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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nicht=
er Nummern infolge höherer Gewalt
Bezſeher nſcht zur Kürzung des
ſeſſellungen und Abbeſiellungen durch
erbindſichkeit für uns. Poſtſcheckenio
Frankfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt.
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 105
Freitag, den 15. April 1932.
195. Jahrgang
27 mm breite Zeile m Kreite Darmſiadi 23 Reichspig-
Finanz=Anzeigen 35 Reichspig. Reſtiamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmart Anzeigen von auswärts 35 Reichspfg.
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Rellame=
zeile 3.00 Reiſchsmart. Alle Preiſe in Reichemart
4 Dollar — 4.20 Martl. — Im Falle böherer
Gewalt wie Krieg. Aufruhr Strell uſw., erliſcht
ſede Vespflichtung auf Erfülluns der
Anzeigen=
auſträge und Leiſtung von Schadenerſaßz. Bei
Konkurs odes gerichticher Bettrekbung fällt ſeder
Nabatt wes. Bankkonto Deniſche Bant und Darme
Kädtes und Natonalbank.
* Der König und ſein General.
Drbereitung der Lauſanner Konferenz=
Zum Sturze der Belgrader Militärdiktatur.
Inimak der Anßenpolikik vor der Innenpolikik. — Genſer Vorſeldgefechte für Lauſanne.
ſiu gen bei Amerika. — Von Deukſchland weitere Reparakionszahlungen nicht mehr zu erwarken.
Amerikaniſche Vorſchläge für die Schuldenregelung.
Der Reichskanzler
auf der Fahrt nach Genf.
sunſerer Berliner Schriftleitung.
inzler Dr. Brüning hat am Donnerstag abend
aſſen und die Fahrt nach Genf angetreten. Am
war noch einmal eine Kabinettsſitzung, worin die
en des Etats zum Abſchluß gebracht und eine Reihe
)eiten beſeitigt wurden, ſo daß die Reſſorts jetzt in
nd, bis zur Rückkehr des Kanzlers, alſo etwa bis
ril, die Vorbereitungen für den Haushaltsplan zu
hren.
Ai e Außenpolitik iſt in dieſer Kabinettsſitzung
er3 erörtert worden. Die Tatſache, daß der Kanzler
de m Donnerstag abgereiſt iſt, obwohl ihm Staats=
Bükow telephoniſch mitgeteilt hatte, daß am
Wochen=
f nichts beſonderes zu erwarten ſei, unterſtreicht noch
ere Vermutung, daß die Verſchiebung der Genfer
Reichskanzlers nur auf das Verbot der national=
1Kampfgruppen zurückzuführen war. Für das
Ver=
ind offenbar, nicht nur innen= und wehrpolitiſche,
ri ) außenpolitiſche Geſichtspunkte maßgebend geweſen.
n politiſchen Kreiſen davon gemunkelt, daß Herr
ſer / Genf eine große Rede innerhalb der
Abrüſtungs=
rer3 ſer die deutſchen Geheimrüſtungen halten wollte, bei
aru ermutlich Hitlers „Privatarmce” eine große Rolle
e. Durch die Verfügung der Auflöſung iſt Herr
dieſen Trumpf gebracht worden, und der Kanzler
elleicht geſagt haben, daß er in Genf eine erheblich
erhandlungspoſition hat, wenn er, trotz aller innen=
Bedenken durch das Verbot den Nachweis führen
ark ſeine Stellung in Deutſchland ſelbſt iſt.
r. Brüning wird in Genf bereits Grandi
inow antreffen. Er wird auch den amerikaniſchen
ſn-er Stimſon ſprechen, und für den Anfang der
ſens Woche wird auch Macdonald erwartet, während
di5 angeblich durch innenpolitiſche Juanſpruchnahme bis
orx iden Donneistag in Paris feſtgehalten wird, wo er
bar) Diplomaten auf der Fahrt nach Genf abfängt und
ſein Sinne bearbeitet. Daß der Reichskanzler
51 poſitive Ergebniſſe mitbringen wird,
zw nzunehmen. Er ſchaltet ſich in die
Abrüſtungs=
bſt ein und wird hier auch das Wort ergreifen. Das
uell dürfte aber noch mehrere Wochen dauern. Vor
ſra 1 ſchen Wahlen iſt wenig Ausſicht, daß die
Möglich=
er ſpäteren Verſtändigung überhaupt greifbare Geſtalt
iel die eigentlichen Aufgaben des Kanzlers
in den
eſprechungen hinker den Kuliſſen.
trotz des franzöſiſchen Widerſtandes der Fortſetzung
or) rung der Hilfsaktion zugunſten der Donauſtaaten
— anderen aber den Vorbereitungen der
Reparations=
ei! dier ſpielt das Erſcheinen des amerikaniſchen
Staats=
urs imſon ſelbſtverſtändlich die Hauptrolle, denn von ihm
Uüber die weiteren Abſichten Hoovers näheres
er=
an wird vor allem erfahren, ob die Vereinigten
enc anziell zu einem weiteren Entgegenkommen in der
ſitrl ind ob ſie bereit ſind, ein ſolches Entgegenkommen
eTenn unter den europäiſchen Stagten ſelbſt eine
Ver=
hur über die ganze Kriegsentſchädigung gelungen iſt.
rüning kann allerdings dazu nur das eine tun, daß
—derzweifelten Stand der deutſchen Finanzen und der
erlirtſchaft hinweiſt und die Erklärung wiederholt, daß
— ausgeblutet iſt, daß irgendwelche weitere Zahlungen
s nicht zu erwarten ſind, woraus dann die Sieger=
Folgerung ziehen müſſen. Aber auch dazu wird in
wenn überhaupt der Wille dazu vorhanden iſt, ſich
r den Wahlen bereit erklären.
filke Juni Lauſanner Konſerenz?
London, 14. April.
Aomatiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph”
er=
der 14. oder 16. Juni als Eröffnungstag der
Lau=
ferenz erwogen wird. Möglicher Weiſe werde die
ich auch mit der finanziellen und wirtſchaftlichen
2pnauſtaaten zu befaſſen haben. Dies könne zu einer
Srörterung der Finanz= und Wirtſchaftslage
hren.
An9desBrogramms der Laufannerkonferenz
London, 14. April.
gebliche Erweiterung des Programms der Lauſanner
eird vom diplomatiſchen Korreſpondenten des „Daily
augekündigt. Danach ſollen dort nicht nur die
Repa=
d Kriegsſchulden erörtert, ſondern auch die geſamten
und wirtſchaftlichen Probleme Europas aufgeworfen
Selondere ſollen auch europäiſche Währungsprobleme
„erden. — Andererſeits jedoch beſtünden ſtarke Strö=
Ine Vertagung der Lauſanner Konferenz bis zum
LaI dieſe Weiſe die Uneinigkeit der Regierungen über
Der deutſchen Zahlungen noch nicht zum Ausbruch
laſſen.
New York, 14. April.
Der Vizepräſident der Chaſe Nationalbank und frühere
Direk=
tor des Berliner Büros des Reparationsagenten, Shepard
Mor=
gan, trat in einer Rede vor der Akademie für politiſche
Wiſſen=
ſchaften für die Streichung aller Schulden und Reparationen ein.
falls Europa bereit ſei, die aus dem Verſailler Vertrag ſich
er=
gebenden Fragen in den nächſten 10 Jahren zu vergeſſen.
Mor=
gan gab ſeiner Anſicht dahin Ausdruck, daß die Streichung der
Schulden für die Vereinigten Staaten im Hinblick auf eine
Zu=
nahme des Handels nur ein gutes Geſchäft ſein könne.
Der demokratiſche Präſidentſchaftskandidat Al Smith nahm
in einer Wahlpropagandarede in ſehr bemerkenswerter. Weiſe
zum Problem der Reparationen und Kriegsſchulden Stellung.
Die Vereinigten Staaten müßten ſich an den Gedanken gewöhnen,
daß es den Schuldnern an Geld für ihre Zahlungen mangele.
Man könne von niemandem etwas erhalten, was er nicht beſitze.
Al Smith trat für Gewährung von Krediten an das Ausland
ein, damit die amerikaniſche Ausfuhr, die im letzten Jahre um
über die Hälfte zurückgegangen ſei, wieder in Gang komme. Das
wäre eine beſſere Methode, als müßig dazuſitzen und
Schulden=
zahlungen zu verlangen, die doch nicht geleiſtet werden könnten,
und dadurch der amerikaniſchen Wirtſchaft Milliardenverluſte
zuzu=
fügen, die die geſamte europäiſche Schuld überſtiegen. Zum
Schluß machte er einen draſtiſchen Vorſchlag zur Löſung des
Problems. Die Vereinigten Staaten ſollten den
Schuldnerlän=
dern ein 20jähriges Moratorium einräumen. Während dieſer
Zeit ſoll den Schuldnerſtaaten alljährlich ein beſtimmter
Prozent=
ſatz der von ihnen in Amerika getätigten Käufe, etwa 25
Pro=
zent, gutgeſchrieben werden. Beiſpielsweiſe würden die
Kriegs=
ſchulden eines Landes, das für 100 Millionen Döllar Getreid=,
Baumwolle oder Fertigfabrikate in den Vereinigten Staaten
kaufe, um 25 Millionen Dollar vermindert werden.
Skimſon kriffk an Breitag in Paris ein.
Paris, 14. April.
Der amerikaniſche Staatsſekretär Stimſon, der gegenwärtig.
auf der Reiſe nach Genf begriffen iſt wird am Freitag
bor=
mittag in Paris eintreffen. Miniſterpräſident Tardieu wird ihm
zu Ehren ein Frühſtück geben. Die beiden Staatsmänner werden
bei dieſer Gelegenheit die franzöſiſchen Einwendungen zu dem
in Genf von Botſchafter Gibſon vorgelegten amerikaniſchen
Ab=
rüſtungsplan, ſowie die Schulden= und Reparationsfrage, wie
ſie ſich am Vorabend der Lauſanner Konferenz darſtellt, erörtern.
Noch am Freitag abend reiſt Stimſon nach Genf weiter.
Skarke iſchechiſche Bedenken
gegen den franzöſiſchen Donau=Plan.
Keine Sympakhie für gemeinſame Währung
und Anleihe=Garankie.
Prag, 14. April.
Die an ſich ſchon flaue Stimmung für den Tardieu=Plan in
der Tſchechoſlowakei iſt durch die Indiskretionen Pariſer
Zeitun=
gen über den Plan einer gemeinſamen Währung für die
Donau=
länder, Ausbau der Präferenz=Verträge zu einer Zoll=Union,
ſo=
wie einer etwaigen Solidar=Haftung für die Anleihen noch viel
ſchlechter geworden, ſo daß die Oeffentlichkeit recht nervös
ge=
worden iſt. Gegenüber den offiziellen Beſchwichtigungsverſuchen
übernimmt „Narodni Liſty” aus der Wirtſchaftszeitung „
Hoſpo=
darſka Politica” eine Zuſchrift aus Paris, wonach dieſe
Nachrich=
ten doch nicht ganz aus der Luft gegriffen ſind. Es beſtehe der
Plan, den fünf unter internationale Finanzkontrolle zu ſtellenden
Donauſtaaten, nämlich Tſchechoſlowakei, Ungarn, Oeſterreich,
Ru=
mänien und Jugoſlawien, eine große internationale Anleihe zu
gewähren, für die dieſe Staaten ſolidariſch zu bürgen hätten,
damit auf dieſe Weiſe die dubioſen Forderungen aus Oeſterreich
und Ungarn nach Frankreich und England wieder heimfänden.
„Der Plan iſt ſehr intereſſant”, ſagt „Narodni Liſty”, „weil er
die Intereſſen der produzierenden Schichten Europas ſkrupellos
den Intereſſen der weſteuropäiſchen Hochfinanz unterordnet. Wir
werden uns ſehr in Acht nehmen müſſen, damit wir nicht in die
Falle ſtürzen, die wir uns neuerlich mit der franzöſiſchen
An=
leihe ſelbſt gegraben haben.”
Tardieu beräf mit den Berkrekern der kleinen Enkenke
in Genf die Donaufrage.
Genf, 14. April.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Tardieu hatte am
Mitt=
woch abend vor ſeiner Abreiſe nach Paris eine Unterredung mit
den Außenminiſtern von Südſlawien, Rumänien und der
Tſchecho=
ſlowakei. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, iſt die
Weiterbehandlung der Donaufrage beſprochen worden. Tardieu
ſoll geſagt haben, daß eine beſondere Finanzhilfe Frankreichs für
die Balkanländer gegenwärtig nicht mehr in Frage kommen
könne, da der franzöſiſche Kapitalmarkt nach den letzten
Erfah=
rungen keine Neigung zeige, derartige Anleihen zu finanzieren.
Auf franzöſiſcher Seite werden dagegen weiter die Pläne einer
Abhaltung der Konferenz der fünf Donauſtaaten noch vor der
Lauſanner Tributkonferenz erwogen.
Von unſerem Berichterſtatter.
R. H. Agram, Mitte April 1932.
Während die Blicke Europas auf London, Genf und Paris
gerichtet ſind, hat ſich im Südoſten eine bedeutungsvolle
Ver=
änderung vollzogen. In Südſlawien iſt die Militärdiktatur
geſtürzt, nachdem ſie mehr als drei Jahre alle Macht in Händen
hatte. Der Miniſterpräſident, General Zifkowitſch, iſt
zurück=
getreten und hat einer zivilen Regierung unter Führung des
Außenminiſters Marinkowitſch Platz gemacht. Die näheren
Um=
ſtände, unter denen ſich der Rücktritt vollzog, weiſen klar darauf
hin, daß es ſich nicht um eine freiwillige Aufgabe des Regimes,
ſondern eher um einen Zuſammenbruch handelte. Denn wenn
auch anläßlich des Miniſterwechſels betont wurde, daß die
Diktatur ihre Aufgabe erfüllt habe und demzufolge in Ehren
ab=
treten könne, ſo iſt gerade das Gegenteil richtig. Die Gemüter
ſind nicht beſchwichtigt, ſondern aufgeregter als je, und es iſt nicht
daran zu zweifeln, daß in abſehbarer Zeit der Kampf unter
verſchärften Bedingungen entbrennen wird.
Der Umſchwung, der diesmal in Belgrad vollzogen wurde,
ſtellt keine der auf dem Balkan beliebten Täuſchungen des
Aus=
landes dar, ſondern iſt ein Akt von weitreichender
Bedeutung. Wenn man auch nach Möglichkeit den bisherigen
Kurs fortzuſetzen gedenkt und ſicherlich die Abſicht hat, anſtelle
der Militärdiktatur eine Zivildiktatur einzuführen, kann dies nur
als frommer Wunſch bezeichnet werden. Die Verwirklichung
dieſer Abſicht iſt nämlich unmöglich! Der Zwang zu einer
Kurs=
änderung trotz aller Hemmungen iſt ſtärker als der Wille und die
Kraft des ſogenannten „integralen Jugoſlawismus”, der die
Politik des Regimes darſtellte.
Für Südſlawien hat damit ein neuer Abſchnitt in der
Ge=
ſchichte begonnen. Aber auch für den Balkan, denn die
Aus=
wirkungen der Belgrader Kriſe müſſen Kreiſe ziehen, die weit
über die Grenzen Südſlawiens ſichtbar werden. Und dadurch
ſind wieder alle Staaten betroffen, die am Balkan politiſch
inter=
efſiert ſind. Alſo vor allem Italien und Ungarn. Die
Dynaſtie Karageorgewitſch, die ſeit dem Jahre 1903
an der Spitze Serbiens ſteht und die Vorherrſchaft am Balkan
erobert hatte, iſt durch den Belgrader Zuſammenbruch ſchwer
gefährdet, und damit iſt auch die ſerbiſche Vorherrſchaft,
im Südoſten und deſſen politiſche Struktur in Frage geſtellt. Das
iſt immerhin eine Entwicklung, die das Intereſſe Europas in
Anſpruch nehmen kann.
König Alexander hatte am 6. Januar 1928, als er der
Staatsſtreich anordnete, in einer feierlichen Erklärung alle
Ver=
antwortung auf ſich genommen. Im Laufe der Diktatur hatte
er dieſe Verantwortung bei jeder Gelegenheit nachdrücklich
be=
tont. Die Frage der Verantwortlichkeit, die zweifellos bald
auf=
gerollt werden dürfte, iſt durch die Kaltſtellung des Generals
Zifkowitſch nicht gelöſt. Denn es handelte ſich in Wirklichkeit
um eine Königsdiktatur, bei der der General nur die Rolle
eines Werkzeuges geſpielt hatte. Wenn dem Volke alſo
ein Opfer gebracht werden muß, dann wird es
ſich kaum mit der Perſon des Generals
be=
gnügen.
Es war überhaupt ſeltſam, daß der General vom König
fallen gelaſſen wurde. Man hatte wohl ſeit Monaten erwartet,
daß unter dem harten Druck der wirtſchaftlichen Tatſachen
irgendein durchgreifender Umſchwung eintreten müſſe, aber man
hatte nicht damit gerechnet, daß Zifkowitſch allein dazu beſtimmi
ſei, die Suppe auszulöffeln. Denn der König und ſein General
ſind durch ihr politiſches Werk und durch eine intime perſönliche
Freundſchaft ſo eng miteinander verbunden, daß man ſich die
Beiden auch im Sturze nur vereint vorſtellen konnte. Es müſſen
wirklich dramatiſche Kämpfe dem Rücktritt des Kabinetts
vor=
ausgegangen ſein. General Zifkowitſch wehrte ſich ſchon im
Intereſſe ſeiner perſönlichen Sicherheit mit allen Kräften gegen
ſeine Ausſchaltung, ſo daß ihm der König mit der
Zurück=
ziehung des Kriegsminiſters aus dem Kabinett drohen mußte.
Ob aber ſein Rücktritt den Volkszorn vom Throne abzulenken
vermag, muß erſt die Zukunft zeigen. Auch wenn der König den
General dem Gerichte überantworten ſollte, wäre keine
Ent=
laſtung für die Dynaſtie zu erreichen. Denn die Rolle
Zifko=
witſchs als ergebener Gefolgsmann iſt zu klar, als daß ſich
jemand über die Verantwortlichkeit täuſchen ließe, ganz
ab=
geſehen davon, daß dieſe Verantwortlichkeit vom König in ſtolzen
Stunden immer wieder übernommen wurde. Es ſcheint im
Gegenteil, als ob der König dadurch, daß er ſeinem Freunde
und Vertrauten den Stuhl vor die Tür geſetzt hatte, an Anſehen
nur noch mehr verlor.
Die Ueberraſchung hängt damit zuſammen, daß es in der
Geſchichte kaum ein Beiſpiel von ſo enger Weggenoſſenſchaft gibt,
wie ſie das Leben und die Tätigkeit des Königs und ſeines
Generals darſtellen. Man kann wohl ſagen „ſeines” Generals,
denn das Verhältnis zwiſchen Beiden war nicht nur politiſcher
und militäriſcher, ſondern auch perſönlicher Natur. Durch alle
Tiefen und Höhen der Balkanpolitik führte ſeit drei Jahrzehnten
ihr Weg. Die Verdienſte, die ſich Zifkowitſch um die Dynaſtie
erworben hatte, ſind und bleiben unſchätzbar. Vor dreißig
Jahren hatte er buchſtäblich den Schlüſſel zur
Inthroniſierung der Karageorge in der Hand,
als er in jener furchtbaren Mordnacht
Befehls=
haber der Schloßwache war, die vor den Toren
des Konaks ſtand, in dem der letzte Sproß aus
dem Hauſe der Oebrenowitſchs herrſchte. Als
junger Leutnant öffnete er den Verſchwörern der „Schwarzen
Hand” die Tore und ſchaffte ſo die Vorausſetzungen zum
Königs=
mord. Es war verſtändlich, daß er ſür ſeine Tat von der
peuen Dynaſtie reichlich belohnt wurde. Daß er aber vor allen
anderen Verſchwörern beſondere Gnaden ernten konnte, iſt
dar=
auf zurückzuführen, daß ſich zwiſchen ihm und dem damaligen
Thronfolger und jetzigen König Alexander ein ſpezielles
Freund=
ſchaftsverhältnis ergab. Der zweite große Dienſt, den er der
neuen Dynaſtie leiſtete, beſtand in der Vernichtung der
„Schwarzen Hand”, die eine gefährliche Richtung einzuſchlagen
drohte. Während des Weltkrieges nämlich, als die Serben
bereits von einem großen Südſlawenreiche träumten, machten
ſich in dieſer geheimen Offiziersorganiſation republi
a=
niſche Tendenzen geltend, weil man die Stammesdynaſtien
als ein Hindernis für die Vereinigung und das Zuſammenleben
Seite 2 — Nr. 105
aller ſüdflawiſchen Völker betrachtete. Dies traf auf die Bulgaren
ebenſo wie auf die Kroaten zu. Damals gründete Zifkowitſc
als Gegenorganiſation die „Weiße Hand” und im Prozeſſe von
Saloniki, ein Jahr vor Beendigung des Krieges, wurden die
Führer der alten Organiſation zum Tode verurteilt und
er=
ſchoſſen. In erſter Linie natürlich der dämoniſche Oberſt
„Apis”, der mit ſeinem wirklichen Namen Dimitriewit” hieß,
und der der Hauptorganiſator des Attentates von
Sarajewo und damit der Schöpfer des neuen Südſlawien
geweſen war. Nach dieſem Schlage gegen ſeine ehemaligen beſten
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 15. Apri
Freunde ſtieg Zifkowitſch von Stufe zu Stufe. Aber die von
Apis mit ſeinem merkwürdigen Scharfblick vorausgeſehenen
Vom Tage.
Schwierigkeiten traten pünktlich ein. Die Kroaten opponierten
gegen den fremden König, und ihr Widerſtand war ſo ſtark, daß
ſchließlich Raditſch und ſeine Mitarbeiter unter Revolverkugein
fallen mußten. Um die Auflehnung Agrams zu erſticken, wuroe
im Namen des „integralen Jugoſlawismus” die Belgrader
Diktatur verkündet und wer anders als Zifkowitſch konnte mit
der Durchführung dieſer Aufgabe betraut werden?!
Nun iſt Zifkowitſch gefallen und die Diktatur zumindeſt in
ihrer kraſſen Form erledigt. Ein gewiegter Parlamentarier und
Politiker ſteht an der Spitze der neuen Regierung. Er hat eine
unmögliche Aufgabe übernommen, denn es wird von ihm
ver=
langt, daß er alle jene Probleme löſen ſollte, die in den
13 Jahren der Nachkriegszeit 24 parlamentariſche Regierungen
mit allen Liſten und Schlichen und eine dreijährige
Militär=
diktatur mit allen Mitteln der Brachialgewalt nicht zu löſen
ver=
mochte. Noch ſind die Ventile nicht geöffnet, durch die die alten
Gegenſätze wieder aufeinander prallen können, aber man nähert
ſich immer mehr dem Tag, an dem die Preßluft aufziſchen muß.
Trotz aller Gegenwehr geht es Schritt für Schritt dem
ent=
ſcheidenden Augenblick entgegen. In dem Beſtreben, die
nor=
malen Verhältniſſe wiederherzuſtellen, wird ein Band nach dem
anderen gelöckert. Auch der derzeitige Miniſterpräſident
Marin=
kowitſch wird ſich an ſeiner Aufgabe verbrauchen. Sein Kabinert
iſt ein Uebergangskabinett, weil es nichts anderes ſein kann.
Die Slowenen ſchweigen, die Kroaten ſtellen
Höchſtforderungen, und dieSerben ſindüber die
Tatſache, daß auch ſie nicht mitreden konnten,
mehr als berſtimmt. Vorläufig will überhaupt niemano
mit der Regierung auf einer für ſie annehmbaren Grundlage
verhandeln. Sämtliche ehemaligen Parteien verlangen die
be=
dingungsloſe Wiederherſtellung des Zuſtandes vor der Diktatur,
und wenn ihnen dieſe Forderung auch noch nicht erfüllt worden
iſt, ſo haben ſie doch Grund zu hoffen, daß ſie ihnen bald erfült
werden muß. Das ſchwierigſte Hindernis das ihnen im Wege
ſtand, der Miniſterpräſident und General Zifkowitſch, iſt ja
hin=
weggeräumt. Damit hat ſich der König ſeines Schwertes begeben.
Es iſt nicht anzunehmen, daß alle widerſtrebenden Elemente
nuik=
mehr zur Ordnung gebracht werden können, wenn ihnen anſtatt
deſſen Dr. Marinkowitſch mit der Fauſt droht.
Die Aalignalissätnen
fordern Einberufung des Landtags.
Nachdem vorgeſtern der Finanzausſchuß des Heſſiſchen
Land=
tags beſchloſſen hat, mit Rückſicht auf die Preußenwahl die
Etatsberatungen bis nach dem 24. April zu vertagen, haben die
Nationalſozialiſten geſtern den Antrag geſtellt, das Plenum des
Landtags auf Samstag, den 16. April, einzuberufen, mit der
Tagesordnung „Die politiſche Lage in Heſſen‟. Da die
national=
ſozialiſtiſche Fraktion die im Artikel 32 der heſſiſchen Verfaſſung
vorgeſchriebene Abgeordnetenzahl überſchreitet, wird der
Land=
tagspräſident dem Antrag ſtattgeben müſſen. Der Antrag dürfte
durch das Verbot der SA.= und SS.=Formationen ausgelöſt
worden ſein, auf das Verbot vermag jedoch der Heſſiſche
Land=
tag, da es ſich um eine Reichsangelegenheit handelt, keinen
Ein=
fluß auszuüben.
Wegen der Kürze der Zeit dürfte die Sitzung jedoch erſt in
der kommenden Woche ſtattfinden. Landtagspräſident Werner
trifft heute erſt aus dem Wahlkampf in Württemberg ein.
Weiteres Material in Heſſen beſchlagnahmk.
Amtlich wird mitgeteilt: Die im Zuge der Durchführung des
SA.= und SS.=Verbots in allen heſſiſchen Landesteilen von der
Polizei vorgenommenen Hausſuchungen haben umfangreiches
Material über den Charakter der SA.= und SS.=Formationen
und ihrer Tätigkeit zutage gefördert. Die Sichtung iſt in vollem
Gange und wird ſo beſchleunigt, wie es der außerordentliche
Umfang des beſchlagnahmten Materials ermöglicht. Schon jetzt
hat die Prüfung aber ergeben, daß das Verbot der
Reichs=
regierung in jeder Hinſicht berechtigt und dringend
erforder=
lich war.
Der Reichspräſident empfing geſtern den apoſtoliſchen Nuntius
Monſignore Ceſare Orſenigo, der ihm als Doyen des
diplomari=
ſchen Korps deſſen Glückwünſche zu ſeiner Wiederwahl überbrachte.
Reichskanzler Dr. Brüning empfing geſtern den
Oberbürger=
meiſter von Berlin. Dr. Sahm, in Begleitung des Stadtkämmerers
Dr. Aſch, die ihm über die finanzielle Notlage der Stadt Bericht
erſtatteten.
Der Reichsrat ſtimmte am Donnerstag nachmittag in
öffent=
licher Vollſitzung mit der Verlängerung des
Schlichtungsabkom=
mens und des Rapallovertrages mit der Sowjetunion zu. Weiter
genehmigte der Reichsrat die Ausprägung von weiteren 100
Mil=
lionen Mark in Fünf=Markſtücken.
Der frühere thüringiſche Miniſter Dr. Frick hielt in Bonn eine
Rede, in der er ſich zunächſt über die Reichspräſidentenwahl vom
10. April verbreitete und bemerkte, daß die NSDAP. die Wahl
an=
fechten werde, da die nach der Reichsverfaſſung garantierte
Wahl=
freiheit nicht gewährt worden ſei.
In Hamburg ſind drei Kommuniſten im Zuſammenhang mit
den blutigen Zuſammenſtößen am Wahlſonntag, bei denen zwei
Nationalſozialiſten getötet wurden, verhaftet worden.
Der Bote und Reichsbannermann Martin Pauls wurde am
Sonntag in Sillens erſchoſſen. Als Täter iſt der 20jährige
Bäcker=
geſelle und S.A.=Mann Helms aus Waddens ermittelt und verhaf=
tet worden.
Der ſeit dem bekannten Mörfelder Kommuniſtenputſch
ver=
ſchwundene kommuniſtiſche Führer Wilhelm Völker konnte jetzt in
ſeiner Wohnung verhaftet werden.
Der litauiſche Miniſterpräſident Tubelius fuhr geſtern abend
nach Memel, um ſich über die politiſche und wirtſchaftliche Lage im
Memelgebiet perſönlich zu informieren. Man bringt die Fahrt
des Miniſterpräſidenten in Verbindung mit dem Schritt der
Sig=
natarmächte in der Memelangelegenheit.
Ernſte Arbeitsloſen=Unruhen brachen in Auckland (Neuſeeland)
aus. Viele Geſchäfte und Hotels wurden von den Arbeitsloſen
ge=
plündert. Der Polizei gelang es nicht, die Ordnung wieder
her=
zuſtellen. Mehrere Poliziſten mußten ſchwer verletzt ins
Kranken=
haus gebracht werden. Marineſoldaten wurden aus dem Hafen in
die Stadt beordert, um der Demonſtranten Herr zu werden. Der
angerichtete Schaden iſt ſehr groß.
34 Wahlvorſchläge
für die memelländiſchen Landkagswahlen.
Memel, 14. April.
Für die Wahlen zum memelländiſchen Landtag am 1. Mai
ſind insgeſamt 34 Wahlvorſchläge mit rund 364 Kandidaten bei
der Wahlkreiskommiſſion eingereicht worden. Dieſe bisher noch
nie erreichte Zahl iſt auf die von der litauiſchen Regierung
vor=
genommene Aenderung des Wahlgeſetzes zum memelländiſchen
Landtag zurückzuführen, nach der auch Splitterparteien bei der
Verteilung der Reſtſtimmen berückſichtigt werden ſollen.
der Hagger Memel=Prozeß.
In der Angelegenheit des beim Ständigen Internationalen
Gerichtshof anhängig gemachten Memelkonflikts haben England,
Italien und Japan ihre Haager Geſandten zu vorläufigen
Prozeß=
vertretern ernannt. Frankreich als vierte Signatarmacht hat den
juriſtiſchen Ratgeber des Quai d’Orſay, Profeſſor Basdevant, zum
Prozeßvertreter ernannt.
Bei dringlicher Behandlung des ganzen Verfahrens kann
da=
mit gerechnet werden, daß die Entſcheidung des Gerichtshofes
früheſtens in drei Monaten vorliegen wird.
Reichsgerichksenkſcheidung im Schuhgebiefs=
Anleihe=Prozeß.
Der Vierte Zivilſenat des Reichsgerichts in Leipzig
ver=
kündete die Entſcheidung im Aufwertungsprozeß über die
Schutz=
gebietsanleihe. Die Abweiſung der Aufwertungsanſprüche,
ſo=
weit ſie bereits durch das Kammergericht in Höhe von 75
Pro=
jent erfolgt iſt, wurde rechtskräftig beſtätigt, in Höhe von
25 Prozent dagegen die ergangene Entſcheidung aufgehoben und
die Sache inſoweit zu neuer Verhandlung und Entſcheidung an
die Vorinſtanz zurückverwieſen. Wie ſich aus den
Entſcheidungs=
gründen ergibt, ſteht nach Auffaſſung des Reichsgerichts
ein=
wandfrei feſt, daß es ſich bei der Schutzgebiets=Anleihe um eine
Vermögensanlage im Sinne des § 63 Abſ. II des
Aufwertungs=
geſetzes handelt, und daß dementſprechend eine Aufwertung bis
zum Höchſtbetrag von 25 Prozent in Frage kommt. Im
vor=
liegenden Falle wird das Kammergericht noch den Einwand
nachzuprüfen haben, ob etwa wegen Nichtausloſung der vier
eingeklagten Stücke aus den Jahren 1908 1909 und 1913 der
Schutzgebietsanleihe überhaupt ein noch nicht fälliger Anſpruch
eingeklagt iſt.
Zie polikiſche Bekäkigung der Beai=
Eine Erklärung der badiſchen Regierun
Karlsruhe, 14.
Im badiſchen Landtag gab zur Notverordnung dee
präſidenten betreffend die Auflöſung der S.A.=For=
Staatspräſident Dr. Schmitt im Namen der badiſchen
eine Erklärung ab, die beſagt:
Der Staat hat das Recht, hier ſogar die Pflicht zur
Untätig zuzuſehen, heiße für den Staat, ſich ſelbſt aufge
Geduld der Regierung währte lange, vielleicht zu lange.
bot der Selbſterhaltung legt aber dem Staat mit zwingen
wendigkeit noch eine andere Aufgabe auf.
Zahlreiche Beamte haben in der letzten Zeit ihre be
rene Treuepflicht gegen den Staat gröblich verletzt. Di
gierung darf und kann hier nicht mehr lange zuſehen.
nicht das Vertrauen des Volkes zum Staate erſchüttert
den ſoll. Die Regierung mahnt deshalb alle Beam
den Legalitätsbeteuerungen der NSDAP. keinen Glaub
zu ſchenken. Sie hat das Vertrauen zu ihren Beamten,
nachdem der Herr Reichspräſident ſo deutlich geſprochen
ihrer Pflicht zurückkehren. Gegen diejenigen, welche tro
Ermahnungen ſich im Sinne der Kommuniſtiſchen Partei
Nationalſozialiſtiſchen Partei betätigen, wird
die badiſche Regierung folgende Maßnahmen ergre
1. Den außerplanmäßigen Beamten, den Angeſtellten
beitern wird die Regierung das Dienſtverhältnis im Ral
Geſetze kündigen.
2. Gegenüber den widerruflich angeſtellten planmäß
amten wird die Regierung gemäß 8 4 des Beamtengeſ
Widerruf der Anſtellung ausſprechen und das Dienſtv
lündigen.
3. Für die unwiderruflich planmäßigen Beamten gil
des: a) Sie haben diejenigen Folgen zu tragen, welche fi.
Verletzung der Treuepflicht gegen den Staat auf Gr
DDiſziplinarverfahren nach Maßgabe der beſtehenden oder
Geſetze ergeben. Im übrigen ſind, b) die ſogenannten p
Beamten im Sinne des § 27 des Beamtengeſetzes in den
ligen Ruheſtand zu verſetzen. ) Bei dem Abbau nach Ar
der Haushalts=Notverordnung vom 9. 10. 1931 ſind die
den Beamten vorzugsweiſe in Ausſicht zu nehmen.
Die Staatsregierung erwartet, daß die Gemeinder
verfahren. Wegen der Reichsbeamten und der Reichsbahr
wird ſich die badiſche Staatsregierung an die Reichsu
wenden.
Dieſe Maßnahmen ſind notwendig, um eine der w
Säulen des Staates, nämlich die Beamtenſchaft, vor Zerſet
damit den Staat ſelbſt vor Niedergang zu bewahren.
Dir
Ar
Ka
Ein deutſcher Borſchlag zur Abräſtungskont
Genf, 14.
Die deutſche Abprdnung hat dem Präfidium der
Ab=
konferenz einen neuen Vorſchlag zur Abänderung des W
des entſcheidenden Artikels 1 des Abkommenentwurfes ei=
Nach dem deutſchen Antrag ſoll der Artikel 1 folgende
laut haben:
„Die hohen vertragſchließenden Mächte beſchließen, ih
ſeitigen Rüſtungen herabzuſetzen und zu begrenzen, ſo t
dieſem Abkommen feſtgeſtellt iſt.”
Die grundſätzlichen deutſchen Forderungen auf Gle
tigung und entſcheidende Herabſetzung aller Rüſtungen
ſomit nicht in dem Artikel 1, ſondern in dem geſamten
deutſchen Regierung der Abrüſtungskonferenz eingereie
rüſtungsvorſchlägen zum Ausdruck.
Die urſprüngliche Faſſung des Artikels 1 lautet:
„Die hohen vertragſchließenden Teile verpflichten
Maßgabe des vorliegenden Abkommens ihre Rüſtunge
grenzen und ſoweit wie möglich herabzuſetzen.”
de Kluft zwiſchen den Generakionen.
Von Wilhelm Michel.
Wer von der Kluft zwiſchen alten und jungen Menſchen als
von einem beſonderen Problem unſerer Tage ſpricht, darf
ſcher ſein, daß ihm alsbald der Einwand begegnet: Aber dieſe
Erſcheinung iſt ja uralt! Immer haben die Söhne anders gedacht
Is die Väter, immer ſind ſie mit dieſen in Konflikte geraten.
Nan hat auch immer begriffen, daß das ſo ſein muß; denn ohne
ie Vorſtöße der Jugend wäre die Welt niemals weiter gelangt.
Der Einwand ſagt Richtiges, aber er läßt die Kluft zwiſchen
den Generationen dennoch als heutiges Problem beſtehen.
Denn die Schärfe, die Schroffheit, mit der dieſe Kluft heute
auf=
ritt, ſie iſt es, die ihr ein gegen früher völlig verändertes
Ge=
ſcht gibt.
Die Jugend ſetzt ſich dem Alter heute nicht nur mit
beſtimm=
ten Ueberzeugungen und Urteilen entgegen, ſondern es ſind
tief=
reifende Stil=Unterſchiede, Haltungsunterſchiede, die ſich zwiſchen
ſeiden auftun. Selbſt wenn heute ein junger und ein älterer
Nenſch über einen beſtimmten Gegenſtand der gleichen Meinung
ind, werden ſie doch in ganz verſchiedener Weiſe davon ſprechen.
Wird der Aeltere vielleicht große Worte gebrauchen, breit
aus=
adende Begriffe, ſo wird ihm der Junge mißtrauiſch ins Geſicht
ſehen und die großen Worte für eine verkappte Lüge halten.
Lird der Aeltere Gefühl bekunden, innere ſeeliſche Berührtheit
o wird der Junge kühl formulieren und die gefühlige
Beteili=
gung nach Möglichkeit zurückdrängen. Wo die Aelteren religiös
brechen, ſprechen die Jungen lieber politiſch. Wo die Aelteren
ain Perſönlichkeitswerten haften, ſtrömt der Sinn der Jungen
ereitwillig in die Kollektivhaltung. Bei den Alten ſteht der
Zeſitz eines geſchloſſenen Weltbildes in Ehren, die Jugend fühlt
ſch auf tapferes Aushalten in einem nicht urbar gemachten
Welt=
bild verpflichtet. Sie bejaht die Widerſprüche innerhalb der
heu=
igen Wirklichkeit. Sie ſieht eine Art Heldentum darin,
zwi=
chen ihnen ohne die Hilfe eines Syſtems auszuharren. Wo die
Ulten die Natur lieben und aus herzhafter Freude an ihr lyriſch
werden, da ſchluckt die Jugend Sonne und Luft aus Leibeskräften,
aber ſie macht keine dichteriſchen Worte dazu. Und analog ſo
beiter in der Liebe, im Familienleben, im philoſophiſchen Denken.
Läßt ſich etwas ausmachen über die tieferen Gründe, aus
ſenen der Zuſammenhang zwiſchen den Generationen abgeriſſen
iſt? Eine Situation liegt vor. Gibt es eine Möglichkeit, ſie
ein=
ringlicher zu verſtehen, als ſie überall da verſtanden iſt, wo der
inen Seite unerlaubtes Vorwärtsſtürmen, der anderen träges
der feiges Zurückbleiben vorgeworfen wird?
Dieſe Möglichkeit beſteht, ſie wird ſichtbar, ſobald der Blick
ſich auf dasjenige richtet, was hinter Vorſtoß und Zögerung
als ein Verurſachen tieferer Ordnung erſcheint: jene beiſpielloſe
Tempo=Beſchleunigung der kulturellen Veränderung, die wir in
den letzten Jahrzehnten erlebt haben. Der übliche
Zuſammen=
hang zwiſchen den Generationen wäre heute wie ſtets gewahrt
geblieben, wenn die kulturelle Umbildung in ähnlichem Tempo
wie ſonſt erfolgt wäre. Er iſt abgeriſſen, weil von einem
beſtimm=
ten Zeitpunkt an das Neue in ſo beſtürzenden Quantitäten
hereinbrach, daß Begriffsbildung, Anpaſſung der Gefühle,
menſchengeſtaltiges Verhalten nicht mitkamen, daß die
bewegliche=
ren Altersſtufen nach vorne geriſſen wurden, um in Fühlung mit
dem Geſchehen zu bleiben, unter Abwerfung jenes Gepäcks an
Werten, das überall erſt die Menſchenform gewährleiſtet.
Dem Was nach iſt das Neue, welches da einbrach, ſeit
lan=
gem bekannt: es iſt die moderne Entwicklung der Technik, der
Induſtrie, des Kapitalismus ſamt den ſoziologiſchen
Verände=
rungen, die damit einhergingen. Die gefährliche Tempo=
Beſchleu=
nigung aber hat der Krieg gebracht und noch mehr der ihm
fol=
gende „Friede . Das Ergebnis iſt: Zerſtörung aller feſten
Lebens=
räume, Zerfall aller feſten Grenzen, die bisher dem Menſchen als
einem ſozialen und ökonomiſchen Weſen geſetzt waren; Eintritt
jedes Tuns in unüberſahbare Zuſammenhänge; Ausſiedelungen
ohne Zahl, oft ohne Ortsveränderung; ökonomiſche, induſtrielle,
finanzielle Anarchie; überall ein Anlegen neuer Räume, neuer
Wertreihen ohne Wegeführung, ohne erblickte Ziele; überall die
dringende Aufforderung zum Wagnis bei Verſtellung jeder Sicht.
Dazu kommen die befremdlichen, erſchütternden Vorgänge im
Be=
reich des Denkens und des wiſſenſchaftlichen Forſchens. Neue
Vorſtellungen vom Menſchen, neue Geſchichtsbilder, neue
Welt=
bilder; Umwälzungen allerorten, die konzentriſch nur auf Eines
deuten: ein großes Umdenken über viele alte Begriffe und Werte
iſt notwendig. Nicht nur neue Lebens= und Berufsräume,
ſon=
dern auch neue Bewußtſeinsräume dehnen ſich vor uns, und wir
müſſen ſie beſiedeln, weil es unſer Menſchentum ſelbſt iſt, was
uns in ſie hinausruft.
Dieſer Ruf iſt es, dem die Jugend raſcher und vollſtändiger
entſprochen hat als die ältere Generation. Der Vorſtoß der
Ju=
gend iſt der Hechtſprung, mit dem ſich der Menſch nach vorwärts
wirft, um in Fühlung mit dem ſtürmiſch voraneilenden Geſchehen
zu bleiben. Die Jugend unternimmt dieſen Vorſtoß nicht als
„eigene” Sache, ſondern in Vertretung für alle. Sie wird nach
vorwärts geſchleudert von einer übermächtigen Gewalt der Zeit.
Aber jede kulturelle Umwälzung, die ſo einſchneidend iſt wie
die heutige, ſchwebt in Gefahr, nicht nur die alten Zuſtände
zu verlaſſen, ſondern auch lebensnotwendige Grundlagen des
Menſchſeins überhaupt. Es kann nicht geleugnet werden, daß
die heutige Jugend oft nahe an dieſe Gefahr herangegangen iſt.
Was ſind z. B. in der Richtung der ſogenannten Sexualreform
für törichte Dinge gepredigt und verſucht worden! Recht auf freie
Verfügung über den eigenen Körper! Aber was weiß derjenige
vom Menſchen, der nicht einmal begreift, daß der Körper dem
Menſchen gar nicht ſo gehört, wie ihm ſein Rock oder ſeine Stie=
fel gehören? Daß er mit ſeinem Körper unter Zwänge
Geſetzen und Zuſammenhängen ſteht, die der Willkür w.
entzogen ſind? Es iſt nur eine Spezialfrage, aber an
ſich das Allgemeinere, daß es in vielen Fällen nicht
nicht Stumpfheit oder die berühmte Arterienperkalkung
die Aelteren vor Wagniſſen der Jungen zurückhält,
Wiſſen: ein Wiſſen um Geſetze und Zuſammenhänge.
echtes Wiſſen zu verleugnen, iſt die ſchwerſte und die ver
von allen Künſten.
Da iſt weiter die Frage der Religion. Man ſieht
Film wie der „Mutter Erde” die jungen ruſſiſchen Bau
lich ſingend einherziehen, geſunde, prachtvolle Kerle, und
Sommerwolken. Ein ſchönes Bild, an dem jeder ſein
haben muß. Aber wenn in dieſem Bild keine Lüge
doch hinter ihm die ſchlimmſte und frechſte aller Lü
dieſe jungen, fröhlichen Menſchen nun das Maß ſein
alle; daß nichts gelten ſoll, was ſie nicht kennen und fa
in ihrem luſtigen Marſchſchritt nun das ganze Leben
ren, alle Probleme zu löſen ſeien; daß Jugend, inde
dem armen Popen ſtrahlend vorüberzieht, nun auch die
beantwortet habe, mit denen ſeine Kurte den Sommerke
dunkelt. Aber ſie hat dieſe Fragen ja nur nebenhin.
ſie läuft ja nur an ihnen vorbei! Und ſie weiß nicht die
ſchreckliche Sache, daß der herrliche Sommertag, in dem
einer Schönwetter=Religion ſo gut leben läßt, ſich un
in eine kalte, wüſte Wirrnis verwandeln kann, ſobald 4
gen Menſchen in jene geiſtigen Tiefen geraten, aus der
das zerſtörende Grauen heraufwölkt.
Genug: die Funktion der Aelteren iſt es, mitten
Vorſtoß der Jugend die Verbindung mit den dauernder
lagen und Grenzen der menſchlichen Natur feſtzuhalten.
iſt nicht ein reaktionäres Feſthalten an alten Zuſtän
meint. Die Zuſtände müſſen ſich ändern; und ſie we
gründlich ändern; wir ſind ſchon mitten darin. Aber ſt
die Menſchenform behalten. Sie müſſen menſchengema
ſchenfaßliche Zuſtände bleiben.
Beides, der Vorſtoß der Jugend wie das Feſthalten d.
ren, ſind gemeinſamer Dienſt an der ſich entwickelnden
lage. Die Kluft zwiſchen den Generationen iſt keine Da.
ſchaft, ſondern ein augenblicklich verſchärfter Gegenſaßz
Funktionen, eine Arbeitsteilung, eine techniſch notwend
legung der heutigen Lebensdienſte in verſchiedene Arbe
die aber alle demſelben Werk zugeordnet ſind. Sie ſpä
weit auseinander, aber nur ſo können ſie die breite G.
ſchaffen für die neuen Ordnungen, die fällig ſind. B1
weit muß dieſe neue Welt ſein, der wir entgegengehen
ſie muß Vieles in ſich faſſen, das in der bisherigen nich
einander Platz finden konnte: die Maſchine und den
gen Menſchen, das Kollektive und das Perſönliche, di
5. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 105 — Seite 3.
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zum SA.-Verbot.
Berlin, 14. April.
bot der SA.= und SS.=Formationen der NSDAP.
Berliner Preſſe ſehr lebhaft erörtert. Die der
„beſtehenden Zeitungen begrüßen das Verbot als eine
Maßnahme, die im Intereſſe der Staatsautorität
ſte.
rmania” meint, daß auch diejenigen Kreiſe der
verſuchen ſollten, das Vorgehen der Regierung zu
je ſonſt in allen Fragen der ſtaatlichen Autorität
ſcharfes Urteil, ſondern auch eine ehrliche
Empfind=
haben. Der Börſenkurier weiß zu melden,
Groener ſich perſönlich mit allem
für das Verbot eingeſetzt habe, und ſein
n Amte davon abhängig gemacht habe.
3. nennt die Begründung „keineswegs
über=
as Verbot werde von weiteſten Kreiſen als eine
8 Wahlkampfes gegen die Nationalſozialiſtiſche
jaßt werden. Lokalanzeiger und „Tag” verweiſen
ſpatheere” anderer Parteien, z. B. Reichsbanner.
ei das Hineinziehen des Reichspräſidenten in die
genheit.
2. meint, die Unterſchrift des Reichspräſidenten
paß nicht einſeitige Parteileidenſchaft, ſondern nur
urtung für die Sicherheit der Republik und ihrer
Feder geführt habe. Der Vorwärts betont, daß
tei” als politiſche Organiſation nicht berührt werde.
os jede andere Partei werben können, aber auch nur
ere Partei.
teiführer der Deutſchen Volkspartei, Abgeordneter
vergab der Preſſe zur Auflöſung der SA. folgende
ter Breslauer Rede vom 12. April habe ich
der Nationalſozialiſtiſchen Partei, wie ſchon früher,
ſen Bogen zu überſpannen. Ich habe darauf
hin=
es auf die Dauer für die Staatsautorität
unerträg=
der Eindruck erweckt werde, als ob ein
Partei=
te Privatarmee halte, die Aufgaben erfüllen ſoll,
ihrung ausſchließlich Sache der ſtaatlichen Macht=
1ß. Dieſe Aeußerungen ſind von der Linkspreſſe in
nziöſer Weiſe zur Stützung der von der Weimarer
Preußen und anderen Stellen ſeit geraumer Zeit
ſördlichen Verbote gegen die nationalſozialiſtiſche
tion ausgebeutet worden. Für ein Verbot oder
he Auflöſung der nationalſozialiſtiſchen SA.
töglich die während der Wahlbewegung in
dem Miniſter Severing veröffentlichten Angaben
mal Herr Severing ſelbſt bei jeder Gelegenheit
be=
ß die ſtaatlichen Machtmittel völlig genügen, um
ner gearteten Angriff auf den Staat abzuwehren.
hes Verbot, das ſich einſeitig gegen die
natio=
e SA. nicht aber gegen die Formationen der
nt und der Kommuniſtiſchen Partei richten würd2,
on 1eſten Kreiſen des Volkes als ungerecht und als von
en Geſichtspunkten beftimmt, empfunden werden.
ſo ungewöhnlicher Art könnten ſich nur auf
ob=
felungen richterlicher Behörden ftützen. Dieſe liegen
vor. Eine bedauerliche weitere Radikaliſierung
eile muß die Folge derartiger Maßnahmen ſein.
nzelne Länderregierungen einen ultimativen Druck
h ausgeübt haben ſollten, ſo iſt das ein neuer
ie Dringlichkeit einer Reichsverfaſſungsreform, die
inder=Ausſpielen des politiſchen Willens von Reich
ein für alle Male ausſchließt. Ich fordere die
An=
eutſchen Volksvartei auf, bei den Preußenwahlen
punkte mit allem Nachdruck zu vertreten."
hören, wird die Deutſche Volkspartei einen Antrag
rbot auch auf linksgerichtete Verbände zu erſtrecken.
öſung der SA. und SS. ſchreibt die „Kölniſche
ung” u. a.: Auf jeden Fall darf es aber nur eine
geben: Der Staat muß ſich unter allen Umſtänden
d wer ſich an der Autorität des Staates vergreift,
nſpruch auf Schonung. Demgegenüber erklärt die
Zeitung”, daß ſie keinen Anlaß habe, etwas
feln und Bedenken, die ſie bereits gegen ein
Ver=
chen habe, zurückzunehmen. Alle derartigen
Ver=
er Meinung nach wenig wirkſam, weil alles, was
ſcheuen müſſe, ſtets gefährlichere Formen annehme.
yeriſche Kurier”, das Organ der Bayeriſchen
demerkt in ſeinem Kommentar unter der
Ueber=
dehauptung des Staates” u. a.: Die Auflöſung der
Selbſtverſtändlichkeit, und verwunderlich daran iſt
erſt jetzt erfolgt. Die bayeriſchen, heſſiſchen und
uben, vieles von den neuen Freiheiten und vieles
Bindungen.
ft heute noch wild und chaotiſch gegeneinander und
durch einen engen Eingang in die neuen Räuckke
* kann es ſich in dieſen einmal ausdehnen, dann wird
ändlichkeit da ſein, in der auch der Zuſammenhang
2 Henerationen wieder aufgerichtet iſt. Es wird ein
in, in dem die Erfahrung, das Denken, das geiſtig
der ruhiger, auch gültiger von den Vätern auf die
a hen und von dieſen in neues Leben verwandelt
tlich Enthüllende hat man über die Kluft zwiſchen
nen erſt dann geſagt, wenn man ſchließlich feſtſtellt.
nur zwiſchen Menſchen verſchiedener Altersſtufen
ndern mitten durch die Bruſt jedes heute Lebenden
Nenſch iſt nur jung, keiner iſt nur alt. Wie das
ſich loszureißen ſtrebt vom Gegegebenen, wie ein
tuerndes vor dem Wagnis warnt — das ſteht als
Streit im Bewußtſein aller heute Lebenden. Das
uns möchte dem Ruf ins Neue grenzenlos
entſpre=
ke” in uns ſieht die drohende Verwilderung und
ſend vor die Dauerwerte. Das zeigt deutlich, daß
eit zwiſchen Alten und Jungen iſt; ſondern Streit
amtlage, ein Zucken, ein Reißen iſt objektiv im
Ge=
die Kluft zwiſchen den Generationen iſt nur eine
heinung der gewalttätigen Situation. In den Aus=
—gen zwiſchen Alten und Jungen wird die zerreißende
* Lage dargeſtellt und zugleich um ihre
Ueberwin=
krrin.
D00=Mark=Novellenpreis, den die Monatsſchrift „die
Deher=Verlag, Leipzig) auf 5 Jahre angeſetzt hat,
Nale zur Verteilung gelangt. Für das Jahr 1932
209 RM. für die beſte deutſche Gegenwartsnovelle.
Er Wilhelm von Scholz. Alfons Paquet, Paul Fech=
Derner konnten ſich trotz der gewaltigen Zahl der
Zerteilung des 1 Preiſes nicht entſchließen. Der
2oye von 1000 RM. wurde geteilt zugeſprochen an
Köln für die Rovelle. Der Weg” und Käthe
9rieſe=Berlin für die Novelle „Anna‟. Den
2Ohe von 500 RM. erhielt M. O. Starck=Zürich
* Geburtstagsgeſchichte‟. Ferner wurden für je
Skauft: die Novelle „Regina Amſtetten” von Ernſt
Herlin und die Novelle „Das Waldhorn”, von
n9* München. Die nicht verteilte Summe von
Irde den Preisrichtern zugeteilt, die es von ſich aus
haben, bis Ende des Jahres den anderen
Mitglie=
eine Novelle, die für den 1. Preis in
Frag=
ſchlagen. Sollte dieſe Novelle nicht gefunden wer=
Der Betrag der Preußiſchen Akademie der Künſte,
* Jichtung, überwieſen. Der Bericht des
Preis=
im Aprilheft der „neuen linie=
preußiſchen Enthüllungen haben jedem, der ſehen will, gezeigt,
wohin die Dinge treiben, wenn der Staat der Entwicklung frei
ihren Lauf läßt.
Der „Fränkiſche Kurier” ſagt zum Verbot der SA.
und SS.: Wenn der Staat die Vereinigungsfreiheit für die
bündiſche Form nicht gelten laſſen wolle, dann müſſe er
konſe=
quent ſein und, vom Reichsbanner angefangen,
alles verbieten, was in Deutſchland an wertvollem und
wertloſem bündiſchem Gut in der Politik ſtehe.
gegen de nationalſozialiſtiſchen Verbände iſt am Mittwoch abend
im ganzen Reich erfolgt. Soweit ſich überſehen läßt, ohne daß es
irgendwie zu Schwierigkeiten gekommen iſt. Auch die
national=
ſozialiſtiſche Hitlerjugend und der nationalſozialiſtiſche
Volks=
ſportverein,der vor einiger Zeit viel von ſich reden machte, weil
er auf Truppenübungsplätzen Uebungen abgehalten hatte, fällt
unker das Verbot.
Hitler ſelbſt, der in dieſen Tagen in Berlin war und bis
zum letzten Augenblick ſich bemüht hat, das Verbot zu verhindern,
hat inzwiſchen einen Aufruf erlaſſen, worin er die ehemaligen
Kameraden der SA. und SS. auffordert, als Parteigenoſſen ihre
Pflicht zu erfüllen, indem ſie ſich in den Sektionen und
Ortsgrup=
pen zur politiſchen Wahlarbeit freiwillig mehr als je zuvor zur
Verfügung ſtellen. Gebt, ſo heißt es weiter, den augenblicklichen
Machthabern keinen Anlaß, unter irgendwelchen fadenſcheinigen
Vorwänden die Wahlen ausſetzen zu können. Wenn Ihr Eure
Pflicht erfüllt, wird dieſer Schlag des Generals Groener durch
unſere Propaganda tauſendfach auf ihn ſelbſt und ſeine
Bundes=
genoſſen zurückfallen.
Wie man jetzt erfährt, iſt die Entſcheidung materiell wohl
ſchon am Dienstag nachmittag gefallen, als der
Reichswehrmini=
ſter Groener beim Reichspräſidenten zum Vortrag war. Hier hat
Herr von Hindenburg grundſätzlich ſeine Zuſtimmung zu den
Maßnahmen gegeben, die vom Kabinett für nötig gehalten
wur=
den. Im Laufe der Nacht ſind dann die entſprechenden
Verord=
nungen ausgearbeitet worden. Die Unterrichtung der Länder
erfolgte am Mittwoch nachmittag. Dabei ſind von einzelnen
Re=
gierungen, ſoweit wir feſtſtellen konnten,
von Braunſchweig, Sachſen und Mecklenburg
worden. Der braunſchweigiſche Innenminiſter Klagges erhebt in
einer Erklärung gegen die Notverordnung ſchärfſten Proteſt. Die
braunſchweigiſche Regierung fühle ſich verpflichtet, die
Reichs=
regierung davor zu warnen, durch eine gewaltſame Lockerung
und Auflöſung der nationalſozialiſtiſchen Verbände der
Verſchär=
fung des politiſchen Kampfes Vorſchub zu leiſten. Eine
Entſpan=
nung der politiſchen Gegenſätze könne einzig und allein von einer
vom Reich zielbewußt durchgeführten Politik der ſozialen
Schick=
ſalsgemeinſchaft, der wirtſchaftlichen Geſundung und der nationalen
Befreiung erwartet werden. Die braunſchweigiſche
Staatsregie=
rung prüft die Frage, ob es zweckmäßig iſt, eine Klage gegen die
Verordnung der Reichsrsgierung beim Staatsgerichtshof
einzu=
leiten.
In dieſem Zuſammenhang wird vom Reichsinnenminiſterium
auch die Behauptung zurückgewieſen, daß der braunſchweigiſche
Innenminiſter Klagges das Verbot in Braunſchweig nicht
durch=
führen wolle. Miniſter Klagges iſt geſtern nachmittag vom
Reichs=
innenminiſter empfangen worden. Es beſteht nach Auffaſſung
unterrichteter Kreiſe nicht die geringſte Veranlaſſung,
anzuneh=
men, daß die Notverordnung in Braunſchweig nicht genau ſo wie
in den anderen Ländern durchgeführt wird.
In Sachſen hat man ſich, wie wir erfahren, damit begnügt,
das Verbot den Sturmabteilungen telephoniſch mitzuteilen. Aber
auch Preußen hat eine möglichſt ſchonende Durchführung der
Auf=
löſung vorgenommen. In Berlin hatte die Polizei umfaſſende
Vorbereitungen getroffen, um bei der Schließung der 27 SA.=
Heime etwa obdachlos Gewordene unterbringen zu können. Die
Reichsregierung ſelbſt ſcheint die Schwierigkeiten, die hier
ent=
ſtehen können, auch nicht übertrieben hoch einzuſchätzen.
Insge=
ſamt hat es ſich bei der SA. und SS. um 400 000 Mann
gehan=
delt, von denen höchſtens 50000 auf die Unterkunft und
Ver=
pflegung angewieſen waren. Sie haben das Recht, für eine
Uebergangszeit Unterſtützung aus Staatsmitteln zu erhalten. In
welchem Umfang davon Gebrauch gemacht wird, läßt ſich aber
zu=
nächſt noch nicht überſehen. An amtlicher Seite wird übrigens
Wert darauf gelegt, zu betonen, daß
Ein neuer Stoff im Bluk.
Dag Rätſel der Sonnenſtrahlenwirkung gelöſt.
„Citagenin”, der unbekannte, bedeutungsvolle Blutſtoff. — Die
Entdeckung Profeſſor Seyderhelms. — Wieſo die
Sonnen=
ſtrahlung die Blutbildung bewirkt. — Heilung von Blutarmut
durch beſtrahltes Citagenin. — Bedeutſame Hilfe bei Tuberkuloſe
und Krebs.
Der Frankfurter Forſcher Profeſſor Dr. Seyderhelm hat, wie
r auf dem Pharmakologen=Kongreß mitteilte, das Rätſel gelöſt,
das bisher die günſtige Wirkung der ultravioletten
Sonnen=
ſtrahlung auf die Blutbildung darſtellte. Allgemein bekannt iſt
Prof. Nichard Seyderhelm.
die Tatſache, daß die Sonne auf den Menſchen
geſundheit=
fördernd wirkt. Im Gebirge und an der See, wo der Einfluß
der Sonnenſtrahlung, und insbeſondere des ultravioletten Teils
der Sonnenſtrahlen am ſtärkſten iſt, erholt ſich der Menſch
auf=
fällig ſchnell. Die Bildung der roten Blutkörperchen wird
ver=
mehrt, die Geſundheit wird gekräftigt. Dieſe erfreulichen
Tat=
ſachen waren aus der Praxis bekannt, aber ihren Grund kannte
niemand. Die Verbindung zwiſchen Licht und Leben blieb
geheimnisvoll. Nun gelang es dem Profeſſor Seyderhelm, dieſem
Rätſel auf die Spur zu kommen, indem er im Blut einen bisher
Im „Völkiſchen Beobachter” betont heute der
Hauptſchrift=
leiter Alfred Roſenberg, die nationalſozialiſtiſche Leidenſchaft zu
Deutſchland, zu ſeinem Volk und ſeiner Zukunft wird durch dies
alles nicht erſchüttert werden. Den Kampfwillen kann man uns
nicht ausbrennen. Der 13. April ſteht vor der deutſchen Nation
als warnendes Fanal. Oktoberſtimmung iſt über
Deutſchland; das deutſche Volk hat es am 24.
April noch einmal in der Hand, einen November
abzuwehren.
keine Berhandlungen zwiſchen Hikler und Groener
vor dem Beſchluß über die Auflöfung ſtattgefunden haben. Richtig
iſt lediglich, daß der Abg. Hauptmann Goering im
Innenminiſte=
rium erſchien, um im Auftrage Hitlers mit dem Miniſter über
die Durchführung des Verbots zu verhandeln. Der
Reichsinnen=
miniſter hat aber dieſe Unterredung abgelehnt, mit dem Hinweis,
daß er nicht in der Lage ſei, mit einem Beauftragten der Partei
darüber zu ſprechen, und hat die Nationalſozialiſten an die
Län=
derregierungen verwieſen.
Groener ſchickt die Legalikätserklärung zurück.
* Berlin, 14. April. (Priv.=Tel.)
Unmittelbar nach der Hausſuchung in Preußen hatten im
Auftrage Hitlers die Reichstagsabg. Goering und Frank II. dem
Reichsinnenminiſter Groener eine große Legalitätserklärung allen
Abgeordneten ſowie aller Führer der Sturmabteilungen unv
Schutzſtaffeln überreicht, um damit die Erklärung Hitlers zu
ver=
ſtärken. Der Reichsinnenminiſter Groener hat jetzt dieſes geſamie
Material an die NSDAP. zurückgeſchickt mit einem
Begleit=
ſchreiben, das ſich inhaltlich im weſentlichen mit den Gedanken
deckt, die in der Begründung des Verbots zum Ausdruck
ge=
kommen ſind.
Schließung der SA.-Führerſchule Kreienſen.
Gandersheim, 14. April.
Die SA.= und SS.=Schule in Kreienſen iſt gemäß der
geſtrigen Notverordnung heute geſchloſſen worden. Die Schüler
haben Kreienſen größtenteils verlaſſen, bis auf einzelne Schüler,
die erſt morgen abreiſen werden. Die Verwaltung der Gebäude,
in welchen die Schulen untergebracht waren, hat der Führer der
Ortsgruppe Gandersheim der NSDAP., Traube, übernommen.
Auch die SA.=Schule der NSDAP. in Schloß Dornum
(Kreis Norden) wurde geſtern abend von Polizeibeamten
durch=
ſucht und geſchloſſen. Die Schüler, etwa 50, ſind heute abgereiſt.
Ungeheuerliche Behaupkungen
eines franzöſiſchen Blakkes.
* Geradezu ungeheuerliche Behauptungen finden wir in
einem franzöſiſchen Blatt, in dem nichts weniger behauptet wird,
als daß dieſes ganze Verbot ein Spiel mit verteilten Rollen
zwiſchen dem Reichswehrminiſter Groener und den
National=
ſozialiſten wäre, um die freigewordenen SA.=Leute in die
Reichs=
wehr einreihen zu können. Es gehört ſchon ein ungeheueres
Maß von böswilliger Verdrehungskunſt dazu, um derartige
Be=
richte in die Welt ſetzen zu können. An zuſtändiger Stelle in
Berlin wird hierzu erklärt, daß man ſich gegen eine derartige
Einmiſchung in innerdeutſche Dinge verwahre. Wir begrüßen
es, daß die Regierung in dieſem Fall die Möglichkeit nachprüfen
will, ob nicht die Vorausſetzungen gegeben ſind, um dem
Ber=
liner Korreſpondenten des „Echo de Paris”, der dieſe Lüge in
die Welt geſetzt hat und der in dieſer Weiſe das Gaſtrecht zu
infamſter Verhetzung mißbraucht, die Gelegenheit zu weiterer
Ausübung ſeiner Tätigkeit zu entziehen.
Zurückweiſung einer unwahren Behaupkung.
Berlin, 14. April.
Herr Hitler hat hieſigen ausländiſchen Korreſpondenten
gegenüber behauptet, er beſitze Beweiſe dafür, daß die Aufhebung
der SA. durch den Reichskanzler auf den Druck des franzöſiſchen
Miniſterpräſidenten erfolgt ſei.
Dieſe Behauptung iſt vollkommen erfunden und verfolgt
lediglich den Zweck, die Reichsregierung zu verdächtigen und ihr
Anſehen im In= und Auslande herabzuſetzen.
unbekannten Stoff entdeckte, dem er den Namen „Citagenin” gab.
Dieſes „Citagenin” hat eine bedeutſame Aufgabe im Blut zu
erfüllen und ſteht mit den Strahlen in engſter Verbindung. Ohne
Beſtrahlung iſt es nämlich merkwürdigerweiſe, ſoweit man bisher
feſtſtellen konnte, völlig wirkungslos. Es beginnt ſeine Wirkung
erſt in dem Augenblick, wo es von den ultravioletten Strahlen
der Sonne beſchienen wird. Auch künſtliche ultraviolette Strahlen
ſind dazu zu verwenden. In die m Augenblick wird es nämlich
aktiv, und fördert die Blutbildung dadurch, daß es die
Aus=
ſchwemmung von roten Blutkörperchen aus dem Knochenmark in
beträchtlichem Maße ſteigert. Dieſes Forſchungsergebnis iſt nicht
nur in theoretiſcher Hinſicht von großer Bedeutung, ſondern auch
in praktiſcher. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt, daß nicht nur
im Organismus das Blut durch die ultravioletten Strahlen
vermehrt wird, ſondern, da man jetzt den blutvermehrenden
Faktor kennt, ſo hat man auch die Möglichkeit gewonnen, Blut
außen=
halb des Organismus zu beſtrahlen, und es dadurch zu aktivieren
und zu einem Heilmittel zu machen. Beim Tierverſuch glückte der
Nachweis, Hunde, die künftlich blutarm gemacht worden waren,
erhielten Einſpritzungen von Blut, das vorher in Glasſchalen der
Einwirkung von ultravioletten Strahlen ausgeſetzt worden war.
Schon die Einſpritzung dieſes aktivierten Blutes genügt, um die
Blutarmut der Hunde zu heilen.
Nach den geglückten Tierverſuchen behandelte Prof.
Seyder=
helm auch die Bleichſucht der Menſchen mit beſtrahltem Blut.
Auch in vielen Fällen menſchlicher Bleichſucht war dieſes
be=
ſtrahlte Menſchenblut ein Heilmittel. Man konnte ſchließlich auch.
eine wäſſerklare Löſung aus dem Blut von Schlachttieren, die
beſtrahlt wurde, zur Behandlung von kränken Menſchen benutzen,
und dieſes Ergebnis iſt beſonders erfreulich, da nicht immer
genügend Menſchenblut für die zahlreichen Fälle von Bleichſucht
vorhanden ſein dürfte. Auch bei anderen Krankheiten, wie bei
Krebs und Lungentuberkuloſe, hat dieſes neue Heilmittel eine
erhebliche Bedeutung gewonnen. Es hat ſich gezeigt, daß dieſe
ſchwerkranken Menſchen durch Einſpritzung von beſtrahltem Blut
eine ſtarke Beſſerung ihres Allgemeinbefindens erfuhren. Die
ſchlimmen Folgen beider Krankheiten beſtehen darin, daß die
Menſchen dadurch ſehr geſchwächt werden, und daß es ſchwer iſt,
dieſe Schwächezuſtände durch Ernährung zu beheben. Beſonders;
die Blutbildung liegt bei beiden Krankheiten ſehr darnieder.
Die meiſten Maßnahmen, dieſe Blutbildung zu fördern, haben
bisher verſagt. Darum iſt es beſonders erfreulich zu begrüßen,
daß in dieſem einfachen Präparat ein Mittel gefunden worden
iſt, einen Teil der ſchweren Folgen der Krankheiten zu beſeitigen.
Auch die Leichtigkeit der Anwendung ſtellt einen großen Vorzug
des neuen Heilmittels dar. So wurde durch die Entdeckung
eines neuen Blutſtoffes und durch die geniale Ausbeutung der
Wichtigkeit dieſes Stoffes von Prof. Seyderhelm der
Wiſſen=
ſchaft, insbeſondere der ärztlichen Kunſt, ein großer Dienß
erwieſen.
Seite 4 — Nr. 105
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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im 51. Lebensjahr.
Im Namen der Hinterbliebenen;
Dorothea Schmidt, geb. Dietz
Marie Schmidt
Lina Schmidt.
Darmſtadt, den 14. April 1932.
Luiſenſtraße 12.
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Die Beerdigung findet am Samstag, den 16. April,
nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Für die vielen Beweiſe der innigſten
Teilnahme an dem Hinſcheiden meines
lieben Mannes, unſeres Bruders,
Schwagers und Onkels
Joſeph Schulte
ſage ich im Namen der Hinterbliebenen
herzlichſten Dank.
Frau Joſ. Schulte.
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Prüfungstermin: Donnerstag, den 9. Juni 23 / zu verkaufen.*
1932, vormittags 9 Uhr, Zimmer 216,
vor dem unterzeichneten Gericht.
Darmſtadt, den 13. April 1932.
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Darmſtadt, den 15. April 1932.
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Die Ausgabe der Mietgutſcheine für
April und Mai erfolgt am Montag, den
18. April 1932 in der Zahlſtelle der
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und zwar für die Empfangsberechtigten,
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Darmſdter Tagblatt / Heſſtſche Neueſte Nachrichten
15. April 1932
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 15. April 1932.
hre Landesverband evangeliſch=kirchlicher
Frauenvereine.
wor 25 Jahren durch Anregung von D. Schäfer=Altona
Sriedberger Blindenanſtalt ſtammend) und von
Pro=
ſter ins Leben gerufen, hat ſich der Verband aus
beſchei=
ängen zu der ſtattlichen Zahl von 40 000 Mitgliedern
sgruppen entwickelt mit einer hauptamtlichen
Geſchäfts=
nd dem vielbeſuchten Frauenerholungsheim bei Nieder=
Die Haupttätigkeit der Oxtsgruppen vollzieht ſich im
Dienſt der Gemeinde. Sie erhalten die
ſchwerbedräng=
ternſtationen zum opferbereiten Dienſt an den
Schwa=
ien und Armen an den Einſamen und Alten. Sie
grün=
rhalten Kleinkinderſchulen. Sie ſtehen dem Gemeinde=
Bezirkshelfer zur Seite. An manchen Orten, wie in
ermöglichen ſie die Ausbildung der Töchter zu tüchtigen
„ und Müttern und gewähren bewußt evangeliſche
Be=
zung für Kinderpflegerinnen uſw. Sie ſtärken die
t des Evangeliſchen Bundes und des Guſtav=Adolf=
Ver=
grbeiten mit in der Inneren und Aeußeren Miſſion,
Unterſtützung des Mädchenerziehungsheims „
Glau=
der „Zufluchten” Sie erwecken das gottesdienſtliche
6 Stiftung von Paramenten und gottesdienſtlichen
Ge=
b Schmückung der Kirchen und Inſtandhaltung der
jie betätigen ſich im Rahmen der „Winterhilfe” an Kinder=
und an Kurſen für die erwerbsloſe weibliche Jugend. In
r=Ramſtädter Heim werden Freizeiten für Frauen und
n Erwerbsloſen veranſtaltet. Die jüngſte Arbeit iſt die
einer „Notgemeinſchaft” zur Unterſtützung beſonders
(auch durch Kirchenaustritt und die Freidenker)
Ge=
nſerer Landeskirche. Ohne beſondere Organiſation und
nd die dem Verband angehörigen evangeliſchen
Haus=
ſſens zur Vertretung ihrer beſonderen Belange und
ſchaftlichen Intereſſen zuſammengeſchloſſen. Die
kirch=
ng des Verbandes iſt gegeben durch ſeine Zugehörigkeit
reinigung der evangeliſchen Frauenverbände
Deutſch=
mit ihren 2 Millionen Mitgliedern alle organiſierten
in Frauen Deutſchlands umfaßt. Dadurch hilft der
Ver=
jede einzelne Frau in ihm mit zur Stärkung des
Zu=
örigkeitsgefühls der evangeliſchen Frauen überhaupt,
g des Verantwortlichkeitsbewußtſeins der evangeliſchen
jüber Gemeinde, Kirche, Familie und Volk, zur
Durch=
es öffentlichen und kulturellen Lebens mit kirchlichem
evangeliſchem Geiſt, zur Beeinfluſſung der Geſetzgebung
uf Ehe und Familie, zur Formung einer evangeliſchen
und Frauenbildung, zur Bekämpfung von Schmutz und
ihrlich lauter Aufgaben und Ziele, die höchſter
Beach=
der kräftigſten Unterſtützung wert ſind. So will das
des 25jährigen Beſtehens des Verbandes, welches am
jeſchehen ſoll, kein Feſtfeiern ſein, ſondern ein
Zuſam=
z mit ernſtem Weckruf zur Sammlung und Aufruf an
tere Kreiſe der evangeliſchen Frauenwelt unſeres
Lan=
litarbeit im evangeliſch=kirchlichen Dienſt an der
Ge=
o unſerem Volk. Die Veranſtaltungen des genannten
ehen lediglich in einem Feſtgottesdienſt in der
Stadt=
darmſtadt, um 10 Uhr, für welchen Dekan
Gußmann=
die Predigt übernommen hat, und einer Verſammlung
Saalbau, um 3 Uhr, in welcher nach Anſprache des
Prä=
andeskirche und des Superintendenten unſerer Provinz
agdalene von Tiling=Berlin einen Vortrag halten wird
5 hat Luther uns Frauen heute zu ſagen?”.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus.
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19½—221 Uhr D 20. Nazia.
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191—221, Uhr. Znſatzmiete V112.
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April
1914—22 Uhr, I Gr. 1, 2, 3, 4 u. 5.
Jphigenie Preiſe 0.60—4 50 Mk.
iſches Landestheater. Morgen Samstag findet im
aus die Erſtaufführung von Roſſinis Oper in 2 Akten
lienerin in Algier” ſtatt. Das Werk des
gro=
iſchen Meiſters der heiteren Oper entſtand im Jahre
dird in Darmſtadt in einer Neubearbeitung des
Mün=
ellmeiſters Hugo Röhr geſpielt, der es für die deutſche
geſtaltete durch Einfügung und Neuüberſetzung des
tive. Der Bearbeiter wird der Erſtaufführung der
ohnen. Muſikaliſche Leitung hat Karl Maria Zwiß=
und Bühnenbild ſtammt von Hans Strohbach als
Kölner Opernhaus. Am Sonntag, geht Richard
Wag=
enweihfeſtſpiel „Parſifal” in Szene. — Am gleichen
im Kleinen Haus Goethes „Iphigenie” gegeben.
inſtudierung im Schauſpiel. Als Neuheiten
iel ſind in Vorbereitung „Die endloſe Straße”,
ück von Siegmund Graff und Karl Ernſt Hintze, in der
ig von Günther Haenel.
er= und Arienabend im Kleinen Haus.
e ſei hingewieſen auf den am Dienstag, 3 Mai, ſtatt=
Lieder= und Arienabend, den Dr. Heinrich
und Johannes Drath zuſammen mit Kapellmeiſter
a Zwißler veranſtalten und der, beſonders da kleine
geſetzt ſind, ſeine Zugkraft bei einem ausgewählten
nicht verfehlen wird.
Nr. 105 — Seite 5
Vom deutſchen Forſtbeſtand.
Der Ankeil des Darmſtädker Waldbeſitzes. — Bedenkung unſerer heimiſchen Wälder.
In der 6. Winterverſammlung des Ortsgewerbevereins und
der Handwerker=Vereinigung Darmſtadt hielt Herr Dr.=Ing. E.
Mörath, Leiter des Holzforſchungsinſtituts der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt, am Mittwoch, dem 13. d. M. vor einer
zahlreichen Zuhörerſchaft im „Fürſtenſaal” bei Chriſt (
Grafen=
ſtraße) einen hochintereſſanten Vortrag über: „Die
Bedeu=
tung= der deutſchen Walder mit beſonderer
Berückſichtigung des Darmſtädter Waldbeſitzes”
Der Vortrag wurde durch zahlreiche Lichtbilder veranſchaulicht,
welche die ſchönſten Stellen unſerer Waldungen zeigten und von
denen beſonders die farbenprächtigen Herbſtlandſchaften das Auge
erfreuten. Nach Eröffnung und Begrüßung der Verſammlung
durch den Vorſitzenden des Vortragsausſchuſſes, Herrn Prof. Dr.
W. Sonne, begann Herr Dr.=Ing. E. Mörath den angekündigten,
mehr wie einſtündigen Vortrag, aus deſſen reichem Inhalte, der
beſonders für die Bewohner Darmſtadts und ſeiner Umgebung
von Wichtigkeit war, nur einiges hervorgehoben ſei: Infolge
der günſtigen klimatiſchen Lage unſerer Vaterſtadt gedeihen in
den Wäldern, welche Darmſtadt umgeben, beſonders Eichen= und
Buchenbeſtände von ſeltener Schönheit, die rund 29 bzw. 42
Pro=
zent der in Staats= und Stadtbeſitz befindlichen Waldfläche
aus=
machen. Mit rund 19 Prozent iſt die Kiefer die nächſte
Haupt=
holzart, die insbeſondere für das Forſtamt „Städt. Tanne”
charak=
teriſtiſch iſt, während von den Laubholzbeſtänden beſonders der
Kranichſteiner Wildpark auf eine intereſſante Vergangenheit
zurückblicken kann. Nach einer kurzen Schilderung der
Entwick=
ung des Reichsforſtbeſtandes und der Verſchiebungen der
einzel=
nen Beſtandsarten zeigte der Vortragende die Gliederung der
Hauptgruppen des deutſchen Holzverbrauchs, von denen beſonders
die Verwendung als Bauholz infolge neuer techniſcher
Verfah=
ren und die Benutzung des Holzes zu Bahnſchwellen günſtige
Zukunftsausſichten hat, ebenſo die Zellſtoffinduſtrie mit ihren
Seitenzweigen (Kunſtſeide, Cellophan, Lacke, Vulkanfiber), ſowie
der chemiſche Holzaufſchluß. — Neben dieſer wirtſchaftlichen
Be=
deutung des Waldes, durch den in normalen Zeiten etwa 350000
Menſchen in den Forſtbetrieben und über eine Million Menſchen
in der anſchließenden Holzinduſtrie ernährt werden, ſind aber
auch die klimatiſchen Geſundheitswirkungen zu berückſichtigen, die
an jedem Ort geſpürt werden, der nach dem Wegfall des
Wald=
ſchutzes beſonders mit Spätfröſten und ungünſtigen
Waſſerſtands=
verhältniſſen zu kämpfen hat. Weſentlich infolge der
Vernach=
läſſigung der Forſtkultur verſanken die beherrſchenden Mächte der
antiken Welt, deren einſtige „Kornkammern” wie Sizilien, heute,
da ſie ihrer den Waſſerhaushalt regulierenden Wälder beraubt
ſind, nur noch einem kleinen Teil ihrer einſtigen Bevölkerung
kümmerlichen Unterhalt zu gewähren vermögen. Mit aus
den=
ſelben Gründen verkarſteſten Gebieten haben wir es in den
mei=
ſten Teilen der ehemals dicht bevölkerten Türkei und Perſiens,
in vielen Gebirgen Frankreichs und Spaniens zu tun, während
es im „Karſt” ſelbſt der öſterreichiſchen Verwaltung durch eine
teilweiſe koſtſpielige Wiederaufforſtung gelang, beſſere klimatiſche
Verhältniſſe zu ſchaffen — Trägt ſo der Waldbeſitz, alſo in der
Hauptſache die Volksgemeinſchaft ſelbſt, große Laſten, die jedoch
der Allgemeinheit durch Verringerung der Temperaturextreme.
Windſchutz in der Ebene und Regulierung des Waſſerhaushalts
Nutzen bringen, ſo müſſen Stadt und Staat auch unter den
jetzi=
gen ungünſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen den Wald als den
mächtigſten Faktor der uns umgebenden Natur ſchonen und ſeine
Pflege dadurch ermöglichen, daß ſie ſein Erzeugnis, das deutſche
Holz. vorzugsweiſe verarbeiten. — Eine große Reihe ſchöner
Lichtbilder aus forſtlichen und holzverarbeitenden Ländern
be=
endete den Vortrag, der von den Zuhörern mit großem Beifall
aufgenommen wurde. — Der Leiter der Verſammlung, Herr Dr.
W. Sonne, dankte namens des Ortsgewerbevereins und der
Hand=
werkervereinigung Herrn Dr. E. Mörath herzlichſt für ſeine
feſſelnden Darbietungen und wies noch darauf hin, daß mit
die=
ſem Vortrag die Reihe der 6 vorgeſehenen
Winterverſammlun=
gen abgeſchloſſen ſei. Sämtliche Vorträge waren ſehr gut
be=
ſucht, teilweiſe ſogar überfüllt, und werden den Zuhörern
hoffent=
lich in ſo guter Erinnerung bleiben, daß auch für den nächſten
Winter auf einen ebenſo zahlreichen Beſuch dieſer
Veranſtaltun=
gen zu hoffen iſt.
Zur Feier ſeines hundertjährigen Beſtehens plant der
Muſikverein am 10. Mai ein Feſtkonzert im Landestheater, an
dem unter Leitung von Kapellmeiſter Dr. Schmidt=Iſſerſtedt und
unter Mitwirkung bedeutender Soliſten Händels, „Meſſias”
auf=
geführt werden wird. Nach dem Konzert ſoll im Städtiſchen
Saal=
bau für die aktiven und inaktiven Mitglieder, geladenen Gäſte
und ſonſtigen Freunde des Muſikvereins ein Geſellſchaftsabend
mit einfachem Abendeſſen ſtattfinden. Das Konzert gilt als
vier=
tes ordentliches Konzert dieſes Jahres. Die Mitglieder erhalten
dazu beſondere Eintrittskarten zugeſandt.
Unsere Inserenten werden gebeten,nach
Möglichkeit die Aufgabe der Anseigen
bis k6 Uhr vorzunehmen. Srößere
Anzeigen erbitten wir bis 4 Uhr.
Der Verlag.
— Städt. Akademie für Tonkunſt. Mit dem neuen Semeſter
tritt die hieſige Akademie für Tonkunſt in die Reihe der
Kon=
ſervatorien, die Rhythmiſche Erziehung nach Dalcroze als
Unter=
richtsfach erteilen. Sie iſt damit dem „Deutſchen Rhythmikbund”
angeſchloſſen, der alle Schulen und Seminare für körperlich
muſi=
kaliſche Erziehung in Deutſchland, Oeſterreich und Eſtland
um=
faßt. Das Arbeitsgebiet teilt ſich in Rhythmik, verbunden mit
intenſiver Körperbildung, Gehörbildung und Improviſation Der
„Deutſche Rhythmikbund” ſchreibt darüber: „Der Sinn iſt die
bewußte Auswertung der naturgegebenen vielfältigen
Beziehun=
gen der Muſik zum Körper, die ſo ſtark ſind, daß ſie jedes Kind
unbewußt zum Ausdruck bringt und die den einfachſten und
natürlichſten Ausgangspunkt bilden, um das Kind ebenſo wie
den erwachſenen Schüler zum Erleben der in der Muſik
walten=
den Kräfte zu bringen. Der rhythmiſche Unterricht iſt in erſter
Linie für das Kind (vom 4. Jahre ab) und für den
heranwach=
ſenden Schüler gedacht. Im Rahmen des Konſervatoriums
bil=
det er, verbunden mit Körperbildung, Gehörbildung und
Impro=
viſation (dieſe zunächſt nur mit den einfachſten Mitteln: Stimme
und Körper), die organiſche Vorbildung zum
Inſtrumentalunter=
richt und dient ſpäter zur Ergänzung und Vertiefung der
muſi=
kaliſchen Fachausbildung. Beſonders wertvoll kann die Rhythmik
in der Opern= und Orcheſterſchule werden. Ein Konſervatorium,
das eine beſondere Abteilung für rhythmiſch=muſikaliſche
Er=
ziehung nach Dalcroze beſitzt, ſteht durch dieſe in enger Fühlung
mit dem pädagogiſchen Leben der Stadt in Kindergarten und
Schule und kann dadurch in weiten Kreiſen zum Beſten der
muſi=
kaliſchen Bildung befruchtend und fördernd wirken.” (Näheres
ſiehe heutige Anzeige.)
— Die Volksbühne errichtet in dieſem Jahre ihre
Jugend=
gemeinde nicht erſt zu Beginn der Spielzeit ſondern ſchon zu
Be=
ginn des Schuljahres. Das Werbematerial iſt bereits an die
Zahl=
ſtellenleiter in den Schulen abgeſandt worden. Anmeldungen
werden bei dieſen und in der Geſchäftsſtelle der Volksbühne,
Eliſa=
bethenſtraße 34 (Haus Alter) ſchon jetzt entgegengenommen. Die
erſte Vorſtellung wird Mitte Mai ſtattfinden. — Die
General=
direktion des Heſſ Landestheaters hat der Volksbühne eine
Werbevorſtellung für Jugendliche zum Einheitspreis von 50 Pfg.
zur Verfügung geſtellt. Vorgeſehen iſt die Oper „Mignon”,
Näheres wird noch rechtzeitig bekanntgegeben.
Kraftpoſt Darmſtadt-Jugenheim—Seeheim. Wir
ver=
weiſen unſere Leſer auf die Bekanntmachung der
Oberpoſtdirek=
tion Darmſtadt in der heutigen Ausgabe.
— Orpheum. „Im ſchwarzen Rößl”. Zum morgigen
Beginn des Gaſtſpiels der parodiſtiſchen Revue. Im ſchwarzen
Rößl”, nachfolgend einige kurze Preſſeauszüge: „
Stuttgar=
ter Tagblatt”: Was dem „weißen” ſo ziemlich ganz fehlt,
nämlich etwas Witz, hat das „ſchwarze Rößl” in überreichem
Maße. Die Handlungsfreiheit der Revue erleichtert es
natür=
lich, mit allen möglichen, auch aktuellen Bosheiten und Witzen
das Publikum zu unterhalten
Wenn Denny und Jonny
Brothers, die Exzentriks, das ſchwarze Rößl perſönlich auf die
Bühne ſtellen, ſo iſt des Lachens kein Ende — „
Schwä=
biſche Tagwacht‟: Der weſentliche Unterſchied der beiden
„Rößl” iſt der, daß das „ſchwarze” noch mehr auf Komik und Ulk
dreſſiert iſt als das „weiße‟ . . . Hanſi Hoffmann iſt eine „
Rößl=
wirtin”, die den Vorzug hat, daß ihr Aeußeres; es glaubhaft
er=
ſcheinen läßt, wenn der „Leopold” ſich in ſie vernarrt
„Deutſches Volksblatt”: . , das „ſchwarze” läuft nicht
als Spiegelbild, ſondern als Zerrbild des „weißen” und verulkt
und parodiert die edlen Operettengeſtalten mit viel Witz, löſt
die Handlung von hinten nach vorne auf, aber ſo, daß der
rich=
tige Schluß wieder hinten iſt. Gefällige Muſik und ein Ballett,
das ſich in jeder Hinſicht ſehen laſſen kann, geben der Revue den
formgerechten Rahmen . . . (Siehe Anzeige.)
— Johann Strauß, ein in Darmſtadt immer wieder gern
geſehener Gaſt, hat ſeit ſeinem letzten Konzert in Darmſtadt nicht
weniger wie ſieben Staaten Europas bereiſt und die Wiener
Muſik in Spanien, Frankreich, Belgien, Schweiz, Tſchochoſlowakei
uſw. zu unbeſchreiblichen Erfolgen geführt. Johann Strauß
kommt nun, wie wir erfahren, mit ſeinem geſamten Wiener
Orcheſter wieder nach Darmſtadt, und zwar Sonntag, den
24. April. Es wird diesmal nicht nur ein auserwähltes Wiener
Walzer= und Operettenprogramm zum Vortrag kommen, ſondern
es wird der Abend noch eine beſondere Bereicherung erfahren
durch die Mitwirkung der beſtens bekannten Künſtler des
Süd=
deutſchen Rundfunks. Nähere Einzelheiten werden noch bekannt
gegeben. Der Vorverkauf iſt bereits eingerichtet bei Chriſtian
Arnold, Muſikalienhandlung, am Weißen Turm. Tel. 1283.
— Heag=Blütenfahrten. Bereits am kommenden Sonntag
be=
ginnen die erſten Fahrten in das aufbrechende Blütenmeer der
Bergſtraße. Als eine der ſchönſten Tagesfahrten iſt der Ausflug
Weinheim-Peterstal—Stift Neuburg—Heidelberg mit
Rund=
fahrt dortſelbſt am kommenden Sonntag vorgeſehen. — Um auch
den Spaziergängern etwas Beſonderes zu bieten, findet an
dem=
ſelben Tage eine Nachmittagsfahrt nach Auerbach mit
Spazier=
gang nach dem Auerbacher Schloß ſtatt, die ſich ſicherlich einer
guten Beteiligung erfreuen wird. — Wie aus der heutigen
An=
zeige erſichtlich iſt, ſind in den nächſten Tagen weitere Fahrten
geplant: Am Mittwoch, dem 20. April, nach Eberſtadt durch das
Mühltal zur Kuralpe mit einem Spaziergang nach dem
Felſen=
meer und Rückfahrt durch das Balkhauſer Tal. — Auf beſonderen
Wunſch findet am Donnerstag, dem 21 April die diesjährige
letzte Beſichtigungsfahrt zu den Opelwerken in Rüſſelsheim ſtatt.
Die Abfahrt iſt wiederum auf 12.30 Uhr gelegt, ſo daß eine
ein=
gehende Beſichtigung und Führung durch die Opelwerke
vorge=
nommen werden kann.
— Petrusgemeinde. Ev. Jugendvereinigung. Wir
laden hiermit alle neukonfirmierten Jungens des Oſt= und
Weſt=
bezirks zu einer am Sonntag, dem 17. April, abends 8 Uhr.
pünktlich ſtattfindenden Werbeveranſtaltung ein, ſowie alle Eltera
unſerer Mitglieder. Der Abend führt uns in das Leben der
Jugendvereinigung ein, zeigt uns Weſen und Treiben daſelbſt.
Ein Lichtbildervörtrag läßt uns mitziehen auf frohe
Wander=
fahrt, friſche Lieder laſſen uns hören, daß das Lied wohl geübt
wird. Ein Schwankſpiel zeigt, daß in uns noch ein rechter Pack
echter Jungensart ſteckt.
Offenlegung der Einheitswerte. Auf die vom 15. April bis
14. Mai 1932 in dem ſtädtiſchen Gebäude Grafenſtraße 30 (
Erd=
geſchoß) an Wochentagen von 8—12 und 14—17 Uhr, außer
Sams=
tags nachmittags, ausliegenden Offenlegungsliſten der
Einheits=
werte 1931 wird nochmals beſonders hingewieſen.
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BRIK
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Awiastrage 43
Barmstadt
Ladwiastraße 18
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 105
Kistouscher Verein kür
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 15. Ap
Den „Kurpfälziſchen Adelsſchlöſſern” beſonders in der Gegend
von Mannheim und Heidelberg, war am 11. d. M. der Vortrag
des Herrn Dr. Jacob, Kuſtos am Mannheimer Schloßmuſeum,
gewidmet. Die Baugeſchichte, die Betrachtung der Perſönlichkeiten
der Bauherren und Baumeiſter ergaben zuſammengefaßt ein
an=
ziehendes Bild und zugleich doch auch den Eindruck, daß auf
die=
ſem Gebiete anderwarts noch einiges zu tun iſt. In der
Kur=
pfalz hat das baufreudige Jahrhundert des Barock, unterſtützt von
verſtändnisvollen Landesherren, eine Reihe von Land= und
Beamtenadelsſitzen geſchaffen, die zwar keine Prachtbauten ſind,
aber auch in ihrer Schlichtheit wirken und das freie
Zuſammen=
arbeiten der Individualitäten von Bauherren und Baumeiſtern
veranſchaulichen. — Den Beginn machte das Schloß der Grafen
von Berckheim in Weinheim, das heute zwei urſprünglich
ge=
trennte Bäuten vereinigt: eine auf Veranlaſſung des Kurfürſten
Johann Wilhelm von Pfalz=Neuburg entſtandene Anlage nach
(freilich nur zum Teil ausgeführten) Entwürfen von Petrini,
mit herrlichen Stuckarbeiten eines italieniſchen Meiſters, die der
Kurfürſt zum Teil ſelbſt bewohnt hat, und das Schloß der
Frei=
herrn Ulner v. Dieburg, das nach einem auf 1725 datierten
Wap=
penſtein von Franz Bleikhard Ulner v. D. durch den bekannten
Heidelberger Baumeiſter Breunig um dieſe Zeit erbaut worden
iſt. — Das Schloß in Ilvesheim, welches heute eine
Blinden=
anſtalt beherbergt, ruht auf den Fundamenten einer
mittelalter=
lichen Waſſerburg und wurde in ſeinem viereckigen Hauptteil im
Jahre 1700 ebenfalls von Breunig erbaut; auch hier finden wir
ſehr ſchöne italieniſche Stuckdecken. Das Schloß hat verſchiedene
Herren gehabt, u. a. um 1600 die Landſchaden von Steinach; ſeit
1698 gehörte es für 1½ Jahrhunderte der Familie von
Hund=
heim. — Intereſſant iſt das Schloß zu Leutershauſen, deſſen
Bau=
geſchichte der Vortragende im letzten Heft der Mannheimer
Ge=
ſchichtsblätter näher dargelegt hat; Graf Ferdinand Andreas
von Wieſer, ſeit 1706 kurpfälziſcher Geſandter in Wien, hat es
durch den in Baden und Kurpfalz vielbeſchäftigten Baumeiſter
Joh. Jakob Riſcher erbauen laſſen. Der Bau Riſchers, der
beſon=
ders durch einen Kuppelſaal im oberſten Geſchoß originell wirkte,
mußte ſpäter ſtark umgebaut werden. Bemerkenswert iſt ein im
franzöſiſchen Gartenbauſtil gehaltener Park. — Das Schlößchen in
Seckenheim iſt heute nur noch als außerer Bau erhalten und dient
als Gaſthaus. Es iſt 1767/69 durch Joh. Georg von Stengel, den
Direktor der Mannheimer Akademie der Wiſſenſchaften, erbaut
worden, den Baumeiſter kennen wir nicht. Die Stengels ſelbſt
zählten durch Generationen zu den durch Bildung und Leiſtungen
hervorragendſten Familien der alten Kurpfalz und des ſpäteren
Bayern. — Das Schloß zu Edingen gehört dem Spätrokoko an.
Sein Erbauer war der kurpfälziſche Geh. Staatsrat Joh
Seba=
ſtian von Kaſtel, von dem der Vortragende ein prachtvoll
leben=
diges Porträt zeigte. — In Neckarhauſen finden wir heute ein
klaſſiziſtiſches Schloß der Grafen v. Oberndorff; auch hier haben
die Bauten aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts manche
Aenderungen erfahren. Der Erbauer iſt der kurpfälziſche Miniſter,
ſeit 1779 Statthalter der Kurpfalz, Franz Albert v. Oberndorff,
ein Mann von geiſtiger Bedeutung (Präſident der Mannheimer
Akademie). An das Schloß ſchließt ſich ein ſehr ſchöner von Fr.
L. Skell geſchaffener „engliſcher” Park an. — Als letztes Schloß
wurde das zu Herrnsheim betrachtet. Auch hier liegt eine
mittel=
alterliche Burganlage der Ritter v. Dalberg zu Grunde. Um 1750
hat Franz Heinrich v. Dalberg das alte Schloß umgebaut; als es
ſpäter einem Brande zum Opfer fiel, erbaute Emmerich Joſeph
Freiherr v. Dalberg, der Sohn des Manheimer Intendanten und
Neffe des letzten Kurfürſten von Mainz, 1811 ein neues, noch
heute ſtehendes Schloß mit gleichfalls noch vorhandener ſchöner
Empire=Ausſtattung. Mit Emmerich Joſeph, der ſeit 1810 Herzog
und ſpäter Pair von Frankreich war, ſtarb die Mannheimer
Linie aus. Das Schloß gehört heute den Freiherren v. Heyl zu
Herrnsheim; der zugehörige Park hat gleichfalls Fr. L. Skell zum
Schöpfer. — Den Abſchluß des Vortrages bildeten eine Reihe von
Bildern aus dem Schloß zu Mannheim, dem Höhepunkt der
kur=
pfälziſchen Baukunſt.
Im Anſchluß an den Vortrag fand unter guter Beteiligung
die Hauptverſammlung ſtatt. Der Vorſitzende Prof. Dr.
Dieterich, erſtattete zunächſt den Jahresbericht. Er ergab die
bedauerliche Tatſache, daß die Not der Zeit auch an dem
Hiſto=
riſchen Verein nicht vorübergeht. Sein Mitgliederbeſtand iſt 1931
von 936 auf 862 geſunken; dem Abgang ſtanden nur 9 Eintritte
gegenüber. Seit Neujahr haben ſich die Abgänge und Eintritte
ausgeglichen, ſo daß man hoffen kann, daß der Tiefpunkt
über=
ſchritten iſt. Zur Hundertjahrfeier 1932 ſollte doch die Zahl von
1000 Mitgliedern wieder erreicht werden.
Eine neue Betätigung hat der Verein aufgenommen durch
Einführung der Jugend in die Landesgeſchichte mittels
Wande=
rungen. Auf dieſem Gebiete hat ſich beſonders Dr. Ingram
Verdienſte erworben, neben ihm der Schriftführer des Vereins.
Unter den Mitgliedern, die der Verein durch Tod verloren hat,
und deren Namen verleſen werden, befinden ſich drei Männer,
die ſich befondere Verdienſte um die heſſiſche Geſchichtsforſchung
erworben haben: Landesbibliotheksdirektor Dr. Voltz,
Staats=
archivdirektor Dr. Grotefend=Schwerin (früher in
Frank=
furt) und Geh.=Rat Prof. Dr. Ulmann. Zu Ehren der
Verſtor=
benen erheben ſich die Anweſenden von den Sitzen. Sodann
wer=
den auf Vorſchlag des Vorſtandes und Ausſchuſſes zu
Ehrenmit=
gliedern ernannt die Herren Präſident Geh.=Rat von Hahn,
der Vorſitzende des Verbandes der heſſiſchen Geſchichts= und
Alter=
tumsvereine, Prof. Hermann Müller, Bibliothesdirektor
Dr. Velke (früher in Mainz, jetzt in Gießen). Der Ausſchuß
hatte vorher die Herren Archivdirektor Geh.=Rat Dr. Wagner
in Wiesbaden und Dr. Reichert in Würzburg zu
korreſpon=
dierenden Mitgliedern ernannt. Mit berechtigtem Stolz durfte
der Vorſitzende hinweiſen auf das große Werk von Karl
Knetſch „Das Haus Brabant”, das in dieſem Jahre
zum Abſchluß gelangt iſt, ein Werk, wie es kein Land und kein
Fürſtengeſchlecht in gleicher Vollendung beſitzt. Die Vorſchläge
des Ausſchuſſes und Vorſtands wegen der Ausflüge fanden
Zuſtim=
mung; ſie ſollen nach Herrnsheim, Heidelberg. Bingen, Kloſter
Eberbach, Altkönig, Heppenheim und Seeheim=Tannenberg führen.
Nachdem der Schatzmeiſter, Oberſchulrat Ritſert, die Rechnung
für 1931 verleſen hatte, wurde der Voranſchlag für 1932
geneh=
migt. Den Beſchluß bildeten die Berichte des Schriftführers Prof.
D. Dr. E. E. Becker über die Vereinsſchriften des Prälaten
D. Dr. Dr. Diehl über die Vereinigung für heſſ. Kirchengeſchichte
(Mitgliederſtand 191 nach 195, 2 geſtorben, 3 Austritte, 1
Ein=
tritt), des Regierungsrats Rud. Schäfer über die Heſſiſche
Familiengeſchichtliche Vereinigung (Mitgliederſtand nach
vor=
übergehender Senkung wieder 410) und des Oberſchulrats
Ritſert über Alt=Darmſtadt (Mitgliederſtand 180, 30
Veran=
ſtaltungen in 1931) ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung mit
Worten des Dankes an die Erſchienenen.
C. B.
* Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Das Amtsgericht verhandelte am Montag
vormit=
tag und am Mittwochnachmittag gegen den techniſchen
Lei=
ter des Reichsbanners, Herrn Lehrer Roſar
aus Darmſtadt, wegen Vergehens gegen die
Verordnung gegen Waffenmißbrauch, in
Tat=
einheit mit gefährlicher Köxperverletzung. Als
im November 1930 Major Anker in einer Verſammlung des
Reichsbanners in der Woogsturnhalle ſprach, kam es wahrend
der Verſammlung zu Schlägereien. Einer der verletzten
Natio=
nalſozialiſten ſtellte Strafantrag gegen den Lehrer Roſar, der
ihn mit dem Gummiknüppel ganz erheblich am Kopf verletzt
habe. Es treten am Montag eine Menge Zeugen auf. Die
meiſten können nichts Poſitives ausſagen, auch nicht die Zeugen,
die aufMittwochnachmittag noch nachgeladen wurden, denn ſie hatten
in dem Gewühl und Durcheinander meiſt nicht viel geſehen.
Le=
diglich der Verletzte und ein zweiter Nationalſozialiſt haben mit
Beſtimmtheit Herrn Roſar als den Schlagenden erkannt. Der
Richter kommt übereinſtimmend mit dem Staatsanwalt zu der
Anſicht, daß der Angeklagte ſchuldig iſt, und verurteilt ihn zu
der Mindeſtſtrafe von drei Monaten Gefängnis.
Zu Gunſten des Angeklagten komme in Betracht, daß die
Natio=
nalſozialiſten zweifellos provoziert hätten. Der Angeklagte nimmt
die Strafe nicht an.
Das Bezirksſchöffengericht verhandelt wieder bis
in die Nacht hinein gegen einen Landwirt aus
Watten=
heim (Kreis Bensheim) wegen Beleidigung des
dor=
tigen Bürgermeiſters. In einer Gemeinderatsſitzung
der Angeklagte iſt Gemeinderatsmitglied — hatte er dem
Bürgermeiſter vorgeworfen, er habe ſich auf Koſten der Gemeinde
bereichert, indem er 1921 Geld unterſchlagen habe, außerdem habe
er Urkunden und Wechſel gefälſcht. Der Angeklagte ſteht zu all
dieſen Behauptungen und verſucht in der Verhandlung den
Wahrheitsbeweis zu erbringen, der ihm jedoch gänzlich mißglückt.
Das Gericht verurteilt ihn wegen Beamtenbeleidigung
zu drei Monaten Gefängnis. Man müſſe diesmal den
Angeklagten ganz erheblich beſtrafen, denn eine Geldſtrafe vor
Jahren wegen der gleichen Behauptung habe anſcheinend nichts
gefruchtet. Auch von Wahrung berechtigter Intereſſen könne gar
keine Rede ſein, den aus dem ganzen Verhalten des Angeklagten,
heute und in der betreffenden Sitzung, gehe hervor, daß es ihm
lediglich darum zu tun war, den Bürgermeiſter zu beleidigen.
Elektriſches Kochen. Die noch hier und da vertretene
An=
ſicht, das elektriſche Kochen ſetze beſondere Kenntniſſe voraus, iſt
ein Irrtum, denn genau das Gegenteil iſt der Fall. Die
Ein=
fachheit der elektriſchen Kochweiſe, die ideale Gleichmäßigkeit der
Elektrowarme und die große Sauberkeit ſind gerade die
Eigen=
ſchaften, die in erſter Linie den Erfolg der elektriſchen Küche
ge=
währleiſtet haben. Auch was die Betriebskoſten anbetrifft, ſo
wird von den Beſitzern der elektriſchen Küche immer wieder
be=
ſtätigt, daß dieſelben einſchließlich der Koſten für Beleuchtung
keineswegs höher liegen als die Koſten, die früher für
Elektrizi=
tät zu Beleuchtungs= und ſonſtigen Zwecken zuzüglich der Koſten
für Kochzwecke mit anderer Energieart aufzuwenden waren. In
vielen Fällen ſtellt es ſich ſogar heraus, daß die monatlichen
Be=
träge bei rein elektriſchem Betrieb niedriger liegen als früher
bei getrennten Energiearten. Heute abend 8 Uhr findet
im Heaghaus, Luiſenſtraße 12 wiederum ein
Vortrag über die elektriſche Küche ſtatt. Für die
Beſucher iſt Gelegenheit geboten, ſich ſelbſt davon zu überzeugen,
wie man ohne Mühe die ſchmackhafteſten Gerichte zubereiten
ann. Nach dem Vortrag wird jede gewünſchte Auskunft gerne
und unverbindlich gegeben.
Brand in einer Autogarage. Vergangene nacht geriet im
Hof der Reſtauration „Zum Handelshof”, Ludwigsplatz 8, eine
Autogarage in Brand. In der Halle ſtanden fünf Kraftwagen,
wovon ein Perſonen= und ein Lieferwagen vom Feuer erfaßt und
ſtark beſchädigt wurden. Die Städtiſche Berufsfeuerwehr war
ſehr raſch zur Stelle und löſchte das Feuer alsbald ab. Die
Ent=
ſtehungsurſache iſt noch unbekannt.
— Oeffentliche Mieterkundgebung. Anläßlich des Heſſiſchen
Landesmietertages findet am Samstag, dem 16. April, abends,
im Gaſthaus „Zur Krone”, Schuſtergaſſe, eine öffentliche
Mieter=
kundgebung ſtatt, in welcher der Vorſitzende des Landesverbandes
Heſſiſcher Mietervereine, Hermann Wolf=Mainz, ſprechen wird
über „Mieterſchaft und Notverordnung” (für ein ſoziales
Miet=
echt). Die Mieter ſind zu zahlreicher Teilnahme an dieſer
Mieterkundgebung dringend eingeladen.
Gründung einer Arbeitsgemeinſchaft der Omnibusbeſitzer.
Nach langen Verhandlungen hat ſich eine größere Anzahl
Omni=
busbeſitzer nunmehr zu einer Arbeitsgemeinſchaft Heſſiſcher
Kraft=
fahrlinien und Rundfahrtunternehmungen vereinigt. Dieſe hat
den Zweck, die gewerblichen Betriebe zum Nutzen der
Allgemein=
heit und der Unternehmer wirtſchaftlicher zu geſtalten, ſowie für
den Ausbau der Kraftfahrlinien und der Rund= und
Sonder=
fahrten Sorge zu tragen. Die Arbeitsgemeinſchaft wendet ſich
durch eine Bekanntmachung an die Bevölkerung Darmſtadts und
Umgebung und bittet gleichzeitig, das gewerbliche
Kraftfahr=
unternehmen zu unterſtützen. (Siehe Anzeige.)
* Ueber Autobereifung ſprach im Fürſtenſaal Dr.
Cren=
zien von der Continental Caoutchouc=Campagnie, Hannover.
Er befaßte ſich mit der Gewinnung des Gummis in den Tropen
und deſſen zweckmäßiger Verarbeitung in dem durch ihn
vertre=
tenen Werk. In ſeinem ſehr intereſſanten und erſchöpfenden
techniſchen Vortrag behandelte er vor allem auch das beſonders
wichtige Problem der Reifenpflege. Das geſprochene Wort wurde
durch Lichtbilder und einen einſchlägigen Film unterſtrichen bzw.
ergänzt. Die Veranſtaltung war recht gut beſucht und fand
be=
ſonders in Automobiliſtenkreiſen, denen wertvolle Winke und
An=
regungen gegeben wurden, ſtarke Beachtung.
* Eine hauswirtſchaftliche Ausſtellung wurde im Rahmen
eines Be=La=Nachmittags im Gartenſaal des Städtiſchen
Saalbaues veranſtaltet. Es hatten hier eine Reihe von Firmen,
darunter auch einige Darmſtädter, ihre Erzeugniſſe ausgeſtellt,
die von den recht zahlreichen Damen in der Pauſe des Bunten
Nachmittags, der im großen Saale ſtattfand, mit Intereſſe
beſich=
tigt wurden. An dieſem bunten Teil wirkte die
Rundfunk=
organiſation Frankfurt a. M. mit, und es wurde unter der
feſchen Conference eines temperamentvollen weiblichen „
Kava=
liers” allerhand geboten. Vor allem verdient die wirklich
reich=
haltige Schau moderner, geſchmackvoller Frühjahrs= und
Geſell=
ſchaftskleider Erwähnung, die aus dem Atelier Frl. Lia Weiß,
Wilhelm=Gläſſing=Straße ſtammten. Die dazu paſſenden Hüte
waren von der Fa. Math. Wolff, und die aparten Handtaſchen
von Koffer=Kolb zur Verfügung geſtellt. Eine
geſchmack=
volle Ausſtellung, die zugleich die Bühnendekoration darſtellte,
bot die Firma Fratſchner Wilhelminenſtraße 10.
Sehr gute muſikaliſche ſowie humoriſtiſche Darbietungen und
namentlich ausgezeichnete Geſangsvorträge des Herrn Hans
Hanus vom Südfunk Stuttgart fanden neben den vielen
übri=
gen Abwechſelungen — die Vorſtellung begann um 15 Uhr und
endete gegen 1. ,30 Uhr — lebhaften Beifall.
— Die Ausgabe der Mietgutſcheine für April und Mai
er=
folgt am Montag, dem 18. April 1932, in der Zahlſtelle der
Stadtkaſſe, Grafenſtraße 30. (Vgl. beſ. Anzeige.)
Tageskaleuder für Freitag, den 15. April 1932.
Lichtſpiel=Theater: Union=Theater: „Unter falſcher
Flagge‟; Helia=Lichtſpiele: „Knall und Fall”; Palaſt=
Licht=
ſpiele: „Der Geheimagent”, — Heaghaus, Luiſenſtr. 12:
abends 8 Uhr: Vortrag über „Freude am Kochen durch den
elektriſchen Herd.”
Gokkesdienſt der Ifrgelitiſchen Religionsgeweinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, 15. April; Vorabendgottesdienſt 7 Uhr.
Samstag, 16. April: Morgengottesdienſt 8,45 Uhr. —
Sabbat=
ausgang 8.10 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.15, abends 6.45 Uhr.
Gebelszeiken der Zſrgelikiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 16. April: Schabbos Hagodaul. Vorabend: 6.45
Uhr. Morgens: 8 Uhr. Nachmittags: 4.30 Uhr.
Sabbat=
ausgang: 8.10 Uhr.
Wochentags: Morgens: 6.15 Uhr. Nachmittags: 6.30 Uhr.
Dienstag, 19. April, abends: Bedikas Chomez.
Mittwoch, 20. April: Erew Peſſach. Morgens: 6 Uhr.
Ver=
bot des Chomez=Eſſens 8,50 Uhr. Eruw Tawſchilin.
G
Aus den Darmſtädter Lichfſpielbegker
„Unter falſcher Flagge.”
Wiederum ein Spionagefilm, und zwar ein nach
darſtelleriſcher, techniſcher und regielicher Durchführung
ſterhafter Film. Sicher einer der allerbeſten
deutſ=
kunft. Es heißt, der Vorwurf die Filmlandlung entſpy z
wahren Begebenheit, namentlich dem „Fall Sulkin
Jahre 1916 geſpielt haben ſoll und die geſamten deutſ.
tär= und Zivilbehörden beſchäftigte. Die Angelegenk
ſchließlich zur Aufhebung eines ruſſiſchen Spionag
Berlin.
Dieſe Begebenheiten ſtehen im Mittelpunkt der
lung, die im übrigen eine durchaus künſtleriſche Angele
frei von allem, was etwa nur um der „Senſation” wi.
den iſt. Eine Kriegs=Geſchichts=Reportage aus einem K.
mehr wie irgend ein anderes angefüllt iſt mit Spann.
an den Nerven zerren. Es iſt ſchließlich keine Kleinigke
deutſche Krankenſchweſter, die den fähigſten Offizier de
Nachrichtendienſtes heiratet, Mittel und Hauptperſon
nage für Rußland zu ſein. Und es iſt vielleicht noch w
Kleinigkeit für einen deutſchen Offizier, in aktiven
Dienſt zu treten, mitten im Kriege! Und — dort Su
treiben. Aber es iſt ein ſehr weſentlicher Unterſchied zu
ſem Offizier, der ſeine Pflicht tut und der ſchönen Fre
Vaterland um Geld verrät —
Das wird in dieſem Film ſehr deutlich unterſtrich
irgendwie als Tendenz herausgeſtellt zu werden. Das
e=
künſtleriſche Qualität, die übrigens auch durch eine ſel
ſehr gepflegte Darſtellung auf ein Niveau gehoben
höchſte Achtung abringt. Charlotte Suſa vor
Künſtlerin verkörpert die Spionin Maria Horn in ein
dernswert ſchlanken Schönheit, deren Natürlichkeit in
Sprache weit ab ſteht von gewollt „Verführeriſchem”.
iſt untheatraliſch und überlegen, darum unbedingt üb
Und Guſtav Fröhlich iſt ihr ein in jeder
Beziehun=
tiger Partner Friedr. Kayßler. Ernſt Dumcke
allem der treffliche Kriminalkommiſſar Hermann Spi
fügen ſich glänzend in das Enſemble, das von der
arbeitenden Regie Johannes Meyers zur Höchſtle
meiſtert wird, der einer Fülle techniſch wundervoll h.
beiteter Bildfolgen würdigen Rahmen gibt.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute „Pat und
das beliebte Komikerpaar, in dem luſtigen Tonfilm
Fall”. Unter der Regie von Lau Lauritzen zeigen ſich
Patachon wieder in unzähligen, furchtbar luſtigen S
und taumeln von einer Verlegenheit in die andere.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute und folg
den neueſten Harry=Piel=Tonfilm voller ſenſationelle
niſſe „Der Geheimagent”.
— Helia=Lichtſpiele. Im Rahmen einer Film=W
wird am Sonntagvormittag 11.15 Uhr, in den Helia=L
der am vergangenen Sonntag mit ſo großem Beifall
mene intereſſante Kulturfilm „Schwäbiſche Heimat” zu
Male wiederholt.
Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V., Darmſtadt
Abteilung). Fur kommenden Sonntag, den 17. Apri
Wanderausſchuß die 4 diesjährige Wanderung angeſe
Führern beſtimmten Turnerinnen Schäfer und Mohr
Teilnehmer in die Bergſtraße führen. Sie haben zu d.
derung die Dispoſitionen ſo getroffen, daß die Zuſa
Ecke Landskron= und Ludwigshöhſtraße iſt, von wo vü E
8.30 Uhr abmarſchiert wird. Der Weg führt nach Ahei
wo Mittageſſen im Gaſthaus „Zum Tannenberg” bere
h=
wird. Nach der Mittagsraſt geht es weiter nach Zu
wo im Gaſthaus „Zur Sonne” der Kaffee bereit ſteht.
und Gäſte ſind herzlich willkommen. Die Rückfahrt
e=
tels Dampfroß zum Preiſe von 0,60 RM.
A
Lokale Veranſtaltungen.
Rheiniſcher Abend. Das „Kölner Neu
cheſter”, das vielen noch von dem kürzlich hier abgelaufen
Film her beſtens bekannt ſein wird, ſpielt am kommen
tag, den 17. April, in der Krone. Das 12 Mann ſtark
hat in vielen anderen Städten Deutſchlands mit beſtei
geſpielt und wird mit ſeinen friſchen Weiſen und ſeiner
ſchönen rheiniſchen Muſik ſich im Sturme die Herzen
ſtädter erobern. Wir wollen hierdurch dem ſchon lang
Wunſch der Darmſtädter Rechnung tragen und ſo der
Oeffentlichkeit Gelegenheit geben, die friſche freie Art de
kennen zu lernen.
— Das Männerquartett Weſtend veran
Samstag, den 16. April, im Rummelbräuſaal, ſein er
tümliches Liederkonzert, unter Mitwirkung eines e
Streichquartetts, ſowie Frau Leißler, Sopran, und
Hofmann, Bariton. Das Konzert ſteht unter Leitung E
A
Ei
bo
meiſters Herrn Max Herfurth.
— Vereinigung von Katzenfreunden. Di
verſammlung mußte auf Freitag, den 15. d. M., abend
ſaal. Grafenſtraße, verlegt werden. (Siehe Anzeige v.
— Samstag und Sonntag finden im Hotel und
rant Poſt am Hauptbahnhof die beliebten Geſellſch
mit Tanz ſtatt. Der große Preisabbau in Bier ut
geſtattet wieder, einmal auszugehen und im Hotel zu
Hauptbahnhof ein paar nette Stunden zu verleben. (
tige Anzeige.)
Frankfurt a. M.
Freitag, 15. April.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Lieder vo
Mitw.: Lilly Buob (Sopran).
18.25: Vortrag.
18.50: Aerztevortrag: Wie weit ſind deine Zähne an dein
heit ſchuldig?
19.20: Prof. Dr. Dorner: Wilhelm Buſch.
19.35: Zum 100. Geburtstag von Wilhelm Buſch. Eri
ſpricht aus Buſchs Werken.
20.00: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht. Ueb
von Amerika.
20.15: Leipzig: Haydn=Sinfonie.
20.45: Dr. Leppmann: Unbekamtes von Bekannten. Ein
Beiſpielen.
21.30: Ballettmuſik des Philharm. Orcheſters. Stuttgart. T
Gluck, Mozart, Beethoven, Roſſini, Delibes, Maſſenet
22.20: Zeit, Wetter. Nachrichten, Sport.
22.45: Nachtmuſik. Werke von Frederick Delius. Ausf.:
(Bariton), G. Lenzewſky (Violine), Dr. Simon (Klavier,
23.10: Oeſterreichiſche Marſchmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Freitag, 15. April.
10.10: Schulfunk: Wir entdecken einen neuen Planeten
15.009: Jungmädchenſtunde. Grete Maria Markſtein: Was
15.40: Jugendſtunde. Praktiſches Naturforſchen.
16.00: Schülrat Wolff und Rektor Peter: Beſuch in ei
ſchwachenſchule.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30; H. Brandt: Schickſale klagen uns an.
18.00: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.30: W. Eggert: Wie ſucht die Arbeiterſchaft die Wirt
zu überwinden?
19.00: Wiſſenſchaftl. Vortrag für Aerzte.
19.30: Min. Rat Joachim: Aus der Praxis des Ark
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Waſhington: Kurt G. Se: Worüber man in Amer
29.15: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Ilia Livſchakoff.
20.45: Tages= und Sportnachrichten.
21.00: Hamburg: Volkstümliches Konzert. Das Norag=Orck
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Hannover: Inſtrumental=Kabarett. Das hannoverſch
Orcheſter.
Emn e
Fo
ag, 15. April 1932
nen familienrechtlichen Unterhaltungsanſpruch verwieſen
das vorgeſchriebene Alter, für die Kriſenunterſtützung
erreicht haben. Meldungen ſind bis 18. April d. J. an
eher der Waſſergenoſſenſchaft, Konrad Funk 6., zu richten.
Ifungſtadt, 14. April. Holzverſteigerung. Bei
Brennholzverſteigerung aus dem Diſtrikt „
Klingsacker=
s Stadtwaldes wurden insgeſamt 3845.— RM. gelöſt.
Scheit= und Knüppelholz gut abgingen, blieb ein
Ueber=
sWellen. Der Durchſchnittspreis für 1 Meter Scheitholz
RM. Die letzte diesjährige Brennholzverſteigerung
der kommenden Woche ſtatt. — Der Krieger=und
rverein hält am Samstag abend im „Rheiniſchen
: Familienabend ab.
lieder=Ramſtadt, 14. April. Einheitsbewertung.
über die Einheitswerte der Gebäude und Grundſtücke
er Zeit vom 15. April bis 14. Mai l. J. auf dem Rat=
Einſichtnahme offen. — Säuglingsberatung.
ukunft finden allwöchentlich Beratungsſtunden ſtatt, und
ils Mittwochs nachmittags von 2.30—3.15 Uhr im evang.
us in der Ober=Ramſtädter Straße. — Obſt= und
bauverein. Auf den am nächſten
Sonntagnachmit=
ndenden allgemeinen Gemarkungsrundgang wird
noch=
ewieſen. Zuſammenkunft der Teilnehmer um 3 Uhr
is am Rathaus.
ionalen Handlungsgehilfen=
aliehe spltdiger Weiſe bereli eiltäilt imn Käfnen
ranſtaltungen dieſen Vortrag zu halten.
geht, beweiſt die immerhin große Zahl der bereits=auf=
EI lektriſchen Herde. Nach der Verteilung der Koſtproben
dSi Verloſung geſchritten, wodurch 6 Zuhörer mit
elektri=
raten bedacht werden konnten. Auf die ſog, elektriſche
Eſewurde durch Herrn Heß beſonders hingewieſen.
49 bach, 14. April. Verſetzungen. Mit Begian des
nu ljahres wurden im Kreiſe Erbach folgende Verſetzungen”
ſer! (en: Schulverwalter Karl Rettig, Kirch=Brombach, nach
tern; Schulverwalter Wilhelm Schmidt, Worms, nach
tbach; Schulverwalterin Eliſabeth Erkmann, Langen,
rbach; Schulverwalter Eduard Eiſenhauer, Erbach, nach
ſard hulverwalterin Anna Becker, Flomborn, nach Erbach;
erin Clara Köhler, Beerfelden, nach Gedern; techn.
Ge=
kianne Stiller, Michelſtadt, nach Beerfelden; Lehrer
op Vielbrunn, nach Hergershauſen; „Schulverwaälter
Reichenbach, nach Vielbrunn; Schulverwalter Karlt
felden, nach Hetſchbach; Lehrer Karl Appehheimerg
bach, nach Langen: Lehrerin Eliſabethe Krämer, Uns
ch, nach Lampertheim: „Schulverwalter Ludw. Jung,
, nach Unter=Sensbach; Schulverwalterin Erna
Köm=
verg, nach Unter=Sensbach; Schulverwalter Bruno
er, Altenſchlirf, nach Rothenberg; Lehrer H. Schwedes,
nach Erzhauſen: Schulverwalterin Luiſe Schad,
Beep=
h Steinbach; Lehrer Wilh. Fleckenſtein, Bullau, näch
Schulverwalter Hans Krämer an der höheren
Bükger=
felden, an die Volksſchule zu Beerfelden; Schulamts=
Heorg Lorz, Groß=Zimmern, nach Rohrbach; Lehrerin
nger, Kirch=Brombach, aus dem Schuldienſt ausge=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ck. Birkenau, 14. April. Bautätigkeit. Wohl in keiner
Gemeinde des Weſchnitztales dürfte ſich in dieſem Frühjahr
eing=
ſo rege Bautätigkeit entfalten wie hier. 4 Neubauten ſind bexeits
in Arbeit, und weitere 4 ſollen in den nächſten Wochen folgen.
Arheilgen, 14. April. Gemeinderatsſitzung. Es Wenn hierdurch auch einige Bauhandwerker wieder für ein paar
eſchloſſen, die Ausführung der geplanten Pumpanlage zum Wochen Arbeit und Verdienſt haben, ſo wird dieſe Bautätigkeit
mhad zurückzuſtellen. Für das laufende Jahr wird mit der großen Arbeitsloſigkeit in der Gemeinde doch keinen Abbruch
Cf. Birkenau, 14. April. Ratsſitzung. Hinſichtlich des
ſeitherigen Weg geſtattet wird gegen ein Entgelt von 300/ Neubauprojektes des Michael Bauer 5, genehmigte der Gemeinde=
Appel und 75 RM. an Schneider. Zur Senkung tey Frat nunmehr die zweite Löſung der Fluchtlinienführung, wonach
ſoas= und Waſſerpreiſe verlieſt der Bürgermeiſter ein das Haus mit dem nebenſtehenden Wohnhaus auf eine Linie zu
n der Heag und der ſtädtiſchen Betriebe, in dem dieſe ſtehen kommt. Wegen Unüberſichtlichkeit der Straße hat der Rat
keine Bedenken, zumal die nach dem Binſenberg geplante Straße
ner umfangreichen Begründung mitteilen, daß eine Vex= nie einen ſtarken Verkehr haben wird. — Hch. Quick von hier und
nicht eintreten könne. Ueber dieſes Schreiben entſpinnt Auguſt Strecker von Mannheim wurden als Jagdteilhaber des
lebhafte Debatte. Der Gemeinderat beſchließt, die An= Jagdpächters Max Kellner genehmigt. — Die Pacht für die zwei
eit nochmals dem Beauftragten des Preiskommiſſars zu Gemeindeſteinbrüche wurde auf Antrag ermäßigt, und zwar für
Dk. Wald=Michelbach, 14. April. Verſetzung. In der
murde auf Anweiſung des Kreisamtes entſprochen. Der ketzten Woche iſt Gendarmeriehauptwachtmeiſter Landua nach
ſei=
eines Bauplatzes am Lindenweg wird bei einer Anzgh= nem neuen Wirkungskreis Groß=Umſtadt verzogen. Die Gemeinde
400 RM. und Ratenzahlungen für den Reſtkaufpseis verliext in ihm einen ſympathiſchen Polizeibeamten, der ſich hier
t. Betr. Stadtrandſiedelungen beſchließt der Gemeinde= viele Freunde erworben hatte. — Wanderung. Die hieſige
m Gedanken näherzutreten. Die Verwaltung föll ſich be= Ortsgruppe des Odenwaldklubs wanderte, am Sonntag über
neeianetes Gelände im Tauſchwege zu beſchaffen. Der Wahlen, Hammelbach, Pavillon, Gaßbach nach Gras=Ellenbach.
Die Beteiligung war ſehr gut.
By. Hirſchhorn, 14. April. Sterbefall. In der vorletzten
erbekapitalſteuer auf die Landesdurchſchnittsſätze zu er= Racht ſtarb hier der Begründer und ſeitherige Beſitzer des hieſigen
as der Gemeinde eine Mehreinnahme von 15 000 RM/Elektrizitätswerkes. Herr Franz Joſef Zipp im Alter von
hätte, wird abgelehnt mit der Begründung, daß ein gro= nahezu 76 Jahren. Der Verſtorbene der lange Jahre
Vorſtands=
der Steuerzahler infolge, der wirtſchaftlichen Notkage mitglied der Spar= und Darlehnskaſſe Hirſchhorn ſowie
Vorſitzen=
te nicht mehr in der Lage ſei, die geltenden Steuern zu der des hieſigen Kriegervereins war, ſtand durch ſeinen lauteren
Charakter und ſein freundliches Weſen weit über Hirſchhorns
Appel, Schleifmühle, und mit dem Landwirt Bernhard tun=
—3 die Vereinbarung getroffen, daß die Waſſerzuführung
iten. Einem früher abgelehnten Geſuch des R. Gans um das Pachtjahr 1931 auf 50.— RM. für beide Brüche.
a der Konzeſſion zum Ausſchank von alkoholfreien
Ge=
des Kreisamtes, die Steuerſätze der Gebäudeſteuer und
riesheim, 14. April. Freiwilliger Arbeits= Mauern hinaus in hohem Anſehen.
Die hieſige Waſſergenoſſenſchaft beabſichtigt, auf dem
Mttutilitititif
freiwilligen Arbeitsdienſtes Herſtellungsarbeiten an
ſennetz und den Drainagen vorzunehmen. Es ſollen dabei
Leute beſchäftigt werden. In Betracht kommen folgende
Empfänger von verſicherungsmäßiger Arbeitsloſen= und
Für den Leser vom Land!
erſtützung, desgleichen arbeitsloſe Jugendliche unter 21
je deshalb keinen Anſpruch auf Unterſtützung haben, weil
Das iſt wichtig,
immer zu wiſſen, was draußen in der Welt
vorgeht, in Politik und Wirtſchaft, auf
kulturel=
lem, auf Wiſſens= oder auch auf ſportlichem
Gebiet Der Landmann, der im Sommer ſeine
Zeitung abbeſtellt, verzichtet darauf Und wenn
er im Sommer mit Bekannten auf Tagesfragen,
auf die Politik zu ſprechen kommt? Wie ſieht
er nun da, wenn er lange keine Zeitung mehr
las? Unwiſſend, ja hilflos. Oenn er weiß nichts
aus eigenem Urteil zu ſagen, weiß nichts, was
vorgefallen iſi.
. Bad Wimpfen, 14. April. Frühlingseinzug.
Tau=
ſende von gefiederten Sängern ſtimmen im Paradies der Hälde
ihre Inſtrumente zum großen Frühlings=Feſtkonzert. Schon
tra=
gen die Weiden= und Haſelnußſträucher ſilberne und goldene
Kätz=
chen die Wieſen werden leuchtend grün, Schneeglöckchen, Krokus,
Forſilien — ſelbſt Mandelbäumchen — blühen bereits. Weit
ſchaut man über die Neckar=Ebene mit ihren Städten und über
ganz Bad Wimpfen mit ſeinen ehrwürdigen Kirchen. Wir
wer=
den viele Gäſte erwarten dürfen, denn beides iſt hier vereint:
O. Reichenbach i. Odw., 14. April. Penſionierung. Wie
e heranzuziehen, die einen Stundenlohn von 50 Pfg.ſo viele andere heſſiſche Lehrer, trat auch Herr Rektor Keil zu=
Losholz ſoll auch in dieſem Jahre nicht verabfolgt gunſten der ſtellungsloſen Junglehrer am 1. April in den
frei=
willigen Ruheſtand. Herr Rektor Keil erhielt ſeine Ausbildung
bach, 14 April. Werbeabend. Der von der Heſſi= auf dem Lehrerſeminar zu Friedberg, das er im Jahre 1887
ver=
enbahn=A.=G. veranſtaltete Werbeabend im Hotel lließ. Als geborener Odenwälder war es ihm vergönnt, während
5f” war wiederum gut beſucht. Der intereſſante Film ſeiner ganzen Dienſtzeit in der engeren Heimat zu wirken. Nach=
U en vom Kochen” zeigte klar und anſchaulich die elektriſche, dem er vorübergehend in Elmshauſen, Hähnlein und Gadernheim
hursu mit ihren Vorteilen und Annehmlichkeiten. Herr Heß tätig war, kam er am 16. Mai 1900 nach Reichenbach. Hier wirkte
dd ſerbeabteilung der Heag begrüßte anſchließend die zähl= er 32 Jahre lang ſegensreich als Jugendbildner und Erzieher.
enenen Zuhörer. Durch ſeine klaren und humorvollen / Die Elternſchaft Reichenbachs und alle, die mit Herrn Rektor Keil
ſüäü gen, verbunden mit praktiſchen Vorführungen im zuſammengearbeitet haben, wünſchen ihm von Herzen einen geſeg=
künſter bei Dieburg, 14. April. Der Gemeinde= die herrliche Natur und die intereſſante Kunſt.
oß, zu den Kulturarbeiten im Walde nur
Wohlfahrts=
aten und Backen, hatte es der Vortragende verſtanden; neten Ruheſtand.
ſchen Herd dem Kohlen= und Gasherd gegenüberzuſtel! ( Dp. Zwingenberg, 14. April. Die hieſige Gemeindekaſſe
nan auch in Erbach immer mehr zur elektriſchen Kochs wurde in den letzten Wochen durch das Kreisamt Bensheim einer
Reviſion unterzogen. Mit dem Ergebnis, welches keinerlei
An=
ſtände zeigte, kann die hieſige Einwohnerſchaft zufrieden ſein.
W. Heppenheim a d. B., 14. April. Landes=Heil= und
Pflegeanſtalt. Unter dem Vorſitz von Obermedizinalrat Dr.
Schmidt=Darmſtadt und in Anweſenheit der hieſigen Anſtaltsärzte
fand in der hieſigen Landes=Pflegeanſtalt eine
Krankenpflegeprü=
fung ſtatt. 17 Pfleger und 13 Pflegerinnen haben ſich nach
vor=
ausgegangenem zweijährigem Krankenpflegeunterricht der
prak=
tiſchen und mündlichen Prüfung unterzogen und konnten das
Examen mit Erfolg ablegen.
g. Gernsheim, 14. April. An Stelle des nach Vilbel
verſetz=
ten Gendarmeriehauptwachtmeiſters Eichenauer wurde Herr
Gen=
darmeriehauptwachtmeiſter Frank von Friedberg nach hier
ver=
ſetzt. — Die erſte evangeliſche Lehrerſtelle, die ſeither von Herrn
Schulverwalter Daum betreut wurde, iſt jetzt endgültig definitiv
beſetzt worden, und zwar durch Herrn Lehrer Hotz=Rüſſelsheim.
Herr Daum kam in gleicher Dienſteigenſchaft nach Erfelden am
Rhein. — Kommenden Freitag abend findet eine nichtöffentliche
Sitzung des Gemeinderats im Stadthauſe ſtatt.
Bm. Hofheim (Ried), 14. April. Derletzte Gang. Unter
äußerſt ſtarker Teilnahme wurde geſtern nachmittag Herr
Bäcker=
meiſter Gg. Ph. Keim 1., unſer älteſter Handwerker,
Ehrenober=
meiſter der Bäckerinnung des Kreiſes Bensheim (Sektion
Bür=
ſtadt), zu Grabe getragen. Zahlreich waren die Berufs= und
In=
nungskollegen erſchienen und ehrten den Verſtorbenen, durch
Kranzniederlegung mit warmem Nachruf. Ebenfalls
Kranznie=
derlegungen erfolgten vom hieſigen Ortsgewerbeverein und
Män=
nergeſangverein „Liederkranz”. Letzterer ehrte ſein verſtorbenes
Mitglied durch Grabgeſang.
8 Lampertheim, 14. April.
Vergleichsverhandlun=
en in der Regreßpflichtangelegenheit der
Ver=
einsbank Lampertheim gegen den alten
Vor=
ſtand und Aufſichtsrat. Zur Feſtſtellung, inwieweit
Vox=
ſtand und Aufſichtsrat der Vereinsbank an deren Zuſammenbruch
Schuld trügen, war eine Kommiſſion gebildet worden. Die
ver=
antwortlichen Organe erklärten ſich bereit, eine Zahlung an die
Bank zu leiſten, jedoch konnte zwiſchen ihnen und der eingeſetzten
Vergleichskommiſſion keine Einigung zuſtandekommen, ſo daß die
Sache vor dem ordentlichen Gericht ausgetragen werden mußte.
Zuvor erachtete dasſelbe aber eine gerichtliche
Vergleichsverhand=
lung für gegeben. Aus dieſem Grunde fand vorgeſtern eine ſolche
unter Vorſitz von Landgerichtsrat Dr. Friedrich im Gemeindeſaal
ſtatt. Außer dem früheren Leiter der Bank waren der alte
Vor=
ſtand und Aufſichtsrat, der neue Vorſtand und Mitglieder des
neuen Aufſichtsrates und der Vergleichskommiſſion zugegen. Fünf
Rechtsanwälte waren ſeitens der klagenden und beklagten
Par=
teien zugezogen worden. Die Vereinsbank vertraten Rechtsanwalt
Dr. Schwörer=Darmſtadt und Rechtsanwalt, Löſch=Lampertheim,
Vertreter des alten Aufſichtsrates war Dr. Mainzer=Darmſtadt,
ſolcher des alten Vorſtandes Dr. Mattern=Darmſtadt, ſowie Dr.
Heß=Darmſtadt für den alten Kontrolleur. Der Vorſitzende wies
eingangs auf die Möglichkeit eines Vergleiches hin, wie er auch
in der Verhandlung auf die Vermeidung eines Prozeſſes abzielte,
da ja die Intereſſen beider Parteien zuſammenliefen. Die
Ver=
handlung begann vormittags 9.30 Uhr, wurde um 12 Uhr
unter=
brochen und um 3 Uhr fortgeſetzt. In derſelben wurden die ſich
gezeigten Mißſtände zur Sprache gebracht, zu denen ſich die
Be=
klagten und ihre Rechtsanwälte äußerten. Auch die zuhörenden
Mitglieder der Genoſſenſchaft griffen öfters ein, ſo daß es zu
Aus=
einanderſetzungen zwiſchen ihnen und den alten
Verwaltungs=
organen kam. Vergleichsvorſchläge wurden formuliert und die
wirtſchaftlichen Verhältniſſe, der Beklagten erörtert. Für den
früheren Leiter der Bank haben ſich deſſen Angehörige zu einem
weſentlichen Betrag bereit erklärt. Der Vorſitzende wägt in
ſach=
licher Weiſe ab, was für die Bank am vorteilhafteſten ein
Ver=
gleich oder ein Prozeß. Auch die Anwälte der Bank erachten einen
Vergleich für beſſer als einen langen Prozeß, der viel Geld
ver=
ſchlingt. Nach langem Hin und Her war endlich die Baſis zu
einem Vergleich gegeben. Man einigte ſich dahin, daß Vorſtand
und Aufſichtsrat, ſoweit ſie zahlungsfähig, zur Zahlung einer
Haftſumme von 48 000.— RM. bereit ſind. Eine Schwierigkeit
beſtand darin, daß die Beklagten die ganze Summe auf einmal
aufbringen wollen unter Gewährung eines 10prozentigen
Nach=
laſſes Feſtgelegt wurden die näheren Bedingungen noch nicht.
Der Vereinsbank wurde zur Zuſtimmung zum Vergleich eine Friſt
bis 10. Mai ds Js., den Beklagten eine ſolche innerhalb 14 Tagen,
gegeben. Im Intereſſe der Bank dürfte es liegen, möglichſt ſchnell
die Summe hereinzubekommen und dadurch wieder einen
wirt=
ſchaftlichen Aufſchwung derſelben herbeizuführen.
— Gernsheim, 14. April. Waſſerſtand des Rheins am
13. April 0,46 Meter, am 14. April 0,43 Meter.
— Hirſchhorn, 14. April. Waſſerſtand des Neckars am
13. April 1,98 Meter, am 14. April 187 Meter.
Aberheſſen.
— Gießen, 14. April. Der Verein ehem. heſſ. Leib=Dragoner
des Kreiſes Gießen hielt ſeine Generalverſammlung im „
Frank=
furter Hof” ab, an der auch eine Abordnung der
Traditionseska=
dron in Langenſalza teilnahm. Aus dem von dem 1. Vorſitzenden
Eidmann erſtatteten Jahresbericht war zu entnehmen, daß der
Verein im abgelaufenen Jahre wiederum gite Fortſchritte
ge=
macht, ſein 10jähriges Stiftungsfeſt im größeren Rahmen
abgehal=
ten und an dem Waffentag der Deutſchen Kavallerie in Dresden
teilgenommen hat. An die Standarte konnten erneut 3 Schleifen,
darunter eine vom Deutſchen Kriegerverein Windhuk (
Südweſt=
afrika) und 5 Fahnennägel geheftet werden. Die Mitgliederzahl
hat ſich erhöht, und der Kaſſenbericht zeigte, trotz der vielen
Un=
terſtützungen an in Not geratene Kameraden, ein befriedigendes
Ergebnis. In pietätvoller Weiſe ehrte die Verſammlung das
Andenken der Heimgegangenen. Jakob Friedrich Düringer,
Gar=
benteich, wurde zum Ehrenmitgliede ernannt, und den Kameraden
Eidmann, Schömbs, Scheller, Pfeiffer und Hauſſauer in
Anerken=
nung ihrer verdienſtvollen Tätigkeit um die Erhaltung der
Tra=
dition der alten ruhmreichen deutſchen Kavallerie das Mackenſen=
Ehrenkreuz 1. Klaſſe durch den Waffenring der Deutſchen
Kaval=
lerie verliehen. Nennenswerte Beſchlüſſe: Teilnahme an dem
Waffentag in Hannover, Beſuch der Langenſalzaer Kameraden
im 10. Juli ſowie die Gründung einer Jugendabteilung. Kam.
Scheller hielt einen ſehr intereſſanten Vortrag über ſeinen
lang=
jährigen Aufenthalt in Südweſtafrika mit Lichtbildern, dem
neben den Angehörigen Profeſſor Dr. Kraemer als Vorſitzender
des Haſſiabezirkes Gießen und eine Anzahl Vertreter
befreunde=
ter Vereine beiwohnten.
Geſchäftliches.
Die beliebte Darmſtädter Pferdelotterie
zieht am kommenden Mittwoch, den 20. April. Eine Anzahl
Geldgewinne werden außer den Pferden verloſt, aber auch die
Pferdegewinne werden auf Wunſch mit geringem Abzug in bar
ausbezahlt. Loſe ſind noch in allen Verkaufsſtellen zu haben. Es
wird auf die täglichen Inſerate verwieſen.
Wieder iſt’s Frühling! Warme Tage locken hinaus.
die Sonne lacht und freut ſich vor allem über unſere Hausfrauen,
die nun wieder mit rechter Luſt an den Frühjahrsputz gehen. Bis
vollends Pfingſten iſt, muß alles tip top ſauber ſein, beſonders
die Böden. Darum: Mit Loba in den Frühling!
Wekterbericht.
Ueber Zentraleuropa iſt der Luftdruck weiter angeſtiegen, ſo
daß wir im Hochdruckbereich liegen. Während der anfangs klaren
Nacht ſetzte Ausſtrahlung ein, die das Minimum auch im
Flach=
land vielfach unter Null Grad brachte. Ueber Weſtdeutſchland
greifen bereits die Ausläufer der Islandſtörung vor. Ihr
Ein=
fluß wird ſich zwar auch bis in unſer Gebiet ausdehnen, jedoch
dürfte er durch den hohen Druck keine Wetterverſchlechterung in
ſtärkerem Maße hervorrufen. Wohl kommt es zu vereinzelten
Nie=
derſchlägen, aber nicht zu dem unfreundlichen und regneriſchen
Wetter der letzten Tage.
Ausſichten für Freitag, den 15. April: Neblig=wolkig mit
Aufhei=
terung, bei Aufklaren nächtliche Abkühlung, tagsüber milder,
vereinzelt etwas Niederſchlag.
Ausſichten für Samstag, den 16. April: Teils bewölkt und teils
aufheiternd, noch Neigung zu vereinzelten Niederſchlägen.
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ein Zufel an Nähe oder Pihektel.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 105
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Zum Prozeß un das Urheberrecht am Schienen=Zeppelin.
Freitag, H. Ay
Eine Verkehrs=Werbewoche in Berlin.
Der Schienen=Zeppelin, eine der bedeutendſten Erfindungen auf dem Gebiet des Eiſenbahnweſens.
Oben links: Die rivaliſierenden Erfinder, Dipl.=Ing. Kruckenberg und Prof. Wieſinger (Zürich).
In dem Streit um das Urheberrecht an dem Schienen=Zeppelin, mit dem der deutſche Ingenieur
Kruckenberg auf der Strecke Berlin—Hamburg eine glänzend verlaufene Probefahrt abſolvierte, iſt
jetzt die Entſcheidung zugunſten des Züricher Profeſſors Wieſinger ausgefallen, der das Recht
dieſer Erfindung für ſich beanſprucht.
Blick in die Ausſtellung „Verkehr und Kind”,
die in einer Berliner Gemeindeſchule anläßlich der Werbewoche zur Verhütung von Straß
zu ſehen iſt. Die einzelnen ausgeſtellten Stücke ſind von Berliner Kindern hergeſtellt u
zeigen, welche Bedeutung dem modernen Verkehr und ſeinen Gefahren im Leben des
kindes zukommt.
* Die Swers Kaja.
wörtlich feſtgelegte Propagandareden. Jedes Wort, das ertönt,
Eine rafftvear Sttate -eine raffifche wert iſt von den Behörden vorher genau kontrolliert und zenſiert, und
wehe dem, der auch nur ein Wort abändert.
Von Hans Hillmer.
„Das iſt die Twers Kaja .. .?‟ Ein Kollege, der geſtern in
Moskau angekommen iſt, bleibt verblüfft ſtehen, als wir in
die kilometerlange, breite Geſchäftsſtraße Moskaus einbiegen
wollen. Schwarz von Menſchen iſt der Laufſteg, ſchwarz von
Menſchen noch zur Hälfte der Fahrdamm. Langſam, wie eine
breite, plumpe Maſſe ſchiebt ſich der Menſchenſtrom die Straße
entlang.
„Machen Sie es ſo wie ich”, ermuntere ich den Kollegen, der
plötzlich hilflos im Strom der Leiber ſtecken blieb. „Nehmen Sie
eine Schulter etwas vor, bücken Sie ſich ein wenig und ſchieben Sie
ſo wie ein Keil die Leute auseinander. Niemand nimmt das
übel, es iſt durchaus ſo Sitte.”
Das Unangenehme bei diefer Verkehrsform iſt nur, daß die
Menſchen ſo unvorſtellbar ärmlich gekleidet ſind. Die Mäntel
ſind dreckig und ſpeckig, kaum jemand trägt Kragen und Krawatte
— obgleich auf dieſer Straße auch der ſogenannte „Bummel” iſt
— die Hoſenbeine ſind mit drei=, vierfarbigen Flicken
ausge=
beſſert. Auf dem Kopf tragen die Männer ſchmutzige
Sport=
mützen, nur wenige haben aus vergangenen, beſſeren Zeiten noch
eine gute Pelzulütze gerettet.
Eine „Mode” gibt es hier nicht. Die Frauen tragen alles,
was in Europa in den letzten 10 Jahren modern geweſen iſt.
Die Straße gibt gleichſam eine hiſtoriſche Modenſchau des
letz=
ten Jahrzehnt! Lange Kleider, bis auf die Füße gehend, kurze
Nöckchen, die nicht bis an die Knie reichen, weite, enge Taillen,
Stil= und Sportkleider aus Kunſtſeide oder Baumwolle ..
allerſchlechteſter Qualität. Dabei in grellen, ſchreienden Farben
aller Schattierungen. Als Kopfbedeckung: Kapotthüte und
Florentiner, Kappen und Mützen und — beſonders häufig —
bunte Kopftücher. Die Strümpfe der Frauen beſtehen in der
Hauptſache aus „verlorenen” Maſchen. Dazu die klobigen,
klotzigen Ueberſchuhe: langſchäftige, weißgraue Filzſchuhe, die
ſehr weit gearbeitet ſind und bis an die Knie reichen. Allerdings
haben ſie den Vorzug, wirklich praktiſch zu ſein, weil ſie
vorzüg=
lich warm ſitzen. Auch der Ausländer gewöhnt ſich an dieſe
ueberſchuhe ſchnell und für den Ruſſen, der in der Hauptſache
nur einfache Segelſtoffſchuhe trägt, ſind dieſe Ueberſchuhe
un=
entbehrlich.
Die in Deutſchland ſo beliebten elegauten Ruſſenſtiefel
wer=
den überall — nur nicht in Rußland getragen. Alle gute Waren,
die in Rußland fabriziert werden, gehen ins Ausland. Der
Fünfjahresplan
Ueberall, wo der Ruſſe geht und ſteht, wird er mit politiſcher
Propaganda bearbeitet. Auf den wichtigen öffentlichen Plätzen
ſind Lautſprecher angebracht, die bereits um 6 Uhr früh ihre
Tätigkeit beginnen, die darin beſteht, mit möglichſter Lautſtärke
Reden zu halten, Propagandareden. Genau ausgetiftelte, wort=
In allen Theatern, in allen Kinos dasſelbe Thema: der
Arbeiter muß ſich vor den Kapitaliſten hüten. Religion iſt
Opium fürs Volk. Der Arbeiter muß durchhalten.
In jeder Werkſtätte, in jedem Büro hängen Tabellen und
Zeichnungen, die das Fortſchreiten des Fünfjahresplans
ver=
anſchaulichen. In jedem Schaufenſter, in jedem Haus, in jeder
Wohnung, in jedem Zimmer hängt ein Lenin=Bild oder ſteht
eine Lenin=Büſte. Die Regierung hat dieſe Bilder „verordnet”
aus einem höchſt bemerkenswerten Grund, der natürlich nicht
offiziell zugegeben wird. Das ruſſiſche Volk, tief religiös, muß
ein Weſen haben, das es verehrt. Man hat den Ruſſen Gott
genommen, dafür gibt man ihnen — — Lenin. Das heißt:
man ſtempelt Lenin zum — Gott. Wie geſagt, nicht offiziell —
offiziell iſt Religion — Opium — aber in der Form, wie man
von ihm ſpricht, wie man ihn verehrt, wie man Verehrung
„verordnet”.
Man muß in Rußland lange gelebt haben, um das Geſchehen
dort nur in etwa zu begreifen, Rußland iſt nicht Europa.
Ruß=
land iſt Aſien ..!
Furchtbar iſt das Elend der Bettler. Alle 100 Schritt ſteht
eine ausgehungerte, erbärmliche Geſtalt, in Lumpen gehüllt.
Frühere Bürger, frühere Pfarrer. Aus den Kleiderfetzen, aus
den Fetzen früherer Prieſtergewänder ſchaut das vor Froſt
rot=
gefrorene und entzündete Fleiſch hervor. Das Antlitz iſt
zer=
furcht vor Kummer, Sorgen und ausgeſtandener Todesangſt.
Und doch — in manchen dieſer furchtbar entſtellten Geſichter ſteht
ein wunderbar fanatiſcher Ausdruck von unbeſiegbarem Trotz,
Dieſe Menſchen betteln oder ſterben lieber vor Hunger, als daß
ſie nur einen Handſchlag für dieſe Regierung tun .. als daß
ſie ihren Glauben widerrufen. Eines Tages werden ſie
irgend=
wo in einem dunklen Winkel Moskaus vor Hunger oder Kälte
geſtorben ſein. Das iſt das Los der letzten Bürgerlichen in
Rußland.
Ein paar Schritte weiter ſitzt auf dem kalten Stein — es
ſind 10 Grad Kälte — eine Frau. Eingefallene bleiche Wangen,
neben ihr drei Kinder, in ein paar Lumpen eingehüllt. Sie
mögen zwei bis ſechs Jahre zählen. Halb verhungert und vor
Kälte zitternd lehnen ſie an die Mutter . .
Das Furchtbarſte aber ſind die — verwilderten Kinder
Moskaus. Wer je dieſe Kinder geſehen hat, vergißt das Bild
nie wieder. Man glaubt in die verlebten Geſichter verkommener
Erwachſener zu ſehen: die 5= bis 10jährigen ſind vom Laſter
gezeichnet, ohne jedes Schamgefühl zeigen ſie bereits eine
wider=
liche, tieriſche Sinnlichkeit, eine Falſchheit und Bosheit, Hinterliſt
und Grauſamkeit — wie man ſie niemals bei Kindern
ver=
mutet. Auch ihre Kleider hängen ihnen in Fetzen vom Leibe.
Das bloße Fleiſch, das durch den Aermel ſcheint, iſt braun,
ſchmutzig braun . . . auch das Geſicht hat dieſe Farbe: eine
millimeterdicke Schmutzkruſte bedeckt die kleinen Körper
brochen rauchen ſie Zigaretten oder kauen Tabak. S
ſich vor niemanden. Läßt ſich ein Erwachſener mit
dann beißen, kratzen, treten ſie, zerreißen ihm die
Jedem, der vor ihnen ſtehen bleibt, ſpucken ſie ins 6.
Hauptſport .
Und doch lebt auch in dieſen Kindern ein guter
wie könnte es anders ſein. Von dieſem furchtbaren 9
Beiſpiel der andern nur wird alles Gute in ihnen u
Wie rührend ſie aber ſein können, wenn ſie ſich
Kameraden unbeobachtet glauben, erzählt die folge
Geſchichte.
Eine alte Frau aus der Provinz kommt eines
dem Bahnhof in Moskau an und will ihren Sohn
Niemand holt ſie ab. Unbekannt in der großen Stal
ſich auf einen Bortſtein und weint. „Aber Mütterche
weinſt Du denn?” wird ſie plötzlich von einem dieſ
derten Kinder gefragt. Die alte Frau klagt ihr L
Kind fragt ſie nach Namen und Wohnung ihres Sol
Wohnung weiß die Frau nicht, der Name iſt ſehr
Moskau. Nur daß der Sohn Notar iſt — weiß ſie.
„Warte hier, Mütterchen, ich komme beſtimmt m
werde Dir die Wohnung ſagen.”
Die Frau wartet mit ruſſiſcher Ergebenheit.
Stunden kommt das Kind zurück. Es iſt in dem große
herumgelaufen, bis es den Sohn fand. Es bringt da
chen bis zu der Wohnung und läuft, als die Frau 1
Geld geben will, trotzig davon.
In Abſtänden macht die Regierung gleichſam
auf die Kinder. Sie fängt ſie ein und bringt ſie in
untert Aber die meiſten laufen wieder fort. Dar
man ſie jetztzweit fort von Moskau
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzie Bezugéquſtung beizufügen. Anonyme Anſta”
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindich
W. B. E. Die Invalidenrente (Altersrente) ruht (
nicht bezahlt) neben Ruhegehältern und Wartegeldern
einer Beſchäftigung nach 88 1234, 1242 der Reichsver
ordnung bis zur Höhe dieſer Bezüge. Dies trifft wohl
Fall zu. Nur wenn der Verſicherte freiwillige
Be=
richtet oder ſich freiwillig höher verſichert bat,
Ruhen der Teil der Rente ausgenommen, der dem Verl
freiwilligen zur geſamten Beitragsleiſtung entſpricht.
müßten Sie ſich gegebenenfalls an die Landesverſicheru
hier wenden.
Haupiſchriſtieltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politit und Wirtſchaſt: Rudolf Maupei für Feulſlett
Ausland und Heſche Nachriſchten: Mas Streeſe: füe Sport; Kar”
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſi: Andreas
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr HerbertN
ſür den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wilig Kuh!
Druck und Verlag: L. C. Witt ich — ſämilich in Darmſſadt
Für unverlangte Manuſtelpte wird Garanie der Rüchſendung nicht überr
Die heutige Nummer hat 46 Seiten.
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[ ← ][ ][ → ]15. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 105 — Seite 3
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Sette 10 — Nr. 165
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten
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Oben: Die Berliner Konferenz, bei der zum erſten Male die neue Apparatur benutzt wurde
Unten: Die Sekretärin ſchreibt nach der Konferenz das Protokoll nieder, das ihr von dem
Apparat wiedergegeben wird.
FEit
In Berlin wurde erſtmalig eine Konferenz=Protokoll=Einrichtung ausprobiert, die die wortgetreue
Aufzeichnung wichtiger Konferenzen ermöglicht und ſo den mit der Protokollführung beauftragten
Geſchäftsführer von der zeitraubenden und nicht immer genauen Berichterſtattung enthebt, da die
Anlage der Sekretärin, die die Protokolle nachträglich niederzuſchreiben hat, die Debatten= und
Beſchluß=Faſſungen völlig objektiv übermittelt. Bei dieſer Apparatur wird nicht eine
Wachs=
platte oder =rolle, ſondern ein Stahldraht beſprochen.
Neue deutſche Himalaja=Expedikion.
München. Von München aus wurden in
aller Stille die Vorbereitungen zu einer
groß=
zügigen deutſchen Himalaja=Expedition getroffen
und glücklich abgeſchloſſen. Leiter der Expedition
iſt der Münchener Ingenieur Willy Merkl, einer
der befähigtſten jungen deutſchen Bergſteiger. An
der Expedition werden weiter teilnehmen: Dipl.=
Ing. Fritz Bechtold=Troſtberg (Bayern), der
Münchener cand. ing. Herbert Kunigk, Fritz
Wießner=Dresden, Felix Simon=Leipzig. Peter
Aſchenbrenner=Kufſtein und der Wilhelmshavener
Marinerat Dr. F. Fetzer. Die Mittel zu dieſer
Unternehmung verdankt Merkl in der Hauptſache
einer Spende aus Amerika, das auch durch zwei
Teilnehmer vertreten ſein wird. Am 26. April
wird die Expedition von Genua aus nach
In=
dien abreiſen. Das Ziel der Unternehmung iſt,
den erſten 8000er zu erobern. Von den
drei=
zehn 8000ern, die ſämtlich im Himalaja und
Ka=
rakorum liegen, iſt bis jetzt noch keiner erſtiegen.
Oben: Blick auf Santiago, die Hauptſtadt von Chile, die unmittelbar vor den Cordil
Unten: Vulkan=Landſchaft im Zentrum des Kataſtrophengebiets.
Die Ausbrüche der bereits erloſchen geglaubten Vulkane in der Bergkette der Cordil
ſich immer mehr als eine der ſchwerſten Naturkataſtrophen heraus, von denen der ſüdan m
Kontinent je betroffen wurde. Die Aſchewolken wurden bis zur Oſtküſte Südamerika
getragen, wo in Buenos Aires und in Montevideo tagelang ein dichter Aſchenregen
Hannover. Am Grabe Wilhelm Buſchs
fand anläßlich ſeines 100. Geburtstags in
Mechts=
hauſen eine Gedenkfeier ſtatt. Landeskirchenrat
D. Lampe ſagte in ſeiner Eröffnungsanſprache,
es ſei ein eigenartiges Zuſammentreffen, daß im
Todesjahr Goethes der Meiſter des deutſchen
Humors das Licht der Welt erblickt habe. Für
das deutſche Volk ſei es gerade in der ſchweren
Notzeit von größtem. Wert, ſich an Wilhelm
Buſch, als den Schöpfer des lebensbejahenden und
gütigen Humors, zu erinnern. — Im Namen des
Reichspräſidenten und der Reichsregierung legte
Miniſterialrat Dehnhard, und im Namen der
preußiſchen Regierung Regierungspräſident Dr.
Höhnen am Wohnhaus Wilhelm Buſchs in
Mechtshauſen Kränze nieder.
Eine „feine Familie‟.
Frankfurt a. M. Das Ehepaar Kalb,
deſſen Söhne zurzeit in Preungesheim wegen
Diebſtahls Strafen verbüßen, wurde wegen
Falſchmünzerei feſtgenommen. — Nachdem
be=
obachtet worden war, daß die Ehefrau eine
An=
zahl gleichartiger falſcher 50=Pfennigſtücke in den
Verkehr brachte, wurde eine Durchſuchung der
Wohnung vorgenommen und belaſtendes
Mate=
rial gefunden. Die Werkſtatt iſt bis jetzt noch
nicht entdeckt worden. Beide beſtreiten,
Falſch=
geld hergeſtellt zu haben, ſind aber an Hand von
vorgefundenen Beweismitteln überführt.
Der ſchneliſte Auko=Rennfahrer
der Welk ſtarket in Berlin.
Sir Malcolm Campbell,
der Inhaber des abſoluten Geſchwindigkeits=
Weltrekords für Autos, wird an dem großen
Autoxrennen auf der Berliner Avus=Bahn am
22. Mai teilnehmen. Natürlich wird Campbell
nicht auf ſeinem berühmten Rennwagen „Blue
Bird” ſtarten, aber da er internationale Größen
wie Caracciola, von Morgen u. a. zu Gegnern
haben wird, dürften außerordentlich ſpannende
Kämpfe zu erwarten ſein.
Der Raubüberfall in der Offenbacher Landſtraße.
Frankfurt a. M. Dem überfallenen
Kaſſier der Henninger=Brauerei, Vinzenz Sova,
wurden, wie bis jetzt feſtgeſtellt, 1521.50 RM.,
einſchl. der Schecks, geraubt. Es ſind bereits
einige Feſtnahmen durch die Polizei erfolgt.
Nähere Einzelheiten können jedoch vorerſt nicht
gemacht werden.
Von der Starkſtromleitung getötet.
Kaſſel. Der Schaltwart Bornemann, der
auf dem Kraftwerk in Helminghauſen den
Waſ=
ſerſtand meſſen wollte, bekam einen elektriſchen
Schlag, als er auf einer Leiter ſtand und mit
der Stromzuführung in Berührung kam. Er
ſtürzte zur Erde und war ſofort tot.
Internationale Fälſcherbande auf dem Kontinent
aufgetaucht.
Berlin. Vor einigen Tagen traf aus Wien
und Budapeſt die Nachricht ein, daß dort ein
Fälſcherkonſortium aufgetaucht war, das ſich mit
dem Abſatz gefälſchter engliſcher Banknoten
be=
ſchäftigte. Den Leuten iſt es gelungen, dort eine
große Anzahl abzuſetzen. Alsdann reiſten ſie
weiter. Die Vertreiber ſind zunächſt in Paris,
Marſeille, Venedig und Zürich aufgetaucht, bis
ſie jetzt ihr Tätigkeitsfeld nach Deutſchland
ver=
legten. Sie boten hier zuerſt in Köln engliſche
Fünfpfundnoten an, die unter der Hand gekauft
wurden. Die Fälſchungen wurden erſt ſpäter
entdeckt. Die Zentralſtelle in Berlin
unter=
richtete ſämtliche deutſchen Polizeibehörden von
den Vorkommniſſen und erreichte es dadurch, daß
vorgeſtern zwei der Agenten in Hannover
ver=
haftet werden konnten. Die Identität der
bei=
den konnte noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt
wer=
den. Wie verlautet, ſoll es ſich aber um
Ita=
liener handeln. Der Hauptſitz der Bande ſcheint
in England zu ſein.
Die Verwertung beſchlagnahmten Schmuggel=
Gutes.
Berlin. Die neuerdings aufgeſtellte
Be=
hauptung über eine neue Verfügung des
Reichs=
finanzminiſteriums, durch die die Verwertung
von beſchlagnahmtem Schmuggelgut geregelt
werden ſoll, trifft nicht zu. Es iſt Vorſorge
ge=
troffen, daß von der Vernichtung von
Schmuggel=
gut abgeſehen wird. In geeigneten Fällen kann
ſolches Gut nach Zuſtimmung des
Reichsfinanz=
miniſteriums an Wohlfahrtseinrichtungen
ab=
gegeben werden.
Berlin. Nach der Mittagspauſe in dem
Bilderfälſcherprozeß Wacker wurden Geheimrat
Täuber, Profeſſor Brittner, der Chemiker der
ſtaatlichen Muſeen, und der holländiſche Chemiker
Dr. de Wildt vernommen, die ſich über die
Zu=
ſammenſetzung der Farben äußerten, welche für
die den Gegenſtand des Prozeſſes bildenden
Bil=
der verwendet wurden. Die Verteidigung brachte
dann eine Reihe von Briefen de la Failles an
Wacker zur Verleſung, aus denen ſie nachweiſen
will, daß de la Faille noch Bilder aus Wackers
Beſitz verkauft habe, als er ſchon wußte, daß
gegen die Bilder der Verdacht der Fäſſſchung
vorlag. Damit iſt die Beweisaufnahme
ge=
ſchloſſen und die Weiterverhandlung wird auf
Samstagvormittag vertagt. — Das Urteil iſt
An=
fang der nächſten Woche zu erwarten.
Verheerendes Großfeuer in einer Dampf=
Ziegelei.
Bretten (Baden). Im benachbarten
Gochs=
heim brach vorgeſtern abend, gegen 21.30 Uhr,
im Betrieb der Dampfziegelei Gebr. Bott,
Bruch=
ſal ein Brand aus, der ſich mit großer
Schnellig=
keit auf den langgeſtreckten, vierſtöckigen
Fabrik=
komplex ausdehnte und das Gebäude bis auf die
Umaſſungsmauern vollſtändig zerſtörte. Die
Feuerwehr der Umgebung und die Motorſpritze
von Bruchſal waren dem verheerenden Element
gegenüber völlig machtlos: die Motorſpritze
mußte ſich lediglich auf den Schutz der
benachbar=
ten Bahnhofswirtſchaft beſchränken. Durch die
große Hitze ſind die umliegenden Felder völlig
ausgedörrt. Erſt am vergangenen Montag war
der Betrieb nach Winterſchluß wieder
aufgenom=
men worden. Die Höhe des Schadens läßt ſich
heute noch nicht überſehen, iſt aber durch
Ver=
ſicherung gedeckt. Die Brandurſache iſt noch nicht
aufgeklärt.
Die=Piccard=Gondel dient zu Verſuchen
zur Erforſchung der Föhnkrankheit.
Innsbruck. Die Piccard=Gondel, die in
der Geſchichte der meteorologiſchen Forſchung
be=
reits eine ſo große Rolle ſpielte, wird nun
neuer=
lich zum Dienſt der wiſſenſchaftlichen Forſchung
herangezogen. Mit Hilfe der Gondel ſoll nun
ein Experiment verſucht werden, das zur
Erfor=
ſchung der ganz eigenartigen Föhnkrankheit
dienen ſoll. Mit dieſem Problem beſchäftigt ſich
ſchon ſeit längerer Zeit der Leydener
Univerſi=
tätsprofeſſor der Medizin Storm van Leeowen,
der in ſeinen Arbeiten durch die Univerſität
Innsbruck und ihre Inſtitute großzügig
unter=
ſtützt wird. Dieſe Arbeiten ſtehen vor dem
Ab=
ſchluß. Nun ſoll in Innsbruck, dieſem klaſſiſchen
Ort des Föhns, noch das Schlußexperiment
un=
ternommen werden, da ſich die Gondel Piccards
beſonders geignet hat. Der Aſſiſtent des Prof.
van Leeowen, Univerſitätsaſſiſtent Dr. Booij,
der hierzu in Innsbruck eingetroffen iſt, hat
be=
reits veranlaßt, daß alle Oeffnungen der Gondel
hermetiſch abgedichtet werden, um die
Luftver=
änderungen abzuhalten und wird in den nächſten
Tagen mit ſeinen Arbeiten beginnen.
Eine 20=Dollarnote des Lindberghſchen Löſegelds.
New York. Die Polizei beſtätigt, daß eine
der 20=Dollarnoten, die Oberſt Lindbergh als
Löſegld gezahlt hat, in New York feſtgeſtellt
wor=
den iſt. Der Beſitzer erklärte, er habe die Note der bekannte Wiener Ohrenarzt, U
in einer Bank erhalten. Da dieſe Bank täglich einem offenbar geiſteskranken Patien .
von etwa 1600 Kunden beſucht wird, dürfte es
ſchwer halten, feſtzuſtellen, von wem die Note
ſtammte.
Bisher keine Menſchenverluſ
Buenos Aires. Nach 48ſtür
unterbrochenen Ausbrüchen hat die T.
Vulkane in den Anden nunmehr ſte
laſſen und teilweiſe ſogar aufgehört.
mel hat ſich in den Unglücksgebieten u.
germaßen aufgeklärt, und in Buenos 2
tiago und Montevideo iſt der norme
wieder aufgenommen worden. Verluſ
ſchenleben ſind bisher nicht zu verzeidl
Der Vulkan Quizapo wieder in T.
London. Der amerikaniſche Mi
in Santiago (Chile) meldet, auf ein
dungsflug über den Anden ſei feſtg
den, daß der Vulkan Quizapo wieder
Tätigkeit ſei.
Vulkanausbruch bei Baku.
Fünf Tote.
Moskau. Auf der Inſel
Swin=
len von Baku entfernt, iſt ein Vulkau
keit getreten. Der in der Nähe
Dampfer „Jakob Sewin” hat ſofort
maßnahmen für die Einwohnerſchaft
Es wurden 18 Perſonen mit ſtarken !
den an Bord genommen, fünf Perſor
den Flammen umgekommen.
Verſteigerung des Zirkus Schne
Neapel. Das Schickſal des Zir!
der erfüllt ſich nunmehr. Bekanntlie
Zirkus auf ſeiner Italientourné in
Zahlungsſchwierigkeiten geraten, die
führung der Vorſtellungen, weil es
allem fehlte, unmöglich machten und
zur Liquidierung des Unternehmens
Am Samstag wird numehr das geſan
tar des Zirkus zur Verſteigerung gelc
dem in letzter Zeit die Tiere nur dur
von Wohlfahrtseinrichtungen vor
hungern bewahrt werden konnten.
Berühnter Wienet Ar
von einem Pakienken erſch
Profeſſor Dr. Guſtav Alexan!
geſchoſſen und getötet. Der gleiche Pa
ſchon vor einigen Jahren ein Ar
Profeſſor Alexander verſuch
15. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 105 — Seite 11
Ae! Salebla Saastent
verſpiel Deutſchland — Frankreich ſtatt In der Leicht=
9 Rad= Motor= und Pferdeſport ſteigen zahlreiche Veran=
der Spork des Honnkags.
svort hat jetzt ereignisreiche Wochen. In den
rch gibt es hier auch immer noch das eine odek andere
* Zußball im Kreis Starkenburg.
Der Sonntag der Meiſterſchaftsentſcheidung.
Fußball.
iddeutſchen Endſpiele ſtehen vor dem Abſchluß, und da=
D rFV., FC. Pforzheim — VfB. Stuttgart.
ofe um die Verbandsmeiſterſchaften mit intereſſanten
en gefördert.
lusland meldet die Länderſpiele Schweiz — Tſchecho= Entſcheidung in Groß=Gerau abgeſetzt.
r Zürich und Belgien — Holland in Amſterdam.
Er=
gegen Vienna Wien.
Handball.
Der Spielplan lautet wie folgt:
ſe Sportbehörde: Kupferhütte Duisburg—VfR.
Mann=
er.
G. Göppingen—TV. 60 Fürtb in Göppingen, TV.
V. Worms=Herrnsheim in Eſſen, TV. Algenrodt2=
V. in Algenrodt, TV. 1861 Zweibrücken—TG.
Nieder=
ſweibrücken, VfL. 63 Hagen-Polizei Köln in Hagen,
er—TV. Künſebeck in Hannover. MTV. Königsberg—
n in Königsberg, MTV. Deutſch=Liſſa—Tgm. Pirna
„MTV. Greifenberg—ATV. Berlin in Greifenberg.
Eiſenach-Jahn Eilenburg in Eiſenach, TV. 61 Cott=
Leipzig=Schönefeld in Cottbus. Bremer TG.—Poli=
Bremen, TV. Haſſee=Winterbeck—MTV. Herrenhau=
„. ATV. Plauen—ATG. Gera.
Rugby.
rankfurter Stadion wird der Rugby=Länderkampf
—Frankreich ausgetragen. An der gleichen Stelle iſt
n Mannſchaft vor fünf Jahren der einzige Sieg über
3 geglückt. Eine Wiederholung dieſes Sieges wird aber
ſiä ige deutſche Vertretung kaum möglich ſein. — Von
aau in ſeien erwähnt: Eintracht Frankfurt-Heidelberger
164 Frankfurter TV. 60—RC. Pforzheim.
Hockey.
dis I gibt es im Hockey nur einige Privatſpiele.
Leichtathletik.
Di5 rbände von Nord= Mittel= und Südoſtdeutſchland
tra=
onu nntag ihre Waldlaufmeiſterſchaften aus.
Schwimmen.
ur ihmen eines Jubiläums=Schwimmfeſtes von Lipſia
3t die deutſche Olympia=Waſſerballmannſchaft ein wei=
T igsſpiel aus. — Unſer Freiſtil=Rekordmann Deiters=
E. t am Samstag an einem internationalen
Schwimm=
ſel teil. — Saarbrücken hat am Samstag und
Sonn=
derd eistag des ſüdweſtdeutſchen Schwimmkreiſes in ſeinen
Radſport.
unen gibt es am Sonntag in Berlin, Breslau. Er=
„L2 und, Chemnitz und Paris (mit Dederichs). Auf der
ſtrt finden u. a. die folgenden Rennen ſtatt:
Frühjahrs=
n1 Nürnberg, Rund um das Stettiner Haff. Großer
Stra=
efl n Weiden, Rund um die Campagne und die 50=Kilo=
2 enmeiſterſchaft des Bezirks Frankfurt im BDR.
Motorſport.
0I Autopreis von Monaco ſieht auch die beiden deutſchen
1 racciola und v. Morgen im Wettbewerb. Deutſche
Uenius, Pätzold, Winkler u. a. m.) ſind auch beim
ein torradpreis von Europa bei Rom beteiligt.
Verſchiedenes.
1 ſeldorf kommen Berufsborkämpfe zum Austrag, bei
Weltergewichtsmeiſter Guſtav Eder ſeinen Titel
düſſeldorfer Mohr verteidigt. — In Beaulieu ſchließt
E tzten Riviera=Turniere dieſer Saiſon ab.
Pferdeſport.
nntag bringt Galopprennen in Leipzig. Neuß, Frank=
und Paris.
nft ſich die Fülle entſcheidender Meiſterſchaftskämpfe, und Kreismeiſterſchaft: FV. Sprendlingen — Polizei
Darm=
ſtadt (in Groß=Gerau. 3 Uhr
ativſpiel. So findet am kommenden Sonntak u. a. ein Verbandsſpiel: Union Wixhauſen — Union Darmſtadt fäut
aus.
erden die Waldlaufmeiſterſchaften der Verbände fort= Um den Aufſtieg zur Kreisliga: Rot=Weiß Darmſtadt —
FV. 1922 Eppertshauſen.
und auch in den Hallen herrſcht noch ein reger Betrieb. Kreisliga=Privatſpiele; Viktoria Griesheim — Ale= Erbach — Groß=Bieberau 4:1; Altheim — Gundernhauſen 8:9,
Bensheim.
n nun auch die letzten Entſcheidungen fällig. Der 17 der Starkenburger Kreisliga löſen; FV. Sprendlingen und
Poli=
gt noch einmal in jeder Abteilung vier intereſſante und zei Darmſtadt, die beide nach mannigfachen Wirrungen zum
auch ſehr wichtige Spiele. Es treten an: Abteilung Schluß doch punktgleich an der Tabellenſpitze landeten, ſtehen ſich
FSV. Frankfurt — SV. Waldhof. Wormatia Worms im Entſcheidungsſpiel gegenüber. Das Spiel findet auf dem Platze
cht Frankfurt, VfL. Neckarau — Mainz 05, FK. Pir= des Sportvereins 1911 Groß=Gerau ſtatt, und dürfte, bart und rechtzeitig angemeldet, die Leitung ſetzt den Schiri in
SV. Saarbrücken: Abteilung Südoſt: Bayern München die ganze Sportgemeinde ſowohl Groß=Geraus als auch der be= Bewegung, kommt er Sonntags auf den Platz, hat plötzlich eine
Fürth, 1. FC. Nürnberg — München 1860, Raſtatt — nachbarten Orte verſammelt ſehen. Jedenfalls war die im Ein= Mannſchaft abgeſagt. Auch bei den Freundſchaftsſpielen ſollte man
Auttgart tragen Stuttgarter Kickers und Amicitia Viern= Groß=Gerau ein recht guter Gedanke, da einmal der Platz beſtimmt führen.
Endſpiel um den Verbandspokal aus. Wir rechnen mit als neutral angeſprochen werden kann und auch den
Anforderun=
r der Kickers die damit dann noch in die Ausſcheidungs= gen genügt, weiter aber Groß=Gerau einmal einen ſolchen
An=
die dritte ſüddeutſche Vertreterſtelle für die DFB.=Mei= trieb, der ſicher durch dieſes Spiel gegeben iſt, brauchen kann. Die geber kämpfte bis zum Schluß mit ganzer Kraft, konnte aber
trotz=
ingreifen würden. — In den einzelnen Bezirken gibt es. Frage nach dem Sieger kann hier nicht beantwortet werden, da dem nicht verhindern, daß 8 Tore fielen. — In der 1. Halbzeit war
reſtliche Pokalſpiele, die aber keine Bedeutung mehr beide Gegner an ſich gleichwertig erſcheinen, ſo daß wohl die Ta= Groß=Zimmern überlegen und zeigte in dieſer Zeit ein ideenreiches
gesform den Ausſchlag geben wird. Wir wünſchen dem Beſſeren Stürmerſpiel, das den Gegner in Verwirrung brachte. Lengfeld,
n den ürigen Landesverbänden des DFB. werden die den Sieg und erwarten einen einwandfrei durchgeführten Kampf, das für ſeine zwei beſten Stürmer Erſatz eingeſtellt hatte, erreichte
ert ſind ferner noch das ſchottiſche Pokal=Endſpiel zwi= Kampf, und zwar erwartet Rot=Weiß, VfR. Darmſtadt, den FV. außer Faſſung, fand ſich aber wieder und ſiegte verdient. — Nach
gow Rangers und Kilmarnock, ſowie das Spiel Prag / Eppertshauſen zum Rückſpiel. An ſich iſt der Aufſtiegskampf be= 15 Minuten lag Erbach bereits 2:0 in Führung und erhöhte kurz
— 1 Punkt) bereits durchgeſetzt haben. Auch die Frage nach dem ſchied der Gäſte=Linksaußen infolge Verletzung aus, was das Spiel
1 die Turnerſchaft wie auch die Deutſche Sportbehörde Kreisſieger iſt zugunſten Eppertshauſens entſchieden, da die Darm= etwas beeinträchtigte. Bei Erbach war der Sturm ſehr ſicher.
den 17 April ihre Vorrunden zur Handballmeiſterſchaft ſtädter auch im Falle eines Sieges am Sonntag nur auf 5 Punkte Groß=Bieberau litt unter Schußpech. — Die erſatzgeſchwächten
Alt=
kommen.
berhauſen, SpVgg. Fürth—Pol. Spandau oder Greif Mitteilungen durch, ſo daß auf die Bekanntmachungen der Vereine Verluſt ſeines Mittelläufers war Gundernhauſen der Sieg jedoch
Fürth Hagen 05—St. Georg Hamburg in Hagen, Po= ſelbſt hingewieſen werden muß. Von Eberſtadt hört man, daß die nicht zu entreißen, die Stürmerleiſtung gab den Ausſchlag.
u.Polizei Cottbus in Deſſu. Polizei Berlin—Hin= Liga am Sonntag ausſetzt, und Münſter dürfte durch Abſage ſeines Die erſten Mannſchaften lieferten ſich in Momart ein ſchnelles,
Uenſtein in Berlin. Polizei Weißenfels—VfB. Aachen, durch Pokalſpiel beſetzten Gegners ſpielfrei ſein. Urberach tritt in ſcharfes, aber gleichwertiges Spiel, das bis 5 Minuten vor Schluß
Bielefeld in Weißenfels, Poſt Hannover—Polizei Halle Offenbach zu einem Pokalſpiel an. Pfungſtadt erwartet den ſtar= noch 5:5 ſtand, nun an Härte zunahm und dann Momart im
End=
ken 4=Meiſter FC. 07 Bensheim, während in Griesheim Ale= ſpurt noch zweimal erfolgreich war. Es macht dem unterliegenden
e Turnerſchaft: Tbd. Duxlach=TSV. Eßlingen in mannia Worms (Pokalelf) antritt.
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5—3
Sl;
Schwerathlekfik.
Beginn der Gruppenkämpfe.
ſämtliche Kreismeiſter im Mannſchaftsringen der
tſtehen, beginnen nunmehr die Kämpfe in den
Grup=
ar gehört der Rhein=Main=Bezirk zur Gruppe Weſt=
Von dem Gruppenleiter ſind die Kreis= bzw.
Bezirks=
folgt ausgeloſt:
brücken — Alsfeld; 2. Oberſtein — Koblenz; 3. Groß=
Köln=Mülheim.
treter unſeres Bezirks „Vorwärts Groß=
Zim=
zum Vorkampf am Samstag abend in Mülheim
ückkampf findet am Samstag den B. April.
Groß=Zimmern ſtatt. Groß=Zimmern hatte bei
T9 Pech denn Köln=Mülheim gehört zu den ſtärkſten
von Deutſchland und dürfte ſicherlich bei den End=
2skämpfen um die deutſche Meiſterſchaft mitſprechen.
Zimmern gegen eine derartig ſtarke Mannſchaft
ngen will, muß es ſchon in ſtärkſter Aufſtellung und
Zen ſämtlicher Kräfte antreten.
Schwimmen.
Heute abend 19.45 Uhr.
Eſchland — Offenbach 96 (Herren). Nikar Heidelberg
(Damen) und Tade, 1846 (Waſſerball).
Den nochmals auf die heutigen Großkämpfe aufmerk=
Darmſtädter Schwimmklub „Jung=Deutſchland” heute
Uhr im ſtädtiſchen Hallenbad gegen obige Vereine
die Jung=
Darmſtadt
. In den
ve Algenen erwart wuche. erſter Linie die glate Ne.
derlage in Eppertshauſen mit ſich brachte. Dazu kam noch, daß
die Darmſtädter das Pech hatten, gerade bei dieſen Spielen zwei
ihrer beſten Kräfte zu verlieren, ſo daß eine Umſtellung für das
Spiel am Sonntag nicht zu umgehen iſt. Wie ſich dies bewährt,
dürfte erſt nach dem Spiel feſtzuſtellen ſein, wodurch natürlich auch
die Revanche in Frage geſtellt iſt. Hoffen wir, daß der Beſſere
das gute Ende für ſich in Anſpruch nehmen kann, und ſich beide
Teams Mühe geben, den Zuſchauern ihr wirkliches Können zu
zeigen.
Vor dem Hauptſpiel ſtehen ſich die Reſerven beider Vereine
gegenüber. Auch hier dürfte ſich ein ſchönes Spiel entwickeln, da
mit dieſer Begegnung ebenfalls zwei Meiſter die Klingen kreuzen.
Handball im Odenwaldgau der 9.T.
Die Ergebniſſe vom 10. April:
Langſtadt — Nieder=Klingen 3:8; Groß=Zimmern — Lengfeld 11:6;
mannia Worms (Pok.); Germania 03 Pfungſtadt — FC. 07 2 Mannſch. 6:65: Momart — Steinbach 7:5, 2. Mannſch. 7:3;
Reinheim — Klein=Zimmern 5:3; Zell — Michelſtadt 5:3;
Der 17. April ſoll nun endlich die Frage nach dem Meiſter, M.Grumbach 2. — Böllſtein 1. 5:6; Steinbuch 2. — Beerfelden 1.
11:2.
Ein Mißſtand ſcheint einzureißen! Es werden Spiele
verein=
verſtändnis beider Vereine erfolgte — Verlegung des Spieles nach ſoviel Diſziplin aufbringen, einmal abgeſchloſſene Spiele auszu=
Das Treffen in Langſtadt verlief ſehr anſtändig. Der Gaſt=
In Wixhauſen ſollte das letzte Verbandsſpiel der Kreisliga; durch ſein Innenſpiel keine Erfolge (6:0). Nach der Pauſe
bedien=
ſteigen. In beiderſeitigem Einverſtändnis wurde es wegen der ten die Gäſte die Flügel und liefen auch ſonſt zu ihrer wirklichen
Spielſtärke auf. Nach ſtarkem Druck ſtellten ſie das Ergebnis auf
Auch um den Aufſtieg zur Kreisliga ſteigt der letzte 6:4. Groß=Zimmern geriet durch die Drangzeit Lengfelds etwas
reits entſchieden, da Eppertshauſen (3 Siele — 6 Punkte) und vor der Pauſe auf 3:0. Groß=Bieberau brachte kein Tor fertig,
Rot=Weiß (3 Spiele — 3 Punkte) ſich vor Ober=Ramſtadt (4 Spiele, obwohl ſein Halblinker frei am Schußkreis ſtand. Nach dem Wechſel
heimer hatten in der 1. Hälfte wenig zu beſtellen, Stand 2:6 für
Ueber den Privatſpielbetrieb ſickern nur ſpärliche Gundernhauſen. In der 2. Hälfte holte Altheim ſtark auf. Trotz
Teil keine Ehre, wenn er durch Beſchimpfen des Schiri ſeinem
Aerger über die Niederlage Luft machen will. — Die Sache in
Entſcheidungsſpiel FV. 06 Sprendlingen-Polizei Darmſtadt
Reinheim war in der 1. Hälfte ausgeglichen. In der 2. war zuerſt
auf dem Sportplatz am Woogsdamm in Groß=Gerau.
Klein=Zimmern im Vorteil und ſtellte das Ergebnis auf 3:1. Die
letzte Viertelſtunde gehörte Reinheim, das noch 4 Treffer erzielte.
Nachdem in allen Kreiſen bereits der Meiſter feſtſteht, ſoll Die Gäſte ſpielten gegen Schluß ſehr hart. — Michelſtadt trat mit
am kommenden Sonntag auch der Meiſter des Kreiſes Starken= 9 Mann an, die es im Laufe des Spiels auf 11 ergänzte. Durch
burg ermittelt werden. Nach 26 ſchweren Verbandsſpielen ſtehen, den naſſen Platz kam kein flüſſiges Spiel auf. Die Zeller ſollten
Sprendlingen und Polizei Darmſtadt punktgleich an der Spitze ihre lauten Zurufe unter ſich ſein laſſen, das bringt zuviel Unruhe
der Tabelle, ſo daß ein Entſcheidungsſpiel auf neutralem Platze ins Spiel. Es iſt ſchön, wenn ſich recht viel Zuſchauer am Kampf
erforderlich iſt. Dieſes Spiel findet am Sonntag, nachmittags beteiligen, nur ſollten ſich ihre Zurufe in den Grenzen des Er=
3 Uhr auf dem Platze des Sportvereins 1916 in Groß=Gerau, laubten halten. — Die Schußfreudigkeit gab Böllſtein den Sieg.
(Am Woogsdamm) ſtatt. Ueber den Ausgang des Spiels läßt Das Treffen in Steinbuch war in der 1. Halbzeit ausgeglichen, nur
ſich keine Vorausſage machen. Die beiden Gegner ſind als gleich= fehlte Beerfelden der genaue Torſchuß. Nach der Pauſe verlor
ſtark anzuſehen und dürften die ſtäkeren Nerven und die beſſere das Spiel ſeinen Reiz. Beerfeldens Tormann verließ ſchließlich
Tagesform für den Sieg ausſchlaggebend ſein. Mit einem ſpan= ſein Heiligtum. Was ſoll man dazu ſagen? Steinbuch hatte
nenden Verlauf des Spiels iſt ſomit beſtimmt zu rechnen. An
die Zuſchauer ergeht die dringende Bitte, während des Spieles mehrere Spieler ſeiner 1. Mannſchaft in die 2. eingeſtellt.
Am kommenden Sonntag ſpielen: Groß=Umſtadt — Tgd
Nie=
ſich ruhig und ſachlich zu verhalten, damit ein einwandfreier
Verlauf gewährleiſtet iſt. Die Parole für die Fußballanhänger der=Roden 3.30 Uhr. 2 Mannſchaften 2.15 Uhr; König — Erbach
heißt alſo: Auf nach Groß=Gerau zur Meiſterſchaftsentſcheidung! 3.30 Uhr, 2. Mannſchaften 2 Uhr; Lengfeld — Groß=Bieberau
3 Uhr. 2. Mannſch. 2 Uhr; Gundernhauſen — Klein=Zimmern
Um den Aufſtieg!
3.15 Uhr. 2. Mannſch. 2 Uhr: Steinbach Kirch=Brombach 3.15
Rot=Weiß Darmſtadt — FV. Eppertshauſen.
Uhr. 2. Mſch. 2 Uhr; Beerfelden — Zell 2.30 Uhr; Richen
Spachbkücken 3 Uhr; Momart 2. — Zell 2. 2 Uhr Altheim
Zum letzten Spiel um den Aufſtieg empfangen die Rot=Weißen// Hainſtadt 3.15 Uhr: Schaafheim — Schlierbach 3 Uhr:
Nieder=
am kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr, den an erſter Stelle Klingen — Böllſtein 3 Uhr; Hergershauſen — Langſtadt 2.30 Uhr:
ſtehenden FV. Eppertshauſen. Gerade dieſes Zuſammentreffen der Groß=Zimmern — Damm 3.45 Uhr. 2. Mſch. 2.30 Uhr. Bei dieſen
beiden (man kann heute ſchon ſagen) Liganeglinge wird ein beſon= Spielen darf man geſpannt ſein auf die Treffen in Groß=Umſtadt,
deres Intereſſe erwecken. Die Gäſte ſind in Darmſtadt noch wenig in Groß=Zimmern und ſchließlich auch in König.
bekannt. Die Mannſchaft beſitzt in allen Reihen eine gute
Aus=
geglichenheit, und neben dem techniſchen und klugen Zuſammen=
—Der DFC. Prag konnte in einem Trainingsſpiel gegen die
ſpiel ſteht in dieſer Elf eine Stürmerreihe, die ſich ſehen laſſen
kann. Drei Spiele, 6 Punkte ſind das bisherige Reſultat dieſer rſchechiſche Fußball=Nationalmannſchaft vor 4000 Zuſchauern ein
Mannſchaft, welches wohl ihre Stärke am beſten dokumentiert, ehrenvolles Unentſchieden von 1:1 erzielen. Die Deutſchböhmen
Rot=Weiß konnte in den Aufſtiegsſpielen nicht ganz ſo abſchneiden, befinden ſich zurzeit wieder in glänzender Verfaſſung.
Mach der Preisſenkung von
5Pfg auf 33Pfg hat OBERSI
in Qualität und Preis den
Friedensſtand von 1913 erreicht!
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Nummer
DARHSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
FAwei neue Methoden
von Abfallverwertung.
Nebenprodukte, die man früher zum Abfall warf, ſind ſchon
bielfach zum Ausgangsmaterial bedeutender Induſtriezweige
ge=
worden. Das Beſtreben der neuzeitlichen Technik geht daher
immer mehr dahin, den Begriff des Abfalles vollſtändig
aus=
zuſchalten und aus ſcheinbar uutzloſen Stoffen noch wertvolle
Dinge zu ſchaffen. Was früher auf die Halde geworfen wurde
und ſich in hohen Bergen ohne Verwendungszweck als läſtiges
Gut anſammelte, wird heute weiter verarbeitet und möglichſt ſo
weiter verarbeitet, daß ein wirtſchaftlich hohes Ergebnis erzielt
wird. Als einige klaſſiſche Beiſpiele hierfür ſeien erwähnt: Die
Abraumſalze der Kaliinduſtrie, der Steinkohlenteer der
Gas=
werke, das Ausgangsprodukt einer weit verzweigten chemiſchen
Technik, die Gewinnung von Leuchtgas aus Abwaſſerſchlamm.
Was man früher auf Halden ſchütten mußte, was zum
Leid=
weſen der Nachbarſchaft die Luft verpeſtete (z. B. Hochofengas),
was unſere Gewäſſer verunreinigte, wird heute nutzbringend
verwertet.
Zwei Beiſpiele ſollen zeigen, wie durch geſchickte
Verwer=
tung kleinſter Abfallteile neue Werte geſchaffen werden können.
Eine der größten Elektrizitätsgeſellſchaften der Welt hat
metho=
diſch ihr Werk durchforſcht, um alles, was irgendwie wieder
verarbeitet werden kann, zu nutzen. Die Geſellſchaft hat zum
Teil ganz neuartige Verfahren ausgearbeitet. Beim Bau
elek=
triſcher Apparate und Maſchinen bleiben häufig kleine Enden
von Kabeln und Leitungsdrähten übrig. Im einzelnen wertlofe
Neſte. Sammelt man dieſe aber in einem Rieſenbetrieb, ſo
kommen große Mengen zuſammen. Dieſen Reſten wird in
eigenen Maſchinen gewiſſermaßen das Fell über die Ohren
ge=
zogen. Die aus Baurwolle Gummi, Gutapercha und ſonſtigen
Stoffen beſtehende Umhüllung wird abgelöſt. Der blanke
Kupferdraht bleibt übrig. In einem Sandſtrahlgebläſe werden die
Drahtreſte gereinigt, wobei auch die letzten Spuren anhängender
Stoffe der Umhüllung weggenommen werden. Selbſttätig
wer=
den dieſe Drähte nach ihrer Dicke ſortiert. Dann wandern ſie
in eine elektriſche Stumpfſchweißmaſchine, in der die Enden
glühend gemacht und aneinandergepreßt werden. So gewinnt
man aus dem Abfall große Mengen brauchbarer Leitungsdrähte.
Auch die übrigen Beſtandteile, wie Baumwolle, Gummi uſw.
werden wieder verwandt.
Wenig beachtet wird der Abfall an alten Rägeln, Schrauben,
Bolzen, Nieten. In ein. Inen Städten werden dieſe Reſte aus
dem Müll ſortiert und die wiedergewonnenen Eiſenteile werden
als altes Eiſen eingeſchmolzen. Die Gefahr, die dieſer Abfall
auf den Straßen für die leicht verletzbaren Autoreifen bilden,
haben neuerdings dazu geführt, daß man in den ſtädtiſchen
Straßen und auch auf Lanoſtraßen Reinigungsmaſchinen fahren
läßt, in denen dicht über der Straßendecke ſtarke Elektromagnete
angebracht ſind. Hier ſammeln ſich nach und nach zentnerwene
Schrauben, Nägel und ähnliche Eiſenteile an. So hat z. B. das
Straßenbauamt in Nord=Dakota auf einer Strecke von 1900
Kilometer 6300 Kilogramm Eiſenteile aufſammeln laſſen, je
Kilo=
meter alſo etwa 3,5 Kilogramm. Sicherlich ein großer Nutzen
für die Bereifung der Kraftwagen. Auch bei Abbrüchen von
Gebäuden, Brücken uſw. bildet ſich viel derartiger Abfall, der
als altes Eiſen nur wenig Wert hat. Man hat deswegen
Ver=
fahren ausgearbeitet, die es ermöglichen, Schrauben zu
Schrau=
ben, Nägel zu Nägeln, Bolzen zu Bolzen uſw. ausſortieren zu
können. Alle dieſe vorſortierten Gruppen werden in einer
neu=
artigen Maſchine behandelt, die die einzelnen Beſtandteile nach
der Größe ſcheiden. Die Maſchine beſteht aus zwei langen
koniſch zulaufenden Walzen, die von einem Elektromotor
gegen=
läufig angedreht werden. Der Zwiſchenraum zwiſchen ihnen
iſt am einen Ende groß und wird nach dem anderen zu immer
ſchmäler. Je nach der Größe fallen ſie an verſchiedenen Stellen
des Zwiſchenraumes in untergeſtellte Käſten. Die einzelnen
Größen werden dann für ſich entroſtet, eventuell neu angeſchärft
oder ſonſt wie behandelt. Wenn auch kein neues Material ſo meter, 0 Klngeltaster, r) Telephon, 8) Licht, 1) Thermometer,
entſteht, ſo werden doch immerhin noch beſſere Preiſe für dieſe
ſo bearbeiteten Abfallſtoffe zu erzielen ſein, wie wenn ſie als
Alteiſen verkauft werden.
F Tauchtechnik.
Von F. W. Landgraeber, Essen.
Nicht nur für Schiffahrt, Bergbau und Tiefbau ſpielt die Sauerſtoffmenge wird einer beſonderen, dem Hochdruckſammler
Tauchtechnik eine hervorragende Rolle, ſondern auch für die
Auf=
ſuchung von nutzbaren Lagerſtätten wie Gold, Eiſenerze, Kohle,
Oel und anderen wertvollen Naturſchätzen am Meeresgrund.
Unſere Erdoberfläche nähert ſich hinſichtlich der für uns wichtigen
Hilfsquellen nicht nur bezüglich nutzbarer Vorkommen, ſondern
auch bezüglich der Nahrungsmittel einer Grenze, die es geboten
erſcheinen läßt, einen Blick in die Tiefe auf die Reichtümer des
Meeresbodens zu werfen. Die unerforſchten Hilfsquellen der
Ozeane an animaliſchen und pflanzlichen Stoffen überſteigen
aller Wahrſcheinlichkeit nach diejenigen des Feſtlandes. Die
untermeeriſchen Mineralreichtümer ſollen nach Anſicht von
Geo=
logen bedeutend größer ſein, als die bisher auf dem feſten Lande
bekannt gewordenen.
lichen techniſchen Hilfsmitteln. Dieſe haben jedoch in neuerer Zeit
einzugehen.
Seit es dem amerikaniſchen Zimmermann Phipps in der
zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelungen war, unter
Nach=
erfindung der Taucherglocke mit dieſer in wenigen Tagen 500 000
Pfund Sterling an Gold und Silber aus einem geſunkenen
Schiffe zu heben, hat die Erfindertätigkeit vielfache
Verbeſſerun=
gen an den Ausrüſtungen der Taucher veranlaßt.
Mehr als 60 Meter Tauchtiefe waren bis vor kurzem nicht
möglich. In der Neuzeit gelang es einem deutſchen
Unterneh=
men, der Firma Neufeld und Kuhnke, einen Panzertaucher
herauszubringen, mit dem eine Tiefe von weit mehr als 100 Sauerſtoffapparat mit chemiſchem Filter. Ferner iſt er mit einem
Metern erreicht wurde. Bei 120 Meter Tiefe kann ein Taucher
noch einen Meter weit ſehen, in Tiefen von über 150 Metern
herrſcht bereits vollkommene Finſternis. In dieſer Tiefe muß bei
künſtlicher Beleuchtung ſeitens des Tauchers gearbeitet werden.
In den Tropen reicht das Sonnenlicht tiefer, etwa auf 200 Meter
hinab. Da bei je 10 Meter Waſſertiefe der Druck, dem der
Tauch=
apparat ausgeſetzt iſt, um eine Atmoſphäre, das iſt ein kglaca, wiegenden Batteriekaſten auf den Boden des Zylinders
hinab=
ſteigt, ſo hat bei 150 Meter Tiefe der Tauchapparat einen Druck von
15 ksigem auszuhalten. Der vorerwähnte Apparat gleicht einer
geräumigen Ritterrüſtung. Seine Abmeſſungen ſind jedoch bedeu= Oberfläche.
tend größer und ſeine Formen ſtabiler. Aeußerlich ähnelt der
turm=
förmige Körper dem Kommandoturm eines U=Bootes. Das
bei=
gegebene Bild und die Erläuterungen geben vollen Aufſchluß
über die innere Einrichtung des Tauchers. Das Material des wurde die Erreichung einer Tauchtiefe von 150 Metern verlangt.
Rumpfes iſt aus Siemens=Martin=Stahl geſchweißt, bzw.
getrie=
ben. Hierdurch werden bei größerer Feſtigkeit und Dichte ge= Tiefenweltrekord bei Tauchverſuchen. Bei den Verſuchen im
nigkeit gegen
meche=
vinge Wandtärken und grrße Biderfa
niſche und chemiſche Einflüſſe erzielt. Mit Ausnahme der
Taucherſchuhe ſind alle Gliederteile aus ſcewaſſerbeſtändiger
Alu=
miniumlegierung hergeſtellt, während Kugeln und Kugelſchalen
aus roſtfreiem Nickelſtahl beſtehen. Das Dichtungsmaterial der
Gelenkkugellager iſt Cellon, ein ölbeſtändiger Gummi. Ein
ring=
förmiger Tauchtank am oberen Rumpfteil verleiht dem Taucher
die Fähigkeit, zu manövrieren. Hiermit kann dieſer nach Wunſch
und Lage ſeine Belaſtung vorne, achtern oder ſeitlich ändern.
Der Abttieb zu einer beſtimmten Tiefe geſchieht durch Einlaſſen
von Waſſer in die entſprechenden Tauchtanks, während ein
Auf=
trieb durch Ausblaſen von Waſſer mittels Preßluft oder Sauer=
Taucher, ein Hamburger Ingenieur, die bis dahin
Tiefe von 200 Meter unter dem Waſſerſpiegel. Na
Mitteilungen iſt es jetzt gelungen, beim Tauchen im
bis auf 500 Meter hinabzukommen. Welch ungeher
ſchritt, wenn man bedenkt, daß der ungeſchützte Me
geborene der Südſeeinſeln) bis zu 30 Meter
hinab=
hier 3—4 Minuten verweilen kaun.
Ein Vergessenen
Gedenktag.
Am 1. Januar d. J. hat das Meter in Heſſen ſein
Dienſtjubiläum gefeiert, ohne daß man hiervon beſon
genommen hat. Der Norddeutſche Bund führte durch
vom 17. Auguſt 1868 eine neue Maß= und Gewichtsor
die am 1. Januar 1872 in Kraft trat. Ein beſondere
Geſetz vom 7. Auguſt 1869 führte dieſes neue Maß au
Teile Heſſens ein, die nicht dem Norddeutſchen Bund
Gleichzeitig wurde ein Maßſyſtem beſeitigt, das ſeit 18
das ganze Land einheitliches, auf der Dezimalteilun
des Längenmaß für Heſſen geſchaffen hatte. Vor 1817
Ort ſeinen beſonderen Längenmaßſtab, den Fuß, der
teils in 12 Unterteile, Zoll genannt, aufgeteilt war.
es für Handel und Gewerbe ſchon einen ungeheuren
daß das Land mit der Einführung des heſſiſchen Fußes
mäßiges Längenmaß hatte, ſo war der nächſte Schrit.
gleichmäßigen Maß im ganzen Reiche, denn der Nordder A
wurde ja noch vor Wirkſamkeit des Geſetzes von 1868 5
Deutſche Reich abgelöſt, von nicht geringerer Bedeutur f
zeitig mit dem Maß wurde auch die Normaleichungs
geſchaffen, die die Vergleichung und Prüfung aller im
nutzten Maße zur Aufgabe hatte.
Es mutet eigenartig an, wenn in dem damaligen C
den Benennungen, die ſich allgemein eingeführt haben,
Bezeichnungen angegeben ſind, die heute niemand mehr
wurde beiſpielsweiſe das Meter auch als der „Stab”,
meter als „Neu=Zoll”, das Millimeter als „Strich”
Eine beſondere Benennung für 10 Meter, wie Dekamet ſ=
„Kette’, iſt heute auch nicht mehr üblich. Bei den Hohl m
den wir ebenſo merkwürdige Bezeichnungen wie: „Kul
Kubikmeter, oder „Kanne” für Liter, oder „Faß für
Dagegen hat ſich das Maß eines „Scheffels” für 50 Li
treidehandel erhalten. Auch ein Gewicht von 10 Gramm E
gramm oder Neu=Lot bezeichnet, iſt nie gebräuchlich ſau
Dagegen ſind die Flächenmaße Ar und Hektar heute no
meiner Benutzung. Bedauerlich iſt, daß man damals be
wahl von Bezeichnungen des Guten zuviel tat. Die (
hat von ſelbſt eine ſtrengere Auswahl getroffen, und
zeichnungen zur Geltung gebracht, die notwendig ſind. !
geweſen, man hätte die Bezeichnung für „Pfund” und
garnicht erſt zugelaſſen, ſondern man hätte damals glei
dige Arbeit geleiſtet und mit der Einführung des mei ſ
zimalſyſtems auch dieſe nicht hineinpaſſenden Bezeich
ſeitigt. Die Bevölkerung hätte bei dem Umlernen gleig ſ
altgewohnten Begriffe abgelegt, was bis heute nicht
und was wohl auch, nachdem die Gelegenheit einmal
bald nicht wieder möglich werden wird.
a) Telephonkabelanschluß, b) Seilabwurf, c) Signalklappe,
0) Entlüttungsventil, e) Auftriebstank, 1) Sauerstofflaschen, g)
Ab-
sperrrentile (außen), h) Reduzierventil, 1) Absperrventil (innen),
k) Dosierungsventil, 1) Ausstromdüse (für Atmung), m)
Atmungs-
patrone, n) Maske mit Schlauch, o) Manometer, p)
Tiefenmano-
u) Barometer.
ſtoff aus den Tauchtanks herbeigeführt wird. Zu dieſem Zwecke
beſitzt der Tauchapparat an der Rückwand des Oberrumpfteils
ſechs Stahlzylinder mit 12 Liter Preßluft zu 150 Atmoſphären.
Dieſe Vorkehrung ermöglicht dem Taucher ein mehrmaliges
Hoch=
ſchießen durch völliges Ausblaſen der Tauchtanks aus jeder Tiefe.
Je nach der vorausſichtlichen Tauch= oder Arbeitsdauer werden
zwei bis vier Luftreinigungspatronen von je zweiſtündiger
Ar=
beitsdauer verwandt. Die für die Luftergänzung notwendige
angeſchloffenen Sauerſtofflaſche entnommen. Jede Flaſche reicht
für eine dreiſtündige Tauchzeit. Zur Erhöhung des
Sicherheits=
gefühls des Tauchers wurde dieſe Luftreinigungsanlage in Form
einer geſchloſſenen Ringrohrleitung gebaut. Dieſe Einrichtung
zum Atmen ermöglicht dem Taucher ſelbſt bei völlig
vollgelau=
fenem Apparat eine ſichere Luftzufuhr. Die Verbindung zwiſchen
Taucher und Oberfläche beſteht aus einer Halte=, bzw.
mehr=
adrigen Telephonleine, die im oberen Rumpfteil ſlippbar
ange=
bracht iſt. Eine ſichere Verſtändigung zwiſchen dem Taucher und
der Bedienungsmannſchaft iſt in dreifacher Hinſicht gewährleiſtet,
und zwar durch Zugſignale an der Halteleine, durch
Lautſprech=
telephon und durch Austauſch von Morſezeichen mittels
Sum=
mer. Ein ſiebenadriger Telephon=Kabel vermittelt die Innen=
Bislang ſcheiterte ihre Aufſuchung an den hierzu erforder= beleuchtung des Tauchapparates zum Ableſen der
Meßinſtru=
mente wie Tiefenmanometer, Thermometer uſw. Im Falle eines
derart bedeutſame Fortſchritte gemacht, daß es ſich verlohnt, kurz Feſthakens der Leine können Halteleine und Telephonkabel
jeder=
auf die Entwicklung und den heutigen Stand der Tauchtechnik zeit geſlippt werden, worauf der Apparat durch Ausblaſen der
Tauchtanks aus eigener Kraft an die Oberfläche gelangen kann.
Ein anderer Tauchapparat zur Unterſuchung untermeeriſcher
Verhältniſſe wurde von dem bekannten Forſcher Dr. Hartmann
konſtruiert. Sein ſogenannter Tauchzylinder beſteht aus einem
Stahlmantel und vermag mit ſeinem Erſatzapparat Sauerſtoff
für 36 Stunden aufzunehmen. An einem Stahlkabel kann er bis
in jede gewünſchte Tiefe niederſinken. Dieſes Stahlkabel iſt
faſt drei Meilen lang. Der Stahlzylinder, von der Firma Krupp
angefertigt, hält einen Druck bis in eine Tiefe von 400 Metern
aus. Zum Aufſaugen des ausgeatmeten Kohlenoxyds dient ein
Ozongenerator, einem Periſkop, einer Radioausrüſtung und
einem Telephon verſehen. Dieſer Tauchapparat kann zwei
Per=
ſonen aufnehmen zur Bedienung einer beweglichen Bildkamera
mit Lampen von hoher chemiſcher Strahlenwirkung. Im Falle
eines Zerreißens oder Verwickelns des tragenden Kabels iſt es
möglich, durch Druck auf einen elektriſchen Knopf den
ſchwer=
zulaſſen. Hierbei behält der Zylinder ſeine ſenkrechte Lage mittels
drei elektriſch betriebener Propeller bei und ſteigt ſofort an die
Kürzlich beſtellte die türkiſche Marine bei einer deutſchen
Firma einen Tieftauchapparat, der eine Höchſtleiſtung auf dem
Gebiete der Tauchtechnik darſtellt. Von der türkiſchen Regierung
Die größte bisher erreichte Tiefe betrug 135 Meter. Sie galt als
Marmarameer mit dem neuen deutſchen Apunat grzielte der
Haftfeste Stiele
In der Land= und Forſtwirtſchaft taucht immer
Frage auf, wie man am haltbarſten Hammer. Hacke,
A=
am Stiel zu befeſtigen vermag. Es ſind alle möglick
gungsarten erſonnen worden, aber am häufigſten iſt
der gewöhnliche Holz= oder Eiſenkeil im Gebrauch,
ordentlich praktiſcher Gedanke iſt jedoch neuerdings in
nannten Sfix=Keil verwirklicht, deſſen Schneidfläche i
verſchiedenen Richtungen angeſchärfte Teile geteilt iſt.
dieſen Keil in das Holz ein, ſo ziehen ſich die Teile d
ſeitlich nach verſchiedenen Richtungen in das Holz hin
geben auf dieſe Weiſe eine unbedingt ſichere Befeſtigun
zeugs. Beim Eintreiben des Keiles geht man am be
Weiſe vor, daß man den Stiel etwa bis zu einer halb
einſägt; bei kleinen Keilen für Hämmer uſw. iſt dieſe
den jedoch nicht erforderlich. Das Eintreiben des Keil
Möglichkeit ſchräg zur Arbeitsrichtung geſchehen, wie
bildung hervorgeht. Iſt der Stiel abgebrochen, ſo ſä
unmittelbar unterhalb des Werkzeuges ab. Der in
ſteckende Teil kann dann leicht entfernt werden.
Dieſe praktiſche Erfindung wird dazu beitragen, de
manchen Aerger zu erſparen und ihm eine noch größer
in der Führung ſeines Werkzeugs zu geben, wenn er ü
daß Stiel und Werkzeug feſt miteinander verbunden
NEUE BÜCHER UND ZEITSCH
* Die Zentralheizung und ihre Bedienung. Ein Taſ
Anleitung, herausgegeben von Dr.=Ing. H. Die
erweiterte Auflage; in Ganzleinen gebund. 3,50 M
verlag Karl Hähnchen, Halle a. S.
Allein der Umſtand, daß innerhalb weniger Mone
Auflage erſchien im Dezember 1930 — drei Auflage
ſind. beweiſt, daß das vorliegende Taſchenbuch, wie
1 Auflage vorausſagten, eine Lücke auszufüllen wußt!
Auflage iſt durch einen Anhang erweitert, in dem die
Verbrauchs an Brennſtoffen und die Verteilung de
behandelt wird. Gerade das erſte Thema wird viele
intereſſieren, auch wenn ſie ſichere Schlüſſe hierbei
können. Die Frage: „Wieviel Koks haben Sie di
verbraucht?”, kehrt durch die Not der Zeit ſtändig v.
billige Preis des Buches wird ſicherlich durch die 1
mäßigen Hinweiſe, die es beſonders im Kapitel 10 un ſe
Beſprechung des Heizbetriebs und der Störungen im
gibt, leicht wieder eingeſpart werden.
* Selbſterklärende Baypläne. Verlag Rothgießer u. 2
Berlin N. 24, Lilienſtraße 139/40. Preis in Ge
je 2,50 RM.
Die neueſten Baupläne, Nr. 15 „Herkules” — 1
anode mit Heizwicklung für wechſelſtromdirektgeheizte
und Nr. 16 „Gleichſtrompierer” — 4=Röhren=Schimm
empfänger für Gleichſtromvollnetzbetrieb 220 Volt —
ebenſo wie ihre Vorgänger durch ihre leichte Verſtänt
Photographien der Einzelteile, Stückliſte, Bohr= und M
in Originalgröße erleichtern die Beuntzung.
Gefälſchke Schakanweiſungen
er den Akkiven der Kreuger 4 Toll A.-G.
Stockholm, 14. April.
Londoner „Financial Times” hatte behauptet, daß ſich
sländiſche Bonds in Höhe von etwa 300 Millionen
Kro=
den Aktiven der Kreuger u. Toll A.=G. befinden ſollten.
Stockholmer Morgenzeitungen wollen wiſſen, daß dieſes
den Tatſachen entſpricht. Beſtimmte Angaben waren
cht zu erhalten. Alles ſpricht aber dafür, daß es ſich ſo
3wie die „Finansial Times” meldet. Die Fälſchungen
n italieniſchen Schatzanweiſungen beſtehen, deren
Echt=
italieniſcher Seite beſtritten wird, da Kreuger
über=
inerlei Geſchäftsverbindungen mit Italien unterhalten
u erfahren wir noch von anderer Seite: Während die
daß Kreuger doppelte Serien von eigenen Aktien
her=
en habe, ſich bisher nicht beſtätigt haben, verdichtet ſich
icht, daß ſich im Portefeuille des Kreugerkonzerns
ge=
talieniſche Staatsobligationen im Nennwerte von 300
Kronen befinden. Svenska Dagbladet” erinnert daran,
einiger Zeit Gerüchte auftauchten, Kreuger verhandele
en über ein Zündholzmonopol. Die Zeitung deutet an,
Gerüchte mit Abſicht ausgeſtreut wurden, um die Bilanz
er zu machen. Eine Beleihung der damals
geheimnis=
egebenen italieniſchen Obligationen — als Grund für die
Stuerei wurde angegeben, daß die Transaktion aus
poli=
ünden nicht veröffentlicht werden dürfe — hat nicht
ſtatt=
da ja ſonſt die Fälſchung entdeckt worden wäre. Es iſt
glich, daß ein Teil der Obligationen im Austauſch mit
Papieren in das Portefeuille der Tochtergeſellſchaft
ge=
ſt. Man nimmt an, daß International Match dieſe fal=
en jeniſchen Obligationen im Austauſch gegen einen Poſten
Staatsobligationen erhalten hat, die Kreuger ſpäter
mmer neue Kreuger=Anregelmäßigkeiten.
Hal Kreuger für 390 Millionen Kronen italieniſche Staakspapiere gefälſchk?
Die umiangreichen Ranipplakionen wachſen ſich zu einem Skandal aus.
lagen, eine Kleinigkeit leichter ein. Nachdem es vorgeſtern mit
3,78½ gegen den Dollar geſchloſſen hatte, eröffnete es geſtern mit
3.77½, gegen Mittag erholte es ſich auf 3,771 Der franzöſiſche
Franken lag dem Pfund gegenüber ziemlich feſt, während er den
anderen Deviſen gegenüber gut gehalten war. Später war er
jedoch allgemein etwas leichter. Die Reichsmark konnte ſich gut
behaupten, ſie notierte in Amſterdam 55,59½, in Zürich 122,00, in
Paris 601 und in London 15,90. Der Dollar lag international im
Zuſammenhang mit der neuen Aktion des Federal=Reſerve=Board
feſter, während der holländiſche Gulden ſchwächer tendierte. Die
übrigen Deviſen blieben meiſt unverändert.
Ihl keinerlei amtliche Angaben über die Angelegenheit
und wahrſcheinlich auch in den nächſten Tagen noch nicht
ten ſind, dürfte die Meldung richtig ſein. Die frühere
daß Kreuger deutſche Staatsobligationen doppelt, zuerſt
national Match und ſpäter bei Skandinaviska Kredit
beliehen habe, iſt alſo dahin zu berichtigen, daß Kreuger
A iternational Match hinterlegten deutſchen Paviere gegen
ſäk) italieniſche Staatsobligationen ausgetauſcht hat.
Schwediſche Zündholzaktiengeſellſchaft hat am Mittwoch
enr zeige bei der Polizei erſtattet über neue
Unregelmäßig=
der Couponabteilung der Geſellſchaft. Der in die
Mani=
auz bei Kreuger u. Toll verwickelte und bereits verhaftete
Robſahm hat mit der neuen Angelegenheit nichts zu
Reviſion, die zur Entdeckung der Veruntreuungen Rob=
Arte, iſt jetzt abgeſchloſſen und hat ergeben, daß eine
on 47 650 Kronen fehlt. Wie die Polizei mitteilt, hat
keine beſtimmte Spur von den Tätern.
e ier und Frankfurker Effekkenbörſe.
ſeginn des geſtrigen Berliner Effektenverkehrs war die
uu g ziemlich freundlich. Die Spekulation zeigte wiederum
ſa-uckungsneigung. Das Geſchäft war im allgemeinen
ziem=
doch vermochten ſich faſt durchweg Beſſerungen
durch=
ſetz3 da nirgendswo Abgabeneigung feſtzuſtellen war. Im
en übt das Publikum Zurückhaltung, einmal wohl, um
” irkungen des Verbotes militäriſcher Organiſationen der
2 abzuwarten, und zum anderen wegen der
Nicht=
ſt lgung der Hoffnungen auf eine
Herab=
ri des Reichsbankdiskontes. Der ſchwache Schluß
w 0ks, die Kreditausweitungspläne, des Federal Farm
arzund die Verlautbarungen über das
Arbeitsbeſchaffungs=
dar9 der Reichsregierung wurden lebhaft beſprochen, und
dies darauf, daß die Kriſe weder in Amerika noch in
ut1 d überwunden ſei, daß aber überall kräftige Beſtre=
49 r Regierungen zu beobachten ſeien, der Not zu begegnen.
2 rungen betrugen im allgemeinen 1—2 Prozent, d. h. die
iſe ſen damit etwa auf dem Frankfurter Abendniveau.
ſich onders freundliche Haltung fielen Kunſtſeideaktien auf,
E Ausland zu Tauſchoperationen benötigt werden, ferner
ut Zerger auf die 12prozentige Dividende und die ſehr
ſi. ilanz beinahe 4 Prozent anziehen. Schultheiß, Felten,
dre 2, Aſchersleben, Reichsbank und Bekula gewannen bis
zent. Deutſche Erdöl, die 3 Prozent geſteigert waren,
ſiüf als erſtes variables Papier nach der Wiedereröffnung
2 mit Plus=Plus=Zeichen. Vereinzelt waren auch kleine
8 feſtzuſtellen. Ausländer ruhig und nicht ganz einheit=
Sſchuldbuchforderungen wieder feſt und etwa 1 Prozent
K3 anziehend.
Wirkſchaftliche kundſchau.
Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.=G., Darmſtadt Auf der
Tagesordnung der auf den 21. Mai einberufenen
Generalver=
ſammlung der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.=G., Darmſtadt,
ſteht neben der Erledigung der Regularien für 1931 die
Beſchluß=
faſſung über die Herabſetzung des Grundkapitals auf 1 132000
RM. durch Einziehung von nom. 200 000 RM. im Beſitz der
Ge=
ſellſchaft befindlichen Stammaktien ſowie über die Verwendung
der hieraus gewonnenen Beträge. Gleichzeitig ſoll das
Stimm=
recht der Vorzugsaktien (120 Aktien zu je 100 RM.) von bisher
25 auf 20 Stimmen je Aktie herabgeſetzt werden.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt. Neue Verfahren. Wöllſtein: Kfm. Karl Köth in
Pfaffen=Schwabenheim. Gläubigerverſammlung und
Prüfungs=
termin 22. 4., Anmeldefriſt 10. 4. Lampertheim: Metzgermeiſter
Johann Griesheimer 9. Anmeldefriſt 22. 4.
Gläubigerverſamm=
lung und Prüfungstermin 30. 4. Beendete Konkurſe.
Gießen: Gewerkſchaft „Vorwärts”. Alsfeld (Heſſen): Andreas
Hamel 1. in Rainrod. Neue Vergleichsverfahren.
Nidda: Guſtav Schultheiß in Echzell. Vergleichstermin 2. 5. Alzey:
Karl Brück, Inhaber der Fa, W. Brück 1., Tabakwarenhandlung.
Vergleichstermin 3. 5. Gießen: Otto Bingel ſen.,
Möbelwerk=
ſtätten. Vergleichstermin 28 4. Wöllſtein (Heſſen):
Konfektions=
haus Kaufmann, Inh. Elſe Kaufmann. Vergleichstermin 22. 4.
Weitere Zunahme des franzöſiſchen Goldbeſtandes. Der
Rück=
gang des Goldbeſtandes der Bank von Frankreich um 47 Millionen
Franken, der in den letzten Tagen des März eingetreten war, iſt
in der erſten April=Woche wieder ausgeglichen worden. Nach dem
geſtern veröffentlichten Ausweis hat ſich der Goldbeſtand am 8.
April um 123,18 Millionen auf rund 76 909 Millionen Franken
er=
höht und erreicht jetzt einen neuen Rekordſtand. Gleichzeitig
gin=
gen die Deviſenbeſtände um 209 Mill. Franken zurück. Der
Bank=
notenumlauf verminderte ſich um 914,59 Millionen auf 82520
Millionen Franken. Die Golddeckung überſchreitet zum erſten
Male 70 Prozent (70,16 Prozent gegenüber 69,85 Prozent in der
Vorwoche),
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 14. April ſtellten ſich für
Kupfer; April 45.50 (46.50),. Mai 46 (46.25). Juni 46.50 (47),
Juli 47 (47.50). Auguſt 47,50 (48), September 48 (48.50), Oktober
48,50 (49), November 49.50 (49.75) Dezember 50.25 (50 25),
Januar 50.50 (51), Februar 51. (51.75), März 51.50 (52).
Ten=
denz: ſtetig. — Für Blei; April 16 (16.50), Mai 16.25 (16.50),
Juni 16.25 (17.50), Juli 16.50 (18), Auguſt 16.50 (18.50),
Septem=
ber 16.75 (18.75), Oktober 17 (19) November 17 (19.25),
Dezem=
ber 17.50 (19.50), Januar 18.50 (19.75), Februar 18.50 (20 25),
März 18.75 (20.50). Tendenz: luſtlos. — Für Zink: April 18
(19) Mai 18.25 (19) Juni 18.50 (19) Juli 18,75 (19.75), Auguſt
19.25 (20.50), September 19.75 (21), Oktober 20.50 (21.50),
Novem=
ber 21 (22). Dezember 21.50 (22,50), Januar 21.75 (23), Februar
22 (23.50) März 22,75 (23.25). Tendenz: ſtetig. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Produkfenbetichke.
Mannheimer Produktenbericht vom 14. April. Weizen inländ.
(75/76 Kilo), gut, geſund und trocken 28—28,50 ausländ. (73/74
Kilo), gut, geſund und trocken 27,50, Roggen inländ., gut, geſund
und trocken 22,50, Hafer inländ. 17—19, Sommergerſte inländ.
20—21. Futtergerſte 17,25—18, La=Plata=Mais mit Sack 17 75,
Soyaſchrot (Mannheimer Fabrikat) prompt 12,50—12,75,
Bier=
treber mit Sack 12,50—13, Trockenſchnitzel loſe 8,75—9, Wieſenheu
loſe 5,60—6,00, Rotkleeheu 5,80—6,20, Luzernkleeheu 5,90—6,60,
Stroh: Preßſtroh Roggen=Weizen 3,80—4,20, Hafer=Gerſte 3,40 bis
3,80, geb. Stroh Roggen=Weizen 3,80—4,20 Hafer=Gerſte 3,40 bis
3,80, Weizenmehl Spezial 0, neue Ausmahlung (Südd.
Großmüh=
lenpreis ab Mühle) mit Sack 38,25, dito mit Auslandsweizen 40,
Roggenmehl (70prozentige Ausmahlung) mit Sack 28,75—29,75,
Erdnußkuchen 13,50—13, 75. Tendenz: Die Forderungen für
deut=
ſchen Weizen ſind erhöht. In den letzten Tagen wurden einige
größere Poſten gekauft. Am Auslandsmarkt iſt infolge des
Devi=
ſenmangels kein Geſchäft. Die Börſe verkehrte in ſtetiger
Hal=
tung.
Diehmärkke.
verlauf: Kälber mittelmäßig; Schafe rege, geräumt; Schweine
ruhig, ausverkauft. Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1
50—56, dito 2 43—48: Bullenfleiſch 43—48: Kubfleiſch 2 32—40,
Darmſtädter Viehmarkt vom 14. April. Aufgetrieben waren
1 Kuh. 124 Kälber, 3 Schafe, 1 Ziege. Die Preiſe ſtellten ſich für
Kälber auf a) 37—44, b) 31—36 c) 26—30 Pfg. pro Pfund.
Spitzentiere über Notiz. Marktverlauf lebhaft, geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 14. April. Aufgetrieben waren:
Seit dem letzten Markt 83 Rinder, 1104 Kälber, 101 Schafe und
705 Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht;
Käl=
ber b) 41—45, c) 36—40, d) 30—35: Schafe a1) 30—32. b) 23 bis
29: Schweine b) 36—39, c) 37—39, d) 35—38, e) 32—35.
Markt=
dito 3 25—30; Kalbfleiſch 2 52—60; Schweinefleiſch 1 50—55.
Geſchäftsgang lebhaft. Eingebracht waren 550 Viertel Rinder,
56 Kälber, 4 Hämmel und 312 halbe Schweine
Mannheimer Viehmarkt vom 14 April. Auftrieb: 187
Käl=
ber, 10 Schafe, 146 Schweine, 1144 Ferkel und Läufer, 5 Ziegen.
Preiſe für 50 Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Kälber c) 43
bis 45, d) 38—42, e) 34—38: Schafe 20—28. Preiſe pro Stück in
RM.: Ferkel bis 4 Wochen 12—15. Ferkel über 4 Wochen 16—19.
Läufer 20—24. Marktverlauf; Kälber lebhaft, geräumt: Ferkel
und Läufer ruhig: Schweine nicht notiert.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Bis zum 11. April 1932 einſchl. wurden insgeſamt 284,3 Mill.
RM. ſteuerfreie Reichsbahn=Anleihe 1931 gezeichnet. Davon ſind
bis zum gleichen Zeitpunkt 133,2 Mill. RM. eingezahlt worden,
das ſind insgeſamt 53,6 Prozent des Zeichnungsbetrages.
Im März 1932 belief ſich die Roheiſenerzeugung im deutſchen
Zollgebiet auf 314 001 To. gegen 330 120 To. im Vormonat, d. h.
16 119 To. weniger. Arbeitstäglich wurden im März
durchſchnitt=
lich 10 129 To. erblaſen, d. h. 11.0 Prozent weniger als im
Fe=
bruar 1932. Von 155 (Februar 155) Hochöfen waren 41 in Betrieb
(42) und 47 gedämpft (48).
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat mit
Wir=
kung ab. heute ihre Preiſe erneut um 2 Prozent erhöht, nachdem
dieſelben am 12. d. M. bereits eine Erhöhung um 2½ Prozent
er=
fuhren.
An der Frankfurter Börſe iſt im Handel mit fortlaufender
Notierung der Mindeſtbetrag für Deutſche Linoleum=Werke,
Ber=
lin, Aktien auf 2000 RM. feſtgeſetzt worden.
Wie das Deſſauer Amtsgericht bekannt gibt, iſt über das
Ver=
mögen des Profeſſors Dr. Hugo Junkers in Deſſau das
Vergleichs=
verfahren zur Abwendung des Konkurſes eröffnet worden, da die
Zahlungsunfähigkeit nachgewieſen worden iſt.
Wie verlautet, iſt der Generaldirektor der Siemens=Schuckert=
Werke, Dr.=Ing. e.h. Karl Köttgen, als Nachfolger des
Geheim=
rats Borſig in der Leitung der Vereinigung der deutſchen
Arbeit=
geberverbände in Ausſicht genommen. Die endgültige
Entſchei=
dung wird am 21. d. M. von dem Großen Ausſchuß der
Ver=
einigung getroffen werden.
Berliner Kursbericht
vom 14. April 1932
Deviſenmarft
vom 14. April 1932
W” rankfurter Börſengeſchäft verlief verhältnismäßig ruhig,
die Tendenz nicht einheitlich. Verſtimmend wirkte die
Eig der New Yorker Börſe, ſowie Beſorgniſſe über die
Wigen der finaſziellen Kriſe in Amerika. Immerhin
rundtendenz nach der lebhaften und feſten Haltung der
eln Börſe freundlicher. Die angeſichts der günſtigen
Ent=
r im Privatdiskontmarkt gehegten Hoffnungen auf eine
ie erabſetzung der Bankrate durch die Reichsbank ſcheinen
r= zu ſein. Eine diesbezügliche Entſcheidung dürfte vor
TAerblick über die Anſprüche zum Monats=Medio nicht
ge=
en, doch iſt man in Großbankkreiſen der Meinung, daß
E ſiskontſenkung nicht umgehen laſſen wird. Das
Börſen=
i ollzog ſich hauptſächlich in JG. Farben und einigen
Ntlurten. Am Farbenmarkte lagen JG. zu Beginn Iio
e öher, verloren dann 1 Prozent, um wieder über 1. Pro=
* iehen. J.G Chemie waren behauptet. Deutſche Erdöl
Ant höher. Von Elektrowerten hörte man Siemens 13
2 reundlicher, dagegen A.E. G. ½, Gesfürel 1½, Schuckert
— ſchwächer. Kunſtſeideaktien durchweg gebeſſert um bis
ozent. Zellſtoffwerte leicht nachgebend.
Schiffahrts=
er iſtigt. Hapag 1½, Nordlloyd 129 Prozent höher. Auch
EI ſtärker gebeſſert. So gewannen Aſchersleben 2, Weſter=
Salzdetfurth 4 Prozent. Von Transportwerten Reichs= Deutſche Schutzge
— ge 1 Prozent höher. Am Markte für Montanaktien ge=
bietsonleihe=
delſenkirchen ½, Mannesmann ½, Rheinſtahl 1½
Pro=
nis waren ½ Prozent niedriger geſucht. Stahlverein 88 Aachen v. 29
Beginn 1½ Prozent höher, ſpäter jedoch faſt um den 62Baden=Baden.
jeder ſchwächer. Von hieſigen Werten Metallgeſellſchaft 8’Berlin .....!
niedriger. Am Rentenmarkt konnten Altbeſitz und
ldbicher ihre Aufwärtsbewegung fortſetzen und 1½ bzw. 68 Dreßden. .
Lewinnen Goldpfandbriefe und Liguidationspfandbriefe 83s Franfurt am
auptet. Das Geſchäft war hier nicht ſonderlich groß.
UI blieb die Haltung der Börſe gut behauptet, doch konn=
Ochſten Tageskurſe nicht gehalten werden. Am Geld= 82Manz uu.
Tagesgeld unverändert bei 4½ Prozent.
* Abendbörſe konnten die feſten Schlußkurſe der Mit= 885Müchen ..
an einigen Hauptmarktgebieten nicht gehalten werden, 83Rumbergzus
ſchnicheren New Yorker Kursmeldungen verſtimmend 8eBiesbaden :u.I
JG. Carben eröffneten bereits ½ Prozent niedriger
m Verlauf nochmals ½ Prozent nach. Auch Stahlver=
6% Heſſ. Landesbl.
1 ſanicher. Die übrigen Märkte lagen ruhig. Das
Ge=
algemein nicht ſo lebhaft wie an der Mittagsbörſe.
„ Golboblig
Spmart lag ſtil bei behaupteten Kurſen. Lebhaftes 138 eſſ Dis
Hhp.=Bk.=Liquid.
Deſteht noch für Altbeſitz, die auf gut behaupteter Baſis
A eben.
4½% Kom.=Sbl.
6%o Preuß. Ods.=
*
pfbr.Anſt. G. Pf.
L EI internationalen Deviſenmärkten ſetzte das engliſche
ſten wieder, ohne daß beſondere Gründe hierfür vor= 85 Lcofk=
Bert.Handels=Geſ.
Danatbank. .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E.G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
82.
23.75
44.—
23.50
14.
15.
Rree
29.50
27.75
13.—
81.50
75.375
O
Elektr. Lieferung
F. 8. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Unterr
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
Klöckhnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Oberſchleſ. Korsw.
Orenſtein & Koppel
Neh
54.—
90.375
33.—
51.75
34.—
24.—
27.—
83.—
21.625
33.25
19.75
30.25
19.—
Polyphonwerke.
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
birſch Kupfer.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Tae
28.—
146—
55.375
44.—
15.50
92.—
7.55
16.25
58.25
55.—
24—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Soſia.
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien.
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar.
100 Belga
ſ100 Lire
100 Franes
Geld‟
7.343
149 95
12.465 12.48.
57.94
2.05:
770.89
21 52
ss.91
80.02
15.231
1.03g
4.209
9.s9 159.11
21.68
16.61
Ri
7.357
s0.05
59 e8
3.ocsl
710
81. 68
87.091
80.18
159e
1.052
4.277 1
21.65
16.os 3
Schweiz
Sponien
Danzig
Japan
Nio de Janerrol=
Jugoſlawien.
Portugal
1
Athen
Sſtambul
Kairo
Kanada
Uruguah
Ssland
Tallinn (Eftl.)
Riga
Währung
100 Franker
100 Peſetas
100 Gulden
ſt Yen
ſu Milreis
100 Dinar
100 Eseubos
100 Drachm.
1 türk. 2
t ägypt. 2
canad. Doll
Goldpeſo
1o0 i8l. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats
32 27
1.389
0.2641
7.423
14.54
5.225
16.34
1.720
109.39
79.721
GeldBrief
Bt. 92 82.08
32.33
92.62 162.78
1.391
0. 266
7.437
14.56
5.305
16.a8
13.788 3.794
1.732
70.23/ 70.37
109,81
79.98
Surmſtädter and Kariokalsant Sarmftast, oian der Oreigher Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 14. April 1932.
8% Dtſch. Reichsan!
69
5½%Intern.,
89Baden ....
69 Bahem.
6e
62% Heſſen v. 28
v. 29
69 Preuß. Staat:
6% Sachſen
680
„...
62 Thüringen..
Otſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4
PAb=
löſungsanl.. . . ..
Otſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
6% Darmſtadt b. 26
v.281
v. 26
„.28
62 Mannheim v.26
v. 27
51
56.25
61.5
Zs
*
392/,
2.7
1.15
4
59
37.5
3
70
69.25
73.4
66.5
70.75
70.
49
60 Landeskomm.=,
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
69 Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
63 Naſſ. Landesbk.)
5½% „Liau. obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer.
„. Ser, III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Hhp.Bk.
5½ %,Liqu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bt.,
%o Lig. Bfbr.
Pfbr.=Bk.
„ Liqu.
82 Mein=Hhp.=Bk.
3½9.Lig Bfbr.,
62 Pfälz.Hhp.=Bk.
53% „ Lig Pfbr.
62 Breuß.
Boden=
ered.=Bank ....!
5½%0 „ Lig. Pfbr.=
6% Preuß. Centrl.=
Bobener.=Bant
5½9
Lig.Pfbr.
62 Rhein. Hhp. Bk.
„ Lig. Pfbr.
88 Rhein=Beſtf.
Bd.=Fredit. ..
Sadd. Bod./
Cred.=Bank.
½5 Aa. Pfbr.
45
73
37
46.5
70.25
69.5
741,
70.25
69.75
81
69.25
74.5
80.25
70
69.75
Mat
0S
74.55
71.5
75.5
74.75
81"
16% Bürtt. Hyp.=B.
6% Daimler=Benz
620 Dt. Linol.Werke
30 Klöchner=Werkel
6% Mainkrw. v. 26
16%o Mitteld, Stahl.
6% Salzmannu. Co
69 Ver. Stahlwerke
6% VoigtcHäffner
3. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
2.Inveſt.
5% Bulg. Tab.v. 02
4½2 Oſt. Schätzel
425 Oſt. Goldrentel
5 % vereinh. Rumän
5½%
180
4 % Türk. Admin.
„ 1. Bagbad
Zollanl.
4½% ungarn 1913
1914
4½%
Goldr.
1910
Aktien
Rla. Kunſtzüde Unte
A. E. 6. .........
AndregeNoris 8ahn
Aſchaffbg. Brauereil
Zellſtoff 28.75
Bemberg, J. P....
Bergm. El.=Verie
BrownBovericcie
Buderus Eiſen....
Sement Heidelberg
Varlſtadt
J. G. Chemie, Baſell38
Chem.Werke Abert!
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Contin. Gummiw.
Linoleum
Oaimler=Benz ...
40
60.5
Gsei,
36.25
Aré
8.5
3s
8.6
175
21‟
5.8
255,
27
23
41
44
80
23
8
Mit
Ertöl.
Golb=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerke
Eiſenhandel. .
Ohckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Lichtu. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen!
EttlingenSpinnerei
Faber & Schleicher
J.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. Jetter)
Felt. & Guilleaumel
Frankf. Gas i. Lig.
Hof.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ.felettr.Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Oen.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbaul
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Au fſerm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
Zlſe Vergb. Stamm
Genüſſe
Junghans .......
Kali Chemie.
„ Aſchersleben.
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.....
Klein, Schanzlin=
Albähnerwerke .
gnorr C. H.
Lahmeher & Co.
Laurahütte ...
Lech, Augsburg:
123
26
43
54.5
58e)o
184
24
90
16
19
52.25
171
14
40
43
34
m
G7ely
8a
6.5
2o5
139
80.25
70.5
Ke i
Lüdenſcheid Metall
Luß Gebr. Darmſt.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz. Ait.=Br. .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Berg.
Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Oberbedarf".
Phönix Bergbau.
Reiniger. Gebbert
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Glektr. Stamm
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Riebeck Montan. ..
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Sachtleben A. G...!.
Salzdetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
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Tellus Bergbau...
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Unterfranken. . . .
Beithwerke ....."
Ver. f. Chem. Ind.
Stahlwerfe ...
Strohſtoffabr.
Utramarin ...
uss
33.5
12
28.5
17
159
21
Ri
*.
25
145
*
46.25
0a
90.2
62
15
K
Voigt & Haeffner.
Wahß & Freytag.
Wegelin Rußfabrik
Weſteregeln Kalt.
Zeliſtoff=Berem. .
„ Baldhof. . ..
Memel.
Allg. Dt. Crebitanſt.
Badiſche Bat.. .
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwerein
Bayher, Hhp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Eypotlelbk.)
Comm. u. Privatl
Darm ſt. u. Nat.=Bk
Dt. Bank und Die.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank: ..
Frankf. Bank ...
„ Hyp.=Bant.,
Pfdbr.=Bk.
Mem.Hyp. Bank:.
Oſt. Ereditanſtalt
Pfälz. Syp.=Bank
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Hyp.=Banl.
Südd. Bob.=Fr. Bk.
Wiener Banwerein
Württb. Notenbonkl
A.=G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vzg
Hapag .....
Nordd. Lloyzb.
Südd. Eiſenb.=Geſ
äis
91
31as
86
60
8
60
82
126
22.5
23.75
43.75
63
23.5
40‟
57
52.25
108.75
58
a8
72.25
1425
130.
Alltanz. u. Stuttg.
Verſicherung ...!.
„„Verein. Verſ.
Franfonacſſkeu.Ml
Mannh. Berſich.
Otavi Minen
Schrrant
137
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche
Neueſte Nachrichten
Freitag, 15.
Montag, 18. April
20 Uhr
Saalbau
Experimental-
Vortrag
Schwäpische Heinat
(Das schöne Schwabeniand)
„Zum goldenen P
Heinheimerſtraße 38
Heute Freitag und morger
spricht über
„Dein Schicksal”
Hellsehen
Telepathie
Oraphologle
Experimente.
Karten von
Mk. 1.00 bis 2.50
Schlacht
Erſtklaſſige Weine zu zeitgen
Drei Programme
von ganz Rervorragender Gualitat!
Heute Erstaufführung
Heute und folgende Tage
Preiſen im Ausſchanf.
Heſſiſcher
Landesmieter
Am Samstag, den 16. April 193=
8 Uhr, im großen Saal des G.
„Zur Krone‟, Schuſterg
Heute und kolgende Tage
ganz tolle Angelegenheit!
Sie lachen
sich krank über
Ein Film ganz großen Formats
Der beste und sensationellste Spionage-Tonfilm
Garlstte
Sassa
Gpstau
Foeliick."
Ein neuer
Karru Piel=Jonlilm!!
am weißen Turm.
(5712)
Tempo!
Spannung!
HARRY PIEL
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Alte Räder wd. in
Zahlg. genommen.
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Schwanenſtraße 20.
in dem Sensations-Tonfilm
Hermann Wolf. Mainz, ſpr.
„Mieterſchaft
Notverordnu
(Für ein ſoziales Mietr
Mieterl Beteiligt Euch zahl
dieſer Kundgebung, die Zeugnis
Solidarität der Geſchäfts= u.
raummieter, der Bewohner der
Neubauwohnungen geben muſ
daß die Mieterſchaft gewillt iſt,
Kräften das ſchwer erkämpfte
drohte ſoziale Mietrecht bis zum
zu verteidigen.
Mieter=Verein
(5731a)
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daher nur 48 Mr.
Alte Räder w. in
Zahl. genommen.
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Eine
aufregende,
atemberaubende
Handlung!
Den Höhepunkt der Handlung blldet dle
Aushebung der russ. Splonagezentrale
in Berlin, die mit unerhörter Kühnheit
und Tempo vor sich ging und
un-
übertreffllch an Spannung Ist.
Im Mittelpunkt dieser fesselnden Spionage-
Affäre die raffinierte, bildschöne Spionin
Charlotte Susa
und
(V.5742
Gustau Fröhlich
als Hauptmann Frank in seiner Glanzrolle.
„Im tönenden Beiprogramm:
Das geheimnisvolle Haus
und Die neueste Ufa-Tonwoche
Regie: LAU EAURITZEN.
Pat und Patachon erleben die
tollsten Sachen.
Wie sie mit nachtwandlerischer Sicberheit
über Dächer und Gerüste steigen, — wie sie
das Knall — und rauchlose Pulver erfinden,
das muß man
gesehen haben!
Im tönenden Beiprogramm:
Micky als Sonntagsjäger
und
Die aktuelle Emelka-Tonwoche
AHN
V
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Der Mord
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Morgen Samstag 16. 4.. Sonntag, 17.4.
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Darmſtadt
Schulſtraße 11
Die Verhandlungen der Deutſchen Reichspoſt
Kraft=Verkehrsverein Bergſtraße wegen des An1
privaten Kraftfahrlinie Darmſtadt—Jugenheim ſi
an dem ablehnenden Verhalten des Kraft=Verkeh
geſcheitert, obwohl die Deutſche Reichspoſt zu ei
fälligen Barentſchädigung in einer Höhe bereit wa
den heutigen Geldverhältniſſen ein bedeutendes
darſtellt. Die Abfindungsſumme muß um ſo höhen
werden, als die Konzeſſion für die Linie des
Kraft=
vereins Bergſtraße nur noch bis 1. Juli 1934 1
Deutſche Reichspoſt wird die Verhandlungen nid
aufnehmen, dagegen die am 4. Oktober 1931 ein
Kraftpoſt Darmſtadt-Jugenheim—Seeheim in vo
fang weiterführen und zum Beſten der Bevölker
weiter ausbauen.
Es gelten folgender Fahrplan und folgende F
Ab Darmſtadt, Schloß: W7.35 8.50 10.25 12
S13.40 13.55 S14.30 14.50 816.00 16.38 W17.
18.10 819.10 19.30 S20.00 21.00 S21.50 22.40
Ab Seeheim, Kriegerdenkmal: W6.59 W7
8.39 10.16 11.09 s12.22 12.54 813.11 13.39 14.
15.49 16.39 18.09 S18.29 818.59 20.02 S20.49
Ab Jugenheim, Poſt: W7.07 W7.45 88.00 &
11.17 812.31 13.03 S13.20 13.18 14.58 815
16.48 18.19 818.38 819.08 20.12 820.58 21.45
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ge-
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Schüler eines Haupffaches d. Akademie 5.— im Monat
Ae. „
Hospitanten
b) Gehörbildung und Improvisation
Schüler eines Hauptfaches d. Akademie 5.—
Hospitanten
a und b zusammen:
Schüler eines Hauptfaches d. Akademie 6.—
.——
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einmaliger
2,50
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bei werktäglich
zweimaliger
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3,00 ℳ
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Schüler eines Hauptſaches d. Akademie 2.— im Monat
6.—„ „
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5. Aurtt 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 105 — Seite 15
Roman von
ruf in der Nacht. / Pau Fosenham
(Rachdruck verboten.)
Ba
im4
rage iſt durchaus berechtigt. Aber warten Sie, ich
Frühſtück ſchnell beenden — dann werden wir ſehen.
„hgiſſe” iſt überdies delikat. Ich begreife, daß manche
Abſcheu vor dieſem Gericht haben; denn die
Beſchrei=
m davon in den Reiſeführern lieſt, klingt etwas ſelt=
„jeſes Gemiſch von verſchiedenen in Oel gebackenen
vem Zuſatz von Knoblauch, Zwiebeln, Tomaten,
Lor=
rotbrocken iſt — ſo bizarr es auch erſcheinen mag —
ndefinierbaren Gaumenkitzel. Mit dieſer „
Bouilla=
fiziert man ſich gewiſſermaßen mit der Pſyche von
Fenn man dieſe Suppe im Magen hat, verſteht man
ſer, So — darf ich Sie jetzt einladen, einen Mokka
rinken?‟
rf dem Detektiv einen verwunderten Blick zu. „Ich
ollten —
n Hotel gehen,” ſagte Jenkins, ſich eine Zigarette
Um es Ihnen ganz offen zu ſagen: ich wohne gar
el. Das ſetzt Sie in Erſtaunen, begreiflicherweiſe.
z es vorgezogen, in einem kleinen, ganz unbekaunten
er Rue Lematre unten am alten Hafen zu wohnen.
eitsgründen. Das ſcheint Ihnen paradox, aber ich
inen erklären. Am Tage meiner Ankunft bin ich
aſſano” hier in der „Cannebiere” abgeſtiegen. Als
er Nacht mein Zimmer betrat, fand ich unter meinem
Mann. Der Eindringling konnte nicht wiſſen, daß
hnheit habe, Hotelzimmer nachts immer mit meiner
enm) ie abzuleuchten, bevor ich das Licht einſchalte. Der
eigerte jede Ausſage auf der Polizei. Er war
Hotelratte, noch fonſt ein gewöhnlicher Einbrecher.
ißer einem dreikantigen Stilett nichts bei ihm. Aber
Burſchen ſchon vorher ein Quantum Akonitin ab=
Daran erkannte ich, mit wem ich es zu tun hatte.”
ner ſervierte den Mokka. Von der Straße kam
lächter; die beiden blickten durch die Scheiben. Vor
Fenſtern ſtand eine Muſikbande — junge Burſchen
hen Koſtümen, Kinder, närriſch herausgeputzt, und
en in bunten, grellfarbigen Kleidern. Sie hatten
n Inſtrumente, Topfdeckel, alte Konſervenbüchſen,
kleine Trommeln, aber auch Mandolinen. Der Führer, ein
großer, ſtämmiger Burſche, mit einer kurzen roten Seidenlarve
vor dem Geſicht, blies ſogar auf einem ſilberglänzenden
Saxophon.
„Ziehen Sie die Vorhänge zu” ſagte Teſti zu dem Kellner.
„Pardon, Monsieur, es iſt Karneval. Eine althergebrachte
Sitte — die Leute bringen den Gäſten ein Ständchen — wir
dürfen ſie nicht erzürnen —
Teſti ſetzte ſich mit dem Rücken gegen das Fenſter. Jenkins
ließ ſich nicht in ſeiner Ruhe ſtören; er winkte den Muſikanten
lächelnd zu.
„Sie glauben”, nahm Teſti das Geſpräch wieder auf, „daß
man einen Anſchlag auf Sie plante?"
Der Detektiv nickte. „Es blieb nicht bei dieſem Verſuch.
Ich wechſelte das Quartier und zog ins Hotel Mediterranse in
der Rue de Rome. Geſtern vormittag gehe ich auf den Balkon
meines Zimmers, um mir den großen Karnevalszug anzuſehen.
Plötzlich ſauſt einen Zoll von meinem Kopf entfernt ein ſchwerer
bronzener Palmenkübel vom oberen Balkon herab. Das Zimmer
über mir war unbewohnt — aber der Schlüſſel ſteckte im Schloß.
Jemand muß ſich dieſen Schlüſſel verſchafft haben. Ich wartete
die Unterſuchung nicht ab, es wird doch nichts dabei
heraus=
gekommen ſein. Sehen Sie, lieber Teſti, deshalb kann unſere
Unterredung nicht im Hotelzimmer ſtattfinden, denn ich beziehe
jetzt jeden Tag ein anderes Quartier. Augenblicklich wohne ich
in der Rue Bouterie. Es iſt die verworfenſte, ſchmutzigſte
Elendsgaſſe, die ich je geſehen habe. Aber ich tauche dort
ungekannt und ungeſehen unter. Ich fühle mich dort unter
Dirnen und Zuhältern ſicherer als in dem komfortablen Hotel
der Cannebiere.”
Jenkins blickte mit ernſten Augen zu Teſti hinüber, der
ſchweigſam vor ſich hinſah. „Es geht jetzt hart auf hart, mein
junger Freund, ich weiß, daß ich noch niemals mit ſo
rückſichts=
loſen und mächtigen Gegnern gekämpft habe; ſie fühlen, daß ich
drauf und dran bin, das Netz zuzuziehen. Sie ſcheuen vor
keinem Mittel zurück. Es wird Zeit, daß ich mit ihnen zu
Ende komme.‟ Er ballte die Fauft, und in ſein Geſicht trat der
Ausdruck einer unbezwinglichen Willenskraft.
„Auch ich bin dieſen Menſchen zum Opfer gefallen”, ſagte
Teſti leiſe und ſinnend, „wer weiß, ob ich noch die Kraft
auf=
bringen werde, für meine Rehabilitierung zu kämpfen.”
„Das iſt Ihre Pflicht, Signore Teſti, denken Sie an
Dorothy. Und jetzt erzählen Sie mir — kurz und knapp
was Sie auf die Anſel Alina gebracht hat. Oder muß ich
beſſer ſagen, wer Sie dorthin gebracht hat?”
Teſti nickte. „Das Letztere iſt richtig, Mr. Jenkins. Mein
Unglück iſt das Werk eines Mannes, der — aber ich will nicht
vorgreifen —, urteilen Sie ſelbſt. Sie wiſſen, daß ich als
Sekretär der Italieniſchen Botſchaft in London arbeitete?"
„Das iſt mir bekannt. Auch daß Sie in dem Dezernat zur
Bekämpfung des Rauſchgifthandels tätig waren, und zwar in
dem Reſſort, dem Lord Haddington als Chef vorſtand.”
„Nun, in dieſer Eigenſchaft wurde ich damals in beſonderer
Miſſion nach Paris beordert.”
„Eine Frage, Signore Teſti, damals waren Sie bereits mit
Dorothy verlobt?”
Eine flüchtige Röte überzog das blaſſe Geſicht des jungen
Mannes. „Ja,” ſagte er zögernd, „nach meiner Rückkehr wollten
wir heiraten.”
„Waren Sie in Ihrer Miſſion in Paris erfolgreich?‟
„Ja, über Erwarten. Freilich muß ich betonen, daß ich dabei
etwas auf eigenes Riſiko arbeitete. Die Aktionen meiner Behörde
erſchienen mir nur halbe Maßnahmen. Ich war ſehr ehrgeizig und
wollte zu einem großen Erfolg kommen. Das Glück war mir
in=
ſofern günſtig, als ich gewiſſe Spuren fand, die vielleicht dazu
ge=
führt hätten, die Drahtzieher des Schmuggelkonſortiums
feſtzuneh=
men und damit das ganze Unternehmen lahmzulegen. Ich hatte
damals ſchon die Namen und Wohnorte dieſer Perſönlichkeiten
feſt=
geſtellt. Mit einem einzigen überraſchenden Schlag hätte man ſie
alle abfangen können.”
Teſti blickte gedankenvoll, auf die menſchenerfüllte Straße.
„Aber ich hatte doch ſtarke Bedenken, dieſen letzten, entſcheidenden
Schritt auf eigenes Riſiko zu unternehmen — ein einziger
Miß=
griff hätte meine Karriere für immer verdorben. Ich gab alſo
meine Ermittlungen in der vorſchriftsmäßigen Form von
Berich=
ten an Lord Haddington weiter. Und nun, Mr. Jenkins, kommt
das Seltſame. Ich erhielt oft erſt nach Wochen eine Antwort auf
meine Darſtellungen; meiſtens auch dann noch in oberflächlicher
Weiſe. Dieſe Antworten gingen um den Kern der Sache faſt immer
herum; irgend welche Direktiven bekam ich überhaupt nicht mehr.
Das Seltſamſte aber war, daß ich feſtſtellen konnte: die
Gegen=
partei begann ihre Maßnahmen zu treffen. Die betreffenden
Per=
ſonen verſchwanden aus ihren Domizilen; gewiſſe Transaktionen
unterblieben ganz.”
(Fortſetzung folgt.)
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