Darmstädter Tagblatt 1932


26. April 1932

[  ][ ]

der 10 Pfennige

9
*
9
*

R
d
T
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
Bezugspreis:

schentüch Zmallgem Erſcheinen vom 1. Drdl
z April 2. Reichsmart und 20 Pfennig
jgebühr, abgeholt 2. Reichsmart, durch die
remn 220 Reichsmari frei Haus. Poſibezugspreis
u ohne Beſtellgeld monatlich 2,60 Reichemark.
wortlſchkeit für Aufnahme von Anzeigen an
ſten Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
emn
einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
gi den Bezieher nicht zur Kürzung des
preſſet. Beſtiellungen und Abbeffellungen duich
ohne Verbindlſchkett für und. Poſiſcheckonis
Franffurt a. M. 4301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auflätze und eigenen Nachrichten nr mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geftattet.
Dienstag, den 26. April 1932.
Nummer 116
195. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 23 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 25 Reichspfg. Rellamezele (92 mm
breitl2 Reichsmart. Anzeigen von auswärte 35 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 30 Reſchspfg. 92 mm breite Reklame=
zeile
3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
ſ4 Dollar 420 Marft. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit vſiw eriſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beitreibung fälli ſeder
Nabat weg. Bankonto Deutſche Bani und Darme
ſtädter und Nationalbank.

Kombinationen um Preußen!
pirkungen der Preußenwahlen anf das Reich. Wer kann als Nachfolger Brann=Severings in Prenßen
regieren? Die Schlüſſelſtellung des Zenkrums. Nakionalſozialiſten und
Zenkrnm zur Koglikion grundſählich bereit

* Der Landkag der Negakion.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
n allen Parteibüros ſitzen die Wahltheoretiker mit dem
nſtift und ſuchen nach Möglichkeiten, aus dem Gemiſch der
n, wie es die Wahlen zum Preußiſchen Landtag gebracht
9, etwas Vernünftiges herauszudividieren. Eine zweckloſe
ig, denn mit den bisherigen Mitteln und Methoden iſt in
Landtag nichts anzufangen. Sein hervorſtechendes Merkmal
6 er eigentlich nur im Negativen etwas erreicht hat: die
Sarer Koalition iſt zuſammengebrochen. Es ſind zwei Ab=
iehrheiten
vorhanden: auf der einen Seite die bisherigen
ungsparteien zuſammen mit den Kommuniſten, auf der
n Seite die Nationalſozialiſten mit den Kommuniſten.
einer poſitiven Mehrheit hält man vergeblich Ausſchau.
ieſe Möglichkeit wäre zu haben geweſen, wenn die Kurzſich=
der
Deutſchnationalen Parteileitung nicht das taktiſche
ündnis mit den Ueberreſten der bürgerlichen Mitte ver=
t
hätte. Dadurch ſind gerade die fehlenden Mandate ver=
9 gegangen, um die Mehrheit nach rechts zu verſchieben.
tiſch iſt auch eine Mehrheit aus Weimarer Koalition und
uniſten denkbar. Praktiſch ſcheidet aber dieſe Möglichkeit
bleibt nur die eine Möglichkeit, daß Nationalſozialiſten
und Zentrum ſich finden.
rauchen zu einer Mehrheit nicht einmal die Deutſchnatio=
Eine ſolche Kombination zwiſchen Rechts und Zentrum
eigentlich der Weg, den der Wahltag vom 24. April in
Elen gewieſen. Die bisher vorliegenden Aeußerungen von
3o im und Nationalſozialiſten laſſen auch die theoretiſche Be=
lligkeit
zu einem ſolchen Zuſammengehen erkennen, und die
41 die bei den bisherigen Regierungsgenoſſen des Zentrums
hes t, läßt darauf ſchließen, daß man dort an die Möglichkeit
ifter Verhandlungen glaubt.
Das heſſiſche Beiſpiel
illerdings vor allzu großem Optimismus warnen, wenn
trauf hingewieſen werden kann, daß zwiſchen der damaligen
ion in Heſſen und dem jetzigen Augenblick in Preußen ein
cher Unterſchied beſteht. Die vorliegenden Erklärungen
ſirs enn auch ſehr vorſichtig formuliert. Während der natſoz.
7r onsvorſitzende in Preußen, Kube, von der Bereitwilligkeit
A die Führung einer ſolchen Regierung zu übernehmen, lehnt
ntrum jede einſeitige Parteidiktatur ab. Es wird alſo im
E ſten Fall ſehr viel Zeit beanſpruchen, bis die Gegenſätze
i hend abgeſchliffen ſind.
trauf ſpekulieren offenbar auch die Leidensgenoſſen von der
Hirer Koalition, die ſich zunächſt krampfhaft an die Verfaſ=
* Freußens klammern und die
Entſcheidung bis in den Juni hinein vertagen
. Ein deutſchnationaler Antrag fordert, daß der alte Land=

ſas ſſen Geltung noch bis zum 20. Mai läuft, ſofort aufgelöſt
e ſoll. Es iſt ja auch klar, daß die bisherige preußiſche Re=
Sy nach dem Wahlausgang keinerlei Autorität mehr beſitzt
Aich kaum mehr die Kraft, die finanzielle Reformarbeit zu
die auch in Preußen nicht gut mehr länger hinausgeſcho=
rden
kann. Auch der Reichskanzler wird wohl dagegen Ein=
erheben
, daß am 16. Juni in Lauſanne die große Repa=
konferenz
beginnt unter der Gefahr, daß wenige Tage dar=
neuen
preußiſchen Landtag ein wildes Skandaltheater
das ſehr ungünſtige Rückſchlüſſe auf die innere Stabilität
lands zulaſſen müßte.
iſt gewählt, und nun ſollte man eigentlich ſchleunigſt die
Auenzen ziehen, den alten Landtag auflöſen und den neuen
fen, um zu ſehen, ob er überhaupt arbeitsfähig iſt. Denn
tiſche Spiel, das einſetzen wird, falls das Zentrum mit den
alſozialiſten ſich nicht findet, wird höchſt unerquicklich ſein.
ſt wohl ein Kampf um die Wiederherſtellung der Ge=
Ardnungsbeſtimmungen, wonach die Wahl des Miniſterprä=
21 im zweiten Wahlgang mit relativer Mehrheit zu erfol=
tte
. Hier liegt die Entſcheidung dann allerdings bei den
iniſten, ob ſie einem Nationalſozialiſten ermöglichen, Mi=
äſident
in Preußen zu werden. Im Falle eines negativen
igs würden ſicherlich die Nationalſozialiſten ſich mit der
er Oppoſitionspartei nicht abfinden können, zumal die hin=
en
ſtehenden Wähler darauf drücken, daß die ſtärkſte Partei
einmal an verantwortlicher Stelle beweiſt, ob ſie das in
8te Vertrauen rechtfertigt. Letzten Endes bliebe nach der
chen Verfaſſung die Auflöſung des Landtages, was dann
ichen iſt, wenn die Kommuniſten mit den Nationalſozia=
immen
. Zur Auflöſung genügt nämlich die einfache Mehr=
ber
auch die Nationalſozialiſten werden ſich ſagen, daß im
m von wenigen Monaten kein ſolcher Meinungsumſchwung
daß ſie hoffen dürften, die einfache Mehrheit im Preu=
ament
zu erobern.

Die Reichspolikik

irch den preußiſchen Wahlgang natürlich ſehr ſtark berührt.
* Rückkehr des Kanzlers aus Genf wird ſich das Kabinett
neugeſchaffenen Lage befaſſen. Neben den wirtſchafts=
ſen
Fragen muß und kann jetzt auch die politiſche Ent=
8 vorangetrieben werden, wie ſich Herr Dr. Brüning ſeine
Taktik denkt. Volkspartei, Wirtſchaftspartei und Chriſt=

lich=Soziale haben nicht mit Unrecht die Empfindung, daß ſie den
Mißerfolg des Wahlkampfes nicht zuletzt der Haltung des Reichs=
innenminiſters
in der Frage des SA.=Verbotes vor den Wahlen
zu verdanken haben. Die Tägliche Rundſchau der Chriſtlich=
Sozialen ſpricht auch bereits offen aus, daß der Volksdienſt dar=
aus
im Reiche Konſequenzen ziehen könne. Ein Abſchwenken einer
der kleinen Mittelparteien könnte genügen, um ein Mißtrauens=
votum
gegen den Reichskanzler durchzubringen. Indirekt iſt alſo
auch die Reichsregierung durch den Ausgang der Preußenwahlen
betroffen. Dr. Brüning ſteht am Scheideweg, ob er
ſich endgültig nach links orientieren oder noch
einen letzten Verſuch zur Verſtändigung mit den
Nationalſozialiſten machen will, wobei wir an=
nehmen
möchten, daß der Reichspräſident auf
die zweite Alternative Wert legt. Man ſpricht da=
her
in politiſchen Kreiſen bereits ernſthaft von den Möglichkeiten
einer alsbald zu erwartenden Regierungskriſe im Reiche. Der
Gang der Entwicklung im Reiche wird allerdings ſehr ſtark von
Preußen her beſtimmt ſein, wie andererſeits das Reich im Falle
der Arbeitsunfähigkeit des neuen Preußenlandtages ſich zu einem
Eingreifen gezwungen ſehen könnte. Die Räder von Reich und
Preußen greifen heute wieder ſtark ineinander, ohne daß ſich im
Augenblick überſehen läßt, wie die verſchiedenen Triebkräfte ſich
auswirken. Bei der Auswahl der Möglichkeiten dürften die
nächſten Wochen recht intereſſant werden, bedauerlich nur, daß im
gleichen Augenblick die Außenwolitik eine entſchiedene und von der
Heimat reſtlos unterſtützte Autorität in Genf und Lauſanne for=
dert
, die nicht beſteht. Gerade auch aus außenpolitiſchen Gründen
wäre eine ſchnelle und klare Entſcheidung zu wünſchen.
Die Aakionalſozialiſten fordern
Anfkrag zur Regierungsbildung.
Berlin, 25. April.
Der Fraktionsführer der NSDAP. im Landtag, der Ab=
geordnete
Kube, veröffentlicht folgende Stellungnahme zum Er=
gebnis
der Preußenwahlen:
Die Sozialdemokratie iſt in Preußen nach 13jähriger
Herrſchaft vernichtend geſchlagen. Die NSDAP., bisher ver=
femt
, wurde vom Vertrauen der zugrundegerichteten Maſſen
der Bauern und Arbeiter mit der hohen Aufgabe betraut, den
preußiſchen Staat ſeiner deutſchen Aufgabe wieder zuzuführen.
Wir ſind bereit, in Preußen die Regierung zu übernehmen, und
mit jedem zuſammenzuarbeiten, der ein nationales von ſoziali=
ſtiſchem
Gerechtigkeitsſinn erfülltes und von kräftigem Geiſt
veredeltes Preußen will. Wir weiſen niemanden zurück, der
bereit iſt, mit uns zuſammen an den Aufbau des Staates heran=
zugehen
. Wir beanſpruchen für uns auf Grund des Artikels 2
der preußiſchen Verfaſſung, wonach Träger der Staatsgewalt
die Geſamtheit des Volkes iſt, die Führung bei dieſer Aufgabe.
Von der bisherigen Regierung verlangen wir, daß ſie ſich dem
Urteil des Volkes beugt und ſofort ihren Platz räumt. Der
Nachfolger des geſchlagenen Miniſterpräſidenten Dr. Braun muß
ein Nationalſozialiſt ſein, den Adolf Hitler beſtimmen wird. Wir
wollen nicht niedrige Rache, ſondern im preußiſchen Staat die
organiſierte Kraft der Nation, um Preußen ſeinen geſchichtlichen
Aufgaben wieder zuzuführen.
Kundgebung des preußiſchen Zenkrums.
CNB. Köln, 25. April.
Die Köln. Volksztg. veröffentlicht eine Kundgebung des
Vorſtandes der preußiſchen Zentrumspartei, die von dem ſtell=
dertretenden
Vorſitzenden Juſtizrat Moennig unterzeichnet iſt,
und in der es heißt:
Die neugewählte Zentrumsfraktion in Preußen wird ent=
ſprechend
dem Aufruf zu Beginn des Wahlkampfes und getreu
dem Programm und der Ueberlieferung der Geſamtpartei auch
im neuen Landtage das Ziel ihrer Politik in der Aufrecht=
erhaltung
chriſtlich=deutſcher Volkskultur und einer geſunden
Volksdemokratie ſehen. Sie iſt bereit, mit allen Parteien zu=
ſammenzuarbeiten
, die auf der Grundlage der Verfaſſung dem
Wohle des ganzen Volkes zu dienen entſchloſſen ſind. Sie tritt
in voller Uebereinſtimmung mit der Reichspartei für eine Politik
ein, die dem deutſchen Volke innere und äußere Freiheit, Zu=
kunftsentwicklung
und Weltgeltung ſchafft und ſichert. Die
Zentrumsfraktion wird ſich fürderhin mit aller Kraft Beſtre=
bungen
widerſetzen, die Staat und Verwaltung einer einſeitigen
Parteidiktatur ausliefern wollen und damit Ruhe und Ordnung
und eine förderliche Reichspolitik gefährden würden.

Ein Rechenerempel.

Was die Zerſplitterung der bürgerlichen Mitte praktiſch be=
deutet
, lehrt am beſten folgende Aufrechnung: Deutſche Volks=
partei
, Volksrechtpartei, Wirtſchaftspartei, Landvolk, Junge
Rechte, Staatspartei und Chriſtlich=Soziale haben in Preußen
zuſammen 1320 971 Stimmen auf ſich vereinigt. Bei einem
gemeinſamen Vorgehen hätten ſie, da auf je 50 000 Stimmen ein
Abgeordneter entfällt, 26 Sitze bekommen, und hätten bei dieſen
26 Sitzen die Lage ausſchlaggebend beeinfluſſen können. Da
alle 7 Parteien getrennt vorgingen, haben ſie nur 11 Sitze er=
halten
, 15 ſind alſo durch die Zerſplitterung dem Bürgertum
verloren gegangen.

Neville Chamberlain erſtes Budgel.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
* London, Ende April.
Im Rundlauf des engliſchen Jahres hat Budget=Day ſeit
jeher ſeinen feſten, unabänderlichen Platz. Jeden 31. März
geht der Staatshaushalt des alten Finanzjahres zu Ende. Und
zwei oder drei Wochen darauf, etwa Mitte April wird im
Parlament vom jeweiligen Schatzkanzler das neue Budget ein=
gebracht
. Für die Engländer mit ihrer Vorliebe für unter=
haltende
Schauſtellungen aller Art iſt daher Budget=Day
eine Show erſten Ranges, kaum weniger
amüſant als Derby=Day oder irgendeiner der anderen
großen Tage des britiſchen öffentlichen Lebens. Wochen vor=
her
werden in der geſamten Preſſe nicht nur allerlei ſenſatio=
nelle
Dinge über den vermeintlichen Inhalt des neuen Budgets
mitgeteilt, ſondern auch viel unſachliches Drum und Dran des
bevorſtehenden Budget=Tages breitgetreten: Intimes aus dem
Leben des neuen Schatzkanzlers, Erinnerungen an verſchiedene
ſeiner Vorgänger, Ausſehen und Urſprung der berühmten roten
Box in der das Budget aufbewahrt wird, parlamentariſche
Budget=Zeremonien uſw. Und wie jedes Jahr, ſo auch heute:
die Perſönlichkeit des Schatzkanzlers Neville Chamberlain wurve
ſeit Wochen beſprochen, photographiert, abgeleuchtet, Damen der
Geſellſchaft ſchrieben Artikel über das Thema Was würde ich
tun, wenn ich der Schatzkanzler wäre? Karikaturiſten zeich=
neten
den armen britiſchen Steuerzahler in tauſend peinlichen
Situationen, Zeitungen ſetzten ihren Leſern Budget= Kreuzwori=
rätſel
vor, große Handelsfirmen brachten Inſerate mit An=
ſpielungen
auf das Budget, in allen Häuſern, in allen Bars, in
allen Klubs war nur noch die Rede vom Budget und das ganze
Land ſtand Tage lang völlig im Banne der am Budget=Tage
in Weſtminſter zu erwartenden Entſcheidungen.
Nun ſind ſie gefallen, und man muß zugeben, daß die Auf=
regung
der britiſchen Nation über das neue Budget in dieſem
Jahre unvergleichlich berechtigter war, als in früheren, normalen
Zeiten. Das ſoeben zu Ende gegangene Kataſtrophen=Jahr, vor
allem die letzten ſieben Monate desſelben, waren für England
die ſchwerſten ſeit Beendigung des Krieges. Doch auch das
neue Finanzjahr verſpricht in keiner Weiſe ein
normales zu werden. Der am 31. März abgeſchloſſene
Staatshaushalt hat allerdings alle Erwartungen weit über=
troffen
: es ſind nicht nur die bei Umbildung des Budgets im
September vorgeſehenen Einſparungen im Geſamtbetrage von
74 Millionen Pfund Sterling alle programmgemäß durchgeführt,
ſondern noch ein Ueberſchuß von etwa 9 Millionen Pfuno
Sterling erzielt und der britiſche Kredit vor aller Welt wieder
unerſchütterlich befeſtigt worden. Doch jedermann in England
weiß ſehr wohl, mit welch großen Anſtrengungen, Opfern und
nicht zuletzt Glücksfällen dieſe Ordnung der britiſchen Finanzen
erreicht worden iſt; der gewagte Eingriff in die Dollarreſerven,
die Einbeziehung von Steuern für fünfzehn ſtatt für zwölf Monate,
der unerwartet günſtige Eingang der Einkommenſteuern unod
Supertaxen infolge des beiſpielsloſen Patriotismus der Nation
uſw., all dieſes iſt nur einmal, kaum zweimal möglich. Schon
während der letzten Monate zeigten eine Reihe von Steuern
eine unzweifelhaft ſinkende Tendenz, ſo vor allem die Nach=
kommen
=, die Stempel= und die Bier=Steuern, alle drei beſonders
wichtige Faktoren jedes britiſchen Staatshaushaltes. Und es
wäre daher, wie die Times mit Recht hervorheben, ein großer
Irrtum, anzunehmen, daß, nachdem Jahre verſchwenderiſch ge=
wirtſchaftet
worden iſt, nun bloß ſechs Monate der Sanierung
ausreichen würden, die geſamte Lage auf einmal wiederherzu=
ſtellen
und gar ſpürbare Erleichterungen dem britiſchen Steuer=
zahler
zu bewilligen.
In Anbetracht all dieſer Tatſachen iſt es nun weiter nicht
verwunderlich, daß das Budget Neville Chamberlains in wein=
gehendem
Maße auf die vergangene Kriſe und auf die Ver=
meidung
neuer Schwierigkeiten abgeſtellt iſt.
Das neue Budget iſt auf durchaus geſunder Baſis aufgebaut.
Aber es iſt in keiner Weiſe ein populäres Budget und enthält
manche Härten. Es hat daher nicht wenige bitter enttäuſcht.
Als Snowden im September vorigen Jahres ſein letztes Budget
einbrachte, da gebot er der kataſtrophalen Entwicklung, in der
England ſich damals befand, durch ſein Sparſamkeits=Programm
ein energiſches Halt! Von Neville Chamberlain hatten nun
viele erwartet, daß er mit einem Budget der Steuer= Ermäßi=
gungen
den gebeſſerten Ausblicken, die ſich hie und da ohne
Zweifel feſtſtellen laſſen, zu einem allgemeinen Aufſchwung der
Geſamtwirtſchaft verhelfen würde. Dieſen hochfliegenden Er=
wartungen
hat der Schatzkanzler jedoch in keiner Weiſe ent=
ſprochen
. Die Einkommenſteuer und die Supertaxen ſind nicht
herabgeſetzt worden und ſollten im kommenden Jahr das gleiche
wie im vorigen ergeben. (2). Von einſchneidenden Maßnahmen
hat Chamberlain gänzlich abgeſehen. Mit einer neuen Steuer
iſt nur Tee belegt worden. Für die Einfuhr von Zucker und
Seide ſind neue Beſtimmungen erlaſſen worden. Ueber die
Höhe und Art der neuen Zölle, ſollen noch entſprechende Ver=
fügungen
erfolgen. Der Schatzkanzler ſchätzt die von den neuen
Zöllen zu erwartenden Mehreinnahmen auf etwa 32 Millionen
Pfund Sterling. Inwieweit dieſe Summe in der Praxis ein=
gebracht
werden wird, iſt natürlich noch eine Frage. Doch ohne
Zweifel iſt nun klar, daß ohne die neuen Zolleingänge kaum
Ausſichten beſtehen würden, das Budget ins Gleichgewicht zu
bringen. An der im September vorgenommenen Einſchränkung
von Staatseinnahmen wird nichts geändert. Und die Frage
der Reparationen, ſowie der Kriegsſchulden iſt von Chamberlain
mit Abſicht außer Acht gelaſſen worden, zum Teil mit Hinblick
auf die kommende Lauſanner Konferenz, zum Teil wohl auch
als Vorbereitung einer kommenden engliſchen Verweigerung nach
Ablauf des Hoover=Jahres ſeine Schuldenzahlungen an Amerika
wieder aufzunehmen.
Der britiſche Schatzkanzler hat es klugerweiſe unterlaſſen,
ſeine Budget=Berechnungen auf der vagen Annahme einer mög=
lichen
Beſſerung der Weltwirtſchaftslage aufzubauen. Er weiß es
vorausſichtlich beſſer, als ſonſt jemand, daß England, noch
lange vor Ablauf dieſes Budget=Jahres, wahr=
ſcheinlich
abermals mit einer beträchtlichen
Discrepanz im Staatshaushalt zu rechnen haben
wird. Die im September vorgenommene Einbeziehung einer
Vierteljahres=Steuerrate in das außerordentliche Budget wird
im kommenden Jahre einen Mehraufwand von etwa 11 Milli=
onen
Pfund, die dem Schatzamt durch Inangriffnahme der

[ ][  ][ ]

Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
gangei
E.
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus w
konföt
verluſ
haben
währe
von
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck.
ſollt
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
de

11

Seite 2 Nr. 116

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 26. April 19.

Dollarreſerven eutnommenen Mittel einen, ſolchen von etwa 127
Millionen notwendig machen; der im kommenden Jahre zu er=
wartende
Ausfall an Einkommen=, Nachlaß=, Stempel=, Bier=
und anderen Steuern wird entgegen Chamberlains etwas
allzu optimiſtiſchen Berechnungen eines Ueberſchuſſes von
anderen Sachverſtändigen auf etwa 30 bis 40 Millionen Pfund
Sterling geſchätzt; endlich werden in dieſem Jahre vom Schatz=
amit
20 Millionen Pfund mehr für die Arbeitsloſen= Unter=
ſtützungen
zu beſchaffen ſein; das alles zuſammen dürfte einen
Ausfall von etwa 75 bis 80 Millionen Pfund Sterling ergeben.
Dieſes iſt indeſſen nicht das einzige Fragezeichen, mit dem das
neue Budget im voraus belaſtet iſt. Wie groß der faktiſche
Ertrag der neuen Zölle ſein wird? In welcher Weiſe ſich die
Lage auf dem Arbeitsmarkte weiter entwickeln wird? Ob die
Handelsausſichten ſich beſſern werden? Was die Konferenzen
von Laufanne und Ottawa ergeben werden? All dieſe und
noch eine Reihe anderer, lebenswichtiger Fragen ſtellen im
Budget Neville Chamberlains zunächſt noch völlig unberechen=
bare
Elemente dar. Die engliſche Preſſe weiſt einſtimmig auf
dieſe Lücken im neuen Budget und auf die Notwendigkeit
weiterer draſtiſcher Sparmaßnahmen hin, da England ſich
andernfalls bald wieder ſehr ernſten Schwierigkeiten gegenüber
ſehen würde
Dieſe Notwendigkeit ſieht ſicher auch der Schatzkanzler ſelbſt
ein. Er glaubt im Moment, der Nation, nachdem ſie ſoeben
ſo große Opfer gebracht hat, nicht mehr zumuten zu können.
Doch man würde kaum fehlgehen, wollte man annehmen, daß
dem gegenwärtigen Staatshaushalt aus den
erwähnten Gründen nur ein temporärer Cha=
rakter
beigemeſſen werden kann, und daß England
aller Vorausſicht nach bereits im Herbſt dieſes Jahres aber=
mals
an eine Umbildung ſeines Budgets ſchreiten dürfte. Alles
im neuen Budget ſpricht jedenfalls dafür, daß England feſt
entſchloſſen iſt, auf dem im September vorigen Jahres ein=
geſchlagenen
Wege unbeirrt weiter zu ſchreiten. Und dieſe Tat=
fache
allein gibt alle Berechtigung, auf Englands Zukunft nach
wie vor volles Vertrauen zu ſetzen und der weiteren Eut=
wicklung
der Dinge in dieſem Lande ohne unnütze Beſorgnis
entgegenzuſehen.
Die Berliner Blätter zu den Länderwahlen.
Berlin, 25. April.
Die Berliner Blätter beſchäftigen ſich ausführlich mit dem
Ergebnis der Länderwahlen und ihren politiſchen Folgen. Der
nationalſozialiſtiſche Angriff ſchreibt: Die NSDAP. hat
einen glänzenden Sieg erfochten, der ſich politiſch in noch gar
nicht abzuſehender Weiſe auswirken wird. Kombinationen über
die Möglichkeiten einer künftigen Regierungsbildung in Preußen
wollen wir trotzdem heute an dieſer Stelle bewußt nicht an=
ſtellen
. Sie wären müßig, ſolange nicht der Führer der Partei,
die heute ſtärker iſt als SPD. und Zentrum zuſammen=
genommen
, eine Marſchroute erteilt hat.
Der deutſchnationale Lokalanzeiger ſtellt feſt, daß
das entſcheidendſte Ziel des Kampfes um Preußen, die Zer=
ſchlagung
des ſchwarz=roten Blockes, erreicht iſt. Leider ſei an=
ſtelle
des ſchwarz=roten Syſtems nicht eine abfolute Mehrheit
der Nationalen Rechten getreten, woran die Splitterparteien
ſchuld ſeien. Um die Mehrheit und Regierungsbildung werde
es langwierige Verhandlungen geben.
Die Deutſche Tageszeitung ſieht als Geſamt=
ergebnis
eine Erſtarrung der Front. Das Gegeneinander auf
der Rechten habe niemanden genützt. In der nächſten Zeit
müßte ernſthaft darüber nachgedacht werden, wie man ſich zu=
ſammenfinde
, ſtatt auseinander zu laufen und ſich dabei immer
mehr zu verflüchtigen.
Unter der Ueberſchrift Aufſtand gegen Weimar betont die
D. A. Z., daß die Bildung der neuen Regierung in Preußen
die einfachſte Sache der Welt wäre, wenn die Grundvoraus=
ſetzungen
des Parlamentarismus noch irgendwelche Geltung be=
ſäßen
. Das Argument, es ſei unmöglich, den Nationalſozialiſten
den Staat auszuliefern, ſei vollkommen hinfällig.
Die zentrumsparteiliche Germania ſieht die Haupt=
bedeutung
der Wahl, die ſie unter der Schlagzeile Nicht ohne
Zentrum kommentiert, neben der Tatſache, daß der von der
Rechten augeſtrebte Erfolg in keiner Weiſe erreicht worden ſei,
in der Umſchichtung der parlamentariſchen Kräfte. Die Weiter=
entwicklung
der politiſchen Verhältniſſe Preußens ſtelle alle Be=
teiligten
vor die ſchwerſte Verantwortung.
Die Voſſiſche Zeitung zieht aus den Wahlen die
Lehre, daß die Stärkung der Reichsgewalt durch eine entſchloſſene
Reichsreform aus einer theoretiſchen Forderung zu einer Frage
der praktiſchen Politik geworden ſei. Im übrigen hätten die
Gruppen zunächſt das Wort, die die preußiſche Regierung als
den Jubegriff allen Uebels hingeſtellt haben.
Nach dem Berliner Tageblatt hat der Wahltag
nicht das Ende des Kampfes, ſondern den Beginn neuer und
vielleicht ſchwererer Kämpfe gebracht, denn es habe keine Sieger
gegeben. Das Blatt meint, daß die einzige Koalition, die über
eine Mehrheit verfügen würde, eine Verbindung des Zentrums

mit den Nationalſozialiſten, an dem Willen des Zentrums, die
Politik in Preußen und im Reich vor gefährlichen Experimenten
zu bewahren, ſcheitern werde.
Der ſozialdemokratiſche Abend ſtellt feſt, daß eine Partei
ein Recht hat, zu regieren, wenn ſie die Mehrheit hat oder eine
Mehrheit bildet. Es beſtehe für die SPD. kein Grund, frei=
willig
eine Poſition zu räumen. Gegenüber einer Regierung
der Nationalſozialiſten oder mit den Nationalſozialiſten kündigt
das Blatt allerſchärfſte Oppoſition an.
Ueber die Haltung der Kommuniſten gibt Die Welt am
Abend mit der Feſtſtellung Aufſchluß, daß die kommuniſtiſche
Fraktion dem reaktionären Regime den ſchärfſten Kampf an=
ſagen
wird. Die Kommuniſten werden, darüber kann kein

Zweifel ſein, alle Mittel einſetzen, um ein Hakenkreuz=Prei
zu vereiteln.
Der Völk. Beobachter ſieht ein weſentliches Mo=
des
Ergebniſſes des geſtrigen Tages in dem Stimmverlußt
Sozialdemokraten. Die Sozialdemokratie, ſagt das Blatt,
einen Schlag erlitten, wie in ihrer ganzen Geſchichte nicht.
das Zentrum ergebe ſich nunmehr eine entſcheidende Situg
Es könne die Bildung einer Regierung der NSDAP.
bürgerliche Parteien verhindern, aber es ſei ſich wohl aug
Klaren darüber, daß die Oppoſition gegen den ſchwarz=
Block heute ſo ſtark ſei, daß ſie in der Lage ſei, alle Maßnal m
der Parteien dieſes Blockes ebenfalls zu verhindern.

Das Ausland zum Pablausgan.
England für Bolikik der europäiſchen Vernunft gegenüber Deutſchland. Annaßende Sptache des Tem
Pelniſche Beleidigungen.

London, 25. April.
In großen Ueberſchriften verkündet die Londoner Preſſe ihren
Leſern den Sieg der Rechtsparteien und das Anſchwellen der
Nationalſozialiſten in den preußiſchen Wahlen. Mit einer gewiſſen
Beſorgnis wird feſtgeſtellt, daß die Kommuniſten das Zünglein
an der Waage ſein können.
Daily Telegraph beginnt deshalb, ſich für eine Koa=
lition
der Zentrumspartei mit den Rechtsparteien einzuſetzen, um
den kommuniſtiſchen Einfluß auszuſchalten.
Times betonte, daß die Nationalſozialiſten mit unge=
heurer
Energie ihre Stellung ausbauten, wenn ſie irgendwo die
Möglichkeit eines Erfolges ſähen. Man könne damit rechnen, daß
die Verhandlungen über die Bildung einer neuen Regierung ſich
lange Zeit hinziehen und möglicherweiſe bis Ende Mai dauern
könnten.
Daily Expreß weiſt auf die Bedeutung der Wahlen
in Preußen hin, die der ganzen Welt deutlich die wirklichen poli=
tiſchen
Beſtrebungen in Deutſchland zeigten. Wenn die Rechts=
parteien
die Macht in Preußen erhielten, ſo ſei dies ein großer
Schritt vorwärts auf dem Wege zur vollſtändigen politiſchen Macht
in Deutſchland. Der Rücktritt Brauns ſei nur ein politiſcher
Schachzug, um die Regierung während der nächſten Zeit noch an
der Macht zu belaſſen und ihr die Möglichkeit einer Kontrolle
über die bevorſtehenden ſtürmiſchen politiſchen Ereigniſſe zu geben.
Daily Mail ſagt, es ſei wohl das erſtemal in der Ge=
ſchichte
Preußens, daß die geſamte Außenwelt ein Intereſſe an der
Wahl des Preußiſchen Landtags zeige. Die Welt wolle nun bal=
digſt
wiſſen, ob die alte Regierung Braun bleibe, oder ob Hitler
in Preußen regieren werde. Die Bedeutung der Wahl liege in
der Tatſache, daß durch eine Herrſchaft der Nationalſozialiſten das
Anſehen der Brüning=Regierung untergraben werde. Die deutſche
Reichsregierung, die keine Mehrheit im Reichstage habe, werde
finden, daß ihre Stellung immer ſchwieriger werde.
News Chronicle findet die ſchweren Verluſte der
Sozialdemokraten und der Staatspartei beſonders bemerkenswert.
Die Hohenzollern erlebten in dem Einzug eines königlichen
Prinzen in den republikaniſchen Landtag ihre erſte Wiedervergel=
tung
. Hitler werde ſtets ein beherrſchender Faktor in den deut=
ſchen
politiſchen Verhältniſſen bleiben. Die Schwierigkeiten einer
Regierungsbildung ſeien ſehr groß und die jetzige Braun= Regie=
rung
könne ſich nur dann halten, wenn ſie diktatoriſche Metho=
den
anwende.
Der ſozialiſtiſche Daily Herald gibt unumwunden zu,
daß die republikaniſche Mehrheit im Landtag zuſammengebrochen
iſt. Er hofft darauf, daß die Kommuniſten die Bildung einer
Rechtsregierung verhindern, und daß es auf dieſe Weiſe der
Braun=Regierung noch gelingen wird, an der Macht zu bleiben.
Evening News überſchreibt, ihre Berliner Berichte
mit Hitler gelingt es nicht, Preußen zu erobern während
Star ſeinen Bericht mit Hitlers Triumph und Fehlſchlag
bezeichnet. Unter der Ueberſchrift Gefahrenſignale fragt Star in
einem Leitartikel, warum England ſich über den Erfolg Hitlers
ſorgen ſolle, da doch die Kommuniſten gleichfalls ihre Stimmen=
zahl
vergrößert hätten. Beide Parteien ſeien Parteien der Revo=
lution
, die an die Elemente der Verzweiflung in Deutſchland
appelierten. Ihre Erfolge in ganz Deutſchland und ihr beſon=
derer
Erfolg in Preußen ſeien Zeichen, welche die Staatsmänner
der Welt warnten, die Gefahr in Deutſchland zu weit zu treiben.

WTB. Paris, 25. Apri
Zum Ergebnis der geſtrigen preußiſchen Landtagswe
ſchreibt der Berliner Korreſpondent des Matin, die We
hätten die Lage nicht geklärt. Die öffentliche Meinung
Deutſchland werde geſpannt bleiben, da die Verteilung der
für den Augenblick wenigſtens die Schaffung einer regier
fähigen Koalition unmöglich mache. Die Verhandlungen un
Regierungsbildung würden bald zeigen, ob Hitler geneigt ſei
legalem Wege zu bleiben, um die Regierungsgewalt in die
zu bekommen.
Der Temps ſchreibt, der geſtrige Tag ſei ſeit dem 14.
tember 1930 (Reichstagswahlen) der ſchlechteſte Tag, den De
land erlebt habe. Ganz augenſcheinlich habe das deutſche Volk
Kontrolle über ſich ſelbſt verloren. Es überlaſſe ſein Schickſal
Zufall und dem Abenteuer. Alle Nationen hätten die Pf
darüber nachzudenken, denn jetzt habe man das Recht, ſich zu
gen, was für den Wiederaufbau Europas und das Wohl der
gemeinen Friedensverträge noch gelten könnte, die man mit e
ſteuerlos gewordenen Deutſchland abzuſchließen habe, das
der doppelten Bedrohung durch den Kommunismus und
Nationalſozialismus nicht mehr fähig ſei, ſich ſelbſt eine ſt
Regierung zu geben.
Journal ſchreibt, Hitler ſei noch nicht der Herr,
künftighin könnten nur ſehr ſtarke und geſchickte Kombinati
ihn daran hindern, in der deutſchen Politik eine wichtige
zu ſpielen.
Echo de Paris knüpft an das Wahlergebnis
gehende Kombinationen. Es meint, daß Deutſchland von We
verſchwinde alle Tage etwas mehr. Der deutſche Parlament
mus ſei geſtorben. Man befinde ſich bereits einem Vierten
gegenüber, das von Militärperſonen und methodiſchen Bürok
und Kalkulatoren und Anhängern der Autoritätspolitik ge
werde.
République ſchreibt, die Wahl ſei ſowohl beſor
erregend wie beruhigend. Beſorgniserregend, weil die re
tionäre Woge weiter über Deutſchland hinwegfege, beruhi
weil Hitler nicht über die abſolute Mehrheit verfügen werd
Oeuvre glaubt, daß der Sieg der Hitlerpartei
Verhandlungen und komplizierte Experimente zur Folge
werde.
Quotidien ſchreibt: Deutſchland ſei in ein Aben
geraten, deſſen Ende und Folgen man nicht abſehen könne.
beobachte eine Entwicklung, an der weder Frankreich noch Ei
ſich desintereſſieren könnten.
Der ſozialiſtiſche Populaire urteilt, die geſtrige!
ſei für Hitler die letzte Gelegenheit geweſen, ſich der Regierr
gewalt wenigſtens in Preußen zu bemächtigen. Geſtern ſe
letzte legale Schlacht ausgekämpft worden, und Hitler hab
verloren.
Der Figaro bedient ſich des Aufſchwunges der N
nalſozialiſten, um für die franzöſiſchen Wahlen Propagand
machen und die Wähler an ihre Pflicht zu erinnern, da ſich
Wahlergebnis im weiteſten Maße auch auf die deutſche Ar
politik auswirken würde.

Bolen iſt überraſcht.

FU. Warſchau, 25. Ap=
Der Sieg Hitlers bei den Preußenwahlen hat allein
den Ueberſchriften der heutigen Morgenblätter zu urteilen,
tes Aufſehen und allgemeine Ueberraſchung hervorgerufen.

Aus den Archiven des Tonfilms.
Seine Propheten. Erſte Schritte und Entwicklung. Hono=
rale
vor dreißig Jahren. Der Lichttonfilm eine deutſche
Erfindung.
Von A. K. von Hübbenet.
Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus. Auch der
Tonfilm hat ſeine Propheten gehabt. Schon im Mai 1847, ein
halbes Jahrzehnt vor Erſindung des Grammophons, ſchrieb der
Dichter Theophile Gautier, beeindruckt von den Fortſchritten der
damals erfundenen Photographie: So wie man das Licht ge=
zwungen
hat, eine blanke Platte mit Bildern zu trüben, wird
man es ſo weit bringen, durch eine Materie, die noch empfind=
licher
und ſubtiler iſt als Jod, die Schallwellen aufzufangen und
feſtzuhalten und auf dieſe Weiſe eine Arie Marios, einen Mo=
nolog
der Rachel oder eine Strophe von Frederic Lemaitre zu
konſervieren. Der Tonfilm als künſtleriſche Darbietung hat je=
doch
einen primitiven Vorläufer, der noch um 2000 Jahre älter
iſt: die chineſiſchen Schattenſpiele, die bereits in hiſtoriſchen Ur=
kunden
aus dem Jahre 121 v. Chr. erwähnt werden. Aus Per=
gamentpapier
gefertigte bewegliche Puppen wurden vor einem er=
leuchteten
Gazeſchirm wie Marionetten durch Drähte und Fäden
bewegt, gleichzeitig verlaſen Sprecher den Dialog, und ein tlei=
nes
Orcheſter machte handlungsgemäße Muſik.
Heute ſind aus den Schattenſpielen Lichtſpiele geworden.
Der erſte Erfinder, der ſich mit dem Tonfilm praktiſch be=
ſchäftigt
hat, war wohl Th. A. Ediſon. In einem Buch, das von
ſeinen Mitarbeitern, den Brüdern Dickſon, 1894 in London her=
ausgebracht
wurde, findet ſich folgende Eintragung von ihm:
Im Jahre 1887 kam mir der Gedanke, daß es möglich ſein müſſe,
ein Inſtrument zu erfinden, das für das Auge das gleiche wäre,
wie der Phonograph für das Ohr, um bei einer Kombination
der beiden gleichzeitig eine Bewegung und einen Ton aufzu=
nehmen
und zu reproduzieren. Hier iſt die techniſche Funktion
des Tonfilms bereits eindeutig feſtgelegt, und auch an der Ver=
wirklichung
dieſer Idee hatte Ediſon maßgebenden Anteil. Schon
1877 hatte Ediſon den Phonograph erfunden, den erſten Sprech=
apparat
, der Töne aufzeichnete und ſie auch wieder abzuhören
geſtattete. Sein Guckkaſten Kinetoſkop war ein weſentliches
Glied in der Entwicklung des Bildfilms, deſſen raſcher Auf=
ſchwoung
aber erſt durch die 1889 erfolgte Erfindung des licht=
empfindlichen
Zelluloidſtreifens ermöglicht wurde.
Zu Anfang des Jahrhunderts waren einerſeits der Bildfilm,
andererſeits der Phonograph und das vom Deutſchen Berliner
37 konſtruierte Schallplatten=Grammophon techniſch ſoweit ent=
wickelt
, daß eine rege Tonfilmproduktion einſetzen konnte. Be=

ſonders in Deutſchland wurde in den Jahren 1905 bis 1910 eine
Unmenge von ſogenannten Tonbildern hergeſtellt. Da dieſe Filme
nur ſehr kurz waren, etwa ein Viertel der Länge eines heutigen
Beiprogrammfilms, bereitete die Wahl der Manuſkripte den
Herſtellern keine großen Sorgen. Verfilmt wurden hauptſächlich
Teile aus Opern und Operetten, in denen die berühmteſten da=
maligen
Operngrößen auftraten, wie Mia Werba, Hedwig Fran=
cillo
=Kauffmann, Kuttner uſw. Auch ſentimentale Volkslieder
und Schlager wurden in Maſſen zu Tonbildern verarbeitet, wo=
bei
ſich die Filme mit Otto Reuter beſonderer Beliebtheit er=
freuten
. Manchmal raffte man ſich auch zu eigenen tonfilmi=
ſchen
Dichtungen auf, von denen das Hexenlied, und Der
Schirm mit dem Schwan beredtes Zeugnis ablegen. Ferner
waren klaſſiſche und hiſtoriſche Stoffe ſehr beliebt.
Die Honorare bewegten ſich in ſehr beſcheidenen Grenzen.
Fritzi Maſſary erhielt zwar mit ihrem Partner Henry Bender
für ein Tanz= und Geſangsduett die rieſige Gage von 500 Mark.
Das war jedoch eine Ausnahme, die in Herſtellckreiſen heftiges
Kopfſchütteln hervorrief. Ueblich waren Honorare zwiſchen 10
und 20 Mark, aber auch nur für Hauptrollen. Komparſerie
mußte ſich mit zwei Mark pro Tag begnügen. So erhielt die
Hauptdarſtellerin Roſa Porten für ihre Mitwirkung im 72 Meter
langen Weihnachtstonbild Der Brief an den lieben Gott, den
ihr Vater Franz Porten, einer der älteſten deutſchen Filmregiſ=
ſeure
, inſzenierte, ganze fünfzehn Mark. Ihre jüngere Schweſter
Henny, die damals noch nichts vom kommenden Weltruhm ahnte,
bekam ſechs Mark. Jetzt macht ſie einen Film nicht unter Sechzig=
tauſend
eine hübſche Karriere!
Die Aufnahmearbeit litt damals nicht unter der Tyrannei
techniſcher Vervollkommnung. Bild und Ton wurden getrennt
aufgenommen. Zunächſt wurde das Geſangſtück oder der Dialog
auf einer Grammophonplatte feſtgehalten, nachher führte man
die Platte im Atelier vor und probierte mit den Darſtellern ſo
lange, bis ſie den Text im gleichen Rhythmus nachſprechen oder
nachſingen konnten. Nach dieſen Vorbereitungen wurde die Bild=
aufnahme
gemacht. Zur Wiedergabe im Kino diente ein Phono=
graph
oder Grammophon, die man mit Hilfe von allerlei ſinn=
reichen
Vorrichtungen mit dem Projektor ſynchron zu koppeln
wußte. Meiſtens jedoch wurde der Projektor mit der Hand be=
dient
, und der Vorführer mußte zuſehen, daß er mit der Muſik
einigermaßen Schritt hielt, indem er die Kurbel ſchneller oder
langſamer drehte.
So primitiv die Anſprüche damals auch waren, die man an
das Kino ſtellte, die Tonbilder ſcheiterten ſchließlich an der man=
gelhaften
Tonwiedergabe. Die Lautſtärke war ungenügend, da
man Verſtärker und Lautſprecher noch nicht kannte, und immerzu
traten Störungen des Gleichlaufs auf. So lief der Stummfilm
dem Tonfilm davon.

Der erſte Angriff des Tonfilms war abgeſchlagen. In
Stille bereiteten ſich jedoch neue Ereigniſſe vor. Der Nade
aufzeichnung der Grammonphon=Schallplatte und der Pl
graph=Walze erſtand ein Konkurrent in Geſtalt der photogre
ſchen Tonaufzeichnung, aus der allmählich der Lichttonfilm
wickelt wurde, der jetzt die Tonfilmwelt beherrſcht. Die Erft
waren Deutſche.
Dem Phyſiker Ernſt Ruhmer gelingt es im Jahre 1900
Erſtem, die in Lichtſchwankungen umgeformten Schallwellen
einem Filmband zu photographieren. Die Aufzeichnung hat
ihm die Form einer Reihe von Querſtreifen verſchiedener Tör
Dieſe Art der Lichttonaufzeichnung hat heute als Intenſi
verfahren die größte Verbreitung von allen Tonfilmmeth
gefunden. Die andere optiſche Tonaufzeichnungsart, das
nannte Transverſalverfahren, führt auf Unterſuchungen
deutſchen Phyſikers Profeſſor Arthur Korn (1905) zurück.
ihr verläuft die Tonaufzeichnung zickzackförmig in Strichen
cher Schwärzung, aber verſchiedener Breite.
Bei der Erfindung der photographiſchen Tonaufzeich
hatten ſowohl Ernſt Ruhmer wie Profeſſor Korn keineswegs
Tonfilm, ſondern die Lichttelegraphie im Auge. Der Oszillog
Korns wurde erſtmalig im Jahre 1916 von dem Fernſeherf!
Denes von Mihaly in die Tonfilmtechnik eingeführt. Als
eigentlichen Schöpfer des modernen Lichttonfilms können die
deutſchen Erfinder Vogt, Engl und Maſſolle gelten, die ſich
zu der Arbeitsgemeinſchaft Tri=Ergon (Werk der Drei) zu
menſchloſſen. In einem kleinen Laboratorium in der Ba.
berger Straße in Berlin entſtand ein Erfindungskomples=
das
ganze Gebiet des Tonfilms umfaßte und von grundlege
Bedeutung für die ganze weitere Entwicklung der deutſchen
ausländiſchen Aufnahmeſyſteme wurde. Das erſte Wort, das
Tonfilm dort ſprach, hieß, wie Hans Vogt, einer der Erfi,
erzählt: Milliampere, und der erſte Lichttonfilm war eine
nahme der Rezitatorin Friedel Hintze, die Das Heideros=
vortrug
.
Am 17. September 1922, an einem Sonntag, vormittag:
Uhr, traten die drei Erfinder zum erſtenmal an die Oel
lichkeit, und die Alhambra am Kurfürſtendamm in Berlin w.
zum Schauplatz der erſten richtigen Tonfilmporführung
Welt. Roſe Lichtenſtein ſprach im Tonfilm den Prolog, Loe
Bronsgeeſt, der Mann des Rundfunks, ſang den Bajazöc,
als Glanzpunkt folgte der erſte hundertprozentige Sprec
Der Brandſtifter von Heyermanns. Das Tonfilmproblen
hier bereits reſtlos gelöſt. Ton und Bild werden gleichzeitig
genommen, der Synchronismus läßt nichts zu wünſchen 1
Aber gerade in dieſe Zeit fällt der ſtärkſte künſtleriſche Aufſchit.
des Stummfilms, und erſt drei Jahre ſpäter intereſſiert )ie
Filminduſtrie für die neue Erfindung. Die Ufa macht den
Verſuch. Sie baut in Weißenſee das erſte Tonfilmateli

[ ][  ][ ]

enstag, 26. April 1932
rungsfreundliche Kurjer Porannv dem die abſchlie=
Zahlen noch nicht bekannt ſind, ſieht ſich bereits veran=
hervorzuheben
, daß, obgleich der neue Preußiſche Landtag
Regierungsmehrheit aufweiſe, er nunmehr ein hervorragen=
zehiet
für weitere Verſchärfung der Parteikämpfe ſei. Ferner
das Blatt wörtlich: . . . zunächſt können wir in Deutſch=
ein
Chaos feſtſtellen, aus dem für den Frieden in Europa
Gutes hervorgehen kann. Die Deutſchen werden
rmehr zur Gefahr für den Weltfrieden. Die
tweiſe bevorſtehende Aenderung auf dem Poſten des Reichs=
miniſters
wird nicht ohne Rückſicht auf Hitler erfolgen. Das
wird bemüht ſein, dieſen Trumpf auf internationalem Ge=
uszuſpielen
, was weder das Vertrauen zu Deutſchland, noch
jöglichkeit einer Zuſammenarbeit mit demſelben erhöhen
zumal Deutſchland in großen Schritten nach Beherrſchung
zſchlagenen Europa, zumindeſten aber nach Abſchüttelung
eparationen ſtrebt. Die Auflöſung der nationalſozialiſtiſchen
iſt nur Hitler zugute gekommen.
Der Eindruck in Iialien.
großer Aufmachung veröffentlicht die ialieniſche Preſſe die
niſſe der deutſchen Landtagswahlen. Zunächſt nimmt nur
evere zu dem Ergebnis Stellung. Die Lage in Deutſch=
cheine
der Klärung nahe zu ſein. Hindenburg könne nicht
Hitler zu rufen und der Händedruck zwiſchen beiden werde
11 vielleicht herzlicher ſein als früher. Und die internatio=
Folgen? fragt das Blatt zum Schluß: Es ſei leicht zu er=
woher
eine Reaktion erfolgen werde. Aber die Vogel=
z
=Politik ſei die ſchlechteſte.

EP. Wien, 25. April.

i den Wahlen für den niederöſterreichiſchen Landtag, deſſen
tzahl von 60 auf 56 herabgeſetzt wurde, wurden 782 670
en abgegeben. Es erhielten: Chriſtlich=Soziale 362 733
en, 28 Mandate (bisher 33), Sozialdemokraten 272 274
n. 20 Mandate (21), Ständ. Bauernvereinigung 10 006
en, 0 Mandate (1) Großdeutſche 18 398 Stimmen, 0 Man=
). Nationalſozialiſten 110 474 Stimmen, 8 Mandate (0),
iniſten 8480 Stimmen, 0 Mandate (0).
den Salzburger Landtag wurden für die 26 Man=
wählt
: Chriſtlich=Soziale 12 (bisher 13), Sozialdemokra=
9), Nationalſozialiſten 6, 2 Großdeutſche, 1 Landbündler,
nalſozialiſt der Schultz=Richtung.
den am Sonntag ſtattgefundenen Wahlen in den Ge=
verat
der Stadt Wien, deſſen Mandatszahl von
100 vermindert wurde, wurden gewählt: 66 Sozialdemo=
19 Chriſtlich=Soziale, 15 Nationalſozialiſten. Die bis=
Mandate hatten ſich wie folgt verteilt: 78 Sozialdemo=
40 Chriſtlich=Soziale, 2 Großdeutſche.
Sozialdemokraten haben ſomit ihre bisherige Stärke be=
Die Nationalſozialiſten haben die Großdeutſchen ganz
gt und einen großen Teil der chriſtlich=ſozialen Stimmen
vereinigt.
die 21 Bezirksvertretungen wurden insgeſamt gewählt:
ſialdemokraten, 140 Chriſtlich=Soziale, 116 Nationalſozia=
nd
2 Kommuniſten.

Heſſiſche Polikik.

ingeheuerliche Beſchimpfung der Polizei
h den nakionalſozialiſkiſchen Abg. Dr. Beft
im Hefſiſchen Landkag.
er dieſer Ueberſchrift wird uns aus Polizeikreiſen ge=

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Kennzeichen für die Mentalität der Nationalſozialiſtiſchen Par=
tei
, daß einer ihrer prominenteſten Vertreter im Heſſen= Parla=
ment
ſich ſolche Ungeheuerlichkeiten leiſten kann und dabei den
Beifall ſeiner Parteifreunde findet. Die heſſiſche Polizeibeam=
tenſchaft
wird durch das Werturteil aus dem Munde eines ſol=
chen
Volksvertreters nicht getroffen. Sie wird im übrigen ihre
Schlüſſe aus einer ſolchen Haltung der Fraktion der National=
ſozialiſtiſchen
Partei im Heſſiſchen Landtag zu ziehen wiſſen. Ge=
radezu
unerhört iſt es, zu behaupten, die Polizeibeamten wür=
den
mit Vorliebe Frauen und Greiſe mit dem Gummiknüppel
behandeln. Die heſſiſche Polizeibeamtenſchaft erfüllt ihre Pflicht
ohne Rückſicht auf Anſehen der Perſon, und ſie iſt bisher, das
wird jeder objektive Beobachter zugeben müſſen, mit einer viel=
fach
nach Lage der Verhältniſſe unangebrachten Nachſicht gegen
renitente Staatsbürger vorgegangen. Es iſt leicht, von Ueber=
griffen
der Polizei zu reden. Man verſetze ſich aber in die Lage
der Polizeibeamtenſchaft die nicht zuletzt durch das Verhalten
der Anhänger der NSDAP. in Situationen verſetzt wird, die zu
meiſtern nicht leicht ſind. Das weiß der am beſten der den Po=
lizeibetrieb
aus eigener Anſchauung kennt. Die Polizei hat in
vielen Fällen, zumal in den letzten Monaten, Beſchimpfungen,
Drohungen und Angriffe mit einer Duldſamkeit über ſich ergehen
laſſen, die vermutlich in dem von den Nationalſozialiſten erſtreb=
ten
Dritten Reich nicht walten würde. Die heſſiſche Polizei=
beamtenſchaft
wird aber nicht davon abgehen Volkspolizei im
wahrſten Sinne des Wortes zu ſein. Unglaublich und nicht mehr
zu überbieten iſt es, wenn Herr Abg. Dr. Beſt behauptet, daß
die Polizei mit Einſchluß der Offiziere völlig verſchuldet ſei und
auch ſo den Bürger, der für ſie erhebliche Steuermittel aufbrin=
gen
muß, ſchädige. Bis jetzt iſt der Abg. Dr. Beſt den Be=
weis
für dieſe Behauptung ſchuldig geblieben. Wenn er ihn
nicht erbringt, dann mag die Oeffentlichkeit urteilen, wie man
ein derartiges Verhalten im bürgerlichen Leben nennt. Eines
aber ſei bei dieſer Gelegenheit feſtgeſtellt: Mit Fehlern behaf=
tete
Menſchen gibt es überall, ſo auch in der Polizei. Daraus
braucht kein Hehl gemacht zu werden. Feſt ſteht aber, daß die=
jenigen
Beamten im Polizeikörper, die ſich Verfehlungen zuſchul=
den
kommen laſſen, ohne weiteres aus der Polizei entfernt wer=
den
. Bemerkenswert iſt aber, daß diejenigen Beamten, die aus
der heſſiſchen Polizei entfernt wurden, weil ſie Schulden hatten,
umgehend nach ihrer Entlaſſung aus der Polizei bei der Natio=
nalſozialiſtiſchen
Partei eintraten und dort bis auf den heutigen
Tag Führerſtellen beſetzen. Das trifft, wie der Eingeweihte
weiß, auf mindeſtens 95 Prozent dieſer Sorte von ehemaligen
Polizeibeamten zu. Die heſſiſche Polizeibeamtenſchaft behält ſich
vor, konkrete Fälle zu nennen, um die beiſpielloſe Demagogie des
Herrn Dr. Beſt in aller Oeffentlichkeit zu kennzeichnen. Im übri=
gen
erwartet die heſſiſche Polizeibeamtenſchaft, daß die Regierung
ſich mit aller Entſchiedenheit gegen eine derartig unglaubliche
Verunglimpfung der heſſiſchen Polizeibeamtenſchaft zur Wehr
ſetzt. Der heſſiſche Polizeibeamte muß das Gefühl haben, daß er
ungerechtfertigten Angriffen, gleich, von welcher Seite ſie kom=
men
, nicht ſchutzlos preisgegeben iſt. Nur dann kann er ſeinen
Dienſt ſo verſehen, wie es im Intereſſe eines geordneten Staats=
betriebes
notwendig iſt.
Anfregung in Alsfeld.
Im Kreiſe Alsfeld herrſcht ziemliche Erregung über die von
der Regierung beabſichtigte Abberufung des dortigen
Kreisdirektors Dr. Stammler. Es wurde behauptet,
daß der Anlaß für die Abberufung die Tatſache ſei, daß die
Söhne des Herrn Stammler der Natſoz. Partei angehörten. Wie
wir hören, liegen die Dinge aber doch inſofern etwas anders,
als nicht die Parteizugehörigkeit der Söhne des Herrn Stammler
Anlaß für das Einſchreiten der Regierung war, ſondern die
Tatſache, daß die Söhne des Herrn Kreisdirektors mehrfach mit
den Polizeimaßnahmen, die der Herr Kreisdirektor in ſeiner
dienſtlichen Eigenſchaft veranlaſſen mußte, in Konflikt gekommen
ſind. Daß dadurch Situationen entſtehen konnten, die der Staats=
autorität
nicht gerade förderlich waren, liegt auf der Hand, und
wird gerade in den Kreiſen verſtanden werden müſſen, die an
der Auffaſſung vom Beamtenſtand feſthalten, die unſere deutſche
Beamtenſchaft in der ganzen Welt rühmlichſt bekannt gemacht
hat. Wie wir hören, wird Herr Kreisdirektor Stammler nach
Darmſtadt in das Miniſterium des Innern zur
beſonderen Verwendung berufen.
*

der Sitzung des Landtags vom 20. April 1932 trat Ab=
er
Dr. Beſt als Redner der Nationalſozialiſtiſchen Par=
um
Stellung zu nehmen zu dem Antrag Aufhebung des
der SA. und SS. . Im Verlaufe ſeiner Ausführungen
geordneter Dr. Beſt auf die aus Anlaß des Verbots durch
zei getroffenen Maßnahmen zu ſprechen und machte da=
einem
Zeitungsbericht folgende Ausführungen:
Prätorianergarde der kaſernierten Polizei iſt kein
s Staatsbürgers mehr, ſie iſt zu einer ſteten Bedrohung
n. Mit Vorliebe werden Frauen und Greiſe mit dem
nüppel behandelt. Die moraliſche Qualität der jungen
und ihrer Offiziere ergibt ſich daraus, daß ſie Schulden
ſulden haben und auch ſo den Bürger ſchädigen, der für
bliche Steuermittel aufbringen muß.
iſt eine ſo unglaubliche Beſchimpfung der geſamten heſſi=
lizei
mit Einſchluß des Polizeioffizierkorps, daß die Po=
itenſchaft
nicht dazu ſchweigen kann. Bedauerlich iſt, daß
in, der Akademiker iſt, ſich zu derartigen Behauptungen
chimpfungen einer Gruppe von Beamten verſteift, die in
dem Dienſt für die Aufrechterhaltung der äußerſt ge=
Sicherheit und Ordnung im Staate ſorgt. Es iſt ein

Wie wir hören, wird der vorliegende Geſetzentwurf über die
Reichswaſſerſtraßenverwaltung demnächſt durch Notverordnung in
Kraft treten. Das Geſetz ſieht eine Verbindungsſtelle im heſſiſchen
Finanzminiſterium zwiſchen den Waſſerſtraßendirektionen uno den
Landesſtellen vor.
Griechenland gibt die Goldbafis auf.
TU. Athen, 25. April.
In einer Finanzkonferenz, die am Montag unter dem Vorſitz
von Venizelos ſtattfand, wurde beſchloſſen, endgültig die Gold=
baſis
der Drachme aufzugeben. Ein diesbezüglicher Geſetzentwurf
iſt vom Miniſterrat bereits fertiggeſtellt worden und wird der
Kammer vorgelegt werden. Venizelos wird dabei längere Aus=
führungen
über die Finanzlage machen. Es iſt angefordert wor=
den
, daß das Geſetz ſofort im Regierungsorgan veröffentlicht
wird, ſo daß mit dem Inkrafttreten der Aufgabe der Goldbaſis
für Dienstag zu rechnen iſt.

id ſtellt auch einen kurzen Tonfilm Das Mädchen mit
befelhölzern her.
r auch dieſer zweite Anſturm des Tonfilms iſt zum Schei=
urteilt
. Wieder, wie zehn Jahre zuvor, bleibt der Stumm=
ger
. Diesmal ſind es allerdings weniger techniſche, als
le Schwierigketen, die den Ausſchlag geben.
Frühjahr 1926 macht die amerikaniſche Firma Warner
ten neuen Verſuch mit dem Tonfilm. Weniger aus Ueber=
als
aus Verzweiflung, denn ihre Stummfilme gehen
1, ſie ſteht am Rande des Ruins. Und diesmal klappt
Siegeszug des Tonfilms iſt unaufhaltſam, Al Jolſon
den Erdball. und zwei Jahre ſpäter ſind Warner Boſ.
tgrößte Filmgeſellſchaft der Welt!
nimmt die deutſche Filminduſtrie unter Führung der
ſich mit der Klangfilm verbündet, und der Tobis, die
n Produzenten erfaßt, den Konkurrenzkampf mit dem
liſchen Film auf. Dabei ſtellt ſie ſich von Anfang an auf
tonfilm ein, während die Amerikaner in den erſten Jah=
ausſchließlich
nach dem Nadeltonverfahren, d. h. mit
itten arbeiten und damit die bereits hochentwickelte
phontechnik nützen. Aber der Vorſprung der Schallplatte
eingeholt und ſogar überflügelt, und heute iſt die Film=
in
in der ganzen Welt faſt reſtlos auf Lichtton umgeſtellt.
nen ſtolz darauf ſein, daß die Wiege des Lichttonfilms
chland ſtand, und daß der deuutſche Film ihm Weltgel=
ſchafft
hat.

ines Haus. Montag, den 25. April.
Ein enkzückender Menſch
Nuſikaliſches Luſtſpiel von J. de Letraz u. Gen.
Wiener Apfelſtrudel, in Paris ſerviert!
einer Statiſtik las ich kürzlich, daß die Bevölkerung in
ind im vorigen Jahre für Theater 75, für Kino
lonen RM. für Eintrittskarten bezahlt hat. Das macht
lich, daß die reiſenden Theater=Truppen überwiegend
Ndarſtellern geführt werden. Die Volkstümlichkeit, die
berleiht, gibt die Grundlage für die Reklame.
luch bei der Truppe von Oskar Karlweis, die geſtern
ſen Haus gaſtierte. Karlweis, der gefeierte Film=
war
die Grundlage der Reklame. Eigentlich be=
für
das Theater!
das Gaſtſpiel brachte, war zuckriges Wiener Geſchnas.
Tkzückende Renſch ſelbſtredend Herr Karl==

weis!, pendelt zwiſchen fünf Frauen hin und her, von denen
die eine ſeine Braut, eine andere ſeine Geliebte, eine andere
das Stubenmädel, eine weitere ſogar ſeine angetraute Frau iſt.
Die Pendelei dauert von 8 bis 10½ Uhr, könnte aber in der
gleichen dramatiſchen Ebene ſich bis zum frühen Morgen
fortſetzen.
Zwiſchendurch werden, was das Netteſte iſt, Schlager=
Tänze getanzt; tänzeriſch am hübſcheſten ein Rumba, muſi=
kaliſch
am eindrucksvollſten ein Foxtrott: Nadine, Nadine, was
biſt du für ine Bien!! (Der Text kann auch anders lauten;
aber das iſt unerheblich!). Die anſprechende, ſanfte muſikaliſche
Vanille=Tunke ſtammt von Erwin Strauß, dem Sohn des
Walzertraum=Straußes.
Geſpielt wurde hübſch, ohne daß hervorragende Leiſtungen
geboten wurden. Oskar Karlweis und Fritz Ley waren
die beiden männlichen Schwerenöter. Annemarie Schwind
in ihrer bekannten ſchönen Blondheit und die dunkle Chriftl
Mardayn=Thimig waren ihre liebenswürdigſten Part=
nerinnen
. Eine ſchwerhörige Tante, Elly Förſter, ſorgte für
draſtiſche Komik. Das Netteſte an dem Entzückenden
Menſchen war der queckſilbrige Rumba, der von Annemarie
Schwind und Fritz Ley ſcharmant getanzt wurde.
Ränge leer, Parkett gut beſetzt, darunter viele Kollegen
der Gäſte.
Die größten Bergftürze der Welk.
Wie man ſich gegen Bergfkürze ſchützl.
Bergſturzkataſtrophen mit ungeheuren Menſchenopfern. Ganze
Städte werden verſchüttet. Kann man Bergſtürze verhüten?
Der Cochemer Bergſturz iſt erfreulicherweiſe ohne Menſchen=
verlufte
vor ſich gegangen. Häufig ſind derartige Elementarkata=
ſtrophen
aber leider mit ſchweren Opfern verbunden. Eine der
furchtbarſten Bergſturzkataſtrophen der jüngſten Zeit ereignete
ſich am 23. November 1926. Damals ſtürzte bei Nizza ein Berg
zuſammen, und 20 Tote waren als Opfer dieſes Unglücksfalles
zu beklagen. Schweizer Gebiete haben beſonders ſtark unter
Bergſtürzen zu leiden. Es gab Bergftürze, bei denen ganze
Städte und hunderte von Menſchen begraben wurden. In der
Schweiz wurde in den Jahren 1714 und 1749 der Diablerftes
durch Bergftürze heimgeſucht. Aber die größten Bergſtürze aller
Zeiten waren die von Goldau und Elm. Am 2. September 1806
ſtürzte bei Goldau, einem Dorf im Kanton Schwyz eine Berg=
wand
auf das Dorf, die eine Länge von 4 Kilometer, eine Höhe
von 350 Meter und eine Dicke von 40 Meter hatte. Das war
vielleicht der ſolgenſchwerſte Bergſturz aller Zeiten. Faſt 500

Nr. 116 Nite 3
Frankreich vor der Enkſcheidung:

Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 24. April.
Der Kompromißbeſchluß, der von der Genfer Abrüſtungskon=
ferenz
einſtimmig votiert wurde, glänzt nicht durch Eindeutigkeit
und Klarheit. Und trotzdem beleuchtet er vorzüglich die Lage.
Nachdem man ſich für die qualitative Abrüſtung entſchloß,
blieben offiziell zwei Wege offen: Die Abſchaffung der Angriffs=
waffen
oder und das iſt der franzöſiſche Standpunkt ihre
Beibehaltung, indem man ſie dem Völkerbunde zur Verfügung
ſtellt. Das franzöſiſche Projekt wird nur von den Sraaten, die
ausgeſprochen unter franzöſiſchem Einfluß ſtehen, unterſtützt. Das
bedeutet, daß es keine Ausſicht auf die Annahme hat. Ohne die
Intervention Tardieus hätte das engliſche Projekt dieſe Tatſache
feſtgelegt, das franzöſiſche Projekt wäre damit abgelehnt. Nach
dem Kompromiß ſollen alſo die Angriffswaffen entweder abge=
ſchafft
oder internationaliſiert werden. Dadurch iſt formell die
Entſcheidung über das franzöſiſche Projek=
hinausgeſchoben
. Vor den franzöſiſchen Wah=
len
wird, alſo keine Entſcheidung fallen. Der
Waffenſtillſtand in Genf, welcher die Verſchiebung der Debatte
über die weſentlichſten Punkte Verſtärkung des Völkerbunds=
paktes
und Gleichberechtigung bedeutet, wurde in Frankreich
ohne Begeiſterung aufgenommen. Man gibt ſich darüber Rechen=
ſchaft
, daß Frankreich vor einem Dilemma ſteht:
entweder wird es die Abſchaffung der Angriffs=
waffen
oder die Rüſtungsfreiheit Deutſchlands
anerkennen müſſen. Der Umſtand, daß es gelang, dieſe
Entſcheidung bis nach den franzöſiſchen Wahlen zu vertagen, hat
nicht viel zu bedeuten.
Franzöſiſcherſeits glaubt man, eventuell bei der Definition
der Angriffswaffen eine Ausflucht zu finden. Doch dieſe
Möglichkeit iſt höchſt ungewiß. Dieſe Ausflucht könnte Frankreich
und in Paris leugnet man dies nicht viel eher durch eine
Gefährdung des Marine=Abkommens finden. Wenn
Frankreich ſich weigert, mit Italien ſich zu einigen, dann iſt das
Marine=Abkommen in Frage geſtellt. Doch das wäre ein ver=
zweifeltes
Mittel, man könnte es höchſtens dazu benutzen, um zu
einem Kompromiß zu gelangen. Sehr viele Entſcheidungen auf
ſehr vielen Gebieten ſind in Schwebe. Die franzöſiſche Diplo=
matie
kann es verſuchen, hinter den Kuliſſen Zuſammenhänge
zwiſchen dieſer oder jener Frage und der der Abrüſtung zu kon=
ſtruieren
. Aber all dieſe Kniffe genügen nicht dazu, um die
prinzipielle Frage aus der Welt zu ſchaffen: ent=
weder
wird man ſich zur Abrüſtung bequemen,
oder die Rüſtungsfreiheit für Deutſchland an=
erkennen
müſſen.

TU. Genf, 25. April.
Die amtliche Einladung zur Lauſanner Reparationskonfe=
renz
wird, wie von zuſtändiger engliſcher Seite verlautet, in der
allernächſten Zeit von der engliſchen Regierung aus, vorausſicht=
lich
auf diplomatiſchem Wege, an die beteiligten Mächte gerich=
tet
werden. Die Einladung erfolgt von der engliſchen Regierung
aus im Namen der ſechs Mächte England, Deutſchland,
Frankreich Italien, Belgien und Japan. Zur
Teilnahme an der Konferenz werden die gleichfalls an der Repa=
rationsfrage
intereſſierten Mächte der Kleinen Entente,
Tſchechoſlowakei, Rumänien und Südſlawien,
ferner Griechenland, Portugal und Polen aufgefor=
dert
werden. Das Einladungsſchreiben ſoll nach franzöſiſchen
Miteilungen den Hinweis enthalten, daß das Ziel der Konferenz
ſei, eine dauerhafte Regelung der den Bericht der Baſeler Sach=
verſtändigen
vom Dezember 1931 berührenden Fragen zu ſchaf=
fen
, ſowie Maßnahmen zur Behebung der Finanz= und Wirt=
ſchaftskriſe
zu finden.
Das Datum des 16. Juni wird als feſtſtehend erklärt. Fer=
ner
wird mitgeteilt, daß die ſechs einladenden Mächte ihre Zu=
ſtimmung
zur Ernennung des früheren belgiſchen Miniſterpräſi=
denten
Theunis als Präſident dieſer Konferenz gegeben haben,
daß jedoch Theunis ſelbſt noch keine endgültige Stellung zu die=
ſem
Vorſchlag genommen habe. Auch die Donaufrage ſoll
als Aufgabe der Konferenz in dem Schreiben erwähnt werden.
Die fünf Donaumächte ſollen erſucht werden, den vier euro=
päiſchen
Großmächten der Londoner Konferenz jetzt als Unter=
lage
der Konferenzverhandlungen eingehende Berichte über die
geſamte Finanz= und Wirtſchaftslage ihrer Länder vorzulegen.

Menſchen kamen um. Die Dörfer Goldau, Büſingen, Röthen
und Lowerts wurden verſchüttet und unter den Trümmern ihrer
Häüſerᛋund den ungeheuerlichen Felsmaſſen wurden alle Be=
wohner
begraben. Sogar ein großer See, nämlich der Lowertſer
See, iſt durch die Erdmaſſen ausgefüllt worden. Das Unglück
von Elm ereignete ſich am 11. September 1881. Elm iſt ein
fchöner Schweizer Kurort. An einem ſchönen Tage des Septem=
bers
ſtürzte plötzlich eine Felsmaſſe ab, die einen Umfang von
10 Millionen Kubikmetern hatte. 115 Menſchen kamen ums
Leben. Lange Regengüſſe waren die Urſachen. Außer dieſen bei=
den
größten Bergſturzkataſtrophen wurde die Schweiz ſchon viel=
fach
von ähnlichen Unglücksfällen heimgeſucht. Es ſind ſogar
Fälle zu verzeichnen, wo ganze Städte durch Bergſtürze völlig
begraben wurden. Die Stadt Villeja wurde um das Jahr 350
durch den Abſturz des Berges Rovinazzo verſchüttet. Nichts mehr
war von der Stadt zu ſehen. Ueber ihr lag eine Schuttmaſſe
von einer Höhe von 6 Metern. 1400 Jahre ſpäter wurde die
Stadt ausgegraben. Auch die Stadt Tauritunum iſt im Jahre
563 durch einen Bergſturz ſo verſchüttet worden, daß ſie völlig
vom Erdboden verſchwand. Es fragt ſich nun, ob man Berg=
ſtürze
verhüten und ſich gegen ſie ſichern kann. Solange die
Unterſpülungen der Berge und die Sprengwirkungen von Eis
noch nicht ſolche Schäden angerichtet haben, daß die Geſteins=
maſſen
geſpungen ſind, laſſen ſich noch unter Umſtänden Siche=
rungen
durch Anpflanzungen von Wäldern und durch Befeſtigun=
gen
aller Art ſchaffen. Wenn erſt einmal der Riß groß genug
geworden iſt und die Maſſe ein Gewicht erreicht hat, daß Men=
ſchenkräfte
dagegen machtlos ſind, dann iſt allerdings kaum eine
Rettung oder Abhilfe möglich. Auch Stützen genügen dann nicht,
um die Ortſchaften, die unter den drohenden Bergen liegen,
gegen die ungeheuren Maſſen des abſtürzenden Berges zu
ſchützen. Dieſe ſind dann ſo gewaltig, daß ſie alle Dämme hin=
wegreißen
und mit ungeheurer Gewalt ſich ihren Weg bahnen.
Als einziger Schutz bleibt nur die Flucht. Aber die Menſchen
ſind meiſt hofnungsfreudig und geben ſich der Erwartung hin,
daß das Unglück nicht eintreten werde. So war es bei Goldau
und Elm, wo man die Kataſtrophe vorausſah. Aber niemand
verließ das Dorf, und alle büßten ihren Optimismus mit dem
Leben.

Staatsbürger man wirbt um Dich! Die Programme der wich=
tigſten
deutſchen Parteien. Induſtrieverlag Spaeth u. Linde,
Berlin. (1,40 RM.)
Ohne Kommentar gibt die Broſchüre die wichtigſten Partei=
programme
im Wortlaut und ſagt in klarer tabellariſcher Ueber=
ſicht
, wie die einzelnen Parteien zu den intereſſierenden Tages=
fragen
ſtehen. Sie ermöglicht Vergleiche der Verſammlungsreden
im Wahlkampf mit dem Wollen, wie es im Parteiprogramm be=
kannt
wird.

[ ][  ][ ]

Seite

Seite 4 Nr. 116

Ende
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
ganget
E=
zöſiſche

Tardie
macht
tref
aus n.
konföt
verluſ
haben
währe
von (
Wahl
große
Deutſ
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 26. April

Die glückliche Geburt ihrer Tochter Renate zeigen an

Dipl.=Ing. Hans Steinert
und Frau Hildegard, geb. Müller.

Hannover 1 S.,
Albert=Niemannſtr. 8.

25. April 1932,



K.

Statt Karten.
Meine liebe Frau, unſere ſeelen=
gute
Mutter

Frau Mina Nordt, geb. Plant

iſt heute vormittag 11½ Uhr nach
ſchwerem Leiden im Alter von
55 Jahren ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Ludwig Nordt und Sohn.
Darmſtadt, den 24. April 1932.
Mauerſtr. 9½
(6338
Die Beiſetzung findet Mittwoch,
den 27. ds. Mis., nachm. 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt

Das begeistert alle
Hausfrauen und
Heiratslustige

Statt Karten.

Die glückliche Geburt eines Jungen zeigen hoch=
erfreut
an
Dr.=Ing. Oito Meelau und Fran
Lili, geb. Deuſter.
Königsberg, 22. April 1932
z Zt. Privatk inſt Prof. Beutlin St. Krankenhaus.
(6209

Todes=Anzeige.

Die Geburt ihres Sohnes Wolfgang
zeigen an
Dr. Hans Kreitmair und Frau
Bertl, geb. Oedeloven.

Plötzlich und unerwartet verſchied heute im
Alter von 61 Jahren unſer lieber Vater,
Schwiegerfohn, Bruder, Schwager, Schwieger=
vater
und Großvater

Darmſtadt, den 25. April 1932.
Gabelsbergerſtr. 31.

Georg Schütz

Siatt Karten.

Hiermit die ſchmerzliche Nachricht, daß mein lieber,
guter Mann, unſer treuſorgender Vater, Großvater,
Bruder, Schwager und Onkel

Rat Schen

Polizeioberaſſiſtent

nach langem, ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden am Sonntag Abend 10½ Uhr ſanft ent=
ſchlafen
iſt.
In tiefem Schmerz:

Rektor i. Ruhe.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Göckel Bwe.
Familie Emil Schätz
Familie Karl Schütz
Familie Karl Wagenknecht.
Griesheim b. D., Frankfurt am Main,
Arheilgen b. D., den 25. April 1932.

daß Nietschmann ihnen die Mög-
lichkeit
gibt, Speise-und Kaffee-
Service, Teller, Tassen usw. in

Porzellan so billig

zu erstehen. Die außergewöhn-
lichen
Anstrengungen des Spe-
zialhauses
Nietschmann über-
raschen
alle Besucher! Haben
Sie die Auslagen ſchon geſehen?

NIETSCHMANN

Strasse 1

Die Beerdigung ſindet Donnerstag, den 28. April,
nachmittags 2½ Uhr vom Portal des Darmſtädter
6346
Waldfriedhofes aus ſtatt.

Dr.
Paul Schlippe
Stadtkrankenhaus
verreiſt.

Hämorrhoider

Marie Scheit, geb. Hallſtein
nebſt Kinder und Angehörige.
Darmſtadt, den 25. April 1932.

Geh. Medizinalrat

Dr. Happel

arauehaare

Beerdigung: Am 27. April, 14 Uhr, auf dem Beſſunger
Friedhof.
(6328

verreist.
Aaa
Vertreter die Herren:
Dr. Draudt, Heinrichstraße 17
Dr. Nahm, Heidelbergerstraße 83
Sanitätsrat Dr. Sior, Hochstr. 60
Dr. Stern II., Ludwigsplatz 6.

Haarlarbe-
UrIa Miederhersieller

Todes=Anzeige.
Meine liebe, unvergeßliche Frau, die treuſorgende

Abreise 3. Mai
DleMünchner Hellseherin

gibt Naturkarbe.
Jugendfrische und
Schönheit zurück.
Spielend einfache
Anwendung
Unschädlich (5180a
Sichere Wirkung
Flasche RM. 1.80.
Th. Frank
Zlisabethenstraße 9.

Vollschlank
schöneBüste
u. Körpertorm
können Sie
selbst erziel.
dch. einfache
unschädliche
Methode, die
ich Ihnen
kostenlos verrate.
Frau M. KUMMEL.
Bremen D. 2
(1I Hbg 1236)

sind lästig und vernichten alle Lebensfreude.
10000 dratls-Proben
versenden wir, um jeden von der Wirkung unseres An
zu überzeugen. Täglich gehen Dankschreiben von Uebe
lichen ein, denen geholfen wurde. Sie erhalten Probe, m
Aufklärungsschritt. ärztl. Gutachten, alles umsonst und pe
durch die Versandapotheke. Schreiben Sie deshalb heute
Anuvalin, Berlln 5O 36. Abtlg. 31.

Vorhänge w. geſp.,
Stärkewäſche, Spez.
Kragen auf neu ge=
waſchen
, gebügelt.
Wienerſtr. 40, I.

Privat-Schneider-Unterrie
Fründliche Auebildung an eigener Garder

Zuschnelden,
Klelder-, Mäntel.
Wäsche-Nähen

Tonl Hanau-Melster
Ellss bethenstrasse 70. I. Telefon Nr.

Mutter meines Kindes

Frau Anna Riſch, geb. Baur

Claire Reichert ist z. Zt. Darmstadt,
Wendelstadt-Str. 38, II., Telefon 2273.
Sprechst.: 10-1 u.3-7. Ermäßigt Honorar.

iſt am 25. d8. Mts, nach kurzer, ſchwerer Krankheit im
Alter von 82 Jahren plötzlich und unerwartet für
immer von uns gegangen.

Jede Parhe Sleht Ihnen

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Niſch und Kind Alfred.

Darmſtadt, Beſſungerſtraße 184.
Stuttgart, Heidenheim, Ulm a. D.

(6319

Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt.

Todeg=Anzeige.

Heute nachmittag 2 Uhr entſchlief ſanft nach ſchwerem
mit großer Geduld ertragenem Leiden mein innigſt=
gelſebter
Mann, unſer guter Vater

Herr Friedrich Feldmann

Maurermeiſter
Im Namen der trauenden Hinterbliebenen:
Frau Marie Feldmann Wwe und Kinder
Familie Jacob Reining
Ober Modau, den 25. April 1932.
(6344
Die Beerdigung findet Mittwoch nachmitt. 3 Uhr ſtatt.

Statt Karten.

wenn Sie mit der modernen Anfor-
derung
vertraut sind, sich diskret
zurechtzumachen.
Kommen Sie und konsultieren Sie
Miß Arden’s fachmännisch ausgebil-
dete
Assistentin, welche vom 2. 7.
Mai bei uns anwesend sein wird.
Sie wird Ihnen zeigen, wie Sie selbst
die schwierigsten Farben tragen kön-
nen
. Vor allem aber wird Sie Ihnen
in allen Einzelheiten erklären, wie
Sie die berühmte Arden- Heimbehand-
lung
ausführen sollten, um Ihre Haut
zart, jugendfrisch und lieblich zu
(6345
erhalten.
Wir freuen uns, diese besondere Ver-
günstigung
unseren Kundinnen gänz-
lich
unverbindlich bieten zu können.

Dankſagung.

Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Ableben unſeres teueren Entſchlafenen, des

Parfümerie Frank

Elisabethenstr. 9

Fernspr. 886

Jung und friſch

I. Bual. H.=Sohl. n. Fleck 3.50. D.=Sohl. u. Fleck 2
II. Qual. H.=Sohl. u. Fleck 3.00, D.,Sohl. u. Fleck 2
III. Dnal. H.=Sohl. u. Fleck 2 70, D.=Sohl, n. Fleck 1.
Ago 30 5 mehr.
Schuhe färbt garantiert wie neu

bis ins höchſte Alter durch
unſeren aus bulgariſchen
Knoblauch=Zwiebeln
hergeſtellten
ERES

Sohlen-Wagner, Alexanderstr.

Knoblauchfaft

Hausfraden!

er verjüngt den ganzen Körper, reinigt
Blut und Darm ſchafft geſunde Säfte,
ſcheidet Harnſäure und Darmgifte aus.
beſeitigt Fäulnis und Gärungen im
Darm, ſetzt den Blutdruck herunter
(1V 3236
und iſt bei

kauft in den Geschäften mit dem
Schaufenster-Schild:

Arterienverkalkung

Herzleiden, Hämorrhoiden, Blutwal=
lungen
, Blutandrang zum Kopf und
Herz, Wechſeljahrsbeſchwerden ſowie
bei Darm=, Gallen=, Magen=, Leber=,
Blaſen= und Nierenleiden, Gicht,
Rheumatismus und Zuckerkrankheit
ein ſtets bewährtes Naturheilmittel,
Aber verlangen Sie nur
Eres Knoblauchsaft
und weiſen Sie Erſatz zurück.
Preis per Doppelflaſche RM. 2.
Zu haben bei: Drog C. Berg, Pallas=
wieſenſtr
. 44; Adler=Drogerie, Palais=
Drogerie, Schwanen Drog., Gardiſten=
ſtr
. 17, Drogenhdlg. Chr. Schwinn,
Drog. Gebr. Vierheller; in Arheilgen
bei Löwen=Drogerie Th. Brücher.

GED

Unser heutiges Angebot:
la Kokosfett
Tafel 0,32

kosfett
NGEl
( Fettgehalt, Tafel 0.49

Küchen-
Zugiampe
RM. 3.50
Elektro=Brand
neb. d. Stadtkaſſe
(4470a)

Wo findet aſtrolo
giſch gebildete junge
Dame Intereſſenge=
meinſchaft
. Angeb.
u. G 245 Geſchſt.

Oberſteuerinſpektors i. R.
Erich Hartwich
ſagen wir unſeren herzlichſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
3da Hartwich, geb. Schultze.
Darmſiadt, den 25. April 1932.

Hegante Kleidung
verlangt tadellosen Sitz u.
den erzielen Sie, wenn Sie
nach meinem mod. System
Zuschneiden
Gewissenhafte gründl Aus-
bildung
verbürgt. Verlang.
Sie unverbindl. Auskunft.
MNargacete
Beck
Peiuate Zuschneide Fadhule Eltobet

A

Anlegen
u. Unterhalten von
Bärken
u. Gräbern
Gg. Schubkegel,
Landſchaftsgärtner,
Jahnſtr. 51. (6188b

Hargarine
Pfund-Würfel 0.36
Eier-Schnittundeln
OK
55
Fste
Pfund-Paket 0.50

Fst

Makkaroni
V
Pfund-Paket 0.50

Zweifrucht Harmeladen:

Zum Frühjahr ein
nenes gutes Fahr=
rad
, aber nur Marke
Standard.
2 Jahre Garantie.
48.- , ein Kampf=
preis
, alſo billiger
als alles andere.
nur beiBENZ
Grafenſtraße 20.
Alte Fahrräder
werden inZahlung
genommen. (6336a

PHaumen-Apfel
Johannisbeer-Apfel
Aprikosen-Apfel
Erdbeer-Apfel
Ia Apfel-Gelee ..

nd-Eimer 0.85
2Pfand-Eimer 0.90
2Pfund Eimer 1.00
2Pfund-Eimer 1.09
2Pfund Eimer 0.95

Kernseife, das beliebte 250 gr weiße
0.16
Würfelstück . . . . .
Bohnerwachs, weiß u. gelb, per Dose 0.42

Bohnerwachs-Beize rot u. brann, p. 0.42
Zitronen p. St. r. 48, 10 Stück von 344
Hausfrauen achtet bei Euren Einkäufen Ve
den Originalpackungen und den Schaufenslte!
auf das schwarz-weiß-blaue Etikett und Sch

Zither=
Gitarre= u. Mand.=
Stund. bei Gerbig,
Neckarſtr. 24,Hth. I.Ik.
Inſtrumente bil(;
(896a)

[ ][  ][ ]

nenstag, 26. Aprtl 1952

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 116 Seite 5

Aus der Landeshauptftadk.
Darmſtadt, den 26. April 1932.
Techniſche Hochſchule.
Die Abteilung für Kultur= und Staatswiſſenſchaftet bietet in
m Semeſter wieder eine reiche Auswahl von Vorleſungen, die
von Gaſthörern belegt werden können und dieſen mannigfache
lichkeiten der Weiterbildung gewähren. Aus dem Gebiete der
turgeſchichte und Politik ſeien hier genannt: Kulturgeſchichte
Renaiſſance und Reformation (Prof. Berger), Das Zeit=
des
Imperialismus (Prof. Küntzel), Auslands= und
izlandsdeuiſchtum (Studienrat Weckerling), Die geiſtige
vicklung Italiens in Mittelalter und Neuzeit (Dr. Hey=
ver
), Heſſiſche Altertumsfunde (Prof. Behn), Staat und
ſtſchaft bei den Naturvölkern (Dr. Leſer). Aus dem Gebiete
Deutſchwiſſenſchaft: Heinrich v. Kleiſts Leben und Werke‟,
tſche Rhythmik und Verskunſt, Kolloquium über den zweiten
von Goethes Fauſtdichtung (Prof. Berger). Aus dem Ge=
der
Wirtſchafts= und Rechtswiſſenſchaften: Gewerbe= und
ſelsweſen, Geld und Kredit. Volkswirtſchaftliche Zeit=
n
(Prof. Reuß), Betriebswirtſchaftslehre (Profeſſor
er), Entwicklung des Verkehrsweſens (Oberregierungsrat
zrebs), ferner, Grundzüge der Rechtswiſſenſchaft Reichs=
rrecht
. Poſt=, Telegraphen= und Fernſprechrecht (Prof.
n). Staats= und Verwaltungsrecht (Prof. Gieſe Prof.
Beſonders reichhaltig ſind Philoſophie, Pſychologie und
gogik vertreten durch Prof. Dingler Prof. Meier Dr.
imersheim und Prof. Vogel, endlich die Religions=
zogik
durch Prof. Matthes und die Muſikwiſſenſchaft durch
Noack. Nähere Auskunft erteilt das Sekretariat der Hoch=

7r Nolbund der deutſchen Brauereilieferanten
ſo ſchreibt man uns, in München eine ſtark beſuchte Sitzung
Arbeitsausſchuſſes ab. Er befaßte ſich eingehend mit der
die Bierſteuerermäßigung geſchaffenen Lage. Auf Grund
orliegenden Berichte kam er zu der Ueberzeugung, daß die
tten, die die Reichsregierung mit der Senkung verfolgt hat,
rerſt zu einem kleinen Teil erreicht worden ſind. Dies liegt
il daran, daß die Bierſteuerſenkung nicht in dem Ausmaße
t iſt, wie ſie von ſachkundigen Kreiſen für notwendig gehal=
orden
iſt, zum anderen iſt der bisherige geringe Erfolg dar=
trückzuführen
, daß die Ausſchankpreiſe keineswegs gleichmäßig
uch bei Vorliegen gleicher Verhältniſſe durchaus nicht über=
i
dem geſetzlich vorgeſchriebenen Rahmen geſenkt wurden.
zetrachtung der Unterſchiede in den Ausſchankpreiſen wurden
die Methoden hervorgekehrt, mit denen verſucht wird, die
ndigen und verordneten Preisſenkungen zu umgehen. Dies
iht erſtlich durch unzureichende und verzögerte Senkung der
hankpreiſe, ſodann durch Uebergang vom Spezialbier zum
ge nlichen Lagerbier und endlich durch Wechſel der Gefäß=
gu
i. Vor allem wurde auch darauf hingewieſen, daß die Aus=
ga
preiſe vom 8. Dezember 1931, von denen bekanntlich die
P ſenkung vorgenommen wird, ſehr verſchiedenartig ſind. Es
wi einſtimmig als notwendig anerkannt, daß die Verordnung
de reiskommiſſars in der Richtung ergänzt wird, daß auch dieſe
Auingspreiſe einer Prüfung unterzogen werden. Die große
B tung, die jetzt der Ausſchankpreis für das Steueraufkommen
üü eich und Gemeinden, für den Ausſtoß der Brauereien und für
die eſchäftigung der Brauereilieferanten hat, macht es notwen=
i
der Notbund ſich mit der Frage der Ausſchankpreiſe und
rfüllung der hierfür vom Preiskommiſſar ausgegebenen
riften auf das Eingehendſte befaßt. Der Arbeitsausſchuß
ſel ß daher einſtimmig, eine genaue Nachprüfung vorzunehmen
unn den Preiskommiſſar mit geeigneten Anträgen und Unter=
lag
heranzutreten.
jedem Fall war der Ausſchuß weiter einhellig der Mei=
daß
das bisher Erreichte zu begrüßen ſei, daß die an den
elegte Einſicht aller behördlichen Stellen anerkannt werden
daß aber die bisherige Bierſteuerſenkung nur als Etappe,
iber als Endlöſung angeſehen werden könne. Auch für die
itnis der Auswirkungen der bisherigen Bierſteuerſenkung
von der Geſchäftsſtelle des Notbundes die erforderlichen
agen geſammelt werden. Eine Weiterarbeit auf dem Ge=
r
Bierſteuerſenkung wird dann erfolgen, wenn ſich einmal
iswirkungen der derzeitigen Senkung endgültig werden er=
laſſen
.
Hochfrequenztechnik. Die Vortragsreihe von Herrn Dipl. beginnt heute um 20.15 Uhr im kleinen Hörſaal
jektrotechniſchen Inſtituts der Techniſchen Hochſchule. Sie
für jeden, der ſich mit Rundfunktechnik befaßt, von gro=
ntereſſe
ſein, denn es werden die Grundbegriffe der Sen=
ind
des Empfanges behandelt. Anmeldung zur Teilnahme
die Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule Mathildenplatz 17.
ten. Am Samstag, dem 30. April, findet unter Leitung
errn Vonderheit die erſte Exkurſion zur Beob=
ng
der Vogelſtimmen ſtatt. Die Intereſſenten tref=
15.30 Uhr am Verkehrsbüro (Schloß). Teilnehmergebühr
nnig.
Verein Volksküche. Auf die am Dienstag, den 26. ds. Mts.,
ttags 17.30 Uhr, im Saal der Volksküche, Waldſtraße 18,
dende ordentliche Mitgliederverſammlung ſei hierdurch
Is hingewieſen.
Elly Ney, die gottbegnadete und gefeierte Pianiſtin, hat
zwei jüngeren, ausgezeichneten Vertretern der Kunſt, Willi
ß, Violine, und Ludwig Hoelſcher Cello, zu einem
Eri uſammengetan. Am Freitag, den 29 d. M., veranſtaltet
urr eſes Trio im Kleinen Saal des Städt. Saalbaues, einen
anermuſikabend bei welcher Gelegenheit die Künſt=
eri
atürlich auch Solo ſpielen wird. Es erübrigt ſich, hervor=
üuhe
i., daß dem Freunde edler Muſik ein großer Kunſtgenuß ge=
ſete
vird. Wer Elly Ney einmal gehört hat, weiß dieſes, nur
igt, daß es ebenbürtige Partner ſind, die mit der Künſt=
nuſizieren
. Zur Aufführung gelangen Kammermuſik=
von
Beethoven, Brahms und Schubert Karten zu zeit=
n
Preiſen in der Muſikalienhandlung Chriſtian Arnold, am
Turm.

Seſſiſches Landestheater

Großes Haus. 26 April 20, Ende gegen 221 Uhr. 421. Die endloſe
Straße Preiſe 0 604 80 Mk. 27. April 1925½ Uhr. B 22. Die Walküre.
Preiſe 0 806.4 tag, 28. April 20. Ende gegen 22½ Uhr. C 22. Die endloſe
Straße, Preiſe 0.604.80 Mk. Kleines Haus. z, 26. April 20, Ende gegen 22½ Uhr. Außer Miete. Ein
eutzückender Menſch. Preiſe 0 705 Mk. 2022½ Uhr. Dſt. Volksb. F (10. Vſt.) Gr.
S"-Aprit III u. 10. 2phigenie. Preiſe 0 604.50 Mk. tag, 28. April T Gr. 1, 2, 3, 4, 5u B.=Vlkb. Wechſelm
(10. Pſt). Die Itglienerin in Algier. 0.604.80

Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet das z eite
te Gaſtſpiel von Oskar Karlweiß mit ſeinem Enſemble
muſikaliſchen Luſtſpiel Ein entzückender Menſch
raz und Erwin Strauß ſtatt. Im Großen Haus wird
tſche Frontſtück Die endloſe Straße von Graff
lße wiederholt, das in der wirkſamen Inſzenierung von
Haenel mit dem illuſionsſtarken Bühnenbild von Sieg=
bba
in Darmſtadt einen ebenſo ſtarken Eindruck binter=
bei
der Aufführung des Werkes an zahlreichen deut=
ihnen
. Die erſte Wiederholung der ungewöhnlich er=
en
Inſzenierung der Oper Die Italienerin in
von Roſſini in der Bearbeitung von Hugo Röhr, die
kkankungen im Perſonal leider verſchoben werden mußte,
lunmehr am Donnerstag, dem 28. April. im Kleinen
itt.
leuntes Sinfoniekonzert unter Leitung von Felix Wein=
Als Abſchluß der dieswinterlichen Sinfonie=Konzerte
Felix Weingartner am Montag, dem 2. Mai, das
onzert, das nur Werke des größten Meiſters der Sin=
Aöwig van Beethoven, bringt. Die Vortragsfolge ſieht
onte Nr. 5 C=Moll und Nr. 8 F=Dur, die Egmont= und
toren=Ouvertüro Nr. 3 vor.

Berwalkungsſonderzug nach Erfurt, Beimar,
Oberhof i. Thüringen und Bad Kiſſingen.

Im Zeichen Goethes ſteht die erſte, für den Sommer geplante
Sonderfahrt der Reichsbahndirektion Mainz. Sie führt nach Wei=
mar
, der bedeutendſten Erinnerungsſtätte an Deutſchlands größ=
ten
ſchöpferiſchen Genius, und verbindet damit einen Beſuch von
Erfurt, Oberhof i. Thür. und Bad Kiſſingen. In der Frühe des
Himmelfahrttages, am Donnerstag, den 5. Mai, bringt der Son=
derzug
die Teilnehmer nach der größten und älteſten thüringiſchen
Stadt Erfurt. Nach Beſichtigung dieſer ſehenswerten Stadt wird
die Weiterfahrt nach Weimar angetreten. In dieſer freundlichen
thüringiſchen Reſidenz umweben uns auf Schritt und Tritt die
Erinnerungen an die Beſten unſeres Volkes, an Männer wie
Lucas Cranach, Joh. Seb. Bach, Goethe, Schiller, Herder und
Wieland, Friedrich Nietzſche und Franz Liſzt. Der Geiſt des Mu=
ſenhofes
der Herzogin Anna Amalia iſt heute noch lebendig hier,
und der Beſucher ſpürt ſeinen Odem, ob er nun das alte und das
neue Schloß, das Fürſtenhaus oder das Heim der Charlotte von
Stein betrachtet, ob er zu ſtiller Andacht im Goethe= National=
muſeum
, im Schillerhaus und im Wittumspalais Einkehr hält,
oder in der Fürſtengruft vor den ſchlichten Särgen ſteht, die das,
was an unſeren beiden größten Dichtern vergänglich war, um=
ſchließen
. Aber auch draußen in der freien Natur umrauſcht ihn
der Flügelſchlag des Genius, im Park, wo Goethes beſcheidenes
Gartenhaus zwiſchen grünem Gezweig hervorlugt, oder in den
Schlöſſern und Gärten von Belvedere, Tiefurt und Ettersburg.
Weimar iſt jedoch nicht nur die Stadt der deutſchen Klaſſiker,
zu der es einſt Herzog Carl Auguſt emporhob, es iſt auch eine be=
deutende
Kunſtſtadt, deren Schöpfer der vorletzte Großherzog Carl
Alexander war. Das Deutſche National=Theater, die Landes=
bibliothek
, das Muſeum für Urgeſchichte, das Landesmuſeum und
andere Sammlungen und Anſtalten geben Kunde hiervon, nicht
minder aber auch die großen künſtleriſchen und literariſchen Ein=
richtungen
und Geſellſchaften, die hier ihren Sitz haben, wie das
Goethe=Schiller=Archiv, die Goethe= und die Dante=Geſellſchaft, der
Schillerbund und der Liſztbund.
Keine andere, gleichgroße Stadt in deutſchen Landen bietet
ſo unendlich viel des Sehenswerten und Bemerkenswerten wie
dieſe thüringiſche Reſidenz.
Der Freitag (6. Mai) ſteht für die Beſichtigung von Weimar
und ſeinen Gedenkſtätten oder aber auch für den Beſuch von Jena,
Berka uſw. zur Verfügung. Am Samstag, den 7. Mai, fährt der
Sonderzug von Weimar nach Bad Kiſſingen mit einem ſechsſtün=
digen
Aufenthalt in Oberhof in Thür. Gerade jetzt im jungen
Frühling entfaltet Oberhof den ganzen Zauber ſeiner reich geſeg=
neten
Natur und zeigt ſich von ſeiner ſchönſten Seite. Der dortige
Aufenthalt iſt ſo bemeſſen, daß er genügend Zeit bietet, ſich in die=
ſem
lieblichen Idyll mitten im grünen Herzen Deutſchlands um=
zuſchauen
.
Am frühen Abend trifft der Sonderzug in Bad Kiſſingen ein,
wo übernachtet wird. Der Sonntag iſt der Beſichtigung dieſes
ſchönen und modernen deutſchen Heilbades gewidmet.
Vier ſonnige Maitage lang Ferien, vier ſonnige Maitage der
Alltagswelt entrückt, mitten im Frühling der deutſchen Mittel=
gebirgslandſchaft
Thüringens und der Rhön. Stille Einkehr in
den geweihten Erinnerungsſtätten des deutſchen Geiſtes, fröhliches
Wandern und Schauen und Raſten in lieblichen Waldidyllen und
in der gepflegten Schönheit einer modernen Bäderſtadt!
Wen könnte das nicht reizen, wer möchte nicht dabei ſein und
ſich der Sonderzuggemeinde anvertrauen, die betreut, von der
Sorge der Reichsbahndirektion Mainz, dieſe Fahrt in den deutſchen
Frühling unternimmt?

Schdne weiße Zähne

ſchon nach einmalig. Putzen mit der herrl. erfriſch. ſchmeckenden Chlorodont=
Zahnpaſte, ſchreibt uns ein Raucher. Tube 50 Pf. und 80 Pf.

* Aus dem Gerichtsſagl.
Aw. Am Montag begann das Schwurgericht ſeine zweite
diesjährige Tagung, wieder, wie üblich, mit einer Meineidsklage.
Ein Offenbacher Beſitzer einer Hühnerfarm hatte ſich
bei einem Bekannten die Fenſter für ſeine im Bau befindliche
Farm beſtellt. Der Mann konnte ſie jedoch aus irgend einem
Grunde nicht ſelber machen und ließ ſie von einem Dritten an=
fertigen
. Als die Fenſter kamen, ſollten ſie mindeſtens das Dop=
pelte
koſten, als ſie wirklich wert waren. Es kam zu einem Pro=
zeß
und in dem Termin beſchwor der Hühnerfarmbeſitzer, es wäre
bei der Beſtellung ausdrücklich nur 60 Mk. feſtgemacht worden.
Daraufhin gewann er den Prozeß. Der Prozeßgegner beſtritt das
und zeigte ihn wegen Meineids an. In der heutigen Sitzung kann
die Sache nicht geklärt werden. Es bleibe, ſagt der Vorſitzende
in der Urteilsbegründung, nach wie vor der Verdacht beſtehen,
doch reiche die Beweisaufnahme nicht aus, ihn wegen Meineids
zu einem Jahr Zuchthaus zu verurteilen. Das Gericht ſpricht
den Angeklagten mangels Beweiſes frei.
Vor dem Bezirksſchöffengericht wird in noch nie
dageweſener Kürze ein Landfriedensbruch aus Ober=Ramſtadt
verhandelt. Vier Kommuniſten ſitzen auf der Anklagebank und
werden beſchuldigt, in der Nacht vom 15. November bei einem
nächtlichen Umzug einen Nationalſozialiſten verprügelt, national=
ſozialiſtiſche
Transparente herabgeriſſen und ein Fenſter einge=
worfen
zu haben. Sie beſtreiten, irgendwie dabei beteiligt ge=
weſen
zu ſein, und es kann ihnen nichts Einwandfreies nachge=
wieſen
werden, ſo daß alle vier mangels Beweiſes frei=
geſprochen
werden.
Gegen einen Kommuniſten aus Lampertheim wird dann
in zwei Sachen verhandelt. Einmal ſoll er ſich beim Erwerbs=
loſentag
in Lampertheim bei einer öffentlichen Zuſammenrottung
und bei einer Gefangenenbefreiung beteiligt haben. Der Ange=
klagte
beſtreitet das, doch die Beamten bekunden als Zeugen das
Gegenteil. Auf Landfriedensbruch kann das Gericht jedoch nicht
erkennen, da es bei der früher erfolgten Aburteilung von 10 an=
deren
Angeklagten auch Landfriedensbruch nicht für gegeben hielt.
Im zweiten Fall hatten ſie auf der Fahrt zwiſchen Bickenbach und
Seeheim zu mehreren einen Förſter umringt und ihn über ſeine
politiſche Geſinnung befragt. Als er ſich als Nichthitler auswies,
begnügten ſie ſich damit, ihm Hut, Glas uſw. zu entreißen und
auf den Boden zu werfen, andernfalls hätten ſie ihn totgeſchla=
gen‟
. Der heutige Angeklagte auch in dieſem Fall ſind die an=
deren
ſchon abgeurteilt ſoll dem Förſter zugerufen haben:
Da biſt du auch Beamter der Arbeiterverräterrepublik. Das
Gericht ſieht in dieſem Ausſpruch eine Beſchimpfung der Republik
und verurteilt ihn im erſten Falle wegen Aufforderung
zum Ungehorſam und wegen Gefangenenbefrei=
ung
und im zweiten Falle wegen Vergehens gegen
das Republikſchutzgeſetz zu einer Geſamtſtrafe
von drei Monaten und zwei Wochen Gefängnis,
abzüglich ſechs Wochen Unterſuchungshaft. Das Urteil wird rechts=
kräftig
.

Nachahmenswertes Beiſpiel. Die Winterhilfsküche Darmſtadt
ſchreibt uns: Eine unſerer Helferinnen, Frau Karoline Ewald.
Pankratiusſtraße 53 wird am 3. Mai 86 Jahre alt. Sie war
früher eine vortreffliche und ſehr beliebte Köchin in einem alten,
angeſehenen Darmſtädter Gaſthausbetrieb. Nun hilft ſie noch un=
ermüdlich
in einer unſerer Küchen und iſt mit ihrem zuverläſſi=
gen
Fleiß und freundlichen Weſen ein köſtliches Beiſpiel für die
Jungen. Tag für Tag iſt ſie pünktlich zur Stelle, adrett und
blitzſauber ſitzt ſie kerzengerade auf ihrem Plätzchen in der Nähe
des Herdes, ſchält Kartoffeln und putzt Gemüſe. Sie hat an ihrer
ehrenamtlichen Arbeit im Dienſte der Allgemeinheit ſolche Freude,
und es befriedigt ſie ſo, ſich für andere nützlich machen zu kön=
nen
, daß es ihr gar nicht paßt, wenn ſie einmal einen Tag aus=
ſetzen
muß. Wir benutzen gerne die Gelegenheit, der Jubilarin
für ihre wertvolle Mitarbeit und aneiferndes Beiſpiel herzlich
zu danken und wünſchen ihr noch recht ſchöne Lebensjahre.
Zu der Ausſtellung des Drei=Städte=Bundes ( Gewerbe=
muſeum
. Neckarſtraße 3), die als erſte der Veranſtaltungen des
Reichsverbandes bildender Künſtler. Gau Heſſen, ſtattfindet, wird
uns noch mitgeteilt, daß die Ausſtellung bei freiem Ein=
tritt
zu beſichtigen iſt. Eine Neuerung, die ſicher im Publikum
Anklang finden wird
Alt=Darmſtadt, Verein für Ortsgeſchichte und Heimat=
kunde
. Der durch ſeine wertvollen naturwiſſenſchaftlichen Veröf=
fentlichungen
aus unſerem heſſiſchen Heimatgebiet bekannte For=
ſcher
Herr Dr. Karl Weitzel ſpricht am Donnerstag abend
8.30 Uhr, im Fürſtenſaal, im Verein Alt=Darmſtadt über Vor=
zeitliche
Raubtiere unſerer Heimat Gute Licht=
bilder
werden den Vortrag veranſchaulichen. Gäſte ſind durch
Mitglieder einzuführen!

Feuer in der Chemiſchen Abkeilung
der Techniſchen Hochſchale
wurde vergangene Nacht zwiſchen 12 und 1 Uhr bemerkt. Als die
ſofort alarmierte Berufsfeuerwehr unter Branddirektor Winter
ſchnellſtens mit einem Zug am Brandort erſchien, ſtand in der
Chemikalien=Abteilung ein Laboratoriumsraum in hellen
Flammen. Das Feuer wurde durch die dort ſtehenden Sauer=
ſtoffflaſchen
noch begünſtigt und fand an den Chemikalien reiche
Nahrung. Infolgedeſſen brannte der Raum, trotzdem er ener=
giſch
mit drei Schlauchleitungen bekämpft wurde, vollſtändig aus.
Auch die Türen zu den angrenzenden Räumen ſind durchgebrannt.
Es gelang aber der Feuerwehr, den Brand auf ſeinen Herd zu
beſchränken und nach kaum einſtündiger Arbeit abzulöſchen und
die weitere Brandgefahr zu beſeitigen. Die Brandſchäden, die
entſtanden ſind, konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. Auch iſt
die Unterſuchung über die Entſtehungsurſache des Feuers noch
nicht abgeſchloſſen. Während des Feuers hüllte dichter Qualm
das Gebäude ein, auch nach Ablöſchen war noch lange der Brand=
geruch
zu bemerken. Menſchen kamen glücklicherweiſe nicht zu
Schaden, da in den Nachtſtunden in der chemiſchen Abteilung nicht
mehr gearbeitet wurde.

Der Polizeiberichl meldef:
Folgenſchwerer Verkehrsunfall auf der Straßenkreuzung
RhönringKranichſteiner Straße. Am 24. April 1932. zwiſchen
5 und 6 Uhr nachmittags, ſtießen zwei Perſonenkraftwagen auf
der Straßenkreuzung Rhönring-Kranichſteiner Straße zuſam=
men
. Der PKW. mit dem vol. Kennzeichen VS 4548. Eigen=
tümer
Bäckermeiſter Gg. Adam Neubecker aus Sprendlingen,
das von einem Bekannten ſeines Sohnes, Karl Bratengeier aus
Sprendlingen, geſteuert wurde, war beſetzt mit dem Sohn des
Eigentümers und einer Frau, fuhr um die angegebene Zeit den
Rhönring in öſtlicher Richtung entlang. Zur ſelben Zeit fuhr
ein anderer PKW., pol. Kennzeichen VR 6575, Eigentümer und
Führer (Vertreter Karl Held aus Worms) mit ſeiner Ehefrau,
zwei kleinen Kindern im Alter von 1½ und 3 Jahren und noch
drei weiteren Perſonen beſetzt, die Kranichſteiner Straße, Rich=
tung
Meſſel. Beide Fahrer ſind in ziemlich raſcher Fahrt auf
der beſagten Kreuzung zuſammengefahren. Soweit zunächſt am
Unfallort feſtſtellbar war, wurde die Frau in dem Sprendlinger
Wagen und ſämtliche Inſaſſen des Wormſer Wagens erheblich,
aber nicht lebensgefährlich verletzt. Es entſtanden hauptſächlich
Schnittwunden, die durch Glasſplitter verurſacht waren. Beide
Fahrzeuge wurden erheblich beſchädigt. Der Sprendlinger Wagen
wurde umgeworfen; beide Wagen mußten abgeſchleppt werden.
Sofort nach dem Zuſammenſtoß geriet die Maſchine des Wormſer
Wagens in Brand, der durch das anweſende Publikum und die
Polizei im Entſtehen gelöſcht wurde. Sämtliche Verletzten wur=
den
ſofort durch die Städt. Rettungswache und die Freiwillige
Sanitätskolonne Darmſtadt dem Stadtkrankenhaus zugeführt.
Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß durch das unvernünftige Ver=
halten
des Publikums an der Unfallſtelle die Maßnahmen der
Polizei wie auch die der Rettungsmannſchaften außerordentlich
erſchwert wurden.
Faſſadenkletterer. In der Nacht vom 9. auf den 10. April
1932 wurde von Faſſadenkletterern im Rhönring aus einer im
1. Stock gelegenen Logia zum Trocknen aufgehängte Wäſcheſtücke
geſtohlen: 1. Herrennachthemd, weiß mit blauer Borde, 2 Herren=
unterjacken
. 3 Damentaghemden (Trägerform), 1 weißer Unterrock,
1 weißes Kinderhemd 1 roſaſeidener Unterrock, 1 weißes Kin=
derhemd
, 1 weißes Kindernachthemd mit rotweißer Borde, 2
Frotte=Handtücher, weiß mit grün, und 1 Hoſe von Straßenanzug
(graubraun).
Anfangs April d. I. wurden aus einem Garten in der
Nähe der ehemaligen Schießſtände der Ber.=Polizei 5 eiſerne
Gartenpfähle entwendet. Die Pfähle ſind rot angeſtrichen.
In der Nacht zum 16. April 1932 wurden aus einem in der
unteren Weinbergſtraße gelegenen Garten 3 Pfirſichbäumchen
entwendet.
Perſonen, die ſachdienliche Angaben machen können, werden
erſucht, auf Zimmer 12 des Polizeiamts, Hügelſtraße 31/33, vor=
zuſprechen
.
Vorſicht! Manſardeneinbrecher bei der Arbeit. Ein raffi=
nierter
Manſardeneinbrecher hat im Oſt= und Südoſtviertel der
Stadt eine ganze Reihe von Diebſtählen begangen. Die Geſchä=
digten
ſind in der Mehrzahl Dienſtmädchen.
Geſtohlen wurden: 1 goldener Damenring mit rotem Stein,
ſilberne Damenarmbanduhr mit ſilbergrauem Ripsband mit
Sternchen, 1 goldener Damenring mit Goldtopas, 1 goldener
Damenring mit zwei kleinen blauen und weißen Perlen. 1 brei=
tes
Doublé=Gliederarmband. 1 ſchwergoldenes geflochtenes Arm=
band
. 1 kleiner Doubléſchlangenreif mit grünem Schlangenkopf.
1 weiße Perlmuttkette (ziemlich große Perlen) 1 Glasperlen=
kette
in blauer Farbe, 1 gewöhnliches Armbandkettchen. 1 Schal
aus Crep de Chine, mit weißroter Seide durchwirkt. 1 Paar faſt
neue, braune Damenlederhandſchuhe, mit Pelz beſetzt, 1 imitier=
ter
Lederkoffer, eine Patte für ein Kleid aus rotſeidenem Stoff,
mit Goldknöpfen beſetzt, 1 vergoldete 6= oder 8=eckige Damenarm=
banduhr
mit ſchwarzem, golddurchwirktem Riysband, 1 vergol=
dete
runde Damenarmbanduhr mit ſchwarzem Ripsband und ein
Opernglas mit neuem ſchwarzem Futteral. An einer Stelle des
Opernglaſes iſt Paris eingraviert. In drei Fällen wurden Geld=
beträge
von 3. 5 und 62 RM. geſtohlen. Sachdienliche Angaben
werden bei der Polizei, Kriminalabteilung, Zimmer 3 oder 27,
entgegengenommen.

Das Union=Theater bringt nur noch heute und morgen den
beliebten Komiker vom Münchener Platzl Weiß Ferdl und die
reizende Charlotte Ander in dem urkomiſchen Tonfilm Wenn
dem Eſel zu wohl iſt (Er und ſein Tippfräulein).
In den Helia=Lichtſpielen wurde der Gitta=Alpar=Film
Gitta entdeckt ihr Herz, mit Gitta Alpar, der gefeierten Ber=
liner
Sängerin, und ihrem charmanten Partner Guſtav Fröhlich,
des großen Erfolges wegen noch zwei Tage verlängert.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute das hervor=
ragende
Doppelprogramm Das Mädel aus der Hafenkneipe und
Lady Dianas Perlen

Tageskalender für Dienstag, den 26. April 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Wenn dem Eſel zu
Helia=Lichtſpiele: Gitta entdeckt ihr
wohl iſt
Herz; Palaſt=Lichtſpiele: Das Mädel aus der Hafen=
kneipe
und Lady Dianas Perlen

Goklesdienſt der Iſrgelikiſchen Religiansgemeinde.
Hauptſynagoge.
Schlußtage des Paſſahfeſtes.
Dienstag, 26. April: Vorabendgottesdienſt 7.15 Uhr.
Mittwoch, 27. April: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr. Predigt.
Abendgottesdienſt 8.30 Uhr.
Donnerstag, 28. April: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr. Feſtes=
ſchluß
8.35 Uhr.
Freitag, 29. April: Sabbatanfang 7.15 Uhr.
Samstag, 30. April: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr. Sabbataus=
gang
8.35 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7, abends 8.35 Uhr.

Gebeiszeilen der Iſrgelikiſchen Religionsgeſelſchaft.
Mittwoch, 27. April: Vorabend: 7.20 Uhr. Morgens: 8 Uhr.
Nachmittags: 4.30 Uhr.
Donnerstag, 28. April: Vorabend: 8.30 Uhr. Morgnes: 8 Uhr.
Nachmittags: 4.30 Uhr. Feſtesausgang: 8.35 Uhr.
Wochentags: Morgens: 6 Uhr.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 116

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 26. April 19

Se

Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des
form
nachde
gangei
E.
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus n.
konföt
verluſ
haben
währe
von
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck.
ſollte
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
de
a.u
el

lu
ül

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 25 April. Oeffentliche Gemeinde=
ratsſitzung
. Am Mittwoch, den 27. April, abends 8 Uhr,
findet im Rathausſaale eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt.
* Eberſtadt, 25. April. Pfarrer Kaiſer 88 Jahre
alt. Morgen, am 26. April, vor 88 Jahren, im Jahre 1844,
wurde der hier in Eberſtadt a. d. B. in weiteſten Kreiſen be=
kannte
und beliebte Pfarrer Kaiſer geboren. Er ſtudierte in =
bingen
und amtierte faſt 50 Jahre im badiſchen Lande. Nach ſei=
ner
Verſetzung in den Ruheſtand ſiedelte er 1917 nach Eberſtadt
a. d. B. über. Als eifriger Seelſorger, der ſich keine Mühe ver=
drießen
ließ, dem kein Weg zu weit, nichts zu beſchwerlich war, iſt
er hier beſtens bekannt. Ja, ſeine Wohltätigkeiten und Stiftun=
gen
in Form von Naturalien und Bargeld an beſonders bedürf=
tige
Ortseinwohner ging ſehr weit. Bei ihm findet das Wort
Anwendung, das für Peſtalozzi geprägt wurde: Alles für an=
dere
, für ſich nichts. Niemand ging ungetröſtet von ihm fort.
In den letzten Jahren hatte Pfarrer Kaiſer die verſchiedenſten,
zum Teil ſehr ſchwere Krankheiten durchzukoſten, die an ſeinen
Körperkräften zehrten. Sein großes Gottvertrauen half ihm aber
über dieſe ſchweren Zeiten hinweg, und ſo kann Pfarrer Kaiſer
morgen, am 26. April, in voller geiſtiger Friſche und geſund
ſeinen 88 Geburtstag begehen. Es iſt zu wünſchen, daß ihm
Gottes Gnade auch fernerhin zuteil wird. Anläßlich ſeines 88.
Geburtstages hat unſer Heimatkünſtler Wilhelm Kirſchner eine
wirkungsvolle Plakette, von Herrn Pfarrer Kaiſer modelliert.
Sie iſt in dem Schaufenſter von Fräulein Hübner, Neue Darm=
ſtädter
Straße, ausgeſtellt. Dieſe Plaſtik, nach dem Leben model=
liert
, ſpiegelt bis in die feinſten Zügen hinein die Zartheit und
Feinheit des Geſichtes wider. Dieſe Plakette geht in den Beſitz
der chriſtlichen Gemeinſchaft über und wird in dem Gemeinſchafts=
ſaal
einen dauernden Platz finden.
* Nieder=Beerbach, 24. April. Geſangverein Froh=
ſinn
. In der freundlichen, durch Turnerhände ſelbſt erſtellten
Turn= und Feſthalle Nieder=Beerbach feierte der Geſangverein
Frohſinn am Samstag und Sonntag ſein 40jähriges Beſtehen.
Die große Halle war bis auf den letzten Platz beſetzt. Die Ka=
pelle
Harmonie Nieder=Beerbach eröffnete um 20.30 Uhr mit der
Duvertüre zur Oper Regina von G. Roſſini die Jubelfeier.
Der 1. Vorſitzende des Vereins. Peter Schwinn 2., begrüßt die
erſchienenen Feſtgäſte und entbietet ganz beſonders herzlichen
Gruß Herrn Oberſchulrat Haſſinger, der bereits vorher in Zwin=
genberg
tätig geweſen ſei. Dem Prolog, von Fräulein Marga=
rete
Schwinn ſinnreich vorgetragen, folgt der Chor mit Orcheſter=
begleitung
Die Ehre Gottes aus der Natur von Beethoven,
klangſchön unter der ſicheren Stabführung ſeines Chorleiters
Lehrer Jourdan. Nunmehr ſpricht Oberſchulrat Haſſinger zu all
den Erſchienenen, alt und jung, die mit lebhaftem Intereſſe ſei=
nen
Ausführungen folgen. Er ſpricht von Freude, Treue und
Freundſchaft, die allein mit gegenſeitiger Achtung verbunden,
uns in dieſer Notzeit ſtärken und feſtigen können. In dieſem
Dreiklang zeichnete er die allzeit opferfreudige Arbeit der Alten
für ihren Verein, um den Geiſt der Gemeinſchaft zu hegen und
zu pflegen. Und dieſe Gemeinſchaft müſſe immer ein Born der
Freude ſein. Keine Zeit hätte es nötiger, aus dem echten Born
der Freude immer wieder neue Kräfte zu ſchöpfen, als die un=
ſere
, zum Wohle unſerer Volksgemeinſchaft, der wir doch alle die=
nen
wollten. Wahrhaftiger Freude kann nur der teilhaftig wer=
den
, der ſie mit kindlichem Gemüt ſucht. Langanhaltender Bei=
fall
dankte dem Redner für ſeine allen zu Herzen gegangenen
Worte. Hierauf ehrte Oberſchulrat Haſſinger noch verſchiedene
aktive und inaktive Sänger und Gründer des Vereins. Die jetzt
folgenden Chöre der Sänger bezeugen die ernſthafte Arbeit von
Chorleiter und Chor. Vorführungen der Turngemeinde 1894
Nieder=Beerbach, von Turnerinnen und Turnern brachten eine
bunte Folge die in allen Teilen gut gelang. Der Sonntag ver=
einigte
die Gaſtvereine zu muſikaliſchen Darbietungen und halfen
ſo dem Jubelverein zu einem vollen Erfolg.
4k. Nieder=Ramſtadt, 25. April. Aufgeklärter Hüh=
nerdiebſtahl
. Ueberraſchend ſchnell hat ſich der in der Nacht
von Freitag auf Samstag in der Villa des Ing. Berg am Loh=
berg
ausgeführte Hühnerdiebſtahl aufgeklärt. Den überaus eif=
rigen
Bemühungen des Gendarmeriewachtmeiſters Reuter aus
Ober=Ramſtadt iſt es gelungen, bereits am geſtrigen Vormittag
ſchon 9 Stück der entwendeten Hühner, ausfindig zu machen, zum
Teil ſchon in bratfertigem Zuſtand. Die Diebe ſind ein bekann=
tes
Komplott aus Ober=Ramſtadt, die, in die Enge getrieben
und im Hinblick auf die greifbaren Beweiſe ein volles Geſtänd=
nis
ablegten. Einer der Diebe iſt wegen eines anderen Straf=
delikts
bereits in Haft genommen. Die übrigen werden ſich dem=
nächſt
vor dem Strafrichter zu verantworten haben. Es iſt mit
aller Wahrſcheinlichkeit anzunehmen, daß auf das Konto dieſer
Diebesgeſellſchaft noch eine Reihe anderer Diebſtähle zu buchen
ſind.
dt. Traiſa, 25. April. Hohes Altex. In die Reihe der
Achtzigjährigen einzutreten war am letzten Sonntag Herrn Fried=
rich
Müller vergönnt; er iſt damit gegenwärtig der älteſte
Mann in unſerer Gemeinde. Bewundernswert iſt ſeine geiſtige
Friſche und Spannkraft; auch körperlich macht er noch einen guten
Eindruck. Mit ſeiner 79jährigen Gattin, einer geb. Reininger aus
Wembach, durfte Herr Müller bereits 1927 die goldene Hochzeits=
feier
begehen. Bis vor wenigen Jahren konnte Herr Müller noch
ſeiner Beſchäftigung bei einer Darmſtädter Kupferſchmiede und
Keſſelfabrik nachgehen. Mit deren Stillegung wurde auch ſeinen
fleißigen Händen die Arbeit genommen. Durch ſeinen Beruf als
Monteur kam er im Dienſte ſeiner Firma, bei der er faſt 60 Jahre
tätig war, weit in der Welt umher, nicht nur in viele Länder
Europas, ſondern auch nach Aſien und Südamerika. Intereſſant
iſt immer, ſeinen Erzählungen zu lauſchen.
Al. Höchſt i. Odw., 25. April. Ihren 85. Geburtstag be=
ging
heute Montag, den 25. April, unſere älteſte Einwohnerin,
Frau Katharina Thierolf, geb. Schnellbacher, wohnhaft Erbacher=
Straße. Der Unterricht der Freiwilligen Lerngruppe des
Roten Kreuzes, Ortsgruppe Höchſt, unter Leitung des Herrn Dr.
Müller, iſt beendet. Nachdem die Mitglieder die Prüfung beſtan=
den
haben, iſt die Freiwillige Sanitätsgruppe Höchſt vom Roten
Kreuz nun durch den Heſſiſchen Landesverein Darmſtadt beſtätigt
worden.
Ch. Höchſt, Kr. Erbach, 25. April. Verſetzung. Gendar=
merie
=Hauptwachtmeiſter Philipp Lepper von hier wurde nach
Rüſſelsheim verſetzt und Gendarmerie=Hauptwachtmeiſter a. Pr.
Heinrich Schnell von Gießen nach hierher verſetzt. Lepper verſah
hier lange Jahre ſeinen Dienſt und erfreute ſich allgemeiner
Beliebtheit.
Dn. Beerfelden, 25. April. Obſtbauverein Jahres=
verſammlung
. Nach Vortrag der Rechnung, erſtattet von Rektor
i R. Schwartz, die mit einem in Anbetracht der jetzigen ſchwie=
rigen
wirtſchaftlichen Verhältniſſe beachtenswerten Kaſſenvor=
rat
abſchloß und keine Einwendungen ergab, berichtete der Vor=
ſitzende
Lang über die am Sonntag, den 17. d. M., ſtattgehabte
Kreisobſtbauverſammlung in Pfaffen=Beerfurth in eingehender
Weiſe. Die Vorſtandswahl ergab die einſtimmige Wiederwahl
der ſeitherigen bewährten Vorſtandsmitglieder Einſtimmige An=
nahme
fand auch ein aus der Verſammlung geſtellter Antrag, für
die Folge die Verſammlungen des Ortsvereins einige Zeit vor
der Hauptverſammlung des Kreisobſtbauvereins abzuhalten, da=
mit
etwa zu ſtellende Anträge und Anregungen für dieſe Ver=
ſammlung
vorher innerhalb des Ortsvereins beſprochen werden
können. Nach eingehender Beſprechung einiger für den Obſtzüch=
ter
ſehr wichtigen Fragen, wie Ernte, Verſand ſowie Lagerung
des Obſtes uſw. erhielt jedes anweſende Mitglied gegen eine ge=
ringe
Zuzahlung einen Apfelhochſtamm zugeteilt.
Hirſchhorn, 25. April. Waſſerſtand des Neckars
am 24. April 1,63 Meter, am 25. April 1,64 Meter.
Geſellſchaft der Muſikfreunde im Odenwald. Sonntag, den
1. Mai, wird Frau Elly Ney einer Einladung der Geſell=
ſchaft
der Muſikfreunde im Odenwald nachkommend im Saale
des Schloſſes Fürſtenau (Bahnſtation Michelſtadt i. O.) einen
Klavierabend geben. Beginn 5 Uhr nachmittags. Rückfahrt nach
Darmſtadt um 19.45 Uhr ab Michelſtadt.

Geſchäftliches.
Mattieren Sie Ihren Teint!
Glänzende Haut iſt unſchön; ſie hinterläßt leicht den Eindruck
mangelnder Pflege. Matt=Creme, das edle 4711=Erzeugnis iſt
geſchaffen, der Hautoberfläche eine zart=matte Tönung zu geben.
Seit vielen Jahren ſchon wird dieſer klaſſiſche Schönheits=Creme
von anſpruchsvollen Frauen bevorzugt; durch ihn gewinnt der
Teint raſch das begehrte jugendliche Ausſehen. Wer vor dem
Pudern ein wenig Matt=Creme aufträgt, wird erfreut ſein über
die vorzüglichen Eigenſchaften, die Matt=Creme auch als Puder=
unterlage
beſitzt.

Frühjahrsverſammlung des Bezitk=Verbandes
für Handwerk und Gewerbe des Kreiſes Sroß=Gerg

Groß=Gerau, 25. April.
Die Frühjahrs=Bezirks=Verſammlung Groß=Gerau für Hand=
werk
und Gewerbe fand geſtern nachmittag im ſehr gut beſetzten
Adlerſaal in Groß=Gerau ſtatt. Unter den Ehrengäſten bemerkte
man außer Bürgermeiſter Dr. Lüdecke den Vorſitzenden des Be=
zirks
=Verbands Bensheim Heppenheim, Direktor Eiſenhardt, den
Vorſitzenden des Bezirks=Verbandes Darmſtadt, Schmiedemeiſter
Nothnagel, zugleich auch als Vorſitzenden der Arbeitsgemeinſchaft
RheinMainNeckar des Bezirks=Verbandes Heppenheim Darm=
ſtadt
, Groß=Gerau, den früheren Landtagsabgeordneten Ehrenvor=
ſitzenden
Donath, Steinmetzmeiſter Dieter, den Vorſitzenden des
Heſſ. Handw.= und Gewerbevorſtandes, den früheren Land=
tagsabgeordneten
Bäckerobermeiſter Kunkel, Worms, das Vor=
ſtandsmitglied
der Heſſiſchen Handwerkskammer, ferner Prof. Dr.
Sauer, Reg.=Rat Dr. Merz vom Finanzamt Groß=Gerau, Direktor
Raiß von der Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaft, Vertreter
der benachbarten Bezirks=Verbände und Kammermitglieder der
Heſſ. Handwerkskammer. Der Saal war mit den Handwerks=
emblemen
, mit friſchem Grün und in den Reichs= und Landes=
farben
geſchmückt.
Der 1. Vorſitzende des Bezirks=Verbands Groß=Gerau, Tape=
ziermeiſter
Dasbach, eröffnete die Verſammlung und wies auf
die beſondere Bedeutung der Tagung hin. Er begrüßte beſonders
die Ehrengäſte, unter ihnen die Landtagsabgeordneten, die Refe=
renten
und alle Erſchienenen und ſprach ihnen ſeinen beſonderen
Dank für ihr Erſcheinen aus. Er wies auf die ſchwere Notlage und
die Kriſe des Handwerkerſtandes hin. Er hoffe, daß die Tagung
einen geſchloſſenen Willen nach außen gebe.
Zugleich im Namen des Herrn Reg.=Rat Merz dankte Bür=
germeiſter
Dr. Lüdecke für die Einladung und hieß die Mit=
glieder
des Bezirks=Verbandes herzlich willkommen. Er gab der
Hoffnung Ausdruck, daß die Maßnahmen der Regierung endlich
Früchte tragen und die Kriſe in allen Berufen überwunden werde.

Für den Zeser vom kand!
Um wenig Zeit
und wenig Geld zu ſparen, gibt der Landmann, wenn
er die Zeitung im Sommer aufgibt, viel Wertvolles auf.
Seine Urteilsfähigkeit zu politiſchen und Tagesfragen
(denn er weiß ſa nicht, was vorgeht), die Nachrichten aus
ſeiner Heimat, die Wirſchaftsberichte, Preisnotierungen,
Meldungen über Viehmärkte, Holzverſteigerungen uſw.,
die für ſeinen Betrieb ſo nützlich ſind, die Anzeigen, die
ihm alles Nötige vermitteln, und ſeine wie der ganzen
Familie Unterhaltung. Ob es ſich lohnt, all dies gegen
einige Minuten Zeit und einige Mark Gelderſparnis
einzutauſchen?

Die Gemeinden könnten nicht mehr lange unter dieſen Verhält=
niſſen
weiterexiſtieren. Es gebe aber keinen Wiederaufſtieg, wenn
nicht jeder treu und recht zu dem ſtehe, was die Notwendigkeiten
erfordern, es müſſe, um ein Beiſpiel anzuführen, die Schwarzarbeit
unter allen Umſtänden unterbleiben. Jeder möge ſein eigenes Han=
deln
überprüfen. Möge die Ausſprache Klärung in den brennen=
den
Fragen bringen.
Als Vertreter der Heſſiſchen Handwerkskammer übermittelte
Dr. Kollbach deren Grüße. Er wies auf die furchtbaren Not=
zeiten
hin und wünſchte der Tagung, daß ſie im Zeichen der Ge=
ſchloſſenheit
, Einheit und Sachlichkeit durchgeführt werde.
Der Landesverbandsvorſitzende Dieter gab dem Wunſche
Ausdruck, daß es mit dem Handwerk wieder aufwärts gehen möge.
Weitere kurze Begrüßungsanſprachen hielten Schmiedemeiſter
Nothnagel, der beſonders die erfolgreiche Tätigkeit des Vor=
ſitzenden
Dasbach hervorhob, Direktor Eiſenhardt, der Ver=
treter
des Bezirksverbandes Offenbach Weſt, Heck, das Vorſtands=
mitglied
der Heſſ. Handwerkskammer, Bäckerobermeiſter Kunkel,
der Vertreter des Ortsgewerbevereins, Heppenheim, Steinmetz=

meiſter Menne.
Nach Worten des Dankes an alle Vertreter erſtattete der Vor=
ſitzende
Dasbach den
Tätigkeitsbericht über das Geſchäftsjahr 1931.
Leider ſei es auch im Jahre 1931 mit dem Handwerk
dauernd bergab gegangen. Die Reichshandwerkswoche habe nicht
den gewünſchten Erfolg gehabt. Die Notrufe des Handwerks wur=
den
vielfach überhört. Das Handwerk mit 7 Milliarden Jahres=
umſatz
habe wohl ſeine Exiſtenzberechtigung bewieſen. Mehr
Aktivität im Handwerk werde gefordert. Redner ſtreifte die Vor=
gänge
im letzten Jahre, die Amtsniederlegung des damaligen Vor=
ſitzenden
Donath, dem man den Ehrenvorſitz übertragen habe. Er
als Nachfolger und ſeine Stellvertreter wollten treu eintreten
ſür die Belange des Handwerks. Er ſtreifte die Käampfe um die
Erhaltung der Handwerkskammernebenſtelle Darmſtadt, dankte
Herrn Dr. Kollbach für ſeine Tätigkeit und wies auf die Arbeit
der zuſammengeſchloſſenen Verbände hin. Die Führerkurſe, die =
tigkeit
des Arbeitsausſchuſſes wurden in großen Zügen beleuchtet.
Der Handwerker verlange Gleichberechtigung als deutſcher Staats=
bürger
, er wolle Mitarbeiter am Wiederaufſtieg Deutſchlands ſein.
Anſchließend ſprach Bankdirektor Raiß, Groß=Gerau, der Vor=
ſitzende
des Verbandes der Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaf=
ten
in Heſſen, über
die Wirkſchaftslage und den Eriſtenzkampf
des gewerblichen Mikkelſtandes.
Es ſei ſchwer, heute über dieſes Thema zu ſprechen. Er verſuchte,
die Gründe darzulegen, die zu der heutigen Lage geführt hätten. Die
Förderung der deutſchen Wirtſchaft habe man bis 1928 durch Auf=
nahme
von kurz= oder langfriſtigen Krediten verſucht, nach der
Scheinblüte der Wirtſchaft kam 1929 der Abſtieg und die furcht=
bare
Arbeitsloſigkeit. Es ſei keine Konjunkturerſcheinung gewöhn=
licher
Art, die wir erleben, ſondern man erlebe ganz abnorme
Kriſenzeiten, die auf wirtſchaftlich ſtrukturelle Veränderunge
der Weltwirtſchaft zurückzuführen ſeien. Redner kam auf die
Preis= und Kreditpolitik im einzelnen zu ſprechen, beleuchtete die
enorme Steuerbelaſtung und in dieſem Zuſammenhang die drücken=
den
Reparationslaſten, die Zollpolitik unſerer Nachbarländer ins=
beſondere
Frankreichs und ſprach von der unverantwortlichen
Machenſchaft einiger Kreiſe, die ihr Geld nach dem Ausland ſchaff=
ten
Im zweiten Teile ſeiner Ausführungen ſprach Direktor
Raiß über den Exiſtenzkampf des gewerblichen Mittelſtandes. Durch
perſönliche Arbeit, Eigenexiſtenzen, wie ſie im deutſchen Mittel=
ſtand
ruhen, wird produktive Arbeit geleiſtet. Regelung der Repa=
rationszahlungen
ſei vor allem zu fordern. Unſere Arbeit habe ſich
in Ruhe zu vollziehen, daher könne man Experimente nicht
brauchen. Die Ordnung müſſe aufrecht erhalten werden. Lohn=
und Gehaltsregelung müſſe ſich nach der Preispolitik richten. Der
Kampf des gewerblichen Mittelſtandes ſei außerordentlich ſchwer.
Der Deutſche Mittelſtand brauche den Kampf mit den Warenhäu=
ſern
uſw. an ſich nicht zu fürchten, das zeige der Jahresumſatz.
Der Deutſche lege noch Wert auf individuelle, perſönliche Arbeit.
Redner polemiſierte dann gegen das Warenhausweſen und wies
die Wege, das Vertrauen des kaufenden Publikums wiederzuge=
winnen
. Beamte und Lehrer, größtenteils aus dem Mittelſtand
hervorgegangen, ſollten das Handwerk, den Mittelſtand unter=
ſtützen
. Er habe den Wunſch daß gleiche Beſteuerung für alle
Gewerbetreibenden Platz greifen müſſe. Der Mittelſtand müſſe
Hand in Hand in Stadt und Land arbeiten und das Handwerk
unterſtützen. Möge uns der deutſche Mittelſtand erhalten bleiben!
Als nächſter Referent ſprach Syndikus Dr. Kollbach über
das Thema:

Mehr Borſicht im käglichen Geſchäftsverkehr
Er betonte, er wolle aus praktiſchen Erfahrungen
regungen geben, die praktiſch zu verwerten ſeien. Es gebe
Gefahren, und zwar Gefahren des Einkaufs, des Verkaufs un
Finanzierungen. Der Handwerker, vielfach unorganiſiert, 1
oft die Beute von leichtſinnig oder betrügeriſch abgeſchloſſenen
trägen. Verhängnisvoller Irrtum ſei, daß der Handwerker g!
einzeln paktieren und abſchließen zu können. Er gab einige
ſpiele aus dem täglichen Leben. Er warnte vor unüberlegten
tragsabſchlüſſen, zahlreiche betrugsähnliche und betrügeriſche
ten verſuchten den Handwerker zu ſchädigen. Verträge und
ten müſſe man ſich genau anſehen, bevor man ſich durch Unter)
binde. Bei Verträgen mit unbekannten Firmen achte man de
daß der Gerichtsſtand des eigenen Heimatsortes eingeſetzt y
Beim Verkauf müſſe man ſich vor allem den Käufer anſeher
mit der Geſchäftsmann nicht geprellt wird. Eigentumsvorb
ſei unter allen Umſtänden ratſam. Die pfandfreie Grenze
herabgeſetzt werden, weiter fordere man eine Aenderung des
tigen Vergleichsverfahrens. Schließlich kam er auf die Gef.
der Finanzierungen zu ſprechen, in denen ſehr häufig ſchwi
hafte Manipulationen, zu ſuchen ſeien. Mit der nochma
Warnung Vorſicht im täglichen Geſchäftsverkehr ſchloß er
Ausführungen.
Ueber
Selbſtverſicherung des Handwerks
referierte der Vertreter der Süddeutſchen Verſicherungs=A
Adrian. Er zergliederte die Fürſorgeinrichtungen des
tes und wies beſonders auf die Vorteile der berufsſtändigen
ſtalten hin. Die Zwangsfürſorge lehne das Handwerk ab.
wirtſchaftspolitiſch bedeutenden Aktiengeſellſchaften könnten
falls dem Handwerk nicht die Vorteile bringen wie die
verſicherung des Handwerks
Der Vorſitzende dankte den Referenten für ihre Ausfü
gen und unterſtrich nochmals einige markante Stellen.
freie Handwerk predige nicht den Kampf gegen irgend
Berufsſtand, es wolle leben und leben laſſen. Einer müſſe
anderen die Hand reichen. Wohl führe man Kampf geger
Parteibuchbeamtentum, nicht aber gegen den Berufsbeamte
Zum Schluß mahnte der Vorſitzende, ſich für Krankheitsfäl
verſichern, auch den Schutz durch eine geeignete und ſichere Le
verſicherung halte er nach Möglichkeit der zur Verfügung ſt
den Mittel für vorteilhaft. Rückſicht bei Zahlungsſtockt
durch die berufsſtändige Verſicherungsanſtalt erbitte er beſor
Ueber die
Skellungnahme zur Rhein= und Ruhrgeldfrag
und Weſthilfe
entſpann ſich nunmehr eine lebhafte Debatte.
Handwerkskammer hatte in einem Schreiben, das zu
ginn der Verſammlung verleſen wurde, mitgeteilt, daß die
gelegenheit zurzeit geprüft werde und das Reſultat nach
ſchluß der Prüfung bekannt gegeben werde. Herr Das
erläuterte den ſeitherigen Stand der Angelegenheit und b
tete u. a über die Anträge, ſo z. B betr. Einſetzung eines e
terten Prüfungsausſchuſſes, der über der Kammer ſtehe
Kammervorſtand habe die Ergänzung des Prüfungsausſch
abgelehnt. Er werde kämpfen bis zum Sieg. Der Ehre
ſitzende Donath nahm nun zu der M.terie Stellung. Er f
u. a. aus er habe ſich mit der Bewirtſchaftung des Geldes
einverſtanden erklärt. Er müſſe dringend fordern, daß die
gelegenheit endlich reſtloſe Klärung erfahre. Redner erlä
nun nochmals die Anträge des Landesverbandes, die er ſe
lich fixiert hatte und die in einer Reſolution an die zuſtän
Stellen geſandt werden. Er gab im einzelnen die Verte
des Geldes bekannt. Weiter ſetzte er ſich mit der Handw
zentralgenoſſenſchaft auseinander. Zum Schluß verlas er
ſcharfe Reſolution, in der dringend Klärung der Angelege
gefordert wurde und die einſtimmige Annahme fand.
Nachdem der Vorſitzende nochmals betont hatte, daß
energiſch für Ordnung ſorgen werde, nahm zu dieſem Pund
nächſt Dr. Kollbach das Wort. Als Vertreter der Heſ
Handwerkskammer wolle er betonen, daß ihm deren Au
heute beſonders ſchwer falle, er könne aber als Beamter der
ſiſchen Handwerkskammer die Ausführungen des Herrn E
vorſitzenden nicht unwiderſprochen laſſen. Man hätte die
führungen früher niederlegen ſollen, damit heute ſchon eine
wort vorliegen könnte. Bei ſo verwickelten finanziellen T
aktionen könne er natürlich nicht von ſich aus Antwort ert
Er werde ſeiner vorgeſetzten Stelle berichten. Antwort werde
dieſer erteilt. Er perſönlich glaube, daß bei der Kamme
bona kidles vorgelegen habe
In Erwiderung auf dieſe Ausführungen erklärte Herr
nath, daß es ihm Tage und Nächte Ueberlegens gekoſtet
den Kampf gegen die Kammer zu führen. Aber das Zie
Klarheit zu ſchaffen. Er habe es bedauert, daß kein eigent
Vertreter der Handwerkskammer da ſei. Den Bericht hal
erſt heute fixieren können. Mit den Fragen wolle man ke
lei Vorwurf erheben, man wolle nur Klarheit ſchaffen
Der Verbandsvorſitzende Dieter wies zu der Angel
heit darauf hin, daß dieſe eine ureigenſte Angelegenheit
Handwerks ſei. Der Unterſuchungsausſchuß möge für vorur
loſe Klärung ſorgen.
Es ſprachen die Herren Kichler=Mörfelden. Dir
Eiſenhardt, der betonte, daß auch das unbeſetzte Gebiet
tereſſe an der Klärung der Angelegenheit habe, und ferne
internen Handwerkerfragen Stellung nahm. weiter u. a. die
ren Kammermitglied Stoll, Müller, Sumpf K
Hoch, Menne und Sames. Der Vorſitzende gab im
teren Verlaufe der Verſammlung noch ein anſchauliches,
dringliches Bild von der kataſtrophalen Lage des Handu
Nach Erledigung einiger interner Handwerksfragen wurde
Verſammlung geſchloſſen.

Gewinnauszug
1. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verbo
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

2. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300
gezogen
2 Gewinne zu 50000 M. 135220
2 Gewinne zu 10000 M. 124841
8 Gewinne zu 5000 M. 8732 169349 216125 250580
2 Gewinne zu 3000 M. 336019
12 Gewinne zu 2000 M. 18937 69211 198644 266373 316817 344
36 Gewinne zu 1000 M. 26801 38915 50881 63107 68561
88707 95442 118570 135606 172732 177165 201859 286749 2679
308109 350981 362594
32 Gewinne zu 800 gi. 9295 56716 98936 130147 150211 1610
187069 240247 249477 255064 268917 338335 373506 394814 3967
397994
42 Gewinne zu 500 M. 1962 4559 20626 34714 77658 147768 151
176701 190067 205346 219460 220149 237686 262686 282364 2923
316644 332761 336522 359490 368228
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 30
gezogen
2 Gewinne zu 100000 M. 338050
6 Gewinne zu 3000 M. 260 6493 3770
10 Gewinne zu 2000 M. 19818 157460 934737 071417
D4 Gewinne zu 1000 M. 5772 16972 61388 59379 99236 1067
270148 279125 293570 328620 347812 387714
50 Gewinne zu 800 M. 17506 21826 30884 60871 57139 1994
2426
143018 143148 198650 202305 205544 219811 930590 2:
254749 269477 273239 279201 321843 329773 358395 360180 3/68
378843
g6 669
44 Gewinne zu 500 M. 17275 35000 40948 46256
71004 114072 114121 114808 141480 175493 175811 178837 1818
210764 222811 269678 338756 368137 376011 380132
Die Ziehung der 2. Klaſſe der 39. Preußiſch=Süddel
(265. Preußiſchen) Staatslotterie findet am 18. und 19. Mai 188 R

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 118 Seite 7

26 Ayril 1932

*Aus dem deutschen Usten-
Deutschordensburg und Kochmeisterschloß Königsberg.

Bereits mehr als zwei Jahrzehnte hatte der Deutſche Orden
das Preußenland gekämpft und zahlreiche Burgen zum Schutze
aus allen Gauen Deutſchlands herbeigerufenen Anſiedler
im die immer wieder ausbrechenden Feindſeligkeiten der
rworfenen Pruzzen angelegt; unter dieſen Burg=Gründungen
nd ſich auch die Memelburg unter deren Schutz die Staot
nel entſtanden iſt , von der aus der Deutſche Orden Ver=
ung
mit dem livländiſchen Ritterorden dem Schwert=
erorden
aufnahm. Die Urbevölkerung der heidniſchen
zzen, die ja auch Germanen ſind, wurde keineswegs vernich=
ſie
hat ſich zum Teil noch heute rein erhalten, zum größten
e aber mit den eingewanderten Siedlern vermiſcht. Nur
wegen ſeiner Bernſteinſchätze beſonders begehrte Samland
te noch andauernd heftigſten Widerſtand, der erſt gebrochen

iſterwohnung, die aus Remtern und vielen Gemächern
7, darunter auch Gaſträume; beſonderes Intereſſe bean=
ndie
wieder freigelegten Wandmalereien aus der Ordens=
lltarbilder
, hochmeiſterliche und andere Wappen und vie=
Sdere, auch der eigenhändige Namenszug des Bruders des
5 Albrecht, Wilhelm von Brandenburg, der, wie es da=
Siblich war, ſeinen Namen an die Wand des Eßzimmers
Aus einem im großen Remter freigelegten Spruchband
ervor, daß der an dieſen Remter angrenzende Turm be=
In den Jahren 127892 erbaut worden iſt. In dieſem
igel ſind das Konſiſtorium, das Geheime Staatsarchiv und
derlandesgericht untergebracht, und in den Kellerräumen
wir das Blutgericht; die Ueberlieferung berichtet, daß
r die alte Folterkammer befunden habe. Heute iſt das
ericht als vorzügliche Weinſtube bekannt: an der Stelle
r einſt fließenden Blutes rinnt jetzt mancher Tropfen
Mſordeaux und Burgunders durch die Kehlen, gemäß Goethes
in Auerbachs Keller : Ein echter deutſcher Mann
einen Franzen leiden, doch ihre Weine trinkt er gern.
* zelnen Räume des Blutgerichts ſind in gotiſchem Ziegel=
errichtet
, mit Rundbogen=, Spitzbogen= und Tonnen=
m
; ein Raum heißt heute noch die Marterkammer; im
Aller befindet ſich ein großes Faß mit kunſtvoller Holz=
Bei.
hrend der Südflügel des Schloſſes die Wohnung des Re=
spräſidenten
aufnimmt, befinden ſich im Oſtflügel des
s die königlichen Gemächer, von denen der Flieſenſaal,
hnenſaal mit einer zuſammengerollten polniſchen Fahne
Zeit Kaſimirs, der Schwarze Adler=, der Audienz=, der
und der Spiegelſaal beſonders erwähnt ſeien. Von dem

ordensburg Königsberg geſehen: die Beſetzung durch die Ruſſen
in den Jahren 175862 und die Beſetzung durch die Franzoſen
im Jahre 1807, ſowie den Durchzug des franzöſiſchen Heeres im
Jahre 18121
Während des Aufenthalts der Königlichen Familie in
Königsberg vom Januar 1808 bis Dezember 1809 erlebte die alte
Deutſchordensburg Königsberg den Aufbau der neuen Organiſa=
tion
der preußiſchen Staatsverwaltung, die hier ſchon in ihren
Grundzügen entworfen wurde und auch größtenteils ſogleich zur
Ausführung gelangte; auch die neue Städteordnung wurde am
24. November 1808 in Königsberg erlaſſen. Im Schloß zu
Königsberg fand der Zuſammenſtoß des Freiherrn vom Stein
mit den alten Generalen ſtatt.
Aber bald nahte für das alte Deutſchordensſchloß Königsberg

ſen konnte, nachdem es gelungen war, den mächtigen König eine große Zeit! Nach dem Untergang der großen Armee des
kar von Böhmen zur Annahme des Kreuzes zu bewegen.
Korſen in den Eisfeldern Rußlands und nach der mutigen Tat
Wahrſcheinlich hat König Ottokar, der an der Spitze eines des preußiſchen Generals von Yorck in der Poſcheruner Mühle
en Heeres in Preußen eintraf, bei der Auswahl einer für bei Tauroggen war das alte Ordensſchloß Zeuge von dem Jubel
Hauptburg des Deutſchen Ordens im Samlande paſſenden des preußiſchen Landtages, der ſich im Februar 1813 um Yorcks
e mitgewirkt und iſt dieſe nach ihm Königsberg genannt Heldengeſtalt ſcharte und die Grundzüge der Landwehrordnung
en; ſicher iſt dies aber nicht, denn laut anderer Vermutung entwarf, und es war auch Zeuge, wie in der Provinz Oſtpreußen
er Name Königsberg von einem gleichnamigen Waffen= dem äußerſten Oſten des deutſchen Oſtens der gewaltige
des Ordens im Orient übernommen worden. Dieſe Zwing= Sturm losbrach, der den ſo ſtolz aufgetürmten Bau der napoleo=
Königsberg des Deutſchen Ordens wurde im Jahre 1255 niſchen Tyrannei vernichtete.
der Anhöhe Tuwangſte an der Stelle errichtet, wo vorher! So war Königsberg und ſein altes Deutſchordensſchloß für einen
Heidenburg geſtanden hatte. Aber ſchon ein Jahr ſpäter Zeitraum von mehreren Jahrzehnten, der durch die Verfaſſungs=
e
dieſe Burg dem Biſchof überlaſſen an ihrer Stelle ſteht frage beherrſcht wurde, in den Vordergrund der ganzen Bewegung
die Kaſerne der alten Wrangelküraſſiere der Deutſche gedrängt worden hier in Königsberg waren Theodor
n baute ſich eine neue feſtere Burg aus Steinen, die noch von Schöns Woher und Wohin? und Johann Jacobys Vier
den Nordteil des großen Königsberger Schloſſes bildet.
Fragen erſchienen und trat erſt ſpäter wieder die Führer=
Ils der Hochmeiſter im Jahre 1309 ſeinen Sitz von Venedig ſchaft an Berlin ab.
der Marienburg verlegte, da wurde die Deutſchordensburg
Abermals wurden die Blicke Europas auf das alte Deutſch=
zsberg
der Sitz des Ordensmarſchalls; ſie bildete die wich= ordensſchloß Königsberg gelenkt: Die ganze damalige. Welt
Operationsbaſis des Ordens gegen die noch nicht unter= horchte auf, als König Wilhelm I. ſich am 18. Oktober 1861 in
nen öſtlichen Preußengaue und gegen das noch weiter öſtlich der mit mehr als dreitauſend Menſchen gefüllten Schloßkirche
ine Litauen. Nach dem Verluſte der Marienburg reſidierten des alten Deutſchordensſchloſſes Königsberg die preußiſche Königs=
Jahre 1457 an die Hochmeiſter des Deutſchen Ordens in krone aufs Haupt ſetzte; hatten doch bei allen anderen preußi=
lten
Ordensfeſte Königsberg bis zur Säkulariſation, d. h. ſchen Königen mit Ausnahme der Krönung des erſten preußi=
lmwandlung
des Ordens in ein weltliches Herzogtum im ſchen Königs Friedrichs I. immer nur Huldigungen ſtattge=
1525.
funden. Aber der ſonſt ſo ſparſame und ſchlichte König Wil=
as
Hochmeiſterſchloß Königsberg hat den Verfall und Nie= helm I. wollte durch ſeine Krönung vor dem ganzen Volke zum
ng des Deutſchen Ordens erlebt; das Herzogtum und das Ausdruck bringen, daß in der durch die Verfaſſung zu neuen Auf=
reich
Preußen brachten ihm beſſere, glanzvollere Zeiten. gaben beſtimmten Krone der alte Geiſt des chriſtlichen Gottver=
Laufeder Jahrhunderte iſt die alte Deutſchordensburg Königs= trauens und der Treue auch in der neuen Form lebendig bleiben
durch verſchiedene Anbauten bedeutend erweitert worden: ſolle. Der Königskrönung folgte unmittelbar die Huldigung der
bildet das altehrwürdige Schloß der preußiſchen Herzöge parlamentariſchen Körperſchaften.
könige ein großes Viereck, das einen mit breiten Raſen=
Die Schloßkirche des altehrwürdigen Deutſchordensſchloſſes
en geſchmückten Hof von 105 Meter Länge und 67 Meter Königsberg iſt auch Zeuge eines Markſteins der deutſchen Ge=
umſchließt
.
ſchichte, der zu wenig beachtet wird: In der Königsberger Schloß=
on
dem mächtigen Geländekomplex des Königsberger kirche fand die Vermählung des Kurfürſten Sigismund mit Anna,
es ſtammen:
der älteſten Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich, ſtatt, durch
Aus der Ordenszeit: 1. Die weſtliche Hälfte des die den brandenburgiſchen Hohenzollern die Anwartſchaft auf
ügels; der ſich hieran anſchließende viereckige Turm ſowie der Preußen geſichert wurde.
damalige Oſtflügel ſind ſpurlos verſchwunden; 2. der acht= Es iſt etwas Eigenartiges mit dieſem alten Deutſchordens=
Haberturm; 3. die Pechnaſe, Halbrundturm; 4. ein Teil ſchloß Königsberg, in dem der erſte Preußenkönig geboren wurde:
idfront; 5. die gewaltigen Kellergewölbe.
es gibt in den deutſchen Landen Fürſten=, Königs= und Kaiſerſchlöſſer,
Aus der herzöglichen Zeit: 1. Der Portalbau an die bekannter und volkstümlicher ſind; zum großen Teil ſind ſie
ſtfront; 2. die Verlängerung des Nordflügels bis zum aber Ruinen wie das Heidelberger Schloß, die Kaiſerpfalzen zu
urm; 3. der Südflügel. Dieſe drei Bauten wurden von Gelnhauſen, die Harzburg u. a.; noch andere ſind vollkommen
zt I. ausgeführt; der Weſtflügel mit der hiſtoriſchen Schloß= vom Erdboden verſchwunden, wie die Kaiſerpfalzen zu Trebur,
wurde 158494 von dem Markgrafen Georg Friedrich von zu Ingelheim und zu Werle.
ch. dem Vormund Albrecht Friedrichs, ausgebaut.
Die alte Deutſchordensburg Königsberg hat ſich zum Hoch=
Aus der königlichen Zeit ſtammt die Südhälfte meiſter=, Herzogs= und Königsſchloß immer größer ausgebaut und
ſtflügels: der ſogenannte Schlüterbau, der 170512 nicht war zuletzt die dritte Reſidenz des Deutſchen Kaiſers. Das Schloß
Ahlüter, ſondern durch Schultheiß von Unfried erbaut wurde zu Königsberg hat ſechsunddreiviertel Jahrhunderte alle Stürme
shalb auch richtig der Unfriedſche Flügel genannt wird. überdauert, und ſeine Bedeutung iſt für das Deutſchtum im deut=
irch
das mit dem Wappen des Herzogs Albrecht des ſchen Oſten immer mehr gewachſen, ganz beſonders aber, ſeitdem
Herzogs geſchmückte Hauptportal betreten wir den Oſtpreußen eine Inſel im ſlawiſchen Meer geworden iſt! Neben
hof; hier feſſelt zunächſt der aus dem Albrechtsbau hervor= den verſchiedenen Behörden, die ſchon lange vor dem Weltkriege
nde Renaiſſance=Erker unſeren Blick, an deſſen Stirnſeite im Schloß zu Königsberg Aufnahme gefunden haben und die bei
s große Staatswappen des Großen Kurfürſten befindet, der Beſchreibung des Schloſſes bereits erwähnt wurden, iſt das
s 27 Feldern beſteht: am Adler fehlt bereits der Namens= alte Deutſchordensſchloß Königsberg jetzt in noch erhöhtem Maße
H5 polniſchen Königs.
Hüter und Ueberlieferer deutſcher Tradition für den deutſchen
: Nordflügel des Schloſſes befinden ſich die Räume der Oſten geworden: die Gemäldegalerie, das Kunſtgewerbemuſeum

des Oſtflügels nahm König Friedrich Wilhelm IN. am
ſtember 1840 die Erbhuldigung der preußiſchen Stände

4

7 dieſem Oſtflügel führte bei der Krönung König Fried=
im
Jahre 1701 und bei der Krönung König Wilhelms I.
re 1861 der mit Purpur belegte Krönungsweg über den
of nach der Schloßkirche im Weſtflügel, über der ſich der
er lange, 18 Meter breite und 9 Meter hohe Moskowiter=
2findet. Der Name Moskowiterſaal ſcheint willkürlich
n alten moskowitiſchen Gemach, einem Feſtraum im
* gel des Schloſſes, übernommen zu ſein, in dem Albrecht I.
re 1516 eine ruſſiſche Geſandtſchaft empfing, die zum Zwecke
ſchluſſes eines Bündniſſes gegen den König von Polen
Oinigsberg gekommen war. Die gewölbte Decke dieſes ge=
n
, bis zum Weltkriege zu Hoffeſtlichkeiten dienenden Feſt=
2 des Moskowiterſaales zeigt die Wappen aller Pro=
des
preußiſchen Staates; jetzt wird der Moskowiterſaal
egsmuſeum eingerichtet: hier werden auch die vorläufig
Schloßkirche aufbewahrten 85 Fahnen und Standarten
und weſtpreußiſchen Regimenter unſerer alten, ruhm=
Armee Aufſtellung finden.
9 der alte Bergfried der Deutſchordensburg Königsberg
lten geblieben; er wurde in den 60er Jahren des vorigen
iderts im gotiſchen Stile ausgebaut.
* nicht nur den Verfall des Deutſchen Ordens, auch die
Eiſter Erniedrigung des preußiſchen Staates hat die alte,
Mmeiſters, Herzogs= und Königsſchloß ausgebaute Deutſch=

und die Militär= und Kriegsabteilung des Pruſſia=Muſeums im
Schloß mahnen alle Deutſchen ohne Unterſchied, der deutſchen
Fahne in dem ſeit undenklichen Zeiten deutſchen Oſtpreußen
die Pruzzen gehörten zu dem germaniſchen Stamm der Aeſthier
die Treue zu halten!
Das altersgraue Deutſchordens= und Hochmeiſterſchloß Königs=
berg
mit ſeinem alten Bergfried dem hoch in den Himmel
ragenden Schloßturm bildet heute den Magnet für polniſche
Eroberungsluſt; das alte Deutſchordens= und Hochmeiſterſchloß
ſpottet aber der ſlawiſchen Gier und ruft den Deutſchen zur Mah=
nung
, den Slawen zur Beachtung das Dichterwort zu:
Das iſt ſeit altersher oſtmärkiſche Art:
Auf Grenzwacht ſtehn, kampfmutig, wetterhart,
Zäh ringend um den Fortſchritt der Kultur
In emſigem Fleiß in Werkſtatt, Haus und Flur,
Dem Gegner wehren jeden Tag aufs neue,
Der Heimatſcholle wahren deutſche Treue,
Stets pflegend deutſches Weſen, deutſche Sitte
Und deutſche Tugenden in Schloß und Hütte,
Der Zukunft lebend wie der Gegenwart
Ei.
Das iſt ſeit altersher oſtmärkiſche Art.

Rundfunk-Progrgmme.
Frankfurt a. M.*
Dienstag, 26. April.
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
17.00: Köln: Nachmittagskonzert. Operettenmuſik und Walzer.
18.25: H. v. Müller: Die Kunſt zu altern.
18.50: F. H. Hanſer: Die Wirtſchaft Elſaß=Lothringens nach dem
Kriege.
19.30: Unterhaltungskonzert des Philharm. Orcheſters Stuttgart.
Werke von Mendelsſohn, Grieg, Dvorak, Saint=Saens u. a.
20.45: Bunte Stunde.
21.45: Entwicklung des Streichquartetts. Ausf.: Wendling=Quartett.
2.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.40: Entwicklung des Streichquartetts. (Fortſetzung)
23.05: Tanzmuſik des Tanzenſembles der Stuttgarter Philharmonfe.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle Dienstag, 26. April.
10.10: Schulfunk: Ein Beſuch im Rembrandthaus zu Amſterdam.
12.05: Franzöſiſch für Anfänger.
15.00: Jugendſtunde: Pfadfinder ziehen ins Segelflieger=Paradies.
15.45: Künſtleriſche Handarbeiten. Der Taſchentuchkaſten.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Merkel: Die Berufsausſichten des deutſchen Akademikers
im Ausland.
18.00: Prof. Dr. Mersmann: Wir bauen Melodien.
18.30: Prof. Dr. Schaeder: Die großen Religionen des Orients und
das Abendland.
Anſchl. Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.20: Polizeimajor a. D. Borck (M.d.L.) u. Dr. von Oppeln=
Bronikowſki: Antiſemitismus?
20.00: M. Müller=Jabuſch: Weltpolitiſche Stunde.
20.30: Johannes Brahms. Berliner Funkorcheſter.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Richard Tauber ſingt Lieder aus ſeinem neueſten Tonfilm:
Melodie der Liebe.
22.45: Hamburg: Ruſſiſche Volksweiſen. Norag=Chor u. =Orcheſter.

Weklerbericht.
Mit dem Drehen der Winde nach Weſten und Nordweſten zu
iſt die milde Luft weggeräumt worden und kühle ozeaniſche breitet
ſich über Deutſchland aus. Vorerſt werden wir noch im Bereich
dieſer Luftſtrömung verbleiben, in deren Begleitung Bewölkung
vorüberzieht und auch ſtrichweiſe leichte Schauer nicht ausgeſchloſſen
ſind. Später dürfte jedoch die neue Atlantikſtöxung mit dem Vor=
ſchub
wärmerer Luft auch wieder auf unſere Temperaturen Ein=
fluß
gewinnen.
Ausſichten für Dienstag, den 26. April: Wechſelnd wolkig mit
Aufheiterung, kühl, keine oder nur vereinzelt geringe Schauer.
Ausſichten für Mittwoch, den 27. April: Wieder etwas milder
und zeitweiſe ſtärker bewölkt.

Hauptſchriffleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politſt und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streefe; für Spori: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
fär den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: C. C. Wittich ſchmilſch in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

SEIEN SIE ANSPRUCHSVOLL
Auch an eine Bigarette zu 33 Pfennig können Sie heut=
Anſprüche ſtellen. Es gibt viele Marken in dieſer neuen=
Preislage, darunter auch gute Es liegt an Ihnen, die Beſte
herauszuſuchen. Seien Sie deshalb nicht zu beſcheiden.
RAUCHEN SIE=

GoenS!

mit und ohne

Mundstuck

in Preis und Uualität auf Friedens=Stand.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 8

Nr. 113

ignis des engliſchen Fußballſporks.

Ende 4
zurückke
hat the
nach G
veil u.
des 9
form
nachde
gangen
E.
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus n.
konföd
verluſ
haben
währe
von (
Wahl
große
Deutſ
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck

Reich und Ausland.

ſollt

Glä

fing

m.

Sta

In deutſchen Fabriken finden Gasſchuhübungen ftakt.

Do
Ri
K

F 6
R
Pe
Dre
K

Links: König Georg V. begrüßt die Mitglieder der Arſenal=Mannſchaft.
Rechts: Eine packende Szene aus dem Kampf.

In dem rieſigen Stadion von Wembley bei London wurde in Anweſenheit der königlichen Familie
und mehr als 100 000 Zuſchauern das Schlußſpiel um Englands wertvollſte Fußball=Trophäe, den
Engliſh=Cup, ausgetragen. Ueberraſchenderweiſe konnte die Mannſchaft Newcaſtle United die her=
vorragende
Arſenal=Mannſchaft ſchlagen und durch ihren 2:1=Sieg den Pokal an ſich bringen.

6
H

Hii
R
Fe
Ve
g
Plakat mit Verhaltungs=Maßregeln Arbeiterinnen in einer Fabrik in Oranienburg be
im Falle eines Fliegerangriffes.
ſich auf das Signal Gasalarm in die Unter
Auf Veranlaſſung des Reichsinnenminiſters und des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie
jetzt in den deutſchen Fabriken Vorſorge getroffen, um ſich gegen etwaige Gasangriffe durch
iche Flugzeug=Geſchwader zu ſchützen. Vor allem werden die Belegſchaften über die Verhal=
maßregeln
belehrt, die für ſolche Fälle notwendig ſind.

Dienstag, 26. Aprfl 1

Die erſten Bilder von der Shakeſpeare=Feier in Strafford on Avon.

Goethe=Feier in Bräſſel.
Brüſſel. Im Palais des Beaux Arts
fand vorgeſtern abend unter dem Protektorat
des Geſandten Grafen Lerchenfeld eine deutſche
Goethe=Feier ſtatt, an der Miniſterpräſident
Renkin und andere Regierungsmitglieder ſowie
führende Perſönlichkeiten aus Politik und Wiſ=
ſenſchaft
teilnahmen. Prof. Walzel von der Uni=
verſität
Bonn feierte als Feſtredner Goethe als
den Begründer des Weltrufs der deutſchen Lite=
ratur
. Den künſtleriſchen Teil des Abends be=
ſtritten
unter Mitwirkung eines hieſigen
Streichquartetts deutſche Künſtler vom Stadt=
theater
Aachen.
Kollidiebe am Werk.
Frankfurt a. M. Nachts hat eine Ein=
brecherkolonne
den Güterbahnhof heimgeſucht.
Zunächſt haben die Einbrecher die Halle aufge=
brochen
und dann die dört lagernden Kiſten mit
Farben, Radioapparaten, Kollis mit Schokola=
den
, Zigaretten und Schuhen geöffnet und eine
große Menge geſtohlen. Der Schaden konnte noch
nicht genau feſtgeſtellt werden. Als Täter
kommen mindeſtens drei Mann in Frage.
Kinder finden Sprengkörper.
Frankfurt a. M. Beim Spielen fanden
Kinder im Frankfurter Stadtwald, bei Neu=
Iſenburg, in einem Bach vergraben Spreng=
körper
, die nach Anſicht der Polizei vermutlich
aus einem Diebſtahl herrühren, aber nicht Explo=
ſivſtoffe
in gewöhnlichem Sinne ſind, ſondern
ſolche, die vor allem bei der Exploſion ſtarken
Rauch entwickeln und z. B. der Eiſenbahn als
Notſignal dienen. Das kindliche Spiel hatte in=
folgedeſſen
auch keine Verletzung der Kinder zur
Folge, trotzdem zwei der Exploſivkörper explo=
dierten
. Ein Erwachſener, der vorbeikam, ſorgte
dafür, daß die Munition von der Polizei ſicher=
geſtellt
wurde.
Der Kölner Deviſenſchmuggler.
Köln. Um den zahlreichen Gerüchten, die
im Zuſammenhang mit der Aufdeckung des rie=
ſigen
Deviſenſchmuggels in Köln entſtanden ſind.
entgegenzutreten, veröffentlicht die Zollfahn=
dungsſtelle
Köln numehr den Namen des haupt=
beteiligten
Bankiers. Es handelt ſich um den In=
haber
des Privatbankgeſchäfts Wilhelm Schlegel
in Köln=Klettenberg.
Schweres Bootsunglück auf der Havel.
Berlin. Auf der Havel bei Gatow kenterte
geſtern nachmittag der Chauffeur Lehmann, der
mit ſeiner Ehefrau und ſeinem Töchterchen dort
eine Paddelbootfahrt unternommen hatte. Wäh=
rend
ſich die Frau noch am Boot feſthalten
konnte, ging der Mann, der das Kind am Arm
hatte, unter.
Nächtliche Zigeunerſchlacht in Schönholz.
Berlin. Vor dem Hauſe Germanenſtraße 40
in Schönholz kam es in der Nacht zum Montag
zu einer ſchweren Schießerei zwiſchen den Ange=
hörigen
zweier Zigeunerſtämme, bei der der
28 Jahre alte Friedrich Joſef aus der Ritter=
ſtraße
9 in Pankow durch einen Rückenſchuß
ſchwer verletzt wurde, ſo daß er ſofort ins Kran=
kenhaus
geſchafft werden mußte. Als das Ueber=
fallkommando
alarmiert wurde, war der Schütze
bereits in Richtung Buchholz geflüchtet.
Standortmeldung vom Graf Zeppelin.
Friedrichshafen. Nach einem beim
Luftſchiffbau eingegangenen Funkſpruch, befand
ſich Graf Zeppelin um 7 Uhr mitteleuropäiſcher
Zeit auf 30 Grad 8 Minuten Nord und 25 Grad
30 Minuten Weſt, alſo nordweſtlich der Kana=
riſchen
Inſeln, die es diesmal nicht überflogen
hat. Durchſchnittsgeſchwindigkeit 90 Stunden=
Kilometer, Flughöhe 300 Meter.
Die Vorbereitungen für den Nordatlantikflug
des Do. 7
St. Johns (Neufundland). Der Komman=
dant
und der Navigationsoffizier des Flugboots
Do. X ſuchen zurzeit hier nach einem geeig=
neten
Startplatz zum geplanten Nordatlantik=
flug
nach Europa. Nach ihrer Anſicht iſt eine in
der Nähe von St. Johns liegende Bucht für den
Start ſehr geeignet. Hier ſind bereits große
Mengen von Betriebsſtoff für den Flug einge=
troffen
. Das Startgewicht des Do. X wird
54 Tonnen betragen. Die Offiziere kehren am
Dienstag nach New York zurück.

Der Prinz von Wales (X) begibt ſich mit dem Bürgermeiſter von Stratford on Avon und Ehren=
bürgern
der Stadt zu dem neuerbauten Theater, das in Anweſenheit zahlreicher Diplomaten aller
Nationen der Welt feierlich eröffnet wurde.

Kinder in Koſtümen der Tudor=Zeit umtanzen das Denkmal des Dichters.

Eine hiſtoriſche engliſche Kirche
durch Feuer zerſörk.
London. Am Sonntag wurde die 500 Jahre
alte Harford=Kirche in der Nähe von Aberyſt=
wyth
in Südwales durch ein Großfeuer zerſtört.
Dabei wurden berühmte Kunſtſchätze im Wert
von weit über 1 Million Mark ſo ſtark beſchädigt,
daß ſie wertlos geworden ſind. Darunter befin=
det
ſich eine Marmorgruppe von Francis Chan=
trey
, für die Pierpont Morgan 1,2 Millionen
Mark geboten hatte, ferner ein aus der Zeit der
franzöſiſchen Revolution ſtammendes Glasfenſter
aus dem 16. Jahrhundert und eine griechiſche
Oelvaſe aus dem Jahre 1600 v. Chr. Das Feuer
brach während des Gottesdienſtes aus. Der Sohn
des Pfarrers mußte erſt 8 Kilometer weit reiten,
um durch Fernſprecher die 25 Kilometer entfernte
Feuerwehr zu alarmieren, die nur noch den
Turm der Kirche retten konnte.

Ein ruſſiſches Bombenflugzeug abgeſtürzt.
Der Chef der Roten Luftflotte
im Kaukaſus tot.
Moskau (über Kowno). Amtlich wird ge=
meldet
, daß bei Tiflis ein großes ruſſiſches Bom=
benflugzeug
mit dem Chef der Roten Luftflotte
des Kaukaſus, Prochorow, an Bord, abgeſtürzi
iſt. Prochorow und ſein Begleiter wurden ge=
tötet
.
Tornadoſchäden in den Staaten Tenneſſee
und Kentucky.
Nemſis (Teneſſee). Ein Wirbelſturm ſoll
geſtern vormittag mehrere kleine Städte im
Staate Tenneſſee heimgeſucht haben. Die Höhe
des angerichteten Schadens ſteht noch nicht feſt.
Man befürchtet, daß in der Stadt Roſemark
mehrere Perſonen getötet, und verletzt worden
ſind. Auch mehrere Städte im Staate Kentucky
ſollen unter dem Tornado gelitten haben.

Der Sklarek=Gerichtshof
bei der Wahrſagerin.
Berlin. Alle am Sklarek=Prozeß
ligten, ſowie viel Gerichtsberichterſtatter
ſich geſtern in der Wohnung von Frau (
Max Sklareks Wahrſagerin, die als
gehört werden ſollte und krank im Bett
In Frau Seidlers Wohnung hatte man
Lautſprecheranlage eingebaut, und das Kr.
bett der Zeugin ſo aufgeſtellt, daß es üb
Schwelle in zwei Zimmern ſtand. Vor
Lager war ein Mikrophon aufgebaut. De
ſitzende vereidigte Frau Seidler, eine 53
alte Frau, die den religiöſen Eid mit beſo
Betonung leiſtete. Wie die Zeugin ausſag
ſie Max Sklarek 1919 oder 1920 durch Kri
kommiſſar a. D. Krützmacher kennen gelerr
ſagte Max Sklarek, was ſie ſah und e
ihm: Sie müſſen über das Tempelhofe=
gehen
, und zwar nach Neukölln. Da werd
einen Herrn an einem kleinen Häuschen
ſehen, der ißt etwas, das iſt nicht Brot,
nicht Brötchen. Fragen Sie dieſen Her
wen Sie ſich wenden ſollen. Max Skla=
folgte
ihren Rat und ging nach Neuköll
ſtand an einer Bude ein Herr und au=
braunen
Tüte Schnecken. Den fragte Maz
rek, an wen er ſich wegen der Geſchäfte n
Stadt wenden ſolle, und da ſagte dieſer
bin ich ja zuſtändig! Es war Herr K
Dann habe ich, ſo erklärte die Zeugin
Max Sklarek noch ein anderes Geſchäft:
gemacht. Zu mir kam ein Herr mit dem
eines Präſidenten. In dieſem Brief ſtand
fen Sie dem Herrn, wie Sie meiner 7
geholfen haben. Der Herr, der den
brachte, war ein Dr. Becker. Ich dachte er
Becker ſei Arzt, erfuhr aber, daß er vo
Reichseinkaufsgeſellſchaft war. Frau (
ſchilderte weiter, daß Dr. Becker durch ih=
mittlung
bei den Sklareks große Einkär
macht habe. Max kam zu ihr mit einem
Blumenſtrauß und einem Geldgeſchenk. C
ſehr oft und hat mir von ſeinen Geſchäften
von A bis Z erzählt.
Gegen Ende ihrer Vernehmung gerä,
Seidler in große Erregung und wendet
gegen, daß ſie eine Kartenlegerin wäre u.
Kaffeegrund gedeutet habe.

Schneiders Löwen verkauft.
Neapel. Die 71 Löwen des Zirkus
der haben einen Abnehmer gefunden. Sie
den für 45 000 Lire an die Pariſer Firme
ſon verkauft; es wurde alſo nicht viel me
700 Lire (etwa 140 RM.) für jeden Lön
löſt. Das Zirkusmaterial mit einem Ink
wert von 250 000 Lire iſt für nur 7200
(rund 15 000 RM.) dem Vertreter einer
in Konſtanz abgetreten worden.
Banditen auf Sardinien.
Rom. Die Tribuna meldet ft
Szenenfolge von Banditenſtreichen aus
nien. Auf der Landſtraße von Lodei, bei
war ein Privatauto von drei aus dem
nuftauchenden Räubern mit erhobenem C
angehalten worden. Während die Inſaſſe
dem Befehl der Räuber ihre Wertſachen
Straße warfen, kam ein anderer Wagen,
Räuber ebenfalls ſtellten. Als ſie ihn
ausrauben wollten, erſchien ein drittes Al
der Bildfläche, in dem zwei Carabinier!
Verhafteten in die Stadt überführten, Al=
der
Banditen mit erhobenem Gewehr auch
Wagen anhielt, ſchoß einer der Carabinie
tötete den Räuber, während die beiden 4
entkamen.
Ueberreichung einer Waſhington=Plale
durch Botſchafter v. Prittwitz.
Waſhington. Botſchafter v. Pl
überreichte geſtern dem Vorſtand des Na.
ausſchuſſes zur Waſhingtonfeier eine Por
plakette mit dem Profil George Waſhil
Sie iſt von Prof. Scheibe, Frankfurt a. *
worfen und in der Berliner Porzellanſ
tru hergeſtellt worden.
Erdrutſch in Weſtvirginien=
Acht Tote.
Marmet (Weſtvirginia). Infolge
Dammbruches kam es zu einem Erdrutſch=
den
fünf Perſonen erdrückt, drei vol.
Erdmaſſen verſchüttet und ſieben verleß."

[ ][  ][ ]

Dienstag, 26. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 116. C

Shdet, Spiel und Jucnen

Kreisligd Südheſſen.

So ſonderbar es klingen mag: diesmal haben bei den Ver=
dsſpielen
, alle Gaſtgeber verloren. Die Reſultate:
Starkenbg. Heppenheim F.=V. Biblis 0:4,
Spp. Abenheim Olympia Lampertheim 3:5,
Spv. Hochheim F.=V. Hofheim 1:2.
Die größte Senſation iſt natürlich der glatte Sieg der Bibliſer
der Bergſtraße. Mit dieſem Punktegewinn haben die Riedleute
empfindliche Niederlage des Vorſpiels wieder ausgeglichen.
Sieg von Olympia Lampertheim kommt weniger überraſchend,
egen hätte man den Hofheimern in Hochheim wohl niemals
den beſtehenden Verhältniſſen einen Punktegewinn zuge=
Das Spiel fand allerdings auf dem Wormatiaſtadion ſtatt.
Die Tabelle hat ſich durch dieſe Ueberraſchungen verſchie=
lich
verändert und ſieht nun ſo aus:

Spiele gew. un. verl. Punkte R. Bürſtadt 18 39 mpia Lampertheim 16 36 mpia Worms 15 30 L. Lampertheim 13 Biblis 13 ckenbg. Heppenheim 11 Horchheim 24 10 ſ. Hofheim rordia Gernsheim 24 Hochheim n. Pfiffligheim oria Neuhauſen Abenheim 23 17 9

Bei den Aufſtiegſpielen zur Bezirksliga konnte
unſer Vertreter, V.f. R. Bürſtadt, nur mit großer Mühe die
beiden erſten Punkte holen. Der Sturm des Südheſſenmeiſters war
ſehr ſchwach; Opel Rüſſelsheim zeigte unbedingt ausgeglichene Lei=
ſtungen
. Kurz vor der Halbzeit fiel der einzige Treffer des Tages
durch den Bürſtädter Mittelſtürmer Horn. Die erſte Begegnung
um den Aufſtieg zur Kreisliga zwiſchen Weinsheim
und Herrnsheim ging für die Platzbeſitzer (Weinsheim) 5:2
gewonnen.
Von den verſchiedenen Freundſchaftsſpielen finden
vor allem die Spiele von Olympia Worms, am Samstag.
gegen Kickers Frankenthal (4:2) und am Sonntag gegen Rhein=
gönnheim
(3:2) beſondere Beachtung. Neuhauſen konnte gegen
Pfeddersheim 4:1 gewinnen.
SVgg. 1928 Groß=Umſtadt FC. Mömlingen 3:0 (3:0).
Die SVgg. Groß=Umſtadt hatte am Sonntag Gäſte aus
Bayern, die die in ſie geſetzten Erwartungen auch zum Teil er=
füllten
. Beſonders in der 1. Halbzeit gaben die Gäſte ſich redkich
Mühe, den Einheimiſchen gleichwertige Leiſtungen entgegenzu=
ſetzen
, während ſie ſpäter ſich ſtark auf Abwehr einſtellten. Durch
ihre ruhige und faire Spielweiſe hinterließen ſie einen ſehr guten
Eindruck. Mit dem Spiel des Platzbeſitzers konnte man trotz des
klaren Sieges nicht ſo recht zufrieden ſein. Es wurde ſchon Beſ=
ſeres
geboten. Während ſich das Schlußtrio als unüberwindliches
Bollwerk zeigte, ſpielte der Sturm ſehr aufgeregt und zerfahren;
er konnte ſich beſonders in der 2. Halbzeit gegen die verſtärkte
Verteidigung der Gäſte dann auch nicht mehr durchſetzen Schiri
Enders=Dieburg vorzüglich. 2. Mſch. trennten ſich 5:2 für U.
Verſpätete Darmſtädter Ergebniſſe:
So.: Handball: C.V. J.M. J.V. Petrusgemeinde 3:3 (1:2).

Kraffſpork.

Kreuznach 03 Polizei Darmſtadt 8:9.
Am Sonntag weilte die 1. Pol.=Ringermannſchaft mit Erſatz
in Bad=Kreuznach, um dort gegen den bekannten Bruderverein
des 2. Kreiſes einen angenommenen Freundſchaftskampf auszu=
tragen
. Die Kämpfe wickelten ſich unter der Leitung von Huber=
Bingen bei gut beſuchtem Hauſe einwandfrei ab. Man kann
ruhig ſagen, daß die beiden Tabellenzweiten des 1. und 2. Be=
zirks
der Oberliga ſich in nichts nachſtehen. Kreuznach hat in der
Mannſchaft wieder die Gebrüder Zehmer ſtehen, ſo daß ſie eine
weſentliche Verſtärkung erfahren hat. Polizei mußte ohne die Ge=
brüder
Schanz und Krauß antreten, was die Mannſchaft etwas
beeinträchtigte.
Bantam: Schnauber (P.) Bechter (K.) 2:0: Feder: Grünig
(P.) Zehmer (K.) 5:0; Leicht: Ad. Schanz (P.) Schütz (K.)
5:3; = Welter: Erbes (P.) Zehmer (K.) 5:6; Leichtm.=Gew.:
Kngpp (P.) Adam (K.) 7:6; Halbſchwer: Ließfeldt (P.)
Buſſer (K.) 7:8: Schwer: Siebert (P.) Buſſer (K.) 9:8
Bei dem am gleichen Tage in der Polizeiſporthalle in Darm=
ſtadt
abgehaltenen Einzelklaſſenringen der A=Vereine des Oden=
waldgaues
im Bantam= und Schwergewicht wurde Quick im Ban=
tamgew
. 4. und Reuter im Schwergewicht 1. Sieger.

Das Endſpiel um die weſtdeutſche Fußball=Meiſterſchaft, das
am 1. Mai die Mannſchaften von Schalke 04 und Boruſſia
Fulda zuſammenführt, findet nunmehr endgültig nachmittags
um 16 Uhr im Kölner Stadion ſtatt.
Der Spielausſchuß der DSB. hat die für den 8. Mai vor=
geſehene
Vorrunde zur diesjährigen Frauen=Handball=
Meiſterſchaft um acht Tage vorverlegt. Am 1. Mai
ſpielen alſo in Frankfurt: Eintracht Frankfurt
SV. Eimsbüttel (10.30 Uhr); in Glogau: Preußen Glogau
Dresdener SC.; in Königsberg: Asko Königsberg SC.
Charlottenburg.
In Duisburg fand am Sonntag die Vorrunde der rheini=
ſchen
Medenſpiele (Herren) zwiſchen Club Raffelberg und Etuf
Eſſen ſtatt. Erwartungsgemäß gewannen die Eſſener überlegen
mit 8:1 Siegen.

la überrheiniſche
eisekartoffeln
Zentner 3.70 Mk. frei Keller.
uchthaus Freeſe
Telephon 4380 (6347

nträge in das Handelsregiſter Ab=
ng
A: Am 21. April 1932 hinſicht=
ſer
Firmen: 1. Möbel=Heimausſtat=
Wolf Dankowitz, Darmſtadt: Die
ura des Simon Reßler iſt erloſchen.
e Firma iſt er loſchen. 2. L. Kuhn
ſ., Darmſtadt: Die Firma iſt er=
n
. Abteilung B: Am 18. April
hinſichtlich der Firma: Jamaica
inen= und Früchtevertrieb= Geſell=
mit
beſchränkter Haftung, Haupt=
rlaſſung
Bremen, Zweigniederlaſ=
Darmſtadt. Durch Beſchluß der
(ſchafterverſammlung vom 16. März
iſt die Firma geändert in: Jamaica
che Handelsgeſellſchaft mit be=
ikter
Haftung, Zweigniederlaſſung
iſtadt. Durch gleichen Beſchluß iſt
Geſellſchaftsvertrag geändert.
mann Friedrich Carl Heeſch iſt als
äftsführer ausgeſchieden. Am
ſprik 1932 hinſichtlich der Firma:
Rothſchild, Geſellſchaft mit be=
ikter
Haftung, Darmſtadt: Die Pro=
des
Kaufmanns Karl Wolfsheimer
loſchen.
(6307
irmſtadt, den 23. April 1932.
Amtsgericht Darmſtadt.
Stabil. Herrenrad,
Gritzner, u. ein kl.
Ausziehtiſch Mädchenrad bill.z.v.
Kommode /Eliſabethenſtr. 35,p.*

e Tiſche, etch.
btiſch=Stuhl
=au u. Kiſſen
ufſatz=Eßſchrk.,
te 2 m lang,
iſch, ½Dutzend
eſtecke, 2 gleiche
enußb. Betten
llig zu verk. (*
g95, Gartenhs.

iſelonzue, gut
reisw. zu verkf.
22, II. r

eg.-Kauf!
underbares
Minner
augen=Ahorn
ompl. 9teilig
idehalber für
1. b95.-
zu verkaufen.
f. Menger,
u. Betten=
Bleichſtr. 17.
608. (3097a
Bettſtelle m.
grahm. 18.0,
ür. Kleider=
70 z. verk.
furterſtr. 21
r antik. Eck.
, nußbaum,
antik. Glas=
nußhaum
.
iſchr., Betten
rungf.=Matr.,
omm., Sofa
Und. Möbel
aufen. Beck=
65.

mpfänger
harf, neu. ſ.
zu verkaufen
ſtraße 26,
enkhefe
ank ſ. billig
ell entſchloſſ
ſof. z. ver=
Anzuſeher
v. 37 Uh
aße 12.

mit Matr.,
ttiſch. 1 Tiſch
2htiſch wegen
zu verkauf.
0x ferſtr. 59, p.
(6342)
n u. außen
Badewanne
eu), 1. Fön
ſolt) billig
Ad. Kling
ſtraße 35. (*

Der schöne mattgetönte Teint.
Wie ein Hauch jugendlicher Frische veredelt Matt-
Creme den Teint und laßt ihn makellos glatt
wundervoll matt getönt erscheinen. Welche Frau
wäre nicht entzückt von einer so gebflesten Haut!
Auch als Puderunterlage ist dieser blassische
Schönheits-Creme vorzüglich geeisnet. Der Puder
haffet besser und läßt sich leichter verteilen.

Achten Sie auf die Zahl und die
blau-goldenen Hausfarben.
In -Tuben aus reinem Zinn 50 u. 80 Pfz.
* Glastobf R 1.20

Matt-Ore
Awork.

Baby= u. Kinder=
wagen
z. verkauf.
Braun, Bismarck=
ſtr
.59 (Souterrain)*

Weißemaill Grude
m. Kupferſchiff, gt.
erhalt., f. 25 M
z. verk. Rheinſt, 41,
2. Stock.

Ein faſt neues gr.
Bett m. g. Sprung=
rahm
., Nachttiſch m.
Marmorpl., evtl a.
einz. abzugeben.
Waldſtr. 33, 2. St.,
rechts.

Da.=Rad, n. neu,
Herr.=Rad, n neu,
verk billig. Soder=
(*
ſtraße 59.

Faſt neu., modern.

k. geſp., Panzerpl.,
Ia v. Ton, nur 4500
vehl. Nang
u. a. w. neu ſ. bill.*
Fiſcher, Rhönring 79
Gut erhalt. weißer
Kinderwagen billig
z. verkaufen. Kaup=
ſtraße
49, III., r. (5

Damenrad, ſehr gt
erhalten, für 25
(*
zu verkaufen.
Kahlertſtr. 36, pt.

Briefmarken=Album
(Schaubek neu, mit
reichl. Marken z. vk.
Anzufr. Geſchſt (9348

Herrenrad
guterh., 15 u 25 K,
neu, mit Garant. 46.
Hahn, Schwanenſt. 20 (*

Ballonräder (55
u 65 ) 2 Jahre
Gar. Gebr. Räder
billig. Döngesborn=
(*
gaſſe Nr.

Türen, Windfang,
Fenſter uſw. ſowie
Brennholz billigſt
zu verkauf. Umbau
Stegmüller, Schloß=
graben
.

Aufgelöſſe
Grammophon=
safif
vekaff
zu jedem Preis
Koffer= u. Schrank=
Snrechapparake
Off. F. M. 8863 an
Ala, Frankf. /M.=I.
(I. .6301)

Schreibmaſchine
ſpottbillig abzugeb.
Friedmann,
Luiſenplatz 1.

Pionier
Einſitzer=Faltboot,
kaum gef, zu verk.
Heinrichſt.,52 (6312b

Chevrolet=
Lieferwagen
1½ Tv.
ſehr preiswert
Donges & Wieſt
Heinrichſtr. 52 (5898a

8/40 PS. Wanderer,
ſehr guter Zuſtand,
auß. preiswert zu
verk., ev. Zahlungs=
erleicht
. Dieburger=
ſtr
. 32, Tel. 1617.

Gebr. 4/16 Opel
Vorderachſe, Steue=
rung
, Motor, Tank
Armaturen und 2=
Sitzer Landaulet=
karoſſerie
. Ein
ſteuerfreies 175 ccm
Motorrad billig zu
verkaufen.
Ob.=Ramſtadt,
Wehrſtraße 13.

3½ Ton. Benz=
Gaggenau
Laſtw. m. Elaſtik=
reifen
, betriebsber.
breiswert zu ver=
kaufen
. Anfrag. u.
G. 231 an die Ge=
ſchäftsſtelle
.
Steuer= u. führ.=fr.
Molorrad
geg. Kaſſe zu kauf.
geſucht. Angeb. u
H. 4 Geſchſt. (6332

D.K.W.,
ſteuer= u führerſch., ſ. bill. z. vk.
Kranichſteinerſt. 36.p

Anſtänd. Frl. ſucht
Zimmer u. Küche
(auch Manſ.) als
Miete auch Gegen=
leiſtung
im Haush.
od. Geſchäft. Ang.
unt. G 234 Gſch. (im

Zwangsverfteigerung.
Termin: Mittwoch, den 11. Mai 1932, vormittags 9½ Uhr,
im Sitzungsſaal Zimmer 118 des Neuen Gerichts
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 4, Bd. 4, Blatt 214.
Flux 4, 483, Grasgarten, Rheinſtraße, 272 qm.
Schätzung: 5000 RM.
Flur 4. 484, Hofreite, Nr. 20 daſelbſt, 1646 qm.
Schätzung: 165 000 RM.
Eigentümerin: Aktiengeſellſchaft für das Papierfach in
(4039a
Darmſtadt.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangs=
vollſtreckung
.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.

Soungsverfteigerang.
Termin: Mittwoch, den 22. Juni 1932, vormittags 9½ Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, Sitzungsſaal Zim=
mer
118 des Neuen Gerichtsgebäudes in Darmſtadt
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 5, Blatt 1715:
Flur 7 Nr. 472, Grabgarten Moſerſtraße, 433 qm.
Schätzung: 4000. RM.
Flur 7 Nr. 476, Hofreite Nr. 9 daſelbſt, 318 qm.
Schätzung: 40 500. RM.
Flur 7 Nr. 476 o, Grasgarten (Vorgarten) daſelbſt,
65 qm. Schätzung: 500. RM.
Eigentümer: Kaufmann Ludwig Schmidt.
Darmſtadt, den 22. Februar 1932.
Kſfg
Heſſiſches Amtsgericht.


Heungsderſteigeräng.
Termin: Mittwoch, den 22. Juni 1932, vormittags 9 Uhr,
im Sitzungsſaal Zimmer 118 des Neuen Gerichts=
gebäudes
in Darmſtadt.
Grundſtück: Grundbuch für Darmſtadt, Bez. 6, Bd. 25. Bl. 1198
Flur 34 Nr. 81½,o, Hofreite Nr. 109 Pallaswieſen=
ſtraße
, 127 qm. Grabgarten daſelbſt 360 qm.
Schätzung: Zuſammen 14 000. RM.
Eigentümer: Eheleute Bäckermeiſter Hermann Finger und

Helene geb. Gotha zu je einhalb.
Die Verſteigerung erfoolgt im Wege
der Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 4. Februar 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
(6306a

Zwangsverſkeigerung.
Termin: Donnerstag, den 12. Mai 1932, nachm. ½4 Uhr,
auf dem Ortsgericht in Nieder=Ramſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Nieder=Ramſtadt, Band 7. Bl. 659:
Flur 5 Nr. 31½o, Hofreite Oberwieſe, 14,55,2 qm.
Schätzung: 37 126. RM.
Flur 5 Nr. 317/oo, Wieſe Oberwieſen, 853 qm.
Schätzung: 2559. RM.
Flur 5 Nr. 18½ oo, Wieſe Zwiſchen den Buchen.
1800 qm. Schätzung 5895. RM.
Eigentümer: a) Breidert, Konrad, zu ½, b) Breidert, Lina
geb. Pohl, deſſen Ehefrau, zu ½.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege
der Zwangsvollſtreckung.

Darmſtadt, den 7. März 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

Garage
(Nähe Kapellplatz)
z. miet. geſ Angeb.
m. Preisangabe u.
G. 210. Geſchſt. (*

Garage
Nähe Speſſartring
Dieburgerſtraße geſ
Ang. u. G 235 Gſch.

Möbl. Atelier
od. gr helles Zimmer
in ſchönerfr Lage geſ
Ing u. 6 241 Geſch.*

Kleines
Einfam.-Haus
mögl. bald in frei
Lage zu mieten geſ.
Angeb. unter H. 10
a. d. Geſch. (6341

34-Zi.-Wohn.
Nähe Roßd. Platz
ſowie kl. Lager mit
Büro ſof. od ſpäter
geſucht.
Aefl. Ang. u. H. 2
a. d. Geſchſt. (6323

Aeltere Dame ſucht
2=Zim.=Wohnung
u. Küche z. 1. 6.
Angeb. unt. G. 207
an die Gſchſt.

Kinderl. Ehep
2 Zim. m. Küche.
Angeb. u. G. 208
an die Gſchſt.

Jg. kdlſ. Ehep. ( Be=
amter
) ſucht ſchöne
2-0. 3-Zim.-W.
ev. mit Bad. Ang.
mit Preis u G. 233
a. d. Geſchäftsſt.

Aelt. Ehep. (höh.
Beamt.) ſ. z. 1. 7.
ruh. 4=Z.=Wohg m.
Badez. i. 1. St. Ang.
n. Pr. u. G.87 Gſch.*

23=3.=Wohnung
mögl. mit Balkon,
von ält. Beamten=
ehepaar
geſ. Angeb.
unt. G. 211 an die
Geſchäftsſtelle.

2=Zim.=Wohn. mit
Küche, beſchl.=frei,
v. ruh kdlſ. Ehep.
geſ. Miete voraus.
3035 . Ang. u.
G. 227 a. d. Geſch.*

Jg. kinderl. Ehep.
ſ. ſofort 2 Zimmer
m. Küche. (25 Mk.)
Angeb. unt G. 221
an d. Geſchſt.

Gt. möb. Z., gt. Lg.,
mögl. ſep. Eing., v.
ber. Hr. p. ſof. geſ.
25 RM. inkl. Ang.
u. H. 1 Geſchſt.

Möbl. Zimmer
für jüng. Ehepaar
geſucht. Angeb. mit
Preis u. G. 230 a.
die Geſchſt.

Lichtbilder

uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber wer=
den
daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen jeweils ſchnellſtens zurück=
zuſenden
.
(1605a
Auf Chiffre=Anzeigen keine Original=
zeugniſſe
einſenden.

Oe
Wersucht gauf= und Bau=Geld?
der wendeſich perſönlich anE. Vogt, Waldſtr. 33, I
(645a
Bei Anfragen Rückporto erbeten.

4200 Mk. zur Ablöſ.
an erſte Stelle, unbe=
dingt
ſicher auf gutes
Haus v. Selbſtgeber
geſucht. Angehote u
G 244 Geſchäftsſt. (*

Bronz. Truth.
von
Brukeier Puten
u. Dahlienknollen
zu verk. Böhmann.
Neues Schießhaus
(Otto=Heſſe=Str.).

Zeungsoerſteigerang.
Termin: Mittwoch den 4. Mai 1932, vormittags 9½Uhr,
im Sitzungsſaal des Neuen Gerichtsgebäudes in
Darmſtadt, Zimmer 118.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 4, Bd. 7. Bl. 371:
Flur 4 Nr. 151, Hofreite Nr. 20. Friedrichſtraße,
382 qm. Schätzung: 24 600. RM
Flur 4 Nr. 152 Grabgarten daſelbſt, 39 qm.
Schätzung: 400. RM.
Eigentümer: Eheleute Kartonnagenfabrikant Karl Weitzel
und Eva geb. Doſch als Geſamtgut der Errungen.
ſchaftsgemeinſchaft.
Darmſtadt, den 7. Dezember 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.

Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 11. Mai 1932 vormittags 9 Uhr, im
Sitzungsſaal des Neuen Gerichtsgebäudes in Darm=
ſtadt
, Zimmer 118.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 4, Bd. 7. Bl. 382:
Flur 4 Nr. 553, Hofreite Nr. 48 Rheinſtraße, 1204 qm.
Schätzung: 85 000. RM.
Eigentümer: Katholiſcher Geſellenverein in Darmſtadt.
Darmſtadt den 9. Dezember 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.

Piano
Markeninſtrument,
gebr., geg. bar z. kf.
geſucht. Angm. Prs.
u. H. 9 Geſch (*id

4 gule Skühle
zu kaufen geſucht.
Ang. mit Preis u.
H. 255 Geſch. (6343
Gebr. Eismaſchine
(ohne Motor) geſucht
für Kraftbetrieb, nicht
unt. 10 Ltr. Inhalt.
Angeb, unter G 237
an die Geſchſt. (*
1 Gehrock=Anzug
zu kauf. geſ. Ober=
weite
5052. Ang.
unt G. 220 an die
Geſchäftsſtelle. (*

Doppelt. 3= od. 4=
Zimmer=Haus, gut
rentierend, geg. bar
zu kaufen geſ. An=
gebote
v. Beſitz. u.
G. 248 a. d. Geſch.*
Kl. Café=Reſtaurant
in beſter Lage, auch
ſehr geeignet für 1
od. 2 Damen, gün=
ſtig
zu vermieten.
Kaution erford. (*
L. Scherer,
Griesheim. b. Dſtdt.
Suche ca. 250 gm
Gartengelände od.
Bauplatz a. Stadt=
rand
. Ang. m. Pr.
unt. G. 226. a. d.
Geſchſt.
(83t1

[ ][  ][ ]

Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
gangei
Ee
zöſiſche
Tardie
macht
tref.
aus n.
konföt
verluſ
haben
währe
von (
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
ſollt
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
de

Nummer 116

NarmſtaderCagblatt.

Dienstag, den 26. Ap

Frankreich glaubt an einen Konjunkturumſchwung.
Die große Frage: Wie geftalket ſich das Wirtſchaftsleben der Vereinigken Staaken? Fakale Nachwirkungen
der Krenger=Affäre. Man beobachket Anzeichen allgemeiner Beſſerung.

Franzöſiſcher Wirkſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 24. April.
Das große Fragezeichen im Wirtſchaftsleben iſt die zukünf=
tige
Entwicklung in den Vereinigten Staaten. Die Polemik zwi=
ſchen
der franzöſiſchen und amerikaniſchen Preſſe letztere be=
hauptet
, daß Frankreich die Stabilität des Dollars gefährdet
mutet ganz ſeltſam an. Feſt ſteht die Tatſache der Kapitalflucht
aus den Vereinigten Staaten, man kann dazu verſchiedene Kom=
mentare
anknüpfen.
Die Unruhe über die Lage in Wall=Street ſowie die fatalen
Nachwirkungen der Kreuger=Affäre beunruhigen die hieſigen
Finanzkreiſe. Ueber die Verluſte der franzöſiſchen Banken bei
den Kreuger=Unternehmungen, die angeblich ſehr erheblich ſein
ſollen, verlautet noch nichts beſtimmtes.
Die Herabſetzung der Diskonttaxe in mehreren Ländern ſowie
die zeitweilige Hauſſe der Getreide= und Baumwollpreiſe gehören
zu den wenigen, aber um ſo bedeutenderen Zeichen einer allge=
meinen
Beſſerung.
Die Lage des Handels iſt ſehr ungünſtig. Die
Ausfuhr iſt ſehr zurückgegangen. Seit Monaten iſt auch
am Innenmarkt eine faſt vollkommene Stagnierung
zu konſtatieren.
Die Lage des franzöſiſchen Kohlenbergbaues
iſt ungünſtig. Der letzte Bericht des franzöſiſchen Kohlenkomitees
iſt ſehr peſſimiſtiſch. Man betont in Paris offenſichtlich um
die Börſe zu beruhigen , daß die franzöſiſchen Zechenbeſitzer des
Jammerns nie müde werden und daß ſie ſelbſt, während der
Proſperität peſſimiſtiſche Berichte veröffentlichten, um die Zoll=,
Steuer= und Transportpolitik zu ihren Gunſten zu beeinfluſſen.
Die Lage des Kohlenbergbaues iſt aber ohne Zweifel ſehr ernſt.
Sieben bis zehn Tage monatlich wird in den Zechen des Nord=
und des Pas de Calais nicht gearbeitet; die Lage der Zechen in
den anderen Departements iſt nicht viel günſtiger. Gegen die
Einfuhr der ausländiſchen Kohlen wird eine großzügige Kam=
pagne
geführt, die Verdrängung der ausländiſchen Kohle iſt aber
aus Gründen der Qualität und der Preislage unmöglich. Die
Einfuhr iſt zwar im Vergleich zum Vorjahre um ein Drittel
zurückgegangen, dieſer Rückgang iſt aber nur ein Symptom des
allgemeinen Konjunkturrückganges. Die Kohlenpreiſe ſind im
allgemeinen ſchwach, die Kokspreiſe wurden am 1. April wieder
herabgeſetzt.
Die Lage der Schwerinduſtrie iſt ungünſtig. Be=
merkenswert
iſt, daß die mittleren und kleineren Betriebe der
Kriſe viel beſſer ſtandhalten als die Rieſenbetriebe, die vorwie=
gend
auf Export eingerichtet waren. Den großen Geſellſchaften
will man jetzt durch koloniale Beſtellungen Arbeit verſchaffen.
Am Kupfermarkte herrſcht Feſtigkeit. Die Preiſe haben
ſich bisher nur wenig erholt, der Optimismus herrſcht aber durch=
weg vor, ſelbſt in Amerika. Nach einem engliſchen Gerücht wollte
ein Londoner Syndikat die amerikaniſchen Vorräte 500 000
Tonnen aufkaufen, allerdings zu einem Spottpreiſe. Die
Amerikaner hätten jedoch das Geſchäft zurückgewieſen, da ſie auf
eine günſtigere Wendung der Konjunktur hoffen. Soviel ſteht
jedenfalls feſt, daß der ganze Metallmarkt lebhafter iſt und daß
die Preiſe ſämtlicher Metalle günſtige Tendenzen aufweiſen.
Die Zinkpreiſe ſtehen im Zeichen der Hauſſe. Es iſt be=
merkenswert
, daß ihre Befeſtigung von London ausgeht, wo die
wichtigſten Bewegungen des Metallmarktes ſich konzentrieren,
während früher New York den Metallmarkt beherrſchte. Die
Valutadifferenzen und die dadurch entſtehenden Schwierigkeiten
verurſachen am Metallmarkt viel Komplikationen, die Erhaltung
des Zinkkartells und beſonders ihre Verlängerung bis Oktober
werden dadurch in Frage geſtellt.
Die Bleipreiſe lagen gleichfalls feſter, bei den gegen=
wärtigen
Preiſen können jedoch ſelbſt die beſtorganiſierteſten Be=
triebe
keinen Ertrag abwerfen.
Die Zinnpreiſe ſind nach einer ſtarken und langwierigen
Baiſſe man könnte, richtiger Entwertung ſagen wieder
feſter. Es ſind viele Gerüchte im Umlauf betreffs der Verhand=
lungen
des Zinnkomitees. Man plant angeblich eine neue Herab=
ſetzung
der Kontingente. Es iſt aber fraglich, ob ſämtliche Produ=
zenten
ſich darin fügen werden, und auch, ob die intereſſierten
Regierungen zu einer weiteren Reduzierung der Arbeit in den
Minen ihre Einwilligung geben. Nach einem Gerücht ſoll ein
internationales Syndikat große Quantitäten Zinn, um die Preiſe
zu ſtützen, aufkaufen.
Die kritiſche Lage des Petroleummarktes dauert
weiter. Die Amerikaner verfolgen hartnäckig und ohne jeden
Erfolg mit Hilfe energiſcher ſtaatlicher Einmiſchungen die Ein=
ſchränkung
der Produktion. Was aber in dem einen Staat der
Union zeitweiſe gelingt, verſagt im anderen ſogleich.
In Rumänien verſchlechtert ſich die Lage der Oelinduſtrie täg=
lich
, wenn eine Verſchlechterung überhaupt noch möglich iſt.
Der Phosphatenmarkt bekommt immer mehr die fata=
len
Wirkungen der Wirtſchaftskriſe zu fühlen. Statiſtiken liegen
darüber zwar nicht vor, der vor einigen Tagen veröffentlichte
Jahresbericht einer großen tuneſiſchen Phosphatengeſellſchaft be=
weiſt
aber genügend, wie ungünſtig die Lage der nordafrikaniſchen
Phosphateninduſtrie iſt.
Die Lage der chileniſchen Nitrateninduſtrie ſoll geradezu
kataſtrophal ſein. Unſinnige Finanzpolitik, ſoziale Agitation und
Naturkataſtrophen haben den Nitrateexport vollſtändig vernichtet.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe ſtand völlig unter dem Eindruck der
Wahlen zum Preußiſchen Landtag. An ſich brachte das Ergebnis
keine Ueberraſchungen mehr: denn die Schätzungen, die man im
Laufe der vorigen Woche abgegeben hatte, haben ſich faſt genau
bewahrheitet. Trotzdem war man ſich natürlich über die poli=
tiſche
Weiterentwicklung, insbeſondere über die praktiſchen Mög=
lichkeiten
einer Regierungsbildung völlig im unklaren, und ſo
kam es, daß zu Beginn des Verkehrs ſowohl beim Publikum als
auch bei der Spekulation außerordentlich ſtarke Zurückhaltung
herrſchte. Die Kursgeſtaltung war in erheblichem Maße vom
Zufall abhängig, doch betrugen die Veränderungen nach beiden
Seiten nur vereinzelt mehr als 1 Prozent. Stärker abgeſchwächt
waren anfangs Salzdetfurth mit einem Verluſt von 4½ Prozent,
Farben, die 2 Prozent einbüßten, ſowie Reichsbank. H.E.W.,
Deſſauer Gas und ſchleſiſche B=Gas mit Rückgängen von je 1½
Prozent; auch Chade=Aktien lagen 1,50 RM. gedrückt. Berger
fielen durch einen Gewinn von 2 Prozent auf. Im Freiverkehr
waren Burbach leicht erholt. Harpener wurden von den Mit=
teilungen
aus der Bilanzſitzung nicht beeinflußt, während Char=
lottenburger
Waſſer auf die neue Bilanz geringfügig abgeſchwächt
waren. Die wirtſchaftlichen Momente fanden überhaupt wenig
Beachtung; der feſte Schluß New Yorks vom Samstag hatte kei=
nerlei
Einfluß. Im Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft zunächſt
nahezu vollkommen. Kursveränderungen waren kaum zu bemer=
ken
. Später, als es ſich zeigte, daß von Publikumsſeite her kein
Angebot herauskam, für Kaſſewerte ſogar eher Intereſſe beſtand,
bekundete die Spekulation wieder Deckungsneigung. Ausgehend
vom Farbenmarkt, wurde es allgemein freundlicher, die Gewinne
betrugen bei führenden Pavieren bis zu 1 Prozent. Von deut=
ſchen
Anleihen waren Altbeſitz mehr als 1 Prozent ſchwächer.
Der Pfandbriefmarkt lag eher etwas freundlicher. Induſtrie=
obligationen
im Verlaufe feſter, Reichsſchuldbuchforderungen
gaben ½ Prozent nach. Am Berliner Geldmarkt war Tagesgeld
mit 5½ Prozent an der unteren Grenze etwas leichter, Monatsgeld
blieb zunverändert 2 Prozent und darüber.

Die Wahlausgänge in den verſchiedenen Ländern übten auf
die Frankfurter Börſe keinen beſonderen Einfluß aus. Es zeigte
ſich kaum eine ſtärkere Bewegung nach oben oder unten. Im
großen und ganzen wurden die Wahlausgänge in der jetzigen
Form erwartet, wenn auch ein ſo ſtarkes Anwachſen der National=
ſozialiſten
nicht erwartet wurde. Andere Momente wie die feſtere
New Yorker Börſe blieben ohne Eindruck, ebenfalls der flüſſige
Geldmarkt. J.G. Farben ſetzten mit 88½, alſo etwas ſchwächer,
ein und verharrten zunächſt auf dieſem Niveau. Im ſpäteren
Verlauf trat jedoch eine freundliche Stimmung ein, wobei J.G.
Farben bis 90½ Prozent anzogen, alſo über Samstagsſchluß
notierten. Von den übrigen Chemiewerten waren Scheideanſtalt
1 Prozent ſchwächer. Es zeigt ſich, daß für die Börſe nach wie
vor das Publikumsintereſſe ausgeblieben iſt, ſo daß die Umſatz=
tätigkeit
ſich in kleinem Rahmen abſpielte und von der Speku=
lation
getätigt wurde. Am Elektromarkt waren A.E.G. 1, Licht
u. Kraft ½, Siemens 2½ Prozent niedriger. Durchweg ſchwächer
waren Montanwerte. Nur Gelſenkirchen nach anfänglich ½ Pro=
zent
Verluſt ſpäter ½ Prozent feſter. Kunſtſeidewerte waren bis
Prozent gedrückt, im gleichen Ausmaße Zellſtoffaktien. Am
Schiffahrtsmarkte Nordlloyd ½, Hapag ½ Prozent niedriger.
Kaliwerte waren ziemlich gedrückt, wobei auf die Vorgänge im
Burbach=Konzern hingewieſen wird. Salzdetfurth 3 Prozent
nachgebend. Von Frankfurter Werten waren Holzmann und
Metallgeſellſchaft ½ Prozent matter. Zement Heidelberg waren
gut gehalten. Der Anleihemarkt zeigte eine rückläufige Haltung.
Altbeſitzanleihe 1 Prozent, Schuldbücher gleichfalls ½ Prozent
ſchwächer. Am Pfandbriefmarkt kam einiges Material heraus.
8prozentige Pfandbriefe lagen bis ½ Prozent niedriger. Im
weiteren Verlauf blieb die Börſe widerſtandsfähig und ruhig.
Die Abendbörſe lag ohne Geſchäft, doch war die Stimmung
nicht unfreundlich. Die Spekulation bekundete aber im Hinblick
auf die weitere Entwicklung der innerpolitiſchen Lage ſtarke Zu=
rückhaltung
. Von den Auslandsbörſen ging keine Anregung aus,
ebenſo lagen vom Publikum weder Kauf= noch Verkaufsorders
vor. Bei minimalſten Umſätzen blieben die Berliner Schlußkurſe
gut behauptet. J.G. Farben konnten ſich ½ Prozent erhöhen.
Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille zwar an, doch nannte man
weiter etwas erhöhte Kurſe.
Am Rentenmarkt fanden keine Umſätze ſtatt.
Hinausſchiebung der Abwicklung der laufenden
Termin=Engagemenks.
Der Frankfurter Börſenvorſtand hat beſchloſſen, die Abwick=
lung
der bis zum 29. April 1932 laufenden Terminengagements
auf den 31. Mai 1932 hinauszuſchieben auf der Grundlage neuer,
am 6. April 1932 feſtzuſetzender Liquidationskurſe. Die Fälligkeit
der Reichsmarkdarlehen wird ebenfalls bis zum 31. Mai 1932
hinausgeſchoben.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Fuſion der Anhalt=Deſſauiſchen Landesbank mit der Adca.
Der Aufſichtsrat der Anhalt=Deſſauiſchen Landesbank, Deſſau, hat
in ſeiner Plenarſitzung einſtimmig beſchloſſen, der auf den 27. Mai
einzuberufenden ordentlichen Generalverſammlung die Fuſion des
Inſtitutes mit der Allgemeinen Deutſchen Credit=Anſtalt, Leipzig,
auf der Baſis eines Aktienumtauſches im Verhältnis 4:1 vorzu=
ſchlagen
.
Maſchinenbauanſtalt Venuleth u. Ellenberger, Darmſtadt.
Die Geſellſchaft berichtete einer außerordentlichen Generalver=
ſammlung
über Zahlungseinſtellung, die mit der Unmöglichkeit
der Finanzierung von Ruſſenaufträgen und mit dem übrigen
Auftragsrückgang zuſammenhängt. Es wurde das gerichtliche
Vergleichsverfahren beantragt. Die Generalverſammlung nahm
Mitteilung gemäß 8 240 HGB. entgegen, wobei das geſamte
Aktienkapital von 255 000 RM. als verloren gilt. Zur Sanierung
ſoll ein Kapitalſchnitt 4:1 vorgenommen werden. Da die General=
verſammlung
beſchlußunfähig war, blieb die Beſchlußfaſſung einer
demnächſt einzuberufenden neuen Generalverſammlung vor=
behalten
.

Deviſen=Höchſtbeträge für den Monak Mai.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat angeordnet, daß die
porteure für den Monat Mai 1932 den Höchſtbetrag ihrer al
meinen Genehmigungen nur bis zur Höhe bis zu 50 Prozent /
Anſpruch nehmen dürfen. Für die dieſen Betrag überſteigen
Zahlungsverbindlichkeiten werden die Firmen auf die Inanſpr
nahme von Lieferantenkrediten und die Ausnutzung der Kre
linien des Stillhalteabkommens verwieſen.
Produklenberichke.
Mannheimer Produktenbericht vom 25. April. Weizen inle
(75/76 Kilo), gut, geſund und trocken 28,7529,25, dito auslä
(73/74 Kilo), gut, geſund und trocken 2728, Roggen inländ.
geſund und trocken 22,25, Hafer inländ. 17,5019, Sommerge
inländ. 2021, Futtergerſte 17,7518,50, gelber La=Plata=M
mit Sack 17,25 Soyaſchrot (Mannh. Fabrikat) prompt 1212
Biertreber mit Sack 12.2512,75, Trockenſchnitzel loſe 8,75.
Wieſenheu loſe 5,606, Rotkleeheu 5,806.20, Luzernkleeheu
bis 6,60, Stroh: Preßſtroh Roggen=Weizen 3,804,20, Hafer=Ge
3.403,80, geb. Stroh Roggen=Weizen 3,804,20, Hafer=Ge
3,403.80, Weizenmehl Spezial 0 (Süddeutſcher Großmühlenp=
ab
Mühle) mit Sack 39,25, dito mit Auslandsweizen 40, Roge
mehl (70prozentig) mit Sack 28,5029,50, feine Weizenkleie
Sack 11, Erdnußkuchen 1313,25. Tendenz: Bei fortgeſetzt k
nem Angebot ſind die Forderungen für Inlandsweizen etwas
höht. Inlandsroggen iſt zu unveränderten Preiſen angebo
Die Stimmung iſt bei Zurückhaltung der Käufer als ſtetig
bezeichnen.
Frankfurter Produktenbericht vom 25. April. Weizen
bis 272,50, Roggen 225 Sommergerſte 195200, Hafer 165
172,50, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 3
bis 40,25, dito Sondermahlung 38,2539,50, Weizenmehl niel
rheiniſch Spezial 0 mit Austauſchweizen 39,2540. dito Sond
mahlung 38,2539,25, Roggenmehl 28,7530. Weizenkleie
Roggenkleie 11. Erbſen 2635, Linſen 2452, Heu 5. Wei=
und Roggenſtroh drahtgepreßt und gebündelt 5, Treber 12,25
12,75. Tendenz ruhig.
Vießmärkke.
Mannheimer Viehmarkt vom 25. April. Auftrieb: 129 Och
141 Bullen, 230 Kühe 296 Färſen, 804 Kälber, 13 Schafe, 2
Schweine, 7 Ziegen, 6 Lämmer. Preiſe für 50 Kilogramm Lebe
gewicht in RM.: Ochſen a) 3133, b) 2428, c) 2628; Bu
a) 2528, b) 2224, c) 1822: Kühe a) 2426, b)
c) 1416, d) 1114: Färſen a) 3234, b) 2730. c) 25-
Kälber b) 4246, c) 3842, d) 3438, d) 2832; Schafe b)
bis 30; Schweine b) 3841, c) 3841, d) 3740, e) 35
f) 3032, g) 2832 Preiſe pro Stück in RM.: Ziegen 12
Marktverlauf: Mit Großvieh mittel: mit Kälbern ruhig, lang
geräumt; mit Schweinen mittel, geräumt.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Sonntag vormittag erſchoß ſich in Karlsruhe der erſte Di
tor der Landesbank für Haus= und Grundbeſitz, A. Duſchm
Wie die Bankleitung mitteilt, iſt die Geſchäftsführung des Di
tors Duſchmale vollkommen in Ordnung, auch habe er keine Sd
den hinterlaſſen.
Nach Eintritt der Zahlungseinſtellung iſt über das Vermö
der Firma Nicolay u. Dunker in Hanau a. M., Goldwareng
handlung, das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet wort
Der Londoner Goldpreis beträgt am 25. April 1932 für e
Unze Feingold 110 ſh 10 d 86,8933 RM., für ein Gramm Fe
gold demnach 42,7605 Pence 2,79368 RM.
Der auf den 25. Mai einberufenen ordentlichen Generalt
ſammlung der Telephonfabrik Berliner A.=G. Berlin, ſoll 1
Erledigung der Regularien für das Geſchäftsjahr 1931 Mitteil.
gemäß 8 240 HGB. gemacht werden., Bekanntlich ſollte der
4. Februar abgehaltenen außerordentlichen Generalverſamml
bereits dieſe Anzeige gemacht werden, dieſer Punkt wurde jel
von der Tagesordnung wieder abgeſetzt, da nach einer Zwiſch
bilanz der Verluſt noch nicht ganz die Hälfte des Kapitals
reicht hatte.
Die Luxemburgiſche Prinz=Heinrich=Bahn A.=G. ſchließt 1
mit 4,6 Mill. Franken Verluſt, der aus der Reſerve gedeckt w.
Im letzten Jahre hat ſich bereits der Reingewinn von 13,10 M
Franken auf 32 800 Franken ermäßigt.

Berliner Kursbericht
vom 25. April 1932

Oeviſenmarkt
vom 25. April 193

Berl.Handels=Geſ.
Danatbank.. ...
Deutſche Bank u. /
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Llotzd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg.
Vergmann Elektr.
Verl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Re
23.50
39.25
23.50
14.
23.25
14.125
25.
29.,625
32.75
17.
13.50
77.50
78.

D
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u. 1
Köln=Neueſſen 4
Phil. Kolzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn.
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppell

Nee
53.50
89.50
35.125
50.25
33.
24.75
33.50
83.50
21.
34.25
22.125
29.625
21.

Ke
Rütgerswerke 25.
Salzbetſurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Berein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.-Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werte.

Nar6
142.
52.75
14.75
94.
9.375
22.75

64.
16.50
25.

Helſingſors
Wien
Prag
Budapeſt
Soſia.
Holland
Lslo
Kopenhagen
Stocholm
London.
Buenos=Aires
New York.

Belgien
Italien

Paris

Währung
100 finn.Mi.),
100 Schilling
100 Tſch.Kr.
100 Pengd
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
T.Sto.
1 Pap. Peſo
1 Dollax.
100 Belga
100 Lire
100 Francs

*
7.a53
15195
12.4e5
3.o57
170.53
7722
85. 36
76.47
15.e8
1.023
4.209
158.97
21.63
16.58

7.267
52.05
512,405
3.c6slt
170.e7
77.38
86.041
76e3
15.70
1.527
4.217
59.,09
21.67
16.62

Echweiz
Exanien
Danzig
Japon
Mio deJanerrolz
Jugoſlawien 1
Portugal
Athen.
Iſtambu
Kairo
Kanada
Uruguah

Island
Tallinn (Eſtl.) 1100 eſtl. Kr.
1
Riga.

Währung ſGeld
100 Frankenlei.67
100 Peſetas 3
1100 Gulden
1 Yen
1 Milreis
100 Dinar
100 Cscubos
100 Drachm
türk. 2
t ägypt. 4
canad. Doll
Goldpeſo
100 1sl. Kr.
100 Lats

33.07
82.67
1.359
0.279
7.422
1429
5.325
2.009
18.09
13.766 3
1.830
70.431
109.39
72.72

Burmftäuter uns Kariokarbant Burmftadt, Bindte der Pressher Bul
Frankfurter Kursbericht vom 25. April 1932.

Pe
v.27
5½%Intern.
6%Baden ..
6%Bayern.
6% Heſſen.
62 Preuß. Staat
6½ Sachſen
Dtſche. Anl. Auslo=
ſunsſch
. 4ir Ab=
löſungsanl
.
Dtſche. Anl. Ablö.
jungsſch. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
.
6%Baden=Baden.
6%Berlin. . .v.24
6% Darmſtadt . .
6% Dresden v. 26
6% Frankfurt a.M.
Schätze v.29
v. 26
82Mainz ....
%0 Mannheimv. 27
6%München v. 29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig
68
5½% Heſſ. Lds.-
Hhp.=Bk.=Lignid.
4¾% Kom.=Obl.
6% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf.

6½ Goldobligl 57

Go
60.75
51
59
62
74
58.5

39.25
2.6

2.7

40.5

42


50.5

71.5

73.5

71.5

Ma
Br. Girozentr. für
Heſſen, Goldobl.
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbr
5½% Liqu.Obl
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
4AuslSer.
Ser III
Ot. Komm. Sammt.
Abl. (Neubeſitz).
Zerl. Hhp. Bk.
5½%r Ligu.=Pfbr.
% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
Golboblig.
Pfbr.=Bk.
Liau.
2 Mein. Hyp.=Bk.
12% Lig. Pfbr.
6% Pfälz.Hyp.=Bk.
5½%0 Lig.Pfb.
625 Rhein.Hyp. Bk.
51.% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
6% Südd. Bod.=
Cred.=Banr.
51/,% Lig.Pfbr.
6%0 Württ. Hhp.=B.)
6%Daimler=Benz
685 Dt. Linol. Berke
%Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl.
6% Ber. Staflweridl

47.5

74.5
71.75
75.75
71.5

76.25

Mainte 5

J. 6. Farben Bonds
50 Bosn. L.E.B.
2.Indeſt.)
525 Bulg. Tab.v.02
%0 Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumänl
% Türk. Admin.
1. Bagdadl
Zollanl.
% Ungarn 1913
19141
*
Goldr.
1910
Aktien

71.5 Ra. Kunſtzüde Unie
89.75 ) A. E. G.
AndregeNoris Zahn
76.25 Aſchaffbg.Brauereil
Zellſtoff
Bemberg, F. P.
71.8 Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie
55.8 Buderus Eiſen
Cement Heidelbergl 40%,
Karlſtadt
80.25) . 6. Chemie, Baſell
75 Chem.Werke Albert/ 25.5
Chade .........."
39 Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. ..
Asl -Si m

81.5

5.75

mn5

132.5
201.5

53

RH
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerke
Eiſenhandel..
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
ſei.
Elektr. Lieferg.,
ſcht u Kraftl
Eſchw.
rowerk. .1
EßlingenMaſchinen
Faber & Schleicher
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ f.elektr. Unter
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen!
Grün & Bilfinger .4
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamml
Genüſſel
Junghans ..
Kali Chemie
Aſchersleben
Karſtadt, R....
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ....!

Knorr C. H.....H34

122.5
26.5

25
89.75

*

48.5
32.5

21

KineR
Laurahitte ...
Lech, Augsburg..
Löwvenbr. Münch. 143
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt. 41
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm. Röhren 33.75
Mansfeld Bergb.
Metllageſ, Frankf.. 27.75
Miag, Mühlenbau. 20
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Sberbedarf
Phönix Bergbai
Reiniger, Gebber
Nh. Braunkohlen 1148
Elektr. Stamm 63.5
Stahlwerke ...! 37
Riebeck Montan. . .
Roeder Gebr. . ... 32
26.5
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali 142
Salzw. Heilbronn 129
Schöfferhof=Bind., /418.5
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel. 50
Schuckert Elektr. . 43
Schwarz=Storchen 44
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske. 95.5
Südd. Zucker=A. G. 92
Tellus Bergbau..
Thür. Liefer.=Geſ.. / 48
Tietz Leonhard ..
Unterfranken ....
Ver. Stahlwerke ./ 14.5
Ultramarin .
Boigt & Haeffner
Banß & Fretztag. 4.5

Weſteregeln Kal
Zellſtoff Waldhof.
Memel
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank....
Bk. f. Brauinduſtr.)
BarmerBankverein
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ..
Hhpothelbl.4
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u.Nat.=Bk.
Dt. Bank und Die
Di. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank..
Frankf. Bank ...!
Hyp.=Bank ...!
Mein. Hhp. Bank.
Pfälz. Hhp.=Ban
Reichsbank=Ant ..4
Rhein. Hyp.=Bonk.
Südd. Bob. Fr. Bk.
Württb. Notenband
A.=G. f. Verkehrsn
Allg. Lokalb. Kraſtw
7% Dt. Reichsb. Vz0
Hapag.
Nordd. Llohd.. .
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung.
.. Verein. Berſ.
FrankonaRücke u.W
Mannh. Berſich.
Ltavi Minen
Snne

60

[ ][  ][ ]

nstag, 26. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 116 Seite 11

Jauf Bennungs großer Zeind.

Roman von
Kurt Siodmak

(Nachdruck verboten.)

Ein Monte Christo von heute

Copyright by Carl Duncker Berlag, Berlin 1931.

Erſtes Kapitel.
er D.=Zug donnert über eine kleine geſchwungene Eiſen=
während
der Mörder Franticek Rowolſki ſtirbt.
je Räder klirren, die eiſernen Träger der Brücke fangen
blagende, knackende Geräuſch und werfen es dumpf zurück.
voltern Weichen, und der Schienenklang fliegt wieder über
Felder dahin.
owolfkis Kopf iſt herabgeſunken. Der zerſchoſſene Körper
unter dem Speiſewagen des Schnellzuges, der von Ruß=
iber
Warſchau, Lodz nach Paris jagt, um den Weſten mit
Iſten zu verbinden.
alf Benning ſtützt den lebloſen Körper, der die gleiche
hellgeſtreifte Zuchthauskleidung trägt wie er, mit rundem
1sſchnitt, weiten, ſchlappenden Hoſen aus rauhem, kratzen=
uch
geſchnitten. Das Blut des Sterbenden rinnt über
and Bennings, kriecht in den Aermel, klebrig, warm
haltſam.
e Schwellen ſchnurren vorüber, ſauſen unter Bennings
einher, raſend wickelt ſich der Weg auf, wie ein Faden
ine fern im Aether ſchwimmende Spule Unendlichkeit
llenden Wegbandes, Kreis ohne Ende, der ſeinen Bogen
s ſchließt.
vanzig Kilometer die deutſche Grenze. Zwanzigtauſend
weit, wie zwanzigtauſend langſam tropfende Tage, wie
gtauſend langſam verlöſchende Sterne.
hienenſtöße eins zwei drei vier.
nning wälzt ſich auf den Bauch, hängt jetzt über dem gleiten=
oden
, das Geſicht abwärts, wendet ſchwerfällig den Kopf,
e in verſchraubten Gelenken ſich dreht, erfaßt grau und
t die Umriſſe einer anderen Geſtalt zwiſchen Wagenboden
chienentod: Johnny Golder, bezahlter Mörder, Mörder
eruf.
wolfkis Körper pendelt. Wenn er hier fällt, ein paar
Meter von der Freiheit entfernt, von der Grenze, die,
hlucht der Gefahr und des Endes, ſich auf dem raſenden
der klappernden Schienen befindet wenn er ſtürzt, war
jal vergebens.
ſegramm an die Grenze Rückkehr in das Zuchthaus
enhiebe, Dunkelzelle, Hungerſtrafe.

Benning ächzt, ſtößt Rowolfki auf den Träger zurück, preßt
den Körper dagegen.
Langſamer die Schienenſtöße. Eins zwei drei vier!
Geſchwindigkeit dreißig Kilometer.
Der Boden ſenkt ſich. Die Räder gleiten murmelnd leiſ=,
weit dehnt ſich eine weiße Straße, dreht ſich wie ein Zeiger,
kleine Dörfer flitzen vorbei, niedrige Dächer, dünne Gärten.
Benning erfaßt ein Schild: Kempno Kempen. Grenze neun=
zehn
Kilometer!
Daß man atmen darf ſüße ſauſende Luft, daß man über
Land blicken kann, das keine Mauern einſchließt, daß man
hoffen darf, wünſchen, glauben, jetzt, in einigen Minuten, wenn
der Wagen über die Grenze rollt, ſtacheldrahtverbaute Grenze,
Stacheldraht mit Glöckchen dran, die ſchrillen, wenn ein Menſch
ſie berührt, ſchrillen und Männer mit Gewehren rufen daß
man daran denken darf, die Heimat wiederzuſehen, Heimat
Boden Erde, daß man mit Menſchen ſprechen darf,
denen keine Revolver klappernd neben dem Gummiknüppel
hängen, daß man ihnen die Hand reichen darf, die Hand hin=
ſtrecken
, die ſie faſſen werden
Hoch und durchdringend fteht ein Pfiff in der Luft, ſchrillt
über weites, flaches Land, Brücken, Wege, Wälder, Wieſen,
Aecker, Füße der wiegenden Telephonmaſten. Kleine Stadt in
leichtem Dunſt des Abends, fern am Horizont. Wartenberg,
Groß=Wartenberg, die Grenze, das letzte Tor am Ausgang
der Hölle!
Luft pfeift aus den Bremsventilen, leiſe legen ſich die Eiſen=
klötze
an die Räder, ſanft ſummen die Achſen ein tiefes Lied,
langſam wandern Gleiſe, kommen von allen Seiten, laufen
brüderlich nebeneinander, drängen ſich enger, ſchieben Weichen
vor, um ſich zu verbünden. Güterwagen, lange, geduldige
Reihen. Licht glimmt, Bremſen quietſchen, ein korrekter Stein=
wall
begleitet den Weg der Räder.
Wartenberg. Groß=Wartenberg!
Zug ſteht.
Grenze Päſſe bereithalten! Kleines rotes Dach des
Stationshauſes, Pikkolos mit weißen Schürzen, Obſt auf
Brettern, Limonaden.

D.=Zug Warſchau-Breslau zehn Minuten Aufenthalt!
Und im Geſtänge des Speiſewagens drei Männer, ein totet
Mörder, ein lebender Mörder, und ein Menſch, der an ſeinem
Leben verzweifelt.
Zweites Kapitel.
Die Waſſerpumpe der Lokomotive ſtieß in tiefen atmenden
Zügen einen ſchwitzenden kleinen Dampfſtrahl in die Luft.
Benning hörte ſeinen Herzſchlag. Langſam, wartend, atmend wie
den Takt der Pumpe.
Er fürchtet ſich nicht. Furcht hat keinen Eingang in das
Herz, wenn der Tod und die Hoffnung an einem winzigen Zufall
hängen; den Blick eines Beamten unter die Wagen, dem Schnüf=
feln
eines Hundes am Bahnſteig, Benning hatte keine Zeit
mehr ſich zu fürchten, er mußte dieſe Minuten benutzen, um zu
atmen, zu horchen, zu warten, um den Gedanken den Eintrint
in ſein Hirn zu verwehren.
Er horchte. Golder bewegte ſich jetzt leiſe, langſam, wie
ein Tier im Schlafe, verſtummte wieder. Rowolſki lag ruhig
ein Toter hat es gut, er fühlt nicht, wie die eiſernen Geſtänge
ſich immer tiefer in den Körper drücken, wie die Beine zu
ſtählernen, fühlloſen Klumpen werden, die Hände zu unbeweg=
lichen
Haken erſtarrt, ſich um die runden Eiſen der Quer=
traverſen
krümmen. Hunger, Durſt und Angft ſind mit ihm
entſchlafen.
Benning hatte nicht bemerkt, daß Rowolſki die Kugel ge=
troffen
hatte, die der Poſten ihnen nachſandte. Der Poſten, ei
Junge mit Milchgeſicht, kleinem hellen, flaumigen Bart über
dem weichen Mund; das Gewehr war viel zu groß für ihn. Er
ſteckte in einer ſchlotternden Uniform, und ſein Geſicht, erſchreckt,
faſt weinend in Entſetzen, als er die drei Zuchthäusler wie
Schatten ſpringen ſah, hatte ſich in Bennings Bewußtſein ge=
graben
. Der Junge hatte blitzſchnell das Gewehr hochgeriſſen,
der Schaft flog an die Wange des erſtaunten Geſichtes, der
Schuß knallte los. Wer hat dieſes Kind gedrillt, daß die
Muskeln ſo automatiſch reagierten? Ob der Knabe weinen
würde, wenn er wüßte, hier liegt ein Menſch mit einer Kugel
im Rücken, deiner Kugel tot!
Lauf durch die Nacht, die Beine raſten in weiten raum=
greifenden
Schritten. Daß Menſchen ſo rennen können, ſchneller
als Tiere. Die Lungen pumpten Luft, die Gurgel konnte den
Andrang des Blutes kaum faſſen, verengten den Schlund, be=
nebelte
das Hirn. Ein Gedanke noch: weg!
Scheinwerfer knallten in den Himmel, brachen auf den Fel=
dern
nieder. Fern und dumpf löſte ſich ein Kanonenſchuß, hoch
pfiffen Sirenen.
(Fortſetzung folgt.)

esichtsausschlag
Lickel, Miteſſer, Blliten, Wimmerln
erſchwinden ſehr ſchnell durch
har's Patant-Medizinel-Selfe
k54,90 Pfg. u. Mk. 1.35 (ſtärkſte Form).
die hautverſchönende Zuckooh=
ge‟
60, 45, 65 und 90 Pfg.). 1000 fach
ihrt, ärztl. warm empfohlen. In allen

theken, Drogerien und Varſäerien.

lDaurn Halalgang
Inlett, Federn
alle Qualitäten billigst.
MENGER

raße 17

(3097a) Tel. 1608

Stage im Kaufhaus
beliebtesten Veranstaltungen.
ich Restetas

s bt für Sie
Einkauf um die Hälfte!
leltermantelstoffe
ſeirz iile, Reste von ca. 3 Mtr.
ter Mk. 4.75, 4.20, 3.,

2 Zimm.
Manſ. m.
Vorpl. geg
ſtl. 2 groß.
geſ. Ang
Geſch.

rature
nd ſchnell
& Wieſt
r.52 (5891a
R
ine 2= o.kl.
(1. b. 2. St.
en geſucht
chäftsſt.

Juli bez.=
34=Zi.=
ev. kl. 3.
hnung in
. Ang m.
250 Gſch.
ſt. Str. 42,I.
=W., ruh.
v. . 1. St
ii)

Riedlingerſtr. 20,II.
4=Zim.=Wohn. ſofort
zu verm. Anzuſehen
56 Uhr.
(Timd

Bismackſtraße 24, I.
46 Zim.=Wohnung
zum 1. Juni zu verm
Näheres II. Stock *

Mob 3=Z.=Wohng.
m. Manſarde, Bad,
Balk., 1. St., i. ſch.,
fr. Lage (Neubau),
z. 1. 6. zu vm. Ang.
u. G.213 Gſchſt. (*
Lauteſchlägerſt. 10:
beſchlagnahmefreie,
klein. 3=Zim.=Whg.
mit Veranda an
kinderloſ. Ehepaar
zu vermieten. (*

Gr. 2=Zim.=Wohng.
m. Bad und Zubeh.
(beſchlanahmefrei)
i. Zentrum z. verm.
(Monat 45 Mark.)
Angeb. unt G. 214
an die Geſchſt. (*

Bohng.
r., zu vm.

Schö. Zim. m. klei.
. an beſſ. Dame
zu vermieten.
Kiesſtr. 123, III.
R
OM

Manſarde u. 1 Kell
ſof. z. vm. Kilburg.
3. (6333 Schloßgaſſe 1

Gimer=Wohnung
1r Lage an einzeine Dame
rmieten. Angebote unter
an die Geſchäftsſt. d. Bl. (*im
e2 Geſchäftslage, mittl. Rheinſtraße
Ee helle Büro=Räunt
eizung ſofort zu vermieten.
n. C184 an die Geſchſt. (62347

Leere Zimmer

2 Zim., ſep., leer od.
mbl. m. Kochg. z. v.
N. Ramſt.=St.57,I. (

Großes Atelier
mit 23=Z.=Wohn.
z. 1. 7. Herdweg 58
(6316)

Schuhladen
Grafenſtraße Nr. 18
iſt ab 1. Juni d. J.
andweitig zu ver=
mieten
. Näh. tägl.
von 46 Uhr im
Reſtaurant
Kaiſerſaal.
(5293a)

A

Helle Werkſtatt,
Büro u. Garage zu
verm. Heinheimer=
*
ſtraße 13.

V

Ludwigſtr. 20, II.
möb. Zim. m.Penſ.
(5945a)

Neckarſtr. 18, II. r.
gemütl. möbliertes
Zimmer zu verm.
Anzuſehen ab 12 U.
(6050b)

Im Tintenviertel
Jahnſtr. 105, 2 mbl.
Zimm. zuſ. od. ein=
zeln
zu verm. (*gi
AmSteinbergweg 37
1 o. 2 möbl. Zim.
i. ruh. L. z. v. (*g:
Am Erlenberg 11,
möb. W.= u. Schlz.
of.z. vm. Tel., Bad.
Cgi)

2 eleg. möb. Zimm.
m. Badben., Telef.,
Radio etc. zu verm.
Wendelſtadtſtr. 15,I.
(6198b)

Aliceſtr. 23, II., ſ. gt.
möb. Zim. z. verm.
(5951a)

Martinſtr. 74, pt.
2 mb. Z. a. einz.z. v.
Sfif)

Heinrichſtr. 69, einf.
m Z. m. g. P. bill
(4872a)

Pankratiusſtr. 2, Ir.
gr. möb. Z. m. el. L.
(*dsi)

Wendelſtadtſtr. 34½,III
g.mbl. 8. 20,K z. v. /*oi

Möbl. Z. m. u. oh.
Penſ. Aliceſtr. 21,II.
(5522a)

Alfred=Meſſel=Weg
34. Sch. mbl. Zim.
m. elektr. L. uſw.,
zu vermiet. (6314

Bismarckſtr. 82, pt.
Mbl. Zim., m. ſep.
Eingang., el. Licht,
Schreibt., z. 1. 5
zu vermieten.

Karlſtr. 66, 1. St.,
ſchön möbl. Zim.,
eventl. m. Penſion,
zu vermieten. Tel.,
Klavier und Bad
vorhanden. (*im

Das echte

aus der

ehem. Artilleriekaſerne 2
(Zweigbetrieb Mainz=Koſiheim)

Vertretung und Tager:
Leo Waßmer, Darmſtadt,
Grafenſtraße 18.
Verkaufsſtellen in Darmſtadt: pt, mb. 3. bill.z. v.
Eenſt Auracher, Lebensm, Baukhausſtr. 71 möbl. Z.m., Nähe
Beter Becker, Lebensm., Alexanderſtr. 9
Bitter & Nau, Lebensm., Lauteſchlägerſt. 15
Bertha Bork, Lebensm., Heidelbergerſtr 25
Oskar Brachat, Feinkoſt, Rheinſtr. 17
Karl Braun, Lebensm, Wendelſtadtſtr. 27 mbl. Z., elektr. L.,
Ernſt Kramer, Lebensm., Speſſartring 1
Guſtav Dammler, Lebensm., Kiesſtr. 66
Lina Darmſtadt, Lebsm., Eliſabethenſtr. 17
Auguſt Dörner, Lebensm., Saalbauſtr. 29
Willy v. Dungen, Lebensm., Klappacherſtr. 24 Penſion z. vm. (*
Adam Falter, Lebensm., Kiesſtr. 34
G. Faßbender, Lebensm, Ludwigſtr. 6 links, gemtl möbl
Saalbauſtr. 38
Robert Fuchs Lebensm., Pallaswieſenſtr. 41
Pet Göller Nachf., Lebsm.,Heinheimerſtr. 69
Ernſt Götz, Lebensm., Gutenbergſtr. 66
Pet. Hebeiſen, Lebsm., Gr.=Geruerweg 50
Bernhard Held, Feinkoſt, Karlſtr. 24
Georg Held (Inhaber: Georg Schiller), 1 Zim. mit 1 Bet=
Lebensm., Rößdörferſtr. 35
Gg. Hofferberth, Feinkoſt,Eſchollbrückerſtr. 3 Saalbauſtr. 65, p
Hch Hofmann, Lebsm., N.=Ramſtädterſtr. 61
E. July, Lebensm., Beſſungerſtr. 98
Peter Keil (Inh.: Friedr. Klockow),
Lebensm., Pankratiusſtr. 26
Bernh. Klein, Lebensm., Pallaswieſenſtr. 121 möbl. Zim. m. Schlaft
Wilhelm Kölb, Lebensm., Karlſtr. 69 zu vermieten.
Max Kreckel, Lebensm., Riedeſelſtr. 56
Friedr. Kugel, Lebensm, Roßdörferſtr. 53 gut möbl. Bim. mit
Herm. Ladach, Feinkoſt, Friedr. Ebertplatz elektriſch Licht und
Hans Latz, Feinkoſt, Heidelbergerſtr. 46 Schreibt, zu vm.
Grafenſtr. 16
Willy Laun, Feinkoſt, Mathildenplatz
Martin Lautz, Lebensm, Ahaſtr. 8
Philipp Link, Lebensm., Illigweg 9
Adam Lulay, Lebensm., Heinrichſtr. 70
Albert Muth, Lebensm., Schuſtergaſſe 6
PhilippPfeiffer, Lebensm., Stiftſtr. 29 ſ. v. 1. 5 ab Stell.
F. Rathgeber, Lebensm., Markt 3

Georg Röhrig, Lebensm., Kaſinoſtr. 11
R. Scheidler, Lebensm., Eckhardſtr. 36
Marie Schmidt, Lebensm., Feldbergſtr. 105 23jähriges Mädcheu,
F Schnellbacher, Lebensm, Schulſtr. 15
Jof Steinfeld, Lebensm., Sandbergſtr. 45 niſſen, ſucht Stell. als
Thams & Garfs, Lebensm., Karlſtr. 7
und Landwehrſtraße
Walter Borwerk, Lebensm., Grafenſtr. 31
Karl Wagner, Feinkoſt, Grafenſtr. 8
Foh. Wallhäußer, Lebsm., Gervinusſtr. 39
A. Weber, Lebensm., Heidelbergerſtr. 103½
Wels & Dehler, Lebensm., Ludwigſtr. 8 /G. 229 a. d. Geſch.*
Kaſinoſtr. 12
KarlWintermeier, Lebensm., Fiedlerweg 1/Wtw ſ. l. Beſchäft.
Erbacherſtr. 8½ Lſonſt. Vertrauens=
Aur echt mit der gelben Banderole!

Schuchardſtr. 11, II.
möbl. Zim. z. vm.
(*ids)

Arheilgerſtraße 10,
(Mößer) Frld mbl
Zim., el. L., Radio
Kochgel., a. ſoliden
Herrn o. jg. Ehep.
billig zu. verm. C

Darmſtr. 49, I., Fr
mbl. Zim., el. L
Schreibt., z. vm. (*

Heinrichſtraße 109
ſch., grß., gt. mb. 3.
in
1s

r. Hof, Einf., abgeſchl.
AgEk- 1. Büryräume p. ſpfort z. vermieten,
Sifabethenſtraße 50, I., und Saalbanſtraße.

Kl. möbl. Zimmer
z verm. Luiſenſtr.
10, II., Vorderh. (*i

Mauerſtraße 22, ſep.
gut möbl. Zim, zu
verm., ev. m. Penſ. (

Kranichſteinerſtr. 7
II. (Hill) ſep. gut
möbl. 3. ſof. bill.
zu vermieten. (*

Soderſtraße 45, II.,
freundl. möbl. Zim.
m. Schreibtiſch ſof.
oder per 1. Mai zu
vermieten.

Stiftſtr. 33= pt. Sch.
mbl. 3. zu verm. (*
Dieburgerſt. 19, II.
Gt. mbl. Z., el. L.
zu vermieten. (*

Waldſtr. 32 ( Bar=
tholme
), Mittelb. I.
mbl. ſaub. 3. z. v.*

Großes Südzimmer
Zentralheizg.), Tel
evtl. m. Penſion.
Herdweg 58. (6317

Ein gut möbliertes
Schlafzimmer
mit 2 Betten ſowie
Wohnzimmer
an 1 oder 2 ruhige
Herren mit voller
Penſion ſofort zu
vermieten.
Kahlertſtr. 21, I.
2 gut möbl. Zimm.
(Herr.= u. Schlafz.)
Nähe d. Hochſchule
in gutem Hauſe zu
vermieten Näheres

Aliceſtraße 8. 1.St.
mbl. Z. m. o. ohne
Penſion z. vm.
Gervinusſtr. 34, V.,I.
ſch. möb. 3.ſof.z. vm.

Schloßgaſſe 12, Kil
burg, möb. 3. ſof.z. v.
Schleiermacherſtr. 1
Ohlyſtraße 73, gt
Hochſchulſportpl., z.
vermieten. (Ein
Schuchardſtr. 13, I.
Schreibt. z. vm Ludwigſtr. 15 Hth.
(Vock) Sch. mbl. 3.
el. L., m. o. ohn Landwehrſtr. 43, I.
Zim., el. L., bill
zu vermieten. 1 gr. Ziemer
mit 2 Betten und
gut möbl. zu verm.
(6340) Georgenſtr. 5, I.
ſchön möb. 3. z. v.* Gervinusſtr. 57, I7. Saalbauſtr. 85, Staab Ke WElBLICH Junge Friſeuſe
hier o. Umgeb. An=
gebote
unt. G. 232
an Geſchäftsſtelle. Bayerin,m. ſch. Zeug=
Hausangeſtellte oder
Ecke Frankfurter= bis nach dem Spülen.
Ang. u G 249Geſch. /* 20j. Mädch., i. Koch.
u. Hausarb. erf., ſ.
Stelle. Offerten u. poſt. Näh. Geſch.*id Schneidermeiſterin
h. Tage frei. Ang.
u. G. 104 Gſchſt. *g1 23jahrig, Mädchen,
in allen Zweigen des
Haush. erf., ſ. Stelle
in beſſ. Hauſe. Ang
G 239 Geſchſt. Büglerin hat noch
Tage frei. Näheres
Geſchäftsſtelle. MARNLIER Jg. Mann ſ. Arbeit
als Hausburſche o.
dal. Angebote unt.
G. 216 an Gſchſt. (*

Buchhalter
übern Einrichtung v.
Buchführ. ſowieNach=
tragen
d. Geſchäftsb
ſtundw. b. mäß. Vergt.
Gefl Ang. G 247Gich.

Rr4
7

Mu
nuen Sie uischn iane, des de lce et
nehl. Luch usäachgenäser Waschen Tohle.
ufcd dis 4uich den Sebrauch, Wchnen Se
deshalb niemals etwds Gl-
e
in Fanechen dt. oen eiie
vemſt übigens der gdste lel der Maschetel.
demn ichon getan ist, und zum Lausen Neck:
escheneinſch Sefeoder aulesSeienedle. Becde.
De ete etet
Detete eteten
nsätel Gisen den Schmitz 2 volkennet.
die ganze Waschafbeit geie0
Feuerungs-

WElALICH

Stenotypiſtin
für Rechtsanwalts=
büro
geſucht. Zeug=
niſſe
u. Lohnanſpruch
erbeten unter G 242
Geſchäftsſtelle.

Einfaches, williges
stänlein
1820 J. alt, als
Helferin geſucht.
Vorzuſtellen Diens=
tag
6 Uhr Hobrecht=
ſtraße
16. Zahnarzt
Albert Heuß. (6308

Mädchen
das kochen kann, .
tagsüber geſucht.
Am Erlenberg 15.
(6321)

Aelt. frdl. Mädchen
(Frau) z. ält. Ehe=
paar
bei beſcheiden
Anſprüch. z. 1. Mai
geſucht. Näh. zw.
10 u. 12 Uhr bei
Möbus, Landgraf
Georg=Str. 64.

Brav., jg. Mädchen,
d. d. Haush. erl.
möchte, bis n. den
Spülen geſ. Näh.
(*
Geſchäftsſtelle.

Suche zu ſofort beſſ.
jung. Mädchen
(oder Frau) f. 56
St. Hausarb. Vor=
mittags
. Angeb. u.
H. 3 od. Anruf zw.
34 unter 2711.
(6310b)

Einf. zuverl. Mlegerin
nach ausw. geſucht
Näheres in der Ge=
ſchäftsſtelle
.
**

Ehrliches, ſauberes
kräftig. Mädchen ge=
ſucht
, für Straßen=
Eis=Verkauf ( Eiswa=
gen
), nicht unt 25 J
Angebote m. Zeugn.
u. Bild unt. G 236
Indie Geſchſt.

O

Eriſtenz: Leiſtungsf
Untern. richt. Leih=
Büchereien ein. In=
tereſſenten
erfahren
näh. unter G 243 an
die Geſchäftsſt.

Neue Verdienſt=
möglichkeit
.
Reinigen von Teppi=
chen
mit elekt. Staub=
ſauger
in Haushalte
uſw. Apparat wird
geſtellt. Adreſſe unter
( 238 Geſchäftsſt. (*

Elektr. Lüſt
kauf geſ. An
u. G. 224 Gſ
Kl. Herd z. k
A. u. G.217 G

Bauerstellung als
Lebensmittelverteiler
In la Holſt. Margarine, Käſe, Kaffee;
Kakao geſucht bei höchſt. Verg. u. unſerer
Unterſtützung. Lieferung an Private,
mit geſt Transportrad. Nur rührig ge=
eignete
Bewerb. Sicherheit (keine Möbel)
für Lager u. Inkaſſo bis Mk. 500. und
kühler Keller Bedingung. Angebote unter
.
E 246 an die Geſchäftsſtelle,

[ ][  ]

Seite

Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
gangei
E=
zöſiſche

Tardie
macht
tref
aus n.
konföt
verluſ
haben
währe
von
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
ſollt
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
de
a. u.
de
ſtel

fil
ſd

Seite 12 Nr. 116

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 26. Aprfl 1

Hessisches Seminar
fürSprecherziehuns
Le tung:
Universitätslektor Prof. F. K. Roedemeyer.
Beginn des Sommer-Semesters 1932
am 26. April d. J. im Saal Mih str. 70.
Sprechtechnik, Sprechbildung, mundart-
freie
Aussprache.
Gesprochene Dchtung. Rhetorisches
Praktikum. Erziehung zur freien Rede.
Anmeldungen und Auskunft im Sekre-
lariat
der Städt. Akademie tür Ton-
kunst
, Elisabethenstraße 36. Fern-
sprecher
3500 (Stadtamt). (St 6273b

Rippchen m Kraut
Mtagtiſch M=
Kartoffelbrei
oder
Speisehaus
Ragout fin
Faultrat /2c.
Leril
Ludwigspl. 2.
Deſſert

Abendessen von 0.30 an

Gute und billie
Geschenk-Bücher
Romane, Jugendschriften
größter Auswahl bei (2266a
DAGNER
Buch- und Kunsthandlung
Elisabethenstraße 7

Bes großen Erfolges
wegen noch 2 Tage
verlängert!
Qitta Alpar u. Austav Fröhllch
m der großen Tonfilm-Operette:
Gitta entdeckt
ihr Herz

Heute letzter Tag

Qitta Alpar singt mit einer so be-
zaubernden
Stimme, wie sie im Film
noch nie gehört wurde.
Auch Sie
müssen Sie hören!
Jngendliche haben Zutritt.

Im hervorragenden
Doppelprogramm:
Das Mädel aus der
Hatenkneipe
mit
Marle Dressler und
Wallace Beery.
Ein sensationeller Film ans der
Unterwelt einer großen
Hafenstadt.
II.
Lady Dianas Perlen
mit Norma Shearer.
Nach Hrs. Cheneys Ende‟
von Lonsdale.
Im Beiprogramm:
Dle neueste Tonwoche.

Versäumen Sie nicht
sich nochhente oder morgen
Weiß Ferdi
den beliebten Münchner Komiker
in dem urkomischen Tonfilm:
Wenn dem Esel
zu vohl ist ...

anzusehen.
Von der gesamten Darmstädter
Presse hervorragend kritisiert.
Auch Sie (T.6302
müssen ihn sehen!
Dazu das reichhaltige Beiprogramm.

Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr. / Beginn: 3 45, 6.30 u. 8.15 Uhr. Beginn: 3.45, 600 und 820 Uhr.

Kleiner Saal
Städt. Saalbau
Freitag, 29. April
20 Uhr
Das
LeyNeu=
Teio
spielt
Kammermusik
von Beethoven,
Brahms und
Schubert.
Karten Mk. 1.
2. und 2.50
Chr. Arnold am
Weissen Turm.

Großes Haus 20 bis geg. 22.30
Hessisches
421
Landestheater
Dienstag
26. April 1932 Außer Miete

Kleines Haus 20 bis geg. 22.30Uhr

Die endlose Straße
Ein Frontstück von Graff u. Hintze
Preise 0.604.80 Mk.

Ein entzückender Mensch
Musikalisches Lustspiel von Letraz
Preise 0.705 Mark

Deckmänkel
von Mk. 1.50 an,
Lufiſchläuche
von 50 Pfg. an.
Carl Lorſch
Darmſt., Pankra=
tiusſtr
. 214. (6330b

(8339

Sonntag, 1. Mai:
Wanderun

Kotel Benderi Restauraut Bender
Georgenstrasse Hr. 1½ Elisabethenstrasse Hr. 23

Rundgang
um Heppenheim
mit Damen).
Näh. Geſchäftsſtelle
Eliſabethenſtr. 4.
(6329)
Für Mk. 46.
Fahrräder
2 Jahre Garant.
Ballon=Räder
3 Jahre Garant.
Nur 60 u. 75.
Nehme alte Räd.
in Zahl. (5731a
Georg Hahn,
Fahrr.=Schloſſerm.
Schwanenſtr. 20.

In beiden Betrieben
Tänlich von morgens 10 Uhr bis nachts 12 Uhr Spenial-Tellerplatten
½ Pfund feinstes Fisch-Filet, geb., mit Mavonnaisesalat . . nur 0.50
. . . nur 0.50
Schweinekotelette mit Specksalat . . . .
Portion warmer Schinken mit gemischtem Salat . . . . . nur 0.50
Hausmacher Schweinswurst mit Weinkrant . . . . . . nur 0.50
bei Verwendung ganz
Mittagessen erstl. Onalitätswaren
von B20 zu. Im Abonnement nUT 728
Alleiniger Spezial-Ausschauk: Kulmbacher-Relchelbräu
hellguell und dunkel, ärztlich empfohlen, 3/10 Liter nur 0.30
Eder-Bräu, das bayrische Gnalitätsbier 1/1 Liter nur 0.60
keln 8/10 Maaß
Wiener-Kronenbräu, 1/1 Liter nur 0.60 (kein 800 Haag)
Gesellschafts-Räume
für 15 bis 30 Personen.
(6315)

Wer übernimmt
Annahmeſtelle für
Schuhbeſohlanſtalt ?
Angeb. unt. G. 215
a. d. Geſchſt. (6313

Liefere Vollmilch,
per Liter 20 Pfg.
Angeb. u. G. 218
an d. Geſchſt. (*

Steinfurther Roſen
v. 1020, p. Stück
in beſter Qualität.
Grafenſtr. 15. (6303a

Prima
Speiſekartoffel
empf.: J. Brutſcher,
Pfungſtadt. (Fimd

(Stil 184050
3 Mahagoniſtühle m. Rohrſitztadell
erhalten, zuſ. für 35. Mk. Nußbaum=
Nähtiſch aus derſelben Zeit 25. Mk.
2 eich, Bauernſtühle für Diele oder
Reſtaurant paſſend, zuſ. für 18. Mk
zu verkauf. Ang. unt. G 223 Gſchſt.(*

IP
A

vollſtändig intakt, zum Spottpreis von
45 Mk. zu verkauf Ang. u. 6 222 Gſchſt.(*

OafelSilberBestecke

Neii u4
weiterhin Bestecke mit
10Der Silberauflage, 2. B.
komplette 72 teilige
Garnitur M. 115.-.
Vornehmste Ausfährunz.
50 Jahreschriftl. Oarantle.
Langtristig. Ratenzahlung
direkt an Private.
Kalalog z. Hdl. sufart kestenlez
Besteck-Fadrtk
MOELLERS & C0.,
SollweEn 75

Ein Tag Berien in Seehl

u.
Mk. 5.00
*
Ab Darmstadt einschl. Reise, Verpileg
Bedienung und tägl wechselnde Fähr
darch Blüte und Wälder. Abfahrt
Wochentag 10 Uhr Verkehrsbüro Sct
Gatscheine erhalten Sie im Verke
büro und beim Wagenfährer.
Heute TAHI
Neue Kapeile.

Miüiger Ausfau Sonder
Am Donnerstag, 5. Mai ds
(ChriſtiHimmelfahrt) verkehrt ein So
zug mit 50% Fahrpreisermäßie
und Sitzplätzen in bequemen Durchg
wagen 3. Klaſſe, mit Anſchluß be
Hinfahrt von Bahnhöfen der
Darmſtadt Frankfurt (Main),
Frankfurt (M.) nach Erfurt
Weimar. Frankfurt (Main) Hau=
ab
8.52 Uhr. Erfurt an 13.43 Uhr.
furt ab 16.30 Uhr u. Weimar an 16.55
Die Weiterfahrt von Weimar nach
Kiſſingen mit einem 6ſtündigen Au
halt in Oberhof i. Th. erfolgt Sam
den 7. Mai um 8.05 Uhr. Bad=Kiſſ
an 17.50 Uhr. Die Nückfahrt e
Sonntag, den 8. Mai. Bad=Kiſt
ab 17.22 Uhr. Darmſtadt Hauptba
an 20.19 Uhr. Der um 50% ermi
Fahrpreis ab Darmſtadt Htbhf., für
und Rückfahrt beträgt 13.90 RM.
iſt aus den Aushängen auf den 9
höfen zu erſehen oder durch die
karten=Ausgaben und Reiſebüro=
erfragen
.
(19
Mainz, den 22. April 1932.
Reichsbahndirektion Main

Schreibmaſchine
gebraucht, verſchiedene Syſte
von RM. 50. an (48
Carl Winkel
Darmſtadt Rheinſtraße 28 Telefon

ſchnelltrocknend,
Fi
Hir 1 Kilo enth.,
Farbenhaus Zachmann. Bleichſtr. 47.

K

durch

Züuterang
vonkraftwagen
ſchön und haltbar.
Verlang. Sie Preiſe.
Donges & Wieſt
Heinrichſtraße 52.
(5894a)
Rheinheſſ.
Speiſekartoffeln
frei Kell. p. Zentr.
3.65 z. verk. Off. u.
G. 159 Geſch. (*goi
Achtung
billiger

Tapeken!
außziehen unt. Gas TALLRAIOR

rant. erſtkl. Arbeit,
p. Rolle 50 Pfg.
Ang. u. G. 219 Gſch.*
Laußlrösche
Schildkröten
billigſt. (4135b
Darmſtädter
Vogelhaus
Schulſtraße.

Ein neues Vertahren zur Reinigung, Entmottung,
und Auttärbung von gebrauchten Beittedern.
Jedle Hnusfrau muß sich das ansehen. lch tühre
diese Ertindung in meinem Betrieb gerne vor.
Federieren der Betten verschattt Behaglichkeit
und frohes Erwachen.
(6320
K. Roth, Magdalenenstr. 11

Mittwoch direkt vom Fiſchereiplatz eintreffend:

Prima Kabeljan ohne Kopf, im Stück pfd. 14g
Grüne Heringe.
. pfund 10 9
ff. Kabeljau=Fiſchfilet küchenfertig, in
Dergament=Port.=Packungen . . . . Pfd. 259
Bezirks=Konſum=Berein Darmſtadt
e, G. m. b. H.
(6327

1.50 u. 1.80
die Sohlen bei Ia
Haltbarkeit in der
Schuhbeſohlung
Kiesſtraße 34. Ecke
Hochſtr. Annahmeſt.
Beſſungerſtr. 33.
(2097a)

Heinrich Walter
Ankerwickelei
Waldſtraße 50
Teleph, 3739, 1287a

Lautſprech. 8.50,
Kleinlader 15
Die neuen Eka=
Vollnetz=Anoden
m. Oſtar= Gleich=
richterröhre

26.5036.50.
2 Jahre Garant.
Welche v. d. viel.
B Anoden=Batt.?
Nur Bita‟
Warum?
In Qualit, der
teuerſt. Batterie
ebenbürtig!
100
9 Volt 5.95 M.
9Radio-Röhren
RM. 3.506.00,
O f. Netzanſchluß=
geräte
RM. 8.
Gleichrichterröhren
B RM. 3.596.00.
Oſtar= Gleich=
richterröhren

7.5012.00.
Te=Ka=Te
O 3fach Röhren
14.40.
Umtauſch von
Loewe=Röhren
ſofort.
Heus Akkus
8.50, 12.75.
Wilhelm Schnell
Gr. Bachgaſſe 23,
Lad. (Inſel), am
Niebergall=Br.
(1744a).

6324

un Sonder=Angel
das Ihrer Beachtung wert ist.

Abgepaßte
Handtdchen
in weiß und grau, baumwollen oder halb-
leinen
, sowie
Wisch- oder Geschirr-Fücher
stellen wir ab heute auf Extra-Tischen
zum Verkauf.
Es handelt sich hierbei um Ware mit klei-
nen
Schönheits- oder Webfehlern, die wir
dieserhalb zu untenstehend besonders
billigen Preisen herausbringen.

Serie l.

Serie II.

N

Serie

Serie IV.