Einzelnummer 10 Pfennige.
9
*
A
6
N
9
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
z wöchenlich 2maligem Erſcheinen vom 1. Mal
3. Mal, 2— Reichsmari und 20 Pfennig
tragegebühr, abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
enturen 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſtibezugspreis
Mal ohne Beſtellgeld monatlich 2,60 Reſchsmark.
ranworſichkeſt für Aufnahme von Anzeigen an
ſimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nichte=
heinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
Bezſeher nſcht zur Kürzung des
Franfurt a. M. 13c.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 123
Dienstag, den 3. Mai 1932.
195. Jahrgang
27 mm brelte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichsplg.
Fſnanzeanzelgen 50 Reſchepſc. 9 mm breite
Nellame=
zelle 3.00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar — 420 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpilichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Belireibung fäll ſeder
Nabatt weg. Bankonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Natſonalbank.
Solniſcher Handſtreich gegen Danzia?
Friedensſtörende Tendenzen Polens. — Truppenzuſammenziehungen im Korridor. — Milikäriſche
Ein=
reiſung Danzigs. — Drohende polniſche Beſikergreifung= des Freiſtaakes nach dem Muſter von Wilna.
*
Air Heiatſchen Angeiliswtang
Auf Bünzg.
Die Gewvißheit, daß dem Freiſtaat Danzig von Polen her
chwerſten Gefahren drohen, beſteht ſchon ſeit Jahren. In den
4n Wochen haben ſich aber ganz beſtimmte Anhaltspunkte
rergeben, daß gewiſſe chauviniſtiſche Kreiſe einen Anſchlag
die Freiheit Danzigs vorbereitet haben. Polniſche
Anmarſch=
liegen fix und fertig vor. Nur ſcheinen
Meinungsverſchie=
eiten unter den Polen die Durchführung dieſer Abſichten
r verhindert zu haben. Vor vierzehn Tagen liefen aber
erlin Informationen zuſammen, die die Geſamtlage recht
hlich erſcheinen ließ. Damals brachte die polniſche Preſſe
auf ein Signal Nachrichten über nationalſozialiſtiſche
nabteilungen in Danzig und ſtellte die Behauptung auf,
jie im Reich verbotene SA.=Truppe nunmehr nach Danzig
edeln und dort eine Gefahr für Polen bilden würde.
der NSDAP. iſt das beſtritten worden. Es wurde
gleich=
von der Parteileitung die Anweiſung herausgegeben,
rmen zunächſt nach Möglichkeit nicht zu tragen. Die
Ver=
ig, daß durch dieſe Meldungen nur ein Angriff
vorberei=
rden ſollte, ſcheint ſich zu beſtätigen. Die Reichsregierung
nn auch ſofort ihre diplomatiſche Vertretung in Warſchau
gemacht. Die polniſche Regierung hat daraufhin
geant=
n daß ſie nicht die Abſicht hätte, den Frieden mit Danzig
chen.
izwiſchen hat aber der politiſche Kurs Polens Danzig
gegen=
ine nicht unweſentliche Verſchärfung erfahren. In der
Wil=
raße hat man ſich durch die Warſchauer Erklärungen
keines=
eruhigen laſſen, ſondern weiterhin die Entwicklung im Oſten
fmerkſam verfolgt. Dem Auswärtigen Amt gelang es
immer=
für zu ſorgen, daß eine Beunruhigung der deutſchen
Oeffent=
nicht eintrat, obwohl ſich die Gerüchte von den militäriſchen
eitungen der Polen förmlich überſtürzten. Wie recht die
jegierung tat, den polniſchen Verſicherungen keinen
Glau=
ſchenken, zeigt jetzt der ſehr eingehende Bericht der eng=
Preſſe über die Lage in und um Danzig. Auffallend daran
Aichſt die Tatſache, daß drei große Zeitungen Sonderkorreſpon=
1 nach Danzig entſandt haben, die denn auch mit einer Fülle
ereſſantem Material in die Erſcheinung treten konnten. Die
en Redaktionen müſſen alſo aufs Beſte über die volniſchen
informiert geweſen ſein, denn ſonſt hätten ſie nicht
Sonder=
undenten nach Danzig entſandt. Die Berichterſtatter müſſen
ich mit dem Völkerbundskommiſſar Gravina, weil ſie
mit=
wiſſen, daß der Kommiſſar ſchon vor einigen Tagen in
larm geſchlagen hat, Verbindung haben. Dadurch, daß er
liſche Preſſe informiert hat, hat er gleichzeitig die Flucht
Oeffentlichkeit angetreten und damit die Aufmerkſamkeit der
Welt auf dieſen oſteuropäiſchen Wetterwinkel gelenkt. Für
mmiſſar Gravina lagen gewichtige Umſtände vor, den
Völ=
mobil zu machen. Mit dem 1. Mai hat für die Polen die
ein Ende gefunden, daß ihre Kriegsſchiffe im Danziger
inlegen können. Jetzt gelten für die Polen die
internatio=
ſafenbeſtimmungen. Sie müſſen alſo ihre Kriegsſchiffe
vor=
telden. Da gleichzeitig auch auf der Wechernplatte polniſche
imne beobachtet worden ſind, die bedenklich erſchienen, war
1. Mai tatſächlich mit unangenehmen Ueberraſchungen zu
In Berlin wartete man ſtündlich auf einen Alarmruf
nzig. Der 1. Mai iſt aber ohne den polniſchen Einmarſch
gegangen. Wie die engliſchen Sonderkorreſpondenten
be=
ſoll von Frankreich her im letzten Augenblick ein ſehr deut=
Link nach Warſchau gekommen ſein, ſich in keinerlei mili=
Abenteuer einzulaſſen. Die Polen haben denn auch am
auf die Anfvage ausländiſcher Diplomaten erneut erklärt,
itliche Gerüchte über polniſche Einfallsabſichten in den
* Danzig aus der Luft gegriffen ſeien, und daß die War=
Regierung keine Feindſeligkeiten gegen Danzig im Schilde
au ſo ſahen die Erklärungen im Jahre 1920 aus, als
den Litauern abgenommen wurde. Damals hatte der
Zeligowſki nach außen hin auf eigene Fauſt gehandelt.
ch hatte er aber die Zuſage ſeiner Regierung in der
Wir nehmen aber an, daß der deutſche Geſandte in
War=
polniſchen Regierung wiederholt auseinandergeſetzt hat,
Deutſchland keine Grenzverletzungen im Oſten oder
ffe der Polen gefallen laſſen würde. Dennoch iſt die Ge=
Danzig noch keineswegs vorüber. Man muß nach wie vor
ze mit größter Sorge betrachten. Danzig iſt natürlich
ch nicht zu halten. Fallen die Polen in Danzig ein, dann
tomatiſch ein polniſcher Einmarſch nach Oſtpreußen
fol=
ewiſſe militäriſche Sicherungen werden noch zu treffen
in ſie nicht ſchon inzwiſchen durchgeführt worden ſind.
e engliſchen Sonderberichterſtatter zum Ausdruck
brin=
im Falle einer Beſitzergreifung des Danziger Hafens
polniſche Flotte innerhalb von 24 Stunden die deutſche
dr Danzig liegen würde, ſo darf wohl daraus geſchloſſen
daß der Völkerbundskommiſſar dieſe Information
ge=
tk. Es wäre beſſer geweſen, wenn er hätte mitteilen
daß der Völkerbund als Hüter der Freiheit Danzigs
ſo=
ihm zur Verfügung ſtehenden Machtmittel anwenden
Wir haben aber kein großes Zutrauen zum Völkerbund.
9Sregierung wird von ſich aus alle ihr zu Gebote
ſtehen=
kel anwenden, um den polniſchen Plänen entgegenzu=
Aarm=Nachrichken engliſcher Bläkker.
London, 2. Mai.
Der „Daily Herald” und der „Daily Expreß” veröffentlichen
ſenſationelle Meldungen ihrer merkwürdigerweiſe rechtzeitig nach
Danzig entſandten Sonderkorreſpondenten über einen für den
1. Mai geplant geweſenen polniſchen Handſtreich auf Danzig. Man
muß die Verantwortung für die Richtigkeit der nachfolgenden
Darſtellung dieſen beiden Blättern überlaſſen.
Im Bericht des Sonderkorreſpondenten des „Daily Expreß”
heißt es u. a.: Nur ein in elfter Stunde erfolgter Schritt
Frank=
reichs habe verhindert, daß die polniſche Flagge geſtern abend über
Danzig wehte.
Der Korreſpondent ſagt: Die maßgebendſte Perſönlichkeit an
Ort und Stelle — kein Pole oder Danziger — habe ihm erklärt:
Die Polen haben ihren Kopf verloren. Die Behörden hätten
be=
fürchtet, daß die polniſche Flotte in den Danziger Hafen
einfah=
ren und, wie im Falle der Wegnahme von Wilna, die Welt vor
eine vollendete Tatſache ſtellen würde. Der Oberkommiſſar Graf
Grauina habe ſich dringend mit dem Generalſekretär des
Völker=
bundes in Verbindung geſetzt und habe ihm warnend von dieſer
Gefährdung des europäiſchen Friedens Mitteilung gemacht.
Der Danziger Korreſpondent des Arbeiterblattes „Daily
Herald” ſagt in einer nicht ganz ſo ſenſationell gehaltenen
Mel=
dung, die radikalen Elemente in Deutſchland und Polen warteten
nur darauf, daß die andere Seite die Feindſeligkeiten eröffne. Eine
Kataſtrophe ſei geſtern vermieden worden. Aber die Lage bleibe
ernſt und bedürfe einer ſorgfältigen Behandlung.
Der Sonderkorreſpondent der „Daily Mail” in Zoppot
be=
richtet ebenfalls, daß eine neue internationale Verwickelung wit
knapper Not vermieden worden ſei.
Mas gehl im Kortidor vor?
Der Korreſpondent des „Daily Herald” reiſte von Danzig zur
polniſchen Grenzſtation Tſchew. In dem gleichen Zuge wie er
be=
fanden ſich, nach dem Bericht des Korreſpondenten, mehrere
hun=
dert junge Polen, die unter dem Kommando von Truppenführern
ſtanden und nicht im Beſitz von Fahrkarten waren. Dem engliſchen
Korreſpondenten wurde, obwohl ſein Paß mit den erforderlichen
Viſen verſehen war, die Einreiſe auf polniſches Gebiet verboten.
Die Bahnhofsoffiziere gerieten in große Erregung, als ſie
erfuh=
ren, daß er Journaliſt ſei. Unter Androhung ernſter
Konſequen=
zen forderten ſie ihn auf, ſofort wieder zurückzukehren. Der
Korre=
ſpondent hatte trotz ſeines kurzen Aufenthaltes Gelegenheit, zu
bemerken, daß in Tſchew eine große Menge neu Einberufener
konzentriert waren. Weiterhin berichtet der Korreſpondent, vor
einem Jahre habe es im Korridor kein polniſches Militär gegeben,
aber ſeit kurzem habe Polen nicht nur die Garniſon von
Grau=
denz verſtärkt, ſondern neue Garniſonen in Tſchew und Neuſtadt
errichtet, ſo daß der Freiſtaat Danzig von polniſchen Truppen
um=
geben ſei.
Der Sonderberichterſtatter des „Daily Expreß” berichtet noch
zu der Sache, die Nationalſozialiſten, die unter dem
Druck der Danziger Regierung ihre Uniformen abgelegt hatten,
hätten jetzt im Zuſammenhang mit dem Bekanntwerden der
pol=
niſchen Handſtreichpläne ihre Uniformen wieder
ange=
zogen. Stahlhelm und Deutſchnationale hätten
die deutſche Flagge gehißt und kampierten eine
halbe Meile von der polniſchen Grenze, während
aufder anderen Seite der Grenze die Polen auf=
und abmarſchierten. Der ganze Korridor ſei mit
Truppen angefüllt.
Eine amkliche Danziger Verlaukbarung.
Von amtlicher Danziger Seite wird mitgeteilt:
„Die heutigen Meldungen engliſcher Zeitungen, deren
Wort=
laut hier noch nicht vorliegt, knüpfen offenbar an die Nachrichten
volniſcher Blätter an, die ſeit Wochen und Monaten ohne jede
Hemmung Danzig angreifen, die Beſeitigung von Hoheitsrechten
der Freien Stadt Danzig verlangen, offen zur Gewaltanwendung
gegen Danzig auffordern und in unerhörter und völlig
unberech=
tigter Weiſe den hohen Kommiſſar des Völkerbundes ſchmähen.
Die engliſchen Preſſemeldungen ſind ſichtlich weiter die Folge des
Verhaltens der polniſchen amtlichen Stellen gegenüber der
Dan=
ziger Wirtſchaft, die in ihrer Konſequenz zum völligen Erliegen
der Danziger Wirtſchaft führen müſſe und die wiederholt zu
An=
trägen auf Entſcheidung beim hohen Kommiſſar des Völkerbundes
geführt haben.”
In dieſert Zuſammenhang iſt es von Intereſſe, daß die
Dan=
zig=polniſchen Abmachungen über das Anlegerecht polniſcher
Kriegsſchiffe im Danziger Hafen am geſtrigen Tage abgelaufen
ſind. In Zukunft gelten für die polniſchen Kriegsſchiffe, die den
Danziger Hafen anlaufen wollen, die internationalen
Beſtim=
nungen für das Anlaufen fremder Häfen. Bisher konnten
näm=
lich polniſche Kriegsſchiffe ohne vorherige Anmeldung im Danziger
Hafen vor Anker gehen. Das Abkommen über dieſes polniſche
Sonderrecht war bereits im vorigen Jahr abgelaufen und iſt
ſei=
nerzeit bis zum 1. Mai 1932 verlängert worden.
Ein Demenki des Danziger Völkerbundskommiſſars.
Das Sekretariat des Hohen Kommiſſars in Danzig hat der
Danziger Preſſe eine Zuſchrift zugehen laſſen, in der auf das
entſchiedenſte die Alarmnachrichten dreier engliſcher Blätter über
einen beabſichtigten Putſch Polens dementiert werden, ſoweit ſie
auf ſeine Tätigkeit und ſeine Perſon als Völkerbundskommiſſar
Bezug nehmen.
Die Ausfichten der Preisenkwicklung.
„ Es iſt an dieſer Stelle bereits darauf hingewieſen
wor=
den, daß der außerordentliche Rückgang der Weltmarktpreiſe für
die Erkenntnis der Zuſammenhänge der Weltwirtſchaftskriſe von
entſcheidender Bedeutung iſt (vergl. Darmſtädter Tagblatt vom
12. 2. Nr. 43). Dabei iſt die Tatſache weſentlicher Unterſchiede
in den Preisſpannen bzw. das Fehlen einer gleichmäßigen
Senkung des Preisniveaus in der Weltwirtſchaft von
verhäng=
nisvoller Wirkung, weil erſt auf Umwegen der Punkt erreicht
werden kann, wo alle Preiſe den Tiefſtand erreicht haben uno
infolgedeſſen aus der Depreſſionsbewegung die
Aufwärts=
bewegung entſtehen muß. Dieſe verhängnisvolle Wirkung findet
ihre Stütze in den ſchutzzöllneriſchen Maßnahmen der einzelnen
Länder, die das ſtärkſte Hindernis für die Angleichung der
regionalen Preisverhältniſſe bilden, die notwendig iſt, wenn die
Preisverhältniſſe ihre Funktion für das internationale Syſtem
der Handels= und Zahlungsbilanzen wieder erfüllen ſollen, wie
es früher unter normalen und ungeſtörten Bedingungen der
Fall war. Es ſteht außer allem Zweifel, daß die Behebung der
Weltwirtſchaftskriſis von einer allgemeinen Belebung der Preiſe
ihren Ausgang zu nehmen hat, oder anders ausgedrückt, ſobald
die Weltmarktpreiſe nach ihrer durchſchnittlichen Senkung um
30 bis 50 Prozent wieder ſteigen hat die Depreſſion der
Welt=
wirtſchaft ihr Ende erreicht. Vorſchläge zur Behebung der
Welt=
wirtſchaftskriſis gehen denn auch davon aus, durch eine Politik
der Kreditausdehnung eine ſich in vernünftigen Grenzen haltende
Steigerung des internationalen Preisniveaus zu erreichen. Es
iſt eine durchaus falſche Ueberlegung, anzunehmen, daß jede
Ab=
weichung von einer doktrinären Währungspolitik zu einer
hem=
mungsloſen Preisentwicklung führt. Dies beweiſt die
Entwick=
lung der Preiſe in England nach dem Abgehen vom
Gold=
ſtandard; allerdings gehört das Beiſpiel Englands nicht in den
Rahmen einer Betrachtung, die ſich mit den Ausſichten für eine
Beſſerung des Preisniveaus befaßt, weil England die
Stabi=
liſierung ſeines geſamten Preisniveaus auf einem, am Golde
gemeſſen, niedrigeren Stand zum Ziele hat, um ſeine
internatio=
nale Konkurrenzfähigkeit gegenüber den am Goldſtandard
feſt=
haltenden Ländern zu erhöhen. Ob ihm dies gelingt, kann
bei dem erheblichen Anſteigen des Pfundkurſes gewiß bezweifelt
werden. Dagegen ſtehen die großen amerikaniſchen
Hilfsmaß=
nahmen auf dem Gebiete der Kreditpolitik in einem ganz anderen
Zeichen, man wollte durch ſie eine allgemeine Beſſerung des
Preisniveaus herbeiführen. Jedoch hat ſich dieſer Wunſch bisher
nicht erfüllt, und dies liegt daran, daß ſich im allgemeinen die in
der Richtung eines weiteren Preisdrucks wirkenden Faktoren in
der Weltwirtſchaft noch weiter durchgeſetzt haben, eine
Feſt=
ſtellung, die ſich ſowohl auf die Großhandels= als auch auf die
Detail=Handelspreiſe und die geſamten Lebenhaltungskoſten
be=
zieht. Die Beurteilung der Preisſituation iſt, wie denn
über=
haupt bei den Wirtſchaftswandlungen der letzten Jahre ſich die
Problematik dieſes umſtrittenen Gebietes beſonders erwieſen
hat, mit dem Eintritt unvorhergeſehener Ereigniſſe, zum
Bei=
ſpiel Auflockerung gehorteter Goldbeſtände, Schwächeanfälle von
Standardwährungen, noch weit ſchwieriger geworden. Dazu
kommen die Autarkie=Beſtrebungen der einzelnen Länder mit
ihren handels= und deviſenpolitiſchen Folgeerſcheinungen, ſie
haben bewirkt, daß ſich in einzelnen Ländern die internen
Preis=
verhältniſſe unter faſt völlig iſolierten Geſetzen entwickeln, wenn
ſich auch auf die Dauer beſondere Bewegungen bisher nicht
her=
ausgebildet haben.
Geht man von der Einwirkung der allgemeinen
Kräfte=
verteilung in der Weltwirtſchaft auf die Preisentwicklung aus,
ſo iſt feſtzuſtellen, daß einerſeits die Produktion faſt allgemein
eine weitere Schrumpfung erfahren hat, andererſeits die
Nach=
frage nach Produktionsgütern anhaltend zurückging, nach
Ver=
brauchsgütern indeſſen widerſtandsfähig geblieben iſt. Dieſe
Tendenz hat ſeit dem Eintritt der Weltwirtſchaftskriſe (Oktober
1929) in ſtärkerem und in ſchwächerem Maße beſtanden, und wie
aus einer vergleichenden Ueberſicht der Berliner
Handelsgeſell=
ſchaft über die Großhandelspreiſe und die Lebenshaltungsindices
ſeit dem Eintritt der Kriſe hervorgeht, haben ſich die
Lebens=
haltungskoſten in Deutſchland, England, Frankreich und USA.
durchſchnittlich um 18,3, die Großhandelsindices um 29,5 Prozent
geſenkt. Die Verſuche einer Preisbeeinfluſſung von der
geld=
wirtſchaftlichen Seite ſind mit ſtärkerem Einſatz im Jahre 1932
nur in den Vereinigten Staaten fortgeſetzt worden. Es iſt nicht
bedeutungslos, daß die von ihnen als ſtärkſte Wirtſchaftsmacht
der Welt konſequent betriebene Zinsverbilligungspolitik ſich jetzt
auch auf andere Länder übertragen hat. Die Ermäßigung der
Zinsſätze ſeit Beginn des Jahres 1932 iſt im Durchſchnitt ſtark
genug, um ſchließlich einmal eine Wirkung auf die
Preis=
tendenz auszuüben, ganz beſonders dann, wenn es gelingt, die
Automatik des internationalen Zinsmechanismus allmählich
wieder in Gang zu bringen. Ein weiterer Faktor, der nicht
unbeachtet bleiben darf, iſt die Veränderung auf dem Goldmarkt
ſelbſt. Von der Illuſion, daß die Weltwirtſchaftskriſe eine
aus=
ſchließliche Folge der Goldverknappung ſei, iſt man heute
ab=
gekommen. Dagegen dürfte die falſche Goldverteilung einen
Schlüſſel zu den Nöten der Zeit bilden, und die Möglichkeiten
einer Neuverteilung des Goldes im Intereſſe eines
ausreichen=
den Funktionierens der Währungen müſſen genaueſtens beachtet
und unterſucht werden. Aber ſelbſt wenn man das Goldproblem
als dynamiſches Mengenproblem betrachtet, ſo iſt auch in der
laufenden Zufuhr von Gold die befürchtete Klemme nicht
ein=
getreten. Nach einer kürzlich veröffentlichten Darſtellung des
Inſtituts für Konjunkturforſchung, auf die noch einzugehen ſein
wird, war im Jahre 1931 die Goldproduktion größer als die
Zunahme dev monetären Goldbeſtände, ſo daß die peſſimiſtiſchen
Schätzungen der ſogenannten Golddelegation des Völkerbundes
durch die tatſächlichen Ziffern widerlegt ſind.
Auf der anderen Seite ſind aber die für eine weitere
Preis=
ſchwäche ſprechenden Einflüſſe erhalten geblieben. Nach wie vor
ſchweben noch über vielen Märkten hohe Lagervorräte als
Drohgeſpenſt, man denke an Kupfer, Blei und Zinn, und
Pro=
duktionseinſchränkungen auf natürlichem Wege ſind noch nicht
überall eingetreten. Eine Erſcheinung, die vielleicht nicht ganz
bedeutungslos iſt, bietet aber der Weizenmarkt. Wenn man nach
den alten Lehrſätzen der Nationalökonomie gehen will, ſo würde
ein Konjunkturwechſel mit der Feſtigkeit der Weizenpreiſe
ein=
treten müſſen. Tatſächlich iſt ſeit dem Herbſt vorigen Jahres
für Weizen am Weltmarkt eine fühlbare Steigerung eingetreten,
und man glaubt, daraus entnehmen zu können, daß ähnlich wie
im Sahre 1929 der Sturz der Getreidepreiſe das Einſetzen der
Seite 2 — Nr. 123
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 3. Mai 19
Seite
Ende
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des
form
nachde
ganget
E=
zöſiſche
Tardi
macht
tref
aus u
konföd
verluf
haben
währe
von
Wahl
große
Deutſ
daß
dden
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
Depreſſion anzeigte, jetzt die Erhöhung der Getreidepreife den
Vorläufer einer Konjunkturbeſſerung bilden könnte. Sicherlich
bildet die Beſſerung der Agrarpreiſe eine der wichtigſten
Vor=
ausſetzungen für die Geſundung der Geſamtverhältniſſe, wenn
man berückſichtigt, daß die Agrarkriſe innerhalb der allgemeinen
beſonders ſchwer iſt. Gewiß ſind die Getreidevorräte in der
Welt immer noch ſehr hoch, aber die amtlichen Ernteſchätzungen
der Vereinigten Staaten geben erheblich niedrigere Ziffern, die
um mehr als 30 Prozent unter den tatſächlichen Ergebniſſen
des Jahres 1931 liegen, an. Da auch ſonſt die Erntemeldungen
nicht übermäßig günſtig lauten, ſo wäre ein Ausfall in den
Geſamternten ſehr wohl geeignet, einen Wandel in der
Preis=
lage anzubahnen. Das Gleiche gilt, allerdings in etwas
ab=
geſchwächtem Maße, für Baumwoße und Wolle. Für die
Beurteilung der landwirtſchaftlichen Produktion iſt noch
ein=
andere Tatſache erwähnenswert. Nach Berichten aus den
amerikaniſchen landwirtſchaftlichen Gebieten iſt eine weitgehende
Abkehr von der Maſchinenverwendung im Gange, es werden in
dieſem Jahre mehr Pferde und Geſchirr verlangt als zu
irgendeinem Zeitpunkt des letzten Jahrzehntes. Die Rückkehr zu
einer primitiven, aber anſcheinend doch wieder nutzbringenden
landwirtſchaftlichen Betriebsweiſe würde eine völlig neue Lage
ſchaffen, beſonders dann, wenn es ſich nicht nur um regionale
Erſcheinungen, ſondern um eine große Bewegung handelt, was
allerdings im Augenblick noch nicht zu überſehen iſt. In dem
Falle könnte nämlich der Rückgang der landwirtſchaftlichen
Pro=
duktion, bei der durch die Maſchiniſierung ſozuſagen
zwangs=
weiſe eine Anbauſteigerung eintreten mußte, ſchneller erfolgen,
als man es bisher für möglich gehalten hat. Jedenfalls ſind
auch in Auſtralien und in anderen Gebieten ähnliche Tendenzen
vorhanden.
Ein Vergleich der relativen Bewegung der Großhandels=
und der Einzelhandelspreiſe ſcheint zu zeigen, daß letztere
teil=
weiſe ſchneller zurückgegangen ſind als erſtere. Das würde
be=
deuten, daß die natürlichen Ausgleichskräfte der Wirtſchaft in
den kleinſten Wirtſchaftseinheiten und an den letzten, aber
ent=
ſcheidenden Stellen der Preisbildung wieder zu arbeiten
be=
ginnen. In den Vereinigten Staaten hat die kleinere und
mittlere Induſtrie nach vorliegenden Berichten auf vielen
Ge=
bieten an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen; eine gewiſſe
Kapital=
bildung ſetzt bereits wieder ein, d. h. die Grenzen der
Kapital=
verluſte durch die Deflation ſind erkennbar. Die Verflüſſigung
der Geldmärkte, die ſeit Beginn des Jahres immer ſtärker in
dieſe Phaſe eingetreten ſind, kann ebenfalls bis zu einem
ge=
wiſſen Grade mit dieſer Tatſache zuſammenhängen. Aehnliche
Beobachtungen können in England, wo allerdings noch andere
Faktoren eine Rolle ſpielen, und in Deutſchland gemacht werden.
Der Geſundungsprozeß iſt gerade in Wirtſchaftsgebieten mit
kleinen Produktionseinheiten erheblich fortgeſchritten. Es iſt
grundſätzlich bedeutſam, daß z. B. in Süddeutſchland der
An=
paſſungsvorgang beim Kleinkaufmann und beim Handwerker
ſich in vielen Fällen weit genug vollzogen hat, um den örtlichen
Konſumvereinen mit ihren faſt unveränderten Verwaltungslaſten
ernſtliche Konkurrenz zu bereiten. Dieſe wirtſchaftliche
Um=
lagerung entſpricht ganz der Auffaſſung von früheren
Rei=
nigungskriſen. Allerdings muß der Anpaſſungsprozeß erſt ein
einheitliches Bild zeigen. Immerhin iſt ſchon viel erreicht,
wenn die Wirtſchaft aus der Preiserſtarrung herauskommt, und
wenn die Preisrückgängigkeit nicht mehr als Kapitalzerſtörung
wirkt, ſondern nach und nach wieder aufbauende Kräfte
aus=
zulöſen vermag.
Die Danziger Preſſe zu den polniſchen Putſchplänen.
Die Danziger Preſſe nimmt in mehr oder weniger
ausführ=
lichen Kommentaren zu den Meldungen über die angeblichen
polniſchen Putſchpläne Stellung. Die Danziger 4
Landeszei=
tung” hält ſie für reine Senſationsnachrichten
zu=
mal der „Daily Expreß” der Hitler=Bewegung naheſteht, und
der engliſche Korrenſpondent, der ja Hitler auf ſeinen
Propa=
gandaflügen durch Deutſchland begleitet, der Verfaſſer dieſer
Meldung ſein dürfte.
Die „Danziger Allgemeine Zeitung” ſchreibt, die
Meldungen ſeien kennzeichnend für die Spannung
im Oſten und die Beurteilung der friedensſtörenden
Tendenzen Polens durch das Ausland.
Die „Danziger Neueſten Nachrichten” ſchreiben,
die überaus maßloſe Sprache der polniſchen Preſſe
habe die polniſche Oeffentlichkeit und die Bevölkerung in Polen
in einer gefährlichen Weiſe erregt und Gedankengänge erzeugt
und populär gemacht, die ſich bis zu den Meldungen offener
Angriffsabſichten gegen Danzig ſteigerten. Mehrfach und von
polniſcher offiziöſer Seite ſei immer wieder abgeſtri ten worden,
daß ſolche Abſichten beſtünden. Aber dieſe Dementierungen ſeien
nicht in einer ſo ſchlagkräftigen Weiſe erfolgt, daß ſie dieſen
ge=
fährlichen Stimmungen wirklich endgültig den Garaus gemacht
hätten.
Die „Danziger Volksſtimme” ſteht den engliſchen Meldungen
ſehr ſkeptiſch gegenüber und bezeichnet es als auffallend, daß
nur die drei genannten engliſchen Blätter ſie verzeichnen.
Vom Tage.
Die deutſche Regierung beabſichtigt, wegen des willkürlichen
Vorgehens der volniſchen Regierung gegen den Fürſten Pleß beim
Internationalen Haager Gerichtshof eine Klage gegen Polen
ein=
zuleiten.
Der Reichsrat hält in dieſer Woche wegen des
Himmelfahrts=
tages ſeine Vollſitzung ſchon am Mittwochabend ab. Auf der
Tages=
ordnung ſteht in der Hauptſache das Schuldentilgungsgeſetz, das
die Grundlage für die große politiſche Ausſprache im Reichstag in
der nächſten Woche bilden ſoll.
Der Haushaltsausſchuß des Reichstags beriet am Montag
zu=
nächſt über den Bericht ſeines Unterausſchuſſes für das
Banken=
weſen, der die ganze Frage der Bankenſanierung eingehend
durch=
beraten hat. Die Verhandlungen des Ausſchuſſes darüber waren
vertraulich.
Den ſozialdemokratiſchen Dozenten an der Techniſchen
Hoch=
ſchule in Braunſchweig Dr. v. Bracken und Dr. v. Frankenberg iſt
ihr Lehrauftrag entzogen worden.
Nachdem die deutſche Grenze für polniſche Wanderarbeiter
ge=
ſperrt worden iſt, verſucht Polen, ſeine Landarbeiter anderweitig
unterzubringen. Es haben in Wilna Beſprechungen mit lettiſchen
Behörden ſtattgefunden, polniſche Landarbeiter in Lettland zu
be=
ſchäftigen.
Am Donauquai von Budapeſt, an der Ecke des Petöfi=Platzes,
in unmittelbarer Nähe des Carltonhotels, wurde am Sonntag
abend um 10 Uhr eine öffentliche Telephonzelle durch eine Ekraſit=
Bombe zerſtört. Durch die umherfliegenden Glasſplitter wurden
ſechs Perſonen, die auf der Hotelterraſſe ſaßen, leicht verletzt.
Die vom Völkerbundsrat nach dem Fernen Oſten unter
Füh=
rung Lyttons entſandte Unterſuchungskommiſſion, der der
ehe=
malige deutſche Gouverneur Schnee angehört, hat ihren erſten
Bericht überſandt, der u. a. feſtſtellt, daß China ſeine Autorität
in der Mandſchurei völlig eingebüßt habe.
Die mandſchuriſche Polizei hat 12 Ruſſen verhaftet, die
angeb=
lich an der Leitung der Maifeiern beteiligt waren. Die
Verhafte=
ten ſollen durch ein mandſchuriſches Gericht abgeurteilt werden.
Der ruſſiſche Konſul hat Einſpruch erhoben und die Freilaſſung
der Verhafteten verlangt, die jedoch von den mandſchuriſchen
Be=
hörden abgelehnt wurde.
Das geheimnisvolle Verſchwinden zweier japaniſcher
See=
ſoldaten hat die japaniſche Regierung zum Anlaß genommen,
einen neuen ſtarken japaniſchen Truppenverband in Schanghai zu
landen. In der Stadt iſt darüber eine allgemeine große
Auf=
regung entſtanden.
Das Einderdfangsteis
der Parlamenksminderheif.
Leipzig, 2. Mat.
Der Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich gibt ſoeben
eine Entſcheidung bekannt, in der es u. a. heißt:
Es war bisher beſtritten, ob das Recht der Minderheit nur
dann beſteht, wenn das Parlament ſeine Tagung geſchloſſen hat.
oder ob es auch geltend gemacht werden kann, wenn das
Par=
lament ſich nur vertagt hat.
Die Frage iſt durch eine Klage der deutſchnationalen
Frak=
tion und der deutſchen Fraktion des Preußiſchen Landtages gegen
den Präſidenten des Preußiſchen Landtags zur Entſcheidung durch
den Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich gelangt. Dieſer
hat zugunſten der Minderheit erkannt und ausgeſprochen, daß
der Landtagspräſident dem Einberufungsantrag eines Fünftels
der Landtagsmitglieder auch während einer bloßen Vertagung
folgen müſſe. Der Staatsgerichtshof hat ſeine Entſcheidung
be=
ſonders auf Artikel 24 der Reichsverfaſſung geſtützt. Die
Ent=
ſtehungsgeſchichte von Artikel 24 läßt deutlich erkennen, daß man
be= Schaffung der Reichsverfaſſung das Einberufungsrecht auch
bei einer Vertagung hat gewähren wollen. Die gegenteilige
Meinung würde zudem der Mehrheit die Möglichkeit geben, das
gerade gegen ſie gerichtete Minderheitsrecht dadurch zu vereiteln.
daß ſie keinen Tagungsſchluß mehr eintreten läßt, wie das ja
auch jetzt — freilich aus anderen Gründen — regelmäßig
ge=
ſchieht.
Heſſiſche Polikik.
* Der Finanzausſchuß des Landtages ſetzte geſtern
nach=
mittag die Etatberatung bei Kap. 19 Staatspräſident
fort. Das Kapitel fordert einen Zuſchuß von 170000 Mk., alſo
50 000 RM. weniger als 1931, davon 25 000 RM. perſönliche
Abſtriche und 20 000 RM. Kürzung des Dispoſitionsfonds. Der.
Staatspräſident nahm in einem längeren Referat Stellung zu
den zahlreichen Anträgen und Anfragen über Einſparungen,
beamtenrechtliche Fragen, Anſtellungs= Beförderungs= und
Auf=
rückungsgrundſätze, von Beamten, insbeſondere
Kriegsbeſchädig=
ten im Staatsdienſt, und unterrichtete den Ausſchuß über die
Handhabung des Dispoſitionsfonds. Die Beratung des Kapitels
wird heute fortgeſetzt.
Warnungsrufe aus Wien.
Franzöfiſche Abſichken auf die Eiſenbahnen
der mikkeleuropäiſchen Skaaken.
EP. Wien, 2. M
Die „Wiener Mittags=Zeitung” und die „Wiener Ne
Nachrichten” lenken in aufſehenerregenden Artikeln die
Auf=
ſamkeit der öſterreichiſchen Oeffentlichkeit auf geheimnis
Pläne Frankreichs, die nicht mehr und nicht weniger zum
haben ſollen, als die Gründung einer Rieſen=Geſellſchaft
einem Aktienkapital von 1 Milliarde Franken, die ihren S
Paris hätte, um die geſamten Eiſenbahnlinen von zehn
päiſchen Staaten, nämlich Oeſterreich, Ungarn, der Tſch
ſlowakei, Polen, Lettland, Eſtland, Litauen, Südſlawien, R
nien und Bulgarien, in einer, d. h. franzöſiſcher Hand z
menfaſſen in der Form einer Pachtung auf 99 Jahre.
Die „Wiener Mittags=Zeitung” ſtützt ſich bei ihren M
lungen auf einen Bericht des Internationalen Transportarb
Verbands in Amſterdam, der vor einigen Wochen veröffer
wurde. Das Blatt ſagt, was Frankreich mit dieſer Transe
bezwecke, ſei ganz klar: Das Verfügungsrecht über das ge
Eiſenbahn=Syſtem Mitteleuropas würde Frankreich in die
verſetzen, durch tarifariſche Beſtimmungen die ganze Wirtſcha
betroffenen Länder zu beeinfluſſen, von den ſtrategiſchen
teilen gar nicht zu ſprechen. Der franzöſiſche Plan, der au
erſten Blick ein wenig phantaſtiſch anmute, bekomme ein e
res Geſicht, wenn man bedenke, daß er ſich in das franze
Konzept des Donau=Plans organiſch einfüge.
Während dieſe Gerüchte bisher in Oeſterreich nicht be
wurden, veröffentlicht nun einer der führenden Eiſenbah
leute Oeſterreichs, Sektionschef Ingenieur Bruno Enderes
frühere Leiter des Eiſenbahn=Miniſteriums, in den „A
Neueſten Nachrichten” einen warnenden Artikel, in dem e
direkte Beſchuldigung erhebt, daß Frankreich die Sanierun
öſterreichiſchen Bundesbahnen direkt oder indirekt hintert
um Oeſterreich für ſeine Pläne reif zu machen. In dem 2
von Enderes, der übrigens unter die franzöſiſchen Draht
des Projekts das „Comité des Forges”, die Organiſatio
franzöſiſchen Schwerinduſtrie einreiht, wird darauf hingen
daß die Leitung der „Internationalen” Betriebsgeſel
natürlich nicht in Wien, ſondern in Prag ſitzen werde
würde folgende Aufgaben haben.
1. Kräftigſte Förderung der wirtſchafts= und machtpolit
Intereſſen Frankreichs und ſeiner Trabanten.
2. Kühle Unvoreingenommenheit gegenüber den wirtt
lichen Intereſſen Oeſterreichs, deſſen Erſtarken den Drahtzi
dieſer Betriebsgeſellſchaft durchaus unerwünſcht ſein muß
3. Schärfſte Bekämpfung aller Intereſſen des Deu
Reiches, alſo auch möglichſte Unterbindung des für das
reichiſche Wirtſchaftsleben wichtigen Verkehrs zwiſchen Oeſte
und dem Reich.
Wenn die Urheber des Projekts jetzt Oeſterreich wieder
nungen auf franzöſiſche Anleihen machen, ſo erinnert Er
demgegenüber an den Wert früherer franzöſiſcher Anlei.
ſprechungen. Außerdem werde man zwar ſcheinbar Oeſte
von der Sorge um unvorhergeſehene Bundeszuſchüſſe f1
Bahnen befreien; aber die fremden Kapitaliſten würde
durch Ueberwälzung der Penſionen auf den Bund, dure
tragsgarantien uſw. genau vorherſehbare Vorteile ſichern
Verluſtgefahr dem Bund, alle Gewinnſtmöglichkeiten fü
ſelbſt. (1930 hatten die Bundesbahnen allein für 109 Mil
Schilling Penſionen zu bezahlen!)
Es iſt zu hoffen, daß dieſe Alarmrufe rechtzeitig
werden. Der Stand der franzöſiſchen Donaupläne ſcheint
dings den Projekten, die auf die Beſitzergreifung der B
Oeſterreichs und ſeiner Nachbarſtaaten hinauslaufen, vor
nicht viel Spielraum zu bieten.
Deutſcher Zufakankrag über die Begriffsbeſtimt
für Milikärflugzeuge.
Im Luftfahrtausſchuß der Abrüſtungskonferenz hatt
deutſche Delegation kürzlich beantragt, die geſamte Milite
fahrt in die qualitative Abrüſtung einzubeziehen. Daß der d
Antrag als radikalſter und weitgehendſter auf Widerſtand
würde, war vorauszuſehen. Man hat insbeſondere eingewend
es ſchwer ſei, genaue Begriffsbeſtimmungen für die Milite
fahrt zu finden. Darauf hat jetzt die deutſche Delegation in
präzis formulierten Zuſatzantrag verſchiedene Grundſätze
ſtellt, die genaue Charakteriſtiken für Militärflugzeuge ent!
zu denen u. a. auch ſolche zu zählen ſeien, die Beſtandteile der
rüſtung einer Wehrmacht ſeien oder von ihr requieriert w
Durch dieſe Begriffsbeſtimmung wird dem Einwand, daß au
Zivilluftfahrt in die Abrüſtungsmaßnahmen einbezogen u
müſſe, mit der Forderung begegnet, daß die Requirierun
Zivilflugzeugen verboten ſein ſoll.
Die nächſte Sonnenfinſternis
als weitereignis.
„Zeppelin” übermittelt vom nördlichen Eismeer
die Sonnenfinſternis durch Fernſeher.
Eine amerikaniſche Kommiſſion für die
Sonnenfinſternis=
beobachtung gebildet. — Es gibt keine unſichtbaren
Sonnen=
finſterniſſe mehr. — Alle Rundfunkgeſellſchaften der Welt
beteiligt.
Unter Vorſitz des bekannten amerikaniſchen Aſtronomen
Profeſſor O. H. Caldwell hat ſich in New York eine „
Sonnen=
finſternis=Kommiſſion” gebildet, die die Beobachtung dieſes
be=
deutſamen aſtronomiſchen Ereigniſſes vollkommen auf neue
Grundlagen ſtellen und zu einem Weltereignis machen will. In
dieſer Kommiſſion iſt die amerikaniſche Luftfahrtgeſellſchaft ſowie
der Verband der amerikaniſchen Rundfunkgeſellſchaften vertreten.
Es handelt ſich darum, die Sonnenfinſternis, die ein Studium von
größter Bedeutung iſt, vermittels Fernſehers der ganzen Welt
ſichtbar zu machen, damit die Arbeit während der kurzen Zeit
der Finſternis auch von allen Sternwarten und zahlreichen
Ama=
teuren aus dem Publikum durchgeführt und vielſeitig geſtaltet
werden kann. Die nächſte Sonnenfinſternis findet am 31. Auguſt
ſtatt. Sie iſt hauptſächlich im nördlichen Eismeer ſichtbar. Ihre
Beobachtung iſt alſo für die geſamte Kulturmenſchheit
unmög=
lich, wenn nicht ſchwierige und koſtſpielige Expeditionen
unter=
nommen werden. Es kommt dazu, daß bekanntlich die
Beob=
achtung der Sonnenfinſterniſſe von dem Wetter abhängig iſt. Auch
die ſchönſten Vorbereitungen, die oft jahrelang dauerten,
verſag=
ten, wen der Himmel zur Zeit der Finſternis mit Wolken bedeckt
war. Von dieſen Launen der Witterung will man aber
unab=
hängig werden.
Der große amerikaniſche Zeppelin iſt dazu auserſehen, eine
Kommiſſion von Aſtronomen nach dem nördlichen Eismeer zu
befördern. In dem Luftſchiff befinden ſich ſämtliche
Beobachtungs=
apparate, denn die Aſtronomen wollen über die Wolkendecke
aufſteigen, falls es nötig iſt, um die Finſternis gut beobachten zu
können. Außerdem wird der Zeppelin einen Fernſehapparat mit
ſich führen. Er wird das Bild der Sonnenfinſternis nach einer
ruſſiſchen Empfangsſtelle ſenden und von hier aus ſoll es zuerſt
an die amerikaniſchen Großſender gehen und dann auf möglichſt
alle Sender der Welt verbreitet werden. Bei dem heutigen
Stand des Fernſehens iſt die Uebertragung der Sonnenſcheibe
eine Leichtigkeit, ſo daß techniſche Schwierigkeiten nicht in
Be=
tracht kommen. Wer alſo einen Fernſehempfänger beſitzt, wird
die Finſternis zu Hauſe ſchön beobachten können. Auch in
Deutſchland wird es vielleicht möglich ſein, die Finſternis auf
dieſe Weiſe zu beobachten, zumal das ziemlich einfache Bild der
abnehmenden, verfinſterten und zunehmenden Sonnenſcheibe nur
ſehr geringe Mittel zur Wiedergabe nötig hat. Mit dieſer
Fern=
ſehübertragung werden allerdings nicht, wie amerikaniſche
Zei=
tungen annehmen, direkte Beobachtungen überflüſſig, denn es gibt
zahlreiche Maßnahmen, wie die Beobachtung der Corona, der
Protuberanzen, Fackeln, des Sternenhimmels uſw., die nur auf
direktem Wege möglich ſind. Die Ablenkung der Lichtſtrahlen
z. B. kann niemals durch Fernſeher feſtgeſtellt werden.
Immer=
hin aber wird das Fernſehbild der Sonne einen guten Erſatz
für das himmliſche Schauſpiel für diejenigen bilden, die nicht
die Möglichkeit haben, es direkt zu beobachten.
*
der drikke Humanismus.
Von Dr. Herbert Nette.
Unter dieſem Titel iſt kürzlich eine Schrift von Lothar
Hel=
bing erſchienen (im Verlag Die Runde, Berlin), die ernſte
Be=
achtung verdient. Das, worum es dem Verfaſſer geht, ſpricht er
zu Beginn in folgendem Satz aus: „Es hat ſich in Deutſchland
das Erſtaunliche ereignet, daß von einer im geiſtigen Sinne
durchaus politiſch gerichteten Jugend der Humanismus neu
ent=
deckt wurde.‟ Das Bild dieſes neuen Humanismus wird in
knapper, gedrängter Zeichnung entworfen, der die geſtraffte
Sprache entſpricht, und es wird der geiſtesgeſchichtliche Ort
feſt=
geſtellt, an dem es ſich befindet. Der Name „Dritter
Humanis=
mus” beſagt, daß die Konzeption aus der liebenden Vertiefung
in große Erſcheinungen unſerer Vergangenheit entſprang und es
iſt die Ueberzeugung Helbings, daß nach dem erſten, vorwiegend
wiſſenſchaftlich gerichteten Humanismus und dem zweiten
künſt=
lerifchen der deutſchen Klaſſik das Kennzeichen des kommenden
dritten Humanismus im Staatlichen und Politiſchen zu finden
ſei. Die Vorſtellung vom Staat, die ihn dabei bewegt, iſt die
höchſte: der Staat als der Raum, in dem das Geſamtmenſchliche
ſeinen äußeren Wirkungsplatz findet, Politik als Wille zum
eigenen Lebensraum in dieſem Sinne. Damit hebt ſich die
Schrift, wie von vorneherein gegen alle demokratiſchen
Wünſch=
barkeiten, auch gegen jeden geiſtesfeindlichen und barbariſchen
Nationalismus unverwechſelbar ab. Was erſtrebt wird iſt ein
Nationalismus in geſchichtlicher und religiöſer Verbundenheit,
ein Staat als Träger einer menſchlichen Norm. Letztes Ziel
dieſes Strebens alſo iſt ein humaniſtiſches, der Menſch im ganzen
und in ſeiner höchſten Möglichkeit, die an den wichtigſten
klaſſi=
ſchen Geſtaltwerdungen gemeſſen wird. Die geiſtigen Urmotive,
an denen ſich die Bildung des deutſchen Menſchen zu orientieren
hat, Hellas, Rom, aber nicht minder die germaniſchen und
chriſt=
lichen Gegenkräfte ſind hier lebendig und zu einer Viſion von
großer Plaſtik und Schönheit verſchmolzen.
Man würde die Unbedingtheit im Wollen des Ver'
überſehen, wenn man das Lob dahin beſchränkte, wo es un
ſchränkt gelten kann, das heißt, es genügt nicht, die liter
Leiſtung einer geiſtesgeſchichtlichen Zuſammenſtellung zu rü
Die Schrift will darüber hinaus eine Idee beſchwören, ein
bindliche Forderung aufſtellen. Dazu iſt bejahend und
neinend das Folgende zu ſagen. Die Schrift kann wirk
einer Geſinnungsbildung. Sie berdient unbedingte Achtur
Haltung iſt vorbildlich im Gegenſatz zu barbariſcher Wirr!
keit, feiler Menſchenliebe, trüber Philiſterei. Sie iſt gege
Moderne gerichtet, alſo gegen das Raffinierte, Schwach
Ueberkluge. Es wird klar ausgeſprochen, daß auf ſubjektik
lüſte und all die privaten Wünſchbarkeiten, die heute mit
verwechſelt werden, keine Rückſicht zu nehmen iſt. — Abe
Schrift entwirft ein Programm, für das keine Lebenden de
Sie erſinnt Führer, die kein Volk vorfinden würden. Sie
ein ſchones Bild hin, ſchön und außerhalb jeder Wirklichker
läßt aus der Verbindung geiſtiger Gipfelpunkte einen Stal
ſtehen; der entſteht dadurch ſo wenig wie ein Kind au=
Wunſch. Sie glaubt, daß ein ſtaatlich minderbegabtes Vol
höchſte Erfüllung im Staat finden werde. Man kann
alle Ironie verlangen, daß man abwarte, bis ſich zwei 2
politiſch einmal wirklich verſtehen, dann mag über manch
tere Stufen auch ein wirkliches Staatsvolk entſtehen. Der
Weg — den Sprung Helbings gibt es nicht — iſt, das
liegende und Mögliche praktiſch Schritt für Schritt zu erta
In ſolchem Kampf kann eine Geſinnung, wie ſie hier walt
ſchätzbare Dienſte tun, die Konſtruktionen des Buches
es nicht.
* Inkendank Klitſch=Mainz zum Inkendankel
in Kaſſel gewähll.
Wie wir erfahren, wurde der Intendant des Mainzer
theaters, Herr Edgar Klitſch, einſtimmig zum Intendan=
Kurheſſiſchen Landestheaters in Kaſſel gewählt. Heil
Klitſch kam vor 5 Jahren als Nachfolger des in den
Ru=
getretenen früheren Intendanten Islaub nach Mainz, nad
vorher am Heſſiſchen Landestheater Darmſtadt als Oberſh.
gewirkt hatte. In ſchwierigſter Zeit hatte Klitſch die
des Mainzer Stadttheaters. Er bemühte ſich, den alten 2
Mainzer Inſtitutes zu wahren, und es gelang ihm au 6
über allen Fuſionsbeſtrebungen die Selbſtändigkeit des
Stadttheaters zu erhalten. Auch als Regiſſeur trar "
ſeine Klaſſiker=Inſzenierungen im Schauſpiel waren mun.
In der Enſemblebildung hatte er im großen ganzen...
liche Hand, während ſeine Spielplangeſtaltung ſehr .
war und des öfteren zu Polemiken in der Oeffentlichl.‟
gab. Unſere beſten Wünſche begleiten ihn in ſeinen Net”
kungskreis.
Dienstag, 3. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 123 — Seite 3
Das Kabinett an der Arbeit.
Reichskanzler Dr. Brüning erſkatkek dem Kabinekt Berichk über die Genfer Berhandlungen.
Inangriffnahme der bedeukſamen innenpolikiſchen Probleme.
In Berliner politiſchen Kreiſen iſt man, wie wir hierzu
er=
fahren, der Anſicht, daß es ſich bei den oben behandelten Dingen
Begiun der Ekaksberakung.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Der Reichskanzler hat nach ſeiner Rückkehr aus Geaf eine
e von Arbeiten vorgefunden, die im Kabinett zu erledigen ſind.
verſchiedenſten Reſſorts haben Geſetzentwürfe ausgearbeitet, die
veiſe ſchon vor vielen Wochen in Angriff genommen wurden,
aus allerlei Gründen zeitweiſe zurückgeſtellt werden mußten.
niſchen haben ſich aus dem Material die wichtigſten Probleme
uskriſtalliſiert, unter denen ſich aber einige befinden, die
be=
zu einem weſentlich früheren Zeitpunkt hätten gelöſt werden
en. Dazu gehört die verſtärkte Siedlung und der Ausbau des
willigen Arbeitsdienſtes. Mit all dieſen Dingen will ſich das
inett die ganze Woche hindurch beſchäftigen.
Am Montag nachmittag hat die erſte Sitzung des Kabinetts
Anfang genommen. Zunächſt hat der Kanzler über
af berichtet, alſo über ſeine Verhandlungen wegen der
Ab=
ng, der Hilfsaktion für die Dowauländer und der
Vorberei=
der Lauſanner Konferenz. Danach hat Dr. Brüning in Genf
n Zweifel an der Beſtimmtheit und Klarheit des
Stand=
tes gelaſſen, den Deutſchland in dieſen Fragen einnimmt. Das
nerſter Linie für das abſolute Beſtehen auf Gleichberechtigung
r Abrüſtung und gilt weiter vor allem auch für das
Feſt=
n an der Linie der deutſchen Reparationspolitik. Die
Dar=
igen Dr. Brünings wurden im einzelnen noch ergänzt durch
tsſekretär Dr. Bülow und Miniſterialdirektor Graf Schwerin
Kroſigk, der bekanntlich der erſte deutſche Sachverſtändige für
dirtſchaftliche und finanzielle Seite des Donauproblems iſt.
Im Anſchluß hieran nahm das Kabinett die nächſten
kteder Tagesordnung in Angriff. Hierher gehört in
Linie der Reichshaushaltsplan für das
Rech=
gsjahr 1932/33. Auf Grund einer Notverordnung iſt das
Etatsjahr bis 30. Juni 1932 verlängert worden. Es
be=
ſich alſo mit dem Hoover=Feierjahr im zeitlichen Einklang.
ſem hat die Reichsregierung davon Abſtand genommen, die
rationszahlungen in den Etat einzuſetzen, die am 1. Juli fällig
oürden. Die Summen, die das deutſche Volk noch aufbringen
müſſen für wichtigere Aufgaben eingeſetzt werden, ſo für die
iftmachung von Bauernſöhnen, für die Finanzierung des
Ar=
ienſtes und ein Arbeitsbeſchaffungsprogramm ſowie für an=
Zwecke, wie z. B. die Linderung der Not in den Gemeinden.
Kabinett will mit dem Etat bis zum Mittwoch abend fertig
Es hat bis dahin nur noch zwei Tage vor Kch. Aus dieſem
ſe wird wohl erſt mit einer Verabſchiedung des
Haushalts=
am Samstag zu rechnen ſein, ſo daß in der nächſten Woche
tat dem Reichsrat zugehen kann.
„Was gehl in Berlin vor?”
München, 2. Mai.
nter dieſer Ueberſchrift ſchreibt die Bayeriſche
Volkspartei=
ſpondenz im „Bayeriſchen Kurier‟: Die Gerüchte von einem
trierten Angriff auf die Stellung der Regierung Brüning
ſten ſich. Die heutige aufſehenerregende Meldung der „Mün=
Telegrammzeitung”, daß die Generäle Schleicher und
Ham=
in eifrigſt den Sturz des Reichsinnen= und Reichswehrmini=
Hroener betreiben ſollen, deckt ſich mit unſeren durchaus
zu=
igen Berliner Informationen. Das Spiel der politiſchen
ile, hinter dem leider auch wieder einmal Perſönlichkeiten
ichſten Umgebung des Reichspräſidenten, wie Staatsſekretär.
e1, zu ſtecken ſcheinen, geht in ſeiner Planmäßigkeit weit
en Sturz Groeners, mit deſſen S.A.=Politik man
unzufrie=
hinaus. Unter Hinweis auf den Ausgang der
Preußen=
verlangt man in den genannten Kreiſen eine radikale
Um=
g der Reichsregierung an Haupt und Gliedern. General
her ſelbſt iſt der Reichskanzlerkandidat dieſes
Kamarilla=
s, deſſen bisherige, ſchon recht eigenartige Beziehungen zu
Roehm uſw., nutzbar gemacht werden ſollen, und zwar
Hereinnahme nationalſozialiſtiſcher Perſönlichkeiten in das
Nilitärkabinett. Dieſe Pläne, die in der Wilhelmſtraße
kur=
muten zwar äußerſt bolivianiſch an. Daß ſie von ſehr ernſt
mendes Leuten diskutiert werden, zeigt eine
Geiſtesverfaſ=
uf, die erſchrecken muß. Bedeutet doch das Ganze nichts
an=
ls eine vollkommene Verfälſchung des politiſchen Sinnes
weckes der ganzen Hindenburg=Wahl.
um haltloſe Kombinationen handelt. Staatsſekretär
Meißner erklärt uns, daß er mit dieſen angeblichen oder ähnlichen
Vorgängen in keinerlei Zuſammenhang ſtehe. Von zuſtändiger
Stelle wird weiter mitgeteilt, daß auch General Freiherr von
Hammerſtein, der ſich übrigens zurzeit auf einer längeren
Inſpek=
tionsreiſe befindet, und General v. Schleicher dieſen
Kombinatio=
nen vollſtändg fernſtehen. Die in der Oeffentlichkeit genannten
Perſonen ſtellen ausdrücklich feſt, daß dieſe Behauptungen
erfun=
den ſind und jeglicher tatſächlichen Begründung entbehren.
Die polikiſche Enkwicklung in Breußen.
Roch keine Berhandlungen zwiſchen Zenkrum
und Rakionalſozialiſten.
* Berlin, 2. Mai. (Priv.=Tel.)
Herr Hitler iſt am Sonntag wieder aus Berlin abgereiſt,
offenbar, um damit zu zeigen, daß auf ſeiner Seite ein
dringen=
des Intereſſe zur Anknüpfung der preußiſchen
Koalitionsverhand=
lungen nicht beſteht. Einſtweilen ſtreiten ſich Zentrum und
Natio=
nalſozialiſten noch um die Etikettefrage, wer mit den
Beſpre=
chungen den Anfang machen ſoll. Es ſcheint aber, als ob auf
bei=
den Seiten der Wunſch beſteht, die Entwicklung nicht zu
über=
ſtürzen, und daß deshalb die kurze Reichstagstagung der
kommen=
den Woche noch keinerlei Ueberraſchungen bringen wird, weil
auch die Sozialdemokraten — jedenfalls ihre Führer — ihre
Stellung zum Kabinett Brüning im Reich von den preußiſchen
Geſchehniſſen abhängig machen wollen. Freilich zeigt ſich ſchon
jetzt, daß es nicht ganz einfach ſein wird, die mittlere Linie
zwi=
ſchen Zentrum und Nationalſozialiſten zu finden. Denn das
Zen=
trum will ſich auf Experimente in Preußen nur einlaſſen, wenn
dafür das Kabinett Brüning im Reich nicht gefährdet wird. Eine
ſolche Konſtruktion iſt aber an ſich ſchon ziemlich ſchwierig bei
dem Einfluß, den Preußen auf dem Umweg über den Reichsrat
ausüben kann. Außerdem werden ſich die Nationalſozialiſten auf
die Dauer im Reich nicht ausſchalten laſſen wollen, wenn auch
bei ihnen vielleicht noch eine gewiſſe Geneigtheit beſteht, den
Ausgang der Reparationskonferenz abzuwarten.
Der Berliner „Angriff” betont zwar ausdrücklich, daß die
NSDAP. auch im Reich einen entſcheidenden
Ein=
fluß gewinnen will, und an anderer Stelle berichtet das
Blatt von einer Rede des Abgeordneten Kube, der erklärte, daß
die Nationalſozialiſten auf keinen Fall in eine Koalition
eintre=
ten würden, an der die Deutſchnationalen nicht auch beteiligt
ſeien. Ob es zu einer Koalition mit dem Zentrum komme, ſtünde
noch nicht mit völliger Sicherheit feſt. So oder ſo werde es doch
über kurz oder lang zu einer Landtagsauflöſung kommen. Es iſt
aber nicht ganz ſicher, inwieweit das Blatt dabei der Auffaſſung
Hitlers Ausdruck verleiht. Indeſſen auch ohne die Auswirkungen
auf das Reich ſind die Konfliktsſtoffe in Preußen, ſchon groß
genug.
Die Nationalſozialiſten möchten den Präſidenten im Landtag
und den Miniſterpräſidenten ſtellen. Sie hätten dann in dem
Drei=Männer=Kollegium, das nach der Verfaſſung die Auflöſung
des Preußiſchen Landtages jederzeit beſchließen kann, zwei
Stim=
men, alſo die Mehrheit. Das Zentrum käme dadurch
einiger=
maßen ins Hintertreffen, hat aber daſür den Trumpf in der
Hand, daß es ſich ja jederzeit, wenn es mit den Nationalſozialiſten
nicht einig wird, auf die Fortſetzung des geſchäftsführenden
Kabinetts Braun zurückziehen kann, daß alſo die
Nationalſozia=
liſten auf ein weitgehendes Entgegenkommen vom Zentrum her
angewieſen ſind. Offenbar als Vermittlungsvorſchlag iſt deshalb
neuerdings der Gedanke aufgetaucht, in Preußen eine Regierung
mit rechtsſtehender Tendenz zu bilden, die von den Parteien
völlig unabhängig iſt, oder, falls das nicht gelingt, daß das
Zen=
trum den Nationalſozialiſten durch Stimmenthaltung den Weg
zur Macht freimachen ſoll. Vom Standpunkt des Zentrums aber
hat dieſer Plan ſo erhebliche Bedenken, daß er kaum weiter
ver=
folgt werden dürfte. Vorderhand iſt an eine baldige Aufnahme
von Verhandlungen nicht zu denken. Es bleibt alſo vorläufig
alles noch in der Schwebe.
Der erſte franzöfiſche Wahlgang.
Bormarſch der Radikalen.—Siegeszuverſicht Herrioks.
Paris, 2. Mai.
Den Sieg der Linken im geſtrigen erſten Wahlgang können
auch die Rechtsblätter nicht mehr abſtreiten. Beſonders fällt die
große Anzahl von radikalſozialiſtichen Abgeordneten auf, die
bereits im erſten Wahlgang gewählt worden ſind. Die
Stich=
wahlen werden im allgemeinen als beſonders günſtig für die
Ver=
wirklichung einer breiten republikaniſchen
Konzentrationsregie=
rung betrachtet.
Aus einer vom Innenminiſterium herausgegebenen Statiſtik,
die ſämtliche in Frankreich und Algerien zu vergebenden 605
Mandate umfaßt, geht hervor, daß in 248 Fällen die
Entſchei=
dung im erſten Wahlgang gefallen iſt, während in 357 Fällen
Stichwahl ſtattfindet. Die im erſten Wahlgang gewählten
Ab=
geordneten verteilen ſich auf die einzelnen Parteien wie folgt:
Rechtsſtehende 3, Marin=Partei 44, Unabhängige Republikaner,
d. h. die bei keiner Fraktion Eingeſchriebenen, 13, Katholiſche
Demokraten 10, Linksrepublikaner 37, rechtsſtehende Radikale 25,
Radikale 63, rechtsſtehende Sozialiſten 4, Sozialrepublikaner 5,
Sozialiſten 40, kommuniſtiſche Sozialiſten 3, Kommuniſten 1.
Die Sieger des Tages ſind die Radikalen, die, nach dem
vor=
läufigen Ergebnis zu urteilen (69 von 250 Sitzen), als die
weit=
aus ſtärkſte Partei in die Kammer einziehen werden. Herriot
fühlt ſich denn auch ſchon mehr und mehr als der kommende
Miniſterpräſident. Er erklärte dem in Lyon erſcheinenden Blatt
„Le Progrés”, der Sieg, mit dem er von Anfang an gerechnet
habe, ſei eingetreten. Nicht nur die Erfolge der Radikalen und
ihrer Freunde, ſondern auch die Niederlagen gewiſſer von der
Regierung unterſtützter Kandidaten, wie z. B. von Fougére,
ſeien in dieſer Hinſicht bedeutungsvoll. Herriot wird morgen,
Dienstag, nach Paris reiſen. Er könne zwar noch nicht ſicher
ſagen, was er tun werde; denn ſeine Partei könne nicht allein
regieren. Doch werde er, wie in der Vergangenheit, ſo auch jetzt,
ehrlich und lohal die republikaniſche Diſziplin wahren. Auf jeden
Fall habe Tardieu durch ſeine Rede in Belfort die zu den
Radikalen führenden Brücken zerſtört.
Genfer Gerüchke.
Theorekiſche Gleichberechtigung kommk nichk in Fräge.
* Berlin, 2. Mai. (Priv.=Tel.)
In Genf ſind Gerüchte in Umlauf, wonach die Engländer
und Franzoſen bemüht ſein ſollen, eine Formel auszuarbeiten,
die zwar grundſätzlich die Gleichberechtigung für Deutſchland
enthält, ihr tatſächlich aber nur einen theoretiſchen Charakter
gibt, ſo daß in Wirklichkeit alles beim alten bleiben würde. Wir
haben verſucht, an amtlicher Berliner Stelle Informationen für
die angeblichen Genfer Beſprechungen zu erhalten. Von
zuſtän=
diger Stelle wird erklärt, daß auf der Genfer Miniſterkonferenz
die Gleichberechtigung eine große Rolle geſpielt habe und daß
von den angelſächſiſchen Regierungen und auch von Italien der
deutſche Standpunkt durchaus anerkannt worden ſei während
man mit den Franzoſen nicht richtig ins Geſpräch kommen
konnte, weil Tardieu den Verhandlungen fernblieb.
Infolge=
deſſen iſt die Frage der Gleichberechtigung noch immer offen.
In Genf wird zurzeit lediglich in den Ausſchüſſen gearbeitet.
Irgendwelche Verhandlungen der oben geſchilderten Art finden
nicht ſtatt. Das ſchließt aber nicht aus, daß man ſich im
allge=
meinen in den verſchiedenſten Zirkeln über die
Gleichberech=
tigungsfrage unterhält, ohne daß dieſe Beſprechungen
irgend=
einen amtlichen Charakter haben. Sie gehen zum Teil auch auf
Preſſebehauptungen zurück, die zuerſt in England auftauchten,
ſvonach Deutſchland lediglich den Grundſatz der
Gleichberech=
tigung anerkannt wiſſen will, im übrigen aber nicht die Abſicht
habe, an den beſtehenden Verhältniſſen etwas zu ändern.
Dem=
gegenüber wird in der Wilhelmſtraße nachdrücklichſt verſichert,
daß ſich an unſerer Einſtellung nicht das geringſte geändert habe
und daß wir nach wie vor jede Formulierung ablehnen, die uns
nicht auch in der Sache entgegenkommt, d. h. alſo daß wir die
tatſächliche Gleichberechtigung für uns in Anſpruch nehmen und
jede Möglichkeit ablehnen, die den Franzoſen ein neues
Her=
vorkehren der militäriſchen Beſtimmungen des Verſailler
Ver=
trages geſtattet.
Deuſſchſeindliches Urkeil im Rigaer Dom=Prozeß.
Im Rigaer Domprozeß wurde am Montag das Urteil
ver=
kündet. Danach müſſen die Deutſche Domgemeinde und deren
Amtsperſonen alle Wohnungen und Räume zwangsweiſe verlaſſen.
Das Urteil iſt noch beſonders dadurch verſchärft worden, daß die
ſofortige Zwangsvollſtreckbarkeit angeordnet wurde. Der
Rechts=
vertreter der Deutſchen Domgemeinde hat ſofort Berufung eingelegt.
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Montag, den 2. Mai 1932.
9. Sinfonie=Konzerk.
r Beethoven=Abend unter Felix Weingartner gab dem
letz=
ifoniekonzert den Charakter einer Feſtaufführung. Das bis
iletzten Platz vollbeſetzte Haus zeigte, wie wertvoll es iſt,
tußer den einheimiſchen Dirigenten bedeutende Gäſte die
übernehmen, wie dann das Orcheſter wie elektriſiert den
Anregungen folgt und in Exaktheit und Tonſchönheit Un=
5 leiſtet, und wie die Hörer begeiſtert das Ungewöhnliche
nen. Weingartner iſt ſeit Jahrzehnten ganz beſonders als
ſendirigent berühmt geworden, ſeine Wiedergabe der
un=
en Meiſterwerke iſt ſtilvollendet, von einer Selbſtverſtänd=
und Abgeklärtheit, die einßigartig iſt, fein durchdacht bis in
nſten, ſcheinbar nebenſächlichen Motive, knapp, klar und
in der Geſte. Das Konzert begann mit der Egmont=Ouver=
84, die überaus ſtraff und in ganz bedeutender
Einheit=
wiedergegeben wurde. Der Hauptſatz begann ungewohnt
das Seitenthema, das an die langſame Einleitung
an=
blieb faſt völlig im Hanptthema, während manchef Diri=
2s ſehr zu dehnen pflegten. Dadv=wirkte die ganz/
Ent=
von der Tragik des Beginnes bis zum wilden TRumph
luſſes wie aus einem Guß.
folgte die C=Moll=Sinfonie op. 67, der Gipfelpunkt
Beet=
er ſinfoniſcher Konzentration. Eine usgezeichnete
Auf=
unter Michael Balling iſt mir noch ſofgut in der Erinne=
1ß ſich der Vergleich aufdrängt. Völlich verſchiedene Auf=
Balling wühlte den erſten Satz auf, konnte ſich im zweiten
nügen im Schwelgen in der Lyrik, das Scherzo war ein
9 düſteres Nachtſtück und das Finale ein Taumel in
delligkeit und Begeiſterung. Weingartner iſt weit zurück=
* mit perſönlicher Färbung. Er ſucht das Werk an ſich in
Klarheit erſtehen zu laſſen. So ſetzten alle thematiſchen
lungen in Expoſition, Durchführung und Repriſe mit
er=
er Beherrſchtheit, verhältnismäßig ruhig im Tempo an,
n alle Möglichkeiten einer objektiven Steigerung nach
ausnützen zu können. Beſonders ſchön war der Schluß
ge=
die beiden Fermenten nach dem Fortiſſimo des Haupt=
Hurden verhältnismäßig kurz gehalten, das Pianiſſimo
in kleines Soſtenuto, und dann brach der Sturm des
Elementar los. Der zweite Satz hielt die Bewegtheit,
Doven vorſchreibt, in allen Teilen durch, und ganz beſon=
Atuend war dies in den Zwiſchenſätzen in C=Dur, bei
langſamerer Wiedergabe leicht eine gewiſſe Leere des
in Erſchernung tritt. Ueberaus plaſtiſch erſtand das
Die Streicherbäſſe ſpielten ihre praſſelnde Soloſtelle groß=
artig, und dann begann der erlöſende Jubel, bei dem das Orcheſter
erſt in ſeiner ganzen Beſetzung ausgenutzt wird. Es iſt kaum
mög=
lich, ſich die Wiedergabe dieſer gewaltigen Sinfonie noch klarer
und abgewogener vorzuſtellen, alles, was ein Jahrhundert an
Feinheit der Interpretationen erworben und gewonnen hat, iſt
Weingartners Beſitz.
Weit ſubjektiver gefärbt ſchien uns die Wiedergabe der
8. Sinfonie Op./ 93. Mitz der vierten teilt ſie das Geſchick, daß ſie
ſeltener aufgeführt wird, vom Publikum nicht ſo hoch geſchätzt
wird als die großen ſie umgebenden Werke. Denn in ihr zeigt
ſich nicht der tragiſche, gigantiſch leidenſchaftliche Beethoven,
ſondern der Meiſter iſt hier ausgeſprochen liebenswürdig, heiter
und humorvoll. Und gerade dieſe Eigenſchaften machen die
Sinfonie zum Lieblingswerk vieler feinſinniger Muſiker.
Wein=
gartner war in ausgeſprochener Geberlaune, der erſte Satz
blühte und ſchimmerte in reizvoller Farbenpracht und
Freudig=
keit, Scherzando ſchien allen Sätzen beigeſchrieben. Beſonders
fein war der zweite Satz, deſſen Thema Beethoven für einen
ſcherzhaften, dem Erfinder des Metronoms gewidmeten Kanon
benutzt hat. Die Sechzehntel der Holzbläſer ſtellen das Klappern
des Metronoms des „lieben Mälzel” dar. Das altväteriſche
Menuett tritt mit ſtärkſter Abſicht an die Stelle des bei
Beet=
hoven ſonſt üblichen Scherzo, ſein Trio iſt ganz ländlerhaft, und
die Horniſten entledigten ſich ihrer ſchwierigen Aufgabe mit
beſtem Erfolg. Erſt im Finale gibt der wilde Beethoven ſeine
Viſitenkarte ab, da wo nach dem tändelnden E=Dur=Thema
plötz=
lich das Orcheſter im FF. ein Eis in den Satz hineinbrüllt.
Wem fällt da nicht der Beethoven ein, der nachts vor dem Haus
eines Widerſachers ſtehen blieb und die wildeſten Injurien
aus=
ſtieß. Als Geſamtleiſtung war die Wiedergabe der Sinfonie
wirklich genial, aus liebenswürdigſtem Humor geboren. Und
ähnlich groß wie die Egmont=Ouvertüre baute ſich zum Schluß
die herrliche dritte Leonoren=Ouvertüre auf.
Ganz hervorragend ſpielte unter der Leitung des alle Werke
auswendig dirigierenden Meiſters das Landestheaterorcheſter.
Straffe Rhythmik, große Exaktheit und prachtvolle Schönheit des
Tones zeichneten die Aufführung aus, nur wenige Erdenreſte
blieben beſtehen. So wurde das Konzert auch zum Ehrentag des
Landestheaterorcheſters und man möchte hoffen, daß recht viel
von der Begeiſterung, die das voll beſetzte Haus im Beifall für
Weingartner und das Orchefter zeigte, ſich trotz der trüben Zeit
in das nächſte Konzertjahr hinüberretten möge, damit die
Sin=
foniekonzerte ihre Bedeutung behalten und das geſamte
Darm=
ſtädter Muſikleben führend und anregend beeinfluſſen. F.N.
* Frankfurker Theaker.
Die Frankfurter Bühnen brachten in jüngſter Zeit zwei
Luſtſpiele aus der Gegenwart. Das erſte iſt hnſpruchslos und
gefällig: „Der Wolf”, ein Spiel in vier Bildern von Franz
Molnar.
Der Wolf iſt der gefürchtete Nebenbuhler, der in den
Frie=
den der Ehe einbricht und das weiße Lämmchen in Geſtalt der
jungen Frau zu rauben droht. In einer etwas weitgeſponnenen
Eiferſuchtsſzene fürchtet der Ehemann den drohenden Wolf. Die
junge Frau erlebt den kommenden Liebhaber als ſiegreichen Offizier
und erfolggekrönten Gänger — im Traum! In der
Wirklich=
keit dagegen als tölpiſchen Büroangeſtellten, und hiermit iſt die
Gefahr des Wolfes? gebannt. Ein unterhaltendes Spiel, das
ſeinen Erfolg im Neuen Thegter in erſter Linie der
ein=
fallreichen Inſzenierung durch Renato Mordo verdankte; luſtig
die Szene in dem eleganten Reſtaurant, phantaſtiſch grotesk der
Traum. Elſa Tiedemann, nervenhaft feingliedrig, wurde
von Karl Günther, dem verwandlungsreichen Wolf, und
Mar=
tin Coſta, dem eiferſüchtigen Ehemann heiter flankiert.
Der Darſtellung allein verdankte es im Schauſpielhaus
das „Duell am Lido” von Hans J. Refiſch, daß es nicht
ein reiner Luftſchuß wurde. Ein Auswurf übelſter Abenteurer
ſoll in dieſer „Komödie” den Geiſt der Zeit kennzeichnen. Ich
erinnere mich, immerhin mit einer beſſeren Schicht im „
Exzel=
ſior”, dem unverkennbaren Ort der Handlung, zuſammengetroffen
zu ſein. Von den Sentimentalitäten der Courths=Mahler bis zu
durchſichtigſtem Reißertum ſchwankt die „Komödie” hin und her.
Hätte man nicht an Wolf Beneckendorffs glänzend
fiebri=
gem Abenteurer, Kitty Stengels noblem Gefühl, Claire Winters
glasklarer Geſtaltungskraft, G. Ritters breitbrüſtigem
Par=
venütum, Antje Meſterns ſchlanker Mondänität ſeine Freude
gehabt, man wäre mit dem nächſten Vaparetto aus dem
Privat=
hafen des „Exzelſior” in die Stille einer verſchwiegenen
venezia=
niſchen Kneipe — mag ſie in dieſem Falle „Hainer Höfchen” oder
„Schwarzer Bock” heißen! — entflohen. Man hätte dem Duell
am Lido” — wie der Darmſtädter „Razzia” — die variierten
Worte des Verfaſſers auf den Leichenſtein geſchrieben:
„Ach, es iſt bloß eine bittere Schale,
Längſt entkernt, verworfen, ausgekehrt!“
* Urſula von Mangoldt: Die Hand Erkenntnis und Deutung ihres
Ausdrucks. N. Kampmann Verlag.
Eine elegante charckkterologiſche Arbeit, geiſtvoll aufgebaut
über der unheimlichen Weisheit des Propheten Jeſa;a: Siehe in
Deine Hände habe ich Dich gezeichnet, Deine Mauern ſind
immer=
dar von mir. Das Buch in ſeiner) Einſtellung modern und
be=
wußt, hält ſich frei von allem mittelälterlichen Aberglauben. Die
Mangoldtſche Cheirologie der Handkormen und Linien ſtellt ſich
als eine auf Erfahrung und Methodfk beruhende Erkenntnis dar,
die geeignet iſt, der praktiſchen Pſychblogie als Hilfsmittel zu
die=
nen und auch für die Selbſterziehung von hohem Werte zu ſein.
Gute Bildbeilagen ergänzen den ſtraff gefaßten Text des ſehr
empfehlenswerten Buches, das von der Fülle ähnlicher, meiſt recht
HG.
zweifelhafter Erſcheinungen, angenehm abſticht.
Seite
Ende d
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
gangei
E=
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus n.
konföt
verluſ
haben
währe
von (
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
ſollt
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
de
a.u
de
ſtel
lu
ül
ſd
Seite 4 — Nr. 123
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 3. Ma
Gemeinschaftsgruppe
Wr, Weildener Hrpeinckendadken
Deutsche Centralbodenkredit-Aktiengesellschaft in Berlin,
II Deutsche Hypothekenbank in Meiningen-Weimar,
III Frankfurter Hypothekenbank in Frankfurt a. M.,
1V Mecklenburgische Hypotheken- und Wechselbank in Schwerin,
V Sächsische Bodencreditanstalt in Dresden,
VI Westdeutsche Bodenkreditanstalt in Köln.
In den Generalversammlungen wurde beschlossen, für das
Geschäftsjahr 1931 eine Dividende von 7% zu verteilen, deren
Auszahlung gegen Rückgabe der Dividendenscheine, unter
Ab-
zug der 10% igen Kapitalertragssteuer, an den Kassen der
Gemeinschaftsbanken sofort stattfindet. Die Dividendenscheine
lauten, soweit sie zu ehemaligen Papiermark-Aktien gehören,
im Text auf das Geschäftsjahr 1931; soweit sie zu neuen
Reichs-
mark-Aktien gehören, tragen sie bei 1 die Nr. 69, bei II die
Nr. 25, bei III die Nr. 70, bei IV die Nr. 10, bei V die Nr. 36,
bei VI die Nr. 38.
(TV 6706
Die Banken sind bereit, jedem Aktionär, der die
ent-
sprechende Anzahl von Aktien über RM. 20.—, RM. 100.—
RM1. 200.—, RM. 500.— oder RM. 600.— bei einer
Gemeinschafts-
bank einreicht, diese Aktien gegen größere Stücke bis zu
RM. 1000.— im gleichen Gesamtnennbetrage umzutauschen;
Spitzenauegleich bereitwilligst.
Die Aktien über RM. 60,— und RM. 120.— und die
Aktien-
anteilscheine über RM. 3.—, RM. 5.— und RM.-10.— sind für
kraftlos erklärt. Gegen Einreichung dieser Urkunden wird der
Verkaufserlös aus den auf diese entfallenden neuen Aktien
ausgerahlt.
Berlin, Weimar, Frankfurt a. M., Schwerin, Dresden, Köln,
den 30, April 1932.
Hautiucken,
juckende Hautausſchläge bringen die davon
Betroffenen nicht ſelten zur Verzweiflung. 57
Ein probates Mittel, ärztl. warm empf iſt
zueker’sPatent-Medlzinal-Seife
Stück 54, 90 Pfg. u. Mk. 1.35 (ſtärkſte Form).
Dazu die hautregenerierende „Zuckooh=
Creme‟ (30, 45, 65 und 90 Pfg.) In allen
Apotheken, Drogerien und Parfümerien.
H
1o18 Mahr,
Frau Gan.
daß Sie für Ihrer
neuen Charmeuse-
Rock nur Mk. 2.50
gezahlt haben. Ach
Gott, ich weiß aber
wirklich nicht, wie
Wäsche-Posver
so gute Ware zu
der-
art niedrigen Preiser
abgeben kann. (6698
WASCHE
RHEINSTRASSE
MANMLICH
Soling. Beſteckfabr
ſucht f. d. Verkauf
ihr. erſtklaſſ.
Silber=
beſtecke a. Priv. uſw.
tüchtig. Vertreter,
d. nachweisl. b. d.
in Frage kommend.
Kreiſ. eingef iſt.
Anfäng. od.
Durch=
ſchnittsvertreter
zwecklos Sof. hohe
Auszahlg.
Ausführ=
liche Angebote an
Heinr. Aug. Lindau
Solingen. (*
Exiſtenz
bietet ſich Herrn o.
Dame m. 2—3000
Mk. Bark. b. ſtill. 2 tüchtige
od. tätig.
Beteili=
gung. Große Zu=/ Hervierfräul.
kunftsſache. Angeb. ſof. geſ. Hochſtr. 10.
u. J. 29 Geſchſt.
Reiſeverkreler
von gut
einge=
führtem Büro=
Bedarfs=Geſchäft
per 1. 6.
geſucht.
Nicht üb. 40 J.,
bei Eignung
Ge=
halt. Proviſion
u. Vertr.=Speſen.
3 Mon.
Probe=
zeit. — Offert.
u. H. 170 an die
Geſchſt. (6545b
Einige tücht., an ein
intenſiv. Arbeit.
ge=
wöhnte Herren als
Werber
für erſtkl beſtens
eingef.
Wochenzeit=
ſchrift geſucht. Hohe
Proviſ., tägl.
Aus=
zahlung. Eilofferten
unt. J. 43 Gſchſt.
WEiBLIcN
Tücht. ehrl. Mädch.
z. 15. Mai geſucht.
Angeb unt. J. 14
a. d. Geſchäftsſt. (*
Die große
Püingst=
Sensation!
Alles bewundert Stegmüller’s
Leistungen! Eine derartige
Riesenauswahl in Sportanzügen
für alle Größen und jede Figur
hat Darmstadt noch nicht erlebt!
Und was die Preise betriftt, 8o
ist das Wort „billig” für die
ge-
botenen Oualitäten eine noch
höchst schwache Bezeichnung!
Besuchen Sie Stegmüller’s
Riesen- Reuue
Aotter Sport-Anzüge
und erstehen Sie sich für wenig
Geld einen höchst praktischen
und tipptoppen Sportanzug
zu Pfingsten!
Grosser Höbelpreisstur
bei KlenK Grafenstraße
Schlafzimmer
schönen Formen
Eiche geritzt.
.. . komplett Mk. 280
Eiche mit Edelholz abges., komplett Mk. 420,
Polierte 180 u. 2m Schrank, kompl.
Mk. 750.-, 720.-, 695.-, 650.
Pol. Exoten (Palysander, Mahagoni) ete.
komplett Mk. 790.-, 695.
Herrliche Speisezimmer- und Herrenzimmer, Küchen
und Einzel-Möbel. Kinderzimmer, Vorplatzmöbel und
Polsterwaren, zu fabelhaft billigen Preisen.
Unsere Schaufenster-Auslagen werden Sie überzeuge
Möbelfabrik Kari Rlenk Nach
Lambeck & Co.
6715
Jahge
Zither=
Gitarre= u. Mand.=
Stund. bei Gerbig,
Neckarſtr. 24,Hth. .Ik.
Inſtrumente billig.
(896a)
Dame, in Frankr.
erzogen, erteilt (*gi
Franzöſiſch
Konverſat. Wilh.=
Gläſſing=Str. 40, pt.
Akad. gebild., erf.
Klavierlehrerin
erteilt gründl.
Un=
terricht z. mäßigem
Preis. Nur außer
Haus in all.
Stadt=
teilen. Näh.
Soder=
ſtraße 16, Kondit.
(6729)
Dauerstellung als
Lebensmittelverteilor
In Ia Holſt. Magarine, Käſe, Kaffee,
Kakao geſucht bei höchſt. Verg. u. unſerer
Unterſtützung. — Lieferung an Private,
mit geſt. Transportrad. Nur rührig ge
eignete Bewerb. Sicherheit (keine Möbel)
für Lager u. Inkaſſo bis Mk. 500.— und
kühler Keller Bedingung. Angebote unter
J31 an die Geſchäftsſtelle,
Lichtbilder
Zeugnisabſchriften
uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber
wer=
den daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen ſeweils ſchnellſtens zurück=
(1605a
zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine
Original=
zeugniſſe einſenden.
1a überrheiniſche
Speisekartoffeln
Zentner 3.70 Mk. frei Keller.
Fruchthaus Freeſe
Telephon 4380.
(6743
A
Im Haush. erfahr. weisticn
zuverläſſige Perſon),
tägl. bis einſchließl. Tücht., gewandtes
Mittagsarbeit ſof. Alleinmädch., d. in
geſucht. Vorzuſtell. all. Zweig. d.
Haus=
zwiſch. 11 u. 1 Uhr: halts erfahren iſt,
Rhönring 42, III. r.* ſucht Stelle bis 15.
Mai od. 1. Juni.
Ang. u. J. 36 Gſch.
Jg. Frl. ſucht nchm.
Beſch., ev. z. Kind.
o. i. ein Pfarrhaus.
Ang. u. J. 39 Gſch.*
Wo findet ordentl.
fleiß., 19jähr.
Mäd=
chen baldigſt eine
Stelle? Dieſ. liebt
Kinder über alles
(Säuglinge). Gut
muſik. gebild. u.
et=
was Nähkenntniſſe
vorhd. Auch
Haus=
arb. w. übernomm.
(Nach Darmſtadt o.
ausw.) Ang. unter
J. 56 a. d. Gſchſt.
aut HaunsackProftant jar 1
Hinekkafft!
Holst. Gerwelatwurst
½ Ptund ..... . . ..
0.55
Holst, Salami . . . . . ½ Pfund
Fst. gek. Schinken. . ¼ Pfund
Konsum-Blutwurst ½ Ptund
Camembert 209, 2 Stück, ca. 200 gr
Dessertkäse 20,, 6teil. Schachtel
Deutsche Teebutter ½ Pfund
Fst. Zentrif--Butter ½ Pfund
Extra große
.. 10 Stück
vollfrische Eier
0.64
Portugis. Olsardinen
O.88
3 Dosen ... . . . . . .
Teewurst, Rügenwalder-
Art, tst., ½ Ptund . . . . . .
0.55
Saftige Zitronen . . . 10 Stück 0.34
Blut-Orangen sehr saftig, 3 Pfund 0.68
Goldgelbe Bananen . 1 Ptund 0.4B
Vanille-Waffeln
½ Pfund 0.35
Eisbonbon.
½ Ptund 0.32
Bonbon-Misch. st. gesäuert, ½Pfd. 0.35
Pfefferminzbruch ½ Ptund 0.28
Cräme-Schokolade
0.50
3 Tateln a 100 Gramm. .
Himbeersaft lose
1 Pfund ... . . ..
0.55
m.B.H.
TaMIO TTatle
Karlstraße 7 Tel. 4226 kandwehrstr. 4:
Aelt., zuverläſſ. u.
ehrl. Mädchen mit
guten Zeugn., beſt.
Empfehlungen ſucht
Stelle bei älterem
Herrn. Ang. unter
J. 13 Geſchäftsſt.
Tücht. zuv. Stütze
30er, ſelbſtänd. im gz.
Hausweſen, m. guten
langjähr. Zeugn., ſucht
ſelbſt. Wirkungskr. in gut
auch frauenl. Haush. zum
1. Juni o.ſpät. Gute
Be=
handl. Beding. Angeb.
unt. 6 245 Geſch (*gi
Mädchen mit gut.
Umgangsformen,
perf. i. Küche und
Haus, ſucht Stellg.
ſof. od. ſpät. Ang.
u. J. 26 Geſchſt. C
Tücht., i. Koch. u.
Hausarb. verfektes
Mädchen a. Oberh.
m. gut. Empf. u.
langj. Zeugn. ſucht
Halbtagsſtllg., evtl.
Stundenarb. i. beſſ.
Haush. Näh. b. Fr.
Pfr. Bauer, Grüner
Weg 27, part. (
Alleinſt. Dame ſich.
Eink., möchte e. kl.
Haush. übern. ohne
Verg., etw. Platz f.
gute Möb. Ang. u.
J. 25 Geſchſt. (*im
Aelt., im Kochen u.
Haush. erf. Fräul.
ſucht Laufdienſt für
3 od. 6 Tg. i. Std. Monatslohn.*
Angeb. erbeten unt.
J. 46 a. d. Geſchſt.
Flß. Mädch. v. Lde.,
22 J., erf. in allen
Hausarb., ſ.
Stelleſ=
i. gt. Hauſe. Zeugn.
vorhanden. Ang. u.
J. 38 a. d. Gſchſt.
R
Hypotheken
ſchnell — reell!
W. Böhm, Eberſtadt,
Hohenpfortenweg 14
100 Mk. a.
Privat=
hand geg. Sicherh.
m. 20% Zinſ. z.
lei=
hen geſucht. Ang. u.
J. 37 a. d. Gſchſt.
Wer beteiligt ſich
ſtill mit 5 — 10000
RM. an
Motorrad=
fabrikation? Hoher
Gewinn
nachweis=
bar. Diskretion
zu=
geſichert. Angeb. u.
H. 95 Gſchſt. (6450b
Die hyglenisch vergt
Volls-Tahnhüg
Nr. 10 in Ia Qnalität zu
bekommen Sie NUF in der
Parfümerie FR
Elisabethenstraße 2 (4lle
Schöner
aber nicht keurer
Das machts, daß die G. u. G.-
Erzeug-
nisse von den Herren so geschätzt
wer-
den. Haben Sie sich die aparten G. u. G.-
Sporthemden. 450, 3.90
Selbstbinderreineselde 1.20
schon einmal zeigen lassen ? Wenn
nicht, dann tun Sie es gleich!
erdenlt
LLudwigsſtr. 17
Zur Ablöſung der
erſtſtellig. Hypothek
auf Villengrundſtück
an der Bergſtraße
ſuche 5000 RM. bei
guter Verzinſ. nur
von Selbſtgeber. —
Angeb. unter J. 53
a. d. Geſchſt. (6707
Suche a. Privathand
Papageien
und andere
Eroken-Bögel.
Zoolog. Handlung
Behrens,
Kiesſtr. 34. (6731
RM. 500 zu leihen mit Stb. zu verkf.
geſ. geg. Rückz. v. Stiftſtraße 6,
560 RM. in mon. Eing Alexandraweg
Rat. v. 70R M. ab Hübſch. Kätzch. in
15. 6. 32. Ang. u. gt. H. zu verſchenk.
J. 27 Geſchäfstſt. Beſſungerſt. 198,p.r.
la junge, edle
Langh. Dackel
D
Wer Sucht gauf= und Bau=Geld?
der wendeſich perſönlich anE, Vogt, Waldſtr. 33, I
Bei Anfragen Rückporto erbeter
affektenvesitzer
können ihre Verluste ausgleichen. Un-/
verbindl., streng vertraul. Beratung durch
Bankdirektor. Anfr. erb. unt. H175 Gschst,
Dekatie
Pliſſee / Hohlſaum
eigene Werkſtätte / b
Darmſtädter Vog
Telefon Nr. 198 /
Pianos zu vermie
A. W. Zimmerman
Darmstadt, Grafenstral
(299a
von Neubauten, Hypoth., Um
Bauſparverträge u. Zwiſchenkre
auf ſtreng reell. Baſis erſtkl. 7
Anfr. unter A 244 Geſchſt.
Auononef Poo
AACHENER STADTANZEIGE
40. JAHRGANG —TELEPHON 34551, 34
Größte u. weitverbreitetste unparteiische Tag
zeitung des Regierungsbezirks Aachen s0
der holländischen und belgischen Grenzgebl
des Ertolges*
In Verbindung mit
BAACHENER ALLGEMEINE ZETTUN
Verbreitet im Reg.-Bez, Aachen in den Kreisen
Handels, der Industrie und der Beamtensel
Dienskag, 3. Mai 1332
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 123 — Seite 5
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 3. Mai 1932.
Erledigt iſt: eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer
der Volksſchule in Mommenheim, Kreis Oppenheim.
Ernannt wurde: am 29. Apdil; der außerplanmäßige a.=o.
gfeſſor Hugo Dingler von der Univerſität München zum
gentlichen Profeſſor für Philoſophie. Pädagogik und
Pſycho=
jie an der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt unter Berufung
das Beamtenverhältnis vom 1. April 1932 an.
Hohes Alter, Frau Karoline Ewald Witwe, Köchin
Pan=
tiusſtraße 53, begeht am 3. Mai ihren 86. Geburtstag in
kör=
licher und geiſtiger Friſche.
Hundertjahrfeier des Muſikvereins. Um
Mißverſtänd=
ſen vorzubeugen, wird nochmals beſonders darauf hingewieſen,
das Feſtkonzert im Landestheater am Dienstag, den 10. Mai,
der Aufführung des „Meſſias” von Händel ſowie die
Haupt=
be dazu am Montag, den 9. Mai, öffentlich ſind. Der
Kar=
verkauf in der Buchhandlung Bergſträßer, Wilhelminenſtraße,
begonnen. Zur Hauptprobe haben die inaktiven Mitglieder
Vereins auf die in ihren Händen befindlichen, für das ganze
einsjahr geltenden Eintrittskarten Zutritt. Für das
Kon=
gelten nur die Tageskarten, welche den inaktiven
Mitglie=
n und geladenen Gäſten beſonders zugeſandt worden ſind. Die
ven Mitglieder und die als Gäſte mitwirkenden Damen und
ten erhalten diesmal anläßlich des Jubiläums Karten zum
jzert, die in den nächſten Proben ausgegeben werden. Zum
ffolgenden Geſellſchaftsabend im Saalbau haben nur aktive
ſrinaktive ſowie ehemalige Mitglieder des Muſikvereins und
idene und eingeführte Gäſte Zutritt. Anmeldung zum
Abend=
n wird bis ſpäteſtens 4. Mai an Architekt Julius Harres,
dlerweg 3 I., erbeten.
Heſſiſche Spielgemeinſchaft — Senkung der Eintrittspreiſe.
Geldknappheit, die in raſchem Anwachſen die weiteſten Kreiſe
ilen hat, ſpiegelt ſich in einem geradezu kataſtrophalen
Nach=
in des Theaterbeſuchs bei faſt allen Vorſtellungen. Da nun
ſchlecht beſuchtes Haus nicht allein die Theaterkaſſe ſchädigt,
ern auch lähmend auf die Darſteller wirken muß, haben wir
entſchloſſen, für die Vorſtellung am Himmelfahrtstage:
ſtole und Tabakspfeife” von Rüthlein eine weitere
Preisſen=
eintreten zu laſſen. Es ſollen koſten: Parterre und 2. Rang
Pfg. der ganze Sperrſitz, Balkon und 1. Rang 1.— RM.
„9. nur die Logenplätze 1,50 RM. Wir hoffen damit
zahl=
ſen Wünſchen Rechnung zu tragen und möglichſt vielen
Be=
irn einen Abend herzlichſten Lachens zu verſchaffen, das
rer heutigen Menſchheit doppelt notwendig iſt. Möge uns
volles Haus die Richtigkeit dieſer Maßnahme beſtätigen. Der
STRA verkauf für die Vorſtellung (Anfang 8 Uhr) hat bereits be=
Mei ien.
Heag=Blütenfahrten. Einen beſonders ſchönen Tag hatte
Sonderfahrten=Abteilung der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.G.
ge=
ſam mit der Darmſtädter Reiſevereinigung am vergangenen
nitag ausgewählt, um die wohlvorbereitete Frühlingsfahrt nach
zetzingen und Heidelberg zu unternehmen. Mit zwei voll
be=
n Großkraftwagen wurde die Fahrt durch das herrliche
enmeer der Bergſtraße zu einem wirklichen Genuß für alle
nehmer. — Bereits am 5. Mai (Himmelfahrt) findet eine
be=
ers ausgewählte Tagesfahrt über Neuſtadt-Lützelwiebels=
„Kleinheubach mit einem Spaziergang auf den Engelberg
Miltenberg durch den Eulbacher Park ſtatt. Zur beſonderen
rmſchung für die Fahrgäſte iſt in dem allgemein verbilligten
MApreis auch noch ein tadelloſes Mittageſſen in Klein=Heubach
Uten. Die Fahrt wird ſchon deshalb beſondere Abwechſlung
n. da während der geſamten Reiſe eine ſtändige Führung
vor=
en iſt. Wem dieſe Tagesfahrt zu lange iſt, hat die
Gelegen=
am Sonntag, den 8. Mai, bei einer Nachmittagsfahrt im
men Omnibus über Jugenheim-Bensheim nach Zell das
enmeer der Bergſtraße zu bewundern und in Zell ſich an dem
mein bekannten Käſekuchen zu ergötzen. — Auch für die
ler und Altrhein=Wanderer iſt an den beiden genannten
n geſorgt und werden dieſelben nochmals auf die billigen
erfahrten der Heag nach Erfelden aufmerkſam gemacht. (Die
ge Anzeige wird der beſonderen Beachtung empfohlen.)
Riviera=Neapel=Expreß. Die jetzige Verkehrsdauer der
ra=Neapel=Expreßzüge L. 19/219. und L 20/220 wird in beiden
ungen um je eine Fahrt abgekürzt. In Berlin und
Amſter=
erfolgt die letztmalige Abfahrt Donnerstag, den 5. Mai,
nft in Cannes und Neapel Freitag, den 6. Mai 1932,
um=
tt letztmalige Abfahrt in Cannes und Neapel Sonntag, den
ni, und die Ankunft in Berlin und Amſterdam Montag, den
ui 1932. Hiernach verkehren die Züge innerhalb des deutſchen
sbahngebiets letztmalig am 5. Mai wach Süden und letztmals
Mai nach Norden.
Heſſiſches Landestheater.
Gr. 1—IV. Razzia, Preiſe 0.60—4.80 Mk Wch. 4. Mai. eine Vorſtellung. 18—22½ Uhr. 4 22. Die Balküre.
Tstag, 5. Mai Preiſe 0 70—5.60 Mk. Kleines Haus. ag, 8. Mai 20, Ende gegen 22 Uhr. Lieder=Abend.
Dr. Heinrich Allmeroth. Fohannes Drath.
Am Flügel: Karl Maria Zwißler. Pr. 1—3M och, 4. Mai. Keine Vorſtellung. rötag, 5.Mai 20—22 Uhr. Piſtole und Tabakspfeife.
Preiſe 0.50—1.50 Mk.
er=Konzertes iſt den deutſchen Romantikern gewidmet. Je
er ſchönſten Lieder von Robert Schumann und Hans
Pfitz=
mmen zum Vortrag. Ihnen folgen vier der wunderbaren
von Peter Cornelius, darunter das Lied des Naxren aus
ihr wollt”: „Komm herbei, Tod, und das ſchöne „In
Ster=
ht” Im zweiten dem Arienteil, erſcheinen neben der
beiling=Arie von Marſchner und der berühmten Arie des
aus dem letzten Akt von Mozarts „Figaros Hochzeit”
von Drath geſungen, eine Reihe der berühmten Stücke
maniſchen Opern: aus Verdis „Don Carlos”, den das
Lan=
iter in der nächſten Saiſon herausbringt, aus Meyerbeers
inerin” (O Land ſo wunderbar), aus Bizets ſelten
geſpiel=
der „Die Perlenfiſcher” dann, von Drath geſungen, das
ite „Ich bin das Faktotum der ſchönen Welt” aus dem
er von Sevilla”. Aus der völlig unbekannten tragiſchen
ffenbachs, „Der Goldſchmied von Toledo” ſingt Dr. Allme=
Is bezaubernde Ständchen „Lieblichſte aller Frauen”, darauf
ftrittslied des Herzogs „Sei mir gegrüßt, mein holdes
Vene=
s der vor 2 Jahren hier geſpielten Strauß=Operette „Eine
n Venedig” Am Flügel: Karl Maria Zwißler. — Don=
½. den 5. Mai. geht um 18 Uhr „Die Walküre” von
Wagner in Szene, die bei ihrer letzten Aufführung vor
etztem Hauſe wieder einen ungewöhnlichen Beifall erntete.
die im Kleinen Haus ſtattfindende Aufführung der Darm=
Lokalpoſſe „Piſtole und Tabakspfeife” von H.
in, dargeſtellt durch die Heſſ. Spielgemeinſchaft, ſind die
bedeutend herabgeſetzt.
Mercedes=Beſuch in Darmſtadt.
Aualikätserzeugniſſe deutſcher Aukoinduſtrie.
Auf der Fahrt vom internationalen Automobilturnier in
Wiesbaden zurück ins Werk ſtattete geſtern nachmittag eine
um=
fangreiche Kolonne neuer Mercedes=Benz=Automobile Darmſtadt
einen Beſuch ab, und erregte damit bei ungezählten Hunderten
berechtigtes Aufſehen, weckten aber vielleicht gleichzeitig tiefſtes
Bedauern darüber, daß die wirtſchaftliche Not in Deutſchland ſo
groß iſt, daß es nur verhältnismäßig Wenigen vergönnt iſt, einen
dieſer wundervollen Wagen zu fahren.
In der Tat: Es iſt nicht Zweck dieſer Zeilen, für ein
Sonder=
fabrikat Propaganda zu machen. Dieſe Qualitätswagen aber
re=
präſentieren nicht allein die eigene Firma, ſie ſind Generalzeugniſſe
deutſcher Werkleiſtungsfähigkeit und deutſchen Ingenieurgeiſtes.
Beides Dinge die uns auch in der größten Not keine Macht
rau=
ben konnte. Wenn man die Reihen dieſer Wagen ſah, konnte man
den Stolz des Herrn Direktors Köllner, Leiter der Fraukfurter
Filiale, der auch Leiter der Kolonne war, verſtehen, wenn er
kühn behauptete, an Wagen dieſer Vollendung reiche kein Fabrikat
des Auslandes, welche Marke immer es ſei, heran.
Mercedes war auf dem internationalen Wiesbadener
Tur=
nier mit 19 Fabrik= und 15 Kundenwagen beteiligt. Davon
er=
rangen 20 Wagen erſte Preiſe und zwei die höchſte Auszeichnung,
die es überhaupt gibt, das goldene Band, das insgeſamt
nur 5mal vergeben wurde, je ein Maybach, ein Adler, ein Opel,
erhielten die übrigen drei Trophäen. Alle neuen Typen waren uuf
dem Turnier vertreten und waren auch hier in der Kolonne zu
ſehen. Vom 1,7 Liter, dem neuen Kleinwagen mit Schwingachſe
(die ſämtlich mit erſten Preiſen ausgezeichnet wurden) über die
Modelle „Stuttgart” (8/38—10/50), Modell „Mannheim” (15/75)
und dem bekannten „Nürburg”=Modell bis zu dem ſogenannten
großen Mercedes der 150/200 P8 entwickelt, der allerdings mit
bis zu 50 000 Mark zu den teuerſten Fabrikationserzeugniſſen
gehört.
Es wurden vielfach bereitwilligſt von Direktor Köllner und
ſeinem Mitarbeiterſtab Auskünfte gegeben und alle Einzelheiten
auch der motoriſchen Qualitäten gezeigt. Zu den Neuheiten der
Mercedes=Typen gehört in erſter Linie die Vorder= und
Hinter=
rad=Schwingachſe, die es auch Schwerleidenden ermöglicht, auf
ſchlechter Straße zu fahren, da Stöße überhaupt kaum noch
ſpür=
bar ſind, dann vor allem der ſogenannte Schnellgang, der nicht
nur ſtarke Betriebsſtofferſparnis, ſondern vor allem eine viel
län=
gere Lebensdauer der Maſchine garantiert, weil durch ihn die
Umdrehungen auf ebener Straße und in leichten Steigungen auf
ein Drittel herabgedrückt werden, was neben den rein materiellen
Vorteilen beſonders durch den Umſtand angenehm wirkt, daß der
Schnellgang ohne jegliche Umſchaltung in Tätigkeit geſetzt werden
kann
Daß auch im übrigen alle techniſchen Neuheiten, u. a. eine
wundervolle Sucherführung, in allen Typen berückſichtigt wurden,
iſt ſelbſtverſtändlich. Aufſehen erregte aber geradezu, auch für
Laien, die bewundernswerte Schnittigkeit der Karoſſerie und die
geſchmackvollen Lackierungen und die bis in alle Einzelheiten, auch
der Innenausſtattung durchgeführte Qualitätsarbeit. Die
Anſchaf=
fungspreiſe bewegen ſich zwiſchen 4400 Mk und 50 000 Mk.
Als beſonderer Schlager wurde bei dieſer Gelegenheit der
bis=
her einzige leichte Laſtwagen mit Dieſelmotor (Rohöl)
gzeigt, ein Zweitonner=Laſtwagen, der bei vollgültiger
Leiſtungs=
fähigkeit auf 100 Kilometer nur etwa 1,70 Mk. Betriebskoſten
ver=
urſacht, gegenüber 8—10 Mk. bei einem Vergaſermotor. Man
kann alſo mit dieſem Wagen, deſſen Motor größte Zuverläſſigkeit
nachgerühmt wird, für die gleichen Koſten die vierfache
Kilometer=
zahl fahren. Das im Automobilbau bisher Unerreichte gründet auf
Mercedes=Patente.
*.
Sonnengebräunke Haut
— Generalverſammlung mit Vortrag des Hausbeſitzer=Vereins.
Der Darmſtädter Housbeſitzerverein hält heute. Dienstag, abends
8 Uhr, im großen Saal des Städt. Saalbau” ſeine diesjährige
ordentliche Mitgliederverſammlung ab. Im Rahmen dieſer
Ver=
ſammlung findet ein Vortrag ſtatt über das Thema „
Wirtſchafts=
kriſe und Staatskriſe”. Als Redner hat der Verein den Gießener
Profeſſor Dr. Horneffer gewonnen. Der Redner iſt als
Ver=
faſſer mehrerer Schriften wirtſchaftspolitiſchen Inhalts und als
Redner eine in ganz Deutſchland bekannte Perſönlichkeit. Mit
anerkennenswertem Freimut hat Herr Dr. Horneffer ſchon vor
Jahren in Wort und Schrift auf die nunmehr eingetretenen
ſchädlichen Folgen der Regierungspolitik hingewieſen. Zutritt zur
Verſammlung haben nur Mitglieder. Es findet keine
Reſtau=
raſtion ſtatt. Man bittet auch nicht zu rauchen.
— Die Volkshochſchule Darmſtadt hatte zu Beginn des
Som=
merabſchnittes zu einem Kammermuſikabend eingeladen. Nach
ein=
leitenden Worten des 1. Vorſitzenden, Herrn Studienrat Jacob,
ſpielten die Hexren Kleinberg, Größmann, Hannewald und Eiſele
das Quartett Opus 76 Nr. 2 von Haydn, das Terzett Opus 74
von Dvorak und das Quartett Opus 95 von Beethoven. Wir
hatten ſchon öfters Gelegenheit. Herrn Kleinberg bei
Veranſtal=
tungen der Volkshochſchule zu hören, und waren wieder aufs neue
überraſcht von der meiſterhaften Bogenführung und der exakten
Arbeit, die er ſowohl wie auch die drei anderen Herren leiſteten.
Reicher Beifall dankte ihnen für ihr hervorragendes Spiel. C.
Flugſport in Heſſen. Zur Förderung des Flugſportes in
Heſſen und des Luftfahrtgedankens, überhaupt iſt kürzlich von
verſchiedenen alten Fliegern, Jungfliegern und anderen
Sports=
leuten ein neuer Flugſportverein gegründet worden unter dern
Namen. Heſſiſcher Luftfahrt=Verein‟. Dieſer Verein beabſichtigt,
die deutſche Luftfahrt in jeder Hinſicht zu fördern und ſeinen
Mitgliedern die Ausübung des Flugſportes zu ermöglichen. Er
will ſowohl den Modellbau pflegen, als auch ſich mit dem
Bau=
von Gleit= und Segelflugzeugen ſowie Motorflugzeugen
beſchäf=
tigen Segel= und Motorflugſport treiben und ſeinen Mitgliedern
die Erlangung des Flugzeugführerſcheins für Sportflieger
ermög=
lichen. Der Verein verfolgt ſein Ziel ohne parteiliche Bindung.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Wir machen unſere
Mit=
glieder darauf aufmerkſam, daß der Verein am Himmelfahrtstag
einen Ausflug nach Roßdorf unternimmt. Nach einem gemütlichen
Spaziergang werden wir bei Gaſtwirt Krämer Einkehr halten.
Bei Regenwetter findet ein Frühſchoppen im Turnhaus ſtatt.
Näheres ſiehe Anzeige in der Mittwoch=Ausgabe.
— Das Union=Theater bringt ab heute Felix Breſſart in dem
neuen, originellen Kriminal=Luſtſpiel „Holzapfel weiß alles”, ein
Film, in dem ſich der urkomiſche Felix Breſſart als Hofſänger und
Sherlock Holmes von ſeiner ulkigſten Seite zeigt.
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute zum letzten
Male die entzückende Renate Müller „Privatſekretärin a. D.”, mit
Herwann Thimig in dem humorvollen Luſtſpielſchlager „Mädchen
zum Heiraten”
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male
Dou=
glas Fairbanks, den beliebten Senſationsdarſteller in dem
ſpan=
nenden Filmwerk „Robin Hood”.
Sahrt des Hiſtoriſchen Vereins nach Heidelberg.
„Dem unbekannteren Heidelberg galt der erſte Sommerausflug
des Hiſtoriſchen Vereins am letzten Samstag. Die Führung durch
den Schloßgarten hatte Herr Regierungsbaumeiſter Kauffmann
(Heidelberg) freundlichſt übernommen. Er entwickelte zunächſt in
überaus klarer Weiſe die Abſichten des Franzoſen Solomon de
Caus, des Gartenkünſtlers, den Kurfürſt Friedrich V., der
Winter=
könig, von England an ſeinen Hof berufen hatte zur Anlage des
ſogenannten Hortus Palatinus. In vierfacher Terraſſenſtufung
nutzt die Gartenanlage oſtwärts vom Schloß den Abhang des
Königsſtuhls aus. Zur Belebung der außerordentlichen
regel=
mäßigen Formen ſollten Laubengänge, Irrgänge, Alleen,
Waſſer=
ſpiele, Architekturbeiwerk, wie Säulenſtellungen, Grotten,
Stand=
bilder, Türme, ein Orangeriehaus und ein Gärtnerhaus dienen.
Von all dem iſt nur ein Teil vollendet und viel wieder zerſtört
worden durch die Kriegswirren des 17. Jahrhunderts und den
ſeinen Vorgängern ſo feindlich geſinnten engliſchen Gartenſtil, der
ſich gegen Ende des 18. Jahrhunderts immer ſtärker durchſetzte: das
formgebundene Renaiſſance= und Barockempfinden weicht einem
romantiſch=regelloſen. In vorſichtiger Arbeit bemüht ſich die
ba=
diſche Bauverwaltung, wenigſtens die Grundanlage, die Terraſſen.
wieder deutlicher hervortreten zu laſſen
Der Spätnachmittag ſtand unter der temperamentvollen
Füh=
rung von Herrn Prof. Hirſch, einem geborenen Friedberger. An
der alten Neckarbrücke begann der Rundgang durch die Stadt, einem
verkehrstechniſch wie ſtrategiſch gleich bedeutſamen Punkte. Es iſt
die fünfte Brücke an dieſer Stelle, die Vorgängerinnen ſind
wieder=
holt den Elementen zum Opfer gefallen. Als Zugangsſtraße von
Norden her war ſie wichtig; durch die Steingaſſe wird die
Ver=
bindung mit dem Stadtkern hergeſtellt. In den Raubkriegen, in
der napoleoniſchen Zeit und im Revolutionsjahre 1849, hat ſie
ſtets eine bedeutſame Rolle geſpielt. — Heidelberg, in deſſen Nähe
ein römiſches Kaſtell an der Stelle des durch Umſiedlung
ausge=
gangenen Dorfes Bergheim geweſen war wird zum erſtenmal Ende
des 12. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Beinahe zwei
Jahr=
zehnte ſpäter werden die Wittelsbacher mit der Pfalzgrafſchaft
be=
lehnt. Dann entwickelt ſich allmählich eine größere Siedlung. Erſt
dem Anfang des 15. Jahrhunderts gehört die Heiliggeiſtkirche an,
in deren Chor befindet ſich u. a. noch die Grabplatte König
Rupp=
rechts und ſeiner Gemahin, unter dem der Bau dieſes Gotteshauſes
einſt begonnen hat; die Gräber der übrigen Pfalzgrafen ſind der
Zerſtörungswut franzöſiſcher Heere vollſtändig zum Opfer gefallen.
Gegenüber der Kirche im Oſten, am Marktplatz, ſteht das kurz nach
1700 errichtete Barockrathaus, nach Weſten das einzige Bürgerhaus,
das ſich bis heute, äußerlich wenigſtens, unverſehrt erhalten hat,
ein ſtattlicher Renaiſſancebau: das Haus zum Ritter. — Den
Ab=
ſchluß bildete der Beſuch des Kurpfälziſchen Muſeums. Unter den
antiken Ueberreſten ragen beſonders die Mithrasdarſtellung von
Neuenheim wie einzelne Grabſteine für römiſche Legionsſoldaten
germaniſcher Abſtammung hervor; dann ſind beſonders
beachtens=
wert die Gemälde pfälziſcher Künſtler aus älterer und neuerer
Zeit; endlich aber die unübertreffliche Sammlung des
Franken=
thaler Porzellans. Das Gebäude ſelber kann uns eine Anſchauung
von der Wohnkultur am Ende des 18. und zu Anfang des 19.
Jahr=
hunderts vermitteln.
Den beiden Führern, dem Inſpektor am Botaniſchen Garten,
Herrn Steinberger, ſowie der Stadtverwaltung nochmals
herz=
lichen Dank für das Entgegenkommen!
Luftpoſt.
Alle am 1. Mai einzurichtenden Luftverkehrsverbindungen
werden auch zur Poſtbeförderung benutzt. Die Luftpoſt befördert:
a) im Inlandsverkehr (einſchließlich Saargebiet und nach der
Freien Stadt Danzig) gewöhnliche und eingeſchriebene
Briefſen=
dungen jeder Art. Poſtanweiſungen, gewöhnliche Pakete bis 20
Kilogramm. die die Ausdehnung 50.:50 :100 Zentimeter nicht
überſchreiten, und Zeitungen:
b) im Verkehr mit dem Ausland gewöhnliche und
eingeſchrie=
bene Briefſendungen jeder Art; ferner unter gewiſſen
Beſchrän=
kungen Poſtanweiſungen, gewöhnliche Pakete, auch dringende,
und Zeitungen.
Luftpoſtſendungen werden bei allen Poſtanſtalten
angenom=
men und müſſen die Angabe „mit Luftpoſt” tragen. Zettel zum
Aufkleben mit dem Aufdruck „mit Luftvoſt” ſind an den
Brieſ=
ſchaltern erhältlich. Die neben den gewöhnlichen Gebühren zu
entrichtenden Luftpoſtzuſchläge ſind mäßig. Zur beſſeren
Kennt=
lichmachung der Luftpoſtſendungen dienen Luftpoſtmarken und
Luftpoſtkarten, deren Verwendung deshalb empfohlen wird.
Luft=
poſtwertzeichen werden bei allen größeren Poſtämtern zum
Ver=
kauf am Schalter bereit gehalten. Poſtanſtalten, die keine
Luft=
poſtwertzeichen führen, vermitteln deren Bezug. Zur
Beſchleuni=
gung der Luftpoſtſendungen iſt es zweckmäßig, ſie als
Eilſen=
dungen einzuliefern. Wird Eilzuſtellung verlangt, ſo iſt die
Eil=
zuſtellgebühr zu entrichten. Sonntags ruht der Flugdienſt.
Auskunft in Luftpoſtangelegenheiten am Schalter 11 des
Hauptpoſtamtes, Rheinſtraße 11—13, und durch die
Fernſprech=
anſchlüſſe 2742 und 2756.
— Der Sterbekaſſeverein Darmſtadt, gegr 1888, hielt ſeine
45, ordentliche Hauptverſammlung ab. Die Sitzung wurde von
dem Vorſitzenden, Herrn E. Kalkhof, eröffnet. Durch das wie
in früheren Jahren auch im abgelaufenen Jahre beibehaltene
Verfahren bei Auszahlung der Sterbegelder konnte dem
Reſerve=
fonds wieder ein namhafter Betrag zugeführt werden. Das
Ver=
mögen des Vereins iſt meiſtens in Goldpfandbriefen angelegt.
Ein gewiſſer Barvorrat ermöglicht es, die Sterberente ſpäteſtens
nach zwei Tagen nach eingetretenem Todesfall auszahlen zu
kön=
nen. Der von dem Vorſtand eingebrachte Antrag: „Erhebung
von monatlichen feſten Beiträgen und Auszahlung eines feſten
Sterbegeldes” fand einſtimmig die Genehmigung der
Hauptver=
ſammlung. Dadurch kann den Hinterbliebenen verſtorbener
Mit=
glieder nunmehr ein höherer Betrag an Sterbegeld ausgezahlt
werden, als dies bisher der Fall war. Außerdem können
Auf=
nahmen in den Verein bis zum 65. Lebensjahre erfolgen, was
bei keinem anderen Sterbekaſſeverein am Platze möglich iſt.
— „Das Weiße Röß’!” im Heſſiſchen Landestheater.
Nun=
mehr iſt das „Weiße Röß’!” auch in das Heſſiſche
Landes=
theater eingezogen. Die Proben ſind in vollem Umfange
auf=
genommen worden. Für den ungewöhnlich großen Apparat, den
dies beliebte Luſtſpiel in der völlig neuen großartigen Revue=
Aufmachung erfordert, wird das geſamte Soloperſonal der Oper
und des Schauſpiels und die bedeutend verſtärkte Tanzgruppe in
Bewegung geſetzt. Sämtliche Werkſtätten und Magazine ſtehen
in intenſiver Arbeit, den großen Erfolgsſchlager der Saiſon in
völlig neuer, ſzeniſcher und koſtümlicher Aufmachung
herauszu=
bringen. Die Regie führt Hans Strohbach, der erfolgreiche
Re=
giſſeur der „Italienerin in Algier”, die muſikaliſche Leitung:
Karl Maria Zwißler.
D Nachſendung von Poſtſachen. Wer in die Lage kommt, ſich
ſeine Poſtſachen nachſenden laſſen zu müſſen, tut gut daran, zu
dem Nachſendungsantrag für das ſeitherige Zuſtell=Poſtamt die
amtlichen Formblätter zu benutzen. Dieſe ſind an den
Poſt=
ſchaltern und von den Briefträgern zu erhalten. Die
Ver=
wendung der amtlichen Formblätter gewährleiſtet die pünktliche
Nachſendung.
Tageskalender für Dienstag, den 3. Mai 1932.
Lichtſpieltheater. Union=Theater: „Holzapfel weiß alles”;
Helia=Lichtſpiele: „Mädchen zum Heiraten”;
Pa=
laſt=Lichtſpiele: „Robin Hood”. — Städt. Saalbau,
abends 8 Uhr, Darmſtädter Hausbeſitzer=Verein: „Ordentliche
Mitgliederverſammlung.
Gratis erhält jederKunde
nach freier Wahl bis
incl. Samstag, den 7. Mai:
3 Frottier-Handtücher oder 3 schwere Gerstenkorn-Handtücher, ges. u. geb., oder 1 Kunsts. Damen-Unterrock,
Einkauf von über 10 Mk.:
oben und unten mit Spitzen-Garnitur, oder 1 prachtvolle Decke, oder 1 Badetuch, Größe 100/100.
1schwere Kunstseidene Crepe-Tischdecke, Größe 130/160, im Verkaufswerk von 3.75 Mk., oder 1 schweres
Einkauf von über 20 Mk.:
Hohlsaum-Bettuch, Größe 150/225, oder 1 prachtvolles Damast-Tischtuch, Größe 130/160.
(6714
DiIIOias deotllelMtd!
Bett-Damaste
1co-Oualitäten, Hoch-ℳ
Tare Mleter 1.95, 1.65, I.4S
Geschäfts-
Naus
Darmstädt
Ludwigstr. 15
Weir. Shneier Tol Toilel
hochfeine Oualität, reg. Wert
dasDoppelt, zum Aussuchen BO?
Seite 6 — Nr. 123
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 3. Mai
Seite
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
gangen
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus n.
konföt
verluſ
haben.
währe
von
Wahl
große
Deutt
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
Aus dem Kessischen Sängerbund.
Programm des 11. Deukſchen Hängerbundesfeſtes und die Bekeiligung des Heſſiſchen Hängerbundes.
Das Programm für das 11. Deutſche Sängerbundesfeſt vom
21. bis 25. Juli iſt nunmehr feſtgelegt. Am 21. Juli 1932, mittags
12 Uhr, wird im Römer das Bundesbanner übergeben. Um 20 Uhr
findet ein Konzert im Saalbau ſtatt, und um 22 Uhr ein
Be=
grüßungsabend in der großen Wirtſchaftshalle auf dem Feſtplatz.
Der Freitag, 22. Juli, bringt um 11 Uhr eine Kundgebung in der
Paulskirche, um 16 Uhr eine Volksdeutſche Weiheſtunde, Feier für
alle Auslandsdeutſchen in der Feſthalle, um 17.30 Uhr ein Konzert
in der Feſthalle. Bei dieſer Gelegenheit findet die Uraufführung
der Kantate „Von deutſcher Not” von Nellius ſtatt. Um 20.30 Uhr
folgt ein Begrüßungskonzert des Sängerbundes Naſſau in der
Feſthalle. Um die gleiche Zeit beginnen, die Sonderkonzerte
1. Serie in den verſchiedenen Sälen.
Von 8 Uhr bis 10 Uhr am Samstag, den 23. Juli, iſt in der
Feſthalle die Probe für die erſte Hauptaufführung, von 11—12 Uhr
die Hauptaufführung. Am nachmittag von 13—14.30 Uhr folgt
die Probe zur 2. Hauptaufführung in der Feſthalle. Die 2.
Haupt=
aufführung, bei der der Heſſiſche Sängerbund beteiligt iſt, ſchließt
ſich von 15,30—16,30 Uhr an. Um die gleiche Zeit, 15,30 Uhr,
be=
ginnen wieder die Sonderkonzerte der 2. Serie in verſchiedenen
Sälen. Um 18 Uhr folgt die Feier im Stadion, bei der der Heſſ.
Sängerbund wieder mitwirkt. Um 20,30 Uhr findet in der
Feſt=
halle ein Sonderkonzert des Berliner Lehrergeſangvereins uſw.
tatt und gleichzeitig beginnen die Sonderkonzerte der 3. Serie
in verſchiedenen Sälen, ſowie Kommerſe.
Um 22 Uhr veranſtaltet der Heſſiſche Sängerbund am
Sams=
tag, den 23. Juli, vorausſichtlich vor dem Bismarckdenkmal eine
Sonderkundgebung, bei der 3 Maſſenchöre, und zwar: „Mein
Deutſchland” von C. A. Mangold. „Deutſches Seemannslied” von
Arnold Mendelsſohn und „Deutſches Volksgebet” von Janoske zu
Gehör gebracht werden. Dieſer Kundgebung voran geht ein
Lampionzug, der durch beſondere Farben für die einzelnen
Stim=
men vom Aufſtellungsplatz nach dem Bismarckdenkmal führt.
Der Sonntag, 24. Juli, bringt nach der Probe von 8—10 Uhr
die 3. Hauptaufführung in der Feſthalle von 11—12,30 Uhr. Um
11 Uhr finden Kirchenkonzerte ſtatt.
Den Höhepunkt des Feſtes bildet der um 14 Uhr beginnende
Feſtzug. Auch hier iſt wieder der Heſſiſche Sängerbund beteiligt.
Den Abſchluß des Feſtes bilden am Montag, den 25. Juli,
Kundgebungen am Niederwalddenkmal bei Rüdesheim und am
Deutſchen Eck bei Koblenz.
Es ſind weiter große Sängerfahrten in den Taunus, Speſſart,
Bergſtraße, den Odenwald und an den Rhein vorgeſehen.
Sängerehrungen.
Für 50jährige aktive Sangestätigkeit wurden vom Heſſiſchen
Sängerbund mit der goldenen Ehrennadel und vom Deutſchen
Sängerbund mit dem Ehrenbrief ausgezeichnet: Aug. Alt.
Geſell=
ſchaft Gemütlichkeit, Frankfurt=Fechenheim: Joh. Marx,
Sänger=
bund, Weinheim (Rheinh.); Joh. Born, Karl Eiſinger vom
glei=
chen Verein
Für 40jährige aktive Sangestätigkeit wurden vom Heſſ.
Sän=
gerbund mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet: Adam
Urban, Harmonie Hainſtadt a. M.; Peter Joſ, Kopp, Frohſinn
Kl. Krotzenburg; Jak. Noker, Hch. Lottig und Wilh. Volp,
Froh=
ſinn Steinfurth (Wetterau); Hch. Walter, Konkordia Trais=
Mün=
zenberg; Guſt. Hanſtein, Konkordia Darmſtadt: Friedrich Walter,
MGV. 1876 Pfeddersheim; Herm Breitwieſer I., Liederkranz
Weinsheim b. Worms; Konr. Willmann Geſ.=Abt. Vogelsberger
Höhenklub Darmſtadt; Hch. Pühler und Phil. Glock III.,
Sänger=
luſt Hahn=Pfungſtadt: Peter Mann und Fel. Volmer,
Lieder=
kranz Ebersheim b. Mz.; Georg Batz und Karl Volp, Liederkranz
Freienſeen; Franz Ed. Gänſert und Mich. Schwarzkopf,
Sänger=
vereinigung Sängerluſt Edelweiß Urberach
Für 25jährige aktive Vorſtandstätigkeit im gleichen Verein
wurden mit der Verdienſtnadel ausgezeichnet Hch. Wenzel Ein=
tracht Fauerbach; K. Frdr Hirſchmann. MGV. Sprendlingen
(Rheinh.); Phil. Ad. Sattler, Wilh. Pietz und Emil Behrens, ſcher Geiſtlicher für Starkenburg unter dem Vgrſitz des
Frohſinn Kl.=Krotzenburg; Hch. Kraft III., Ldg. Kraft V.
Sän=
gerluſt Hahn b. Pfungſt.; Joh. Bapt. Hammer und Peter Trapp, Landeskirchentagsgebäude ſtatt. Nach dem gemeinſamen
MGV. Zornheim; Gg. Batz, Karl Volp und Karl Aug. Jung,
Liederkranz Freienſeen; Frdr. Böhm. Flora Viernheim.
Zum Ehrenchormeiſter unter gleichzeitiger Verleihung der
Ehrennadel wurde ernannt: Rektor Leop. Haintz, Germania Illert, Seriba und Deggau in der üblichen ?
Hainſtadt a. M.
Das Werbeplakat für das 11. Deutſche Sängerbundesfeſt, das
vom 21. bis 24. Juli in Frankfurt a. M. ſtattfindet.
Viele Zehntauſende werden aus allen deutſchen Gauen erwartet,
die bei dieſer Heerſchau des deutſchen Chorgeſanges das ſchöne
deutſche Lied zu Ehren bringen werden. Das Plakat, das in
nächſter Zeit überall für die große Veranſtaltung werben wird,
iſt in ſeiner Einfachheit und Eindringlichkeit wohl eines der
ſchönſten Plakate, die in der letzten Zeit herausgebracht wurden.
Der Polizeibericht meldet:
Geſtohlen in Darmſtadt.
Am 25. April 1932 gegen 12.30 Uhr wurden aus einem Auto,
das vor dem hieſigen Hauptbahnhof aufgeſtellt war, ein
Führer=
ſchein, auf den Namen Ernſt Gaßner lautend, geboren am 22.
Mai 1908 zu Bingen, wohnhaft in Darmſtadt, eine Steuerkarte,
Zulaſſungsbeſcheinigung und eine Mitgliedskarte vom ADAC.,
Nr. 59 131. geſtohlen.
Aus einem auf dem Parkplatz an der Straßenkreuzung
Kies=
ſtraße und Grüner Weg aufgeſtellten Perſonenkraftwagen,
poli=
zeiliches Kennzeichen VS 383, wurde geſtohlen: ein blauer
Ga=
bardinemantel, in welchem ſich in den inneren Taſchen
Führer=
ſchein, Steuerkarte und Zulaſſungsbeſcheinigung, auf den Namen
Wilhelm Kleinhaus, Darmſtadt lautend, befanden, eine braune
Aktentaſche „Krokodil”, zwei Goldfüllfederhalter, Marke Star,
Nr. 299, ſieben Goldfüllfederhalter, Marke Star. Nr. 303. 304,
305, 312 313. 315, 316, ein Füllfederhalter mit Kruppſtahlfeder,
ein Füllfederhalter mit Glasfeder, fünf Dutzend farbige Bleiſtifte
(Marke Schwan Nr. 2), zehn verſchiedene Blei= und Kopierſtifte,
ein Schulheft
In der Nacht vom 26. zum 27. April 1932 wurde aus einer
unverſchloſſenen Hofreite in der Karlsſtraße ein Herrenrock
(Jackett) geſtohlen. Der Rock iſt aus dunkelblauem
Kammgarn=
ſtoff, zweireihig und mit vier ſchwarzen Hornknöpfen.
In der Zeit vom 1. bis 9. April 1932 wurde von dem Boden
eines Hauſes am Wilhelminenplatz ein ſchwerer ſchwarzer
Herren=
mantel (Kutſchermantel) geſtohlen. Der Mantel war mit gelben
Knöpfen, gezeichnet W. M., verſehen.
In der Nacht vom 24. zum 25. April 1932 wurde am Hauſe
Eliſabethenſtraße 50 ein blaues Firmenſchild mit der Aufſchrift:
„Schirm=Schlüter, Reparaturen und Ueberziehen ſchnell und
billig” geſtohlen.
Von einem Tiſch im Treppenaufgang des Hauſes
Wilhelms=
ſtraße 25 wurde am 23. April 1932 eine Plüſchdecke mit
Gold=
ſtickerei entwendet.
Am 20. April 1932 wurde eine Sturmlaterne von dem
Weiß=
bindergerüſt am Hauſe Fuhrmannſtraße 1 entwendet.
Sachbeſchädigung.
In der Nacht vom 26. zum 27. April 1932 ſind zwei
unbe=
kannte Perſonen in den Garten eines Anweſens in der
Oſann=
ſtraße eingeſtiegen und haben daſelbſt mit zwei dicken Steinen
gegen die heruntergelaſſenen Rolläden geworfen. Auch haben die
Täter in den Gartenanlagen der Villa erheblichen Sachſchaden an
den Anpflanzungen verurſacht.
Am 26. April 1932 wurde im Neubau an der Ecke
Seekatz=
ſtraße und Martinspfad mehrere große Fenſterſcheiben
eingewor=
fen. Als Täter kommen zweifellos zwei Schulbuben in Frage.
In der Nacht zum 24. April 1932 wurde im Herrngarten ein
Kandelaber über den Fußſteig heruntergebogen und
unbrauch=
bar gemacht.
Perſonen, die irgendwelche Angaben machen können, werden
gebeten, ihre Wahrnehmungen bei der Kriminalpolizei des
Poli=
zeiamts, Hügelſtraße 31—33, mitzuteilen.
CWer iſt Eigentümer des Mantels? Am 22. April 1932
wurde in einem Hauſe in der mittleren Heinrichſtraße ein
Hau=
ſierer (Zigeuner) beobachtet, wie er hinter der Haustüre einen
ſchwarzen Herrentuchmantel verſteckte. Es iſt nicht ausgeſchloſſen.
daß dieſer kurz vorher geſtohlen worden war. — Es handelt ſich
hier um einen getragenen Herrenmantel mit ſchwarzem
Futter=
ſtoff, einreihig, ohne Gürtel.
Wochenmarkts=Kleinhandelspreiſe vom 30. April für ein
Pfund bzw. Stück in Reichspf.: Gemüſe: Spargel (1. Sorte)
120 2. Sorte 60, Kohlrabi 25, Erdkohlraben 8—10, Karotten 30.
gelbe Rüben 6—8, rote Rüben 8—10. Schwarzwurzeln 25—30.
Spinat 8—10. Rotkraut 12—15 Weißkraut 10—12, Wirſing 15
bis 20. Zwiebeln 12—15, Knoblauch 80. Rhabarber 12—15,
To=
maten 70—80. Feldſalat 60—80. Endivienſalat 15—20, Kopfſalat
20—25. Salatgurken 60—80, Blumenkohl 40—60 Rettich 5—10.
Meerrettich 60—70. Kartoffeln: Spätkartoffeln 4—5. Obſt:
Tafeläpfel 15—25. Wirtſchaftsäpfel 10—15, Apfelſinen 5—12,
Zitronen 4—10, Bananen 40—60 Eßwaren: Süßrahmbutter
160—180. Landbutter 130—140. Weichkäſe 25—30, Handkäſe 3 bis
12. Eier, friſche 6—8. Wild und Geflügel; Hühner 80
bis 120. Enten 120. Tauben 50—80. Ziegenlämmer 60 Fleiſch=
und Wurſtwaren; Rindfleiſch, friſch 56—70. Kalbfleiſch 70,
Schweinefleiſch 70—90, Dörrfleiſch 110. Schinken 120. Wurſt 50
bis 140, Wurſtfett 50, Schmalz, ausgelaſſen 70.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Ein ehemaliger Schupowachtmeiſter ſitzt am
Montag auf der Anklagebank des Bezirksſchöffengerichts. Die
Frau, gegen die ebenfalls Anklage erhoben iſt, iſt nicht erſchienen,
und das Gericht beſchließt ihre Vorführung zu einem neuen
Ter=
min. Gemeinſam haben die beiden Möbel uſw. gekauft und bei
den Kaufverträgen auch die noch nicht bezahlten Möbel
über=
eignet. Das Gericht werurteilt den Angeklagten wegen eines
Betrugsverſuchs und wegen vollendeten
Be=
trugs in zwei Fällen zu insgeſamt vier Monaten
Gefängnis und billigt ihm eine fünfjährige
Bewährungs=
friſt zu.
Zum ſiebten Male war am Montag nachmittag eine
Ver=
handlung gegen einen nationalſozialiſtiſchen preußiſchen
Land=
tagsabgeordneten wegen Beleidigung, die er im
Mai 1930 dem preußiſchen Miniſterpräſidenten zugefügt haben ſoll.
Der Staatsanwalt beantragt, Haftbefehl zu erlaſſen, da der
An=
geklagte ſich ganz augenſcheinlich zu drücken beabſichtige. Einmal
ſei er erſchienen, ausgerechnet da, als ſein Verteidiger nicht
ge=
laden war und infolgedeſſen keine Verhandlung ſtattfinden
konnte. All die übrigen Male habe erlſich mit irgend welch
bil=
ligen Entſchuldigungen ferngehalten. Das Gericht entſpricht dem
Antrage des Staatsanwalts und erläßt Haftbefehl
Vor der Diſziplinarkammer für die
Schutz=
polizei wurde am Montag eine Berufung des
Polizeiwacht=
meiſters Friedrich Weis, von der 1. Bereitſchaft in Darmſtadt,
verhandelt. W. iſt wegen Verletzung des Dienſtgeheimniſſes
zu=
gunſten des nationalſozialiſtiſchen Nachrichtendienſtes aus dem
Polizeidienſt ausgeſchloſſen worden. Dagegen hatte er Berufung
verfolgt, die er jedoch in der Verhandlung zurückzog. Seine
Ent=
laſſung iſt damit rechtskräftig geworden.
o01 Ss2-79
Suunlicht Seife
viel bevorzugt wegen
vieler Vorzüge
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen.
(Aenderung ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach New
York ab Bremen=Bremerhaven: D. Europa 4 5., D. Berlin
5., D. Stuttgart 12. 5., D. Bremen 13. 5. Nach Weſtküſte
Mittelamerika und Mexiko: D. Askania ab Hamburg
24. 5., ab Bremen 25 5. Nach Weſtindien: Friderun ab
Hamburg 21. 5., ab Bremen 23. 5. Nach Südbraſilien;
) Pernambuco ab Hamburg 19. 5., ab Bremen 20. 5. Nach
Südamerika Weſtküſte via Panamakanal: D. Albert
Vög=
ler ab Hamburg 10. 5.. ab Bremen 11. 5.; via Magellan=Straße:
MS. Königsberg ab Hamburg 20. 5., ab Bremen 21. 5. Nach
Madeira und den Kanariſchen Inſeln: D. Arucas ab
Bremen 7. 5. D. Orotava 21. 5. Nach Oſtaſien: D
Hinden=
burg ab Bremen 3. 5., ab Hamburg 7. 5: D. Trier ab Bremen
7. 5., ab Hamburg 11. 5. Nach Auſtralien: D. Chemnitz ab
Hamburg 12 5. ab Bremen 14. 5. Nach der Levante ab
Bre=
men: ca 8 Abfahrten im Monat. Afrika=Linien: Oeſtliche
Rundfahrt um Afrika: D. Uſambara ab Hamburg 7. 5.
Weſt=
liche Rundfahrt um Afrika: D. Njaſſa ab Hamburg 14. 5.
Fracht=
dampfer=Linien nach Weſtafrika (4=Dienſt, C=Dienſt, Kongo=
Linie Angola=Linie). Geſellſchaftsreiſen: Polarfahrt:
7. Nordkap=
D. Sierra Cordoba ab Bremen=Bremerhaven
fahrten: D. Lützow ab Bremen=Bremerhaven 4. 7., D. Lützow ab
Bremen=Bremerhaven 21. 7. D. Lützow ab Bremen=Bremerhaven
6. 8. Nähere Auskunft aller angeſchloſſenen Linien erteilt
be=
reitwilligſt: Anton Fiſcher. Frankfurter Straße 12—14,
Telephon 186.
Aus Heſſen.
Provinzialkonferenz heſiſcher evangel. Geiſtli.
für Skarkenburg.
EPH. Am geſtrigen Montag fand vormittags in Da
die ſehr zahlreich beſuchte Provinzialkonferenz heſſiſcher ev
Superintendenten der Provinz, Oberkirchenrat Dr. Mül
des Liedes: Gebt unſerem Gott die Ehre” und dem einle
Schriftwort Johannes 6 (24—36) und Gebet von Dekan
wurden die verſtorbenen Pfarrer Dr. Dreſcher. Bie
geehrt. Oberkirchenrat Dr. Müller wies dann in ein
leitenden Anſprache auf die Bedeutung des Verhandlung
ſtandes, „Die zeitgemäße Verkundigung des (
geliums in der Induſtriegemeinde” hin. Die
rige äußere und innere Lage des Menſchen in der In
gemeinde macht die kirchliche Arbeit beſonders dringlich
politiſchen und ſoziologiſchen Spannungen der Gegenwart
dern eine beſondere Beachtung. Die Kirche hat ihnen gee
kein dogmatiſches Programm. Es gilt darum nicht eine
wie geartete fertige Stellungnahme. Die Kirche hat vi
allen Zeiterſcheinungen gegenüber die Verkündigung des
geliums vom Reiche Gottes, das mit ſeinem Anſpruch
herantritt. Von hier aus ſoll auch der Gottesdienſt nie
den Charakter der Buße haben, ſondern den eines frohen
und Dankens bekommen.
Darauf erſtattete Lic. Dr. Allwohn=Walldorſe
Referat über das genannte Problem. Die Botſchaft des
geliums iſt dem Wechſel der Zeit enthoben und muß do
gemäß ſein, d. h. dem Bedürfnis der Hörer entſprechen,
nicht der Mode folgen und muß doch den Gegenwartsau
dienen. Die geiſtige Lage der Induſtriegemeinde wird
gekennzeichnet, daß Politik zur Religion geworden iſt. Ei
tiſcher Meſſianismus iſt aufgekommen. Die Kirche darf n
Namen Gottes Urteile über Parteien fällen, muß aber d.
der Verkündigung des Gottes=Willens in die Politik hinei
aller Neutralität des Pfarrers ergibt ſich aus der gegenw.
Lage ſeine Verpflichtung zur religiöſen Miſſionsarb
der Evangeliumsverkündigung. Der Referent, ſchilderte
ſeine Arbeit in ſeiner Gemeinde an Hand zahlreicher pre
Vorkommniſſe und konnte als Ergebnis auch in den der
abgewandten Kreiſen eine ſtarke Beſchäftigung mit der Fra
Gott feſtſtellen. Abſchließend kennzeichnete er die Aufgabe
die Menſchen der Gegenwart wieder zum Hören des (
geliums zu bringen. Die ſehr lebhafte Ausſprache wur
geleitet von Pfarrer Riber=Offenbach und fortgeführt von
rer Quack=Stockſtadt. Goethe=Darmſtadt, Landeskirchenrat D.
Darmſtadt. Pfarrer Fiſcher=Erfelden. Nach einem Schlußw
Referenten ſchloß Oberkirchenrat Dr. Müller die anregend
ſammlung.
Dd. Arheilgen, 2. Mai. 50jähriges Jubi
Schlicht wie ihr ganzes Wirken war das fünfzigjährige
der Schweſternſtation des Diakoniſſenhauſes. Morgens fe
ter Mitwirkung des Poſaunenchors ein Feſtgottesdienſt ſte
dem der Vorſteher des Diakoniſſenhauſes, Herr Pfarrer Hie
Feſtpredigt hielt. Daran ſchloß ſich der offizielle Feſtakt
Kirche an; Herr Pfarrer Gcein als Vorſteher des Kinderſe
ſtandes, Herr Bürgexmeiſter Jung als Vertreter der pol
Gemeinde und der Vorſteher des Diakoniſſenhauſes überb 4
Glückwünſche. Sie alle ffanden lobende Worte der Anerk
für die von der Schweſternſtation in dieſen 50 Jahren ge
Arbeit. An die Kinderſchulkinder wurden Brezeln v
Nachmittags fand noch eine einfache Feier im Gemeindehau
an der ſich der Kirchengeſangverein und der Evang. Jut
chenverein mit Darbietungen beteiligten. Herr Pfarrer
hielt hierbei die Feſtanſprache. Anſchließend verſammelt
die anweſenden Schweſtern, ſoweit ſie zu ihrem frühere
jetzigen Tätigkeitsfeld gekommen waren, zu einem gemei
Kaffee.
Da. Arheilgen, 2. Mai Familienabend. Der
ter=Geſangverein „Treue” hatte zu einem Familienabend
Löwen” eingeladen. Nach einem einleitenden Muſikſt:
Kapelle Anthes und den Begrüßungsworten durch den Vo
den brachte der gemiſchte Chor des Vereins ein Lied zur
trag. Sodann wechſelten Singſpiele Duetts und ſonſtig
bietungen humoriſtiſcher Art mit Geſangsvorträgen ab. u
Tänzchen hielt die zahlreichen Beſucher trotz des Ernſtes d
noch einige Stunden gemütlich zuſammen. — Mai
In hieſiger Gemeinde wutde der 17 Mai im Rahmen
Abendveranſtaltung im Löwenſaale gefeiert. Nach einem
tenden Muſikvortrag der Kapelle Anthes und der Begrü
anſprache brachte der Männerchor) des Arbeiter=Geſang.
Treue” den Chor „Weltenfriede” zu Gehör. Die Feſtrede
Herr Red. Seubert=Darmſtadt. Das gemeinſam geſungen
„Brüder, zur Sonne, zur Freiheit” beſchloß den erſten Teil
zweiten Teil hatten die roten Funker übernommen, die
züglicher Aufmachung eine Folge von Zeitbildern in Spre
und Liedform zur Darſtellung brachten. Volkstänze der Ar
jugend und weitere Geſangsvorträge des Arbeiter=Geſang:
„Treue” trugen zur Verſchönerung bei. Eine kleine Stört A
litt die Feier dadurch, daß die Feueralarmſirene ertönte u
zahlreichen Anweſenden in begreifliche Aufregung verſetzte.
dem ſich herausgeſtellt hatte, daß es ſich um einen kleinen ?
brand handelte, der von unſerer Freiwilligen Feuerwel k
bald gelöſcht wurde, beruhigten ſich die Gemüter, und da
gramm konnte zu Ende geführt werden.
E. Eberſtadt, 2. Mai. Offenlage des Ortsbaup
Der Ortsbauplan über die Fluchtlinienänderung an der
Darmſtädterſtraße zwiſchen Schillerſtraße und der Darm
Gemarkungsgrenze liegt gemäß Art. 5 der ABO. auf de
meindebauamt offen. Einwendungen müſſen binnen 14 Tae
gebracht werden.
G. Ober=Ramſtadt, 2. Mai, Odenwaldklub. Am
tag trafen ſich im ſchön geſchmückten „Löwenſaale” hier 11
gruppen des Odenwaldklubs anläßlich einer Sternwa
rung zur Gauſitzung. Sämtliche Ortsgruppen au=
Modau= und Gerſprenztale hatten Abordnungen entſand
3 Uhr eröffnete der Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe
Poſtmeiſter Weber, die Sitzung, indem er die Erſchienene
herzlichſte begrüßte, und übergab dann dem Gauvorſi
den, Herrn Apotheker Scriba=Reinheim, die Leitung.
Namensaufruf ließ dieſer die Anweſenheitsliſte feſtſtellei
Zahl der vertretenen Ortsgruppen belief ſich auf 11 mit 223
derfreunden. Die geſchäftliche Sitzung, in der eingehend üb
vom Hauptausſchuß abgehaltene Porſtandsſitzung berichtet
dauerte etwa eine Stunde‟ Ein Antrag des Wanderfreunde
mann=Reichelsheim; auf Herabſetzung des Beitrages, wurde
lehnt. Der Antrag der Oxtsgruppe Reinheim, künftighin nu
eine Sternwanderung jährlich ſtattfinden zu laſſen, wurde e
mig angenommen „Hert Bürgermeiſter Rückert begrüß
auswärtigen Wanderer mit herzlichen Worten und dankte
für das zahlreiche Erſcheinen in Ober=Ramſtadt. Herr Rekto
Hofmann, als Aelteſter der hieſigen Ortsgruppe, ſpre
Sinne des Wandergeiſtes und gab der Behauptung Ausdru
er ſeine jetzt noch geiſtige und körperliche Friſche dem Oder
klub und dem Wandern in Gottes freier Natur verdanke.
ſchloß Herr Scriba die Sitzung, und die Leitung des nunme
genden gemütlichen Teiles übernahm nun wieder Herr
meiſter Weber. Für die Unterhaltung ſorgte dann die Klub
Groß=Bieberau und das Doppel=Quartett „Concordia” Ober
ſtadt abwechſelnd. Herrliche Weiſen, ernſte und heitere Myſ
mit ausgeſuchten Volksliedern, die von der „Concordia”
bewährter Leitung ihres Dirigenten, Herrn Samper=Dart
meiſterhaft geſungen wurden, wechſelten nun den ganzen
mittag. Es war ein wetteifern zwiſchen Muſik und Geſang
wurden noch alte Tanzweiſen aufgeſpielt, ſo daß auch die,
zu ihrem Rechte kam. Mit einem kräftigen „Friſch auf
ſchiedete man ſich gegen 6 Uhr mit dem Bewußtſein, einen h
ſchönen Nachmittag verlebt zu haben.
f. Roßdorf, 2. Mai. Himmelfahrtsgottesd
Auch in dieſem Jahre findet am Himmelfahrtstage wieder
gottesdienſt auf dem Rehberg ſtatt. Beginn um 8.30 Uh
mittags; Abmarſch von der Kirche um 8 Uhr. Der Poſaun
wirkt mit.
f. Roßdorf, 2. Mai. Generalverſammlung.
und Darlehnskaſſe e. G.m.b.H. hält am Sonntag, den 8. Mai
mittags, im „Darmſtädter Hof” ihrf 42. ordentliche Gene:
ſammlung ab.
Ao. Altheim, 2. Mai. Maſern. Da der weitaus
Teil der Schulkinder an Maſern erkrankt iſt, wurde auf
nung des Kreisſchulamtes die Schule auf die Dauer einet.
geſchloſſen.
Dienstag, 3. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 123 — Seite 7
Kreisſeuerwehrkag des Kreiſes Heppenheim.
Bad Wimpfen, 2. Mai. Der Frühjahrskreisfeuerwehrtag
des Kreisfeuerwehrverbandes Heppenheim hat in unſerem
Städt=
chen ſtattgefunden. Die Tagung begann bereits am Samstag
nach=
mittag mit dem Empfang der Gäſte am Bahnhof und einer kurzen
Begrüßung durch Bürgermeiſter Seiler auf dem Marktplatz. Am
Abend fand dann die Tagung im Oſtſchen Saale ſtatt, wobei über
die Inſtandſetzung der Ausrüſtungen, über Rauchſchutz und
Gas=
ſchutz über die Nachfüllung der Handfeuerlöſcher und über das
hema „Der Einheitsfeuerwehrmann” geſprochen wurde. An die
Sitzung ſchloß ſich ein gemütliches Beiſammenſein an. Am
Sonn=
ag vormittag um 7 Uhr fand eine Uebung der Freiwilligen
reuerwehren von Bad Wimpfen am Berg und Bad Wimpfen im
Fal ſtatt. Als Brandobjekt war das Anweſen der Witwe Klenk
n der Neutorſtraße in der Nähe des Bierſees auserſehen. Der
nergiſch ausgeführte Angriff fand volle Befriedigung. Im
ſamen der Kreisbehörde ſprach Regierungsrat Stieh=Heppenheim
eine volle Anerkennung aus für die ſichere, raſche und zweckmäßige
höſung der geſtellten Aufgabe und für die bewieſene
Schlagfertig=
eit. In beſonderen Dankesworten gedachte er der Freiwilligen
5amariter=Kolonne, die in treuer Pflichterfüllung an der Uebung
eilgenommen habe. Nach der Uebung fuhren die auswärtigen
eilnehmer zur Beſichtigung des Salzbergwerkes nach Kochendorf.
ſm Nachmittag fand dann unter Führung die Beſichtigung der
ltertümlichen Sehenswürdigkeiten und der Kuranlagen unſeres
ſtüdtchens ſtatt.
Ef. Meſſel, 2. Mai. 25jähriges Geſchäftsjubiläum.
ſaſtwirt Johann Heinrich/Lcumann 2., Inhaber der
Gaſtwirt=
haft Joh. Hch. Laumann 27 (früher Germann) feierte geſtern
in 25jähriges Geſchäftsjubiläum.
z. Dieburg, 2. Mai. Der erſte Sonntag im Mai führte den
eſigen Odenwaldklub nach Dreieichenhain. Die
Wande=
ing begann in Meſſel, wohin uns die Bahn brachte, und führte
is ſtundenlang durch die herrlichen alten Wälder des
Kranich=
einer Wildparks, immer nach Norden vom Meſſeler Forſthaus;
Mörsbacher Grund und die Benzenwieſe mit dem Rutſchbach
urden geſchnitten, dann führte der Dammweg, begleitet von
ten knorrigen Hainbuchen/ zum Koberſtädter Falltorhaus, wo
mitten des im erſten zarten Grüy prangenden Waldes dank der
armen Witterung geraſtet werden konnte. Dann ging es weiter
m Ziel, dem alten wehrhaften Städtchen Dreieichenhain. Nach
r Mittagsraſt, zu der ſich auch der Odenwaldklub Offenbach
rt einfand, wurde unter ſachkundiger Führung das
Heimat=
iſeum beſichtigt und dann die Burgruine beſucht. Noch eine
iſt im Kaffee am Ufer des Teichs, in dem ſchon der Badebetrieb
iffnet war, dann folgte der Heimweg, der über Schloß
Philipps=
b nach Offenthal führte, von wo die Heimfahrt angetreten
irde.
Babenhauſen, 2. Mai. Dem Todenahe. Vorgeſtern
vor=
ttag wurde der Sohn des hieſigen Sägereibeſitzers Gg. Kreh 6.
s Schaafheim beim Schmieren der Transmiſſionsanlagen im
gewerk von dem Riemen erfaßt und zweimal mit
herumge=
eudert. Mit zerfetzten Kleidern flog er hoch im Bogen zur
ite, wo er bewußtlos liegen blieb. Wie groß war die Freude
ter mitarbeitenden Brüder, als er ſich nach wenigen Minuten
eder aufrichtete. Der herbeigerufene Arzt konnte zum Glück nur
ſtellen, daß Glück im Unglück gewaltet hatte. Außer einigen
utabſchürfungen und zwei Löchern im Kopfe hat der Verunglückte
ge Verletzungen davongetragen. — Von der Kirche.
Nach=
der jetzt in den Ruheſtand getretene Herr Rektor Klock
Amt eines Kirchenrechners ſeit 1906 in vorbildlicher Treue und
viſſenhaftigkeit geführt hatte, wurde in dieſer Woche Herr Ph.
Jackel zum Rechner der ev. Kirchengemeinde gewählt.
Cs. Ueberau, 2. Mai. Frühjahrsbeſtellung. Durch die
ſſtige Witterung der zweiten Aprilhälfte iſt die
Frühjahrs=
eix einen guten Schritt vorwärts gegangen. Schon überall ſind
meiſten Kartoffelfelder beſtellt, ebenſo die Wurzel= und
benfelder Durch das gelinde Wetter und den öfteren Regen
fte ſich die Vegetation heſonders günſtig geſtalten. Als
bevor=
te Saatkartoffeln wurden die gelbfleiſchige Preußen Edeltraut,
rſegen und Owal=Gelbe am meiſten geſetzt. Als Futterkartoffel
die Panaſia mit ihrem hohen Stärkegehalt wieder die
Füh=
g. Die langjährig beliebte „Induſtrie” wurde nicht mehr in
Maße wie früher angepflanzt.
R. Reichelsheim i. Odw., 2. Mai. Am Sonntag fand in der
gen Kirche die Wiederſehensfeier der 50= und 60=Jährigen
ganzen Kirchſpiel ſtatt. Die Feſtlichkeit begann mit dem
Be=
des Morgen=Gottesdienſtes, in den ſie unter Vorantritt der
en Herren Pfarrer vom Pfärrhauſe geſchloſſen, wie einſt bei
r Konfirmation, in die Kirche einzogen. Der Gottesdienſt
de verſchönert durch einzelue Muſikſtücke des hieſigen
Poſaunen=
s und durch Liedervorträge des Kirchengeſangvereins.
An=
eßend fand gemeinſames Mittageſſen, der 50=Jährigen im
haus „Zur Eiſenbahn” und der 60=Jährigen im Gaſthaus
m Schwanen” ſtatt. Während des Nachmittags war dann wei=
5 gemütliches Beiſammenſein.
Ch. Sandbach (Kr. Erbach), 2. Mai. Kraftfahrer die Augen
An der Straßenkurve mitten im Orte ſtießen zwei
aftfahrer zuſammen: Auto mit Motorrad. Der
Mo=
adfahrer kam mit dem Schrecken davon, jedoch erlitt ſeine
chine erhebliche Beſchädigungen. Als Urſache des
Zuſammen=
s wird „Schneiden der Kurve angegeben.
Cd. Michelſtadt, 2. Mai. Der Geſangverein „
Lieder=
nz” Michelſtadt feierte als Doppeljubiläum ſein 87. und 88.
tungsfeſt. Der Saal des „Schmerkers Garten” war gut
be=
als das Orcheſter der Vereinigung ehemaliger Militärmuſiker
r Leitung von G. Greilich die Veranſtaltung mit einem flott
elten Marſch eröffnete. Der Vorſitzende H. Schmidt begrüßte
in herzlichen Worten die erſchienenen Sangesbrüder. Für
ieſige Schützengeſellſchaft dankte der Oberſchützenmeiſter derſel=
Herr Studienrat Dr=Völker, für die Einladung. Auch der
reter des Beamtenſingchors Stuttgart überbrachte in herz=
Worten die Grüße der Stuttgarter Sangesbrüder. In dem
zen Programm des Abends machte der „Liederkranz” ſeinem
als gutgeleiteter Chox alle Ehre. Beſonders ſchön klangen
Chor aus „Zauberflöte‟, „Haidenröslein” und Innsbruck”,
das Orcheſter brachte Perlen der Muſik. Den Abſchluß des
ellen Programms bildete der Walzer „Wein, Weib und Geſang”
Walzerkönig Joh. Strauß, der vom Chor mit Orcheſter
dar=
ien wurde. Der Vorſitzende des Vereins nahm die Ehrungen
enter Mitglieder vor und konnten ausgezeichnet werden:
Mitglieder für mehr als 35jährige Mitgliedſchaft, ferner je
aktive Sänger für 25 bzw. 20 Sängerjahre. Dem Vorſitzenden
e für ſeine unermüdliche Arbeit im Dienſte des Vereins und
deutſchen Sängerſache der goldene Sängerring überreicht,
d erhielt der Dirigent des Vereins, Herr Greilich, einen
rkranz als äußeres Zeichen des Dankes für ſeine Verdienſte
ſeine Arbeit im aktiven Chor. — Oeffentliche
Bür=
derſammlung. Am Dienstag, den 3. Mai, findet abends
9 Uhr im „Altdeutſchen Hof” eine Bürgerverſammlung ſtatt,
* über die Wahl eines zweiten Beigeordneten, Ortsbürger=
I. Gas= und Strompreis geſprochen werden ſoll.
EPH.
Wieder duftet der Wald.
Es heben die ſchwebenden Lerchen
mit ſich den Himmel empor,
der unſeren Schultern ſchwer war.
ſo beginnt der Dichter Rainer Maria Rilke ein Frühlingsgedicht
und gibt damit dem Aufatmen in der Natur und bei uns
Men=
ſchen wundervoll Ausdruck. Das Freiwerden von der
Winter=
ſtarrheit läßt alle Kräfte neu ſich regen und erfüllt uns jedes
Jahr wieder mit Dankbarkeit. Und dann regt ſich alte
Sehn=
ſucht, das bekannte Fernweh erwacht, man möchte wandern, neue
Schönheiten der Heimat, der Welt kennen lernen und die, die
fern von der Heimat ſein müſſen, zieht es mächtig dorthin zurück.
Vielen ſind jetzt die Schwingen gehunden, man meint, nicht
der ſich regenden Wanderluſt mehr nachgeben und gar an eine
Erholungszeit überhaupt nicht mehr denken zu dürfen Aber
warum nicht Pläne ſchmieden dürfen? Die ſchönen
Jugend=
herbergen überall im Lande geſtatten auch dem magerſten
Geld=
beutel die Verwirklichung. — Mit viel Bedacht müſſen
Ferien=
pläne von allen bearbeitet werden, die in Berufsarbeit und
meiſtens überlaſtet ſind und von Hausfrauen und Müttern, die
ſo ſelten einmal an ſich denken dürfen. Es gilt, in der Zeit und
mit den Mitteln, die einem zur Verfügung ſtehen, wirkliche
Ent=
ſpannung zu ſuchen und Erholung vom hetzenden Alltagsleben.
Auf eine Möglichkeit, das zu finden, ſoll hier hingewieſen werden,
Am Fuße des Melibokus, mit herrlich weitem Blick in die
Rhein=
ebene, umgeben von großem Garten mit blühenden Bäumen und
Sträuchern, liegt das Erholungsheim Orbishöhe, Eigentum des
Verbandes der Evangeliſchen weibl. Jugend in Heſſen, und ſteht
allen Frauen und Mädchen, die ſich dem Geiſt und Stil des
Hauſes anpaſſen wollen, offen. Im Frühling und Herbſt werden
auch gern Familien aufgenommen. Unſer Wunſch iſt, durch
mäßige Preiſe recht Vielen eine Erholungszeit zu ermöglichen.
In der herrlichen Luft, bei guter, reichlicher Verpflegung, iſt
Gewähr gegeben für körperliche Kräftigung, der friſche, fröhliche
Ton im Heim macht das Einleben leicht und läßt Abſtand
ge=
winnen vom oft ſo drückenden Alltag. Geſtärkt und mit neuer
Freude gehen die Menſchen in ihre verſchiedenen Wirkungskreiſe
zurück. — Alſo, warum in die Ferne ſchweifen . es iſt ſo
reiz=
voll, die Heimat einmal gründlich kennen zu lernen, der
Oden=
wald iſt gewiß auch für manche Heſſen noch unerforſchtes Gebiet.
Es lohnt ſich, ihn zu durchwandern, und als Daueraufenthalt.
Raſt und Endziel: Erholungsheim Orbishöhe in
Zwingenberg a. d. Bergſtraße.
Und jetzt die Statiſtik
Sie zeigt, daß die Zahl. der Landwirte, die im Sommer
ihre Zeitung abbeſtellen, von Jahr zu Jahr kleiner wird.
D. h., es ſetzt ſich bei einſſchtigen Landwirten immer
mehr die richtige Meinung durch, daß es für den, der
mit der Zeit leben, der auf dem Laufenden bleiben will,
auch im Sommer nicht ohne Zeitung geht. Dieſe Zahlen
aus der Bezieherſtatiſtik nicht nur unſerer, ſondern aller
deutſchen Heimatzeitungen, ſollten auch Ihnen zu denken
geben — ſie zeigen das nahe Ende einer Gewohnheit
an, die nicht mehr in unſere Zeit paßt — eine Zeit, die
von jedem ſtändiges Wachſein und Unterrichtetſein verlangt.
Ch. Hainſtadt (Kr. Erbach), 2. Mai. Unter ſtarker
Beteili=
gung wurde der hieſige Gaſt= und Landwirt Georg Diehl im
Alter von 65 Jahren zu Grabe getragen. — Veranlaßt durch das
ſchöne Wetter des 1. Mai war hier ungeheurer Durchgangs= und
Fremdenverkehr. Die Baumblüte ſetzt ein, ſo daß das
herrliche Mümlingtal dem durchreiſenden Fremden eine wahre
Genugtung bietet.
As. Erbach, 2. Mai. Krüppelfürſorge. Um den Eltern
von unbemittelten Kindern mit Wachstumsſtörungen die
Möglich=
keit zu geben, ihre Kinder unentgeltlich beraten zu laſſen, findet
am Mittwoch, 18. Mai, vormittags 9 Uhr, im
Kreiskranken=
haus zu Erbach, auf Veranlaſſung=der Bezirksfürſorgeſtelle eine
Krüppelberatungsſtunde ſtätt. Di Beratungsſtunde, die von jeher
ſtark in Anſpruch genommen wurde und ſich als eine ſegensreiche
Einrichtung erwieſen hat, ſteht unter der fachmänniſchen Leitung
des Herrn Dr. Kohlſchütter in Darmſtadt, — Lehrerwechſel.
Dem Lehrer Herbert Knop, Vielbrunn, der nach Hergershauſen,
Kreis Dieburg, verſetzt worden iſt wurde jetzt eine Lehrerſtelle
an der Volksſchule zu Reichenbach, Kreis Bensheim, übertragen. —
Dem Schulverwalter Karl Rettig, Kirch=Brombach, der nach
Rimhorn verſetzt worden iſt, wurde jetzt eine Lehrerſtelle zu Groß=
Zimmern übertragen.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 2 Mai. Wie ein Lauffeuer ging
es am Sonntag morgen durch die hieſigen Straßen, daß auf dem
Reichenberg ein Flugzeug gelandet ſei. Alt und jung eilte
hinauf, um das Segelflugzeug in nächſter Nähe zu betrachten. Es
ſtellte ſich heraus, daß es Schüler eines Fliegervereins aus der
Stadt Lindenfels waren Der Hofpächter, Herr Jakob Siefert aus
Fronhof, ſtellte freundlicherweiſe den großen Viehweideplatz am
Abhang des Schloſſes Reichenberg zur Verfügung, und konnten
die einzelnen Schüler über das freie Gelände auch
bewunders=
werte Probeflüge ausführen. Durch das ſchöne Wetter ſammelten
ſich im Laufe des Nachmittags große Menſchenmengen auf der
weiten Grasfläche an, um dem ſportlichen Treiben zuzuſehen. Erſt
gegen abend zogen die Flieger nach Lindenfels zurück.
A. Ellenbach, 2. Mai. Diebſtahl. Ueber Nacht wurden aus
der Hofreite des Landwirts Wolf)mehrere Stallhaſen geſtohlen.
Die Gendarmerie Fürth hat die Unterſuchung eingeleitet.
Bn. Hirſchhorn, 2. Mai. Seinen Verletzungen
er=
legen. Wie wir vor einigen Tagen bereits berichteten, kam der
12jährige Sohn Herbertides /Kraftwagenbeſitzers Emil Berger beim
Spiel im Walde ſo ungkücklich zu Fall, daß er ſich einen
kompli=
zierten Armbruch zuzog, Pas ſeine Ueberführung nach der
Heidel=
berger Univerſitätsklinik erforderlich machte. Anſcheinend wurde
die dabei entſtandene Wunde beim Fall infiziert, ſo daß eine
Blut=
vergiftung eintrat, an deren Folgen der Junge am Samstag abend
verſtarb.
Gernsheim a. Rh., 2. Mai. Waſſerſtand des Rheins
am 1. d. M.: —0,32 Meter, am 2. d. M.: —0,30 Meter, jeweils
morgens 5.30 Uhr.
— Hirſchhorn a. N., 2. Mai. Waſſerſtand des Neckars
am 1. dſs. Mts.: 1,54 Meter, am 2. dſs. Mts.: 1,60 Meter,
Am wirksamsten sind die Entfeltungs-Kuren
jetzt im Frühling. Nehmen Sie 3 mal täglich 2—3 Toluba-Kerne.
Zu haben (jetzt verbilligt) in Apotheken.
(I.K5.6704
Nach einem Familienſtreik das Anweſen angeſteckt.
Verkohlte Leiche des Brandſtifters unter den Trümmern gefunden.
Worms, 2. Mai.
Einen verhängnisvollen Ausgang nahm ein Familienſtreit in
dem Vorort Neuhauſen. Der in der Gauſtraße wohnende
penſionierte Lokomotivführer J. Hamel war mit ſeinen
Familienangehörigen in Streit geraten, in deſſen Verlauf er
mehrmals mit einer Armeepiſtole nach ſeinen Angehörigen ſchoß,
ohne jedoch irgendwelchen Schaden anzurichten.
Kurze Zeit hierauf begab ſich Hamel in den Hof und ſteckte
die zu ſeinem Anweſen gehörige Scheune in Brand. Die Flammen
griffen ſofort auf das Dach des Wohngebäudes über und
vernich=
teten auch das zweite Stockwerk. Durch rechtzeitigen Einſatz der
Freiwilligen Feuerwehr, ſowie der Heylſchen Fabrikwehren konnte
ein Ueberſpringen des Feuers auf die bedrohten Nachbargebäude
verhütet werden. Es gelang denn auch, die Möbel und den
ſonſti=
gen Hausrat des Hamelſchen Anweſens in Sicherheit zu bringen.
Bei den Aufräumungsarbeiten fand man die völlig verkohlte
Leiche des Hamel, der ſich nach Anlegung des Brandes in der
Scheune erſchoſſen hatte. Die Polizei hat eine Unterſuchung
einge=
leitet und die Leiche des Selbſtmörders beſchlagnahmt.
* Beedenkirchen (Odw.), 2. Mai. Am Samstag, 30. Aprik,
entſchlief hier nach langem und ſchwerem Todeskampf im 82.
Le=
bensjahre Herr Pfarrer Johannes Deggau. Er war am
26. Juni 1850 zu St. Petersburg geboren. Nach ſeiner Ordination
war er vom 1. November 1874 ab Pfarrvikar in Spöck bei
Karls=
ruhe, das durch den von der katholiſchen zur evangeliſchen Kirche
übergetretenen Prieſter Henhöfer in Baden bekannt geworden iſt,
und danach in mehreren anderen badiſchen Gemeinden Geiſtlicher,
bis er 1880 zum Reiſeprediger der Südweſtdeutſchen Konferenz für
Innere Miſſion berufen wurde. Im Herbſt 1885 trat er in den
Dienſt der evangeliſchen Kiyche im Großherzogtum Heſſen und ward
Pfarrer in Langsdorf (Oberheſſen) und damnach (1889) zu
Heuchels=
heim bei Gießen. Am ᛋ. November 1898 wurde er zum
Geiſt=
lichen des evangeliſchen Digkoniſſenhauſes Eliſabethenſtift zu
Darmſtadt berufen, welchem er bis 1911 in Segen diente. In jenen
Zeiten hat er die Kunſt des ihm befreundeten Malers Wilhelm
Steinhauſen (geſt. 5. Januar 1924 in Frankfurt) den Heſſen,
ins=
beſondere der evangeliſchen Geiſtlichkeit vertvaut machen helfen.
Am 23. September 1911 wurde er zum Pfarrer von Beedenkirchen
ernannt, welcher Gemeinde er faſt noch dreizehn Jahre dienen
konnte. Am 1. Juni 1924 trat er im Alter von 74 Jahren in den
Ruheſtand. Seinen Lebensabend verbrachte er zu Beedenkirchen, in
ſeinem am Felsberg freundlich und friedlich gelegenen Heim, ſeiner
Gemeinde und ſeinem Kirchlein getreu, in dem er über ein
Jahr=
zehnt gewirkt hat. Die Beerdigung findet am Dienstag
nachmit=
tag 2½ Uhr ſtatt.
O. Reichenbach i. Odw., 2. Mai. Ehrung des Herrn
Rektors Keil. Der Geſamtgemeinderat, der Schulvorſtand
und die Lehrerſchaft Reichenbachs hatten ſich im kleinen Saal des
Gaſthauſes Zur Traube” eingefunden, um den in den Ruheſtand
getretenen Herrn Rektor Keil ip einek offiziellen Feier zu ehren.
Der Schulleiter, Herr Lehres Orth, ſprach im Namen des
Schul=
vorſtandes und der Lehrerſchaft und überreichte Herrn Rektor
Keil als Ehrengeſchenk dep Gemeinde und des Schulvorſtandes ein
künſtleriſch ausgeführtes Aquarellbild von Reichenbach. Herr
Pfarrer Scheid gedachte in einer Anſprache der gemeinſamen
Arbeit, die beide wähtend ihrer 32jährigen Tätigkeit als
Er=
zieher und im Dienſte der Kirche miteinander verbunden habe.
Herr Bürgermeiſter Mink dankte Herrn Keil für die der
Ge=
meinde geleiſteten Dienſte als Jugenderzieher und betonte das
gute Verhältnis von Gemeindeverwaltung und Schule. Herr
Rektor Keil dankte zum Schluß für das ſinnige Geſchenk und die
Ehre und Anhänglichkeit, die ihm erwieſen wurde.
Dp. Zwingenberg, 2. Mai. Die Oeffentliche Bauſparkaſſe für
den Volksſtaat Heſſen hatte zu einem Vortrag im „Löwen” ein=
geladen. Der Redner, Herr Otto Hägert=Frankfurt, gab in
kur=
zen Worten Einblicke in das=Weſen der öffentlichen Bauſparkaſſe
und zeigte intereſſante Filme über Sparen im allgemeinen und
über Bauſparen im beſonderen. — Glück im Unglück hatte
ein hieſiger Landwirt, welcher mit ſeinem Fuhrwerk die
Darm=
ſtädter Straße überquerend, in ſeine Hofreite fahren wollte. Ein
von Darmſtadt kommender Laſtwagen ſtreifte eine der beiden
Kühe und riß die Deichſel ab. Die äußeren Verletzungen des
Tieres ſind nur geringerer Art.
Bt. Auerbach, 2. Mai. Außergewöhnlicher
Sonn=
tagsverkehr Der geſtrige Sonntag brachte für unſer
Kur=
ſtädtchen einen äußerſt regen Fremdenverkehr. Schon in den
frü=
hen Morgenſtunden trafen größere Geſellſchaften mit großen
Ver=
kehrskraftwagen aus den benachbarten Städten ein. Die
Haupt=
anziehungskraft für den Zuſtrom der Fremden übte das herrliche
Landſchaftsbild aus, das eben unſere Gegend bei der Baumblüte
abgibt. Die Kirſchen= und Pfirſichblüte ſind zurzeit in üppiger
Fülle zu ſehen. Am kommenden Sonntag, den 8. Mai, findet hier
das „Erſte Bergſträßer Blüten= und Frühlingsfeſt” ſtatt, zu dem
wiederum viele Ausflügler und Freunde der Bergſtraße erwartet
werden.
W. Heppenheim a. d. B., 2. Mai.
Motorradzuſam=
menſtoß. Vor der Straußſchen Zigarrenfabrik ſtießen zwei
Motorradfahrer zuſammen. Abgeſehen von Sachſchäden, wurden
die Fahrer nur gering verletzt.
Evangeliſche
Ge=
meinde. Der Kirchenchoc Erbach i. O. hatte ſich unter der
Führung von Herrn Pfärxer Hahn nach einer Blütenwanderung
durch unſere prächtige Gegend Im Hotel „Halber Mond”
ein=
gefunden, wo die Erbacher Gäſte eine freundſchaftliche Aufnahme
fanden durch Mitglieder der evangeliſchen Gemeinde und durch
den hieſigen Poſaunenchor. Muſikvorträge des Erbacher
Kirchen=
geſangvereins und des hieſigen Poſaunenchors umrahmten das
kurze Beiſammenſein und halfen eine fröhliche Atmoſphäre zu
ſchaffen. — Der 1. Mai. Die politiſchen Umzüge verliefen
ohne jede Störung.
Cp. Biebesheim, 2. Mai. Der Zuchtviehmarkt, der
be=
reits für den 10. Mai ausgeſchrieben war, kann an dem genannten
Termin nicht ſtattfinden.
Lpd. Gießen, 2. Mai Japaniſch=Ehrung der
deut=
ſchen Gefallenen. Am 116er Denkmal auf dem Landgraf=
Philipp=Platz legte der zur Dienſtleiſtung beim hieſigen
Batail=
lon kommandierte japaniſche Major Wakamuſu einen Kranz zu
Ehren der deutſchen Gefollenen wieder. Die in den heſſiſchen
Landesfarben gehaltene Kranzſchleife trägt die Aufſchrift: „Den
deutſchen Gefallenen, söy einem zum 1. (Heſſ.) Grenadier=
Batail=
lon Inf.=Regt. 15 Xömmtandierten kaiſerlich japaniſchen Offizier”
Major Wakamatfl war bei der Kranzniederlegung von dem
Kom=
mandeur, Obokſtleutnant Klepke, den Kompagniechefs und dem
Adjutanten,bes Kommandeurs begleitet. Ferner waren eine
Ab=
ordnung Zes Bataillons und Vertreter der früheren Offiziere
uind Mannſchaften der 116er zugegen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 3. Mai 19
Bast-
Einkaufstasche
moderne
schalen —
Unſer Bub iſt angekommen
Studienaſſeſſor Or. phil. Georg Bücking
und Frau Erna, geb. Schaaf.
Kamen i. Weſif, 30. April 1932.
Oſtring 5.
(6708
Statt beſonderer Anzeige.
Heute mittag ein Uhr entſchlief ſanft unſer geliebter, herzensguter Gatte,
Vater, Großvater und Urgroßvater
Elisab
Af4
Statt Karten
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des
form
nachde
gangei
Emanuel Hirsch
Oilli Hirsch, geb. May
Vermählte
Berwangen (Bad.)
Roßdorf (b. Darmst.)
Trauung in Darmstadt, Donnerstag, den 5, Mai 1932,
nachm. ½41 Uhr, Hotel „Stadt Frankfurt‟, Bleichstr.
Vermeſſungsrat i. R.
im 82. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Minette Bergauer, geb. Spindler
Dr. phil. Artur Kröner und Frau Lina, geb. Bergauer
Pfarrer Ernſt Freundlieb und Frau Johanna, geb. Bergauer
Dr. Ing. h. c. E. Richard Ritter und Frau Käte, geb. Bergauer
Enkel und Arenkel.
Darmſiadt, Hanau a. M., Vilbel b. Frankfurt, Berlin=Wannſee,
den 1. Mai 1932.
Die Beerdigung ſindet am Mittwoch, den 4. Mai, vormittags 11½ Uhr, von der Kapelle
des Friedhofs an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Wir bitten dankend von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
6710
Pichel. Miteſſer
Gegen
Parfümerie Frank, Elisabethenstr=
Drogen-Liebig, Luisenstraße 4 (II.
Friedrich Schaefer, Ludwigsplatz 7
Parfümerie Tillmann, Elisabethenstr
zöſiſche
Tardie
macht
treff
aus u
konföd
verluf
haben
währe
von (
Wahl
große
Deutſ
daß
den
hül
vor
ware
vor.
mit
Ruck
Am Donnerstag, den 5. Mai begehen die
Ehe=
leute Philipp Mager und Frau Eliſabeth Mager,
geb. Stork, Darmſtadt, Liebfrauenſtr. 73, das Feſt
ihrer
Silbernen Hochzeit.
chwerhörigkeit
und Ohrensausen
heilbar? Rat und Auskunft umſong
Porto beifügen.
(I.Mgd354
Emil Loest, Spezial-Institu
Duderstadt 34 B. a. Harz.
Erfinder des Deutſchen Reichspatent
Nr. 451430 und anderer Patente.
Todes=Anzeige.
Am 2. Mai verſchied nach längerem, ſcheren Leiden
meine liebe Frau, unſere gute Mutter und
Groß=
mutter
Möbel=Käufer!
Anna Weicker
Am 6. Mai
fährt unſer Auto=Möbelwagen
wieberum Nach KoIn
und können Güter jeder Art hin und
zurück mitbefördert werden.
Alter’s Möbeltransport G. m. b. H.
Eliſabethenſtraße 34. (5740
Bitte ſcheuen Sie nicht die kl. Mi
und ſuchen Sie mein.
(Nen
Hinterhaus=Tager ban) a
Sie finden daſelbſt eine
lch bin als
Rechtsanwalt
am Landgericht Darmstadt zugelassen.
Mein Büro befindet sich vereinigt mit dem
des Herrn Rechtsanwalt Dr. Otto Kattler
Rheinstraße 15, I.
Fernsprecher 5945
Dr. jur. Ludwig May
Rechtsanwalt.
6704b
geb. Schneider
im 53. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Georg Weicker.
Darmſtadt, den 2. Mai 1932.
(6711
Parcusſtr. 15½
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 4. Mai,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Durch Erſparnis hoher Laden= u
Betriebsſpeſen die denkbar (6
niedrigſien Preiſe.
Möbel=Lie
Alexanderſtr. 3, neb. Schloßkell
Neueste Fabrikabschnitte
Crépe
AS
Maroceine
schwere Qualität, ganz neue
Muster . . per Atr. 3.50,
R
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme bei dem Ableben unſres teuren
Entſchlafenen ſagen wir herzlichen Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Dora Koch.
Darmſiadi, den 3. Mai 1932.
Lauteſchlägerſtr. 10.
Hegante Kleidung
Aſthmakur nach Dr. Alberts kann
veraltet Leiden heilen. Aerztl. St
ſtunden in Frankfurt a. M., Mai
landſtr. 133, 1 Treppe, jed. Mittw=
Samstag v. 8.30 bis 1.30 Uhr.
verlangt tadellosen Sitz u.
den erzielen Sie, wenn Sie
nach meinem mod. System
zZuschneiden
Gewissenhafte gründl.
Aus-
bildung verbürgt. Verlang.
Sie unverbindl. Auskunft.
INorgarete
darunter Buchara. Kirman und einige
Perſer=Brücken,ſeltene Stücke,
Umſtände=
halber zu jedem annehmbaren Preis zu
verkaufen. Ang. unt. J H2 Gſchſt. (6700
2.20 m L.8
Damen
Herren
Sohlen und Fleck."
Nur Klebarbeit.
An haltbarkeit der besten Sohle glei
zusetzen. Machen Sie ein Versuch
Sie werden bestimmt zufrieden s
Sand Neter
Corselets
Leibbinden
Charmeusewäsche
billig und gut
(6720a
direkt in der Fabrik
Blumenthal-
straße 24 (gegenüber der Alicestr.)
Peiuate Zuschneide Faddthule Eltzabethegße5
Rekord-
Schuhbesohlun
stlich bogufachtok
ch habe mich in Darmstadt als
Rechtsanwalt
niedergelassen.
H. Werner
Bismarckstraße 17
Telephon 3248
(6728
Kiesstraße 34
Ecke Hochstr
AnnahmestelleßessungenBessunger
Annahmestellen gesuel
Brenntannäpfel
Zentner zu Mk. 2.50 liefert ſof. frei Haus
Ludwig Hinkel, Samenhandlg.
Schloßgartenſtr. 49 (6657b), Fernr. 2815
Unübertroffen bei starken
Kopf-
schmerzen, Rheuma, Muskel- und
Nervenschmerzen o Kaufen Sie
Herbin-Stodin in der Apotheke
und Sie werden angenehm
überrascht sein!
H. O. Albert Weber
Magdeburg
KORB-MGBE
Garnituren . . . von 13.60 a
Peddigrohrsessel
7.50
Peddigrohrtische „„ 5.70
Weidensessel . . „ 3.95
2.40,
Kindersessel . .
Wäschetruhen von 5.70 an Ne
Große Auswahl, neue Modelle.
Korb-Weinschen
Schustergasse 10.
verdesteche
Tabletten „
Coro=
nova” m.
Marien=
bader Salz in allen
Apotheken. (4884a
R
welterhin Bestecke mi
10Der Silderauflage, z. B.
komplette 72teilige
Garnitur M. 115.-.
Vornehmste Ausfährung.
150 Jahre schriftl. Garantie.
Langtristig. Ratenzahlung?
direkt an Private.:
Hatalog u. Rul. sofart kostenlos.‟
Besteck-Fabrta
MOELLERS & CO.,
Aud. 3ar 75
Privat-Schneider-Unterricht
Gründliche Ausbildung an eigener Garderobe
Federmann
Vollschlank!
SchöneBüste
u. Körperform
können Sie
selbst erziel.
dch. einfache R
unschädliche
Methode, die
jch Ihnen
kostenlos verrate.
rau M. KUMMEL
Bremen D. 2
(II Hbg 1236)
Zuschnelden,
Kleider-, Mäntel-
Wäsche-Nähen
Sehr gut erha
mod. Marken
derwagen (C.
pagnerfarb.) 1
wert zu verka
Soderſtraße 1
1Ausziehtiſch, 1ält.
Kleiderſchr., 1 Reg.
f. Kleid. u. Büch.,
1 Serviertiſch ganz
billig zu verkauf.
Gervinusſt. 73,Iu. II.
Toni Hanau -Melsterin *
Ellsabethenstrasse 70, 1. Telefon Nr. 4243
Ztück frische große
Sied-Eier
u. Unterhalten von
Gärken
u. Gräbern
Gg. Schubkegel,
Landſchaftsgärtner,
Jahnſtr. 51. (6188b
nur noch BB3
100 Stück Mk. 5.20
Jg. Rheinl. ſucht
ſchön. Sportmädel
zw. gemeinſ.
Mo=
torradfahrt. Spät.
Heir. n. ausgeſchl.
Zuſchr. mit Bild
u. J. 41 Gſchſt.
Wanderung und den Garten
Koffer joder Art
Jacob Becker
Schenkt „ihm” einen Binder von Ba
dann Freut er sich ganz besond.
Selbstbinder
uni, reine Seide .... . . . 1.90, 150, O
Selbstbinder reine Seide
nur moderne Dessins . . . . 225, 1.90, 1I1
Ernst-Ludwigstr. 20, Tel. 1883
Beſtellungen werden frei Haus
ausgeführt. (6733
Brotbeutel. . .0.75, 1
Einige gebrauchte
Nähmaſchinen
billigſt abzugeben.
Gutting,
Schuchardſtraße 10
(6610b)
Fräul., 22 J., hier
fremd, ſucht nette
Freundin f. d. freien
Sonnt. Ang.u. F.W.
hauptpoſtl. Darmſt.*
Spazier- und Wanderstöcke
Liegestühle
Hängematten
Eine Partie kompl.
Regattes und Diplomat, auch extra
1.90, 1.50, 1.30, 9
lange Formen
Empfehle auch meine bekannten la Qualitäten
von
Herren-Hemden
Nett. Fräul., 22 J.,
ev., große, ſtattliche
Erſch., welch. ſehr
ſolid lebt, wünſcht
beſſ. ält. Herrn zw.
ſpät. Heir. kennen
zu lern. Ausführl.
Bild=Zuſchr. unter
J. 8 Geſchäftsſt.
Wochenend-Klappwagen
gebraucht, verſchiedene Syſteme
von RM. 50.—an (4823a
Carl Winkel
Darmſtadt Rheinſtraße 28 Telefon 4205
ſolange Vorrat
RM. 210.-
Möb.= u. Bettenhs.
Menger
Bleichſtr. 17. (6622b
Ludwi
2 platz1
MI AOT
der Zahnärzte, macht dle Zähne biendend weil
und beseltigt Mundgeruch- B10X-ULTRA
Iist ein rein deutsches Erzeugnls-
Mit einer
klei-
können Sie Ihre
nen Tube 2 509 Z3hne mehr ais 100X
putzen, well Bi0K-ULTRA hochkonzentriert ist und nie hart wien
A
OEUM
1
7
[ ← ][ ][ → ]enstag, 3. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten.
Nr. 123 — Seite 9
Gegentüiche Spiellanken
Von Dr. Stephan Kekule von Stradonitz.
anſcheinend, ſo rauſcht es im deutſchen Blätterwalde, wird in
u Miniſterien die Wiederzulaſſung der in Deutſchland ſeit
1872 nicht mehr geſtatteten öffentlichen Spielhäuſer, der ſo=
„uten Spielbanken, erwogen. Flugs lieſt man dagegen ein
Tage ſpäter, daß ſieben Fraktionen des Reichstages durch
Vertreter im Haushaltsausſchuß des Reichstages einen
An=
eingebracht haben, der auf ein Erſuchen an die
Reichsregie=
abzielt, keinerlei Aenderung des noch jetzt geltenden Ver=
„ſetzes des Norddeutſchen Bundes vom 1. Juli 1869
herbei=
ren. Und die evangeliſche Oberkirchenbehörde von Baden hat
die Zulaſſung von Glücksſpielen in Baden=Baden Einſpruch
n. Dieſe Anträge werden vielſeitiges Bedauern auslöſen.
nur, weil die mit Spielbanken etwa beglückten Bade= und
te, wie einſtmals, auf dieſe Art mit Hilfe ausländiſchen
s, das nicht, wie „Kredite” zurückgezahlt zu werden braucht,
n Unordnung geratenen Finanzen wieder in Ordnung
brin=
önnten. Auch nicht nur, weil, wenn man nur geſchickte
ahmen träfe, ſogar dem Reiche oder den Staaten oder
bei=
eben den Kommunen ganz bedeutende Geldmittel aus
aus=
chen Taſchen zugeleitet werden könnten. Sondern, weil
de= und Kurorten, in denen „Spielbetrieb” iſt, den Fremden
unſt das Geld locker im Beutel ſitzt und von ihnen viel
aus=
m wird. Das Geld rollt eben im Ganzen da ſchneller. Und
wielbetrieb lockt außerdem ganz allgemein die
zahlungs=
n Ausländer an!
h fragte den längſt verſtorbenen, langjährigen Präſidenten
vortklubs von Oſtende, den Baron de la Faille, einmal, wie
zuwege bringen könne, für das Taubenſchießen und die
n von Oſtende ſo rieſige Preiſe auszuſetzen? Ach, antwortete
r 100 000=Francs=Preis iſt jedesmal ſpäteſtens am dritten
wieder in den Kaſſen der Kaſinoverwaltung. Er wird vom
ner getreulich verſpielt! Inzwiſchen hat aber die „
Feſt=
die Blüte der großen Cocotterie von Europa mit ihrem
ge nach Oſtende gezogen. Das iſt gewiß nicht „moraliſch”,
, aber es iſt für Land und Bevölkerung nützlich! Man
nur nach Zoppot, wo der Freiſtaat Danzig, alsbald nach
Verſelbſtändigung als freier Stadtſtaat, ein jetzt ſchon
d gewordenes Spielkaſino zugelaſſen hat, in dem luſtig die
Elfenbeinkugel der Roulette rollt. Von einigen
Baccarat=
ganz zu ſchweigen. Viele Spieler mögen mit einem
gewiſ=
chte das ſeriöſe Baccarat=Spiel nicht. Sie denken: „Wenn
denn ſchon”, d. h. ſie ziehen dann, wenn es hoch gehen ſoll,
rente et auarante” mit ihren wuchtigeren Schlägen vor.
— Spielbetrieb iſt unausrottbar. Die ſtaatlichen Lotterien,
ennwetten und die Börſenſpekulation, ſind, in höherem
auch nicht „moraliſch” Haſard wird deshalb nicht=öffentlich
bs, nur ſcheinbar nicht=öffentlich in dem, was der Franzoſe
nennt, immer geſpielt werden. Hier iſt aber der
Spiel=
oft unehrlich. Iſt es nicht — relativ moraliſcher, das
in öffentlichen Spielbanken und unter obrigkeitlicher
Auf=
nbedingt ehrlich ſtattfinden zu laſſen? Wenn ich die
deut=
finanzpolitiker und die, ſo für das Volkswohl zu ſorgen
zu beraten hätte, ſo würde ich ihnen infolgedeſſen
unbe=
mpfehlen, der Not der Zeit gehorchend, allem „Moralin” zu
n und an den deutſchen Grenzen ringsherum, in Cleve
be=
d und in Norderney endigend, die Weſt=, Süd= und
Oſt=
unſeres Vaterlandes entlang, dann an der Oſtſeeküſte, und
Nordſee, in etwa zwanzig Bade= und Kurorten Kurſäle,
en öffentlicher Haſardſpiel=Betrieb „konzeſſioniert” iſt,
zu=
zlich müßte, wenn dieſer Gedanke verwirklicht werden
unbedingt Vorſorge dagegen getroffen werden, daß die
en ſelbſt dort nicht ihre knappen Löhne und Gehälter ver=
ſpielen gehen können. Daß die Frankfurter Arbeiter und
Ange=
ſtellten ſeinerzeit die Möglichkeit hatten, ihr in der Woche ſauer
verdientes Geld am Sonntag in Wilhelmsbad (im Kleinen) oder
in Homburg (im Großen) zu verlieren, war in der Tat ein
Un=
fug. In Monte Carlo iſt gegenwärtig in der Weiſe vorgeſorgt,
daß die Untertanen des Zwergfürſtentums Monaco die Spielſäle
des Caſinos nicht betreten und erſt recht nicht ſpielen dürfen,
außer am Geburtstage des Landesherrn, was entſchieden eine
ſin=
nige und würdige Hervorhebung dieſes „vaterländiſchen
Gedenk=
tages” bedeutet.
In Wiesbaden hatten ſeinerzeit die landesväterlich
denken=
den und klugen Herzöge von Naſſau derart vorgeſorgt, daß den
naſſauiſchen Beamten und Offizieren, dann aber auch den
Orts=
einwohnern von Wiesbaden der Beſuch der Spielſäle verboten
war. Derartiges alſo, weiſe ausgedacht, müßte man in den neuen
Spielbanken Deutſchlands auch machen. Aber die Ausländer
müß=
ten ungehindert in ihnen ihr Geld verlieren dürfen. Das brächte
ſchon etwas ein! Doch nur Oeſterreich und die norwegiſchen
König=
reiche (Schweden, Dänemark, Norwegen), auch die Niederlande,
ſind in dieſer Beziehung „reinlich”! In Belgien beſtehen die dem
Spielteufel errichteten Tempel von Spa, Oſtende uſw. wohl
im=
mer noch. Von Frankreich heißt es in der deutſchen Preſſe ganz
zu Unrecht meiſt, das Verbotsgeſetz vom 1. Januar 1839 habe alle
„Spielbanken” gänzlich aufgehoben. Das war einmal. Heute wird
aber in Trouville, Biarritz, Aix=les=Bains, Cannes, Nizza uſw.,
ja ſogar in Chamonix, zum Teil in großen, öffentlichen
Spiel=
banken geſpielt, und ſelbſt in Enghien, unmittelbar vor den
Toren von Paris, ein Spielkaſino geduldet.
Auch die „freie” Schweiz hatte, jedenfalls noch bis ganz vor
kurzem, z. B. zu Luzern, Interlaken, Genf, Montreux, Locarno,
Spielkaſinöchen, in denen der Fremde mit Grazie opfern konnte,
wenn er wollte, allerdings ſeit 1925 nicht mehr an der „
Rou=
lette”. Und er wollte oft und reichlich. Und nun gar Italien und
ſein Duce? Dieſer iſt viel zu klug, um das Kind mit dem Bade
auszuſchütten, und ſo kommt es, daß die Spiel=Bank von San
Remo ſogar ihrer berühmten Schweſter von Monte Carlo ſehr
ernſthafte Konkurrenz macht.
Weshalb auch nicht? Selbſt die Herrſchaft des Krummſtabes
hat im achtzehnten Jahrhundert in ſeinen Territorien öffentliche
Spielbanken geduldet. Um ſolche zu Spa, damals dem
Fürſt=
biſchöflichen Stuhle von Lüttich gehörig, iſt es damals ſogar zu
dem ſogenannten „Spielbankkriege von Spa” gekommen, einer
der groteskſten Epiſoden der Geſchichte des ausgehenden heiligen
Römiſchen Reiches deutſcher Nation. Und ſelbſt in dem, dem
erz=
biſchöflich=kurkölniſchen Stuhl unterſtehenden Godesberg am Rhein
gab es (ſeit 1790) ein „Redoutenhaus”, in dem „täglich mittags
vor Tiſch und am Abend: Trente et quarante, Biribi und
Rou=
lette, auch ein bißchen Pharo zu Hauſe waren” (das Haus ſteht
noch als „Villa Wendelſtadt”). Später, als die geiſtlichen
Kur=
ſtaaten des linken Rheinufers zu Preußen gekommen waren, gab
es allerdings zu Godesberg, wie Schopenhauers Mutter berichtet
hat, keine „grünen Tiſche” mehr. Das alte Preußen, dem von dem
Puritanismus des Großen Kurfürſten immer, und zwar bis in
die letzten Regierungsjahre des greiſen Kaiſers und Königs
Wil=
helm I. etwas erhalten geblieben war, hat ſich in Deutſchland
wohl ziemlich allein von öffentlichen Spielhöllen frei gehalten.
Bis nach Norddeutſchland ſind dieſe aber gleichwohl
vorgedrun=
gen, ſo nach dem berühmten Pyrmont (in Waldeck) und auch, was
allgemein ſehr wenig bekannt iſt, nach Bernburg (Anhalt).
Bismarck hat bekanntlich in einem berühmten Brief an ſeine
Gattin geſchrieben, er habe früher, d. h. in ſeiner wilden Jugend,
„gebechert, geliebelt und gewürfelt”. „Gewürfelt” im eigentlichen
Sinne hat er nun, ſovicl bekannt, als „wilder Bismarck nicht oder
nur wenig, aber um ſc eifriger in Aachen und in Wiesbaden
ge=
ſpielt. Iſt darum doch der große Staatsmann und Patriot
ge=
worden. Und Blücher, der Held von Waterloo oder Belle=Alliance,
hat, wie feſtſteht, eifrig gejeut his an ſein Lebensende.
Der verwünſchke Laukſprecher.
(K.B=st.) Stockholm. In der ſchwediſchen Provinz, im
nördlichen Hälſingland, pflegten einige Angeſtellte eines
Hütten=
werkes ein paarmal in der Woche zuſammen zu kommen, um
Karten zu ſpielen. Sie vereinbarten, daß der Gewinn jedesmal
beiſeite gelegt werden ſollte, und dann beſchloß man, dafür
ge=
meinſam nach der Stadt Sundsvall, der nördlichen Metropole
Schwedens, zu fahren und im vornehmſten Hotel ein gemeinſames
Souper einzunehmen. Alles ging wie berechnet, eines ſchönen
Sonntags fuhren die Skatbrüder im Auto nach Sundsvall und
begaben ſich zum größten Hotel, wo ein exkluſives Abendeſſen
be=
ſtellt wurde — ſoweit es die gemeinſame Kaſſe zuließ. Die
Stimmung war ausgezeichnet, die Weine gut, und die
Hotel=
kapelle ſpielte bezaubernde Wiener Walzermuſik. Allmählich kam
man zu der Ueberzeugung, daß die Muſikkapelle, die ſo gut zu
der Stimmung des Abends beitrug, einer ſpeziellen Huldigung
wert ſei. Zweil von den Teilnehmern am abendlichen Souper
ſtanden vom Tiſch auf, mit den Gläſern in der Hand gingen ſie
auf das Orcheſter zu und hielten eine Anſprache an den
Kapell=
meiſter. Sie dankten für die gute Muſik und teilten mit, ſie
ſeien Angeſtellte des Hüttenwerkes in N. N. und fragten, ob
nicht die Herren Muſiker ein Glas Wein mit ihnen trinken
woll=
ten. Allmählich verſtandder Kapellmeiſter, daß es ſich um eine
Einladung handelte, denn es war nicht ſo ganz leicht zu
ver=
ſtehen, was die beiden Herren eigentlich meinten. Sie ſtotterten
wohl ſchon etwas".
Am folgenden Montag, als ſich die Herren wieder in ihrer
beruflichen Tätigkeit befanden, ſtießen ſie auf den Herrn
General=
direktor, der als großer Abſtinenzler in der ganzen Gegend
be=
kannt war. „So, ſo”, ſagte er dann plötzlich, „Nilsſon, Sie
waren alſo geſtern in Sundsvall und haben ſich, wie ich gehört
habe, ſehr gut amüſiert!“ „Jaa”, ſtotterte Nilsſon, denn er war
es geweſen, welcher die etwas unverſtändliche Anſprache an die
Herren des Orcheſters gehalten hatte. „Wer mag denn nun bloß
dies verklatſcht haben?” „Ja, ja”, entgegnete wieder der
ge=
ſtrenge Herr Direktor, „ich habe es gehört, lieber Herr Nilsſon.
Sie haben ja den Muſikern eine rührende Huldigung
darge=
bracht!“ Herr Nilsſon wünſchte, der Erdboden möge ihn
ver=
ſchlucken, aber Erdbeben gehören nun einmal in Schweden nicht
zur Tagesordnung. Wie der Herr Generaldirektor von dem
Vor=
fall erfahren hat? Sehr einfach! Es wurde nämlich am fraglichen
Sonntag abend vom fraglichen Hotel in Sundsvall eine
Radio=
übertragung vorgenommen, und im offiziellen Programm der
Funkſtunde ſtand zu leſen: „Wiener Walzer, Orcheſter des Hotels
in Sundsvall”, und der Herr Generaldirektor hatte einen
Lautſprecher neueſter Konſtruktion, bei dem nichts bei der
Wie=
dergabe verloren ging.
Wekkerberichk.
Die Störung weſtlich von England und Irland iſt ſehr raſch
nach der Nordſee gezogen und hat dabei mit großer Schnelligkeit
Einfluß auf unſere Wetterlage gewonnen. Vorerſt wird ſich der
Druckfall noch auswirken, und zwar erfolgt durch ſeine Rückſeite
Abkühlung mit ſchauerartigen Niederſchlägen. Gleichzeitig wird
die Wolkendecke durchbrochen und Aufheiterung tritt ein. Die
folgende Beſſerung dürfte nur für kurze Zeit in Erſcheinung
tre=
ten, denn über dem Atlantik bewegt ſich bereits eine neue
Stö=
rung in Richtung auf die Britiſchen Inſeln zu.
Ausſichten für Dienstag, den 3. Mai: Kühleres, wechſelnd
wolki=
ges Wetter, auch aufheiternd, zeitweiſe noch Niederſchlag.
Ausſichten für Mittwoch, den 4. Mai: Nach anfänglich teils
wol=
kigem, teils aufheiterndem Wetter wieder wärmer mit
An=
zeichen abermaliger Wetterverſchlechterung.
ollfetter
idamer Käs
1 Pfund 15, Pfund
Geboten: Schöne 3=
Zi.=Wohn. m. Balk.
u. a. Zubeh. in ruh.
Hſe., Nähe
Taunus=
ſtraße. Geſucht:
Große 2=Zi.= od. kl.
3=Zi.=Wohn. m. all.
Zub. Ang. m. Preis
u. Lage unt. H. 224
an die Geſchäftsſt.
4=Z.=W. zu mieten
od. zu tauſchen geg.
2X2=Z.=W. im
Jo=
hannesviertel per
alsbald geſ. Angeb.
u. J. 24 Geſchſt. (
Gr. ſonn., warme
5=Z.=W. m. reichl.
Zub., 1 St.,
Mar=
tinſtr. 74, z. 1. Juli
vm. Ausk. part.
Tockwurst schnittfest . . . Pfd. 95
erwelatwurst Holsteiner Pfd. 1.70
ekochter Schinken. Pfd. 1.30
Ielsardinen. . . . Clubdose 32
afelbutter fein .. Pfd. 1.60 1.45
USSE SHCHEN LL SONDERRREISEK
zum Muttertag
schenkt Süßigkeiten. V.6713
isch gebrannter
& F-KAFFEE e/.50 70 85 95
ersuchen Sie
& F-KAFFEE
iftige u. ergiebige Mischung, MPfd. Ge
& F-Sparmarken auf alle Waren.
TAABLM ULLONABE
Bahnhofspl. 23, II.
ſofort.
Morneweg=
pl. 3, II. z. 1. Juli.
(5354a)
Schöne 5=3.=Wohn.
mittl. Kiesſtr. zum
1. Juli z. vm. Näh.
Kiesſtr. 77, pt.
Be=
ſicht. 11—1, 4—6.
3=Zim.=Wohng. m.
Bad in Neub. z. vm.
Näher. Geſchſt.
Leere Zimmer
Kirchſtr. 21, I. lks.
2 leere Zimm. mit
alleinig. Küchenben.
an ruhig. Ehepaar
ſofort zu vermiet.
Heinrichſtr. 69, einf,
m. B. m. g. P. bill
(4872a)
Schön möbl. ſonn.
Zimmer mit fließ.
Waſſer u. Badben.,
Telefon ab 1. 5. zu
vermieten. (6678b
Wilhelminenſtr. 38.
Gemütl. möb.
Wohn=
u. Schlafzim.
preis=
wert zu verm. Ztr.=
Heiz. u. elekt. Licht
vorhanden. (6158a
Martinſtraße 42.
Am Erlenberg 11
möb. W.= u. Schlafz.
ſof.z. vm. Bad, Telei
Heidelbergerſtr. 23,
pt., gr. g. m. Z., el
L., Klav., Chaiſe
ongne,zu. verm.
dedes Angebot
in unserem großen
Total-Ausverkauf
wegen Aufgabe des Detail-Geschäftes
ist mehr. als
eine Sensation!
Wir zeigen Ihnen in unserem rechten Eckfenster
MOOENN
mit früheren und jetzigen Preisen.
Einige Beispiele für Herrenhosen:
Gestreifte Hosen . . . 1.95
Eilen Sie zu
O
DARMSTADTT
Mühlſtr. 52, I., gut
mb. W.= u. Schlafz.
in gt. Hſe. an 1—2
ſolide Hrn. z. vm. *
brüner Weg 27, v.
gut möbl. Zimmer
mit, od. ohne
Pen=
ſion zu vermieten.
Schuchardſtr. 18, II. Rhönring 95 (
Mül=
g. m. Z. b. z. v. (imtler) möb. Z. bill. *
Martinſtr. 74, pt.,
m. 3. m. Schrbt.,
Chaiſel.
om.
Lichtenbergſt. 67, p.
Nähe Hochſch. ſch. m.
3. bill. z. verm.
Wieſenſtr. 9, I., Ecke
Grafenſtr., ſch. möb
f. zu verm.
Heinrichſtr. 69 einf.
mb. Z. m. gt. P. bil
(4872c)
In beſter Geſchäftslage, mittl. Rheinſtraße
4 fühohe heune Burd=Ruucne
mit Heizung ſofort zu vermieten.
Anfragen u. G 184 an die Geſchſt. (6234a
W.=Gläſſing=Str. 26
möb. Zim. z. verm.
(6546b)
Aliceſtr. 23, II., ſ. gt
mb. Zim.z. verm. / vid
Ludwigſtr. 20, II.
möb. Zi. m. u.oh. Penſ.
(5945a)
Aliceſtr. 8,I. m. 3.
m. od. ohne Penſ.
Mollerſtr. 28, I, I.,
gut möbl. Zim., el.
L., bill. zu verm.
Viktoriaplatz 1, I.
gt. möb. Zim.
Saalbauſtr. 67, g.
n. 3. im Gartenh.*
Luiſenplatz 1, II.,
Hof links (Zentr.),
gt. m. W.= u. Schlz.,
el. L., ſof. z. verm.*
Hervinusſtr. 57, II.
möb. Z. m.
Schlaf=
kab. in gt. Hſe. bei
einz. Dame zu vm.,
evt. Kochgelegenh.
Eliſabethenſtr. 52, I.
g. möb. Wohn= und
Schlafz., 2 Bett., z. v.
(6682b)
Wittmannſtraße 9
nöb. Zim. m.
Bad=
benutzg. ſof. zu vm
(6691a)
Pankratiusſtr. 2, I.r.
grß. möl. Z., el. L.
id)
Schön,, ſep., möbl.
Zim. an Dame für
4 ℳ wöch. zu verm
Näh. Geſchäftsſt. (*
Obere Rheinſtr. mb.
Zim. prsw. zu vm.
Elektr. Licht. Näh.
in der Geſchäftsſt.
Schön möb., ſonnig.
Zimmer m. 2
Bet=
ten u. Küche in gt.,
zentral geleg.
Ein=
fam.=Hs. ſof. z. vm.
Ang. u. J. 48 Gſch.
Werkſtätte
Moos=
bergſtr. 52, hell u
ger.,m. etw. Hof,z. v.
Garage, gr. bill.
vm. Karlſtr. 30, I.
Schußladen
Grafenſtraße Nr. 18
iſt ab 1. Juni d. J.
andweitig zu
ver=
mieten. Näh. tägl.
von 4—6 Uhr im
Reſtaurant
Kaiſerſaal.
(5293a)
Büro mit
anſchlie=
ßendem Lagerraum
per alsbald zu
ver=
mieten. Näher. (*if
Wadlſtr. 22. 1 St.
Im Zentr.
Etagen=
räume mit ſeparat.
Eing. f. Bürozwecke
od. auch geteilt mit
Wohn. zu vm. Ang.
u. H. 219 Geſchſt. (*
2—3 Zim. m. Küche
in Neubau i.
Oden=
wald zu vermieten.
Näh. Geſchſt. (6722
In Neubau (1930)
Juli z. vermiet.:
Behagl. herrſchaftl.
Wohnung, 5 Zim.,
gr. Wohnküche, Bad,
Z.=Hz., Warmw., el.
L. u. Kr., Balkon.
Sonnendach m.herrl.
Ausſ. a. d. Berge,
r. geſ. Luft, geſch.
Lage a. Wald, evtl.
Garage u. Garten.
Näheres bei Frau
Oberbergrat Abels,
Traiſa, Waldſtr. 59.
(6434a)
Ein für Vereine,
Verbände etc.
be=
ſonders geeignetes
Haus mit großen
Büros, Zimmern,
Feſtſaal uſw. zu
ver=
kaufen. Kleine
An=
zahlung, zinsfreie
Tilgung. Ang. unt.
J. 19 Geſchäftsſt.
Auto=Garagen
billig zu vermieten
Kahlertſtraße 10.
Kleines Haus zu
kaufen geſucht.
Ang. unt. J. 17 an
die Geſchäftsſt. (*
Seite 10 — Nr. 123
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
gangen
E=
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus u.
konföt
verluf
haben
währe
von (
Wahl
große
Deutſ
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
ſollt
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
d
a.u
de
ſtel
Ste
u
ül
Reustag, 3. M
Von der 30. Walpurgisfeier auf dem Brocken.
Teilnehmer an dem grotesken Volksfeſt ſchwingen Beſen, auf denen in der Walpurgisnacht
die Hexen um die Bergkuppe reiten ſollen.
Die diesjährige 30. Walpurgisfeier auf dem von alten Sagen umwobenen Blocksberg (Brocken)
lockte von Fern und Nah in der Nacht zum 1. Mai wieder eine große Teilnehmerſchar herbei, die
mehr fröhlich als von Gruſeln erfüllt die Nacht auf der Bergkuppe verbrachte.
Berliner Waſhingkon=Feier in hiftoriſchen Koſküme
Zeitgetreue Darſtellung der Eidesleiſtung George Waſhingtons bei der Uebernahme ſeiner ?
ſchaft. George Waſhington, der von Konſul H. Geiſt verkörpert wurde, ſteht im Mittelp=
Szene. Ganz links der Darſteller des Generals von Steuben.
In Berlin fand jetzt anläßlich des 200. Geburtstages von George Waſhington ein Ball de
kaniſchen Kolonie ſtatt, bei dem in den Trachten des 18. Jahrhunderts Szenen aus der
des großen amerikaniſchen Staatsmannes und Feldherrn dargeſtellt wurden.
Erſtes Originalbild von der Pulkankakaſtrophe in Südamerika
Nicht Schnee, ſondern Aſche.
Der Bahnhof von Curico (Chile), der nach dem furchtbaren Ausbruch der Vulkane der Kordilleren=
Kette von einer zentimeterhohen weißen Aſchenſchicht wie von tiefem Schnee bedeckt war.
Folgenſchweres Unwekker in England.
Reich und Ausland.
„Graf Zeppelin” zur 4.
Südamerika=
fahrt aufgefiegen.
Friedrichshafen. Unter Führung von
Kapitän Lehmann iſt das Luftſchiff „Graf
Zep=
pelin” um 5,05 Uhr zur vierten Fahrt nach
Bra=
ſilien aufgeſtiegen. An Bord befinden ſich zehn
Fahrgäſte, darunter ein 8jähriger Knabe. Die
Abfahrt erfolgte bei ſtrömendem Regen in der
üblichen glatten Weiſe. Neben zahlreichen
Fracht=
ſtücken führt das Luftſchiff rund 120 Kilogramm
Poſt mit.
Selbſtmord eines Berliner Rechtsanwalts.
Berlin. In ſeinem Büro in der
Seydel=
ſtraße 12/13 wurde am ſpäten Abend des
Sonn=
tags der Rechtsanwalt Dr. John Sokolowſki=
Mirels tot aufgefunden. Er hatte ſich am
Sonn=
tag vormittag aus ſeiner Wohnung in der
Bayeriſchen Straße entfernt, weil er angeblich
noch im Büro zu tun hatte. Als er weder
mit=
tags noch im weiteren Verlaufe des Tages
zurück=
kehrte und ſich auf Anruf in der Seydelſtraße
nie=
mand meldete, ließ ſeine Familie ſchließlich
abends das Büro gewaltſam öffnen, wo man Dr.
Sokolowſki mit einem Schläfenſchuß auffand, der
ſeinen ſofortigen Tod herbeigeführt haben muß.
Die Waffe lag neben der Leiche auf der Erde.
Der Anwalt, der hauptſächlich am Kammergericht
tätig war, und ſich bei ſeinen Kollegen
allge=
meiner Beliebtheit erfreute, ſtand im 45.
Lebens=
jahre, war verheiratet und Vater zweier Kinder.
Der Anlaß zu dieſer Verzweiflungstat dürfte in
unglücklichen Familienverhältniſſen zu ſuchen
ſein.
Notlandung mitten in der Stadt.
Berlin. Der aus dem Weltkrieg und durch
ſeine Teilnahme am Europarundflug bekannte
Pour=le=Merite=Flieger Oſterkamp erlitt am
Montag während eines Fluges über der
In=
nenſtadt Berlins einen Motorſchaden. Da er das
Flugzeug nicht mehr bis zum Flughafen
Tempel=
hof ſteuern konnte, ging er im Gleiflug nieder
und landete ſchließlich auf dem Kaſernenhof der
ehemaligen Franzer=Kaſerne in der Blücherſtraße.
Das Flugzeug wurde nur geringfügig beſchädigt.
Oſterkamp und die auf dem Hof anweſenden
Menſchen kamen mit dem Schrecken davon.
Großer Waldbrand bei Potsdam.
Potsdam. Am Sonntag vernichtete ein
großer Waldbrand bei Ferch 200 Morgen des
Rochowſchen Waldbeſitzes. Es handelt ſich dabei
zum größten Teil um 20jährige Schonungen. In
ſämtlichen Dörfern der Umgebung läuteten die
Sturmglocken. 15 Feuerwehren erſchienen an der
Brandſtätte. Sie wurden bei der Löſcharbeit von
zahlreichen Siedlern und Ausflüglern unterſtützt.
Mehrere Lokomotiven brachten Spaten und Beile
für die Löſchmannſchaften herbei, die unter der
ſtarken: Hitze ſehr zu leiden hatten. Aus den
Beelitzer /Heilſtätten wurde in Kraftwagen
Trinkwaſſer herbeigeſchafft. Das Feuer iſt
wahr=
ſcheinlich durch die Unachtſamkeit von
Ausflüg=
lern entſtanden.
Ein belgiſcher Fiſchkutter von einem deutſchen
Dampfer überrannt.
Hamburg. Der deutſche Dampfer „
Wie=
dau” hat am Sonntag morgen in der Nordſee
einen Fiſchkutter überrannt. Der Kutter iſt bei
dem Zuſammenſtoß ſo ſchwer beſchädigt worden,
daß er in kurzer Zeit unterging. Es handelt ſich
um ein belgiſches Fahrzeug, deſſen vierköpfige
Beſatzung von der „Wiedau” aufgenommen
wer=
den konnte. Nachdem man die Beſatzung
gebor=
gen hatte, wurde die Reiſe nach Hamburg
fort=
geſetzt, wo das Schiff geſtern nachmittag
ein=
getroffen iſt. Die Belgier werden von hier aus
in ihre Heimat zurückbefördert. Die
Beſchädi=
gungen des deutſchen Dampfers ſind gering.
Mord und Selbſtmord.
Hamburg. Der 28jährige Hafenarbeiter
Cäſar Breuer ſchnitt der 58jährigen Margarete
Ecke aus Farmſen in ſeiner Wohnung mit einem
Raſiermeſſer den Hals durch; die Frau ſtarb
alsbald. Breuer beging hierauf Selbſtmord. Das
Motiv der Tat iſt nicht geklärt.
Zurchtbare Bluktak in Dikhmarſchen.
Feuerkampf zwiſchen Mörder und Landjägern.
Selbſtmord des Täters.
Weſſelburen. Im benachbarten
Haſſen=
büttel ereignete ſich am Sonntag eine
furcht=
dare Bluttat. Ein bei der Hofbeſitzerin Kruſe
beſchäftigter polniſcher Knecht, dem zum erſten
Mai gekündigt worden war, erſchoß aus Wut
über ſeine Kündigung ſeine Arbeitgeberin,
ver=
barrikadierte ſich dann auf dem Hausboden und
gab auf die anrückenden Landjägerei=Beamten
etwa 100 Schüſſe aus einem Militärgewehr, einer
Jagdflinte und einer Piſtole ab, die jedoch
nie=
mand trafen. Die Landjägereibeamten
erwider=
ten das Feuer. Als endlich ein
Ueberfallkom=
mando aus Schleswig=Holſtein eintraf, verübte
der Täter Selbſtmord, in dem er ſich eine Kugel
in die Schläfe ſchoß.
Selbſtmord eines Geſchäftsführers
der Webwareneinkaufsgeſellſchaft in Hamburg.
Hamburg. Wie erſt jetzt bekannt wird, hat
ſich der zweite Geſchäftsführer der Hamburger
Webwareneinkaufsgeſellſchaft, Koß, am Dienstag
voriger Woche erſchoſſen. Von zuſtändiger Stelle
erfahren wir dazu, daß vor etwa acht Tagen bei
der Geſellſchaft durch den erſten Geſchäftsführer
eine Reviſion ſtattgefunden hat, bei der
Unregel=
mäßigkeiten in der Kaſſe feſtgeſtellt worden
waren. Auf ſeinen Antrag hin wurden dann
ſo=
fort Reviſionen zur näheren Nachprüfung
ein=
geſetzt. Als Koß davon hörte, beging er
Selbſt=
mord. Wie hoch ſich die Unregelmäßigkeiten
be=
laufen, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Man
glaubt, daß eine Summe von etwa 10 000 Mark
in Frage komme. Die genauen Feſtſtellungen ſind
natürlich durch den Selbſtmord des zweiten
Ge=
ſchäftsführers erheblich erſchwert.
Zwei Tote bei einem Bootsunglück.
Stettin. Auf dem Schweriner See
er=
eignete ſich am Sonntag ein Bootsunglück. Die
beiden jugendlichen Mitglieder des Schweriner
Kleinſegler= und Kanuvereins K. Matz, 16 Jahre
alt, und Karl Heinz Hanſen, 14 Jahre alt,
woll=
ten eine Paddelfahrt über den See nach Plate
machen. Bei dem böigen Wind ſchlug das Boot
in der Nähe der Rakow, einer Untiefe im See,
um. Die beiden Inſaſſen ertranken. Die ihnen
von Vereinsmitgliedern geleiſtete Hilfe war
ver=
gebliche. Die Leichen konnten nach nicht
ge=
borgen werden.
London. In der Nacht zum Sontag wütete
ein außergewöhnlich ſtarker Gewitterſturm über
dem engliſchen Kanal, der von
wolkenbruch=
artigen Regengüſſen und Hagel begleitet war.
Die Straßen von Folkeſtone waren fußhoch
über=
ſchwemmt, ſo daß der Verkehr eingeſtellt werden
mußte. Das Waſſer drang in die tiefer gelegenen
Häuſer und Läden, ſo daß die Bewohner
teil=
weiſe in die größte Bedrängnis gerieten. An
verſchiedenen Stellen am Strande ſtand das
Waſſer ſo hoch, daß Möbel und ſonſtige
Gegen=
ſtände fortgeſchwemmt wurden. In Oakthorpe
wurde der Uferdamm eines Kanals von den
Waſſerfluten niedergeriſſen. Die Eiſenbahnlinie
wurde vollkommen zerſtört und die Gleiſe wurden
hinweggeſchwemmt, ſo daß der Zugverkehr
umge=
leitet werden mußte. Die Felder wurden auf
weite Strecken überſchwemmt und das Vieh
wurde von den Fluten teilweiſe Hunderte von
Metern fortgetragen. Als das Waſſer
zurück=
trat, wurden mehrpfündige Fiſche auf den
Fel=
dern aufgefunden.
Verkehrsſtörung in einem Eiſenbahntunnel
durch Felsſturz.
St. Goar. Sonntag vormittag ſtürzte in
dem Eiſenbahntunnel auf der Strecke St. Goar—
Oberweſel ein etwa 30 Zentner ſchwerer
Fels=
block ab. Kurz danach paſſierte ein Perſonenzug
in Richtung Bingen den Tunnel. Er fuhr gegen
den Felsblock und ſchon ihn zur Seite. Auch aus
der entgegenſetzten Richtung fuhr ein Zug auf
den Stein auf. Die Lokomotiven beider Züge
wurden erheblich beſchädigt.
Verhaftung des Generaldirektors
der Lariſch=Mönnich=Kohlenwerke.
Mähriſch=Oſtrau. Wie die
Polizeidirek=
tion erfährt, iſt der durch Steckbrief geſuchte
Ge=
neraldirektor der Lariſch=Mönnich=Kohlenwerke,
der vor kurzer Zeit zirka 7 Millionen
tſchecho=
ſlowakiſche Kronen veruntreute, in der Stadt
Janina verhaftet und nach Athen gebracht
wor=
den. Ein Auslieferungsverfahren iſt eingeleitet.
Franzöſiſcher Gutshof von Felsmaſſen verſchüttet.
Paris. Laut „Petit Pariſien” rollten bei
Chaze in der Nähe von Privas 300 Kubikmeter
Geſtein auf einen Gutshof. Die Beſitzerin, ihre
Tochter und ihre Nichte wurden unter den
Trüm=
mern begraben
Aufſehenerregende
Forſchungsergebniſſ
auf dem Gebiete der Atot
Zerkrümmerung.
London, 2.
Ein wiſſenſchaftlicher Verſuch von un
lich großer, in ſeinen Folgen vorläufig n
abzuſehender Tragweite iſt in dem unter
des weltbekannten Profeſſors Lord R
ſtehenden Cawendiſch=Laboratorium
bridge zwei jungen Forſchern namens T
Cockkroft, erſt 34 Jahre alt, und Dr. E.
ton, noch nicht 30 Jahre alt, auf dem
der Atomzertrümmerung gelungen.
Lord Ruherford, eine der größten Aut
auf dieſem Gebiet, erklärt zu der Arbeits
daß man durch eine noch evakuierte Röl
lionen von Partikelchen mit einer Geſd
keit von 10 000 Klm. in der Sekunde
habe. Hierbei ſei die Atomzertrümmer
tungen. Das Ergebnis des Verſuches ſe
ordentlich wertvoll für die weitere Beh.
des ganzen Problems.
Sir Leonhard Hill, ein anderer herv.
der Wiſſenſchaftler, hob hervor, daß das
nis des Experiments viel bedeutender
der Laie ſich vorſtellen könne, denn zum
mal ſei es gelungen, auf die geſchildert
mehr Energie zu gewinnen als man
auf=
habe.
Dr. Cockkroft ſelbſt erklärt, daß er
Mitarbeiter bei ihren Verſuchen zur 2
trümmerung auf elektriſchem Wege ol
hilfenahme radioaktiver Mittel Spar
zwiſchen 100 000 und 500 000 Volt an
wollten. Bei 120 000 Volt ſeien von den
verſchiedener Elemente — ſo des Lithi
Heliumkerne abgeſpalten worden, und zwe
Entwicklung von Energiemengen, die
110mal ſo groß waren, wie die zur Spalt:
gewendeten Energien. Allerdings trete
Energiegewinn nur in einem Falle von
lionen möglichen Fällen ein. Man hab
Ergebnis erſt in den letzten 14 Tagen
wiſſe aber nun, daß man ſich auf dem
Wege befinde. Insbeſondere bleibe zu
wie die Verſuche bei Anwendung noch
elektriſcher Spannungen verlaufen würde
Ein deutſches Klepperboot an der afrika
Küſte geſtrandet?"
Paris. Ein allem Anſchein nach d
Klepperboot wurde am Sonntag von Eit
nen am Strand in der Nähe von Tunis
funden. Das Boot, das den Namen
vogel” trägt, war für drei Perſonen eing
von denen aber jede Spur fehlt. Dageg
man an Bord des Bootes die vollſtändil
rüſtung der waghalſigen Seefahrer. Eini
dert Meter vom Boot entfernt wurde fer
Baskenmütze, die die Zeichen W. C. F. Aro.
gefunden. Man befürchtet, daß die Inſal
Bootes im Sturm umgekommen ſind.
Ausſtellung berühmter Kleinodien in E
London. Der deutſche Botſchafter 7
von Neurath wohnte geſtern der Eröffnur
Ausſtellung berühmter Kleinodien des 2
Doms bei. Der Ertrag, der. Ausſtellu!
Schätze aus dem 11., 12. und 13. Jahrhund
faßt, kommt der Mainzer Diözeſe zugl
der Eröffnung hielt Kardinal Bourne ein
in der er betonte, daß die Ausſtellung
chen der Freundſchaft zwiſchen Großbr!!
und Deutſchland ſei.
Neue Verhaftungen in der Lindberohl
Kinderraub=Affäre.
New York. Die Polizei verhafte.
Männer, die verdächtig ſind, das Lindberg
entführt zu haben. Es handelt ſich un *
ſchmuggler; doch iſt es ſehr fraglich, ob die
mit dieſen Verhaftungen die Richtigen 9
hat. Auf alle Fälle werden die drei Verg
wegen Vergehens gegen die Prohibition
in Haft behalten.
Dienstag, 3. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 123 — Seite 11
SasboPStb Aa sAit
Handball.
Polizei Darmſtadt — Polizei Berlin.
Am Montag, den 9 Mai abends 18 Uhr, findet auf dem
ſolizeiſportplatz ein Freundſchaftstreffen ſtatt zwiſchen Polizei
armſtadt und Polizei Berlin. Kein Darmſtädter
Handball=
eund darf verſäumen, ſich den Deutſchen Handballmeiſter im
viel anzuſehen. Ein wahrer Meiſter des Handballſpiels, der es
rſtand, über zehn Jahre dieſen ſeltenen Titel zu führen und auch
eſes Jahr wieder in beſter Form daſteht. Die Darmſtädter
erden Gelegenheit haben, zu zeigen, was ſie können.
Am letzten Sonntag konnten die Darmſtädter Poliziſten in
bernburg wiederum einen ſchönen Sieg erfechten. Nicht
weni=
r als 18:5 (10:3) bezwangen ſie den Kreismeiſter der D.T.,
urngeſellſchaft Obernburg. Auch die zweite Elf des
Polizei=
ortvereins konnte, ſtark erſatzgeſchwächt, die erſte Elf des Tv.
roß=Zimmern mit 5:4 (3:2) Toren bezwingen.
TSV. Braunshardt — Alemannia Worms 6:6 (2:2).
Obige Mannſchaften lieferten ſich ein anſtändiges und faires
effen. Das Ergebnis entſpricht ungefähr dem Spielverlauf.
egunshardts Mannſchaft war ſtark erſatzgeſchwächt, zeigte aber
nnoch ein beſſeres Zuſammenſpiel als der Gegner und hätte
ien knappen Sieg verdient gehabt. Die Wormſer Elf, die in
en Teilen ziemlich gleich gut beſetzt war, hinterließ einen netten
ndruck. Ihre Leiſtungen waren nicht überragend, dafür ſpielten
ſehr aufopfernd, und der Erfolg iſt deshalb nicht unverdient.
hiedsrichter Löffler, Mainz, leitete zufriedenſtellend.
Mannſchaft — Tv. Erzhauſen 1. 4:8 (1:4), Jugend —
8. 38 Darmſtadt 3. Jgd. 19:1 (dort),
Turner=Handball:
Wallerſtädten — Trebur 2. Mannſchaften 5:5, 1.
Mann=
iften 9:6 (3:4).
Fußball.
Germania Eberſtadt — VfL. Sachſenhauſen 3:3 (2:1).
Die beiden Mannſchaften lieferten ſich vor 400 Zuſchauern
en raſſigen Kampf. Die Germanen überraſchten durch ihr
aus=
eichnetes Spiel. Man ſah wundervolles Stürmerſpiel, Kaißer
Weizenmüller waren zwei Läufer ganz großen Formats,
ter denen eine wirklich ausgezeichnete Verteidigung ſtand.
9h die Mainleute gefielen durch ausgezeichnete Leiſtungen.
Elfmeter brachte ihnen den Führungstreffer. Aber die
Ein=
miſchen holten ſich noch vor dem Wechſel durch Kaufmann
Aus=
ſch und Führung. Nochmals gelang den Gäſten nach dem
chſel der Ausgleich. Marquard ſtellte, nachdem Kaißer II
in Elfmeter verſchoſſen die alte Differenz wieder her.
Zuſam=
mit dem Schlußpfiff kamen die Gäſte abermals zum völlig
dienten Ausgleich. — Ligaerſatz — Chattia Wolfskehlen 2:1:
— Seeheim 1. 2:2: 1. Jgd. — Groß=Gerau 1. Jad. 6:2.
Am kommenden Sonntag erwarten wir Olympia
ankfurt
Kreisliga Südheſſen.
In bezug auf die Aufſtiegſpiele zur Bezirksliga
unſer Kreis nun ſeine erſte bittere Pille zu ſchlucken bekom=
Bürſtadt, das bereits im erſten Aufſtiegsſpiel nicht
über=
en konnte, knüpfte an die ſchlechte Leiſtung des Vorſonntags
die 1:2 Niederlage gegen Mombach iſt obendrein noch als ſehr
pflich anzuſehen, denn der Sieg der ſehr tüchtigen Mombacher
e eigentlich noch weit höher ausfallen müſſen. Kurz vor
Halb=
legte Mombach durch Lorenz ein Tor vor. Zwanzig
Minu=
nach Wiederbeginn konnte Bauſch für Bürſtadt den
Aus=
h holen, aber bereits eine halbe Minute ſpäter war die alte
erenz wieder hergeſtellt, als Groben einen Foul=Elfmeter
jandelte, 2500 Zuſchauer wohnten dem Spiele bei.
Mom=
ſcheint die ſtärkſte Mannſchaft der Bezirksligaanwärter
in.
Bei den Spielen um den Aufſtieg zur Kreisliga gab
benfalls eine große Ueberraſchung. Bensheim mußte ſich dem
ren Können der Linksrheiner beugen, die nun beide Gegner
aus dem Felde ſchlugen. Das Reſultat 07 Bensheim — Spp.
nsheim 1:2 entſpricht vollkommen dem Spielverlauf. Die
enfolge in dieſer Serie iſt folgende:
Spiele gew. un. verl. Tore Pkte.
7:3
w Weinsheim",
1:2
Bensheim.
1 2i5 9
3
u. Spp. Herrnsheim. 1
Der Ausklang der Verbandsſpiele unſeres
Krei=
var mäßig. Es wurden nur zwei unweſentliche Spiele
aus=
igen, die folgende normale Reſultate brachten:
Spp. Abenheim — V. f. L. Lampertheim 2:3.
Viktoria Neuhauſen — FV. Hofheim 2:4.
Damit iſt dieſe Saiſon nun bis auf das zurückgeſtellte Spiel
fiffliaheim gegen Bürſtadt beendet.
Bei den Spielen um den Bezirkspokal iſt nunmehr auch
wvia Lampertheim ausgeſchieden, ſo daß unſer Kreis nur noch
den FV. Biblis vertreten iſt. Ueberraſchenderweiſe konnte
4=Klaſſenvertreter Eltville in Lampertheim auf dem
ipiaplatz, 3:1 gewinnen.
ehr zahlreich waren diesmal die Freundſchaftsſpiele,
i es durch ſehr gute Leiſtungen einzelner Vereine recht nette
rraſchungen gab. Die Reſultate lauten:
Alemannia Worms — Olympia Worms 1:1. Amicitia
Viern=
heim — Olympia Lampertheim 1:2.
Starkenburgia Heppenheim Spp. Waldhof Reſ. 2:11; FV.
Biblis — Rotweiß Darmſtadt 2:5; Normannia
Pfifflig=
heim — Spv. Pfeddersheim 6:1.
Ein Handball=Blitzturnier wird am
Himmelfahrts=
in Kreuznach unter Beteiligung von 5 Mannſchaften
aus=
gen.
Fußball=Parlamenk in Stockholm.
An den Pfingſtfeiertagen hält die Fédération Internationale
de Football=Aſſociation (FJFA.) in Stockholm ihren alljährlichen
Kongreß ab. Die Tagesordnung umfaßt nur einige, aber umſo
wichtigere Punkte. Der Jahresbericht, den der deutſche
Fußball=
führer, Dr. Jvo Schricker=Karlsruhe, als vertretender
Geſchäfts=
führer erſtatten wird, dürfte nach dem inzwiſchen erfolgten
Finanzausgleich kaum Widerſpruch finden. Bekanntlich
haben die beiden Länderſpiele des Holländiſchen Fußball=Bundes
das durch den ehemaligen ehrenamtlichen Geſchäftsführer
Hirſch=
mann verſpekulierte Vermögen der FJFA. in voller Höhe
ſicher=
geſtellt. Die Wahl auf Anſtellung eines ordentlichen
Gene=
ralſekretärs wird vorausſichtlich auf Dr. Schricker fallen,
zumal die im Herbſt vorigen Jahres erfolgte Ausſchreibung
zurück=
gezogen wurde und keine weitere Bewerbung vorliegt. Sehr zu
wünſchen wäre, daß der Sitz des Internationalen Fußball=
Ver=
bandes nach Deutſchland verlegt würde. Aus finanziellen
Grün=
den wird ein Abbau der Verwaltung angeſtrebt. Den engeren
Vorſtand ſollen in Zukunft nur mehr zwei Präſidenten und
der Generalſekretär bilden, zum erweiterten Vorſtand
treten fünf Beiſitzer hinzu, während das Exekutiv=Komitee ſich
bis=
her aus neun Köpfen zuſammenſetzte. Satzungsgemäß müſſen drei
Vorſtandsmitglieder ausſcheiden, es ſind diesmal E. von Frenckell=
Finnland. R. N. Seeldrayers=Belgien und G. Mauro=Italien, die
vermutlich jedoch wiedergewählt werden.
Den breiteſten Raum der Verhandlungen wird die
Fuß=
ball=Weltmeiſterſchaft 1934 in Anſpruch nehmen. Als
einziger Bewerber iſt bisher Schweden aufgetreten, neuerdings
ſoll ſich auch Italien als Veranſtalter gemeldet haben. Entwürfe
über die Durchführung haben Ungarn und Spanien eingereicht,
die ſchon von einer Kommiſſion beraten wurden. Mit England
wird ſich der Kongreß wenig zu beſchäftigen haben, denn die
Briten haben der FJFA. ſeinerzeit wegen der ihnen nicht
genü=
genden Amateurbeſtimmungen den Rücken gekehrt und werden
wegen ihrer nach Frankreich abgewanderten Klaſſenſpieler keinen
Schutz vom Internationalen Verband verlangen.
Tennis.
T.u. E. C. Darmſtadt Junioren — T.C. Mainz Junioren.
An Himmelfahrt den 5. Mai, fährt die Juniorenmannſchaft
zu ihrem erſten diesjährigen Clubwettſpiel nach Mainz, um dort
den jährlichen, jetzt ſchon traditionell gewordenen Kampf gegen
die Jugendmannſchaft des T.C. Mainz zu ſpielen. Die Farben des
Clubs werden vertreten: v. Harnier, Langenbach Münſter, Külp,
Schaberger, Hauck. v. Flotow. Müller, Bert und Frl. Reuling,
Frl. Külp, Frl. Beuer, Frl. Wöhler, Frl. Löhlein, Frl.
Klingel=
höffer.
Kanuſpork.
Am Sonntag hatte die Paddlerabteilung des Rotweiß=VfR.
ihr diesjähriges Anpaddeln, das eine außerordentlich große
Teil=
nehmerzahl aufzuweiſen hatte. Auch zahlreiche Zuſchauer fanden
ſich ein, um der Veranſtaltung beizuwohnen. Nach dem Feſtakt
und der Taufe neuer Boote führten die Paddler eine große
Auf=
fahrt durch, an der ſich nahezu 60 Boote beteiligten. Ein würdiger
Auftakt zur kommenden Saiſon und gleichzeitig eine
Demonſtra=
tion für den Kanuſport. In gemütlicher Wanderfahrt ging es
an=
ſchließend nach Guntersblum, wo bei Sport, Spiel und Geſang
der Nachmittag verbracht wurde.
Das Internationale Schwimmfeſt in Kovenhagen.
Der zweite Start der Europameiſterin Olga Jordan in
Kopenhagen geſtaltete ſich ebenfalls wieder zu einem großen
Publikumserfolg. Die Nürnbergerin erntete für ihre vollendeten
Schauſprünge ſtürmiſchen Beifall. Die däniſche Weltrekordlerin
Elſe Jakobſen ſiegte im 200=Meter=Bruſtſchwimmen in 3:09 vor
der Engländerin Margot Hinton mit 3:15,8. Ueber 400 Meter
Crawl ſchlug die Engländerin Miß Cooper in 5:58 die Dänin
Lilly Anderſen, die mit 5:58,9 einen neuen däniſchen Rekord
auftellte.
Targa Florio der Motorräder.
Die zum 13. Male auf der 5,6 Kilometer langen Rundſtrecke
im Real Favorita=Park in Palermo ausgetragene Targa Florio
der Motorräder ſah nur ein ſchwaches italieniſches Feld im
Wett=
bewerb. Sieger wurde der Favorit Colombo auf Sunbeam, der
die 196 Kilometer in der ſchnellſten Zeit von 1:54:20,2
zurück=
legte (88,166 Std.=Km.).
Stuck fährt doch Mercedes! Aufſehen und Bedauern
erreg=
ten kürzlich die Preſſenachrichten, wonach der ſoeben von einem
erfolgreichen Debut in Südamerika zurückgekehrte Rennfahrer
Hans von Stuck nicht mehr auf ſeinem Mercedes SSK. ſtarten
könne. Wie ſchon Anfang des Jahres Caracciola, ſchien auch
Stuck der Wirtſchaftskriſe zum Opfer zu fallen, da die Mercedes=
Benz=Werke erklärten, daß eine Beteiligung ihrerſeits keinesfalls
möglich ſei; ſie würden es aber ſehr begrüßen, wenn es Herrn
von Stuck gelänge, einen SSK. zu erwerben, um damit an der
Rennſaiſon teilzunehmen. Wie jetzt bekannt wird, haben ſich der
Benzol=Verband in Bochum und der bekannte
Sports=
mann Wilhelm Merck in Darmſtadt bereit erklärt. Herrn
von Stuck die fehlenden Mittel für den Erwerb eines Mercedes=
SSK. zur Verfügung zu ſtellen. Damit iſt die Startmöglichkeit
eines bewährten deutſchen Fahrers auf einer rein deutſchen
Marke in deutſchen Rennen gewährleiſtet.
Aenderungen der Wekkkampf=Beftimmungen
des Schwimmverbandes.
Die oberſte ſportliche Behörde des Deutſchen
Schwimmver=
bandes hielt in Berlin unter dem Vorſitz des
Verbandsſchwimm=
wartes, Binner=Breslau, eine Sitzung ab, in der in der
Hauptſache die allgemeinen Wettkampfbeſtimmungen beſprochen
wurden. Die Klaſſeneinteilung, die ſich im letzten Winter als
be=
ſonders unzureichend erwies, machte neue Beſtimmungen für die
Einſtufung erforderlich. Zukünftig ſoll ein Jugendſchwimmer
auf Grund ſeiner letzten Leiſtungen eingereiht werden. Staffeln,
die in ihrer Klaſſe erfolgreich waren, ſollen in die nächſt höhere
Klaſſe aufrücken, um zu vermeiden, daß ein und dieſelbe Staffel
jahraus jahrein gewinnt. Ferner werden fortan Einzel= und
Staffel=Wettbewerbe getrennt klaſſifiziert. Weitere Einzelheiten
ſollen ſeitens des Schwimmausſchuſſes noch geregelt werden.
Sporklikerakur.
Was wiſſen Sie vom neuen BMW.=Wagen? Was wiſſen Sie
von der neuen ſteuerfreien Hercules= oder FN.=Moſchine? Kennen
Sie das Problem des „ſchwebenden Motors”, der unter
verſchie=
denen Bezeichnungen von manchen Firmen angeprieſen wird?
Wollen Sie wiſſen, was die Automobilausſtellung in Mailand
Neues brachte? Wie ſteht es um Deutſchlands
Betriebsſtoff=
autarkie? Welche Ausſichten hat die deutſche Automobilinduſtrie?
Alle dieſe Fragen beantwortet das ſoeben erſchienene Heft 18 der
aktuellen und umfangreichen Zeitſchrift „Motor und Sport”
Das reich illuſtrierte Heft iſt an den Kiosken oder durch den
Vogel=Verlag, Pößneck i. Thür. (50 Rpf.), zu beziehen.
Geſchäftliches.
Wie wird das Wetter?
Dieſe Frage iſt jetzt leicht beantwortet, denn ſeit einiger Zeit
hängen in vielen Schaufenſtern die neuen Nivea=Wetter=
Vorausſagen, die auf Grund kosmiſcher Vorgänge
wiſſen=
ſchaftlich erforſcht und errechnet ſind. Dieſe Vorausſagen ſollen
weniger das Wetter für den Tag genau, als vielmehr die
allge=
meine Witterungstendenz ankündigen. Ihre Trefficherheit hat
ſich als überraſchend günſtig erwieſen.
Eins weiß man, und eins weiß auch die Nivea=Firma: Das
Wetter ſei kalt oder warm, ſei trocken oder feucht, ein rechtes
Nivea=Wetter wird es immer ſein; denn Nivea=Creme iſt ja die
Hautcreme für jede Witterung.
Ein neuer Oeltyp!
Infolge eines ſtarken Bedürfniſſes nach einem
Hochleiſtungs=
öl für hochbeanſpruchte Kraftfahrzeugmotoren hat ſich die
Rhe=
nania=Oſſag Mineralölwerke Akt.=Geſ (Shell) entſchloſſen, ihr in
der Fliegerei ſchon ſeit längerer Zeit bewährtes Hochleiſtungsö!
Aeroſhell jetzt auch in rücknehmbaren 2=Liter=Kaniſtern für
Kraftfahrzeuge auf den Markt zu bringen.
Aeroſhell iſt bei den bekannten Shell=Tankſtellen und
in allen Fachgeſchäften erhältlich. —
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 3. Mat.
13.30: Vom ſtaatl. Hauptgeſtüt Trakehnen: Ausſchnitt von der
Trakehner Pferde=Auktion.
15 20: Hausfrauen=Nachmittag.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Werke von
Mendels=
ſohn, Schumann, Waldteufel. Fetras u. a. Mitw.: K. Hauſer
(Bariton). Am Flügel: O. Seyfert.
18.25: Dipl.=Ing. Baurat Schleicher: Leiſtungen der Wünſchelrute.
18.50: Dr. Bauer=Mengelberg u. Dr. Helmes: Vom Bauſparen.
19.30: H. Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegriffe — Ihr Weſen und
ihre Bedeutung.
20.00: Macbeth. Oper von G. Verdi.
22.35: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Nachtmuſik der Kapelle Haas=Mahagonny.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 3. Mai.
10.10: Leipzig: Schulfunk: Kunz von Kaufungen, der Prinzenräubee.
Eine Volksliedgeſchichte von K. A. Findeiſen.
15.00: Kinderſtunde. Märchen und Geſchichten.
15.45: Künſtleriſche Handarbeiten: Der Kragenbehälter.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Konteradmiral a. D. Dr. Spieß: Das Antlitz der Erde
unter dem Meere.
18.00: Prof. Dr. Mersmann: Wir bauen Melodien.
18.30: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.00: Rechtsanwalt Hippe u. Prof, Dr. Gins: Für und wider dite
Viviſektion.
19.40: Wien: Wiener Muſik.
20.40: Dr. Hoffmann=Harniſch: Führerin=Verführerin Muſik.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Peter Tſchaikowſky. Klavierkonzert b=moll, op. 23. Ausf.:
Berliner Funkorcheſter. Am Flügel: A. Hoehn.
21.40: 3. Sinfonie, op. 44, von Sergei Prokofieff. Ausf.: Berlines=
Funkorcheſter.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.35: Hamburg: Konzert im Mai. Ausf.: Norag=Chor u. Orcheſter.
Graf Lubert von Weſtfalen, einer der führenden
Männer im deutſchen Rennſport und zuletzt Präſident des Union=
Clubs und der Behörde für Vollblutzucht und Rennen, iſt im Alter
von 60 Jahren geſtorben.
Nuthall/Whittingsſtall holten ſich bei den am
Montag beendeten engliſchen Hartplatz=Tennismeiſterſchaften in
Bournemoth den Titel im Damendoppel durch einen Sieg von
2:6, 7:5, 6:3 über Godfrey /Sterry.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Veranwortlich für Polltit und Wirtſchaſt: Rudolf Mauve; für Feulleton, Reio urd
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſei, für Sport: Karl BöhmanF
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; füe
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
ſür den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhlei.
Druck und Verlag: C. C. Wlttich — ſämilich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkeipte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Eine Frade, die beantworlet werden m
NaO IOI DAltIIÄ
DTNAMIN ist ein SHELL-Spezialgemisch
für hochkomprimierende Moforen. Dynamin ist absolut klopffest
und wird jedem Kraftanspruch gerecht, gleichgültig ob beim
schwersten Lastwagen oder beim schnellsten Rennwagen.
Erhältlich an allen SHELL-Pumpen mit blauem Band.
SHELL
Auror
Seite
Nummer 123
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u
des
form
nachde
gangei
E
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus w.
konföt
verluſ
haben
währe
von
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
lat
Dienstag, den 3.
eNachrich
Das deutſche Sparkaſſenweſen.
Durchaus geſunde Grundlage. — Währungserperimenke ſind abzulehnen. — Sparkaſſen und Kredithilfe.
waltungserklärung der AEG., daß ſie keine
Kapitalzuſammen=
legung beabſichtige, etwas beruhigte, lag der offizielle Börſen=
Jaulesberlhr ors Beutſchen Spurtafſen” beginn ſehr unſicher. Von der Kundſchaft lagen keine Orders vor,
und Giroverbandes.-Deutſche
Girozen=
krale.-Deukſche Kommunglbank, Berlin.
Der Deutſche Sparkaſſen= und Giroverband, Berlin, betont
in ſeinem Jahresbericht für 1931, daß die unvermeidlichen Folgen
der Zahlungskriſe des verfloſſenen Jahres leichter überwunden
worden wären, wenn man die zunächſt notwendigerweiſe
angeord=
neten Beſchränkungen im Zahlungsverkehr bei den Sparkaſſen
ſchneller wieder abgebaut hätte. Dies hätte wiederum
voraus=
geſetzt, daß die Bereitſtellung der erforderlichen Zahlungsmittel
ſchnellſtens und ſofort in ausreichendem Umfange erfolgte. Dies
müſſe ausdrücklich feſtgeſtellt werden, um irrigen Schlüſſen aus der
tatſächlichen Entwicklung vorzubeugen. Das deutſche
Spar=
kaſſenweſen ruhe nach wie vor auf durchaus
ge=
ſunden Grundlagen und erfülle ſeine Aufgaben in
volks=
wirtſchaftlich richtiger Weiſe. Gerade das kurzfriſtige
Sparkaſſen=
geſchäft habe am ſtärkſten die Kriſe überwinden helfen. In einem
kapitalarmen Lande wie Deutſchland bedeute jede
Verſtär=
kung der Liquidität auch eine entſprechende
Verringe=
rung des der Wirtſchaft zur Verfügung ſtehenden Kreditkapitals.
Wenn daher die Sparkaſſen und ihre Bankanſtalten künftig einen
erheblichen Teil ihrer flüſſigen Mittel bei der Reichsbank
anzu=
legen haben, ſo ſei im Intereſſe der Kleinwirtſchaft notwendig, daß
die Reichsbank auf der anderen Seite den Sparkaſſen und
Giro=
zentralen einen ausreichenden Diskontkredit eröffne. Von
un=
organiſchen Eingriffen in das Sparkaſſenweſen ſollte auch in
Zu=
kunft unbedingt Abſtand genommen werden. Alle
Währungs=
experimente ſeien unbedingt abzulehnen, da die
Aufrechterhaltung der Währungsſtabilität die
weſentlichſte Vorausſetzung für eine Neubildung
von Sparkapital darſtelle.
Der Bericht befaßt ſich ſodann mit der bekannten
Entwick=
lungder Spareinlagen im Jahre 1931. Die
Einſchal=
tung der neugegründeten Akzept= und Garantiebank brachte beim
Wechſelkredit eine erhebliche Verteuerung des zentralen Kredites
mit ſich, während die von der Reichsbank geforderte doppelte
Sicherung einmal durch Abtretung von Debitorenforderungen
be=
ziehungsweiſe durch Sparkaſſenhypotheken und zweitens durch
Bürgſchaft der Länder die Durchführung fühlbar erſchwerte. Die
erwartete Liquiditätshilfe hätte vorausſichtlich ſchneller bewirkt
werden können und auch weniger Mittel erfordert, wenn der
Kre=
dit gleich zu Beginn der Kriſe und in größerem Umfange
bereit=
geſtellt worden wäre. Andererſeits müſſe die Großzügigkeit
feſt=
geſtellt werden, mit der die Reichsbank die Frage der
Kre=
dithilfe gegenüber den Sparkaſſen behandelt habe.
Bezüglich einer eventuellen Zuſammenlegung von Sparkaſſen wird
darauf hingewieſen, daß eine generelle und ſchematiſche
Rationa=
liſierung nur mit dem Ziele, die Zahl der Sparkaſſen zu
vermin=
dern, den im Sparkaſſenweſen grundlegenden Gedanken der De=
Hanerläanteit bei des Bereou naf aunf Feaiſchie Säsfſtiät
des Zinsfußes für Spareinlagen entſcheidender Wert gelegt
wer=
den. Im übrigen habe die Zinsentwicklung der letzten Monate zu
einer weiteren Verringerung der Zinsſpanne der Sparkaſſen
ge=
führt, die ohnehin geringer ſei als die der anderen Geldinſtitute,
Dadurch ſei die Rentabilitätslage, die bei der Mehrzahl der
Spar=
kaſſen ſchon durch die hohen Koſten der zentralen Reichsbankkredite
in ſehr fühlbarem Maße beeinträchtigt ſei, weiter verſchlechtert
worden, vor allem bei den kleineren Sparkaſſen. Zu der
Aufwer=
tung der Sparkaſſen=Guthaben wird darauf hingewieſen, daß
an=
geſichts der letztzeitigen Entwicklung des Neuanlagengeſchäfts noch
nicht abzuſehen ſei, wann die Ueberſchußkaſſen ihren
Verpflichtun=
gen gegenüber dem Ausgleichsſtock werden nachkommen können.
Bereits im Jahre 1930 habe man bei den Girozentralen erkannt,
daß die Grenzen der Kreditgewährung, insbeſondere an die
Kom=
munalverbände, erreicht ſeien. Die finanzielle Notlage der
Kom=
munalverbände könne auch überhaupt nicht mit den Mitteln des
Kredites allein gebeſſert werden. Neben äußerſter Sparſamkeit in
den Ausgaben erſcheine die immer dringender werdende gerechte
Verteilung der Wohlfahrtslaſten allein geeignet, eine
Wieder=
geſundung der Kommunalfinanzen zu ermöglichen. Bezüglich der
Ausfälle an Zinſen und Tilgungsbeträgen ſei im neuen Jahr mit
einer weſentlichen Verſchlechterung zu rechnen. Um ſo mehr müſſe
gefordert werden, daß die Aufſichtsbehörde die Girozentralen bei
der Einziehung rückſtändiger Zinſen uſw. den Kommunen
gegen=
über nachdrücklich unterſtütze, und daß von der Aufſichtsbehörde
nicht etwa, wie vielfach von den Mitgliedsanſtalten geklagt werde,
durch ihr Verhalten in den Kommunen die Auffaſſung erweckt und
genährt werde, als ob die Er füllung des kommunalen
Schuldendienſtes den Gläubigern gegenüber erſt
eine Aufgabe zweiten Ranges ſei. Die gegenwärtige Tendenz des
Reichsfinanzhofs in der Frage der Beſteuerung der Girozentralen,
alle Beſtimmungen der Reichsſteuergeſetze, wegen Begünſtigung
gemeinnütziger Unternehmungen und Zwecke ſo eng auszulegen,
daß ihre praktiſche Verwertung kaum noch in Frage komme, werde
vorausſichtlich zur Folge haben, daß aus den Satzungen der
öffent=
lich=rechtlichen Kreditanſtalten allmählich die Beſtimmungen
ver=
ſchwinden werden, die bisher eine Bindung von Teilen des
Ver=
mögens oder Gewinnes für gemeinnützige Zwecke feſtlegen.
Berliner und Frankfurker Effektenbörſe.
In den Vormittagsſtunden diskutierte man an der Berliner
Börſe lebhaft den Ausgang der franzöſiſchen Kammerwahlen, die
Arbeitsbeſchaffungspläne der Reichsregierung und eine bisher
un=
beſtätigte Meldung, daß Polen am Samstag die Abſicht gehabt
hätte, einen Handſtreich auf Danzig durchzuführen und erſt im
letz=
ten Augenblick auf Intervention Frankreichs dieſen Plan fallen
gelaſſen hätte. Auf die Tendenz übten dieſe Momente aber keinen
Einfluß aus, denn die erſte Börſe der neuen Woche eröffnete in
eher freundlicher Haltung mit Kursbeſſerungen, die bei den
füh=
renden Werten bis zu 1,5 Prozent betrugen. Einmal waren vom
Publikum kleine Kaufaufträge eingetroffen, zum anderen
be=
kundete aber auch die Börſe ſelbſt eher Deckungsneigung, da der
Verlauf der New Yorker Samstagsbörſe und das Dementi der
A. E. G., insbeſondere die Erklärung, daß keine
Kapitalzuſammen=
legung geplant ſei, anregten. Hinzu kam der ruhige Verlauf der
Maifeiern in Berlin und im Reich, vor allem ſchien aber die von
der Regierung geplante Prämienanleihe am Pfandbriefmarkt nicht
den befürchteten Einfluß zu haben, denn man hörte zunächſt
wenig=
ſtens unveränderte Kurſe. Durch ein Zufallsangebot waren
Weſter=
egeln auf 93 nach 97 gedrückt, auch Bemberg lagen etwas über ein
Prozent ſchwächer, und von Braunkohlenwerten büßten Rheiniſche
Braunkohlen und Eintracht Braunkohle 1 reſp. 1,5 Prozent ein.
Dagegen konnten Schleſ. Bergbau=Gas, bei denen heute die
Bilanz=
ſitzung ſtattfindet, 2,75 Prozent, anſcheinend auf
Dividendenhoff=
nungen, gewinnen. Am Anlagemarkt war die Tendenz, wie ſchon
geſagt, wenig verändert, die Kurſe lagen meiſt bei kleinſtem
Ge=
ſchäft gehalten. Deutſche Anleihen tendierten etwas freundlicher.
Im Verlaufe wurde die Tendenz allgemein ſchwächer. Die Kurſe
bröckelten bei geringen Umſätzen bis zu 1,5 Prozent ab, Siemens
zum Beiſpiel büßten ihren Anfangsgewinn voll wieder ein.
Die erſte Frankfurter Börſe der neuen Woche ſtand im
Zeichen erhöhter Unſicherheit. Nachdem es vorbörslich auf kleine
Käufe der Kuliſſe etwas freundlicher geweſen war, wobei die Ver=
ſo daß das Geſchäft ſehr gering war. Das bisherige Wahlergebnis
aus Frankreich blieb faſt ohne Einfluß; man will den 2.
Wahl=
gang abwarten. Die von engliſchen Blättern veröffentlichte
Mel=
dung von einem beabſichtigten Einbruch Polens in das Danziger
Gebiet fand ſtarke Beachtung und rief Verſtimmung hervor, weil
man dadurch internationale Komplikationen befürchtet. Die
Spe=
kulation ſchritt daraufhin zu Abgaben, ſo daß die Tendenz ſpäter
eine Abſchwächung erfuhr. Die erſten Kurſe lagen zwar nicht
ein=
heitlich, jedoch ſchon überwiegend etwas leichter. Nur JG. Farben,
AEG. und Stahlverein lagen bis zu 1,25 Prozent freundlicher.
Dagegen verloren Siemens 2,5 Proz., Reichsbank 1,25 Proz.,
Ze=
ment Heidelberg 1,5 und Aku 1 Proz. Behauptet waren
Reichs=
bahn=Vorzugsaktien, Scheideanſtalt und Harpener Bergbau.
Nach=
dem nach den erſten Kurſen Abſchläge von 1—2 Proz. zu
verzeich=
nen waren, ſetzte ſich im Verlaufe wieder eine beruhigtere
Auffaſ=
ſung durch und die Kurſe lagen teilweiſe 0,5—1 Proz. erholt. Das
Geſchäft ſtagnierte aber faſt vollkommen, da auch im Verlauf vom
Publikum keine Aufträge hereingekommen waren. Deutſche
An=
leihen blieben gut behauptet. Am Anlagemarkt war die Haltung
weiter ſchwächer.
Am Geldmarkt war die Tendenz ausgeglichen; der Ultimo
wurde gut überwunden. Tagesgeld wurde um 0.25 Proz. auf 5,25
Proz. ermäßigt.
Der Abendbörſe fehlte es ſowohl an Anregungen wie
auch an Aufträgen, ſo daß ſie ein äußerſt träges Bild bot. Da auch
vom Ausland überwiegend ſchwächere Kurſe vorlagen, hielt ſich
die Spekulation nahezu vollkommen vom Geſchäft zurück. Die
Ten=
denz war als etwas ſchwächer anzuſprechen, wenngleich die Kurſe
keine ſtärkeren Veränderungen aufwieſen. Gegen den Berliner
Schluß betrugen die Abſchläge 0,5—1 Prozent, nur Reichsbank
waren mehr offeriert und verloren 1,25 Prozent. Im Verlaufe
konnten ſich JG. Farben und Reichsbank bei minimalſten Umſätzen
um etwa 0,5 Prozent erholen, während an den übrigen
Markt=
gebieten die Geſchäftsloſigkeit anhielt.
Produklenberichte.
Mannheimer Marktbericht vom 2. Mai. 1. Weizen, i
75—76 Kilo, gut geſund und trocken 29,50—29,75, desgl. au
73—74 Kilo, 28,50—28,75, Roggen, inländiſcher, 22,25—
fer, inländ., 17,75—19: Sommergerſte, inländ., 20—21:
gerſte 18—18,50; La=Platamais 16,50; Soyaſchrot 11,75
treber, mit Sack, 12,25—12,50; Trockenſchnitzel, loſe, 8,75: 9
heu, loſes, 5,60—6: Rotkleeheu 5.80—6,20, Luzernekleeheu
6 60 Stroh, Preßſtroh, Roggen=Weizen 3,80—4,20, desgl.
Gerſte 3,40—3,80, Stroh, geb., Roggen=Weizen 3,80—4,20
Hafer=Gerſte 3,40—3,80; Weizenmehl Spezial Null 40, des
Auslandsweizen 40,25, Roggenmehl mit Sack, 70prozenti
29,50; Weizenkleie 11,00; Erdnußkuchen 12,75. Tendenz: B
ter knappem Angebot von Inlandsbrotgetreide nahm der
einen ſtetigen Verlauf. Die Preiſe für Weizen und Rogg
erhöht, der Konſum iſt aber zurückhaltend. Das Mehlgeſche
weiter zu wünſchen übrig, der Abzug iſt weiterhin ſchwach.
mittel nachgiebiger.
Frankfurter Produktenbericht vom 2. Mai. An der Ge
börſe war Weizen auf die Neuregelung des Vermahlungsz=
und infolge des knappen Angebots weiter feſt, während di
gen Getreidearten unverändert blieben. Für Weizenmehl=”
mahlung wurden die Preiſe etwas erhöht. Roggenmehl gin
ter leicht zurück. Kraftfuttermittel in prompter Ware blie
fragt. Weizen 280. Roggen 225, Gerſte für Brauzwecke 19
Hafer 165—172,50. Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null m
tauſchweizen 39,75—40,50. desgl. Sondermahlung 39,25.
Weizenmehl niederrhein. Spezial Null mit Austauſchweize
bis 40,25, desgl. Sondermahlung 39.25—40,00; Roggenmeh
bis 30,00; Weizenkleie 11,00, Roggenkleie 11,00.
Kartoffeln. Induſtrie hieſiger Gegend 3 RM.
Kilo bei Waggonbezug. Tendenz ruhig.
Viehmärkke.
i. Weinheim, 2. Mai Schweinemarkt. Zugefüh=
Stück. Verkauft 378, Milchſchweine das Stück für 8—16
Läufer 17—29 RM. Marktverlauf: gut.
Wirtſchaftslage des Viehhandels im April.
Vom Bund der Viehhändler Deutſchlands e. V. wird uns
ge=
ſchrieben: Die Wirtſchaftslage des Viehhandels wies im
abgelau=
fenen Monat verhältnismäßig geringe Veränderungen auf. Im
Handel mit Schlachtvieh hielten ſich die Preiſe ungefähr auf der
Höhe des Vormonats. Nur das Bullengeſchäft litt unter
über=
mäßig hohen Auftrieben. Die Nachfrage nach Kälbern war bei
gleich ſtarkem Angebot ſehr gering, ſo daß die zum Oſtergeſchäft
erzielten Preisverbeſſerungen im Laufe des Monats wieder völlig
verloren gingen. Obwohl der Schweineauftrieb auf vielen
Schlacht=
viehmärkten merklich abnahm, haben die Schweinepreiſe im
Be=
richtsmonat einen nie gekannten Tiefſtand erreicht, der auf die
weiterhin ſinkende Kaufkraft der Bevölkerung und zugleich auf die
fortſchreitende Jahreszeit zurückzuführen ſein dürfte. Die
Schaf=
preiſe hielten ſich bei ungefähr gleichem Angebot im Preiſe des
Vormonats.
Im Zuchtviehhandel war ein leichtes Anziehen der Preiſe für
beſte Tiere bei ſtillem Geſchäft feſtzuſtellen. Man erhofft bei dem
Zuchtviehhandel eine Beſſerung bei eintretendem günſtigen
Früh=
jahrswetter. Der Einkauf geſtaltete ſich für den Viehhandel auch
im Berichtsmonat weiterhin ſchwierig, während die Geldeingänge
nach wie vor ſehr ſchlecht ſind, da die Landwirtſchaft die
vorhan=
denen Mittel zum Einkauf von Saatgut und Dünger benötigt.
Frankfurter Viehmarkt vom 2. Mai. Der Auftrieb des
marktes beſtand aus 1374 Stück Rindern (gegen 1326 am
Hauptmarkt), darunter befanden ſich 345 Ochſen, 153 Bull
Kühe und 366 Färſen, ferner aus 746 (693) Kälbern, 35 (74
fen und 4893 (4586) Schweinen. Bezahlt wurde pro Zent
bendgewicht in RM.: Ochſen a) 1. 31—34, 2. 27—30, b) 1.
Bullen a) 27—31, b) 22—26; Kühe a) 26—28, b) 23—25,
22,00; Färſen a) 31—34, b) 27—30, c) 23—26; Kälber
b) 42—45. c) 37—41, d) 30—36. Schafe wegen des geringe
triebs nicht notiert. Schweine a) — b) 35—39. c) 36—3‟
—38, e) 31—36, f) und g) nicht notiert. Marktverlauf:
ruhig, nahezu ausverkauft: Schweine mittelmäßig, ausve
Kälber rege, Schafe langſam, geräumt. Im Preisverhältr
letzten Hauptmarkt vom 25. April blieben Ochſen und Käl.
verändert Bullen, Kühe und Schweine gaben etwa 1 Mk.
Fleiſchgroßmarkt. Ochſen= und Rindfleiſch 1. 50—56
Bullenfleiſch 43—48, Kuhfleiſch 2. 36—42, 3. 25—30, Kalbf
55—60, Schaffleiſch nicht notiert; Schweinefleiſch 1. 48—
für 1 Pfund friſches Fleiſch. Geſchäftsgang des Fleiſchgroßm
lebhaft. — Wegen des Himmelfahrts= und Pfingſtfeſtes
Märkte wie folgt verlegt worden: Von Donnerstag, den
auf Freitag, den 6. Mai, und von Montag, 16. Mai, auf Di
17. Mai.
Kleine wirkſchaftsnachrichken.
Durch die Dritte Verordnung zur Durchführung de
ſchriften über die Kapitalherabſetzung in erleichterter For
26. April 1932 iſt die Friſt, bis zu deren Ablauf die K
herabſetzung in erleichterter Form beſchloſſen werden
ka=
zum 31. Dezember 1932 verlängert worden.
Verſchlechterung der Papier=, Pappen=, Zellſtoff= und
Holz=
ſtoffinduſtrie im April. Die Abſatzverhältniſſe in der Papier
er=
zeugenden Induſtrie haben ſich, wie der Zentralausſchuß der
Papier=, Pappen=, Zellſtoff= und Holzſtoffinduſtrie berichtet, auch
im April nicht gebeſſert, abgeſehen von einer vorübergehenden
Be=
darfsſteigerung in einzelnen Papierſorten durch die Wahlen. Die
Papierausfuhr ſtößt auf immer größere Schwierigkeiten und
ſchrumpft daher von Monat zu Monat mehr zuſammen. Die Preiſe
zeigen immer noch fallende Tendenz und ſtehen zum großen Teil in
einem Mißverhältnis zu den tatſächlichen Geſtehungskoſten. Die
Zahlungen gehen weiterhin ſehr langſam ein und faſt nur in
Wechſeln mit langen Laufzeiten.
Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine Verordnung übe
ordnung der Kapitalverhältniſſe bei der Allgemeinen D
Creditanſtalt in Leipzig. Die Verordnung, die das Dat
30. April trägt und vom Reichsminiſter der Finanzen
Reichswirtſchaftsminiſter und dem Reichsminiſter der Ju
terzeichnet iſt, tritt mit ihrer Verkündung in Kraft.
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurt
Monat April 1932 durch den Reichsanzeiger 929 neue Konl
ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge au
kurseröffnung — und 742 eröffnete Vergleichsverfahren
gegeben. Die entſprechenden Zahlen für den Vormonat
ſich auf 975 bzw. 759.
Berliner Kursbericht
vom 2. Mai 1932
Oeviſenmark
vom 2. Mai 11
Berl.Handels. Geſ.
Danatbank. ...
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
apag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg.
Beramann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Ve
21.25
37.50
21.25
13.50
13.375
24.125
29.50
37.75
18.—
24.75
84.75
M
Eleltr. Lieſerung
J. 6. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.felektr.untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen 9
Phil. Kolzmann
Kali giſchersleben
glöckneriverle
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn.
Oberſchleſ. Kotsw.
Orenſtein & Koppel
GN—
53.—
95.375
Re
52.875
37.—
26.875
37.—
84.—
22.625
27.—
24.75
34.50
22.50
I
Nütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akalt
Agsb.= Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr Ind.
Hirſch Aupfer.
Sohenlehe=Werle
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
48—
30.
144—
15.625
93.—
27.—
12.50
25.—
14.75
64.50
17.375
29.50
Helſingfor4
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Eslo
Kopenhagen
Stocholm.
London.
Buenok=Aires
New Vorl
Belgicn.
Italien
Paris
Währung
100 finn.Mk.
100 Schillin
100 Tſch. Kr.
100 Pengs
100 Leva‟
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Sta.
1 Pap. Peſo
1 Tollgr.
100 Belga
ſ100 Lire
100 Franes I
Raddt
7.113
15198
12.465
3.057
170.,63
7767
84.42
7e.23
15.38
1.003
4.209 4
56.89
21.63
16.575
Krief
7.127
52.05
12.485
2.ces
170.87
78.05
84.r8
77.13
15.32
1.60:
4277 1
*s.01
21.,67
16.615/
Echweiz
Exanien
Danzig
Japan
Rio de Janerrol=
Zugoſlawien
Portugal
Athen.
3ſtambu=
Kgito.
Kancba
Uruguah
3sland
Tallinn (Eſtl.) t
Nigg
Währun,
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
t Yen
1 Milreis
100 Dinar
100 Eseubost
100 Drachm.!
t türk. 2
äghpt. 2
canad. Dol /3
Goldpeſo
100 isl. gr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats
81.1
33
g2.
13.
1.
6s
og
79
Durmfrädter and Karloharbant Bariftadt, Windte drt Arrssher O
Frankfurter Kursbericht vom 2. Mai 1932.
88 Dtſch. Reichsanll
„v.27
5½%Itern.
6%Baden .......
63 Bahern .....
82 Heſſen ......
62 Preuß. Staat
6% Sachſen....
68
52.25
60.,5
63
47.75
89
93
W Maue
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
6% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.)
5½% „ Liqu. Obl
8%o Voigtcbäffner 64.25
41
J. 0. Farben Bondsl 84.75
71.5
Ros
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſunsſch. 4iſ, Ab.
löſungsanl..
Dtſche. Anl. Ablö.
ſungsſch. (Neub.,
39‟/,
3.6
Dt. Komm Sam
mel=Ablöſ.-=Anl.
FAuslSer. I
„ Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl.(Neubeſitz).,
37
Deutſche Schutzge
bietsanleihe.
2.775
6% Baden=Baden
6%Berlin. „.b.24
6% Darmſtadt . . . .
6% Dresden b. 261
6% Frankfurt a.M.
Schätze v. 291
62o „ b. 28
6%Malnz
68 Mannheim v. 27
62 München v. 29
6% Wiesbaden v.28
65‟
43.75
*
6% Geſſ. Landesbk. 72.5
Goldoblig/ 51
51% Heſ. Lds.
Hhp.=Bk.=Liquid 74.25
43% „Kom.=Obl.
6% Preuß. Lds..=Anſt. G.Pf.
6% Goldobligl 66
6%5 Berl.Gyp. Bk.)
5½%n Ligu.=Pfbr.
83 Frrf. Hhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
Pfbr.=Bk.
Lian
8% Mein.Hhp.=Bl.
5½% Lig. Pfbr
%a Pfälz. Hhp.=Bk.)
2%0 7 Lig. Pfhr.
g2 Rhein. Kup.Bi.
51ſ.% „Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
6% Südd. Bod.
Cred.=Bank
51),% — Lig. Pfbr
6% Württ. Hyp.=B.)
74
83.25
21.5
7675
8221
7.
76.2
59‟
520 Bosn. L.E. B.)
„ L. Inveſt.
523 Bulg. Tab.b.02
z% Oſt. Schätzel
429 Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
41.7
42 Türk. Admin.
4% 1. Bagdad
4% „ Zollanl.
4.2 ungarn 1913
z.. 1914
Goldr.!
1910
42
artien
8.75
10
4.35
15
Kde
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleumwerkel
Eiſenhandel.
Ohckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
EzlingenMaſchinen
Faber & Schleicher
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaumel
Frankfurter Hof.
125
28
3
R
68
35.75
19
6n5
5.25
5.5
Gelſenk. Berowerk
mn5
78
6%Daimler=Benz
68 Dt. Linol.Werke
885Mginkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl.
SSBer, Stahlwerkel=
Af
*3
Erla. Kunſtzüide Unie
A. E. G. ......
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg.Brauereil
BZeliſtoff
Bemberg, F. P....
Beram. El.=Werkel
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen...
Eement Heidelberg
Karlſtadt
F. G. Chemie; Baſel!
Chem.Werke Albert
Chade ..........
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz..,
Ve
37
21
Ot. Atl. Telegr.
41.5
R
Geſ felektr. Untern
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. . ...
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil.
Slſe Berob. Stamml123
„Genüſſel
Junghans ...
Kali Chemie .....
Aſchersleben.
Karſtadt, N...
Klein, Schanzlin.
glöchnerwerke ..
3.
4o
36.5
117,
48.5
84.5
Bl.
Knorr C. 6..,.
Lahmener ck Co. —.I
Laurahütte .....
Lech, Augsburg..
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb.
Metllageſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt!
Sberbedarf
Phönix Bergbai
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen .9
„ Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan. .
Roeder Gebr. . ...
Rütgerswerke ...
Salzdetfurth Kali.9
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackſbr.
Schtiftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.)
Siemens & Halske
Südb. Zucker=A. 6.
Tellus Bergbau.
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard ...
unterfranken .....
Ver. Stahlwerke ..
Ultramarin.
Voiat & Haefſner”.
Bagß. 2 Freytag.
K
Zellſtoff Waldhof.
Memel
142
30
17.25
1 50
148.5
69‟
38
Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank...
Bk. f. Brauſnduſtr
BarmerBankberein
Bayer, Hyp. u. W
Berl. Handelsgeſ
Hypotherbl
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat.=Bl
Dt. Bank und Di
Di. Eff. u. Wechſt
Dresdner Bank.
Frankf. Bank .
„ Hyp.=Bank.
Mein. Hhp. Bank
Pfälz. Hyp.=Bant
Reichsbank=Ant
Rhein. Hyp.=Ban
Sädb. Bob.-Cr. Bl
Wärttb. Notenban
50
A..G. ſ. Verkehrsw
Allg. Lokalb. Kraftn
7% Dt. Reichsb. Vz‟
99
95.75
Hapag ....
Nordd. Llohzd.
Sädd. Eiſenb.=Geſ
an
15.5
Allianz. u. Stuttg
Verſicherung :
Berein,Verſ
Frankonacück=u.g
Mannh. Berſich.
tavi Minen
Schantungsandel
Dienstag, 3. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 123 — Seite 13
uf Sematgs geodee Sena
Roman von
Kurt Siodmak
(Nachdruck verboten.)
Cophright by Carl Duncker Berlag, Berlin 1931
„Soviel Sie wiſſen”, rief Ralf höhniſch: „Und meine
uter?”
Ihre Frau Mutter iſt bei ihm”, beeilte ſich Koppenhöfer zu
worten. Das war ja ſchrecklich, es war ja, als mache ihn
ſer Mann für die Schickſalsſchläge verantwortlich. Er ärgerte
ein wenig und wurde ſehr formell.
Sie haben bei mir noch Ihr Erbteil liegen, den auf Sie
di fallenden Teil des Vermögens ihres Vaters. Diefe Summe
rägt ungefähr 200 000 Reichsmark. Ich glaube, etwas mehr als
toſ0, ich habe ſie in mündelſicheren Papieren angelegt, und ſie
Aid in ven vier Jahren gewachſen ſein. Sie können natürlich
en Augenblick darüber verfügen.”
„Ich habe augenblicklich keinen Paß, und ich will auch nicht
rten, his mich die Behörde anerkannt hat, es wird einen
ufen Formalitäten geben, denn es iſt ſchwer zu beweiſen, daß
n lebt. Die Leute glauben einem das nicht. Ich möchte
ſch reiſen
„Nach Afrika?” forſchte Koppenhöfer erleichtert. Es war ſehr
iſtig, wenn dieſer Mann wegfahren würde, man konnte dann
Nuhe ſeine Angelegenheit in Ordnung bringen. Koppenhöfer
ſte Eile und Ueberſtürzung.
„Wie wollen Sie aber reiſen, ohne Paß?” fragte er geſpannr.
„Ich beſitze den Paß des tolen Privatgelehrten Vinenz
dmer, dieſer Paß iſt noch gültig. Ich werde hoffentlich
ſe Schwierigkeiten haben — wenn Sie mir keine machen!”
Ich?” fragte Koppenhöfer entſetzt, „aber ich bitte Sie.”
„und ich kann über gewiſſe Summen verfügen bis meine
ſchaftsangelegenheit in Ordnung gebracht iſt?”
„Wir können die Papiere beleihen, wenn Sie mir eine
Voll=
ht geben.”
Ralf nickte. War er noch er ſelbſt? Hatte der Tote nicht
n von ihm Beſitz genommen?. Gingen jetzt nicht ſeine
Ge=
ken unbekannte, nie gedachte Wege? Wenn ich jetzt in den
egel ſehe, grinſt mir ein fremdes Geſicht entgegen, dachie
f ſchaudernd in plötzlicher Klarheit.
„Ich bin jetzt Vincenz Rohmer”, ſprach er und fühlte, wie
Finger, die er umklammerte, angſtvoll zuckten. Ich möchte
t, daß mein alter Name genannt wird, Herr Juſtizrat.”
Der alte Mann blätterte müde in Akten. Er gab ſich keine
he zu verſtehen.
16 „Haben Sie ſonſt noch Wünſche?” fragte er, ohne Ralfs
nen zu nennen.
glopfen an der Türe, die ſich leiſe öffnete. Golder ſteckte
en dunklen Kopf herein.
„Zahlen Sie dieſem Herrn hier 10 000 Reichsmark aus”
ning richtete ſeine hellen Augen auf das Geſicht ſeines
zhausgenoſſen. „Er muß ſich aber verpflichten, Deutſchlano
ſerlaſſen.”
„Schreiben Sie fünfzehn”, bat Golder nachdenklich, ſah auf
blitzenden Schuhe, ſtreichelte liebevoll die Bügelfalte ſeines
n Anzuges: „Wiſſen Sie, ich möchte gern ein ehrlicher
ſch bleiben, und es iſt ſo leicht, ehrlich zu ſein, wenn man
in der Taſche hat!”
Achtes Kapitel.
Der kleine uralte Dampfer glitt mit quirlender Schraube
das ſtille Waſſer. Er hielt ſich dicht an der Küſte, die
eine ausgerichtete Mauer ſich zum Horizont hinzog. Dichte
e Wälder ſäumten die Ufer, ab und zu eine kleine Lichtung,
dung eine Fluſſes, der in der Regenzeit lebt, wieder ver=
und ſeine Spuren mit Geröll und geſtürzten Bäumen
zeichnef. Der Himmel, durchſichtige, brennende gläſerne
Kup=
pel, drückte die Hitze auf die Erde nieder. Kein Windhauch kam.
und die kleine eilige Dampferſchraube ſchien ſich durch flüſiges
Metall zu drehen.
Jetzt pfiff die Sirene, das Stampfen der Maſchinenkolben
wurde heftiger, die ſtumpfe Bugnaſe warf die kleinen, ſilbernen
Wellen höher, und auf der Kommandobrücke erſchien der
Kapitän, mit rotem Geſicht, einem Tropenhelm, alt wie das
Schiff, auf dem Schädel. Er trat bis zur Schattengrenze des
Sonnenſegels und rief: „In einer halben Stunde können wir
landen, Herr Rohmer!”
Er horchte einen Augenblick, vernahm keine Antwort, ſchritt
wieder zu ſeinem Liegeſtuhl zurück, neben dem die eisgekühlte
Whiskyflaſche ſtand.
„Haſt du gehört, in einer halben Stunde landen wir!” Lien,
in hellem kniefreiem Rock, die Haare, um dem Anſturm der Hitze
zu entgehen, zu einem komiſchen Schopf in die Höhe gebunden,
ſtellte ihr Glas, in dem ein zerſchmelzendes Eisſtück ſchwamm,
neben ſich, blickte auf Ralf, der, in den Liegeſtuhl geſtreckt, die
Beine auf die Reling geſtützt, auf die Uferlandſchaft ſtarrte.
„Freuſt du dich nicht, Jaſper wiederzuſehen?”, fragte ſie ein
wenig verwundert und traurig über ſeine Teilnahmsloſigkeit.
„Jaſper mit den langen Beinen und dem zu kleinen Kopf und
dem immerwährenden Lachen — ich kann ihn mir genau
vorſtel=
len”, ſprach Lien ſchnell und luſtig und legte Ralf die Hand auf
den Arm, ſchloß die Augen halb, denn das Waſſer warf die
Son=
nenſtrahlen wie einen Brennſpiegel zurück. Ich weiß, wenn er
dich ſieht, wird er zuerſt euren berühmten Kriegspfiff ausſtoßen
und ſchreien: dieſes weiſe Haupt hat dich ſchon lange erwartet,
Flick! Du heißt doch Flick, das haſt du mir erzählt”, ſie lachte, denn
Ralf machte eine abwehrende Bewegung, „und du wirſt ſagen, und
die Hand mit abgewendeter Handfläche über dein Herz halten:
Süß iſt deine Stimme, o Hungogo, und dann werdet ihr euch in
die Arme fallen, und alles wird in Ordnung ſein!“
Ralf erhob ſich matt, ſtrich Lien über den Schopf, der wie
ein Pinſel in die Höhe ſtand, lächelte ein wenig trübe: „Ich will
hoffen, daß es ſo wird, Lien.”
Eine kleine Landzunge ſprang vor, von der ein Blitzen
aus=
ging.
„Dort iſt es, Lien!” Ralf wies auf den Landvorſprung, „ich
war nur einmal hier, aber nichts hat ſich verändert.”
„Siehſt du, nichts hat ſich verändert, und früher war doch
alles gut —
„Das Blinken dort”, erklärte er ſchnell, um die traurigen
Gedanken nicht Herr über ſich werden zu laſſen, „kommt von
rie=
ſigen Parabolſpiegeln, die auf das Waſſer gerichtet ſind, um die
Oberfläche zu erhitzen. Sie drehen ſich automatiſch nach der Sonne.
Und daneben ſteht das Kraftwerk. Lange Rohre ſaugen dus erz
wärmte Waſſer an, andere Rohre leiten aus tauſend Meter Tiefe
kaltes Meerwaſſer herauf. Dann läuft das kalte Waſſer durch
verſchiedene Ablagen, die luftleer gepumpt ſind, beginnt zu ſieden,
verwandelt ſich in Dampf, treibt ſo die Turbinen, endet im
Kalt=
waſſerkeſſel und kehrt wieder in die See zurück. Das iſt ein
ewiger Kreislauf, wir gewinnen dabei rieſige Strommengen aus
den Turbinen, die die Kreiſelpumpen antreiben. Die Pumpen
wieder bewäſſern das Land, auf dem Gummi wächſt. So
bekom=
men wir billigen Gummi, und können unabhängig vom
Welt=
marktpreis kalkulieren und Gummiſorten züchten.”
Er verſtummte. Wozu dieſer Aufwand? Die Fabrik war in
anderen Händen, die Arbeit war nutzlos vertan.
Ds hat. ſch ales dein Mter usgehacte nagte. Den
ſchnell, um ihn abzulenken.
„Wir alle, Vater, Jaſper — und ich” lächelte er, „der
Gummi=
markt war derartigen Schwankungen unterworfen, daß es ſich ſchon
lohnte, hier in Afrika Gummi anzubauen. Das Land koſtete faſt
gar nichts, die Portugieſen waren froh, daß wir dieſen
Küſten=
ſtrich pachteten.”
Das Schiff wandte jetzt die Naſe dem Lande zu und ließ zwei
dunkle Glockenſchläge ertönen. Am Ufer zog ſich eine kleine
Well=
blechſtadt hin, gekrönt von einem rieſigen Gebäude aus Glas,
einem hohen Turm, von dem aus mächtige Rohre in das Waſſer
ſtießen.
Ralf ließ den Fernſtecher ſinken.
„Du kannſt wohl Jaſper noch nicht erkennen und wunderſt
dich?” fragte Lien mit kleinem Spott, während ihr Herz heftig
klopfte.
„Natürlich nicht, aber ſieh mal — die Felder — Jaſper hat
keinen Gummi mehr gebaut — die Felder liegen alle brach.”
„Wer weiß, was er ſich Beſſeres ausgedacht hat,” lachte Lien
beruhigend, „du haſt doch ſelbſt geſagt, daß Gummi ſo gefallen
iſt, daß man ihn nachgeworfen bekommt, da wird er ſich doch nicht
anſtrengen und die Kriſe verſchlimmern.”
„Kann ſein”, Ralf verbarg das Glas in dem Futteral, „aber
warum bleibt er dann hier?. Er hat doch genügend Leute, die ihn
gut vertreten können."
Jetzt ſchrie der Dampfer mit dumpfer orgelnder Stimme. Die
Mannſchaft öffnete die Ladeluken, ein kleiner Kran ſchwenkte und
raſſelte. Von der Mole ſtieß ein Motorboot ab, ein Leichter ſetzte
ſich ſchwerfällig in Bewegung.
Geſpannt blickte Ralf auf das ſchnell näherkommende Boot,
in dem drei Männer ſaßen. Dann faßte er nach der Hand Liens.
Jaſper war nicht dabei.
Die Schraube des Dampfers lief mit kleinen, zögernden
Schlägen rückwärts. Ein Kommando ertönte, und raſſelnd ſenkte
ſich der Anker. Der Kapitän trat auf Rolf zu, reichte ihm die
Hand.
„Alſo, viel Vergnügen, ich komme in ein paar Tagen auf
der Rückreiſe wieder vorbei, wenn Sie dann genug von dieſem
verlorenen Stück Welt haben, nehme ich Sie wieder mit.”
Das Fallreep war herabgelaſſen, Ralf ſprang in das Boot,
reichte einem der Männer die Hand: „Kennen Sie mich nicht
mehr, Aritſchuck?”
Der Mann ſtarrte ihn verblüfft an.
„He, Mannheim, Seller,” er rüttelte den Mann, der am
Steuer ſaß, „ſeid ihr denn blind geworden, habt ihr denn euer
Gedächtnis verloren?”
„Herr Benning,” ſchrie Aritſchuck plötzlich, „Herr Ralf — weiß
Gott —‟, Aritſchuck ſprang auf, das Boot drohte zu kippen, „das
iſt doch — verdammt noch mal —”, und er ſchlug Ralf im
Ueber=
ſchwang ſeiner Freude auf die Schulter, erſchrak dann, lachte aber,
als er Ralf lachen ſah, der ihm die Hand entgegenſtreckte.
„So habe ich mich doch nicht verändert,” rief Ralf luſtig,
„weißt du noch, Mannheim —, oder muß ich Sie ſagen —2
Mann=
heim ſchüttelte erſchrocken den Kopf und erholte ſich jetzt erſt von
ſeinem Erſtaunen.
„Weißt du noch, wie du mir das Feilen beigebracht haſt —,
immer habe ich im Bogen gefeilt, niemals iſt es gerade
gewor=
den —, und immer haſt du die Sache in Ordnung gebracht, ehe
Vater das Stück in die Hand bekam —, weißt du das noch, altes
Haus?”
Er ſtreichelte die Jacke des Mannes.
Mannheim nickte beſtrahlend. „Stimmt, und dann habe ich
ſchwören müſſen, daß Sie es ganz allein ſo gerade gefeilt haben,
ich habe mindeſtens ein paar Dutzend Meineide geleiſtet —
Alle vier lachten.
(Fortſetzung folgt.)
Tedte o dn AIelenl dienl Lilsieh
mfntsi Speielbwtafel
wie unberegnetes Stroh
zu billigſten Tagespreiſen frei Hau
Mofmeierei, Tel. 484 G
treichfertige Olfarben
ſeit Jahrzente in beſter
Qualität u. billigſt beim
arben=Fiſcher
Frankfurterſtraße 12/14 fscast
Mai
Ehs, Clubsessel u. 5
nur Qualität
ratzen
Dekorati=
Carl Herber
4 9 am alten palalsgarten. 2
iſt es!!
E
ſthofFreibank
en Mittwoch
If v. 8.2 Uhr:
u. Schweine=
(6723
At
Badewanne
kauf. Feigk,
aße 71., I.
leiderſchrank,
Paſchbecken,
n.
Pflanzen=
zu verkauf.
Zeſchäftsſt. C
Smoking, mittl.
amerik, zu verke
fen 25 ℳN. Rut
ſtraße 6. p., k.
Guterh. Diwan
verk. Preis 25
Damenrad
Herrnrad
für 25 ℳ zu verk.
Viktoriaſtr. 54, II.
Nähmaſchine.
ſpottbill. z. verkauf.
Kaupſtr. 13, I.r.
Ter Darmstadter
nlZuverk.:ob.Ausziehe/2Tiſch m. Einl. 25 ℳK, F
Bolſtergarnit, Sofa, w
2 Seſſel. 6. Stühle, ke
2Barock90,4, Kleider= 5
ſchrk 8.4 Wäſcheſchrk.
10.X, Gasherd 30 ,.
1O Kirſchb. Tiſch 25.,4.
—wilhelmſtr. 12, zwiſchen
714-7 Uhr anzuſeben. Stabiles Marken=
Dam.=Rad b. z. vk.*
Eliſabethenſtr. 35,pt. Sehr gut erh. mod.
Kinderwag, zu verkf.
Bleichſtr 19, II., Blatz.
Anzuſ. v. 1—5 Uhr. * Schreibmaſchine
gt. erh., bill. abzug.
Anzuſ. v. 4—7 Uhr.
Friedmann. Luiſenplatz 1
(6736b) Leiterwag., Bettſt.
s 1Holz), überſ.=Koff.
Wendelſtadtſtr. 38,I.* n/Faſt neuer Gasherd
billig abzugeben.
Näh. Geſchäftsſt. Schreibmaſch, gut
erh., bill. z. verk
Am Nordbahnhof
er Nr. 21½,Tel. 4964.* Verſch. Anzüge für
ſtattl. F. b. z. vk.
Wentzel. Mühlſt. 5. Gash. m. Bratofen
zu verkauf. 25 ℳ.
u= Schloßgaſſe 30, I. (* s= Kachelofen
(grün, modern) zu
verkaufen. Riedlin=
gerſtraße 31. patt. Gelegenheitskauf!*
1. gebr. Herrenrad’ß
m. Garant, ſehr bill.
z verk. Ledermann.
Guterh. Herrenrad N. Ramſt. Str. 51, Hof. Guterh, Herrenrad
Ang. u. 5.55 Gſch.*
3u kaufen geſucht:!
7 Kaffeemaſchine.
11 Eismaſchine, Eis=
Konſervator. Ang.
u. H. 225 Gſch. (*gil
Zu kaufen geſucht
ein gut erhaltener,
leichter Fahrſtuhl.
Angeb. unt J. 23
a. d. Geſchäftsſt. *
Guterh., weiß em.
Badewanne zu
kau=
fen geſucht. Ang. u.
5. 54 Gſchſt. (6719
Autogarage in der
Nähe der Beſſunger
Kirche zu miet, geſ.
Angeb. unt. J. 16
a. d. Geſchäftsſt. (*
geht au Inde
der große
TUIAT AABVULNAAI
wegen vollständiger Aufgabe.
Nichts soll übrig bleiben, alles muß verkauft werden,
wenn auch noch so billig.
1Darmstädter-Los!
Ziehung garantlert 7. Maf.
L0s zu 1 RM. empfehlen
alle Lotterie-Einnehmer
und die bekannten Verkaufsstellen.
RaUIé
unter ſtrengſter
Diskretion
ſof, z. kf. geſ. Prs.=) getragene Kleider,
Schuhe uſw.
M. Winwizki,
H
zſtraße
Poſtkarte genügt.*
Kaufe
getr. Kleider, Schuhe,
ſowie Boden= und
Kellerkram,Flaſchen
Heinrich Sanl
Kleine Bachgaſſe 8.
Telephon 3590.
Chriſtlich. Händler.
Gut erhalt.
elektr. Boiler (min.
50 Lt.), Angeb. unt.
H. 109 Geſchſt. (*gi
2 gebr. Kind. (
Mäd=
chen)=Räd z kf. geſ.
Ang. u. J. 22 Gſt.
Privatm. ſ. z. kauf.
fläm. Vitrine kl.
Schr. f. Akt., Muſt.,
Reiſeſchreibmaſch.,
Meißener Porzell.=
Gruppe, all. n. gt.!
Ang u. J.9 Gſt.
Käute
Flaſchen, Felle.
Bo=
den= u. Kellerkram
Frau Lied Bw.
Langgaſſe 33. (*
Poſtkarte genügt.
Gebr. Waſchkom. m.)
Marm. u. Spieg.
nußb. vol, z. kf.geſ.! Lübrn
Ang. u. J. 32 Gſt. *
Guterh. Hauszelt
billig zu kaufen
ge=
ſucht. Angeb unter
J. 35 a. d. Gſchſt. *
Gebr. Leiterwagen
zu kaufen geſ.
An=
gebote unter J. 51
a. d. Geſchſt. (6718
Berufst. Dame ſucht
ſofort möb. Zimmer
mit Telefon u. Bad.
Nähe Luiſenplatz o.
Neues Palais.
An=
geb. u. J. 50 Gſch.
(6724)
1”
mit Rebenraum
ca. 25—30 gm.
in guter Lage zu
mieten geſucht.
An=
gebote unter J. 42
an die Geſchäftsſt. *
Suche kl. verſchließb.
Raum z. Unterſt. v.
Möbeln. Ang. mit
Prs. u. J. 4 Gſch*
Kinderloſ. Ehepaar
ſucht 2=Zim.=Wohn.
Ang. mit Preis u.
J. 34 a. d. Gſchſt. *
Lehrersw u. Tocht, /
f. 3=3.=W. Mietk.!
vorh. Angeb. unt.
J. 33 Geſchäftsſt.
(6716
Aelt. Ehep. m. 2
erw. Kindern ſucht
ſof. 3=Z3.=W. pt. od.
1. St. Pr. 40—45.0
Ang. u. J. 15 Gſt.*
Jg. Ehep. (1 Kind)
ſucht ſof. 1= od. 2=
3.=W. b. z. 40 ℳ
Ang. u. J. 12. Gſt.*
3—43.=Wohng. mit
mögl. groß. Küche
geſ. Gr. Mietk.
vor=
hand. Angeb. unt.
J. 11 Geſchſt.
3—5=3.=Wohng, ſof.
o, ſp. geſ. Gr.
Miet=
karte. Prs. b. 60 ℳ
Ang u. J. 47 Gſch*
2=Zim.=Wohng.,
ab=
geſchl. Voxplatz, ſof.
geſ. v. 2 Perſonen.*
Ang. u. J. 40 Gſch.
3—4=Zim.=Wohng.
v. Dame geſ., am I.
2. St. o. Mſ.
Miet=
karte vorh. Ang. u
H. 75 Geſch. Edsi,
2—3=Z.=W. p.
pünkt=
lich zahlend. Miet.
geſucht. Mietk.
vor=
hand. Angeb. unt.
J. 21 Geſchäftsſt.
G. mbl. 3. (
Schlaf=
u. Arbeitsz.) von
2 Student. (Brüd.)
für ſof. geſ.
Eil=
angeb m. Pr. unt.
J. 18 Geſchäftſt.
Alleinſt. Dame
fin=
det liebevolle
Auf=
nahme b. kinderloſ.
Ehep. a. d. Lande
geg. einmal. oder
monatl. Pflegezul.
Ang. u. J. 10 Gſt.*
Metzgerein. &
Hoch=
ſchule gibt bhirg. u.
reichl. Mittagstiſch,
70 Pfg. Ang. unt
J. 49 a. d. Gſchſt. *
MMteesrstsöhst."
Hunneet
Aaasieu ereieie Serthiet.
Nniet
Net
iei ie gatetanteit
(1 St.45
Seite 14 — Nr. 123
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 3. Maf
Seite
Ende d
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des
form
nachde
gangei
E=
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus n.
konföt
verluf
haben
währe
von (
Wahl
große
Deutſ
daß
den
hül
vor
ware
vor.
mit
Ruck
ſollt
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
de
a.u.
de
re
ſtel
St
St
Helche Vorteile hieten
die Heagfahrten
in moder nen Groökraftwagen.
1. Einwandfreie Führung bei jeder
Fahrt.
2. Voller und hoher Schutz aller
Fahrtteilnehmer durch vollbezahlte
Versicherungsprämien.
3. Unbekämmertes und sorgenloses
Reisen.
4. Kostenloser Nachweis von
ver-
billigten Unterkünften und
Ver-
pflegungen jeder Art.
Also:
Donnerstag (Himmelfahrt), 5, Maf
Abfahrt 8 Uhr Heaghaus: Neustadt
— Lätzelwiebelsbach — Klein-
Heu-
bach mit Engelberg (Mittagessen
in Klein-Heubach, im Fahrpreis
ent-
halten) — Miltenberg—Amorbach-
Eulbacher Park.
Fahrpreis einschl. Führung und
Mittagessen . . . . . nur 5.80
Sonntag, den 8. Mal,
Blüten-
fahrt an die Bergstrasse:
Jugenheim-Bensheim-Zell (
Kuchen-
nachmittag) Gadernheim-
Oberram-
stadt-Darmstadt.
Fahrpreis . . . . . . nur 2.50
Paddler-Sonderfahrten
nach Erfelden Himmelfahrt,
5. Ma1 und Sonntag, 8, Ha1
vorm 815 Heaghaus.
Fahrpreis hin und zurück 1.30
Gepäck frei.
Auskunft und Karten nur Heaghaus.
Zimmer 6, Tel. 3390. (V 6744
3000 Stück blühende
Skiefmükkerchen
Vergißmeinnicht,
Masliebchen,
kräft. Pflz. m. Ball.
St. 5 J, 25 St. 1 ℳ
Gemüſepflanz.
lle Sorten, billig!
Gärt=
nerei Batban
Dieburgerſtr. 105.
Von 12—2 geſchloſſ.
(*gi
Achtung!
Alle Arten v.
Ket=
ten f. Auto u.
Mo=
torräder, auch
Laſt=
wagen, liefere ich
ſchnellſtens.
Stirn=
räderzahnketten für
alle Wagen.
Moto=
ren= u.
Maſchinen=
ſchloſſerei
Arheilger=
ſtraße 92 (a. Rhön=
(6448b
ring)
Motoren= und
Ge=
triebe=Reparaturen
v. Auto u.
Motor=
rädern. Sie ſparen
Geld, wenn Sie
Motor o. Getriebe
ſelbſt ausbauen u.
bringen.
Motoren=
u.
Maſchinenſchloſſe=
rei Arheilgerſtr. 92
(am Rhönring).
(6447b)
Tapezieren
per Rolle 60 Pfg.,
Garantie für
ſau=
bere Arb. u.
Halt=
arkeit. Angeb. u
J. 28 Geſchäftsſt.
Bettledern • Reimgung
im Beisein der Kundschaft.
Barchente, Bettfedern, Daunen
Polster-Möbel, Matratzen.
Telephon Nr. 1084
Rouf, Magdalenenstraße Nr. 11
(1252a
Tapezlermeister
(Aufarbeiten von Matratzen und Polster-Möbel bei
allerbilligster Berechnung und bester Arbelt.)
Elektr. Entstaubungs- und Entmottungs-Anlage.
Ab heute
Felix Bressart, der Urkomische,
in dem neuen, originellen Tonfilm:
Holzapfel weiß alles
mit Jvan Petrovich, Gretl Theimer, Theodor Loos,
Anton Pointner, Jack Mylong-Münz u. v. a.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Hente
Aletzter Tag!
Renate Müller und Hermann Thimig
in dem Iustigen Tonfilm:
Mädchen zum Heiraten
Regie: Wilh. Thiele (V.6690
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Hente
letzter Tag!
Pamnolhie Matienhor
Großes Haus 19.30—22.30 Uhr HessischesLandestheater
Dienstag
3. Mai 1932 G 15 (Gr.1—4,
Kleines Haus 20bis geg. 22 Uhr
Razzia
Berliner Tragikomödie von H. Re
Preise 0.60—4.80
Lieder-Abend Dr. H. Allme
Joh. Drath, Karl Marie zu
Preise 1—3
MMankscha M
(Einzeleſſen 80)
Speisehaus
Fauldrath / 2.
Ludwigspl. 2. V. Me
Abendessen
S
Kartoffelklöße
Kompott — oder
Wiener Schnitzel
Salat.
Deſſert
von 0.30 an
Douglas Fairbanks
der beliebte Sensations-Darsteller in:
ROBIN HOOP
Jugendliche zngelassen. Beginn: 3.45, 6.00 u 8.20 Uhr.
Seeheim
Autn
W Tanz
Wagete
Rücktahrt Autobus. (5581a
Heute Dienstag, abends 8
Das große
Sensations-Programy
u.
z.BLVeT
Der Vomptenr 0b. we Wai
FERRV BOSS
der faszinierende Illusionis
und die weiteren Attraktior
und trotzdem nur Preise
ab 60 Pfg.
Kart de Waal u. Verk.-Büro,Tel
Weinrostaurant „Mutter Krauß"
Darmstadt Taunusstraße 6
Hierdurch erlaube ich mir mitzuteilen, daß ich das
Weinrestaurant „Mutter Krauß‟
Achtung !Radfahrer
Wer will gut u.
bill. kauf., d. muß
i. d.
Döngesborn=
gaſſe Nr. 3 laufen,
d. Weg lohnt ſich.
Ball.=Räd. 55 ℳ.
65 ℳ. Dam. neuw.
36ℳ, 26ℳ. 2 J. G.*
Am Dienstag,
den 3. Mai
Taunusstr. 6 übernommen habe und dasselbe nach
altsoliden, guten Grundsätzen führen werde.
wird die Gaststätte nach Neurenovierung
derInnen-
räume eröffnet. Meinen verehrten Gästen biete ich
gut gepflegte, auserlesene garantiert reine
Natur=
weine, vorzügliche Küche zu zeitgemäßen Preisen.
Mein neues Unternehmen bitte ich gütigst unter
stützen zu wollen.
WILRELM ALLENDOR
Dahlienknollen.
Verkaufe a.
Diens=
tag und Mittwoch
einen größeren
Po=
ten Dahlienknollen
in guten
Schnitt=
ſorten 4 25 Pfg.
Blumenſtand Senz,
Marktplatz.
FriſcheWare!
Deck. 1.30, Schläuche
0.60, Erſatzteile und
Reparaturen billig.
Barkhausſtr. 62(gid
Wertſchätzungen
f. Real=, Ertrags=,
Niet= und
Beleih=
wert unt. eid.
Ver=
ſicherung. Architekt
und Bauleiter Gg.
Scherer, Dſtdt.
(6699b
Zu Pfingsten
Ein schönes Heim
Mit Pingel und Farbe alles wie nen!
Wir beraten Sie
Farbenmee
Zeitgemäß billig!
droße Ochzengasse 4
Telefon 2330
und
Bessungerstraße 41
un Mitglie
I. Qual. H.=Sohl. u. Fleck 3.50, D.=Sohl. u. Fleck 2.50
II. Qual, H.=Sohl. u. Fleck 3.00, D.=Sohl. u. Fleck 2.00
III. Oual. H.=Sohl. u. Fleck 2.70, D.=Sohl, u. Fleck 1.70
Ago 305 mehr.
(583a
Schuhe färbt garantiert wie neu
Sohlen-Wagner, Alexanderstr. 10.
Für unſere werten Mitglieder:
Prima GEG=Leber= u. Blutwurſt in 1 Pfd.=Doſen, ſolange Vorrat
.. . . . . . . Doſe nur 0.50
reicht...."
Ia GEG=Plockwurſt, la Salami . . . . . . . . . . . Pfd. 1.05
ff GEG=Cervelatwurſt .
.. . . . . . . . Pfd. 1.20
ff GEG=Mettwurſt . . . . . . . . . . . Pfd. 1.20 und 1.10
ff GEG=Teewärſtchen in Cellophanpackung . . . . „Stück 0.50
ff GEG=Delikateßwürſtchen . . . . Doſe 1.10, 0.90 und 0.75
Feinſter Emmenthaler Käſe, großgelocht, vollfett . . . Pfd. 1.60
Fr Emmenthaler Käſe ohne Rinde, 6=teilig Schachtel 0.66 u. 0.45
Prima Alpenlandkäſe ohne Rinde . . . . . . . Schachtel 0.10
la trinkfriſche Eier . . Stück 0.08½, 0.07½, 0.07 und 0.06
ff GEG=Vollmilchſchokolade . . . . . 100 gr=Tafel von 0.22 an
la GEG=Bonbons, Pfefferminztabletten, Keks, Gebäck, Tee, Fruchtſäfte
Ia Rhein. Weißwein in 5=Liter=Korbflaſchen 4 Liter v. Glas 0.55
1a 1930er Ingelheimer Rotwein in 5=Liter=Korbflaſchen
4 Liter ohne Glas 0.65
K7 Apfelwein . ..."
1/. Flaſche ohne Glas 0.38
Kopfſalat, große Köpfe ... . . .."
.. . . . Stück 0.20
Aus unſeren drei Fleiſchabgabeſiellen:
(6732
Prima Koteletts, Rippchen, Schnitzel
ff Friſch= und Dauerwurſt, Schinken roh u. gekocht, feine Aufſchnitte
Mittwoch direkt vom Fiſchereiplatz eintreffend:
la Kabeljau ohne Kopf ... im Stück Pfd. 0, 12
küchenfertig, in Perg.=Port= /
ff Kabeljaufiſchfilet Packu
Pfb. 0.22
NSU., 200 ccm
ſteuer=u.
führerſchein=
frei in beſtemZuſtant
Kall-Sport-Seitenwag.
billig zu verkaufen.
Fahrzeug-Schneider
Mühlſtr. 1. (6342
Klein=Heubach a. Main
Gasthaus und Pension „Anker‟
in der Nähe des fürſtlichen Parkes gel.
Behaglich ausmöbl. Zimmer mit Balkon
Gute, volle und abwechslungsreiche
Ber=
pflegung. Penſionspreis einſchl. Nachm.
Kaffee ℳ 3.50 pro Tag. — Beliebter
Ausflugsort u. Pfingſtaufenthalt. Beſitzer:
W. Knapp. Tel. Amt Miltenberg 429 (V 6649
4/12 PS. 2=Sitz.
(Froſch), 5=fach
bereift, motoriſch
einwandfrei,
ſchneller Läufer,
Mk. 160.—
ab=
zugeben.
Rheinſtraße 28
Hthof.
(6544b
10/50 Wanderer,
gebr., aber ſehr
gut gepflegt, für
2700 ℳ zu verkauf.
Autowerkſt Brüder
Prieger,
Frankfur=
terſtraße 95.
1 Opel Roadſter
4/20 PS.,
Mathies Roadſter
3/12 PS.,
fahrber. in gutem
Zuſt., verſt., billig
abzug. Anzuſ. zw.
9 u. 17 U.
Liebig=
ſtr. 50, Tel. 3140.
500 ccm „Standard‟
Motorrad
für 495 Mk. umſt.. zu verkaufen.
Griesheim b. Dſtdt.
Gäßchen Nr. 3.*
4 PS. Opel=
Lieferwagen z.
kau=
fen geſ.
Eliſabethen=
ſtraße 30. Laden.
Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſtifter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen nach
8 152 des Genoſſenſchaftsgeſetzes ſtrafbar. — Soweit wir Nichtmitglieder beim Einkauf in
unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringen.
Perſonenwagen,
ge=
eign. f. Liefrwagen,
gt. erh., bill. abz.
Lauteſchl.=Str. 3, pt
Für taglich 3
Mit=
fahrer nach
Frank=
furt geſucht. 4=S.=
Lim. Pr. 1,50 ℳ
pro. Perſ. Uhr kann
beſt. werd. Ang. u.
J. 20 Geſchäftsſt.
Suche für eine 6=
Sitzer=Lim.
Beſchäf=
tigung, fahre ſelbſt,
bei billiger
Berech=
nung. Tel. 3634.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 11. Mai 1932, vormittags 9
Sitzungsſaal des Neuen Gerichtsgebäudes in
ſtadt, Zimmer 118.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 4, Bd. 7,
Flur 4 Nr. 553, Hofreite Nr. 48 Rheinſtraße,
Schätzung: 85 000.— RM.
Eigentümer: Katholiſcher Geſellenverein in Darmſte
Darmſtadt den 9. Dezember 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſkeigerung.
Termin: Mittwoch, den 11. Mai 1932, vormittags
im Sitzungsſaal Zimmer 118 des Neuen C
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 4, Bd. 4, B!
Flur 4, 483, Grasgarten, Rheinſtraße, 272 qu
Schätzung: 5000 RM.
Flur 4 484, Hofreite, Nr. 20 daſelbſt, 1646 g
Schätzung: 165 000 RM.
Eigentümerin: Aktiengeſellſchaft für das Papier
Darmſtadt.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der 2
vollſtreckung.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſkeigerung.
Termin: Mittwoch, den 29. Juni 1932, vormittags
durch das unterzeichnete Gericht, Sitzungsſac
mer 118 des Neuen Gerichtsgebäudes in Da
Hrundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 1, Bd. 19,
Flur 1 Nr. 113, Wohnhaus Nr. 11 Holzſtraße,
Schätzung: 5500.— RM.
Eigentümer: a) Jacob Johann Georg, Kaufmann
b) Jacob Anna geb. Mahr, deſſen Ehefrau
Die Verſteigerung erfolgt im We
der Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 1. März 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
dWangsderſteigerang.
Termin: Mittwoch, den 29. Juni 1932, vormittags
im Sitzungsſaal Zimmer 118 des Neuen E
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Grundbuch für Darmſtadt, Bez. 2, Bd. 9,
Flur 2 Nr. 1494, Grabgarten, Magdalenenſtre
206 qm. Schätzung: 1500.— RM.
Flur 2 Nr. 1500, Hofreite Nr. 1 daſelbſt, 538
Schätzung: 18 500.— RM.
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſ
in Freiburg im Breisgau.
Darmſtadt, den 31. März 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Ein Sonder-Angel
das Ihrer Beachtung wert ist!
Mapkeinen
Imitat, 80 cm breit
Der vielseitig verwendbare Sommerstoff,
indanthren und äußerst haltbar.
Besonders geeignet für Haus-, Sport- und
Wander-Kleider, in allen Indanthrenfarben
6741)