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Nummer 88
ſtädter und Nationalbank
Dienstag, den 29. März 1932.
195. Jahrgang
Attgeſtortel deufcel Terſtieden.
Bor der Donau=Konferenz in London. — Der Reichswehrminiſter an die Oſtpreußen un
änder.
Abſchluß eines zollpolikiſchen Waffenſtillſtandes mit Polen.
Burgfrieden.
* Berlin, 28. März. (Priv.=Tel.)
Das diesjährige Oſterfeſt iſt im ganzen Reiche ohne blutige
Zuſammenſtöße gefeiert worden. Der vom Reichspräſidenten
an=
geordnete Burgfrieden wurde von allen politiſchen Parteien
reſpektiert. Lediglich die Kommuniſten verſuchten an
zahl=
reichen Stellen das Oſterfeſt zu entheiligen. Es waren faſt
überall jugendliche „Gottloſe”, die jedoch von der Polizei bald
beruhigt wurden. In Berlin wurden 60 Perſonen namentlich
feſtgeſtellt. Auch in Lörrach (Baden) mußte die Polizei erſt die
Führer ſiſtieren, ehe Ruhe eintrat.
London oder Genf?
Vor der Donau=Konferenz.
* Die Einladung der engliſchen Regierung zu einer
Vor=
konferenz über das Donauproblem in London bedeutet nun
end=
lich in den wirtſchaftlich ungeheuer wichtigen Fragen der
wei=
teren Entwicklung auf dem Balkan einen poſitiven Schritt
vor=
wärts, der durchaus in der Richtung der deutſchen Anregungen
liegt. Was Frankreich wollte, war klar. Ihm kam es darauf an,
die fünf öſterreichiſchen Nachfolgeſtaaten zunächſt wirtſchaftlich
jinter einen Hut zu bringen. —Sie ſollten ſich untereinander
ver=
ſtändigen und dann mit beſtimmten Vorſchlägen an die
Groß=
mächte herantreten, woraus ſich dann von ſelbſt ergeben hätte,
daß die letzte Entſcheidung in dem noch ungebrochenen
Finanz=
monopol Paris gefällt werden würde. Deshalb hat auch
Mac=
donald den franzöſiſchen Plan abgelehnt. Das einzig Vernünftige
wäre geweſen, wie Deutſchland es urſprünglich ſchon wollte, daß
die Donauländer und die europäiſchen Großmächte ſich
zuſammen=
ſetzten, um zu überlegen, welche Möglichkeiten für eine dauernde
und volkswirtſchaftlich nützliche Hilfe für die Donauländer
ge=
geben ſind. Aber darauf wollte ſich Frankreich nicht einlaſſen.
Nicht nur aus Preſtigegründen, ſondern auch vor allem, weil ſich
dann herausſtellen mußte, daß die wirtſchaftlichen
Unterſtützungs=
möglichkeiten für den Balkan bei Deutſchland erheblich größer ſind
als bei Frankreich.
Nun werden ſich alſo England, Deutſchland, Italien und
Frankreich zunächſt beraten, was geſchehen kann. Italien hat
be=
reits ſeine Teilnahme zugeſagt. Offen erſcheint dagegen noch
Da=
tum und Ort der Beſprechung. Macdonald hat nach London
ein=
geladen und die Tage vom 4. bis 9. April in Ausſicht genommen.
In dieſer Woche aber iſt der Reichskanzler durch den zweiten
Wahlgang für die Präſidentſchaft noch in Anſpruch genommen.
Am 11. April beginnt in Genf die Abrüſtungskonferenz, die ſehr
wahrſcheinlich von Anfang an die Anweſenheit Dr. Brünings
erforderlich macht, während Macdonald mit Rückſicht auf die
Tagung des Unterhauſes nicht nach Genf kommen wird. Entweder
müßte alſo der Reichskanzler auf die Teilnahme am Wahlkampf
verzichten oder der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes, Herr
von Bülow, müßte nach London fahren, oder aber die Beſprechung
die vier Großmächte müßte in Genf ſtattfinden, allerdings ohne
Macdonalds Teilnahme. Für Deutſchland iſt das eine
ebenſo=
wenig befriedigend wie das andere. Es iſt wichtig, daß der
Kanz=
ler Deutſchland bei dieſer Beſprechung ſelbſt vertritt und dabei
die Möglichkeit hat, in vertraulichem Kreiſe auch neue Fühler
in der Reparationsfrage auszuſtrecken, die ja für die Beſeitigung
der europäiſchen Wirtſchaftskriſe ebenſo wichtig iſt wie das ganze
Donauproblem. Zurzeit laufen darüber noch Verhandlungen
zwiſchen London und Badenweiler, wo der Kanzler zurzeit weilt.
auch das übrige Reich hat allen Anlaß, ſeine Blicke in die
alt=
preußiſche Provinz zu lenken; denn dort liegt ein
Brenn=
punkt aller inneren und äußeren Nöte unſeres
Volkes. Das Memelland! Mit heißem Herzeu, aber
mit klarem Kopf ſtehen wir dieſer Frage gegenüber. Deshalb
ſuchen wir nach einer friedlichen Löſung; aber unſere
fried=
liche Einſtellung iſt keineswegs ein
Eingeſtänd=
nis der Schwäche. Die deutſche Politik wird, wie
es Reichskanzler Dr. Brüning kürzlich unzweideutia zum
Aus=
druck gebracht hat, in ihrem Kampfe um das Recht
kei=
nen Schritt zurückweichen. Sie wird im Einklang mit
Geſetz und Vernunft ihre geſamte Kraft dafür einſetzen, daß
dem Deutſchtum im Memellande ſeine verbrieften Rechte
un=
geſchmälert erhalten bleiben. Ich verſtehe das Gefühl der
Ver=
einſamung und Bedrohung, das in Oſtpreußen angeſichts ſeiner
iſolierten Lage und angeſichts des ungeheuren Mißverhältniſſes
zwiſchen unſerer militäriſchen Macht und den Rüſtungen unſerer
Nachbarn herrſcht. Unterſtützt von einer Bevölkerung, die Gut
und Blut für die Verteidigung der Heimaterde einzuſetzen bereit
iſt, bedeutet die Abwehrkraft Oſtpreußens für jeden Angreifer
ein ſtarkes Riſiko des Mißerfolges.
„Denn darüber ſoll Klarheit herrſchen: Ein feindlicher
Ein=
bruch in Oſtpreußen, unter welchem Vorwand er auch erfolgen
mag, ſtößt nicht auf pafſiven, ſondern auf aktiven Widerſtand,
und dieſer Widerſtand beſchränkt ſich nicht auf den Oſten,
ſon=
dern er wird getragen ſein von der ganzen moraliſchen und
materiellen Kraft des deutſchen Volkes, das in dieſer
Lebens=
frage der Nation über alle Parteiſchranken hinaus einig
zu=
ſammenhält. Das iſt auch der Sinn der Erklärung des Herrn
Neichspräſidenten, die er vor Monatsfriſt an den
Provinzialaus=
ſchuß gegeben hat.”
Die deutſch=polniſchen Wirkſchaffs=
berakungen abgeſchloſſen.
Die franzöſiſche Preſſe iſt ſichtlich verſchnupft, weil Macdonald
(den Wunſch Tardieus nach einer „Vorbeſprechung” unter
Teil=
nahme Flandins mit der Einladung an Deutſchland und Italien
beantwortet hat. Tardieus Wunſch ging vor allem auch in der
Richtung einer engliſch=franzöſiſchen Annäherung in der
Repara=
tionsfrage, weil angeblich England für Lauſanne bereits ein „
Pro=
gramm” ausgearbeitet haben ſoll. In der franzöſiſchen
Rechts=
ſpreſſe wird vikiert darauf hingewieſen, daß England in allen
politiſchen Entſcheidungen Europas wieder die Vermittlerrolle
zwiſchen Deutſchland und Frankreich anſtrebe. Macdonald hat
inzwiſchen verſichern laſſen, daß es Tardieu und Flandin freiſtehe,
zu einer „Vorbeſprechung” bereits einen Tag früher als die
Ver=
treter der anderen eingeladenen Mächte in London einzutreffen.
Tardieu und Flandin ſollen beabſichtigen, am Samstag nach
Lon=
don zu reiſen, doch werde Tardieu bereits am Montag wieder
nach Paris zurückehren.
Berlin, 27. März.
Amtlich wird mitgeteilt:
Die in den letzten Wochen in Warſchau geführten
Be=
ſprechungen zwiſchen der deutſchen und der polniſchen Regierung
über die deutſch=polniſchen Wirtſchaftsbeziehungen ſind zum
Ab=
ſchluß gelangt. Das Ziel der Beſprechungen, einer weiteren
Verſchärfung des Zollkrieges zwiſchen beiden
Ländern vorzubeugen und die aus der letzten
Zeit ſtammenden neuen Beſchränkungen des
Handels nach Möglichkeit zu beſeitigen, iſt
er=
reicht worden. Im großen und ganzen ſind die
Einfuhrmöglich=
keiten des Jahres 1931 beiderſeits wieder hergeſtellt.
Polniſcher=
ſeits werden für diejenigen Waren, für die nach dem 31. Dezember
1931 neue Einfuhrverbote in Kraft getreten ſind,
Einfuhrkontin=
gente gewährt, während deutſcherſeits die Anwendung des
Ober=
tarifs gegenüber Polen entſprechend eingeſchränkt wird. Die
pol=
niſche Regierung wird ihrerſeits die Anwendung des Höchſttarifes
gegenüber Deutſchland auf diejenigen Waren beſchränken, die
bis=
her Kampfeinfuhrverboten unterworfen waren.
Der „rote Zar” ſchwer erkrankk.
Deutſcher Spezialarzk ſoll Skalin behandeln.
* Berlin, 28. März. (Priv.=Tel.)
Der mächtigſte Mann in Rußland, Stalin, iſt ſchwer erkrankt.
Die Sowjetregierung hat den Berliner Profeſſor Zondek,
in deſſen Behandlung ſich auch Streſemann befand, nach Moskau
berufen. Auch zwei polniſche Aerzte ſollen ſich auf dem Wege
zum Krankenlager Stalins befinden. Da einer dieſer Aerzte
Sach=
verſtändiger für Krebs iſt, wird angenommen, daß Stalin an
Krebs erkrankt iſt.
Der Reichswehrminiſter Groener
zum Memel-Konflikk.
UNB. Königsberg, 28. März.
Die Königsberger Allgemeine Zeitung bringt eine
Oſter=
betrachtung aus der Feder des Reichswehrminiſters Groener,
ſin der es u. a. heißt: Der Reichspräſident hat Beſtimmungen
zur Sicherung des politiſchen Oſterfriedens erlaſſen. Der
ſelbſt=
mörderiſche Parteienſtreit muß gezügelt werden, um Zeit zur
Beſinnung zu ſchaffen. Für keinen Teil der Nation ſcheinen
mir dieſe Tage der Selbſteinkehr dringender zu ſein, als für
das Land mit den „blutenden Grenzen”, für Oſtpreußen. Aber
Die iriſchen Oſterkundgebungen.
TU. Dublin, 28. März.
Am Oſterſonntag fanden in allen größeren Städten des
iriſchen Freiſtaates, die erwarteten großen Kundgebungen der
iriſchen republikaniſchen Armee ſtatt, an denen jedoch keine iriſchen
Regierungsmitglieder teilnahmen. In Dublin allein beteiligten
ſich an den Kundgebungen 15 000 Perſonen. Sie marſchierten in
militäriſchen Formationen mit Offizieren an der Spitze jeder
Ab=
teilung. Auf die republikaniſche Armee folgten die republikaniſchen
Pfadfinder und anſchließend die republikaniſchen Frauenverbände.
Zehntauſende ſahen dem Schauſpiel zu. Auch in Ulſter wurde eine
geheime Kundgebung abgehalten, obgleich die nordiriſche
Regie=
rung ſie ſtreng verboten hatte. Auf allen Veranſtaltungen wurde
eine Kundmachung des republikaniſchen Armeerates verleſen, die
ſich in ſcharfen Worten gegen die engliſche Herrſchaft wendet und
die Errichtung einer freien iriſchen Republik
for=
dert. Die Notwendigkeit, für das Beſtehen der republikaniſchen
Armee, ſo heißt es in der Kundmachung u. a., ſei ſo lange gegeben,
als Irland gezwungen werde, ein Mitglied des engliſchen
Welt=
reiches zu bleiben. Es ſei die Pflicht aller Republikaner, den
eng=
liſch=iriſchen Vertrag zu beſeitigen. Die Jugend wird
aufgefor=
dert, die Führung zu ergreifen, die Verbindung mit dem
mör=
deriſchen Imperialismus zu durchbrechen und die Macht aus den
Händen derjenigen zu entreißen, die dieſen Imperialimus
ver=
ewigen möchten.
Vom Tage.
Da in Braunſchweig eine größere Kundgebung der
NSDAP. nicht durchgeführt werden konnte, fand nur eine interne
Arbeitstagung der Führer der Hitlerjugend ſtatt. Hitler ſelbſt
war nicht nach Braunſchweig gekommen. Die Stadt zeigte an
beiden Oſtertagen das ſonſt gewohnte Bild.
In der Nacht zum Oſterſonntag wurde vor dem Hotel
„Römerbad” in Badenweiler ein Feuerwerkskörper zur
An=
zündung gebracht, wobei es ſich um einen Dummenjungenſtreich
handelt. Dieſer Vorfall wurde vielfach mit der Anweſenheit des
Reichskanzlers in Zuſammenhang gebracht. Dr. Brüning wohnt
aber in einem mehrere Kilometer von dem Hotel entfernten
Schloß.
Wie die Hamburg=Amerika=Linie mitteilt, befand ſich das
Luftſchiff „Graf Zeppelin” ſam Oſtermontag 17 Uhr MEZ.
weſtlich von Madeira mit Kurs auf Gibraltar.
Auf der Parteitagung der holländiſchen
Sozial=
demokratiſchen Partei in Haarlem wurde eine
Entſchlie=
ßung des Hauptvorſtandes gegen die Linksoppoſition angenommen,
was die Spaltung der Partei bedeutet.
Die Zeitung „Tokio Nidſchi=Nidſchi” teilt mit, daß die
Waf=
fenſtillſtandsverhandlungen in Schanghai
ab=
gebrochen wurden.
Wie die Tel.=Ag. „Schimbun Rengo” mitteilt, wurden zwei
Bomben in die Räume des japaniſchen Geſchüftsträgers in
Schanghai, Schigimitſu, geworfen, wohei mehrere Perſonen
ver=
letzt wurden.
Zum neuen japaniſchen Innenminiſter wurde Suzuki, zum
Juſtizminiſter Kawamura, der frühere Gouverneur von
For=
moſa, ernannt.
Die japaniſche Marine auf dem Gelben Fluß ſoll Befehl
erhalten haben, ſich fahrbereit zu halten, um für den Fall, daß
die Friedensverhandlungen in Schanghai ergebnislos verlaufen
ſollten, weitere Häfen auf dem Gelben Fluß zu beſetzen.
Reichsbankvorſteher unkerſchlägt 50 009 RM.
Miltenberg. Hier wurde der 38jährige verheiratete
Reichsbankvorſteher Karl Sator verhaftet und ins
Unterſuchungs=
gefängnis nach Aſchaffenburg gebracht. Sator hat
Unterſchlagun=
gen begangen, die ſich nach den bisherigen Feſtſtellungen auf
50 900 RM. belaufen und deren Aufdeckung während ſeines
Ur=
laubs erfolgte. Vor Antritt des Urlaubs quittierte Sator eine
von der Poſt an die Reichsbank überwieſene größere Summe, die
für München beſtimmt war. Die Rückbeſtätigung an die Poſt
von München, die in der Zeit der Abweſenheit Sators erfolgen
mußte, blieb aus. Auf dieſe Weiſe kamen die Unterſchlagungen
ans Licht.
Luftpoſt Deutſchland—Buenos Aires in 4½ Tagen.
Berlin. Nach einer aus Buenos Aires bei der Deutſchen
Lufthanſa eingetroffenen Meldung iſt die Poſt des „Graf
Zeppe=
lin” in Pernambuco von dem mit der Lufthanſa
zuſammen=
hängenden braſilianiſchen Condor=Syndikat übernommen und in
durchgehendem Tag= und Nachtflugdienſt entlang der
ſüdameri=
kaniſchen Küſte nach Buenos Aires befördert worden. Die
Lan=
dung des Condor=Flugzeuges in Buenos Aires erfolgte am
Frei=
tag mittag, ſo daß ſich alſo für die Poſtzuſtellung auf der Strecke
Deutſchland-Buenos Aires die neue Rekordbeförderungszeit von
4½9 Tagen ergibt.
Für die weiteren 9 diesjährigen Fahrten des Luftſchiffes
werden die Lufthanſa und das Condor=Syndikat gleichfalls die
Anſchlüſſe in Deutſchland und Südamerika durchführen.
Ueberfallkommando überfährt eine Familie.
3 Tote, 4 Verletzte.
Hamburg. Der Samstagnachmittag brachte in
verſchie=
denen Hamburger Stadtteilen durch kommuniſtiſche
Kundgebun=
gen ernſte Beunruhigungen. Mehrfach mußten polizeiliche
Schnell=
wagen eingeſetzt werden, um die Anſammlungen auseinander zu
bringen. Beim Abfahren der von kommuniſtiſchen Trupps
be=
ſonders heimgeſuchten Oſterſtraße ereignete ſich ein furchtbarer
Verkehrsunfall. Ein Ueberfallwagen fuhr in eine die Straße
überſchreitende Familie hinein und ſchleuderte ſieben Perſonen
zu Boden. Der Maurermeiſter Beck aus Eimsbüttel trug einen
ſchweren Schädelbruch davon. Sein Befinden gibt zu ernſten
Beſorgniſſen Anlaß. Sein Sohn erlitt einen Genickbruch und war
ſofort tot. Ebenfalls ſofort getötet wurde ſeine, Schwägerin.
Seine Gattin erlitt eine ſchwere Nervenerſchütterung, ein
Töch=
terchen kam mit leichteren Verletzungen davon. Ein
Polizei=
beamter wurde durch das ſtarke Bremſen vom Wagen
geſchleu=
dert und trug einen tödlichen Schädelbruch davon. Eine
umfaſ=
ſende Unterſuchung iſt in die Wege geleitet worden.
„Kürten=Epidemie” in Trieſt.
Trieſt. Die Stadt Trieſt wird zurzeit von einem
Meſſer=
ſtecher in Atem gehalten, der es auf Frauen abgeſehen hat. Auch
am Karfreitag wurden zwei junge Mädchen in der Stadt
aufge=
funden, die von einem Unbekannten mit einem Taſchenmeſſer in
den Rücken geſtochen waren. Eine große Aufregung bemächtigte
ſich der Bevölkerung. Verſchiedentlich glaubte man, den Tätern
auf der Spur zu ſein, doch richtete ſich die Wut gegen Unſchuldige.
Einige junge Leute, die ſich verdächtig gemacht hatten, wären
bei=
nahe gelyncht worden, wenn die Polizei nicht eingeſchritten wäre.
Seite 2 — Nr. 88
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 29. März 1932
Aes der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 29. März 1932.
Richard Jüraas F.
Wie wir kurz vor Redaktionsſchluß noch erfahren, iſt in der
Nacht zum zweiten Oſterfeiertag Hofſchauſpieler Richard
Jür=
gas nach kurzem Krankſein verſtorben. Nichard Jürgas iſt 67
Jahre alt geworden und bis in die letzten Tage noch aktiv
auf der Bühne unſeres Landestheaters tätig geweſen. Seine
letzte größere Rolle war wohl der Herzog Choiſeul in der
Ope=
rette „Madame du Barry”
Mit Jürgas iſt ein vornehmer und gediegener Schauſpieler
der alten Schule, eines der treueſten und älteſten Mitglieder
unſerer Bühne dahingegangen, deren Verband er faſt drei
Jahr=
zehnte hindurch angehörte. Der Künſtler wurde im Herbſt 1907
an das damalige Großherzöglich Heſſiſche Hoftheater berufen und
vertrat Jahre hindurch das Fach des erſten Bonvivants. Er hat
ſich dann im Laufe der Jahrzehnte durch faſt alle Fächer des
Schauſpiels hindurchgeſpielt, nie verſagend, immer zuverläſſig und
allen ſeinen Rollen die ihm eigene Note gepflegter
Schauſpiel=
kunſt gebend. Auch in der Operette und vielfach in Vereinen
als Vortragskünſtler war Richard Jürgas oft tätig. Wie ſeine
Kunſt ſtets von beſonderer Gepflegtheit, war der Charakter des
verſtorbenen Künſtlers gediegen und verträglich. Er hatte wohl
keinen Feind, auch nicht in Kollegenkreiſen. — Das bewieſen
zu=
letzt noch die mannigfachen herzlichen Ehrungen aus Anlaß
ſei=
nes 40jährigen Bühnenjubiläums, das Jürgas am 1. Januar
1925 beging. — Am Mittwoch findet im hieſigen Krematorium
TA
die Einäſcherung ſtatt. K. i. P.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber Hans Scherer
Mitglied der Pfalzoper in Kaiſerslautern, hervorgegangen aus
der Geſangsſchule Theodor Heuſer, liegen folgende Kritiken vor:
Da ſteht an erſter Stelle Hans Scherer: John Falſtaff, wie man
ihn ſich in ſeiner Phantaſie vorſtellt. Vor allem — es fehlt
ihm alles Uebertreibende, unnatürlich Verzerrende. Bei aller
Freude am Grotesken ſpürt man doch immer das menſchlich Echte
hindurch. Dadurch wurde Scherers Falſtaff auch eine
ſchauſpie=
leriſche Leiſtung, für die man ihm danken müßte ſelbſt wenn ſie
in geſanglicher Hinſicht nicht ſo vollendet geweſen wäre. Hier
konnte ſich unſer Baſſiſt ſo recht in ſeinem ganzen Können
zei=
gen. Sein ſchones Organ und die ſichere Behandlung, die er ihm
zuteil werden läßt, kamen zu voller Geltung. — Hans Scherei
meiſterte den John Falſtaff geſanglich und darſtelleriſch in ſehr
anerkennenswerter Weiſe. Er charakteriſierte den trinkfeſten und
liebeheiſchenden Ritter von der Prahlſucht mit ſicheren
Stri=
chen. vermied es, ihn zu einem Poſſentölpel und Saufbold zu
machen, und umgab ihn mit feinem Humor, der die ſorgſame
Durcharbeitung dieſer Partie erkennen ließ. Derartige Rollen
liegen Hans Scherer gut. Da er ſich auch geſanglich darin
hei=
miſch fühlte und alles ſtimmfeſt unterſtreichen konnte, rundete
ſich ſeine Leiſtung zu einem ſchönen Geſamteindruck. — Von den
Darſtellern ſei an erſter Stelle der neue und humorſprühende
Falſtaff des Hans Scherer genannt. Der Künſtler entwickelt ſich
gut und gefällt geſanglich immer beſſer. Die geſtrige Leiſtung
war ein voller Erfolg. — Hans Scherer ſang mit ſeiner gut
fun=
dierten, metalliſchen Kern verratenden Baßſtimme den reichen
Edelmann Baptiſta, den er auch ſchauſpieleriſch gewandt
verkör=
verte. Hohe Anerkennung verdient hauptſächlich noch ſeine
vor=
zügliche Ausſprache, die jedes Wort verſtändlich werden ließ und
manchem anderen Bühnenmitgli=o als Vorbild dienen könnte,
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. 20, Eude nach 22½ Uhr. Außer Miete. Die dreiDienstag, 20 März Musketiere. Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk. Mittwoch, 30. März 20, Ende nach 22½ Uhr. B 18.
Schneider Wbibbel Preiſe 0.60—4 80 Mk. Donnerstag, 31. März 20, Ende vor 22½ Uhr. E 19. Toska.
Preiſe 0 70—5.60 Mr. Kleines Haus. Dienéiag, 20 Mürz / Keine Vorſtellung. Mittwoch, 30 März 19½—22½ Uhr. Außer Miete. Zar und Zimmer=
mann. Ermäßigte Preiſe 0.50—8 Mk. 20, Ende vor 22½ Uhr. Zuſatzmiete 1II 11.
Donnerstag, 81 März / Zphigenie. Preiſe 0.60—4.50 Mk
Heſſiſches Landestheater. Zum letzten Male „Die
drei Musketiere‟ Heute abend findet zu ermäßigten Preiſen,
(1,50 bis 4.— Mark, die letzte Aufführung der „Drei
Mus=
letiere” im Großen Haus ſtatt. Die Herren Sattler, Gallinger
und Hinz ſpielen die Titelrolle, in den übrigen Hauptrollen ſind
beſchäftigt die Damen: Marenbach, Hoffart, v. Hagen, Harre,
Sag=
gau, und die Herren: Keim, Maletzki, Weſtermann. — „
Iphi=
genie”, in der Inſzenierung von Guſtav Hartung, wird in dieſer
Woche am Donnerstag, den 31. März, und Sonntag, den 3. April,
mit Franziska Kinz in der Titelrolle wiederholt. — Roſe
Land=
wehr ſingt am Donnerstag, den 31. März, die Titelrolle in
Puc=
cinis „Tosca", und am Sonntag, den 3. April, die „Aida‟
Mittwoch den 30. März, wird zu kleinen Preiſen Lortzings „Zar
und Zimmermann”, in den Hauptrollen mit den Herren
Drath, Allmeroth, Kuhn und Vogt gegeben. Die Partie der Marie
ſingt erſtmalig Maria Kienzl.
Großes Haus. — Oſterſonntag, den 27. März.
„Parſifal”
Ein Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Wagner,
Die Aufführung folgte einer guten Gewohnheit. Es gibt
kein Werk der Opernliteratur, das ſich für den Oſterſonntag
heſſer eignete. Denn der Karfreitagsgedanke von dem aus
gehend das Werk entſtand, ſteht im Mittelpunkt ſeines ethiſchen
Juhalts.
Mit dieſem Abſchlußwerk ſeines gewaltigen Schaffens, in
bem er unausgeführte Bruchſtücke ſeines Chriſtusdramas auf
nahm, kehrt der alte Meiſter über die ſtarren Negeln ſeines
Muſikdranias hinaus in vielen Zügen zur alten Opernform
zurück. Chorſätze für Männer=, Kuaben= und Frauenſtimmen
von einzigartiger Schönheit, feierliche Aufzüge, zauberhafte
Ver=
wandlungen beleben die Vorgänge und geben den Augen ſoviel
wie den Ohren.
Aufbau, Gliederung, Steigerung der in drei feſt in ſich
ge=
ſchloſſenen Akten mit eiſerner Folgerichtigkeit verlaufenden
Hand=
lung ſind von unübertroffener Meiſterſchaft. Kein Werk wie
dieſes hat eine ſolche Atmoſphäre von Erhabenheit, Weihe und
edler Feierlichkeit. Weil es in Stoff und Geſtaltung aus
nordiſch chriſtlichem Geiſt und Blut eutſtanden und geformt
wurde, iſt und bleibt es für uns Deutſche, die es auch allein
wirklich verſtehen können, ein uns heiliges Vermächtnis. Wie
ſehr Verehrung und Verſtändnis dafür zugenommen hat, zeigte
das ausverkaufte, in Ergriffenheit teilnehmende Haus.
Die muſikaliſche Leitung gerade dieſes Werkes war und iſt
von jeher der Ehrgeiz und zugleich Prüfſtein eines Dirigenten.
Jeder dirigiert es anders, und uirgends ſonſt zeigt ſich das
Andere deutlicher als hier. Wenig kann techniſche Beherrſchung,
Virtuoſität der Stabführung, Beſonderheiten der Auslegung
be=
deuten. Beſtimmend iſt leviglich die ſeeliſche Geſamthaltung, die
vom Verſtaup aus nicht erfaßbare, nicht erlernbare religiöſe
Ge=
ſinnung. Mag ſie nun mit ernſten ſtrengen Zügen aus
ihiſchen Bezirken geſchöpft werden (Muck) oder mit
ſchwär=
meriſcher Hingabe aus der muſikaliſchen Zubſtanz (Toscanini) —
Oſtern des Filmkrilikers.
Draußen locken Skibahnen in ſchneeiger Märchenſchönheit.
Draußen lockt das Wunder des geheimnisvoll knoſpenden,
grünen=
den Frühlingsahnens. Beides vergoldet von einer Sonnenpracht,
als gelte es für ſie, die Lebenſpenderin, das ganze Wunder ihres
undeutbaren Urquells allen Keimens und Lebens zu erſchließen.
Und die Pflicht gebietet: Kino!
Und doch: keine verlorenen Stunden! Nicht alle wenigſtens.
Mit den Kindern der Menſchen und Tiere z. B., wie ſie die
Helia=Morgenfeier bot, hätte man noch Stunden
zu=
ſammen ſein können und ſich an dem unermeßlich ſchönen Wunder
des Kindſeins erfreuen, wie es Direktor Heck vom Berliner Zoo
im Film feſthalten ließ. Und wie er, Schritt machend, ein Neues
in der inneren und äußeren Geſtaltung des Tierhaltens in
Zoo=
logiſchen Gärten ſchuf. Wie er Menſchen= und Tierkinder
zuſam=
men tat in Spiel und Erziehung und dadurch in allerbeſtem Sinne
„bildend” wirkt. Das und auch das nachfolgende „Tiere in
Gefangenſchaft‟ Ein Tonfilm, der in geradezu
über=
raſchendem Gegenſatz ſteht zu der rohen amerikaniſchen Senſation
„Entfeſſeltes Afrika‟. Das zeigt, wie ein Kulturvolk (das der
deutſchen „Barbaren”!) die Kreatur in ihrem Schöpfer ehrt und
umgekehrt. Man kann zu der Frage des Tierhaltens in
zoologi=
ſchen Gärten ſtehen wie man will, zu Forſchungs=, Lehr= und
Bil=
dungszwecken ſind ſie unerläßlich. Und menſchliches Streben ſollte
ſich darauf einſtellen, den Geſchöpfen der freien Wildnis den
Aufenthalt in der Gefangenſchaft ſo zu geſtalten, daß das Tier
nichts von ſeiner Eigenart, weder von ſeiner wilden Schönheit,
noch von ſeiner ſchönen Wildheit und Gewandtheit verliert. Zwar
Fang und Transport ſind ohnehin noch Qual genug für Tiere der
Freiheit. Aber ſie werden, menſchlich klug und weiſe geſtaltet,
überwunden und wenn den Tieren dann Aufenthalt geboten wird,
wie in Stellingen, Berlin, Hellabrunn. Nürnberg uſw., gewöhnen
ſie ſich bald ein, werden zufrieden und beweiſen das am ſicherſten
durch Fortpflanzung, die die Notwendigkeit des Einfangens
höch=
ſtens noch zur Blutauffriſchung beſtehen läßt. Hierfür ſind Filme
dieſer Art Dokumente von unerſchütterlicher Ueberzeugungskraft.
Man ſollte ſie ſoviel wie möglich zeigen, auch im Ausland. Und
ſollte andere 4 la „Entfeſſeltes Afrika” rückſichtslos boykottieren. —
Auch wer mit Willi Forſt Peter Voß’s des
Millionen=
diebes, phantaſtiſche Reiſe nach Marokko mitmachen durfte, wird
ſeine zwei Stunden nicht als verloren buchen müſſen. Zwar der
grandioſe Stummfilm in 6 oder 8 großen Fortſetzungen, wie er
von früher bekannt iſt, iſt dieſer Peter Voß” nicht mehr.
Da=
für iſt er Tonfilm geworden. Und es wird von der Allmacht
Kapital nun einmal diktiert, daß Tonfilm das Vollendete auf dem
Gebiet der Lichtbildkunſt iſt. Und die Tatſache, daß hier ein
Programm füllender Streifen die Erlebniſſe des Millionendiebs
zeigen ſoll, machte naturgemäß ein Zuſammendrängen notwendig.
So führt die abenteuerliche Flucht des Millionendiebes, der kein
Dieb iſt, nicht mehr über alle fünf Erdteile, aber ſie bleibt
aben=
teuerlich und ſenſationell genug, auch wenn ſie in Marakeſch in
Marokko ein vorzeitiges, aber ſpannendſt geſtaltetes Ende findet.
Denn heute, im Zeitalter des Radio, den man, da E. G. Seliger
ſeinen Roman „Peter Voß” ſchrieb, noch nicht kannte, iſt das
Tempo auch einer Weltreiſe ein anderes geworden. So hat
man moderniſiert! Hat Motive des Romans und Einzelerlebniſſe
beibehalten, aber alles auf ein Minimum zuſammengedrängt. Es
kam dabei — Film entſchuldigt das — auf ein paar
Unwahrſchein=
lichkeiten und auf Mängel in den Zuſammenhängen nicht an.
Da=
für bietet der Film eine Reihe überraſchend ſchöner Bilder,
land=
ſchaftlicher Naturbilder, wie echt anmutender Maſſenſzenen. Im
klüftereichen Marokko, wie auf modernen Ozeandampfern und in
finſteren Hafenkneipen in Marſeilles. Und es wird flott,
aller=
dings mehr auf Humor als auf Senſation, geſpielt. In erſter
Linie natürlich von Forſt ſelbſt, dann aber auch von ſeiner
ſchönen Verfolgerin Alice Treff, alias Pally, und von Paul
Hörbiger der den Bobby Dodd ſehr gut gibt. Auch ſonſt ſind
eine Reihe trefflicher Typen aufgeboten, die vielgeſtaltete
Hand=
lung lebendig zu halten. — E. A. Douponts Regie heiſcht Lob.
Eine wundervolle Harzreiſe, ein ſelten ſchöner
Kultur=
film läuft im Beiprogramm.
Rhythmus der Zeit! Rhythmus der Welt! — Tempo,
Tempo! — Alles ſchwebt! Alles kehrt wieder im Kreislauf der
Dinge, und wenn Jahrmillionen darüber hingehen müſſen. Der
Menſch, der nur einen winzigen Bruchteil dieſer unfaßbaren
Zeit=
ſpanne auf dieſer Erde zu wandeln hat, weiß das! Er hat das
nicht nur erforſcht, errechnet, aus Vergangenem in
unver=
gänglichen Zeichen, die überliefert wurden, rekonſtruiert. Er hat
das alles ſogar in lebendigem Bilde plaſtiſch geſtaltet und läßt
uns miterleben, wie es in Jahrmillionen ausſehen wird im
Wel=
tenraum, wenn die Sonne die Spenderin allen Lebens auf
unſerem Planeten wieder zu dem ward, aus dem ſie geworden,
einem leuchtenden Gaswölkchen am Firmament. Dann wird alles
Leben auf der Erdkugel erloſchen ſein, und der Eisklumpen eines
Tages in tauſendmal tauſend Atome zerſpringen, in nichts
zer=
ſtäuben! Unſerer Zeit blieb es vorbehalten, die Menſchheit einen
Blick werfen zu laſſen auf dieſe ferne, ferne Zukunft des Geſchehens
im Weltall. Lebendig bewegtes Bild zu ſchaffen, das uns das
V
KOLAMALT
das ldeale Anregungsmittel
Unermeßliche, Unfaßbare des Weltenraumes in greifbare Nähe
rückt. Dem Film iſt nichts unmöglich!
Warum dieſen Film unter dieſem Titel? — Ein Troſt,
ein Hoffen? Oder ein Erkennen des Vergänglichen alles Irdi
ſchen? Jammers und Leides ſowohl, wie rauſchender Freude.
Vielleicht beides, denn voraus geht ihm „Rhythmus der Zeit”
Aus tauſend Filmſtreifen in eine wirbelnd raſende Phantaſtik
zu=
ſammengeſetzt: Brüllende Motore und Dynamos, rauchende
Hoch=
öfen, glühende Schmelzen, laufendes Band überall, Maſchine,
Ma=
ſchine, Zahnkranz, rollendes Rad! Daneben Tanz und Jazzmuſik,
Muſik und Tanz, rauſchende Feſte, Vergeſſen ſuchendes „
Ver=
gnügen” Und dann ein Stillſtand allem! Arbeitslos!
Elend! Armut! — Ein Film, der nur im Beiprogramm läuft, den
wir aber gern als erſten und weitaus beſſeren nennen. Ein
Menetekel?
Er läuft im „Palaſt”, Neben. Mann über Bord”,
einem nicht ſchlechten, aber auch gerade nicht hervorragend guten
George Bancroft=Film. Einem Anglo=Amerikaner in
deut=
ſcher Faſſung. Dieſe „deutſche Faſſung” wird immer Notbehelf
bleiben. Dann ſchon lieber engliſch, und ſei es auch das ſchlechte
Amerika=Engliſch. Oder noch beſſer ſtumm! Zu den grandioſen
Bildern vom Seeſturm, dem Zuſammenſtoß zweier Dampfer im
Nebel und der Rettung aus Seenot wäre die Sprache ſicher
ent=
behrlich und die „Handlung” iſt nicht wichtig.
Bedauerlich aber und unverſtändlich iſt die Uebernahme des
ſonſt ausgezeichneten Films „X 27” mit Marlene Dietrich
als Spionin („Das Schickſal einer Meiſterſpionin”) auf deutſche
Lichtſpielbühnen. Es iſt ein Unding, in Deutſchland deutſche
Sol=
daten, öſterreichiſche Offiziere, Ruſſen, die als Offiziere in
öſter=
reichiſchen Dienſten ſtehen, und Marlene Dietrich in Wien
eng=
liſch ſprechen zu laſſen. Doppelt bedauerlich bei dem
ungewöhn=
lichen Qualitätsniveau dieſes Films. Marlene Dietrich
über=
trifft ſich ſelbſt in der heroiſchen Ruhe und Ueberlegenheit ihres
Spiels ſowohl, wie in der Routine der Maske, die ſoweit geht,
daß der Zuſchauer lange ſchwankt, ehe er ſie in Polen
wieder=
erkennt. Joſef v. Sternberg führt eine ausgezeichnete, ſichere,
an originellen Einfällen reiche, realiſtiſch und glaubhaft
ſchil=
dernde Regie und hat ſich außer der Dietrich eine Reihe ganz
erſt=
klaſſiſcher Darſteller geſichert, unter denen Victor Mc.
Lag=
len, der Dietrich Gegenſpieler, eine der markanteſten
Erſchei=
nungen iſt. Die Handlung wird gut, ernſt und eindringlich
er=
zählt. Das Schickſal einer Frau, die ſich verkauft, der das Leben
nicht mehr wert iſt, als der Tod, die beide nicht fürchtet, weil ſie
im Tod den „vollkommenſten Abſchluß eines unvollkommenen
Lebens” ſieht. Die erfolgreiche Spionin im Weltkrieg wird und
Schlachten entſcheidet, deren Schickſal ſich aber vollenden muß, als
ſie (Jeanne d’Arc!) liebt. Sie läßt den feindlichen Verräter
ent=
fliehen und ſtirbt dafür den Soldatentod! — Man ſieht dieſen
guten Film im Helia. —
Zum Schluß das Märchen! Im Union lief als
Morgen=
feier an den beiden Feiertagen Schneewittchen‟ Ein
recht guter Verſuch der Verfilmung des Grimmſchen Märchens, an
deſſen Text ſich die Filmbilder eng halten. Aber unſere Zeit iſt
wohl nicht mehr empfänglich für den Sinn des Märchens.
Zehn=
bis Zwölfjährige fühlen ſich ſchon darüber erhaben, und für die
Kleineren iſt es ſcheinbar wichtiger, laut zu bezeugen, wie gut ſie
die Zwiſchentertzeilen leſen können, als das Märchen auf ſich
wirken zu laſſen. Die Darſtellung iſt auch nicht gerade dazu
an=
getan. In den Bildern aber traf man vielfach die rechte
Marchen=
ſchönheit.
M. St.
— Im Union=Theater ſieht man heute und folgende Tage den
unerhört ſpannenden Kriminal=Tonfilm „Peter Voß, der
Mil=
lionendieb” mit Willy Forſt in der Titelrolle.
— In den Helia=Lichtſpielen gelangt heute und folgende Tage
der Spionage=Tonfilme„X 27” mit Marlene Dietrich zur
Vor=
führung.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage den
Senſations=Tonfilm „Mann über Bord” mit George Bancroft in
der Hauptrolle.
Kommuniſtiſche Demonſtrationen. Wie ſchon am Karfreitag,
ſo verſuchten auch am Oſterſamstag die Kommuniſten mittags und
abends an mehreren Stellen der Stadt zu demonſtrieren. An
die=
ſen Demonſtrationen ſollen ſich diesmal beſonders die „Gottloſen”
beteiligt haben. Die Polizei griff mehrfach ein, ſo daß es zu
keinen ernſten Auseinanderſetzungen kam
Das Befinden des Segelfliegers Groenhoff. Der bekannte
Rekord= und Segelflieger Günther Groenhoff, der, wie gemeldet,
am Karfreitag einen Selbſtmordverſuch unternommen hatte, iſt
am Oſtermontag aus der Bewußtloſigkeit erwacht. Wie die Aerzte
erklären, geht es ihm den Verhältniſſen entſprechend gut,
aller=
dings befindet er ſich begreiflicherweiſe in einer ſeeliſchen
Depreſſion.
— Franziska Kinz hat die außerordentliche Sprechkunſt, die ſie
als „Iphigenie” bewährte, ſich weſentlich in langjährigem
ver=
trautem Umgang mit den Dichtungen Stefan Georges
er=
worben. Dieſen ſtärkſten Dichter der Gegenwart von ihr ſelbſt
vorgetragen, zu hören, bietet ſich am Mittwoch, 30. März,
abends 8.15 Uhr, im „Heylshof” die ſeltene Gelegenheit, an die
hier nochmals erinnert ſei.
Tageskalender für Dienstag, den 29. März 1932.
Lichtſpieltheater. Union=Theater: Peter Voß, der
Mil=
lionendieb‟: Helia=Lichtſpiele: „X 27‟ Palaſt=
Lichtſpiele: „Mann über Bord”. — Orpheum: Revue
Halloh, Halloh. — Konzerte: Rheingauer Weinſtube, Café
Oper, Café Ernſt=Ludwig, Schloßkeller, Perkeo.
das ſind die zwei Pole — immer bleibt die Wiedergabe nicht
von äußeren Fertigkeiten, vielmehr von der inneren
Stellung=
nahme abhängig.
Weil in Bayreuth jede Parſifal=Aufführung von dieſer
religiöſen Grundhaltung des Dirigenten in ſtärkſtem Maße ge
tragen wird, deshalb iſt dort der Parſifal unerreichtes Vorbild.
Freilich auch geſtützt durch ein Orcheſter und Chöre von
einzig=
artiger Kraft und Schönheit. UInd geſtützt durch eine
unüber=
troffene Regie und Inſzenierung, an der es anderwärts mangelt.
Wir müſſen in Darmſtadt relativen Maßſtab anlegen und
dürfen zufrieden ſein, in K. M. Zwißler einen Parſifal,
Dirigenten zu beſitzen, der in ſeiner heute erſtmaligen Leitung
die vorauszuſetzende Befähigung mit bewunderswerter
Be=
herrſchung der umfangreichen Aufgabe verband. Seine
Auf=
faſſung ſteht der mit Toscanini bezeichneten Art nahe. Sie iſt
trotzdem weſentlich deutſch; doch erſwächſt ſie nicht aus dem
asketiſchen dern der Handlung, ſondern aus der blühenden
Muſik der Partitur, die fern von aller Jagd nach Motiven
cine rein ſinfoniſche Auslegung findet. Sie iſt deshalb nicht
minder religiös und erſchloß mit dem prachtvoll ſpielenden
Orcheſter für viele ganz neue Schönheiten des wundervollen
Werkes.
Mit dieſer in der Muſik romantiſch ſchwelgenden
Wieder=
gabe wvollte unſere äußerſt karge, nüchterne, illuſionsarme
Juſzenierung nicht zuſammengehen, weil ſie ſo garnicht aus
muſikaliſchem Empfinden geſchaffen iſt und der religiöſen
Stim=
mung, wvie wir ſie fühlen, keinerlei Stütze gibt. Mit abſtrakten
Mittelu, die zudem den klaren Vorſchriften des Schöpfers
allenthalben widerſprechen, läßt ſich dieſes Werk, Waguer
über=
haupt, nicht inſzenieren. Je mehr unſere Zeit die Oper wieder
aus der Muſik zu begreifen ſich bekehrt, um ſo deutlicher wird
es, daß uns — nicht nur hier, an faſt allen Bühnen — der
Opernregiſſeur fehlt.
Heinz Arnold, der ſich der Regie augenommen hatte,
konnte an der Juſzenierung freilich nichts ändern. Klingſors
Zauberſchloß mit anſchließender Verwandlung und die
Blumen=
aue im vorletzten Bild ſind ihre verfehlteſten Teile. Aber es
gelaug ihm, einige dankenswerte Züge einzufügen. Im letzten
Bild durch Auffüllung der Szeue mit den Kuppelchören und die
Bewaffnung der Nitter, im zweiten Akt durch neue
Beleuch=
tungen. Es bleibt indes noch gar mianches zu beſſern übrig.
Dem Beleuchtungschef, unſerem genialen Adolf Weil iſt aber
ein Größeres geglückt. Er hat die Gralsglockenfrage gelöſt, ein
Problem,/ an dem ſeit 1882 unzählige Köpfe ſich abmühten,
Dutzende von Methoden ſcheiterten, auch die Magerſchen
Ver=
ſuche in Bayreuth ſich nicht bewährten. Sehr einfach, wie alles
Geniale. Eine Lautſprecher=Anlage überträgt die vier Töne eines
Hammerklavierchens, das im Vorzimmer einer oberen
Pro=
ſzeniumsloge ſteht, deſſen Spieler durch doppelte Spiegelung den
Dirigenten ſehen kann, in den Zuſchauerraum. Wie das im
Einzelnen gemacht iſt — natürlich die Hauptſache — bleibe des
Erfinders Geheimnis. Erſt jetzt hört das erſtaunte Ohr, daß
auch am Schluß des erſten Aktes, ja auch im letzten Bild Glocken
vorgeſchrieben ſind, die nie, auch nicht in Bayreuth, zu hören
waren. Darmſtädter Bühnentechnik voran! Dieſe
Anordnung=
zumal noch unabſehbar ausbaufähig (die Veredelung oes
Klanges muß erſte Sorge ſein) wird bald unentbehrlich ſein,
allwo Parſifal aufgeführt wird.
Würdige Einzelkräfte ſtanden zur Verfügung. Joachim
Sattler, ſtimmlich und darſtelleriſch bemerkenswert gewachſen,
iſt ein ſehr guter Parſifal in Erſcheinung und ſtiliſtiſch ſicherer
Beherrſchung, mit den Zügen beſter Bayreuther Ueberlieferung
ausgeſtattet. Charlotte Maſſenburg, hier nicht
ver=
geſſen, immer noch im Beſitz eines herrlich ſchönen warmen,
weichen und vortrefflich geſchulten Materials, das an dunkler
Farbe zugenommen hat, gab eine intelli gent aufgefaßte, inner
lich bewegte, dramatiſch packende Kundry von großem Formaf.
Theo Herrmann iſt ein Gurnemanz, wie er in
Erſcheinung=
geſanglicher Beherrſchung und künſtleriſcher Reife beſſer kaun
zu finden iſt. Johanues Drath bringt für ſeinen Amfortas
viel mit an Größe und Glanz ſtimmlicher Mittel, an Intelligenz
und Temperament. Er kann ihn trotzdem nicht recht glaubhaft
machen. Es fehlt an ſeeliſchem Unterbau, an Stil und wone
auch an Altersreife.
Den Titurel ſana Theodor Heydorn, Gralsritter un?
Knappen: Spira Nitzhaupt Vogt, ſowie M. Kienz!
und G. Bertholdt. Heinrich Kuhn iſt ein dämoniſcher
Klingsor, aber auf dem wenige Schritte großen exponierien
Raum aller Mittel zu wirken. beraubt. Mit den Chören, unts
bewährter Leitung von E. Kaſelitz, freilich nur kuapp Ae
probt, wie dies bei ſo vielſeitigem Betrieb ſchwer anders moſ
lich, konnte man zufrieden ſein, da ſie ſich mit Ernſt und Eiſel
einſetzten. Die Blumenmädchen führten unſere erſten Soliſtinuell
die Männerchöre waren verſtärkt durch Mitglieder des Quarfell
vereins 1920 Darmſtadt, die Kuaben der Chor der Ballouſchulle
v. II.
von Lehrer Born.
Dienstag, 29. März 1932
Hallo! Hallg! — 2as Orpheum ſendel:
Sendet in ſeinem Oſterprogramm eine ganz ausgezeichnete
Unterhaltung; eine, die es rechtfertigt, das Gaſtſpiel noch ein
paar Tage zu verlängern. Es ſendet für dieſes Gaſtſpiel den
beſten Gentleman=Komiker, den wir ſeit langem ſahen und
hör=
ten: Harry Cobler vom Südweſtfunk. Er war wohl
Ver=
anlaſſung, daß das ganze Programm auf Rundfunk eingeſtellt
war. Daß es mit „Dienſt am Hörkunden” begann, einer
bewegten Szene im Büro der Direktion des Rundfunk, in der
die Spielwünſche der Darmſtädter Hörer entgegengenommen und
deren geiſtiges Niveau” feſtgelegt wurde; und daß es mit einer
tollen Angelegenheit im Senderaum endete, in der dem Hörer
einmal gezeigt wurde, wie es hergeht, wie Tränen und Küſſe.
Regen und Donner, Frühlingsſtimmen und Kuckucksrufe,
Schwer=
terklirren und Volksgemurmel, Sturm und Spharenmuſik
uſw. uſw. gefunkt werden.
Und dazwiſchen bringt das unterhaltende Programm eine
Reihe von Darbietungen, von denen in Superlativen zu ſprechen
zum mindeſten gerechtfertigt iſt Zunächſt den ſchon genannten
Salonkomiker Cobler. Ein Humoriſt, der alles bringen
kann und von dem man alles ertragen kann. Von ſprudelnder
Laune und originellen Einfällen, ein Köln=Deutzer! Das ſagt
alles. Aber er iſt mehr wie Salonhumoriſt. Er iſt der geborene
„Anſager und iſt ein fabelhafter Tänzer: Kurz, eine Nummer
für ſich!
Dann die Nelſon=Girls. Fünf ganz entzückende junge
Tänzerinnen, die ebenſo gut und gewandt, temperamentvoll und
ſcharmant jazzen und ſtepen, wie elegant im wiegenden
wir=
belnden Rhythmus Walzer tanzen. Und die in Margot
Schwindt eine Solotanzerin haben, die ganz entzückend Spitzen
tanzt! Sie erſetzte Vera Donalies, deren Gaſtſpiel ſich wohl in
letzter Stunde zerſchlagen hat. Ebenſo wie das der Rößlwirtin
Erika Körner, für die eine vielſeitige und begabe Künſtlerin von
Eigenart, Lonny Böhme, einſprang, die im weiteren Gaſtſpiel
wohl mit Erika Körner wechſelt. Eine ebenſo ausgezeichnete
Schauſpielerin wie Chanteuſe von ganz eigenem Reiz. Erſteres
bewieſen in dem mit Bravour geſpielten Sketch „Der Geiſt des
Boris Godunoff”, eine unheimliche Spionage=Angelegenheit, in
der ihr Anton Tiller ebenbürtiger Partner war, letzteres
durch den Vortrag von Chanſons von E. Käſtner, Bonatzky u. a. —
Dann ſind noch als ganz hervorragend zu nennen die
Sylva=Singers ein Quartett reizender junger Damen,
die den Comedian=Harmoniſts ſchon ſehr ernſthafte Konkurrenz
machen. Eigentlich iſt es ein Quintett! Aber die fünfte ſitzt am
Flügel und dirigiert und begleitet das Quartett in einer Weiſe,
daß ihre Tätigkeit eine künſtleriſche Sondernummer bedeutet.
Damit und mit den Namen L. Eberhardt. Inge
Bronn, Hermann Helfer uſw. ſind die Namen der
Künſt=
ler des Gaſtſpiels faſt erſchöpft, nicht aber das Programm,
das ſo reich und vielſeitig iſt, daß ſich ein Beſuch wohl auch zum
*
zweiten Male lohnt.
Hallo, hallo — das Orpheum ſendet ein Ideal=Programm!
Der köſtliche Oſterſpielplan fand während der Feiertage ſtärkſten
Beifall. Ein großer künſtleriſcher Erfolg! Das Gaſtſpiel währt
nur bis einſchließlich Donnerstag, den 31. März. (Siehe Anzeige.)
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Geſchäftsſtenographenprüfung. Der Termin für die nächſte
Geſchäftsſtenographenprüfung des Geſchäftsſtenographen=
Prüfungs=
ausſchuſſes Darmſtadt, iſt auf Sonntag, den 8. Mai d. J.,
9 Uhr, in der Mornewegſchule, Hermannſtraße, feſtgeſetzt worden.
Anmeldungen haben unter Angabe von Namen, Wohnort, Straße
und Hausnummer, Geburtstag und =ort, Beruf, Silbenzahl und
Einſendung von 2 RM. (1 RM. bei der Vorprüfung in 120
Sil=
ben) Prüfungsgebühr an die Heſſiſche Induſtrie= und
Handels=
kammer Darmſtadt, Wilhelminenſtr. 32, bis ſpäteſtens Dienstag,
den 3. Mai 1932, zu erfolgen. In Anbetracht der beſonders
ſchwie=
rigen Lage der arbeitsloſen kaufmänniſchen Angeſtellten wird für
dieſe die Prüfungsgebühr bei Vorlage entſprechender Nachweiſe
auf 1 RM. bzw. 0,50 RM. (Vorprüfung) ermäßigt. Die Prüfung
kann nur in Einheitskurzſchrift abgelegt werden.
Vom Wochenmarkt. Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom
26. März 1932 für ein Pfund bzw. Stück in Reichspf.: Gemüſc:
Erdkohlraben 8—10. gelbe Rüben 8—10. rote Rühen 8—10, weiße
Rüben 10—12. Schwarzwurzeln 30—35. Spinat 30—40. Rotkraut
12—15, Weißkraut 10—12. Wirſing 15—20. Grünkohl 12—15.
Roſenkohl 30—35. Zwiebeln 18—20, Knoblauch 80, Tomaten 50
bis 60, Feldſalat 80—120, Endivienſalat 20—25. Kopfſalat 30
bis 35, Salatgurken 70—90. Blumenkohl 35—60. Rettich 10—15.
Meerrettich 60—70. Kartoffeln; Spätkartoffeln 4—5. Obſt:
Tafeläpfel 12—25. Wirtſchaftsäpfel 8—15. Apfelſinen 5——12,
Zitronen 4—10 Bananen 40—60. Eßwaren: Süßrahmbutter
160—180 Landbuter 130—140. Weichkäſe 25—30. Handkäſe 3—12,
Eier, friſche 6 u. 8. Wild und Geflügel; Hühner 80—110
Enten 100. Tauben 50—80, Ziegenlämmer 60—70. Fleiſch
und Wurſtwaren; Rindfleiſch, friſch 56—60. Kalbfleiſch 78
Hammelfleiſch 60, Schweinefleiſch 70—100. Wurſt 60—120.
Schmalz, ausgelaſſen 70—80.
Nr. 88 — Seite 3
Aus Heſſen.
Ca. Lorſch, 26. März. In einem Hauſe in der Lindenſtraße
dahier ſtahl dieſer Tage ein Bettler Wäſcheſtücke im Geſamtwerte
von 50.— RM. Die alsbald verſtändigte Polizei konnte den Dieb
ausfindig machen und dem Strafrichter vorführen. —
Wild=
dieberei. Das Wildererunweſen greift immer mehr um ſich.
Seit langem machte es ſich auch im Lorſcher Wald bemerkbar. Die
hieſige Polizei nahm deshalb mit Unterſtützung derjenigen aus
Bürſtadt und unter Beihilfe der hieſigen Forſtbehörde in Bürſtadt
eine Durchſuchung vor. Es wurden verſchiedene Waffen und
Muni=
tion uſw. beſchlagnahmt und 3 junge Leute verhaftet und in das
Amtsgerichtsgefängnis Lorſch eingeliefert. — Kurſus. Zur
Förderung des Obſtbaues in hieſiger Gemeinde findet in der
zwei=
ten Aprilwoche in hieſiger Gemeinde ein ſich auf 2 Tage
erſtrecken=
der Pfropfkurſus ſtatt. — Maſſenerkrankungen. Die
Grippeerkrankungen nehmen hier täglich zu. Beſonders zahlreich
ſind die Erkrankungen von Kindern. In einzelnen Klaſſen ſind
bis zu 70 Prozent der Kinder erkrankt.
At. Goddelau, 26. März. Volksſchule. Um den
Jung=
lehrern die Möglichkeit der Verwendung zu ſchaffen, haben ſich
auch im Kreiſe Groß=Gerau fünf Lehrer auf Anraten der
Schul=
behörde in dankenswerter Weiſe bereit erklärt, vor dem 65.
Lebensjahr freiwillig in den Ruheſtand zu treten. So verlieren
auch wir jetzt Herrn Lehrer Eckſtein, der faſt 32 Jahre in der
Volksſchule gewirkt hat. Die Stelle wird vorläufig mit einem
Verwalter beſetzt.
Aa. Wolfskehlen, 26. März. HohesAlter. Witwe
Doro=
thea Hofmann kann am 30. März ihren 81. Geburtstag begehen.
a. Aus dem Kreiſe Offenbach, 24. März. Angeordnete
Getränkeſteuer. Auf Grund der Verordnung zur
Siche=
rung der Haushalte von Gemeinden und Gemeindeverbänden iſt
mit Zuſtimmung der Landesregierung in den Orten Bieber,
Dietesheim. Dietzenbach. Dreieichenhain, Egelsbach, Groß=
Stein=
heim, Hainſtadt. Heuſenſtamm. Klein=Auheim, Klein=
Krotzen=
burg. Klein=Steinheim, Langen, Mülheim, Obertshauſen.
Seli=
genſtadt und Sprendlingen unſeres Kreiſes mit Wirkung vom
1. April ab die Erhebung einer
Gemeindegetränke=
ſteuer in Höhe von 10 v. H. des Kleinhandelspreiſes durch
das Kreisamt angeordnet.
Ac. Worms, 26. März. Aus wirtſchaftlichen
Schwie=
rigkeiten in den Tod. Der Kaufmann Bätzing von hier
wurde in ſeiner Wohnung erhängt aufgefunden. B. hat den Tod
aus wirtſchaftlichen Schwierigkeiten geſucht. Er hinterläßt eine
Frau und drei Kinder. — Verkehrs unfall. Ein
Liefer=
wagen fuhr die Kloſterſtraße in Richtung Frankenthal entlang
und fuhr in eine Schafherde hinein. Er hielt an und ſtritt ſich mit
dem Schäfer über die Schuld. Eine Minute ſpäter fuhr ein
Per=
ſonenwagen auf den Lieferwagen auf. Dabei wurde der
Per=
ſonenwagen nicht unerheblich beſchädigt. Der Führer des
Per=
ſonenwagens trug durch den Unfall ſchwere Quetſchungen davon.
Die Kolliſion ſelbſt kam durch das unvorſichtige Fahren des
Wagenführers zuſtande, der ſtark angetrunken war. Der
Wagen=
führer wurde in Haft genommen.
Gießen, 25. März. Spielendes Kind in der Lahn
ertrunken. Hier wurde aus der Lahn, unmittelbar an der
Kläranlage, die Leiche eines dreijährigen Jungen geländet, der
beim Spielen am Tage vorher in die Lahn gefallen und ertrunken
war. Es handelt ſich um das Söhnchen des an der Kläranlage
wohnhaften Ernſt Künz, der bei der Polizei das Kind als vermißt
gemeldet hatte.
Grünberg, 26. März. Die geplante Autoſtraße, ein
Projekt der Provinzialdirektion, rief dieſer Tage wieder eine
Ta=
gung von Sachverſtändigen auf den Plan. Es befanden ſich
darun=
ter Staatsrat Balſer vom Heſſiſchen Finanzminiſterium,
Ober=
baurat Dr. Schnell und Baurat Wagner=Gießen, ſowie
Bürgermei=
ſter Dr. Mildner und Landesdenkmalpfleger Dr. Walbe=
Darm=
ſtadt. Die durch Oberheſſen geplante Autoſtraße ſoll unſere Stadt
an der Höfentränke durchqueren. Es wurde von ſeiten der
Sach=
verſtändigen beſchloſſen, für die Straße bei den geplanten
Neu=
bauten eine Breite von mindeſtens 18 Metern freizuhalten. Das
Gelände der Höfentränke ſoll nicht weiter aufgefüllt werden,
da=
mit der Charakter als Teil des ehemaligen Stadtgrabens gewahrt
bleibt. Durch Bepflanzung mit Linden und Geſträuch ſoll der freie
Platz als Hain angelegt werden. Durch Ortsſätzung ſoll ſeitens
der Stadt beſtimmt werden, daß die Höfentränke niemals bebaut
werden darf.
In der Nacht zum 28. 3. 32. verſchied
4823
unerwartet unſer lieber
Heinz Heberer.
Allzufrüh hat der unerbittliche
Tod uns dieſentreuenKameraden,
dem ſtets das Wohl der
Leib=
gardiſten am Herzen lag,
ent=
riſſen. Wir werden ihm allezeit
ein ehrendes und dankbares
An=
denken bewahren. Der Vorſtand
Vereinigung
früherer
Leibgardiſten
Darmſtadt.
Am Karfreitag verſchied unſer
langjähriges, treues Mitglied
(4817
Kamerad
Karl Kühnfh
Neichsbahn=Oberinſpektor i. R
Beerdigung Dienstag, 29. März
1 32,3 Uhr nachm.,Waldfriedhof
Wir bitten unſere Mitglieder,
dem verſtorbenen Kameraden in
recht großer Anzahl die letzte Ehre
Der Vorſtand.
zu erweiſen.
DerunterzeichneteVorſtanderfüllt
hiermit die traurige Pflicht, den
werten Kollegen vom Tode
unſe=
res treuen Mitgliedes
Herrn Metzgermeiſter
eziemend Kenntnis zu geben.
Das Andenken des Entſchlafenen
wverden wir ſtets in Ehren halten.
Die Beerdigung findet Dienstag,
29. März, 11 Uhr vorm., vom
Portal des alten Friedhofes aus
ſtatt und bitten wir um zahl=
(4822
reiche Beteiligung.
Metzgerinnung Darmſtadt
Der Vorſtand: Auguſt Mayer.
Acntv Satgag
Schauſpieler am Heſſ. Landestheater,
Die Einäſcherung findet am Mittwoch, den 30. 3. 32,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Seine Freunde.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
herzensguten Mann, unſeren lieben Vater,
Groß=
vater, Bruder und Schwiegervater
Karl Gerſter
nach ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden, verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten,
zu ſich abzurufen.
Frau Kath. Gerſter
Karl Gerſter
Ottilie Lachk, geb. Gerſter
Ludwig Gerſter
Marie Lauly=Gerſter
Louis Gerſter
Charl. Gerſter, geb. Geertz
Heinz Lack
Auerbach (Heſſen), den 27. März 1932.
Die Beiſetzung findet Mittwoch, den 30. März 1932,
um 14 Uhr, vom Trauerhauſe aus, ſtatt.
Seelenamt Donnerstag, den 31. März 1932, 7 Uhr,
in der Pfarrkirche Zwingenberg. (4828
Ihre Füße schmerzen..
weil Sie Hühneraugen oder Hornhaut haben.
„Schmerz laß nach” das Hühneraugenmittel in
der Tube, Preis 50 Pfg., hilft Ihnen ſoſort. Kein
Pflaſter — kein Verband — kein Meſſer. (815a
Fritz Müller, Seifenhaus, am Weißen Turm
und Filiale Seifenhaus am Schillerplatz.
Todes=Anzeige.
Heute verſchied nach
kurzemKran=
kenlager plötzlich und unerwartet
meine liebe Mutter, unſere gute
Schwiegermutter. Schweſter,
Schwägerin und Tante, Frau
Eliſabethe Wölfelſchneider
geb. Hoffmann
im 73. Lebensjahre.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen
Ludwig Wölfelſchneider
Maſchineninſpektor.
Darmſtadt, den 26. März 1932.
Bismarckſtr, 150.
(4823
Die Beerdigung findet Dienstag.
29. März 1932, nachm 4 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Herr m. eigen.
An=
weſen ſucht d. Bek. e. unabhäng.
Dame i. A. v. 30-45
J. zw. Heirat, a. I.
v. Ld. Wwe. n.
aus=
geſchl. Zuſchr. unt.
A. B. poſtlagernd
Ober=Ramſtadt.
Skaubſauger
kauft man im
eigenſten Intereſſe
am Platze.
lekkro=Brand
neben d. Stadtkaſſe,
hat ſtets große
Auswahl. (4402a
Gesichtsausschlag
Pickel, Miteſſer, Blüten, Wimmerln
verſchwinden ſehr ſchnell durch
Zucker’s Patent-Medizinal-Seife
Stück 54, 90 Pfg. u. Mk. 1.35 (ſtärkſte Form).
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Seite 4 — Nr. 88
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 29. März 1932
ANAM NIOer Mdtllta /
Roman von
Paul Rosenhayn †
(Kachdruck verboten.)
Jenkins zog die Brieftaſche und ließ die Geldſcheine durch
die Finger gleiten. Mit gierigen Augen verfolgte Biſſone die
Bewegung. Er ſah die dünnen, weißen engliſchen Banknoten in
den Händen des Detektivs — dieſes ſchöne gute Geld, ſo viel
beſſer als die arme einheimiſche Währung . Er griff haſtig
nach den Scheinen. „Gewiß, Signor”, ſagte er mit heiſerer
Stimme.
Jenkins zog die Hand zurück. „Später, amice — erſt bringen
Sie Teſti her.”
Der Sergeant warf ihm einen haßerfüllten Blick zu, dann
verließ er ſchweigend das Zimmer.
Jenkins ging ungeduldig in dem kleinen Raume auf und ab.
Es war weniger das Gefahrvolle der Situation, das ihn mit
einer leichten Nervoſität erfüllte, als die Spannung der
Unge=
wißheit. Alles kam auf die paar Minuten an, in denen er Teſti
allein ſprechen mußte. Würde der Gefangene — ohne Zweifel
beſtürzt durch dieſen plötzlichen Kontakt mit der Außenwelt —
ſofort erfaſſen, um was es hier ging? Wenn Teſti nun durch
die lange Haft, durch die ſchwere, geſundheitzerſtörende Arbeit
in den Minen ſo geſchwächt war, daß er die Zuſammenhänge
icht begriff? Jenkins wußte, daß ihm keine Zeit blieb zu
lan=
gen Erklärungen, ſelbſt wenn der Sergeant wirklich den Offizier
etwas länger zurückhalten konnte. Und Biſſone — wenn der
Burſche nun hinging und ſeinen Vorgeſetzten alles verriet?
Dann war alles vergebens — er würde Teſti überhaupt nicht
ſehen.
Ein unbeſtimmtes Geräuſch kam aus der Tiefe des Hauſes
es ſchien in einem heimlichen und gefahrvollen Leben zu
vibrieren; ſeltſam feindſelig war alles, geladen von einer
drückenden, unerträglichen Atmoſphäre.
Irgendwo ging ein Glockenſignal; irgendwo öffneten ſich
Türen und ſchloſſen ſich wieder mit dumpfem, lang
nachhallen=
dem Dröhnen. Erregtes Murmeln kam von draußen. Schlüſſel
klirrten. Im Hof erſcholl der Marſchſchritt aufziehender Wachen.
Helle Kommandos ertönten. Gewehrkolben raſſelten auf das
Pflaſter.
Ein Schritt klang auf.
Jenkins blickte nach der Tür; in ihrem Rahmen ſtand
Ser=
geant Biſſone allein. „Der Gefangene iſt krank, er kann die
Zelle nicht verlaſſen.”
Jenkins nickte; er fühlte, hier wurde eine Erpreſſung
ver=
ſucht. Aber es war kein Augenblick zu verlieren — in der
näch=
ſten Minute ſchon konnte alles zu ſpät ſein.
Plötzlich ſtand der Sergeant an ſeiner Seite. „Sie glauben
mir nicht, Signore — ich ſehe es Ihnen an. Es iſt aber die
Wahrheit; Teſti iſt krank.” Biſſone beugte ſich nach Jenkins Ohr.
„Ich will Sie in die Zelle laſſen, Signor das kann mir den
Kopf koſten . . . aber bei der heiligen Roſalia von Palermo —
ich bin arm — meine Frau iſt krank . .
Jenkins griff in die Taſche und drückte die Banknoten in
die ziternde Hand des Sergeanten. „Sie ſollen noch hundert Lire
haben, amco, wenn alles gut geht.”
Biſſone griff hinter ſich und legte ein Bündel zu Jenkins
Füßen. „Hier, Signore, ein Sträflingsanzug. Schnell, ziehen Sie
ihn über. Ich nehme Sie als Kalfaktor mit hinein . ſchnell!”
Der Detektiv riß mit haſtigen Griffen das Bündel
aus=
einander und ſtreifte die weiten, ſackartigen Beinkleider über.
„Und der Leutnant”, fragte er, „er muß doch jeden
Augen=
blick.."
Der Sizilianer ballte die Fauſt; ein verbiſſener Ausdruck des
Haſſes legte ſich um ſeine Züge. „Der Leutnant — der Leutnaut
— wird ſobald nicht kommen . . .” murmelte er zwiſchen den
Zähnen. Er neigte lauſchend den Kopf, als horche er auf die
un=
gewiſſen Laute, die das Haus zu erfüllen ſchienen. Behutſam
öffnete er die Tür, ſpähte zu beiden Seiten des halbdunklen
Ganges und winkte Jenkins, ihm zu folgen.
Die Türen der Zellen mündeten auf den Korridor, deſſen
kaſemattenartige Wölbungen eine dumpſe Moderluft
ausſtröm=
ten. Hinter den eiſenbeſchlagenen Türen rumorte es, die
Ju=
laſſen tobten, und ihre Wut machte ſich in einem tieriſchen
Ge=
brüll Luft.
Jenkins warf einen fragenden Blick auf ſeinen Begleiter.
Draußen knatterte plötzlich eine Gewehrſalve.
Einen Augenblick lang herrſchte lähmendes Schweigen
rings=
um. Dann brach ein infernaliſches Geheul los, das krachende
Ge=
räuſch ſplitternden Holzes klang auf — und eine ſcharfe helle
Stimme rief ein kurzes drohendes Kommando.
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Dienstag, 29. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 88 — Seite 5
Amfangreicher Spielbetrieb an Oſtern.
Nachdem bereits am erſten Feſttag im Bezirk Niederrhein 4:3. Preußen Münſter-Vienna Wien 4:5. VfL. Bottrop—
Die ſüddeutſchen Endſpiele.
die Entſcheidung gefallen war, wurde am Montag in zwei wei= Vikt. Berl. 0:3. Bor, Lipſtadt—Fort. Düſſeldorf 1:6. VfR. Soeſt—
Ueberraſchungen in beiden Abteilungen.
An den Oſtertagen kamen in Süddeutſchland zwar nur drei
Schlußſpiele zum Austrag, aber dafür endeten alle mit
überraſchen=
den Torziffern. Das bedeutſamſte Reſultat kam in der Abteilung
Südoſt zuſtande. Die Münchener Bayern brachten das Kunſtſtück
fertig, in Stuttgart den VfB. mit 3:2 (1:0) zu ſchlagen. Mit
die=
ſem Erfolg haben ſich die Bayern mit einem Punkt Vorſprung
vor KFV. an die Spitze der Tabelle geſetzt und ihre Ausſichten,
einen der beiden vorderen Plätze bis zum Schluß zu behaupten,
ſind weſentlich geſtiegen.
Auch die beiden Spiele der Abteilung Nordweſt brachten
uner=
wartete Ergebniſſe. Der FSV. Frankfurt, büßte beim Spiel in
Mainz (1:1) einen Punkt ein. Wormatia Worms gewann in
Mannheim gegen Waldhof 3:0 (0:0). Während die Eintracht durch
den Punktverluſt ihres Lokalrivalen FSV. nun um fünf
Verluſt=
punkte günſtiger ſteht als ihre Verfolger, wird der Kampf um den
wertvollen zweiten Platz immer ſpannender, denn FSV.
Frank=
furt, Neckarau und Wormatia haben nun alle drei je neun
Ver=
luſtpunkte und mithin auch die gleichen Chancen.
Waldhof unkerliegt der Wormakia
auf eigenem Platz mit 0:3 (0:0).
Es war ein ſehr ſchönes, ſpannendes Spiel, das zwar mit allem
Einſatz der Kräfte, aber doch fair durchgeführt wurde. Der
über=
raſchende Sieg der Wormſer Elf war verdient, denn die Wormſer
boten die beſſere Geſamtleiſtung. Sie ſtellten eine ſehr ſtabile
Hin=
termannſchaft, in der ſich beſonders Giſpert auszeichnete. Der
Sturm ſpielte in der erſten Halbzeit zu engmaſchig, ſpäter wurde
das Spiel mehr auseinandergezogen und man ſpielte dabei die
Schußkanonen Müller und Winkler ausgezeichnet frei. Waldhof
war in der erſten Halbzeit im Feldſpiel überlegen, aber der
er=
neut umgruppierte Sturm beſaß kein Schußvermögen. Nach der
Halbzeit fiel Waldhof immer mehr ab.
Bei leichter Ueberlegenheit der Platzherren verlief die erſte
Halbzeit torlos. Giſpert verhütete in dieſer Zeit, daß Waldhof
in Führung ghen konnte. Schon bald nach dem Wechſel übernahm
Worms durch Winkler auf Vorlage von Müller die Führung. Der
Rechtsaußen Bitter erhöhte in der 20. Minute auf 2:0 und in der
26. Minute erzielte aus einem faſt unmöglichen Schußwinkel
her=
aus Winkler noch ein drittes Tor. Kläger=Offenburg leitete vor
3000 Zuſchauern befriedigend.
Ein harker Kampf in Mainz.
FSV. 05 Mainz — Fußballſportverein Frankfurt 1:1 (0:1).
Bei dem am erſten Feſttag in Mainz vor 5000 Zuſchauern
aus=
getragenen Meiſterſchaftskampf ging es ſehr hart zu. Der
Schieds=
richter Höhn=Mannheim, der ſich in der erſten Halbzeit um eine
korrekte Spielleitung bemühte, ſpäter aber nervös und unſicher
wurde, mußte eine Anzahl von Spielern verwarnen. Den Mainzer
Mittelläufer Decker ſtellte er ſogar ſchon in der 9. Minute wegen
ſeines groben Fouls an dem Frankfurter Stürmer Schweinhardt
vom Platz. Mainz ſpielte alſo 80 Minuten lang nur mit zehn
Mann, aber die Frankfurter Elf war womöglich noch mehr
ge=
ſchwächt, Schweinhardt ging nach dem Foul von Decker verletzt vom
Platz. Er kam zwar nach zehn Minuten wieder, war aber dann
nur noch Statiſt. In der zweiten Halbzeit wurde dann auch noch
Armbrüſter außer Gefecht geſetzt. Auch er mußte vorübergehend
vom Platz und war ſpäter nicht mehr zu gebrauchen, ſo daß alſo
Frankfurts rechter Flügel völlig lahmgelegt war.
Infolge der Härte, mit der beide Mannſchaften kämpften, litt
namentlich die Schönheit des Spieles. Dabei waren beide
Mann=
ſchaften in recht guter Form. Mainz, das erſtmalig wieder mit
dem Ex=Internationalen Scherm, aber ohne Poſſelmann ſpielte,
lieferte ſogar ſeit langer Zeit wieder einmal eines ſeiner beſten
Spiele. Sehr gefährlich war vor allem der rechte Sturmflügel.
Die Hintermannſchaft arbeitete ſehr zuverläſſig. Auch bei
Frank=
ſurt lieferte die Abwehr eine gute Partie. Vor allem der
Tor=
hüter Wolf verdiente ſich eine gute Zenſur. In der Läuferreihe
gefiel diesmal Wühler beſſer als Knöpfle, der viel zu aufgeregt
var und vor allem ſchlecht Platz hielt. Im Sturm war, wie ſchon
geſagt, der rechte Flügel durch Verletzungen lahmgelegt. Auf dem
ſinken Flügel gefiel der als Erſatz für Heldmann ſpielende Keck.
Aber er ſowohl wie auch der Mittelſtürmer Süß verdarben viele
hünſtige Chancen durch ungenaues Schießen. Nach der Pauſe
burde außerdem der Frankfurter Sturm wiederholt durch falſche
Abſeitsentſcheidungen des Schiedsrichters benachteiligt.
Der Kampf war in der erſten Halbzeit ziemlich verteilt.
Frankfurt übernahm ſchon in der 4. Minute die Führung. Der
Mainzer Verteidiger Dreisbach gab einen Ball zu ſchwach an
Schwarz zurück, der Mainzer Torhüter konnte nur noch mit dem
Fuß abwehren, jedoch wurde der Ball von Schweinhardt
ein=
fedrückt. Nach der Pauſe ergab ſich trotz der Verletzungen eine
zu=
tehmende Ueberlegenheit der Frankfurter, die aber nicht in
Tref=
er umgeſetzt werden konnte. Dagegen glückte Mainz in der 24.
Minute der Ausgleich. Im Anſchluß an einen Eckball gab es ein
Gedränge, bei dem der Linksaußen Weilbächer den Ball mit dem
Kopf erwiſchte und ihn in die Torecke beförderte.
Neue Bezirksmeiſter im WSV.
Im Weſtdeutſchen Spiel=Verband wurden an den Feſttagen
ie Spiele zur Ermittlung der acht Bezirksmeiſter, die die erſte
Etappe auf dem Wege zur Weſtdeutſchen Meiſterſchaft bilden,
ſortgeſetzt. Bis auf den Ruhrbezirksmeiſter, der aber wohl ſicher
Schalke 04 heißen wird, ſtehen jetzt alle Meiſter der Bezirke feſt.
Sie heißen: Köln=Sülz 07 (Rheinbezirk), Schwarz=Weiß Barmen
Bergiſch=Märkiſcher Bezirk), Meidericher Spielverein (
Nieder=
hein), Hüſten 09 (Südweſtfalen), FV. Neuendorf (Mittelrhein),
SpVgg. Herten (Weſtfalen) und Boruſſia Fulda (Heſſen=
Hanno=
er). Die diesjährige Saiſon hat alſo eine Anzahl neuer
Mann=
haften nach vorn gebracht.
teren Bezirken die Frage nach dem neuen Meiſter gelöſt. — Im
Bergiſch=Märkiſchen Bezirk, wo man zu Beginn der
Entſcheidungsſpiele nur mit einem Sieg des Titelverteidigers
Fortung Düſſeldorf oder mit einem Erfolg von VfL. Benrath
rechnete, iſt der Titel überraſchend in Schwarz=Weiß Barmen
ge=
fallen. — Am Mittelrhein fiel die Meiſterſchaft zum 17.
Male an den FV. Neuendorf (bei Koblenz).
Der Ruhrbezirk hat nun wenigſtens ſchon ſeinen
Pokal=
ſieger ermittelt. Im entſcheidenden Treffen ſiegte der „
Außen=
ſeiter” SV. Rotthauſen über Arminia Marten mit 4:2 (1:1).
Die Zußball=Ergebniſſe.
Jubiläumsturnier von Tennis=Boruſſia Berlin.
Samstag: 1860 München — Tennis=Boruſſia Berlin 0:2.
Eintracht Frankfurt — Minerva Berlin 4:1.
Sonntag: 1860 München — Minerva Berlin 3:0. Eintracht
Frankfurt — Tennis=Boruſſia Berlin 2:1.
Süddeutſchland.
Süddeutſche Meiſterſchaft.
Sonntag:
Abteilung Südoſt:
V. f. B. Stuttgart — Bayern München
2:3
Abteilung Nordweſt:
SV. Waldhof — Wormatia Worms.
0:3
FSV. Mainz 05 — FSV. Frankfurt.
1:1
Süddeutſche Pokalſpiele.
Bezirk Main=Heſſen:
Sonntag: Union Niederrad — Germania Bieber . .. 1:1
Alemannia Worms — 1. FC. Langen".
2:0
Bezirk Bayern:
Sonntag: DSV. München — FC. Bayreuth 0:1. Teutonia
München — Schwaben Augsburg 7:5. Jahn Regensburg —
SSV. Ulm 3:2. Montag: Wacker — DSV. München 4:5.
ASV. Nürnberg — Würzburger Kickers 7:2.
Bezirk Rhein=Saar: Samstag: Saar Saarbrücken —
Sport=
freunde Saarbrücken 3:2. Sonntag: SpVgg. Sandhofen
— V. f. R. Mannheim 3:5. Phönix Ludwigshafen — Amicitia
Viernheim 2:2.
Bezirk Württemberg=Baden: Montag: Kickers Stuttgart
FC. Mühlburg 0:0. Germ. Brötzingen — Freiburger FC. 4:4.
Süddeutſche Aufſtiegsſpiele.
Gruppe Baden: Frankonia Karlsruhe — FC. Konſtanz 3:1.
Gruppe Südbayern: SpVgg. Landshut — FC. Luſtenau 1:0.
Gruppe Nordbayern: FC. Burgkundſtadt — SpVgg. Erlangen 1:1.
Germania Nürnberg — V. f. R. Schweinfurt 2:0.
Gruppe Rhein: V. f. L. Neuſtadt — FG. Ludwigshafen 03 1:3.
Germania Friedrichsfeld — V. f. R. Kaiſerslautern 5:1.
Gruppe Saar: SpVgg. Algenrodt — FC. Homburg 4:2. Pfalz
Pirmaſens — Eintracht Trier 1:4.
Geſellſchaftsſpiele:
Sa.: SV. Feuerbach — Cricket/Vienna Wien 4:3.
So.: FC. Villingen — UA. XVl Paris 6:1. FV. Frankenthal —
„Schleswig=Holſtein” 4:1.
Mo.* Viktoria Aſchaffenburg — Union Niederrad 4:8. Union
Böckingen — Cricket/Vienna Wien 5:1. Ulmer FV. 94 — FC.
Straubing 5:4. V. f. R. Mannheim — Bayern München 3:4.
FV. Zuffenhauſen — Phönix Mannheim 1:1. 1. FC.
Nürn=
berg — FC. Zürich 3:0. Viktoria Urberach — Germania
Fulda 3:2. FV. Saarbrücken — Sportfr. Saarbrücken 5:1.
Phönix Ludwigshafen — L.=Sch. „Schleswig=Holſtein” 6:2.
1. FC. Kaiſerslautern — V. f. L. Neckarau 3:5. Bayern Hof
— Agram 4:1. Teutonia München — Arminia München 14:3.
Schwaben Augsburg — FC. Bayreuth 6:2.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
(Im Reich).
Sa.: SC. Münſter 08 — Rot=Weiß Frankfurt 2:4. Spfr. Eſſen
— Spfr. Eßlingen 1:1.
So.: V. f. B. Bielefeld — Rot=Weiß Frankfurt 2:3. Grün=Weiß
Vierſen — Kickers Offenbach 3:6. Boruſſia Fulda — V. f. L.
Neu=Iſenburg 1:1. SC. Hannover 97 — 1. FC. Pforzheim 0:7.
Hamburger SV. — SpVgg. Fürth 1:3. Kurheſſen Kaſſel —
SV. Wiesbaden 0:1.
Mo.: Alemannia Dortmund — Rot=Weiß Frankfurt 2:4. Grün=
Weiß Eſchweiler — Kickers Offenbach 0:6. SC. 03 Kaſſel —
SpVgg. Fürth 1:1. SpVgg. Köln=Sülz — 1. FC. Pforzheim
2: 3. SC. Unna 08 — FC. Schweinfurt 05 1:3.
Süddeutſche Vereine im Ausland.
So.: In Lyon: Diſtr. d. 1. Loire — 1. FC. Hanau 93 1:4.
Olympique Marſeille — SC. Freiburg 4:3. FC. St. Louis
(Elſaß) — SV. 05 Saarbrücken 3:2. FC. Baſel — Freiburger
FC. 2:3. Beſancon — SC. Freiburg 6:2.
Mo.; SO. Montpellier — SC. Freiburg 8:3. US. Forbach
Saar Saarbrücken 3:4. FC. Biel — SV. 05 Saarbrücken 3:2,
FC. St. Gallen — SpVgg. Schramberg 2:1.
Weſtdeutſchland: Bezirksmeiſterſchaftsſpiele.
Berg=Mark: VfL. Benrath—Schwarz=Weiß Barmen 1:1.
Niederrhein: Duisburger FV. 08—Meidericher SV. 1:4.
Mittelrhein: (Sa.) TV. Mayen—FV. Neuendorf 1:1. (Mo.)
FV. Neuendorf—TV. Mayen 4:2. — Geſellſchaftsſpiele:
Stadt=
elf Krefeld—Auſtria Wien 3:2. Sülz 07/VfR. Köln—Admira
Wien 0:1. SSV. Elberfeld=Barmen—Admira. Wien 1:7.
Schalke 04—Vienna Wien 1:1. Sppgg. Herten—Viktoria
Ber=
lin 1:1. SC. Münſter 08—SV. Duisburg 2:8. Alemannin
Aachen—Auſtria. Wien 2:4. VfR. Köln—FC. Zwolle 4:2.
Koblenz 1900—CfR. Köln 4:2. Hüſten 09—Preußen Berlin
Preußen Berlin 4:3. Rheydt=Odenkirchen—Admira Wien 2:2.
FV. 08 Duisburg—Alemannia Aachen 2:1. Stadtelf Lahnſtein
—CfR. Köln 1:6. FV. Engers—Union Gelſenkirchen 2:8.
Germ. Elberfeld—FC. Zwolle 7:1.
Südoſtdeutſchland: Meiſterſchaft Kreis 1: FV. Breslau-Vorw.
Ra. Gleiwitz 3:1. Beuthen 09—SC. Breslau 08 2:1.
Cott=
buſer FV. 98—Vikt. Forſt 7:0. — Kreis II: Spfr. Grünberg
—SV. Bunzlau 0:3.
Berlin: VfB. Luckenwalde—Stand. Kopenhagen 1:1. Hertha/
BSC.—Wiener AC. 5:1. 1. FC. Neukölln—Standard
Kopen=
hagen 3:1.
Mitteldeutſchland: Meiſterſchafts=Zwiſchenrunde: 1. Vogtl. FC.
Plauen—SC. Waſungen 5:1. — Pokalſpiel: Ring/Greil.
Dresden—Wacker Halle 0:0. — Geſellſchaftsſpiele: Guts Muts
Dresden—HASK. Agram 2:4. Wacker Leipzig—DFC. Prag
6:4. Fort, Magdeburg—Tennis=Boruſſia Berlin 0:2.
Norddeutſchland: Vikt. Hamburg—Fort Düſſeldorf 0:3. Holſtein
Kiel—Ilford London 7:3. VfB. Peine—Spfr. Bremen 3:2,
Vikt. Harburg—Wacker 04 Berlin 2:1. Union Altona—Wacker
94 Berlin 3:5. Arminia Hannover—WAC. Wien 3:7. Roſtock
95—Boruſſia Kiel 0:4. Komet Bremen—Ilford London 3:1.
Baltenverband: VfB. Königsberg-Luckenwalder BV. 1:3. Konk.
Königsberg—1. FC. Greiz 3:7. SV. Neufahrwaſſer-Pol.
Elbing 1:3. Pr. Saml. Königsberg—Luckenwalder, BV. 7:2.
York Inſterburg—FC. Greiz 3:3.
Einkracht gewinnk das Berliner Turnier.
Die Frankfurter ſchlagen Minerva 4:1 und Tennisboruſſia 2:1. —
München 1860 verliert gegen Tennis 0:2 und ſchlägt Minerva
mit 3:0.
Am Karſamstag und Oſterſonntag veranſtaltete Tennisboruſſia
Berlin anläßlich ihres 30jährigen Beſtehens ein
Jubiläumstur=
nier, an dem neben den beiden Berliner Abteilungsmeiſtern
Mi=
nerva und TB. auch die ſüddeutſchen Mannſchaften Eintracht
Frankfurt und München 60 teilnahmen. Die eindeutig beſte
Mann=
ſchaft des Turniers war die Frankfurter Eintracht, die zwar am
Karfreitag bei einem Vergaſerbrand ihres Autobus einen böſen
Nervenſchock erlitt und die auch ihren Linksaußen Kellerhoff
er=
ſetzen mußte, die aber dennoch an beiden Tagen ausgezeichnete
Lei=
ſtungen bot und zeitweiſe die großen Zuſchauermaſſen ſtark
begei=
ſterte. Die Frankfurter ſchlugen Minerva mit 4:1 (3:0) und
Ten=
nisboruſſia 2:1 (0:0). Damit gewann ſie das Turnier und den
Ehrenpreis des preußiſchen
Miniſterpräſiden=
ten Braun. München 1860 vertrat den ſüddeutſchen Fußball
nicht mit dem gleichen Erfolg, die „Löwen” ließen ſich am
Sams=
tag von den „Veilchen” 2:0 ſchlagen, konnten aber dann am Tage
darauf Minerva 93 mit 3:0 bezwingen.
* Fußball im Kreis Starkenburg.
Polizei Darmſtadt ausgeſchaltet? — Die drei Abſteigenden
ermittelt.
Verbandsſpiele: Polizei Darmſtadt—Haſſia Dieburg 2:2 (1:2),
FC. 03 Egelsbach—FV. Sprendlingen 0:6 (0:2), SV.
Mün=
ſter—Viktoria Griesheim 7:2 (5:2), Union Wixhauſen—
FSV. Groß=Zimmern 1:1 (0:1), Germania Oberroden—SV.
Münſter 2:0 (0:0).
Privatſpiele: Germania Eberſtadt—Olympia Worms 1:3 (0:2),
Germania Pfungſtadt-Germania Marburg 7:2 (3:2).
Sportvgg. Arheilgen—Starkenburgia Heppenheim 5:1 (2:1),
FV. Hofheim (Ried)—Union Darmſtadt 5:0), Union
Darm=
ſtadt—SV. Stockſtadt a. M. 2:4 (1:2), SV. 05 Bad
Hom=
burg—SV. 98 Darmſtadt 1:5 (1:3), FV. Biblis—SV. 98
Darmſtadt 2:5, Germania Pfungſtadt Reſ. Chattia
Wolfs=
kehlen 134.
Wenn nicht alles trügt, iſt in der Meiſterſchaftsfrage des
Kreiſes am 1. Oſterfeiertag die Entſcheidung gefallen. Die
Darmſtädter Poliziſten verloren auf eigenem Platze gegen Haſſia
Dieburg einen weiteren Punkt, und da auf der anderen Seite
Anmerkung der Schrifkleitkung:
Angeſichts der beiden Spieltage ſind die Berichte der lokalen
Vereine über ihre heimiſchen oder auswärtigen Spiele
außer=
ordentlich umfangreich ausgefallen, ſo daß Kürzungen notwendig
wurden. Von allen Vereinen, die auswärts ſpielten, wird die
empfangene Gaſtfreundlichkeit gelobt und dem Publikum der
Gaſt=
geber große Objektivität in der Beurteilung der Leiſtungen
nach=
gerühmt. Alle Reifefchildekungen leien den Vereinszeitungen
über=
laſſen.
Seite 6.— Nr. 88
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 29. März 1932
der Rivale Sprendlingen in Egelsbach mit 6:0 unerwartet klat
gewann, ſo liegt nun Sprendlingen mit einem Punkt Vorſprung
vor den Grünen”", der auch bis ins Ziel gehalten werden dürfte.
Sprendlingen hat nämlich nur noch in Wixhauſen zu ſpielen, und
nachdem Wixhauſen am Sonntag gegen Groß=Zimmern einen
Punkt eingebüßt hat und damit dem Abſtieg verfallen iſt, ſo iſt
der Kampf in Wixhauſen jetzt für Sprendlingen halb ſo ſchwer,
da für Wixhauſen nichts mehr zu gewinnen iſt. Die Polizei
muß noch zur Darmſtädter Union auf die Radrennbahn. Die
Beſſunger ſind abſolut geſichert, nachdem Wixhauſen gegen Groß=
Zimmern den einen Punkt einbüßte. Aber ſie werden der
Po=
lizei auch nichts ſchenken, und dieſer Kampf der „Grünen” wird
ſchwerer ſein als der Sprendlingens in Wixhauſen. Wenn es alſo
nicht ganz komiſch kommt, müßte ſich Sprendlingen im letzten
Spiel ſeine Meiſterſchaft ſichern.
Das Spiel auf dem Polizeiplatz zeigte die Dieburger als die
erwarteten ſtarken Gegner; das Ergebnis 2:2 geht durchaus in
Ordnung. — Münſter hatte Griesheim als Gaſt. Wider
Erwar=
ten fiel Münſters Erfolg mit 7:2 ſehr hoch aus. Entgegen der
Griesheimer „Abſchiedsvorſtellung” in Münſter war Groß=
Zim=
merns Abgang aus der Kreisliga ein recht guter. Das 1:1 in
Wixhauſen ſpricht durchaus für die Gäſte. Münſter konnte ſich,
wie erwartet, am 2. Feiertag in Oberroden nicht durchſetzen; das
Vortagsſpiel machte ſich doch zu ſtark bemerkbar. Ihre Spiele
be=
endet haben nun auch Egelsbach, Griesheim, Groß=Zimmern,
Oberroden und Münſter. Wixhauſen iſt jetzt als dritter
Abſtei=
gender ermittelt worden und muß Groß=Zimmern und Griesheim
in die A=Klaſſe begleiten.
SV. 05 Bad=Homburg — SV. 98 Darmſtadt 1:5 (1:3).
Die Ligamannſchaft des SV. 98 war am 1. Feiertag einer
Einladung nach Bad=Homburg gefolgt, um gegen den in der
dortigen Kreisliga an 3. Stelle ſtehenden SV. 05 ein
Freund=
ſchaftstreffen auszutragen. Das Spiel, das unter der völlig
unzulänglichen Leitung des Schiedsrichters Goy=Rot=Weiß Ffm.
ſtand, wurde im großen und ganzen fair ausgetragen. Die
Darmſtädter waren dieſes Mal im Gegenſatz zu früheren Spielen
wefentlich ſchneller am Ball, und da ſie auch in punkto Technik
und Ballbehandlung ihrem Gegner gegenüber ein Plus hatten,
und auch die Stürmer mit Schüſſen aufs Tor nicht kargten, ſo
läßt dies den unerwarteten und zahlenmäßig hohen Sieg
er=
klärlich erſcheinen. Es bleibt nur zu hoffen, daß die junge
Mannſchaft in den nächſten Spielen die heute gezeigte Form
beibehält, um auch mal wieder größeren Gegnern aus der
Bezirksliga die Spitze bieten zu können. Das 1. Tor fiel nach
etwa viertelſtündiger Spieldauer durch Kopfſtoß des
Rechts=
außen Seifert, und wenig ſpäter ſetzte Hennemann einen Volley=
Schuß in die Maſchen. Das 3. Tor war wohl das ſchönſte von
allen, denn der Ball lief, ohne daß ein Gegner den Ball
be=
rührte, in flacher Kombination von der Hintermannſchaft über
die Läuferreihe zum Linksaußen, deſſen präziſe Flanke Eßlinger 1.
nach geſchickter Aufnahme nur noch einzulenken brauchte.
Hom=
burg, das kurz vor der Pauſe ſeinen Gegentreffer buchte, bekam
nach der Pauſe etwas Oberwaſſer und heizte den Darmſtädtern
tüchtig ein, ohne aber die ſichere Darmſtädter Deckung noch
einmal ſchlagen zu können. Zwar wollte der Schiedsrichter den
Homburgern durch einen an den Haaren herbeigezogenen Elfer
noch zu einem Erfolg verhelfen, aber Wicklaus hatte das
Täuſchungsmanöver des Schützen erkannt, und meiſterte den
Ball. Aber auch die Darmſtädter waren nicht müßig, und
Eßlinger 2. blieb es vorbehalten, durch zwei weitere Treffer den
eindrucksvollen Sieg ſicherzuſtellen.
1. Jgd. — 1. Jgd. Sachſenhauſen, hier, 5:0. 2. Jgd. —
1. Jgd. Wiesbaden, hier, 3:0. 3. Jgd. — 2. Jgd. Wiesbaden,
hier, 5:1. 4. Jgd. — 4. Jgd. Eintracht Frankfurt, dort, 2:1.
1. Schüler — 1. Schüler Sachſenhauſen, hier, 2:1. Kombinierte
Tgd. — 1. Jgd. Langen, dort, 1:0.
Polizei Darmſtadt — Haſſia Dieburg 2:2 (1:2).
Die Spieler beider Mannſchaften zeichnen ſich von jeher
durch eine ungeheure Spannung aus und, beſonders in den
letzten Spielen, durch einen knappen Ausgang. Wie nicht anders
zu erwarten, kam es zu einem erbitterten Ringen, das auch
mit reichlicher Härte durchgeführt wurde, aber dank der guten
Leiſtung des Schiedsrichters im Rahmen des Erlaubten blieb.
Das Treffen wurde mit großem Tempo und beiderſeitiger großer
Hingabe durchgeführt. Die Polizeielf hat in ihren Leiſtungen
ſehr nachgelaſſen. Die Hintermannſchaft war jeder Lage
ge=
wachſen. Schwach war wieder einmal die Arbeit des Sturmes.
Am beſten gefiel hier Pfeiffer, der techniſch und taktiſch beſte
Stürmer. Daß die Polizei trotz beſſerer und auch zahlenmäßig
größerer Chancen doch nur unentſchieden ſpielte, war in erſter
Linie auf die gute Arbeit der beiden Dieburger Verteidiger und
ihres Mittelläufers zurückzuführen, die unſtreitig die beſten
Leute der Dieburger waren.
Die Dieburger gingen in der 15. Min, durch Alleingang
ihres Rechtsaußen in Führung. Auch Polizei kommt gut auf —
es wurde flott kombiniert und der Ball kam wiederholt in
be=
drohliche Nähe des Dieburger Tores, aber der krönende Schuß
fehlte den Angreifern. Verſchiedene ſchwere Sachen konnte der
Gäſtetorwart gerade noch wegſchaffen. Pfeiffer, die Triebfeder
im Polizeiſturm, ſollte doch nach feiner Einzelleiſtung den
Aus=
gleichstreffer erzielen. Nicht lange währte die Freude, als ein
Elfmeter glatt verwandelt wurde, 2:1 für Dieburg. Nach der
Pauſe lieferte die Polizei ein jederzeit überlegnes Spiel. Dank
ihres beſſeren Aufbauſpiels, bekam Polizei immer mehr
Ober=
waſſer, das aber nur bis zur gegneriſchen Strafraumgrenze
langte. W. Kaſpar war es vorbehalten, aus einem Gedränge
heraus den Ausgleich zu erzielen.
Union Darmſtadt.
Die erſatzgeſchwächte Liga der Union Darmſtadt weilte, einer
alten Rückſpielverpflichtung gemäß, am 1. Feiertag in Hofheim.
Dem FC. Hofheim gelang es, ſich mit 5:0 (3:0) für die
Vor=
ſpielniederlage gründlich zu revanchieren. Das Reſultat
ent=
ſpricht nicht ganz dem Spielverlauf, denn der teilweiſen
Ueber=
legenheit der Beſſunger nach zu ſchließen, könnte es ebenſo gut
unentſchieden lauten.
Die ſonſt ſo ſiegreiche Sonderm. der Union mußte 3:4 (1:2)
geſchlagen in Biebesheim das Feld verlaſſen.
Am 2. Feiertag ſpielte Union gegen SV. Stockſtadt 2:4
(2:3). In dieſem Spiel wurde Union von dem Schiedsrichter.
einem Herrn aus Griesheim, um den verdienten Sieg gebracht.
Die Sonderm. kam gegen Viktoria Kleeſtadt 8:1 (5:1) zu
dem erwarteten Sieg. Den Kleeſtädtern, die eine ſtabile
Mann=
ſchaft ins Feld ſtellten, fehlt noch die nötige Routine.
Das Karfreitagsſpiel Union Sonderm. gegen Fehlheim en
dete mit einem 4:0=Sieg der Union.
SVgg. 04 Arheilgen — Starkenburgia Heppenheim 5:1 (2:1),
Mit obigem Reſultat kamen die Gäſte aus Heppenheim am
Arheilger Mühlchen noch glimpflich davon. Bei aller
An=
erkennung der Fairneß und Anſtändigkeit des Spieles, will aber
doch das Publikum etwas von Leiſtungen ſehen. Spielte
Arheilgen ſchon weit unter Form und ließ jeglichen Eifer
ver=
miſſen, man hatte es ja auch ſehr leicht; ſo waren die Gäſte ein
ſchlechter Vertreter des Kreiſes Südheſſen und zeigten rein
nichts. Bei Spielbeginn ſetzte ein ſtarker Regen ein, der das
Spiel ſtark beeinträchtigte. Unverhofft gelingt es Heppenheim,
die Führung zu übernehmen. Auf dieſelbe Art gleicht Arheilgen
durch Rückerich aus, und kurz darauf erzielt Treuſel ſogar
Führung für Arheilgen. Obwohl A. bis zur Pauſe
Gelegen=
heit hatte, den Vorſprung zu vergrößern, allerdings ſtand auf
der Gegenſeite ein ſicherer Hüter, ſo blieb das Reſultat
un=
verändert. Konnte vor dem Wechſel der Gaſt das Spiel
wenig=
ſtens einigermaßen offen halten, ſo drückte A. die Gäſte dann
in ihre eigene Hälfte und konnte noch dreimal durch Baner (2
Rückerich erfolgreich ſein.
Eine Kritik der Mannſchaften wollen wir uns in Anbetracht
der nicht allzugroßen Leiſtungen erlaſſen. Der Platzverweis
des linken Verteidigers von Heppenheim, kurz vor Schluß des
Spieles, war vielleicht doch etwas hart von dem ſicheren Schiri.
Jung=Weiterſtadt.
1. Feiertag: Reſerve — SV. Meſſel 5:1 (in Meſſel)
2. Mſch. — Meſſel 2. 2:1 (in Meſſel).
Um den Aufſtieg!
FV. Eppertshauſen — Rot=Weiß Darmſtadt 4:1 (2:1).
Zu dieſem Spiel hatten ſich abermals eine große Zahl
Schlachtenbummler eingefunden, welche aber heute die
Heim=
reiſe mit einer Enttäuſchung antreten mußten. Not=Weiß hatte
gerade gegen den Hauptrivalen einen rabenſchwarzen Tag. Die
Mannſchaft war in dieſem Spiel von einem geradezu
erſchrecken=
den Lampenfieber befallen, ſo daß das ſonſt ſo gerühmte
Zu=
ſammenſpiel vollſtändig ausfiel. Trotzdem war der Ausgang
beim Stande von 2:1 noch offen. Als der ſonſt gute
Schieds=
richter den Mittelſtürmer der Darmſtädter Elf vom Platze wies
gab das den Rot=Weißen d. Reſt. Eppertshauſen wird von
dieſem Zeitpunkt an überlegen und kann noch zwei Treffer
erzielen. Beide Mannſchaften kämpften hart aber nicht unfair.
Eppertshauſen gewann verdient; die Mannſchaft beſitzt eine
aus=
geglichene Technik und nebenbei einen Rieſeneifer. Die Rot=
Weißen werden heute gemerkt haben, was los iſt, zumal ſelbſt
mit dieſer Niederlage noch nichts verloren iſt. Der Schiedsrichter,
ein Herr aus Frankfurt, war gut, jedoch war der Platzverweis
von Neuber viel zu hart.
SV. Winkel — Eintracht Darmſtadt 8:1 (4:1).
Wenn in obigem Zuſammentreffen der ſportliche Erfolg
für die Einheimiſchen wenig günſtig ausſieht, ſo kamen doch die
zahlreichen Beteiligten durch die ſehr ſ höne Omnibusfahrt bei
verrlichem Wetter vollkommen auf ihre Koſten. So überzeugend
wie das Reſultat ausſieht, war die Sache aber doch nicht.
Ein=
tracht lieferte ihrem ſpielſtarken Kreisliga=Gegner ein
gleich=
wertiges Feldſpiel. Die erſatzgeſchwächte Eintracht konnte ſich
aber auf dem ſehr ſchmalen Platz nicht zurechtfinden. Die ſehr
kräftige und gute Winkler Abwehr ließ den ſchwachen
Eintracht=
ſturm zu keinen Erfolgen kommen. Läuferreihe und Torwart
der Grün=Weißen dagegen waren ebenfalls ſehr ſchwach. Die
hohe Niederlage iſt deshalb auch verſtändlich. Bei dem Gaſtgeber
gefiel beſonders der Mittelſtürmer, der überhaupt der beſte
Mann auf dem Platze war. Bei Eintracht war nur Vollhardt
in der 1., Mühlbach in der 2. Spielhälfte gut. 2. Mſch. 1:1.
Spielvereinigung Fürth Oſtgruppen-Meiſter.
Kickers Stuttgart verliert 2:15.
Im Rückſpiel um die Meiſterſchaft der Abteilung Oſt in der
Runde um die ſüddeutſche Handball=Meiſterſchaft landete die
Spiel=
vereinigung Fürth in Stuttgart über die Kickers wieder einen
klaren, zweiſtelligen Sieg und wurde damit Meiſter der Abteilung.
Die Fürther erwarten jetzt den Meiſter der Abteilung Weſt, der
noch nicht feſtſteht, zum Entſcheidungsſpiel um die ſüddeutſche
Meiſterſchaft, die in dieſem Jahre wohl nach Fürth entführt
wer=
den dürfte.
Kickers Stuttgart — Spvg. Fürth 2:15 (1:8).
Selbſt in dieſer Höhe wird der Sieg der Fürther ihrer
Ueber=
legenheit im Feldſpiel gerecht und durch die Tatſache, daß
Stutt=
garts Torwart ſchwach war, nicht beeinträchtigt. Die Fürther
lie=
ferten den Schwaben ein wahres Lehrſpiel und bewieſen damit ihr
augenblicklich ganz ausgezeichnetes Können. Andererſeits wurde
aber auch die ſpieleriſche Ueberlegenheit des Bezirks
Württem=
berg=Baden deutlich bewieſen. Die Tore ſchoſſen Knoll (6), Zächerl
(5), Goldſtein (3) und Seidel. Für Stuttgart war Stumpp zwei=
mal erfolgreich.
Die Handball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Meiſterſchaft: Abteilung Oſt: Kickers Stuttgart=
Sppgg. Fürth 2:15 (1:8).
Süddeutſche Privatſpiele: Oſterturnier des FSV. Mainz 05:
Herren: SV. Wiesbaden—StadtSV. Frankfurt 4:0. Eintracht
Wiesbaden—Mainz 05 3:3. SV. Wiesbaden—Eintracht
Wies=
baden 5:2. Stadt=SV. Frankfurt—FSV. Mainz 1:3. SV.
Wiesbaden—Mainz 05 2:3. Stadt=SV. Frankfurt—Eintracht
Wiesbaden 2:2. — Damen: SV. Wiesbaden—TSG. Höchſt 01
2:1. Stadt=SV. Frankfurt-Mainz 05 1:1. SV. Wiesbaden—
Stadt=SV. Frankfurt 1:5. TSG. Höchſt 01—FSV. Mainz 05
1:5. Stadt=SV. Frankfurt—TSG. Höchſt 01 2:0. SV.
Wies=
baden—FSV. Mainz 05 0:3. — Blitzturnier des 1. FC.
Nürn=
berg: 1. FC. Nürnberg—Pol. Nürnberg 7:2. TV. Leonh.
Son=
derbühl—ASV. Nürnberg 6:4. 1. FC. Nürnberg—TV. Leonh.
Sonderbühl 5:2. Polizei—ASV. Nürnberg 3:3. 1. FC.
Nürn=
berg—ASV. Nürnberg 7:2. Pol. Nürnberg—TV. Leonh.
Son=
derbühl 7:2. — Sonſtige Privatſpiele: Tſchft. Geiſenheim—
FSV. Frankfurt, VfR. Schwanheim—TV. Weinheim 1862 8:6.
VfR. Schwanheim-Polizei, Frankfurt 8:1. Pol. Wiesbaden—
SV. Biebrich 3:2. TV. Rendel—Eintracht Frankfurt 1:6.
Damen: FC. Kreuznach—Eintracht Frankfurt 2:6.
Rol=Weiß Darmſtadt.
Die 2. Mſch. war am 2. Oſterfeiertag Gaſt bei dem TV.
Er=
felden. „Rot=Weiß” hatte ſich bei dieſem Spiel doch etwas zuviel
zugemutet, ſpielte doch Erfelden in der Meiſterklaſſe der D. T.
Außerdem mußte für den Tormann Erſatz eingeſtellt werden.
Den=
noch entſprach das Spiel den gehegten Hoffnungen, es war ein
Freundſchaftsſpiel im wahrſten Sinne des Wortes. Nach einem
jederzeit offenen und abwechſlungsreichen Kampf behielt
ſchließ=
lich die beſſere Mannſchaft, Erfelden, 8:4 (3:2) die Oberhand.
Oſter=Handball in der 2.T.
Auerbach — Bensheim 4:3 (1:2), Samstag; Lorſch — Jahn
Wein=
heim 2:2 (2:0), 1. Feiertag; Crumſtadt — Reinheim 8:4 (4:2),
1. Feiertag; „Wolfskehlen — Reinheim 10:3 (6:1); Groß=
Zim=
mern — T.= u. Fechtklub Frankfurt 4:4 (4:3); Bickenbach — Tv.
1910 Worms 6:2 (4:1); Tgſ. 1875 Darmſtadt — Pfungſtadt 4:1
(3:0); Bensheim — Spielv. Arheilgen 4:0 (1:0); Nauheim —
Weiſenau 8:2 (5:0); Auerbach — Reichsbahn Darmſtadt 3:4 (1:2);
Groß=Gerau — Jügesheim 7:5 (4:5);; Lorſch — Wormatia Worms
5:4 (4:2); Büttelborn — Braunshardt 5:6 (3:3); Erfelden —
Rot=Weiß Darmſtadt, Ligaerſatz, 8:4 (3:2); Zell — Bickenbach, 2.
11:2 (5:1); Biebesheim — Crumſtadt, 2. 2:6; Münſter —
Her=
gershauſen 5:3 (3:1); Schwanheim — Groß=Hauſen 4:3 (1:2).
Der Wetterumſchlag mit dem am zweiten Feiertag
einſetzen=
den Regen beeinflußte einige Spiele ſtark, und führte in Münſter
ſogar zum Abbruch nach der Pauſe. Durchweg meldeten die
Ver=
eine glänzenden Spielverlauf und teilweiſe ſehr ſtarken Beſuch.
Eine Ausnahme gab es in Schwanheim, wo die Unſportlichkeit
Groß=Hauſens ein Nachſpiel haben wird. Das Samstagſpiel in
Auerbach gegen die benachbarten Bensheimer trug lokalen
Cha=
rakter und nahm einen harten Verlauf. Namentlich gegen Schluß
war man mit den Bensheimer Zuſchauern nicht zufrieden.
Die Vereine melden: Lorſch: Einen glänzenden Erfolg
brachte die Doppelveranſtaltung an beiden Feiertagen. Neben recht
gutem Beſuch zeigte die Erſte eine ſpieleriſche Leiſtung, wie ſie
noch nie erreicht wurde. War das 2:2 gegen Weinheim (Kreiskl.)
ſchon beachtlich, ſo wurde der Sieg gegen Wormatia, die bis auf
den Mittelläufer vollzählig ſpielte, mit großem Beifall
auf=
genommen. Das ſchönſte Spiel, ſeit Lorſch den Handball
aufge=
nommen hat. — Reinheim hatte mit ſeiner Oſterreiſe ins Ried
keinen Erfolg. Die durchweg junge Elf beſitzt wohl Eifer, ſpielt
aber völlig ſyſtemlos. Daher ſind die hohen Niederlagen weniger
verwunderlich. Crumſtadt hatte einen talentierten, jungen
Mittelſtürmer eingeſtellt, der ſich gut einführte. Von
Wolfs=
kehlen hören wir, daß die ſchwachen Ergebniſſe der letzten Zeit
darauf zurückzuführen waren, daß etliche Spieler nach auswärts
gegangen ſind. Ueber die Feiertage weilten ſie zu Hauſe und
wirkten mit. Daher verlor Reinheim zweiſtellig, Groß=
Zim=
mern: Die Gäſte genießen in Frankfurt den beſten Ruf.
Kürz=
lich ſpielte der komplette Sturm von T.= u. Fechtklub im
Städte=
ſpiel gegen Ludwigshafen. Die Siegeszuverſicht der Frankfurter
wurde ſehr gedämpft, als Groß=Zimmern mit gleichen Leiſtungen
aufwartete. Das Spiel ſtand auf hoher Stufe und entbehrte jeder
Gehäſſigkeit, ſo daß die Zuſchauer ſehr zufrieden waren.
Bickenbach: Die Wormſer Gäſte ſpielen ebenfalls Kreisklaſſe.
Trotzdem iſt in unſerem Bezirk keine Mannſchaft ſo ſchwach. Die
Verteidigung ging noch an. Dagegen ſpielte der Sturm zerfahren
und hilflos. Wenn trotzdem zwei Tore fielen, ſo war das erſte
ein Strafwurf und das zweite ein billiger Erfolg, als Opper ſein
Heiligtum verlaſſen hatte. Bickenbach ſiegte ziemlich mühelos. Die
ſechs Tore fielen aus dem Feldſpiel. Hennemann leitete in der
Hauptſache die Angriff ein, ohne ſeine Schußſicherheit auszunutzen.
Schweickert erzielte drei Tore; die übrigen verteilen ſich.
Bensheim: Die Niederlage am Samstag in Auerbach war
eine gute Lehre. Die Arheilger Gäſte hatten vollwertigen Erſatz
eingeſtellt. Bensheim fand ſich gut und erzielte ein klares 4:0.
Das Ergebnis überraſcht, da die Gäſte gegen andere Vereine der
Kreisklaſſe weit beſſer abgeſchnitten hatten. Nauheim: Mit
dieſer ſaftigen Niederlage hatte Weiſenau nicht gerechnet. Da ſich
der neue Hüter nicht bewährte, hatte die Leitung den früheren
Hüter Diehl wieder geſtellt. Dr. Ackermann führte den Sturm
vorbildlich und verſtand ſich ausgezeichnet mit ſeinen Nebenleuten.
Er erzielte vier Tore. Weiſenau ſpielt auch M.=Klaſſe, war aber
vor der Pauſe ſo zerfahren, daß es bei Halbzeit bereits 5:0 hieß.
Später wurden die Gäſte beſſer. Jährling=Bickenbach leitete gut
vor 300 Zuſchauern. — Auerbach: Der Sieg über Bensheim
war dem Sturm in den Kopf geſtiegen. Die Reichsbahn ſpielte
nur mit neun Mann und hielt das Spiel offen. Stets waren fünf
Stürmer vorn, ſo daß es dem Auerbacher Sturm ein Leichtes
hätte ſein müſſen, die zahlenmäßig ſchwache Abwehr der
Reichs=
bahn zu überlaufen. Doch hierin mangelte es. Man glaubte,
Zeit zu haben, bis das Spiel ſchließlich verloren war. Von dem
Spiel gegen Bensheim hören wir noch, daß beide Parteien Erſatz
hatten und die Gäſte kurz vor Schluß 3:1 führten. Ein famoſer
Endſpurt Auerbachs brachte drei Tore. Rechel hätte früher
durch=
greifen müſſen. Die Herausſtellung Pfeiffers kam zu ſpät. —
Groß=Gerau: Ein flottes Spiel mit wechſelnden Erfolgen.
Zuerſt 4:1 für Groß=Gerau, dann 4:5 für die Gäſte. Nach der
Pauſe konnte Jügesheim nicht mehr mithalten, ſo daß die Platzelf
noch drei Tore erzielte. — Büttelborn: Die Elf hat ihren
Ruf wieder hergeſtellt. Braunshardt enttäuſchte nicht und führte
ein vorzügliches Spiel vor. Hüter und Mittelläufer der Platzelf
glänzend. — Erfelden nahm das Spiel ziemlich leicht und
ſiegte dennoch mühelos in dieſer Höhe.
Um den Meiſter des 9. Kreiſes:
In Offenbach: Herrnsheim — Nieder=Roden 3:1 (1:1).
Nächſten Sonntag Endſpiel in Rüdesheim: Herrnsheim —
Algenrodt.
Tgſ. 1875 Darmſtadt—TV. Pfungſtadt 4:1 (3:0).
Das Oſtermontagſpiel war durch den Regen kaum beeinflußt
und nahm einen intereſſanten, fairen Verlauf.
Pfungſtadt iſt zunächſt, da die Platzbeſitzer defenſiv ſpielen,
leicht im Vorteil. Verteidigung und Läuferreihe der 75er ſind
jedoch auf der Höhe, und dank der aufmerkſamen Deckung
gelin=
gen nur wenige Schüſſe, die eine ſichere Beute des Torhüters
werden. Dann gehen auch die Darmſtädter Stürmer aus ſich
heraus, und ſchon wird es vor dem Pfungſtädter Tor gefährlich.
Durch Schüſſe von Halblinks und Linksaußen (2) liegen die 75er
beim Wechſel 3:0 in Führung. In der 2 Hälfte verteiltes Spiel,
das bald die eine, bald die andere Partei überlegen ſieht,
Pfungſtadt kommt durch ſeinen Halblinken zum Ehrentreffen,
Darmſtadts Linksaußen ſtellt jedoch mit Strafwurf die alte
Diffe=
renz wieder her, und bis zum Schluß bleibt es beim Stand von
4:1. Beide Mannſchaften waren ſich in ſpieleriſcher Hinſicht
eben=
bürtig. Nicht zuletzt iſt aber der ſchöne Sieg der 75er über die
Elf der Kreisklaſſe darauf zurückzuführen, daß jeder Spieler,
be=
ſonders Verteidigung und Läuferreihe, mit Eifer bei der Sache
war. Im Kampf um den Ball blieben die Darmſtädter auf
Grund ihrer größeren Schnelligkeit faſt ſtets erfolgreich.
Schieds=
richter Zimmer=Sprendlingen leitete zur beiderſeitigen
Zufrie=
denheit.
Tgde. Beſſungen 1865—TV. Vorwärts Langen komb. 13:2 (6:2)
Am 1. Oſterfeiertag waren die Langener Turner mit einer
kombinierten Handballmannſchaft auf der Rennbahn zu Gaſt.
Leider konnte Langen nicht in der urſpünglich geplanten
Aufſtel=
lung antreten, ſo daß das ſehr anſtändig durchgeführte Spiel ein
einſeitiges Schützenfeſt für die Beſſunger war. Langen war im
Feldſpiel nicht ſchlecht, jedoch im Angriff für die gute Beſſunger
Hintermannſchaft zu durchſichtig. Den Langener Tormann trifft
an der hohen Niederlage keine Schuld; die Hintermannſchaft,
insbeſondere die Läuferreihe, ſtand in den meiſten Fällen den
blitzſchnellen Durchbrüchen des Beſſunger Sturms hilflos
gegen=
über.
Fauſtball=Turnier in Beſſungen.
Infolge des Morgenregens gingen die Spiele am 2.
Oſter=
feiertag mit einer halbſtündigen Verſpätung an. Dem
unge=
wiſſen Wetter iſt es auch zuzuſchreiben, daß nur Tgde. 46, die
Reichsbahn und Beſſungen antraten. Auch das vorgeſehene
Rhön=
radfahren mußte leider unterbleiben. Nicht ganz
erwartungs=
gemäß mußte der Gaumeiſter Beſſungen den 1. Platz an die ganz
ausgezeichnet ſpielende Tgde, 46 abtreten und ſich mit dem
Platz begnügen. Beſſungen gewann dafür gegen die Erſte
von 46 ein Spiel außer Konkurrenz. Nachſtehend die Reſultate:
1. Tgde. 46 (148:89) 2. Beſſungen (136:110), 3. Reichsbahn
(128:145), 4. Tgde. 46 2. (117:131), 5. Beſſungen 2. (94:148).
Freie Turngemeinde Darmſtadt.
Am erſten Feiertag weilte die Freie Tgd. Darmſtadt in
Stuttgart=Wangen, die in der Serie nicht weit hinter
dem Kreismeiſter Unter=Türkheim ſtehen. Sie gewannen
über=
zeugend mit 6:9. Am zweiter Feiertag waren ſie beim
Kreis=
meiſter des 8. Kreiſes zu Gaſt und ſetzten ſich auch dort mit
8:11 Toren durch. Dem Kreismeiſter Unter=Türkheim
ging es auch nicht beſſer als Wangen, auch ſie mußten die
Spiel=
ſtärke des 9. Kreiſes anerkennen. Die Darmſtädter Mannſchaft
hat den 9. Kreis gut vertreten und mit ihren Erfolgen weitere
Freundſchaften angeknüpft. — Stuttgart=Wangen-Darmſtadt
6:9 (3:5). Stuttgart=Wangen 2. — Darmſtadt 2. 4:8. Unter=
Türkheim 2. — Darmſtadt 2. 5:4.
Waſſerball.
Rot=Weiß Darmſtadt—Frankfurter SC.
Zum vorletzten Winterrundenſpiel treffen ſich am
Don=
nerstag, abends 8.45 Uhr, im hieſigen Hallenbad die beiden
Ligamannſchaften obiger Vereine. Das Vorſpiel, das im Januar
ſtattfand, konnten die Frankfurter mit Hilfe des Spielleiters
3:1 für ſich entſcheiden, obwohl Rot=Weiß gleichwertig war.
In=
zwiſchen hat aber Rot=Weiß eine Umſtellung an ſeiner
Mann=
ſchaft vorgenommen, die ſich ſehr bewährte und auch in den
leß=
ten Spielen beachtliche Reſultate erzielte, u. a. gegen Niederrad
17:1, Techniſche Hochſchule Darmſtadt 4:3 und gegen Jung=
Deutſchland 8:1. Die Frankfurter ſpielten zuletzt gegen Junge
Deutſchland 6:6. Hiermit ſtehen ſie zurzeit mit Jung=
Deutſch=
land, das noch ein Spiel gegen Niederrad, auszutragen hat, al
erſter Stelle. Es gilt für die beiden Darmſtädter Vereine, ſich
in ihrem Gau die Vormachtſtellung im Waſſerball nicht nehme‟
zu laſſen. Das trifft zu, wenn Rot=Weiß das Spiel gewinne,
was wir auch hoffen. Es wird daher den Anhängern des Waſſe‟
ballſports wieder ein intereſſantes Spiel bevorſtehen,
Dienstag, 29. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 88 — Seite 7
Beuiſche Amaleur=Boxmeiſterfchaficn.
Vor ausverkauftem Hauſe brachte der vorletzte Tag bei den
Zwiſchenrundenkämpfen um die Deutſchen Amateur=
Boxmeiſter=
ſchaften wieder recht intereſſanten Sport. Es ſtellte ſich heraus,
daß bei vielen Paarungen die Kämpfer mit gleich guten
Lei=
ſtungen aufwarteten. Infolge dieſes Umſtandes war das
Publikum mit zwei Entſcheidungen des Schiedsrichter nicht
zu=
frieden und es kam zu Tumultſzenen, doch wurde die
Ver=
anſtaltung weitergeführt. Im Kampf der Mittelgewichte trat
Rennen=Köln nicht an, da er ſich im Vorkampf gegen Butzke=
Königsberg eine Augenverletzung zugezogen hatte, ſo daß
Hornemann=Berlin kampflos in die Endrunde kommt. Auch
der Schwergewichtler Haymann=München trat gegen Ramek=
Berlin nicht in die Schranken, wodurch der Berliner kamplos in
die Entſcheidung gelangt. Die Ergebniſſe der
Zwiſchenrunden=
kämpfe: Fliegengew.: Ausböck=München ſchlägt Beck=
Düſſel=
vorf knapp nach Punkte
Leichtgew. Meſeberg=Magdeburg ſchl. Häußer=Mannheim
. P.: Held=München verliert gegen Donner=Berlin u. P.
Bantamgew.: Moehl=Berlin ſchl. Pfeiffer=Stuttgart n. P.
Weltergew.: Nietſchke=Treptow ſchl. H. Käſtner=Erfurt n. P.;
Campe=Berlin ſchl. Kugler=München n. P. Mittelgew.:
Bernlöhr=Suttgart ſchl. Lang=München n. P.
Halbſchwer=
rew: Schiller=München ſchl. Pietſch=Leipzig n. P.;
Berger=
euisburg ſchl. Berger=Dortmund n. P. Schwergew:
Vooſen=
öln ſchl. Wabnik=Dresden n. P.
Die Paarungen für die Endrunde.
Fliegengew.: Ausböck=München gegen Staſch=Dortmund.
Federgew.: Schleinkofer=München gegen O. Käſtner=Erfurt.
Leichtgew.: Donner=Berlin gegen Meſeberg=Magdeburg.
Bantamgew.: Moehl=Berlin gegen Sparnagel=Barmen.
Weltergew.: Campe=Berlin gegen Mietſchke=Treptow.
Mit=
telgew.: Hornemann=Berlin gegen Bernlöhr=Stuttgart.
Halb=
ſchwergew.: Schiller=München gegen Berger=Duisburg.
Schwergew.: Ramek=Berlin gegen Vooſen=Köln.
Bormeiſterſchaften des 2.A.5.5.
Gleichzeitig mit dem Deutſchen Reichsverband brachte der
Deutſche Athletik=Sportverband von 1891 an den Oſterfeiertagen
eine Amateurboxmeiſterſchaften für 1932 in Eſſen zur
Durch=
führung. In den Endkämpfen konnten ſich nur Rieder im
Fliegengewicht, Oerder im Leichtgewicht und Stachowiak im
Mittelgewicht, wie im Vorjahr, erfolgreich durchſetzen und ihre
Titel verteidigen. Mit Ausnahme des Schwergewichtstreffens,
vo Kolberg=Dortmund in der zweiten Runde durch techniſchen
). o. Sieger wurde, gingen die übrigen Kämpfe ſämtlich über
die Runden.
Die neuen Meiſter vom Fliegengewicht aufwärts ſind:
ſieder=Freiburg, Tröblinger=Schifferſtadt, Beich=Oberhauſen,
derder=Köln, Balzer=Dortmund, Stachowiak=Oberhauſen, Glaſer=
Oberndorf und Kolberg=Dortmund.
Deutſcher Athletik=Sportverband 1891.
Bericht aus dem 2. Kreis: Im erſten Bezirk der Kreisliga
lämpfte Hammerſtein in Waldböckelheim und konnte als 14:4=
Sieger den Kampfort verlaſſen.
In Pfaffen=Schwabenheim war Kirn zu Gaſt. Hier konnte
Pfaffen=Schwabenheim durch einen 13:6=Sieg ſeine diesjährigen
Kämpfe gut abſchließen, die ihm nur durch Nichtachten der
Sport=
keſetze Verluſtpunkte brachten, die die Mannſchaft von einem
keſſeren Tabellenplatz verdrängten. Das nächſte Jahr ſieht die
Mannſchaft bei weiterem Training wohl an einer beſſeren Stelle.
Kreisliga 3. Bezirk: Der Stichkampf Waſſerlos-Hösbach
:12 hatte eine beſondere Note für ſich, indem Waſſerlos jeden
ſoortlichen Anſtand vermiſſen ließ, was jedoch an anderer Stelle
Eine Erledigung findet.
Aukomobilkurnier „Rundumeindenfels”
vranſtaltet vom D. T. C., Ortsgruppe Darmſtadt, 26.—28. März 1932.
Seiner ſchnellen Entwicklung in den letzten vier Jahren hat
der Deutſche Tournig=Club, Ortsgruppe Darmſtadt, auch dadurch
ſechnung getragen, daß er als diesjährige Frühjahrsveranſtaltung
in Automobilturnier ausgeſchrieben hat. Es iſt ihm trotz der
be=
hnnten Wirtſchaftslage gelungen, durch vorbildliche Organiſation
ine beachtliche Anzahl Fahrzeuge an Start und Ziel zu bringen.
die Veranſtalter können mit dem Erfolg ſehr wohl zufrieden ſein,
b daß dieſes Automobilturnier nicht das eltzte in Lindenfels ſein
dird
Wer den Odenwald kennt, weiß, daß Lindenfels die
Bezeich=
ſung „die Perle des Odenwaldes” mit Recht trägt! Wenn gerade
deſe Stadt als Sammelpunkt ausgeſucht wurde, ſo geſchah es ſicher
us dem Gefühl heraus, das Schönſte, was der Odenwald bietet,
tigen zu können. Der Teilnehmer konnte erfreulicherweiſe
feſt=
ſellen, daß Lindenfels mit ſeinen Wäldern, Bergen und Tälern
r Sportleitung ungeahnte Möglichkeiten gibt, durch Jahre
hin=
dirch den Turnierteilnehmern neue und ſchwierige Aufgaben zu
ſellen. Wenn dazu noch die tatkräftige und verſtändnisvolle
Mit=
gbeit der Stadtverwaltung, des Verkehrsvereins
ud der Einwohnerſchaft von Lindenfels gekommen
ſt, konnte der Erfolg nicht ausbleiben. Der Beweis wurde durch
gite ſportliche Leiſtungen erbracht.
Schon den ganzen Samstag über herrſchte eine große
Span=
ung ob, und wann die Zielfahrer, 48= und 24=Stundenfahrer aller
hlaſſen, wohl ankommen würden. Zwiſchen 5 und 6 Uhr
nachmit=
ngs ſollten die Teilnehmer der bewerteten Ziel= und 24=
Stunden=
ihrt ankommen. Die Kirchturmuhr hatte gerade gemütlich die
hachmittagsſtunde verkündet, als ein B.M.W. mit Herrn Ernſt
Frieger am Steuer unter großem Jubel der Zuſchauer durchs Ziel
ichte. In kurzen Abſtänden folgten die anderen Fahrer und
park=
in ihre treuen Fahrzeuge elegant hinter dem Zielbande. Eine
hachtliche Leiſtung zeigte wieder einmal Frau Zelder auf Fiat,
de 10 Minuten vor Torſchluß als einzige Dame faſt 400 Klm
Aftlinie zurückgelegt hatte. Verſpätet um 10 Minuten traf noch
herr Eſſenheimer=Heilbronn ein, der unterwegs aufgehalten
wrde, und zwar durch — Waldbrand.
Der ereignisreichſte Tag der ganzen Veranſtaltung war wohl
dr Sonntag, an dem das intereſſante „Rund um
Linden=
fils” und die Geſchicklichkeitsprüfung abgehalten wurden. Die
Fihrer ſollten eine ihnen unbekannte, heikle Strecke in einer
Drchſchnittszeit befahren, die ihnen erſt kurz vor dem Start
ge=
unnt wurde. Die gut markierte Strecke führte bergan, bergab,
un kurze Kehren, über gute, ſchlechte, enge und breite Straßen
zun Gumpener Kreuz und von dort in einer forcierten Fahrt die
furvenreiche Straße hinauf nach Lindenfels.
Ohne Uebertreibung kann geſagt werden, daß alle Fahrer
drchweg fabelhafte Leiſtungen an den Tag legten, die ſelbſt die
wwöhnte Sportleitung in keiner Weiſe erwartet hatte.
Ein weiterer Beweis dafür war der Sport, der während der
Gſchicklichkeitsprüfung gezeigt wurde. Die größten und
ſawerſten Wagen wurden auf dem ausgeſprochen engen Schulhof
i beſtechender Manier gemeiſtert. Aber auch der Lacher kam voll
ud ganz auf ſeine Koſten.
Während des Feſtabends begrüßte der 1. Vorſitzende der
Itsgruppe Darmſtadt, Herr Endres, die Anweſenden aufs herz=
Uhſte, ganz beſonders Herrn Bürgermeiſter Schnellbacher und die
hnoratioren von Lindenfels. Die Fahrer konnten kaum die
Preis=
mteilung erwarten, da die Sportleitung abſolut dicht gehalten
late und keinerlei Reſultate durchgedrungen waren.
Bevor die einzelnen Ergebniſſe genannt werden, ſei noch
ge=
ſot, daß die geſamte ſportliche Veranſtaltung unter der bewähr=
* Leitung des Herrn Zelder ſo großen Anklang gefunden hatte,
daß die Straßen von Lindenfels vollgepfropft mit parkenden Autos
aus allen deutſchen Gauen waren.
Ergebniſſe:
1. Bewertete Zielfahrt. a) Mittel=Klaſſe: Otto Averſano=
Plauen (Opel) 419 Klm.; b) Große Klaſſe: Karl Götz=Fürth i. B.
(Chrysler) 174 Klm.
2. 24=Stundenfahrt. a) Kleine Klaſſe: Ernſt Prieger=
Darm=
ſtadt (B.M. W.) 691 Klm.; b) MittelKlaſſe: Auguſt Weigold=
Mann=
heim (Opel) 666 Klm.; ) Große Klaſſe: Paul Raab=München
(Röhr) 736 Klm. — Damenpreis: Frau M. Zelder=Darmſtadt
(Fiat) 362 Klm.
3. Prüfungsfahrt „Rund um Lindenfels”. 1. Preis: Hans
Müller=Neuſtadt (Bugatti) 1 Strafpunkt; 2. Preis: Ernſt Prieger=
Darmſtadt (B.M.W.) 2 Strafpunkte; 3. Preis: Otto Bode=
Darm=
ſtadt (Fiat) 3 Strafpunkte; 4. Preis: Peter Prieger=Darmſtadt
(Wanderer) 3 Strafpunkte. — Klaſſe der Doppelgeſtarteten: 1.
Preis: Karl Merkt=Darmſtadt (Wanderer) 0 Strafpunkte.
Damenpreis: Frau M. Zelder=Darmſtadt (Fiat) 2 Strafpunkte.
Motorräder; Karl Henkelmann=Darmſtadt (Ardie) 2 Strafpunkte.
4. Geſchicklichkeitsprüfung. Klaſſe I. Wagen bis 1,25 Meter
Spurweite. 1. Preis: Graf Stolberg=Schönberg, Schönberg (Fiat)
127 Punkte: 2. Preis: Otto Bode=Darmſtadt (Fiat) 134 Punkte;
3. Preis: Auguſt Weigold=Mannheim (Opel) 195 Punkte; 4. Preis:
Ernſt Prieger=Darmſtadt (B.M.W.) 230 Punkte. — Klaſſe II.
Wagen bis 1,35 Meter Spurweite. 1. Preis: Otto Aſſenheimer=
Heilbronn (Mercedes=Benz) 138 Punkte; 2. Preis: Benno Arndt=
Wiesbaden (Wanderer) 265 Punkte; 3. Preis: Werner Merkt=
Darmſtadt (Adler) 290 Punkte; 4. Preis: Franz Langheinz=
Darm=
ſtadt (Dixi) 299 Punkte. — Klaſſe III. Wagen über 1,35
Spur=
weite. 1. Preis; Karl Götz=Fürth i. B. (Chrysler) 185 Punkte;
2. Preis: Hans Danderski=Mannheim (Chrysler) 267 Punekte:
3. Preis: Paul Raab=München (Röhr) 276 Punkte; 4. Preis: Erich
Neſtle=Heilbronn (Horch) 288 Punkte. — Damenpreis: Frau
Ma=
tineand=Wiesbaden (Naſh) 310 Punkte. — Motorräder: Karl
Henkelmann=Darmſtadt (Ardie) 169 Punkte. — Den
Ortsgruppen=
preis gewann Heilbronn mit 38 Punkten.
Rugby.
SC. Frankfurt 1880—Oxford Greyhounds (Sa.) 10:32. SC.
Frankfurt 1880—Oxford Greyhounds (Mo.) 8:33. RG.
Heidel=
berg—Univerſität Cambridge (So.) 10:8. Auswahl=Fünfzehn
Neckarkreis—Cambridge (Mo.) 8:10.
Pferdeſpork.
Tell gewinnk den Karlshorſter Oſterpreis.
Der Karlshorſter Oſterpreis, das traditionelle Hauptrennen
des Eröffnungstages auf Deutſchlands ſchönſter Hindernisbahn,
Karlshorſt, hatte trotz des kühlen Wetters am Montag große
Zuſchauermengen herausgelockt. Mannestreue, die Siegerin der
beiden letzten Jahre, hatte wieder einmal einen ſchlechten Tag.
Nachdem ſie ſchon in der Aufgaloppkurve porbeigelaufen war,
drückte ſie ſich ſpäter im Rennen bereits am erſten Sprung. Nach
wechſelvollem Verlauf bog Frundsberg als Erſter in die Gerade,
wo jedoch der Favorit Tell ſchnell zu ihm aufrückte und auf der
Flachen dann überlegen mit vier Längen gewann. Frundsberg
behauptete nach Kampf noch den zweiten Platz vor Borgia, Meute
und Aquilon III, der am Tribünengraben einen ſchweren Rumpler
gemacht hatte. Den größten Anteil an dem Erfolg Tells hat
zweifellos ſein Reiter Unterholzner, der den Fünfjährigen zur
rechten Zeit in die Entſcheidung warf.
Glückauf=Hürdenrennen. Verkaufsrennen. 2300 Mk., 2800 Meter.
1. Frau Maunes Flavia (Müſchen). 2. Tauperle. 3. Lortzing.
Mannestreue=Jagdrennen. Herrenreiten. 2000 Mk., 3000 Meter.
1. v. Sternfeldts Kern (v.d. Gröben). 2. Regan. 3. La Margna.
Toto: 207 (!). Platz: 45, 17, 10—½. Ferner: Melia, Delphin.
Maibach.
Labrador=Jagdrennen. 3000 Mk., 3000 Meter. 1. Graf
Wuthe=
naus Oceanus (Ahr). 2. Cyklop. 3. Tana.
Oſter=Preis. Jagdrennen. Ehrenpreis und 5000 Mk., 3400 Meter.
1. A. v. Borkes Tell (Unterholzner), 2. Frundsberg. 3.
Bor=
gia. Toto: 42. Platz: 14, 19, 14. 4—½. Ferner:
Mannes=
treue, Meute, Madonna d’Arezzo, Aquilon III, Coeur d’Almee.
Turmalin=Hürdenrennen. 2300 Mk., 2800 Meter. 1. Frhr. von
Sternfeldts Spala (Schwikowſki). 2. Garde. 3. Ledum. Toto:
248 (1). Platz: 50, 15. 1½—2. Ferner; Irrwiſch,
Winter=
märchen, Boruſſia.
Bandola=Jagdrennen. Herrenreiten. 2000 Mk., 3600 Meter: 1. C.
Schapers Trumpfkönig (Lt. v. Blottnitz). 2. Kermak. 3. Hol
Gulden.
Orakel. Für Dreijährige. 2300 Mk., 1200 Meter. 1. Frau E.
Dixons Gashenne (Staroſta), 2. Lycomedes. 3. Henriette.
Für das Endſpiel um den ſchottiſchen Fußball=Pokal
qualifi=
zierten ſich Glasgow Rangers und Kilmarnock.
Die Waſſerball=Nationalmannſchaft ſiegte in Nürnberg über
eine ſüddeutſche Mannſchaft 8:0 und gegen Bayern mit 9:5.
Die Waſſerball=Nationalmannſchaft ſchlug in Stuttgart eine
ſüddeutſche Auswahlmannſchaft mit 16:5 Treffern.
Einen neuen Weltrekord ſtellte der kaliforniſche Student
Eaſt=
man bei einem Meeting der Stanford=Univerſität im 440=
Yards=
laufen mit 44.6 Sekunden auf.
Der Deutſche Handballmeiſter, Pol.=SV. Berlin, wurde in
Aachen von Alemannia mit 13:5 Treffern geſchlagen, ſiegte
da=
gegen gegen TV. Krefeld=Oppum 12:6 (4:3).
Bei den Deutſchen Tiſch=Tennis=Meiſterſchaften ſiegten im
Herren=Einzel Madjaroglou=Dresden, und bei den Damen Frl.
Krebsbach=Berlin. Die Mannſchaftsmeiſterſchaft holte ſich Dresden.
Frl. Horn=Wiesbaden gewann beim Tennis=Turnier in Santa
Margherita das Damen=Einzel, ſowie mit Frau Springer das
Damen=Doppel und mit Dr. Buß auch noch das Gemiſchte Doppel.
Hilde Krahwinkel ſiegte bei den Däniſchen Hallen=
Tennis=
meiſterſchaften im Endſpiel über Frl. Peitz 6:3, 6:2, dagegen wurde
Dr. Prenn im Endſpiel des Herren=Einzel von dem Dänen Ulrich
3:6, 6:3, 4:6, 4:6 bezwungen.
Die däniſchen Hallentennismeiſterſchaften wurden am
Oſter=
montag mit den Schlußrunden der noch ausſtehenden
Wett=
bewerbe beendet. Im Herren=Einzel ſchlug Ulrich (
Däne=
mark) den Deutſchen Prenn 6:3 3:6 6:4 6:4. Bei den Damen
beſiegte Frl. Krahwinkel ihre Landsmännin Frl. Peitz 6:3 6:2.
Den dritten Titel holten ſich Frl. Krahwinkel/Sperling im
Gemiſchten Doppel durch einen 6:3 6:1=Sieg über Frl.
Peitz/Prenn.
Der Deutſche Ruder=Verband beſchloß in Dresden, an den
Olympiſchen Spielen im Doppelzweier, Vierer mit und ohne
Steuermann und im Achter teilzunehmen.
Max Schmeling reiſt am 31. März wieder nach New York, um
ſich drüben rechtzeitig auf ſeinen Weltmeiſterſchaftskampf gegen
Jack Sharkey vorzubereiten.
Bob van Klaveren verteidigte in Brüſſel ſeinen Titel als
Europameiſter im Leichtgewichtsboxen durch ein Unentſchieden
gegen den Belgier Francis Sybille erfolgreich.
Das Straßenrennen Paris—Roubaix wurde von dem Belgier
Ghyſſels vor ſeinem Landsmann Ronſſe und dem Deutſchen
Sie=
ronſki gewonnen.
Auf der Berliner Olympiabahn war in den Oſterrennen
Sa=
wall vor Krewer, Möller, Bréau und Gilgen der beſte
Dauer=
fahrer.
Das Straßenrennen Berlin-Leipzig wurde von Stach=Berlin
vor Niemann=Berlin gewonnen.
Einen neuen Weltrekord ſtellte Ismayr=München mit 213
Pfund im beidarmigen Drücken der Halbſchwergewichtsklaſſe auf.
Frühjahrs=Waldlauf im Main=Rhein=Gau 9.T.
Der erſte der diesjährigen Wettkämpfe im Gauverbande iſt
der Gauwaldlauf, deſſen Austragung urſprünglich auf den 13. März
angeſetzt, aber nun jetzt am 3. April zur Durchführung gelangt.
Zum Austragungsort iſt Eberſtadt beſtimmt, und wird ſich der
Lauf wieder in dem alten Rahmen halten, nur mit der Ausnahme,
daß die Gaufachleitung eine Umſtellung in der Klaſſeneinteilung
vornahm. Wie der Lauf des Main=Rhein=Gaues, bedürfen
ſämt=
liche Gauwaldläufe der 23 Gaue des Mittelrheiniſchen
Turnkrei=
ſes, die teils ſchon ausgetragen, teils am 3. April zur
Durchfüh=
rung gelangen, allgemeiner Beachtung, zumal ſie die Vorproben
zum bevorſtehenden Kreiswaldlauf in Neu=Iſenburg am 10. April
ſein werden. Alle Gaue werden die Spreu vom Weizen ſondern,
und es muß ſich zeigen, wer als Gaubeſter im Einzellauf bei dem
Kreiswaldlauf antreten kann, ebenſo muß die beſte Mannſchaft
er=
mittelt werden, welche die Gaufarben zu vertreten hat. Im Main=
Rhein=Gau wird der Lauf in der Jugendklaſſe (Klaſſe C) in zwei
Altersſtufen (früher eine Stufe) durchgeführt. In der B=Klaſſe
kommt die ſeitherige Bezeichnung Anfängerſtufe in Wegfall, ſie
wird als Unterſtufe bezeichnet, während man die Mittelſtufe mit
in dieſe Klaſſe aufgenommen hat. In der A=Klaſſe hat man Ober=
und Sonderſtufe, letztere neu geſchaffen, vereinigt. Für die
Jugend=
klaſſe beträgt die Laufſtrecke 2675, die Unter= und Mittelſtufe 5250
und die Ober= und Sonderſtufe 7125 Meter.
Obwohl die Meldeliſte noch nicht zum Abſchluß gebracht, iſt
die Geſamtteilnehmerzahl gegen das Vorjahr jetzt ſchon etwas
ge=
ſtiegen. Bis jetzt verzeichnet die Jugendklaſſe 36 Einzelläufer und
6 Mannſchaften zu je 4 Läufer. Vorausſichtlich dürfte die
Turn=
gemeinde Darmſtadt im Einzellauf in Luley, gleichwie in den
bei=
den Vorjahren, den Sieger ſtellen, doch auch in der Reihe anderer
Vereine dürften neue Kräfte ihm den Sieg ſtreitig machen. Was
vom Einzellauf geſagt iſt, gilt auch vom Mannſchaftslauf, und die
Tgmde. Darmſtadt wird ſich immerhin anſtrengen müſſen, ihre
ſeitherige Vorrangſtellung zu behaupten. Die B=Klaſſe iſt durch die
Neueinſtellung beſſer beſetzt, und zwar ſind bis jetzt 35 Teilnehmer
für die Unterſtufe und 16 für die Mittelſtufe eingetragen. Der
Ausgang im Einzellauf ſteht völlig offen. Für den
Mannſchafts=
lauf haben gleiche Ausſichten Tgd. 46 Darmſtadt und Tgd.
Weiter=
ſtadt unter 8 Bewerbern, aus deren Reihe aber Griesheim und
Turngeſ. Darmſtadt nicht unterſchätzt werden dürfen. Hat die A=
Klaſſe die vorjährige Teilnehmerzahl noch nicht erreicht, ſo
ver=
einigt ſie doch die Elite in ſich. Streb=Neu=Iſenburg und Loos=
Jugenheim ſollten in der Oberſtufe ſich einen erbitterten Kampf
um den Sieg liefern, während in der Sonderklaſſe der
Titelver=
teidiger „Gaubeſter” und „Kreismeiſter” Hch. Fornoff (Tgſ. 1875
Darmſtadt) ungeſchlagen aus dem Kampfe hervorgehen dürfte.
Durch Abwanderung iſt die Tgeſ. Darmſtadt nicht in der Lage,
ihren vorjährigen Mannſchaftsſieg zu wiederholen, und verurteilt,
ihre Titel durch Nichtbeteiligung abzutreten. Soweit der Tipp,
der allerdings auf genaues Zutreffen keinen Anſpruch erhebt, da
Ueberraſchungen, auch zu anderen Ergebniſſen führen können.
die Hockey=Turniere.
Die ausländiſchen Gäſte in Mannheim ohne Sieg.
Das internationale Jubiläums=Hockeyturnier in Maunheim
wurde am Oſtermontag abgeſchloſſen. Reading=London ſtand
diesmal dem SC. Frankfurt 1880 gegenüber und blieb auch
hier ohne Sieg. Die Frankfurter gewannen 3:0. Mit dem TC.
Lyon ſtellte ſich eine zweite ausländiſche Mannſchaft vor, die
aber ebenfalls keinen beſonderen Eindruck hinterließ. Sie
unter=
lag Weiß=Blau Aſchaffenburg mit 1:8.
Kreuznach.
Der Regen am Montag hatte die Plätze in Kreuzuach
teil=
weiſe ſehr ſtark aufgeweicht. Dennoch kam aber das komplette
Spielprogramm zum Austrag. Erwähnenswert und überraſchend
iſt der Sieg von Old Boys Baſel über Köln=Mülheim, das ſich
am Vortage gegen München 1860 zu ſehr verausgabt hatte.
München 1860 und Mainz 1817 trennten ſich unentſchieden, ein
Achtungserfolg für die Mainzer.
Hockey=Privatſpiele: Sa.: Höchſter HC.—Tennisclub Lyon 3:0.
So.: Eintracht Frankfurt—VfB. Koburg 2:4. SC. 1880
Frank=
furt Reſ.—CT. Lyon 4:2. Mo.: FSV. Frankf.—VfB. Koburg
5:0. THC. Hanau—TFC. Hanau 2:2. THC. Wiesbaden—
TV. Fechenheim 2:3.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 29. März.
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
17.00: Konzert des Funkorcheſters. Soliſtin: Anita Sievert (Sopran).
Anſchl. Alte Tanzmuſik.
18.40: Landgerichtsdirektor Leibfried: Das Verlöbnis hat auch eine
rechtliche Seite.
19.05: Reg.=Rat Schwäbſch: Der Ausſtattungsſchutz.
19.45: Kannſt du Goethe leſen? Verſuch zur Bildung einer
Arbeits=
gemeinſchaft zwiſchen Funk und Hörer von Dr. Nothardt.
19.55: Sonderdienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.10: Ein Ball im Kurſaal Cannſtatt anno 1890. Verbindende
Ballgeſpräche von C. Elwenſpoek.
21.15: A. M. Frey lieſt aus eigenen Werken.
21.45: Klavierkonzert. Geſpielt von Karol Szreter.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.40: Tanz= u. Unterhaltungsmuſik des Tanzenſembles der
Stutt=
garter Philharmoniker.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 29. März.
15.00: Kinderſtunde: Iriſche Volksmärchen.
15.45: Frauenſtunde: Künſtleriſche Handarbeiten.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Brandt: Hundert Jahre Streichholz.
18.00: Prof. Dr. Aufhauſer: Die Ausbreitung des Chriſtentums in
der Welt.
18.30: Prof. Dr. Mersmann: Muſik in der Einheit der Künſte.
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.20: Dr. Hagemann: Goethe als Theaterleiter.
20.00: Zwei luſtige Stunden. Conférence: H. Krüger.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.20: Unterhaltungsmuſik der Kapellen Michael Schugalté u. Adolf
Ginsburg.
Anſchl. Hamburg: Spätkonzert des kl. Norag=Orcheſters.
Das Druckfallgebiet über dem Atlantik ſchreitet oſtwärts vor
und greift mit ſeinem Einfluß auf dem Feſtland weiter durch,
Zwiſchen Tag und Nacht gleichen ſich die Temperaturen mehr aus.
und nachts iſt es froſtfrei. Das Tief forgt für weiteren Vorſchub
zunächſt noch milder ozeaniſcher Luft, ſo daß die Temperaturen
vorerſt anſteigen. Mit dem Drehen der Winde nach Weſten gelangt
ſpäter wieder kühlere Luft zum Vordringen, welche ſich auch bei
uns wieder auswirken wird. Dabei bleibt der
Witterungscharak=
ter wechſelhaft und mehrfach treten Niederſchläge auf.
Ausſichten für Dienstag, den 29. März: Mehr wechſelnd wolkig,
dabei kurz aufheiternd, zunächſt noch milder, zeitweiſe
Nie=
derſchläge.
Ausſichten für Mittwoch, 30. März: Wechſelnd wolkig mit
Aufhei=
terung, im ganzen wieder etwas kühler und mehr
ſchauer=
artige Niederſchläge.
Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veraniworilich für Politik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuilſeton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſplegel in Btid und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Wiliy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantle der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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Seite 8 — Nr. 88
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienskag, 29. März 1932
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Regie: Josef v. Sternberg.
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eine Frau, die ihrem Vaterland als
Spionin dient, durch ihre
Klug-
heit und Geschicklichkeit einen
Verräter entlarvt und sich dann
für einen feindlichen Spion opfert.
Im tönenden Beiprogramm:
Die neueste
Emelka-Tonwoche
Beginn: 3.45, 6.00 und 8 20 Uhr.
Hente und folgende Tage
Ein Senaations-Tonfilm voll
aufregender Kämpfe
Ban
Frox
Mann
über
Bord
Begie: Rowland V. Lee.
Die Rivalität zweier Männer um
eine Frau ist das Thema dieses
sensationellen und
spannungs-
reichen Werkes: Der Höhepunkt
des Films ist der Zusammenstoß
zweier Schiffe auf hoher See.
Neueinträge in das Handelsregiſter
Abteilung 4: 1) Am 23. März 1932
Firma: Müller & Sohn, Hirſe= und
Haferſchälmühlen. Offene
Handelsgeſell=
ſchaft. — Sitz: Ober=Ramſtadt. —
Ge=
ſellſchafter: Jakob Müller der Zweite,
Mühlenbeſitzer in Ober=Ramſtadt,
Friedrich Jakob Müller, Kaufmann in
Ober=Ramſtadt. — Die Geſellſchaft hat
am 1. Januar 1932 begonnen. — 2)
Firma: Heſſiſche Rundfunkvermittlung
Hegt & Co., Kommanditgeſellſchaft. —
Sitz: Darmſtadt. — Geſellſchafter: Otto
Hegt. Elektro=Ingenieur in Darmſtadt.
— Prokura: Ferdinand Sander,
Kauf=
mann in Auerbach (Heſſen), Theodor
Lang, Bau=Ingenieur in Darmſtadt,
ſind zu Geſamtprokuriſten beſtellt
der=
art, daß jeder von ihnen in
Gemein=
ſchaft mit einem anderen
Zeichnungs=
berechtigten zur Vertretung der
Geſell=
ſchaft befugt iſt. — Die Geſellſchaft hat
am 31. Oktober 1931 begonnen. Es ſind
ſechs Komanditiſten vorhanden.
Einträge in Abteilung B: Am 13.
März 1932 hinſichtlich der Firma:
Ma=
ſchinenfabrik Eberſtadt vorm. Ferdinand
Heim, Geſellſchaft mit beſchränkter
Haf=
tung, Eberſtadt a. d. B.: Durch Beſchluß
der Geſellſchafterverſammlung vom 8.
März 1932 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt.
Hans Pohnert, Bücherreviſor in
Offen=
bach am Main, iſt zum Liquidator
be=
ſtellt. — Am 19. März 1932 hinſichtlich
der Firma: Heſſiſche Handwerker=
300
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Zentral=Genoſſenſchaft, gemeinnützige
Aktiengeſellſchaft, Darmſtadt: Durch Be=
Vorher:
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Alice Treff — Panl Hörbiger — lda Wüst — Otto
Wernicke, Grigori Chmara u. v. a.
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rechn. ſchlüſſelfert.?
Ang. u. A. 23 Gſch.
Radio-Geräte
u. Lautſprecher
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Ein Bankprokurist, Peter Vob, plündert eine Bank
aus und verschwindet mit dem Raub. Eine wilde
Jagd durch alle Erdteile setzt ein. Peter Voß, der
Hillionendieb muß um jeden Preis gefangen werden.
Trotzdem eine Armee Detektive die Erdkngel
ab-
sucht, ist Voß nicht zu finden. Im weiteren
Ver-
lauf der geheimnisvollen Geschehnisse wird der
Zuschauer bis zum Schlusse in atemloser
Spannung gehalten.
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Im tönenden Beiprogramm:
Die neueste Ufa-Tonwoche.
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Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr. (V.4768
Ein Verbrechen
ſchluß der Generalverſammlung vom
17. Februar 1932 iſt die Firma geändert
in: „Heſſiſche Handwerker=
Zentralgenoſ=
ſenſchaft, Landesgewerbebank,
gemein=
nützige Aktiengeſellſchaft”. — Durch den
gleichen Beſchluß ſind in der
Beſtim=
mung des Geſellſchaftsvertrags den
Ge=
genſtand des Unternehmens betreffend
die Worte: „die Beſchaffung von
Hand=
werksbetriebsmitteln, wie Rohſtoffen,
Kleinmotoren, Arbeitsmaſchinen und
dergl.” geſtrichen und dafür eingeſetzt
worden die Worte: „der Betrieb des
Bankgeſchäfts . — Die genannte
Gene=
ralverſammlung hat beſchloſſen, das
Grundkapital von nom. 500 000
Reichs=
mark auf den Betrag von nom. 250 000
Reichsmark herabzuſetzen. — Durch
Be=
ſchluß der vorerwähnten
Generalver=
ſammlung iſt der Geſellſchaftsvertrag
geändert. — Am 21. März 1932
hinſicht=
lich der Firma: Heſſiſche Stuhl=Fabrik
Riel & Felſing Aktiengeſellſchaft,
Eber=
ſtadt a. d. B.: Oskar Riel, Kaufmann
in Frankenthal, iſt als Vorſtand
aus=
geſchieden.
(4812
Darmſtadt, den 24. März 1932.
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(4827
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Termin: Mittwoch, den 25. Mai 1932, vormittags 9½ Uhr,
im Sitzungsſaal des Neuen Gerichtsgebäudes in
Darm=
ſtadt, Erdgeſchoß, Zimmer Nr. 118.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 6, Bd. 20. Bl. 974:
Flur 29 Nr. 69, Grasgarten auf der Ziegelhütte,
145 qm. Schätzung: 300.— RM.
Flur 29 Nr. 70, Teich daſelbſt, 160 qm. Schätzung:
400.— RM.
Flur 29 Nr. 71. Hofreite Kranichſteinerſtraße Nr. 67,
daſelbſt 1726 qm. Schätzung: 11 300.— RM.
Eigentümer: Eheleute Steinmetz Wilhelm Arnold und
Eliſabeth geb. Müller, und Eheleute Steinmetz Peter
Arnold und Margarethe geb. Nicklas zu je einem
Viertel.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 9. März 1932.
ſichten
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ſtark die
bſterreie
erwartet
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Heſſiſches Amtsgericht.
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II. Qual. H.=Sohl. u. Fleck 3.—, 9.=Gohl.u. Fleck 2.-
AIll. Qual. H.=Gohl. u. Fleck 2,72 D.=Gohl.n. Fleck 770
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Vervielkältigungen
Ahschriften
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3 Wilhelminenstr. 8
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als 1. Hypoth. auf
ſchuldenfr. Anweſen
v. Selbſtgeb. geſucht.
(7fache Sicherheit.)
Angeb. unter A. 14
a. d. Geſchſt. (4665b
2500 Mark
als erſte Hypothek
abzugeben.
Anfrag. unt. A. 94
die Geſchſt.
Termin: Mittwoch, den 6. April 1932, vormittags 10 Uhr,
im Sitzungsſaal des Neuen Gerichtsgebäudes in
Darmſtadt (Saal 118).
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 3, Bd. 17, Bl. 789:
Flur 3 Nr. 716, Grasgarten, Liebigſtraße, 63 qm
Schätzung: 600.— RM.
Flur 3. Nr. 717, Hofreite Nr. 75 daſelbſt, 186 qm.
Schätzung: 19 000.— RM.
Flur 3. Nr. 7172 ,o, Grasgarte
(Vorgarten) daſelbſt,
44 qm. Schätzung: 400.— R
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft
in Freiburg im Breisgau.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
22540
Prassel zieht um
Zwangsverſkeigerung.
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nerei Barban
Dieburgerſtr. 105.
ermin: Mittwoch, den 25. Mai 1932, vormittags 9½ Uhr,
im Sitzungsſaal des Neuen Gerichtsgebäudes in
Darm=
ſtadt, Erdgeſchoß, Zimmer Nr. 118.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 1, Bd. 7, Bl. 338:
Flur 1 Nr. 1324, Hofreite Nr. 27 Kiesſtraße, 1347 qm.
Schätzung: 34 500.— RM.
Flur 1 Nr. 1325, Grasgarten daſelbſt, 69 qm.
Schätzung: 500.— RM.
Eigentümer: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft in
Freiburg i. B.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 8. März 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Kße
rund
Zwangsverfkeigerung.
Termin: Mittwoch, den 25. Mai 1932. vormittags 9 Uhr, im
Sitzungsſaal Zimmer 118 des Neuen Gerichtsgebaudes
in Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 4, Bd. 1. Bl. 26:
Flur 4 Nr. 636, Hofreite Nr. 18 Neckarſtraße, 649 qm,
Schätzung: 72 000.— RM.
Eigentümer: Kaufmann Berthold Beißinger zu drei Viertel
und deſſen Ehefrau Fanny geb. Roſengart zu einem
Viertel, beide in Darmſtadt.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1931.
(4811a
Heſſiſches Amtsgericht I.
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Telefon 71 Schulstr. 70.
Termin: Dienstag, den 12. April 1932, nachmittags ½4 Uhr,
im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen
Gerichts=
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 6, Bd. 4, Bl. 189
(eingetragener Eigentümer: Chr. Fey):
Flur 29 Nr. 25, Acker in den Rödern, 2303 qm
Schätzung: 3500.— RM.
Blatt 190 (eingetragener Eigentümer: Hch. Fey):
Flur 29 Nr. 26. Acker in den Rödern, 2304 qm.
Schätzung: 3500.— RM.
Eigentümer: Chriſtoph Fey und Heinrich Fey.
Die Zwangsverſteigerung erfolgt
zwecks Aufhebung der Gemeinſchaft.
Darmſtadt, den 4. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
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El.=Motor, Gleich
tr., ½ PS., 110 V.,
geſ. Raſt,
Darm=
ſtadt 2. Land.
Trautheim=Kolon.
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1 Glastüre.
ca. 125 br., 257 h.,
zu kauf. geſ. Ang.
unter V. W. 740
a. d. Geſchſt. (4819
Termin: Dienstag, den 12. April 1932, nachmittags 344
Uhk=
im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen Gerichls”
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 5, Bd. 31. Bl. 2041
Flur 6. Nr. 258½, Hofreite, Sandbergſtraß”,
1554 qm. Schätzung: 24 000.— RM., inſoweit Alleine
eigentum der Schuldnerin.
Flur 6. Nr. 2587,o, Einfahrt (Hofreitegrund)
Sandbergſtraße 81 qm. Schätzung: 1000.— RM., Ie
ſoweit zur Hälfte Miteigentum der Schuldnerin.
Eigentümer: Textilwerk Darmſtadt Helmenſtein & Herlue=
G m. b. H., bzw. dieſer Geſellſchaft zu ½ und de=
Wäſchereibeſitzers Ludwig Hering II. deſſen Eheika‟
Eliſabeth geb. Gemündt, Wäſchereibeſitzer Wilhelſe
Hering; deſſen Ehefrau Eliſabeth geb. Hechler zu 1e.
(2610g
Darmſtadt, den 6. November 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.