Einzelnammter 10. Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 75
Dienstag, den 15. März 1932.
195. Jahrgang
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zelie 3.00 Reichsmari. Alle Preiſe in Reichemark
(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpfiſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jieder
Rabatt weg. Bankionto Deuſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
zune fiu
Die Bilanz des 13. März.
Kkarker Mißerfolg der Radikalen. — Trok hemmungsloſer nakionalſozialiſtiſcher Propaganda kein
über=
wälligendes Bekennknis für Adolf Hitler. — Hindenburg, der künftige Reichspräſidenk.
Am 10. April
den leßken Mann an die Wahlurne!
Von einer Seite, die im allgemeinen auch über die
Auffaſ=
ung in den Regierungskreiſen unterrichtet iſt, geht auf Anfrage
emn Wolffſchen Telegraphenbüro zur Beurteilung der geſtrigen
Richspräſidentenwahl nachſtehende Darſtellung zu: Der geſtrige
ag war ein voller Erfolg der Kandidatur Hindenburgs. Daß
hließlich rund 160 000 Stimmen an der abſoluten Mehrheit
ge=
ilt haben und dadurch ein zweiter Wahlgang notwendig wird,
gewiß zu bedauern. Dieſe Zahl von 160 000 Stimmen iſt aber
Hegenüber den in Betracht kommenden rieſigen Millionenſtimmen
erſchwindend klein. Da nun ein zweiter Wahlgang
not=
endig wird, muß viele wertvolle Arbeit
noch=
ſals getan werden, und ohne Zweifel wird auch allein die
aſache der Notwendigkeit eines zweiten Wahlganges, für die
utſche Wirtſchaftslage und auch für die deutſche Außenpolitik
e gewiſſe lähmende Wirkung ausüben. Dieſen Feſtſtellungen
iunn ſich kein nüchterner Beobachter verſchließen, und
das deutſche Volk wird in der Lage ſein, im zweiten Wahl=
Eampf den Urhebern dieſer noch kurze Zeit fortbeſtehenden
Unſicherheit, den radikalen Flügeln, die gebührende
Ant=
wort zu erteilen. Mit dieſen notwendigen Einſchränkungen
hat der geſtrige Tag ohne jeden Zweifel das Ergebnis
ge=
bracht, das man nach ruhiger Ueberlegung von ihm
erwar=
ten konnte. Ein Zweifel, daß der künftige Reichspräſident
abermals von Hindenburg heißen wird, iſt nicht mehr
mög=
lich, wenn auch noch ſo ſehr von radikaler Seite verſucht
werden ſollte, die geſtrigen Wahlzahlen zu vernebeln. Die
Entſcheidung für den 10. April iſt bereits geſtern gefallen.
4Wendet man ſich den gegneriſchen Kandidaten zu, ſo iſt trotz
ſen Stimmenzuwachſes feſtzuſtellen, daß Hitler das Rennen um
Reichspräſidentſchaft abſolut verloren hat. Wenn auch willige
ſdern in den nächſten Tagen den unleugbaren Stimmenzuwachs
enüber früheren politiſchen Wahlen ſtark betonen werden, ſo
demgegenüber feſtzuſtellen, daß angeſichts der hemmungsloſen
ſopaganda und der weiteren Zuſpitzung der Weltwirtſchaftskriſe
dieſem Stimmenzuwachs kein Menſch in Deutſchland gezweifelt
ſte.
Was aber nicht eintrat, iſt, daß das deutſche Volk unter
Vorantritt Adolf Hitlers nun zum Aufbruch angetreten ſei,
und die überwältigende Mehrheit des deutſchen Volkes
da=
uach „fiebere”, Adolf Hitler geſtern zum Reichspräſidenten
zu küren. Nichts von dem iſt eingetreten!
Die Hugenbergſche Kandidatur Düſterberg hat genau ſo
ab=
thnitten, wie nüchterne Rechner ihr dies vorhergeſagt haben.
4t 2½ Millionen Stimmen iſt ſie zur politiſchen
Bedeutungs=
gkeit verurteilt. Es iſt weder von irgend welchem Intereſſe,
½ Herr Hugenberg für den zweiten Wahlgang vor hat, noch
yd vermutlich irgend jemand an amtlicher oder nichtamtlicher
lle das Bedürfnis empfinden, ſich mit ihm vor dem zweiten
Ahlgang in Erörterungen über ſeine Wünſche und Meinungen
c nur irgendwie einzulaſſen.
Einen ſtarken Mißerfolg haben ohne Zweifel ſchließlich noch
Kommuniſten davongetragen. Selbſt eine nicht peſſimiſtiſche
hlvorausſchätzung gab ihnen wenigſtens 6 Millionen Stimmen.
ſie es nicht einmal auf 5 Millionen gebracht haben, iſt ein
beuliches Zeichen. Wenn man von der lächerlichen Kandidatur
Liter und den zerſplitterten Stimmen abſieht, iſt
zuſammenfaſ=
ſic nochmals hervorzuheben, daß
das Ziel des geſtrigen Wahltages abſolut erreicht iſt. Hier
hilft kein Drehen und Deuten. Das bedeutet natürlich nicht,
daß man in der Propagandaarbeit in den nächſten Wochen
rgendwie erlahmen dürfe, im Gegenteil wird es wieder
er=
orderlich ſein, den letzten Mann am 10. April an die
Wahl=
urne heranzubringen.
Ein Schlußwort möge der deutſchen Wirtſchaft gelten. Die bis
zweiten Wahlgang bedauerlicherweiſe noch verſtreichenden
Wochen dürfen unter keinen Umſtänden zu zunehmender
Kargie führen. Soweit Anſätze zu konjunktureller Wiederbe=
Ang der deutſchen Wirtſchaft vorhanden ſind, müſſen ſie auch
ieſen Wochen gepflegt werden. Jeder möge ſich klar ſein, daß
* vier Oſterwochen tatſächlich kein Unſicherheitsmoment in ſich
en; denn daß der künftige Reichspräſident wieder von
Hin=
urg heißt, ſteht nach den geſtrigen Zahlen ſchon heute feſt.
Kundgebung der Hindenburg=Ausſchüſſe.
Lie Hauptgeſchäftsſtelle der Hindenburg=Ausſchüſſe erläßt
Ande Kundgebung:
„Das Wahlergebnis hat die Erwartungen der
Hindenburg=
chüſſe voll gerechtfertigt. Die Sammlung auf nationaler und
Bparteilicher Grundlage zur Durchſetzung der Kandidatur des
Fspräſidenten von Hindenburg iſt vom Volke verſtanden und
Aligt worden. Ueber die Parteien hinaus, welche die Wahl=
Ile für den Namen Hindenburg ausgaben, haben viele
Mil=
en durch ihre Stimmen dem Willen Ausdruck gegeben, an der
De des Reiches keinen Parteimann, ſondern den bewährten
Mer in guten und böſen Tagen zu ſehen
die Gegner der Kandidatur Hindenburgs ſind auf allen
Iten geſchlagen. Herr Adolf Hitler hat trotz Aufbietung aller
Iſte einer ſtraff organiſierten Partei das von ihm ſelbſt
abge=
e Ziel nicht erreicht und iſt um faſt 7,5 Millionen hinter den
Föindenburg abgegebenen Stimmen zurückgeblieben.
Die Kandidatur Düſterberg hat ſich, wie vorauszuſehen war,
Eine ausſichtsloſe Zählkandidatur erwieſen. Die taktiſche Abſicht,
un entſcheidenden Faktor in der zweiten Wahl zu machen, iſt
Meitert.
Beide Kandidaten der ehemaligen Harzburger Front haben
faſt fünf Millionen Stimmen weniger erhalten als Hindenburg.
Der Sieg des Reichspräſidenten von Hindenburg im zweiten
Wahlgang iſt ſicher. Der geſunde politiſche Sinn des deutſchen
Volkes hat ſich trotz allem bewährt.
Bedauerlich bleibt, daß die politiſche Zerſplitterung einen
zweiten Wahlgang notwendig macht, daß das deutſche Volk auf
weitere vier Wochen den Lähmungen und Störungen eines
Wahl=
kampfes ausgeſetzt wird, daß wichtige außenpolitiſche und
wirt=
ſchaftliche Aufgaben, die im Vordergrund ſtehen ſollten,
zurück=
treten müſſen. Die Verantwortung trifft diejenigen, die ſich dem
Ruf zur nationalen Sammlung verſagten.
Der Herr Reichspräſident iſt, wie nicht anders erwartet
wer=
den durfte, entſchloſſen, ſeine Kandidatur im zweiten Wahlgang
zum Endſieg zu führen.
Die Hindenburg=Ausſchüſſe werden deshalb auf der alten
über=
parteilichen Grundlage ihre Arbeiten fortſetzen. Sie danken für
die verſtändnisvolle Unterſtützung, die ſie bisher dabei gefunden
haben und fordern auf, den zweiten Wahlgang mit derſelben
Energie, mit derſelben Sachlichkeit und mit demſelben Ziele zu
führen.”
Reichspröſidenk von Hindenburg
ſtellt ſich auch für den zweiten Wahlgang.
Berlin, 14. März.
Reichspräſident von Hindenburg hat, wie wir erfahren, auf
eine Anfrage der Vereinigten Hindenburgausſchüſſe heute
vor=
mittag erklärt, daß er ſich ſelbſtverſtändlich auch für den zweiten
Wahlgang zur Verfügung ſtellen wird.
Der Reichspräſident hat bis geſtern abend um 11 Uhr laufend
die Berichte über die einzelnen Ergebniſſe der Wahl angehört
und ſich dann zur Ruhe begeben. Heute früh um 6.30 Uhr wurde
dem Reichspräſidenten das endgültige Ergebnis mitgeteilt, über
das er ſich ſehr befriedigt äußerte.
Hiller gegen Hindenburg.
München, 14. März.
Wie wir erfahren hat Adolf Hitler erklären laſſen, daß er
auch im zweiten Wahlgang kandidieren wird.
Adolf Hitler erläßt gleichzeitig einen Aufruf, in dem es u. a.
heißt: Die erſte Wahlſchlacht iſt geſchlagen. Wir ſind heute zur
unbeſtritten weitaus ſtärkſten Partei Deutſchlands emporgeſtiegen.
Was uns in dieſem Wahlkampf noch nicht reſtlos gelungen iſt,
muß im kommenden vollendet werden. Der Angriff gegen die
Zentrums= und Marxiſtenfront muß nun ſofort in der ſchärfſten
Form erneut aufgenommen werden. Ich fordere Euch auf,
augenblicklich den Kampf für die zweite Wahl zu eröffnen. Es
darf heute keine Rückſicht geben. Es muß uns möglich ſein, die
fehlenden Millionen aus der gegneriſchen Front herauszureißen,
um den Sieg an unſere Fahne zu heften. Der erſte Wahlkampf
iſt beendet, der zweite hat mit dem heutigen Tag begonnen. Ich
werde auch ihn mit meiner Perſon führen.
„Fanakiſch”.
Adolf Hitler wendet ſich in einem weiteren Aufruf an die
S. A., S.S. N. S. K.K. und die Hitler=Jugend, in dem es u. a.
heißt, der Kampf müſſe ſofort aufs neue beginnen. Mit dem
14. März ſetze das Ningen um den entſcheidenden zweiten
Wahl=
gang ein. Wenn alle Parteigenoſſen fanatiſch ihre Pflicht
er=
füllen, würde auch dieſe Aufgabe gelöſt werden. Die Propaganda
ſei jetzt in höchſter Iutenſität vier Wochen lang fortzuführen.
Am 10. April müſſe, koſte es, was es wolle, dieſes Ziel erreicht
ſein. Der Dank liege nur im endgültigen Sieg.
Wahlguokienk für die preußiſchen Wahlen 50 000.
Das Preußiſche Staatsminiſterium hat beſchloſſen, den
Wahl=
quotienten für die preußiſchen Wahlen auf 50 000 feſtzuſetzen. Der
Wahlquotient war früher 40 000 und wurde durch die preußiſche
Sparverordnung auf 60 000 erhöht. Es iſt nunmehr eine
Ver=
ordnung der Staatsregierung zu erwarten, durch die die
preu=
ßiſche Sparverordnung abgeändert wird. Bei den kommenden
Preußenwahlen wird alſo auf 50 000 Stimmen ein Abgeordneter
entfallen. Der neue Preußiſche Landtag, für den man 350
Abge=
ordnete erwartete, wird danach vorausſichtlich zwiſchen 400 und
450 Abgeordneten zählen
Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landkags.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags befaßte ſich am
Montag mit Anträgen der kommuniſtiſchen Oppoſition auf
Ver=
beſſerung der Wohnungsverhältniſſe in Mainz.
Die Anträge wurden abgelehnt bzw. für erledigt erklärt, da die
Regierung darlegte, daß die Stadt Mainz auf Grund der
be=
ſtehenden Verträge beſorgt ſei, daß allen Wohnungsinhabern, die
durch die Niederreißung bzw. Räumung der Kaſernen ihre
Woh=
nungen räumen müſſen, eine Erſatzwohnung zur Verfügung
ge=
ſtellt wird, zumal gerade in Mainz nach der Räumung kein
Woh=
nungsmangel beſteht.
Der nationalſozialiſtiſche Antrag, die Richtlinien über
ſoziale Mietunterſtützung vom 5. November 1931
auf=
zuheben und die Richtlinien vom 12. April 1929 wieder in Kraft
zu ſetzen, wurde der Regierung als Material überwieſen.
Der Ausſchuß ſetzt ſeine Beratungen am Dienstag fort. 1
*
Zinshilfe durch Diskonkſenkung.
Nach langem Zögern hat ſich die Reichsbank endlich
ent=
ſchloſſen, den Diskontſatz von 7 auf 6 Prozent herabzuſetzen.
Damit iſt wieder der Stand des Zinsniveaus erreicht worden,
das vor der im Sommer vergangenen Jahres eingetretenen
ſchweren Kredit= und Bankenkriſe beſtanden hatte. Als die erſten
Kriſenzeichen erfolgten, wurde im Juni vorigen Jahres eine
Heraufſetzung des damals geltenden Diskontſatzes von 5 auf
7 Prozent vorgenommen. Da ſich die Kriſe dann auf dem
ge=
ſamten Zahlungsverkehr und die Großbanken ausdehnte, erfolgte
im Juli eine Heraufſetzung des Diskontſatzes auf 10 Prozent
und Anfang Auguſt ſogar auf 15 Prozent, ein ungewöhnlich
hoher Satz, der allerdings nur kurze Zeit Geltung hatte. Mitte
Auguſt konnte der Diskontſatz wieder auf 10 Prozent
herunter=
geſetzt und ſchließlich ab September auf den immerhin
vernünf=
tigen Satz von 8 Prozent gebracht werden. Dieſe Entwicklung
der Diskontſätze mit ihrem ſprunghaften Charakter zeigt, in
welcher Weiſe die Reichsbank als zentrales Kreditinſtitut und
als Hüterin der Währung der Kredit= und Zahlungskriſe des
vergangenen Jahres zu begegnen ſuchte. Die
Zinsſenkungs=
aktion, die dann zum Ende des vergangenen Jahres von der
Regierung durchgeführt wurde, um einen weiteren Abbau der
Kreditkoſten zu erreichen, und ſchließlich in der
Zwangszins=
konverſion und dem Abſchluß eines Zinsabkommens der Banken
über den Bankenkommiſſar ausmündete, veranlaßte die
Reichs=
bank, ihren Diskontſatz allerdings nur um 1 Prozent auf 7
Pro=
zent im Dezember zu ermäßigen. Maßgebend für dieſen Schritt
war in erſter Linie das Beſtreben, die Wirkungen der
Not=
verordnung auf das Zinsniveau durch die Ermäßigung der
offiziellen Bankrate noch zu unterſtreichen. Sicherlich war aber
damit nicht die in der Dezember=Notverordnung beabſichtigte
Geſtaltung des Zinsniveaus in genügendem Maße berückſichtigt.
Dies iſt erſt jetzt mit der ſoeben erfolgten Diskontherabſetzung
von 7 auf 6 Prozent geſchehen, indem nunmehr die Reichsbank
mit ihrem offiziellen Satz ſich dem erſtrebten Zinsniveau
ein=
ordnet.
Die Reichsbank hat drei volle Monate gezögert, den von der
Wirtſchaft immer heftiger geäußerten Wünſchen auf
Diskont=
ſenkung nachzukommen. Noch kürzlich ſorderte der Verband
ſächſiſcher Induſtrieller eine Ermäßigung um wenigſtens
2 Prozent. Von der Wirtſchaft wird bei dieſer Forderung
geltend gemacht, daß bei der durch Stillhalteabkommen und
Deviſenzwangswirtſchaft in weitem Maße durchgeführten
Autar=
kie des deutſchen Geld= und Kapitalmarktes ungünſtige
Aus=
wirkungen einer Diskontſenkung auf die deviſenpolitiſche Lage
der Reichsbank kaum zu erwarten ſeien. Die Lücken, die die
ſtrengen Deviſenbeſtimmungen für den Kapitalverkehr mit dem
Ausland noch laſſen, werden auch durch einen hohen Diskont
nicht verſtopft. Man hält alſo die Diskonthöhe für die
valuta=
politiſche Lage der Reichsbank in Wirtſchaftskreiſen und auch in
Bankkreiſen nicht für ausſchlaggebend. Dieſe Argumentation
entbehrt ſicherlich nicht der Berechtigung, wenn auch die
Reichs=
bank in ihrem offiziellen Communiqué zu der vorgenommenen
Diskontſenkung wiederum auf die „weiter wenig befriedigende‟
Deviſenlage hinweiſt, die es verbietet, eine künſtliche
Verſchlech=
terung der deutſchen Deviſenbilanz durch eine unzeitgemäße
Diskontpolitik eintreten zu laſſen. Es muß demnach die Frage
geſtellt werden, ob die Reichsbank den Diskont ermäßigen konnte.
Betrachtet man die Bewegung der Inlandskonten der
Reichs=
bank in ihren Ausweiſen ſeit Beginn des Jahres, ſo zeigt
ſich ein weitgehender Entlaſtungsprozeß, und die Möglichkeit
einer Diskontſenkung war von dieſer Seite geſehen bereits ſeit
längerer Zeit gegeben. Dabei war die Entlaſtung nicht nur
eine ſaiſonmäßige, ſondern ſie iſt auch auf den inländiſchen
Konten eingetreten, die als Ausfluß der Kriſe des vergangenen
Jahres neu entſtanden ſind. Es handelt ſich um die aus den
Stützungsmaßnahmen der Reichsbank herrührenden
Wechſel=
engagements gewiſſermaßen zwangsweiſer und darum nicht
un=
gefährlicher Art, die Rediskontierungen der bei der Akzept= und
Garantiebank eingereichten hohen Wechſelbeträge darſtellen. Das
Wechſelobligo dieſer für reine Stützungszwecke gegründeten Bank,
bei der inzwiſchen ein ſie ihres beſonderen Zweckes entkleidender
Umbau erfolgt iſt, lag zeitweiſe höher als 1½ Milliarden RM.
und iſt heute um ungefähr 40 Prozent zurückgegangen, nicht
zu=
letzt aus dem Grunde, weil die Großbanken erhebliche
Ver=
pflichtungen eindecken und auch die Sparkaſſen infolge
zunehmen=
den Ueberwiegens der Einzahlungen über die Auszahlungen
große Wechſelbeträge einlöſen konnten. Wenn die Reichsbank
in ihrer Diskontbegründung auf die Wiederkehr geordneterer
Kreditverhältniſſe hinweiſt, ſo hat ſie wohl dieſe Tatſache in
erſter Linie im Auge gehabt, weil aus der günſtigen Geſtaltung
der Einzahlungen bei den Banken und Sparkaſſen das wachſende
Vertrauen des Publikums in den Kreditapparat hervorgeht.
Man kann nur hoffen, daß auch der Rückfluß gehamſterter Noten,
der vorerſt nur in geringem Umfange eingeſetzt hat, ſtärker
zu=
nimmt; die Wirtſchaft braucht dieſe Liquiditätsreſerve, die von
großer Bedeutung iſt, wird doch der Betrag gehamſterter
Geld=
zeichen in Deutſchland auf nicht weniger als 1 bis 1½ Milliarden
RM. geſchätzt. Die Entlaſtung der Reichsbank iſt jedenfalls ſo
ſtark geweſen, daß ſie vom Standpunkt der Inlandskonten den
Diskont ohne weiteres ermäßigen konnte.
Was nun die deviſenpolitiſchen Bedenken anbelaugt, die
ſchließlich von der Reichsbank, wenn auch nicht aufgegeben, ſo
doch beiſeite geſchoben worden ſind, ſo iſt feſtzuſtellen, daß in
der heutigen Zeit ſtark abgeriegelter Geldmärkte das Zinsgefälle
allein nicht mehr die ausſchlaggebende Rolle für die
Deviſen=
bilanz ſpielt. Auch ein noch ſo hoher Diskontſatz wird bei
der gegenwärtigen Lage der internationalen Geld= und
Kapital=
märkte mit ihrer mangelhaften Kommunikation weder die
Be=
reitſchaft des Auslandes, der deutſchen Wirtſchaft Kredite zur
Verfügung zu ſtellen, ſteigern, noch den ausländiſchen
Kredit=
geber veranlaſſen, ſeine Kredite ſtehen zu laſſen.
Ausſchlag=
gebend iſt heute allein das Riſiko, das wegen der überall
be=
ſtehenden Unſicherheit der politiſchen und wirtſchaftlichen
Ent=
wicklung die Kapitaliſten aller Länder ihre Kredite hat
zurück=
ziehen laſſen. Durch Deviſenbewirtſchaſtung und durch den
Stillhaltevertrag iſt weiteren Abzügen ein Riegel vorgeſchoben,
damit ſind aber auch die Verbindungen der Diskontfunktion mit
den internationalen Kreditmärkten weitgehend abgeſchnitten.
Inſofern beſitzt demnach heute die Reichsbank eine größere
Bewegungsfreiheit in ihrer Diskontpolitik, die ſie mehr nach
rein innerwirtſchaftlichen Erforderniſſen betreiben kann. Wenn
die Reichsbank trotzdem den an ſich berechtigten Wünſchen auf
Seite 2 — Nr. 75
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dieustag, 15. März 1932
eine allgemeine Zinsverbilligung nicht ſofort gefolgt iſt, ſo liegt
dies daran, daß mit jeder Diskontherabſetzung die Spanne
zwiſchen den Sätzen des deutſchen Geldmarktes und den
Zins=
ſätzen, die für die ſogenannten Stillhaltekredite gezahlt werden
müſſen, ſich vergrößert. Die Zinsſätze für die Stillhaltekredite
liegen immer noch recht erheblich über den inländiſchen,
ob=
wohl in Ziffer 11 des deutſchen Kreditabkommens 1932, des ab
1. März auf ein Jahr laufenden neuen Stillhalteabkommens, es
als wünſchenswert bezeichnet wird, daß die Berechnung von
Pro=
viſionen und Zinſen ſich in vernünftigen, den Umſtänden
an=
gemeſſenen Grenzen hält. Der Anreiz des deutſchen
Stillhalte=
ſchuldners, Valutakredite zurückzuzahlen und ſie gegebenenfalls
n Reichsmarkkredite umzuwandeln, muß natürlich wachſen, wenn
die Reichbank ihren Kredit durch eine Diskontherabſetzung
ver=
billigt, womit eine Belaſtung des ohnehin ſo kleinen
Deviſen=
beſtandes der Reichsbank verbunden wäre. Die Reichshank hat
ſich ſchließlich über berechtigte Befürchtungen in dieſer Hinſicht
hinweggeſetzt, wohl in der Erkenntnis, daß mit den Mitteln der
Diskontpolitik heute die Schwierigkeiten der Deviſenlage allein
nicht bekämpft werden können. inzukommt, daß durch die in
London und New York vorgenommenen Diskontſenkungen auch
nach der Senkung des Reichsbankdiskonts wiederum die frühere
Spanne zwiſchen Stillhaltezinſen und Koſten für den
Reichs=
markkredit hergeſtellt iſt. Der Anreiz zur Umwandlung von
Valutakrediten mit ſeinen ungünſtigen Folgen für die
Deviſen=
bilanz würde ſich natürlich noch erheblich verringern, wenn die
amerikaniſchen und engliſchen Stillhaltegläubiger eine den
Dis=
kontſenkungen ihrer Notenbanken bzw. ihrer Landeszinsfüße
entſprechende Herabſetzung der von den deutſchen Schuldnern
verlangten Zinsſätze vornehmen würden. Der Deutſche
Still=
halteausſchuß hat denn auch an die ausländiſchen
Gläubiger=
ausſchüſſe ein Schreiben über die Notwendigkeit einer
Er=
mäßigung der Stillhaltezinsſätze gerichtet, das ſich einerſeits
auf den bereits erwähnten § 11 des deutſchen Kreditabkommens
1932, andererſeits auf die Tatſache ſtützt, daß die Ausländer trotz
der im Stillhalteabkommen ausgeſprochenen Empfehlung und
trotz der effektiv vorhandenen Möglichkeit ein Entgegenkommen
in der Zinsfrage nicht gezeigt haben. In dieſer Richtung muß
mit allem Nachdruck vorgegangen werden, zumal das
Stillhalte=
abkommen bei allgemeinen Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen
Schuldnern und Gläubigern die Handhabe bietet, dieſe vor
einem paritätiſch zuſammengeſetzten Schiedsgericht zu behandeln.
Die Reichsbank würde der deutſchen Wirtſchaft einen Dienſt
er=
weiſen, wenn ſie ſich weigerte, Deviſen zwecks Begleichung von
Zinsforderungen zur Verfügung zu ſtellen, die mit der prekären
Lage der deutſchen Wirtſchaft nicht in Einklang zu bringen ſind.
Die Reichsbank hat in ihrer Begründung zur Diskontſenkung
darauf hingewieſen, daß ſie der Wirtſchaft eine zinsmäßige
Er=
leichterung nicht glaubte vorenthalten zu können. Sicherlich
ſtellt die Zinsbelaſtung für die deutſche Wirtſchaft einen
maß=
geblichen Unkoſtenfaktor dar. Der Abbau des Diskonts bringt
ihr außer der pſychologiſchen Entlaſtung eine weſentliche
Er=
leichterung, da durch die Diskontermäßigung mehr als bisher
ein Abbau des ganzen deutſchen Zinsniveaus erreicht werden
kann. Gewiß muß, wie jede Diskontſenkung bei den heutigen
un=
gekkärten Verhältniſſen, auch dieſe Diskontſenkung als ein Verſuch
der Zinshilfe für die Wirtſchaft gewertet werden, es muß ſich
erſt herausſtellen, ob ihr in der Praxis die natürliche
Zins=
ſenkung folgt. Letztere hat aber vor allem Vertrauen zur
Vorausſetzung.
Die „Hanierung” der Donauſtagten.
Genf, 14. März.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Tardieu wird morgen
vor=
mittag wieder in Genf eintreffen. Offiziell wird erklärt, daß
Tardieu Frankreich in den Sitzungen des Hauptausſchuſſes der
politiſchen Kommiſſion der Abrüſtungskonferenz vertreten wird.
Man gkaubt aber allgemein, daß der Hauptzweck ſeines
neuer=
lichen Genfer Aufenthalts die Fortſetzung der Beſprechungen iſt,
die er hier vor einigen Wochen in der Frage der wirtſchaftlichen
Sanierung der Donauſtaaten abhielt. Auf franzöſiſcher Seite
ſtellt man ſich den weiteren Verlauf ſo vor, daß nach einem
vor=
herigen Einvernehmen der intereſſierten europäiſchen Großmächte
die Donauſtaaten eingeladen werden, ſich über einen Plan zu
verſtändigen, und daß erſt dann die Großmächte eingeladen
wer=
den, dazu Stellung zu nehmen.
Die Bedeutung der Saarwahlen.
Berlin, 14. März.
Das Ergebnis der Landratswahlen im Saargebiet iſt trotz
der überragenden Bedeutung der Präſidentſchaftswahlen im Reich
in allen politiſchen Kreiſen mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt
und mit lebhafter Befriedigung aufgenommen worden. Zeigt es
doch, daß die Saarbevölkerung geſchloſſen nur ſolchen Parteien
ihre Stimme gegeben hat, deren feſtes Programm die
Wieder=
vereinigung mit dem deutſchen Vaterland iſt. Bei dieſem
ein=
mütigen Bekenntnis zum Reich ergibt ſich die einzig mögliche
Löſung der Saarfrage von ſelbſt.
Der unſterbliche Goethe.
Aktuelles aus Goethes „Fauft”.
Ap. In Goethes „Fauſt” ſagt man „kommt alles vor” Wie
ehr die Dichtung im Wechſel der Zeiten und Völker aktuell
bleibt, möge nachſtehende Blütenleſe beweiſen.
Wird es nicht alle Tage ſchlimmer?
Gehorchen ſoll man mehr als immer
Uind zahlen mehr als je vorher.
Ein echter deutſcher Mann mag keinen Franzmann
lleiden.
Gewöhnlich glaubt der Menſch, wenn er nur Worte hört,
Es müſſe ſich dabei auch etwas denken laſſen.
Wer mag auf Nationen trauen!
Wir waren wahrlich auch nicht dumm,
Und taten oft, was wir nicht ſollten;
Doch jetzo kehrt ſich alles um und um.
Mir wollen alle Tage ſparen
UInd brauchen alle Tage mehr.
Auch auf Parteien, wie ſie heißen,
Iſt heutzutage kein Verlaß.
A8o fehlt es nicht in dieſer Welt?
Dem dies, dem das, hier aber fehlt das Geld.
Sie ſtreiten ſich, ſo heißt es, um Freiheitsrechte;
Genau beſehen, ſind es Knechte gegen Knechte.
Sind Britten hier? Sie reiſen ſonſt ſo viel
Schlachtfeldern nachzuſpüren.
Mit ſolchem Streit verliert man Zeit und Weile
Und führt doch nur geduldig Volk am Seile.
Bom Tage.
Der Reichspräſident empfing am Montag den Reichskanzler
Dr. Brüning zum Vortrag über politiſche Fragen.
Der engliſche Handelsminiſter Runciman kam am Montag auf
die Vorſtellungen des engliſchen Botſchafters bei der
Reichsregie=
rung wegen der deutſchen Kohleneinfuhrbeſchränkungen zu
ſpre=
chen. Er ſchlug vor, vor der Entſcheidung über weitere
Maßnah=
men die deutſche Antwort abzuwarten.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon kehrte am
Sonntag abend von Genf, über Paris kommend, nach London
zu=
rück. Gleich nach ſeiner Ankunft begab ſich, der Außenminiſter zu
Miniſterpräſident Maedonald, dem er in einer längeren
Unter=
redung über den Verlauf und das Ergebnis ſeiner Reiſe nach Genf
und Paris berichtete. — Dem Vernehmen nach ſteht die engliſche
Regierung in der Donaufrage auf dem Standpunkt, daß das
poli=
tiſche Moment möglichſt beſeitigt und lediglich die finanzielle und
wirtſchaftliche Seite des Problems berückſichtigt werden ſolle. Im
Vordergrund ſtehe die Frage der finanziellen Stützung der in
Betracht kommenden Länder.
Die engliſche Mittelmeerflotte beſtehend aus fünf
Panzer=
kreuzern mit dem Admiralsſchiff „Queen Elizabeth” an der Spitze
und etwa 50 weitere Einheiten, iſt unter dem Befehl des Admirals
Chatfield zu einem Beſuch im Hafen von Neapel eingetroffen.
Offenbar mit Rückſicht auf das Eintreffen Tardieus iſt der
Politiſche Ausſchuß der Abrüſtungskonferenz zum
Dienstagnach=
mittag einberufen worden. Auf der Tagesordnung ſteht der
An=
trag der polniſchen Regierung bezüglich moraliſcher Abrüſtung.
Man rechnet in Konferenzkreiſen bei der Ausſprache mit einer
größeren Rede Tardieus.
Der Verwaltungsrat der B. J.3. hat am Montag die
Maß=
nahmen beſtätigt und genehmigt, die der Präſident im
Einver=
ſtändnis mit den drei anderen beteiligten Banken zur Erneuerung
des Anteils der B. J.3. an dem der Reichsbank gewährten
Geſamt=
kredit von 90 Millionen Dollar bis zum 4. Juni d. J. getroffen
hat.
Der mandſchuriſche Ausſchuß des Völkerbundes traf am
Mon=
tag unter Führung von Lord Lytton in Schanghai ein.
Japan hat, wie offiziell bekannt gegeben wird, dem neuen
mandſchuriſchen Staat die Anerkennung noch nicht erteilt. Ueber
die Motipe dieſer Nichtanerkennung iſt bisher nichts bekannt
ge=
worden.
Bevorſtehende Auwendung
des Oberkarifes
gegenüher Kanada und Polen.
Berlin, 14. März.
Durch Verordnung wurde vor einigen Tagen der bisherige
deutſche Zolltarif durch einen Obertarif ergänzt, um die Waren
aus ſolchen Ländern, die keine Handelsverträge mit Deutſchland
haben und deutſche Waren differenzieren, bei der Einfuhr nach
Deutſchland ebenfalls höheren Zollſätzen zu unterwerfen. Solche
Länder ſind die Schweiz, Auſtralien, Kanada und Polen.
Die Anwendung des Obertaxifs auf die Schweiz kommt, da
ſeinerſeits autonom gewährte Meiſtbegünſtigung beſteht, nicht in
Betracht. Von der Anwendung des Obertarifs auf Auſtralien
wird zunächſt noch abgeſehen. Dagegen wird, wie wir hören, in
den nächſten Tagen eine Verordnung der Reichsregierung
ver=
öffentlicht werden, wodurch der Obertarif gegenüber Kanada und
Polen mit Wirkung vom 1. April ab in Kraft geſetzt werden wird.
Die Anwendung des Obertarifs gegenüber Kanada wird ſich
auf wenige Zollpoſitionen beſchränken und kann wieder
ſuspen=
diert werden, wenn es zu Handelsvertragsverhandlungen mit
Kanada kommt.
Der Warenaustauſch zwiſchen Deutſchland und Polen iſt ſeit
Jahren durch Einfuhrverbote und Kampfzölle beiderſeits erheblich
eingeſchränkt. Polen hat die deutſche Ausfuhr nach Polen faſt
völlig abgedroſſelt. Da man deutſcherſeits nur widerſtrebend
Polen auf dem Wege weiterer Verſchärfungen folgen wollte, haben
ſich die beiden Regierungen verſtändigt, durch Verhandlungen
eine Einſchränkuug der beiderſeitigen Abſperrungsmaßnahmen zu
verſuchen. Da dieſe Verhandlungen ſeit einer Woche in Warſchau
im Gange ſind, wird der Obertarif Polen gegenüber zunächſt nur
mit denjenigen Poſitionen in Kraft geſetzt, die ſchon bisher durch
Einfuhrperbote oder Kampfzölle gedeckt geweſen ſind. Die weitere
Anwendung des Ohertarifs hängt von dem weiteren Ergebnis
der ſchwehenden Verhandlungen ab.
Alles, was je geſchieht
Heutigen Tages
Trauriger Nachklang iſt’s
Herrlicher Ahnherrntage.
Träumt ihr den Friedenstag
Träume, wer träumen mag.
Schon wieder Krieg! Der Kluge hört’s nicht gern.
Die Menge ſchwankt in ungewiſſen Geiſt,
Dann ſtrömt ſie nach, wohin der Strom ſie reißt.
Sonſt waren’s Ritter, König, Kaiſer,
Jetzt ſind es nichts als leere Schneckenhäuſer.
UIns geht’s in allen Dingen ſchlecht!
Herkömmliche Gewohnheit, alles Recht,
Man kann auf gar nichts mehr vertrauen.
Ein Jeder hat für ſich zu tun
Die Goldespforten ſind verrammelt
Ein Jeder kratzt und ſcharrt und ſammelt
Und unſere Kaſſen bleiben leer.
Am das Kaſſeler Staatstheater.
Unter Leitung des Oberpräſidenten fand im Oberpräſidium
ine Sitzung über die Fortführung des Kaſſeler Theaters ſtatt.
In dieſer Sitzung wurde mitgeteilt, daß der Preußiſche Staat
bereit wäre, für den Reſt der jetzigen Spielzeit — 1. April bis
31. Juli — und für das anſchließende neue Theaterjahr, alſo
bis zum 31. Juli 1933, den Betrag von rund 1 Million RM.
zur Verfügung zu ſtellen. In dieſem Betrag iſt für die Zeit
vom 1. Auguſt des Jahres bis zum 31. Juli des nächſten Jahres
enthalten für die beamteten Perſonen des Theaters Wartegeld,
erner die Summe für die laufenden Verträge, die Unterhaltung
des Hauſes und Vergütungen aller Art.
Zur Weiterführung des Theaters über den 1. Auguſt des
Jahres hinaus ſoll eine Betriebsgemeinſchaft gegründet werden,
in die aber der Staat ablehnt einzutreten. Wie weit es möglich
iſt, Stadt und Bezirksverband zu veranlaſſen, eine ſolche Be=
Nach dem erſten Wahlgang.
Hindenburgs Wiederwahl im zweiten Wahlgang
ſo guk wie ſicher.
Die erſte Folge der Auszählung nach dem Wahlkampf iſt zw
nächſt eine allgemeine Erſchöpfung, die ſich wohl gleichmäßig b.e
allen Parteien ausdehnt und vorausſichtlich dazu führt, daß dri=
Vorbereitungen für den zweiten Wahlgang am 10. April erſt nang
Oſtern einſetzen. Es wäre deshalb kein Fehler, wenn von alles,
Parteien ein Oſterfriede vereinbart würde, der wenigſtens di
Karwoche von politiſchen Kämpfen möglichſt frei halten würde,
Daß es zu einem zweiten Wahlgang kommt, daran iſt jetzt
wo=
kein Zweifel mehr. Die noch ausſtehenden Einzelergebniſſe könng:
nichts daran ändern, daß Hindenburg etwa 160 000 Stimmen
der abſoluten Mehrheit fehlen, wenngleich ſchon der erſte
Wah=
gang für ihn einem Sieg gleichkommt. Die Prüfung der eis
zelnen Wahlzettel, die jetzt kreisweiſe eingeleitet wird, könn:
natürlich noch Verſchiebungen im einzelnen bringen. Aber uz
würde allen Erfahrungen widerſprechen, wenn die Unterſchiedo,
die ſich dabei herausſtellen, hoch genug wären, um dieſe fehlenn=
Stimmenzahl zu decken.
Durch einen politiſchen Vorſtoß verſuchen die Deutſchnati
nalen nunmehr, den zweiten Wahlgang zu verhindern. Heri
Hugenberg hat den Vorſchlag gemacht, daß die Reichsregierurm
ſich auf eine Neuwahl des Reichstages am 8. Mai feſtlegen ſollz,
und daß unter dieſer Vorausſetzung von einem zweiten
Wah=
gang abgeſehen werden könnte, indem der Reichstag durch veseAuhre
faſſungsänderndes Geſetz Herrn von Hindenburg auf Grund dri
erſten Wahlganges für gewählt erklärt.
Wir können uns nicht vorſtellen, daß dieſe Anregung as
fruchtbaren Boden fallen ſollte. Sie iſt vom deutſchnationale
Srandpunkt aus geſehen ein Verlegenheitsausweg, um die deutſc
nationale Führung aus der Sackgaſſe zu befreien, in die ſie ſi
mit der Kandidatur Düſterbergs verrannt hat. Niemand demt
daran — weder die Hindenburgfront noch die Nationalſozialiſter
— ſich um die deutſchnationalen Stimmen zu bewerben. Her
Hitler hat ſchon im Laufe der vergangenen Nacht einen Aufr.f
erlaſſen, in dem er über die Düſterberg=Stimmen einfach verfü 4
und ſeine Kandidatur wieder proklamiert. Auch Herr von
Hi-
denburg hat ſich wieder zur Verfügung geſtellt, und hat ſchon
voi=
her jeden Gedanken an irgendwelche Bedingungen rundweg
a=
gelehnt. Die Hoffnung der Deutſchnationalen, ihre Stimmenza
in Verbindung mit denen der Nationalſozialiſten nach dem erſtan
Wahlgang das Kabinett Brüning zum Rücktritt zwingen —u
können, um dadurch die Möglichkeit zum Uebergang auf Hinde
burg zu finden, iſt trügeriſch geweſen. Wenn ſie alſo ihre Zäh=
kandidatur Düſterberg nicht aufrecht erhalten wollen, müſſen
H=
den Abſprung ſuchen, den ſie durch ihren Vorſchlag zu vermeidar
ſuchten. Sie überſehen aber dabei, daß ſie jetzt ja ſchließlich da.
amen
116
ung
Mie
Sftürzen
r Traum
ſelbe verlangen, was ſie noch vor acht Wochen abgelehnt habe,
Damals war die Möglichkeit gegeben, den Reichspräſidenten ver
Hindenburg auf parlamentariſchem Wege wiederzuwählen und d
politiſche Entſcheidung durch die preußiſchen Wahlen zu ſuchen. D
Deutſchnationalen haben das verhindert. Jetzt gibt es für ſiſt
kaum eine Möglichkeit mehr, die Kugel in ihrem Lauf
aufzu=
halten. Wir werden einen zweiten Wahlgang durchexerzieren, urn
die Frage der Neuorientierung im Reich bleibt vorläufig in da
Luft hängen.
Hindenburg aber hat moraliſch und tatſächlich einen entſche:
denden Sieg davongetragen. Denn der nächſte Mitbewerber um
die Präſidentenwürde, Adolf, Hitler, bleibt mit weniger al
11,5 Millionen Stimmen um mehr als 7 Millionen
Stimme=
hinter ihm zurück, faſt genau ſoviel wie Thälmann mit nicht gac.
5 und Düſterberg mit etwas über 2,5 Millionen Stimmen zzu
ſammen davongetragen haben. Dieſer Erfolg iſt angeſichts de
ungeheuren Wahlpropaganda, die mit Hilfe eines bis in d7
kleinſten Dörfer hinein durchorganiſierten Parteiapparates
va=
den Nationalſozialiſten entfaltet wurde, beſonders beachtlic
Zu
Hindenburg hat die Zahl ſeiner Wähler gegenüber dem einzige"
Votum, das für ſeine Perſon in Vergleich gezogen werden kana,
gegenüber ſeiner Wahl von 1925, um mehr als 4 Millionen S.
ſteigern vermocht — ein Beweis, daß ſeine Kandidatur ein
wahre Volkskandidatur geweſen, und nicht auf beſtimmte Parteie=;
beſchränkt geblieben iſt, daß vielmehr zu ſeinen alten Wählerw,
die ihm in großer Zahl treu geblieben ſind, Millionen neue
hir=
zugetreten ſind. Der Ausgang des zweiten Wahlganges iſt des
halb keinen Augenblick zweifelhaft, und es iſt bedauerlich, da
trotz der ſtarken Wahlbeteiligung nicht im erſten Gang die
ohn=
hin völlig eindeutige Entſcheidung auch in rechtlich gültiger Forn
zu Ende geführt werden konnte.
triebsgemeinſchaft allein zu gründen, hängt davon ab, welds,
Garautieſumme dieſe beiden Körperſchaften übernehmen ſollen
In der Sitzung war man einmütig der Auffaſſung, daß verſuck
werden müßte, bei den weiteren Verhandlungen in Berlin z
rreichen, daß der Staat dem neuen Unternehmen nicht nur da
Beträge des Wartegeldes, ſondern die Summe der vollen BS
ſoldung der Beamten zur Verfügung ſtellt, wie das auch de-
Hauptausſchuß des preußiſchen Landtages am 16. Februar anz
Antrag des Abgeordneten Haas beſchloſſen hat. Es ſoll ind
Berlin aber auh darüber verhandelt werden, ob der Stag
bereit iſt, ſich an der Deckung eines durch die ſchlechte Wirl=”
ſchaftslage verurſachten weiteren Fehlbetrages zu beteiligen.
Zurzeit weilen Beamte aus dem Kultusminiſterium, dens
Finanzminiſterium und der Verwaltung der Staatstheater hiell
um durch eingehende Beſprechungen mit der Jutendantur ung
der Verwaltung der Stadt und des Bezirksverbandes 9e
ſinanziellen Unterlagen für die Uebernahme der Betriebsführuns
durch die zu bildende Betriebsgemeinſchaft reſtlas zu klären.
* Maunheimer Araufführung.
Das Mannheimer Nationaltheater hat ein Schauſpiel
Studio gegründet. Es will damit dem künſtleriſchen Nacn
wuchs Gelegenheit geben, ſeine Kräfte an Werken unbekannte=
Autoren zu erproben. Als erſte Uraufführung bot das Studt.
das dreiaktige Stück „Beweis für Kleber” von der Al-
Lyrikerin bekanntgewordenen pfälziſchen Dichterin Marl”
Saalfeld.
Das Problem: Ein junger Menſch wurde wegen
Totſchlag=
verdachtes verhaftet, vor Gericht aber mangels Beweiſe ſFe—
geſprochen. In die Familie zurückgekehrt wird er von ihr ge
ächtet. Das macht ihn ſchließlich zu dem, was er vorher nie
war: zum Mörder, indem er ſeinen Onkel, einen Staatsanwaln
mit einer Revolverkugel niederſtreckt. Eine intereſſante pihche.
logiſche Novelle hätte daraus vielleicht von Marta Saalfeld ene
ſtehen können. Ihre „Tragikomödie” indes entbehrt nicht nn
jeglichen dramatiſchen Gerüſtes, ſie iſt derart mit Banalitalen
und Kindiſchkeiten angefüllt, ſo daß ein grotesker Schwank
Ve=
der Aufführung in Erſcheinung trat, der die Lachmuskel de
Hörer heftig anregte. An einem untauglichen Objekt hatte ſone
Kurt Lieck ſeine erſte Inſzenierungsprobe ablegen müſſeis
Immerhin konnte er die Begabungen von Fritz Walter un
Marie Motz, die Träger der Hauptrollen, in eindrucksvolle*
Rampenlicht ſtellen. Herzlicher Beifall eines erſtaunlich gu”
beſetzten Hauſes zeichnet die erſte Aufführung des Mannheime.
Studio aus, von dem man nur hoffen möchte, daß es ſich II8
die Zukunft diskutablere Stücke erwählt. Dr. Konrc Och
Dienstag, 15. März 1932
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Der Nakionalſozialismus
im Spiegel der Hindenburgwahl.
Höhepunkk erreichk. — Rückgang in Heſſen
und in der Stadk Braunſchweig.
Unter der Ueberſchrift „Der Endſieg iſt geſichert”
ſchreibt die „Kölniſche Zeitung”: Der Stimmenvorſprung
dindenburgs hat alle Erwartungen übertroffen.
Die Nationalſozialiſten haben zwar gegenüber der
Reichs=
trgswahl vom 14. September 1930 durchweg ihre Stellung
ver=
heſſern können, ſie haben jedoch im Reichsdurchſchnitt nicht ſo viel
stimmen erreicht, wie man nach der Landtagswahl in Heſſen
vom 15. November 1931 annehmen konnte. Beſonders
bemerkens=
nert iſt der Rückgang, den die Nationalſozialiſten im Freiſtaat
Heſſen und in der Stadt Braunſchweig erlitten haben.
Ueber die Präſidentſchaftsfrage iſt ſchon heute Klarheit
ge=
ſchaffen, wenn auch ein zweiter Wahlgang noch erforderlich iſt.
Sas deutſche Volk hat geſprochen und hat die Löſung bekräftigt,
die in dem ſchlichten Satz mündete: „Das Volk will
Hin=
denburg!"
Von der „Frankfurter Zeitung” wird die
Bedeu=
tung der Wahl beſonders in zwei Momenten geſehen. „
Hin=
denburgs Wiederwahl iſt geſichert. Das iſt das erſte
urd bedeutendſte Ergebnis des 13. März. Das andere aber iſt
ie Widerlegung der nationalſozialiſtiſchen Wahlparole, die
Untwort einer großen Mehrzahl deutſcher Männer und Frauen:
tler wird nicht Reichspräſident! Im zweiten Wahlgang wird
hindenburg beſtimmt gewählt werden. Die Tatſache des ſtarken
Stimmenzuwachſes der Nationalſozialiſten werde kein
verſtändi=
eer Beobachter überſehen oder gering achten; aber ſie habe, für
eute ihren Schrecken verloren, und vor allem ihre richtungweiſende
Zedeutung für Deutſchlands politiſche Zukunft. Jedermann muß
be=
reifen, daß die Größe der Hitlerbewegung mit der Heſſenwahl
m November ihren Höhepunkt erreicht und daß ſie ihn jetzt
rück=
lutend überſchritten habe. Wenn wir die Wirtſchaftsnot des
ſanzen deutſchen Volkes bedenken, dann erſt werden wir uns der
ßedeutung der Tatſache ganz bewußt, daß eine gewaltige Menge
ſeutſcher Männer und Frauen der mächtigen Pſychoſe dieſer
Hit=
er=Bewegung ſich ferngehalten und ſie im Innern
überwun=
er hat.
Die „Münchener Neueſten Nachrichten” ſchreiben
urer anderem:
Eine ganze Reihe politiſcher Beobachtungen ſcheint uns die
ynahme zu rechtfertigen, daß mit dem 13. März der
Na=
ſionalſozialismus in Deutſchland ſeinen
Höhe=
ſunkt zahlenmäßig erreicht, ſtimmungsmäßig
ereits überſchritten hat. Die Welle beginnt ſich zu
berſtürzen. Die Dueſterberg=Stimmen können für den zweiten
Fahlgang niemand mehr nützen und niemandem ſchaden. Auch
u Traum einer neuen Einheitskandidatur der Harzburger
ppoſition iſt mit dieſem Wahlausgang begraben.
Der „Börſen=Courier” ſieht in dem Wahlausgang
nen Sieg Hindenburgs, des Mannes, und keiner Partei. Von
n Gegnern der Hindenburgfront ſagt das Blatt, es habe ſich
zt als falſch erwieſen, daß ſie den Kanzlervorſchlag auf
parla=
gentariſche Verlängerung der Präſidentſchaft Hindenburg
abge=
hnt hätten. Vor allem ſei die Dreiſtigkeit des jeder
Begrün=
ing baren Anſpruches der Nationalſozialiſten offenbar
ſworden, deren uferloſe Agitation noch nicht einmal die
iehrheit der Volksgeſamtheit erfaſſe, um zwei
Aittel des deutſchen Volkes ihrer diktatoriſchen Gewalt zu
unter=
hen und alle maßgebenden Stellen, alle Machtmittel des
Staa=
an ſich zu reißen.
Nach Auffaſſung der „D. A. 3.” bedeutet das Wahlergebnis
iht nur einen ſicheren Sieg Hindenburgs, ſondern auch, daß
s deutſche Volk es ablehnt, dem
National=
ſzialismus die alleinige Macht in die Hand zu
eben. Aber es ſei zugleich die eindringlichſte Mahnung, die
ther vernommen wurde, ihn an der Macht zu beteiligen. Die
gierung Brüning ſelbſt, die aus den Fehlern ihrer Gegner die
ößte Stärke ziehe, werde ſich mit Hindenburgs Erfolg keinen
*genblick genug ſein laſſen können. Ihr Beſtand ſei geſichert,
er ihre Verantwortung noch gewachſen.
Das „B. T.” ſchreibt, die Republik habe ein Recht darauf,
des Erfolges zu freuen, und dies um ſo mehr, als das Votum
* Wähler gleichzeitig durch die Rechnung Hugenbergs einen
Eich gemacht habe, mit Hilfe der Stimmen Düſterbergs bei
b zweiten Wahlgang noch ein Parteigeſchäft machen zu kön=
Die nationaliſtiſche Diktatur ſei nicht nur von den 18½
Allionen Hindenburgwählern, ſondern auch von den 5 Millio=
9 Thälmannwählern verworfen worden.
Die „Voſſ. Ztg.” unterſtreicht die Bedeutung der
Tat=
be, daß die Nationalſozialiſten ihr Ziel nicht!
ſtreicht hätten. Die Hoffnung, daß die ſozialdemokratiſchen
die Geſchichte des Theaker=Billekks.
ſtkater=Eintrittspreiſe einſt und heute. — Was zahlten die alten
echen im Theater? — Die billigſten und teuerſten
Theater=
billets der Gegenwart.
Die Theater und Opernhäuſer hatten ſich allmählich daran
slöhnt. Phautaſiepreiſe zu verlangen, ſo daß ein Beſuch in
cm guten Theater für ein Ehepaar beinahe ſoviel koſtete, wie
N Familie im Monat zum Lebensunterhalt braucht. Dieſe
iſe waren in Zeiten günſtiger Konjunktur möglich. Heute
wet überall ein gewaltiger Abbau ſtatt, da ſonſt die Theater
” ſtehen. Die Preiſe für einen Theaterbeſuch ſind nicht nur
Aullen Zeiten verſchieden geweſen, ſondern hängen auch heute
. von der Güte der Theater ab, ſowie von den Gewohnheiten
einzelnen Völker. Die älteſten Theaterbillets hatten die
Griechen auſzuweiſen. Im antiken Theater war der
Be=
auch nicht frei. In griechiſchen Schauhäuſern mußte jeden=
* ein „Theorikon”, ein Schaugeld, gezahlt werden. Dieſe
Leorikon” diente dazu, die Unkoſten zu beſtreiten. Wenn auch
Schauſpielhäuſer vom Staat erbaut wurden, ſo bereiteten
och erhebliche Unkoſten, und es war darum notwendig, ein
Mrittsgeld feſtzuſetzen. Das „Theorikon” koſtete zwei Obolen
ungefähr 25 Pfennige. Der Eintrittspreis im griechiſchen
Mter war alſo verhältnismäßig ſehr niedrig. Es muß aber
lulten Athen ſehr viele arme Leute gegeben haben, die nicht
al dieſe 25 Pfennige bezahlen konnten, den Perikles
be=
inte, daß für die armen Bürger das Eintrittsgeld vom Staat
Ahlt wurde, damit ſie nicht vom Theaterbeſuch ausgeſchloſſen
deni. Im alten Griechenland war der Theaterbeſuch nicht
heute nur eine Unterhaltung, ſondern eine Art von Weihe=
Iſt. Im alten Rom dagegen ſorgten ſeit der Zeit des
Abejus die Machthaber dafür, daß dem Volk der Theater=
Ich freigeſtellt war. Alle Unkoſten wurden vom Staat
be=
t. Im Mittelalter gab es meiſt keine feſten Preiſe, ſondern
Aden Aufführungen der herumziehenden Schauſpieltruppen
ie jeder bezahlen, wieviel er wollte, wie heute bei uns noch
Wandertruppen, die ſich auf Schützenfeſten und
Rummel=
en produzieren. Im 18. Jahrhundert wurden ſchon beträcht=
Preiſe für Theatereintrittskarten bezahlt, denn es gab
da=
ſchon berühmte Stars, die allabendlich Gagen von 1000
und mehr erhielten. Dieſe Unkoſten mußten natürlich durch
Preiſe der Theaterbillets aufgebracht werden. In unſerer
kann man von einheitlichen Theaterpreiſen überhaupt nicht
Städte, in denen Theater beſtehen, die bis zu 30 Mark
einen Logenplatz nehmen, haben andererſeits Theater, wo
ſchon für 2 Mark den beſten Platz erhalten konn. Die
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Wähler in größerem Umfange zu den Kommuniſten gehen
wür=
den, ſei enttäuſcht worden. Es müſſe erneut feſtgeſtellt werden,
was die Gewerkſchaften auch bei dieſer Probe für die
Volks=
gemeinſchaft geleiſtet hätten. Den Vorſchlag Hugenbergs lehnt
das Blatt ab; er ſei eine Kapitulation der Sieger vor den
Be=
ſiegten. Hindenburg bleibe, und der Reichstag werde auch
bleiben.
Die „Germania” bezeichnet das Wahlergebnis als eine
ſehr eindrucksvolle Entſcheidung für den Mann des Volkes und
gegen die Kandidatur der Parteipolitik. Der Kampf ſei
poli=
tiſch entſchieden. Die eigentlich tragiſche Figur ſei
allerdings Hugenberg, der in erſter Linie für den
Kampf verantwortlich ſei. Selten ſei eine geſchäftstüchtige
Speku=
lation ſchneller zuſammengebrochen als die des deutſchnationalen
Führers.
Der „Deutſche” bezeichnet ebenfalls die Niederlage
Hugenbergs als ebenſo ſchwer wie die Hitlers.
Er habe ſich völlig verrechnet. Der Wahlkampf habe bereits
klare Fronten geſchaffen. Das Ergebnis der erſten
Wahl ſei die Niederlage der Harzburger Front.
Es ſei nicht die erſte, aber wahrſcheinlich die entſcheidende
Nieder=
lage.
Nr. 75 — Seite 3
Neues Meneldireklorium
unker Außerachtlaſſung des Genfer Beſchluſſes.
Memel, 14. März.
Der Präſident des Memeldirektoriums, Simmat, hat im
Laufe des Montag=Vormittags ſein Direktorium vervollſtändigt,
wobei der Genfer Beſchluß, ein Direktorium auf
parlamentari=
ſcher Grundlage zu bilden, vollkommen außer acht gelaſſen
wor=
den iſt. Er hat den Landwirt Reisgys (Groß=Litauer) und den
Kaufmann Kadgiehn (parteilos) zu Mitgliedern des
Direkto=
riums neben Toliſchus (Groß=Litauer) ernannt. Die beiden neuen
Direktoren ſind frühere Landespräſidenten. Während ſich
Reis=
gys als Groß=Litauer unmöglich gemacht hatte, wurde Kadgiehn
von den Mehrheitsparteien geſtürzt, weil er trotz ſeiner
angeb=
lichen Neutralität die memelländiſchen Intereſſen, insbeſondere
in der Schul= und Gerichtsfrage, außerordentlich geſchädigt hatte.
Es handelt ſich um ein rein litauiſches Direktorium, das weder
dem Sinne der Memelkonvention, noch dem Beſchluß des
Völker=
bundsrats vom 20. Februar dieſes Jahres entſpricht, der die
Er=
richtung eines verfaſſungsmäßigen Direktoriums fordert. KZ
Preußenwahlen am 24. April.
Weimarer Koalikion oder Rechtskurs? — Oder gehl es ähnlich wie in Heſſen!
Um die politiſche Entſcheidung.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die Entſcheidung über den Tag der preußiſchen Wahlen iſt
nun auch endgültig gefallen. Die preußiſche Regierung und die
Mehrheit des Landtags haben ſich darüber verſtändigt, daß die
Wahlen auf den 24. April ausgeſchrieben werden ſollen, alſo
vierzehn Tage früher, als urſprünglich in Ausſicht genommen
war. Die Regierung begründet das natürlich mit dem ſehr
ern=
ſten politiſchen Geſichtspunkt, daß man endlich einmal aus der
Zeit der Wahlen herauskomme. Auch die in den übrigen
Län=
dern noch ausſtehenden Landtagswahlen werden vermutlich um
die gleiche Zeit ſtattfinden. Aber für die Sozialdemokraten hat
das noch einen beſonderen Grund.
Sozialdemokratiſcherſeits hätte man es noch lieber geſehen,
wenn ſchon am 10. April, alſo gleichzeitig mit der
Präſidenten=
wahl, oder am 17. April gewählt worden wäre. Die
Sozial=
demokraten rechnen ſehr richtig damit, daß ſie ihre Kräfte bei
der Präſidentenwahl finanziell und agitatoriſch ſchonen konnten,
während natürlich die Nationalſozialiſten und die
Deutſchnatio=
nalen ſehr große Gelder verbraucht haben. Nach dem 10. April
wird alſo ein Erſchöpfungszuſtand erreicht ſein, der ſich in einem
verſagenden Auftrieb, zumal bei den Nationalſozialiſten,
bemerk=
bar machen kann. Dieſen Augenblick möchte nun die preußiſche
Regierung dazu benutzen, um einmal aus der Frontſtellung bei
der Präſidentenwahl Nutzen zu ziehen, dann aber auch, den
Oppoſitionsparteien allgemein keine Zeit zur Erholung zu geben
und dadurch die große politiſche Entſcheidung, die ja von
An=
fang an in Preußen hätte geſucht werden müſſen, zu ihren
Gun=
ſten zu beeinfluſſen.
Ob das freilich ſehr viel nützen wird, iſt eine andere Frage.
Zählt man das Ergebnis der Präſidentenwahl in Preußen
zu=
ſammen, dann ergibt ſich, daß die Hindenburgfront in Preußen
weniger Stimmen erhalten hat als die Parteien der geſamten
Oppoſition. Dabei iſt aber noch in Rechnung zu ſtellen, daß die
bürgerliche Mitte für Hindenburg geſtimmt hat, dieſelbe
bürger=
liche Mitte bei den Landtagswahlen vorausſichtlich aber auch in
Oppoſition ſteht, ſo daß alſo rein zahlenmäßig eine Niederlage
der Regierung Braun und das Ende der Weimarer Koalition
in Preußen unvermeidlich geworden iſt. Allerdings rechnet
Mini=
ſterpräſident Braun damit, daß es in Preußen ähnlich gehen wird
wie in Heſſen, daß alſo zwiſchen Nationalſozialiſten und
Zen=
trum eine Verſtändigung über ein gemeinſames
Regierungspro=
gramm unmöglich wird und dadurch jede Möglichkeit zur
Neu=
bildung einer Mehrheit von vornherein verbaut wird.
Das Kabinett Braun würde alſo nach den Wahlen
zurück=
treten, um die Annahme eines Mißtrauensvotums zu
verhin=
dern — bekanntlich iſt die Annahme eines Mißtrauensvotums
gegen eine Geſchäftsregierung praktiſch ohne Bedeutung und nur
Sand für die Augen der Wähler — und dann bis zur Bildung
einer neuen Regierung als Geſchäftsregierung im Amte zu
blei=
hen, was unter Umſtänden Jahre dauern kann.
Die Entſcheidung darüber, ob die Entwicklung ſo geht, liegt
in erſter Linie beim Zentrum, allerdings nicht ausſchließlich,
denn die Zahlen der Präſidentenwahlen bieten eine ſichere
Hand=
habe zur Beurteilung nicht. Das zeigt ſich an dem intereſſanten
Mecklenburger Beiſpiel. In Mecklenburg waren die
Landtags=
wahlen gleichzeitig mit der Präſidentenwahl. Dabei hat ſich er=
geben, wie außerordentlich ſtark die Zugkraft eines Namens iſt.
Die Deutſchnationalen haben für Düſterberg nur etwa 9000
(Stimmen bekommen, auf ihrer Liſte bei den Landtagswahlen
dagegen beinahe das Doppelte. Hitler hat in Mecklenburg bei
der Präſidentenwahl über 20 000 Stimmen erhalten, die
Natio=
nalſozialiſten bei den Landtagswahlen dagegen nur 14 000
Stimmen.
Es iſt alſo auf der einen Seite nicht geſagt, daß die
Natio=
nalſozialiſten alle Stimmen, die ſie am 13. März für Hitler
zählen konnten, auch für ihre Mandate im künftigen Preußiſchen
Landtag in Rechnung ſtellen können, abgeſehen von dem
pſycho=
logiſchen Umſchlag, der unter ihren Anhängern jederzeit
ein=
tueten kann, wie Heſſen, Braunſchweig und Hamburg gezeigt
haben, — und es iſt auf der anderen Seite ebenſo gut möglich,
daß von den Hindenburgwählern bei den Landtagswahlen noch
erheblich größere Abſtriche zu machen ſind, als ſich aus der
zahlenmäßigen Stärke des Zentrums und der Sozialdemokraten
ergibt. Die Wahrſcheinlichkeit einer grundlegenden Umwälzung
des preußiſchen Regierungsſyſtems iſt alſo ſehr groß. Sie wäre
noch größer, wenn die Oppoſition nicht einen Teil ihres Pulvers
in dem überflüſſigen Präſidentſchaftskampf zu früh verſchoſſen
hätte.
Die preußiſche Sparverordnung
vor dem Staaksgerichtshof.
Leipzig. 14. März.
Vor dem Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich begann
am Montag die Verhandlung wegen der Klage der Fraktion der
DNVP. im Preußiſchen Landtag gegen das Land Preußen und
das Preußiſche Staatsminiſterium auf Feſtſtellung der
Verfaſ=
ſungswidrigkeit der Verordnungen des Preußiſchen
Staatsmini=
ſteriums vom 12. 9. 1931 über Aenderungen von
Beſoldungs=
geſetzen und Aenderung des Landeswahlgeſetzes.
Die Kläger beantragen, die geſamte Notverordnung für
ver=
faſſungswidrig zu erklären, für den Fall der Ablehnung dieſes
Antrages einzelne Teile.
Die preußiſche Regierung beantragt Abweiſung ſämtlicher
An=
träge. Die Verordnungen ſeien in Delegation der Befugniſſe der
Reichsregierung vollkommen in Uebereinſtimmung mit den
Be=
ſtimnungen der Verfaſſung von der preußiſchen Regierung
er=
laſſen worden. Gegenüber den Darlegungen des Vertreters der
deutſchnationalen Fraktion des Preußiſchen Landtags, Dr.
Seel=
mann=Eggebert, führte der Vertreter der preußiſchen
Staatsregie=
rung, Miniſierialrat Dr. Schütze, u. a. aus, daß die preußiſchen
Verordnungen nicht landesrechtliche, ſondern reichsrechtliche
Maß=
nahmen ſeien, zum mindeſten inſoweit, als ſie durch die
Reichs=
verordnung gedeckt würden. Das Preußiſche Staatsminiſterium
ſtehe auf dem Standpunkt, die Ermächtigung der
Reichsverord=
nung nicht überſchritten zu haben. Durch die Verordnungen ſeien
die Landesregierungen nicht lediglich ermächtigt worden, an Stelle
des Landesgeſetzgebers materielles Landesrecht zu ſchaffen, ſondern
der Reichspräſident habe damit die Landesregierungen zu ſeinen
Organen beſtellt. Als Organ des Reichspräſidenten ſeien die
Lan=
desregierungen zur Schaffung von reichsrechtlichen Maßnahmen
zuſtändig. Das, was Preußen geſchaffen habe, ſei Reichsrecht,
lan=
desrechtliche Geſichtspunkte kämen nur inſoweit in Frage, als
die Ermächtigung etwa überſchritten worden ſei. Eine
Dauer=
regelung liege nicht vor.
Höhe der Stargagen gibt den Ausſchlag. Das teuerſte
Theater=
billet der Welt hat wohl der amerikaniſche Millionär Harryman
bezahlt, der bei einem Auftreten von Caruſo in der „
Metro=
politan=Opera” eine Loge mieten wollte, deren Plätze ſchon
ver=
kauft waren. Er zahlte ein Abſtandsgeld von 5000 Dollars
für 4 Plätze, um ſeinen Gäſten eine Unterhaltung zu bereiten.
Das ſpielte bei ihm keine Rolle, denn er gehört zu den reichſten
Männern Amerikas. Die „Metropolitan=Opera” in New York
hat Eintrittspreiſe von einer Höhe, wie ſie nur wenig bekannt
ſind. Aber auch dieſe Oper der Millionäre mußte bereits im
letzten Jahr die Preiſe für die Eintrittskarten um 25 Prozent
kürzen, weil wegen der Kriſe die Nachfrage ſehr ſtark
zurück=
ging. Die billigſten Eintrittskarten der Welt hat China
auf=
zuweiſen. Hier genießt das Theater nicht großes Anſehen,
ſo=
weit es ſich um die überlieferten alten, chineſiſchen
Schauſpieler=
truppen handelt. Trotzdem die Aufführungen viele Stunden
dauern, wird für ein Theaterbillet nur der geringe Preis von
4 Pfennigen im Durchſchnitt bezahlt. Es gibt auch beſſere Plätze,
für die höhere Preiſe verlangt werden. Aber auch ſie betragen
ungefähr nur 10 bis 11 Pfennige. Bei der Armut des
chineſiſchen Volkes ſind dieſe Preiſe nicht als beſonders niedrig
zu bezeichnen. Aber die 4 Pfennige bringt faſt jeder Chineſe
auf, denn die Chineſen ſind leidenſchaftliche Theaterbeſucher.
Kunſtgewerbemuſeum der Stadt Köln, Führer durch die neuen
Abtei=
lungen „Zweck und Form, Farbe und Ornament”, zur Erinnerung
an die Wiedereröffnung des Kunſtgewerbe=Muſeums am 6. Februar
überreicht vom Verlag J. P. Bachem, Köln.
Dieſer Katalog iſt nach Inhalt, Satzanordnung und Bildbeigabe eine
Art Kunſtwerk für ſich, darum weit über den Rahmen eines Muſeums=
Katalogs hinaus intereſſant und in vielem Richtung gebend. In dem
Vorwort des Direktors Dr. Karl With leſen wir u. a., daß neben vielen
auch Dr. Guſtav Barthel, einer unſerer Mitarbeiter am Feuilleton,
els wiſſenſchaftlicher Berater am Muſeumsaufbau beteiligt war. —
ich Auguſt Mayer: „O, ihr Berge!” In Ganzleinen 4,20 Mk., broſch.
3,30 Mk. (Adolf Luſer Verlag, Leipzig.)
Eine gewaltige Symphonie der Naturkräfte durchbrauſt dieſe
Berg=
vvellen. Die majeſtätiſche Erhabenheit des Hochgebirges in ihrer
viel=
ſtaltigen Wirkung auf das menſchliche Empinden iſt ſo plaſtiſch und
oßartig geſchildert, daß man ganz im Banne der Erzählungen ſteht.
dürfte kaum gelingen, das Hochgebirge in ſeiner Pracht und Größe,
fürchterlichen Unwetter und Bergkataſtrophen und die
unwiderſteh=
he Anziehungs= oder Abſtoßungskraft der Bergwelt wuchtiger,
ein=
ucksvoller darzuſtellen. Mayer zeichnet Menſchenſchickſale, die
zeit=
dens mit den Bergen verknüpft ſind, Menſchen die in den Bann der
rge kommen, aber ſich ihren Geſetzen, ihrer Macht nicht unterwerfen
d vernichtet werden: Menſchen, die nicht frei werden von Angſt und
tſetzen vor der erdrückenden Maſſigkeit und pft ſchaurigen Einſamfeit
an
* Ein Fiſcher findek einen Pirakenſchaß.
Das Brillantenkäſtchen der Piraten. — Wie der Fiſcher den
Schatz entdeckte. — Ehrliche Teilung des Fundes zwiſchen
Staat und Finder.
Auf der großen Doppelinſel Andros der Bahamagruppe
ſpielte ſich vor kurzer Zeit ein ſeltſames Ereignis ab, das an die
alten Zeiten der Piratenzüge erinnerte. Unter einem
Orange=
baum fand ein Fiſcher, der ſich dort zum Schlafen niedergelegt
hatte, ein kleines eiſernes Käſtchen, an deſſen Spitze er ſich
wund geſtoßen hatte. Er grub mit den Händen nach, was die
Urſache ſeiner Verletzung ſei und ſah die roſtige Ecke eines
Kaſtens. Nun war er neugierig geworden und grub den Kaſten
aus. Als er ihn öffnete, glaubte er ſeinen Augen nicht trauen
zu dürfen, denn zahlreiche Schmuckſtücke aus Gold, die mir
Diamanten und Smaragden beſetzt waren, waren hier verſteckt.
Da ſie ein großes Gewicht hatten und dadurch allein ſehr
wert=
voll waren, ſo verheimlichte der Fiſcher ſeinen Fund, grub ihn
wieder ein und wollte nach und nach ein Stück Gold nach dem
anderen abholen, um es zu verkaufen. Als er den erſten Ring
einem Juwelier anbot, wunderte ſich der Goldarbeiter über den
ſeltſamen altertümlichen Gegenſtand und er fragte den Fiſcher,
woher er ihn habe, da der Ring nicht nur Material= ſondern
auch hohen Kunſtwert hatte. Nun erzählte der Fiſcher dem
Gold=
arbeiter im Vertrauen ſeinen Fund. Der Juwelier glaubte, daß
hier große Kulturwerte gefährdet ſeien und teilte dieſe Nachricht
dem Gouverneur mit. Dieſer ließ den Fiſcher kommen und
be=
fragte ihn nach dem Ort, wo der Schatz vergraben ſei. Der
Fiſcher weigerte ſich aber, ſein Geheimnis zu verraten und wurde
deswegen ins Gefängnis geſteckt. Als man aber auch damit
nicht zum Ziele kam, befahl der Gouverneur, den Mann frei zu
laſſen und ihm den halben Ertrag des Fundes zuzuſichern, wenn
er ſein Geheimnis preisgäbe. Daraufhin führte der Fiſcher den
Beamten zu dem Orangenbaum. Man grub den Schatz aus und
ſtellte feſt, daß er allein einen Materialwert von ungefähr 100 000
Dollar beſitze. Er ſtammt ungefähr aus dem Jahre 1650. Die
Inſel Andros oder St. Andrews war früher ein berüchtigter
Schlupfwinkel von Piraten, die offenbar etwas von ihren
unge=
heuren Schätzen hier im Augenblick einer Gefahr vergraben
hatten und dann entweder nicht mehr hierher zurückkehren
konn=
ten oder das Verſteck nicht mehr fanden. So blieb der Schatz
länger als 350 Jahre hier liegen, bis er durch Zufall von einem
armen Fiſcher entdeckt wurde, dem jetzt von dem Gouverneur der
Bahama=Inſeln eine Summe von 50 000 Dollars ausgezahlt
wurde, nämlich der halbe Materialwert. Der künſtleriſche Wert
läßt ſich nicht ſchätzen.
Seite 4 — Nr. 75
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 15. März 1932
2.
A
OM
Ihre Verlobung geben bekannt
Elſe Paul
Adam Raitz
Darmſtadt
Alexanderſtr. 22
März 1932.
Hächſt
j. Odw.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, daß unfre
liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau Eliſabeth Vogt Ww.
4068)
Heute am 15. März feiern unſere herzensguten,
treube=
ſorgten Eltern Jakob Liſtmann und Fran Anna, geb. Lovs
ihr 25. Ehejubiläum.
Gott erhalte ſie uns!
Ludwig Liſtmann u. Braut, Ulm a. D.
Mariha Ibels, Gatte u. Kind, Gießen
Schweſter Käthe Liſtmann, Wiesbaden
Margarete Liſtmann.
geb. Merker
im 79. Lebensjahr ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinierbliebenen:
Familie Ludwig Vogt, Metzgermeiſter
Fritz Schweißguth u. Frau Marie, geb. Vogt.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 16. März, nachmittags 3 Uhr
auf dem Friedhof Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Nach einem arbeitsreichen Leben nahm Gott der
Herr unſere liebe Mutter, Großmutter,
Schwieger=
mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Drau Marte Brahldein Sile
geb. Göbel
im 74. Lebensjahre, wohlverſehen mit den hl.
Sterbe=
ſakramenten, zu ſich in ſein himmliſches Reich.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Groß=Zimmern, den 14. März 1932.
Mittelſtraße 17.
Darmſtadt, Wilhelmtnenſtr. 3.
Die Beerdigung findet Donnerstag mittag 12 Uhr
vom Sterbehauſe aus ſtatt. (4097
Todes=Anzeige.
Meine liebe Frau, meine gute Mutter
Statt beſonderer Anzeige.
Heute entſchlief mein lieber Mann, unſer
guter Vater und Großvater
D.. Dild Heintich.
Geheimer Oberregierungsrat i. R.
im 68. Lebensjahre.
Clara Heinrichs, geb. Sildebrand
Margarete Kleinſchmidt, geb. Seinrichs
Dr. Ferdinand Kleinſchmidt
und 3 Enkel.
Darmſiadt, den 14. März 1932. (4052
Claudſusweg 15.
Die Beiſetzung erfolgt in der Stille.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe
Frau, unſere gute Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Eliſabeihe Jakobi
geb. Schneider
plötzlich und unerwartet infolge Herzſchlags zu ſich
in die Ewigkeit zu rufen.
Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Valentin Jakobi.
Darmſtadt, 14. März 1932.
Löffelgaſſe 16
(4093
Die Beerdigung findet am Mittwoch, 16. März 1932,
nachm. 3½ Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme anläßlich des Hinſcheidens meines
unvergeßlichen lieben Mannes ſage ich Allen
recht herzlichen Dank. Ganz beſonders
danke ich der Direktion, den Beamten,
dem Verband und dem Fahrperſonal der
Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., dem Odenwaldklub
Frankonia für das ſo liebevolle Gedenken,
den Schweſiern der Klinik Dr. Roſenthal
für ihre aufmerkſame und liebevolle Pflege.
Frau Maria Geiger, geb. Roßkopf.
Darmſiadt, den 14 März 1932.
Für die herzliche Anteilnahme bei dem
Heimgang unſeres lieben EEntſchlafenen
ſagen wir aufrichtigen Dank.
Frau Heß und Kind
nebſt allen Angehörigen.
Darmſtadt, den 14. März 1932.
Michgeliſfr. 16.
Frau Bertha Käßner
geb. Höhl
Glegante Kleidung
wurde heute nach längerem Teiden durch einen ſanften
Tod erlöſi.
Adolf Käßner und Tochter.
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Aus-
bildung verbürgt. Verlang
Sie unverbindl. Auskunft.
Darmſiadt, Eſchollbrückerſtr. 24, den 13. März 1932.
Die Beerdigung findet Mittwoch, nachmittags 3 Uhr, vom Portal
des Waldfriedhofes aus ſtatt.
MNargarete
Bed
Pciuate Zuschnelde
Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet verſchied
meine liebe Frau, unſere
treu=
ſorgende liebe Mutter,
Groß=
mutter, Schweſter. Schwägerin
und Tante
Frau FriedaPetri
geb. Lipfert
im Alter von 56 Jahren,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Peiri=
Oberpoſiſchaffner i. R.
Gg. Ohl und Familie
A. Lipfert und Familie.
Darmſtadt, Frankfurt a. Main,
Eſchersheim, den 14. März 1932.
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch, den 16. d Mts., nachm.
3½ Uhr, auf dem Friedhof Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtati. (4094
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem Heimgange
unſerer lieben Entſchlafenen ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren innigen
Dank. Insbeſondere danken wir den
Schweſtern der Petrusgemeinde für
ihre Hilfsbereitſchaft während der
Krankheit, Herrn Pfarrer Weiß für
die troſtreiche Grabrede, ſowie den
Schulkameradinnen für die
Kranz=
niederlegung.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Göbel, Weißbindermeiſter.
Darmſtadt, den 13. März 1932.
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[ ← ][ ][ → ]Menstag, 15. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Lundeshaupiftadt.
Darmſtadt, den 15. März 1932.
Einmalige Unkerſtühungen für Kriegerwilwen,
Kriegerwaiſen und Leichtbeſchädigke.
Unhaltbare Härten der 4. Notverordnung.
Der Verband der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterblie=
Henen der Kriegerkameradſchaft Haſſia, Darmſtadt. Ahaſtraße 5,
bittet uns nachſtehendes bekanntzugeben:
Auf Grund der Zweiten Notverordnung vom 5. Juli 1931 und
der damit im Zuſammenhang ſtehenden Aenderung der Beſtim=
Nr. 75 — Seike 3
ſmungen über die Zuſatzrente können kinderloſe Witwen
anter 45 Jahren und Leichtbeſchädigte eine Zuſatzrente
ſricht mehr erhalten. Durch einen Erlaß vom 2. Oktober 1931 hatte
der Reichsarbeitsminiſter verfügt, daß im Hinblick auf die große
ſtotlage, in der ſich ein Teil der erwähnten Perſonen befindet, in
eſonders dringenden Fällen im Wege einer einn
bieſteleit. zMſt dieſer zweien Msäglug verhden dolgende
Beträge im ganzen ausgeſchüttet: An kinderloſe Witwen unter
45 Jahren, je nach ihrem ſonſtigen Einkommen 75, 60 oder 45 RM.:
on Beſchädigte mit einer Erwerbsminderung von 40 Prozent, die
infolge ihres Alters oder ſonſtiger nicht auf Dienſtbeſchädigung
be=
nuhender körperliche oder geiſtiger Gebrechen dauernd
erwerbs=
unfähig ſind, 45 RM., für jedes Kind dieſer Beſchädigten 15 RM.
In den nach der erſten Ausſchüttung von den Hauptfürſorgeſtellen
noch gemeldeten aber bisher nicht berückſichtigten Fällen können
gleichfalls die obenerwähnten Unterſtützungsbeträge gezahlt
verden.
Loder Fachſchule beſuchen, und die nach einem früheren Erlaß
als Erſatz für die ſtark herabgeſetzte Erziehungsbeihilfe einmalige
Unterſtützungen bis zur Höhe von 100 RM. erhalten konnten, dieſe
Unterſtützungen hinfort in beſonders dringenden Fällen auf
150 RM. erhöht werden können. Allen Waiſen, die die erwähnte
Unterſtützung bereits erhalten haben, ſoll der Betrag von 50 RM.
nachträglich gezahlt werden.
Die Anrechnung von Renten der Kriegsbeſchädigten und
Krie=
gerhinterbliebenen auf die Bezüge aus der Sozialverſicherung auf
Grund der 4. Notverordnung vom 8 Dezember 1931 erweiſt ſich,
nachdem nunmehr die praktiſchen Auswirkungen zu überblicken
ind, als eine unſoziale und völlig unhaltbare Maßnahme. Ihr
Svarertrag zugunſten der ſanierungsbedürftigen Träger der
Soizalverſicherung wird überwiegend dem Perſonenkreis der
Ver=
orgungsberechtigten, den Kriegsbeſchädigten und
Kriegerhinter=
bliebenen, genommen und unter ihnen vorzugsweiſe wiederum
olchen, denen wegen der Schwere der Dienſtbeſchädigung eine
ühere Verforgungsrente zu gewähren iſt, nämlich den Schwer=
und Schwerſtbeſchädigten. Fälle, in denen ſchwerkriegsbeſchädigte
Sozialrentner annähernd die Hälfte ihrer bisherigen, ohnehin
ärglichen Geſamtbezüge einbüßen, ſind die Regel.
Der Gedanke der ſozialen Verſicherung erfährt durch die neue
fühensvorſchrift eine in jedem Falle höchſt unerwünſchte
Beein=
rächtigung. Der Verſicherungszwang und die in vielen Fällen
ahrelang abgeführten Beiträge auf der einen Seite und die aus
en Ruhensvorſchriften praktiſch folgende, völlige oder teilweiſe
Entziehung oder Verweigerung der Verſicherungsleiſtung auf der
underen Seite, müſſen bei einem Perſonenkreis, der ſeit mehreren
ahren einen umfangreichen Abbau der Verſorgung bereits hat
innehmen müſſen, erklärlicherweiſe eine aus der Verletzung
es Rechtsempfindens erwachſende Erbitterung auslöſen.
Die Nachprüfung dieſer Beſtimmungen der 4 Notverordnung
egt zurzeit in den Händen des Kriegsbeſchädigten= und des
vzialpolitiſchen Ausſchuſſes des Reichstages. Da dieſe Auſchüſſe
rotz mehrfacher Beratung des Gegenſtandes noch nicht zu einem
ndgültigen Ergebnis gelangt ſind, hat der Kyffhäuſerverband der
riegbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen ſich nochmals mit
ner dringlichen Eingabe an den Reichstag gewandt, mit dem
ſiel, von dieſen drakoniſchen Ruhensbeſtimmungen die Kriegs=
Fſchädigten und Kriegerhinterbliebenen auszunehmen.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 9. März 1932 der
Ober=
urſtmeiſter Wilhelm Fuchs zu Offenbach a. M. auf Grund des
1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom
Juli bzw. 19 Dezember 1923, in Verbindung mit Artikel 3 des
eſetzes über die Einſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen und
zr Aenderung des heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober
225, vom 1. April 1932 ab.
Der Oberlandesgerichtspräſident Müller iſt auf ſein
Nach=
ſchen vom 2. März 1932 durch Entſchließung des Herrn
Juſtiz=
ziniſters und im Einvernehmen mit dem Herrn Miniſter des
anern von dem Amte eines Mitgliedes der Prüfungskommiſſion
ir die große Staatsprüfung im Juſtiz= und Verwaltungsfach
ent=
lnden worden. An ſeiner Stelle wurde Miniſterialrat Dr. Metz
zm Mitglied dieſer Prüfungskommiſſion beſtellt.
Ernannt wurde am 9. März 1932 der forſttechniſche Beamte
dem Forſtwirtſchaftsamt Forſtmeiſter Karl Chantre zu
zrmſtadt vom 1. Mai 1932 ab, vorbehaltlich der Regelung des
lenſtalters, zum Forſtmeiſter des Forſtamts Rothenberg.
— Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein. Die Mit=
rſammlung iſt die Vorführung des Filmlichtvortrages
verbun=
m: „Das deutſche Volksiied‟. Gäſte ſind willkommen.
Seſſiſches Landestheater.
Naturwiſſenſchaftlicher Verein zu Darmſtadt.
367. Sitzung.
Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Moebius (Frankfurt) ſprach über
„Goefhe als Ralurforſcher”.
Für Goethe als Naturforſcher war beſonders bedeutſam ſeine
natürliche Anlage, die ihn umgebende Welt hauptſächlich durch
das Auge in ſich aufzunehmen. Von der Betrachtung der
Natur=
gegenſtände, von der Freude an Farben und Wolkenbildung ging
er über zur Erforſchung ihres Weſens, zum Studium der
Er=
ſcheinungen und ihrer Urſachen.
Die äußeren Veranlaſſungen waren verſchieden. Zum
Stu=
dium der Botanik und Geologie kam er durch ſeine amtliche
Stellung, durch die Sorge für Land= und Forſtwirtſchaft und für
den Bergbau zu den anatomiſch=zoologiſchen teils durch die auf
der Univerſität gehörten Vorleſungen, teils durch Lavaters
Phy=
ſiognomik, zu den Farbenſtudien durch die Malerei und die Sonne
Italiens.
Was er alles geleiſtet hat, bezeugt die große Menge ſeiner
naturwiſſenſchaftlichen Schriften und die noch im Weimarer
Goethe=National=Muſeum vorhandenen Sammlungen an
Natur=
gegenſtänden und Apparaten zur Beobachtung Ueber den Gang
ſeiner Studien ſind wir durch die vielen brieflichen und
ande=
ren Mitteilungen ſehr genau unterrichtet.
Zuerſt wandte er ſich der Botanik zu und veröffentlichte ſchon
1790 ſeine kleine Schrift: „Verſuch, die Metamorphoſe der
Pflan=
zen zu erkläxen‟. Enttäuſcht durch die Ablehnung, die ſie bei
den
blieb auch unterdeſſen erhalten, wovon allerlei botaniſch=
phyſio=
logiſche Beobachtungen zeugen. Die Botanik verdankt ſeiner
Metamorphoſe den Ausbau der von ihm ſelbſt ſo genannten
Morphologie. Die zahlreichen Einzelbeobachtungen ſind
wert=
voller als das, was er zur Erklärung der Metamorphoſe anführt,
denn hierin liegt noch zu viel von der alten Naturphiloſophie.
Aehnlich iſt es bei der Zoologie, wo ſein Verdienſt mehr in
der vergleichenden Anatomie, die er eigentlich begründete, liegt,
während er die Entdeckung des Zwiſchenkiefernknochens beim
Menſchen mit anderen teilen muß. Seine Theorie vom Aufbau
des Schädels aus Wirbelknochen, ſo anſprechend ſie war, hat
heutzutage keine Geltung mehr.
In der Mineralogie war er ein eifriger Sammler und guter
Kenner der Mineralien. Mehr aber intereſſierte ihn die Frage
nach dem Aufbau und der Entwicklung der feſten Erdrinde. Durch
den ſo deutlich ſedimentären Bau der thüringiſchen Berge und
durch den Einfluß des berühmten Geologie=Profeſſors Werner in
Freiburg war er zu einem Neptuniſten geworden, eine
Anſchau=
ung, die auch am beſten mit ſeiner Auffaſſung von der ſtetig
wal=
tenden Natur und mit ſeiner Abneigung gegen alles Gewaltſame
und Plötzliche harmoniert.
Unter den phyſikaliſchen Fächern hat ihn am meiſten die
Farbenlehre beſchäftigt, ja, die ihr nach zwanzigjähriger Arbeit
gewidmeten Bände hielt er für ſeine bedeutendſte Leiſtung. Eine
ſpektroſkopiſche Beobachtung, die ihm mit der Newtonſchen Lehre
im Widerſpruch zu ſtehen ſchien, wurde ihm zum Verhängnis,
denn er hielt ſich nun für berufen, die Welt von der Newtonſchen
Irrlehre zu befreien. An deren Stelle wollte er eine neue Lehre
ſetzen, die er von dem Urphänomen der trüben Mittel ableitete.
Eigentlich beruht der Gegenſatz zwiſchen ihm und Newton darauf
daß Newton die Zerlegung des Lichts in Farben rein phſikaliſch
unterſuchte, während Goethe von der phyſiologiſchen Seite
heran=
trat und erklären wollte, warum wir die verſchiedenen Farben
ſehen. Er wurde damit indeſſen ein Vorläufer der Heringſchen
Theorie von der Wahrnehmung der Farben, Außerdem
verdan=
ken wir Goethes Farbenlehre eine Menge ſchöner
Einzelbeobach=
tungen und eine Geſchichte der Farbenlehre, die weit mehr
ent=
hält, als dieſer Titel beſagt. Es iſt charakteriſtiſch, daß Goethe
einen Verſuch, die Akuſtik in ähnlicher Weiſe wie die Optik zu
behandeln, bald aufgab; hier fehlte die Wahrnehmung durch das
Auge.
Schließlich ſind auch ſeine meteorologiſchen Studien zu
er=
wähnen, die er ſchon frühzeitig, beſonders auf Reiſen, begonnen
hatte, und die dazu führten, daß er ein ganzes meteorologiſches
Beobachtungsnetz zunächſt für die Weimariſchen Lande ausbaute.
Ehrung für den Vorſikenden des Heſſ. Hängerbundes
Der Vorſitzende des Heſſiſchen Sängerbundes, Miniſterialrat
Dr. Siegert, konnte geſtern ſeinen 50. Geburtstag begehen.
Wel=
cher Beliebtheit ſich Dr. Siegert erfreut, beweiſen die
außerordent=
lich zahlreichen Glückwünſche, die ihm zu ſeinem Jubeltage zuteil
wurden. Auch aus allen Teilen des Heſſiſchen Sängerbund=
Gebie=
tes überſandten die Sänger herzlich gehaltene
Glückwunſchſchrei=
ben. Der Gau Darmſtadt ehrte ſeinen Bundespräſidenten durch
eine großzügige, würdige Veranſtaltung in Geſtalt einer
Sere=
nade, an der ſich rund 1200 Sänger beteiligten. Begleitet von drei
Muſikkapellen und zwei Spielmannszügen, bewegte ſich der
Lam=
vionzug der Sänger durch die Anmarſchſtraßen nach dem Heim Dr.
Siegerts in der Hochſtraße. Beſonderes Intereſſe erregte der
Lam=
pionszug ſchon dadurch, daß die einzelnen Stimmen der Sänger
jeweils die gleichen Farben (weiß — rot — gelb — grün) trugen.
Dem Zug voran gingen ſämtliche Fahnen der Darmſtädter
Sän=
gerſchaft, einſchließlich der Bundesfahne, die dem Heſſiſchen
Sän=
gerbund ſeit 1929 in Obhut übergeben iſt. Eine unüberſehbare
Menſchenmenge ſäumte die Anmarſchſtraßen ſowohl als auch den
Platz vor der Wohnung des Bundespräſidenten. Umrahmt von
Darbietungen der drei Kavellen brachten die Sänger ihre
Maſſen=
chöre „Sängergruß” — „Hymne an die Kunſt” von Mangold.
„Friſch geſungen” von Silcher, und „Wo gen Himmel Eichen ragen”
von Hans Heinrichs klangvoll zu Gehör. Der Gauvorſitzende G.
F. Roth überbrachte Grüße und Glückwünſche ſeines Gaues. Die
Vertreter des Bundes, unter Führung von Oberſchulrat Haſſinger,
überreichten eine kunſtvolle Adreſſe und ein Blumengebinde. In
herzlichen Worten dankte der Jubilar der Sängerſchaft für die
in allen Teilen wohlgelungene Darbietung.
Schneider Wibbel Preiſe 0.60—4 80 Mr. Nwoch, 16. März 19½ Ende vor 22½g: Dſt Voltsb P (8. Vorſtell. ,
Gruppe I—IV. Cavalleria ruſtiequa. Hierauf:
Der Bajazzo. Preiſe (,70—5 60 Mk. ſnnerstag, 17 März 19½, Ende gegen 22½. C 17. In neuer In=
ſzenierung: Miguon Preiſe 0.70—5.60 Mk. Kleines Haus. Anstag, 15. März 19½. Ende gegen 21½ Koliſch=Quartet.
Preiſe 1 10—3 30 Mk. Awoch, 16. März 20, Ende nach 22½4: Dſt VD.ksb. W (6. Vorſtell ),
Gr Iu II. Schneider Wibbel. Prei e0 60—4 0 20, Ende nach 22½: Dſt. Volk=b. W /6. Vortell.),
7yerstag, 12.März Gr IIIu. IV. Schneider Wibbel. Preiſe 0 60—4.50.
Heſſiſches Landestheater. Die beliebte Thomasſche Oper
gnon” wird in neuer Inſzenierung am Donnerstag, dem gerichtsrat Dr. Berchelmann, Heinrichſtraße 53.
— Treue Mieterin. Heute ſind es 40 Jahre, daß Fräulein
Guſtel Winter in dem Hauſe Viktoriaſtraße 42 pt. wohnt.
— Lichtbildervortrag: Eine Studienfahrt durch
das franzöſiſche Wiederaufbaugebiet (1500
Kilometer durch die Gebiete unſerer
ehemali=
gen Weſtfront.) Im Feſtſaal des Realgymnaſiums,
Kirch=
ſtraße 22, wird am Donnerstag, dem 17. d. M. abends 8.15 Uhr,
Herr. Dr. Mathes einen öffentlichen Lichtbilderb=richt über ſeine
Reiſe durch das einſtige Kriegsgebiet in Frankreich geben. Der
Vortrag will zeigen, wie es in dieſen Gegenden heute ausſieht.
Von Metz führt der Weg über Verdun, das franzöſiſche
National=
heiligtum des Weltkrieges, durch den Argonnerwald, die tote
Champagne nach Reims zum Chemin des Dames, nach Laon,
Soiſſons und nördlich über Noyon, Roye, durch das Gebiet der
Sommeſchlacht nach St. Quentin. Zahlreiche Aufnahmen
erläu=
tern den Bericht, der zudem Einblicke in das Frankreich von
heute, die Stimmung der Bevölkerung in dieſen Gebieten ihre
Einſtellung zu Deutſchland u. a. m. geben wird. Eintrittskarten
zu 0.50 RM., für Mitglieder der Volkshochſchule 0.30 RM. ſind
im Vorverkauf in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule,
Mathil=
denplatz 17. zu haben.
— Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Nächſten
Don=
nerstag, 8.15 Uhr, ſpricht im Feſtſaal des Realgymnaſiums Herr
Studienrat Dr. Mathes über ſeine Fahrt durch das franzöſiſche
Aufbaugebiet. Der Redner wird die Zuhörer von Metz bis St.
Quentin in einer Länge von 1500 Kilometern durch die Gebiete
unſerer ehemaligen Weſtfront führen. Zahlreiche Aufnahmen
er=
läutern den Bericht, der zugleich Einblick in das Frankreich von
heute gewährt und die Stimmung der Bevölkerung im
Aufbau=
gebiet ſchildert. Dr. Mathes hat unſeren Vorſtand gebeten unſere
Mitglieder auf ſeinen Vortrag, den er im Rahmen der
Volkshoch=
ſchule hält, hinzuweiſen. Wir kommen dieſem Wunſche gerne nach,
und bitten um zahlreichen Beſuch, zumal dieſer Lichtbildervortrag
die einzige Veranſtaltung unſerer Vereinigung im März ſein wird.
— Der Evang, Fürſorgeverband (Verband der evangeliſchen
Vereine und Anſtalten für Fürſorgeerziehung in Heſſen) hält
heute in Frankfurt um 11 Uhr im Bahnhofhotel, Gutleutſtr. 45,
ſeine Hauptverſammlung ab. Im Mittelpunkt der
Verhandlun=
gen ſteht ein Vortrag von Herrn Dr. Kleßmann=Eckardsheim
(Bodelſchwingſche Anſtalten) über „Praktiſche Verwirklichung
pſychologiſcher und vädagogiſcher Erkenntniſſe für die
Fürſorge=
erziehungsarbeit‟. Da auch Gäſte willkommen ſind, ſei auf dieſe
Veranſtaltung hingewieſen.
— Internationaler Philateliſtenverein Dresden, Ortsgruppe
Darmſtadt. Die Hauptverſammlung vereinte im Vereinslokal
bei Sitte eine ſtattliche Anzahl von Mitgliedern. Die
Veran=
ſtaltung gipfelte in der Ernennung des Herrn Hauptmanns a. D.
Sturt zum Ehrenmitglied. Der Vorſitzende, Herr
Oberlandes=
gerichtsrat Dr. Berchelmann, überreichte Herrn Sturt, der nach
33jähriger Tätigkeit aus dem Vorſtand ausſchied, eine
Ehren=
urkunde und brachte dabei den herzlichſten, tiefgefühlten Dank
zum Ausdruck, von dem er ſelbſt wie jedes einzelne
Vereinsmit=
glied durchdrungen ſei für die wertvolle Arbeit, die das neue
Ehrenmitglied für den Verein und jeden Einzelnen geleiſtet
habe. Auf dem Gebiete der Briefmarkenkunde iſt der Rat
Er=
fahrener unerſetzlich, und gerade hierin iſt das Wirken des Herrn
Sturt vorbildlich geweſen und wird es hoffentlich noch viele
Jahre lang bleiben. Der Verein nimmt noch Mitglieder auf;
man wolle ſich wenden an den Vorſitzenden, Herrn Oberlandes=
März, im Großen Haus aufgeführt. — Zu Beginn der
— Konzert im Herz=Jeſu=Hoſpital. Man ſchreibt uns: Am
thefeier wird am Samstag, dem 19. März, im Kleinen Haus
thes „Iphigenie” in neuer Inſzenierung von Guſtav Har= Sonntagvormittag veranſtaltete der Zitherſoliſt Peter, Rapp.
g gegeben. — Zu den drei Fauſt=Vorſtellungen am Sonn= unter Mitwirkung der Herren Grünewald, R. Häniſch ſowie
dem 20., Montag, den 21. und Dienstag, den 22. März. Adolf Rapp aus Darmſtadt ein Soliſtenkonzert für die Kranken in
denen Paul Wegener als Mephiſto gaſtieren wird, beginnt obengenanntem Hoſpital. Das Konzert wurde den Kranken durch
Vorverkauf am Mittwoch, dem 16. März, von 16—18 Uhr, eine Mikrophonanlage in allen Abteilungen zu Gehör gebracht.
der Kaſſe des Großen Hauſes. Die Gutſcheine Nr. 1—10 Die Patienten waren von den Darbietungen höchſt erfreut. Es
den an dieſem Tag eingelöſt, ebenſo die 10prozentigen Er= lumen zum Vortrag Märſche, Walzer und Lieder „Mit einem
ligungsſcheine der Hauptmiete. Ab Donnerstag, den 17. März, Marſch, der den Abſchluß bildete, verließen die Künſtler die Stätte,
und werden auf Wunſch der Kranken gern wiederkommen.
bt eine Beſchränkung der Gutſcheine vorbehalten.
* Forſchungsreiſen in Labrador.
Zu einem Lichtbildervortrag über Forſchungsreiſen in
Labrador hatte geſtern abend der Heſſiſche Jagdklub
ge=
laden. Redner war der Profeſſor der Zoologie an der
Forſt=
lichen Hochſchule zu Hann.=Münden, Dr. phil. Hermann
Eid=
mann, den Herr Geheimrat Ebel den Erſchienenen vorſtellte
und ihm alsbald das Wort erteilte.
Der Vortragende leitete ſeine Ausführungen mit kurzen
geographiſchen und wirtſchaftlichen Darlegungen ein, und rühmte
die unberührte Wildnis Labradors, die wilde Schönheit ſeiner
Flüſſe und Seen, die kennenzulernen und genießen zu dürfen,
dem Vortragenden die Einladung der kanadiſchen Regierung zu
einem Kongreß und im Anſchluß daran eine Expedition ins
Innere des Landes Gelegenheit gab. Die Expedition hat
Ein=
drücke von unerhörter Schönheit vermittelt, die weniger in einer
Ueppigkeit der Natur, wie etwa die Tropen ſie vermitteln, als
in der ungeheuren Einſamkeit der Natur, vor allem des
Ur=
waldes in ſeinen unermeßlichen Weiten beruht. Einer
Einſam=
keit, die bildhaft verſtändlich wird, daß in Labrador, einem
Land etwa 3½ mal ſo groß wie Deutſchland, etwa 13 000
Men=
ſchen wohnen. Daß dieſes Land unter einem Klima liegt, das
nur einen ganz kurzen warmen Sommer und einen laugen, bis
zu 50 Grad Minus kalten Winter aufkommen läßt. Daß es
alſo unmöglich zur Beſiedlung macht, denn die
Beſiedlungs=
möglichkeit hängt von der Gedeihmöglichkeit des Getreides ab,
die hier nur ſehr beſchränkt iſt. Deſſen ungeachtet iſt Fauna
und auch Flora des Landes reich und iutereſſant. Auch dieſe
durch die klimatiſchen Verhältniſſe bedingt, die wiederum
beein=
flußt werden durch den Labrador=Strom deſſen Eiskälte das
ganze Land, das von unzähligen Seen, Sümpfen, Flüſſen und
Bächen durchzogen iſt, das Klima arktiſch geſtaltet.
Ungeheuer lveite Strecken Labradors ſind noch in keiner
Weiſe erforſcht, ſo daß die Forſcher lange Wochen wie in einer
Tetra incognita lebten. Die Expedition beſtand nur aus dem
Vortragenden, einem Freunde und zwei Indianern.:
Reiſe=
möglichkeit boten einzig zwei leicht tragbare Kanus, die oft
kilometerweit getragen werden mußten, wenn Felſen oder
Waſſer=
fälle den Weg ſperrten und zum Umgehen zwangen oder ſchmale
Urwaldpfade die Seen oder Waſſerläufe miteinander verbanden.
In fließendem zweiſtündigen Vortrag, deſſen Diſziplin den
Dozenten verriet, deſſen gedanklich wie ſtofflich gleich reicher
Inhalt aber davon zeugte, daß in der Perſon des Vortragenden
ſich der Forſcher mit dem Jäger, der ſeine liebevoller
Natur=
beobachter ſich mit dem Poeten harmoniſch banden. So ließ
allein das geſprochene Wort die intereſſante, uns weſensfremde
Landſchaft in anſchaulich=eindringlichen Bildern erſtehen, wurde
von ernſter Forſcherarbeit geſprochen, die den Tieren des
Ur=
waldes wie den überreich vorhandenen Fiſchen, den Vögeln und
Inſekten, der Pflanzenwelt und dem Wald, und ſchließlich ein
wenig auch den Menſchen galt. Zahlreiche Lichtbilder ergänzten
die Illuſtration. — Herr Geheimrat Ebel gab dem Dank der
Zuhörer iu kurzen herzlichen Worten Ausdruck.
— Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wir machen Mitglieder und Freunde unſeres Bundes nochmals
auf den Vortrag des Herrn Prälaten I. Dr. Dr. Diehl
aufmerk=
ſam. Er wird in unſerer Mitgliederverſammlung Mittwoch, den
16. März, nachmittags 4.30 Uhr, im Heylshof, Weyprechtſtr. 6
ſprechen über „Gedanken eines heſſiſchen Gelehrten aus der Zeit
des 30jährigen Krieges über Erziehung und Erzieher.
— Zu Ehren der zur Schulentlaſſung kommenden Jugend findet
am Samstag, den 19. März, im großen Saale des Turnhauſes am
Woogsplatz, ein Werbeabend ſtatt, deſſen Feſtfolge faſt
durch=
weg unſere Jugendlichen durch reichhaltige und vielſeitige
Dar=
bietungen beſtreiten. Die Veranſtalterin, die Turngemeinde
Darmſtadt 1846, will an dieſem Abend erneut beweiſen, daß
nur durch Betreiben von Leibesübungen der noch im Wachstum
und in der Entwicklung begriffene jugendliche Körper den
ſchäd=
lichen Einwirkungen des Berufslebens Trotz bieten kann.
Ge=
feſtigte Geſundheit wird leicht durch Turnen, Spiel und Sport
er=
reicht werden. Zur Ausübung dieſer Leibesübungen ſtehen
ge=
ſundheitlich einwandfreie und muſtergültig ausgeſtattete
Uebungs=
räume ſowie der große, in landſchaftlich ſchöner Gegend gelegene
Turnplatz Woogswieſe zur Verfügung. Die Veranſtaltung findet
bei freiem Eintritt ſtatt. Mitglieder, deren Angehörige und alle
Freunde der Leibesübungen ſind zum Beſuch dieſes Werbeabends
eingeladen.
— J. S. Bachs Motette „Jeſu, meine Freude” wird am
kom=
menden Sonntag, den 20. März abends 8 Uhr, in der
Stadt=
kirche, durch den Stadtkirchenchor zur Aufführung gebracht,
ebenſo eine Motette von Heinrich Schütz „Du ſüßeſter, du
allergütigſter Chriſte”, und die Kompoſition der Worte aus der
Offenbarung Johannis. Kapitel 7. Verſe 9 bis 17. von W.
Born=
gäſſer. Das Orcheſter ſpielt außerdem das Concerto groſſo
C=Moll von Gg. Fr. Händel. An der Orgel; Ref. Ludwig
Borngäſſer. Der Eintritt iſt zu allen Plätzen frei.
— „Alt=Darmſtadt” Verein für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Unſere Goethe=Gedächtnisfeier, iſt Donnerstag,
abends 8.30 Uhr, im Fürſtenſaal, Grafenſtraße. 1. Herr
Schau=
ſpieler Eduard Göbel ſpricht Goetheworte”, 2.
Vor=
trag, von Herrn, Dr. Hermann Bräuning=Oktavio über
„Goethe und Darmſtadt”. Gäſte ſind durch Mitglieder
einzuführen!
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der Zahnärzte, macht dle zähne blendend weiß
und beseltlgt Mundgeruch- B10K-ULTRA
Ist ein rein deutsches Erzeugnis.
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Putsen, well Bl0K-UL. TRA hochkonzentrlert lst und nie hart wird.
Seite 6 — Nr. 75
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Großreinemachen und Geſundheit.
Lurchſonnke Möbel ſind Bilialen der Sonne
in der Wohnung.
(Großreinemachen vor Oſtern. — Wie man die Wohnung ſäubern
ſoll. — Geſunde und ungeſunde Arbeit. — Es gibt auch eine
Hygiene des Großreinemachens.)
Der Frühling und das Oſterfeſt nahen mit Rieſenſchritten,
In dieſem Jahre fällt bekanntlich Oſtern ſehr zeitig, und die
Hausfrauen gehen mit Beginn des Monats Marz daran, die
Wohnung nach der langen Winterpauſe zu überholen. Dies iſt
nicht nur aus Reinlichkeitsgründen, ſondern auch aus
Geſund=
heitsgründen erfreulich, denn trotz der größten Sorgfalt der
Haustrau und ihrer Gehilfinnen haben ſich in verſteckten Ecken
beträchtliche Mengen von Staub und damit von Bakterien
ge=
lagert. Es iſt kein Zufall, daß zahlreiche Erkrankungen von
Kin=
dern am Ausgang des Winters und bei Beginn des Frühlings
feſtzuſtellen ſind. Die lange Abweſenheit der Sonne hat das
Bakteriengezücht unangenehm werden laſſen, denn Staub an ſich
iſt nicht immer gefährlich, ſobald er nicht Bazillenträger iſt.
Da=
rum muß man bei dem Großreinemachen in erſter Reihe darauf
achten, daß nach der langen Winterszeit, wo die Fenſter nur
vorübergehend zur Lüftung geöffnet wurden, viel Luft und
Sonne in die Wohnung kommen. Es ſchadet gar nichts, wenn
ein paar Tage die Wohnung ohne Teppiche gelaſſen wird. Man
räume alſo zuerſt die Teppiche ſort, die Portieren Gardinen.
Vorhänge und die Plüſchmöbel. Wenn man keine
Reinigungs=
maſchine, wie Staubſauger, im Hauſe hat dann tut man gut
daran, den Staub aus den Sachen möglichſt auf dem Hofe oder
auf dem Balkon herauszuklopfen. Auch die Plüſchmöbel ſollen
möglichſt nicht im Zimmer geklopft werden, denn man weiß nicht,
was man aus ihnen herausklopft. Dann werden die Wände abe
gerieben und vom Staub befreit. Jetzt erſt ſoll man daran gehen,
die Fenſterbretter und Fußböden zu ſäubern. Man tue in das
Waſſer etwas Salmiak, das zwar die unangenehme Eigenſchaft
hat, peinlich zu riechen, aber andererſeits auch die ſehr
ange=
nehme, Bakterien zu töten. Dann haben wir eine ſaubere
Woh=
nung, die zugleich geſund iſt, denn ſoweit man es in einem
Privathaushalt durchführen kann ſind Bakterien und
Krank=
beitskeime beſeitigt. Auch die Möbel können mit derartigem
Waſſer abgewaſchen werden, falls es das Holz zuläßt. Auch der
Zuſatz von Spiritus empfiehlt ſich hier, da viele Holzarten auf
Sonderfahrten
der Reichsbahndirekkion Mainz.
Die Zeiten ſind ernſt und ſchwer, manche ſagen, ſie werden
vielleicht noch ſchwerer. Wie es auch werden möge, Ausſpannung
und Erholung tut aber dennoch not. Die Reichsbahndirektion
Mainz hat ſich deshalb entſchloſſen, auch in dieſem Jahre ein= und
mehrtägige Sonderfahrten auszuführen. Aus dem Programm
er=
gibt ſich die erfreuliche Tatſache, daß weitgehende Rückſichtnahme
auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe mit einer
abwechſelungsrei=
chen und Neues bietenden Auswahl der Ziele glücklich
aufeinan=
der abgeſtimmt ſind. Um den weiteſten Kreiſen Gelegenheit zu
geben, ſich die ihnen zuſagenden Fahrten auszuſuchen, ihren
Ur=
laub oder ihre Ferien danach einzurichten, geben wir das
Pro=
gramm der Reichsbahndirektion Mainz kurz bekannt. Viele Gaue
des deutſchen Vaterlandes werden ſich dem Reiſeteilnehmer er=
ſchließen.
Mit einer Frühlingsfahrt in die Sächſiſche Schweiz
vom 17. bis 23. April über Leipzig, Dresden, nach Bad Schandau,
beginnt das Programm. Der erſte Maiſonntag führt nach dem
herrlichen Baden=Baden, wo für dieſe 10. Jubiläumsfahrt
den Teilnehmer Beſonderes erwartet. Thüringerwald
Goethegedenkfahrt nach Weimar mit Abſchluß in Bad
Kiſſingen folgen vom 5. bis 8, Mai. Die beiden Idylle
Mil=
tenberg und Wertbeim am Main verſprechen am 8. Mai
einen genußreichen Sonntag. In der Zeit vom 17. bis 22. Mai iſt
eine Fahrt nach Kaſſel (mit Wilhelmshöhe) und
an=
ſchließend eine Fahrt in den Harz vorgeſehen, Oberbayern
im Frühling, mit Garmiſch=Partenkirchen und
Mit=
tenwald entdeckt der Teilnehmer bei der Pfingſtfahrt
vom 4. bis 11. Juni. Der 19. Juni erſchließt dem
Reiſeteilneh=
mer das Weſen des Rokoko in einer Fahrt nach Bruchſal und
zeigt ihm die Romantik des Speyerer Kaiſerdoms. Die
Tage vom 1. bis 4. Juli führen zum Bodenſee. Der 16. und
17. Juli ſind dem Kleinod aus deutſcher Vergangenheit,
Rothen=
burg ob der Tauber, gewidmet. Nach Württembergs
Haupt=
ſtadt. Stuttgart, Schillers Geburtsort. Marbach am
Neckar, und dem unvergleichlich, ſchönen Kloſteridyll
Maul=
bronn führt die Fahrt am 30. und 31 Juli. Während der 7.
Auguſt der Eifel mit Maria Laach gewidmet iſt, ſpannen
ſich die Entfernungen für die zweite Auguſtfahrt viel weiter.
Berlin, Potsdam, Stralſund ſund die Oſtſee mit
Rügen ſollen die Zeit vom 14. bis 21. Auguſt ausfüllen. Am
4. September führt ein Sonderzug die Teilnehmer nach
Schwetzingen, wo ſich Deutſchlands ſchönſter Schloßgarten
be=
findet, und nach Heidelberg, der „Stadt an Ehren reich”. Zur
ſchönen Rheinpfalz führen zwei weinfrohe Herbſtfahrten. Für
Bad Dürkheim und Neuſtadt a. d. Haardt iſt der 11., für
Landau und Bergzabern der 17. und 18. September vor=
geſehen. Die beliebte Abſchlußfahrt vom 1. bis 6. Oktober nach
dem Münchener Oktoberfeſt und Oberbayern findet
ſicher viele Teilnehmer. Jede Sonderfahrt wird ſorgfältig
aus=
gearbeitet und frühzeitig durch die Tageszeitungen, durch Plakate
uſw. bekannt gegeben. Durch dieſe Sonderfahrten werden Reiſe=
gelegenheiten geboten, wie ſie ſonſt wohl kaum wieder vorhanden
ſind. Auch den mit wenig irdiſchen Gütern Geſegneten und den
von tauſend Pflichten Gehetzten wird hier die Möglichkeit gegeben,
einmal für kurze Zeit dem Drang nach Freiheit, nach einem
Auf=
gehen in den Wundern deutſcher Natur und deutſcher Kultur
nach=
zukommen.
Koliſchquartett. Die Hörer des Südweſtfunks die geſtern
das Koliſchquartett gehört haben, werden ſicher den Wunſch haben,
dieſe berühmte Vereinigung perſönlich kennenzulernen. Hierzu
bietet das heute abend im Kleinen Haus vom Muſikverein
ver=
anſtaltete Konzert Gelegenheit. Daß das Koliſchquartett
auswen=
dig ſpielt, könnte als eine Aeußerlichkeit erſcheinen; intereſſant
iſt dies aber immerhin und hat tiefere Bedeutung, da höchſte
Prä=
ziſion und Freiheit des Vortrags, namentlich bei modernen
Wer=
ken, aber auch bei den Außenſätzen des Lerchenquartetts oder den
Variationen in Schuberts Tod und das Mädchen etwa, eine
weſent=
liche Förderung erfahren können. Es ſind nur noch wenige Plätze
(bei Bergſträßer, Wilhelminenſtraße) zu haben.
Sonderfahrten der Heſſiſchen Eiſenbahn=A. G. Das
herr=
liche Frühjahrsweter veranlaßt die Sonderfahrten=Abteilung der
Heag, am kommenden Mittwoch, dem 16. März, mit den
belieb=
ten Nachmittagsfahrten zu beginnen. Eine Reihe ſchöner
Aus=
flüge in den nahen Odenwald ſind vorbereitet. Außerdem liegt
das reichhaltige Oſterfahrten=Programm auf. Alle Intereſſenten
werden gebeten, Auskunft und Proſpekte im Heaghaus,
Zim=
mer 6. Erdgeſchoß, Telephon 3390, koſtenlos zu verlangen.
Nähe=
res über die laufenden Nachmittagsfahrten ſiehe in der heutigen
Anzeige.
Zeppelin=Poſt. Wie aus Friedrichshafen mitgeteilt wird,
iſt in den Auflieferungsbedingungen in dieſem Jahre eine ſehr
weſentliche Aenderung eingetreten. Da dieſe Fahrten hauptſächlich
dem regulären Poſtverkehr dienen, hat das Reichspoſtminiſterium
verfügt, daß nur ſolche Sendungen zur Beförderung angenommen
werden dürfen, welche die Adxeſſe eines Empfängers in
Süd=
amerika tragen. Es ſind alſo Sendungen an die eigene Adreſſe
oder nach Nordamerika zur Beförderung nicht mehr zuläſſig. Der
Luftſchiffbau Zeppelin iſt jedoch bereit, Sendungen, die an die
Adreſſe; An das Luftſchiff Graf Zeppelin in Recife (Pernambuco)
gerichtet ſind, dem Abſender wieder zurückzubringen und zu
über=
ſenden gegen eine. Gebühr von 2 intern. Antwortſcheinen oder
50 Pfg. Dieſe Gebühr iſt im Voraus an den Luftſchiffbau Zeppelin,
Verkehrsabteilung S.A. in Friedrichshafen, zu ſenden. Die
Sen=
dungen ſelbſt ſind bei irgendeinem deutſchen Poſtamte aufzuliefern.
ſie müſſen jedoch die genaus Adreſſe des Abſenders tragen.
Brieftaſten.
C. V. Ja. Wenden Sie ſich wegen der Unterlaſſung an die
Stadtverwaltung.
dieſe Weiſe gut gepflegt werden können. Zugleich hat der
Spi=
ritus auch ſtark desinfizierende Wirkung. Die Polſtermöbel,
Stoffgardinen und Vorhänge, die man nicht waſchen und mit
des=
infizierenden Stoffen behandeln kann, ohne ſie zu beſchädigen,
ſetze man der Einwirkung von Licht und Luft aus. Man fürchte
nicht, daß die Sonne die Farben auszieht, denn heutzutage ſind
meiſt die Stoffe mit lichtechten Farben verarbeitet. Aber auch
diejenigen Stoffe, die nicht ganz farbecht ſind, werden während
der kurzen Zeit der Lüftung und Belichtung nicht leiden.
Natür=
lich darf man in dieſen Fällen die Möbel nicht zu lange der
Sonne ausſetzen. Wo es dagegen angängig iſt, kann man gar
nicht genug Licht auf die Stoffgegenſtände der Wohnung
wir=
ken laſſen, denn das Licht iſt der beſte Geſundheitsbringer. Es
tötet nicht nur die Bakterien, ſondern es macht, was die meiſten
Menſchen gar nicht wiſſen, die Möbel geradezu zu
Geſundheits=
bringern, gewiſſermaßen zu kleinen privaten Hausſonnen. Es
wurden auf dieſem Gebiete nämlich ſehr intereſſante Experimente
im Paſteur=Inſtitut zu Paris gemacht. Man hielt Mäuſe in
lichtleeren Räumen. Trotzdem die Tiere gut gefüttert wurden,
verkümmerten ſie langſam, da das Licht fehlte. Nun wurden ſie
zwar nicht in einen hellen Raum geſetzt, aber in ihren dunklen
Raum wurde Stroh gelegt, das vorher 6 Stunden lang der
Sonne ausgeſetzt war Und ſiehe da! Die Mäuschen begannen
ſich glänzend zu entwickeln, als ob ſie ſelbſt dem heilſamen
Ein=
fluß der Sonne ausgeſetzt geweſen wären. Daraus iſt zu
er=
kennen, daß das Myſterium der Lichtſtrahlen viel größer iſt, als
wir ahnen. Sie ſind auch dann noch heilwirkend, wenn ſie auf
Umwegen durch einen Mittler zu den Menſchen gelangen.
Durch=
ſonnte Betten, Sofas, Seſſel und Teppiche ſind alſo nicht nur
ge=
reinigt und bakterienfreie Gegenſtände, ſondern ſie ſind was
viel mehr wert iſt, kleine Filialen der Sonne im Hauſe. Darum
achte man beſonders darauf, daß wenigſtens während der Zeit
des Großreinemachens die Sonne möglichſt lange in die offenen
Fenſter hineinſcheint, und wenn die Sonne nicht zu ſehen iſt,
dann wenigſtens das Tageslicht, das auch ganz erfreuliche
Eigen=
ſchaften in bezug auf unſere Geſundheit aufweiſt. Noch iſt es leider
nicht ſo warm, daß man die Fenſter während des ganzen Tages
offen halten kann. Darum benutze man wenigſtens die
zahlrei=
chen Stunden des Großreinemachens um die junge, heilkräftige
Sonne oder die friſche, geſunde Frühlingsluft — denn ſchon
An=
fang März hat die Luft hervorragende Eigenſchaften des
Früh=
lings — in die Wohnung zu laſſen. Das iſt die rechte Art des
Dr. C. E.
Säuberns.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Ein junger Kaufmann aus Alsbach hatte ſich
am Montag wegen Wechſelfälſchung vor dem
Bezirks=
ſchöffengericht zu verantworten. Er hatte die Unterſchrift
des angeblichen Schuldners ſelber darunter geſetzt, und
behaup=
tete, er habe nicht gewußt, daß das ſtrafbar ſei. Das Gericht
verurteilte ihn wegen ſchwerer Urkundenfälſchung
und Betrugs zu zwei Monaten Gefängnis. Das
Gericht iſt der Anſicht, daß gerade Wechſelfälſchungen beſonders
ſtreng zu beurteilen ſeien.
Es ſteht dann ein 21jähriger Inſtallateur wegen
Vergehens gegen das Waffenſchutzgeſetz und
gegen die Verordnung vom Jahre 1918 über die
Ablieferung von Heeresgut vor dem Richtertiſch. Der
junge Mann, Mitglied des Stahlhelms, iſt begeiſterter Freund
von Waffen und Kriegsgerät aller Art. Wahllos ſammelt er,
was ihm zwiſchen die Finger kommt, Karabiner, Revolver,
Säbel. Seitengewehre, ja ſogar Handgranaten, Fliegerbomben
und Patronen jeglicher Art, von welch letzteren er ſich, man höre
und ſtaune, einen Rahmen um das Bild Hindenburgs
verferti=
gen wollte. Ja, ſogar vor Stahlhelmen, Torniſtern und
Bruch=
ſtücken von Flugzeugen macht ſeine Sammelwut nicht Halt. Ein
ganzes Zimmer war von oben bis unten mit dieſen Diegen
aus=
ſtaffiert, jeder Beſuch wurde hineingeführt und mußte ſie
beſtau=
nen und bewundern. Der Staat hat jedoch wenig Verſtändnis
für ſolche Liebhabereien. Es wurde ihm ein großer Teil ſeiner
Sammlung von den Wänden genommen und liegt nun hier auf
dem Gerichtstiſch vor dem jungen Mann, der ſie recht betrübt
beſchaut. Das Gericht iſt zwar der Meinung, daß ihn lediglich
Sammelwut zum Erwerb der Waffen antrieb, es muß ihn aber
einmal beſtrafen, weil er, auch als er noch keine 18 Jahre alt
war, ſchon Waffen beſaß — und das iſt, dem Laien iſt es
all=
gemein noch viel zu wenig bekannt, prinziviell verboten —, und
ein andermal, weil ein großer Teil der Waffen aus Heeresgut
ſtammte und ſchon längſt an die Behörde hätte abgeliefert
wer=
den müſſen. Der junge Mann erhält wegen dieſer beiden
Vergehen Geldſtrafen von je 60 Mark. Die
Unter=
ſuchungshaft wird ihm mit ſieben Tagen, gleich 35 Mark,
ange=
rechnet. Die Mutter erhält, da der Vater nicht mehr lebt, weil
ſie ihm dieſe Waffenſammlung geſtattete, als er noch nicht 18
Jahre zählte, eine Geldſtrafe von 30 Mark.
— Die Prämie von 500 000 Mark gezogen. Auf die Nummer
218 308 der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie wurde geſtern
morgen ein Gewinn über 1000 Mk. gezogen, dem gemäß den
Be=
ſtimmungen die Prämie in Höhe von 500 000 Mark zugeſchlagen
wird. Das Los wird in Achteln geſpielt, und zwar in der erſten
Abteilung in Berlin, in der zweiten Abteilung in Weſtfalen.
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man ab heute Ralph A.
Ro=
herts in der witzigen Militärhumoreske. Zu Befehl, Herr
Unteroffizier” („Der Pechvogel”), mit Margot. Walther
Ida Wüſt, Henry Bender, Lotte Werkmeiſter, Harry Halm. Paul
Weſtermeier u. a. in weiteren Hauptrollen. Die Regie führte Erich
Schönfelder.
— Im Union=Theater läuft heute und folgende Tage der große
Tonfilm „Raſputin” („Der Dämon der Frauen”), mit Conr,
Veidt in der Titelrolle.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male Lil
Dagover in dem myſteriöſen Kriminal=Tonfilm „Madame
Blaubart”.
Aus den Parkeien.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei,
Heute abend 8 Uhr hält im Alpenvereinszimmer bei Sitte Herr
Geſchäftsführer Herzog einen Lichtbildervortrag: „Warum
Ab=
rüſtung?‟ Wir bitten um zahlreichen Beſuch. Gäſte können
ein=
geführt werden.
Lokale Beranſtallungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Kinweiſe auf Anzeigen zu
in leinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krittik.
befrachten,
— Verein für naturgemäße Lebens= und
Heil=
weiſe. Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß heute
abend im Feſtſaal der Ludwigs=Oberrealſchule ein Frauen=
Vor=
trag des Herrn Dr. med. Glück=Braunfels über „Frauenglück und
Frauenleiden” ſtattfindet. Herr Dr. Glück iſt bereits als ein
vorzüglicher Redner innerhalb des Deutſchen Bundes der
Ver=
eine für naturgemäße Lebens= und Heilweiſe bekannt.
Slimmen aus dem Leſerkreiſe.
Jär die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinerlei
Ver-
antwertung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantworilich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, fönnen nicht
zurückgeſandt. die Aiblehnung gicht begründet werden.
Die Zuſtände bei der allwöchentlichen Auszahlung der
Wohl=
fahrtsunterſtützungen werden nachgerade unerträglich. Ueber
eine Stunde muß man ſtehen, um ſeine paar Pfennige in
Empfang zu nehmen, und das Gedränge und die ſchlechte Luft iſt
derart, daß man am letzten Freitag ein junges Mädel ohnmächtig
forttragen mußte. Wir fragen, ob es nicht möglich wäre, hier
Abhilfe zu ſchaffen. Dieſe Dinge tragen ſo viel zur Verbitterung
des Einzelnen und der Maſſe bei.
Ein Unterſtützungsempfänger.
Tageskalender für Dienstag, den 15. März 1932.
Lichtſpiel=Theater: Union=Theater: „Raſputin”; Helia=
Lichtſpiele: „Zu Befehl, Herr Unteroffizier”; Palaſt=
Lichtſpiele: „Madame Blaubart”, — Konzerte; Rheing.
Weinſtube, Café Oper, Cafs Ernſt=Ludwig, Schloßkeller Perkeo.
— Muſikverein. 19.30 Uhr. im Kleinen Haus: Koliſch=Quartett.
— Fürſtenſoal. 8.30 Uhr; Vortragsabend über Kino im eigenen
Heim — Skädt, Saalbau, 20 Uhr: Vortrag Frau A. Rath=
Wiesbaden über Frauen=Hygiene.
Aus Heſſen.
Wahlergebniſſe vom Lande.
w. Klein=Umſtadt, 14. März. Wahlergebnis. Bei
der=
geſtrigen Wahl gaben von 602 Stimmberechtigten 437 ihre
Stimme=
ab, und zwar 313 an Hitler, 80 an Hindenburg, 36 an Thälmann.
4 an Düſterberg und 3 an Winter. Die Wahl verlief in aller:
Ruhe.
Ch. Rai=Breitenbach, Kr. Erbach, 14. März. Die Wahl zum=
Reichspräſidenten hatte hier folgendes Ergebnis: Düſterberg —,
v. Hindenburg 66 Stimmen, Hitler 67 Stimmen, Thälmann 31
Stimmen und Winter 1 Stimme, Von 225 Wahlberechtigten haben
165 abgeſtimmt.
Ch, Lützel=Wiebelsbach, Kr. Erbach, 14. März. Düſterberg;
— 641 abgeſtimmt.
Ch. Hainſtadt, Kr. Erbach, 14. März. Die Wahl zum
Reichs=
präſidenten hatte hier folgendes Ergebnis: Düſterberg 4
Stim=
men, v. Hindenburg 129 Stimmen, Hitler 164 Stimmen,
Thäl=
mann 27 Stimmen und Winter 1 Stimme. Ungültig war eine=
Stimme, Von 371 Wahlberechtigten haben 326 abgeſtimmt, ſo daß
etwa 90 Prozent ihrer Pflicht nachgekommen ſind.
Ch. Breitenbrunn, Kr. Erbach, 14. März. Die Wahl zum=
Reichspräſidenten hatte hier folgendes Ergebnis: Düſterberg=
6 Stimmen, v. Hindenburg 67 Stimmen, Hitler 118 Stimmen.
Thälmann 43 Stimmen und Winter 0 Stimmen. Wahlbeteiligung=
87 Prozent.
Am. Haingrund, 14. März. Bei der geſtrigen
Reichspräſiden=
tenwahl erhielten 1, Oberſtleutnant a. D. Düſterberg 1 Stimme.
2. Reichspräſident p. Hindenburg 61 Stimmen, 3, Adolf Hitler 325
Stimmen, 4. Thälmann 116 Stimmen. Von 265
Wahlberechtig=
ten ſtimmten 211 ab. 1 Stimme war ungültig. Die
Wahlbetei=
ligung betrug zirka 80 Prozent.
Ee Gadernheim, 14 März. Wahl. Die
Reichspräſidenten-
wahl fand hier unter ſehr ſtarker Beteiligung ſtatt; faſt 90
Pro=
zent der Wähler haben abgeſtimmt. Der Vexlauf der Wahl
war=
ſehr ruhig.
P. Rüſſelsheim, 14. März. In unſerer Opelſtadt, die rund
10 000 Einwohner zählt, wurden bei der Reichspräſidentenwahl!
folgende Stimmen abgegeben: „Hindenhurg 3328, Hitler 1005—
Düſterberg 56, Thälmann 1539. Zahl der Stimmberechtigten 7249.,
Zahl der Abſtimmenden: 5960 — 81 Prozent.
Vergleichsziffern=
der heſſiſchen Landtagswahl im Herbſt 1931: Stimmberechtigte=
7020, Abſtimmende 5640 — 80 Prozent. Davon erhielten die
So=
zialdemokraten 1202 Stimmen, die bürgerlichen Parteien, ſowein
ſie jetzt die Parole für Hindenburg ausgegeben hatten, 1053
Stim=
men, die Nationalſozialiſten 1488 Stimmen und die Kommuniſtem
nebſt dem übrigen Anhang Thälmanns einſchließlich der Sozial= Arbeiterpartei 1773 Stimmen. Gegenüber dem
Landtagswahl im November gewannen die Sozialdemokraten und
bürgerlichen Parteien — 1072 Stimmen — 40 Prozent, die Natio= verloren 483 Stimmen — 30 Prozent. Die
Kommu=
niſten mit Anhang verloren 11 Prozent.
Dd. Arheilgen, 14. März. Ehrenabend. Der
Turnver=
ein 1876 veranſtaltete am Samstag abend in ſeiner Turnhalle
einen gutbeſuchten Vereinsabend, an dem in feierlicher Form
6 Schüler und 12 Schülerinnen des Vereins zu Jugendturnerm
bzw. Turnerinnen überſchrieben wurden. Weiterhin wurden eine
ſtattliche Anzahl 25jähriger und 40jähriger Turner durch
Ueber=
reichung von Ehrennadeln und Urkunden ausgezeichnet. Umrahmch
wurden dieſe Ehrungen von turneriſchen Vorführungen ſamtlichem
Abteilungen und von muſikaliſchen Darbietungen. Von letzterem
perdienen beſonderer Hervorhebung die Vorträge des
Spielmanns=
zuges, der als Neuheit mit einigen Mundharmonikavorträgen
auf=
wartete, die großen Beifall fanden.
Dg. Arheilgen, 14. März. Beratungsſtunde. Amu
kommenden Mittwoch, den 16. März, nachmittags 3 Uhr, findet
auf dem Rathaus (Zimmer 13) eine Beratungsſtunde der
Muts=
ter= und Säuglingsfürſorge ſtatt. Die Beratungsſtunden, die
ſeither Dienstags abgehalten wurden, finden nunmehr wiedet
ianpreiſ
tite, wor
1n dieſes
feit
regelmäßig ſtatt, und zwar alle 14 Tage Mittwochs. — Freie
willige Feuerwehr. Die diesjährige Hauptverſammlung
findet am Samstag, den 19. ds. Mts., abends, im Gaſthaus „Zur 7 Uſe
Sonne” ſtatt.
F. Eberſtadt, 14. März. Jahreshauptverſammlungg
des Muſikvereins 1904. Der zweite Vorſitzende, Ludwigy M hei Erwad
Oſt, widmete dem kürzlich verſtorbenen erſten Vorſitzenden des ſiſger ewa
Vereins, Dr. med. Aſcher, einen warmen Nachruf mit dem Hinss ſlſſerſinn blie
weis auf die großen Verdienſte, die ſich der Verſtorbene um dass M. Recht
Wiederaufblühen des Vereins nach dem Kriege erworben habe— sleben.
Auch des im letzten Vereinsjahr verſtorbenen Mitgliedes, Förſtery ſſeins ware
i. R. Klöpper, gedachte der Sprecher in ehrenden Worten. Alss Aucht; der
erſter Vorſitzender wurde unter dem Beifall der Verſammlungg i wirkte we
Poſtmeiſter Maykemper einſtimmig gewählt. Im übrigen ergalr) hſe äußerſt
die Vorſtandswahl folgende Beſetzung der Vorſtandsämter— bedenen Ju
2. Vorſitzender: Lehrer Burhenne, Schriftführer: Ludwig Veith. Melt ſich imn
Rechner: Jakob. Dächert, Beiſitzer: Lehrer Knöß, Fritz Darm— ſcens
ſtädter, Jacobs, Ludwig Oſt. Dirigent; Philipp Frees. Amm i des Poſ
Schluſſe der Verſammlung wartete das Vereinsorcheſter mit einenm // in über
Konzert auf.
Cp. Pfungſtadt, 14. März. Hundert Jahre Apotheke
Die hieſige Apotheke konnte in dieſen Tagen auf ein hundertjäh=
riges Beſtehen zurückblicken. Sie wurde Anfang März 1832 durck!
den Apotheker H. Berchelmann ins Leben gerufen. Die Apothelg
iſt ſeit ihrer Gründung im Beſitz der Familie Berchelmann. Die
Frau des heutigen Beſitzers iſt eine Urenkelin des Gründers.
k. Roßdorf, 14. März. Einbruch. In der Ernſt=
Ludwig=
ſtraße drangen nachts Einbrecher in einen Keller ein. Sie hattem
dazu zuerſt verſucht, am Kellerfenſter den Kitt zu löſen, ſchlugem
ſchließlich jedoch die Scheibe ein. An Lebensmitteln fiel dem
Taugenichtſen jedoch nur eine Flaſche Wein in die Hände, die ſie
entleerten. Der Verſuch, in die Wohnräume zu gelangen, mußte
aufgegeben werden, da die Kellereingangstüre verſchloſſen wam
und die gewaltſamen Oeffnungsverſuche mißlangen. Die Eins
brecher entkamen auf demſelben Weg, den ſie gekommen waren.
Auch an anderen Kellern in der Nachbarſchaft wurden Einbrüches
verſucht, die jedoch mißlangen. Dort wurde ebenfalls teilweiſe
verſucht, die Fenſterſcheiben vom Kitt zu löſen. — Die Auszäh—
lung der laufenden Zuſatzrente an Kriegsbeſchädigte, Kriegseltern,
und Witwen erfolgt am 15. März, vormittags, bei der Gemeinde
kaſſe.
Le. Groß=Umſtadt, 14. März. Gemeinderat. Die
Holö=
verſteigerungen Nr. 10 bis 13 werden genehmigt. — Zur
Abhal=
tung des Pferdemarktes 1932 bewilligt der Gemeinderat einell
Betrag bis zu 300 RM. für Prämiierung und ſonſtige Zwecke.
die Schlachtgebühren im Schlachthof. — Nach Bekanntgabe eine:
Verfügung des Kreisamts Dieburg wird beſchloſſen, die Getränte*
ſteuer noch im Jahre 1932 zu erheben.
Stit ſe e eteſh
Cd.
Michelſtadt, 14. März. Ueberfall auf
National=
ſozialiſten. Nachdem der ganze Wahlkampf bisher hier ruhlc.
verlaufen, kam es in der Nacht vom Samstag auf Sonntag
oe=
einem Zuſammenſtoß. Die Kommuniſten, die Verſtärkungen aus
Höchſt, Erbach uſw. erhalten hatten, vereinten ſich in Steinbaſh
mit Reichsbannerangehörigen. Die Schutzſtaffel, die in Stark.
von 25 Mann in Steinbach war, ſah den Zug anmarſchieren une
ſtellte ſich abſeits, mit dem Rücken gegen ein Haus, um die poll
tiſchen Gegner vorüberzulaſſen. Als der Zug, es ſollen, wie male
hört, ca. 150 Reichshannerleute und Kommuniſten geweſen ſein.p:
mußten. Die Nationalſozialiſten, die ſich gegen die Uebermach
verzweifelt wehrten, konnten ſich dann in ein Haus zurückziehele
während die Angreifer ausrückten, ſo daß, bis die Polizei kanſe
dieſe ſich nur die umgeriſſenen Gartenzäune und die ſonſtigen 10—
herliegenden Prügel betrachten konnte. Noch in der Nacht wit
den 3 Kommuniſten und 1 Reichsbannermann verhaftet, doch wut
den dieſelben nach ihrer Vernehmung am Sonntag mittag wiede.
auf freien Fuß geſetzt. Am Sonntag kam dann von Darmſta
ein Ueberfallkommando hierher und blieb daraufhin auch alles
ruhig. Jedenfalls ſteht feſt, daß dieſe Sache vorbereitet war üne
werden hoffentlich auch die Verantwortlichen zur Rechenſchaft Le
zogen. Steinbach hat in dieſer Nacht einen nicht geringen Schrel”
ken erhalten, denn das Gebrüll, mit dem ſich die Angreifer auf de
Schutzſtaffel warfen, war ohrenbetäubend und weckte alles 207.
aus dem Schlafe auf.
Dienstag, 15. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus den Gemeindeparlamenken.
b. Erbach, 14. März. Gemeinderatsſitzung. Am
Dienstag, den 15 März 1932, findet eine öffentliche
Gemeinde=
atsſitzung ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. Anträge der
Erwerbsloſen. Auch die Klaſſe mit erweiterten Lehrzielen bei der
ieſigen Stadtſchule wird Gegenſtand der Beratungen ſein.
Hof=
fentlich gelingt es, dieſe ſegensreiche Einrichtung zu erhalten.
Bv. Langen, 14. März. Gemeinderatsbericht.
Ver=
pilichtet wurde Herr Schroth, der an Stelle des zurückgetretenen
Herrn Kronenwald tritt. Sodann erfolgte die Vorlage der
Rech=
tung und des Rechenſchaftsberichtes der Verwaltung für 1930.
NTach demſelben ſind die Einnahmen zurückgegangen, dagegen die
Ausgaben geſtiegen. Der Ueberſchuß aus der Waldwirtſchaft iſt
gering, Schwimmbad und Badeanſtalt in der Wallſchule erfordern
„uſchuſſe. Gas= und Waſſerverbrauch ſind ungefähr die gleichen
wie 1928, dagegen hat ſich der Bezug des elektriſchen Stromes
er=
hööht. Nach dem Monatsbericht der ſtädtiſchen Werke erzielte das
Gaswerk im Monat Januar einen Ueberſchuß von 711,37 Mk. und
duirch den elektriſchen Strombezug 3276,02 Mk. Ueberſchuß. Die
kommuniſtiſchen Gemeinderäte beantragten deshalb im Namen
von 1200 Haushaltungen Streichung der Grundgebühren für Gas
uurd Strom ab 1 April. Der Antrag wurde abgelehnt und die
kommuniſtiſche Fraktion gebeten, einen zweckmäßigeren Vorſchlag
auszuarbeiten. Verſchiedene Baugeſuche wurden genehmigt. Gegen
Errichtung eines Ehrenmales auf dem Friedhof durch den Bund
der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen erhebt die
kommuniſtiſche Fraktion Einſpruch, da es nötiger ſei, den
Krieger=
hinterbliebenen eine ausreichende Unterſtützung zu gewähren. Das
Geſuch des Erwerbsloſenausſchuſſes der R.G.O. um Ueberlaſſung
unes Raumes für eine Auskunftsſtelle für Erwerbsloſe wird
ab=
gelehnt. Bei der Diskuſſion über dieſen Punkt geriet Frau
Wer=
ner der kommuniſtiſchen Fraktion ſo in Erregung, daß ſie vom
Vorſitzenden, Herrn Bürgermeiſter Zimmer, aus dem Sitzungsſaal
verwieſen und für die drei nächſten Sitzungen ausgeſchloſſen
wurde. Genehmigt wurde die Holzverſteigerung vom 15. Februar.
g. Erzhauſen, 14. März. Gemeinderatsbericht. Die
Vergnügungsſteuer (Billettſteuer) wird nach der Verfügung des
Miniſteriums feſtgeſetzt. — Beſchaffung von Schulbänken. Die
obere Schulbehörde beantragt die Errichtung der ſiebenten Klaſſe,
aus finanziellen Gründen erſucht die Gemeindeverwaltung
um Rückſtellung. Es wird Anſchaffung von notwendigen
Schul=
bänken beſchloſſen. — Der Erlös für Holz aus dem Gemeindewald
beträgt 2458 Mark. — Die Herſtellung der Heegbachufer haben
die Gemeinden Erzhauſen und Egelsbach aus finanziellen
Grün=
den zurückgeſtellt. Das Kulturbauamt gibt einen
Koſtenvoran=
ſchlag von 4000 Mark an und erſucht beide Gemeinden zur
Finan=
ſierung und Ausführung. Der Gemeinderat beſchließt eine
ge=
neinſchaftliche Beratung. — Bürgermeiſterei Mörfelden erſucht
um gemeinſames Vorgehen für Senkung der Licht= und
Kraft=
trompreiſe ſowie den Wegfall der zu Unrecht erhobenen
Zähler=
niete, worauf Bürgermeiſter Lorenz eine Erklärung zur
Beſchrei=
ung dieſes Weges abgibt.
Ct. Heubach i. Odw., 14. März. Kriegerverein=
Fa=
nilienabend. Nach einem herzlichen Willkommensgruß, den
er 1. Vorſitzende den zahlreichen Beſuchern entbot, hielt Herr
Najor von Wangenheim einen Lichtbildervortrag über „Die
öchlacht bei Verdun”. In trefflichen Ausführungen verſtand es
er Redner, ergänzt durch einen reichen, intereſſanten
Lichtbild=
hatz, die Aufmerkſamkeit der Zuhörer zu feſſeln. Als
langjäh=
ige, verdienſtvolle Mitglieder der Kriegerkameradſchaft Haſſia
rhielten Auszeichnungen die Kameraden Gemeinderechner
Rö=
elſperger und Bäckermeiſter Gg. Jak. Wolff für vierzigjährige
ind Förſter Stauth ſowie Ad. Buchheimer für
fünfundzwanzig=
ihrige Mitgliedſchaft
Ci. Erbach, 14. März. Kirchliches. Geſtern vormittag,
ach Schluß des Gottesdienſtes, fand im Gemeindehauſe eine
ge=
neinſame Sitzung des Kirchenvorſtandes mit der
irchengemeindevertretung ſtatt. Der von Herrn
ſtadtpfarrer Hahn erſtattete Jahresbericht gewährte ſehr
lehr=
eiche Einblicke in das kirchliche Leben unſerer Gemeinde. Zwei
freigniſſe des verfloſſenen Jahres wurden von beſonderer
Bedeu=
ung, die Veruntreuungen des zurzeit noch in Haft ſich befindlichen
intererhebers und Kirchenrechners Z. und der wirtſchaftliche
Zu=
immenbruch des gräflichen Hauſes; beide brachten der
Kirchen=
tſſe empfindliche Schädigungen. Dadurch konnten für die ſo
not=
tendige Renovierung unſerer Stadtkirche keinerlei beſonderen
Nittel bereitgeſtellt werden. Die Zahl der Gottesdienſtbeſucher
bei Erwachſenen und Kindern geſunken, die der
Abendmahl=
änger etwa gleichgeblieben, Kirchenaustritte erfolgten 11. Der
lpferſinn blieb trotz der wirtſchaftlichen Notlage verhältnismäßig
ut. Recht erfreulich klang der Bericht über das kirchliche
Ver=
insleben. Die Vortragsabende des neugegründeten
Männer=
reins waren bis jetzt aus allen Bevölkerungskreiſen recht gut
lſucht; der Frauenverein bewahrt ſeine alte Anziehungskraft
nd wirkte weiterhin beſonders auf dem Gebiete der ſozialen
Für=
ſrge äußerſt ſegensreich. Rege Betätigung herrſchte in den
ver=
ſiedenen Jugendvereinigungen. Der Kirchengeſangverein
ent=
nckelt ſich immer mehr in ſeinem muſikaliſchen Können, und
be=
chtenswerte Fortſchritte zeigten ſtets von neuem die
Darbietun=
un des Poſaunenchors. In dem neugeſchaffenen Gemeindeblatt,
bs in über 500 Familien verbreitet iſt, erſtand der evang.
Kir=
tngemeinde ein wichtiges Bindeglied. Die Jubelfeier der 50=,
und 70=Jährigen ſoll künftighin gemeinſam am 2.
Pfingſtfeier=
ge begangen werden. Trübe Blicke in das ſittliche Leben
eröff=
ſten 5 Eheſcheidungen und der Elsbacher Mord. Der hierauf
urgelegte Voranſchlag ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit
V708,61 Mk. und wurde einſtimmig angenommen. Durch
verſchie=
me weſentliche Abſtriche auf der Ausgabenſeite konnte eine an
ud für ſich notwendige Erhöhung der Kirchenſteuer vermieden
urden. — Am Abend ſprach Herr von Rudkowſki als Redner des
ſſtav=Adolf=Vereins über „Chriſtliches Märtyrertum
s jüngſter Zeit”, Ergreifend waren ſeine Schilderungen
nWort und Bild über die Leidenszeit des Baltenlandes, die nach
u Zuſammenbruch des Deutſchen Reiches und der Rückkehr
un=
er Truppen über dieſes unglückliche Land hereinbrach. Leider
ur der Beſuch infolge des Wahlſonntages nicht beſonders ſtark.
Ee. Gadernheim, 14. März. Unfall. Geſtern wurde der
lährige Sohn des Landwirts Philipp Delp von dem
Motorrad=
hrer Daum aus Schannenbach angefahren und verletzt. Der
Izt hat eine Gehirnerſchütterung feſtgeſtellt, und es bleibt
abzu=
urten, welcher Natur die Verletzungen ſind. — Beerdigung.
m heutigen Montag nachmittag wurde unter großer Beteiligung
* zweitälteſte hieſige Einwohner, Chriſtian Kraus, im Alter
m 89 Jahren zu Grabe getragen. — Diebſtahl. In dem
hachbarten Ort Breitenwieſen drangen vor wenigen Tagen
dbe in den verſchloſſenen Stall des Landwirts Peter Bitſch und
hlen ein Schaf. Dieſes wurde in dem ſich in unmittelbarer
he befindlichen Wäldchen, im „Gipfel” abgeſchlachtet. An der
dlle, wo das Tier getötet wurde, fanden Gadernheimer Jäger
ken Fell, welches von dem Beſitzer als dasjenige ſeines ihm
handen gekommenen Schafes erkannt wurde. Von den Tätern
iit jede Spur.
W Heppenheim a. d. B., 14. März. Winterhilfe der
beitsgemeinſchaft. Unter dem Vorſitz des Herrn
Kreis=
ektors Pfeiffer fand eine Sitzung der Mitglieder des Kreis=
Msausſchuſſes ſtatt. Der Vorſitzende gab bekannt, daß im ganzen
Niſe an barem Geld 9547,38 RM., an Kartoffeln und Obſt und
Phr 450 Doppelzentner im Werte von 2250 RM. geſammelt
Uden konnten. Weitere ganz beträchtliche Mittel zur
Unter=
ung wurden an Kolonialwaren, Brennmaterialien, Fleiſch=
Ven und Bekleidungsgegenſtänden aufgebracht. Für zahlreiche
der in unſerer Stadt und in auswärtigen Kreisgemeinden
miten Freitiſche bereitgeſtellt werden. Nebenbei wurden noch
Reinden anderer Kreiſe mit Lebensmitteln unterſtützt. Wegen
Wſetzung der Sammlung einigte man ſich dahin, daß der
fort=
rrttenen Zeit wegen eine nochmalige Sammlung unterbleibt.
Hirſchhorn, 14. März. Waſſerſtand des Neckars
Pegel am 13. März 1,59 Meter, am 14. März 1,53 Meter.
Au. Groß=Gerau, 14. März. Ein
Ausbildungslehr=
ug der Freiwilligen Sanitätskolonne. Vom
Aien Kreuz. Groß=Gerau wurde ein Ausbildungslehrgang für
en und Herren veranſtaltet. An dieſem Kurſus beteiligten
927 Damen und 18 Herren. Zum Abſchluß dieſes Lehrganges
in der Realſchule eine Prüfung ſtatt, zu der ſich zahlreiche
Vereſſenten eingeſtellt hatten, u. a. als Kreisvorſitzender des
ten Kreuzes” Kreisſchulrat i. R. Backes, Kreisdirektor Dr.
Sger, die Kolonnenärzte und die Vorſtandsdamen vom „
Alice=
uenverein”, Kreisarzt Medizinalrat Dr. Binſack übernahm
Prüfung der Einzelmitglieder. In einer kurzen Anſprache
e er den Teilnehmern volle Anerkennung. Kreisdirektor Dr.
Sger ſprach ſeine Zufriedenheit über die vorgeführten Lei=
Agen aus.
Au. Mörfelden, 14. März. Motorradunfall von
Bür=
germeiſter Zwilling. Bürgermeiſter Zwilling verunglückte
mit ſeinem Motorrad, in Friedberg in Oberheſſen. Er erlitt
ſchwere Verletzungen, jedoch beſteht keine Lebensgefahr.
Bürger=
meiſter Zwilling wurde in Friedberg ins Krankenhaus gebracht.
— Bürſtadt, 14. März. Hausſchwamm=Aufklärung.
Am Mittwoch abend 8 Uhr hält im Saal „Zum Darmſtädter Hof
in Bürſtadt, Mainſtraße, F. Kallenbach=Darmſtadt, der Direktor
der Heſſiſchen Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung,
einen gemeinverſtändlichen Lichtbildervortrag über das
wirtſchaft=
lich ſo wichtige Thema: Der Hausſchwamm, ſeine
Ver=
hütung und Bekämpfung. Der außerordentlich lehrreiche
Vortrag wurde überall mit großer Anerkennung aufgenommen.
Eintritt frei!
Gernsheim, 14. März. Waſſerſtand des Rheins
am Pegel am 13. März — 0,55 Meter, am 14. März — 0,80 Meter.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 14. März. Tobſüchtiger. Am Freitag
nach=
mittag verurſachte ein heftig ſchreiender und geſtikulierender Mann
während der belebteſten Zeit in der Kaiſer=Wilhelm=Straße einen
großen Menſchenauflauf. Dabei ſtellte ſich heraus, daß der Mann
einen Tobſuchtsanfall hatte. Er ging gegen die Menge tätlich vor.
Ein ſofort herbeigerufenes Polizeikommando nahm den
Tobſüch=
tigen feſt. Es handelt ſich um ein ehemaliges Mitglied der N. S.
D. A. P., der jetzt der Kommuniſtiſchen Partei angehört. —
Grun=
dung einer Verkehrswacht in Worms. In ca. 150
deutſchen Städten wurde ſeit Jahren bereits eine örtliche
Ver=
kehrswacht ins Leben gerufen, eine Maßnahme, die der erſchreckend
hohen Zahl der durch Verkehrsunfälle umgekommenen Perſonen
wirkſam zu Leibe rücken will. So ſoll auch nunmehr hier in Worms
eine örtliche Verkehrswacht gegründet werden.
Geſchäftliches.
Eine Handarbeits=Lehrſtube für ihre w.
Kun=
dinnen hat die Firma Gg. Schubkegel, Rheinſtraße 12½,
er=
öffnet. In einem beſonders für dieſen Zweck eingerichteten,
ge=
mutlichen Raume werden die Damen mit allen neuen Techniken
in Handarbeiten, zunächſt den zeitgemäßen Wollarbeiten, durch
erſte Kräfte koſtenlos bekannt gemacht. Durch dieſe Neueinrichtung
wird erreicht, daß die w. Kundſchaft nicht mehr am Ladentiſch mit
all ſeinen Störungen abgefertigt werden muß, ſondern in Ruhe
alle Neuheiten aus Beyers neueſten Büchern, wie auch praktiſch,
kennen lernen kann. Pullover, Dreiecktücher, Kiſſen, Gebrauchs=
und Bekleidungsſtücke aller Art laſſen ſich durch Eigenarbeit für
wenig Geld anfertigen. Muſter und Material dazu zeigt die
Handarbeits=Muſter=Ausſtellung im Schaufenſter. Die
Hand=
arbeits=Lehrſtube iſt geöffnet alle Dienstage und Donnerstage,
von 10 bis 1 und 3 bis 7 Uhr.
Die Leſer werden auf die heutige Frühjahrsbeilage der Firma
Bottina, Darmſtadt. Eliſabethenſtraße 34, aufmerkſam
ge=
macht. Die Firma beginnt den großen Oſterverkauf. Die
Aus=
wahl in Herren=, Damen= und Kinderſchuhen iſt in dieſem
Früh=
jahr ganz beſonders groß und reichhaltig, ſo daß ſich die genaue
Durchſicht der Beilage empfiehlt.
(4086
Gewinnauszug
5. Klaſſe 38. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
29. Ziehungstag
12. März 1932
In der heutigen Ziehung wurden Gewinne über 400 M. gezogen
12 Gewinne zu 5000 m. 60101 75733 100891 119644 119226 224117
16 Gewinne zu 3000 M. 147203 177069 178199 301619 306276 366617
866639 371518
50 Gewinne zu 2000 M. 4542 10071 11409 14572 61353 86557 87650
108041 114140 116002 122402 128418 135021 145286 154463 159362
162287 194468 199402 218526 267241 298380 343778 871480 383324
98 Gewinne zu 1000 M. 6817 13115 20678 21959 37637 42051 43786
60803 74963 86474 94232 97207 103611 110788 120157 125026
125241 128177 148094 167348 185044 186367 180626 191873 214168
217669 218781 236846 237808 245272 246233 249128 273713 276765
278442 285018 298631 300751 310474 312681 817088 340376 353277
359066 365063 369533 373668 390227 399223
150 Gewinne zu 500 M. 1624 2163 7510 20808 24531 24789 27
27402 33136 40056 45071 61281 61812 66602 74861 96184 98868
100998 102106 105020 10s252 109s92 109810 111804 120021 125941
130636 144284 145316 152697 165903 166808 171100 174767 175964
186296 202061 206946 208497 223309 225460 226353 237427 242205
245414 245495 246376 251037 261694 262810 274903 278605 283014
286987 308991 309559 81s130 318515 320945 324336 332082 338654
349984 366262 358862 360699 369446 362957 364652 868394 370689
377728 982851 886577 384602
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien fe zu 500000, 2
Ge=
winne zu je 50000, 6 zu je 5000, 12 zu je 3000, 22 zu je 2000,
48 zu je 1000, 84 zu je 500, 226 zu fe 400 M.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 15. März.
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
15.50: P. Laven: Ein rheiniſcher Weberjunge erzählt.
17.00: Operettenkonzert des Funkorcheſters. Werke von Eysler, Fall,
Joh. Strauß.
Anſchl. Tanzmuſik auf Schallplatten.
18.35: Welche Goethe=Ausgabe ſoll ich wählen? Ratſchläge von Dr.
Joſephine Rumpf=Fleck.
19.05: Stunde der Bühne.
19.35: Jazz auf zwei Flügeln. Geſpielt von Poldy Sperling=
Do=
nath und Otto Senfert.
20.00: Berlin: Konzert der Philharmoniker. Werke von
Mendels=
ſohn=Bartholdy, Weber.
21.00: Aufruhr in Krähwinkel. Eine radiotechniſche
Kleinſtadt=
geſchichte von H. Micheler u. Ph. Weichand.
21.45: Violinkonzert. Ausf.: Eliſabeth Biſchoff.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten. Sport.
22.40: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 15. März.
10.10: Schulfunk: Frühling zu Oſtern in der Muſik alter Zeit.
12.05: Schulfunk: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene
15.00: Kinderſtunde: Märchen und Geſchichten.
15.45: Künſtleriſche Handarbeiten: Der Oſterhaſe.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: E. Wilhelmy: Als Deutſcher nach dem Kriege in
Nieder=
ländiſch=Indien.
18.00: K Figdor: Maſchine als Schickſal.
18.30: Prof. Dr. Mersmann: Muſik in der Einheit der Künſte.
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.20: H. J. Gramatzki u. W. Becker: Was halten Sie vomt
Ho=
roſtop?
20.00: Aktueller Vortrag.
20.30: Wilhelm Furtwängler dirigiert. Berliſer Philharmoniſches
Orcheſter
ca. 2100: Tages= und Sportnachrichten.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.20: Hamburg: Spätkonzert des Norag=Orcheſters.
Welterberichl.
Während in unſerem Gebiet durch den Einfluß hohen Druckes
nächtliche Fröſte auftraten, die bis in die Morgenſtunden
an=
dauerten, wird Mittel= und Norddeutſchland von Warmluft der
ſkandinaviſchen Störung geſtreift. Hier lagen die
Morgentem=
peraturen 2 bis 4 Grad über Null, der Himmel zeigte ſtärkere
Bewölkung, und mehrfach traten Niederſchläge auf. Der Einfluß
der Störung dürfte ſich noch weiter ſüdwärts ausdehnen, ſo daß
auch bei uns der Nachtfroſt langſam abflaut und zeitweiſe
Bewöl=
kung aufkommt.
Ausſichten für Dienstag, den 15. März: Milderung und Rückgang
des Nachtfroſtes zeitweiſe bewölkt, keine oder nur vereinzelt
geringe Niederſchläge.
Ausſichten für Mittwoch, den 16. März: Wechſelnd wolkig mit
Aufheiterung, weitere langſame Milderung wahrſcheinlich.
Nr. 75 — Seite 7
der bekannten Cigarette
„Königin von Saba".
Es ist das Porträt des
populären Seniorchefs des
Hauses Garbäty.
Sie sollen einmal nichts über
die bei uns
selbstoerständ=
liche Qualität, Reinheit und
Frische der Cigaretten hören,
sondern etias von diesem
Mann erfahren. Er schuf 1881 die
Cigarette „Königin von Saba,
die schon ein halbes Jahrhundert
uberdauert hat und heute
Tausenden Arbeit,
Millionen Genuß gibt:
Dieechte
V.4055
[ ← ][ ][ → ]Dienstag, 15. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sette 8 — Nr. 75
Die erſten Originalbilder von dem Raub des Lindbergh=Babys.
Links: Detektive unterſuchen der
Garten von Lindberghs
Lanw=
haus nach den Spuren der
Räru=
ber. Das Kreuz bezeichnet da;
Fenſter, durch das Lindbergho=
Söhnchen geraubt wurde.
Mitte: Vorder= und Rückſeitt
der Poſtkarte, die die
Entführe=
an Lindbergh ſandten.
D ce
ARNL
T
Rechts: Die letzte Aufnahme de=
Lindbergh=Babys, die 14 Tagg
vor dem Raub gemacht wurde.
O
Ganz Amerika iſt noch immer auu
der Süche nach dem kleinen Söhrn
chen des Ozeanfliegers Lindbergll,
das in der Nacht von bisher
unbs=
kannt gebliebenen Räubern
au=
dem Landhaus ſeines Vaters en ,
führt wurde. Aber trotz der ver
zweifelten Suche der geſamten Pr
lizei der Vereinigten Staaten ät
noch immer keine Spur entdech
worden.
eE eie- Tirdff.
De rereir E K
OKDNSTT
Jpar Kreuger,
der weltbekannte ſchwediſche Finanzmann, hat
im Alter von 52 Jahren in Paris Selbſtmord
verübt.
Die polizeiliche Unterſuchung über den
Selbſt=
mord Kreugers abgeſchloſſen.
Parfs. Die Unterſuchung der Pariſer
Polizei über die Urſachen des Selbſtmordes
Kreugers iſt abgeſchloſſen. Die ſterblichen
Ueber=
reſte Kreugers=werden am Dienstag oder
Mitt=
woch nach Stockholm überführt. Die
Familien=
angehörigen Kreugers wurden am Montag in
Paris erwartet. Eine große Anzahl Mitglieder
der Kreuger= u. Toll=Werke ſind ebenfalls in
Paris verſammelt, da man nach der Rückkehr des
Zündholzkönigs aus Amerika hier eine
General=
verſammlung abhalten wollte.
Das Entladen der neuen Großbehälter auf der Beſtimmungsſtation.
Verwendung von Großbehältern für den Güterverkehr hat ſich ſehr ſchnell eingeführt, da
da=
ſch ein „von Haus zu Haus”=Verkehr ohne Umladung ermöglicht, an Verpackungs= und
Fracht=
koſten erſpart und die Beſchädigungsgefahr für die Güter vermindert wird.
Reich und Ausland.
Ein „Bulkan” im Frankfurter Stadtwald.
Frankfürt a. M. Im Frankfurter
Stadt=
woald hat ſich infolge der jahrelangen
Müllabla=
gerung ein Berg gebildet, deſſen Höhe bereits
über das Wipfelniveau der Bäume
hinauszu=
wachſen beginnt. Offenbar durch
Selbſtentzün=
dung iſt nun dieſer Tage das Innere des
Müll=
berges ins Glimmen geraten, und der in Rauch
gehüllte Berg machte den Eindruck eines
Vul=
lans. Der Brandherd mußte etwa 7 Meter
un=
ter der Oberfläche freigelegt werden, und rund
200 Tonnen Waſſer beſeitigten die Gefahr.
Verwegene Flucht eines Einbrechers.
Kaſſel. Ein Kaufmann in der Moltkeſtraße
hörte in ſeiner Wohnung ein verdächtiges
Ge=
räuſch und alarmierte das Ueberfallkommando.
Als die Beamten eintrafen, ſprang ein
Ein=
brecher, der ſich in die Wohnung eingeſchlichen
hatte; aus dem Fenſter des im erſten Stock
ge=
legenen Raumes, um ſich der Feſtnahme zu
ent=
ziehen. Der Dieb verletzte ſich bei dem Sprung
jedoch ſo ſchwer, daß er mit inneren
Verletzun=
gen ins Krankenhaus gebracht werden mußte.
Der Berliner Kindesmord aufgeklärt.
Der Täter feſtgenommen
und geſtändig.
Berlin. Die Mordkommiſſion hat die
Blut=
tat vom Samstag mittag an der 6½ Jahre
alten Elfriede Woitſchek aufgeklärt. Der Mörder,
der ein volles Geſtändnis abgelegt hat, iſt der
43jährige Streckenarbeiter Wilhelm Ketzrich, der
den grauſigen Fund der Polizei ſelbſt gemeldet
hat.: Nach ſeinen Angaben hat er das Mädchen
zunächſt in ſeine Wehnung gelockt und dort
er=
droſſelt.
Erfolgreiche Berufung der Gebrüder Saß,
Berlin. Erich und Franz Saß, die vom
Schöffengericht wegen Vorbereitung zum
Münz=
verbrechen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt
worden waren, wurden geſtern auf ihre
Beru=
fung von dieſer Anklage freigeſprochen und
ledig=
lich wegen Uebertretung zu drei Wochen
Ge=
fängnis verurteilt, weil ſie ohne behördliche
Genehmigung Formen angefertigt hatten, die zur
Herſtellung von Papiergeld geeignet erſchienen.
Es war ihnen aber die Abſicht des
Münzver=
brechens nicht nachzuweiſen.
Zum Helbſtmord
des ſchwediſchen Zündholzkönigs.
Blick von Oſten auf die neu entdeckte Pyramide bei Gizeh (Aegypten).
Profeſſor Selim Haſſan von der Univerſität Kairo iſt es gelungen, in der Nähe der Großen
Pyramide von Gizeh die Reſte der vierten Pyramide zu entdecken. Die Pyramide wurde von der
Königin Khint=Kawos der 5. Dynaſtie (2680 2540 v. Chr.) errichtet. Nach der Zerſtörung der
Pyramide war die Erinnerung an ſie gänzlich erloſchen, ſo daß man annahm, daß der ſonſt ſo
zuverläſſige griechiſche Geſchichtsſchreiber Herodot, der ſtets von vier Pyramiden ſprach, ſich geirrt
haben müſſe.
Reichsbahn beſorgk Gükerverkehr von Haus zu Haus.
Eine Gedenkmünze zum 100. Geburtskag des Maler=Poeken Wilhelm Buſch.
Die Wildſau im Büro.
Eine unglaubliche Jagdgeſchichte
Dierdorf (Weſterwald). Eine faſt
un=
glaubliche Jagdgeſchichte hat ſich am Mittwoch är
dem Weſterwalddorf Dierdorf zugetragen, di
man für eine Art Jägerlatein halten könnt.:
wenn ihre Wirklichkeit nicht zuverläſſig verbürg
wäre. Eine ſtattliche Zahl hieſiger Bürger ve
anſtaltete eine Treibjagd, bei der eine Wildſch
angeſchoſſen wurde, die aber aus dem Jagdberei.)
ausbrach und auf den Ort zuſtürmte. Ueber den
Heide fegend, kam ſie in das Gewächshaus des
Krankenhauſes, zertrümmerte Glasfenſter urd
brach Drahtzäune durch, um dann im Hof des
Kaufmanns Hommer zu landen. Mit einem g. Satz ſprang der Keiler durch das
g=
ſchloſſene Fenſter ins Büro. Das Perſonal ſuche
auf Schränken und Tiſchen Schutz vor dieſen
ſchwarzen Ungeheuer, das dann den Weg in dan
Laden nahm, wo in wenigen Sekunden die
toll=
ſten Verwüſtungen angerichtet wurden. Auf das
Geſchrei eilte ein Mann herbei, der dem wüte
den Tier im Gewicht von 1½ Zentnern mit d.r
Axt einen Schlag beibrachte, der aber ſeine Wi. verfehlte. Die Wildſau ſetzte den Zeis
ſtörungslauf fort, durchbrach eine Reihe von
Zäunen und knickte die dickſten Pfähle we
Streichhölzer. Nachdem das raſende Tier einm
etwa ſechs Meter breiten Bach durchſchwommel
hatte, verſchwand es im ſogenannten Ochſenbruch,
Bis heute iſt es nicht wieder geſehen worden. D
Herren von der „grünen Zunft” mußten erlebe
daß auf Erden im allgemeinen und auf der Hein,
im beſonderen nichts unmöglich iſt. —
Vier Touriſten in den Alpen umgekommen?
Innsbruck. Am 6. März unternahm eir,
Touriſtengruppe, beſtehend aus drei Herren ur
einer Dame, von der in der Silvretta=Grupp /ſebraue
gelegenen Wiesbadener Hütte eine Skitour
üb=
den Vermuntgletſcher—Ochſentalferner und
SEi=
vrettagletſcher und iſt bis heute noch nicht zu
rückgekehrt. Da die Touriſten von der Wie
badener Hütte nur für einen Tag Proviant
mä=
nahmen und mangelhaft ausgerüſtet waren, wis
infolge der eingetretenen Schneefälle duß
Schlimmſte vermutet. Die bisherigen
Nachfo=
ſchungen, die von der Gendarmerie und von ſt
der Hütte anweſenden Bergführern unternommar
wurden, ſind ergebnislos geblieben. Nach ein
Mitteilung des Poſtens Gaſchurn in Vorarlber.,
iſt am 11. März eine Vorarlberger Rettung. abgegangen, deren Reſultat us)
ausſteht.
Fahrri
Gerhart Haupkmann Ehrendoktor
der Columbia=Univerſikät in New Yor
Gerhart Hauptmann im Ehrendoktorornal
und der Präſident der New Yorker Columbe.
Univerſität, Dr. M. N. Butler.
Gerhart Hauptmann wird auf ſeiner Americk.
fahrt mit großen Ehrungen überhäuft. Die Ze"
einigten Staaten ehrten in ihm den Reprale
tanten der heutigen Dichtkunſt des Landes, Le‟
jetzt den 100. Todestag ſeines größten Dichte: ?0
Wolfgang von Goethe, feiert.
Anläßlich des 100. Geburtstages des großen deutſchen Humoriſten Wilhelm Buſch, deſſen Geſtalten
wie „Max und Moritz”, die „Fromme Helene” „Hans Huckebein” uſw. allgemeines Volksgut
geworden ſind, hat die Wilhelm=Buſch=Geſellſchaft eine Denkmünze anfertigen laſſen, die den
großen Zeichner und Dichter auf der einen Seite, ſeine populärſten Figuren „Max und Moritz”,
auf der anderen Seite trägt.
Die vierke Pyramide enkdeckt.
Dienstag, 15. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 75 — Seite 3
Nassauische Landesbank Wiesbaden.
Zinsscheineinlösung.
Auf Grund der Vierten Wotverordnung des Herrn Reichspräsidenten, vom 8. Dezember 1931, wird mit Wirkung vom
1. Januer 1932 ab der Zinssatz
unserer 796 und 8%o. Gold-Pfandbriefe und Gold-Kommunglanleihen
auf 600 berabgesetzt
und
unserer 4½½ Liguidations-Goldanleihe
auf 5123 erhöht.
Es ergeben sich mithin für die vorgenannten Gofd-Pfandbriefe und Gold-Kommunalanleihen folgende Zinsscheinbeträge:
Sold-Pfandbriefe und Gold-Kommunglanleihen, verzinslich
bis 31. 12. 1981 mit 720, ab 1. 1. 1932 mit 6%0=
Gold-Pfandbriefe und Gold-Kommunglanleihen, verzinslich
bis 31. 12. 1931 mit 820, ab 1. 1. 1932 mit 6%=
Z1. 3, 1932 fälligen „Für die am
30. 6. 1932 und snäter Für die bis 31. 42. 1931 Für den am
31, 3, 1932 Klligen Für die am
30 6. 1932 und später
Hälligen Ainschemne
RM einschl. Klligen
Zinsscheine der
aufgedruckte Betrag
RM 3.50
17,50
35. 70.—
175.— verzinslich b is 3i. 12. 1931 mit 415%6) ab 1. 1. 193 32 mit 5½½20 Pür die bis 31. 10. 1931 einschl. fälligen Zinsscheine der
Liquidations-Goldanleihe,
aufgedruckte BetragR.M. Für den am
30, 4. 1932 fälligen Für die am
Bu. 10, 1932 und später Mrscheindt
R.M Klligen Zinsscheine
Rt 1.12 bezw. 1.13 1.30 1.37 bezw. 1.38 2.25 2.59 2.75 4.50 5.18 5.50 11.25 12.95. 13.75 22.50 25.90 27.50 45.— 51.80 55.—
Die Beträge der am 30. 4. 1932 fälligen Zinsscheine unserer Liguidations-Goldanleihe sind in der Weise errechnet,
1aß der Zinsbetrag für Rℳ 100. — Kapital auf volle Pfennige nach oben abgerundet festgestellt und der Wert der
Einsscheine der größeren Stücke durch Multiplikation dieser Einheit gefunden wurde. Der mit R-M 1.291, zahlbare
Unsschein der Stücke von R.ℳ 50.— ist ebenfalls auf volle Pfennige nach oben abgerundet.
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Die Rückwirkungen von Kreugers Freitod.
Der Tod Kreugers und die Wirlſchaft Schwedens. — Die Stockholmer Bondshörſe bis auf weiteres geſchloſſen.
Kreuger Morakorium bewilligk.
Das Deutſche Reich
und der Kreuger=Konzern.
Ueber die Beziehungen des Deutſchen Reiches zum Kreuger=
Konzern ſind in einem Teil der Preſſe, beſonders in franzöſiſchen
Blättern, falſche Behauptungen aufgeſtellt worden. Zur
Klarſtel=
lung ſei folgendes geſagt: Das Reich hat im Jahre 1929 gegen
Abgabe des Zündholzmonopols eine Anleihe in Höhe von 500
Mil=
lionen Mark aufgenommen, die 50 Jahre läuft. Vor dem Jahre
1934 dürfen die einzelnen Anleiheſtücke, die über verhältnismäßig
hohe Beträge lauten, nicht auf den Markt kommen. Die
Finan=
zierung dieſes Kredites iſt durch die New Yorker Bankfirma Lee
Higginſon u. Co. erfolgt. Die Firma Kreuger hat dann die
r=
finanzierung durch entſprechende Ueberweiſung an das New
Yor=
ker Bankhaus abgedeckt, ſo daß die Zinszahlungen und
Beteili=
gungen am Monopol von Deutſchland unmittelbar an die Firma
Lee Higginſon abgeführt werden. Auch die Deutſche Zündhol= beſitzt keine Schwedenpapiere. Irgendwelche weiteren
Bindungen beſtehen nicht.
In Berliner offiziellen Kreiſen wie in Bankkreiſen wird
wei=
ter erklärt, daß die deutſche Wirtſchaft durch den Freitod
Kreu=
gers nur in geringem Maße in Mitleidenſchaft gezogen werde.
Die Hauptbank des Konzerns die Skandinaviska Creditbank A. B.,
iſt in Deutſchland im weſentlichen aktiv intereſſiert. Die
Union=
bank, des Bankunternehmens, des Konzerns ſtellt feſt, daß die
Zündholzfabrikation gut arbeitet und für das verfloſſene Jahr
eine angemeſſene Dividende ausgeſchüttet hat. Bei der Deutſchen
Züdholzwaren=Monopol=Geſellſchaft, an der der Konzern
paritä=
tiſch mit dem Deutſchen Reich intereſſiert iſt, iſt das Geſchäft
gün=
ſtiger als in den entſprechenden Monaten des Vorjahres. Der
für das vergangene Jahr zu verteilende Gewinn dürfte vier
Mil=
lionen RM. betragen. Die Liquidität der Deutſchen Unionbank
ſei gut.
Die geſamte ſchwediſche Preſſe ſteht auch am Sonntag abend
unter dem Eindruck der Nachricht von dem Tode Jvar Kreugers.
Ueber die Folgen des Todesfalles für den Kreuger=Konzern und
das ſchwediſche Wirtſchaftsleben gehen die Anſichten weit
aus=
einander „Man iſt allgemein der Anſicht, daß eine pſychologiſche
Auswirkung auf die Notierung der Kreugerpapiere unvermeidlich
iſt. Der Vorſtand der Stockholmer Börſe trat noch am Sonntag
abend zuſammen, um über die vorläufige Schließung der hieſigen
Börſe Beſchluß zu faſſen. In allen Kreugerunternehmungen ſo=
wie bei der ſchwediſchen Reichsbank und den Großbanken haben im
Verlauf des Sonntags Vorſtandsſitzungen ſtattgefunden.
Präſi=
dent Root traf am Montag früh aus Baſel in Stockholm ein.
Die Abendzeitungen glauben, daß die Zentraliſation des
Kreuger=Konzerns nicht fortbeſtehen wird, ſondern daß die
einzel=
nen Gruppen ihre Tätigkeit ſelbſtändig fortſetzen. Die
Abend=
blätter heben jedoch hervor, daß es ſich um eine Liquidationskriſe
handele, während die Solvenz des Konzerns nicht gefährdet ſei.
Alle ſchwediſchen Zeitungen widmen Ipar Kreuger ſympathiſche
Nachrufe.
Wie erwartet, hat der Stockholmer Börſenvorſtand in der
Nacht zum Montag beſchloſſen, die Stockholmer Fondshörſe bis auf
weiteres geſchloſſen zu halten. Dieſe Maßnahme dürfte darauf
zurückzuführen ſein, daß man große Auslandsverkäufe von
Kreu=
ger=Papieren erwartet, die auf der Stockholmer Börſe
Schwierig=
keiten bereiten könnten.
Der ſchwediſche Reichstag hat das beantragte Spezialmora=
torium für den Kreuger=Konzern, die Tochtergeſellſchaften und
einige leitende Perſönlichkeiten bewilligt, die formell gewiſſe Ver=
pflichtungen des Konzerns übernommen haben. Anſchließend fand
ein Kronrat ſtatt, in dem das notwendige Geſetz für das
Mora=
torium in Kraft geſetzt wurde. Es gilt bis Ende März.
Irgend=
welche weiteren Stützungsmaßnahmen wurden nicht beſchloſſen.
Wie die Schwediſche Telegraphen=Agentur aus ſicherer Quelle
rjährt, iſt noch nicht beſtimmt, wer die Leitung des Kreuger=
Kon=
zerns übernehmen wird. Möglicherweiſe wird ein aus den
füh=
renden Perſönlichkeiten des Konzerns beſtehender Rat in der
näch=
ſten Zeit auserſehen ſein, den Konzern weiterzuführen.
Die Nachricht von dem tragiſchen Selbſtmorde des ſchwediſchen
Zündholzkönigs Kreuger hat in London wie eine Bombe
einge=
ſchlagen. Nichtsdeſtoweniger vertritt man allgemein die Meinung,
daß dieſe Kataſtrophe London weniger treffen wird, als die
übri=
gen Finanzzentren. Die Beteiligung des engliſchen Geldmarktes
iſt nämlich verhältnismäßig gering, und keine der großen Banken
iſt ſonderlich daran intereſſiert. Dennoch wird die Wirkung dieſes
Ereigniſſes an anderen Plätzen, beſonders in New York, geſpürt
werden.
„Times” über die Schwierigkeiten Kreugers.
Die „Times” gibt als unmittelbaren Anlaß der
Schwierig=
keiten Kreugers an, daß am 1. April etwa 6½ Millionen Pfund
Bankkredite zur Rückzahlung fällig ſeien. Kreuger habe erfolglos
verſucht, dieſes Geld ſowie darüber hinaus Summen zur Zahlung
einer Dividende zu erhalten. Es ſollten Vereinbarungen
getrof=
fen werden, um dem Kreuger=Konzeru ſoviel Entgegenkommen zu
zeigen, wie er brauche.
Berliner und Frankfurker Effekken=Freiverkehr.
Zu Beginn der geſtrigen Berliner Börſe war eine recht
depri=
mierte Stimmung feſtzuſtellen. Der gute Eindruck des
Wahlaus=
ganges wurde überſchattet von dem Freitode Jpar Kreugers, über
deſſen tiefere Urſache man ſich noch kein klares Bild machen kann.
Noch ſind die Nachwirkungen auf die Weltbörſen nicht zu
über=
ſehen, und auch die Folgen für Deutſchland blieben abzuwarten.
Die Stockholmer Börſe iſt vorläufig geſchloſſſen.
ein Einfluß auf die ſchwediſche Valuta war an den Deviſenmärkten
bisher aber noch nicht feſtzuſtellen. Hier wurden Svenska=Aktien
(a. 35 Mark unter ihrem Samstagskurs genaunt, d. h. das Papier
hat gegen Samstag ca. 40 Prozent ſeines Wertes verloren. Die
Aktien der Deutſchen Central=Boden=Creditbank, an der Kreuger
ebenfalls intereſſiert war, büßten gegen Samstag nur ca. 4
Pro=
zent ein. Mitgeriſſen wurde dagegen in ſtärkerem Ausmaße das
zweite wichtige Auslandspapier der Berliner Börſe, die Chade=
Aktie, die ca. 10 Mark einbüßte. Sonſt fielen noch J.G. Farben
mit einem Verluſt von ca. 4 Prozent durch ſchwache Haltung auf,
wobei die ungünſtigen Dividendenſchätzungen weiter wirkten. An
den übrigen Märkten war die Tendenz zunächſt
eviderſtandsfähi=
ger. Hauptſächlich lag dies wohl daran, daß die Spekulation ſtärkſte
Zurückhaltung übte, denn ſpäter, als das Geſchäft einſetzte,
bröckel=
ten die Kurſe doch meiſt um 1 bis 3 Prozent ab. Salzdetfurth
verloren 4 Prozent, Polyphon ca. 3 Prozent, Schubert u. Salzer
2½ Prozent, Siemens 2½ Prozent uſw. Accumulatoren gaben
ebenfalls 4 Prozent ihrer Steigerung der letzten Zeit wieder her,
J. Berger wurden ca. 31. Prozent niedriger taxiert. Am
Pfand=
briefmarkt neigte die Tendenz ebenfalls zur Schwäche, da
über=
wiegend Angebot vorherrſchte Reichsſchuldbuchforderungen lagen
ca. ½ Prozent niedriger, Deutſche Anleihen waren ebenfalls
niedriger angeboten. Am Geldmarkt blieb die Situation
unver=
ändert geſpannt, die Schwedenkrone wurde im Verlaufe des
Vor=
mittags mit 18,25 nach 18,08 ſchwächer gemeldet. An den
Aktien=
märkten blieb die Stimmung auch im Verlaufe der erſten
Börſen=
ſtunde recht, nervös, Svenska gaben, um weitere 5 Mark nach,
Chade um ca. 8 Mark, Reichsbank um 2 Prozent. Auch Farben
neigten weiter zur Schwäche. Die Spekulation beteiligte ſich wenig
am Geſchäft, da ſie anſcheinend den Eindruck der
Kreugerſchwierig=
keiten auf die Auslandsbörſen abwarten will. Auch im Verlaufe
neigten die Kurſe zur Schwäche, beſonders, da am
Pfandbrief=
markt das Angebot anhielt, und vereinzelt an dieſem Markte
Kursrückgänge bis zu 1 Prozent eintraten. Verſtimmend wirkte
allgemein, daß auch die Auslandsbörſen anſcheinend ſtärker auf
die Schwierigkeiten im Kreuger=Konzern reagierten.
Die gegen Schluß des Mittagsverkehrs eingetretene leichte
Erholung konnte ſich auch in den erſten Nachmittagsſtunden,
aller=
dings mehr ſtimmungs= als kursmäßig, durchſetzen. Eine gewiſſe
Berukigung ging von den Maßnahmen der verſchiedenen
Aus=
landsbörſen bezüglich der Kursausſetzung der Kreugerwerte aus,
auch daß die ſchwediſche Regierung ein Spezial=Moratorium für
den Kreuger=Konzern bewilligte, machte einen guten Eindruck.
B=kanntlich gilt dieſes Moratorium zunächſt bis Ende März. Auch
in New York war die Anfangstendenz geſtern in Nachwirkung
dieſer Angelegenheit ſehr nervös und eher ſchwächer, ebenſo wie
in Berlin bot aber der Ausgang der deutſchen Präſidentenwahl
ein gutes Gegengewicht. Auch lagen drüben ebenfalls beruhigende
Erklärungen führender Bankiers zur Situation im Kreuger=
Konzern vor.
Am Pfandbriefmarkte neigte die Tendenz allerdings eher
weiter etwas zur Schwäche.
Die Sätze des Geldmarktes blieben unverändert, d. h.
Tages=
geld 6½—8½ Prozent, Privatdiskont 6 Prozent Geld. 5½ Prozent
Brief, wobei das Angebot verhältnismäßig umfangreich war, doch
müſſen die Anſprüche zum Medio im allgemeinen wohl als
nor=
mal bezeichnet werden. Ebenſo ſcheinen die in dieſen Tagen
fäl=
ligen Steuern immer noch gewiſſe Schwierigkeiten am Geldmarkte
hervorzurufen.
*
Zum Wochenbeginn zeigte die Frankfurter Börſe eine
außer=
ordentlich flaue Stimmung. Zwar wurde das Ergebnis der
Reichspräſidentenwahl allgemein mit Befriedigung aufgenommen,
jedoch erhielt die Stimmung durch den Freitod Jvar Kreugers
einen außerordentlich ſtarken Dämpfer. Man befürchtet ſehr ſtarke
und weitgehende internationale Rückwirkungen und verweiſt auch
darauf, daß die Stockholmer Börſe bereits geſchloſſen iſt. Ferner
iſt ein Moratorium für den Kreuger=Konzern, erlaſſen worden.
Das Geſchäft an der Börſe war infolgedeſſen außerordentlich klein
bei ſtarker Zurückhaltung. Das herauskommende Material fand
nur zu ſtark ermäßigten Kurſen zögernd Aufnahme. Am
Farben=
markte eröffneten J.G. Farben 6½ Prozent niedriger, gewannen
aber im Verlaufe 1½ Prozent wieder zurück. Am Montanmarkte
betrugen die Kursabſchwächungen 1—2 Prozent; auch Elektrowerte
in dieſem Ausmaß gedrückt. Siemens 3½ Prozent ſchwächer. Von
Frankfurter Werten Scheideanſtalt 2, Metallgeſ. ½ Prozent
niedri=
ger. Am Kalimarkt verloren Salzdetfurth 2½ Prozent. Von
Bankaktien ſtanden wieder Reichsbankanteile im Vordergrund, die
zunächſt 4 Prozent ſchwächer eröffneten, aber wieder 1 Prozent an=
zogen. Im Verlaufe blieb die Stimmung an der Börſe gedrückt
bei kleinſtem Geſchäft. Am Rentenmarkt lagen Pfandbriefe und
Liquidations=Pfandbriefe ½—½ Prozent niedriger. Auch hier iſt
das Geſchäft nur klein. Tagesgeld geſucht bei 6½ Prozent.
An der Abendbörſe war die Stimmung weſentlich freundlicher.
Die Vorgänge, die durch den Tod Kreugers im Kreuger=Konzern
entſtehen werden, wurden beruhigter aufgenommen. Zwar blieb
die Stimmung zurückhaltender, im Hinblick auf die ſchwächeren
Auslandsbörſen. J. G. Farben lagen zu Beginn: 1½ Prozent
über dem Schlußkurs der Mittagsbörſe, gaben jedoch wieder
Prozent nach. Auch Elektrowerte freundlicher, Siemens 2
A.E.G. ½ Prozent gebeſſert. Die übrigen Märkte im
Geſamt=
rahmen der Börſe etwgs erholt. Im Verlauf wurde das Geſchäft
ſtill. Die Rentenmärkte lagen ebenfalls etwas höher.
Die Auslandsbörſen.
Die Grundſtimmung an der Londoner Börſe wurde zum
Schluß trotz auhaltender Nervoſität, etwas freundlicher, da ſich
kein Abgabedruck zeigte.
Die Pariſer Börſe war geſtern mehrfachen
Schwan=
kungen unterworfen und ſchloß auf umfangreiche Abgaben zu den
niedrigſten Tageskurſen.
Die Brüſſeler Börſe gleich den anderen Börſen ſehr
ruhig und ſchwächer.
Auch die Amſterdamer Börſe blieb im Verlaufe ſchwach
und ſchloß ebenfalls auf niedrigſtem Niveau.
Wien war ruhig und überwiegend ſchwächer.
Starke Kurseinbrüche in Kreuger= und Speuſk=Aktien, die
im außerbörslichen Verkehr etwa 45 Franken notierten, gegenüber
125 bzw. 86 Franken am Samstag, löſten an der Züricher Börſe
große Verſtimmung aus. Für gewinnberechtigte Kreuger=
Obliga=
tionen hörte man Kurſe von etwa 10 Franken, gegen 28 Franken
am Samstag, jedoch war das Angebot im allgemeinen nicht
dringend. Gegen Schluß ſetzte ſich eine Erholung durch.
Das Geſchäft an der New Yorker Börſe war zu
Be=
ginn der neuen Woche recht lebhaft, doch neigten die Kurſe zur
Schwäche. Der Ausgang der geſtrigen Wahl in Deutſchland wurde
mit Genugtuung aufgenommen. Man glaubt, daß der Tod
Kreu=
gers keine ernſtlichen Rückwirkungen in New York haben wird.
An den internationalen Deviſenmärkten
konnte das Pfund unter anhaltenden Schwankungen wieder
un=
gefähr auf ſeinen Samstagsabend=Schlußkurs anziehen und ſtellte
ſich auf 3.63 gegen den Dollar, 8.98½ gegen den Gulden, 92.06
gegen Paris, 15.22½ gegen die Reichsmark. 18.70 gegen Zürich
und 47.50 gegen Madrid. Die Nordeviſen, beſonders Stockholm,
lagen weiter ſehr ſchwach, der Rückgang an den verſchiedenen
Plätzen war zum Teil ganz erheblich. Die Reichsmark gab leicht
nach, in Amſterdam notierte ſie 59.02½ und in Zürich 122.,65,
Madrid war knapp gehalten, der franzöſiſche Franken tendierte
eher etwas feſter.
Berliner Deviſen=Feſtſehzung vom 14. März 1932.
Helſingfors Geld6.893 Brief
7.007 Spanien Geld
32.3 Wieni 49.95 50.05 Danzig 82.07 Prag 12.465 12.485 Japan 1.319 Budapeſt 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.249 Sofin 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.413
Portugal Holland 169.83 170.17 13.84 Oslo 82.77 82.93 Athen
Iſtambul 5.445 Kopenhagen 84.02 84.18 Stockholm 82.52 82.68 Kairo 15.66 London 15.25 15.29 Kauada 3.766 Buenos Aires 1073 1.077 Uruguay 1.728 New York 4.209 4.217 Island 67.73 Belgien 58.69 58,81 Tallinn 109.39 Italien 21.81 21.85 Riga 79.82 Paris 16.57 16.61 Bukareſt 2.517 Schweiz 81.59 81.75 Kaungs 41.98
Brief
32.43
82.23
1.321
0.251
7.427
13.86
5.455
15.70
3.774
1.732
67.87
109.61
79.98
2.523
42.06
Mefallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 14. März ſtellten ſich für
Kupfer; März 50 (50.50), April 50 (50.25), Mai 50.25 (50.75),
Juni 51 (51.25), Juli 51 (52), Auguſt 51.75 (52.50), September
52 (53), Oktober 52.50 (53.50) November 53 (54). Dezember
53.50 (54.25), Januar 54 (54.75), Februar 55 (55.50) Tendenz:
befeſtigt. — Für Blei: März 17.75 (18.25). April 18 (18,50),
Mai 18.50 (18.75), Juni 18.50 (20). Juli bis Oktober 19 (21),
November 19 (21.50), Dezember 19.50 (21.50), Januar 20.50
(21.25) Februar 20.50 (21.50). Tendenz: ſchwächer. — Für Zink;
März 20 (20.25), April 20 (20.75), Mai 20.25 (21.25), Juni 20.50
) Januar 23.25 (24.50), Februar 23.50 (24.50). Tendenz: ſtetig.
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Aenderung der Zinsſätze bei dem Zentralkreditinſtitut in
Berlin. Die Senkung des Reichsbankdiskonts hat zur Aenderun
des Abkommens des Zentralkreditausſchuſſes geführt. Die
Sätz=
für täglich fälliges Geld in proviſionsfreier Rechnung dürfen in
Jukunft noch 3 Prozent, in proviſionspflichtiger Rechnung höchſtei=
3½ Prozent betragen. Kündigungsgelder dürfen bei einer Friü
von 1—2 Monaten höchſtens zu 4½ Prozent, von zwei Monate=
und mehr höchſtens zu 5 Prozent verzinſt werden. Der Habe=
ziusſatz bei feſten Geldern beträgt bei einer Laufzeit von 31 bfi=
61 Tagen 5½ Prozent und 62 bis 364 Tagen 5¾ Prozent. Die Feſſ
Pzung der Normalzinsſätze bleibt dem Bankenkommiſſar
übe=
laſſen, der hierüber im Laufe der Woche entſcheiden wird.
Naſſauiſche Landesbank, Wiesbaden (Zinsſcheineinlöſungy,
if Grund der Vierten Notverordnung des Herrn
Reichspräſidem=
ten vom 8. Dezember 1931 wird mit Wirkung vom 1. Januar 19:3,
ab der Zinsſatz der 7= und 8prozentigen Gold=Pfandbriefe ur
(5old=Kommunalanleihen der Naſſauiſchen Landesbank.
Wie=
baden, auf 6 Prozent herabgeſetzt und die 4½prozentige
Liquidu=
tions=Goldanleihe auf 5½ Prozent erhöht. (Vgl. auch Anzeige.)
Abſchlüſſe. Braunſchweigige Kohlenbergwerke in Helmſtedo.
Auf das Aktienkapital werden wieder 10 Prozent Dividende vo
geſchlagen. — Kaffee=Handels=A.=G. in Bremen. Die Kaffee Haa=”
Geſellſchaft ſchlägt ihrer Generalverſammlung am 9. April 6 na=
10 Prozent Dividende vor. — Manufaktur Koechlin, Baumgartn=e
u. Cie. A.=G. in Lörrach (Baden). Die Generalverſammlung bi
ſhloß, den nach Aufzehrung von 65 000 RM. Gewinnvortrag ve
bleibenden Verluſt von 699 000 RM. vorzutragen, während i. W
aus 185 000 RM. Gewinn die Vorzugsaktiendividende für d.
Jahre 1925/26 und 1929/30 bezahlt wurde. Abſchreibungen (i. A
1,5 Mill. RM.) werden diesmal nicht ausgewieſen.
Produkkenberichle.
Mannheimer Produktenbericht vom 14. März. Weizen inlän?
(75/76 Kilo) gut, geſund und trocken 27—27,25, dito auslän
(73/74 Kilo) gut, geſund und trocken 25,75—26, Roggen inlän.
gut, geſund und trocken 23,25, Hafer inländ. 17—19 Sommergerſſ
inländ, 25 25—21,25, Futtergerſte 17,25—18,25, gelber Platoma
mit Sack 17,75, Soyaſchrot (Mannheimer Fabrikat) prompt 13.2 0 Preuß
Biertreber mit Sack 12,75, Trockenſchnitzel loſe 8,25, Wieſenhe: löherer
loſe 5,40—5,90, Rotkleeheu 5,40—5,90, Luzernkleeheu 5,80—6,41Min jung
Stroh: Preßſtroh Roggen=Weizen 3,80—4,10, Hafer=Gerſte 3,40 b-3Mjnde
3,80, geb. Stroh Roggen=Weizen 3,60—4,00, Hafer=Gerſte 3,20. b.
3,60, Weizenmehl Spezial 0. neue Ausmahlung (Südd. Großmür
lenpreis ab Mühle) mit Sack 37,45, dito mit Auslandsweizerſwährie
39,20, Roggenmehl (70prozentige Ausmahlung) mit Sack 29,5) büßt
bis 30,25, feine Weizenkleie mit Sack 10,25, Erdnußkuchen 14,2.
Tendenz: Bei unveränderten Brotgetreidepreiſen, verharrt da
Konſum in ſeiner Zurückhaltung. Futtermittel feſter.
Frankfurter Produktenbericht vom 14. März. An der G=/
treidebörſe konnte ſich die ſtetige Tendenz der Vorwoche auch azfluück
den neuen Berichtsabſchnitt übertragen, da auch hier die Wah=Kume
unſicherheit genommen iſt und daher das Geſchäft etwas beſſer a. //büheln
ſeither war. Sehr feſte Haltung zeigten weiterhin Futtermitte
die faſt im 1 Mark höher lagen. Hafer zog erneut um 2,50 RA.
per Tor=e an, während im übrigen die Preiſe gut behauptet bli!
ben. Es notierte: Weizen 256,00, Roggen 225—227,50, Gerſte 200
Hafer 162,50—170,00, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſs”
weizen 38,25—39,45, dito Sondermahlung 36,50—37,70, Weizen
mehl niederrhein. Spezial 0 mit Austauſchweizen 38,25—39.2,
dito Sondermahlung 36.50—37,45, Roggenmehl 29,75—31,00, Wes ſ0d
zenkleie 10.25—10,40, Roggenkleie 11,00—11,25, Heu 5,00—5,2 ſhll
Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 4,25 b5 (zure
4,50, Treber 12,50—13,00. Kartoffeln: Induſtrie hieſigs ſpenn
Gegend 3,25—3,50 RM. per 50 Kilo bei Waggonbezug und feſts
an
Tendenz.
Berliner Produktenbericht vom 14. März. Wenn auch das Mnald das
Geſchäft am Produktenmarkte nicht mehr, durch die Unſicherhe: Kie gro
über den Ausgang der Wahlen gelähmt iſt, ſo entwickelte ſich de
uß zurück,
heutige Börſenverkehr doch wieder ſehr ſchleppend. Es beſtell
zwar einige Kaufluſt, und vereinzelt liegt auch Inlandsangebrt Mioſiſe
vor, Forderungen und Gebote ſind aber im allgemeinen ſchwer 7 Mdung m
Uebereinſtimmung zu bringen, zumal Anregungen vom Mehlabſa / die Ru
her weiter fehlen. Für prompte Ware blieb das Preisnivea ſbitet den
ziemlich unverändert, die Lieferungspreiſe bröckelten gegenübe
dem Wochenſchluß leicht ab; mangels Intereſſe kamen auch his 4. 2a zigt
Anfangsnotierungen nur zum Teil zuſtande. Weizen= und Roggem Arantwor
mehle haben bei unveränderten Forderungen, kleines Bedarf=”uußen,
geſchäft. Am Hafermarkte ſind die erſthändigen Offerten kau-//lierlandes
ermäßigt, der Konſum verhält ſich nach wie vor abwartend.
imn ger
182 Bullen, 346 Kühe, 393 Färſen, 921 Kälber, 45 Schafe, 23— ſchen Ber
Schweine. 97 Arbeitspferde, 55 Schlachtpferde, 4 Ziegen. Pre-10 lieber
für 50 Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 32—3/ gen beſet
b) 24—28, C) 26—30 Bullen a) 26—28, b) 22—25 c) 19—55, dmals all
Kühe a) 24—27, b) 18—22, c) 13—16, d) 10—13: Färſen a) 34 b-K dieſer
35, b) 2830, c) 25—28; Kälber b) 42—45, c) 38—40, d) 34—3 Mück von
e) 28—30; Schafe b) 16—25; Schweine b) 44—46, c) 44) 44—45, e) 42—44 f) 40—42. Preis pro Stück in RM.: A.3P ſein Ver
beitspferde 600—1500, Schlachtpferde 25—140, Ziegen 13—21 bn zu ſich
Marktverlauf: Großvieh ruhig, kleiner Ueberſtand; Kälber ruhi went. Er r.
langſam geräumt: Schweine mittel, geräumt; Arbeits= u 9 Zute, un
Schlachtpferde ruhig.
Sſtiers
Frankfurter Viehmarkt vom 14. März. Der Auftrieb de Pgen noch a
Hauptmarktes betrug bei Rindern 1450 (gegen 1446 Stück am letz
eietzt. 2a
ten Hauptmarkt), darunter befanden ſich 330 Ochſen, 137 Bullen
493 Kühe und 428 Färſen, bei Kälbern 727 (532), bei Schafen B. 2 Blüch
(66) und bei Schweinen 4895 (4707) Stück. Bezahlt wurde prD m Abonee
25—22 %, A
Zentner Lebendgen
Schweine b) 40—43, c) 40—43, d) 38—43, e) 35—40. Im Preiss
verhältnis zum Hauptmarkt vom 7. März zogen Ochſen und Schaf! Foß
3. 1 und Kälber 2 Mark an. Die übrigen Rindergattungen ud
Schweine blieben unverändert. Marktverlauf: Rinder ruhig, auss imm
verkauft: Schweine, Kälber und Schafe mittelmäßig, geräumt. — Mn
Fleiſchgroßmarkt. Beſchickung: 459 Viertel, Rindfleiſcht ſt. Er
14 ganze Kälber, 6 ganze Hämmel bzw. Schafe und 254 Schweine
hälften. Ochſen= und Rindfleiſch 1 48—55, 2 42—46; Bullenfleiſet ſiuer
42—46; Kuhfleiſch 2 30—38 3 20—28: Kalbfleiſch 1 60—70, 2 5
bis 58; Hammel= und Schaffleiſch nicht notiert: Schweinefleiſch
50—56. Geſchäftsgang des Fleiſchgroßmarktes ſchleppend.
Die Frage der Nachfolge in der Leitung des Kreuger=Konzerns=
Kleine Wirkſchafisnachrichten.
Die ſeinerzeit auf die Dauer von ſechs Monaten vorgeſehem
Zinsverbilligungsaktion für Kredite, die auf Grund der von des
Deutſchen Getreidehandelsgeſellſchaft m. b. H., Berlin, ausgeſtellter!
Orderlagerſcheine in Anſpruch genommen ſind, läuft am 15. Mär
1932 ab. Anträge, die ſpäter bei der Deutſchen Rentenbank=Kred‟.?
anſtalt eingehen, werden nicht mehr berückſichtigt.
Laut Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt im Januch
1932 die Produktion der Kraftfahrzeuginduſtrie außer bei de
Kleinkrafträdern gegenüber dem Vormonat ſaiſonmäßig geſtiegele
Die Herſtellung der Perſonenkraftwagen erhöhte ſich um 30 v. He.
die der Laſtkraftwagen um 6 v. H. und die der Großkrafträder uu9
57 v. H. Die Kleinkraftradproduktion verringerte ſich um 16 v. S
Die engliſche Regierung hat ſich dem Vorgehen der Regierun.
gen von Deutſchland und Portugal angeſchloſſen und die Einfuhe
franzöſiſcher Kartoffeln nach England verboten. Das Kartoffeh
einfuhrverbot wird mit einer Kartoffelkrankheit begründet. v.
der die franzöſiſche Kartoffel ſchon ſeit mehreren Jahren befall
len iſt.
Der verſiſche Miniſterrat und das Parläment beſchloſſen, d0 perſiſche Münzgeſetz mit Wirkung vom 21. März in Kraßl.
treten zu laſſen. Nach dem neuen Münzgeſetz bildet der Pahlaw
die Währungseinheit, die einem Goldpfund entſpricht. Ein
Pah=
lavi iſt in 100 Rial geteilt. Die verſiſche Nationalbank erhielt d0.
Recht zur Ausgabe der ſchon bereitliegenden Pahlavinoten u.
Münzen.
Dienstag, 15. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 75 — Seite 11
Die „Vorbestralt.
ei
Von Hans Müller=Hickler.
gangenen? Es gibt Naturen, denen unſer Herrgott ein heißes. Artilleriegeneral die Blamage an, ihm eine Infanteriebrigade
Fehen als den Buchſtaben. Ihre Reden und Taten werden als Poſten anzutreten und er ſucht in Paris andere Gelegenheit.
Inſuhordination ausgelegt und ſie werden beſtraft. Die Schlech= ſeinen Vorteil zu erreichen. Alles mißlingt, und zum Schluß
gerade an den Eigenſchaften in die Höhe, die ſie zu Fall der aktiven Offiziere geſtrichen ſei.
brachten —
Friedrich der Große.
Der Edelſte von allen, die durch ſtrafende Behandlung
er=
griedrigt wurden, und die doch empor ſtiegen zu den Höhen der
Menſchheit, iſt Friedrich der Große. In ſtetem Kampf mit ſeinem
Vater, der den fein angelegten Kulturmenſchen mit Verachtung,
Sohn und dem ſtets geſchwungenen Korporalſtock behandelte, kam
er ſchließlich zu dem unausbleiblichen, verzweifelten Entſchluß,
ſich dieſer Schmach zu entziehen und nach England zu
ent=
fliehen. Seine Freunde beſtärkten ihn darin. Ungenügend
vor=
bereitet, wurde die beabſichtigte Flucht entdeckt. Der König
wütete und prügelte. Und, obſchon er ſeinem Sohne ſelbſt oft
genug höhnend entgegen geworfen hatte, daß er tauſendmal
da=
von gelauſen wäre, wenn ihn ſein Vater ſo behandelt hätte, wie
er ihn, verurteilt er ihn zu den härteſten Strafen. Dem Prinzen verein Bar Kochba Frankfurt mit der Abhaltung dieſes Tur=
Oeſerteur beſtraft und in graue Zivilkleider geſteckt. —
An der Trübſal und Erniedrigung ſeiner Jugend ſtärkte ſich reits die Gemeinde der Anhänger des Tiſchtennisſports
gewor=
ſein Mut, das Schwerſte zu überwinden; und er ſtand in ſeinem
ganzen Leben ſtets über ſeinem Schickſal. Die ideale Auffaſſung Um bei den für Darmſtadt angenehmen Senſationen anzufangen,
Liebe zur Kunſt, haben ihn nicht abgehalten, einer der größten hoffen gewagt, daß nicht nur in der Herreneinzel=, ſondern auch
Feldherren zu werden, den vorſorglichſten Vater ſeines Volkes, in der Herren=Doppelmeiſterſchaft die Spieler des Sportvereins
dem kein Zweig der Regierung unbekannt war. Die Nachwelt 98 das Ende ganz unter ſich ausmachen würden. Süddeutſcher
hat ihn, den einſt ſo hart Beſtraften, den „Großen” benannt. — Einzelmeiſter wurde Wöbke, der vorher Salinger und Schwarz=
Yorck.
Es war 1779 im Kartoffelkrieg, als dem König Friedrich II. geſchieden. Die Herrendoppelmeiſterſchaft gewannen Wöbke/ Schardt
von Preußen die höchſt fatale Meldung gemacht wurde, daß ein gegen Ploch/Wargin. Den 1. Preis im Herreneinzel 4. gewann
höherer Offizier unredliche Requiſitionen vorgenommen habe; wieder Ploch gegen Eckhardt. Eintracht Frankfurt a. M. den
in junger Offizier, der Leutnant von Yorck vom Regiment von gegen. Joskowitz, Bar Kochba.
Borcke habe die Sache überall erzählt und viel Aufhebens davon
gemacht — — — Kriegsgericht — — —, der Leutnant wird zu lerin des Bezirks, Frau Lehfeld. 1 Frankf. TTC. Das gemiſchte
injähriger Feſtungshaft und Dienſtentlaſſung verurteilt —
fahren, nach harten Kämpfen und ſchweren Wunden kam er Preis nach Hauſe zu fahren brauchte.
urück in die Heimat. Seine Bitte um Wiedereinſtellung in der
irmee wird ſchroff abgelehnt. — — — Er wartete, Friedrich die Frankfurter nicht ruhen laſſen und ſie zu erhöhten
Anſtren=
friegsmann.
acht, trinkt und raucht nicht, er iſt ein vorzüglicher Soldat, aber des Rummelbräu ſtatt.
in ſchwieriger Untergebener. Selbſt bis zur Unbotmäßigkeit
dird ſein Starrſinn, und am Tage der Schlacht an der Katzbach
bill er einen Ruhetag erzwingen und droht, ſeinen Abſchied
inzureichen. „Yorck iſt ein giftiger Kerl, er ſchimpft immer, aber
denn es losgeht, beißt er wie Keiner”, ſagt Blücher von ihm.
onald das preußiſche Korps gegen Rußland führen. —
migung mit den Ruſſen, — oder Gefangenſchaft. So haben es ſultate der verſchiedenen „Schützenfeſte” lauten:
im die Ruſſen mitgeteilt, eine andere Wahl blieb Yorck nicht.
ſer bittet den König um Entſcheidung. Vergebens!
Da zeigt ſich ſein harter, großer Sinn, er nimmt die ſchwere
derantwortung auf ſich, vereinigt ſich mit den Ruſſen und rettet
Freußen. In ſeiner ſtarken Seele ſtand ihm das Schickſal des
laterlandes höher als der Gehorſam. —
Blücher.
t. Blücher aber ſchreibt wütend ſein Abſchiedsgeſuch, mags Meiſterſchafts= und Abſtiegsfrage. Die Tabelle:
chen, wie’s will. Er erhält den Abſchied, aber er wird kaſſiert,
go nach unſeren Begriffen mit dem ſchlichten Abſchied von dem VfR. Bürſtadt
eoſten König weggeſchickt. Fünfzehn lange Jahre muß er war= Olympia Lampertheim
z, trotz ſeiner Ungeduld und wiederholter Geſuche um Revi= VfL. Lampertheim
drung ſeines Abſchiedes, bis ihn Friedrich Wilhelm II. wieder Starkenbg. Heppenheim
ginimmt und ihn ohne Verluſt an Zeit in ſeinem alten Regi= Olympia Worms
hut wieder anſtellt. Noch lebt in ihm der alte ſchneidige Huſaren= FV. Biblis
gſt. Er ficht auf allen Schlachtfeldern mit Ruhm und Ehre, Spv. Horchheim
ſd es iſt ihm vergönnt, den franzöſiſchen Kaiſer, den er mit Konk. Gernsheim
FV. Hofheim
ſier ganzen Feuerſeele haßt, zu ſchlagen.
Mit ſeiner ungeheuren Initiative ſeiner Widerſtandskraft Spp. Hochheim
ud ſeiner Energie, die ihm ſeinerzeit den ſchlichten Abſchied ! Norm. Pfifligheim
sbrachte, aber auch mit ſeiner Leutſeligkeit und ſeinem Bei= Vikt. Neuhauſen
ſel erreicht er es, daß die bei Ligny geſchlagenen Preußen am Spp. Abenheim
ühſten Tage trotz Hunger, Uebermüdung, Regen und Schnee
Union Sondermſch.—
* Linksabmarſch auf Wavre ausführen und daß damit
Napo=
in bei Waterloo zerſchlagen wird. Sein eiſernes „Vorwärts”,
ſ er den Soldaten zuruft, hat ihm ven Ehrennamen „
Mar=
ſhl Vorwärts” eingebracht.
Napoleon I.
Der kaiſerliche Wagenzug fuhr die Straße nach Italien,
Apoleon lag ſchlafend in den Kiſſen. In einem Hohlweg ein daß das Spiel unter normalen Platzverhältniſſen und einem
Ver=
ſtler Stoß, der Kaiſer erwacht fluchend. Es wird langſam Tag bandsſchiri nie dieſen Ausgang genommen hätte. Nach dem
ſetzt erkennt er die Straße wieder, auf der er 1794 unter ſtar= Spiel waren Gaſt und Gaſtgeber noch ein paar Stunden froh
Bedeckung nach Paris gebracht wurde, und er lächelt ob der zuſammen und die neugeknüpften Bande fanden ihren gebühren=
Andelbarkeit des Schickſals. — Damals lächelte er nicht, denn den Abſchluß.
war des Hochverrats angeklagt und das Gefänguis galt
ner noch als Vorſtufe für die Guillotine. Der Grund zu ſei=
Verhaftung war ſeine intime Freundſchaft zu den beiden
Abespierre, von der er ſich Vorteile verſprach. Freilich verläßt
die, als ihm das praktiſcher erſcheint, aber, die neue Regierung meiſterſchaften des 2. Kreiſes (Mittelrhein) im DASV. ausgetra=
M ihn, von ſeinen Feinden dazu aufgehetzt, für verdächtig, gen. Unter 48 Bewerbern konnten die Rot=Weißen folgende
Er=
üiſt ihn verhaften und nach Paris bringen. In glänzender Rede, folge erringen: Im Fliegengewicht wurde Alfred Kuhn Zweiter.
Rräftigt er den Vorwurf des Hochverrats, er wird freige= Ebenfalls den 2. Platz erkämpfte ſich Heinrich Köhler im
Mittel=
ſochen, aber nicht, weil er ſchuldlos iſt, ſondern, weil „die gewicht, Fritz Walther erhielt im Halbſchwergewicht den 3. Preis.
Aitäriſchen Tugenden des Bürgers Bonaparte nützlich werden, titel im Jugend=Leichtgewicht erobern. Beſonders hervorzuheben
Anten für die Armee, in der ſolche Männer ſelten zu finden, iſt Kuhn, der gegen den ehemaligen deutſchen Meiſter
Kern=
ſp. — — Das damalige Urteil hatte den Mann richtig er= Wiesbaden einen ſeiner beſten Kämpfe leiſtete.
„Vorbeſtraft”, ein übel Wort! Taucht ein Armſündergeſicht kannt. Er fährt nach Italien zurück, aber ſeine Feinde ſind an
dahinter auf, ohne Hoffnung auf gerechte Beurteilung des Be= der Arbeit, er wird zurückberufen und man tut dem erfolgreichen
Herz verlieh, die ſchweigen können, wenn ſie meinen ein Un= in der Heimat anzubieten. Schwer litt Napoleon unter dieſer
recht zu ſehen oder zu leiden, die auch mehr in der Vorſchrift verächtlichen Behandlung. — Es fällt ihm gar nicht ein, ſeinen
teſten ſind es nicht, die leiden müſſen, und oft recken ſie ſich wird ihm mitgeteilt, daß er wegen Ungehorſams aus der Liſte
Urn, ohie Ausſcht auf eine Anſtelug, mit argwöhriſch.
Blicken betrachtet, ſtand der 26jährige, mit dem ſchlichten Abſchied
beſtrafte und entlaſſene General Bonaparte, — der zukünftige
Beherrſcher der Welt —, auf dem Pariſer Pflaſter.
Er weiß, daß ſein Glück ihn nicht verläßt, kurze Zeit darauf
hat er wieder eine hohe Stellung in der Armee, wer ſonſt als er
ſollte denn Krieg führen? Seine eminente Begabung, ſeine
Ar=
beitskraft, ſein Genie, mit dem er alle Gebiete der Staats= und
Feldherrenkunſt beherrſcht, ſeine Art, wie er den Meuſchen als
Dinge behandelt, die er gebraucht, ſein Glück, ſind ebenſo
bei=
ſpiellos, wie ſein phantaſtiſcher Aufſtieg vom kleinen Kadetten
in Brienne zum Kaiſer.
So mancher Vorbeſtrafte will verzweifeln an ſeiner Zukunft.
Die Aufzählung ſoll ihn belehren, daß, wenn ſein Talent groß,
und ſeine Tat ehrenhaft iſt, er mutig in die Zukunft ſehen, und
unter perſönlicher harter Tat ſein Glück doch noch erringen
kann.
Spoct, Spiel und Jucnen
Süddeutſche Tiſchkennis=Meiſterſchaften.
Städtekampf Darmſtadt—Frankfurt.
Der Verband für Heſſen und Heſſen=Naſſau hatte den
Sport=
wird die Uniform und der Degen abgenommen, er wird als niers beauftragt. 100 Teilnehmer mit über 300 Nennungen findenden Klubwettkampf aufmerkſam. Der ſpannendſte Verlauf
trotz der ſchwierigen Wirtſchaftslage beweiſen, wie zahlreich be= dürfte diesmal die Krawlſtaffel über 4X200 Mtr. ſein. Da
ſeines Herrſcheramtes und die von ſeinem Vater ſtets bekämpfte hätte beſtimmt vorher ſelbſt der größte Optimiſt nicht zu ballſpiele der 1. und 2. Mannſchaften noch offen ſtehen.
ſchild ausgeſchaltet hatte, gegen Ploch, den Bezwinger der
Frank=
furter Bar Kochba=Leute Biener und Schimmel. Schardt, offen=
1. Preis im Herreneinzel. Klaſſe B, Bayerl. ebenfalls SV. 98,
Die Damenmeiſterſchaft errang die ſeit Jahren beſte Spie=
Doppel wurde von Frau Lehfeld/Schimmel gewonnen. Die
Be=
r büßt ſeine Strafe ab und ging in holländiſchen Kolonial= teiligung des Sportvereins 1898 an den ſüddeutſchen
Meiſter=
dienſt, denn Soldat mußte er bleiben. Er fühlte ſich ungerecht ſchaften bedeutet für den Darmſtädter Tiſchtennisſport einen ganz
eſtraft, denn die Wahrheit ging ihm über alles. Erſt nach ſechs großen Erfolg, denn noch 4 dritte Preiſe belohnten den
ſport=
lichen Eifer der Expeditionsteilnehmer, von denen keiner ohne
Das überaus gute Abſchneiden unſerer Spitzenſpieler wird
Lilhelm II. ſtellt ihn als Kapitän wieder an, er hat ſich nicht in gungen in dem dieſe Woche ſtattfindenden Städtekampf
hm getäuſcht, denn er war, trotz ſeiner Jugend, ein erprobter reizen; es wird Aufgabe unſerer Darmſtädter Spieler ſein an gewinn von 6000 Mark erbrachten, der reſtlos wohltätigen
dieſem Tag den endgültigen Beweis zu liefern, daß ſie die Vor= Zwecken zugeführt wurde. Das Ringgericht und die techniſchen
herrſchaft in Süddeutſchland zu Recht für ſich beanſpruchen. Der Helfer hatten ſich ehrenamtlich in den Dienſt der Sache geſtellt.
Sein Sinn war in der Fremde noch härter geworden, er Städtekampf findet Donnerstag, 20 Uhr, im großen Saale
* Kreisliga Südheſſen.
VfR. Bürſtadt iſt Meiſter!
Die reiche Torausbeute des letzten Spielſonntags brachte
Knirſchend muß er unter dem franzöſiſchen Marſchall Mac= neben hohen Reſultaten den mühelos zuſehenden Bürſtädtern Müllers k.o.=Sieg wurde ſtark gefeiert. Im Kampf des Altmeiſters
dadurch die Meiſterſchaft, daß nun kein Verein mehr die bis jetzt
die große Armee bricht zuſammen, Napoleon flieht, Macdonald von Bürſtadt erreichte Punktzahl erringen kann. Der VfR.
Bür=
ſtadt wird alſo berufen ſein, die ſüdheſſiſche Kreisliga in den aufgeben. Domgörgen wurde zum Sieger durch techniſchen k.o.
er=
zuß zurück, weil die Ruſſen zwiſchen Niga und Kowno die Aufſtiegſpielen würdig zu vertreten, was er auf Grund ſeiner
fanzöſiſch=preußiſche Front durchbrochen haben. Entweder Ver= guten Leiſtungen eigentlich glatt fertig bringen ſollte. Die Re=
FV. Hofheim—Spv. Abenheim 8:2,
Konk. Gernsheim—Spp. Hochheim 6:1.
FV. Biblis—Vikt. Neuhauſen 5:0.
Olympia Worms—Olympia Lampertheim 5:1,
Vf.L. Lampertheim—Norm. Pfiffligheim 5:3,
Spv. Horchheim—Starkbg. Heppenheim 1:1.
Das torreichſte Treffen ging in Hofheim vom Stapel, wo Schluß doch auf der ganzen Linie geſiegt.
ſich zwei vom Abſtieg bedrohte Mannſchaften gegenüberſtanden.
Der „Marſchall Vorwärts” wurde am 16. 12. 1742 als der Hofheim konnte dank ſeiner ſchußfreudigen Stürmerreihe erneut
eohn eines alten Reiteroffiziers geboren. Er fühlte ſeinen mili= zwei wichtige Punkte erringen und brachte ſich damit etwas mehr
ſiſchen Beruf ſchon früh, ging wenig in die Schule und trieb vom Rande des Abgrundes weg. Endlich geſichert haben ſich die
ſh lieber bei den ſchwediſchen Huſaren herum, die damals Gernsheimer durch einen grandioſen Sieg über Hochheim, das
higen beſetzt hatten. Sie hatten ein ſchlechtes Renommé wie wurde. Die Bibliſer waren gezwungen, auf fremdem Gelände
mals alle Huſaren, und gerade deshalb trat er als Junker zu ſpielen, da ihr Platz ſpielunfähig war. Man einigte ſich auf Der Züchter von Myddlinghoven widmete zunächſt ehrende Worte
u dieſer Truppe ein. In einem Gefecht wurde er zu ſeinem den gerade freien Bierſtädter Platz, wo die Riedleute bei voll= dem Gedächtnis des kürzlich verſtorbenen, langjährigen
ſtellver=
ſück von den Preußen gefangen. Der Oberſt, Herr von Belling, ſtändig überlegenem Spiel den Tabellenletzten glatt abfertigten, tretenden Vorſitzenden, Freiherrn S. A. v. Oppenheim. Durch den
n ſein Verwandter war, nahm ihn, den flotten jungen Men= Der zum 500. Male ſpielende Tormann J. Lehmann machte es
ſen zu ſich und beſorgte ihm raſch das preußiſche Offiziers= ſich zur Ehre, an ſeinem Fußball=Jubeltag nicht einmal, das Tod des Freiherrn von Oppenheim waren zahlreiche Neuwahlen
ſtent. Er ritt in manche Schlacht, kämpfte tapfer ſpielte, ſoff Ehrentar der Gäſte zuzulaſſen. Olympia Lampertheim wurde erforderlich, die einen wichtigen Punkt der Tagesordnung bildeten
1d jeute, und duellierte ſich eine damals beliebte Beſchäftigung denden Wormſer, Kleeblättern” endgültig für die Meiſterſchaft zum Mitglied des Arbeitsausſchuſſes Graf Spreti, zum Mitglied
18 Offiziers. Er fordert ſeinen Schwadronschef und wird des= ausgeſchieden. Pfiffligheim wehrte ſich in Lampertheim gegen der Zuchtkommiſſion R. v. Wallenberg und zum geſchäftsführenden
lugen nach Neu=Stettin in ein anderes Huſarenregiment ſtraf= den VfL. recht tapfer, konnte jedoch nicht zu den begehrten und Mitglied der Kommiſſion zur Bekämpfung der Aufzucht=
Krank=
ſetzt. Da ſein Regiment ſich übel in Polen aufgeführt hatte, ſehr notwendigen Punkten kommen. In Horchheim ſetzten, die heiten M. Friedheim gewählt. In der vorausgegangenen Sitzung
ſord Blücher mit ſeinem Kommandeur und einigen anderen Bergſträßer ihre Erfolgsſerie durch ein Unentſchieden fort; dies
um Avancement übergangen. Die anderen ſchweigen und war= war übrigens das einzige Spiel ohne beſonderen Einfluß auf der Zuchtkommiſſion wurde M. Friedheim zum Vorſitzenden ge=
21 gew.
17 un.
3 verl. Punkte
37 13 30 12 10 12 10 20 19 10 16 20 15 20 13 20 3 19 14 —RFV. Waldesgrün 7:1 (4:0),
Sportv. Laudenbach—Union Sondermſch. 9:5 (5:1).
Bei gutem Beſuch fand am Samstag mittag das Treffen
gegen die Fußballmannſchaft des Radfahrervereins „
Waldes=
grün” ſtatt. Im allgemeinen war es ein nettes Spiel, bei dem
ſich die Unioniſten ziemlich reſerviert verhielten, um am nächſten
Tag gut abzuſchneiden gegen den in der unterbadiſchen 4=Klaſſe
an 3. Stelle ſtehenden Sportv. Laudenbach. Vorweg ſei geſagt,
Boxen.
Rot=Weiß Darmſtadt.
Am Samstag und Sonntag wurden in Zeilsheim die Kreis=
In den Jugendmeiſterſchaften konnte Heinrich Blum den Meiſter=
Schwimmen.
Rot=Weiß Darmſtadt—SC. Wiesbaden.
Wir machen nochmals hiermit auf den am Donnerstag,
abends 8 30 Uhr, im Städtiſchen Hallenſchwimmbad ſtatt=
Wiesbaden zurzeit über einige ſehr talentierte Kräfte verfügt,
den iſt. Die Zuſchauer kamen voll auf ihre Koſten durch den für dürften ſie den Rot=Weißen den Sieg ſehr ſchwer machen. Die
ſie überraſchenden Ausgang einer großen Anzahl von Spielen. 38100 Meter Bruſt werden wohl dem SC. Wiesbaden nicht zu
nehmen ſein, während die 10850 Meter Krawl und die Waſſer=
Schießſpork.
Windmühle Darmſtadt-Verein württemberg. Gebirgsſchützen.
Der Verein württembergiſcher Gebirgsſchützen Stuttgare
bar indisvoniert, war bereits am Samstag gegen I Biener aus= hatte den Schießſportklub Windmühle zum Poſt=Wettkampfe
auf=
gefordert. Derſelbe fand am vorgeſtrigen Sonntag ſtatt. Wie
vorauszuſehen war, traf hierbei die Windmühle=Mannſchaft auf
einen Gegner, der ihr gleiches Können entgegenzuſetzen
ver=
mochte. Mit 9 Ringen Plus blieb der Sieg jedoch in
Darm=
ſtadt. Bedingung: 5 Mann 3 30 Schuß. 12er=Scheibe. Reſultate=
Windmühle 1564 Ringe Stuttgart 1555 Ringe. Der Rückkampf
wurde von Stuttgart für den Herbſt feſtgelegt
hein Müller und Domgörgen k.0.-Sieger.
Glänzender Erfolg der Kölner Wohltätigkeits=Boxkämpfe.
Die durch die Kölner Preſſe kräftig unterſtützte
Wohltätig=
leits=Veranſtaltung der Kölner Berufsboxer hatte am Samstag
abend in der Rheinlandhalle in jeder Hinſicht einen glänzenden
Erfolg. Es kamen über 7000 Zuſchauer, die einen Rein=
Im Hauptkampf des Abends trat der Deutſche
Schwergewichts=
meiſter Hein Müller (Köln) gegen den ſchottiſchen Meiſter
Bob Carville an. Der Schotte erwies ſich als ein äußerſt
ge=
ſchickter Verteidigungskünſtler, der bis zur achten Runde zwar
ſtän=
dig in der Defenſive lag, aber alle ſchweren Brocken vermeiden
konnte. In der echten Runde erlag er aber dann einem
wohl=
gezielten Leberhaken, der ihn für die Zeit auf die Bretter brachte.
Hein Domgörgen gegen den Belgier Steyaerts mußte
der Belgier in der vierten Runde wegen einer Augenverletzung
klärt, er hatte aber ſchon in den erſten drei Runden klar dominiert.
Im Revanchekampf gegen den Franzoſen Desgraupes kam
der Kölner Weltergewichtsmeiſter Joſef Beſſelmann diesmal
nach flottem Kampf zu einem verdienten Punktſieg. Vor einigen
Wochen hatten ſich die beiden Boxer in Magdeburg mit einem
Un=
entſchieden getrennt. Bantamgewichtsmeiſter Metzner konnte
gegen den Belgier Degand nur knapp nach Punkten gewinnen,
und auch Dübbers Punktſieg über den Belgier Machtens
war nur knapp. Immerhin hatten aber die Kölner Boxer zum
Die oberſte Rennbehörde kagle.
Im Hauſe des Union=Klubs zu Berlin fand eine Sitzung der
nun ſehr bedenklich in den Strudel des Abſtiegs hineingezogen oberſten Behörde für Vollblutzucht und =Rennen ſtatt, die von
E. Biſchoff, als Mitglied des Arbeitsausſchuſſes, geleitet wurde.
von den in neuer und ſich jetzt, in ſehr guter Verfaſſung befin= Durch Zuruf wurde zum ſtellvertretenden Vorſitzenden E. Biſchoff,
wählt. Die zur zweiten Leſung ſtehenden Anträge auf Aenderung
der Rennordnung wurden ſämtlich angenommen. Da dieſe
Aen=
derungen aus formalen Gründen jedoch nicht mehr rechtzeitig bis
zu den Oſterrennen in Kraft treten, hat die Oberſte Behörde eine
Ausführungsbeſtimmung erlaſſen, nach der die Abhaltung von
Flachrennen bereits vom Oſtermontag an möglich iſt. Weiterhin
beſchäftigte man ſich mit der Vorſtarter=Frage und der Bekämpfung
des Dovings. Die Vereine ſollen für genaue Starterangaben
Sorge tragen und in vermehrtem Maße Doping=Stichproben
ent=
nehmen.
Skirennen um den Kandahar=Becher.
Geſamtſieger: Furker=Zermatt (Schweiz).
Mit dem Slalomlauf wurden am Sonntag die
Internatio=
nalen Abfahrtsrennen in Sankt Anton um den Kandaharbecher
beendet. Der Slalomlauf für Damen und Herren führte über eine
400 Meter lange Strecke, die zweimal abzufahren war. Bei den
Herren lieferten ſich der Tiroler Zingerle aus Axams und
der Schweizer Otto Furrer=Zermatt in je 1:55,8 ein totes
Rennen. Zingerle benötigte 58,2 und 56,6, während Furrer 593
und 55,5 lief. Als Geſamtſieger ging jedoch zum zweiten Male
hintereinander Furrer hervor, da er bereits im Abfahrtslauf am
Samstag den erſten Platz belegte. Ihren vorjährigen Sieg bei
den Damen konnte Inge Lantſchner=Innsbruck wiederholen.
Weltmeiſter Karl Schäfer und Fritzi Burger kehrten
von den Olympiſchen Winterſpielen wieder in ihre Heimatſtadt
Wien zurück, wo ſie von einer rieſigen Menſchenmenge
enthu=
ſiaſtiſch begrüßt wurden.
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Druck und Verlag: C. C.Wittich — ſämilſch in Darmſtadt
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Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 12 — Nr. 75
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[ ← ][ ][ → ]Dienstag, 15. März 1932
Anruf in der Nacht.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 75 — Seike 13
Roman, von
Paul Rosenhaun
Zeukins.
Haddington nickte. „Sie hat in meinem Auftrage alle
Laſter=
zo hlen, Kneipen und Bars von Whitechapel, Soho und Notting
billgate aufgeſucht. Sie iſt in den Slums ſo gut wie zu Hauſe,
we in den Villen von Kenſington und Bayswater. Denn wir
miſſen die Verbrecher ja auch in den oberen Kreiſen ſuchen.”
„Hm. Hoffentlich führt das zu einem Erfolg.”
„Sie ſcheinen nicht recht zufrieden zu ſein mit unſeren
Maß=
uhmen, Mr. Jenkins?"
„Ich möchte mir keine Kritik erlauben, Sir Erneſt. Mein
Zertrauen zu Scotland Yard iſt unbegrenzt.”
Haddington lächelte ironiſch. „Sie machen ſehr feine
Unter=
chiede, mein lieber Jenkins. Demnach ſcheinen Sie von meiner
kätigkeit nichts zu halten?"
„Darüber ſteht mir kein Urteil zu, denn ich kenne die
Wirk=
amkeit Ihrer Maßnahmen zu wenig, mein Lord. Um es Ihnen
ber ganz offen zu ſagen: ich halte von allen Razzien,
Ver=
gftungen und Verhören gar nichts ."
„Ich weiß, Sie haben Ihre eigenen Methoden, Mr. Jenkins.”
„Verzeihung, Sir Erneſt, ich habe eigentlich gar keine
ſethode. Ich muß — genau wie jeder andere Kriminaliſt —
den Fall ſeiner Eigenart entſprechend behandeln.”
„Es iſt aber doch nicht zu leugnen, daß Sie größere und
hnellere Erfolge erzielen als unſere Polizei.”
„Zugegeben. Ich kann eben mit anderen Mitteln arbeiten
(s Scotland Yard.”
„Daxf man fragen, was Sie im Falle Wilbur Crane zu tun
Deuken?”
„Wie ich ſchon ſagte, ich glaube nicht, daß wir in der
Rieſen=
adt London die Spur der Verbrecher finden. Um unentdeckt
bleiben, könnten ſie gar nichts Beſſeres tun, als im
Stru=
el der Weltſtadt unterzutauchen. Ich möchte deshalb zunächſt
mmal den Zuſammenhängen dieſer geheimnisvollen Affäre
nach=
ehen. Exſt wenn ich hier einen Fingerzeig gefunden habe, kann
h mit meinen Nachforſchungen in einer beſtimmten, Richtung
ginnen."
(Nachdruck verboten.)
„Iſt Miß Wynn auch in unſerer Sache tätig?” fragte. Haddington griff nach einer neuen Zigarre. Er ſchnitt ſorg=
fältig die Spitze ab und ſetzte ſie umſtändlich in Brand. „Ich
habe Ihnen auf Veranlaſſung des Innenminiſters die Akten
mei=
nes Reſſorts zur Verfügung geſtellt, Mr. Jenkins. Sie ſind jetzt
wohl über die in die Wege geleiteten Schritte zur energiſchen
Bekämpfung des Rauſchgifthandels unterrichtet?‟
Der Detektiv nickte ſchweigend.
„Es handelt ſich in der Hauptſache darum”, nahm
Hadding=
ton nach einer Pauſe wieder das Wort, „einem über die ganze
Welt verbreiteten Konzern das Handwerk zu legen. Wir wiſſen,
daß ungeheure Mengen aller möglichen Opiate geſchmuggelt
wer=
den. Die Regierungen der europäiſchen Staaten und auch Ihres
Landes arbeiten mit uns zuſammen, um dieſen verderblichen
Handel zu unterbinden. Wollten Sie etwas ſagen, Mr.
Jen=
kins?‟ Der Sprechende ſah erwartungsvoll zu dem Detektiv
hinüber.
Jenkins räuſperte ſich. „Ich wollte ſagen, meines Erachtens
iſt dieſer Kampf — ſo gut er auch organiſiert ſein mag — eine
Art Siſyphusarbeit. Es wird kaum gelingen, dieſen
Augias=
ſtall zu reinigen, um im mythologiſchen Bilde zu bleiben. Dieſer
Rauſchgiftſchmuggel iſt ſicherlich noch weit beſſer organiſiert als
ſeine Bekämpfung. Das iſt eine kapitaliſtiſche Angelegenheit.
Man darf nicht überſehen, daß Opium, Morphium, Kokain
gleich=
zeitig Heilmittel ſind — alſo wertvolle und der Menſchheit
nütz=
liche Handelsartikel. Traurig genug, daß die Kokain= und
Opiumſeuche ſich in den letzten Jahren ſo ungeheuer verbreitet
hat. Bei uns, in den Vereinigten Staaten, wohl eine Folge
der Prohibition. Bei Ihnen in Europa eine Begleiterſcheinung
des Weltkriegs, der zerrütteten Nerven und des ſozialen Elends.”
„Sie plädieren alſo dafür, den Kampf gegen den
Opium=
konzern einzuſtellen?"
Jenkins ſchüttelte energiſch den Kopf. Bewahre. Ich bin
nur dafür, den Schlag nicht gegen Unbekannt, ſondern gegen das
Haupt dieſer Organiſation zu führen.”
Haddington lachte. „Ah — ich verſtehe. Sie wollen die
viel=
genannten Führer des Konzerns unſchädlich machen. Jenen
myſte=
riöſen .
„Georg Stylianides, ganz recht. Wenn es mir gelingt,
die=
ſen Mann, den keiner kennt, der überall und nirgends iſt — in
deſſen Händen alle Fäden dieſes über die Welt verbreiteten
Schmuggels zuſammenlaufen, zu faſſen, dann iſt viel gewonnen,
Sind Sie nicht auch der Meinung, Sir Erneſt?”
Haddington lächelte ironiſch. „Ich bin erſtaunt”, ſagte er,
„ich bin wirklich erſtaunt, den ſo gänzlich unromantiſchen,
ſach=
lichen Joe Jenkins allen Ernſtes ſolchen phantaſtiſchen Ideen
nachhängen zu ſehen. Iſt es möglich, Sie glauben tatſächlich an
die Exiſtenz dieſes geheimnisvollen Stylianides?"
„Warum nicht? Ihre eigenen Agenten haben doch das
Auf=
tauchen dieſes Mannes in Paris, London, New York, in
Ber=
lin und allen Welthafenſtädten feſtgeſtellt.”
„Aber Jenkins.” Haddington machte eine wegwerfende
Be=
wegung, „das iſt doch eine Legendenbildung. Ich bitte Sie — es
ſollte den Kriminaliſten der ganzen Welt nicht gelungen ſein
dieſen Mann ausfindig zu machen? Wie ſtellen Sie ſich das vor?‟
Jenkins kniff ein Auge zu und ſah dem anderen liſtig
lächelnd ins Geſicht. „Muß ich Ihnen einen Vortrag halten über
Korruption? Ich habe Fälle in meiner Praxis, wo ich den
Ver=
brecher in den höchſten Poſitionen geunden habe — ein Titel
verbürgt noch nicht immer die Integrität des Trägers.”
Haddington ſpielte nachdenklich mit dem Brieföffner. Er
ſchob den Seſſel zurück und ging mit geſenktem Kopf, die Hände
auf dem Rücken verſchränkt, ans Fenſter. Eine ſeltſame Stille
lag in dem großen Zimmer. Der ſchwere, dunkelrote Teppich,
der den Parkettfußboden bedeckte, ließ das Geräuſch der Schritte
verſtummen. Der Lord blickte ſinnend auf die Straße — es
ſchien faſt, als habe er ſeinen Beſucher vergeſſen. Endlich wandte
er ſich wieder dem Schreibtiſch zu. „Hören Sie, Jenkins”, ſeine
SStimme klang zögernd, wie in einem vorſichtigen Taſten, „was
Sie ſoeben ausführten, iſt durchaus beachtenswert. Mir iſt
da=
bei etwas durch den Kopf gegangen. Das geheimnisvolle
Ver=
ſchwinden Mr. Cranes hängt irgendwie mit der Rauſchgiftſache
zuſammen. Das iſt ſo gut wie ſicher. Sie ſelbſt ſind ja, wie
ich von Brämwell höre, der Anſicht, daß Cranes Verſchwinden
und der Mord an dieſem Fremden im Aſyl der Heilsarmee
zu=
ſammengehören, ſozuſagen — daß eines die Folge des anderen
iſt. Oder, präziſer ausgedrückt: dieſer fremde Mann mußte
ſtumm gemacht werden, weil er Mitwiſſer irgendeines
Geheim=
niſſes war, das meinen Freund Wilbur betraf.”
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