Darmstädter Tagblatt 1932


07. Mai 1932

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umer 10 Pfennige


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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 127
Samstag, den 7. Mai 1932.
195. Jahrgang

21 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichsplg.
Finanz=Anzelgen 35 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breitl 2 Reſchsmarkl Anzelgen von auswärte 3s Reſchspfg.
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zelle
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpfſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
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und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fäll ſeder
Rabait weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Naionalbank.

Anſciag dcf den gianidenen oon famſtteic!
MT
ſiſcher Emigrank ſtreckt den franzöſiſchen Skaakspräfidenken in einer Buchausfkellung mit fünf Schüſſen nieder.
Präſidenk Doumer ſchwer verlehl. Der Täler verhafkel. Große Erregung in Paris.

Verhängnisvolle Schüſſe.
Paris, 6. Mai.
Auf den Präſidenten der franzöſiſchen Repu=
iſt
heute nachmittag in einer Ausſtellung von
m Ruſſen ein Revolverattentat verübt worden.
Ruſſe gab zahlreiche Schüſſe auf den Präſi=
en
Ooumer ab, von denen einige trafen.
ident Doumer iſt ſchwer verletzt.

Das Attentat auf den Präſidenten der franzöſiſchen Repu=
Kaul Doumer, iſt ein Unglück für das franzöſiſche Volk, das
ilnahme der ganzen Welt auslöſen wird. Auch wir Deutſche
n in dem Ausdruck des Mitgefühls nicht zurückſtehen. Der
elmord als Mittel der Politik bleibt verdammenswert, wo
immer auch ereignet.
aul Doumer, der am 22. März 1857 in Aurillac geboren
war der Sohn eines Arbeiters und hat ſich mit unermüd=
zäher
Energie auf den höchſten Poſten heraufgearbeitet,
in Volk zu vergeben hat. Es iſt die ſchwere Jugend ſtets
hatten auf ſeinem Leben geblieben. Von Hauſe aus Pro=
und Publiziſt, wandte er ſich dann der Politik zu und war
88 Deputierter für das Aisne=Departement.
iter Bourgeois hatte er 1895 bis 1896 erſtmals ein Porte=
das
der Finanzen. inne. Bekannter wurde er ſpäter als
Ulgouverneur von Indochina. Bei der Wahl zum Präſi=
der
Republik am 17. 1. 1906 unterlag er jedoch gegen
es. Während des Krieges trat er nicht weiter hervor,
m ſiebenten Kabinett Briand (Januar 1921 bis Januar
war er Finanzminiſter. Als ſolcher ſetzte er auf der da=
n
Pariſer Konferenz der Alliierten die außerordentlich
Entſchädigungsforderungen an Deutſchland durch.
ch der Verdrängung Loucheurs als Finanzminiſter aus
ovember=Kabinett Briands 1925 wurde Doumer deſſen
ger doch konnte er den Frankenſturz nicht aufhalten. Im
Kabinett Briand vom März 1926 erſetzte in Peret. Am
1927 wurde Doumer mit 238 von 273 Stimmen zum Präſi=
des
Senats gewählt, und am 16. 1. 1930 wiedergewählt.
r Präſidentenwahl in Verſailles am 13. Mai 1931 wurde
oumer im zweiten Wahlgang zum Präſidenten der franzö=
Republik gewählt.
r ſehen in Doumer keineswegs einen Freund unſeres Vol=
ielmehr
gehört Doumer zu jener Schule rückſichtsloſer Ver=
der
franzöſiſchen Intereſſen, die der Verſtändigung zwiſchen
land und Frankreich ſehr viel Schaden zugefügt haben.
alſo Doumer ſeinen ſchweren Verletzungen erliegen, ſo
die Beſtimmung ſeines Nachfolgers von weittragender
er Bedeutung ſein.
Der Hergang des Akkenkals.
der das Attentat auf Präſident Doumer liegen bisher fol=
Einzelheiten vor: Der Präſident der Republik, begleitet
*em Mitglied des Militärkabinetts, begab ſich nachmittags
von der Vereinigung der Schriftſteller, die am Kriege
mmen haben, veranſtaltete Buchausſtellung. In dem
Alick, als er, begleitet von einem größeren Gefolge. Hen
Ausſtellungsſaal betrat, wurden auf ihn fünf Schüſſe ab=
Ehe man den Mörder entwaffnen konnte, ſchoß er zum
Male und traf den Schriftſteller Farrere ins Handgelenk.
tand ungeheure Aufregung, die der Mörder benutzte, um
N Ausgang zu flüchten. Er wurde aber dort vom Direk=
Sicherheitspolizei erreicht, der ihm die Waffe aus der
Alug und ihn der Polizei übergab.
Berichk eines Augenzeugen.
bekannter Schriftſteller, der Augenzeuge des Anſchlages
umer war, teilte dem Pariſer Vertreter des WT.B. fol=
jinzelheiten
mit:
befand mich in unmittelbarer Nähe der Gattin Claude
2 der bekannten Schauſpielerin Henriette Rodges, und
1t mich mit ihr. Sie machte mich auf einen Mann
ſan, der nach ihrer Angabe von 9 Uhr vormittags
in den Ausſtellungsräumen aufgehalten und wiederholt
7 Präſidenten der Republik gefragt hatte. Dieſer Mann
Attentäter. Sein ſtark ruſſiſcher Akzent war beſonders
en. Als die Tat geſchah, entſtand ein ungeheurer Auf=
Im erſten Augenblick glaubte man, daß der Präſident
auf der Stelle getötet ſei. Er ſtürzte zu Boden und
ne Zeit lang regungslos liegen. Der Blutverluſt war
Lentlich ſtark. Der Täter, der zu flüchten verſuchte,
Don den zahlreichen Beſuchern umringt. Sie verſuchten
Lynchen. Es gelang ihm aber, ſich einen Weg bis zum
2 3ü bahnen, wo er von der Polizei feſtgenommen wurde,
Laigt war, ihn gegen die Wut der Menge zu ſchützen.

Das Befinden Doumers.
Präſdent wurde ſogleich in das nächſt gelegene Hoſpita!
Siert, wo man die notwendigen chirurgiſchen Eingriffe
Die Verzte veröffentlichen folgenden Bericht über den
Doumers:

Der Präſident der Republik iſt von zwei Kugeln getroffen
worden, und zwar die eine an der Baſis des Schädels und die
andere an der rechten Achſel. Starker Blutverluſt. Der Patient
iſt ſehr mitgenommen. Zwei Bluttransfuſionen wurden vor=
genommen
. Zuſtand ſehr ernſt. Inzwiſchen iſt Doumer operiert
worden.
Wie Havas berichtet, hat die Kugel, die in die rechte Achſel=
höhle
eingedrungen iſt, die Schlagader durchſchlagen. Bei den
beiden Bluttransfuſionen wurden 450 Kubikzentimeter und 500
Kubikzentimeter Blut übertragen.

Paul Doumer.
Der Täler ein ruffiſcher Arzk namens Gorgulofl.
Der Attentäter iſt bereits identifiziert. Es handelt ſich
um einen Doktor der Medizin ruſſiſcher Natio=
nalität
namens Paul Gorguloff. Als man den Täter
nach ſeiner Feſtnahme unterſuchte, fand man bei ihm ein Notiz=
huch
, in dem der Name Paul Gorguloff ſtand mit dem Zuſatz!
Expräſident der ruſſiſchen Fasciſten. Laut Intranſigeant iſt
Gorguloff am 30. Juni 1895 in Braviscaja im Kaukaſus geboren
und Dr. med. Er wohne ſeit vier Jahren in Frankreich und ſei
mit einer Schweizerin verheiratet, die in Monaco wohne und von
ſeinem Anſchlag nichts gewußt habe. Gorguloff ſei der Vorſitzende
der ruſſiſchen fasciſtiſchen Nationalpartei, die er als Gegner des
Bolſchewismus 1930 in Prag gegründet habe.
Gorguloffs Verhör. Das Mokiv der Tal.
Auf die Frage der unterſuchenden Beamten, weshalb er den
Anſchlag ausgeführt habe, habe Gorguloff erklärt, er habe ſich
an den Franzoſen rächen wollen, weil ſie nicht in Rußland gegen
die Bolſchewiſten eingreifen wollten.
Gorguloff machte beim Verhör durchaus den Eindruck eines
geiſtig nicht ganz normalen Menſchen. Er ſpricht monoton, er=
hobenen
Hauptes, die Augen ſtarr auf einen Punkt im Raume
gerichtet, gerade als ob er etwas auswendig Gelerntes herſagen
wollte.
Ueber das Verhör Gorguloffs berichtet der Intranſigeant
noch folgendes: Gorguloff hat in Monaco eine Terror= Vereini=
gung
begründet, deren Vorſitz er innehatte und die ſich aus etwa
30 Perſonen zuſammenſetzte. Gorguloff hat das Attentat allein
ausgeführt und ſeine Vereinigung weiß nichts davon, da er zu
ſeinen Vereinigungsmitgliedern ebenſo wenig Vertrauen gehabt
habe, wie dieſe zu ihm. Gorguloff hat unter dem Pſeudonym Paul
Brade Romane geſchrieben und ſoll auch Gedichte in tſchechoſlowa=
kiſcher
Sprache veröffentlicht haben. Man fand bei ihm zwei Re=
volver
. Das Heft, das man bei ihm vorfand, trug auf der erſten
Seite folgende Einzeichnung: Memoiren des Dr. Gorguloff, Chef
der ruſſiſchen Fasciſten, der den Präſidenten der franzöſiſchen Re=
publik
ermordet hat.
Die nationaliſtiſche Liberté veröffentlicht eine neue Verſion
der angeblichen Erklärungen Gorguloffs bei ſeinem Verhör. Da=
nach
habe Gorguloff geſagt, er habe gewußt, daß Frankreich den
Krieg gegen die Sowjets vorbereite. Er verarge das dem Präſi=
denten
nicht perſönlich, aber er habe gewußt, daß man Doumer
zwingen wollte, die Feindſeligkeiten gegen die Bolſchewiſten aufzu=
nehmen
. Er habe die Abſicht gehabt, den Präſidenten zu töten.
Dieſe von der Liberté gegebene Darſtellung ſteht in direk=
tem
Widerſpruch zu den bisherigen Meldungen, wonach Gorguloff
es Frankreich zum Vorwurf machte, in Rußland nicht gegen die
Bolſchewiſten zu intervenieren.
Große Erregung in Pakis.
Vor dem Krankenhaus und ebenſo vor dem Elyſé hat ſich eine
ungeheure Menſchenmenge angeſammelt, die auf Nachricht über den
Zuſtand Doumers wartet. Es herrſcht eine beiſpielloſe Erregung,
die ſich vielfach in Verwünſchungen gegen die Ausländer Luft
macht. Auf der Straße iſt allgemein die Meinung verbreitet, daß
es ſich hier um einen kommuniſtiſchen Anſchlag handelt. Infolge
des hohen Alters des Präſidenten mußte die Entfernung der Kugel
ohne Narkoſe vorgenommen werden. Nach einem Geſpräch mit dem
Arzt erklärte auch Tardieu, daß Hoffnung beſtehe, des Leben des
Präſidenten zu erhalten.

Die Wirkung des Akkenkals im Ausland.
Ueber die Wirkung, die das Attentat auf den Präſidenten
Doumer im Ausland hervorgerufen hat, beginnen die erſten Mel=
dungen
einzulaufen. In Waſhington wurde die Nachricht ſehr früh
bekannt. Sie machte auf den Präſidenten Hoover und die Mitglie=
der
der amerikaniſchen Regierung einen tiefen Eindruck. Das
Weiße Haus telegraphierte unverzüglich an die amerikaniſche
Botſchaft in Paris um Einzelheiten und bat den Botſchafter Wal=
ter
Edge, dem Präſidenten der Republik und ſeiner Familie die
Sympathie der amerikaniſchen Regierung auszuſprechen. Auch
aus London wird berichtet, daß die Nachricht von dem Attentat im
Weſtminſter=Palais, eine große Aufregung hervorgerufen habe.
Auf die Nachricht vom Anſchlag auf den franzöſiſchen Präſidenten
Doumer hat der engliſche König ſofort ein Telegramm nach Paris
geſandt, in dem er ſein tiefgefühltes Beileid im Namen der gan=
zen
engliſchen Nation und ſeiner Regierung ausſpricht.

Beſtürzung in Genſ.

Genf, 6. Mai.

Die Nachricht von dem Anſchlag auf den Präſidenten der fran=
zöſiſchen
Republik, Doumer, hat hier allgemein größte Beſtürzung
ausgelöſt. Die erſte Mitteilung über den Anſchlag wurde in der
Sitzung des Ausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz für die Haus=
haltsfragen
bekannt. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes, der portu=
gieſiſche
Außenminiſter Vasconoellos, unterbrach plötzlich die
Sitzung und gab ein Telegramm Tardieus über den Anſchlag auf
Doumer bekannt. Auf Antrag des deutſchen Vertreters im Aus=
ſchuß
, Oberſt Karmann, wurde die Sitzung ſofort zum Zeichen der
Trauer abgebrochen. Sämtliche übrigen Ausſchüſſe der Ab=
rüſtungskonferenz
haben gleichfalls ihre Arbeiten eingeſtellt. Der
deutſche Botſchafter Graf Weltzek hat dem rangälteſten Mitglied
der franzöſiſchen Abrüſtungsdelegation, Dumont einen Beſuch ge=
macht
und ihm die Anteilnahme der deutſchen Delegation an dem
Attentat auf den franzöſiſchen Staatspräſidenten ausgeſprochen.
In den Wandelhallen des Völkerbundsſekretariats wurde das Er=
eignis
von den Abgeordneten, die in Gruppen zuſammenſtanden,
lebhaft erörtert. Die Eregung über den verbrecheriſchen Anſchlag
iſt überall außerordentlich groß.
Beileidskundgebungen Hindenburgs und Brünings.
Berlin, 6. Mai.
Reichspräſident von Hindenburg hat dem Präſidenten der
franzöſiſchen Republik anläßlich des auf ihn verübten Anſchlages
telegraphiſch ſeine aufrichtigen Wünſche für baldige Geneſung über=
mittelt
.
Reichskanzler Dr. Brüning hat an Miniſterpräſident Tar=
dieu
folgendes Telegramm gerichtet: Mit tiefer Entrüſtung er=
fahre
ich von dem verabſcheuungswürdigen Anſchlag auf das
Leben ſeiner Exzellenz des Herrn Präſidenten Doumer. Ich bitte
Sie, Herr Miniſterpräſident, zugleich im Namen der Reichsregie=
rung
, meine aufrichtig empfundenen Wünſche für die baldige
Wiederherſtellung des Herrn Präſidenten der franzöſiſchen Republik
entgegenzunehmen.
Die vorausſichklichen Folgen des Akkenkals.
* Im Sinne der Tagespolitik ſtellt das Attentat auf Doumer
ganz ohne Rückſicht auf ſeinen Ausgang, eine Handlung von mög=
licherweiſe
ſehr tiefgehender Wirkung dar. Am Sonntag finden
in Frankreich die Stichwahlen ſtatt, die über die endgültige Zu=
ſammenſetzung
der franzöſiſchen Kammer entſcheiden werden. Bisher
rechnete man dabei mit einem, wenn auch beſcheidenen Erfolg der
Linken und der Möglichkeit, einer Umbildung der franzöſiſchen
Regierung im Sinne einer gemäßigteren Politik. Es waren An=
zeichen
dafür vorhanden, daß die Parteien der Verſtändigung im
zweiten Wahlgang beſſer abſchneiden würden als im erſten. Wie=
weit
das Attentat auf das Stichwahlergebnis
von Einfluß ſein wird, muß abgewartet werden. Zweifellos
ſteht aber zu befürchten, daß die plötzlich angefach=
ten
politiſchen Leidenſchaften eine chauvini=
ſtiſche
Stimmung herbeiführen können. Es wäre nicht
das erſte Mal, daß das franzöſiſche Volk von plötzlichem Fanatis=
mus
ergriffen, übereilte Entſchlüſſe faßte. Gerade der Zeitpunkt
des Attentats gibt aber zu denken. Es wäre nicht unmöglich, daß
die Anſtifter die wahrſcheinliche Wirkung auf die Wahlentſchei=
dung
ins Auge gefaßt hätten, wenn es ſich um ein von politiſchen
Motiven beſtimmtes Verbrechen handeln ſollte. Ueber das Motiv
der Tat ſind wir noch nicht unterrichtet. Es heißt, daß der Atten=
täter
ein Ruſſe ſein ſoll. Beſtätigt ſich das, dann wären politiſche
Motive ſehr viel wahrſcheinlicher, als es ſonſt der Fall ſein würde,
da das politiſche Attentat das traditionelle Mittel oſteuropäiſcher
Politik darſtellt. Immerhin wird man das Ergebnis der Unter=
ſuchung
abwarten müſſen, ehe man zu tragfähigen Schlüſſen ge=
langen
kann.
Selbſt wenn das Attentat nicht aus politiſchen Motiven in
Szene geſetzt worden wäre, dürften aber gerade die außenpoliti=
ſchen
Wirkungen das wichtigſte ſein, die davon ausgehen. Der
Kampf um die Nachfolge, der unter Umſtänden auch dann ein=
ſetzen
wird, wenn Doumer am Leben bleibt, wird unter Voraus=
ſetzungen
geführt, die das politiſche Ergebnis möglicherweiſe fäl=
ſchen
. Der franzöſiſche Chaupinismus wird ſich die Möglichkeit
nicht entgehen laſſen, daraus Kapital zu ſchlagen. Auf jeden Fall
iſt dieſe Untat ein Ereignis, das unabſehbare Folgen haben kann,
weil die europäiſchen Zuſtände und das innere Gleichgewicht
Europas heute wirklich Erſchütterungen nicht vertragen können.
Es wäre zu hoffen, daß die Franzoſen ſich in dem Unglück nicht
um ihr ſonſt ſo kühles Urteil bringen laſſen.

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Ende 4
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Seite 2 Nr. 127

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die Rückwirkungen des deutſchen Wahl=
ſieges
im Memelland.
Rückkriktsgeſuch Merkys. Das Direkkorium
Simmaikis ſoll zurückkreken.
Kowno, 6. Mai.
Wie aus litauiſcher autoritativer Quelle verlautet, ſoll nach
dem Ausfall der Memelwahlen nunmehr eine Verſtändigung
mit den Mehrheitsparteien geſucht werden. Das Direktorium
Simmaitis ſoll noch vor Zuſammentritt des Memellandtags
zurücktreten; jedoch ſtellt man ſich auf den Standpunkt, daß der
nene Präſident ein memelländiſcher Litauer ſein müſſe. Die an=
deren
Mitglieder des neuen Direktoriums ſollen den Mehrheits=
parteien
angehören. Eine neue Landtagsauflöſung komme nicht
in Frage. Der Rücktritt des Gouverneurs Merkys ſei wahr=
ſcheinlich
.
Als erſte offiziöſe Stellungnahme reſumiert der Lietuvos
Aidas das Wahlergebnis in Memel und zieht die Folgerung
einer Verſtändigung und beiderſeitigen Innehaltung des Memel=
ſtatuts
.
Gouverneur Merkys iſt heute in Kowno eingetroffen. Es
finden Kabinettsſitzungen und verſchiedene Beſprechungen im
Laufe des Tages ſtatt, in denen die künftige Innen= und Außen=
politik
Litauens auf Grund des Memeler Wahlergebniſſes feſt=
gelegt
werden ſoll. Wie verlautet, hat Merkys dem Präſidenten
der Republik ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht.
Die Berliner Preſſe zum deutſchen Wahlſieg.
Berlin, 6. Mai.
Der deutſche Wahlerfolg bei den memelländiſchen Landtags=
wahlen
wird von der Mehrzahl der Berliner Abendblätter be=
ſprochen
. Von allen wird, unbeſchadet der politſchen Einſtellung,
die Bedeutung des deutſchen Sieges unterſtrichen und betont, daß
damit alle litauiſchen Bemühungen auf eine Litauiſierung des
Memellandes zunichte gemacht worden ſeien.
Das Berliner Tageblatt meint, mit der litauiſchen
Trutzpolitik ſei es zu Ende, oder man müßte ſich in Kowno
entſchließen, offene Willkür zu proklamieren. Die litauiſche Re=
gierung
könne nicht wagen, dasſelbe Spiel wie vorher zu wieder=
holen
, nämlich das Mißtrauensvotum hinzunehmen, den Landtag
aufzulöſen und den ihr ſympathiſchen Herrn auf dem Präſidenten=
ſeſſel
zu belaſſen.
Die Germania bezeichnet die Wahlen als die klarſte
Antwort auf die Abſetzung des Direktoriums
Böttcher, ſie nähmen das in Kürze zu erwartende Gutachten
des Haager Gerichtshofes eigentlich ſchon vorweg. Das Memelland
habe erneut bewieſen, daß die memelländiſche Autonomie noch
lebendig ſei, es laſſe ſich von den Litauern kein zweites
Wilna bereiten.
Der Börſen=Courier nennt den Wahlausgang einen ein=
drucksvollen
Proteſt gegen die Unterdrückungspoli=
tik
einer ſtammesfremden Patronatsregierung.
Der Vorwärts ſagt, weder die Rechtsbrüche noch die Zwangs=
maßnahmen
, der litauiſchen Gewaltherrſchaft, noch Preſſezenſur,
Verſammlungsterror, Maſſeneinbürgerung landesfremder Litauer
und übelſter Wahlſchwindel haben aus den Memeldeutſchen
Litauer machen können. Sie haben lediglich eine Rekordwahlbe=
teiligung
herbeigeführt, deren Erfolg die Beſchränkung der litau=
iſchen
Minderheit im Landtag auf ihre alte Kleinheit und die Be=
ſtätigung
der deutſchen Fünfſechſtelmehrheit iſt.
Die Börſenzeitung fordert, daß die Reichsregierung jetzt
den Signatarmächten nahe legen müſſe, von der litauiſchen Regie=
rung
nach dieſer imponierenden Kundgebung der memelländiſchen
Bevölkerung ſchleunigſt die Rückgängigmachung aller
Gewaltmaßnahmen zu verlangen.
Die Deutſche Tageszeitung hält es ebenfalls für die Pflicht
der Signatarmächte, mit aller Energie dafür zu ſorgen, daß nach
dieſer klaren Willenserklärung des deutſchen
Memellandes nun endlich Zuſtände geſchaffen und Garan=
tien
gegeben werden, die eine Wiederholungder Vor=
fälle
der letzten Monate ausſchließen. Selbſtver=
ſtändlich
ſei die Memelfrage in größerem Sinne nicht eher gelöſt,
als bis der ſchwere internationale Rechtsbruch und Gewaltakt von
1923 wieder gutgemacht und der memelländiſchen Bevölkerung die
Möglichkeit gegeben werde, in jeder Beziehung ihr Selbſtbeſtim=
mungsrecht
auszuüben.
i
Der Angriff verlangt darüber hinaus, daß die Signatar=
mächte
im Memelland ſofort eine Volksabſtimmung ſtatt=
finden
laſſen, die ebenſo wie die jetzt ſtattgefundenen Wahlen zum=
Ausdruck bringen würde, daß das Memelland wieder dahin
kommen will, wohin es ſeit jeder gehörte, nämlich zum Deut=
ſchen
Reich.

Vom Tage.

Im Reichstag fanden am Freitag unverbindliche Beſprechun=
gen
zwiſchen Vertretern der Mittelparteien des Reichs=
tages
über ein engeres Zuſammenarbeiten ſtatt. Irgend ein
Ergebnis wurde jedoch noch nicht erzielt.
Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion hat Mißtrauens=
anträge
gegen das Kabinett Brüning und die Miniſter
Groener und Stegerwald eingebracht.
Die kommuniſtiſche Fraktion hat im Reichstag einen Antrag
eingebracht, der die Aufhebung der beiden Notvers
ordnungen zur Wahrung der Staatsautorität und der Not=
verordnung
gegen die Gottloſenbewegung fordert.
Botſchafter Nadolny iſt zu kurzem Aufenthalt in Berlin
eingetroffen. Der Madrider Botſchafter Graf Welzzek wird
Deutſchland auf der am Montag beginnenden ordentlichen Tagung
des Völkerbundsrats vertreten.
Der vor einigen Tagen bei Perl am Oberlauf der Moſel ge=
landete
franzöſiſche Militärflieger iſt freigelaſſen
worden. Er wurde wegen Paßvergehens zu 150 RM. Geldſtrafe
verurteilt. Auch das Flugzeug wurde freigegeben.
Präſident Hoover hat überraſchend den Kongreß in einer un=
mißverſtändlichen
Botſchaft aufgefordert, den Ausgleich des Haus=
haltes
eingehend fertigzuſtellen. Die Haltung des Kongreſſes löſe
im Land Furcht und Alarm aus. Hoover verlangt, daß ein um=
faſſendes
endgültiges Nationalprogramm mit weiteren Einſparun=
gen
vor dem 1. Juli fertiggeſtellt wird.
Das Finanzkomitee des amerikaniſchen Senats hat eine be= den Präſidenten des Nationalrates, Dr. Renner, empfang
trächtliche Erhöhung der Einkommensſteuer beſchloſſen, um das
Budget wieder ins Gleichgewicht zu bringen Man ſchätzt die Ein=
nahmen
aus dieſer Steuererhöhung auf 100 Mill. Dollar. Die Bundespräſidenten mit den Führern der Parteien.
Höchſtſätze der Einkommenſteuer ſind um 33 Prozent heraufgeſetzt
worden.

Profeſſor Dr. Rießer .
Berlin, 6. Mai.
Der langjährige Präſident des Hanſabundes, frühere Vize=
präſident
des Reichstages, Geheime Juſtizrat und frühere
Ordentliche Honorarprofeſſor an der Berliner Univerſität Dr.
Jacob Rießer, iſt heute nacht im 79. Lebensjahr geſtorben.

Rießer war 1853 in Frankfurt a. M. geboren. Zunächſt
Rechtsanwalt in Frankfurt a. M., wurde Rießer 1888 Mitglied
des Vorſtandes der Bank für Handel und Induſtrie ( Darm=
ſtädter
Bank) in Berlin. Im Jahre 1906 ſchied er aus der Bank
aus und wurde Ordentlicher Honorarprofeſſor an der Berliner
Univerſität. Er gründete 1900 den Zentralverband des Deutſchen
Bank= und Bankiersgewerbes, deſſen ehrenamtlicher Vorſitzender
er ſeitdem geweſen iſt. Im Jahre 1909 rief er den Hanſabund
ins Leben und bekleidete lange Jahre den Vorſitz dieſes Bundes.
Politiſch iſt Rießer erſt 1916 hervorgetreten, als er Mitglied
des Reichstages wurde. Er gehörte der verfaſſunggebenden
Deutſchen Nationalverſammlung und ſeit 1920 wieder dem
Reichstag an, deſſen Vizepräſident er vom Mai 1921 ab bis
zu ſeinem Ausſcheiden im Jahre 1928 war. Rießer war Mitglied
der volksparteilichen Reichstagsfraktion.

Regierungskriſe in Oeſkerreich.
Kabinelt Bureſch zurückgekrefen.
Wien, 6.
Das Kabinett Bureſch iſt ſoeben zurückgetreten. Der B.
kanzler begab ſich zum Bundespräſidenten, um ihm davo=
teilung
zu machen. Der Bundespräſident betraute Dr. 2
mit der einſtweiligen Fortführung der Geſchäfte und wi
Vorſchlag von Dr. Bureſch zunächſt eine Reihe von parla
riſchen Führern empfangen, um ſich mit ihnen über die
bildung des Kabinetts zu beraten.
In parlamentariſchen Kreiſen verlautet, daß ſich die
lich=Sozialen ſehr bemühen, die Großdeutſchen in das K
einzubeziehen. Ob dies auch tatſächlich gelingt, iſt noch f
da die Großdeutſchen auf einer Ernennung Dr. Schober
Außenminiſter beſtehen ſollen, was von ſeiten der Ch
Sozialen jedoch rundweg abgelehnt werden ſoll. Im 9
grund der Kombinationen ſteht nach wie vor der Name d
herigen Landwirtſchaftsminiſters Dr. Dollius, doch werde
andere Namen genannt, und die vorausſichtliche Entwicklu
Kriſe läßt ſich im Augenblick noch nicht überblicken.
Bundespräſident Miklas hat in den Mittagſtunden
ſich mit ihm über die durch den Rücktritt der Regierung
fene Lage zu beraten. Hierau; begannen die Beſprechung
Bombenanſchlag auf den Zug des ägypliſch
Miniſterpräſidenken.
Auf den Sonderzug des ägyptiſchen Miniſterpräſidenten
in der Nähe von Kairo ein Bombenanſchlag verübt. Die
explodierte vorzeitig, ſo daß nur die Schienen aufgeriſſen 1
Zwei Bahnbeamte wurden getötet, drei verletzt. In dem 7
kurz darauf die Anſchlagſtelle paſſieren mußte, befanden
Verkehrsminiſter, der Erziehungsminiſter, der Vizepräſid
Kammer und andere bekannte Perſönlichkeiten.
Dr. Beſt ankworkel dem Polizeibeamfen=
verband
Heſſens.
* Wie bekannt hatte der Landesverband der Polizeil
Heſſens e. V. an den natſoz. Landtagsabgeordneten T
einen Offenen Brief gerichtet, in dem Dr. Beſt aufg
wurde, unter Verzicht auf ſeine Immunität als Landta
ordneter, den Teil ſeiner Landtagsrede vom 19. Apr
öffentlich zu wiederholen, in dem er den Offizieren und
ſchaften der kaſernierten Polizei Schuldenmachen vorg
hatte. In ſeinem Antwortſchreiben vom 4. ds. Mts.
Dr. Beſt u. a.:
Sie haben in Ihrem Schreiben vom 25. 4. 1932 Ae
gen, die ich nach einer Zeitungsnachricht in meiner Landt
am 19. April 1932 gemacht haben ſoll, zitiert und an 1
Frage gerichtet, ob ich bereit ſei, dieſe Aeußerungen au
des Landtags zu wiederholen.
Ich ſtelle zunächſt feſt, daß Ihr Zitat nicht dem
Wortlaut meiner Landtagsrede entſpricht, und empfehle
von dieſem Wortlaut in dem Stenogramm des Landtae
Kenntnis zu nehmen.
Zu dem aus dem amtlichen Stenogramm erſichtliche=
laut
meiner Landtagsrede ſtehe ich in vollem Umfange, 2
legung meiner Ausführungen muß ich jedem überlaſſen,
von Kenntnis nimmt.
Nachdem Herr Dr. Beſt der Schutzpolizei noch einma
griffe und Rohheitsakte vorgeworfen hat, fährt er u. a.
Die unter der durch die Namen Leuſchner var
huyſen Faber Stürmer angedeuteten Leit=
folgte
Auswahl der einzuſtellenden Polizeibeamten iſt
Auffaſſung weiteſter Kreiſe mehr nach der politiſchen Eil
als nach der menſchlichen und ſachlichen Qualifikation
Nach dieſer von mir geteilten Auffaſſung iſt durch dieſ
Schutzpolizei wohl am weiteſten fortgeſchrittene partei)
Durchdringung das menſchliche und moraliſche Durck
niveau in entſprechendem Maße unter das anderer Bean
gorien geſunken. Nur ein Beiſpiel dafür bietet die im Ve
zu anderen Beamtenkategorien häufigere und höhere
dung in der Schutzpolizei.
Für die angedeuteten Auffaſſungen vermag ich
Belege zu erbringen. Ich habe bisher davon abgeſehe
der Oeffentlichkeit zu übergeben, weil ich trotz allem di
nen in Frage kommenden Beamten vor einer ſolchen
markung und ihren Folgen zu bewahren beabſichtige. Je
an, daß Sie als die Intereſſenvertretung eben dieſer
dieſe meine Abſicht anerkennen und billigen."

Joh. Heinrich Merck ein Dilekkank?
Von
Dr. H. Bräuning=Oktavio.
Noch Eins, lieber Mann, ſend aufrichtig, und zwar biß
zum Behthun. Denn ich merke Ihr fürchtet das. Thut aber
wehe, damit Ihr wohlthut. Merck an Wieland. 1778.
Wenn auch jede Ausſtellung die Gefahr in ſich birgt, daß
wichtige Aſpekte eines Menſchenlebens unbeachtet bleiben, ſo darf
man hoffen, daß es der Goethe=Merck=Ausſtellung in Darmſtadt
gelingt, das Lebensbild Joh. Heinr. Mercks und die Ausſtrahlun=
gen
ſeines ſich auf ſo viele Gebiete erſtreckenden Schaffens um=
faſſend
und echt zu geſtalten. Mercks Haltung zur Kunſt
wird mit Recht ein Kapitel für ſich beanſpruchen; denn in den
Augen auch berufenſter Forſcher iſt er geſchäftiger Kunſthändler,
auch Kunſtbädeker der ſächſiſchen Herzöge, dazu waghalſiger Mäcen,
der ſich übernimmt, und ſchließlich ein Dilettant in Kunſt=
ſachen
. Nur ſtimmt das ſo nicht. Merck, den ein Onkel zum
Theologen preſſen wollte, wandte ſich aus innerſter Neigung ſchon
auf der Univerſität Altdorf dem Studium der ſchönen
Wiſſenſchaften und Künſte zu; ſeine früheſte Veröffentlichung, mit
dem Widmungsdatum: Erlangen, 11. 4. 1762, iſt eine Ueberſetzung
von Franz Hutcheſons Unterſuchung unſerer Begriffe von
Schönheit und Tugend. Als er im Spätſommer 1762 nach Dres=
den
ging, ſtudierte er unter Chrn. Ludwig v. Hagedorn
drei Semeſter lang an der dortigen Maler= und
Zeichenakademie Kunſt und Kunſtgeſchichte.
Hagedorn, in ſeinen Plänen zur Hebung der Künſte in Sachſen
von ſeinem Kurfürſten Friedrich Auguſt II., Prinzen Xaver und
Grafen Brühl tatkräftig gefördert, hatte 1762 die bereits 1697
begründete Akademie wieder erſtehen laſſen und wollte die erſten
Künſtler der Zeit nach Dresden ziehen: den jungen Brand,
Landſchafter in Wien, Schütz, Maler von Rheingegenden und
Ruinen, in Frankfurt am Main beide in Paris geachtet, wo
man ihre Landſchaften ſteche , Seekatz, Figurenmaler in
Darmſtadt, Zieſenis, Bildnismaler en deminature, Tiermaler
J. Roos, die Kupferſtecher Canale, Boétius, Came=
rata
, Bildhauer von Knöpfler und die beiden Tiſchbein
in Kaſſel.
Der 23jährige Merck, ſtolz auf die Freundſchaft Hagedorns,
der ihm Empfehlungen nach Frankfurt mitgab, die ihm mehr
nützten als langjährige eigene Verdienſte, machte ſich gern zum
Träger dieſer Pläne ſeines Lehrers. Als er im Frühjahr 1764
vor ſeiner Reiſe in die Schweiz auf kurze Zeit nach Darmſtadt

zurückkehrte, überbrachte er dem Darmſtädter Maler Seekatz,
der damals auch für den Königslieutnant Grafen Thoranc arbei=
tete
, das Anerbieten einer Berufung nach Dresden; wenn
Seekatz auch ablehnte, ſo iſt doch Mercks Antwort an Hage=
dorn
vom 6. April 1764, zugleich der älteſte erhaltene Brief Mercks,
den ich 1910 aufgefunden und in Herrigs Archiv veröffentlicht
habe, von höchſtem Intereſſe. Es heißt darin unter anderm:
Das Anerbieten, womit Ew. Hochwohlgebohren meinen
Freund den Herrn Seekatz beehrt haben, iſt von ihm mit der ſchul=
digſten
Dankbarkeit angenommen worden. . .
Er fängt itzo an, an einem Gemälde zu arbeiten, das hiſtori=
ſchen
Inhalts iſt, und das er vor Ew. Hochwohlgebohren beſtimmt
hat. Biß Pfingſten hofft er damit zu Stande zu ſeyn. Wenn ich
Zeit hier übrig behalte, ſo werde ich von den beyden Bauerſtücken,
die er vor HE. Wille gemahlt hat, eine kleine Beſchreibung . .
überſchicken. Sein großes hiſtoriſches erſt kürzlich zu Stande ge=
kommenes
Werck Hamann und Eſther, das vor den Graf von
Thoran nach America gehörte, iſt nach dem Ausſpruch aller Kenner
des Beyfalls vollkommen werth, womit man ſeine erſtere Werke
aufgenommen hat. Ich wünſche nichſt mehr, als daß er ſich künftig
der Achtung, womit ihn Ew. Hochwohlgebohren beehrt, würdig
machen möge. Die Penſion von 200 Thl., wovon er vielleicht in
Dresden nicht vielmehr als ſeine Caution bezahlen könnte, würde,
wenn er ſie hier genießen könnte, das größte Glück für ihn ſeyn.
Solte er das Glück haben, Ew. Hochwohlgebohren Beyfall durch
ſein überſchicktes Werk zu verdienen, ſo erbietet er ſich jährlich ein
oder zwey Gemälde für den Hoff zu liefern und auch einen Scho=
laren
zu ziehen, wenn man ihn mit dieſem Gehalte begnadigen
wolte. Er fürchtet ſich bey ſeinen wenigen Mitteln, eine Reiſe
von 60 Meilen mit einer Familie zu unternehmen, um ſich in einer
Stadt niederzulaſſen, wo es dreymal ſo theuer iſt als hier.
Zwei Jahre ſpäter ſah ſich Merck 1766 durch ſeine Heirat ge=
zwungen
, aus der Schweiz nach Darmſtadt zurückzukehren und als
Beamter von unten anzufangen, auch wenn das einen Mann von
ſeinen Talenten hart anging. Doch der Kunſt blieb er verfallen,
und ſein Leben lang gab er ſeine beſten Nebenſtunden, die ihm ſein
Dienſt als heſſen=darmſtädtiſcher Kriegszahlmeiſter frei ließ, die=
ſem
Studium und vertiefte es liebevoll und planmäßig. So lagen
1769/1770 von ſeiner (verloren gegangenen?) Geſchichte der
alten Malerei, für ſeinen Lehrer Hagedorn beſtimmt,
10 Bogen im Manuſkript vor, und eine Vorarbeit dazu iſt 1843
aus ſeinem Nachlaß bekannt geworden. Seine Dresdener Studien=
jahre
ſpiegeln ſich in manchen Kritiken, Aufſätzen und Briefen
wider; ſo wenn er ſich in ſeinen Briefen über Maler und Ma=
lerei
an eine Dame (1779) über Hagedorns Art zu lehren aus=

läßt*) und noch 1785 an den holländiſchen Anatomer
Camper ſchreibt:
Je voudrais due Mr. de Hagedorn veeut encore
mier Directeur des Academies et des Galeries de
Stait fort de mes amis. De ma vie je nai vu un IR
des arts plus instruit due lui, II dessinait lui-me
Joliement.
Nur aus der Tatſache der Dresdener Studienz
Mercks Leiſtung als Schriftſteller und Kriti
dem Gebiete der Kunſt verſtändlich, ſo ſehr
1764/1766 die Schweiz und Südfrankreich den Sinn für L
geöffnet und die Bedeutung der Landſchaftsmalerei
hatten, ſo ſehr er auch zwiſchen 1767 und 1770 bei wie
monatelangen Aufenthalten in Kaſſel dienſtlich als
bei Anleiheverhandlungen ſeine Kenntniſſe im Anſch
berühmten Galerie und durch den Beſuch der Antiken i
heim, vertiefte! Als Kenner, der ſelbſt zeichnete, ge
und zu ſehen gelernt hatte, übernahm er Ende 1771 He
und Leitung der Frankfurter Gelehrten An
Iſt es nicht bedeutſam, daß drei der wichtigſten Kritike
Literatur und Kunſt, die bei den Zeitgenoſſen
erregten, Merck zum Verfaſſer haben? Und n=
würdiger
, daß Goethe 50 Jahre ſpäter, als er zuſan
Eckermann ſeinen Anteil an dieſen kritiſchen Blättern,
alle Beiträge nicht gezeichnet ſind, ermitteln wollte,
dieſen drei Rezenſionen Mercks ſich wiede
kennen meinte und ſie mit noch 25 anderen Rezen
ſeine Werke aufnahm!? Heute wiſſen wir, daß ſich C
und Goethe getäuſcht haben; durch zahlreiche ſeitdem be
wordene zeitgenöſſiſche Briefe iſt zuverläſſig belegt, daſ
wenigſten der von Goethe beanſpruchten Kritiken von
rühren, und daß die berühmten Rezenſionen über
1. Allgemeine Theorie der ſchönen Künſte von Il
Sulzer;
2. Ueber den Wert einiger deutſcher Dichter (Gel!
Mauvillon und Unzer;
3. Muſenalmanach auf das Jahr 1770
von Merck verfaßt ſind. Hofrat Deinet, der Vei
Zeitſchrift, nannte die Beſprechung über Sulzer, die de

*) Und wie ſchwer wird es uns allen, wenn wir m.
deutlich ſagen ſollen, was jene große Männer mit de
dargeſtellt haben. Sehen Sie die beſten Schriftſteller, ſelb
dornen nach, und ſein Unterricht wird nie, aus Fu=
ſtimmt
zu werden, in etwas anderm als kurzen Winken
Und wenn Ew. Gnaden nur erſt ſechs Wochen auf der
Galerie gelebt, und ſich dabey des Raths eines der dartie
ler, wie z. B. Caſa Nova u. a. bedient haben ...

[ ][  ][ ]

Samstag, 7. Mai 1932

Zur Arbeitszeikverkürzung.
guf einem entſcheidenden ſozialpolitiſchen Gebiet ſteht das
ten verhängnisv.

e Und dg r in Durch
h.ldt fe Neihe von Induſtrien die Einführung der 4= Stunden=
üb
. 4Am iche und für den weitaus überwiegenden Teil der Wirtſchaft
9: Genehmigungspflicht für tarifliche Mehrarbeit vorſieht. So
a der Reichsarbeitsminiſter ſein Verſprechen, das er wenige
di ochen zuvor den freien Gewerkſchaften auf ihrem Kriſenkon=
z
6 gegeben hat, einlöſen und damit auch auf dieſem Gebiet
weiteren geſetzlichen Zwangseingriffen gegen die Wirtſchaf:
egehen. Man ſucht vergeblich nach ſachlichen Gründen für eine
Caund che Maßnahme. Die Reichsregierung hat zur Begründung der
zembernotverordnung des Reichspräſidenten als Kurs ihrer
dei tlichen Wirtſchafts= und Sozialpolitik die Notwendigkeit er=
An3 licher Senkung der Produktionskoſten bezeichner.
Durchführung dieſes Programms hat der Reichsarbeitsmini=
Dr. Stegerwald im Haushaltsausſchuß des Reichstages aus=
jihrt
: Wenn die Regierung davon ausgegangen iſt, daß die
den Ankung der Geſtehungskoſten das Primäre iſt, ſo kann ſie jetzt
0 ft von dieſem Kurs abweichen und ſagen: Jetzt iſt das

Mi fmäre die Arbeitszeitverkürzung. Wir fragen den Reichs=
eitsminiſter
, welche Verhältniſſe wirtſchaftlicher Art in der
ſiſchenzeit eingetreten ſind, die es ihm nunmehr verantwortlich
heinen laſſen können, von dieſem Satze abzuweichen und durch
geſetzlichen Zwangseingriff in die Arbeitszeit auf das
9ybhücu zfindlichſte die grundſätzliche wirtſchaftspolitiſche Linie der
ſitik, die die Reichsregierung mit der Dezembernotverordnung
folgt, zu durchkreuzen.
Denn in der Tat bedeutet es eine Umkehr der bisherigen
rüht gi4 undſätze der Reichsregierung, wenn die in Vorbereitung be=
zliche
Arbeitszeitverkürzung in Kraft geſetzt werden würde.
ogeriſen no e geſetzliche Feſtlegung der 40=ſtündigen Arbeitszeit muß,
In den zu nachgewieſen wurde, in vielen Fällen unmittelbar koſten=
Defanden ſu ihend wirken. Das gilt insbeſondere für diejenigen Betriebe,
zepr
zurzeit noch über 40 Stunden arbeiten und bei denen man
Durchſchnitt mit einer Erhöhung der Geſamtkoſten um etwa
frozent in dieſem Fall rechnen müßte. Praktiſch würde eine
beämlen rtige Erhöhung der Geſamtunkoſten ſich für die Selbſtkoſten
zu ſo auswirken, als wenn man in einem Betrieb, deſſen
nanteil am Produkt 20 Prozent beträgt, die Löhne um
rozent erhöhen würde; auf einen Lohnanreil von 30 Prozent
de dies dementſprechend einer Lohnerhöhung von 3½½ Pro=
rdneter

gleichkommen. Damit iſt der Beweis erbracht, daß die Durch=
ſu
ung einer derartigen Verordnung in vielen Fällen praktiſch
Landiul Effekt der Notverordnung vom 8. Dezember 1931, die das

hatte, von der Lohnſeite her die Geſtehungskoſten zu ſenken,
M gehend wieder aufheben würde. Dieſes Koſtenargument läßt
gurung nicht etwa mit dem Hinweis abtun, daß in den in Frage
inden Berufsgruppen bereits weitgehend Kurzarbeit einge=
t
ſei. Faſt alle Betriebe, die heute verkürzt arbeiten, haben
Kurzarbeit im übrigen in vielen Betrieben gleichfalls mit
unerheblichen Opfern mit Rückſicht auf den geringen
ragsbeſtand durchgeführt. Es bedeutet aber wirtſchaftlich
etwas anderes, eine entſprechende Maßnahme in einem noch
beſchäftigten Betriebe mit der Auflage der Neueinſtellung
Arbeitnehmern durchzuführen.
icht
Darüber hinaus bedeutet die beabſichtigte weitere geſetzliche
9 ngung der Arbeitszeit eine weitere Einengung der auf
m Gebiet unbedingt notwendigen Elaſtizität, eine Beſchrän=
des
Unternehmers in ſeinen Betriebsdispoſitionen, die ſich
edem Wechſel der Betriebslage gerade unter den heutigen
Ei
erſichtlichen und wechſelnden wirtſchaftlichen Verhältniſſen
frobe Unwirtſchaftlichkeit auswirken muß. Auch hier iſt das
och
e Beſtreben in der Politik des RAM. feſtzuſtellen, wie in
ter AAſch ſohnfrage: anſtatt die Wirtſchaft zu entlaſten, ſie elaſtiſcher
ner
dispoſitionsfähiger zu geſtalten, macht man ſie ſtarrer und
et die Behörden in Geſtalt des Gewerbeinſpektors in die
igſte betriebliche. Dispoſition, nämlich in die Kalkulation,
ber die Uebernahme von Aufträgen für die deutſche Wirt=
entſcheidet
, ein.
ind noch ein weiteres: Nach dem Entwurf des RAM. ſoll
triflich vereinbarte Mehrarbeit in Zukunft in den meiſten
n noch beſonderer behördlicher Genehmigung bedürfen. In
Vertrag zwiſchen Arbeitgeberverbänden und Gewerkſchaften
lſo die Behörde eingeſchaltet werden, von deren Entſchei=
es
abhängig iſt, ob die geſchloſſene Vereinbarung durch=
rt
werden darf. Das RAM. wirbt für Anerkennung und
ſetzung des Tarifvertragsgedankens. Glaubt man wirklich,
eſem Mittel behördlichen Eingriffes in geſchloſſene Ver=
ein
geeignetes Werbemittel zur Förderung des Tarif=
kens
, zur Stärkung des Vertrauens in die ihm zugrunde=
de
Rechts= und Vertragsſicherheit, zur Sicherung und
ung der auch heute grundſätzlich im Unternehmertum vor=
nen
Bereitwilligkeit zum Abſchluß von Tarifverträgen zu

1.


2

eichner an den feinen Zügen erkennen laſſe, einzig. und
and ſchrieb am 18. 2. 1772 an Joh. Gg. Jacobi: Sulzers
e ſwird in der Kritik) ſehr ſcharf, nicht etwa bloß mit
m Salze, ſondern beim Anubis! mit Salpeter und ſpani=
Ofeffer gerieben. Ich möchte wohl wiſſen, wer die Rezenſion
hat? Sie iſt avec connaissance de cause und ungleich
als die meinige geſchrieben. Man halte dazu die Worte
ne Flachslands an Herder, Darmſtadt, den 27. November
Unſer guter Goethe iſt hier, lebt und zeichnet, und wir ſitzen
herum und ſehen und hören. Es iſt bey Merck eine Aca=
ſie
zeichnen und ſtechen in Kupfer zuſammen. Die Art des
nenſeins zwiſchen Goethe und Merck ſpiegelt ſich darin deut=
und Goethes Urteil über dieſen eigenen Mann, der auf ſein
Den größten Einfluß gehabt habe, bekommt einen neuen
Die Merck damals den Freund veranlaßte, zu ſeinem eng=
Nachdruck des Oſſian die Titelvignette zu ra=
und auf ſeine Koſten den Götz von Berlichingen
* Wittich drucken ließ, ſo iſt er immer Anreger, Fördexer
7%gweiſer geblieben. Mehr als ein Dutzend Namen
cer Künſtler läßt ſich anführen, die er unterſtützte
kbeit, Rat und Empfehlung. Aus ſeiner Kenntnis der
Datd er zum Herausgeber und Verleger von berühmten
kien Werken, von Kupferſtichen; ja ward am Ende ſeines
eder Kupferſtecher und ſein eigener Drucker, um auch
Inabhängig zu ſein und das Höchſte zu erreichen. Man
TI dem Dreiundzwanzigjährigen, wenn er an dem ſächſiſchen
Ta5 der Fülle von Meiſterwerken in Dresden, geringe
Beeſterung auszuſetzen fand und tadelte, daß er nur nach
bute ſeiner Equipagen, Heiducken, Kammerdiener und
Leiſter klaſſiert ſei. Was jene nicht vermochten, ward ihm
2aII gleich ſeinem Lehrer Hagedorn, die große, echte
Tr Kunſt, gepaart mit wirklichem Können und Entſchloſſen=
r
dieſe Liebe auch Opfer zu bringen.
In wird aber Merck nicht gerecht, wenn man nicht noch die
Fatruſche Auswirkung ſeiner Kunſtliebe heranzieht: ſeine
Eicspädagogiſchen Leiſtungen. Wie drei
Lucs Narkieren ſie Anfang, Mitte und Ende ſeiner Darm=
Orzſanteit. Bald nach ſeinem Eintritt in Darmſtädtiſche
Steilt er den Töchtern der großen Landgräfin unter
rüe, nichmalige Herzogin von Weimar , außer im Eng=
aterricht im Zeichnen. Nach ſeinem Tode er=
Ln Iyn bearbeitet und herausgegeben, ein Leſebuch
Siſten Anfänger mit Kupfern, von dem ich
L Ein Eempolar noch nicht ausfindig machen konnte; Karl
Jund ararsde Heure Hidenesn edi de Wcte
Shungenen Verſuche, dem kindlichen Alter in dem erſten
Sesnrhichlein auich wirlich etwas Zwecknäßigs, Genit und

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Das RAM. hofft, mit der Durchführung einer derartigen
Verordnung eine Entlaſtung des Arbeitsmarktes herbeizuführen.
Wir haben ſchon mehrfach darauf hingewieſen, und erſt neuer=
dings
wieder wird dies von allen Statiſtiken beſtätigt, daß von
den Betrieben ſchon in weitem Umfange Kurzarbeit eingeführt
iſt. Dieſe Kurzarbeit iſt in den meiſten Wirtſchaftszweigen be=
reits
ſo weit verbreitet, daß für eine ſtaatliche Arbeitszeitver=
kürzung
kein Spielraum mehr bleibt. Was nützt alſo die Ein=
führung
der 40=Stundenwoche, wenn in den hiervon betroffenen
Wirtſchaftszweigen bereits 40 Stunden und weniger gearbeitet
wird? Der arbeitsmarktpolitiſche Erfolg einer derartigen geſetz=
lichen
Maßnahme wird alſo im günſtigſten Fall minimal ſein
und nicht im entfernteſten die wirtſchaftlichen, betriebstechniſchen,
aber auch pſychologiſchen Nachteile rechtfertigen können, die auf
der anderen Seite unfehlbar mit dieſem neuen ſtaatlichen
Zwangseingriff in die Wirtſchaft verbunden ſein müſſen.
Für den Arbeitnehmer hat die Einführung der 40= Stunden=
woche
eine entſprechende weitere Verdienſtſenkung zur Folge, da
eine Arbeitszeitverkürzung mit vollem oder auch nur teilweiſen
Lohnausglich praktiſch außerhalb jeder Diskuſſion ſteht. So
würde außerdem noch eine empfindliche Benachteiligung der noch
arbeitenden Belegſchaften eintreten, die ſolidariſch getragen wer=

Nr. 127 Seite 3

den könnte, wenn ſie die begründete Hoffnung auf eine nennens=
werte
Entlaſtung des Arbeitsmarktes zuließe, die aber nach allen
Erfahrungen zu neuen Enttäuſchungen und zweifellos auch zu
einer weiteren gefährlichen Radikaliſierung führen muß, wenn,
wie dies ſicher iſt, dieſem Verzicht keine irgendwie ins Gewicht
fallende Entlaſtung des Arbeitsmarktes und der Not der Arbeits=
loſen
gegenüberſteht.
Wir verzeichnen auch hier die vor wenigen Tagen der Preſſe
übergebene Erklärung von Angeſtelltengewerkſchaften zur Ver=
kürzung
der Arbeitszeit. Sowohl der DHV. wie der GDA. ſind
entſchiedene Gegner der Arbeitszeitverkürzung, weil ſie genau
wiſſen, daß gerade im Angeſtelltenſektor die Arbeitszeitverkür=
zung
nicht zu Neueinſtellungen führen kann, ſondern eine weitere
Verdienſtminderung für ſie zur Folge haben würde. Demgegen=
über
hat in den letzten Tagen der Vorwärts die Anregung
Hoovers, die 5=tägige Arbeitswoche einzuführen, mit Begeiſterung
aufgenommen. Jetzt iſt plötzlich Amerika wieder Vorbild, wäh=
rend
man noch vor kurzem die ſchwerſten Vorwürfe gegen die
deutſchen Induſtriellen hören konnte, weil ſie angeblich nach
amerikaniſchem Muſter Rationaliſierungsmaßnahmen durchge=
führt
hatten. Dieſe Opportunität im Ausſuchen der Vorbilder
wirkt nicht gerade überzeugend.

Meinungsverſchiedenheiten im Kabinett.
Etaksſchwierigkeiten. Bekrächtlicher Steuerrückgang. Auf der Suche nach neuen Mikkeln.
Vor einem neuen Nolopfer der Arbeitenden zugunſten der Arbeitsloſen?

* Dus Loc, iit Eint.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Es iſt immerhin ein ungewöhnlicher Fall, wenn bei dem
Rücktritt eines Miniſters, wie jetzt bei der Verabſchiedung des
Wirtſchaftsminiſters Dr. Warmbold, amtliche Meinungsverſchieden=
heiten
öffentlich zugegeben werden. Das Communiqué, das die
Umſchaltung im Wirtſchaftsminiſterium ankündigt, ſpricht aller=
dings
nur von Meinungsverſchiedenheiten auf wirtſchaftlichem Ge=
biet
. Die Entwicklung der letzten Tage ſcheint aber doch gezeigt
zu haben, daß die Gegenſätze ſehr viel umfaſſender ſind, daß ſie vor
allem durch den Rücktritt Dr. Warmbolds noch nicht ihr Ende ge=
funden
haben.
Als der Kanzler aus Genf zurückkam, war verſprochen worden,
daß die Etatsberatungen des Kabinetts im zwei Tagen erledigt
ſein ſollten, und daß in weiteren zwei Tagen das große Reform=
programm
fertiggeſtellt werden würde. Dieſe Rechnung hat ſich,
wie ſchon ſo oft, als irrig erwieſen. Aus den zwei Tagen für den
Etat wird mindeſtens eine ganze Woche werden, wahrſcheinlich
noch mehr. Denn wenn an der einen Stelle ein Loch geſchloſſen iſt,
wird es an einer anderen wieder aufgeriſſen. Der Kanzler ſcheint
allmählich ſelbſt einzuſehen, wie ernſt die Lage des Reichsetats iſt.
Nach den Mitteilungen des Reichsfinanzminiſters hat das abge=
laufene
Etatsjahr einen
Rückgang der Skeuereinnahmen um 1½4 Milliarden
gebracht. Es hat alſo gar keinen Sinn, irgenwie mit errechneten
Zahlen für den neuen Etat zu arbeiten. Für die Baſeler Kon=
ferenz
konnte das Reichskabinett noch mit einer angenommenen
Geſamteinnahme von 8,7 Milliarden operieren. Heute iſt eine
halbe Milliarde abgeſtrichen. Die Frage aber iſt, ob dieſer Betrag
ausreicht. Von der Höhe der Etatsſätze aber hängt die ganze
Balancierung auch auf der Ausgabenſeite ab. Praktiſch dreht ſich
alſo das Kabinett im Kreiſe. Es braucht Geld für die Oſtſiedlung,
für die Arbeitsbeſchaffung und für die Gemeindeſanierung. Be=
träge
, die ungefähr an eine Milliarde grenzen, die aber in den
Rahmen des Etatsvoranſchlages nicht hineinzupreſſen ſind. Des=
halb
iſt es auch eine überflüſſige Spielerei, etwa nur die Aus=
gabenſeite
zu verabſchieden und die Einnahmeſeite noch offen zu
laſſen. Das eine bleibt von dem anderen abhängig, ebenſo wie
unter anderem wieder die großen Probleme der Arbeitsbeſcha:
fung durch die Aufſtellung des Etats bedingt ſind. Wir nehmen
deshalb auch an, daß die Kabinettsberatungen noch nach keiner
Richtung Klarheit gebracht haben, daß ſie vielmehr bis in die
kommende Woche hinein weitergehen. Vielleicht iſt es dem Kanzler
gar nicht einmal unangenehm. Denn mit dem Problem der Aus=
gabenſenkung
bleibt doch auch der finanzielle
Umbau der geſamken Erwerbsloſenunkerſkühung
verbunden, der mit den Vorſchlägen der Gewerkſchaften nicht über=
einſtimmen
und deswegen die Sozialdemokraten in die Oppoſition
treiben könnte. Eine praktiſche Politik, wie wir ſie in den letzten
Monaten erlebt haben, müßte alſo eigentlich darauf hinauslaufen,

die Entſcheidung darüber zu verſchieben, bis der Reichstag in die
Pfingſtferien gegangen iſt und erſt dann mit einer neuen Notver=
ordnung
hervorzutreten. Das wird wohl ſachlich begründet werden
mit den außergewöhnlichen Schwierigkeiten für die Sanierung der
Gemeindefinanzen. Daß es mit dem bisherigen Syſtem bloßer
Unterſtützungen, aus einem geringen Reſervefonds nicht weiter=
geht
, daß die Gemeinden am Ende ihrer Kräfte ſind, darüber
ſind ſich das Reich und die Länder einig. Fraglich iſt nur, wie ge=
holfen
werden muß und kann. Der finanzielle Umbau dürfte viel=
leicht
300 Millionen bringen, gegenüber einem geſchätzten Mehr=
bedarf
der Gemeinden allein aus der Erwerbsloſenunterſtützung
von dreiviertel Milliarden. Es iſt deshalb wohl auch kein Zufall,
wenn aus dem preußiſchen Lager heraus, und zwar ſogar aus dem
Innenminiſterium, der Gedanke eines neuen Notopfers der Ar=
beitenden
zugunſten der Arbeitsloſen wieder auftaucht, der prak=
tiſch
wohl auf eine
Erhöhung der Kriſenſteuer
hinausläuft. Man ſpricht ſogar von einem Ausbau der Kriſen=
ſteuer
in die Breite und in die Tiefe, alſo von einer Ausdehnung
auch auf die Einkommen über 700 RM., und vielleicht ſogar auf
die Beamten. Das erwartete Dementi iſt diesmal ausgeblieben.
woraus geſchloſſen werden kann, daß tatſächlich ähnliche Pläne im
Kabinett erwogen werden. Allzuhoch aber wird der finanzielle
Ertrag bei der Ueberſpannung aller Steuern nicht geſchätzt wer=
den
können. Darin alſo kann die Rettung nicht liegen, ebenſowenig
wie in dem Gedanken einer Salzſteuer, oder einer Prämien=
anleihe
, oder einer Zwangsanleihe. Jedenfalls beſteht vorläufig
auch in politiſchen Kreiſen der Eindruck, daß die Auffaſſungen im
Kabinett in faſt allen wichtigen Punkten weit auseinandergehen,
und daß deswegen der Kanzler noch Mühe genug haben wird, um
eine einheitliche Meinung ſchließlich auch nur in ſeinem Rumpf=
kabinett
zuſtande zu bringen.
Keine Zwangsanleihe oder Bermögensabgabe.
Berlin, 6. Mai.
Amtlich wird mitgeteilt: In der Oeffentlichkeit werden Mit=
teilungen
verbreitet, nach denen die Reichsregierung zur Deckung
von Fehlbeträgen eine Zwangsanleihe oder eine Vermögens=
abgabe
plant. Dieſe Nachrichten ſind unrichtig und entbehren
jeder Grundlage.
Der Rückkritk des Reichswirtſchaftsminiſters
Warmbold.
Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold hat ſich infolge
von Meinungsverſchiedenheiten in wirtſchafts=
politiſchen
Fragen veranlaßt geſehen, nach Rückkehr des
Reichskanzlers um Entbindung von ſeinem Amte zu bitten. Der
Herr Reichspräſident hat dieſem Wunſche nach Vortrag des
Reichskanzlers Dr. Brüning heute entſproczen. Mit der
Wahrnehmung der Geſchäfte des Reichswirtſchafts=
miniſters
iſt bis auf weiteres Staatsſekretär Dr.
Trendelenburg beauftragt worden.

Geiſt Anſprechendes zu geben. Und ſchließlich 1778 war Merck
es, der im Sinne der großen Reformpläne des Miniſters v. Moſer
an den Erneuerten Statuten des Fürſtlichen =
dagogs
in Darmſtadt’) bahnbrechend mitarbeitete. In
dieſen neuen Statuten, die, von Moſer gewollt, einen unge=
heuren
Fortſchritt gegenüber der Darmſtädter Pädagogordnung
von 1774 bedeuten, kommt u. a. Deutſch als Fach zur Geltung;
der Unterricht beginnt allgemein gleichzeitig um ½8; der
Donnerstag=morgend=Kirchgang entfällt ebenſo wie die bisherige
Manteltracht; ſchließlich wird als neues Fach das Zeichnen,
wenn auch zunächſt fakultativ, in den Schulplan aufgenommen
und ein beſonderer Zeichenmeiſter angeſtellt. In dem hier=
auf
bezüglichen 8 XIII der im Auguſt 1778 genehmigten Statu=
ten
heißt es ausdrücklich:
Weil das Zeichnen ſowohl für den Gelehrten und Künſtler,
als auch ſonſt im gemeinen Leben auf ſo vielerlei Art nützlich iſt,
und doch insgemein ſo ſehr vernachläſſigt wird, ſo ſoll künftig da=
rinn
in dem Pädagog, und zwar Sonnabends Nachmittags von
zwei Uhr an, etliche Stunden durch öffentlich und unentgeltlich
Unterxicht ertheilt werden, worüber für den ZeichenMeiſter noch
eine beſondere Inſtruction aufgeſetzt werden ſoll. Zwingen ſoll
man zwar zu dieſer Lection niemand, es haben aber die Lehrer
durch alle Claſſen fähige und lehrbegierige junge Leute dazu auf=
zumuntern
, und findet der ZeichenMeiſter unter dieſen einen und
den andern von vorzüglich guten Talenten, ſo hat er auch vorzüg=
lichen
Fleiß auf ihn zu wenden.
Helfrich Bernhard Wenck, Heſſens Hiſtoriograph und
Rektor des Pädagogs, hatte in ſeiner unterthänigſten Anzeige
vom 3. März 1778 die neue Schulordnung betreffend, den un=
maßgeblichen
Gedanken von einer öffentlichen Lektion im Zeich=
nen
gewagt und folgendes vorgeſtellt:
Der Kriegsrath Merck, ein ſtarcker Kenner in dieſem
Theil der ſchönen Künſte, hat den beiligenden unmas=
geblichen
Plan dazu entworfen, und würde ſich nicht nur zu
einer nähern umſtändlichen Inſtruction für den ZeichenMeiſter
bereit finden laſſen, ſondern auch, wie ich glaube, die ganze
Direction der Anſtalt auf höchſtes gnädigſtes Erſuchen gerne und
unentgeltlich, aus eigener Liebe für dieſes Studium, übernehmen.
Er hält einen von den Söhnen des Bildhauer Eckhards, als
bloßen Zeichner, ſchicklicher dazu, als einen Mahler. Für 120 fl.
jährl. würde ein ſolcher das Geſchäfte wohl gerne übernehmen;
ſoviel hat auch der franzöſiſche SprachMeiſter für eben ſoviel
Stunden, und wollte man jenem mehr geben, ſo mögte es Eifer=
ſucht
und Unzufriedenheit erregen.

Jal. Die Schulordnungen des Großherzogtums Heſſen,
d. Wilh. Diehl, Bde. I und II (1903),

Vom Sinn des Lebens in urnordiſcher Welkanſchauung
und Gegenwärkigkeik.
Dies war das Thema eines Vortrags, den geſtern abend
Prof. Dr. Hermann Wirth, bekannt als Verfaſſer des Werkes
Der Aufgaug der Menſchheit im vollbeſetzten Saal 326 der
Techniſchen Hochſchule hielt. Ein Referat über den dreiſtündigen
Vortrag, der den Hörer mit einer Unmenge wiſſenſchaftlicher Ein=
zelheiten
in ſprunghafter Vielheit von Daten und Belegen über=
ſchüttete
, iſt in Kürze nicht möglich. Iſt auch zum Verſtändnis
des abgehandelten Themas nicht notwendig, deſſen Gang ſich in
wenigen Zügen andeuten läßt, während die endlos ſummierten
Beweiſe hier nicht einmal andeutungsweiſe berückſichtigt werden
können. Prof. Wirth ging von der Frage aus, wieſo man über=
haupt
über die Weltanſchauung einer durch Schrift in unſerem
Sinn nicht belegten Urzeit etwas mit Sicherheit ausſagen könne,
Er gab die Antwort, daß dies durch das Vorhandenſein von Zei=
chenurkunden
möglich ſei; aus ſolchen ſinnbildlichen Zeichen kön=
nen
die geiſtigen Werte erſchloſſen werden. Den Beweis hierfür
führte er im Lauf des Abends an Hand eines großen Beiſpiels,
der Od=Rune, durch, die er in den mannigfaltigen Formen ihres
Vorkommens in verſchiedenſten Gebieten aufwies und deren
Schaffung er einer arktiſch=atlantiſchen Urraſſe zuſchrieb (um
deren Nachweis er ſich in ſeinem Hauptwerk mit einem rieſen=
haften
Aufgebot an Belegen bemüht hat). Die Ausdeutung des
Symbolgehalts dieſes Zeichens führte auf die Grundlagen nor=
diſcher
Kultſymbolik, das Sonnenjahr und die Religion des kos=
miſchen
Umlaufs.
Der zweite Teil betrachtete die Umwandlungen dieſer kos=
miſchen
Naturreligion durch Orient und Chriſtentum. Daß hin=
ter
vielen chriſtlichen und mediterranen Symbolen die alte ver=
ſunkene
nordiſche Volksreligion ſtehe, wurde dargelegt. Unzwei=
felhaft
, ſoweit es ſich um die Umformungen einzelner Symbole
handelt, weniger eindeutig, wo die weltanſchauliche Deutung
Wirths eine Wertung damit verknüpfte, die ſich häufig in ſcharfen
Ausfällen gegen chriſtlichen Synkretismus erging. Hier iſt die
kritiſche Ueberlegung einzuſchalten, wieweit die nordiſche Sym=
bolik
des Runenjahrs eine reine Naturreligion darſtellt, in der
ſich nichts von den geiſtigen Werten findet, die das Chriſtentum
und andere orientaliſche Synkretismen als geſchichtlich höhere
Stufen auszeichnet. Verfällt man nicht den Gefahren einer fal=
ſchen
rückwärtsgewandten nordiſchen Romantik, ſo können die
Erkenntniſſe Wirths, deren Reichtum und Umfang der Vortrag
ahnen ließ, fruchtbar werden für eine tiefere Erfaſſung unſere:
eigenen Vorgeſchichte und ihres bisher vernachläſſigten leben=
digen
Gehalts.
Dr. Nette.

[ ][  ][ ]

Seite

Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
gangen
zöſiſche
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11

Seite 4 Nr. 127

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 7. Mai

Die Verlobung ihrer Tochter Anneliese
mit Herrn Alfred van de Poll geben"
bekannt
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Meine Verlobung mit Fräulein Anne-
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Darmſtadt, Neckarſtr. 4, den 6. Mai 1932.
Die Beerdigung findet Montag, den 3. Mai,
vorm. 11 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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Samstag, 7. Mai 1932
Aus der Landeshaaptfadt.
Darmſtadt, den 7. Mai 1932.
Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregie=
na wurde dem zweiten Pfarrer Jakob Reinheimer zu
d Wimpfen die erſte evangeliſche Pfarrſtelle zu Bad Wimpfen,
ekanat Zwingenberg, übertragen.
* Zwei Darmſtädter Künſtler feiern ihren 91. Geburtstag.
m Samstag, den 7. Mai, begehen zwei allbekannte Meiſter,
rof, H. R. Kröh und Prof. Herm. Müller, ihren 91. Ge=
irtstag
in voller Friſche. Ueber ihre Werke brauchen wir nichts
es zu ſagen, es iſt ſchon Allgemeingut geworden und haben
ſchon Generationen daran erfreut und werden auch noch wei=
e
Geſchlechter daran ihr Ergötzen finden. Bei der demnächſt
ttfindenden Ausſtellung des Ortsvereins Darmſtadt der All=
meinen
Deutſchen Kunſtgenoſſenſchaft im Gewerbemuſeum wer=
n
wieder beide beliebten Meiſter mit ihren Schöpfungen
geſter Zeit gut vertreten ſein und hoffentlich auch die ihnen
hührende Beachtung finden. Wir wünſchen den beiden Senio=
der
heſſiſchen Künſtler wenn nicht der ganzen deutſchen
inſtlerſchaft einen glücklichen Lebensabend und ein Tiziani=
2s Alter.
Hohes Alter. Frau Chriſtine Ferner hier, Blumen=
lſtraße
32, begeht am 7. Mai ihren 85. Geburtstag.
Jubiläum. Herr Friedrich Amendt, Juwelier und Pro=
iſt
bei der Firma Ph. Wondra, feiert am Montag, den 9. Mai,
Jubiläum ſeiner 50jährigen Tätigkeit bei dieſer Firma.
Die Ausſtellung des Dreiſtädte=Bundes, die ſämtliche
ume des ehemaligen Gewerbemuſeums füllt, iſt wochentäglich
6 am Nachmittag von 36 Uhr geöffnet. Es finden jeweils
nntags und Mittwochs Führungen ſtatt. Die nächſte am
antag, den 8 Mai, 11.15 Uhr, hatt Herr Dr. Perard wieder
rnommen. Um verſchiedene Anfragen zu beantworten, ſei
geteilt, daß diesmal nicht alle Mitglieder beteiligt, ſondern
größere und kleinere Kollektionen einzelner Mitglieder ge=
ſt
werden.
Muttertagfeier. Am Sonntag, den 8. Mai, abends 8 Uhr,
ſet im Saale der Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, wie alljährlich
ſchöne Muttertagfeier ſtatt, außerdem Weihe des erſten Darm=
ter
Heilspfadfindertrupps, verbunden mit einer kleinen
führung. Brigadier Gruner aus Heidelberg der Leiter der
delberger Diviſion, hat ſich in freundlicher Weiſe bereit er=
t
. die Leitung dieſes Feſtes zu übernehmen.
Hausfrauenbund. Die Mai=Mitgliederverſammlung fin=
Dienstag, den 10. Mai, 16 Uhr, im Hotel Traube ſtatt. Vor=
mit
Lichtbildern: Farben im Leben des Men=
n‟
. Das Thema behandelt den Einfluß der Farben auf das
ſchliche Leben, die Entſtehung der echten Indanthrenfarben
Stoffen; die Behandlung dieſer Stoffe beim Waſchen und
tten. Eine Ausſtellung neueſter Stoffe und Kleider wird
ſi gezeigt. Alle Mitglieder ſind herzlich eingeladen.
8. Mai, gedenkt das Eliſabethenſtift in hieſiger Stadt ſein
egnung von 9 jungen Diakoniſſinnen in der Stiftskirche ſtatt.

Darmſtädter Tagblatt /Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 127. Seite 5

Muttertag 1932.

In vielen Orten des Reiches, jedenfalls überall dort, wo
Ortsgruppen des Reichsbundes der Kinderreichen beſtehen, wird
am 8. Mai der Muttertag gefeiert werden.
Der Muttertag ſoll uns ein Tag der Mahnung, an die ge=
ſamte
Oeffentlichkeit, an die Gemeinden, die Länder, an das
Reich, an die Abgeordneten aller Körperſchaften, ſich an dieſem
Tage darauf zu beſinnen, daß der Muttergedanke im Brennpunkte
des Lebens ſtehen muß. In der Familie muß die Mutter ge=
liebt
und geehrt werden. Wer die Familie ablehnt, der iſt als
krank im volksbiologiſchen Sinne anzuſehen.
Manche Mutter lehnt die öffentliche Ehrung als unnötig ab.
Wir wiſſen aber, daß ſo viele ach nur zu viele durch das
Leben haſten Tag für Tag und gar keine Zeit haben, an die Fa=
milie
, die Mutter, zu denken. Darum iſt es notwendig, den
verhetzten, gedankenloſen Menſchen an einem Tage, der der
Mutter und dem deutſchen Volke gewidmet iſt, ein lautes Halt
zu gebieten.
Wie ihr die Toten durch Minuten des Schweigens ehrt, ſo
ehrt die Lebenden, die als Träger des Lebens die Wahrer des
Volkes ſind, an einem ganzen langen Tage,
Nicht perſönliche Geſchenke ſollen am Muttertage im Mittel=
punkte
ſtehen, ſondern die Beſinnlichkeit auf die letzten Quellen
des Volkstums. Alle politiſchen Bemühungen, alle Errungen=
ſchaften
der Kultur, der wirtſchaftliche Fortſchritt nützt nichts
dem Volke, das ſich von der Mutter gelöſt hat, das nicht alle
Maßnahmen unter dem Geſichtspunkte betrachtet, ob durch ſie
die Mutter geſchützt und der Wille zur Mutterſchaft geweckt wird.
In dieſem Sinne wollen wir den Muttertag begehen, und wir
können hoffen, daß er, ſo erfaßt, Segen ſtiften kann unſerem deut=
ſchen
Volke, dem wir ein kräftiges Weiterleben wünſchen durch die
Familien,, in denen die Mütter geachtet und geehrt werden.
Die Durchführung des Muttertages hat in Darmſtadt ein
Ortsausſchuß in die Hand genommen, dem angehören:
Ehrenausſchuß:
Oberbürgermeiſter Mueller als Vorſitzender; Oberſtudienrat
Prof. Dr. Heußel, Finanzrat Dr. Lücken, Kreisſchulrat Storck,
Frl. de Weerth, Prof. Dr. Werner, Präſident des Heſſ. Landtages.
Arbeitsausſchuß:
Frl. Büchner, Allg. Deutſcher Frauenverein, A. Dechert,
TVD. 22: Frau Erdmann. Allg. Deutſcher Frauenverein; Fr.
Fiſcher, B. d. K.: Frau Francke, Deutſch.=Evang. Frauenbund;
L. Hildenbrandt, TVD. 22; Hans Hotz, B. d. K., Geſchäftsführer

des Ortsausſchuſſes; Frau Hubmann. Hausfrauenbund; Verwal=
tungs
=Oberinſpektor Lang, Städt. Wohlfahrts= und Jugendamt;
E. Reinhard, Arbeiter=Wohlfahrt; Franz Reul, B. d. K.; Frau
Ruther, B. d. K.; L. Schmidt, Vorſ. des B. d. K. Ortsgruppe
Darmſtadt: Otto Simmerer, Fechtverein Waiſenſchutz; Frau
General Tilmann, Kath. Frauenbund; Frau Weiſe, Hausfrauen=
bund
.
Der Ortsausſchuß führt am Muttertag, den 8. Mai, eine
Straßenſammlung durch Geldſpenden verbunden mit Blumen=
verkauf
, Verkauf von Plakaten uſw. durch. Die Erlaubnis zur
Sammlung iſt vom Herrn Miniſter des Innern mit Verfügung
vom 23. 1. 1932 erteilt worden. Wir bitten alle Bürger, die
Sammlung durch zahlreiche Spenden nach Kräften zu unterſtützen.
Der Ertrag iſt zur Unterſtützung bedürftiger Mütter und kinder=
reicher
Familien beſtimmt.
Wir weiſen noch darauf hin, daß die Gaben von den Spen=
dern
eigenhändig in die Sammelbüchſen zu werfen ſind, und
hitten dies möglichſt zu beachten.
Die öffentliche Feier zur Ehrung der Mutter findet
am Samstag, den 7. Mai, abends 8 Uhr, im Konkordiaſaal, Wald=
ſtraße
33, ſtatt. Das der Würde des Tages angepaßte Programm
bringt außer muſikaliſchen und Geſangsdarbietungen eine lite=
ratiſch
=muſikaliſche Kompoſition von Hans Hotz=Darmſtadt Das
Muttergefühl in Sage, Dichtung und Muſik. Es wirken bei der
Veranſtaltung mit: die bekannte Konzertſängerin Frau Horn=
Stoll, ein Orcheſter erwerbsloſer Muſiker, Mitglieder des TVD. 22.
Die Feſtanſprache hat Herr Landtagspräſident Prof. Dr. Werner
übernommen. Wir bitten alle Darmſtädter Bürger, insbeſondere
aber alle Mütter, zu dieſer Ehrenfeier zu erſcheinen. Einen be=
ſonderen
Appell richten wir noch an unſere Jugend, durch einen
zahlreichen Beſuch öffentlich ſich zum Muttertag und der Familie
zu bekennen und ihrem Dank an die deutſche Mutter auch auf
dieſe Weiſe darzutun.
Am Sonntag, den 8. Mai, dem Muttertag, veranſtaltet der
Ortsausſchuß zwei Platzkonzerte, zu denen ſich zur Verfügung ge=
ſtellt
haben:
das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters Schlupp
für ein Konzert am Landestheater,
der Reichsbund ehem. Militärmuſiker unter Leitung von
Herrn Kapellmeiſter Greilich für ein Konzert im Herrn=
garten
.
Beide Konzerte finden von 1112 Uhr ſtatt, und wird um
recht zahlreichen Beſuch gebeten.

mittags um 3 Uhr iſt der Feſtgottesdienſt in der Stadt=
e
, bei dem Pfarrer Hofmann, der Vorſteher des Diakoniſſen=
es
in Frankfurt a. M., die Feſtpredigt halten und der Vor=
r
des Eliſabethenſtifts. Pfarrer Hickel, den Jahresbericht er=
en
wird. Das Diakoniſſenhaus arbeitet in ſämtlichen evan=
chen
Gemeinden der Stadt Darmſtadt und in 6 Kinderſchulen
24 Schweſtern und 4 Gehilfinnen. Es werden wenig Evan=
che
in der Stadt ſein, die nicht für ſich oder ihre Familie
in irgendeiner Weiſe den Dienſt der Schweſtern empfangen
n. Sie und alle Freunde ſind zu dem Jahresfeſt herzlich,
laden.
Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus.

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Keine Vorſtellung. erttag, 12. Mai 2022½ Uhr. C23. Tosca.
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Im weißen Rößl. ſtag, 14 Mai 1
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Lohengrin. Preiſe 0.705.60 Mk. 1.
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tas, 7. Mai in Algier Preiſe 0.604.50 Mk.
2. tag, 8 Mai 19½22 Uhr. Zuſatzmiete Vl, 13. Nina.

Preiſe 0.604.50 Mk.
ta, 9. Mai. Keine Vorſtellung.

tag, 10.Mar Keine Vorſtellung. och, 11. Mai 20, Ende gegen 22 Uhr. Zuſatzmiete II,11.
Erſtaufführung: Der verlorene Sohn. Hierauf
Uraufführung: Oedipus. Preiſe 0.705 Mk.
erstag, 12. Mat
20, Ende nach 22½ Uhr. Außer Miete.
Alt=Heidelberg. Ermäßigte Preiſe 0.502.50 M. g. 13. Mat. Keine Vorſtellung.
tag, 14. Mai. Keine Vorſtellung. ag, 15 Mat
Keine Vorſtellung. ig, 16. Mai 202134 Uhr. Außer Miete. 1931 oder Heber=
mehl
& Comp. Preiſe 0.50, 1 und 1.50 Mk.

Bürgermeiſter Mayer, Neunkirchen, geſtorben. Der Vor=
ſitzende
des Odenwaldklubs Neunkirchen, Herr Bürgermeiſter
Mayer, wird heute Samstag nachmittag 2 Uhr in Neunkirchen
Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift. Am nächſten Sonntag, heerdigt. Um den vielen Freunden und Klubgenoſſen Gelegen=
heit
zur Teilnahme an der Beerdigung zu geben, läßt die Sonder=
Jahresfeſt zu feiern. Am Vormittag um 10 Uhr findet die fahrtenabteilung der Heſſiſchen Eiſenbahn A.=G. Omnibuſſe nach
Neunkirchen laufen. Die Abfahrtszeit iſt auf 13.15 Uhr feſt=
geſetzt
. Der Fahrpreis beträgt 1,80 RM. hin und zurück. Aus=
junft
im Heaghaus, Zimmer 6. Telephon 3390.
Morgen= und Maienſingen. Am morgigen Sonntag veran=
ſtaltet
der Singekreis der evang. Jugendbünde der Petrusgemeinde
morgens um 8 Uhr bei ſchönem Wetter im Prinz=Emil=Garten
ein öffentliches Singen, wozu jedermann nochmals herzlich ein=
geladen
wird. Es werden eine Reihe Morgen=, Frühlings= und
Maienlieder dargeboten werden, die zum größten Teil im Volks=
ton
gehalten ſind.
Verband Darmſtädter Frauenvereine. Am Montag den
Mai, abends 8 Uhr, wird im Muſikzimmer des Saalbaues
Frau Gertrud Erdmann einen Lichtbildervortrag über die Win=
terküchen
unſerer Stadt halten, an deren Verwaltung ſie an erſter
Stelle beteiligt war. Es muß für unſere Frauen von großem
Intereſſe ſein, einmal einen Einblick in dieſe für alle Erwerbs=
loſen
ſo überaus wertvolle Einrichtung zu erhalten, ſo ſind die
Mitglieder unſerer Vereine ſowie auch Gäſte herzlich zum Beſuch.
1722 Uhr. Bühnenvolksb. H1 (11. Vſt.), Die=lider Veranſtaltung eingeladen. (Siehe Anzeige.)
Millionen Menschen in 40
Fändern der Welt trinken
Kaffee Hag. Huch Sie?

Muſikverein. Soliſten im Jubiläumskonzert. Händels Meſ=
ſias
, ſind Thea Böhm=Linhard, Gertrud Gercke, Wilhelm Nentwig,
der gefeierte Tenor der Karlsruher Oper, und Alfred Paulus,
einer der geſuchteſten Konzertbäſſe und den Rundfunkhörern als
Mitwirkender bei vielen Kantaten aus der Thomaskirche bekannt.
Thea Böhm hat gerade bei der Haydn=Feier der Stadt Wien
unter Bruno Walter das Hannchen in den Jahreszeiten mit größ=
tem
Erfolg bei der Preſſe geſungen. Gertrud Gereke iſt ſei einigen
Jahren zur Altſtimme übergegangen und hat bereits im vorigen
Jahre im Joſua ihre reife Kunſt und ihre herrliche Stimme in
ihrer neuen Form zeigen können.
Der Verband heſſiſcher Imker wurde im Jahre 1862 ge=
gründet
. Aus dieſem Anlaß ſoll im Auguſt ds. Js. eine ſchlichte
Feier in Darmſtadt ſtattfinden. Hiermit wird eine größere
bienenwirtſchaftliche Ausſtellung verbunden werden, wozu die
Vorbereitungen bereits im Gange ſind. Die Mitglieder des hie=
ſigen
Bezirksvereins werden auf die heute abend ſtattfindende
Verſammlung im Lokal Eintracht (Eliſabethenſtraße) nochmals

Der Einzelhandel und die Eröfnung einer
Woolworkh=Filiale in Darmſtadt.
Durch die Notverordnung zum Schutze der Wirtſchaft vom
9 März 1932 wurde eine zweijährige Sperre bezüglich der Er=
richtung
von Einheitspreisgeſchäften verhängt. Nach dieſer Ver=
ordnung
iſt die Eröffnung von Einheitspreisgeſchäften nur noch
dann geſtattet, wenn am 9. März bereits Vorkehrungen getroffen
waren und das Geſchäft vor dem 1. Mai 1932 eröffnet wird. Aus=
nahmen
von dieſer Beſtimmung ſind nur zugelaſſen, falls die be=
ſonderen
örtlichen Verhältniſſe dies rechtfertigen. Für die Be=
urteilung
dieſer beſonderen örtlichen Verhältniſſe iſt nicht das
Intereſſe des Antragſtellers, ſondern das durch die örtlichen Ver=
hältniſſe
bedingte öffentliche Intereſſe maßgebend, wobei die ge=
ſamten
wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe des Bezirks (z. B.
die Zahl der ortsanſäſſigen Einzelhandelsbetriebe, Schichtung und
Kaufkraft der Bevölkerung, Verkehrsverhältniſſe) in Betracht zu
ziehen ſein werden Der Heſſiſche Einzelhandel hat ſich am 12. März.
1. April und 16. April Ifd. Jahres mit Eingaben an den Herrn
Miniſter des Innern gewandt mit dem dringenden Erſuchen, keine
Ausnahmen zuzulaſſen, da die Folgen für den Einzelhandel gerade=
zu
kataſtrophal wären. Der Herr Miniſter hat uns auf unſere
beiden erſten Eingaben lediglich eine ausweichende Antwort und
auf unſere präziſe Anfrage vom 16. April bis jetzt überhaupt noch
keine Antwort gegeben, obwohl der 1. Mai als letzter Termin für
die Eröffnung inzwiſchen verſtrichen iſt und allem Anſchein nach
dem betreffenden Unternehmer die Genehmigung zur Eröffnung
erteilt iſt. Gegen ein ſolches Verfahren legt der geſamte Einzel=
handel
ſchärfſte Verwahrung ein. Um das Vorhaben eines aus=
ländiſchen
großkapitaliſtiſchen Konzerns und einzelner Privat=
intereſſenten
(Geldgeber und Bauunternehmer) nicht zu gefähr=
den
ſcheint man ſich über die beſtimmt zu erwartende ungeheure
Schädigung des geſamten hieſigen Einzelhandels und die Vernich=
tung
zahlreicher mittelſtändiſcher Exiſtenzen einfach hinwegzuſetzen.
Angeſichts dieſer Tatſachen fordert der geſamte Einzelhandel,
daß der Herr Miniſter in der Woolworthangelegenheit nunmehr
eine klare Stellung einnimmt und die Eröffnung einer Wool=
worth
=Filiale in Darmſtadt mit ſofortiger Wirkung verbietet.

Beachten Sie bitte das

Preisausschreiben
in dieser Nummer auf Seite 9 und 10.
Der Verlag.
68466)

Heſſiſches Landestheater. Heute abend geht um 20 Uhr
roßen Haus das Frontſtück von Graff und Hintze Die
oſe Straße in Szene. Welchen; tiefen Eindruck das
auch in Darmſtadt wie überall bei den Zuſchauern hinter=
Zeht aus einigen Zuſchriften hervor, die das Heſſiſche Lan=
ater
von den Leitern mehrerer höherer Schulen erhielt.
leinen Haus findet um 20 Uhr die erſte Wiederholung der
41s erfolgreichen Inſzenierung der Italienerin in
er Oper von Roſſini, in der Bearbeitung von Hugo
2 ſtatt. Spielleitung und Bühnenbild ſtammen von Hans
Sbach.
Felix Weingartner dirigiert Die Meiſterſinger. Am
ag, den 8. Mai, erſcheint Felir Weingartner zum Abſchluß
bisherigen Gaſtſpiels in Darmſtadt als Dirigent von Rich.
ers Meiſterſinger von Nürnberg, am Pult.
Den ſenſationellen Erfolg Weingartners als Dirigent des
Ia und des Beethoven=Sinfonie=Konzertes verſpricht die
brung des gewaltigen Werkes wiederum ein Ereignis zu
n.

Im Schloßmuſeum ſind Führungen am Sonntag um 11
und 11.30 Uhr vormittags und an allen Wochentagen um 11 und
11.30 Uhr vormittags ſowie um 3 und 3.30 Uhr nachmittags.
Dauer einer Führung etwa ½½ Std. Die Holbeinſche Madonna
kann ſtets getrennt von den Führungen beſichtigt werden.
Rettung aus Seenot. Vorſicht beim Paddeln! Dem
tatkräftigen Eingreifen zweier Mitglieder des Kanuklubs Darm=
ſtadt
e. V. iſt es zu verdanken, daß an Himmelfahrt zwei Men=
ſchen
den immer noch kalten Fluten des Alt= und Neurheins ent=
riſſen
wurden. In einem Fall handelte es ſich um ein mit Hilfs=
motor
ausgerüſtetes Boot, das oberhalb der Schwedenſäule durch
eigenes Verſchulden mit einem Vierer kollidierte, im anderen
Fall kippte an der Guntersblumer Fähre ein Rennkajak in den
Dampferwellen. Der Inſaſſe wurde ebenfalls von einem Mitglied
des KCD. geborgen, nachdem das in der Nähe befindliche Stock=
ſtädter
Motorboot Margarete ſich um den Verunglückten nicht
kümmerte.

Zeltſänger Puhle in Darmſtadt! Bei der am Sonntag,
den 8. Mai, im großen Saal der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24,
ſtattfindenden Muttertagsfeier wird der aus früheren
Jahren bereits bekannte Zeltſänger E. Puhle aus Eiſenach mit
ſeiner hervorragenden Sangesgabe die Zuhörer erfreuen. Außer=
dem
wird die Jugend der Stadtmiſſion mit deklamatoriſchen
Darbietungen den Nachmittag verſchönern. Mitwirkung des Po=
ſaunenchors
der Stadtmiſſion. Die Feier beginnt nachmittags um
3.30 Uhr. Im Mittelpunkt ſteht eine bibliſche Anſprache von Herrn
Zeltſänger Puhle. Der Eintritt zu dieſer Muttertagsfeier iſt frei
und jedermann iſt herzlich dazu eingeladen.
Ehrung langjähriger Hausangeſtellten. Der Hausfrauen=
bund
wird zu Ehren langjähriger Hausangeſtellter, die minde=
ſtens
10 Jahre bei einer Familie ſind, am 7. Juni eine Feier
veranſtalten. Anmeldungen hierzu werden bie 20. Mai erbeten
an die Geſchäftsſtelle des Hausfrauenbundes, Rheinſtraße 7. Ge=
ſchäftszeit
von 10 12.30 Uhr außer Samstags.
Die ehemaligen Schülerinnen des Hofmänniſchen Inſtituts
planen Ende Mai zur Feier der 100jährigen Gründung dieſer
Anſtalt eine Zuſammenkunft auf dem Hl. Kreuz. Die von der
Nachfolgerin übernommenen Schülerinnen bitten wir ſelbſtver=
ſtändlich
auch um ihr Erſcheinen. Näheres ſpäter im Inſeraten=
teil
.
Erleichterungen im Sonntagskartenverkehr. Der Oden=
wald
=Verkehrsbund teilt mit: In dankenswerter Weiſe
hat die Reichsbahndirektion Mainz angeordnet, daß vom Inkraft=
treten
des neuen Sommerfahrplans am 22. Mai ds. Js. an von
ſämtlichen Stationen des Mümlingtales der Odenwald=
Neckar=Eilzug an Montagen zur Rückfahrt, mit
Sonntagskarten benützt werden kann, auch wenn der Zug
die betreffende Station erſt nach 9 Uhr verläßt. Dieſe Maß=
nahme
iſt im Intereſſe einer Belebung des Wochenendverkehrs
nach den Erholungsorten des öſtlichen Odenwaldes lebhaft zu be=
grüßen
.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man ab heute den blonden
Hans Albers und die raſſige Käthe v. Nagy in dem ſenſationellen.
abenteuerlichen Ufa=Tonfilm. Der Sieger Morgenfeier.
Zum Abſchluß der dieswinterlichen Film=Morgenfeiern wird am
Sonntag als letzte Kultur=Vorführung der aktuelle Kultur= Ton=
film
Der Kampf um die Mandſchurei, Zeitbilder aus Japan,
China und der Mandſchurei, unwiderruflich zum letzten Male
wiederholt.
Das Union=Theater zeigt ab heute den neuen Joe=May=
Tonfilm Zwei in einem Auto‟. Der Komiker Richard Roma=
nowſky
, das berühmte Mitglied der Reinhardt=Bühnen, und die
hübſche, junge Operetten=Soubrette Magda Schneider ſind die
Träger der Hauptrollen.
In den Palaſt=Lichtſpielen läuft ab heute der neue Krimi=
nal
=Tonfilm Kriminalreporter Holm (Die Bombe platzt).

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 127

Seite

Ende 4
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von (
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck

Aus dem Gerichksſaal.

Aw. Zwei Landſtreicher ſitzen am Freitag zuerſt auf
der Anklagebank des Bezirksſchöffengerichts. Sie waren
nach reichlichem Alkoholgenuß mit zwei anderen wandernden
Handwerksburſchen in Streit geraten. Als ſie ſich vor einer
Wirtſchaft in Mümling=Crumbach zum Abſchied die Hand reich=
ten
, verſetzte der erſte Angeklagte dem einen einen Hieb, daß er
lang hinſchlug, und bearbeitete ihn dann mit ſeinen Fäuſten und
ſchließlich mit den Stiefelabſätzen, bis er kein Lebenszeichen mehr
von ſich gab. Der zweite Angeklagte hieb ein paarmal mit ſei=
nem
Stock auf den Liegenden. Schließlich drehte der erſte den
Bewußtloſen um und riß ihm Uhr und Uhrkette ab. Dem ande=
ren
Handwerksburſchen war es gelungen, zu flüchten. In König
wurden die beiden dann von der von der Wirtin benachrichtigten
Polizei feſtgenommen. Der erſte Angeklagte, der wegen ſchweren
Diebſtahls und wegen Raubs ſchon etliche Jahre Zuchthaus hin=
ter
ſich hat, behauptet, von nichts mehr zu wiſſen. Es erſcheint
ihm die ganze Tat auch gar nicht ſo ſonderlich abſcheulich. Das
Gericht verurteilt die beiden wegen gemeinſchaftlicher
gefährlicher Körperverletzung, den zweiten zu 10
Monaten Gefängnis, den erſten außerdem noch in Tat=
einheit
mit ſchwerem Rückfallsd/ebſtahl zu 2 Jahren
und 3 Monaten Zuchthaus.,
Es hat ſich dann der ehepalige Führer der Ober=
Ramſtädter Nationalſozialiſten, ein Pfaſterer=
meiſter
aus Ober=Ramſtadt, wegen Amtsanmaßung und
Beleidigung zu verantworten. Bei einem nächtlichen Marſch der
SA. von Ober=Ramſtadt nach Brandau behauptete einer der
SA.=Leute in Ober=Modau plötzlich, ihm ſei die Mütze mit einem
Stein abgeworfen worden, worauf der Angeklagte den Befehl
gab: Straße räumen! Die SA.=Leute ſtürmten zurück, und es
kam dabei zu verſchiedenen Tätlichkeiten. Dabei betitelte der
Angeklagte einen Schupowachtmeiſter mit Leuſchnergardiſt uſw.
Der Angeklagte beſtreitet dieſe Beſchuldigungen, die von etlichen
Ober=Modauer Einwohnern deutlich gehört wurden, ſehr ener=
giſch
, und die Entlaſtungszeugen, SA.=Leute, beſtreiten es eben=
trags
des Staatsanwaltes wegen Amtsanmaßung, wegen
einer öffentlichen und einer tätlichen Beleidigung
zu insgeſamt 6 Wochen Gefängnis. Außerdem ſpricht es
dem beleidigten Schupowachtmeiſter Publikationsbefugnis zu
durch Veröffentlichung des Urteils an der Gemeindetafel in Nie=
der
=Modau, wo er damals wohnte.

Straßenberichk.

* die Woche vom 8. bis 14. Mai 1932.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
9 Wainz Worms (zwiſchen Nackenheim und Nierſtein) am
Mittwoch, den 11. Mai, von 5.3016 Uhr für jeglichen Ver=
kehr
geſperrt. Umleitung: Lörzweiler, Mommenheim,
Schwabsburg.
45 HeldenbergenWindecken, wegen Einſturzgefahr der Nidder=
brücke
bis auf weiteres für allen Verkehr geſperrt. Umleitung
für den Durchgangsverkehr: Friedberg, Vilbel, Bergen, Main=
kur
, Hanau; für den Lokalverkehr: Eichen, Oſtheim, Windecken.
45 Ilbenſtadt-Kaichen vom 17. 5. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
für den Durchgangsverkehr: Siehe vorſtehende Sperre;
für den Lokalverkehr: Ilbenſtadt BahnhofErbſtadt=Kaichen
Kaichen.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Hirzenhain-Lißberg vom 4. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umlei=
tung
: Glashütten, Oberlais, Schwickartshauſen, Lißberg oder
Uſenborn, Ortenberg.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Frühjahrsgaufahrt durch den Odenwald. Der Gau IIIa
des Allgemeinen Deutſchen Automobil=Clubs. Heſſen und Heſſen=
Naſſau=Süd, veranſtaltet am Sonntag, den 8. Mai ds Js., ſeine
erſte größere Gauveranſtaltung. Alle Teilnehmer der Ortsgrup=
pen
ſowie Einzelmitglieder und Gäſte haben 2 Kontrollen zu
paſſieren, von denen die erſte auf Feſte Otzberg bei Hering ſich
befindet und von 1013.30 Uhr geöffnet iſt. Die zweite Kon=
trolle
befindet ſich in der Zeit von 1114.30 Uhr auf der Tromm.
Anſchließend hieran findet um 15.30 Uhr gemeinſchaftliche Kaffee=
tafel
mit Unterhaltung ſtatt, zu welcher der Gau ſeine Mitglieder
und Gäſte koſtenlos einlädt, vorausgeſetzt, daß Fahrzeugführer
und Inſaſſen den Nachweis erbringen, beide Kontrollen paſſiert
zu haben. Die Gaſtſtätte wird auf Kontrolle 2 bekannt gegeben.
Der Weg kann beliebig gewählt werden. Nenngeld und Voran=
meldung
iſt nicht erforderlich. Die Fahrer des Darmſtädter
Automobilclubs ſtarten pünktlich um 9.30 Uhr am Theaterplatz.
Die Organiſation liegt in Händen des Darmſtädter Automobil=
Clubs, Ortsgruppe des ADAC., welcher die Odenwaldfahrt in
früheren Jahren als Clubveranſtaltung durchführte.
Hierzu ſchreibt uns der Starkenburger Automobil=
Club‟: Die Mitglieder werden nochmals auf die Frühjahrs=
gaufahrt
durch den Odenwald veranſtaltet vom Gau IIIa des
ADAC. Heſſen und Heſſen=Naſſau=Süd , aufmerkſam gemacht.
Die Fahrt findet am Sonntag, den 8. Mai, ſtatt und führt über
Otzberg und Tromm, mit anſchließendem Beiſammenſein.
Start der Starkenburger um 10 Uhr vormittags auf
dem Marktplatz. Einzelmitglieder und Freunde des ADAC.,
ſowie Kraftfahrer, die als Gäſte an dieſer Fahrt ſich beteiligen
wollen, ſind herzlich willkommen.

Lokale Veranfkaltungen.

Die hierunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu beracht
in leinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritl.
Der Odenwaldklub Frankonia hat für Sonn=
tag
, den 8 Mai, einen Familienſpaziergang mit Muſik nach
Traiſa feſtgelegt. Treffpunkt am Meßplatz. Marſch durch den
herrlichen Frühlingswald nach Traiſa; daſelbſt Einkehr bei
Landsmann Scheerer.
Hotel und Reſtaurant zur Poſt. Heute, Sams=
tag
, morgen Sonntag, finden im Hotel und Reſtaurant Poſt in
ſämtlichen Parterre=Räumen die allſeits beliebten ſchönen Geſell=
ſchaftsabende
mit Tanz ſtatt. Dieſe gemütlichen Abende im Hotel
Poſt finden ſtets beſonders ſtarken Zuſpruch. (Siehe heutige An=
zeige
.)
Herrngarten=Café iſt Samstag=Nacht durchgehend
geöffnet.
Vereinskalender.
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umg. K.K.=Schützen=Abteilung. Am Sonn=
tag
, den 8 Mai ds. Js., 9.3011.30 Uhr: Uebungsſchießen. An
den Pfingſtfeiertagen wird nicht geſchoſſen.
118er. Sonntag den 8 Mai, 11 Uhr, feierliche Grund=
ſteinlegung
für das Gefallenendenkmal in Worms.
Vereinigung ehemaliger 116er Darmſtadts.
Montag, den 9. Mai, abends 8.30 Uhr, Mitglieder=Verſammlung
bei Kamerad Waldmann, Dornheimer Straße 72 (Waldkolonie)
Gokkeséienſt der Ifrgelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Samstag, 7. Mai: Morgengottesdienſt 8.30 Uhr.
Sabbatausgang 8.45 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.00, abends 8.45 Uhr.
Gebelszeilen in der Iſraelikiſchen Religionsgeſellſchaft
Samstag, 7. Mai: 2. Tag Rauſch Chaudeſch Sjar. Morgens:
8.00 Uhr. Nachmittags: 4.30 Uhr. Sabbatausgang: 8.45 Uhr.
Wochentags: Morgens: 6.00 Uhr, Abends: 7.30 Uhr. Maariw:
8.45 Uhr.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
Bergſträßer Bliſen- und Frählingsfeſt.
am Sonntag, den 8. Mai, in Auerbach a. d. B.
Ganz Deutſchland ſingt eben das Loblied der wunderſchönen
blühenden Bergſtraße. Tauſende wallfahrten zu dieſem einzigarti=
gen
Blütengarten Deutſchlands, um den Frühling dort, wo er
ſich am früheſten und reichſten entfaktet, zu genießen. Nun bringt
die Bergſtraße am nächſten Sönntag noch ein Ereignis, das eine
ganz beſondere Anziehungskraft haben wird. In Auerbach, einem
der reizvollſten Bergſtraßorte, wwird ein großes, allgemeines und
vielverſprechendes Volksfeſt gefeiert, das Bergſträßer Blüten=
und Frühlingsfeſt‟. Ein höchſt origineller Feſtzug eröffnet das
Feſt um 13 Uhr, alle Feſtzugsgruppen tragen in künſtleriſcher
Weiſe dem Motiv Blüten und Frühling Rechnung. Im bekann=
ten
Staatspark Fürſtenlager findet ein Feſtſpiel ſtatt Des Früh=
lings
Einzug an der Bergſtraße‟ Dann entwickelt ſich ein buntes
echtes Volksfeſt, das abends mit Frühlingsball in allen Auerbacher
Gaſtſtätten ſeinen fröhlichen Abſchluß findet.

Dd. Arheilgen, 6. Mai. Himmelfahrtsausflug des
Turnvereins. Mit klingendem Spiel zog geſtern morgen der
Turnverein hinaus in die Leonhardstanne. Auf dem bekannten
Platz entwickelte ſich trotz des nicht gerade freundlichen Wetters
ein frohes und buntes Treiben. Volkstümliche Wettkämpfe und
Spiele aller Abteilungen beſchäftigten Teilnehmer und Zuſchauer.
Gegen 4 Uhr wurde dann unter Vorantritt des Spielmannszuges,
der ſowohl mit Trommeln und Querpfeifen, als auch mit Mund=
harmonikas
ausgerüſtet war, und viel zur Unterhaltung beigetra=
gen
hatte, der Heimweg angetreten. Zur Feier des 40 jähri=
gen
Jubiläums des Geſangvereins Sängerluſt findet am
falls. Das Gericht verurteilt den Angeklagten gemaß des An= Samstag abend im Gaſthaus Zum weißen Schwanen eine aka=
demiſche
Feier ſtatt, zu der ſowohl die Gemeindevertretung als
auch alle Ortsvereine eingeladen ſind. Die Hauptfeier iſt am
2. Pfingſtfeiertag.
Griesheim, 6. Mai. Vortragsabend. Die Gewerbe=
und Handwerker=Vereinigung hatte zu einem Vortragsabend in
das Gaſthaus Zum Rebſtock eingeladen. Der 2. Vorſitzende der
Vereinigung, Herr Juſtus Müller, begrüßte die Erſchienenen. Er
erteilte Herrn Adrian=Frankfurt das Wort zu ſeinem Vortrag
über Soziale Fürſorge im Handwerk und Gewerbe‟. Der Redner
behandelte das Handwerk im allgemeinen ſowie die Mechaniſie=
rung
und Elektrifizierung der Betriebe den Zuſammenſchluß zu
Truſt und Konzernen und kam dann auf die Einheitspreisgeſchäfte
und Konſumvereine zu ſprechen. Wie ſich die Arbeiterſchaft in
ihren Verbänden und Organiſationen zuſammenſchließe, ſo müſſe
auch der Handwerker ſich zuſammenfinden und ſich ſichern, wie in
der Invalidenverſicherung und in den Krankenkaſſen. Er empfahl
ganz beſonders die Handwerker= und Verſicherungsanſtalten, die
vom Handwerk getragen ſeien und hier für den Handwerker am
beſten geſorgt ſei. Anſchließend ſprach Herr Grund, Pfungſtadt,
und gab ſehr eingehend Aufklärung über die Einheitsbewertung.
Er empfahl insbeſondere. Einſicht in die Liſten zu nehmen und
auch Vergleiche mit anderen Werten zu ziehen. Die Einheits=
werte
ſind feſtgeſetzt nach dem Werte des Geſchäfts bzw. des
Grundſtücks vom 1. Januar /1931, deren Wert zu dieſer Zeit nor=
malerweiſe
erzielt worden wäre. Der Redner führte weiter aus,
daß bei den vorgenommenen Vergleichen in den einzelnen Be=
zirken
bereits erhebliche Unſtimmigkeiten feſtgeſtellt worden ſeien.
Die Ausſchlagsſätze für Mieten, die von der Rohmiete ausgehen,
ſind ganz verſchieden feſtgeſtellt worden. In Griesheim iſt für
gewerblich benutzte Räume der zehnfache Satz feſtgeſtellt worden,
während in Offenbach nur der ſechsfache Satz zur Anwendung ge=
kommen
iſt. Da die Geltungsdauer der Einheitsbewertung auf
ſechs Jahre läuft, ſollte es niemand verſäumen, die Liſten ein=
zuſehen
, da ſich dieſe Bewertung ganz beſonders auf Vermögens=,
Grund= und Gewerbeſteuer auswirke. Herr Grund hat ſich bereit
erklärt, gelegentlich denjenigen, die ſich über die Rechtslage der
Einheitsbewertung nicht im klaren ſind, an Hand von Unter=
lagen
Auskunft zu erteilen. Intereſſenten können ſich bei dem
Schriftführer der Vereinigung, Herrn Georg Ritter, melden. Im
der ſehr regen Ausſprache gab Herr Grund über alle an ihn
geſtellten Fragen Auskunft. Zum Schluß des Abends hielt Herr
Schmiedemeiſter Nothnagel noch einen ſehr intereſſanten Vortrag
über die gegenwärtige Wirtſchaftslage im allgemeinen und machte
hierbei Vergleiche aus früherer und jetziger Zeit, wo das Hand=
werk
noch in ſeiner Blüte ſtand und wie heute verſchiedene Be=
rufe
durch die jetzigen Zeitverhältniſſe vollſtändig ausgeſtorben
ſind.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 6. Mai. Himmelfahrtstagverkehr.
Trotz des kühlen Maiwetters war am geſtrigen Himmelfahrtstag
ein angeregter Fremdenverkehr zu beobachten. Wenn er auch nicht
das Ausmaß deſſen erreichte, wie mant es aus früheren Jahren
her gewohnt war, ſo liehen ſich doch die meiſten Menſchen von
ihrem gebräuchlichen Spaziergang nicht abhalten. Das Ziel der
Fußgänger waren in der Hauptſache die um Nieder=Ramſtadt her=
um
gelegenen ſchönen Waldungen mit den herrlichen Ausſichts=
punkten
, die vom frühen Morgen an bis in die Abendſtunden ſehr
belebt waren. Zwangsverſteigerung. Das bekannte und
namentlich von auswärtigen Gäſten immer ſehr gern beſuchte
Gaſthaus Zur Poſt wird beſonderer Umſtände halber am 12.
d. M. zwangsweiſe verſteigert.
G. Ober=Ramſtadt, 6. Mai. Hühnerfutterweizen. Die
Reichsregierung hat beſtimmte Mengen Auslandsweizen zur zoll=
freien
Einfuhr für die Verſorgung der Hühnerhaltungen mit bil=
ligem
Weizen freigegeben. Die Kontrollmaßnahmen über die
zweckentſprechende Verwertung des zollfreien Weizens ſehen u. a.
auch die Ausſtellung von Beſcheinigungen für die Hühnerhalter
über die Größe ihrer Beſtände nach der Viehzählung vom 1. De=
zember
1931 durch die Bürgermeiſtereien vor. Da hierüber noch
nähere Anordnungen abzuwaten ſind, wird der Zeitpunkt, zu wel=
chem
ſolche Beſcheinigungen ausgeſtellt werden, von der Bürger=
meiſterei
in Kürze noch öffentlich bekanntgegeben. Im Augenblick
können ſolche Beſcheinigungen jedenfalls noch nicht erteilt werden
und ein Vorſprechen dieſerhalb bei der Bürgermeiſterei iſt zurzeit
zwecklos.
As. Erbach, 6. Mai. Aus den Vereinen. Die 5. Wan=
derung
des Odenwaldklubs gilt am Sonntag, den 8. Mai.
dem benachbarten Gerſprenztal. Sie beginnt um 7 Uhr am Hotel
Schützenhof und führt über KohlgrubeReichenbergForſt
VierſtöckSchnellertsFränkiſch=Crumbach nach Gerſprenz; von
da Rückfahrt mit der Bahn. Führer ſind die Herren Katzenmeier
und Philipp Neff. Der Gautag des Odenwaldgaues des
Deutſchen Stenographenbundes findet am Sonntag,
den 8. Mai, in Höchſt i. O. ſtatt. Damit verbunden iſt das Gau=
Wettſchreiben, das unter der Leitung des Wettſchreibeobmannes
Lenz=Beerfelden ſteht. Am Sonntagabend findet im Gemeinde=
haus
ein Sing= und Spielabend der evangeliſchen männlichen
Jugend ſtatt.
Bn. Hirſchhorn, 6. Mai. Goldene Hochzeit. Ein ſeltenes
Jubelfeſt wird heute in unſerem Städtchen gefeiert. Herr Ober=
eichmeiſter
i. R. Valentin Schäfer und ſeine Gattin, Luiſe, ge=
borene
Weber, aus Bingen, begehen das Feſt der Goldenen Hoch=
zeit
. Das betagte Jubelpaar, der Ehemann 80 Jahre, und die
Frau 76 Jahre alt, erfreut ſich beſter Geſundheit und Wohlergehens.
Das noch ſehr rüſtige Paar feiert dieſes ſeltene Feſt bei ſeinem
älteſten Sohne, Herrn Kaſpar Schäfer, dem Inhaber des weithin
bekannten Gaſthofes Zum Nckturaliſten im Kreiſe ihrer Kinder
und Enkel. Die beiden Jubilare erfreuen ſich in ihrer Heimatſtadt
Bingen großer Beliebtheit und Wertſchätzung. Herr Reichspräſi=
dent
von Hindenburg ließ durch Vermittelung des hieſigen Herrn
Bürgermeiſters Zipp ein Glückwunſchſchreiben überreichen.

Kenner bevorzugen:
da besonders angenehm, verläßlich u. hygienisch
Überall ausdrücklich verlangen. (6873a

Samstag, 7. Mai
* Oeffentliche Bürgerverſammlung in Michelfte
Cd. Die Bürgerliche Vereinigung und der Gewerb=
Michelſtadt hatten in den Altdeutſchen Hof zu einer
lichen Bürgerverſammlung eingeladen. Der Saal war v
ſetzt, als der Verſammlungsleiter, Herr Arzt, die Ve=
lung
eröffnete. Auf der Tagesordnung ſtand zunächſt die
des 2. Beigeordneten. Herr Hoffarth gab hierzu kurze E
rungen und gab die entſprechenden Paragraphen der Ger
ordnung bekannt. Das bürgerliche Ratsmitglied Herr (
ſchilderte den Verlauf der dreimaligen Ablehnung des Ar
der bürgerlichen Fraktion auf Wahl eines 2. Beigeordnete.
die SPD.=Fraktion mit Einſchluß des Bürgermeiſters: Her
ler, der hieſige Ortsgruppenleiter der Nationalſozialiſte

ebenfalls ſeiner Meinung über dieſe Frage Ausdruck. Ar
kommuniſtiſche Ratsmitglied Herr B. Weber erklärte, daß
weiterhin für die Wahl des 2 Beigeordneten ſei. Alle wa
darin einig, daß der Beſchluß der SPD.=Fraktion, dieſen
im laufenden Jahre zur Beratung nicht mehr zuzulaſſen, n
Gemeindeordnung gar nicht durchführbar ſei, da der Geme
doch nicht das Recht habe, Geſetze bzw. Notverordnungen
ſchließen. Jedenfalls ſoll der Antrag auch in Zukunft
wieder geſtellt werden. Zu der Frage des Ortsbürge=
der
1928 wieder neu beſchloſſen, aber in den letzten Jahre
nicht mehr ausbezahlt worden ſei, erklärte Herr Beigeo
Nord, daß in dieſer Sache ein Schreiben an das Miniſteri
gangen ſei, ob der Ortsbürgernutzen ausbezahlt werden ſo
nicht. Die Antwort des Miniſteriums bzw. die entſprechen
fügung, ſei bis jetzt noch nicht eingetroffen. Im Zuſa
hang damit gab Ratsmitglied Herr Eckſtein bekannt, d
Wald im letzten Jahre zirka 22 000 RM. Einnahmen und
RM. Ausgaben gebracht habe. Ein älterer Ortsbürger gab
Entrüſtung darüher Ausdruck, daß ex bei ſeinen Nachfrage
der Auszahlung des Oxtsbürgernutzen immer zwiſchen St
waltung und Kreisamt hin= und hergeſchickt werde.
Frage des Gaspreiſes berichtete der Vorſitzende der zwed
abſetzung des Gaspreiſes gewählten Kommiſſion über die
unternommenen Schritte, und war man ſich auch hier d
einig, daß die in der letzten Gasverbraucherverſammlung
ſtellten Forderungen berechtigt ſeien. Unter Verſchieden
dann Herr Ewald die in der letzten Zeit hier verfügte A
ſung des A. Hellbock, ſowie die Verweigerung der Aufer
genehmigung für B. H. Meyer Photograph, ſowie ihre 2
kung bekannt. Beſonders bei Meyer tritt dies ganz kraß
ſcheinung, da Meyer von Geburt Deutſcher, aber dann
Vater in der jetzigen Tſchechoſlowakei ein Gut übernah
halbſtaatlich war, dieſe Staatsangehörigkeit erwarb. Info
ſpäter zutage getretenen Deutſchenhetze ging dann Meyer
in ſein Geburtsland zurück und iſt ſeit 1912 hier anſäſſig
auch ein Haus mit größerem Garten. Meyers Söhne die
denken und fühlen, haben nun damit zu rechnen, falls ſie
Tſchechoſlowakei zurückmüſſen, dort wegen Nichtſtellung zun
tärdienſt verurteilt zu werden. Von dem übrigen Schad
Meyer erleiden würde, ganz zu ſchweigen, müßte dies di
deutſchen Behörden zu denken geben. Auch bei Hellbock, der
Ausweiſungsbefehl ſchon zugeſtellt bekam, iſt die Sache
Hellbock ernährt ſich durch ſeiner Hände Arbeit und wi
ſeiner Heimat Tirol mit ſeiner Frau und vier unmündige
dern vor dem Nichts ſtehen. Es wurde gegen dieſe unve
lichen Maßnahmen eine Entſchließung mit folgendem W
gefaßt:
Die verſammelten Michelſtädter Bürger proteſtierer
giſch gegen die geplante Ausweiſung des Hellbock, ſowie ge
Verweigerung der Aufenthaltsgenehmigung des B. Meyer
beide Fälle als einſeitige parteipolitiſche Maßnahmen g
Wir erwarten von dem Kreisamt bzw. Innenminiſterium,
die Angelegenheit genau prüft, und glauben beſtimmt,
vorgenannten Maßnahmen keine ſtichhaltige Grundlage
Gegen Mitternacht wurde dann die intereſſant ver
Verſammlung geſchloſſen.

Goeß=Wanderung.

Dr. Neckarſteinach, 6 Mai. Deutſche Turnexſcha.
Himmelfahrtstag gedachte die hieſige Turnerſchaft, wie allj
ihres verdienſtvollen Turnführers Goetz. In zwei Wande
lungen in Stärke von etwa 130 Perſonen waren Türner un
nerinnen aufgebrochen, um bei dem Forſthaus Michelbuch 1
Nachbarvereinen Hirſchhorn und Schönau, Dilsberg, ſich zu
Vor der Goetzfeier betätigte ſich die Turnerjugend durch
und Volkstänze. Eröffnet wurde die eigentliche Feier du
Lied der Geſangsabteilung Neckarſteinach. Eine Turnerin
Schülerabteilung brachte ein Gedicht zum Vortrag, das I
Zuhörern gute Aufnahme fand. Herr, Herbart Leitz, der Vor
des hieſigen Vereins, wies darauf in einer Anſprache auf
deutung des Goetztages hin. Darauf wurde zum Abſtie
Hirſchhorn aufgebrochen. Am Abend wurde die Wanderun=
eine
gemeinſame Bootsfahrt nach Neckarſteinach beſchloſſen.
Bd. Unter=Moſſau, 6. Mai. Zum Himmelfahrtstag ha
Odenwaldgau der Deutſchen Turnerſchaft die Goetz=Gede
wanderung nach dem herrlichen Lärmfeuer ausgeſchriebe
mögen wohl an die fünfhundert Teilnehmer geweſen ſein,
im Ring um den Gauwanderwart, Lehrer Steinbach=2
ſcharten. Am Fuße des ſtolzen Ihrigturmes fand dann zund
Austrag des Wimpelſtreites um den Gauwimpel ſtatt, um
die Jugendgruppen von Groß=Zimmern (Verteidiger),
Lengfeld und Moſſaa bewarben. Es mußte geboten werden:
Lied, Volkstanz und Frejübung. Sieger wurde Tv. Erbe
115,5 Punkten. Dann kamen die Waldläufe, 53 Läufer ſtell
dem Starter, Gauvolksturnwart Diehl=Erbach, davon 9 Ob
14 Unterſtufe, 25 Jugend, 5 Mädchen und 3 Mannſchaften.
hatten der Tv. Unter=Moſſau die Vorbereitungen und die
tätskolonne Unter=Moſſau unter Leitung ihres Arztes, Her
Beck=Erbach, den Unfall= und Streckendienſt übernommen S
den denn auch die Läufe in guten Zeiten und ohne größere
fall durchgeführt. Bekränzt zogen die Gruppen wieder mit
ſchönen Lied nach einem ſchönen Tag heim. Die Siegerve=
gung
ergab: Oberſtufe (6500 Mtr.): 1. J. Fauſt=Hgb!
2. G. Berger=Groß=Umſtadt, 3. G. Bundſchuh=Heubach 4. J.
Heubach, 5. K. Miltenberger=Stockh. Unterſtufe (6500 A
1. A. Miltenberger=Stockh., 2. F. Ltppert=Hergershauſen,
Magel und 4. M. Eimann=Höchſt, 5. A. Weber=Steinbuch
Kittſtein=Unter=Sensbach. Jugend (3000 Meter): 1 W.
Beerfelden, 2. G. Müller=Erbach, 3. W. Trautmann=Hetzback
Schnellbächer=Steinbuch, 5. F. Jox=Altheim und 6. H. M
Altheim, 7. H. Erfurt=Klein=Umſtadt, 8 G. Fiſcher und
Weber=Heubach, 10. L. Mohr und 11. F. Löb=Erbach.
(1000 Meter): 1. H. Klein=Erbach, 2. E. Miltenberger=
3. E. Appel=Heubach, 4. K. Allmann=Moſſau. Mann
ten (Jugend): 1. Tv. Erbach (23 Punkte), 2. Tv.
bach (37 P.), 3. Tv. Klein=Umſtadt (43 P.). Gut Heil!

Dr. Beedenkirchen, 6. Mai. Unter großer Beteiliguu
nah und fern wurde unſer früherer Ortsgeiſtliche Joh. De
zu Grabe getragen. Der Verlauf der ernſten und würdiger
zeigte, welch große Liebe und Verehrung man alleror=
Heimgegangenen entgegenbrachte. Nachdem der Sarg ſch
Vorabend der Beſtattung in der Kirche Aufſtellung ge
hatte, nahm unſer jetziger Ortsgeiſtlicher, Herr Pfr. Mar
vor dichtbeſetztem Gotteshauſe die Einſegnung vor. In feie
Stille lauſchte die Menge, als Herr Pfr. Marguth ein Lebe
des Entſchlafenen zeigte. Geſänge der Geſamtgemeinde u
Chor des Mädchenvereins umrahmten die eindrucksvolle 7
der Kirche. Unter Vorantritt der Schuljugend bewegte ſid
der Zug zum Friedhof, wo nach einem Liedvortrag des K
chors die Beſtattung vorgenommen wurde. Zahlreiche
niederlegungen folgten, ſo vom Kirchenvorſtand, Frauen
Kirchenchor, Schule, Eliſabethenſtift Darmſtadt.
Dp. Zwingenberg, 6. Mai. Geſtern wurde in der
evangeliſchen Kirche die Wimpelweihe der erſt vor einigen 2
gegründeten Evangeliſchen Jugendvereinigung vorgenomme.
eindrucksvolle Feſtpredigt wurde von Herrn Pfarrer Pas
Mainz=Weiſenau gehalten. Die Feuerwehrkapelle veranſ
geſtern in den Morgenſtunden auf dem Marktplatz ein K
welches nachmittags auf dem Melibokus fortgeſetzt wurde.



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Samstag, 7. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

100 Jahre Realschule Groß-Gerau.

Au. Groß=Gerau, 7. Mai.
Die Hundertjahrfeier der Realſchule gibt Veranlaſſung, einen
zen Rückblick auf die Geſchichte dieſer Lehranſtalt zu geben, die
der Geſchichte des heſſiſchen Bildungsweſens ja eng verbunden
Die Realſchule Groß=Gerau wurde Oſtern 1832 in der Form
Privatſchule von verſchiedenen Groß=Gerauer Familien
der Taufe gehoben. Sie wurde im erſten Jahre ihres Be=
ens
von ſechs Knaben und ſechs Mädchen beſucht. Der Groß=
jogliche
Heſſiſche Kirchen= und Schulrat der Provinz Starken=
g
erteilte bald darauf der Schule die behördliche Genehmigung.
eitet wurde die Schule von Lehrer Kühn aus Seeheim.
wurde jedoch ſchon bald von Lehrer J. L. Becht abgelöſt. An=
nend
hatte die junge Schule jedoch mit gi. ßen Schwierigkeiten zu
pfen, da ſie ſchon recht bald wieder aufgelöſt wurde. Erſt
Herbſt 1835 konnte ſie wieder neugegründet werden; die Lei=
7 übernahm der Theologiekandidat Carl Schwalbach. Er
e beſſeren Erfolg und verzeichnete alsbald 39 Schüler, dar=
i
. fünf auswärtige. Schwalbach iſt auch der Begründer der
gen Handwerkerſchule geweſen. Er ſiedelte jedoch 1839 nach
rmſtadt über. Im Herbſt 1840 übernahm Kandidat Rein=
ed
ſeine Nachfolge. Er wurde jedoch bald durch Lehrer Stein
nacheinander durch Pfarrer May und ſchließlich Lehrer
rghaus abgelöſt. 1845 wurden neben der Privatſchule in
5=Gerau eine Bürgerſchule gegründet. Zwiſchen dieſen beiden
ranſtalten entſpann ſich eine heftige Konkurrenz. Aus beiden
ilen ging dann 1846, die höhere Bürgerſchule hervor. Die
re Bürgerſchule wurde im erſten Jahre ihres Beſtehens von
Zindern beſucht. Die Leitung hatte Lehrer Ritſert. Ihm
Seite ſtand Lehrer Wilhelm Becker aus Darmſtadt. Das
lgeld betrug pro Kind monatlich einen Gulden. Für die
nahme am Unterricht in alten Sprachen war außerdem ein
er bis ein Gulden monatlich mehr zu entrichten. Nach zwei

Jahren ging die höhere Bürgerſchule wieder ein, da der Ge=
meinderat
der Schule einen Zuſchuß verweigerte. Doch wurde die
Schule noch im gleichen Jahre als Höhere Privatſchule neuge=
gründet
. Die Lehrer und Einrichtungen der alten Schule wurden
mit übernommen. In den fünfziger Jahren fanden jedoch ſehr
häufige Wechſel im Lehrkörper ſtatt. In den weiteren Jahren
hatte die Höhere Privatſchule mit manchen harten Widerſtänden
zu kämpfen, erfreute ſich aber immer eines ganz guten Beſuches.
1871 wurde ſie jedoch wieder aufgelöſt. Kurze Zeit darauf wurde
eine neue Schule, die Höhere Bürgerſchule ins Leben gerufen, die
nunmehr unter ſtaatlicher Aufſicht ſtand Pfarramts=Kandidat
Karl Walz aus Lich wurde zum proviſoriſchen erſten Lehrer er=
nannt
. Walz legte ſchon 1872 ſeine Stelle nieder ſeine Nachfolge
übernahm Mitprediger Müller aus Alsfeld. Der Beginn des
Schuljahres 1873/74 brachte die erſte Viſitation der Schule, deren
Reſultat ſeitens der Großherzoglichen Kreisſchulkommiſſion als
durchaus befriedigend anerkannt wurde. Die Schülerzahl ſtieg
nun ſtändig; ſie betrug 1873 47 Kinder 1874: 62, 1875 67,
1876: 121. 1877: 138. Der Leiter der Schule, Lehrer Müller,
wurde 1886 zum Kreisſchulinſpektor in Darmſtadt ernannt, als
ſein Nachfolger wurde Seminarlehrer Oskar Holtzmann in
Alzey ernannt. Holtzmann wurde 1888 an das Realgymnaſium
in Gießen verſetzt. Die Leitung der Schule übernahm nunmehr
der ſeitherige zweite Lehrer, Dr. Dingeldey, der indeſſen
1894 eine ordentliche Profeſſur an der Hochſchule in Darmſtadt
übernahm. Sein Nachfolger wurde Rektor Kircher, der ſpäter
durch den im Vorjahre verſtorbenen Dr. Lettermann, eben=
falls
aus Darmſtadt, abgelöſt wurde und auch nach der Umwand=
lung
der Höheren Bürgerſchule in eine Realſchule die Leitung
behielt. Dr. Lettermann mußte vor etwa 2. Jahrern infolge
Krankheit ſein Amt niederlegen. An ſeiner Stelle wurde der noch
heute amtierende Studiendirektor Weide zur Leitung der
Schule berufen.

Birkenau, 5. Mai. Vom Freiw Arbeitsdienſt.
Vergrößerungsarbeiten am Turnplatz des Turnvereins 1886
auf dem Tannebuckel hier im Wege des Freiw. Arbeitsdien=
machen
gute Fortſchritte. Zurzeit ſind 22 junge Leute beſchäf=
und kann dieſe Zahl der zu Beſchäftigenden noch auf 30 er=
veiden
. Zwei Nachmittage in der Woche ſind für die körper=
und geiſtige Schulung der Arbeitsdienſtwilligen freigehalten.
em einen freien Nachmittag werden ſportliche Uebungen aller
ausgeführt; auch Wänderungen, während der zweite freie
mittag jeweils mit einem Vortrag ausgefüllt iſt. Die Aus=
ing
1 7 Arbeiten im Wege des Freiw. Arbeitsdienſtes iſt
zu begrüßen, führen ſie doch die jugendlichen Arbeitskräfte
ſem lähmenden Nichtstun heraus wieder einer geregelten Be=

igung zu.
9k. Waldmichelbach, 6. Mai. Trommfeſt. Am Sonntag
n ſich die Odenwaldklub=Ortsgruppen Gras=Ellenbach,
melbach, Lindenfels, Mörlenbach, Rimbach, Schönau und
=Michelbach auf der Tromm und feiern gemeinſam ihr dies=
ges
Trommfeſt. Die Leitung des Feſtes liegt in den Hän=
der
hieſigen Ortsgruppe. Das Feſt wird in einfacher und
ſter Weiſe, den Zeiten entſprechend, abgehalten. Der

Kirchenchor fährt am Sonntag nach Birkenau und betei=
ich
dort am Kreistreffen evangeliſcher Kirchenchöre.
. Kreidach i. O., 6. Mai. Freiwilliger Arbeits=
ſt
. Die Freie Turnerſchaft Kreidach hat den freiwilligen
tsdienſt eingeführt. Es ſind bis jetzt 3000 Arbeitsdienſt=
verke
vorgeſehen. Dadurch findet der größte Teil der hie=
jugendlichen
Erwerbsloſen für längere Zeit Arbeit. Auch in
nelbach ſoll zur Anlage eines Sportplatzes und eines
immbades der freiwillige Arbeitsdienſt eingeführt werden.

Das Heimalfeſt des Gerauer Landes.
WSN. Groß=Gerau, 5. Mai. Am Samstag ſoll das dies=
jährige
Heimatfeſt des Gerauer Landes hier ſeinen Anfang neh=
men
. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſteht in dieſem Jahre
die Hundertjahrfeier der Realſchule, zu der eine große Zahl aus=
wärtiger
Beſucher, zumeiſt ehemalige Schüler der Anſtalt, aus
dem ganzen Reich erwartet wird. Für den heſſiſchen Kultus=
miniſter
wird Miniſterialrat Dr/ Kammer, Darmſtadt an den
Feierlichkeiten teilnehmen. Die Feſtrede hat der Präſident der
Heſſiſchen Landeskirche Präkgt Prof. D. Dr. Dr. Diehl, Darm=
ſtadt
, ſelbſt ein ehemaliger Schüler der Anſtalt, übernommen. Den
Auftakt der Feier bildet ein Sportfeſt auf dem Sportplatz am
Woogsdamm. Sonntag vörmittag findet in der Aula der Real=
ſchule
die Einweihung einer Gedenktafel für die im Weltkrieg ge=
fallenen
Schüler der Realſchule ſtatt. Ferner finden im Rahmen
des Heimatfeſtes eit Frühjahrsmarkt auf dem Marktplatz, ein
großes Preisſchießen des Schützenvereins Tell Groß=Gerau, Be=
leuchtungen
des/alten Rathauſes und des Hindenburgturmes,
Führungen durch das Heimatmuſeum und zahlreiche Sonderver=
anſtaltungen
der Groß=Gerauer Gaſtſtätten ſtatt.

Hirſchhorn a. N., 6. Mai. Waſſerſtand des Neckars
am 5. d. M.: 1,60 Meter, am 6. d. M.: 1,58 Meter jeweils
morgens 5.30 Uhr.
Gernsheim, 6. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
5. Mai: +0.36 Meter, am 6. Mai: 0.40 Meter.

Nr. 127 Seite 7

Leichenfund im Rhein bei Bingen.
Wer kennt den Toten?
Das Heſſiſche Landeskriminalamt teilt mit:
Mittwoch, den 4. Mai, wurde im Rhein bei Bingen die Leiche
eines Mannes geländet. An dem Körper fehlten der Kopf, beide
Arme und beide Beine. Am Donnerstag, den 5. Mai, wurde in
Camp am Rhein der zu dem Körper gehörende Kopf im Rhein=
ſtrom
geländet. Nach dem gerichtsärztlichen Befund war der Tote
18 bis 20 Jahre alt, möglicherweiſe auch jünger oder älter. Die
genaue Größe läßt ſich nicht mehr feſtſtellen. Es handelt ſich aber
offenbar um eine Perſon von etwa 1,70Mtr. Größe. Die Haarfarbeiſt
nicht mehr mit Sicherheit zu beſtimmen, jedoch iſt anzunehmen,
daß der Tote blond war und das Haar links geſcheitelt und mittel=
lang
trug. Wahrſcheinlich hatte er blaugraue Augen und war
bartlos. Die Ohren waren verhältnismäßig klein. In beiden
Ohren wurde eine Maſſe gefunden, die vermutlich von Watte=
propfen
herrührt. Das Gebiß im Ober= und Unterkiefer iſt auf=
fallend
gut. Ein Backenzahn im linken Unterkiefer iſt ſtark ange=
fault
; kein Zahn iſt jedoch erkennbar plombiert. Etwaige beſon=
dere
Kennzeichen am Kopf ſind nicht mehr feſtzuſtellen. Nach dem
ärztlichen Gutachten hat die Leiche etwa 810 Tage im Waſſer
gelegen, doch iſt eine genaue Zeitangabe nicht möglich.
Zu der Zerſtückelung der Leiche läßt Ich noch feſtſtellen, daß
der Kopf und die Gliedmaßen von dem Rumpf durch Menſchen=
hand
, abgetrennt worden ſind und dann ins Waſſer geworfen
wurden. Eine Lichtbildaufnahme des Kopfes kann von der Staats=
anwaltſchaft
Mainz angefordert werden. Das Publikum wird ge=
beten
, Nachrichten, die zur Aufklärung des Falles beitragen kön=
nen
, an die Staatsanwaltſchaft Mainz, oder die nächſte Polizei=
ſtelle
zu richten.
Todesſturz vom Loreleifelſen.
Bingen, 6. Mai. Am Nachmittag des Himmelfahrtstages
ſpielte ſich am Lorelei=Felſen ein entſetzliches Drama ab. Der ver=
heiratete
Alfred Nickel aus Wiesbaden hatte mit mehreren Be=
kannten
auf Motorrädern einen Ausflug gemacht, wobei auch die
Lorelei beſtiegen wurde. Trotz des Verbotes und der Warnungen
ſeiner Freunde begab er ſich über das auf dem Felſen angebrachte
Schutzgeländer und führte am Rande des Felſens allerlei hals=
brecheriſche
Kunſtſtücke aus. Als er ſogar einen Handſtand machte,
verlor er das Uebergewicht und ſtürzte den 80 Meter hohen Felſen
hinab, wo er am Rheinufer mit zerſchmetterten Gliedern liegen
blieb. Der Verunglückte hinterläßt Frau und Kind.
4c. Worms, 6. Mai. Schornſteinfeger gerät in die
elektriſche Leitung. Vorgeſtern ereignete ſich in Pfedders=
heim
ein Unfall, der leicht ein Todesopfer zur Folge hätte haben
können. Ein Schornſteinfeger war mit Kaminreinigen beſchäftigt,
als er plötzlich die Balance verlor. Dabei konnte er gerade noch
die elektriſche Leitung, die ſich in der Nähe befand, erfaſſen. Da
er mit beiden Händen zugriff, blieb er in der Leitung hängen.
Dem raſchen Eingreifen eines im Nachbarhauſe wohnenden Eiſen=
bahnbeamten
iſt es zu verdanken, daß ein größeres Unglück ver=
mieden
wurde. Nach ſofortiger Abſtellung der Leitung konnte
der Verunglückte, der glücklicherweiſe nur Brandwunden davon=
getragen
hatte, aus ſeiner qualvollen Lage befreit werden.
A. Mittershauſen, 6. Mai. Einbruch in eine Jagd=
hütte
. Im Laufe der letzten Woche wurde in die Jägerhütte im
Gemeindewald, die von dem Jagdpächter der hieſigen Gemeinde=
jagd
errichtet und wohnlich möbliert worden war, gewaltſam ein=
gebrochen
. Die Täter haben wohl zunächſt die Dachpappe vom
Dach abgeriſſen und dann die Bohlen. Von oben ſtiegen ſie in die
Hützte ein, öffneten gewaltſam die Fenſter und räumten alles aus.
Drei Bettſtellen wurden entwendet, das Leder von Polſterſtühlen
abgeriſſen und die Gurten von einem Liegeſtuhl auch mitge=
nommen
. Hoffentlich gelingt es, die Täter ausfindig zu machen!

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Seite 8 Nr. 127

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 127 Seite 9

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In der Zeit vom 7. Mai bis 14. Mai 1932 werden wir in den Schaufenstern der nachstehend
genannten Firmen Schilder mit Nummern und mit der Aufschrift Preis-Ausschreiben des
Darmstädter Tagblatt anbringen. Es ist nun Aufgabe unserer Leser, festzustellen, welche
Nummern sich in den Auslagen befinden.
Die gefundene Nummer ist auf dem nachstehenden Lösungsformular bei der betreffenden
Firma einzufügen und dieses an uns einzusenden. Für die Einsendung des ausgefüllten
Formulares mit allen richtig angegebenen Nummern setzen wir Preise aus von insgesamt
60O. Mk.

Terster Preis von Mk. 100.in bar
5 Preisea Mk. 15.
10 Preise a Mk. 10.
zweiter Preis von Mk. 50.in bar
3 Preise a Mk. 25. - Mk. 75.in Gutscheinen 40 Preisea Mk. 5.

Mk. 75.in Gutscheinen
Mk. 100.in Gutscheinen
Mk. 200.in Gutscheinen

DINGUNGEN

Die Gutscheine sind nur beim Einkauf von Waren bei den beteiligten Firmen zu verwenden.
Bei den nachstehenden, am Preisausschreiben beteiligten Firmen sind in den Schaufenstern dieser Firmen die versteckt
ausgestellten Preisausschreiben-Schilder des Darmstädter Tagblatt zu ermitteln und die Nummern dieser Schilder bei den
nachstehenden Firmen einzutragen. Der ausgefüllte Fragebogen ist bis spätestens Samstag, 21. Mai 1932, abends 6 Uhr in der
Geschäftsstelle des Darmstädter Tagblatt, Rheinstr. 23, abzugeben oder an den Verlag einzusenden. Alle Einsendungen müssen
mit der Aufschrift Prefsausschreiben an das Darmstädter Tagblatt gerichtet werden: Maßgebend für die Verteilung der Preise
ist die Anzahl der in der Einsendung beiden einzelnen Firmen richtig eingetragenen Preisausschreiben-Nummern des Darmstädter
Tagblatt. Wer die meisten richtigen Nummern eingetragen hat, erhält den ersten Preis und so sinngemäß weiter. Bei gleichwer-
tigen
Einsendungen entscheidet das Los. Jedermann, mit Ausnahme der Verlagsangehörigen, ist die Beteiligung gestattet. Die
Verteilung der Preise erfolgt unahfechtbar durch den Verlag des Darmstädter Tagblatt. Die Lösungen und die Preisträger werden
am 29. Mai 1932 im Tagblatt bekanntgegeben. Die Gewinne gehen den Preisträgern am 30. Mai 1932 zu.

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Seite 10 Nr. 127

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite

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ſamstag, 7. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten.

Geiechenland 100 Jahre Irei.
Lum t. Mar 1838.

Nr. 127 Seite 11

um 7. Mai 1832 ſchloſſen England, Frankreich und Rußland
Staatsvertrag ab, infolgedeſſen Prinz Otto von Bayern,
weite Sohn König Ludwigs I., König von Griechenland
en und damit die endgültige Befreiung dieſes Landes von
Fürkenherrſchaft beſiegelt werden ſollte.
vas alte Griechenland, das Land der Muſen und der
en Künſte, die Wiege unſerer Kultur hatte nach Verluſt
Freiheit an die Makedonier 338 v. Chr. ſchwere Schickſale
det und war von einer Fremdherrſchaft unter die andere
imen. Auf die Makedonier folgten die Römer (146 v. Chr.);
kamen nach der Herrſchaft der Byzantiner, in deren Reich
rjechiſche Kultur in erſter Linie herrſchte, Einfälle der
267,376 und 396 (Alarich) n. Chr., der Vandalen 466,
fulgaren 540; dann von 577 ab ſetzten ſich ſlawiſche Völker
nd im Lande feſt. Von 1081 an eroberten die Normannen
ne Teile Griechenlands, und nach Gründung des latei=
n
Kaiſertums in Konſtantinopel im vierten Kreuzzug 1204
f die einzelnen Landesteile unter die Herrſchaft verſchie=
franzöſiſcher
Rittergeſchlechter, die über zwei Jahrhunderte
verrſchten bis zur Eroberung des Landes durch die Türken.
ſen Inſeln hatten ſich zu gleicher Zeit die Venezianer feſt=
ſit
dem Jahre 1503 war das ganze griechiſche Feſtland,
573 auch die letzte Inſel in Händen der Türken, denen
ings die Venezianer vorübergehend 16991715 wieder
(den alten Peloponnes) entriſſen. Die Herrſchaft des
hen Staates an ſich war nicht beſonders drückend, ließ
okalverwaltungen große Selbſtändigkeit und räumte vielen
ſen ſogar großen Einfluß ein, wohl aber laſtete die Will=
nzelner
Beamten bei der Schwäche der türkiſchen Zentral=
ſchwer
auf dem Volke. Vor allem aber kam zu dem
en nationalſtolzen Griechen unerträglichen Gefühl, von
en unterjocht zu ſein, noch, der religiöſe Gegenſatz zwiſchen
renggläubig=chriſtlichen Griechen und den muhammeda=
Osmanen.
ereinzelte Aufſtände wurden aber immer unterdrückt. Die
en richteten nunmehr ihre Blicke auf Rußland als den
er. Dieſes hatte die Befreiung Griechenlands ſchon ſeit
dem Großen ſich zum Ziel geſetzt, allerdings nicht etwa
enland zu Liebe, ſondern nur um die Türkei zu ſchwächen
inſt an deren Stelle in Konſtantinopel zu herrſchen. Als
Katharina II. 1770 ein ruſſiſches Korps unter Feodor
in Morea landen ließ, erhoben ſich die Griechen aufs
Die Ruſſen wurden jedoch vertrieben, und Katharina ließ
ſer Vernichtung der türkiſchen Flotte durch Alexis Orlow
ſchesme die Griechen im Stich und gab ſie im Frieden
kutſchück Kainardſchi 1774 der Rache der Türken preis.
eſiſche Söldnerſcharen verwandelten Morea in eine Wüſte,
30000 Griechen wurden erſchlagen oder in die Sklaverei
ppt. In den folgenden Jahren blühte aber trotzdem der
Griechenlands ganz außerordentlich, und die Handels=
wuchs
dauernd an Zahl der Schiffe und Tüchtigkeit der
ſte. Damit wuchs auch die geiſtige Kultur. Viele Griechen
erten ihre Bildung im Ausland, und auch im Lande ſelbſt
n Schulen errichtet. Die Hetäria, ein angeblich wiſſenſchaft=
in
Wirklichkeit politiſcher Bund, wurde gegründet, die in
inie die gebildeten Griechen im Ausland umfaßte. Die immer
her werdende Schwäche der Türkei, namentlich der unglüa=
rieg
gegen Rußland 180612, die glücklichen Rebellionen
edener Paſchas, wie beſonders Ali Paſchas von Janina
ie Ermordung zweier Sultane (Selim III. 1807 und
aha=W. 1808) durch die Janitſcharen ermunterten zum
nd.
irſt Alexander Ypſilanti fiel 1821 von Beſſarabien aus
Uſchweigender Duldung der Ruſſen in die Moldau ein,
die Wallachiſchen Bauern zum Aufſtand, ſammelte eine

Truppe von 5500 Mann und beſetzte Bukareſt. Widerſtand der
rumäniſchen Bojaren, Abfall der Wallachen und Verrat brach=
ten
aber das Unternehmen zum Scheitern. Am 19. Juni 1821
wurde Ypſilanti bei Dragaſchan geſchlagen. Die heilige Schar
wurde reſtlos vernichtet. Alexander Ypſilanti mußte auf öſter=
reichiſches
Gebiet fliehen, wurde in der Feſtung Munkaes inter=
niert
und ſtarb endlich, freigelaſſen, 1828 in Wien. Der Reſt
ſeiner Truppen unter Georkas wurde in das befeſtigte Kloſter
Sekko eingeſchloſſen und ſprengte ſich nach heldenmütiger Gegen=
wehr
am 26. Auguſt 1821 in die Luft.
Ypſilantis Schilderhebung war mißlungen, aber inzwiſchen
hatte in Morea (Peloponnes) der Biſchof Germanos den Auf=
ſtand
entfacht. Kolokotronis inſurgierte die Arkadier, Mauro=
michalis
die Mainoten (die alten Spartaner). Die Aufſtändiſchen
ſiegten in mehreren Gefechten, nahmen verſchiedene Städte, am
7. April auch Athen, ein Senat von Meſſenien bildete eige
Art Regierung, Odyſſeus empörte ſich in Böotien, faſt alle grie=
chiſchen
Inſeln ſchloſſen ſich dem Aufſtand an, brachten eine
Flotte von 180 guten Schiffen auf und kaperten türkiſche Fahr=
zeuge
. Nun faßte die Türken ungeheure Wut, in Konſtantinopel
und in den von Griechen bewohnten Städten Kleinaſiens ſtürzte
ſich der Pöbel mordend und plündernd auf die Griechen. In
Konſtantinopel allein wurden 300 reiche Kaufleute umgebracht,
der Patriarch von Konſtantinopel,/Gregorios, am Oſterfeſt an
der Kirchentür aufgehängt und 16 Kirchen (im ganzen Land 200)
zerſtört. Dieſe Greuel fachten jedoch nur den Widerſtand
der Aufſtändiſchen noch mehr an. Auch die bisher ruhigen
Gegenden erhoben ſich, Korinth wurde genommen, die Thermo=
pylen
beſetzt. In blutigen Gefechten wurde mit wechſelndem
Glück gekämpft, aber ſchließlich hatten die Griechen überall die
Oberhand. Zwar ſiegte Omer Vrione Paſcha bei den Thermo=
pylen
, wurde aber dann ſelbſt von Odyſſeus geſchlagen, auf
Kreta wurden die Türken auf die Feſtungen Kanea und Suda
zurückgedrängt, der Angriff einer gewaltigen türkiſchen Flotte auf
die Inſel Samos wird zurückgeſchlagen, Marko Bozaris ſiegt bei
Paſſaron, alle Verſuche der Türken, das von den Griechen be=
lagerte
Tripolizza (den Hauptort Moreas) zu entſetzen, ſcheitern,
und am 5. Oktober 1821 wird Tripolizza im Sturm genommen
und die Beſatzung von 8000 Mann niedergemacht. Es wurde nun
eine allgemeine Nationalverſammlung berufen, die am 1. Januar
1822 eine Staatsverfaſſung, das organiſche Geſetz von Epidau=
rus
bekannt machte, und zwar auf republikaniſcher Grundlag=.
Staatspräſident wurde Fürſt Alexander Maurokordato. Die Tür=
kei
machte aber nun gewaltige Anſtrengungen zur Bekämpfung
des Aufſtandes zu Lande und zu Waſſer. In drei blutigen Ge=
fechten
wurden die Türken aber zu Land geſchlagen. Dagegen
nahm die türkiſche Flotte furchtbare Rache, indem ſie die unves=
teidigte
Inſel Chios vollkommen verwüſtete, wobei 23 000 Män=
ner
getötet, 47 000 Frauen und Kinder in die Sklaverei verkauft
wurden. Miaulis aber zerſtörte daraufhin mit der griechiſchen
Flotte einen großen Teil der türkiſchen Schiffe.
Die europäiſchen Regierungen waren in der damaligen Zeit
der Reaktion Aera Metternich jeder freiheitlichen Bewe=
gung
, alſo auch der griechiſchen, feindſelig geſinnt, dagegen
erwachte im Volk, beſonders unter den Gebildeten, in Deutſch=
land
, England und Frankreich eine hohe Begeiſterung für die
Sache der Hellenen, die überall zur Bildung von europäiſchen
Freiwilligenkorps der Philhellenen führten. Am 16. Juli 1822
wurden aber trotz heldenhafter Gegenwehr die Griechen=ver= Petn=
in
Livadien (dem alten Akarnanien) gefchlagen, mehrere Tauſend
fielen, die Schar der Philhellenen unter dem württembergiſchen
General von Normann wurde aufgerieben. In Morea kämpfte
aber Dimitrios Ypſikanti (ein Bruder von Alexander 9.) und
Koloktronis ſiegreich bei Argos, verlegten den Türken bei Korinth
den Rückzug und brachten ihnen einen Verluſt von 10 000 Mann
bei. Die bei Peta geſchlagenen Griechen warfen ſich in die Feſte
Miſſolunghi, verteidigten dieſe mit Erfolg, zwangen ſchließlich

die Türken zur Aufgabe der Belagerung und vernichteten, das
Belagerungsheer auf ſeinem Rückzuge vollſtändig.
1823 und 24 wurde der Kampf mit wechſelndem Glück ohne
Entſcheidung weitergeführt. Da landete am 5. Februar 1825
Ibrahim Paſcha, der Sohn Mehemed Alis von Aegypten, mit
20 000 Mann europäiſch geſchulter Truppen und 150 Geſchützen
in Morea und eroberte trotz teilweiſer erfolgreicher Gegenweyr=
durch
Griechen und franzöſiſche Philhellenen, dieſe Hälbinſel.
Miſſolunghi wurde von den Türken und Aegyptern zum zweiten
Male eingeſchloſſen und 11 Monate lang belagert; die hierbei
geleiſteten Heldentaten der Verteidiger haben die Bewunderung
der ganzen Welt erweckt. Am 22. April 1826 ſchlugen ſich noch
2000 übrigebliebene Helden durch die Belagerer durch; einige
hundert Wehrloſe blieben zurück und ſprengten ſich am 25. 4.
beim Eindringen des Feindes mit der Feſtung in die Luft. Be=
rühmt
iſt dieſe Belagerung auch dadurch, daß der engliſche Dich=
ter
Lord Byron, der den Hellenen zu Hilfe geeilt war und ein
eigenes Freikorps errichtet hatte, am 19. April 1824 in Miſſo=
lunghi
einen frühen Tod fand.
1826 und 27 wurde weiter gekämpft. Am 25. Juni 1827 nah=
men
die Türken die Akropolis von Athen wieder. Nun erſchien
eine ägyptiſche Flotte von 89 Schiffen mit 5000 Mann neuer
Landungstruppen, um der Sache ein Ende zu machen. Mittler=
weile
hatten aber endlich die europäiſchen Mächte ſich Griechen=
lands
angenommen, und als die diplomatiſchen Verhandlungen
ſich zerſchlugen, kam es am 20. Oktober 1827 bei Navarino zur
Schlacht zwiſchen den ruſſiſchen, engliſchen und franzöſiſchen
Geſchwadern und der türkiſch=ägyptiſchen Flotte, bei der von 82
Schiffen der letzteren 55 vernichtet wurden. 1828 brach dann der
Krieg zwiſchen Rußland und der Türkei aus, und ein fran=
zöſiſches
Korps unter Maiſon landete in Morea, worauf Ibra=
him
dieſes verließ. Der Krieg war hiermit in der Hauptſache
beendet.
Am 11. April 1827 war der frühere ruſſiſche Miniſter Graf
Capo d’Iſtrias zum Staatspräſidenten gewählt worden und
hatte Ende Januar 1828 die Regierung angetreten. Seine
bureaukratiſche Regierung vermochte aber die an zügelloſe Frei=
heit
gewöhnten Griechen nicht zu befriedigen; vor allem erfuhr
er viel Widerſtand von den Kapitanis, den ziemlich unab=
hängigen
Skammeshäuptlingen, den Helden des Freiheits=
kampfes
, die manchmal allerdings Räuberhauptleuten recht ähn=
lich
waren. Die diplomatiſchen Verhandlungen über die Aus=
dehnung
Griechenlands und ſeine Freiheit bzw. teilweiſe Ab=
hängigkeit
von der Türkei gingen indeſſen hin und her. Im
Frieden von Adrianopel am 14. September 1829 zwang Rußland
die Pforte, die Unabhängigkeit Griechenlands unter einem eigenen
König anzuerkennen. Die Krone wurde zuerſt dem Prinzen
Leopold von Sachſen Koburg angeboten, der ſie aber ausſchlug.
In Hellas wüteten unterdeſſen Parteikämpfe, es kam ſogar zu
offenen Aufſtänden, ja der Seeheld Miaulis ſteckte ſelbſt die
griechiſche Flotte in Brand, um ſie nicht in die Hände der
Ruſſen, die zur Wiederherſtellung der Ordnung erſchienen waren,
fallen zu laſſen. Am 9. Oktober 1830 wurde Graf Capo d’Iſtrias
von den Brüdern Mauromichalis ermordet. Eine Regierungs=
kommiſſion
von drei Männern, dann Auguſtin Capo d’Iſtrias
als Präſident (Bruder von Johann Capo d’Iſtrias) vermochten
die Ruhe nicht herzuſtellen.
Da einigten ſich die drei Schutzmächte England, Rußland
und Frankreich auf den Prinzen Otto von Bayern, den zweiten
Sohn König Ludwigs I., der ein begeiſterter Verfechter der
Sache Griechenlands war, und ſchloſſen am 7. Mai 1832 einen
entſprechenden Staatsvertrag. Damit war endlich eine friedliche
Entwicklung Griechenlands gewährleiſtet. Otto landete am 30.
Januar 1833 in Nauplia. Da er noch minderjährig war, ſo
herrſchte zunächſt für ihn eine Regentſchaft von drei bayeriſchen
Beamten und Offizieren. Seine Regierung war ohne Zweifel
ſegensreich für das Land. Dennoch konnte er ſich auf die Dauer.
bei dem unruhigen Geiſt der Griechen, die ihn vor allem vei=
Mtwortlich- machten fur ddns=Mißlingen der hochfliegenden Ver=
größerungspläne
zu einem großen Griechenreich, nicht halten und
mußte nach dreißigjähriger Regierung zurücktreten. Griechenlauo
blieb aber ſeitdem, wenn auch unter mannigfachen Erſchütterun=
gen
unabhängig und frei; ja, es hat ſogar ſeine damaligen Gren=
zen
weſentlich erweitern können, wenn auch die Träume von
einem Griechenreich mit Konſtantinopel als Hauptſtadt und allen
Städten an Kleinaſiens Küſte als wertvoller Beſitz ſich immer
noch nicht erfüllt haben.
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Seite 12 Nr. 127

Seite

Ende 4
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Ruck

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 7. Mai

Richffeſt auf dem erſten Haus der Erwerbsloſenſiedlung in Berlin=Rudow.

Die Feier unter dem Richtkranz.
In der Erwerbsloſenſiedlung in Berlin=Rudow konnte jetzt das Richtfeſt des erſten Siedlerhauſes
gefeiert werden, das nach dem großen Brüning=Siedlungsplan am Rande der Großſtadt erbaut wurde.

Zum 350jährigen Beſtehen der Univerſikäk Würzburg

Blick auf die Univerſitätskirche (erbaut von Antonio Petrini),
In dieſen Tagen begeht die bayeriſche Univerſität Würzburg ihr 350jähriges Beſtehen. Viel
derte bedeutender Wiſſenſchaftler haben in dieſer langen Zeit an der Alma Julia von Wi
den Grundſtock ihres Wiſſens gelegt, zahlreiche hervorragende Dozenten haben von den Ka=
der
Univerſität Generationen von Studierenden herangebildet.

Reich und Ausland.
Neue Senſakion um die Lindbergh=
Affäre.
Waſhington. Großes Aufſehen hat die
Verhaftung des Geheimagenten Gaſton B. Means
hervorgerufen, der von der Frau eines bekann=
ten
amerikaniſchen Journaliſten angeklagt wird,
100 000 Dollar zur Auslöſung des Lindbergh=
Kindes erhalten und dieſes Geld unterſchlagen zu
haben. Means verſprach, das Kind zurückzu=
führen
, erhielt die 100 000 Dollar und ließ nichts
mehr von ſich hören. Means gab an, früher in
Dienſten des Präſidenten Harding geſtanden zu
haben. Er ſchrieb vor einiger Zeit ein Buch: Der
ſonderbare Tod des Präſidenten Harding, das
großes Aufſehen erregte, obwohl bekannt war,
daß die in dieſem Buch wiedergegebene Geſchichte
zum größten Teil die Frucht ſeiner eigenen Ein=
bildung
war.
Der Lohngeldraub in Bottrop.
Drei Verhaftungen.
Bottrob. Am Mittwoch nachmittag wurde,
wie gemeldet, auf zwei Kaſſenboten der Com=
merz
= und Privatbank ein Ueberfall verübt; bei
dem den Tätern 10 000 Mark in die Hände fielen.
In dieſer Angelegenheit hatte nun die Polizei
drei Verdächtige feſtgenommen. Es handelt ſich
um die Brüder Bellwied aus Oſterfeld und um
den Wagenführer Rupitper. Auf den Wagen Ru=
pitpers
paßt die Beſchreibung, die die Zeugen
für das zur Ausführung der Tat benutzte Auto
gegeben haben, wie man auch in einem der Brü=
der
Bellwied einen der Täter erkannt haben
will. Vorläufig beſtreiten ſämtliche Feſtgenom=
menen
, an dem Ueberfall beteiligt geweſen zu
ſein.
Eiferſuchtstragödie in Gelſenkirchen.
Gelſenkirchen. Wie die Polizei zu der
Eiferſuchtstragödie in Gelſenkirchen berichtigend
mitteilt, iſt der Kaufmann Cohn nicht tot. Er
trug durch einen Schuß einen Schädelriß davon.
Die Kugel wurde im Krankenhaus auf opera=
tivem
Wege entfernt, ſo daß Cohn mit dem Leben
davonkommen dürfte.
Raubmord an einem Kraftdroſchkenführer.
Dresden. Am Donnerstag früh gegen
4 Uhr fand man am Moritzburger Weg nahe der
Waldſchenke Hellerau eine Kraftdroſchke auf. Der
Führer des Wagens, der 33jährige Guſtav Hugo
Roſt aus Dresden=Plauen lag erſchoſſen im
Wagen. Es fehlten, wie das Polizeipräſidium
mitteilt, die vereinnahmten Fahrgelder und die
Brieftaſche des Toten mit dem Führerſchein ſowie
das Fahrtbuch der Droſchke. Von den Tätern
fehlt bisher jede Spur.
Automobilunglück bei Reinsberg.
Zechlin. Eine Herrengeſellſchaft von 16 Per=
ſonen
, die am Himmelfahrtstage einen Ausflug
auf einem Laſtauto unternommen hatten, verun=
glückte
in der Zechliner Kurve auf der Reins=
berger
Landſtraße. Der Wagen ſchlug in einer
ſtarken Kurve infolge zu ſchnellen Fahrens um
und begrub die Inſaſſen unter ſich. Dorfbewohner
mußten die Unglücklichen befreien, die bis auf
vier nur leichte Verletzungen davongetragen
haben. Vier Perſonen wurden ins Reinsberger
Krankenhaus gebracht. Ihr Befinden gibt zu
Beſorgniſſen aber auch keinen Anlaß.
Eine berüchtigte Einbrecher= und Falſchmünzer=
bande
unſchädlich gemacht.
Ohrdruf. Seit Anfang März wurde die
Umgegend von Ohrdruf durch eine Einbrecher=
bande
in Schrecken geſetzt, die jetzt endlich bei
einem nächtlichen Einbruch in einer Gaſtwirt=
ſchaft
überraſcht wurde. Es handelt ſich um vier
junge Burſchen im Alter von 1216 Jahren,
denen nach den bisherigen Feſtſtellungen in zwei
Monaten etwa 40 Einbrüche zur Laſt fallen. Sie
begnügten ſich jedoch nicht mit dieſen Raubzügen,
ſondern bei ihrer Feſtnahme wurde noch eine.
großangelegte Falſchmünzerwerkſtatt aufgedeckt,
in der Fünfmarkſtücke hergeſtellt wurden. Auch
hatten ſie Waffen im Beſitz.
Wirbelſturmkataſtrophe in Indien.
Kalkutta. Im öſtlichen Bengalen wütete
vorgeſtern ein Wirbelſturm, bei dem etwa 30
Perſonen ums Leben kamen und 100 verletzt
wurden. Hunderte von Häuſern ſind zerſtört; es
iſt auch viel Vieh umgekommen.

Um die deutſche Meiſterſchaft im Kunſtfliegen.

Die beiden ſchärfſten Gegner.
Gerhard Fieſeler,
Gerd Achgelis,
dreimaliger deutſcher Kunſtflugmeiſter.
der deutſche Kunſtflugmeiſter 1931.

Am Sonntag kommt in Berlin die deutſche Kunſtflugmeiſterſchaft 1932 zum Austrag,
beſten deutſchen Kunſtflieger teilnehmen werden.

an der die

Von der ſchweren Ueberſchwemmung in Weſt=England.

Eine Straße in der hiſtoriſchen Stadt Bath,
wo der Fußverkehr auf Bohlen vor ſich gehen mußte, die an den Vorgärten entlang gelegt wurden.
Die Ueberſchwemmung hat in ganz Weſt=England erheblichen Schaden angerichtet. Vor allem wird
der Schaden auf den jungen Feldern auf mehrere Millionen geſchätzt.

Beim Schmuggel niedergeſchoſſen.
Strälen (Niederrhein). Am Mittwoch
abend konnten Zollbeamte in Auwel an der
Bähnlinie SträwelGeldern wieder einen gro=
ßen
Fang machen. Sie hatten den Schmuggelweg
auf Hetzerath zu beſetzt, als gegen Mitternacht
eine Schmugglerkolonne von fünf bis ſechs Mann
ankam, die ſofort von den Beamten angerufen
wurde, was aber keine Beachtung fand. Nach
einigen Schreckſchüſſen mußten die Beamten ſcharf
ſchießen, da die Schmuggler das Weite ſuchten.
Einer der Schmuggler ſank getroffen zu Boden.
Wie ein Arzt feſtſtellte, war dem Betreffenden
ein Schuß durch Becken und Bauch= gedrungen.
Es handelt, ſich um den 25jährigen Nikolaus
Backes aus Neukirchen, der Vater von zwei Kin=
dern
iſt. Die übrigen Schmuggler, die infolge
dieſes Vorfalles entkommen konnten, mußten ihre
geſamten Schmuggelwaren, Kaffee, Tabak, Ziga=
retten
und Speck, im Stich laſſen.

Zwei ſchwere Kraftwagen=Unfälle.
Sechs Todesopfer.
Budapeſt. Wie die Donaupoſt aus Klau=
ſenburg
meldet. ereigneten ſich am Himmelfahrts=
tag
in Siebenbürgen zwei ſchwere Kraftwagen=
unfälle
, die insgeſamt 6 Todesopfer forderten.
Bei Klauſenburg wurde der Kraftwagen des
früheren Flügeladjutanten des Erzherzogs Franz
Ferdinand, Major Karl Barth, von einem
Schnellzug überfahren. Der Major und ſeine
beiden Begleiter wurden getötet. Bei Szamo=
ſujvar
ſtürzte der Kraftwagen des Großkauf=
manns
Martin Bürger von einer Brücke in den
Fluß. Bürger, ein Bekannter und der Kraft=
wagenführer
ertranken, während ſich die Frau
des Beſitzers retten konnte. An der gleichen
Stelle war vor 10 Jahren ein Kraftwagen der
tſchechoſlowakiſch=rumäniſchen Militärkommiſſion
ins Waſſer geſtürzt, wobei 9 tſchechiſche und rumä=
niſche
Offiziere den Tod fanden.

Rieſenfeuer im Haſen von New
Der Cunard=Pier vernichtet.
New York. Ein Rieſenfeuer vernicht
geſtrigen Freitag den Cunard=Pier am
River im Hafen von New York. Der Pier
Lande= und Löſchplatz für die Dampfer d
ßen engliſchen Cunard=Linie; ein Maſſena=
der
Feuerwehr bekämpfte die Feuersbru
der Land= ſowie von der Waſſerſeite aus
vergebens. Die von dem brodelnden Fer
entwickelte Hitze war ſo ungeheuer, daß
benachbarten Piers alle Fenſter zerſprang
der geſamten Waſſerfront mußte der
völlig abgeſperrt werden. Zahlreiche Feu
leute ſind verletzt worden. Die Lagerſ.
mit ihrem wertvollen Inhalt wurden voll
vernichtet.
Das Großfeuer, das ſeit geſtern fr
einem Pier der Cunard=Linie wütet, konn
mehrſtündiger Bemühungen vieler Feu
züge nicht eingedämmt werden; es droht,
benachbarten Pier überzuſpringen. M
fürchtet, daß der auf Holzpfählen
Cunard=Pier, der einen Wert von 2 M
Dollars darſtellt, einſtürzt. Schwere Raud
verdunkeln in weitem Umkreis die Un
der Brandſtätte. 20 Feuerwehrleute
Rauchvergiftungen.
Tochter erſchießt den Vater.
Saarbrücken. In dem kleinen O
bei Niedaltdorf, dicht an der lothri
Grenze, hat in der Nacht zum Himmelfe
die 14jährige Tochter des penſionierten
mannes Jäckel ihren Vater erſchoſſen.
Nacht war es zwiſchen dem Vater und ein
heirateten Sohn zu Auseinanderſetzun
kommen, in deren Verlauf der Vater mi
Meſſer auf den Sohn einſtach. Da erg
14jährige Tochter ein Jagdgewehr und ſe
Vater durch den Hals. Der Tod iſt bald
durch Erſticken eingetreten.
Der Fallſchirm öffnet ſich nicht..
Paris. Der Fallſchirmabſpringer, d
lich von einer 150 Meter hohen Brücke ein
beſprochenen Sprung ausführte und
landete, ſtürzte vorgeſtern bei einer Flu
ſtaltung zu Tode. Aus 400 Meter Höhe
er aus dem Flugzeug. Der Fallſchirm öff
jedoch nicht und der Unglückliche blieb
ſchmetterten Gliedern am Boden liegen.
Ein engliſcher Gefreiter bei Schießüb
getötet.
London. Den Blättern zufolge w.
Mittwoch auf dem Militärübungsplatz 1
worth bei Schießübungen mit ſcharfer M
die ein Maſchinengewehr gegen eine
unternahm, der Führer des Tanks, ein
Gefreiter, von 15 Maſchinengewehrkue
troffen und getötet. Er hatte gerade
Augenblick, als das Maſchinengewehr z
begann, Kopf und Schultern aus ſeine=
zerten
Kabine herausgeſtreckt. Die amtl
terſuchung führte zu dem Ergebnis, da
hier um einen unglücklichen Zufall gehan
Mai=Schnee in England.
London. Im Norden von England
Schottland fiel in den letzten 48 Stun
Schnee. In der Grafſchaft Inverneß
Schneedecke etwa 10 Zentimeter hoch. 2
pen der ſchottiſchen Berge ſind mit Schne
Aus den Tälern von Weſt=Morland
Schneeverwehungen gemeldet.
Deutſcher Dampfer vor Bornholm geſ
Stockholm. Der deutſche Dampfer
aus Kiel, 700 Tonnen groß, auf Ballaſtl
Hamburg nach Riga, iſt bei Swandke 9
Das Schiff ſteht dicht unter der Küſte.
ruhige See bleibt, beſteht keine Gefahl
Beſatzung. Eine Rettungsmannſchaft
Bereitſchaft gehalten. Von Kopenhabe.
Bergungsdampfer nach der Strandung=
gegangen
.
Der Sohn Ediſons wird erprebt.
New York. Der Sohn Ediſons=
Ediſon, hat einen Drohbrief erhalten,
aufgefordert wird, ſofort 50 000 Dolgr. 2
legen, andernfalls wir Sie daran hile
den, Ihre Erfindungen auf dem Y4
bringen‟. Die Polizei befaßt ſich mit
legenheit und ſoll den Erpreſſern aul.
ſein.

[ ][  ][ ]

7. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 127 Seite 13

Shoct, Sptel und Jurnen.

Geſchäftliches.

Don Nen
ernid

Heſſens Kunſtkurner
M 8. Mal in Burmkadt.
inender Geräteturnkampf in Ausſicht. Die Gauſchule der
Turnerinnen des Gaues vor der Oeffentlichkeit.
Wie ſchon mitgeteilt, ſtehen Heſſens Kunſtturner der drei
SGaue Rheinheſſen, Heſſen und Main=Rhein am Sonntag
er vor einer gewaltigen Aufgabe. Sorgfältig hat jeder Gau
ßeſten ermittelt und der Kampf um den Wanderpreis des
tsminiſteriums dürfte ſehr hart werden. Der Wettkampf ſetzt
us freigewählten Uebungen an den drei Hauptgeräten Reck,
en und Pferd zuſammen, außerdem hat jeder Turner einen
na über das langgeſtellte Pferd zu zeigen. Je vier Turner
Mrnnſchaft, die aus je 8 Teilnehmern beſteht, haben eine
ibung zu turnen.
die bisherigen Erfolge der Teilnehmer ſind kurz fol=
bau
Rheinheſſen zählt Kretz=Mainz=Kaſtel 1846, den doppel=
5.T.=Feſtſieger von 1923 und 1928 ſowie Kampfſpielſieger
MMainz=Kaſtel Tgſ., ferner die Mainzer Neumann, Krimmel
Müller zu ihren Beſten. Nicht zu unterſchätzen in ihren Lei=
en
dürften die Turner Lindemann (Tgſ. Mainz=Mombach),
g (Mainz=Mombach Tgſ.) und Schlick von der T.u. Spv.
6 1860 ſein.
5au Heſſen: Alterprobte Kämpfer ſind hier vereinigt und hat
Kannſchaft ſeit dem erſten Heſſenkampf nur wenig Verände=
in
zu verzeichnen, und zwar wird nur ein Turner in der
ſchaft erſetzt. Seeht=Großen=Linden. Sinnwell=Bad=Nauheim,
er=Tv. Gießen, Ahrens=Tgde. Marburg, dürften als die er=
ichſten
gelten. Unter ihnen ragt Reuter als 1. DT.= Feſt=
ganz
beſonders hervor. Ebersbächer=Tgde. Marburg, Goetſch=
Marburg und Schick=Gießen Tv 1846, gehen zum vierten=
m
Heſſenturnkampf an das Gerät. An ihrem Können dürf=
e
nichts eingebüßt haben
jau Main=Rhein: Die bekannten Darmſtädter Turner (Tgde.
Fiedler, Blumenſchein und Schwinn, gehen mit den Rüſ=
imern
Benz und Kramer ebenfalls zum viertenmale in den
ff. Weiter zählen in die Mannſchaft Steffan und Lüdge=
(Tv. Rüſſelsheim), deren Können auch bereits über die
renzen hinaus bekannt ſein dürfte. Als neuer Hoffnungsſtern
eräte=Kunſtturnen iſt der Neu=Iſenburger Bauer zu verzeich=
der
zu den Beſten des Gaues jetzt zählt, und auf den man
e Hoffnung ſetzen kann.
in Urteil über den Ausgang des Kampfes iſt, obwohl es
ierte Zuſammentreffen der Heſſenturner, keine einfache An=
enheit
. Auf Grund der bisherigen Leiſtungen und des wieder=
Sieges im Heſſenkampf durfte man auch diesmal wieder den
heſſen einen Vorteil vor den anderen Gauen einräumen.
m Abwechſelung in das Kampfprogramm zu bringen, hat
die Gauſchule der Turnerinnen zu einigen Vor=
ngen
verpflichtet. Der Leiter der Schule, Oberturnlehrer
=Bensheim wird einen Ausſchnitt aus der Tätigkeit der
bringen.
Fußball.
SpVg. Groß=Umſtadt Reichsbahn Darmſtadt 0:0.
ieſes torlos verlaufene Treffen am Himmelfahrtstage in
dt. wurde beiderſeits ſehr temperamentvoll durchgeführt und
is zu den Schlußminuten ſpannend. Trotzdem vermißte man
m allzu hohen Spiel beider Parteien techniſche Feinheiten.
ieſem äußerſt fairen Spiel, beſonders der Reichsbahnſport=
e
ſich die volle Sympathie erwarben, waren die Zuſchauer
ufrieden. Am Samstag ſpielt SpVgg. gegen die Sonderelf
V. 98 in Darmſtadt am Böllenfalltor.
V. Eppertshauſen SVgg. 04 Arheilgen 1:3. (0:1).
ie Bäume wachſen nicht in den Himmel. Das mußte auch
tshauſen, nachdem dieſe Mannſchaft eine ſichere A= Meiſter=
erringen
konnte, am Himmelfahrtstage auf eigenem Ge=
gegen
Arheilgen feſtſtellen. Unter der anſprechenden Lei=
von
Geiſt=Dieburg wurde ein ſehr ſchneller fairer Kampf
eführt. Die Gäſte waren meiſt in der Offenſive und zeigten
U einheitlicheres Spiel als der Gaſtgeber, der meiſt Flügel=
erſuchte
, das durch die aufmerkſame gegneriſche Läuferreihe
m Keime zerſtört wurde. Bei Arheilgen gefiel beſonders
iuferreihe mit der Hintermannſchaft, während der Sturm
nehr zeigte, als ein ſtark erſatzgeſchwächter Angriff zeigen
Der Gaſtgeber ſtellte eine äußerſt flinke Mannſchaft, bei
e beſten Leute Flügel= und Mittelſtürmer ſowie der Tor=
waren
. Der Sieg Arheilgens iſt verdient und entſpricht das
at dem Spielverlauf.

Handball.

Handball in der 9.T.
ſieg zur Kreisklaſſe: Sprendlingen Wenig=Umſtadt.
Spiel hat bereits am letzten Sonntag ſtattgefunden. Es
der Odenwaldmeiſter Kirch=Brombach 3:6 in Wenig=Um=
De S bei derartigen Spielen meiſtens iſt, die Platzvereine
en. Wer ſich auswärts auch nur einen Punkt holt, hat
Ausſichten. Wir glauben nicht, daß die Gäſte von der
nburger Kante den Sprendlingern gefährlich werden kön=
es
der Eifer allein nicht ſchafft.

Um den Davispokal.
Monacg Norwegen am erſten Tage 2:0.
brite Begegnung in der erſten Runde der Europazone
Den Vertretern von Monaco und Norwegen nahm am
läantztage in Oslo ihren Anfang. Die Norweger muß=
Fratz antreten und verloren beide Einzelſpiele. Galeppe=
A SGen Hasn Hi K Ri R H He iede dch
iſchen Meiſter Torkildſen 7:5, 6:2, 6:,
en Danispokal begannen in Oslo und Prag zwei wei=
Drzundenkämpfe. In Oslo liegt Monao nach dem erſten
i Ia Führung und mit dem gleichen Ergebnis zu ihren
E ſchloſen überraſchenderweiſe die Oeſterreicher den erſten
igen die Tſchechei.

Sporkverein 1898 Darmſtadt.

Das Sportprogramm des SV.
Sonntag folgende Treffen vor:

98 ſieht am Samstag und

Tgde, Beſſungen Rotweiß Darmſtadt.
n Samstagabend 6 Uhr treffen ſich obige Mannſchaften auf
portplatz an der Heidelbergerſtraße zum fälligen Rückſpiel.
iſt ein Gegner, der Handball zu ſpielen verſteht. Im
el ſchlug er Beſſungen, das damals allerdings auf drei ſei=
ſten
Spieler verzichten mußte, 7:8. Wie das Rückſpiel endet,
hlecht vorhergeſagt werden, denn Beſſungen zeigte in dem
Spiel gegen Sportverein 1898 eine ſtarke Formperbeſſe=
Um 4,45 Uhr treffen ſich die 2. Mannſch. Beſſungen ſpielt
deinr. Aßmuth: Eckers, Körner: Spengler, Geyer, Jäger;
Göller, Kaltenbach, Adam, Gg. Aßmuth.
n Sonntag, vormittags 9 Uhr, ſpielen beide Fauſt=
nannſchaften
gegen Tv. Ernſthofen auf der Renn=
Polizei Frankfurt a. M. TSV. Braunshardt.
e Ligamannſchaft von Braunshardt fährt am Sonntag
rankfurt a. M. zu einem Privatſpiel gegen, die dortige
Auf das Abſchneiden der Braunshardter darf man ge=
ſein
, treffen ſie doch hierbei auf eine der ſpielſtärkſten
chaften Frankfurts.
2. Mannſch, ſpielfrei; Jugend
izei Darmſtadt 2. Jgd. vorm. 10 Uhr in Br.
Fr. Turngemeinde Darmſtadt F. T. Offenbach.
7 Sonntag erwartet Darmſtadt am Müllersteich die F. T.
ach mit 3 Mannſchaften. Die bisher von beiden Vereinen
ſagenen Spiele zählen zu den ſchönſten. Die ſchnelle Spiel=
2 der Gäſte wird Darmſtadts Hintermannſchaft wieder auf
arte Probe ſtellen. Darmſtadt hat mit einer Neuauftel=
* lun zu beweiſen, ob es darin eine glückliche Hand hatte
Die Mannſchaft wieder ihre alte Spielkultur erreicht hat
eginn: Jugendm. 1.30 Uhr 1b=Mannſch. 2.30 Uhr und
Rnſch. 3.30 Uhr. Die Schüler treten in Griesheim bzw.
gen an.

Fußball:
Liga Viktoria Griesheim Liga (hier, 3 Uhr).
Ligaerſatz Viktoria Griesheim Ligaerſatz (hier, 1 Uhr),
Pohalmannſchaft SV. Weiterſtadt (dort), 3. Mſch. SV. Gr.=
Umſtadt (Samstag, hier), 1. Jugend Union Wixhauſen 1. Jgd.
(dort, Abfahrt mit Rad 12,45 Uhr ab Gaswerk), 2. Jugend
3. Jugend (hier, 9.15 Uhr), 2. Schüler SV. Weiterſtadt 1. Sch.
(hier, 1.45 Uhr). Alte Herren 1. VfL. Neu=Iſenburg Alte Herren
(hier, 1.,45 Uhr).
Handball.
Liga Tv. Griesheim (dort), Liggerſatz ASC. Darm=
ſtadt
, 1. Mannſch. (hier, 10.30 Uhr), 1. Jugend Eppertshauſen
1. Jugend (hier, 10,30 Uhr). 1. Schüler Turngemeinde Beſſun=
gen
1. Schüler (hier).
Leichtathletik.
Jugend und Aktive beteiligen ſich am Sportfeſt des G.d.A. in
Frankfurt a. M. (Sandhöfer Wieſen).
Wir weiſen beſonders auf das Spiel der Fußball= Ligamann=
ſchaft
gegen Viktoria Griesheim hin. Das Vorſpiel in Griesheim
verloren die 98er mit 3:1. Dieſe Niederlage gilt es, wettzumachen.
Vor dieſem, um 3 Uhr beginnenden Spiel treten auf dem Haupt=
feld
die 1. Alte=Herren=Elf des Sportvereins gegen die alten
Kämpen des VfL. Neu=Iſenburg an.
Heute Box=Abend Rot=Weiß Heros Wiesbaden, Mathilden=
höhſaal
.
Hockey.
Techn. Hochſchule Darmſtadt Rot=Weiß Frankfurt a. M.
Heute, Samstag, 16.30 Uhr, im Hochſchulſtadion, ſpielt der
Deutſche Hochſchulmeiſter gegen die 1. Herrenmannſchaft des SC.
Rotweiß Frankfurt a. M. Die Frankfurter Mannſchaft konnte ge=
rade
in letzter Zeit ſehr gute Ergebniſſe gegen Spitzenmannſchaf=
ten
des Rhein=Main=Kreiſes erzielen. Es dürfte ſomit ein ſpan=
nendes
Treffen zu erwarten ſein.
Deutſchland gewinnk den Muſſolini=Pokal.

Am Freitag gelangte beim Reitturnier in Rom der
Kampf um den Muſſolini=Pokal zum Austrag, den Deutſchland
nach ſeinem Siege im Vorjahre gegen Frankreich und Italien
verteidigte. Obwohl ſich Lt. Nagel auf Benno in der Bahn irrte
und durch ſein Ausſcheiden ſich die Fehlerzahl der Deutſchen ſehr
erhöhte, ſiegten unſere Offiziere in der Geſamtwertung mit 141
Fehlern gegen Frankreich (20 Fehler) und Italien (24 Fehler).
Irland und die Schweiz lagen nach der erſten Runde bereits
ausſichtslos im Rennen und traten zum zweiten Gang über=
haupt
nicht mehr an. Die Deutſchen zeigten ſich einmal mehr
von ihrer beſten Seite. Nach dem Unfall von Derby. deſſen Wun=
den
genäht werden mußten, ſtützte ſich Deutſchland auf Thora
(Brandt) Wotan (Oblt. Sahla), Chineſe (Oblt. Noſtiz) und
Benno (Lt. Nagel).

Bottina bietet mehr.
Gerade trotz der Not der Zeit verkauft die Firma Bottina=
Schuhgeſ. m b. H., Darmſtadt, Eliſabethenſtr. 34, zu Preiſen, die
jeder bezahlen kann und trotzdem bringt die Firma zu dieſen
Preiſen Schuhe in nur guten Qualitäten. Die Firma Bottina
bittet, wegen des großen Andrangs in den Nachmittags=Stunden,
den Einkauf auch möglichſt vormittags vornehmen zu wollen.

Bruchleidende werden auf das
bandagiſten C. A. Steinberg,
gemacht.

freiburg i. Br., aufmerkſam.

Im richtigen Augenblick die richtige Kamera!
Oft genug bieten ſich uns Szenen, die wegen ihrer Schönheit
oder Seltenheit verdient hätten, im Bilde feſtgehalten zu werden.
Doch wie ſelten gelingt es, den unerwarteten Augenblick auf die
Platte zu bannen, ſelbſt wenn ein photographiſcher Apparat ſchuß=
bereit
zur Hand iſt. Man kommt daher zu dem Schluß, daß eine
höchſt leiſtungsfähige, hochwertige Kamera trotz hoher Anſchaf=
fungskoſten
doch die billigſte iſt, weil eben jede Aufnahme reſtlos
gelingt. Dieſe Vorzüge gewährleiſtet ohne weiteres die Pilot=
Kamera. Bei dieſem Apparat ſieht man auf der Mattſcheibe, die
von oben her betrachtet wird, ein klares, helles Bild, das ganz
genau demjenigen entſpricht, das man beim Abdrücken des Ver=
ſchluſſes
auf dem Film photographiert. Unſcharfe Bilder ſind da=
her
ausgeſchloſſen. Ferner benutzt die Pilot=Kamera Filmſpulen,
die nur 1,05 Mark koſten und auf denen man hintereinander in
beliebig ſchneller Folge 16 Bilder in der Größe 3:4 aufnehmen
kann. Das Aufnahmeobjektiv der Pilot=Kamera iſt ein Teſſar
von Zeiß oder ein Xenar von Schneider u. Co. Proſpekte über
dieſen Apparat ſind in jeder Photohandlung erhältlich.

Rundfunk=Programme.

Wekkerbericht.

In der Rinne tiefen Druckes, die ſich von Spanien über Frank=
reich
, Deutſchland und die Oſtſee bis nach Eſtland hin erſtreckt,
gelangen verſchiedenartige Luftmaſſen nach dem Feſtland. An der
Südſeite eines Kernes über Dänemark wird z. B. eine Staffel
milder Ozeanluft bis in unſern Bezirk vorgeſchoben, der aber wie=
der
kühlere nachfolgt. Die Wetterlage bleibt daher weiterhin
etwas wechſelhaft. Vorübergehende Aufheiterung wird wieder
durch Aufzug von Bewölkung unterbrochen, die teilweiſe Nieder=
ſchläge
und durch die verſchieden temperierten Luftmaſſen auch
Gewitterſtörungen mit ſich bringt. Auch die Temperaturen ſind
demzufolge gewiſſen Schwankungen unterworfen.
Ausſichten für Samstag, den 7. Mai: Teils wechſelnd bewölkt,
teils aufheiternd, nach vorübergehender Erwärmung wieder
kühler, vereinzelt etwas Niederſchlag, zum Teil gewitter=
hafter
Art.
Ausſichten für Sonntag, den
i: Noch kein beſtändiges Wetter.

Frankfurt a. M.
Samstag, 7. Mai.
10.20: Hamburg: Schulfunk: Eine Seeamtsverhandlung.
15.00: Stunde der Jugend.
16.00: Muſizier=Stunde des Konſervatoriums für Muſik.
17.00: Nachmittagskonzert.
18.25: Reg. Baumeiſter Kurrer: Ziel und Weg der deutſchen
Sportfliegerei.
18.50: Dr. Neumark: Wirtſchaftsverfaſſung und Wirtſchaftslage
der Völker: Oeſterreich.
19.30: Kirſchblüte im Renztal. Ein Funkbericht.
19.55: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.15: Frühlingsluft. Operette von Ernſt Reiterer.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Jazz auf zwei Flügeln geſpielt von Hilde Loewe und Poldi
Donath=Sperling.
23.15: Berlin: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 7. Maj.
9.00: Stunde der Unterhaltung.
10.10: Hamburg: Schulfunk. Eine Seeamtsverhandhung.
14.50: Kinderbaſtelſtunde. Ein Andenken an den Muttertag.
15.45: Hedwig Stempel=Nebelſieck: Pflege, Ernährung und Erzie=
hung
des Säuglings.
16.00: Rechtsanwältin Dr. Hegemann=Springer: Gläubiger und
Schuldnerſchutz.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Stadtmedizinalrat Prof. von Drigalski: Das wichtigſte deut=
ſche
Nahrungsmittel.
17.50: Dr. Hoffmann=Harniſch: Der deutſche Maler Otto Ubbe=
lohde
.
18.06: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.30; Dipl.=Ing. Soboczik: Das Volksflugzeug in Sicht.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Pfarrer Praetorius: Das Rätſel des Leidens.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Köln: Luſtiger Abend.
22.00: Wetter=, Tages= und=Sportnachrichten:
Anſchl. Tanzmuſik (Kapelle Oscar Jooſt).

Haupiſchriſtleitung: RudolfMauve
Veranwortlich für Politik und Wiriſchaff: Rudolf Mauve; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Spont: Kaxl Böhmarz;
für den Handel: dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für

Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſtadt.

Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

N
des jährüchen

von 17 MLLIARDEN Zigaretten in Frankreich.
von 14 MlL-LIARDEN in italien und von 12 MLLI-
ARDEN in der Tschechoslowakei sind Zigaretten
ohne Mundstück.
Ahnlich wie in diesen Ländern hat jetzt auch der
deutsche Raucher erkannt, daß die Zigarette
OHNE MUNDSTÜCK allein den wahren Genuß
des Tabaks vermittelt. Er bevorzugt daher die
6 Pfg.-Zigarette ohne Mundstück

(I.Bin. 4612

AAAALOAAO Teoerr
Vernackung zur Erhaltung des Arongs gut in Weißhet
u10 28 und 50. Stick

[ ][  ][ ]

Ende 4
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ſollt
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
de
a.u.
e
ſtel

Wirtſchaftliche Lage im April.
Geringe ſaiſonmäßige Belebung. Unbefriedigende Verhällniſſe am Kapikal= und 2
Beſſere Liguidikät der Banken. Noch keine Erhöhung der Kreditſicherheit

Beſorgniſſe.

Nach dem unter Mitwirkung des preußiſchen Miniſteriums
für Handel und Gewerbe auf Grund von Berichten der deutſchen
Induſtrie= und Handelskammern und Wirtſchaftsverbände zuſam=
mengeſtellten
, in Induſtrie und Handel veröffentlichten Bericht
über die wirtſchaftliche Lage war die ſaiſonmäßige Belebung im
April gering. Sie hat ſich hauptſächlich auf die Verbrauchsgüter=
Induſtrien beſchränkt, während von den Produktionsgüter= Indu=
ſtrien
nur die Eiſeninduſtrie eine gewiſſe Belebung erfuhr. Der
Baumarkt lag noch faſt ganz danieder. Der Börſenverkehr brachte
nach ſiebenmonatiger Börſenruhe eine kleine Erholung der Kurſe,
dank einer Nachfrage, die in den echten, teilweiſe äußerſt niedri=
gen
Kurſen einen Anlageanreiz fand. Die Ausweiſe der Reichs=
bank
zeigten eine zunehmende Entlaſtung; ihre Ausleihungen
verringerten ſich im April um 628 Mill. RM. Da auch die Geld=
marktlage
bemerkenswert flüſſig war, konnte der Diskontſatz in
zwei Stufen von 6 auf 5 Prozent und der Lombardſatz von 7 auf
6 Prozent geſenkt werden. In der zweiten Monatshälfte zeigte
auch die Deviſenlage eine Beſſerung. Die Verhältniſſe auf dem
Kapitalmarkt ſind nach wie vor völlig unbefriedigend. Das gleiche
gilt von dem Arbeitsmarkt, der, entſprechend der geringen Be=
lebung
der Wirtſchaft, nur eine kleine Entlaſtung erfuhr. Die
Finanzlage in Reich, Ländern und Gemeinden erweckt neue
Sorgen.
Die Kapitalerhöhung der Großbanken, die mit Hilfe der Deut=
ſchen
Golddiskontbank und der Reichsbank finanziert worden iſt,
hat, wie im Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung
ausgeführt wird, die buchmäßige Liquidität der Großbanken ver=
beſſert
. Die rechnungsmäßige Verbeſſerung der Liquidität
kommt dadurch zum Ausdruck, daß die fremden Mittel, d. h. die
Summe aller Kreditoren und der Akzepte, nunmehr wieder mit
einem etwas höheren Prozentſatz durch ſogen, liquide Anlagen
gedeckt ſind. Indes iſt die Liquidität der Banken im Durchſchnitt
immer noch beträchtlich geringer als vor Ausbruch der Kredit=
kriſis
, was vor allem für die öffentlich=rechtlichen Kreditanſtalten
gilt. Die im Vergleich zu früheren Jahren immer noch verhält=
nismäßig
niedrige Liquiditätsquote läßt erwarten, daß die Ban=
ken
in den nächſten Monaten in erſter Linie an eine weitere Auf=
füllung
ihrer flüſſigen Mittel und erſt in zweiter Linie an neue
Kreditgewährung denken werden.

Im Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung wird
zur Frage der Kreditſicherheit u. a. ausgeführt, daß die Zahlungs=
einſtellungen
in letzter Zeit, wenigſtens ihrer Zahl nach, abgenom=
men
haben, aber immer noch ungewöhnlich hoch ſind. Im April
wurden je Arbeitstag 36 Konkurſe und 29 Vergleichsverfahren
eröffnet. Das ſind nicht ganz doppelt ſo viel Inſolvenzen wie in
der gleichen Zeit des Jahres 1928, eines Jahres mit noch lebhaf=
tem
Geſchäftsgang. Die Wechſelproteſte ſind etwas ſtärker zurück=
gegangen
als der geſamte Wechſelumlauf. Das iſt aber noch kei=
neswegs
ein eindeutiges Zeichen erhöhter Kreditſicherheit, da eine
Reihe anderer, kredittechniſcher Faktoren die ſcheinbar ſtarke Beſ=
ſerung
bedingen. Wenn die Zahlungseinſtellungen wieder auf
den vorjährigen Stand zurückgegangen ſind, ſo bedeutet dies ledig=
lich
, daß die infolge der Bankenkriſe beſchleunigte Zunahme der
Zahlungseinſtellungen vorerſt ihr Ende gefunden hat. Außerdem
iſt bei den Konkursanträgen der Anteil der Fälle, in denen die
Eröffnung des Verfahrens abgelehnt werden mußte, beträchtlich
höher als im Vorjahre. Im März wurden rund zwei Fünftel
der Konkursanträge mangels Maſſe abgelehnt, während es im
März des vergangenen Jahres nur ein Viertel waren. In dieſen
Zahlen kommt deutlich der zunehmende Subſtanzverluſt der Un=
ternehmungen
zum Ausdruck, den ſie unter dem Druck der De=
flation
erlitten haben. Was die Abnahme der Wechſelproteſte
anbelangt, ſo verweiſt das Inſtitut darauf, daß im geſamten
Wechſelumlauf gegenwärtig für etwa 1,5 Milliarden RM. mehr
Akzepte der Banken, Sparkaſſen, Genoſſenſchaften, öffentlichen
Körperſchaften uſw. enthalten ſind, als vor Jahresfriſt. Dieſe
Akzepte ſind im allgemeinen wohl ziemlich proteſtſicher. Im übri=
gen
wird feſtgeſtellt, daß der Kreis der Wechſelakzeptanten immer
mehr durchgeſiebt wird. Die Abnahme der Wechſelproteſte könne
daher z. T. auch mit der zunehmenden Entblößung weiter Kreiſe
vom Wechſelkredit in Zuſammenhang ſtehen.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe eröffnete geſtern, wie ſchon ſo häufig
während der letzten Zeit, entgegen den Erwartungen des Vor=
mittags
in auffallend freundlicher Haltung. Die Tatſache, daß
ſich trotz aller Bemühungen in New York bisher keine Erholung
hat durchſetzen können, die Inſolvenz der Zittauer Textilfirma
Wagner u. Moras A.G., die Abnahme der Spareinlagen im
März ſowie die ſchwächere Veranlagung der Rohſtoffmärkte wur=
den
vollſtändig in den Hintergrund gedrängt, da die Depoſiten=
kaſſenkundſchaft
nach wie vor kleine Kaufaufträge in Aktien hier=
her
gelegt hat. Der deutſche Wahlſieg in Memel und der Waffen=
ſtillſtand
im Fernen Oſten löſten Befriedigung aus, obwohl eine
direkte Auswirkung auf die Wirtſchaft hiervon kaum ausgehen
dürfte. Aus der Induſtrie war eine günſtige Meldung lediglich
in den gebeſſerten Stickſtoffaufträgen für den Monat April, die
allerdings ſaiſonbedingt ſein dürfte, gegeben. Die Spekulation
ſah ſich zu Deckungen und Rückkäufen veranlaßt, was zum Teil
wohl damit zuſammenhängt, daß das energiſche Vorgehen der Zoll=
fahndungsſtelle
das Hereinkommen deutſcher Effekten aus dem
Auslande ſo gut wie unterbunden hat. Im Verlaufe wurde es
nach einigen Schwankungen nochmals feſter, die Gewinne betru=
gen
bis zu 1 Prozent. Am Rentenmarkt war das Geſchäft teil=
weiſe
wieder recht lebhaft. Reichsſchuldbuchforderungen etwa 1,5
Prozent höher, deutſche Anleihen auf Umtauſchhoffnungen in die
neue geplante Pmämienanleihe hauſſierend. Auch Reichsbahn=
Vorzugsaktien zogen im Verlauf 1 Prozent an. Induſtrieobliga=
tionen
und Goldpfandbriefe nicht ganz einheitlich, im großen und
ganzen wenig verändert. Am Berliner Geldmarkt ſind die Sätze
auch heute noch unverändert; eine fühlbare Erleichterung nach
dem Ultimo iſt noch nicht feſtzuſtellen. Tagesgeld blieb 5,75 Proz.
und darüber. Monatsgeld war nicht zu hören.

Die geſtrige Frankfurter Börſe eröffnete trotz der ſchwa=
chen
Haltung der New Yorker Börſe in weiter feſter Grundten=
denz
. Das Geſchäft kam nach der Unterbrechung durch den Feier=
tag
nur ſehr langſam in Gang und wies auch ſpäter keine weſent=
liche
Belebung auf, da Kauforders der Kundſchaft nicht vorgelegen
haben ſollen. Nennenswerte Anregungen lagen nicht vor, doch
fand der Bericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung, der eine
beſſere Liquidität der Banken hervorhebt, einige Beachtung. Da
für einige Werte anſcheinend immer noch Decuverts beſtehen,
ſchritt die Kuliſſe zu neuen Deckungen, ſodaß gegenüber der Abend=
börſe
vom Mittwoch meiſt Kurserhöhungen zu verzeichnen waren.
Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auf J.G. Farben Deutſche
Erdöl und Rütgerswerke, die Befeſtigungen bis zu 1,5 Proz. auf=
wieſen
, wobei man auf die feſte Haltung der Petroleumaktien an
den internationalen Börſen verwies. Durch feſte Haltung zeich=
neten
ſich Deutſche Linoleum und Conti Linoleum Zürich aus, die
bis zu 2.5 Prozent anzogen. In der letzten Börſenſtunde ſchritt
die Kuliſſe zu ſtärkeren Realiſationen, ſo daß die Mehrzahl der
Kurſe wieder auf den Stand der Mittwoch=Abendbörſe zurück=
fielen
. Am Anleihemarkt lagen deutſche Anleihen auf Umtauſch=
Ein die neue, geplante Prämiemnle hauſſierend.

Reichsſchuldbuchforderungen in allen Fälligkeiten und Reichs=
bahn
=Vorzugsaktien konnten etwa 1 Proz. anziehen. Auslands=
renten
lagen zwar freundlich, aber ohne Geſchäft. Geld und Li=
quidationspfandbriefe
blieben bei kleinſten Umſätzen nur knapp
behauptet, und erſtere lagen im Verlaufe bis zu 1 Prozent niedri=
ger
; ebenſo ſchwächten ſich auch Alt= und Neubeſitzanleihe ſowie
Reichsſchuldbuchforderungen ſpäter leicht ab. Am Geldmarkt war
Tagesgeld etwas geſucht, ſo daß der Satz um 0,25 auf 4,75 Prozent
erhöht wurde.
An der Abendbörſe neigte die Tendenz im Anſchluß an
die Abſchwächung im Mittagsſchlußverekehr weiter etwas zur
Schwäche. Die Spekulation ſchritt zu neuen Glattſtellungen, zu=
mal
keine Anregungen vorlagen und auch das Attentat auf den
Präſidenten der franzöſiſchen Republik eine gewiſſe Unſicherheit
hervorrief. Bei ſehr geringer Umſatztätigkeit lagen die erſten
Kurſe gegen den Berliner Schluß 0,250,50 Proz. niedriger. Im
Verlaufe ſetzten ſich die Rückgänge zunächſt um weitere 0,250.50
Prozent fort, doch machte ſich ſpäter wieder etwas Nachfrage be=
merkbar
. Die Kurſe zogen wieder auf das Anfandsniveau an,
ohne daß aber eine Belebung in der Umſatztätigkeit eingetreten
wäre.
Die Sparkaſſeneinlagen Ende März.
Ende März 1932 beliefen ſich die Sparkaſſeneinlagen bei den
deutſchen Sparkaſſen auf 9950,47 Mill. RM. gegenüber 9987,77
Mill. RM. Ende Februar 1932. Der Berichtsmonat weiſt mithin
eine Abnahme um 37 30 Mill. RM. auf gegenüber einer Zunahme
um 100,49 Mill. RM. im Februar. Im einzelnen betrugen die
Einzahlungen 433,51 (Februar 598,90) Mill. RM., davon aus
Aufwertung 18,74 (52,86) Mill. RM. und aus Zins=Gutſchriften
30,40 (108,65) Mill. RM. Die Auszahlungen, ſtellten ſich auf
470,81 (497,45) Mill. RM. Die Depoſiten=, Giro= und Kontokor=
renteinlagen
betrugen am Ende des Berichtsmonats 1259,08 Mill.
RM. gegenüber 1272,09 Mill. RM. am Ende des Vormonats.

Mekallnokierungen.

Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 6. Mai
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg. Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 55,25. RM. Die Notierungen der
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes) die Preiſe ver=
ſtehen
ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent. auf 164 RM.,
Reinnickel 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus
auf 4547 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 38,5041,75 RM.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darm=
ſtadt
. Neue Verfahren. Bensheim: Weißbindermeiſter Karl
Grün II. Af. 11. 5., GlV. und Prft. 25. 5. Groß=Gerau: Gemüſe=
und Obſtgroßmarkt e. G.m. b. H. in Nauheim. Af. 14. 5 GlV. und
Prft. 25. 5. Offenbach a. M.: Fa. Heinrich Strauß u. Co., Leder=
warengroßhandel
, 2. deren Inhaber Heinr. Strauß, b) Moritz
Strauß. Af. 24. 5., GlV. 19. 5., Prft. 9. 6. Johann Weiſenbach,
Inhaber der Firma Weiſenbach u. Gathof, Lederwaren und Reiſe=
artikel
, in Bieber. Af. 14. 5., GlV. 12. 5., Prft. 9. 6. Wilhelm
Küper, Metzgerei, 2. Ehefrau Hedwig Küper. Af. 24. 5., GlV.
19. 5., Prft. 9. 6. Beendete Konkurſe. Worms: Fa.
H. Kräuter, Papierwaren; Inh. Wilhelm Schneider. Zwingen=
berg
: Philipp Heldmann II. in Staffel. Neue Vergleichs=
verfahren
. Gießen: Fa. Ing. Heinrich Brinkmann, Ingen.=
Bureau. Vergl. T. 20. 5. Offenbach a. M.: Fa. Auguſt Eichhorn,
Inh. L. Auguſt Eichhorn, Eiſenwarenhdl. Vergl. T. 19 5. Fa.
Präziſions=Schraubenfabrik, G.m.b. H. VerglT. 19. 5. Reinheim:
Frau Roſa May geb. David in Groß=Bieberau. Vergl. T. 19. 5.
Seligenſtadt: Eiſenwarenhdl. Nathan Kleeblatt. Vergl. T. 19. 5.
Beendete Vergleichsverfahren. Bingen a. Rh.: Fa.
Siegmund Franken u. Sohn.

Bom Holzmarkk.

Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: Am Baumarkt iſt etwas.
Leben zu ſpüren, weil doch eine Anzahl von Siedlungsbaute
gonnen wurde. Da dieſer Beginn ſich etwas verſpätete ballt
in den letzten Tagen Aufträge zuſammen, ſo daß vielleicht die
ſätze in Bauholz größer erſcheinen, als ſie tatſächlich waren
merhin konnten zahlreiche Sägewerke, die mit ohholz ve
waren, Aufträge auf Lieferung von Balken, Kantholz, Scha
erhalten, wobei die Preiſe etwa 23 v.H. über denen lage
im März gezahlt wurden. Eine ganz leichte Preisſteigerur
Bauware iſt eingetreten. Dagegen liegt der Handel in Ti
hölzern noch immer darnieder, was darauf zurückzuführen iſ
ſich bei der Einengung der Betriebsmittel, die allmählich ei
kein Holzhändler mehr den früheren Luxus der Unterhaltun
ßerer Schnittholzlager leiſten kann. Auch iſt es nicht mehr
lich, den Holzverbrauchern das Holz in dem gleichen Trocken
grad wie in früheren Zeiten zu ſchaffen und vor allem Läger
zu halten. Man geht in der Annahme kaum fehl, daß die
wertige Qualität der holzgewerblichen Erzeugniſſe unter
Erſcheinung leidet. Es iſt am Holzmarkt ein Gerücht verb
demzufolge Verhandlungen zwiſchen Polen und Deutſchland
die Aufhebung der Sperre für Nutzholz ſtattfinden ſollen. A
ſem Gerücht iſt kein Wort wahr. Es iſt nicht geplant, die
mit polniſchem Holz aufzufüllen. Dagegen wird der Impo
Rußland im gleichen Tempo wie bisher weitergehen, weil hi
ſondere Intereſſen auf dem Gebiete der Maſchineninduſtrieat
mitſprechen. Die Nachfrage nach aſtreinen Seiten ſtieg; es
darf in der weſtfäliſchen Möbelinduſtrie vorhanden, freili
bei Preiſen von etwa 80 Mk. Parität Herford für möglichſt
freie Ware. Auch aſtreine Kürzungsſeiten waren geſucht, w.
angeblaute Seitenbretter wegen der flauen Lage der Leiſte
ſtrie ſchwer abſetzbar waren.

Produkkenberichte.

Berliner Produktenbericht vom 6. Mai. Der Produkten
zeigte heute ein ſtetiges Ausſehen. Das Inlandsangebo
prompten Verladung hat ſich nicht verſtärkt. Bei der gege
tigen Verſorgungslage der Mühlen ſind die Weizenprei
behauptet, obwohl die Nachfrage naturgemäß vorſichtiger
den iſt, weil der Mehlabſatz auf dem erhöhten Preisnivea
Belebung vermiſſen läßt. Für deutſchen Roggen zeigt ſich
zelt beſſere Kaufluſt, da Verhandlungen über die Einbez
der brandenburgiſchen Mühlen in die Neuregelung der 9
roggenabgaben im Gange ſind, die bekanntlich die Verme
von 50 Prozent deutſchen Roggens vorſieht. Am Lieferung=
ergaben
ſich nur unbedeutende Preisveränderungen für die
Brotgetreidearten; die günſtigen amtlichen Saatenſtandsb
blieben ziemlich ohne Eindruck, nur Weizen neuer Ernte i
ſchiedentlich ſtärker angeboten. Weizen= und Roggenmehle
kleines Bedarfsgeſchäft bei ſtetigen Preiſen. Hafer iſt v=
erſten
Hand wenig offeriert und bei einiger Konſumnachfra
etwa 1 Mark befeſtigt. Gerſte ruhig. Ab morgen, den 7.
erfolgen im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft an den
tagen wieder zwei amtliche Notierungen.

Viehmärkke.

Groß=Gerauer Ferkelmarkt vom 4. Mai. Auftrieb: 374
Es koſteten pro Stück 1219 Mk. Der nächſte Ferkelmarkt
am Mittwoch, den 18. Mai, vorm. 8.30 Uhr, auf dem Mar
zu Groß=Gerau ſtatt.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 6. Mai. Aufgetr
60 Kälber, 14 Schafe, 75 Schweine, 846 Ferkel. Es koſtet
50 Kilo Lebendgewicht in RM.; Kälber b) 4953, C)
d) 4044; Schafe b) 2430. Schweine nicht notiert. Fer
vier Wochen koſteten pro Stück 811 Mk., über vier Woc
bis 16 Mk. Läufer 1720 Mk. Marktverlauf: Kälber
geräumt; Ferkel und Läufer lebhaft.
Frankfurter Kleinviehmarkt vom 6. Mai. Aufget
waren 157 Rinder, ſeit dem letzten Markt; ferner 982 Käll
Schafe und 262 Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner L
gewicht: Kälber b) 4549, c) 4044, d) 3539; Scha
Schweine wegen des geringen Auftriebs nicht notiert. Der
verlauf war mit Kälbern und Schafen lebhaft: Schweine
ausverkauft. Fleiſchgroßhandelspreiſe. Ochſenfleiſch 1.
2. 4348; Bullenfleiſch 4348; Kuhfleiſch 2. 3642,
Kalbfleiſch 2. 6068:; Schweinefleiſch 1. 4654. Geſchäf
ſchleppend. Eingebracht waren: 655 Viertel Rinder, 124
4 Hämmel und 419 halbe Schweine.

Berliner Kursbericht
vom 6. Mai 1932

Oeviſenmarkt
vom 6. Mai 19

Besl. Handels=Geſ.
Danatbank. . . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Nch
20.50
37.50
20.50
13.625
19.
14.25
26.125
36.
40.50
16.25
15.
90.25

Ja
Elektr. Lieferun g
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.felektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen /
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel

59.75
54.
98.25
35.55
56.75
38.
27.875
40.
85.
24.375
357.
26.50
35.75
25.

Mee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Berein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb.Maſck.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. 2raht
Landerer=Werke

31.50
142.50
56.375
49.
16.125
24.75
26.
17.
26.

65.-
17.375
27.50

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Eslo
Kopenhagen
Strcholm.
Lonbon.
Buenos=Aires
New Yorl.
Belgien.
Italien
Paris

Währung
100 finn.Mk.
100 Schilline
100 Tſch.Kr.
100 Bengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
s=Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar.
1o0 Belga
100 Lire =
100 Franes

Zeld‟
12.465
3.o5,
170.93
78 22
84.62
77.82
15.35
1.009
4.209
59.09
21.70

Brieſt
7.123/ 7.137
15195 152.05
12.,425
2.c6s
771.27
75.36
84.781
77.98
15.48
1on2
4.217
59.21
21.74
16.61 16.65

Eckweiz
Sponien

Danzig
Japon
Rio de Janetrol
Zugoſlawien
Atken

Iſtambut
Kairo
Kanada
Uriguah
Ssland.
Tallinn (Eſtl.)
Riga

Bährung ſGe!
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden 82,7
1 Yen
1 Milreis
100 Dinar
Portugal 100 Gseubosl
100 Drachm.)
türk. 2
t ägypt. 2
cangd. Doll
Golbpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats

82.1
33.5
1.3
0.21
7.4
4.10
2.0
2.0
15.8
3.76
1.8.
69
10g.
75.

Durmſtädter und Karlohalbant Burmftaot, Sinlate der Bresoher O
Frankfurter Kursbericht vom 6. Mai 1932.

8S Dtſch. Reichsanl
v.27
6%
512%Intern.
63Baden ....
68 Bayern..
62 Heſſen..
62 Preuß. Staat
6% Sachſen..

Diſche. Anl. Auslo=
ſunsſch
. 41. Ab=
löſungsanl
.. ..
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
:.
6½Baden=Baden.
6%Berlin. ..b. 24
68 Darmſtadt . . . .
6% Dresden v. 26
82o Frankfurt a.M.
Schätze v. 29
v. 26
62 Mainz
..
6%Mannheimb. 2:
69 München v.29
62 Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk
68 Goldoblig
5½0 Heſſ. 2ds.-
Hhp.=Bk.=Lignid.
43% Kom.=Obl.
6% Preuß. Lbs.
pfbr.=Anſt. 6. Pf.
6% Goldoblie

68
58
so
61.5
50
74I.
94

41:,
4.3
2.975
44.5
*
45
637
53.25
72.5

74.5
68

*

Wie Ke
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
8% Naſſ. Landesbr.)
5½%0 Liqu. Obl
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
4AuslSer.
Ser.II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
60 Zerl. Hyp. Bk.
Lon Ligl.=Pfbr.
82 Frkf.Hhp.=Bk.
5½%0 Lig. Pfbr.
Goldoblig.
6%
6
Pfbr.=Bk.)
% Ligu.
85 Mein.=Hhp.=Bk.)
5½% Lig. Pfbr..
6%0 Pfälz=Hhyp.=Bk.
3½% Lig. Pfbr.
825 Rhein. Hyp.Bk.
51/,% Lig. Pfbr..
62
Goldoblig.
6O Südd. Bod=
Cred.=Bank.
51,%0 Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp.=B.
620 Daimler=Benz
62 Dt. Linol. WBerkel
6%Mainkrw. v. 26
62Mitteld. Stahl.
FeiBer. Stachec

46.75
R
74.5
78

391,
49

75.5
74.5
38.25
55
74.25
83.25
72.5
765,
83.25
73.5
76.65
58

We

J. 6. Farben Bond=
520 Bosn. L.E.B.
5% L.Inveſt.
5% Bulg. Tab. v.02
4:ſ.2 Oſt. Schätze
4%0 Oſt. Goldrentel
5%vereinh. Rumän
41ſ.30
4%0 Türk. Admin.
42 1. Bagbad
4%o Bollanl.
41ſ=20 Ungarn 1913
41s70 1914
Goldr.!
42
1910
Aktien
Rla. Kunſtzüde Unie
A. E. G. .....
AndregeNorisBahn
Aſchaffbg.Brauereil
Zellſtoff
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie
Buderus Eiſen.
Eement Heidelberg)
Karlſtadt
J. G.Chemie, Baſellt
Chem.Werke Albert
Chade
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr.
EoddF...740

86.75

8.75
85l,
4.25
8.6
3.8
1.75
2.25

26.5
55
27
42.5
23
24.75
42
41.75
134
29

75
11.5
74.5

Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt
Linoleumwerkel 33
Eiſenhandel.
Dhckerhoff u. Widml
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EslingenMaſchinen
Faber & Schleicher
7. G. Farbenindnſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Gnilleaume
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grin & Bilfinger 1460
Hafenmühle Frkft. 40
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.)
Hirſch Kupfer. ...
Hochtief Eſſen .... 47.5
Holzmann, Phil.
zlſe Bergb.
. Genü
Junghans.
Lali Chemie.
Aſchersleben / 83.5
Karſtadt, R...
Klein, Schanzlin ..

efe ..
Karen

Unze

70.5

28
98.25

19
35.75
56.75
18.5
19.5

26

39.5
123
83
11
so

245
157

Kun
Laurahütte
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmt
Mainkr.=W. Höe
Mainz.Akt.=Br.
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb.
Metllageſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Oberbedarf ......!
Phönix Bergbau ..
Reiniger, Gebbertl
Rh. Braunlohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan..
Roeder Gebr.
Rütgerswerke ..
Salzdetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn /9
Schöfferhof=Bind../1
Schramm, Lackſbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau..
Thür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard ...
unterfranken ....
Ver. Stahlwerke ..
Ultramarin ..
Boigt & Haeffner
Batzß Freyztag.

82
80

Re

18
70.25

35
31.25

141
181

47
51.5

97
74.9
4.25

Kge
Zellſtoff Waldhof.
Memel
Allg. Dt Ereditanſt.
Badiſche Bank. . ..
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwerein
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgef.
Hypothelbk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Dt. Bank und Die.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank.. .
Frankf. Bank ..."
Hyp.=Bank ...
Mein. Hyp. Bank:
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant .
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenban
A.=G. ſ. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraſtw
78 Dt. Reichsb. B3g
Hapag .......
Nordd. Llohd. . ..
Südd. Eiſenb.=Geſ
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung...
Verein.Berſ.
Frankonacücku.Ml
Mannh. Verſich.
Stavi Minen ..
Schantung badick

[ ][  ][ ]

Samstag, 7. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Ralf Bennungs großer Feind.

Nr. 127 Seite 15

Roman von
Kurt Siodmak

(Nachdruck verboten.)

Cophright by Carl Duncker Berlag, Berlin 1931

Er wandte ſich mißtrauiſch um. Warum war ſie ſo ſtin?.
ran dachte ſie? Hatte er ſie erſchreckt? Zur Hölle mit allen
bern!
Ein Rohr hier ſiehſt du führt in den Keſſel. Es
je Vakuumleitung; ſie pumpt den Keſſel luftleer. Jetzt ſind
geſſel, er las eine Uhr ab, nur dreihundertſtel Atmoſphä=
Spaunung. Unter dieſer geringen Spannung ſiedet das
fer, ſtrömt nach dem Kaltwaſſerkeſſel hin, der ſich am An=
s
an die Turbine befindet. Haſt du das verſtanden, kleine
Warum haſt du mich vorhin gefragt, wie lange ich hier=
fragte Lien jetzt mutig. Sie mußte Klarheit haben.
Faſper mühte ſich eine kleine Treppe hinab.
Hier! er zeigte auf einen Motor, der ſich in ſtummen,
ſen Touren drehte, das iſt die Vakuumpumpe, die aus
Warmwaſſerkeſſel und den Zuleitungen der Turbine die
faugt, und dort er blieb an einem Geländer ſtehen, aus
Halbdunkel, von kleinen gelben Lampen mühſam erleuchtet,
s ein wuchtiger Keſſel mit langem dicken Kopf, breite Rohre
en in ſeine Seiten, dort ſteht der Keſſel, in dem ſich das
Tiefenwaſſer ſammelt. Die Waſſerwärme beträgt ſechs
Hier iſt der Atmoſphärendruck normal. Hier kondenſiert ſich
einſtrömende Dampf, der die Turbine, die ſich jetzt über
em Kopf befindet, antreibt. Und am anderen Ende des
1s iſt der Ablauf, der die Waſſermaſſen wieder in das Meer
ſchickt. Die Rohre, die das kühle Waſſer emporholen, führen
weitauſend Meter weit in das Meer hinaus. Das war die
rſte Arbeit. Wir waren feſt davon überzeugt, daß die
e brechen würden
5r verſtummte, blickte zu Lien, die die Augen nicht von ſeinem
)t wandte.
Jaſper, ſagte Lien leiſe, warum quälſt du mich willſt
jir nicht auf meine Frage antworten warum haſt du
gefragt, wie lange ich bleiben werde willſt du mich von
trennen?
faſper konnte ihren Blick, der forſchend und angſtvoll auf
erichtet war, nicht ertragen.
Kleine Frau, erwiderte er endlich leiſe, ich will doch nur
Beſte für dich, er wandte ſich dem dunklen Maſchinenſaal
Glaubſt du mir, es fällt mir leicht, dich darum zu bitten,
ibleiben?

Du brauchſt mich nicht zu bitten ich gehöre zu Ralf und
werde bei ihm bleiben!
Was wollte Jaſper, ſie verſtand ihn nicht was hatte er
für ein Intereſſe, ſie von Ralf zu trennen? War er eiferſüchtig?
Wenn du jetzt nach Europa mit Ralf zurückkehrſt ich
warne dich, Lien, du gehſt in einen Kampf, den du verlieren
mußt du wirſt Ralf nicht mehr verſtehen, auch wenn du ihn
liebſt es wird ein Augenblick kommen, wo du dich in Ver=
zweiflung
von ihm abwenden wirſt und das wollte ich dir
erſparen verſtehſt dii mich nicht Kind? Er taſtete nach
ihrer Hand.
Nein, Lien atmete tief, ſpannte den Körper, jede Faſer,
jeder Gedanke bäumte ſich auf ich verſtehe dich nicht=
du
weißt auch nicht, was du ſprichſt es gibt nichts, was mich
von Ralf trennen kann
Jaſper lächelte trübe: Du verſtehſt mich nicht, ſagte er
leiſe und traurig, du kannſt mich auch nicht verſtehen, du
meinſt, deine Liebe ſei das Stärkſte auf der Welt wie ſagt
man doch? Stärker als der Tod iſt die Liebe! Es gibt etwas,
was ſtärker als die Liebe iſt ich will dein Beſtes, Lien, du
ſollſt, Ralf nie verlieken bleib hier bis Ralf zurück=
kommt

Und wie lange ſoll ich hierbleiben? fragte Lien gefpannt
und angriffsbereit
Nicht lange ein Jahr vielleicht. Jaſper taſtete ſich am
Geländer entlang, verſuchte ſich ihr zu nähern.
Lien lachte auf, leiſe und beglückt: Jetzt haſt du dir die
Antwort ſelbſt gegeben, ein Jahr ſiehſt du nicht, wie irrſinnig
deine Frage iſt ein Jahr ohne Ralf jetzt nachdem
ich ihn gefunden habe, ſoll ich freiwillig ein Jahr ohne ihn ſein
Jaſper ich hätte nie geglaubt
Sprich nur weiter half ihr Jaſper, daß ich ſolch ein
Narr bin, wollteſt du ſagen! Ich bin kein Narr, Lien, es wird
einen Augenblick geben, wo du an mich denken wirſt, und dich
verfluchen wirſt, daß du mir nicht glaubſt. Du ſelbſt wirſt es
ſein, die Ralf verläßt ich will ihn dir erhalten, und ich bitte
dich, ein Jahr dich von ihm zu trennen
Sprich nicht mehr, es iſt zwecklos Lien faßte ſeine
Hand, auch wenn du recht hätteſt, ich kann doch nicht ver=
ſtehſt
du das nicht mich kann nichts ſchrecken! Wenn Rälf
mordet, ſtiehlt und wenn er mich betrügt, verläßt alles,

alles ſchreckt mich nicht ich werde immer, immer bei ihm
bleiben!
Geſegnet ſei dein guter Wille, mein Kind, und deine Kraft
ich hoffe, daß ſie nicht verſagt! Und denke daran, daß du
mehr als dich Ralf treffen wirſt, wenn du ihn verläßt!
Aber ich werde ihn doch niemals verlaſſen, rief Lien ge=
quält
und angſtvoll, ich verſtehe doch nicht, was du ſprichſt,
Jaſper.
Sie ſtanden ſich im Halbdunkel des Maſchinenraums gegen=
über
, ſtumm, abwartend, geſpannt. Die Maſchinen ſummten mit
tiefen, orgelnden Stimmen.
Heute nacht kommt der Dampfer auf der Rückfahrt hier
vorüber Ralf wird mit ihm nach Europa fahren, ſagté
Jaſper endlich leiſe.
Zwölftes Kapitel.
Carl Ranſtatt legte die großen, ſchweren Hände vor ſich auf
das grüne Tuch des Konferenztifches. Sie lagen wie Steine auf
einer dicken gelben Aktenmappe, in der ſich die Bilanz und die
Berechnungen der Rannſtattwerke befanden. Dann hob er den
breiten Kopf mit der eckigen Stirn mit müder, gleichgültiger
Bewegung und einer winzigen letzten Hoffnung.
Iſt das das letzte Wort, meine Herren? fragte er ruhig,
wie ein Mann, der mit allem abgeſchloſſen hat.
Direktor Heintze zuckte die ſchmalen Achſein, ſeine Fuchs=
naſe
hob ſich witternd. Er zog den langgeſchnittenen dünnen,
alten Mund in gewinnende Falten: So viel ich weiß das
letzte aber, verlieren Sie nicht die Hoffnung, Herr Juſt muß
jeden Augenblick kommen. Er hatte eine letzte Unterhandlung
mit der Bank, vielleicht bringt er Ihnen gute Nachrichten
Ranſtatt ſtand ſchwerfällig und kraftlos auf, er ſtützte ſeine
breiten Hände auf die grüne Tiſchplatte, als könnten die Beins
den Körper allein nicht tragen.
Danke ſehr, genügt mir, ich will nicht länger warten."
Aber ich bitte Sie ſprang Blackmann ein, er fah Heintze
zum Verwechſeln ähnlich, die gleiche ſpitze Fuchsnaſe, die ſchma=
len
, gebrechlich hängenden Schultern. Nur war ſein Kopf kahl
wie eine Nuß. Er war aus dem Modejournal gekleidet, aber der
graue Anzug mit leuchtender Krawatte paßte nicht zu ſeinem
gelben Geſicht.
Danke ſehr guten Abend, meine Herren Ranſtatt
wollte gehen, er hielt das nicht mehr aus. Wozu dieſe Quälerei?
Entweder Juſt übernahm das Werk, dann hatten ſeine fünf=
hundert
Arbeiter weiterhin Brot, oder er ſagte ab, dann mußte
eben die Bude geſchloſſen werden. Ranſtatt nahm ſein Akten=
paket
und ging zur Tür.
(Fortſetzung folgt.)

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Seite 16 Nr. 127

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