Darmstädter Tagblatt 1932


09. April 1932

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10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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3o, Aprit 2. Reichsmark und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrſchten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Samstag, den 9. April 1932.
Nummer 99
195. Jahrgang

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Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und Darme
ſtädter und Nationalbank.

für Hindenburg!
Sehen Bolcewinitt und Gaſcilman.
Tat mit hindenburg, der ſein ganzes Leben reſtlos dem Dienſt am Bakerlande geweiht haf,
Glück und Freiheik für uns und kommende Geſchlechter!
Syſtem Hindenburg im Kampf gegen Anmaßung,
gegen Uneinigkeit, iſt echte Demut, Pflichttreue
Wählk Hindenburg
und Gottesfurcht.
zum Führer in Deukſchlands Freiheitskampf!

Berlin, 8. April.
Die Hauptgeſchäftsſtelle der Hindenburg=Ausſchüſſe veröffent=
einen
Aufruf, in dem es heißt:
die 18½ Millionen Stimmen, die ſich am 13. März auf den
ürdigen Namen Hindenburg vereinigt haben, verbürgen den
am zweiten Wahltag. Aber es wäre ein tief beſchämendes
das Deutſchland der Welt zeigen würde, wenn es ſeinen
1 Mann, den Erſten im Kriege, den Erſten im Frieden
u den Erſten im Herzen ſeiner Mitbürger, an dieſem Kage
i) eine ganz überwältigende Vertrauenskundgebung bereiten
u3e: Führende Politiker, die im erſten Wahlgang Hinden=
by
. Gegner waren, wie der Kammerherr v. Oldenburg= Janu=
ſch
haben ihrer freudigen Genugtuung darüber Ausdruck gege=
b
=daß ſie nunmehr unbeſchadet ihres Standpunktes in Fragen
bs innenpolitik ihrer tiefen Verehrung für die Perſönlichkeit
Hlnburgs Ausdruck geben können. Wenn der Mann, der ſein
ge s Leben reſtlos dem Dienſt am Vaterland geweiht hat, nun
as die letzten Jahre ſeines Alters dem deutſchen Volk in höch=
flichterfüllung
opfern will, ſo hat er es gewiß um uns ver=
daß
wir uns mit einer erdrückenden Mehrheit zum Aus=
des
Dankes und des Vertrauens um ihn ſcharen. Das iſt
ſeitig die gebieteriſche Forderung, die die Einigkeit Deutſch=
in
ſeinem Freiheitskampf an uns ſtellt.
Hindenburg verkörperk Deutſchland.
n einer Kundgebung des Hindenburg=Ausſchuſſes in Mann=
ging
Graf Weſtarp auf die außenpolitiſche Bedeutung der
präſidentenwahl ein und betonte, daß wir im Endkampf
e Kriegsſchuldlüge ſtünden. Ein entſchiedenes Nein ſei not=
g
und werde um ſo wirkungsvoller ſein, je größer das Ver=
ſei
, das ſich Reichskanzler Dr. Brüning erringe. Eine ge=
ime
Forderung des geſamten deutſchen Volkes ſei dieſes
das beſonders auch wegen des Ernſtes der Lage in Oſt=
n
ſeine Bedeutung habe. Der Kampf um Deutſch=
s
Freiheit ſei eine große Aufgabe. Wir müßten
5. unterlaſſen, was Deutſchlands Stellung
Aichen und vor allem dem Auslande unſere
iſſenheit offenbaxen würde. Schon der erſte Wahl=
yabe
großen Schaden angerichtet. Was ſich vom 23. bis 25.
ar im Reichstag ereignet habe, ſei ein außenpolitiſches Ver=
Ai geweſen. Nicht Angſt, ſondern Sorge vor dem Bürger=
habe
viele Wähler aus den bürgerlichen und Rechtspar=
veranlaßt
, ihre Stimme Hindenburg zu geben. Hinden=
verkörpere
gerade im Ausland das Deutſchland,
eachtet wird. Hindenburg ſei nicht Partei=
idat
, ſondern aufgeſtellt von überpartei=
n
Perſönlichkeiten aller Kreiſe. Auch der erſte
ang habe gezeigt, daß die Hindenburgwahl eine Volkswahl
die Wähler von links bis rechts aufrief. Der Redner
* nit einem Appell an die Hindenburgwähler aus dem Jahre
ich wieder für Hindenburg zu entſcheiden.
Abrechnung mit dem Parkeigeiſt.
1f einer Kundgebung des Hindenburg=Ausſchuſſes in Mün=
he
ihrte Reichsminiſter Treviranus u. a. aus: Die Heimkehr
1. and uns im Angeſicht der entfeſſelten Maſſen,
die phantaſtiſchſten Vorſtellungen über
ſchlands Zukunft hatten, die Wirklichkeit werden
aber nicht geworden ſind. Die gleiche Leidenſchaft von
W2 rbeſſerern zog 1920 und 1923 ihre Kreiſe. Immer ſollte
an1 ig die Schickſalswende bringen. Man ſammelte Scharen
Mra ſich mit dem uralten primitiven Kampfruf: Schlechter
s nimmer werden; wenn es alſo anders wird, muß es
VAwerden. Die Mahnung zum Wirklichkeits=
ſchinden
, zur ſachlichen Wahrheit wird in ſolchen
E ſtets als ſtörend empfunden. Aber nicht nur die unter=
*1, ſondern auch die Siegernationen ſind von den Folgen
* jegsausganges und der Machtdiktate in die Weltwirt=
e
2 riſe gezerrt worden. Es muß alſo ſchon etwas außerhalb
antwortlichen Regierungen, außerhalb eines politiſchen
2 in der Welt in Unordnung ſein. Die alten Wähler Hin=
IS haben in dem ganzen Jahrzehnt, das hinter uns liegt,
h. den Verluſt des Weltkrieges gering zu achten, zu glau=
*6 man trotzdem beſſer leben könne, weniger zu arbeiten
2 als vor dieſem Weltgeſchehen, obſchon mehr als ſieben
*en neue Arbeitskräfte Platz für ihrer Hände und Köpfe
2 forderten. Das Syſtem, dem unſer Kampf gilt,
5 Syſtem der Unterdrückung und Auspreſ=
Deutſchlands durch den Machtſpruch der
arn. An dieſe, nicht gegen Hindenburg und ſeine Mit=
ſollte
der Verzweiflungsſchrei eines gepeinigten Volkes
werden. Wozu aber verführt heute der Parteigeiſt die
on? Dem Ausland gegenüber um ſchön: Wetter zu bit=
2 ableugnen, was die Mundpropaganda an ſtaunenswer=
bigen
für den Fall der Machtergreifung verkündet.
Selbſtüberhebung ſind in Deutſchland
15 Werte geſchaffen worden, nur durch
überwindung. Heute können wir mit Kopf und
te Entſcheidung treffen, die uns die Verantwortung für
Itige Geſchick erleichtern wird, wenn wir an dem einen
feſthalten, das uns ein gütiges Geſchick beſchert hat: Das

Hinweg mit Illuſionen, vor allem in der Außenpolikik!
In Hamburg beſchäftigte ſich Dr. Brüning in einer über=
füllten
Wahlkundgebung eingehend mit dem maßloſen Agitations=
feldzug
der Nationalſozialiſten. Die heutige Not iſt unabhängig
von politiſchen Konſtellationen. Die allgemeine Not in der Welt
zeugt nur für die Tatſache, daß es in der Weltwirtſchaft feit
einem Jahrzehnt kein Syſtem gegeben hat. An den Notverord=
nungen
iſt ſicherlich im einzelnen vieles zu tadeln. Aber es han=
delt
ſich dabei um einen Verſuch, unter dem Zwang der Zeit
alle Dinge einander anzugleichen, alles der Außenpolitik der
Regierung unterzuordnen. Die Opfer, die gebracht werden, ſind
Opfer zur Rettung des Volkes. Ohne die wunderbare Haltung
des deutſchen Volkes hätten wir den Winter nicht überwunden.
Wenn irgend etwas ſchamlos iſt, ſo iſt es die Behauptung, der
Reichspräſident habe dieſe Opfer vom Volke leichten Herzens
gefordert. Es iſt ihm ſchwer genug geworden, das glauben
Sie mir.
Das agitatoriſche Treiben der Nationalſozialiſten iſt heute
bereits ein ſehr bedenkliches Syſtem. Man kann nicht
ewig eine verantwortungsbewußte Mehrheit des Volkes
begeifern und treten. Man wird einmal auch uns zwingen,
mit Enthüllungen aufzuwarten, dann aber mit Enthüllun=
gen
, die belegt ſind, und dann wird man das nativnal,
der Nationalſozialiſten nur noch mit Gänſefüßchen ſchrei=
ben
können.
Deutſchland müſſe wieder unterſcheiden lernen, was Politik und
was Geſchwätz ſei. Die Parole müſſe lauten: Hinweg mit
Illuſionen vor allem in der Außenpolitik!
Deutſchland wählt Hindenburg und ſichert ſich
damit das Ziel: Glück und Freiheit für ſich und
die kommenden Generationen.
Die welkanſchaulichen Gegenfähe
Zwiſchen Hindenburg und Hikler.
Braunſchweig, 8. Anril.
Bei einer Kundgebung des Hindenburg=Ausſchuſſes ſprach
geſtern hier vor zahlreichen Zuhörern Arthur Mahraun, der
Reichsführer des Jungdeutſchen Ordens. Er hob in ſeiner Rede
insbeſondere die großen weltanſchaulichen Gegenſätze zwiſchen
Hindenburg und Hitler hervor.
Bei Hindenburg ſei der Begriff der Treue und der Volks=
gemeinſchaft
, dagegen erſcheine Hitler als der Nutznießer
der Auflöſung aller bürgerlichen Begriffe und der Ver=
hetzung
der Maſſen.
Es ſei ein weltanſchaulicher Kampf, der heute in Deutſchland
ausgetragen werde, ein Kampf der germaniſchen Auffaſſung von
Volk und Staat gegen die römiſche und ſlawiſche. Von dieſem
Standpunkte aus ſei der Kampf um das Syſtem zu betrachten.
Die Nöte der Zeit können nicht durch Phraſen und Ver=
ſprechungen
beſeitigt werden, ſondern nur durch einen
neuen Staat, der mit dem Volk wieder verbunden ſei, der
nicht bloß ein Untertanentum kenne, ſondern eine Nation.
Auf dem Wege zur Einheit von Volk und Staat, auf dem
wir ſeien, vom Untertanentum zum Staatsbürger, gebe es
Marſchkrankheiten und Wegekrankheiten. Die Wegekrank=
heit
beim Proletariat ſei der Marxismus, beim Bürger=
tum
der Nationalſozialismus.
Auch der Begriff der Führung ſei bei Hindenburg und Hitler
weltanſchaulich entgegengeſetzt.
Hindenburgs Begriff von der Führung werde den deut=
ſchen
Menſchen anziehen, weil er das Volk als ſolches achte.
Hitlers Begriff von Führung ſei letzten Endes die Dik=
tatur
. Dem Verantwortungsbewußtſein Hindenburgs und
ſeiner Methode, keine Verſprechungen zu machen, ſtehe Hit=
lers
Werben für das Reichspräſidentenamt gegenüber, das
nicht an die Pflicht, ſondern an die Leidenſchaften im
Menſchen appelliere.
Mahraun ſchloß mit dem Bekenntnis, daß wir als Deutſche uns
auf uns ſelbſt beſinnen müßten gegen Bolſchewismus und Fascis=
mus
für Hindenburg.
Wahlbehinderung im Hanauer Land.
Kehl, (Baden), 8. April.
Im Hanauer Land, das eine ſehr aktive nationalſozialiſtiſch
eingeſtellte Bevölkerung hat, üben die Nationalſozialiſten einen
außerordentlich großen Wahlterror aus, ſo daß es Einheimiſchen
überhaupt nicht möglich iſt, für Hindenburg zu werben oder
Plakate anzuſchlagen. Der Landesausſchuß für die Hindenburg=
wahl
in Karlsruhe fah ſich daher veranlaßt, eine Werbekolonne
ſelbſt in das Hanauer Land zu entſenden, die ihre Tätigkeit
aber erſt aufnehmen konnte, als ihr polizeilicher und Gendar=
merieſchutz
zugeteilt wurde, und zwar durch Verlegung einer
Abteilung berittener Schutzpolizei von Karlsruhe nach Kehl.
Beſonders groß war die Behinderung in Freiſtett. In der Ge=
meinde
Muckenſchopf verbot der Bürgermeiſter das Ankleben
von Hindenburg=Plakaten, ſo daß die Polizei einſchreiten mußte.

* Der Sinn des zweiten Wahlgangs.
Von
Rudolf Mauve.
Ueber die Bedeutung der Reichspräſidentenwahl an ſich iſt
ſchon vor dem erſten Wahlgang ausführlich genug geſprochen
worden. Der Reichspräſident iſt der Repräſentant des ganzen
deutſchen Volkes, er ſoll der ruhende Pol in der Flucht der par=
lamentariſchen
Erſcheinungen ſein und deswegen ſoll er über den
Parteien ſtehen. Weil wir wußten, ſo ſchrieben wir am 12.
März, daß Hindenburg die lebendige Verkörperung jenes wun=
dervollen
Frontgeiſtes von 1914 war, weil wir wußten, daß zu
ihm der Arbeiter und der Induſtrielle, der Bauer und der
Handwerker mit dem gleichen Vertrauen und der gleichen Ver=
ehrung
emporſahen, ſind wir im Jahre 1925 mit allem nur
möglichen Nachdruck für die Wahl Hindenburgs eingetreten. Weil
er dieſes Vertrauen, das ihm das deutſche Volk damals ge=
ſchenkt
, ebenſo wie einſt im Krieg vollauf gerechtfertigt hat, treten
wir mit allem Nachdruck für ſeine Wiederwahl ein. Mehr noch
wie damals vor ſieben Jahren brauchen wir bei unſerer heu=
tigen
parteipolitiſchen Verhetzung an der oberſten Stelle des
Reichs einen Mann, der über allen Parteien ſteht. Das deutſche
Volk hat am 13. März bewieſen, daß es in ſeiner überwiegen=
den
Mehrheit noch die große Leiſtung, die menſchliche Würde
richtig einzuſchätzen vermag. Bei 18,6 Millionen Stimmen, die
für den Sieger von Tannenberg abgegeben waren, fehlten nur
weniger als 200 000 Stimmen an der im erſten Wahlgang er=
forderlichen
abſoluten Mehrheit. So wurde der zweite Wahlgang
notwendig. Eine Sinnloſigkeit nach dieſer gewaltigen Ver=
trauenskundgebung
, meinten weite Kreiſe des deutſchen Volkes,
eine Sinnloſigkeit meinte auch Herr Hugenberg in der erſten
herben Enttäuſchung über die Tatſache, daß ſein Kandidat nur
rund 2½ Millionen Stimmen auf ſich vereinigen konnte. Aber
dieſer zweite Wahlgang, der nun einmal nach den geltenden ge=
ſetzlichen
Beſtimmungen notwendig iſt, iſt doch nicht ſo ganz
ſinnlos, und es wäre wahrhaftig verhängnisvoll, wenn der Hin=
denburg
=Wähler in dem Gedanken, daß es bei dem gewaltigen
Vorſprung von über 7 Millionen auf die einzelne Stimme nicht
mehr ſo ankomme, glauben würde, daß er es mit ſeiner Wahl=
pflicht
nicht mehr ſo genau zu nehmen brauchte.
Gerade in Anbetracht unſerer innerpolitiſchen Zerſetzung,
der beiſpielloſen parteipolitiſchen Verhetzung, kommt es nicht nur
därauf an, daß Hindenburg gewählt wird, ſondern es wird auch
von ganz außerordentlicher Bedeutung für unſere Zukunft ſein,
mit welcher Mehrheit Hindenburg ſiegt. Die
Reichspräſidentenwahl und insbeſondere der 2. Wählgang, ſind
zum Prüfſtein geworden für die Lebensfähigkeit des deutſchen
Volkes, zum Prüfſtein dafür, ob wir in der Lage ſind, unſeren
innerpolitiſchen Hader zu überwinden, und dem Ausland gegen=
über
eine gemeinſame deutſche Front zu bilden. Von dem Er=
gebnis
des zweiten Wahlgangs werden unſere außenpolitiſchen
Erfolgsmöglichkeiten in der nächſten Zeit in erheblichem Maße
mitbeſtimmt werden. Nur eine Parole kann es am morgigen
Sonntag geben: Jeder deutſche Wähler iſt mehr denn
je verpflichtet, ſein Wahlrecht auszuüben.
Hindenburg oder Hitler, heißt die Parole, der gegenüber es
keine Neutralität gibt, keine Neutralität geben darf. 2½ Mil=
lionen
Deutſche, die ihre nationale Geſinnung von jeher beſon=
ders
ſtark betont haben, haben am 13. März ihre Stimme dem
Stahlhelmführer Düſterberg gegeben. Schon bei der Aufſtellung
der Kandidatur Düſterbergs ließ man ſich blenden durch das
nationalſozialiſtiſche Schlagwort vom Syſtem, das bekämpft
werden müſſe, und man verkannte dabei völlig die Stellung und
die Aufgaben des Reichspräſidenten, den man verantwortlich
machen wollte für die Politik der jeweiligen Regierung, die nach
der Verfaſſung beſtimmt wird durch die Mehrheitsverhältniſſe
im Parlament. Hindenburg oder Hitler? Vor dieſe Frage wer=
den
jetzt die Wähler Düſterbergs geſtellt, und nur eine Antwort
kann es unſerer Meinung nach auf dieſe Frage geben. Jetzt gilt
es, den Fehler wieder gutzumachen, der mit der Aufſtellung jener
Sonderkandidatur gegen den eigenen Ehrenvorſitzenden ſeiner
Zeit begangen wurde. Der Stahlhelm will doch jene Frontge=
ſinnung
pflegen, deren höchſte Vollendung der Sieger von Tan=
nenberg
, der Führer des deutſchen Volkes in Waffen im großen
Kriege darſtellt. Wir wiſſen, daß die alten Soldaten Hinden=
burg
, ihrem Feldmarſchall, die Treue halten werden, trotzdem
von nationalſozialiſtiſcher Seite alles getan wird, um die Dinge
auf den Kopf zu ſtellen. Die Reichspräſidentenwahlen ſind keine
Parlamentswahlen, und es iſt eben einfach nicht wahr, was
von dieſer Seite immer behauptet wird, daß der Stimmzettel für
Hindenburg gleichzeitig ein Vertrauensvotum für den Reichs=
kanzler
oder gar Herrn Severing in Preußen bedeute. Im
übrigen ſollte aber gerade für die Deutſchnationalen auch heute
noch das Wort Helfferichs gelten, das er kurz vor ſeinem Tode
ausſprach: In der Not des Vaterlandes dienen wir dem Staat,
ſo wie er iſt!
Aber die Dinge haben auch noch eine andere politiſche Seite.
Die Vertrauenskundgebung für Hindenburg, die das Ergebnis
der morgigen Wahl neu beſtätigen ſoll, muß im Intereſſe des
deutſchen Volkes eine Kundgebung aller Schichten und Kreiſe
der Bevölkerung ſein. Hindenburg iſt niemals der Kandidat
irgendeiner Partei oder einer Parteigruppe geweſen. Er war
1925 ebenſo wie heute der Kandidat des deutſchen
Volkes. Gerade die deutſche Rechte aber, deren wertvolle Kräfte
wir für den Wiederaufbau der deutſchen Nation bitter notwen=
dig
brauchen, muß bei der Reichspräſiventenwahl den Beweis
erbringen, daß ſie trotz aller parteipolitiſchen Auseinanderſetzun=
gen
das Verſtändnis noch nicht verloren hat für die beſten deut=
ſchen
Eigenſchaften, deren lebendige Verkörperung Hindenburg
iſt. Die Wiederwahl Hindenburgs muß ein überwältigendes Be=
kenntnis
der großen Mehrheit des deutſchen Volkes werden zur
organiſchen Entwicklung unſeres ſtaatlichen Lebens, zum un=
erſchütterlichen
Willen, auch die gegenwärtige Zeit der Not im
zähen Ausharren zu überwinden und uns und unſeren Kindern
den Weg zu bahnen in eine beſſere Zukunft. Erſchüttert hörten
am 10. März dieſes Jahres Millionen Deutſcher am Rundfunk
die ernſte Mahnung des greiſen Feldmarſchalls: Ich kann nicht
glauben, daß Deutſchland in innerem Hader und Bürgerkrieg
verſinken ſoll, wo es gilt, im Ringen um die Freiheit und Gel=
tung
der deutſchen Nation zuſammenzuſtehen. Ich erinnere an
den Geiſt von 1914 und an die Frontg=ſinnung, die nach dem
Manne fragte und nicht nach Stand oder Parti. Das deutſche

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Seite 2 Nr. 99

Volk hat damals dieſe Worte verſtanden, es muß ſich auch am
10. April mit überwältigender Mehrheit zu dem großen Führer
in Krieg und Frieden bekennen. Treue um Treue, das iſt der
Sinn dieſes zweiten Wahlgangs.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 9. April 19:

Wint jarwtoare, Erwächen.
Bayern vergrieilt das Treiben der Nakionalſozialiſten
als bolſchewiſtiſch und kerroriſtiſch.

München, 8. April.
In der Veröffentlichung der Bayeriſchen Amtlichen Preſſeſtelle,
die ſich mit dem offenen Brief des Gauleiters der NSDAP.
Wagner=München befaßt, wird erklärt, daß für die erſte Veröffent=
lichung
der Bayeriſchen Amtlichen Preſſeſtelle die Tatſache beſtim=
mend
geweſen iſt, daß draußen im Lande faſt in jeder Gemeinde
Namen und Fälle bekannt waren, wie die Nationalſozia=
liſten
am Tage nach der Wahl verfahren würden
wen ſie als Beamten verhaften abſetzen und durch
nationalſozialiſtiſche Ortsgrößen erſetzen wer=
den
. Entſcheidend ſei weiter dabei die Tatſache geweſen, daß an
dieſe vorausbeſtimmten Abſetzungen und an die
dafür vorgeſehenen Ernennungen von Partei=
buchbeamten
der Nationalſozialiſten ſowohl die
glaubten, die ernannt werden ſollten und einen
Poſten erhofften, wie alle die vielen, die von
dieſen Abſichten erfahren hatten.
Daß dieſer Glaube bei Tauſenden von Partei=
gängern
der Nationalſozialiſten erzeugt wurde,
ſie würden nach Hitlers Sieg einen Poſten erhalten, ſei unleug=
bare
Tatſache und könne in jedem Ort und Geſellſchaftskreiſe mit
Ausſprüchen von nationalſozialiſtiſchen Stellenanwärtern oder
deren Konkurrenten bewieſen werden. Daß alle die pielen An=
wärter
auf einen Poſten an dieſe Ausſichten glaubten und durch
die Hoffnung auf die Erfüllung ihres Glaubens zu allem für die
Partei fähig gemacht wurden, das habe jene Terrorſtimmung
und jene Angſt und Panik in der Bevölkerung erzeugt, die
unbeſtreitbar tagelang vor dem 13. März faſt über jeder Ortſchaft
lag und am Morgen des 14. März nach Hitlers ſchwerer Nieder=
lage
wie ſtickiger Nebel zerſtob. Wenn die Nationalſozialiſtiſche
Partei leugne, daß alle die vielen Hunderte, die in den einzelnen
Orten Bayerns ſich als Anwärter auf Poſten im Dritten Reich
nach dem 13. März fühlten und die als ſolche auch in den ein=
zelnen
Orten bekannt waren, irgendein Recht zu ſolchen Hoffnun=
gen
hatten, dann ſage ſie damit, daß alle dieſe unglücklichen Men=
ſchen
abſichtlich in falſcher Hoffnung erhalten und bewußt irre=
geführt
worden ſind.
Es würde ein furchtbares Erwachen werden, wenn
alle dieſe Hunderte und Tauſende ſich. tatſächlich
um dieſe Hoffnung betrogen fühlten, die für ſie
bei ihrem Tun und Handeln für die Partei min=
deſtens
mitbeſtimmend war. Gauleiter Wagner leugne.
Was hätten die nationalſozialiſtiſchen Führer
nicht ſchon alles geleugnet. In einer S.A.=Sitzung habe
der Gauſturmführer von München=Oberbayern erklärt, wenn die
jetzige Regierungzuſammengebrochen ſei und die
NSDAP. die Macht im Staate übernommen hätte,
dann hätte die S. A. zunächſt 24 Stunden Frei=
zeit
. Da könne ſich dann jeder S. A.=Mann den von
ihm notierten Gegner vorfangen und erledigen.
Der Gauleiter Wagner habe bei einer Preſſebeſprechung erklärt,
daß die NSDAP. kein Salonbund, ſondern eine
revolutionäre Partei ſei, die nicht zu Kreuze kriechen,
ſondern den Kampf zu Ende führen wolle. Der Adjutant Hitlers,
Oberleutnant a. D. Brückner, habe auf einem Werbeabend im Mai
1931 verſichert, die S.A. ſei wiederum von demſelben Geiſte beſelt
wie 1923.
In dieſem Zuſammenhange bekämen, heißt es in
der neuen Veröffentlichung weiter, die Verſuche der Par=
tei
, in die Polizei und in die Armee einzudrin=
gen
, ihr beſonderes Gewicht. Ueber die Abſichten am
Tage nach dem Siege Hitlers lägen ſo viele glaubhafte Angaben
aus den verſchiedenſten Orten Bayerns vor, daß ſie nicht einmal
zum kleineren Teil aufgezählt werden könnten. Zum Schluß be=
zeichnet
die Veröffentlichung dies ganze Treiben als bol=
ſchewiſtiſch
und terroriſtiſch.

Vom Tage.

Die Vorbereitungen der bayeriſchen Nahional=
ſozialiſten
für den 13. März.

Die Bayeriſche Amtliche Preſſeſtelle veröffentlicht eine Mit=
teilung
, in der es heißt: Neuerdings erlaſſen Ortsführer der
NSDAP. in der Preſſe, offenbar auf höheren Befehl, allenthalben
Erklärungen gegen das von uns veröffentlichte amtliche Material
über die von nationalſozialiſtiſcher Seite getroffenen Vorberei=
tungen
für den Hitlerſieg am 13. März. Auch dieſe offi=

Reichspräſident v. Hindenburg empfing geſtern die Kommiſ=
ſare
für die Oſthilfe in Oſtpreußen und in Pommern, Landrat
Lauenſtein=Königsberg und Oberregierungsrat Frhr v. Wolff=
Stettin, und ließ ſich von ihnen über den Stand der Arbeiten der
Oſthilfe in dieſen Gebieten eingehenden Bericht erſtatten.
Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, ſteht nunmehr feſt,
daß vor dem zweiten Präſidentenſchaftswahlgang keine Rundfunk=
anſprache
des Reichspräſidenten mehr erfolgt. Die Reichsregierung
beſchränkt ſich auf die Rundfunkübertragung der Königsberger
Rede Dr. Brünings am Samstag abend.
Für die geſamte Berliner Schutzpolizei iſt ab Samstag vor=
mittag
10 Uhr die große Alarmſtufe angeordnet worden, die bis
Montag früh 8 Uhr dauert.
Wie wir erfahren, hat der Interfraktionelle Ausſchuß der
Regierungsparteien im Preußiſchen Landtag beſchloſſen, die Ein=
berufung
des Plenums zum 12. d. M. zu beantragen, um den An=
trag
auf Aenderung der Geſchäftsordnungsbeſtimmungen über die
Wahl des Miniſterpräſidenten einzubringen.
Binnen kurzem wird im Reichsrat der Entwurf eines Geſetzes.
das durch verſtärkten ſtrafrechtlichen Schutz gegen Sabotage der
lebenswichtigen Betriebe die Aufhebung der Verordnung des
Reichspräſidenten über das Streikverbot in lebenswichtigen Be=
trieben
vom Jahre 1920 ermöglichen ſoll, vorgelegt werden.
Der 4. Strafſenat des Reichsgerichts verurteilte unter Aus=
ſchluß
der Oeffentlichkeit den früheren Offenburger Polizeibeamten
Gerber aus Kehl a. Rh. wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe
zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt, ſowie die
Ehefrau Joſefine Grasmann wegen verſuchten Verbrechens des
Verrats militäriſcher Geheimniſſe zu einem Jahr ſechs Monaten
Gefängnis.
Der Oldenburgiſche Landtag lehnte den Antrag auf Auflöſung
des Landtages ab. Nunmehr wird der Volksentſcheid mit dem Ziel
der Landtagsauflöſung durchgeführt werden.
Tardieu begibt ſich am Samstag in ſeinen Wahlkreis Belfort
und wird in der Nacht zum Montag nach Genf abreiſen, wo er be=
reits
am Montag eine große Rede zu halten gedenkt
Der polniſche Vertreter in Danzig des polniſchen Sachverſtän=
digen
=Ausſchuſſes wurde durch die polniſche Regierung abberufen.
Die japaniſche Telegraphen=Agentur Schimbun Rengo teilt
mit, daß zwiſchen der japaniſchen und der chineſiſchen Militär=
kommiſſion
eine Einigung über die Frage der Abberufung der
japaniſchen Truppen aus Schanghai erzielt worden ſei.

ziellen Ableugnungsverſuche ſind nicht imſtane,
die von uns bekanntgegebenen Tatſachen aus der
Welt zu ſchaffen. Sie können für uns nur die Veranlaſſung
zur Veröffentlichung weiterer auf amtlichem Material beruhender
Tatſachen ſein.
Es kann als erwieſen angeſehen werden, daß an verſchiedenen
Orten alles vorbereitet war, um die S.A. zu auswärtiger Verwen=
dung
für mehrere Tage zu verſchieben. So lagen die Dinge bei den
S.2. am Wahltag in verſchiedenſten Orten Schwabens. Ueberall
dieſelbe Stimmung: Der Sieg am 13. März gibt der S.A. die volle
Freiheit des Handelns. Was damit gemeint war, beweiſt z. B.
die Feſtſtellung, daß z. B. in Kohlgrub (Oberbayern) für die S.A.
Alarmbereitſchaft angeordnet war, um wie geſagt wurde am
nächſten Tage nach München auszurücken.

Die Londoner Viermächke=Konferenz
geſcheiterl.

Die Donau=Ausſptache auf unbeſtimmte Zeit vertagk.

London, 8. April.
Die Viermächtekonferenz hat ſich heute mittag ohne nähere
Angabe eines Termins für den Wiederzuſammentritt vertagt.
Nach Abſchluß der heutigen Sitzung der Viermächtekonferenz wurde
folgendes Communiqué ausgegeben:
Die auf der Konferenz vertretenen Regierungen ſind darüber
einig, daß die finanzielle und wirtſchaftliche Lage der Donau=
länder
raſcheſt planmäßiges Handeln ſowohl ſeitens der Donau=
änder
als auch anderer Staaten erfordert, wenn ſie auf geſunde
Grundlage geſtellt werden ſoll. Sie ſind ferner darüber einig,
daß ein ſolches Handeln im Intereſſe der wirtſchaftlichen Wieder=
herſtellung
Europas liegt und ein erſter Schritt auf dieſem Wege
ſein kann.
Als Ergebnis der Beratungen der Konferenz ſind eine Anzahl
wirtſchaftlicher Punkte aufgetaucht, die weitere Prüfung und wei=
ere
Erhebungen erfordern. Die bevorſtehenden Genfer Tagungen
würden in der nächſten Woche auf alle Fälle die Fortſetzung der
gegenwärtigen Beratungen verhindern. Unter dieſen Umſtänden
hat jede der vier Regierungen zugeſagt, den drei anderen ſobald
als möglich eine eingehende Darſtellung ihrer Auffaſſungen über
die zurückgeſtellten Punkte und über die beſte Art des weiteren
Vorgehens zuzuſtellen.

Madrhengs Bersienfne
din dei deilſchen ziten.
Bie haf es ihm Oftpreußen gedankk?

Berlin, 8. Apr=
In einem Interview mit der Königsberger Allgeme
Zeitung erklärte Reichskanzler Dr. Brüning:

Die Agrarkriſe des deutſchen Oſtens mußte in Oſtprei
ganz beſondere Schärfe annehmen, weil hier zu den allgeme
Schwierigkeiten noch die beſonderen hinzutraten, die die will
liche und politiſch wie wirtſchaftlich gleich verfehlte und verhe
nisvolle Grenzziehung hervorgerufen hatte.

Einer vorwiegend agrariſchen Provinz wie Oſtpreußen
die Maßnahmen, die allgemein zum Schutze der öſtlichen L
wirtſchaft getroffen wurden, zugute gekommen. Bei jeder Ver
nung, die der Herr Reichspräſident in dieſer Richtung erlaſſen
ſind ſeine ſorgenden Gedanken wieder und wieder nach der öſtli
Grenzprovinz gegangen, die ſeinem Herzen ſeit ſeiner Jugen
nahe ſteht und mit der er ſeit den Geſchehniſſen des großen 6
ges unlösbar verbunden iſt.
Unter der Präſidentſchaft des gegenwärtigen Herrn Rei
präſidenten ſind Millionen nach Oſtpreußen gefloſſen, was
beſonders gewürdigt werden muß, wenn man bedenkt, we
Schäden auch in anderen Teilen des Reiches durch die Gr
ziehungen von Verſailles, die ohne jede Rückſicht auf organ=
Zuſammenhänge vorgenommen wurden, mühſam auszuglei
waren. Wenn allein vom Reich in den letzten fünf Jahren
Millionen in bar für verſchiedene wirtſchaftliche Zwecke nach
preußen gezahlt wurden, wenn 1939 und 1931 trotz des im
ſtärker zuſammengeſtrichenen Reichsetats in barem Geld 125 9
lionen und in Form von Bürgſchaften rund 100 Millionen der
drohten Grenzprovinz zugute kamen, ſo verdient das Beacht
bei allen Gerechtdenkenden.
Ich weiß, daß auch die Zuſpitzung der Verhältni
im nahen Memelland die Gemüter hier beſonders bew
ebenſo wie der Kampf Danzigs gegen die immerw
der drohende Verkürzung ſeiner Rechte hier inn
lich in jeder Phaſe miterlebt wird. Aber nicht nur Oſtpreu
das ganze deutſche Volk verfolgt die Entwicklung bei den Stamn
genoſſen außerhalb der Reichsgrenze mit wachen Sinn
Was von ſeiten der Reichsregierung im Intereſſe der großen di
ſchen Mehrheit des Memellandes getan werden kann, das iſt
das wird geſchehen.
Gegenüber den Sorgen des deutſchen Oſtens hat der s
Reichspräſident noch vor wenigen Wochen den Landeshauptmg
der Provinz Oſtpreußen verſichert, daß er den deutſchen Oſtlan
im Kampfe gegen jede nur mögliche Drohung mit allen Kräf
zur Seite ſtehen werde. Wenn ein Mann wie der Reichspräſid
v. Hindenburg, der ſelbſt ein Sohn der oſtdeutſchen Erde iſt,
feierliches Gelöbnis ausſpricht, dann weiß man, was das bedeu
Wer ſo eng mit den deutſchen Oſtprovinzen verpachſen iſt, wie
Sieger von Tannenberg, der iſt der beſte Sachwalter für all
großen Sorgen und Nöte dieſes Landes!
Kann es für Oſtpreußen eine Wahl geben zwiſchen Hind
burg und ſeinen Gegnern? Was haben die anderen um dieſe ſchr
ringende Grenzprovinz getan? Was haben ſie in Krieg und F
den zugunſten Oſtpreußens geleiſtet? Was wiſſen ſie von 7
Lande? Oſtpreußen hat am 13. März noch nicht die Hälfte a
Stimmen für den Reichspräſidenten p. Hindenburg abgegeben.
Bevölkerung der Propinz hat Gelegenheit, am 10. April d
Scharte wieder auszuwetzen und ihrem Retter eine gewalt
Mehrheit zu verſchaffen.

Ermikklungsverfahren wegen Hochverrals
gegen die NSDAP. in Anhalk.

Deſſau, 8. April
In der heutigen Sitzung des Anhaltiſchen Landtags tei
Staatsminiſter Dr. Weber in Uebereinſtimmung mit dem Ob
reichsanwalt mit, auf Grund von Urkundenmaterial habe ſich
dringende Verdacht ergeben, daß Mitglieder der NSDAP.
Plan vorbereitet hätten, die Verfaſſung des Reiches und
Landes Anhalt gewaltſam zu ändern. Zu dieſem Zweck ſei e
militäriſche Ausbildung der S.A. vorgenommen und die mili
riſche Beſetzung wichtiger öffentlicher Gebäude in Deſſau und
Feſtnahme führender Mitglieder der Regierung ſowie des Ste
tes Anhalt vorgeſehen geweſen. Der Oberreichsanwalt habe
Ermittelungsverfahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat e
geleitet, das noch nicht abgeſchloſſen ſei.

Sutie 9on Amnornenrg.

Dieſe Sammlung Dr. Fritz Dehnows von Aus=
ſprüchen
des Feldmarſchalls, ſchon vor mehreren
Jahren entſtanden, war bisher unveröffentlicht. Sie
gewährt ein vortreffliches Charakterbild Hinden=
burgs
, dieſer phänomenalen Erſcheinung in der
Geſchichte, wie ihn General Groener genannt hat.
Als Menſch habe ich gedacht, gehandelt und geirrt. Maß=
gebend
in meinem Leben und Tun war für mich nicht der Bei=
fall
der Welt, ſondern die eigene Ueberzeugung, die Pflicht und
das Gewiſſen.
Mir iſt es gleichgültig, was ſich die Menſchen von mir für
eine Vorſtellung machen.

Ein großes Ziel, an deſſen Verwirklichung man Tag und
Racht denkt und arbeitet, erhält friſch.

Man tut ſeine Pflicht, und der Gedanke der Pflichterfüllung
geht über alles andere.

Ich ſchreibe nicht. Literatur und Kommandoführung, das
ſind zwei ganz verſchiedene Dinge. Ich weiß wohl, daß es Gene=
rale
gegeben hat und noch gibt, die hervorragende Schriftſteller
und zugleich ebenſolche Heerführer ſind. In der Regel jedoch iſt
die Begabung für das eine mit der für das andere nicht vereint
und auch nicht zu verneinen. Zwiſchen Wort und Tat ſind tiefe
Weſensunterſchiede.

Noch jetzt gedenke ich dankbaren Herzens der im Kadetten=
korps
verlebten Jahre, obwohl die Zeiten wohl rauher waren
als jetzt. Dafür geſtalteten ſie aber Charaktere, ſchufen Männer,
denen es nie an Initiative und Verantwortungsfreudigkeit
fehlte.

Die Anſchauungen, wie ich ſie in der großen Schule der
Pflichterfüllung, im deutſchen Heere, gewonnen habe, ſollen auch
für meine Friedensarbeit von Nutzen ſein. Sie gipfeln in dem
Satze, daß Pflicht vor Recht geht und daß jederzeit, beſonders
aber in den Tagen der Not, einer für alle und alle für einen
ſtehen müſſen.

Ich habe den Eindruck, daß der beſte Wille und die Tat=
kraft
unſerer Beamtenſchaft mürbe wird durch das Beſtreben,
in langwierigen Beratungen den Bedenken aller Art möglichſt
gerecht zu werden. Das Volk will ſtarke, entſchlußkräftige Beamte

ſehen, dann wird es auch ſelbſt ſtark ſein und mancher unbeque=
men
Maßnahme ſich willig fügen.

Ich bin nicht mehr jung genug, um an einen plötzlichen Um=
ſchwung
der Dinge zu glauben. Kein Krieg, kein Aufſtand im
Innern kann unſere gefeſſelte, leider durch Zwietracht zerſpaltene
Nation befreien. Es bedarf langer, ruhiger, friedlicher Arbeit.
Es bedarf vor allem der Säuberung unſeres Staatsweſens
von denen, die aus der Politik ein Geſchäft gemacht haben. Ohne
Reinheit des öffentlichen Lebens und Ordnung kann kein Staat
gedeihen.

(1925:) Mein Leben liegt klar vor aller Welt. Ich glaube,
auch in ſchweren Zeiten meine Pflicht getan zu haben. Wenn
dieſe Pflicht mir nun gebietet, auf dem Boden der Verfaſſung,
ohne Anſehen der Partei, der Perſon, der Herkunft und des Be=
rufes
als Reichspräſident zu wirken, ſo ſoll es an mir nicht feh=
len
. Als Soldat habe ich immer die ganze Nation im Auge ge=
habt
, nicht die Parteien.

Zucht und Arbeit innerhalb des Baterlandes ſtanden für
mich höher als kosmopolitiſche Phantaſien. Auch erkannte ich kein
Recht für einen Mitbürger an, dem nicht eine gleichwertige
Pflicht gegenüberzuſtellen wäre.

Wer den Krieg geſehen hat, wie ich, wünſcht keinen zweiten.

Ich erkläre vor der ganzen Welt, daß es immer mein heilig=
ſtes
Beſtreben ſein wird, neue Kriegsſchrecken fernzuhalten.

Ich verſpreche, der Armen und Elenden ganz beſonders zu
gedenken und auf einen Ausgleich aller Volkskreiſe hinzuarbeiten.

(1896:) Wir ſind alle Arbeiter, ſei es nit dem Degen in der
Hand oder mit dem Hammer und der Sichel in der Fauſt.

Des Staates vornehmſte Aufgabe muß es immer bleiben
das Wohl derjenigen Volkskreiſe beſonders im Auge zu behal=
ten
, die am ſchwerſten unter der Not der Zeit leiden. Jeder
Arbeit muß ihr gerechter Lohn werden. Wenn Sorgen und
Laſten gerecht auf alle Schultern verteilt ſind, wird ſich hierauf
gegenſeitiges Vertrauen aufbauen.

Es muß etwas getan werden, daß Kinderſegen nicht mehr
eine Laſt für die Unbemittelten, ſondern eine Freude iſt. Am
liebſten ſähe ich jeden Arbeiter in einem eigenen Hauſe mit

einem netten Garten wohnen, wo er nach getaner Arbeit n
den Seinen Freude hat. Dazu ſind aber Taten nötig, nicht C
rede. Handlung iſt mir lieber als Bewegung.

Mehrfach habe ich es bereits zum Ausdruck gebracht, d.
mir jede Partei, jeder Deutſche willkommen ſein würde, die 1
zu gemeinſamer Arbeit für das Vaterland mit mir zuſamme
finden.
Die letzten Jahre haben leider nur immer Trennendes u.
nicht Einigendes gebracht. Und doch tut unſerem Volke nichts
not als Einigkeit.
Vieles iſt uns genommen, was uns nicht erſetzt werd.
kann, aber eins iſt uns geblieben: unſer liebes deutſches Pale
land. An dieſem wollen wir hängen mit der ſtarken Liebe un)
res Herzens, und ihm wieder aufhelfen, damit es wieder 9
alte achtunggebietende Stellung unter den Völkern erlangt. 20
iſt nur möglich, wenn wir einig ſind und frei von allem kla!
lichen Parteihader und die alte deutſche Ehre, die deuſſe
Würde und deutſche Arbeitſamkeit unſere Herzen erfüllen.

Bis zu meinem letzten Atemzuge wird die Wiedergeby
Deutſchlands meine einzige Sorge, der Inhalt meines Bange!
und Betens ſein.

Das deutſche Volk wird wieder auferſtehen, aber das wer
ich nicht mehr erleben, doch mein Sohn, der wird es mitmache
Obſchon er während des ganzen Krieges zu den AngriffstrupP!
gehört hat, hat Gott ihn mir erhalten, vielleicht daß er ſe9
darf, was mir verſagt iſt. Ja, Deutſchland wird auferſtehen:

Die Jugend iſt es, die unſer zerrüttetes Deutſchland wied
aufrichten muß, in ihr iſt noch deutſcher Geiſt lebendig.

Deutſche Jugend, werde ſtark! werde hart! werde 11e
werde einig!

Mit dem Glauben an eine beſſere Zeit gehe ich ins Gra

Ich habe gedacht, daſtehen zu müſſen. Sehen Sie, ſo Me
gingen. Ich bin ein alter Mann; wenn die Jungen ſehen, Le
ein ſo alter Kerl ſeine Pflicht tut, werden ſich doch manche
ſinnen. Ich bin todmüde, aber ich werde ſtehen, bis ich umſa.
ſolange, dieſer alte Körper noch zu etwas gut iſt, für *
Beiſpiel.

[ ][  ][ ]

ustag, 9. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 99 Seite 3

ſceBermmomängenüoei vie keblg!
und Bedeukung der 5.A. und S. 5. Frühere Kommuniſten in führenden Skellungen der 5. A.Bedenk=
Zuſammenziehung der S. A.- und 5. 5.-Formakionen beim erſten Wahlgang zur Reichspräſidenkenwahl.
ſich auch ſonſt in nichts unterſcheidet. Es enthält die Exer=
zier
= und Dienſtvorſchriften für die SS.=Stan=
Mrous unes wähe!
darten von der größten bis zur kleinſten Ein=

mtlich wird mitgeteilt:
je Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei hat in der
Zeit auch in Heſſen eine Entwicklung genommen, die drin=
ie
ernſteſte Beachtung durch die Oeffentlichkeit erfordert.
ſc lem gilt dies für die SA.= und SS.=Formationen (Sturm=
64 ugen und Schutzſtaffeln). Sie bilden den Kern der Natio=
Eraliſtiſchen Partei, erfüllen aber, wie aus ihrem ganzen
ihrer Tätigkeit und ihrer Organiſation hervorgeht, ganz
A. Zwecke, als die einer politiſchen Partei. Sie ſind auch in
ſeß nach einem ſtraff militäriſchen Schema organiſiert und in
ſwl ung an die frühere Standortverteilung des Heeres in der
/gszeit in Heſſen gegliedert. Als Ganzes gehören
die heſſiſchen Skurmabkeilungen (5.A.)
enannte Untergruppe Heſſen zu der Gruppe Weſt die
Gruppe mit dem Sitz in Koblenz dem oberſten SA=Führer
tionalſozialiſtiſchen Partei in München unmittelbar unter=
Untergruppe Heſſen, die einer Diviſion des früheren
ſes entſpricht, iſt regimentsweiſe nach Provinzen gegliedert.
ſirs ches Regiment trägt den Namen Standarte und iſt nach
err gimentsnummern der an dieſen Standorten früher garni=
n Regimenter beziffert. So trägt die Standarte Starken=
ur
ach dem früheren Infanterie=Leib=Regiment in Darmſtadt
115, die oberheſſiſche nach dem Gießener Regiment die
z und die rheinheſſiſche nach dem Mainzer Regiment die
Jede dieſer Standarten hat einen Muſikzug, einen Rad=
und eine Sanitätsabteilung. Dieſe Standarten ſind wie=
erAin
ſich folgendermaßen gegliedert: Die unterſten und Kern=
ſru
onen bilden die eigentlichen Stürme Sie ſind kreisweiſe
uſc engefaßt in ſogenannte Sturmbanne (entſprechend den
rühn Bataillonen). Dementſprechend beſteht beiſpielsweiſe die
zte burger Standarte 115 aus 26 Stürmen in den verſchiede=
er
ädten und Landgemeinden. In Anpaſſung an die ſieben
er Provinz Starkenburg ſind ſie zuſammengefaßt in ſieben
anne. Jeder dieſer Sturmbanne entſpricht einem früheren
n. So iſt im Kreis Offenbach aus fünf Stürmen unter der
tung 1/168 (erſtes Bataillon 168) der dortige Sturmbann
hrer der Sturmabteilungen, Untergruppe Heſſen, iſt der
atr ſozialiſtiſche Landtagsabg. Hauer, Sitz Darmſtadt. Jede
ndarten zählt zwiſchen 1600 bis 3000 Mann, ſo daß alſo
Ifſtärke der Sturmabteilungen, Untergruppe Heſſen, ſich
a 5000 bis 9000 Mann beläuft. Jeder Sturmabteilungs=
mſt
auf unbedingten Gehorſam gegenüber dem oberſten
zu bteilungsführer in München verpflichtet (Stellvertreter:
ann Röhm). Unter den Führern der Stürme
den ſich eine Reihe von bekannten und nam=
ifrüheren
Kommuniſten. So iſt mit der Führung
enbacher Sturmbann=Bataillons 1/168 der frühere Kom=
Karl Beuke betraut worden. Das gleiche gilt für ſeinen
Oskar Beuke, der Führer des Sturmes 1 in Offenbach iſt.
iſt auch Sturmführer des in Alsfeld liegenden Sturmes

ere Ortsgruppenführer der KPD. in Alsfeld.
5.5. Formalionen (Schukſtaffeln) in Heſſen
SS=Standarte 33 Heſſen ebenfalls ſtraff militäriſch zu=
gefaßt
. Sie unterſtehen dem Kommando der SS=Gruppe
Weſch ſüſſeldorf Führer Weitzel, M. d. R.) und damit dem
ong ido des SS=Reichsführers in München. Führer der SS=
tar
te 33 iſt zurzeit der heſſiſche Landtagsabgeordnete Hans
Lörs dem gleichzeitig auch die SS=Standarte 2(Heſſ.=Naſſ.) unter=
e
iſt aufgeteilt nach 4 SS=Sturmbannen: 1/33 mit dem
* Darmſtadt, Offenbach, Gr.=Gerau, II/33 mit dem Standort
ſſen und Bergſtraße, III/33 für das Gebiet des Odenwal=
UV/33 für Oberheſſen. Ihre Stärke beläuft ſich in Heſſen
600 bis 1000 Mann (ohne Anwärter).
Schutzſtaffeln (SS.) ſtehen z. b. V. (zur beſonderen Ver=
) des SS=Standarten= bzw. Gruppen= und Reichsführers
als eine Art Spezialpolizei des Dritten Reiches gedacht.
den ausgebildet nach einem Exerzier=Reglement
bungs=Vorſchrift (SS. Ue. V.), letzte Ausgabe
November 1931, Umfang 71 Druckſeiten, im Format des
Reglements der früheren preußiſchen Armee, von dem es

Agung der Deutſchen Rönkgen=
geieigaft
in Mesden.
Dresden, Anfang April 1932.
im Jahre 1895 der Phyſiker Röntgen in Würzburg die
durs ngungsfähigkeit der ſpäter nach ihm benannten X= Strah=
len
y feſte Gegenſtände entdeckte, hat ſich ein ungeheures For=
Dur Tebiet eröffnet, das faſt täglich neue Früchte hervorbringt.
Vat S Gebiet der Naturwiſſenſchaft, der Technik und der Heil=
und dient ſich der wunderbaren Kraft, die vor allem in der
eüEe nicht mehr allein zur Erkenntnis krankhaften Geſchehens
iw)k wird, ſondern zu einem der ſtärkſten und eigenartigſten
FurDl geworden iſt, das wir kennen. Aber wie überall in der
NedS ſind ſtarke Mittel zugleich auch gefährliche Mittel. Man
48 in ihrer Weſensart genau kennen, ihre Tücken belauſchen,
kungen abmeſſen und abwägen lernen, um ihre ſegens=
EgS Träfte auch wirklich zweckmäßig verwenden zu können.
ährungen müſſen manchmal teuer erkauft werden. Gerade
T, Röntgenforſcher haben am eigenen Körper die oft ſpät
eEen Gefahren erleben müſſen. Groß iſt die Zahl der Rönt=
ſar
die Erkrankungen und Verſtümmelungen erlitten oder
Ea ler im Dienſte der Menſchheit und der Forſchung mit dem
D ſahlen mußten. So galten die erſten Worte des Vorſitzen=
* Grebe=Bonn, auf der 23. Tagung der Deutſchen Röntgen=
u
:4t in Dresden, 2. bis 5. April, dem Altmeiſter der Rönt=
Na2 Prof. Guido Holzknecht, der im November des vergan=
en
hres den Heldentod des Röntgenpioniers ſtarb. Dieſem
ahr rdankt die Heilkunde unter vielem anderen die erſte prak=
Ge thode zur Abmeſſung (Doſierung) der Röntgenſtrahlen.
*S au dieſes Verfahrens hat die Röntgenologen erſt inſtand
Kr= kanke mit bösartigen Geſchwülſten einer intenſiven Be=
GAr. auszuſetzen, ohne ſie zu gefährden.
2 einer wiſſenſchaftlichen Tagung können natürlich nur
9Sie eingehend behandelt werden. Diesmal waren es drei
ſc:s Probleme, die in eingehenden Referaten und zahlreichen
aei bearbeitet wurden. Das erſte Hauptthema zeigte uns
*irtige, techniſche Verwendungsmöglichkeit der Strahlen.
Ahrlichen Referaten beſprachen Prof. Wever=Düſſeldorf
Schiebold=Leipzig die Strukturanalyſe durch Röntgen=
ahles
Es handelt ſich dabei, kurz geſagt, um ein Verfahren,
A. zu der Materie in ihren kleinſten Teilen zu unterſuchen.
Dr: öntgenſtrahlen Wellenlängen haben, die zehntauſendmal
EeAid als diejenigen des ſichtbaren Lichtes, kann man mit
* e auch noch Teilchen unterſuchen, die eine geringere Di=
2 eſitzen als die Lichtwellen. Es handelt ſich alſo um eine

heit nach ſtreng militäriſchem Vorbild. Dieſe
ſtraff milikäriſche Organiſierung der 5.A. und 5.5.
iſt um ſo bedenklicher, als ſie ſich in der Hand von Führern befin=
det
, die teilweiſe, und zwar auch in den höheren Stellen, wegen
ehrenrühriger Delikte vorbeſtraft ſind. Auch
das Berhalten der S. A.- und 5.5.-Formakionen
bei dem erſten Wahlgang
zur Reichspräſidentenwahl gibt zu ernſter Beſorgnis Anlaß. Offen=
kundig
nach zentraler Anweiſung und einheitlichem Plan erfolgte
ihre Zuſammenziehung an verſchiedenen Plätzen des Landes. So
waren nach den amtlichen Berichten
die SA.= und SS.=Formationen der Umgegend von Darm=
ſtadt
an den verſchiedenſten Plätzen außerhalb von Darm=
ſtadt
zuſammengezogen.
In Langen waren konzentriert 75 SA.= und SS.=Leute aus den
Orten Langen, Egelsbach, Sprendlingen, Offenbach, Dreieichen=
hain
, Wolfsſchlag, Buchſchlag, Neu=Iſenburg und Darmſtadt. Sie
waren feldmarſchmäßig ausgerüſtet und hatten Befehl, bis Mon=
tag
, den 14., vormittags, dort zu verbleiben. In der Turn=
halle
zu Crumſtadt waren etwa 50 Mann des Sturmes 133
aus Crumſtadt, Goddelau, Erfelden, Wolfskehlen, Geinsheim,
Griesheim, Klein=Gerau und Worfelden zuſammengezogen. Jeder
SA.=Mann war verſehen mit Torniſter bzw. Ruckſack, Eßwaren,
Kochgeſchirr, gerollten Mänteln, wollenen Decken.
Sie erklärten, in Bereitſchaft zu liegen, falls in Darmſtadt
etwas vorkomme‟.
Dasſelbe iſt gemeldet aus Auerbach, wo außerdem noch eine
Motorradſtaffel von 10 Mann eingeſetzt war, aus Dieburg und
aus einigen anderen Orten in der unmittelbaren Nähe von Darm=
ſtadt
. In Erbach waren 30 bis 40 SA.=Leute aus den umliegen=
den
Ortſchaften zuſammengezogen, in Reichelsheim ebenſoviel
aus den umliegenden Orten, ebenſo auch in Höchſt i. Odw. In
Reichenbach war die SA. aus Elmshauſen, während die Rei=
chenbacher
SA. an dieſem Tage nach außerhalb kommandiert war.
In Michelſtadt waren 40 bis 50 SS. und SA.=Leute aus der
Umgegend, insbeſondere aus Langen=Brombach konzentriert.

In Darmſtadt

ſelbſt waren im Braunen Haus und im SS.=Heim in der
Frankfurter Straße etwa 80 SS.= und SA.=Leute konzen=
triert
. Bei ihnen befand ſich der Standartenarzt, der bereits
drei Tage vor der Wahl für die SS.=Leute Verbandspäckchen
ausgegeben hatte. Die vier Darmſtädter Stürme der Sturm=
abteilungen
waren in Stärke von mehreren hundert Mann
an vier Punkten zuſammengezogen, im Hanſa=Hotel, in der
Wirtſchaft Bienenkorb, in der Ludwigshalle und im
Lokal von Wolf,
verſtärkt durch etwa 25 SA=Leute aus Offenbach. Andere Offen=
bacher
SA.=Leute in Stärke von 40 bis 50 Mann waren nach
Mühlheim befördert worden, in Neu=Iſenburg, Kreis Offenbach,
waren in zwei verſchiedenen Lokalen 160 SA.=Leute alarmiert.
Aus Rheinheſſen und Oberheſſen liegen
gleichlautende Nachrichten vor über dieſe Zuſammen=
ziehungen
und Standortverſchiebungen der SA.= und SS.= For=
mationen
.
In Mainz
waren zirka 300 Sturmabteilungsmänner der Stürme 62, 21
(Teile der ſeitherigen Stürme 117 und 159), der neue Sturm 23
und der Reſerveſturm in Stärke von rund 300 Mann alarmiert
und zuſammengezogen. Der Alarmbefehl des Sturmführers des
Sturmes 23 vom 11. März lautete: Morgen, Freitag, den 11.
März 1932, findet in dem Lokal Tannenbaum abends 9 Uhr,
Appell ſtatt. Jeder SA.=Mann hat ſeinen Torniſter oder Ruckſack
mit all ſeinen Uniformſtücken, Armbinden, Verbandspäckchen,
einem Zivilhemd, 2 Paar Strümpfen, Seife, 1 Handtuch, Brot=
beutel
, Feldflaſche, für 12 Tage Verpflegung mitzubringen, auch
Taſchenlampen. Pünktliches Erſcheinen iſt Pflicht. Entſchuldigung
gibt es nicht. Wer nicht erſcheint, ſchließt ſich von ſelbſt aus dem
Sturm aus.
Art von Röntgenſtrahlenmikroſkopie, deren Ergebniſſe allerdings
nicht wie im Mikroſkop erſchaut, ſondern durch mühſame Vergleiche
ausgewertet und berechnet werden müſſen. Auch die Aufbauſtoffe
des lebenden Körpers, vor allem die Eiweißſtoffe, können auf
dieſe Weiſe unterſucht werden und ſomit die chemiſche Analyſe er=
gänzen
und weiterführen.
Die Heilwirkung der Röntgenſtrahlen wurde in einem zweiten
Hauptreferat errötert, wobei man ſich auf die Oberflächenwirkung
der Röntgenſtrahlen beſchränkte. Der bekannte Freiburger Derma=
tologe
Prof. Dr. Roſt ſprach über die biologiſchen Grundlagen
der Röntgenbeſtrahlung in der Dermatologie. Er erläuterte zu=
nächſt
die Strahlenwirkung auf die normale Haut, wies darauf
hin, daß die zarte kindliche Haut empfindlicher iſt als die Erwach=
ſener
und hob die Bedeutung von Nebenſchädigungen der Haut
durch andere Einflüſſe hervor. Wer ſich einer Röntgenbeſtrahlung
des Geſichtes unterzogen hat, ſollte unmittelbar in nächſter Zeit
keinen Winterſport betreiben, um ſich nicht einen Sonnenbrand
zuzuziehen, der eine an ſich belangloſe Röntgenwirkung zu einer
bedenklichen Hautſchädigung ſteigern kann. Die Beſtrahlung von
Hautkrankheiten hat große Fortſchritte gemacht. Es iſt bemerkens=
wert
, daß nicht nur die direkte Beſtrahlung des Erkrankungsherdes
wirkſam iſt, ſondern daß man auch indirekt Wirkungen erzielen
kann. Wurde z. B. ein Furunkel beſtrahlt, ſo heilte nicht nur dieſer
bald ab, ſondern auch Furunkel an anderen Körperſtellen, die den
Strahlen gar nicht ausgeſetzt waren, beſſerten ſich raſch. Durch
Beſtrahlung der Milz und der Nebennieren ſowie der Thymus=
drüſe
ſind Hautkrankheiten ſozuſagen indirekt günſtig beeinflußt
worden. Der Einfluß der Röntgenſtrahlen auf die Nerven der
Haut läßt ſich zwar anatomiſch ſchwer beurteilen, die Beſeitigung
von ſtarkem Juckreiz ſowie von Schmerzen iſt aber den Röntgen=
ärzten
ſeit langem bekannt. Ein beſonders eindrucksvoller Heil=
erfolg
wurde in letzter Zeit bei einem beſtimmten Hautleiden
(Lichen ruber planus) durch Röntgenbeſtrahlung des Grenzſtranges
des Verrus Sympathikus zu beiden Seiten der Wirbelſäule erzielt.
Der Referent konnte dieſe guten Erfolge vollauf aus eigener Er=
fahrung
beſtätigen.
Das dritte Thema Ueber die Grenzen der Röntgenologie für
die Beurteilung beginnender Lungentuberkuloſe wurde von drei
verſchiedenen Standpunkten aus beleuchtet. Den kliniſchen Stand=
punkt
vertrat Prof. Dr. Fraenkel, Heidelberg, der die Röntgen=
unterſuchung
für die Früherkennung der Lungentuberkuloſe der
Unterſuchung auf Tuberkelbazillen gleichſetzte und hervorhob, daß
die Unterſuchungsmethoden immer nur vorgeſchrittene Erkrankun=
gen
erkennen laſſen. Durch die hervorragenden Arbeiten Aßmanns,
Leipzig, iſt die Wichtigkeit der Röntgenfrühdiagnoſe klar erwieſen,
zugleich aber ihre Begrenzung feſtgelegt worden. Das Schattenbild
auf dem Röntgenfilm ermöglicht eine Beurteilung der beſonderen
Verlaufsart der Krankheit und gibt auch dem pathologiſchen Ana=
tomen
Richtlinien für die Beurteilung des Krankheitsgeſchehens.

In Worms
waren 80 SA.=Leute zuſammengezogen, in Alzey im Braunen
Haus waren ettva 60 bis 80 SA.= und SS.=Leute aus Albig,
Heimersheim, Bermersheim, Erbes=Büdesheim und Weinheim
konzentriert, in Rheindürkheim bei Worms waren etwa 100 SA.=
und SS.=Leute aus Rheindürkheim, Oſthofen, Ibesheim, Hamm
und Gimbsheim zuſammengezogen.
In Gießen
waren im Gießener SA.=Heim etwa 80 ortsfremde SA.= und
SS.=Leute von den Stürmen 95 und 116 konzentriert. Die Mit=
glieder
der Motorradſtaffel waren beſonders alarmiert. In
Hungen, Kreis Gießen, waren etwa 45 Mann des Sturmes 87
aus Hungen, Utphe, Steinheim, Langd, Bettenhauſen und Non=
rod
zuſammengezogen. Beſonders rege Tätigkeit entfalteten ſie
in Alsfeld. Hier waren 70 bis 80 SA.=Leute des Sturmes 36 in
Alsfeld und der näheren Umgebung im dortigen SA.=Heim zu=
ſammengezogen
, und in Lauterbach i. Oberh. verſammelten ſich
die SA.=Männer feldmarſchmäßig mit gepacktem Torniſter und
gerollten Mänteln aus den umliegenden Ortſchaften. Ihren
Standort hatten ſie in Sickendorf in der Reithalle des Freiheren
Riedeſel zu Eiſenbach auf Schloß Sickendorf. Sie trugen Feld=
ſpaten
und auch eine Tragbare bei ſich.
Bon welchem Geiſte und welchen Abſichken
dieſe Zuſammenziehungen gekragen waren.
geht aus den zahlreichen Aeußerungen hervor, daß im Falle
eines Sieges von Hitler die SA. marſchieren
würde, daß gewiſſe Beamte abgeſetzt würden und nam=
hafte
Republikaner mit der Erledigung bedroht wurden. Be=
ſonders
charakteriſtiſch ſind in dieſem Zuſammenhange folgende
zwei Aeußerungen: Am 11. März erklärte der SS.= Sturm=
führer
Dernehl in einer Anſprache beim Sturm=
appell
für die SS. in Darmſtadt im Braunen Haus:
Jeder einzelne Staffelmann ſolle die ſogenannte Blut=
ſcheu
überwinden, und bevor er ſelöſt daran glauben
müſſe, andere ins Jenſeits befördern. Er, Dernehl, könne
ſich vorſtellen, daß ſein Sturm nicht mehr exiſtiere, aber
niemals, daß einer feige wäre und vielleicht die Flucht
ergriffe.
Anſchließend wurden Verbandspäckchen ausgegeben. Am 12.
März fand ein
Appell der Starkenburger 5. 5.-Skandartke
durch den Reichs=5. 5. Führer Himmler
ſtatt. Anweſend waren ca. 200 SS.=Leute von Darmſtadt, Ober=
Ramſtadt, Reinheim, Offenbach uſw. mit ihren Führern.
Der Reichs=SS.=Führer brachte zum Ausdruck, daß ſie am
Vorabend eines gewaltigen Sieges ſtünden, der darin
gipfele, daß der oberſte Führer Adolf Hitler Präſident des
Deutſchen Reiches werde. Er hoffe, daß die 33. SS.= Stan=
darte
die größten Opfer zu bringen wiſſe für die Freiheit
der Nation. Wenn er wieder vor ihnen ſtehe,
würdenviele nichtmehrunterihnen weilen.
Er wolle nicht hoffen, daß ihm zu Ohren komme, die 33.
SS.=Standarte habe verſagt.
Zwei Tage vor der Wahl wurde die Darmſtädter SS. im Brau=
nen
Haus von einem Darmſtädter praktiſchen Arzt aufs ſorg=
fältigſte
im geſamten Sanitätsweſen unterrichtet. Das gleiche er=
folgte
anderorts.
Beſonders auffällig iſt auch, daß im Zuge der Umgruppie=
rungsmaßnahmen
der NSDAP. für Heſſen der SS.= Standarten=
führer
Landtagsabgeordneter Döring zu Beginn des Wahl=
kampfes
ſeinen Wohnſitz von Darmſtadt nach Vadenrod in Ober=
heſſen
verlegt hat, wo bereits der nationalſozialiſtiſche Abgeord=
nete
Wahl anſäſſig iſt, und von dort aus die militäriſche Aus=
bildung
der SS. und der SA. in Oberheſſen in intenſivſter
Weiſe betrieben hat und noch betreibt. Desgleichen iſt ſehr be=
achtlich
, daß
die Alarmierungsmethoden der 5.5.
genau dem bei der Polizei üblichen Alatmierungsverfahren
nachgebildet worden ſind. Anfang März wurde befohlen, daß bis
zum 9. März 1932 jeder SS.=Mann ſeinen Hausſchlüſſel im
Braunen Haus Bismarckſtraße 11, zu dieſem Zwecke abzuliefern
hat.
Höchſt bedenklich ſtimmt die Tatſache, daß die SA.= und
SS.=Leute beſtrebt ſind, ſich um jeden Preis und auf jede
Art und Weiſe in den Beſitz von Waffen zu ſetzen.
Typiſch dafür iſt der Fall des Waffenhändlers Al=
fred
Hack aus Oſthofen, der jahrelang unter ſchweren

Der Standpunkt des pathologiſchen Anatomen wurde von Prof.
Wurm, Heidelberg, vertreten, während der rein röntgenologiſche
Geſichtspunkt von dem dritten Referenten, Herrnheiſer, Prag, zu=
ſammenhängend
dargeſtellt wurde. Eine große Zahl von Vorträgen
über Sonderfragen der Röntgendiagnoſtik ſchloſſen ſich den aus=
führlichen
und umfaſſenden Darlegungen des Referenten an.
So konnten drei große und zurzeit im Vordergrund des Inter=
eſſes
ſtehende Hauptgebiete der Röntgenwiſſenſchaft in eindrucks=
voller
Weiſe zur Darſtellung gelangen und zur Grundlage eines
lebhaften Meinungsaustauſches der den verſchiedenſten Fachgedie=
ten
der Medizin angehörenden Teilnehmer werden. Dr. 0. K.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Kunſt= und Gewerbeſchule Mainz. Die von der
Mainzer Volksbank der Kunſt= und Gewerbeſchule auch für dieſes
Jahr zur Verfügung geſtellte Summe von 1000 RM. zur Prä=
miierung
hervorragender Leiſtungen und zur Förderung wurden
laut Kommiſſionsbeſchluß an die Schüler der Kunſt= und Ge=
werbeſchule
Franz Fuhr, Bildhauer, mit 150 RM., Karl Weid=
mann
, Maler, mit 150 RM., und Johann Weißenſtein,
Innenarchitekt, mit 200 RM., und an die Schüler der Gewerb=
lichen
Berufsſchule I an der Kunſt= und Gewerbeſchule Karl
Grentz, Maler, mit 250 RM. und Heinrich Wenz. Maſchinen=
zeichner
, mit 250 RM. verteilt.

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Dieſer im Eden=Verlag, Berlin, erſchienene Roman zeigt die
Eroberung der Weltſtadt Paris durch ein junges Mädchen, das
als Waffen nur ihre Schönheit, ihren weiblichen Charme und ihre
natürliche Klugheit beſitzt. Als Maniküre in einem der erſten
Hotels macht ſie bei der Ausübung ihres Berufs die Bekanntſchaft
zahlreicher Angehöriger der vornehmen Geſellſchaft, mit welchen
ſie die Sehenswürdigkeiten des modernen Babels, ſeine eleganten
oder merkwürdigen und intimen Vergnügungsſtätten beſucht. Aus
allen Lagen und Abenteuern, mögen ſie noch ſo heikel ſein, geht
die Heldin dank ihrer ſeltenen Intelligenz unberührt hervor.
Eliſabeth geht zum Tonfilm. Roman von Eva und Melchior
Viſcher. (Verlag der Zeit=Romane, Berlin=Leipzig=Graz).
In Ganzleinen gebd. 2,85 RM.
Dieſer neueſte Roman der Autoren des erfolgreichen, nun im
20. Tauſend vorliegenden Romans. Das Kind einer Kamerad=
ſchafts
=Ehe, läßt tief in das heutige Tonfilmtreiben blicken. Er
gibt Aufſchluß über die Frage: Wie werde ich Tonfilmſtar? eine
Frage, die für ſo manches ſchöne Kind heute von größter Bedeu=
tung
iſt. Man erfährt aus dieſem Buch, wie es hinter den Kuliſ=
ſen
des Films wirklich zugeht, wie Filme und Stars gemacht wer=
den
und von welchen Zufällen des Alltags, Launen der Fachleute,
der Aufſtieg des Stars abhängt, abhängen muß.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 99

Verſtößen gegen das Geſetz über Schußwaffen und Munition
beängſtigende Mengen von Schußwaffen alle: Art beſchafft und
nach Ausfeilen der Fabritme ken und Nummern auf ſchwarzem
Wege weiter vertrieben hat. Der Fall wurde Ende Februar
ds. Js. durch die Wormſer Kriminalpolizei aufgedeckt. Es ſtellte
ſich dabei heraus, daß die Großabnehmer des Hack
reſtlos nationalſozialiſtiſche Führer waren, die
dieſe Waffen an die Mannſchaften der Sturmabteilungen und
Schutzſtaffeln weiter verkauften, wobei es ſich zeigte, daß die
Nationalſozialiſten für dieſe Waffen das Sechs=
bis
Siebenfache des regelrechten Geſchäfts=
preiſes
bezahlt haben. So hat der Truppführer der SA.
in Worms, Zigarrenhändler Peter Büttler, Zornſtraße 5, von
Hack nachweisbar 30 Piſtolen und Munition ſchwarz bezogen,
der SA.=Mann Heinrich Sämann, Angeſtellter in Oſthofen,
wohnhaft bei dem nationalſozialiſtiſchen Landtagsabgeordneten
Bürgermeiſter Ritter in Gau=Odernheim, 6 bis 10 Piſtolen und
Munition, der SA.=Mann Jakob Schuch, Zimmermann in Weſt=
hofen
, 6 bis 10 Piſtolen und Munition, das Mitglied der
NSDAP. Kaufmann Erich König aus Worms 810 Piſtolen
und Munition, das Mitglied der N.S.D.A.P. Poſthelfer Karl
Buſch in Worms 810 Piſtolen und Munition, der SA.=Führer
Bäcker Heinrich Dietz in Dahlheim 200 Schuß Munition nebſt
einer Piſtole, der Gruppenführer der SA. Landwirt Johann
Ohnacker in Oſthofen Munition und eine Piſtole, der SA.= Füh=
rer
Inſtallateur. Heinrich Baltz, wohnhaft in Worms, eine
Piſtole.
Insgeſamt wurden bis jetzt 41 Käufer und Weiterverkäufer
von Piſtolen und Munition ermittelt, davon gehören 30.
der NSDAP. als SA.= und SS.=Leute an. Obwohl die
Unterſuchung dadurch erſchwert war, daß ſofort nach der
Feſtnahme des Hack die SA.=Leute in Oſthofen, Weſthofen
und Worms durch ihre Parteigenoſſen vor dem Eingreifen
der Landeskriminalpolizei gewarnt wurden, gelang es, ins=
geſamt
44 Waffen und 1294 Schuß Munition bei den un=
rechtmäßigen
Beſitzern (in der überwiegenden Mehrzahl
Nationalſozialiſten) ſicherzuſtellen. Einige von ihnen hatten
die Waffen in der Erde verſcharrt oder ſo verſteckt, daß ſie
nur mit der größten Schwierigkeit gefunden werden konn=
ten
. Dabei wurden gegen die Beamten Drohungen ausge=
ſprochen
und teilweiſe Widerſtand entgegengeſetzt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Es handelt ſich bei den Waffen im weſentlichen bezeichnen=
derweiſe
um ausländiſche Fabrikate, Kaliber 7,65 Millimeter
und 6,35 Millimeter, und zwar befinden ſich unter den Hand=
feuerwaffen
auch ſolche die aus der gleichen Fabrit
ſtammmen, wie die Waffe, die anläßlich des be=
kannten
Falles Buttler=Eberſtadt in der Modau
gefunden wurde.
Bei der Führung der Unterſuchung kam man auch noch auf
die Spur eines anderen wilden Waffenhändlers, der in der
gleichen Weiſe wie Hack in großem Maße auf ſchwarzem Wege
Waffen verkauft hat und unter deſſen Beziehern ſich ebenfalls
Nationalſozialiſten befinden. Des weiteren iſt zurzeit die Unter=
ſuchung
gegen einen dritten ſchwarzen Waffenhändler im
Gange, bei dem die Bezieher nicht nur aus Heſſen, ſondern
auch aus Bayern und Preußen gekommen ſind und bei welchem
ebenfalls eine ganze Reihe von Nationalſozialiſten zu den Ab=
nehmern
gehören.
*
Wir geben dieſe amtliche Mitteilung, die zweifellos einiges
Aufſehen erregen wird, vorläufig ohne Kommentar wieder, da
wir der Auffaſſung ſind, es handle ſich dabei doch um Dinge von
ſo weittragender Bedeutung, daß man ſich mit ihnen im Zuſam=
menhang
mit anderen Dingen ernſthaft auseinanderzuſetzen haben
wird, wenn die Erregung des Wahlkampfes vorüber iſt.
Alarmbereitſchaft auch in Heſſen verboken.
Amtlich wird mitgeteilt:
Ebenſo wie in Preußen und in Bayern hat auch der heſſiſche
Innenminiſter zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit
und Ordnung für das ganze Staatsgebiet des Volksſtaates Heſſen
die Zuſammenziehung und das Zuſammenhalten von Alarm=
bereitſchaften
von Mitgliedern politiſcher Vereinigungen in der
Zeit vom 9. bis 11. April, beide Tage eingeſchloſſen, verboten.
Die Polizeibehörden wurden angewieſen, die Anordnung auf das
ſtrengſte durchzuführen.
Eine Alarmbereitſchaft iſt nach dem Ausſchreiben dann an=
zunehmen
, wenn Mitglieder von politiſchen Vereinigungen, ins=
beſondere
Angehörige von Selbſtſchutzverbänden ſolcher Bereini=
gungen
in einer Art und Weiſe zuſammenkommen oder zuſam=
mengezogen
werden, welche Gewalttätigkeiten beſorgen läßt.

Samstag, 9. April

Solche Alarmbereitſchaften ſind alſo auch dann verboten,
als ihr Zweck die gemeinſame Abwehr von Gewalttätigkeit
zeichnet wird, denn die Bereitſchaft zur Abwehr ſtrafbarer
lungen iſt Sache der Polizei und nicht der politiſchen Ver
Grundſätzlich iſt davon auszugehen, daß Zuſammenkünfte vo
gehörigen politiſcher Selbſtſchutzverbände Alarmbereitſchaft
Sinne der Verordnung ſind. Zuſammenkünfte von Angeh
politiſcher Vereinigungen, die offenſichtlich nur zu geſellige
terhaltung oder zur Entgegennahme der Wahlergebniſſe
finden, fallen nicht unter das Verbot.
Der Finanzausſchuß des Landtages
beſprach geſtern die Vorbemerkung zum Etat, die angene
wurde, mit Ausnahme der Ziffer 5, wonach beim Abbau v=
haberſtellen
eine Inhaberſtelle durch zwei der nächſtniederen
bahn erſetzt werden kann. Die Ablehnung erfolgte auf
des Zentrums. Von den allgemeinen Anträgen wurde
der natſoz. auf Neuorganiſation der Staatsleitung beſp
Die Mehrzahl der Punkte dieſes Antrages wurde zurückg
Mit 7 Stimmen der Nationalſozialiſten und Kommuniſten
3 Stimmen bei zwei Enthaltungen wurde der Antrag ang
men, der eine Kommiſſion zur Nachprüfung
weitere Erſparniſſe in der Verwaltung
4 Mitgliedern des Landtages und 4 Bea
eingeſetzt wiſſen will. Gemeinſam behandelt wurde ei
trag der Nationalſozialiſten, das Gehalt des Staatspräſi
auf 12000 Mark und die Miniſterpenſionen und Höchſtge
auf die gleiche Höchſtgrenze herabzuſetzen, ſowie der ſozden
Antrag, der die Vorlage eines heſſiſchen Beſoldungsgeſetze
folgenden Geſichtspunkten verlangt: Höchſtbetrag für Ge
12 000 Mark, Schonung der unteren Beamtengruppen, Pr
ob eine Zuſammenlegung von Beſoldungsgruppen und ein
ringerung der Stufen innerhalb der Gruppen einen ge
Ausgleich der zahlreichen Beſoldungsmißſtände ſchafft, un
paſſung der Penſionen an die geänderten Gehaltsſätze.
einem Gutachten des Juſtizminiſteriums widerſprechen, di
träge der Reichsverfaſſung. Der ſozdem. Antrag wurde in
einzelnen Teilen bei immer 7 Enthaltungen angenommei
übrigen allgemeinen Anträge wurden zurückgeſtellt und
Beratung des Forſtkapitels eingetreten.

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Samstag, 9. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 99 Seite 5

Aus der Landeskaupkftadt.
Darmſtadt, den 9. April 1932.
Fabrikdirekkor i. R. Guſtav Leuchs .
Ein alter Darmſtädter Bürger und Induſtrieller, der Fabrik=
ektor
i. R. Guſtav Leuchs, iſt am 1. April in Harsdorf bei
preuth, wo er bei ſeiner dort verheirateten, einzigen Tochter
Beſuch weilte, im 81. Lebensjahr geſtorben. Mit Herrn Leuchs
ein Ingenieur=Kaufmann beſten alten Schlages dahingegangen,
ſich ebenſo ſehr ob ſeines hohen und vielſeitigen beruflichen
nnens, wie auch wegen ſeiner ausgezeichneten menſchlichen
jenſchaften der Hochachtung und Freundſchaft aller jener er=
nen
durfte, die während der 48 Jahre unermüdlichen Wirkens
ihm in Berührung kamen. In noch jungen Jahren gründete
ſtav Leuchs im Jahre 1877 die Darmſtädter Keſſelſchmiede
rig u. Leuchs, die 12 Jahre ſpäter in eine Aktiengeſellſchaft
gewandelt wurde. Die Dampfkeſſel dieſer Firma erfreuten
dank ihrer allerwärts anerkannten vorzüglichen Konſtruktion
beſten Rufes im Inland. Ausland und Ueberſee. Herr Leuchs
bis zum Jahre 1920 der alleinige techniſche und kaufmänniſche
ter ſeiner Firma, die durch mehr als 4 Jahrzehnte ein bedeut=
es
und wertvolles Glied unſerer Darmſtädter Wirtſchaft war.
h nach dem Zuſammenſchluß mit der Firma Venuleth u. Ellen=
jer
gehörte Herr Leuchs noch 5 Jahre dem gemeinſamen Vor=
d
an, bis er 1925 in den wohlverdienten Ruheſtand trat.
Die letzten Jahre lebte Guſtav Leuchs in Heidelberg. Die
äſcherung iſt am Montag im Krematorium Hof erfolgt, die
e wird im Erbbegräbnis der Familie im alten Darmſtädter
dhof beigeſetzt.
Ernannt wurde am 5. April: der außerordentliche Pro=
Dr. Friedrich Krollpfeiffer aus Marburg zum plan=
igen
außerordent. chen Profeſſor für Chemie an der Landes=
verſität
Gießen, mit Wirkung vom 1. April 1932 an.
Aus dem heſſiſchen Schuldienſt entlaſſen wurde am 30.
z: die Lehrerin Juliane Wiegand, geb. Wolf, an der
oliſchen Volksſchule zu Dieburg auf ihr Nachſuchen, mit Wir=
vom
1. April 1932 an.
Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feiern am Montag,
11. April. in körperlicher und geiſtiger Friſche die Eheleute
2iz Bormuth, Schneidermeiſter, Alexanderſtraße 3.
P Hohes Alter. Frau Henriette Beyſer, wohnhaft Bruch=
enſtraße
4. feiert heute (9 April) ihren 80. Geburts=
Das hochbetagte Geburtstagskind iſt die Witwe des 18009
Fberſtadt verſtorbenen prakt. Arztes Dr. Auguſt Beyſer.
Heſſiſches Landestheater.

Mite Hee Stag, 9. April 19½, Ende gegen 22½ Uhr. B 20. Nazia.
Preiſe 0.705.60 Mk. itäg, 10 Apri 19½22 Uhr. Außer Miete. Die luſtige Witwe.
Ermäß gte Preiſe 0.504 Mk. ag, 11. April 20 Ende gegen 22 Uhr. Achtes Sinfonier
Konzert. Preiſe 15.50 Mk. 202234 Uhr. Dſt. Volksb. G. (14, Vorſt.)
tag, 12 April Mignon Preiſe 0.70560 Mk. poch, 13. April 19½22½ Uhr. B 20. Nazia.
Preiſe 0.604 80 Mk. erstag, 14 April 2022½ Uhr Uhr. C20 T Gr. 6, 7 u: 8.
Oberon. Preiſe 0.705.60 Mk. 19½22½ Uhr D 20. Razzia,
ig, 15 April Preiſe 0 6080 Mk ſtag, 16 April 20221 Uhr. B. 21. Schneider Wibbel.
Preiſe 0 604.30 Mk. tag, 17 April 17½22½ Uhr. 4 20. Parſifal.
Preiſe 0.806.40 Mk. Kleines Haus. 2022 Uhr. Außer Miete. 1931 oder Heber=
tag
. 2 Apri mehl & Eomp. Preiſe 0.50 2.50 Mk. tag, 10 April 19½22 Uhr. Außer Miete. Meine Schweſter
und ich. Ermäßigte Preiſe 0.503 Mk. ag, 11. April. Keine Vorſtellung. tag, 12. April 19½2234 Uhr Außer Miete. Nora.
Kleine Preiſe 0 503 Mk. och, 13 April /Keine Vorſtellung erstag, 14. April 12022 Uhr. 1931 Hebermehl & Comp.
Preiſe 0.502.58 Mk. g. 15 April Keine Borſtellung. tag, 16 April 19½22½ Uhr. Znſatzmiete V112.
Die Italienerin in Algier. Preiſe 0.705 Mk.

rag, 17. April

19½22 Uhr, T Gr. 1, 2, 3, 4 u. 5.
Fphigenie. Preiſe 0.604.50 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
die erſte Wiederholung der mit ſo großem Publikumserfolg
führten Tragikomödie Razzia von Hans J. Rehfiſch
Zwei Vorſtellungen zu ermäßigten Prei=
ſind
am Sonntag, den 10. April, in beiden Häuſern des
stheaters angeſetzt. Im Großen Haus wird Franz Lehars
eroverette Die luſtige Witwe mit Käthe Walter in
itelrolle gegeben; im Kleinen Haus findet eine nochmalige
erholung des mit ungewöhnlichem Beifall hier aufgenom=
* Luſtſpiels Meine Schweſter und ich ſtatt. Ain
ſtag, den 12. April, wird. Ibſens Schauſpiel Nora zum
en Male aufgeführt. Für dieſe Aufführung gelten kleine

Sindenburg=Kundgebung der Deutſchen Volkspartei.

*t. Zu einer öffentlichen Kundgebung hatte am Freitag abend
die Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Volks=
partei
in den großen Saal der Krone eingeladen. Reichstags=
abgeordneter
Dr. Hugo=Bochum ſprach nach der begrüßenden
Einleitung durch den Verſammlungsleiter, Herrn Oberlandes=
gerichtsrat
Altendorf, vor einem ſehr gut beſuchten Saale über
das Thema:
Hitler oder Hindenburg.
Den hauptſächlichſten Ausführungen des Redners entnehmen
wir folgendes:
Mit einer aus den Nöten der Zeit geborenen Leidenſchaft=
lichkeit
werden heute die politiſchen Kämpfe ausgefochten. Herr
Hitler und ſeine Bewegung, für die der erſte Wahlgang zur
Reichspräſidentenwahl eine ſchwere politiſche Niederlage bedeutete,
arbeiten mit aller Kraft auf das Ziel hin, im zweiten Wahlgang
das Ergbnis des erſten Wahlganges zu korrigieren. Die National=
ſozialiſten
haben den Kampf um das Staatsoberhaupt und um den
Reichspräſidenten verwechſelt mit einem parteipolitiſchen Kampf
um die Macht im Staate. Für das deutſche Volk iſt jetzt der
Augenblick gekommen, in dem es vor einer großen Klärung ſteht.
Dem Volke iſt am beſten gedient, an deſſen Spitze ein Mann be=
rufen
wird, der über den Parteien ſteht. Die Gegenſätze, die ins=
beſondere
zwiſchen den radikalen Parteien beſtehen, dürfen nicht
bis an die Spitze des Staates dringen. Eine ſolche parteipolitiſch
gebundene oberſte Stelle wird das Volk immer mit Mißtrauen
betrachten. In einer Unterredung die Hitler zu Anfang dieſes
Jahres mit unſerem Parteiführer Dingeldey hatte, erklärte Hitler,
Hindenburg ſei der beſte Garant
einer ruhigen Politik in den Wirrniſſen der heutigen Zeit. Dieſe
Aeußerung hat Hitler in einem Moment ſtaatsmänniſchen Licht=
blicks
getan. Die Aenderung ſeiner Stellungnahme wurde durch
die Parteiakrobatik veranlaßt, die von ſeinen ehrgeizigen Unter=
führern
und von Herrn Hugenberg dem ewigen Unglück des
deutſchen Bürgertums betrieben wurde. Derſelbe Hugenberg,
der das Wort prägte Mehr Macht dem Reichspräſidenten, ver=
ſuchte
bei der erſten Gelegenheit, Hindenburg unter das Diktat
ſeiner Parteidiktatur zu bringen. Das Syſtem, unter dem wir lei=
den
, iſt das Parteiſyſtem. Unſer ganzes Elend können wir mit
einem Satz kennzeichnen: Das reſtloſe Verſagen des deutſchen
Parlamentarismus und der Demokratie. Hitler will, nachdem ihm
1923 der illegale Weg nicht gelungen war, nun mit dem legalen
Weg arbeiten und will dasſelbe Parteibonzentum errich=
ten
, das wir in dem ſogenannten Syſtem bekämpfen. Es iſt die
größte Lüge, daß man Hindenburg, den einzigen großen Nicht=
Parteimann, den wir haben, zu dem Parteigönner irgend eines
Syſtems machen will. Hindenburg iſt unbeugbar gegenüber jedem
Parteiwillen. Hitler kann für meine Partei und mich nicht als
Reichspräſident in Frage kommen. Er iſt politiſch ein Buch mit
ſieben Siegeln, wohl ein gewaltiger Agitator und Organiſator.
Damit iſt aber nicht geſagt, daß ein ſolcher Mann die Führer=
qualitäten
und die Charaktereigenſchaften hat, die für das höchſte
Amt erforderlich ſind, welches das deutſche Volk zu vergeben hat.
Hitler verlangt
Glauben ohne Beweiſe, Vertrauen auf Vorſchuß!
Hitler könnte wohl in einem Putſch auf einmal zur Macht kom=
men
, aber nach der Niederlage vom 13. März ſteht er nun vor
der Hürde, die er auch mit Gewalt kämpfend nicht langſam nach=
einander
überwinden kann. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung
hat ſich am 13. März überſchlagen, nun kommt es für Hitler nur
noch darauf an, zu verſuchen, ſich wenigſtens auf der erreichten
Höhe zu halten. Es bedeutet eine Ungeheuerlichkeit, wenn man
die zwieſpältige Natur eines Hitler in einem Atem zu nennen
wage mit Hindenburg! Die Sozialdemokratie iſt 15 Jahre nach
der Revolution nicht mehr in der Lage, einen eigenen Kandida=
ten
zur Reichspräſidentenwahl aufzuſtellen. Nicht Hindenburg
geht mit der Sozialdemokratie, ſondern die Sozialdemokratie geht
mit Hindenburg. Für Hitler iſt der Sprung in das dritte
Reich nicht gelungen, der Sprung war zu kurz. Herr Hugenberg
hat ſich ſchon von der politiſchen Schaubühne des 10. April 1933
zurückgezogen. Hindenburg hat mit der ungeheuren Stimmenzahl,
die er im erſten Wahlgang erreichte, eine Ueberraſchung gebracht.
Die Perſon die Perſönlichkeit hat hier den Ausſchlag gegeben,
nicht eine Partei. Hindenburg bezeichnet ſich mit Recht als den
Treuhänder des ganzen deutſchen Volkes und hat erklärt, daß er
ſich nur vor ſeinem Gewiſſen, ſeinem Herrgott und dem deutſchen
Volke verantwortlich fühle, nicht aber irgend einer Partei. Hin=

denburgs Sieg bedeutet außenpolitiſch die ſtärkſte Manifeſtation
für das Anſehen des deutſchen Volkes. Er genießt im Auslande
ein beinahe myſtiſches Anſehen. Man vergleicht ihn im amerika=
niſchen
Volke mit deſſen Nationalheros, mit George Waſhington,
und nennt ihn wie dieſen:
Der Erſte im Kriege.
Der Erſte im Frieden.
Der Erſte im Herzen ſeines Volkes.
In jeder Stunde hat Hindenburg unantaſtbar hoch geſtanden. Die
Reinheit und Unantaſtbarkeit des Charakters iſt es, das wir an
Hindenburg ſo bewundern müſſen. Mit Parteitrommel und mit
Parteiradau konnte man dieſen großen Mann nicht im partei=
politiſchen
Streit niederringen. Solange Hindenburg ſich zur
Verfügung ſtellt, ſollten wir dem Herrgott auf den Knien dan=
ken
, daß er uns einen ſolchen Mann beſchert hat. Wir ſind es
dem deutſchen Volke, wir ſind es uns und unſeren Kindern ſchul=
dig
, Deutſchland Hindenburgs Führung anzuvertrauen, dem ein
zigen Hort für Deutſchlands Sicherheit und dem einzigen Weg
zur Verſöhnung des deutſchen Volkes, der deutſchen Freiheit eine
neue Gaſſe!
Die warmherzigen und begeiſterten Ausführungen des Red=
ners
fanden einen außerordentlich ſtarken Beifall. Die Verſamm=
lung
verlief in vollkommener Ruhe und Ordnung und ſchloß mit
einem Hoch auf das deutſche Vaterland.
Auf jede Skimme kommk es an!

Alle Wahlberechtigten an die Wahlurne!
Niemand darf am 10. April auf die Ausübung ſeines wichtigſte
Staatsbürgerrechtes und damit auf die Mitwirkung an der künf=
tigen
Geſtaltung des deutſchen Schickſals verzichten.

Bekannkgabe der Mahlergebniſſe.
Das Polizeiamt hat, ebenſo wie beim 1. Wahlgange, die
Bekanntgabe der Wahlergebniſſe am Abend des 10., und in der
Nacht zum 11. ds Mts. durch Lautſprecher, in der Art der Licht=
reklame
, durch Aushang in Schaufenſtern oder an den Verlags=
und Druckereigebäuden der Zeitungen, ihrer Filialen und an den
Zeitungskiosken verboten, weil dieſe Art der Verkündigung der
Wahlreſultate zu Anſammlungen und bei der herrſchenden großen
politiſchen Spannung zu Störungen der öffentlichen Ordnung und
Sicherheit führen kann. Das Verbot bezieht ſich nicht auf den
Verkauf und die Verteilung von Flugblättern, die Wahlergebniſſe
enthalten.
Der Wahldienſt des Darmſtädter Tagblatts,
wird wie beim erſten Wahlgang in nachſtehenden Lokalen fort=
laufend
bebanntgegeben:
Café Ernſt=Ludwig, Union=Café, Café Oper, Herrngarten=
Café, Traube, Rheingauer, Ratskeller, Barths Weinſtube, Poſt=
hotel
, Bender, Hotel Bender, Krone, Schloßkeller, Heß, Bahnhofs=
Reſtaurant, Rehberger, Oſtertag, Orpheum, Reichshof.
Außerdem werden Wahlreſultate in den Lichtſpiel=
theatern
bekanntgegeben.
Der Hindenburg=Ausſchuß Darmſtadt, Rheinſtraße 16/18,
iſt auch am Sonntag zu erreichen (Fernſprecher 3500). Auf Wunſch
werden von ihm wegunfähige Wähler zur Wahlurne gefahren.

Die Ausſtellung Handzeichnungen in der Kunſthalle am
Rheintor erweckt in den Kreiſen der Kunſtfreunde reges Intereſſe.
So bietet ja auch die Ausſtellung durch die Zuſammenfaſſung des
reichen Gebietes der Handzeichnung, von der flüchtigen Notiz
mit Bleiſtift und Feder über Zweckſtudien bis zur vollendeten
graphiſchen Behandlung einen tiefen Einblick in das Weſen der
einzelnen Künſtler. Es ſei noch geſagt, daß Intereſſenten zum An=
kauf
von Blättern am Eingang der Kunſthalle jede gewünſchte
Auskunft gegeben wird.
Die ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tig
zur Beſichtigung von 1012.30 Uhr und von 36 Uhr geöffnet.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die nächſte plan=
mäßige
Wanderung (Seeheim-Pfungſtadt) findet wegen der
Reichspräſidentenwahl erſt am 17. April 1932 ſtatt. Entſprechende
Anzeige erfolgt am Dienstag, den 12. April 1932.
Mädchenvereinigung Martinsgemeinde Oſt. Der im Ge=
meindeblatt
für Sonntag, 10. April, abends 7.30 Uhr, im Ge=
meindehaus
, Liebfrauenſtraße 6, angezeigte Eltern= und Werbe=
abend
mit Geſang, Deklamationen. Reigen und Aufführungen
wird auf den nächſtfolgenden Abend. Montag, 11. April, verlegt,
worauf wir hierdurch nochmals empfehlend die Mädchen unſerer
Gemeinde und ihre Eltern hinweiſen möchten.
Ehem. ſtädt. Handelsſchüler Darmſtadt. Heute abend findet
um 8 Uhr pünktlich auf dem Heiligen Kreuz unſere Begrüßungs=
feier
mit Tanz ſtatt. Außer einem unterhaltenden Programm
ſingen die in weiten Kreiſen wegen ihrer geſanglichen Leiſtungen
bekannten Fräulein Kätbe Mattheis und Gretel Reinhard aus
Darmſtadt, was die Veranſtaltung in künſtleriſcher Hinſicht be=
ſonders
hebt.

Ihr wendet Euch ab von Hindenburg? Ihr habt den heißen.
Wunſch, daß alles anders werden ſolle? Müde geworden ſeid Ihr
des ewigen Parteihaders, der das ganze deutſche Volk an den Rand
des Abgrundes gebracht hat! Das Schlagwort vom Syſtem, das zum
Untergang reif ſei, hat Macht über Euch gewonnen.
Ja dem Spſtem gelte der Kampf.
Dem Syſtem der ewigen Zwietracht und Selbſtentmannung. Be=
denkt
, daß der Kampf um die Macht im Staate nie aufhören wird. Wo
Kampf iſt, da iſt Fortſchritt. Und es ſcheint ein Naturgeſetz zu ſein,
daß keine politiſche Partei jemals allein herrſchen wird. Darüber kann
aber kein Zweifel beſtehen, daß an die Spitze des Staates ein Mann ge=
hört
, den Parteileidenſchaften nicht verblendet haben. Das oberſte
Staatsamt verlangt von ſeinem Inhaber vielerlei: Höchſtes Pflicht=
gefühl
, politiſche und geiſtige Unabhängigkeit, Arbeitſamkeit, Gerech=
tigkeitsſinn
. Der erſte Mann des Staates ſoll über die Zinnen der
politiſchen Parteien hinwegblicken können. Kommt dieſer ſelbſtverſtänd=
lichen
Vorausſetzung ein Parteimann nach? Es gibt nur eine Antwort:
Nein!

Der deutſche Staatslenker ſei ſeinem Volke ein lebendiges Sinn=
bild
der deutſchen Volksgemeinſchaft. Er ſtehe außerhalb der inner=
politiſchen
Kampffronten. Wenn alle anderen deutſchen Staatsbürger
ſich in mörderiſcher Feindſchaft gegenüberſtehen, dann muß er die
Fahne der Volksgemeinſchaft entfalten. Das öffentliche Wirken eines
ſolchen Führers muß ſtändige Verwirklichung des alten Wortes ſein:
Bürgerkrieg verzehrt,
Friede ernährt!
Das deutſche Volk iſt in der glücklichen Lage, einen ſolchen Führer zu
beſitzen: Hindenburg! Seitdem er, in höchſter Gefahr an die Spitze der
deutſchen Heere gerufen, Oſtpreußen und damit das Reich von der
Geißel des Krieges rettete ſeitdem hält das deutſche Volk treu zu
Hindenburg. Damals rettete Hindenburg den äußeren Beſtand des
deutſchen Reiches. Eine noch ſchwerere Aufgabe iſt ihm heute geſtellt:
Das deutſche Volk vor dem drohenden Bürgerkrieg zu retten. Zögert da
noch jemand, den Feldmarſchall mit allen Kräften zu unterſtätzen?

Hindenburg-Ausschuß

[ ][  ][ ]

Nr. 99

Aus den Darmſtädter Lichkſpieltheakern.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Helia.

Mein Leopold, nach dem bekannten Bühnenſtück von LAr=
ronge
bearbeitet, iſt ein ſympathiſcher Tonfilm, der durch die
Mitwirkung ſo beliebter Darſteller wie Guſtav Fröhlich. Mar
Adalbert, Hermann Thimig und Lucie Engliſch, und
durch die richtig doſierte Miſchung von rührenden und komiſchen
Momenten ſeine Wirkung nicht verfehlen wird. Der wohl=
habende
Schuhmachermeiſter Weigelt hat eine grenzenloſe Liebe
zu ſeinem Sohn Leopold. Daß dieſer nichts arbeitet und das
Geld ſeines Vaters leichtſinnig zum Fenſter hinauswirft, vermag
die Liebe des Alten nicht zu erſchüttern, ja, der einfache Mann
iſt ſtolz auf die großartigen Angewohnheiten ſeines Sohnes.
Dieſe Gewohnheiten werden um ſo bedenklicher, je mehr Geld
er braucht, und zuletzt fälſcht er die Unterſchrift ſeines Vaters
auf einem Wechſel. Der weitere Verlauf der Handlung, in die
mehrere luſtige Nebenhandlungen geſchickt eingeflochten ſind, ſoll
hier nicht vorweggenommen werden, nur auf die gute Charak=
teriſtik
der Hauptrollen durch die genannten Schauſpieler ſei noch=
mals
hingewieſen.
*

Im Union=Theater ſieht man bis auf weiteres Emil Jan=
nings
und Anna Sten in dem neuen ſenſationellen Ufa=Tonfilm
Stürme der Leidenſchaft
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage ein
Senſations=Doppelprogramm, und zwar 1 Ken Maynard, den
verwegenen Wildweſtreiter in dem Abenteuerfilm Helden im
Sattel (dieſer Film konnte geſtern nicht gebracht werden, weil
er infolge Verſandſchwierigkeiten nicht eingetroffen war), und 2.
ein exotiſches Erlebnis aus den Urwäldern Borneos: Das Ende
von Maradu. Dazu das gute Beiprogramm. Jugendliche haben
zum 1. Teil Zutritt.
Im Rahmen einer Film=Morgenfeier kommt in den Helig=
Lichtſpielen am Sonntag, vorm: 11.15 Uhr, der intereſſante Kul=
turfilm
Schwäbiſche Heimat. (Das ſchöne Schwabenland) erſt=
malig
zur Vorführung.

Land und Leute in Chile. Die heute abend im Kneip=
ſaal
des Turnhauſes am Woogsplatz ſtattfindende Veranſtal=

tung beginnt bereits um 20 Uhr. Herr Dietrich, auswärtiges
Mitglied der Turngemeinde Darmſtadt 1846, wird zahlreiche
Lichtbilder zeigen. Der Eintritt iſt frei. Gäſte ſind willkommen.

Hornbacher Spielſchar. Am kommenden Samstag, dem
9. April, nachmittags 3.304.30 Uhr, möchte die Hornbacher
Spielſchar mit einigen feinen Liedern und dem Spiel. Die
Luſtige Eiſenbahn alle Freunde und Bekannte im Rundfunk
grüßen.
Autoliſten. Soeben iſt die Autoliſte Nr. 84 erſchienen.
Dieſe verzeichnet alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kraftfahrzeugen jeder Art in den 18 Kreiſen des
Volksſtaates Heſſen (Kennzeichen VS. VR, VO) für die
Zeit vom 16.31. März 1932. Die Autoliſten ent=
halten
die ſonſt nicht zugänglichen Meldungen in
folgender Reihſenfolge: Name, Beruf, Wohnort des Kraftfahr=
zeugbeſitzers
; Fahrzeugart, Hubraum in ccm und PS (bei Laſtkraft=
wagen
: Eigengewicht in kg und PS); Fabrikat und Motornum=
ier
Fabrikneue Fahrzeuge ſind durch * kenntlich ge=
macht
. Die Meldungen ſind geordnet nach den drei Provinzen
(VS. VR. VO) und Kreiſen, und innerhalb dieſer nach Fahr=
zeugarten
. Abgemeldete Fahrzeuge werden beſonders ge=
führt
. Die Autoliſten ſind unentbehrlich, weil ſie lau=
fend
neueſtes Adreſſenmaterial liefern. Sie erſcheinen
alle 14 Tage, alſo monatlich zwei Liſten. Die ſpäteſtens
am 8. eines jeden Monats ausgegebene Liſte enthält die Mel=
dungen
vom 16.30. (31.) des voraufgegangenen Monats, und
die ſpäteſtens am 23. eines Monats ausgegebene Liſte die Mel=
dungen
vom 1. bis 15. des gleichen Monats. Wegen des
ermäßigten Bezugspreiſes vgl. Anzeige! Anfragen
richte man an den zuſtändigen Verlag L. C. Wittich in Darmſtadt.

Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie in Heſſen. Die Staats=
lotterie
hat auch diesmal, außer dem bereits erwähnten Gewinn
von 300 000 RM., noch weitere recht beträchtliche Gewinne nach
Heſſen gebracht, die teils nach Darmſtadt und andere Orte ge=
fallen
ſind. Heſſen kann mit ſeinem Erfolg recht zufrieden ſein.
Leider darf infolge des Spielgeheimniſſes nicht geſagt werden,
wer die glücklichen Gewinner ſind. Für manchen iſt es recht
ſchwer, ſein Los in dieſer Zeit der wirtſchaftlichen Not durchzu=
halten
, denn keiner gibt gerne die Hoffnung, durch einen Schlag
eine Verbeſſerung ſeiner Lebenshaltung zu erleben, auf. Dies
mag auch viele Spieler, die bereits auf ihr altes, liebgewonnenes
Los verzichtet hatten, beſtimmt haben, dieſen Verzicht zu wider=
rufen
und ihr Los doch noch zu behalten. Vielleicht war auch
der alte Glaube daran ſchuld, daß ein Los, wenn es aufgegeben
worden iſt, gewinnt, eine Erſcheinung, die ſchon in den unzäh=
ligſten
Fallen zur Tatſache geworden iſt. Heſſen ſcheint ſich im
übrigen Reiche einer recht großen Beliebtheit zu erfreuen. Dies
geht ſchon daraus hervor, daß wieder unzählige Lotterieangebote
von auswärts nach Heſſen kommen, ſelbſt mit richtigen Loſen.
Der alte erfahrene Spieler weiß, daß es zweckmäßiger iſt, wenn
er ſein Los am Platze kauft oder wenn da keine ſtaatliche Lotte=
rie
=Einnahme iſt, in der nächſten größeren Stadt. Er ſpart ſich
dadurch viel Aerger und Mühe, ſpart Porto und iſt auch in der
Lage, ſelbſt in Zweifelsfällen an Ort und Stelle vorzuſprechen,
und er kann im Gewinnfalle ſein Geld bar in Empfang nehmen.
In der 5. Klaſſe hat er noch den Vorteil, daß Gewinnbenachrich=
tigungen
den Spieler viel ſchneller erreichen und er dadurch in
die Lage verſetzt wird, ſofort ein Erſatzlos zu nehmen, wodurch
er 23 Spieltage gewinnt, wenn man die auswärtigen Lotterie=
einnahmen
dagegen in Betracht zieht. Es kann daher jedem
Spieler empfohlen werden, ſeine Loſe nur am Platze zu kaufen.

Der Zarewitſch, eine der erfolgreichſten Operetten Franz
Lehars, die an faſt allen Bühnen des In= und Auslandes Rekord=
aufführungen
erlebte, gelangt ab heute, Samstag, im Orpheum
für wenige Abende zur Aufführung. In den Hauptrollen ſind
beſchäftigt: Friedl Gierga. Ilſe Henrichs und Erich a
Campo, die ſich in der Friederike=Aufführung hier beſtens ein=
geführt
haben. Ferner wirken mit: Henny Seeger, Karl Stadi,
Theo Meutter und der ruſſiſche Tänzer und Balalaikatänzer Konſt.
Butzka. (Siehe Anzeige.)
Im Schloßmuſeum ſind am Sonntag um 11 und 11.30 Uhr
vormittags und an allen Wochentagen um 11 und 11.30 Uhr vor=
mittags
ſowie um 3 und 3.30 Uhr nachmittags Führungen. Dauer
einer Führung etwa 1½ Stunden. Die Madonna des Bürger=
meiſters
Meyer von Baſel von Hans Holbein d. Jg. kann ſtets
geſondert von den Führungen beſichtigt werden.

Mur heute Samstag
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Ich kaufte große Lagerposten
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D. ALLILELB

Darmstadt

Ladwigstraße 15
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Aus den Parkeien.

Deutſche Volkspartei Darmſtadt. Auch bei der
morgigen Wahl ſteht unſeren Mitgliedern, denen es nicht mög=
lich
iſt, zu Fuß zum Wahllokal zu gehen, ein Auto zur Verfügung.
Anmeldungen Samstag und Sonntag bei der Geſchäftsſtelle,
Zimmerſtraße 1, Fernſprecher 3540.

Lokale Beranſtalkungen.

Die hiernnter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.

Zum Be=La=Nachmittag, unter Mitwirkung der
Rundfunkorganiſation Frankfurt a. M., kommt Hans Hauns, der
oft gehörte, aber nie geſehene Tenor des Südfunks, Stuttgart,
am 14. April, nachmittags 3 Uhr, in den Saalbau; weitere
Künſtler, wie Guſtav Rothe=Carrey und Lilli Bauer, ſind ver=
pflichtet
. Außerdem findet eine Modenſchau erſter Darmſtädter
Firmen ſtatt. (Alles nähere ſiehe Inſerat in der heutigen
Nummer.)

Herrngarten, Café. Abends Unterhaltungsmuſik.
Hotel Bender, Georgenſtr. 11 und Reſtauxant
Bender, Eliſabethenſtr. 23, in beiden Betrieben laufend Be=
kanntgabe
der Wahlergebniſſe durch neueſte Spezial=
kraftverſtärker
. Im Reſtaurant Bender Samstag und
Sonntag Konzert des Geigenkünſtlers E. Opfermann mit
ſeinen Künſtlern. (Näheres ſiehe Inſerat.)
Hotel und Reſtaurant Poſt am Hauptbahnhof,
veranſtaltet am Sonntag von 81 Uhr Geſellſchaftsabend mit
Tanz. Dieſe gemütlichen Veranſtaltungen ſeien freundlichſt in
Erinnerung gebracht. Laufende Bekanntgabe der Wahlergebniſſe.

Vereinskalender.

Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Samstag, den 9. d. M., abends / Uhr,
Stiftungsfeſt im Konkordiaſaal.
Kriegerkameradſchaft Germania, Darm=
ſtadt
. Heute, Samstag, abends 7.30 Uhr, Stiftungsfeſt des
Pioniervereins im Konkordia=Saale. Die Monatsverſammlung
fällt aus.

Tageskalender für Samstag, den 9. April 1932.

Lichtſpieltheater. Union=Theater: Stürme der Leidenſchaft;
Helia=Lichtſpiele: Mein Leopold; Palaſt= Licht=
ſpiele
: Helden im Sattel und Das Ende von Maradu.
Orpheum: Der Zarewitſch. Reſtaurant Bender, Eliſabethen=
ſtraße
23: Künſtler=Konzert Ernſt Opfermann. Hotel und
Reſtaurant zur Poſt: Geſellſchaftsabend mit Tanz. Reſtau=
rant
Bürgerhof: Geſellſchaftsabend mit Tanz.

Aus Heſſen.

Der Mord im rheinheſſiſchen Sprendlingen.

Sprendlingen, Rheinheſſ., 8. April. Wie ſchon geſtern ge
det, wurde der 84jährige Landwirt Johann Strunck 3. am
mittag des 7. April d. J. gegen 10 Uhr von einem Hauſierer
in einer Abfallgrube aufgefunden, Strunck lag mit dem Oberkö
auf dem Rücken in der Abfallgrube im Hofe ſeines von ihm a
bewohnten Hauſes in der Schmittſtraße, während die Beine
Toten ſich außerhalb der Grube befanden. Der Hauſierer bei
richtigte ſofort einige Nachbarn und die Ortspolizei, worauf
kurzer Zeit die Gendarmerie und die Wormſer Landeskrimi
polizei erſchienen. Da die Staatsanwaltſchaft Mainz zuſtändie
traf auf Benachrichtigung alsbald Staatsanwalt Wenz ein,
die näheren Feſtſtellungen leitete. Die Unterſuchung der Leiche
gab, daß dieſelbe anſcheinend aus der Wohnung in den Hof
zu der Abfallgrube geſchleppt worden war. Als man dem 7
die loſe aufgeſetzte Mütze vom Kopfe entfernte, entdeckte man
ziemlich erhebliche ſchwere Kopfverletzung, die von vorne nach
ten verlief. Weder im Hofe noch im Hauſe wurden irgendw
Spuren aufgefunden, die auf den oder die Täter ſchließen lie
Die Wohnung befand ſich in voller Ordnung, und nirgends zei
ſich Merkmale, die den Verdacht eines Einbruchs oder Diebſt,
hervorriefen. Das Inſtrument, mit dem die ſchwere Bluttat
übt worden ſein muß, fand ſich ebenfalls nicht. Der ſofort her
gerufene Arzt ſtellte feſt, daß St. erſchlagen worden war, und
die Tat anſcheinend ſchon am frühen Mittwochabend verübt r
den ſein muß. Die Anſetzung eines Spürhundes hatte einen m
tigen Erfolg. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Tote, der erſt
einiger Zeit wieder in ſeinem Hauſe weilte, ſich vorher län
Zeit in Mainz bei ſeinem Schwiegerſohn, einem Bäckermeiſter
Gartenfeldplatz, aufgehalten hatte. Nach Anſicht der Staatsanw
ſchaft liegt zweifellos ein Verbrechen vor. Die Leiche wurde auf
Friedhof gebracht und dort durch den Binger Kreisarzt ei
Sektion unterzogen, um die Todesurſache feſtzuſtellen. Bis jetz
das Reſultat der Sektion noch nicht bekannt. Der Tote war
Abend vor ſeiner Auffindung mit zwei Küfern aus dem Ort in
nem Weinkeller beſchäftigt. Die beiden Küfer, die um 6
abends das Haus verließen, hatten nichts Verdächtiges wah=
nommen
. In der Zwiſchenzeit bis zur Auffindung der Leiche wu
Strunck nicht mehr geſehen. Es liegen eine Reihe von Verdag
momenten vor, die wahrſcheinlich ſchon in kurzer Zeit zur Ver
tung des Täters führen werden.

J. Griesheim, 8. April. Turnerſchaft Grieshe
Am nächſten Samstag, den 9. April, veranſtaltet die Turnerſe
Griesheim im Darmſtädter Hof einen Kunſt=Turnabend in F
eines Geräte=Mannſchaftskampfes. Hierzu ſind die Turnvere
Babenhauſen und Ober=Ramſtadt gewonnen, die mit unſe
Turnern in den Wettkampf treten. Zur Ausſchmückung des 9
gramms wirken unſere Turnerinnen durch Sondervorführun
mit. Da die Turner mit ihrem Turnen an den Geräten zur
auf beachtlicher Höhe ſtehen, wird dem Beſucher eine formvol
dete Turnkunſt gezeigt werden, zumal nur ausgeſuchte Ma
ſchaften antreten. Der Kampf wird um ſo ſpannender, da
Wertung öffentlich iſt und jeder Beſucher den Wettkampf ge
verfolgen kann. In der hieſigen Mannſchaft turnt auch der
kannte Turner Philipp Schneider der mit ſeinen 52 Jahren1
heute von der Jugend nicht zu überbieten iſt.

Pfungſtadt, 8. April. Hausſchwamm=Aufkläru;
Am nächſten Mittwoch, abends 8 Uhr, hält im evangeliſchen
meindehaus F. Kallenbach, Darmſtadt, der Direktor der He
ſchen Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung,
koſtenloſen und aufklärungsreichen Lichtbildervortrag über
wirtſchaftlich ſo wichtige Thema: Der Hausſchwamm, ſeine T
hütung und Bekämpfung.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 8. April. Obſt= und Gartenbe

verein. Am Sonntag, den 17. d. M., findet der bereits gelege
lich der Jahresverſammlung angekündigte Gemarkungsrundge
unter Führung des Herrn Obſtbauinſpektors Behne ſtatt.
ſichtigt werden diesmal nur die einzelnen Hausgärten. Im
ſchluß an den Rundgang findet alsdann eine Ausſprache im V
einslokal Gaſthaus= Zum Löwen ſtätt. Die Teiknehmer verſa
meln ſich zum Rundgang um 3 Uhr beim Rathaus. Win
hoſe. Bei der in den geſtrigen Nachmittagsſtunden über unſ
Gegend hereingebrochenen Windhoſe wurden eine ganze Re
Wohnhäuſer mehr oder weniger beſchädigt. Dachziegel und Fenſt
ſcheiben müſſen in ganz erheblichem Umfange erneuert werden.
f. Roßdorf, 8. April. Einſperren der Tauben.
folge Saatzeit ſind nach einer ortsüblichen Bekanntmachung
Tauben vom 5. bis 19. April eingeſperrt zu halten. Dem Poli,
und Feldſchutzperſonal iſt eine ſcharfe Ueberwachung dieſer 9
ordnung zur Pflicht gemächt. Neubeſetzung. Die Ste
des Rechners der evangeliſchen Kirchengemeinde iſt neu zu beſetz
Bewerbungen ſind bis 11. April an den Kirchenvorſtand ein
reichen.
An. Groß=Zimmern, 8 April. Freiwilliger Arbei
dienſt. Die Gemeinde Groß=Zimmern beabſichtigt für verſch
dene Arbeiten den Freiwilligen Arbeitsdienſt einzuführen.
kommen vorerſt Kriſenunterſtützungsempfänger unter 21 Jahr
in Betracht.
An. Groß=Zimmern, 8. April. Erwerbsloſendemo
ſtration. Am Dienstag mittag demonſtrierten ungefähr
Wohlfahrtserwerbsloſe vor dem Rathaus gegen den weiter
Abbau der Wohlfahrtsunterſtützung, der erſtmalig in der v
gangenen Woche vorgenommen wurde. Der Gemeinde Groß=Zi
mern wird es in aller Kürze ohne fremde Hilfe unmöglich ſe
überhaupt noch Unterſtützungen zahlen zu können.

AIAM NIder Nadltt. /

Roman von
Paul Rosenhayn

(Nachdruck verboten.)

Teſti ſchwang ſich über die Brüſtung ins Zimmer. Es war
inkel. Er taſtete ſich an der Wand weiter, um den Knopf der
lichtſchaltung zu ſuchen. Plötzlich ſtieß ſein Fuß an einen
nenſchlichen Körper. Er beugte ſich mit vorgeſtreckten Händen
jieder und fühlte die Umriſſe einer weiblichen Geſtalt, die
egungslos am Boden läg.
Wer iſt dort? Eine furchtſame Stimme aus dem Dunkel.
Er richtete ſich auf. Können Sie nicht Licht machen?
agte er.
Nein, ich glaube, die Lampe iſt zertrimmert, kam eine
jaghafte Antwort zurück.
Teſti lauſchte in das Dunkel mit verhaltenem Atem und
genden Pulſen. Er horchte mit tiefinnerlichem Erſchrecken auf
ieſe Stimme, die aus der Tiefe dieſer Nacht kam, aus der Selt=
amkeit
dieſes feindſeligen Hauſes, und die ihm das Herz mit
iner wilden Freude erfüllte. Wer ſind Sie? fragte er mit
ockendem Atem. Er bekam keine Antwort. Dieſes beklemmende
Schweigen riß ihn aus ſeiner Erſtarrung. Wo iſt der Licht=
halter
? Sein Hand ſuchte die Wand ab in dieſem Augen=
lick
flammte die Lampe auf. Sie warf ein trübes, kaltes Licht
den Raum.
Zu Teſtis Füßen lag eine zuſammengekauerte Geſtalt, ſie
atte die Hände dor das Geſicht geſchlagen, ein Zittern, wie ein
fieberſchauer lief über ihren Körper.
Er hob ſchnell den Blick. Dort drüben, in einen Winkel des
Zimmers gepreßt, ſtand eine Frau. Sie ſtrich ſich mit einer ab=
eſenden
Bewegung die Haare aus der Stirn zurück. In den
veit aufgeriſſenen Augen lag tödliche Angſt.
Dorothy!"
Der Name rang ſich von Teſtis Lippen wie ein Aufſchrei. Er
ing mit unſicheren Schritten auf ſie zu; ſie ſtand bewegungs=
os
gegen die Wand gelehnt, ihre ſchlaff am Körper hängenden
Irme verrieten ihre Schwäche. Ihre blaſſen Lippen bewegten ſich,

ine daß es ihr gelang, einen Laut hervorzubringen.
Seine Arme fingen die Wankende auf; ſie lag mit geſchloſſe=

Augen, ſchwer atmend an ſeiner Bruſt. Was iſt geſchehen,
orothy? Wer iſt jene Frau dort?
Sie ſchlug die Augen auf und ſtreifte mit entſetztem Blick
am Boden liegende Geſtalt. Teſti ergriff ihre Hand; ſie lag
lt und willenlos in der ſeinen. Mit einem unterdrückten Auf=

ſchrei riß ſie ſich los. Fort, um Gottes willen, nur fort! Doro=
thy
lief wie gehetzt nach der Tür; ſie ließ ſich nicht öffnen. Der
Schlüſſel, ſagte Dorothy leiſe, ſie hat ihn an ſich genommen.
Teſti beugte ſich zu der Fremden. Ihre Arme lagen in einer
merkwürdig verkrampften Stellung auf den ſchmutzigen Dielen,
ihr Geſicht war bläulich angelaufen. Sie hatte die Augen auf=
geſchlagen
, aber die Pupillen ſchienen wie ein ſchmaler Strich
hinter den Lidern zu liegen. Die Lippen waren geborſten und
die Zunge lag geſchwollen in der Mundhöhle. Dicht neben ihren
verkrampften Fingern lag der Schlüſſel.
Teſti hob ihn auf. Der müde Blick der Frau folgte ſeinen
Bewegungen; ſie ächzte und drehte ſich mühſam auf die Seite,
aber ſie ließ es willenlos geſchehen, daß er die Tür aufſchloß.
Die beiden traten auf den Flur. Es war kein Laut zu hören
Die Gäſte mochten gegangen ſein. Es brannte kein Licht. Teſtis
ausgeſtreckte Hand erfaßte das Treppengeländer, vorſichtig ſetzte
er den Fuß auf die Stufe. Ein knackender Laut ſprang auf, ein
kleines, ſchnell erſterbendes Geräuſch, aber in der tiefen Stille
des Hauſes ſchwoll der Ton zu bedrohlicher Stärke an.
Teſti hemmte den Schritt und lauſchte.
In dieſem Augenblick klingelte das Telephon. Er ſchrak ent=
ſetzt
zuſammen und drückte ſich in das Dunkel des Flurs zurück.
Ein ſchlürfender Schritt näherte ſich; unten in dem Winkel beim
Apparat wurde ein Licht angeknipſt und eine ſchläfrige Stimme
rief: Halloh!
Ah. Excellenza, Sie ſind es! rief Bambaro und fuhr nach
einer kurzen Pauſe mit erhobener Stimme fort: Alles in ſchön=
ſter
Ordnung, Signore. Ihr Schutzbefohlener ſchläft. Oh, es ruht
ſich gut in meinem Hauſe. Sehr wohl, ſehr gut, Excellenza, in
einer Stunde alſo.
Teſti ſprang auf und ſtolperte die Stufen hinunter. Er riß
dem verdutzten Bambaro den Hörer aus der Hand und ſchrie in
den Apparat: Mr. Jenkins, kommen Sie ſofort, verlieren Sie
keine Minute! Gefahr! Hier iſt
Eine Hand riß ihn von dem Apparat zurück und ſchleuderte
ihn gegen die Wand. Er ſchlug mit dem Kopf gegen die ſcharfe
Kante der Tür. Leiſe aufſeufzend ſank Teſti ohnmächtig zu Bo=
den
. Von dem Treppenpodeſt kam ein unterdrückter Aufſchrei,

Bambaro ſprang mit einem wilden Satz die Stufen hinauf,
preßte ſeine Hand auf Dorothys Mund: Schweigen Sie! ziſe
er ihr mit unterdrückter Stimme zu.
Sie ließ ſich widerſtandslos ins Zimmer zurückzerren,
Fort! Schnell! Sie müſſen das Haus verlaſſen, ſchnell, ſch
der Genueſe der fremden Frau zu.
Sie ſaß in ſich zuſammengeſunken am Tiſch, ihre glaſie
Augen ſtierten verſtändnislos auf den Sprechenden.
Bambaro packte ſie am Arm. Vorwärts, ſchnell, man de
Sie hier nicht finden! Er riß ſie mit roher Gewalt vom E
hoch, aber ſie fiel taumelnd auf den Stuhl zurück, und der Ke
ſank ihr ſchwer auf die Bruſt. Verflucht! knurrte der Italie0
und blickte ratlos auf die beiden Frauen, was ſoll ich ..
Von unten ſchrillte das Läuten des Telephons. Grell, n
einer wütenden Beharrlichkeit bohrte ſich der hämmernde 2
in die Stille der Nacht.
Der Polizeipräfekt von Genua erhob, ſich von ſeinem Seſl
Er ſtand in aufrechter Haltung, die Arme gekreuzt, die dunkl
glänzenden Augen unverwandt auf das Geſicht Joe Jenkins
richtet, der in läſſiger Haltung vor dem großen Schreibtiſch ſe
Das Zimmer des Polizeigewaltigen von Genua war mit alt
Dingen des letzten Komforts ausgeſtattet, alles wies darauf 9
daß der Commendatore dottore Ermete Zafari ein Mann 9
kultiviertem Geſchmack war. Aber die ſeltſame Architektur 9
Raumes mit den hohen ſpitzgiebeligen Fenſtern, die faſt auf
Boden reichten, dem ſchweren getäfelten Plafond ließ irgenon
Erinnerungen aufkommen an Inquiſition, unterirdiſche 3e14
und Folterkammern.
Ein Beamter trat herein, blieb an der Tür ſtehen 4
machte eine Meldung. Der Präfekt nickte und gab dem Man
einen Wink. Seine Geſte war von einer großartigen Erhade
heit: ſo und nicht anders mußten einſt die glorreichen 208
der ſtolzen Republik Genua ihre Trabanten entlaſſen haben.
Doktor Zafari ſtrich ſich den weißen Spitzbart mit ein
langſamen Bewegung ſeiner wohlgepflegten Rechten, eS
müſſen Ihnen ſehr dankbar ſein, Mr. Jenkins, nahm er
einer leiſen, aber ſcharf akzentuierten Stimme das Wort, T.
haben durch Ihr ſchnelles, energiſches Zupacken der Polizel
einem ſehr guten Fang verholfen.
Es iſt doch nur zum kleinſten Teil mein Verdienſt, De
Präfekt, erwiderte der Detektiv, ohne Ihre liebenswurde
Bereitwilligkeit, mir Ihre vortrefflichen Beamten zur Verfugl.
zu ſtellen, hätte ich ja nichts auszurichten vermocht.

Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

imstag, 9. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 99 Seite 7

80 Langſtadt, 7 April. Der Kriegerverein hatte zu
n Vortragsabend in das Gaſthaus. Zur Bretzel eingeladen.
Dr. Michel=Babenhauſen gab, unterſtützt durch treffliche

Alsbach 8. April. Der hieſige Kirchenchor führt am
Sbilder, eine Schilderung über ſeine Reiſe nach der Weſtfront. Soliſten und eines 21 Damen und Herren ſtarken Orcheſters Schon ſummlung und gedachte der verſtorbenen Mitglieder. Direktor
Zaders war es das blutgetränkte Kampfgebiet bei Verdun, mehrfach hat der Verein die hieſigen Einwohner durch Aufführung Graulich gab anſchließend einen ausführlichen Bericht vom abge=
vlamals
bekannt machte. Die von echtem vaterländiſchen Geiſt dein Gabelsberger Zwingenberg hielt ſeine Monats= man es verſtanden hatte, die Genoſſenſchaft zu erhalten. Die Vor=
genen
Ausführungen fanden um die Mitternachtsſtunde, derſammlung ab. Im Mittelpunkt der Verſammlung ſtanden, die ſchläge der Verwaltung, bzw. der Verteilung des Reingewinnes.
Brandau, 7. April. Der Provinzialverband der Starken=gen. Die Feier ſoll am 2. Oktober d. J. den wirtſchaftlichen Zeit= Mitglied des Vorſtandes Landwirt Georg Barth wurde ein=

Ker Reit= und Fahrvereine veranſtaltet am Sonntag, d87 17. verhältniſſen entſprechend begangen werden. An dem am 1. Mai ſtimmig wiedergewählt; ferner wurden ebenfalls die aus dein
3i einen Sternritt mit den ihm angeſchloſſenen Reiter= in Viernheim ſtattfindenden Wettſchreiben werden ſich ekſtige. Aufſichtsrat ausſcheidenden Mitglieder Lehrer Jakob Mauer und

Zes er eingehend behandelte, und die aufmerkſam lauſchenden größerer Werke erfreut.
Arer mit Stellungen und Aufmärſchen der einzelnen Truppen
Ainde.
Sizen nach Brandau, woſelbſt der Starkendurger/Vereinsangehörige beteiligen.
tertag ſtattfindet. Die Veranſtaltung ſoll zuuächſt zus=
Cp. Zwingenberg, 7. April. Vorgeſtern abend fand im Sagte
EIng der Teilnehmer im Querfeldeinreiten auf weitere Enk==) des Hotels. Zum Löwen eine Verſammlung der NSDA9 Mtt, in ſeiner letzten Sitzung die Mitglieder der Wahlkommiſſion für
folng dienen, ſo dann aber auch ermöglichen, daß gleichgeſinnts in welcher Stadtrat Abt=Darmſtadt über das Thema Nzck ſetſt die bevorſtehende Reichspräſidentenwahl. Das Gemeindehackhaus
S freunde der Reit= und Fahrkunſt ſich aus der ganzen Pro=
treffen
und kennenlernen können. Die Anmarſchwegesſind recht ſprach. Die Pauſen wurden durch Muſikvorträge ger GA.= ſoll neu verpachtet werden. Der Antrag der Gemeindebeamten
Albteilungen zur Bewertung genau vorgeſchrieben und die Kapelle ausgefüllt.
Zn Reitlehrer haben die Aufgabe, mit ihren Reitern um 11 Uhr
ttags den Nordausgang von Brandau zu erreichen, woſelbſt Radfahrdiebesorganiſation. Die Steigerung der Rad= wurde genehmigt.
fahrdiebſtähle in unſerer Stadt und in naher Umgebung ließ die
Caradeaufſtellung erfolgt.
Sandbach, 7. April. Ratsſitzung. Zunächſt verlieſtdertf Vermutung aufkommen, daß es ſich um eine organiſierte Diebes kung vom neuen Schuljahre ab freiwillig in den Ruheſtard ge=
rmeiſter einen von Lehrer Brunner aus Traiſa eingereicht bande handelt, die hierin vermutlich ein einträgliches Geſchäftzere,f treten, Lehrer Thomas Schrey ſtand insgeſamt 41 Jahre im
ntrag auf Entſchädigung für von ihm geſetzte Obſtbäume m. blickt. Wie bekannt wurde, ſollen in unſerer Stadt die Fäden der heſſiſchen Schuldienſt. Er iſt einer der Mitbegründer des katholi=
3chulgarten hinter der Kirche. Das Grundſtück iſt nicht der Zeitung dieſer Organiſation zuſammenlaufen, von wo aus das ſchen Lehrervereins und ſtand nahezu zehn Jahre an der Spis=
inde
, ſondern gehört dem Kloſterfonds Höchſt, Schulbeſol= Diebesgut weiter abzuſetzen verſucht wurde. Hoffentlich gelingt es, der katholiſchen Vereine Seligenſtadts.
zobjekt). Die Koſten der Krankenpflegeſtation Sandbach= den Tätern ihr Handwerk zu legen.
ardt wurden neu geregelt. Die perſönlichen Koſten wer=
zlon
beiden Gemeinden je zur Hälfte übernommen. Die ſach=/par der hieſigen Polizei gemeldet worden, daß dort ein Per= lich erſtaunt, an dem alten Neſt auf dem Rathaus Veränderungen
Koſten dagegen werden voll und ganz von der Gemejude, ſonenwagen getankt und ohne Bezahlung das Weite geſucht habe, feſtſtelen zu müſſen. Das Neſt hatte durch jahrelanges Erneuern
Iidt getragen, da ja durch den Wohnſitz der Schweſter in (Als die hieſige Polizei den Wagen hier anhalten wollte, fuhrey ſun Aufbauen eine bedeutende Höhe erreicht, und mußte im letzten
idt die Gemeinde Neuſtadt bedeutende Vorteile genießt. Ber fdie Inſaſſen mit abgeblendeten Lichtern und raſendem Tempö /Winter ein Teil abgenommen werden. Das Storchenpaar hat ſich
nderat ſtimmt den Abmachungen einſtimmig zu.
Fan dem Polizeipoſten vorbei und entkamen. Die umliegenden iüber dieſes Eingreifen in ſeinen Bereich geärgert und verſuchte,
grgebäudeſteuer der Gemeinde ſoll vor dem 30. September Polizeiſtationen wurden verſtändigt, doch das Fahrzeug ſant (auf dem Waſſerſpeier des Kirchturms ein neues Neſt zu errichten
abgelöſt werden, da die Steuerpflichtigen bei Ablöjung ſeinen Inſaſſen war wie vom Erdboden verſchwunden. Erſt heute ſiMMit großer Mühe wurde das Neſt zerſtört, und jetzt beginnen die

Stockſtadt a. Rh., 8. April. Ordentliche General=
17. April Schillers Lied von der Glocke in der Vertonung von Verſammlung der Spar= und Darlehnskaſſe. Der
Romberg auf, unter gütiger Mitwirkung namhafter Darmſtädter Vorſitzende des Aufſichtsrats, Lehrer Mauer, eröffnete die Ver=
laufenen
Geſchäftsjahr. Aus dieſem konnte man entnehmen, daß
Dy. Zwingenberg, 7 April. Der Stenographenver= trotz der ſchweren wirtſchaftlichen Verhältniſſe des letzten Jahres
die Feier des 50jährigen Beſtehens des Vereins betreffenden Fra= fanden gleichfalls einſtimmige Annahme. Das ausſcheidende
Kaufmann Karl Sattler einſtimmig wiedergewählt.
42. Gräfenhauſen, 7. April Der Gemeinderat beſtimmte
und Gemeindebedienſteten auf Anrufung des Landesſchiedsgerich=
V. Heppenheim a. d. B., 7. April Auf der Spur einer tes wegen der Feſtſetzung ihres Gehaltes durch das Kreisamt
12. Seligenſtadt 7. April Rektor Schrey iſt mit Wir=

liche Vorteile genießen. Der von dem Schulvorſtand
egte Schulvoranſchlag wird angenommen. Die vorgeſehenen
tellenbeiträge in Höhe von 250 Mark werden abgelehnt, je=
bou
ie Schulſtellenbeiträge in ſeitheriger Höhe genehmigt.
. Seckmauern (Kr. Erbach), 8. April. In geiſtiger und
* icher Rüſtigkeit beging vorgeſtern der Vater des hieſigen
Biu meiſters Eckert ſeinen 83. Geburtstag.
. Hainſtadt (Kr. Erbach), 8. April. Vorgeſtern nachmit=
runglückte
eine hieſiger ſchwerkriegsbeſchädigter Schreiner=
recht
ſchwer, als er an dem Umbau eines Gatters he=
nät
war. Er hat ſich einen ſchweren Knöchelbruch zugezogen.
Neuſtadt i. O., mit Burg Breuberg, 8. April. An letzten

och fand im Gaſthaus. Zum Ochſen ein von der hieſigen
uppe der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei einberufene
iche Verſammlung ſtatt, die gut beſucht war. Es ſprach 4
izleiter Heß=Reinheim über Die Reichspräſidentenwahl
Vielbrunn, 8. April. In altgewohnter Arbeitsfreudigkeit
iſtiger Regſamkeit kann unſer allſeits beliebter und geachte=
tbürger
Joh. Weyrich, Bäckermeiſter, am 9. April ſeinen 75.
stag begehen.
Erbach, 8. April. Wiederſehensfeier. Die 60 des Kirchſpiels Erbach werden zu einer Beſprechung
1nntag, den 10. April, nachmittags 4 Uhr, ins Gaſthaus
Hirſch höflichſt eingeladen. Wanderung. Der Oden=
ub
, Ortsgruppe Erbach, unternimmt am kommenden Sonn=
ne
4. Wanderung. Es iſt dies die erſte Ganztageswande=
die
um 8 Uhr am Schützenhof beginnt und über Weiten=
Hainhaus Rimhorn, nach Höchſt führt. Von da aus Rück=
nit
der Bahn um 1807 Uhr. Führer ſind die Herren Fr.

nd J. Baſel.

Cm. Wallerſtädten, 6. April. Die Störche. Unſer Stor=
Ca. Lorſch, 8. April. Autodiebſtahl. Von Viernheim ſchenpaar iſt vor mehreren Tagen hier eingetroffen und war ſicht=
morgen
fand die hieſige Polizei das von den Dieben verlaſſene WStörche von neuem, an gleicher Stelle Reiſer zuſammenzutragen.
Auto, einen großen Sechsſitzer auf einem Feldweg gegen Schwan= Da das Neſt an dieſer Stelle nicht verbleiben kann, ſchon weil die
heim zu herrenlos vor. Der Fund wurde nach Frankfurt, wo das Unterlage nicht geeignet iſt, muß das Neſt wieder zerſtört werden.
Auto geſtohlen worden war, gemeldet. Von dort traf heute der Vielleicht läßt ſich auf dieſe Weiſe das Storchenpaar doch noch be=
Beſitzer hier ein, der feſtſtellte, daß die Diebe, die mit dem Wagen, wegen, das alte Neſt wieder zu beziehen Gemeindeſteuer.
bereits eine Strecke von 700 Kilometern zurückgelegt hatten den Der Gemeinderat hat in ſeiner letzten Sitzung einen Beſchluß ge=
Erſatzreifen bereits veräußert hatten. Doch war er hocherfreuts) faßt, wonach der Fälligkeitstermin für das 5. und 6. Ziel auf den
wenigſtens den wertvollen Wagen unverſehrt zurückzuerhalten. 7 B. Mai verlegt wird.
Dr. Sprendlingen, 7. April. Herr Georg Heinrich Gexbe=
8. Lampertheim, 8. April. Aufgeflogene Wahlvex4
ammlung. Der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeord etz=Frot und Ehefrau Anna Marie geb. Deißler können am 10. April
Dr Mierendorf ſprach im Rheingoldſaal zur Reichspräſidentkä= das Feſt der Goldenen Hochzeit feiern. HohesAlter.
wahl. In der anſchließenden Diskuſſion ergriff auch ein Kommü= Der Pflaſterer Georg Pfaff 3. begeht am 11. d. M. in ſtaunens=
niſt
das Wort, und es kam hierbei zu Provokationen, ſo daß ain werter Friſche ſeinen 76. Geburtstag. Er iſt jetzt Waldarbeiter
ordnungsmäßiger Verlauf der Verſammlung nicht mehr möglich und läuft ſtundenlang täglich zu ſeiner Arbeit in den Staatswald,

wär. Die Polizei mußte einſchreiten und die Verſammlung auf=
köſen
. Bierpreis. In einer ſtattgefundenen Beſprechung
ſetzten die Wirte den Bierpreis für 2ſoo Liter auf 22 Pfg. und
für Ilzo auf 20 Pfg. feſt. Bezüglich des Preiſes für Flaſchenbier
konnte noch keine Entſcheidung getroffen werden, da von den ſechs
hieſigen Bierverlegern nur zwei anweſend waren. Es findet des=
halb
noch eine weitere Sitzung ſtatt.
Gernsheim, 8. April. Waſſerſtand des Rheins am
7. April: 0,30 Meter, am 8. April: 002 Meter.
Stockſtadt a. Rh., 8. April. Die hieſige Turngemeinde.
e. V. (D. T.) kann in dieſem Jahre auf ein 30jähriges Beſtehen
zurückblicken. Aus Anlaß deſſen, findet am 24. April d. J. eine
ſchlichte, einfache Feier ſtatt. Dieſe iſt verbunden mit einem Ver=
einswetturnen
und abends einem Schauturnen, unter Mitwirkung
aller Abteilungen.

um ſein Arbeitspenſum zu erledigen.
Rheinheſſen.
Aus Mainz.
Auf der Kaiſerbrücke vor den Zug geworfen. Donnerstag um
11.58 Uhr warf ſich auf der Kaiſerbrücke bei Klm. 2.10 ein 23 jäh=
riger
Mann vor den Zug. Der Lebensmüde wurde zwar nicht
überfahren, aber durch den Anprall derart ſchwer verletzt, daß er
in das Krankenhaus gebracht werden mußte, wo er im Laufe des
Nachmittags verſchied. Der Verlebte befand ſich zur Heilung eines
Leidens im Städtiſchen Krankenhaus, aus dem er ſich am Don=
nerstag
vormittag ohne Unlaub entfernte. Aus einem hinter=
laſſenen
Brief geht hervor, daß er wegen ſeines Leidens in den
Tod gegangen ſei.

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Sogar offene Geſchwüre rühren von Zirkulationsſtörungen her.
Begina nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr
Hontag, den 11. Aprit 1932,s
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[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 99

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 9. Aprkl

König Guſtav von Schweden bei Hindenburg.

Von der Südamerika=Fahrt des Graf Zeppelin.

Begegnung des Luftſchiffs mit dem franzöſiſchen Ozeanrieſen L’Atlantique mitten auf dem

König Guſtav V. und Reichspräſident von Hindenburg
auf der Freitreppe des Reichspräſidenten=Palais bei dem Beſuch, den der ſchwediſche König dem
Oberhaupt des Deutſchen Reiches abſtattete.

Reich und Ausland.
Der Hiſtoriker Max Lenz geſtorben:

Profeſſor Dr. Max Lenz,
der hervorragende Hiſtoriker und Erforſcher der
neueren Geſchichte, iſt 81jährig in Berlin geſtor=
ben
. Lenz hat in Marburg, Breslau, Hamburg
und Berlin gelehrt und war 1911/12 Rektor
der Berliner Univerſität, deren Geſchichte er ein
vierbändiges Werk gewidmet hat.

Als Falſchmünzer entlarvt.
Frankfurt a. M. Der 22jährige Walter
Oſti aus Berlin und der gleichaltrige Fritz Dit=
trich
aus Breslau wurden kürzlich wegen eines
Ueberfalles, den ſie hier auf zwei Frauen aus=
geführt
hatten, feſtgenommen. Es handelt ſich um
Burſchen, die bereits die Strafanſtalt kennen ge=
lernt
haben. Es hat ſich nun ergeben, daß der
Raubüberfall zur Finanzierung eines Falſchmün=
zerunternehmens
unternommen worden iſt. Oſti,
der bereits wegen Falſchmünzerei geſeſſen hat,
ſtellte ſeine Kenntniſſe in den Dienſt des Unter=
nehmens
, an dem ſich Dittrich und ein 20jähriger
Sträfling aus Preungesheim, der noch geſucht
wird, beteiligten. Formen für Hartgeld waren
bereits angefertigt, jedoch fehlte das Betriebs=
Kapital. Die Abſicht, einen Raub auf ein Poſt=
amt
auszuführen, konnte nicht ausgeführt wer=
den
, und auch andere Pläne, Geld zu beſchaffen,
ſcheiterten. Infolgedeſſen wurde der Ueberfall
auf die beiden alleingehenden Frauen ausgeführt,
der aber inſofern mißglückte, als es nicht gelang,
die Handtaſche mit Geld der Frau zu entreißen,
ſondern nur ein Pelzkragen in der Hand des
Täters blieb. Es gelang der Kriminalpolizei,
Dittrich und Oſti noch in der gleichen Nacht feſt=
zunehmen
.
Tödlicher Unfall durch Vergiftung
im Laboratorium.
Frankfurt a. M. Der Chemiker Dr. Roth=
ſchild
war in ſeinem Laboratorium damit beſchäf=
tigt
, ein Präparat unter Verwendung von Zyan=
kali
herzuſtellen. Als er abends nicht nach Hauſe
kam, begaben ſich die Angehörigen in das Labo=
ratorium
, wie ſie den Chemiker tot auffanden.
Ein Förderer der deutſchen Turn=
bewegung
70 Jahre all.

Profeſſor Dr. Oskar Berger,

bis 1929 erſter Vorſitzender der Deutſchen Turner=
ſchaft
, begeht am 10. April ſeinen 70. Geburts=
tag
. In Berger feiert die deutſche Turnbewe=
gung
einen ihrer tatkräftigſten und verdienſt=
vollſten
Führer.

Großfeuer in München.
Die Schrannenhalle in Flammen. 87 Berlette.
Ein Gegenſtück zum Glaspalaſt=Brand.

München, 8. April.
In der Nacht zum Freitag brach gegen 2.45
Uhr in der Münchener Schrannenhalle Feuer aus,
das ſich mit ungeheurer Geſchwindigkeit über das
ganze große Gebäude ausdehnte und auch noch
einige Nachbarhäuſer ergriff. Die geſamte Mün=
chener
Berufsfeuerwehr war mit der Bekämpfung
des rieſigen Feuers beſchäftigt. Die Polizei ſperrte
im großen Umkreiſe den Brandplatz ab.
Zu dem Brand erfahren wir noch folgende
Einzelheiten: Mehr als 20 Löſchfahrzeuge be=
kämpfen
unter der Leitung von Oberbrandin=
ſpektor
Dirrnagl das Feuer, das mit unheim=
licher
Schnelligkeit um ſich griff und in dem
alten langgeſtreckten und zum größten Teil aus
Holz beſtehenden Bauwerk reiche Nahrung fand.
Auch der herrſchende Sturm begünſtigte die raſche
Ausbreitung des Brandes. In der Schrannen=
halle
, die früher dem Getreide= und Kartoffel=
handel
als Börſenplatz diente, hatten verſchiedene
Speditionsfirmen Lagerräume, und zwar ſollen
in der Hauptſache alte Möbel und Automobile
dort untergebracht geweſen ſein. Ein Teil des
Gebäudes wurde vor einigen Jahren abgebrochen
und an dieſer Stelle das ſogenannte Techniſche
Rathaus Münchens, ein Hochbau, errichtet. In
dem Steinbau, der die Schranne nach Norden ab=
ſchließt
, iſt die Fleiſchfreibank untergebracht. In=
folge
des ſtarken Funkenfluges gerieten die Dach=
ſtühle
der Häuſer Blumenſtraße 1 und 3 ſowie
Utzſchneiderſtraße 2 in Brand. Die Bekämpfung
der Flammen iſt beſonders in der Blumenſtraße
äußerſt ſchwierig, da der Rauch durch den Wind
in dieſe Straße gedrückt wird und die Feuerwehr=
leute
von einer intenſiven Bekämpfung abhält.
Sogar in einem Hauſe der ziemlich weit entfern=
ten
Frauenlobſtraße wurde durch den Funkenflug
ein Kellerbrand hervorgerufen. Gegen 4 Uhr früh
bot die Halle ein Bild vollkommener Ver=
wüſtung
.
Bei dem Brand der Schrannenhalle wurde
vom Roten Kreuz, wie um 7.30 Uhr gemeldet
wird, nicht weniger als 82 Perſonen erſte Hilfe
zuteil. Wie verlautet, ſollen acht Kraftwagen
und eine Anzahl Motorräder den Flammen zum
Opfer gefallen ſein. Die Zahl der verbrannten
Wohnungseinrichtungen ſteht noch nicht feſt,

Durch unbeleuchtetes Auto getötet.
Wiesbaden. Auf der Frankfurter Land=
ſtraße
in der Nähe von Erbenheim wurde ſpät
abends der Beifahrer eines Motorrades, der
22jährige Metzgergehilfe Schmidt von hier, von
einem Perſonenkraftwagen überfahren und ge=
tötet
. Der Motorradfahrer und der Getötete
wollten an der Seite der Straße einen Defekt an
dem Motorrad beſeitigen. Das Perſonenautokam
unbeleuchtet an, überfuhr Schmidt und fuhr
dann wahrſcheinlich in der Richtung nach Naſſau
weiter. Es handelt ſich um eine blaue Adler=
Limouſine mit dem Kennzeichen I Z.
Folgen der Schundliteratur.
Marburg. Welches Unheil das Leſen von
Schundliteratur bzw. der Beſuch von ſchlechten
Filmen in den Seelen Jugendlicher anrichten
kann, beſtätigte wiederum eine umfangreiche Ver=
handlung
vor dem hieſigen Erweiterten Schöffen=
gericht
, wo ſich vorgeſtern zehn hieſige junge Leute
im Alter von 16 bis 20 Jahren wegen verſuchter
Erpreſſung und ſchwerer Diebſtähle bzw. Beihilfe
zu verantworten hatten. Die jungen Leute hat=
ten
u. a. durch Drohbriefe einen Kaufmann zur
Herausgabe von 500 Mark aufgefordert. Bei
Nichtzahlung würde er mit dem Tode beſtraft.
Ihre Einbrüche führten ſie in Wohnhäuſern aus
und ſtahlen hauptſächlich Wein, Treibriemen uſw.
Nach faſt eintägiger Verhandlung wurden die
Angeklagten zu Gefängnisſtrafen verurteilt.
Fünf Todesopfer eines Bootsunglücks.
Berlin. Ein ſchweres Bootsunglück, bei dem
fünf Berliner den Tod fanden, ereignete ſich, wie
Berliner Blätter melden, am Donnerstag nach=
mittag
auf dem Werbellinſee in der Mark. Ein
Boot, in dem ſich der Heimleiter des Jugendamts
Weißenſee und acht jugendliche Erwerbsloſe be=
fanden
, ſchlug infolge des ſtarken Sturmes mitten
auf dem See voll Waſſer und kenterte. Vier
Inſaſſen konnten gerettet werden, die andern
fünf, darunter der Heimleiter, ertranken.

ebenſo iſt auch die Brandurſache unbekannt. Der
entſtandene Schaden wird auf über 100 000 RM.
geſchätzt.
In dem abgebrannten Teil waren die Woh=
nungseinrichtungen
der zwangsweiſe Ausquar=
tierten
untergebracht. Im Erdgeſchoß war die
Wohlfahrtshilfe, die dort Holzvorräte und Koh=
len
ſowie Einrichtungsgegenſtände, die ihr von
der Winternothilfe 1931/32 überwieſen waren, ein=
gelagert
hatte. Alle dieſe Gegenſtände ſind reſt=
los
vernichtet.
Die Polizei hat den ganzen Viktualienmarkt
gegen die Blumenſtraße mit Seilen abgeſperrt.
Viele Hunderte ſtauen ſich an der Abſperrung und
betrachten die Stätte der Kataſtrophe. Verkohlte
Autos und Motoräder ſtehen vor den rauchen=
den
Trümmern. Der Verkehr in der Blumen=
ſtraße
wird heute den ganzen Tag geſperrt ſein.
Das Großfeuer in München gelöſcht.
Das Großfeuer in der Schrannenhalle iſt
gegen 9 Uhr ſoweit abgelöſcht, daß nur noch
eine Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr am
Brandplatz weilt. Die Sanitätskolonne mußte,
wie jetzt endgültig feſtſteht, in 87. Fällen Hilfe
leiſten. Darunter befinden ſich vier ſchwere Ver=
letzungen
, zwei durch Abſturz und zwei durch
Rauchvergiftungen.
Die Urſache des Großfeuers noch ungeklärt.
Die Urſache des Großfeuers in der Schran=
nenhalle
iſt noch immer nicht einwandfrei geklärt.
Man nimmt an, daß das Feuer in der in der
Schrannenhalle befindlichen Garage entſtanden
iſt, in die kurz vor der Entdeckung des Feuers
zwei Perſonenkraftwagen eingeſtellt worden
waren. Jedenfalls beſteht kein Anhaltspunkt da=
für
, daß das Feuer, wie verſchiedentlich vermutet
wurde, gelegt worden iſt. Der Schaden läßt ſich
ebenfalls noch nicht ziffernmäßig feſtlegen; im=
merhin
ſteht feſt, daß er in die Hunderttauſende
geht.
Im Zuſammenhang mit dem Brand waren in
der Stadt Gerüchte im Umlauf, daß auch die
Wahlurnen mitverbrannt ſeien. Wie wir auf
Erkundigungen erfahren, ſind die Wahleinrich=
tungen
im ſüdlichen Teil der Schrannenhalle ver=
wahrt
, der vom Feuer verſchont geblieben iſt.

Die Amtsunterſchlagungen in Dillenburg.
Dillenburg. Oberrentmeiſter Hermann
Zwanzig, der zum Nachteil der Staatlichen Kreis=
und Forſtkaſſe in Dillenburg weit über 100 000
Mark unterſchlagen hat und zurzeit noch in Un=
terſuchungshaft
im Gerichtsgefängnis in Lim=
burg
ſich befindet, hat nunmehr den Offen=
barungseid
geleiſtet. Auch ſein Sohn, der in
Frohnhauſen bei Dillenburg ein Sägewerk be=
trieb
und der Beihilfe dringend verdächtig er=
ſcheint
, befindet ſich im gleichen Gerichtsgefäng=
nis
in Unterſuchungshaft. Es bleibt nach wie
vor ein Rätſel, was Zwanzig mit den unter=
ſchlagenen
Geldbeträgen angefangen hat. Die
zumfangreichen Buchprüfungen ſind noch nicht
abgeſchloſſen und erfordern außerordentlich viel
Arbeit, zumal die Unterſchlagungen mit großer
Geriſſenheit verübt wurden.
Ein Wahnſinnsdrama, das fünf Todesopfer
fordert.
Paris. Ein blutiges Wahnſinnsdrama, dem
fünf Menſchenleben zum Opfer fielen, ſpielte ſich
in Séte (früher Cette) ab. Ein 40jähriger ſpa=
niſcher
Arbeiter, der in der franzöſiſchen Frem=
denlegion
gedient hat und ſchon einmal vorüber=
gehend
in einem Irrenhaus untergebracht wor=
den
war, wurde plötzlich irrſinnig, zog auf offe=
ner
Straße einen Browning und eröffnete das
Feuer auf Paſſanten. Er erſchoß nacheinander
vier Männer, darunter einen 82jährigen Mann,
und verletzte zwei Frauen ſchwer. Dann ver=
ſchanzte
ſich der Wahnſinnige in ſeiner Wohnung
und bedrohte vom Fenſter aus die Menge. Als
er Miene machte, erneut von der Waffe Ge=
brauch
zu machen, wurde er von der Polizei nie=
dergeſchoſſen
.
Rekordflieger Hawks abgeſtürzt.
NewYork. Der bekannte engliſche Rekord=
flieger
Frank Hawks iſt über Worceſter mit ſei=
ſiem
Flugzeug abgeſtürzt. Er wurde ſchwerver=
letzt
vom Platze getragen.

Der berühmte Zuriſt Proſeſſor 8
70 Jahre all.

Geheimrat Prof. Theodor Kipp.
der berühmte Rechtslehrer an der Berliner
verſität, begeht am 10. April ſeinen 70. Gel
tag. Profeſſor Kipp, dem eine große Anzal
Juriſten ihre Ausbildung verdanken, hat I
ſächlich über Fragen des Bürgerlichen (
buches gearbeitet,

Das Schickſal des Dorfes Santo Stefc
Rom. Das tragiſche Schickſal des 7
Villa Santo Stefano, das in einer Erdſe
vulkaniſchen Urſprungs verſinkt, erfüllt ſie
aufhaltſam. Fortwährend ſtürzen neue §
ein. Die Regierung hat den Wiederaufba
Dorfes an einem anderen, ſicheren Orte ang
net. Wünſchelrutengänger haben das Vorha
ſein unterirdiſcher Waſſerläufe feſtgeſtellt.
Zurchtbare Hochwaſſer=Kakaſtrop
in Rumänien.
Verzweifelte Lage der Städte Arad
und Fogaraſch.
Bukareſt. Die durch das Hochwaſſer he
gerufene Lage der Stadt Fogaraſch in Si
bürgen iſt verzweifelt. Alle Straßen ſind
ſchwemmt. Der Verkehr wurde eine Zeitlan
Kähnen aufrecht erhalten, doch iſt die Strö
ſo mächtig, daß ſchließlich jeder Verkehr eing
werden mußte. In der Umgebung der Stau
finden ſich Hunderte von Menſchen auf E
kronen und warten auf Hilfe. In Kror
wurde die Garniſon zur Hilfeleiſtung aufgel
Ein Sohn des Generals Melzel, ein beka
Sportsmann, kam bei den Rettungsarbeiten
Leben. In der Stadt Soroca am beſſarab
Dnjeſtr=Ufer wurden neuerdings weitere hu
Häuſer von den Fluten zerſtört. Der Mat
ſchaden dort wird auf über hundert Mill
Lei geſchätzt. Falls das Waſſer nicht im
des heutigen Tages abfließt, dürfte die blü
Stadt der Vernichtung preisgegeben ſein.
Zahl der Todesopfer in Soroca beträgt bis
Der Fluß Maros in Rumänien iſt übe
Ufer getreten und hat die Stadt Arad
ſchwemmt; etwa 1500 Wohnhäuſer ſind
geſtürzt.

Rie
Ke

M

Karte Beſſarakiens, das vor allem von
Kataſtrophe betroffen wurde.

[ ][  ][ ]

Samstag, 9. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

tet Karte

Ihre Vermählung geben bekannt:
Dipl.-Ing. Rudolf Bauer
Elsbeth Baler geb. Vogt-Schwinn

tein b. Mürnberg
ürnberger Straße 67,I.

Darmstadt
Mornewegplatz 3, II.

hliche Trauung: Samstag, den 9. April, 14 Uhr.
Paul Gerhard-Haus, Waldkolonie

Heinrich Ziemer
Kätha Ziemer
geb. Eberhardt
Vermählte
Darmstadt, den 9. April 1932.
Forstmeisterstraße 14
Kiesstraße 2
Kirchliche Trauung Sonntag, den 10. April, nach-
mittags
2½ Uhr, in der Petruskirche.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute früh 6 Uhr erlöſte Gott gnädig nach langem,
chwerſten, mit rührender Geduld und Ergebung ge=
ragenem
Leiden im Alter von 21 Jahren unſere innig
teliebte, jüngſte Tochter, unſer gutes, liebevolles
Schweſterchen

Matth. 5,8

Im tiefem Schmerz:
Erich v. Wienskowski, gen. v. Saltzwedel
Königl. Pr. Major a. D.,Reg.=Rat a. D.
Bertha v. Wienskowski, gen. b. Saltzwedel,
geb. v. Wienskolvski.
Agnes b. Wienskowski, gen. b. Saltzwedel
Oiga v. Wienskowski, gen. v. Saltzwedel
Eribert v. Wienskowski, gen. b. Saltzwedel
Zad=Harzburg, den 7. April 1932.
Haus Treue
(5444
rauerfeier in der Friedhofskapelle zu Bad=Harzburg
m Sonnabend, den 9. April, nachmittag um ½3 Uhr,
aran anſchließend Einäſcheruug in Braunſchweig im
ngſten Kreiſe zwecks Ueberführung nach einem Gut
der Familie.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Allen Verwandten und Freunden die traurige Mit=
teilung
, daß unſere liebe Tante, Großtante und
Urgroßtante
Fräulein Anna Kahſer
m 82. Lebensjahr nach kurzer Krankheit Donnerstag
abend ſanft entſchlafen iſt,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Friedrich
Familie Prof. Dr. Rud. Friedrich
Familie Direkt. Dr. Wilh. Friedrich
Städt. Med.=Rat Dr. Karl Friedrich
Darmſtadt, den 8. 4. 32, Hamburg, Kaſſel, Bielefeld,
Roſario (Argentinien).
Die Beerdigung findet ſtatt Montag; den 11. 4. 32,
vormittags 11 Uhr, auf dem alten Friedhof, Nieder=
Ramſtädterſtraße.
(5431
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand zu nehmen.

Todes=Anzeige.
Heute vormittag entſchlief ſanft unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Angelika Schneider
geb. Hahn
tach kürzlich vollendetem 83. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
J. d. N.
Fam. Heinrich Schneider
Weiterſtadt, 8. April 1932.
Die Beerdigung findet Sonntag, 10. April, 4 Uhr
nachmittags ſtatt.

Nachruf.
Der Führer des Rhein=Main=Gaſtwirte=Verbandes e. V.
Raut Tifclel
iſt am 7. April 1932 von langjähriger, ſchwerer Krankheit durch einen
ſanften Tod erlöſt worden.
Der Verband ſieht ſchmerzerfüllt an der Bahre eines Mannes, der aus=
gezeichnet
durch ſeltene Betähigungen ſelbſtlos für ſeinen Berufsſtand
und ſeine Kollegen wirkte. Mit Trauer und Wehmut ſtreichen wir ſeinen
Namen aus der Liſie der Tebenden. Seine guten Taten und ſein Vor=
bild
werden ſiets lebendig bleiben.
Die Beiſetzung findet am Montag, den 11. April 1932, nachmittags
3 Uhr auf dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Rhein=Main=Gaſtwirte=Verband e. V.
(Heſſiſcher Landesverband)
Der Vorſtand und geſchäftsführende Ausſchuß
W. Döring, 2. Vorſ, Jaskowsky, Fink,
Schlupp, Mund, Schnell.
5403)

Nr. 99 Seite 3

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Gaſtwirte

Nachruf.
Der erſte Vorſitzende des Aufſichtsrats der Haftpflichtkaſſe Deutſcher
Paul Tiſchler
iſt am 7. April 1932 im Alter von nicht ganz 63 Jahren verſchieden.
Vorbildlich war ſein Wirken an erſter verantwortungsvoller Stelle unſeres
berufsſtändigen Unternehmens. Mit Dankbarkeit denken wir an die auf=
opfernde
Hilfeleiſtung des Entſchlatenen, wodurch allein es möglich wurde,
unſer Werk durch die ſchweren Zeiten der Inflation hindurchzubringen.
Seine hohen Verdienſte ſichern ihm ein rühmliches, ehrenvolles Gedenken
Die Beiſetzung findet am Montag, den 11. April 1932, nachmittags
3 Uhr, auf dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Haftpflichikaſſe Deutſcher Gaſtwirte
Verwaltungsdirektion Darmſtadt
Dr. Esleben. W. Döring.
5404)

Nachruf.
Nach langer ſchwerer Krankheit verſchied am Donnerstag morgen
unſer
Vorſtands= und Ehrenmitglied
Paul Tiſchler.
Ueber zwei Jahrzehnte hat der Dahingeſchiedene dem Vorſtand
unſerer Innung angehört. Wir verlieren in ihm einen treuen
Berater, der ſein großes Wiſſen und ſeine reichen Erfahrungen
in dieſer langen Zeit in nie verſagender Bereitſchaft in den
Dienſt unſerer Innung geſtellt hat.
Die dankbare Erinnerung hieran und an ſein ſtets zuvorkommen=
des
Weſen ſichern ihm bei uns und allen, die ihm perſönlich
nahegeſtanden haben, ein dauerndes und ehrendes Gedenken.
Die Mitglieder werden gebeten, an der Montag, den 11. April
1932, nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtattfindenden Beiſetzung vollzählig teilzu=
nehmen
.
Gaſtwirte=Innung Heſſen
Sitz Darmſtadt
Mund, I. Vorſitzender.
5401)

Mehrere geſpielte

darunter
Ibach, Hardt,
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Arheilgerſtr. 70.

(5455

12. April 1932,
Dienstag,
nachmittags 2 Uhr anfangend, wer=
den
im Rathausſaale zu Pfungſtadt aus
dem Stadtwald, Diſtrikt Klingsackertanne
123 rm Kiefern=Scheit
Knüppel
431
9070 Stück Wellen
öffentlich verſteigert.
Gegen Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt
bis Martini 1932 gewährt. Lei Bar=
zahlung
innerhalb 10 Tagen vom Tage
der Genehmigung an gerechnet, werden
(5410b
5% Skonto vergütet.
Pfungſtadt, den 7. April 1932.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Schwinn.

Bekanntmachung.
Der Voranſchlag der iſraelitiſchen
Religionsgemeinde Darmſtadt für 1932
Rj. liegt vom 9. April d. J. ab ſieben Tage
auf unſerem Gemeindebüro, Friedrich=
ſtraße
2, während der Amtsſtunden, vor=
mittags
von 9 bis 12 Uhr, zur Einſicht
für die Gemeindemitglieder offen.
Etwaige Einwendungen ſind inner=
halb
der Offenlegungsfriſt ſchriftlich bei
dem unterzeichneten Vorſtande einzu=
reichen
.
Darmſtadt, den 7. April 1932. (5452
Der Vorſtand
der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.

BLunllart II.
Pferde=Märkte
11. April, 9. Mai, 6. Juni, 4. Juli,
15. Auguſt 3. Oktober 1932.
Durchſchnittlicher Auftrieb 700*
Pferde all. Raſſen, auch Schlacht=
pferde
; größte Auswahl u. beſtel
Gelegenheit für Kauf od. Tauſch. E
Ein Beſuch dieſer Märkte iſt zu empfehlen
Der Handel Sonntags verboten.

Sauerſtoff-
u
. Kohlenſänre
Reduzier=Ventile
repariert. Gebrüder
Lutz A.=G., Darmſt.
Landwehrſtr. 38.
(5418)

Trumeauxſpiegel,
2 Nähmaſchinen,
1 Chaiſelongue,
1 Zuſchn.=Tiſch.
1 Gasherd,
1 Sitzbadewanne,
1 Zimmerlinde,
preisw. zu verkauf.
Näh. Geſchäftsſt.

Israel, Religionsgemeinde
Darmstadt
Das neue Schuljahr unserer Religfons-
Schule beginnt Mittwoch, 13. Aprilt932.
nachmittags 3 Uhr, in der Ohlyschule,
Friedrischtraße 1. Gleichzeitig
Aufnahme neu eintretender-Schüler.
Darmstadt, 9. April 1832.
6416
Der Leiter: Dr. Blenheim

1 Kinderbett, gebr.
Wanduhr u. Stühle
wegzugshalb. z. vk.
Kiesſtraße 41, bei
Kumpf, 1. St.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute früh 4 Uhr iſt unſere innig geliebte, treubeſorgte Mutter, Groß=
mutter
und Argroßmutter, Schwiegermutter und Schweſter
Frau Emilie Geider Wwe.
geb. Schüßler
nach kurzer Krankheit im Alter von 80 Jahren ſanft entſchlafen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ernſt Geider
Mathilde Adrian, geb. Geider
Karl Adrian
Georg Schüßler
n. 2 Enkel u. 2 Urenkel.
Darmſtadt, Heidelberg, Bonn, Mannheim, Berlin, den 8. April 1932.
Frankfurterſtr. 88
Die Beerdigung findet am Montag, den 11. April 1932, vormittags
1* Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofs aus ſtatt.
(5422
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.

Nachruf.
Der Präſident des Kaffeehausbeſitzer=Verbandes Heſſen e. V.,
Sitz Darmſtadt
Paul Tiſchler
iſt am 7. April 1932 verſchieden.
Trauernd ſteht der Verband an der Bahre ſeines Gründers
und hervorragenden Führers.
Ehrenvoll wie ſein Leben und Wirken war, wird das Andenken
ſein, das wir unſerem lieben Tiſchler ſtets bewahren werden.
Die Mitglieder werden gebeten, an der Montag, den 11. April
1932, nachmittags 3 Uhr auf dem alten Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtattfindenden Beiſetzung vollzählig teilzu=
nehmen
.
Der Vorſtand des
Kaffeehausbeſitzer=Verband Heſſen e. P.
Sitz Darmſtadt.
5402)

Gebr. Diwan und
Chaiſelongue,
Biedermeierſofa u.
Seſſel zu verkauf.*
Magdalenenſtr. 11,I.

Stabil. Herrenfahr= Eine gebrauchte
rad u. Mädchenfahr= Schneidernähmaſch.
rad, Marke Adler, zu verk. (30 Mk.
billig zu verkauf. Grafenſtr. 15 III. (*
Eliſabethenſtr. 35,pt.

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Wäſchemangel,
Wringmaſchine
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Eckhardtſtr. 33
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von 9-12 u. 2-6 Uh


Ohne Diä
bin ich in kurzer Zei
20 Pfd. leichter
geworden durch ein einf.
Mittel, weiches ich jedem
gern kostenlos mitteile.
Frau Karla Mast
Bremen D. C. 3
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Bekannte, 26 Jahre
kath., m. ſch. Ausſt.,
paſſ. Lebensgefähr=
ten
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D. 192 a. d. Gſchſt.

Von der Reife
zurück!
Dr. med.
Hertha Kalcher.
(5450)

Edel=Buſchroſen.
Nur geſunde, in die=
ſem
Sommer ſchon
blühende, erſtklaſſ.
Pflanzen kom. zum
Verſand. 25 Stück
5 , 50 Stück 9
(frei ins Haus) in
d. ſchönſten Farben.
Ph. Kalbfleiſch,
Roſenſchulen, Stein=
furth
b. Bad=Nauh.
(5274b)

umſtändehalber
ſehr bill. zu verkf.
Grafenſtraße 26,
1. Stock.

Weltmarke, fabrikneu, ohne Anzahlung, Lie=
ferung
ſofort frei Haus, Wochenrate 1.50 M.
Zahlungsbeginn Juni. Nähkurſus im Hauſe
koſtenlos. Altmaſchinen nehme in Zahlung.
Schriftl. Angeb. unt. B 64 Gſchſ. (**s

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Seite 10 Nr. 99

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 9. April 19

geschichten aus adler Weit

Abzug Polipei!

(ht) Bukareſt. Soeben haben die Bukareſter Studenten
in den Gaſſen der Hauptſtadt einen Demonſtrationsſtreik mit allen
Fineſſen und Schikanen in Szene geſetzt: Schaufenſter wurden ein=
geſchlagen
, Poliziſten verdroſchen, ein Ueberfallwagen umgeworfen
und verbrannt, der anrückenden Feuerwehr, die die Demonſtranten
auseinanderſpritzen ſollte, die Schläuche durchgeſchnitten und an=
derer
Unfug mehr getrieben.
Je nach ihrer Einſtellung haben die Blätter für oder wider
die Studenten Partei ergriffen, einig waren ſie ſich nur im Er=
ſtaunen
über den ſonderbaren Schlachtgeſang, mit dem der entſchei=
dende
Angriff auf die Polizei eröffnet wurde, und den eine ge=
wiſſe
Preſſe wieder einmal zum Anlaß nimmt, um beſorgt auf den
verhängnisvollen Einfluß des Deutſchen Weſens in der Welt
hinzuweiſen..
Denn was haben die Studenten geſchrieen, als ſie ſich todes=
mutig
wie Winkelried in die gefällten Gummiknüppel der Poli=
ziſten
ſtürzten?
Hörts auch Ihr, Ihr Freunde: Abzug Polipei! Ab=
zug
Polipei! ſchallte es aus allen Fenſtern und Toren der
Univerſität, aus allen Straßen, Gaſſen und Gäßchen, als die
Studentenſchaft zum Sturm antrat, ein Ruf, den nicht eingeweihte
neutrale Zuſchauer zunächſt als eine Mißtrauenskundgebung gegen
irgendeinen mißliebigen Revier=Vorſteher namens Polipei
auffaſſen wollten.
Oh nein! belehrte am Tage darauf ein hauptſtädtiſches
Blatt dieſe Ignoranten: Abzug ſei ein deutſches Wort und be=
deute
ſoviel wie Entfernung und Polipei ſei kein Polizeichef,
ſondern eine Verballhorniſierung des ur=deutſchen Wortes Polyp,
was ſoviel wie Poliziſt bedeute, das Ganze aber ſei ein Beweis,
daß der verderbliche deutſche Einfluß nun auch unter der Buka=
reſter
Jugend ſich breit zu machen beginne
Nun! Nun! Ganz ſo ſchlimm iſt es in Bukareſt natürlich noch
nicht, aber immerhin .. . Abzug Polipei als Schlachtruf rumä=
niſcher
Studenten, wer wagt es, noch weiterhin an der Welt=
miſſion
der deutſchen Sprache zu zweifeln?? (Tröbſt=Bukareſt.)
* Spielſäle ſtehen außerhalb der Geſehe.
Paris. Kann irgendeiner Perſönlichkeit, deren Ehren=
haftigkeit
über allen Zweifeln erhaben iſt, der Zutritt zu einem
öffentlichen Spielſaal verwehrt werden, d. h. gilt ſolch ein Spiel=
ſaal
als übliches Handelsunternehmen, das ſich ja bekanntlich
ſeine Kunden ausſuchen darf? Dieſe Frage hatte dieſer Tage, wie
der Temps berichtet, der Oberſte franzöſiſche Kaſſationshof, der
etwa dem deutſchen Reichsgericht entſpricht, grundſätzlich zu ent=
ſcheiden
.
In einem Lokalblatte war der Verwaltungsdirektor des Spiel=
kaſinos
eines bekannten franzöſiſchen Badeortes angegriffen wor=
den
. Daraufhin verweigerte die Kaſinoverwaltung dem Verfaſ=
ſer
dieſer Artikel die Eintrittskarten zu den Spielſälen unter der
Begründung, daß ſie doch ſicherlich Herrin im eigenen Hauſe ſei
und nach Fug und Recht wie jedes andere Unternehmen nach dem
Geſetze der Handelsfreiheit ſo verfahren dürfe.
Der von dieſem Zutrittsverbot betroffene Kritiker wandte ſich
an die Gerichte, und das Zivilgericht in Aix gab ihm Recht und
verurteilte die Kaſinoverwaltung zu dem von dem Kläger bean=
ſpruchten
Schadenerſatz. Der Oberſte Kaſſationshof, an den ſich
das Kaſino nunmehr wandte, beſtätigte das Urteil der Vorinſtanz
in ſeinem ganzen Umfange und machte in der Urteilsbegründung
die intereſſante Feſtſtellung, daß Spielſäle unter dem Geſetz vom
15. Juni 1907 ſtehen, das ihnen im Widerſpruch zum Strafgeſetz
ausnahmsweiſe den Betrieb von Glücksſpielen gewährt. Dieſe
Ausnahmeſtellung mache ſie der Rechte aus dem Geſetz der allge=
meinen
Handels= und Gewerbefreiheit verluſtig. Außerdem ſeien
die Darſtellungen in dem inkriminierten Artikel nicht derart, daß
man ihretwegen einer Perſon von unzweifelhafter Ehrenhaftig=
keit
den Zutritt zu den Spielſälen verbieten könne.
Die Spielſäle in Frankreich ſtehen demnach, und das iſt wohl
für alle, die ſie jemals beſucht haben oder noch beſuchen werden,
ſehr lehrreich, in gewiſſer Beziehung außerhalb des Geſetzes.

* Menſchen, die am Glück ſterben.
(g) London. Gemütsbewegungen töten. Der Schreck, die
Furcht, die Not und auch die Freude. Der Hofnarr, den man
zur Hinrichtung führte (zum Scherz!) und ihn mit einer rieſigen
Bratwurſt enthaupten wollte, war tot, als der leichte Schlag auf
ſeinem Nacken niederging. Der Knabe, der zur Strafe in den dunk=
len
Keller geſperrt worden war, lebte nicht mehr, als man das
Kind herausholte aus dem Gewölbe. Und genau ſo, wie die Angſt
tötet auch die Freude. In Glenarm ſtarb ein Alexander Mc.
Gavock. Er war ſein Leben lang bitter arm geweſen. Als man
ihn tot auffand, lag zu ſeinen Füßen ein Brief. Und darin ſtand
zu leſen, daß der arme Mc. Gavock 200 000 Mark geerbt habe. Sein
Bruder, von dem er ſeit langen Jahren nichts gehört und geſehen
hatte, war geſtorben und hatte ihn zum Haupterben eingeſetzt. Den
Schmerz über den Tod des Bruders kann man als Todesurſache
kaum annehmen. Die Aerzte glauben vielmehr, daß die Freude
über den Reichtum ihn tötete, der plotzlich über ihn kam, nachdem
er ein Menſchenleben hindurch bettelarm geweſen war.
* Die Legende von den Krokodilskränen.
(g) London. Wie das Britiſh Journal of Ophtalmology
mitteilt, ſteht nunmehr unumſtößlich feſt, daß kein Tier außer
dem zweibeinigen homo sapiens zu weinen vermag. Dieſe Tat=
ſache
iſt einwandfrei experimentell nachgewieſen worden.
Selbſt das Krokodil macht keine Ausnahme. Zweiflern haben
die Experimentatoren ein altes, ausgewachſenes Exemplar dieſer
Tiergattung vorgeführt und ihm eine abgeſchälte, ſogar noch mit
daraufgeſtreutem Salz gewürzte Zwiebel in die Augenwinkel ge=
halten
. Die Beſtie reagierte mit keinem noch ſo winzigen Tränen=
tröpfchen
.
Damit dürfte einwandfrei feſtſtehen, daß die berühmten Kro=
kodilstränen
lediglich Legenden ſind.
* Die Regierung verſteigert Al Cazones Paradies.
(a.) New York. Wenn man in den Tagen des Glanzes
von dem großen Al Capone ſchrieb, dann begann man mit einer
Beſchreibung des Paradieſes, das der Schmugglerkönig der USA.,
der jetzt in Leavenworth im Gefängnis ſitzt, ſich in Miami errich=
tete
. Nun ſcheint es beinahe ſo, als ob wirklich auf des Schmugg=
lers
Glück des Schmugglers Ende folge. Nicht genug damit, daß
Capone in allen Inſtanzen ſeinen Prozeß verlor und nun elf
Jahre im Zuchthaus verbringen ſoll. geht jetzt die Regierung da=
ran
, ſeinen Rieſenbeſitz in Miami=Beach zu beſchlagnahmen und,
falls es notwendig iſt, zur Verſteigerung zu bringen. Da ſind
nämlich 57 000 Dollar an unbezahlten Steuern, und dieſe 57 000
Dollar kann angeblich niemand für Capone aufbringen.
Dieſe Beſchlagnahme des Beſitztums eines großen Schmugg=
lerkönigs
iſt der Auftakt zu den weiteren radikalen Abwehrmaß=
nahmen
, die die amerikaniſche Regierung gegen die Mächte der
Unterwelt ergriffen hat. 35 Morgen iſt in dieſer Gegend, wo
man die Grundſtücke mit Gold aufwiegt, der Beſitz Capones groß.
Eine Mauer von faſt vier Metern Höhe umgibt dieſe 35 Morgen
nach allen Seiten. Wundervolle Blumen, die aus fernen Landen
herbeigeholt wurden, exotiſche Bäume, phantaſtiſche Marmor=
gruppen
, Privatbäder, ſogar ein kleiner Fluß alſo wahrhaft
ein kleines Paradies hatte Al ſich hier angelegt. Das Haus ſelbſt
umfaßt 20 rieſengroße Räume, die in verſchwenderiſcher Fülle
ausgeſtattet ſind.
Nun iſt alles dahin. In den Staaten merkt man mancherlei
von der Kriſis. Niemand hat mehr Geld, und auch die Unterwelt
leidet dementſprechend an einem ganz offenbaren Bargeldmangel.
Somit wird es ſchwer fallen, Al Capone die verhängnisvolle und
zugleich ausſchlaggebende Summe von 57 000 Dollar zu beſchaffen.
In Miami, in Capones Burg, hat man bereits die Türen
verſiegelt. Wann der letzte Akt in Capones Ende kommt, kann
freilich niemand vorausſagen. Vielleicht tut ſich über Nacht doch
noch die Unterwelt zuſammen, um für den in der letzten Zeit vom
Unglück verfolgten Führer die bewußten Summen aufzubringen.

SütStbtdgdt

* Kreisliad Südheſſen.
Ein bedeutungsvoller Spielſonntag!
Die Verhältniſſe beginnen kurz vor dem Abſchluß der Saiſon
noch einmal verwirrt zu werden. Zwar iſt die Meiſterſchaft ſoweit
an die Bürſtädter vergeben, aber durch einen erneuten ſchwerwie=
genden
Fall mit Olympia Lampertheim könnte es letzten Endes
doch noch einen Umſchwung geben. Vorläufig ſind die Verhand=
lungen
noch nicht abgeſchloſſen; immerhin, Bürſtadt braucht noch=
mals
zwei Punkte, um dann aber endgültig für die Aufſtiegs=
ſpiele
geſichert zu ſein. Die alsdann von Bürſtadt erreichte
Punktezahl kann auch beim allergünſtigſten Entſcheid der Behörde
von Olympia Lampertheim nicht mehr erreicht werden. Diesmal
treffen ſich:
V.f. R. Bürſtadt Olympia Worms; Olympia Lampertheim
F.V. Biblis; Starbenburgia Heppenheim V.f.L. Lampert=
heim
; Spv. Hochheim Norm. Pfiffligheim; Spv. Abenheim
Viktoria Neuhauſen.
Es iſt anzunehmen, daß ſich die Bürſtädter Raſenſpieler bereits
in dieſem Spiel gegen die Wormſer Kleeblätter endgültig
ſichern. Nicht zu verkennen iſt allerdings, daß die Wormſer in
letzter Zeit wieder ſehr ſpielſtark geworden ſind; mit einem ſpan=
nenden
Treffen, dem ſicherlich mehr als 1000 Zuſchauer beiwohnen
werden, iſt zu rechnen. Die Bibliſer werden in Lampertheim auf
eine ehrenvolle Niederlage bedacht ſein; an einem Punktgewinn,
oder gar an einen. Sieg iſt diesmal nicht zu denten. Die Berg=
ſträßer
haben Gelegenheit, auf eigenem Platze wieder zwei Punkte
zu ergattern; V.f.L. Lampertheim wird langſam aus der Spitzen=
gruppe
ausgeſchaltet. In Hochheim werden die Pfiffligheimer er=
neut
verſuchen, evtl. doch noch entſcheidende Punkte zur Erhaltung
der Kreisliga zu holen. In Abenheim treffen ſich zwei bereits dem
Abſtieg verfallene Kandidaten; man muß mit einem Sieg der
Platzbeſitzer rechnen.
In der Gruppe 3 Ried ſind zwei Verbandsſpiele angeſetzt:
Tv. Biebesheim Bobſtadt; Olympia Biebesheim Auerbach.
Die Biebesheimer Turner könnten bei ihrer derzeitig guten
Form unter Umſtänden das beſſere Ende für ſich behalten; das
Spiel Oympia Biebesheim gegen Auerbach wird wohl nicht zu=
ſtande
kommen, da die Kriſis von Auerbach noch nicht überſtanden
iſt. Olympia Biebesheim wird ſich deshalb mit Germania Eich in
einem Privatſpiel treffen. In Rhein=Dürkheim gaſtiert die Sppgg.
Kleinhauſen mit zwei Mannſchaften.
Rotweiß Darmſtadt.
Für den kommenden Sonntag hat die 1. Mannſchaft in Anbe=
tracht
der letzten Aufſtiegsſpiele am 17. April ſpielfrei. Die zweite
Mannſchaft empfängt am Sonntag nachmittag um 3 Uhr die Liga=
reſerve
der Germania Pfungſtadt. Bei der guten Spielſtärke beider
Mannſchaften dürfte ſich ein intereſſanter Kampf entwickeln.
Union Darmſtadt Sportverein 1898.
Wir verweiſen an dieſer Stelle nochmals auf das heute mittag
um 16,15 Uhr auf der Rennbahn ſtattfindende Freundſchaftsſpiel
obiger Gegner.
Viktoria Griesheim SpV. 98 Darmſtadt.
Mit großem Intereſſe ſieht man am Sonntag in Griesheim
obigem Treffen entgegen, iſt es doch das erſtemal, daß die Liga=
mannſchaft
der 98er in Griesheim antritt. Griesheim hat, ebenſo
wie der SpV. 98 mit dem Beginn der Privatſpiele eine neue
Mannſchaftsaufſtellung herausgebracht, welche ſich bis zu den
kommenden Verbandsſpielen einſpielen ſoll. Feuerbach im Tor iſt
geblieben, die Verteidigung zeigt zwei neue Spieler, die Gebrüder
Hauf. Die Läuferreihe iſt die alte. Im Sturm hat man eine Um=
ſtellung
vorgenommen und den Linksaußenpoſten mit einem
Fugendſpieler neu beſetzt. Nold ſpielt, nachdem er infolge einer
Fußverletzung einige Wochen hatte ausſetzen müſſen, wieder mit,

hoffentlich in alter Friſche. Das Spiel beginnt um 3,30 Uhr, um
1,30 Uhr ſpielen die beiden Reſervemannſchaften.
Freie Turngemeinde Darmſtadt.
Die Fußballabteilung hat am kommenden Sonntag wieder ein
vollbeſetztes Programm: Die 1. und 3. Mannſchaften begeben ſich
nach Groß=Zimmern, um das fällige Rückſpiel auszutragen.
Abfahrt ab Oſtbahnhof. Die 2 Mannſchaft ſpielt in Raibach.
Anſtoß 3 Uhr. Jugend und Schüler greifen am Sonntag in die
diesjährigen Serienſpiele ein, hoffentlich gelingt es ihnen, ihren
Siegeszug wie ſeither fortzuſetzen. Jugend 10.30 Uhr in Nieder=
Ramſtadt. 1. Schüler 9,30 Uhr in Ober=Ramſtadt. 2. Schüler
empfangen um 9,30 Uhr am Müllersteich Gäſte aus Pfungſtadt.

Waſſerball.

Niederrad 04 Rot=Weiß Darmſtadt 1:7 (0:6).
Zum letzten Winterrundenſpiel trafen ſich in Frankfurt obige
Vereine. Rot=Weiß mußte für Rottmann und Sulzmann Erſatz
einſtellen, konnte aber trotzdem ein überlegenes Spiel zeigen. Um
eine höhere Niederlage zu vermeiden, verſtand es Niederrad in
der zweiten Halbzeit ſehr gut, durch Verſtärkung der Verteidigung
das Tor zu ſchützen. Kreisſchwimmwart Bertſch hatte als Schieds=
richter
kein allzu ſchweres Amt.

Hockey.

Die 1. Hockeymannſchaft des SV. 98 fährt am Sonntag zum
Tv. Alzey. Das Vorſpiel fand ſeinerzeit bei ungünſtigen Bodenver=
hältniſſen
ſtatt und konnte der Sportverein 2:1 für ſich entſcheiden.
Merck Darmſtadt J. G. Sportverein Frankfurt.
Am Samstag nachmittag um 16.30 Uhr treffen ſich obige
Mannſchaften zu einem Freundſchaftsſpiel. Das Treffen iſt auf
dem Sportplatz an der Maulbeer=Allee. Das Vorſpiel in Frank=
furt
endete unentſchieden 2:2.
Tiſchkennis.
Polizei Darmſtadt Jung=Heſſen 9:6.
Obengannte Vereine trafen ſich im Perkeo zu einem Freund=
ſchaftsſpiel
. Beide Mannſchaften traten mit Erſatz an. Polizei
gewann durch techniſch beſſeres Können. 9:6 P.
Eintracht Frankfurt trägt am Fronleichnamstag
(26. Mai) in Wiesbaden ein Freundſchaftsſpiel gegen den Sport=
verein
Wiesbaden aus.
Der F.S.V. Mainz 05 hat am 24. April auf ſeinem Platze
die bekannte mitteldeutſche Elf des Polizeiſportvereins Chemnitz
zu Gaſt.
Das Pokalſpiel zwiſchen Rot=Weiß Frankfurt und V.f. L.
Neu=Iſenburg wird am kommenden Sonntag im beiderſeitigen Ein=
verſtändnis
in Iſenburg ausgetragen.
Dietz, der Rechtsaußen des V.f.L. Neu=Iſenburg, iſt der
Fußball=Vereinigung 06 Kaſtel beigetreten.
Everton Liverpool, die bekannte engliſche Fußball=
Profeſſionalelf, wurde vom D.F.B. nach Abſchluß der engliſchen
Saiſon für 6 Lehrſpiele in Deutſchland verpflichtet und wird gegen
den deutſchen Nachwuchs in Hannover, Köln, Nürnberg, Frank=
furt
, Dresden und Breslau ſpielen.
Seelig=Berlin, der deutſche Mittelgewichtsmeiſter,
wurde im Hauptkampf am Donnerstag in der Berliner Tennis=
halle
wegen eines Tiefſchlages gegen den Holländer van Vliet
disqualifiziert.

Handball.

5.B. 98 Darmſtadt V.f.R. Schwanhein.
Am Sonntag nachmittag halb 3 Uhr tragen die 98er
letzte Verbandsſpiel dieſes Spieljahres aus, und zwar gegen
VfR. Schwanheim, den Meiſter der Gruppe Main. Das Tre
wird zur Tabelle der Bezirksendſpiele gewertet und bringt
Lilienträgern, falls ihnen ein Sieg oder Unentſchieden gelingt
Meiſtertitel des Bezirkes Main=Heſſen. Nachdem die Sport
einself aus den weiteren Meiſterſchaftsſpielen ausgeſchieden
wird ſie beſtrebt ſein, ſich wenigſtens in den Kämpfen um die
zirksmeiſterſchaft endgültig ſiegreich zu behaupten, um ſo mehr.
es gilt, die außerrodentlich hohe Niederlage des letzten Spiele=
Schwanheim vergeſſen zu machen. Leicht wird es nicht für
Darmſtädter ſein, gegen die zurzeit in guter Form befindli
Schwanheimer erfolgreich zu beſtehen, zumal den Gäſten ſiche=
in
hohem Maße daran gelegen ſein wird, durch günſtiges Abſch
den zu dokumentieren, daß ihr großer Sieg gegen die 98er
Produkt des Zufalls war. Die Darmſtädter ſtellen folge
Mannſchaft:
Henß; Rothenburger, Förſter; Pabſt, Delp, Dittmar: F
ler, Werner, Ploch, Freund, Feick.
In der Pauſe des Handballſpieles bringt die Leichtathle
abteilung des Sportvereins ein
½=Stunden=Paarlaufen
zur Durchführung, an der insbeſondere die Langſtreckler der Fro
furter Poſt und der 98er beteiligt ſind. Hier haben Habich, 4i
ner und Gellweiler erneut Gelegenheit, die in den Gruppen=We
laufmeiſterſchaften gezeigte gute Form zu beweiſen. Anſchließ
an das Handballſpiel ſollte urſprünglich die

Pokalmannſchaft SV. Roßdorf

ſpielen, doch mußte dieſes Treffen auf vormittags halb 11 1
verlegt werden. Das übrige Programm der Fußballabteilung ſi
Spiele der Liga und der Ligaerſatzmannſchaft in Griesheim gee
Viktoria Griesheim vor.
Damen: Polizei DarmſtadtStadt=SV. Frankfurt.
Morgen nachmittag um 15 Uhr haben die Darmſtädter Poli=
Damen den Turnermeiſter Stadt=Sportverein Frankfurt zu Ge

Die Mannſchaften ſind beide gleichwertig, ſo daß mit einem int
eſſanten und ſpannenden Kampf zu rechnen iſt.
Fr. Tgde. Darmſtadt Arheilgen.
Zwei alte Bezirksklaſſenrivalen ſtehen ſich am Sonntag
15.30 Uhr in einem Freundſchaftstreffen am Müllersteich gege
über. Der Gaſt, vorjähriger Bezirksmeiſter und jetziger Kre
klaſſenverein, behauptete ſich ausgezeichnet gegen ſpielſta
Spitzenvereine und man iſt geſpannt auf die Begegnung d
Sonntags. Ueber ſeine Spielweiſe ſind wir nicht genau im Bill
jedoch darf man behaupten, daß der Innenſturm der gefährlich
Teil iſt und die Verteidigung im Torwart ihren beſten Mannh
Darmſtadt tritt mit Erſatz an, wird jedoch nicht viel an Spie
ſtärke dadurch einbüßen. Nach dem guten Abſchneiden in Stuttge
kann man auf das erſte diesjährige Freundſchaftsſpiel auf eigene
Platze geſpannt ſein. Vorher Jugendmannſchaften.

Handballmeiſterſchaft der 2.5.5.
Um Weſtdeutſchlands dritte Vertreterſtelle.

In Duisburg fand vor 1000 Zuſchauern das Endſpiel
Runde der Zweiten zwiſchen Polizei Bielefeld und X
lizei Dortmund ſtatt, das die Bielefelder mit 5:3 (3:1) für ſ
entſchieden Bielefeld ſoll nun am 17. April mit dem Dritt
aus der Meiſterrunde, VfB. Aachen oder Kupferhütte Duisbu:
die am Sonntag aufeinandertreffen um die dritte weſtdeutſe
Vertreterſtelle in den D.S.B.=Endſpielen kämpfen. In dieſe 7
Falle wäre ein Eingreifen des weſtdeutſchen Dritten am 17. Ap1
in die deutſche Meiſterſchaft nicht möglich. Es iſt aber fragli
ob die D.S.B. der bis 10. April ſatzungsgemäß die Endſpielte
nehmer zu melden waren, ſich auf eine Verzögexung einläßt.
Handball in der 9.2.
Am kommenden Sonntag herrſcht Spielverbot in der DT.
Städtemannſchaft der Darmſtädter Turnerſchaft.
Es wird darauf hingewieſen, daß das für Samstag ang
ſetzte Spiel der Städtemannſchaften auf dem Sportplatz der Tur;
geſellſchaft 1875, Kranichſteiner Straße, nicht ſtattfinde
Die Abſetzung erfolgte in Anbetracht des von dem Gau am gle
chen Tage auf der Beſſunger Rennbahn, abends 6.15 Uhr, anb
raumten Spiels der Gau=Auswahlmannſchaft.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Samstag, 9. April.
10.20: Schulfunk: Erzählerrunde auf dem Herzogenhorn. Schallplat=
ten
von Feldberg i. Schwarzwald.
15.30: Stunde der Jugend.
16.30: Schallplattenkonzert.
17.00: Baden=Baden: Konzert des Städt. Orcheſters. Werke von
Beethoven, Gluck=Mottl, Svendſen, Debuſſy, Weber, Lißzt u. a.
18.25: L. Sternberg: Regionale Kulturbewegung und Reichsreform
(Rheinfranken).
18.50: Dr. Kuckhoff: Vom Kulturtheater zu was?
19.30: Nobelpreisträger. Wladislaw Reymont. Einführung: A. Egge=
brecht
. Leſeproben: W. Malten.
20.20: München: Muſikaliſcher Funkexpreß, Ausf.: Funkorcheſter,
22.20: Zeit, Wetter. Nachrichten, Sport.
22.45: Mannheim: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 9. April.
9.30: Stunde der Unterhaltung.
14.50: Kinderbaſtelſtunde. Wir machen einen Beſuch bei, Famili
Tüchtig.
15.45: Dr. Cilli van Aubel: Planvolle: Verbrauchswirtſchaft,
16.00: Dr. Löbel: Vom unbekannten Darwin.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Bornſtein: Geſundheitsgemäße Lebensweiſe.
17.50: Ob.=Ing. Nairz; Viertelſtunde Funktechnik.
18.05: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.30: Dr. Kantorowicz: Der Hund als Hausgenoſſe.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Dr. Wrede: Vaterlandsliebe. Phraſe oder Tat?
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.10: München: Muſikaliſcher Funkexpreß. Bunter Abend.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik. Kapelle Adalbert Lutter,

Welkerbericht.

Die kräftige Störung im Norden hat ſich über ganz Deutſch
land ausgewirkt und auch in unſerem Bezirk recht ergiebige Regen=
fälle
gebracht, die im Laufe des geſtrigen Tages von Gewitter=
ſtörungen
begleitet waren. Der Kern verlagert ſich zwar mehr öſt=
lich
, aber immer noch kommt der Einfluß der Rückſeite zur Gel=
tung
. Durch die Zufuhr kühler ozeaniſcher Luftmaſſen bleibt das
unbeſtändige Aprilwetter fortbeſtehen. Bei raſch wechſelnder Be=
wölkung
werden des öfteren noch Schauer auftreten, die teils ald
Schnee niedergehen. Die Temperaturen bewegen ſich dabei in ziem=
lich
niedrigen Grenzen und dürften nachts den Gefrierpunkt er=
reichen
.
Ausſichten für Samstag, den 9. April: Weiterhin unbeſtändiges
Aprilwetter, wechſelnd bewölkt mit vorübergehender Auf=
heiterung
, verhältnismäßig kühl, noch Schauer.
Ausſichten für Sonntag: Ruhigeres, aber noch kein beſtändigeres
Wetter.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Manve
Verantwortſich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmang;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteſlungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſtfadt.
Fär unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n icht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

[ ][  ][ ]

Nur er 99

blatte

Samstag, den 9. April

Oatſche Rentenbank=Kreditanſtalt und Landwirtſchaft.
wirlichaftliche Zeniralbank im Kriſenjahr 1931. Unkerſtühung zur Aeberwindung der Agrarkriſe.
Neue Reglenbankhilfe für den Oſten.
Wertſicherung durch Einſchaltung auch der Reichsbank erreicht
worden, ſo daß die ſchon geäußerte Befürchtung, die Entſchuldungs=
Geſchäftsbericht
briefe würden unterbewertet werden, grundlos iſt. Es iſt alſo
durch die Lombardierung der Entſchuldungsbriefe neben der direk=
ten
Hilfe für die Landwirtſchaft den Gläubigern und dem Ge=
Renkenbank=Kredikanfkalt.
werbe und Handel im Oſten eine ſtarke Unterſtützung geſichert.

De ericht befaßt ſich zunächſt eingehend mit der Agrarkriſe,
vovon ſtärkſten die landwirtſchaftlichen Veredlungserzeugniſſe
betroffg daren. Die Einnahmen der Landwirtſchaft hätten ſich
auch im 1e der ſchlechteren Ernte ſtark vermindert. Die Geldkriſe
habe zru er Erhöhung der Zinsbelaſtung der Landwirtſchaft ſeit
Mitte r. auf rund 90 Millionen RM. geführt. Die Verſchul=
dung
du andwirtſchaft habe ſowohl der Höhe als auch der Zu=
ſammern
ing nach keine erheblichen Veränderungen erfahren.
der Bezt befaßt ſich dann weiter mit den bekannten Maßnah=
men
zur: thilfe.
In rſonalkreditgeſchäft arbeiten jetzt mehr als drei Fünf=
mögens
. Im Realkreditgeſchäft war eine Inanſpruch=
ahme
. Auslandskapitalmarktes nicht möglich. Die Ueber=
ſeitung
. Siedlungskredite auf die Deutſche Siedlungsbank iſt
bis zum Juni 1931 durchgeführt worden. Aus eigenen Mitteln
jat die talt als Zwiſchenkredite für die landwirtſchaftliche
Siedlun; s zum Abſchluß des Jahres insgeſamt 10,3 Mill. Mk.
gewillig; Für die Sanierung der Flüchtlingsſiedler ſind bisher
in Kreb, 48,4 Mill. RM. ausgezahlt worden.
Der richt führt dann die Ergebniſſe der Beteiligungen, die
ſereits nnt, auf. Die Umgeſtaltung der Landwirtſchaften und
andwir= ftlichen Banken dürfte aber durch die genannten Maß=
jahmen
1 nicht zum Abſchluß gekommen ſein. Zurzeit beſchäf=
gen
ſich: Reichs= und die preußiſche Staatsregierung mit dem
Ziele we er Stärkung des landwirtſchaftlichen Kreditſyſtems.
inahmen an Zinſen aus Krediten und kurzfriſtigen
Anleihe 71 trugen 16,1 (14,6) Mill. RM., an Zinſen aus Wert=
pavierers
d. Deviſen 3,7 (3,0) Mill. RM. und an Zinſen aus
Hypothe 7 arlehen 37,6 (44,3) Mill. RM. An Abſchlußvergü=
waltungskoſtenbeiträgen
uſw. wurden 0,7 (1,0) Mill.
ve jahmt. Handlungsunkoſten erforderten 2 2 (2,0) Mill.
ſowe Aufwendungen 0,4 (0,8) Mill. RM. Ausgaben für
(0,6) Mill. RM., Zinſen für Anleihen 37,4 (43,4)
* Abſchreibungen 16,6 (1.0) Mill. RM. Es verbleibt
inn von 11 (14,9) Mill. RM., der der Hauptrücklage
geführ z rd. Ueber die Gründe für die außerordentlich ſtarke
der Abſchreibungen äußert ſich der Bericht nicht. Es
ch nicht feſtzuſtellen, wieweit dieſe auf Wertpapiere
ſie auf ſonſtige Kreditpoſren entfallen. Die geſamte
iſt trotz der Erhöhung des Kapitals durch die Zu=
25 Mill. RM. von ſeiten der Rentenbank von 1432
II. RM. zurückgegangen. In erſter Linie iſt dies zu=
auf
die erwähnte Ueberführung der Siedlungskre=
Bdeutſche Siedlungsbank im Betrage von rd. 225 Mill.
nn ſind die geſamten Hypothekardarlehen von 626
RM. zurückgegangen.
ingen ſtiegen von 9,5 auf 22.6 Mill. RM. Die Bar=
Bankguthaben gingen von 93,7 auf 56,7 Mill. RM.
in ſind enthalten die Mittel für eingeräumte, aber
ſerufene Kredite, die Barbeſtände der Deutſchen Ren=
Rückſtellung und die Zinsuſancen. Auf der Paſſiv=
abes
eben der Kapitalerhöhung die Hauptrücklagen infolge
Zuw=ig des vorjährigen Gewinnes eine Steigerung von
Mill. RM. erfahren. Die Golddiskontbankanleihe
noch / 34,6 (99,4) Mill. RM. zu Buch, die erſte Amerika=
93,3 (95,6) Mill. RM. die zweite mit 111,3 (121,2),
181,9 (199,0) Mill. RM., die vierte mit 99,6 (104,8)
Wnd die Meliorations=Auslandanleihe mit 18,6 (19,3
Das Guthaben des Reichs, das im Vorjahr die ver=
smittel
für Siedlungszwecke enthielt, iſt von 188,4
M. zurückgegangen.

E2
vores
riſchaft
en Geſ
ngen in
ndwirtg
Abſch=
pt
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Refir1
be3
rgebniſſes
erufsſtam
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Pr
lilionen1
onat gu.4
ichſten I
einer 1

So=

eutſche Rentenbankkreditanſtalt, die nach ihrem ſo=
ten
Geſchäftsbericht es fertiggebracht hat, als land=
Zentralbank das Kriſenjahr 1931 mit ihrer vorſich=
spolitik
ſo gut zu überſtehen, daß ſie nur Abſchrei=
he
von 3 Prozent ihres Kapitals zur Sanierung der
t vornehmen mußte, hat eben die Verhandlungen
gebracht, durch welche die Oſthilfe=Umſchuldung über=
ektiv
wird. Es handelt ſich um die volle Sicherung
ierung der Entſchuldungsbriefe für das Oſthilfe=
igt
ſich wie zweckmäßig es war, nach den bisherigen
er Oſthilfeverſuche die von dem landwirtſchaftlichen
elbſt getragene Rentenbank einzuſchalten. Der Ge=
der
Umſchuldungsbriefe beläuft ſich auf 500 Mill.
ch wird man aber nur mit einem Betrag von 400
rechnen brauchen, da die Briefe erſt von Monat zu
geben werden und die erſten Tilgungen bereits im
einſetzen. Die Rentenbank rechnet bis zum Herbſt
sgabe von 250 Millionen. Es iſt weiter die völlige

Die deutſche Renkenbank 1931.
In der GV. beſchränkt ſich der Bericht auf einige Angaben
über den Rentenbankſcheinumlauf und über die Mitwirkung der
Deutſchen Rentenbank an der Durchführung der Oſthilfe. Hiernach
hat ſich das Darlehen an das Reich um den Anteil des Reiches
am Reingewinn der Reichsbank aus 1930 im Betrage von rund
18 Mill. RM. und um noch eingegangene rückſtändige Grundſchuld=
zinſen
von 1.1 Mill. RM., insgeſamt alſo um 19,1 Mill. RM. auf
427,3 Mill. RM. ermäßigt, entſprechend iſt der Umlauf an Renten=
bankſcheinen
zurückgegangen. Weiter wurden gemäß 8 9 des Li=
quidierungsgeſetzes
aus dem Vermögen der Deutſchen Rentenbank
25 Mill., RM. auf die Deutſche Rentenbank=Kreditanſtalt über=
tragen
. Die Uebertragung ging zu Laſten des Reingewinns aus
1930, der Gewinnreſerve und des Penſionsfonds.
Reichsbankdiskontſenkung.
Die Begründung der Diskonkſenkung.
In der Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank am
Freitag wurde bekanntgegeben, daß das Reichsbankdirektorium
beſchloſſen hat, den Diskontſatz mit Wirkung vom 9. April um
0,5 v. H. auf 5,5 v. H. zu ſenken. Der Lombardſatz wurde endſpre=
chend
um 0,5 v. H. auf 6,5 v. H. geſenkt.
In der Begründung der Herabſetzung des Reichsbankdiskont=
ſatzes
wird feſtgeſtellt, daß die Reichsbank damit in Fortſetzung
ihrer bisherigen Politik, der Wirtſchaft diejenige Erleichterung
zuteil werden laſſe, die mit Rückſicht auf die geſamte Situation
zurzeit als möglich erſcheint Hervorgehoben wurde, daß ſeit der
Herabſetzung des Reichsbankdiskontſatzes von 7 auf 6 v. H. mit
Wirkung vom 9 März die Verflüſſigung des Geldmarktes ſich fort=
geſetzt
hat und daß die übliche Unterbrechung durch den Quartals=
termin
verhältnismäßig gering war und raſch überwunden wurde.
Berliner und Frankfurker Effekten-
Freiverkehr.
Die Berliner Börſe zeigte zu Beginn des Verkehrs ein
eher etwas freundlicheres Ausſehen. Man war über die Diskont=
ſeren
Auslandsmeldungen, beſonders auf Stockholm und New
eine kleine Anregung zu geben. Die Umſatztätigkeit hielt ſich nach
wie vor in engſten Grenzen, doch ergaben ſich teilweiſe Erholun=
gen
bis zirka 1 Prozent. Die freundlichere Stimmung vermochte
ſich jedoch im Verlaufe nicht zu behaupten, und die Tendenz wurde
noch in der erſten Börſenſtunde ausgeſprochen ſchwach. Beſonders
in Farben und Reichsbank gelangte in größerem Umfange Aus=
landsmaterial
zum Verkauf, ſo daß an dieſen Märkten Verluſte
von 2 bzw. 3½ Prozent eintraten. Auch Siemens, Schultheiß,
Salzdetfurth hatten Abſchwächungen bis zu 3 Proz. aufzuweiſen.
Etwas feſter waren Chadeaktien, die 4 RM. anzogen, und Jul.
ſich um zirka 2 Prozent erholen. Svenska blieben gut behauptet.
Nachdem im vorbörslichen Verkehr der Frankfurter
Börſe eine gewiſſe Beruhigung feſtzuſtellen war, eröffnete die
Börſe auf allen Märkten ſchwächer. Im Verlauf ergaben ſich be= zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in Arbeitsloſenunter=
ſonders
bei den führenden Werten weiter, ſehr ſtarke Kursab=
ſchwächungen
, ſo daß mehrprozentige Verluſte nicht ſelten waren.
Man verweiſt auf die ſehr ſchwachen Auslandsbörſen, wenn auch 108 149
in New York gegen Schluß eine kleine Erholung zu verzeichnen
war. Die Diskontſenkung konnte nicht ſonderlich anregen. Es kam
reichliches Material heraus; vermutlich lagen auch Auslandsab=
gaben
vor. Da das Publikum am Markt vollſtändig fehlt, und
die Spekulation kaum Aufnahmeneigung zeigte, ergaben ſich über=
all
Kursrückſchläge. Man verweiſt auch auf die innerpolitiſche
mente der Unſicherheit bedingen. Am Farbenmarkte J.G. Farben
gleich zu Beginn 1,5 Prozent niedriger und verloren im Verlauf
nochmals 2,5 Prozent, wobei ziemliches Material herauskam. Am
Elektromarkt waren beſonders Siemens ſtark angeboten und über

2 Prozent gedrückt. Die übrigen Elektrowerte bis 1 Proz. niedri=
ger
. Von Montanwerten Gelſenkirchen 1 Proz., Mannesmann
1 Proz. ſchwächer. Auch die übrigen Werte zu nachgebenden Kur=
ſen
angeboten. Am Markt für Bankaktien eröffneten Reichsbank
zunächſt behauptet, um dann ebenfalls 1,5 Prozent zu verlieren.
Die übrigen Bankaktien behauptet; desgleichen Kunſtſeideaktien
und Zellſtoffwerte. Schiffahrtswerte 1 Prozent ſchwächer. Von
Frankfurter Werten Scheideanſtalt 0,5 Proz. niedriger. Dagegen
Metallgeſellſchaft und Holzmann ungefähr behauptet. Von Kali=
werten
hörte man Salzdetfurth zu Beginn 1 Prozent ſchwächer
Im Verlauf blieb die Haltung der Börſe durchaus ſchwach bei
weiter herauskommender Ware. Am Pfandbriefmarkt waren die
Kurſe auf die erwartete Diskontſenkung hin ungefähr behauptet.
Schuldbuchforderungen erſt etwas freundlicher, ſpäter gleichfalls
niedriger angeboten. Tagesgeld leicht bei 5 Prozent.
An der Abendbörſe waren die Kurſe auf Baſis des Mit=
tagsſchluſſes
gut behauptet. Die Diskontſenkung der Reichsbank
um 0,5 auf 5,5 Prozeut konnte die Kursgeſtaltung nicht ſonderlich
beeinfluſſen. Das Geſchäft war klein. Man verweiſt auf die
Haltung der Auslandsbörſen, die zwar beruhigter ſind, aber noch.
keine Kursbeſſexungen verzeichneten. Daneben lähmt auch die
innerpolitiſche Situation die Unternehmungsluſt. Am Renten=
markt
ſind die Kurſe behauptet. Auch hier iſt wie am Aktienmarkt
eher eine leichte Tendenz nach oben zu verſpüren.
Berliner 9eviſen=Feftſetzung vom 8. April 1932.

Geld Brief Geld Brief Helſingfors 7.303 7.317 Spanien 32.07 32.13 Wien 49.95 50.05 Danzig 82.47 82.63 Prag 12.465 12.485 Japan 1.389 1.391. Budapeſt 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.259 0.261. Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.413 7.427, Holland 170.58 170.92 Portugal 14.49 14.51 Oslo 83.02 83.18 Athen 5.295 5.305 Kopenhagen 86.81. 86.39 Iſtambul Stockholm 84.02 84.18 Kairo 16.30 16.34 London 15.88 15.32 Kanada 3.806 3.814 Buenos Aires 1.063 1.067 Uruguay 1.728 1.732 New York 4.209 4.217 Island 70.43 70.57 Belgien 58.,94 59.06 Tallinn 109.39 109.61. Italien 21.69 21.73 Riga 79.72 79.88 Paris 16.61 16.65 Bukareſt 2.522 2.528 Schweiz 81.87 82.03 Kaunas 41.98 42.06

Die Arbeitsmarkklage in Heſſen
und Heſſen=Rafſau.
Der Beſchäfligungsgrad fteigk langſam.
Der Geſamtarbeitsmarkt im Bezirk des Landesarbeitsamtes
Heſſen weiſt auch in der zweiten Märzhälfte immer noch keine be=
friedigende
Entwicklung auf. Die Belebung vermag ſich in dieſem
Frühjahr nur allmählich durchzuſetzen, ſie geht in der Hauptſache
von den Saiſonberufen (Landwirtſchaft und Lohnarbeit wechſeln=
der
Art) aus, die an dem verhältnismäßig beſcheidenen Abſinken
der Arbeitſuchendenzahl um rund 7750 oder 2,2 Prozent auf rund
342 000 mit faſt zwei Drittel beteiligt ſind. Im Vorjahre iſt der
Beſchäftigungsgrad erheblich raſcher geſtiegen (Abnahme der Ar=
ſenkung
der Reichsbank befriedigt und verwies auf die etwas beſ= beitſuchendenzahl um rund 16 700 oder 5,4 Prozent). Immerhin iſt
eine gewiſſe Einheitlichkeit in der Entwicklung ſowohl bezirklich
York. Der Mißerefolg der Londoner Konferenz kam nicht über= als in den einzelnen Berufsgruppen feſtzuſtellen. Von den 18
raſchend und hinterließ deshalb keinen ſtärkeren Eindruck. Die Arbeitsämtern wieſen nur zwei noch anſteigende Arbeitsloſenzif=
Abnahme der Arbeitsloſenziffer um 98 000 vermochte gleichfalls fern auf Offenbach (Entlaſſungen aus der Leder= und
Metallinduſtrie) und Hanau (Zugänge überwiegend aus der
Metallinduſtrie). Neben den Saiſonberufen hat die Arbeitsloſig=
keit
auch in allen übrigen größeren Berufsgruppen leicht abge=
nommen
, eine Ausnahme macht nur die ſchon erwähnte Leder=
induſtrie
und die im Landesarbeitsamtsbezirk verhältnismäßig
nicht bedeutenden Gruppen Bergbau, Kunſtgewerbe und Theater=,
Muſik=Schauſtellungen.
Von den 342 000 Arbeitſuchenden bezogen 84 077 oder 25 Pro=
zent
Arbeitsloſenunterſtützung, 95 563 oder 28 Prozent wurden
als Hauptunterſtützungsempfänger von der Kriſenfürſorge betreut
Bereger, die 2 Prozent gewannen. Auch Conti=Gummi konnten und 109 142 oder 32 Prozent waren von den Arbeitsämtern aner=
kannte
Wohlfahrtserwerbsloſe. Der Reſt von 15 Prozent ſetzt ſich
zuſammen aus zurzeit noch nicht Arbeitsloſen, aus Arbeitſuchen=
den
, die keinen Unterſtützungsanſpruch hatten oder ſich noch in der
Wartezeit befanden. Im Laufe des Monats März iſt die Geſamt=
ſtützung
und Kriſenfürſorge um 15 165, von 194 805 auf 179640
zurückgegangen. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen ſtieg da=
gegen
von Anfang bis Ende März um 5474 von 103 668 auf
Der Mindeſtdiskontſatz der Deutſchen Golddiskontbank beträgt
vom 9. April 1932 ab 5,5 Prozent. Der bisherige Satz von 6 Pro=
zent
war ſeit dem 9. März d. J. in Geltung.
Zum erſtenmale ſeit Monaten iſt der Goldbeſtand der Bank
Lage und die bevorſtehende Wahlentſcheidung, die ebenfalls Mo= von Frankreich um 45,5 Millionen Franken auf 76 285 000 000
Franken zurückgegangen.
Die amtliche Staſtitik weiſt heute wieder einen leichten Rück=
gang
der Arbeitsloſenziffer in Frankreich für die vergangene
Woche auf, und zwar um 745 auf 302 473.

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Allde Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzeichen: VS, VR, VO)
fDr Ar Telt vom 16.31. März 1932. Diese Meldungen sind sonst
Nieht jänglich, also nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in folgender Reihen-
folge
: Name, Beruf, Wohnort des Kraftfahrzeugbesitzers, Fahr-
zeugart
, Hubraum in ccm und PS (bei Lastkraftwagen: Eigen-
gewicht
in kg und PS), Fabrikat und Motornummer, Fabrikneue
Fahrzeugs sind durch X kenntlich gemacht. Die Meldungen sind
geordnet nach den drei Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen,
und innerhalb dieser nach Fahrzeugarten. Abgemeldete
Fahrzeuge werden besonders geführt. Die Autolisten sind
unentbehrlich, weil sie laufend
lates Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwei Listen.
Die spätestens am 8. eines Monats ausgegebene Liste enthält die
Meldungev vom 16.30. (31.) des voraufgegangenen Monats und
die spätestens am 23. eines Monats ausgegebene Liste die Mel-
dungen
vom 1. 15. des gleichen Monats.
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12 Monate: zum monatllchen Pauschalpreis von
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Emelka-Tonwoche

Heute und folgende Tage

KEN MATNAAD
Herm, Thlmig u. Lucie Englisch / der verwegene Wildwestreiter in
Kelden M Jattel
Mein Leopota f Hin Sensationsflm voll mildbenegter
Abenteuer.
II.
Ein erotlsches Eriehnis aus /Sturme der
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