Einzelnummer 10 Pfennige
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jen einzelner Nummer infolge höherer Gewalt
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Montag, den 25. April 1932.
Nummer 115
195. Jahrgang
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(4 Dollai — 420 Mark. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streil uſw. erliſcht
ſede Verpſſchtang au Erfülung der
Anzelgen=
aufträge und Leſtung von Schadenerſah. Bei
Konkurs oder gerichticher Beireſbung fähl jeder
Nabatt weg. Banſkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſädier und Nationabanl
Die deatscen Tantder Tanent.
Neuwahlen in Preußen, Bayern, Würkkemberg, Anhalk und Hamburg bringen ſtarke Parkeiverſchiebungen. —
Rechks=
endig.
rheik nur in Anhalt. — Zum „Syſkemwechſel” eine Koalikion der Nakionalſozialiſten mik anderen Parkeien
Wahlbekeiligung zwiſchen 70 und 80 Prozenk. — Ruhiger Verlauf des Endkampfes um die Länderparlamenke.
Das preußiſche Ergebnis.
s vorläufiges amtliches Endergebnis werden folgende
Zah=
sgegeben: (In Klammern Landtagswahl vom 20. 5. 1928.)
Sozialdemokraten
Deutſchnationale
Zentrum
Kommuniſten
DBP.
Volksrechtpartei
Wirtſchaftspartei
Landvolk.
funge Rechte
Hannov.
Staatspartei
Chriſtl.=Soz.
SAP.
Bolen
4674 943
1524931
(5 464 767) Stimmen,
(3 274 897)
3374 413 (2570 283)
2 819 602. (2 237 160)
330 807 (1 602 070)
44119 ( 235 750)
191 032 ( 850 391)
153 562 ( 276 788)
13 942
( 187 141)
63 803
332 441 ( 839 530)
Nationalſozialiſten 8 a08 219 ( 552 560)
255 068
80 437
57731 ( 71 757)
d. Mittelſtand 9949, Nat. Sammlung 6515, Kleinrentner
Nat. Beamte 3885, Haus= und Landwirte 67 405, Schmalik
lat. Arbeiterpartei 11 592, Preuß. Lib. V.P. 363,
Schles=
lſteiniſche Heimatpartei 2301, Erwerbsloſe 3461 und
deu e Einheitspartei 1329 Stimmen — Abgeſtimmt haben
ew) 1 Prozent.
ch der amtlichen vorl. Verteilung wird der Landtag nur
422. Abgeordneke
(ſeither 450), und zwar
Soz.
.. . . 93 (137)
Deutſchnat. . . ..
31 (82)
Zentrum.
67 (71)
Komm.
57 (54)
(40)
Deutſche Volksp. . . .
Staatsp.
(21)
Natſoz.
... . 168 (6)
Deutſch=Hannoveraner 1
Chriſtlichſoz.
2 (39)
f die übrigen Parteien entfällt kein Mandat. Die ab=
Uſolrt Mehrheit im neuen Landtag beträgt demnach 212
Stim=
merel die geſamten Rechten, Natſoz., Deutſchnationale, Deutſche
Volk irtei einſchl. Deutſch=Hannoveraner und Chriſtlichſoziale,
beſitz jedoch nur 203 Abgeordnete. Die bisherigen
Koalitions=
bart” verfügen über 162 Stimmen.
11s Geſamtergebnis im Wahlkreis 19 Heſſen=Naſſau.
ſtige Stimmen 1 439979, davon Soz. 309 561 (353 110),
19010 (44 558), Rad. Mittelſt. 3 481 (—). Zent. 207383
Komm. 136 275 (137 138), Volksp. 35 103 (76 313),
chtp. 1913 (—), Wirtſchaftsp. 12694 (53 869), Landvolk
(85 961), Staatsp. 25 670 (56 641), Natſoz. 606 725
), Deutſch=Hannoveraner 508 (—), Chr.=Soz. 28 420
Soz=Arb.=P. 7590 (
las vorläufige Geſankergebnis
voA BAnern
ſauter ach amtlicher Mitteilung:
1272074
Bal Volksp.
604 098
Da1 zauern= u. Mittelſt. 253 260
znat.
127963
(P.
1270 602
uniſten
Chr „Soz.
9. Aksp. u. Wirtſchaftsp. 66 012 ( 176,7)
We itige Volksp.
(1175,1)
( 787,7)
( 351,0)
( 75.1)
( 677,9)
259 400 ( 224,7) ( 311,6)
Stimmen,
(1270,1)
13452
42 109
236 (
Amerkung: die Vergleichszahlen, die auf
Tau=
deibgerundet ſind, beziehen ſich bei allen Parteien auf die
ichstagswahl vom 14. 9. 1930. Bei Kommuniſten und
iſt außerdem als zweite Vergleichszahl die Ziffer der
Wahlgang der Reichspräſidentenwahl am 13. 3. 1932
nen Stimmen herangezogen.
Mandate verteilen ſich vorausſichtlich wie folgt: Bay.
45 (46), Soz. 12 (34). Bbd. 9 (17), Dnatl. 3 (13), Nat=
) Komm. 8 (5), DBP. 2
2n Anhalt
Würkkemberg meldel:
Stuttgart, 24. April.
Ueber die Landtagswahlen wird folgendes vorläufige
End=
ergebnis mitgeteilt: (In Klammern Reichstagswahl 1930.)
206 572 (280 720) Stimmen, 12 (22) Sitze,
Soz.
Zentrumspartei 254 675 (281556)
16 (17)
Bauern u. Weing. 133 645 (117679)
8 (16)
59 689 (135 414)
Demokr.
3 (8)
116 644 (130 073)
Komm.
7 (6)
53 410 ( 54 455)
Dnatl.
3 (4)
Volksp. u. Volkskonſ. 19 319 ( 57 758)
12( 0)
Chriſtl.
52 352 ( 91 424)
3 (3)
16 733
Volksrecht
1770)
328 188 (128 658)
Nationalſoz.
20 (0)
Parteiloſ. Wählerver. 3903
Die neue Bürgerſchaft in Hamburg.
Es erhielten (in Klammern letzter Bürgerſchaft 27. 9. 1931):
Sozialdemokraten
Nationalſozialiſten
Kommuniſten
Staatspartei
Deutſchnationale
Deutſche Volkspartei
Wirtſchaftspartei
Chriſtlich=Soziale
Zentrum
Menſchheitspartei
S. A. P.
Erwerbsloſe
Volkskonſervative
Stimmen
233 (214 553)
528 (202 506)
477 (168 674)
4139. (67 105)
2344 (43 278)
3805 (36 927)
4880 (11 375)
7729 (10 858)
0019 (10 798)
525
2200 (484)
1247
1355
Mandate
49 (46)
51. (43)
26 (35)
18 (14)
dtagswahlen folgendes Ergebnis:
alſozialiſten
demokraten
nniſten
natl.
1. Grundbel
89 602 ( 4 108) Stimmen, 15 ( 1) Mand.
12 (15)
75 129 (84 486)
23417 (14947)
3 (3)
12807 (13 510)
2 (2
2 (6)
8194 (30 852)
2630 ( 2588)
100 „
3227 ( 8435)
1(2)
6 368 ( 8 125)
1(2)
893 C — 2
Ruhiger Verlauf des Wahlkages.
Berlin, 24. April.
Die Reichshauptſtadt bot heute, verglichen mit den beiden
Reichspräſidentenwahlen, ein weitaus lebhafteres Straßenbild.
Während die Hauptverkehrsſtraßen und die großen Plätze,
ab=
geſehen von den Litfaßſäulen, faſt gar keine Wahlpropaganda
auf=
weiſen, herrſcht in den Nebenſtraßen, vor allem denen des
öſtlichen und nördlichen Berlins, aber auch in den ſüdlichen
Vor=
orten, ein regelrechter Flaggenkrieg, wie er bisher in Berlin noch
nie beobachtet werden konnte. In vielen Häuſern ſind vier, ja
manchmal ſogar fünf verſchiedene Parteifahnen herausgeſteckt.
Zahlreiche Radfahrer=Kolonnen, hauptſächlich der NSDAP. und
der KPD., mit ihren Parteifahnen, durchfuhren die Stadt.
Beſonderes Intereſſe erregte bei der heutigen Wahl das
Wahllokal in der Kanonierſtraße, wo kurz vor 8.30 Uhr der
Reichspräſident v. Hindenburg in Begleitung des Staatsſekretärs
Dr. Meißner und ſeines Kammerdieners zur Wahl erſchien. Das
Lokal, das durch Polizeiſtreifen und mehrere höhere
Polizeioffi=
ziere beſonders geſichert war, wurde neben vielen Neugierigen von
einem Heer von Photographen und mehreren Tonfilm=
Appara=
turen umlagert, ſogar im Lokal ſelbſt wurde der Wahlakt des
Reichspräſidenten von einer Wochenſchau feſtgehalten.
Wenn es auch verſchiedentlich zu Zwiſchenfällen gekommen iſt,
ſo haben dieſe doch keinen ernſteren Charakter angenommen.
Stö=
rungen der Wahlhandlung ſelbſt ſind nirgends vorgekommen.
Insgeſamt wurden von heute früh 8 Uhr bis 16 Uhr 107
Per=
ſonen, darunter 65 Kommuniſten und 33 Nationalſozialiſten,
feſt=
genommen, ſo daß ſich mit den bereits geſtern Siſtierten 326 in
Polizeigewahrſam befinden. Die Feſtnahmen erfolgten in der
Hauptſache wegen Bildung von Demonſtrationszügen und
Sprech=
chören, Schlägereien, Beſchimpfung der Reichsfahne uſw. Ein
größerer Teil der Zwangsgeſtellten wurde nach der Feſtſtellung
der Perſonalien wieder entlaſſen.
Im übrigen preußiſchen Staatsgebiet iſt, wenn es auch
ver=
ſchiedentlich zu Zuſammenſtößen und teilweiſe auch blutigen
Aus=
einanderſetzungen kam, der Wahlgang ſelbſt dank der überall
ausreichend durchgeführten polizeilichen Maßnahmen ohne
weſent=
liche Störungen verlaufen.
Ein ruhiger Wahlverlauf wird auch aus Bayern,
Württem=
berg, Hamburg und Anhalt gemeldet.
Das Zuſammenkreffen des Reichskanzlets
mil Dr. Groener.
Lindau (Bodenſee), 24. April.
Reichskanzler Dr. Brüning pafſierte heute vormittag im
Auto die öſterreichiſch=bayriſche Grenze beim Nebenzollamt
Lindau=Ziegelhaus und fuhr nach Lindau, wo
Reichsinnen=
miniſter Dr. Groener, der dort am Samstag abend eingetroffen
war, in das Auto des Reichskanzler ſtieg. In Begleitung des
Reichskanzlers befand ſich u. a. auch Staatsſekretär v. Bülow.
Die Herren fuhren dann von Lindau nach Achberg einer
preußiſchen Enklave bei Lindau, um dort ihrer Wahlpflicht zu
genügen. Danach ſetzten ſie ihre Reiſe in Richtung Baſel fort,
Die große Welle der Länderwahlen
liegt nun ebenfalls hinter uns. Sie hat, an den Vorausſagen
ge=
meſſen, keine großen Ueberraſchungen mehr gebracht. In Bayern
dürfte, das Kabinett Held am Ruder bleiben. In
Württem=
berg dürfte ſich die Regierungsbildung ſehr ſchwierig geſtalten.
In Hamburg haben Sozialdemokraten und Staatspartei als
Regierungsparteien etwas gewonnen — das Gleichgewicht zwiſchen
Rechts und Links hat ſich aber kaum verſchoben. In Anhalt iſt
eine klare Rechtsmehrheit vorhanden.
Das wichtigſte Ergebnis iſt natürlich das preußiſche, wegen der
mittelbaren und unmittelbaren Rückwirkungen auf die
Reichs=
politik. Der Anſturm auf die Weimarer Koalition iſt von
unbe=
ſtreitbarem Erfolg geweſen. Nur das Zentrum hat ſich wieder als
Turm in der Schlacht erwieſen. Es hat ſoviel Stimmen gewonnen.
um auch bei der Erhöhung des Wahlquotienten von 40 000 auf
50 000 Stimmen pro Mandat ſeine alte Fraktionsſtärke zu
be=
wahren. Die größte Regierungspartei, die Sozialdemokraten, haben
ſchwer bluten müſſen. Sie verlieren mehr als ein Drittel ihrer
Fraktionsſtärke und ſinken unter 100 Abgeordnete, während die
dritte Koalitionspartei, die Staatspartei, von ihren 22 Mandaten
gerade zwei retten konnte. Im alten Landtag hatte die Weimarer
Koalition bei 450 Abgeordneten eine knappe Mehrheit von fünf
Stimmen. Im neuen Landtag wird ſie gerade noch zuſammen über
163 Sitze verfügen und dadurch etwas ſtärker ſein als die
Natio=
nalſozialiſten allein, die mit 16s Mandaten in den künftigen
Land=
ta geinziehen. Der Verluſt der Sozialdemokraten iſt viel größer,
als die Parteileitung ſelbſt erwartet hatte. Die Abwanderung iſt
doch recht erheblich geweſen. Allerdings haben auch die
Kommu=
niſten keine Urſache, über den Ausgang beſonders ſtolz zu ſein. Sie
können zwar ihre Mandatszahl von 48 auf 57 ſteigern. Ihre
Er=
wartungen ſind aber doch wohl höher geſchraubt geweſen. Sie
ha=
ben einen Teil der Verluſte, die ſie im zweiten Wahlgang zur
Reichspräſidentenſchaft zu verzeichnen hatten, ausgleichen können,
die Zahlen vom erſten Wahlgang aber nirgends erreicht. Sie
ha=
ben alſo einen Teil ihrer früheren Wähler, die am 10. April für
Hitler ſtimmten, nicht zurückholen können. Sieger auf der ganzen
Linie ſind unbeſtreitbar die Nationalſozialiſten. Ihre Gewinne
ſind nicht überall gleichmäßig. Sie haben aber faſt überall ihre
Stimmenzahl über den erſten Wahlgang der Präſidentenwahl
hin=
aus ſteigern können, ſie haben teilweiſe ſogar noch einen Zuwachs
über die Zahlen des zweiten Wahlganges hinaus gehabt. Ein
Teil der Düſterburg=Wähler, die im zweiten Wahlgang für Hitler
ſtimmten, ſind alſo dort hängen geblieben, genau wie die
abge=
ſplitterten Kommuniſten. Die Deutſchnationalen ſinken von 82
Man=
daten im alten Preußiſchen Landtag auf 31, und ihr Kampf gegen
die Nationalſozialiſten, den ſie in den letzten Wochen mit
ſteigern=
der Schärfe geführt haben, iſt vergeblich geblieben.
Ein beſonderes Kapitel iſt der Zuſammenbruch der Mitte,
der ſich mit den Preußenwahlen wohl vollendet hat. Die
bürger=
liche Mitte, die im alten Landtag noch mit 80 Abgeordneten
ver=
treten war, wird vielleicht bei günſtiger Zählung auf 10
Man=
date kommen. Das iſt die Quittung für ihre zum Teil unklare
Politik und für ihre innere Unentſchloſſenheit, die
parteibüro=
kratiſche Hemmungen nicht überwinden konnte und trotz der
Ge=
fahr des völligen Zuſammenbruchs nicht rechtzeitig den Auftrieb
zu einem neuen Zuſammenſchluß finden konnte. Das
Bürger=
tum, das in jedem geſunden Staat eigentlich den Kern jeder
Re=
gierung bilden müßte, iſt zu politiſcher Bedeutungsloſigkeit
ver=
urteilt. Das Bürgertum hat aus Verzweiflung über die
troſt=
loſe Wirtſchaftslage ſeine Zuflucht bei den Nationalſozialiſten
geſucht.
Ob damit freilich irgend etwas gewonnen iſt, ob die
Natio=
nalſozialiſten imſtande ſein werden, zu zeigen, was ſie in der
praktiſchen Arbeit leiſten können und wollen, das iſt mehr als
zweifelhaft. Die Parteigruppierung im neuen Preußiſchen
Land=
tag wird ungefähr ſo ausſehen, daß den 165 Sitzen der
Wei=
marer Koalition aus Nationalſozialiſten, Deutſchnationalen und
dem Reſt der Mitte etwa 200 Abgeordnete gegenüberſtehen, ſo
daß die 56 Kommuniſten das Zünglein an der Waage bilden.
Ausgefallen ſein dürften etwa drei Viertel Millionen Stimmen.
weil die wahltechniſchen Vorausſetzungen für die Auswertung
die=
ſer Stimmen jeweils an ein Mandat in einem Wahlkreisverband
gebunden iſt, das nicht erreicht wurde. Hätten die
Deutſchnatio=
nalen den volksparteilichen Vorſchlag angenommen und einer
formellen Liſtenverbindung zugeſtimmt, dann würde das
Schwer=
gewicht der Rechten ſich mindeſtens bis unmittelbar an die
Mehr=
heit herangeſchoben haben, während jetzt die Möglichkeiten einer
Regierungsbildung bis zur Hoffnungsloſigkeit durchexerziert
wer=
den müſſen. Zentrum und Nationalſozialiſten wären imſtande,
eine Mehrheit zu bilden. Das Zentrum wird ſich dazu aber ſicher
nicht bereit finden. Für eine Minderheitsregierung nach dem
Vorbild des Kabinetts Brüning iſt die Baſis viel zu knapp.
Rech=
nungsmäßig hat alſo die Weimarer Kalition wahrſcheinlich
recht behalten, wenn ſie glaubt, daß ihr Kabinett
geſchäftsfüh=
rend am Ruder bleiben könnte. Aber die Minderheitsregierung
Braun muß doch ſo raſch zu unhaltbaren Zuſtänden führen, daß
ſchließlich doch ein Eingreifen des Reiches kaum zu vermeiden iſt.
Vorläufig allerdings ſitzt die preußiſche Regierung noch feſt, da
ſie es in der Hand hat, die Einberufung des eben gewählten
Landtags bis Mitte Juni hinauszuſchieben.
Seite 2 — Nr. 115
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. April 4
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Ste
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u
ül
Gemeinderats= und Landkagswahlen
in Oeſterreich.
Zunahme der Nakionalſozialiſten.
Wien, 24. April.
Die Gemeinderatswahlen ſind nach den bisherigen
Mel=
dungen in Wien ruhig verlaufen. Die Wahlbeteiligung betrug
über 80 Prozent. Die Nationalſozialiſten, die bisher kein
Mandat im Wiener Gemeinderat hatten, haben überall einen
großen Stimmenzuwachs zu verzeichnen, zum größten Teil auf
Koſten der Großdeutſchen, zum Teil jedoch auch. auf Koſten der
Chriſtlich=Sozialen.
Auch die Wahlen zum niederöſterreichiſchen Landtag ſind
nach den bisher vorliegenden Meldungen ruhig verlaufen,
eben=
ſo wie die Gemeinderatswahlen in Steiermark und die
Land=
tagswahlen in Salzburg und Kärnten.
Der Memeler Spionagefall.
Die Varunkerſuchung gegen Becker und Schulrat
Meyer abgeſchloſſen.
Kowno, 24. April.
Die Vorunterſuchung gegen die in Memel unter
Spionage=
verdacht verhafteten Reichsdeutſchen Kaufmann Becker und den
Führer der Memelländiſchen Volkspartei, Schulrat Meyer, iſt
jetzt endgültig abgeſchloſſen. Der Unterſuchungsrichter hat am
Samstag das Material dem Kriegsgericht unterbreitet, das die
Anklage vorbereitet. Man rechnet damit, daß die Anfertigung
der Anklageſchrift und die Vorbereitung des Prozeſſes etwa 10
Tage in Anſpruch nehmen wird. Sollte das Kriegsgericht ſich
dem vom Unterſuchungsrichter angewandten Paragraphen 108 des
alten ruſſiſchen Strafgeſetzes anſchließen, ſo müßte nach Lage der
Dinge der Prozeß unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfinden.
In dieſem Fall würde allerdings außer den Angehörigen der
An=
geklagten ein amtlicher deutſcher Vertreter zu der
Gerichtsver=
handlung zugelaſſen werden . Dem Vernehmen nach dürfte der
Prozeß erſt in etwa 4 Wochen zur Verhandlung kommen.
verſchärfung der uar
in der Mandſchurei.
Japan marſchbereik ohne Rückſichk auf Moskau
und den Völkerbund.
Der japaniſche Kriegsminiſter Sadav Araki hat der
Sonder=
berichterſtatterin des „Petit Pariſien” erklärt, es beſtehe die
Gefahr, daß das Verhalten des Völkerbundes eines Tages
auto=
matiſch ernſte Unzufriedenheit in Japan auslöfe. Doch hoffe
man in Japan, daß der Völkerbund ſich var einer gewiſſen
Propaganda in Acht zu nehmen und ein unäbhängiges Urteil
zu fällen verſtehe.
Auf die Frage, ob nicht von neuen Trunvenentſendungen
in Verbindung mit dem Verhalten der Sowjets die Rede ſei,
erklärte der Kriegsminiſter: Die Lage in der Nordmandſchurei
wird in der Tat ſehr verwickelt und ernſt; möglicherweiſe werden
wir bald genötigt ſein, ſchwerwiegende Entſcheidungen zu treffen,
und weder der Völkerbund noch Moskau werden uns von
unſerem Wege abbringen.
Japan finanziert Mandſchureiſtaak.
TU. Tokio, 24. April.
Amtlich wird gemeldet, daß am 19. April, ein Abkommen
zwiſchen dem mandſchuriſchen Staat und der Schoſen=Bank
unter=
zeichnet wurde über eine Anleihe für den mandſchuriſchen Staat
in Höhe von 30 Millionen Yen. Ein Teil der Anleihe ſoll
zur Gründung einer neuen mandſchuriſchen Zentralbank
verwen=
det werden, die am 2. Mai in Tſchangtſchun feierlich eröffnet
wer=
den ſoll. An dieſer Anleihe ſollen ſich alle großen Banken und
Firmen unter der Führung Mitſuis beteiligen.
Aus der Landeshänprftädt.
Darmſtadt, den 25. April 1932.
40jähriges Dienſtjubiläum. Am 26. ds. Mts. vollendet Herr
Branddirektor Karl Winter eine 40jährige Tätigkeit
im Dienſte der Stadt Darmſtadt. Eingetreten am 26. April 1892
war der Jubilar bis 1922 bei dem Städt. Waſſerwerk beſchäftigt
Hier gehörte u. a. die Inſtandhaltung und Beſchaffung der
ſtädti=
ſchen Feuerlöſchgeräte zu ſeinem Arbeitsgebiet. Es war daher
naheliegend, daß Herr Winter im Jahre 1922 bei Errichtung der
Städtiſchen Berufsfeuerwehr zu deren Leiter ernannt wurde. Im
Jahre 1924 wurde der Feuerwache noch das Rettungsweſen
an=
gegliedert. Beide Abteilungen bilden zuſammen die heutige
Feuer= und Rettungswache. Die ſtets ſchlagfertige und gut
durch=
organiſierte Wehr legt beredtes Zeugnis ab für die zielbewußte
Tätigkeit ihres Leiters. Hierbei hat es Herr. Winter, geſchätzt von
ſeinen Vorgeſetzten und Mitarbeitern, ſtets verſtanden, den
Be=
amten der Wache ein immer hilfsbereiter und wohlwollender
Vor=
geſetzter zu ſein. Auf dem Gebiete der Feuerpolizei und des
Feuer=
löſchweſens hat Herr Winter vorbildlich gewirkt. Durch
Abhal=
tung von Vorträgen und Führerkurſen über Feuerbekämpfung p.p.
hat er ſein reiches Wiſſen auf einen großen Kreis von
Feuerwehr=
leuten in ganz Heſſen übertragen und ſomit der Allgemeinheit
wertvolle Dienſte geleiſtet. Durch Verleihung des Heſſ.
Feuer=
wehr=Verdienſtkreuzes wurde dies auch behördlich anerkannt. Bei
dem Anſehen, das der Jubilar ſowohl bei den Behörden, wie auch
in weiten Kreiſen der Bevölkerung genießt, wird es ihm an
Ehrungen nicht fehlen. Wir beglückwünſchen den Jubilar und
hoffen, daß es ihm vergönnt ſein möge, auch fernerhin ſein
ver=
antwortungsvolles Amt in beſter Geſundheit zu verſehen.
— Ihren 90. Geburtstag feiert am Dienstag, 26. April, Frau
Eliſabeth Gehlhar, geb. Kertel. Heinrichſtr. 74. Die greiſe
Jubilarin genießt ſeit einigen Jahren die wohlverdiente Ruhe
im „Hölzelſtift”.
— Singmannſchaft — Turngemeinde 1846. Zu einfacher,
ſchlich=
ter Feier, die ſich den Zeitverhältniſſen anpaßte, fand ſich am
ver=
gangenen Freitag die Singmannſchaft im Kneipſaale des
Turn=
hauſes zuſammen. Es galt ein Jubiläum zu feiern, das beſonderer
Beachtung wert iſt. Zehn Jahre ſind verfloſſen, ſeit die
Sänger=
ſchar unter der tatkräftigen Leitung ihres Chormeiſters Herrn
J. Kehr, ſteht. Herr Kehr verſtand es, die Singmannſchaft auf
beachtliche Höhe zu führen, was die verſchiedenen Erfolge bei
Tur=
nerwertungsſingen und Konzerten beweiſen. Mit beſonderem Takt
und feinſinnigem Muſikverſtändnis weiß er den Sängern die
Uebungsſtunden leicht zu machen. Ein inniges
Freundſchaftsver=
hältnis hat ſich zwiſchen ihm und der Mannſchaft gebildet. Der
Kneipſaal war durch Obmann Kuhn ſinnreich geſchmückt. Der Chor
empfing ſeinen Chormeiſter mit dem Liede. Gott grüße dich” Nach
verleſen der Vereinsgeſchichte durch den Schriftführer überreichte
der 1. Obmann einen Blumenkorb. Fräulein Braun trug
klang=
ſchön mehrere Lieder vor, die Herr Lahl begleitete. Einige
Chor=
geſänge umrahmten die Feier.
Heſſiſches Landestheater.
Straße Preiſe 0 60—4 80 Mk. Mittwoch, 27 April 19—23½ Uhr. B 22. Die Walküre.
Preiſe 0 80—6.41 Mk. Kleines Haus.
Montag, 25. April 20, Ende gegen 22½ Uhr. Außer Miet ein
entzückender Menſch. Preiſe 0.70—5 Mk. Dienstag, 26. April 20, Ende gegen 22½ Uhr. Außer Miete. Ein
eutzück nder Menſch. Preiſe 0 70—5 Mk. Mittwoch, 27. April 20—22½ Uhr. Dſt. Volksb. F (10. Vſt.) Gr.
III u: 1V. Zphigenie. Preiſe 0 60—4.50 Mk.
— Heſſiſche Landestheater. Heute. Montag, und morgen,
Dienstag abend, geht im Kleinen Haus das Gaſtſpiel Oskar
Karlweis mit ſeinem Enſemble in dem muſikaliſchen
Luſtſpiel Ein entzückender Menſch” in Szene. Neben
dem beliebten Operetten= und Filmſtar treten als ſeine Partner,
die bekannte Wiener Schauſpielerin Chriſtel Mardayn=Thimig,
Fritz Ley und Annemarie Schwind. auf, die ebenſo wie Karlweis
ſelbſt vielen als erfolgreiche Filmdarſteller bekannt ſein werden. —
Im Großen Haus wird Dienstag das Frontſtück „Die endloſe
Straße” von Graff und Hintze in der erfolgreichen Inſzenierung
von Günther Haenel und mit dem eindrucksvollen Bühnenbild
von S. Sebba wiederholt.
— Felix Weingartner in Darmſtadt. Felix Weingartner wird
Mitte der Woche in Darmſtadt eintreffen, um mit den
Vor=
bereitungen zu „Fidelo” und zum 9. Sinfonie=Konzert,
in dem ausſchl. Werke von Beethoven v rgeſehen ſind, zu
be=
ginnen. Als Auftakt veranſtaltet am Samstag, dem 30. April,
im Kleinen Haus das Drumm=Quartett einen
Kammer=
muſik=Abend mit Werken Felix Weingartners, der ſelbſt
am Flügel mitwirkt.
Aus den Darmſtädter Lichkſpielkheatern.
Union=Theater.
* Die Deutſche Gaſolin=A.=G. veranſtaltete geſtern vorm
im Auftrage der J.=G. Farbeninduſtrie, A.=G., einen Lichthi
und Filmvortrag über das Leuna=Benzin. Dipl.=Ing. Beut
von der J.=G. Farben, Ludwigshafen, behandelte ausführlie
Gewinnung und Herſtellung des Benzins aus Rohſtoffen. An
von ſehr guten Lichtbildern erklärte er den komplizierten Be
in den rieſigen Leunawerken. Er zeigte u. a. ein verſtänd
Schema der Benzingewinnung durch katalytiſche Druckhydriſie
Im Zuſammenhang mit dieſem Herſtellungsprozeß wies der R.
beſonders auf die Notwendigkeit der Verwendung guter, einy
freier und gereinigter Betriebsſtoffe für die Kraftwagen hin
erörterte ſachlich intereſſante Kraftſtoffragen aus der Praxis.
Bedeutung der Benzinerzeugung aus deutſchen Rohſtoffen y.
beſonders unterſtrichen. Der anſchließend an dieſen Lichtbe
vortrag gezeigte Induſtriefilm Leuna=Benzin” zeigte die ge
tigen Ausmaße dieſes Werkes, führte in den großen Betriel
chemiſchen Induſtrie ein und erfaßte durch geſchickte Aufng
und reſtloſe Ausnutzung der Filmtechnik die Kompliziertheit
Maſchinen, die verwirrende Anlage der Rohre, der Hochdrug
uſw. und ſchließlich den Gewinnungsprozeß des Benzins
Kohle, Erdöl und Teer, die Deſtillations= und Raffinationsau
ſo gut, daß die Filmbeſucher einen klaren Einblick in dieſen
tigen Produktionszweig erhielten. Der Vortragsmorgen wara
ordentlich intereſſant und belehrend.
Das Union=Theater bringt heute und folgende Tage
beliebten Komiker vom Münchener Platzl. Weiß Ferdl. un
reizende Charlotte Ander in dem urkomiſchen Tonfilm „9
dem Eſel zu wohl iſt
(Er und ſein Tippfräulein).
— In den Helia=Lichtſpielen ſingt nur noch heute und m=
Gitta Alpar, die populäre Sängerin, der gefeierte Liebling
ganz Berlin, und ihr charmanter Partner Guſtav Fröhlie
ihrer erſten Tonfilm=Operette „Gitta entdeckt ihr Herz”.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und
m=
ein hervorragendes Doppelprogramm, und zwar 1. „Das 9
aus der Hafenkneipe, und 2. Norma Shearer in „Lady Di
Perlen”,
— Für Rundfunkhörer. Von dem Darmſtädter Kompor
Julis Klaas werden in der kommenden Woche folg
Werke im Rundfunk gegeben: Dienstag, 26. April, ab
10,20 Uhr im Rundfunk zu Leipzig Streichquartett, Op
ausgeführt durch das Dresdner Streichquartett; Mittwoch,
27. April. abends 8 Uhr, im Rundfunk zu Freiburg, Stutt
Frankfurt a. M., Suite Op. 10 für Kammerorche
ausgeführt durch das Freiburger Kammerorcheſter unter Lei
von Herrn Kapellmeiſter Oskar Fried.
— Wildwaſſerparadies in Oeſterreich und Jugoſlawien. T
Film, der am Samstag abend in der „Krone", im Rahmen
Rot=Weiß=Paddlerabends mit ſo großem Erfolg gezeigt w.
läuft heute abend in einer einmaligen Wiederhol
im gleichen Lokal. Beginn der Veranſtaltung 8.30 Uhr. ((
heutige Anzeige.)
— Orpheum zum letzten Male: „Im ſchwarzen Röß!”
der heutigen letzten Vorſtellung verabſchiedet ſich das „Schu
Röß’l” von ſeiner Darmſtädter Wirkungsſtätte, um einen gr
Ritt nach Leipzig anzutreten. Die Beſucher der heutigen
ſchiedsvorſtellung erhalten beſondere Preisvergünſtigung, wor
Näheres in der heutigen Anzeige erſichtlich iſt. (Siehe Anze
Ein Zuſammenſtoß zweier Autos ereignete ſich am Son
abend Ecke Kranichſteiner Straße und Rhönring. Bei dem U
gab es zwei Verletzte, die nach Worms transportiert werden 1
ten, und reichlichen Sachſchaden, daneben einen zerſtörten
kandelaber. Die Schuldfrage wird von der Polizei geklärt.
— Aa. Verkehrsunfall. Am geſtrigen Sonntag vormittag re
in der Heidelberger Straße, nahe Annaſtraße, ein Motorradfe
gegen eine auf der Oſtſeite der Straße ſtehende Gasläterne.
Kandelaber wurde glatt umgelegt und mußte durch die F
wache, die mit ihrem Materialwagen bald zur Stelle war, gan
entfernt werden. Das Motorrad wurde zertrümmert.
— Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 23. April per P
bzw. Stück in Rpfg. Gemüſe Erdkohlraben 10—12, gelbe R
8—10 rote Rüben 8—10, weiße Rüben 8—10, Schwarzwu
25—30, Spinat 10—12, Rotkraut 12—15. Weißkraut 10—12,
ſing 15—20, Grünkohl 15—20, Roſenkohl 30—35, Zwiebeln 17
18, Knoblauch 80, Tomaten 70—80, Feldſalat (Lattich) 80—
Endivienſalat 15—20. Kopfſalat 15—25, Salatgurken 45
Blumenkohl 40—80, Rettich 5—10, Meerrettich 70—80. Kar
feln: Spätkartoffeln 4—5. Obſt: Tafeläpfel 15—25, 2
ſchaftsäpfel 10—15, Apfelſinen 5—12, Zitronen 4—10. Banane
bis 60. Eßwaren; Süßrahmbutter 160—180, Landbutter
bis 140, Weichkäſe 25—30, Handkäſe 3—12. Eier (friſche)
Wild und Geflügel: Hühner 80—120, Enten 120, Ta
50—80, Ziegenlämmer 60. Fleiſch= und Wurſtwar
Rindfleiſch (friſch) 56—70, Kalbfleiſch 70. Schweinefleiſch 70
Dörrfleiſch 110. Schinken 120. Wurſt 50—140. Wurſtfett
Schmalz (ausgelaſſen) 70.
Tageskalender für Montag, den 25. April 1932.
Lichtſpieltheater. Union=Theater: „Er und ſein
fräulein”: Helia=Lichtſpiele: Gitta entdeckt
Herz”: Palaſt=Lichtſpiele: „Das Mädel aus der H
kneipe” und „Lady Dianas Perlen”.
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Sonntag, den 24. April.
„Die Walküre‟
Muſikdrama von Richard Wagner.
Spät=inr=Spieljahr und nach mehrjähriger Pauſe kommt
ei=Zeil des Rings heraus. Zu früheren Zeiten brachte unſere
Bühne alljährlich einzelne Teile, wohl alle zwei Jahre den
ganzen Zyklus. Der Ring kann an einer Opernbühne, die etwas
auf ſich hält, nicht entbehrt werden, und hat eine Gefolgſchaft,
die ihn immer wieder verlangen wird. Denn man mag ſich
ritiſch zu ihm ſtellen, wie man will, er bleibt das gewaltigſte
deutſche Bühnenwerk. Sein Ethos, ſein nationaler Kern,
Auf=
bau, Phantaſie und Wucht der Geſtaltung — alles entſpricht
zudem dem Geiſt der neudeutſchen Jugend. Und es ſteht außer
Zweifel, daß durch ſie Wagner einer neuen Blüte
entgegen=
geführt wird.
Es iſt die vierte Wandlung, die das nie ganz zur Ruhe
kommende Problem Richard Wagners durchmacht. Die
Groß=
eltern unſerer heutigen Jugend führten den Kampf um
Tann=
häuſer und Lohengrin; die Eltern um Triſtan und Ring. Die
Nachkriegszeit verwarf die Siege beider Epochen. Es erfolgte
die Rückkehr zu Morzart, die Wiedergeburt Händels und Glucks,
die Bevorzugung Verdis, die Blüte der Spieloper. Die ſchon
ſeit Wagners Tod inzwiſchen ablaufende veriſtiſche,
impreſ=
ſioniſtiſche und expreſſioniſtiſche Produktion förderte Talente, kein
Genie zu Tage. Die Experimente der Pariſer und Wiener
Schule (Atonalität) führten zur Zerſetzung und Auflöſung, nicht
zur Erneuerung der Oper. Enttäuſcht und belehrt findet ſich
die heutige deutſche Jugend — nicht ohne nationale
Beweg=
gründe, ohne Furcht, als unmodern geſcholten zu werden — zu
Wagner zurück, nachdem ſeine Werke in der ganzen Welt die
vollſten Häuſer haben, in Paris, Mailand, New York Trumpſ
geworden ſind. Nur anders aufgeführt, will ſie ihn ſehen.
Der Aufführungsſtil, den Wagner für ſeine Zeit beſtimmte,
erkennt die Jugend nicht mehr als gültig an; er iſt für die
Gegenwart das neue Problem. Es wird allenthalben daran
gearbeitet, gefunden iſt er noch nicht. Soeben ſchickt ſich
Bay=
reuth an, nach dem Abſterben der alten Generation, hierin die
verloren gegangene Führung wiederzugewinnen. Der neue
Auf=
führungsſtil, den unſere Jugend mit Recht verlangt, wird
er=
ſchwert, ſolange die Mehrzahl unſerer Intendanten
Schau=
ſpieler, unſerer Regiſſeure unmuſikaliſch iſt, und unſere
Dirigen=
en gegenüber der beherrſchenden Macht des Regiſſeurs keinen
Einfluß beſitzen.
Bei uns ſind auch Verſuche unternommen worden; keine
Löſung hat auf die Dauer, keine voll befriedigt. In einem
irrt man ſich, die Inſzenierung bedarf durchweg der Erneuerung
an der Regie, wie ſie der Meiſter ſelbſt ſchriftlich und mündlich
hinterließ, rüttele man nicht; ſie kann nicht verbeſſert werden.
Der Geſangſtil hat ſich ja mit unſerer jungen Sänger=
Gene=
ration bereits gewandelt. Keine hohle Pathetik, kein Durch
ſchreien der Rollen mehr, keine ſogenannte „Kiſten‟ Auch
unſere jungen Dirigenten haben aufgehört, Motivjäger und
Kraftmeier zu ſein. Aber es bleibt noch gar manches, die
Er=
wartungen der Wagner entgegenkommenden Jugend ganz zu
befriedigen. Die Zeit iſt reif, ſie zu erfüllen.
Die hieſige Inſzenierung der Walküre (noch von
Mutzen=
becher) iſt nicht glücklich, die Regie lückenvoll. Ihre Fehler ſind
ſeinerzeit beſprochen worden. Sie kann, ſo lange die Mittel
zur Erneuerung nicht aufgewendet werden, nur als Erſatz
gelten. Für die Regie fehlt der richtige Mann, heute überhaupt
ein verantwortlicher. Von Stil kann nicht geſprochen werden.
Die muſikaliſche Leitung hatte Dr. Schmidt=Iſſerſtedt.
Er zeigte das gewohnte Bild einer ſicheren, großzügigen
Füh=
rung, an innerer Teilnahme etwas kühl, an Temperament
be=
herrſcht und herb.
Die geſangliche Aufführung hatte ſtarke Stützen; ihnen, die
doch immer wieder entſcheiden, und nicht die Inſzenierung, tſt
der große Erfolg zu danken, den das begeiſtert aufgenommene
Werk errang. Der erſte Akt ſtand auf trefflichen Leiſtungen
unſerer eigenen Kräfte: Albert Seibert, wenn auch
dar=
ſtelleriſch unbeholfen, ein glänzend geſungener Siegmund, A.
v. Stoſch, innerhalb der Grenzen ihrer ſtimmlichen Mittel,
eine wundervolle Sieglinde, die ſie zum erſten Male ſang.
Theo Herrmann ein vorbildlicher Hunding. Im zweiten
Akt ſtellte ſich Albert Lohmann als ein impoſanter,
ſtimm=
gewaltiger Wotan vor, der als eine ſeiner beſten Darbietungen
gelten muß. Anna Jacobs als Fricka gut, ſicher und ſehr
rein im Stil.
Als Brünnhilde gaſtierte Elly Doerrer aus Mannheim,
eine reife, ſympathiſche Künſtlerin von Format. Eine hohe
pracht=
volle Erſcheinung voll Jugend und ſchöner Weiblichkeit des
Auf=
tretens, begabt mit einer mächtig ausladenden, dunkel gefärbten,
ſitch jungen und warmen Stimme — ein echtes hochdramatiſches
Material, intelligent in der Auffaſſung, perſönlich und
groß=
zügig in der Durchführung: eine der beſten Brünnhilden, die
wir hier hörten. Das Walküren=Enſemble mit unſeren erſten
Sängerinnen beſetzt, hielt ſich tapfer.
* Johann=Skrauß=Konzerk in der Feſthalle.
Zum vierten oder fünften Male iſt Johann Strauß mit ſeinem
Wiener Orcheſter in Darmſtadt, und wiederum in der Feſthalle, wo
der Beſuch nach Tauſenden zählen muß, will er nicht vor leerem
Saal ſpfelen. Nur ein Dirigent von ſeiner Popularität, mit einem
Orcheſter von ſeinem künſtleriſchen Ruf kann das wagen. In d
Zeit der Not!
Johann Strauß ſpielte auch geſtern nicht vor leerem E
War die Rieſenhalle auch nicht ausverkauft, viereinhalbtau
Menſchen waren es ſicher, die den Darbietungen des Str
Orcheſters lauſchten und die für erleſenen Kunſtgenuß mit
lichen Ovationen dankten.
Johann Strauß und der Wiener Walzer! Immer wi
prickelt es, faſziniert es, wie dieſes Künſtlerorcheſter unter
zwingenden Führung des Walzerkönigs die Wiener Walzern
ſpielt. Nicht, daß ſie andere Kompoſitionen nicht auch, reſtlos
ſchöpfend, was ſie an Melodien=Schönheit geben können, zu in
mentaler und orcheſtraler Meiſterſchaft erheben. Das bewies’n
vielem anderen das wundervoll, alle Feinheiten erſchöpfend
ſpielte „Lied aus Wien” von Franz Schubert, und mehr
ſein Ave Maria,mit Soloführung von Geige und Harfe.
Wiener Walzer aber, gar der Strauß=Walzer, der liegt ihnen
Blut! Das pulſt und das ſingt mit ihm, das iſt tönender, klin
der Tanz oder auch tanzende Melodie!
Und Johann Strauß, der Dirigent: Immer wieder ein a.
tiſcher Genuß. Schlank und rank, gepflegt wie die ganze Per
lichkeit ſeine Stabführung. In der weitausholenden großen C.
wie im tänzelnden Tempogeben. Und wenn er den Dirigentel
mit ſeiner Geige vertauſcht, führend mit einfällt, ſo daß
Geigenführung deutlich hörbar iſt, dann iſt es der
Walzer=
gent, der einzig iſt. Und immer wieder muß er ſich zu Zuge
verſtehen. In dieſen hört man dann neben den Walzern eine
peramentvolle Polka, einen prickelnden, feinen Galopp, eine
liche, humorvolle Kompoſition, wie „Ohne Sorge”, oder
liches. —
Johann Strauß” Programm ſteht ſeit langem feſt. Es
immer beherrſcht von Kompoſitionen des Walzerkönigs 309
Strauß Sohn: Walzer und Operetten=Ouvertüren bis zum im
gern gehörten und, wenn nicht freiwillig gegebenen, dann
wünſchten „Geſchichten aus dem Wiener Wald” und „A0
ſchönen blauen Donau”.
War es nötig, daß Johann Strauß ſein Konzertprogramil.
reicherte durch Rundfunk=Künſtler? Kaum, denn *
Konzertbeſucher verzichteten freiwillig darauf. Aber was dieſe
Künſtler vom Stuttgarter Rundfunk boten, war doch ausgezel
Von Struve, dem Humoriſten und Anſager, über den Me”
ragenden Operettentenor Hans Hanus, der ſeiner goliges
deten Stimme einen liebenswürdig heiteren, wirkſamen Zut"
zu geben weiß, zu Käthe Mann, dieſer ungemein ſympatg
Sängerin und Rezitatorin. Auch Otto Seiffert, dee
gleiter am Flügel, darf Anſpruch erheben auf rückhaltloſe."
kennung. — Das Publikum, das aushielt, ſpendete den Ne
inte Stunde” herzlich dankbaren. 7
lern für die intereſſante
fall.
Montag, 25. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 115 — Seite 3
Provinzialausſchuß.
v. Berufung des Vorſitzenden des Kreisausſchuſſes Darmſtadt
„d der Gemeinde Pfungſtadt gegen das Urteil des Kreisausſchuſ=
s Darmſtadt vom 10. 8. 1931 in Sachen Geſuch der Gemeinde
ber=Ramſtadt um Genehmigung nach Art. 14 des Bachgeſetzes.
In dieſer für beide Gemeinden wichtigen
Ab=
äſſerfrage, hatte der Kreisausſchuß entſchieden, daß eine
enehmigung der von der Gemeinde Ober=Ramſtadt beabſichtigten
nlage nach Maßgabe des Bachgeſetzes nicht notwendig ſei. Nun
id weitere Gutachten eingeholt worden. Das Kulturbauamt hält
ge Kläranlage unter den vorliegenden Umſtänden für notwen=
7. Die Abwäſſer zweier Straßen von Ober=Ramſtadt ſollen in
Modau geleitet werden. Durch Ortsſatzung wollte die
Ge=
zinde Einführung aus Jauchegruben ausſchließen und verbieten.
„i nicht richtiger Handhabung der Hauskläranlagen macht ſich
ch Anſicht des Kulturbauamtes doch eine Ueberwachung der
Ab=
tung der Hausabwäſſer notwendig, denn die Abwäſſer, die
die Modau umgeleitet werden, können die Eigenſchaft
sBachwaſſers abändern. Aus hygieniſchen Gründen
iß hier das öffentliche Intereſſe als berührt erſcheinen. Alles
s bedingt die Genehmigungspflicht der Anlage.
Pfung=
dts Klage über die Verunreinigung der Modau durch
Ab=
iſſer gehen bis in die 1870er Jahre zurück. Im Sommer iſt der
ffenthalt in Pfungſtadt infolge des üblen Geruchs oft
unerträg=
j. Der Bürgermeiſter von Pfungſtadt bezeichnet den derzeitigen
ſtand als unhaltbar. Die Verunreinigung nehme immer mehr
Seit große Induſtriebetriebe zeitweiſe ſtilliegen, iſt die Natur
Waſſers ganz anders. Aber alles mögliche müſſe getan wer=
7, um das im Flußlauf modauabwärts liegende Pfungſtadt zu
itzen. Der Bürgermeiſter von Ober=Ramſtadt betont, daß das
odauwaſſer in Pfungſtadt keinen Ablauf habe, Abwäſſer kämen
die Modau von einem Eberſtädter Induſtriebetrieb. Ob.=Ramſtadt
ze Abhilfe geſchaffen und der Zuſtand habe ſich gebeſſert. Das
Waſ=
in den beiden Straßen Ober=Ramſtadts (Ludwigs= und
Wehr=
iße) habe früher nicht den genügenden Ablauf gehabt.
Das Urteil hebt das angefochtene Erkenntnis des
Kreisaus=
iſſes auf; es ſpricht die Genehmigungspflicht eines durch
Ober=
mſtadt zu errichtenden Einlaufkanals unter beſtimmten
Be=
gungen aus. Die Einführung von Abwäſſern, aus Aborten
z. iſt verboten.
30 Jahre Odenwald=Gau der deutſchen Zurnerſchaft.
Cp. Pfungſtadt, 23. April. Holzverſteigerung. Bei der
ten Brennholzverſteigerung, bei der Scheitholz, Knüppelholz
Wellen aus dem Forſtort „Malchertanne” des
Gemeinde=
ſdes zur Verſteigerung gelangten, wurden von der Gemeinde
geſamt 2 672,20 RM. erzielt. Ein Raummeter Scheitholz ſtellte
beiſpielsweiſe zwiſchen 5 und 8 RM.
A. Gras=Ellenbach, 23. April. Generalverſammlung
s Odenwaldklubs. Bei der Generalverſammlung des
enwaldklubs, die bei Ad. Rothermel ſtattfand und von
Mit=
dern und Freunden gut beſucht war, wurde der verſtorbenen
tglieder, Fräulein Eliſabeth Trautmann von Wahlen und
rn Valentin Dörſam von hier, durch Erheben von den Sitzen
acht. Der Schriftführer, Herr Sames, verlas den
Geſchäfts=
icht. Der Rechnungsführung des Herrn Adam Dörſam wurde
ens des Vorſitzenden die Anerkennung der Mitglieder für die
ue Mühe und Arbeit ausgeſprochen und Entlaſtung erteilt.
ner wurden Pläne über Herrichtungen am Siegfriedsbrunnen,
ſtellung von Bänken und über diesjährige Wanderungen
be=
chen.
Ca Lorſch, 23. April. Aus dem Gemeinderat. Die
ge der Gemeinden Lorſch, Bürſtadt. Klein=Hauſen und
Viern=
n gegen den heſſ. Staat wegen Abwertung der
Rezeßbau=
rente ſoll, da die Sache immerhin von eminenter Bedeutung
weiterverfolgt werden. Außerdem wird eine Abänderung des
eßbauſtatuts dahin vorgenommen, daß in Zukunft auch für
ſeiterungsbauten und Reparaturen Zuſchüſſe gezahlt werden
n. — Die Gemeinde lehnt eine Beteiligung an den Koſten
Erhöhung und Verſtärkung des Lampertheim—Gernsheimer
indammſyſtems wiederholt ab, da man der Auffaſſung iſt, daß
Uebernahme der Koſten Sache des Staates iſt und die
Ge=
nde zur Zahlung nicht in der Lage iſt. — Beſchloſſen wird
erdem die Erhebung einer Filialſteuer in der Gemeinde
ch, zur Erhebung gelangt ein Satz von 100 Prozent.
Cm. Wallerſtädten, 23. April. Gemeinderatsſitzung.
er anderem ſtimmte der Gemeinderat dem Projekt zu,
wo=
die Hintergaſſe durchbrochen und der Weg auf den Damm
ergeführt werden ſoll. — Der Jagdpächter Ritzert erhält die
ehmigung zur Aufſtellung einer Jagdhütte am Waldrand.
Br. Langen, 23. April. Gemeinderatsbericht. Ein
ſchlag des Kreisamtes, die Realſteuern an die
Landesdurch=
ttsſätze anzugleichen, wird abgelehnt, da dies eine Erhöhung
Steuern bedeuten würde. — Für Entwäſſerung von
Grund=
en in Langen durch Anſchluß an Gräben wird für Reinigung
Gräben eine Gebühr erhoben, ſie beträgt bis zu 5000 Mark
ndverſicherungskapital 3 Mark. für je 1000 Mark mehr 1 Mark
r bis zum Höchſtbetrage von 50 Mark — Der Monatsbericht
Gaswerkes ſchließt mit einem kleinen Defizit, der der Elektri=
Sverſorgung mit einem kleinen Ueberſchuß ab. Der Vorſchlag
Betriebsausſchuſſes zwecks anderer Regelung der Gas= und
riſchen Strompreiſe ab 1. April wird angenommen. Weiter
genehmigt die Einführung eines Wahltarifes. — Die Her=
Lehrer Liſt und Appenheimer dankten in einem Schreiben für
Schreiben des Gemeinderates und Schulvorſtandes in
Aner=
ung ihres langen ſegensreichen Wirkens in der hieſigen
Ge=
ide.
Dem Frühjahrsgautag in König ging eine Feierſtunde zur
Erinnerung an die Gründung des Odenwald=Gaues voraus. Der
Saal des Hotels Büchner, in dem am 23. April 1882 auf
Veran=
laſſung des Turnvereins König der Odenwälder Turnerbund und
jetzige Odenwald=Gau der D. T. gegründet wurde, war von
Ver=
tretern der Turnvereine des Gaues bis auf den letzten Platz beſetzt.
Nach einleitenden Vorträgen des Poſaunenchors König (
Para=
phraſe über „Allein Gott in der Höh”) und des Geſangvereins
„Liedertafel” König („Mahnung” von Heinrichs) begrüßte Herr
Gauvorſitzender Dr. Spalt=Spachbrücken die Verſammelten,
ins=
beſondere Herrn Oberſchulrat Haſſinger=Darmſtadt als Vertreter
der heſſiſchen Regierung, Herrn Regierungsrat Dr. Rindfuß als
Vertreter der Kreisämter Erbach und Dieburg, Herrn Dr.
Wal=
ther=Bad Kreuznach als Beauftragten des Mittelrheinkreiſes der
D. T., Herrn Schulrat Gerbig=Erbach, Herrn Roth=Darmſtadt vom
Main=Rheingau, Herrn Engelhardt=Aſchaffenburg vom Speſſart=
Gau und Herrn Bürgermeiſter Hofferbert=König. Als Ehrengäſte
des Gaues nahmen an der Feierſtunde weiter teil die beiden noch
überlebenden Gründer des Gaues, die Herren Ludwig Kurz=
Michelſtadt und Joh. Fr. Keller=König.
In ſeiner Feſtrede ſchilderte Herr Dr. Spalt „die Entwicklung
der Pflege der Leibesübungen”. Nicht Selbſtzweck ſollte die
Er=
tüchtigung des Körpers ſein, ſondern Mittel zur ſeeliſchen und
geiſtigen Geſundung, zur Einfachheit und Natürlichkeit, zur
Männ=
lichkeit und Mut, zur Selbſtzucht und ſittlicher Kraft. Nicht nur
der eigenen Perſönlichkeit ſollte die Arbeit gelten, ſondern einer
Gemeinſchaft zur Pflege von Kameradſchaft und Zuſammenhalt,
durchdrungen vom hohen Wert und der verjüngenden Kraft des
deutſchen Volkstums im Dienſte des Vaterlandes. Mit dieſen
Grundſätzen ſchaffte Jahn das deutſche Turnen! Das, was Jahn
vor mehr als hundert Jahren erſtrebte, iſt bis auf den heutigen
Tag das Ziel der Deutſchen Turnerſchaft geblieben: Teilhaben an
der ſchweren, aber ſo dankbaren Arbeit der Jugenderziehung und
Volksbildung. Die Reiſe, die Jahn im Jahre 1813 zum Studium
der alten römiſchen Grenzbefeſtigungen in den Odenwald
unter=
nahm, mag den Anſtoß zur Gründung von Turnvereinen bei uns
gegeben haben; als erſten im Jahre 1816 in Michelſtadt durch
Kammerrat Maul, dem Vater des bekannten Turnerführers Alfred
Maul. 1819 durch die „Turnſperre” — eine Art Notverordnung
— verboten und aufgelöſt, konnte ſich die Turnſache erſt um 1860
wieder zu neuem Leben erheben. Der Färbergeſelle Friedr. Wilhelm
Zitzer, der ſich von Koburg, dem Ort, an dem gerade die Deutſche
Turnerſchaft gegründet war, kommend, in Beerfelden niederließ,
gründete, keine Mühe und Opfer ſcheuend, in Beerfelden und
ande=
ren Orten Turnvereine. In unendlicher Arbeit hatte er die Sache
ſo weit gebracht, daß am 23. April 1882 der Odenwälder
Turner=
bund gegründet werden konnte. Mit dem Anſchluß des Bundes
an die Deutſche Turnerſchaft auf dem Kreisturntag im Februar
1904 in Bad Nauheim erhielt das Werk Zitzers ſeine Vollkommen=
heit. So wie am Anfang der deutſchen Turnerei das deutſche Volk
von ſchwerſter Not betroffen war, ſo iſt auch heute wieder Notzeit
im Vaterlande, und wie damals ſind auch heute die deutſchen
Turnvereine dazu berufen, in großer und verantwortungsvoller
Arbeit das Alte zu Neuem umzuſchaffen, um unſerem Volke eine
beſſere Zukunft zu ſichern.
Durch Erheben von den Sitzen gedachte die Verſammlung
ehrend der verſtorbenen Gaumitglieder.
Als Beauftragter des Herrn Staatspräſidenten und
Kultus=
miniſters Dr. Adelung, als Refernet für Volksbildung und
Jugendpflege und als Freund der Turnbewegung übermittelte
Herr Oberſchulrat Haſſinger=Darmſtadt Grüße und Wünſche zur
Feierſtunde und zur weiteren Entwicklung der Arbeit des
Oden=
wald=Gaues. Die Deutſche Turnerſchaft habe immer in Notzeiten
den Beweis erbracht, daß ſie ſich nicht im Aeußeren erſchöpfe,
ſon=
dern daß es für den deutſchen Turner nur eine Parole gebe: Dienſt
an Volk und Vaterland, Pflichterfüllung mehr mit der Tat als
mit den Worten, Voranſtellen alles Einigenden und
entgegen=
zutreten der Zerriſſenheit unter dem Kampfwort: „Der deutſchen
Zwietracht mitten ins Herz!” Mit dieſen Grundſätzen hat die
Deutſche Turnerſchaft noch nie verſagt, und ihr größter Stolz muß
bleiben, in ihren Reihen eine wahre Volksgemeinſchaft im kleinen
darzuſtellen. Sie allein führt zu den Kräften und Schätzen
unſe=
rer Heimat und unſeres Volkstums; und darin iſt anerkannt
Vor=
bildliches geleiſtet worden durch den Odenwald=Gau der Deutſchen
Turnerſchaft.
Nach weiteren, der Bedeutung des Tages gerecht werdenden
Anſprachen der Vertreter der Kreisämter Erbach und Dieburg, des
Mittelrhein=Kreiſes der Deutſchen Turnerſchaft, der benachbarten
Gaue Rhein=Main und Speſſart und der Gemeinde König brachte
der Geſangverein „Liederkranz” König zwei Lieder: „Sonntag
iſt” von Breune und „In den Alpen” von Hegar zum Vortrag.
In einem Schlußwort dankte Herr Dr. Spalt den Mitgliedern des
Gauvorſtandes, die ſchon mehr als. zwei Jahrzehnte ihre Arbeit
dem Odenwald=Gau widmen; ſie ſind die Herren Willi
Eiden=
müller=Kirch=Brombach, der infolge Krankheit nicht an der Feier
teilnehmen konnte und dem die beſten Wünſche auf baldigſte
Ge=
neſung übermittelt werden, Heinrich Paff=Michelſtadt, Jakob
Hübner=Erbach und Wilhelm Leinert=Reinheim.
Mit dem Lied. Ein Ruf iſt erklungen” ſchloß die ſehr
ein=
drucksvoll und würdig verlaufene Feierſtunde. Anſchließend fand
eine nichtöffentliche Sitzung des Gauturntages ſtatt. Am
Nach=
mittag ſtanden ſich zu einem Fauſtballſpiel gegenüber
Mannſchaf=
ten der Turnvereine Ernſthofen und Groß=Bieberau komb. und
Beerfelden und Hetzbach komb. Später fand ein Handballſpiel
Kreisklaſſe gegen Meiſterklaſſe ſtatt. Das Fauſtballſpiel wurde
von Beerfelden=Hetzbach mit 43:41 und das Handballſpiel von der
Kreisklaſſe mit 4:3 gewonnen.
Zur Phosphorſäuredüngung der Karkoffeln.
Ueber die Notwendigkeit der Phosphorſäurezufuhr zu
Kar=
toffeln ſind die Anſichten noch vielfach umſtritten. Wenn auch das
Bedürfnis nach dieſem Nährſtoff nicht ſo hoch ſein mag als bei
manchen anderen Kulturgewächſen, ſo wirken Phosphorſäuregaben
doch ertragsſteigernd und vor allen Dingen qualitätsverbeſſernd
und reifebeſchleunigend, was für den Anbau von Speiſe= und be=
Die Zufriedenheit ſeiner Angehörigen.
müßte dem Tandmann auch etwas wert ſein. Seine
Familie möchte gewiß gern die Zeitung im Sommer
nicht entbehren. Deren Wunſch kann, er erfüllen, zumal
die Zeitung auch ihm ſelbſt im Sommer Vorteile bringt.
Es ſind ja nur einige Minuten, die der Arbeit berloren
gehen, wenn die Zeitung geleſen wird. Nicht einmal das.
Das Zeitungsleſen kann die Ruhepauſen ausfüllen, mache‟
ſie angenehm. Das ſind Minuten der Unterhaltungx der
Entſpannung für die ganze Familie. Minuten, die bei
ſedem zufriedene Stimmung ſchaffen. And darum: Die
Zeitung auch im Sommer.
ſonders von Frühkartoffeln weſentlich iſt. Auch wenn die
Kartof=
feln in Stallmiſt zu ſtehen kommen, wird ſich oft eine Zugabe von
Phosphorſäure in Form von Handelsdüngern als zweckmäßig
er=
weiſen, da eine wohlſchmeckende, möglichſt gleichmäßige
Speiſe=
ware ſich hiermit erreichen läßt. Auch die Anfälligkeit der
Kar=
toffeln gegen Pflanzenkrankheiten, wie Krautfäule (Phytophthora),
wird durch Düngung mit Superphosphat weitgehend behoben,
was beſonders in Holland, dem Land des Frühkartoffelbaues,
er=
kannt worden iſt. In Holland wird annähernd die dreifache
Phos=
phorſäuremenge zu Frühkartoffeln in Form von Superphosphat
verabfolgt, als dies in Deutſchland üblich iſt. Die
reifebeſchleuni=
gende Wirkung des Superphosphats iſt im Frühkartoffelbau
be=
ſonders wertvoll, da die Losſchaligkeit verhütet und frühes
Ern=
ten ermöglicht wird. Auch betreffs der Schorfverhütung iſt die
richtige Auswahl der Phosphorſäureform wichtig, wie
Unter=
ſuchungen von Prof. Dr. Eichinger ergeben haben. Da die
Schorf=
erreger alkaliſche Reaktion vorziehen, kann durch Anwendung
phyſiologiſch ſaurer bzw. neutraler Düngemittel der Schorf
be=
kämpft werden. Eine Düngung mit ſchwefelſaurem Ammoniak,
Superphosphat und hochprozentigem Kaliſalz kommt dieſer
For=
derung nach, ſo daß dieſe einfache Düngerzuſammenſtellung, die
nicht nur einer erheblichen Ertragsſteigerung, ſondern auch einer
weſentlichen Qualitätsverbeſſerung Rechnung trägt, zur
Kartoffel=
düngung allgemein zu empfehlen iſt. Kalkhaltige Dünger und
alkaliſche Stickſtoffdüngemittel fördern den Schorfbefall und ſind
zu vermeiden. Ein weiteres beachtliches Moment iſt die Tatſache,
daß ausreichend mit Superphosphat gedüngte Kartoffeln als
Pflanzgut im folgenden Jahre beſſere Erfolge bringen, wie
Ver=
ſſche der Landwirtſchaftskammer Hannover zeigen.
4a. Schneppenhauſen, 23. April. Die älteſte
Ortsein=
wohnerin, Witwe Barbara Zimmermann, iſt im 89.
Lebensjahre geſtorben.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage i die letzie Bezugsquſtung beizufülgen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
„Eberſtadt” Nach der herrſchenden Lehre wird auch bei
öffentlich=rechtlichen Anſprüchen eine Aufrechnung für zuläſſig
ge=
halten.
C. vom 15. 4. Ein für unbeſtimmte Zeit eingegangenes
Dienſtverhältnis kann von jedem Teile für den Schluß eines
Kalendervierteljahres gekündigt werden. Zwiſchen der Erklärung
der Kündigung und dem damit beabſichtigten Schluſſe des
Ver=
tragsverhältniſſes müſſen 6. Wochen liegen. Die fragliche
Kündigung geht ſomit in Ordnung. So lautet das Geſetz; es
gilt, ſoweit nicht eine andere Kündigungsfriſt ausbedungen war.
Zwei Ausſtellungs=Eröffnungen.
hu
n=
Der „Drei=Städte=Bund” eine Gruppe heſſiſcher
erinnen — wenn wir nicht irren, zählt nur ein Mann zu
i Mitgliedern — eröffnete eine Ausſtellung in den unteren
men des Gewerbemuſeums. Die Ausſtellung fügt ſich dem
nen der Veranſtaltungen des Reichswirtſchaftsbundes
bil=
er Künſtler Deutſchlands, Gau Heſſen, ein. Die Anſprache
Eröffnung hielt darum der Gauvorſitzende, Herr Dr. Da=
I Greiner.
Dieſe Anſprache war bemerkenswert. Sie war eine (nicht
er gern gegebene) rückhaltloſe und ſtarke Anerkennung des
leriſchen Schaffens des Drei=Städte=Bundes, und ſie war ein
o ſtarkes und eindringliches Werben für die Kunſt
über=
t. Nicht, oder doch nicht in erſter Linie ein Werben der
ifer. Daß deren Zahl zwangsläufig von Tag zu Tag
iger wird, weiß der Künſtler und rechnet damit, obwohl er
(ot der Zeit mehr ſpürt wie irgend einer. So zwar, daß er
ift verzweifelt fragt, ob. es überhaupt noch Zweck und Wert
zu arbeiten! Leinwand zu ſpannen und Pinſel und Palette
olen. An die Sorge ums tägliche Brot iſt er längſt
ge=
t. Nur darf dazu nicht noch das lähmende Bewußtſein
kom=
daß ſein Schaffen überhaupt zweck= und ſinnlos, weil kein
ſch mehr ob der Not der Zeit Sinn und Verſtändnis, Liebe
ie Kunſt aufbringt. Das allein noch hält den Künſtler
auf=
in dieſer furchtbaren Notzeit, und damit das Bewußtſein,
Werk der Kultur ſchöpferiſch mittätig zu ſein, wenn auch
ſchier unerträglichen Entbehrungen. Daß dem nicht ſo,
eben beweiſt der über Erwarten gute Beſuch der
Ausſtel=
veröffnung (für die ſo gut wie keine Propaganda gemacht
en konnte). Und darum danke er beſonders herzlich für
die=
intereſſe, und danken die Künſtlerinnen, denen dadurch der
zum Schaffen, zum Glauben an ſich und an die Sendung der
wiedergegeben, erhalten wird.
Im übrigen — ſagte der Redner — ſei der heutige Tag ein
ders bedeutſamer für die heſſiſche Künſtlerſchaft und für die
unſerer Heimat inſofern, als es gelungen iſt, für die
Aus=
ng der Kunſtwerke dieſes Heim zu finden. Bisher hatte die
he Künſtlerſchaft ein eigenes Heim nicht. Nun hat uns die
be Regierung dieſe ſchönen Räume des früheren
Gewerbe=
ims zur Verfügung geſtellt. Wir ſind ihr, beſonders dem
usminiſterium, dafür von Herzen dankbar.
Daß die erſte Ausſtellung in dieſem Heim eine unſerer
ſtlerinnen iſt, möchte ich als ein gutes Vorzeichen
be=
en. Was man in dieſer Ausſtellung ſieht, iſt, das muß
ehr=
tnerkannt werden, außerordentlich ernſte Arbeit. Sie
be=
daß von den Künſtlerinnen ihr Schaffen an der Kunſt als
große und bedeutſame Aufgabe empfunden wird. Jedes
jedes Blatt beweiſt, daß ſie mit heiligem Ernſt an die
Aufgaben herangetreten ſind und vielfach Reſultate erzielten, die
allergrößte Achtung abringen. —
An den feierlichen Eröffnungsakt ſchloß ſich der übliche
Rund=
gang. Mehrere der ausſtellenden Künſtlerinnen waren anweſend
und ſtanden gerne mit Erläuterungen zur Verfügung. Die
Aus=
ſtellung iſt auch in ihrem äußeren Rahmen, in der Aufmachung,
ſehr intereſſant. Die zahlreichen zur Verfügung ſtehenden Kojen
und Wände geſtatten ein breites Ausdehnen. Geben die
Mög=
lichkeit, jedes Werk einzeln, gelöſt von ſeiner Umgebung, zu
ſtudieren. Man hat darum diesmal von jeder Künſtlerin eine
geſchloſſene Kollektion zuſammengehängt, und jeweils
dazu eine Kollektion Graphik, ſo daß auch ein Einblick in den
Urſprung des künſtleriſchen Schaffens, in die Werkſtatt
gewiſſer=
maßen gegeben iſt. Mußte das auch auf Koſten eines „
Geſamt=
bildes” geſchehen, ſo erhöht es doch das Intereſſe an dem
Arbei=
ten der einzelnen Künſtlerin, die ſo mehr und eindringlicher für
ſich zeugen kann, als wenn ihre Werke zerſtreut unter anderen
hängen.
Am meiſten kommt das diesmal Frl. L. Kumpa zugute,
deren große Kollektion ins Monumentale weiſende Entwürfe zu
Kirchenfenſtern und Glasmalereien uſw den repräſentativen
Mittelraum erhalten hat. Im übrigen ſind ſehr gut vertreten
die Damen M. Stegmayer, die ſich auch wohl um das
Zu=
ſtandekommen der Ausſtellung ſehr verdient gemacht hat, P.
Endner, Frau Dr. Freund, G. Ullmann, Annelieſe
Reichmann, Frau E. Heiß, Fr. Schneider, Fr. Beſt=
Mainz, Fr. Federn=Staudinger, Ch. Stoinſky, die
zum erſten Male in dieſem Rahmen ausſtellt, u. a. m.
Wir kommen auf die Ausſtellung, deren Beſuch warme
Emp=
fehlung gegeben werden darf, noch zurück.
gieren, richtiger in den Bewegungen von Hand, Arm,
Kör=
per und Kopf, in der Art, wie er die Muſik aus dem Orcheſter
herausholt oder ſie abdämpft, die Muſik körperlich macht, ihr
Plaſtik verleiht, die der mitempfindende Künſtler bildhaſt feſthält
und beſtätigt.
So etwa wenigſtens definierte Will Keſting, der die
Ausſtellung perſönlich eröffnete, ſeine künſtleriſchen Abſichten. In
der Tat, man darf ihm beſtätigen, daß er ſie verwirklichen konnte.
All dieſe Blätter ſind entſtanden, während Furtwängler dirigierte.
In Heidelberg, in Darmſtadt und anderswo. Durchweg in wenigen
Sekunden aufs Papier geworfen. Und ſie zeugen nun davon, daß
der berühmte Dirigent ein anderer iſt in ſeinen Bewegungen,
wenn er Strawinſki oder wenn er Mahler, ein anderer, wenn er
Bach oder Wagner oder Beethoven dirigiert. Wie er die Muſik
nach Tempo oder ſeeliſchem Gehalt und Ausdruck empfindet, prägt
ſich das in ſeinem Dirigieren aus. Das iſt, was der Künſtler
„Muſik körperlich geſtalten” nennt. — Sicher: Einer etwaigen
Bio=
graphie Furtwänglers oder techniſch=künſtleriſchem Betrachten
ſeiner Dirigenten=Eigenart wären all dieſe mit ſichtbarer,
begei=
ſterter Liebe geſchaffenen Blätter von größtem Wert. Anderes
können und ſollen ſie nicht ſein. Aber ſie erfüllen ja auch damit
eine nicht unerhebliche künſtleriſche Aufgabe.
Wilhelm Furtwängler und ſein Orcheſter feiern in dieſen
Tagen ihr 25jähriges Jubiläum. Vielleicht wird dadurch dieſe
kleine Ausſtellung doppelt intereſſant.
U. St.
Furtwängler=Skizzen ſtellt der junge Frankfurter
Maler Will Keſting in der Bücherſtube
Bodenhei=
mer aus. Eine Kollektion kleiner Zeichnungen, die zum mindeſten
ſehr originell, zu beſtimmtem Zweck aber auch zweifellos ſehr
wertvoll iſt. Nur: ſie darf nicht auseinandergeriſſen werden.
Mit dem einen oder dem andern Blatt allein weiß der
Unein=
geweihte wohl kaum etwas anzufangen. Es ſind
Momentauf=
nahmen mit dem Kohle= oder Zeichenſtift. Mit allen Vor= aber
auch den Nachteilen gegenüber einer Momentaufnahme mit der
„Leica”. Was dieſe in einer Hundertſtelſekunde erfaßt an tauſend
Details, die aus jeder Phaſe einer Bewegung ein Ganzes geben,
iſt dem Künſtler unmöglich. Dafür gibt er gegenüber dem „
Opti=
ſchen” ein „Inneres”, ein Beſeelt=Lebendiges. Sein Stift hält
die Bewegung feſt, nicht nur, wie das Auge ſie geſehen, ſondern
wie ſie von ihm, dem Künſtler mit Sinnen und Seele
empfun=
den wurde. So iſt es ihm möglich, davon zu zeugen, daß der
be=
rühmte Dirigent Wilhelm Furtwängler in ſeinem Diri=
Bolſchewismus über uns! von Karl Bartz. 215 Seiten. Kart.
3,50 RM., Leinen 4.85 RM. Schlieffen=Verlag, Berlin SW. 11.
Bartz rüttelt mit ſeinem Werk „Bolſchewismus über uns” das
Bürgertum unſanft aus ſeiner Ruhe auf. Zunächſt zeigt er klar
und volkstümlich, wie der Bolſchewismus in Rußland durch den
Fünfjahresplan an Macht und innerer Feſtigkeit gewinnt, wie der
Kommunismus aller Länder der Erde ſich in feſter Abhängigkeit
von Moskau befindet und welch ungeheures Programm die
Sow=
jetregierung ſich mit dem neuen Wirtſchaftsplan, welcher ſich an
den jetzt in Ausführung begriffenen anſchließen ſoll, vorgenommen
hat. Er unterſucht, was die einzelnen Teile des deutſchen Volkes
ideenmäßig und materiell heute dem Anwachſen des
Kommunis=
mus oder gar einem gewaltſamen Einbruch des Bolſchewismus
entgegenzuſetzen haben und beweiſt, wie es an der Zeit iſt, daß
nicht nur Deutſchland, ſondern alle heute noch bürgerlich
regier=
ten Staaten ſich endlich zu einer gemeinſamen Front gegen
Welt=
anſchauung des Bolſchewismus zuſammenſchließen, wenn ſie nicht
in mehr oder weniger kurzer Zeit, von ihm überrannt werden
wollen. Das Werk von Bartz iſt zur Aufklärung aller
nichtkommu=
niſtiſchen Teile des deutſchen Volkes beſonders geeignet, weil es
allen Parteien von SPD. bis NSDAP. gleich objektiv
gegenüber=
zutreten verſucht und ſie nur vom Standpunkt ihrer Einſtellung
zur Abwehr des Bolſchewismus aus betrachtet. In ſeinen
Schluß=
folgerungen vertritt der Verfaſſer die privatkapitaliſtiſche
Wirt=
ſchaftsform und eine abſolut individualiſtiſche Weltanſchauung.
Ende d
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des
form
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An
Seite 4 — Nr. 115
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. April 1931
Mißglückier Ueberfall von Bahnräubein
auf einen Gükerzug.
Scharfe Schüſſe auf einen Bahnbeamten. — Der Beamte ſchwer
verletzt, — Einer der Bahnräuber verhaftet. — Beabſichtigte
Be=
raubung der Stationskaſſe in Hochheim a. M.
Mainz, 25. April.
In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag erſchienen auf
Dem Güterbahnhof an der Bahnunterführung zwiſchen Mombacher
Straße und Ludwig=Bamberger=Platz in der Nähe des Oellagers
drei Unbekannte, die ſich dem Zugperſonal eines beladenen
Güter=
zuges, der regelmäßig jeden Abend kurz nach 12 Uhr nach
Wies=
baden abgelaſſen wird, als Bahnpoliziſten ausgaben. Da die
Unbekannten ſich in Zivil befanden, verlangte der Rangierführer
ihre Ausweiſe, worauf die drei Burſchen, als der Bahnbeamte
energiſch wurde davonliefen. Auf dieſen Vorfall hin ſchöpfte die
Bahnbehörde Verdacht, daß Ueberfälle auf Güterzüge geplant
ſeien, und ſtellte vom nächſten Abend ab in der Nähe des
Wies=
badener Güterzuges einen Polizeipoſten auf. Während ſich in
der darauffolgenden Nacht nichts ereignete, erſchienen in der Nacht
vom Samstag auf Sonntag gegen 11 Uhr wiederum zwei
Un=
bekannte an dem Wiesbadener Güterzug und wurden dabei von
dem Rangierführer Heinrich Lehrbach aus Nieder=Saulheim
angehalten. Sie gaben ſich ebenfalls als Bahnpolizei in Zivil
aus, doch als der Rangierführer ihre Ausweiſe verlangte, zog
einer der Burſchen einen Revolver und gab vier ſcharfe Schüſſe
auf ihn ab. Von einem Schußgetroffen ſtürzte der
Beamte zuſammen. In dieſem Augenblick ſprangen der
Wache ſtehende Bahnpoliziſt und ein Raagierer herbei, worauf
die beiden Unbekannten die Flucht ergriffen. Während der
Ver=
folgung bemerkte der Bahnpoliziſt einen dritten Unbekannten am
Telegraphenlager des Güterbahnhofes, der anſcheinend Schmiere
geſtanden hatte und nunmehr ebenfalls flüchtig ging. Auf den
Zuruf des Bahnpoliziſten: „Halt, Hände hoch oder ich ſchieße!”
blieb der Flüchtige mit hocherhobenen Armen ſtehen und konnte
feſtgenommen werden. Den beiden anderen Bahnräubern gelang
es, zu verſchwinden, doch konnten ihre Namen durch das
Geſtändnis des Verhafteten feſtgeſtellt werden, ſo
daß ihre Feſtnahme in Ausſicht ſteht.
Inzwiſchen wurde das Notrufkommando und das
Sanitäts=
auto verſtändigt, die bald, darauf erſchienen. Der Verhaftetc
wurde zur Bahnpolizeiwache und der angeſchoſſene Rangierführer
ins Städtiſche Krankenhaus gebracht. Dort wurde feſtgeſtellt, daß
der Rangierführer eine ſchwere Verletzung durch einen Steckſchuß
in der rechten Schulter davongetragen hat, doch iſt jede
Lebens=
gefahr ausgeſchloſſen.
Der geplante Raubüberfall auf die Stationskaſſe
in Hochheim a. M.
Der feſtgenommene Bahnräuber, der 30j. Arbeiter Fritz Tache
aus Berlin, der ſeine beiden Komplizen auf der Wanderſchaft
kennen gelernt, legte bei ſeiner Vernehmung bei der Bahnpolizei
ſofort ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Nachdem er die
Per=
ſonalien der beiden flüchtigen Bahnräuber angegeben, erklärte er,
daß alle drei ſich ſeit einigen Tagen hier aufhielten und im Aſpl
der Heilsarmee übernachteten. Dort wurde dann der Plan
ge=
faßt, zuerſt einen Ueberfall und eine Beraubung von Güterwagen
auf dem hieſigen Güterbahnhof auszuführen und bei Widerſtand
von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Als der erſte Verſuch
in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mißglückte, hätten ſie
den zweiten Bahnraub in der Nacht von Samstag auf Sonntag
beſtimmt. Tache gab zu, daß er bei dieſer Gelegenheit Schmiere
geſtanden habe. Weiterhin geſtand er ein, daß das Kleeblatt in
der Montagnacht einen Ueberfall auf die Stationskaſſe in
Hoch=
heim a. M. geplant und denſelben genau ausbaldowert hatte.
Sie hatten Kenntnis davon, daß am Sonntag und Montag in
Hochheim Frühjahrs=Pferdemarkt iſt und erhofffen, am Montag
abend in der Stationskaſſe reiche Beute machen zu können. Der
T. ſollte wieder Schmiere ſtehen, während die beiden anderen in
das Stationsgebäude eindringen und dort mit dem Revolver in
der Hand die Stationskaſſe rauben ſollten. Auch hier ſollte bei
einem Widerſtand des Stationsbeamten die Schußwaffe gebraucht
werden. Nachdem T. eingehend vernommen war, wurde er ins
Landgerichtsgefängnis in Unterſuchungshaft überführt. Die
Kri=
minalpolizei iſt mit der Suche nach den beiden Mittätern
beſchäf=
tigt und wird einen Steckbrief gegen dieſelben erlaſſen.
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* Am Lago Maggiore.
Von Erna Pinner.
Viele Zeit meiner Kindheit habe ich in der Schweiz und
Italien verbracht. Dann habe ich dieſe beiden Länder lange nicht
geſehen. Das kam mir zum Bewußtſeit, als ich wieder einmal
in Streſa war.
Ich ſehe von meinem Fenſter aus am Lago Maggiore die
Schweiz und Italien. Aber welch ein Unterſchied. In Streſa und
Palanza iſt alles weich von Palmen= und Roſenduft, der Frühling
ſcheint hier ſchon der volle Sommer zu ſein. Alles ſtrahlt, alles
iſt ſüß und warm. Fahre ich aber an das andere Ende nach
Ascona und Locarno, ſo habe ich allerdings auch denſelben See
und dieſelbe Wärme. Aber habe ich auch dieſelbe Sonne und
die=
ſelbe Weichheit und denſelben Duft? Ich glaube nicht ganz. In
der Schweiz iſt alles ſchon ein wenig ſchwerer und ſolider, die
Berge, die Häuſer und die Menſchen. Ich bilde mir das beſtimmt
nicht nur ein.
Der ſchönſte Teil des italieniſchen Gebietes iſt die Bucht von
Streſa. Hier entblättert ſich der See unter exotiſchen Zypreſſen,
Fächerpalmen und Azaleen und gepflegten Hotelgärten am
offen=
ſten. Einem rieſigen Opal gleich, ſpiegelt er noch einmal die ganze
Skala ſüdlicher Farben. In das unwahrſcheinlich blühende Blau
des Himmels ragen die kriſtallklaren Spitzen der Gletſcher.
Hier iſt im Gegenſatz zu Locarno das Leben leichter, mehr den
Roſen= und Palmenſpalieren entſprechend, die feingeſträhnt die
Bucht einſäumen. Der Corſo Umberto, der an den herrlichen,
figurengekrönten Giebeln der Villa Pallavicino vorbeiführt, iſt
die direkte Straße nach Mailand, der reichſten Stadt Italiens.
Die Mailänder haben ihre ſchönſten Villen an den Lago Maggiore
geſtellt und ſchicken aus ihren Gärten betäubende Blumengerüche
zum Ufer hinunter.
Welcher Gegenſatz fällt mir hier ein. Als ich im September
hier das letztemal vorbeikam, wehrte ſich die Roſenpracht noch
herrlich gegen den Winter. Es war noch wie in Sizilien, und
gerade maßen ſich die tſchechiſchen und itakieniſchen Tennisſpieler
in der Sommerhitze der „Lawns” von Streſa, und ein großer
Concurs hippique brachte die beſten Reiter der umliegenden Länder
mit ihren Pferden her. Ganz Mailand war auf dem Ball von
300 Perſonen. Der Herzog von Bergamo kam nachts noch um
12 Uhr in das „Iles Borromées”, um die Preiſe zu verteilen, und
reiſte um 3 Uhr nachts wieder zurück. Das ſtörte die Ballbeſucher
aber nicht in ihrem Glück, wenigſtens für die Nuance von drei
Stunden einen königlichen Prinzen in ihrer Mitte gehabt zu
haben. Wie weit liegt das zurück. Und wie zart und ſüß iſt die
Natur mittlerweile geworden.
Gegenüber von mir liegt das ſchönſte Juwel Streſas, ſeine
drei Inſeln: die Iſola=Bella, die Iſola Pescatoxi und die Jſola
Madre. Der Drang nach großer Genußfähigkeit des Lebens, dem
wir heute ſelbſt mit gleichen Mitteln keine ähnliche Form mehr
geben können, veranlaßte im 17. Jahrhundert die Grafen
Borro=
meo, die nüchterne Schieferfläche der Jſola Bella aufzuſchütten und
in zehn Terraſſen vom See her einen Garten in Form einer
Stufenpyramide anzulegen. Gegen den Himmel ſtehen abwechſelnd
Figuren und mit Palmwedeln gekrönte Obelisken, eine Miſchung
von Kalkſteinarchitektur mit Plaſtiken, Moſaikbeeten und Spalie=
ren aus Orangen und Zitronen. An den Flanken ſtehen un
Zypreſſen achteckige Türme. Während zum Beiſpiel es mir n.
gelang, auf dem Libanon eine Zeder zu Geſicht zu bekomn
(ich hätte denn einen waghalſigen achtſtündigen Ritt riskie
müſſen, um dieſe vereinzelten abſaloniſchen Bäume dort zu
blicken), entfaltet ſich hier im Park der Grafen Borromeo ein he
liches zweitauſendjähriges Exemplar. Zitronen haben hier
Größe eines Kinderkopfes und ſtellen die größten Exemplare.
ich in Paläſtina ſah, in den Schatten. Neben Teeſträuchern ſ.
kaliforniſcher Lorbeer von betäubendem Geruch, ſchwarzer Bam.
aus Indien ſteht neben japaniſchen Papyrusſtauden. Mähni
Gras aus Japan, ein ſeltenes Mimoſenbäumchen, ganze Spali
von Kamelien, eine Zeder vom Himalaya gedeihen in die
Paradies, deſſen Klima den Orchideen noch im Oktober ſogar
ſtattet, ihre Blüten unter freiem Himmel zu tragen.
Das Schloß iſt mit dem Garten durch ein Gewölbe
Muſchelkalk verbunden, in das bizarre Ornamente aus ſchwar,
Lavaſtein gefügt ſind. Hier ſteht ſonderbarexweiſe das
Mo=
der großen Dogengondel von Venedig. In einer Flucht vy
voller Marmorſäle, die aber ohne beſondere Atmoſphäre
ſteht, unvermeidlich wie in unzähligen Schlöſſern dieſer Zeit.
Bett, in dem Napoleon übernachtet hat. Mich feſſelten die flä
ſchen Gobelins mit den Fabeltieren und ſehr reizvolle Panne
von Zuccarelli, die das Familienleben der Grafen Borromeo d
ſtellen. Ein ſehr bezauberndes Rokoko! Die Kunſtliebe dieſes
ſchlechtes dokumentiert ſich beſonders bei Eliſa Boxromeo, die e
im Stil der Zeit recht paſſable Tiermalerin war.
Der Gegenſatz von der tropiſchen Pracht dieſer Inſel zu
herber bewaldeten Küſte Helvetiens iſt in der Tat ſehr ſtark.
den Ufern von Ascona leuchten zwar ſchon rote und grüne Bo
trikots, aber die Berge ſtehen hier ernſter zuſammengerückt, 1
der See ſpiegelt ſich ſmaragdgrün. Die Atmoſphäre in Loca,
iſt offenbar mit Politik geladen, und man fühlt ſich ſcheinbary
pflichtet, auch nur ſolche Geſpräche zu führen. Ich erfahre
dieſe Weiſe eine reizende Kleinigkeit aus Locarnos größter 3
Briand hat in Ascona mit einer Katze geſpielt, die man zur
innerung an dieſen welthiſtoriſchen Moment ausſtopfen laſſen n
Komiſcherweiſe wechſelt an der Grenze nicht nur die La
ſchaft, ſondern auch die Art der Paſſagiere. Die pelzverbräm
Amerikanerinnen ſind verſchwunden, ebenſo wie die ſchön ben
ten zwitſchernden Italienerinnen. Die Berge werden ſchwe
und höher, die Luft iſt härter, trotz aller Wärme. Wo
Italien? Es ſcheint durch ein Gebirge getrennt. Und trotzt
liegen zwiſchen Streſa und Ascona keine fünfzig Kilometer 4
ſelben Waſſers. Die Schweiz hat an dieſen See ihre ſchmut
feſten Villen und ſchöne Hotels geſtellt. Italien hat ſeine ſü
Laydhäſſer an die andere Seite gebaut. Zwei Mentaliti
haben die Natur beeinflußt, aber nur eine hat Jſola Bella,
Traum einer Inſel, geſchaffen.
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Einfluß zunächſt etwas beſſeres Wetter herrſchen wird. Die T
veraturgegenſätze nehmen zu, nachts erfolgt ſtärkere Abkühlung,
bis zum Gefrierpunkt und auch etwas darunter ſchreitet, je
erfolgt tagsüber durch Sonnenſtrahlung Erwärmung.
Ausſichten für Montag, den 25. April: Nur leicht wolkig,
aufheiternd, trocken, nachts ſtärkere Abkühlung bis um den
frierpunkt, tagsüber Erwärmung.
Ausſichten für Dienstag, den 26. April: Nach kühler Nacht
fänglich leicht wolkig mit Aufheiterung, dann etwas mehr
wölkt und wärmer, trocken.
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[ ← ][ ][ → ]Nontag, 25. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 115 — Seite 5
Bagern und (intracht Abteilungsmeiſter.
gskämpfe am 1. Mai. — „Einkrachk” gegen „Bayern” in Skukkgark. — „Club” gegen SSV. Frankfurk
die Enkſche
um den dritken Plah. — Schwaches Finale des Mainmeiſkers.
Pirmaſens trat mit kompletter die Eintracht mit einer
Die Zußhall=Ergebniſſe.
ſchon wieder umgeſtellten Mannſchaft an. Diesmal fehlte der
ie füddeutſchen Zußball Endſpiele.
rechte Flügel Schaller=Möbs. Die Frankfurter ſpielten mit
Süddeutſche Meiſterſchaft.
ndlich ſind in den beiden Abteilungen der ſüdeutſchen
Ul=Endſpiele die Entſcheidungen gefallen. Mit recht
en Erfolgen konnten Eintracht Frankfurt und Bahern
en ihre Abteilungsſiege ſicherſtellen. Damit gelten die
Mannſchaften automatiſch auch als ſüddeutſche
Ver=
r für die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft. Unabhängig
eſer großen Konkurrenz werden ſich Eintracht und Bayern
uch noch am 1. Mai im Entſcheidungsſpiel um die
Süd=
e Meiſterſchaft treffen.
ayern München konnte in ſeinem letzten Spiel in
Pforz=
rur ein mageres Unentſchieden von 1:1 (0:1) erzielen, aber
eine Punkt genügte, um den 1. FC. Nürnberg das
Nach=
zu geben. Der Nürnberger „Club”, FSV. Frankfurt und
tuttgarter Kickers beſtreiten nun als Abteilungs=Zweite
Pokalſieger die Ausſcheidungsſpiele um die dritte
ſüd=
e Vertreterſtelle. Auch dieſe Spiele beginnen ſchon am
e Eintracht Frankfurt holte ſich den einen Punkt, der ihr
cherſtellung der Meiſterſchaft in der Abteilung
Nord=
roch fehlte, in einem mäßigen 1:0 (1:0) Spiel gegen den
irmaſens.
ſe in jedem der letzten Jahre, ſo zeigt ſich auch jetzt
die Erſcheinung, daß die beſten ſüddeutſchen Mannſchaften
chluß der ſchweren Meiſterſchaftskämpfe innerhalb des
des bereits vollkommen überſpielt ſind und
ſentlich verminderten Chancen in die Endſpiele um die
e Meiſterſchaft gehen.
: Anſchluß an das Spiel Bayern München gegen FC.
eim traten am Sonntag nachmittag in Pforzheim der
Verbands=Fußballausſchuß
e Vertreter der beteiligten Vereine zuſammen, um die
ſat ung für die in Süddeutſchland noch fälligen
Entſchei=
luiet viele vorzunehmen.
8 Endſpiel um die Süddeutſche Meiſterſchaft
DE den Abteilungsſiegern Eintracht Frankfurt und Bayern
Mün wird am 1. Mai auf einem neutralen Platz, und zwar
7 Gelände des VfB. Stuttgart ausgetragen.
der Ausloſung für die Ausſcheidungsſpiele um die
ſüddeutſche Vertreterſtelle zog der Pokal=
Stuttgarter Kickers das Freilos. Im erſten Spiel
f1 alſo am 1. Mai die Abteilungs=Zweiten 1. FC.
Nürn=
d FSV. Frankfurt zuſammen. Der Austragungsort für
Spiel wird in den nächſten Tagen bekanntgegeben. Auch
ſes I nach Möglichkeit ein neutraler Platz gewählt werden.
der eger aus dem Spiel Club=FSV. trifft dann am 8. Mai
Stuttgarter Kickers, ſo daß alſo der ſüddeutſche Dritte
bin tes Vorrundenſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft erſt
MMai austragen kann.
dgültiger Tabellenſtand der ſüddeutſchen Endſpiele.
13 Endſpiel=Teilnehmer ermikkell.
or dem Start zur Deutſchen Fußball=Meiſterſchaft.
den 16. Mannſchaften, die am 8. Mai zur Vorrunde um
che Fußballmeiſterſchaft antreten ſollen, waren am Abend
pril 13 ermittelt. Dieſe 13 verteilen ſich auf die einzelnen
rbände wie folgt:
Sleutſchland: Eintracht Frankfurt und Bayern München;
* deutſchland: Schalke 04, Boruſſia Fluda u. V. f. L. Benrath;
2 deutſchland: Hamburger Sportverein, Holſtein Kiel;
Aeldeutſchland: Polizei=S.=V. Chemnitz;
* denburg: Tennis Boruſſia, Minerva Berlin;
enverband: Hindenburg Allenſtein;
ſtdeutſchland: Beuten 09, Breslauer S.=C. 08.
*hlen noch je ein Vertreter aus Süddeutſchland (1. F.=C.
FSV. Frankfurt oder Stuttgarter Kickers,
Mittel=
d (SBC. Pkauen oder V. f. B. Schönebeck) und dem
Bal=
d (V. f. B. Königsberg oder Viktoria Stolp). Von den
ſen 13 Mannſchaften nehmen vier, nämlich Boruſſia
Jal.=S.=V. Chemnitz, Minerva Berlin und Hindenburg
zum erſten Male an Endſpielen um die Bundesmeiſter=
1:1 (1:0)
Abt. Nordweſt:
Eintracht Frankfurt — FK. Pirmaſens . . . . 1:0 (1:0)
Abt. Südoſt:
FC. Pforzheim — Bayern München. .
SpVgg. Fürth — FV. Raſtatt 94 . . . . . . 7:0 (4:0)
Aufſtiegsſpiele.
Gruppe Heſſen: FVg. Mainz=Mombach — Polizei Darmſtadt
3:2. V. f. R. Bürſtadt — Opel Rüſſelsheim 1:0. Gruppe Main:
SpVgg. Rüla — Kickers Aſchaffenburg 2:2. Germania Okriftel
— Spfr. Frankfurt 2:2. V. f. B. Friedberg — Kickers
Oberts=
hauſen 3 :4. Gruppe Württemberg: FC. Tailfingen — Spfr.
Stuttgart 1:1. Normannia Gmünd — FV. Niefern 6:5. Gruppe
Südbayern: Armin München — Ulmer FV. 94 1:4. FC.
Augs=
burg — Münchner SpVgg. 1:1. Gruppe Nordbayern: SpVgg.
Erlangen — Germania Nürnberg 0:2. SpVgg. Hof — FC.
Burg=
kundſtadt 1:1. Gruppe Saar: SV. Völklingen — FV. Homburg
3:1. Eintracht Trier — FV. Quierſchied 5:2. Gruppe Rhein:
Germania Friedrichsfeld — FG. Rohrbach 4:0. V. f. L. Neuſtadt
— V. f. R. Kaiſerslautern 4:2.
Privatſpiele.
FSV. Frankfurt — Wormatia Worms (Sa.) 2:2. FSV.
Mainz 05 — Polizei Chemnitz (Sa.) 5:5. Wacker München —
DSV. München 2:1. Schwaben Augsburg — FC. Schweinfurt
3:1. V.f.R. Heidenheim — Union Böckingen 3:3. V.f.R.
Mann=
heim — Polizei Chemnitz 3:2. SV. Wiesbaden — FSV. Mainz
05 13. FC. Hanau 93 — Kickers Würzburg 3:0. Germania
Bieber — FC. Langen 3:1. V. f. L. Neu=Iſenburg — Alemannia
Worms 3:4. Phönix Karlsruhe — Karlsruher FV. 2:3.
Ami=
citia Viernheim — SC. Freiburg 2:2. FC. Kaiſerslautern —
Fola Eſch 6:1. Freiburger FC. — V. f. L. Neckarau 6:4. Spfr.
Eßlingen — V. f. B. Stuttgart 1:1. SV. Feuerbach —
Wor=
matia Worms 3:1. SSV. Ulm — Union Böckingen 6:2.
Teu=
tonia München — FC. Schweinfurt 9:4 DSV. München — Stern
München 2:0. SSV. Roſenheim — Wacker München 3:1. Pfalz
Ludwigshafen — SpVg. Sandhofen 4:0. SpVg. Mundenheim —
FVg. Kaſtel 2:0.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
Sparta Prag — 1. FC. Nürnberg 2:1; Germania Herne —
Rot=Weiß Frankfürt (Sa.) 0:3; SV. Höntrop — Rot=Weiß
Frank=
furt 1:1; Bor. München=Gladbach — Kickers Offenbach (Sa.) 3:3;
Schwarz=Weiß Eſſen — Kickers Offenbach 3:2; FV. Neuendorf —
Phönix Ludwigshafen 1:1; Sp. Vgg. Falkenſtein — Jahn
Regens=
burg (Sa.) 2:3; Sturm Reichenbach — Jahn Regensburg 1:4.
Fußball im Reich.
Endſpiele in den DFB.=Landesverbänden: Weſtdeutſchland:
Meiſterſchafts=Vorſchlußrunde in Duisburg: Schalke 04 —
Meide=
richer Sp.V. 5:1 (3:0). Pokal=Endſpiel in Düſſeldorf: VfL.
Ben=
rath — Rheydter Sp.V. 3:2 (3:1). Brandenburg: Tennisboruſſia
Berlin — Stettiner SC. 2:2 (1:1). Norddeutſchland: Arminia
Hannover — Hamburger SV. 0:3 (0:0); Altona 93 — Holſtein
Kiel 1:6 (0:2). Mitteldeutſchland: Pokal=Vorſchlußrunde: S. u.
BC. Plauen — Wacker Halle 4:0 (3:0). Baltenverband: Viktoria
Stolp — VfB. Königsberg 1:2 (1:0).
Repräſentativſpiele:
In Dresden: Mitteldeutſchland — Nieder=Oeſterreich 1:4.
Weitere Spiele im Reich: Viktoria Berlin — Herta=BSC.
Berlin 4:4; VfL. Stettin — Blau=Weiß Berlin 3:3; Städteſpiel
Halle — Dresden (Sa.) 1:1; Chemnitzer BC. — Minerva Berlin
4:1; Fortuna Magdeburg — Gutsmuts Dresden 1:1; Fortuna
Düſſeldorf — Alemannia Aachen 2:2; Tura Barmen — SSV.
El=
herfeld 1:3: CfR. Köln — Sp.Vgg. Köln=Sülz 07 3:3;
Mühl=
heimer SV. — Schwarz=Weiß Barmen 3:1; Alemannia Aachen —
Duisburger SV. 1:1: Germania Bochum — FV. 08 Duisburg
3:0; BV. Altenſſen — Spielvereinigung Herden 5:0; T. u. S.
Bochum — Hammer Spielvereinigung 3:1: Arm. Bielefeld —
Teutonia Lippſtadt 3:1; Hammer Sp.Vgg. — Hüſten 09 2:2;
Hagen 05 — Gelſenkirchen 07 2:4; Hermannia Kaſſel — Sport
Kaſſel 6:1; Sp. Vgg. Göttingen — S.u. S. Northeim 3:0; Kurheſſen
Kaſſel — Eintracht Braunſchweig 1:2.
Fußball im Ausland.
Länderſpiel in Wien: Oeſterreich — Ungarn 8:2 (4:0).
Einkracht Frankfurk am Ziel.
Die Frankfurter ſchlagen Pirmaſens 1:0 (1:0).
Ganz zum Schluß der Meiſterſchaftsſerie hatte die Eintracht
noch einmal ein „gute Haus‟. Da das Treffen gegen die
Pfälzer immerhin noch von entſcheidender Bedeutung war,
kamen bei ſchönem Frühlingswetter, das nur von wenigen
kurzen Gewitterſchauern unterbrochen war, faſt 12000 Zuſchauer.
Darunter waren viele, die eine Niederlage der Eintracht nicht
ungern geſehen hätten, da dann noch die Möglichkeit eines
Ent=
ſcheidungsſpieles zwiſchen Eintracht und FSV. Frankfurt
vor=
handen geweſen wäre. Aber nicht nur dieſe Leute wurden
ent=
täuſcht, die geſamten Beſucher bekamen nicht das Spiel zu ſehen,
das ſie vielleicht erwartet hatten. Die Eintracht war angeſichts
der entſcheidenden Bedeutung des Spieles, und beunruhigt durch
die Mißerfolge der letzten Wochen, ſehr nervös, und hatte mit
den unbekümmert kämpfenden Pfälzern ihre liebe Laßt, ehe ſie
den knappen Sieg ſichergeſtellt hatte.
Schmitt; Schütz, Stubb; Gramlich, Leis, Mantel; Trumpler, Kron,
Ehmer, Dietrich, Kellerhoff.
Die erſte Halbzeit brachte ein Spiel ohne Fluß und
Linie. Die Eintracht war zwar techniſch und im
Zuſammen=
ſpiel beſſer als der Gegner, ſie ſpielte auch meiſt überlegen, hatte
aber Pech im Schießen. Zwei ſcharfe Schüſſe gingen gegen die
Querlatte, und in der 15. Minute verſchoß Leis einen Elfmeter,
der wegen eines Fouls gegen Ehmer verhängt worden war.
Erſt in der 39. Minute fiel im Anſchluß an einen Strafſtoß
von Kellerhoff der entſcheidende Treffer. Der Pirmaſenſer
Tor=
hüter Breining ließ den bereits gefangenen Ball wieder fallen
und der hinzuſpringende Leis konnte das Leder eindrücken.
Nach der Pauſe blieb das Spiel weiter ſchlecht. Die
Frankfurter hatten das Pech, gegen die nun tiefſtehende Sonne
ſpielen zu müſſen und außerdem tat ſich plötzlich ein ſtarker
Gegenwind auf, der beſonders in den letzten zehn Minuten
eine normale Abwehr der Bälle für die Eintracht=
Hintermann=
ſchaft faſt unmöglich machte. In dieſer Schlußphaſe taute
Pirmaſens, das bis dahin meiſt in der Verteidigung gelegen
hatte, plötzlich ſehr auf. Die Eintracht hatte Mühe, das ſehr
mäßige Reſultat mit einer verſtärkten Abwehr bis zum Schluß
zu halten.
Zur Kritik: Die Eintracht, die mit dieſem knappen
Erfolg ihren Abteilungsſieg ſicher geſtellt hat, machte heute einen
ſchlechten Eindruck. Gute Kombinationen ſah man ſelten.
Keller=
hoff, der nach langer Pauſe erſtmalig wieder ſpielte, ſchonte ſich
noch ſehr. Die beiden Halbſtürmer Dietrich und Kron gingen
zu ſtark zurück. Der beſte Mann im Angriff war Ehmer. Die
Läuferreihe ſpielte ſchlecht zu. Die Verteidigung war gut, Schütz
beſonders im Stellungsſpiel und der Tormann bekam wenig
zu tun.
Bei Pirmaſens ſpielte das Schlußtrio ausgezeichnet,
beſonders der linke Verteidiger Johaneſſen. Die Läuferreihe
lag zu viel in der Oefenſive und unterſtützte den Sturm ſchlecht.
Dadurch kam der Angriff, der vorher recht ungefährlich war, erſt
in der letzten Viertelſtunde zur Entfaltung.
Unverfehrt=Pforzheim war ein recht ſchwacher Schiedsrichter,
er kannte ſich vor allem in der Vorteilsregel ſchlecht aus.
„Bayern”- München Meiſter
der Abkeilung Südofk.
F.=C. Pforzheim — Bayern München 1:1 (1:0),
Der letzte Meiſterſchaftskampf in Pforzheim, der für die
Abtei=
lungsmeiſterſchaft von ausſchlaggebender Bedeutung war, hatte
ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt. Etwa 8000 Zuſchauer waren
gekommen, die einen raſſigen und ſpannenden Kampf ſahen. Den
Münchener Bayern gelang der große Wurf: ſie holten ſich in dem
ſtets wohl harten, aber doch ritterlich durchgeführten Treffen den
ihnen zur Abteilungsmeiſterſchaft noch fehlenden Punkt, wobei
ihnen das Glück zur Seite ſtand, denn die Pforzheimer zeigten als
Mannſchaftsganzes die einheitlichere Leiſtung und hätten einen
knappen Sieg verdient gehabt. Bereits in der 6. Minute brachte
Müller die Einheimiſchen in Führung. Das Ausgleichstor erzielte
eine Viertelſtunde vor Schluß Welcker. In Fritz=Oggersheim hatte
der Kampf den richtigen Leiter gefunden.
Die 2X45 Minuten. . . .
Pforzheim begann das Treffen mit großem Elan und war auch
gleich leicht im Vorteil. Schon in der 6. Minute fiel der
Führungs=
treffer. Merz blieb hart auf der Außenlinie im Zweikampf mit
Bader ſiegreich, gab das Leder an Fiſcher weiter, der an Müller
vorlegte, und dieſer köpfte unter dem Beifall der Maſſen
wunder=
ſchon ein. Angeſpornt durch dieſen Erfolg, waren die Pforzheimer
auch weiterhin tonangebend. Namentlich Merz verſtand es, mit
guten Einfällen ſeine Gegner immer wieder abzuſchütteln. Der
Bayernſturm dagegen ſpielte zuſammenhanglos und langſam, ſo
daß er ſich gegen die gute Pforzheimer Hintermannſchaft nicht
durchzuſetzen vermochte. Einige Chancen, die zu Erfolgen hätten
führen können, blieben ungenutzt. Aber auch die Pforzheimer
hat=
ten noch einige klare Torgelegenheiten, ſie hatten jedoch Pech
Nach der Pauſe war wieder Pforzheim zunächſt in Front. Fiſcher
ſchoß einen 16=Meter=Strafſtoß daneben, dann hatten die
Münchener ihre größte Chance, die aber von Krumm vergeben
wurde. Eine Viertelſtunde vor Schluß ſtellten die Bayern ihren
Sturm um und verſtärkten damit den Druck auf das Pforzheimer
Tor. Schon eine Minute ſpäter ſetzte ſich Welcker auf dem rechten
Flügel allein durch und gab einen haltbaren Schuß aufs Tor, den
aber Nonnenmacher leichtſinniger Weiſe paſſieren ließ. Bis zum
Schluß war dann der Kampf offen.
Kurze Worte der Kritik. . . .
Pforzheim war die etwas beſſere Mannſchaft, namentlich als
Mannſchaftsganzes zeigte ſie die abgerundetere Leiſtung. Die
Ver=
teidigung war ſehr gut, auch Nonnenmacher im Tor, wenn er
auch den einzigen Treffer der Bayern auf dem Gewiſſen hat. Die
Läuferreihe war beſſer als die des Gegners, auch der Sturm
ſpielte ſchön zuſammen, hier waren Fiſcher und Merz auf den
Flü=
geln die treibenden Kräfte. Bei den Bayern enttäuſchte der
An=
griff; die Internationalen Bergmeier, Rohr, Schmidt 2 und
Welcker zeigten wenig. Die Läuferreihe war nicht ſchlecht, in der
Verteidigung überragte Heidkamp, der oft der Retter in der No4
war,
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Seite 6. — Nr. 115
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. April
Hoher Kleeblalt=Sieg zum Abſchluß.
Spielvgg. Fürth — F.=V. Raſtatt 7:0 (4:0).
Im ſeinerzeitigen Vorſpiel hatten die Raſtatter der Sppgg.
Fürth die denkwürdige 1:0=Niederlage beigebracht. Eine
Wieder=
holung dieſes Ergebniſſes im Rückſpiel war natürlich
ausgeſchloſ=
ſen. Es kam hier nur darauf an, wie ſich die Badener aus der
Affäre ziehen würden. Aus dieſem Grunde hatten ſich auch nur
etwa 1200 Zuſchauer zu dem Treffen eingefunden, das von
Schieds=
richter Seiffert=Chemnitz geleitet wurde.
Die Fürther waren um eine Klaſſe beſſer und ſpielten mit
ihrem Gegner „Katz und Maus”. Fürths produktivſte Stürmer
waren die beiden Leupolds, die zuſammen ſechs Treffer erzielten,
während der diesmal viel ſchwächere Frank erſt in der letzten
Minute einen Strafſtoß zum ſiebenten Treffer verwandeln konnte.
Bei Raſtatt zeigte nur die Hintermannſchaft gute Leiſtungen; ſie
konnte die Höhe der Niederlage aber nicht verhindern.
Newcaſtle Uniked ſiegt 2:1.
Arſenal im engliſchen Pokal=Finale geſchlagen.
Darmſtadt—Michelſtadt 3:0 (1:0).
Das ganze ſpörtlich intereſſierte England, aber auch die
übrige Sportwelt wartete am Samstag abend mit Spannung
auf das Reſultat des 57. Endſpiels um den engliſchen Fußball=
Pokal, das zwiſchen Arſenal London und Newcaſtle United im
Wembley=Stadion bei London zum Austrag kam. Millionen
hät=
ten dieſes Spiel gerne geſehen, aber nur 92 000 Zuſchauer
wur=
den in das Wembley=Stadion eingelaſſen, und dieſe beſchränkte
Anzahl von Karten war natürlich auch in dieſem Jahre wieder
ſchon ſeit langen Monaten vergriffen. London hatte einen
Feſt=
tag und viele Sonderzüge kamen aus allen Teilen des Landes
nach London. Um den feſtlichen Charakter dieſes großen
Sport=
tages vollſtändig zu machen, herrſchte noch ein
Frühlings=
wetter, wie es ſich ſchöner kaum denken läßt.
Unter den Maſſen im Stadion, die von der Muſik einer
Militär=
kapelle unterhalten wurde und die alle Lieder und Märſche
mit=
ſang und mitpfiff, herrſchte die beſte Stimmung. Dieſe
Stim=
mung hielt auch während des Kampfes an, denn man erlebte ein
herrliches Spiel, wie man ſelten ein Cup=Endſpiel geſehen hat
Man ſah Kampf von der erſten bis zur letzten Minute, man ſah
aber auch prachtvolle Leiſtungen. Newcaſtle United erſchken in
einer famoſen Kondition und legte ein Spiel hin, das begeiſtern
mußte. So überraſchend der 2:1 (1:1)=Sieg von Newcaſtle auch
für viele kommen mag, er war verdient. Die überwiegend
ge=
tippte Arſenal=Mannſchaft war zwar ihrem Gegner nicht
weſent=
lich unterlegen, aber ſie erreichte doch nicht die famoſe
Geſamt=
leiſtung des Siegers. Arſenal, das in dieſem Jahre Pokal und
Meiſterſchaft holen wollte, iſt in beiden Wettbewerben enttäuſcht
worden, hat in beiden Konkurrenzen nur den undankbaren
zwei=
ten Platz belegen können. Der Name von Newcaſtle United aber
wird zum dritten Male in die Siegerliſte eingetragen, denn die
Mannſchaft hat bekanntlich ſchon 1910 und 1924 den Pokal
gewin=
nen können.
Unter dem Jubel der Maſſen empfing die ſiegreiche
Mann=
ſchaft aus den Händen des Königs den Pokal und die Cup=
Me=
daillen. Selbſt die Anhänger von Arſenal waren, ſo tief auch
die Enttäuſchung über die Niederlage ihrer Mannſchaft ſein
mochte, verſöhnt durch den wundervollen Verlauf des
hochſtehen=
den und ritterlichen Kampfes.
Englands Fußball=Meiſterſchaft.
Everton geſchlagen. — Wolverhampton Wanderers Meiſter der
zweiten Liga. — Motherwell ſchottiſcher Meiſter.
Neben dem Endſpiel um den „Cup” gab es am Samstag in
England und auch in Schottland noch einige Meiſterſchaftsſpiele,
In der erſten Liga ſtrauchelte die mit klarem Vorſprung
füh=
rende Mannſchaft von Everton noch einmal kurz vor dem Ziel,
ſie ließ ſich in Middlesborough ſchlagen und muß nun wenigſtens
einen weiteren Kampftag von den drei noch ausſtehenden
ab=
warten, um die Meiſterſchaft endgültig ſicherzuſtellen. Dagegen
hat die zweite Liga in Wolverkampton Wanderers ihren neuen
hat die zweite Liga in Wolverhampton Wanderers ihren neuen
mit 2:0, während ſich der Tabellenzweite Leeds United von
Tottenham Hotſpurs 3:1 ſchlagen ließ. Auch Schottland hat nun
ſei=
nen neuen Meiſter. Die Glasgow Rangers ſpielten gegen Clyde
nur 1:1 und büßten dadurch die letzte Möglichkeit ein, die
über=
legen führende Mannſchaft von Motherwell noch einzuholene
Motherwell iſt Meiſter, während ſich der „ewige Meiſter” Glass
gow Rangers diesmal mit dem ſchottiſchen Pokalſieg begnügen
mußte.
Die erſten Aufſtiegsſpiele der Gruppe Heſſen brachten
be=
reits harte Kämpfe mit knappen Entſcheidungen. Opel
Rüſſels=
heim wurde in Bürſtadt geſchlagen, während Mainz=Mombach
Mühe hatte, mit den Darmſtädter Poliziſten 3:2 fertig zu
wer=
den. Die Aufſtiegsſpiele verſprechen in dieſe Gruppe beſonders
ſpannend zu werden.
Mombach 03—Polizei Darmſtadt 3:2 (1:0).
Vor etwa 2500 Zuſchauern lieferten ſich beide Mannſchaften
das erſte Aufſtiegsſpiel der Gruppe Heſſen. Beide Meiſter
ent=
täuſchten. Es lag zu wenig Syſtem in dem Vorhaben aller
Spie=
ler, es wurde zu ungenau kombiniert, und keiner wußte ſich
frei=
zuſtellen bzw. einen ſeiner Nebenleute freizuſpielen. Das gilt
be=
ſonders für die Polizei, die gegen den Vorſonntag im Sturm
überhaupt nicht zu erkennen war. Gut war lediglich das
Hinter=
trio. Beſonders M. Kaſpar wußte in der erſten Halbzeit
man=
chen gefährlichen Angriff der Mombacher zunichte zu machen. Vor
dieſem Trio ſtand eine Läuferreihe, deren Zuſpiel ſehr zu
wün=
ſchen übrig ließ. Lediglich W. Kaſpar ſuchte durch einzelne
ſau=
bere Vorlagen die Produktivität des Sturmes zu erhöhen. Im
Sturm genügten nur Pfeiffer und Gg. Göbel, wobei zu
berück=
ſichtigen iſt, daß dieſer rechte Flügel den beſten Läufer gegen ſich
hatte. Seipp als Mittelſtürmer in der erſten Halbzeit gut, in
der zweiten Hälfte kam er nicht über Durchſchnittsleiſtungen
hinaus. Der linke Flügel wude zu wenig bedient, um das
Re=
ſultat entſcheidend zu beeinfluſſen. Der Gaſtgeber überraſchte
nach der angenehmen Seite. Seine Hauptkräfte ſind der
Tor=
wächter, der linke Läufer und die linke Flanke. Allen anderen
Spielern gebührt ob ihres Eifers eine beſondere Anerkennung.
Mit enormer Energieentfaltung eröffneten beide
Mannſchaf=
ten das faire Treffen. Bereits nach 8 Minuten fällt das erſte
Tor für Mombach. Der Rechtsaußen verwandelte einen
unbe=
rechtigten Strafſtoß unhaltbar. Polizei kommt nun immer mehr
auf. Die Mannſchaft lieferte in dieſer Periode ſtändigen
Drän=
gens ein wundervolles Kombinationsſpiel. Balſer hatte mehrere
Male Gelegenheit, das Ergebnis zu ändern. Die ſchönſten Sachen
wurden vermurkſt. Nach dem Wechſel liegt Mombach
vorwie=
gend im Angriff. Durch zwei weitere Tore des Halblinken und
Linksaußen erhöhten ſie auf 3:0. Das bedeutet für die Polizei
das Zeichen zum Generalangriff. Sie erzielt auch durch Balſer
und Selbſttor eines Mombachers zwei Gegentreffer. Zum völlig
verdienten Ausgleichstreffer langte es jedoch nicht.
Im erſten Aufſtiegsſpiel zur Kreisklaſſe konnte. Darmſtadt
gegen Michelſtadt einen überzeugenden und völlig verdienten
Sieg landen. Entgegen den letzten Spielen zeigte die ganze
Mannſchaft, obwohl ſie auch heute wieder in veränderter
Auf=
ſtellung antrat, einen Elan und Siegeswillen, der angenehm
auffiel. Die Leiſtungen des Gegners müſſen unbedingt als gut
anerkannt werden. Etwa 400 Zuſchauer waren Zeugen dieſes
ſtrammen, aber immer fairen Spiels. Schiri Müller=Bockenheim
gut. Michelſtadt hat gleich zu Beginn eine große Chance, doch
die Querlatte vereitelt. Das Spiel iſt vorerſt offen, und es ſcheint
torlos zur Halbezit zu gehen, doch kurz zuvor kommt Darmſtadts
Linksaußen gut durch, ſeine Flanke wird ſchön aufgenommen und
zum Führungstor verwandelt. Nach dem Wiederanpfiff macht
ſich die Zermürbungstaktik der Darmſtädter Hintermannſchaft bei
den Gäſten ſtark bemerkbar. Nur ſo iſt es zu verſtehen, daß
Michelſtadt außer einigen Durchbrüchen nicht mehr viel in
Darm=
ſtadts Hälfte kam. Die 2 Tore der zweiten Halbzeit waren
Er=
folge guter Zuſammenarbeit.
Die Mannſchaften zu kritiſieren, wäre bei dem Spiel
ver=
fehlt, doch ſoll die Arbeit der beiden Torleute nicht vergeſſen
werden, die durch ihr aufopferndes Spiel ſich manchen Beifall
holten. Die große Ruhe in der hieſigen Elf brachte ihr den
Sieg. Die Gäſte=Elf zeigte im Anfang ſehr ſchöne Leiſtungen.
Später wurde es in der Mannſchaft zu laut, was ſie nervös
machte. — D. Jugend-Pfungſtadt Jugend 1:0 abgebrochen.
Ober=Ramſtadt Schüler—Darmſtadt Schüler 0:1.
Sportverein 1898, Jugend.
1. Jgd. — 1. Jgd. Weiterſtadt, hier, 8:0; 2. Jgd. — 1. Jgd
Arheilgen, dort, 1:2: 3. Jgd. — 2. Jgd. Polizei, hier, 9:0;
4. Jgd. — 1. Jgd. Griesheim, hier, 5:1; 1. Schüler — 1. Schüler
Griesheim, hier 3:1; 2. Schüler — 1. Schüler Eberſtadt, hier, 8:1.
in der 9.T.
Samstag: Seeheim-Bickenbach 5:10 (2:4), Griesheim—
Eber=
ſtadt 13:5 (7:1), Tgde. 1846 Darmſtadt—Groß=Zimmern 4:6.
Sonntag: Sportv. 98 Darmſtadt-Pfungſtadt 12:4 (6:1),
Reichsbahn—Auerbach 2, Nauheim-Groß=Gerau 17:2 (9:1),
Langen—Egelsbach 6:4 (5:1).
Wer die Beziehungen Bickenbach—Seeheim kennt, wußte im
voraus, daß das Spiel eine enorme Zugkraft beſitzt. Daher
um=
ſäumte eine ſtattliche Zuſchauerzahl den Seeheimer Platz, als die
Bickenbacher Gäſte mit vollzähliger Elf erſchienen. Sofort
ent=
wickelte ſich der ſchärfe Kampf zweier verſchiedenen Syſteme. Die
Platzelf ſchnitt den Angriff auf Spalt zu und ließ die
Außenſtür=
mer als Statiſten mitlaufen. Gewurſtel vorm Tor, Strafwürfe,
deren vier Spalt ſicher einſchoß. Ganz anders Bickenbach.
An=
griffe der geſamten Fünferreihe, ſo daß Seeheims Abwehr öfters
überſpielt wurde und die Gäſte faſt alle Tore aus dem Spiel
heraus erzielten. Soweit die Geſchehniſſe auf dem Felde. Die
ungehörigen Zurufe hinter der Umzäunung ſtanden in keinem
Verhältnis zu dem Turnergruß vor und nach dem Spiel. Auch
wird im Ernſt niemand glauben, daß ſich neutrale Zuſchauer (
ſo=
gar Schiedsrichter) für das Spiel intereſſieren, um den Pfeifer,
Ohl=Tgde. 1846, als Schieber hinzuſtellen. — Griesheim befindet
ſich eben in tadelloſer Verfaſſung. Daher kam es, daß Eberſtadt
wenig ausrichten konnte. Immer wieder lag Griesheim im
An=
griff und ſchoß auch meiſtens mit einem Torerfolg ab.
Eber=
ſtadt zeigte wohl gute Anſätze, doch mangelt es an der
Ent=
ſchloſſenheit vorm Tor. Die fünf Gegentreffer verſchuldete die
allzu ſorgloſe Abwehr Griesheims.
In letzter Minute gelang es Nauheim, die benachbarten
Groß=Gerauer zum Rückſpiel herüber zu holen. War das
Vor=
ſpiel am letzten Sonntag ſchon 13:2 zugunſten Nauheims
ent=
ſchieden worden, ſo ſtand der Sieg auch diesmal außer Zweifel.
Tatſächlich klappte es in allen Teilen vorzüglich. Beſonders gut
gefiel der Sturm. Er ſetzte jedem Balle nach und ſchoß aus allen
Lagen. Groß=Gerau wehrte ſich ſo gut es ging; doch war gegen
die ideenreichen Angriffe kein Kraut gewachſen. Seine
Gegen=
züge blieben faſt immer in der Abwehr hängen. Es war nicht
ſchwer, den planloſen Angriffen zu begegnen. Auch die Zweite
blieb mit 6:3 ſiegreich, und die Fauſtballer gewannen ebenfalls
überlegen. — Langen hatte ſich die benachbarten Egelsbacher für
den Vormittag herübergeholt. Bei der Platzelf klappte es
an=
fangs glänzend, ſo daß es bei der Pauſe bereits 5:1 hieß.
Ueber=
raſchend bekam Egelsbach Oberwaſſer und holte drei
Gegen=
treffer auf. Doch behielt Langen das beſſere Ende. Zimmer=
Syrendlingen gefiel ſehr.
Die Handball=Ergebniſſe.
Spiele in Süddeutſchland.
Münchener Frühjahrs=Meiſterſchaft: Sportverein 1860
V. Milbertshofen 5:7: Sportverein Jahn — Turnerſchaft 5:5;
Poſtſportverein — Männerturnverein 1:10. Mittelfränkiſcher
Pokal: Reichsbahn Fürth — Barkochba Nürnberg 7:4: ASV.
Nürnberg — Pfeil Schweinau 8:2; Reichsbahn Nürnberg — 1. FC.
Nürnberg ausgefallen; Poſt Nürnberg — Polizei Nürnberg
aus=
gefallen. Privatſpiele: Kickers Stuttgart — TSV. Eßlingen 7:4;
Poſt=SV. Frankfurt — Stadt=SV. Frankfurt 9:1; FSV.
Frank=
furt — Turnverein Nied 5:4; TSG. Höchſt 01 — FSV. Mainz 05
4:0; Rot=Weiß Darmſtadt — Sp.Vgg. Arheilgen 7:3; SV. 1898
Darmſtadt — TV. Pfungſtadt 12:4.
Sb. 98 Darmſtadt — TV. Pfungſtadt 12:4 (6:1).
Rot=Weiß Darmſtadt (Reſ.) — Boruſſia Dornheim, 1., 10:0 (6:0).
In dieſem fairen Treffen lieferten die Reſerven des Rot=Weiß
ein ganz ausgezeichnetes Spiel und ſchlugen den Vertreter der
A=Klaſſe Boruſſia Dornheim zweiſtellig. Dieſes Ergebnis
über=
raſcht vor allem wegen ſeiner Höhe, da ſelbſt die erſte Garnitur in
den letzten Verbandsſpielen ein ſolches Reſultat gegen dieſen
Gegner nicht erzielen konnte. — Vormittags ſchlug eine komb.
Mannſchaft die Spoxtabtlg. Stegmüller 3:1.
Rol-Weiß Darmſtadt — SB. 04 Arheilgen 7:3 (4:2).
maßgebend. Das Spiel ſetzte mit raſchem Tempo und
Vorlagen ein. Es wurde reichlich geſchoſſen, ſo daß beiden
hütern Gelegenheit gegeben war, ihr Können zu zeigen.
verteiltem Feldſpiel gelang es Rot=Weiß, bis zur Halbzeit
Vorſprung mit 4:2 Toren zu erzielen. Nach dem Seiten
verſchärfte ſich die Spielſchnelle teilweiſe. Arheilgen ve
das Ergebnis für ſich beſſer zu geſtalten, während Rot=We
eine höhere Torziffer ſpielt. Bei dem Stand von 5:2 komn
heilgen zu ſeinem einzigen Erfolg der zweiten Halbzeit.
gegen die Platzbeſitzer noch 2 weitere Tore erzielen könn
Vorher ſtanden ſich die zweiten Garnituren gegenüber.
dieſes Spiel litt durchweg unter ungemeiner Härte und
ſchließlich von den Gäſten mit 4:2 Toren gewonnen.
TV. 1888 Königſtätten — Merck Darmſtadt 5:4 (3:1
Geſtern ſpielte die Merckſche Mſchft. gegen den TV
Königftätten das 4. Aufſtiegſpiel. Das Spiel verlief ſeh=
und fair. Auf beiden Seiten wurde mit größtem Eif,
kämpft. Mit 3:1 führend ging Königſtätten in die Ha
Es gelang zwar den Merckern im Endkampf aufzuholen
mußten ſie ſich 5:4 geſchlagen geben. Der Schiedsrichter
das Spiel korrekt.
Ergebniſſe von Samstag=Spielen in Darmſtadt:
Tgde. 46 — Tv. Groß=Zimmer 4:6 (3:0); 2. Mſchft.
Tgde. Beſſungen 65 — SV. 98 Reſ. 9:6 (5:4).
Fr. Tgde. Darmſtadt in Pfungſtadt.
Nur ein magerer 3:1=Sieg. Sollte der neugebacken
zirksmeiſter Pfungſtadt, der jetzt auch Kreisklaſſe ſpielt,
neuen Serie größeres ſpieleriſches Können ſich ange
haben? Darmſtadts Elf in der Umſtellung zeigte heute n
Verbeſſerungen, doch blieben noch Hoffnungen unerfüllt.
Jugend gewann 8:3.,
Von Spielen, bei denen der Sieger von vornherein feſtſteht,
darf man nie viel erwarten. So war auch das geſtrige Treffen
am Böllenfalltor eine recht zahme Angelegenheit. Die
Lilien=
träger glaubten, keine Veranlaſſung zu haben, ſich voll
auszu=
geben, und ſpielten zeitweiſe ohne Ernſt, wie insbeſondere aus
der Art hervorging, in der man die große Anzahl
herausgeſpiel=
ter Torchancen „ausnutzte‟. Wäre man hier völlig bei der Sache
geweſen, ſo hätte die Gäſteelf wohl gut eine um ein halbes
Dutzend höhere Torzahl hinnehmen müſſen. Immerhin gab es bei
dem Spiel, zu dem die 98er für Fiedler und Förſter
befriedigen=
den Erſatz aus der Reſerveelf eingeſtellt hatten — es ſpielten
Nungeſſer und Becker —, auch eine größere Anzahl ſpieleriſch
wertvoller Momente, zumal es für die 98er nicht immer ganz
einfach war, die völlig auf Verteidigung eingeſtellte Deckung des
Gegners zu überwinden.
Die Pfungſtädter Turnerelf nahm den für ſie ausſichtsloſen
Kampf mit reſtloſem Eifer auf. Lauf= und Fangvermögen war
bei den Gäſteſpielern recht gut entwickelt, während der
Spiel=
aufbau allzu durchſichtig wirkte und im Strafraum des Gegners
verſandete. Immerhin iſt anzuerkennen, daß die Elf es verſtand,
das allzu ſorgloſe Deckungsſpiel der 98er in der zweiten
Spiel=
hälfte geſchickt durch 3 Gegentreffer zu verwerten.
Die 1. Jugend gewann am Arheilger Mühlchen gegen die
dortige 1. Jugend überlegen 13:2; die 3. Jugend war der 1.
Ju=
gend der hieſigen Polizei nicht gewachſen und unterlag 18:1.
Wenn man annahm, bei obigem Spiel ein anſtändiges,
be=
geiſterndes Handballtreffen ſehen zu können, ſo war man bitter
enttäuſcht. Es gab einen Kampf Mann gegen Mann, bei dem
bald aller Sportgeiſt vergeſſen war. Daß das Spiel in dieſem
Maße ausartete, iſt in erſter Linie einem Schiedsrichter
zuzu=
ſchreiben, der nicht in der Lage war, dem ſchnellen Tempo zu
folgen. Er traf ſeine Entſcheidungen zumeiſt weit ab vom Ball,
und pfiff ſo, daß die Spieler bald nicht mehr wußten, wie ſie
den Gegner angreifen oder gar zum Torſchuß kommen ſollten
So ſpielte denn letzten Endes jeder wie er wollte, mit dem
Ge=
danken: der Schiedsrichter pfeift, und ſeine Entſcheidungen ſind
Deutſche Waldlauf=Meiſterſchafte
in Htuntgart.
Kohn=Berlin wieder Deutſcher Meiſter. — Polizei Ber
Mannſchaftsmeiſter.
* Prächtiger Sonnenſchein liegt über dem Kickersplatz in
gart, der in dieſem Jahr als Start und Ziel für die Der
Waldlaufmeiſterſchaften ausgewählt wurde. Sonne und f
Wind ſorgen dafür, daß Teilnehmer und Zuſchauer in
Stimmung ſind. Eine Jugendklaſſe iſt ſoeben eingelaufen
Platz iſt ſehr gut beſucht. Der Einlauf der Klaſſe 2 wird I
angekündigt, und wenige Minuten ſpäter haben die „K
einen vielbejubelten Doppelſieg errungen. Dann wird die
ſterklaſſe aufgerufen. Der Lautſprecher verkündet, daß vor
geſamt 83 gemeldeten Einzel= und Mannſchaftsläufern n
die Meldung nicht eingehalten haben. Zeitgemäß! Die Be
war jedenfalls im letzten Jahre zahlenmäßig beſſer, qualita
ſie dennoch ganz ausgezeichnet, zumal auch 1932 wieder
Deutſche Waldlaufmeiſterſchaften durch die gemeinſame
Teil=
der DSB. und der DT. vergeben werden. „Papa” Waitzer
mert ſich raſch noch um ſeine „Kinder”, lobt und ermuntert,
und macht ſeine fröhlichen Gloſſen über den und jenen. P
kurzes Kommando, und die erſten Deutſchen Meiſterſchafte
ſes Jahres ſind geſtartet.
In wahnwitzigem Tempo rennt das Feld ab. Vor de
büne gibt es die erſten Stürze. Schuhe werden ausgetreter
allem Ueberfluß wird bereits nach 200 Metern die Strecke
und enger. Das Anfangstempo wird erklärlich. Ueberdies
begeiſterte Zuſchauer zu Tauſenden auf den Wegen und
dieſe zur ſchmalen Gaſſe. Wer alſo vorne liegt, iſt glücklich
zurück= oder gar am Schluß liegt, kann unmöglich Poſition
Und bis die Strecke nach 800 Metern endlich breiter wird,
Feld in hölliſchem Tempo unendlich langgezogen. So wird
um jeden Meter gekämpft, bis ins Ziel, an der Spitze, im A
feld, am Schluß der buntbewegten Läuferkette. Prächtig,
ſtarke Läuferfeld, prächtig, dieſe erbitterten Poſitionskämp
Läufer, die ja nahezu alle zu kämpfen verſtehen! — Na
erſten Streckenrunde liegt Kohn noch zurück. Er macht ſogar
ſehr ermüdeten Eindruck. Die Führenden haben keinen
großen Vorſprung. Petri=Hannover hat ſich endlich vom (
unter gewaltiger Anſtrengung vorgearbeitet. Die Reihe
wird unendlich, oft auf der Strecke, kontrolliert und vo
Reichswehr telephoniſch durchgeſagt. Sie ändert ſich immer
der, bis Kohn nach etwa 7,5 Kilometern plötzlich den an
davonläuft. Mollitor, Bertſch, Petri, Holthuis kämpfen ſ
lich um die weiteren Plätze. Dabei muß der kleine Petr
langen Holthuis vorlaſſen; er iſt eines der Opfer der enget
fangsſtrecken geworden. Kohn hat inzwiſchen ſeinen Vorſ
noch vergrößert und damit den Meiſtertitel wieder mit (
verteidigt. Die erſte Meiſterſchaft iſt entſchieden. In Seku
ubſtänden folgt den beiden Erſten Läufer auf Läufer, mi
Zeichen für deren Qualität. Lindner=Darmſtadt he
vom Schluß des Feldes bis auf den 24. Platz vorgeſchafft
kann im Endkampf noch Scheler, den Deutſchen Heeresm
niederringen. Von den geſtarteten ſüddeutſchen Läuferf
DSB. kam er als 5. ein. Endlich verkündet der Lautſprechen
die Ergebniſſe im Mannſchaftslauf. Auch hier hat Polizei ?
ſich mit Kohn, Mollitor, Behnke wieder den Titel vor Vie
Hamburg und dem VfB. Stuttgart erlaufen können.
Die erſten Meiſterſchaften dieſes Jahres ſind vergeben.
erſtklaſſige Organiſation, pünktliche und ſichere Abwicklung
ihre weiteren Kennzeichen. Die Meiſterſchaften ſind — und
iſt bei der Bewertung in ſtärkſtem Maße zu berückſichtige
gierade in dieſem Jahr bedeutend ſchwerer zu erringen gel
als im Vorjahre, denn dieſe Stuttgarter Strecke hatte gewe
Tücken. Enge Waldwege zu Beginn, Treppen, ſtarkes Gefälll
ebenſo ſtarke Steigungen auf kürzeſten Teilſtrecken, Baumſta.
Unterholz, Windbrüche, Gräben und Schlammlöcher, geſtt
karte Wege im Wechſel mit moraſtigem, lehmigem Boden,
eine trockene Luft ſtellten alles in allem an die Bewerber
aus ſchwere Anforderungen. Ihnen fiel mancher zum
u. a. nach 5 Kilometern Haag=Darmſtadt 98, ſpäter
Helber I, Kettner und Garſt=Worms. Daher noch einmal:
Kohn iſt wieder Deutſcher Meiſter geworden! Er hat dieſen
zen Titel wahrhaft verdient. Von den Läufern der D.T. kor
ſich nur 5 unter den 25 Erſteinkommenden behaupten! Die
Leipzig war als Achter der beſte Turner.
Ergebniſſe.
1. Einzellauf: Deutſcher Waldlaufmeiſter 1932: Otto 5
Polizei Berlin, 37:01,4 Min.; 2. Holthuis=Sp.V. Weenek, ?
3. Petri=DSV. 78 Hannover, 38:03,7 Min.; 4. Mollitor=?‟
Berlin; 5. Bertſch=VfB. Stuttgart; 6. Lütjens=Victoria
lurg; 7. Zikorſki=Marathon Berlin; 8. Dietrich=TV. Ler
Anger; 9. Patzwahl=Victoria Hamburg; 10. Werner=FV. R0
11. Helber II=VfB. Stuttgart.
2. Mannſchaftslauf: Deutſcher Waldlaufmeiſter 1932: 20
(sportverein Berlin, 11 Punkte (mit Kohn, Mollitor, Be9
2. SC. Victoria Hamburg, 23 Punkte (mit Lütjens, PAh‟
Wittſtock); 3. VfB. Stuttgart, 27 Punkte (mit Bertſch, Heibe
Hohner); 4. Kickers Stuttgart, 39 Punkte (mit Baumang.
ger, Müller).
Donda ſtieß Weltrekord. — Der Tſcheche wirft die Ku”
16,05 Meter weit.
Anläßlich eines Vereinsſportfeſtes auf dem Prager. Sie
Platz ſtieß Douda am Sonntag unter offizieller
trolle die 15=Pfund=Kugel 16.05 Meter weit und 19*
damit Hirſchfelds Leiſtung um einen halben 2
meter.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 115 — Seite 7
überfüllten Herkules=Saalbau zu Nürnberg, es
ztwa 2000 Perſonen anweſend geweſen ſein, brachte der
892 anläßlich ſeines 40jährigen Jubiläums den
Ring=
ampf Deutſchland — Tſchechoſlowakei zur Durchführung.
npf endete mit einem überlegenen 6:1=Sieg der deutſchen
der Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden des DASV.,
Präfidenten des tſchechiſchen Verbandes eine
Goethe=
überreichte, ſtellten ſich Brendel=Deutſchland
plar=Tſchechoſlowakei im Bantamgewicht zum erſten
Brendel war ſeinem Gegner dauernd überlegen und
der 8. Minute durch Ueberwurf. Im Federgewicht
r für den Münchener Hering eingeſprungene
Ehrl=
en über Maudr=Tſchechoſlowakei nach Punkten. Im
kampf des Abends ſiegte Sperling=Deutſchland
eiſchmann=Tſchechoſlowakei. Der Tſcheche wehrte ſich
ante aber an dem Punktſieg Sperlings nichts ändern.
npf ſtand ſomit 3:0 für Deutſchland. Im Weltergewicht
ldeack=Deutſchland zu einem Punktſieg über den
Samek, eine Entſcheidung, gegen die das Publikum
zteſtierte. Auch, von Seiten der Tſchechen wurde ein
eingereicht, den das Kampfgericht aber abwies. Im
wicht kämpfte auf deutſcher Seite der neue Mann,
er=Halle, der einen äußerſt knappen Punktſieg über
vontrug. Ein Fehlurteil gab es im
Halbſchwergewichts=
eitmann=Hörde konnte mit dem baumlangen Tſchechen
k wenig an fangen. Der Tſchche zeigte alles andere
gen und nahm es auch mit den Regeln nicht ſo genau.
inktſieg löſte beim Publikum großen Proteſt aus. Der
npf ſah im Schwergewicht Gehring=Deutſchland
inen bedeutend ſchwereren Gegner Klapuch nach acht
durch Schleuderer aus dem Stand ſiegreich. Das
End=
ſtellt ſich hiermit auf 6:1 für Deutſchland. Der Vor=
Prag endete damals knapp 4:3 für Deutſchland.
Schluß wurde der deutſchen Mannſchaft vom veranſtal=
Ferein ein rieſiger Lorbeerkranz überreicht. Die Stadt
g ließ durch Stadtrat Dürr in Vertretung des
Ober=
eiſters Dr. Luppe der ſiegreichen deutſchen Mannſchaft
m Kampfgericht Erinnerungsnadeln überreichen. Mit
chlußwort des Präſidenten Kampmann fand die
wohl=
e Veranſtaltung ihren Abſchluß.
Um die weſtdenlſchen Meiſterſchaft
im Mannſchaftsringen.
iß=Zimmern — Köln=Mülheim 15:4 (Geſ. 25:17).
mit großer Spannung erwartete Rückkampf in
Groß=
obiger Mannſchaften brachte eine große Enttäuſchung.
lheim kam durch Autodefekt erſt um 10 Uhr in Gr. und nur mit 4 Mann. Der zweite Wagen mit den
Ringern hat ſich angeblich verfahren. Nach Ablauf der
wurde Gr.=Zimmern durch den Schiedsrichter
Aſſen=
he aſſel als Sieger des Kampfes erklärt. Durch dieſen
iſ fall iſt Gr.=Zimmern mit 25:17 Punkten Geſamtſieger
nehr berechtigt, an den Endkämpfen der Weſtdeutſchen
ſaft teilzunehmen. Der vorausſichtliche Gegner in dieſem
t Siegfried Koblenz.
um 10,30 Uhr beginnenden Kämpfe nahmen folgenden
Im Bantamg. ſiegte Herber=Gr.=Z. nach 6 Minuten
rſcheidt durch Ueberwurf, nachdem er vorher ſchon
an=
in Führung war.
Federg, ſiegte Hans Ohl über Kowacs nach 18 Minuten
fgabe von Kowaes. Ohl war beſtändig im Angriff,
ſich K. nur auf Abwehr einſtellte.
SWelterg, lieferten ſich Möchel=M. und Reinhardt=Gz.
ſiu ten Kampf. Der deutſche Meiſter Möchel verſuchte mit
ſii valt etwas zu ereichen, doch ſcheiterten ſeine Angriffe
de ihen Abwehr des jungen Reinhardt. Nach Ablauf der
ſt Iſte Möchel nur einen knappen Arbeitsſieg erreichen.
Schwermittel kämpften Fröhlich und Clemens Molitor.
ipf war mit der intereſſanteſte des Abends und ging
Zeit. Fröhlich konnte ſeinen jungen Gegner
ver=
ed) Mal zu Boden reißen, jedoch war Molitor der
glück=
ſreid wurde knapper Arbeitsſieger.
Leicht=, Mittel= und Schwergewicht wurde Gr.=Zimmern
Sieger.
Boxen.
greiche Kämpfe von SV. 98er=Boxern in Worms.
Aſem am Samstag in Worms von der dortigen Aleman=
70S ifgezogenen Groß=Kampfabend beteiligten ſich auch vier
ſung des Sportvereins Darmſtadt 1899, nämlich Hermann,
ſchle3 ſock und Trumpfheller. Und dieſe Halbſtaffel der 98er
Rug)h durchweg über Erwarten gut. — Federgewichtler
Ann, welcher erſtmals im Ring ſtand, kämpfte gegen
ſomF Ilem. Worms unentſchieden, wobei bemerkenswert war,
Siann weſentlich lebhafter als ſein Gegenüber boxte.
2ſtgewicht ſtand Zickler gegen Lange=Alem. Worms;
der Thüringer Meiſter 1930/31. Zickler diktierte dieſen
9 ts, holte ſeinen Gegner wiederholt auf die Bretter,
insder den Fehler in der erſten Runde, als Lange ſtark
ay nicht nachzuſetzen. Das hier gegebene Unentſchieden
Ite dem arg mitgenommenen Wormſer unbedingt. —
rung im Weltergewicht brachte Bock=SV. 98 und
Slem. Worms zuſammen. Der Darmſtädter war auch
24 Partie techniſch und im Schlagvermögen ſtark
über=
xte aber ſpeziell in der dritten Runde, wo er beſte
9eiten verpaßte, zu verhalten. Urteil: Unentſchieden. —
An und Haupt=Kampf des Abends begegnete Trumpf=
SV. 98 dem Wormſer Lokalmatador Becker=
9n Kampf ſiegte der Darmſtädter abſolut verdient durch
NA Knockout. Dieſe dramatiſch ſich ſteigernde Partie
Des daß Trumpfheller, wenn er ſich ſeiner guten Linken
IA'aum zu ſchlagen iſt. Sein Gegner wurde von ihm
t” viederholt durch „linke Gerade” und folgende ſchwere
AS en ſo erſchüttert, daß er völlig kampfunfähig anfangs
Xunde nach dem 6. Niederſchlag aufgab.
iA a. In einem für Schwergewichte unerhört ſchnellen
Der Radſport am Sonntag.
die Wahlen erfuhr das Radſport=Programm des
Sonn=
nders auf der Straße, eine gewiſſe Einſchränkung. In
urde die traditionelle Fernfahrt Berlin—Cottbus-
Ber=
igt, und in Weſtdeutſchland verzichtete man auf die
Ab=
es geſamten Programms. Auf den deutſchen Landſtraßen
ſich die Bundes= und Unionsfahrer. In Rund um die
Heide, über 160 Kilom., fuhr der Berliner Dubaſchny
8 einen neuen Streckenrekord heraus, der um über 16
beſſer iſt als der bisherige. Den Straßenpreis von Halle
m.) gewann der Berliner B=Fahrer Säuberling in
und in Hannover fuhr Kurt Weltzin in 4,25,00 über
om. in der Bundesfernfahrt Hannover—Braunſchweig
k einen ſicheren Spurtſieg heraus.
frankreich vollbrachte der Berliner Sieronſki beim 25.
ur eine ganz ausgezeichnete Leiſtung. Mit vier Min.
2 traf er zuſammen mit Moineau am Ziel ein. Sieger des
neter langen Rennens wurde Moineau im Endſpurt
Sieronſki in 6.47,30.
Kegler=Bereinigung Darmſtadt u. Umg.
50=Kugelkampf der Senioren und Frauen.
Mit beſonderer Spannung ſah man den ſportlichen Kämpfen
entgegen, die ſich am vergangenen Samstag und Sonntag auf der
Bahn im Konkordiaſaal abgeſpielt haben. Dort waren 29 Senioren
und 10 Frauen erſchienen, die Meldungen abgegeben hatten.
Be=
reits am Samstagmittag wurde durch Lautenſchläger=Chattia das
ſehr gute Ergebnis von 281 Holz vorgelegt, und kurz vor Schluß
wurde die ausgezeichnete Zahl von 300 Holz durch Döll=Konkordia
erzielt, der damit den 1. Sieg ſich ſicherte.
Das Geſamtergebnis ergibt ſich wie folgt: 1. Prämie: Döll=
Konkordia, 300 Holz; 2. Prämie: Bäumer, D. K. 1911 — B.V. —
283 Holz; 3. Prämie: Harres=Chattia, 283 Holz; 4. Prämie
Lautenſchläger=Chattia, 281 Holz.
Bemerkenswerte Zahlen erreichten noch: Scheuermann=Sport
kegler 279 Holz, Erb=Lokälchen 277, Frank=Chattia 276, Kern und
Luttermann=Konkordia je 274, Schembs=D.K. 1911 — B.V. — 264,
Mathes=Klu 262, Kemmerzehl=Fall um 260.
Nach Beendigung der Seniorenkämpfe traten die 10 Frauen
zum Start an. Es zeigte ſich, daß unter ihnen Kräfte vorhanden
ſind, die den Männern nicht nachſtehen.
Geſamtergebnis: 1. Frau Raab, Goldene Kugel, 284; 2. Frau
Hübner, Goldene Kugel, 263; 3. Frau Braun, Einzelmitglied.
251; 4. Frl. Bäumer, Roll. Glück, 250; 5. Frau Reichert, Gold.
Kugel, 248; 6. Frau Wißkirchen, Einzelmitgl., 248; 7. Frau
Pfeiffer, Gold. Kugel, 240. Prämien erhalten die 1. und 2.
Sie=
gerin.
Die Zwiſchenrunde
SC. Linden 97 — Tennis Boruſſia Berlin 9:0 (0:0).
In der Zwiſchenrunde zur Deutſchen Rugby=Meiſterſchaft
ſpielte am Sonntag in Berlin der Nordeutſche Meiſter SC.
einden 97 gegen die Tennis=Boruſſia. Das Spiel litt ſehr unter
den aufgeweichten Bodenverhältniſſen, ſo daß es zu keinen
einheitlichen Leiſtungen kam. Linden konnte ſich zuerſt nicht
durchſetzen, ſtellte aber nach der Pauſe durch drei Verſuche mit
9:0 den Sieg ſicher. Den erſten Verſuch legte der Internationale
Oppermann aus einer Gaſſe heraus. Für die beiden anderen
Verſuche zeichnet Hinz verantwortlich.
SC. Frankfurt 1880 — J. G.=Sportverein 4:0; Eintracht Ffm.
— Offenbacher RV. 3:2; Damen Eintracht Ffm. — Offenbacher
RV. 2:0; Damen TV. Sachſenhauſen — TSG. Höchſt 0:1; FSV.
Frankfurt — Höchſter Hockeyklub 2:1; Höchſter HC. — TV.
Sachſen=
hauſen 1:6; Weiß=Blau Aſchaffenburg — TV. 1860 Frankfurt 5:1;
Damen Weiß=Blau Aſchaffenburg — TV. 1860 Frankfurt 1:4;
Jahn München — Münchener SC. 1:2; Eiſenbahn=SV. — Wacker
München 1:0: 1860 München — MTV. München 0:1; TV. Paſing
— Jahn München 2:3; Nürnberger HTC. — 1. FC. Nürnberg
2:2: Damen Nürnberger HTC. — HG. Nürnberg 2:0; Sp.Vgg.
Fürth — Nürnberger HTC. II. 0:1; TV. 1846 Nürnberg — HG
Nürnberg 2:2.
Großer Königspreis von Rom.
Sieger Fagioli auf Maſerati. — v. Morgen=Berlin Dritter.
Am Sonntag kam in Rom der Große Königspreis für
Automobile zum Austrag. An dem Rennen beteiligten ſich
auch der Deutſche v. Morgen=Berlin auf Bugatti, der hinter
dem Sieger Fagioli den dritten Platz belegen konnte. Fagioli
ſiegte ſchließlich mit einer halben Minute Vorſprung vor dem
Alfa Romeo=Fahrer Taruffi. Der Sieger bewältigte das Nennen
in 1:30,45 Std. mit einem Stundenmittel von 158,671
Kilo=
meter, Taruffi benötigte 1:31,14 Std., von Morgen 1:32,49 Std.
Deutſchlands Davispokal=Mannſchaft gegen Indien.
Deutſchlands Davispokal=Mannſchaft wurde nach den
Er=
gebniſſen des dreitägigen Berliner Vorbereitungsturniers wie
folgt aufgeſtellt: Prenn von Cramm, Dr. Deſſart
und Nourneh.
Die indiſche Mannſchaft beſteht aus folgenden
Spielern: Praſada, Charanjiwa und Mohan.
T.= u. E.=C. Darmſtadt — T.= u. H.=C. Wiesbaden 8:7.
Auf den Plätzen am Nerotal trafen ſich die beiden führenden
Klubs Heſſens zu einem Trainingswettſpiel. Hervorzuheben ſind
die Kämpfe, die der Wiesbadener Meiſterſpieler Otto Froitzheim
gegen die beiden Darmſtädter Beſten Kleinlogel und Endriß
aus=
trug. Trotzdem der deutſche Altmeiſter ſicher gewann, zeigten die
beiden Darmſtädter teilweiſe recht guten Kampf. In den weiteren
Spielen war der gebotene Sport teilweiſe noch recht
frühjahrs=
mäßig. Von den dabei ausgetragenen Kämpfen fielen 8 an
Darm=
ſtadt und 7 an Wiesbaden.
Am nächſten Sonntag tritt die Mannſchaft des T.= u. E.=K. in
Frankfurt in der 1. Medenrunde gegen den T.=C. 1880
Frank=
furt an.
Tiſchtennis: Celluloidbällchen — 1. Dieburger T. T. C. 9:6
Bei dem ſcharf durchgeführten Rückkampf der beiden Vereine
konnte ſich Cell. für die im Vorkampf erlittene Niederlage
revan=
chieren. Der Sieg wurde erſt mit den drei gewonnenen
Doppel=
ſpielen ſichergeſtellt.
Hannoper ſagt Rennen ab.
Einen ſehr ſchlechten Nennungsſchluß haben die Mairennen
auf der Bahn in Hannover gehabt, ſo daß ſich der dortige
Renn=
verein entſchloſſen hat, die für Himmelfahrt geplanten Rennen
ab=
zuſagen. Auch für den Renntag am 1. Mai mußte ein Rennen, das
nur ſechs Unterſchriften gefunden hatte, zurückgezogen werden.
die wirtſchaftliche Not zwingt die Rennſtallbeſitzer immer mehr,
von koſtſpieligen Reiſen abzuſehen, was ſich am beſten in den
Nennungen für die Provinzplätze widerſpiegelt.
Ein Fußballkampf Lothringen—Süddeutſchland wird
am 29. Mai vorausſichtlich in Metz zum Austrag kommen.
Süd=
deutſchlands Mannſchaft ſoll der Bezirk Rhein/Saar ſtellen.
In Frankfurt gewann auf der Stadion=Bahn Erich
Möl=
ler ein 20=Kilometer= und ein Stundenrennen vor Schäfer,
Bréau, Dederichs und Chriſtmann.
Schmelings Schaukampfreiſe durch USA. wurde
wegen des ſchlechten Publikumserfolges abgebrochen.
Im Tennis=Länderkampf Frankreich — Ungarn in
Budapeſt führten die Franzoſen am erſten Tage 2:0.
Sportlikerakur.
— Motor und Sport. In geſchmackvollem Gewande iſt
ſo=
ehen das neue Heft 17 von „Motor und Sport” erſchienen, deſſen
pielſeitiger Inhalt ſeinen Leſern Freude machen wird. Ein
Spezialbericht über die 1000 Meilen von Brescia und über die
Brandenburgiſche Dauerprüfungsfahrt orientieren den Leſer
zu=
ſammen mit den kleinen Notizen aus Sport der Woche” aufs
beſte. Ein Wagenteſt, der den neuen DKW. behandelt, eine
Ab=
handlung über „Spitzenleiſtung, Wertarbeit und Tradition” und
über die „Dauerbergſteigfähigkeit” bieten dem Techniker
Inter=
eſſantes. Schließlich ſei noch erwähnt, daß dieſes Heft den
Schluß der feſſelnden Artikelreihe „Kriſenfahrt durch
Deutſch=
land” enthält. An den Kiosken oder durch den Vogel=Verlag,
Pößneck (Preis 50 Rpf.).
Der zweite Frankſurker Renntag.
Im Gegenſatz zum Eröffnungstage herrſchte heute gutes
Wetter. Der Frankfurter Rennklub konnte daher mit ſeiner
zweiten diesjährigen Veranſtaltung ſehr zufrieden ſein.
Außer=
dem gab es guten Sport und ziemlich hohe Quoten, ſo daß
auch die Beſucher der Bahn nicht unbefriedigt blieben.
Die drei erſten Rennen des Tages blieben in Frankfurt
ſelbſt, da nacheinander Trainer Mätzig, von Moßner und O.
Silbernagel, letzterer auch als Beſitzer, ſiegreiche Pferde ſatteln
konnten. Zwei von ihnen, Original und Pralinee, ritt Major
von Moßner ſelbſt nach gutem Kämpfen ſiegreich durchs Ziel.
Bei dieſem Rennen gab es auf Doppelwette die Quote vont
247:10. Die drei Reiſeprämien, die zur Verloſung gelangten,
gewannen Beſucher des dritten Platzes. Im Kairos=Preis war
vom Start weg an der Spitze Patrella, während Stahleck graß
verſagte. Ebenſo glatt war der Erfolg von Pralinee im
Preis vom Palmengarten. Im Gehſpitz=Jagdrennen gab es
einen ſehr ſcharfen Kampf zwiſchen Mormone und Original,
den Original nur knapp für ſich entſcheiden konnte. Die
leicht=
gewichtete Geo, die am Eröffnungstag ziemlich verſagt hatte,
holte ſich heute ſicher den Aurelius=Preis, nachdem vorher
Guten=
berg ein ſehr ſchnelles Rennen vorgelegt hatte, das er aber
ſelbſt nicht durchſtehen konnte. Im Laland=Jagdrennen zeigte.
ſich, daß Montage Ruſſe noch nicht ſo weit gefördert war, daß
ſie Enthuſiaſt ſchlagen konnte. Eine große Ueberraſchung war.
der Sieg von Vialta über Beltana, die das Rennen durch ihren
Reiter verlor, der auf dieſem überlegenen Pferd einen ſchlechten
Nitt abſolvierte. Das Reinheimer=Jagdrennen konnte der gut
bringnde Cumä ohne viele Mühe an ſich bringen.
Kairos=Preis. 1600 RM. 1200 Meter. 1. R. Mätzigs Patrella
(Steckert); 2. Guntram; 3. Clivia. Toto: 49. Platz: 20, 26.
1½—½. Ferner: Stahleck, Aria.
Preis vom Palmengarten. 800 RM. 1200 Meter. 1. E.
v. Moßners Pralinee (Beſ.); 2. Marſchall; 3. Minos. Toto:
14. Platz 12, 15. 2½—8. Ferner: Agrippine II.
Gehſpitz=Jagdrennen. 1600 RM. 3200 Meter. 1. O.
Silber=
nagels Original (v. Moßner); 2. Mormone; 3. Gerold. Toto:
16. Platz 10, 10, 11. 1½—2. Ferner: Wildlocke, Hederich,
Com=
teſſe, Iſola, Heilige Johanna.
Aurelius=Preis. 2100 RM. 1800 Meter. 1. F. Burdorfs
Geo (Rieſterer): 2. Nemrod: 3. Mauerzinne, Toto: 94. Platz:
20, 15, 12. ½—2. Ferner: Heuernte, Gutenberg, Möve, Hundin;.
Laland=Jagdrennen. 1800 RM. 3600 Meter. 1. G. Völls
Enthuſiaſt (Loßmann); 2. Montagne Ruſſe; 3. Sans Pareil.
Toto: 35. Platz: 14, 13. ½—2. Ferner: No Friend.
Graf Iſolani=Preis. 1800 RM. 1400 Meter. 1. H.
Wort=
manns Vialta (Lewicki); 2. Beltana; 3. Chevalier. Toto: 36.
Platz: 19, 14. ½—K. Ferner: Raugräfin, Eremit, Bertram.
Reinheimer=Jagdrennen. 900 RM. 3200 Meter. 1. Kaupers
Cumä (Beſ.); 2. Eilbrief; 3. Patriotin. Toto: 25. Platz: 15, 13.
2—4. Ferner: Minos, Hertha.
Rennen zu Hamburg=Horn.
Dorn=Rennen. Dreijährige. Ehrenpreis und 3000 Mark.
1200 Meter: 1. Oppenheimers Feuerzauber (M. Schmidt), 2.
Taubneſſel, 3. Sextus. Toto: 26, Platz: 17, 48. 2½—3 Lg.
Fer=
ner: Madame Laffitte, Kameradſchaft, Chrysler.
Frühjahrs=Ausgleich. Ehrenpreis und 4200 Mark. 1800
Meter: 1. Blumenfelds und Samſons Pati, (Viſek), 2. Groll,
3. Miſſouri. Toto: 67, Platz: 17 16. 26. 2½— Lg. Ferner;
Tantris, Genio, Vichy, Silberſtreif.
Rennen zu Grunewald.
Eröffnungsrennen. 3000 Mark, 1200 Meter: t. v. Opels
Elſaß (Blume), 2. Glücksſtern, 3. Machhuba. Toto: 28, Platz: 14,
16, 14. ½—2½ Lg. Ferner: Varro, Fra Diavolo, Anita,
Turnier=
feier.
Frühjahrs=Jagdrennen. 2300 Mark, 3000 Meter: 1. Dr.
Hen=
ſchels Sternfahrt (Oſtermann), 2. Simſon, 3. Dogmatiker. Toto:
77, Platz: 36, 25, 2—4 Lg. Ferner: Tauperle, Maxima, Cara.
Begrüßungs=Rennen. Dreijährige. 2400 Mark, 1200 Meter:
1. O. Müllers Henriette (Sajdik), 2. Verdi, 3. Oſtwind. Toto;
41, Platz: 13. 15, 13. K.—1 Lg. Ferner: Triduum, Hamlet,
Mi=
nima, Laſter, Faienza.
Schneeberen=Jagdrennen. Verkaufsrennen. 2300 Mark, 3200
Meter: 1. Heinz Stahls Glühwürmchen (Wolff), 2. Till
Eulen=
ſpiegel, 3. Kermak. Toto: 41, Platz: 19, 25, 20. 7—4 Lg.
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ner: Vergangenheit, Liliput, Teutobod, Kern, Neuplatin,
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Alemannen=Hürdenrennen. 4200 Mark, 300 Meter: 1. Geſt.
Schlenderhahns Amalfi (Müſchen), 2. St. Robert, 3. Herakles.
Toto: 18, Platz: 16, 42. 2—3 Lg. Ferner: Araber, Markolf.
Mannestreue.
Preis vom Großen Stern. Dreijährige, 5500 Mark, 1400
Meter: 1. Geſt. Schlenderhahns Widerhall (Pretzner), 2.
Stam=
mesfahne, 3. Orkadier, Toto: 34, Platz: 13, 11. ½—1 Lg. Ferner:
Goliath.
Preis vom Teufelsſee. 3000 Mark, 1600 Meter: 1. Hein=
Stahls Surya (Hiller), 2. Chinafeuer, 3. Lachteufel, 4. Idylle,
Toto: 33, Platz: 14, 21, 35, 23. ½—3 Lg. Ferner: Alpenflieger,
Advaita, Le Mauvais, Wigbert, Simplex, Konflikt, Rote Nelke,
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Montag, 25. April.
17.00: München: Nachmittagskonzert. Werke von Mendelsſohn, Joh.
Strauß, Delibes, Kalman, v. Blon,
18.25: Dr. Millner: Das Kartellweſen.
18.50: Engliſch.
19.30: H. Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegriffe — Ihr Weſen un.
ihre Bedeutung.
20.00: Freiherr von Münchhauſen. Hörſpiel von L. Matthias.
21.10: Götterdämmerung. Dritter Tag des Bühnenfeſtſpiels: Der
Ring des Nibelungen, von Richard Wagner, 2. Aufzug.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 25. April.
9.35: Trude Herrmann: Sport, der nichts koſtet.
10.10: Schulfunk: Durch die ſüdſlaviſche Adria.
12.05: Schulfunk: Engliſch für Fortgeſchrittene.
14.45: Kinderſtunde: Kinderzeitung.
15.40: Dr. Neumann: Vom Aufbau der Geſellſchaft.
16.00: Lehrer Röder: Rundfunk und Landſchule.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: H. Engel: Aberglauben in Beruf und Leben.
18.00: Deutſche Charaktere. H. Kyſer: Ernſt Moritz Arndt.
18.30: Spaniſch für Anfänger.
18.55: Stimme zum Tag.
19.10: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
19.30: Stunde des Landwirts.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Hamburg: Bunter Abend. Mitw.: Kl. Norag=Orcheſter —
Scarpa=Orcheſter.
22.00: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
22.15: Dr. Eddelbüttel: Reiſe in Deutſchland.
22.35: Tanzmuſik der Kapelle Juan Lloſſas.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortſich für Polltit und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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