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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit * verſehenen Original=Auffähze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 128
Sonntag, den 8. Mai 1932.
195. Jahrgang
21 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfa.
FſnanzAnzeigen 80 Reſchepſa. 92mm breite
Rellame=
zelle 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädier und Nationalbank.
Nationaltrauer in Frankreich.
franzöſiſche Skaakspräſidenk Donmer den erlitkenen Verlekungen erlegen. — Tardien übernimmk die
Skellverkrekung. — Wahl des neuen Präſidenken durch die alke Kammer am Dienskag.
Doumers Tod.
Paris, 7. Mai.
der Präſident der franzöſiſchen Republik, Doumer iſt heute
en 4,40 Uhr ſeinen Verletzungen erlegen. In den erſten
jenſtunden hatte ſich der Zuſtand des Präſidenten verſchlim=
Um 1.30 Uhr gaben die Aerzte ein Bulletin heraus, in dem
eß, die durch die Wunden hervorgerufenen Störungen hätten
iommen. Die Schwäche des Präſidenten nahm von
Augen=
zu Augenblick zu. Gleichzeitig wurde die Gattin des
Präſi=
n an das Krankenbett gerufen, das ſie bis zum Tod ihres
m nicht mehr verließ. Auch die Regierungsmitglieder
befan=
ſich im Sterbezimmer, ebenſo die Tochter des Präſidenten,
Emery. Um 2,30 Uhr verlor der Präſident das Bewußtſein,
ſem er nicht mehr erwachte.
Ueberführung der Leiche ins Elyfée.
die Leiche wurde kurz nach 5 Uhr in den Elyſée=Palaſt
über=
rt. Die Mitglieder der Regierung, an ihrer Spitze
Miniſter=
ſent Tardieu, begleiteten in ihren Autos den Leichenwagen.
ſem Elyſée=Palaſt hat ſich trotz der frühen Morgenſtunde eine
Menſchenmenge, größtenteils auf dem Wege zu ihrer
Ar=
tätte befindliche Arbeiter, angeſammelt, die entblößten
Haup=
n ehrfurchtsvollem Schweigen den Präſidenten bei ſeinem
Einzug in den Präſidentenpalaſt begrüßten. Eine
Abtei=
der Municipal=Garde, ſowie ſämtliche Offiziere des
mili=
en Haushalts erwieſen der Leiche die militäriſchen
Ehren=
gungen, dann ſchloß ſich ſofort hinter dem Wagen das
monu=
le Gittertor, während
die Blagge auf dem Palais auf Halbmaft
Dann wurde der Beginn der Nationaltrauer
eigt. Die Leiche des Präſidenten wurde vorläufig in einem
des Palaſtes aufgebahrt. Die Leiche wird heute nachmittag
ſamiert werden. Die Menſchenmenge vor dem
Präſidenten=
wächſt von Stunde zu Stunde an. Die Polizei hat einen
* Ordnungsdienſt eingerichtet. Der Fahrzeugverkehr mußte
* Nebenſtraßen abgelenkt werden. Seit 9 Uhr erſcheinen in
ehbarer Reihe die Mitglieder der Regierung und des
diplo=
hen Korps, die Parlamentarier, die Spitzen der Behörden,
rvorragendſten Perſönlichkeiten der Pariſer Geſellſchaft, um
eine Kondolenzliſte einzutragen, darunter auch der gegen=
Dyin Paris weilende Vizekönig des Hedſchas und der deutſche
after von Hoeſch.
ſe
e Botſchaft Tardieus an das franzöſiſche Volk.
liniſterpräſident Tardieu hat im Namen der Regierung die
de Botſchaft an das franzöſiſche Volk gerichtet:
Der Präſident der Republik iſt ermordet worden. Ganz
Frank=
ſt darüber in größte Beſtürzung geraten. Es beweint den
nten Greis, deſſen Leben dem Dienſte Frankreichs geweiht
ind deſſen vier Söhne für die Verteidigung Frankreichs
ge=
ſind. Ganz Frankreich verneigt ſich vor der trauernden
5 ihres ebenfalls auf dem Felde der Ehre gefallenen Gatten.
wir dem Staate durch Ruhe und Würde die einzige Ehrung,
gewünſcht hat. Morgen wird das Land ſeine Vertreter
a; am Dienstag wird die Nationalverſammlung den neuen
* enten beſtimmen; am Donnerstag wird das Volk von Paris
Doumer aus dem Elyſée in das Panthéon führen. In der
Er=
ing an den großen Diener und in Durchführung des Geſetzes
W rankreich ſeine Trauer und ſeine Einheit zu beſtätigen wiſſen.
e Frankreich, es lebe die Republik.”
Das Beileid des Auslandes.
n Samstag vormittag haben ſich im Elyſée ſämtliche in
reich akkreditierten Diplomaten ſowie hohe franzöſiſche Wür=
Ber und Politiker eingetragen, um auf dieſe Weiſe noch ein=
* Beileid zum Tode Doumers zum Ausdruck zu bringen. Un=
Beileids=Kundgebungen treffen aus allen Teilen der Welt
Née=Palaſt und beim Miniſterpräſidenten Tardieu ein. Unter
1egrammen befinden ſich ſolche des deutſchen Reichspräſiden=
* Reichsregierung, des Königs von England, der engliſchen
ung, der italieniſchen Regierung, des Präſidenten Hoover,
aatsdepartements, der ſpaniſchen Cortes, des Präſidenten
Zamora, des Königs der Belgier, der belgiſchen Regierung
Die Nachricht vom Hinſcheiden des Präſidenten iſt heute mor=
Datkan eingetroffen. Pius Al. hat alsbald Beileidskund=
Een und eine Totenmeſſe angeordnet. Reichspräſident v. Hin=
* kichtete an die Witwe Doumers ein Beileidstelegramm,
lanzler Dr. Brüning ſandte ein Beileidstelegramm an den
D Bnanerete Klte Mie Metadtte Ne Meue
Sen und der Reichstag haben halbmaſt geflaggt.
Die Perſönlichkeit des Mörders.
iDer den Mörder wird von polizeilicher Seite eine
Biogra=
eröſentlicht, aus der hervorgeht, daß Paul Gorguloff am
nuar 1885 in Labinſkaja geboren wurde, zum erſten Male
* Sauli 1939 nach Frankreich kam und ſeit 1931 dauernd
mreich ſeinen Wohnſitz hatte. Er erhielt am 5. November
Sinen Ausweiſungsbefehl, weil er den Arztberuf illegal
E Er perließ am 25. Dezember 1931 Paris und erklärte,
Er Schweis zu fahren, hielt ſich aber ſeither in Wirklichkeit
enaco und Nizza auf.
I den Toſgen des Mörders fand man eine Art Verteidi=
Deriſt in der erklärt wird, er habe ſich an Frankreich rächen
2 weil Frunkzreich Rußland in den Krieg getrieben habe, Er
habe ſich auch an den Vereinigten Staaten rächen wollen. In
die=
ſem Zuſammenhang behauptet er, daß ſeine Organiſation das
Lindbergh=Baby entführt habe.
Er lebte in Prag vom Jahre 1921 bis 1927. Im Jahre 1930
wollte er in Prag die Panruſſiſche Bauernpartei
neubolſchewiſti=
ſchen Charakters gründen. Er hat eine Broſchüre über ſeine
Be=
ſtrebungen geſchrieben, bei deren Lektüre man den Eindruck
ge=
winnt, daß man es mit einem Geiſtesgeſtörten zu tun hat.
Gor=
guloff erklärte ſich als „Erretter und Diktator‟. Die Frage, ob
er nur ſimuliert, wurde von der Polizei aufgeworfen. Es
wurden bereits Aerzte zu ſeiner Unterſuchung
be=
rufen. Aus Prag liegt der Polizei ein Bericht vor, in dem es
heißt, wegen ſeiner Nationalität und des ſehr ſchlechten Rufes,
den er in den ruſſiſchen Kreiſen genoß, ſei ihm die Erlaubnis zu
ſeiner Parteigründung nicht gegeben worden. Er ſei damals auch
im Beſitz einer Mitgliedskarte der Kommuniſtiſchen Partei
ge=
weſen.
Der Mörder wird auf ſeinen Geiſteszuſtand unkerſuchk
Gorguloff iſt in das Santé=Gefängnis übergeführt worden.
Das Verhör durch den Unterſuchungsrichter wird am Montag
oder Dienstag ſtattfinden. Das Gericht hat drei Aerzte beſtellt,
die in der Zwiſchenzeit den Mörder auf ſeinen Geiſteszuſtand
unterſuchen werden. Die Polizei iſt zu der Anſicht gelangt, daß
Gorguloff bei ſeiner Tat keine Mitwiſſer gehabt und ſelbſt ſeiner
Frau, einer gebürtigen Schweizerin, keine Mitteilung von ſeinem
finſteren Vorhaben gemacht hat. Es beſteht der Eindruck, daß der
Mord weniger als ein politiſches Attentat, ſondern mehr als
ein perſönlicher Racheakt Gorguloffs aufzufaſſen iſt, umſomehr
als die Nachforſchungen ergeben haben, daß die ſogenannte
Ruſſiſche Fasciſtiſche Partei, als deren Präſident der Mörder
ſich bezeichnet, nur in ſeiner Einbildung exiſtiert. Es iſt
feſtge=
ſtellt worden, daß der Mörder weder Zariſt noch Kommuniſt iſt,
ſondern jenen Kreiſen angehört, die die ruſſiſchen Emigranten
als „Grüne Ruſſen” bezeichnen.
Doumers Nachfolger.
Am Dienskag Wahl des neuen Präſidenken.
Nach der franzöſiſchen Verfafſung übernimmt im Falle des
Ablebens oder des Rücktritts des Präſidenten der Republik der
jeweilige Miniſterpräſident die Stellvertretung des Präſidenten
bis zur Neuwahl eines Staatsoberhauptes. Wenn, wie dies
gegenwärtig der Fall iſt, Parlamentswahlen ausgeſchrieben ſind
und die Kammer bereits aufgelöſt iſt tritt unverzüglich der
Senat zuſammen, um die parlamentariſche Kontrolle über den
Miniſterrat auszuüben und den Kongreß zur Vornahme der
Präſidentenwahlen einzuberufen. Vorausſichtlich wird der
Kon=
greß in drei bis vier Tagen zuſammentreten. Da die alte
Kam=
mer noch an dieſer Tagung des Kongreſſes teilnehmen wird,
ergibt ſich die intereſſante Tatſache, daß das künftige
Staats=
vberhaupt von einer ganzen Reihe von Abgeordneten mitgewählt
werden wird, die entweder ſchon im erſten Wahlgang ihre Sitze
verloren haben, oder aber ſie am morgigen Sonntag im zweiten
Wahlgang verlieren werden.
Der Miniſterrat hat am Samstag vormittag beſchloſſen, die
Nationalverſammlung, die die Wahl des neuen Präſidenten der
Republik vorzunehmen hat, auf Dienstag 14 Uhr nach Verſailles
einzuberufen. Die bisherige Kammer, alſo die 1928 gewählten
Abgeordneten, werden an der Wahl des neuen Präſidenten
teil=
nehmen, da die Befugniſſe der neuen Kammer erſt am 1. Juni
beginnen. Weiter hat der Miniſterrat beſchloſſen, daß die
nationalen Beiſetzungsfeierlichkeiten für den
verſtorbenen Präſidenten Doumer am
Donners=
tag ſtattfinden. Die Beiſetzungsfeier erfolgt in der Kirche
Notre Dame, die Beiſetzung im Pantheon. Von
Montag nachmittag ab wird das Publikum an der aufgebahrten
Leiche Paul Doumers im Elyſée vorbeidefilieren dürfen.
Lebrun Präſidentſchaftskandidak.
Einer alten Tradition entſprechend, wird wahrſcheinlich
Senatspräſident Albert Lebrun Kandidat für die Präſidentſchaft
der Republik ſein, hat man doch ſchon anläßlich der letzten Wahl
von ſeiner Kandidatur geſprochen, die ganz beſonders von den
Freunden Poincarés und Maginots empfohlen wurde. Es iſt
aber damit zu rechnen, daß die Linksparteien ebenfalls einen
Kandidaten aufſtellen werden.
Senatspräfident Lebrun iſt 1871 in Mercy=le=Haut (
Loth=
ringen) geboren. Dem Senat gehört er ſeit 1920 an. Er war
verſchiedene Male Miniſter. Von Beruf iſt er
Bergwerks=
ingenieur. Er iſt eingeſchrieben bei der Republikaniſchen
Ver=
einigung, alſo der Fraktion Poincaré=Millerand.
Der zweike Wahlgang für die franzöſiſche Kammer.
Der morgige zweite Wahlgang wird die Entſcheidung über
359 Sitze der franzöſiſchen Kammer bringen. Während bei der
erſten Wahl die abſolute Mehrheit erforderlich war entſcheidet
beim zweiten Wahlgang die relative Mehrheit. Die Parteien, die
man 1924 das Kartell der Linken nannte, ſtehen in mehr als
der Hälfte der Wahlkreiſe, die morgen eine Entſcheidung zu
treffen haben, in günſtiger Poſition. Welche Wirkung das
verwerfliche Attentat auf den Präſidenten der
Republik haben wird, iſt noch nichtiabzuſehen.
Es iſt mindeſtens ſehr bezeichnend, daß Millerand entgegen der
amtlichen Auffaſſung erklärt: Perſönliche Auskünfte, die er
erhalten habe, geſtatteten ihm in der kategoriſchſten Form zu
er=
klären, daß der Mörder Doumers aus revolutionären
bolſche=
wiſtiſchen Organiſationen ſtamme. Eine derartige Stimme könnte
unter Umſtänden Verwirrung ſchaffen.
1
Das Wunder von Memel.
Von unſerem Berichterſtatter.
B. Memel, 6. Mai 1932.
Der 4. Mai 1932, der Tag der Landtagswahlen, wird in der
Geſchichte des Memelgebietes als ein Ehrentag fortleben! Mit
Drohungen und Lockungen und mit Terror und Gewalt ſollten
die Memelländer zum Litauertum bekehrt werden. Das Volk an
der Memel aber hat den litauiſchen Gewalthabern eine Abfuhr
zuteil werden laſſen, wie man ſie ſich deutlicher und
nachdrück=
licher gar nicht denken kann. Memel iſt deutſch und will deutſch
bleiben! Das iſt das eigentliche Ergebnis dieſes erregenden
Ringens, in dem ſchließlich der unbeſiegbare Wille zum
Deutſch=
tum und die Liebe zur Heimat über brutale Gewalt und
Will=
kür den Sieg davontrug.
Der alte Landtag war aufgelöſt worden, weil nach litauiſchen
Behauptungen ſeine Zuſammenſetzung der Volksmeinung nicht
mehr entſprach. Unter derſelben Begründung war Anfang
Februar auch das Direktorium Boettcher beſeitigt und der
Groß=
litauer Simaitis eingeſetzt worden. Daß die Litauer ſelbſt nicht
an dieſe Behauptung glaubten, haben die fieberhaften
Be=
mühungen gezeigt, „neue Memelländer” auf Grund einer
beiſpiellos daſtehenden Wahlſchiebung aus Großlitauen ins
Treffen zu führen. Wieviele ſolcher „neuen Memelländer” das
Wahlrecht widerrechtlich im Gebiet erhalten haben, iſt bisher
noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt worden. Man geht aber wohl
nicht fehl, wenn man ſie auf 9 bis 10 000 ſchätzt. Dieſe
groß=
litauiſchen Hilfstruppen ſollten das Memelland, das die Litauer
infolge ihrer jahrelangen Zermürbungstaktik ſturmreif glaubten,
im Verein mit den bisherigen Anhängern der Großlitauer
ein=
fach über den Haufen rennen. Man verſtieg ſich im Memeler
Gouvernementsgebäude ſogar zu der Hoffnung, die abfolute
Mehrheit, nämlich 15 von 29 Mandaten, erringen zu können,
wo=
durch die bisherigen Gewalttaten eine „einwandfreie
Sanktionie=
rung” erfahren hätten.
Um dieſes Ziel zu erreichen, haben die Litauer
Him=
mel und Hölle in Bewegung geſetzt. Eine
Rieſen=
propaganda wurde aufgezogen, neue Zeitungen gegründet,
Flug=
blätter zu hunderttauſenden gedruckt und aus=Frugzeugen
abge=
worfen, und unter Vorantritt von Muſikkapellepließ man große
Propagandakolonnen durch dgs Land ziehen= Geld ſchien
über=
haupt keine Rolle mehr zu ſpielen. Selbſt mehrere
Miniſterbe=
ſuche aus Kownd mußte Memel über ſich ergehen laſſen, wobei
den Memelländerns goldene Berge verſbrochen wurden, falls
ſie den litauiſchens Parteien ihre Stimmen geben würden.
Da=
gegen war die Bewegungsfreiheit der deutſchen memelländiſchen
Parteien durch den Kriegszuſtand und eine drakoniſche Preſſe=
und Redeverfügung bis aufs äußerſte eingeſchränkt. Und um den
„ſicheren Sieg” zu vollenden, verſuchten die „neuen
Memel=
länder”, die ſich bereits vor der Wahl als die Herren des Landes
fühlten, der alteingeſeſſenen Bevölkerung die litauiſche Geſinnung
buchſtäblich mit Piſtolen, Knüppeln, Stinkbomben und ähnlichen
„Argumenten” einzubläuen.
Nicht ohne Sorge hat man denn auch dem Wahlergebnis
entgegengeſehen. Tatſächlich hätten die Litauer, rein zahlenmäßig
geſehen, auf Grund der Einbürgerungen und ihrer bisherigen
Anhängerſchaft im Gebiet mindeſtens 9 bis 10 Sitze erhalten
müſſen. Aber ſie haben die Rechnung ohne den
zähen und feſten Menſchenſchlag an der Memel
gemacht. Gerade der Terror jener großlitauiſchen Horden,
die im ganzen Gebiet ein wüſtes Knüppelregiment aufzurichten
verſuchten, hat es bewirkt, daß die Memelländer wie ein Mann
aufſtanden und den Litauern einen Schlag beibrachten, an den
ſie ſicher noch lange zurückdenken werden. Trotz der litauiſchen
Einbürgerungen, trotz der Rieſenpropaganda und trotz aller
Ver=
ſprechungen haben die Litauer auch im neuen Landtag wieder
nur fünf Mandate erhalten, während die bisherigen
Mehrheits=
parteien, die Landwirtſchaftspartei und die Volkspartei, denen
der beſondere Haß der Litauer galt, ſogar noch um ein Mandat
verſtärkt (bisher 18, jetzt 19) in den Landtag wiederkehren
wer=
den. Noch gewaltiger aber ſpiegelt ſich der Wahlſieg der
Memel=
länder in dem ziffernmäßigen Ergebnis wider, das ein Anſteigen
der Landwirtſchaftspartei um 9000 und der Volkspartei um 4000
Stimmen ausweiſt. Ein Erfolg, der vor allem der einzig
da=
ſtehenden Wahlbeteiligung von 95 v. H. zuzuſchreiben iſt.
Dahingegen iſt es für die Großlitauer mehr
als blamabel, daß ihnen ihre ganzen
ortsan=
ſäſſigen Anhänger davongelaufen ſind und daß,
wären die Neueinbürgerungen nicht erfolgt, ſie ſehr
wahrſchein=
lich überhaupt kein Mandat erhalten hätten. Aehnlichiſt es
übrigens auchden Sozialdemokraten gegangen,
die, weilſie es für guthielten, mit den Litauern
zu liebäugeln, die Hälfte ihrer Mandate
ver=
loren haben. Damit iſt aber auch zur Genüge bewieſen, daß
die Bevölkerung in ihrer Geſamtheit die Gewaltherrſchaft der
Merkys und Siamaitis ablehnt und ihrem Willen Ausdruck
ge=
geben hat, ſobald als möglich zum alten Mutterlande
zurückzu=
kehren.
Der litauiſchen Regierung bleibt jetzt nur noch übrig, aus
dieſem beiſpiellos daſtehenden Wahlerfolg des
Memeldeutſch=
tums die Schlußfolgerung zu ziehen, daß mit der
Gewaltherr=
ſchaft im Memelgebiet nun endgültig Schluß gemacht werden
muß. Der Großlitauiſche Landespräſident Simaitis hat bereits
zu erkennen gegeben, daß er ſich dem Volkswillen beugen und
zurücktreten will. Aber auch der Gouverneur Merkys
wird verſchwinden müſſen. Gerade Merkys iſt es, der
für die Reihe der litauiſchen Gewalttaten die
Hauptverantwor=
tung trägt, und er war es auch, der ſeiner Regierung nun ſchon
zum zweiten Male den Rat gegeben hat, den Landtag
aufzu=
löſen und durch Neuwahlen den Verſuch zu machen, die
auto=
nome Verwaltung und damit das Memelgebiet den Litauern in
die Hände zu ſpielen. Bei der Landtagswahl im Jahre 1930
gelang es den Litauern wenigſtens noch, einen Sitz zu gewinnen.
Diesmal aber haben ſie ſogar, wenn man die hohe
Wahlbetei=
ligung in Betracht zieht, ganz beträchtlich verloren. Im übrigen
iſt zu erwarten, daß auch der Haager Gerichtshof, ebenſo
wie das ſchon die memelländiſche Bevölkerung getan hat, die
litauiſche Gewaltpolitik verurteilen und als ungeſetzlich erklären
wird. Da der Prozeß bereits Anfang Juli ſtattfinden ſoll, hat
Litanen um ſo mehr Anlaß, ſchleunigſt dafür zu ſorgen, daß im
Seite 2 — Nr. 128
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 8. Mai
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De
im
Sta
de
au
de
ve
ſtel
Sti
Ste
na
A.
Memelgebiet ordnungsgemäße Zuſtände einkehren und daß jetzt
ſchnellſtens eine Regierung, entſprechend dem Willen der
Memel=
länder, gebildet wird.
Sollte Litauen ſich aber auch diesmal wieder der einmütigen
Volkskundgebung der Memelländer verſchließen, und den alten
Kurs der Gewalt und Unterdrückung fortſetzen, ſo iſt es die
un=
abweisliche Pflicht jeder wie auch immer gearteten
Reichsregie=
rung, die Rückgabe dieſes deutſchen Landes zu
verlangen um dem Martyrium der Bevölkerung endlich
ein Ende zu machen und die Memelländer im alten Mutterlande
wieder glücklicheren und beſſeren Zeiten entgegenzuführen.
Es unterliegt nichr dem geringſten Zweifel, daß bei einer
Volksabſtimmung über die Selbſtändigkeit des Memelgebietes
eine erdrückende Mehrheit für eine Abtrennung von Litauen
vorhanden wäre. Noch iſt das feierlich von Wilſon verkündete
Selbſtbeſtimmungsrecht den Memelländern nicht gewährt
wor=
den. Doch muß einmal dieſe Stunde ſchlagen.
In dieſem Zuſammenhang verdient das Urteil der
wahr=
lich nicht deutſchfreundlichen Ententekommiſſion
erhöh=
tes Intereſſe, das im Jahre 1923, nach dem berüchtigten
Litauer=
uutſch in Memel, von der aus einem franzöſiſchen, einem
eng=
liſchen und einem italieniſchen Mitglied beſtehenden
Sonder=
kommiſſion über das Memelgebiet gefällt wurde. In dem
Be=
richt dieſer Kommiſſion, datiert vom 6. März 1923
in Paris, heißt es wörtlich u. a.: „Memel die
älteſte deutſche Stadt Oſtpreußens hat niemals
zu Litauen gehört. Im 13. Jahrhundert trafen Ritter vom
Schwertbrüderorden, einem Zweige des Deutſchen Ordens, von
Riga kommend, auf der Stelle ein, wo heute Memel ſteht,
be=
gründeten eine Kolonie und bauten eine Burg . . . In der Stadt
Memel wohnen faſt nur Deutſche. Anders kann es ja auch nicht
ſein, da die deutſche Grenze ſeit 500 Jahren unverändert
ge=
blieben iſt. Dieſe Tatſache iſt ſehr wichtig. Die Oſtgrenze des
Memelgebietes, die frühere deutſch=ruſſiſche Grenze, ſtellt eine
wirkliche Scheidung ohne Uebergang zwiſchen zwei verſchiedenen
Ziviliſationen dar. Mindeſtens ein Jahrhundert trennt ſie
von=
einander. Es iſt eine richtige Grenze zwiſchen Weſt und Oſt,
zwiſchen Europa und Aſien. Hier (im Memelgebiet) iſt die
Bil=
dung ſoweit fortgeſchritten, daß nicht einmal unter den
Dorf=
bewohnern, von denen ein großer Teil deutſch und litauiſch
zu=
gleich ſpricht, Analphabeten zu finden ſind. Eine große Anzahl
gut erhaltener Wege verbindet die Dörfer miteinander. Die
Gebäude ſind wohlgebaut und bequem. Das Land wird nach
den neueſten Methoden bearbeitet. Der Kleingrundbeſitz entfaltet
ſich, ebenſo wie der Großgrundbeſitz. Dort (in Großlitauen)
da=
gegen ſind die Dorfeinwohner verelendet. Nur die im ruſſiſchen
Heer gedienten Männer haben eine rudimentäre Bildung
ge=
noſſen. Wege ſind wenig oder überhaupt nicht vorhanden. Der
litauiſche Bauer, der das Land nicht zu ſäubern und zu düngen
verſteht, läßt es zwei Jahre brach, bis er es neu beſtellt. Die
Holzbude, in der er wohnt, iſt klein und ſchmutzig Ein
großer Teil ſelbſt der Litauer memelländiſchen Stammes fürchtet
ſich vor einem Anſchluß an Litauen ohne genügende autonome
Garantie. Denn ſie wiſſen ganz genau, was ſie dort erwartet;
nicht nur Heeresdienſt, ſondern Desorganiſation des
Wirtſchafts=
lebens, Beſtechungs= und Günſtlingswirtſchaft, Dinge, die allen
Gebieten anhaften, die ſich aus den Trümmern Rußlands
ge=
rettet haben"."
Ohne Zweifel haben dieſe (wirtſchaftlichen) Gründe den
größten Teil der Bevölkerung veranlaßt, eine Löſung zu
begrü=
ßen, die die Konſtituierung des Gebietes als ſelbſtändigen
Frei=
ſtaat in ſich ſchloß. Während ſämtliche Führer der Deutſchen,
mit denen die Kommiſſion zuſammentraf, ſich für einen
Volks=
entſcheid in der Unabhängigkeitsfrage ausſprachen, zeigte kein
Taryba=Litauer (großlitauiſch Eingeſtellter) den Wunſch nach
einer Volksabſtimmung. Dieſes zeigt deutlicher als alle Statiſtiken,
daß die Mehrheit der Bevölkerung des Memelgebietes nicht
litauiſch iſt.
Dieſes Urteil der Ententekommiſſion
ver=
dient immer wieder aus der Verſenkung der
diplomatiſchen Akten der Nachkriegszeit
heraus=
geholt zu werden. Es iſt kurioſerweiſe nicht nur in den
Archiven des Völkerbundes feſtgehalten, ſondern auch, in der
gleichen Form, vom Franzoſen Clinchant, dem Italiener Aloiſi
und dem Engländer Fry unterzeichnet, im Litauiſchen Gelbbuch
„Zur Memelfrage” unter Nr. 51 enthalten. In Anbetracht der
Tatſache, daß das Memelgebiet nicht litauiſches Land iſt, kam
die Ententekommiſſion damals zum Ergebnis, daß aus dem
Memelgebiet ein ſelbſtändiger Staat unter der Aufſicht eines
Oberkommiſſars des Völkerbundes gebildet werden müßte. Für
eine Rückgabe an Deutſchland war die Entente=Kommiſſion, drei
Jahre nach der Unterzeichnung des Verſailler Vertrages,
natür=
lich nicht zu haben.
Umſo intereſſanter iſt die Auffaſſung der Entente=
Kom=
miſſion über die Abſichten der Litauer bezüglich des
Memel=
gebietes. Im Bericht heißt es u. a.: „Die Kommiſſion
unter=
breitet dieſe Vorſchläge (bez. der Ausgeſtaltung Memels zum
Freiſtaat) der Botſchafterkonferenz zur Beachtung. Sie weiß,
daß es unter den heutigen Verhältniſſen ſehr ſchwer ſein wird,
vom Tage.
Das am 22. Dezember vorigen Jahres zwiſchen dem
Reichs=
wirtſchaftsminiſter und dem Botſchafter der Sowjetunion in
Ber=
lin unterzeichnete Wirtſchaftsprotokoll zur Erleichterung des
gegenſeitigen Warenaustauſches und ſeiner Abwicklung in
Reichs=
mark iſt nunmehr von beiden Regierungen beſtätigt worden.
Der Hanſabund veröffentlicht eine Erklärung, in der ein
Durchführungsgeſetz zum Artikel 164 der Reichsverfaſſung zum
wirkſameren Schutz des Mittelſtandes gefordert wird.
Die Induſtrie= und Handelskammer München betont in einer
Entſchließung, daß ein Reichsbahnmonopol des Güterkraftverkehrs
von den allerſchlimmſten Rückwirkungen auf die Geſamtwirtſchaft
begleitet wäre.
Die Zahl der Unterſchriften, die im Memelland geſammelt
worden ſind, um die Freilaſſung von Schulrat Meyer zu erwirken,
beträgt jetzt etwa 18 000. Die Memelländer haben an den
Staats=
präſidenten ein Schreiben gerichtet, das dieſe große Zahl von
Un=
terſchriften trägt. In dem Schreiben wird Smetona gebeten, die
ſofortige Freilaſſung Meyers anzuordnen.
Der deutſche Botſchafter in London hat am Samstag bei der
engliſchen Regierung Einſpruch gegen das Verbot der Einreiſe
für den Zirkus Cleich erhoben und gleichzeitig alle Vorbehalte für
eine etwaige Schadenerſatzforderung ſeitens des Unternehmens
geltend gemacht. Nach deutſcher Auffaſſung liegt eine Verletzung
des Artikels 16 des deutſch=engliſchen Handelsvertrags vor.
Die Zahl der offiziell unterſtützten Arbeitsloſen in Frankreich
iſt in ſchwacher Abnahme begriffen. Sie betrug am 30. April
282 000 gegenüber 290 000 am 23. April und 305 500 am 19. März,
dem Höchſtſtand.
Der amerikaniſche Senat nahm mit 44 gegen 21 Stimmen die
von Senator Hale eingebrachte Vorlage an, durch die der Ausbau
der amerikaniſchen Flotte bis zu der durch die Waſhingtoner und
Londoner Flottenpakte feſtgeſetzten Höchſtgrenze gutgeheißen wird.
Präſident Hooper richtete einen Aufruf an das amerikaniſche
Volk, in dem verlangt wird, daß Regierung und Volk ſich ohne
Unterſchied der Parteien zuſammenſchließen, um den
Notwendig=
keiten des Lebens der Nation gerecht werden zu können. Der
Auf=
ruf iſt in ähnlichem Sinne gehalten wie der geſtrige, dem
Reprä=
ſentantenhaus übermittelte. Er verlangt die Ausgleichung des
Budgets und eine Herabſetzung der Staatsausgaben.
Der Abmarſch der japaniſchen Truppen aus Schanghai, der
entſprechend den Bedingungen des Waffenſtillſtands=Vertrages
am Freitagmorgen begann, iſt plötzlich eingeſtellt worden. Als
Grund für dieſe überraſchende Maßnahme wird angegeben, daß
chineſiſches Militär, die Telegraphen= und Telephondrähte
zer=
ſchnitten und anderen Schaden angerichtet habe.
die Litauer zu ihrer Annahme zu bewegen. Sie werden ſich nur
unwillig einer Einmiſchung der Alliierten in die Beziehungen
Litauens zum Memelgebiet unterwerfen, denn ſie erſtreben
im Grunde eine reine glatte Annexion. (!) Die
Kommiſſion hat mit den Litauern zu lange in Verbindung
ge=
ſtanden, als daß ſie nicht wüßte, daß Verhandlungen mit den
Litauern ſehr ſchwierig ſind." Müſſen da nach den jetzigen
Wahlen nicht endlich Folgerungen gezogen werden?!
Kowno, 7. Mai.
Es erhärten ſich die Gerüchte, daß außer dem Gouverneur
Merkys auch der litauiſche Außenminiſter Zaunius infolge des
Fehlſchlages der litauiſchen Memelpolitik ſein Rücktrittsgeſuch
eingereicht hat. Der Staatspräſident ſoll aber die Zuſtimmung
zu dieſer Demiſſion von der Entſcheidung der Memelfrage durch
den Haager Gerichtshof abhängig gemacht haben. Auf Anfrage
bei zuſtändiger Stelle werden dieſe Gerüchte indeſſen entſchieden
dementiert. Das Rücktrittsgeſuch des Gouverneurs Merkys iſt
angenommen worden. Gegenwärtig wird ein vollſtändiger
Um=
ſchwung der Memelpolitik Litauens durchberaten. Erſt nach
Feſt=
ſetzung des neuen Kurſes ſoll die Ernennung des neuen
Gou=
verneurs erfolgen. Wahrſcheinlich wird das Direktorium Simaitis
bereits anfangs nächſter Woche die Konſequenzen aus dem
Wahl=
ergebnis ziehen.
Erwerbsloſendemonſtrakionen in Danzig.
Vor dem Rathaus in dem Danziger Vorort Ohra bildete ſich
heute vormittag eine größere Anſammlung von Arbeitsloſen,
Frauen und Kindern, die die Fortzahlung der Unterſtützung für die
Erwerbsloſen verlangten, die eine von der Stadt verlangte
vier=
ſtündige Arbeitsleiſtung abgelehnt hatten. Das alarmierte
Ueber=
fallkommando wurde vom der Menge mit Steinen beworfen. Ein
Wachtmeiſter wurde erheblich verletzt. In der Notwehr machte er
von ſeiner Schußwaffe Gebrauch. Ein 19 Jahre alter Arbeiter
wurde in die Bruſt getroffen und mußte einem Krankenhaus
zu=
geführt werden.
ſtimmte vorgeſtern einſtimmig einem Antrag des chriſtlich=ſe Fen
Abgeordneten Greb gegen die Einrichtung von öffentlichen kel.
banken zu. — Ein Zentrumsantrag bezüglich der Schaffunzon
neuen Kehrbezirken im Schornſteinfegergewerbe wurde na ner
Bekanntgabe der Regierungsantwort einſtimmig für erled”
er=
klärt. — Auf einen Zentrumsantrag hinſichtlich der Errinma
der Reichswaſſerſtraßendirektion ſtellte der Ausſchuß einſt mig
mit Bedauern feſt, daß entgegen den früheren Zuſagen die 2
ms=
regierung ſich nicht dazu verſtehen konnte, die Reichswaſſerſt en
direktion für den Rhein in Mainz zu errichten. Der Ausſch
er=
wartet auf das Beſtimmteſte, daß die heſſiſchen
Staatsint=
bei künftigen Organiſationen in jeder Beziehung gewahrind
zum mindeſten die beiden Reichswaſſerbauämter in Heſſen er4. Der Zentrumsantrag wurde daraufhin einſtimmig
ledigt erklärt. — Einſtimmige Annahme fand auch ein nau al.
ſozialiſtiſcher Antrag, die Regierung möge bei der Reichsba ſer
waltung dahin vorſtellig werden, daß Sonntagsfahrkarten au auf
den kleinen Bahnſtationen.
In ſeiner geſtrigen Sitzung erklärte der Ausſchuß den
en=
trumsantrag auf Einſetzung eines Unterkommiſſars für die
regelung in Heſſen für erledigt. Der nationalſozialiſtiſche 9
auf Offenhaltung der Verkaufsſtellen auf dem Lande nach Uhr
abends wurde mit dem Zuſatz „ſofern in dieſer Verkaufsze An
geſtellte nicht beſchäftigt werden” mit 9 gegen 2 Stimmen,
nommen. Eine Eingabe des GdA. zu der gleichen Materie rde
dadurch für erledigt erklärt. Zwei volksparteiliche Anträg auf
Regelung des Zugabeweſens und Bekämpfung des unla
Wettbewerbes werden einſtimmig durch die inzwiſchen erſker
Reichsmaßnahmen der Regierung für erledigt erklärt. Ei
m=
mige Annahme fand ein chriſtlich=ſozialer Antrag, die Reg ima
möge bei der Reichsregierung auf eine alsbaldige Senkung
teuerter Neubaumieten und der Zinslaſten der Eigenheim
wirken. Einſtimmige Annahme fand ein nationalſozialil
Antrag, die Regierung möge verhindern, daß die Preuß
Zwangsmaßnahmen gegen die Heſſiſche Landesgenoſſenſchaf
anwendet, die dann zu Rückgriffen auf die heſſiſche Bevöll;
gezwungen werde. Der volksparteiliche Antrag, ähnlich r
Bayern auch für die rheinheſſiſchen Winzer eine zeitlich ni
be=
ſchränkte Weinausſchankgenehmigung zu erteilen, wurde mi je
gegen zwei Stimmen bei fünf Enthaltungen durch die ablekade
Regierungsantwort für erledigt erklärt. Der ſozialdemokuſche
Intrag, die Regierung möge bei der Reichsregierung dahi
o=
ſtellig werden, daß der Weiterſtädter Exerzierplatz zu einem;
ge=
meſſenen Verkaufspreiſe an den Freien Siedlungsverein im
ſtadt für die erweiterte Stadtrandſiedlung abgegeben werde ärd
einſtimmig angenommen.
Nach Erledigung einiger Eingaben vertagt ſich der Au)uß
auf Dienstagnachmittag.
Verboi der Beflaggung mit Parkeifahnen in Her.
Amtlich wird mitgeteilt: In letzter Zeit hat die
Tatſack=
ganze Dörfer oder Stadtteile einheitlich Parteifahnen z
häufig zu Anſammlungen, Zuſammenrottungen oder andere t
rungen der öffentlichen Ordnung geführt, ſo beiſpielswe
Bauerndörfern, die aus beſtimmten Anläſſen ſchwarze Fahn faſt
auf jedem Hauſe aufgezogen hatten, oder auch in Stadtteile zo
ganze Wohnviertel auch außerhalb von Wahlzeiten unter k.
nu=
niſtiſcher Beflaggung oder Straßendekoration ſtanden. Auch
anderen Gemeinden die ſtändige und auffällige Beflaggun
in=
zelner Häuſer mit Hakenkreuzfahnen und =Symbolen geeignrauſ
die anders denkende Bevölkerung aufreizend einzuwirken Der
heſſiſche Miniſter des Innern hat daher angeordnet, daß die aIi
zeibehörde auf die Entfernung der Beflaggung mit Partei ten
hinwirken ſoll, um dem Straßenbild überall wieder ein nor les
Ausſehen zu geben und dadurch jeden Anlaß zur Störurbe
öffentlichen Ordnung von vornherein zu beſeitigen.
Zuſammenſtöße in Worms.
In Worms kam es am Samstag mittag infolge des Fl.
verbots des heſſiſchen Innenminiſters zu Straßenanſammli
Die Nationalſozialiſten, die am Vormittag von der Polizeii
fordert worden waren, von ſich aus die Fahnen zu entfernen,
ſich geweigert und einige Hundert ihrer Anhänger zuſamt
zogen, um der gewaltſamen Entfernung der Fahnen dur
Polizei Schwierigkeiten in den Weg zu legen. Als die /
ſchließlich einſchritt, kam es zu Beſchimpfungen der Beamten,
wurde Widerſtand geleiſtet. Die Polizei ging darauf mi
Gummiknüppel gegen die Demonſtranten vor und ſäuber.
Straßen. Einige Feſtnahmen erfolgten.
J0y. Heineic merid eint Aieläne.
Von
Dr. H. Bräuning=Oktavio.
II. (Schluß.)
Der unmaßgebliche Plan Mercks iſt bis jetzt nicht
veröffentlicht worden. Bereits 1912/13 habe ich in Band 131 von
Herrigs Archiv auf die Bedeutung dieſes Dokumentes
auf=
merkſam gemacht, das Herr Prälat Prof. D. Dr. Dr. Wilh.
Diehl, damals Profeſſor in Friedberg, aufgefunden hat. Dieſer
hat mir jetzt die Handſchrift gütiger Weiſe zur Veröffentlichung
überlaſſen, wofür ich ihm auch an dieſer Stelle danke. Ich wüßte
keine ſchicklichere Gelegenheit, das Schriftſtück bekannt zu machen,
als die von der Stadt Darmſtadt veranſtaltete Goethe=Merck=
Aus=
ſtellung. Inhalt und Art dieſes Promemoria ſind ſo charakteriſtiſch
für Merck, daß ich es*) vollſtändig als Fakſimile
wieder=
gebe.**) Den Handſchriftenkundigen verlockt es geradezu zu
Deu=
tungen, und dem Kenner Merckſcher Autographen iſt es durch die
Unterſchrift doppelt intereſſant.
Nach Mercks Promemoria ſollte für die Einrichtung
des Zeichenunterrichts folgendes berückſichtigt werden:
1. Der Zeichenmeiſter muß ein Bildhauer, kein
Maler ſein, weil es darauf ankommt, „das Auge der
Zög=
linge an große Formen und reine Contour zu gewöhnen, die
ſelten für die gewöhnliche Strichler und Pinſler intereſſant, die
eigentliche Nahrung aber des Bildhauer Geiſtes ſeyn müſſen.”
2. Der Zeichenmeiſter muß ein junger Menſch ſein, der
guten Rat, annehmen will, damit er „nicht durch verkehrten
eigenſinnigen Unterricht alle nützlichen Folgen fruchtlos mache.”
3. Wären gute Kupferſtiche als Vorlagen
anzu=
ſchaffen. Die bekannten Preißleriſchen wären als höchſt
ungeeig=
net abzulehnen, weil ſie „die Einbildungskraft mit gemeinen
und alltäglichen Ideen anfüllen”. Merck empfiehlt „die häufig in
Paris nachgeſtochene und für wenig Geld zu habende Raphaelſche
Köpfe und die Blömartſche *) Anfangsgründe‟
4. Wenn der Zeichenmeiſter als ein guter Zeichner „der
ſek=
teneren Gabe einer guten Methode” ermangele, müſſe
durch eine beſondere Inſtruction nachgeholfen werden.
5. und 6. Merck ſchlägt Mittwochs und Sonnabends
wenig=
ſtens 2 Stunden Unterricht vor und verlangt ein
beſon=
deres Zeichen=Zimmer, gegen Norden gelegen.
7. Es ſollen nur die fähigen Köpfe eneouragiert
werden.
*) Mit liebenswürdiger Unterſtützung von Verlag und
Redaktion.
**) Mit Hilfe einer Lupe wird ſich jedes Wort genau leſen
laſſen.
*) Holländiſcher Kupferſtecher Cornelius B., 1603—1684.
24.
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3. Bei den gewöhnlichen Halbjahrs=Prüfungen möchten
Prämien in Büchern oder Kupferſtichen verteilt
werden, zumindeſt aber „(was nichts koſtet) müßten die
vorzüg=
lichen Zeichnungen öffentlich aufgehangen und der Grad ihrer
Güte von dem Catheder abgeleſen werden.”
9. Merck empfiehlt die Einrichtung der „Aufſicht eines
guten Mannes zu unterwerfen, der aus Liebe für die gute Sache
ohnentgeltlich dem Unterrichter beyſtünde, durch öfteren Beſuch
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We 14 2f1-23.
8 P
P7.
der Lehrſtunden das Ganze in Ordnung hielte, auch dafür 9
Orts reſponſabel würde.”
Wie aus Wencks Eingabe vom 3. 3. 1778 hervorgehi,
ſich Merck dazu ſelbſt angeboten. Miniſter v. Moſer 9e
ſeinen ausführlichen 15ſeitigen Gutachten. Die Reforme de
ſigen Gymnaſiums betreffend”, den Gedanken einer Zeichen. 7
für gut und votierte, „wann der Kriegs=Rath 9
die Aufſicht dabey übernehmen will, iſt zu
8 Mai 1932
Das Reichskabinett hat geſtern abend das Anleihegeſetz zur
itsbeſchaffung verabſchiedet. Seine weſentlichſte Beſtimmung
Der Reichsminiſter der Finanzen wird ermächtigt, für
jjedlungen, Meliorationen, Beſchäftigung Jugendlicher
nd ſonſtige Arbeitsbeſchaffung Geldmittel im Wege des
redits zu beſchaffen.‟ Das Geſetz ſoll mit dem Tage ſeiner
Verkündung in Kraft treten.
Melge ermacigung ver keihnregerang
zur Zinanzierung von Siedlungen, Meliorakionen, Beſchäftigung Jugendlicher und ſonſige Arbeits=
beſchaffung. — Die Gerüchke über ein neues Nokopfer wollen nicht verſtummen.
Das neue Kriſen=Nokopfer.
vom Reichsrak genehmigk.
* Berlin, 7. Mai. (Priv.=Tel.)
Berlin, 7. Mai.
Im Reichskabinett ſind die Auseinanderſetzungen über die
die
der Reichsrat iſt darauf hin ſofort telegraphiſch einberufen
gen und ſeine Ausſchüſſe berieten heute mittag das neue
itermächtigungsgeſetz, das nachmittags in einer Vollſitzung
Reichsrats verabſchiedet wurde. Dieſe Kreditermächtigung
dann zugleich mit dem Schuldentilgungsgeſetz dem
Reichs=
am Montag als Grundlage für die große politiſche
Aus=
he dienen.
* Die Reichsregierung hat ſich etwas plötzlich durch den
Srat eine Anleiheermächtigung geben laſſen. Sie hatte für
Samstag vormittag eine Ausſchußberatung des Reichsrats
raumt und ihm einen Geſetzentwurf unterbreitet, der
vor=
daß die Reichsregierung ſich im Wege des Kredits die Geld=
I beſchaffen darf, die zur Finanzierung von
Sied=
gen, Meliorationen, für die Beſchäftigung
zeitig /üch jendlicher und für die ſonſtige
Arbeitsbe=
wurde nie ffung erforderlich ſind. Der Reichsrat iſt dem Wunſche
Kabinetts nicht hundertprozentig nachgekommen. Er hat es
ehnt, ſich für die Aufnahme kurzfriſtiger Kredite
auszu=
zen, was möglich geweſen wäre, wenn er die
Regierungsvor=
in ihrer urſprünglichen Faſſung verabſchiedet hätte. Dafür
rbeſchloſſen, daß die Reichsregierung nur Geldmittel im
je der Ausgabe von Schuldverſchreibungen
g machen darf. Das heißt alſo, daß die Reichsregierung
langfriſtige Anleihe auflegen kann, wobei ihr
un=
mmen bleibt, die Zeichnungsbeiträge vorzeitig zu mobi=
Nen.
die Anleiheermächtigung bildet den Abſchluß eines Teiles
HeA MA AM Zeratungen der Reichsregierung über den Etat, die
Arbeits=
affung und die Siedlung. Es iſt natürlich ein Ding der
öglichkeit, ſchon jetzt ganz beſtimmte Pläne aufzuſtellen. Es
zunächſt einmal abgewartet werden, wie hoch das Erträg=
Uin
er aufzulegenden Anleihe, die eine mit 4 ½½ Zinſen und
zahlreichen ſteuerlichen Vorzügen ausgeſtattete
arze ſchuß mienanleihe ſein ſoll, ſein werden. Die Schätzungen
Stadteln) der gehen im Kabinett auseinander. Während die Optimiſten
ſen unte M 100 Millionen RM. rechnen, glauben die Peſſimiſten, daß
den. Aud Mk 100 Millionen RM. einkommen werden. Ein anderer Teil
Befſlagurnt A Niniſter rechnet mit 200 bis 250 Millionen RM. Erſt wenn
len
kechnung abgeſchloſſen iſt, kann die Reichsregierung daran
, das Arbeitsbeſchaffungsprojekt, zu beſtimmen und die
zen der Siedlung abzuſtecken. Sie kann jetzt im Kabinett
(ich die Grundſätze für ihre künftige Arbeit aufſtellen. Im
Sarbeitsminiſterium ſchwebt der Plan, etwa 40 bis 50 000
lungsſtellen zu ſchaffen, auf die ungefähr 200 bis 250 000
onen verteilt werden könnten. Die Siedlung ſelbſt würde
ekt einer beſtimmten Zähl von Erwerbsloſen Beſchäftigung
Die Berechnungen im Arbeitsminiſterium gehen aber
i, daß für dieſe Siedlungen etwa eine Viertel Milliarde
erforderlich ſind. Wenn die Reichsregierung noch anders
ete Arbeitsbeſchaffungsprojekte verwirklichen will, und wenn
Zeichnungsergebnis etwa bei 250 Millionen liegt, dann wird
en Rahmen der Siedlung enger ziehen müſſen, damit auch
ige für die anderen Unternehmen zur Verfügung ſtehen.
der Arbeitsbeſchaffung ſollen nach den bisherigen
Vor=
gen noch die Reichsbahn, die Reichspoſt und die Gemeinden
igt ſein. Wir möchten annehmen, daß die Prämienanleihe
u nicht die Grundlage der Arbeitsbeſchaffung abgibt, ſondern
von der Reichsbahn und der Reichspoſt noch gewiſſe Mittel
g gemacht werden.
Form eines neuen Kriſennotopfers noch im vollen Gang. Der
Kanzler iſt ſich vollkommen im klaren darüber, daß ein neues
Notopfer im deutſchen Volke auf ſtärkſten
Wider=
ſtand ſtoßen wird. Es ſieht aber ſo aus, als ob ſich die
Mit=
glieder des Kabinetts mit dem Gedanken einer neuen Abgabe ſchon
im weſentlichen vertraut gemacht haben. Das
Reichsfinanzminiſte=
rium hat verſchiedene Vorſchläge ausgearbeitet. Darunter befindet
ſich auch eine Abgabe aller beſchäftigtem Perſonen.
Nach den Schätzungen des Reichsarbeitsminiſteriums werden z. Z.
noch 12 bis 14 Millionen Perſonen voll beſchäftigt. Die reſtlichen
Arbeitnehmer ſind entweder arbeitslos oder nur kurzfriſtig tätig.
12 bis 14 Millionen Perſonen hätten alſo die Mittel aufzubringen,
die erforderlich ſind, um ein weiteres Durchhalten der
Wohlfahrts=
erwerbsloſen ſicherzuſtellen. Die bei der Arbeitsloſenverſicherung
verſicherten Arbeitnehmer ſind vorläufig noch zu ſchützen. Die
Ar=
beitsloſenverſicherung rechnet erſt dann mit einem Defizit, wenn
durch ein weiteres ſtarkes Anwachſen der Erwerbsloſigkeit die
auf=
geſtellten Berechnungen über den Haufen geworfen werden ſollten.
Es iſt nun der Gedanke aufgetaucht, alle Erwerbsloſen von
einer Stelle aus zu betreuen zu laſſen. Der Reichsarbeitsminiſter
Dr. Stegerwald ſträubt ſich aber gegen dieſen Gedanken. Er will
die Arbeitsloſenverſicherung in ihrem gegenwärtigen Umfang
auf=
recht erhalten wiſſen. Hinzu kommt noch, daß eine Umſtellung von
einer Woche zur anderen nicht vorgenommen werden kann, und daß
eine große Anlaufsfriſt erforderlich iſt. Dagegen ſieht es ſo aus,
als ob es zu einer Zuſammenlegung der
Kriſenfür=
ſorge mit der Wohlfahrtsfürſorge kommen wird.
Hand in Hand damit müßte der Reichszuſchuß an die
Ge=
meinden gehen. Dieſer Zuſchuß iſt aber durch das neue
Not=
opfer aufzubringen. Wenn von den 12 bis 14 Millionen Perſonen,
die noch beſchäftigt ſind, jede Perſon monatlich im Durchſchnitt nur
eine Mark an Sonderbeitrag leiſtet, dann würden im Jahre nur
140 Millionen zuſammenkommen, die aber keinesfalls ausreichen.
Das Kriſennotopfer ſoll unter dieſen Umſtänden geſtaffelt
werden, und zwar in der Weiſe, daß die höheren
Einkom=
men recht erheblicher herangezogen werden. Der
Reichsarbeits=
miniſter will jedenfalls nicht, daß die Perſonen mit niedrigen
Ein=
kommen über eine beſtimmte Grenze hinaus belaſtet werden. Das
Gros aller Arbeitnehmer bezieht aber nur noch weſentlich geſenkte
Löhne und Gehälter, ſo daß ſich hier ſchon bei den Verſuchen, das
Erträgnis eines neuen Kriſenopfers herauszurechnen, allerlei
Schwierigkeiten ergeben.
Die Reichskagung der höheren Beamken
gegen die Nolverordnungen.
Eiſenach, 7. Mai.
Der Reichsbund der höheren Beamten hielt heute hier eine
Tagung ab, zu der etwa 300 höhere Beamte und Philologen aus
allen Teilen des Reiches ſowie zwei Vertreter der öſterreichiſchen
Beamtenorganiſation erſchienen waren. In der Verſammlung kam
einmütig zum Ausdruck, daß die Lebenshaltung der höheren
Be=
amten durch andauernde Gehaltskürzungen derart herabgedrückt
worden ſei, daß dieſer Zuſtand bereits zum Zuſammenbruch
vie=
ler Haushaltungen und zu einer erheblichen Schädigung auch der
Allgemeinwirtſchaft geführt habe. Mit den Notverordnungen
müſſe endgültig Schluß gemacht und wieder zu volkswirtſchaftlich
richtigen Anſchauungen zurückgekehrt werden.
Erwerbsloſenunruhen in Chemnik.
Chemnitz, 7. Mai.
Im Anſchluß an drei Erwerbsloſenverſammlungen bildete ſich
Samstag vormittag ein Demonſtrationszug in der Sonnenſtraße,
Als Polizeibeamte die Menge aufforderten, ſich zu zerſtreuen,
ſtürzten ſich zahlreiche Teilnehmer des Zuges auf die Beamten, ſo
daß dieſe in größter Bedrängnis von ihren Schußwaffen Gebrauch
machen mußten. Durch die abgegebenen Schüſſe wurden eine
Per=
ſon getötet und zwei weitere ſchwer verletzt.
* Berlin, 7. Mai. (Priv.=Tel.)
Nach einer Pauſe von mehr als zehn Wochen tritt der
Reichs=
tag am Montag wieder zuſammen, mit Rückſicht auf das
Pfingſt=
feſt nur zu einer kurzen Tagung, der zudem das eigentliche
Kern=
ſtück fehlt, da das Kabinett mit dem Etat nicht rechtzeitig fertig
geworden iſt. Die Tagesordnung iſt infolgedeſſen nur recht dünn.
Sie beſteht im weſentlichen aus dem Schuldentilgungsgeſetz und
dem vom Reichsrat am Samstag verabſchiedeten
Kreditermächti=
gungsgeſetz. Praktiſch wird es aber doch darauf hinauslaufen, daß
der Reichstag ſo tut, als ob der Etat bereits vorläge. Die
Aus=
ſprache über die beiden Punkte wird zunächſt vom Finanzminiſter
eröffnet und die anſchließende Debatte wird in allen Punkten der
ſonſt üblichen großen Ausſprache bei der erſten Leſung entſprechen,
ſo daß alle Probleme der inneren und äußeren Politik in den
Kreis der Erörterungen hineingezogen werden. Für die Debatte
halten ſich jedoch auch der Reichskanzler und der
Reichsinnen=
miniſter Groener bereit, um den Standpunkt der Regierung in den
außenpolitiſchen Fragen und in den Fragen der militäriſchen
Ver=
bände zu vertreten. Da die Redezeit der Fraktionen auf zwei
Stun=
den beſchränkt werden ſoll, wird man mit etwa drei Tagen
aus=
kommen, ſo daß unter Umſtänden ſchon am Donnerstag die
Ab=
ſtimmung beginnen könnte.
Ein Fülle von Anträgen liegen vor, in denen Auflöſung des
Reichstags, Aufhebung der letzten Notverordnungen, Einſetzung von
Unterſuchungsausſchüſſen zum Fall Kreuger und zur
Reichspräſi=
dentenwahl und anderes mehr gefordert werden. Gegen 47
Mit=
glieder der nationalſozialiſtiſchen Fraktion liegt der Antrag auf
Aufhebung der Immunität vor. Das wichtigſte aber ſind die gegen
den Kanzler und gegen einzelne Miniſter wie gegen Herrn Groener
wegen des SA.=Verbotes eingebrachten oder noch einzubringenden
Mißtrauensanträge, die unter Umſtänden für das Schickſal des
Kabinetts von ausſchlaggebender Bedeutung werden können. Wie
wir indeſſen ſchon ſagten, wird allgemein damit gerechnet, daß es
nicht zu einer Kriſe kommt, weil die Parteien, die den Kanzler
bisher geſtützt haben, dieſe Politik fortzuſetzen gedenken und auch
die Sozialdemokraten nicht abſpringen wollen, wenigſtens nicht, bis
in Preußen zwiſchen dem Zentrum und den Nationalſozialiſten die
Entſcheidung gefallen iſt.
Forderungen des Zechenverbandes zum Rahmenkarif
Eſſen, 7. Mai.
Für die am kommenden Montag ſtattfindenden
Parteiver=
handlungen hat der Zechenverband den
Bergarbeitergewerkſchaf=
ten jetzt ſeine Forderungen zum Rahmentarifvertrag überreicht.
Er fordert u. a. daß die im Rahmentarifvertrag noch verankerte
Siebenſtundenſchicht unter Tage verſchwindet, da ſie den
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſen und den wirtſchaftlichen
Notwendig=
keiten vollkommen widerſpreche. Seit Jahren ſei bekanntlich durch
ein beſonderes Abkommen die achtſtündige Schichtzeit unter Tage
feſtgelegt. In der Urlaubsfrage verlangt er unter
Aufrecht=
erhaltung der früheren Zahl der Urlaubstage eine Herabſetzung
der Urlaubsvergütung auf 50 Prozent. Weiter fordert der
Ver=
band Streichung des Hausſtandgeldes und eine gewiſſe
Ermäßi=
gung des Deputatkohlenanſpruchs. Das Kindergeld ſoll in voller
Höhe beſtehen bleiben. Die Vorſchläge zu der vom
Zechenver=
band geforderten Auflockerung des Lohntarifſyſtems ſollen am
Montag mündlich vom Verband auseinandergeſetzt werden.
Das endgilkige Ergebnis der Preußenwahlen.
Berlin, 7. Mai.
Das endgültige Geſamtergebnis der Wahlen zum
Preußi=
ſchen Landtag liegt nunmehr vor. Danach beträgt die
Geſamt=
zahl der Abgeordneten 423, und zwar ſind gewählt worden 350
Abgeordnete direkt, 31 durch Verbindungen in den
Wahlkreis=
verbänden und 42 auf die Landesliſte. Eine Aenderung in der
Zahl der Abgeordneten tritt lediglich bei der SPD. ein. Dieſe
hat mit ihren 4675 173 Stimmen 94 Sitze erhalten, und zwar
82 direkt, 6 durch Liſtenverbindung und 6 durch die Landesliſte.
Verſammlungsverbok in Danzig.
Das Danziger Polizeipräſidium hat alle für den 7. Mai
an=
geſetzten Verſammlungen der Sozialdemokratiſchen und der
Natio=
nalſozialiſtiſchen Partei verboten, da unter den augenblicklichen
Verhältniſſen mit Gewißheit ein unfriedlicher Verlauf der
Ver=
ſammlungen anzunehmen ſei.
daß was herauskommt.” Mercks Vorfchlag
eut=
gend wurde noch 1778 Eckhard zum Zeichenmeiſter beſtellt,
Samstags Nachmittags von 2—4 mit dem Unterricht begon=
Warum ſtatt Merck dem Subrektor des Pädagogs die „
ge=
ſte Aufſicht” des Zeichenunterrichts (lt. 8 XIII der
Statu=
zugewieſen wurde, kann kaum überraſchen. Ein
Kriegs=
als reſponſable Figur für den
Zeichen=
erricht am Darmſtädter Pädagog, mußte den
ufenen” ein unerträglicher Gedanke ſein, umſomehr als
den in dieſer Geſellſchaft unverzeihlichen Fehler begangen
nicht eine ihrer Töchter zu heiraten. Daß man Merck auch
wieder einen Streich ſpielte, geht aus ſeinen gleichzeitigen
en an Wieland hervor; es heißt da:
Das Scheußlichſte was freilich unſer HerrGott zuläßt,
ge=
ſt durch die Menſchen; und die Sonne und die Winde tun
nur eigentlich alle 10 Jahre das ſchuldige Herzeleid an.”
1778.
„ch bin hier in der hundedummſten Geſellſchaft u. höre
Jahr durch kein Wort, das mich freut. Es iſt alſo kein
der, wenn ich ganz und gar verſaure.” 7. Nov. 1778.
ohr mögt über viele Dinge zu klagen haben, das kann
die gute Art Menſchen aber, die Euer zeitliches Wohl
iren, ſind doch warelich ſo beſchaffen, daß ihr nie über
Lokal und deſſen Abänderung große Meditationen
an=
könnt. 30. Nov. 1778.
Ich habe bisher an allerley Verhinderungen und Hudeleyen
eder gelegen, die durch die elende Lage unſeres lieben
gens doppelt aggravieren, wo man nichts als dummes Zeug
und hört.” 10. Jan. 1779.
Iſch bin nun längſt ſoſehr in allen Hoffnungen betrogen,
mir die Welt ziemlich fremd iſt, und ich mich etwas
wun=
wenn die Bäume das Frühjahr nicht ausgehn und der
Salat=
n acht war. Das gibt nun ſo einen gewiſſen Sinn, der
er nur für mich zu brauchen iſt, und mich wenigſtens nicht
lich macht, wenn die Sachen nicht ganz ſchief gehen und
ganz gerade. Ohne Prätenſion an ewiges Leben, hab’ ich
Lanzen einen wahren Köhlerglauben an die Dispoſition
da=
ind alles was geſchieht wird ſo gewiß vom Schickſal aus
7 zweh Tonnen geſchöpft und nicht von uns producirt, daß
eben ſo gehen laſſen muß.” 16. März 1779.
„ Aber dieſe müde Reſignation hatte noch einen andern
I d. Vom 16. Juni bis 20. Juli 1778 hatte Merck von
Frank=
die Herzogin Anna Amalia auf einer Rheinreiſe be=
* und begeiſtert an Wieland geſchrieben: „Die Herzogin hat
r wie ihr Sohn mein ganzes armes Herz weggenommen, u.
Euch Ihr Leute, daß Ihr ſolchen FürſtenKindern zugehört.
ſieſt man doch noch Grund, auf dem zu ſtehen iſt.” (20 7.1782
Einſiedel, der Kammerherr der Herzogin, berichtete damals
Der Eindruck Mercks auf die Reiſegeſelſchaft nach Weimar:
aue poetiſche Zuthat iſt dies einer der vorzüglichſten Men=
De ich je geſehen habe; dabei mit allen geſellſchaftlichen
Talenten begabt, die ſich nur denken laſſen, und das Gefallen,
das die Herzogin an ihm hat, trägt nicht wenig zu unſerm
all=
gemeinen Wohlbefinden bei. Merck iſt ein großer Mentor für
alle Kunſtkenner, er ſieht für 1000 Kenner und Künſtler
gewöhn=
lichen Schlags.” Merck ſelbſt zählte die vier Wochen dieſer
Kunſtreiſe, die bis Köln und Düſſeldorf führte,
zu den glücklichſten ſeines Lebens, als höchſte
Er=
füllung ſeines ganzen Weſens, als glücklichſte Beſtätigung ſeines
Könnens und ſeiner Fähigkeiten. Dankbar ſchreibt er am 6. Auguſt
1778 an die Herzogin, die ihn noch für den Winter nach
Weimar eingeladen hatte: „Was mich aber zum ewigen
Träumer in meinem eignen Hauſe macht, iſt der wohlthätige
Eigenſinn des Schikſals, der es Ew. Durchlaucht eingeben mußte,
an einen armen Schelm zu denken und ihm vier Wochen ſeines
Lebens zu goldnen Tagen zu machen. Man iſt auf lange Zeit
gegen die Hudeleyen der lieben Conſtitution abgehärtet, wenn
man Menſchen geſehen hat, die man ſich nicht beſſer hätte ſchnizeln
noch träumen mögen, und man erklärt ſich mit Wolluſt alles, was
man ehedeſſen von Hörenſagen gewußt hat. Ew. Durchlaucht
kön=
nen ohngefähr berechnen, wie wahr erkenntlich ich gegen alles das
bin, was Sie mir wiſſentlich Gutes haben erzeigen wollen. Allein,
was Sie gaben ohne zu wollen, das Vergnügen, ſich mit Ihnen
in Lieblingsurtheilen zu begegnen, ſeinen Freunden [Goethe und
Wieland) durch Ihren Beyfall Gerechtigkeit widerfahren zu ſehen
— können Sie unmöglich wiſſen.”
Schon 1777 hatte ihm Herzog Karl Auguſt eine Stelle in
ſeinen Dienſten proponiert: „Goethe hatte abgeraten: alte
Bäume verpflanzten ſich ſchlecht. Jetzt zerſchlug ſich auch die
winterliche Reiſe. Wohl kam Merck 1779 im Sommer auf ſechs
Wochen nach Weimar als Gaſt der Herzogin — — aber die
Hoff=
nung eines Uebertritts in weimariſche Dienſte war endgültig
begraben.
1778, im Jahr höchſten Glücks, entſtand als Folge der
Kunſt=
reiſe Mercks Aufſatz „Eine maleriſche Reiſe”, dem im
September 1777 ſeine goldenen Worte über „Landſchaftsmalerei”
voraufgegangen waren und 1779 „Briefe über Maler und Malerei
an eine Dame” folgten*). Gleichzeitig aber mit der Kunſtreiſe
und dieſen Aufſätzen über Fragen der Kunſt 1778 ſchrieb er ſeine
„Geſchichte des Herrn Oheims**)” ohne Rouſſeaus Ruf „Zurück
zur Natur” nicht denkbar, zugleich aber auch ein Dokument für
ſeine Wandlung. Er ſchreibt nämlich an Wieland: „Hab mir auch
einen großen Kartoffelacker ins Feld geſtellt, mit Erbſen und Bohnen
und Dickwurzel und halte ein paar Schweine. Was im Oheim
ſteht, hab ich wörtlich praktiziert und mir iſt wohl worden; wie
mir denn nur wohl wird unter den Bauern.” (28. Mai 1778.)
Kunſt und Puhlgeruch! Deutſchlands erſter Kritiker nach
*) Ueber Mercks Mitarbeit an Wielands Teutſchem Merkur,
in dem von 1776 bis 1786 faſt alle ſeine Arbeiten erſchienen ſind,
val. meine ausführliche Arbeit in Herrigs Archiv, Bd. 131 (1913).
**) Erſchienen im Teutſchen Merkur 1778, Januar bis Oktober.
Leſſing, der oft verkannte Kunſtkenner und Kunſtſchriftſteller —
beackerte ſein Land und freute ſich im Herbſt 1779 der Ernte
von 55 Malter Kartoffeln, 2 Malter Mais, 10 Körben Bohnen,
1500 Stück Kohl und einer Menge anderer Frühkartoffeln; das
Obſt ſei unzählig und Miſtfahren eine ſo höchſt
nütz=
liche Sache, daß er noch hoffe, ſein Leben damit zu beſchließen.
Bei Korrektur dieſer Arbeit erfahre ich davon, wie und was
Willy Haas, der Autor des Hörſpiels. Die letzte Nacht des Joh.
Heinr. Merck” in ſeiner „Literariſchen Welt” gegen meine Kritik
(Darmſtädter Tagblatt Nr. 72 und 80 und Frankfurter Zeitung
Nr. 192/193) ſchreibt. Was er darin ſeinen Leſern an
Entſtellun=
gen und an Beſchimpfungen vorſetzt, ſei ihm verziehen! Trotz
allen Wohltaten der dichteriſchen Freiheit aber, die er ſchon in
Nr. 10 der SRZ. für ſich reklamierte, lehnen wir ſein
Hör=
ſpiel nach wie vor ab, weil er ohne tiefere Kenntnis von Mercks
Leben und Schaffen ſo ſchlecht compilierte, daß ſein Rundfunk=
Portrait” Mercks eine unverantwortliche
Geſchichtsfäl=
ſchung wurde. Zum wenigſten mußte, bei aller Senſation, die
hiſtoriſche Treue gewahrt bleiben, auch wenn man dem Rundfunk
(wie etwa dem Film) — mit Rückſicht auf die erſtrebte
Publi=
kumswirkung — alle und jede Konzeſſion macht.
* Uraufführung im Bremer Stadktheaker.
Grant/Lerbs: Mutter muß heiraten!
Von unſerem Bremer Mitarbeiter wird uns geſchrieben;
Daß Mütter ihre Töchter gern und ſchnell unter die Haube zu
bringen verſuchen, iſt bekannt und bereits in manchen Schwänken
und Komödien mit mehr oder weniger Erfolg behandelt worden,
daß aber Tochter und Schwiegertochter bemüht ſind, der — wie
ſie glauben — verwitweten Mutter einen neuen Gatten
zuzufüh=
ren, iſt wohl neu und wird von Grant recht anſprechend und
un=
terhaltend vorgeführt, denn in dieſes Heiratskomplott zieht er
nicht nur Sohn und Schwiegerſohn mit hinein, er wartet auch
mit einem höchſt luſtigen Freier auf und läßt zur Verwicklung
der ganzen Geſchichte zuletzt noch den totgeſagten Gatten auf der
Bühne erſcheinen. Am ſtärkſten iſt der erſte Akt, in dem die
jungen Paare ſich finden und ihren Plan aushecken, luſtig und
erheiternd der zweite der im Schlafzimmer der Mutter ſpielt.
Der dritte und letzte Akt fällt zwar etwas ab, aber auch er weiß
zu feſſeln und mit neuen Zwiſchenſpielen zu ergötzen. Karl
Lerbs, der ſich in den letzten Jahren mit einer ganzen Reihe von
Stücken ernſten und heiteren Inhalts als Ueberſetzer bewährte
zeigt auch in dieſem munteren Spiel wieder ſtarkes Können und
feinen Theaterinſtinkt Er iſt kein Stubengelehrter, der mit
Wörterbuch und Grammatik eine ſaubere Ueberſetzung anfertigt,
er iſt vielmehr Theaterkenner und Pſychologe, der ſeinen
Vor=
wurf ſo dreht und umgeſtaltet, wie ihn ein deutſcher Autor
ſchrei=
ben müßte, um bei uns Erfolg und Eindruck zu erzielen. Mit
Fug und Recht zeigte er ſich am Schluß der ganz ausgezeichneten
Vorſtellung — Regie Dr. Walter Falk — mit den
Hauptdarſtel=
lern und wurde mit der gleichen Berechtigung ungemein herzlich
O. N.
gefeiert.
Seite
79
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I. Gemäß § 46 der Satzung werden die Arbeitgeber mit fünf und m
ſchäftigten erſucht, die für Monat April erforderliche Nachweiſun mehſt
den fälligen Beiträgen bis ſpäteſtens 10. d. Mts. an die Kaſſe einz! den
Erfolgt die Einſendung der Nachweiſung und der Beiträge in d
bezeichneten Friſt nicht, ſo iſt der Vorſtand auf Grund des 8 318(,B6
ermächtigt, die Beiträge zwangsweiſe feſtzuſetzen.
II. Ebenſo werden die Arbeitgeber mit weniger als fünf Beſchäftigten nucht
die Beitragsanforderung für April ſpäteſtens bis zum 10. d.
begleichen.
III. Die Dienſtherrſchaften werden erſucht, die Beiträge für ihre Hausa Er
ten für den Monat April bis ſpäteſtens 10. d. Mts. zu entrichter
Einzahlung an der Kaſſe iſt der zugeſtellte Jahresbeſcheid vorzulege g
bitten, zu beachten, daß für jeden Monat der gleiche Betrag zu en
iſt. Hierbei verweiſen wir auf den zugeſtellten Jahresbeſcheid.
TV. Die freiwilligen Mitglieder werden hiermit nochmals dringend a
dert, ihre rückſtändigen Beiträge für Monat April bis zum 20. Mis
zu entrichten.
V. Der Beitrag zur Arbeitsloſen=Verſicherung der nicht kranken=, abe
ſtelltenverſicherungspflichtigen Angeſtellten beträgt pro Monat RM.,.8
Für die Beiträge, die bis zu dem feſtgeſetzten Termin nicht bezal ſind
müſſen Mahngebühren erhoben und die mit erheblichen Koſten verlven
Zwangsbeitreibung eingeleitet werden.
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nicht rechtzeitig eingehen, außer den geſetzlichen Gebühren ½ Prozent
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Sonntag, 8. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 128 — Seite 5
hrling 7
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 8. Mai 1932.
Ehrung des Stagksrats Block.
Dem kürzlich in den Ruheſtand getretenen heſſiſchen Staatsrat
Rudolf Block wurde vom Deutſchen
Auslandsinſti=
tut eine Ehrenurkunde verliehen
für die umfaſſende pädagogiſche und organiſatoriſche Tätigkeit,
die er vor allem der Sache des Auslandsdeutſchtums
widmet,
weil er als einer der erſten die hohe Kulturbedeutung der
deutſchen Auslandsſchule erkannte, unermüdlich für
ſie wirkte und für Hebung und Sicherſtellung des Berufsſtandes
der deutſchen Auslandslehrer ſich einſetzt.
der die Erfahrungen der an den höheren Auslandsſchulen
wirkenden Auslandslehrer für den Weiterbau des großen
Wer=
kes im Zuſammenſchluß fruchtbar macht,
ihm, dem begeiſterten und begeiſternden Führer und
vorbild=
lichen Helfer in bewährter Zuſammenarbeit.
Die Ehrenurkunde trägt die Unterſchriften des
Wiſſenſchaft=
lichen Beirats: Geh. Hofrat Prof. Dr. Götz, des Verwaltungsrats:
Wirklicher Geh. Rat Botſchafter a. D. Dr. Solf und des
Vor=
ſtandes: Generalkonſul Kommerzienrat Dr. h. c. Wanner.
— Erledigt ſind: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Lehrer an der Volksſchule in Herchenhain, Kreis Schotten (
Dienſt=
wohnung vorhanden und frei); eine Lehrerſtelle für einen
evan=
geliſchen Lehrer an der Volksſchule in Rendel. Kreis Friedberg
(die Dienſtwohnung wird demnächſt frei).
— Geſchäftsjubiläum. Heute, am 8. Mai, begeht Frau Lina
Darmſtadt. Eliſabethenſtraße, ihr 40jähriges
Geſchäftsjubi=
läum.
— Jubiläum. Am 10. Mai feiert der Vorarbeiter Ditter
Lauteſchlägerſtraße 23. bei der Stadt Darmſtadt (Tiefbauamt)
ſein 40jähriges Dienſtjubiläum.
— Religionswiſſenſchaftliche Vorleſung an der Techn.
Hoch=
ſchule. Entſprechend dem Wunſch der Hörer findet die von
Privat=
dozent D. Matthes gehaltene Vorleſung über „Die Wirkungen
Chriſti zur Geſtaltung des perſönlichen und des
Gemeinſchafts=
lebens” nicht Montags, ſondern Donnerstags 4—6 Uhr im
Hör=
ſaal 140 ſtatt. Der Beſuch iſt unentgeltlich.
— Heſſiſche Landesbibliothek. Wegen Fortſetzung der
Umzugs=
arbeiten iſt die Ausleihe bis auf weiteres Dienstags und
Frei=
tags geſchloſſen. Die Leſeſäle ſind ohne Einſchränkung geöffnet.
Hundertjahrfeier des Muſikvereins. Es wird nochmals
darauf aufmerkſau gemacht, daß das öffentliche Feſtkonzert am
Dienstag, den 10. Mai, ebenſo wie die öffentliche Hauptprode im
Montag rünktlich um 19,30 Uhr beginnt. Eintrittskarten ſind
noch in der Buchhandlung Bergſträßer, Wilhelminenſtraße zu
haben. Nach dem Konzert ſtehen zur Fahrt nach dem Saalbau
Autobuſſe der „Heag” bereit. Als Ausweiſe für die Teilnahme
an dem Geſellſchaftsabend im Saalbau (Saalöffnung 21,30 Uhr)
gelten für beſonders geladene Gäſte und Mitglieder die
Ein=
ladungen, die am Saaleingang vorzuzeigen ſind. Für ſonſtige Gäſte
werden im Vereinshauſe beſondere Ausweiskarten gegen
Ein=
zeichnung ausgegeben. Daſelbſt ſind auch im voraus Karten zum
Abendeſſen (2 RM.) zu haben; ebenſo können dort noch
Anmel=
dungen zum Abendeſſen angenommen werden.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die Wanderung
am Himmelfahrtstag war ein Teil der Sternwanderungen die
an dieſem Tage in 15 verſchiedenen Teilen des Reichsgebietes
ſtattfanden. Unſer Ziel war Wiesbaden. Die Wanderung ſtand
unter einem guten Stern. Die Baumblüte ſtand in voller Pracht,
die Wieſen leuchteten, umrahmt vom friſch ergrünten Wald. Zum
Neroberg winkte der Rhein herüber. Durch dieſe Schönheit
wieſen uns die Führer herrliche Wege. Ihnen, den Klubgenoſſen
Heiſt und Schembs, ſei hier der Dank wiederholt, den ihnen an
Ort und Stelle unſer Vorſitzender. Prof, Dr. Köſer, ausſprach. —
Am Nachmittag beteiligten ſich unſere Wanderer an der
außer=
ordentlich eindrucksvollen Werbekundgebung der deutſchen
Ge=
birgs= und Wandervereine, von der in der geſtrigen Nummer
berichtet wurde. An dem Feſtzuge nahm unſere Ortsgruppe mit
annähernd 200 Klubgenoſſen teil. Auch die Beteiligung unſerer
Frauen an der Wanderung war diesmal ſtärker als früher. Mag
es ein Vorzeichen ſein für die Familienwanderung am 22. Mai,
Heſſiſches Landestheater.
dienstag, 10. Ma1 Keine Vorſtellung.
Die zwei Premieren der Pfingſtwoche. Mittwoch, den 11.
Mai, Exſtaufführung: „Der verlorene Sohn” von Andre.
Hide. Deutſch von Rainer Maria Rilke. Hierauf
Urauffüh=
ung „Oedipus” von André Gide. Deutſch von Ernſt Robert
Curtius. Die Inſzenierung beider Stücke liegt in Händen von
buſtav Hartung. — Samstag, den 14. Mai, Premiere „Im
weißen Röß !”, Revue=Operette von Ralph Benatzky, dem
Komponiſten des großen Erfolgsſchlagers „Die drei Musketiere‟,
der nur noch übertroffen wurde durch den Erfolg des „Weißen
Rößls”, das in der Inſzenierung von Erik Charell faſt
einund=
einehalbe Spielzeit ununterbrochen das große Schauſpielhaus in
Berlin allabendlich füllte, dann ſeinen Siegeszug über zahlreiche
Bühnen des Reiches machte und zurzeit in der Inſzenierung
Charells in London als repräſentativſte Aufführung eines ſolchen
Regiſſeurs im Mittelpunkte des Theaterlebens, der engliſchen
Hauptſtadt ſteht.
Mukkerkag.
Die erſchütterndſte und vielleicht tiefſte Szene aus Goethes
„Fauſt” iſt die, in der Fauſt zu den „Müttern” hinabſteigt. Die
„Mutter” als Symbol alles Erdendaſeins, alles Menſchentums
Und wahrlich — kein Wort unſerer deutſchen Sprache hat
einen ſo tiefen Sinn, keines ſpricht ſo zu unſerem Herzen wie
das Wort Mutter. Unſer erſtes Stammeln, unſere erſten
Gehverſuche unſer erſtes Fühlen und Denken, unſer Erwachen
zum Menſchentum, wir verdanken es ihr, unſerer Mutter. Erſt
viel ſpäter tritt dem Kinde der Vater nahe, aber auch dann.
wenn dem erwachſenen Menſchen eine ernſte Führung not tut,
wird er ſich oft noch Rat bei der Mutter holen.
Iſt es da ein Wunder, wenn die Idee eines
Mutter=
tages, die vor zehn Jahren auftauchte, einen ſo fruchtbaren
Boden vorfand? Ein Tag im Jahre ſollte den Müttern geweiht
ſein, an dieſem Tage ſollten die Kinder, ganz gleich, ob noch im
jugendlichen Alter oder ſchon erwachſen, der Mutter ihren Dank
für all ihre Mühe und Sorge, für ihre Liebe auch rein äußerlich
abſtatten. An dieſem Tage ſollte ſie, die Unermüdliche einen
Ruhe= und Raſttag haben, alle Arbeit ſoll ihr von den Kfndern
abgenommen werden, Blumen ſollen auf ihrem Tiſch ſtehen und
Liebe Frieden und Freude ſoll an dieſem Tage um ſie ſein.
Ein echt deutſches Feſt iſt dieſer Muttertag, ein Tagf an Hem
das deutſche Gemüt ſich in ſeiner Gänze ausleben kann/
Ob nun der kleine Knabe ſeiner Mutter einen Skrauß
dar=
bringt, ob der in voller Kraft ſtehende Mann vor ſein altes
Mütterlein tritt und ihr durch eine kleine Gabe eine Freude
be=
reitet — es iſt ganz gleich. Dieſe Aufmerkſamkeit als Dank für
die betreuende Liebe einer Mutter, ſie iſt imſtande, denn Sinn
für echtes deutſches Familienleben neu zu erwecken und zu ſtärken.
Glücklich der, der noch eine Mutter hat! Gar viele werden
an dieſem Muttertag zum Friedhof hinausziehen müſſen, um dort
am Grabhügel einen Kranz niederzulegen und in ſtiller
An=
dachtsſtunde zu weilen
Der Poeſie und dem trauten Zauber des Muttertages wird
ſich niemand entziehen können, der ſich noch einen Funken
deut=
ſchen Geiſtes bewahrt hat. Wenn auch der Mann ſchließlich in
die Fremde verſchlagen iſt — ſtets wird es ihn nach der Heimat,
nach dem Vaterhauſe, zum Mutterherzen ziehen, in ſtillen
Stun=
den wird ihn Heimweh befallen. Die Kindheit mit ihren
Freu=
den, ſie wird vor ihm auftauchen verklärt in der Erinnerung.
Und weilt er gar unter fremden Völkern, tönen fremde Laute an
ſein Ohr, dann wird er noch mehr als ſonſt das köſtliche Gut der
deutſchen Sprache ſchätzen lernen und der Begriff Mutter wird
für ihn eine erweiterte, noch tiefere Bedeutung erhalten, und er
wird jauchzen, wenn ihm alte, vertraute Klänge ins Ohr hallen
—die Töne der Mutterſprache.
Mukkerlag 1932 in Darmſtadt.
Feier im Konkordiaſaal.
t*. Es iſt ein ſchönes Zeichen unſerer ſonſt ſo materialiſtiſchen
und mechaniſierten Zeit, daß die Einrichtung des „Muttertages”
überall Fuß gefaßt hat und allen, die der Mutter doch ſoviel zu
Sonntag, 8. Mai Meiſterſinger von Nürnberg. Pr. 0.30—6.40 M. I
Montag, 9. Mai
19½, Ende gegen 22 Uhr. Oeffentliche Haupt=
probe Der Meſſias. Preiſe 1—3 Mk. Dienstag, 10. Mai
19½, Ende gegen 22 Uhr. Der Meſſias.
Preiſe 1.50—3.50 Mk. Kleines Haus. Sonntag, 8 Mai
191—22 Uhr. Zuſatzmiete Vl, 13. Nina.
Preiſe 0.60—4.50 Mk. Nontag, 9. Mai. Keine Vorſtellung.
Abenddienſt in der Vermittlung für Angeſtellte beim
Ar=
beitsamt Darmſtadt. Die Beratung der in Stellung ſtehenden
An=
geſtellten (gekündigt und ungekündigt) findet künftighin
Mitt=
wochs von 18 bis 19.30 Uhr in der Angeſtellten=Vermittlung
des Arbeitsamts Darmſtadt, Geſchäftsſtelle, Luiſenplatz 4, 1. Stock,
ſtatt.
Evangeliſche Markusgemeinde. Am Montag, den 9. ds.
Mts. abends 8 Uhr, findet im Gemeindehaus (Kiesſtraße 17)
die Verſammlung des Männer= und Frauen=Gemeindevereins
ſtatt. Der Vorſitzende, Herr Studienrat Graeber, wird
ſpre=
chen über den Dichter Walter Flex und ſeine berühmte
Dich=
tung: „Der Wanderer zwiſchen beiden Welten”.
Außerdem wird Bericht erſtattet vom kürzlichen evang.
Kirchen=
gemeindetag in Michelſtadt i. O.
Beachten Sie bitte das
Preisausschreiben
in unserer gestrigen Ausgabe.
Der Verlag.
68466)
Donnerstag=Vortrag des Gaswerks. Es iſt eine bekannte
Tatſache, daß manche Hausfrauen noch über die vielen
Verwen=
dungsmöglichkeiten eines modernen Gasbackofens im Unklaren
ſind. Um allen Hausfrauen Gelegenheit zu g hen, ſich von der
Vielſeitigkeit und Leiſtungsfähigkeit eines Gasbackofens zu
über=
zeugen, veranſtaltet das ſtädtiſche Gaswerk am Donnerstag, den
12. Mai, abends 8 Uhr, im Vortragsſaal Eliſabethenſtr. 25½4 einen
Vortrag mit praktiſchen Vorführungen. Anläßlich des Pfingſtfeſtes
wird die Herſtellung von Gebäck und Auflauf im Gasbackofen
be=
handelt. Nach dem Vortrag wird jede gewünſchte Auskunft erteilt.
Eintrittskarten ſind im Ausſtellungsraum, Eliſabethenſtr. 25½,
koſtenlos erhältlich. (Siehe Anzeige.)
Orpheum. Heute abend letzte Sonntags=Aufführung des
derzeitig von Publikum und Preſſe als hervorragend
anerkann=
ten Varieté=Spielplanes, Sonntagskarten=Verkauf: Kiosk Ernſt=
Ludwigs=Platz von 9—1 Uhr, Kiosk Paradeplatz von 1—7 Uhr
ſowie Orpheumskaſſe ab 3 Uhr. Telephoniſch unter 389. (Siehe
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jetzt im Frühling. Nehmen Sie 3 mal täglich 2—3 Toluba-Kerne.
(l. K5.6704
Zu haben (ietzt verbilligt) in Apotheken.
verdanken haben, Gelegenheit gibt, von dieſer Dankesſchuld etwas
abzutragen. So manches Kinderherz mag ſo am Samstag, vom
eigenen Gefühl geführt, oder vom Vater beeinflußt, die kleinen
Geſchenke und Zeichen der Liebe ausgewählt oder ſelbſt angefertigt
haben, um damit ſeiner Mutter am heutigen Sonntag, dem
Muttertag 1932, von Herzen zu erfreuen.
Eine Feier zu Ehren der Mutter leitete am Samstag
abend im ſehr gut beſuchten „Konkordiaſaal” den Muttertag ein.
Die Veranſtaltung lag in den Händen des Ortsausſchuſſes
für den Muttertag, den ein Orcheſter erwerbsloſer Muſiker,
die Ortsgruppe Darmſtadt im Reichsbund der
Kinderreichen Deutſchlands E. V. und der
Theaterver=
ein Darmſtadt 1922, gemeinſam mit einem Ehren= und
Ar=
beitsausſchuß wirkſam unterſtützten.
Die Feſtfolge, die auf den Gedanken der Ehrung der Mutter
in ausgezeichneter Weiſe abgeſtellt war, war ſo abwechſelungsreich
und reichhaltig geſtellt, daß wir leider nicht über alles einzelne
berichten können.
Herr Hans Hotz vom Vorſtand des B. d. K. hielt die
Be=
grüßungsanſprache, die Feſtrede hatte Herr Landtagspräſident
Profeſſor Dr. Werner übernommen, der als ſchönſtes Glück
im Lebenf ein reiches Herz und erfüllte Pflicht bezeichnete. In
Pflichtexflillung iſt getaucht das Leben der Mutter vom erſten
bis zum letzten Tage! Im Mütterlichen lebt das Ewige,
in der Mutter lebt das Göttliche. Erſt dann empfinden wir,
was Mutter bedeutet, wenn ſie von uns gegangen iſt, denn bis
dahink ſind wir immer noch Kinder geblieben. Je mehr wir uns
von den Tagen der Kindheit entfernen, deſto mehr empfinden
wir auch, was uns die Mutter geweſen iſt. Der deutſche
Mutter=
tag wird ſeinen Sinn und ſeine Bedeutung nur behalten durch
ſeine Vereinzelung, man ſoll ſich vor Vatertagen und ähnlichen
Ausweitungen hüten. Wir ſind ein Volk ohne Raum geworden
und müſſen uns um ſo mehr flüchten in die Arme der Mutter,
die uns liebend geöffnet ſind. Das deutſche Volk möge aus der
Liebe zur Mutter, auch die Liebe zur Mutterheimat, zur Mutter=
Erde nicht verlieren.
Der hochgeſtimmten, zu Herzen gehenden Anſprache dankte
lebhafter Beifall.
Das Orcheſter trug mit dem Vortrag verſchiedener
Muſik=
ſtücke erfolgreich zu dem Verlauf des Abends bei. Herr Curt
Max Richter ehemals Mitglied unſeres Landestheaters,
brachte außer verſchiedenen Rezitationen bekannter Gedichte auch
ein kleines, ſehr hübſches Gedicht eigener Prägung aus ſeiner
Kindheit zu formvollendetem, eindringlichem Vortrag. Frau
Horn=Stoll, die bekannte und beliebte Konzertſängerin,
ſang, von Herr Fabig trefflich begleitet, Lieder, die dem
Ge=
danken des Muttertages angepaßt waren, mit ihrem fülligen und
weichen Soyran. Um die Aufführung zweier Stücke. „Das
Mutter=
gefühl in Sage, Dichtung und Muſik” — mit lebenden Bildern,
zuſammengeſtellt von Hans Hotz —, und eines den Abend
ab=
ſchließenden Luſtſpiels machten ſich die Damen Horn=Stoll
E. Hildenbrandt E. Caſtritius und Dina Gernand
ſowie die Herren Fabig, Hans Hotz, Ludwig
Hilden=
brandt, Fritz Lutz Ernſt Götz, Hans Hildenbrandt,
2 Gernand und andere Mitglieder des Theatervereins
Darmſtadt 1922 verdient.
So nahm die Feier einen recht ſchönen Verlauf.
Petrusgemeinde Darmſtadt (Männervereinigung). Die
am 3. ds. Mts ſtattgefundene Monatsverſammlung hatte eine
beſondere Prägung. Nach einigen geſchäftlichen Mitteilungen
nahm der Vorſitzende. Obereallehrer Frank, die Ehrungen der
verdienten Vertrauensmänner Feyh, Höppel: Koch und
Berres vor. Herzliche Glückwünſche wurden den genannten
Vertrauensmännern entgegen gebracht, und unter Ueberreichung
einer ſinnigen Ehrenurkunde gab der Vorſitzende der Hoffnung
Ausdruck, daß es den Geehrten noch lange vergönnt ſein möge,
Gott und ſeiner Kirche dienen zu können. Der Abend erhielt eine
beſondere Weihe durch den Vortrag des Oberſtudiendirektors
Dr. Müller über das Thema „Aus Goethes
Darm=
ſtädter Tagen”. In überaus feinſinniger und erſchöpfender
Weiſe wurde Aufſchluß darüber gegeben, wie gerade Darmſtadt
auf die Dichterlaufbahn Goethes nachhaltigen Einfluß ausgeübt
hat. Reichſten Beifall für die überaus anregenden Ausführungen
brachte die Verſammlung dem Redner dar.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Die Ziehung der
zweiten Klaſſe laufender 39. (265.) Lotterie findet am 18.
und 19. Mai ſtatt, wobei wieder 2 Hauptgewinne von je 100 000
Reichsmark zur Ausloſung kommen. Die Erneuerung der
Loſe zur 2. Klaſſe hat planmäßig ſpäteſtens bis zum
11 Mai um 18 Uhr bei Verluſt des Anrechts in der
zuſtän=
digen Lotterie=Einnahme zu geſchehen. Für neu eintretende
Spieler ſind Kaufloſe in allen Abſchnitten zu amtlichen Preiſen
bei den Staatlichen Lotterie=Einnehmern zu haben.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der
Haus=
arzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonntag, den 8. Mai 1932, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung
bereit: Dr. med. Blach, Hügelſtraße 45, Telephon 1412: Dr.
med. Degen, Klappacherſtraße 1 Telephon 366: Dr. med.
Riemenſchneider. Otto=Wolfskehl=Str. 32, Telephon 2955.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
ſchließenden Woche den Rachtdienſt vom 8. bis 15. Mai; die
Merckſche Apotheke, Rheinſtraße 9. und die Beſſunger Apotheke,
Wittmannſtraße 1.
Lokale Beranſtallungen.
Oſe biernnier erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich ols Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſl.
Ludwigshöhe. Sonntag nachm 4 Uhr Konzert.
he
Lichtſpieltheater. Union=Theater: „Zwei in einem Auto”;
Helia=Lichtſpiele: „Der Sieger”; Palaſt=
Licht=
ſpiele: Kriminalreporter Holm”. — Helia=
Licht=
ſpiele vorm. 11,15 Uhr: „Der Kampf um die Mandſchurei”
Hotel und Reſtaurant zur Poſt: Geſellſchaftsabend mit Tanz.
Ludwigshöhe, 4 Uhr: Konzert. — Konzerte: Gaſthaus
Knauf Bleichſtr. 48. Neues Schießhaus, Rummelbräu,
Bis=
marckeck, Haferkaſten.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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ware
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mit
Ruck
Geld= und Kreditreform.
Proſ. Wagemann ſprichk in der Bolkswirtſchaftlichen
Geſellſchaft, Darmſtadk.
* Die Volkswirtſchaftliche Geſellſchaft Darmſtadt hatte für
geſtern abend zu einem erſten Vortragsabend eingeladen, dem
Ver=
treter der Behörden, der Politik der Bankwelt und der Wirtſchaft
ſehr zahlreich gefolgt waren. Es iſt eine Reihe
volkswirtſchaft=
licher Vorträge vorgeſehen, die mit einem ſehr intereſſanten Thema:
Geld= und Kreditreform” eingeleitet wurde, über das der
be=
kannte Prof. Dr. Wagemann=Berlin, Präſident des Statiſtiſchen
Reichsamtes und Direktor des Inſtituts für Konjunkturforſchung
ſprach. Der bekannte „Wagemann=Reformplan” hat berechtigtes
Aufſehen erregt, die Ausführungen des Referenten fanden daher
begreiflicherweiſe auch lebhaftes Intereſſe.
Nach kurzen Begrüßungsworten des Herrn Direktors Deku an
die Verſammlung, insbeſondere an die Herren Miniſter Leuſchner,
dem Vertreter des Herrn Finanzminiſters Miniſterialrat Kratz,
Oberbürgermeiſter Mueller, S. Magnifizenz Rektor der Techniſchen
Hochſchule, Präſident Henſel, den Präſidenten der Oberpoſtdirektion
Darmſtadt uſw., ergriff Prof. Wagemann das Wort.
Der Vortragende zog einleitend eine geſchichtliche Parallele.
Er wies darauf hin, daß die abendländiſche Wirtſchaftsverfaſſung
ſich ſeit dem Weltkriege in einer ähnlich tiefgreifenden Umbildung
befände wie vor 100 Jahren nach den napoleoniſchen Kriegen.
Da=
mals hatte der Aufſtieg zur freien Unternehmer= und
Konkurrenz=
wirtſchaft ein neues wirtſchaftspolitiſches Syſtem erzwungen (
Frei=
handel, Einkommenſteuer, Peelſche Bankakte). In der Gegenwart
befinden wir uns auch im Uebergang zu ganz neuen
Wirtſchafts=
formen, nämlich zur gebundenen Ertragswirtſchaft und zum
Mono=
volkapitalismus, Umbildungen, die grundlegende
wirtſchaftspoli=
tiſche Reformen erforderlich machen. Dazu gehört vor allem auch
eine Neuordnung des Geld= und Kreditſyſtems.
Eine Geld= und Kreditreform, ſo fuhr der Redner fort iſt
gegenwärtig zugleich ein Mittel der Kriſenbekämpfung, eine
Maß=
nahme konjunkturpolitiſcher Sanierung. Die Wirtſchaftskriſe hat
— wie in anderen Ländern — auch in Deutſchland die
Kredit=
politik weitgehend lahmgelegt. Wie mannigfaltig die Urſachen
auch ſein mögen, die dieſe bewirkt haben: Wir ſtehen dabei in
Deutſchland ebenſo wie insbeſondere in den Vereinigten Staaten
vor einer großen Aufgabe, der Aufgabe, an die Stelle der volks=
Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Helia: „Der Sieger”.
Dieſer Hans=Albers=Film mit der entzückenden Käthe
von Nagy iſt einer der beſten und aller Vorausſicht nach
erfolg=
reichſten Filme neuerer Erzeugung. Schon die
Premierenvor=
ſtellung zeigte ein faſt ausverkauftes Haus, was nur verſtändlich
wird durch die berechtigte Beliebtheit, deren ſich Hans Albers
erfreut und zwar erfreut in allen Schichten der
Lichtſpiel=
theaterbeſucher und der „Sieger” iſt ein Muſterbeiſpiel dafür,
wie meiſterhaft man einen Film auf einen Künſtler zuſchneiden
kann. In ganz einzigartiger Weiſe haben Drehbuchdichter und
Regie in dieſem Film das Typiſche eines Künſtlers erfaßt und
unaufdringlich in den Mittelpunkt geſtellt. Hans Albers iſt ein
Menſchen= und Künſtlertyp für ſich. Er iſt eigentlich immer der
„Sieger”. Er iſt der Typ des unbeirrbaren Lebensbejahers, des
Menſchen, der keine Sentimentalität kennt, nur harte
Wirklich=
keit und den unbezwingbaren Willen, ſich durchzuſetzen. Er bleibt
unſentimental auch in den Situationen, wo das Herz ſpricht und
es um Liebe geht. In ſeiner unbeugſamen Lebensbejahung iſt
er weitgehend zum Symbol der Menſchen unſerer Zeit geworden.
Was er auch ſpielt, wie oft ihn ſein Filmſchickſal auch
vorüber=
gehend niederſchlägt, immer zwingt er lachend ſich wieder empor,
wird immer zum Sieger. Das macht dieſen Filmkünſtler
viel=
leicht ſo ſympathiſch, daß ſein Name allein heute eine Zugkraft
iſt, die Häuſer füllt. Im Gegenſatz z. B. aus der jüngſten
Ver=
gangenheit hat aber wie bemerkt, die Regie, für die Hans
Hinrich und Paul Martin zeichnen, und hat der Dichter der
Filmfabel dieſe künſtleriſche und menſchliche Eigenart Hans
Albers” erkannt und haben die 3 gemeinſam dieſen Film der
Charakteriſtik des Künſtlers angepaßt. In ſeinem
temperament=
vollen, immer lebendigen, immer mitreißenden Spiel iſt ihm in
dieſem Film Käthe von Nagy, die erfolgreiche junge Künſtlerin
der Bühne und des Films, eine ebenſo ſympathiſche Partnerin.
Sie verſteht es ausgezeichnet, die Eigenart ihrer Schönheit, die herb.
faſt heroiſch iſt und doch der Jugend der Künſtlerin entſprechend
eines gewiſſen kindlich=naiven Einſchlags nicht entbehrt, in den
Dienſt ihrer künſtleriſchen Aufgabe zu ſtellen. Sie iſt ebenſo
lebenswahr und natürlich das kleine Mädchen, wie ſie vollendete
Dame im modernſten Geſellſchaftskleid iſt. Die beiden zuſammen,
die ſtarke Männlichkeit Albers und der herb=ſüße Weibtyp der
Käthe von Nagy, eine ſelten harmoniſch gegenſeitige Ergänzung
zu vollendetem künſtleriſchen Ausdruck im Spiel. Die Handlung
iſt geſchickt in guter dramatiſcher Steigerung aufgebaut und wird
mit dem notwendigen Schuß Humor durchgeführt, der ſie zu einer
„4
ausgezeichneten Filmhandlung ſtempelt.
Union.
Wer ſich am heutigen, vermutlich verregneten Sonntag eine
Stunde an die ſonnige Riviera verſetzen will und zugleich einen
amüſanten Reiſe= und Liebesfilm ſehen will, bei dem er ſich
be=
ſtimmt nicht langweilt, dem kann man „Eine Reiſe ins Glück”
(Zwei in einem Auto) empfehlen. Die Handlung — ein
elegan=
ter reicher Mann und ein ebenſo niedliches wie armes Mädchen
reiſen unter etwas verwickelten Umſtänden nach Monte Carlo
kommt den Wunſchträumen vieler entgegen und iſt zugleich voll
komiſcher Zwiſchenfälle, die die Regie von Joe May
wirkungs=
voll herausgebracht hat. Das Milieu, ſei es nun die Tiroler
Schenke. Zum gemütlichen Matthias” oder das Grand Hotel an
der Riviera, iſt mit leichten ironiſchen Strichen gezeichnet, der
Charakterkomiker Rich. Romanowſky ſorgt, für die nötige Hei=
Verebes nehmen ſich gut aus in dem Auto, das ins Glück
fährt. Man ſieht, es iſt ein aus ſtets beliebten Motiven
ge=
ſchickt und amüſant zuſammengeſtellter Film.
+
Palaſt: „Kriminalreporter Holm”.
Auch der ſehr ſpannende Kriminal=Tonfilm „
Kriminal=
reporter Holm” iſt ein deutſcher Film von Format. Von
recht erheblichem Format ſogar, denn er beſchert außer der mit
Spannungen angefüllten, gut aufgebauten Handlung eine Fülle rung. Die am 2. Mai ſtattgefundene Holzverſteigerung iſt
geneh=
der reizvollſten Bilder aus Schneegefilden des Hochgebirges. Die
Handlung, die übrigens auch auf dem vielgeſpielten Boden des
Kriminalfilms noch neue Ideen findet und verarbeitet, ſpielt
nämlich im bayeriſchen und Schweizer Hochgebirge, wo in einem
bekannten vornehmen Hotel an einem Abend zwei ſenſationelle
Morde ſich ereignen, juſt in dem Moment, da der
Kriminal=
reporter Holm, ſelbſt ein tüchtiger Detektiv, auf ſeiner —
Hoch=
zeitsreiſe in dieſem Hotel eintrifft! Welche Aufgaben ſeiner nun
warten, wie fabelhaft er ſie löſt, das iſt — die Spannung der
Filmhandlung! Es wird ſehr. gut geſpielt, ſowohl von Hermann
Speelmanns, dem „Holm” wie von ſeiner reizenden kleinen
Frau Elga Brink und dem Enſemble der übrigen
Mitwirken=
den, das noch eine Reihe bekannter Namen aufweiſt, wie Harry
Hardt, Erik Wirl (!). Anny Schwarz. Julius
Falken=
ſtein u. a. — Auch das Beiprogramm iſt reichhaltig und inter=
*
eſſant.
— Helia=Lichtſpiele. Morgenfeier. Zum Abſchluß der
dieswinterlichen Film=Morgenfeiern wird heute Sonntag als
letzte Kultur=Vorführung der aktuelle Kultur=Tonfilm „Der
Kampf um die Mandſchurei”, Zeitbilder aus Japan, China und
der Mandſchurei, unwiderruflich zum letzten Male wiederholt.
Promenadenkonzert des Stadtorcheſters von 11—12 Uhr am
Landestheater. 1. Bayeriſcher Avanciermarſch von Scherzer,
2 Ouvertüre zur Oper „Das Nachtlager in Granada” von
Kreutzer, 3. Geſchichten aus dem Wiener Wald, Walzer von
Strauß, 4. Tſcherkeſſiſcher Zapfenſtreich von Machts, 5. Fantaſie
aus der Oper „Der Freiſchütz” von Weber, 6. Unter dem
Sternen=
banner von Souſa.
Promenadenkonzert des Reichsbundes ehem. Militärmuſiker
von 11—12 Uhr im Herrngarten. 1. Larida, Marſch von Händel,
Ouvertüre aus „Zar und Zimmermann” von Lortzing, 3. Das
Herz am Rhein, Lied von Hillers, 4. Melodien aus dem
Ober=
ſteiger von Zeller, 5. Morgenblätter, Walzer von Strauß, 6. Heil
und Sieg, Marſch von Blank,
wirtſchaftlichen Konſumfinanzierung die Produktionsfinanzierung
zu ſetzen. Alle Maßnahmen, die darauf hinauslaufen, ſo führte
der Vortragende aus, daß Einkommen unabhängig von der
Pro=
duktion gebildet werde, ſeien abwegig; es komme vielmehr darauf
an, die Geldmittel in der Weiſe zur Verfügung zu ſtellen, daß
nur über den Produktionsprozeß hinweg Einkommen geſchaffen
werden. Produktionsfinanzierung ſei an Stelle der
Konſumfinan=
zierung zu ſetzen.
An ſich ſtehen der Volkswirtſchaft 3 Geldquellen zur
Ver=
fügung: 1. Gold und Deviſen; 2. Betriebskredite (
Rediskontge=
ſchäft); 3. Effektenkapital. Dieſe 3 Quellen ſeien gegenwärtig
verſtopft. Die Hoffnung auf Auslandsanleihen dürfte illuſoriſch
ſein. Die Rediskontmöglichkeiten ſeien zwar unbegrenzt; jedoch
fehle es an den Betriebskrediten, an den Warenwechſeln ſelbſt, die
ja erſt entſtehen, wenn produziert und abgeſetzt werde. Das
Effek=
tenkapital aber leide an der völligen Verkümmerung der Börſe.
In einer normalen Depreſſion liege ſonſt gerade hier der erſte
Antrieb für eine Konjunkturbelebung; und hier ließe ſich am
wirk=
ſamſten einſetzen, wenn es gelänge, unſer Geld= und Kreditſyſtem
entſprechend umzubauen. Dabei könnten wir aus der Not eine
Tugend machen, aus der Tatſache nämlich, daß die Prinzipien der
Notendeckung ohnehin völlig veraltet ſeien. Sie trügen nicht der
Tatſache Rechnung, daß die Note vom Produktionsgelde
allmäh=
lich zum Konſumentengelde abgeſunken ſei. Umgekehrt ſei unſere
Giralverfaſſung (Bankgeld) noch ſo beſchaffen, als ob es ſich dabei
lediglich um ein Syſtem privatwirtſchaftlicher Kredite handele.
Inzwiſchen aber ſei das Giralgeld zu einem Zahlungsmittel
ge=
worden, und zwar zu dem wichtigſten Zahlungsmittel der
Produk=
tionsſphäre. Die Straffung der Giralverfaſſung (Privilegierung
und Kontrollierung der Giralkonten) wurde indirekt zur
Er=
ſchließung von Geldkapitalien beitragen können (Auflöſung der
gehorteten Geldbeſtände, Hemmung der Kapitalflucht). Nun werde
vor wirtſchaftspolitiſchen und währungspolitiſchen Experimenten
gewarnt. Dies ſei ein altes Lied. Auch damals, als man die
Ren=
tenmark einführte mahnte und beſchwor man in letzter Stunde die
Staatsmänner, „die gute alte Mark zu retten, ſtatt Energie an
experimentelle Konſtruktionen zu verſchwenden”. Gewiß, jede
Reform ſei mit einem Riſiko verbunden, aber wer ſtrebend ſich
bemüht, den können wir erlöſen”, und daher müſſe man nicht
ver=
zagen und Wege ſuchen, die zur Geſundung führen. — Dem Beifall
der Verſammlung gab mit Worten des Dankes nochmals der
Vor=
ſitzende der Volkswirtſchaftlichen Geſellſchaft Ausdruck.
Aus Hefſen.
Dg. Arheilgen, 7. Mai. Beratungsſtunde. Seitens der
Mutter= und Säuglingsfürſorge findet am kommenden Mittwoch,
den 11. Mai, machmittags 3 Uhr auf dem Rathauſe eine
Be=
ratungsſtunde ſtatt. — Freizeiten füy die evangeliſche
Jugend. An der ſeitens des Heſſenbundes vom 29. Mai bis
6. Juni d. J. vorgeſehenen,Erwerbsloſenfreizeit für die
evange=
liſche Jugend in Herbſtein könngn ſich wederum auch jugendliche
Erwerbsloſe aus unſerer Geneinde Beteiligen. Anmeldungen
hierzu nimmt das hieſige Pfakramt woſelbſt auch alles Nähere
zu erfahren iſt, bis zum 12. Mai entgegen. Für die Pfingſtfreizeit
vom 14 bis 16. Mai, die für Starkenburg in Seckmauern i. Odw.
ſtattfindet, erbittet das hieſige Pfarramt ſofortige Anmeldung.
J. Griesheim, 7. Mai. Kartoffeldiebſtahl. Einem
hieſigen Landwirt wurden dieſer Tgge aus einer Miete im
Gar=
ten, auf die Schützenſtraße ſtoßend zira 15 Zentner Kartoffeln
geſtohlen. Von den Dieben hat man b’ jetzt noch keine Spur.
— Weiterſtadt, 7. Mai, Tucngemeinde 1891 (D.T.)
Am 1. Pfingſtfeiertag abengs Geranſtaltet die Turngemeinde im
„Darmſtädter Hof” ihren des ährigen Turnabend. Alle
Mitglie=
der und Freunde des Vereins ſind hiermit herzlich eingeladen.
F Eberſtadt, 6. Maj. Billiges Hühnerfutter. Auf
der Bürgermeiſterei können Hühnerhalter Bezugsſcheine für
ver=
billigten Weizen erhalten. Die Ausgabe erfolgt auf Zimmer 3.
Muſikverein 1904. Der Verein veranſtaltet am Sonntag,
den 8. Mai, einen Tanzausflug nach Traiſa. Dortſelbſt
Ein=
kehr im „Heſſiſchen Hof” (Walter), Abmarſch: 14 Uhr Ecke Alte=
Darmſtädter=Straße und Weinweg. — Fgmilienabend. Die
hieſige Ortsgruppe des Bundes der Kinderreichen zum Schutze
der Familie veranſtaltet anläßlich des Muttertages am Sonntag,
den 8. Mai, im Saale „Zum Bergſträßer Hof” (Peter) einen
Familienabend.
Der riehtige Heg zur Arlangung
unter gleichzeitiger
Be=
schoner weiber adhn8 ſeitgung des häßlich
gefärbten Zahnbelages
jetzt die Bürſte im Waſſer und ſpülen Sie mit CGhlorodont=Mundwaſſer unter
Gurgeln gründlich nach. Der Erfolg wird Sie überraſchen! Der mißfarbene
Zahnbelag iſt verſchwunden und ein herrliches Gefühl der Friſche bleibt zurück.
Hüten Sie ſich vor minderwertigen, billigen Nachahmungen und verlangen Sie
ausdrücklich Chlorodont=Zahnpaſte. Unter=Vorkriegspreiſe
(I.Dr.4074
Ak. Nieder=Ramſtadt, 7. Mai. Freitod. Im benachbarten
Traiſa machte am Himmelfahrtstag nachmittag der in den 30er
Jahren ſtehende verheiratete Poſthelfer und Gelderheber R. ſeinem
Leben durch Erhängen ein Endé Es iſt nicht recht verſtändlich,
welche Urſachen den Lebensmüden zu dieſem Verzweiflungsſchritt
veranlaßt haben. Dienſtliche Vexfehlungen liegen dem Vernehmen
nach nicht vor, auch können wirtſchaftliche Sorgen den Mann
nicht in den Tod getrieben haben.
G. Ober=Ramſtadt, 6. Mai. Am Himmelfahrttag fand
terkeit, und die hübſche kleine Magda Schneider und Ernſt wie ſeit Jahren wieder ein Waldgottesdienſt im „
Silber=
berg” ſtatt, der trotz der merklichen Morgenkühle gut beſucht war.
Auch auswärtige Beſucher hatten ſich hierzu eingefunden, ein
Be=
weis dafür, daß dieſer Waldgottesdienſt in allen Kreiſen beſten
Anklang findet. Herr Pfaxxer Nürnberger hielt eine ſehr
ein=
drucksvolle Predigt und der Poſakunenchor wirkte in üblicher Weiſe
mit. Nachmittags fuhr der Kirchenchor szur Guſtav=Adolf=
Gedächt=
nisfeier an die Schwedenſäule bei Erfelden. Es beteiligten ſich an
der Fahrt etwa 45 Perſonen. — Genehmigte
Verſteige=
migt. Die Abgabe der Abfuhrſcheine erfolgt vom 9. Mai ab bei
der Gemeindekaſſe — Feuerwehrübung. Am Sonntag, den
8. Mai, vormittags 7 Uhr, findet am Rathaus eine
Feuerwehr=
übung ſtatt. Die Mannſchaften der Freiwilligen und
Pflichtfeuer=
wehr haben vollzählig daran teilzunehmen.
G. Ober=Ramſtadt, 7. Mai. Wiederſehensfeier. Der
Bund ehemaliger heſſiſcher Leibgardiſten hatte zu einer
Wieder=
ſehensfeier am Himmelfahrtstag in das Gaſthaus. Zum
Schützen=
hof” in Ober=Ramſtadt eingehaden und dieſer Einladung waren
die Kameraden recht zahlreich ggfolgt. Herr Oberpoſtinſpektor
Bopf begrüßte als ſtellvertretende4 Ahrſitzender die Erſchienenen
recht herzlich. Für die hieſige Ortsgrtbpe des Bundes ſprach Herr
Franz Wilh. Fiſcher Worte der Begfüßung und dankte dem
Vor=
ſtand für die Wahl Ober=Ramſtadts als Treffpunkt. Der
Schrift=
führer des Werbeausſchuſſes, Herr Ober=Reallehrer Frank, hielt
eine kernige Anſprache über den Wandergeiſt im Bund.
Muſik=
vorträge der Kapelle der Darmſtädter Ortsa-u ve, humoriſtiſche
Vorträge und die Verteilung von Geſchenken an die anweſenden
Kinder der Kameraden füllten dann noch die Stunden
4o. Altheim, 7. Mai, HohesAlter. Die zweitälteſte
Ein=
wohnerin unſeres Ortes, Frau/,Aohannette Hornung, feierte
ihren 84. Geburtstag, Fr. H. iſt Förperlich und geiſtig noch ſehr
rüſtig.
Le Groß=Umſtadt, 7. Mai. Militärverein. Herr Kratz
hielt im Gaſthaus „Zum Weißen Roß” den angekündigten
Vor=
trag über die Seeſchlacht am Skagexrak und eigene U=Boot=
Erleb=
niſſe. In anſchaulicher, volkstümlicher Akt erzählte er ſeinen
Werdegang in der oberheſſiſchen Heimat bis zum Eintritt in die
Marine, welcher er 7 Jahre angehörte. Dann entwickelte er in
faſt dreiſtündiger Rede ein Bild über die bewunderungswürdigen
Leiſtungen der Kriegsmarine und etzählte manche intereſſante
Epiſode von den U=Bootsfahrten auf und unter der tiefen See.
Schwere Stunden wurden erlebt und öfters ſah die Beſatzung dem
Seemannstod ins Auge. Der Vortrag war durchdrungen von
ech=
ter Vaterlandsliebe und wurde von den Anweſenden mit
größ=
tem Beifall aufgenommen. Muſikvorträge verſchönten den Abend.
Sonntag, 8. Mai 193.
Nieder=Klingen, 7. Mai. Am zweiten Pfingſttage, 2 1
nachmittags, findet auf dem Kirchplatze zu Nieder=Klingen i.
ein Miſſionsfeſt ſtatt. Feſtprediger iſt Herr Miſſionar A
ther aus Beuern. Chöre wirken mit. Auswärtige werden 1
Kaffee und Kuchen bewirtet.
— Ueberau, 7. Mai. Der ſeitherige Feldſchütz Friedz
Waldhaus 3. wurde als Schutztann für die Gemeinde Ueber
verpflichtet. Er tritt an Stelleddss am 1. Februar d. J. in Ru
ſtand getretenen Polizeidieners Adolf Hch. Schüßler.
R. Bockenrod i. Odw., 7. Mai. Am Himmelfahrtstag, mo
mittags, fand auf dem hieſigen Friedhof (Leimberg) ein Wa/
gottesdienſt ſtatt. Von den umliegenden Ortſchaften ſtrömten za
reiche Menſchenmengen herbei, um dieſem Gottesdienſt
beizuw=
nen. Herr Pfarrer Munk aus Reichelsheim i. Odw. hielt die P
digt. Der Reichelsheimex=Poſgunenchor trug ſchöne Muſikſti*
vor und auch der Kirchengeſangverein aus Reichelsheim vf
ſchönerte mit ſeinen Chören die Feier.
O. Reichenbach i. Odw., 7. Mai. Muttertagfeier. 3
von dem Muttertagausſchuß veranſtaltete Unterhaltungsabe
nahm einen befriedigenden Verlauf. Als Vorſitzender begrün
Herr Bürgermeiſter Mink die Anweſenden. Ein Prolog und
Sprechchor, unter Leitung des Herrn Lehrer Orth, leiteten ü
zu den Hauptdarbietungen des Abends: Einer Anſprache
Herrn Pfarrer Scheid und einem Lichtbildvortrag. Herr Pfor=
Scheid fand begeiſternde Worte über die Reinheit der Ehe, ülf
die Heiligkeit der Familie und das ſtille Heldentum der Mütt
Das gleiche Thema berührten, die /chönen Lichtbilder, die r.
Herrn Lehrer Schlörb vorgeführt wurden, und zu denen Hef
Jul. Becker die erklärenden Worte ſprach. Zur weiteren
Aus=
ſtaltung des Programms hatte ſich der Poſaunenchor unter 2
tung des Herrn Wilhelm Mink in liebenswürdiger Weiſe
Verfügung geſtellt. Mit großem Beifall wurden auch die (
dichtvorträge der Schülerinnen Anna Bernhard, Anna Metzs
und Betti Mink aufgenommen. Eine Tellerſammlung ergab d
Betrag von 16 Mk., der zur Unterſtützung notleidender Mütt
aus kinderreichen Familien Verwendung finden ſoll, wofür
der 1. Vorſitzende der Kinderreichen, Herr Wilhelm Krichbau
herzlichſt bedankte.
R. Ober=Kainsbach i. Odw., 6. Mai. Am Himmelfahrtst
fand auf dem hieſigen Friedhof in der Friedhofskapelle ein Gotm
dienſt ſtatt. Trotz der Abgelegenheit des Friedhofs waren doch vu
nah und fern viele Leute herbeißeeilt, um an dem Gottesdie
teilzunehmen. Herr Pfarrer Hofmann aus Reichelsheim i. Od.
hielt die Predigt. Die hieſige Schule trug durch einige Lied
zur Verſchönerung der Feier bei.
4i. Vielbrunn, 7. Mai. Unſer älteſter Mitbürger, Herr Jobk
Helm, ein Veteran der Arbeit, konntt am 6. Mai ſeinen
Geburtstag begehen.
Di. Hüttenthal, 6. Mai. Auf der nahen Wegſcheide gern
abends die Sechsſitzer=Limouſine eines Autobeſitzers aus Obé
Hambach in Brand. Die Pnſaſſen (der Beſitzer und ein älter
Herr) konnten ſich mit Müche aus dem brennenden Wagen rette
Anſcheinend handelte es ſich um einen Vergaſerbrand. Der Wag!
wurde am nächſten Tage abgeſchleppt.
m. Rothenberg i. Odw., 7. Mai. Sommertagszug. Se/
her ſtrömten unſere Einwohner am morgigen Tag ins Neckartu
einen Sommertagszug mitzuerleben Der hieſige Verkehrsvere
macht nun heuer zum erſtenmal den Verſuch, auch hier eink.
Sommertagszug zu veranſtalten. Der Zug ſoll hiſtoriſche
Grupp=
umfaſſen und wird ſeinen Weg durch ſämtliche Ortsſtraßen nal
men. Nach Beendigung desſelben wird eine Prämiierung d
beſten Leiſtungen die Anerkennung bringen.
Bh. Weſchnitz i. Odw., 7. Mai. Luftkurort. Am Tage wo
Chriſti Himmelfahrt fand nach altem Herkommen die Wallfak)
der Pfarrgemeinden Fürth und Hammelbach zur hiſtoriſchen Wel
burgisbapelle bei Weſchnitz ſtatt Die eligiöſe Feier auf dieſe
520 Meter hohen Kapellenbergs, mit Einem herrlichen Fernbl
über die in voller Frühlingsgracht ſtehende Natur, wirkte aul
heute wieder äußerſt eindrucksvoll auf die ſehr zahlreichen Wa=
fahrer. — Jagdverſteigérung. Die hieſige Gemeindejagt
wurde geſtern zum zweitenmal verſteigert und einem Pächter a.1
Rheinheſſen zugeſchlagen. Wider alles Erwarten wurden 400 R2
erlöſt, ſomit 100 RM. mehr als beim erſten Ausgebot vor ag
Wochen.
Cf. Birkenau, 5. Mai. Dekanats=Kirchengeſangs
vereinsfeſt. Am Sonntag den 8. d. M., findet hier das die
jährige Kirchengeſangvereinsfeſt des Dekänaks Zwingenberg
ſta=
verbunden mit dem Kirchengeſangvereinsfeſt der evangeliſch
Kirchenchöre des Trommgebietes. Wie wir gerfahren, haben ſich
dieſem Feſt bereits 19 Chöre mit zirka 500 Sängern angemeldo
Der Feſtgottesdienſt ſowie die Nachverſammlung iſt bei günſtige
Wetter im Schulhof. Anläßlich dieſes Feſtes fährt am Sonnte
ein Sonderzug ab Weinheim 11,30 Uhr vorm.
Cf. Birkenau, 7. Mai. Weihe des Kolonnenheim
der Freiw. San.=Kol vom Roten Kreuz. Unter ſtark
Beteiligung auswärtiger Kolonnen fand vorgeſtern nachmitta
die Einweihung des im Schulhof zur Aufſtellung gekommengl
Kolonnenheims der Freiw. Som.=Kol. vom Roten Kreuz ſtat
Ein von der Reichsbahn abgegebener Eiſenbahnwagen wurdt
von den Mitgliedern der Kolonne Birkenau ſehr ſchön als Ve
ſammlungsraum und Depot hergerichtet. Der Führer der hieſige
Kolonne, Herr Karl Zimmermamt, begrüßte die erſchieneng
Gäſte und Freunde der Kolonne mit herzlichen Worten, beſonde:
den Vorſitzenden des Landesverbändes der Freiw. Sam.=Kolonne
Herrn Geheimrat von Hahn. Nach dem Kolonnenführer hie
der hieſige Kolonnenarzt und Prov.=Inſekteur der Freiw. San
Kolonnen in Starkenburg, Herr D. 9 Simmet, die Feſtred
wobei er auf die ſtetig fortſchreitende Enkwicklung der Birkenau/
Kolonne hinwies, die heute mit einer gut geſchulten Mannſcha
hier und den der hieſigen Kolonne angegliederten Kolonnen 1
Reiſen, Nieder=Liebersbach, Ober=Mumbach und Löhrbach alle
Anforderungen gewachſen ſei. Der Landesverbandsvorſitzend
Herr Geheimrat von Hahn, übernahm dann die Schlüſſel, un
nach einer kurzen Anſprache, in welcher er ſeiner Freude Aung
druck verlieh, daß die Kolonne Birkenau nun ihr eigenes
Hei=
ſich geſchaffen habe, ſchloß er die Tür desſelben auf und überga
das Heim ſeiner Beſtimmung. Anſchließend an die Einweihun
fand eine gemeinſame Uebung der Freiw. Feuerwehr und de
Kolonne ſtatt, welche zeigte, in welch muſtergültiger Weiſe
Feue=
wehr und San.=Kolonne zuſammen arbeiten. Den Abſchluß dieſe
Tages bildete ein Familienabend im Birkenauer Tal, in deſſe!
Rahmen ein ſehr intereſſanter Film über Unglücksfälle und dere
ſachgemäße Behandlung gezeigt wurde.
Cf. Birkenau, 7. Mai. Unglücksfall. Auf der neue
Wachenburgſtraße oberhalb der Schmiede des Porphyrwerl
Weinheim ereignete ſich vorgeſtern, in ſpäter Nachmittagsſtund
ein Autounfall. Ein Perſonenwagen wollte auf der Fahrt vo
der W. S. C.=Wachenburg nach der Fuchsſchen Mühle einem en
gegenkommenden Wagen ausweſchen und fuhr rechts vom We
ab. Als der entgegenkommenge Wagen paſſiert hatte, wollte!
die zwei Herren der vier Inſaſſen den Wagen wieder auf die
Fahrbahn ſchieben, während die Dahen im Wagen zwecks BeI
dienen der Bremſe ſitzen blieben. Hjekbei wurde der Wagen übe
den äußeren Straßenrand hinausgeſchoben und ſtürzte die B4
ſchung hinunter. Während die eine Dame nur unerhebliche Ver
letzungen davontrug und ziemlich mit dem Schrecken davon kan
erlitt die zweite Dame erhebliche Schnittverletzungen. Der Wage
wurde faſt vollſtändig zertrümmert. Von den Herren kam keine
zu Schaden.
A. Aus dem Schlierbachtal, 6. Mai. Baumblüte. OL
wohl der Mai mit ſchönem Wetter anfing, und die Landwirte ſie
ſchon Hoffnung machten, der Wonnemongk möchte das wieder ein
holen, was der April verſäumt hatt ſieht es gar nicht danach au=
Zwar hat die Baumblüte auch ingnſerem Tal bereits begonnen
aber die Imker klagen, daß bek dem rauhen Wetter von der
Bienen dieſe Honigquelle nicht ausgenützt werden kann. Und die
Landwirte könzten ſo notwendig grünes Futter gebrauchen! Abe
der Graswuchs iſt auch noch zurück. Auch mit der Feldbeſtellun
ſind durch das regneriſche Wetter unſere Landwirte im Rückſtan)
Ee. Gadernheim, 7. Mai. Diebſtahl. Faſt hat es den An
ſchein, als ob die in hieſiger Gegend ihr Unweſen treibende Die
besbande den Hühnerdiebſtahl in ein Gewerbe umzuſetzen beab.
ſichtigt. Erſt vor kurzer Zeit berichteten wirk an dieſer Stelle vor
einem ſolchen Diebſtahl aus dem benachhärten Lautern. In der
Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wurde der zirka mit zwe
Meter hohem Draht eingezäuntes und außerdem abgeſchloſſen
Hühnerſtall des Adam Gehbauersvon hiergaufgebrochen und de
geſamte Hühnerbeſtand mitgenommen. Dg man die abgeriſſener
Köpfe an dem Tatort nur teilweiſe fand, muß angenommen wer
den, daß auch etliche Hühner lebend mitgenommen wurden. Wei
es ſich um gute Wyandottes= und Reichshühnerzucht handelt, ver
ſuchen die Diebe vielleicht durch Verkauf der lebenden Tiere grö
ßeres Kapital aus dem Diebſtahl zu ſchlagen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſtſche Neueſte Nachrichten
Nr. 128 — Seite 7
. Uc Een ch ien Dei eeder eier. däif
jate ſich das Schloß i7 magiſch=rotem Licht. Es bot einen
herr=
hen Anblick. Ihren Abſchluß und Höhepunkt erreichte die Ver=
Ftaltung durch Abſchliß einer Anzahl Raketen, welche das
Land=
aftsbild in verſchiedenen Farben erſcheinen ließen, oder wie
gerwoche für Zehn= bis Vierzehnjährige ſtatt. Der Arbeitsplan
ffaſt Turnen, Spielen, Wandern, Singen und
Turnertums=
nde. — Goldene Hochzeit. Dieſer Tage feiern die
Ehe=
ſte Schilling, zwei der älteſten Einwohner Heppenheims, ihre
Sonntag, 8. Maf 1932
vo Alsbach, 6. Mai. Ein intereſſantes Schauſpiel haben
garn abend die Alsbacher Geſchäftsleute in Form einer Be=
Kuchtung des Alsbacher Schloſſes geboten. Schon
uge vor Beginn hatte ſich in Alsbach und auf den Zugangs=
odregen am nächtlichen Himmel ausſahen. Die Darbietungen,
„ der bekannten Firma Wilhelm Beiſel in Heidelberg
ausge=
hrt, übertrafen das Erwartete.
w Heppenheim a. d. B., 6. Mai. Platzkonzert. Am
geſt=
nen Himmelfahrtstag fand das erſte Platz=Konzert in dieſem
ihre auf der Starkenburg ſtatt. Trotz der kühlen Witterung, die
Erinnerung an die kommenden Eisheiligen wachrief, herrſchte
f der Burg reger Verkehr; ſelbſt zahlreiche Radfahrer und
itos fanden, gelockt von iden Frohen Klängen und wehenden
ihnen, den Weg hinauf zur Strkenburg. — Auch die
Konzert=
ranſtaltung im Parkhotgl. Schlbex Mond” erfreute ſich eines
ſchen Beſuches — Evangeliſchk Gemeinde. Mit Rückſicht
f die vielen Wanderergruppen, de am geſtrigen Feiertag die
irgſtraße beſuchten, hiekk die hieſigk evangeliſche Gemeinde ihren
ntesdienſt am Liebigplatz im Erbachertal ab, an dem ſich die
) anderer und auch die hieſige Gemeinde zahlreich beteiligten.
ur Verſchönerung des Gottesdienſtes wirkte der Poſaunenchor
—Lagerwoche auf der Starkenburg. In der Zeit
1 m 14. bis 19. Mai findet auf der Starkenburg, in der
Her=
rge des Turmes, in Verbindung mit einer Turnerjugend=
Frei=
t des Main=Rhein=Gaues der Deutſchen Turnerſchaft eine
dene Hochzeit. Die kirchliche Feier der beiden Jubilare fand
reits am geſtrigen Himmelfahrtstage ſtatt.
—Gernsheim, 7. Mai, Waſſerſtand des Rheins am
Mai: 0,40 Meter, am 7. Mai: 0,38 Meter.
Lampertheim, 7. Mai. Verſetzung. Herr Forſtrat
Gut=
ſ iſch, der dem hieſigen Forſtamt neun Jahre vorſtand, iſt nun
ſch ſeinem neuen Wirkungskreis Butzbach übergeſiedelt. Den
ſeits beliebten Beamten ſieht man hier nur ungern ſcheiden.
ſeinem Weggang hat ihn der Schützenverein, zu deſſen
Mit=
inder und eifrigen Fördererzer zählte, zu ſeinem Ehrenmitglied
nannt und ihm eine Ehrsnurkunde hierzu verliehen.
Nach=
ge von Forſtrat Gutfleiſch ſt Förſtrat Volk, ſeither in Langen.
Laſtauto auf dem Bürgerſteig. In der Frühe fuhr
ein
Laſtzug am Amtsgericht auf den Bürgerſteig und riß dabei
ßei der dort ſtehenden Akazienbäume um. Da der Unfall zur
hen Stunde paſſierte, kamen Menſchen nicht zu Schaden. Ehe
nand dazu kam, machte ſich der Fahrer davon, ſo daß ſein
Kenn=
hen nicht feſtgeſtellt werden konnte. Der Wagen muß
beſchä=
t ſein, worauf die an der Stelle gefundenen Glasſcherben der
endſchutzſcheibe hindeuten.
Ca. Lorſch, 6. Mai. Hohes Alter Körperlich und geiſtig
ſche Grupn, h ſehr rüſtig, feiert Herr Melchjor Gärtner 2. heute ſeinen 78.
ſtraßen nis burtstag. Trotz ſeines hohen Alteks verſieht er noch
Feldarbei=
tierung die”, im landwirtſchaftlichen Betrkeb ſeines Sohnes. — Erfreulicher
iſe hat ſich mit Beginn des Früchjahres hier eine den Verhält=
en entſprechend ſehr lebhafte Bautätigkeit entwickelt. Sechs
ubauten ſind begonnen worden, die zahlreichen Handwerkern
nende Tätigkeit bringen und dadurch den Arbeitsloſenmarkt
entlich entlaſten.
4a. Wolfskehlen, 7. Mai. Der Gemeinderat befaßte
geſtern in einer als dringend einberufenen Sitzung mit der
age der Herabſetzung der Gemelndejagdpacht. Die
Angelegen=
kommt zu Beginn der komizenden Woche vor das
Pachteini=
agsamt. Als Vertreter der Gemeinde wurden der
Bürger=
ſter, der Beigeordnete und Zwei Gemeinderatsmitglieder
be=
umt. Die anderen Punkte der Tagesordnung waren von
unter=
rdneter Bedeutung.
ſangs8
er das diest
ſenberg ſutz
nächſten Mittwoch, abends 8.30=Uhr, hält Fr. Kallenbach,
rmſtadt, der Direktor der Heſſiſche
usſchwamm=Beratung, im Kino ei
gsreichen Lichtbildervortrag übek
Thema: „Der Hausſchwammck ſei
g. Jedermann, der Hausbeſitzek und Mieter, wie auch beſon=
Cm. Geinsheim 6. Mai. Einbruch. In die Bauhütte der
ma Wedel, die ſich in der Kiesgrube der Firma in der Nähe
Kornſandes befindet, wurde ein frecher Einbruch verübt. Es
den den Dieben hierbei verſchiedeue Werkzeuge in die Hände.
Kirchliche Feier. Am zweiten Pfingſtfeiertage vor 50
ören wurde der Grundſtein zur hieſigen evangeliſchen Kirche
egt. Anläßlich dieſes Gedenktages ſoll in der Kirche eine
wür=
e Feier ſtattfinden.
Trebur, 6. Mai. Hausſchwamm=Aufklärung!
n Landesſtelle für Pilz= und
en koſtenloſen und
aufklä=
das wirtſchaftlich ſo
wich=
ine Verhütung und Bekämp=
Zweiter gemeinſamer Verbandstag
des Genoſſenſchafts=Zweckverbandes Seſſen=Mittelthein
s der Baufachmann, ſollte dieſen wichtigen Vortrag beſuchen.
Um. Wallerſtädten, 6. Mai. Entendiebe. Wenn die Zeit
ommen iſt, in der die Enten den Landgraben aufſuchen, um ſich
tummeln, dann haben die Entendiebe Hochſaiſon. Wie in
frü=
en Jahren, ſo wurden auch jetzt ſchon wieder einige Enten
ge=
llen. Wahrſcheinlich ſind die Diebe beim Einfangen geſtört
rden, denn weit vom Dorf fand man noch zwei Enten verletzt
Hoffentlich gelingt es bald, den Dieben das Handwerk zu
Da. Egelsbach, 6. Mai. Hohes Alter. Herr Heinrich
neider, Oſannſtraße, wird am 7 Mag d. J. 80 Jahre alt. Der
bbetagte iſt ſeit etwa 20 Jahren ſchon durch ein Beinleiden
Untätigkeit gezwungen, beſitzt aber heute noch ſeine geiſtige
gſamkeit. — Der Geſangvergin Germania, der am
ſten Samstag und Sonntag dass fünfaktige Singſpiel. ’s
Hei=
tbrünnele” von H. Marzelluscmit großem Erfolg aufgeführt
wird auf vielſeitigen Wunſch das Stück am Sonntag zum
Male geben.
Br. Langen, 7. Mai. Morgen Sonntag findet nachmittags
1 Uhr das Jungſchartreffen des Kreisverbandes Offenbach auf
Felſenkeller an der Dieburger Straße ſtatt. Hierbei hält
r Reichsſekretär Dr. ,Horch der Leiter der Jungſchararbeit
Reichsverband ev. Jngmännerbünde, eine
Volksmiſſions=
prache. — Am Mittwochmorgen wurde im Straßengraben der
ndſtraße Langen—Sprendlingen ein herrenloſes Auto gefun=
, das in Frankfurt bei dem Wirt am Schlagbaum der
Bocken=
mer Warte geſtohlen worden war. Das Auto war ziemlich
k beſchädigt.
Dreieichenhain, 6. Mai. Der Geſchichts= und
Ver=
hrsverein, Dreieichenhain, der ſchon im vergangenen Jahr
großem Erfolg ſeine Burgfeſtſpiele durchführte, hat nunmehr
herrliche Naturbühne in dem komantiſchen Burggarten, dem
inſten Teil des Geländes, höher legen und noch zweckmäßiger
talten laſſen. Dadurch wurde, wie Kenner behaupten, die
Frei=
ſtbühne zu einer der ſchönſten in ganz Deutſchland. — Die
dies=
rigen Burgfeſtſpiele „Gerädert im Reichsbannforſt
Drei=
ſinden am 22. und 29. Mai d. J., nachmittags, ſtatt.
* Limburg, 6. Mai.
Der zweite gemeinſame Verbandstag der im
Genoſſenſchafts=
zweckverband Heſſen=Mittelrhein zuſammengeſchloſſenen
Reviſions=
verbände, Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften Darmſtadt,
Kaſſel und Wiesbaden, fand im St. Georgshof in Limburg ſtatt.
Die Delegierten waren in ſehr großer Zahl erſchienen.
Interne Ausſchußſitzungen und ein geſelliger Abend fanden
bereits am Vortage ſtatt. Infolge der ſchweren Notzeit hatte man
von einer mehrtägigen Zuſammenkunft abgeſehen und
diesweſent=
lichſten Fachvorträge und die wichtigen Verhandlungen auf Einen
Vormittag zuſammengelegt. Das geſchäftsführende Vorſtangsmitt,
glied, Verbandsdirektor Dr. Frankenbach=Wiesbadenlf
eröff=
nete mit Worten der Begrüßung die Tagung und dankte für die
außerordentlich ſtarke Beteiligung. Er betonte, daß der
Zweckver=
bond nur ein Uebergangsſtadium ſein ſoll. Man werde der Frage
des engeren Zuſammenſchluſſes in nächſter Zeit nähertreten.
Als Gäſte dieſer Tagung wurden insbeſondere die Vertreter der
Behörden willkommen geheißen.
Bürgermeiſter Dr. Krüßmann=Limburg richtete im
Na=
men der Stadt freundliche Willkommensgrüße an die
Verſamm=
lung. — Direktor Poppe als Vertreter der Naſſauiſchen
Lan=
desbank wünſchte auch im Namen des Herrn Generaldirektors Dr.
Lange der Tagung beſten Erfolg. Weitere Begrüßungsworte
rich=
tete Direktor Bredenhreucker, von der
Genoſſenſchaftsabtei=
lung der Dresdner Bank. Bankrat Schramm. Prof. Dr.
Klau=
ſing für die Univerſitäten und Hochſchulen Frankfurt, Gießen.
Karlsruhe und Marburg, Stadtrat Fritton=Wiesbaden,
Direk=
tor Laux=Limburg an die Verſammlung. — Den
Bericht über das Geſchäftsjahr 1931
erſtattete Verbandsdirektor Dr. Frankenbach Er gedachte der
Verſtorbenen und insbeſondere des Anwalts Prof. Dr. Stein, dem
er einen warmen Nachruf widmete. Der Jahresbericht befaßte
ſich mit den Verbänden und gab einen Geſamtüberblick über deren
Entwicklung, er beleuchtete auch die wirtſchaftliche Lage.
Aus=
gehend von den im letzten Jahre ſich ſtark überſtürzenden
politi=
ſchen und wirtſchaftlichen Ereigniſſen, die zu politiſchen Fährniſſen
und wirtſchaftlichen Schwierigkeiten von früher nie gekanntem
Ausmaße führten, beleuchtete der Referent die deutſche Kriſe und
die mit ihr Hand in Hand gehende weltwirtſchaftliche Kriſe. Die
vereitelte deutſch=öſterreichiſche Zollunion, die ein Anfang
zwiſchen=
ſtaatlicher Zuſammenarbeit ſein ſollte, und der Zuſammenbruch der
öſterreichiſchen Kreditanſtalt mit ihren Rückwirkungen auf
Deutſch=
land, waren Anlaß zu einer ſtarken Erſchütterung in Deutſchland.
Der Hooverplan wurde durch Frankreich in ſeiner Wirkung
ab=
geſchwächt, der 13. Juni war Höhehpunkt der normatiſchen
Schwie=
rigkeiten in Deutſchland. Redner ſtreifte dann die folgende Zeit
der Notverordnungen, das Stocken der Wirtſchaft und die
allge=
meinen materiellen Schwierigkeiten. Der Weltfinanzkrieg war
ausgebrochen.
Mit den Notverordnungen, mit denen ſich der Genoſſenſchafter
nicht befreunden könne, die aber notwendig geweſen ſeien, befaßte
ſich der Referent des näheren. In dieſem Zuſammenhang kam er
auf das genoſſenſchaftliche Verbandsleben und in großen Zügen
auf die Einzelverbände zu ſprechen. Der Wiesbadener, Kaſſeler
und Darmſtädter Beſtand der Genoſſenſchafter habe ſich etwa
ge=
halten. Eine zahlenmäßige Vergleichsbilanz zeigte die veränderte
Struktur und die Kriſenauswirkungen des letzten Jahres
Schwie=
rig ſei die Bewertung, namentlich der Debitoren, geweſen, man
ſei aber ſehr vorſichtig bei Aufſtellung der Bilanzen geweſen.
Die Geſamtlage der Genoſſenſchaften ſei als durchaus geſund zu
bezeichnen, wenn auch Fehler in der Sache und von Perſonen bei
manchen Banken Zuſammenbrüche verurſachten. Die Gründung der
Akzept= und Wechſelbank ſollte den Banken in gewiſſem Sinne
hel=
fen. Redner beleuchtete den 20=Millionen=Fonds und die
Stützungs=
kredite, ſowie die Tätigkeit des Vorſtandes als Treuhänder.
Die Arbeiten in den Kredit= und Warengenoſſenſchaften und
die Arbeiten der Reviſoren wurden geſtreift. Eine dauernde
Ueberwachung der Genoſſenſchaften ſei feſtzuſtellen. Das Reviſions=
und Verbandsweſen ſei ſo ausgebaut, wie es die Zeit erforderte
und wie es die Vergangenheit lehrte. Größte Sorge müſſe heute
noch der Liquiditätsfrage zugewandt werden. Das
Rentabilitäts=
problem verdiene beſondere Beachtung. Aus der Einzeltätigkeit
der Reviſionsverbände wurden einige charakteriſtiſche Zahlen
ge=
nannt. Die Konzentration wirtſchaftlicher Verhältniſſe habe zu
dem genoſſenſchaftlichen Rationaliſierungsgedanken geführt. Er
rate, der Förderungsgeſellſchaft des genoſſenſchaftlichen Weſens
beizutreten. In ſeinen Schlußausführungen betonte der Redner,
vor allem ſei eine Geſundung Deutſchlands als Grundlage der
Weltwirtſchaft, vernünftige Zollpolitik, Wiederherſtellung von
Treu und Glauben, Löſung aller außenpolitiſchen Fragen
not=
wendig.
Die Stärkung der Individualwirtſchaft der Genoſſenſchaften
halte er als Quelle für den Wiederaufſtieg Deutſchlands für
ge=
geben. Mit der Hoffnung, daß nun endlich beſſere Zeiten kommen
mögen, wenn die Unſicherheitsfaktoren aus der Welt geſchafft
ſeien, ſchloß er ſeine mit lebhaftem Beifall aufgenommenen
Aus=
führungen. Der ſtellvertretende Verbandsleiter Letſchert=
Kaſſel gab dem Beifall der Verſammlung nochmals Ausdruck für
den umfaſſenden intereſſanten Streifzug durch die politiſche und
wirtſchaftliche Geſchichte.
Einen Ueberblick über die Jahresrechnung des
Mittelrhein=
verbandes erſtattete Direktor Laux. Die Verbandsrechnung
wurde einſtimmig genehmigt und dem Verbandsvorſtand
Ent=
laſtung erteilt; ebenſo wurde dem Voranſchlag für 1932 ohne
Debatte zugeſtimmt.
Verbandsreviſor Richter=Wiesbaden gab den Bericht
über die bei Kredit= und
Warengenoſſenſchaf=
ten vorgenommenen Reviſionen. Er wünſchte, daß
der Wert der Reviſionen immer mehr erkannt werde und das
zur=
zeit beſtehende Vertrauen zwiſchen Reviſion und Vorſtand nicht
getrübt werde. Er wünſchte weiter, daß die 3 Hauptforderungen
für die Genoſſenſchaften, die Liquidität, das
Kreditge=
ſchäft, und die eigene Vermögensbildung die
not=
wendige Beachtung finden. In dieſem Zuſammenhang ſtellte er
eine Reihe von für die Genoſſenſchaften bekannten Forderungen,
um den Beſtand der Genoſſenſchaften nicht zu gefährden. Im
ein=
zelnen kam der Verbandsreviſor auf die beſtehenden und zu
for=
dernden organiſatoriſchen Fragen der Genoſſenſchaften zu ſprechen.
Beanſtandungen in einzelnen Bilanzen und Geſchäftsberichten
müß=
ren unbedingt berückſichtigt und abgeſtellt werden, die Rentabili=
„4tsfrage müſſe ernſtlich geprüft werden. Einzelne ſtatiſtiſche
Ziffern der Kreditgenoſſenſchaften gaben ein deutliches Bild über
die Lage der Genoſſenſchaften. Die eingetretene Verſchlechterung
Pder Liquidität müſſe gebeſſert werden.
Direktor Letſchert verlangte mit Recht einen Abbau der
Grundſtücksſteuern, die letzten Endes eine Entwertung des
Grund=
beſitzes zur Folge haben. In einer einſtimmig angenommenen
Reſolution wird der Ab= und Umbau der Grundvermgöens= und
Hauszinsſteuer gefordert.
Nach kurzer Pauſe wurde in einer Mittagsverſammlung von
dem ſtellvertretenden Anwalt Dr. Lang=Berlin über das Thema
referiert
Wie kann dem Mikkelſtand geholfen werden?
Der Redner gedachte zunächſt ehrend des verſtorbenen
An=
waltes Prof. Dr. Stein. Zu ſeinem Vortrag bemerkte er
einlei=
tend, daß er ſich auf den gewerblichen Mittelſtand, wie er von den
Genoſſenſchaften betreut werde, beſchränken müſſe und gab einen
ſtatiſtiſchen Ueberblick über die Berufsarten. Der Klein= und
Mittelbeſitz der Landwirtſchaft ſei im Zunehmen begriffen. Das
Schwergewicht liege bei dem bäuerlichen Mittelbetrieb. Von der
Zuſammenballung der Wirtſchaft in wenigen Großbetrieben kann
nicht geſprochen werden. Das wichtigſte Gewerbe, das Handwerk.
ſei entſchieden lebensfähig und habe eine große Zukunft. Dieſe
Behauptung ſei durch die Feſtſtellungen des Enqueteausſchuſſes
nachgewieſen. In den letzten 60 Jahren habe ſich die Zahl der
Hand=
werksbetriebe (1½4 Million) nicht verändert, aber die Zahl der
im Handwerk Beſchäftigten habe ſich vermehrt 4 Millionen
fin=
den Beſchäftigung im Handwerk, der Jahresumſatz des Handwerks
betrage 20—22 Milliarden. — Auch aus der mittleren und
klei=
neren Induſtrie rekrutiere ſich ein großer Teil des Mittelſtandes.
Der Einzelhandel, die Domäne des gewerblichen Mittelſtandes,
wurde Zuflucht Vieler, die ſich ſelbſtändige Stellung ſuchten, er
habe daher auch ſozial ausgleichend gewirkt. Warenhäuſer und
Einzelhandel wurden einer eingehenden Beleuchtung unterzogen.
Nach Zeichnung der Lage und Struktur des gewerblichen
Mittelſtandes wies der Redner darauf hin, daß der gewerbliche
Mittelſtand in den letzten Jahren nicht den Einfluß auf die
Ent=
ſchließungen der Wirtſchaftspolitk nehmen konnte, wie ihr
zu=
gekommen wäre. Die Kreditpolitik der Großbanken die
Ent=
ſtehung der Mamutbetriebe habe ſich in ungünſtiger Weiſe
ausge=
wirkt. Der gewerbliche Mittelſtand habe unter der falſchen
Wirt=
ſchaftspolitik ſchwer gelitten und andere Bahnen in dieſer
Rich=
tung müßten beſchritten werden. Anfänge ſeien ſchon vorhanden.
Das weſentlichſte ſei aber doch die Selbſthilfe für den
ge=
werblichen Mittelſtand.
Eine Reviſion der Zollpolitik und der Steuerpolitik müſſe
von der Regierung gefordert werden. Auf dem Gebiete der
Tarifverträge müſſe eine elaſtiſchere Abgrenzung für die Betriebe
Platz greifen. Die Entwicklung der Syndikate und Kartelle
wurde hierbei gezeichnet. Betonen müſſe er aber, daß die
mittelſtän=
diſche Wirtſchaft mit der großen Handwerksnovelle 1895 die
Selbſt=
bilfe zu wenig angewandt habe. Gegen gewiſſe Auswüchſe, die
Einheitspreisgeſchäfte, das ungeſunde Zugabeweſen müſſe von der
Regierung vorgegangen werden. Die berufsſtändiſche
Organi=
ſation des gewerblichen Mittelſtandes müſſe die Möglichkeiten der
Selbſthilfe weiter ausſchöpfen. Dazu gehören beſte Leiſtungen, zu
er=
reichen durch Berufsberatungs= und Eignungsprüfungen,
handwerk=
liche Ausnützung der Technik. Das mittelſtändiſche Gewerbe
habe in der Kriſe eine außerordentliche Widerſtandsfähigkeit
ge=
zeigt
Redner gab dann einen Ueberblick über die Gliederung, den
Aufbau und die Vorteile der Warengenoſſenſchaften.
Mit Schwierigkeiten einzelner Genoſſenſchaften dürfe man
nicht gleich hemmungsloſe Kritik am Genoſſenſchaftsweſen und
an der Reviſion üben. Der weitaus größere Teil der
Genoſſen=
ſchaften ſei durchaus geſund, und aus einzelnen Zuſammenbrüchen
könne man nicht von einer Kriſe der genoſſenſchaftlichen Wege
ſprechen. Der ſeither beſchrittene Weg dürfe nicht verlaſſen
wer=
den, aus dem genoſſenſchaftlichen Geiſt möge ein politiſcher und
wirtſchaftlicher Aufſtieg kommen.
Die Ausführungen wurden mit lebhaftem Beifall
aufgenom=
men. Anſchließend hielt Prof. Wehrle von der Techniſchen
Hochſchule Karlsruhe einen intereſſanten Vortrag über
Geld- und Währungsreform und die Frage des
kleingewerblichen Kredits.
Er nahm Stellung zu einzelnen Reformvorſchlägen. Jedem,
der neue Vorſchläge mache, müſſe das Geld= und Währungsweſen
vor allem bekannt ſein, er machte in dieſem Zuſammenhang
Aus=
führungen über die Geldtheorie. Eine Geld= und
Währungs=
reform halte er für gefährlich. Mit der Vermehrung der
Zir=
kulationsmittel beiſpielsweiſe könne das Handelsvolumen nicht
vermehrt werden. Warnen müſſe er vor gleichmäßiger
Wäh=
rungsreformabſicht nach dem Muſter anderer Länder. Definiert
wurden vom Referenten die Zweckbeſtimmung der Wertbegriff
des Geldes, die Goldbewertung und die Begriffe einer
Goldwäh=
rung, der Golddeckung in Deutſchland und Amerika dargelegt.
Wenn die Vorkriegsſtatiſtik richtig iſt, hätten wir heute keinen
höheren Notenumlauf wie vor dem Kriege. Die Kaufkraft der
Mark habe noch zugenommen. Weiter wurde die
Deviſengeſtal=
tung gezeichnet und die Deviſenkontrolle als Schutzmittel zum
Hochhalten des heimiſchen Arbeitsmarktes, bei uns noch als
Schutz der Währung bezeichnet. Der interne Bewertungsfaktor,
die Kaufkraft der Reichsmark im Inlande, müſſe vor allem
gleich=
bleiben. Die Politik der Reichsbank ſei durchaus richtig
geweſen.
Der Referent nahm dann kritiſcher zu einigen
Reformvor=
ſchlägen Stellung. Die Auslandsverſchuldung könnte durch die
Deviſe „Los vom Gold” nicht vermindert werden. Der
Wage=
mann=Plan, der Vorſchlag der „Devalvation” uſw. wurden
erläu=
tert und zum Schluſſe eine gerechte Kreditverteilung verlangt.
Anſchließend fanden interne Beratungen der 3
Reviſionsver=
bände ſtatt. Direktor Raiß=Groß=Gerau wurde zum
Vorſitzen=
den des Verbands der Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften
im Volksſtaat Heſſen, Darmſtadt. Direktor Willand=
Darm=
ſtadt zum ſtellvertretenden Vorſitzenden gewählt.
Mit einer gemeinſamen Ausſprache, war die arbeitsreiche
Tagung beendet.
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Seite 8 — Nr. 128
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 8. Mai 193
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den Tod aus unſerer Mitte geriſſen.
In ihm verlieren wir einen treuen, langjährigen
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deſſen ſo plötzliches Ableben uns tief erſchüttert.
Hofgut Hohenſtein, den 6. Mai 1932. (7009
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In tiefer Trauer:
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Maxelinde Schmidt, Barcelona
Dr. phil. Eduard May, Göttingen.
Darmſtadt, den 8. Mai 1932.
Nieder=Ramſtädterſtr. 30.
Beerdigung Montag, den 9. Mai, 14½, von der
Kapelle alter Friedhof aus.
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Krankheit im 41. Lebensjahre unerwartet zu ſich
in die Ewigkeit zu nehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Luiſe Schäfer und Kinder.
Hofgut Hohenſtein, König i. Odw., den 6. Mai 1932.
Die Beerdigung, findet am Sonntag, den 8. Mai,
2 Uhr, in König ſtatt.
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, geſtern den
6. Mai, abends 21 Uhr meine liebe Mutter,
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mutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin u. Tante
Frau Marie Bürtenberger Bwe.
geb. Fiſcher
nach langem ſchweren Leiden zu ſich in die Ewigkeit
abzurufen.
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Ober=Ramſtadt, den 7. Mai 1932.
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Aktiva (Vermögen)
Bilanz per 31. Dezember 1931
(Verbindlichkeiten) Paſſiva
I. Im Eigentum des Bauvereins verbleibende Häuſer
1. Bis zum 1. 1. 1924 fertiggeſtellt, nach
dem in der Goldmark=Eröffnungbilanz
feſtgeſetzten Werte
398 882—
2. Nach dem 1. 1. 1924 fertiggeſtellt:
a) Baukoſten . . 593 621.08
Davon abgeſchrieben:
in früheren Jahren.
am Schluſſe des letzten
Geſchäftsjahres
992 503.08
50 120.—
14 000.—
64 120.—
b) Grundſtückskoſten
...
II. Im Bau befindliche, noch nicht
abgerech=
nete Häuſer ...
928 383,08
62. 601.64
III. Geſchäftseinrichtung
TV. Beteiligung an anderen Unternehmungen:
UV. Bank=, Poſtſcheck und Sparkaſſenguthaben:
1. Bankguthaben Beamtenbank, Darmſt.
2. Sparkaſſenguthaben Eiſenb.=Spark.=
Mainz
3. Girozentrale, Darmſtadt
Kaſſenbeſtand
UII. Nutzungs= oder Mietgebühren:
1. Rückſtändige Gebühren
2. Aufgelaufene, aber noch nicht zur
Zahlung fällige Gebühren .
140.40
31 417.42
192.20
308.20
2410.40
Beſtand am Ende des Vorjahres
160 167.11
Im letzten Jahre: Zugang. 12158.17
Abgang =
Anfet Mift e 171 121 69) II. Rücklagen:
1. Geſetzliche Rücklage ..
30 615.—
2. Hilfsrücklage.
19188,83
3. Bauerneuerungsfonds ..
109 407.89
4. Ausgleichkonto
33 582,51
„. 192 794
23 990 984 72 III. Hypothekenſchulden:
1. Aufgewertete Hypotheken
240 9083.—
Davon ſind getilgt:
a) in früher. Geſchäftsjahr. 13 539.40
b) im letzten Geſchäftsjahre 2 598,55 16 137.95 224 765 05 1958
3 000 40 2. Nach dem 1. Januar 1924 aufgenom=
mene Hypotheken.
379500.—
Davon ſind getilgt:
a) in früher. Geſchäftsjahr. 66 900.—
b) im letzten Geſchäftsjahre 24 962,17 91 822.17 287 617 83 31 750
17 02
43 TV. Spareinlagen:
Beſtand am Ende des Vorjahres ..: 130 777.03
Zugang im letzten Geſchäftsjahre . . 34 803.23 165 580.26
Abgang im letzten Geſchäftsjahre .
33 988.77 131 591 49 771 60 V. Sonſtige Schulden:
An früher ausgeſchiedene Mitglieder zu zablende
Geſchäftsguthaben (Aufwertungsanſprüche) ...
UI. Reingewinn ... 19 424
8111/ 98 Kö3BZ26T 77 KTGSSL26I 17
Soll (Ausgaben)
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zwisehen erheblich im Kurz an
gesogen, sodeß es Sich nunmehr
emeftehlt, den ersielten Nutkzen
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[ ← ][ ][ → ]onntag, 8. Mai
1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 128 — Seite 11
nieſendampfer „Leviakhan” zum erſten Male wieder in deutſchland.
„Leviathan”, der vor dem Kriege in Deutſchland unter dem Namen „Vaterland” erbaut wurde
und noch heute das zweitgrößte Schiff der Welt iſt, bei der Ankunft in Bremerhaven.
erſten Male ſeit dem Weltkriege iſt der Rieſendampfer „Leviathan” wieder in Bremerhaven
laufen. Das ſtolze Schiff wird von nun an wieder regelmäßig den Dienſt zwiſchen den
Ver=
einigten Staaten, deren Handelsflotte es jetzt angehört, und Bremerhaven verſehen.
der ki
jahrs-Moden-Tag auf der Rennbahn Berlin=Grunewald.
Manneguins führen den Rennbahn=Beſuchern die neueſten Modeſchöpfungen vor.
Auf der Rennbahn Berlin=Grunewald bot wie alljährlich der Frühjahrs=Moden=Tag den Beſuchern
ein äußerſt elegantes Bild. Hübſche Vorführdamen zeigten während der Pauſen zwiſchen den
Rennen die ſchönſten Modelle der führenden Berliner Modehäuſer.
eisen
kaſtrieren
Biegenbodi
SchäferZirll
Reich und Ausland.
Japan ehrt Robert Koch.
okio. In Erinnerung an die vor 50
Jah=
erfolgte Entdeckung des Tuberkel=Bazillus
Robert Koch fand kürzlich in Tokio eine
enkfeier ſtatt, an der neben den Vertretern
hiedener Miniſterien zahlreiche Gelehrte der
enden Fachorganiſationen Japans und die
che Kolonie in Tokio, an ihrer Spitze
Bot=
ter Dr. Voretzſch, teilnahmen. Nach einem
grag von Profeſſor Kitaſhima über das
ſnſchaftliche Verdienſt Robert Kochs übergab
4 Tokugawa dem deutſchen Botſchafter einen
der Aerzteſchaft Japans geſammelten
Geld=
ig für die Robert=Koch=Stiftung in Berlin
einer Stiftungsurkunde.
er deutſche Botſchafter dankte und betonte
ngeren Ausführungen die große Bedentung
ulturellen Verbindungen der japaniſchen und
chen wiſſenſchaftlichen Welt.
Graf Zeppelin” zum Heimflug geſtartet.
riedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
elin” iſt geſtern früh 3 Uhr MEZ. zur
Heim=
ſ in Pernambuco aufgeſtiegen.
Sparkaſſenrendant in Weſtfalen
unterſchlägt 100 000 RM.
7ünſter. Der Rendant Stienen des Spar=
Darlehnskaſſenvereins in Gr.=Reeken wurde
n Unterſchlagung von über 100 000 RM.
aftet. Die Unterſchlagungen erſtrecken ſich auf
rere Jahre.
15 Jahre Zuchthaus
für einen Polizeibeamtenmord.
uisburg=Hamborn. Das hieſige
urgericht verhandelte geſtern bis ſpät abends
a den Arbeiter Seemann aus Duisburg, der
Polizeihauptwachtmeiſter Flöring
erſchoſ=
datte. Seemann, ein berüchtigter Einbrecher,
id ſich in der Nacht zum 30. Januar auf
*Diebestour, bei der er durch eine
Polizei=
ie überraſcht wurde. Seemann verſchanzte
n einem Torbogen und eröffnete auf die
Be=
n ein Revolverfeuer. Hierbei erhielt der
zeihauptwachtmeiſter Flöring einen
Kopf=
der den ſofortigen Tod zur Folge hatte.
nann wurde, nachdem er ſelbſt ſchwer veletzt
ſen war, feſtgenommen. Der Staatsanwalt
nite in ſeinem Plädoyer, daß die Tat an
d. grenze und beantragte lebenslängliche
thausſtrafe. Das Gericht fällte nach langer
itung in den Nachtſtunden das Urteil, das
15 Jahre Zuchthaus und zehn Jahre
Ehr=
uſt lautete.
ſe Bertram=Flugexpedition fliegt rund um
Auſtralien.
Zerlin. Das Junkers=Flugzeug „Atlantis”
tit den Expeditionsteilnehmern in Batavia
ſetroffen. Geſtern ſtartete Hans Bertram
er mit der Abſicht, einen Flug um
Auſtra=
durchzuführen und dann wieder nach Ba=
4 zurückzukehren. Mit dieſem Fluge erſcheint
erſtenmal ein deutſches Ganzmetall=Ver=
5flugzeug in allen großen Häfen von
ralien.
Brandenburger Ausbrecher wieder dingfeſt
gemacht.
kandenburg (Havel). Die beiden
Straf=
ngenen Alfred Pohl und Hermann
Wilge=
deren abenteuerliche Flucht mit dem Auto
5 Unternehmers am 21. April aus der
Bran=
urger Strafanſtalt ſehr viel Aufſehen erregt
e, ſind in Erfurt aufgegriffen worden. Die
htlinge werden wieder in die Brandenburger
rfanſtalt zurückgebracht werden.
Die Einweihung der techniſchen Bibliothek des Deutſchen Muſeums.
Oben: Preſſeführung durch den Bibliotheks=Neubau des Deutſchen Muſeums in München durch den
greiſen Präſidenten des Deutſchen Muſeums, Oscar von Miller (X). — Unten: Blick in den großen
Leſeſaal des Deutſchen Muſeums.
Radioanſprache Hindenburgs.
München. Im Anſchluß an die
Ausſchuß=
ſitzung des Deutſchen Muſeums fand am
Sams=
tag mittag die Eröffnungsfeier des
Bibliothek=
baues ſtatt. Bei dem anſchließenden Frühſtück
wurde nach einer Begrüßungsrede Oscar v.
Mil=
lers eine Anſprache des Reichspräſidenten v.
Hin=
denburg aus Berlin übertragen. Der
Reichsprä=
ſident führte etwa folgendes aus:
„Mit lebhaftem Bedauern mußte ich die
Ein=
ladung zur Feier der Eröffnung der Bibliothek
des Deutſchen Muſeums mit deſſen
Grundſtein=
legung mich freundliche Erinnerungen
verbin=
den, ablehnen, weil die Anforderungen der
gegenwärtigen Lage mir nicht geſtatten, jetzt die
Reichshauptſtadt zu verlaſſen. So will ich mich
begnügen. Ihnen auf dieſem Wege die
herz=
lichſte Teilnahme an der heutigen Veranſtaltung,
meine beſten Wünſche für die weitere
Entwick=
lung des Deutſchen Muſeums und meine
herz=
lichſten Grüße zu entbieten. In dankbarer
Er=
innerung und mit aufrichtigen Wünſchen
ge=
denke ich der Verdienſte Oscar v. Millers und
ſeiner tatkräftigen Initiative, der das Werk des
Deutſchen Muſums entſprungen iſt. Der heutige
Tag der Eröffnung des neuen Bibliothekbaues
hat ſeine beſondere Bedeutung. Er bringt dem
deutſchen Volke in einer Zeit ſtarker Gegenſätze
die Weiterführung und Fertigſtellung eines
Un=
ternehmens, das trotz der ſich täglich neu
an=
türmenden Schwierigkeiten durch die
Zuſammen=
arbeit von Reich, Land und Stadt und durch die
gemeinſamen Opfer aus allen Kreiſen und
Schich=
ten der Bevölkerung der Vollendung zugeführt
wurde. Möge dieſer Geiſt der Einträchtigkeit
und hilfsbereiten Hingabe für die weitere
Ent=
wicklung des Muſums erhalten bleiben und
möge er ein Beiſpiel ſein für die Arbeit an dem
größeren Werk der Wiederaufrichtung des
deut=
ſchen Vaterlandes.”
Die Anſprache des Reichspräſidenten wurde
mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen.
Miniſter=
präſident Dr. Held knüpfte an die Anſprache des
Reichspräſidenten an und betonte, daß das
Deutſche Muſeum nicht eine Angelegneheit der
Stadt München, auch nicht eine bayeriſche Sache,
ſondern eine Tat des deutſchen Volkes für das
deutſche Volk ſei.
Sturmflutſchaden im Malaiiſchen Archipel.
Menado (Celebes). Sturmflut hat auf der
Inſel Palmas große Zerſtörungen agerichtet.
Ueber 100 Häuſer wurden eingeriſſen. Von der
ganzen Ortſchaft ſtehen nur noch die Kirche und
das Schulhaus. Große Teile der Inſel ſind
über=
ſchwemmt, wodurch die Süßwaſſerquellen
un=
brauchbar gemacht worden ſind. Die
Bevölke=
rung hat ſich unter Zurücklaſſung ihrer Habe in
die Berge geflüchtet.
Wirbelſturm in Indochina.
Saigon. Wie die Agentur Indopacifique
meldet, wütete in Süd=Annam ein heftiger
Tai=
fun, der zahlreiche Opfer forderte und
beträcht=
lichen Sachſchaden anrichtete. Nähere
Einzel=
heiten über den Umfang des Schadens und die
Zahl der Opfer fehlen noch, da die
Telegraphen=
leitungen nach dem von dem Wirbelſturm
er=
faßten Gebiet zerſtört und die
Eiſenbahnver=
bindungen unterbrochen ſind.
Beiſehung Ankon Wildgans.
Wien. Anton Wildgans wurde geſtern
un=
ter großer Teilnahme des Publikums, beſonders
der Theaterwelt und der literariſchen Kreiſe, zu
Grabe getragen. Nach einer Trauerfeier in der
Pfarrkirche in Mödling fand die Einſegnung der
Leiche nochmals in der Michaelskirche in Wien
ſtatt, wo ſich u. a. auch der Präſident des
Natio=
nalrates, der Unterrichtsminiſter ſowie
Vertre=
ter des Bürgermeiſters eingefunden hatten.
Hierauf bewegte ſich der Trauerzug zum
Burg=
theater, wo vor dem ſchwarz ausgeſchlagenen
Haupttor Generalintendant Schneiderhan,
Direk=
tor Röbbeling und Hofrat Heine von dem
dahin=
geſchiedenen früheren Burgtheaterdirektor
Ab=
ſchied nahmen. Der Sarg wurde ſodann, gefolgt
von den Trauergäſten, nach dem Zentralfriedhof
gebracht, wo die Beiſetzung im Ehrengrab der
Stadt Wien erfolgte.
Fünf Gebäude durch Feuer vernichtet.
Bayreuth. Von einem ſchweren
Schaden=
feuer iſt geſtern die Gemeinde Miſtelgau (
Ober=
franken) heimgeſucht worden. Insgeſamt
wur=
den zwei Wohnhäuſer und drei Scheunen
ver=
nichtet. Zur Bekämpfung des Brandes mußten
zehn Feuerwehren aus der Umgegend
zuſammen=
gezogen werden.
Verhaftung und Geſtändnis des Mörders
der Eheleute Baars.
Berlin. Als Mörder des Malermeiſters
Baars und ſeiner Frau iſt der noch nicht 17jähr.
Ernſt Waldow verhaftet worden. Er hat ein
Geſtändnis abgelegt. Waldo kannte danach die
Eheleute Baars ſchon ſeit einigen Jahren und
hat in ihrer Wohnung wiederholt Tiſchler= und
Malerarbeiten ausgeführt und ſich auch ſonſt im
Hauſe nützlich gemacht. Angeblich hat er für dieſe
Arbeiten auf ſeinen eigenen Wunſch ſtets nur
einen Teil des ihm zuſtehenden Lohnes erhalten
und den Reſt ſtehen laſſen. Da er ſich jetzt nach
außerhalb begeben wollte, um Beſchäftigung zu
ſuchen, brauchte er einen größeren Geldbetrag,
um ſich einzukleiden. Er will ſich nun ſeines
an=
geblichen Anſpruches gegen die Eheleute Baars
erinnert haben und am Montag zu den
Ehe=
leuten Baars gegangen ſein. Nach anfänglichen
Auseinanderſetzungen habe man ihm ſchließlich
50 Mark gegeben. Da er die Anſchaffung weiterer
Sachen für erforderlich hielt, ſei er in die
Baarsſche Wohnung zurückgekehrt, um auch ſeinen
Reſtlohn in Höhe von 85 Mark zu verlangen.
Die Eheleute Baars hätten die Zahlung einer
ſo hohen Summe verweigert, und es ſei zu
Strei=
tigkeiten gekommen, in deren Verlauf er mit
einem von ihm früher für die Eheleute Baars
gekauften Beil beide niedergeſchlagen habe. Die
ſtrittigen 85 Mark habe er ſich darauf
genom=
men und die Wohnung wieder verlaſſen, um
wei=
tere Anſchaffungen (z. B. eine Ziehharmonika)
zu machen. Die Vernehmung des Mörders wird
fortgeſetzt.
Verſchiebung der Hinrichtung eines Mörders
in Paris..
Paris. Geſtern früh ſollte einer von zwei
Brüdern, die wegen Mordes zum Tode
verur=
teilt worden waren, und von denen der ältere
vom Präſidenten der Republik begnadigt
wor=
den war, öffentlich hingerichtet werden. Infolge
des Attentats hat die Regierung beſchloſſen, die
Hinrichtung aufzuſchieben.
Das Großfeuer im New Yorker Hafen.
NewYork. Der mittlere Teil der Cunard=
Landungsbrücke iſt zuſammengeſtürzt. Der
Scha=
den wird auf 2 Millionen Dollars geſchätzt.
Ueber 150 Feuerwehrleute haben
Rauchvergif=
tungen erlitten. Das Feuer droht, auf die
be=
nachbarten Landungsbrücken überzuſpringen.
Eaet
14e
OlnaftE
Seite 12 — Nr. 128
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 8. Mai 1
Seite
Ende 4
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Rol=Weiß-Boxer ſiegen 12:4 über Heros Wiesbaden.
* Der geſtrige Boxabend von Rot=Weiß Darmſtadt gegen
Heros Wiesbaden hatte trotz des ungünſtigen Wetters etwa 500
Zuſchauer in den Mathildenhöhſaal gelockt, die 3 Stunden lang
zum Teil außerordentlich feſſelnde und techniſch feine Kämpfe
er=
lebten. Die junge Boxſtaffel der Damſtädter hat unter W.
Weckbachs Leitung deutliche Fortſchritte gemacht. Der Sieg der
Darmſtädter über Heros Wiesbaden iſt völlig verdient.
Wies=
baden war allerdings durch die Sperung eines Kämpfers für die
Olympia=Ausſcheidungen in einer Klaſſe gehandicapt.
Nach der Begrüßung durch den Rot=Weiß=Vorſitzenden, Herrn
Graßmann. und 3 Schaukämpfen der Rot=Weißen Staudt
Krug. Dürr — Jährling und Th. Neuber — F. Neuber trafen
ſich im Fliegengewicht Lohr=Wiesbaden und Kuhn=Darmſtadt.
Kuhn, infolge Uebergewichtes ſeines Gegners im voraus Sieger,
buchte in der erſten Runde ein kleines Plus. Die zweite ſehr
raſche Runde mit heftigem Schlagwechſel war ausgeglichen. In
der dritten Runde ſicherte ſich K. durch gutgeſetzte Haken und
Gerade einen verdienten Punktſieg. 2:0 — Im Bantamgewicht
ging Blum=D. gegen Alles=W. in Führung. In der zweiten
Runde geht der Wiesbadener ſtark aus ſich heraus, Blum deckt
ſehr wirkungsvoll, und in der ausgeglichenen dritten Runde
ver=
größert B. ſeinen Punktvorſprung zum 4:0 — Im Federgewicht
lieferten ſich Krämer=W. und Eiſenberg=D. heftige Schlagſerien.
E. wird überlegen, ſchickt ſeinen Gegner bis ſieben auf die
Bret=
ter, und in der zweiten Runde rettet der Gong K. bei acht vor
der Niederlage K. erholt ſich in der Pauſe ſehr gut, trotz
aus=
geglichener dritter Runde vermag er Es verdienten Punktſieg
nicht zu ändern. 6:0 — Im Leichtgewicht ſteht Groß.=D., zum
erſten Male im Ring, dem erfahrenen Gottſchalk=W. gegenüber.
Die erſte Runde endet unentſchieden, in der zweiten erhält der
Wiesbadener wegen verbotenen Nierenſchlags eine Verwarnung.
Beide Kämpfer kommen nur unter großer Anſtrengung über die
Runde. Knapper Punktſieg für Gottſchalk. Trotz der Niederlage
war das Debüt des Darmſtädters ſehr vielverſprechend 6:2.
Auch im Weltergewicht haben die Darmſtädter mit Diel einen
Mann, der zum erſten Male im Ring ſteht, ſich jedoch gegen den
harten Wiesbadener Krietenſtein II ſehrt gut hält. Letzterer geht
in der erſten Runde in Führung, die dann Diel an ſich reißt.
In der zweiten Runde wird K. wegen Tiefſchlags verwarnt, der
Darmſtädter muß zweimal bis acht zu Boden. In der letzten
Runde kommt D. recht gut in Front, der Kampf endet knapp nach
Punkten für K. 6:4. — Im Mittelgewicht erzielt Gaubatz für
DDarmſtadt über Weber=W. die nächſten Punkte für Rot=Weiß.
G., ebenfalls zum erſten Male im Ring, holt in der erſten Runde
ein kleines Plus für ſich heraus, das er in der zweiten Runde
er=
höhen kann. W., der häufig die Rettung im Clinch ſucht,
unter=
liegt verdient n. P. 8:4. — Eine große Enttäuſchung brachte
das Halbſchwergewicht mit Walther=D. und dem Wiesbadener
Krietenſtein I. K., der 12 Jahre im Ring ſteht und eine Weile
SSparringspartner Breitenſträters war, beſchränkte ſich lediglich
auf Feſthalten und Abdrücken, auf der Suche nach einer Blöße
ſeines größeren Gegners. W. landete nach Ablauf der Zeit einen
haushohen Punktſieg. 10:4. — Im letzten Gang der
Schwer=
gewichtler gab es noch einmal einen ſpannenden Kampf, „Bauer=
Darmſt übernimmt in der erſten Runde gegen Weißenberg=W.,
durch ſchöne Gerade und Haken eine klare Führung. In der
ſehr raſchen zweiten Runde, in der ſich der Wiesbadener
eben=
falls wiederholt ſehr ſchön durchſetzen kann, nimmt Bauer
ver=
diente Revanche. Kurz vor dem Gongſchlag muß W. bis neun zu
Boden, und der ausgezeichnete Ringrichter Liſt=Schwanheim wirft
ihm das Handtuch zu. Geſamtergebnis 12:4. — Am 10. Juni
— 5—
trägt Rot=Weiß einen Kampf gegen Aſchaffenburg aus.
Tennis.
Tgde. 46 Darmſtadt — TC. Langen.
Zu Beginn der diesjährigen Spielzeit ſteht die
Tennisabtei=
lung der Turngemeinde Darmſtadt 1846 heute dem Tennisclub
Langen 1906 in den Meden=Bezirksſpielen auf den Tennisplätzen
hinterm Woog gegenüber. Langen gewann in der B=Klaſſe
be=
reits gegen den TC. Buchſchlag und holte ſich gegen TC. Neu=
Iſenburg einen überzeugenden 8:1=Sieg. Die Turner, welche in
ihrer zurzeit ſtärkſten Aufſtellung antreten, ſind ſich der
Bedeu=
tung dieſes Kampfes wohl bewußt und werden ihr beſtes
Kön=
nen daranſetzen müſſen, um zu einem Sieg zu kommen. Die
Mannſchaft ſpielt in der Aufſtellung: Kabel, Schildt I. Schwarz,
Bert, Opp. Ruppert.
Deutſchland führt im Davispokal 2:0.
Die erſten beiden Einzelſpiele im Tenniskampf um den
Davispokal am Samstag in Berlin ergaben zwei deutſche Siege.
v. Cramm=Deutſchland ſchlug den Inder Charanjiva, und Prenn
war gegen den Inder Manan=Mohan ebenfalls erfolgreich.
Sporkkalender.
Sonntag, den 8. Mai 1932.
Handball.
15,30 Uhr: Müllersteich: Fr. Tgde. — F.T. Offenbach.
Fußball.
11,00 Uhr: Feſthalle: Eintracht — S.C. Ober=Ramſtadt.
15,00 Uhr: Stadion: S.V. 98 — Viktoria Griesheim.
15,30 Uhr: Exerzierplatz: Polizei — V.f.R. Bürſtadt.
Turnen.
14,30 Uhr: Woogsplatz: Heſſenturnkampf.
Heute der Heſſenkurnkampf!
In der Turnhalle der Turngemeinde Darmſtadt wickelt ſich
der Heſſenturnkampf, der ein großes Ereignis für ganz Heſſen
be=
deutet, in allen ſeinen Feinheiten des Kunſtturnens ab Trifft
doch hier die „Elite” der drei Gaue Rheinheſſen, Heſſen und
Main=Rhein, deren Vertretung aus je acht Turnern beſtehen
wird, zuſammen, um zum vierten Male um den Wanderpreis
des heſſiſchen Staatspräſidenten, einer aus Erz getriebenen
kunſt=
vollen Plakette, zu kämpfen.
Um vielen Anfragen gerecht zu werden, ſei an dieſer Stelle
mitgeteilt, daß die Eintrittspreiſe für Erwerbsloſe um die Hälfte
geſenkt wurden und nur 25 Pfg. betragen werden.
Die für heute angeſetzte Gau=Lehrſtunde im Kinderturnen
für Oſt= und Weſtbezirk des Gaues findet in der Turnhalle der
Turngemeinde Beſſungen ſtatt. Die Lehrſtunde wird ſo zeitig
beendet ſein, damit den Teilnehmern Gelegenheit geboten ſein
wird, den Heſſenturnwettkampf nachmittags 2.30 Uhr in der
Turnhalle der Turngemeinde Darmſtadt beſuchen zu können.
Schwwimmen.
Ein Jahr disqualifiziert.
Rot=Weiß Darmſtadt hatte ſeinerzeit gegen den
hie=
ſigen Reichsbahn=TSV. eine Anzeige wegen
Spieler=
ziehung erhoben. Nunmehr hat die Arbeitsgemeinſchaft D.T.=
SSV. Süddeutſchland folgendes Urteil gefällt: Noch
nochmali=
ger eingehender Prüfung der Unterlagen und unter
Berückſich=
tigung deſſen, daß der Jugendſchwimmer Blümler von Rot=Weiß
wiederholt bewußt die Unwahrheit geſagt hat, wird der Antrag
der GA. wie folgt gefaßt: a) Schwimmwart Schneidmüller
vom Reichsbahn=TSV. wird wegen Ziehens des
Jugendſchwim=
mers Blümler von Rot=Weiß Darmſtadt vom 1. 1. 1932 bis 31.
12. 1932 für alle Veranſtaltungen der D. T.
ge=
ſperrt, und es wird ihm für dieſe Zeit jegliche
Betäti=
gung in der Schwimmabteilung des Reichsbahn=TSV.
unter=
ſagt; b) Jugendſchwimmer Helmut Blümler von Rot=Weiß
wird vom 1. 1. 1932 bis 1. 7. 1932 disqualifiziert.
Wetterbericht.
An der Weſtſeite des mit verſchiedenen Kernen über
Zentral=
europa lagernden Störungsſyſtems dringt weiterhin kühle Luft
nach dem Feſtland vor. Somit bleiben die Temperaturen für die
Jahreszeit zu niedrig und dürften in der Nacht bei Aufklaren den
Gefrierpunkt erreichen. Der Witterungscharakter geſtaltet ſich im
allgemeinen wechſelhaft. Wenn auch vorübergehend
Aufheite=
rung einſetzt, ſo wird doch durch die von Nordweſten kommende
Ozeanluft wieder Bewölkung hervorgerufen. Zeitweiſe iſt auch
mit etwas Niederſchlag zu rechnen.
Ausſichten für Sonntag, den 8. Mai: Zeitweiſe aufheiternd,
aber auch ſtärker bewölkt und vereinzelt etwas
Nieder=
ſchlag, für die Jahreszeit zu kühl.
Ausſichten für Montag, den 9. Mai: Neblig=wolkig mit
ſtär=
kerer Aufheiterung, bei nächtlichem Aufklaren
Temperatu=
ren um den Gefrierpunkt.
Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bid und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeraientell und geſchäftliche Mittelungen: Wiliy Kuhle;.
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen.
Geſchäftliches.
Sie beſchäftigen ſich gern in Ihrer freien Zeit. Sie leſer
Wenn Sie ſich eine Mappe aus dem „Darmſtädter
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halten, finden Sie jedemal reichen Stoff für die ganze Woch
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geſtalten. Sie finden Berichte aus aller Welt, Bilder, Ratſo
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Grafenſtraße 24. (Siehe auch Inſerat in heutiger Nummer.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6: Wetter, Gymne
S 6.30: Gymnaſtik. 0 7: Wetter. — anſchl.: Frühkonzert. 7
Waſſerſtand. 11.50: Zeit, Programm, Wirtſchaftsmeldun=
O 12: Konzert. 12.50: Nachrichten. Weiter. 6 12.55: Nau
Zeitzeichen. O 13: Konzert. O 14: Nachrichten. O 14.10: We
konzert. 0 15: Gießener Wetterbericht. O 15.10: Zeit, Wirtſche
meldungen. O 16.55, 18.15: Wirtſchaftsmeldungen. O 19.15:
Programm, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 8. Mai.
6.15: Bremer Hafenkonzert. Das gr. Geläute vom Bremer De
8.15: Katholiſche Morgenfeier.
9.15: Stunde des Chorgeſangs. Sängervereinigung Germania=F
ſinn, Dietzenbach.
10.00: Einführung in Wagners „Götterdämmerung” 3. Auf
Ausf.: H. Rosbaud. Mitw.: Funkorcheſter.
11.00: Stunde der Kammermuſik. Ausf.: Rebner=Quartett.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Sie werden euch in den Bann
12.15: Berlin: Reichskanzler Dr. Brüning ſpricht.
13.15: Zither=Konzert. Ausf.: A. Wollenſchläger.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden
14.10: Ein Gang durch die Nutzgeflügel=Ausſtellung des Wiei
dener Gefligel=Zuchtvereins. — Prof. Ant: Grundfragen
Volksbildung auf dem Lande.
15.00: Kinderſtunde: Kaſperl=Theater von Lieſel Simon.
15.30: Vorarlberg und Bodenſee. Eine Fahrt in den Frühling
18.30: Erna Pinner: Die Frauenreiche des Altertums. Bilder
einer Reiſe.
18.55: G. M. Waldeck: Frauenherrſchaft und Mutterrecht.
19.20: Wetter für die Landwirtſchaft. — Anſchl.: Sport.
19.30: Dreißig bunte Minuten.
20.00: Heidelberg: Goethe=Feier. Chor: Vereinigte
Männergel=
vereine und Bachverein, Orcheſter: Städt. Orcheſter.
21.00: Götterdämmerung, 3. Tag des Bühnenfeſtſpiels: Der
des Nibelungen. 3. Aufzug.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.50: Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Gerhard Hoffmann.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktags=Programm.
Wetter für die Landwirtſchaft. o 6: Gymnaſtik. 0 6.15: Wettt
die Landwirtſchaft. — anſchl.: Frühkonzert. 10, 13.30: Nachric
O 12: Wetter für den Landwirt. — anſchl.: Konzert u. Wie
holung des Wetterberichts. O 12.55: Nauener Zeit. O 14: Kon
O 15.30: Wetter, Börſe. 6 18.55: Wetter für die Landwirtſe
Deutſche Welle: Sonntag, 8. Mai.
6.0: Funk=Gymnaſtik.
6.15: Bremer Hafenkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt.
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.25: Zum Muttertag: Was Mütter ſingen. Einführende W!
A. Funke. Geſang: Ilka Endres.
8.55: Morgenſeier.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Dr. med. Franzmeyer: Soll mein Kind turnen?
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Sie werden euch in den Bann
12.00: Margarethe Jokl=Lorandt: 10 Minuten Lyrik.
12.15: Reichskanzler Dr. Brüning ſpricht.
13.15: Mittagskonzert des Deutſchen Sinſonieorcheſters.
14.30: Dr. Spiero: Völkercharaktere in der Weltliteratur.
15.00: Grete Maria Markſtein: Mutterlegende von Paula Gro
15.20: Junge Generation ſpricht: Die geſellſchaftliche Lage
Formung der jungen Angeſtelltenſchaft. Mehrgeſpräch.
16.00: Willi Fehſe: Vorleſung aus eigenen Werken.
16.25: Wien: Ausſchnitt aus der Hörfolge: Eine Fahrt in
Frühling.
18.30: Pfarrer Lic. Hermenau: Mutter und Volk.
18.50: Breslau: Tatjiana Menotti ſingt. Am Flügel: R. Raff
19.00: Schlagerkomponiſten am Flügel.
19.50: Sportnachrichten.
20.00: Würzburg: Volkswettſingen in Unterfranken.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.20: Tanzmuſik der Kapelle Leo Bermann.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
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a liegt das Dörfchen Ströbecke
Nit ſeiner Schachpartie.
(Aus einer alten Chronik.)
rin kleines Dorf im Harz,
kleine Station an einer
enſtrecke der Deutſchen
hsbahn: Ströbeck. Wer
ennt, weiß, daß dieſes Dorf
uralten Seiten ſein eigenes
räge hat. Es gibt wohl
n noch eine Ortſchaft in der
1t, in der die Jungen wie die
n ſeit Hunderten von
Jah=
mit ſtets gleichbleibender
enſchaft demſelben Spiel
an=
ſen, dem edlen und
hoch=
gen Schachſpiel. Das Dorf
der ganzen Umgegend nur
as Schachdorf bekannt. Das
e Kind ſpielt hier nicht wie
überall mit Puppen
ſon-
mit den Siguren des Schach=
, und wenn es größer wird,
en ihm ſchon die
Grund=
iffe des Spiels beigebracht.
en kleinen Bauernhäuſern,
n Werkſtätten, in der guten
e des Bürgers, in der
e, auf dem Hühnerhof, im
ten, in der Kneipe, im
Gaſt=
am Brunnen, auf den
ernwagen und häufig auch
dem Bürgerſteig der Straße
Schach geſpielt. Es iſt ein
Brauch, von dem auch die
bitterten Gebäude erzählen.
dem Schachturm ſagt
daß hier bereits die
Wen=
ürſten ihre Mußeſtunden mit
Schieben der Figuren auf den vierundſechzig Feldern
ver=
ht haben. In der vornehmſten Gäſtſtätte des Dorfes, dem
hof zum Schachſpiel, zeigt man jedem neuen Gaſt ſtolz das
Statt der Schiefertafeln mit den Schachbrettern auf dem Heimweg.
nahme der Säuglinge und der ganz kleinen Kinder gibt es wohl
kaum einen einzigen, der mit dem uralten königlichen Spiel nicht
vertraut wäre. Die Schulkinder gehen mit ihren Schachbrettern n
in die Schule und es kommt eher vor daß ſie ihre Bücher
ver=
geſſen, als ihr liebes Schachzeug. Es gibt
Schachunterrichts=
ſtunden, und einige Male im Jahr werden Schachturniere
ver=
anſtaltet, bei denen unter die kleinen Laskers, Aljechins und
Bogoljubows von Ströbeck die beſcheidenen Preiſe des Dorfes
verteilt werden.
Die verſchiedenen Geſellſchaftsſchichten unterſcheiden ſich
da-
durch, mit welcher anderen eine Familie in ſtändigem
Schach=
verhältnis ſteht. Es gibt Leute im bibliſchen Alter, die Seit
ihres Lebens immer mit demſelben Partner dieſelbe Partie
neuer Partner ſetzt ſich zum
Brett, und das Spiel beginnt
von neuem.
Es iſt jedenfalls eine
eigen=
artige Erſcheinung, daß das
Schachſpiel durch
jahrhunderte=
lange Uebung in einer
Ge=
meinde eine Bedeutung
bekom=
men hat, die weit über diejenige
eines Spieles hinausgeht, daß
es alſo gleichſam eine Uebung
der geiſtigen Fähigkeiten
ge=
worden iſt, deren Wirkung ſich
vererbt und wiederum Neigung
und Fähigkeiten bei jeder
kom=
menden Generation in die
gleiche Nichtung drängt. Es
wäre für einen Biologen und
Pſuchologen eine intereſſaute
Aufgabe feſtzuſtellen, welche
Auswirkungen dieſe ſpezifiſche
Beſchäftigung der Ströbecker
Einwohnerſchaft in bezug auf
ihre ſonſtige Entwicklung
aus=
geübt hat: ob dadurch z. B. eino
beſondere Nichtung für die
Be=
uufswahl herausgekommen iſt,
ob ſich die Ströbecker für
Bo=
rufe beſonders eignen, in denen
es auf Scharfblick, auf Vor
us=
ſicht, auf mathematiſche
Denk=
weiſe uſw. ankommt. Man
könnte ſich vorſtellen, daß
In=
genieure und Techniker, aber
auch Politiker aus dieſer Schule
hervorgegangen wären, die ja
eine ähnliche Aufgabe wie der
Schachſpieler auf dem großen
Schachbrett des öffentlichen
Le=
bens zu erfüllen — Siguren zu
rücken haben, ähnlich wie das
beim Spiel geſchieht. — Es iſt uns freilich bisher nicht
bekannt-
geworden, daß ſolche Konſequenzen eingetreten wären. Aber
wir könnten uns vorſtellen, daß durch eine günſtige Konſtellation
Arbeits= aber nicht Spielpauſe.
Bauern beim Schachſpiel mit den kleinen Kiebitzen.
die Mauer eingelaſſene Schachbrett und hinter Glas die
ernen Siguren, die der Große Kurfürſt vor bald dreihundert
ren dem Dorf der Schachlpieler geſchenkt hat. Das ganze
1— dat kaum vierzehnhundert Einwohner, aber mit Aus=
Seit 50 Jahren Schachgeguer.
Im Hintergrund der Schachkurm.
ſpielen. Nur der liebe Gott weiß, wie es ausgehen wird. Bei
manchem dieſer Veteranen iſt das Spiel ſeit fünfzig oder mehr
Jahren immer noch nicht entſchieden, und manchmal wird dieſer
Remis=Partie nur durch das Eingreifen eines unerbittlichen
Oritten, des grinſenden Senſenmannes, Halt geboten. Der
greift nicht zu den kleinen Holz= oder Elfenbeinfiguren, ſondern
zu einem der beiden alten Spieler und ſagt: „Schach matt!”
Aber dieſes Ströbeck wird nicht umſonſt Schachdorf genannt:
dieſes „Schach matt” bedeutet nur eine kleine Pauſe, ein
Karkoffelſchälen und Königsgambit:
Das königliche Spiel vor der Küche.
von Umſtänden dieſer Erfolg einträte, und daß man in Sukunft
Politiker und Parlamentarier durch die geiſtige Sucht zu
ge=
winnen verluchte, die nur in dieſem kleinen Dörfchen im Harz
ſo konſequent ſeit Urväterzeiten durchgeführt wird.
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
ganger
zöſiſche
Tardie
macht
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haben
währe
von (
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
EaPLINZECKIM
MMARFHE
BiFEsco
Ich wohne in einem Haus, das ſich nach
zwei Gärten hin auftut; iſt man in dem einen,
ſo errät man nicht, daß es noch einen zweiten
gibt, in ſo ſchwarzem Schlagſchatten liegt in der
dicken Mauer die verbindende Pforte. Der
erſte birgt nur Roſen, zweierlei Arten Roſen,
volle oder einſternige Noſen, dunkle oder
blaſſere, Millionen von Roſen. In der Mitte
der Beete beſtirnt ein Becken aus grüngetöntem
Email ſeinen Waſſerſpiegel mit Blütenblättern.
Im anderen Garten, der ein wenig höher liegt.
ſchlagen Obſtbäume Arkadenbögen über die
Wege. Ein unſichtbares Wäſſerlein läuft zur
Seite jedes Baumgangs unter einem Schleier
wildwuchernden Graſes. Die Sweige, übervoll
behangen mit kleinen, grünen Pflaumen und
Aprikoſen, biegen ſich unter dieſem zierlichen
Ueberfluß, unter dieſer ſeligen Mattigkeit der
Sruchtgärten.
Sogleich am nächſten Cag nach unſerer
An=
kunft, mit dem Morgengrauen, entſendet uns
der prinzliche Statthalter Ispahans ſeine
Boſtanuis; ſie überbringen uns zum
Willkomm=
gruß auf großen Schüſſeln die Erträgniſſe ſeiner
Gärten, eine Miſchung herrlicher, weißer
Erd=
beeren und Blütenblätter roter Noſen;
unmög=
lich, beim Eſſen zu unterſcheiden, welcher der
beiden miteinander verbundenen Wohlgerüche
vorherrſcht.
Die Straßen Sspahans, die keine Namen
haben, ſind bereits ſtaubige Durchbrüche
zwi=
ſchen den Mauern endloſer Gärten. Kommen
wir einmal zu Suß heim von einem Ausflug
über die Allahverdi=Khan=Brücke, ſo dient
als Richtpunkt aus dieſem Labyrinth tonerdener
Stollengänge der Laden des Cöpfers.
Warum hat ſich dieſer Händler hier
nieder=
gelaſſen, auf der Straße, während ſeine ganze
Sunft in der Kühle des Baſars ein geräumiges
Viertol einnimmt? Iſt es ein Sonderrecht? Sch
weiß es nicht.
Die ſchönen irdenen Vaſen reihen ſich hier,
keine der anderen gleich. Einige von ihnen ſind
glaſiert mit einem Email von der Farbe der
Cürkiſen. Sie widerſpiegeln, ſind gebaucht und
grünlich. Man ſieht, daß der gleisneriſche Guß
über ihre Rundung geronnen iſt, bald in dünner,
bald in dicker Auftragung, ſo daß ſie
wunder=
voll geädert ſind. Es handelt ſich um ganz
billige Cöpfe, und ich könnte ihrer um einige
Krans ein ganz Dutzend erſtehen. Die Leute
heben darin, ſcheint os, getrocknete Kräuter auf,
Samenkörner, Mandeln, tauſenderlei
ſtark=
würzige Spezereien, ihren Gaumen damit zu
kitzeln.
O, beneidenswerter Derſer, der zum
Haus=
gerät nichts anderes hat als dieſe großen
poliorten Cürkiſen!
Hier der Baſar der
Gewürz=
händler, voll geheimnisvollen
Dämmerns, Geraſchels,
flüſtern-
der Schatten, darinnen der
Qualm der Kräuter, raſch auf
glimmende Kohlen geworfen, mit
ſeinom Duft die Käuferin
ver=
folgend, wenn ſie vorübergeht.
In dieſer Finſternis, unter dieſen
Mauerbogen iſt, wie in einem
großen, ſchwarzen Koffer, die
Seele des alten Orients
einge=
ſchloſſen. — Der Düſterling
von Verkäufer legt ſich im
Perſiſche Straßenapotbeke
Schatten in den Hinterhalt und zupft euch am
Aermelz er ſchlägt vor, ſchachert und verkauft
alles, was das Fleiſch der Lebendigen
begehrens=
wert macht, was für eine Weile das traurige
Fleiſch der Coten vor dem Verfall bewahrt:
Wohlgerüche, die man verbrennt, Wohlgerüche,
die man ißt; Aromata von ſolcher Süße, daß
einem ein Ekel ankommt, ihre Süßigkeit bis
zutiefſt im Schlund zu koſten. Harz vom
in=
diſchen Balſambaum, die Myrrhen des Königs
Salomon, das Pfund „echter köſtlicher Narde‟
das Judas mit dreihundert Silberlingen
ver=
anſchlagte, als er Maria vorhielt, es unnütz
ausgegoſſen zu haben über die Füße Chriſti.
Noch einmal: Unglückliche Liebe.
Von Haus Friedrich Blunck.
Endlich hatte Miſter Joſuah den rechten
Anſchluß gefunden. Da hatte die Geſellſchaft
für Nohöle und Rohölmotoren den armen
Witwer mir nichts dir nichts von New York
nach New Orleans verſetzt — man denke, einen
alten Schwerenöter und Vollblutamerikaner
in eine Stadt verſetzt, wo man an der einen
Kante noch ſpaniſch, an der andern noch
aller=
hand unverſtändliches alt=franzöſiſch zu reden
wagte — der Ceufel ſoll ſie holen!
Wirklich, eine lange, eine ärgerlich lange
Seit war verſtrichen bis Cobias Joſuah ſich in
dieſer Stadt ohne Maud und Darling
zurecht=
gefunden hatte. Aber nun hatte ſich das Bild
geändert. An einem ſehr ſpäten Abend, als
Miſter Joſuah bemüht war unter vielen bunten
Wimpeln den Faſching von New Orleans
kennen zu lernen — eine teure Geſchichte, aber
die Nohöle bringen es auf — hatte er Bruder
und Schweſter Duguis, zwei junge
Waiſen=
kinder von vorzüglicher Erziehung
kennen=
gelernt. Und die kleine Jeanette Duguis — nun,
was will man vom Himmel in dieſem
Jammer=
tal mehr als Jeanette, die Sögernde, die Spröde,
die Wiſſende, die Karge, die Lächelnde? Aus
einem großen Hauſe ſtammten die zwei, das
erfuhr Cobias Joſuah auch, aus einem jener
verarmten alten kreoliſchen Häuſer, die ſich nur
zögernd der neuen Kultur vom Norden
unter=
warfen, die immer noch die franzöſiſche Oper
als den andern Himmel betrachteten. Und die
dennoch die Geſellſchaft für Rohöle und
Noh=
ölmotoren gleichſam als Engel vom Himmel
an=
zuſehen hatten. Denn die armen Kinder waren
mit Glücksgütern nicht geſegnet — ein
ärm=
liches Viertel, das ſie als Wohnung angaben.
Ja, des Mädchens Bruder, der ſo etwas wie
die Nechte ſtudierte und ein höflicher und
wohl=
erzogener Mann ſchien, war außer ſich vor
„Dankbarkeit, als der neugewonnene Freund
aus dem Norden ſich weit und breit nach ſeinem
Studium erkundigte und ihm am Ende gar
etwas wie ſeine guten Empfehlungen zur
Ver=
fügung ſtellte.
Kurz, es war alles ſchön eingebettet, und
man war miteinander zufrieden, die
ſegen=
bringende Wohltätigkeit, der Herr Student
und Jeanette, das entzückendſte Kreolengeſicht,
das man in New Orleans finden konnte. Eine
Wange von Pfirſich, ſagte ſich Joſuah, ein
Auge blau wie der Salzſee der Mormonen und
das Haar wie eine Steineiche in Herbſtfarben
Wer wollte Cobias raten, ſolchen
Glücks=
fall gleich ſorgfältig nachzuforſchen und ihn auf
die Waage zu legen? Ein Cag nach dem
Faſching war’s und er fuhr auf dem vierſtöckigen.
fen=Berteiler
Aufgegangen in Rauch, zu Aſche verbrannt,
zerſtoßen zu ſtaubfeinem Puder, laſten ihre
Aus=
dünſtungen in der Luft dieſes abgeſchloſſenen
Marktes, in dem, alles überwiegend und ſtärker
als alles, der Duft des Roſenöls kreiſt. Das
Hirn, gewöhnt an die Gerüche des Abendlandes,
die verſetzt ſind mit Alkohol, wird taumelig.
In ihrer geheimnisvollen Crauergewandung
drängen ſich viele Frauen im Baſar, der
er=
füllt iſt von einem gedämpften Gemurmel;
be=
fremdlich, ſolange man ſich nicht an ſeine
Halb=
dunkel gewöhnt hat; befremdlicher noch, wenn
man im Swielicht hier einen Blick, dort ein
Ge=
ſicht errät. Dieſer Jahrmarkt iſt offenbar dazu
geſchaffen, Haremsintrigen einzufädeln. Viele
Frauen begeben ſich dorthin, begleitet von ihren
Sklaven.
Hier verkauft man, womit man ſich
reich=
lich ſelbſt belügen will, ſich, die anderen und das
Leben. Harmloſe Lüge der Schminke, Lüge der
Betäubungs= und Nauſchmittel. Die Damen
in der Einheitskleidung erſtehen ein wenig
Schönheit; etwas um dem Linienſchwung einer
Lippe nachzuhelfen, etwas, um die Spitzen der
Wimpern um ein Geringes zu verſteifen. Hier
wie anderswo auch ſind einige unter ihnen
dar=
auf verſeſſen, ihre Jugend zurückzugewinnen.
Miſſiſſippiſchiff ſtromab. Und er unterhielt die
neuen Freunde und führte ſie ſorgfältig in ſeine
Angelegenheiten ein; von ſeiner Abſtammung
erzählte er, von alten Seiten, wo Miſſes Joſuah
ſein Leben geſegnet hatte von Witwertum und
ſchlimmer Einſamkeit, die kein Freundeswort
aufhellen konnte. Oh, er merkte wohl, daß es
dem Fräulein Jeanette um ihn leidtat — ſo ſehr
leid tat, daß der Bruder ſich wie in eiferſüchtiger
Surechtweiſung einige Male zu ihr wenden
mußte.
Das ſollte behoben werden! Dieſer
Dampfer, der wie eine abgetriebene Kaſerne
ausſah und ſie den Strom hinaufſchaufelte,
hatte Gott ſei Dank allerhand Leckerbiſſen an
Bord. Man brauchte ja nicht immer nur die
dummen Deiche anzuſchauen, hinter denen die
Feuer der Negerdörfer brannten, man brauchte
auch durchaus nicht nur die rieſigen Näder
an=
zuſchwatzen, die Siſch und Geſtrüpp mit ihren
ungeheuren ſchaumigen Schaufeln hochwarfen
noch auch, was als ſehr alter Witz gilt, die
Schornſteine mit zwei Streichhölzern zu
ver=
gleichen, die gleich abbrennen würden. Man
konnte ſich vielmehr von aller Natur bei Speiſe
und Crank erholen und danach, ein wenig
ver=
liebt, ein wenig beſeligt von neuem an Bord
niederlaſſen und mit langausgeblaſenem
Pfeifen=
rauch auf die austrocknenden Moskitoſümpfe
hinter den Deichen hinweiſen.
Denn Joſuah kannte die amerikaniſche
Ge=
ſchichte, die den Völkern im Süden eine Sucht-
Hat ihnen nicht der Händler, der die
verkauft, verſprochen, ſie wieder zu beſch
Dank der Kraft ſeiner Salben und Paſtd
ſie bald erneut aufleben im Glanz des
An=
in verjüngtem Körper. Und das Lebe
ſeinen tiefen Sinn zurückgewinnen, den
Reiz, den es hatte: „Sweifellos, za
werte Kundin!”
Die gute Dame zahlt und geht. Der
hinter ihr trägt Schachteln und unz
kleine Näpfchen, die widereinander
im Schatten lacht der Händler, leiſe.
Im Hintergrund des rückwärts ge no
Ladens, der durch eine zierliche Schurn
durchbrochenen Cafelwerks von den ne
Straße zu gelegenen Auslagen getren
verkauft ſich der ſchwarze Niederſchlap,
ſchneeigen Selder: das Opjum, das mß
und raucht. Ebenda erhandelt man au
Speiſe, die das Glück jedermann greifbarn
das allvermögende Kraut, den Haſchiſch.
Je weiter man vordringt im Baſar
dichter drängen ſich die Läden, deſto zahl
wird die Menge. Neben den Wohlge,
den Würzſtoffen, den Kräutern für Vie
verkauft man, ſcheint es, auch unausſpr
Drogen; der Gewürzkrämer iſt zumind
bißchen Hexenmeiſter, wenn nicht gleie
Giftmiſcher. Und in einem unbeſtimmten
hagen habe ich das Geſicht eines noch
kannten Orients, der mich in
Verwirru=
in Schrecken verſetzt.
Ein Ceppich kann in Perſien berühn
voſ einer Berühmtheit, die derjenigg
ſchönſten Bildwerke in unſerer weſtlichei
gleicht. Man kommt von weit her, um
ſehen. Derjenige, den man uns in Echrat.
zeigen ſoll, iſt ein Meiſterwerk, das der
Schule zugeſchrieben wird. Im 16. Jahrh
für den Schah von Derſien geknüpft, wu
ſeither im königlichen Palaſt aufbewahrt.
Cönungen ſind, ſo ſcheint es, eine Augen
Er iſt geadelt durch eine Beſchriftung, un
entdeckt ein ganzes Gedicht im Muſter
Umrahmung.
Ich erlerne, ſeitdem ich in Perſier
welche Entzückungen der Anblick eines Ce
denjenigen verſchafft, die rauchen un
träumen. Wenn der Blick tauſendmal ger
über den nämlichen Vorwurf der Muſ
ſchweift, tritt der geheime Sinn der
Lin=
tage, und alsbald belebt und erläutert ſie
rute geweſen war und doch alles herrliche
gebracht und zu neuer Kultur hatte aufw
laſſen. Er wurde warm als er davon ſpra
ſelbſt Jean und Jeanette wurden gerühr
drückten einander zärtlich die Hand; was C
Soſuah auf den guten Trunk zurückführt
deſſen zwiſchen Geſchwiſtern nicht ziemlich
Sie merkten auch gleich die Mißbil
im Blick ihres Freundes und rückten a.
ander. Und der Bruder ſagte, es ſei die S
daß man unter ſolch gute Herren geko
ſei und ſchluckte einmal trocken auf, was 7
auf den guten Whisku zurückzuführen”
Die Schweſter aber lehnte ſich ſchon frei
an den Fremden und ſagte ihm, er ſe!
nur „a big man”, ſondern auch ein wi.
Liebling. Sie hätte ihn ſchon in ihr Her,
geſchloſſen, ja, ſo klein könnte er ſein. 2
Joſuah zog die Naſe kraus, er wäre ger!
Gleichnis eines ſo ſchönen Wortes 1
gekommen. Aber weil das nicht anging
zählte er lieber verführeriſch von ſeiner Ie
Wohnung, er wußte, wie ſehr das die Sr.
ſchaft förderte. Und er zeigte im Gelſt
Schränke mit Mauriziusmarken, ägyPl.
Vaſen und Schätzen aus deutſchen Schlö)le
nicht zu ſagen, was die heute wert wären
er erzählte, wie er zu ſeinen Perlen, 9el
ronnenen Cränen”, gekommen war, 9I
ſammelte und erzählte, ſogar beglückt. d!
viel Aufmerkſamkeit, wie er’s daheim alle
ſtellt und geordnet hatte — weil er d0ſ=
rwurf. Dann glaubt man ſich geboren in
dor Welt der Bäune aus Wolle und aus Seide,
man ergeht ſich in der Landſchaft des Ceppichs.
Ich kannte ſolcherart herrliche Gegenden
und unerhörte Pflauzenüppigkeiten, ohne doch
den Boden meines Simmers zu verlaſſen. Meine
Dlugen ſind gereiſt im Lande der blauen
Zuproſſen auf gelbem Grunde, und ich bin
vor=
nedrungen in ein Palmengehölz auf einem Weg
durch Dahlien und Nelken. Ich bin verſunken
n einem Feld aus Roſen, zur Nachtzeit.
Zwiſchen jedem Strauch ſah ich die Ciefe des
Himmels, von einem ſehr dunklen Blau. Ich
„abe mich eingeſchlichen in den halbverſchloſſenen
öranatapfelgarten, der behütet wird von
Papa=
jeien. Ich habe im Lande der Pferde gelebt,
m Lande der Cauben, im Lande der einen
inzigen Caxusſtaude und im Felde entblätterter
Blumen, auf dem ſich die Panther tollen
Im Luſthäuschen Echrat=Abads — welches
Königreich erwartet uns dort?
Langſam haben die Bedienſteten das
Ge=
icht, geſtickt aus Blumen und Vögeln, entrollt.
zuerſt ſah ich den Ceppich nur verſchattet,
urpurn, orangen, lila; aber die Helligkeit ſtürzt
ber ihn her wie ein Waſſerfall. Gegen das
licht gehoben, tritt er jäh ganz hervor, in eine
vorgendliche Leuchte gebadet. Eine Minute
ang blendet mich ſein Glanz, jetzt fällt er zurück,
nan entbreitet ihn, glättet ihn auf dem Boden.
ud wir ſetzen uns im Kreis rund um ihn
her=
m. auf unſere Hacken gehockt, aufmerkſam
vie Wahrſager.
Der Schriftkundige hat ſeine große Brille
eputzt und hebt ſie zur Naſe. Er beugt ſich
ber die Umrahmung des Ceppichs und beginnt
uit dom Singer dem verwirrenden Muſter der
Zeſchriftung in den Maſchen zu folgen:
„überall blühen die roten Lilien in
unver=
änglichem Leben” — endet einer der Verſe.
Ja, derjenige deſſen vergängliche Hände
es Werk vollendet haben, hat recht gehabt,
1 glauben, ſeine roten Lilien würden am
eben bleiben. Er hat für alle diejenigen
ge=
prochen, die ſich mühen, alle gewiſſenhaften
Lunſtwerker über ihren Stoff gebeugt.
Haben wir Vertrauen gleich ihm, das Werk
ſüſſe weder Lob fürchten noch Cadel, weder
ſegen noch Herbſtſturm, ſofern es nur gewirkt
t mit dem Faden der Seele.
Erziehung
zur Menſchlichkeit.
Um es gleich vorweg zu nehmen: ich bin
egen die Politiſierung der Kinder. Es hat
einen Sinn, an 6—10jährige Probleme
her=
inzutragen, die ſie noch nicht verſtehen, nicht
eurteilen können. Man ſoll und muß mit
ſeſen Dingen warten, bis ſie ſich aus der
genen Entwicklung des Kindes ergeben, und
as geſchieht heute, beſonders dem Stadtkinde,
ur zu früh! Aber Erziehung zur
Menſchlich=
eit, zum Begreifen der Not des anderen, der
nverſchuldeten Not — das muß ſein, das kann
iemals zu früh begonnen werden. Und von hier
us ſetzt alles andere ein, zwangsläufig,
unver=
eidbar!
Saſſen wir die Sache gleich einmal praktiſch
n. Peters Vater iſt Arzt, und Peters
Su=
nuſe iſt ein bürgerliches Suhauſe.
Beſchei=
en (ſelbſtverſtändlich), denn Vati iſt keine große
lanone, ſondern nur ein einfacher Arzt wie
ahlloſe andere. Immerhin hat die Familie
och immer ihr ziemlich ſorgenfreies
Aus=
vmmen, und Peter kennt keine ungeheizten
immer, keine zerriſſenen Schuhſohlen, in denen
an herumlaufen muß, keine zu dünnen Anzüge
n ſtrengen Winter und — vor allem — keinen
ſunger, der nicht geſtillt wird das alles
heint dem kleinen Peter ganz
ſelbſt=
erſtändlich, er weiß nicht, daß es anders,
hlechter ſein könnte, und wenn man ſelbſt
da=
on zu ihm ſpricht, ihm das vorzuſtellen ſucht,
pwürden derlei Reden doch wenig Einfluß auf
mn haben, er könnte ſich unter ihnen kaum
inmal ein Meiſter der Ordnung ſei. Und balt
tüßten Jeanette und Jean ſich das einmal
an=
ehen, ſagte er auch, und am liebſten ſei ihm —
lber Janette zuckte raſch mit dem Kopf und
agte laut, das ging nicht an und ihr Bruder
chte Gott ſei Dank peinlich auf alles, was ſie
inginge. Er ſei überhaupt entſetzlich
eifer=
ichtig, neckte ſie und der beſte Freund dürfe ſich
eine unvorſichtigen Vorſchläge ankommen
aſſen.
Miſter Joſuah von der Rohölgeſellſchaft
mpfand bei ſolchen Worten, wie läſtig die
degenwart eines Dritten war; er betrachtete
In mit einem feindſeligen Schein in den Augen
und unterhielt ſich forſchend, wie der junge
llann ſein Studium denn nun weiterzuführen
edächte. Sugleich aber hielt er ſeine ſchweren
)aumenballen wie unabſichtlich über Je nettes
)and, gerade ſo ſtark, daß ſie’s mit keinem
ucken losbekam. Und ſeine Fingerſpitzen
er=
ißten ſich, denn er hatte eine große und
weit=
eichende Hand, daß ſie wie unabſichtlich ihren
leinen braunen Arm ſtreichelten.
Es war natürlich ein Scherz, aber Miſter
ſoſuah deuchte, daß ſie alle in ſolch fröhlicher
aune ſein müßten wie er ſelbſt. Und als das
leine Sappeln unter ſeiner Fauſt ſtiller wurde
Ind ſich lanſam ergab — vielleicht nicht ohne
Schmerz, aber gehört der nicht zu aller Liebe —
ind als der Bruder einem andern
Miſſiſſippi=
chiff, das plump und weiß und dickbäuchig
vor=
iberſchaufelte, herzlich zuwinkte, da nahm
etwas Wirkliches vorſtellen, ſie würden Worte
bleiben, nur Worte!
An die Wohnungstür von Peters Eltern
kommen, wie an die meiſten Cüren, täglich viele
Menſchen, die um Brot, um eine Unterſtützung,
um ein warmes Getränk, ein entbehrliches
Kleidungsſtück bitten — Menſchen in ſchäbigen,
abgeriſſenen Anzügen, ohne Mantel, mit
halb=
erfrorenen Händen, grauen, eingefallenen
Ge=
ſichtern. Peters Mutti gibt manchen von
ihnen — ein paar Pfennige, einen Celler warme
Suppe, ein heißes Getränk, ein paar
Butter=
brote. Manchen — aber nicht allen! Es ſind
zu viele, die da kommen, — es wäre
unmög=
lieh, undurchführbar! Ein Erwachſener kann
das einſehen, begreifen, einordnen ohne
Miß=
verſtändnis, ohne Härte. Aber ein Kind!?
Peters Herzchen iſt weich wie das der
meiſten Kinder, und er ſchenkt auch ſchon, was
er zu verſchenken hat. Aber damit iſt ja die
Sache für unſeren kleinen Mann noch längſt
nicht erledigt! Es bleibt das Nachdenken, das
kindliche Grübeln nach dem Warum!
Hier ſetzen die erſten ernſthaften
Schwierig=
keiten für die Mutter als Erzieherin ein. Denn
es genügt nicht, das Mitleid des Kindes
aus=
zulöſen und wachzuhalten, es gefühlsmäßig offen
zu wiſſen für dieſe Eindrücke, es geht nicht ohne
eine ganz beſtimmte eigene geiſtige Haltung.
Und es ſind ja nicht nur die Menſchen, die
an die Cür der Eltern klopfen, um eine
Unter=
ſtützung zu erbitten, durch die Peter und viele
andere kleine Burſchen und Mädel wie er
ge=
nötigt werden, nachzudenken über die
Bedeu=
tung des Wortes „arm”. Auf der Straße, in
der Schule, überall begegnen ſie dem Kinde,
und es iſt wichtig, ſehr wichtig, daß wir ihm
nicht angewöhnen, vorbeizugehen — achtlos,
ohne hinzuſehen, ohne innerlich zu verweilen.
Das Kind darf nicht abſtumpfen gegen die Not
anderer Menſchen — das iſt das erſte,
aller=
oberſte Gebot aller Erziehung zur
Menſch=
lichkeit!
Es darf aber auch nicht gedankenlos, halb
automatiſch ſein Fünfpfennigſtück geben wie
eine Steuer, einen Soll; es muß lernen,
nach=
zufühlen und nachzudenken, wie es in dieſer
anderen Menſchen Leben ausſieht, nach fühlen
in den Grenzen ſeines kindlichen Begreifens.
Es muß auch lernen, den Armen, den Menſchen
in Not zu achten — als Gleichen, vollkommon
Gleichen, und muß zu geben lernen wie man eine
Schuld abträgt an einen, für den man viel Dank
und viel Liebe empfindet! Dann wird der
Peter zuerſt nur über die einzelnen Menſchen
nachdenken, die ſein kleines Leben ſtreifen oder
kreuzen — wird ſie achten und wünſchen, ihnen
zu dienen, ihnen helfen zu können. Und dieſer
Wunſch, dieſe Bereitſchaft — das iſt alles, was
wir hereinlegen können und ſollen in den kind=
L. K.
lichen Geiſt!
Cobias Joſuah den Augenblick wahr und fragte
das Mädchen blitzſchnell, ob man ſich denn nicht
auch einmal zu zweit ſtatt zu dritt ſehen und ob
man nicht einmal Beſuch gegen Beſuch
aus=
tauſchen könnte?
Aber arme Waiſenkinder wohnten zu
ärm=
lich, was wollte ein ſo reicher Herr wohl bei
ihnen ſehen? Und über das andere würde ſie
ihm ſchreiben, ſagte Jeanette, blitzſchnell, ehe
der Bruder es hören konnte. Und dann ſaßen
ſie eine Weile alle drei ſchweigend
neben=
einander. Miſter Joſuah aber wußte aus alter
Erfahrung, daß er ſolch zögernde Stille für ſich
zu deuten hatte und ſeine Liebe Raum gewann.
Es kam denn auch genau ſo, wie er’s
er=
wartet hatte: Obſchon man ſich an jenem Abend
mit einem abſeitigen Blick trennte, erhielt er
zwei Cage darauf von ungenannter
Mädchen=
hand eine Karte zur Oper — kein guter Platz,
woher ſollte ſie’s haben? Aber ſie ſchwärmte
nun einmal für das Seug. Ein Settelchen lag
dabei: „Komm, ich bin allein, rate, wer ich bin!”
Da zog Cobias Joſuah die weißeſte
Hem=
denbruſt an und ließ die ſchwarzen Spiegel des
Nockes neu bügeln. Und er hieß, vor der Oper
angelangt, ſeinen Fahrmann mit dem Wagen
während der ganzen Vorſtellung warten, denn
wer weiß, in welchem Augenblick man ſich zum
Aufbruch entſchließt? Erwartungsvoll ſchritt
er die winklige: Creppen der alten Oper hoch —
os iſt nur gerecht, daß ſie inzwiſchen ab ebrannt
iſt — und war als erſter auf ſeinem Platz.
Lls ob die Otutter
Eine böſe Betrachtung von Walter Weichardt.
Laßt uns einen Cag lang tun, als ob die
Mutter noch im Mittelpunkt unſeres Lebens
ſtände. Cun wir, als ob wir das vor uns ſähen,
was die Erinnerung ſieht, wenn ſie den Weg
in unſere Kindheit zurückgeht: das eigene Haus
im eigenen Garten, den runden Ciſch, an dem ſich
die Samilie vom Morgen bis zum Abend immer
wiederfand. So ſehr alle Einzelnen des Hauſes
vom täglichen Leben draußen hingezogen und
abgelenkt wurden, ſie fanden ſich wieder im
Oel oder Kali wären oder ſonſtige reale,
börſengängige Werte darſtellten oder wenn ſie
die Banken geſchloſſen hinter ſich hätten,
aber ſo!
Im alten Rußland war es Sitte, auf der
Straße vor jeder Frau den Hut zu ziehen, die
in geſegneten Umſtänden war, ſie war „
ge=
ſegnet”, heute iſt eine ſolche Frau eine nur
bedauerliche Erſcheinung, und wenn ſie ſich
viel=
leicht einmal, mit Kindern an der Hand, auf
eine Reiſe begeben muß, da kann ſie an den
Haus, jeder Abend iſt eine Geimkehr zur Ruhe,
Sicherheit, Geborgenheit und Gemeinſamkeit
des Daſeins, die Familie ein kleines Volk in der
Hand der Mutter Denn alles andere, Hof und
Haus bleibt Drum und Dran; die Seele und
das Herzſtück iſt die Mutter.
Das deutſche Volk hat die Mutter verloren;
wir haben noch Frauen, die Kinder kriegen,
ſogar ſolche, die Kinder kriegen wollen, zwar
immer weniger Kinder, aber immerhin; und
viele dieſer Frauen mühen ſich ab, richtige
Müt=
ter ihren Kindern zu ſein und Mittelpunkt ihres
Hausweſens. Aber die Seit hat ihnen den
Boden unter den Füßen weggezogen, echte und
rechte Familien ſind wie kleine
Naturſchutz=
parks in einer zerſtörten Landſchaft in einem
gelöſten und aufgelöſten Volke. — Die Mutter
und die mütterliche Frau kämpfen einen
Ver=
zweiflungskampf für die Ihren und die Einheit
ihres Lebenskreiſes; ſie kämpfen wie kleine
ein=
ſame Inſeln gegen die ewig unruhigen Waſſer
des Aeeres um ihr Daſein; niemand tritt
ernſt=
lich für ſie ein. Das bißchen Mutterſchutz und
die Mitleidsalmoſen für die Kinderreichen, ein
paar Verſammlungen und obligate
Miniſter=
reden ſind nur Stoßſeufzer eines manchmal und
ungern erwachenden Gewiſſens. Das Gefühl
für das Lebensnotwendige iſt ſo ſchwach, daß
erſt vor kurzer Seit Vergünſtigungen für
kinderreiche Familien wieder aufgehoben
wur=
den und das Schulgeld wieder erhöht werden
oll. Ja, wenn die Mütter und ihre Samilien
werten Seikgenoſſen etwas von Dummheit,
Liebloſigkeit und Verſtändnisloſigkeit für eine
Mutter erleben.
Wenn „Cage” oder „Wochen” abgehalten
werden, ſo iſt das ein Seichen, daß ſich das
ſchlechte Gewiſſen zu regen beginnt, oder es
teht mit der Sache faul, um die der Cag
her=
umarrangiert wird; das gilt für den „Cag des
Buches” und andere Tage, wie auch für den
„Muttertag”; man möchte mit ein paar Blumen
und kleinen Geſchenken die große Schuld
ab=
tragen, ſich billig loskaufen, und dann den Blick
erleichtert von dieſem großen Grundproblem
unſerer Seit wieder abwenden; die Millionen
von Müttern werden nicht gefährlich wie die
Millionen von Arbeitsloſen, keine der zahlloſen
Parteien hat es nötig, um ihres Beſtandes
willen den Müttern einen Brocken hinzuwerfen.
Keine Macht in dieſer zuſammengewürfelten
Wohngemeinſchaft zwiſchen Meer und Alpen,
die ſich Deutſche nennen, ſetzt ſich unbedingt und
mit allen Mitteln von Geſetz, Sitte und
öffentlicher Meinung für die rückſichtsloſe
Verteidigung der eigentlichen Lebensſubſtanz
dieſes Volkes” ein, für die Frau als ſolche,
die Mutter und ihre Jamilie. Und die Mütter
ſelbſt harren in ewig gleicher Cagesarbeit und
unendlicher Geduld, unbelohnt und ungekannt,
auf der Stelle aus, die die Vorſehung ihnen
an=
vertraut hat; das Volk der Dichter und
Denker” aber wird ſich ihrer erſt erinnern,
wenn es zu ſpät iſt.
Es war der Mittelplatz in einer langen Reihe
harter Sitze, 2liſter Joſuah war bereit zu
leiden; zu ſeiner Erbauung betrachtete er im
Warten ein kleines Beutelchen mit
Süßig=
keiten, das er für Jeanette mitgebracht hatte
und ein entzückendes Cäſchchen mit
Spitzenein=
lage, das den Wert eines Brautgeſchenks hatte.
Unangenehm war aber wer kann das
hindern, daß bald ein altes runzliges Weib zu
ſeiner Linken Platz nahm. Er antwortete
kaum, als die Nachbarin ihn geſprächsweiſe
und in ſtockendem Engliſch verſicherte, es ſei
ſchön, einen vernünftigen Menſchen zur Seite
zu haben, das letzte Mal ſei da ein verrücktes
Liebespaar geweſen, ſo zwei junge Menſchen,
von denen man nicht wußte, woher ſie kamen,
noch wohin ſie gingen. Es war auch
erſtaun=
lich, daß ſich zu ſeiner Nechten gleichfalls ein
Frauenzimmer von billigem Wohlgeruch
nieder=
ließ. Cobias Joſuah räuſperte lich, entweder
dieſe Dame ſaß falſch oder das liebe Kind hatte
in ihrer ſpröden Hartheit zwei Plätze
hinter=
einander gewählt. Aber es war doch
abſcheu=
lich, daß der Vorhang aufging, daß ein ganzer
Akt einer ihm unverſtändlichen Muſik
vorüber=
rauſchte ohne daß die Erwartete ſich einſtellte,
obſchon Plätze genug frei waren. Und als auch
die Pauſe vorübergegangen war und wieder
ſene Muſik begann, die den jazzgewohnten
Ohren der Rohölinduſtrie wehtun muß, kam
Cobias Juſuah auf den Sedanken, lieber
weiter=
hin im Vorflur zu warten.
Als jedoch auch die zweite Pauſe vorüber
war — wer weiß, was ſeinem Liebling
zu=
geſtoßen war — entſchloß Cobias Joſuah ſich
wie ein Mann, der nicht zu warten gewohnt
iſt, nach Haus zu fahren. Er prüfte noch
ein=
mal das Brieflein. „Komm, ich bin allein,
rate, wer ich bin”, ſtand da immer noch. Dann
packte er Beutel und Cäſchchen ſorgfältig in
die weiten Manteltaſchen und ließ ſich grämlich
heimfahren.
Die Punſchbowle, ſorgfältig vorbereitet,
war angebrochen, das ſah Cobias Joſuah als
erſtes und es erſtaunte ihn.
Dann erſt bemerkte er, daß viele Schränke
offenſtanden und daß ſelbſt das wohl
ver=
ſchloſſene Geheimfach — wem hatte er doch
geraten, eine Lampe mit doppeltem Boden zu
halten — kunſtfertig erbrochen war. Mit
einem böſen Fluch polterte er daran herum. Die
geronnenen Cränen fehlten. Und vieles mehr,
was man mit Aufwand geſammelt hatte, die
Maurizius= und Kap=Horn=Marken, einige
äguptiſche Vaſen, der ſagenhafte Schmuck des
holländiſchen Neſidenten in Neuamſterdam.
Cobias Joſuah wollte ſchäumen, aber er
ah ein, daß es keinen Sweck hatte. Er ſeufzte,
ber er hielt auch nichts von leutem Klagen.
Dann ſah er zumitten des Ciſches in der
Handſchrift des erſten Liebeskärtchens ein
an=
deres. Es war nicht unhöflich, es eröffnete
Ihm nichts; es fragte nur noch einmal beſcheiden,
in ſchelmiſcher Särtlichkeit: „Rate, wer ich bin?”
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Ende 4
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nich
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de
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de
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Ste
Es gibt Menſche un Härſch, un allerhand
Sorde vun Leit, ſolche un ſolche. — No un ſo
gibts zum Beiſpiel aach „Gucker” un „Schaffer.”
— Un die Gucker, die ſin beſunners aſch
mitge=
numme vun ihrm Geſchäft, ſie wärrn mied, un
ſchwitze, un krieje ſehr bald Hunger un Dorſcht,
bloß dodevo, daß ſe zugucke, wann die annern
ſchaffe. — Un wie geſagt, däß Handwärk,
nem=
lich des Zugucke, däß muß mer aach gelärnt
hawwe, un wann mer däß net aus em Effeff
ſtudiert hott, do kann’s ſogar baſſiern, daß ſo e
fleißicher Zugucker ſogar beim Zugucke Fehler
macht. Un daß däß vorkimmt, do gibts
Bei=
ſpieler.
Im allgemeine rächent mer ſo: drei Guck, un
aan Schaff. Wenichſtens hott ſäller Idalljener ſo
gerächent, ſeiner Zeit, wo ſe die Waſſerleidung
gelegt hawwe. Alſo nemlich: aaner ſchafft, un
drei dhun zugucke, un gäwwem Alleidung. Dann
wann mundere Reden ſie begleidet, noochher
fließt die Arweit riſtich fort, odder ſo ehnlich —
Den wo ſchafft, alſo den Schaffer, den kennt
mer dodro, daß er vun Zeit zu Zeit ärnärſchich
in die Hend ſpuckt, um dann vun dem
aſtren=
gende Vorgang eweil auszuruhe. — Die drei
Gucker awwer, die kennt mer ohne weideres,
dann mer ſieht’s en a, wie ſe ſchwitze, un ſich
zuſähens die Fieß in de Leib ſteh . . . .
Ja un do lob ich mir doch unſern Stadtrat,
un do ſoll mir kaaner kumme un ſoll ſei
Brod=
ſchubblad uffreiße, un edwa fräch un läſterlich
behaubte, unſer Stadtrat dhet nix ſchaffe, un
weer net fleißich.
Ganz im Gäjedaal, der ſchwitzt vor lauder
Schwätz, un do gibts kaan Guck, ſundern
heech=
ſtensmol geläjendlich en Schluck un en Ruck. —
Un do härrſcht en Fleiß, daß mer bloß ſtaune
muß. Un alles wärd grindlich genumme, un
vum Läbbche ins Dichelche gewiggelt; do gibts
kaa Hudlerei un kaa Sudlerei, un kaa: „Kumm
ich heit net, kumm ich morje.” — Sundern mer
macht ſei Sach, wie ſich’s geheert, in aller
Ord=
nung; s Klaane wie s Große
Beiſpielsmeßich um nor a Exembel
riehm=
lichſt erauszuhewe. Nemlich die letzt Sitzung
uffm Rodhaus drowwe. — Nahezu fimf
ge=
ſchlagene Stund is geredd, debbaddiert, be=
Küchenzettel vom 9. bis 16. Mai.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag; Brotſuppe; gefüllte Kartoffeln mit
Fleiſchreſten vom Sonntag, Salat.
Dienstag: Gerſtenſuppe; Kräuter=Eierkuchen*),
Salat.
Mittwoch; Kerbelſuppe; ſaure Nieren mit
Reisgemüſe.
Donnerstag: Reisſuppe (Reſteverwendung),
Gulaſch mit Spätzle.
Freitag: Tomatenſuppe; Schüſſelfiſch4*),
Kar=
toffeln.
Samstag: Ochſenfleiſch und weiße Bohnen,
Kartoffeln.
Pfingſtſonntag: Fleiſchbrühe mit
Mark=
klößen, Rippenſpeer, Spargel, Kartoffeln,
Kaffeecreme.
Pfingſtmontag: Rahmſuppe, Rumſteak mit
Gurkenſalat, Pommes frites; Caramelle=
Pudding.
*) Kräuter=Eierkuchen. Eine
Hand=
voll Kräuter fein wiegen, mit einem Eßlöffel
Mehl in 100 Gramm Fett dünſten, erkalten
laſſen, mit Salz abſchmecken 6 Eigelb
drunter=
rühren, Schnee darunterziehen, in kleiner
Pfanne backen.
*) Schüſſelfiſch. Gekochter Fiſch wird
von Haut und Gräten befreit, Speck in Würfel
ſchneiden. Zwiebel darin dämpfen und
durch=
geſeiht. Dann Butter und Mehl dazugeben,
leicht röſten, die Fiſchbrühe dazugießen, mit
Rahm und Salz gut durchkochen. In einer
Auf=
laufform den Boden mit Fiſchſtücken belegen
Käſe daraufſtreuen, Zitronenſaft draufträufeln,
dann wiederholen, bis die Form gefüllt iſt. Die
Tunke drübergießen, mit Käſe beſtreuen,
Butter=
flöckchen darauf, etwa 20 Minuten überbacken.
Die große „Bleiche” der Küchen=
Holzwaren. Alle in der Küche Verwendung
findenden Holzwaren wie Quirle, Rührlöffel,
Fleiſchklopfer, Schneidebrettchen, Backbretter uſw.
erhalten, wenn ſie täglich nur abgewaſchen
wer=
den, mit der Zeit ein mehr oder weniger fettiges
Ausſehen und büßen an ihrer urſprünglichen
„Weiße” ein. Sie müſſen daher einmal gründlich
behandelt werden, wozu man ſie zuvor mit
Sei=
fenwaſſer abbürſtet, um ſie dann in einem
gro=
ßen Becken heißer Burmollöſung einige Zeit
liegen zu laſſen. Größere Bretter benäſſe man
des öfteren mit dieſer. Mit klarem Waſſer
nach=
geſpült und in der lauen Ofenröhre oder aber
in der Zugluft getrocknet, erſcheinen dieſe
Holz=
ſachen in tadelloſer Klarheit.
Haben Sie ſich ſchon überlegt, warum der
Hoſenrock in der heutigen Mode eine ſo
bedeut=
ſame Rolle ſpielt? Der Artikel. Der mondäne
Hoſenrock” in der neueſten Ausgabe der „
Ele=
ganten Welt” legt die Gründe dafür dar,
die zu erfahren Sie ſicher intereſſieren wird. Er
beſchäftigt ſich mit den vielerlei Typen dieſes aus
den Bedürfniſſen der Zeit geſchaffenen Anzuges,
den Sie vielleicht noch heute ablehnen — morgen
vielleicht ſchon ſelbſt tragen werden.
ſchloſſe, a genumme, abgelehnt, widder geredd,
debbaddiert, beſchloſſe, a genumme un widder
abgelehnt worrn, un ſo weiter ad individibumm.
— Mer hott unner annerm mit Millionebedräg
nor ſo ſchonkliert, hott mit Dauſender umſich
geworfe, un es hett ſogar gornet viel gefehlt,
do hett mer ſogar de „Darmſtädter Gailsmack”
uffflieje loſſe, indem merm den äxorbidande
Beidrag vun hunnerd Mack — ſage un ſchreiwe:
100 Mack! — net bewilligt hett
Un do ſag noch aaner, die Schaffer uffm
Rodhaus, dhete’s net genau nemme mit ihre
Arweid!
Freilich, ob die Gucker uff de Gallerie uff
ihr Rächnung kumme ſin, drotz däre beinoh
fimf=
ſtindiche Dauerſitzung, däß ſcheint mir mehr als
fraglich. Dann wie ich mich ſo gäje Zehe dorch’s
„Fräßgäßje” geſchlengelt hab, do hab ich
aller=
hand Bemärkunge falle heern, die wo alles
wenicher worn als lowend. — Ich ſag bloß:
Gewärweſteier un Miedzuſchuß, un
do wärd mer ſich es Weidere denke kenne.
Un am annern morjend, wie ich uffgewacht bin,
un hab mer die fragwärdiche Beſchliß emol bei
Licht bedracht, do hawwe ſe mich mehr wie en
ſchlechte Witz a gemut. Dann was nitze mich die
menſchefreundlichſte Beſchliß, wann ſe bloß im
Radsſchreiwer ſeim Brodegollbuch ſteh . . . .
Freilich an die ſchlechte Witz hawwe mer uns
jo langſam ſo gewehnt in dene ſchlechte Zeide,
daß mer en gude Witz kaum noch verdaue kenne.
Awwer immerhie, mer muß for alles dankbar
ſei. Un vor allem bleibt die erfreiliche Dadſache
feſtgeworzelt in der Erden, daß mer die Feſte
feiern ſoll, wie ſe falle. Daher der Name:
Mudderdag!
Allerdings, däß is mu widder a vun dene
weniche feſtliche Veraſtaldunge, gäje die kaa
Menſch im Ernſt was eiwende kann. Ganz im
Gäjedaal, ſundern heit haaßt’s: wenn du noch
eine Mudder haſt, ſo danke Gott, un laſſe
Blu=
men ſprechen! — s brauch alſo net gleich eAudo
oder e Flugzeich zu ſei, ach naa, dann die
Mid=
dercher ſin jo gornet ſo aſſpruchsvoll, ſie freie
ſich ſchun vun Härze, wann mern an ihrm
Nummer 466.
Partie Nr. 88.
Aus der Siegergruppe des Emſer
Aufſtieg=
turniers, geſpielt am 2. April 1932.
Birds Eröffnung.
Weiß: Hahn.
Schwarz: Vitenſe.
sb8—e6
1. e2—e3
2. 12—74 Objektiv ſtärker iſt natürlich 2. d4. Aber
Hahn hatte ſich nun einmal in den Kopf geſetzt, 12—k4 zu ſpielen.
Im 1. Zuge wollte er es nicht tun, weil er Froms Gambit
(1. f4e5 2. fRe5d6 3. exd6 I.xd6) ſcheute.
Ja5
2.....
So6xeß
3. 14xe5
Hier wäre das Gambitſpiel 3. . . . . 46 von geringerer Kraft
als an der vorerwähnten Stelle.
d7—d8
4. Sg1—f3
5. b2—b3 Der Bug gefährdet den Tal. Weiß hat
jedoch die Folgen wohl erwogen.
Le8—g4
Seßxf3
6. If1-62
Dd8—h4*
7. Le2xts
Dh4—16
8.g2—g3
Df6xa1
9. Lf3Xg4
Die Qualität iſt gewonnen, aber die Dame kommt nicht mehr
lebend heraus.
Sg8—16
10. Sb1—3
GK-eß
11.0—0
Noch am beſten. Durch e7—e6 ud d6—d5 erhält der ſchwarze
Läufer Schußfeld bis a3.
d6—d5
12. 541—f3
13. Lg4—f5 Weiß hat Zeit genug, um ſeinen Läufer
Der Schwarze hat zwar zwei Türme für die Dame, doch iſt ſeine
Stellung zu unbehilflich.
Td8—d6
21. Lf5Xh 71
r46—d8
22. De6—o8*
Kes—t8
23. Lh7—g6*
24. De8—e8 Schwarz gab auf, denn das Matt auf
E7 iſt nicht zu decken.
(Partie und Anmerkungen aus den Deutſchen Schachblättern.)
Der Kampf in der Siegergruppe des Emſer
Aufſtiegturniers endete mit Kieningers Sieg
und Aufſtieg in die Klaſſe der deutſchen Meiſter.
Kieninger (Köln) erzielte 5 Punkte. Es
fol=
gen v. Hennig (Kiel), Huſſong (Ludwigshafen),
Kapfer (Hamburg) mit je 4. Blechſchmidt
(Plauen), Looſe (Düſſeldorf) mit je 3½, Vitenſe
(Neubrandenburg) mit 2½ und Hahn (
Nürn=
berg) mit 1½ Punkten.
Schachliteratur.
Deutſcher Nachwuchs im Schachkampf. Das
Auf=
ſtiegturnier des Deutſchen Schachbundes, e. V.,
in Bad Ems, vom 24. März bis 7. April 1932.
Emſer Schachwoche. Kongreßbericht, ein
Grup=
penbild und ſämtliche Partien der
Sieger=
gruppe mit vielen Diagrammen und
ausführ=
lichen Gloſſen der Teilnehmer. Bearbeitet
von W. Frhrn. von Holzhauſen und A.
Brinckmann. Preis 1.— RM.
An dieſer bedeutenden Veranſtaltung des
Deutſchen Schachbundes nahmen 42 Spieler aus
allen Gauen Deutſchlands teil, wovon acht in
die Siegergruppe kamen. Die Leiſtungen, die in
dieſem Trunier gezeigt wurden, berechtigen zu den
ſchönſten Hoffnungen für die Zukunft des
deut=
ſchen Schachs. Die Partien offenbaren einen
herz=
erfriſchenden Kämpfergeiſt, einen ungeſtümen Adele, Luiſe, Hilda, Irene. — Langeweile.
Ehrendag mit=eme Blummeſtraißje endgäje
kimmt. Freilich, wann aaner bei de Mudder
vun ſeine Kinner was ſpräche loſſe will, dann
därf’s aach en neie Friehjohrshut ſei, odder: e
Klaad, en Mandel, aach e paar Hausſchuh, odder
zur Nod äbbes zum „Brulljes” mache, e
Schmuck=
ſtick odder ſo .
Iwwrichens, do hab ich die Woch im
Annohſe=
daal vun unſerm Blättche geläſe, — unner uns
geſagt, däß is mei liebſt Beſchäfdichung, dann
wann mer de Annohſedaal richdich lieſt, do
er=
fehrt mer immer was Neies — alſo hab ich
ge=
läſe, daß do e ſchlauer Darmſtädter
Geſchäfts=
mann ganz vun ſich aus en — Vadderdag
eigefiehrt hott. — Bravo! — Brawiſſimo, odder
was beißt mich do! — dann de „Vadder” is doch
ſchließlich aach kaa Stiefkind! —
Alſo daß mer uff den Gedanke awwer aach
net ſchun lang kumme is! — „Laßt Krawadden
ſprechen!“ — Odder Zigaan, Wei un Schnabbs!
— Schließlich: was de Mudder recht is, brauch
beim Vadder noch lang net billiger zu ſei.
No un wann ſchun: wie weer’s dann do
mit=
eme Großvadderdag; do leßt mer e Sofakiſſe
ſpräche: „Ruhe ſanft auf beiden Seiten” odder
ſunſt eme ſinniche Spruch. Un beim
Großmud=
derdag leßt mer en warme Mutze ſpräche, odder
e paar Hausdabbe! —
Un wo bleibt der Dandedag! — Ich zum
Beiſpiels als Allerwältsdande; bei mir kennt
mer ſchun emol e Flaſch Likeer ſpräche loſſe,
kaafe kann ich mer ſowiſo kaan mehr; im
Not=
fall dhut’s aach e Fläſchie Konnjak, odder
Kärſch=
waſſer, odder e Päckche „Parieſer Nr. 3‟ —
No un beim Unkeldag, do kennt, mer jo e
Päckelche Duwack odder e Särwelatworſcht ſpräche
loſſe, odder ſunſt was Handfeſtes.
Un färner, wie weer’s mit=eme
Bäsches=
dag? — Do kennt mer jo die — Veddern
„ſpräche” loſſe. Diddo desgleichen wie beim
„Nichte= un Neffedag”, do leßt mer Schokelad
un Zigarette ſpräche. . . .
Alſo korz un gud, mer muß nor e bische
Drang zu Entſcheidungen. Das allgemeine und
techniſche Können bewegte ſich auch beachtlicher
Höhe. Alle 28 Partien ſind von den Meiſtern
A. Brinckmann und v. Holzhauſen unter
Mitwir=
kung der Spieler ausführlich gloſſiert. Es wird
für jeden Schachfreund zweifellos äußerſt
inter=
eſſant und lehrreich ſein, dieſe Partien der
deut=
ſchen Meiſterſchaftsanwärter kennenzulernen.
Das Kongreßbuch iſt im Schachverlag Hans
Hede=
wig’s Nachf. Curt Ronniger, Leipzig O 1.
Perthesſtraße 10, erſchienen.
Silbenrätſel.
Aus den Silben: a. a, al, an, ber, bir, big,
che, che, cin, cin, dah, der, dier, dot, e, e, eiſ. ex,
gau, ge, ge, gel, gen, gre, ha, hen, ho, i, ib, in,
ke, kel, kri. la, lex, li, lie, men, mi, mir, mu,
na, na, nel, nel, nenz, ob, rog, rub, ſchwan, ſe,
ſen, ſer, ſon, ſtall, te, teil, ter, ti, um, ur, vo,
win, ſind 23 Wörter zu bilden, deren erſte und
dritte Buchſtaben, beide von oben nach unten
ge=
leſen, den Anfang eines Mailiedes ergeben.
Die Wörter bedeuten: 1. Blume, 2.
Gerichts=
entſcheidung, 3. Getreide, 4. Engel, 5. Schloß in
den bayeriſchen Alpen, 6. Teil des Eies, 7.
Fort=
ſetzung des Rieſengebirges, 8. Titel geiſtlicher
Würdenträger, 9. Zeichengerät. 10. Leib des
Herrn, 11. Berühmte Chemiker, 12. Mineral mit
regelmäßigen Flächen, 13. Nordiſcher Dichter,
14. Früherer Infanteriſt, 15. Vogelfamilie der
Sitzfüßler,. 16. Ausſtellungsgebäude, 17
Mittel=
alterliche Wiſſenſchaft 18. Beſitzer, 19. Prüfung,
20. Blume, 21. Britiſcher Admiral, 22. Großer
Eroberer, 23. Stadt in Nordamerika.
Der verwandelte Bauer.
(Streichholzrätſel.)
I
Durch Umlegen von 5 wagrechten Hölzchen
wird der Bauer zum europäiſchen Strom.
Carl Deubel.
Namen und Farben.
g. — S.
Ho
..
b
J
—R.
Ge.
r;
g!
An Stelle der Punkte ſind Buchſtaben zu
ſetzen, ſo daß 5 Männernamen und 4 Farben
er=
ſcheinen. Die auf die ſtarken Punkte fallenden
Buchſtaben nennen einen Männernamen, der eine
Carl Deubel.
Farbe enthält.
Auflöſung der Rätſel ans Nr. 18.
Eine Bauernregel.
Naturkunde, Auſſee, Salpeter, Schlamm,
Eng=
land, Raimund, Matroſe Aſphalt Inſtanz
Wil=
helm, Etikette, Notar, Inhalt, Gazelle, Heirat,
Empfang, Uniform.
„Naſſer Mai wenig Heu”.
Ergänzungsrätſel.
noochdenke, do kimmt mer ſchun uff allerhar
„Däg”. — Un im Gedräng kennt mer aach em
en — Swiechermudderdag mit unne
laafe loſſe, wo mer, je denooch wie mer zu ſei=
Schwiegermudder ſteht, allerhand ſpräche lo/k
kann, was ſich dorch die Blum beſſer ſage leßt:/I
No un wie weer’s mit=eme „Kegelbrieder/
odder „Schkadbriederdag”, odder eme „Kaffe
ſchweſterndag”, un ſo weider fort. Jedenfal
ſoll mer ſich die Sach emol dorch de Kobb ger
loſſe, es finne ſich genug „Däg”, an dene mi
ſich gäjeſeidich e Fraad mache kann. — Un di
is jo ſchließlich der Zwäck der Jewung in der
drauriche Zeite..
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: „Ich mecht
Owichem um’s Himmelswille net mißverſtan,
wärrn, dann es is gewiß en ſcheener Braug
däß mit dem Mudderdag, aach wann er aus de
„ſenndimendale” Ameriga zu uns eriwwerkumn
is. Un grad weil mer vun dort her ſchu
wenicher ſenndimendale „Braich”, iwwernumm
hawwe, kalden Härzens, däßhalb ſollte mer un
aach dodro net ſtoße. — Loßt alſo heit ruhi
„Blumen ſprächen” aus klaane odder greeße=
Baddſchhendelcher. Un wann’s kaa gekaafte ſi
no dann ſin’s halt e paar gerobbte. Sou
Mudderhärz is jo for die klennſt Uffmärkſan
keid dankbar. —
Awwer weil mer ſchun emol vun „Blum
ſpräche=loſſe” redde. Nemlich, do lieſt mer är
ſo oft bei draurichere Aläß: „Kranzſpend//
verbeten”. — Offe geſtanne, wann ich däß lä
gibt mer’s allemol en Stich, dann däß klingt
härz=, lieb= und piädädlos, daß ich manchm:
de Eidruck hab, als weer der Wunſch dorchan
net im Sinne vun demjeniche, um däß ſich’s
dem Fall grad dreht.
Manchmal haaßt’s aach, mer ſoll, anſtat=
Blumme, liewer de Arme was ſpende. — Scht
un gud. — Awwer ich hab noch unner kaan/
Verlobungs= odder Geburtstags= odder Hoc
zeitsazeig geläſe, daß mer ſich Blumme, odde
ſunſtiche Geſchenke un Uffmärkſamkeide zugunſ:
vun de Arme verbidde dhet. So hochhärzig
mer in dem Fall dann doch net. Ganz im Gäj
daal, do kann’s gornet dick genuch kumme...
Gewiß, es liggt oft net im Sinn vun den
jeniche, um den ſich’s dreht, daß mer mit unne
dichem Bomb un iwwerdriwwenem Uffwan
ihm die letzte Ehr erweiſe dhut. — Mer braun
aww”; aach däßhalb net gleich in’s Gäje
daal zu verfalle, un denſällwichen kald un liel
los in die Grub fahrn zu loſſe.
„Ich glaab, mer wärd mich verſteh, wann i
ſag: Gebt de Arme mit volle Hend — awwe
vun dem was eier is! — Net awwer uff Koſ
vun dem, der noch uraldem Brauch e Areck
hott uff unſer Zuneigung, wann er uff imma
vun uns geht..
Anerkennung.
„Herr Kapitän, Sie ſind wirklich ein Me‟
ſchenkenner!“
„Wieſo..."
„Als meine Frau geſtern über Bord fie
riefen Sie ſofort „Mann über Bord”!
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 2.
Felix, Ewald, Ernſt, Edgar Grete, Erwin, Liebling. Ich nehme ſie bloß mit, damit w.
— Verantwortl. für die Redcktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbote
Beſte Reklame. Die Filmdiva war mit ihre!
Reklamemacher unzufrieden. Können Sie nie
etwas Neues erfinden, was wirklich Aufſehen e
regt, ſo daß es alle Blätter bringen müſſen?
— der Journaliſt dachte nach. „Jetzt habe ich’”
rief er ſchließlich aus, „wie wäre es, wenn S
bei der nächſten Premiere mit ihrem Manne
ſchienen?
Glück im Unglück. „Ihr Warenhaus iſt ve
gangene Nacht ausgeplündert worden. Habe
Sie viel verloren?” — „Ziemlich, aber es wä
noch viel ſchlimmer geweſen, wenn ſie die Nac
vorher gekommen wären. Wir hatten nämli
gerade an dem Tag vor dem Einbruch unſe
Sachen für den Weihnachtsverkauf um 20 Pr.
zent heruntergeſetzt.”
Der Schotte als Kavalier. Der junge Angt!
iſt mit ſeiner Freundin ausgegangen und Pat
erwartet ihn. „Wohl wieder viel Geld aus9 f
geben?” brummt er. — Nicht ſo ſchlimm”, e
widert der Sprößling. „Nur 2,50 Mark. Papa
„Na, das geht ja noch”, meint er erleichten!
„Ja, mehr hatte ſie nicht bei ſich”, bemer
ſchlicht der Kavalier.
Vorſichtig. „Wie weit waren Sie von d
Stelle, an der die Wagen zuſammenſtießen
fragte der Anwalt. — „2 Meter 35 Zentimeter
erwiderte der Zeuge. —„Woher wiſſen Sie der
das ſo gemau?” — „Ich habe es nachgemeſſe
denn ich dachte gleich, daß mich irgendein Idi
danach fragen würde.”
Seine Ausrede. „Georg”, ſagte ſie drohen
als er mit einer vollen Flaſche Whisky kam, u.
ſie für das Wochenende einzupacken. „Was /
das bedeuten?” — „Ach, nichts Beſonderes, me
dann ein Licht am Abend hereinſtecken können
er Seidenmantel
rt zu jenen Garderobeſtücken, die eigentlich
Dame beſitzen ſollte, da eine ſolche Umhülle
ntlich für alle nachmittäglichen und
abend=
n Gelegenheiten in Frage kommt, alſo
ab=
das iſt, was gebraucht wird, kurzum: einen
itel darſtellt, der „aus allen Verlegenheiten
Lit einem Seidenmantel iſt jede Dame gut
ten, gleichviel ob ſie die Abſicht hat, einen
nittäglichen Beſuch zu machen, einen Tee
ver Terraſſe eines Konzertcafés zu nehmen,
Rennen oder abends ins Theater zu gehen.
ißerdem hat ein Seidenmantel den
Vor=
ſehr leicht zu ſein, ſo daß er — wenn das
Ter zu warm wäre — einfach über den Arm
nmen werden kann und keinerlei Ballaſt
lt während ein Stoffmantel ſich mitunter
Ilzu kompakt erweiſt und demnach für wär=
Tage kaum in Frage kommt.
iſt natürlich von Wichtigkeit, den Seiden=
Eel abſolut neutral zu halten, um ihn auch
ich zu allen Kleidern tragen zu können.
in wählt ihn darum am liebſten einfar=
und gibt auch dem Futter die gleiche Schat=
Ing, da auf dieſe Weiſe jener „geſchloſſene‟
ruck entſteht, der immer elegant iſt und
eilten Beifall findet.
ir derartige Umhüllen wird heuer haupt=
Uch matte Seide verarbeitet, alſo
vor=
lich Marokko=Krepp und ſeine ſtärkere
irt: der ſogenannte „Flamiſſol” der in
orientierten Kreiſen als beſondere und
Heſprochene Neuheit gilt.
änzende Seiden aber ſind für dieſen Zweck
ich ungebräuchlich, da ſie (an ſich ſchon
et=
aufdringlich!) im Straßenbilde ſicherlich
— ſympathiſch wirken würden, um ſoweniger,
a der Geſamteffekt eines ſolchen Seiden=
Dels unbedingt ſchlicht ſein ſoll, da er nur
von den Schwankungen der Tagesmode
hängig iſt und ſich jedem Rahmen gut
ein=
en vermag.
e meiſten Seidenumhüllen ſind zwar ge=
* doch wird auch bei glockig=gearbeiteten
en unter allen Umſtänden die ſchmale,
ke Silhouette gewahrt!
r Garnierungen wird faſt vollſtändig
Ab=
genommen, weil man längſt erkannte, daß
e in der Schlichtheit die wahre
Vornehm=
iegt.
otzdem ſind die Schnitte keineswegs
un=
liziert und beſonders die mannigfaltigen
Cape=Wirkungen, die aparten Aermel uſw.
er=
fordern ſchneidertechniſche Gewandtheit.
Die bevorzugten Farben für den
Seiden=
mantel ſind Schwarz und Dunkelblau, doch
ge=
fallen auch die verſchiedenen mittelblauen
Schat=
tierungen ſehr gut und paſſen ſich allen
Mode=
farben vorzüglich an, was ja letzten Endes für
die richtige Wahl eines Seidenmantels das
ent=
ſcheidende Moment darſtellen ſollte. Daneben
haben auch beigefarbene Seidenumhüllen ſehr
beträchtliche Erfolge zu verzeichnen, wobei aber
zu bemerken wäre, daß man immer zu einem
„warmen” rötlichen beige und nicht etwa zu
jenen Schattierungen greift, die ſchon ins
Sand=
farbene hinüberſpielen.
Die neueſten Entwürfe auf dieſem Gebiete
haben wir in unſerer Bildgruppe feſtgehalten:
Daß Kimono=Faſſons ſich für
Seiden=
mäntel nicht nur vortrefflich eignen, ſondern
ſogar der „Inbegriff” dieſer Moderichtung ſind,
beweiſt unſere erſte Skizze, ein ganz
ausgezeich=
netes Modell mit eigenartigen Aermeln und
einer aparten Sattelpartie.
Unſtreitig bringen auch die bauſchigen,
unter=
halb des Ellenbogens ganz eng gehaltenen
Aermel eine Note, die in der ſommerlichen
Mode durch mancherlei Varianten vertreten
ſein wird, wie auch breite Aufſchläge (die der
napoleoniſchen Modeepoche nachempfunden ſind)
ſich des allgemeinen Intereſſes und großen
Beifalls erfreuen. (Bild 2.)
Für warme Sommertage nehmen ſich die
verſchiedenen Paletotformen gut aus, die
durch Ajours und andere Fadenzugsarbeiten
unterbrochen — einfach und eben darum
unge=
mein elegant ſind, (vorletzte Skizze), um ſo mehr.
als durch die Ajours das darunter zu tragende
helle oder auch aus buntdeſſiniertem Materiale
hergeſtellte Kleid in reizvoller Art ſchimmert.
Jene, die ſich für eine glockige Seiden=
Um=
hülle entſcheiden, werden — wie ſchon früher
angedeutet wurde — unter allen Umſtänden
darauf ſehen, daß doch die ſchlanke, ſchmale
Sil=
houette gewahrt bleibe, ſo daß alſo die Glocken
verhältnismäßig tief anſetzen müſſen und nicht
allzu reich geſchnitten ſein dürfen.
Einen dieſer Entwürfe führen wir als letzte
Figur vor Augen, bei der auch die doppelten,
cape=ähnlich wirkenden Volants, die den
Aer=
mel decken, Beachtung verdienen.
Zum Seidenmantel trägt man ſehr ſchöne
phantaſievolle Hüte, und zwar keineswegs nur
kleine Faſſons, ſondern vielfach halbbreite und
oft auch weit=ausladende Formen, die kleidſam
Willy Ungar.
und maleriſch wirken!
die ſportliche, für die Trotteur= und für die
Reiſe=Garderobe und verſpricht ſich in den großen
Salons von dieſer Neuheit ſehr bedeutende
Erfolge.
Unſer Bild zeigt ein Reiſecomplet, das ſich
aus einem ſchlichten Rock, einer neuartigen
Weſtenbluſe (mit Hakenverſchluß) und einer
Jacke mit langhaariger Schalkragenverbrämung
zuſammenſetzt und eine ſicherlich feſſelnde
An=
regung für das kommende Frühjahr darſtellt.
Spielanzüge für das Kind
ſollen unter allen Umſtänden möglichſt primitiv
ſein, denn von Wichtigkeit iſt nur, daß das Kind
ſich in dieſer Aufmachung wohl und ungehemmt
fühle und daß dieſe Stücke leicht zu reinigen ſind,
ſo daß man ſie gewiſſermaßen „über Nacht”
in=
ſtandzuſetzen in der Lage iſt.
Einige markante Typen führen wir in
un=
ſerem Bilde vor Augen.
Für ganz warme Tage genügt ein mit einem
(nicht zu ſtraff geſpannten!) Gummibande ge=
Der Hakenverſchluß
iſt ein Vorläufer der Frühjahrsmode und
ſicher=
lich ſehr beachtenswert, weil hier gegenüber den
herkömmlichen Knopf= und Reiß=Verſchlüſſen
etwas wirklich Originelles geboten wird.
Dieſe Verſchlüſſe hat man ſich derart
vorzu=
ſtellen, daß ein Metallhaken in eine metalliſche
Oeſe eingreift, wodurch natürlich auch ein
un=
gemein apartes dekoratives Moment geſichert
erſcheint.
Man verwendet die „Haken=Verſchlüſſe” für
haltenes Höschen (Bild 1), zum Spiel auf der
Wieſe und im Park aber wird ein kurzärmeliges
Hemd mit einem angeknöpften Leinenhöschen
kombiniert (Mittelſkizze), für den Strand hin=
gegen iſt die durch gekreuzte Träger gehaltene
weite Pyjamahoſe das Richtigſte, da das Kind
auf dieſe Weiſe der Sonne in hohem Maße
aus=
geſetzt iſt und der Gefahr einer Erkältung doch
möglichſt vorgebeugt wurde (letzte Figur).
Einen Streifen Seide
richtig zu verwerten, erfordert einige Findigkeit,
und nicht viele wiſſen, was man mit einem Reſte
beginnen ſoll, der ſich für eine „ganze Sache‟
doch immer als zu klein erweiſt!
Da nun heuer die Schalmode einen ſo
durch=
ſchlagenden Erfolg erzielen konnte, werden ſich
zweifellos manche Damen dieſes oder jenes
Sei=
denreſtes erinnern und ihn für dieſen Zweck
nutz=
bringend aufarbeiten wollen.
Wir geben darum in unſerem Bilde eine
An=
regung, die ſozuſagen „mit einem Handgriff”
aus=
führbar iſt.
Man muß nämlich nichts anderes tun, als den
vorhandenen Reſt bis zu ſeiner Dreiviertellänge
in der Mitte durchſchneiden. Der undurchſchnittene
Teil wird nun — wie eine Weſte — über das
Kleid gelegt und mit dem Gürtel feſtgehalten,
während die beiden durch den Schnitt
entſtan=
denen Schmalteile als Schal um den Hals zu
binden ſind.
Auf dieſe Weiſe iſt eine ſchicke Garnierung
jedes Promenadenkleides gegeben.
Die quergeſtreifte Weſte
— in Biedermeierart doppelreihig geknöpft—
ſollte in keiner Garderobe fehlen, da hier mit
geringen Mitteln ein ungemein ſchicker Effekt zu
erreichen iſt und man eine ſolche Weſte immer
ſehr gut verwenden kann, gleichviel ob ſie für
den Sport (Tennis, Bootfahrten uſf.) oder für
die Promenade in der Sommerfriſche
herange=
zögen wird, ganz abgeſehen davon, daß ein
der=
artiges Stück ja auch jede touriſtiſche Aufmachung
in originellſter Art vervollſtändigt.
Seite
Ende 4
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Ruck
Nummer 128
Darmſta
latte
Tſchechiſche Wirtſchaft.
Keine Beſſerung der Lage. — Die Kriſe dauert unverändert au.
Prager Wirkſchaftsbrief.
Von unſerem E=Korreſpondenten.
Nach wie vor vermag im Wirtſchaftsleben der Tſchechoſlowakei
unter den Auswirkungen der Weltwirtſchaftskriſe eine Beſſerung
der Lage nicht verzeichnet zu werden, denn die in einzelnen
Zwei=
gen der Induſtrie zeitweiſe auftretende Belebung iſt rein
ſaiſon=
mäßigen Charakters und kann das triſte Geſamtbild der
Wirt=
ſchaft nicht freundlicher geſtalten. Die allmonatlich erſcheinenden
Mitteilungen der tſchechoſlowakiſchen Nationalbank über die
wirt=
ſchaftliche Entwicklung” haben ſeit langem über eine
nennens=
werte Belebung der tſchechiſchen Produkten zu berichten, nicht
Ge=
legenheit gehabt, und auch die dieſer Tage zur Ausgabe gelangte
Ueberſicht über die Geſtaltung der Induſtrie zeigt, daß die Kriſe
in den wichtigſten Zweigen der tſchechoſlowakiſchen Wirtſchaft im
großen und ganzen unverändert andauert.
In der Steinkohlen= und Braunkohlenproduktion zeigt die
Ueberſicht über die gegenwärtige Situation eine bedeutende
Ver=
ſchlechterung des Abſatzes, die nicht nur auf die Folgen des Streiks
im nordweſtböhmiſchen Gebiet zurückzuführen iſt. Auch die
Koks=
gewinnung blieb bisher hinter den üblichen ſaiſonmäßigen
Stei=
gerungen zurück. In der Hütteninduſtrie blieb die Beſchäftigung
ſchwach, denn bei minimalem Export hat ſich der Inlandsabſatz
nur geringfügig gehoben. Bei Meſſing= und Metallerzeugniſfen
iſt wohl eine ſchwache Abſatzbelebung zu verzeichnen, doch geht ſie
auf Koſten ungünſtiger Preiſe. Weiterhin ſchwierig blieb die
Lage der Maſchineninduſtrie, denn neben dem faſt völlig
ſtocken=
den Export iſt auch der Inlandsabſatz ausgeſprochen ſchwach.
Gleichfalls ſchwach beſchäftigt ſind die Fabriken landwirtſchaftlicher
Maſchinen. Dagegen zeigt die Automobilproduktion eine
Abſatz=
belebung, die ſich allerdings auf Kleinwagen beſchränkt;
kenn=
zeichnend iſt die erhöhte Nachfrage nach gebrauchten
Kraftfahr=
zeugen aller Art.
Infolge der kalten Witterung war eine Belebung der
Bau=
tätigkeit erſt Anfangs April zu verzeichnen. Die pridate
Bau=
tätigkeit, abgeſehen von Induſtriebauten, kann als lebhaft
bezeich=
net werden, wenngleich Mangel an Baukapital herrſcht. Im
Zu=
ſammenhang mit der lebhafteren Bautätigkeit iſt auch eine gewiſſe
Belebung der Bauſtoffinduſtrie eingetreten, und auch die
Arbeits=
loſigkeit im Baugewerbe zeigt ſtark rückläufige Tendenz.
Belebter zeigt ſich gegenwärtig auch die baukeramiſche
Indu=
ſtrie, dagegen iſt der Abſatz von Kaolin und feuerfeſten
Materi=
alien weiter gedrückt. Die Porzellanfabriken leiden ſtark unter
den gewaltigen Exportſchwierigkeiten. Sie verzeichnen einen ſeit
1923 nicht mehr dageweſenen Tiefſtand in der Ausfuhr. Der
Rück=
gang beträgt in den erſten zwei Monaten des Jahres 1932 über
welche ſtatiſtiſche Daten vorliegen, gegenüber den erſten beiden
Monaten des Vorjahres 8 Millionen bzw. 30 v. H. Lediglich
be=
züglich der Ausfuhr tſchechoſlowakiſchen Porzellans nach
Frank=
reich iſt eine Steigerung zu verzeichnen, während der Export in
alle anderen Länder erheblich zurückgegangen iſt. Auch der
In=
landsmarkt zeigt keine Anſätze zur Beſſerung.
In der Glasinduſtrie dauert die ſchwierige Abſatzlage
unver=
ändert an, ja, ſie hat ſich neuerlich bedeutend verſchlechtert. Die
Ausfuhr iſt ſehr gedrückt; der Ausfuhrwert im erſten Vierteljahr
erreichte nur 140 Millionen Kronen gegen 220 Millionen im
Vorjahr. Die Betriebe arbeiten nur mit 30 Prozent ihrer
Lei=
ſtungsfähigkeit, die Glasraffinerien nicht einmal mit 20 Prozent.
Gleichfalls unerfreulich iſt die Lage in der Gablonzer Bijouterie=
Induſtrie.
Der Holzmarkt verzeichnete mit Rückſicht auf die Eröffnung
der Bautätigkeit die übliche Saiſonbelebung. Keine Veränderung
in der Geſchäftslage zeigt die Papierinduſtrie. Uneinheitlich iſt
die Beſchäftigung in der Textilinduſtrie; eine ſchwache Beſſerung
verzeichnen die Baumwollwebereien, während die Wollinduſtrie
gegen das Vorjahr eine weitere Abſchwächung zeigt. In
Mode=
wirkwaren erſcheint der Abſatz befriedigend, ebenſo in
Stoffhand=
ſchuhen. Die Konfektionsinduſtrie meldet eine
Exportabſchwä=
chung infolge der Ausfuhrſchwierigkeiten. In der Lederinduſtrie
führte die ungünſtige Entwickelung zu weiteren
Betriebsein=
ſchränkungen und Entlaſſungen. In der Schuhinduſtrie iſt nur
hinſichtlich von Damenluxusſchuhen, eine ſtärkere Nachfrage im
Inlande zu verzeichnen. Die amerikaniſchen Beſtellungen auf
Flechtſchuhe haben gegenüber dem Vorjahre ſtark nachgelaſſen. In
den übrigen Zweigen der Lederinduſtrie liegt das Geſchäft
bedeu=
tend ſchwächer als im vergangenen Jahre. Desgleichen iſt die
Situation der chemiſchen Großinduſtrie infolge des ſchwachen
In=
landsabſatzes als gedrückt zu bezeichnen.
In der Monatsſitzung des Bankrates der Nationalbank wurde
hervorgehoben, daß der Außenhandel vor der Aufgabe ſtehe, an
Stelle der bisherigen Abſatzgebiete in den Nachbarſtaaten und in
Oſteuropa, deren Kaufkraft weſentlich geſunken iſt, neue Abnehmer
zu ſuchen. Verſchiedene Anzeichen deuten darauf hin, daß dieſer
Prozeß bereits im Gange iſt.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Wie immer an Samstagen zeigte der geſtrige Berliner
Vormittagsverkehr ſtarke Zurückhaltung. Bis zum Eintreffen der
Orders und den Beginn der Umſatztätigkeit an der Börſe wirken
ſich die widerſprechenden Meinungen der Hauſſe= und
Baiſſeſpeku=
lation nie ſtärker aus, zumal bei der beſtehenden Börſenautarkie
auch eine feſte New Yorker Börſe wie die geſtrige nicht
ausſchlag=
gebend für die Tendenzgeſtaltung zu ſein braucht. So war auch
geſtern das anhaltende Intereſſe des Publikums für Aktien und
Pfandbriefe der Grund für eine vielleicht etwas überraſchende
Feſtigkeit. Die Kuliſſe, die geſtern gegen Schluß des Verkehrs
Abgabeneigung gezeigt hatte, deckte wieder, das Geſchäft war
allerdings weiter ſehr ruhig, und die bis 2 Prozent betragenden
Kursbeſſerungen waren in der Hauptſache eine Folge von
Mate=
rialmangel. Auch das geſtern mittag zu beobachtende Angebot
am Farbenmarkt hat heute wieder vollkommen nachgelaſſen, ſo
daß der Kurs um faſt 2 Prozent anziehen konnte. Auch im
Ver=
lauf blieb die Tendenz an den Aktienmärkten trotz dauernder klei= 6ö,Bahern ......
ner Schwankungen recht freundlich. Tendenzſtützend wirkte auch 6%Heſſen.....
geſtern die Feſtigkeit am Markte der Reichsſchuldbuchforderungen, 69 Preuß. Staat
die gegen vorgeſtern abend um zirka 1,25 Prozent anzogen. Späte
Fälligkeiten gingen mit 55 Prozent um. Am Pfandbriefmarkte
waren die Kurſe dagegen nur gut gehalten, Induſtrieobligationen / Dtſche. Anl.
Auslo=
lagen nicht ganz einheitlich, deutſche Anleihen neigten teilweiſe
zur Schwäche. Reichsbahnvorzugsaktien ſetzten ihre
Aufwärts=
bewegung fort. Der Berliner Geldmarkt war auch geſtern
unver=
ändert, Tagesgeld blieb 5,75 Prozent und darüber. Privatdiskont
unverändert 4½8 Prozent.
Nachdem es an der Frankfurter, Abendbörſe auf Grund
des Attentats auf den franzöſiſchen Präſidenten meiſt ſchwächer 69Berlin. ..v.24
geworden war, verkehrte die Wochenſchlußbörſe in recht feſter 6%Darmſtadt . . . .
Tendenz. Von der Kundſchaft lagen wieder kleine Kauforders
vor, denen ſich die Spekulation, nachdem ſie vorgeſtern vorgegeben
hatte, mit Deckungen anſchloß. Bei kleinem Geſchäft ergaben ſich
gegenüber der Abendbörſe auf faſt allen Marktgebieten Befeſti= 69Mainz.......
gungen von 1—2 Prozent. Im Verlaufe unterlagen die Kurſe 6%Mannheimv.27
zahlreichen kleinen Schwankungen, doch lagen die Kurſe nach vor= 68München v.29
übergehender etwa 1prozentiger Abſchwächung ſpäter wieder auf
dem Anfangsniveau erholt. Deutſche Anleihen lagen zum Teil soeHeſſ. Landesbk.
etwas niedriger, ſo Altbeſitz mit 41,30 nach 41,75 Prozent.
Neu=
beſitz blieben unverändert 4 Prozent. Das Hauptintereſſe bean= 5½% Heſſ. 2ds.
ſpruchten Reichsſchuldbuchforderungen, die erneut 1 Prozent höher
lagen, ſpäter aber leicht zurückfielen. Goldpfandbriefe gaben wei= 4946Lom=Oh
ter leicht nach, während Liquidationspfandbriefe geſucht blieben
und bis zu 1. Prozent gewannen. Am Geldmarkt war die Lage 6 „Goldoblie
leicht; Tagesgeld 4,5 Proz. nach 4,75 Proz.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 7. Mai
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 55.25 RM.
Berliner Kursbericht
vom 7. Mai 1932
Sonntag, den 8./6
teNachrich
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 4. Mai und im
Monatsdurchſchnitt April 1932. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt
für den 4. Mai berechnete Großhandelsindexziffer iſt, mit 97,7
gegenüber der Vorwoche um 0,5 v.H. zurückgegangen. Die
Index=
ziffern der Hauptgruppen lauten: „Agrarſtoffe 94,1 (minus 0.3
v. H.), Kolonialwaren 87,3 (minus 0,6 v. H.), induſtrielle
Roh=
ſtoffe und Halbwaren 88,2 (minus 0,9 v. H.), induſtrielle
Fertig=
waren 119,3 (minus 0,2 v. H.). — Für den Monatsdurchſchnitt
April ſtellt ſich die Großhandelsindexziffer auf 98,4 (minus 1/4
v. H.), Hauptgruppen: Agrarſtoffe 94,7 (minus 1,9 v. H.),
Kolo=
nialwaren 87,9 (minus 1,6 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und
Halb=
waren 89,2 (minus 1,3 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 119,7
(minus 0,8 v. H.).
Darmſtädter Volksbank. Die Bilanzarbeiten bei der
Darm=
ſtädter Volksbank, die nach dem abgeſchloſſenen
Vergleichsverfah=
ren beſonders ſchwierig waren, ſind nunmehr vom Vorſtand
abge=
ſchloſſen. Die Bilanz wird in den nächſten Tagen vom
zuſtändi=
gen Reviſionsverband eingehend geprüft. Die ordentliche
Gene=
ralverſammlung ſoll anſchließend, vorausſichtlich in der erſten
Hälfte des Monats Juni, ſtattfinden. Neben den Regularien ſieht
die Tagesordnung Erſatz= und Ergänzungswahl für den
Aufſichts=
rat vor. An Stelle des ausgeſchiedenen Aufſichtsratsvorſitzenden
Herrn Rechtsanwalt Neuſchäffer hat der Aufſichtsrat ſein
Mit=
glied Herrn Stadtrat Oberrechnungsrat Schneider zu ſeinem
Vorſitzenden gewählt. Der Geſchäftsgang der Volksbank iſt relativ
zufriedenſtellend. Weite Kreiſe haben ſich dem mittelſtändiſchen
Inſtitut wieder angeſchloſſen. Die Genoſſenſchaft erhält
eben=
falls einen Reichszuſchuß.
Weinbrennerei Scharlachberg A. G., Bingen a. Rh. Die
Wein=
brennerei Scharlachberg. A.G., Bingen a. Rh. (A.K. 1,26 Mill.
RM.) wird für das Geſchäftsjahr 1931 erſtmalig einen Verluſt
aufweiſen, da die Wirtſchaftslage das Geſchäft ungünſtig
beein=
flußt hat und auch die vorhandenen Beſtände in Anbetracht der
gegenwärtigen Situation weſentlich niedriger bewertet werden
mußten. Der Gewinnvortrag aus dem Jahre 1930 in Höhe von
208 200 RM. wird infolgedeſſen ein beträchtliche Verminderung
erfahren, doch bleibt nach Vornahme der Abſchreibungen und nach
Abzug des im abgelaufenen Jahre entſtandenen Verluſtes immer
noch ein Gewinn von rund 41 500 RM. übrig. Der auf den 31.
Mai nach Bingen einberufenen G.V. ſoll vorgeſchlagen werden,
dieſen Reſtbetrag aus dem Vorjahrsgewinn auf neue Rechnung
vorzutragen.
Die Junkers=Flugzeugwerke vorübergehend ſtillgelegt. Die
Stillegung der Junkers=Flugzeugwerke iſt vorgeſtern abend
er=
folgt. Es werden etwa 850 Arbeiter und 400 Angeſtellte
betrof=
fen. Bei der in etwa 14 Tagen erfolgenden Wiederaufnahme des
Betriebes wird wahrſcheinlich nur ein Teil der bisherigen
Beleg=
ſchaft wieder eingeſtellt werden. Freitagabend ſind den
Ange=
ſtellten und Arbeitern 150 000 RM. an Löhnen und Gehältern
aus Reichsmitteln ausgezahlt worden. Die übrigen Werke des
Konzerns ſind von der Stillegung nicht berührt worden.
Die Lage der Eiſen= und Stahlwareninduſtrie im April 1932.
Von irgendwelcher grundlegenden Aenderung gegenüber der
Situ=
ation der letzten Monate iſt in der deutſchen Eiſen= und
Stahl=
wareninduſtrie auch im Monat April nichts zu bemerken geweſen.
Das traurige Bild, das die Eiſen= und Stahlwareninduſtrie in
allen Teilen des Deutſchen Reichs gegenwärtig bietet, wird noch
troſtloſer, wenn man daran denkt, daß Bedarf für dieſe Waren
überreichlich vorhanden iſt. Wenn er nicht herauskommt, liegt
dies daran, daß ſowohl der Einzelne ſeinem Vertrauen in die
Wirtſchaft keinen Ausdruck gibt, wie infolgedeſſen auch die
Wirt=
ſchaftsgruppen es nicht tun. Es muß immer wieder betont
wer=
den, daß die Läger des Handels vollkommen geräumt ſind, daß
er aber trotzdem keine Aufträge gibt, weil jeder Wagemut
ver=
ſchwunden iſt. Hier kann nur die Beruhigung unſerer geſamten
Verhältniſſe helfen, die dazu führen muß, daß die heute voller
Angſt gehamſterten Barvorräte der wirtſchaftlichen Aufgabe
zu=
geführt werden, der zu dienen ſie beſtimmt ſind.
Die Lage am Geld= und Deviſenmart
In der erſten Maiwoche machten ſich die Nachwirkunge
Ultimo doch etwas ſtärker fühlbar, als man Ende des vo.
Monats erwartet hatte. Allerdings zeigte ſich die Verſte
nur bei Tagesgeld, welches mit 5 25 Prozent bezahlt wurd
erſt nach und nach im Laufe der Woche wieder nachgab, ſo di
der Satz am Wochenende auf 4,5 Prozent ſtellte. Man hatt
gemein an eine Senkung des Privatdiskontſatzes geglaubt,
man mit der Diskontierung der Wechſel ſtark zurückhielt.
Wechſelgeſchäft blieb infolgedeſſen recht ſtill.
Warenwechſel=
den zu 5 Prozent gefragt, ohne daß auch hier nennenswerte
ſätze zuſtandekamen. Termingeld lag etwas leichter und
ſich auf 5—5,5 Prozent, für zweite Adreſſen wurden bis 7
P=
gezahlt.
Auf den währungspolitiſchen Beſchluß des amerikan
Kongreſſes reagierte der Dollar international ſofort mit
merklichen Abſchwächung. In Berlin konnte man ſich aber
nicht zu einer Herabſetzung der Dollarnotiz entſchließen; er
dend hierfür mag wohl in erſter Linie der Umſtand geweſer
daß man die feſte Grundlage für die Feſtſtellung der Deviſe
die der Dollar bisher bildete, nicht ins Wanken bringen wil
mittelbar nach Bekanntgabe der amerikaniſchen Pläne wa
Anwachſen des Angebots in Dollarnoten feſtzuſtellen, wol
„ch wahrſcheinlich um Material handelte, das angeſammelt!
den war. Die Dollarſchwäche zog zunächſt auch das engliſche
etwas in Mitleidenſchaft. Bemerkenswert war ferner ein
verluſt des Schweizer Franken. Im übrigen waren beſ.
Kursbewegungen am Deviſenmarkt nicht zu beobachten.
Produkkenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 6. Mai. Großhandelsl
pro 100 Kilo loco Mainz: Weizen 27.50—28, Roggen 21.
Hafer 16—18, Futtergerſte 17—17,50, Malzkeime 12—13, ſür
ſches Weizenmehl Spez. Null 41,10. Roggenmehl 70proz.
28,75, feine Weizenkleie 11,25, grobe Weizenkleie 11,50,
Rt=
kleie 11.50—11,75, Erdnußkuchen 12,50—13, Kokoskuchen 1
16,50, Palmkuchen 9,75—10,50, Rapskuchen 9—9,25, Soyc
11,25—12, Trockenſchnitzel 8,75—9,00.- Tendenz: abwartend.)
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 7. Mai. Das
bot hielt ſich weiterhin in engen Grenzen, ſo daß bei der
ſerten Nachfrage des Konſums die Beſtände wiederum zi
glatt verkauft wurden. Die Preiſe blieben auf dem Niveg
Vorwoche meiſt unverändert, nur deutſche Land= und Frie
konnten weiter leicht anziehen. Es notierten in Pfg. pro
ab loco Frankfurt a. M.: Bulgaren 5,5—5,75, Jugoſlawen;
5,75, Rumänen 5,25—5,50, Holländer 5,25—7,25, Dänen 5.
Flandern 6—6,25, deutſche Landeier 6,25—6,50, deutſche Fri
5,50—7,50.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 7. Mai.
Am=
gen Markt machte ſich in der abgelaufenen Woche zeitweiſe
Materialmangel bemerkbar, was in Händlerkreiſen auf die
politik der Reichsregierung zurückgeführt wurde. Die e
Nachfrage konnte kaum befriedigt werden. Die Preiſe b
aber unverändert, weil man durch eine Erhöhung den gebe
Abſatz an den Konſum nicht unterbinden will. Verſchiede
wurden Ueberpreiſe bis zu 3 Mark für die Ztr.=Tonne be
Die Verkaufspreiſe des Großhandels lauten: deutſche Butte
bis 135, holländiſche Butter 135—138 RM.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Bis zum 2. Mai 1932 einſchließlich wurden auf die ſteue
Reichsbahnanleihe von 1931 insgeſamt 248,6 Mill. RM. g
net. Davon ſind bis zum gleichen Zeitpunkt 136,0 Mill. RM.
gezahlt worden, das ſind insgeſamt 54,7 Prozent des Zeichn
betrages.
Die Enzinger=Union=Werke A. G., Mannheim, weiſt fü
abgelaufene Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 235 4434
gegen 456 949 RM. im Vorjahr aus. Nach 159 682 RM. o
lichen Abſchreibungen (i. V. 225 931 RM. ordentliche und
100 000 RM. außerordentliche Abſchreibungen) wird der au
2. Juni einzuberufenden GV. die Verteilung einer Dividend
4 (7) Prozent vorgeſchlagen. Der Geſchäftsgang im lauf
Jahre iſt weit ſtärker rückgängig.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallu
ſchaft, Metalltechnik” ſtellte ſich am 3. Mai 1932 auf 50,7
51,2 am 27. April 1932 (Durchſchnitt 1909—13: 100), fiel al=
1,0 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
ſtande vom 3. Mai folgende Einzelindexziffern errechnet:
41,4 (am 27. April 1932: 41,8), Blei 52,3 (56,3), Zink 40,6
Zinn 52,4 (50,1), Aluminium 111,1 (111,1), Nickel 107,7 (1
Antimon 68,6 (68,8).
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank. . . . . . .
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban:.
Hapag.
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.*
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Devifenmarkt
vom T. Mai 19‟
Rch
20.50
37.50
20.50
13.50
14.—
26.—
30.50
40.55
16.25
14.50
92.25
89.25
Me
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Beraw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen 4
Phil. Solzmann.
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell
Nee
55.—
97.75
36.25
55.75
39.50
Del5
39.75
84.—
D.
26.—
35.25
24.355
Keenee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali 144.50
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerkel 16.125
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb.Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke. 28.25
aicch
31.
56.75
49.—
93.50
16.50
26.125
14.50
65.—
17.625
Helſingfor!
Wien.
Prag
Budapeſt.
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Währung
1o0 finn.Mk.)
u00 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
ſt00 Kronen
2=Sta.
1 Pap.Peſo
Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Franes
ſGeld‟
7.123
151.95
12.465
3.057
170.93
78 52
94. 42
79.92
15.45
1.018
4.209
59.,09 5
21.70 9
1s.61 11
Brief
7.137
52.05
12.485
3.063
171.2,
78.68
84.58
79.08
15.493
1.0221
4.217 11
59.21 5
2174 5
16.65
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janetrolt Milreis
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambu.
Kairo.
Kanada
Uruguah
3sland
Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr.
Riga
*
Währung
100 Franken
100 Peſetas
u00 Gulden
11 Yen
100 Dinar
100 Escubos
100 Drachm.
1 türk. 2
1 äghvt. 2
1 canab. Doll”
Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 Lats
ſGel
82.22
33.557
82.771
1.36s
0.29
7.25
14.08 M
2.942
2.010
15.87
3.7663
1ai6
69 4:
109.3c
79.74
Burmſtädter und Karickaldant Burmftadt, Ihhane dei Breicher Bir
Frankfurter Kursbericht vom T. Mai 1932.
Mae
„ „v.27
9Intern. ,
6%Baden .......
6% Sachſen ......!
ſunsſch. F/r
Ab=
löſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .
6%Baden=Baden
6% Dresden v. 261
6% Frankfurt a.M.
Schätze v. 29
v. 26
6% Wiesbaden v. 28
„ Goldobli
Hhp.=Bk.=Lignid
6% Preuß. 2ds.
pfbr.=Anſt. G. P
Ri
53.5
89
61.25
48
74
62.5
41.75
3.95
2.85
44.5
Ga
45
64
43.75
43.5
74.75
66.75
72.75
59
Wie Lnn4
Bk.Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
68 Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
62 Naſſ. Landesbk.)
5½%0 „ Ligu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Ank.
*AuslSer.
„„ Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).,
62 Berl. Hhp. Bk.
5½%, Liqu.=Pfbr.
6%0 Frkf. Hyp.=Bk.,
5½% „ Lig. Pfbr.
„ Goldoblig
Pfbr.=Bk.
„ Ligu.
62 Mein.Hyp.=Bk
5½%0 „ Lig. Pfbr.
6% Pfälz.Hhp.=Bk.
2%0 „ Lig. Pfbr.
68 Rhein,Hyp.Bk.
51/,%0 „Lig. Pfbr.:
„ Goldoblig
88 Südd. Bod=
Cred.=Bank..
51/,%0 n Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp.=B.
3%Daimler=Benz.
20 Dt. Linol. Werke
69Mainkrw. v. 26
SBMitteld. Stahl.
6%Ber. Stahlwerkel
We
38.25
50
75.5
84
54
83.75
73.5
77.25
83
73.5
F
58
80
79.5
407.
73
au,
68o VoigtéHäfnen 66
J. 6. Farben Bonds
5% Bosn. 2.E.B.
L.Inveſt.!
52 Bulg. Tab. v. 02
4s9. Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5%overeinh. Rumän
41/,%
42
4% Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdad
4% „ Zollanl.
4.% Ungarn 1913
41ſs% „ 1914
Goldr.
48 „ 1910
Aktien
Aia. Kunſtzide unie
A. E. G. ........
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg.Brauereil
Zellſtoff
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werkel
BrownBoberickCie.
Buderus Eiſen. . ..
Eement Heidelbergl
Karlſtadt
J. G.Chemie, Baſell=
Chem.Werke Abert
Chade ........."
Contin. Gummitv.
Linolenm
Daimler=Benz....
Dt. Akl. Telegr.)
„ Ertöl ......"
86.5
855
0.u7
4.25
8.35
3.9
1.75
2.25
Re
26.9
52.5
26
40
Dt. Gold=u. Silber.
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleumwerke
„ Eiſenhandel. .
Dhckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
EßlingenMaſchinen
Faber & Schleicher
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt: & Gnilleaumel
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwerh
Geſ f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau/
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer..
Hochtief Eſſen .... 47.5
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stammſt
„ Genüſt
Junghans ...
Kali Chemie
Aſchersleben.
Karſtadt, R. . . . . .! 7.5
Alein, Schanzlin ..
Alöchnerwerke ....
127.25
35
16.5
21
19
Ru
55.25
18.5
20.
42.5
39
26
39.75
121
84
21.75
52
88
Knor C. H. ..1k41
Ku4
Laurahütte .. . . ..
Lech, Augsburg...
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.Br.. .
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb.
Metllageſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Sberbedarf
Phönix Bergbau ..
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen
„ Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan..
Roeder Gebr. ....
Rütgerswerke ....
Salzdetfurth Kali .1
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind. /121
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske. 105.75
Südd. Zucker=A. 6./ 98
Tellus Bergbau..
Thür. Liefer.=Geſ.,
Tietz Leonhard ..
nnterfranken ....
Ver. Stahlwerke
„ Ultramarin .
Voigt & Haeffner 4
Wanß . Freytag.1
14
30.5
19.75
50
45.75
15.,
Me
Zellſtoff Walbhof.
Memel
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank..
Bk. f. Brauinduſtr.)
BarmerBankverein
Baher, Hyb. u. V.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hhpotherbk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bl.
Dt. Bank und Die.
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Bank.
Frankf. Bank .
„ Hyp.=Bank.
Mein. Hyp. Bank.
Pfälz. Hyv.=Ban!
Reichsbank=Ant
Rhein. Hhp.=Bank.!
Südd. Bod.=Gr. Bk.
Bürtb. Notenband
A.=G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftiy
7%0 Dt. Reichsb. V39
Hapag ........"
Nordd. Lloyzd.. ..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Alianz u. Stuttg
Verſicherung .
„ „ Verein.Verſ.
FrankonaRück=u. M
Mannh. Verſich.
Otavi Minen ..
Snntee
2
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 8. Mai 1932
Nr. 128 — Seite 19
Ralf Benuings großer Zeind.
Roman von
Kurt Siodmak
13)
(Nachdruck verboten.)
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1931
Flötzlich ſtand Juſt im Zimmer, er war durch eine
Tapetei=
eingetreten. Er legte eine helle, zartlederne Aktentaſche auf
Siſch. Sein braunes, knochiges Geſicht mit der fliehenden
rn war liebenswürdig, er trug einen unauffälligen,
gutgear=
teten grauen Anzug. Es war jetzt offenſichtlich, daß
Black=
nn Juſt in der Kleidung mißglückt zu kopieren verſuchte.
„Lieber Ranſtatt, einen Augenblick!” rief Juſt. Er zog die
ndſchuhe mit läſſiger, graziöſer Bewegung langſam von den
igern. Er wirkte nicht aufdringlich, man konnte Vertrauen zu
haben. Aber er hatte kalte unbewegliche Augen, die nicht in
joviales Geſicht paßten. Dieſe Augen hatten ſchon am erſten
Ranſtatt nicht gefallen. Juſt hatte ihn ſyſtematiſch
fertig=
nacht. Juſt hatte mehr Geld hinter ſich, hatte alle neuen
ſchinen, arbeitete ſicherlich mit beſſerer Organiſation. War
teller im Offerieren, wußte ſicherlich auch den Inhalt der
tenanſchläge, die Ranſtatt hinausſandte, unterbot ſie, kam
en zuvor.
Ja, lieber Ranſtatt”, Juſt ſtreckte dem ſchweren Mann die
ad entgegen, er hatte lange, ſpitze Finger, Frauenfinger.
Ran=
t nahm ſie mit kleinem Widerwillen.
„Habe mit den D=Banken geſprochen, rund heraus — nichts
machen.” Juſt machte ein ernſtes, trauriges Geſicht. „Wollen
ſt mehr an den Speck, Geldknappheit, Unſicherheit — können
den Kredit nicht bewilligen, den ich notwendig hätte, um
Werk wieder hochzupumpen — kennen ja den Singſang der
nkleute auch — alſo, Ranſtatt, vielleicht klappt es ein ander=
( — in einem Vierteljahr oder ſo? Wollen dann nochmal
ber ſprechen!"
Ranſtatt entzog ſich mit einer kleinen Bewegung der Hand
ſts. Er war ein toter Mann, er wußte es, er brauchte es ſich
ſt nochmals von Juſt beſtätigen zu laſſen. Juſt hatte kein
z. Juſt ging über Leichen. Das war eine alte Wahrheit.
Wo=
hatte er erſt mit ihm angefangen? Aber hatte ihm Juſt nicht
fe angeboten, damals, als es anfing, ſchwerer zu werden?
mals hatte Ranſtatt die Hilfe ausgeſchlagen, und heute wollte
ſt nicht mehr.
Gut — erledigt — Ranſtatt wird ſich wehren, bis das
ſſer über ſeinem Kopf zuſammenſchlägt.
Benning war anders geweſen. Benning! Alter Freund! Der
te ihm die Hand gereicht, und gemeinſam hätten ſie ſich
hinaufgearbeitet. Sie hatten ſich niemals gebiſſen. Jeder hatte
ſein eigenes Brot gegeſſen und dem anderen gegeben, wenn ihn
hungerte.
Ranſtatt ſchritt den langen Gang entlang, blickte auf den
Fabrikhof; ſah die Schornſteine rauchen — dort fuhren die
Loren mit den verpackten, verſandfertigen Gummireifen, eine
kleine Lokomitive pfiff und zog ſie ſchleppend hinter ſich her.
Dunkler Rauch quoll aus den hohen Schornſteinen.
Da, das Maſchinenhaus, die rieſigen Dynamos drehten ſich
lautlos, er hörte kein Geräuſch durch die hohen Scheiben des
Verwaltungsgebäudes.
Und ſeine Dynamos? Noch eine Galgenfriſt, dann drehten
ſie ſich nicht mehr, dann ſtanden ſie ſtill, und fünfhundert
Fami=
lien hatten kein Brot.
Ranſtatt ſchritt weiter. Wenn jemand herſah, er ſollte nicht
ſagen, daß Ranſtatt mit krummem Rücken dieſes Haus verlaſſen
hatte.
Eine hohe, ſchlanke Frau ging vorbei, führte zwei weiße,
bärbeißige kleine Hunde an der Leine. Ranſtatt zog den Hut.
Sie grüßte freundlich zurück, Viktoria, Juſts Frau.
Was ſollte dieſer Menſch noch: Geld — große Fabrik —
vernichtete Konkurrenz — ſchöne Frau — alles Glück der Welt
fiel ihm in den Schoß.
Er ſchritt die ſtaubige Straße entlang, die zum
Nieder=
ſedlitzer Bahnhof führte, dann aber wandte er ſich um, er hatte
Luſt zu laufen, weit, ohne Ziel. Er hatte Furcht, jetzt, ſchnell
und unausweichbar, wieder in ſeine Fabrik zurückzukommen.
Die ſtummen Räume beängſtigten ihn.
Es dunkelte. Ranſtatt lief mit weitausholenden Schritten.
„Herr Ranſtatt?”
Ranſtatt wandte ſich um. Ein großer, breitſchultriger Mann
zog grüßend den Hut. Ranſtatt blieb ſtehen, er blickte in dieſes
unbekannte Geſicht, deſſen Augen ihn nicht losließen.
„Ja?” fragte er endlich, als er glaubte, der andere habe ihn
genügend gemuſtert.
„Sie kennen mich nicht mehr — Benning — Ralf Benning!”
„Benning?” fragte Ranſtatt verblüfft und freudig, Benning,
dieſer Name war jetzt Muſik in ſeinen Ohren. Ralf Benning?
Aber dieſer Mann war doch tot!
„Sie brauchen mich nicht ſo kritiſch anzuſehen” lachte Ralf,
„ich bin es wirklich!”
Ranſtatt vergaß für einen Augenblick ſeinen Kummer, er
ſtreckte Ralf impulſiv die Hand entgegen.
„Ich freue mich ſehr, wirklich — weiß Gott, ich habe mich
ſeit langem geſehnt, wieder einmal einem Benning die Hand
zu reichen!“
Sie wanderten im gleichen Schritt die Straße hinab.
„Ich habe Ihnen hier aufgelauert, Ranſtatt”, lachte
Ben=
ning. „Ich bekam Beſcheid, daß Sie hier in —” er zögerte, —
„bei Juſt zu einer Konferenz waren, und da bin ich die Straße
auf und abgegangen — einmal mußten Sie doch herauskommen!“
Er ſprach ſo munter und unbeſchwert, daß Ranſtatt den
Ge=
danken nicht loswerden konnte, der plötzlich von den Toten
er=
ſtandene Ralf Benning ſpiele ein wenig Theater. Oder iſt es ſo
leicht, im Augenblick der ehemaligen väterlichen Fabrik fröhlich
zu ſein?
„Ich komme Ihnen wohl vor wie ein junger Techniker, der
dem Chef auflauert, um eine Stellung von ihm zu erpreſſen —
fuhr Ralf fort, „beinahe iſt es ſo!”
Ranſtatt ſchwieg. Ging es den Bennings ſo ſchlecht, daß ſie
ſich Stellung ſuchen mußten?
Ranſtatt lächelte traurig. Soeben hatte er ſich nach eine Hilfe
geſehnt, nach einem jungen Menſchen, der ihn unterſtützte — hier
war dieſer Mann, — würden doch alle Wünſche ſo ſchnell in
Erfüllung gehen!
Aber es war zu ſpät!
„Wo waren Sie ſo lange — Sie haben ſich doch — warten
Sie — vier Jahre nicht blicken laſſen!” Ranſtatt überlegte. Es
waren ſchon vier Jahre! Wie ſchnell die Zeit. Vier Jahre wur
Benning tot, ſeit vier Jahren kämpfte Ranſtatt gegen Juſt. Vier
Jahre hatten ſein Haar grau gefärbt.
„Ich — es iſt eine verdammte Geſchichte”, Ralfs Stimme
war immer noch unbeſchwert und beunruhigte Ranſtatt. Man
ſprach nicht furchtbare Dinge und lachte dabei. „Ich habe vier
Jahre lang geſeſſen, in Lodz im Zuchthaus, — konnte leider
nichts von mir hören laſſen!“
„Im Zuchthaus?”
Schnurgerade zog ſich die Straße am Bahngeleiſe entlang.
m langer klappernder Güterzug raſſelte vorüber, unendlich
röllten die Wagen. Jawohl, ich wurde verhaftet — leider habe ich
bis heute noch nicht erfahren, was ich verbrochen haben ſoll. Ich
glaube, mein größtes Verbrechen war, daß ich rechtzeitig die
Ein=
ſpruchsſumme bei dem Gericht hinterlegt hatte!“
Ranſtatt erinnerte ſich, nickte, alles kam ihm klar und
logiſch vor.
(Fortſetzung folgt.)
Tum Frühjahr ein
eues gutes Fahr=
D,aber nur Marke
andard.
Jahre Garantie.
, ein
Kampf=
reis, alſo billiger
Is alles andere.
biBENZ
afenſtraße 20.
Ilte Fahrräder
verden in Zahlung
enommen. (7024b
Kanute
Skiläuf. wünſcht
ft. Kajakfrau a.
Fam. kennenzl.
it. Heir. n. ausg.
chr. m. Bild u.
159 Geſchſt.
ell., geb. Mädel,
J., kath., wünſcht
h. Verkehr mit
a). Hrn., nicht u.
J. (Spät. Heir.
ausgeſchl.)
hr. u. K. 16 Gſch.
Fräulein
t offen, charak=
. Lebensgefährt.
rvermög. vorh.,
Einheiratmög=
Strebſ. Herr.
30 J. wollen
ſend. u. J. 231
häftsſt. (TV6930
ufstät. Fräulein
J., ev., möchte
aufrich. Herrn
ſich. Poſ. inVer=
). tret. zw. Hei=
Witw. m. Kind
enehm. Ang. u.
224 Geſchſt.
22jähr. Dame,
en. Erſcheinung,
II., m. höherer
ulbild. u.
kom=
tter Ausſteuer
iſcht Herrn in
Poſ. kennen zu
een zw. ſpäterer
rat. Ang. unt.
197 Geſchſt.
Freundſchaft
t. allſt. D.. 50 J.
Erſch., ſ. hsl.,
h. Frohnt., i. ged.
h. leb., m. rſt.,
H. b. Kr.
Na=
fr., Ww. m. K.
. Bei Verſt, ſp.
rerw. Str. Diskr.
ſtv., anon. Verm.
Vertrv. Zuſchr.
u. J. 229 Gſch. *
hef.m. Freundin
amtent.) E. 20er,
gr., hübſch. Erſch.
ur= u. kinderl.,
sl. u. wirſchftl.,
Herrn in ſich.
I., bis 40 J.,
itw. m. kl. Kd.
enehm), zw. ſp.
Anon. zweckl.
kr. verl. u. zu=
Nur ernſtgem.
chr. mit Bild,
zurückgeſ. w
er=
u. J. 160 G
Aulerhöchste Zeit
ists, sich bei Stegmüller einen
hübschen Anzug für Pfingsten
auszusuchen! Massenhaft sind da
alle Arten von Anzügen u. Mänteln
vertreten und jedes einzelne Stück
ist ein Meisterwerk der Billigkeit!
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Riesen=Reuue Aotter
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bringt u. a.:
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zu M. 11.—
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4
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und Hunderterlei mehr!
Neigungseke!
bin 23 J., 1,65, dunkelblond, ſchlank
ſuche einen anpaſſungsfähigen und
tſchaftlich tüchtigen Mann von gutem
trakter, dem ich bei gegenſeitigem
ſtehen eine gute Einheirat biete. Da
ſelbſt Vermögen beſitze, lege ich den
ivtwert auf den inneren Menſchen
ſte (nicht anonyme) Briefe von
ilgeſinnten Herren bei gegenſeitiger
kretion unter J. 228 an die
Ge=
ftsſtelle ds. Bl. erbeten.
Beamker
31 J., ſchlank, blond, Monatseinkommen
450.— RM. (penſionsberechtigt) erſehnt
Eheglück mit einer liebevollen
Lebens=
gefährtin. Meine Zukünftige ſoll
natur=
liebend, häusl. veranlagt u. von einf.
natürl. Weſen ſein. Damen mit viel
Sinn für behagl. Häuslichkeit ſchreiben
mir mit Adreſſe (vorerſt ohne
Licht=
bild) (Diskretion zugeſichert und
er=
beten!) unter J. 230 Geſchäftsſelle. (*
Alleinſteh. Frau,
Ende 40, wünſcht
ebenſ. älter. Herrn
kennen zu lernen
zw. ſpät. Heir.
Ver=
mittlg. unerw. Off.
u. J. 194 Geſchſt.
Reelle Heiraken
ſowie Einheir, ſtets
vorgemerkt. Büro
FrauG. Schuchmann
Dſtdt., Stiftſtr. 46.
Lehrer
mit ein. gut. Geh.
und Barvermögen
wünſcht ſich glückl.
zu verheir. Bin 43
J. u. 1,70 groß,
liebe d. Häuslichk.,
die Natur u. alle
ſchön. Dinge. Mein
Wunſch: eine
edel=
denk. Frau nicht
unt. 30 J. m.
ſon=
nig. Lebensauffaſſ.
u. einf. natürlich.
Weſen. Zuſchriften
(Lichtb. ſpät.)
er=
reichen mich (
poſt=
lag., anonym höfl.
verbet.) u. J. 235
a. d. Geſchäftsſtelle.
(IV6935)
Beamker
31J., ſchlank, blond,
Monatseink. 450.—
RM. (penſionsber.)
erſehnt Eheglück m.
ein. liebevoll.
Le=
bensgefährt. Meine
Zukünft, ſoll
natur=
lieb., häusl.
veran=
lagt u. v. einfach.,
natürl. Weſen ſein.
Dam. m. viel Sinn
für behagl.
Haus=
lichk. ſchreib. mir
Adreſſe (vorerſt oh.
Lichtb.) (Diskr.
zu=
geſ. u. erb.!) unt.
J. 233 Geſchäftsſt.
(V6933)
Neigungsehe!
Ich bin 23 J., 1.,65,
dunkelbl., ſchlank.
Ich ſuche ein.
an=
paſſungsfähig. und
wirtſchaftl. tüchtig.
Mann v. gut.
Cha=
rakter, dem ich bei
gegenſeit. Verſteh.
eine gute Einheir.
biete. Da ich ſelbſt
Vermög. beſ., lege
ich den Hauptwert
auf den inneren
Menſchen. Ernſte
(nicht anon.) Briefe
v. idealgeſ. Herren
bei gegenſ. Diskr.
u. J. 234 a. d.
Ge=
ſchäftsſtelle erbet.
(IV6934)
Gebild., ſolider
Ge=
ſchäftsm., Ende 40
(Reſtaurat.=Fach),
vorurteilsfr., ſ. mit
Dame (auch Wwe.)
v. lebensfr. Weſen
m. etw. Vermögen
vekannt zu werden
zw. Heirat u.
Ge=
ſchäftsgründg.
Dis=
kret. Ehrenſ.! Zuſchr.
erb. u. K. 29 Gſchſt.
Opel 4/16 PS.
Vier=
ſitzer in beſt. Zuſt
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Sefte 20 — Nr. 128
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Tagblatt 7 Heſſiſche Ne
Sonntag, 8. Mak
Städl. Hkademie für Tonkunst
Direktor: Prof. Wilhelm Schmidt,
Städtischer Musikdirektor.
Vortrags-Abend
der Opernschule
am Donnerstag, den 12. Mai 1932,
20 Uhr, im Kleinen Saal des Städt.
Saalbaues, Saalbaustraße.
Arien u. Ensembles aus Opern
Karten zu 0.50 Mk., Schülerkarten
zu O.25 Mk., im Sekretariat der Städt.
Akademie für Tonkunst.
Elisabethen-
straße 36, Telephon 3500 (Stadt-
(St.6076
verwaltung).
Letzte Film-Morgenfeier in dieser Saison!
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Hente Sonntag, vormittag 11½ Uhr, mwiderraflich letzte Wiederholmg
des hochaktuellen Kultur-Tonfilms:
Ber Kampf um die Mandschurei
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Heute und folgende Tage
Die Sensation dieser Spielzeit!
Kans Abbers
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Ber Sieger
Eine wirblig-erregte Geschichte in
grandiosem Tempo.
Was bringt der Film2
Fürs Ange: Rennbahn,
Eishockey,
Luzuswelt.
Fürs Ohr: Die neuesten Schlager,
Comedian Harmonists,
Domgraf — Faßbender.
Fürs Herz: Käthe v. Nagy,
Hans Albers-
Dazu das
reichhaltige Beiprogramm.
Beginn: 2, 4, 6 und 8.20 Uhr.
Beginn: 2, 4, 6 und 8.20 Uhr.
Kriminalreporter
OL
Hente und folgende Tage
Ein neuer Welterfolg!
Rich. Romanowskg
Magda Schneider
in dem Toe May-Tonfilm:
Zwei hnAute
(Dle Bombe platzt).
Ein kriminalistisch. Abentener,
in dem raffiniert geknüpfte
Fäden zu entwirren sind.
Unerhörte Anstrengungen und
Gefahren muß Kriminalreporter
Holm erdulden. bis er siegreich
aus diesem Kampf mit dem
Verbrechen hervorgeht.
Dazu
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komischer Situationen.
Der Fim bringt unvergleichlich schöne
Aufnahmen aus der Schweiz, von der
Riviera und Südfrankreich.
Mitreißende Schlagermelodien, die
einzig-
artige Besetzung und die Regie Joe
Map’s haben den Film zum
Welterfolg gemacht.
Dazu
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das aktuelle Beiprogramm.
Beginn: 2, 4, 6 und 8.20 Uhr.
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Vortrag mit praktischen Vorführungen
am Donnerstag, den 12. Mai 1932, abends 8 Uhr
im Vortragssaal des Gaswerks, Elisabethenstr. 25½/4
Eintrittskarten im Ausstellungsraum. Elisabethen-
St7006)
straße 251/, kostenlos erhältlich.
Direktion der städtischen Betriebe
Darmſtädter Turnerſchaft e. V.
Einladung zur
lupkverſammlung
am Montag, dem 6. Juni 1932, im
Hauſe der Turngemeinde Beſſungen.
Tagesordnung:
1. Verleſung der letzten Niederſchrift,
2. Bekanntgabe der Vorſtandswahl,
3. Berichterſtattung,
4. Rechnungsablage und Entlaſtung
des Rechners,
5. Anträge,
6. Schwimm=Meiſterſchaften,
7 Verſchiedenes.
Anträge ſind bis zum 15. Mai 1932
an den Vorſitzenden einzureichen.
Der Vorſitzende:
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3. Bericht des Gläubigerbeirats.
4. Vorlegung des im Vergleichsvorſchlag zum 15.)
vorgeſehenen Auszahlungstermins,
5. Verſchiedenes.
Anträge zur Tagesordnung ſind, wie im Statut,
vorgeſehen, ſpäteſtens 3 Tage vor der Generalverſe
lung ſchriftlich bei uns einzureichen.
Vereinsbank Eberſtadt
e. G. m. b. H.
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Wille, Ihrig, Dächert.
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