Darmstädter Tagblatt 1932


09. Mai 1932

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Einzehummer 10 Pfemige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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nturen 2.20 Reſchemark frei Haus. Poſibezugspreis
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miwortſichkeſt für Aufnahme von Anzelgen an
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Franfurt a. M. 4301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſiattet.
Nummer 129
Montag, den 9. Mai 1932.
195. Jahrgang

21 mm breiie Zelie im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichsplo.
FinanzeAnzeigen 38 Reſchepfg. Reilamezelle (92 mm
breit) 2 Reichsmark Anzelgen von auswärts 3s Reſchspfg.
Finanz=Anzeigen 50 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame=
eſte
30 Rſchemaft. Alle breſe in Reſchemaft
(4 Dollar 420 Marl. Im Falle höherer
Gewall, wie Krlieg. Aufuhr. Streit uſw, erſcht
ſede Verpſlſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
auftäkge
und keſtung von Schadenerſatz. Beil
Konkurs oder gerſchtiſcher Beltreibung ſänl ſeder
Rakait weg. Banſkonto Deutſche Bani und Darme
ſtädter und Nationalbank.

Die demſcen shfer maſſelt ein einde Haden.
erklärt Dr. Bräning vor der auswärkigen Preſſe. Scharfer Appell des Reichskanzlers an die Siegerſtaaken,
der polikiſchen und wirkſchaftlichen Zerſtörung ſchnellſtens ein Ende zu bereiken.
Skarker Linksruck beim zweiten Wahlgang in Frankreich. Die Rechke verlierk 71, die Linke eroberk 62 Sihe.
Sie hat ſich in der Nachkriegszeit, je länger, je mehr, als nur Erfüllung finden, wenn ſich ein einiger und
vollkommen irrig erwieſen. Sie wird auch, wenn keine Aenderung geſtählter Wille des geſamten Volkes der Er=
Keine Konſerenzſerien mehr.
reichung dieſes Zieles ſtark und opferbereit
eintritt, die Welt immer tiefer in das entſetzliche Elend hinab=

ſondern Taken!

Berlin, 8. Mai.

Der Berliner Verband der Auswärtigen Preſſe veranſtaltete am
atag mittag im Bürgerſaal des Schöneberger Rathauſes eine
iſche Matinee, zu der u. a. Reichskanzler Brüning, Schiele,
greußiſchen Miniſter Severing, Steiger, Schmidt. Grimme und
per, die Staatsſekretäre von Bülow, Pünder, Trendelenburg,
g, vom Diplomatiſchen Korps Nuntius Orſenigo, die Bot=
ter
Englands, Italiens, Japans, der Türkei und Spaniens.
beſandten Oeſterreichs und Südſlawiens und zahlreiche andere
önlichkeiten erſchienen waren.
Zunächſt ergriff der Vorſitzende des Berliner Verbandes der
värtigen Preſſe, Dr. Thum, das Wort. Nach einem Hinweis
A den Wirkungsbereich der auswärtigen Preſſe hob er die Be=
ung
der individuellen Arbeit der Preſſe hervor, die mit Stolz
eigene politiſche Färbung unter allen Umſtänden aufrecht=
Aiten und ſie gegen jede Uniformierung ſchützen wolle. Aus
heftigen und oft weit auseinandergehenden
rterungen über die deutſche Außenpolitik
geman nicht aufeine Verſchiedenheitüber das
AIdes außenpolitiſchen Wollens ſchließen. In
m Ziele gebe es vielmehr im ganzen Reich nur eine einheit=
Auffaſſung. (Lebh. Beifall.)
Reichskanzler Dr. Brüning, mit Händeklatſchen be=
t
, dankte zunächſt für die Worte des Vorſitzenden, um ſich
einleitend gegen die Unterſtellung zu verwahren, daß er
Aigt ſei, die Fühlung mit der deutſchen Preſſe über das normale
durch ſachliche Rückſichten gebotene Maß hinaus gewiſſermaßen
rationieren.
der Kanzler wandte ſich dann den Rückwirkungen der

Wiederwahl Hindenburgs

folgenden Ausführungen zu: Die Wahl des Staatsoberhauptes
erade auch außenpolitiſch eine Handlung von entſcheidender
utung, nicht nur, weil das Staatsoberhaupt in ſich das Land
irpert, ſondern auch, weil es das Reich völkerrechtlich vertritt,
dniſſe und Verträge ſchließt, die Geſandten beglaubigt und
ängt, und in allen außenpolitiſchen Dingen das letzte und ent=
dende
Wort hat. Es mag dies von minderer Bedeutung ſein
ein Land, das ſtark iſt an äußeren Machtmitteln militäriſcher
wirtſchaftlicher Art, das keine drückenden Sorgen, keine
nenden und umſtrittenen Lebensfragen kennt für ein Land
Deutſchland in dem eine drängende außenpolitiſche Sorge die
re ablöſt, meiſt aber viele Sorgen zugleich auftreten, für ein
), das erſt im Begriff ſteht, ſich aus dem unwürdigen Zuſtand
licher und ſtaatlicher Deklaſſierung heraus zur Gleichberech=
Aig durchzuringen, iſt die Perſon des Staatsoberhauptes, deſſen
nationale Geltung das Anſehen und die Wertung, die man
r Stimme im Rate der übrigen Staatslenker beimißt, von
ragender Wichtigkeit.
Es muß in dieſer ſchwierigen Phaſe der Nachkriegsentwick=
als

Ain Glück betrachtet werden, daß eine gütige Vorſehung
ns in der Perſon des Herrn Reichspräſidenten den Mann
eſchert hat, der unſer Land und Volk wie kein anderer als
oberſter Sachwalter vertreten kann.
h. Beifall.) Unſer Volk hat dieſes Urteil mit überwiegender
nrheit ſich zu eigen gemacht und hierzu durch mein Eingreifen
Wahlkampf beizutragen, war für mich gerade als Außen=
ſter
erſte und oberſte Pflicht. Das außenpolitiſche Plus der
derwahl Hindenburgs war die vorübergehende Abweſenheit
Genf vollauf wert. Ich glaube, auch denen nicht zu nahe zu
n. die auf der Gegenſeite ſtanden, wenn ich ſage: Die Wieder=
11 unſeres jetzigen Reichspräſidenten hat eine Epoche von Kon=
en
und inneren Zwiſtigkeiten beendet. Jetzt heißt es, ſich ein=
g
um ſeine verehrungswürdige Perſon zu ſcharen, um der
enationalen Autorität ſeiner Perſönlichkeit bei den kommenden
npolitiſchen Aktionen diejenige moraliſche Stoßkraft hinzu=
gen
, die der einige Wille eines großen Volkes dem Oberhaupt
Nation zu ſichern vermag. (Lebh. Beifall.)
Nach vollzogener Präſidentenwahl habe ich mich dann
in Genf
Behandlung der außenpolitiſchen Probleme gewidmet, deren
TZügiger und beſchleunigter Löſung wir im deutſchen Intereſſe,
auch im Intereſſe der Welt bedürfen. Nur dann kann ich für
Itſchland das Beſte herausholen, wenn mir gleichzeitig der Nach=
gelingt
, daß Deutſchlands Ziele mit den wohlverſtandenen
reſſen der Welt zuſammenfallen. Das iſt ja gerade das Un=
des
Verſailler Vertrages und der ihn nachgemodelten anderen
densſchlüſſe geweſen, daß man geglaubt hat, daß einzelne
Ader ſich alles Gute und Wertvolle dieſer Erde ſichern, ſich ſo=
gen
alles Glück verſchaffen können, während den Unterlegenen
das Unglück überlaſſen bleiben könnte, den Beſiegten ſozuſagen
die Tränen geſtattet werden könnten, um ihr Unglück zu be=
ten
. Nein! Von einer ſolchen innerlich unwahren Friedens=
aſſung
geht alles Verhängnis aus

ſtoßen, das in Form von Wirtſchaftskriſen und Arbeitsloſigkeit
zur Geiſel aller Staaten zu werden droht. Zur Herſtellung nor=
maler
Verhältniſſe iſt, wie das beſte Wirtſchaftsſachverſtändige
aller Länder wiederholt nachdrücklich feſtgeſtellt haben, Vertrauen
und wiederum Vertrauen notwendig. Wie ſoll dieſes Vertrauen
geſchaffen werden, wenn noch immer die aufreizende Ungleichheit
zwiſchen den Siegern und Beſiegten beſteht, wenn Unterſchiede
gemacht werden, die dem einen alles geſtatten, ihm als ein ſelbſt=
verſtändliches
Recht zuerkennen, was den anderen, darunter beſon=
ders
uns Deutſchen, als ausdrücklich verboten, ja als Rechtsbruch
vorenthalten wird!
Es hat ſich allerdings ſchon Vieles gegenüber Deutſchland
zum Beſſeren gewendet, die Atmoſphäre des Haſſes iſt vielfach ge=
wichen
, aber in Vielem beſteht dieſe Ungerechtigkeit fort und ge=
rade
in einem der wichtigſten Punkte, nämlich in der Vertei=
digungsmöglichkeit
deſſen, was jedem Menſchen das Teuerſte und
Heiligſte ſein muß. Darin beſonders ſind wir in einem Zuſtand
minderen Rechts geblieben. Hiergegen bäumt ſich ganz Deutſch=
land
mit Recht auf. Hierin ſind ſich alle einig und hierin liegt
die Bedeutung der

Abrüſtung.

die ſeit Februar in Genf einer Löſung entgegengeführt werden
ſoll. Ich habe in Genf ohne Widerſpruch auf den friedliebenden
Charakter des deutſchen Volkes verweiſen können. Deutſchland
will keine Sonderrechte, keine Privilegien. Es will nichts als
die Gleichheit, als die Beſeitigung des Zuſtandes, der es in die
Kategorie des Staates minderen Rechts und auf den Stand der
Wehrloſigkeit in einer Umgebung bis auf die Zähne bewaffneter
Staaten herabdrückt.
Wir haben vor wenigen Tagen das Gerücht von einer be=
vorſtehenden
Beſetzung Danzigs
vernommen. Das Gerücht war unbegründet. Aber wie hätte es
ſo tiefe Beunruhigung in ganz Deutſchland herbeiführen können,
wenn eben nicht dieſe Ungerechtigkeit beſtünde, wenn ſich eben
nicht mit allen Mitteln moderner Kriegsführung ausgerüſtete
Staaten an der Seite eines wehrloſen Deutſchlands befänden.
Was für die Abrüſtungsfrage gilt, gilt in gleichem Maße
auch für die

Reparakionszahlungen.

Längſt iſt in allen denkenden Köpfen die Ueberzeugung Gemein=
gut
geworden, daß Deutſchland die ihm auferlegten ungeheueren
Zahlungen nicht leiſten kann, ja mehr als das, daß dieſe Zah=
lungen
entſcheidend dazu beigetragen haben, den wirtſchaftlichen
Wirrwarr in der Welt herbeizuführen, ihn bis ins Unerträgliche
zu vergrößern und bei ihrer Fortdauer jede Möglichkeit der
Beſſerung auszuſchalten.
Deutſchland hat für den von ihm verlorenen Krieg, wie
wohl kaum ein Volk in der neueren Geſchichte gelitten und
Opfer bringen müſſen. Einmal aber müſſen dieſe Opfer ihr
Ende haben! Einmal muß auch dieſe Rechnung als beglichen
anerkannt werden, wenn wirklich der Krieg als beendet er=
klärt
werden ſoll!
(Stürmiſcher Beifall.) Es iſt in den Genfer Beſprechungen das
Gerüſt für die Lauſanner Konferenz aufgeführt worden.
Von ihrem Ergebnis wird es abhängen, welchem Geſchick nicht
nur Deutſchland, ſondern die ganze Welt entgegengehen wird, ob
ſie weiterhin in Elend und Sorge verſinken, oder endlich aber
den feſten Grund finden werden, auf dem allein ein Wiederauf=
bau
, eine Epoche fortſchreitender Entwicklung möglich iſt! Auf
dieſe Konferenz ſind die Blicke der Gutgeſinnten aller Völker
gerichtet, hoffend und ſehnſüchtig, ungeduldig und fordernd! Die
Kriſe geht mit gigantiſchen Schritten ihren Weg, an dem ſich
von Tag zu Tag die ſchwerſten Opfer häufen. Und die Stats=
männer
zögern! Zögern teils vor der Größe der Auf=
gabe
, teils vor der irregeführten Meinung ihrer Völker, denen
man nach ſo langen Jahren bequemer Illuſionen die volle, wenn
auch harte Wahrheit nicht ſagen zu können vermeint. Wird die=
ſes
Bekenntnis leichter, wenn man es aufſchiebt? Will man war=
ten
, bis nichts mehr zu bekennen iſt, als daß die Hilfe bereits zu
ſpät kommt?
Wer will die Verantwortung tragen für weiteres Zaudern?
Hört man in den Staatskanzleien und in den Kontoren der Wirt=
ſchaftskönige
der Welt nicht den immer ſtärker anſchwellenden
Chor derer, denen die beſchämende Ergebnisarmut der bisherigen
internationalen Beratungen der wirkſamſte Zutreiber ihrer
extremen, ja revolutionären Fronten iſt? Sieht man nicht, daß
dämoniſche Geiſter der Verneinung und Zerſtörung entſtehen?
Wir können nicht mehr warten, weil die Völker nicht mehr war=
ten
wollen und nicht mehr warten werden! Was uns nottut, iſt
nicht eine Multiplikation der Konferenzen, ſondern die beſchleu=
nigte
, die ganze Tat! (Lebhafter Beifall.)
Im Zeichen des Tatwillens muß Lauſanne ſtehen, ſonſt wird
es nicht zum Meilenzeichen des Lebens, ſondern zum Weg=
weiſer
des Zuſammenbruchs.
In dem Glauben an die unabhängige Zukunft unſeres Volkes und
Reiches bin ich Optimiſt. Allerdings wird eine ſolche Zukunft

weiht. Das deutſche Volk hat in ſeiner Geſchichte alles Gute
ſchwer erringen und erkämpfen müſſen. So wird es aller Vor=
ausſicht
nach auch in Zukunft bleiben. Das fordert von uns allen
Einſetzung der ganzen Kraft. Die Erfüllung dieſes Verſprechens,
das wir uns heute hier geben wollen, wird uns erleichtert durch
das Beiſpiel des Reichspräſidenten, der in ſeiner
Schlichtheit, Pflichttreue und Vaterlandsliebe uns allen ein an=
feuerndes
Vorbild iſt. Von einem ſolchen und einmütigen Willen
beſeelt, wird Deutſchland auch in ſchwerſter Zeit ungebrochen und
ungebeugt der beſſeren Zukunft entgegengehen, die wir erhoffen,
und für die wir alle unſere ganze Kraft einſetzen wollen! ( Lang=
anhaltender
Beifall.)
Die Schlußanſprache hielt Generalkonſul Maus, Verleger
der Kölniſchen Volkszeitung‟. Er dankte dem Kanzler für ſeine
Worte und betonte, es könnten dem deutſchen Volke unmöglich
Opfer auferlegt werden, die es nicht tragen kann. Das arbeit=
ſame
deutſche Volk werde niemals aufhören, um ſein Recht und
um ſeine Freiheit zu kämpfen. (Lebhafter Beifall.)
Tardieu in der Minderheit.
Paris, 9. Mai.
Die Wahlen in Frankreich ſind in einer ſeltenen Ruhe ver=
laufen
. Angeſichts des Mordes an Präſident Doumer hatten faſt
alle Parteien in den letzten Tagen ihre Verſammlungen und De=
monſtrationen
abgeſagt. Auch in der Preſſe war dem Wahlgeſchäft
nur noch geringſte Aufmerkſamkeit gewidmet. Die Wahlbeteili=
gung
im zweiten Gang dürfte ſo groß geweſen ſein wie am 1. Mai,
vielleicht, durch das ſchöne Wetter angeregt, eine Kleinigkeit
ſtärker. Schon die erſten Abendſtunden ließen erkennn, daß die
Niederlage der äußerſten Rechte ſelbſt die Erwartungen der Lin=
ken
übertroffen hat. In zahlreichen Kreiſen ſind die Rechtskandi=
daten
unterlegen. Mit Ausnahme der Kolonie Guadeloupe lagen
gegen 2 Uhr früh von 615 Mandaten 610 vor. In vier Kolonien
iſt demnächſt noch zu wählen. Die neue Kammer ſetzt ſich alſo wie
folgt zuſammen:
5
2) Sitze,
Rechtsſtehende .
14) Sitze,
130 (*
Marin=Maginot
63 (
33) Sitze,
Linksrepublikaner
22) Sitze,
61
rechtsſteh. Radikale
0) Sitze,
150
Radikale (Herriot)
0) Sitze,
Sozial. Republikaner . 50
150 (F 19.
0) Sitze,
Sozialiſten
21 (F 9. 0) Sitze.
Kommuniſten .
Merkwürdigerweiſe befinden ſich unter den Kommuniſten mehr
Anhänger der Kommuniſtiſchen Oppoſition als der linientreuen
Partei. Der ſeitherige Führer der franzöſiſchen Kommuniſten,
Cachin, unterlag ſogar ſeinem Gegner, einem oppoſitionellen Kom=
muniſten
.

Lehte Telegramme.

Der Reichsfinanzminiſter hat die Länderminiſter für
den 20. Mai zu einer Beſprechung nach Berlin geladen.
Wie die Polonia meldet, wird die polniſche Regie=
rung
vorausſichtlich noch vor Beginn der Lauſanner Konferenz
ein einjähriges Moratorium für die Auslands=
ſchulden
beantragen.
Miniſterpräſident Tardieu hat in einem Telegramm an
Dr. Brüning geantwortet: Das franzöſiſche Volk und die
franzöſiſche Regierung ſind tief gerührt von der Teilnahme, die
Deutſchland ihrer tiefen Trauer entgegenbringt.
Die deutſche Forderung nach Freilaſſung des verhafteten
Schulrats Mayer durch die litauiſche Regierung iſt von
England unterſtützt worden. Man rechnet mit der alsbaldigen
Freilaſſung.
Der im Memelgebiet verhaftete Reichsdeutſche Bek=
kers
befindet ſich bereits im Sterben. Bisher wurde er nicht
aus dem Gefängnis entlaſſen und ſeiner Brau jeder Beſuch unter=
ſagt
.
Die Frau des Präſidentenmörders Gorguloff wurde ge=
ſtern
in Paris vernommen. Sie will von der politiſchen Betäti=
gung
ihres Mannes nichts wiſſen.
In Lyon ſtürzten geſtern zwei Wohnhäuſer ein.
Es wurden etwa 50 Perſonen unter den brennenden Trüm=
mern
begraben. Bisher gelang es nicht, ſie zu bergen, und
man rechnet mit ihrem Tod.
Bei dem Attentat auf den Präſidenten Doumer war der Dich=
ter
Claude Farrére verletzt worden. Bei der Operation
ſtellte ſich heraus, daß noch eine zweite Kugel in die
Schulter gedrungen war, die entfernt werden konnte.
Senatspräſident Lebrun hat die Kandidatur, für
die Präſidentſchaft angenommen. Von der Linken wird
wahrſcheinlich Painlevé nominiert werden.
Der Direktor des Internationalen Arbeitsamts und frühere
franzöſiſche Miniſter Albert Thomas iſt geſtern mitternacht
in Paris einem Schlaganfall erlegen.

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Seite 2 Nr. 129 Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten Montag, 9.

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Deutſ
daß
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vor
ware
vor
mit
Ruck

Aus der Landeshauptfkadk.
Darmſtadt, den 9. Mai 1932.
* Mukkertag in Darmſtadt
am Sonntag.
t*. Nach der wohlgelungenen Feier am Samstag abend im
Konkordia=Saal war auch den Veranſtaltungen am geſtrigen
Sonntag, dem eigentlichen Muttertag, ein ſchöner Erfolg beſchert.
An den Vortagen waren bereits ſchlichte Plakate verkauft worden,
am Sonntag wurden von Jungen und Mädchen Anſteckblumen in
verſchiedenen Farben verkauft, die von den Paſſanten ſo eifrig er=
worben
wurden, daß ſie bald im Straßenbild dominierten.
Ein nicht ungünſtiges Wetter ſchuf auch die Vorausſetzung für
einen ſehr ſtarken Beſuch der beiden Platzkonzerte am Vor=
mittag
. Das Stadtorcheſter ſpielte zwiſchen Muſeum und
Theater unter ſeinem beliebten Leiter, Herrn Kapellmeiſter
Schlupp, flott ein ſehr gutes Programm, das außer Weber
(Freiſchütz) und den Geſchichten aus dem Wiener Wald noch ver=
fchiedene
Märſche enthielt. Im Herrngarten konzertierte an dem
großen Kinderſpielplatz das Orcheſter des Reichsbundes
ehem. Militärmuſiker, bei, dem Herr Obermuſikmeiſter
Georg Greilich ſtraff den Stab führte, mit Märſchen und
Stücken von Strauß, Lortzing u. a.
Allem Anſchein nach iſt der Erfolg der Straßenſammlung ein
ſehr guter, ein Ergebnis, das um ſo mehr zu begrüßen iſt, als der
Ertrag zur Unterſtützung bedürftiger Mütter und kinderreicher
Familien beſtimmt iſt.
Verein Deutſcher Ingenieure, Ortsgruppe Darmſtadt. Am
Dienstag, dem 10 Mai 1932, 20,15 Uhr, ſpricht im Saal 326 der
Techniſchen Hochſchule Herr Dr.=Ing. Herbert Sedlaczek=Wetzlar
über Anwendungsmöglichkeiten der Maſchinenbautechnik im
Walzwerk, Gäſte und Angehörige der Vortragsgemeinſchaft
techniſch=wiſſenſchaftlicher Vereine ſind willkommen.
Heſſiſches Landestheater.

Montag, 9. Mai
Dienstag, 10 Mai

Mie Hc
19½, Ende gegen 22 Uhr. Oeffentliche Haupt=
probe
Der Meſſias Preiſe 13 Mk.
19½,Ende gegen 22 Uhr. Der Meſſias.
Preiſe 1.503 50 Mk.

Muftelt u Nrt oede Daltſalunte.
Kleines Haus.
Montag 9 Mai. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 10 Ma1 Keine Vorſtellung.

Mittwoch, 11. Mai

20, Ende gegen 22 Uhr. Zuſatzmiete II,11.
Erſtaufführung: Der verlorene Sohn. Hierauf
Uraufführung; Oedipus. Preiſe 0.75 Mk.

Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet die öffent=
liche
Hauptprobe des Konzertes des Muſikvereins ſtatt, das mor=
gen
Dienstag abend 19.30 Uhr aus Anlaß des 100jährigen Be=
ſtehens
im Großen Haus ſtattfindet. Zur Aufführung gelangt
Händels Oxatorium Der Meſſias. Muſikaliſche Leitung:
Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt Mittwoch geht um 20 Uhr im
Kleinen Haus die Uraufführung des Oedipus von André
Gide in Szene, deutſch von E. R Curtius. Die Titelpartie des
Oedipus ſpielt Hermann Gallinger. In den übrigen Hauptrollen:

ige21. om Chor die deren. Gaumeiſtſer. Weſfermann, Kehler
Maletzki, Peters, Schindler, Wirth. Dem Oedipus vorauf
geht die Darſtellung des Verlorenen Sohnes in der
Uebertragung von Rainer Maria Rilke (als Buch erſchienen in
der bekannten Inſel=Bücherei Nr. 143). Es ſpielen den verlore=
nen
Sohn: Emil Lohkamp: den Vater: Paul Maletzki; die Mut=
ter
: Beſſie Hoffart; den älteren Bruder: Werner Hinz; den jün=
geren
Bruder; Karl Paryla. Regie beider Werke hat Guſtav
Hartung; Bühnenbild und Koſtüme: Siegfried Sebba.
Heſſiſches Landestheater. Vorverkauf Weißes
Röß’! Der Vorverkauf für die Vorſtellungen der
Pfingſtfeiertage (Weißes Röß!: Pfingſtſamstag den 14.
Mai; Pfingſtmontag, den 16. Mai; Mittwoch, den 18. Mai, und
Lohengrin; Pfingſtſonntag, den 15. Mai) beginnt mit Rückſicht
auf den zu erwartenden ſtarken Andrang bereits Mittwoch vormit=
tag
an der Kaſſe des Großen Hauſes und wird von 1820 Uhr
fortgeſetzt.

Ein Ausflug ins Mainkal!
Ftühlings=Sonderfahrk der Reichsbahn=
direkkion
Mainz.
* Von Sonntagsausflügen in die blühende, prangende Natur
träumt wohl jeder, der wochentags in ſeinen vier Wänden Luft,
Licht und Sonne entbehren muß, wer den grauen Alltag für einige
SStunden vergeſſen möchte im Kreiſe frühlingsfroher Mitmenſchen.
Es zieht jeden hinaus in die Nähe, noch mehr aber in die Ferne,
und daher war vorauszuſehen, daß eine Sonderfahrt der
Reichsbahndirektion Mainz ins Maintal mit
Freude begrüßt wurde. Das Ziel war das liebliche Klein= Heu=
hach
, Miltenberg und Wertheim und all die ſchönen, von der
Laune der Natur mit verſchwenderiſcher Mannigfaltigkeit und
Frühlingsblütenpracht ausgeſtatteten Fleckchen Erde, die dazwiſchen
lagen. Immerhin eine reſpektable Entfernung, rund 240 Kilo=
meter
Hin= und Rückfahrt, die in einem Tag ſpielend zu bewäl=
tigen
, nur dem Entgegenkommen der Reichsbahn zu danken iſt.
Wenn man bedenkt, wie wenigen in der heutigen ſchweren Zeit
vergönnt ſein kann, ohne gewaltige Fahrpreisermäßigung ſich eine
ſolche Reiſe zu erlauben, muß man doch erſtaunt ſein, daß der=
artige
Gelegenheiten nicht von weit mehr idealen Naturfreunden
ausgenutzt werden, denn die verhältnismäßig geringen Ausgaben
werden durch tauſend reine Freuden, durch ſeltene Erlebniſſe, die
tiefe Eindrücke hinterlaſſen, durch geſundheitliche Vorteile in der
friſchen Natur in ganz neuer, unbekannter Umgebung und ſchließ=
lich
auch durch das Kennen= und Liebenlernen unſerer deutſchen
Heimat wieder wettgemacht.
Auch die geſtrige Blüten=Sonderfahrt vermittelte den Reiſe=
teilnehmern
ſolche Eindrücke und Genüſſe. Pünktlich auf die Mi=
nute
nach kurzweiliger wie flotter Fahrt lief der Sonderzug in
Klein=Heubach ein. Der prachtvoll angelegte und gepflegte
Park in friſchem Grün und inmitten das wundervolle Löwen=
ſteinſche
Schloß zog zunächſt die unternehmungsluſtigen Ausflügler
an, die dann größtenteils ihren Weg über den Engelsberg
nahmen, um von hier den unvergeßlich ſchönen, weiten Blick auf
die tief unten liegenden Städtchen, das ruhig fließende, ſilber=
glänzende
Mainband, auf den Speſſart und die Mittelmainland=
ſchaft
zu genießen. Von hier aus ging es über Höhen, auf ſchat=
tigem
Waldweg nach Miltenberg, dem ſauberen Mainſtädt=
chen
, mit ſeinen hiſtoriſchen Häuſern und Bauten, wo man mit den
bequemeren Reiſegefährten, die auf kürzeſtem Wege durch den
Park hierher gewandert oder mit dem Sonderzug weitergefahren
waren, wieder zuſammentraf. Nachmittags fuhr man weiter nach
Wertheim, wo dieſe reizvolle, lauſchige Kleinſtadt mit ihren
alten, engen Gäßchen, der hiſtoriſchen Burg unter freundlicher,
ortskundiger Führung beſichtigt und dann die reſtlichen Stunden
in angenehmem Ausraſten verlebt wurden, bis die Zeit zum Auf=
bruch
mahnte und in bequemer Fahrt bei guter Stunde und mit
beſter Stimmung, voll von bleibenden Erinnerungen, die heimi=
ſchen
Gefilde wieder erreicht waren,
Schön und ſtimmungsvoll war dieſe Blütenfahrt; unnötig, zu
betonen, daß ſie ausgezeichnet klappte, hatte doch die Leitung der
unermüdliche, treubeſorgte Reichsbahnoberinſpektor Beck, der an=
ſcheinend
mit Petrus in ebenſo gutem Einvernehmen ſteht (denn
das Wetter war denkbar günſtig) wie mit allen Sonderzugteil=
nehmern
. Bliebe nur zu wünſchen, daß recht vielen vergönnt ſein
möge, einmal an einer ſolchen Reichsbahnſonderfahrt teilzuneh=
men
, um ſich perſönlich davon überzeugen zu können, daß Eigen=
erlebniſſe
ſtärker ſind als eine, wenn auch in leuchtendſten Farben
gezeichnete Schilderung, ſie wiedergeben kann.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man bis auf weiteres Hans
Albers und Käthe v. Nagy in dem ſenſationellen, abenteuerlichen
Ufa=Tonfilm Der Sieger.
Das Union=Theater zeigt heute und folgende Tage den
neuen Joe May=Tonfilm Zwei in einem Auto‟ (Eine Reiſe ins
Glück) mit Richard Romanowſki und Magda Schneider in den Weltkrieg von Spionage erfuhren. Alle Kaa=
Hauptrollen.
In den Palaſt=Lichtſpielen läuft nur noch wenige Tage der
neue ſpannende Kriminal=Tonfilm Kriminalreporter Holm
(Die Bombe platzt), mit Hermann Speelmanns und Elga Brink Stück bzw. Pfund. Gemüſe: Spargel, 1. Sorte, 90
als Hauptdarſteller.

Kaffee Hag - Preis den Zei=
ten
angepaßt, 310lo billiger
als 1930. Dabei Qualität
unperändert; die beste.

Fahrt in das Wunder der Baumblük
Gau IIIa=Fahrt des ADAC. in den Odenwald.
Ein wundervolles Erleben liegt hinter den Teilnehmer
Odenwaldfahrt, zu der der Gau IIIa des ADAC. geſtern
rufen. Die erſte Gaufahrt in der neuen Sportſaiſon führ
den blühenden Odenwald. Daß mit dieſem Ausſchreiben de
das Rechte getroffen, bewies die angeſichts der Wirtſc
lage doppelt anzuerkennende ſtarke Beteiligung. Es

an 300 Wagen und Krafträder geweſen ſein, die die Kontn
paſſierten. Von den Darmſtädter ADAC.=Vereinen war beſo
ſtark die Beteiligung des Starkenburger AC. und
Darmſtädter AC., der übrigens auch die Organiſatio
Fahrt übernommen und zur allgemeinen Zufriedenheit duß
führt hatte. Am ſtärkſten freilich war naturgemäß Fra=
vertreten
.

Die Zufahrtswege zu den vom Gau vorgeſchriebenen
trollſtellen, die zu beſtimmter Stunde paſſiert ſein mußten,
den Fahrtteilnehmern freigegeben. Dadurch wurden
ſehen von einigen wenigen Kreuz= und Knotenpunkten
große Anſammlungen von Fahrzeugen vermieden, ſo daß
gends eine Verkehrsſtockung eintrat und die Veranſtaltung
ohne jeglichen bemerkenswerten Unfall verlief. Aber au
Maſſenanſammlungen an den Kontrollſtellen erſte Kon
Otzberg, zweite Tromm ließen dank der guten Fahl
plin aller Teilnehmer und der einwandfreien Organiſationn
Stockungen aufkommen. Dabei ſtellten die an Kurven und
gungen reichen Odenwaldwege nicht unerhebliche Anforder.
an Fahrer und Maſchine, ſo daß die Vergnügungsfahrt au
ſportlichen Tat wurde.
Wer aber nicht am Steuer ſaß, auf ſportliche Ehrgeizl
digung zwar verzichten mußte, dem bot ſich das immer r
herrliche Wunder der Baumblüte zu ſchwelgendem Genießen
auch nicht ſonderlich beeinträchtigt wurde durch einige
ſchauer, die am Nachmittag niedergingen. Ueberall in den
und mehr noch an den ſonnigen Hängen ſproßte aus dem
erſten Grün der Schnee= oder der Roſa=Schimmer der
ſoweit ſie nicht ſchon, wie an manchen ſonnebevorzugten
vom Wind zum Schneeteppich auf der Straße verwandelt v
Solange ſchöpferiſch wirkende Natur, oder Gottheit uns
Jahr für Jahr dieſes Wunder des Frühlings ſchenkt,
unbeirrbare Symbol des Hoffens auf ein immer neues A
aus Winternacht, werden wir der Verzweiflung Herr w
Trotz alledem! War wohl niemand, der das nicht tiefif
empfand an dem geſtrigen Vorpfingſtſonntag. Mag er zu
oder zu Rad, auf dem Motorrad oder im Auto unterweg
weſen ſein!
Ab ½4 Uhr hatte der Gau die Fahrtteilnehmer zur K.
tafel in Krumbach geladen, wo im ſchön geſchmückten großen
ſaal Zur ſchönen Ausſicht gedeckt war. Hier gab ſich auch
kommene Gelegenheit, in Rede und Gegenrede Dank zu
dem Gau IIlo, der durch Herrn Kleinböhl vertreten,
als Veranſtalter der Fahrt, wie auch denen, die ſie ſo gut
niſiert hatten, und endlich denen die ſie durch ihre Teilun
ermöglicht und zu einer machtvollen Kundgebung für den
ſport und für den ADAC. geſtaltet hatten.

Gartenbauverein Darmſtadt e V. Am kommendenin=
nerstag
findet die letzte Monatsverſammlung vor der Sor E.
pauſe ſtatt. Im wiſſenſchaftlichen Teil derſelben wird Herir

(Näheres im Anzeigenteil.)

Kriegerverein Darmſtadt. In der nächſten Mona
ſammlung am 12. d. M., abends 8,30 Uhr, im Hotel
Karl, Karlſtraße 1 wird Herr Kamerad Prof. Kiſſinger en
Vortrag halten: Was heſſiſche Landſturmleutem
den nebſt werten Angehörigen ſind hierzu herzlichſt eingela=

Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 7. Mai in Rpe
2. Sorte 50 60, Kohlrabi 25. Karotten 25, gelbe Rüben 68
Rüben 810, Schwarzwurzeln 3035, Spinat 58, Rotkra
bis 15, Weißkrau: 1015. Wirſing 1520. Zwiebeln 1.
Knoblauch 80, Rhaharber 1012, Tomaten 6070, Feldlalat
tich) 5060 Kopiſalat 2025, Salatgurken 5070, Blumcb
3060. Rettich 5 10, Meerrettich 6070. Kartoffeln;
kartoffeln 45. Obſt: Tafeläpfel 1525 Wirtſchaftsäpt
bis 15, Apfelſinen 5 12, Zitronen 410, Bananen 4060.
waren: Süßrahmbutter 160180. Landbutter 130140, 9
käſe 2530, Handkäſe 312, Eier (friſche) 68. Wild und
flügel; Hühner 83 120. Enten 120, Tauben 5080,
lämmer 60. Fleiſch= und Wurſtwaren: Rindfleiſch
5670, Kalbfleiſch 70. Schweinefleiſch 7090, Dörrfleiſch,
Schinken 120, Wurſt 50140, Wurſtfett 50, Schmalz (ausgel?.

* Die Eröffnung der Merck=Goethe=
Ausſtellung.
Am Sonntag vormittag wurde in der Kunſthalle am Rhein=
tor
die Darmſtädter Merck=Goethe=Ausſtellung in Gegenwart
zahlreicher geladener Gäſte, unter ihnen der Herr Staats=
präſident
Dr. h. c. Adelung, J. K. H. J. K. H. der Großherzog und
die Großherzogin, Seine Magnifizenz der Herr Rektor der Tech=
niſchen
Hochſchule Profeſſor Dr. Reuleaux und mehrere Nach=
kommen
des Kriegsrats, eröffnet. Herr Oberbürgermeiſter
Mueller hielt im Namen der Stadt, der Veranſtalterin der
Ausſtellung, und im Auftrage des vorbereitenden Ausſchuſſes
eine kurze einleitende Anſprache, in der er etwa folgendes aus=
führte
: Es liege Darmſtadt fern, mit den Goetheſtädten Frank=
furt
a. M. und Weimar in Wettbewerb zu treten, aber die
Stadtverwaltung habe ſich verpflichtet gefühlt, im Jahre 1932
ebenfalls dem großen Dichter zu huldigen, um ſo mehr, als
ein Sohn Darmſtadts der Kriegsrat Johann Heinrich Merck,
nach Goethes eignem Zeugnis ſtarken Einfluß auf ſein WWerden
ausgeübt habe. Deshalb habe der Ausſchuß beſchloſſen, Merck
in den Mittelpunkt zu ſtellen. Durch die liebenswürdige Bereit=
willigkeit
der Beſitzer der Erinnerungen an Darmſtadts klaſſiſche
Zeit ſei es möglich geworden, den Gedanken zu verwirklichen.
Nach einer kurzen Bemerkung des Herrn Grafen v. Hardenberg
übernahmen Herr Graf v. Hardenberg und Herr Stadtarchivar
Dr. Adolf Müller die Führung, während in der naturwiſſen=
ſchaftlichen
Abteilung Herr Profeſſor Dr. Oskar Haupt ( Landes=
muſeum
), Herr Oberſtudiendirektor Pfersdorff, Herr Studien=
referendar
Hommes und Herr Privatdozent Dr. Hanns Heil die
nötigen Erklärungen gaben.
In dem großen Hauptſaal befinden ſich die Bildniſſe Mercks
und ſeiner Umwelt. Zahlreiche Bilder ſtammen aus Privat=
beſitz
und ſind ſonſt nicht zugänglich. In der Mitte des Saales
liegen in 10 Vitrinen koſtbare Handſchriften und Erſtdrucke ( dar=
unter
mehrere bei L. C. Wittich, Darmſtadt, gedruckte Werke) aus.
Das roſa Zimmer birgt eine Ausſtellung von Schattenriſſen,
die die Große Landgräfin ſelbſt verfertigt hat. Das blaue
Zimmer bringt zeitgenöſſiſche Bilder der Stadt und der Um=
gebung
, während in dem grünen Kabinett Stiche (Porträts),
alte Theaterzettel und bemerkenswerte auf Goethe bezügliche
Zeitungsnachrichten (Frag= und Anzeigeblättchen) gezeigt werden.
Im grauen Kabinett ſind Proben der durch Merck angeregten
Darmſtädter Reproduktionstechnik zu ſehen. Im Treppenhaus,
das mit einer von A. Antes geſchaffenen Goethe=Büſte geziert
iſt, hängen: ein großer Kupferſtich von Rane, den Goethe dem
Landgrafen Ludwig X. geſchenkt hat, die entzückenden Paſtell=
bilder
von Franz Huth, die geweihte Goetheſtätten in Weimar
und Frankfurt darſtellen, und ein Paſtellbild von Profeſſor
Adolf Beyer (Gehaborner Teich). Ferner werden hier die
Scherenſchnitte Hermann Pfeiffers (Merck und Goethe in Darm=
ſtadt
) in einem mit alten Möbeln ausgeſtatteten Raum dar=
geboten
. Der Erdgeſchoßraum enthält die naturwiſſenſchaftliche
Abteilung. Herr Profeſſor Dr. O. Haupt zeigt die oſteologiſch=
paläontologiſchen
Arbeiten Mercks und einiger aus Goethes
geologiſchen Studien. Herr Profeſſor Dr. Liſt (Techniſche Hoch=
ſchule
) erklärt Goethes Unterſuchung über den Zwiſchenkiefer=

knochen: die Goetheſchen Verſuche zur Farbenlehre erläutern
Herr Oberſtudiendirektor Pfersdorff und Herr Studienreferendar
Hommes, und Herr Privatdozent Dr. Hanns Heil führt in ſehr
überſichtlicher Weiſe Goethes Unterſuchung zur Metamorphoſe
der Pflanze dar.
*
Die Ausſtellung iſt täglich von 1013 und von 1518 Uhr
geöffnet. Der Eintrittspreis iſt für Vereine und Schulklaſſen
beſonders ermäßigt. Anfragen ſind zu richten an Herrn Stadt=
archivar
Dr. Adolf Müller, Hügelſtraße 26.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. Sonntag, den 8. Mai.
Die Meiſterſinger von Nürnberg.
Oper von Richard Wagner.
Die heutige Wiederholung, wiederum unter der überlegenen
muſikaliſchen Leitung Felix Weingartners ſehr erfolg=
reich
durchgeführt, fand ein überfülltes, dankbares Haus.
Diesmal hörten wir unſer Eochen Annyv. Stoſch, die
ja gerade dieſer lieblichſten Wagnerſchen Frauengeſtalt die nahe=
zu
ideale muſikaliſche, äußere und ſeeliſche Darſtellung zu ver=
leihen
fähig iſt.
Den Pogner ſang Hginz Schlüter als Gaſt mit ſchönem
Gelingen. Seine richtig ſitzende durchgebildete und gut be=
handelte
Stimme iſt kein Baß, ſondern ein nicht einmal be=
ſonders
ſchwarz klingender Bariton von heldiſcher Klangfarbe,
und inſofern für dieſe Rolle nicht recht am Platz. Gute äußere
Erſcheinung, Intelligenz der Aufaſſung und temperamentvolle
Durchführung machten einen ſympathiſchen Eindruck.
Im Uebrigen war die Beſetzung die gleiche geblieben, wie in
der erſten Aufführung. Alle Mitwirkenden, das Meiſterſinger=
enſemble
, die Chöre und unſer hervorragendes Orcheſter be=
währten
ſich aufs beſte.
v.H.
Uraufführung von Unruhs Zero.
Auf dem bunten abenteuerlichen Boden von Monte Carlo
läßt Fritz von Unruh in ſeiner neueſten Komödie Zero die
Scheinmächte der Zeit Gold, Spoxt, Eros einen tollen
Tanz ſpielen. Szenen, die dramatiſch auseinanderfallen und
aus denen ſich eine Idee erſt am Schluß herausſchält. Die Auf=
führung
verdankte ihren Erfolg weniger dem ſchwachen Stück
als der glänzenden Inſzenierung, die ihm das Frankfurter
Schauſpielhaus unter F. P. Buchs Leitung gab. Der Dichter
wurde am Schluß vielfach herausgerufen; in dem ſtarken Beifall
miſchte ſich ein faſt ebenſo ſtarkes Pfeifen.

Hundert Jahre Darmſtädter Muſikverein.
Feſtſchrift von Prof. Dr. Friedrich Schmidt.
Darmſtadt 1932. A. Bergſträßers Verlag, W. Kleinſchmidt.
Rechtzeitig zum Vereinsjubiläum liegt die umfangreiche, 199
Textſeiten und wertvolle Porträtwiedergaben enthaltende Feſt=

ſchrift vor. Profeſſor Dr. Friedrich Schmidt hat ſie mit ſ.
Sorgfalt, Sachkenntnis und Liebe verfaßt, daß ſie ein Geſch
werk von bleibendem Wert bedeutet und nicht nur die
Vereinsgeſchichte, ſondern auch die Vorgeſchichte umfaßt, ne
Beſtrebungen ähnlichen Zweckes in dem halben Jahrhunder
Gründung des Vereins. Für eine Vereinsgeſchichte iſt das
geradezu vorbildlich, denn in ihm findet der mit der Geſe
des Vereins Verwachſene eine Fülle von Erinnerungen p‟
lichſter Art, wie auch der Fernſtehende ein klares Bild übe
Geſchicke des Vereins, ſeine künſtleriſchen Leiſtungen und
Bedeutung im Kunſtleben der Stadt, ja auch über die Gr
Darmſtadts und Heſſens hinaus erhält. Nur nach eingeh
Studien im Staatsarchiv, auf der Landesbibliothek und im
einsarchiv nur unter Benutzung reichlicher privater Quellen
es möglich, eine ſo lückenloſe, bei aller Fülle ſtatiſtiſchen 21
rials doch auch wieder ſo intereſſante und reiche Darſtellun
geben.
Der Verfaſſer beginnt die Vorgeſchichte bei dem Kreie
Landgräfin Karoline, dem der Hofdilettantenchor unter Lud=
folgte
. Einige andere Vereinsgründungen am Anfang des=
gen
Jahrhunderts werden erwähnt, bis dann ausführliche
Gründung des Muſikvereins für Dilettanten 1832 beha
wird. Seine wechſelvollen Schickſale, ſeine trotz mancher k!
Rückſchläge doch unentwegt vorwärts ſchreitende Entwicklung
dann ausführlich geſchildert. Intereſſant und wenig bekann
daß der Verein zwei Jahrzehnte lang mit der Vereinigten C
ſchaft feſt zuſammengeſchloſſen war, ebenſo, daß in der äl
Zeit dem a cappella=Geſang viel Sorgfalt gewidmet wurde.
Namen Carl Amand Mangold und Willem de Haan geben
Verein über mehr als drei Viertel des Jahrhunderts das
leriſche Gepräge, die Möglichkeit ruhiger und ſtetiger Weite
wicklung. Sehr wechſelvoll ſind dann die Ereigniſſe der Kf
zeit, Inflation und des letzten Jahrzehnts, denn gerade in
letzten Zeit iſt die Einſtellung weiteſter Kreiſe zur Kulture
ſo großen Veränderungen unterworfen geweſen, daß in
Zeitſpanne ſich die Mitgliederzahl verdoppelte, um heute u
kaum mehr als die Hälfte des höchſten Beſtandes aufzun
Die Würdigung der Perſönlichkeiten der Vereinsdirigenten,
Vorſitzenden und beſonders verdienſtvollen Mitglieder geſ
mit warmem Verſtändnis und klarer Charakterzeichnung.
Statiſtik der Konzerte der letzten 25 Jahre ergänzt die von
wig Voltz anläßlich des 75jährigen Jubiläums herausgeg
Konzertſtatiſtik der erſten 75 Jahre. Der Bilderanhang zeie
Präſidenten, Ehrenmitglieder und Dirigenten.
Mit dieſem Werk wurde dem Muſikverein und ſeiner
keit ein bleibendes Denkmal geſetzt, zugleich iſt es ein Stück!
turgeſchichte, das nicht nur das Darmſtädter Muſikleben beler
ſondern auch einen Ausſchnitt aus dem muſikaliſchen Geiſtes
Deutſchlands gibt, da die Geſchicke des Darmſtädter Muſ
eins ihre Parallele in denen zahlreicher deutſcher Oratorie
eine finden. Bis jetzt darf unſere Stadt ſtolz darauf ſein, d
gelungen iſt, ohne weſentliche Einſchränkung ſeiner Tätigkei,
verdienſtvollen Verein ihrem Konzertleben, zu erhalten, und
Dank dafür gilt nicht zum wenigſten der verantwortungst
Tätigkeit des Vereinsvorſtandes im letzten Jahrzehnt, der
Mühe geſcheut hat, in ſchwerſter Zeit immer wieder auf die
leriſche Sendung des Vereins aufmerkſam zu machen. 9
auch in der Folge gelingen, durch ſchwerſte Kriſenzeit hin
die Tradition zu retten, für deren Erhaltung ſpätere Zeiten
bar ſein werden. Die Feſtſchrift von Friedrich Schmidt wird
nur den Mitgliedern des Vereins, ſondern auch allen denen
ſich für die Geſchichte unſerer Stadt intereſſieren, eine hock
kommene Gabe ſein, darüber hinaus gehört ſie in jede der
Bibliothek, die ſich für deutſche Kulturgeſchichte einſetzt.
Friedrich Noe

[ ][  ][ ]

Der Verein DarmſtadtRhein e. V., Sitz Oppen=
im
a. Rh., hielt zu Oppenheim ſeine ſowohl aus Rheinheſſen wie
Starkenburg gut beſuchte Mitgliederverſammlung ab. Der
rein hat ſich bekanntlich zum Zweck geſetzt, die Verkehrsver=
dungen zwiſchen dem mittleren Rheinheſſen und der heſſiſchen
ndeshauptſtadt durchgreifend zu verbeſſern. Leider mußte feſt=
tellt
werden, daß infolge der Ungunſt der Zeiten hinſichtlich der
rkehrsvorausſetzungen zwiſchen Darmſtadt und dem mittleren
geinheſſen noch mancher Wunſch zu erfüllen bleibt. Die Kraft=
ſtlinie
Darmſtadt KornſandOppenheim
ierſtein mit ihrer linksrheiniſchen Fortſetzung über die
erggemeinden nach Gunterslum iſt nach wie vor das
ckarat des öffentlichen Verkehrs. Indeſſen läßt die Benützung
Linien einigermaßen zu wünſchen übrig. Dieſe unerfreuliche
twicklung entſpricht allerdings der allgemein ſo überaus zu=
nitzten
Wirtſchaftslage. Leider mußte feſtgeſtellt werden, daß
das letzte Teilſtück der Straße Darmſtadt-Kornſand, die rd.
; Kilometer lange Strecke zwiſchen Geinsheim und dem Rhein=
r
. noch immer in einem nicht gerade verkehrsfördernden Zu=
nd
befindet. Einſtimmig wurde der Wunſch laut, daß trotz der
tehenden Schwierigkeiten gerade dieſes verhältnismäßig kurze
raßenſtück, das die heſſiſche Landeshauptſtadt mit dem mittleren
einheſſen verbindet, und das außerdem den aus mehr nördlicher
chtung FrankfurtGroß=Gerau kommenden Verkehr auf=
jehmen
hat, baldigſt in den Bereich der Straßenherſtellungs=
beiten
einbezogen werden möge.

Hinſichtlich des Betriebs der Fähre wurde feſtgeſtellt, daß
ſeinerzeit eingebauten Motoren leider wieder entfernt wor=
r
ſind. Bei ſtärkerem Schiffsverkehr müßte ſich dieſe Maßnahme
weſentlicher Rückſchritt erweiſen. Aus dem Kreiſe der Ver=
mmlung
wurde nachdrücklich darauf hingewieſen, daß mit der
it an die Stelle der Fähre eine feſte Verbindung beider
zeinufer angeſtrebt werden muß, zumal auf der Strecke von
rinz nach Worms von über 45 Klm. Eiſenbahn= und über 50
m. Stromlänge zur Zeit ein feſter Rheinübergang nicht vor=
nden
iſt. Hierbei wurde auf die Möglichkeit Bezug genommen,
nächſt eine der in abſehbarer Zeit am Oberrhein freiwerdenden
hiffbrücken dieſem Zweck dienſtbar zu machen. Es wurde
Erwartung Ausdruck gegeben, daß es gelingen möge, die ſich
dieſer Beziehung bisher ergebenden Widerſtände zu überwin=
i
; ſelbſtverſtändlich muß hierbei und dies iſt durchaus mög=
auf die Erforderniſſe der Schiffahrt ausreichend Rückſicht
nommen werden.
Eine eingehende Ausſprache entſpann ſich bezüglich der Be=
iebsführung
der Kraftpoſtlinien. Hierbei wur=
namentlich
in tarifariſcher Hinſicht Wünſche vorgetragen,
nen der anweſende Vertreter der Oberpoſtdirektion Darmſtadt
zeit wie irgend möglich Rechnung zu tragen ſich bereit erklärte.
bereinſtimmung herrſchte darüber, daß trotz der Ungunſt der
äten und der augenblicklich unerfreulichen Betriebsergebniſſe
Kraftpoſtlinie Darmſtadt Oppenheim Nierſtein
rggemeinden-Guntersblum im Intereſſe der beteiligten Ge=
iden
aufrecht erhalten werden muß. Hierbei liegt es
eigenen Intereſſe der Gemeinden, den Kraftpoſtverbindungen
em möglichſt ſtarken Verkehr zuzuführen, zumal Fehlbeträge des
aftpoſtbetriebes die Garantiegemeinden finanziell belaſten.
r Verein DarmſtadtRhein, zu dem ſich die dafür in Frage
imenden links= und rechtsrheiniſchen Körperſchaften des öffent=
ſen
und des privaten Rechts zuſammengeſchloſſen haben, wird
nach wie vor als ſeine Aufgabe betrachten, alles in dem Bereich
Möglichen liegende zu tun, um die Vorausſetzungen zu einer
tgemäßen Verkehrsgeſtaltung zwiſchen dem mittleren Rhein=
ſen
und Darmſtadt ſoweit wie irgend möglich zu verbeſſern.

Tageskalender für Montag, den 9. Mai 1932.
htſpieltheater. Union=Theater: Zwei in einem Auto‟
Helia=Lichtſpiele: Der Sieger; Palaſt= Licht=
ſpiele
: Kriminalreporter Holm,

Der 37. Vortragsabend der Geſellſchaft war einem durch die
Geſetzgebung der letzten Zeit beſonders aktuellen Thema gewidmet.
Rechtsanwalt Hans Horch=Mainz, ſprach über Die wohlerworbe=
nen
Rechte der Beamten in Geſetzgebung und Rechtſprechung.
Der Redner betonte zunächſt, daß die Frage in der letzten
Zeit literariſch wiederholt behandelt worden ſei, aber faſt aus=
ſchließlich
von ſeiten der Gegner der Notverordnungsgeſetzgebung,
faſt nirgends aber von deren vevamtwortlichen Verfaſſern ſelbſt.
Die Rechtſprechung zeige nur wenig beſtimmte Begriffsbildung
und ſtelle auf die Entſcheidung im Einzelfall ab. Nach einem
kurzen Ueberblick über die geſchichtliche Entwicklung des Begriffs
der wohlerworbenen Rechte, insbeſondere auch der Entſtehungs=
geſchichte
des Artikel 129 Abſ. 1 Satz 3 der Reichsverfaſſung, der
die wohlerworbenen Rechte der Beamten als unverletzlich be=
zeichne
, wandte ſich der Redner der Auslegung dieſer Vorſchrift
dem Schrifttum und der Rechtſprechung zu. Er hob hervor, daß
das Reichsgericht in der Entſcheidung vom 10. 7. 1931 die Auf=
faſſung
des Reichsfinanzhofs, wonach der Beamte verpflichtet ſei,
in Notzeiten ohne weiteres wirtſchaftliche Opfer auf ſich zu neh=
men
, ebenſo abgelehnt habe, wie die Auffaſſung von Karl Schmitt,
die unter dem Stichwort der inſtitutionellen Gavantie dem Be=
amten
nur ein Recht auf ſtandesgemäßen oder notdürftigen
Unterhalt, nicht aber auf die abſolute Höhe ſeiner Bezüge zubil=
ligen
wolle. Dagegen habe das Reichsgericht den von Anbeginn
in den Beſoldungsgeſetzen des Reichs wie der Länder aufbauchen=
den
Aenderungsvorbehalt des Inhalts, daß Aenderungen der durch
das Beſoldungsgeſetz geregelten Bezüge durch einfaches Geſetz er=
folgen
könnten, in dieſer Entſcheidung für gültig erklärt, eine
Auffaſſung, der vorher die Mehrheit des Schrifttums und der
Rechtſprechung entgegengeſtanden habe. Dieſe Meinung des
Reichsgerichts ſei zwar zu begrüßen, ſchaffe aber inſoweit un=
gleiche
Verhältniſſe, als nicht alle Beſoldungsordnungen der Län=
der
und namentlich der Gemeinden ſolche Aenderungsvorbehalte
enthielten.
Der Redner legte dann im einzelnen dar, was im Sinne der
Rechtſprechung als wohlerworbenes Recht im Sinne des Artikels
129 der Reichsverfaſſung zu gelten habe. Anerkannt ſei, daß dieſe
Beſtimmung klagbare ſubjektive Rechte gewähre und nicht nur
Richtlinien für die Geſetzgebung gebe. Auch Rechte, die erſt nach
Inkrafttreten der Reichsverfaſſung gewährt wurden, ſeien als
wöhlerworbene Rechte anzuſehen. Die reichsgerichtliche Rechtſpre=
chung
erkenne in dieſer Richtung als wohlerworbenes Recht an die
abſolute Höhe des zur Zeit einer Neuregelung auf Grund der bis
dahin geltenden Beſoldungsgeſetze bezogenen Gehalts, den Rang
des Beamten, worunter ſeine Amtsſtellung, die Amtsbezeichnung
und ſein Verhältnis zu den Vorgeſetzten und Untergebenen zu
verſtehen ſei, weiterhin den Titel, ebenſo das Recht auf Belaſſen
und auf Beſchäftigung im Amt bis zum Eintritt der geſetzlichen
Vorausſetzung der Ruheſtandsverſetzung. Dagegen würden Ein=
ſchränkungen
in der Richtung gemacht, daß nur typiſche Beamten=
rechte
, alſo z. B. nicht Aufwertungsanſprüche hinſichtlich rückſtän=

digen Gehalts, hierher gehörten. Auch unter Einſchränkungen und
Vorbehalten gewährte Rechte ſeien keine wohlerworbenen, eben=
ſowenig
bloße Anwartſchaften. Mangels beſonderer Zuſicherung
könne auch kein wohlerworbenes Recht auf dauernde Gleichſtellung
mit anderen Beamten oder Beamtengruppen anerkannt werden.
Nur der Geſamtgehalt habe als wohlerworbenes Recht zu gelten.
Ein Recht auf Beibehaltung der Vorteile eines freiwilligen oder
auf Grund rechtmäßiger Verſetzung aufgegebenen Amts beſtehe
nicht. Die Einklagbarkeit ſei beſtimmten Anſprüchen genommen=
ſo
dem Anſpruch auf Dienſtaltereinſtufung, ſoweit nicht dekret=
mäßige
Zuſicherungen vorlägen, oder das ruhegehaltsfähige
Dienſtalter feſtgeſtellt werden ſollte, ebenſowenig könne die Frage
der dauernden Dienſtunfähigkeit oder der Belaſſung im Amt Ge=
genſtand
eines Rechtsſtreits ſein.
Die Notverordnungsgeſetzgebung der letzten Jahre weiſe be=
ſonders
ſchwierige Fragen auf. Durch Notverordnung im Sinne
des Artikel 48 der Reichsverfaſſung könnten wohlerworbene Rechte
der Beamten nicht aufgehoben werden. Die Reichsnotverordnun=
gen
hätten dieſe wohlerworbene Rechte auch ſtets ausdrücklich an=
erkannt
, anders die Notverordnungen der Länder.
Insbeſondere ſeien gegen die heſſiſche Verordnung vom Sep=
tember
1931 ſchwerwiegende Bedenken zu erheben, ihre Rechts=
grundlage
finde ſie in der in ihrer Gültigkeit ebenfalls beſtrit=
tenen
Dietramszeller Notverordnung des Reichspräſidenten vom
24. Auguſt 1931. Deren Verfaſſungsmäßigkeit habe der Staats=
gerichtshof
anerkannt. Als zuläſſig ſeien die Einführung einer
Aufrückungsſperre, die Umwandlung der Gehaltsvorauszahlung
in eine Nachzahlung anzuerkennen, ebenſo beim Vorliegen eines
Aenderungsvorbehalts die prozentualen Gehaltskürzungen. Un=
zuläſſig
ſeien dagegen ſolche Gehaltskürzungen ohne Vorliegem
einer ſolchen Aenderungsklauſel, bedenklich die Angleichung der
Gemeindebeamten an die Staatsbeamten, ſoweit das bereits er=
diente
Gehalt in Frage komme, in der Gültigkeit höchſt zweifel=
haft
die Vorſchriften über die Anrechnung des Nebenverdienſtes
der Penſionäre, ſoweit dieſe bereits zur Zeit des Inkrafttretens
der Notverordnung im Ruheſtand waren, ebenſo die Gehaltskür=
zungen
der Bürgermeiſter Beigeordneten und Gemeindebeamten,
über die zudem nur die Aufſichtsbehörde an Stelle der Verwal=
tungs
= und Schiedsgerichte zu entſcheiden habe. Zudem ergeben
ſich hinſichtlich der Gültigkeit der heſſiſchen Verordnung noch leb=
hafte
Zweifel inſofern, als ihre Vorſchriften zum Teil wohl durch
die Vorſchriften der Reichsnotverordnung vom 6 10. 1931 als
aufgehoben und abgeändert angeſehen werden müßten.
Die Ausführungen des Redners gaben in klarer Dispoſition
und erſchöpfender Behandlung der Probleme einen ausgezeich=
neten
Ueberblick über die ſtreitigen Fragen, wobei die jeweils
von guten Gründen geleitete Stellungnahme des Redners in
ihrer Sachlichkeit und gerechten Abwägung aller in Frage kom=
menden
Belange beſonders überzeugend wirkte. Ein intereſſierter
Hörerkreis dankte den Ausführungen mit lebhaftem Beifall.

Vorkragsabend des Heſiſchen Lufffahrk=Vereins.
Der Heſſiſche Luftfahrt=Verein will, das Intereſſe weiter
Kreiſe an der Sportluftfahrt und am Flugweſen überhaupt heben.
Er veranſtaltet Vorträge, Lehrgänge, bildet Jungflieger aus und
will ausgebildeten Fliegern die Möglichkeit einer flugſportlichen
Betätigung geben. Auf ſeinem Programm ſtehen daher Segel=
und Motorflug. Jungflieger beſchäftigen ſich außerdem mit Mo=
dellflug
. Der Verein will nicht in irgendeinem Gegenſatz zu
anderen Vereinen ſtehen, ſondern auch für das Ziel deutſcher
Luftgeltung allenthalben Forderer werben, denn der Kreis der
für die Luftfahrt Intereſſierten iſt heute noch viel zu klein.
Der Redner des Abends, Dr.=Ing. von Langsdorff, erzählte
aus der Frühzeit des deutſchen Sportflugweſens einige eigene
Erlebniſſe Er hat gemeinſam mit Dr. Schrenk 1924 den erſten
Ueberlandflug eines Leichtzweiſitzers mit einem Motorradmotor
ausgeführt, der eine unerreichte Spitzenleiſtung darſtellte. Den
Hauptteil ſeines Vortrages machte die Schilderung der reichen
Erlebniſſe bei den erſten Hochgebirgsüberfliegungen eines Leicht=
zweiſitzers
aus, die er gemeinſam mit Guritzer 1926 durchführte.

Damals wurden mit nur 19 PS die Höhen Tauern mit dem Groß=
glocknermaſſiv
überflogen. Zahlreiche ſchöne Lichtbilder der Hoch=
alpen
im Winterſchmuck unterſtrichen die Ausführungen. Ferner
erzählte der Redner von einem weiteren Alpenflug im Leicht=
flugzeug
nach Rom, den er mit v. Conta durchführte. Dieſe wie
die anderen Flüge, ſo der Höhenflug auf über 6500 Meter mit
einem 20=PS=Flugzeug durch den Vortragenden, können nicht als
reine Sportleiſtungen gewertet werden, ſondern mehr als wiſſen=
ſchaftliche
Erprobungsflüge, die erſt erweiſen mußten, daß das
Leichtflugzeug ein brauchbares Sportsgerät darſtellt. Sie waren
noch ſehr gefährlich, weil keine ausreichenden Erfahrungen mit
ſchwachmotorigen Flugzeugen vorlagen. Vor allem war auch die
Brauchbarkeit der Motoren noch zu gering. Die Beſatzungen
kamen daher nur zu oft in äußerſt gefährliche Lagen. Die Flüge
waren aber nötig, um der Sache des Leichtflugzeuges den Anſtoß
zu geben, um damit überhaupt erſt einmal die Grundlage für ein
Sportflugweſen nicht nur Deutſchlands, ſondern der ganzen Welt
zu ſchaffen. Das Schlußwort des Redners dürfte gerade heute
allgemeine Billigung finden: Eine Tat iſt mehr wert als hun=
derttauſend
Worte!

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ZIRINI-ZIGARETTEN

EETZT MIT SRIElKARTENEINLAGE.

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Seite 4 Nr. 129

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 9. Mai 193

Berwallungsgerichtshof.

p. Berufung des Kreisdirektors des Kreiſes Gießen über das
Anſinnen an die Stadt Gießen auf Uebernahme der Verpfle=
gungskoſten
des Karl Wilhelm Kinkel aus Frankfurt a. M. in
der Landes=Heil= und Pflegenanſtalt Gießen.
Im April des Jahres 1922 wurde hier in der Grafenſtraße
der Schutzmann Günther von einem Einbrecher erſchoſſen. Der
Täter Karl Wilh. Kinkel wurde wegen Totſchlags zu lebens=
länglichem
Zuchthaus verurteilt und zur Strafverbüßung nach
Marienſchloß verbracht. Das Gutachten der Landes=Heil= und
Pflegeanſtalt bezeichnet den Kinkel als unheilbar geiſteskrank
und dauernd ſtrafvollſtreckungsunfähig. In Frage ſteht, wer die
Verpflegungskoſten der Anſtalt zu tragen hat: die Stadt Gießen,
weil die Hilfsbedürftigkeit des Kinkel im Stadtbezirk Gießen
hervortrat, als vorläufig/ zur Fürſorge verpflichteter Bezirksfür=
ſorgeverband
oder der Staat, weil es ſich um Polizeikoſten han=
delt
, die der Staat als Dägersder Anſtalt zu übernehmen hat.
Der Provinzialausſchutz Gießen hat das ganze eingeleitete
Verwaltungsſtreitverfahren für unzuläſſig erklärt und die Staats=
kaſſe
mit den Koſten belgſtet. Das Verwaltungsgericht erachtet,
daß es ſich im Fragefalle um einen zivilrechtlichen Anſpruch des
Staates als Träger der Anſtalt gegen die Stadt Gießen aus
Geſchäftsführung ohne Auftrag oder aus ungerechtfertigter Be=
reicherung
handele. Unter Berufung auf das Lehrbuch von Roſen=
berg
und eine in der Heſſ. Rechtſprechung 1931 abgedruckte
Entſcheidung des Landgerichts Mainz wird ausgeführt, daß hier
nicht die Verwaltungsgerichte zuſtändig ſeien. Die Strafkam=
mer
Darmſtadt hat im Urteil vom 7. März 1924 den Kinkel als
einen der gefährlichſten Einbrecher bezeichnet, der durch lebens=
längliches
Zuchthaus unſchädlich zu machen ſei. Daraus folgert
der Provinzialausſchuß Gießen, daß Kinkel vorwiegend im öffent=
lichen
Intereſſe in der Heil= und Pflegeanſtalt feſtgehalten werde.
(Kinkel iſt im feſten Hauſe‟.) Der Kreisdirektor des Kreiſes
Gießen hat gegen das Urteil des Provinzialausſchuſſes Berufung
an den Verwaltungsgerichtshof verfolgt. In der Verhandlung
vor dem Verwaltungsgerichtshof führt der Anwalt der Stadt
Gießen noch beſonders aus daß gerade auf Veranlaſſung der
Darmſtädter Staatsanwaltſchaft Kinkel in das feſte Haus ein=
geliefert
worden ſei. Der Staat ſei verpflichtet, einen ſo gefähr=
lichen
Einbrecher zu verwahren, ein Gedanke an Beſſerung ſei
hier ganz ausgeſchloſſen. Der Vertreter des Staatsintereſſes ſtellt
ſich auf den Boden der Berufung des Kreisdirektors. Es ſei ein
Anſinnen des Kreisamts im Sinne der Städteordnung an die
Stadt Gießen ergangen als Bezirksfürſorgeverband, nicht handle
es ſich um zivilrechtliche Anſprüche, ſondern um öffentliche Pflich=
ten
, die die Stadt nicht erfüllt habe. Das Anſinnen ſei auch be=
gründet
, weil es ſich um einen Fürſorgefall handle, denn auch
die Anſtaltsfürſorge gehöre zu den Fürſorgefällen.
Das Urteil ändert unter Zurückweiſung der Berufung die
Entſcheidung des Provinzialausſchuſſes dahin ab, daß das An=
ſinnen
des Kreisdirektors des Kreiſes Gießen aufgehoben wird.

Generalverſamnlung der Volksbank Griesheim
e. G. m. b. H.
Die Volksbank Griesheim hatte ihre Mitglieder am Sams=
tag
abend zu ihrer ordentlichen Generalverſammlung im Treff=
punkt
eingeladen. Die Verſammlung erfreute ſich eines guten
Beſuches, ein Zeichen dafür, wie ſehr die Mitglieder an der Wei=
terentwicklung
ihrer Genoſſenſchaft intereſſiert ſind. Einleitend
begrüßte der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Herr Notnagel, die
Erſchienenen, insbeſondere den Vertreter des Genoſſenſchaftsver=
bandes
, Herrn Dr. Hillemann. Die Verſammlung nahm einen
ruhigen, wohldiſziplinierten Verlauf. Die Tagesordnung war
ſehr reichhaltig. Zunächſt erſtattete Geſchäftsführer Glock Bericht
über das Geſchäftsjahr 1931, ſowie über die Entwicklung der
Bank ſeit der letzten außerordentlichen Generalverſammlung. Als
bemerkenswert kann hervorgehoben werden, daß ein großer Teil
der Außenſtände hereingebracht wurde in Form von Kreditrückzah=
lungen
und Zinseingängen, die nahezu reſtlos den Spareinlegern
zur Verfügung geſtellt wurden. Als ſehr erfreuliche Tatſache
kann angeführt werden, daß ſeit der letzten außerordentlichen Ge=
neralverſammlung
rund 50 000 RM. Spareinlagen neu ein=
gezahlt
wurden, was an den Umſatzzahlen der Vorjahre ge=
meſſen
, zwar ein verhältnismäßig geringer Betrag iſt, aber doch
Beweis dafür, daß das Vertrauen zur Volksbank nicht erſchüttert
iſt. Wie in den meiſten Betrieben, mußten auch bei der Volks=
bank
Abſchreibungen an den Außenſtänden vorgenommen werden,
die zum großen Teil auf die wirtſchaftliche Depreſſion zurückzu=
führen
ſind. Die Bilanz wurde in der vorliegenden Form ein=
ſtimmig
genehmigt. Der Aufſichtsrat machte den Vorſchlag, zur
Verluſtdeckung die vorhandenen Reſerven ſowie 100 RM. auf
jeden Geſchäftsanteil abzuſchreiben. Der Antrag wurde mit gro=
ßer
Mehrheit angenommen und den Verwaltungsorganen ein=
ſtimmig
Entlaſtung erteilt. Zur Schaffung neuen Betriebskapi=
tals
wurde beſchloſſen, die Pflichteinzahlung auf den Geſchäfts=
anteil
, die ſeither 100 RM. betrug, auf 200 RM. zu erhöhen.
Damit iſt die Grundlage geſchaffen für den Wiederaufbau der
Bank. Zu dieſem Punkt der Tagesordnung ſprach auch der frü=
here
Rechner der Volksbank, Herr Eckſtein=Reinheim, der noch
heute zu den Mitgliedern zählt. Er richtete die Mahnung an die
Mitglieder, durch engſten Zuſammenſchluß an der Wiedergeſun=
dung
mitzuarbeiten. Durch einen weiteren Beſchluß wurde die
Neufeſtſetzung der Aktiv= und Paſſivkreditgrenze geregelt. Hier=
durch
wurde gleichzeitig ein aus Mitgliederkreiſen vorliegender
Antrag erledigt. Weitere Anträge, daß der Vorſtand fur die
Folge aus einem beſoldeten und drei unbeſoldeten Mitgliedern
beſtehen ſoll, ſowie die Regelung der Gewährung von Kredit an
Vorſtandsmitglieder wurden einſtimmig gebilligt. Dieſelben ſind
teilweiſe bereits durchgeführt, teilweiſe durch das Statut gere=
gelt
. Durch erſtere Maßnahme war es möglich, das Koſtenkonto
erheblich zu ſenken, was nicht zuletzt dazu beitragen wird, den
Mitgliedern in den kommenden Jahren ihren abgeſchriebenen
Geſchäftsanteil von 100 RM. nach und nach wieder zu erſetzen.
Einen weiteren Teil des Abends nahmen die Wahlen für
Vorſtand und Aufſichtsrat in Anſpruch. In den Vorſtand wurde
gewählt Herr Valentin Schick 1., der durch Aufſichtsratsbeſchluß
ſchon ſeit der außerordentlichen Generalverſammlung vom 12.
Dez. 1931 als geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied tätig war.
Aus dem Aufſichtsrat ſchied freiwillig aus Herr Georg Löff=
ler
. Der Vorſitzende widmete demſelben warme Worte der An=
erkennung
für ſeine rührige Mitarbeit.
Das Schlußwort ergriff Herr Dr. Hillemann. Er führte
aus, daß die Volksbank ſtolz darauf ſein könne, durch die von
der Generalverſammlung gefaßten Beſchlüſſe eine Bereinigung
durchgeführt zu haben, ohne Hilfe von Reich oder Staat, auf der
Baſis der Selbſthilfe. Wo ein ſolcher Wille zur Erhaltung der
Genoſſenſchaft vorhanden ſei, können alle vorkommenden Schwie=
rigkeiten
behoben werden.
Wit dem Wunſche für eine gute Weiterentwicklung der Ge=
noſſenſchaft
ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung.

ſens Kunſtturner in Darmſtad
Ta
4. Heſſenkampf im Kunfkkurnen um den Wanderpreis des Staakspräſidenken.
Rheinheſſen erhälk den Preis vor Oberheſſen und Skarkenburg.
Turnen am Querpferd
815: 839,5: 716,5.
bereits die Vorentſcheidung des Kunſtturnkampfes. Hierbei

* Zum vierten Male trafen ſich die ausgeſuchteſten Kunſt=
turner
der drei Heſſengaue Rheinheſſen, Heſſen und Rhein=Main
im Kampf um den von dem Herrn Staatspräſidenten vor 4 Jah=
ren
geſtifteten Wanderpreis, eine erhaben getriebene große Sil=
ber
=Plakette. Die Ehrengabe iſt gedacht zur Förderung des deut=
ſchen
Geräteturnens, und es iſt unverkennbar, daß er neben den
großen traditionellen Wettbewerben der Deutſchen Turnerſchaft
gerade für die heſſiſche Turnerei einen neuen Anſporn bildete.
Bereits zweimal hatte Rheinheſſen den Kunſtturnkampf gewon=
nen
. Oberheſſen hatte ſeinerzeit den erſten Sieg mit nach Hauſe ge=
nommen
. Die Brüder vom Rhein waren gekommen, die wert=
volle
Trophäe diesmal endgültig in ihren Beſitz zu bringen, ſie
hatten ein Jahr lang emſig gearbeitet und ausgeſiebt. Der Er=
folg
war ihnen beſchieden; denn
mit 875 P. ſiegte Rheinheſſen vor Oberheſſen (839½ P.)
und Starkenburg (776½ P.).
Der Endkampf
in der Turnhalle am Woogsplatz hatte trotz zahlreicher ſportlicher
Veranſtaltungen eine ſtattliche Zuſchauermenge angezogen. Neben
den Spitzen der heſſiſchen Turnerei waren auch die Nachbargaue
vertreten, als Vertreter der heſſiſchen Staatsregierung grüßte
Oberſchulrat Haſſinger.
Gauvertreter Prof. Roth=Darmſtadt hieß die Erſchienenen
herzlich willkommen. Er erinnerte, wie oft das deutſche Ge=
räteturnen
, umrahmt von deutſchem Frauenturnen, ſchöne Stun=
den
wertvoller Gemeinſchaftsarbeit des Volkes bereitet habe.
Gerade in der heutigen materiellen und geiſtigen Zerriſſenheit
der Volksglieder biete die deutſche Turnſache einen Boden, auf
dem ſich alle, alt und jung, beide Geſchlechter, vollberechtigt zu
aufbauendem Wirken zuſammenfinden könnten. Techniſches Kön=
nen
führe ohne ſeeliſches Beſchwingtſein nicht zu beſonderen Lei=
ſtungen
. Die deutſche Turnerei fordere von ihren Jüngern und
Jüngerinnen den ganzen Menſchen. Aus dieſer All=Erfaſſung
entſpringe auch der innere Zuſammenhalt und die Geſchlechter
überdauernde Harmonie der großen deutſchen Turngemeinde, für
die anſchließend Zeugnis abgelegt werde, das beiſpielgebend ſein
möge für die Jugend, auf der alten bewährten Bahn der Tur=
nerei
, deren Formen= und Inhaltreichtum ſich ſtets neu ergänze,
weiterzuwirken. Der herzliche Willkomm des Sprechers galt
den Turnern und Turnerinnen.
Als erſte Uebung
folgte das Turnen am Barren. Hier ſetzte ſich Kretz (Mainz=
Kaſtel), der doppelte DT.=Feſtſieger von 1923 und 1928, mit 28 P.
vor Genß (Mainz=Kaſtel), 27½ P., und Göbig (Mainz=Mombach),
26½ P., an die Spitze. Die beſten Oberheſſen waren Ahrens
(Marburg) und Seth (Großen=Linden) mit je 26 P., während
Starkenburgs Vertreter, ſich durch eine ungewohnte Nervoſität
auszeichneten und bei jeder bedauernden Regung der Zuſchauer
vollends lampenfiebrig wurden. Die höchſte Punktzahl erreichte
Karl Schwinn (Darmſtadt 46) mit 24½ P.
Allerdings, und das ſei hier im Anfang betont, die Entſchei=
dungen
der drei Kampfrichter Adelmann und Greulich=Mannheim.
Jäger=Heidelberg blieben oft rätſelhaft. Für einen unbefangenen
Zuſchauer war eine Differenz von 78 Punkten bei dem gleichen
Verſagen unerklärlich. Da die Richter jedoch vielfach nach Gefühl
urteilen müſſen, ſo iſt manches Plus und manches Minus bei den
Betroffenen bis zu einem gewiſſen Grade erklärlich.
Nach der rhythmiſchen Springſeil=Gymnaſtik der
Turnerinnen der Main=Rhein=Gauſchule, unter der bewähr=
ten
Leitung des Oberturnlehrers Klenk=Bensheim, brachte das

melte Rheinheſſen 197 P. (beſter Turner Gens=Mainz=Kaſtel
28 P.), Oberheſſen reichte es zu 181½ P. (beſter Turner ü
haupt Eckhard=Bad=Nauheim mit 28½ P.), während Starkenb
nur 166½ P. zuerkannt wurden (Beſter Lüdgemann=Rüſſelsk
mit 26 P.). Zwei Starkenburger landeten unter 20 P., Rh)
heſſen führte bereits mit 390½ P. vor Oberheſſen mit 363½
und Main=Rhein mit 345 P.
Dadurch ließ die Spannung und Kraft der Heimiſchen d
lich nach. Infolge eines kleinen Schönheitsfehlers, der ſich im
teren Verlauf der Uebung noch hätte ausgleichen laſſen, entſt
eine Leere, die von innen nicht mehr ausgefüllt wurde. Nur
wird der große Abſtand erklärlich, der am Ende zwiſchen Sie
und Drittem klafft. Natürlich trug ein Unfall des Erſatzman
Haldy=Rüſſelsheim, der vorher ganz anſprechende Leiſtun
zeigte, nicht zur Verbeſſerung der Stimmung bei.
In den Freiübungen
gefiel mir am beſten der Oberheſſe Ebersbächer=Marburg, der
ſeiner Gymnaſtik große Schwünge von feinſter Eleganz und 2
geglichenheit zeigte, die dennoch der inneren Kraft und Kon
tration nicht entbehrten. Sein Vereinskollege Goetſch errang
doch mit 29 P. noch 3 Pluspunkte vor ihm, während Kretz (Ma=
Kaſtel) ſeine 27½ P. ſicherlich ſeinen ans Artiſtiſche grenzen
kräftigen Formen verdankt. Fiedler (46 Darmſtadt) als ba
Gymnaſt der Rhein=Mainer, ſchaffte 26 P. Die Freiübungen v
den von nur 3 Turnern jeder Provinz, nach freier Wahl
geführt.
Bei den Sprüngen am Längspferd
reichte es Oberheſſen mit 209½ P. (Beſter überhaupt Goe
Marburg mit 28½ P.) zu einem Plus von 4½ P. vor Rheinhe
(Göbig=Mombach Neumann=Mainz 60 und Genß=Kaſtel je 28
während Rhein=Main mit 186½ P. weit zurückfiel. (Beſter Ba
Neu=Iſenburg 27 P.)
Herrliche Bilder
von Kraft und Schönheit boten dann die abſchließenden Uebun
am Reck. Rheinheſſen blieb auch hier mit 205½ P. vor O
heſſen, 189½ P., und Rhein=Main 171½ P klar in Front.
Reck glänzten Fiedler (Darmſtadt 46) und Genß=Mainz=Kaſtel
je 27½ P., während Krimmel=Mainz=Koſtheim 27 P., Kretz=
und Müller=Mombach je 26½ P. zuerkannt wurden.
In jeder Uebung waren, erreichbar 30 Punkte, die nirge
gewährt wurden. Der Gipfel der Zuneigung betrug 28½ P.
Die Turnerinnen=Gauſchule hatte zwiſchen
Kunſtturnen noch eine Körper= und Bewegungsſchule mit
Medizinball ſowie die allgemeine Keulenübung für das Ku
turnfeſt in Trier dargeboten und ebenfalls reichen Beifall!
funden
Gauvertreter Roth dankte zum Schluß allen Mitwirken:
den ſelbſtloſen Helfern und Kampfrichtern, für ihren Dienſt
Turnerſchaft und Volkstum.
Als Obmann des Wettkampfes amtierte Gauoberturnn
Hofferberth=Darmſtadt wie gewohnt ſicher und unauffällig,
Kampfgericht präſidierte Kreisoberturnwart Frey=Mainz,
auch die Siegerehrung vornahm. In markigen Worten zollte
den mutigen und aufopferungsvoll kämpfenden Mannſchaften T.
und Anerkennung und überreichte, der ſiegreichen Rheinhef
Mannſchaft den endgültig errungenen Preis der heſſiſchen Sta
regierung. Die Vorturnerin der Gauſchule drückte den ſto
Siegern vom Rhein ſowie den Führern der übrigen beiden
vinzen den ſchlichten Eichenkranz ins Haar. Nach dem dreift
Heil der Zuſchauer auf die heſſiſchen Kunſtturner brachte O.
turnwart Frey das Hoch auf das deutſche Vaterland, dem
Kraft des deutſchen Turners gelte, aus, und die Verſamme
ſangen ſtehend den erſten Vers des Liedes der Deutſchen.
Wird ein neuer Wanderpreis, um den auch der Odenwald
kämpfen könnte, dem jetzt vergebenen Preis folgen?

Jagd in Heſſen im Mai.

(Mitgeteilt vom Heſſ. Jagdklub e. V., Darmſtadt.)
Für das Haarwild iſt die Zeit gekommen, wo es ſich ver=
färbt
, d. h. ſein Wintergewand mit dem Sommerkleid vertauſcht.
Es befindet ſich in einer Uebergangsperiode und nimmt während
dieſer Zeit, während der es beſonders empfindlich iſt, Salzlecken
mit Vorliebe an. Das iſt auch gut, denn das Salz trägt zum
Wohlbefinden des Wildes bei und vermindert die Gefahr des
Eingehens, die jetzt, namentlich beim Rehwild, durch im Ueber=
maß
aufgenommene junge Saat beſteht. Vor allem ſind es die
ſchwachen Stücke, die daran leicht zugrunde gehen.
Deshalb ſei den Revierbeſitzern immer wieder empfohlen,
Salzpfannenſteine, die vom Heſſ. Jagdklub bezogen werden kön=
nen
, reichlich auszulegen. Auch für den Aufbau der Gehörne
und Geweihe iſt Salz von großer Wichtigkeit.
Die Hirſche ſchieben ihr neues Geweih, der Rehbock, deſſen
Gehörn voll entwickelt iſt, verfegt es, ſoweit dies noch nichr ge=
ſchehen
iſt.
Die Jagd auf den Rehbock beginnt, in Heſſen am 1. Juni.
Auer= und Birkwild erreicht in der erſten Hälfte des Monats den
Höhepunkt der Balz, ab 16. Mai hat der Auerhahn Schonzeit.
Das Birkwild iſt während des ganzen Jahres geſchützt.
Faſanenhähne können noch während des ganzen Monats ge=
ſchoſſen
werden, der Dachs ab 16. Mai.
Alles übrige Wild bedarf der größten Ruhe, da es entweder
ſetzt bzw. brütet oder ſchon Junge führt.
Der Mahnruf
Hunde an die Leine!
ſollte gerade jetzt von jedem Spaziergänger, der glaubt, es ſchade
nichts, wenn er ſeinen Hund draußen in Wald und Feld frei
laufen läßt, ſtreng befolgt werden.
Höchſte Aufmerkſamkeit widme der Heger allem Raubgeſindel,
beſonders den Krähen und Elſtern, ſtreunenden Hunden Katzen
und Füchſen und allen verdächtigen Elementen, die Tierraub
treiben.

D. Biblis, 7. Mai. Am renovierten Spritzenhaus wr
geſtern abend die von Herrn Pfarrer Reis (Sohn des hieſi
Friedhofaufſehers), der in Amerika als Pfarrer tätig iſt, geſtif
Statue des hl. Florian aufgeſtellt. Im Gottesdienſt am 2
mittag erhielt die Statue die kirchliche Weihe. Eine vielhund
köpfige Menſchenmenge hatte ſich geſtern abend am Spritzenh
verſammelt, um in würdiger Weiſe der eierlichen Enthüllung.
zuwohnen. Nach kurzer Begrüßung hielt Herr Kommandant E
bert die Weiherede; unter den Klängen des Chorals Die H
mel rühmen wurde die prächtige Statue enthüllt. Ein ſinnvo
Prolog, gut vorgetragen vom Sohne unſeres 1. Feuerwehrk
mandanten, Joſ. Seibert, fand allgemein ſtürmiſchen Beifall.
Seibert dankte zum Schluß nochmals dem edlen Spender, der
zeit wieder in Amerika weilt; die hieſige J. K.=Kapelle ſpielte
dann den Schlußmarſch.
Dreieichenhain, 7. Mai./ AmPPfingſtſamstag findet
diesjährige Burgbeleuchtung mit grdßem Brillantfeuerwerk,
wie eine große pyrotechniſche Beſchjeßung der Burgruine ſtatt,

Brieſkaſten.

Jedr Anfrage iſt die letzie Bezugsquſttung beizufügen. Anenyme Anfragen wrde*
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeſt.
Einheitswert. Gegen einen Einheitswerte betreffen
Feſtſtellungsbeſcheid iſt nach 88 213 flgg. der Reichsabgabenu
nung das Rechtsmittelverfahren zugelaſſen, zunächſt der (
ſpruch beim Finanzamt. Der Beſcheid kann aber nur deshalb
gefochten werden, weil der Steuerpflichtige ſich durch die Höhe
Feſtſtellungen, die in dem Beſcheid getroffen worden ſind,
dadurch beſchwert fühlt, daß die Steuerpflicht bejaht oder
Steuergegenſtand zu Unrecht nach den Vorſchriften, die für !
wirtſchaftliche, forſtwirtſchaftliche oder gärtneriſche Betriebe
ten, oder zu Unrecht nach den für gewerbliche Betriebe oder
Unrecht nach den für Grundſtücke geltenden Vorſchriften bewe
worden iſt. Der Steuerpflichtige hat die Koſten des geſam
Rechtsmittelverfahrens zu tragen, wenn er im endgültigen
gebnis unterliegt.
M. 70. Wenden Sie ſich an das Städtiſche Hochbauamt.

OM

Heute entſchlief nach ſchwerem
Leiden mein guter Mann, unſer
Vater, Schwiegervater und Groß=
vater

Herr
Heinrich Kochenburger
Penſionär der Fa. E. Merck
im Alter von 65 Jahren. (7053
Im Namen
der krauernden Hinterbliebenen:
Fr. M. Kochenburger,
geb. Ahl.
Gundernhaufen, 7. Mai 1932.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 10. Mai, nachm. 3 Uhr, vom
Trauerhauſe aus ſtatt.

Freiw. Feuerwehr Darmſtadt.
Die Beerdigung unſeres Mit=
glieds
und erſten Führers (7054
Auguſt Lang
findet Montag, 9. Mai, nachm.
4 Uhr, auf dem alten Friedhof
(Nied.=Ramſtädterſtr.), ſtatt.
Die Wehr tritt 15¾ Uhr vor dem
Friedhof an.
Das Kommando.

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Dr. Nauheim, Landwehrstr. 14
Dr. Riemenschneider,
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Dr. Stern, Wendelstadtstr. 5
Dr. Stern, Ludwigsplatz 6
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Montag, 9. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 129 Seite 5

DDie TTottüdr der TapbatMielſtetsäu
Die drei ſüddeutſchen Berkreker ſehzen ſich durch. Favorikenſiege auf der ganzen Linie.
Balkenverband und Südoftdeukſchland nichk mehr verkreken.

Sauobertur
unauf

Einige knappe Ergebniſſe.
Mit der gewohnten großen Anteilnahme verfolgte am Sonn=
die
deutſche Fußballgemeinde die Vorrundenkämpfe um die
tſche Fußballmeiſterſchaft. Die 16 Vertreter der Landesver=
ze
traten in acht Spielen an, die durchweg die erwarteten
er gebracht haben. Eigentliche Ueberraſchungen blieben zwar
aber manche Kämpfe verliefen doch anders, als man es er=
et
hatte. Den ſicherſten Sieg buchte der Süddeutſche Meiſter
tracht Frankfurt, der in Königsberg vor 6000 Zu=
ern
bei ſchlechtem Wetter die Soldatenmannſchaft von Hin=
urg
Alleinſtein, ganz überlegen mit 6:0 (4:0) abfertigte.
Arlich überzeugend fertigte auch der 1. FC. Nürnberg in
A h vor 12 000 Zuſchauern den weſtdeutſchen Zweiten, Boruſſia
4 a. mit 5:2 (2:0) ab. Die Nürnberger hatten bereits eine 5:0, als ſie verhaltener ſpielten und Fulda zu den Gegentref=
kommen
konnte. Schwerer hatte es der ſüddeutſche Zweite.
Azern München, der in München bei Minerva 93 Berlin
erhin harten Widerſtand zu überwinden hatte, ehe er mit 4:2
einen keineswegs imponierenden Sieg erfocht.
Süddeutſchland hat alſo alle drei Vertreter in die Zwiſchen=
e
gebracht. Aehnlich erfolgreich war nur noch Norddeutſch=
2. deſſen Vertreter HSV. und Holſtein gleichfalls ſiegreich ge=
en
ſind. Der Hamburger SV. kam allerdings in Altona
7 VfL. Benrath erſt in den letzten acht Minuten zu den zwei
Ziern, die ſeinen 3:1 (1:0)=Sieg ſicherſtellten. Dagegen gewann
ſtein Kiel in Breslau gegen den SC. 08 4:1 (2:0) mit
ger Mühe, als man glaubte.
ſur je einen Vertreter haben Berlin, Mitteldeutſchland und
deutſchland durchgebracht. Der Weſten wäre zur allgemeinen
rraſchung faſt ganz ausgeſchieden, denn ſein Meiſter,
alke 04, konnte in Dortmund gegen den unterſchätzten mit=
utſchen
Pokalmeiſter SuBC. Plauen erſt in der Verlänge=
knapp
mit 5:4 12:1) gewinnen. Zur Ueberraſchung der
30 Zuſchauer lag Plauen zeitweiſe ſogar 4:2 in Führung.
ins Meiſter, Tennisboruſſig, gab in Berlin vor 2000
auern gegen Viktoria Stolp nur eine höchſt mäßige Vorſtel=
Mit 3:0 wurde zwar Stolp äußerlich glatt geſchlagen und
t der Baltenverband ganz ausgeſchifft, aber die Leiſtungen
Berliner waren ſo ſchwach, daß das Publikum die Veilchen
ßlich auspfiff. Mitteldeutſchlands Meiſter Pol. SV.
Aumnitz hat in Chemnitz den übermäßig hart ſpielenden ſüd=
chen
Meiſter Beuthen 09 überraſchend glatt mit 5:1 (3:0)
A ungen. Wie der Baltenverband, ſo iſt alſo auch Südoſtdeutſch=
in
der Vorrunde gleich ganz ausgeſchieden.

Für die Zwiſchenrunde

Atſich qualifiziert:
drei ſüddeutſche Mannſchaften: Eintracht Frankfurt, 1. FC.
berg und Bayern München; zwei norddeutſche Vertreter:
burger SV. und Holſtein Kiel, ſowie je eine Mannſchaft von
eldeutſchland (Chemnitzer Pol. SV.), Weſtdeutſchland (Schalke
und Berlin (Tennisboruſſia).
die am 22. Mai zum Austrag kommende Zwiſchenrunde wird
weit härtere Kämpfe bringen.
Die Zußball=Ergebniſſe.
Vorrunde zur Deutſchen Meiſterſchaft.
königsberg: Hindenburg Allenſtein Eintr. Frkf. 0:6 (0:4).
Nünchen: Bayern München Minerva Berlin 4:2 (1:1).
fürth: 1. FC. Nürnberg Boruſſia Fulda 5:2 (2:0).
hemnitz: Polizei Chemnitz Beuthen 09 5:1 (3:0).
zerlin: Tennisboruſſia Berlin Viktoria Stolp 3:0 (2:0).
zreslau: Breslau 08 Holſtein Kiel 1:4 (0:2).
ortmund: FC. Schalke 04 S.u.BC. Plauen 5:4 (2:1).
AUtona: Hamburger SV. VfL. Benrath 3:1 (3:0).
Süddeutſchland.
Aufſtiegsſpiele.
5ruppe Heſſen: Polizei Darmſtadt VfR. Bürſtadt 3:3.
pe Main: Sportfr. Frankfurt Kickers Obertshauſen 4:0.
ania Okriftel Kickers Aſchaffenburg 5:0. Sp.Vgg. Rüla
fB. Friedberg 3:4. Gruppe Baden: FC. Konſtanz FV.
2iburg 1:2. Sp.Vgg. Troſſingen Sp.Vgg. Freiburg 3:1.
konia Karlsruhe Sportfr. Forchheim 3:1 Gruppe Würt=
Aerg: Stuttgarter SC. FC. Tailfingen 4:0. Sportfr. Heil=
Y: FV. Niefern (Sa.) 1:1 abgebr. Gruppe Saar: Pfalz
aſens FC. Algenrodt 2:2. FV. Homburg Eintracht
13. FV. Völklingen FV. Quierſchied 7:0. Gruppe
ſt: FG. Rohrbach FC. 03 Ludwigshafen 2:3. VfL. Neu=
Germania Friedrichsfeld 0:1. Gruppe Südbayern: BC.
burg Armin München 2:1. Münchener Sp.Vgg. FC.
nau 0:4. Sp.Vgg. Landshut Ulmer FV. 94 1:1. Gruppe
Zbayern: Sp.Vgg. Hof Sp.Vgg. Erlangen 0:0.

Geſellſchaftsſpiele.
5V. Wiesbaden Schwarz=Weiß Barmen (Samstag) 3:3.
u93 Rüla (Sa.) 4:1. F.Vgg. Kaſtel FSV. Heuſen=
En (Sa.) 6:1. FV. Lörrach FC. Pforzheim (Sa.) 4:8.
ga. Sandhofen Olympia Lorſch 5:1. VfB. Stuttgart
Metz 3:0. FC. Schweinfurt Karlsruher FV. 1:2. Sport=
3 de Eßlingen SV. Feuerbach 0:4. Wormatia Worms
Mannheim 4:5. FSV. Frankfurt Kickers Offenbach 2:2.
Kreuznach FSV. Mainz 05 2:2. Kickers Stuttgart FV.
brücken 2:1. FC. Kaiſerslautern VfL. Neu=Iſenburg 4:4.
1n Böckingen Union Niederrad 4:3. FV. Frankenthal
Waldhof 1:3.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
u. B. Leipzig Rot=Weiß Frankfurt (Sa.) 1:6. Dresdener
Rot=Weiß Frankfurt 9:1. VfL. Hörde München 1860
1:5. Schwarz=Weiß Eſſen München 1860 2:2. Hammer
gg. Sp. Vgg. Fürth (Sa.) 0:5. SC. Münſter 08 Sp. Vgg.
9 4:5. FV. Neuendorf VfR. Fürth (Sa.) 5:1. Tura Bonn
fR. Fürth 3:8. FC. Zürich 1. FC. Pforzheim 2:3. Union
mburg Boruſſia Neunkirchen 2:7.
Fußball im Reich.
7epräſentativſpiel in Hannover: Norddeutſchland Nord=
And 2:0. Turu Düſſeldorf Rheydter SV. 2:2. Hamborn 07
gur1 Düſſeldorf 8:3. Preußen Krefeld Homberger SV. 4:3.
annia Aachen Meidericher SV. 2:3. Meidericher SV.
Adter SV. 2:0. Hertha BSC. Berlin Fortung Düſſeldorf
Viktoria Norden=Nordweſt 7:2. Werder/Sportfr. Bremen
uſtria Wien 1:6. Union Altona Altona 93 4:1. Eintracht
Anſchweig Sportfr. Bremen 4:2. Eintracht/Sportfr. Leip=
Fortung Düſſeldorf 1:2. Chemnitzer BC. Gutsmuts
den 12. In Glogau: Niederſchleſien Niederlauſitz 3:7.
Erſte Berliner Hauptpokalrunde.
4nion Oberſchöneweide Spandauer BC. 4:3. Wacker 04
19 23. Berliner SV. 92 Lichtenberger BC. 09 4:1. Span=
SV. VfB. Pankow 3,2, Südſtern Weißenſee 1900 8:1.
Bamag 2:1. Joroſlaw Oſtend 2:1. Sportfr. Pots=
BFC. Preußen 0:1. Union Potsdam VfB. Luckenwalde
Sportfr. Lichtenberg BFC. Meteor 06 2:4.

Einkracht ſiegt 6:0
in Königsberg über Hindenburg Allenſtein.
Das Erſcheinen des ſüddeutſchen Fußballmeiſters in Königs=
berg
bedeutete für den oſtpreußiſchen Fußball eine kleine Sen=
ſation
. Obwohl man der Soldatenmannſchaft von Hindenburg
Allenſtein gegen die Süddeutſchen keine Chance gab und obwohl
das Wetter ſehr ſchlecht war, kamen zu dieſem Vorrundenſpiel um
die Deutſche Meiſterſchaft doch 6000 Zuſchauer zum VfB=
Platz in Königsberg. Dieſe Leute hatten von den Frankfurtern
einen guten und überlegenen Fußball erwartet, was ſie aber zu
ſehen bekamen, übertraf die Erwartungen weit. Trotzdem die
Frankfurter nach faſt 24ſtündiger Bahnfahrt erſt am Samstag in
der oſtpreußiſchen Metropole angekommen war, machte die Elf
des ſüddeutſchen Meiſters einen völlig friſchen Eindruck, und was
ſie an reinem Fußballkönnen zeigte, war allerbeſte Klaſſe. Tech=
niſch
und taktiſch konnten die Allenſteiner Soldaten nicht entfernt
an die Frankfurter herankommen. Die Eintracht machte mit
ihrem zwar ſehr eifrigen, aber techniſch primitiv ſpielenden Geg=
ner
was ſie wollte. Das Ergebnis hätte gerade ſo gut auf 10
oder 15:0 kommen können. Aber die Frankfurter begnügten ſich
kurz nach der Pauſe mit dem 6:0, und ſie zeigten dann nur noch
hübſche Kombinationszüge, ohne Wert auf weitere Treffer zu
legen.
Die Frankfurter Mannſchaft war in allen Teilen
ſehr ausgeglichen. Lediglich die Außenſtürmer Sobanſki (Erſatz
für Kellerhoff) und Trumpler wirkten etwas ſchwächer. Der Held
des Tages war der Mittelſtürmer Ehmer, der zuſammen mit
Dietrich und Möbs ein ganz ausgezeichnetes Innentrio bildete
und der allein vier Treffer auf ſein Konto brachte. Die beiden
anderen Tore ſchoß der taktiſch kluge Dietrich. Die Läuferreihe
unterſtützte den eigenen Angriff vorbildlich, ſie war aber auch in
der Zerſtörungsarbeit ſo gut, daß die meiſten Angriffszüge des
Gegners in der Entwicklung ſtecken blieben. Den Reſt beſorgten
die internationalen Verteidiger Schütz und Stubb, die ſouverän
ihr Feld beherrſchten. Der Torhüter Schmidt brauchte kaum ein=
zugreifen
.
Hindenburg Allenſtein zeigte außer einem löblichen
Eifer nichts Beſonderes. Die Schnelligkeit der Mannſchaft er=
lahmte
bald, nachdem die Spieler, durch das raffinierte Kom=
binationsſpiel
und Täuſchen der Frankfurter mürb gemacht war,
Allenſtein hielt den Ball meiſt ſehr hoch und ſpielte ungenau zu.
Der beſte Mann der Elf war der linke Verteidiger Kaminſki, der
wiederholt rettete und ſeine Mannſchaft vor einer höheren Nie=
derlage
bewahrte. Auch der Tormann ſchlug ſich gut.
Schöner Kampf in München.
Bayern München ſchlägt Minerva Berlin 4:2 (1:1)
Gut 18 000 Zuſchauer umſäumten das Spielfeld. Die Bayern
ſiegten auf Grund ihres beſſeren Stürmerſpieles verdient. Bis
zur Pauſe leiſteten die Berliner hartnäckigen Widerſtand, nament=
lich
die Abwehr ſchlug ſich hervorragend. In der zweiten Spiel=
hälfte
ſetzte ſich die beſſere Zuſammenarbeit der Münchener durch
und mit 4:2 (3 Tore von Krumm, 1 von Rohr) behielten ſie das
beſſere Ende für ſich. Der Kampf wurde hart durchgeführt, ohne
die Grenzen des Erlaubten zu überſchreiten, dafür ſorgte ſchon
der Unparteiſche Hund=Remſcheid, der unauffällig und ſicher
leitete. Das Spiel ſelbſt verlief ſtets ſpannend, ohne aber zu dem
großen Meiſterſchaftskampf zu werden, den man erwartet hatte.
Die Berliner überraſchten beſonders in der erſten Halb=
zeit
durch glänzende Leiſtungen, doch fiel der junge Sturm nach
der Pauſe ſeinem eigenen Tempo zum Opfer. Die Ueberraſchung
im Berliner Angriff war der Halbrechte Winzer, der zuſammen
mit Iwankowſki ! treibende Kraft im Sturme war, Hervorragend
ſpielte auch der Mittelläufer Hübner. Auch die Berliner Vertei=
digung
ſchlug ſich nicht ſchlecht, lediglich die beiden Flügelleute
fielen etwas ab. Die Bayern hatten ihre beſten Leute in dem
Verteidiger Heidkamp, aber auch der Mittelläufer Goldbrunner
gab ſich große Mühe, den Angriff, der zeitweiſe ſchwach ſpielte,
zu unterſtützen. Eine mäßige Partie, lieferte der linke Läufer
Naglſchmitz. Nach Ueberwindung ſeiner Schwächeperiode konnte
der Sturm in der zweiten Halbzeit gefallen, beſonders nach der
Umſtellung kamen die Rothoſen in Fahrt. An dem Schlußtrio
der Bayern war nichts auszuſetzen.
Weſtdeulſchlands Zweiter hält ſich gul.
1. FC. Nürnberg Boruſſia Fulda 5:2 (2:0).
Im Fürther Ronhof trug der Club ſein erſtes Spiel in der
diesjährigen DFB.=Meiſterſchaftsrunde gegen den weſtdeutſchen
Zweiten, Boruſſia Fulda, aus. Dem Treffen wohnten 12000
Zuſchauer bei, die einen ſicheren Sieg der Nürnberger ſahen.
Im allgemeinen hatte man wohl nicht mit einem beſonderen
Ereignis gerechnet, da die Zahl von 12 000 Zuſchauern in Nürnberg
bei anderen Spielen ſchon weſentlich überboten worden iſt. Die
Fuldaer überraſchten trotz ihrer Niederlage nach der angenehmen
Seite. In ihrer ganzen Mannſchaft befand ſich kein ſchwacher
Punkt. Der Club war nicht gerade in Hochform, hatte aber
genügend Können, um ſeinen Gegner niederzuhalten.
Nürnberg ſpielte in der erſten Halhzeit mit dem Wind im
Rücken und hatte dadurch einen kleinen Vorteil. Die Mannſchaft
zeigte in den erſten zwanzig Minuten großes Können, um dann
auf einige Zeit abzuhauen. Zehn Minuten vor der Pauſe gelang
es aber dem Club wieder, die Oberhand zu gewinnen. Der
erſte Treffer fiel durch eine ſehr harte und nicht ganz gerecht=
fertigte
Entſcheidung des Schiedsrichters. Bei einem Zuſammen=
ſtoß
fiel Schmitt über den Fuß des Fuldger Tormannes Büttner,
ohne daß dieſer etwas dazu konnte. Der verhängte Elfmeter
wurde von Oehm in der 35. Minute ſicher zum Führungstreffer
verwandelt. Aus einem Angriff des geſamten Nürnberger
Sturmes ergab ſich zwei Minuten vor der Pauſe durch einen Schuß
von Friedel der zweite Treffer. Nach dem Wechſel ſchaffte
Friedel in der 9. Min. für den Club den dritten Treffer.
In der 17. Min, war es wieder Friedel, der einen Treffer
ſchoß und damit den hat trick vollbrachte. Die vollkommene
Ueberlegenheit der Nürnberger kam durch ein Tor Schmitts in
der 25. Minute nochmals zum Ausdruck. Von da ab ließ der
Club etwas nach und Fulda kam leicht auf. Doch erſt in den
letzten 10 Minuten gelang es den Boruſſen, überraſchend zu zwei
Erfolgen zu kommen. Den erſten Treffer ſchoß der Linksaußen
Bonard, während Leuchers in der letzten Minute einen
Fernſchuß anbringen konnte.
H. 5.B. ſekzt ſich durch.
Hamburg S. V. V.f. L. Benrath 3:1 (1:0).
Der 3:1=Sieg, mit dem ſich der norddeutſche Meiſter HSV.
beim Vorrundenſpiel im Stadion zu Altona vor 6000 Zuſchauern
gegen den weſtdeutſchen Pokalmeiſter VfL. Benrath behauptete,
war durchaus nicht überzeugend. Benrath, das zwar im Zuſammen=
ſpiel
enttäuſchte, aber hart war und mit guten Einzelleiſtungen
aufwartete, gab ſich erſt nach zähem Widerſtand geſchlagen. An
ſich war der Hamburger Sieg verdient, denn die Rothoſen demon=
ſtrierten
die beſſere Zuſammenarbeit und reifere Technik. Nach
einem Fehler der weſtdeutſchen Verteidigung konnte Dörfel in der
16 Minute das Führungstor für den HSV. erzielen. Nach dem
Wechſel ſpielten die ſchnellen Weſtdeutſchen eine zeitlang über=
legen
und es gelang ihnen auch, in der 22. Minute durch ihren
Mittelſtürmer Hohmann den Ausgleich zu erzwingen. Benrath
blieb noch eine Weile überlegen und nur mit Mühe verhinderte
der HSV. weitere Treffer der Rheinländer. Erſt in den letzten
8 Minuten konnte der HSV. durch Tore von Dörfel und Speiſtrup
die Entſcheidung erzwingen. Das Ergebnis hat der HSV. in
erſter Linie ſeiner Abwehr und der guten Läuferreihe zu danken.
Der Sturm war ſchwach. Schiedsrichter Fink=Frankfurt gut.

Neuer Stadiſtaffel=Wangerpreis
des Darmſtädter Tagblakt.
Im vergangenen Jahr iſt der ſeinerzeit vom Darmſtädter
Tagblatt geſtiftete Wanderpreis für den Hauptlauf der Stadt=
ſtaffel
endgültig in den Beſitz des Akademiſchen Sportelubs über=
gegangen
. Um dieſem ſchönen Wettbewerb, der demnächſt wieder
zum Austrag kommen wird, ſeine bisherige Zugkraft ungeſchmälert
zu erhalten, hat der Verlag des Darmſtädter Tagblatt dem
Stadtamt für Leibesübungen zu den gleichen Bedingungen eine
neue Ehrengabe zur Verfügung geſtellt.

Der Mitkeldeukſche Meiſter ſiegl klar:
Pol. SV. Chemnitz Beuthen 09 5:1 (3:0).
Bei trübem Wetter trugen die Meiſter von Mittel= und Süd=
oſtdeutſchland
auf dem Chemnitzer Preußenplatz vor 12000 Zu=
ſchauern
ihr Vorſchlußrundenſpiel aus. Man ſah einen eindrucks=
vollen
Sieg der Chemnitzer Polizei. Die Schleſier waren zwar
den Sachſen körperlich ſtark überlegen und ſie zeigten auch techniſch
ganz annehmbare Leiſtungen, aber ſie ſpielten ungewöhnlich hart.
ſo daß der Schiedsrichter Holtz=Berlin mehrfach eingreifen mußte
und ſchließlich auch zwei Beuthener Spieler vom Platz ſtellte. Die
Schleſier hatten alſo nach der Pauſe nur noch neun Mann im
Feld. Bei den Mitteldeutſchen war Helmchen der beſte Mann
Auf ſein Konto entfielen allein vier Treffer. Den fünften ſchoß
Schneider eine Minute vor dem Abpfiff. Auch die Hintermann=
ſchaft
war ſehr gut in Form, an ihr brachen ſich faſt alle Angriffe
des Gegners. Der Gegentreffer für Beuthen fiel zehn Minuten
nach der Pauſe durch den Mittelläufer.
T. B. ſiegt 3:0, wird aber ausgepfiffen.
im Spiel gegen Viktoria Stolp.
Berlins Meiſter und der zweite Baltenvertreter ſtanden ſich
in Berlin=Charlottenburg vor nur 200) Zuſchauern gegenüber.
Tennis=Boruſſia gewann zwar 3:0 (2:0), aber die Leiſtung der
Veilchen war ſo ſchlecht, daß ſie bei einem anderen Gegner die
Vorrunde wohl kaum überlebt hätten. Die Berliner haben einen
unfähigen Sturm, der ſelbſt bei größter Ueberlegenheit nicht
in der Lage iſt, auch Tore zu ſchießen. Die Grenzmärker ſpielen
einen noch recht einfachen Fußball. Ihr Angriff beſchränkte ſich
meiſt auf Durchbrüche, ohne aber bei der ſicheren Berliner Ver=
teidigung
zu einem Erfolg zu kommen. Ihr beſter Mann war der
rechte Läufer Bletſch, gutes Können zeigte auch der Tormann.
Tennis=Boruſſia verlor bald die große Linie; es war nur ein
krampfhaftes Gewürge. Schon nach drei Minuten hatte Hand=
ſchuhmacher
ein wegen abſeits nicht anerkanntes Tor erzielt. In
der 10. Minute konnte dann Pahlke mit Bombenſchuß den erſten
regulären Treffer einſenden. Zwei Minuten ſpäter erhöhte Hand=
ſchumacher
nach einem Fehler der Stolper Verteidigung aus ge=
ringer
Entfernung auf 2:0. Kurz vor der Pauſe ſchoß Handſchu=
macher
ſo ſcharf ins Tor, daß der Ball vom Netz wieder ins Feld
zurückſprang. Aber der keineswegs ſehr aufmerkſame Schieds=
richter
Peters=Hamburg ließ weiter ſpielen. In der zweiten Halb=
zeit
wurde das Spiel immer ſchlechter. Der dritte Treffer für
Berlin fiel erſt nach einer Mannſchaftsumſtellung kurz vor Schluß
durch Schmidt.
Was iſt mit Schalke?
Schalke 04 S.u.B.C. Plauen 5:4 (2:1) nach Verlängerung.
25 000 Menſchen kamen zu dieſem Vorrundenſpiel ins Stadion
Rote Erde zu Dortmund. Faſt alle rechneten mit einem ſicheren
Siege ihres hoch favoriſierten FC. Schalke. Aber ſie hatten mit
dem Gegner nicht gerechnet. Während Schalke ſich in engmaſchige
Kombinationen verſtrickte. Unſicherheiten in der Hintermannſchaft
zeigte und ſchließlich ſehr nervös wurde, ſtellten die Vogtländer
eine ſchnelle, entſchloſſene Mannſchaft, die zum Pokalſyſtem wie ge=
ſchaffen
iſt. Plauen ſetzte ſich ſo erfolgreich zur Wehr, daß der
weſtdeutſche Meiſter erſt in der Verlängerung einen knappen Sieg
buchen konnte.
Czepan ſchuf zwar in der 7. Minute das Führungstor, als
aber Tibulſki vorübergehend verletzt ausſcheiden mußte, kam Plauen
durch ſeinen Mittelläufer Böttcher zum Ausgleich. Nattkämper
brachte die Knappen in der 33. Minute erneut zur Führung.
Nach dem Wechſel griff Plauen elanvoll an. Die Sachſen konnten
zur allgemeinen Ueberraſchung nicht nur durch Schaarſchmidt aus=
gleichen
, ſondern durch zwei Treffer von Wark eine 4:2=Führung
erreichen. Schalke drängte nun, aber Plauen verteidigte geſchickt
und nur mit Mühe konnte Schalke bis zum Ende der regulären
Spielzeit durch Treffer von Czepan und Rothardt den Ausgleich
erreichen. In der 5. Minute der Verlängerung wurde dann das ſo
ſenſationell verlaufene Spiel durch ein Tor von Rothardt
entſchieden.
Holſtein Kiel ſiegt in Breslau
ſicher und verdient mit 4:1 (2:0).
In Breslau traten vor 8000 Zuſchauern der Zweite Südoſt=
deutſche
, SC. 08 Breslau, und der zweite norddeutſche Vertreter,
Holſtein Kiel, zum Vorrundenkampf an. Die Norddeutſchen ſiegten
mit 4:1 (2:0). Im allgemeinen hatte man mit einem beſſeren Ab=
ſchneiden
der Einheimiſchen gerechnet. Bei Breslau war der rechte
Läufer Bartſch eine glatte Niete. Hinzu kam noch, daß Meißner
in der Verteidigung nicht ganz auf der Höhe war. Im Sturm
konnte nur der Repräſentative Blaſchke überzeugen. Die übrigen
ſpielten unter Form. Der Sturmführer Iglar war recht unſicher
und auch Majunke konnte nicht gefallen.
Die Norddeutſchen hatten in Mundt und Lagerquiſt eine erſt=
klaſſige
Hintermannſchaft. Allerdings fiel der linke Verteidiger
Mundt durch ſein allzu hartes Spiel unangenehm auf. Der Sturm
machte einen guten Eindruck, obwohl Ludwig nicht in beſter Form
ſpielte. Gut waren die beiden Außenſtürmer. Die Läuferreihe
hatte gleichfalls einen guten Tag. Kramer im Tor zeigte Schwächen.
Wenn auch die Breslauer durch den Schiedsrichter Ruhland=
Dresden ſtark benachteiligt wurden, ſo muß doch der Sieg von
Holſtein als verdient angeſprochen werden
Gleich zu Beginn des Spieles waren die Norddeutſchen leicht
überlegen. In der 10. Minute ſchoß Klein das Führungstor. In
der 38 Minute kam das Ergebnis durch ein Eigentor von Meißner
auf 2:0. Nach der Pauſe griff Breslau 20 Minuten lang energiſch
an. In der 7. Minute fiel denn auch durch Kleinert ihr Gegen=
treffer
. Holſtein kam in der 37. Minute durch Ritter und eine
Minute vor Schluß nochmals durch Ritter zu zwei weiteren Treffern,
Um den Aufſtieg in Main=Heſſen.
Polizei Darmſtadt V.f.R. Bürſtadt 3:3 (2:2).
Mindeſtens 1500 Zuſchauer wohnten dieſem Aufſtiegſpiel der
beiden Kontrahenten bei, und bekamen, um es vorweg zu ſagen,
nicht den großen Kampf zu ſehen, den ſich die meiſten wohl ver=
ſprochen
hatten. Das Spiel ſelbſt zerfiel in zwei grundverſchiedene
Hälften. Während in der erſten Halbzeit die Polizeimannſchaft
vorwiegend im Angriff lag, ſo geſtaltete ſich in der zweiten Halb=
zeit
das Spiel zugunſten der Bürſtädter. Es lag zu wenig Syſtem
in dem Vorhaben der Stürmerreihe der Polizeiſturm ſpielte
nur ſelten flach zu und kombinierte ungenau. Kein Spieler ver=
ſuchte
ſich freizuſtellen, und noch weniger, einen ſeiner Nebegleute
freizuſpielen. Auch die Hintermannſchaft ſpielte unter Form.
Lediglich Scheuermann und W. Kaſpar kamen über Durchſchnitts=

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 129

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 9. Mai

Seite

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nor
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ſollt
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
de

leiſtungen hinaus. Die Bürſtädter überraſchten nach der an=
genehmen
Seite. Die Elf. ſpielte einen fürs Auge gefälligen Fuß=
ball
. Nur in einzelnen Fällen entgleiſten einige Spieler. Der
rechte Verteidiger tat ſich ebenſo wie Müller bei der Polizei
wegen ſeiner Derbheiten beſonders hervor. Im Uebrigen haben
die Gäſte das Unentſchieden verdient, dank ihres koloſſalen Eifers
und Energie
Von Anfang an beginnt ein äußerſt ſchnelles Spiel. Bürſtadt
etwas nervös iſt. Die 1. Ecke für B. bringt nichts ein. Der rechte
Läufer Bürſtadts, der in der Folge ſeinen gegneriſchen Außen
wiederholt laufen läßt, verurſacht einen Strafſtoß auf der Straf=
raumlinie
, deſſen Verwandlung der Polizei in der 15. Minute
die Führung bringt. In der 18. Min. erzielt Müller durch den
halten können. Schon glaubt man an einen hohen Polizei=Sieg. DSB ausgetragen. Süddeutſchland hatte ſeine beiden Vertreter,
Doch die Bürſtädter laſſen ſich nicht entmutigen, ſie erzielen eine die Spielvereinigung Fürth und den VfR. Mannheim.
Ecke, die abgewehrt wird. Ein Strafſtoß für die Schwarz=Weißen noch im Rennen. Während ſich die Fürther in Halle über die
wird gehalten, aber in der 38. Min, können ſie doch ihren 1. Gegen= dortige Polizei mit 12:6 (7:2) erfolgreich durchſetzen und für die
treffer erzielen. B. drückt nun etwas aufs Tempo, kommt zur
3. Ecke und kann noch einen Fehlſchlag des rechten Polizei=
wogt
das Spiel auf und ab, beiderſeitige Angriffe werden ab= nellerweiſe mit dem gleichen Ergebnis, wie Fürth in Halle ſiegte.
gewehrt. In der 8. Min, gehen die Gäſte in Führung, ein Allein=
gang
hätte bald darauf den Vorſprung vergrößern können, im
Uebereifer wird aber dieſe Chance nicht ausgenutzt. Auch den
grünen Stürmern paſſiert dasſelbe Mißgeſchick. Zwei vom Polizei= aus.
hüter leichtſinnig verurſachte Ecken werden mit Glück abgewehrt,
während zwei grüne Stürmer eine Meinungsverſchiedenheit hand= gen wird, haben ſich alſo neben dem heute ſpielfrei geweſenen
greiflich austragen wollen. Die 6. Ecke für B. geht ins Aus. Im Mitteldeutſchen Meiſter, Polizei Weißenfels, der Deutſche Meiſter
Schlußſpurt erzwingt Pfeiffer für Polizei den Ausgleich. Zu
mehr als einem Punkt reicht es nicht mehr.
Nach dieſem Unentſchieden ſtehen Polizei und Bürſtadt weiter
an 2. Stelle punktgleich hinter Mainz=Mombach.
SV. 98 Darmſtadt Viktoria Griesheim 6:4 (4:2),
Obwohl es ſich bei dem geſtrigen Treffen am Böllenfalltor nur
um ein belangloſes Privatſpiel handelte, ſpielte die Gäſteelf der=
art
rauhbeinig, daß das Spiel ohne jeden ſportlichen Wert blieb.
Man fragte ſich verwundert, aus welchen Gründen die Grieshei=
mer
Spieler von Anbeginn ſo munter Regelverſtoß auf Regel=
verſtoß
folgen ließen, daß man kaum zuſehen konnte. Wenn der
Sportgedanke nicht bitter Not leiden ſoll, dürfen ſolche Leute, wie
ſie in der Vikt.=Elfſtehen, ſich nicht länger auf ihre Weiſe auf den
Sportplätzen austoben, und wir hoffen, daß die Leitung des Vor= Gegner erwiſcht. Die Fürther Niederlage in Mannheim darf
ortvereins rechtzeitig eingreift, damit der alten Viktoria kein nicht darüber hinwegtäuſchen, daß die Kleeblätter in dieſem
Schaden erwächſt.
konſtatieren nur die wichtigeren Tatſachen: die 9er gewannen mannſchaften aller Gegner Schrecken einflößte. Die Elf iſt voll=
weiſe
viel zu kompliziert, während die Gäſtemannſchaft nur auf
Schnelligkeit und Flügelſpiel bedacht war. Reuter (Langen) hatte
für die Griesheimer Derbheiten ein offenes Auge und verhängte ſchauern, einer Zahl, die früher in Halle weitaus übertroffen
in der erſten Viertelſtunde 3 Elfmeter gegen Griesheim, da deren
Verteidiger im Strafraum rückſichtslos jeden Darmſtädter Stür=
mer
, der ſich in ausſichtsreicher Poſition befand, zu Fall brachten.
als ein Freundſchaftsſpiel.
elf mit 5:0 Sieger. Erfolgreich waren auch die Alten Herren der
98er, die gegen VfL. Neu=Iſenburg 5:2 gewannen. Die 3. Mann=
ſchaft
des Sportvereins ſchlug die 1. Mannſchaft der Spielvereini=
gung
Groß=Umſtadt 10.1.
Die Pokal=Mannſchaft weilte als Gaſt beim Tabellenzweiten
der A=Klaſſe, dem SV. Weiterſtadt, und konnte nach ſchönem Spiel Sieg. Der ausgezeichnete Tormann der Hamburger verhinderte
9:1 (3:0) gewinnen. Das jederzeit faire Spiel wurde von Klinger=
Groß=Gerau zufriedenſtellend geleitet.
Union Wixhauſen Rot=Weiß Darmſtadt 2:4 (1:2).
Zu dem Spiel in Wixhauſen traten die Rot=Weißen in der
gleichen Aufſtellung wie am letzten Sonntag in Biblis an, und
ſie konnten abermals einen glatten Sieg mit nach Hauſe bringen.
lagen die Darmſtädter bis zur Pauſe 2:1 in Führung. Nach dem
ſeinen Mittelſtürmer den Ausgleich, muß ſich jedoch bald den noch nie gezeigt wurde, und an ihrem Können richtete ſich auch
Rot=Weiß Reſ. 5:3.
SC. Ober=Ramſtadt Eintracht Darmſtadt 1:2 (0:0).
immerhin einen Achtungserfolg. Die Einheimiſchen lieferten
Spiel, und die Erſatzleute konnten befriedigen. Der Eintracht= Kampfes ab.
Sturm ließ allerdings durch das Fehlen von Mühlbach und Ganß, ſchon in der 1 Minute hieß es 1:0 für die Platzherren durch Kees.

Die OSR
Handball=Zwiſchenrunde.

Fußball im Ausland.
Städteſpiel: In Amſterdam: Amſterdam Köln (Sa.) 5:4.
Länderſpiele: In Budapeſt: Ungarn Italien 1:1. In Florenz:
Italien B Ungarn B 4:2. In Paris: Frankreich Schott=
land
1:3. In Amſterdam: Holland Irland 0:2.

Hockey.

Freundſchaftsſpiele in Süddeutſchland.
TV. Sachſenhauſen 57 Eintracht Frankfurt 1:1.
Frankfurt TV. Sachſenhauſen 57 Reſ. 0:2. Damen: BSC.
Oberrad HC. Homburg 3:0. Ruderverein Offenbach TSG.
Höchſt 4:1. Damen: RV. Offenbach TSG. Höchſt 1:1.
Darmſtadt Rot=Weiß Frankfurt (Sa.) 41. Damen NHTC.
Jahn München 5:0. 1. FC. Nürnberg TV. 46 Nürnberg 0:1.
Damen: 1. FC. Nürnberg TV. 46 Nürnberg 4:1.

Schwimmen.

Tgde. 1846 Jung=Deutſchland Darmſtadt.
Zu einer intereſſanten Begegnung der zwei älteſten Schwimm=
ſortvereine
Darmſtadts dürfte der für dieſe Woche ver=
einbarte
Mannſchaftskampf im Schwimmen führen, den die Tgde.
1846 und Jung=Deutſchland zur Durchführung bringen. Beide
Vereine haben innerhalb ihrer Verbände der DT. und des
DSV. auf Grund ihrer Leiſtungen ſich beſonderes Anſehen er=
rungen
. Wiederholt erzielten beide Vereine Meiſterehren. Wie=
derholt
verſtanden es die Turner, Jung=Deutſchland beachtliche
Kämpfe im Schwimmen und Waſſerball zu liefern. Erſt die letzte
Begegnung der beiden Waſſerballmannſchaften führte zu einem
unentſchiedenen 7:7=Ergebnis. Diesmal wird der Schwimmelub
mit ſeiner kompletten Mannſchaft der Tgde, 1846 gegenüber=
ſtehen
. Die Tgde, 1846 iſt in dieſem Winter noch wenig an
Wettkämpfen beteiligt geweſen. In dem Vorkampf der beiden
Damenmannſchaften mußte die Tgde, 1846 eine Niederlage ein=
ſtecken
. Der im Rahmen des Mannſchaftskampfes vor ſich gehende
Rückkampf wird ergeben, wer weitere Fortſchritte gemacht hat.
Der Kampf umfaßt 3 Staffeln für Damen und 2 Staffeln
für Herren ſowie das Waſſerballſviel und findet am Donners=
tag
den 12. Mai, abends 7.30 Uhr, im Hallenſchwimmbad ſtatt.
Auf die Beſetzung kommen wir noch zurück.
Jung=Deutſchland gewinnt Marburger Waſſerball=Blitzturnier.
Anläßlich des Gautages des Gaues 1 des Kreiſes 5 ( Süd=
deutſchland
) in Marburg fand am Samstag abend in dem neuen
Marburger Hallenbad ein Waſſerball=Blitzturnier ſtatt, an dem
der Erſte Frankfurter Schwimmklub. Delphin Frankfurt, SV. Gie=
ßen
, SV. Marburg und Jung=Deutſchland Darmſtadt beteiligt
waren. Aus dem Turnier, bei dem jeder Verein gegen jeden an=
deren
Verein in 285 Minuten Spielzeit mit Fünfer= Mannſchaf=
ten
ſpielen mußte jede Mannſchaft alſo 4 Spiele zu abſolvie=
ren
hatte ging Jung=Deutſchland mit der Mannſchaft: Ihrig;
Orlemann, Richter: Schüßler, Mayer und dem Austauſchſvieler
Hermes als überlegener Sieger vor dem E.F.S.C. hervor. Jung=
Deutſchland ſchlug macheinander Marburg 8:2, E.F.S.C. 2:1. Gie=
ßen
9:0 und Delphin Frankfurt 3:1 und ſicherte ſich damit ohne
Punktverluſt den erſten Platz.

leitet gefährliche Angriffe ein, während die Polizei zunächſt noch Die Rieedlatter an Aeilnenl. MuNiheiel
Ausgeſchanet.
Mit drei Spielen in Mannheim, Halle und Deſſau wurde am
2. Treffer das 2. Tor. Beide Treffer hätte B. ſchwacher Torwächter Sonntag die Zwiſchenrunde um die Handballmeiſterſchaft der
Vorſchlußrunde qualifizieren konnten, mußten die Mannheimer
eine allerdings erwartete Niederlage gegen den Deutſchen
verteidigers 1 Minute vor Halbzeit ausgleichen. Nach der Pauſe Meiſter Polizei Berlin in Mannheim hinnehmen, origi=
Im dritten Spiele des Tages ſchaltete Polizei Deſſau den
norddeutſchen Zweiten, SV. St. Georg Hamburg, ſicher mit 6:3
Für die Vorſchlußrunde, die am 22. Mai ausgetra=
Polizei Berlin, der ſüddeutſche Vertreter Sp.Vgg. Fürth und der
mitteldeutſche Dritte Polizei Deſſau qualifiziert. Die Paarungen
ſtehen noch nicht feſt, man wird aber wohl aus Gerechtigkeitsgrün=
den
damit rechnen dürfen, daß die Weißenfelſer, die das Glück,
ſpielfrei zu ſein, hatten, dafür gegen den ſchwerſten Gegner, die
Berliner Poliziſten, antreten. Ein Spiel Fürth Deſſau wäre
hier die zweite Konſequenz.
Polizei Halle Sp. Bgg. Fürth 6:12 (2:7).
Von den beiden mitteldeutſchen, in der Zwiſchenrunde beſchäf=
tigten
Mannſchaften hatte der Polizeiſportverein Halle, die
ſchwerſte Aufgabe zu bewältigen. Er ſpielte wohl zu Hauſe vor
eigenem Publikum, hatte aber dafür auch einen ſehr gefährlichen
Jahre in ganz beſonderer Form ſind. Die Hallenſer roten Teu=
fel
ſind nicht mehr die Elf von einſt, die dem Polizeiſportverein
Wir erſparen uns daher einen eingehenden Spielbericht und Berlin ſchwere Schlachten lieferte und deren Sturm den Hinter=
verdient
, ohne reſtlos überzeugen zu können. Man ſpielte zeit= kommen verjüngt und wieder ſehr gut, bei weitem aber noch nicht
in der Form, die ſeinerzeit die Saaleſtadt zur ſächſiſchen Handball=
Hochburg machte. Das bewies auch der Beſuch von 2000 Zu=
wurde
.
Die Fürther waren ihren Gaſtgebern nicht ſo überlegen, wie
es das Ergebnis vermuten laſſen könnte. Sie waren aber in der
Wegen eines ganz groben Verſtoßes wurde der linke Läufer der Ausnutzung der gebotenen Torchancen weitaus ſicherer und produk= Mit einem Zweiſtelligen hatte niemand gerechnet. Griukin
Gäſte vom Platz geſtellt. Geſamteindruck: Das war alles andere tiver. Beſonders der linksaußen ſpielende Zacherl war in her=
vorragender
Wurflaune und ſchoß auch die weitaus meiſten Tref= Griesheimer hat das Glück, daß die Gäſte ſich voll entfeten zum
Im Spiel der Ligaerſatzmannſchaften blieb die Sportvereins= fer. Hervorragend war in der Fürther Mannſchaft auch noch der
Mittelläufer Gebhardt.
Polizei Deſſau SV. St. Georg Hamburg 6:3 (4:1).
die Deſſauer über den norddeutſchen Zweiten zu einem ſicheren
eine höhere Niederlage.
Der Deutſche Meiſſer ſekt ſich durch.
VfR. Mannheim Polizei Berlin 6:12 (2:6).
Das Spiel wurde von beiden Mannſchaften flott, auch manchmal, noch nicht erlebte, allerdings durch das erlaſſene Spielverbot be=
hart
, durchgeführt. Beide Mannſchaften waren in der Abwehr günſtigte Ziffer, wohnten dem Treffen bei. Sie waren zumeiſt
gleich gut, während die Rot=Weißen aber durch die produktivere gekommen, um den Deutſchen Meiſter einmal kennen zu lernen es in die Pauſe, und nach vorübergehendem Druck der bi9
Arbeit ihrer Stürmereihe ein deutliches Plus hatten, was dann und bragnren wahrſcheinlich auch ein Fünkchen Hoffnung für das
auch für den Erfolg ausſchlaggebend war. Bei verteiltem Spiel Abſchneiden der Mannheimer mit. In dieſer Beziehung wurden
Wechſel kämpft Wirhauſen mit aller Energie und erzielt durch Berliner führten ein Können vor, wie es in Mannheim bisher
der VfR. Mannheim empor. Deſſen noch nie dageweſene, ſich
dritten und vierten Treffer von den Darmſtädtern gefallen laſſen, ſelbſt übertreffende Leiſtung war aber nicht groß genug um einen muß doch einen Unterſchied zwiſchen dem 14.:3 und dem 163eſt4
Schiedsrichter Müller=Griesheim gut. Boruſſia Dornheim 1. Deutſchen Meiſter in Hochform ſtraucheln zu laſſen. Die Mann=
und verdient verloren zu haben, und das in einer Höhe, die ſich
neben den Ergebniſſen, mit denen andere Vereine von den Ber=
Unter Berückſichtigung, daß Eintracht in dieſem Spiel für Hof= linern überfahren wurden, durchaus ſehen laſſen kann. Schieds=
mann
und Vollhardt Erſatz einſtellen mußte, bedeutet obiger Sieg richter Huckeſtein=Barmen leitete den herrlichen Kampf ganz Gundernhauſen vertrugen ſich ſehr gut und trennten ſich mism
trotz der längeren Ruhepauſe im allgemeinen, ein ganz gutes hervorragend und rundete den Geſamteindruck eines erſtklaſſigen
Für Mannheim begann der Kampf ſehr vielverſprechend, denn
die heute in der Verteidigung ſtanden, jegliche Durchſchlagskraft. Bis zur 10. Minute hatten die Berliner aber ſchon klare Verhält=
vermiſſen
. Die Gäſte hatten für den Linksaußen Erſatz eingeſtellt, niſſe geſchaffen. Hinze erzielte den Ausgleich, Bartel ſchoß
haben aber im allgemeinen etwas enttäuſcht. 2. Mannſch. 4:4, zwei weitere Treffer, und der Außenläufer Köbke unternahm
einen Ausflug vor das Mannheimer Tor, ihn mit einem gelunge=
nen
Wurf krönend. Mittelſtürmer Regehl war dann zum 5.
Male erfolgreich, und erſt in der 13. Minute kam Mannheim
durch Schimmelbuſch wieder zu einem Treffer. In der 25.
Minute ſtellte Hinze den Halbzeitſtand von 6:2 her.
Nach der Pauſe begann es in der 10. Minute wieder mit Ber=
liner
Erfolgen. Bartel und Hinze ſchoſſen die erſten Treffer. Zimmern bei den Ausſcheidungskämpfen für die Bezirks=9 R
Kees verbeſſerte durch Strafwurf auf 3:8. Regehl erzielte, ſchaft, die an Pfingſten den Bezirk in Hamburg vertreterAl.
einen weiteren Treffer für Berlin, dem Fiſcher ein viertes Tor Es waren ſpannende Kämpfe, welche hart, aber im Rahme /3
für Mannheim folgen ließ. Auch Bartels Torwurf fand durch Erlaubten ausgetragen wurden. Sämtliche Gewichtsklaſſen :m
Kees Revanche, und Fiſcher ſchoß noch einen ſechſten Treffer, ſtark vertreten. Von den Darmſtädter Ringern qualifiziertech
Bartel ſchloß dann mit dem zwölften Tore den Reigen ab.
Kritiſches.
Berlin war überall gleich glänzend beſetzt. Hervorzuheben
iſt die Glanzleiſtung von Cuchra im Tore, der nur einen haltbaren
Treffer paſſieren ließ. Sonſt klappte es bei der ganzen Elf wie
am Schnürchen. Bei Mannheim, das einen ganz großen Tag Frankfurt auf dem Sportplatz Sandhöfer Wieſen ein groß g
hatte, iſt trotz der zwölf Treffer ebenfalls der Torwart hervor= aufgezogenes Sportfeſt zur Durchführung. Im Kugelſtoßen
zuheben. Außer der Nervoſität iſt an der Mannheimer Elf eben= Hornfiſcher (98) überlegen mit 13,79 Meter. Maul (98) 1
falls kaum etwas auszuſetzen. Vielleicht hätte man die Flügel im Weitſprung mit 547 Meter Erſter. Begeiſternd war aue *
etwas beſſer bedienen können, aber auch damit einen beſſeren Er= Duell Baumſtieger=Gießen, Will=Frankfurt, Doerr=Darmſtadt E
folg kaum erzielt.
2. Zloiſwenrunde zur 9.4.-Meiſterſchaft. SpB. 98 Darmſtadt acht Gegnern einen ſchönen, erbit *
Mit vier Spielen wurde am Sonntag auch die zweite Zwi= (Zeiten 2:20 bzw. 2:20,1 Min.) Die anderen Mannſchaften 1
ſchenrunde zur DT.=Meiſterſchaft ausgetragen. Es gab überall
ſehr ſpannende und hartnäckige Kämpfe, die allerdings doch mit auf den 5. bzw. 7. Plgtz.
den Siegen der favoriſierten Mannſchaften endeten.
Herrnsheim vertritt den Süden.
Der TV. Worms=Herrnsheim, der auf eigenem Platze vor Eckardt Pol. D.) mit 12,11 Metern Zweiter, vor Depper
wiederum ſehr vielen Zuſchauern die Turnerſchaft Wartburg (ASC.). 1192 Mtr. In der Schwedenſtaffel II wurden Ss
Eiſenach 8:4 (4:1) beſiegte, iſt Süddeutſchlands letzter Vertreter Gunſt, Eiſenhauer, Weingärtner (SV. 98) ſichere Sieger in
in den Schlußſpielen der Turnerſchaft. Die Herrnsheimer haben Min. vor 1880 und Polizei Frankfurt. Schilgen (ASC.)
ihre Anhänger alſo nicht enttäuſcht und ſich für die Vorſchluß= ſich noch über 400 Meter, Klaſſe III in 552 Sek. hinter
runde qualifiziert.
Zweibrücken ausgeſchieden.
Der Pfalzmeiſter, TV. 61 Zweibrücken, gaſtierte in Siegburg ausgezeichnete Leiſtung von 5339 Meter vor Gießen 1900 614*
und traf dort auf den Turn= und Fechtklub Niederpleis, der be= und D. J.K. Frankfurt (5114 Meter), Blind (SV.98) konnt=
reits
den mittelrheiniſchen Meiſter, TV. Algenrodt, ausgeſchaltet über 800 Meter II knapp hinter Schilling (Eintracht) in
hatte. Die Siegburger blieben auch diesmal ſiegreich. Sie fer= Min, den 2. Platz erlaufen. Im Endlauf, über 200 Met
tigten die Pfälzer mit 6:4 (4:2) ab.

In der Vorſchlußrunde

ſtehen: Turnverein Worms=Herrnsheim. Turngemeinde in ßer=
lin
, MTV. Herrenhauſen, TFK. Niederpleis.

Handball in der 9.T.

Himmelfahrt: Bickenbach-ASC. Darmſtadt 14:2, Ey.
BüttelbornSportv. 98 Darmſtadt 2:16 (0:8), Bens n.
Reichsbahn 3:5 (1:2), LorſchTv. 1910 Worms 1:1 (1:0),
Um den Aufſtieg: SprendlingenWenig=u adt
4:1 (1:0).
In Biebesheim a. Rh. erlebten nahezu 1000 Zuſchau
unverdiente Niederlage des Main=Rhein=Gaues. Der
weichte Platz ließ keine volle Entfaltung der Parteien zu ſot=

TiB. Berlin kommt weiter.

Thüringen ganz ausgeſchaltet.
Der Kreis Thüringen, der ſeinen Zweiten in Herrnsheim
verlor, konnte auch ſeinen Meiſter nicht durch die Runde brin=
gen
. Die ATG. Gera ſetzte zwar dem MTV. Herrenhauſen einen
ſehr ſtarken Widerſtand entgegen, mußte ſich ihm aber doch nach
Verlängerung mit 7:9. (7.:7, 1:4) geſchlagen geben.

dem ſie ſich große Mühe gaben. Immerhin war das Spnan,
ſprechend und gar kein Vergleich zu dem Vorſpiel Bieb eim
gegen Stockſtadt, das von den Gäſten mit 4:3 gewonnen
Die Ueberlegenheit der Main=Rheiner während der ganzen ſten
Hälfte brachte durch Lattenſchüſſe und Schußpech von G nur
ein mageres 2:2. Später hieß es 3:3. wobei Kaltenba fnd
Schweickert ihre Plätze tauſchten. Wohl ſtellte die Platzt auf
5 3, doch die vorher gezeigten Leiſtungen wurden nicht ma er=
reicht
, und eine Minute vor Schluß ſchoſſen die Gäſte den
treffer Offenbach=Hanau ſtellte eine ausgeglichene Elf19,
gefährliche Simon war beſtens bewacht und erzielte nun rch
Strafwurf ein Tor. Beſſer gefiel der Mittelſtürmer Brintn
der Dingeldey zweimal überſpielte und einſchoß. Von d.E.
des Main=Rhein=Gaues konnte man befriedigt ſein. Für alt.
der zum Sportverein 98 abgewandert iſt, ſpielte Wolf vade
Reichsbahn und machte eine gute Figur. Wenn auch der
außen Becker vor der Pauſe wenig bedient wurde, ſo ſah ſich
die Angriffe der Platzelf beſſer an. Ein ſchöner Doppel de
von Hennemann. Ungenau im Schuß war Götz. Die Ler=
reihe
tat ihre Pflicht, obwohl Dingelden etwas zu defenſivrelt.
Die Verteidigung gefiel. Wenner und Grünig bekamen au ſei,
fall. Der Schiri von Worms=Hochheim pfiff jede Kleinigke ind
verhinderte öfters flüſſiges Spiel.
Sprendlingens erſtes Aufſtiegſpiel wurde ſiegre be=
endet
, jedoch konnte man mit den Leiſtungen nicht ganz eigz
den ſein. Noch ſchlechter ſpielten die Gäſte. Nur ihr Eifeſer=
hinderte
eine größere Niederlage. Den Gäſten ſchien der bße
Platz ungewohnt. Den ſtarken Beſuch bucht Sprendlingenl=
ein
gutes Zeichen.
Griesheim: Das Erſcheinen des Sportvereins 98/ht
daher ein ſtarker Beſuch. Die Höhe des Ergebniſſes übercht
fiel ſeiner Spielweiſe zum Opfer. Die gehörige Lektion f die gich
und zeigten wie viel Möglichkeiten ſich für den Angriff en
Die Platzelf ſpielte immer den einen Zopf. und ihrer Zärkeit 0I
iſt es zu danken, daß ſie dort, wo wenige noch an ein Du ſal=
xen
glaubten, drei Erfolge erzielte. Bei SV. 98 waren 3 inn
Dank des überragenden Könnens ihres Mittelſtürmers kamen erſetzt, bei Griesheim 2 Mann, deren Erſatzleute, ein Stner uepokal
und ein Verteidiger, die Platzelf erſichtlich ſchwächten. Dr. hic Grie
ſpielte einmal an Feick ab, der prompt einſchoß. Die ſtets ene As
und zeitweiſe harte Spielweiſe forderte größte Aufmerkſkeit 1ucht
von Nikolai=Wolfskehlen. Kaum Applaus bei den Gäſtſen,
ſoweit ſie ein Strafwurf waren. Leider durfte das Pu. um
nur drei Erfolge der Griesheimer bejubeln, woran der en
nützige Menneckes nicht ſchuldlos iſt.
Bensheim: Der Vorteil einer vollzähligen Elf.rFſo
4000 Zuſchauer, eine in Mannheim bei Handballſpielen recht zu verſpüren. Während an Himmelfahrt drei ſäiche
Erſatzleute nicht in den Rahmen paßten, lief die Platzelfigen
ihre Heppenheimer Nachbarn zur Hochform auf. Mit 4:
5:1 brachte ein famoſer Endſpurt drei weitere Erfolge, ter
ungünſtigen Eindruck machte Heppenheim durch die Uneir eit
ſie allerdings enttäuſcht, aber auch wirklich nur in dieſer. Die wogegen die Platzelf mit Ruhe ihre Niederlage gegen die 9 bs=
bahn
hingenommen hatte.
Ein Wort noch der Begegnung Büttelborns an Himmahrl.
mit dem Sportv 98. Wer beide Gaſtſpiele der 98er beſuck ſat
ſtellen. An Eifer fehlt es bei derartigen Spielen von ſeit der mtd
heimer können ſich tröſten, gegen einen beſſeren Gegner ehrlich Turner nie. Viel angenehmer hatten hier die Gäſte zu ſien!inm
Es fielen auch weniger Strafwurftore. Eins empfand betmi m4
Büttelborn: daß ſein Sturm einen guten Lehrmeiſter hat
Die Darmſtädter Poſtſportler und der Odenwald=4=Akek (ün
etwas hohen 8:8=Unentſchieden.

SV. 98 Darmſtadt.
Turnerſchaft Griesheim-Liga 3:14 (0:5),
98 ReſerveASC. 1 9:0 (5:0).
98 1. JgdEppertshauſen 1. Jgd. 20:1 (8:0)
98 1. SchülerTG. Beſſungen Schüler 4:1 (2:1).

Schwerathlekik.

Athl.=SV. 1891 Darmſtadt.
Am Sonntag weilten die Ringer obigen Vereins in
im Fliegengew. W. Göckel, im Schwermittelgew. Ih. Zapf mit m
Plätzen für die Bezirksmannſchaft. Wir hoffen, daß beide RE
in dieſen Kämpfen ihren Verein würdig vertreten.
Darmſtädter Leichtathleten in Frankfurt erfolgreich.
Zum zweiten Male brachte die G D.A.=Sportvereinigu,g
1000 Meter, das ſchließlich in dieſer Reihenfolge in den 7
Zeiten 2:51, 2:51,4 bzw. 2:52 Min endete. In der Schm=
ſtaffel
(400 300, 200, 100 Meter) lieferten drei Mannſchafte *
Kampf, in welchem die 1. Mannſchaft (Klein I. Doerr, Nord*
Ramm) erſt im Ziel um Handbreite von 1880 geſchlagen n=
Am zweiten Tag ſchnitten die Leichtathleten des 24
und des SpV. 98 Darmſtadt ausgezeichnet ab. Ueber 800 7
offen ſiegte Schilgen (ASC.) in 2:01,7 Min. vor Knöckel (:
Stepp (ASC.) und Krauth (SV. 98). Im Kugelſtoßen IIl. 18
(1880) einen zweiten Platz. Ganz überlegen ſiegten Habich= (SV. 98) im 14=Stunden=Paarlauf; ſie kamen dabei au
konnte Weingärtner. (SV. 98) bis auf Handbreite zu dem S
(Koch=Gießen) auflaufen (24 Sek.). Auch über 3000 Meter.
III. ſiegten die Darmſtädter Leichtathleten durch Haag (SV
der in 9:33,4 Min. klar vor den beiden Eintrachtlern Si.
dinger und Seiffert und ſeinem Klubkameraden Löwel II ein
Bei den Alten Herren wurde im Dreikampf (100 Meter, 6=
Weitſprung) Pfeil (SV. 98) mit 898,60 Punkten Zweiter h'
Angſtmann (Eintracht), 942,40. P.

Beim 25=Kilometer=Laufen Quer durch Berlin ſiegte Bu.
Berlin vor Mottmüller=Lettland, im Gehen ſiegte dagegen
Lette Dahlin vor den Deutſchen Schwab und Sievert.
Die Wahlverſammlung des Weſtdeutſchen Spiel=Verband
Koblenz wählte den alten Verbands=Vorſtand wieder.

[ ][  ][ ]

Montag, 9. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 129 Seite 7

Der Deutſche Handball=Meiſter in Darmſtadt.
olizei Darmſkadt - Polizei Berlin.

Heute Montag abend 18.15 Uhr tritt der Deutſche
ndhallmeiſter gegen den hieſigen Polizeiſportverein zu
em Freundſchaftsſpiel an. Berlin kämpft in dieſem
hre zum neunten Male um die Deutſche Handballmeiſter=
rft
. Achtmal iſt die Mannſchaft Deutſcher Meiſter ge=
rden
, nur einmal konnte ſie von dem D.H.C. Berlin ver=
ngt
werden. Die Berliner Polizei iſt in Darmſtädter
ndballkreiſen kein unbekannter Gegner. Sowohl Sport=
ein
98 als auch die Darmſtädter Poliziſten haben den
rlinern ſchon mehrmals gegenübergeſtanden und ſind
esmal unterlegen. Daß Berlin ſehr ſpielſtark iſt, zeigen
ſende letzten Ergebniſſe: Gegen den Weſtdeutſchen Meiſter
gen 05 9:6 Oppum Krefeld wurde mit 12:6 Toren ge=
agen
, das Entſcheidungsſpiel um die Berliner Handball=
ſterſchaft
gegen die 1. Spandauer Polizei gewannen ſie
16:10 Toren. Mit letzterem Treffen wurden die Poli=
en
zum 10. Male Berliner und zugleich Brandenbur=
her
Handballmeiſter.
Die Darmſtädter Kollegen werden ſich ſehr anſtrengen
ſſen, einigermaßen günſtig abzuſchneiden. Beide Mann=
ften
haben ſich bei ihren Kämpfen ſchon ſtets einer
en Spielweiſe befleißigt, ſo daß den Hanballanhängern
te abend eine ſeltene Delikateſſe geboten wird.
Wir weiſen nochmals darauf hin, daß das Spiel auf
Polizeiſportplatz nicht um 18 Uhr wie bereits gemeldet
ſtattfindet, ſondern erſt um 18.15 Uhr beginnt. Von 17.45
ab konzertiert die Polizeikapelle auf dem Sportplatz.

Von links nach rechts: Nüske, Gerloff, Bartel, Krohn, Kirchhoff,
Chuchra, Miſchonat, Hinze, Voß, Regehl, Adebahr.

Deutſcher Borrundenſieg

um den Davispokal.
DeutſchlandIndien 3:0.
Nachdem am Samstag die deutſchen Spieler v. Cramm und
inn im Davispokal=Vorrundenkampf gegen. Indien bereits
klare 2:0=Führung herausgeholt hatten, und nachdem es ſich
ei erwieſen hatte, daß die Inder nur ein unfertiges Tennis
len, war am Sonntag das Publikumsintereſſe ſehr ſchwach.
500 Zuſchauer kamen zu den Rot=Weiß=Plätzen im Grune=
d
, wo zwiſchen Dr. Deſſart/Nournen (Deutſchland)
Charanjiva/Mohan (Indien) das Doppelſpiel zum
ſtrag kam. Die deutſche Kombination bot keine beſonderen
tungen. Norney war recht ſchwach, dennoch konnten aber die
ereins
ſer in einem harten Fünfſatzkampf mit 6:4, 2:3, 3:6 6:2. 6:3
hlagen werden. Deutſchland hat ſomit eine 3:0=Führung er=

* gt und damit auch bereits den Endſieg ſicher. Die beiden am
Antag ſtattfindenden letzten Einzelſpiele haben keine beſondere
M ſeutung mehr.
In der zweiten Runde der Davispokal=Kämpfe trifft
utſchland nun mit Oeſterreich zuſammen, das ſeinen
rrundenkampf in Prag gegen die Tſchechoſlowakei am Sams=
u
knapp mit 3:2 für ſich entſcheiden konnte.
Davispokalkämpfe: Monaco Norwegen in Oslo 5:0,
an Griechenland in Athen 5:0, Oeſterreich Tſchechoſlowa=
3:2. Das Spiel Italien Aegypten konnte in Genua wegen
ſchlechten Wetters noch nicht beginnen.

Tennisturnier in Wiesbaden.

Das Endſpiel im Herren=Einzel fiel leider inſofern ins
ſſer, da wegen der vorgeſchrittenen Zeit die Engländer Hughes

Kingsley nur einen Satz ſpielten. Kingsley gab dann auf
überließ ſeinem Landsmann freiwillig den erſten Turnier=
. Beim Damen=Einzel ſiegte Frl. Krahwinkel ver=
tnismäßig
glatt mit 6:4, 6:0 über Frl. Horn. Im
ale des Gemiſchten Doppels ſiegte das engliſch=ameri=

ſche Paar Miß Burke=Hughes mühelos über Frl. Peitz=Dr.
½s mit 6:2, 6:1.
Tgde. 46 Darmſtadt TC. Langen 1906 8:1.
Das Meden=Bezirkswettſpiel Tgde. 46 Darmſtadt gegen Ten=
lub
Langen gewannen die 46er mit 8:1 (17:2 Sätzen). Sie
en mit dieſem Sieg die V=Meiſterſchaft der Gruppe 5 errungen
ſtehen am 5. Juli (evtl. 12. Juli) der ſiegreichen Mannſchaft
Gruppe 4, dem Ski= und Tennisclub Rüſſelsheim, gegen=

Tiſchtennis. Am Donnerstag, den 12. Mai, veranſtaltet der
98, abends halb 8 Uhr im Rummelbräu, zum Abſchluß der
jährigen Tiſchtennis=Saiſon das 2. Darmſtädter Blitz=Turnier.
nen, wie Bellack, Schimmel, Wöbke, Schardt, Ploch und Biener
gen für außerordentlich ſpannende und abwechſelungsreiche
npfe. Es dürfte bei der Ausgeglichenheit der vier Mannſchaf=
ſchwer
ſein, den Sieger vorher zu beſtimmen.
Moos-Berlin Deutſcher Häbelmeiſter.
Als letzte Waffe wurden in Offenbach die Deutſchen Meiſter=
ten
im Säbelfechten abgewickelt. Früh um 8 Uhr begannen
Vorkämpfe, zu denen ſich 48 Fechter ſtellten. In vier Grup=
wurden
dann noch vor Mittag die Zwiſchenrunden ausge=
en
, während die Vorſchlußrunden und der Endkampf am
zmittag ſtattfanden.
Für die Endrunde hatten ſich alſo 6 DT.=Fechter und
wortfechter qualifiziert. Dem Berliner Moos gelang es,
den im Vorjahre gewonnenen Titel auch diesmal wieder zu
rn; gegenüber der zahlreichen und ſehr ſtarken Konkurrenz
edem Turnerlager eine ſehr gute Leiſtung. Moos ging un=
lagen
durch die Endrunde. Er gewann ſeine Gefechte meiſt
5:2. Nur gegen Heim, der 4:2 gegen ihn geführt hatte und
man teilweiſe als Meiſter erwartet hatte, kam er auf 5:4.
dem gleichen Ergebnis hielt ſich auch Eugen Mayer gegen
9s. Heim belegte den zweiten Platz vor dem Frankfurter
II, der ſich zu einem der beſten deutſchen Säbelfechter ent=
elt
hat.
Der Schlußſtand:
1. Moos=Deutſche Bank Berlin 8 Siege 19 Treffer, 2. Heim=
Inverein Offenbach, 7 S., 24 Tr., 3. Wahl=Frankfurter TV.
6 S., 21 Tr., 4. Schubert=TSV. 1867 Leipzig, 4 S., 29 Tr.,
Koſenbauer=Herm Frankfurt 4 S.. 29 Tr. 6 Eggert=Tbd.
wburg=Eilbeck, 3 S., 31 Tr., 7. E. Mayer=FC. Offenbach, 3 E
2r., 8 Kronenberg=Barmer Fechtverein. 1 S., 38 Tr., 9. Löff=
Frankfurter TV. 1860. 0 S., 40 Tr.

Stau Lelkers=Offenbach Florettmeiſterin.
Bei den gemeinſam von Turnern und Sportlern beſtrittenen
Iſchen Fechtmeiſterſchaften in Offenbach kam der durchführende
in, Turnverein Offenbach, am Sonntag zu ſeinem zweiten
e. Nachdem er in Auguſt Heim bereits den deutſchen Florett=
ter
der Herren geſtellt hatte, brachte Frau Oelkers auch die
eltmeiſterſchaft der Damen an ſich. Das Damenfechten war
die Offenbacher Turnerſchaft überhaupt ſehr erfolgreich, da
n ſechs Teilnehmerinnen der Vorrunde von Offenbach geſtellt
den. Der Endſtand: 1. und deutſche Meiſterin: Frau

Olga Oelkers (TV. Offenbach) 8 Siege, 16 Treffer. 2. Fräulein
H. Haß (TV. Offenbach) 6 Siege, 18 Treffer. 3. L. Oslob (TSV.
1867 Leipzig) 5 Siege, 28 Treffer. 4. Frl. v. Wachter (München)
4 Siege, 30 Treffer. 5. Frl. Jüngſt (Tgm. Bürgel) 3 Siege, 31
Treffer). 6. Frl. Freudenberger (Tgm. Bürgel) 3 Siege, 33 Tref=
fer
. 7. Frl. Jacob (TV. Offenbach) 3 Siege, 34 Treffer. 8. Frl.
Leonhardt (TV. Offenbach) 2 Siege, 35 Treffer. 9. Frl. Bihl=
meier
(Mainz) 2 Siege, 35 Treffer.
Abſchluß des Inkernakionalen Reikkurniers in Rom.
Das Internationale Reitturnier in Rom wurde am Sonntag
vor wieder ausgezeichnetem Beſuche zum Abſchluß gebracht. Die
deutſchen Reiter, die bis dahin ſehr erfolgreich waren, feierten in
einem Troſtſpringen mit Fridericus noch einen weiteren Erfolg,
dagegen machten ſich bei den beſſeren Pferden ſchon ſehr ſtark
(rmüdungserſcheinungen bemerkbar, und ſo langte es im Königs=
preis
nur zum zweiten Platz. Das ſchwerſte Springen des ganzen
Turniers geſtaltete ſich zu einem Zweikampf Italien Deutſch=
land
, denn nur dieſe beiden Nationen traten mit einem ſtarken
Aufgebot an. Deutſchland mit 8, Italien mit 9 Pferden. Auf
einem 840 Meter langen Kurs galt es 25 Hinderniſſe, zum Teil
aus Hoch= und Weitſprüngen zuſammengeſetzt, zu ſpringen. Wie
ſchwierig die Aufgabe war, zeigt am beſten, daß nur Wotan unter
Oblt. Sahla und Novella unter Major Bettoni fehlerlos ſprangen,
wobei die um 11 Sekunden beſſere Zeit zugunſten der Stute ent=
ſchied
. Die übrigen deutſchen Vertreter Balmung, Baccarat,
Benno, Thora und Provinz machten bis zu 16 Fehler, während
Dedo und Chineſe ganz ausfielen. Verhältnismäßig leicht waren
die Sprünge in der Troſtkonkurrenz für Pferde, die während des
Turniers keine 1000 Lire gewonnen hatten. Unter den 17 Fehler=
loſen
befanden ſich 4 deutſche, von denen Fridericus unter Oblt.
Lippert in der ſchnellſten Zeit von 1:44,6 vor Magda (Hptm.
Pinna) und Bosko (Frau von Opel) ſiegreich blieb. Beſonders
der Ritt von Frau von Opel fand überall große Anerkennung.
Fehlerlos ſprangen weiterhin Baron IV (Oblt. Sahla) und Win=
zige
(Lt. Graf v. Uexküll). Ergebniſſe: Preis vom Lido
(Troſtſpringen): 1. Fridericus, 9 Fehler, 1:44,6; 2. Magda (Hptm.
Pinna=Italien), 0 F., 1:47,2; 3. Bosko (Frau v. Opel), 1:48,4;
4. Nereide (Lt. Broni), 0. F. 1:49 Min. Königspreis: 1. Novella
(Major Bettoni), 0 F.. 1:50,2; 2. Wotan (Oblt. Sahla), 0. F.,
2:01,4; 3. Criſpa (Obſtlt. Borſarelli), 4 F., 1:50,6; 4. Nereide
(Lt. Broni), 4 F., 1:59,2; 5. Brich (Oberſt Caccandria), 4 F.,
2:09,2 Min.
Widerhall ſchlägt Mio d Arezzo.
Henckel=Rennen in Grunewald.
Der Tag des Henckel=Rennens der erſten klaſſiſchen
Vorprüfung für das Derby, verregnete vollſtändig. Der Beſuch
war ziemlich ſtark. Ein zehnköpfiges Feld unſerer beſten Drei=
jährigen
fand ſich am Start ein. Der Derbyfavorit Mio d’Arezzo
(Grabſch) mußte ſich erneut von ſeinem letzten Bezwinger Wider=
hall
ſchlagen laſſen. Anſcheinend iſt der Schlenderhaner doch das
beſſere Pferd. Mio d’Arezzo. Inſtanz und Aventin führten zu=
nächſt
auf gleicher Höhe. Mio d’Arezzo bog als Erſter in den
Einlauf, wo ſchnell Widerhall zu ihm aufrückte. Beide lieferten
ſich einen aufregenden Kampf bis ins Ziel das Widerhall als
knapper Sieger paſſierte. Das übrige Feld folgte mit ſechs Län=
gen
erſt in reſpektvollem Abſtand mit Janus an der Spitze.
Altgold=Rennen. Dreijährige, 2800 Mark. 1600 Meter:
1. Mülhens Palaſtpage (Haynes), 2. Wikderich 3. Alemannia.
Toto: 16. Platz: 10. 10. 13. 23 Lg. Ferner: Fauſtgraf, Mach=
buba
Terror.
Argwohn=Rennen. 3300 Mark, 1400 Meter: 1. Oppenhei=
mers
Nero (M. Schmidt), 2. Garibaldi, 3. Fatime. Toto: 170,
Platz: 36. 19. 20. 2½5 Lg. Ferner: Herodias, Cocktail, Mar=
cianus
, Bravo, Mauſi.
Aſche=Rennen. 3900 Mark 1600 Meter: 1. Geſt. Schlender=
hans
Arabeske (Sadjik), 2. Oſtermädel, 3. Roſifera. Toto: 28,
Platz: 13. 12. 21. K.1½ Lg. Ferner: Reichswehr. Madame
Laffitte, Terra, Abneigung Symmetrie, Anita.
Henckel=Rennen. Dreijährige Ehrenpreis und 21 500 Mark.
1600 Meter: 1. Geſt. Schlenderhans Widerhall (E Pretzner),
2. Mio d’Arezzo, 3. Janus. Toto: 28, Platz: 14. 12. 23. H.6 Lg.
Ferner: Lord Nelſon, Tumult, Horos, Enak. Aventin, Stammen=
fahne
. Inſtanz.
Chamant=Rennen. 6500 Mark 2000 Meter: 1 Geſchwiſter
Korns Kavalleriſt (Grabſch), 2. Avanti, 3. Dionys. Toto: 34.
Platz: 18 22. K.4 Lg. Ferner: Wolkenflug, Viadukt. Makrele.
Goldfiſch=Rennen. Verkaufsrennen: 2200 Mark. 1000 Meter:
1. Stall Halmas Ghazi (Printen), 2. Pythia, 3. Elſaß. Toto: 61,
Platz: 17. 15. 12. ½K. Ferner: Teurone, Lyſander, Mani=
toba
. Mordskerl, Laſter, Ferngas.
Tauſendkünſtler=Rennen. Dreijährige, 2800 Mark. 1400
Meter: 1. Geſt. Mydlinghovens Miß Augias (Raſtenberger), 2.
Rogau, 3. Oberſtolz, 4. Lottchen Toto: 314, Platz: 60, 17. 2r 22.
K.K. Ferner; Ritterkrone Lützow. Ingemar Bittſteller, Schnee=
fall
, Flugſchüler, Piano, Adolfa, Island, Marcellina, Pontiac,
Seſam.
Mannheimer Mai=Pferderennen.
Waldpark=Rennen (Klaſſe B) 1000 Mark, 1800 Meter:
1. Hilds Flaggenlied (Breſſel), 2. Edelknabe, 3. Heuernte. Toto:
24; Platz: 14, 18. R1½. Ferner: Bertram Elan. Taunus=
Jagdrennen (Klaſſe B), 900 Mark, 3000 Meter: 1. Birghans

Trumber (Michaelis), 2. Eilbrief, 3. Moeve. Toto: 192; Platz:
21, 11, 11. 1½1½. Ferner: Minos, Heilige Johanna, Mar=
ſchall
, Strona. Roſengarten=Rennen, 1600 Mark, 1600 Meter:
1. Regiers Onkel Karl (Rieſterer), 2. Bekas, 3. Aria. Toto: 84;
Platz: 14, 13. 13 ½½. Ferner: Jungmanne, Hurone, Nonne,
Raugräfin. Preis der Stadt Mannheim, Jagdrennen Ehren=
preis
und 3500 Mark, 4000 Meter: 1. Frau Keims Greif an
(Keim), 2. Beltana, 3. Roswitha. Toto: 25; Platz: 15, 15, 20.
11½ Ferner: Nicolet, Daland, Original, No Friend, Enthu=
ſiaſt
, Sans Pareil. (Doppelwette Onkel Karl=Greif an 2850:10.)
Frühjahrspreis, Ehrenpreis und 2000 Mark, 2400 Meter:
1. Frau Wortmanns Nemrod (Loßmann), 2. Perillo, 3 Georgia.
Toto: 97; Platz: 15, 12. 15. 11½. Ferner: Geo, Jagdkönig,
Gutenberg, Cumä, Avitus. Odenwald=Jagdrennen, 2000 Mk.,
3400 Meter: 1. Graf Bylandts Rhenus (Maeſſig), 2. Patriotin,
3. Charakter. Toto: 69: Platz: 20, 24, 33. 2½¾. Ferner: Ge=
rold
, Wildlocke, Gegenmine, Mormone, Pralinee, Friſchling.
Abſchieds=Rennen (Klaſſe B), 800 Mark. 1200 Meter: 1. A. Stahls
Aria (Kornberger), 2. Stronn, 3. Aurelia. Toto: 21; Platz: 12,
11. 11½. Ferner: Minos, Liebchen.
Mokorradrennen auf der Avus.
Die diesjährige Motorradſportſaiſon auf der Berliner Avus
wurde am Sonntag durch eine Veranſtaltung des Berliner Motor=
radfahrer
=Verbandes eingeleitet. Das Wetter war nicht gerade
einladend, und ſo war es kein Wunder, daß die früheren großen
Zuſchauerzahlen nicht erreicht wurden. Als die 37 Beiwagen=
fahrer
, die in drei Klaſſen den erſten Lauf zur
Deutſchen Meiſterſchaft beſtritten, vom Start geſchickt
wurden, hatte es aufgehört zu regnen. Die Fahrer holten denn
auch alles aus ihren Maſchinen heraus, mit dem Erfolge, daß die
Geſchwindigkeiten des Vorjahres in allen drei Klaſſen
überboten wurden. Die Ergebniſſe: Beiwagen= Maſchi=
nen
(1. Lauf zur Deutſch. Meiſterſchaft) 8 Runden (157,415 Km.),
Klaſſe bis 1000 ccm: 1. Theo Schroth=Berlin (B.M.W.) 1:14.28,4
Std. (126.9 Stdkm.), Schnellſter der Beiwagen=Maſchinen. 2. Paul
Weyres=Aachen (Harley=Davidſon) 1:18.41,4 Std. (120,9 Stdkm.).
3. Kürten=Düſſeldorf (Tornax) 1:19.03 Std. (119,5 Stdkm.). Klaſſe
bis 600 ccm: 1. Thevis=Berlin (Norton) 1:16.51,4 Std. (123,050
Stdkm.) 2 Hermann Müller=Bielefeld (Viktoria) 1:25.58 Std.
(109,9 Stdkm.). 3. Graf Alvensleben=Oſtrometzko (Motoſacoche)
1:28.20,4 Std. (107,1 Stdkm.). Klaſſe bis 350 ccm: 1. A. Schnei=
der
=Düſſeldorf (Velocette) 1:22.33,8 Std. (114 Stdkm.). 2. E.
Loof=Godesberg (Imperia) 1:23.17 Std. (113,4 Stdkm.). 3. W.
Turthe=Berlin (Sunbeam) 1:29.41 Std. (105 Stdkm.).

Dem anhaltenden Regen des Sonntags fielen neben zahlrei=
chen
Radrennen u. a. auch die Deutſchen Kunſtflugmeiſterſchaften,
der Mannheimer Großſtaffellauf und der Kampf Carnera
SSchönrath zum Opfer.
Geſchäftliches.
Was iſt Neuraſthenie?
Dies Wort hat einmal jemand in humorvoller Weiſe ſo
geklärt:
Haſte nie, doch raſte nie,
Sonſt haſt du die Neuraſthenie.
Das beſte Mittel gegen Neuraſthenie, Nervoſität, Zerſtreut=
heit
iſt tiefer, ruhiger Schlaf, innere Ruhe, beſtimmte Zielſetzung
und Konzentration auf das Ziel jeder begonnenen Arbeit. Das
iſt gar nicht ſo ſchwer, wie es ſcheinen mag. Beſonders wenn
man den coffeinfreien Kaffee Hag trinkt, der Herz und Nerven
ſchont und niemals den Schlaf ſtören kann.

Rundfunk=Brogramme.

Frankfurt a. M.
Montag, 9. Mai.
15.20: Dr. Agnes v. Zahn=Harnack: Gehört die Frau ins Haus?
17.00: Köln: Konzert.
18.25: Dr. Kuckhoff; Vom Kulturtheater zu was?
18.50: Engliſch.
19.30: Konzert des Funkorcheſters. Werke von Suppé, Weber, Le=
har
, Doſtal u. a.
20.00: Sonderdienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.15: Schiller=Feier, Demetrius. Fragment von Friedrich Schiller.
Anſprache: Geheimrat Dr. v. Güntter. Rezitation: Dr. Wüllner.
21.00: Konzert des Funkorcheſters.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 9. Mai.
9.30: W. Reinhold: Bodenbearbeitung und Düngung.
10.10: Schulfunk: Deutſche Dichter erzählen aus ihrem Leben.
14.45: Kinderſtunde: Kinderzeitung.
15.40: H. Starke: Die Vergangenheit ſpiegelt ſich in der Linſe,
16.00: Dr. Simon: Sprachkranke in der Normalſchule.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Schück: Südamerika in der Kriſe.
18.00: W. Stiewe: Können Fotografien lügen?
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.20: Tierzuchtdirektor Schoetzau: Zweck und Notwendigkeft der
Schweineleiſtungsprüfungen.
19.35: Reg.=Aſſ. Nicolaus: Die Rechtsſtellung des Memelgebietes.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
19.50: Greifswald: Pommerſches Muſikfeſt 1932. Joſeph Haydn=
Feier. Verſtärktes Städt. Orcheſter.
20.35: München: Improviſationen im Juni. Komödie von M.
Mohr.
22.05: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
22.25: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
22.45: München: Konzert des Funkorcheſters.

Wekterbericht.

Eine Umgeſtaltung der Wetterlage iſt noch nicht zu erkennen.
Wenn auch von Südoſten her der Luftdruck etwas anſteigt, ſo wird
durch ihn keine weſentliche Beeinfluſſung ſtattfinden, denn über
Irland hat Luftdruckfall eingeſetzt, der auf Störungsbildungen
hindeutet.
Ausſichten für Montag, den 9. Mai: Bewölkt mit Aufheiterung,
Temperaturen ſchwankend und für die Jahreszeit zu kühl,
bei nächtlichem Aufklaren Froſtgefahr, keine oder nur ver=
einzelt
geringe Niederſchläge.
Ausſichten für Dienstag, den 10. Mai: Noch keine weſentliche
Aenderung der Wetterlage.
Hauptſchrifileitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſleton, Relch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 8 Geiten.

[ ][  ]

Seite 8 Nr. 129

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 9. Mai 19:

Seite

Ende 4
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macht
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in dem Groß-Tonfilm der Ufa:
DER SILGER
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr

Hente
und folgende Tage
OUM
Der Welt-Erfolg!
Rich, Romanowsky und Magda Schneider
in dem lustigen Reise-Abenteuer
Zwei in einem Auto
(V.6941
Regie: Toe May.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
Hente
und folgende Tage
OA5
Ein unerhört spannender Kriminal-Tonfilm:
Herm. Speelmanns und Elga Brinl in:
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