zeit
nicht befahrbar iſt. Die einzige Möglichkeit,
an die Trümmer des zerſtörten Korbes zu ge=
langen
, beſteht auf dem Umweg über den Wet=
terſchacht
. Beſonders tragiſch iſt der Tod des
Grubenſchloſſes Weller, der ſich durch Arbeit die
Mittel für ſeine Ausbildung als Opernſänger
erworben und erſt kürzlich ſeine Prüfung beſtan=
den
hatte.
Die fünf auf Zeche Dorſtfeld mit den beiden
Förderkörben abgeſtürzten Bergleute befinden
ſich noch im Schacht. An ihrer Bergung wird
gearbeitet. Die Auffangvorrichtung für Seil=
riſſe
oder ſonſtige unvorſchriftsmäßig ſchnelle
Fahrten konnte bei der ungeheuren Wucht des
viele Tonnen ſchweren Korbes nicht in Funktion
treten. Bei dem Unglück war der Korb dadurch
haltlos geworden, daß das ſtählerne Verbin=
dungsſtück
, mit dem das viele hundert Meter
lange und ſchwere Stahlſeil am Förderkorb be=
feſtigt
war, brach, worauf das Seil den Halt
verlor und vom Seilrad in den Schacht ab=
rutſchte
.
Genau vor ſieben Jahren, am 16. Mai 1925.
ereignete ſich auf dem Nebenſchacht V des Un=
glücksſchachtes
ein größeres Grubenunglück. Da=
mals
zählte man 44 Tote und 24 Verletzte, die
durch Exploſion eines Pulvermagazins im
Schacht verunglückt waren. Auch damals fiel
das Unglück in die Zeit vor den Pfingſtfeier=
tagen
.
Beileid der Reichsregierung.
Anläßlich des Grubenunglücks auf der Zeche
Dorſtfeld hat Reichsarbeitsminiſter Dr. Steger=
wald
namens der Reichsregierung und im eignen
Namen der Verwaltung und der Betriebsvertre=
tung
der Zeche ſeine aufrichtige Teilnahme aus=
geſprochen
.

Regreßklagen gegen Jvars Bruder.
Stockholm. Der Juſtizminiſter erklärte
dem Blatt Svenſka Morgenbladet, daß das
Kreuger=Moratorium ſobald wie möglich aufge=
hoben
werden ſolle, nachdem der Reichstag die
Regierungsvorlage über ein neues Konkursver=
fahren
behandelt habe, was vorausſichtlich am
31. Mai erfolgen werde. Unmittelbar danach
werde das Moratorium aufgehoben und das
Konkursverfahren eingeleitet werden. Eine
der erſten Folgen des Konkurſes dürfte laut
Dagens Nyheter eine Anzahl großer Regreß=
anſprüche
gegen den Bruder des Zündholz=
königs
, Generalkonſul Thorſten Kreuger, ſein.
Zwiſchen den beiden Brüdern ſollen angeblich
während der letzten Monate vor der Kataſtrophe
große Geſchäftstransaktionen zuſtande gekom=
men
ſein, die Horſten Kreuger 10 bis 15 Mil=
lionen
Kronen zugeführt haben ſollen. Jedoch
behauptet Kreuger, ſein Bruder wäre ihm noch
ein paar Millionen ſchuldig.

Die Lindbergh=Tragödie.
Lindbergh an der Leiche ſeines Kindes.
Trenton (New Jerſey). Oberſt Lindbergh
traf geſtern hier ein und äußerte den Wunſch,
den Leichnam ſeine Kindes zu ſehen, bevor der
Sarg endgültig geſchloſſen wurde. Lindbergh
verharrte einige Augenblicke in ergriffenem
Schweigen vor den ſterblichen Ueberreſten ſeines
Söhnchens. Kurze Zeit ſpäter wurde der Sarg
mit dem Leichenauto ins Krematorium gebracht.
Die Feuerbeſtattung des kleinen Lindbergh.
Die Einäſcherung der Leiche des kleinen Lind=
bergh
hat geſtern in Anweſenheit von Oberſt
Lindbergh, des Chefs der Polizei von New Jer=
ſey
und anderer Behördenvertreter ſtattgefun=
den
. Die Urne mit der Aſche ſoll den Eltern
morgen zur Beiſetzung zur Verfügung geſtellt
werden. Präſident Hoover hat der Gattin des
Oberſten Lindbergh ſeine herzliche Anteilnahme
an dem erſchütternden Ende des Söhnchens
Lindberghs ausgeſprochen und erklärt, daß die
Polizei nicht ruhen werde, bis die verabſcheu=
ungswürdige
Tat der Mörder mit unerbittlicher
Strenge ihre gerichtliche Sühne gefunden haben
werde.
Die Ermordung des Lindbergh=Babys hat
in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit einen un=
geheuren
Entrüſtungsſturm ausgelöſt. Präſident
Hoover erklärte im Anſchluß an einen Miniſter=
rat
, in dem die Affäre beſprochen wurde, er habe
den Juſtizbehörden und der Geheimpolizei der
Bundesregierung Anweiſung gegeben, daß unter
keinen Umſtänden die Entführung und Ermor=
dung
des Kindes Lindberghs unaufgeklärt blei=
ben
und in Vergeſſenheit geraten dürfe. Es
dürfe keine Mühe geſcheut werden, die Ver=
brecher
einer gerechten Strafe zuzuführen.
Eine Minute Verkehrs=Stillegung
aus Anteilnahme für Lindbergh.
New York. Der geſamte Verkehr wurde
am Samstag um 12 Uhr eine Minute ſtill=
gelegt
, um auch dadurch der Anteilnahme an
dem tragiſchen Schickſal, das das Ehepaar Lind=
berg
betroffen hat, Ausdruck zu verleihen.

Gefangenenmeuterei in einem griechiſchen
Gefängnis.
Athen. Im Gefängnis von Singru haben
700 Kommuniſten gemeutert. Die Gefängnis=
wache
und Polizei umzingelten das Gefängnis
und eröfneten, als die Gefangenen der Auffor=
derung
, ſich zu ergeben, nicht nachkamen, das
Feuer auf die Meuterer. Zahlreiche Gefangene
wurden verletzt. Die Belagerung des Gefäng=
niſſes
dauert noch an.
Der amerikaniſche Transozeanflieger abgeſtürzt,
aber gerettet.
New York. Der amerikaniſche Flieger Lou
Reychers, der geſtern früh in New York zum
Transozeanflug nach Paris geſtartet war, iſt in
der Nähe der iriſchen Küſte abgeſtürzt. Er
wurde von dem Dampfer Preſident Rooſevelt
gerettet. Beim Abſturz hatte er ſich einen Naſen=
beinbruch
und Hautabſchürfungen zugezogen.
Akron landet nach elfmaligem Verſuch.
New York. Das Luftſchiff Akron konnte
am Freitag abend endlich in Sunnydale am
Ankermaſt feſtgemacht werden, nachdem es in=
folge
des heftigen Sturmes vorher elf vergeb=
liche
Landungsverſuche unternommen hatte.
Luftſchiff Los Angeles (Z. R. III)
wird abgewrackt.
Waſhington. Das Marineminiſterium
gibt bekannt, daß das Luftſchiff Los Angeles
(ehemals Z. R. III) am 30. Juni außer Dienſt
geſtellt und ſpäter abgewrackt werden wird. Das
Luftſchiff hat ſeit acht Jahren, alſo beinahe das
Dreifache der normalen Zeit, Dienſt getan. Die
Außerdienſtſtellung erfolgt, obwohl das Luft=
ſchiff
ſich noch in gutem Zuſtande befindet, um
die 280 000 Dollar jährlich betragenden Unter=
haltungskoſten
zu ſparen.

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Seite 14 Nr. 135

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 15. Mai 19

Short, Shiel und Jucnen

Everkon ſchlägt Deutſchland 3:2
Vor 40 000 Zuſchauern in Dresden. Gutes Spiel
der deutſchen Mannſchaft.
Das erſte Spiel des engliſchen Ligameiſters Everton Liver=
vool
in Deutſchland fand am Samstag abend in Dresden ein
außergewöhnliches Intereſſe. 40 000 Zuſchauer kamen bei pracht=
vollem
Wetter zum Oſtrahege, um hier die deutſche National=
mannſchaft
im Kampf mit den Engländern zu ſehen. Die
deutſche Mannſchaft ſpielte in der folgenden Aufſtellung:
Kreß; Schütz, Haringer; Gramlich, Leinberger, Knöpfle; Dörfel
(HSV.), Helmchen, Rutz, R. Hofmann, Kobierſki. Die Engländer
erſchienen in ihrer ſtärkſten Beſetzung.
Beide Mannſchaften wurden von den Nationalhymnen ihrer
Länder begrüßt. Unter der Leitung von Fuchs=Leipzig kam dann
ein ſehr feſſelnder Kampf zum Austrag, der zeitweilig hohes
Niveau hatte. Das Spiel der Engländer entſprach allen Erwar=
tungen
. Sie zeigten ſich als ſchnelle, techniſch reife Spieler, die
ein ausgezeichnetes Kombinationsſpiel lieferten. Stark in Er=
ſcheinung
traten vor allem der hervorragende Tormann Sargar
und der Mittelſtürmer Dixie Dean, der ja als Rekord=Torſchütze
in den engliſchen Ligaſpielen bekannt iſt. Eine faſt überraſchend
gute Leiſtung zeigte auch die deutſche Mannſchaft, die ſich ſehr gut
zuſammenfand und ihrem Gegner kaum nachſtand. Kreß war an=
fangs
etwas unſicher, bildete aber ſpäter mit Schütz und dem recht
guten Haringer ein ſolides Abwehrtrio. Die Läuferreihe war ſehr
ſolid, und der Sturm arbeitete flüſſig zuſammen. Beſonders gut
waren hier Kobierſki, Rutz und Helmchen. Richard Hofmann, auf
ſchon bald verletzt und mußte nach der Pauſe ganz ausſcheiden.
Der Kampf war meiſt verteilt. Drangperioden der Englän=
der
ſtanden auch ſolche der Deutſchen gegenüber. Helmchen ſchoß
durch Dixie Dean in der 19. und 31. Minute zwei Tore für die
Engländer folgten. Nach der Pauſe kamen die Engländer aus
einem zweifelhaften Strafſtoß durch Dunn zu einem dritten Tor.
Dagegen wurde ein Tor von Helmchen wieder vom Schiedsrichter
30. Minute der zweiten Halbzeit konnte Kobierſki nach ſchöner
Vorarbeit von Rutz das Ergebnis auf 3:2 verbeſſern. Gegen
Schluß verzögerten die Engländer das Spiel ſtark, um das Reſul=
tat
zu halten. Eine Taktik, die ihnen ein Pfeifkonzert der Zu=
ſchauer
eintrug.

Vor 6000 Zuſchauern trennten ſich FSV. Frankfurt
Sp. Vgg. Fürth 3:1 (0:0).

und

Fußball.

SV. RoßdorfEintracht Darmſtadt.
Am 2. Pfingſtfeiertag empfängt SV. Roßdorf. Eintracht
Darmſtadt zum Freundſchaftsſpiel. Die Gäſte die aus vorigem
Jahr, wo ſie hier mehrere ſehr ſchöne Spiele geliefert haben,
noch in beſter Erinnerung ſind, hatten in letzter Zeit ſchöne Er=
folge
zu verzeichnen und ſind augenblicklich in beſter Form. Es
dürfte den Einheimiſchen ſchwer fallen, den Gäſten wieder ein
gleichwertiges Spiel zu liefern. Spielbeginn 3.30 Uhr, vorher
2. Mannſchaften.
Abmarſch der Eintracht=Spieler und= Anhän=
ger
um 12 Uhr Woogstreppe.
Sportverein Lengfeld 1919.
Am heutigen Pfingſtſonntag empfängt SV. Lengfeld Gäſte
aus Bad Vilbel zu einem Freundſchaftsſpiel. Da die Gäſte
in ihrem Kreis als ſehr ſpielſtark gelten, wird der Spp. alles
daranſetzen müſſen, um ehrenvoll zu beſtehen. Jedenfalls wird.
mit einem intereſſanten Spiel, das um 3.30 Uhr beginnt, zu
rechnen ſein. Am 2. Feiertag begibt ſich Lengfeld mit drei
Mannſchaften zu Freundſchaftsſpielen nach Mömlingen, verbun=
den
mit einem kleinen Vereinsausflug. Abfahrt per Auto: 9 Uhr.

Die Vorrunde der Aufſtiegſpiele zur Bezirksliga endet mit der
Begegnung Opel Rüſſelsheim03 Mombach.
Es iſt anzunehmen, daß gerade nach dieſem letzten Vorrun=
denſpiel
in bezug auf die Aufſtiegsmöglichkeit ſchon ziemlich Klar=
heit
herrſcht. Es iſt nämlich ſehr wahrſcheinlich, daß Mombach
dieſes Spiel gewinnt und damit Rüſſelsheim indirekt vorweg
ausſchaltet. Damit wäre dann Mombach für die Bezirksliga ſo
gut wie endgültig geſichert, und nach den Mombachern hätte
Bürſtadt die beſte Chance, als Zweiter durchs Ziel und damit
ebenfalls in die Bezirksliga einzugehen.
Die Meiſterſchaftsfrage unſeres Kreiſes ſoll nun ihre
endgültige Klärung auf dem grünen Raſen finden. Dieſerhalb
ſind zwei Spiele angeſetzt:
PfiffligheimVfR. Bürſtadt.
Spv. HochheimOlympia Lampertheim.
Gewinnt Bürſtadt dieſes Spiel, dann iſt die Meiſterſchafts=
frage
entſchieden. Schon aus dieſem Grunde iſt mit einem Sieg
der Raſenſpieler zu rechnen. Olympia Lampertheim hat die Mög=
lichkeit
, durch Spiele gegen Spp. Hochheim, Olympia
Worms und Conc. Gernsheim den jetzigen Südheſſenver=
treter
evtl. noch zu überholen. Hier ſpielt jedoch auch die Ab=
ſtiegsfrage
in bezug auf Gernsheim und Hochheim eine große
Rolle, weshalb ſchon aus dieſem Grunde mit harten Kämpfen
zu rechnen iſt. Der Ausgang des erſten Wiederholungsſpiels in
Hochheim iſt offen.

Sportkalender.

15.30 Uhr,

Pfingſtſonntag.
Fußball.
Müllersteich: Fr. Tgde. Stuttgart=Wangen.

15.30 Uhr, Dornh. Weg: Reichsbahn Reichsbahn Mainz.
Pfingſtmontag.
Handball.
15.00 Uhr, Stadion: SV. 98 SVg. Fürth.
16.00 Uhr, Dornheimer Weg: Poſt Poſt Bingen.
Tennis.
10.00 und 15.00 Uhr: Böllenfalltor: T.E.C. T. H.C. Freiburg.

Sporkfeſt in Arheilgen am 2. Pfingſtfeierkag.
Mit rund 400 Konkurrenzen und über 40 Staffelläufen hat
das Sportfeſt der Sportvereinigung eine glänzende Beſetzung er=
fahren
, ein voller Erfolg für den veranſtaltenden Verein, ein
glänzender Auftakt für die diesjährige Saiſon, und nicht zuletzt
ein Beweis, daß der Sport voran die Leichtathletik die
Maſſen ergriffen hat. Wiederum haben alte Vereine, wie Spp.
Darmſtadt, Eintr. Darmſtadt V.f.R. Mannheim, FV. Franken=
thal
. Sportfr, Mainz, Spp. Wiesbaden, Eintracht F. Spv., Bar=
Kochba, Poſtſpp., Sp.Cl. 1880, J. G.=Spv., V.f.L. Frankfurt und
viele andere Vereine ihre Meldung abgegeben. Vereine, deren
den man ſtarke Hoffnungen geſetzt hatte, fiel leider aus. Er wurde Namen in Leichtathletikkreiſen einen guten Klang haben und
deren Kämpfer für intereſſanten Sport Gewähr leiſten. Eine
große Leiſtung vollbrachte der SV. 98 Darmſtadt, der mit rund
60 Einzelteilnehmern und 8 Staffelmannſch. gemeldet hat. Auf=
in
der 11. Minute den Führungstreffer für Deutſchland, dem dann fällig iſt, daß kein anderer Verein von Darmſtadt gemeldet hat;
wo bleiben Rot=Weiß, Polizei uſw.? Hoffen wir auf gutes
Wetter, damit die große Mühe und Arbeit, ein derartiges Feſt
durchzuführen, auch gelohnt wird. Der rührigen Sppg. Arheilgen
gebührt beſonderer Dank, denn ſie iſt der einzige Landverein in
anulliert, als die Engländer abſeits reklamierten. Erſt in der ganz Süddeutſchland, der heute noch derartige Veranſtaltungen
arrangiert, und ſie lenkt heute ſchon die Aufmerkſamkeit auf das
große nationale Sportfeſt am 30./31. Juli d. J.
Handball.
Tv. 85 Nieder=RamſtadtMtv. 62 Cronberg i. T.
Nieder=Ramſtadt iſt es gelungen, für den 1. Pfingſtfeiertag,
nachmittags 3 Uhr, den Mtv. Cronberg im Taunus zum Freund=
ſchaftsſpiel
zu gewinnen. Die Gäſte ſpielen in der Meiſterklaſſe
im Main=Taunus=Gau und konnten ſich in den letzten Verbands=
ſpielen
einen ſehr guten Tabellenplatz erobern. Daß die Mann=
ſchaft
über ganz vorzügliche Kräfte verfügt wird dadurch be=
ſtätigt
, daß drei Spieler der Mannſchaft Verwendung in der
Auswahlmannſchaft des Main=Taunus=Gaues finden. Für die
Platzbeſitzer heißt es daher, alles aufzubieten, um ehrenvoll zu
beſtehen. Vorher, um 2 Uhr, 2. Mannſchaft gegen Tv. Eber=
ſtadt
2.
Reichsbahn=Bezirksmeiſterſchaften.
Wie ſoeben bekannt wird, muß das Handballſpiel
Reichsbahn Darmſtadt gegen Mainz, das am Sonntag auf
dem Platze am Dornheimer Weg ſtattfinden ſollte ausfallen.
Mainz zieht es vor, eine Pfingſtreiſe nach Oberheſſen zu machen,
ſo daß die Handballmannſchaft Darmſtadts kampflos zu den Punk=
ten
kommt. Das Spiel der Fußballmannſchaften wird daher
auf 3.30 Uhr verlegt. Vorher ſpielen die 2. Mannſchaften gegen=
einander
.
Hockey. Die Techniſche Hochſchule Darmſtadt
ſpielt an Pfingſten nicht in Marburg, ſondern in Bruchſal.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Sonntag, 15. Mai.
6.15: Hamburger Hafenkonzert. Glocken vom Großen Michel.
8.30: Kaſſel: Beim 2. Deutſchen Eichenkreuztag aus Anlaß des 50 Beſtehens des Reichsverbandes der ev. Jungmännerbünde
Deutſchlands.
9.30: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Mainzer Madrigal= Vereini=
gung
.
10.30: Konzert. Ausf.: B. Bartok (Klavier). L. Amar (Violine).
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: O ewiges Feuer.
12.00: Wien: Unterhaltungskonzert des Symphonie=Orcheſters.
13.00: Konzert auf Schallplatten.
13.50: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.00: R. Pleimes: Selbſthilfeeinrichtungen des Deutſchtums in den
ſüdoſteuropäiſchen Staaten.
14.30: Kaſſel: Die Zeltſtadt des Eichenkreuztages. Hörbild vom
Lebendigen Raſen.
15.30: Junge rheiniſche Dichtung. Geſpräch und Rezitation.
16.00: Baden=Baden: Konzert des Städt. Orcheſters.
17.00: Blasmuſik des Württ. Tonkünſtler=Orcheſters.
18.00: Berlin: Zum 100. Todestag von Carl Friedrich Zelter.
Einführung: Joh. W. Schottlaender.
19.00: Das Pfingſtfeſt zu Mainz. Erzählung von Leo Sternberg.
19.25: Wetter für die Landwirtſchaft, Froſtwarnungsdienſt.
Anſchl. Sportnachrichten.
19.35: Karlsruhe: Bratſchenkonzert. Ausf.: G. V. Panzer. Am
Klavier: Dora Matthes.
20.15: Johann Strauß. Das Hörſpiel vom Walzerkönig von Robert
Fitzood.
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Köln: Nachtmuſik.

Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6: Wetter, Gymnaſti
o 6.30: Gymnaſtik. O 7: Wetter. anſchl.: Frühkonzert. 0 8.30
Waſſerſtand. 11.50: Zeit, Programm, Wirtſchaftsmeldunger
O 12: Konzert. o 12.50: Nachrichten. Wetter. O 12.55: Nauene
Zeitzeichen. 2 13: Konzert. O 14: Nachrichten. O 14.10: Werb
konzert. o 15: Gießener Wetterbericht. O 15.10: Zeit, Wirtſchaft=
meldungen
. o 16.55, 18.15: Wirtſchaftsmeldungen. O 19.15: Ze
Programm, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
Montag, 16. Mai.
6.15: Hamburger Hafenkonzert.
8.15: Katholiſche Morgenfeier.
11.00: Die Affenhochzeit. Erzählung von Carl Zuckmayer.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Erhöhtes Fleiſch und Blut.
12.00: München: Konzert.
13.00: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters.
14.00: Stunde der Jugend. Hänſel und Gretel. Märchenſpiel vu
Adelheid Wette. Muſik von E. Humperdinck.
15.00: Tagesprogramm in einer Stunde. Eine heitere Schallplatte
plauderei von Karl Köſtlin.
16.00: Homburg: Konzert des Kurorcheſters.
18.00: Von der Waſſerkuppe. Ein Tag bei den Segelfliegern. H5.
bericht von Vera von Biſſing.
18.25: Joſeph Bunzl lieſt: Der Abſchied des Indianers von Trave
18.50: Wetter für die Landwirtſchaft. Froſtwarnungsdienſt.
Anſchl. Sportbericht.
19.00: Das kalte Herz. Hörſpiel von W. Beniamin.
20.00: Konzert des Funkorcheſters. Mitw.; H. Kolberg (Violine
H. Rosbaud (Klavier).
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Rundfunk=Vortragsfolge Deutſche Welle (1635).
Deutſche Welle. Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 5.4.
Wetter für die Landwirtſchaft. o 6: Gymnaſtik. 6.15: Wetter
die Landwirtſchaft. anſchl.: Frühkonzert. O 10, 13.30: Nachrichte
O 12: Wetter für den Landwirt. anſchl.: Konzert u. Wiedeo
holung des Wetterberichts. O 12.55: Nauener Zeit. 14: Konzer
6 15.30: Wetter, Börſe. 0 18.55: Wetter für die Landwirtſchaf
Deutſche Welle: Sonntag, 15. Mai.
6.00: Funkgymnaſtik.
Anſchl. Hamburger Hafenkonzert.
8.30: Kaſſel: Gottesdienſt. 2. Deutſcher Eichenkreuztag aus Anlo
des 50jährigen Beſtehens des Reichsverbandes der evangeliſch
Jungmännerbünde Deutſchlands.
10.05: Wettervorherſage.
10.45: Elbing: 52. Jahrestagung des Vereins für das Deutſchtu
im Ausland.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: O ewiges Feuer.
12.05: Karl Friedrich Zelter zum Gedächtnis. Kantate: Die Gur
des Augenblicks.
12.25: Leipzig: Mittagskonzert des Sinfonie=Orcheſters.
14.00: Kindertheater. Der Wolf und die ſieben jungen Geislein (1
nach Grimm).
14.30: Kaſſel: Lebendiger Raſen. Hörbericht vom 2. Deutſche
Eichenkreuztag, aus Anlaß des 50jährigen Beſtehens des Reich
verbandes der evangeliſchen Jungmännerbünde Deutſchlands.
15.30: Max Jungnickel lieſt aus eigenen Werken.
16.00: Luſtige Muſik und die Comedian Harmoniſts.
17.00: Hildesheim: Männerchöre anläßlich des Pfingſtſingens d
Lobeda=Sänger im DHV.
18.00: Dr. Bacmeiſter: Die Innenmacht des Künſtlers und d
Kunſtwerkes
18.30: Dr. Wyneken: Das Feſt des Geiſtes.
19.00: München: Aida. Oper von Giuſeppe Verdi.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Felix Lehmann.
Deutſche Welle: Montag, 16. Maf.
6.00: Funkgymnaſtik.
6.15: Frühkonzert.
8.55: Morgenfeier.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Dichterſtunde. Kleine Prbſa. Otto Buchmann.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Erhöhtes Fleiſch und Blut.
12.05: Maria Menoni: 10 Minuten Lyrik.
12.15: Mittagskonzert des Notſtandsorcheſters Berlin=Mitte.
14.15: Legende von der Eule, von Herbert L. W. Goering.
chen vom Regenbogen, von Marga von Kuhlwein.
14.45: Märſche von Schubert. Ausf.: Erna Klein u. H. Hirſchlat
(Flügel).
15.00: Frühlingslieder. Ausf.: Eliſabeth Schwalm (Sopran). A
Flügel: Erna Klein.
15.15: Carl Maria von Weber. Originalkompoſitionen für Klavi=
zu
vier Händen. Erna Klein u. H. Hirſchland.
15.30: Moili Jokl: Gautama Buddha.
16.00: Unterhaltungsmuſik auf volkstümlichen Inſtrumenten. A
Einlage: Programm der Aktuellen Abteilung.
18.30: Eindrücke junger Menſchen in der Gedenkhalle Unter d
Linden. Mehrgeſpräch.
19.00: Dr. Juſt: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
19.30: Bremen: Die Böttcherſtraße in Bremen. Eine Straße d
Wandlungen im Mikrophon.
20.15: Hamburg: Tanz im Maien. Norag=Orcheſter.
23.30: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.50: Hamburg: Aus fremden Ländern. Norag=Orcheſter,

Wekkerbericht.

Mit der zunehmenden Erwärmung auf dem Feſtlande
durch Sonnenſtrahlung und Warmluft begünſtigt wird, ſowie
die langſam zufließende etwas kühlere Luft iſt an den Pf.
tagen mit der Bildung von Gewitterſtörungen zu rechnen.
die Beeinfluſſung nur zeitweiſe ſtattfindet, ſo bleibt aber
im weſentlichen das aufheiternde Wetter beſtehen. Jedoch
im Anſchluß an Gewitterſtörungen leichte Abkühlung einſetz
Ausſichten für Sonntag, den 15. Mai: Warmes Wetter, be
. mit Aufheiterung, aufkommende Gewitterſtörungen.
Ausſichten für Montag, den 16. Mai: Weiterhin aufheiter
Wetter, nach Gewitterſtörungen leichte Abkühlung.

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3=Zim.=Wohn
Küche geſ.
K. 245 Geſchä
Mathemat., r0
angew. d. aka
LehrerVorber
Ziele Nachh,
mannſtr. 30, 1.

Zwerghuhnküe
Glucke verkau
Kaupſtraße

Leghorn=Kück
lig zu verkauf
Dienstag. K)
ſteinerſtraße

Hühner, Ente
Entchen z. ver
Arheilgerſtr.
Küße
. Legh. v. 3
Junghennen
Eberſtadt, O
bergerſtr. 41.

[ ][  ][ ]

Nummer 2o

fingſten, urſprünglich ein kultiſches
R Symbol chriſtlichen Glaubens, das
fritte hohe Feſt im Kirchenjahr zu Ehren

fenden Welt zwingt uns zu glauben und zu
bejahen. Ihn kann auch der entgötterte, ſeelen=
loſe
Canz um das Goldene Kalb nicht verneinen.
Für den heutigen Menſchen, mit dem drohen=
den
Geſpenſt des Hungers, der Arbeitsloſigkeit
und der Vernichtung im Rücken, gilt nur das
Heutige. Nahe, Greifbare, Geiſt! Das iſt eine
ſchmerzlich unſichere Hoffnung ſehr ferner
beſſerer Seiten, nach denen uns manchmal eine
leiſe wehmütige Sehnſucht erfaßt. Damit wenig=
ſtens
dieſe Sehnſucht in uns lebendig bleibe,
ward uns das liebevoll mahnende Gedenken im
Pfingſtfeſte.
Pfingſten: Gleichnis der Liebel"
Glück im Atmen, Luſt im Ichgetriebe!
Allmacht, die ſich ſüßer Wunder preiſt!
Ueber allem Leid der Welt flammt Liebe,
Geiſt des Seins, des Lebens, Heiliger Geiſt!
Gertrud Aulich.

Veilchen.
der erſte, der an dieſem ſtrahlend ſchönen
O Pfingſttag den taufriſchen Waldweg
hinuntergeſchuſſelt kam, war der alte Leier=
kaſtenmann
. Er ließ ſich Seit dabei. Denn wieder
und wieder bückte er ſich und fügte in ſeinen
unbeholfenen Händen ein kleines Veilchenſträuß=
chen
zuſammen. Das legte er auf den Leier=
kaſten
, nachdem er bedächtig die erſte Walze
ausgewählt und eingeſchaltet hatte. Dann ſaß
er eine Weile ganz ſtill und andächtig. Was für
ein Cag! Pfingſten!
Helles Lachen erklang. Drüben auf dem
Reitweg trabten drei junge Leute vorüber. Sie
winkten dem alten Mann zu. Der grüßte mit der
Hand zurück und begann ſeine Kurbel zu drehen.
Nun brechen in ſchallendem Neigen die Früh=
lingsſtimmen
los . . . Ein bißchen ſtockend aber
doch unverkennbar das alte, gute Frühlingslied.

Die Sonne iſt höher geſtiegen. Suerſt
kommen ein paar Kinder geſprungen. Sie
bleiben mit offenem Mund vor dem Leier=
kaſten
ſtehen. Es ſind wunderhübſche Bil=
der
drauf, zum Staunen ſchön. Aber dann
fliegt ein Sitronenfalter vorbei und
weg ſind ſie. Und da kommen in kleinen
und großen Gruppen die ausflügler. Ernſte
und heitere Menſchen, Frauen mit Kuchen=
paketen
, Männer in politiſche Geſpräche
vertieft alle feſtlicher und ſorgloſer als
ſonſt im grauen Alltag. Die meiſten bereit,
in den zerfranſten Hut des Alten ein paar
Pfennige zu werfen.
Gegen Mittag kommt ein ſchönes,
junges Mädchen des Weges daher. Sie
iſt traurig und geht wie ein Menſch, der
im letzten Augenblick einſieht, daß man
hinausgehen müſſe, weil es zu einem
Pfingſttag gehört. Der Alte ſchickt ihr
aus ſeinen tiefliegenden Augen einen Blick
entgegen. Wenn Jugend im Frühling
traurig iſt, ſo iſt das wahre Crauer.
Nun brechen in ſchallendem Reigen..."
Das junge Mädchen bleibt ſtehen neben
dem Alten. Langſam nimmt ſie aus ihrem
Cäſchchen eine Münze. Der Alte dankt
mehr mit einem warmen Blick als mit
Worten. Da kommt von der andern Seite
pfeifend ein junger Mann angelaufen.
Sieht die Mütze. Der Gruß gilt dem
Alten, aber er ſchaut das junge Mädchen
an. Ablöſen, Großvater? Nein, laß
man, geh man! ſagt der Alte und nickt
kaum merklich nach der Seite hin wo das
Mädche.. mit zögernden Schritten ver=
ſchwand
. Der Junge wird rot, lacht ein
bißchen und läuft davon. Junge, hallo,
Junge! ruft der Alte und drückt mit
einer raſchen Bewegung dem Jungen
etwas in die Hand. Die Veilchen ſind von
dem Leierkaſten verſchwunden. . . . die
Frühlingsſtimmen los, ſie können’s nicht län=
ger
verſchweigen . . ." pfeift die Drehorgel.
Viele Menſchen gehen an dieſem ſtrah=
lend
ſchönen Pfingſtſonntag vorüber. Als
die Sonne ſinkt, flutet der Strom der
Ausflügler zurück. Müde Kinder an der
Hand der Eltern, alte Leute, die in ihr
graues Heim ein ganzes Herz voll Sonne
mitnehmen. Und Liebespaare, die wortlos
im Beiſammenſein glücklich ſind.
Eine feine Mondſichel ſteigt am Him=
mel
auf. Glühwürmchen flimmern in den
Büſchen. Der Wald ſeufzt müde im
Abendwind. Der alte Leierkaſtenmann
packt ſeine Sachen zuſammen. Swei ver=
ſpätete
Menſchen kommen noch den Weg
zurück. Sie halten ſich an den Händen und
gehen raſch, wie glückliche, mutige Men=
ſchen
. Sie eilen auf den Alten zu. Der
Junge hängt ſich mit einem Griff den
Kaſten um, das junge Mädchen ſtreckt
mit einem ſchüchternen Lächeln dem Alten
etwas hin. Es iſt ein kleiner Strauß von
Veilchen, welk und trocken. Der Alte
nimmt ihn behutſam und ſeine Augen
leuchten. Dann verſchwinden die drei im
Dunkel des Waldes. Ein ſchöner Pfingſt=
tag
iſt zu Ende.
V. Solmſen.

er dritten Perſon einer dreieinigen Gott=
ſeit
, iſt mehr und mehr der Ausdruck
ines ſtark erdhaften Gefühls geworden.

avon, eine leiſe glückhafte Vorahnung.
(un iſt im Pfingſttag die Erfüllung da.
Die Erde in der Schonheit ſchöpferiſcher
kraft, aus kleinſtem Keim Wunder zeu=
ſend
. Blattwunder, Blütenwunder, Son=
enwunder
. Ueberall lebt es, grünt,

broßt, bewegt es ſich. Es blüht in For=
en
, Farben. Die Welt iſt wie ein ſeliger
raum.
Der Himmel mit den Hymnen jubilie=

ender Lerchen, darin die Welt der Sorge,
es Leids, die häßliche Welt verſinkt,
denn man Glauben und Willen zur
reude hat.
Der Wald dunkelt von ſüßen Geheim-

iſſen des Werdens und Gewordenſeins.
Nit kleinen, ſtillen Bächen, mit tauſend=
ichem
Vogelſchrei, mit Gezirp, Geflöt,
Jetriller, mit Kuckucksrufen, mit Neſtern,
arin flaumige Brut mit großen Augen
die Schönheit des Daſeins blickt. Mit
oldgrün leuchtenden Lichtungen. Uralte

Zäume mit zarten Sproſſen des letzten
renzes. Junge Bäume, hellgrünes Laub=
erieſel
der Birken, Schönheit, die Herz
nd Auge entflammt, ſchimmernde, leuch=
ende
, duftende, verwehende Schönheit
jeſer Welt!
Und uns iſt es gegeben, da zu ſein, zu
ehen, zu wandeln! Wahrzunehmen, wie
uf jungſprießenden, blumenüberſäten
Vieſen Vieh weidet, von Mädchen ge=
ütet
, die Kränze im Haar haben und ein
leines Lenzlied auf den Lippen.
Und man muß nicht einmal Augen
aben, all dieſe Wunder zu ſehen. Sie
inden mit tauſend ausſtrömenden Kräf=
en
der Erde von ſelbſt ihren Weg in
nſer Herz. Der Geiſt dieſer neuen, ſchaf=

[ ][  ][ ]

Seite

Ende
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vor
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vor
mit
Ruck
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Glä.
fina
nich
De
i m.
Sta

auf nach oben. Sie machen den Stamm zu einem
Pfeilerbündel voll Buchten und Höhlen, das
man umwandern muß, um es zu faſſen. Er iſt
nicht mehr Stamm, ſondern eine ganze Land=
ſchaft
, ein Gebirge, über dem als Wolkenwelt
droben die Laubmaſſe ſchwebt. Die Aeſte ver=
lieren
ſich ſo weit hinaus, daß ſie manchmal
einen Ellenbogen auf die Erde ſtützen müſſen,
um wieder in die Höhe greifen zu können. Der
Wipfel iſt ſo hoch vom Boden fort, das
Ganze iſt ſo in die Weite und Breite gegangen,
daß man merkt: ein ſolcher Baum ſagt nicht
mehr Ich, ſondern. Wir: Wir von Gottes
Gnaden etwas Dunkles und Weitherziges an
Leben.
Leben? Kaum wagt der alte Baum noch
dieſes Wort. Denn bei ſolcher Weite des Le=
bens
iſt der Cod ſchon nichts Fremdes mehr.
Er wohnt ſchon mit dem Leben freundlich zu=
ſammen
. Da ſind weitoffene Höhlungen im
Stamm, das Mark iſt bis tief hinein zerſtört,
die Aeſte teilweiſe abgeſtorben. Fröhliche Blät=
2 ter leben oben noch viel, aber das geſchieht wie
im Craum. Der alte Baum unterſcheidet nicht
mehr, was Cod und Leben an ihm iſt. Auch die
Mooſe wollen leben, auch die tellerartig ab=
ſtehenden
Baumpilze brauchen ſeinen Säft. Er
ſchenkt ihn her. Ein alter Baum weiß: alles,
was geſchieht, iſt gut.

Lob der Bäume.
Von Wilhelm Michel.
Bäume leben überall mit den Menſchen zu=
ſammen
. Aber manchmal ereignet es ſich, daß
wir von ihrem Daſein in ganz beſtimmter Weiſe
angeſprochen werden. Wir ſpüren dann den
Dank, den wir ihnen ſchuldig ſind, und bekom-
men
Luſt, ihr Lob zu verkünden, wie der alte
Geſus Sirach den Regen, den Schnee und den
Winterfroſt pries, als Werke des Höchſten.
Wo ein Baum einzeln ſteht, da iſt er ein
Patriarch; ſelbſtändig wie ein gewachſener
Mann und reich wie ein Volk. Ein einzelner
Baum ordnet ein ganzes Stück Landſchaft. Er
zieht Menſchen und Ciere zu ſich, Wege gehen
zu ihm und wieder von ihm aus. So weit ſein
Schatten fällt, und noch viel weiter, iſt alles auf
ihn bezogen. Die Liebenden gehen zu ihm und
küſſen ſich, die Kinder beturnen ihn rund her=
um
, ein böſer Menſch kann hinter ihm mit
feindlichen Gedanken lauern.
Das alles ſchützt ein Baum mit Gleichmut,
er hütet Gutes und Böſes, aber an ſich iſt er
lauter Liebe und väterliche Kraft. Wie er ſeine
Aeſte ausbreitet, einen über dem andern, das iſt
eine feſtgemachte Gebärde von Hegen und Be=
ſchirmen
. Man braucht das nicht hineinzulegen.
Es iſt da. Vor einem Baum wird jeder Menſch,
der etwas von den Mitgeſchöpfen ſpürt, von
ſelbſt zum Kind. Er bekommt faſt immer von
dem Baum etwas geſchenkt: den Schatten im
Sommer, die Blüte im Frühling, die Frucht und
das bunte Laub im Herbſt. Dazu den Schutz vor
mutwilligen Regenſchauern, eine Rückenlehne
zum Sitz, und Stimme und Seichen für vieles,
das aus der Natur den Menſchen anreden
möchte. Dem Negen gibt der Baum einen Ge=
ſang
, die wehende Luft ſpielt er dem Menſchen
als ein Leuchten, Flattern und ſanftes Sauſen
vor. Wenn ein Sturm kommt, hat er den gro=
ßen
, feierlichen Sorn im Nauſchen; er rollt ein
Domdunkel durch ſeine Gewölbe und wird zu
einem unruhigen, zuckenden Ineinander von
Einſternis und Gebrüll.
Bei dem deutſchen Meiſter Altdorfer kann
man ſehen, was ein Baum in ſeinem Willen und

Weſen iſt. Er hat das am ſchönſten in einem
Blatt gezeichnet, das ſich in der Kopenhagener
Graphiſchen Sammlung befindet. Da ragt ein
Stamm auf, wie aus der Verwandtſchaft der
Steinſäulen, hart, mit Muskeln ſchwer beladen.
Er ſcheint eben aus dem Boden gefahren oder
blitzartig in ihn eingeſchlagen, ſo daß pflanz=
liches
Leben, Kraut und Gras, rund herum in
Steilkurven aufſpritzt. Aeſte ſtarren ab, dick
mit Laubmaſſen überſchüttet. Oben im Wipfel
wohnt, wie für Jahrhunderte angeſiedelt, ein
Gewitter und ſchwält mit Drachenlaune finſter
im Laub herum. Der Himmel hängt in den alten
Baumrieſen herein und verſchmilzt mit ihm.
Jeder Baum, ſagt das Blatt, reicht zugleich in
die Erdtiefen und in die Wolken. An der Art,
wie Altdorfer das mit dem Griffel ausſpricht,
merkt man, wie etwas in ihm an die Welteſche
denkt, an der das liſtige Eichhorn die Boten=
gänge
zwiſchen Oberwelt und Unterwelt macht,
oder an einen der anderen Bäume, die feierlich
durch die Geſchichte der Menſchen gehen, an=
gefangen
von den zwei Bäumen im Paradies,
bis zu der Eiche, um die nach der Sage einſt
eine deutſche Endſchlacht rauſchen wird.
Euch alle gilt es zu lieben, ihr Bäume im
Rauſchen des Regens, im Glanz der erſten
Frühlingsſonnen und in der mondweißen Stille
der Sommernächte, die ihr lautlos durchdauert.
Wie lebt ihr mit uns! Wie hebt ihr eine Luſt in
die Himmelbläue und eine erdgerechte Crauer
in die Herbſtwolken! Eine Sage, ein nie aus=
geſungenes
Lied iſt um euch, Buchen auf ein=
ſamen
Höhen, endgültig vor Wäldermeere ge=
ſtellt
, ernſte Ulmen, Eichen, gotiſch voll Kraft
und Form, ſchwarzſchattende Sichten, Cürme
des Schweigens, zottig von Leben, Kaſtanien=
bäume
in gewölbten Alleegängen und über
ſchlafenden Weihern, und ihr, fröhliche Linden,
unter denen mancher Brunnen rauſcht, deren
Duft im Hochſommer, ſelbſt in die ſchnellſten
Wagen noch hineinwirbelt, die auf den Straßen
dahinfahren!
Wenn ein Baum ſehr alt wird, hört er auf,
Perſon zu ſein. Da wird er ein mächtiges, weit=
läufiges
, friedſames Ungeheuer von Leben. Die
Wurzelmuskeln laufen ſchief aus der Erde her=

Wenn ein Baum in der Kraft ſeiner Jahre
ſtürzt, das erſt iſt ein endgültiges Fallen und
Dahingeſtrecktſein. Der Waldboden donnert
dumpf, die Aeſte praſſeln, in den Sweigen iſt ein
kurzes, ſchreckliches Sittern. Dann Nuhe und
ein Niemals mehr für die Ewigkeit. Niemals
mehr ein Ragen ins Morgenrot, niemals mehr
ein Specht, der an die Rinde hämmert, oder ein
Kuckuck, der im Wipfel oben den Frühling aus=
ruft
. Cau wird fallen noch viele Nächte, Rau=
ſchen
wird noch im Walde ſein von vielen Stür=
men
. Aber niemals mehr wird die Stimme
dieſes Baumes darin ſein.
Seltſam klingt dieſes Niemals mehr in
Menſchengedanken nach.
Nachts, bei ruhiger Luft, ſtehen Bäume feier=
lich
und halten ihr Leben ſtumm in den Himmel.
Sie ſind ganz voll Schlaf. Der rieſelt aus ihren
dunklen Kammern, reich und ſchwer. Bäume
vermehren das Dunkel um die Häuſer. Sie
miſchen eine tiefe Geduld in die Luft, die kühl
zu den Schlafenden hineinweht. Es ſchläft ſich
beſſer in einem Land, das viel Baum= und
Waldleben hat. Es iſt eine Frömmigkeit im
Daſein der Bäume. Sie leben richtiger als wir.
Wie feſtlich ſtehen über einem dunklen Baum
die Sterne!
Aber auch den Sonnenaufgängen begegnen
ſie am ſchönſten, und im Winter übergittern ſie
die Abendröten mit ihren nackten Aeſten, die
vor dem Leuchten ſo dunkel werden, daß ſie von
brauner Schwärze förmlich ſtrahlen.
*
Im Sommer ſitze ich im Garten und genieße
den Schatten der Bäume. Da ſehe ich ſie
manchmal mit beſtimmten und ganz menſchlichen
Gedanken an. Das Schattenſpenden iſt eine
techniſche Funktion. Und dieſe Sunktion erfüllt
ein Baum ſo vollkommen, daß es mit Aufgebot
alles menſchlichen Scharfſinns nicht möglich
wäre, etwas Beſſeres an ſeine Stelle zu ſetzen.
Eine Markiſe gibt auch Schatten. Aber ſie
nimmt oben den blauen Himmel weg; ſie braucht
ein Gartenhaus, an dem ſie befeſtigt iſt, und ihr
Schatten wird von der Sonnenbeſtrahlung heiß
und ſchwül. Der Baum läßt den Himmel rings=

Das Pfingſtwunder des heiligen Onofre.

Von Adolf Siegler.
Der heilige Onofre, der ſeit vielen Jahren in
ſeiner kleinen Einſiedelei auf dem Felſenberg des
Montſerrat, fern von der Menſchen Freuden
und ihrem Jammer gelebt hatte, fühlte ſein
Ende herannahen. Es war hierüber aber kei=
nerlei
Betrübnis in ſeinem Herzen, ſondern nur
wohlgemute Heiterkeit und in froher Erwartung
gedachte er der himmliſchen Glückſeligkeit, für
die er ſich in ſeinem entrückten, gottgeweihten
Erdenwallen vorbereitet hatte. Der fromme
Mann ſtieg ein letztes Mal an den Felſen=
ſchluchten
, an den Pennascos, den ſteinernen
Wächtern des heiligen Gral vorüber, hinau
zu dem Luro de San Jerönimo und ſeine
feierlich geſtimmte Seele erfreute ſich auf dem
für ſeine altersſchwachen Beine etwas beſchwer=
lichen
Weg an all der zauberhaft=leuchtenden
und köſtlich=duftenden Gottesherrlichkeit der
Blütenpracht, welche der Mai in dieſer Pfingſt=
zeit
wieder einmal über den geheiligten Berg
ausgebreitet hatte. Vom Gipfel des heiligen
Hieronumus ſchaute Onofre weit hinaus über
die wilden, phantaſtiſch=zerklüfteten Steingebilde
und mächtigen Felsterraſſen, deren ſteile Wände
jach hinunterſtürzten in die furchtbare Ebene
des Llobregat=Fluſſes. Onofre blickte über die
katalaniſchen Berge und Cäler, über die
ſchauerlichen, düſteren Abgründe des Ballo
Malo, des Cals der Verdammnis, das ſich
dereinſt genau in derſelben Stunde aufgeſpalten
hatte, als ſie auf Golgatha der Menſchen Hei=
land
ans Kreuz ſchlugen . . Die Augen des
Einſiedlers ſchweiften hinüber nach Norden zu
den kahlen, ſchroffen Gebirgszügen der Pyre=
näen
mit den ſchneebedeckten Kämmen und Päſ=
ſen
, hinter denen Frankreich lag.
Es war ein lichter Frühlingsmorgen. Ueber
dem blauen Spiegel des Mittelländiſchen Meers
ſtand kein Dunſt, und der heilige Onofre ſah in

der kriſtallklaren Luft deutlich die dunkelragen=
den
Cürme der alten Kirchen von Barcelona,
wo die Glocken jetzt das Pfingſtfeſt einläuteten
und hinter dem Hafen, fern am Horizont die
ſchimmernden Küſten der Balearen=Inſeln. Cief
bewegt nahm der Greis Abſchied von dieſem
großartigen, farbenſprühenden Schauſpiel,
deſſen täglicher Anblick ſeit Jahrzehnten ſein
Herz groß, dankbar und einfach, beſcheiden und
voller Demut geformt hatte. Heute offenbart
ſich mir dieſe ſchöne irdiſche Welt zum letzten
Mal, dachte Onofre, und bei dieſem wehmütigen
Gedanken floſſen plötzlich Cränen aus den ent=
zückten
Augen des Heiligen.
Als er nach einer Weile wieder hinabſtieg
zu ſeiner Einſiedelei, ſang hoch über ihm im
blauen Aether jauchzend eine Lerche. . . Du biſt
würdiger als ich, kleine Lerche, ſagte der heilige
Onofre, deine beſtändige Seele unterliegt nicht
dem traurig=geſtimmten Kleinmut des Abſchied=
nehmens
, der mich vorhin bei meiner Nund=
ſchau
vom Gipfel des heiligen Hieronymus an=
fiel
, wie eine Verzagtheit, wie ein banger,
ſträflicher Sweifel an Gottes unermeßlicher
Güte. Ich will deinem Beiſpiel folgen und wie
du den Herrn loben für ſeine Liebe, die unend=
lich
iſt.
Die Lerche verſtummte. Sie ließ ſich aus der
Himmelsbläue ſteil ins Gras fallen, und der hei=
lige
Mann ſandte ihr lächelnd ſeinen Gruß. Um
dich, die Vögel und Ciere meiner Einſiedelei
iſt es mir nicht bange. Der himmliſche Vater
wird für euch ſorgen. Aber die armen Men=
ſchen
mit ihrer Unzulänglichkeit und ihrem glück=
zerſtörenden
Wahn, für die ich täglich gebetet
habe, was ſoll aus ihnen noch werden. In dieſer
feierlichen letzten Stunde ergriff den Heiligen
ſchmerzlicher denn je ihr ganzes, ſchier unheil=
bares
Elend. Euch meinen lieben Brüdern

kann ich leider nichts hinterlaſſen, was euch von
Nutzen ſein könnte. Güter habe ich auf Erden
keine geſammelt. Meinen Nat habt ihr wohl
manchmal erfragt, aber ihr habt ihn ſo ſelten
beherzigt. Doch ich habe einen Copf, der mir
allezeit die Nahrung ſpendete, der ich täglich be=
durfte
. Ich will Gott bitten, daß dieſer Copf
jeden Cag ein paar Hungrige ſpeiſe. Onofre
fiel ſogleich auf die Knie und bat Gott in
inbrünſtigem Gebete um Erfüllung dieſes letzten
Wunſches. Mit geſenktem Haupte und geſchloſſe=
nen
Augen vernahm der Heilige deutlich Gottes
Stimme: Dein Leben war mir ſtets ein Wohl=
gefallen
und gern möchte ich deinen menſchen=
freundlichen
Wunſch erfüllen, obwohl ich da=
durch
die göttliche Ordnung aller Geſchehniſſe
ſtören müßte. Weil du mich bitteſt und weil die
Menſchen heute das liebliche Pfingſtfeſt feiern,
will ich dir eine Gnade gewähren. Dein Copf
ſoll von nun an, mit ſchmackhaften Speiſen ge=
füllt
, über die Erde ziehen und jeden Cag einen
Menſchen erguicken, der ohne Schuld Hunger
leidet. Du aber wirſt heute noch ſehen, wen der
Copf auf ſeiner Reiſe würdig finden wird.
Der heilige Onofre war beglückt und dankte
Gott aus ganzer Seele.
Er ſah wie der wunderbare Copf plötzlich
über die Welt flog und bald über eine große
Stadt gelangte. Dort befanden ſich viele
hungrige Menſchen, neben anderen, denen es gut
ging und auch ſolchen, die gar üppig lebten und
im Ueberfluß praßten. Der Copf aber machte
nirgends halt, und als ſich der Heilige hierüber
ſehr verwunderte, hörte er von neuem Gottes
Stimme: Du ſiehſt hier Hunger und Elend,
aber in irgendeiner Verknüpfung ſteht hinter all
dieſer Crübſal eine Schuld als Urſache. Durch
Leichtſinn, Uebermut, Selbſtſucht, gierigen Neid
und tödlichen Haß haben die Menſchen jenen
glücklichen Suſtand verſcherzt, für den ich ſie
von Anbeginn beſtimmt habe. Streit, Aufruhr,
Cumult, Krieg und ſonſtige Plagen, welche die
Menſchheit peinigen, wurden ihr von mir nicht

als Strafen auferlegt. Sie ſind nur di.
rigen Folgen ihrer fanatiſchen Unduld
ihres törichten Wahnes und ihrer M
keit. Aber dieſer Weg des Leidens iſt
chen Menſchen der Weg der Läuterr
deshalb laſſe ich ſie gewähren.
Inzwiſchen ſauſte der Copf weiter
Erde, kam gegen Abend an ein Städte
Onofre ſah, wie er endlich in einer ä
Gaſſe an einem offenen Fenſter Halt me.
dem eine Frau ſaß, die wieder und wied
zerknitterten Brief las. Der Brief n
ihrem Sohn und dieſer war im Krie
arme Frau hatte gerade ein Paket mit
guten Sachen an ihren Sohn geſchich
Gaben hatten den geſamten Wochenverd
harte, gering bezahlte Arbeit aufgeze
die Mutter hatte nicht einmal daran
etwas von dem Gelde zurückzubehal
Nahrung für ſich ſelbſt zu kaufen. *
Vorabend faſtete ſie. Ueber die Sre
Schenkens hatte die Mutter den eigen
ger vergeſſen. Ihre bangen, zärtlichen C
waren ganz bei ihrem Sohn, den ſie ihr
hatten, um ihn in den mörderiſchen
ſchicken. Sie war arm und ſo einſam
lag jetzt ein Schein von unbeſchreibliche
über ihrem Angeſicht. Ihre Liebe war
und ſo ſtark, daß ſie ihren Sohn im Ge
deutlich ſah, wie er ſich freute über d
Sachen, die ſie mit ſo viel Sorgfalt für
kauft hatte. Sie wußte es ja am beſten
ſo gern hatte.
Der Copf des heiligen Onofre ſchw
ſacht durch das Fenſter in die dämmern.
und ſtellte ſich geräuſchlos auf den Ciſch.
arme Frau, die mit dem Ausdruck höch
ſtaunens aufſchaute
Ueber das verklärte Geſicht des
glitt bei dieſem Anblick ein ſeliges Läch
er wußte jetzt, daß durch Gottes Sn
Copf von nun an jeden Cag wenigſtel
hungernden Menſchen auf Erden Lab=

um frei. Er braucht vom Boden nur da
chen Platz, das ſein Stamm beanſprucht
Schatten iſt kühl von den grünen Säften
Blättern, und er iſt keine tote Lichtabſpe
ſondern ein lebendiger, bewegter Schatte
die Luft unabläſſig durchſpielt. Ein
ſchatten wird auch beim Wandern der
nicht flach wie der einer Mauer oder
Schirmes, er bleibt rund und körperlich
Schattenſpender der zugleich Kühle a.
luftdurchläſſig iſt, dem Negen nicht ſchad
ſelber ein Stück erfreuendes Leben iſt
ein Menſch das erſinnen wollte, müßte
doch wieder ein Baum ſein.
Wahrſcheinlich iſt es töricht, ſolche tre
Gedanken an Bäume hinzudenken. Ab
man es getan, dann liebt und ehrt man
die Bäume immer ein wenig tiefer.
einen Grad echter von ihrem Daſein er
und weiß Beſtimmteres über den Dan
man ihnen ſchuldet.
Freundliche Mitwohner auf unſerer E
Wäldern geſchart, über unſere Häuſer
euer Leben, ihr Bäume, ragt groß un
überall in unſer Daſein herein. Nirgend.
ſichtbarer als an euch, was aus der E
Licht drängt, geradeswegs zum Scheit
des Himmels. Wer ruft den Keim, der
Nuß, aus der Buchecker, aus der Kaſta

[ ][  ][ ]

usſtößt in die kühle Erdkrume; wer ſpaltet
avon den Crieb ab, der ſelbſt am ſchiefſten
zerghang den ſenkrechten Weg zum Senit
ndet? Vielleicht, ihr Bäume, hauſen wir
Nenſchen deshalb ſo gerne mit euch zuſammen,
eil unſer Geſchick dieſelbe Sweizügigkeit,
weizüngigkeit hat wie das eure: die Verwei=
ung
an die Erde und die Verweiſung an
as Licht.

Pfingſtfieber.
von Franz Heſſel.
Swölf Jahre war ich alt, krank und glück=
Eltern und Geſchwiſter waren ſchon früh
m Morgen weggegangen. Sie machten einen
roßen Pfingſtausflug. Man hatte mich freund=
ch
bedauert, weil ich nicht mitkommen konnte.
uch hatte Jieber und Halsweh. Aber das Hals=
ſeh
war durch das Sieber gemildert, undeut=
ſch
geworden. Und das Sieber war nicht ſo
ark, daß die ringelnden Schlangen der großen
ängelampe mich züngelnd peinigen konnten, ſie
tlitten nur mit ſanftem Schimmer. Auch das
üicken der Wanduhr tat mir nicht weh, ſie
hlug in meinen Puls hinein den Cakt zu einer
rnen Melodie, die nicht ganz in meine Hör=
eite
kam. Wenn ſie zwölf ſchlagen wird, ſoll
h wieder die Cropfen nehmen, und nachher
ird man mir Spinat und weißes Fleiſch brin=
en
und zum Nachtiſch Apfelmus. Kühles
ſpfelmus, auf das ich mich ſchon freute. Es
hut. Jieber zu haben, weil Apfelmus dann
eſonders gut ſchmeckt. Es lohnt, ein wenig
ank zu ſein, das Bett zu hüten, wie man ſagt.
ber eigentlich wird man gehütet vom Bett.
mſchränkt biſt du und reichſt doch weiter als
nſt.
Nochts über mir im Regal ſtanden Bücher,
eiſt Kinderbücher, die ich längſt nicht mehr las.
uch einige Schulbücher aus früheren Klaſſen,
au eingeſchlagen, tütenblau das waren
eine damals aktuellen Untertertianerbücher
cht mehr. Ich langte hinauf, nicht eigentlich.
u richtig zu leſen das ſollte ich nicht nur
ifaſſen wollte ich das Alte mit Singern und
lugen. Was ich griff, war eine Bibliſche Ge=

ſchichte mit Bildern für die Unterklaſſen. Und
ich ſchlug, von hinten beginnend, gleich das
Pfingſtkapitel auf: da war ein Bild der ver=
ſammelten
Jünger. Alle hoben ſie die Köpfe; die
in der Mitte gerade empor, die an den Seiten
ſchräg. Es war eine wunderbare, mitnehmende
Gemeinſamkeit in dieſer Kopfbewegung. An
ihren Händen und Gewändern war zu merken,
welch ſeltſamer Wind den Naum erfüllte, und
über den Köpfen waren Flämmchen, feurige
Sungen, wie es im Cext heißt. Es waren des
Geiſtes Zungen, die ſich auf jeden von ihnen ge=
ſetzt
hatten, Feuerflocken ſchlängelnd im Wind,
wie eine offene Gasflamme ſchlängelt, wenn die
Cür aufgeht. Doch nicht ſo düſter=grell, nein,
hell wie Hermelinflocken auf Königspurpur. Des
Geiſtes Sungen. Sunge, wußte iſt ſchon, war bei
den Alten dasſelbe Wort wie Sprache. Und ſo
begriff ich, daß die Seuerzungen zu brennenden
Worten wurden auf den Lippen der Jünger. Sie
konnten ſie nicht bei ſich behalten, die Worte,
die ihre Lippen brannten. Mitteilen mußten ſie
ſie und brannten doch, weiter wie Flammen, an
der ſich Flamme entzündet. Von denen, an die
ſie mitteilen, von den Völkern waren an den
unteren Nändern des Bildes Köpfe zu ſehen.
Und ich wußte aus dem Bibeltent: ſie entſetzten
ſich, die da verſammelt waren und ſprachen:
Wie hören wir denn ein jeglicher ſeine
Sprache, dadrinnen wir geboren ſind? Parther
und Meder und Elamiter und die wir wohnen
in Meſopotamien, Kappadozien und Aſien,
Phrugien und Pamphuylien und an den Enden
der Lybien bei Kryene. Ich hatte damals viel
Freude an ſolchen Aufzählungen und genoß die
Häufung. Ich flüſterte mir die fremden Völker=
namen
, und mit Wortgebilden auf den Lippen,
die mir nicht viel mehr als Klänge waren, und
beim Anblick der feurigen Sungen, deren Seuer

nicht einmal farbig war, ſondern nur Glanzlicht
zwiſchen Schattierungen, fühlte ich in dieſem
Kindheitsaugenblick deutlich, was das war, was
das iſt: Geiſt. Geiſt, der überkommt, ergreift,
ſich mitteilt: Begeiſterung. Kommt, da iſt und
doch nicht bleibt, züngelnd kommt und weiter=
geht
. Dem, der ihn hat, nicht zu eigen. Der kann
ihn nicht beſitzen, er wird ſelbſt vom Geiſte be=
ſeſſen
. Luftförmig iſt dieſer Geiſt, gasförmig
Und er wird ein Zuſtand des Leibes, über den er
gekommen iſt. Greifbar iſt er nicht und doch
leiblich. Damals im Kinderfieber wußte ich:
Geiſt kann man nicht haben, man kann von ihm
gehabt werden, man kann Geiſt ſein.
Später lernte ich unterſcheiden zwiſchen ab=
ſtrakt
und konkret: ganz iſt mir das freilich nie
geglückt. Nie habe ich ganz ſäuberlich die Pelle

des Aeußeren abziehen gelernt von der Wurſt
des Inneren. Später lernte ich das freche Akti=
vum
: Sch denke, alſo bin ich. Was doch wohl
beſſer paſſiviſch hieße: Ich werde gedacht oder
mich denkt’s. Später lernte ich und verlernte
viel. Und ich weiß nicht mehr ſo genau, was
Geiſt iſt, wie ich es wußte, damals in dem
pfingſtlichen Kindheitsaugenblick, in dem auch
auf mich von ihm ausgegoſſen wurde, wie auf
die aus Pamphylien und an den Enden der
Lybien bei Kurene.
Ich kann davon nicht in Zungen reden,
kann nur die Nebenumſtände berichten, undeut=
lich
und jeder Deutung ausgeſetzt.
Der Blütenzweig.
Von Maria Schenk.
In dieſen Cagen beſuchte ich eine liebe
Frau. Wir tranken Cee und unterhielten uns,
plötzlich ſtand ſie auf und ſagte zu mir: Jetzt
muß ich Ihnen aber noch etwas Schönes zeigen!
Sie führte mich ins Nebenzimmer, da ſtand auf
einem Geſtell, dem Fenſter zugewendet, ein
ziemlich großes Fernrohr. Das Fernrohr er=
zählte
ſie, ſtammt noch aus unſeren beſſeren
Seiten. Mein Junge und ich, wir haben uns
immer ſehr gerne mit Sternen beſchäftigt. Jetzt
aber habe ich etwas gefunden, das macht mir
faſt noch mehr Spaß als Sterngucken!
Sie richtete das Nohr, ſah hindurch,
ſchraubte und machte ſich allerhand zu ſchaffen.
Ich ſtand dabei und wußte nicht recht, worauf
es hinaus ſollte. Endlich ſagte ſie, zurücktretend:
So, jetzt ſehen Sie einmal hinein!
Ich ſah hindurch und ſtieß unwillkürlich einen
Laut des Entzückens aus. Da war zum Greifen
nah und deutlich der Sweig eines Pflaumen=
baumes
, wie ſie gerade jetzt in allen Gärten
und auf den Feldern blühten. Aber wie anders
wirkte dieſer Sweig, eingeſchloſſen in das
makelloſe Nund des Fernrohrs, losgelöſt von
der blühenden, ſchimmernden, verwirrenden,
Srühlingspracht ringsum. Es war mir, als ob
ich zum erſten Male einen Pflaumenblütenzweig
ſähe! Das ſahnige Weißgelb der Blüten, die
feinen Staubfäden, der ſchwarze knorpelige
Sweig, dasalles ſich abhebend vom blauen Himmel
es war wie ein japaniſcher Holzſchnitt, nur
viel zauberhafter noch.
Denn der Sweig auf dieſem Bilde wiegte
ſich ſanft und ſelig auf ſeinem Himmelsgrunde,
man fühlte, er lebte, er atmete, er freute ſich.
Nur ſchwer konnte ich mich von dem Anblick
löſen, aber nun wußte ich, was ein Pflaumen=
blütenzweig
iſt.
Als ich ſpäter nach Hauſe ging, das ſchöne
Bild noch lebendig vor innerem Auge, dachte
ich ſo allerhand. Hatte ich nicht ſchon oft und
oft, ſogar an dieſem ſelben Cage noch, Pflau=
menblütenzweige
geſehen? Warum hatte mich
noch keiner ſo nachhaltig beglückt wie dieſer
eine? Weil ich zerſtreut war, weil ich an ent=
legene
Dinge dachte, weil ringsherum ſo vieles
war was auch geſehen ſein wollte. So ſieht man
ſchließlich nichts recht, bleibt unruhig und ſehn=
ſüchtig
. Und ſo geht es nicht nur mir, ſo geht es
vielen. Viele, unendlich viele, kommen zu keinem
rechten Glück, nicht aus Mangel, ſondern aus
Fülle. Wir ſollten unſern Blick (körperlich und
geiſtig gemeint) wenig umherſchweifen laſſen,
weniger auf die unerreichbaren Sterne richten,
und ofter und mit größerer Kraft und Aus=
ſchließlichkeit
auf das, was ſchließlich jeder hat,
was an jedem Wege wächſt. Ein ſelbſtvergeſſen
ſpielendes Kind, ein Kätzchen, das ſich ſonnt, ein
Menſchenauge, das uns freundlich anſieht, eine

en würde. Noch einmal pries Onofre die Güte,
e Macht, die Herrlichkeit und die unermeß=
he
Weisheit des Herrn, die ſich heute wieder
underbar offenbart hatte, wie am erſten Cag,
1d als die Abendglocken des Kloſters vom
lontſerrat das Angelusläuten begannen, ging
er heilige Mann in die glückſelige Ewigkeit ein.
Der brauchbare Peter.
ine Pfingſtgeſchichte von Karl M. Berg.
Peter Amann teilte mit dem linken Arm den
dorhang, während er mit dem rechten Marga
mft aber nachdrücklich in das kleine Neſtau=
unt
hineinſchob. Und nun leiſtete Marga auch
einen Widerſtand mehr, ſondern ging vor
leter her durch das Lokal zu einem noch freien
iſch in einer Ecke, den ſie ſofort erſpäht hatte.
je ſetzten ſich.
Setzt ſag einmal, Peter, was ſoll das be=
euten
? fragte ſie mit einer Stimme, die ener=
ch
klingen ſollte. Es war aber nur Neugierde.
Peter lächelte und ſagte ruhig:
Still jetzt! Erſt wird ordentlich Abendbrot
geſſen! Das weitere findet ſich dann ſchon!
In dieſem Augenblick ſtand auch bereits der
ellner erwartungsvoll am Ciſch.
Die Speiſekarte, bitte! ſagte Peter und
arf einen verſtohlenen Blick auf Marga, um zu
Hen, wie ſie darauf reagieren würde. Su ſeiner
Tenugtuung ſah ſie ihn erſtaunt an. Sie ſchien
19 eiwas fragen zu wollen, aber ſchon war
er Kellner wieder da, legte die Karte auf den
IIc und ſtellte ſich diskret wartend an den
Tebentiſch.
Peter nahm die Karte auf und reichte ſie
Narga hinüber. Sie ſuchte eine Weile und gab
ihm dann zurück. Gleich darauf beſtellte man
nd zehn Minuten ſpäter fingen beide an, ſich

intenſiv mit ihren Portionen zu beſchäftigen,
auch Marga, die zuerſt geſchworen hatte, nichts
oſſen zu konnen. Da über dieſe Beſchäftigung
nichts zu ſagen iſt, ſeien ſchnell einige Worte
über Marga und Peter vermerkt.
Marga Bräuer und Peter Amann verkauf=
ten
Dinge an Leute, die urſprünglich ganz etwas
anderes hatten haben wollen. Und zwar arbei=
tete
Marga in der Crikotagenabteilung des- großen Kaufhauſes, für das Peter be=
müht
war, Automobile loszuwerden. Dabei
muß geſagt werden, daß beide ihren Beruf ſehr
gut verſtanden, weshalb auch die betreffenden
Abteilungschefs große Stück auf ſie hielten. Sie
hatten, ſich kennen gelernt, als Peters letztes
Sockenpaar ſo ſtark durchbrochen war, daß
ſelbſt eine nette, alte Hausfrau dieſe Scharten
nicht mehr auswetzen konnte, er ſich alſo neue
kaufen mußte: Dabei wurde er von Marga ſo
nett und bezaubernd bedient, daß er ſie um ein
Stelldichein bat, was ſie ganz gegen ihre Ge=
wohnheit
auch gewährte. Man traf ſich ein
Vierteljahr lang ein=, zweimal in der Woche
nach Geſchäftsſchluß, trank eine Caſſe Kaffee
oder ein Glas Bier miteinander, ging auch ein=
mal
tanzen. Dann zog Marga um, und zwar
ganz in die Nähe von Peters Quartier. Peter
half dabei, trug Koffer wie ein Packträger,
brachte es fertig, Nägel gerade in die Wand
zu ſchlagen, ohne ſich auf den Daumen zu häm=
mern
und Granattrichter in die Wände zu
zaubern. Kurzum, er erwies ſich als ſehr brauch=
bar
, und Marga verliebte ſich in ihn. Das
machte ihn ſehr glücklich, denn daß er ſeit ſeinem
Sockeneinkauf nur noch Marga und ihren brau=
nen
Wuſchelkopf ſah, braucht wohl nicht erſt
ſeſagt zu werden. Und ſeit dem Umzug gab es
nichts ſelbſtverſtändlicheres, als daß er ſie jeden
Abend nach Hauſe brachte. Das ein= bis zwei=
malige
beſcheidene Ausgehen wurde natürlich
beibehalten. Daher war es ganz ungewöhnlich,
daß er Marga heute bat, mit ihm in einem
kleinen Neſtaurant das Abendbrot einzunehmen,

mit der Begründung, er habe ihr etwas Wich=
tiges
zu ſagen. Marga ſträubte ſich zwar erſt
und meinte, er könne das auch auf dem Wege
ſagen, das beſtritt er aber, und nun ſaßen ſie
da und hatten gut gegeſſen, und der Kellner
hatte eben die Gedecke weggenommen und
zwei Gläſer Bier hingeſtellt. Auch die Sigaret=
ten
brannten. Peter räuſperte ſich.
Hm. Marga, ich glaube, es iſt dir nicht
unbekannt, daß morgen Pfingſtſonnabend iſt!
Nein! ſagte Marga erſtaunt, aber was
iſt damit?
Peter machte einen bedächtigen Sug an der
Sigarette.
Ich meine, wir könnten einen kleinen Aus=
flug
machen!
In Margas Geſicht ſtieg eine freudige Nöte.
die aber gleich wieder einem bedenklichen Sug
Platz machte.
Schön wäre es ſchon, Peter! Aber du
weißt, wir können beide keine großen Sprünge
machen. Dazu langt’s nicht!
Peter ſah an Marga vorbei und machte ein
ſpitzbübiſches Geſicht.
Nun ſei einmal ganz ſtill, Marga, und laß
mich erzählen. Ich habe dir etwas verſchwiegen.
Ich bin ſeit dem Erſten Abteilungschef mit 450
Mark Gehalt. Burger iſt endlich gegangen!
Als Marga, die Peter beglückt anſah, etwas
ſagen wollte, machte er eine abwehrende Be=
wegung
mit der Hand und ſtieß dabei das Salz=
faß
um. Erſchrocken ſahen beide das Unglück an.
Das gibt Streit, Peter! ſagte Marga leiſe.
Gwiſchen uns? Aber weiter: Ich war auch
beim Alten und habe ihn um etwas gebeten. Er
war ſehr nett zu mir und der Erfolg davon iſt
daß wir beide am Sonnabend um zwei Uhr
Schluß machen können und erſt wieder am Mitt=
woch
früh im Geſchäft ſein zu müſſen. Und noch
etwas: Ich kann für dieſe Seit das große
Sportkabriolett haben!
Marga brachte eine Weile vor Glück und
Staunen kein Wort heraus.

ſchwankende Blume überm Gartenzaun, wir
ſollten ſie in das Fernrohr unſerer Liebe und
Aufmerkſamkeit faſſen, und wenn wir dieſe
Kunſt recht verſtünden, ich glaube unſere Herzen
würden ſo randvoll davon, daß unſere Sehnſucht
faſt vergäße, nach den Sternen zu ſchweifen!

Criumph der Cechnik.
Von O))ip Dymow.
Damen= und Herrenfriſeur.
Am Eingang treffen ſich eine Dame und ein
Herr.
Na, könnte etwas jünger ſein, regiſtrierte
blitzſchnell ſein gut trainiertes Gehirn.
Nicht mein Cyp, konſtatiert auch ohne
Verſpätung ihr Kopf.
Beide gehen hinem. Die Herren=Abteilung
iſt rechts; die der Damen links. Ein grüner
Vorhang markiert die Grenze. Der Vorhang
iſt gut befeſtigt, und die ſoeben angekommenen
Kunden ſehen ſich nicht.
Er läßt ſich das Haar ſchneiden, hält eine
illuſtrierte Seitſchrift, ohne zu leſen, und ſchaut
ſein Geſicht im Spiegel an. Ein eindrucksvolles
Geſicht! Nicht beſonders ſchön, drückt aber
Geiſt aus. Eine Flocke brauner Haare fällt ihm
gerade auf die Naſe und zerſtört etwas die all=
gemein
günſtige Ompreſſion. Er verſucht durch
Puſten das Haarbüſchel zu entfernen.
Dicht hinter dem grünen Grenz=Vorhang
wird fleißig gearbeitet. Es wird geflüſtert;
etwas ſummt; dann lauſt es. Dann plätſchert das
Waſſer. Aul ſagt eine Frauenſtimme. .
Sein Haar iſt kurz geſchoren. Etwas zu kurz
gibt aber dem Geſicht einen neuen, lebendi=
gen
Ausdruck. Jetzt ſieht er wie ein kecker
Burſch aus, der auf das Nomantiſche ein=
geſtellt
iſt. Ein Kerl mit unruhiger Seele und
ſuchenden Gedanken. Ulkig . .."
Durch eine ungeſchickte Bewegung ſchiebt der
Friſeur den grünen Vorhang ein wenig zur
Seite, und ſetzt ſieht der Gaſt im Spiegel die
Abſpiegelung des Spiegelbildes der Dame, die
in demſelben Spiegel auch die Abſpiegelung des
Spiegelbildes ſeines neuen Geſichtes ſieht.
Aber auch die Dame hat ſich verändert: Sie
iſt jetzt blond, zehn Jahre jünger und hat fein
gekräuſeltes Haar bekommen. Dem neuen,
kecken Kerl mit der romantiſchen Seele gefällt
dieſe neue Dame die aus der alten entſtanden
iſt, ganz gut. Und die junge Dame fühlt Sum=
pathie
für den neuentſtandenen Nomantiker.
Ganz nett regiſtriert blitzſchnell ſein trai=
tiertes
Gehirn.
Genau mein Cup konſtatiert ohne eine
Sekunde Verſpätung ihr Gehirn.
Stimme der Natur?
Criumph der Cechmik?

Und morgen um halb vier hole ich dich mit
dem Wagen ab!
Und dann fahren wir an die Nordſeel Ja?
bat Marga. Aber da wurde Peter ganz er=
ſtaunt
.
Ich dachte, nach Chüringen wollten wir
fahren!
Nein, wenn ſchon, dann möchte ich an die
Nordſee, Peter!
Und heftiger Streit begann. Keiner gab
nach, man ſagte ſogar Sie zueinander und am
Schluß ſagte Marga, ſie dächte gar nicht daran,
mit ſo einem rohen und gemeinen Menſchen eine
Pfingſttour zu machen, worauf er höhniſch be=
merkte
, daß er ſie auch beſtimmt nicht abholen
würde. Und Marga trumpfte auf, daß er ruhig
kommen könne, ſie fahre doch nicht mit. So
trennte man ſich.
Am nächſten Cag fuhr Peter traurig durch
die Straße, in der Marga wohnte. Warum war
er nur ſo dickköpfig geweſen? Er begriff ſein
geſtriges Benehmen nicht! Plötzlich traute er
ſeinen Augen kaum. Vor einem ihm ſehr gut be=
kannten
Haus ſtand eine junge Dame mit einem
Koffer und wartete. Wie der Blitz war er dort
und half Marga den Koffer verſtauen und ins
Auto. Dann fuhr er los. Beide ſchwiegen
krampfhaft, bis Peter unverkennbar den Weg
nach Norden zu einſchlug.
Da ſagte Marga mit Särtlichkeit in der
Stimme:
Du fährſt doch verkehrt, ſo kommen wir
im Leben nicht nach Chüringen!
Er ſah ſie lächelnd an und ſagte ruhig:
Wir haben doch geſtern ausgemacht, daß
wvir an die Nordſee wollen! Oder nicht?
Doch, Peter, du biſt ein lieber Kerl!
Und er bekam einen Kuß. Und plötzlich beide
einen Stoß, und zwar einen heftigen.
Nach drei Stunden etwa war der Stoß=
dämpfer
wieder gerade gebogen, und bis zum
Dienstag wurde auch der Kandelaber auf
Peters Koſten wieder aufgeſtellt.

[ ][  ][ ]

Ende 4
zurücke
hat the
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des 9
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Wahl
große
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daß
den
hül
nor
ware
vor
mit
Ruck

Sunndags=Koochmiddags=Bedrachdunge.

Wir läwe äwe in zimmlich geladene Zeit=
verhältniſſe
. Alles is gelade. Es is drum grade=
zu
e Wohldad, wann mer aach emol gelade is,
ohne gelade zu ſei.
So hatt am verwichene Samsdag middag de
Verſcheenerungs= Verein, zu ſeine
Schenneralverſammlung gelade; am Samsdag
owend hat die Volkswärtſchaftlich Ge=
ſellſchaft
zum Herr Profäſſer Wagemann
ſeim Vordrag gelade; am Sunndag morjend
hat die Stadt zu de Ereffnung vun de Merk=
Goethe=Ausſtellung gelade; am Mon=
dag
middag hat de Staatsgerichtshof zu=
ere
Afächdungsklag gelade; am Diensdag hat
de Muſickverein zu ſeim hunnerdſte
Stiftungsfeſt gelade; un zwiſchedreienei hadde
mer noch e Maigewidder, däß war äwenfalls
gelade.
No un wann mer ſich die korzgedrengte Woche=
iwwerſicht
emol ſo owwerflächlich aguckt, dann
ſag noch aaner, s weer hier nix los. Ich maan,
unner de gäjenwärdiche Verhältniſſe kennt mer
for däß Gäld wärklich net mehr verlange.
Un was die Haubtſach is: es is bei dene ge=
ladene
Veraſtaldunge, mit Ausnahm vun dem
Maigewidder, närjendswo zu äxbloſiefe Stee=
runge
kumme. Und däß will was haaße in de
heidiche Zeidverhältniſſe, wo wie geſagt alles
gelade is.
Freilich, unſer junger, ſcheener un vielver=
ſprächender
Landdag is uffgefloge. Awwer
ſtreng genumme, war däß aach weiders kaa Aex=
bloſion
in dem Sinn, ſundern es hott, wie bei=
ere
naſſe Racheed, afach Puttſch! gemacht, un
aus war’s mit=em ...
Offe geſtanne, daß unſerm junge Landdag ſo
e korz Läwensdauer beſchiede weer, däß hedd ich
mer allerdings net draame loſſe. Noja, mer
ſeegt jo allgemein: Geſcheide Kinner wärrn
net ald! Awwer es kann ach emol anner=
ſter
kumme: Ausnahme beſtädiche die Regel.
Jedenfalls, aans is ſicher un gewiß, an ſeiner
Geſcheidheit is der verblichene Landdag net ei=
gange
un der Uffleeſung verfalle, ſundern wäje=
me
klaane Wahllabbſuß. Er hatt alſo net viel
Geiſt uffzugäwe, ſundern er is härngäje e ganz
fullminande Ausnahm vun de Regel, daß ge=
ſcheide
Kinner net ald wärrn. Er hett vielmehr,

ſeiner geiſtichen Verfaſſung nooch, ſo ald wärrn
miſſe wie der ſeliche Meduſala, wann däß, ſchun
e poormol vun mir zur Debadde geſtellte Sprich=
wort
bedräffs de geſcheide Kinner recht hett. Un
es hott zweifelsohne manchmal ganz ſicher recht,
daß geſcheide Kinner net ald wärrn, wanns
aach, wie geſagt, Ausnahme gibt; wie zum Bei=
ſpiel
ich un ſo ...."
No un wann=ſem aach geiſtich net zu=ere
lengere Läwensdauer gelangt hott, unſerm
Landdag, ſtimmlich hett=ſem doch lange miſſe,
ſodaß er valleicht doch eines ſcheenen Dags, iw=
wer
korz odder lang, ſein hunnerſte Geburtsdag
hett feiern kenne, wie unſer hochverehrlichter
Muſickverein. Dann ſtimmgewaldiche‟
Härrn hadde mir in unſerm gewäſene Landdag,
däß leßt ſich net leichne. Awwer leider, die
Werke, die ſe uffgefiehrt hawwe, die warn
weder erhewend noch erbauend, ſundern
ganz im Gäjedaal. Un es hatt drum an ſeim
Ehrendag die geſamte Bevölkerung kaum ſo en
härzliche Adaal genumme, wie däß alſo unſerm
aldehrwirdiche Muſickverein bei ſeim Ju=
wiläum
widderfahrn is.
Awwer ſei dem, wie=em will, jedenfalls kenne
ſich for’s Erſte unſer Landdägler ihr Invalidde=
kadd
widdergäwwe loſſe, un kenne ſtembele geh.
Ob ſe aach die zu Unrecht bezogene Diäde zurick=
bezahle
miſſe, däß waaß ich net. No, ſie hawwe
ſe jo net widder beſſeres Wiſſe bezoge, ſundern
ſie hawwe all geglaabt, ſie weern’s. .. .
Aller Vermudung nooch wärrn’s awwer im
neie Landdag Verſchiedene net mehr ſei
Noja: Sick dranzidd gloria Vickdoria, in der
Heimad ,in der Heimad, da gibt’s ein Wieder=
ſehen
...."
Es wärrn ſich alſo verſchiedene vun unſere
Landdägler druff eiſtelle miſſe, in Schenheit zu
ſtärwe. No, däß brauch an ſich weiders kaa
Unglick zu ſei, for was hawwe mer dann unſern
Verſcheenerungsverein? . . . Sie brauche
alſo bloß e Bank zu ſtifte beiſpielsmeßig
Buttlersruhe odder ſo un ihr Name bleibt
erhalte in alle Ewichkeid un noch e Stick driw=
wer
naus ...
Hab ich äwe net Bank geſagt? Rich=
dich
, däß is en glenzende Iwwergang zum Herr
Profäſſer Wagemann ſeim Vordrag iwwer
Geld un Kreditt.

Offe geſtanne, zu däre Veraſſtaldung hab ich
mich net recht hiegedraut, un ich bin mer aach
unner all dene Fachmenner un Fachweiwer recht
vereinſamt vorkumme, obgleichs geſtobbte voll
war; en Beweis, daß ſich zimmlich viel geladene
Geladene for däß zeitgemeße Thema indräſſiert
hawwe.
Noja, weer indräſſiert ſich heit net for
Gäld un Kreditt, obgleich ich mir in meine
kindliche Unſchuld ſag; wann ich Gäld hab'
brauch ich kaan Kreditt, un wann ich Kreditt
hab, brauch ich kaa Gäld.
Awwer ſo afach, wie ich mir däß gedenkt hab,
is däß nooch=em Herr Profäſſer Wagemann ſeine
Aſicht doch net: däß is ſogar, wie ich weiß bin
worrn, e recht kommbliziert Sach.
Ich hab mer nemlich immer eigebild, Gäld
wer Gäld, awwer wann ich de Herr Profäſſer
Wagemann richdich bedabbelt hab, dann is
Gäld kaa Gäld, un weder e Zahlungs= noch e
Dauſchmiddel; aach is es kaa Fickzion; vor
allem awwer is es kaa Gäld. For Gäld
kann mer Warn broduziern, weils Gäld
is; un es is Gäld, weil mer dofor Warn kaafe
kann. Däß aane is die Broducktionsfähre,
däß anere die Konnſumsfähre, odder ſo. Un
was den Broduckzionsbrozäß un den Konnſum=
verbrauch
bedrifft, ſo nennt mer daß die Wäld=
Wärtſchaft, un die hott e deiſchend Ehnlichkeid
mit=ere Faſtebrätzel, nemlich ſie is in ſich ver=
ſchlunge
. Hott der Broduzend ſei War verkaaft,
dann is ſe for ihn nir mehr wert; dofor hott er
awwer es Gäld, welches wo mer Mehrwert
nennt, obgleich’s immer wenicher wert is. Un
däßhalb is Gäld kaa Gäld, ſundern .. . . Ja,
jetzt waaß ich gottverdebbel net mehr weider. ..
No, worſchtegal, jedenfalls de Herr Pro=
fäſſer
Wagemann wärds wiſſe, dann er is jo
bekanntlich derjenige welche, wo=em deitſche
Volk ſtadiſtiſch noochweiſe muß, däß=em immer
ſchlechter un ſchlechter geht. Aach en Beruf,
un mehr ſo e Art rumgedrehter Cous
Un der wills alſo wage, unſer Gäld un Kre=
dittreform
zu reformiern; daher jedenfalls der
Name Wage=mann
Iwwrichens hott er ſich noch druff beruffe,
daß es in Deutſchland vor hunnert Johr ehnlich
gewäſe weer, mit unſerm Gäld. Noja, däß
dhun jo aach die Wädderbrofede, die beruffe ſich
äwenfalls immer uff vor hunnerd Johr. Awwer
ich ſäh dorchaus net ei, wann die Leit vor hun=
nerd
Johr ſchun kag Gäld hadde, warum mir

do heit äwwenfalls uff Kreditt läwe miſſe;
noch wenicher ſäh ich ei, daß, weils im Mai
hunnert Johr ſo kald war, daß es anno 1
im Mai aach ſo kald ſei muß.
Iwwerhaubt ſteh ich mit=em hunnertjehr
Kallenner uff=eme zimmlich geſpannde Fuß,
verſteh mich aach ſunſt net uffs Wädderbroffei
aach bin ich mit däre altgriechiſche Oragl /t
namens Bythia weder verwand noch
ſchwägert. Ich kann alſo unmeeglich wiſſe, 1
es iwwer Pingſte for Wädder gibt, ſundern
kann nor winſche, es mecht herrlich ſei
am erſte Dag; verdient hedde mers. Soll ſi
awwer zu=eme Ausflug net lohne, dann emf
ich allerſeits en Gang enunner ans Rheidor
die Kunſthall. Nemlich do befind ſich gäjew
dich die Merk=Goethe=Ausſtellun
die mer unbedingt geſähe hawwe muß, waf
mer unner ſeinesgleichen noch was gälte wil
Schließlich un endlich kann mer aach, wan
drieb is, iwwer die Feierdag en Ausfl
mache, un zwar dorch die Darmſtädter Geſchä
wäld, un kann ſich am Breisausſchrei
vum Darmſtädter Dagblatt bedeiliche, ind
mer in der verſchiedene Läde die Nummern ſ.
dhut. So ſchwer kann däß jo net ſei, un
Gäld lacht ....
In dem Sinne winſch ich allerſeits: V
gniegte Pingſte! un ſo ....
Bienche Bimmbernel!
Poſtſchkribbdumm: Wie mer
Owichen ſieht befaſſe ſich mei heidiche Bedru
tunge bleeslich mit dene verſchiedene gelad
Veraſtaldunge in unſerm liewe Städtche, un
war gornet ſo afach, die ſo gewiſſermaße un
aan Hut zu bringe. Un wie mir däß widdern
gelunge is, allerhand Hochachdung, do kann
jeder Edadsredner e leichdendes Beiſpiel
nemme. Freilich, wann ich aach iwwer die
ladene Veraſtaldunge, wie ſe die Woch in B
lin ſtattgefunne hawwe, hedd berichte miſſe.
weer ich vermudlich in Verläjenheid kum
Dann in Worde leßt ſich däß unner de heidt
Verhältniſſe net ſage, heechſtens mit Gedan
ſtrich, Frage= und Ausrufezeiche:
Ich muß
alſo in dem Fall meine erhawene Läſerſch
ſälbſt iwwerloſſe, ſich iwwer die Verkommniſſe
unſerm hoche un heiliche Reichsdag die e
ſprechende Bedrachdunge zu mache, un ſich
Daal zu denke.

Bers

Küchenzettel vom 17. bis 22. Mai.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Dienstag, 17. Mai: Legierte Apfelweinſuppe,
Spinat=Pudding mit Sardellentunke, Kar=
toffeln
.
Mittwoch, 18. Mai: Frühlingsſuppe, deutſche
Beefſteak mit Peterſilien=Kartoffeln u. Salat.
Donnerstag, 19.Mai: Spargelſuppe, Dampf=
nudeln
mit Vanille=Tunke.
Freitag, 20. Mai: Haferſuppe mit Bröckchen,
gedämpften Fiſch mit Kräutern, Kartoffeln,
Buttertunke.
Samstag, 21. Mai: Ganze Grünkernſuppe
(Rezept vom 6. 6.), Rhabarber=Grütze.
Sonntag. 22. Mai; Helgoländerſuppe, Schin=
ken
mit Spargel, Charlotte Ruſſek).
D) Charlotte Ruſſe. Löffelbisquits wer=
den
mit Erdbeer= oder Himbeermarmelade be=
ſtrichen
und zwei aufeinandergelegt, in eine
Glasſchale geſchichtet, heißes Vanille=Creme
darübergegoſſen.
Schon gibtesdaserſte Frühjahrs=
kompott
den Rhabarber. Bei ſeiner
Zubereitung ſollte man ihn ungeſchält, da
er ja noch äußerſt zarthäutig iſt, nur in kleine
Stücke geſchnitten, zum Kochen aufſetzen. Als
Würze kann man ſowohl friſche oder getrocknete
Zitronenſchale, ſowie ganz wenig Zimt (beides
im Gewürzei eingehängt) beifügen. Den Ueber=
ſchuß
an Säure dämpft erbſengroß Natron. Der
Rhabarber darf nur vom Kochen ab einmal auf=
kochen
, damit er nicht muſig wird. Mit dem
Schaumlöffel in eine Glasſchale gehoben, mache
man den Saft mit wenig angerührtem Kartoffel=
mehl
ſämig und ſchmecke ihn mit Zucker oder Süß=
ſtofflöſung
, ſowie ein paar Tropfen Rum ab und
gieße ihn über den Rhabarber.
Frühlingsſalat von Radieschen
und Schnittlauch. 34 Bündchen Radies=
chen
waſche man gut ab und ſchneide ſie ſcheibig,
dann ſchneide man 2 Bündchen Schnittlauch
recht klein, ſtreue ihn über die Radieschen in
einer Schüſſel, menge den Salat mit Mayonaiſe
an und ſchmecke ihn recht pikant mit etwas Zi=
tronenſaft
, Salz, Pfeffer und einer Meſſerſpitze
Zucker ab.
Zwei Gemüſe, die wenig auf dem
Tiſcherſcheinen. Wenn die Hausfrau Sel=
lerie
auf den Tiſch bringt, ſo meiſt nur als Salat
allein oder mit Rotkraut gemiſcht, aber daß er
auch ein Gemüſe von herzhaftem Artgeſchmack er=
gibt
, iſt ihr oft unbekannt. Wir laſſen dazu das
Rezept folgen:
Feines Selleriegemüſe. Der ſauber
abgebürſtete und roh geſchälte Sellerie wird auf

dem Blitzeiſen gehobelt, mit Salzwaſſer zum
Kochen aufgeſetzt. Iſt er weich, verwende man
die Hälfte des Kochwaſſers (die andere benutze
man zur Suppe) und verquirle ſie unter Rühren,
etwas ausgekühlt, mit Ei und Mehl zu ſämiger
Soße, die man 15 Minuten langſam ausgequol=
len
, mit dem Sellerie miſcht und mit Salz, wenig
Pfeffer und 1 Löffel Butter abſchmeckt. Als Ge=
müſe
zu gebratener Hammelkeule.
Auch Teltower Rübchen ſind vorzüglich.
Sauber abgeſchabt, in Salzwaſſer weichgekocht,
laſſe man das Kochwaſſer mit hellgelber Mehl=
ſchwitze
langſam ausquellen, um ſie mit den Rüb=
chen
vermiſcht dann mit Salz, wenig Pfeffer,
Butter und ½ Teelöffel Zucker abzuſchmecken.
Paſſend zu gekochtem oder gebratenem Rind=,
Hammelfleiſch oder Würſtchen.

Nummer 467.
4 Aufgabe 664.
Robert Kintzig in Kispeſt.
(2. Preis, Britiſh Cheß Problem Society 1923.)
a b d g

Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Ka8 Dg2Ta4 8e7, c8Bb2, 62, d2,e6, f2,
gt; KesThSLg6 Sa5Ba6, a7, 66, d3, 14, 15, 17, g5.
Aufgabe 665.
Prof. Julius R. Neukomm in Budapeſt.
(2. Preis, Vaſärnapi Ujſäg 1920.)
Weiß; Kd5 Dh8 Ta4, f5Lb5 Sd1Bc3, f2, 16 (9);
Schwarz: K84 114 Ba5, b6, 42, 17,g5. g6 (8).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 662663.
662. J. Franceh. 1. 814e6: (Droht 2. N144) 1.1.
TRd7, Td44,De4F 2. Sg7, 84d4, BRe4R.
668. J. L. W. Lillig, 1. 744f41 Bd4 2, 1.5044 1...
Bf5 2. De8t: 1. Ksf4 2. Dg4½. Hübſche reine Matte.

Oage

1932.
Man ſchreibe die Zahlen von 640 bis ein=
ſchließlich
648 in ein 3 mal 3=Quadrat, ſo daß
die waagerechten, ſenkrechten und diagonalen
Reihen als Summe je die Jahreszahl 1932 er=
geben
.
Haben und ſein.

r1f
Obige 20 Buchſtaben ſchreibe man auf die
20 Punkte, ſo daß Wörter von folgender Bedeu=
tung
erſcheinen: 12 Geldſtück, 23 Teil man=
cher
Gebäude 34 Verpackungsart. 45 Ver=
gangenes
, 51 deutſcher Dichter. Die auf die
mittleren Punkte fallenden Buchſtaben nennen
einen, der das haben kann, was er ſelber iſt.
Streichholz=Rätſel.

Vorſtehnder Name ſoll durch Umlegung von
5 Hölzchen in eine Südfrucht verwandelt werden.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 19.
Silbenrätſel.
1. Dahlie, 2. Urteil, 3. Roggen, 4. Cherub,
5. Hohenſchwangau, 6. Dotter, 7. Iſergebirge,
8. Eminenz, 9. Winkel, 10. Oblate, 11. Liebig,
12. Kriſtall, 13. Ibſen 14. Grenadier, 15. Eis=
vogel
, 16. Muſeum, 17. Alchemie, 18. Inhaber,
19. Examen, 20. Nelke, 21. Nelſon, 22. Alexander,
23. Cincinnati.
Das Lied lautet: Durch die wolkige Maien=
nacht
geht ein leiſes Schallen...
Der verwandelte Bauer.

Namen und Farben.
Heinrich, grün, Siegfried, Georg, blau Robert,
Joſef, grau. rot. Engelbert

Wunſch.

Mutti, ich leſe eben am Nordpol iſt es e
halbes Jahr Nacht. Au, wenn wir da woh
ten, das wäre fein, ſolange ſchlafen zu können
Die beſte Verwendung. Der Vorſitzende d
Tennisklubs übergab dem Obmann eine Sumn
um neue Bälle und Rackets für den Wettkam
mit dem Tennisklub des anderen Ortes zu ka
fen. Kurz vor dem Beginn erkundigte er ſich.
das Geld ſo verwendet worden ſei. Nein
ſagte der Obmann. Bälle und Rackets helf
uns nichts, ich habe es lieber dem Unparteiſch
gegeben.
Letztes Mittel. Immer, wenn ich dem 9
tienten den Puls fühle, geht er plötzlich ſchnellet
klagte die entzückende Kvankenſchweſter. W
ſoll ich bloß tun? Sie müſſen ihm die Aug
verbinden, riet der Doktor.
Selbſthilfe. Er hatte es ſehr eilig, und
langſamen Bewegungen des Friſeurs macht
ihn raſend. Halten Sie die Bürſte ſtill ſag
er ſchließlich, ich werde mit dem Kopf wackeln
Paſſendes Geſchenk. Eine Abordnung kam.
einen Juwelierladen. Wir wollen eine ſchö
ſilberne Kaffeekanne für unſeren Reichstagsa
geordneten kaufen, erklärte der Sprecher
Dann werden Sie wohl etwas mit einer groß
Schnauze haben wollen, bemerkte der Verkäuft
Schlimme Folgen. Ob es eigentlich gefährli
iſt, ſich Haare und Bart zu färben? Unt
Umſtänden gewiß. Mein Onkel tat es und no
vier Wochen war er an eine Witwe mit drei Ki
dern verheiratet.
Stets friſche Ware. Georg, ſagte der Hän
ler als er die Beſtellung für die kommende Vo
aufſetzte, brauchen wir friſch gelegte Eier?
Nein erwiderte der Verkäufer, da haben w
noch für ſechs Wochen genug.
Erfreulich. Aelterer Herr: Nun wie geht
im jungen Eheſtand? Vertragen Sie ſich m
Ihrem Frauchen? Junger Ehemann: O1
alle Tage ein paarmal.

Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 23892392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbote

[ ][  ][ ]

Die modernen Bademäntel werden durchaus
ſachlich gehalten, ſo daß die geraden mit einem
Gürtel zuſammengehaltenen Faſſons mit erwei=
terten
(oft dreiviertellangen) Aermeln am beſten
gefallen. Mit dem gleichen Frottierſtoff be=
ſpannte
kurze Schirme ſind ſehr beliebt.
Eine Pullmannkappe in der Hauptfarbe des
Karomuſters gibt der ganzen Aufmachung das
flotte ſportliche Gepräge (Skizze rechts im Hin=
tergrunde
).
Außerordentlich apart ſind die mit einem
hellen Sattel verſehenen grellfarbigen Badean=

Crotteur-liantel
Die ſchwierige wirtſchaftliche Lage und die
mitunter nicht nur ſehr ſchmale, ſondern geradezu
überzarte Brieftaſche haben auch die verwöhn=
teſte
Frau ſparen gelehrt, und es heißt immer
wieder, ſich da und dort einſchränken!
Deſſenungeachtet gibt es gewiß Garderobe=
ſtücke
, auf die man ſelbſt bei größter Sparſamkeit
nicht verzichten kann, die alſo wirklich unerläß=
lich
ſind, wobei es ſich natürlich um jene neu=
tralen
Modelle handelt, die ſich jedem Rahmen
richtig einfügen müſſen.
Zu dieſen Stücken gehört auch der Strapaz=
mantel
, den man ja nicht allein für kühles
oder regneriſches Wetter in der Stadt, ſondern
auch für ſportliche Zwecke, für faſt jede Wochen=
endtour
, und auch während der Sommerreiſe
braucht; gleichviel, ob man für den Urlaub
einen Ort im Gebirge wählt oder an einen See
geht, am Meere auszuruhen wünſcht oder eine
Städtereiſe macht, würde einem eine derartige
Umhülle ſicherlich bei allen erdenklichen Gelegen=
heiten
fehlen.
Darum iſt auch die früher angedeutete Neu=
tralität
das allerwichtigſte Moment; um ſie zu
betonen, darf das Material des Trotteurmantels
nicht zu auffällig in ſeiner Muſterung und auch
nicht zu markant in der Farbe ſein; auch im
Schnitt dürfte keinerlei Extravaganz geſucht,
ſondern nur jene ruhig=vornehme Note betont

ganz einfarbige Stoffe, ſondern vielfach auch
in=ſich=gemuſterte Materialien herangezogen, die
aber in ihrer Deſſinierung anſpruchslos und un=
aufdringlich
ſein müſſen. Durch ſeine Muſte=
rung
wird der Stoff gegen Staub und Feuchtig=
keit
weniger empfindlich, ſo daß er ſich für eine
ſtarke Inanſpruchnahme ausgezeichnet eignet.
Daß all' dieſe Mäntel ſehr bequem und loſe
ſein müſſen, iſt ſelbſtverſtändlich, denn nur jene
Stücke, die unbehinderte Bewegungsfreiheit
ſichern, ſind das, was man braucht!
Daß Capes in dieſer Verwendung ſehr gut
ausſehen können, beweiſt unſer erſtes Bild. Es
handelt ſich hier um einen geraden Mantel, deſſen
tief=eingelegte Falte in der rückwärtigen Mitte
durchgeknöpft wird. Das Cape kann vollkommen
fixiert oder auch nur angeknöpft (alſo abnehm=
bar
!) ſein, ſo daß dieſe Umhülle entweder als
Cape=Mantel oder als gerader, ſchlichter Pa=
letot
zu tragen iſt. Der Verſchluß wird durch
einen breiten Wildledergürtel gebildet, der
vorne mit einer Nickelſchnalle gehalten iſt. Das
Material iſt in einem ſogenannten Parkett=
Muſter in unauffälliger Art in=ſich deſſiniert.
Hut und Schuhe ſtimmen in der Farbe überein,
Unſer zweites Modell zeigt, daß die breiten
Revers ſich vorzüglich verwerten laſſen; es
handelt ſich hier um einen jener unvergleichlich=
ſchönen
, ſchmiegſamen Kamelhaarmäntel, die
ſehr elegant ausſehen und darum auch für die
vormittägliche Promenade außerordentlich be=
liebt
ſind. In unſerem Falle werden die Revers

dlicher aus, ganz abgeſehen davon, daß ihr
eies die Möglichkeit geboten iſt, durch eigen=
Farbzuſammenſtellungen und originelle
en des Strandpyjamas und der Badeum=
(und vor allen Dingen natürlich der Bade=
ſelbſt
!) ihre perſönliche Note zu unter=
en
, was ja ſonſt ſicherlich nicht leicht mög=
wenn man nicht durch Ueberſchreitung
n allgemeinen ziemlich eng gezogenen mo=
Grenzen allzu auffällig erſcheinen will.
er Strandmode aber iſt ebenſo wie bei der
kleidung jede Eigenwilligkeit, jeder kapri=
modiſche
Gedanke geſtattet und wird ſogar
lig anerkannt.
e neue Badegarderobe (und man muß
ich angeſichts ihrer Vielſeitigkeit von einer
mmenen Garderobe ſprechen, denn die
da ſich die Dame mit Badetrikot und Bade=
U begnügte, iſt längſt vorbei!) gibt zahl=
Inregungen und ſowohl die Badedreß wie
strandhut, der Schirm und der Badeſchuh,
Jjademantel oder das kurze Strandjäckchen,
ar das Badetuch und die Strandtaſche wer=
orgfältigſt
gewählt, wobei immer wieder
ht wird, hier jene aparte Uebereinſtim=
zu
ſchaffen, die außerordentlich elegant

züge (rechts), zu denen ein getupftes Frottier=
jäckchen
in Boleroform getragen wird, deſſen
halblange Aermel ebenſo wie der ſchicke Schal
ſicherlich Beifall finden werden. Der Bade=
gürtel
, der ſicherlich dazu angetan iſt, die
Schlankheit der ſporttrainierten Frau zu be=
tonen
, iſt aus Gummi hergeſtellt, der ſich als
bedeutend praktiſcher und widerſtandsfähiger er=
weiſt
, als die Leinenbänder, die früher für dieſen
Zweck gebräuchlich waren.
Bei einer aparten und vollkommenen Strand=
aufmachung
ſind natürlich noch manch’ andere
Details von Wichtigkeit: vor allen Dingen gilt
der Bade= und Strandſchuh als vielbeachteter
Faktor; im Waſſer braucht man nämlich einen
Gummi=Slipper, der den Fuß natürlich eng um=
ſpannen
muß, für den Strand aber gefällt die
Sandalenform am allerbeſten, die aus Leder oder
Leinen gearbeitet oder auch (allerletzte Neuheit!)
aus Stroh geflochten ſein kann.
Die Badetaſchen präſentieren ſich in unzäh=
ligen
Varianten, wobei Kreton und Frotté ſicher=
lich
am originellſten iſt, während die verſchie=
denen
Lackleinenmodelle natürlich ganz beſonders
zu empfehlen ſind, da die Feuchtigkeit ihnen
nichts anhaben kann. * Willy Ungar.

werden, die die abſolute Zeitloſigkeit eines
Kleidungsſtückes gewährleiſtet, ſo daß man einen
ſolchen Mantel ohne belangreiche Veränderun=
gen
jahrelang tragen kann und damit immer
gut ausſieht.
Natürlich werden für dieſen Zweck nicht nur

irch häufige Verarbeitung von farbig= ge=
rtem
Materiale ſetzt man dem Strand=
nbilde
neue Lichter auf und auch unter den
jedenen Faſſons der Badeumhüllen, (wie
die zahlloſen Mäntel, Paletots, Jäckchen
) gibt es ungemein aparte Typen, die ſelbſt
ufmerkſamkeit modiſch gut Orientierter auf
lenken vermögen.
nige ſicherlich intereſſante Anregungen
wir mit unſerem Bilde.
ſieht man links im Liegeſtuhl das ein=
e
Schwimmtrikot mit in der Farbe har=
rendem
, breitrandigem Stroh= oder Lei=
At. Zu einer ſolchen einheitlichen Dreß wird
5 Kontraſtes wegen gerne ein langes
uch aus bunt= und groß=gemuſtertem Frotté
lt, das ſehr maleriſch drapiert werden kann.
ne immer erfolgreicher werdende Mode ſind
genannten Sonnenbrand=Badeanzüge mit
Rückenausſchnitt (Mittelbild), der eine
näßige Sonnenbeſtrahlung zuläßt, bei dem
ie unſchönen, von der Sonne nicht ge=
ten
, alſo ganz hell gebliebenen Strei=
ermieden
werden.
ele Damen und insbeſondere jene, die
ganz ſchlank ſind wünſchen ein ſolches
rikot unter allen Umſtänden durch ein
Röckchen zu ergänzen, das tatſächlich
s wirkt. (Wir führen dieſe Rock=Type als
lbild vor Augen und verweiſen gleichzeitig
1s den Hut erſetzende und die Haare eng=
nnende
Gummiband, das ſehr praktiſch iſt,
inerſeits die Friſur in Ordnung bleibt
ndererſeits das Waſſer vom Gummi immer
abrinnt.)

Schöne Leuchter
ſollten in der modernen Wohnung nicht fehlen,
denn einerſeits geben ſie dem Raum jenen mon=
dänen
Anſtrich, der ſehr gefällt, andererſeits

ſollte man auch immer die Möglichkeit beſitzen,
gelegentlich Kerzenlicht zu brennen, denn nichts
iſt für Menſchen von Kultur ſchöner und feſt
licher zugleich als eine kleine Abendgeſellſchaft
im Schein der Kerzen.

Das Kunſtgewerbe bringt denn auch ſehr in=
tereſſante
Leuchter aus Holz, wiewohl für die
aparteſten Stücke Metall oder Keramik verwendet
wird
Wir zeigen in unſerem erſten Bilde einen
ganz aus dünnen Metallröhrchen gebildeten
Leuchter, der eine ſchöne, ruhige Form hat.
Nicht alltäglich iſt auch der vielfarbige, an
zweiter Stelle ſkizzierte Keramik=Leuchter mit
drei Kerzen in einer Reihe und einer vierten, die
in die Mitte vorgerückt iſt.
Solche Stücke ſind natürlich weder ſo koſt=
ſpielig
noch ſo anſpruchsvoll wie die Metall=
modelle
, können alſo auch für das Wochenend=
haus
und für die Strand=Hütte herangezogen
werden und müſſen ſich vom raumkünſtle=
riſchen
Standpunkte beurteilt in dieſem Rah=
men
als origineller Farbfleck ſicherlich gut aus=
nehmen
.
Der Sport hat die Mode ſtark beeinflußt,
darum iſt ſie ſo bequem und zweckmäßig gewor=
den
. Das neueſte Heft der Eleganten Welt
bringt eine Anzahl ausgeſuchter Modelle dieſer
Art, die neben dem Vorzug allgemeinſter Ver=
wendung
denjenigen beſonderer Kleidſamkeit
beſitzen. Die überraſchend neuartigen Stoffe,
hauchfeine, poröſe Wollgewebe, aparte Blumen=
ſtoffe
, waſchbare Seiden oder Leinen, kommen in
den Aufnahmen eindrucksvoll zur Geltung, und
es iſt intereſſant, zu ſehen, wie trotz der ſport=
lichen
Verarbeitung die Silhouette der Kleider
und Mäntel betont weiblich erſcheint.

mit Lederknöpfen feſtgehalten. Die gleichen
Knöpfe fixieren auch die ſeitlichen Partien, die
gleichzeitig die tiefen Taſchen bilden. Der gerade
geſchnittene Kragen dieſes Mantels kann ge=
gebenenfalls
hoch geſchloſſen werden, ebenſo
natürlich die früher beſprochenen Revers.
Aber nicht nur Kamelhaar= und Karo=Stoffe
aller Art, ſondern auch die ſogenannten diago=
nal
=gemuſterten Gewebe erfreuen ſich größten
Beifalls. Hier iſt natürlich aus einer geſchmack=
vollen
Zuſammenſtellung des Materials (etwa
durch Verſchiedenheit der Streifenrichtung) ein
vorzüglicher Effekt zu holen.
Unſer drittes Bild macht mit einem Mantel
dieſer Art vertraut; auch hier ſieht man wieder
die breiten Revers, bemerkt die ſchicken, aufge=
ſetzten
und durchgeknöpften Sporttaſchen, ſowie
die ſchrägen Stulpen, die ebenfalls mit einem
Knopf gehalten werden. Sofern man in dieſem
Falle keinen Gürtelverſchluß wünſcht, kann man
ſich ebenſo gut für eine doppelte Knopfreihe ent=
ſcheiden
.
Wie beliebt die Umhüllen mit angeknöpften
Seitenteilen ſind, beweiſt unſer letztes Bild, das
daher auch eine gewiſſe Aehnlichkeit mit unſerer
zweiten Skizze verrät. Gänzlich verſchieden iſt
nur die durch einen ſportlichen, vorne verknote=
ten
Schal gebildete Kragenpartie.
Das Kleid unter dem Sportmantel, das in
dieſem Zuſammenhange ſicherlich Erwähnung
verdient, kann ſich von der Umhülle inſofern
unterſcheiden, als es im Gegenſatze zu der
Neutralfarbe des Mantels markante Schat=
tierungen
bringen und gelegentlich aus origi=
nellen
Muſtern gute Wirkungen holen ſoll.
Ganz beſonders die verſchiedenen vielfarbig= ge=
ſtreiften
Modeſtoffe eignen ſich wie wir dies
mit unſerer letzten Skizze andeuten für flotte
Sportkleider ſehr gut.
Unga

[ ][  ][ ]

Seite 20 Nr. 135

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 15. Mai 1934

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abends

KONZF

[ ][  ][ ]

onntag, 15. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 135 Seite 21

Nür

4348 Inh. Hans Tod Dieburgerſtr. 97
irſten und zweiten Pfingſtfeiertag
b4Uhr nachm. bis 11 Uhr abends
oßes Eröffnungs=Konzert
ausgeführt von der Kapelle
Joszi Hodösy
ſeinen bekannten und berühmten
Künſtlern
(Konzertmeiſter Oskar Kleinberg)

ungünſtiger Witterung findet das
nzert in den Räumen u. Bierzelt ſtatt.

ntritt frei! (V 7292) Eintritt frei!

2. Feiertag
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Neuen Schießhaus

(7367

Stammhaus der Kronenbrauerei
Tel. 1637 (zur goldenen Krone) Inh. W. Brauer, Schustergasse 18
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Mittagessen im Abonnement M. 0.70
bei Auswahl zwischen 3 Essen von Mk. 0.70 bls 1.00
Täglich nachmittags und abends
Konzerte der deutsch-russ. Kapelle
Lutschinuschka
An beiden Festtagen Früh-Konzert von 12-13½ Uhr.

Rippers Plalanengarten

nächst Ostbahnhof und großen Woog.
Das gute bürgerliche Lokal. (V 7322

CAFE IOST zm Hauptbahnhof
das beliebte Familien-Kaffee
Tägl. musikal. Darbietungen
ff. Bier und gut gepflegte Weine
O

Gaststätte
Forsthaus Einsiedel
Zu Pfingsten:
Gutgewählter Mittagstisch, verschiedene
Braten und Geflügel.
ImAusschank: Rhein- u. Moselweine,
Bier und Apfelwein.
Vorzügl. Kaffee, Kuchen u. Torten.
HI. Schnellbacher (Hotel Prinz Carl).
(*

Angenehmer und gemütlicher
Aufenthalt in der
Stadion-Gaststätte
am BöllenTalltor
Inh. Heinr. Jung
Haltestelle Linie 1 und 2. (V 7290

Café-Restaurant
UrTa
am Landestheater
Eis-Spezialitäten‟
(F 2319

Geschäfts-Uebernahme
Unſeren werten Gäſten, Freunden und
Gönnern, ſowie der verehrien Nachbar=
ſchaft
zur gefl. Kenntnisnahme daß wir
ab heute das bekannte Hotel=Reſtaurant
Waldſchlößchen bei Griesheim
übernommen haben und bitten um
geneigten Zuſpruch.
Geschwister Herrmann
aus dem Hauſe Sport=Café, Meßplatz Darmſtadt

Schweizerhaus
Eberſtadt
angenehmer Familienaufenthalt
Pfingfiſonntag um 4 Ubr
Extra=Konzert
Werke deutſcher und italieniſcher Meiſſer
Pfingſtmontag
Konzert/ Tanz
ausgeführt von der Kapelle Geiß.

Zum Roſengarken
Frankfurkerſtr. 79
1. u.2. Zeierkag Konzerk.

Beſitzer Peter Roßmann.

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1. und 2. Feiertag
PFINGST-KONZERT
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und Abendtisch.
Ludwig Roth (7423) Telephon 1218

Aum Hes8. Haus
Ecke Wald- und Grafenstrasse
Während der Ptingsttage
Konzert
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Seite 22 Nr. 135

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Das bervorragende Pfingst-Festprogramm

Heute und folgende Tage

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