Darmstädter Tagblatt 1932


19. April 1932

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Franfurt a. M. 4301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattt.
Nummer 109
Dienstag, den 19. April 1932.
195. Jahrgang

21 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.

zeſe 200 Meſchemart. Alle Preſe m Reſchemark
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Gewall, wie Krieg, Aufuhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiftung von Schadenerſatz. Belt
Konkurs oder gerichtilſcher Beſtreibung fäſlt ſeder
Nabatt weg. Banſkonte Deutſche Banl und Darm=
ſtädter
und Naiionalbant.

Heg Sidint dei Araſimngkionfere

land ftellt die konkreken prinzipiellen Fragen
Abrüſtaung in einem Zug oder ekappenweiſe.
Deutfchlands Prinzip.
rſchleierke Abrüſtung oder Skabiliſierung
* gegenwärkigen Rüſtungen unkragbar.
Genf, 18. April.
Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz hat am Montag
yſeine Beratungen über Artikel 1 des Konventionsent=
rtgeſetzt
, und zwar durch eine Ausſprache über die Frage,
onferenzziel in einer einzigen Konferenz erreicht oder in
verwirklicht werden ſoll. Der Präſident Henderſon er=
bei
dieſer Gelegenheit auch der deutſche Antrag
nGrundſatz der Rüſtungsherabſetzung auf
zlichſt niedriges Niveau errötert werden könne.
Redner ergriff der deutſche Botſchafter Nadolny das
die erwähnte Forderung Deutſchlands nach
ffektiven Herabſetzung der Rüſtungen auf
wnöglichſt niedrigen Stand ausführlich zu be=
mZotſchafterNadolnyerklärte
, daß in den deutſchen
1n die Methoden zur wirklichen Erreichung dieſes niedrig=
des
aufgezeigt worden ſeien. Deutſchland gehe davon
wirkſamer, enlſcheidender Schrikt
gemacht werden müſſe.
ſte1 deutende oder nur ſcheinbare Abrüſtung oder eine Stabi=
ert
er Rüſtungen bei dem jetzigen Stande könnte in keiner
F7 Erfüllung der Konferenzaufgabe betrachtet werden.
ona’ ſchwere Finanzkriſe, unter der alle leiden, müßte an ſich
r ichender Grund ſein für eine möglichſt weitgehende
ar; ig des allgemeinen Rüſtungsſtandes. Deutſchland würde
url Fälle vorziehen, wenn die Konferenz ſich einigen könnte,
ir el in einem Zuge zu erreichen. Im anderen Falle wäre
* Is notwendig, nicht nur die erſte Etappe, ſondern auch
de ſowie das Endziel feſtzuſetzen. Doch die Zeiträume
klein wie möglich ſein und
F allem müßte ſchon die erſte Ekappe
e befrächkliche Herabſehung bringen.
fter Nadolny erwähnte die deutſche Abrüſtung
piel dafür, bis zu welchem Grade man in kurzer Zeit
nne. Im Hinblick auf die in der letzten Woche insbe=
perſiſcher
Seite gemachten Vorbehalte wegen des jetzt.
u ügenden Rüſtungsſtandes gewiſſer Länder, erklärte der
rtreter, daß eine mechaniſche Herabſetzung und ein Ver=
as
in Artikel 8 der Völkerbundsſatzung vorgeſehene
23 natürlich nicht in Frage kommt. Deshalb könne
auch das rein mechaniſche Reduktionsprinzip der ruſ=
chläge
nicht annehmen. Der ruſſiſe Grundgedanke, daß
üſteten Staaten ſtärker abrüſten müßten als die ſchwa=
r
vollkommen richtig, und es würde ſich empfehlen, zur
Tung dieſes Grundſatzes die ruſſiſchen und die türkiſchen
zu verbinden.
Konferenz für ekappenweiſe Löſung.
Dr Rede des deutſchen Vertreters legte der tſchechoſlo=
legierte
Vierlinger gleichzeitig im Namen der belgi=
hen
, ſpaniſchen, eſtniſchen, norwegiſchen und uruguay=
ationen
einen Entſchließungsentwurf über die etap=
Erreichung des Konferenzzieles vor,
n Wortlaut hat:
Tuptausſchuß glaubt, daß die Herabſetzung der Rüſtun=
Artikel 8 der Völkerbundsſatzung vorgeſehen iſt, nur
und mit Hilfe einer Reihe von Reviſionen, die mög=
Aufeinanderfolgen ſollten, voll verwirklicht werden kann.
echoſlowakiſche Vorſchlag fand ſofort die vorbehaltloſe
g der Vertreter von Frankreich und Polen. Botſchaf=
ny
machte jedoch einige Bedenken geltend und be=
Der tſchechoſlowakiſche Vorſchlag nur in ſehr diskreter
2 utſchen Theſe Rechnung trage und zunächſt von einem
sſchuß geprüft werden müſſe. Ebenſo übte Außenkom=
inow
Kritik an dem tſchechoſlowakiſchen Vorſchlag.
1tz der ſtufenweiſen Herabſetzung der Rüſtungen fand,
n vorſichtiger Form, die Unterſtützung des ſchwediſchen
iſchen Außenminiſters ſowie der Vertreter Perſiens
: Der italieniſche Außenminiſter Grandi ſchloß ſich

m Grundſatz der ſtufenweiſen Regelung an.

ſchlag Henderſons wurde ſodann zur Behandlung des
loſlowakiſchen Vorſchlags ein Sonderausſchuß
, deſſen Leitung in die Hände von Beneſch und Poli=
Aurden iſt. Dem Ausſchuß gehören 14 Staaten, darunter
An Großmächte an. Der Ausſchuß trat noch am heutigen
18 Uhr zuſammen.
Uptausſchuß tritt am Dienstag vormittag zu einer
1g zuſammen.
leſtende Prinzip: Keine Begrenzung.
1idern Herasſekung der Rüſtungen.
heutigen Sitzung des Hauptausſchuſſes der Ab=
renz
ſind die Arbeiten der Konferenz in ein wich=
Stadium getreten. Der Verlauf der Sitzung, die
Er einer recht lebhaft geführten Debatte hatte, hat
* daß die Konferenz aus dem Stadium der großen
jehr an dem Punkt angelangt iſt, wo die kon=
Enzipiellen Fragen der Abrüſtung zur

deutſchen Standpunkt dargelegt. Entgegen allgemeinen Erwar= haben. Das Beweisſtück, auf das ſich die ungeheuerliche Anſchul

der Abrüſtung zur Entſcheidung. Nur zwei Möglich=
die
Konferenz entſcheidet ſich für die zweite Löſung.
Entſcheidung geſtellt werden. Gegenſtand der heutigen
Diskuſſion war die Frage, ob das Ziel der allgemeinen
Abrüſtung in einer einzigen Konvention oder
etappenweiſe erreicht werden ſoll. Die Konferenz hat,
ohne daß bereits eine Abſtimmung über dieſe prinzipielle Frage
erfolgte, ſich praktiſch für die zweite Löſung ausgeſprochen.
Die Entſchließung, die hierüber von einer Reihe kleinerer Staaten
eingebracht worden iſt, wurde einem Redaktionskomitee über=
wieſen
, das ſie unter Berückſichtigung der in der heutigen Debatte
von verſchiedenen Rednern gemachten Bemerkungen genauer
prüfen und ihr eine Faſſung zu geben hat, die ihre Annahme
durch den Hauptausſchuß der Konferenz ermöglicht.
Nachdem die Konferenz ſich entſchloſſen hat, nicht den Weg
ſofortiger Radikallöſungen zu beſchreiten, war; es beſonders wich=
tig
, daß vom deutſchen Standpunkt nochmals klar
zum Ausdruck gebracht wurde, daß die etappen=
weiſe
Löſung nicht zu einer Umgehung und Ver=
wiſchung
des Zieles der allgemeinen Abrüſtung,
wie ſie in Artikel 8 des Völkerbundspaktes vor=
geſehen
iſt, führen darf. In dieſem Sinne hat Bot=
ſchafter
Nadolny in ſeinen heutigen Ausführungen ſehr ſtark
wieder den Gedanken in den Vordergrund’ geſtellt, daß das
leitende Prinzip der künftigen Arbeiten nicht
die Begrenzung, ſondern die Hexabſetzung der
Rüſtungen ſein müſſe. Es bedeutet eine gewiſſe Anerkennung
dieſer Forderung, wenn in der erwähnten Entſchließung das
Wort Begrenzung der Rüſtungen nicht vorkommt. Es iſt auch
viel bemerkt worden, daß in der heutigen Debatte alle Redner
nur mehr von einer Herabſetzung geſprochen haben. Der deutſche
Vertreter hat keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß die
deutſche Regierung es lieber geſehen hätte,
wenn die Konferenz ſich dafür entſchieden hätte,
ſchon jetzt mit einem Schlag das Endziel der all=
gemeinen
Abrüſtung zu verwirklichen. Da dieſe
Löſung bei der Faſſung des Artikels 8 des Völkerbundspaktes
und der ſchon erwähnten Beſchlüſſe der Völkerbundsverſammlung
nicht möglich iſt, iſt es um ſo notwendiger, daß, wie Botſchafter
Nadolny ſehr entſchieden betonte, ſchon die erſte Etappe eine ſehr
beträchtliche Herabſetzung des gegenwärtigen Rüſtungsſtandes
bringt, daß die weiteren Etappen möglichſt kurz aufeinander zu
folgen haben, und daß das Endziel der allgemeinen Abrüſtung
möglichſt ſchnell erreicht wird.
tungen hat jedoch Botſchafter Nadolny zum Vorſtoß Tardieus in
der vorigen Woche nicht Stellung genommen. Die Rede hat den
Eindruck hinterlaſſen, daß die deutſche Abordnung ſorgfältig jeder
ſcharfen Auseinanderſetzung mit der franzöſiſchen Regierung aus
allgemeinen politiſchen Gründen aus dem Wege zu gehen ſucht
und ihren Standpunkt bisher nur in vorſichtigen allgemeinen
Formulierungen darlegt. Die Entſcheidende Auseinanderſetzung
zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen Stellung auf der Ab=
rüſtungskonferenz
ſteht noch bevor und wird allgemein als unver=
meidlich
angeſehen.
Sorlſchrikke auf der Abräſtungskonferenz!
Die Entſchließung, die vom Hauptausſchuß der Abrüſtungs=
konferenz
in der Sitzung am Dienstag vorausſichtlich angenommen
wird, hat folgenden Wortlaut:
In Anbetracht der Anſichten, die im Laufe der Ausſprache auf
der Abrüſtungskonferenz hinſichtlich der Hevabſetzung und der
Begrenzung der Rüſtungen ausgeſprochen worden ſind, iſt der
Hauptausſchuß der Anſicht, daß die Hevabſetzung der Rüſtungen, ſo
wie ſie im Art, 8 des Völkerbundspaktes vorgeſehen iſt, ſchrittweiſe
durch Reviſionen, die ſich in geeigneten Zeiträumen zu wiederholen
haben, zu verwirklichen iſt, nachdem die gegenwärtige Konferenz
die erſte entſcheidende Etappe der allgemeinen Herabſetzung auf
das tiefſtmögliche Niveau vollzogen haben wird.
Dieſe Reſolution bedeutet inſofern eine weſentliche Verbeſſe=
rung
, als ſie den Geſichtspunkten, die der deutſche Vertreter, Bot=
ſchafter
Nadolny, geltend gemacht hat, Rechnung trägt. Vom deut=
ſchen
Standpunkt aus iſt es zu begrüßen, daß zwei Grundſätze feſt=
gelegt
worden ſind: 1. Es wird eindeutig feſtgeſtellt, daß die Ab=
rüſtung
gemäß dem Völkerbundspakt in fortſchreitenden Aktionen
bis zum Endziel durchzuführen; 2. Es kann jetzt kein Zweifel mehr
beſtehen, daß die jetzige Abrüſtungskonferenz ſelbſt einen erſten
entſcheidenden Schritt der Abrüſtung auf das tiefſtmögliche Niveau
vollzogen hat. Mit dieſer Entſchließung würde unter der Vor=
ausſetzung
, daß der Hauptausſchuß ihr zuſtimmt, die Konferenz
gegenüber bekannten Beſtrebungen, die Rüſtungen vorläufig nicht
herabzuſetzen, ſondern nur zu begrenzen, endlich eine neue Richt=
linie
für ihre Arbeiten gefunden haben.

Brünings Genfer Beſprechungen.

Genf, 18. April.
Reichskanzler Dr. Brüning hat am Montag vormittag den
däniſchen Außenminiſter Dr. Munch empfangen. In Anſchluß
hieran empfing der Reichskanzler den britiſchen Außenminiſter
Sir John Simon. Am Nachmittag ſtattete Brüning dem Präſi=
denten
der Abrüſtungskonferenz Henderſon einen Beſuch ab.
Anſchließend empfing er den italieniſchen Außenminiſter *
Grandi. Wie von italieniſcher Seite mitgeteilt wird, legte Grandi
beſonderen Wert auf eine deutſch=italieniſche Verſtändigung hin=
ſichtlich
der weiteren Behandlung der Donaufrage. Er betonte,
daß in den bisherigen Verhandlungen beſonders auf der Lon=
doner
Konferenz weitgehende ſachliche Uebereinſtimmung in der
Auffaſſung der beiden Regierungen zu verzeichnen geweſen ſei.
Sowohl die politiſchen als auch die wirtſchaftspolitiſchen Inter=
eſſen
der beiden Länder an der Donanfrage ſtimmten in hohem

Maße überein.

* Terrorwahlen im Memelgebiel.
34 Parkeien kämpfen um 29 Mandake.
Von unſerem Berichterſtatter.
B. Memel, Mitte April 1932.
Obwohl die Neuwahlen zum vierten Memelländiſchen Land=
tag
erſt am 4. Mai ſtattfinden, ift der Wahlkampf doch bereits
in voller Schärfe entbrannt. Die lange Reihe der litauiſchen
Gewalttaten, angefangen mit der Abſetzung des Präſidenten
Boettcher und der Einſetzung des großlitauiſchen Direktoriums
Simaitis, haben es mit ſich gebracht, daß ſich diesmal die memel=
ländiſchen
Parteien und die Großlitauer in einer noch weit ſchär=
feren
Kampfſtellung gegenüberſtehen, als das bei früheren Wah=
len
der Fall war. Die Memelländer wiſſen ſehr wohl, daß der
4. Mai ein Schickſalstag von weittragender Bedeutung
für das Memelgebiet iſt. Sie wiſſen, daß die Litauer danach
trachten, ihre durch Rechtsbruch und Willkür gewonnene Macht=
ſtellung
im Wahlkampf zu befeſtigen und daß ſie das deutſche
Element durch rückſichtsloſe Niederknüppelung und alle mög=
lichen
Wahlſchiebungen für immer ausſchalten und verdrängen
wollen.
Eine ganze Reihe von Maßnahmen läßt deutlich erkennen,
worauf die Litauer hinaus wollen. Anſtelle der bisher geltenden
Preſſezenſur iſt vom Kriegskommandanten des Memelgebietes
eine Preſſe= und Redeverfügung erlaſſen worden,
die es ſowohl der Preſſe als auch den Wahlrednern der Mehr=
heitsparteien
ſo gut wie unmöglich macht, ihre litauiſchen Geg=
ner
mit dem nötigen Nachdruck zu bekämpfen, wenn ſie ſich nicht
wegen angeblicher Volksverhetzung hohen Geld= und Gefängnis=
ſtrafen
oder Preſſeverboten ausſetzen wollen. Weiter hat die
litauiſche Regierung offiziell erklären laſſen, daß der widerrecht=
lich
eingeführte und ſchon ſeit Jahren beſtehende Kriegszu=
ſtand
auch während der Wahlzeit aufrechterhalten
bleibt. Die unerhörteſte Terrormaßnahme, die ſich die Litauer
bisher geleiſtet haben, ſtellt die Verhaftung des Führers der
Memelländiſchen Volkspartei, Schulrat Meyer, dar. Schul=
rat
Meyer, der Vizepräſident des aufgelöſten Landtages, iſt einer
der bekannteſten und tatkräftigſten Memellandführer. Er hat die
Intereſſen der Memelländer wiederholt in Genf vertreten, und
er hat ſich trotz aller litauiſchen Drohungen nicht davon ab=
ſchrecken
laſſen, ſich für das Recht der Memelländer einzuſetzen.
Die Memelländiſche Volkspartei hat ihn als einen ihrer Spitzen=
kandidaten
aufgeſtellt und es war ihm auch im Wahlkampf wie=
der
eine führende Rolle zugedacht. Wenn man Meher unter
einem nichtigen Vorwand verhaftet und in ein litauifches Ge=
fängnis
abgeſchoben hat, wo er wie ein Sträfling behandelt
wird, ſo nur zu dem Zweck, um ihn von den Wahlen auszu=
ſchalten
und dem Rachebedürfnis ſeiner großlitauiſchen Gegner
zu dienen.
Meher ſoll ſich angeblich der Spionage im Zuſammenhang
Botſchafter Nadolny hat alſo der Konferenz eindeutig den mit dem noch völlig ungeklärten Fall Beckers ſchuldig gemacht

digung gegen Meher ſtützt, iſt ein Rundſchreiben an die
litauiſchen Beamten, in dem zum Eintritt in die litauiſche
Schützenvereinigung aufgefordert wird. Dieſes Schreiben, das in
aller Oeffentlichkeit kurſierte, ſoll nun offenbar zu einem Geheim=
dokument
geſtempelt werden. Nach den Ankündigungen der
litauiſchen Preſſe will man Meher vor das Kriegsgericht ſtellen,
wobei man ſich ausgerechnet auf einen Para=
graphen
des alten zariſtiſchen Strafgeſetz=
buches
vom Jahre 1903 beruft. Dieſer Paragraph, es
iſt der 8 108, hat folgenden Wortlaut: Ein ruſſiſcher Untertan,
welcher den Feind in deſſen kriegeriſchen oder ſonſtigen gegen
Rußland gerichteten feindlichen Unternehmungen begünſtigt oder
ihm Vorſchub leiſtet und ſich hierdurch der Spionage ſchuldig
macht, wird mit dem Tode beſtraft. Man könnte das für einen
verſpäteten Aprilſcherz anſehen, wenn es nicht bitterer Ernft
wäre und wenn hier nicht wirklich ein Menſchenleben auf dem
Spiel ſtände.
Zur Erreichung ihres Wahlzieles iſt den Litauern eben jedes
Mittel recht. So hat das großlitauiſche Direktorium Simaitis
in den letzten Wochen unter Umgehung des Einbürgerungs=
geſetzes
und des Autonomieſtatuts Tauſenden von Groß=
litauern
das memelländiſche Bürgerrecht und
damit das Wahlrecht eingeräumt. Den Ortsbehör=
den
wird unter Androhung hoher Strafen aufgegeben, dieſe ge=
wiſſermaßen
am laufenden Band hergeſtellten Memelländer in
die Wählerliſten aufzunehmen. Auf dieſe Weiſe haben ſich die
Litauer eine nicht zu unterſchätzende Wahlhilfe geſchaffen. Schon
allein auf Grund dieſer Wahlfälſchung hoffen die Litauer, drei
bis vier Mandate zu ihren bisherigen fünf im Landtag hinzuzu=
gewinnen
und ſo zur größten Partei aufrücken zu können. Dazu
kommt, daß die Litauer auch noch aus der Abänderung der Vor=
ſchrift
über die Verteilung der Reſtſtimmen Vorteile ziehen wer=
den
. Bisher fielen die Stimmen der Parteien, die die Wahlzahl
nicht erreicht hatten, unter den Tiſch. Jetzt aber ſollen auch dieſe
Parteien Berückſichtigung finden, ſo daß eine Liſte, die im gan=
zen
Gebiet vielleicht nur 100 Stimmen bekommt, einen Abgeord=
neten
in den Landtag entſenden darf. Da die kleinen litauiſchen
Splitterparteien bisher noch bei allen Wahlen zu Dutzenden auf=
getreten
ſind, ſo iſt es klar, daß auch dieſe Beſtimmung nur ge=
ſchaffen
wurde, um das Wahlergebnis im litauiſchen Sinne zu
verfälſchen.
Tatſächlich haben ſich die Litauer dieſe Beſtimmung auch be=
reits
zunutze gemacht. Die ſoeben erfolgte Bekanntgabe der
Wahlvorſchläge hat eine wahre Hochflut an Parteien
und Parteichen gebracht. In nicht weniger als 34 Wahl=
vorſchlägen
bei der letzten Wahl waren es nur 20 werden
rund 360 Kandidaten um die 29 Abgeordnetenſitze des Landtags
in Wettbewerb treten. Die Litauer haben bei dieſer Zerſplitte=
rung
natürlich den Vogel abgeſchoſſen. Den insgeſamt zehn
Liſten der Memelländiſchen Landwirtſchaftspartei der Volkspar=
tei
, der Sozialdemokraten und der kommuniſtiſchen Arbeiter=
partei
ſtehen 24 Liſten der Großlitauer und der mehr oder weni=
ger
litauiſch orientierten Splitterparteien gegenüber. Die Groß=
litauer
ſpekulieren eben, wie ſchon geſagt, darauf, daß ihnen auf
dieſe Weiſe mehrere Mandate mühelos in den Schoß fallen
werden. Soll der 4. Mai nicht ein völlia falſches
Bild der Volksmeinung ergeben geſviſſe litauiſche
Kreiſe ſpeknlierei ſogar auf die abſolute Mehrheit! ſo muß
unbedingt dafür geſorgt werden, daß die Wahl unbeein=

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Seite 2 Nr. 109

flußt durch litauiſche Terrormaßnahmen und
Wahlſchiebungen entſprechend dem Memelſtatut durchge=
führt
wird. Dazu gehört vor allem die Aufhebung des Kriegs=
zuſtandes
, die völlige Wiederherſtellung der Preſſe= Verſamm=
lungs
= und Redefreiheit, die Ausſchaltung der geſetzwidrig ein=
gebürgerten
Großlitauer und nicht zuletzt auch die ſofortige
Freilaſſung des Führers der Memelländiſchen Volkspartei, Schul=
rat
Meyer. Deutſchland hat, das iſt die Ueberzeugung weiteſter
memelländiſcher Kreiſe, genügend Machtmittel in der Hand, um
den Zwergſtaat Litauen zur Wiederherſtellung zumindeſt des
Rechtszuſtandes und der Wahlfreiheit zu zwingen. Es muß
jetzt unbedingt etwas geſchehen, denn wenn die
Litauer ihre Wahlziele erreichen, ſo wird es mit dem Deutſch=
tum
und der Autonomie des Memelgebietes ſicher ein für alle=
mal
aus ſein. Sowohl Reichskanzler Brüning als auch Reichs=
wehrminiſter
Groener haben in letzter Zeit wiederholt ihr Wort
gegeben, daß die verbrieften Rechte der Memelländer nicht ge=
ſchmälert
werden ſollen. Es gilt jetzt, dieſe Verſprechungen in
die Tat umzuſetzen! Mit der Klage vor dem Haager Gerichtshof,
die die Unterzeichnermächte nun endlich eingereicht haben, iſt es
nicht getan. Dieſe Entſcheidung, die früheſtens im Herbſt fallen
wird, kommt viel zu ſpät. Nicht der Haager Gerichtshof, ſondern
die Wahl am 4. Mai wird für das Schickſal des Memelgebietes
entſcheidend ſein. Darüber ſollte man ſich auch in Berlin klar
werden, ehe es zu ſpät iſt.

Der Fall Pleß.
Drohende Poloniſierung ſeines oſtoberſchleſiſchen
Beſihes. Erneuke Anrufung des Völkerbundsrafes.
Genf, 18. April.
Der Völkerbundsrat wird ſich auf ſeiner Maitagung, wie
aus der ſoeben veröffentlichten Tagesordnung hervorgeht, noch=
mals
mit dem Fall des Fürſten Pleß beſchäftigen, der ſich ſchon
wiederholt wegen drohender Poloniſierung ſeines in
Oſtoberſchleſien gelegenen umfangreichen Be=
ſitzes
an den Völkerbundsrat gewandt hat. Fürſt Pleß hat,
wie aus Völkerbundskreiſen verlautet, eine neue Petition wegen
der Steuermaßnahmen, die die polniſchen Behörden gegen ihn
ergriffen haben, an den Völkerbundsrat gerichtet, und der Gene=
ralſekretär
hat, der Dringlichkeit der Petition Rechnung tragend,
ſie auf die Tagesordnung der nächſten Ratstagung geſetzt.
Der Inhalt der Petition ſteht in einem auffallenden Gegen=
ſatz
zu dem Bericht des Völkerbundsrates vom Januar, der auf
Grund gewiſſer Erklärungen der polniſchen Regierung feſtſtellen
zu können geglaubt hat, daß die Angelegenheit eine zufrieden=
ſtellende
Löſung gefunden habe. Der Völkerbundsrat war noch
nicht auseinandergegangen, als, wie jetzt bekannt wird, ſchon
Zwangsmaßnahmen in Geſtalt von Pfändungen
ergriffen wurden. Das Verſäumnisverfahren gegen
den Fürſten Pleß wurde aufrecht erhalten. Die Steuer=
ſchuld
iſt nunmehr ſo feſtgeſetzt worden, daß unter geſetz=
widriger
Auslegung der Ordonnanzen über die Valoriſation der
Bilanzen, unter Jgnorierung höchſtrichterlicher Entſcheidungen
und unter Anwendung von Methoden, deren Widerrechtlichkeit
ſchon im September 1930 von dem bekannten Rechtslehrer Allis
von der Pariſer Univerſität in einem Gutachten feſtgeſtellt wor=
den
iſt, eine Summe von 10 Millionen als ver=
ſteuerbares
Einkommen widerrechtlich zu dem
ſonſtigen Einkommen des Fürſten Pleß hinzu=
gerechnet
wird. Hierbei fällt noch ins Gewicht, daß die
Steuerſchuld, die auf einen Zeitraum von ſechs Jahren 1925
bis 1930 erſtreckt, vorläufig nur für die erſten fünf Jahre
feſtgeſetzt worden iſt, während die Forderung für 1930 noch aus=
ſteht
. Gegenüber den früheren Feſtſetzungen, die nach den letzten
Beſchlüſſen des Völkerbundsrates zu annullieren waren, ſind
zwar gewiſſe Aenderungen vorgenommen worden, aber die gröb=
ſten
früheren Beanſtandungen an den Veranlagungen ſind wie=
der
übernommen worden.
In der Petition wird ausgeführt, daß der Petent in dem
Vorgehen der polniſchen Behörden eine Bedrohung ſeiner
wirtſchaftlichen Exiſtenz erblicke und daß eine Ver=
letzung
der Genfer Konvention vorliege. Da Fürſt Pleß befürch=
tet
, daß weitere Zwangsmaßnahmen ergriffen werden, wird der
Völkerbundsrat erſucht, die Angelegenheit dringend zu be=
handeln
.
Die Petition dürfte den Völkerbundsrat veranlaſſen, die
neueſte Entwicklung des Falles Pleß genau zu prüfen, und zwar
umſomehr, als der Rat in der bisherigen Behandlung der An=
gelegenheit
, die ihn ſeit Januar 1931, faſt auf jeder Tagung
beſchäftigt hat, ſehr ſtark auf die wiederholten Verſicherungen der=
polniſchen
Regierung, den Fall wohlwollend zu behandeln, Rück=
ſicht
genommen hat.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.

Der Reichspräſident hat den Miniſterialdirektor im Reichs=
verkehrsminiſterium
Dr. ing. e. h. Brandenburg zum deutſchen
Delegierten für die Abrüſtungskonferenz ernannt.
Die Reichsleitung der NSDAP. und der Vorſitzende des
Vereins der Hitler=Jugend haben den Rechtsanwalt Dr. Frank 2.,
München, beauftragt, mit allen rechtlichen Mitteln gegen das
Verbot der Hitler=Jugend vorzugehen.
Nach Abſchluß des Ermittlungsverfahrens gegen Dr. Rooſen
und Kertſcher wegen des Attentats auf Dr. Luther hat jetzt die
Staatsanwaltſchaft Antrag auf Eröffnung der Vorunterſuchung
geſtellt. Den Angeſchuldigten wird gemeinſchaftlicher Mordverſuch
an dem Reichsbankpräſidenten und Vergehen gegen das Schuß=
waffengeſetz
zur Laſt gelegt.

Die Bank von England hat den Kredit von 100 Millionen
Schilling, der fällig geworden war, unter den bisherigen Bedin=
gungen
auf drei Monate verlängert. Die Bank für internationalen
Zahlungsausgleich hat der Oeſterreichiſchen Nationalbank mitge=
teilt
, daß ſie den Rediskontkredit von 90 Millionen Schilling gleich=
falls
auf drei Monate verlängert.
Im Zuſammenhang mit den bevorſtehenden kommuniſtiſchen
Kundgebungen am 1. Mai werden von den Sicherheitsbehörden
in ganz Polen zahlreiche Verhaftungen von Kommuniſten vorge=
nommen
. Vor allen Dingen ſoll dadurch die kommuniſtiſche Werbe=
tätigkeit
unterbunden werden.

Das Außenkommiſſariat der Sowjetunion hat telegraphiſch die
Regierung Puji erſucht, den chineſiſchen Generalkonſul in Bla=
gowjeſchtſchenſk
abzuberufen, da ſein Verhalten nicht den diplo=
matiſchen
Gepflogenheiten entſpreche.
Japan hält die Vorſchläge des 19er Ausſchuſſes in Genf
für annehmbar. Es behält ſich jedoch das Recht vor, jederzeit mit=
zuteilen
, ob ſeiner Anſicht nach die Ruhe in Schanghai wieder ſo=
weit
hergeſtellt iſt, daß es ſeine Truppen unbeſorgt zurückziehen
kann.
Präſident Hoover hat ſich für eine Wiederwahl bei der näch=
ſten
amerikaniſchen Präſidentſchaftswahl zur Verfügung geſtellt,
wenn die Republikaniſche Partei ihn wieder als Kandidaten auf=
zuſtellen
wünſcht. Er hat ſich bereits als Kandidat für die Nomi=
nierung
durch die Republikaniſche Partei für die Präſidentſchafts=
wahl
eintragen laſſen.

*
MiMions Geucr Heiſe.
Paris auf der Suche nach neuen Formeln.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 18. April.
Man iſt ſich einig darüber, daß die Genfer Reiſe Stimſons
einen großen Fortſchritt bedeutet. Offiziös ſpricht man hier von
der Möglichkeit eines ehrlichen Kompromiſſes, ohne die grund=
ſätzlichen
Gegenſätze zwiſchen franzöſiſcher und amerikaniſcher
Auffaſſung zu leugnen.
Betrachtet man aber die politiſchen Konzeptionen Amerikas
etwas näher, ſo erſcheinen die Schwierigkeiten jeden Verſuchs,
die franzöſiſchen und amerikaniſchen Gedankengänge zu vereini=
gen
, ungeheuer. Wenigſtens, wenn man ſich nicht auf ſehr weit=
gehende
Konzeſſionen ſeitens Frankreichs gefaßt machen will.
In der Abrüſtungsfrage iſt anſcheinend nicht nur die Anſicht
Amerikas endgültig feſtgeſetzt, ſondern auch die Bewegungsfrei=
heit
der amerikaniſchen Unterhändler auf eine ganz merkwürdige
Weiſe beſchränkt. Die amerikaniſche Verfaſſung ſteht ja im Gegen=
ſatz
zu jeder internationalen Verpflichtung, welche die Souverä=
nität
der Volksvertretung in Amerika beſchränken würde. Sogar
für handelspolitiſche und finanzielle Sanktionen rein negativen
Charakters könnte ſich Amerika bindend nicht verpflichten. Das
ganze franzöſiſche Streben nach Sicherheit muß von Amerika
ſtrikt abgelehnt werden.
Es iſt immerhin bemerkenswert; daß man in Frankreich
doch von der Möglichkeit eines Kompromiſſes ſpricht. Die Suche
nach neuen Formeln wird in Genf beginnen müſſen. Nimmt
man aber noch dazu die innenpolitiſche Unſicherheit, welche in
den Vereinigten Staaten infolge des Herannahens der Präſi=
dentenwahl
herrſcht, ſo muß man zweifeln, ob ſelbſt die elaſtiſch=
ſten
Formulierungen auf Annahme in Waſhington zählen
können.
In der Frage der interalliierten Schulden zeigt man ſich
jetzt in Paris optimiſtiſcher.
Niemand kann in der Tat ernſtlich glauben ſchreibt Le
Temps , daß die europäiſchen Schuldner fortfahren, ihre Kriegs=
ſchulden
an die amerikaniſchen Gläubiger zu bezahlen, wenn ſie
ſelbſt von dem deutſchen Schuldner die Reparationen, die ihnen
zukommen, nicht mehr erhalten. Das klingt ſehr kühn, aber nach
der Stellungnahme des Waſhingtoner Kongreſſes ſieht man nicht,
wie ſich Amerika darein fügen könnte. Es iſt ohne Zweifel richtig,
wenn man hier behauptet, daß die Beſprechungen zwiſchen Tar=
dieu
und Stimſon im Zeichen höchſter Kordialität verlaufen ſind.
Aber ſelbſt Stimſon vermag nicht, die Einſtellung der amerikani=
ſchen
Politik zu ändern.

Churies Bürwoi.
Zu ſeinem fünfzigſten Todestag am 19. April.
Von Dr. Richard Keller.
Sehr ſchwierig iſt es, ſich in das Geiſtesleben eines vergan=
genen
Zeitabſchnitts zurückzuverſetzen. Jeder Menſch iſt ein Kind
ſeiner Zeit und kann deshalb das, was vor ihm war, zwar er=
kennen
und erfaſſen, nicht aber in ſeinem ganzen Umfange er=
fühlen
und nochmals von Grund auf durchleben. Darum ver=
mögen
wir uns auch kaum mehr eine Vorſtellung davon zu machen,
was es bedeutete, als ums Jahr 1860 der Darwinismus auf=
tauchte
und die Gemüter aufs äußerſte aufwühlte. Es iſt kaum
zu viel behauptet, wenn man ſagt, daß ſich die Welt in zwei
große Lager ſpaltete. Der Ausdruck die Welt iſt dabei faſt
wörtlich zu nehmen, denn der Streit um Darwin und ſeine Lehre
wurde nicht nur zwiſchen den Gelehrten, wurde nicht nur von
den Vertretern der Naturwiſſenſchaften aufgenommen, er zog
vielmehr alles in ſeinen Bann. Bald war es ſo weit, daß im
entlegenſten Bauerndorf die Schulkinder ihren Lehrer fragten,
ob es denn wirklich wahr ſei, daß der Menſch vom Affen ab=
ſtamme‟
.
In dieſer Frage zog ſich für den Ungebildeten die Lehre
Darwins zuſammen. Der Gebildete nahm zu ihr bald von die=
ſem
, bald von jenem Standpunkt aus Stellung, beſchäftigte ſich
mehr oder minder eingehend mit den Offenbarungen, die Dar=
win
gegeben hatte, die nicht ſo ganz leicht zu verſtehen waren
und die ſo viel beſtritten wurden. Im Kreiſe ſeiner engeren
Fachgenoſſen, unter den Naturforſchern, genau das gleiche Bild.
Anhänger und Gegner in erbittertem Kampf, in einem Kampf,
der teilweiſe zu einer Sprache führt, wie ſie ſonſt auf dem Ge=
biete
der reinen Wiſſenſchaft nicht üblich iſt. Begeiſterung, be=
dingungsloſes
Vertrauen auf der einen Seite, Hohn, Spott,
Herunterreißen auf der anderen. Kraftausdrücke in Hülle und
Fülle.
Von alledem können wir uns wahrlich keine rechte Vor=
ſtellung
mehr machen, ſelbſt wenn wir uns noch ſoſehr in dieſe An=
gelegenheit
vertiefen. Etwa zwei Jahrzehnte bildete der Darwi=
nismus
den Gegenſtand des heftigſten Widerſtreits der Meinun=
gen
, dann glätteten ſich die Wogen, die Gegner beruhigten ſich,
an Stelle des Kampfes trat die ruhige, abgeklärte Forſchungs=
arbeit
. Sie hat heute noch nicht aufgehört, ſie hat im Gegen=
teil
erſt in jüngſter Zeit eine bedeutende Verbreiterung und Ver=
tiefung
erfahren.
Der Mann aber, der dieſen Aufruhr der Geiſter herauf=
beſchwor
, lebte unterdeſſen ruhig und ſtill auf ſeinem großen

Gute zu Down bei Beckenham in England. Von ihm perſönlich
iſt wenig zu ſagen. Charles Robert Darwin iſt am 12. Februar
1809 in Shrewsburg geboren. 1825 bezog er die Univerſität zu
Edinburg, um Medizin zu ſtudieren. Bald aber ſattelte er um.
In Cambridge widmete er ſich den Naturwiſſenſchaften, vor
allem der Geologie und Botanik. 1831 begab er ſich auf eine
Forſchungsreiſe, die unter der Leitung des Kapitäns Fitzroy ſtand.

Charles Darwin.
Dieſe Reiſe führte ihn um ganz Südamerika herum und auf die
Inſeln des Stillen Ozeans. Er litt dabei ſehr unter der See=
krankheit
und bekam deshalb einen Abſcheu vor Seereiſen über=
haupt
. Darum zog er ſich aufs Land zurück. Sein ganzes ferne=
res
Leben iſt naturwiſſenſchaftlichen Studien gewidmet. Seit der
Rückkehr von ſeiner Reiſe im Jahre 1836 erſcheinen ununterbro=
chen
Arbeiten aus ſeiner Feder. Sie haben die mannigfachſten
Fragen zum Gegenſtand, ſind teils geologiſcher, teils zoologiſcher,
teils botaniſcher Natur. Ein großer Teil davon bezieht ſich auf

Dienstag, 19. Apr

Gegen die Gokkloſenbewvegun=
Kampf der Zerſekung und Wühlarbeit geger
Kirche und Religion.
Berlin, 18.
Der Miniſterialdirektor im Reichsinnenminiſter
Häntzſchel ſprach heute abend auf der deutſchen Welle
Thema: Was tut der Staat zum Schutze der Relig
ſchaften? Der Redner führte u. a. aus:
Der Kampf gegen die Kirche iſt zum Beſtandteil
tiſchen Kampfes geworden. Weil man auf kirchlicher unſ
Grundlage beruhende Glaubens= und Weltanſchauun
ſchaften als Hindernis für die Entfaltung des Bolſchewi
ſieht, deshalb ſollen ſie vernichtet werden. Um mühe
äußere Staatsgefüge zerbrechen zu können, ſoll zuvor
auf gemeinſamer geiſtiger und ſittlicher Ueberzeugung
Zuſammenhalt der Nation erſchüttert werden. Dann m
ſei auch bei uns die Bahn frei für das bolſchewiſtiſch
experiment. Der Generalſtab der Gottloſenarmee, ſo
Häntzſchel weiter aus, befindet ſich außerhalb Deutſchla
deutſchen Kommuniſten ſind nur willenloſe, den aus
Drahtziehern geiſtig untergeordnete Werkzeuge. Die Z.
die ſogenannte Internationale proletariſcher Freidenke
Die Stammutter der internationalen Gottloſenbey
der im Jahre 1925 gegründete ruſſiſche Verband k.
Gottloſer‟. Er zählt in Rußland heute über 5 Mill i
wachſener und rund 2 Millionen jugendlicher Gottlo
deutſche Sektion der kommuniſtiſchen Freidenkerinterna
der Verband proletariſcher Freidenker Deutſchlands
dieſes von Moskau aus geführten Verbandes ſoll jetzt
land die geiſtige Zerſetzung und Wühlarbeit gegen Ges
und Religion in die Tat umgeſetzt werden. Mit große
aufwand wird eine ungeheure Propaganda durch Schri
und Rundfunk entwickelt, wie ſie ſich auf die Dauer 1
gefallen laſſen kann. Mit im Auslande gedruckten, in rſch
Sprache erſcheinenden Schriften wie zum Beiſpiel der
erſcheinenden Halbmonatsſchrift Neuland, wird revo
Atheismus nach Deutſchland hineingeſchmuggelt. Die
kauer Gewerkſchaftsſender in deutſcher Sprache verbreit
funkſendungen aus der antireligiöſen Univerſität und
religiöſen Muſeum daſelbſt dienen dem gleichen Zw
Rundfunkſendung Spaziergang durch das antireligiöſe Fe
wurde ausgerechnet zu Weihnachten zu uns in deutſche
herübergefunkt. Hand in Hand damit ging eine vom
proletariſcher Freidenker Deutſchlands, veranſtaltete
nachtskundgebung. Ein proletariſcher Schallplattenve
ſogenannte kommuniſtiſche Weihnachtslieder wi=
Stern. Gottloſenlied heraus. Darin werden Ein an
und Gebräuche der chriſtlichen Kirche beſchimpft.
In den Arbeitervierteln der Induſtrieſtädte we
klärungabende mit Lichtbildervorträgen veranſtaltet m ſer
wie Kampf gegen die Pfaffen in der Sowjetunion Kſſen
hetze einſt und jetzt oder Braucht das arbeitende Volk? Eon
Kommuniſtiſche Bühnendarſteller werden in ſogenannten krr=
truppen
zuſammengefaßt und bringen religionsfeindli E
und rote Revuen zur Aufführung.
Ein beſonders trauriges Kapitel iſt die antireli
paganda unter den ſchulpflichtigen Kindern. Die Sechs=
jährigen
werden in Roten Jungſcharen die Aelter
Roten Schulvorpoſten und den Roten Jungpion
ſammengefaßt. Die Internationale Arbeiterhilfe, di n
gemeinſchaft für rote Sportarbeit, die Intereſſenge
für Arbeiterkultur und die Rote Hilfe, alles Hi
tionen der Kommuniſten, haben ſich Kindergruppen an d
Es ſind jetzt nicht weniger als 26 000 Kinder in ſolche gei
gruppen umfaßt. Ein Blick auf die Schulaufſätze der geei
flußten Kinder zeigt, daß hier eine ſittliche Verwahr B
Jugend ſyſtematiſch organiſiert wird. Die Organi
deutſchen Gottloſenbewegung war ein weſentlicher Anl k
Erlaß der erſten Verordnung des Reichspräſidenten
kämpfung politiſcher Ausſchreitungen im März vorige Erhu
Durch eine weitere Verordnung wurde in das Lichtſpi
Beſtimmung aufgenommen, daß ein Film verboten we
wenn er lebenswichtige Intereſſen des Staates verl
dabei war nicht zuletzt an die alle ſittlichen Funda e
Staates untergrabende Gottloſenbewegung gedacht. Die Im
geſetzlichen Beſtimmungen haben bereits den Erfolg /K,
Bewegung weſentlich einzudämmen. Die Rote Fahn
am 1. Januar ein, daß z. B. die kommuniſtiſchen Th F
Revuegruppen infolge der Märzverordnung zurückgeg
faſt völlig aus der Oeffentlichkeit verſchwunden ſeien I
vor einem Jahr die breite Oeffentlichkeit noch lebhaft
den Gottloſenverſammlungen iſt es ſtill geworden.
bleibt noch viel zu tun übrig. Beſonders erſchrecke /1
Propaganda unter den ſchulpflichtigen Kindern. Mar ſo
gegen nicht nur mit polizeilichen, ſondern ebenſo ſehr G
den geiſtigen Mitteln der Aufklärung zu arbeiten ha

e Ergebniſſe ſeiner Forſchungsreiſe, die insbeſondere
giſchem Gebiete ſo groß ſind, daß er eine Reihe von
irn heranziehen muß, die ihm bei der Sichtung u
ſichung des Stoffes helfen. In dieſer Weiſe verbrin
harwin ſeine Tage. Er iſt Gärtner, Landwirt, 31
(aturforſcher zugleich. Bis kurz vor ſeinem Tode, 1
ſpril 1882 erfolgt, iſt er eifrig an der Arbeit.
Die Lehre, die man nach ihm als Darwinismu
let iſt in dem im Jahre 1859 erſchienenen Buche übe
rung der Arten enthalten, das noch im gleichen
Bronn ins Deutſche überſetzt wurde. Auch dieſes B
ne Frucht ſeiner Forſchungsreiſe anzuſehen. In *
haren Darwin gewiſſe Erſcheinungen aufgefallen, di
händtſchaftliche Beziehungen zwiſchen den noch lebende
tern dieſes Erdteils mit längſt ausgeſtorbenen Geſchl
her Art hinzudeuten ſchienen. Den Gedanken, da
Nenſch und Tier irgendeine Verwandtſchaft vorhe
önne, hatte man bisher überhaupt noch kaum gef
Nenſchen konnte nur wieder ein Menſch, vom Tier
n Tier kommen. Aber auch aus einer beſtimmte
onnte niemals eine andere hervorgehen. Jede Art
ür ſich in immer unveränderter Weiſe fort. Das ſte
es von ſeiten der Naturwiſſenſchaften als eine un
Wahrheit, als ein Axiom angeſehen wurde. An d
ar nicht zu rütteln.
Um ſo größer die Aufregung, als Darwin ſie ver
ahlreichen Tatſachen aus dem Tier= und Pflanzenlel
u, daß es keine unveränderliche Art gibt. Alles, w
b Tier oder Pflanze, unterliegt Abänderungen, die
er Zeiten zu ſehr ſtarken Umwandlungen, zu weitge!
ſeichungen von den älteren Formen führen können.
nderungen werden bei freier Entwicklung durch die
orgebracht, ſie können aber auch auf dem Wege de
rhalten werden. Die Züchtung bedient ſich einerſeik
ichkeit, alſo des Vermögens der Organismen, gewiſſe
en weiter zu vererben, andererſeits der Abänderlichte!
löglichkeit, durch Eingriffe der mannigfachſten Art 2
en herbeizuführen. Für die Richtigkeit ſeiner 2
ringt Darwin geradezu Unſummen von Beweiſen bel
nderungsmöglichkeiten erſtrecken ſich nicht nur auf
heſtalt, ſondern auch auf die Seele, den Geiſt und de
Blicken wir vom Standpunkt unſerer heutigen 9
aften zurück auf die Zeiten nach dem Erſcheinen od.
ſuch, ſo drängt ſich uns unwillkürlich die Frage aul:
Lärm? Das, was Darwin lehrte, iſt jetzt, wenn au
Fragen noch zu löſen ſind, allgemein anerkannt. Die
eht heute ins Einzelne und liefert ſtändig neue *
ſen großen führenden Gedanken, die Darwin ausgeſp

[ ][  ][ ]

V. Aprfl 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 103 Seite 2

ne.

Manſchaftspinnte vei keithgregierlung
zur Scholle! Nakionale Aufgaben im Oſten. Anſiedlung von Landarbeikern. Seßhaftmachung
von Bauernſöhnen. Nalionale Erziehung der Jugend durch Spork= und Arbeitsdienſt.

Ausarbeikung eines großen Wirtſchaftsprogramms.

Nakionale Oftſiedlung.

ISl
un I

n.unſerer Berliner Schriftleitung.
Her Rückkehr des Reichskanzlers aus Genf wird ſich die
erung u. a. auch mit einem Geſetzentwurf über die För=
r
Oſtſiedlung zu beſchäftigen haben. Die Vorlage behan=
die
Siedlung als ſolche ganz allgemein. Die in ihr
gten Richtlinien gelten alſo auch für Weſt= und Süd=
. In der Praxis kommt es jedoch jetzt darauf an, den
völkerten Oſten Deutſchlands ſtärker zu beſiedeln. Man
den Weg gehen, vorläufig nicht neues Menſchenmaterial
Weſten heranzuholen, ſondern die im Oſten vorhandenen
ter und die zweiten und dritten Bauernſöhne vor der
ung in die Städte zu bewahren, alſo ſeßhaft zu machen.
es gelungen iſt, dieſes Ziel zu erreichen, und wenn eine
knappung eintritt, wird man aus anderen deutſchen
Bezirken ſiedlungsfreudige Menſchen heranholen. Auch
llen die Möglichkeit erhalten, ſich an der Siedlung be=
können
. Im Intereſſe des nationalen Zieles, das mit
lung verbunden iſt, kommt es aber darauf an, vorerſt
nſchenſchlag anzuſetzen, der mit landwirtſchaftlichen Ar=
s
beſte vertraut iſt und der nicht erſt eine Umſchulung,
eitraubend iſt und auch viel Geld koſtet, durchmachen
dem Geſetzentwurf werden auch Richtlinien für das
der Siedlung enthalten ſein. Man will ohne gro=
erluſt
möglichſt viele Menſchen auf eine eigene Scholle
Der Amfang der Oſtſiedlung
irlich in erſter Linie von dem ab, was der Reichsfinanz=
n
Unterſtützungsmitteln zur Verfügung ſtellt. Infolge=
n
das Schlußwort über die Oſtſiedlung erſt dann ge=
erden
, wenn auch der Etat fix und fertig daſteht. Zur=
n
ſich die verſchiedenen Reſſorts darum wer die Feder=
bernehmen
und die Durchführung des Siedlungsgeſetzes
r ſoll. Das Finanzminiſterium muß natürlich ausſchei=
ſich
nicht auch noch mit Siedlungsproblemen belaſten
jer gehörte die Siedlung zu dem Bereich des Reichs=
iſteriums
. Die Oſtſtelle in der Reichskanzlei, die die
hilfe bearbeitet und an deren Spitze der Miniſter
ſchöningen ſteht, will ſich jedoch maßgebenden Einfluß
ſe drei Stellen haben ſchon ihre Vorſchläge über die
dr ſelbſt ausgearbeitet, die in dieſen Tagen in Reſſort=
ſen
zur Beratung geſtellt wird. Der Kanzler wird wohl
ſem Falle entſcheiden müſſen, wer die Federführung zu
n hat. Miniſter Schlange=Schöningen hat ſich durch
lfepläne um die Sanierung der oſtdeutſchen Landwirt=
ittzſ
liche Verdienſte erworben. Er verfolgt auch beſtimmte
bereits vor einigen Wochen von dem Geſamtkabinett
h gebilligt worden ſind. Da er über die im Oſten
79: Länder zu verfügen hat, möchte man annehmen, daß
amte Siedlung übertragen wird und daß man ihm auch
tal der Siedlungsabteilung des Reichsarbeitsminiſte=
Verfügung ſtellt.


dd
NIE
itet
ert
ſe
mat
dI
131
ſer!
FI

Spork und Arbeit.

eichsinnenminiſter Groener hat ſich in dem
t dem er das Verbot der nationalſozialiſtiſchen Kampf=
ien
begründete, dazu bekannt, daß es ſein Ideal
geſamte deutſche Jugend in Sportver=
zuſammenzufaſſen
und hat bereits für die
eine entſprechende Regelung in Ausſicht genommen.
r wiſſen, hat ſich auch das Reichskabinett mit dieſer
häftigt und Vorſchläge Groeners zur Kenntnis ge=
ſat
ſich aber endgültig noch nicht darauf feſtgelegr,
Form die Anregung greifbare Geſtalt annehmen ſoll.
lan ſelbſt iſt ja ſchon alt. Er beſteht eigentlich ſchon,
ie allgemeine Wehrpflicht verboten wurde. Immer
Verſuche gemacht worden, als Erſatz dafür Uebungs=
e
Jugend einzuführen Auch Herr Dr. Wirth hat ſich
niniſter darum bemüht. Aber die Erfolge ſind ſehr
eweſen, weil die parteipolitiſche Zerſetzung den einigen
mlegte. Heute, wo ein großer Teil der Jugend er=

werbslos iſt, iſt der Zwang zu einer ſolchen nationalen Er=
ziehungszeit
noch ſtärker als früher. Denn die Gefahr
beſteht, daß die Jugend das Arbeiten verlernt.
Darüber hinaus aber ſind die jüngeren Jahrgänge be=
greiflicherweiſe
der hauptſächlichſte Nährſtoff der all=
gemeinen
Unzufriedenheit. Herr Groener ſelbſt ſcheint
ſich die Entwicklung ſo vorzuſtellen, daß er

eine Dachorganiſakion

ſchafft, die alle jugendlichen Sportverbände zu=
ſammenfaßt
. Er hat für die Leitung auch bereits eine be=
ſtimmte
Perſönlichkeit in Ausſicht genommen, die zurzeit an der
Spitze des Jungdeutſchen Bundes ſteht. Völlig unklar aber iſt
dabei noch, wie die parteipolitiſche Neutralität
erreicht werden ſoll, ob etwa die Mitglieder des Reichs=
banners
oder die Jugendgruppen des Stahlhelms als Seele dieſer
Dachorganiſation angegliedert werden, oder ob die ganze Organi=
ſation
darauf abgeſtellt werden ſoll, alle die Verbände, die bisher
mit der ſportlichen Erziehung der Jugend ſich befaßt haben, all=
mählich
aufzulöſen und in dieſer Dachorganiſation aufgehen zu
laſſen. Ebenſo undurchſichtig iſt auch noch

das Programm.

nach dem die Erziehung ſelbſt durchgeführt werden ſoll. Der
Reichswehrminiſter und mit ihm zahlreiche Mitglieder des Kabi=
netts
gehen davon aus, daß eine brauchbare Löſung nur
erzielt werden kann, wenn man dieſe Wehr=
erziehung
gleichzeitig in irgendeiner Form mit
dem freiwilligen Arbeitsdienſt verkoppelt. Das
wäre möglich durch eine Teilung der Zeit nach, indem etwa der
eine halbe Tag für den Sportbetrieb, der andere halbe Tag für
den Arbeitsdienſt verwendet würde. Das wäre aber auch möglich
in Form eines Krümperſyſtems, durch Auswechſelung zwiſchen den
Sportlagern und den Arbeitslagern. Vorausſetzung dafür iſt auch
gleichzeitig ein Arbeitsprogramm, das dieſe Dienſtpflicht für die
geſamte Volkswirtſchaft ſich nützlich auswirken läßt, ohne den
ohnehin ſchon beſchränkten Raum der bezahlten Arbeit zu ver=
ringern
. Womit dann wieder das Problem der Geldbeſchaffung
verbunden iſt. Denn wenn auch ein ſolcher ſtaatlicher Apparar
möglichſt billig aufgezogen werden kann, wird er doch mindeſtens
ebenſo teuer wie die Arbeitsloſenunterſtützung, wozu dann noch
die Materialkoſten kommen, ſo daß auch der Reichsfinanzminiſter
bei dieſer Angelegenheit ein gewichtiges Wort mitzureden hat.
Daraus ergibt ſich wieder, daß eine Löſugn nur gefunden werden
kann im Zuſammenhang mit der Aufſtellung des neuen Etats,
daß alſo auch dieſe Sorge bei der Aufſtellung eines großen Wirk=
ſchaftsprogramms
, das nach der Rückkehr des Kanzlers aus Genf
in Angriff genommen werden ſoll und ſeinen Niederſchlag in
neuen Notverordnungen finden wird, eine große Rolle ſpielen muß.
Hindenburg=Brief und Groener=Arkikel.
Berlin, 18. April.
Zu den Preſſeerörterungen, die an den Brief des Reichs=
präſidenten
an Reichsminiſter Groener ſowie an den Artikel
Groeners geknüpft worden ſind, erfahren wir aus Kreiſen des
Reichsinnenminiſteriums:
Der Artikel war bereits fertiggeſtellt ehe
der Miniſter von dem Brief des Reichspräſiden=
ten
Kenntnis bekommen hatte. Alle anderen Kombi=
nationen
in der Preſſe ſind unzutreffend. Im übrigen erörtert
der Artikel ja auch eine ganze Reihe von Fragen, die nicht un=
mittelbar
mit dem Schreiben des Reichspräſidenten in Zuſam=
menhang
ſtehen, ſo daß die Behauptungen, er enthalte eine Prä=
judizierung
der Stellungnahme des Miniſters, völlig abwegig
ſind. Wenn in der Preſſe mit Bezugnahme auf das Schreiben
des Reichspräſidenten weiter behauptet wird, der Reichspräſident
habe das Verbot des Reichsbanners verlangt, ſo ſteht dies nach
Auffaſſung der zuſtändigen Kreiſe des Reichsinnenminiſteriums
völlig im Widerſpruch zu dem klaren Wortlaut des Briefes.
Das in dem Schreiben erwähnte Material iſt dem Reichsinnen=
miniſterium
zum Teil bereits Samstag nachmittag, zum Teil
aber erſt Montag früh zugegangen. Die Durchſicht und Prüfung
des Materials wird ſo beſchleunigt erfolgen, wie es nur irgend
möglich iſt.

4

dter Journaliſten= und
Schriftſteller=Berein.
17. literariſcher Abend.
rat Dr. Dr. Berger, der den Abend mit herzlicher
eröffnete, wies, Rückblick werfend, auf die bedauers
de hin, daß die letzten literariſchen Abende von Mit=
weniger
beſucht waren. Heute ſei es erfreulich
d der Abend nähere ſich wieder den eigentlichen=Aüf=
Vereins. Der heutige Abend ſolle wieder einmal
geben, Dichtungen zu vermitteln, die bisher noch
Leg in die Oeffentlichkeit gefunden haben. Nicht da=
ie
etwa nicht druckwert ſeien. Im Gegenteil vielleicht!
lyriſchen Dichtungen das erwies der Abend
Dr. Paul Appel handelt es ſich um ſchickſalgebun=
eben
, das zur dichteriſchen Entladung drängt. Ein
Is oft ſo ſchwer war, daß nur Glaubensmacht es
half und das erfahrungsgemäß eine literariſche
Gſt vor der Oeffentlichkeit verbirgt. Dr. Paul Appel,
as war ſeinen Dichtungen ein empfindſamer, aber
ucksvoller Vermittler. Seine Dichtungen ſind Stim=
194, aber ausſchließlich ſolche, die aus irgendeinem
en, harmloſen Erleben geboren wurden. Immer aber
den voll gedanklicher Tiefe, ethiſcher Reine. Aus ſicht=
dem
Ueberwinden und aus einer tiefen Gläubigkeit.
lebe diktieren die meiſten. Irgendwie iſt es immer
Derdung, deren Seele plaſtiſch und in ſchöne Form
Iich verherrlicht wird und in gläubigem Hoffen aus=
in
wieder gefeſtigtem Sichfinden vertrauend neu,
hend geſtaltet. Kriſtallene Klarheit der gedanklichen
und Reinheit des Empfindens, hoben Dr. Appels
über Durchſchnittsniveau. Sie iſt, obwohl natur=
Oopferiſch. Gleich nah dem Leben, dem Werden, wie
enden Tod.
IInten Geheimrat Dr. Bergers folgte literarhiſtoriſche
Der Dichtungen in wenigen, treffenden Sätzen. Er
ſtarken Strom perſönlichen Eigenlebens der Dich=
Dowohl ſie ganz eigenes iſt, ſich etwa in der Lini=
Oderlin, Novalis, Dehmel, Rilcke, Stefan George
Gnerkannte die Schönheit der Form, die, wenn auch
Deden, dem gedankenreichen Inhalt der Lyrik Appels
kahmen gibt.
Shrik dann zur Epik. Frau Dorothea Hollatz
Bweliſtiſche Skizen von Germang Scholomo=

witſch. Gut empfundene Kindermärchen, die von beſter Kennt=
nis
der kindlichen Seele zeugen. Dichteriſch verklärter Alltag.
Soziale Bilder ſeeliſcher und materieller Armut der Kindheit,
vom Schimmer beglückenden freien Glaubens verſchönt und nicht
ohne ſonnige Heiterkeit. Naiv und leicht!
Auch für Frl. Scholomowitſch und Frau Hollatz hatte Ge=
heimrat
Dr. Berger herzliche Dankesworte, und war damit Ver=
*4
mittler des Dankes der Hörer.
* Edgar-Wallace=Uraufführung in Leipzig.
Am Leipziger Schauſpielhaus wurde Platz und Sieg eine
dreiſtündige Komödie in 3 Akten und 6 Bildern von dem unlängſt
verſtorbenen engliſchen Schriftſteller Edgar Wallace, frei ins
Deutſche übertragen von dem Dramaturgen der Berliner Max=
Reinhardt=Bühnen und Shakeſpeare=Ueberſetzer Hans Rothe
uraufgeführt, ein echter Wallace mit allen Spannungsmomenten
ſeiner Welt. Ein engliſcher, faſt ruinierter Rennſtallbeſitzer kommt
kurz vor dem großen Preis auf die Idee, ſein Pferd Alba zu
ſtoppen, um es für den Königspokal eines ſpäteren Rennens auf=
zuſparen
und zu ſchonen. Er teilt dieſes aber in einem Brief
der geliebten Frau eines Freundes mit, um ihr auf dieſes Pferd
geſetztes Geld zu retten, widerruft ſeine Mitteilung, indem er
ihr die weitere Mitteilung auf eine 100=Pfundnote ſchreibt, daß
er das Pferd laufen läßt. Trotzdem macht ſein Pferd nicht
Sieg. Er iſt ruiniert und gezwungen, von der Freundin
20 000 Pfund in Pfandbriefen, die er ihr früher einmal an=
vertraute
, zurückzufordern. Da ſie dieſes Geld ausgegeben hat.
kommt es zum Zerwürfnis, ſie ſchickt aus Rache ſeinen erſten
Brief an den Rennklub ein und behauptet bei der Vernehmung,
den zweiten, jene 100=Pfundnote nicht erhalten zu haben. Somit
wird er nun von allen engliſchen Rennplätzen ausgeſchloſſen.
Eine andere Frau, die ihn liebt, hat bei dem Rennen aber auf
den ſiegreichen Gegenfavoriten geſetzt, ein Vermögen gewonnen,
ſein Haus gekauft, ſomit erkennt er ihre wahre Liebe. Der
Zufall ſpielt ihm die rote Brieftaſche eines Freundes in die
Hand mit einer Hotelrechnung, aus welcher ſich deſſen Untreue
mit der zuerſt Geliebten ergibt. Dadurch iſt er nun in der Lage,
ſie zur Rückgabe jener 100=Pfundnote zu zwingen, welche ihn
beim Renngericht rehabilitiert. Man erkennt aus dieſer Hand=
lung
bereits, mit welchen Momenten Wallace arbeitet, das alles
in einer ſchmiſſigen und witzigen Ueberſetzung, in der oft ſo
etwas wie Wildeſcher Sarkasmus durchklingt, eines Theater=
fachmannes
wie Hans Rothe, in einer farbenprächtigen Inſzenie=
rung
Otto Wethers und in guter Darſtellung, erntete reichen
b. a.
Beifall des Premierenpublikums.

Neue Grieben-Reiſeführer.
Madeira, Canariſche Inſeln und Azoren. 1932 2. Auflage,
149 Seiten, mit 14 Karten und Plänen, 4.90 RM. Der Grieben=

Heſſiſche Polikik.
Die Nalionalſozialiſten beankragen Auflöſung
des Heſſiſchen Landkags.
Darmſtadt, 18. April.
Die nationalſozialiſtiſche Fraktion hat einen Antrag auf Auf=
löſung
des Heſſiſchen Landtages eingereicht, außerdem einen An=
trag
auf Zurückziehung der Reichsverordnung über das Verbot der
SA. und SS. und einen Antrag auf Verbot des Reichsbanners
und der eiſernen Front, weiterhin einen Antrag auf Mißbilligung
des Vorgehns des heſſiſchen Innenminiſters und ſeiner Polizei=
organe
bei Ausführung der Reichsverordnung vom 13. April 1932.
Dieſe Anträge ſollen in der morgigen Sitzung beraten werden.
Landeslehrerverein und Schulabbau.
In einer Entſchließung des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes
des Landeslehrervereins, die Stellung zu Einzelfragen nimmt, die
aus dem Abbau entſtanden ſind, heißt es: Der Ausſchuß wendet
ſich nach wie vor mit aller Entſchiedenheit dagegen, daß die Volks=
ſchule
die Opfer des Abbaues an ſämtlichen Schularten allein zu
tragen hat. Der Ausſchuß lehnt die einſeitige Belaſtung einer
Beamtengruppe (nämlich die Kürzung der Lehrerinnen an Be=
ſoldung
und Leiſtung um 10 v. H.) ganz entſchieden ab. Er be=
gründet
dieſe Ablehnung aus geſamtbeamtenrechtlichen Gründen,
ſowie mit Beſtimmungen der Reichsverfaſſung. Der Ausſchuß
erhebt aufs lebhafteſte dagegen Einſpruch, daß Stellen, die durch
freiwillige Penſionierung von Rektoren freigeworden ſind, nicht
beſetzt werden und damit den Lehrern als Beförderungsſtellen vor=
enthalten
werden. Der Ausſchuß bedauert, daß bei den Ver=
ſetzungen
an die begehrteren Plätze (z. B. Darmſtadt) mehr
Lehrerinnen als Lehrer verſetzt wurden, ſo daß aufs neue eine
Veränderung der Zuſammenſetzung der Lehrkörper zu Ungunſten
der Lehrer ſtattfand. Junge Damen in die Stadt berufen und
verheiratete Lehrer mit Kindern auf dem Lande ſitzen laſſen,
dafür hat der Geſchäftsführende Ausſchuß des Landeslehrervereins
kein Verſtändnis und proteſtiert dagegen.
Erneuke Verſchlechkerung
der Finanzlage der Gemeinden.
Berlin, 18. April.
In den Vorſtandsſitzungen des Deutſchen und des Preu=
ßiſchen
Städtetags, die am 15. und 16. April im Städtehaus in
Berlin ſtattfanden, wurde von allen Seiten auf die weitere Ver=
ſchlechterung
der Lage hingewieſen. Das Steueraufkommen
unterſchreite die niedrigſten Schätzungen. Die Zahl der Wohl=
fahrtserwerbsloſen
ſei in den letzten ſechs Monaten um mehr
als 60 v. H. geſtiegen. Mit Abſtrichen ſei in dieſer Situation
nichts mehr zu erreichen. Trotzdem ſei den Gemeinden weder
vom Reich noch von den Ländern auch nur annähernd aus=
reichend
geholfen. Noch immer ſtehe die Reform der
Apbeitsloſenhilfe aus. Es beſtehe die ernſte
Gefahr, daß in kurzem auch die Zahlung der
Zinſen, Gehälter, Löhne und Unterſtützungen
in größerem Umfang in Frage geſtellt werde.
Die ſchwere Lage der Gemeinden werde durch Maßnahmen
des Reichs und der Länder verſchlechtert; in vielen deutſchen
Ländern ſeien die Staatsetats durch Aenderung des Finanz=
und Laſtenausgleichs zu Ungunſten der Gemeinden ausgeglichen
worden. Die deutſchen Gemeinden und Gemeinde=
verbände
müßten für 1932 mit einem Defizit von min=
deſtens
750 Millionen RM. rechnen, nachdem ſchon das
Rechnungsjahr, 1931 mit einem Fehlbetrag von wenigſtens
350 Mill. RM. abſchließe. Präſident Dr. Mulert habe vor
wenigen Tagen Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich auf dieſe be=
drohliche
Lage aufmerkſam gemacht. In zahlreichen In=
duſtrieſtädten
deckten die geſamten Steuereinnahmen nur noch
die Hälfte der Wohlfahrtslaſten. Von einem Haushalts=
ausgleich
ſei deshalb in den meiſten Städten nicht mehr
die Rede.
Endlich müſſe die Reform der Arbeitsloſenfürſorge verwirk=
licht
werden. Eine einheitliche Finanzierung durch Zuſammen=
faſſung
der verſchiedenen Deckungsquellen der Arbeitsloſenhilfe
zu einer einheitlichen beſonderen Zweckſteuer und eine Garantie
für das zweckmäßige Zuſammenarbeiten zwiſchen Wohlfahrts=
und Arbeitsämtern ſeien unerläßlich. Es gehe nicht an,
die Laſten der Arbeitsloſenfürſorge immer
mehr vom Reich auf die Gemeinden abzuwälzen.
Für die Uebergangszeit müſſe der bisherige Reichszuſchuß ohne
jede Kürzung oder Stockung fortgezahlt und der ſtändig an=
ſchwellende
Zufluß der Arbeitsloſen in die kommunale Erwerbs=
loſenfürſorge
abgeſtoppt werden.

Reiſeführer durch die Glücklichen Inſeln iſt gerade noch recht=
zeitig
zur Reiſeſaiſon ſoeben in neuer Auflage erſchienen. Schon
der Dreiklang des Titels löſt ein Gefühl der Reiſeluſt und Reiſe=
ſehnſucht
aus, verbirgt ſich hinter ihm doch ein Gebiet, das in
unſerer geographiſchen Vorſtellung keineswegs ſo feſt und anſchau=
lich
fixiert iſt, wie die ehrwürdigen Stätten des klaſſiſchen Reiſe=
landes
Italien, und das daher in hohem Maße den Reiz des Un=
bekannten
trägt.
Die drei oberitalieniſchen Seen und Mailand (Lago Mag=
giore
, Luganer= und Comer=See), 1932, 13. Aufl., mit 8 Karten
und 2 Grundriſſen, 170 Seiten, 2.70 RM. Der vorliegende Band
gibt zunächſt eine umfaſſende Beſchreibung der drei großen weſt=
lichen
oberitalieniſchen Seen: Lago Maggiore (mit Orta=See).
Luganer See und Comer See, die ihrem Charakter ſowohl wie
ihrer Lage nach eine in ſich geſchloſſene Gruppe der von altersher
wegen ihrer großen Schönheit gerühmten und beſuchten Seen zwi=
ſchen
dem Südhang der Alpen und der Poo=Ebene bilden. Der
Wechſel der Landſchaftsform vom ſchroffen Hochgebirge im Norden
über ſanfte Berglehnen bis zu den ſubtropiſch üppigen Geſtaden
im Süden bildet einen der Hauptreize dieſes Gebietes.
Berlin und Umgebung. 1932, 68 Aufl, 256 Seiten, mit
12 Karten und 10 Grundriſſen 3.00 RM. In 68. Auflage er=
ſcheint
der Grieben Berlin, den Berlinern längſt vertraut als
ein überſichtliches Kompendium alles deſſen, was es in ihrer
Vaterſtadt zu ſehen, zu hören, zu erleben gibt, dem Fremden ein
Handbuch deſſen Name faſt ſchon ein Programm geworden iſt.
Sachlich beginnt der Führer mit der Feſtſtellung, daß wenn von
ſchönen Städten die Rede iſt, Berlin meiſt nicht genannt zu wer=
den
pflegt. Aber hinter dieſem lapidaren Bekenntnis verbirgt ſich
nur der Stolz auf das, was dieſe jüngſte aller europäiſchen Welt=
ſtädte
ſchon geleiſtet hat und noch leiſtet.
Wien und Umgebung. mit Wachau. Semmering, Schneeberg
und Raxalpe. 1931 31. Auflage, 243 Seiten, mit 8 Karten und
7 Grundriſſen 2.70 RM. Der Grieben=Verlag hat die neue Auf=
lage
dieſes Führers, dem Gebot der Stunde Rechnung tragend, im
einfacherem Gewand erſcheinen laſſen und das anſpruchsvolle
Leinen der früheren Auflagen durch einen ſoliden Karton erſetzt.
Als Aequivalent konnte er, unter Aufrechterhaltung des überaus
reichen Inhalts, den Preis des Führers um mehr als den vierten
Teil ermäßigen und gibt damit jedem der Oeſterreichs ſchöner
Bundeshauptſtadt einen längeren Beſuch abzuſtatten gedenkt, die
Möglichkeit, ſich für wenig Geld einen wirklich umfaſſenden, ſorg=
fältig
durchgearbeiteten Führer zu beſchaffen.
Budapeſt und Umgebung. 1931 9. Auflage. 141 Seiten mit
3 Karten und 5 Grundriſſen. 2,.25 RM. Tauſende von Reiſe=
luſtigen
beſuchen in jedem Jahr die elegante und durch ihre einzig
ſchöne Lage in aller Welt bekannte Haupt=, Reſidenz und Bäder=
ſtadt
Ungarns, ſei es auf der Fahrt von der Adriaküſte nach dem
Norden, ſei es im Anſchluß an einen Aufenthalt in der Bundes=
hauptſtadt
des Nachbarlandes Oeſterreich, von der es in knapp
fünf Stunden mit der Bahn, in etwa 12 Stunden auf der herr=
lichen
Waſſerſtraße der Donau zu erreichen iſt.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 103

De
blatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 19.

Für die anläßlich unſerer Vermählung in ſo zahlreichem
Maße erwieſenen Aufmerkſamkeiten ſagen wir unſeren
herzlichſten Dank.
Friedel Graulich u. Frau, Viktoriaſtraße 50.

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Sonntag abend 11½ Uhr verſchied nach langem,
ſchweren Leiden meine liebe Frau, meine gute
Mutter Schwiegermutter Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante

Gialenfäeenn Siefet

geb. Götzinger
im 20. Lebensjahr.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Dreſſel
Heinrich Dreſſel
Anna Dreſſel, geb. Trietſch
Elſe Dreſſel, Enkelkind.

Darmſiadt, den 18. April 1932.
Große Ochſengaſſe 2.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 20. April,
nachmittags 3½4 Uhr, von der Kapelle des alten Fried=
hofs
aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.

Todes=Anzeige.

Gott dem Ailmächtigen hat es gefallen, meine liebe
Mutter, unſere gute Großmutter und Urgroßmutter,
Schweſter und Tante

Frau Eliſabeth Eigenbrodt
geb. Ruf

im 79 Lebensjahre, wohl verſehen mit den heiligen
Sakramenten, in die Ewigkeit abzurufen.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Helene Hofmann
geb. Eigenbrodt Wwe.
Darmſtadt, Beſſungerſtr. 92.

Die Beerdigung findet am Dienstag, den 19. April,
nachinittags 3 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.

Heute Nacht entſchlief ſanft unſer lieber Bruder,
Schwager und Onkel

Peter Carl Creter
im Alter von 82 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig und Wilhelm Hering.
Darmſtadt, Sandbergſtr. 18, den 17. April 1932.

Die Beerdigung findet Dienstag, den 19. April,
nachmitt, 2½ Uhr auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.

Dankſagung.

Für die uns in ſo reichem Maße erwieſene
Teilnahme bei unſerem ſchweren Verluſie
und die ſchönen Blumenſpenden für unſeren
lieben Entſchlafenen ſprechen wir unſeren
herzlichſten Dank aus.

Frau Oorothea Schmidt
und Kinder.

Darmſtadt, den 18. April 1932.
Luſſenſtraße 12.

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Gründliche Ausbildung an eigener Garderobe

Zuschnelden,
Klelder-, Mäntel-,
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Tonl Hanau -Melsterin
Elisabethenstragse 70. I. Telefon Nr. 4243

Wir erfüllen hiermit die rraurige
Pflicht, unſere Mitglieder von dem
Ableben unſeres Landsmannes

Herrn Karl Barth

Hegante Kheidun

Darmſtadt.

geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 20. April uim 15 Uhr ſtatt.
Wir bitten unſere Mitglieder um
zahlreiche Beteiligung.

5989)

Oberheſſen=Verein
Darmſtadt.
Der Vorſtand.

Geſtern verſchied, unſer lieber
Kamerad und langjähriges, treues
Mitglied

Herr Karl Barth

Werkführer i. R.
Altveteran von 1866 u. 1870/71.

Die Beerdigung findet am Mitt
woch, den 20. April, nachmittags
3 Uhr, auf dem Beſſunger Fried=
hof
ſtatt.
Wir bitten um zahlreiche Be=
teiligung
.
Der Vorſtand.
5953)

verlangt tadellosen Sitz u.
den erzielen Sie, wenn Sie
nach meinem mod. Systen
Zuschneiden
Gewissenhafte gründl. Aus-
bildung
verbürgt. Verlang.
Sie unverbindl. Auskunft.
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[ ][  ][ ]

ſtag, 19. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 109 Seite 5

Aus der Landeshaupkftadt.
Darmſtadt, den 19. April 1932.
Ernennung. Durch Entſchließung des Herrn Heſſ. Miniſters
tus und Bildungsweſen wurden die Studienreferendare
Flath. Werner Horn und Wilhelm Reeg, ſämtlich
ſtadt, zu Studienaſſeſſoren ernannt.
En den Ruheſtand verſetzt wurde am 1. April 1932 der
wherſekretär bei dem Miniſterium der Juſtiz Georg Phi=
fiſer
auf Nachſuchen, mit Wirkung vom 1. Auguſt 1932.
ſobes Alter. Der ſtädtiſche Mahnbote i. R. Ludwig Weitzel,
ſtraße 67, begeht am 21. April ſeinen 80. Geburtstag.
o. Geburtstag. Herr Weißbindermeiſter Wilhelm Gräf,
rlhauſtraße, begeht am 19. d. M. in ſeltener Friſche ſeinen
irtstag.
zerhand Darmſtädter Frauenvereine. Am 30. April und
ſindet in Bad=Nauheim eine Mitgliederverſammlung des
es beſſiſcher Frauenvereine ſtatt, zu der auch die dieſem
angeſchloſſenen Darmſtädter Vereine herzlich eingeladen
Die Tagesordnung bringt bedeutſame Vorträge von Frau
Reichenau=Gießen und Fr. M. Birnbaum=Gießen, ſowie
rung durch die techniſchen Badeanlagen, das Mediziniſche
und das Kerckhoff=Inſtitut. Ein Ausflug nach dem ſchönen
Weltbad hat zur Frühjahrszeit noch ſeine beſonderen
d kann dringend empfohlen werden. Alles Nähere iſt zu
durch Frl. Kuhne=Gießen, Seltersweg 26, und die Ge=
le
des Verbandes Darmſtädter Frauenvereine, Hügel=
2. St. Auch Gäſte ſind willkommen.
denwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Zu guter Morgen=
erſammelten
ſich unſere Klubgenoſſen am Böllenfalltor.
in Tage vor der Wanderung mochten Befürchtungen er=
egen
des Wetters. Aber eine leichte Nordoſtbriſe ließ ſie
plos erſcheinen. Und zudem: ein wackerer Wanderer forcht
So ging der Weg am Mathildentempel vorbei, querte
autal und folgte in halber Bergeshöhe der Bergſtraße bis
un dann herabzuſteigen nach Seeheim. Fehlte auch der
hein, ſo geſtaltete ſich doch dieſer Teil der Wanderung
n ſtillen Waldpfaden und den Ausblicken auf die Rhein=
onders
reizvoll. Die Bergſtraße verſagt einſtweilen noch
ütenſchmuck. Aber es war doch eine Freude, die vielen
den Knoſpen zu ſehen, die nur auf ein etwas gelinderes
jarten, um ihre volle Pracht zu entfalten. Der aufmerk=
nderer
aber mochte am Wegesrand ſchon manche Blume
n. Von Seeheim führte der Weg nach dem Pfungſtädter
dieſes wurde durchquert und Pfungſtadt ſelbſt erreicht.
die noch kahle Fläche des Moores noch nichts Bemerkens=
nur
die Stapel des aufbereiteten Schilfes wieſen hin auf
utung des Moores für Pfungſtadt. Aber das geſchulte
Wanderers entzückte immer wieder der ſcharfe Gegen=
zen
den ſteil aufragenden Höhen an der Bergſtraße und
e, die ſich weithin ausdehnt. Grundſätzlich vermeiden
das Eingehen auf die materielle Seite. Diesmal ſei aus
m Gründen eine Ausnahme gemacht. Das Frühſtück in
im Hotel Hufnagel ſtellte ſicher jeden zufrieden. Beſon=
rkennung
verdiente, was die Gaſtſtätte Zum Lamm in
ſt an Güte und Preiswürdigkeit des Mittageſſens bot.
er, die Klubgenoſſen Fabian und Hergt, haben in jeder
den Dank verdient, den ihnen Klubgenoſſe Direktor
in warmen Worten ausſprach. In den Nachmittags=
atten
ſich zahlreiche Mitglieder der Ortsgruppe Pfung=
geſelligem
Beiſammenſein mit uns eingefunden. An ſie
Klubgenoſſe Profeſſor Wentzel herzliche Worte des
nd des Dankes Sie waren wohl verdient. Denn die
ſſen von Pfungſtadt hatten uns einen beſonders ſchönen
zugedacht. Mitten auf dem breiten Wege durch das Moor
uns Herr Bürgermeiſter Mohr, der an Ort und Stelle
te Ausführungen über die Geſchichte des Torfſtichs in

iMneiteil. Aic, der Galſäflgemuſt die Wacderek
Muſik geſorgt. Außerdem verliehen Lieder und andere
unſerer Pfungſtädter Klubgenoſſen den Nachmittags=
n
heiter=feſtliches Gepräge.
ik Jan Hanuſſen gaſtierte geſtern im Saalbau, und
t er einen Experimental=Vortrag angekündigt. Der Be=
lbends
war ſchwach. Seine Experimente waren die ähn=
e
die bei ſeinem letzten Aufenthalt vor zweieinhalb Jah=
rſten
Teil brachte er die telepathiſche Poſt, d. i das Er=
Empfänger, ferner das Suchen von Gegenſtänden uſw.
en Teil wurden graphologiſche Schriftzüge gedeutet und
der ſogenannten Graphoplatie theoretiſch und prak=
tert
. Im Hellſehen ſetzte er die Zuhörer in Erſtaunen,
gangene Ereigniſſe von ihm mit ziemlicher Genauigkeit
legten Orts= und Zeitdaten rekonſtruiert werden konn=
kann
Hanuſſen Fähigkeiten für Experimente, die er
beſondere Ausbildung ſeines 6. Sinnes und durch
angeeignet hat, nicht abſprechen. Hierzu kommt ſeine
im Auftreten, Vortragen und Vorführen, andererſeits
aber derartigen überſinnlichen Experimenten mit
ken Doſis Skepſis begegnen, zumal eine exakte Wiſſen=
Hieb= und Stichfeſtigkeit in Abrede ſtellt.
lia. Der populärſte Opern= und Operettenſtar, der ge=
bling
Berlins, Gitta Alpar, ſingt ab morgen in ihrer
afilm=Operette: Gitta enddeckt ihr Herz, mit Guſtav
Der Film iſt ein Ereignis für Darmſtadt.
n ſchwarzen Rößl, die überaus humorreiche parodiſtiſche
id bei ihren hieſigen Erſtaufführungen großen Beifall.
uistag und folgende Abende finden weitere Aufführun=
deren
Beſuch, ſofern man ein paar heitere Stunden ver=
ill
, wärmſtens empfohlen werden kann. (Siehe Anz.)
Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus. 19 April 19½. Ende nach 22 Uhr. Dſt. Volksb. M (5. Pſt.)
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Straße. Preiſe 0 705 60 Mk. J,21. April 19½22½ Uhr. C 21, Razzia.
Preiſe 0.604 80 Mk. Kleines Haus. 19, April 19½22 Uhr. Außer Miete, Jphigenie.
Preiſe 0.604.50 Mk. 20. April 19½22½ Uhr. Bühnenvolksb. II (10. Vſt.) ohne
Wechſelm. Die Italienerin inAlgier. 0.705

*

fr21. April ! Keine Vorſtellung.
ſiſches Landestheater. Die Erſtaufführung des Front=
Sigmund Graff und Carl Ernſt Hintze Die end=
aße
findet Mittwoch, 19.30 Uhr, im Großen Hauſe
Inſzenierung des Werkes, das kürzlich in Berlin im
Schillertheater ſeine 25. Aufführung erlebte, hat Gün=
der
ſzeniſche Entwurf ſtammt von Siegfried Sebba.
de in dieſem perſonenreichen Kriegsſtück, das zum Teil
and, in den vorderen Schützengräben und in einem
ger, dicht hinter der vorderſten Kampffront im Kriegs=
ſpielt
, ſind ſämtliche Herren unſeres Schauſpiel=
Soykamp, Hinz, Baumeiſter, Keim, Macke, Goebel,
leber, Gallinger, Weſtermann, Paryla, Schindler, Ma=
Dera, Spieß, Gärtner, Wirth Metze, Heydorn u. a. m.
Man rühmt dieſem deutſchen Kriegsſtück nach, daß
TDiges Gegenſtück zu dem engliſchen Die andere Seite‟
II und dem franzöſiſchen Grabmal des unbekannten
von Raynal ſei. Daher wird die Aufführung, allen,
das Erlebnis dieſer beiden verſchiedenartigen künſt=
Leſtaltungen des Weltkriegsproblems erinnern, von
ntereſſe ſein.
Ipiel Oskar Karlweis mit ſeinem Berliner Enſemble
ſikaliſchen Luſtſpiel Ein entzückender Menſch
Strauß. Für Montag, den 25. April, und Dienstag,
Lr hat das Heſſiſche Landestheater zwei Gaſtſpviele
Uhnten jungen Berliner und Wiener Operetten=Film=
Karlweis vorgeſehen, der mit ſeinem Enſemble in
den muſikaliſchen Luſtſpiel Ein entzückender Menſch
* Wenn man aus dem Erfolge dieſes Genres des
en Luſtſwiels, wie es hier in Darmſtadt Meine
4nd ich einer war, Schlüſſe ziehen darf, ſo verſpricht
Iwiel mit ſeinem beliebten Star ein Ereignis zu werden.

Der große Darmſtädter Frühjahrs=Pferdemarkt 1932.

Am geſtrigen Tage fand auf dem Pferdemarktplatz in Darm=
ſtadt
der traditionelle Frühjahrs=Pferde= und Fohlenmarkt ſtatt,
der ſich trotz der ſchwierigen gegenwärtigen wirtſchaftlichen Ver=
hältniſſe
eines recht lebhaften Beſuches erfreuen durfte. Es iſt
für die ländliche, aber auch für einen großen Teil der ſtädtiſchen
Bevölkerung ſchon zu einer gewiſſen Selbſtverſtändlichkeit ge=
worden
, beim Darmſtädter Frühjahrs=Pferdemarkt dabei zu ſein,
und wir hatten faſt den Eindruck, als ob der Beſuch ein noch
beſſerer war als im vorigen Jahre, trotz der trüben Frühjahrs=
witterung
. Aber auch der Auftrieb fiel ſtärker aus als man
anfangs angenommen hatte und als es im letzten Jahre der Fall
war. Für die Prämiierung beſtimmte Zuchtpferde waren zehn
Tiere mehr aufgetrieben worden als 1931, und Händlexpferde
waren es etwa 20 mehr, im ganzen etwa 180 Pferde und Fohlen.
Schon am Sonntag begann auf den Anlagen des Pferde=
marktes
recht lebhaftes Treiben durch die Zufuhr der Händler=
pferde
, wenn auch der Handel am Sonntag noch ſehr minimal
ausfiel. Das Händlergeſchäft am heutigen Haupttage be=
wegte
ſich erklärlicherweiſe in ruhigen Grenzen. Eine
Preisnotierung ließ ſich ſchwerlich erfahren; jüngere Gebrauchs=
pferde
wurden verſchiedentlich für 700 bis 800 RM. gehandelt
und gute junge volljährige Pferde für 750 bis 1000 RM.,
Schlachtpferde für 60 bis 170 RM. Wenn auch die Pferde von
allen landwirtſchaftlichen Produkten verhältnismäßig hoch in
Preiſe ſtehen, ſo macht ſich auch hier bereits die wirtſchaftliche
Lage geltend, verurſacht durch die Ueberalterung der Pferde=
beſtände
iſt der Bedarf vielerorts doch vorhanden. Schließlich
iſt noch zu berichten, daß die verſchiedenen Pferdehändlerfirmen
immer noch bemüht ſind gutes Material anzubieten. Einige
Firmen hatten ſogar teilweiſe ſehr gute Tiere herausgebracht,
ſowohl hinſichtlich ihrer Qualität als auch des Pflegezuſtandes.
Man ſah Pferde aller Raſſen und Schläge vom ſchwerſten Belgier,
vom eleganten Oldenburger bis zum raſſigſten Oſtpreußen.
Die Ausſtellung der Zuchtpferde war, wiederum
nicht nur in der Quantität ſondern auch in der Qualität recht
gut beſchickt. Nach Maßgabe des Preisgerichts iſt die Durch=
ſchnittsqualität
der ausgeſtellten Pferde gegenüber der der letzten
Jahre wiederum geſtiegen. Man konnte die erfreuliche Feſt=
ſtellung
machen, daß in der heſſiſchen Landespferdezucht gearbeitet
worden iſt und daß die Erfolge der Züchterarbeit unſerer heſ=
ſiſchen
Landwirte nicht ausblieben. Bis auf wenige Ausnahmen
waren die ausgeſtellten Pferde der heſſiſchen Zucht im Lande
ſelber aufgezogen worden. Sah man früher verſchiedentlich noch
junge Tiere, die durch unſachgemäße Aufzucht gering entwickelt
waren, ſo mußte man heuer konſtatieren, daß die Landwirte die
jungen Fohlen mit größter Sorgfalt abſolut ſachgemäß aufgezogen
hatten, was beſtimmt ebenfalls als erfreulicher Fortſchritt zu
buchen iſt. Nicht nur der Pflegezuſtand der ausgeſtellten Zucht=
tiere
war lobenswert, ſondern auch durchweg der Putz und die
Friſur ſowie das Vorführen der Tiere. Die Vorführbahn war
von Zuſchauermaſſen in dichten Reihen umlagert, die mit größtem
Intereſſe der gewiß nicht leichten Arbeit des Preisgerichts folgten.
Die Preisrichter=Arbeit lag in den Händen der Herren: Oekono=
mierat
Fendt: Rheinfelderhof: Landſtallmeiſter Hertel,
Darmſtadt; Gutsbeſitzer Georg Heil. Habitzheim; und Dr.
Dencker. Darmſtadt Unter den Ehrengäſten bemerkte man
u. a. als Vertreter der heſſiſchen Regierung Herrn Miniſterial=
direktor
Profeſſor Dr. Rößler, die Herren Miniſterialräte
Bauer und Becker, Herrn Präſident der Landwirtſchafts=
kammer
, Oekonomierat Henſel, Dortelweil, Herrn General=
direktor
Dr. Hamann. Polizeidirektor Dittmar, Provinzial=
direktor
Dr. Gebhardt.
Gegen ½1 Uhr begann die Preisverteilung der Geld=
preiſe
an die Preisträger der verſchiedenen Ausſtellungsklaſſen.
Hervorzuheben iſt hier noch die Klaſſe der zweijährigen Warm=
blutpferde
im Oldenburger Typ. in der 18 Tiere vorgeſtellt wur=
den
, die ſich durch ganz beſondere Qualität auszeichneten. Zu
Beginn der Preisverteilung ſprach Herr Präſident des Landes=
pferdezuchtvereins
. Herr Oekonomierat Fritſch, Dilshofen, herz=
liche
Worte der Begrüßung, wobei er beſonders den ſtets inter=
eſſierten
rührigen Ehrenvorſitzenden. Herrn Oekonomierat

Müller, Neuhof, und Herrn Landſtallmeiſter a. D. Schörke,
willkommen hieß. Herr Oekonomierat Fritſch forderte alle An=
weſenden
, insbeſondere die Herren Landwirte und Pferdezüchter
zu reger Mitarbeit an den Zielen des Landespferdezuchtvereins
auf und beſonders in gegenwärtiger Zeit treu zur Sache zu
halten. Darauf wurde durch Herrn Dr. Dencker das Preis=
träger
=Protokoll verleſen und die Verteilung der Geldpreiſe vor=
genommen
. Die Kapelle unter Leitung des Herrn Obermuſik=
meiſters
a. D. Rühlemann bot während der Veranſtaltung
ein flottes Konzert. Auch wurde durch eine beſondere Kom=
miſſion
der Ankauf der für die Lotterie vorgeſehenen Pferde
vorgenommen. Der endgültige Ziehungstermin wird in den
nächſten Tagen bekannt gegeben werden
Nachſtehend laſſen wir die Prämiierungs=Reſultate folgen:
Prämiierungs=Verzeichnis.
Klaſſe I: Zweijähriges heſſiſches Kaltblut (Jahrgang 1930).
1. Preis: Gaydoul, Joh. Gg., Hahn, Fuchsſtute, 30 RM.
2a=Preis: Reinheimer, Hch., Groß=Bieberau, Rotſchimmel=
wallach
von Ziethen, 20 RM. 2b=Preis: Volz, Martin 2.,
Groß=Biebexau. Fuchsſtute von Ziethen, 20. RM 2c=Preis:
Krumb, Jakob. Wallerſtädten. Fuchsſtute von Zorn, 20. RM.
3a=Preis: Diehl, Phil. 2., Wallerſtädten, Fuchsſtute von Roon,
15 RM. 3b=Preis: Lantelme Peter 4 Rohrbach, braune
Stute, 15 RM. Anerkennung: Dörr, Philipp Berkach, Fuchs=
ſtute
, 10 RM. Wegegeld: Baldewein Gg. Peter, Dornheim,
Fuchsſtute von Punſch, 5 RM.; Schaffner, Gg. 1., Wolfs=
kehlen
, Rotſchimmelſtute von Punſch 5 RM. Material in
dieſer Klaſſe: gut; Spitzentier ſehr gut.
Klaſſe II: Zweijähriges heſſiſches Warmblut (Jahrgang 1930).
1a=Preis; Baldewein, Joh., Leeheim, braune Stute von
Zobel. 30 RM. 1b=Preis: Schemel, Phil. 4., Bickenbach,
Fuchsſtute von Siegfried, 30 RM. 2a=Preis: Schumacher
Phil. 4. Kleinhauſen, Rappſtute von Saphir, 20 RM. 2b=Preis;
Friedrich, Paul, Goddelau, brnune Stute von Zobel, 20 RM.
2c=Preis; Krumb., Hch. Berkach, dunkelbraune Stute 20 RM.
3. Preis: Heil, Phil., Gundernhauſen, dunkelbraune Stute von
Wildfang, 15 RM. 3. Preis: Krumb, Balthaſar, Berkach,
ſchwarzbraune Stute von Zobel, 15 RM. 3. Preis: Schön=
berger
, Phil., Gr.=Bieberau, brauner Wallach von Wildfang,
15 RM. 3. Preis: Wieſenecker, Ludw. 2., Leeheim, dunkel=
braune
Stute von Zobel, 15 RM. 3. Preis: Ewald. Adam.
Dornberg. braune Stute von Zorn, 15 RM. Anerkennung:
Dörr, Gg. Phil. Leeheim, braune Stute von Zobel 10 RM.
Anerkennung: Scherer 4., Gg., Wallerſtätten, br. Stute von
Zobel 110. RM. Wegegeld: Schad, Ludw. Wilh., Leeheim,
5 RM.; Spalt, Gg. 3. Seeheim, 5 RM. Material in
dieſer Klaſſe: Sehr gut.
Klaſſe III: Dreijähriges heſſiſches Kaltblut (Jahrgang 1929).
1. Preis: Reinheimer, Hch. Gr.=Bieberau, Fuchsſtute,
40. RM. 2. Preis: Schaffner, Gg. Wilh. Leeheim. Fuchs=
ſtute
, 30 RM. Za=Preis: Gaydoul, Joh. Gg. Hahn, Fuchs=
wallach
, 20 RM. 3b=Preis: Ruckelshauſen, Phil. 5., Waller=
ſtädten
, Rotſchimmelſtute von Roon 20 RM. Anerkennung:
Baldewein, Jakob, Dornheim, Rotſchimmelſtute von Punſch.
10 RM.; Baldewein, Peter Adam, Dornheim Fuchsſtute
von Punſch. 10 RM. Wegegeld Rothermel Ludwig 17.,
Biebesheim, br. Wallach von Punſch, 5 RM. Material in
dieſer Klaſſe; gut.
Klaſſe TV: Dreijähriges heſſiſches Warmblut (Jahrgang 1929).
1. Preis: Schuchmann, Phil.. Ober=Modau, dunkelbr.
Stute, 40 RM. 2. Preis: Bertaloth, Phil. 2 Rohrbach,
braune Stute, 30 RM. 3. Preis: Metzger, Jakob 1. Groß=
Gerau, braune Stute, 20 RM. Wegegeld: Schuchmann,
Phil. Ober=Modau, dunkelbr. Stute, 5 RM. Material in
dieſer Klaſſe; gut.

Gartenbauperein Darmſtadt e. V. Die Aprilverſammlung
mußte mit Rückſicht auf anderweitige Inanſpruchnahme des Ver=
einslokals
um acht Tage verſchoben werden. Hauptgegenſtand der
Veranſtaltung bildet ein Lichtbildervortrag über Farbenſchönheit
unſerer Roſen. Als Grundlage hierzu dienen etwa 50 Roſenauf=
nahmen
in naturfarbiger Wiedergabe. In der gegenwärtigen
Pflanzzeit dürfte der Vortrag namentlich hinſichtlich der Sorten=
auswahl
von Roſen von allgemeinem Intereſſe ſein. (Weiteres
im Anzeigenteil.)
Anthropoſophiſche Arbeitsgemeinſchaft in Darmſtadt. Es
ſei nochmals hingewieſen auf den öffentlichen Vortrag des heu=
tigen
Abends von Frau Dr. Maria Dedo=Brie aus Bres=
lau
über Weſen und Menſchheitsaufgabe des deutſchen Volkes
(In der Auta des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums.)

Chriſtl. Verein Jg. Männer, Darmſtadt, e. V., Alexander=
ſtraße
22 (ehemal. Inf=Kaſerne) Der Lichtbildervortrag von
Herrn Miſſionar Richter, Herrnhut, findet am Mittwoch, den
20. April, abends, ſtatt. Herr Richter ſpricht unter dem Thema:
200 Jahre Herrnhuter Brüdermiſſion. Wir laden hierdurch zu
dieſem Abend jedermann (Damen und Herren) freundlichſt ein.
Der Eintritt iſt frei.
Wanderklub Falke 1916 unternahm die 4. Wanderung in
dieſem Jahr, und zwar unter Beteiligung der Damen. Die Un=
beſtändigkeit
des Wetters hatte es nicht vermocht, zu verhindern,
daß ſich 43 Wanderer ſchon um 7 Uhr am Luiſenplatz verſammel=
ten
. Ziel war Waldmichelbach. Der Omnibus beförderte uns
über Eberſtadt, Nieder= und Ober=Beerbach. Beedenkirchen nach
Fürth, und nun begann der Aufſtieg auf die Tromm. Nach Be=
ſichtigung
der Sprungſchanze, die wir auf verſchwiegenem Pfade
quer durch den Wald erreichten, durchwanderten wir auf ſchönen
Feld= und Waldwegen die in der alles zum Erwachen drängende
Natur und kamen nach zirka zweiſtündigem Marſch in Waldmichel=
bach
an. Der Vorſitzende, Herr Heinz Dauven, begrüßte in ſeiner
Anſprache beſonders die Damen und die Gäſte und brachte auf
dieſe und die Führer ein Friſch auf aus. Die Wanderung durfte
mit Rückſicht auf die Damen, die im Gegenſatz zu den Herren, nicht
regelmäßig wandern, keine allzugroßen Anforderungen ſtellen. Des=
wegen
hatten die Führer ſehr ſchöne gangbare Wege ausgeſucht,
auf denen wir nach der Mittagsraſt über Stallenkandel nach Wei=
her
wanderten. In Weiher erwartete uns wieder der Omnibus
und fuhr uns durch Zotzenbach nach Heppenheim. Hier wurde noch
eine kurze Pauſe gemacht. Die Falkenfamilie ſaß noch ein Stünd=
chen
beiſammen, um um 8 Uhr über die alte Bergſtraße wieder
in Darmſtadt zu ſein, wo die herrlich verlaufene Wanderung ihr
Ende fand. Dieſe Fahrt in den Frühling wurde durch die Herren
Arthur Fleiſchmann und Adolf Friedrich in jeder Weiſe ſachver=
ſtändig
geführt.

Kunſtnokizen.

Ueber Werke, Künſtler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urtell vor.
Johann Strauß mit ſeinem Wiener Orcheſter kommt! Trotz
ſeines hohen Alters er ſteht im 67. Lebensjahr und wird ſeiner
jugendlichen Elaſtizität wegen überall beſtaunt und bewundert
ließ es ſich Johann Strauß nicht nehmen, den Kampf gegen Jazz=
und Negermuſik=Invaſion aufzunehmen und zum Siege zu führen.
Der Wiener Walzer, die gute klaſſiſche Wiener Operette feiert
Triumphe. Die Erfolge, die Strauß mit ſeiner Künſtlerſchar
(35 Wiener Tonkünſtler) im In= und Ausland ſich erſpielte, waren
unbeſchreiblich groß. In England, Holland, Tſchechoſlowakei, Spa=
nien
, Frankreich, Italien, Belgien und erſt recht in allen Städten
des Deutſchen Reiches wurde und wird der Meiſter überaus herz=
lich
gefeiert. Einen Antrag für Nordafrika hat Strauß ausge=
ſchlagen
, um den vielen Einladungen aus Deutſchland, das ihm
zur zweiten Heimat geworden iſt, Folge leiſten zu können. Bei
dieſer Gelegenheit wird Strauß mit dem geſamten Orcheſter auch
hier wieder ein Konzert geben, und zwar am Sonntag, den
24. April, in der Feſthalle. Ein auserleſenes ſchönes Pro=
gramm
iſt bereits für das hieſige Gaſtſpiel feſtgeſetzt, und außer=
dem
wird zum erſtenmal Gelegenheit ſein, die durch Uebertra=
gungen
des Stuttgarter Senders ſo bekannt gewordenen Künſt=
ler
, Karl Struve, den beliebten Rundfunkhumoriſten, Käthe
Mann, die Rundfunkſoubrette und Hans Hanus, den Rund=
funk
=Tenor, perſönlich zu ſehen und zu hören. Die Eintrittspreiſe
ſind billigſt. Kartenvorverkauf bei Chr. Arold, Ernſt=Ludwigsſtr. 5.

Die Vereinigung der Kriegsbeſchädigken und Krieger
hinkerbliebenen in der Kriegerkameradſchaft Haſſia.
Ortsgruppe Darmſtadt
hielt im Fürſtenſaal eine Mitgliederverſammlung ab. Der
1. Vorſitzende der Vereinigung. Kamerad Rudolf Puder, gab
einen Ueberblick über den erfreulichen Aufſtieg der Vereinigung
in der letzten Zeit, der den Beweis liefere, daß ein Bedürfnis
der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen immer ſtärker
werde, in ſich enger zuſammen zu ſchließen, um die Forderungen der
Kb. u. Kh. in bezug auf Aufhebung der Notverordnungen und
Milderungen nachdrücklichſt durchzuſetzen. Der Vorſitzende Ihrig
beleuchtete in einem lehrreichen und feſſelnden Vortrag das For=
derungsprogramm
der Haſſia das ſowohl der Reischregierung
aus auch der Heſſ. Regierung, ſowie auch den Fraktionen der Par=
lamente
zugeleitet wurden. Die meiſten Fraktionen des Heſſ.
Landtags haben ſich bereits für die Erfüllung unſerer Wünſche und
Forderungen nachhaltigſt eingeſetzt. Redner unterzog die Not=
verordnung
vom 8. 12. 31, die er als Einbruch in die Sozialver=
ſicherung
bezeichnete und nach welcher die Militärrenten auf die
Sozialverſicherung angerechnet werden, der ſchärfſten Kritik. Nie=
mand
hätte Verſtändnis für ſolche rigoroſe Maßnahmen, zumal ſie
die faſt völlige Entrechtung von Rechtsanſprüchen bedeutet, die
beim Eintreten von Erwerbsunfähigkeit bisher die Grundlage der
wirtſchaftlichen Lebensmöglichkeit bildete und die dem Alter zum
Segen dienen ſollte. Aus der Verſammlung heraus wurde in
ſcharfer Kundgebung gefordert, unverzüglich für Abhilfe Sorge
zu tragen. Ueber das Thema Die Kriegsopfer in der
Haſſia hielt das Vorſtandsmitglied, Kamerad Mathias Glau=
ben
=Darmſtadt ein eingehendes und ſehr aufklärendes Referat. Er
beleuchtete die ſegensreichen ſozialen Einrichtungen der Haſſia und
gab einen Ueberblick über die ſehr umfangreiche Arbeit, die bisher
geleiſtet wurde. Inſonderheit wies Redner auf die ſehr wertvolle
Einrichtung der Verſicherungen auf allen Gebieten mit den Ver=
tragsgeſellſchaften
der Haſſia hin. Die Vorſitzende der Frauen=
gruppe
, Frau Lehrer Fengler, Kriegerwitwe, Darmſtadt. Moos=
bergſtraße
99, berichtete über die Entwicklung der Intereſſen=
gemeinſchaft
der Frauen innerhalb der Vereinigung. Dieſem Für=
ſorgezweig
habe man in den Reihen der Kriegerwitwen und
darüber hinaus ein großes Verſtändnis entgegengebracht und
konnte auch hier bisher mit gutem Erfolg gearbeitet werden.
Zahlreiche Frauen haben ſich der Frauengruppe angeſchloſſen und
ſteht zu erwarten, daß in der kommenden Zeit durch dieſe Arbeit
manche Not gelindert werden kann. Die harmoniſch verlaufene
Verſammlung bewies, daß der kameradſchaftliche Geiſt auch in
Zeiten der Not feſter denn je im Gefühl der Nächſtenhilfe und
Nächſtenliebe zuſammenſteht.
Zweihundert Jahre Herrnhuter Miſſions=Geſchichte. Am
18. Auguſt werden es 200 Jahre, daß die erſten deutſchen evan=
geliſchen
Miſſionare aus Herrnhut hinauszogen, um den Neger=
ſklaven
in Weſt=Indien das Evangelium zu bringen. Es waren
einfache, ſchlichte Männer ohne genügende Vorkenntniſſe, aber mit
einem Herzen voll Liebe, bereit auch das Letzte daran zu geben,
der Heidenwelt die frohe Botſchaft zu bringen. Die erſte Zeit
erforderte viele Opfer, denn von den Hinausziehenden wurden
von dem mörderiſchen Klima ein großer Teil hingerafft. Doch
der einmal erwachte Miſſionseifer machte immer wieder junge
Menſchen willig, die entſtandenen Lücken auszufüllen. Aber auch
der Segen blieb nicht aus, ſo daß zu der Arbeit unter den Neger=
ſklaven
bald neue Miſſionsgebiete, ſo unter den Indianern in
Nord= und Mittelamerika, den Eskimo in Grönland und den
Südſee=Inſulanern, hinzukamen. Heute hat ſich die Herrnhuter
Brüdermiſſion zu einem Mächtigen Baum entfaltet, der ſeine
Aeſte über alle Erdteile erſtreckt. Herr Miſſionar Richter der
Brüdermiſſion, der lange Zeit unter den Kannibalen Auſtraliens
arbeitete wird kommenden Mittwoch abends 8 Uhr, im Heim
des C.V. J.M., Alexanderſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne), einen
Lichtbildervortrag halten über. Einen Gang durch die Herrnhuter=
Miſſionsfelder. Alle Miſſionsfreunde ſind herzlich eingeladen.

Schöne weiße

ſchon nach einmalig. Putzen mit der herrl. erfriſch. ſchmeckenden Chlorodont=
Zahnpaſte, ſchreibt uns ein Raucher. Tube 50 Pf. und 80 Pf.

[ ][  ][ ]

Im Dreiachſer=Großkraftwagen der Heſſiſchen
Genſahnr Ae. naß PBeneilt und den Gadie.
Pfingſten die Reiſezeit beginnt und mit ihr die Fahr=
ten
der Heſſiſchen Eiſenbahn A.=G. Bereits ſeit einiger Zeit

iſt es vielen Reiſefreunden bekannt geworden, daß vom 15. bis
einſchl. 24. Mai eine zehntägige Reiſe nach Venedig mit einem
Ausflug an den bezaubernd ſchönen Gardaſee ſtattfindets Am
Pfingſtſonntag, vormittags 7 Uhr, verläßt der ſtoßfreie Allwetter=
Großkraftwagen Darmſtadt und führt die Teilnehmer über die Berg=
ſtraße
nach HeidelbergBruchſalBrettenStuttgart, wo das ge=
meinſame
Mittageſſen eingenommen wird. Nach dem Mittageſſen
findet eine Stadtrundfahrt ſtatt und anſchließend geht der Weg
über die Geislinger Steige nach Ulm a. d. Donau. Die erſte
Etappe iſt erreicht; alle Teilnehmer werden in einem Hotel unter=
gebracht
. Der zweite Tag die Schönheiten und Reize der
Fahrt beginnen. Durch das herrliche Allgäu führt der Weg nach
Reutte in Tirol, von dort über den Fernpaß an herrlichen Seen
vorüber nach der Tiroler Landeshauptſtadt Innsbruck. Nach dem
Beziehen der Quartiere wird Innsbruck beſichtigt und wird dem
Abendeſſen ein gemütlicher Abend mit Konzert folgen. Der dritte
Tag bringt die Reiſenden über den Brenner an die italieniſche
Grenze. Nach kurzer Reviſion der Päſſe geht die Fahrt weiter
über Sterzing durch das Puſtertal nach Toblach in das Herz der
Dolomiten. Harte Kämpfe zwiſchen den Italienern und Oeſter=
reichern
ſpielten ſich in dieſer Gegend ab. Am vierten Tag wer=
den
die Fahrtteilnehmer am Miſurina=See, 2000 Meter hoch, noch
viele Erinnerungen an den Weltkrieg finden. Quer durch die
Dolomiten führt die Reiſe nach dem bekannten Cortina d’Ampezzo
und weiter durch das PiavetalLongaroneTreviſo nach Meſtre.
Dort wird für zwei Tage der getreue Omnibus verlaſſen, um
mit der Bahn nach Venedig zu fahren. Nach knapp 15 Minuten
Fahrzeit iſt Venedig erreicht und mit dem Vaparetto werden die
Teilnehmer auf dem Kanal Grande bis zum Hotel gebracht.
Zwei Tage Venedig viele Ueberraſchungen in der Lagunen=
ſtadt
und herrliche Badegelegenheit am Lido wird ein Erlebnis
für alle Teilnehmer werden. Die Rückfahrt führt am Gardaſee
entlang nach Torbole. Eine Mainacht am Gardaſee wird jedem
einzelnen in ewiger Erinnerung bleiben. Am anderen Tage führt
der Weg über Hochpäſſe und ſchön angelegte Alpenſtraßen nach
Bozen und Meran Innsbruck wird noch abends erreicht und
ein herzliches Willkommen den Reiſefreunden im Hotel bereitet.
Montag, den 23. Mai 8 Tage ſind verſtrichen; der Heimweg
führt durch altbekannte Gegenden: MittenwaldGarmiſch Ober=
ammergau
-Landsberg a. Lech über Buchloe nach Ulm. Ein
ſelten ſchöner Abſchiedsabend mit gemütlichem Beiſammenſein
wird im Münſterhotel allen Gäſten bereitet, um am anderen
Tage wieder wohlauf nach Darmſtadt zu kommen.
Durch die zahlreichen Meldungen gilt die ſchöne Reiſe als
geſichert und findet beſtimmt ſtatt 10 Tage ſorgenlos und
unbekümmert zu reiſen mit ſtändiger Führung wird alle Teil=
nehmer
zufriedenſtellen. Anmeldungen und Auskunft täglich im
Heaghaus, Zimmer 6 pt., Tel. 3390. Fernruf 4488.

Aus dem Gerichksſaal.

Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte am
Montag gegen einen Biebesheimer und drei Stock=
ſtädter
Einwohner. Die Nationalſozialiſten hatten in Stc= einen Umzug veranſtaltet und dabei kam es zu fer
kleineren Auseinanderſetzung zwiſchen Nationalſozialiſten nd der
kommuniſtiſchen Partei Naheſtehenden. Die Nationakfozialiſteh
ſahen am Rathausplatz zum Fenſter heraus und riefen Hefl
Hitler, die anderen ſetzten ihr Rot Front dagegen. So er=
hitzten
ſich die Gemüter, bis ſchließlich einer ein nationalſoziali=
ſtiſches
Plakat an dem Haus abriß beſchuldigt deswegen wird
der erſte Angeklagte der dann auch einen Fenſterladen aus
den Angeln hob, und ihn den Leuten ins Zimmer warf. Die
drei übrigen Angeklagten, eine Frau und zwei Männer ſetzten
lediglich ihr Mundwerk in Bewegung. Der erſte Angeklagte
beſtreitet, daß er das Plakat abgeriſſen habe. Den Laden habe
er wohl ins Zimmer geworfen. Aber er habe ihn nicht abſicht=
lich
abgeriſſen, ſondern er ſei aus den Angeln gegangen, als er
ihn zumachen wollte, weil der Nationalſozialiſt ihn aus dem
Fenſter beſpuckt habe. Der Nationalſozialiſt als Zeuge gibt zu,
geſpuckt zu haben als er pfui gerufen habe, habe er unwill=
kürlich
dabei etwas ausgeſpuckt aber den Laden habe der
Angeklagte ausgehängt. Auch andere Zeugen beſtätigen dies.
Der erſte Angeklagte wird infolgedeſſen wegen Landfrie=
densbruch
mit Gewaltanwendung und Sachbe=
ſchädigung
zu der Mindeſtſtrafe von ſechs Monaten
Gefängnis verurteilt. Die Frau und der dritte
Angeklagte erhalten wegen einfachen Landfrie=
densbruchs
je drei Monate Gefängnis und der
vierte Angeklagte wird freigeſprochen.
Es wird dann ein ehemaliger Polizeioberwacht=
meiſter
wegen einer vollendeten und einer ver=
ſuchten
Abtreibung und wegen einer Beihilfé
dazu zu ſieben Monaten Gefängnis verurteck,
ſeine Schweſter wegen einer verſuchten=Ab=
treibung zu einer Geldſtrafe von 60 Mark= und dus
Mädchen, mit dem er ein Verhältnis gehabt und an dem die
Abtreibungen vorgenommen bzw. verſucht wurden, wegen
einer vollendeten und zwei verſuchken Abtrei!
bungen zu insgeſamt drei Monaten Gefängnig.
Am Nachmittag wird gegen zwei Nationalſozialiſtem
verhandelt wegen Vergehens gegen das Geſetz
gegen Waffenmißbrauch. Die Nationalſozialiſten ver=

Verſammlung und wurden vorher von der Polizei nach Waffen
unterſucht. Es wurden verſchiedene Schulterriemen beſchlagnahmt.
die außerordentlich große Karabinerhaken hatten, und bei dem
erſten Angeklagten wurde ein zugerichtetes Eiſenſtück mit einem
Ning daran vorgefunden, das ganz offenſichtlich an dem Schulter=
gefunden
und ganz gedankenlos eingeſteckt. Beide An= lokal Gaſthaus Zum Löwen zuſammen, um noch den von Herky
geklagte werden freigeſprochen, da ihnen, trotzdem Obſtbauinſpektor Behne gehaltenen Vorrtag über Obſtbau imch
ſtarker Verdacht beſtehe, nicht nachzuweiſen ſei, daß ſie mit den Hausgarten zu hören. Der Wunſch, bereits im Herbſt dieſes
ſchlagen wollten.

Im Union=Theater ſieht man nur noch heute die ſchöne /bezügliche Zuſage gemacht.
Charlotte Suſa und Guſtav Fröhlich in dem ganz groß angelegten
ſpannenden Spionage=Tonfilm Unter falſcher Flagge.
Tonfilm Knall und Fall.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen des großen Erfolges wegen
heute noch einmal den neueſten Harry=Piel=Tonfilm voller ſenſa=wärts Mitgliederverſammlung. Zunächſt gab der
tioneller Geſchehniſſe: Der Geheimagent.

Aus den Parkeien.

willkommen. (Siehe Inſerat.)

Tageskalender für Dienstag, den 19. April 1932.
Helia=Lichtſpiele: Pat und Patachon; Palaſt= hieſige Pfarramt.
Lichtſpiele:; Der Geheimagent. Orpheum: Im
ſchwarzen Rößl,

Gollesdienſt der Iſrgelikiſchen Religionsgemeinde.

Hauptſynagoge.
Paſſahfeſt.
Mittwoch, 20. April: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr
Donnerstag, 21. April: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr. Predigt.
Abendgottesdienſt 8.15 Uhr.
Freitag, 22. April: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr.
Sabbatanfang 7 Uhr.
Samstag, 23. April: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr.
Sabbatausgang 8.20 Uhr.
Gottesdienſt an den Halbfeiertagen: Morgens 7.00, abds. 8.20 Uhr.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Aus Heſſen.
25. Jahre katholiſche Kirchengemeinde Eberſtadl.

Wefe Auihan 1an Darer Brant.

F. Das Doppel=Jubiläum, das die hieſige katholiſche Kircheff=
gemeinde
feiern durfte, wurde mit einem Fackelzug am Sachkstag
eingeleitet, der ſich bei Eintritt der Dunkelheit unter Börantritt
der Kapelle des Turnvereins 1876 e V. zum Pfarrhof begab. Hier
hatte ſich inzwiſchen eine wohl tauſendköpfige Menſchenmenge ein=
gefunden
, um Zeuge der tiefen Verehrung und Beglückwünſchung
des Jubilars und Kirchenhirten zu ſein. Der Geſangverein
Männerquartett Harmonie ſang zunächſt zwei Chöre Abend=
feier
und Heute muß es Sonntag ſein‟. Fabrikant Dr. Joſef
Pleſer überbrachte in ſeiner Eigenſchaft als Mitglied des welt=
lichen
katholiſchen Kirchenvorſtandes dem Jubilar die Glückwünſche
der katholiſchen Kirchengemeinde. Die Jugend huldigte ihrem

Seelenhirten in einem Prolog, deſſen Sinn ein Gelöbnis an
Glaube, Hoffnung, Liebe, Treue und Gehorſam war Kirchenvor=
ſtandsmitglied
Raab überreichte alsdann einen koſtbaren Abend=
mahlskelch
dem Pfarrer als Jubiläumsgeſchenk namens der katho=
liſchen
Kirchengemeinde. Pfarrer Braun dankte in bewegten
Worten für die treuen Zeichen der Liebe und Wertſchätzung, die
ihm in ſo erfreuender Weiſe zuteil geworden ſeien. Am Sonntag
vormittag fand in der feſtlich geſchmückten Kirche ein feierliches
Hochamt mit Feſtpredigt ſtatt, die der Geiſtliche Rat an St. Ludwig
in Darmſtadt. Dekan Kaſtell, hielt. Am Sonntag abend fand

dann im Saale Zum Schwanen eine weitere Feier ſtatt, zu der
ſich viele hundert Gemeindeangehörige aller Konfeſſionen einge=
funden
hatten. Auch gewahrte man viele Herren der Geiſtlichkeit
aus Darmſtadt und der näheren Umgebung am Gäſtetiſche, wo der
Jubilar den Ehrenplatz eingenommen hatte. Der Jubilar war hier
Gegenſtand zahlreicher perſönlicher Gratulationen, Fabrikant Dr.
Joſef Pleſer begrüßte auch hier die Anweſenden, insbeſondere
die Vertreter von Kirche und Schule ſowie der örtlichen Behör=
den
, ferner auch den Feſtredner, Oberregierungsrat Knoll=
Darmſtadt. Dieſer verſtand es in ausgezeichneter Weiſe, dem dop=
pelten
Jubeltage durch tiefſchürfende Ausführungen Sinn, Bedeu=
tung
und Weihe zu geben. Im Mittelpunkt ſtand dabei Pfarrer
Braun, der verehrte Jubilar, der ſo vieles und ſegensreiches für
die ihm anvertraute Gemeinde ſchon getan habe‟. Ihm galten
die beſonderen Worte des Redners, die dieſer ausklingen ließ in
dem Wunſche, daß der Jubilar noch viele lange Jahre mit unge=
brochener
Kraft und in Geſundheit ſeines hohen Amtes zum
Segen der katholiſchen Kirchengemeinde Eberſtadt walten möge.
Pfarrer Weißgerber überbrachte Gruß und Glückwunſch der
evangeliſchen Kirchengemeinde Eberſtadt und legte Zeugnis ehr=
lichen
Mitfreuens in feſtlicher Stunde ab. Er wünſchte dem Jubi=
lar
von Herzen Gottes Segen für alle Werke des Wohltuns und
des Friedens, Rektor Stork ſprach ebenſo herzlich gemeinte
Worte namens der Volksſchule. Ein Haktiges Schauſpiel, betitelt
O liebe Frau Eliſabeth, das von den Mitwirkenden in meiſter=
hafter
Weiſe zur Aufführung gebracht wurde, bildete den Abſchluß
der Feier.

D. Arheilgen, 18. April. 68. Generalverſammlung
der Spar= und Darlehenskaſſe. Direktor Herr Lehrer Rolle eines männlichen Arbeiters und Familienvate Feſ
SHerget i. R. erſtattete den Jahresbericht. Das 67. Geſchäftsjahr hat und in ſtandesamtlichen Geburtsuxkunden nach A*
brachte der Genoſſenſchaft beſonders in der zweiten Jahreshälfte der Vaterſchaft bezüglich zweier von ſeiner angeblich Eh
durch die Bankfeiertage und die Notverordnungen ziemlich Un= geborenen, Kinder die Unterſchrift ihres geſchiedene Kanſ
rühe. Infolge der Kündigung von Spareinlagen mußten die ge= leiſtete, iſt jetzt in ein intereſſantes Stadium gelang ars
währten Kredite um ein Viertel gekürzt und die aufgewerteten
GHypotheken von Nichtmitgliedern gekündigt werden. Erſt gegen 2
Ende des Jahres trat wieder eine Beruhigung ein. Die Genoſſen= k.
ſchaft iſt nach der diesjährigen Bilanz gegen Verluſte ſo gut wie perſönlicher Unterſuchung der Angeklagten, die ſich zu d
geſichert. Die angeſammelten Reſerven betragen etwas über einige Tage in Berlin aufhielt, zu dem Ergebnis, daß
100 000 RM., die Haftſumme der Mitglieder beläuft ſich auf geklagten, obwohl ſie nicht geiſteskrank be
430 000 RM., und die gewährten Kredite ſind alle durch erſtſtellige lich der ihr in der Anklageſchrift und in dem Eröffnu g
Hypotheken und doppelte Bürgſchaft geſichert. Mit der Landes= zur Laſt gelegten Handlungen (58 169, 271 und 74t des S.
genoſſenſchaftsbank wurde ein Umſatz von 901 000 RM. erzielt, Strafausſchließungsgründe des 8 51 des RStG. zugebil Se
427 000 RM. weniger als im Vorjahre. Die Zinsſätze betrugen bis müßten. Es iſt deshalb nicht ausgeſchloſſen, daß eine ſpi
zum 1. Auguſt im Haben 6 Prozent und im Soll.9 Prozent, und handlung nicht ſtattfindet und die Angeklagte auf
von da ab 8 Prozent und 10 Prozent. Der Geſamtumſatz betrug 8 51 des RStG. außer Verfolgung geſetzt wird. Ob ) itml
4 490 000 RM.; er iſt um 1 770 000 RM. geſunken. Die Mitglieder= anwaltſchaft Mainz ein pſychiatriſches Obergutachten frden
zahl iſt mit 617 am Ende des Jahres um 10 zurückgegangen. Spar= wird, ſteht noch nicht feſt.
karten wurden im Laufe des Jahres für 6360 RM. verkauft und
die Heimſparbüchſen brachten 1500 RM. ein. Das Geſamtſpargut=)
haben beträgt bei 2532 Spareinlagen 661 000 RM. Es hat ſich um der katholiſchen Schule tätige Lehrer Hübner wurde Sin
zirka 17 000 RM. vermindert. Der Geſamtumſatz mit Mitgliedern, nach Fehlheim verſetzt, und der dortige Lehrer Fi
betrug in laufender Rechnung 1 766 000 RM., ein Weniger von trat mit gleichem Zeitpunkte die Stelle an der kathol, faule
661 000 RM. Die ausgeliehenen Gelder belaufen ſich auf 60 000 4Seckmauern an.
RM. Darlehen auf Schuldſchein, 133 000 RM. Hypotheken und
37 000 RM. Kaufſchillinge, Sie ſind um 22 000 RM. geſunken, hat uns Herr Lehrer Wolf verlaſſen, um ſeinen ne Eöl
Die Bilanz ſchließt in Aktiva mit 941 000 RM., in Paſſiva mit in Goddelau anzutreten. Die Gemeinde verliert hie
935 000 RM. ab. Der Reingewinn iſt mit 5292,38 RM. um 8377,45 gern geſehenen Lehrer, der in ſeiner langjährigen Täf.
RM. geſunken. Die Neuwahl der zu ergänzenden Vorſtands= unter den Schülern ſowie deren Eltern ſehr beliebt w !=
und Aufſichtsratsmitglieder ergab die Wiederwahl der ſeitherigen
Mitglieder.
47. Nieder=Ramſtadt, 18. April. Der Epang. Männ=47 üährige ununterbrochene Dienſtzeit mit der Bronzeme
und Jünglingsverein hatte zu einer gutgelungenen Felet kigezeichnet der Knecht Jakob Gräber in Pfaffen=Beerfu, bo
eingeladen. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand ein Vo==Anunmehr 26 Jahre bei Georg Wilhelm Nicklas beſchäft ft
trag des Herrn Studienrats Knöpy=Darmſtadt, der es verſtand, der ebenſo lange bei Fr. Jakob Siefert Wwe, in Un Wiu

die Zuhörer durch ſeine kernigen Worte zu feſſeln und ſie über bedienſtete Knecht Konrad Krämer. Der ebenfalls nE.
die Zwecke und Ziele der hieſigen, Vereinshausarbeit aufzuklä= Jahre bei der Witwe Siefert in Dienſt ſtehende Knec 2
ren. Turneriſche Vorführungen, Muſik= und Geſangsvorträge, Krämer erhielt die Ehrenurkunde für 10jährige unun ſod
Anſprachen und anderes mehr trugen zur Unterhaltung der Be= Dienſtzeit. Bezirkskonſumverein. Der Kk.
ſucher weſentlich bei.
4k. Nieder=Ramſtadt, 18. April. Obſt= und Garten= Schützenhof ſeine ordentliche Generalverſammlung

anſtalteten am Verfaſſungstag vorigen Jahres in Griesheim eing bauverein. Unter der Führung von Herrn Obſtbauinſpektor Bericht über das verfloſſene Geſchäftshalbjahr folgten

ſumperein, für den Kreis Erbach hielt geſtern nack Eh)
Wahlen zum Aufſichtsrat und die Beratung der vorlies ſi!
Behne aus Darmſtadt fand ein Gemarkungsrundgang ſtatt, der träge. Goldene Hochzeit. Am Samstag feierte
eine ſtattliche Teilnehmerzahl aufwies. Man beſchränkte ſich in
der Hauptſache auf die Beſichtigung der Obſtbäume und Beeren= paar Auguſt Flach ſeine Goldene Hochzeit. Herr Fl.ſ0.
labſtanlagen in den Hausgärten. An Hand praktiſcher Vorführun=/ früheren Jahren Leiter verſchiedener muſikpflegender 2m
gen lernten hierbei die Teilnehmer den Schnitt der Obſtbäume, ihm an ſeinem Jubeltage ihre Glückwünſche in Morg /0
riemen befeſtigt als Schlagwaffe dienen ſollte. Der Angeklagte und Beerenſträucher aufs genaueſte kennen. Im Anſchluß an Abendſtändchen darbrachten.
4n.Mörfelden, 18. April. Altbürgermeiſter Ele

behauptet, er habe das Stück an den Gleiſen der elektriſchen Bahn dieſen Rundgang fanden ſich alsdann die Teilnehmer im Vereihsst
Schulterriemen, bzw. dem Eiſenſtück im Notfall wirklich drauf= Jahres einen weiteren Rundgang zu arrangieren, um die Ent=
wicklung
der jetzt behandelnden Bäume zu beobachten, wurde bei=
fällig
aufgenommen und von ſeiten des Vorſitzenden eine dies=
G. Ober=Ramſtadt, 18. April. Feuerwehr. Am Sonntag,
17. d. M., fand hier die erſte diesjährige Uebung der Feuerwehr
Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen ſtatt. Hierbei wurden die zur Pflichtfeuerwehr neu zugegangenen
Pat und Patachon, das beliebte Komiker=Paar, in dem luſtigen Mannſchaften durch den Bürgermeiſter verpflichtet und durch das
Kommando eingeteilt und der älteſte Jahrgang der Pflichtfeuer=
wehr
entlaſſen.
An. Groß=Zimmern, 18. April. Athletenverein Nol=
Vorſitzende ein Glückwunſchſchreiben des Gaues zur Kreismeiſtek=
ſchaft
bekannt, dann wurde in der Hauptſache über die bepot=
ſtehenden
Gruppenkämpfe geſprochen. Die Vorwärtsmannſchaft iſt
zuerſt mit Köln gepaart. Sie hat hier einen ſehr ſchweren Gang,
Die Radikal=Demokratiſche Pärte; hält am/ᛋ und muß alles daranſetzen, um gegen die ſtabile Mannſchaft
Donnerstag, den 21. d. M., im großen Saal der Krone, Schuſter= Kölns, die nicht weniger als vier Deutſchmeiſter beſitzt, ehrenvoll
gaſſe, eine Mitglieder=Verſammlung ab. Alle Mitglieder, die von zu beſtehen. Der Rückkampf findet am kommenden Samstag im
ihnen eingeführten Gäſte und ſonſtige Freunde der Partei ſind Schwanenſaal in Groß=Zimmern ſtatt. Gleich nach Rückkunft am
Sonntag morgen nehmen vier Vorwärtsleute an dem Pokal=
ringen
in Iſenburg teil.
Höchſt i. Odw., 18. April. Nächſten Sonntag, 24. d. Mts
mittags 12 Uhr Gottesdienſt für Gehörloſe im Epott
Lichtſpieltheater. Union=Theater: Unter falſcher Flagge; Gemeindehaus hier. Wegen Fahrtausweis wende man ſich an das

Wie erreichen Sie ſchnen das geſunde Gewichk?

Ein Fabrikdirektor Herr L. in T. hat folgende Erfah=
rung
gemacht: Sein Gewicht war durch eine ernſthafte Erkran=
kung
bis auf 103 Pfund geſunken. Sein Arzt verordnete ihm
ſchließlich Ovomaltine. Der Patient trank ſie täglich und ſchon
nach wenigen Wochen war ſein Gewicht wieder um 8 Pfund ge=
ſtiegen
. Er trank Ovomaltine weiter und brachte es bis auf 138
Pfund, alſo das normale Gewicht eines kräftigen Menſchen
Das iſt nur einer von den vielen tauſend Fällen, in denen Ovo=
maltine
geſchwächten Perſonen raſch zu neuen Kräften verhol=
fen
hat.
Ovomaltine wird, als Frühſtück oder Zwiſchenmahlzeit in
Milch. Kaffee oder Tee getrunken und ſchmeckt vorzüglich. Schon
mit einer Doſe zu RM. 1.15 aus der nächſten Apotheke oder Dro=
gerie
können Sie einen Verſuch machen. Wollen Sie erſt eine
koſtenloſe Geſchmacksprobe, ſo erhalten Sie dieſe von Dr. A. Wander
(I.3754
G. m. b. H., Abt. 78, Oſthofen/Rheinheſſen=

Keiſchauferfanſang des Reichehunf
Megscbeſchäiffen, Kiegskeinehner
Kriegerhinkerbliebenen in eberſtad

F. Der Geſangverein Männerquartett Harmoni
durch den Vortrag zweier Chöre die Kreisverſammlun k
tag vormittag im Saale Zum Schwanen‟. Der Krei

Gemeinderat Anton Pritſch, begrüßte mit herzlig
die Verſammlung, insbeſondere die auswärtigen Gäl H
geſchäftsführer Benner=Gießen überbrachte die
Wünſche des Bezirkes, Kamerad Seibert=Darmſta
der Gaugliederung, Poth=Eberſtadt diejenigen des
Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands. Bürger fte,
Uecker ſprach namens der Gemeinde herzliche Begri
gsv
und dankte dafür, daß man die Tagung auch einmal 6
ſtadt verlegt habe. Er ſprach den Wunſch aus, daß es de
Vaterland bald wieder beſſer gehen möge, damit es ſei
opfern wieder eine ausreichende Verſorgung, worauf ſ fm=
ſonderen
begründeten Anſpruch hätten, gewähren f
Nach Verleſung der Protokolle und Bekanntgabe e
teilungen erſtattete der Vorſitzende den Jahresbe=
Redner ſchloß ſeinen Bericht über das letzte Jahr mit
lung, daß das Berichtsjahr für die Funktionäre des
Kampfjahr ſondergleichen geweſen ſei, in dem es gee
die Anſprüche der Kriegsopfer zu verteidigen. Dieſer
nicht immer zum Erfolg geführt, aber vieles ſei ver
mancher Ausgleich geſchaffen worden.
Bei der Vorſtandswahl wurde in einem beſond
gange der Vorſitzende Pritſch einſtimmig wiedergewä
und zwar insgeſamt, wurden Frank=Pfungſtadt, Stor
Feuerbach=Griesheim, Weber=Darmſtadt ſowie die
nen Dörſam=Darmſtadt und Krug=Eberſtadt (als Ve
Hinterbliebenen) in den Kreisvorſtand wiedergewählt.
reviſoren wurden die Kameraden Kirſchner und Li /

rufen. Die nächſte Kreiskonferenz wird in Ober=Ranf.
finden. Nach einem gemeinſamen Mittageſſen fand

mittag im Schwanenſaale eine große öffentligß
gebung ſtatt, die von den Ortsgruppen ſehr ſtark !
Hier ſprach in einem nahezu zweiſtündigen Referat 6
ſchäftsführer Benner=Gießen, ein ausgezeichneter
Verſorgungsrechtes über Rentenverſorgung

ſorge‟. Die trefflichen Ausführungen des Redners

lebhaftem Beifall aufgenommen. Der Kreisvorſitze
dankte dem Referenten und der Verſammlung, feſtſ
manche Frage im Intereſſe der Mitglieder geklärt wor
damit die Konferenz ihren Zweck erfüllt haben dürfte.

Der Prozeß Einsmann in einem neuen Sl fun
8 51 für die Fran in Männerkleidung.

Lpd. Mainz,
Der Strafprozeß gegen die (47jährige geſchiedene 2
Einsmann, die bekanntlich zwölf Jahre lang un
Grund des Verteidigers beim ſexualwiſſenſchaftlichen hau

Magnus Hirſchfeld in Berlin eingeholte pſychiatriſche Fa

kommt nach eingehender wiſſenſchaftlicher Begründung K

Br. Seckmauern, 18. April. Der ſeither in Seck

Dr. Ernſthofen, 18. April. Mit Beginn des neuen
Ci. Erbach, 18. April. Auszeichnungen. Von =
Kzwirtſchaftskammer Darmſtadt wurden im Kreiſe Erbe Eir

geſtorben. Im 84. Lebensjahre verſtorben iſt Altbü ſ
Küchler, der lange Jahre in Mörfelden das Amt de
meiſters bekleidete und daneben ſich als Gründer der F Aud
Feuerwehr Mörfelden und als erſter Vorſitzender des Or P‟
vereins Mörfelden Verdienſte erworben hat.
Gernsheim a. Rh., 18. April. Waſſerſtand: 7.0
am 17. d. M: 0.411 Meter, am 18. d. M.: 006 Meter twil
morgens 5.30 Uhr.
Hirſchhorn a. N., 18. April. Waſſerſtand d ei
am 17. d. M. 1.78 Meter, am 18. d. M.: 1.76 Meter
morgens 5.30 Uhr
Dm. Wolfskehlen, 17. April. Aus dem Gemei
Dek Gemeinderat iſt damit einverſtanden, daß er bei
des Voranſchlags von einer freiwilligen Erhöhung der
ſätze bis zum Landesdurchſchnitt Gebrauch machen will,
nötig ſein ſoll. Der abgängige Herd bei Herrn Lehrer F
dieſer Tage verſteigert werden. Die Vergnügungsſteue
mäß der Verfügung des Heſſ. Kreisamts Groß=Gerau vor E
(332 angenommen. Es wurde beſchloſſen, daß der zweite
abgeſchafft werden ſoll. Weiter wurden noch Mietangel
beſprochen. Die erſten Spargel. Am 16. Ap P
der Landwirt Joh. Philipp Rupp aus Goddelau auf
der Gemarkung Wolfskehlen gelegenen Grundſtück. 1
Spargel ſtechen.
P Rüſſelsheim, 18. April. Bluttat. Im be
Flörsheim entſtand am Sonntag abend nach ein
=verſammlung ein Zuſammenſtoß, in deſſen Verlauf der
muniſtiſchen Partei gehörige. Wohlfahrtserwerbsloſe
Nöppel aus Regen (Bayern), wohnhaft in Rüſſels!
ſtochen wurde.
Rheinheſſen.

Ober=Jugelheim, 18. April. Anläßlich des Reich
für das Jugendherbergswerk, fand in der bi
letzten Platz beſetzten Turnhalle ein Werbeabend ſtatt, d hr
zahlreichen kleinen und großen Zuhörern helle Freude ſE
Die wohlgelungene Veranſtaltung, die unter der bewäk /*
rung des Studienrats Balſer und ſeiner Frau, ſtand,
heſſiſchen Hauptvorſtand angehört, hatte mit zwei ku
Schwänken. Tänzen und Liedern einen friſchen, herzhe ſi
Während des Abends traf Oberſchulrat Haſſinger von
ein und richtete eine kurze und treffende Anſprache an
ſammelten. Er warb für Erhaltung und weiteren A.

deutſchen Jugendherbergen und feierte das Jugendwerk
des Friedens und der Fröhlichkeit junger Menſchen in

zerriſſenen und haßerfüllten Gegenwart. Die Pflege un
ung des Jugendwanderns ſei ein unerſetzlicher Beitrag 7
verſöhnung. Daß der Abend alle ſo in einiger Freude 4
führte und durch nichts getrübt war, hallte auch im 2
Eiſchienenen herzlich wieder.

[ ][  ][ ]

tag, 19. April 1932

Zernöſtliche Spannungen

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 109 Seite 7

Aussk

*)

Von Prof. Dr. Friedrich Otte, Peking.

Aus Anlaß des ſiebzigſten Geburtstags eines der
wirkſamſten und glänzendſten Vorkämpfer der Indi=
vidualwirtſchaft
, Profeſſor JuliusWolf, hat ſich
ein Kreis bedeutender Wiſſenſchaftler und Staats=
männer
zuſammengetan, um das wirtſchaftliche Zen=
tral
=Problem unſerer Tage unter dem Titel Der
internationale Kapitalismus und die Kriſe in einem
bei Ferdinand Enke in Stuttgart erſchienenen Feſt=
hand
) zu behandeln. Mit Genehmigung des Ver=
lages
entnehmen wir dem Buche, als deſſen Her=
ausgeber
der Vizepräſident des Reichstages Siegfr.
v. Kardorff, der Staatsſekretär des Reichsfinanz=
miniſteriums
Dr. Schäffer, der Nachfolger Profeſſor
Julius Wolfs auf ſeinem Berliner Lehrſtuhl Prof.
Götz Briefs und Dr. Hans Kroner zeichnen, den
folgenden Abſchnitt aus einem Aufſatz des früheren
Profeſſors an der Reichsuniverſität Peking Fried=
rich
Otte über fernöſtliche Spannungen.
wichtigſte politiſche Kampfplatz und das umſtrittenſte
tsgebiet der Erde dürfte ſeit 1905 das Gebiet zwiſchen
dem Gelben Meere ſein. Dieſes Gebiet iſt eine Art
ntrum, von dem Zuckungen nach allen Himmels=
n
hin ausſtrahlen, eines der durchſichtigſten politiſchen
er. Dieſe Bedeutung dürfte es noch lange behalten.
Geſchichtlicher Ueberblick.
Beſiedlung Sibiriens von Rußland aus nach dem
enbruch der Mongolenherrſchaft, die Verlängerung der
n Bahn durch den Bau der Oſtchineſiſchen Bahn in der
ioſchurei bis nach Wladiwoſtok hin nach Abſchluß des
kommens 1896, ferner der Bau der zweiten man=
en
Hauptbahn von Harbin nach Port Arthur am Gelben
ch 1898 brachte Rußland in Gegenſatz zu China und
Japan hatte bereits nach dem chineſiſch=japaniſchen
z95 in Korea feſten Fuß gefaßt: 1905 warf es Rußland
Südmandſchurei hinaus und wurde dort Rechtsnach=
es
Zarenreiches; die Bahn übernahm es bis nach
mn hin (Kuangchengtzu). Hierdurch verſtärkte ſich die
g RußlandJapanChina.
Jahre 1909 traten dann die Amerikaner zum erſten
einem Neutraliſierungsvorſchlag für die Bahnen in
oſchurei hervor. Sie gerieten hierdurch in Gegenſatz zu
nd Rußland, die ſofort näher zuſammenrückten und
einſame Front gegen die Vereinigten Staaten bildeten.
na wurde mißtrauiſch.
n dieſer Zeitperiode von 1894 bis 1909 als Folge wirt=
r
und, zum Teil auch, völkiſcher Ausdehnungsbeſtre=
ntſtandenen
politiſchen Spannungen beſtehen heute noch
en die Grundlage für diplomatiſche und militäriſche
ſeitdem.
Kuſſen verloren von 1917 bis 1922 vorübergehend jeden
n der Mandſchurei. Dafür traten die Amerikaner ſtär=
erzwangen
den Neun=Mächte=Vertrag von Waſhington
dadurch den Verzicht Japans auf die deutſche Kriegs=
enſchaft
in Schantung, die ihnen in Verſailles zu=
war
, und weiterhin erreichten ſie die Anerkennung des
es der Offenen Tür (basis of eguality of oppor-
in
ganz China, während China die Verpflichtung auf=
irde
, die Rechte der privaten Beſitzer und Gläubiger
neſiſchen Bahn zu achten.
den Abſchluß des Vertrages von 1924 durchbrachen
ets dieſe Abmachungen, in denen ruſſiſche Rechte über=
(9 )t erwähnt waren, einigten ſich mit den Chineſen zum
emeinſamer Verwaltung der Bahn und vermieden
mit den Japanern. Dieſe Haltung bedeutete eine
g der mandſchuriſchen Politik Rußlands und Japans
durch die bis heute jeder Verſuch der angelſächſiſchen
. der Mandſchurei und auch der Mongolei durch Bahn=
Einfluß zu gewinnen, ſabotiert wurde. Als 1929 dann
ſen verſuchten vermutlich nicht ausſchließlich aus
nu Fnitiative heraus , durch einen Handſtreich die
Elus der Verwaltung der Oſtchineſiſchen Bahn zu ver=
5 rückten die Ruſſen in chineſiſches Gebiet ein und er=
Adie Wiederherſtellung des Status quo Auf den Kellogg=
N. Auguſt 1928 nahmen ſie hierbei ebenſo wenig
wie die Japaner ab 18. September 1931 (Mukden=
Sie nötigten den Chineſen den Vorvertrag von Nikolſk=
ſAdm
3. Dezember 1929 auf, bevor ſie in Verhandlungen
Undgültige Beilegung der Streitpunkte eintraten. Seit
tagt in Moskau eine Kommiſſion, die die Bereinigung
n durchberaten ſoll, über den Rückkauf der Bahn durch
d die Wiederaufnahme der ſeit 1927 abgebrochenen
dol chen Beziehungen verhandeln ſoll. Dieſe Verhand=
½Arften beſtenfalls nur zu einer Ueberbrückung, nicht aber
A tigen Beſeitigung ruſſiſch=chineſiſcher Gegenſätze führen.
ahnen, was bei Verhandlungen über die Südman=
rauskommen
wird, an denen Japan beteiligt iſt.
* beitgehendſter Bedeutung iſt die Haltung Japans, der
tärkſten und auch aktivſten Macht Oſtaſiens. Vielleicht
n den Zeitpunkt nunmehr für gekommen, um auf
t hinaus die mandſchuriſche Frage zu ſeinen Gunſten
dieren. Seine Politik gegenüber China war ſchon ab
er militäriſch organiſierten Großmacht gegenüber dem
Un ſchwächeren Staatsweſen (Streit wegen der Liukiu=
Das Jahr 1910 hatte Rußlands Anerkennung der
* Koreas durch Japan gebracht. Kaum war der Welt=
ebrochen
, da trat Japan mit den berühmten 21 For=
herbor
, deren endgültige Anerkennung durch China,
Waſhingtoner Verträge, das Endziel der heutigen
Politik zu ſein ſcheint. China hatte ſie am 9. Mai
lapaniſchen Drohungen angenommen, ein Einſpruch
te=Mächte erfolgte nicht. Dadurch erlangte Japan
ſte in der Mandſchurei und der Inneren Mongolei
Einſpruchsrecht bei Gebietsveränderungen an der
kuſte, mithin eine Art beſchränkter Hegemonie über
4 in Nachahmung der Monroedoktrin. Die wieder=
ESbungen Schantungs ſeit 1922, zum letzten Male 1928,
Dernahme chineſi Souveränitätsrechte in der Süd=
nach
dem 18. September 1931 wenn auch nur
ſend? beweiſen jedoch, daß Japan an ſeinen poli=
len
feſthält, auch wenn es vorübergehend nachgibt.
tel dürfte die Abriegelung, vielleicht ſogar die Ab=
der
Mandſchurei und der Inneren Mongolei von
Elere Grund für das diesmalige ſchroffe Auftreten
der Mandſchurei dürfte in der chineſiſchen Wirtſchafts=
ſuchen
ſein.
S Stellung auf dem Kontinent iſt heute ſtark, auf
E hn, ſagen wir ein Jahrhundert, iſt mit Dauer=
Doch nicht zu rechnen. Stößt Japan weiter nach Aſien
werden zu den alten Reibungsflächen neue hinzu=
S2 das nicht, ſo liegt die Möglichkeit vor, daß ihm
En Aſen her ſeine Handlungsweiſe aufdiktiert wird.
Duns der Südmandſchurei durch Koreaner iſt möglich,
Der als zweiſchneidiges Schwert erweiſen. Trotz der

licher gegenüber als dem Chineſen. Es dürfte für Japan ſchwer
ſein, die Koreaner zu japaniſchen Patrioten zu erziehen. Japans
Hauptgegner, Ruſſen oder Chineſen, werden vorſtoßen, ſobald
Japan von der Seeſeite her gebunden iſt. Anders als durch
militäriſche Gewalt wird der Japaner ſeine Kontinentalpolitik,
nach den bisherigen Ergebniſſen zu ſchließen, nicht verteidigen
können, z. B. nicht durch Anſiedlung von Japanern. Er muß
ſich aber zu halten verſuchen, ſolange er nicht anderswo, etwa
in der ſüdaſiatiſchen Inſelwelt, Erſatz für die kontinentalen
Rohſtoffquellen findet. Seine Wirtſchaftswaffe iſt die kapita=
liſtiſche
Durchdringung.
Mit Rückwirkungen auf Europa wird man in zwei Fällen
in näherer Zukunft rechnen können; erſtens wenn die Aktivität
der Japaner die Sowjets zur Abwehr oder zum Angriff im
Ausmaße eines Großkrieges zwingt, oder wenn Amerika, um
China zu retten, ein Bündnis gegen Japan zuſtande bringt, in
das europäiſche Mächte einbezogen werden. Als dritter Fall
wird unbedingt mit einem Gegenſtoß Chinas zu rechnen ſein,
ſobald es erſtarkt; aber das kann Jahrzehnte dauern, voraus=
geſetzt
, daß China die jetzigen Kriſen überhaupt als Einheits=
ſtaat
überlebt.

*Ein guter Deutſcher
und guter Amerikaner.

Mit Richard Bartholdt, deſſen Tod aus
den V. S. A. gemeldet wird, verliert das Deutſch=
tum
einen der allerbeſten und angeſehenſten Deutſch=
Amerikaner, der erfolgreich die Beziehungen zwiſchen
der alten und neuen Heimat gefördert hat.
Wir waren Ende Juli 1914 auf dem Lloyddampfer Kron=
prinzeſſin
Cäcilie von New York nach Hamburg abgefahren.
Wenige Tage vor Erreichung des Aermelkanals erhielt unſer
Kapitän die drahtloſe Weiſung, ſofort umzukehren und zu ver=
ſuchen
, einen neutralen Hafen zu erreichen: denn es ſei inzwiſchen
Krieg ausgebrochen. Die nun folgende Fluchtfahrt des Schiffes,
Volldampf voraus und verfolgt von feindlichen Kreuzern, wird
von uns Paſſagieren mit höchſter Spannung miterlebt. Bis es
eines Tages hieß, der mitreiſende Deutſchamerikaner R. Bar=
thold
habe dem Kapitän angeboten, namens amerikaniſcher
Finanziers das Schiff zu kaufen und es dann unter neutraler
Flagge weiterfahren zu laſſen. Leider erwies ſich dann dieſer
Vorſchlag als undurchführbar, ſo daß wir unſere wilde Fahrt
fortſetzen mußten. Endlich bei Nacht und Nebel erreichen wir
glücklich den rettenden Port, und von dort brachte uns ein
Extrazug nach New York zurück.
Auf dieſer Reiſe war der Senator Bartholdt mein Schlaf=
genoſſe
, und ich erfuhr ſo mancherlei aus dem vielbewegten
Leben dieſes verdienſtvollen Mannes. Geborener Thüringer, war
er ſchon als 15=Jähriger nach Amerika gekommen und hatte es
dort in St. Louis vom Druckereigehilfen bis zum Chefredakteur
einer angeſehenen Zeitung gebracht. Politiſch ſich eifrig in deutſch=
amerikaniſchem
Sinne betätigend, wurde er ins Bundesparla=
ment
berufen, wo er mehr als 20 Jahre tätig war, hauptſächlich
für das Deutſchtum wirkend. Mannigfach waren ſeine Erfolge
und ſeine Miſſionen nach Deutſchland zur Förderung der gegen=
ſeitigen
Beziehungen, und der Präſident (Taft) ließ ſich gerne
von Bartholdt über dieſe Dinge beraten. Als Krönung dieſes
ſeines völkerverbindenden Schaffens war Bartholdt gerade vor
dem Kriege der Nobel=Friedenspreis angetragen worden, und in
dieſer Sache befand er ſich auf der erwähnten Reiſe nach
Europa, da bricht der Weltkonflikt aus und macht alles zu=
nichte
. Seine ganze Lebensarbeit ſcheint zerſchlagen, als nun auch
die V. S. A. in den Krieg eintreten. Aber Bartholdt läßt ſich
nicht entmutigen, nicht abhalten, ſein friedfertiges Verſtän=
digungswerk
weiterzuführen, ſobald die böſeſten Jahre vorüber
ſind. Und wenn wir heute in Amerika die Kriegspſychoſe über=
wunden
und verſtändige Teilnahme für Deutſchland ſehen, ſo
iſt dies nicht zum wenigſten der unermüdlichen Arbeit Bar=
tholdts
zu danken, womit er ſeiner alten und neuen Heimat
Th. Engelmann.
ſelbſtlos gedient hat.

Zechken.

Darmſtädter Fechtklub 1890, E. V.
Alljährlich im Frühjahr vor Beginn der Gruppen= und
Bundesmeiſterſchaften läßt der D.F.C. ſeine Fechterinnen und
Fechter zu Klubkämpfen antreten und die Schüler in Wertungs=
fechten
erproben, um die Stärke der einzelnen Fechter innerhalb
des Klubs feſtzuſtellen. So fanden in vergangener Woche die
Kämpfe der Damen in Florett ſtatt, bei denen leider drei der
ſtärkſten Fechterinnen (Frl. Brücker, Jordan und Melcher) nicht.
teilnehmen konnten. Die recht lebhaften und ſpannenden Gefechte
erbrachten bei je 4 Siegen und je 1 Niederlage den beſtimmungs=
gemäß
feſtgeſtellten Rang: 1. Frl. V. Engel, 2. Frl. M. Niebel,
3. Frl. Fuchs (bei 10. 11 bzw. 17 erh. Treffern), 4. Frl. E. Grimm
(3 Siege, 21 erh. Treffer) Die langjährige Klubmeiſterin Frl.
Niebel ſiegte zwar über Frl. Engel mit 3:5, mußte aber eine
5:4 Niederlage von Frl. Fuchs hinnehmen, während dieſe wieder=
um
von Frl. Engel mit 5:3 beſiegt wurde.
Am heutigen Dienstag= und folgenden Donnerstagabend
finden Soderſtraße 30 die Kämpfe der Herren in Florett. Säbel
und Degen ſtatt, während die Wertungsfechten der Schüler und
der Schülerinnen für die kommende Woche vorgeſehen ſind.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Dienstag, 19. April.
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
17.00: Muſikaliſche Jugendſtunde: Richard Wagner. Ausf.: Phil=
harmoniſches
Orcheſter Stuttgart.
18.25: Dr. Müller: Zum 50. Todestag von Charles Robert Dar=
win
.
18.50: Mannheim: Ein Sportarzt gibt Auskunft.
19.30: Bernard v. Brentano: Der Mann ohne Ausweis. Eine Er=
zählung
aus dem Berliner Norden.
20.00: Streifzug durch Alt=Frankfurt. Hörfolge mit Schallplatten.
21.00: Werke von Modeſt Muſſorgſky. Ausf.: Funkorcheſter und
Kammerchor. Am Klavier: E. J. Kahn.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Nachtmuſik
Königswnſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 19. April.

15.45: Künſtleriſche Handarbeiten: Der Krawattenhalter.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Zarek: Bücher der Zeit.
18.00: Prof. Dr. Mersmann: Wir bauen Melodien.
18.30: Prof. Dr. Schaeder: Die großen Religionen des Orients und
das Abendland.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.20: Redakteur Miks u. F. Tarnow (M.d.R.): Wiederkehr oder
Ende des Kapitalismus?
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Bremen: Militärkonzert.
21.00: Hamburg: Im Namen des Schickſals. Eine Hörſßzene vom
Prozeß gegen einen König, von Ludwig Hinrichſen.
22.00: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
22.15: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
22.30: Hamburg: Die Romantiker: Franz Schubert. Ausf.: Norag=
Herren=Chor und Orcheſter.

Wetkerbericht.

Im Bereich kühler Luft iſt bereits wieder Temperaturrück=
gang
eingetreten, der namentlich im öſtlichen Deutſchland, noch
begünſtigt durch Bewölkungsabnahme, die Tiefſttemperaturen
während der vergangenen Nacht ſtellenweiſe bis unter den Ge=
frierpunkt
brachte. Auch bei uns wird zunächſt die Wolkendecke
zeitweiſe zur Auflöſung kommen, wodurch der nächtliche Tempe=
raturrückgang
im Flachland bis zum Gefrierpunkt und etwas dar=
unter
fortſchreiten wird. Niederſchläge ſind vorerſt keine zu er=
warten
.
Ausſichten für Dienstag, 19.: Neblig=wolkig und dunſtig mit Auf=
heiterung
, zunächſt trocken, bei nächtlichem Aufklaren Abküh=
lung
bis um den Gefrierpunkt.
Ausſichten für Mittwoch, den 20. April: Mehr wechſelnd=wolkig
mit kurzer Aufheiterung, für die Jahreszeit zu kühl, einzelne
ſchauerartige Niederſchläge.
Haupiſchrifftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polſtik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmanz;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Rette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich t Übernommen.

*ſotgungen in Korea im Juli 1931, unter dem Schutze
Den Polizei, ſteht der Koreaner dem Japaner feind=
S mit Beiträgen von Prof. Georges Blondel, Finanz=
D Englis, Prof. v. Miſes, Prof. Eulenburg, Prof.
LrD. Sartorius v. Waltershauſen, Karl Kautsky,
ta5 und Baron Szterenyi, Prof. Götz Briefs, Alt=
Senr Dainiſch, Prof. Otte=Peking. Prof. Ely=Chicago,
To: Weſer, Prof, Bresciani=Cairo, Dr. Dalberg,
när Praf. Hrich

R AnsrerfP!
Tabakpreis... . . . .. gesunken
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mit und ohne Mundstück

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Seite 8 Nr. 109

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 19.

Marga v. Ehdorf in Siam abgeftürzt.

Das Flugzeug zertrümmert.
Pilotin leicht verletzt.

Berlin. Die Fliegerin Marga v. Etzdorf
iſt, wie die M.=P. aus Bangkok meldet, geſtern
vormittag um 7.30 Uhr über dem Flugplatz Don=
muan
bei Bangkok abgeſtürzt. Ihr Flugzeug
Kieck=in=die=Welt iſt völlig zertrümmert. Die
Fliegerin ſelbſt hat nur leichtere Verletzungen,
Verſtauchungen und Schürfungen, erlitten. Das
Flugzeug war eben geſtartet und befand ſich
noch in geringer Höhe, als der Motor ausſetzte.
Es gelang der Fliegerin zwar, die Maſchine wie=
der
auf die Startfläche aufzuſetzen, doch über=
ſchlug
ſich der Aparat. In Bangkok erhielt die
Pilotin, die ſich bekanntlich auf dem Rückflug
nach Deutſchland befindet, ärztliche Hilfe.

Graf Zeppelins dritte Südamerikafahrt.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff Graf
Zeppelin iſt geſtern 0,06 Uhr nachts zu ſeiner
dritten Südamerikafahrt unter Führung von Dr.
Eckener geſtartet. Der Start ging bei Mond=
ſchein
, ſternenklarem Himmel und Windſtille ſehr
gut vonſtatten. An Bord befinden ſich fünf
Paſſagiere, nämlich Herr und Frau Käſe, Herr
Jentſch, Herr Generaldirektor v. Kehler, und als
Gaſt von Dr. Eckener Commander Booth.

Weitere Verhaftungen in der Poſtbetrugsaffäre.
Frankfurt a. M. In der Angelegenheit
des verſuchten Verſicherungsbetrugs an der Poſt
ſind außer den beiden Hauptſchuldigen Frieda
Werner und Rudolf Levi noch der 41jährige
Kaufmann Wohnud, der als Geldgeber des Levi
gilt und bei dem verſchiedene Pretioſen gefunden
werden konnten, ſowie der 45jährige Joſef Frey,
der den größten Teil der unterſchlagenen Wert=
gegenſtände
von Levi gekauft hat, feſtgenommen
worden. Bei der Unterſuchung hat ſich heraus=
geſtellt
, daß in die Sache noch eine ganze Anzahl
Leute verwickelt ſind, die bei dem Geſchäft mit=
verdient
haben. Die Unterſuchung der Ange=
legenheit
iſt noch nicht abgeſchloſſen.

Der Erfinder der Brieftauben=Photographie
geſtorben.
Frankfurt a. M. In Cronberg i. T. ſtarb
am Sonntag im Alter von 81 Jahren Hofapo=
theker
Dr. Julius Neubronner. Dr. Neubronner
war vor dem Kriege Stadtverordnerer in Cron=
berg
. Er war der Erfinder der Brieftauben=
Photographie, durch die es möglich war, im
Kriege feindliche Stellungen durch Brieftauben
photographieren zu laſſen.

Deutſchlands Beteiligung am Gordon=Bennett=
Wettbewerb für Freiballone.
Eſſen. Zur Vertretung Deutſchlands an dem
Gordon=Bennett=Freiballonwettbewerb, der in
dieſem Jahre in Baſel abgehalten wird, lag eine
ſo große Anzahl von Meldungen prominenter
Führer vor, daß es dem Freiballonausſchuß des
Deutſchen Luftfahrt=Verbandes außerordentlich
ſchwer wurde, eine richtige Auswahl zu treffen.
Vor allen Dingen ſollten bei dieſer Wettfahrt,
die ſeit der Teilnahme Deutſchlands an den
Gordon=Bennett=Rennen der Nachkriegszeit zum
erſten Male wieder in Europa ſtattfindet, den=
jenigen
Führern, die in den letzten fünf Jahren
keine Opfer geſcheut hatten, um an den ameri=
kaniſchen
Gordon=Bennett=Rennen teilnehmen zu
können, Gelegenheit geboten werden, auch in
Europa in den Kampf einzutreten. Die Vertei=
lung
wurde derart getroffen, daß jeder der drei
deutſchen Ballone noch einen in der Funkortung
(Radiopeilung) geübten Führer erhält. Auf Grund
all dieſer Erwägungen kam der Freiballon= Aus=
ſchuß
zur Wahl folgender Führer: Bertram=
Chemnitz, Dahl=Wuppertal, Eimermacher= Mün=
ſter
, Leinkugel=Eſſen, Dr. Kaulen jun.= Wupper=
tal
, Schütze=Bitterfeld. Die erſten fünf ſind be=
kannt
durch ihre Teilnahme an den amerika=
niſchen
Gordon==Bennett=Rennen. Je zwei dieſer
Führer werden die Führung eines der drei deut=
ſchen
Ballone übernehmen. Die Verteilung der
Führer auf die Ballone wird ſein: Ballon 1:
Bertram=Dahl; Ballon 2: Eimermacher=Dr.
Kaulen jun.; Ballon 3: Leinkugel=Schütze.

Tragiſches Nachſpiel eines Boxkampfes.
Budapeſt. An den Folgen eines bei einem
Boxkampf in Wien erlittenen ſchweren Schlages
gegen die linke Schläfe iſt jetzt der 27jährige un=
gariſche
Schwergewichtsmeiſter Ludwig Bokody
im Krankenhaus geſtorben. Der Schlag hatte eine
Gehirnblutung zur Folge gehabt, der Bokody
nun erlegen iſt.

Eine Friedens=Briefmarke
der franzöſiſchen Poſt.

Die neue franzöſiſche Briefmarke,
die einen Friedensengel mit dem Oelzweig
ßeigt. Dieſe Friedensbriefmarke wird zwar in
meiſterlicher Diplomatie, kurz vor Beginn der
Genfer Verhandlungen herausgebracht, aber un=
bewußt
haben die franzöſiſchen Urheber hierbei
doch ausgedrückt, daß es ihnen nicht ſo ganz ernſt
mit dieſem Bild des Frieden= und der Verſöh=
nung
iſt: Der Engel trägt ilich den Zweig
in ſeiner linken Hand, und die Rechte braucht
ja nicht immer zu wiſſen, was die Linke tut.

500 Jahre Huſſiken=Zeſt in Bernau.

Oben: Bernau um das Jahr 1620. (Kupferſtich von Merian.)
Unten: Siegesfeier der Bernauer nach dem Abzug der Huſſiten im Jahre 1432.
(Nach einem Gemälde aus dem vorigen Jahrhundert.)
Das märkiſche Städtchen Bernau rüſtet ſich, ſein 700jähriges Stadtjubiläum und gleichzeitig damit
den Tag der 500. Wiederkehr der Befreiung von Huſſiten=Not zu feiern. Im April 1432 belagerte
das Heer der böhmiſchen Huſſiten das Städtchen, das von Mann und Frau heldenmütig verteidigt
wurde. Endlich nahte der Kurfürſt Friedrich mit 6000 Mann brandenburgiſcher Truppen und ent=
ſetzte
die Stadt. Alle 100 Jahre wird zur Erinnerung daran das trachtenreiche Bernauer Huſſiten=
feſt
begangen.

Kaye Don läßk ſich ein neues Wunder=Rennbook bauen.

Das Rennboot Miß England III im Bau.

Der engliſche Motorboot=Rennfahrer Kaye Don läßt ſich gegenwärtig auf einer ſtreng bewachten
Themſe=Inſel ein neues Rennboot bauen, über deſſen Konſtruktionseinzelheiten abſolutes Still=
ſchweigen
bewahrt wird. Kaye Don hofft, mit dieſem Boot den Weltrekord des Amerikaners
Gar Wood zu brechen.

Berlin. Im Sklarek=Prozeß wurde am
Montag der ſozialdemokratiſche frühere Berliner
Bürgermeiſter Schneider vom Vorſitzenden er=
neut
gefragt, ob er von den Sklareks einmal
5000 Mark erhalten habe. Bürgermeiſter Schnei=
der
beſtritt dies wiederum. Daraufhin zeigte
man ihm einen Brief, der während der letzten
Hausſuchung bei Max Sklarek gefunden wurde
und in dem die Ehefrau von Max Sklarek den
Bürgermeiſter Schneider um 5000 Mark mahnt,
die er einmal von Max Sklarek bekommen habe.
Da er ſich, ſo heißt es in dem Schreiben, in Lich=
terfelde
eine Villa im Werte von 60 000 Mark
hatte kaufen können, müſſe er doch die 5000
Mark zurückzahlen können. Bürgermeiſter Schnei=
der
beſtritt, dieſen Brief erhalten zu haben und
gab lediglich zu, einmal ein Darlehen von den
Sklareks bekommen zu haben, das er aber zurück=
gezahlt
habe. Das Haus habe nur 32 000 Mark
gekoſtet.
Dann wurden noch einige frühere Angeſtellte
der Sklareks vernommen, darunter die Chauf=
feure
, die alle diejenigen Mitglieder des Ma=
giſtrats
, die bei den Sklareks ein= und ausgin=
gen
, gefahren haben. Der Chauffeur Schreiber
bekundete, daß viele dieſer Magiſtratsmitglieder
mit Vorliebe die Hintertreppe benutzt hätten,
wenn ſie zu den Sklareks gekomnen ſeien.
Noch vor Schluß der Beweisaufnahme ſoll die
Wahrſagerin Seidler wegen Kränklichkeit in
ihrer Wohnung vernommen werden. De der

Schlafraum, in dem ſich Frau Seidler aufhält,
nur für wenige Perſonen Platz bietet, ſoll bei
der Vernehmung eine Lautſprecheranlage auf=
geſtellt
werden, ſo daß ihre Ausſagen durch die
ganze Wohnung zu verſtehen ſein werden.

Unterſchlagungen bei der Sparkaſſe in Bremen.

Bremen. Am Sonntag förderte eine un=
vermutete
Reviſion der Kaſſe der Sparkaſſe in
Bremen Unterſchlagungen, des ſeit dem Jahre
1916 bei der Kaſſe tätigen Kaſſierers Meyer zu=
tage
, die ſich nach den bisherigen Feſtſtellungen
auf rund 100 000 Reichsmark belaufen. Als Be=
amte
in die Wohnung des Kaſſierers kamen,
war dieſe bereits leer und Meyer geflüchtet. In=
zwiſchen
hat er durch Mittelsperſonen und Mit=
teilung
an die Polizei die Sparkaſſenleitung
wiſſen laſſen, daß er bereit ſei, die Urſache dieſer
Verfehlungen aufzuklären. Die Kriminalpolizei
konnte geſtern vormittag tatſächlich Meyer ver=
haften
. Gegenwärtig findet bei der Sparkaſſe
eine Unterſuchung der Angelegenheit ſtatt, um
die Gründe für das ſeltſame Verhalten des un=
getreuen
Kaſſierers zu ermitteln.

Bootsunglück bei Créteil.
Vier Perſonen ertrunken.

Paris. Ein mit fünf Perſonen beſetztes
Motorboot iſt vorgeſtern abend beim Wehr von
Créteil gekentert. Von den Inſaſſen konnte nur
eine Frau gerettet werden, während die anderen
vier Perſonen, darunter zwei Kinder, ertranken.

Hamburg. Auf dem bei de
brücken in Harburg liegenden
rier der Harburger. Dampfſe
ſchaft wurden Sonntag gegen.7 Uh
ſonen der Beſatzung und ein Paſſagi
atmen von Gas unwohl. Die Erk
eine lähmende Wirkung auf die At=
hatte
und Huſtenreiz und ſtarke
verurſachte, nahm keinen ernſteren
Die Urſache war eine ſtarke Gasw.
nördlichem Winde aus Richtung He
helmsburg kam und ihren Niederſck
Dampfer fand. Sämtliche Metallte
Dampfer, beſonders die Meſſing.
teile, waren mit einer weißen Schie
Die Harburger Polizei gibt darüb
Bericht:
Die eingehenden Unterſuchungen
ſtändigen haben bisher ergeben, daß
ſich auf dem Dampfer Courier n=
weder
von einem Betrieb in Haml
Harburg oder Wilhelmsburg ſtam
Man vermutet, daß ſie ſich in den
anlagen des Dampfers ſelbſt gebilde

Entführte Stadträte kehren
Sofia. Vor kurzem waren dre
Stadträte in der Nähe von Nevro
worden. Als Entführer vermutete n
Gegner. Jetzt hat ſich einer der drei
einem Dorf in der Nähe von Nevr
Behörde gemeldet. Er erklärte, daß
den anderen Stadträte zurückkehren
gerte ſich jedoch, anzugeben, wer ſein
waren; man glaubt, daß Furcht vo
Grund dieſer Schweigſamkeit iſt.

Der Rote Knabe 95 000 Pfu
Zuſchlag.
London. Das berühmte Bild d
Malers Sir Thomas Lawrence
Red boy (Der Rote Knabe‟,
Schloß Lambton zur Verſteigerung
Das Höchſtgebot lautete auf 95 000
erteilte der Eigentümer des Bildes
ham, zu dieſem Preis nicht den Zuſck

17 Tote bei einem Bergwerksunglüc
London. Infolge Ausbruchs v
dem Entlüftungsſchacht eines Glimm
in der Nähe von Patna (Indien)e
zehn Bergleute den Erſtickungstod.
leute wurden verſchüttet und fand
den Tod.
Erdbeben in China.
Paris. Nach einer Meldung
Indo Pacific aus Schanghai ſind du
beben in Hupei viele Perſonen um
kommen. Die Zahl der Getöteten
nicht feſt.

Radiobaſtler fängt SOS=Rufe
Flugzeuges auf.

London. Ein Radiobaſtler ſpi
ſicheren Landung eines Flugzeuges,
rer infolge Maſchinendefektes in de
Reading in Schwierigkeiten gerater
wichtige Rolle. Er fing die SOS=Ru
zeuges auf, informierte ſofort das 2
in Reading, das die Meldung an de
Croydon weiterleitete. Es ſtellte ſich
ein Flugzeug überfällig war. Als
baſtler in Verbindung mit dem 2
war, hörte er ein Flugzeug. Er ſe
dem Flugplatz in der Nähe von Read
bindung. Die Flugplatzbehörde requf
Anzahl Autos, und mit Hilfe der
werfer gelang es, dem Piloten eine
dung zu ermöglichen.

Die Metropolitanoper ſchränkt ihren

New York. Die Metropolitano
finanziellen Schwierigkeiten zu
wird in der nächſten Spielzeit ſich
meinen Lage anpaſſen und nur währ
Wochen anſtelle der bisherigen 24 2
len. Die Saiſon beginnt am 21. No=
Eintrittspreiſe werden herabgeſetzt 1
Orcheſterplatz koſtet 7.15 Dollar ge
8,25 Dollar. Das Abonnement wur
auf 200 Dollar ermäßigt.

Das rumäniſche Königsſt
in Sinaia niedergebran

Das rumäniſche Königsſchloß in

Bukareſt. Das königliche Sck
bei Sinaia iſt vollſtändig abgebrann
wertvollen Einrichtung der dreißig
Schloſſes konnte trotz allen Bemul
Feuerwehr nichts gerettet werden.
20 wertvolle Oelgemälde ein Raub
men geworden, darunter ein echter
deſſen Wert allein auf 12 Millionen 2
Mark) geſchätzt wird. Auch zahlrei
dokumente des Königs und Andenter
Vater ſind verbrannt. König Karol
auf die Nachricht vom Brande
Kraftwagen nuch Sinaia und weil
Zeit auf der Brandſtätte.

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10

blatt

Dienstag, den 19. April

Schwache Börſen zu Wochenbeginn.
Starfe Zurückhallung der Spekulalion. Kleines Geſchäft.
Der Ausweis der Reichsbank.
Prung Krunrfärier efſerleneorfe.

ſte Tage der neuen Woche brachte an der Berliner
etwas ſchwächere Tendenz, da die Schalterſchließung der
Treditverein A. G., Berlin, einige Unſicherheit ausgelöſt
Wirkung zeigte ſich in einer ſtärkeren Zurückhaltung
ation. Im Publikum ſcheint ſich aber etwas Kauf=
erhalten
, und beſonders die Nebenwerte und reinen
ee lagen auf kleine Anſchaffungen ziemlich freundlich.
zelt waren an dieſen Märkten Verluſte von mehr als
feſtzuſtellen, während Farben, Siemens und Kaliaktien
Aund darüber verloren. Rheiniſche Braunkohlen gaben
Prozent nach. Auf der anderen Seite waren Schult=
=Linoleum, Leopold=Grube und Niederlauſitzer Kohle
ighans und Laurahütte erſchienen wieder mit Plus=
Im Verlaufe war die Kursgeſtaltung uneinheitlich.
hatten bei etwas lebhafterem Geſchäft eine Aufwärts=
um
3 Prozent zu verzeichnen, konnten ſich aber dann
pten und gingen um 2 Proz, unter den höchſten Stand
Arben und Siemens konnten ſich um 11,5 Prozent er=
rend
Rhein. Braunkohlen erneut 1 Prozent einbüßten.
Ur betrugen die Veränderungen nach beiden Seiten nur
rozent. Deutſche Anleihen waren etwas ſchwächer, be=
beſitz
gingen um mehr als 0,5 Prozent zurück. Auslän=
jemlich
unverändert. Anatolier lagen ſchwächer. Pfand=
n
nach ruhiger Eröffnung etwas angeboten und leicht
Induſtrieobligationen gaben im Einklang mit den
ten überwiegend etwas nach. 8prozentige Hoeſch= Obli=
öffneten
3 Prozent höher. Reichsſchuldbuchforderungen
behauptet.
rliner Geldmarkt zeigten die Sätze für Tagesgeld heute
anziehende Tendenz, da der rheiniſche Zahltag näher
untere Grenze lag bei 5½5½ Prozent, Monatsgeld
Prozent nominell. In Reichsſchatzanweiſungen per 15.
Prozent blieb das Geſchäft klein.
te Frankfurter Börſe der neuen Woche eröffnete
uas ſchwächerer Haltung. Der ſchwache Schluß der New
istagsbörſe blieb faſt ohne Einfluß, dagegen verſtimmte
gseinſtellung der Deutſchen Kreditverein A.G., Berlin,
keine Rückſchläge für die Börſe befürchtet werden. Vom
agen keine Orders vor, auch ſonſt fehlte es an Momen=
Börſe hätten anregen können. Die Spekulation übte
chaltung, wohl im Hinblick auf das Herannahen der
zl. Bei ſehr kleinem Geſchäft war die Kursgeſtaltung
ſem Wochenſchluß unregelmäßig. J.G. Farben waren
ind 2½ Prozent niedriger; anſcheinend hat der nur 7=
Dividendenvorſchlag beim Publikum verſchiedentlich
gung ausgelöſt. Am Elektromarkt war die Kursbil=
neinheitlich
. Während Elektr. Lieferungen 3 Prozent
Licht u. Kraft gut behauptet waren, gingen Siemens
I.E.G. 19 Proz. und Schuckert ſowie Geffürel je ein
ück; Montanaktien lagen im großen und ganzen ziem=
idert
, nur Rheiniſche Braunkohlen ſchwach und minus
Schiffahrtswerte wieſen nur geringe Veränderungen
Seiten auf. Von Nebenwerten zogen Südd. Zucker
an. Holzmann und Zellſtoff Waldhof blieben gehal=
nleihemarkt
gingen Altbeſitzanleihe erneut 1 Prozent
fremden Werten zogen Rumänen und Ungarn etwas
lagemarkt wies durchweg Erhöhungen auf. Für Gold=
beſtand
nach der Notiz etwas Angebot. Von Induſtrie=
n
blieben Stahlverein behauptet, Faxben=Bonds wa=
und höher. Nach den erſten Kurſen ſtellten ſich, vom
t ausgehend, überwiegend kleine Beſſerungen ein, die
erlauf nicht behauptet blieben. J.G. Farben gingen
roz, auf 86 Proz. zurück. Reichsbank gaben 1 Prozent
irchen 1,25 Prozent nach. Elektrowerte blieben be=
In ſpäteren Verlauf waren die Kurſe erneut etwas er=
höhere
Kaſſakurſe etwas anregten. Die Umſätze be=
1ch allerdings auf ein Minimum.
ldmarkt blieb Tagesgeld leicht und unverändert 4,5
s jeglicher Anregung verlief die Abendbörſe voll=
tlos
. Publikumsaufträge fehlten faſt gänzlich. An=
obachtete
die Spekulation größte Zurückhaltung unter
die Zahlungseinſtellung des Deutſchen Kreditvereins
orſtehende Wahlentſcheidung. Die wenigen genannten
meiſt ſchwächer als die Schlußkurſe der Mittagsbörſe.
en Hypothekenbankaktien, von denen Bayeriſche Hyp.
eſter lagen. Von Frankfurter Werten nannte man
nk 2 Proz. G. Eiſenbahnrentenbank 1,75 Proz. G.
b. 4,5 Proz. Am Rentenmarkt beſteht eher nachgebende
der weitere Verlauf brachte keine Aenderung. Farben
Die deviſenbewegung.
internationalen Deviſenmärkten traten in den heu=
ittagsſtunden
nur geringe Veränderungen ein. Durch
zeit in London konnte ſich jedoch an den kontinentalen
n ſchon etwas mehr Geſchäft entwickeln als ſonſt. Das
und ſchwankte zunächſt zwiſchen 3,771 und ½ um
gegen den Dollar auf 3,77½ zu befeſtigen. Gegen
ſtellte es ſich auf zirka 9,32½ gegen Paris auf
25,33 und gegen Zürich auf 19,43 nach 19.40. Eine
gung hatte die ſpaniſche Valuta, die mit 48,33 gegen
etzte, ſpäter aber auch auf 48,80 nachgab. Der Dollar
Amſterdam mit 24634, in Zürich mit 514½ und in
5.,33½ vollkommen unverändert. Auch die Reichsmark
8,62½ in Amſterdam, mit 122,10 in Zürich und mit
ris kaum Abweichungen. Auch gegen das Pfund war
rung mit 15,88½ nur gering. Von den Norddeviſen
Stockholm weiter leicht ab und ſtellte ſich gegen
20,20, Oslo machte dieſe Bewegung baum mit.
ancial Times über die bekrügeriſchen
Transakkionen Kreugers.
rügeriſchen und fiktiven Transaktionen von Kreuger
urch welche ſeit Jahren die Zeichner von Aktien und
n betrogen wurden, erſtrecken ſich, wie der gut intor=
eſpondent
der Financial Times herichtet, auf Grund
tändigenberichts auf folgende Emiſſionen: 5 Millionen
ger und Toll, 24 Millionen Pfund Swediſh Match, 21
nternational Match Man glaubt, daß die Konten von
0 Toll ſeit 1915 gefälſcht wurden. Von den 29 Mil=
2dfür die italieniſchen Schatzſcheine ſeien, wie der Kor=
erichtet
nahezu 20 Millionen in den Aktiven der In=
Match Corporation enthalten, und zwar gegen 50 Mil=
Ir deutſche Bonds, die von der International Match
Kreuger in perſönliche Verwahrung gegeben wurden.
Alechenland von der Goldwährung ab?
ine etwaige Aufhebung des Goldſtandards in Griechen=
wie
die Agentur Radio aus Athen meldet. Gerüchte
riechiſchen Bankiers hätten auf Anregung engliſcher
beſchloſſen, der griechiſchen Regierung eine ſolche Maß=
empfehlen
.
inderen Athener Meldung zufolge hat der griechiſche
ter in einem Interview mit der Zeitung Ethnos
ſei ſchwierig, den offiziellen Stabiliſierungskurs von
in für das Pfund Sterling weiter beizubehalten Man
emühungen fortſetzen, um die de kooto=Stabiliſierung
ittleren Stande zu erreichen. Eine Entſcheidung werde
Nückkehr des Miniſterpräſidenten Veniſelos getroffen
1e Infation der Papierdrachme ſei jedach vollkommen
n.

Nach dem Ausweiſe der Reichsbank vom 15. April 1932 hat ſich
in der zweiten Aprilwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank
in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 151,7 Mill.
auf 3486,6 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Be=
ſtände
an Handelswechſeln und =ſchecks um 150,0 Mill. auf 3022.6.
Mill. RM., die Reichsſchatzwechſel um 0.4 Mill. auf 3,3 Mill.
RM. und die Lombardbeſtände um 1,3 Mill. auf 99,1 Mill. RM.
abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
89,0 Mill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und
zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 85.3 Mill. auf
4000,4 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 3,7 Mill.
auf 402,6 Mill. RM. verringert. Dementſprechend haben ſich die
Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 24,6 Mill.
RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 384,4 Mill. RM. eine
Zunahme um 14,2 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben
ſich um 32,7 Mill. auf 987,8 Mill. RM. vermindert. Im einzelnen
haben die Goldbeſtände um 19,0 Mill. auf 859,8 Mill. RM. und
die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 13,7 Mill. auf 128,0
Mill. RM. abgenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige De=
viſen
beträgt 24,7 Prozent gegen 25 Prozent in der Vorwoche.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Zinsſätze in Heſſen. Laut Beſchluß des Reichskommiſſars
und des Heſſiſchen Kreditausſchuſſes wurden die geltenden Zins=
ſätze
wie folgt feſtgeſetzt: Habenzinſen: Normalſatz 4, Kündigungs=
gelder
ie nach Fälligkeit 4,25 Prozent, Feſtgelder je nach Dauer
für Poſten von mindeſtens 15 000 RM. 4,755,25 Proz., Ultimo=
geld
höchſtens 1 Prozent unter dem Reichsbankdiskontſatz. Tages=
geld
proviſionsfrei 2,5 Prozent, proviſionspflichtig 3 Proz. Soll=
zinſen
: Spanne höchſtens 4 Prozent, Normalſatz 1 Prozent unter
Reichsbankdiskont. Kreditproviſion außerdem 2 Prozent.
Gebrüder Roeder A. G., Darmſtadt Keine Dividende. Die
Geſellſchaft ſchließt mit einem Rohgewinn von 989 081 (1,327 Mill.)
Reichsmark. Nach Abzug von 0,843 allgemeinen Unkoſten (1,071)
verbleibt nach 0.118 Mill. RM. (0.119) ein Reingewinn einſchl.
Vortrag von 27 324 RM. woraus 7 Proz. Dividende auf die V.A.
bezahlt werden. Der Reſt wird vorgetragen. Das Geſchäfts=
jahr
im Zeichen der Weltwirtſchaftskriſe. Die voreilige und über=
triebene
Ankündigung eines allgemeinen Preisabbaues habe die
Kundſchaft zur Räumung der Lager und die Verbraucher zur Zu=
rückhaltung
veranlaßt. Nur unter großen Schwierigkeiten und
Einſchränkungen der Belegſchaft gelang es, die Produktion und
die Unkoſten der rückläufigen Marktlage anzupaſſen. Die Nach=
frage
des Auslandes ſei ſehr lebhaft geweſen. Die Auslandsauf=
träge
haben zugenommen. Der Geſamtumſatz ſei aber um 20 Pro=
zent
geſunken. Steuern und ſoziale Laſten erforderten 13 Proz.
des A.K. Der auf Grund der Notverordnung durchgeführte Preis=
abbau
habe zu keiner Belebung der Marktlage geführt. Die Bi=
lanz
zeigt unter anderem in Mill. RM.: Grundſtücke unv. 0,342,
Gebäude 0 602 (0,638) Werkseinzichtungen 0,105 (0.,140), Außen=
ſtände
0,769 (1,028), Waren 0,.432 (0,683), andererſeits A. K. 1,800,
Reſerve 0,180, Werkerneuerungsrücklage 0,030, Rückſtellungen für
Außenſtände 0,092, Verbindlichkeiten zuſ. 0,177 (0.734) Mill. RM.
Generalverſammlung am 23. April.
Vom internationalen Zinkkartell. In der Tagung des In=
ternationalen
, Zinkkartells am 28. April liegen verſchiedene An=
träge
u. a. auf Stillegung ſämtlicher Hütten der Mitgliederfir=
men
für zwei Monate und auch einer weiteren Einſchränkung der
Produktion von nochmals 5 Prozent vor. Die poſitiven Beſchluß=
faſſungen
ſind ziemlich zweifelhaft, da Stillegungen zu hohe Ko=
ſten
verurſachen und auf der anderen Seite die Vorräte in letzter
Zeit bei allerdings anhaltendem Preisverfall abgenommen haben.

Meiallnolierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 18. April
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg. Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 58,50 RM. Die Notierungen der
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe ver=
ſtehen
ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Be=
zahlung
) ſtellten ſich fur Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99
Prozent, in Blöcken. Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf 164 RM.,
Reinnickel, 98 bis 99 Prozent. auf 350 RM., Antimon=Regulus
auf 5052 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 40,2543,50 RM.
Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 18. April. Weizen, inl
75/6 Kg. gut, 28,5028,75, Weizen, ausl. 73/4 Kg. geſund 27.50
bis 27,75, Roggen, inl., trocken 22,2522,50. Hafer, inl. 17,5019,
Gerſte inl. Sommer: 2021, Futtergerſte 17,7518,50. Mais,
La Plata m. Sack 17.2517,50, Soyaſchrot, Mannh. Fabr. prompt
12,2512,50, Biertreber, mit Sack 12,5012,75, Trockenſchnitzel,
löſe 8,759, Wieſenheu, loſes 5.606. Rotkleeheu 5,806,20, Lu=
zernkleeheu
5,906,60, Stroh, Preßſtroh Roggen=Weizen 3,80 bis
4,20, Hafer=Gerſte 3,403,80, geb. Stroh, Roggen=Weizen 3.,80 bis
4.20, Hafer=Gerſte 3,403,80, Weizenmehl Spezial 0. mit Sack,
Südd. Großmühlenpreis ab Mühle April=Mai 39,25, mit Auslands=
mehl
gem., April=Mai 40, Roggenmehl. mit Sack 70 Proz. 28,50
bis 29,50, Weizenkleie (feine) mit Sack 11, Erdnußkuchen 13,.25
bis 13,50. Tendenz: Brotgetreide hat auf knappes Angebot ſtetig
im Preis etwas angezogen. Im allgemeinen iſt die Marktlage als
unverändert zu bezeichnen. Der Marktverlauf läßt zu wünſchen
übrig.
Frankfurter Produktenbericht vom 18. April. Obwohl das
Mehlgeſchäft nach einer kleinen Belebung am Wochenende wieder
ſtiller geworden iſt, nahmen die Mühlen in Weizen, der ſehr knapp
offeriert wird, weitere Käufe vor, ſo daß der Preis erneut um 5
RM. pro Tonne anzog. Roggen hatte dagegen unveränderte
Markt= und Preislage. Futtermittel liegen weiter feſt und 0,25
Mark höher; auch Hafer zog um 2,5 Mark pro Tonne an. Die Um=
ſatztätigkeit
war jedoch auf allen Märkten klein. Es notierten:
Weizen 267,50270, Roggen 225, Gerſte 195200 Hafer 165
172,50, Weizenmehl ſüdd. Spezial Null mit Austauſchweizen 39,25
bis 40,25, desgl. Sondermahlung 38,2539,50, Weizenmehl nieder=
rheiniſches
Spezial Null mit Austauſchweizen 39,2540, desgl.
Sondermahlung 38,2539,25, Roggenmehl 2930. Weizenkleie
10,8511, Roggenkleie 1111,25. Kartoffeln: Induſtrie hieſiger
Gegend per Zentner bei Waggonbezug 3,50 RM. Tendenz ruhig.
Biehmärkke.
Mannheimer Viehmarkt vom 18. April. Auftrieb: 134 Ochſen.
151 Bullen, 296 Kühe 297 Färſen, 976 Kälber, 34 Schafe, 2362
Schweine, 6 Ziegen. Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht in RM.:
Ochſen a) 3133, b) 2428, C) 2628: Bullen: a) 2527, b) 22
bis 24, C) 1822; Kühe: a) 2426, b) 1822. c) 1316, d) 10
bis 13; Färſen: a) 3134, b) 2730, c) 2527: Kälber: b) 42
bis 46, c) 3842, d) 3438, e) 3032: Schafe b) 2230: Schweine
b) 3841, c) 3841, d) 3740, e) 3537, f) 3134. Ziegen
koſteten pro Stück 1325 Mk. Marktverlauf: Großvieh mittel, ge=
räumt
; Kälber ruhig, langſam; Schweine mittel, geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 18. April. Aufgetrieben waren:
Rinder 1332, darunter 61 ſeit dem letzten Markt, ferner 325 Ochſen
110 Bullen, 476 Kühe, 360 Färſen, 686 Kälber, 43 Schafe und 4530
Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen a1)
3235. a2) 2831, b) 2427, Bullen a) 2731, b) 2326, Kühe
a) 2527, b) 2224, c) 1621. Färſen a) 3235, b) 2831,
c) 2427. Kälber b) 4044. c) 3539, d) 3034. Schafe nicht
notiert, Schweine b) 3840. c und d) 3640, e) 3338, Markt=
verlauf
: Rinder mäßig rege, nahezu ausverkauft, Schweine ruhig.
ausverkauft, Kälber und Schafe mittelmäßig geräumt. Fleiſch=
großhandelspreiſe
: Ochſenfleiſch 1 5056, dto, II 4348 Bullen=
fleiſch
4348 Kuhfleiſch II 3240, dto IIT 2530, Kalbfleiſch
II 5260, Schweinefleiſch 1. 5055, Geſchäftsgang ſchleppend Ein=
gebracht
waren: 520 Viertel Rinder, 36 Kälber, 3 Hämmel und
330 halbe Schweine. Der Rindermarkt war ſchwächer als in der
Vorwoche beſchickt. Bei mäßig regem Geſchäft wurde nahezu aus=
verkauft
. Die Preiſe, zogen etwas an.

Berliner Kursbericht
vom 18. April 1932

Deviſenmarkt
vom 18. April 1932

Me e
Danatbank. . ..
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd: Lloyzd
A.E.8.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

R
Ara
43.50
23.50
15.-
22.25
15.75
25.50
29.50
38.50
14-
7.25
79.50

Deutſche Erdöl
Elektr. Lieferung
F. 8. Farben.
Gelſ. Bergw.
Geſt.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen 9
Phil. Holzmann
Kali aſchersleben
Alöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppell

54.375
58.50
86.50
33.75
50.75
33.125
26.25
32.
96.
23.50
34.876
21.875
31.
21.625

Muee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkali
Agsb. Nrnb.Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlör. Ind.
Hirſch Kupfer.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.

Nife
28.75
u25.
52.25
16.
99.75
9.50
20.

60.75
19.625

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Soſia.
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien.
Italien
Paris

Währung
100 finn. Mk.
100 Schilline
ſt00 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Levo
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 s=Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Franes 11

edt
7.3431
49.95
12.a65
ea.94
3.057
170.68
79 92
97.01
78.17
15.30
1.049
4.209
59,01
21.63
6.605

Riee
7.357
50.05
12.485
63.06
3.063
171,02
80.08
R.!
78.33
15 941
1052
4.217
59.18 I
2i.65
16.6a5ls


Schweiz
Sponien
Danzig

Japan
Rio veJaneirolt
Zugoſſawien.
Portugal
Athen.
Iſtambul
1
Kairo.
Kanaba

Uruguah

Island
Tallinn (Eſtl.)
1.1
Riga

Währung
ſ100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
u Yen
Milreis
100 Dinar

100 Gseudosl14.49

100 Drachm.
u türt. 2
1äghvt. 2
1eanab. Doll
Goldpeſo
100 igl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats

Reit
o1.82
32.67
82.62
1.369
0.279/ 0.281
7.323

2.008
16.32 .
3.786 3.794
1.799
70.23)
109.39
72.72

Brief
31.98
3273
82.78
1.321
7.437
14.51
5.485/ 5.5os
2.012
16.36
1.802
70.37
109.81
79.86

Durmſtädter ans Karioharsanr Sarmftaut, Siltare der Aresöher Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 18. April 1932.

82 Dtſch Reichsan
5½%Intern.,
628Baben .......
6%Bahen ......
..
60o
8%Heſſen v.28
v. 29
6%
6% Preuß. Staat.
6% Sachſen......
.
62 Thüringen..
Dtſche. Anl. Auslo=
fungsſch
. 42. Ab=
löſungsanl
. .
Dtſche. Anl. Ablö.
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
...

6% Aachen v. 29
69 Baden=Baden.
62Berlin
6% Darmſtadt v. 26
6%
v.28
68 Dresben.
6% Frankfurt a.M.
60
v. 26
600
z. 26
68 Mamz ....."
88Mannheim v.26
v.27
82München ...
69 Nürnberg. . ...
6% Wiesbaben ..

6% Heſſ. Landesbt.
Golboblig
5½% Heſſ. Obs.=
Hyp.=Bk.=Liguib.
434% Kom.=Sbl.
6%0 Preuß. 2ds.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
Soo
Bolboblig

A
43.75
88.5
95.75
59
46.5

37.75
2.8

10.7

*
A3s 4
47.5
52.5

66s
70.75
50

We un
Bk.Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
6% Kaſſeler Lanv. Goldpfbr..
16% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
620 Naſſ. Landesbr.
5½½ Biai. obl
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
4Auslser. I
Ser,II
Dt. Komm. Samm.=
Abl.(Neubeſitz).
/ Berl. Hyp.Bk.
5 ½%Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk..
% Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk.
Liqu.
Mein.Shp.=B!
53% Bia Bfbr.
6% Bfälz. Hhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Preuß. Boden=
ered
.=Bank ...."
5½% Lig. Bfbr.=
62 Preuß Centrl.=
Bodener.=Bank
½% Lig.Pfbr.
6% Rhein. Hhp. Bk.
Lig. Pfbr.:
%o Rhein.=Weſtf.=
B6.=Fredit.
Südd. Bod.=
Cred.=Bank ...
5% Bia. Pfbr.

45.5
73.5

74

36.5
4"

Mir
6% Daimler=Benz
6% Dt. Linol. Werke
3 Klöckner=Werkel
Mainkrw. b. 26
Mitteld. Stahl.
6% Salzmannu. Co
6% Ver. Stahlwerke
5% Voigte Häffner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. 2.6.B.
L.Inbeſt.
52 Bulg. Tab.b. 62
4½% Oſt. Schätze
47 Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
5½%
4 % Türk. Admin.
1. Bagbad
Zollanl.
4½% ungar 1913
4½% 1214
Goldr.
1810
48
Artien

76.75 Alg. Kunſtzüide Unie
75.5 A. E. G. .........
8Gl, lAndregeNorisBahn
Aſchaffbg.Brauerei!
Zelſtoffl
73 Bemberg, J. P.=
Bergm. El.=Berke
73 BrownBovericCie.
Buderus Eiſen...
2.s IFement Heidelberg
Karlſtadt
15
J. G. Chemie, Baſel
71.5 Chem.Berke Abert
Chade
.......!1
n5.75 Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimier=Benz ...:

71.5

usch

so

67.75

38.5
AJ

8.75
10.2

205

5.7

25

Mnfe
Erdöl ..
Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt
Linoleumwerke
Eiſenhandel.
Ohckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen!
EttlingenSpinnerei
Faber & Schleicher
G. Farbeninduſtr.
einmech. (Fetter)
Felt. & Guillegume
Frankf. Gasi. Lig.
Hof..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ.f.eleltr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grüm & Bilfinger
Hafenmühle Frkft
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Au fferm.
Hirſch Kupfer. .
Hochtief Eſen ..
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſel
Junghans ......."
Kali Chemie
Aſchersleben
Kammgarnſpinn.
Karſtabt, R. ... .
Klein, Schanzin..
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H. .....
Lahmeher E Co.
Saurahüte ....."
Sech. Angsbarg:

55.5
125
26.5
13.75

88.a5
17

19
33.5
50.25
16
14
132
40

50.75
128
88.5
10.5
E

D.

Iae Mi
Lübenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.!
Mainkr. W. Höchſt.
Mainz.Ait.=Br.. .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Berg.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Afi
Oberurſe!
Oberbedar ......"
Bhönix Bergbau ..
Reiniger. Gebbertl
Rh. Braunkohlen.
Gektr. Stamm
Metallwaren..
Stahlwerke ...
Riebeck Montan..
Roeder Gebr.
Rütgerswerke.
Sachtleben A. G.
Salzdetfurrt Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..14
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Immobilien
Zucker=A. 6.
Sbenska Tändſtickt
Tellus Bergbau...
Thür. Liefer.=Geſ.=
Tietz Sonharb ...
Tucher=Brauerei
unterfranken. . . . .
Beithwerke ...
Ver. f. Chem. Ind.
Stahlwerke.
Strohſtoffabr. .
Aramgrin ...

Nfe

34
28.25

17.5

66

Z
29.75

148
Aa

*

Aee
A

4

15.75
aait.

Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.
Banß & Frehtag.
Wegelin Rußfabrik
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff=Berein. ..
Baldhof. . ..
Memel: ..

Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank.. .
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwerein
Baher. Hhp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Eypothelbk.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Dt. Bank und Die.
Dt. Eff. u. Wechſell
Dresdner Bank..
Frankf. Bank ...
Hyp.=Bant...
Pfdbr.=Bk. .
Mein.Hyp. Bank.
Sſt. Ereditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. . 1
Rhein. Hyp.=Bank
Südd. Bob.=Er. Bk.
Wiener Bonwerein!
Württb. Notenbankl
A.=G. f. Berkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vzg
Hapag .........
Nordd. Lloyb. .
Südd. Eiſenb.=Geſ.

äus
98
29.75
32

2
60
66
66
83
120
21.75
R5
43.5
63
23.5
40
59.5
G45
55.5
104.25
*

30.5
72.75
15
15.9

Allianz. u. Stuttg.
Berſicherung : .. 139
Verein. Verſ. /126
FrankonaRück=u. M
Mannh. Verſic

Otavi Minen

Z

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 21. April 1932
17 und 20 Uhr
im dr. Saal des Städt. Saalbaues
Zehntes
Akademie-Konzert
Leitung:
Professor Wilhelm Schmitt,
Städt. Musikdirektor.
Solistin: Lubka Kolessa (Klavier).
Orchester: Der Instrumentalverein
(Orchester der Städt, Akademie
für Tonkunst).
Karten von 1 Mk. bis 5.50 Mk. im
Sekretariat der Städt. Akademie
für Tonkunst, Elisabethenstraße 36,
Fernspr. 3500 (Stadtverwaltung).
Konzertfügel Bechstein a. d. Lager
der Firma A. W. Zimmermann,
Grafenstraße, nächst der Rheinstr.
St 5940
Radikal=Demokratiſche Partei.
Mitglieder=Verſammlung
am Donnerstag, den 21. ds., abds. 8½ Uhr
im großen Saal der Krone, Schuſtergaſſe
Tagesordnung:
1. Mitteilungen; 2. Vortrag Dr. Hammer:
Der Nationalſozialismus: 3. Vortrag
Rektor Reiber: Zwiſchen den Schlachten
4. Ausſprache. Alle Mitglieder und
Freunde der Partei willkommen.
Der Vorſtand
Freunde der Darmst. Realanklalten
Monatsverſammlung
Mittwoch, den 20. April, 8½ Uhr pünktl
bei Heß in der Kirchſtr. Der Vorſtand,

Heute
Hetzter Tag!
Der beste und sensationellste
Spionage-Tonfilm:
Charlotte Susä und
Gustau Fröhlich in:

Dos großen Erfolges
wegen bringen wir noch
einmal, aber
nur nochkeute
HARRV PIEL
imn dem Sensations-Tonfilm:

Heute unwiderruflich
letzter Tag!

Der große Heiterkeits-Erfolg!
Sie lachen
sich krank über
Pat und Patachon in

Unter
Falscher Flagge
Den Höhepunkt der Handlung bildet
die Aushebung der russisch. Spionage-
zentrale
in Berlin, die wit unerhörter
Kühnheit und Tempo vor sich ging
und unübertrefflich an Spannung ist.
Im tönenden Beiprogramm:
Die neueste Ufa-Tonwoche.

MIEI
Mif
(EiN MANN)
FALUT
VOM HINMEL
mit Maria Bolveg.
Sensation!
Tempo!
Spannung!
Im Beiprogramm:
Der Rord
im Skala=Theater.

Die 3 letzten
Vorstellungen!

Knall und Fall
Regie: LAU LAURITZEN.
Pat und Patachon
erleben die tollsten Sachen.
Im tönenden Beiprogramm:
Micky ais Sonntagsjäger
und die (V.5944
aktuelle Emelka-Tonwoche
Jugendliche haben Zutritt.

Beginn: 3 45, 6.00 und 8.20 Uhr.

Beginn: 3.45, 600 u. 8.20 Uhr.

Beginn: 3.45, 600 und 8.20 Uhr.

Städt.
Akademie für Tonkunst
Kurse für rhythmische Gymnastik
für Kinder und Erwachsene
System Daleroze: Renate Glässing, staatlich ge-
prüfte
Lehrerin für rhyihmische Erziehung.
a) Körperbildung und Rhythmik:
Schüler eines Haupffaches d. Akademie 5. im Monat
Hospitanten
4.
b) Gehörbildung und Improvisation
Schüler eines Haupffaches d. Akademie 5.
Hospitanten
4.
a und b zusammen:
Schüler eines Hauptfaches d. Akademie 6.
Hospianten

System Bode: Margarete Pfuhl,
dipl. Gymnastiklehrerin.
Schifler eines Hauptfaches d. Akademie 2. im Monat
Hospitanten
6.
Eintritt frei.
Anmeldungen und Auskunft im Sekretariat der
Akademie, Elisabethenstraße 56, Fernsprecher 3500
(Stadtverwaltung).
(et,5760
Kerumnmacang.
Betr.= Baulandumlegung
Im Grabenſtück der Ge=
markung
Darmſtadt.
Nachdem das Miniſterium der Finanzen,
Abteilung für Bauweſen, den Plan für
die Neueinteilung und den Antrag auf
Umlegung der Grundſtücke Flur XXIV /Gartenbauverein
Nr. v. 31, v. 33, v. 34, v. 35, v. 36
Darmſtadt e. V.
v. 37, v. 38, 42, 43, 43 9/10, v. 44, 104,
v. 121, v. 122 und v. 124 der Gemarkung Monats=
Darmſtadt genehmigt hat, liegen die Vor= verſammlung
arbeiten in der Zeit vom 20. bis ein= Donnerstag,
ſchließlich 27. April 1932 in Zimmer 15 21. April, 20 Uhr,
im Fürſtenſaal.
des Vermeſſungsamts Darmſtadt=Stadt,
Tagesordnung:
Grafenſtr. 30, offen. Einwendungungen Geſchäftliches.
können während dieſer Zeit daſelbſt Farbenſchönheit der
ſchriftlich oder zu Protokoll erhoben wer= Roſen, Vortrag
den, ebenſo etwaige Anſprüche aus Miet= mit Autochrom=
vder
Pachtverhältniſſen.
Lichtbildern.
Die Einträge der Eigentums= und ſon= Freiverloſung.
(5978)
ſtigen Rechtsverhältniſſe in den öffent=
lichen
Büchern, inſoweit ſie den beſtehenden
Verhältniſſen nicht mehr entſprechen, ſind Bei-U. Rucklad.
durch die Beteiligten innerhalb eines in Richt. Hanau
Monats bei dem zuſtändigen Amtsgericht Gelnhauſ.Büding.
berichtigen oder ergänzen zu laſſen, da= VilbelFriedberg
mit die beſtehenden Rechtsverhältniſſe! Gießen nehmen
beim Umlegungsverfahren berückſichtigt an: Behringer
& Weyrauch,
werden können.
(st.5982
Karlsſtraße 110.
Darmſtadt, 14. April 1932.
Tel. 4527. (5959
Bürgermeiſterei.

Großes Haus

Hessisches
Landestheater
Dienstag
19. April 1932

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m5 (Gr. 14)

Außer Miete

KKleines Haus 193022 Uhr.

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Oper von Thomas
Preise 0.705.60 Mk.

Iphigenie
Schauspiel von Goethe
Preise 0 604.50 Mk.

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O Der große Erfolg: e
Gastspiel Max Peltini, mit seiner Parodie:

Im Marzun Rüß’/
18 heitere Bilder von Karl Farkas.
Ein Brillantfeuerwerk von Witz, Humor u. Komik
Kl. Preise: Karten, Verk.-Büro u. de Waal, Tel. 389. 5988

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Haltbarkeit in der
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Kiesſtraße 34. Ecke
Hochſtr. Annahmeſt.
Beſſungerſtr. 33.
(2097a)

Zuangs=Verſteigerung.
In demZwangsverſteigerungsverfahrer
gegen den Kaufmann Felix Neumann
in Darmſtadt, Kahlertſtraße 5, fällt der
Termin vom 20. April 1932 aus. (597
Darmſtadt, den 18. April 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

Ia überrheiniſche
Speiſekartoffeln
Zentner 3.70 Mk.
frei Keller. (5632b
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Schneiderarb., auch
neue Anzüge. Ang.
u. F. 170 Geſch.

Jaut
Rr

4
Rücktahrt Auf
Einträge in das Handels
teilung A: Am 12. April
lich der Firma: Gebrüder
tadt: Die Geſamtprokura
Gebhard, Herbert Krämer
Humpoletz iſt auf den
Hauptniederlaſſung in D
ſchränkt. Am 13. Apri
ſichtlich der Firma: Bo=
Schäfer. Darmſtadt: Geſ
Firma iſt auf die Süddeutf
Schuhgeſellſchaft mit beſchr
tung mit dem Sitze in Man
gegangen. Die Firma wird
Am 14. April 1932 hin
Firma: J. Bruchfeld, Dar=
Prokura des Kaufmanns E
junior iſt erloſchen. Kau
Bracher (ſenior) in Darmſ
Wirkung vom 1. Januar 1
Geſellſchaft ausgeſchieden.
iſt Kaufmann Emil Brache
Darmſtadt als perſönlich he
ſellſchafter in die Geſellſcho
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Darmſtadt, den 1. Februar 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

ZWangsoerfeigernig.
Termin: Mittwoch, den 15. Juni 1932, vormitta=
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mer 118 des Neuen Gerichtsgebäudes in
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Flur 3 Nr. 1329, Hofreite Nr. 36. Land ſ5t
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Die Verſteigerung erfolgt im
der Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 4. Februar 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

DARMSTADT

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In demZwangsverſteigerungsverfahren
gegen den Kaufmann Felix Neumann
in Darmſtadt, Kahlertſtraße 5, fällt der
Cermin vom 4. Mai 1932 aus. (5986
Darmſtadt, den 18. April 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.


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mſtadt, den 7. Dezember 1931,
(37184
Heſſiſches Amtsgericht I. 13

Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 15. Juni 1932, vormitta=
im
Sitzungsſaal Zimmer 118 des Neuer
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 5, Bd. 1
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Schätzung: 25 500. RM.
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49 qm. Schätzung: 500. RM.
Eigentümerin: Witwe des Förſters Georg Alb
Eliſabeth geb. Knies in Darmſtadt.
Die Zwangsverſteigerung erfo
zwecks Aufhebung der Gemein
Darmſtadt, den 9. März 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Zwangsverfreigerung.
Termin: Mittwoch, den 27. April 1932. vormitte
im Sitzungsſaal des Neuen Gerichtsgebäudes
ſtadt. Erdgeſchoß, Zimmer Nr. 118.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 6, Bd.
Flur IX, Nr. 103, Grasgarten, Inſelſtraß
Schätzung: 1000. RM.
Flur IK. Nr. 104, Hofreite Nr. 15 daſelbſt
Schätzung: 33 500. RM.
Flur IX, Nr. 1047/,o, Grasgarten (Vorgartel
46 qm. Schätzung: 500. RM.
Eigentümer: Eheleute Architekt Friedrich Imhof
beth. Ida geb. Gorſki in Darmſtadt zu je 7
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zu
vollſtreckung.
Verſteigert wird nur der Anteil der 4
Friedrich Imhof.
Darmſtadt, den 30. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 27. April 1932, vormittag
im Sitzungsſaal 118 des Neuen Gerichtsgeb.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 4, Bd. 2
Flur 4, Nr. 437 Hofreite Nr. 12 Rheinſtraß
Schätzung: 220 000. RM.
Eigentümer: Eheleute Hotelier Emanuel Friebis 1
geb. Wurm zu je ½
Daxmſtadt, den 1. Dezember 1931.
Heſſiſches Amtsgericht L.

[ ][  ][ ]

19. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 109 Seite 11

TAr Maer Matte

Roman von
Paul Rosenhayn

(Rachdruck verboten.)

ihen, fuhr Jenkins fort, wenn ich mich ſo ausdrücken
rrane den Namen Haddington ins Ohr geflüſtert. Ich
mr. Crane hat auf Zwang hin den Leuten dieſen Na=
müſſen
. Vielleicht hat er auch aus Trotz oder Wut
herausgeſchrien, was ſehr unklug von ihm geweſen
nfalls hatte es den Effekt, daß man ihn plötzlich
olgern Sie daraus, Mr. Jenkins?
infach, daß man einen ganz anderen Namen erwartet
Crane erſchien den Leuten nun nicht mehr gefährlich.
wwieg und blickte ſinnend vor ſich hin.
r ging auf. Der Präfekt, im Frack und Abendmantel,
eh bien ich bin bereit, Monſieur Jenkins. Gehen
den erhoben ſich.
hren jetzt nach dem Bahnhof, Signore Teſti. Richten
prothy meine Grüße aus.
füttelte die Hand des Detektivs. Sie gehen einer
fahr entgegen ich möchte noch lieber
hob abwehrend die Hand. Vergeſſen Sie nicht, mein
und, welche glückliche Nachricht Sie Miß Dorothy zu
ſen. Das Schickſal, ſcheint es, will alles wieder gut=
rklich
, Signore Teſti, um dieſen Gang könnte ich Sie
elt die Hand des Detektivs in der ſeinen. Und wann
ns?"
blickte ſinnend vor ſich hin. Ich hoffe, morgen abend,
gſam, aber wer weiß Er drehte ſich raſch zu dem
erum. Monſieur Teſti hat die Ehre, ſich von Ihnen
den. Er fährt nach Cannes. Zu ſeiner Braut.
ifekt gab Teſti die Hand. Ich beglückwünſche Sie herz=
Herr, ſagte er liebenswürdig. Er öffnete die Tür und
den vorangehen. Wenn es Ihnen gefällig iſt, meine
ſer langen, engen Häuſerſchlucht von Saint=Jean lag
e Himmel. Aus den krummen Gaſſen, die in der un=
leuchtung
der ſpärlichen Laternen wie Theaterkuliſſen
gen die Ausdünſtungen der Fiſch= und Gemüſereſte, um
ahrloſte Katzen und Kinder balgten. In den Kehricht=
er
Mitte der Straße wühlten alte zerlumpte Frauen
orfenen Speiſereſten, deren ekler Geruch die Luft ver=
ſrer
Höllenlärm durchtobte die engen Straßen. Ueber=
e
koſtümierten Muſikbanden umher, aus jedem Tor=
n
vielen offenen Türen quoll Geſang und das dröh=
en
des Orcheſtrions. Johlend durchzogen Gruppen be=
zeleute
aller Nationen, Inder, Malayen, Chineſen
nder Welt die ſchmalen Gänge. Lockend und bet=
n
in den trüb erleuchteten Torwegen die armſeligen

Dirnen, zu deren Füßen halbnackte Kinder ſich mit Hunden im
Schmutz herumwälzten.
In dem Gewirr der gewundenen Gäßchen, die nach dem Hafen
hinabführten, auf glitſchigen, ausgehöhlten Stufen, überſpült von
rieſelnden Abflüſſen, patrouillierten die Schutzleute zu zweien
und dreien, den Revolver am Gurt.
Joe Jenkins ſtieg mit ſchnellen Schritten an der Seite des
Präfekten die holperigen Stufen nach dem Hafen hinab. Die
Straßen am Kai waren menſchenleer; im Dunkel lagen die
grauen Häuſermauern, und das weite Rund des Hafenbeckens
dehnte ſich ſchweigend. An den Docks wuchteten ſtumm und drohend
die ſchwärzlichen Leiber der Ozeandampfer; die Maſten und Take=
lage
der Segelſchiffe ſtanden ragend gegen den nächtlichen Him=
mel
. Die grünen und roten Poſitionslampen, das Licht aus den
Kabinen und ein plötzlich aufblickender Scheinwerfer irgend eines
Kriegsſchiffes belebten die düſtere Waſſerfläche.
Die beiden kamen zur Kaimauer. Dort unten lag ein langes,
ſchmales Boot, mit vier Leuten bemannt. Einer der Poliziſten
half dem Präfekten beim Einſteigen.
Nehmen Sie die Richtung nach dem Neuen Hafen, ſagte
Jenkins und ließ ſich neben dem Präfekten auf der mittleren
Bank nieder.
Das Boot glitt langſam in die Mitte des Fahrwaſſers.
Vermeiden Sie den Lichtſchein der Schiffe befahl Jenkins
mit leiſer Stimme. Halten Sie ſich möglichſt im Schatten.
Aus dem Dunkel hoben ſich wuchtig die Umriſſe von gewalti=
gen
Pfeilern. Die rieſige Weite der Drehbrücke nahm das Boot auf.
Rechts halten dort auf die weiße Jacht zu. Vorſicht, zie=
hen
Sie die Riemen ein!
Die Strömung trieb das Fahrzeug langſam dem Schiff näher,
das an der Mole vertäut lag. Die ſchlanken, gefälligen Formen
des weißen Schiffskörpers zeichneten ſich deutlich gegen den dunk=
len
Hintergrund der Kaimauer ab. Nur wenige Kajütenfenſter der
Backbordſeite waren erleuchtet.
Bringen Sie das Boot dort hinter jene Dückdalben, ſagte
Jenkins, man darf uns hier nicht ſehen. Er wies auf die drei
ſtarken ſchräg gegeneinander geneigten Pfähle.
Lautlos legte das Boot den kleinen Weg zurück.
Jenkins nahm das Glas zur Hand und blickte nach der Jacht
hinüber.
Verwehte Klänge kamen, vom Nachtwind getragen, aus den
Hafengaſſen, von einem Schiffsdeck trug er die gezogenen Töne
einer Harmonika herüber. Ein auslaufender Dampfer ließ den
dumpfen Laut ſeiner Sirene durch die Nacht gehen. Leiſe rauſchte
das Kielwaſſer und warf klatſchend die Wellen gegen die Boots=
wand
.
Jetzt aufpaſſen! Ganz vorſichtig dort der Pinaſſe folgen.
Jenkins deutete mit der Hand auf die Jacht. Aus ihrem Schatten

löſte ſich ein kleines Motorboot, das in ſchneller Fahrt dem Alten
Hafen zuſtrebte.
Die vier Männer legten ſich in die Riemen.
Nehmen Sie Kurs auf den Kai, der Rue Providence gegen=
über
. Dort liegt die Leuchtboje D. 12 verankert, nicht wahr?
Der Steuermann nickte. Gewiß, mein Herr.
Halten Sie ſich möglichſt außer Sichtweite der Pinaſſe. Wenn
Sie hier rechts einbiegen ja, dort, zwiſchen dem Africa=Liner
und dem ſchmutzigen Kohlendampfer, ſchneiden Sie dem Boot den
Weg ab.
Mit einer raſchen Wendung ſchoß das kleine Fahrzeug zwi=
ſchen
die Schiffsrümpfe. Zur Linken lagen jetzt die Uferſtraßen von
Marſaille.
Gut ſo, ſagte Jenkins, und nun, Herr Präfekt, nehmen Sie,
bitte, das Glas und beobachten Sie die Pinaſſe‟,
Der Angeredte ſtellte, das Fernrohr ein. Teufel, ſagte er,
dieſe Kerle fahren doch unter dem Marſeiller Polizeiwimpel!
Allerdings!
Und die Halunken tragen die Uniform der Hafenpolizei.
Natürülich.
Was bedeutet das? fragte der Präfekt und ſetzt das Glas ab.
Sie werden es gleich ſehen, Herr Präfekt. Bitte, beobachten
Sie weiter.
Die Pinaſſe dreht bei. Einer der Männer öffnet die Klappe
der Boje. Hm, es ſcheint, als ob er den Mechanismus der Lampe
kontrolliert. Der Präfekt, der aufrecht im Boot ſtand, ſah ver=
ſtändnislos
auf Jenkins hinab.
Bitte, ſagte der Detektiv, laſſen Sie die Leute nicht aus
den Augen; es wird Ihnen gleich klar ſein".
Ah ... dieſe Schurken! Jetzt ſehe ich es ganz deutlich ſie
laden dort kleine Ballen ab; es muß dort neben dem Lampen=
raum
noch einen anderen Raum geben. Sacre nom de Dien, das
iſt eine beiſpielloſe Frechheit! Der Präfekt blickte mit wutblitzen=
den
Augen zu dem Detektiv hinüber.
In der Tat, ſagte Jenkins, es iſt ein ſtarkes Stück. Ge=
wiſſermaßen
unter den Augen der Behröden wird eine behördliche
Einrichtung als Stapelplatz der Schmuggler benutzt. Das iſt zum
mindeſten originell.
Seit wann beobachten Sie dieſes Treiben, Monſieur Jen=
kins
? fragte der Präfekt mit ſchlecht verhehltem Aerger.
Seit einigen Tagen. Vorgeſtern früh lief die Jacht Elena
im Marſeiller Hafen ein und am gleichen Abend entwickelte ſich
der Frachtverkehr. Sehen Sie dort an der Ecke der ſchrägen Gaſſe
den alten verfallenen Speicher, Herr Präfekt? Ja, das ſchmale,
rote Gebäude mit dem ſpitzgiebeligen Dach und den ſchmutzver=
kruſteten
Fenſtern. Es ſteht ſcheinbar leer. Aber wenn wir hier
zwei Stunden waren, werden wir ſehen, daß der Speicher doch
bewohnt ſein muß; wenigſtens zeitweiſe.
Aus jener kleinen, niedrigen Einfahrt der Zugang iſt
ganz verſchlemmt von brackigem Hafenwaſſer und ſo winzig, daß
man ihn nur entdeckt, wenn man ganz dicht an ihm vorbeifährt,
aus jener Einfahrt alſo werden Sie dann ein Boot kommen ſehen.
Es führt gleichfalls den Wimpel der Polizei, und ſeine Beman=
nung
trägt die Uniform der Hafenbeamten .. ."
(Fortſetzung folgt.)

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