Darmstädter Tagblatt 1932


27. April 1932

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Tat
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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wöchentlich 7maligem Erſcheinen vom 1. April
zo. Aprll 2. Reichsmart und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattct.
Mittwoch, den 27. April 1932.
Nummer 117
195. Jahrgang

Z mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspie.
Finanz=Anzelgen 35 Reſchepſg. Relamezeilte (92 mm
breitl2 Reichemarl. Anzeigen von auswärts 35 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 30 Reſchepfg. 92 mm breite Rellamee
zeile 2.00 Reichsmarl. Alle Preiſe in Reiſchemart
(1 Dollar 420 Markl. Im Falle böberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchticher Beitrelbung ſällt jeder
Nabatt weg. Danſtonto Deutſche Banl und Darm=
Kädter und Nationalbant.

Preußiſche Koalitionsgeſpräche.

er preußiſcher Landkag zum 24. Mai einberufen. Rückkrikt der Preußenregierung beim Zuſammenkrikt
des neuen Landkags. Regierung Braun bis zur Neuwahl des Miniſterpräfidenken
nur noch geſchäftsführend im Amk.
Beginnende Umgruppierung.
Pfingſtkagung des Reichstags.
Aherung zwiſchen Zenkrum u. Nakionalſozialiſten? Nakionalſozialiſten fordern Reichskagsauflöfung

Von unſerer Berliner Schriftleitung.
je preußiſche Regierung hat nun doch die Taktik, zu der ſich
Portführer vor den Wahlen bekannt hatten, nicht eingehal=
Sie hat den preußiſchen Landtag zum 24. Mai einberufen
leichzeitig erklärt, daß ſie am Tage vorher zurücktreten, aber
erſtändlich als geſchäftsführendes Miniſterium bis zur
ahl des Miniſteriums weiter im Amte bleiben würde.
as iſt eine vernünftige Geſte. Früher iſt die Einberufung
eußiſchen Landtages, wenn die in der Verfaſſung feſtgeleg=
ormalitäten
beobachtet werden ſollen, kaum zu erzwingen.
nd kann alſo mehr dem Kabinett Braun den Vorwurf des
is machen. Intereſſant wäre es, nur den Gründen nach=
n
, die zu dieſem Umſchwung geführt haben. Sie dürften
rſchiedenen Quellen ſtammen: beim Zentrum der Wunſch,
nter allen Umſtänden mit der Sozialdemokratie verheiratet
w=und wenigſtens den Nachweis des guten Willes zu er=
n
, bei dem Miniſterpräſidenten Braun dagegen ſelbſt doch
ie Erkenntnis, daß die Verluſte, die ſeine Partei im Wahl=
erlitten
hat, über das tragbare Maß hinausgehen und
ſeinlich die ganze Organiſation treffen können, wenn nicht
ickſichtsloſe Oppoſitionspolitik ihr wieder friſchen Auftrieb
hi vobei vielleicht auch der Gedanke mitgeſpielt haben mag,
immer noch die Möglichkeit eines Scheiterns aller Koa=
verhandlungen
beſteht und ſchließlich das Kabinett doch ge=
4 ührend weiter amtieren muß. Auf der anderen Seite iſt
Ezenſo ſicher, daß im Zentrum diesmal der ernſte
e herrſcht, mit den Nationalſozialiſten ins
gräch zu kommen. Die Verhandlungen ſollen zweifellos
ſich) geführt werden, daß ſie von vornherein zum Scheitern
ſ4it ſind, wobei freilich eine
rſändigung über ein Reglerungsprogramm
ſehr ungewiß
Ueber Etikettefragen ſollte man nicht ſtolpern. Wenn Zen=
Und Nationalſozialiſten jetzt gegenſeitig darauf warten, daß
ſere die Verhandlungen eröffnet, ſo mutet das etwas ſelt=
nd
. Hätte Preußen einen Staatspräſidenten, dann würde
ſ her Streit gar nicht erſt entſtehen können. Da aber die
a1 alſozialiſten die Sieger des Wahlkampfes ſind, da ſchließ=
Beſitz von 162 Mandaten verpflichtet, würden ſie ſich
Ricky ſergeben, wenn der erſte Schritt von ihnen ausginge. Sie
ſör das um ſo eher, als inzwiſchen die Kommuniſten
ar bekannt haben und in eine ausgeſprochen anti=
nalſozialiſtiſche
Front hinübergewechſelt
id ſie Ausſicht alſo, daß etwa die Kommuniſten durch Aende=
n
er Geſchäftsordnung den Nationalſozialiſten den Weg ins
Miy rpräſidium erleichtern würden, beſteht nicht mehr.
In eine Verſtändigung zwiſchen Zentrum und National=
liſten
nicht zuſtande kommt, dann bleibt die große
Stion zur Untätigkeit verurteilt und hat nur die Mög=
lichkeit
, auf die nächſte Wahl zu warten.
ſcheidend für die Regierungsbildung in Preußen wird
, welche Forderungen Herr Hitler anmeldet. Das
i wird nicht dafür zu haben ſein, daß nun etwa Hitler
ußiſchen Miniſterpräſidenten ernennt. Es wird immer
ſchläge entgegennehmen und die letzte Entſcheidung ſeiner
vielleicht auch dem für den Mai einberufenen preu=
Zentrumsparteitag vorbehalten wollen. Dabei ſollte
Ich, wenn Preußen ein Ding für ſich wäre, eine Verein=
* über ein Regierungsprogramm möglich ſein. Kompliziert
e Umgeſtaltung aber dadurch, daß ja auch die Reichs=
ſſen
in dieſe Koalitionsgeſpräche hineinſpielen. Die
lſozialiſten wollen offenbar darauf drücken, daß die preu=
91 oalition nur zuſtande kommen könne, wenn gleichzeitig
Uingruppierung auch im Reich
Sie werden alſo für ihren Eintritt in die preußiſche
ng die Abberufnug des Reichskanzlers Dr.
ng verlangen. Für das Zentrum eigentlich eine
che Zumutung, die nur dadurch erträglich wird, daß eine
egierung in Preußen automatiſch auch die Abwanderung
ialdemokraten im Reich bedeuten müßte, und damit den
5 Kabinetts Brüning. Dieſe Ueberlegungen zeigen ſchon,
Ußerordentlichen Schwierigkeiten ſich dem praktiſchen Ver=
r
Annäherung zwiſchen dem Zentrum und den National=
nin
den Weg ſtellen. Es iſt verſtändlich, daß auch den
Lillen auf beiden Seiten vorausgeſetzt Wochen darüber
werden, bis eine brauchbare Grundlage gefunden wer=
n
. Der Zentrumsführer Kaas kommt ſelbſt nach Berlin.
rr Hitler hat einen neuen Beſuch in Berlin angekündigt,
igſtens hinter den Kuliſſen eingreifen zu können. Selbſt=
lich
wird Herr Kaas auch mit dem Kanzler ſelbſt vorher
wollen, ſo daß vor Anfang nächſter Woche kaum die erſten
ausgeſtreckt werden können.

und Neuwahlen.
* Berlin, 26. April. (Priv.=Tel.)
Grund juriſtiſcher Unterſuchungen hat man feſtgeſtellt, daß ſich Rußland! bedeutete kürzlich ein verantwortlicher japaniſcher
dieſes Geſetz nicht im Notverordnungswege verlängern läßt. Es Politiker einem franzöſiſchen Journaliſten. Es braucht alſo der
iſt alſo nötig, die Zuſtimmung des Reichtages zu erwirken. Völkerbund nur Sanktionen gegen Japans mandſchuriſche Aus=
am
9. Mai zuſammentritt, um nicht nur das Schuldentilgungs= Hände Japans, Rußlands und Amerikas gegeben, es ſei denn,
Reichsregierung entſprochen und gleichzeitig die Tagelzordnung Sanktion des Völkerbundes entgehen und im Völkerbuno
für den kurzen Sitzungsabſchnitt vor Pfingſten, der am 9. Mai bleiben, aber die gefährliche Gleichung ruſſiſch=amerikaniſcher
tag, dem 12. Mai, abends ſein Ende findet, feſtgeſetzt. Einer haupt dieſe Gleichung? Wo doch noch jetzt der ruſſiſch=
auf
Reichstagsauflöſung und Ausſchreibung von Neuwahlen, anerkennung und bösartigen Feindſchaft und Verärgerung
Tagesordnung ſchon ein Platz eingeräumt worden.
Die Parteien haben natürlich den lebhaften Wunſch ge= in derſelben Zeit 1930. Noch immer betrachtet das amtliche
ſchiedenſten innen= und außenpolitiſchen Pro= ſie. Und dennoch eine Intereſſengleichheit? Ja, dennoch. Die
fen, daß ſie bereits den Haushaltsplan für das Rech= eben, daß eine Umſtellung zur Sowjetunion nicht babſichtigt
fertig vor und kann ſchon in den nächſten Tagen in Druck ge= ſeine Haltung zur Sowjetunion allmählich lindern wird.
Summen enthalten, wie ſie etwa als Reichszuſchüſſe nach einer wenn der japaniſche Vorſtoß in Oſtaſien noch weiter geht.
Umorganiſation der geſamten Erwerbsloſen=
ſcheinlich
ein Nachtragsetat notwendig ſein, wenn es nicht ge= beſitze. Die Japaner dürften augenſcheinlich zuſammen mit den
kanzler wieder in Berlin iſt, wird das Kabinett den Etat ver= ihren Intereſſen gängeln. Dann aber trat Amerika ſehr be=
abſchieden
und ſofort an den Reichsrat weiterleiten.
weil man bei dieſer Gelegenheit den Etat doch nur als Vorwand beeilte, ſei dieſes konzentrierte antifranzöſiſche Hervortreten
planes einzugehen. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß in der im Verein mit England doch gegen die Landſtreitmacht Frank=
lichen
Beamten, wird auch das Geſetz über die Abfindung mußte der Waſhingtoner Regierung eine gute
dieſer Tagung beraten wird.
Groener bei Hindenburg.
der Unterhaltung HindenburgGroener noch Folgerungen er= perialiſten als Beweis unſerer Schwäche ausgelegt wird um
geben, die über die Abſichten Brünings und Groeners hinaus= ſo ſchlechter für ſie. Es gibt keinerlei Zweifel, daß im Falle der
zu rechnen ſein. Die Führung des Reichsbanners ſelbſt behauptet ſchlagen wird, der ſeine Sicherheit anrührt. Mögen die unver=
lichen
Organiſation hinausgingen.
Gewiſſe Schwierigkeiten müſſen noch aus dem Weg geräumt
werden, die im Zuſammenhang mit der künftigen Behandlung der Oeffentlichkeit recht beachtlich: Offenbar durch eine Hintertür
Wehrverbände entſtanden ſind. Der Reichsinnenminiſter ſtrebt in Waſhington erfährt die Sowjetpreſſe aus amerikaniſchen
Nationalſozialiſten Gelegenheit geben, ſich dieſen Sportverbänden Jabans infolge ſeiner innenpolitiſchen und Finanzkriſe jetzt auf=
lockerung
des SA.=Verbotes. Er will aber gleichzeitig auch den erläutert die ſowjetfreundliche Preſſe Amerikas mit bemerkens=
bindung
zwiſchen Arbeitsdienſt und Sportverbänden wird, zr auch der ganzen Welt mehr Sicherheit bringen würde, daß die
verbandes gedacht iſt, iſt vorläufig noch das Geheimnis der zu= näherung und zu einem Handelsvertrag ſeien, denn Amerika
die Zuſtimmung der politiſchen Parteien ſichern will und daß aus Entgegenkommen zeigen.
dieſem Grunde dem Reichstag ein entſprechender Geſetzentwurf
verzichten wird.

Mandſchuriſche Begegnung
Rußland-Amerika.
Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, Ende April.
Auch frohe Jubiläen haben ihre Schattenſeiten. Bei der
Würdigung des 10. Rapallojahres hat es die Sowjetöffentlich=
keit
nochmal ſo ſchmerzlich empfunden, daß Rußland nicht auch
in Oſtaſien einen ſo verläßlichen Freund wie im Weſten,
Deutſchland, hat. Im übrigen gleitet auch ganz allgemein jetzr
jeder ruſſiſche Gedanke an Japan in den Wunſch ab: Ja,
wenn Amerika offen auf unſerer Seite ſtünde!
Ohne Zweifel weiß auch das amtliche Amerika, daß es Japan
im Bunde mit Rußland eher bändigen könnte. Und die
Japaner wiederum kennen ihrerſeits eine ſolche mögliche Gefahr
ſo gut, daß ihnen die unmittelbare Auseinanderſetzung zugleich
mit Amerika und Rußland notwendig erſcheint, und zwar außer=
halb
des Völkerbundes. Welchen Sinn hat es denn für Japan,
Am 15. Mai läuft das Schuldentilgungsgeſetz ab, in Genf über die mandſchuriſche Frage zu Rate zu ſitzen, wo die
das auf Abmachungen mit ausländiſchen Staaten baſiert. Seine beiden Nachbarſtaaten, mit denen Japan hauptſächlich zu rechnen
Verlängerung iſt für das Reich von großer Bedeutung. Auf hat, nicht Mitglieder des Völkerbundes ſind, Amerika uno
Aus dieſem Grunde hat die Reichsregierung in der Aelfeſtenrats= dehnung anzuordnen, und Japan tritt aus dem Bund aus.
ſitzung vom Dienstag darauf gedrängt, daß der Reichstag bereits Dann wären Krieg und Frieden in Nordoſtaſien allein in die
geſetz, ſondern auch das Geſetz über die Kreuger=Anleihe in Genf würden ſich Amerika und Japan über die Flotten=
zu
verlängern. Die Fraktionsvertreter haben dem Wunſche der abrüſtung einigen. Dann könnte vielleicht zwar Japan einer
nachmittags um 3 Uhr beginnt und vorausſichtlich am Donners= Intereſſen gegenüber Japan bliebe beſtehen. Wie entſtand über=
der
intereſſanteſten Punkte iſt ein Antrag der Nationalfozialiſten amerikaniſche Handel ſchwer unter der gegenſeitigen Nicht=
Der Antrag wird zwar noch formuliert. Ihm iſt aber auf ver leidet? Im Januar und Februar kauften die Ruſſen nur noch
für eine Million Dollar Waren in Amerika gegen 24 Millionen
äußert, in dem bevorſtehenden Sitzungsabſchnitt zu den ver= Amerika die Sowjeteinfuhr als Sklavenproduktion und hindert
blemen Stellung nehmen zu können. Die Reichsregierjeng //Amerikaner in Schanghai, dicht beim Schuß, ſpüren das eben=
hat
für eine derartige Ausſprache eine Baſis dadurch geſchaf= falls deutlich. Zwar äußerte die Regierung in Waſhington ſo=
nungsjahr
1932/33 zur Verfügung ſtellt. Die Reſſorts= ſei ſchrieb die amerikaniſche China Weekly Review in Schang=
beſprechungen
ſind abgeſchloſſen. Der Etat liegt jetzt fix unp hai am 16. April, aber es iſt faſt unvermeidlich, daß Amerika
geben werden. Er balanciert mit 8,5 Milliarden Reichsmark Niemand kann die Tatſache einfach abtun, daß
aus, ſieht alſo in Einnahmen und Ausgaben 800 Millionen in bezug auf Japan Rußlands und Amerikas
weniger als im vergangenen Jahre vor. Es fragt ſich, wie Intereſſen faſt übereinſtimmen. Ja, unabhängig
lange die Ausbalancierung beſtehen bleibt, weil heute noch kein ſelbſt von einer Anerkennung oder Nichtanerkennung der Sowjer=
Menſch vorausſagen kann, ob tatſächlich an Steuern 8,5 Mil= union beſteht kein Zweifel, daß Nußland und Amerika faſt
liarden eingehen werden. In dem Etat ſind aber keinerkei zwangsläufig zu einer engen Zuſammenarbeit kommen werden,
Noch vor nicht ganz zwei Monaten beklagten die Iſwe=
fürſorge
nötig werden könnte. Das große Reformwerk ſoll ſtija, wenn auch im üblichen antikapitaliſtiſchen Ton, aber doch
erſt nach der Verabſchiedung des Etats in Angriff genommen, mit einem naſſen und einem trockenen Auge, daß Amerika gegen=
werden
. Muß das Reich dann Zuſchüſſe leiſten, ſo wird wahr= über dem Völkerbund und der Abrüſtungsdebatte keine Initiative
lingt, die Ausgaben noch weiter zu droſſeln. Sobald der Reichs= Franzoſen die Politik der Welt für viele Jahre hinaus nach
ſtimmt gegen Japan auf: Völlig überraſchend, wie die
Die erſte Leſung im Reichstag iſt an ſich bedeutungslos, Prawda zu verſichern und voller Genugtuung feſtzuſtellen ſich
benutzt, um ſich mit der Politik der Reichsregierung aus= Amerikas. Man ſchöpfte Hoffnung: Wenn auch weder Gibſon
einanderzuſetzen, ohne dabei auf Einzelheiten des Haushalts= noch Stimſon in Wahrheit abrüſten möchten, ſo ſtemmten ſie ſich
Pfingſttagung des Reichstages der Reichskanzler und reichs und auch Japans. Im beſonderen Amerika iſt be=
die
Reichsminiſter das Wort ergreifen werden ſtrebt, die japaniſche Landſtreitmacht zu ſchmälern ließ ſich die
und daß der Kanzler vor allem auch die großen außenpolitiſchen Prawda vernehmen, denn ohne dieſe Macht iſt Japans
Probleme, als die Reparationen, die Abrüſtung und die Donau= Imperialismus zu einer Bedrohung der Intereſſen Amerikas
frage ſtreifen wird. Von Intereſſe, namentlich für die weib= in Oſtaſien, beſonders in China nicht imſtande‟. Nunmehr
ausſcheidender weiblicher Beamten ſein, das in rufſiſche Chance gegeben werden. Man mußte
Waſhington zeigen, daß man gewillt ſei, Oſtſibirien und im be=
ſonderen
die nordmandſchuriſchen Bahnintereſſen ernſtlich gegen
Japan zu verteidigen. Möglich, ſagte die Prawda am
9. April, daß gerade darum die Vereinigten Staaten im man=
Der Reichspräſident hat am Dienstag abend den dſchuriſchen Konflikt bisher ſoviel Zurückhaltung beobachtet
aus Süddeutſchland zurückgekehrten Innenminiſter Groe= haben, um an einem konkreten Fall den Verteidigungswillen
ner empfangen. Die Unterredung zog ſich von 5 bis 7.30 Sibiriens und der Sowjetunion gegen Japan zu prüfen. Und
Uhr hin. Die amtlichen Stellen bewahren über das Ergeb= ſchon am 16. April wurde im Leitartikel, in Abweichung vom
nis der Ausſprache ſtrengſtes Stillſchweigen. bisherigen vorſichtigen Ton den Japanern folgendermaßen ge=
Die Möglichkeit iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß ſich aus droht: Wenn unſere Friedensliebe von den japaniſchen Im=
gehen
. Mit einer Auflöſung des Reichsbanners wird wohl kaum Notwendigkeit das Land der proletariſchen Diktatur jeden zurück=
ununterbrochen
, daß ſie das Reichsbanner einer Reorganiſation ſchämten japaniſchen Militärs, die jetzt aus der Sackgaſſe ihrer
unterworfen und alle Formationen beſeitigt habe, die im Laufe mandſchuriſchen Abenteuer einen Ausweg ſuchen, daran denken:
der Zeit entſtanden ſeien und die über den Rahmen der urſprüng= Die Sowjetunion wird in der Lage ſein, die Provokateure des
Krieges vor der ganzen Welt bloßzuſtellen!
Auf der anderen Seite iſt Amerikas rußlandfreundliche
die Bildung eines Reichsſportverbandes an. Er muß alſo den Regierungskreiſen, daß die Hoffnung auf eine Mäßigung
gegeben werden mußte, denn Japan wird ſeine Haltung nur
anſchließen zu können. Das iſt gleichbedeutend mit einer Auf= unter einem feſten Druck von außen her ändern Und zugleich
Wünſchen der Länderminiſter Rechnung tragen, die auf einen werter Schärfe und Uebereinſtimmung, daß Amerikas und Ruß=
Ausbau des freiwilligen Arbeitsdienſtes ſtarten. Mit einer Ver= lands Zuſammengehen nicht nur beiden Seiten Vorteile, ſondern
rechnen ſein. Wie aber der Aufbau dieſes Arbeits= und Sport= Ruſſenſchulden eigentlich kein Hindernis zu offiziellen An=
ſtändigen
Stellen. Es wird davon geſprochen, daß man ſich auch müſſe wahrſcheinlich in der ganzen europäiſchen Schuldenfrage
Aber, darüber hinaus wirken zwiſchen Moskau und
vorgelegt werden ſoll. Wir glauben aber annehmen zu dürfen, Waſhington noch andere Anziehungskräfte. Eine amerikaniſche
daß man wieder mit einer Notverordnung arbeiten und auf par= Kommiſſion hat kürzlich den halbamtlichen Standpunkt Wafhing=
lamentariſche
Auseinanderſetzungen wegen dieſer Angelegenheit, vons gegen die Sanktionen von Seite des Völkerbundes gegen
Kriegsanftifter dadurch hekräftigt, daß ſie ſagte: Sollte einmal

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Nr. 117

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 27. April 19

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Amerika angegriffen werden (durch Japan), ſo ſind die Mit=
glieder
des Völkerbundes nicht zu Sanktionen gegen den An=
ſtifter
verpflichtet, weil ja Amerika gar nicht im Völkerbund iſt
Deshalb müſſe eine neue internationale Organiſation geſchaffen
werden, die den Kelloggpakt im Sinne allgemeingültiger
Sicherheitspraktiken ausbaut. Ein Vorſchlag iſt dem
Senat ſchon gemacht worden. Und in Genf will Stimſon jetzt
Rußland dadurch in ſeine Nähe bringen, daß es zu einer Kon=
ferenz
eingeladen werden ſoll, die ſich mit der Ueberprüfung des
Wakhingtoner Abkommens in der japaniſchen China= und in der
Floiteufrage vom JJahre 1922 beſchäftigen ſoll . . . Auch Ruß=
land
gehört ja nicht zum Völkerbund, wohl aber zu den Unter=
zeichnern
des Kelloggpaktes. Und auch Rußland brauchre
Garantien gegen Japan. Vom ruſſiſch=amerikaniſchen Handel
gar nicht zu ſprechen. Beide Seiten wollen ihn. Die Frage iſt
nur: Was tut Japan weiterhin in der Mandſchurei? Was
unternimmt gegen Japan der Völkerbund? Tritt Japan
aus und beginnt eine unmittelbare ruſſiſch=
japaniſch
=amerikaniſche Auseinanderſetzung
Ein Krieg braucht daraus ja keineswegs zu werden. Sehr um=
ſichtig
äußerte der bekannte ſowjetfreundliche Senator Borah
jüngſt zu einem japaniſchen Journaliſten: Die amerikaniſche An=
erkennung
Rußlands würde mehr zur Löſung der mandſchuriſchen
Frage tun als irgendetwas anderes Und der Gehilfe des
amerikaniſchen Handelsminiſters Klein ſchloß unlängſt eine
Rundfunkrede mit den vielſagenden Worten: Sollten die
japaniſchen Pläne einer großartigen Induſtrialiſierung der
Mandſchurei zur Verwirklichung kommen, ſo bedarf es dazu des
Auslandskapitals und mancher anderen Hilfe * Japan iſt
alſo vielleicht gar nicht mal ſo ſehr auf dem Holzwege, wenn es
aus dem Völkerbunde austritt. Wenn Amerika, Rußland und
Japan ſich über die mandſchuriſch=oſtſibiriſche Frage mit der
Bedingung verſtändigen, daß keine der drei Seiten heraus=
gedrängt
wird, ſo wäre das nur eine Ergänzung des Kellogg=
paktes
, ohne daß Sanktionen von Seiten des Völkerbundes oder
auch der Drei gegeneinander nötig wären, was im Grunde alle
Drei von ganzem Herzen wünſchen
Und keiner brauchte
den Völkerbund.

* Frankreich im Wahlkampf.
Allgemeine Unruhe. Lebhafte Beſorgniſſe.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 26. April.
Die Ergebniſſe der preußiſchen Wahlen wurden hier ziem=
lich
ruhig aufgenommen. Man ſah die Entwicklung bis zu
einem gewiſſen Grade voraus und jetzt, da ſich die Prophe=
zeiungen
erfüllt haben, zeigt man ſich gleichgültiger, als zu er=
warten
war. Man gibt vielfach der Meinung Ausdruck, daß die
Nationalſozialiſten doch nicht die Führung in Preußen an ſich
reißen können; demnach wäre die Bedeutung der Wahlergebniſſe
für Frankreich nicht beſonders groß. Um ſo mehr wie die
Rechtspreſſe behauptet da in bezug auf die Außenpolitik
keine prinzipiellen Gegenſätze in Deutſchland
vorhanden ſein ſollen.
Die Rechte bemüht ſich überhaupt, aus dem Erfolg der
Nationalſozialiſten in Deutſchland Kapital für die Wahlen her=
auszuſchlagen
. Das iſt kein beſonders elegantes Vorgehen. Man
hat aber dafür eine große Entſchuldigung: man ſcheint nämlich
eine Höllenangſt vor den Wählern zu haben. Das klingt aus
allen Wahlreden heraus, aus den fieberhaften Aufrufen der
Rechtspreſſe und ſchließlich aus dem ganzen Tenor des Wahl=
kampfes
. Die Sorge um die Wahlen bildet aber nur einen
Faktor der allgemeinen Unruhe, jener Inquistude, die ſchon
zu einem Schlagwort wird. Die Fortentwicklung der Welt=
wirtſchaftskriſe
, manche ſchlechten Nachrichten aus Amerika und
nicht zuletzt die Tatſache, daß wieder einmal die Erwartungen
der Wirtſchaftsleute nicht in Erfüllung gingen, ſind die Urſachen
der unſicheren Grundſtimmung. Ganz ernſt hat man hier
nämlich gehofft, daß der Frühling die erſten Anſätze zu einer
allgemeinen Beſſerung bringen würde.
Die meiſtkommentierte Wahlrede iſt die des Finanzminiſters
Flandin. Ganz gewiß iſt Flandin der innenpolitiſch exponierteſte
Miniſter im Kabinett Tardien. Seine Rede war eine einzige
Verteidigung gegen die Anſchuldigungen der Sozialiſten. Er hat
ſich für die Auslandsanleihen Südſlawien, Tſchechoſlowakei,
Ungarn für die Sanierung der in Schwierigkeiten geratenen
Großbanken und die großen Budgetlaſten verantworten müſſen,
und das war keine leichte Aufgabe.
Der Abwehrkampf der Regierungsmehrheit gegen die
Sozialiſten wird zur Freneſie. Man muß ſich bei all den tak=
tiſchen
Vorteilen, welche die Sozialiſten begünſtigen, ernſtlich
fragen, ob die ſozialiſtiſche Preſſe mit ihrem unerſchütterlichen
Optimismus die Rechte nicht förmlich hypnotiſiert hat. Die
bürgerliche Linke erweiſt ſich inzwiſchen als Nutznießer der
Situation. Sie liebäugelt bald nach links, bald nach rechts und

zeigt keine Miene, ſich in irgendeiner Richtung feſtzulegen.

Vom Tage.

Das braunſchweigiſche Polizeipräſidium hat bis auf weiteres
alle Verſammlungen und Aufzüge unter freiem Himmel in der
Stadt Braunſchweig verboten. Nicht betroffen werden Aufzüge
von Schulen und Kriegervereinen, die Schul= oder Vereinszwecken
dienen.
Wie aus Moskau gemeldet wird, kam bei einer Prüfung
neuer Sprengſtoffe das Mitglied des Roten Generalſtabes Davi=
dow
ums Leben. Die genauen Umſtände des Unglücks werden
von ruſſiſcher amtlicher Seite verſchwiegen.
Der türkiſche Miniſterpräſident Ismet Paſcha iſt in Beglei=
tung
des türkiſchen Außenminiſters Tewfik Ruſchdy Bey und
einer Reihe türkiſcher Staatsmänner und Politiker auf dem Wege
nach Moskau auf dem ſowjetruſſiſchen Dampfer Gruſia, in
Odeſſa eingetroffen.
Sechs neufundländiſche Miniſter haben ihren Rücktritt ange=
kündigt
. Miniſterpräſident Sir Richard Squires, gegen den ſich
hauptſächlich die Empörung der Bevölkerung bei den jüngſten
Unruhen richtete, hat beſchloſſen, auf ſeinem Poſten zu beharren.
Er wird von drei Kabinettsminiſtern unterſtützt.
In amerikaniſchen Kongreßkreiſen erklärt man, daß das Er=
gebnis
der Länderwahlen in Deutſchland das Ende der Repara=
tionen
bedeute.
In der Nähe von Bloefields in Nicaragua iſt es erneut zu
ſchweren Kämpfen zwiſchen der von Amerikanern geführten natio=
nalen
Garde und den Anhängern Sandinos gekommen.
Der mandſchuriſchen Regierung ſoll eine japaniſche Anleihe
von 20 Millionen Yen zu 5 Prozent bewilligt werden, die inner=
halb
von zwölf Jahren zu tilgen wäre. Die Amortiſation be=
ginnt
nach zwei Jahren.
Der engliſche Geſandte in China, Miles Lampſon, der die
chineſiſch=javaniſchen Vermittlungsverhandlungen leitet, hat einen
neuen Vorſchlag ausgearbeitet. Nach von Nanking wie von Tokio
einlaufenden Berichten beurteilen die beiden beteiligten Regie=
rungen
den Vorſchlag günſtig, ſo daß bald weitere Verhandlun=
gn
auf der neuen Grundlage in Ausſicht ſtehen.

* Berlin, 26. April. (Priv.=Tel.)
Der Reichsarbeitsminiſter Stegerwald ſcheint feſt entſchloſſen
zu ſein, eine Arbeitszeitverkürzung im ganzen Reich durchzu=
führen
, weil er der Anſicht iſt, daß es dann gelingen werde, einen
Teil der Arbeitsloſen wieder in den Produktionsprozeß einzu=
ſchalten
. Die Notverordnung vom Juni vorigen Jahres, die zur
Sanierung der Wirtſchaft und Finanzen erlaſſen wurde, ſieht die
Möglichkeit einer allgemeinen oder teilweiſen Arbeitszeitver=
kürzung
vor. Es iſt aber beſtimmt, daß erſt der Reichsrat gehört
werden muß.
Am 28. April findet nun im Reichsarbeitsminiſterium eine
Beſprechung mit den zuſtändigen Referenten der Länderregie=
rungen
und mit den Vertetern der übrigen Reichsreſſorts, nament=
lich
des Reichswirtſchaftsminiſteriums ſtatt. In dieſer Beſpre=
chung
wird der Reichsarbeitsminiſter ſeinen Standpunkt darlegen
laſſen. Er wird, ſoweit wir unterrichtet ſind, auch zu erkennen
geben, daß er über alle Bedenken der Wirtſchaft hinweggehen will.
Am 29. April findet die erſte Beſprechung mit den intereſſierten
Kreiſen der Wirtſchaft, in dieſem Falle alſo mit dem Bergbau,
ſtatt. Es folgen dann weitere Unterhaltungen mit den Vertre=
tern
der übrigen Wirtſchaftskreiſe und mit den Beauftragten der
Arbeitnehmer=Organiſationen.
Dieſe Konferenzen ſollen dazu dienen, den Reichsarbeits=
miniſter
von der bei den Arbeitgebern, wie bei den Arbeitneh=
mern
herrſchenden Stimmung in Kenntnis zu ſetzen. Es iſt ganz
ſelbſtverſtändlich, daß die Wirtſchaft eine ſchematiſche Arbeitszeit=
verkürzung
ablehnen wird, wenn nicht damit eine entſprechende
Lohnkürzung verbunden iſt, weil Arbeitszeitverkürzungen ohne
entſprechende Lohnentlaſtungen zu einer weiteren Hinaufſchrau=
bung
der Geſtehungskoſten führen. Eine Steigerung der Selbſt=
koſten
aber müßte entweder eine Preiserhöhung im Gefolge haben,
was bei der ohnedies ſchon geſchwundenen Kaufkraft der breiten
Maſſen nicht in Frage kommen kann, oder aber viele Betriebe, die
bereits unter der Kriſe ſchwer zu leiden haben, zum Erlahmen
bringen. Umgekehrt werden die Gewerkſchaften, was auch ſchon
feſtſteht, verlangen, daß ein Lohnausgleich zuſtande kommt, daß
alſo die Arbeitszeitverkürzung nicht mit einer Lohnverkürzung
Hand in Hand gehen darf. Das ſchwerſte Hindernis für die Ver=
wirklichung
aller Arbeitszeitverkürzungspläne bleibt aber die be=
reits
vorhandene Kurzarbeit, die ſehr gewaltig iſt und die den
beſten Beweis dafür liefert, daß mit Arbeitszeitverkürzungen dem
Uebel der Arbeitsloſigkeit nicht geſteuert werden kann. Das
Schlußwort in dieſer Angelegenheit hat natürlich das Kabinett zu
ſprechen. Wir möchten annehmen, daß man ſich innerhalb der
Reichsregierung nicht auf gewagte Arbeitszeitexperimente ein=
läßt
, ſondern dafür ſorgt, daß die Vorausſetzungen für die Wie=
derankurbelung
der Wirtſchaft geſchaffen werden, die dann auto=
matiſch
Arbeitloſe wieder in den Produktionsprozeß eingliedern.

Heſſiſche Polikik.
Einheitsfronk der Sachlichkeik im Finanzausſck
* Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages ſetzte ge
nachmittag die Etatberatung bei Kap. 2 Siedlungswe
fort. Das Kapitel ſchließt in Einnahmen mit 450 683
(gegenüber 1931 weniger 16965 RM.), in Ausgaben
422270 RM. (weniger 16 130 RM.). Ein ſozialdemokrati
Antrag, die Regierung ſolle mit den Landlieferern in Verk
lungen eintreten, um eine Ermäßigung der Pachtpreiſe
wirkend ſchon für 1931 zu erreichen, wurde durch die inzwi
erfolgten Schritte der Regierung für erledigt erklärt.
Kommuniſten forderten, daß den Bauern Gelände zu e
Pachtpreiſe, wie er in geſchloſſenen Gutshöfen üblich iſt.
gewieſen werde, und daß weiter das von den Bauern
Siedlern urbar gemachte Gelände von den ſtaatlichen Abg
befreit werde. Bei Stimmenthaltung aller übrigen Par
fanden die Anträge mit den Stimmen der beiden Kommur
Annahme. Das Kapitel ſelbſt wurde von allen Parteien
Ausnahme der Kommuniſten genehmigt.
Zu Kab. 3 Kameralgüter unter Bauvern
tung mit 979 346 RM. Einnahmen (minus 39 401 RM)
451965 RM. (plus 24315 RM.) Ausgaben hatten die
muniſten zahlreiche Anträge auf Senkung der Pachtſätze,
dung von Pachtgeldern uſw. geſtellt. Durch die inzwiſcher
folgten Maßnahmen der Regierung wurden die Anträge
erledigt erklärt. Das Kapitel fand gegen die Kommun
einſtimmige Billigung.
Kap, 4 Weingüter ſieht angeſichts der niedrigen A
preiſe eine Ablieferung der Domäne an die Hauptſtaats
(im Vorjahr 40 000 RM.) nicht vor. Die Regierung gab
für eingehende Unterlagen, und das Kapitel wurde gegen
Kommuniſten von den übrigen Parteien anerkannt. Anne
fand ein Zentrumsantrag, daß die Nachfolger der ſeither
planmäßigen Beamten der Domänendirektion in Zukunft
Privatdienſtvertrag angeſtellt werden ſollen.
Der Ausſchuß ſetzt ſeine Beratungen heute fort. Allgen
Beachtung fand die Tatſache, daß die Nationalſozialiſten ge
zum erſten Mal mit den Regierungsparteien für Etatka
geſtimmt haben, ein Anfang, der anerkennend feſtgehalter
werden verdient.
Kreisdirekfor Dr. Stammler
ins Miniſterium nach Darmſtadt berufen.
Wie bereits von uns geſtern mitgeteilt, iſt Kreisdir
Dr. Stammler, Alsfeld, mit Wirkung von 2. Mai zur
ſonderen Verwendung in das Miniſterium des Innern
Darmſtadt berufen. Mit der vorläufigen Führung der Geſe
des Kreisdirektors iſt Regierungsrat Dr. Strack in Alsfelt
auftragt worden.
Einen offenen Brief an den nakionalſozialiſtiſck
Landtagsabg. Dr. Beſt
richtet der Landesverband der Polizeibeamten Heſſens E
Der Brief lautet:
An
Herrn Landtagsabgeordneten Dr. Beſt.
Herr Abgeordneter!
Sie haben als Sprecher der Fraktion der NSDAP. in
Sitzung des Landtags vom 19. April 1932 zu dem Antrag
Fraktion Auflöſung der SA. und SS. Stellung genon
und während Ihrer Rede nach einem Bericht des Darmſtt
Tagblatts vom 20. April 1932 in bezug auf die Polizeibeg
folgende Aeußerung gemacht:
Die Prätorianergarde der kaſernierten Polizei iſt
Schutz des Staatsbürgers mehr, ſie iſt zu einer ſteten Bedro=
geworden
. Mit Vorliebe werden Frauen und Greiſe mit
Gummiknüppel behandelt. Die moraliſche Qualität der ju
Polizei und ihrer Offiziere ergibt ſich daraus, daß ſie Schr
über Schulden haben und auch ſo den Bürger ſchadigen, der
ſie erhebliche Steuermittel aufbringen muß!
Damit es der heſſiſchen Polizeibeamtenſchaft möglick
ſich in der im bürgerlichen Rechtsleben üblichen Form
dieſe Ihre Auslaſſung zu wenden, fragen wir Sie im Ne
der heſſiſchen Polizeibeamten, die zu 98 Prozent in unſ
Verband organiſiert ſind, ob Sie bereit ſind, die im Landtag 1
dem Schutze der Immunität gemachten Ausführungen in
Oeffentlichkeit mit der ausdrücklichen Verſicherung zu wi
holen, daß Sie bei einem Austrag der offenbar zwiſchen J
und der heſſiſchen Polizeibeamtenſchaft beſtehenden Gegen
auf gerichtlichem Wege auf den Ihnen als Landtagsabgeordi
nach der republikaniſchen Verfaſſung zuſtehenden Schutz
Immunität verzichten?
Achtungsvoll
Landesverband der Polizeibeamten Heſſens

Eine Londoner Theaker=Senſakion.
Max Reinhardfs Mirakel

Von George Popoff.

London, im April.

ballmatch EnglandSchöttland ausgetragen. 40 000 Schotten
überfluten London! verkündeten in Rieſenſchrift die Abendblät=
ter
. In der Tat ſieht man überall ganze Rudel kurzgeſchürzter
Schotten mit den bunt karierten Mützen auf den Wuſchelköpfen.
Am dichteſten drängen ſie ſich am Piccadilly und am Strand, den
beiden Londoner Amüſierſtraßen. Ueberall ſtehen die obfkuren
Matroſenkneipen ſperrangelweit offen. Harmonikageraſſel und
trunkenes Gegröhle dringt aus den dumpfen, rauchgefüllten Räu=
men
. Den Strand entlang ſauſt, raſt und donnert der Verkehr
der Millionenſtadt.
Und juſt hier, an dieſer lauten, ordinären Straßenkreuzung
ſteht das Lyceum=Theater, in dem heute Max Reinhardts und
Charles B. Cochran das alterprobte Zugſtück Mirakel in
völlig neuer Faſſung dem zahlungsfähigeren Teil des Lon=
doner
Theaterpublikums ſich darzubieten beehren Lurusauto
auf Luxusauto kommt vorgefahren, Damen in großer Toilette,
Diamanten überſät, Herren in Frack und Zylinder ſteigen in
glänzendem Defilé aus den Wagen und verſchwinden im hell=
erleuchteten
Foyer.
Photographen ſtehen am Eingang und knipſen mit Blitzlicht
die ankommenden Prominenten: die Könige von Grie=
chenland
und Portugal, die Herzogin von Rutland, die
ältere, und die Herzogin von Rutland, die jüngere, die Gräfin
von Weſtmorland und die Lady Snowden, Sir Oswald Mosley
und Lord Bentinck, der Bankier Maurice Baring und der
Warenhausbeſitzer Gordon Selfridge, Botſchafter und Geſandte,
Schriftſteller und Filmſtars. Das Volk draußen ſchaut all dieſem
Trubek zu, die trunkenen Matrofen, die buntgekleideten Schotten,
die ärmlichen Frauen, die dreckigen Kinder; ſie alle gaffen und
gaffen, die Armen, die Unſcheinbaren und ſchauen bewundernd
und verlangend dem im Theaterportal verſchwindenden, ewigen
Mirakel des Reichtums und des Ueberfluſſes nach
Nein, von außen iſt das Lyceum=Theater nicht als.
gotiſche Kathedrale hergerichtet, der Portier iſt kein Kapnziner=

mönch, die Garderobenfrau keine Nonne. Doch kaum, daß man
die Schwelle des Zuſchauerraumes überſchritten hat, iſt man dem
Banne Reinhardtſcher Regie und Romantik rettungslos ver=
fallen
. Die Bühne iſt von Anfang an offen und man ſchaut in
das dämmerhafte, geheimnisvolle Innere einer mittelalterlichen
katholiſchen Kirche, Weihevoll und ſtill glimmen vor den Hei=
ligenbildern
die langen Wachskerzen. Irgendwo beten unſicht=
bare
Leute leiſe und gleichmäßig. Die Orcheſter= und Ranglogen
rechts und links von der Bühne ſind mit gotiſchen Pfeilern ver=
kleidet
, mit bunten Kirchenfenſtern, aus denen mattes Licht
hereindringt. Alles zaubert die Illuſion vor, mitten in eine
Kathedrale verſetzt zu ſein. Man ſchämt ſich förmlich, daß man
in Frack und weißer Binde und nicht in der Mönchskutte her=
gekommen
iſt und fühlt ſich im erſten Augenblick verwirrt und
benommen.
Hinter mir ſitzt ein Franzoſe mit ſeiner Gattin. Allem An=
ſchein
nach iſt er ein Pariſer Theaterdirektor, der eigens nach
London gekommen iſt um ſich das Werk ſeines großen Vorbildes
Reinhardt anzuſehen. Er iſt voll ehrlicher Bewunderung
Gest prodigieuz, gest prodigieux! ruft er ein über das
andereMal begeiſtert aus und verſichert ſeineDame, daß wegen dieſer
Kathedrale es ſich tout de méme gelohnt habe, die ekelhafte
Channel=Reiſe vom ſchönen Paris nach dem langweiligen Lon=
don
zu riskieren".
Mir perſönlich will es ſcheinen, daß dem Ganzen dennoch
etwas leicht Kitſchiges anhaftet. Die Kathedrale iſt letzten Endes
doch mehr Hollywood als Sevilla. Durch die gotiſchen Bogen
der Kirchenfenſter lugen hie und da vorlaut die Jupiterlampen
hervor. Der ſchwere, goldſtrotzende, ſchauerlich echte Altar iſt
ſchließlich doch nur aus Pappe. Und überhaupt dieſe anfecht=
bare
Verquickung von Theater und Religion . . .?
Recht haben mag aber der Fronzoſe trotz alledem: eine
ſo naturgetreue Kirche auf der Bühne hat London gewiß noch
nie geſehen; die Wirkung iſt eccleſiaſtiſch über alle Maßen; dieſe
Theaterkathedrale iſt, trotz all dem Kino=Kitſch, wunderbar, ganz
wunderbar, in der Tat
Das Spiel beginnt. Zuerſt mimt die Stille, weihevolle
Kathedrale ganz allein, Sie iſt unzweifelhaft der wirkungsvollſte
Akteur von allen. Ein greiſer, gekrümmter Kirchendiener geht in
der weiten Einſamkeit des Gotteshauſes ſchlürfenden Schrittes
auf und ab. Er entzündet Kerzen, rückt an den Meßgeräten, tut
alles mechaniſch und ſchweigend. Einige Nonnen kommen, ſteif
und fromm, herein, beten flüfternd vor ſich her Santa Maria
klappern leiſe mit den Roſenkränzen. Als Letzte erſcheint Sie,
die junge, reizende Novize, die Verlobte Chrifti, die Himmels=
braut"
,

Fürwahr, welch entzückendes Nönnchen! (Es iſt Fräu
Dilly Loſch aus Wien.) Es klappt von Anfang an et
nicht mit ihrer Frömmigkeit. Sie hat üppiges rotblondes &
ſtrahlende blaue Augen und einen breiten, ſinnlichen Rl
mund. Sie lacht der finſtren Aebtiſſin und den übrigen Nor
mitten in die bleichen Asketengeſichter. Vom erſten Augen
da dieſes ſüße, weaneriſche Kind die düſtre Kathedrale be=
ſind
die himmliſche und die irdiſche Liebe in offener Zwiet
miteinander,
Und nachdem die große Reinhardtſche Monſterproze
(achthundert prächtige Koſtüme entworfen vom genialen O.
Meſſel) mit mittelalterlich romantiſchen Geſtalten, Krüpl
Knappen, Reiſigen, Kreuzrittern, Nonnen, Mönchen, Ael
Biſchöfen, Kardinälen, Thronhimmeln, Krummſtäben, Wa
Standarten und was noch durch die Kirche defiliert, vor
Madonnen=Bildnis niedergekniet, Wunder erfleht, Wunder
und ſich wieder entfernt hat, nachdem in die Kathedrale w.
der Friede von vorhin zurückgekehrt und die junge, neugew
Nonne allein zurückbleibt, zum erſten Mal ganz ſich ſelbſt
laſſen, da geſchieht das Unerhörte, das Schamloſe und
Längſtbefürchtete nimmt ſeinen verhängnisvollen Lauf
Es iſt gewiß die ſchönſte Szene im ganzen Si=
das
Innere der Kathedrale iſt wieder dämmerhaft düſter,
dem Dunkel der gotiſchen Gewölbe ſcheint nur das
flackernde Licht der Wachskerzen und das matte Gold der 2
ſtranzen hervor, alles iſt beklemmend ſtill, heiliges wunderd
Schweigen; durch das halboffene Kirchenportal in der
dringen bloß einige Sonnenſtrahlen herein, und einiger W.
ſchein von grünem Laub und bunten Blumen jener and.
ſo greifbar nahen und doch ſo unendlich fernen W
draußen . .
Doch ganz plötzlich verwandelt ſich alles mit einem Sche
draußen werden fröhliche Kinderſtimmen laut; unartige D
und Mädel laufen hin und her, ſpielen, tollen, raſen, ja ſturz‟
bunter, lärmender Schar in die heilige Einſamkeit und
Düſternis des Gotteshauſes herein; es ſind etwa zwanz!
dreißig Kindlein, alle reizend bunt und licht gekleidet, ron
weiß, roſa, gelb, grün, mit Blumenkränzen im Haar, 94
froh vom Grau und Dunkel der Kathedrale abſtechene:
diaboliſch verſchmitzter Spielmann (Leonid Maſſin vom I9
ligen Diaghileff=Ballett) bläſt ihnen zum Tanze auf; ſie.?
ſich in fröhlichem Ringelreihen (mitten in der ehrwul.
Kathedrale!); und die junge Himmelsbraut, das muntre 2
Kind, kann dieſer dionyſiſchen Lockung nicht widerſten‟.
tanzt mit froh, ausgelaſſen, wild mitten hinein.!
Arme der irdiſchen Liebe, die in Geſtalt eines ſchmucken 2

[ ][  ][ ]

R. Urd 132

Darmfüdter Tagblatt /Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 17 Gr

ie Abſchaffung derſchweren Angriffswaffen
Erdrückende Mehrheit im Haupkausſchuß für die Abſchaffung der ſchweren Waffen.
Völlige Iſolierung der franzöſiſchen Gruppe.

n der franzöſiſchen Theſe vorüber.
Genf, 26. April.
Zenn noch ein Zweifel darüber beſtehen könnte, daß der
Aausſchuß der Abrüſtungskonferenz ſich in ſeiner erdrücken=
iehrheit
für die Abſchaffung der ſchweren Waffen entſchieden
wurde dieſer Beweis durch die heutige Sitzung überzeu=
eliefert
. Die Mitteilung Henderſons über die Beſchlüſſe des
gingen ſtillſchweigend an der franzöſiſchen Theſe vorüber.
nann hörte aus Henderſons Erklärungen die Entſchloſſen=
er
Konferenz heraus, für die Abſchaffung und Zerſtörung
nter Waffen nunmehr die techniſchen Unterlagen zu ſchaf=
dieſer
Eindruck war ſo deutlich, daß der franzöſiſche Dele=
zu
einer Intervention gezwungen war, die allerdings ihre
ag verfehlte und nur die völlige Iſoliertheit der franzö=
Gruppe nochmals unterſtrich.
h der Mitteilung Henderſons hat das Büro beſchloſſen,
Konferenzarbeiten vom Freitag, den 13. Mai, bis Mon=
den
16. Mai, zu unterbrechen. Ferner erklärte er, daß
Konferenz durch die Entſchließungen über die quali=
ve
Abrüſtung in ein entſcheidendes Stadium eingetre=
ſei
. Deshalb ſei es für notwendig gehalten worden,
die techniſchen Ausſchüſſe ohne Erörterung über den in
Entſchließung bereits geregelten Grundſatz der quali=
pen
Abrüſtung ſich darüber äußern, welche Waffen für
Abrüſtung in Frage kommen. Für die chemiſchen und
eriologiſchen Waffen ſowie zur Koordination der Ar=
en
des 3. Sonderausſchuſſes könne gegebenenfalls ein
iſchter Ausſchuß aus Militär=, Marine= und Luftfahrt=
ſachverſtändigen
eingeſetzt werden.
z Büro ſchlage vor, die Arbeiten ſolange auszuſetzen, bis
niſchen Ausſchüſſe das Ergebnis ihrer Beratungen über
litative Abrüſtung vorgelegt haben. Ferner erwarte man, daß
egationsführer die Zeit bis zum Wiederzuſammentritt des
ſcusſchuſſes dazu benutzten, um ſich in privaten Beſprechun=
r
die noch nicht vom Hauptausſchuß erörterten Punkte zu
des Konventionsentwurfes zu verſtändigen.
ſ=Boncour, als einziger Diskuſſionsredner, verlangte
ſtellung über die Erklärung des Präſidenten, daß der
idſatz der qualitativen Abrüſtung durch die letzte Ent=
ſung
des Hauptausſchuſſes bereits geregelt ſei. Er lege
auf die Feſtſtellung, daß durch dieſe Entſchließung
Sieg ſowohl für das Verbot wie für die Internatio=
naliſierung
offen gelaſſen ſei.

franzöſiſche Delegation ſei damit einverſtanden, daß die
tive Verbot oder Internationaliſierung von den tech=
Kommiſſionen nicht entſchieden werde, glaube aber, daß
twendigerweiſe dahin gelangen werden, für beſtimmte
die eine oder die andere Wahl vorzuſchlagen. Erſt nach
der franzöſiſchen Vorſchläge werde allerdings beurteilt
können, was die Internationaliſierung bedeute.
dem franzöſiſchen Delegierten die verlangten Zu=
ungen
wegen der Internationaliſierung zu geben, be=
ikte
ſich Henderſon auf die Wiederholung des Wort=
s
der grundlegenden Entſchließung, indem er hinzu=
es
ſei der Wunſch des Büros, daß die techniſchen Aus=
e
die Erörterungen des Hauptausſchuſſes über die
ilitative Abrüſtung nicht wieder aufnehmen ſollen.
weitere Ausſprache über die Offenſivwaffen wird den
Vertretern in den techniſchen Kommiſſionen die Gelegen=
en
, in jedem einzelnen Falle den nicht nur von Deutſch=
ndern
auch von anderen maßgebenden Mächten vertre=
tandpunkt
geltend zu machen, daß das Verbot be=
er
Waffen, das Deutſchland im Verſailler Vertrag
ungen und von ihm ſeit Jahren durchgeführt worden iſt,
zum Beſtandteil einer allgemeinen Ab=
gskonvention
gemacht und dadurch auf alle
den Mächte ausgedehnt werden muß.

Die Arbeit der kechniſchen Ausſchüſſe.
Die techniſchen Ausſchüſſe der Abrüſtungskonferenz haben am
Dienstag vormittag die ihnen vom Hauptausſchuß überwieſenen
Vorarbeiten zur Durchführung der qualitativen Abrüſtung ent=
ſprechend
der am Freitag gefaßten Entſchließung aufgenommen.
Im Marineausſchuß zeigte der engliſche Vertreter die
Tendenz, nur die Unterſeeboote als Offenſivwaffen des Seekriegs
im Sinne der Entſchließung gelten zu laſſen. Der Vertreter
Italiens trat für eine beträchtliche Ausweitung des Begriffes
der Angriffswaffen ein, zu denen er insbeſondere auch die Linien=
ſchiffe
und die Flugzeugmutterſchiffe rechnete. Der deutſche
Delegierte, Freiherr v. Rheinbaben, legte einen Ent=
ſchließungsentwurf
vor, wonach entſprechend den auf den Ent=
waffnungsbeſtimmungen
des Verſailler Vertrags aufgebauten
deutſchen Vorſchlägen die Linienſchiffe (über 10 000 To.), die Flug=
zeugmutterſchiffe
, die Unterſeeboote, ſowie alle chemiſchen und bak=
teriologiſchen
Kriegsmittel als Angriffswaffen im Sinne der
Entſchließung des Hauptausſchuſſes zu gelten haben. Der deutſche
Delegierte bemerkte dazu, Deutſchland begrüße die Entſchließung
des Hauptausſchuſſes, gewiſſe Waffen als beſonders gefährlich und
zum Angriff geeignet zu kennzeichnen. Es gebe keine beſſe=
ren
Begriffsbeſtimmungen für dieſe Waffen als
diejenigen des Verſailler Vertrags. Die Tatſache,
daß der Verſailler Vertrag ausgezeichnete Richt=
linien
für die Abrüſtung enthalte, ſei von den Ver=
tretern
Italiens, Englands und Amerikas auf der jetzigen Kon=
ferenz
ausdrücklich feſtgeſtellt worden.
Die Ausſchüſſe ſetzen ihre Arbeiten morgen vormittag fort.
Deutſcher Ankrag zur Flokkenabrüſtung.
Die deutſche Abordnung hat im Flottenausſchuß der Ab=
rüſtungskonferenz
den Antrag eingebracht, folgende Gattungen
der Seerüſtung als Angriffswaffen zu erklären: Linienſchiffe über
10 000 Tonnen, Geſchütze über 280 Millimeter, Flugzeugmutter=
ſchiffe
, Unterſeeboote und ſämtliche chemiſchen und bakteriologi=
ſchen
Kampfmittel.
Abrüſtungsbeſprechungen Brünings
mit Macdonald und Skimſon.
Im Laufe des Dienstagvormittag hatten der deutſche Reichs=
kanzler
Dr. Brüning, der von Staatsſekretär v. Bülow begleitet
war, und der engliſche Premierminiſter Macdonald mit dem
amerikaniſchen Staatsſekretär Stimſon eine Unterredung, der auf
amerikaniſcher Seite die beiden Delegierten auf der Abrüſtungs=
konferenz
Hugh Gibſon und Norman Davis beiwohnten.
Gemäß der Verlautbarung, die auf Grund gemeinſamer Ver=
einbarungen
von britiſcher Seite erfolgte, iſt dieſe Unterredung
die Fortſetzung der bisherigen Beſprechungen, die in der vergan=
genen
Woche zwiſchen dem amerikaniſchen Staatsſekretär und den
übrigen Beteiligten, insbeſondere dem Reichskanzler Dr. Brü=
ning
, gepflogen wurden.
Der heutige Meinungsaustauſch galt einigen wichtigen Punk=
ten
der Abrüſtungsfrage. Dieſe Beſprechung wird nach der am
Freitag erfolgenden Rückkehr des franzöſiſchen Miniſterpräſiden=
ten
Tardieu nach Genf fortgeſetzt. Demgemäß hat der deutſche
Reichskanzler Dr. Brüning ſeine eigentlich ſchon für Mittwoch
beabſichigte Rückreiſe nach dieſer Beſprechung in Ausſicht ge=
nommen
.
In der Unterredung hat Stimſon, wie die Telegraphen=Union
zu melden weiß, mit großem Nachdruck hervorgehoben, daß die
Abrüſtungskonferenz zu einem erfolgreichen Ausgang nur dann
gelangen könne, wenn die deutſche und franzöſiſche Regierung zu
einer Uebereinſtimmung in den grundſätzlichen Abrüſtungsfragen
gelange. Stimſon ſoll weitgehende Mitwirkung und Hilfe zur
Ueberwindung der Gegenſätze angeboten und ſich für die Ver=
mittlung
zur Verfügung geſtellt haben. Die Vereinigten Staaten
ſeien zwar an der Löſung der rein europäiſchen Abrüſtungsfrage
nicht intereſſiert, jedoch ſei die Ueberbrückung der euro=
päiſchen
Gegenſätze in der Abrüſtungsfrage von
entſcheidender Bedeutung für die Ueberwin=
dung
der Weltwirtſchaftskriſe. Aus dieſem Grunde
ſeien die Vereinigten Staaten bereit, mit allen Kräften an der
Löſung des europäiſchen Abrüſtungsproblems mitzuwirken.

Lauſauner Konferenz am 16. Juni.
Einladung durch England.
Berlin, 26. April.
Auf Grund des Beſchluſſes der ſechs Mächte, Deutſchland,
England, Frankreich, Italien, Belgien und Japan hat geſtern
der britiſche Botſchafter in Berlin eine Note überreicht, in der
angefragt wird, ob die deutfche Regierung damit einverſtanden
ift, daß die Lauſanner Reparationskonferenz am 16. Juni be=
ginnt
. Eine gleichlautende Note haben die engliſchen diploma=
tiſchen
Vertreter in Paris, Rom, Brüſſel und Tokio überreicht.
In politiſchen Kreiſen hält man es für ſicher, daß ſich die
deutſche Regierung mit dieſem Termin einverſtanden erklären
wird.
Kein Ergebnis der Genfer Beſprechungen
über die Donaufragen.
Genf, 26. April.
Die Beſprechungen über die Donaufragen ſind in den letzten
Tagen in Genf zwiſchen den beteiligten und intereſſierten
Staaten fortgeſetzt worden. Es ſcheint jetzt die Abſicht zu be=
ſtehen
, die Klärung der Fragen in der Weiſe fortzuſetzen, daß
nunmehr auch die andern an der Frage intereſſierten Staaten
aufgefordert werden ſollen, ihre Anſichten ausführlich darzu=
legen
, und zwar Polen, Ungarn, Griechenland und die Türkei.
Die Prüfung dieſer Memoranden ſoll einem Komitee von Wirt=
ſchaftsſachverſtändigen
übertragen werden. Beſchlüſſe hierüber
ſind noch nicht gefaßt worden.
Wie man hört, iſt das angekündigte deutſche Memo=
randum
fertiggeſtellt, jedoch noch nicht über=
geben
worden. Die Löſungen, die Deutſchland vorſchlägt,
bewegen ſich in der Richtung von Präferenzverträgen für die
geſamte öſterreichiſche Wirtſchaft und entſprechender Behand=
lung
der ſüdoſteuropäiſchen Getreideausfuhr.
Man hat in Genf den Eindruck, daß vom praktiſchen Ge=
ſichtspunkt
aus geſehen, die Genfer Beſprechungen in
dieſer Frage zu keinem greifbaren Ergebnis ge=
führt
haben. Die Frage einer finanziellen Hilfeleiſtung für
die Donauſtaaten iſt gleichfalls nicht weitergekommen. Es ſcheint,
daß die Tendenz beſteht, die Donauraumfrage mit den auf der
Lauſanner Konferenz zur Beratung ſtehenden Problemen zu
verquicken, eine Abſicht, für die ſich vor allem Frankreich ein=
zuſetzen
ſcheint.
Lilwinows Rückkehr nach Moskau.
Wie aus Moskau berichtet wird, ſteht die Rückreiſe des
ruſſiſchen Außenkommiſſars aus Genf nach Moskau nicht nur
mit dem bevorſtehenden Beſuch des türkiſchen Miniſterpräſidenten
Iſemd Paſcha im Zuſammenhang, ſondern auch mit der poli=
tiſchen
Lage im Fernen Oſten. Litwinow wird ſich über die
Vorgänge an der chineſiſchen Oſtbahn unterrichten laſſen und
dann mit den zuſtändigen Kreiſen entſcheiden, welche Schritte
die Sowjetregierung zur Wahrung ihrer Rechte unternehmen
wird. Alsdann wird eine Unterredung zwiſchen dem japaniſchen
Botſchafter Schirota und Litwinow ſtattfinden, die für beide
Länder von großer politiſcher Bedeutung ſein dürfte.
Scharfe engliſche Krikik an iriſchen Geſek
Im Unterhaus wurde das iriſche Geſetz zur Abſchaffung
des Treueides zur Sprache gebracht. Der Staatsſekretär für
die Dominions erklärte in ſcharfen Worten, das Geſetz ſei eine
unzweifelhafte Verletzung des engliſch=iriſchen Vertrages. Es
gehe weit über die urſprünglich angekündigte Abſicht de Valeras;
hinaus, die Miniſter und Parlamentsmitglieder von der Ab=
legung
des Treueides zu entbinden. Das Geſetz ſehe auch die
Außerkraftſetzung der Verfaſſungsklauſel vor; wonach der eng=
liſch
=iriſche Vertrag Geſetzeskraft hat und kein Teil der Ver=
faſſung
im Widerſpruch zum Vertrag ſtehen darf. Bei Annahme
des Geſetzes würde das iriſche Parlament Vollmacht erhälten,
die iriſche Verfaſſung ohne Rückſicht auf den Vertrag abzuändern.
Franzöſiſche Zlugzeuge über Deutſchland.
Trier, 26. April.
Am Dienstagmittag, um 12.30 Uhr, überflogen zwei franzö=
ſiſche
Militärflugzeuge, die aus ſüdlicher Richtung kamen, die
deutſche Grenze in der Nähe des Rehlingenhofes bei Palzem an
der Obermoſel. Nachdem ſie über dem Hof mehrmals gekreuzt
hatten, ging einer der Apparate auf deutſchem Boden nieder. Das
Flugzeug wurde bei der Landung leicht beſchädigt. Der zweite
Apparat flog darauf wieder über die Grenze zurück. Landjäger
und Polizei waren ſofort zur Stelle, nahmen die Flieger feſt
und ſtellten den Apparat unter Bewachung. Der Flieger er=
klärte
, von Straßburg gekommen zu ſein und ſich verirrt zu haben.
Die Landung habe wegen Motordefekts erfolgen müſſen. Die
franzöſiſche Maſchine trägt die Bezeichnung R. S. 4.

Im rechten pſychologiſchen Moment auf der Bildfläche er=
nd
die Pflichtvergeſſene von dannen führt.
herrliche, köſtliche, hinreißend ſchöne Szene.

jagt ein Bild das andere, jedes ſtets prächtiger und
nder als das vorherige. Es ſind lauter antike
ins, lauter klaſſiſche Gemälde, die Reinhardt vorüber=
äßt
. Man ſieht zuerſt die Nonne mit dem Junker in
ärchenhaften Sommernachtstraum=Walde, durch den eine
maleriſche, mittelalterliche Jagdgeſellſchaft tollt; dann
ſiatiſch farbenreichen Bankettſaal das Raubritters, im
nach des Prinzen, mitten in einem wüſten Bachanal grotesk
Höflinge, zur Seite des halbblöden, greiſen Königs auf
igsthron, vorm Tribunal der Inquiſition, zu Füßen des
erenden Spielmanns eine wahre Odyſſee der Liebe
Leidenſchaften und zum Schluß wieder in der dunk=
ſedrale
, demütig kniend vor dem unveränderlich milde
n Madonnen=Antlitz ..
Madonna ſpielt Diana Manners. Hinter dieſem
m verbirgt ſich Lady Diana Duff=Cooper, die
Hes konſervativen Abgeordneten für Weſtminſter und be=
Ma ls die ſchöne Frau Englands. Es mag für manche
r vielleicht etwas ſchwer ſein, Lady Diana hier als
er1 he Madonna bewundern zu müſſen, wenn man kurz vor=
Mihr auf Cocktail=Parties zuſammengetroffen iſt, ſich mit
* das engliſche Wetter unterhalten und aus der Nähe
terwendiſche ihrer Schönheit bemerkt hat.
in dieſem Augenblick, unbeweglich im Heiligenſchrein
iſt ſie wirklich überirdiſch ſchön und, den Blick verzückt
In gerichtet, in der einen Hand das Chriſtkindlein hal=
der
anderen ſtarr gen Himmel weiſend, haftet ihr ganz
ärte Ruhe eines antiken Heiligenbildes an. Ja ſelbſt,
ſich zum Schluß aus der ſtarren Hülle ihrer güldenen
ng löſt, vom Altar niederſteigt und in der Kathedrale
bandeln beginnt, wirkt ſie keinen Augenblick gezwungen
itraliſch und verrät in jeder ihrer edlen Bewegungen
* derbare Grazie und Anmut, die dieſer geborenen briti=
iſtokratin
nicht ſo leicht jemand anders nachmachen

Aufführung war ein ſenſationeller Erfolg. Reinhardt
ach der Vorſtellung ſeine wohlverdiente Ovation. Das
wird in London ſicher viele Monate laufen. Nicht nur
bon Reinhardt ſo wunderbar, ſo künſtleriſch vollendet
worden iſt. Davon verſtehen die meiſten Engländer
ig. Dieſe grandioſe kitſchige Show mit dem pſeudo=

religiöſen Unterton iſt gerade das, was den Englän=
dern
gefällt, was ſie brauchen. Das engliſche Theatei=
publikum
iſt ein ganz anderes, als das deutſche oder gar das
zuſſiſche mit ſeiner heiligen Ehrfurcht vor der Majeſtät der Kunſt.
Für die Engländer iſt Theater feit den Zeiten Shakeſpeares, ſeit
jeher in erſter Linie eine Art Zirkus eine after dinner ſhow
eine Unterhaltung nach dem Eſſen. Eine Verfügung, beiſp. daß
Zuſpätkommende bis zur Pauſe draußen zu warten hätten, wäre
in England völlig undenkbar und ſtünde gänzlich im Gegenſatz
zu den freiheitlichen Prinzipien und den Verdauungsorganen
der britiſchen Nation.
Damen in großer Toilette, auffallend geſchminkt und ani=
miert
, Herren in Frack und Zylinder, die rauchende Zigarre in
der Hand, den ſchweren Portwein im geröteten Geſicht, kom=
men
gewöhnlich mitten während der Vorſtellung, plaudernd und
polternd herein, oft mitſamt ihren Mänteln, Stöcken und Schir=
men
, die umſtändlich unter den Sitzen verſtaut werden. Un=
geniert
erzählen ſie ſich noch den letzten after dinner=Witz. Und
erſt nachdem die entſprechende Lachſalve verklungen iſt, richten
ſie halbtrunken, halb gelangweilt ihre Blicke auf die Bühne, in
Erwartung von dort mit etwas Amüſantem, Aufregendem, Sen=
ſationellem
unterhalten zu werden.
Dieſen ſpezifiſch britiſchen Theaterforderungen entſpricht nun
das Mirakel in idealſter Weiſe. Die engliſchen Ladys und
Gentlemen der upper claſſes belaſtet im Magen mit viel zu
viel Auſtern, Beef und Portwein und im Unterbewußtſein mit
ein wenig ſchlechtem ſozialem Gewiſſen, empfangen in der
Kathedrale des Lyceum=Theaters von Max Reinhardts Gna=
den
nicht nur reſtloſe Abſolution gegen alle kulinariſchen und
ſonſtigen Extravaganzen, eine Art Erſatz gegen den geſchwänzten
ſonntäglichen Kirchgang, ſondern auch noch eine erſtklaſſige
Unterhaltung in vollendet künſtleriſcher Form.
John Bull iſt, nachdem er ſich zuvor bei Bouleſtin oder bei
Quaglino den Wanſt vollgelegt hat, im Mirakel ſchön brav
geweſen; er hat ſich ein erhebend frommes Stück angeſehen, das
trotzdem a great fun indeed geweſen iſt; und er geht ſchließ=
lich
nach Hauſe, nach Mayfair, Belgravia oder Kenſington, mit
dem angenehmen Gefühl, gegen allzureichlich verſchlungene
irdiſche Genüſſe ein milde wirkendes himmliſches Purgativ er=
halten
zu haben, das ihn in ſüßen Schlaf einlullen und ihm das
gute Britengewiſſen porto und franko zurückerſtatten wird.
Glück und Elend des Generals Boulanger. Von Dr. Bruno
Weil. 312 S. Mit vielen Bildern und Karikaturen. Verlag
Dr. W. Rothſchild, Berlin=Grunewald. Geh. 4,80 RM., geb.
6.40 RM.
Das Buch (und der danach gedrehte Film) Der Prozeß des
Hayptmanns Dreyfus hat den Verfaſſer weithin Lelwuntgemaßt.

In der Buchreihe der großen Kriſen der franzöſiſchen Republik er=
ſcheint
jetzt der zweite Band. General Boulanger‟. Der Name
des Generals Revanche und die ſich an ſeinen Namen knüpfende
Volksbewegung die Boulange haben in den 80er Jahren Frank=
reich
und darüber hinaus Weſteuropa auf das tiefſte erregt. Sie
haben zu den Spannungen des Jahres 1887 geführt, die das
deutſch=franzöſiſche Verhältnis nach dem Frankfurter Frieden leicht
ſchwerwiegend ändern konnten. Weil verſteht es, an Hand amt=
licher
deutſcher Dokumente darzulegen, daß es dem Friedenswillen
des Kaiſers zuzuſchreiben iſt, daß damals keine kriegeriſchen Ver=
wicklungen
eintraten. Den franzöſiſchen Gegenſpielern, neben
General und Kriegsminiſter Boulanger, Clemenceau, Deroulede
uſw., ſtehen deutſcherſeits Bismarck und Moltke gegenüber. Nach
dem Sturz des franzöſiſchen Kriegsminiſters erhebt ſich die Welle
des Boulangismus, trennt Frankreich beinahe in zwei Lager,
überſchlägt ſich und zerbricht an ihren inneren Spannungen zwi=
ſchen
Nationaliſten, Sozialiſten und Monarchiſten. Die Sturm=
abteilungen
der Boulange werden aufgelöſt. Boulanger und ſeine
ewige Geliebte Mdm, Bonnemains fliehen, er ſelbſt ſtirbt durch
eigene Hand im Exil am Grabe der Geliebten in Brüſſel. Der
Verfaſſer verſteht es, die Geſchichte des Generals, ſeiner nationa=
len
Bewegung, ihrer Forderungen nach Rückgliederung von Elſaß=
Lothringen und Aenderung der Verfaſſung, und die Gegenmaß=
nahmen
der republikaniſchen Parteien ſpannend darzuſtellen, nicht
ohne den Romeo in der Geſtalt Boulangers, der wie Napoleon
vergöttert worden war, herauszuarbeiten, woraus ſich wohl im
tiefſten Grund der Sturz des nach der Diktatur, vielleicht der =
nigskrone
ſtrebenden Helden erklärt. Wenn auch das Buch nicht
ohne Tendenz iſt, ſo gibt es uns Deutſchen am Jahresende 1931
doch Anlaß zu beſinnlichem Nachdenken unſerer politiſchen Situ=
ation
.
Segelflugzeug. Anleitung zum Selbſtbau von Ing. H. Jakobs.
80 Seiten mit 100 Zeichnungen und Photos und 4 großen Bau=
plänen
. Der Sammlung Spiel und Arbeit 138. Band. Ver=
lag
Otto Maier, Ravensburg. Preis 3,15 RM.
Das Flugzeug urſprünglich von dem bekannten Konſtrukteur
A. Lippiſch (Rhön=Roſſiten=Geſellſchaft) konſtruiert, dann von A.
Schleicher und jetzt erneut weiter entwickelt iſt ein abgeſtrebter
Hochdecker mit Bootsrumpf, an den ſich Gitterſchwanz mit Höhen=
und Seitenrudern anſchließt. Bekanntlich iſt es kein Hexenwerk,
ſich ein Segelflugzeug ſelbſt zu bauen. In allen Gauen ſind ſie von
unternehmenden tüchtigen Leuten ſchon gebaut und haben dieſen
das Fliegenlernen ermöglicht. Mehr noch als in einem früheren,
inzwiſchen vergriffenen Band wird im vorliegenden Buche der
Bauvorgang mit einer Klarheit und Gründlichkeit beſchrieben, die
jedem Laien die Baudurchführung ohne irgend welchen Zweifel
möglich macht. Die vielen guten Photographien, Zeichnungen und
Baupläne laſſen die klare Baubeſchreibung zu einer höchſt inter=
eſſanten
Lektüre werden auch für ſolche, die nur ein allgemeines
Intereſſe am Flugweſen haben und in die Geheimniſſe des Flug=
zeugbawes
eindringen möchten.

[ ][  ][ ]

Ende
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
gangei
zöſiſche
Tardie
macht
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aus n.
konföt
verluſ
haben
währe
von (
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck

Seite 4 Nr. 117

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, Z7. Aprfl 1

Statt beſonderer Anzeige.
Unſer lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und
Urgroßpater
Louis Moos
iſt geſtern abend nach längerem Leiden im 82. Le=
bensjahr
ſanſt entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilh. Leyendecker u. Frau Lucie, geb. Moos.
Darmſtadt, den 26. April 1932.
Frankfurt, Berlin.
Die Beiſetzung, findet in Frankfurt a. M. in aller
Stille ſtatt.

Todegs=Anzeige.
Heute nachmittag 2 Uhr entſchlief ſanft nach ſchwerem
mit großer Geduld ertragenem Leiden mein innigſi=
geliebter
Mann, unſer guter Vater
Herr Friedrich Heldmann
Maurermeiſter
Im Namen der trauenden Hinterbliebenen:
Frau Marie Heldmann Wwe, u. Kinder
Familie Jacob Reining.

Ober=Modau, den 25. April 1932.

(6344

Heute vormittag 7 Uhr entſchlief ſanft nach ſchwerem,
mit großer Geduld ertragenem Leiden mein innigſt
geliebter Mann, unſer guter Vater, Großvater, Schwie=
gervater
und Onkel
Herr Anton Graf
Gaſtwirt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Lina Graf, geb. Roth
Fam. Herm. Wenzel u. Kind Werner.
Darmſtadt, Rüſſelsheim, Schmiedmühlen (Ob.=Pfalz, Bahern),
den 26, April 1932.
Die Beerdigung findet am 28. April, nachm. 3½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Die Beerdigung findet Mittwoch, den 27. April, nach=
mittags
3 Uhr ſtatt.

Oankſagung.
Für die uns in ſo reichem Maße
erwieſene Anteilnahme und die
ſchönen Kranzſpenden bei dem Heim=
gange
meiner unvergeßlichen Gattin,
Schweſter und Tante
Frau Eliſabeth Reiner
ſowie auch für die troſtreiche An=
ſprache
des Herrn Dekans Zimmer=
mann
ſagen wir innigſten Dank.
Paul Reiner
Johanna Rupp Wwe.
Darmſtadt, den 26. April 1932. (6366

Billige und gute
Raſierklingen
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ken
, bzw. geg. Ar=
beitsleiſtung
jeglich.
Art od. kl. Wochen=
betrag
abzugeb. Gfl.
Nachr. erb. u. H. 14
. d. Geſchäftsſt. (*

Todes=Anzeige.
Am Montag, den 25. April durfte, kurz nach Vollendung des 80. Lebens=
jahres
, unſere liebe, verehrie
Frau Rechnungsrat Eliſabeth Schmidt
geb. Liſtmann
zu ihrem vorangegangenen Tieben in die ewige Heimat gehen.
Darmſtadt, den 27. April 1932.
(6380
Lichtenbergſtr. 67 I.

Die Beiſetzung findet Donnerstag, den 28. April, nachmittags 3 Uhr, auf
dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
J. A.:
Frau Anna Schäfer.

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Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, unſere Mitglieder von dem
Hinſcheiden unſeres lieben, unver=
geßlichen
Kameraden
Herrn Karl Scheit
polizei=Oberaſſiſtent
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Beerdigung, 27. April, 2 Uhr nach=
mittags
auf dem Beſſunger Fried=
hof
. Zahlreiche Beteiligung er=
wünſcht
.
Treffpunkt 1.45 Uhr am Portal.
Verein ehem. Angehöriger des
Großh. Artilleriekorps.

Der Vorſtand.

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[ ][  ][ ]

der Tagblatt / Heſſiſche Neueſie Rachrichten

Nr. 117 Seite 5

ſttwoch, R7. April 1932
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 27. April 1932.
Keligionswiſſenſchafkliche Vorleſungen
mu der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadi.
PH. Im Rahmen der Abteilung für Kultur= und Staats=
ſchaften
unſerer Hochſchule wird in dieſem Sommer= Seme=
on
Privatdozent D. Matthes eine Vorleſung, und wer=
Uebungen zur Einführung in die evangeliſch=chriſtliche
ens= und Gedankenwelt gehalten. Sie dürften für diejeni=
ie
nach religiöſer Klarheit und Gewißheit ſuchen, von In=
ſein
, zumal wir in einer Zeit leben, in der nicht wenigen
angeregten Menſchen unfreiwillig Zeit zum Studium ge=
iſt
, und in der die religiöſen und weltanſchaulichen Fragen
ender geworden ſind als zuvor. Gegenſtand der Vorleſung
Darſtellung der Wirkungen Chriſti und ſeines Geiſtes
eſtaltung des perſönlichen und des Gemeinſchaftslebens.
ndet Montags, 121 Uhr, und Donnerstags, 56 Uhr,
Außerdem werden Montags 67 Uhr ausgewählte bibliſche
itte ſoziologiſchen Inhalts beſprochen, und Donnerstag. 6
Uhr, Worte aus der Literatur beſonders aus Goethes
en, zur Geheimreligion der Gebildeten behandelt. In
noch zu beſtimmenden weiteren Stunde werden in freier
von den Teilnehmern geſtellte religiöſe Fragen der Gegen=
beſprochen
. Beginn 2 Mai. Das nähere iſt aus dem An=
am
ſchwarzen Brett der Techniſchen Hochſchule zu erſehen.
Herzliche Biktke!
r Heſſiſche Schutzverein für entlaſſene Gefangene E. V.,
tadt, ſchreibt uns
it vieler Mühe iſt es uns gelungen, unſere ſeit 1841 be=
e
Oraniſation, die der Krieg und die Inflation zerſchla=
itte
, wieder aufzubauen. Nun hat ihr die jetzige Wirt=
riſe
einen neuen Rückſchlag gebracht. Der an ſich nicht
aatliche Zuſchuß iſt ſtark gekürzt worden, vielen Mitglie=
t
ſelbſt der Mindeſtbeitrag von 1 Mark zu hoch geworden.
der geſtiegenen Not konnten wir oft nicht mehr ſo helfen,
nötig geweſen wäre, und in unſerem Entlaſſenenheim
ru in dem ſonſt jährlich gegen 100 Entlaſſene Aufnahme
eſchäftigung fanden, mußten Einſchränkungen eintreten.
ſſere Tätigkeit darf aber nicht zum Erliegen kommen, denn
n nicht gleichgültig ſein, was aus den Tauſenden wird,
ſrlich die Strafanſtalten verlaſſen.
ir bitten deshalb recht herzlich um eine Beihilfe. Auch für
Gaben ſind wir dankbar. (Poſtſcheck Frankf. a. M. 23 400.)

Großes Haus.

1923½4 Uhr, B 22. Die Walküre.
), 27. April Preiſe 0 806 40 Mk.

120. Ende gegen 22½ Uhr. C 22. Die endloſe
Dms tag, B. April straße, Preiſe 0.604.80 Mk.

freitz 29 April

19½, Ende nach 22 Uhr. Mignon. Werbevor=
ſtellung
der Darmſt. Volksb. Kein Kartenverkauf.
Kleines Haus.

12022½ Uhr. Dſt. Volksb. F (10. Bſt.) Gr.
1, 27. April
III u. 10. Zphigenie. Preiſe 0 604.50 Mk.

2022½. T Gr. 1, 2, 3, 4, 5u B.=Vlkb. Wechſelm.
Gh. S April /10 Pſt). Die Ftalienerin inAlgier, 0.604.30,
29 April IKeine Vorſtellung.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend geht 19 Uhr
Wagners Walküre in Szene. Muſikaliſche Leitung
s Schmidt=Iſſerſtedt. Die Brünnhilde ſingt wieder Elly
vom Nationaltheater Mannheim als Gaſt, Sieglinde:
Stoſch, Fricka: Anna Jacobs, Siegmund: Albert Sei=
dtan
: Albert Lohmann, Hunding: Theodor Heydorn, im
Ik nenſemble die Damen Anna Jacobs Martha Liebel, Re=
rre
, Maria Kienzl. Grete Berthold. Sanny Heilmann,
omek und Grete Toubartz Im Kleinen Haus wird
Iphigenie in der Inſzenierung von Guſtav Har=
d
der Premierenbeſetzung wiederholt. Die lang er=
uté
erſte Wiederholung der Italienerin in Algier,
der in Roſſini, in der Bearbeitung von Hugo Röhr, findet
morgen Donnerstag, 20 Uhr, im Kleinen Haus ſtatt.
ix Weingartner dirigiert in Darmſtadt.
eingartner dirigiert Sonntag, den 1. Mai, Fidelio
thoven, am Montag dem 2. Mai, das neunte und letzte
Konzert, und am Sonntag, dem 8.=Mai. Die Mei=
ger
von Nürnberg. Am Samstag 30. April,
lix Weingartner am Flügel in einem Kammermuſik=
lit
, den das Drumm=Quartett mit Werken des Meiſters
tet.
(euntes Sinfonie=Konzert. Felix Weingartner,
ner der bedeutendſte Beethoven=Dirigent unſerer Zeit,
das am Montag dem 2 Mai, ſtattfindende neunte letzte
Konzert nur Werke Beethovens gewählt. Die C= Moll=
iſt
wohl die am meiſten geſpielte unter den neun Sin=
ich
in Darmſtadt kehrt ſie ſtets auf den Programmen
Weniger hat man in den letzten Jahren die achte ge=
viſchen
der großen ſiebenten und der gigantiſchen neun=
nd
. wird ſie zu Unrecht vernachläſſigt. Unter der Lei=
großen
Dirigenten wird ſie im 9. Sinfonie=Konzert wie=
ören
ſein.

Bochenend Breſſen der Lagetienter m geintſchen Heimäisert.

Herr Georg Bauer, Drehermeiſter, hier, Alexanderſtr. 3.
beg am Freitag, dem 29. April. ſeinen 90. Geburtstag.
Zum Beſten der Darmſtädter Winterhilfsküche hatte die
ßü ipielgruppe Unitas ihre Kräfte zu einer Wohltätig=
anſtaltung
mobiliſiert. Im vollbeſetzten Konkordiaſaale
ſich ein Programm ab, das der Arbeit der Spielgruppe
achte. Erwähnt ſei der Anſager des Abends, Herr Erni,
enſo wie die beiden Humoriſten. Herren Heldmann
eiter) und Degenhardt, ſchnell den richtigen Kon=
t
dem Publikum fand. Reizvoll waren die Darbietungen
nitas=Tanzgruppe mit Solotänzen von Frl. Zöller.
sketche brachten Spannung und Humor, ebenſo ein flott
pielendes Theaterſtück. Das Unitas=Quartett brachte er=
z
gute Leiſtungen im Stile der Comedian Harmoniſts.
ſonderen Wirkung des vielſeitigen Programms trugen in
Linie die Jodlervorträge von Herrn R. Jäniſch und
hervorträge von Herrn Rapp bei, auch die Jongleur=
alſes
Herrn Keil. Nicht vergeſſen ſei auch die Unitas Leitung des Herrn R. Herbert, der auch die
nummern feinſinnig am Flügel begleitete.
Maienſingen. Auch in dieſem Jahre veranſtalten die bei=
innergeſangvereine
Liedertafel und Sängerluſt unter Lei=
res
gemeinſamen Dirigenten. Herrn Karl Grim, wie=
Maienſingen. Es findet am Montag, dem 2. Mai, abends
zr. am Alicedenkmal ſtatt. Mailieder, Frühlings= und
au lieder (alle im Volkston gehalten) und Volkslieder wer=
150 Kehlen erklingen, dem Minnemonat zum Gruß, der
ſeir zur Ehre und um der Männerchorſache neue Freunde zu
wi n.
Die Darmſtädter Reiſevereinigung (DRV.) hatte in den
b Saal des Reſtaurants Sitte, Karlſtraße, zu einem Bunten
bet eingeladen. Der Saal war überfüllt. Stimmung riefen
ie Leiſtungen des Mundharmonika=Orcheſters Darimun=
uſikaliſcher
Leiter H. Harlos, hervor. Nach Begrüßung
chn Vorſitzenden, Herrn Freiherrn v. Wangenheim, fand ein
des Reiſeleiters, Herrn v. Oelhafen, über die 10tägige
h rach Venedig ſtatt, zu der bereits 65 Anmeldungen vor=
Die Fahrt führt über HeidelbergStuttgartUlm
Fernpaß nach Innsbruck, über den BrennerPuſtertal
4ten ehem. Kampfgebiet der Italiener und Oeſterreicher,
ſiſz a=SeeCortina d’AmpezzoVenedig. Prachtvolle Licht=
zeigten
herrliche Gebirgslandſchaften und ſchönſte Bau=
er
Lagunenſtadt. Rückfahrt, mit Wochenende am Garda=
r
Bozen, Meran, Innsbruck, Ober=Ammergau durchs
I. In bunter Folge reihten ſich heitere Vorträge eines
paares, Gedichte in Pfälzer Mundart, Solovorträge des
Harlos auf einer Liliput=Mundharmonika (eine erſtaun=
iſtung
) an. Reicher Beifall wurde den Darbietungen ge=
Heſſiſches Landestheater.

Am letzten Samstag und Sonntag verſammelten ſich auf Ein=
ladung
des Heſſiſchen Heimatwerkes etwa 20 Perſönlichkeiten im
Carl=Ulrich=Heim in Zwingenberg an der Bergſtraße, die Arbeits=
lager
leiten oder als Leiter ſolcher Lage in Frage kommen. Es
war die Abſicht dieſes Treffens, in perſönlicher Fühlungnahme
eine Reihe von grundſätzlichen und techniſchen Fragen der Lager=
leitung
zu beſprechen.
Die Tagung wurde eingeleitet durch eine Begrüßungs=
anſprache
des Vorſitzenden des Heſſiſchen Heimatwerkes, Herrn
Oberſchulrat Haſſinger. Hierauf erſtattete der Leiter der Ge=
ſchäftsſtelle
, Herr Dr. Neundörfer, ein. Referat über die
Aufgaben des Heſſiſchen Heimatwerkes. Ausgehend von den ver=
ſchiedenen
Formen der Erwersloſenhilfe, kennzeichnete er zunächſt
die Notwendigkeit, neben materieller und intellektueller Hilfe
gerade für die junge Generation Arbeit zu ſchaffen. Die Hand=
habe
dazu gibt der Freiwillige Arbeitsdienſt. Es iſt nicht ſo ſehr
eine volkswirtſchaftliche, als ein erzieheriſche Maßnahme. Es geht
darum, in der Schaffung von wirklichen Werken junge Menſchen
zur Arbeitsfreude und Arbeitsverantwortung zu bringen. Die
Betreuung iſt deshalb nicht eine an die Arbeit angefügte Sache,
ihre wichtigſte Aufgabe iſt die Geſtaltung der Arbeit ſelbſt. Nur
wenn die Teilnehmer an den Areitsdienſten ſich ſelber verant=
wortlich
für die Sache fühlen, kann auch die Arbeit ſelbſt exakt
durchgeführt werden. Soll der Arbeitsdienſt wirklich erzieheriſche
Bedeutung haben, dann muß er eine Chance bekommen. Es muß
möglich werden, aus ihm ſich emporzuarbeiten zu einer einiger=
maßen
ſicheren Exiſtenz. Das Heſſiſche Heimatwerk ſieht den Weg
dahin über Selbſthilfegruppen, die auf längere Zeit gemeinſchaft=
lich
ſich ſelbſt verſorgen durch Anſiedlung im Zuſammenhang mit
verkürzter Arbeitszeit.

Jahreshaupkverſammlung des Evangeliſchen Bundes
Darmſtadl.
EPH. Am Sonntag abend verſammelten ſich zahlreiche Mit=
glieder
des Evang. Bundes mit deſſen Vorſtand im Gemeinde=
haus
, Kiesſtraße, zur Jahreshauptverſammlung. In dem von
den Damen des Zweigvereins freundlich hergerichteten Saal
herrſchte eine angeregte Stimmung, die namentlich auch durch
die vorzüglichen Darbietungen zweier junger Künſtler, der Frl.
Toni Schüßler (Klavier) und des Herrn Lautenſchläger ( Vio=
line
), erhöht wurde. Nach den Begrüßungsworten des Pfarrers
Dr. Bergér hielt Herr Betriebsinſpektor Kleinert einen
Vortrag über den Einfluß des politiſchen Katholizismus auf den
Kriegsausgang und die Politik der Gegenwart. Er zeigte zu=
nächſt
aus der Geſchichte den Kampf des Jeſuitismus gegen das
evangeliſche Deutſchland, der ſich im Laufe des 19. Jahrhunderts
in immer gefahrvollerer Weiſe zugeſpitzt hat. Er konnte zeigen,
wie aus der anfänglichen Kriegsbegeiſterung von kätholiſcher
Seite mit dem Jahre 1917 ein ſichtbarer Umſchwung einſetzte,
an dem namentlich Erzberger die Schuld trägt. Die verhängnis=
vollen
Berichte des Grafen Czernin, die Verhandlungen mit dem
jeſuitiſchen General der Schweiz, die unmittelbar darauf folgende
Friedensreſolution im Reichstag, die gefahrvollen Anzeichen der
beginnenden Kataſtrophe, die ſich in den Waffenſtillſtandsver=
handlungen
und dem Verſailler Frieden vollendeten. Die ultra=
montane
Politik in der Nachkriegszeit ging in der gleichen Rich=
tung
weiter und zeitigte all die Unterdrückung des bewußten
Proteſtantismus und der deutſchen Geſinnung, unter der wir lei=
den
. Der Redner forderte zum Eintritt in den Evangeliſchen
Bund auf als den Sammler aller evangeliſchen deutſchen Kräfte.
Nach einer angeregten Teepauſe folgte die geſchäftliche Haupt=
verſammlung
. Der Vorſitzende erſtattete einen eingehenden Jah=
resbericht
über die konfeſſionelle Lage in Deutſchland, beſonders
in Heſſen, die Vorſtöße der ultramontanen Bewegung, die Ueber=
griffe
auch der organiſierten katholiſchen Kirche gegenüber evan=
geliſchem
Beſitz. Nach einer Darſtellung der Tätigkeit des Ge=
ſamtbundes
und des Heſſiſchen Hauptvereins wurde die Tätig=
keit
des Darmſtädter Zweigvereins von verſchiedenen Mitglie=
dern
eingehend gewürdigt. Die Verſammlung gedachte zweier
verſtorbenen Mitglieder, des Prof. Pfannmüller und des
Zahnarztes Dr. Repp. Die Vorſtändswahl ergab keinerlei Ver=
änderungen
. Der Rechenſchaftsbericht des Rechners wurde ge=
nehmigt
. Nachdem Pfarrer Irle dem Vorſitzenden für ſeine
Tätigkeit im Evangeliſchen Bund herzlichen Dank im Namen der
Verſammlung ausgeſprochen hatte, ſchloß dieſer die angeregt ver=
laufene
Verſammlung mit einem Treubekenntnis zum evangeli=
ſchen
Glauben und Deutſchtum, in das die Verſammlung freudig
einſtimmte.

Unsere Inserenten werden gebeten,nach
Möglichkeit die Aufgabe der Anzeigen
bis ½6 Uhr vorzunehmen. Srößere
Anseigen erbitten wir bis ½ Uhr.
Der Verlag.

Hausfrauenbund. Im Rahmen der Reichsſee=
fiſch
=Werbe=Woche findet in Gemeinſchaft mit der Herd=
fabrik
und Emaillierwerk G. m. b. H., hier, Freitag, den 29.
April, abends 8 Uhr, im Bürgerhof. Eliſabethenſtraße 2 ein
praktiſches Fiſchkochen ſtatt. Es werden gezeigt: Neuzeitliche
Fiſchgerichte, gekocht, gebacken, gebraten gegrillt. Außerdem Vor=
führung
einiger Rezepte aus dem der Notzeit angepaßten Ernäh=
rungswegweiſer
Satt werden mit wenig Geld. Nach der Ver=
teilung
der Koſtproben wird die Fa. Welz=Ohler ihren vorzüg=
lichen
Kaffee mit Glücksklee=Milch reichen. Der Fiſch wird
liebenswürdigerweiſe von den Firmen Enkirch u. Rühl, Kies=
ſtraße
41. L. Fertig, Markt, L. Nöſinger. Eliſabethenſtraße 42,
und Reitinger u. Blechſchmidt. Inh. J. Lautenſchläger, Eliſa=
bethenſtraße
19 zur Verfügung geſtellt. Gäſte ſind willkommen.
Eintritt iſt frei.
Bezirksverein Beſſungen. Die Hauptverſammlung nahm
einen ſehr guten Verlauf. Nachdem der Vorſitzende der im ab=
gelaufenen
Jahre verſtorbenen Mitglieder ehrend gedacht hatte,
wurde der Jahresbericht, der in gedrängter Form gedruckt vorlag,
von dem Vorſitzenden in längeren Ausführungen eingehend er=
gänzt
. Es war die allgemeine Auffaſſung, daß das Beſtehen des
Bezirksvereins im Intereſſe aller Bewohner des ſüdlichen Stadt=
teils
zur nachhaltigen Vertretung ſeiner Belange durchaus erfor=
derlich
iſt. Alle berechtigten Wünſche finden bei dem Bezirksverein
Förderung im weiteſten Ausmaß. Alsdann wurde von dem Rech=
ner
Herrn Dörſam, der Kaſſenbericht erſtattet, der eine ſparſame
Kaſſenführung und ordnungsmäßige Buchführung ergab. Darauf=
hin
wurde die beantragte Entlaſtung erteilt. In der nachfolgen=
den
Vorſtandswahl wurden der ſeitherige Vorſtand einſtimmig
wiedergewählt (1. Vorſitzender: Poſtinſpektor Kolb, 2. Vor=
ſitzender
: Weißbindermeiſter Grünewald). Alsdann nahm Herr
Stadtrat Dr. Kollbach das Wort zu ſeinem Lichtbildervortrag:
Die Schönheit der alten deutſchen Stadt. In reizvoller Folge
zogen die Bilder der alten deutſchen Burgen Dome Rathäuſer,
Denkmäler Städte uſw an uns vorüber. Der außerordentlich
wertvolle Begleitungsvortrag des Referenten erläuterte das Ge=
ſchaute
in wirkungsvoller Weiſe und hinterließ bei allen Anwe=
ſenden
einen tiefen Eindruck, mit dem Wunſche, den geſchätzten
Redner noch mit öfteren intereſſanten Beiträgen im Bezirksverein
hören zu können. In der Ausſprache wurde noch eine Reihe von
Fragen des ſüdlichen Stadtteils beſprochen, für deren Verwirk=
lichung
ſich der Vorſtand einſetzen wird.
Chriſtlicher Verein junger Männer, Darmſtadt e. V.,
Alexanderſtraße 22 (ehem. Inf.=Kaſerne). Heute, Mittwoch,
abends, Bibelſtunde für junge Männer. Jedermann iſt freundlichſt
eingeladen. Wir machen bei dieſer Gelegenheit auch auf unſere
Monatsverſammlung am kommenden Sonntag, abends aufmerk=
ſam
, und zwar im neuen Heim. Eliſabethenſtraße 17. Ecke Wilhel=
minenſtraße
. Auch hierzu ſind Freunde und Gäſte willkommen be=
ſonders
zu dieſer erſten Zuſammenkunft im neuen Heim, welches
auch ſonſt jedem jungen Mann offen ſteht, wo er ſeine freie Zeit
verbringen kann. Leſeſtoff Spiele und Schreibgelegenbeit iſt ge=
boten
. Heute, abends 8.30 Uhr, im alten Heim, Alexanderſtr. 22.

Die Ausſprache über das Referat ergab obwohl Angehörige
der verſchiedenſten politiſchen Richtungen vertreten waren Ein=
mütigkeit
darüber, daß mit dieſen Mitteln verſucht werden müſſe
der Exiſtenzſicherheit des einzelnen beizukommen. Der Sonntag
war ſtärker techniſchen Fragen gewidmet. Vor allem wurde unter=
ſucht
, wie man es anpacken müſſe, um die Teilnehmer der Arbeits=
dienſte
zu einer anderen Einſtellung zur Arbeit zu gewinnen. Das
geringe Bargeld, das den Leuten ausgezahlt wird, oder die un=
möglichen
Verhältniſſe zu Hauſe ſind für die meiſten Arbeitsdienſt=
willigen
der Anlaß, ſich zu beteiligen. Sie wollen ſich mit der
Arbeit nicht wehe tun. Die Erfahrung der beteiligten Lagerleiter
ſowie Erfahrungen von Teilnehmern aus ihrem Beruf ergaben
Wege, um dieſe Einſtellung langſam dahin zu ändern, daß die
Menſchen ſich ſelber befehlen. Der in den Tageslauf einbezogene
Unterricht ſoll ſich unmittelbar an die Arbeitsvorgänge anſchließen,
er ſoll Vorſtellung und Auffaſſung der Teilnehmer klären und vor
allem ihnen zeigen, wie es einen Ausweg aus der derzeitigen
Not geben kann. Von dieſer Frage aus laſſen ſich die großen
wirtſchaftlichen und politiſchen Zuſammenhänge behandeln und in
den Erfahrungsbereich der Teilnehmer einordnen. Weiter ergab
die Ausſprache, daß die körperliche Ertüchtigung nicht einfach mit
dem Bereitſtellen von einigem Spielgerät und in der Aufſtellung
von Mannſchaften geſehen werden darf, ſondern daß verſucht wer=
den
müſſe, auch planmäßige Uebungen in den Tageslauf einzube=
ziehen
, in Richtung einer Turngymnaſtik. Die Beſprechungen ſol=
len
in Monats=Konferenzen der Lagerleiter fortgeführt werden.
Nur in ſtändiger Fühlungnahme aller Beteiligten dürfte es mög=
lich
ſein, den Arbeitsdienſt zu der Bedeutung zu heben und für
ihn die Traditon zu ſchaffen, die er braucht, um eine wirkliche
Hilfe in unſerer Not zu ſein.

Der Gau Darmſtadk vom Südweſtdeukſchen Spork=
verband
für Kleinkaliberſchießen
hielt in der Brauerei Krone einen internen Gauvertreter=
tag
ab. Die dem Gau angeſchloſſenen Vereine hatten außer
offiziellen Vertretern zahlreiche Mitglieder entſandt. Der über=
aus
zahlreiche Beſuch bewies das große Intereſſe, welches dem
Kleinkaliberſchießſport entgegengebracht wird. Der Gauleiter,
Referendar Denzer=Darmſtadt, begrüßte die Erſchienenen, insbe=
ſondere
den eigens zum Vertretertag aus Karlsruhe gekommenen
Verbandsvorſitzenden, Herrn General Frhrn. v. Rotberg. Aus
dem Tätigkeitsbericht war zu entnehmen, mit welchem Eifer und
Intenſität die Gauleitung die Reorganiſation des Gaues durch=
geführt
und dieſen zur erſprießlichen Arbeit aufgebaut hat. Be=
merkenswert
iſt, daß der Gau ſich in den letzten Monaten
nahezu verdoppelt hat. Ein Zeichen dafür, daß der Schieß=
ſport
in weiten Kreiſen der Bevölkerung Platz greift und Be=
achtung
findet. Der Gauſchießleiter, Oberpoſtſekretär Bender=
Darmſtadt, berichtete über neue Standanlagen und referierte
über die Schieß= und Standordnung und die in nächſter Zeit im
Gau beginnenden Preis= und Wettſchießen. Die verſchiedenen
Vereinsvertreter berichtete ſodann über die wirtſchaftliche und
ſportliche Lage ihrer Vereine. Nachdem bei Punkt Verſchiedenes
alle den Gau berührenden Fragen beſprochen waren, ſchloß der
Gauleiter gegen 5. Uhr den Gauvertretertag.
Dem offiziellen Teil folgte ein kameradſchaftliches gemüt=
liches
Beiſammenſein. Bei dieſer Gelegenheit hielt der Ver=
bandsvorſitzende
, General v. Rotberg, eine Anſprache, in der er
auf den volkserzieheriſchen Wert unſeres Schießſports hinwies.
Der Verband ſtehe auf rein vaterländiſcher Grundlage ohne jeg=
liche
parteipolitiſche Tendenz. Nach dem Friedensdiktat von
Verſailles dürfen Großkaliber=Schützenvereine, wie ſie zum
Kriegsende in Deutſchland beſtanden, nicht neu gegründet wer=
den
. Dagegen hat uns der Schandvertrag die Möglichkeit offen
gelaſſen, Kleinkaliberſchützenvereine zu bilden. Da das Klein=
kaliberſchießen
kein koſtſpieliger Sport iſt, können mit dieſer
Sportart die breiteſten Volksmaſſen erfaßt werden. Der Klein=
kaliberſchießſport
iſt kein ſpieleriſcher, ſondern ein ernſter. Dazu
gehört eine gründliche Ausbildung, wie es die Sportordnung des
Verbandes vorſchreibt. Der Verbandsvorſitzende forderte zum
Schluſſe ſeiner ſehr lehrreichen Ausführungen die Kameraden auf,
tatkräftig mitzuarbeiten am Aufbau der Kleinkaliberſchützenbewe=
gung
des Gaues Darmſtadt und des geliebten deutſchen Vater=
landes
. Nachdem das Schützenlied verklungen war, ergriff Gau=
leiter
Denzer noch einmal das Wort, um die ſcheidenden Kame=
raden
zu ermahnen, zur Durchführung der kommenden Arbeiten
alle Kräfte einzuſetzen. Er führte u. a aus: Begrüßenswert ſei
es, daß ſich der derzeitige Reichswehrminiſter Groener ſehr ſtark
für den Gedanken des Wehrſports eingeſetzt habe. Damit aber
das Kleinkaliberſchießen und der Wehrſport zum Volksſport wer=
den
, ſei es notwendig, daß jeder einzelne ſeine Pflicht reſtlos er=
fülle
. Nicht Maſſe und Zahl ſei in Zukunft entſcheidend, ſondern
die Perſönlichkeit und die Autorität eines Führers. Nur der
werde mit offenen Armen aufgenommen und geachtet, der bereit
ſei, mitzukämpfen, mitzuarbeiten und etwas zu leiſten. Gau=
ſchatzmeiſter
Schick=Griesheim dankte als älteſter anweſender Ver=
einsvertreter
im Namen des Gauvertretertages Herrn v. Rot=
berg
nochmals für ſein Erſcheinen und beſonders für ſeine auf=
opfernde
raſtloſe Tätigkeit als Verbandsvorſitzender, die Hoffnung
anknüpfend, daß er noch lange an der Spitze des Verbandes ſtehen
möge. Eine improviſierte Hauskapelle trug mit flott geſpielten
Märſchen und Schützenweiſen dazu bei, daß aus dem gemütlichen
Beiſammenſein einige köſtliche, genußreiche Stunden wurden, die
ſicher allen Teilnnhmern noch recht lange in froher Erinnerung
bleiben werden.
Geiſtliche Abendmuſik in der Johanneskirche. Heute, Mitt=
wochabend
, um 20 Uhr veranſtaltet Herr Organiſt Niebergall
wieder eine Abendmuſik in der Johanneskirche. Außer Orgelvor=
trägen
von Händel und Bach und der großen Phantaſie über
Wachet auf, ruft uns die Stimme von Max Reger, wird Frl.
Annemarie Ottenheimer die Solokantate von Buxtehude für
Sopran, 2 Violinen, Cello und Orgel: Alſo hat Gott die Welt
geliebet, ſowie eine Arie mit obligater Violine von Bach ſingen.
Außerdem ſpielen die Herren Cauer, Tuchocki und Nieber=
gall
2 Trioſätze von Bach. Der Eintritt iſt für jedermann frei.
Arbeitsgemeinſchaft evang. Hausfrauen in Darmſtadt.
Einem Wunſch aus Mitgliederkreiſen entſprechend, ſoll am Don=
nerstag
, dem 28. d. M., abends 8 Uhr, im Gemeindehaus, Kies=
ſtraße
17, ein Vortrag über das Thema gehalten werden: Wie
wirken ſich die Notverordnungen in der Sozial=
verſicherung
aus? Als Redner wurde Herr Regierungs=
rat
Kröll vom Oberverſicherungsamt gewonnen, der auch bereit
iſt, in einer allgemeinen Ausſprache die an ihn gerichteten Fra=
gen
zu beantworten. Alle Frauenvereinsmitglieder und ihre
Angehörigen ſind herzlich eingeladen.
Offene Singſtunde. Die Beratungsſtelle für Volks= und
Jugendmuſikpflege beim Heſſiſchen Kultusminiſterium veranſtaltet
am Donnerstag, dem 28. April, abends 8 Uhr, in der Aula des
Realgymnaſiums eine offene Singſtunde. Es werden Frühlings=
lieder
geſungen. Der Eintritt iſt frei. Notenblätter ſind zum
Preiſe von 10 Pf am Eingang zu haben. Erwerbsloſe erhalten
die Blätter koſtenlos. Inſtrumentaliſten bringen ihre Inſtru=
mente
mit.
Volkshochſchule. Am Donnerstag, dem 28. April, wird
mit einem Kammermuſik=Abend die Sommerarbeit der
Volkshochſchule eingeleitet. Die Herren Kleinberg, Hannewald,
Crößmann und Eiſele werden Werke von Haydn, Dvorak und
Beethoven zum Vortrag bringen, nachdem Herr Studienrat Jacob
einige Worte zur Arbeit im allgemeinen geſprochen hat. Die
Feier beginnt um 20.15 Uhr im Saale des Muſikvereins, Wil=
helm
=Gläſſing=Straße 24. Alle unſere Mitglieder und Hörer ſind
herzlich dazu eingeladen. Der Eintritt iſt frei.
Das Union=Theater bringt heute zum letzten Male den
beliebten Komiker vom Münchener Platzl Weiß Ferdl und die
reizende Charlotte Ander in dem urkomiſchen Tonfilm Wenn
dem Eſel zu wohl iſt (Er und ſein Tippfräulein). Im Beipro=
gramm
u. a. ein hübſcher Kabarettfilm Kreuzworträtſel und
die tönende Ufa=Woche.
In den Helia=Lichtſpielen wurde der Gitta=Alpar=Film
Gitta entdeckt ihr Herz mit Gitta Alpar, der gefeierten Ber=
liner
Sängerin, und ihrem ſcharmanten Partner Guſtav Fröh=
lich
des großen Erfolges wegen noch 2 Tage verlängert. Jugend=
liche
haben Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute noch einmal, aber
nur drei Tage, Grock, den Mann, der eine ganze Welt zum
Lachen brachte. Ein Tonfilm aus dem Leben des weltberühmten
Artißten. Jugendliche haben Zutritt,

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 117

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 27. April 1

Seite

Ende 4
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Würde Gorch Fock, der große Sohn des Fiſcherdorfes Finken=
wärder
, der durch ſeinen Roman Seefahrt iſt not dem deutſchen
Volke zum Erwecker und Erhalter des nationalen Schiffahrts=
gedankens
geworden iſt, heute noch leben, er wäre die gegebene
Perſönlichkeit, unſerem Volke den Notruf der deutſchen Seefiſcherei
einzuhämmern. Durch die Achtloſigkeit weiter Verbraucherkreiſe
droht ein Gewerbe zum Erliegen zu kommen, welches für die
deutſche Volksernährung, gerade in den gegenwärtigen Notzeiten,
von allergrößter Bedeutung ſein könnte. Zehntauſende braver
Fiſcherfamilien an der Oſt= und Nordſee ſchweben in höchſter Ge=
fahr
der Exiſtenzvernichtung, weil ſie ihre Fänge nicht mehr ab=
ſetzen
können. In allen deutſchen Fiſcherdörfern und Fiſchereihäfen
an der Oſt= und Nordküſte herrſcht Armut und Not, mangelt es an
Arbeit und Verdienſtmöglichkeiten. Ueber 50 Prozent der deut=
ſchen
Fiſchdampfer liegen auf, weil die Fiſchdampferreiſen infolge
ſchlechten Abſatzes der Fänge die Selbſtkoſten nicht mehr decken.
In einer Zeit, wo Millionen deutſcher Volksgenoſſen nur das
nackte Leben friſten, und wo in erſter Linie wenigſtens die eigenen
Quellen unbedingt notwendiger Lebensmittelproduktion ausge=
ſchöpft
werden ſollten, da gehen noch Hunderte von Millionen
Goldmark für Seefiſche und Fiſchinduſtrie=Erzeugniſſe in das Aus=
land
. Warum? Weil ſich große Teile der deutſchen Verbraucher=
ſchaft
einbilden, die von der deutſchen Fiſcherflotte herangebrachten
Fänge wären nicht ſo gut wie die von ausländiſchen Fiſchern ge=
fangenen
Seefiſche. Selbſt wenn unſere nationale Fangflotte man=
chen
vom Auslande eingeführten Fiſch nicht fangen könnte, müßte
es eine abſolute Selbſtverſtändlichkeit ſein, darauf heute zu verzich=
ten
, um deutſchen Fiſchern Brot und Verdienſtmöglichkeit zu geben!
Hunderte Millionen Goldmark aber würden dem deutſchen
Volksvermögen erhalten bleiben, wenn es gelänge, das von deut=
ſchen
Fiſchern mühſam gefangene Gold des Meeres ſeiner eigent=
lichen
Beſtimmung zuzuführen.

Ueber den tatſächlichen hohen Wert der Seefiſchnahrung
braucht kaum noch etwas geſagt zu werden, er iſt von allen Kapa=

zitäten wiſſenſchaftlicher Ernährungslehre genügend gekennzeich=
net
. Insbeſondere iſt es der hohe Eiweißgehalt des Fiſches, der
ihn zu einem hochwertigen Nahrungsmittel macht, während von
den zahlreichen Mineralſalzen, die dem Seefiſchfleiſch innewohnen,
beſonders Phosphor Eiſen, Kalk und Jod zu nennen ſind, die für
den Nerven= und Körperaufbau und die Blutzuſammenſetzung des
Menſchen von lebenswichtiger Bedeutung ſind. Seefiſche ſind auch
wertvolle Vitaminträger und wir haben dieſe Vitaminquelle das
ganze Jahr hindurch. Aber die hohe volkswirtſchaftliche Bedeu=
tung
dieſes Voll=Nahrungsmittels iſt leider noch viel zu wenig
bekannt. Daß uns hierin andere Nachbarvölker vor allem Eng=
land
weit voraus ſind, zeigen die nachſtehenden Verbrauchsziffern.
I England werden pro Kopf und Jahr der Bevölkerung 53 Pfd.
Seefiſche verzehrt, während in Deutſchland nur 20 Pfund pro
Kopf und Jahr gegeſſen werden. Es liegt im allgemeinen volks=
wirtſchaftlichen
Intereſſe, wenn in Deurſchland der Seefiſchver=
brauch
eine weſentliche Steigerung erfährt. Wir können Brot und
Arbeit aus eigenen Quellen ſchöpfen. Und das iſt nötig.

Aw. Das Schwurgericht verhandelte am Dienstag unter
Ausſchluß der Oeffentlichkeit gegen einen Ober=Ramſtädter
Einwohner wegen Meineids. Er hatte bei einem Alimenten=
prozeß
beſchworen, daß er unmöglich für die Vaterſchaft zweier
unehelicher Kinder einer Witwe in Ober=Ramſtadt in Betracht
komme. Die Frau beſtätigte das damals. Doch einige Zeit’ſpä=
ter
kam ſie und behauptete das Gegenteil. Der Mann beteueit
auch heute ſeine Unſchuld. Die Frau beſchwört, daß er, und nur fr
als Vater in Betracht komme. Sie habe damals ganz unter ſeinem
Einfluß geſtanden, ſei auch von ihm als dem Vormund ihrer älte=
ren
Kinder finanziell abhängig geweſen. Das Gericht iſt nach
der ziemlich ausführlichen Beweisaufnahme, von der man in=
deſſen
kaum ein Wort verſtehen konnte, von der Schuld des An=
geklagten
überzeugt und verurteilt ihn zu einem Jahr und
drei Monaten Zuchthaus, dazu fünf Jahre Ehrverluſt
und dauernde Eidesunfähigkeit. Da der Verurteilte fluchtver=
dächtig
erſcheint, erläßt das Gericht ſofort Haftbefehl.

Wer kann nähere Angaben machen? Am 5. April 1932 mit=
tete
ſich in Darmſtadt das angebliche Ehepaar Werner ein kund
gab an. in Magdeburg eine Holzhandlung beſeſſen zu haben. In
Darmſtadt ſelbſt ſollte ein neues Geſchäft erworben werden. Am
10. April hat das Ehepaar der Vermieterin ſowie einer Unter=
mieterin
, nachdem dieſe für kurze Zeit ihre Wohnung verlaſſen
hatten, unter erſchwerten Umſtänden einen Geldbetrag in Höhe
von 241 RM. (Silbergeld), einen braunen. Vulkanfibrekoffer,
einen rotbraunen Damenmantel mit Flauſchfutter (Firmens
bezeichnung Frankfurter Lederbekleidungsinduſtrie), einen ſeide?
nen hellgrauen Damenmantel, einen ſchwarzen Rock, linksit
Falten verſehen, einen hellroten Pullover, ein grünes=Unters
kleid, Gr. 44, eine goldene Vorſtecknadel mit weißer Perle, ſos
wie eine Anzahl Leibwäſche geſtohlen. Nach Verübung der Tat
iſt das Ehepaar flüchtig gegangen und wird vermutlich in an=
deren
Städten auftreten. Beſchreibung: Der Mann 2730
Jahre alt, 1,70 Meter groß, gelbbräunliches ſchmales Geſicht,
dunkelblondes geſcheiteltes Haar, trug dunkelblauen Anzug,
grauen Mantel, hellblauen Filzhut und rotbraune Halbſchuhe
Die Frau: 2425 Jahre alt, 1,60 Meter groß, ſchlank, ſchmales,
blaſſes Geſicht, graublaue Augen, helle Haare (kurz, mit Nacken=
locken
gewellt), ſchwarzes Kleid, graue Strickjacke brauner Man=
tel
mit braunem Pelzkragen, gelbe Spangenſchuhe mit braunen
Streifen, dunkelbraunen Strohhut mit dunkelroter Blume. Beide
ſprechen hochdeutſch. Perſonen, die irgendwelche Angaben über
den Aufenthalt der Täter und ihr Auftreten machen können,
werden erſucht, bei der Kriminalabteilung, Hügelſtraße 31/33,
Zimmer 2. vorſprechen zu wollen.
Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika Linie.
(Auſtral=/Kosmos=Linien.) Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen
vorbehalten. Nach New York: D. New York ab Hamburg
27. 4., ab Cuxhaven 28 4.; D. Albert Ballin ab Hamburg 4. 5.,
ab Cuxhaven 5. 5.: M. S. St. Louis ab. Hamburg 8. 5.;
D. Hamburg ab Hamburg 11, 5., ab Cuxhaven 12. 5. Nach
der Weſtküſte Nordamerikas (Gemeinſchfatsdienſt Hapag
Kloyd): D. Eſte ab Hamburg 30. 4., M. S. Oakland ab
Hamburg 11. 5. Nach Cuba=Mexiko (in Gemeinſchaft mit
der Ozean=Linie): D. Kreta ab Hamburg 2. 5.: D. Sierra
Ventana ab Hamburg 18 5. Nach Weſtindien (in Ge=

meinſchaft mit dem Norddeutſchen Lloyd, Bremen, und der
Reederei 6 C. Horn, Flensburg): D. Syra ab Hamburg 30. 4.;
M. S. Magdalena ab Hamburg 14. 5: Ein Dampfer ab Ham=

burg 21. 5.: D. Antiochia ab Hamburg 28. 5. Nach Uruguay
und Argentinien: D. Hohenſtein ab Hamburg 27. 4.;
D. Eifel ab Hamburg 7. 5.; D. General Artigas ab Ham=
burg
21. 5 Nach der Weſtküſte Südamerikas=Ky
Gemeinſchaft mit der Roland=Linie, Bremen, und Deutſche Dämpf=
ſchiffahrts
=Geſ. Kosmos, Hamburg): D. Arta ab Hamburg 26. 4.*
D. Albert Vögler ab Hamburg 10. 5.: M. S. Odenwald ab
Hamburg 24. 5. Nach Oſtaſien (Gemeinſchaftsdienſt Hapagl
Lloyd): D. Preußen ab Hamburg 23. 4.: M. S. Trave /ab
Hamburg 27. 4.: M. S. Königsberg ab Hamburg 30. 4.: M S.
Duisburg, ab. Hamburg 4. 5. Nach Niederländiſch=
Indien (Gemeinſchaftsdienſt der Deutſch=Auſtraliſche Dampf=
ſchiffs
=Geſellſchaft, Aktiengeſellſchaft, Hamburg, und der N. V.
Nederlandſche Stoompaart Maatſchappif Oceaan): D. Neu=
mark
ab Hamburg 23. 4.: M. S. Tantalus ab Rotterdam 14. 5.
Nach Auſtralien (Gemeinſchaftsdienſt der Deutſch= Auſtra=
liſchen
Dampfſchiffs=Geſellſchaft. Hamburg, des Norddeutſchen.
Lloyd, Bremen, und der Reederei Alfred Holt u. Co., Liverpools
D. Leuna ab Hamburg 25. 4: D. Aller ab Hamburg 19½
Nach Südafrika (Deutſch=Auſtraliſche Dampfſchiffs= Geſell=
ſchaft
, Aktiengeſellſchaft Hamburg): M. S. Magdeburg,
Hamburg 23 4.: D. Lüneburg ab Hamburg 21. 5. Mitgeteilt
durch: Reiſebüro der Hamburg=Amerika Linie, Luiſenplatz (1,
Telephon 1308.

Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen, Anonyme Anfragen waden
nicht beaniwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichkeit.

M. in W. Da es ſich nach Ihrer Schilderung um die Anord=
nung
einer badiſchen Behörde handelt, dürfte es ſich empfehlen,
daß Sie ſich in einer Eingabe an das heſſiſche Miniſterium für
Kultus und Bildungsweſen hier wenden.

Tageskalender für Mittwoch, den 27. April 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Wenn dem Eſel zu
wohl iſt; Helia=Lichtſpiele: Gitta entdeckt ihr Herz;
Palaſt=Lichtſpiele: Grock. Bezirksverein Martins=
viertel
, abends 8.30, Uhr, bei=Nagel. Mauerſtraße, 34:, Hanptver=
ſammlung
.

Evangeliſcher Gemeindetag in Michel

EPH. Ein heſſ evangeliſcher Gemeindetag fand in Michelſtadt
im Odenwald ſtatt. Sehr zahlreiche Vertreter kirchlicher Vereine
und Körperſchaften hatten ſich aus den umliegenden Odenwald=
gemeinden
Erbach, Rothenberg, Beerfelden, Moſſau, König, Kirch=
Brombach, Vielbrunn, Höchſt, Mümling=Grumbach, Langen, Groß=
Umſtadt, Reinheim, Seckmauern, Rimhorn, Würzberg und Lützel=
Wiebelsbach eingefunden. Aus letzter Gemeinde war allein ein
Auto mit 50 Perſonen erſchienen. Die Tagung wurde eröffnet
mit feierlichem Gottesdienſt in der hiſtoriſchen Michelſtädter
Kirche, den Prof. D. Matthes, der Vorſitzende des heſſ. evangel.
Gemeindetages, hielt. Er ſprach über 1. Kor. 12 vom Beruf der
Gemeinde als ein Leibes Chriſti. Die Liturgie, die durch den
Michelſtädter Kirchenchor bereichert wurde, hielt Dekan Schäfer,
Im Anſchluß an den Gottesdienſt fand in Schmerkers Garten
der erſte Vortrag ſtatt, den Pfarrer Dr. Bergér=Darmſtadt
über die Aufgaben der Kirche gegenüber der Gottloſenbewegung
hielt. Er kennzeichnete eingehend die Gottloſenbewegung als
einen Angriff gegen Familie, Staat, Schule und Kirche. Er zeigte
die ſeit etwa Jahresfriſt veränderte Methode und wies die Wege
zur Abwehr namentlich die Mobiliſierung der chriſtlichen
Liebe, des chriſtlichen Glaubens, der chriſtlichen Gemeinſchaft, die
Abwehr in der evangel. Frauenbewegung, der evangeliſchen
Männerbewegung, der evangeliſchen Jugendbewegung. In der
geiſtigen Auseinanderſetzung mit den tragenden Gliedern der
Gottloſenbewegung in Preſſe, Vortrag und Verein. Und endlich
der Angriff gegenüber den Entfremdeten gemäß der miſſiona=
riſchen
Aufgaben des Chriſtentums. Die Nachmittagsverſamm=
lung
, in der Vizepräſident Dr. Dahlem anweſend war, wurde
von Prof. D. Matthes eröffnet und geleitet. Dann ſprach Ober=
kirchenrat
Dr. Müller, der Superintendent von Starkenburg,
über die Gegenwartsaufgaben der Kirche. Er überbrachte den
Gruß des Landeskirchenamtes zur Tagung. Die ev. Kirche wird
heute nicht überall bejaht. Neben ſolchen, die ſie ganz ablehnen,
ſind ſolche, die einer Vereinigung zur Sekte, das Wort reden.
Demgegenüber gilt es zu wiſſen, was evangeliſcher Glaube iſt.
Philipp der Großmütige hat ſchon bald nach Einführung der Re=
formation
die Univerſität Marburg gegründet. Später iſt die
Univerſität Gießen gefolgt. Beide Hochſchulen ſollten dem Zweck
dienen, einen gelehrten Pfarrerſtand zu erzielen, der nicht nur
pflichtmäßig ſeinen Dienſt tut, ſondern ſich auch auskennt in dem
Glauben der Lebens= und Weltanſchauung evangeliſchen Chriſten=
tums
. In der Kirche bedarf es jedoch nicht nur des Wiſſens um
das Evangelium, ſondern auch den Willen, es auch zu erfüllen.
Dieſer Wille iſt ein Wille zur Gemeinſchaft, die Gemeinſchaft des
Glaubens und der Liebe iſt in einer Zeit, in der ſo viele Men=

ſchen trotz der Zuſammenballung heimatlos geworden ſind.
unendlich wichtige Aufgabe. Gemeinſchaft zu pflegen iſt der
tesdienſt da, ſind aber auch die Gemeindevereine berufen
evangeliſche Kirche muß endlich verſtehen, der Aufgabe der St
gerecht zu werden. Unſere Zeit ſucht eine neue Beziehung zu
Das iſt in der Wiſſenſchaft allenthalben zu ſpüren. Man m
daß die Krankheit unſerer Zeit das Losgelöſtſein von Got
Es wird die Aufgabe der deutſch=evangeliſchen Kirche ſein,
ſuchenden Menſchheit wieder einen Weg zu Gott zu zeigen.
Redner erinnerte an das Wort von Nietzſche, wenn man
dem Evangelium und dem Chriſtentum nicht fertig wird, ſo
die Deutſchen daran ſchuld‟. Er ſprach die Hoffnung aus,
dieſes Wort ſich auch von neuem bewahrheiten möchte. Nag
Herr Dekan Schäfer die Verſammlung namens der Geme
Michelſtadt begrüßt hatte, wurde das 3. Referat von Herrn O
reallehrer Frank=Darmſtadt erſtattet. Er hatte auch am
mittag den Kindergottesdienſt vertretungsweiſe übernommer
habt. Er ſprach über die Mobilmachung der Männerwelt für
Aufbau der evangeliſchen Gemeinde. Der Redner zeigte zun
die Segnungen auf, die die chriſtliche Kirche der Menſchheit
1900 Jahren gebracht hatte, die Erlöſung des Menſchen
Sklaverei zur Menſchenwürde, die Erhöhung der Frau aus 9
rigkeit und Abhängigkeit zur gleichberechtigten Gefährtin
Mannes. Er ſchilderte die kulturellen und humanitären Be
bungen der chriſtlichen Kirche, die Segnungen der Reforma
die ſoziale Arbeit, die Fürſorge der Inneren Miſſion an Eler
Kranken, Krüppeln und Waiſen u. a. m. Heute drohen d
Kirche ernſte Gefahren, die ihre ſegensvolle Wirkſamkeit in F
ſtellen wollen. Die Gottloſigkeit mit all ihren verhehrenden
lichen Folgen wurde, an vielen Beiſpielen dargeſtellt. Aus
Verzweifung der Zeit geboren, richtet ſich Anklage gegen
Chriſtentum und die Kirche. Demgegenüber iſt die Aufgabe
Zeit, der Kampf gegen alles, was unſittlich, unchriſtlich und
deutſch iſt. Dazu bedarf es des Männerdienſtes in
Kirche. Die Gebildeten ebenſo wie der Arbeiter müſſen wie
gewonnen werden zur Mitarbeit. In einem ſtarken Aufru
die Männer ſchloß der Vortrag. Eine lebhafte Ausſprache fi
die Gedanken der drei Vorträge weiter. An ihr beteiligten
Dekan Schäfer Lehrer Koch=Lützel=Wiebelsbach, Oberr
rungsrat Kadel=Darmſtadt, Pfarrer Dr. Bergör=Darmſ
Herr Bortſch=Michelſtadt, Herr Schneider=Darmſtadt
andere. Nach einem Schlußwort von Oberkirchenrat Dr. M
ſchloß Prof. D. Matthes die anregend verlaufene und gew
bringende Tagung, die bei allen Anweſenden, den Willen
Kirche und Gemeinde aufs neue geſtärkt hatte.

Aus Heſſen.
Dd. Arheilgen, 25. April. Funkrevue. Wie vorauszu=
ſehen
, hatte der Geſangverein Frohſinn mit ſeiner Funkrevue
an beiden Abenden einen großen Erfolg zu verzeichnen. In wirk=
lich
origineller Aufmachung wurde die neueſte Errungenſchaft
der Technik, der Bildfunk, verkörpert. In bunter Reihenfolge
folgten kurze Operetten, Solo=, Ballett= und Geſellſchaftstänze
aufeinander. Otto Heeb, als witziger Anſager, erntete großen
Beifall.
Dg. Arheilgen, 26. April. Ausflug. Die Vereinigung
junger Handwerker und Gewerbetreibender des hieſigen Oxtsge=
werbevereins
und Handwerkervereinigung hatte zu einem Früh=
jahrsausflug
eingeladen. Die elektriſche Straßenbahn brachte die
zahlreichen Teilnehmer nach Eberſtadt, von wo aus der Marſch,
über den Frankenſtein und Nieder=Beerbach nach Niedex=Ram7
ſtadt angetreten wurde. Hier wurde Einkehr gehalten. Nach

einigen gemütlichen Stunden trat man von hier aus die Heime /führer, wurde dieſem und den Rechnern, Herrn Bender
fahrt an.
und jun., für ihre gewiſſenhafte Arbeit der Dank des Kar

Cp. Pfungſtadt, 24. April. Auflöſung des Haus=
beſitzervereins
. Der hieſige Hausbeſitzerverein E. V. hat
ſeine Auflöſung beſchloſſen. Als Liquidator wurde Architekt
KKarl Grünig 5. beſtimmt. Der hieſige Muſikverein
926 hielt am Samstag abend im Saale des Gaſthauſes Zum
Rheiniſchen Hof ein Inſtrumentalkonzert ab. Das vollbeſetzte
Orcheſter, das unter der Leitung ſeines Kapellmeiſters Philipp
Lutz ſtand, fand mit den einzelnen Darbietungen reichen Bei=
fall
. Am Samstag abend wiederholte der Volkschor im
Heim der Arbeiterjugend die Aufführung des Schauſpiels Wenn
Muttertränen fließen Witwe W. Helene begeht am Mon=
tag
ihren 80. Geburtstag.
Cp. Pfungſtadt, 26. April. Genehmigte Verſteig4f,
rung. Die Brennholzverſteigerung vom 20. April iſt genehmigt
Abfuhrſcheine können gegen Barzahlung oder Bürgſchaftsleiſtung
bei der Bürgermeiſterei abgeholt werden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 26. April. Ueberreichung der
Gebellenbriefe. Unter den zahlreich erſchienenen Gäſten
konnte der 1. Vorſitzende des Vereins, Herr Zimmermeiſter G. L.
Bernhardt Vertreter der Gemeinde, des Lehrerkollegiums, des
Krüppellehrlingsheims dahier, ſowie die Herren Prüfungsmei=
ſter
, Geſellen und Junggeſellen begrüßen. Der von Frl Spengler
dähier ſehr ſinnvoll vorgetragene Vorſpruch galt im Beſonderen
der Handwerkerjugend. Herr Beigeordneter Regalia ermahnte
namens der Gemeinde die Junggeſellen ebenfalls zum treuen
Aushalten und eiferte ſie an, durch gute Arbeit den Meiſtern,
Geſellen und ganz beſonders den Eltern Freude zu bereiten.
Namens des hieſigen Lehrerkollegiums überbrachte Herr Lehrer
Ott die Glückwünſche an die Junggeſellen. Der Vorſitzende=bes
Prüfungsausſchuſſes, Herr Weißbindermeiſter L. Thomas, beglück=
wünſchte
die Junggeſellen und dankte den Prüfungsmeiſtern und
Prüfungsgeſellen für die tatkräftige Unterſtützung. Ganz beſon=
ders
wurde die ſegensreiche Arbeit des hieſigen Krüppellehrlings=
heims
und vor allem diejenige der Erzieher und Meiſter dieſes
Inſtituts hervorgehoben. Namens dieſes Heims dankte Herr In=
ſpektor
Oberg dem hieſigen Ortsgewerbeverein für die bisher ge=
leiſtete
Unterſtützung und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck,
daß man die Arbeit des Heims anerkenne und damit mithelfe.

vom Krüppellehrlingsheim und Herr Maurermeiſter Hekdt=Obers
Ramſtadt als Mitglied des Prüfungsausſchuſſes. Daran anſchlie=

eiſter Forkell

ßend erfolgte die Verteilung der Geſellenbriefe. Die eindrucks=
volle
Feier wurde verſchönert durch Muſikvorträge der Herren
W. Stroh und Crößmann (Violine und Klavier).
G. Ober=Ramſtadt, 25. April. Verſchiedenes. Während
der Turnverein 1877 im Vorjahre, eine wohlgelungene Werbe=
woche
durchführte, iſt in dieſem Jahr unter dem Titel. Deutſches
Turnen im Bühnenbild eine Werbeveranſtaltung für Samstag,
den 30. April, abends, im Saal des Schützenhofs geplant.
Gegenwärtig iſt die Landwirtſchaft ſtark mit den Frühjahrsarbei=
ten
beſchäftigt. Die Ausſaat iſt wohl im großen und ganzen
beendet und das Kartoffelſetzen jetzt voll im Gange. Am Him=
melfahrtstag
(5. Mai) wird wieder, wie in den vorausgegangenen
Jahren, ein Waldgottesdienſt im Silberberg ſtattfinden. Der
Abmarſch nach dem Wald ſoll um 9 Uhr erfolgen. Nächſten
Montag, den 2. Mai, nachmittags von 23 Uhr, findet im
Zimmer 18 des neuen Rathauſes Beratungsſtunde der Säug=
lingsfürſorge
ſtatt.
b. Münſter, 26. April. Anſchießen des Gaues Rod=
gäu
. Das diesjährige Anſchießen im Gau Rodgau (Heſſiſcher
Schützenbund) war der Schützengeſellſchaft Weidmannsheil

Münſter übertragen, die dasſelbe auch muſtergültig im Saale von= Ein= und Verkaufsgenoſſenſchaft Erbach iſt auch die Obſtvers
Adam Giegerich abwickelte. Dem Schießen voraus ging eine Gaü= tungsgenoſſenſchaft, e. G. m. b. H., in Erbach, in Konkurs

ſitzung, die mit den einzelnen Vereinsvertretern verſchiedene Anz draten. Das Konkursverfahren wurde am 16. April eröffnel.
gelegenheiten erledigte, um dann ſogleich zu den Schießſtänden zu Rechtsanwalt und Notar Otto Wolf=Michelſtadt wurde
treten. Nachfolgende Schützen konnten ſich in den 4 Klaſſen plas Könkursverwalter ernannt. Konkursforderungen ſind bis
cieren: Sonderklaſſe: 1. Preis M. Eder Urberach, 65 Ringe;// 45 Mai 1932 bei dem Amtsgericht Michelſtadt anzumelden.
2. W. Murmann, Epvertshauſen, 64; 3. J. Lang, Urberach, 64. wird zur Beſchlußfaſſung über die Beibehaltung des erna.
1. Klaſſe: 1. Preis J. Neiß. Eppertshauſen, 70 Ringe; 2. J. Scharff, oder die Wahl eines anderen Verwalters ſowie über die de
Eppertshauſen. 66: 3. J. Lehr, Münſter, 63; 4. W. Engel, Meſſel, lung eines Gläubigerausſchuſſes und zur Prüfung der ande
63 Ringe. 2. Klaſſe: 1. Preis P. Keller, Nieder=Roden, 64 Ringe; deten Forderungen zu dem auf Mittwoch, den 1. Juni 192
2. G. Lenhoff, Münſter, 64; 3. K. Greif Urberach, 63. Gruppen= mittags 11 Uhr, anberaumten Termin im Amtsgericht 909
ſchießen: 1. Preis Schützenverein Nieder=Roden, 158 Ringe; ſtadt eingeladen.
DZ. Wald=Michelbach, 26. April. Die hieſige Ortsgrupe
2. Preis Schützenverein Eppertshauſen, 151 Ringe; 3. Preis
Schützenverein Ober=Roden, 145 Ringe. Zu erwähnen iſt noch,/ Odenwaldklubs unternahm am Sonntag ihre 2. Fru We
daß der Schützenverein Urberach als Favorit wegen Unannehm= fanderung. Sie führte von Mörlenbach durch das breite
lichkeiten ſich an dem Gruppenſchießen nicht beteiligte. Im öffenk= nitztal über Nieder=Liebersbach, Waldener Turm, Hirſchio
lichen Schießen war die Konkurrenz ſehr ſtark, was die dichte nach/ die im erſten Frühlingsſchmuck prangende Bergſtraße nach.
folgende Placierung beweiſt. 1. Preis Murmann, Eppertshauſen, heim. Nach kurzer Raſt führte der Zug die zahlreichen Ao=
35 Ringe; 2. Preis Schabel, Urberach, 35. Ringe, und 7 Preiſe/Feunde frohen Mutes in den heimatlichen Odenwald. 9e
rung findet am 8. Mai nach der Tromm ſt.
mit je 34 Ringen.

X. Dieburg, 25. April. Der hieſige Odenwaldklub
anſtaltete einen Familienausflug nach Richen, der
ſprünglich im Februar ſtattfinden ſollte, aber wegen des un
ſtigen Wetters abgeſetzt worden war. Unter ſtarker Beteilig

namentlich der Jugend, fanden ſich 55 Wanderer und Wande
nen ein; am Ziele vereinigte man ſich zu geſelligem Treiben
Die hieſige Ortsgruppe wird ſich an dem vom Verband Deut
Gebirgs= und Wandervereine am Himmelfahrtstag veranſtalt
Wandertreffen beteiligen und hat von den zwei für den Geſ
odenwaldklub in Betracht kommenden Zielen Obernburg gew
Am Abend des 7. Mai ſoll im Rahmen eines Familienab
des Tages gedacht werden, an dem vor 50 Jahren durch K.
rat Hallwachs die Sektion Dieburg des Odenwaldklubs geg
det worden iſt (6. Mai 1882).
r. Babenhauſen, 25, April. Beamten=Ortskart
Generalverſammlung. Nach einem Bericht des 1.
ſitzenden, Herrn W. Müller, über den Verlauf der le
Kreis= und Provinzial=Kartellverſammlung, der Erledigung
Rechnungsablage und der Berichterſtattung durch den 1. Sch

geſpendet. In ſeinem Tätigkeitsbericht entwarf der Vorſitz
ein anſchauliches Bild von der allgemeinen wirtſchafts= und
amtenpolitiſchen Lage. Mit Nachdruck hob er hervor, daß
Beamten in dieſer hyſteriſchen Zeit keine neue Beſoldungs
nung wünſchten, keinen weiteren Stellenabbau, keine Hin
ſetzung der Altersgrenze auf das 68. Lebensjahr, und keine
tere Notverordnung mehr. Die Landbeamtenſchaft fordere
allem Beſeitigung ihrer Ausnahmeſtellung.
Cg.: Reinheim, 25. April. Odenwaldklub. Die O
gruppe führte ihre planmäßige April=Wanderung aus, und
früh mit dem Zug bis Nieder=Ramſtadt und das Mühltal
lang, ein Stück des Eberſtädter Naturpfades begehend, die L
ſtraße nach Seeheim zum Einnehmen des Frühſtücks. Hier
das eifrige frühere Mitglied Stahl zu den Wanderern, um
kurzer Raſt die Gruppe über ſteile Wege des Tannenbergs
wundervollen Ausblicken, und öfterem Ausruhen in der war
Frühjahrsſonne nach zirka 2½ſtündigem Wege nach Jugenl
zu führen. Kurzes gemeinſames Mittagsmahl ließ den Teil
mern freie Zeit zum Gedankenaustauſch und um 4 Uhr wi
mit Omnibus die Rückfahrt nach Darmſtadt angetreten, kurz
Meſſe beſichtigt und per Bahn die Heimfahrt angetreten.
Einweihung der von der Ortsgruppe Groß=Bieberau zu El
ihres Vorſitzenden Lehrer Zimmer erſtellten Zimmer=Ruhe w
10 Teilnehmer von Reinheim vertreten.
Bz. Reinheim, 26. April. Gemeinderatsſitzung.
Antrag des Hochbauamtes Dieburg betr. dringend erforderl=
(Herſtellung am Amtsgerichtsgebäude wird ſtattgegeben mit
Zuſatz, daß die Bauleitungskoſten nicht in Höhe von 5,5 Pro
der Endſumme, ſondern als Pauſchale feſtgeſetzt werden.

Antrag der Freiwilligen Feuerwehr wegen Beſchaffung vor
Meter gummiertem Hanfſchlauch und zweier Rauchmasken 1
genehmigt. Ueber die Feſtſetzung der Verpachtungsbedingur
für die Kleingärten an der Ober=Ramſtädter Straße einigt
ſich dahin, daß die erſte Pachtzeit im Jahre 1936 nach der E
beendet iſt. Es kommen dabei 11 Gärten in Betracht.
Cd. Michelſtadt. 25. April. Um den Gaspreis. Im Saal
fand wieder eine Verſammlung der Gasverbraucher ſtatt, zum Zn
der Herabſetzung des Gaspreiſes. Der Verſammlungsleiter K
kim teilte die Ergebniſſe der ſeitherigen Verhandlungen mit
Gaswerk Odenwald mit. Die Mitteilung, daß ſich die Direk,
des Werkes entſchloſſen habe, den Gaspreis, der ſeither 2
bef Gasmeſſern und 29 Pfg. bei Gasautomaten betrug, um
pko Kubikmeter zu ſenken, wurde von den Verſammlungsbeſuck
heftig kritiſiert. Nach langem Hin und Her kam man zu foll
dem Beſchluß: In Anbetracht der Lohn= und Gehaltsherabſetzt
der Frachtermäßigung, Herabſetzung des Kohlenpreiſes uſw.
dert die Verbraucherſchaft die Herabſetzung des Gaspreiſes
20 Pfg. pro Kubikmeter. Wegfall der 5 Kubikmeter=Klauſel. 9
fall der Zählermiete. Der Betriebsleiter des hieſigen Gasl
kes, Göbel, wies in ſeinen Ausführungen auf die Unmöglich
der Durchführung dieſer Forderungen hin, da das Gast
Michelſtadt ſich ſelbſt tragen müſſe und das Werk ſelbſt für ei
viel größeren Verbrauch eingerichtet ſei. Aus der Verſamml
heraus wurde davon geſprochen, bei Ablehnung dieſer Forde!
gen am 1. Mai den Gasverbrauch einzuſtellen. Vierzig Gas
braucher aus Stockheim erklärten durch Unterſchrift, daß d
bei ihnen ſofort der Gasmeſſer abmontiert werden ſolle. Die
ſtellten Forderungen werden nunmehr der Direktion des 0
werks Odenwald mitgeteilt, und kann man geſpannt ſein=
ſich
die Sache weiter entwickelt. Es iſt beabſichtigt, ſofort
Eintreffen der Entſcheidung nochmals eine Verſammlung ei1
berufen und iſt dieſe dann hoffentlich überfüllt.
4s. Erbach, 25. April. Konkursverfahren. Außer

[ ][  ][ ]

27. April 1932

Darmſtädter Togblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 117 Seite 7

Fackelzug des 2.P. 5. Horſt Michelſtadt.
an ſchreibt uns: Mit Semeſterbeginn galt es, für den Deut=
Ffadfinderbund, Horſt Michelſtadt, Abſchied zu nehmen von
Gründer und Geſtalter, Kurt Friedrich, der nach
er Abſolvia die Univerſität Würzburg bezieht. Vom Horſt=
F. C Schiffer geführt, bewegte ſich der von lohenden Fak=
leuchtete
Zug zirka 100 friſcher Jungen, voran der Trom=
e
, die Banner und Muſik, durch das ſchmucke alte Städt=
egleitet
von immer größer werdendem Schwarm der hei=
Bevölkerung. Kernige Landsknechts= und Jagdlieder,
nd hell geſungen und geſpielt, erklangen in den Abend zum
britt der Kolonne. Ein ſcharfes Kommando, hundert Jun=
ehen
wie ein Schlag, Links um! und hundert blitzende
aare ſchauen auf zum ſcheidenden Führer. Wie die Fackeln,
men ihm die Herzen in Dankbarkeit und Treue entgegen.
richt der Horſtleiter: Du haſt den Jungens Inhalt und
ns planloſe Daſein gebracht. Du haſt Dich nicht anfechten
ſon Mißgunſt oder Unverſtändnis der Umwelt, ſondern im
der Begeiſterung für unſer geliebtes Volk ſie alle zuſam=
hweißt
zu diſziplinierter Gemeinſchaft. Du haſt uns von
den Glauben an Deutſches Jungentum geſchenkt in Sitte
cht. Wir fragen nicht mehr nach Trennendem in Bildung
eſitz. Wir wollen einig ſein zur Wehr nach außen und
k im Innern. Wir ſtählen unſeren Körper und ſchulen
Geiſt, weil wir wiſſen, daß der Einzelne nur gilt, ſoweit
Wert iſt für die Gemeinſchaft ſeines Volkes. Daß Du uns
g zu dieſem Wollen gewieſen, das iſt eine Tat in dieſer
ſen Zeit, die wir Dir danken durch Treue zu unſerem Bund
er ihn hinaus zu unſerem deutſchen Volk und Vaterland.
dreifaches Ahoi! auf den ſcheidenden Führer beſchloß
zekenntnis nach deutſcher Pfadfinderart.
rt Friedrich aber ließ in ſeiner Antwort einen Schwur
werden, ſtets zu deutſcher Jungenart zu ſtehen. Laßt
cht anfechten vom Spießer= und Muckertum ſeid tapfer
u und zur Zucht gewillt. Stählt Euren Willen, ſo wie
r aus fünfen, die ich um mich ſcharte, hundert und dreißig
n ſind, ſo müſſen es im Odenwald noch tauſend werden
Jungens, gewillt zu deutſcher Zucht und Sitte.
Es gibt ein Wort, das Tore ſprengt,
Das ſich durch Sturm und Nebel drängt.
Ein Wort, das trotzig, ſtark und ſtill
Das Zauberwort, es heißt ich will!
ernſtem Liede ſchloß die Feier, die auch die große Zu=
ienge
in ihren Bann flammender Begeiſterung und ernſter
gefangen hielt. Sie hat manchen noch unentſchloſſen drau=
enden
Jungen, der Zeuge war, zum feſten Entſchluß ge=
uuch
ein deutſcher Pfadfinder zu werden.

erfelden i. O.,26. April. Generalverſammlung der
bank. Unter der Leitung des Vorſitzenden des Auf=
s
, Herrn A. Willenbücher, beſchäftigte ſich vorgeſtern nach=
1 die Generalverſammlung mit den Ergebniſſen des Ge=
fhres
1931. Herr Rendant Hofmann gab einen eingehen=
kblick
über die wirtſchaftlichen Verhältniſſe des genannten
unter beſonderer Berückſichtigung des deutſchen Bank=

anſchließend erfolgte eine Ueberſicht über die Entwicklung
igen Volksbank und eine Erläuterung der Vermögens=
om
31. 12. 31. Unſer Finanzinſtitut hatte im letzten Jahr
mſatz von 15 Millionen RM., überdauerte unberührt alle
ſcheinungen des letzten Jahres, hatte am Jahresende noch
d flüſſige Mittel und ſchloß mit einem Jahresergebnis
vn 0 RM. ab: die Spareinlagen ſind auf 400 000 RM. an=
we
n. Die Mitglieder erhalten auch diesmal wieder eine
vide von 8 Prozent, die Reſerven der Volksbank betragen
200 KM.; Garantiemittel und Geſchäftsguthaben haben eine
hühe n 63 000 RM.
Vahlen i. Odw., 25. April. Höhenluftkurort. Auf
der hieſigen Bürgermeiſterei, mit Einvernehmen des
ri svereins Mannheim an die Deutſche Reichseiſenbahn=
gel
: Mainz um Aenderung der Sommerzüge ab Wahlen
ain vegen den Anſchlußzügen von Weinheim nach Darmſtadt
innheim nicht entſprochen werden. Jedoch hat in wohl=
er
Weiſe die Eiſenbahndirektion Mainz einem Wunſche
ſatt ben, und zwar im jetzigen Sommerfahrplan ab 1. Mai
2 Sonntagsfahrkarten für Montags ſowie auch an Feier=
uget
it dem Zuge ab Wahlen 9.09 Uhr (Montags) nach allen
ſich gen benutzt werden können.

imbach i. Odw., 26. April. Bunter Goetheabend.
ſchluß der hieſigen Veranſtaltungen zum Gedächtnis
heet! bildete ein bunter Goetheabend. Der Muſikverein Rim=
ſach
d der Mandolinenklub Rimbach hatten ſich unter ihrem
Dris en, Herrn Jakob, in den Dienſt des Abends geſtellt, Kir=
cheng
igverein und Männergeſangverein Liederkranz wirkten
unter r Stabführung ihrer Dirigenten, Hern Leher Lippert und
herr Trämer, mit. Fräulein Hilde Maurer=Heppenheim und
Gräu: Anna Schmitt=Kirſchhauſen hatten ſich mit ihren wohl=
ausg
deten Stimmen zur Verfügung geſtellt. Frau Dr. Gaſt
hatte rrliche Reigen eingeübt, Einzelſprecher und Sprechchöre
wett rten, Goetheſche Gedichte vorzutragen. Die frohe Schar
der Oder hatte zwei Aufführungen zu Ehren Goethes eingeübt.
m rſerückter Stunde ſprach Pfarrer Anthes das Schlußwort,
in di er allen denen, die zur Ausgeſtaltung der Goethewoche
ſnd Goethefeiern beigetragen hatten, den herzlichſten Dank
ſausſx h.
C leichenbach i. Odw., 25. April. Der älteſte Einwoh=
ſner
ſeres Dorfes. Herr Gemeinderechner i. R. Georg Beu=
ſtel
begeht am Mittwoch, den 27. d. M., ſeinen 89. Geburts=
ſag
. rr Beutel hat in vorbildlicher Treue jahrelang verſchie=
dene
emter in der Gemeinde bekleidet und wurde bei ſeiner
den ierung durch Ueberreichung einer Urkunde von der Ge=
mein
geehrt. Er war 43 Jahre Gemeinderechner, 28 Jahre
ſiech) der Spar= und Darlehenskaſſe, 25 Jahre Krankenkaſſen=
rehn
und 21 Jahre Untererheber.
Zwingenberg, 26. April. Der Deutſche Turnverein 1884
Sin iberg hatte zu einem Theaterabend eingeladen, in
ſch das Hermann Sudermannſche Volksſtück Heimat, zur
Auff1 ung gelangte. Der Reingewinn war für den Turnhallen=
haufs
s beſtimmt. Der 1. Vorſitzende, Herr Gg. Seeger, be=
grüß
die zahlreich Erſchienenen herzlich. Ihm folgte Fräulein
neider mit einem ſinnigen Prolog. Die Aufführung des
(ſea tückes übertraf die gewohnten Erwartungen. Sämtliche
Darh enden ſpielten ihre Rollen muſtergültig. Die Pauſen
durd durch Muſikvorträge der Herren Rhein und Dentler an=
Lenel ausgefüllt.
Heppenheim a. d. B., 25. April. Goethe= Gedächt=
er
. Zu einer eindrucksvollen Gedächtnisſtunde geſtaltete
Goethe=Feier der hieſigen Realſchule, zu der ſich ſämtliche
üül in der Turnhalle einfanden. Herr Studienrat Weimar
ſuerg? in längeren markanten Ausführungen ein lebendiges
bild n dem Leben, der Bedeutung und dem Wirken des gro=
ſterblichen
Klaſſikers. Frühlingsfeſt. In den
ur hkeiten des Hotels Halber Mond veranſtaltete. Herr
ein Frühlingsfeſt. Trotzdem der Beſuch nur als ein zeit=
U angeſprochen werden kann und ſich in der Hauptſache aus
Mi aus der nahen Umgehung zuſammenſetzte, herrſchte den=
buntes
Leben und Treiben in den feſtlich geſchmückten
nter den ſchmiſſigen Klängen einer unermüdlichen Tanz=
Verſpätete Obſtbaumblüte. Die Obſtbaum=
duts
im Vergleich zu früheren Jahren infolge der herrſchen=
een
Witterung in ihrer Entwicklung ſtark gehemmt. Es
2) zu erwarten, daß bis Anfang Mai die Blüte zur vollen
Entf ing kommt.
dirſchhorn, 26. April. Waſſerſtand des Neckars
2 April 1,64 Meter, am 26. April 1,63 Meter.
Zad Wimpfen, 25. April. Aus dem Gemeinderat.
rtrag mit dem Kraftwerk Altwürttemberg in Ludwigs=
4rd bis zum Jahre 1960 verlängert, dafür wird der Licht=
D is mit ſofortiger Wirkung von 48 auf 45 Pfg. pro KWh.
Dern Der neuaufgeſtellte Ortsbauplan im Kurviertel (Ent=
Mr7 s Herrn Regierungsbaumeiſters Ehlers=Bensheim) wird
We5 für ſehr gut befunden und einſtimmig genehmigt. Be=
a
* der Stauſtufe Gundelsheim und die Einwirkung auf die
S aliſierung in Bad Wimpfen, ſoll das Kulturbauamt eine
üfung vornehmen und einen Plan aufſtellen. Der dies=
Zuchtviehmarkt ſoll wegen der Maul= und Klauenſeuche,
in der Umgegend herrſcht, nicht abgehalten werden.
gabe der Arbeiter=Samariterkolonne, betreffend Aufſtel=
Eier Schutzhütte auf dem Sportplatz, wird genehmigt. Die
de ſtellt das notwendige Material, während der Bau der
tte von der Kolonne vorgenommen wird. Der Waſſer=
das
2. Halbjahr bleibt unverändert.

Turntag des Odenwald=Gaues O. T.

Nach vorausgegangener, einfach=ſchlichter und doch würdiger
und ſinniger Jubiläumsfeier eröffnete der Gauvertreter Dr.
Spalt den Turntag und gab dem Wunſche Ausdruck, daß auch der
geſchäftliche Teil im Geiſte der Turnbrüderlichkeit und Sachlichkeit
geführt werde. Zunächſt teilte er einen Dringlichkeitsantrag des
Tv. Erbach mit, alle Jahr nur einen Turntag abzuhalten. Da
der Antrag ſatzungsändernd iſt, konnte ein Beſchluß nicht herbei=
geführt
werden. Aber die Ausſprache ergab, daß die Gauvereine
doch nicht die beiden Turntage im Jahre miſſen möchten, dienen
ſie doch der gemeinſamen Ausſprache, bringen die Turner einan=
der
näher und geben ſchließlich gar manchem Turner die Kraft
und Anregung für neue Arbeit. Anſchließend verlas der Gau=
vertreter
mehrere eingelaufene Glückwunſchtelegramme. Auch
dem Tv. König dankte er für die gute Vorbereitung der Jubi=
läumsfeier
und deutete die in uneigennütziger Weiſe geleiſtete
Arbeit als ein Zeichen echt turneriſchen Gemeinſchaftsſinns. Aus
dem Jahresbericht iſt zu ſehen, daß der Gau 58 Vereine mit 3841
Mitgliedern zählt. Zwei Vereine ſind ausgeſchieden, drei hinzu=
gekommen
, als letzter Tv. Fürſtengrund, der heute aufgenommen
wurde. Erfreulich iſt die Zunahme der Schüler, worin unſere
Zukunft liegt. Im weiteren Verlauf gab der Gauvertreter be=
kannt
, daß vom 2. bis 6. April auf dem Landheim Etzean eine
Turnerfreizeit des Gaues ſtattgefunden hat und daß ſich 2 Gau=
vereine
, Heubach und Groß=Zimmern, die Vorteile des freiwilli=
gen
Arbeitsdienſtes zunutze gemacht haben. Die Neuwahl eines
Gauwarts für Schwimmen und Volksturnen wurde bis zum
Herbſtturntag zurückgeſtellt und Turner Schäfer=Michelſtadt mit
der Verſehung dieſes Amtes vorläufig beauftragt. Dann wurde
in ddie Beratung des diesjährigen Gaufeſtes eingetreten. Man
. Aus dem Neckartal, 25. April. Landwirtſchaftliches.
Die landwirtſchaftlichen Arbeiten ſchreiten bei günſtigem-Wetter
ſehr gut vorwärts. In einigen Gemeinden hat man ſchon begon=
nen
, Kartoffeln zu legen. Auch iſt man in den letzten Jahren.
vielfach dazu übergegangen, den Dickwurzſamen ſelbſt zu ziehen,
und werden jetzt die Samenſetzlinge geſetzt. Viele Landwirte ſind
gerade hierin Spezialiſten und erzielen aus dem Verkauf des
ſelbſtgezogenen Samens Einnahmen, die die Mühe lohnen. Der
Saatenſtand iſt infolge der nur ſehr langſam wärmer werdenden
Witterung noch im Wachstum gegen die Vorjahre zurück, doch iſt
dies kein Grund zu Beſorgniſſen, denn ſchon oft haben Kälterück=
ſchläge
, die dieſes Jahr weniger zu fürchten ſind, den Saaten
Schaden zugefügt. Der kommende Wonnemonat wird ſchon ſeine
Schuldigkeit tun und der Landwirtſchaft zu einer hoffentlich guten
Ernte verhelfen.
Mültutktuttifktintiftlif

war ſich einig darin, daß geſpart werden muß, daß aber das Gau=
turnfeſt
trotz Notzeit ſtattfinden muß, allerdings den Zeitver=
hältniſſen
angepaßt unter Vermeidung jeglichen Prunkes und
überflüſſigen Beiwerkes. Der Feſtbeitrag beträgt für Turner
40 Pfg. Gauvertreter Dr. Spalt ermahnte nochmals alle Ver=
einsvertreter
, dahin zu wirken, daß die Turner jetzt ſchon ſparen
für das Gau= und Kreisfeſt. Der hierauf erſtattete Geſchäfts=
bericht
zeigt, daß die Gaukaſſe mit 283 RM., die Gauſpielkaſſe mit
4,50 RM. abſchließt. Die Rechnungsprüfer von König erſtatteten
hierzu Bericht, ſtellten feſt, daß beide Kaſſenbücher muſtergültig
geführt ſind und beantragten Entlaſtung für die Kaſſenwarte, die
auch einſtimmig erteilt wurde. Der Voranſchlag 1932 zeigt in
Einnahme und Ausgabe 6844 RM. Da er gegen das Vorjahr
niedriger iſt, wird die Gauſteuer demgemäß auf 1,70 RM. geſenkt.
Nun wurde noch längere Zeit über die Abhaltung der Jugend=
feſte
verhandelt. Für den 2. Bezirk hat ſich Wiebelsbach gemel=
det
, das auch bereit iſt, die Jugendfeſte aller 3 Bezirke zu über=
nehmen
. Entſprechende Meldungen müſſen bis 15. Mai an den
Gauvertreter gehen, dem die Entſcheidung überlaſſen bleibt. Nach=
dem
der Kreisſchriftwart Dr. Walter noch manche wertvolle Auf=
klärung
gegeben hatte und der Gauvertreter des Main= Rhein=
gaues
, Roth, eine gemeinſame Förderung des noch in den An=
fängen
ſteckenden Segelflugſportes beider Gaue vorgeſchlagen
hatte, ſchloß der Gauvertreter den Turntag mit Worten des Dan=
kes
an die Gäſte für ihr Aushalten auch bei dem geſchäftlichen
Teil, mit Worten des Dankes an die Vertreter für ihre Treue
und Opferwilligkeit zur Turnſache. Das gemeinſam geſungene
Deutſchlandlied beſchloß den einmütig verlaufenen Turntag.

Für den Zeser vom kand!

Landmann, bleib bei Oeiner Zeitung!
Auch im Sommer. Gewiß, mancher Landwirt beſtellt ſie
dann ab. Aber dieſe haben noch nicht verſucht, ob es nicht
auch anders geht, ſa beſſer geht. Ob es nicht angenehmer
iſt, nützlicher für den eigenen Betrieb, wenn die Zeitung
im Haus bleibt. Schließlich braucht der Landmann ſa
gerade bei harter, körperlicher Arbeit etwas geiſtige Ab=
lenkung
, Anregung, um friſch zu bleiben, lebendig zu
bleiben, auf dem Taufenden zu bleiben. Daran ſollte
er denken. Für wenſg Geld erhält er das alles im
Sommer durch ſeine Zeitung.

Münfänanf
MndiarutarungngtnrungnununliS.
Seligenſtadt i Heſſen, 26. April. Der Ortsgewerbepekein
Seligenſtadt veranſtaltet am Sonntag, den 1. Mai, Moytckg, den
2. Mai, Chriſti Himmelfahrt, 5. Mai, und Sonntag, den 8. Mai
1932, eine Gewerbeſchau ſeiner Mitglieder. Zur Ausſtellung
gelangen: Möbel, Wohnungsausſtattungen, Drechſlerarbeiten,
Bekleidung, Lebens= und Genußmittel, Gartenbau, Papierwaren,
landwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte, und dergleichen mehr.
Ausſtellungslokale: Rieſen, Schützenhof, Stadt Offenbach ſowie
Freigelände. Die Ausſtellung iſt geöffnet von 918 Uhr. Am
Montag, den 2. Mai 1932, wird der altbekannte Maimarkt ab=
gehalten
.
Gernsheim, 26. April. Waſſerſtand des Rheins
am 25. April 0,22 Meter, am 26. April 0,24 Meter.

Bm. Hofheim (Ried), 26. April. Jahresverſammlung
des Krieger= und Soldatenvereins. In ſeinem Jah=
Fesbericht gedachte der Vorſitzende, Herr Martin Schmitt, der ver=
/ſtorhenen Kameraden Konrad Kern, Jakob Lameli und Johann
Bickelhaupt, Rechner Johann Bickelhaupt erſtattete den Kaſſen=
bericht
, wonach Vereinskaſſe und Sterbekaſſe einen guten Ueber=
ſchuß
aufwieſen. Den Einladungen des Männergeſangvereins
und Sängerquartetts zu deren Feſtlichkeiten ſoll Folge geleiſtet
werden. Der hieſigen Ortsgruppe vom Roten Kreuz wurde auf
Antrag eine Unterſtützung von 10 RM. bewilligt. Bei der Ver=
bandstagung
in Alzey ſoll beantragt werden, daß der Verbands=
beitrag
um 30 Pfg. und der Bezug der Verbandszeitung um die
Hälfte ermäßigt werden ſoll. Der ſeitherige Vorſtand wurde ein=
ſtimmig
im Amt belaſſen. Die Schießabteilung wurde durch einige
Mitglieder neu ergänzt. Als Vertreter der Allianz hielt Ehren=
vorſitzender
Wendel Eberts einen längeren Vortrag über Ver=
ſicherungsweſen
, Vertragsverhältnis der Haſſia mit den Verſiche=
rungsgeſellſchaften
Allianz und Zürich
* Rüſſelsheim, 26 April. Die Bluttat in Flörsheim,
bei der ein Kommuniſt tödlich verletzt wurde, iſt nunmehr reſtlos
aufgeklärt. Die beiden Täter ſind in Haft genommen worden.
Es ſind der 27jährige Willi Appenheim und der 25jährige Georg
Treber, beide aus Hochheim. Die beiden Verhafteten ſind Mit=
glieder
des Reichsbanners und waren mit ſcharf geſchliffenen

Dolchen bewaffnet.

Rheinheſſen.

* Herrnsheim, 26. April. Bei der Bürgermeiſter=
wahl
wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Franz Oswald mit
1133 Stimmen wiedergewählt. Der Gegenkandidat, der ehemalige
Krankenkaſſenbeamte Karl Joh. Götz, erhielt 681 Stimmen.
Wahlbeteiligung 91 Prozent.
* Offſtein, 26. April. Beigeordnetenwahl. Bei der
Beigeordnetenwahl am Sonntag wurde der ſeitherige Beigeord=
nete
Friedrich Ewald mit 339 Stimmen wiedergewählt. Der
Gegenkandidat Jean Andreas erhielt 300 Stimmen. Wahlbeteili=
gung
92 Prozent.
Ad. Wörrſtadt, 25. April. Wein im Chauſſegraben.
Ein mit Wein beladenes Laſtauto aus Frankfurt a. M. geriet in
der Nacht zum Sonntag in den Straßengraben, wobei der Führer
mit dem linken Arm eingeklemmt wurde und dadurch ſchwere
Verletzungen erlitt. Durch den Sturz in die Tiefe gingen auch
mehrere Fäſſer in Trümmer, wodurch der Wein auslief. Schade
um das edle Naß!
* Eich (Rheinheſſ.), 26. April. Schnecken als Verdienſt=
quelle
. Der Verſand von Schnecken hat, wie in den Vorjahren,
jetzt wieder eingeſetzt. Die zahlreich hier vorhandenen Schnecken
ſind für eine große Zahl junger Leute ein lohnender Verdienſt,
wird doch für das Pfund von der Ablieferungsſtelle ein Betrag
von 6 Pfg. vergütet. Zum Verſand kommen täglich mehrere Zent=
ner
, die zum größten Teil ins Ausland meiſt nach Frankreich
wandern.

Targländet
der Voikämpfer der heutigen Soltkenen
ist ein starker Raucher. In England ebenso wie in
allen englisch sprechenden Ländern kennt man nur
(ON
Zigaretten OHNE MUNDSTÜCK. Der Geschmack
Civat
S
uu6
des Tabaks kommt bei einer Zigarette ohne Mund-
25 ZIGARETTEN
stück unmittelbarer und reiner zur Geltung. Zu
ihrer Fabrikation gehört LANGJAHRIGE ERFAHRUNG.
Wir fabrizieren schon seit Jahrzehnten eine Zigarette ohne Dundstück als Standardmarke.
ALLOAORTookg
6 Pfg. ZIGARETTE ohne MUNDSTÜCK
ng zur Erhaltung des Aroma mr it
shachteln zu 10, 25 und 50 Stück

[ ][  ][ ]

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Seite 8 Nr. 177

Darnſädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Eine Schnle der prominenken Zeitgenoſſen feiert ihr 50jähriges Beftehen.

Das Luiſen=Gymnaſium in Berlin kann am 4. Mai auf ein 50jähriges Beſtehen zurückblicken.
Aus dieſer Schule ſind eine ganze Reihe prominenter Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens
hervorgegangen, u. a. der ehemalige Reichskanzler Wilhelm Cuno, die Induſtriellen Ernſt und
Conrad von Borſig ſowie der frühere Reichsverkehrsminiſter Dr. Krohne.

England ſicherk ſich gegen künftige Lufkangriffe.

Mittwoch, 27. Zpril

Das engliſche Königspaar läßt ſich die neueſten Flugzeug=Abwehrgeſchütze vorführen.

Die engliſche Armee legt immer größeres Gewicht darauf, ihre Abwehrwaffen gegen fer
Flugzeugangriffe zu verbeſſern. Tatſächlich wird ja auch die geographiſche Lage des Inſel
in einem Zukunftskrieg keinen Schutz mehr gegen feindliche Angriffe von der Luft her

Reich und Ausland.

Ehrung deutſcher Gelehrter
durch die Amſterdamer Univerſſtäk.

Amſterdam. Der Senat der Amſterdamer
Univerſität hat heute anläßlich der am 28. Juni
ſtattfindenden Feier des 300jährigen Beſtehens
der Univerſität in außerordentlicher Sitzung
eine ganze Reihe holländiſcher und ausländi=
ſcher
Perſönlichkeiten zu Ehrendoktoren ernannt.
Unter ihnen befinden ſich fünf Deutſche, und
zwar Prof. Eterſen=Berlin, Prof. Friedrich=
Arensburg in Holſtein, ferner der Naturwiſſen=
ſchaftler
Prof. Wanner=Bonn, der Mediziner
Prof. Aſchoff=Freiburg i. Br. und der Theologe
Prof. Scheel=Kiel. Von den übrigen ausländi=
ſchen
Gelehrten ſind zu nennen: der ehemalige
Präſident des Ständigen Internationalen Ge=
richtshofes
im Haag, Anzilotti=Rom, der norwe=
giſche
Theologe Mowinckel=Oslo, der ſchweize=
riſche
Naturwiſſenſchaftler Schroeter=Zürich und
der Warſchauer Naturwiſſenſchaftler Sierpnſki.

Mißglückte Flucht eines Strafgefangenen.

Frankfurt a. M. Am Dienstagnachmittag,
kurz nach 3 Uhr, fuhr ein Gefangenentransport=
wagen
vor dem Unterſuchungsgefängnis in der
Porzellanhofſtraße vor, um eine Anzahl Häft=
linge
abzuholen. Hierbei machte der Strafge=
fangene
Hermann Fiſcher einen Fluchtverſuch.
Als er den Wagen beſteigen ſollte, riß er aus
und rannte durch verſchiedene Nebenſtraßen, von
einer Anzahl Polizeibeamten verfolgt. Schließ=
lich
gelang es, den Flüchtling in der Kleinen
Friedberger Straße wieder einzuholen und feſt=
zunehmen
. Es handelt ſich bei Fiſcher um einen
von der Polizei ſeit langem geſuchten ſchweren
Jungen, dem bereits einmal ein Ausbruch aus
der Strafanſtalt Freiendiez geglückt iſt. Wäh=
rend
ſeines heutigen Fluchtverſuches gab ein
Beamter zwei Schreckſchüſſe ab. Eine der Ku=
geln
prallte an einer Mauer ab und traf einen
des Weges kommenden 20jährigen Schloſſer aus
Iſenburg, der von dem Geſchoß an den Beinen
leicht verletzt wurde.

Neuauflage des Höchſter Vereinsbankprozeſſes.
Frankfurt a. M.=Höchſt. Sämtliche

vom Höchſter Erweiterten Schöffengericht ver=
urteilten
Angeklagten des Vereinsbankprozeſſes,
als auch der Staatsanwalt, haben Berufung
gegen die Urteilsſprüche eingelegt. Der Ver=
einsbankprozeß
wird alſo eine Neuauflage er=
leben
. In Frankfurt wird vor der Strafkammer
zum zweiten Male verhandelt werden gegen den
früheren Direktor Euler und die beiden anderen
ehemaligen Direktoren Bayer und Uhrig, ſowie
gegen die beiden Mitglieder des alten Aufſichts=
rates
, Balzer und Horne.

der Goethe=Preis 1932
für Gerhart Haupkmann.

Gerhart Hauptmann

ſoll, wie mit Beſtimmtheit gemeldet wird, für
den diesjährigen Goethe=Preis der Stadt Frank=
furt
am Main auserſehen ſein. Dieſer Preis
gelangt im Auguſt zum fünften Male zur Ver=
teilung
. In den vergangenen Jahren erhielten
nund Freud, Stefan George, Leopold
ihn
Ziegler und Ricarda Huch.

Die Tübinger Ehren-Promohion des amerikaniſchen Botſchafters.

Der Dekan, Prof. Dr. Teſchemacher, bei der Ueberreichung der Ehrendoktorats=Urkunde
an Botſchafter Sackett.

Anläßlich der 200=Jahr=Feier des Geburtstages von George Waſhington, die jetzt von der Univer=
ſität
in Tübingen veranſtaltet wurde, fand die feierliche Promotion des amerikaniſchen Botſchafters
in Deutſchland, Frederick M. Sackett, zum Ehrendoktor der Staatswiſſenſchaften ſtatt.

Graf Zeppelin
an der ſpaniſchen Küſke.

Hamburg. Wie die HamburgAmerika=
Linie mitteilt, befand ſich das Luftſchiff Graf
Zeppelin am Dienstag früh um 6.15 Uhr ( weſt=
europäiſcher
Zeit) an der Küſte Spaniens.
Das Luftſchiff Graf Zeppelin hat um
17.30 Uhr M.E.3. Columbrete Grande, im Golf
von Valencia, überflogen. Die Landung des
Luftſchiffes dürfte heute, gegen 5 Uhr morgens,
erfolgen.

Ein däniſcher Ozeanflug.

Kopenhagen. Der däniſche Flieger
Johannſen, der im vergangenen Jahre einen
Flug über den Atlantiſchen Ozean unternom=
men
hat und im letzten Augenblick an der neu=
fundländiſchen
Küſte gerettet wurde, kündigt
ſeine Abſicht an, im nächſten Monat von Paris
aus einen neuen Transatlantikflug zu unter=
nehmen
. Ein Amerikaner habe ihm 25 000 Dol=
lar
zur Beſtreitung der Unkoſten und zum An=
kauf
einer Junkers=Maſchine zur Verfügung ge=
ſtellt
.

Im Windmühlenflugzeug von London
nach Kapſtadt.

Paris. Der engliſche Flieger Young, der
am Montag vormittag in London mit einem
Windmühlenflugzeug zu einem Flug nach Kap=
ſtadt
aufgeſtiegen war, ſah ſich infolge eines
Schadens an der Brennſtoffleitung gezwungen,
in der Nähe von Amiens notzulanden. Die Lan=
dung
ging glatt vonſtatten. Young wird voraus=
ſichtlich
im Laufe des heutigen Tages zum Wei=
terflug
aufſteigen.

Zuchthausſtrafe wegen Münzverbrechens.
Berlin. Das Schöffengericht Berlin=Mitte

verurteilte den 39 Jahre alten Kaufmann Leo
Kahn aus Livland wegen Münzverbrechens und
Paßvergehens zu 2 Jahren 1 Monat Zuchthaus,
auf die 1 Monat 18 Tage der Unterſuchungshaft
angerechnet werden. Der Angeklagte bleibt als
Ausländer in Haft.

Falſchmünzer feſtgenommen.
Augsburg. Die Polizei verhaftete beim

Ausgeben von Falſchgeld den verheirateten ſtel=
lenloſen
Orgelbauer Auguſt Füller, der ſeit
einigen Monaten falſche Zwei= und Fünfmark=
ſtücke
in den Verkehr gebracht hatte. Füller
wurde auch als Herſteller der Falſchſtücke über=
führt
.

Straßenranb am hellichken Tage.

345 000 Mark Beute.
London. In Portsmouth wurde am Mon=
tag
, am hellichten Tage, in einer der belebteſten
Hauptſtraßen der Stadt, ein unglaublich frecher
Raubüberfall ausgeführt. Die Räuber überholten
in einem offenen Kraftwagen einen Beamten,
der in einer Mappe 23 000 Pfund (etwa 345 000
Mark) bei ſich trug und riſſen ihm die Mappe im
Vorüberfahren aus der Hand. Der den Bank=
beamten
begleitende Türhüter des Bankhauſes
ſprang auf den fahrenden Wagen, wurde jedoch
von den Räubern mit einem Schrauenſchlüſſel
niedergeſchlagen.

Einſturz des Neußer Römerturms.
Neuß. Der Römerturm hinter dem Neußer
Obertor, ein hiſtoriſches Baudenkmal, iſt plötzlich
zuſammengeſtürzt. Bei dem Einſturz fiel ein
großer Teil des Gerölls gegen die Rückwand des
Obertorkloſters der Auguſtinerinnen. Menſchen
ſind nicht zuſchaden gekommen. Das kleine Klo=
ſter
, das nunmehr bedenkliche Riſſe in Decken und
Wänden aufweiſt, mußte geräumt werden.

Raubmord an einem ungariſchen Großgrund=
beſitzer
.
Budapeſt. Der Großgrundbeſitzer und
Großkaufmann Jakob Steinhardt, aus der ſüd=
ungariſchen
Stadt Bacſalmas, wurde in der vor=
vergangenen
Nacht im Perſonenzug Budapeſt
Raab ermordet, ausgeraubt und aus dem Zuge
geworfen. Seine Leiche wurde geſtern früh auf
dem Bahndamm bei Komorn aufgefunden.

Kinobrand in Mancheſter.
Mancheſter. Das Capitol eines der
größten Kinotheater in Mancheſter, das erſt vor
knapp einem Jahr eröffnet worden war, wurde
vorgeſtern durch Feuer zerſtört. Der Schaden
wird auf 50 000 Pfund Sterling geſchätzt. Der
Ausbruch des Feuers wurde ungefähr 20 Minu=
ten
, nachdem eine große Zuſchauermenge nach
der Nachmittagsvorſtellung das Gebäude ver=
laſſen
hatte, entdeckt. Wenige Minuten nachdem
der Feueralarm gegeben war, brach das Haupt=
dach
zuſammen. Eine halbe Stunde ſpäter waren
nur noch die Mauern des Hauſes übrig. Die
Feuerwehr war durch Waſſermangel bei den
Löſcharbeiten ſehr behindert. Menſchenleben ſind
nicht zu Schaden gekommen. Eine Anzahl Ange=
ſtellter
, die ſich noch in dem Gebäude befanden,
konnten ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Neuer Aſchenregen in Argentinien.
Buenos Aires. Ueber San Rafael ( Pro=
vinz
Mendoza) iſt wieder ein Aſchenregen nie=
dergegangen
.

Nachſpiel zum Savag=Skat

Zivilklage gegen den Aufſichtsr
Vorſikenden der Favag.

Frankfurt a. M. Vor der Kamm
Handelsſachen in Frankfurt a. M. ſtand
klage eines Aktionärs gegen den Aufſicht
vorſitzenden Hoff der Favag an. Es ſol
Regreßverpflichtung des A.=R. auch gege
dem Einzelaktionär einer Geſellſchaft feſt.
werden. In der mehrſtündigen Verhat
ſtritten ſich die Parteien darüber, ob das
delsgeſetzbuch über die Sorgfaltspflicht de=
ſichtsrates
als Schutzgeſetz im Sinne des
(S 823) zu betrachten iſt. Es wurden di
im Strafprozeß der Favag teilweiſe behan
Einzeltransaktionen der Favag vorgetrage
zu unterſuchen, ob der Aufſichtsratsvorſitzen
guten Glauben ſeine Einwilligung zu den
aktionen gegeben habe. Es wurde ausgeſp=
daß
es möglich ſei, für alles, was Hoff ta
guten Glauben von Hoff abzuſtreiten; Hof
gutgläubig gehandelt und ſei vom Vorſta
täuſcht worden, wie zahlreiche andere Perſ.
keiten. Der Klagevertreter verſuchte den
weis zu erbringen, daß Hoff ſein Vermögen
wiegend nicht in Favagaktien angelegt hab=
jedoch
von der Gegenſeite widerlegt u
konnte. Die Urteilsverkündung des Gerie
zum 24. Mai feſtgeſetzt worden.

Wirbelſturm in 1.5.A.

New York. Ein Wirbelſturm ſuch
Staaten Kentucky, Tenneſſee, Arkanſas und
bama heim. Beſonders wurde der Oſten vo
kanſas und der Weſten von Tenneſſee in A
denſchaft gezogen, wo ſchon vor einiger Zeit
belſtürme großes Unheil angerichtet hatten
geſamte Ernte wurde zerſtört und an Geb
großer Schaden angerichtet. Da ſämtliche
bindungen unterbrochen ſind, ſteht die g
Zahl der Opfer noch nicht feſt. Bisher u
aus der Gegend von Millington (Tenneſ
und aus Osceola (Arkanſas) 3 Tote gen
In Roſemark ſollen 10 Perſonen ums Lebe
kommen ſein. Man rechnet daher im ganze
etwa 20 Todesfällen. In der Umgebun
Memphis wurden 14 Landarbeiter durch
ſchlag ſchwer verletzt.

Abſchluß der Verſteigerung beim Zirk
Schneider.

Rom. Bei den letzten Verſteigerunge
Tierbeſtandes des Zirkus Schneider ſind 16
ſierte Pferde, zwei Tiger, ein Leopard,
Wölfe und einige andere Tiere für nur
Lire einem Gläubiger und Mitarbeiter de
pitäns Schneider abgetreten worden.

Iſter der Auserwählte Greta Garl

Wilhelm Sörenſen,
ein junger ſchwediſcher Schriftſteller, ſol
künftige Gatte der ſchönen Filmſchauſple
Greta Garbo ſein. Angeblich beabſichtigt. 9
Garbo, im Mai nach Berlin zu kommell=
hier
mit Sörenſen die Ehe zu ſchließen.
dings ſind oft die phantaſtiſchſten Falſchme:
gen über die weltberühmte Künſtlerin, .
lauf gebracht worden, ſo daß man aug
Nachricht, nicht ohne weiteres als undes
zutreffend bezeichgen kanz.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 117 Seite 9

ttwoch, 27. April 1932

Wtrauoletter Frühling

Von Per Schwenzen.

Finſe (Norwegen), April 1932.
tief verſchneit an den Geleiſen.
m hartgeſtampften Bahnſteig und ſteckt ſchon knietief im
. Vo zum Teufel iſt denn die Sonne? Sie ſickert durch die
m andringend, ein Element.
ſind ermüdet. Das Licht, das ultraviolette Zauberlicht iſt
jon, Kurkraft und der allgemeine Fimmel von Finſe. Man
Shyſiognomie einen Zentralafrikaniſchen Stammbaum. Schnee um die Naſe ſtiebt.
ſe Rechtdenkenden laufen täglich ſechs bis acht Stunden

Ganz ähnlich ging es dem jungen Holländer. Er war fünf
juſe! Dieſe vortreffliche Station liegt 1600 Meter über Jahre in Indien geweſen. Und was ſo Blumen und Fruchtbar=
ſeere
. Durch zahlloſe Untertunnelungen, von ſechsfach ge= keit, Früchte und dergleichen ſind, das war ihm gerade ge=
ten
Schneeſchirmen geſchützt, klettert der Zug, bis er im läufig ... Aber Schnee! Schnee mußte er ſehen. Und es war
elpunkt der Steilfahrt Finſe erreicht. Ein paar Holzhäuſer ſchon Mitte April, als er heimkam. Ganz Holland drohte ſich
gerade vor ſeinen überladenen Augen in ein Blumenmeer zu
verwandeln. Und da ſagte der alte zum jungen Holländer: Ich
an klettert aus dem Zug, ſchließt geblendet die Augen, ge= werde es dir nie verzeihen, daß du mich um den Haarlemer
Frühling bringſt, aber fahren wir nach Finſe!
Und jetzt laufen ſie beide zum erſten Mal Ski. Der Junge
n, ſie prallt vom Boden, ein diffuſes, unheimliches Licht, läuft mit Schneid und riskiert ſchon Schußfahrten. Denn er iſt
ſtrahl, der Schutz und Schatten erlaubt, eine Flut, von Mitglied eines engliſchen Sporting=Clubs und muß natürlich
auf Slalom trainieren! Aber der alte Holländer ſchüttelt miß=
om
Portier, der Koffer und Skier beſorgt, bis zum Baby billigend den Kopf und ſpricht, wohltönend und tief ein Glocken=
nderſchlitten
ſchaut die Menſchheit deine Blamage durch ſpiel über der Schelde, weiſe wie die Börſe von Amſterdam:
Brillen an. Zehn Minuten ohne Schneebrille und die Man kann alles tun, aber man ſoll nie etwas riskieren ..
Das hat was für ſich!
Alſo folge ich ſchon der holländiſchen Lebensregel und richte
um die Wette braun. Manche in zwei Tagen, andere in mich nach den ultravioletten Verhaltungsmaßregeln, die in der
Bei der Table dhöte glaubt man einem Feſteſſen der Halle angeſchlagen ſind: Kein Fett ins Geſicht, nur weißen
epublik Liberia beizuwohnen. Die Geſichter der Neuan= Puder uſw. Trotzdem ich nicht begreifen kann, was das für ſelt=
inge
wirken wie ſtörende Kalkflecke. Nach zwei Tagen ſehen ſame Strahlen ſein ſollen, die man nicht ſehen kann, die einem
wie geſottene Krebſe, und nach vier Tagen verbürgt die aber das Fell vom Leibe ſengen können, während einem der
Der Deutſchböhme, der wie ein blauäugiger Marokkaner
Es gibt überhaupt nur Mahlzeit, Sonne und Schnee. ausſieht, erklärt mir, dieſes Licht käme vom Nordpol, es ſei die
mittags taut es, abends verharſcht die Fläche. Das Ther= ſchiere Elektrizität, komprimiertes Nordlicht. Der Frühlings=
er
hat Wechſelfieber, es klettert unſchlüſſig zwiſchenzehu. himmel raſe in kalter Extraſe über die Eisgebirge, und wir
i herum, Sommer und Winter jagen einander. Blaueis / Warmblüter ſpüren die myſtiſchen Kräfte auf unſerer derben

Geſtein ragt, Raben ſchreien unter dir in Klüften.
ikegel fallen aus den blauen Blendenöffnungen ſtürmen=
olken
herab, als ſuche ein himmliſcher Beobachter die
Oede nach einem einzigen Halm oder Strauch ab. Ver=
Hier gibt es nur Schnee, Stürme und Sonne, ultra=
Sonne.
ben Sie ſchon einmal geſehen, daß Hunde Schnee freſſen?
anche Geſchöpfe iſt Schnee eine Art Kokain, weißes
zift. Zum Beiſpiel für den Generalkonſul aus Schanghai.
der Herr, der abends in tadelloſem Smoking ganz allein
tten Tiſch von links ſitzt und die kleinen Briefe lieſt, die
Damen ihm in guter Abſicht unter die Serviette ſchoben.
ht Jahren ſitzt er im Auftrag der norwegiſchen Regie=
: Schanghai, um die Seefahrtsintereſſen der Nation zu
n. Ihm fällt die hohe Aufgabe zu, ſich zur Begleitmuſik
her Bombengeſchwader über die Berichte von Untaten
her Seeräuber zu ärgern, die im Gelben Meere nor=
Handelsdampfer kapern. Aber jetzt hat er Urlaub. Und
er weder Zeit noch Koſten geſcheut, er hat telegraphiſch
ſiu beſtellt, er iſt von Schanghai nach Finſe geeilt, um hier
nee zu ſchippen! Der Portier iſt glücklich! Das iſt ein
Bei lkonſul nach ſeinem Sinn, der die Intereſſen des Por=
ſeu
ahrnimmt . . . Auf daß er ſelber in der Skihalle ſitzen und
bin feife rauchen kann. Draußen wühlt ſich der Konſul wie
ßnr neepflug in das langentbehrte Element. Er gräbt tiefe,
an e Schächte und legt ſo die Fenſter des Parterres frei. Es
gew ihm nicht, ſo ſkiweiſe über den Schnee hinwegzugleiten.
dic hüber den Scheitel muß er drinnen ſtecken, und ſich mit
ſw rumhauen wie mit einem alten, lieben Kameraden. Er
nicht, wenn man ihm dabei zuſchaut. Es iſt nicht das
wenn drei Damen aus London zuſehen, wie man ſich
ſich hre Schanghai vom Leibe ſchaufelt, wie man das Fenſter
ßur mat frei gräbt. Und außerdem ſtehen die Damen auf
ſttes Schnee. Aber die Damen denken nicht ſo weit. Sie brechen
iſche Schreie der Begeiſterung aus und eilen auf ihre
hin um die kleinen Briefchen zu ſchreiben, die ſie der Kell=
ſeri
ertrauen. Die Kellnerin, im puritaniſch ſchwarzen Kleide,
unter die Serviette. Der Konſul, in tadelloſem Smoking,
nach der Suppe, flüchtig er ſchaut zum Fenſter
Schneewolken!

Haut erſt, wenn der Himmel uns lebendig ſchinde. Einen Tag
lang ſei er ohne Schneebrille im Jökul gelaufen und habe drei Tage
lang ſchneeblind im verdunkelten Zimmer liegen müſſen. Ganz
ſtolz iſt er auf dieſe ſeine heroiſche Begegnung von Angeſicht zu
Angeſicht mit der Allmutter Sonne. Welch’ ſeltſamen Ehrgeiz
doch die Leute aufbringen können! Da ſtreitet er ſich mit einem
jungen Norweger herum, wo man am beſten erfrieren könne!
Was? Dieſes Gebirge nennen Sie gefährlich? Was kann
einem hier ſchon paſſieren, wenn man Schneebrillen hat? Bei
uns im Rieſengebirge erfrieren die Leute von einer Baude zur
anderen! Der Norweger beteuert auf das Heiligſte, man könne
hier erfrieren, man brauche nur im Februar zu kommen und
ſich im Schneeſturm an die geeignete Stelle zu begeben. Er ſelbſt
habe eine Nacht gerade noch eine verſprengte Renntierherde er=
reicht
. Unterm Bauch einer wärmenden Rennkuh, hinter einem
drei Meter tief verſchneiten Felsblock, habe er gottſeidank ver=
geblich
den Tod erwartet.
Der Deutſchböhme aber kann eine weiße Naſenſpitze auf=
weiſen
. Erfroren. ,Bitte fühlen Sie! Der Gegner fühlt und
verſtummt. Er iſt geſchlagen. Sowas hat er nicht in die Debatte
zu ſtecken. Er holt die Weſtenflaſche hervor, um die erfrorene
Naſe aus dem Böhmerwald mit ſchottiſchem Whisky zu
röten. Frühlingsgeſpräche.
Abend ſitzt man in der Peiſeſtue Kaminſtube). Holzkloben
lodern im offenen Kamin. Skimüde, braun und wohlig dehnt
man ſich in den Seſſeln. Die Berge draußen liegen in perlgrauer
Dämmerung. Der Schein der Herdflamme ſpiegelt ſich in den
Scheiben und ſcheint auf den Schneehügeln des Generalkonſuls
zu tanzen. Der ſitzt mit einem Sportmädel zuſammen. Sie war
übrigens die einzige, die keine Briefe ſchrieb. Der Whisky er=
obert
mit ſchottiſcher Zähigkeit die Naſe aus Böhmen. Der alte
Holländer ſitzt lächelnd da, ohne das geringſte zu riskieren. Alle
Geſichter leuchten wider wie vom Scheine eines großen
Abenteuers.
Und das Abenteuer heißt: Frühling und Schnee. Morgen,
übermorgen, in ein paar Tagen fahren wir aus dem ultravio=
letten
Frühling hinunter in den himmelblauen und grasgrünen
aus dem Treibſchnee der Berge in den Blütenſchnee der
Täler, aus dem ſchweigenden Licht in die ſingende Wärme des
Mais

MAübttAagät

ſig
ſecht
tei
der4
Vor1
mu
Sg4
ſen
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verli=

* Fußball im Kreis Starkenburg.
Ein intereſſanter Privatſpielſonntag.
mania 03 PfungſtadtSV. 98 Darmſtadt 4:2 (2:2).
rtvgg. 04 ArheilgenSportpgg. 03 Fechenheim 1:7 (1:2).
ia DieburgFV. Eppertshauſen 2:4 (0:4),
MünſterKonkordia Gernsheim 3:3,
03 EgelsbachVfL. Neu=Iſenburg, Pokalelf 2:2.
MörfeldenSV. 07 Raunheim 0:0.
u=Weiß BürgelGermania Eberſtadt 3:2 (2:0)
. Offenbach 1900Viktoria Walldorf 1:1 (1:1),
tonia HauſenGermania Oberroden 4:1 (2:1).
letzte Sonntag war für den Kreis Starkenburg inſofern
ernt, als faſt alle Kreisligamannſchaften in Privatſpielen
aren. Die hierbei erzielten Ergebniſſe ſind immerhin
ereſſant, ſo daß ihnen einige Zeilen gewidmet ſein ſollen.
ppe Niederlage unſeres Kreismeiſters in Mombach iſt ja
am Montag an dieſer Stelle regiſtriert worden; es ſind
im Kreis, wo am Sonntag die Nachricht laut wurde, nur
es Bedauerns gefallen, und es zeugt von ſportlicher Ge=
daß
ſogar aus dem unterlegenen Sprendlingen unſe=
tarbeiter
gegenüber als erſtes Wort der Ausdruck: Das
ſchade! gebraucht wurde. Nun. Polen iſt noch nicht
Wir glauben trotzdem noch an unſeren Kreismeiſter.
Spiel in Pfungſtadt war recht intereſſant. Techniſch
ie jungen 98er gleichwertig, aber ſie ſtanden nicht durch
ten nach der Pauſe ab, ſo daß Pfungſtadt zu einem ver=
Sieg kam. Bei den Reſerven gewann Darmſtadt mit
ging hier beiderſeits recht holzhaltig zu. In Ar=
gl
ſcheint man von allen guten Geiſtern verlaſſen zu ſein.
he im iſt zwar eine Mannſchaft der Kreisliga= Spitzenver=
hr
aber nicht. Von Arheilgen, das ſogar unſeren Kreis=
einwandfrei
ſchlagen konnte, hätte man etwas anderes
als dieſe bittere Schlappe. In Dieburg ſtellte ſich
isliganeuling Eppertshauſen vor und lieferte dort ein
hnetes Spiel. Man wird von Eppertshauſen noch mehr
Münſter ſcheint noch nicht wieder im Schwung zu ſein,
eſt tte gegen Gernsheim ein Sieg herauskommen müſſen.
ebniſſe aus Egelsbach und Mörfelden ſind normal. Sehr
ten ſich die Eberſtädter in Offenbach; 2:3 in Bürgel zu
iſt nicht ſchlecht, denn Bürgel iſt immerhin eine be=
Nannſchaft. Oberroden hätte in Hauſen ein beſſeres Er=
ils
das 1:4 verdient, da die Mannſchaft ſtark von Pech
war.
Spiele am 1. Mai 1932:
on WixhauſenUnion Darmſtadt (letztes Verbandsſpiel);
Pfungſtadt1. FC. Hösbach (Bayern); FV. Epperts=
SV. Münſter.
Polizei Darmſtadt Opel Rüſſelsheim.
ſe Rivalen treffen ſich am kommenden Sonntag, 15.30 Uhr,
Aufſtiegſpiel zur Bezirksliga der Gruppe Heſſen auf dem
i Sportplatz. Beide Mannſchaften wurden am ver=
1 Sonntag durch ganz knappe Ergebniſſe auf auswärtigen
geſchlagen. Für die Polizeimannſchaft ſteht am kommen=
ntag
ungleich mehr auf dem Spiel. Die Mannſchaft muß
es Können aufbieten, um ihren Gegner ſchlagen zu können.
Opel=Mannſchaft wird dieſes Spiel als ſehr ſchwer er=
und die beſte Mannſchaft aufbieten, die zur Verfügung
ſie Begründung dafür, daß Polizei im erſten Spiel nicht
Punkten kam, iſt die Tatſache, daß die Mannſchaft vom

Pech verfolgt war und nur durch widrige Umſtände nicht zum Er=
folg
kam. Die Ausſichten ſind ſchwer zu beurteilen. Man wird
der Polizei die größeren Siegesmöglichkeiten zurechnen müſſen.
Wenn die Mannſchaft mit großem Ernſt und Siegeswillen an ihre
Aufgabe herangeht, muß ſie zu ihren erſten Punkten kommen.
Germania Eberſtadt Blau=Weiß Bürgel 2:3.
Die beiden Tabellendritten des Kreiſes Starkenburg und
Offenbach trafen ſich in Bürgel zum Freundſchaftsſpiel. Die bei=
den
Teams lieferten ſich ein ſpannendes und faires Spiel, das die
Mainleute als glückliche Sieger ſah. Die Gäſte von der Berg=
ſtraße
waren mit ſtark verjüngter Mannſchaft angetreten, die ſich
vor dem Wechſel nicht gleich zurechtfand. Aber nach dem Wechſel
wurde das beſſer und die Platzherren hatten Mühe, ihren recht
knappen Sieg zu halten.
Am kommenden Sonntag empfangen die Eberſtädter
die Ligaelf des bekannten Vf.L Sachſenhauſen, während
die Reſerven vorher Chattia Wolfskehlen 1. empfangen.
Pferdeſport.
Rennen zu Grunewald.
1. Narziſſen=Rennen. Für Dreijährige, 3000 Mark, 1400 Meter:
1. Mülhens Palaſtpage (Haynes), 2. Pelagon, 3. Fauſtgraf.
Toto: 17: Platz: 10, 14. 1½K. Ferner: Courtiſane.
2. Crocus=Rennen. Verkaufsrennen, 2400 Mark. 1200 Meter:
1. Geſt. Schlenderhahns Walzertraum (Pretzner), 2. Sergius,
3. Winkelried. Toto: 22; Platz: 15, 14. 1½2. Ferner:
Margherita d’Arezzo.
3. Mimoſen=Rennen. Für Dreijährige, 2400 Mark, 1600 Meter:
1. Wagners Roſenfürſt (Pinter), 2. Liebesfeuer, 3. Inter=
mezzo
. Toto: 30; Platz: 13, 15, 20. 33½. Ferner: Lützow,
Landesherrſcher, Rogau, Calcutta, Koblenz.
4. Frühlings=Rennen. 5500 Mark, 1600 Meter: 1. A. und C. v.
Weinbergs Palfrey (O. Schmidt), 2. Volumnius, 3. Markgraf.
Toto: 44; Platz: 37, 21. 1½2. Ferner: Laotſe, Rochus.
5. April=Ausgleich der Dreijährigen. Ausgleich II. 3500 Mark.
1400 Meter: 1. Hauptmann Heſſes Oſtermädel (O. Schmidt),
2. Marion, 3. Immermein. Toto: 75: Platz: 24, 36, 18.
33. Ferner: Eilhard, Mila, Perlmuſchel, Derwiſch.
6. Hyazinthen=Rennen. 3000 Mark, 1800 Meter: 1. P. Mülhens
Präfect (Haynes), 2. Narciß, 3. Prellſtein. Toto: 76: Platz:
29, 22, 23. ½2. Ferner: Fandem, Jungmanne, Heuchler,
Francesco, Suus, Venuſta.
7. Schneeglöckchen=Rennen. Ausgleich III. Für Dreijährige, 3000
Mark, 1600 Meter: 1. P. de Nully Browns Chicago ( Czar=
netzki
), 2. Melampos, 3. Creolin, 4. Roſenfürſt. Toto: 65;
Platz: 18, 18 17, 16. 31½. Ferner: Ledina, Ingemar,
Lycomedes, Terror, Amön, Gardejäger, Priamos, Fauler
Zauber, Winterfreude, Fredſchar.

Gan und Kreis der 9.T. am komzenden Sonntag.
Im Main=Rhein=Gau der DT. wird am kommenden Sonn=
tag
, vormittags 9 Uhr, in Beſſungen die Lehrarbeit zur Ausbil=
dung
von Schiedsrichter=Anwärtern fortgeſetzt. Samstag, den
30. April, und Sonntag, den 1. Mai, findet in Darmſtadt ( Turn=
gemeinde
) der Preſſelehrgang und Tagung der Vereinspreſſe=
warte
ſtatt. Im Mittelrheinkreis treten die Volksturner mit
ihrer erſten großen Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit. Die
Rödelheimer Turngemeinde hält auf ihrer Kampfbahn kreis=
offene
volkstümliche Wettkämpfe ab, die auch heute noch nicht
an Anziehungskraft verloren haben. Auf der Loreley kommen
die Gauſpielwarte des Kreiſes zu einem Lehrgang zuſammen.
Die Tennisſpieler vereint ein Kreistennislehrgang in Darm=
ſtadt
(Tgde. 1846). Für die Handballſpieler iſt ein großer Tag.
In der zweiten Vorrunde um die Deutſche Handballmeiſterſchaft
treffen ſich der Tv. Algenrodt mit dem T= u. F.=Klub Nieder=
pleis
in Siegburg und der Tv. Herrnsheim mit der Tgde. Göp=
pingen
in Herrnsheim.
Handball im Odenwaldgau der 2.T.
anläßlich der 50jährigen Jubiläumsfeier in König.
Kreisklaſſe Meiſterklaſſe 4:3
Dieſes Spiel verfehlte ſeine Anziehungskraft nicht. Es mögen
700 Zuſchauer das Spielfeld umſtanden haben, als Schiri Geibel=
Pfungſtadt das Treffen anpfiff. Blau (Meiſterklaſſe) ſteht gegen
die Sonne. Weiß (Kreisklaſſe) wirft an. Der Ball wird von Blau
abgefangen, und ſchon ſauſt der 1. Wurf aufs weiße Tor, erfolg=
los
. Blau drückt noch einige Minuten, ſein Innenſpiel ſcheitert
aber an der weißen Verteidigung. Nun ſpielt ſich Weiß frei. Es
zeigt einen beſſeren Spielaufbau als Blau, bedient mehr die Flü=
gel
und zieht dadurch den Angriff in die Breite. Die blaue Ver=
teidigung
muß mit Hochdruck arbeiten. Vier ſcharfe Schüſſe gehen
aufs blaue Tor, deſſen Hüter dabei ſeine große Abwehrkunſt zeigt.
Der 5. Wurf landet doch im Netz. Nach 3 Minuten erzielt Blau
bereits den Ausgleich. Da es im blauen Sturm aber am nötigen
Zuſammenſpiel (Verſtändnis!) fehlt, verpuffen ſeine Angriffe, und
Weiß nimmt wieder das Heft in die Hand. Ein zügiger Angriff
bringt ihm das 2. Tor. Nun klappt es auch bei Blau beſſer. Sein
Linksaußen bringt 4 Schüſſe an, hat aber Pech, denn entweder
gehen ſie an die Latte, oder der Tormann macht die gefährlichen
Bälle unſchädlich. Halbzeit 2:1 für Weiß. Bei Beginn der zweiten
Halbzeit geht ein weißer Verteidiger einen blauen Stürmer un=
ſanft
an es gibt Freiwurf, der das 2. Tor für Blau einbringt.
Blau rafft ſich auf und drückt wieder etwas. Ein 3. Tor kann es
für ſich buchen. Eine härtere Note kommt ins Spiel. Die Zu=
ſchauer
, die aus dem ganzen Gau ſtammen, nehmen je nach Ver=
einsangehörigkeit
ſtark Partei. Es geht aber nicht an, daß Schirt
oder Spieler mit Ausdrücken belegt werden, die man von einem
wohlerzogenen Menſchen nicht erwarten ſollte, weil er ſie auch
ſonſt nicht im Leben gebraucht. Weiß kommt nach 10 Minuten
wieder frei und iſt bis zum Schluß des Spiels ſtark im Vorteil.
Noch zweimal ſendet es ein. Die letzten 3 bis 4 Minuten ſetzt
Blau zum Endſpurt an, und tatſächlich wäre ihm beinahe der Aus=
gleich
geglückt.
Kritik: Bei Blau fehlte im Sturm das nötige Zuſammen=
ſpiel
, die Flügel wurden öfter ſtark vernachläſſigt, der Rechts=
außen
war im Fang manchmal unſicher. In der 2. Halbzeit weilte
der Mittelläufer zu lange bei der Verteidigung, die Bälle kamen
dadurch nicht nach vorn. Abwehr und Tormann gut! Weiß hatte
ſeinen beſten Mannſchaftsteil in den beiden Verteidigern. Der
Mittelläufer gefiel nicht beſonders, er war zu langſam, erfüllte
aber trotzdem ſeinen Poſten, weil ſein Gegenüber ſich zu ſtark zu=
rückgezogen
hatte. Der Sturm verſtand ſich beſſer als bei Blau,
Schiri gut!
Alles in allem war es ein ſtrammes, abwechſlungsreiches,
ſchönes Spiel, das ſeine Werbekraft nicht verfehlt hat.
Am kommenden Sonntag ſpielen: Das erſte Spiel um den
Aufſtieg in die Kreisklaſſe ſteigt in Wenig=Umſtadt. Es ſtehen
ſich dort die Gaumeiſter des Main=Speſſart= und des Odenwald=
Gaues gegenüber, es ſind dies die 1. Mannſchaften der Turnver=
eine
Wenig=Umſtadt und Kirch=Brombach Spachbrücken Klein=
Zimmern 2.15 Uhr, 2. Mſch. 1 Uhr; Hergershauſen Schaat=
heim
3 Uhr; Groß=Bieberau 2. Nieder=Klingen 2. 3 Uhr; Heu=
bach
Lengfeld 3 00 Uhr; Altheim Ober=Roden 3.15 Uhr,
2. Mſch. 2 Uhr; König 2 Böllſtein 1. 3.30 Uhr; Zell
Momart 3.30 Uhr: Zell 2. König 3. 2.15 Uhr; Semd
Mümling=Grumbach 2.30 Uhr; Semd 2. Reinheim 2. 3.30 Uhr;
Momart 2. Beerfelden 1. 1.30 Uhr.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 27. April.
10.20: Schulfunk: Die Fabeln von La Fontame.
15.15: Stunde der Jugend. Ein Sachſenhäuſer erzählt allerlei Er=
innerungen
und Jugendſtreiche. Naturbilder,
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Werke von Brahms.
Suppé, Kalman, Joh. Strauß, Mitw.: Maria Geiger (Sopran).
A. Haagen (Klavier).
18.25: Martha Rother: Was eine Wohnungspflegerin erlebt.
18.50: Dr. Holl: Das Maifeſtſpiel im Kulturkartell der modernen
Arbeiterbewegung.
19.30: Zwei Hörſpielſzenen. Riviera=Expreß. Komödie v. Heim
Vollmer. Die Stimme, Hörſpiel von M. Cumberland.
20.00: Freiburg: Konzert des Freiburger Konzertorcheſters,
21.00: Konzert des Funkorcheſters. Mitw.; H. Fleiſcher (Klavier),
Elſe Matthieu (Sopran), E. Groell (Violine und Bratſche), H.
Haag (Orgel)
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.40: Berlin: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 27. Aprü.
9.00: Schulfunk: Meine 360. Ballonfahrt von Bitterfeld nac
Berlin mit Ziellandung in Reinickendorf.
9.35: J. Buchhorn: Nicht ermatten! Wollen und wagen.
10.10: Schulfunk: Humpty Dumpty. Ein engliſches Hörſpiel.
15.00: Jugendſtunde: Stadtwappen erzählen Geſchichten der Heimat.
15.45: Frauenſtunde.
16.00: Ruth von der Leyen: Die Heilpädagogik und ihre praktiſche
Bedeutung für die Normalpädagogik.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17 30: Staatsſekretär Dr. Krüger: Die wirtſchaftliche Bedeutung der
Siedlung für den deutſchen Oſten.
18.00: Muſik und Raſſe. Einführung: Dr. Waldmann. Am Flügel:
Lili Kroeber=Aſche.
18.30: Prof. Krauſe: Pflanzengeſellſchaften unſerer Heimat.
19.00: Min=Rat Teieſſy: Beamtenanwärter und pſychotechniſche
Eignungsprüfung.
19.30: Tanzabend, Kapelle Oscar Jooſt, Mitw.: Erie Helgar ( Te=
nor
).
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Breslau: Was die Dorflinde erzählt. Eine Hörfolge aus

22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Hamburg: Konzert des Norag=Orcheſters.

Wekterbericht.

Das Vorſpiel um Süddeutſchlands dritte Vertreterſtelle in den
DFB.=Endſpielen zwiſchen dem 1. FC. Nürnberg und FSV. Frank=
furt
wird am 1. Mai im Karlsruher Wildpark=Stadion aus=
getragen
.
Der Tennis=Länderkampf zwiſchen Ungarn und Frankreich in
Budapeſt wurde am Montag abgeſchloſſen und endete mit dem
glatten 6:0=Sieg der Franzoſen, für die Brugnon, Gentien und
Duplair ſpielten.

Durch die Vorläufer der neuen Atlantikſtörung wird die
Kaltluftzufuhr abgeſchnitten. Die Winde haben bereits über
England, Frankreich und auch im weſtlichen Deutſchland nach
Südweſten zurückgedreht, ſo daß nun wärmere Luft bis in unſe=
ren
Bezirk gelangt und ſomit die Temperaturen anſteigen. Im
Bereich des hohen Druckes, der ſich über Deutſchland erſtreckt.
dürfte es vorerſt noch zur Aufheiterung kommen, doch wird ſich
bei fallendem Barometer das neue Tief nach und nach durch=
ſetzen
und unter Zufuhr milder Ozeanluft erneute Bewölkungs=
zunahme
veranlaſſen.
Ausſichten für Mittwoch, den 27. April: Milder, anfänglich noch
vorübergehend aufheiternd, dann ſtärker bewölkt mit Nei=
gung
zu Gewitterſtörungen.
Ausſichten für Donnerstag, den 28. April: Meiſt wolkiges und
mildes Wetter mit vereinzelten Niederſchlägen.
Hauptſchriftleltung: Rudelf Manve
Verantwortſich für Politik und Wirtſchaff: Rudelf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausſand und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Spont: Karl Böhmann;
für den Handel: De. C H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bid und A

Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Ruckſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

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Nummer 117

Reichsbankdiskontſenkung nach Ultimo?

Gebeſſerte deckung an der Reichsbank, der Wochenausweis befriedigend. Bemerkenswerke Feſtigkeit
an den Börſen.

Der Ausweis der Reichsbank.
Weiter ſtarke Enklaſtung.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 20. April 1932 hat
ſich in der dritten Aprilwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank
in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 145,4 Mill.
auf 3341,2 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Be=
ſtände
an Handelswechſeln und Schecks um 133,4 auf 2889,2 Mill.
RM. und die Lombardbeſtände um 15,9 Mill. auf 83,3 Mill. RM.
abgenommen, die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 3,8 Mill.
auf 7.1 Mill. RM. zugenommen. An Reichsbanknoten und Ren=
tenbankſcheinen
zuſammen ſind 131,0 Mill. RM. in die Kaſſen der
Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an
Reichsbanknoten um 125,2 Mill. auf 3875,2, derjenige an Renten=
bankſcheinen
um 5,8 Mill. auf 396,8 Mill. RM. vermindert. Dem=
entſprechend
haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Renten=
bankſcheinen
um 30,4 Mill. erhöht. Die fremden Gelder zeigen
mit 370,2 Mill. eine Abnahme um 14,2 Mill. RM. Die Beſtände
an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 12 Mill. auf
989,0 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an
Gold um 0.1 Mill. auf 859,9 Mill. und die Beſtände an deckungs=
fähigen
Deviſen um 10 auf 129,0 Mill. RM. zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
beträgt 25,5 gegen 24,7 v. H. in der Vorwoche.
Berliner und Frankfurker Effekkenhörſe.
Die Berliner Börſe eröffnete geſtern in auffallend wider=
ſtandsfähiger
Haltung, nachdem man während der Vormittags=
ſtunden
eine recht unſichere Stimmung hatte feſtſtellen können. Die
innerpölitiſche Lage hat natürlich noch keine eingehende Klärung
erfahren, wie ſie ja auch in ſo kurzer Friſt gar nicht möglich iſt.
Stärkere Beachtung fanden die Gerüchte um Deterding, die trotz
der Erklärung, des Shell=Konzerns nicht verſtummen wollen. Man
gab dieſe Befürchtungen ſogar als einen der Gründe für die Ab=
ſchwächung
des engliſchen Pfundes an, die zum großen Teil aber
auf die Schaffung des Deviſenausgleichsfonds zurückzuführen ſein
dürfte, da der Spekulation hierdurch der Anreiz genommen iſt.
Die überraſchende Mitteilung, daß die Stadt Lübeck ihre am 1.
Juli fälligen Schatzanweiſungen nicht einlöſen kann, verſtimmte
nicht nur am Rentenmarkt, da man ausführte, daß der Eindruck
dieſer Nachricht im Auslande recht ungünſtig ſein muß und, da
gerade dieſe Emiſſion, die übrigens nur 9 Millionen RM. aus=
macht
, für beſonders gut gehalten wurde und ſtets leicht Abſatz
fand. Im übrigen ſoll in dieſer Angelegenheit das letzte Wort
noch nicht geſprochen ſein. Die Mehrzahl der Papiere lag zu Be=
ginn
des Verkehrs etwas feſter, da ſeitens der Kundſchaft weiter
einige Kaufneigung beſtand und die Spekulation daraufhin zu
Deckungen ſchritt. Eine Anregung bot zweifellos auch der um
12 Uhr veröffentlichte Reichsbankausweis für die dritte April=
woche
. Einige Werte wie Rheinſtahl, Ilſe, Rheiniſche Braun=
kohlen
, Conti=Gummi, Schubert u. Salzer, Berger und Bremer
Wolle ſetzten allerdings noch bis zu 2 Prozent niedriger ein, wäh=
rend
andererſeits Reichsbankanteile, Vogel Telegraph, Polyphon,
Chade, Elektriſch Licht u. Kraft, Berlin=Karlsruher Induſtrie=
werke
, Bemberg und Feldmühle auffallend feſt und bis zu 2½
Prozent höher lagen. Die letzten drei dieſer Werte erſchienen
ſogar mit Plus=Plus=Plus=Zeichen. Im Verlaufe überwog ganz
allgemein die Kaufneigung, und die Kurſe zogen vielfach um 1
bis 2 Prozent an. Die Beurteilung der innerpolitiſchen Lage iſt
weſentlich ruhiger geworden, außerdem regte das Intereſſe für
Gelſenkirchen, Farben und Reichsbank an. Das Geſchäft wurde
lebhafter. Am Anlagemarkt war die Stimmung allgemein eher
etwas ſchwächer. Deutſche Anleihen waren etwa behauptet,
Reichsbahn=Vorzüge und Reichsſchuldbuchforderungen freund=
licher
. Ausländer geſchäftslos. Am Berliner Geldmarkt hat ſich
die Situation gegen vorgeſtern nicht verändert. Tagesgeld blieb
an der unteren Grenze 5½ Prozent, Monatsgeld 7 Prozent und
darüber nom.
Die Tendenz der Frankfurter Börſe war geſtern ſehr freund=
lich
. Naturgemäß bilden die Wahlergebniſſe den Hauptgegenſtand
der Beachtung. Man beurteilt die politiſche Lage weiterhin mit
großer Reſerve, da man noch nicht überſehen kann, was werden
ſoll. Etwas verſtimmend wirkte der konzentriſche Baiſſeangriff
gegen Royal=Dutch=Konzern, andererſeits verweiſt man auf den
ſehr leichten Geldmarkt, der zu der Hoffnung Berechtigung gebe,
daß die Reichsbank eine neue Diskontſenkung vornimmt. Das
Börſengeſchäft blieb ſehr klein, zumal das Publikum faſt ganz
fehlt. Immerhin war an, faſt ſämtlichen Atkienmärkten eine
freundliche Grundſtimmung feſtzuſtellen. Nur Kaliwerte lagen
eher ſchwächer. So verloren Aſchersleben und Weſteregeln je
Prozent. Erneuter Abgabedruck zeigte ſich bei Burbach, die bei
30 Prozent angeboten waren und ſo 3 Prozent ſchwächer lagen.
Am Chemiemarkt eröffneten J.G. Farben zu Beginn ½ Prozent
unter dem Kurs der vorgeſtrigen Abendbörſe, zogen jedoch im
Verlaufe raſch wieder 1½ Prozent an. Von ſonſtigen Chemie=
werten
Deutſche Erdöl 1½ Prozent höher. Scheideanſtalt behaup=
tet
. Am Elektromarkt lagen A. E.G. unverändert, Gesfürel ½,
Schuckert 2½, Siemens 1 Prozent freundlicher. Geſucht waren
Lahmeyer, die mit plus angeſchrieben waren und über 1 Prozent
höher lagen. Am Montanmarkte gewannen Gelſenkirchen im
Verlaufe 1, Stahlverein 5 Prozent, Phönix zu behaupteten Kur=
ſen
geſucht. Zellſtoffwerte ½½ Prozent freundlicher. Im glei=
chen
Ausmaße auch Schiffahrtsaktien gebeſſert. Am Kunſtſeiden=
markt
gewannen Aku 1, Bemberg 2 Prozent. Von Bankaktien
wieder Reichsbank bevorzugt und 2½ Prozent höher. Von Einzel=
werten
gewannen Zement Heidelberg ½. Metallgeſellſchaft ¼ Pro=
zent
, Holzmann lagen behauptet. Der Renten= und Anleihemarkt
war vernachläſſigt. Altbeſitz hörte man ½ Prozent ſchwächer. Im
Verlaufe blieb die Stimmung der Börſe durchaus feſt. Farben
gewannen erneut ¼ Prozent. Reichsbank nochmals 2 Prozent
feſter. Am Anleihemarkt waren Schutzgebietsanleihe befeſtigt,
die bis 3,05 Prozent anzogen. Tagesgeld unverändert leicht bei
49 Prozent.
Die feſte Tendenz der Mittagsbörſe hielt an der Abendbörſe
weiter an, wenn auch der Geſchäftsumfang klein blieb. Die Be=
gründung
der Feſtigkeit war verſchieden. Einerſeits weiſt man
auf die leichte Geldmarktlage ſowie die weitere Reichsbankent=
laſtung
bei gleichzeitig andauernder Beſſerung der Bankenlage
überhaupt hin und rechnet mit einer evtl. Diskont=
ſenkung
nach dem Ultimo. Andererſeits werden markt=
techniſche
Gründe als Urſache für die Befeſtigung angeführt. Be=
züglich
der innerpolitiſchen Lage ſieht man noch nicht klar. Ver=
ſchiedentlich
erwartet man eine Verſtändigung zwiſchen Zentrum
und Nationalſozialiſten. J.G. Farben eröffneten nochmals 1 Pro=
zent
höher. Reichsbankanteile auf erhöhter Baſis gut behauptet.
Gelſenkirchen ½ Prozent freundlicher. Kunſtſeidewerte bis 2 Pro=
zent
höher. Die übrigen Werte lagen gut behauptet. Der Ren=
tenmarkt
war ſtill. Farben ſchloſſen 94½ Prozent.
Rätſelhafte Kreuger=Transakkionen.
Der der Kreuger=Kommiſſion angehörende Profeſſor Fehr
erklärte geſtern, es ſei richtig, daß Kreuger die Aktienmehrheit
der Ericsſon=Geſellſchaft bei der International Telephon und
Telegraphe mit 11 Millionen Dollar beliehen habe, ſo

Verhandlungen über die Regelung der Frage eingeleitet worden.
Kreuger ſoll während der letzten Monate ſeines Lebens die=

ſammenhang mit der Boliden=Transaktion erhielt. Ein Blatt
ſchreibt, dieſe Debentures belaufen ſich auf 80 Millionen Kronen.
Davon habe Kreuger 60 bis 70 Mill. Kronen zu einem Kurs
von 160 Prozent verkauft und ſo kurz vor ſeinem Tode 100 Mill.
Kronen in ſeine Hände bekommen. Wohin dieſes Geld dann
verſchwand, habe bisher noch nicht geklärt werden können.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Die Kohlenproduktion des Deutſchen Reiches im März. Im
Deutſchen Reich wurden im März 1932 8 467888 (März 1931:
10 606 690) Tonnen Steinkohlen, 9809 941 (10 063 842) Tonnen
Braunkohlen, 1 609 140 (2 119 574) Tonnen Koks erzeugt, wäh=
rend
die Produktion von Preßkohlen aus Steinkohlen 342 401
(390 744) Tonnen und aus Braunkohlen 2 270 684 (2 177 858) Ton=
nen
betrug. Für das erſte Quartal 1932 ergibt ſich ſomit (in
Mill. Tonnen) eine Produktion von Steinkohlen von 25,55 (31,94),
von Braunkohlen von 29,15 (30,61) und von Koks von 4,84 (6,37)
Die Preßkohlenerzeugung aus Steinkohlen ſtellte ſich auf 1,07
(1,22) und aus Braunkohlen auf 6,74 (6,62).
Weitere Teilermäßigung der Benzinpreiſe. Wie wir erfah=
ren
, werden die Betriebsſtoffpreiſe von den großen Vertriebsfir=
men
in einigen Landesteilen mit Wirkung vom 27. April weiter
herabgeſetzt. Die Preisermäßigungen, die einheitlich für Benzin,
Benzol und Gemiſche gelten, erſtrecken ſich in der Hauptſache auf
Schleſien, Schleswig=Holſtein und den größten Teil Bayerns und
betragen im Durchſchnitt 1 Pfg. pro Liter. Außerdem werden
einige örtliche Preisregulierungen vorgenommen. In Groß= Ber=
lin
und Umgebung bleiben die Preiſe unverändert. Es handelt
ſich bei dieſer erneuten Senkung der Pumpenpreiſe um die An=
paſſung
an die Notierungen von Schleuderfirmen, die teils mit
ruſſiſcher, teils mit rumäniſcher Ware in den genannten Gebieten
wieder eine erhöhte Tatigkeit entfalten.
Ueberwachungsausſchuß für den Verkauf von ausländiſchen
Werten in den Vereinigten Staaten von Amerika. Im Repräſen=
tantenhaus
brachte der Abgeordnete Hamilton Fiſh einen Antrag
ein, der die Schaffung eines Ueberwachungsausſchuſſes für den
Verkauf ausländiſcher Werte in den Vereinigten Staaten vorſieht.
Der Ausſchuß ſoll ſich zuſammenſetzen aus den Staatsſekretären
des Schatzamtes und des Handelsamtes, dem Präſidenten des
Federal Reſerve Board und dem Comptroller of the Currency.

Produkkenberichke.

Berliner Produktenbericht vom 26. April. An den Grund=
lagen
des Produktenmarktes hat ſich kaum etwas geändert. Das
Hauptkennzeichen bleibt die weiterhin geringe Umſatztätigkeit,
Käufer und Verkäufer ſtehen ſich abwartend gegenüber, da man
erſt über die genaue Form der Regierungsmaßnahmen am Wei=
zenmarkte
Klarheit gewinnen will. Für das geringe Inlands=
angebot
von Weizen zur prompten Verladung wurden von den
Mühlen heute wieder 1 Mark höhere Preiſe angelegt, obwohl der
Mehlabſatz keineswegs eine nennenswerte Belebung erfahren hat.
Am Lieferungsmarkt kam es zu Preisbeſſerungen in etwa glei=
chem
Ausmaße.

Ergebnisloſes Bergleichsverfahren
bei der A. Borſig G. m. b. H.
Im gerichtlichen Vergleichstermin ging die Vertrauens
nach Verleſung des Vergleichsvorſchlags ausführlich auf di
ſachen ein, die zur Entſtehung des erheblichen Verluſtes
hatten. Neben dem Mangel an eigenem Betriebskapital k
ſchwerend der Umſtand hinzu, daß neues Kapitel nur zur D
von Verluſten verwendet wurde und ſich bei Zuführung
Mittel erhebliche Schwierigkeiten herausgeſtellt haben.
kamen Fehlgriffe auf einzelnen Fabrikationsgebieten. Di
ſchäftsunkoſten konnten im Laufe der Jahre allmählich ged
werden, ſo daß ſich der Umſatz pro Arbeiter auf 12400 R=
1930 erhöhte, was einer 60prozentigen Steigerung der Arl
durchſchnittsleiſtung ſeit 1924 gleichkam.
Ausgangspunkt für eine Sanierung ſei die Aufarbeitur
zurzeit vorhandenen Aufträge im Geſamtwert von etwa 12
Reichsmark. Hierzu ſei die A. Borſig Betriebs=G. m. b.
gründet worden, die ungehindert durch Zugriffe der Gläu
an die Durchführung dieſer Aufgabe gegangen ſei. Der
kursverwalter Neitzel verlas ſodann den dem Vergleich zu
liegenden bekannten Status. Von den Spargläubigern
Zuſtimmung zum Vergleich in Höhe von 97 Prozent der
rungen unter der Vorausſetzung zu erwarten, daß die ihn
übereignende ſogenannte Bauernheide von der Grundſchuld !
ſein wird. Die diesbezüglich bei der Stadt geführten Ver
lungen über ein Zurücktreten von dieſer Hypothek ſeien nock
abgeſchloſſen, ein Kompromiß erſcheint jedoch möglich. Vo
Warengläubigern bis zu 500 RM. ſei die Zuſtimmung v
Prozent der Forderung erfolgt, dagegen hätten die
Warengläubiger bisher nur mit 62 Prozent zugeſtimmt. 3
mungserklärungen ſeien jedoch noch in weiterem Maße
warten. Von den Bankengläubigern habe ebenfalls nur eit
zugeſtimmt, jedoch ſeien die zurzeit geführten Verhandlunger
ein beide Teile zufriedenſtellendes Arrangement noch in
Schwebe. Gegen den von Sparerſeite geſtellten Antrag auf
tagung des Vergleichstermins zwecks Durchführung der Ver
lungen über die Entpfändung der Bauernheide ſprach ſi
Vertreter der Warengläubiger aus mit der Begründung
Vertagungsantrag nur dann zuſtimmen zu können, went
Gläubigern die in Ausſicht geſtellte Quote ſichergeſtellt
Dies wurde als unmöglich bezeichnet. Schließlich ſtellte de
richtsvorſitzende eine achttägige Friſt und vertagte den
gleichstermin auf den 10. Mai.

Mekallnotierungen.

Die Berliner Metalltermine vom 26. April ſtellten ſich für
Kupfer: April 45.50 (46.25), Mai 44.75 (44.75), Juni 45.25
(45.50), Juli 45.75 (46), Auguſt 46.25 (46.75), September 46 75
(47.75), Oktober 47.50 (47.75), November 48 (48,75) Dezember
48,50 (49.50). Januar 49 (50.25), Februar 49,75 (50.25) März
51 (51.25). Tendenz: ſchwächer. Für Blei; April 17.50 (18)
Mai 17 (17.50), Juni 17.25 (17.75), Juli 17.50 (18.50), Auguſt
17.50 (19), September und Oktober 18 (19.50) November 18 (20),
Dezember 18 (20), Januar 18.50 (20.50) Februar und März 19
(21). Tendenz: luſtlos. Für Zink: April 19 (19.50). Mai 19
(19.25), Juni 19.25 (19.75). Juli 19.75 (20.25), Auguſt 20 (20.75),
September 20.50 (21.50), Oktober 21 (22), November 21.50 (22),
Dezember 21.25 (22.50), Januar 22 (23). Februar 22.25 (23.50),
März 22.50 (23.50), Tendenz: ſtetig. Die erſten Zahlen bedeu=

ten Geld, die in Klammern Brief.

* Mainzer Viehhof=Marktbericht. Amtliche Notierung
25./26. April 1932. Auftrieb: 19 Ochſen, 14 Bullen, 540 Küh
Färſen, 330 Kälber, 600 Schweine. Marktverlauf: Bei Gr=
und Kälbern ruhig, langſam geräumt; bei Schweinen mäß
lebt, ausverkauft. Preis pro 50 Kilogramm Lebendgewi
RM.: Ochſen a1) 3032, b2) 2024; Bullen c) 2024:
a) 2027, b) 1722, c) 1518: Färſen (Kalbinnen) a) 2
Kälber c) 3238, d) 2831; Schweine b) und c) 4042,
bis 40.
Der Frankfurter Viehmarkt iſt wegen des Himmelf
tages und des Pfingſtfeſtes wie folgt verlegt worden: von
nerstag, den 5. Mai, auf Freitag, den 6. Mai, und von M=
den
16. Mai, auf Dienstag, den 17. Mai 1932.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Warenprobenſendungen mit Handelswert oder mit zoll
tigem Inhalt ſind nach Belgien nicht zuläſſig. Die belgiſchen
anſtalten ſenden ſolche Muſterſendungen an den Abſender
In Briefen oder als Päckchen iſt dagegen die Verſendung
artiger Gegenſtände erlaubt.
Nach dem Journal officiel teilt, das franzöſiſche Ha
miniſterium mit, daß die Kontingente für die Einfuhr fols
Waren deutſchen Urſprungs nach Frankreich erſchöpt ſind:
duſtriezwecke verarbeitete Lederwaren. Funkentelegraphen=
rate
und Funkentelephon=Apparate, Heugabeln, Haken un
wiſſe verarbeitete Häute.

Der Börſenrat der Budapeſter Waren= und Effektenbör
beſchloſſen, den amtlichen Verkehr an der Effektenbörſe am
woch, den 27. April ds. Js., wieder zu eröffnen. Der Ve
erſtreckt ſich auf die im amtlichen Kursblatt, Artikel 1 und 2
haltenen Staatspapiere und Anleihen. Die Börſenzeit iſt te
auch Samstags, von 12 bis 13 Uhr.

Berliner Kursbericht
vom 26. April 1932

Deviſenmarkt
vom 26. April 14

Berl.Haudels=Geſ.
Danatbant. . . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Hanfa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Tonti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Vee
23.
38.25
23.
14.375
23.25
14.875
25.875
30.50
35.75
17.125
13.50
78.25
79.50

Me
Eleltr. Lieferung
J. G. Farbeu
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elettr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen 4
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell

55.125
55.75
92.875
36.75
52.125
36.
24.125
34.50
Re
22.50
35.
23.50
30.
22.

Mae
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hirſch Kupfer.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Re
28.50
147.75
54.
16
92.
9.75
25.125
15.
66.
18.625
24.25

Helſingfor=
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Sslo
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris

Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling!
100 Tſch. Kr. 1
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
ſt00 Kronen
1 S=Sto.
1 Pap.Peſo
1 Dollor.
ſto0 Belga !.
100 Lire
100 Francs 1

Rrite
7.193
5195
12.485
3.05,
170,63
76 77
84.52
76.47
15.39
1.009
21.63
16.58 1

Rit
7207
52.05
12.425
3.(6s
170.97
76.23
84.68
76.63
15.43/4
1.012
4.209 4.217 üruguah
58.97 59,09 13sland

Sckweiz
Spanien
Danzig
Jaxan
Rio de Janerro
Zugoſlawien 100 Dinar
Portugal
Athen
Sſtambu

Kairo

Kanada
21.67 Tallinn (Eſtl.)
16.62 MRiga.
1

Währung
100 Franker
100 Peſetas
100 Gulden
1 Yen
1 Milreis
100 Escudosl
100 Drachm.)
1 türk. 2
rägyvt. 4
canad. Dolll3
Goldpeſo
100 181. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats

Ret
121.77
33 07
82.67
1.34
028.
7.32.
14.19
2.00
15 81
3.766
1.831
69.1
109.3:
79.7.

Durmſtädter ano Kariokalvane Barmſtaot, oüiate oer Frescher Br

Frankfurter Kursbericht vom 26. April 1932.

68 Dtſch. Reichsanl.
v. 27
5½%Intern.
6%Baden .......
68 Bayern ..
62 Heſſen.
6% Preuß. Staat
6% Sachſen...

Dtſche. Anl. Auslo=
ſunsſch
. 4½ Ab.
löſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
..
6% Baden=Baden
6%Berlin. .. v.24
6% Darmſtadt . . .
6% Dresden v. 28
63 Frankfurt a.M.)
Schätze v.29
v. 26
6% Mainz ......!
6% Mannheimv. 27
6%München v. 29/
6%Biesbaden b. 28
6% Heſſ. Landesbk
67 Goldoblie
5½% Heſſ. Lds.=
Hhp.=Bk.=Liqnid.
4¾% Kom.=Obl.
%a Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf.
8% Goldoblig

Nie
5
59
62
44
74
58

394,

2.85

44.5
42

41

Mau
Bi Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
60 Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½%0 Liqu. Obll
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
4AuslSer. 1
Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. /Neubeſitz).
62 Berl. Hyp. Bk.
5½%on Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
68 Goldoblig.
688 Pfbr.=Bk.
Liau.
5½%
6% Mein. Hhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6%0 Pfälz. Hhp.=Bt.
5½% Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bk.
51=% Lig. Pfbr..)
Goldoblig
69 Südd. Bod.
Cred.=Bank ..
20 Lig.Pfbr.
6% Württ. Hyp.=B.

6%Daimler=Benz 39
620 Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26/
68Mittelb, Stahl. 47.5
6% Ber. Stahlwerkel 40.5

47.5
71.5
Bos

37
48

73.5
*3
51.25
71.75
80.75
79
76.5
76.25
81.5
75.5
s6
76.5
80
75.75

Wee
J. 6. Farben Bonds 821,
5% Bosn. L.E.B.
L.Inveſt.
325 Bulg. Tab. b.02 8.75
20 Oſt. Schätzel
4% Oſt. Goldrentel 8.3
5%vereinh. Rumänl 3.95
4:a%
8.25
3.65
47 Türk. Wdmin.
1.35
1. Bagdadl 2.2
18 Zollanl. 2.2
% Ungarn 1913/
1a%0 1914
Goldr.
1910
Aktien
Ala. Kunſtzüde Uniel 34.5
A. E. 6.
....../ 25.5
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg.Brauereil
Zelſtoff 28
Bemberg, J. P...
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie., 18.75
Buderus Eiſen.
Eement Heidelberg 4
Karlſtadt 43
J. G.Chemie, Baſel137/,
Chem.Werke Albertl 26
Chade ....... . . ./203.5
Contin. Gummiw.)
Linoleum 23
8.5
Daimler=Benz...
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdäl ...155

Dt. Goldzu. Silber,.
ſcheide=Anſtalt 124.25
Linoleumwerkel 28
Eiſenhandel...
Dyckerhoff u. Widm/ 16
Eichbaum=Werger. 42
Elektr. Lieferg.=Geſ. 53
Licht u. Kraft 62
Eſchw. Bergwerk. /180
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Faber & Schleicherl 25
F. 6. Farbeninduſtr. / 922
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof. / 19
Gelſenk. Bergwerk 37.25
Geſ f.elektr. Untern 52.5
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Hafenmühle Frkft. 40
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb./ 24.5
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer...
48
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil. / 33.5
Ilſe Bergb. Stamm/111.5
Genüſſel 76
11
Junghans
Kali Chemie.
Aſchersleben : 84
Karſtadt, R...
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke .... 23
Kerr C. 6.-.lih34

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Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br.
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Motoren Darmſtadt
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Phönix Bergbau..
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen 447.5
Elektr. Stamm
Stahlwerke
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali :1146
Salzw. Heilbronn 1149
Schöfferhof=Bind.,
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd Zucker=A. 6.
Tellus Bergbau..
Thür Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard ..
Unterfranken ....
Ver, Stahlwerke.
Ultramarin.
Voigt & Haeffner.
Bantz & FrEytag.

11.25
143
*
24.5
117.
28"
20

17

65.5

32
26.75

50
45
44
91.25
927),

We
Zellſtoff Waldhof.
Memel
Alg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr.)
BarmerBankverein
Baher. Hyp. u. W.)
Berl. Handelsgeſ.
Hypotherbk./4
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bl.
Dt. Bank und Die
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank.
Frankf. Bank ...
Hyp.=Bank ..
Mein. Hhp. Bank.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant ../4
Rhein. Hyp.=Bank!
Südd. Bob.,Fr. Bk.
Württb. Notenbanl
A.=G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Bzg
Hapag ........."
Nordd. Lloyzd...
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[ ][  ][ ]

Nr. 117 Seite 11
Dann kam das Entſetzen gelaufen. Es waren langſame,
trappende Schrite, eine Lampe leuchtete fern, und ein langer
Hammer ſchlug gegen die Räder, die mit hellem Klang ant=
worteten
. Ein Beamter prüfte die Achſen kling der Schall
kam näher, der Lichtſchein wanderte.
Das war das Ende.
Klirrend kam der Hammer näher. Jetzt pochte er an die
Räder des Speiſewagens. Noch ein Schlag, und Golder muß
gefunden ſein.
Benning ſah die Schuhe. Der Hammer baumelte an langem
Stiel vor ſeinen Augen, und Benning hörte das erſte Mal
eine Menſchenſtimme wieder, die deutſch ſprach.
Fertig? fragte eine Stimme irgendwoher.
Fertig! klang es zurück. Die Bremſen knallten zuſammen,
öffneten ſich, langſam drehten ſich die Räder.
Gerettet!
Das letzte Tor der Hölle war vorüber!
Rowolfkis Vermächtnis war zu erfüllen. Das Vermächtnis
eines Mörders. Er hatte einen Menſchen erſchlagen und dann
kaum noch Zeit gefunden, eine Mappe, in der ſich ſicherlich
ungeheure Reichtümer befanden, zu vergraben. Im Garten des
Ermordeten. Dort lag die verſchloſſene Mappe und wartete auf
Rowolſki, der ſie holen wird.
Aber es war etwas dazwiſchengekommen. Eine Kugel.
Rowolſki war tot. Er hatte kein Intereſſe und keine Möglich=
keit
mehr, nach der Taſche zu ſuchen und den Reſt ſeiner ereignis=
reichen
Tage in Wohlleben zu verbringen. Denn, immerhin, viel
Freude hatte Rowolſki nicht in ſeinem Leben gehaht!
Als er unter dem Zug lag und ſtarb er wußte genau,
daß er ſterben mußte an dieſer Kugel im Rücken ſiegte ſein.
Kameradſchaftsgefühl. Benning wird die Taſche ſuchen. Ben=
ning
wird die neun Kilometer über die Felder laufen bis nach
Juliusburg bei Oels.
Benning blickte auf den Toten.
Wenn man ihn jetzt noch fing hier in Deutſchland, in Sträf=
lingskleidung
, nahe der Grenze, war nichts gewonnen. Man
mußte verſchwinden. Man mußte erſt einmal beweiſen, daß man
tot war, und dann mußte man dieſe geſtreiften Kleider los=
werden
.
Verſchwinden war jetzt nicht mehr ſchwer. Dieſer arme
Rowolſki, der ſein Geheimnis brüderlich im Tode verſchentr
hatte, wird es nicht übelnehmen, jetzt noch die Perſonalien eines
(Fortſetzung folgt.)
anderen Menſchen zu übernehmen.

ftwoch, 27. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Roman von
Taull Beunings grober Feind. Nurst Siodnak

(Nachdruck verboten.)

Copyriaht by Carl Dundker Berlag, Berin 1931

pann ſchlug der Wald über ihrer Flucht zuſammen. Kühler,
Wald, ein Moor, geſegnetes Moor, das die Spuren ver=
das
die Suchhunde irreführte. Und die hohe Tanne, dicht,
wiegen, ſtumm, ein feſtes Haus, das den armſeligen
er verbirgt.
sie ſaßen zu dritt auf der Tanne, eng aneinandergedrängt,
zungslos. Rowolfki hatte Benning auf den Baum
en,
dann kam das große Wunder, die herrliche Idee dieſes
er. des ſchmalen, dunklen, ewig lächelnden Mannes, dieſes
ſper=Akrobaten, der ſich aus Chikago in ſeine polniſche
gt geflüchtet hatte, um der Bande zu entgehen, die ihn
wollte aus geſchäftlichem Ehrgeiz, Rivalen von der Kon=
az
, die auch Schnaps verkaufen und mit Revolvern aus
taſchen ſchießen. Golder hatte es in Chikago nicht mehr
halten drei Attentate auf ihn, er war nervös geworden,
b ein, daß es gut war, eine Zeitlang zu verſchwinden. Sein
äft in Ehren, es durfte nicht in Tod ausarten! Golder
ſich ſeines ehrwürdigen polniſchen Paſſes erinnert, kam
Heimat zurück, geachteter Auswanderer, der Dollarbündel
Hoſentaſche trug. Aber er hatte vergeſſen, daß man ihn
olen ſuchte, daß ſeine letzte Straftat noch nicht verjährt
Golder hatte gelacht, als man ihn verhaftete. So konnte
eſchwinden, untertauchen, als neuer Menſch wieder zum
ſein kommen. Jetzt war die Gelegenheit günſtig: Aus dem
jaus entflohen, der Kontrolle der Behörden entgangen, den
irſchungen der ſchießenden Konkurrenz in USA. entzogen
r war in eine neue Haut geſchlüpft, fühlte ſich wie neu=
n
, er konnte das Leben von vorn beginnen.
ie krochen vom Baum, es war anzunehmen, daß man die
d umſtellt hatte, wartete, bis die Ausbrecher ſich, von
r getrieben, auf den Straßen zeigten.
undert Meter, am Rande des Waldes, zog ſich die Eiſen=
nie
hin. Dort ſtand ein Signal. Wenn man die Stahl=
löſte
, ſchloß ſich das Zeichen. Der Zug hielt, man konnre

ſich darunter verſtecken, konnte zwiſchen Rädern das Gefahren=
gebiet
verlaſſen.
Golder winkte ſeinen Kameraden. Sie ſchlichen über die
Moorwieſe, kleine Waſſerlachen ſpritzten. Es war Nacht, gelber
Mond ſchien. Millionen Fröſche lärmten, daß das Geräuſch
ihrer Stimmen wie ein einziges untrennbares Brauſen in der
Luft ſtand. Und dort glänzte das Signal.
Benuing mußte Rowolſki ſtützen. Der Mörder ſtöhnte.
Jetzt begann die Schußwunde zu ſchmerzen, langſam, tropfen=
weiſe
trat Blut aus dem grauen Sträflingsanzug, wuchs zu
einem großen feuchten Fleck.
Rowolſki lag apathiſch im Graſe, Golder ſtand prüfend am
Signal. Es war einfach, wenn die grünen Scheiben ſich hoben
und die roten ſanken, blieb der Zug ſtehen. Leiſe ſchnurrten
die Schaltdrähte, die roten Scheiben wanderten, das Signal
klappte hoch.
Benning horchte. Golder kletterte auf die ſchrägen Eiſen=
träger
des Signals, dann klirrte Glas, die roten Scheiben
ſenkten ſich wieder: Golder ſprang herab. Er winkte, kroch
zurück, denn in der Ferne kam das polternde Brauſen des Zuges.
Das war das Wunder, das in Erfüllung ging.
Bremſen quietſchten, erleuchtete Wagenreihen hielten.
Golder kroch unter den Speiſewagen. Benning ſchleppte
Rowolſki hinter ſich her, ſchob ihn mühſam und mit Aufbietung
aller Kräfte auf das ſchmale Geſtänge.
Die Lokomotive ſchrie ungeduldig, als wollte ſie Benning
zur Eile auffordern. Dann kam ein Menſch mit einer Fahne
auf den Schienen angelaufen, jetzt hatte man entdeckt, daß das
Signal nicht in Ordnung war.
Und endlich, endlich ſetzten ſich die Räder wieder in
Bewegung.
Benning ſang mit den Rädern, die ſich ſchneller ud ſchneller
drehten.
Benning horchte. Wie lange war der Aufenthalt auf dieſer
kleinen Station?

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dem Eisgrubweg in Mainz (am Ge
verſehen bis zu dem am
Samstag, den 21. Mal 1932, vorn
10 Uhr auf Zimmer 72 unſeres Ve
tungsgebäudes, Rhabanusſtraße1 1
ſtattfindenden Eröffnungstermin
reichen.
Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. (I
Mainz den 20. Aprik 1932.
Deutſche Reichsbahn=Geſellſ.
Reichsbahndirektion Mai=

Die von uns in letzter Zeit em-
pfohlenen
Wertpapiere sind in-
zwischen
erheblich im Kurs an-
gezogen
, sodaß es sich nunmehr
empfiehlt, den erzielten Nutzen
sicherzustellen und einen Um-
tausch
in solche mündelsicheren
Wertpapiere vorzunehmen,

die z. Z. noch außerordent-
lich
billig zu haben sind,
und bel denen außer einer
hoben Elkektlu-Verzinsung
besondere Gründe für
elne baldige Höherbewer-
tung
vorliegen.

Sie erhalten an unseren
Schaltern bereitwilligst Auskunft.

En

UMION BANK
Aktiengesellschd
Rheinstraße 24 Fell
sprecher: 1001010300030