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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 71
Freitag, den 11. März 1932.
195. Jahrgang
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Konkurs oder genichtiſche Beielbung äll eder
Nabat weg. Banſonto Deutſche Banl und
Darm=
ſädter und Nationalban.
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Ine UANk
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Heinstr.
Dindenbutg un das deufde Tot;
Bechenſchaftsbericht Hindenburgs über die ſieben Jahre ſeiner Präſidenkſchaft. — Zurückweiſung perſönlicher
Verleumdungen und Lügen. — Sinn und Ziel ſeiner Kandidakur auf überparkeilicher Grundlage:
Erhalkung der Einheit des Reiches im Kampf für Deukſchlands Freiheik und Welkgelkung!
manche der Maßnahmen, die in ſchwieriger, ſchwer überſeh=
Der Feldmarſchall wehrk ſich.
barer Situation eiligſt getroffen werden mußten, verbeſſe=
Abel
ue
Der Reichspräſident v. Hindenburg hielt am Donnerstag
abend über ſämtliche deutſchen Rundfunkſender folgende Anſprache:
Deutſche Männer und Frauen!
Als vor ſieben Jahren zum erſtenmal die Frage an mich
her=
antrat, mich für Deutſchlands höchſtes Amt zur Verfügung zu
ſtellen, habe ich es abſichtlich vermieden, vor parteimäßig
aufge=
togenen Verſammlungen zu reden und deshalb nur einmal im
Rundfunk vor dem geſamten deutſchen Volk geſprochen.
Jetzt, wo mir zum zweiten Male die Präſidentſchaft des
deutſchen Reiches angetragen worden iſt, wollte ich mich im
Wahlkampf völlig zurückhalten. Der Verlauf
desſel=
den nötigt mich aber, aus meiner Zurückhaltung
derauszutreten, und im Rundfunk zum geſamten deutſchen
Volk zu ſprechen. Denn alle ſollen es aus meinem Munde hören,
parum ich die neue Kandidatur angenommen
abe. Zugleich will ich durch dieſe Anſprache dartun, daß ich
nicht gewillt bin, die in der letzten Zeit über mich
verbrei=
teten Unwahrheiten unwiderſprochen zu laſſen.
Eine politiſche Programmrede will ich alſo nicht halten,
weil ich das nicht für nötig halte.
Mein Leben und meine Lebensarbeik ſagen Ihnen
ven neſen Siehen und Dole Nelkle.
als es Worke kun können.
Wenn ich mich nach ernſter Prüfung entſchloſſen habe, mich zu
ner Wiederwahl zur Verfügung zu ſtellen, ſo habe ich es nur
ge=
tan in dem Gefühl, damit eine vaterländiſche Pflicht zu erfüllen.
Hätte ich mich verſagt, ſo beſtand die Gefahr,
daß bei der ſtarken Parteizerſplitterung, insbeſondere der
Un=
leinigkeit der Rechten, im zweiten Wahlgang entweder
der Kandidat, der radikalen Rechten oder ein
ſolcher der radikalen Linken, zum Präſidenten
des Deutſchen Reiches gewählt wurde.
Die Wahl eines Parteimannes, der Vertreter einer
ein=
ſeitigen und extremen politiſchen Anſchauung ſein und
hier=
bei die Mehrheit des deutſchen Volkes gegen ſich haben
würde, hätte aber unſer Vaterland in ſchwere, nicht
abſeh=
bare Erſchütterungen verſetzt. Das zu verhindern, gebot mir
meine Pflicht.
Ich war mir dabei wohl bewußt, daß dieſe meine
Ent=
ſchließung von einem Teil meiner alten Wähler,
dar=
mter leider manchem alten Kameraden,
mißverſtan=
den und ich deshalb angefeindet werden würde.
Aber ich will lieber verkannt und perſönlich angegriffen
werden, als daß ich ſehenden Auges unſer Volk, das ſoviel
Schweres in den letzten eineinhalb Jahrzehnten getragen
hat, in neue innere Kämpfe geraten laſſe. Um Deutſchland
hiervor zu bewahren, um ihm eine Zeit der Ruhe zu geben,
in der es die für unſere Zukunft ſo entſcheidenden großen
Fragen im Innern und nach außen löſen ſoll, würde ich
mein Amt im Falle meiner Wiederwahl weiterführen.
Gewiſſe politiſche Kreiſe haben meinen Entſchluß, wieder zu
andidieren, anders gedeutet. Auch ſind Unrichtigkeiten,
denn nicht gar bewußte Lügen über mich im Umlauf.
agegen wehre ich mich energiſch.
Es iſt behauptet worden, ich hätte meine Kandidatur aus den
änden der Linken oder einer Schwarz=Roten Koalition
entgegen=
erommen. Das iſt falſch. Die Kandidatur iſt mir aus allen
Michten und allen Kreiſen des deutſchen Volkes angetragen
wor=
en Sowohl von einem großen Teil meiner alten Wähler, als
uch von ſolchen, die 1925 ihre Stimme anderen Bewerbern
ge=
eben haben. Das erſte Erſuchen an mich, wieder zu kandidieren,
iug von Gruppen der Rechten aus. Dieſem Vorgehen ſchloſſen ſich
Undere Parteien und Verbände an. Ich ſelbſt habe meine
Zuſtim=
ung zu meiner Kandidatur erſt dann gegeben, nachdem ich mich
berzeugt hatte, daß ungeachtet der Parteizugehörigkeit des
Ein=
einen, in ganz Deutſchland weite Schichten den Wunſch haben,
eß ich weiter in meinem Amte bleibe.
handidak einer Parkei oder einer Parkeiengruppe
3n ſein, hätke ich abgelehnk, ebenſo wie ich Bedin=
Aungen und Berpflichkungen zurückgewieſen habe.
Aber auf überparteilicher Grundlage Kandidat des
deut=
ſchen Volkes zu ſein und als ſolcher denen entgegenzutreten,
die nur Kandidat einer Partei ſind, das halte ich für eine
vaterländiſche Pflicht.
So werde ich, wenn ich nochmals gewählt werden ſollte, nur
lutt, meinem Gewiſſen und dem Vaterland
ver=
i ichtet ſein und als der Treuhänder des ganzen
eutſchen Volkes meines Amtes walten können.
Im Wahlkampf ſind aus meiner bisherigen Amtsführung
perſönliche Angriffe
gegen mich gerichtet worden. Ich greife die ſchwerwiegendſten
heraus. Das Urteil über das mir zugefügte Unrecht überlaſſe ich
jedem einzelnen.
In erſter Linie wird mir die
Unkerzeichnung des Young=Planes
vorgehalten, durch die ich mich in einen ſchroffen Gegenſatz zu der
ſogenannten nationalen Front geſetzt hätte. Die Unterſchrift iſt
mir wahrlich nicht leicht geworden. Aber ich habe ſie gegeben,
in der Ueberzeugung, daß auch dieſe Etappe notwendig
war, um zu unſerer nationalen Freiheit zu
ge=
langen, und ich glaube, ich habe recht gehandelt.
Das Rheinland iſt frei, die fremden
Aufſichts=
beliden iund verſchunden, der Nauf Dian
mil ſeinen Vorausſekungen iſt durch die
kakſäch-
liche Enkwicklung bereits überholk.
Ich glaube nicht, daß wir bei der Schwierigkeit der
außen=
politiſchen Lage heute ſo weit wären, wenn ich damals dem
Rat, nicht zu unterſchreiben, gefolgt wäre.
Ein weiterer Vorwurf, der in der Agitation gegen mich
eine Rolle ſpielt, iſt der, daß ich
die Nolverordnungen
unterſchrieben habe. Ich weiß wohl, daß ich durch ihren Erlaß
dem deutſchen Volke ſchwere Laſten zugemutet und mich der
ver=
ſönlichen Kritik ſehr ausgeſetzt habe.
Wir ſtanden im letzten Sommer vor der
Frage, ob wir durch politiſche Unterwerfung
unter das Ausland uns finanzielle
Erleich=
terungen erkaufen oder durch eigene Kraft
und ſchwere Opfer uns und die Nation ſelbſt
be=
haupten wollten. Ich habe nicht gezögert, mich für den
letzten Weg zu entſcheiden.
Da der eigentliche Geſetzgeber, der Reichstag, verſagte, und
nicht imſtande war, auf dem normalen Wege der Geſetzgebung
die erforderlichen Maßnahmen zur Beſeitigung unmittelbarer
Gefahren für Wirtſchaft, Staats inanzen und Währung zu
tref=
fen, mußte ich einſpringen und im Rahmen der mir durch die
Reichsverfaſſung gegebenen außerordentlichen Befugniſſe handeln.
Ich habe hierbei an den guten alten militäriſchen Grundſatz
ge=
dacht, daß ein Fehlgreifen in der Wahl der Mittel nicht ſo
ſchlimm iſt, als das Unterlaſſen jeglichen Handelns.
Es iſt durchaus begreiflich, daß über einzelne der
getroffe=
nen Maßnahmen Meinungsverſchiedenheiten beſtehen, und ich
habe mich oft nur ſchweren Herzens zu einzelnen dieſer
Notver=
ordnungen entſchließen können. Ich ſelbſt bin der Anſicht, daß
rungsfähig ſind. Ich glaube auch nicht, daß all die
Be=
laſtungen, die ſie enthalten, auf die Dauer
auf=
rechterhalten werden können. Im Gegenteil hoffe
ich, daß manche Beſtimmungen bald aufgehoben
wer=
den können oder durch andere Regelungen erſetzt werden.
Keiner der Kritiker kann mir zum mindeſten das Motiv
heiße=
ſter Vaterlandsliebe und ſtärkſten Willens für Deutſchlands
Frei=
heit als Grundlage meines Wollens abſprechen, und ſelbſt die
lauteſten Rufer im Streite gegen das ſogenannte Syſtem werden
zugeben müſſen, daß ich bei dieſen ſchweren Entſcheidungen frei
von jeder Bindung aus eigenſter perſönlicher Verantwortung
ge=
handelt habe.
Noch ſtehen wir mitten im Kampf. Die Entſcheidungen auf
dem Felde der Außenpolitik ſtehen noch bevor. Wichtige
Auf=
gaben im Innern, insbeſondere die Linderung der furchtbaren
Arbeitsloſigkeit, harren der Löſung. Das große Ziel können wir
aber nur erreichen, wenn wir uns zu einer wahren
Volksgemein=
ſchaft zuſammenfinden.
Ich kann nichk glauben, daß Deulſchland in
inne=
en Ainder und Pugerier geififer felf uig
es Af Mm Hüigen umn die Fteſelt un Gelaunf
der deuſcen Halien zuſcaunenauſelel.— i
erinnere an den Geiſt von 1914 und an die
Fronkgeſinnung, die nach dem Mann fragk und
nichk nach Stand oder Parkei.
Wie einſt im Krieg die Not des Vaterlandes alles
Tren=
nende aufhob und die Maſſen des Volkes, gleich, ob ſie der
Ar=
beiterſchaft, dem Landvolk oder Bürgertum angehörten, in
glei=
cher Weiſe hingebungsvoll ihre Pflicht getan haben, ſo gebe ich
die Hoffnung nicht auf, daß Deutſchland ſich zu einer neuen
Einigkeit im Gedanken an das Vaterland zuſammenfindet.
Wer mich nicht wählen will, der unterlaſſe es, ebenſo werde
ich aber niemand zurückſtoßen, der die Einheit des
Deut=
ſchen Reiches in meiner Perſon finden will.
Die Verantwortung, die mich aushalten ließ im Krieg, bis
ich das Heer in die Heimat zurückgeführt hatte, die
Verantwor=
tung, die mir als Reichspräſident alle die entſcheidenden
Ent=
ſchlüſſe abrang, dieſe Verantwortung vor meinem Gewiſſen
zwingt mich auch jetzt, auszuharren und dem deutſchen Volk in
Treue zu dienen. Hierfür meine letzte Kraft herzugeben, habe
ich mich erneut zur Verfügung geſtellt.
Das iſt Sinn und Ziel meiner Kandidatur.
Das war wirklich keine Wahlrede, wie der Reichspräſident
v. Hindenburg hier über alle deutſchen Sender zum deutſchen Volke
ſprach. Es war ein Selbſtbekenntnis, die Abwehr eines zu
Un=
recht angegriffenen und verleumdeten edlen Herzens. Man merkte
es an der Erregung der Stimme, die durchklang, wie die
Un=
wahrheiten und ſyſtematiſchen Lügen den Reichspräſidenten und
Generalfeldmarſchall verſtimmt haben müſſen, ſpürte es aus dem
Dröhnen ſeines Fauſtſchlages auf den Tiſch, als er ſich zur Wehr
ſetzte gegen die Darſtellung, er ſei der Kandidat irgendeiner
Par=
tei. Ebenſo deutlich war die Verbitterung, daß ein Teil ſeiner
alten Wähler und Kameraden ihn verlaſſen, ſein vielfach
zwangs=
läufiges Handeln in einer von Deutſchland nicht gewünſchten
und bekämpften Situation nicht verſtanden haben. Nur gegen
wenige Wahlvorwürfe hat er ſich verteidigt. Man weiß, daß ihm
die Unterzeichnung des Youngplanes nicht leicht geworden iſt,
aber er hält auch heute noch daran feſt, daß dieſer Entſchluß
rich=
tig war, weil er eine Etappe auf dem Wege der nationalen
Be=
freiungspolitik darſtellte, und daß wir heute ſonſt noch nicht ſo
weit wären. Wenn Reichspräſident von Hindenburg in den
Not=
verordnungen, die nach ſeiner Auffaſſung der einzige Ausweg vor
einer ehrloſen und zukunftsloſen politiſchen Unterwerfung unter
das Ausland waren, manches für verbeſſerungsfähig hält, wenn
er von der Möglichkeit einer baldigen Aufhebung oder
Aende=
rung von Einzelheiten geſprochen hat, dann iſt das bei ſeiner
Natur kein unverbindliches Wahlverſprechen, ſondern ehrliche
Ueberzeugung. In ihrer Schlichtheit und Geradheit waren dieſe
Worte, daß er auf ſeinem Poſten in Treue und Pflichterfüllung
einer über den Tag hinausweiſenden Politik der nationalen
Rettung ausharren werde, um einen Bürgerkrieg zu verhindern,
von unerhört ſtarkem menſchlichem Eindruck. Sie waren der
Ausbruch einer Natur, die ſchwer mit ſich ſelbſt gekämpft hat und
ihren Weg geht ohne Rückſicht auf eigene Wünſche und
perſön=
lichen Augenblickserfolg. Der Reichspräſident hat ſich auch
dies=
mal wieder in ſeine Anſprache nicht hineinreden laſſen. Er hat
ſie — ſein eigenwilliges Deutſch iſt unverkennbar — ſelbſt
auf=
geſetzt und durchkorrigiert.
Durch ein techniſch ſehr einfaches Mittel iſt es gelungen,
Verſuche zur Störung auch dieſer Rede erfolglos zu machen. An
Verſuchen zu lokaler Störung durch Rückkoppelung hat es
aller=
dings nicht gefehlt, doch blieben dieſe Kindereien, deren Urheber
vielfach von den Störungsſtellen der Reichspoſt feſtgeſtellt
wur=
den, wirkungslos.
Seite 2 — Nr. 71
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 11. März 1932
Eine prominente Perſönlichkeit des deutſchen öffentlichen
Lebens erhielt von dem bekannten Deutſch=Amerikaner Otto
Vollbehr in Waſhington=Hayadamshouſe folgendes Kabel=
Telegramm:
„Halte Kandidaturen Hitler — Düſterberg größten taktiſchen
Fehler innen= wie außenpolitiſch. Innere nationale
Ein=
heitsfront weit aufgeriſſen, vielleicht
unheil=
bar — vor allem Stahlhelm in ſchweren Gewiſſenskonflikt
ge=
worfen, ſo daß Auseinanderfallen in drei Teile wohl
unausbleib=
lich iſt. Noch bedenklicher aber Wirkung aus Ausland, vor allem
Frankreich, das für bisherige Bockbeinigkeit neuen Vorwand
ge=
liefert erhält. Sehr beachtenswert, daß amerikaniſche Preſſe
Hindenburgs Bereitwilligkeit mit größter Begeiſterung
aufge=
nommen und daher jetzt wohl ſcharf gegen Hitler und deutſche
Unzuverläſgſigkeit vorgehen wird. Hitlers Aufgabe hinter, aber
nicht vor der Front, worauf ihn ſeine ganze Perſönlichkeit logiſch
hinweiſt. Bedaure jetzige Entwicklung lebhafteſt, weil Deutſch
intereſſen ſchwer gefährdet werden, Umkehr wohl kaum möglich,
aber trotzdem zu verſuchen. Verwendung dieſes Kabels
anheim=
ſtelle.”
Otto Vollbehr iſt eine im amerikaniſchen Wirtſchaftsleben
ſehr einflußreiche und geachtete Perſönlichkeit, ein Mann von
Einſicht und Weitblick, ſo daß man ſeine aus tiefſter deutſcher
Be=
ſorgnis geborene Warnung wohl wird beachten müſſen.
Eine weitere Warnung eines Deutſch=Amerikaners, des Dipl.=
Ing. Karl Roſe aus Wilmington, veröffentlicht eine Berliner
Zeitung. Dort heißt es:
„Wenn man Deutſchland von der Ferne betrachtet und die
Berichte von dort lieſt, bekommt man den Eindruck, daß die
Deut=
ſchen ſo viel mit ſich ſelbſt beſchäftigt ſind, daß ſie überhaupt nicht
wiſſen, was in der übrigen Welt vor ſich geht. Zu dieſem
Ein=
druck muß man vor allem kommen, wenn man die deutſche
Par=
teipolitik betrachtet . . . Das deutſche Volk iſt gerade noch ſo
leichtgläubig und glaubt den ſchönen Worten dieſer Führer,
ohne nachzuprüfen, ob die Dinge auch wirklich ſo liegen, wie ihm
erzählt wird . . . Es ſieht die Dinge nur von innen, einſeitig,
und deshalb iſt es gut, zu zeigen, was man von den deutſchen
Verhältniſſen im Auslande denkt und wie dort die Verhältniſſe
ſind. Die große Frage in Deutſchland iſt heute, wer der nächſte
Präſident iſt. Die nationalen Parteien haben, da Hindenburg
ſich ihren Wünſchen nicht gefügig zeigte, eigene Kandidaten
auf=
geſtellt. Obwohl gerade jetzt Ruhe und Einigkeit gegenüber
Frank=
reich notwendig wären, haben ſie den Wahlkampf vorgezogen . . .
Will Deutſchland wirklich dieſe ſchwere Zeit überſtehen, muß es
alle Kräfte zuſammenfaſſen. Keine Partei allein kann
Deutſch=
land retten, alle müſſen zuſammenſtehen.”
Auch dieſe Warnung wird man beachten müſſen, denn hier
wird auf die Außenpolitik hingewieſen, insbeſondere auf die
Deutſchland gerade jetzt von Frankreich drohende, geradezu
töd=
liche Gefahr. Angeſichts ihrer iſt nichts bitterer notwendig, als
daß alle Kräfte des deutſchen Volkes zum Widerſtand
zuſammen=
gefaßt und aufs äußerſte verſtrafft werden.
Berlin, 10. März.
Der Polizeipräſident teilt mit: „Wegen des dringenden
Ver=
dachtes, ſich des Verbrechens des Hochverrates (§ 81, Abſatz 2
Strafgeſetzbuch und ff.) ſchuldig gemacht zu haben, wurden am
geſtrigen Tage der Polizeileutnant Kurt Lange, der
Polizeiwacht=
meiſter Hans Schulz=Brieſen und die Buchhalterin Gertrud
Mül=
ler feſtgenommen. Die Angeſchuldigten ſind überführt, ſich Pläne
der Polizeiunterkünfte, der polizeilichen Waffen= und
Munitions=
lager beſchafft und an maßgebende Stellen in der NSDAP.
weitergeleitet zu haben. Eine noch nicht ermittelte Perſönlichkeit,
die der Gauleitung Berlin der NSDAP angehört, hat die
Betref=
fenden zu ihrem Vorgehen veranlaßt. Die polizeilichen
Ermitte=
lungen werden fortgeſetzt.”
Hausſachung im Parkeibüro der A.5. 9.A.P.
CNB. Berlin, 10. März.
Im Anſchluß an die Vernehmung des Polizeileutnants Lange
fand im nationalſozialiſtiſchen Parteibüro eine Hausſuchung durch
Beamte der Abteilung I ſtatt. Polizeileutnant Lange, der
ange=
geben hatte, er ſei von einem der maßgebenden Führer der
N. S. D. A. P. zu ſeiner Tat veranlaßt worden, iſt zu der
Haus=
ſuchung hinzugezogen worden, um Gelegenheit zu haben, den
An=
ſtifter bezeichnen zu können. Obwohl ihm aber alle im Parteibüro
anweſenden Perſonen vorgeführt wurden, will Lange niemanden
erkannt haben. — Wie wir erfahren, iſt der Angeſchuldigte an
mehrere Perſonen herangetreten, um ſie zu bewegen, ihm Pläne
Vom Tage.
Die große Berliner Rede des Reichskanzlers am Freitag wird
durch Rundfunk auf alle deutſchen Sender übertragen. Die
Ueber=
tragung erfolgt von 20,15 Uhr bis 21,00 Uhr.
Am Dienstag nehmen der Strafrechtsausſchuß und der
Woh=
nungsausſchuß ihre Arbeiten auf. Der Haushaltsausſchuß iſt für
nächſten Donnerstag einberufen worden.
Der preußiſche Staatsrat leſchloß am Donnerstag nach
Er=
ledigung der Einzelberatung, gegen den Staatshaushaltsplan für
1932 Einwendungen nicht zu erheben.
In der Nacht zum Donnerstag kam es in Sprendlingen zu
einer Schlägerei zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten,
wobei auch Schüſſe fielen. 60 Kommuniſten lauerten am
Kaiſer=
platz 16 Nationalſozialiſten auf, die von einer Verſammlung in
Götzenhain kamen. Einige Nationalſozialiſten wurden verletzt.
Im Zuſammenhang mit den neuen Bombenfunden in der
Pfalz nahm die Kriminalpolizei, unterſtützt durch
Schutzpolizei=
beamte, in den Wohnungen einer Reihe Kaiſerslauterner
Natio=
nalſozialiſten Hausſuchungen vor. Die Durchſuchungen verliefen
ergebnislos.
In der vergangenen Nacht wurden in Duisburg auf einige
Mitglieder der Kommuniſtiſchen Partei mehrere Schüſſe
abge=
geben, wobei der Arbeiter Fiſcher durch einen Lungenſchuß ſchwer
verletzt wurde. Im gleichen Augenblick paſſierte das Auto des
Polizeipräſidenten von Oberhauſen, in dem ſich der
Polizeipräſi=
dent Weyer und deſſen Frau befanden, die Straße. Der Führer
des Perſonenkraftwagens, Oberwachtmeiſter Moll aus Oberhauſen,
wurde von einer Kugel getroffen und am Halſe ſchwer verletzt.
Der nationalſozialiſtiſche Wahlfilm „Schickſalswende”, deſſen
Verbot der Reichsinnenminiſter verlangt hatte, iſt am Donnerstag
freigegeben worden.
Eine umfangreiche Handelsdelegation der Sowjetregierung
ver=
handelt ſei einigen Tagen in Rom über die Erneuerung des
ita=
lieniſch=ruſſiſchen Handelsabkommens. Der Delegation gehört auch
der ruſſiſche Handelsvertreter in Deutſchland, Weizer, und der
Kommiſſar für die Schwerinduſtrie, Piatakow, an.
der Munitions= und Waffenlager der Polizeiunterkünfte von
Ber=
lin herzuſtellen und auszuhändigen. Ein Wachtmeiſter meldete
dieſes hochverräteriſche Beginnen ſeiner zuſtändigen Dienſtſtelle, die
ſofort die Ermittlungen aufnahm. Dabei ſtellte ſich heraus, daß
der Polizeiwachtmeiſter Schulz=Brieſen von der erſten
Bereitſchafts=
inſpektion Neukölln ſchon mehrere Pläne ſolcher Art an ſeine
Braut, Gertrud Müller, Buchhalterin im Schrader=Verband,
aus=
gehändigt hatte. Dieſe leitete die Pläne anonym an Leutnant
Lange weiter.
In dem Verhör, dem Lange unterzogen wurde, gab er
ſchließ=
lich ſeine hochverräteriſchen Pläne und Abſichten zu. Er will dazu
von einer maßgebenden Perſönlichkeit der N. S.D.A.P. angeſtiftet
worden ſein. Dieſe habe ihm mitgeteilt, daß das Reichsbanner
be=
abſichtige, am kommenden Sonntag die Polizeikaſernen zu ſtürmen
und die Natjonalſozialiſten, dadurch veranlaßt, entſchloſſen ſeien,
Vorſichtsmaßregeln zu ergreifen. Polizeileutnant Lange weigere
ſich, den Auftraggeber namhaft zu machen, er erklärte, ihn nicht
kennen zu wollen. Man entſchloß ſich aus dieſem Grunde, ihn zur
Hausſuchung bei dem Parteibüro der N. S.D.A.P. mitzunehmen.
Die Ermitlungen gehen weiter.
Dazu teilt das Gaupreſſeamt der NSDAP. mit: „Die
Beſchul=
digten, Polizeileutnant Lange, Polizeioberwachtmeiſter Schulz=
Brieſen und die Kanzleiſekretärin Gertrud Müller ſind bei der
Berliner Gauleitung der NSDAP. vollkommen unbekannt.
Nie=
mand der maßgebenden Perſönlichkeiten des Gaues hat je mit
ihnen in Verbindung geſtanden. Die im Laufe des heutigen
Vor=
mittags in der Hegemannſtraße vorgenommene Hausſuchung
ver=
lief gänzlich ergebnislos.
Endkampf der Wahlpropaganda in Berlin.
* Berlin, 10. März. (Priv.=Tel.)
Berlin hatte von der Reichspräſidentenwahl bisher nicht
all=
zuviel zu verſpüren. Erſt ſeit 48 Stunden iſt in der
Werbetätig=
keit der letzte Gang eingeſchaltet worden und dabei fällt die
Vielgeſtaltigkeit und der Umfang der Tätigkeit des
Hindenburg=
blockes auf. Automobile mit Lautſprechern durchfahren die
Stra=
ßen der Reichshauptſtadt und werben für Hindenburg.
Flug=
zeuge kreiſen ununterbrochen in der Luft und werfen
Werbeflug=
flugblätter für den Garanten der Einheit des Reiches ab. An
allen Straßenecken tauchen jetzt Zettelverteiler für die
Hinden=
burgkandidatur auf. Der Geſamteindruck der Propaganda des
Hindenburg=Blockes iſt ausgezeichnet. Ebenſo auffallend iſt aber
wie erheblich die Straßentätigkeit der Nationalſozialiſten
nachge=
laſſen hat und daß die gewohnte Schar nationalſozialiſtiſcher
Zettelverteiler doch recht gering geworden iſt. Offenbar haben
die Nationalſozialiſten ihr Pulver ſchon vorzeitig verſchoſſen,
ſo daß ſie im Endſpurt des Wahlkampfes ins Hintertreffen
ge=
rieten.
*
dee Heicchsprandent gatchett.
Spenden aus der Wilhelmſtraße.
Pate von 17 000 Kindern
Als aus dem Stuttgarter Schloß ein rauchender
Trümmer=
haufen geworden war, als alle Welt teilnahmsvoll den ſchweren
Verluſt betrauerte, las man eine kleine Notiz in den Zeitungen:
der Reichspräſident hat die Summe von hunderttauſend Mark
zur Unterſtützung der Aufräumungsarbeiten nach der
ſchwäbi=
ſchen Hauptſtadt überweiſen laſſen.
Wie ermöglicht es Hindenburg, ſofort und in ſo großzügiger
Weiſe einzuſpringen, wenn finanzielle Not am Mann iſt? Hat
er ein ſo großes Einkommen, daß ſolche Ausgaben eine
Kleinig=
keit für ihn bedeuten?
Keineswegs. Das Gehalt des höchſten deutſchen Beamten
beträgt nur 47000 Mark im Jahr — er gehört alſo keinesfalls
falls zu den großen Verdienern. Und doch hat er verſchiedene
Möglichkeiten, den geſchriebenen und ungeſchriebenen
Verpflich=
tungen nachzukommen, die nun einmal auf dem Staatsoberhaupt
laſten.
Was ehedem der von Bismarck eingerichtete „Kaiſerliche
Dispoſitionsfonds” war — die große Sonder=Unterſtutzungskaſſe
der oberſten Staatsſtellen — das ſind heute die „
Verfügungs=
mittel” des Reichspräſidenten. Sie ſind in einem großen und
einem kleinen Fonds untergebracht.
Die „große Kaſſe” verfügt über eineinviertel Millionen Mark
jährlich. Etwa 900000 Mark betragen allein die ſogenannten
„Gnadenrenten”, die an beſonders verdiente und bedürftige
Alt=
veteranen aus den Kriegen 1864, 1866 und 1870 oder an deren
Witwen überwieſen werden. Rund 67 000 Krieger und
Krieger=
witwen — eine erſtaunliche Anzahl in Anbetracht des hohen
Alters — werden noch auf dieſe Weiſe unterſtützt.
Dazu kommen noch die größeren Sonderſpenden, die
eben=
falls — mit Genehmigung des Reichsfinanzminiſters — aus
dieſem Fonds gezahlt werden. Unglücksfälle bedeutenden Aus
maßes, wie eben der Stuttgarter Schloßörand, werden zum
An=
laß einer Spende gemacht. Dabei iſt nicht die kulturelle Frage
entſcheidend, alſo nicht der Wiederaufbau des Schloſſes,
ſon=
dern ausſchließlich, wie dies in unſerer Notzeit
ſelbſtverſtänd=
lich ſein muß, die ſoziale Seite des Unglücks: aus dieſem Grund
wurden die hunderttauſend Mark zum Zweck der Aufräumung
geſtiftet, die insgeſamt etwa eine Million Mark koſtet, bei der
jedoch eine außerordentliche Zahl von Arbeitsloſen beſchäf iat
wird.
Auch der Brand des Münchener Glaspalaſtes hat
Hinden=
burg veranlaßt, eine Spende zu überweiſen. Sie betrug 10000
Mark und war ausſchließlich für die geſchädigten Künſtler
be=
ſtimmt, die ihre beſten Werke eingebüßt hatten.
Aehnlich handelt der Reichspräſident im Falle großer
Natur=
lataſtrophen. Die Hochwaſſerſchäden des Januar in ganz
Deutſch=
land nahm Hindenburg zum Anlaß, den am ſchwerſten
betroffe=
nen Gebieten Spenden zwiſchen 10 000 und 70000 Mark zum
Zweck der Notſtandsarbeiten zu überweiſen.
Der reinen Wohltätigkeit dient der „Kleine
Verfügungs=
fonds”, er beträgt nur 75 000 Mark jährlich und ſoll möglichſt
vielen Notleidenden eine wenn auch kleine Spende vermitteln.
Aus dieſen Mitteln werden die Patengeſchenke von je 20 Mark
an jedes 7. Kind gezahlt, deſſen Patenſchaft der Reichspräſident
ſelbſt übernimmt; alte, gebrechliche und notleidende
Invaliden=
rentner, Kinderreiche ohne Verdienſt erhalten ebenfalls ihr
Scherflein. In einem Schweizer Sanatorium unterhält der
Reichspräſident zwei Freibetten für lungenkranke Kinder.
Und weil gerade die Patenſchaften erwähnt werden: auch
be=
ſondere Ehejubiläen feiert Hindenburg gewiſſermaßen mit.
Er=
hält er einen Antrag auf Ueberſendung eines
Glückwunſch=
ſchreiben zu einer goldenen, diamantenen oder eiſernen Hochzeit,
ſo erfüllt er gern und ausnahmslos dieſe Bitte. Etwa 40
Gratu=
lationen dieſer Art werden täglich von Hindenburg
unterzeich=
net. Insgeſamt hat der Reichspräſident in den ſieben Jahren
ſeiner Amtsdauer etwa 17 000 Patenſchaften übernommen, zu
23 000 Hochzeits= und 22 000 Arbeitsjubiläen privater Angeſtellter
ſowie 12000 achtzigſten oder höheren Geburtstagen von
Alt=
veteranen gratuliert. Die Statiſtiker könnten einmal ausrechnen,
ob Hindenburg damit den Weltrekord aufgeſtellt hat.
E. TI.
Kleins Haus. — Donnerstag, 10. März.
Tanz Palucca.
Wenn es zutrifft, daß die Repräſentantinnen der Tanzkunſt von
heute etwa Mary Wigman und Niddy Impekoven ſind, jene die
geiſtig=intellektuell=artiſtiſche Ausdeuterin und Prohpetin des
Tanzes, und dieſe die ſinnliche, bildhafte, auf freudvolle
Schön=
heit der Bewegung des Körpers nach der Muſik, von dieſer
ge=
geführt, ihre Kunſt aufbauend und entfaltend, ſteht die
Palucca vielleicht in der Mitte zwiſchen beiden. Und zwar
ils gleichberechtigt. Ihre Tanzkunſt gründet auf eine
ſenſibel gefühlte Muſikalität, die ihr auch als Pädagogin zugute
kommt, weil ſie ihre Schülerinnen, ihre Gruppe zu gleich inniger
Harmonie zwiſchen Körperbewegung und Muſik erzieht.
Und die „Ausdeutung” der Klänge — ſoweit überhaupt
von einer ſolchen die Rede ſein kann —, die tänzeriſche Ver=
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 10. März.
Die Wahlpropaganda in Frankreich wird immer intenſivem
Sie artet bereits in wenig geſchmackvolle gegenſeitige Beſchuldij.
gungen zwiſchen führenden Perſönlichkeiten aus. Man wirft einn
ander Schiebungen vor — ob aber die Wähler alles glauben
Die Kammer zeigt bereits das charakteriſtiſche Bild des Wahl!
kampfes. Prinzipielle Fragen oder ſolche auf lange Sicht tretern
hinter perſönlichen oder Bezirksſorgen zurück. Tardieu erklärz,
offen, daß die Regierung mit aller Kraft für ihre Mehrheit kämpe
fen wird. Nichts von der vornehmen, aber vielleicht zu kalten und)
unperſönlichen Zurückhaltung eines Poincaré. Wenn nicht all:
Zeichen trügen, ſo wird der jetzt kommende Wahlkampf zu einent
der heftigſten und erbitterſten, den Frankreich je geſehen hat, wem
den. Auch zu den entſcheidendſten ohne Zweifel; denn es geht
be=
aller Zurückhaltung um verſchiedene Konzeptionen ſowohl in de=
Wirtſchaftspolitik wie in der Außenpolitik. Die Kritiken, welcho
die Außenpolitik Tardieus in der Kammer vor aller Welt erfuhn,
beweiſen es zur Genüge.
Der Kampf hinter den Kuliſſen geht jetzt um die Feſtlegunu
des Wahltermins. Angeblich will die Regierung dieſe Frage ſ5
ſpät als möglich entſcheiden. Sollen die franzöſiſchen Wahlen
voo=
oder nach den preußiſchen Wahlen erfolgen? So viel
Aufmerki=
ſamkeit Deutſchland gegenüber hat man noch nie aufgebracht,
In der Tat, die Deputierten, die ſonſt vor Wahlſorgen vem
gehen und die — wohl zum erſten Male ſeit den letzten Wahlen —
die Angelegenheiten ihres Bezirkes für wichtiger halten als
alles=
ſonſt, was in der Welt geſchieht, haben für alles, was jetzt i.
Deutſchland geſchieht, offene Ohren. Denn, die Ereigniſſe 1ü
Deutſchland werden nach ihrer Anſicht die franzöſiſchen Wahlen
en=
ſcheidend beeinfluſſen. Erreichen in Deutſchland di.
Nationalſozialiſten weitere Erfolge, ſo iſt di
franzöſiſche Rechte gerettet, die
deutſchfeind=
liche Poli tik Tardieus vor den Wählern
gerechtz=
fertigt. Erleiden dagegen die Nationalſozic
liſten ſtarke Niederlagen, dann fühlt ſich di
franzöſiſche Linke gerechtfertigt. Bezeichnenderweiß!
geht aber der Kampf darum, ob vor oder nach den preußiſche=
Wahlen die franzöſiſchen ſtattfinden ſollen. Denn die Wahl de
Reichspräſidenten wird nach franzöſiſcher Auffaſſung m:
dem ſicheren Siege Hindenburgs enden. Vor den preußiſchen
Walſ=
len könnte ſich alſo die Linke darauf berufen. Würden dagegen d
franzöſiſchen Wahlen erſt Ende Mai ſtattfinden, ſo würde die
Lin=
für alle Fälle dieſen Trumpf verlieren, umſomehr, da die
preuß=
ſchen Landtagswahlen vielleicht keine ſo klare Entſcheidung
brim=
gen werden als die Wahl des Reichspräſidenten, wo es ſich u—n
ein klares Ja oder Nein handelt.
Wahlaufruf des bayeriſchen Miniſterpräfidenken.
Miniſterpräſident Dr. Held hat am Donnerstag folgends=
„Aufruf an alle Bayern!” erlaſſen: Bayern hat bei d
Reichspräſidentenwahl im Jahre 1925 Hindenburgs Sieg üb
alle Parteikandidaturen entſchieden! Hindenburgs erſte Wahl h/
die ſchwere, opferreiche Periode des deutſchen Wiederaufbauc-,
der innerpolitiſchen Feſtigung und der außenpolitiſchen
Gleicr=
berechtigung Deutſchlands unter den Völkern der Welt
eings=
leitet. Das bayeriſche Volk möge ſich darum heute ſeiner
rührn=
lichen Entſcheidung vom Jahre 1925 erinnern und wiederu.n
Hindenburgs Wahl zum Reichspräſidenten gewährleiſten. Hinde.
burgs Wahl allein bewahrt uns vor dem innerpolitiſchen Ehaz=
und ſichert uns die Achtung des Auslandes. Hindenburgs Wa.
allein bietet Sicherheit gegen Bürgerkrieg im Innern und gegen
feindliche Uebergriffe von außen. Hindenburg allein ſteht übn
allen Parteien und iſt Symbol für Deutſchlands Größe in di
Vergangenheit und für Deutſchlands Ehre und Freiheit in 2e
Zukunft. Darum, Bayern ohne Unterſchied der Partei, oS
Konfeſſion, des Alters und des Standes, bleibt Euch tre
und wählt Hindenburg, damit er den begonnenen Wi
deraufbau im Innern und Deutſchlands Befreiung von unmö.
lichen Laſten und Feſſeln vollenden kann.”
Heſſiſche Polikik.
Der Finanzausſchuß des Landtages hat beſchloſſen,
d-
vorübergehend in Illiquidität geratene Glashausgenoſſenſcha=
Moguntia in Gonſenheim bei Mainz zu unterſtützen. 2
Regierung wurde ermächtigt, einen Betrag von 10 000 RM.
da-
lehensweiſe zur Verfügung zu ſtellen, nachdem ſich die Geſel
ſchaft für öffentliche Arbeiten bereit erklärt hat,
wohl auf die Rückſtände ihrer Forderungen als auch auf d=
Zinſen bis 1932 einſchließlich zu verzichten.
Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten erwägt außerdem, der M.
guntia durch Erlaß ihrer Forderungen weiter entgegenzukommag
und im Intereſſe der deutſchen Glashauskulturen ein neug
Darlehen zu gewähren.
esVölke
feBehan
Füge der ?
und engl
Hloſſen, dieſe
der Verha.
hland)
lebendigung der Muſik, iſt ſicher vom Intellekt geleitet, ſie wir
aber geboren aus reiner Freude am Tanz ſelbſt. Und die=
Freude, dieſe Unberührtheit und Losgelöſtſein vom Erdei
ſchweren, das die Tanzkunſt der Pallucca umſchwebt und
einzigartigem Genießen der Freude am Schönen geſtaltet, iſt e
was die Darbietungen zum „Erleben” geſtaltet. Und das, obwo.
hin und wieder der Eindruck vermittelt wird, als ſei die Muſt
ſei die Farbe der Klänge und Töne garnicht das führende El.
ment dieſer Tanzkunſt.
Daß die fabelhafte Technik dieſes Tanzes bis in
Artiſtiſche geſteigert iſt und doch immer Kunſt, reine, ſchor?
Kunſt, bleibt, das iſt vielleicht die Größe der „Tanzkunſt Paluce9!
die durchaus eigen iſt und unbeſtritten Anſpruch erheben dal
auf Originalität. Immer, in jeder Phaſe, bleibt ſie Tann
Die Palucca beſtritt geſtern abend ihr Programm alleil.
Nicht wie bei dem letzten Gaſtſpiel vor einigen Jahren m.
ihrer Tanzgruppe. Die Vielſeitigkeit ihres Könnens geſtalteie 9e
faſt pauſenloſe Durchführung des Programms zu einer kaleloe
ſkopbunten Bildplaſtik. Wieder bildeten die Techniſchen In.
proviſationen den Höhepunkt des Abends. Sie gaben de*
Laien einen Einblick in das erforderliche Höchſtmaß des Ko.
nens, auf das Tanz=Kunſt ſich aufbaut. Kein Muskel, keil
Sehne dieſes bis in die Fingerſpitzen durchtrainierten Tana
körpers bleibt unerfaßt. Eine reſtloſe Beherrſchung alle
ermöglicht dieſes Spiel im Rhythmus der Muſik, ſowohl de
ſcheinbar völlig entſpannten wie des energiſierten Körpers.
Vom „leichten Auftakt” über die geiſtig erfaßte Kleine Sum=
und den fein grotesken artiſtiſch gekonnten „Yamada”, von
imle-
eſſant und originell erfundenen Fragmenten über zart felle
Schwingen und ein temperamentvoll eindringliches, bis 31
Dämonie geſteigertes Appaſſionato, bis zum ſonnig=freudige
Walzer war der Tanz der Palucca eine einzige rauſche)
Schönheit. —
Am Flügel wirkte Gottfried Weiße, Dresden, und 74
U. St.
Schlagzeug Eliſabeth Rau von der Tanzgruppe.
* Zweihundert Jahre „Schleſiſche Zeitung‟. Die „Schleſiſch
Zeitung” in Breslau gibt aus Anlaß ihres 200jährigen Beſtehel
eine umfangreiche Sondernummer heraus, die Intereſſe —
anſpruchen darf, weit über Breslau und Schleſien hinaus. *
ihrem Inhalt ſpiegelt ſich ein Stück ſtolzer deutſcher Geſchichte wive.
die in den zwei Jahrhunderten mannigfaltig, ſchwer und Ait”
lich war. Zu den ſtolzeſten Erinnerungen aus der Vergangenge
der „Schleſiſchen Zeitung” zählen die aus den ſchleſiſchen Kriede-
Die „Schleſiſche Zeitung” darf ſich rühmen, als erſten militäriſch
Mitarbeiter den großen König ſelbſt gehabt zu haben. Fakſim..
drucke und =Bilder illuſtrieren den hiſtoriſchen Teil der Sonde
nummer, während der moderne Teil das wirtſchaftliche und g‟
tiſche Leben von heute in Schleſien widerſpiegelt.
Freitag, 11. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 71 — Seite 3
Aus Genf nichts Angewohntes.
Auſchiad eer
ZeinoſteBotterbands-
berakungen.
TU. Genf, 10. März.
Das Präſidium der Völkerbundsverſammlung hat am
Don=
merstag einen Entſchließungsentwurf angenommen, der den Ab=
Fchluß der Beratungen der Verſammlung und die Grundlage für
die weitere Behandlung des Fernoſt=Konfliktes durch den
Völker=
bund feſtlegt. Die Entſchließung betont den verpflichtenden
Charakter der Grundſätze des Völkerbundsvertrages und betont,
Haß alle Mitgliedsſtaaten verpflichtet ſind, keinerlei Lage oder
Abkommen anzuerkennen, das im Gegenſatz zu den Beſtimmungen
des Völkerbundsvertrages ſteht. Weiter wird darauf hingewieſen,
daß die Regelung des japaniſch=chineſiſchen Streitfalles niemals
mit Waffengewalt geſucht werden kann.
Die praktiſche Bedeutung der Entſchließung liegt in der
Ein=
etzung eines Sonderausſchuſſes von 19
Mitglie=
dern, der aus dem Präſidenten der Vollverſammlung, den 12
Mitgliedern des Völkerbundsrates und ſechs von der
Völkerbunds=
verſammlung zu wählenden Vertretern beſtehen ſoll. Dieſem
Sonderausſchuß werden weitgehende Vollmachten eingeräumt. Er
ſoll einen Bericht über die Einſtellung der Feindſeligkeiten und
über den Abſchluß eines endgültigen Abkommens erſtatten, die
Durchführung der bisherigen Ratsentſcheidungen zum japaniſch=
Hineſiſchen Streitfall überwachen, ein allgemeines Abkommen zur
Regelung des Streitfalles ausarbeiten und, wenn notwendig, ein
Rechtsgutachten des internationalen Gerichtshofes im Haag
ein=
ſordern. Der Sonderausſchuß wird ermächtigt, alle notwendigen
Maßnahmen der Vollverſammlung vorzuſchlagen. Er muß
ſpäte=
ſtens bis zum 1. Mai 1932 der Vollverſammlung einen erſten
Be=
richt über die Geſamtlage erſtatten. Die
Völkerbundsverſamm=
lung tagt weiter. Der Präſident wird ermächtigt, die
Vollver=
ſammlung, wenn erforderlich, von neuem wieder zuſammentreten
zu laſſen.
Dſchiang Kai=ſchek übernimmk den Oberbefehl.
Nanking, 10. März.
Marſchall Dſchiang Kai=ſchek erklärte in einem Befehl, daß er
dre Leitung der geſamten Armee, der See= und Luftſtreitkräfte
übernehme. Er werde alles tun, um das verlorene chineſiſche
Ge=
hiet zurückzugewinnen. Die militäriſchen Operationen der letzten
Tage, die große Menſchenverluſte forderten, ſeien auf die Schuld
Japans zurückzuführen, das das chineſiſche Reich zum Zerfall
brin=
gen wolle.
Die Arbeiten der Abrüſtungsausſchüſſe.
TU. Genf, 10. März.
Der Ausſchuß der Abrüſtungskonferenz für die Heeresausgaben
uater Vorſitz des früheren portugieſiſchen Außenminiſters
Vasce=
rellos behandelte heute vormittag ſeinen Arbeitsplan. Der
Vor=
ſchlag, den von einem Sachve rſtändigenausſchuß
es Völkerbundes ausgearbeiteten Bericht über
ſeBehandlung der Heeresausgaben als
Grund=
ige der Arbeit zu nehmen, wurde auf deutſchen
ſnd engliſchen Antrag hin abgelehnt. Es wurde
be=
hloſſen, dieſen Bericht nur als allgemeinen Rahmen
er Verhandlungen zu benutzen. Oberſt Karmann
Deutſchkand) wies darauf hin, daß der Bericht durch die Aenderung
er Währungsverhältniſſe in einigen Ländern ſchon überholt ſei
nd deshalb nicht mehr die alleinige Grundlage der Arbeiten
bil=
en könne. Er ſchlug vor, entſprechend dem deutſchen Antrag, die
irage der Veröffentlichung der Heeresausgaben in erſter Linie
om Ausſchuß behandeln zu laſſen.
Die amerikaniſche Flokkenpolikik.
EP. Waſhington, 10. März.
Im Senat wurde heute der Bericht des Marineausſchuſſes
ber das Flottenbauprogramm bekanntgegeben, Darin kommt die
Inſicht zum Ausdruck, die Ausrüſtung der amerikaniſchen Marine
i teilweiſe veraltet. Demgegenüber habe Japan die Abſicht, ſeine
lotte bis 1936 in den im Flottenabkommen erlaubten
Gren=
in voll auszubauen. — Während der Debatte erklärte Senator
ſale, die Vereinigten Staaten müßten 118 Kriegsſchiffe bauen,
m die im Abkommen vorgeſehene Stärke der amerikaniſchen
karine zu erreichen.
Die Genfer Verhandlungen über Memel.
Likauiſche Beſchwerde
gegen den deutſchen Konſul in Memel.
TU. Genf. 10. März.
Nach dem letzten Beſchluß des Völkerbundsrats iſt nunmehr
die Entſcheidung in der Memelfrage in die Hände der vier
Unterzeichnermächte des Memelabkommens gelegt worden, ſo daß
der deutſche Einfluß nur indirekt ausgeübt werden kann. In
Kreiſen der Unterzeichnermächte wird nach wie vor eine Regelung
der Frage durch einen Einzelſchiedsrichter als die zweckmäßigſte
Löſung angeſehen. Der litauiſche Außenminiſter hat in den
Ver=
handlungen, die bereits von der amtlichen litauiſchen Agentur
„Elta” angekündigt worden ſind, gegen den deutſchen
General=
konſul in Memel wegen Beeinfluſſung der Verhandlungen über
die Direktoriumsbildung Beſchwerde erhoben. Dieſer litauiſche
Vorſtoß dürfte jedoch ohne Folgen ſein. Dagegen wird heute
von litauiſcher Seite bekannt, daß die litauiſche Regierung den
vier Unterzeichnerſtaaten neue Vorſchläge gemacht hat, nach denen
im Memelgebiet ein Direktorium gebildet werden ſoll, das aus
Mitgliedern deutſcher und litauiſcher Parteien beſtehen werde.
Der litauiſche Außenminiſter ſoll jetzt auf dem Standpunkt ſtehen,
daß die Memelfrage freundſchaftlich geregelt werden könne, der
Vorſchlag auf Einſetzung eines Einzelſchiedsrichters für Litauen
dagegen nicht wünſchenswert erſcheine. Sollte dieſer Vorſchlag
nicht angenommen werden, ſo werde von litauiſcher Seite eine
Entſcheidung durch den Haager Gerichtshof vorgezogen. Eine
Beſtätigung dieſer Mitteilung von litauiſcher Seite liegt noch
nicht vor.
Die juriſtiſchen Sachverſtändigen der Signatarmächte des
Memelſtatutes ſetzten heute ihre Beſprechungen mit dem
litauiſchen Vertreter über die weitere Behandlung des Falles
Böttcher fort. Die Verhandlungen werden morgen fortgeführt
werden. Sie bewegen ſich weiterhin in der Richtung, ein
neutra=
les Staatsoberhaupt zur Uebernahme des ſchiedsrichterlichen
Amtes in dieſer Angelegenheit zu erſuchen.
Die Mehrheitsparteien des Memellandtages haben heute die
Fortſetzung der Verhandlungen mit Simmat über die
Neubil=
dung des Direktoriums unterbrochen, da er bei den
Verhandlun=
gen verſchwiegen hatte, daß er bereits geſtern den Landesrat
Toliſchus zum Mitglied des Direktoriums
er=
nannt hatte. Auch der Gouverneur hatte bei den geſtrigen
und heutigen Beſprechungen dieſe Ernennung nicht verlautbart.
Geſpräche um die Donauföderakion.
England haf andere Sorgen.
EP. London, 10. März.
Im Unterhaus wurde heute Unterſtaatsſekretär Eden von
ſeiten der Arbeiterpartei über die von Frankreich beabſichtigte
wirtſchaftliche Wiederherſtellung der Donauländer interpelliert.
Eden erwiderte die Regierung habe bereits vor mehreren
Wochen einen Gedankenaustauſch über dieſe Frage
an=
geregt. Angeſichts der materiellen Schwierigkeiten,
gleichzeitig in Genf über die verſchiedenen Fragen Beratungen
abzuhalten, ſei es unmöglich, die Diskuſſion über dieſes Thema
im Augenblick fortzuführen und es ſei daher nicht möglich, eine
Erklärung über die Abſichten der Regierung hinſichtlich dieſes
Planes bereits jetzt zu machen. Es ſei aber die Abſicht des
Außenminiſters Sir John Simon, in Zuſammenarbeit mit
ande=
ren Regierungen dieſe Frage im Auge zu behalten.
Bulgarien verlangt Einbeziehung in den
Donaubundplan.
Sofia, 10. März.
In bulgariſchen Regierungskreiſen iſt man ſehr unangenehm
davon berührt, daß Bulgarien, obwohl es ein an der Donau
lie=
gender Agrarſtaat iſt, nicht zur Beteiligung an Tardieus
Donau=
bundsplan aufgefordert worden iſt. Die Oppoſition wirft dem
Miniſterpräſidenten vor, daß Bulgarien wieder einmal iſoliert
und vernachläſſigt worden ſei.
Die Regierung hat ihren Pariſer Geſandten beauftragt,
Auf=
klärung zu erbitten und die Einbeziehung Bulgariens in den
Plan zu verlangen.
Frankreich und die Donankonſöderakion.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 10. März.
Seitdem die franzöſiſche Außenpolitik unter der Führung
Tar=
dieus zu einer beſonderen Aktivität erwacht iſt, wird auf die
Schaffung einer Donauföderation mit beſonderer Energie
hinge=
arbeitet. Seit jeher wurde in Frankreich der Gedanke verfochten,
daß anſtelle der zerſchlagenen Donaumonarchie ein Organismus
geſchaffen werden müßte, der die Donauländer, die durch die
Friedensſchlüſſe von St. Germain und Trianon ihrer
Lebensfähig=
keit beraubt wurden, konſolidiert. Auch andere Ziele wären damit
erreicht; vor allem eine politiſche Abtrennung
Oeſter=
reichs von Deutſchland. Der Zeitpunkt für eine ſolche
Aktion iſt nicht ganz ungünſtig. Die „Gefahr” des Anſchluſſes iſt
vorerſt beſeitigt. Die Donauländer befinden ſich ohne Ausnahme in
einer verzweifelten wirtſchaftlichen und finanziellen Lage.
Ita=
lien hat ſich, finanziell, wirtſchaftlich und auch politiſch zu
ſchwach erwieſen, um im Donaubecken ein von Frankreich
un=
abhängiges politiſches Gebilde am Leben zu erhalten. An
Ver=
ſuchen dazu hat es nicht gefehlt; ſie haben aber der
Wirtſchafts=
kriſe nicht ſtandhalten können. Ungarn hat zum Beiſpiel dieſe
Ver=
ſuche reichlich teuer bezahlt ..."
Die franzöſiſchen Anleihen an die Donauſtaaten ſind nach den
Worten Tardieus dazu beſtimmt, einen offenen Zuſammenbruch
aufzuhalten. Sie ſichern Frankreich einen unableugbaren Einfluß
in Sphären, die früher ganz und gar nicht franzöſiſch orientiert
waren. Die Frage iſt nur, ob der Plan der Donaukonföderation,
ſo wie man ihn ſich in Paris denkt und in Prag zu denken vorgibt,
lebensfähig iſt. Denn in der Tat war es jahrelang unmöglich,
zwiſchen den Nachfolgeſtaaten jenes Mindeſtmaß von geſunder
wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit, welches zwiſchen ziviliſierten
Ländern angeblich ſelbſtverſtändlich iſt, herbeizuführen. Und wenn
man ſich die Pläne, die jetzt mit ſoviel Emphaſe proklamiert
wer=
den, näher anſieht, entdeckt man, daß ganz einfache
Handels=
verträge, die ohne jedes Gerede von Donaukonföderation mit
Leichtigkeit zu erzielen wären, das Maximum der erwarteten
wirtſchaftlichen Ergebniſſe darſtellen würden. Mehr wollen die
betreffenden Staaten kaum, ſelbſt die Tſchechoſlowakei nicht, die
einen allzu engen Kontakt mit Oeſterreich und Ungarn mehr ſcheut,
als ſie es zugibt. Mit Anleihen läßt ſich manches
er=
reichen, aber wenn ſie einer falſchen Politik
dienen, kann man das Geld leicht verlieren. Eine
Donaukonföderation gegen Deutſchland wäre ein noch künſtlicheres
Gebilde wie die Kleine Entente. Sie würde auch viel mehr Geld
verſchlingen, als Frankreich aufbringen kann. Es gäbe nur
eine Möglichkeit, eine lebensfähige
Donaukon=
föderation zu ſchaffen, wenn man ſie der
Füh=
rung Deutſchlands überließe. Es war kein Zufall und
auch keine Gefühlspolitik, daß das alte Oeſterreich=Ungarn in
deut=
ſchen Gewäſſern ſegelte. Aber gerade der deutſche Einfluß iſt es,
der aus dem Donaubecken verdrängt werden ſoll. Tardieu
geht etwas zu kühn vor, und, was das ſchlimmſte
iſt, er befindet ſich auf falſchem Wege.
Halkloſe franzöſiſche Berdächtigungen.
Berlin, 10. März.
Der „Matin” meldet, daß deutſche Induſtriewerke an China
eine Anleihe in Höhe von 20 Millionen Golddollar zur
Errich=
tung von Fabriken in China gegeben hätten. Hierzu erfahren
wir aus Kreiſen der maßgeblichen deutſchen Induſtrie folgendes:
Schon ſeit Wochen iſt die Weltöffentlichkeit durch eine
Reuter=
meldung darüber unterrichtet, daß zwiſchen der chineſiſchen
Natio=
nalregierung und einem deutſchen Großunternehmen ein
Vorver=
trag, über die Errichtung eines Hochofen=, Stahl= und
Walz=
werkes im Werte von etwa 20 Millionen Golddollar abgeſchloſſen
worden iſt. Dieſe Meldung wird heute vom „Matin”
aufgenom=
men, um aus dieſem Vorvertrag Verdächtigungen und Vorwürfe
gegen Deutſchland abzuleiten, die in jeder Beziehung abwegig
ſind. Unter dem Druck ſeiner auswärtigen Verpflichtungen iſt
Deutſchland und mit ihm die deutſche Induſtrie gezwungen, alles
zu tun, um ſeine Ausfuhr zu fördern. Trotz ſeiner
außerordent=
lich beſchränkten Kapital= und Kreditgrundlage muß Deutſchland
den Verſuch machen, auch ſolche Projekte zu finanzieren. Davon;
daß etwa Deutſchland 20 Millionen Golddollar der chineſiſchen
Nationalregierung leiht, kann keine Rede ſein. Es iſt
charakteri=
ſtiſch für die Verwirrung, die bei einigen franzöſiſchen Zeitungen
herrſcht. Auf der einen Seite wird betont, daß wir unſeren
poli=
tiſchen Verpflichtungen nicht nachkommen, und andererſeits wird
jeder Verſuch, unſere Ausfuhr zu ſteigern und damit unſere
Zah=
lungsbilanz zu verbeſſern, zu verhindern verſucht.
Raſpukin im Tonfilm.
Aus der Tatſache, daß dieſe Beſprechung an bevorzugter
ſelle erſcheint, darf nicht der Schluß gezogen werden, als ob
eſer Raſputin=Film eine beſondere künſtleriſche Angelegenheit
Das Gegenteil iſt der Fall. Die Regie von Adolf Trotz —
belleicht trägt auch der Drehbuchdichter die Schuld — hat aus
eem unglaublich dankbaren Stoff, aus einem Stoff, der ſeiner
ineren Geſtaltung und ſeines äußeren ſchier unerſchöpflichen
mfanges wegen geradezu für den Film geſchaffen ſcheint, nichts
geſtalten vermocht, als etwa lebendige Illuſtration zu
Roma=
i oder ſonſtigen Buchdarſtellungen, die ſeit Kriegsende ja in
ülle herausgekommen ſind. Eine Filmreportage, ſonſt nichts.
Abei nicht einmal eine gute, packende Reportage. Der Film
9ßt im Untertitel „Der Dämon der Frauen‟. Die ganze erſte
UIfte iſt nur die Illuſtration dieſes Untertitels. Es bleibt aber
der Illuſtration. In Wirklichkeit ſoll der Film aber die
Ver=
ſtendigung des Geſchehens ſein. Es ſoll alſo nicht nur im Tert
Ißen, dieſer Raſputin iſt ein Dämon, ſondern man dürfte wohl
langen, daß dieſer Raſputin als Dämon auf den Beſchauer
10 Zuhörer wirkt. Dazu aber iſt dem ausgezeichneten Menſchen=
Eſteller Conrad Veidt, von dem wir ſchon eine Reihe
blich dämoniſcher Spielleiſtungen kennen, überhaupt keine
Ge=
ben heit gegeben. Dieſer Raſputin ſäuft, tanzt, und die Weiber,
u der Proſtituierten bis zur Hofdame, fliegen ihm zu. Warum
ur, das fühlt und weiß kein Menſch. Es wird eben die
Tat=
ce gezeigt.
Der wirkliche Raſputin, den man heute aus unzähligen Dar=
Aungen, aktenmäßigen ſowohl wie literariſchen, kennt, war
Il ein Dämon. Sicher nicht nur ein Dämon der Frauen, ſein
o niſcher Einfluß auf das Zarenpaar, nachher auf die
Kriegs=
brung, alſo auch auf unzählige Männer, war wohl das
Un=
für Rußland, obwohl Raſputin den Untergang des Zaren=
N2 als Folge des Krieges vorausſah und darum den Krieg
nden wollte. Sein dämoniſcher Einfluß in religiöſer und
poli=
der Beziehung, der dem armen Mönch=Bauern oder
Bauern=
uch erſt Mittel in die Hand gab, hat wohl ſein zweites
Hen, ſeine alkoholiſchen und geſchlechtlichen Ausſchweifungen
ausgelöſt und ermöglicht. Nach Darſtellungen ruſſiſcher
faten war dieſer Raſputin im damaligen Rußland keine
ze lerſcheinung. Seine Einmaligkeit war nur bedingt in ſeinem
aublichen Aufſtieg bis zum Beherrſcher des Zarenpaares
damit vorübergehend zum Beherrſcher Rußlands. In ihm
in der Zerriſſenheit ſeines Innern, in dem ſeltenen Ge=
9 von Verderbtheit und Gottfrömmigkeit, die ihm vielleicht
lEeffendſten Titel der „Heilige Teufel” eintrug, ſpiegelt ſich
Verriſſenheit und Vielfältigkeit der ruſſiſchen Seele. Nicht
heutigen.
Es iſt anzunehmen, daß Conrad Veidt an der
unzuläng=
lichen Darſtellung dieſes Raſputin nicht die Schuld trägt. Er
folgte wohl der unzulänglichen Regie, die ſich, wie geſagt, eine
ſel=
tene Gelegenheit, wirklich Großes zu ſchaffen, entgehen ließ.
Viel=
leicht findet das Milieu, vielleicht auch die Perſönlichkeit des
ruſſiſchen Wundermönches gelegentlich eine beſſere Regie.
Con=
radt Veidt iſt in ſeiner ſchauſpieleriſchen Darſtellung
ſelbſtver=
ſtändlich gut. Wie dieſer Raſputin aber aufgefaßt iſt, das
be=
durfte keines Conrad. Veidt. Eine kleine Szene allerdings zeigt
Conradt Veidt, den wir gerne als einen unſeren Beſten
an=
ſprechen, auf der Höhe ſeiner Darſtellungskunſt, als er kurz vor
ſeinem Ende zu dem Lautengeſang ſeines nachherigen Mörders
weint und dann ſein Sterben ſelbſt. Dieſes jedoch nur, ſoweit er
ſelbſt in Frage kommt. Der Mord ſelbſt iſt unendlich und
un=
wahrſcheinlich gezeigt. Sicher: es ſteht feſt, daß Raſputin von
mehreren Kugeln durchbohrt wurde, bevor er in die eiſigen
Fluten der Newa geworfen ward. Wer aber aus einem
Brow=
ning einen anderen erſchießt und vorher beſtimmt deſſen Tod
will, der ſchießt das Magazin hintereinander leer. Im Film
ſteht Raſputin nach jedem der 5—6 Schüſſe wieder auf, flüchtet
nicht etwa, ſondern geht langſam, bis ihn die nächſte Kugel
wieder zu Boden ſtreckt!
In dem großen Enſemble der ausgezeichneten Darſteller, die
auch durchweg ſchauſpieleriſch ſehr Gutes leiſten, begegnen wir
einer Reihe von Künſtlern, die auch von lokalem Intereſſe ſind.
Franziska Kinz ſpielt mit, und zwar in der nicht
unbedeuten=
den Rolle der Dunja, und Heinrich Heilinger in der
eben=
falls bedeutſamen Rolle des Kommiſſars Petroff. Von
bekann=
ten Filmkünſtlern wirken mit: Charlotte Ander, Paul Otto,
Hermine Sterler und Karl Ludwig Diehl, der den Fürſten
Juſſupoff, den eigentlichen Mörder Raſputins ſehr ernſt und
eindringlich verkörpert.
— Cicely Hamilton: Eine Engländerin entdeckt Deutſchland.
Ein=
zig berechtigte Ueberſetzung aus dem Engliſchen von Curt
Theſing. Kartoniert 4.— RM., Leinen 6.— RM.
Schon nach der erſten Seite dieſes Buches verfällt man
ret=
tungslos derſelben Neugier, die einen faßt, wenn man ſich ſeine
eigene Handſchrift von einem Graphologen beurteilen läßt.
Nie=
mand wird ſich tatſächlich dem Reiz dieſes Buches entziehen
kön=
nen, das eine Analyſe des heutigen Deutſchland gibt. Fräulein
Hamilton, die Tochter eines engliſchen Offiziers, früher
Schauſpie=
lerin und Verfaſſerin mehrerer Romane und Theaterſtücke, hat
ihre Schuljahre vor dem Krieg in Deutſchland verbracht und jetzt
in wiederholten Studienreiſen das Deutſchland der Nachkriegszeit
für ſich und ihre Landsleute, neu entdeckt”. Sie iſt eine glänzende
Beobachterin, die auch aus kleinen Zügen ein Ganzes
zuſammen=
zufügen vermag und vor allen Dingen wirklich ſtets aufs Ganze
blickt; bei aller offenen Kritik iſt ſie ein begeiſterter Fürſprecher
für unſer Land mit ſeiner ganzen neuen Entwicklung und ſeinen
neuen Lebensformen.
9. Akademie=Konzerk.
Dem Abend war ein großer Erfolg beſchieden. Im
Mittel=
punkt der gut zuſammengeſtellten Vortragsfolge ſtand Peter
Tſchaikowſkys Violinkonzert (D=Dur), geſpielt von Anny Steiger=
Betzak. Dieſes Stück hat ſich eine überraſchende Jugendlichkeit
gewahrt. Es war ein Paradeſtück der letzten Geigergeneration
und iſt auch heute mit der Geſchmeidigkeit ſeiner Themen, ſeinem
temperamenterfüllten Rhythmus eine Muſik, die dem Ausführenden
eine dankbar virtuoſe Aufgabe bietet, die der Wirkung auf den
Zuhörer gewiß iſt. Wie eine Chopinſche Polonaiſe klingt das
erſte Thema des erſten Satzes und über das in verträumte
Schönheit gekleidete Andante geht es zum letzten Vivaciſſimo
mit dem aufpeitſchenden Rhythmus eines Koſakentanzes. Frau
Steiger=Betzak, die in Darmſtadt ſchon mehrmals mit großem
Erfolg ſich hat hören laſſen, rechtfertigte auch geſtern die
Be=
liebtheit, deren ſie ſich hier erfreut. Sie gab dem Konzert alles,
was es zur großen Wirkung bedurfte. Sie hat die tadellos
ge=
horchende Technik, ſie hat das nötige Temperament (obwohl
dieſe Muſik vielleicht manchmal ein kleines bißchen noch mehr
„über die Stränge ſchlagen” vertragen hätte), ſie hat die Wärme
der Empfindung und des Tons und ſie hat — ein herrliches
Inſtrument. Bewundernswert auch die Friſche, mit der die
Künſtlerin bis zum Schluſſe durchhielt. Im Zeitraum weniger
Stunden ein ſolches Konzert zweimal zu ſpielen (das
Nach=
mittagskonzert wurde mit beſtem Gelingen vom Frankfurter
Rundfunk übertragen), dieſe Spannkraft fordert höchſte Achtung,
und der dankbare Beifall, der die Künſtlerin immer wieder
hervorrief, war wohlverdient. Wohlverdient war auch, daß die
Künſtlerin den Dirigenten Profeſſor Wilhelm Schmitt am
Her=
vorruf und Beifall teilnehmen ließ, denn er und ſein Orcheſter
haben die ſchwierige Aufgabe dieſer Orcheſterbegleitung
über=
raſchend gut gelöſt. In dieſer Orcheſterbegleitung gibt es
außer=
ordentlich heikle Stellen, Synkopen und andere unangenehme
Dinge, die die vollſte Aufmerkſamkeit, auch des routinierteſten
Berufsorcheſters erfordern. Dank der Hingabe der Beteiligten
gelang geſtern alles vortrefflich. Nicht minder war es der Fall
bei der den Abend eröffnenden Peter=Schmoll=Ouvertüre von
Weber, in der die Holzbläſerſtelle vor der Wiederaufnahme des
erſten Themas den Schöpfer der Euryanihe ahnen läßt; und
ebenſo bei der den Abend beſchließenden B=Dur=Symphonie von
Schubert. Das Andante con moto behält ſeine „himmliſche
Länge”, auch wenn das Tempo, was wir nicht für ungefährlich
halten, bewegt genommen wird. Die ſüße Verträumtheit der
Schubertſchen Kantilene verlangt mehr das Andante als das
con moto. Das Duett mit dem entzückenden Trio und das
heiter=
eitserfüllte Allegro vivace ſind echteſter und ſchönſter Schubert=
Das Publikum freute ſich mit Recht über Werk und Wiedergabe.
O.
Seite 4 — Nr. 71
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 11. März 1932
HE
Statt Karten.
Ihre Vermählung geben bekannt
Oskar Staab
und Frau Elly, geb. Jung
Bingen
Bienengarten 6
Darmstadt
Hoffmannstr. 14
Kirchl. Trauung Samstag, den 12. März, 1½ Uhr in der
Stadtkapelle.
Ihre Vermählung geben bekannt
Hans Supp
Gusti Supp. geb. Blech
März 1932
Soderstr. 10
Die kirchliche Trauung findet am Samstag, den 12. März
1932, nachmittags 3 Uhr, in der Martinskirche statt. (*
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 8. März 1932 entſchlief nach langem, ſchwerem
Teiden mein inniggeliebter Mann, unſer lieber
Or. Adolf Koch
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen;
Margarete Koch, geb. Jucho.
Darmſtadt, Wendelſtadtſtr. 6, den 10. März 1932.
Frankfurt a. M., Ludwigshafen a. Rh., Zürich, Mailand.
Die Feuerbeſtattung hat auf Wunſch des Entſchlafenen
in der Stille ſtattgefunden. (3843
Blumenſpenden und Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Todes=Anzeige.
Unſere liebe Mutter und Großmutter
Katharina Ebert
geb. Wallhäußer
Franz Ebert Witwe
iſt im 86. Lebensjahr fanft entſchlafen.
Ihr Leben war reich an Arbeit,
Men=
ſchenliebe und Herzenstreudigkeit.
Die Beerdigung hat in der Stille
ſiattgefunden.
Darmſiadt, den 11. März 1932.
Kittlerſtraße 42.
Im Namen der Angehörigen:
Dipl.=Ing. Chriſtian Ebert.
Elberfeld, Breiteſtr. 6.
Dienstag, den 8. März verſchied unerwartet im
nahezu vollendeten 75 Lebensjahre unſere
innigſt=
geliebte, unendlich ſeelengute, treubeſorgte
Ennfnveiy Hierel
Dies zeigen tiefbetrübt an
Familie Kleber.
Darmſtadt, Davos, Hockenheim,
den 10. März 1932.
Auf Wunſch fand die Beiſetzung in aller Stille ſtatt.
Dies ſtatt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Frau, unſere unvergeßliche Mutter
Frau Marie Handſchuch
geb. Steuernagel
im Alter von 48 Jahren nach längerer Krankheit
zu ſich zu nehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Handſchuch.
Wembach i. O., den 10. März 1932.
Beerdigung: Samstag, 12. März, nachm. 1 Uhr.
Die Eheleute Heinrich Kappes und Frau
Suſanne, geb. Mahla, Schwanenſtr. 65
begehen heute das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Das Freignis vor Ostern!
Glückauf zur Goldenen! 13864
Samstag den 12. März feiern die
Eheleute P ul und Panla
Hengſter=
mann, Wienerſtraße, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
(3868
Glückauf zur Goldenen!
Dankſagung.
Für die vielen wohltuenden Beweiſe
aufrichtiger Teilnahme bei dem herben
Verluſt, der uns durch den plötzlichen
und unerwarteten Heimgang unſerer
lieben Entſchlafenen
Frau Eliſabethe Petri Bwe.
geb. Beſterwald
dei Speier
in unerreichter Ausuahl.
getroffen hat, ſowie für die troſtreichen
Worte, die uns Herr Pfarrer Müller
widmete, ſagen wir herzlichen Dank.
Hues ne
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 10. März 1932. (3873
Frau (Maruanne Kohlheyer
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Frau Eliſe Menger, geb. Kuhlmann
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nach langem. mit großer Gedu d getragenem Leiden
im Alter von 79 Jahren durch einen ſanften Tod er=
Ioſt wurde. Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Georg Menger.
Darmſtadt, den 10. März 1932.
(3853
Heinheimerſtr. 58.
Die Beerdigung findet Montag, den 14. März 1932,
nachmultags 3 Uhr, vom Pextale des alten Friedhofs
an der Nieder Ramſtäd erſtraße aus ſtatt
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
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Hügelſtraße 32.
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Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
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Heinrich Heß
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Nr. 11, I. rechts.
Schaffner
geſtern Abend nach kurzem ſchweren Leiden ſanft
entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen
Frau Heß und Kind.
Darmſtadt, den 11. März 1932.
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Die Beerdigung findet Samstag, den 12. März,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Nach kurzer Krankheit verſchied am
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Freitag, 11. März 1932
— 80. Geburtstag. Am Sonntag den 13. März, begeht Herr
Kuſtav Daniel, Liebfrauenſtraße 103. I., inmitten ſeiner
Kin=
der den 80. Geburtstag in geiſtiger Friſche und Rüſtigkeit.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 — Wanderabteilung.
Wie=
derum ruft der Wander=Ausſchuß zu einer Wanderung auf. und es
ſi vorweg geſagt, daß diesmal auch den nicht ſo marſchfeſten
Mit=
giedern weitgehendſt Rechnung getragen wurde. Der Abmarſch
er=
ilgt um 1 Uhr ab Turnhaus und geht es an den Küchlerbrunnen
drnn weiter an der Braunkohlengrube vorbei und auf einſamen
Pfaden wieder zurück ins Vereinshaus.
— Das Koliſch=Streichquartett, welches am 15. März im
zwei=
ur ordentlichen Konzert des Muſikverein im Kleinen Hauſe ſpielen
hwird, hat in allen Städten, in denen es bisher aufgetreten iſt.
hene geradezu begeiſterte Anerkennung gefunden. Gerühmt wird
iunsbeſondere immer wieder die Vollkommenheit des
Zuſammen=
yels, die dadurch erreicht wird, daß das Quartett, wie ſchon
be=
richtet, alle Werke auswendig ſpielt. Der Führer Rudolf Koliſch
Mat im Alter von 7. Jahren eine Verletzung der rechten Hand er=
Aiten, die ihn zwingt, den Bogen mit der linken Hand zu führen.
R ſtudierte in Wien bei Seveik und bei Schönberg.
— Im Kleinen Haus wird heute abend Hans Andrä unter
utwirkung des Kapellmeiſters Simon eine Celloſonate von
Beet=
wen, das Cellokonzert von Haydn und eine Soloſuite von Bach
Fartragen. Wie wir hören, hat der jugendliche Künſtler deſſen
Uenſte, gediegene Muſikalität bei außergewöhnlichen Gaben von
riherem Auftreten her wohl noch in beſter Erinnerung iſt, ganz
herraſchende Fortſchritte gemacht, ſo daß man von dem heutigen
end einen beſonderen Genuß erwarten darf — Kartenverkauf
Vei Chr. Arnold und an der Theater=Abendkaſſe.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus.
re Aeitag, 11 März
W. 41eT0r 2. 1 m0 8.
Don Juan. Preiſe 0.70—5.,60 Mr.
anstag, 12 März
20—22½ Uhr. Außer Miete. Boceaceio
Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mr.
onntag, 13 März
19½4—2134 Uhr. Heſſenla dmiete IV 10.
Schneider Wibbel. Preiſe 0.70—5.60 Mk.
Kleines Haus.
eitag, 11 März
20. Ende gegen 22 Uhr.
(Pioloneello).
gowert Hans Andrä
umstag, 12 März
19½. Ende nach 2234 Uhr. Zuſatzmiete /1 10.
Nora. Preiſe 0.60 — 4.50 Mr.
dnrtag, 13 März
14½. Ende gegen 22½4 Uhr. Zuſatzmiete 1V 9.
La Traviata. Preiſe 0.70—5 Mk.
7 Heſſiſches Landestheater. Die heutige Aufführung von
ouarts „Don Juan” iſt der Miete 4. 16 zugeteilt. Aus
ſpiel=
hniſchen Gründen mußte ſie auf Freitag verlegt werden. Den
svorello ſingt Heinrich Kuhn. — Die nächſte Premiere der Oper
„Mignon” von Thomas in Neuinſzenierung von Heinz Ar=
: Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp. Die Titelrolle
igt Grete Bertholdt. In den übrigen Hauptrollen ſind die
irren Sattler, Herrmann, Vogt und Ritzhaupt beſchäftigt. Die
te Aufführung findet am Donnerstag, dem 17. März, im Gro=
Haus ſtatt
Paul Wegener und Franziska Kinz zur Goethefeier in
trmſtadt. Die Ggethewoche des Heſſiſchen Landestheaters wird
mstag, den 19. März, eröffnet werden mit der Aufführung von
ſethes „Iphigenie‟. Dieſes Werk größter deutſcher
Sprach=
ſt ſteht am Anfang der Feier, weil in ihm die entſcheidenſten
mente deutſcher Dichtung ſich vereinen. Die Titelrolle ſpielt
anziska Kinz. Das größte Werk Goethes, „Fauſt” gelangt
20., 21. und 22. März zur Wiederaufführung. Der
General=
ektion des Heſſiſchen Landestheaters iſt es gelungen. Paul
gener der den Mephiſto mit ſo großem Erfolg in Darmſtadt
bielt hat, für dieſe drei Abende wieder zu gewinnen. Die
ie beider Aufführungen hat Guſtav Hartung. Unter ſeiner
ſamtleitung werden neben dieſen wichtigen Aufführungen im
oßen Haus im Kleinen Haus Goethefeiern veranſtaltet, bei
ſen Vorſtände, Soloperſonal und Orcheſter des Landestheaters
Ehren des großen Dichters mitwirken. Goethe=Gedichte und
der der Eindruck von Goethes Tod in Deutſchland und eine
9e Anſprache werden unter anderem das Programm der Feiern
Veri.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 7 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadi, den 11. März 1932.
Das Schaufenſter im Dienſte der Kundenwerbung.
Schaufenſterdekorationskurſe in Darmſtadt.
Veranſtaltet von der Vereinigung des Einzelhandels von Darmſtadt
und Umgebung e. V.
Eines der wichtigſten Werbemittel für den Kaufmann ſtellt
nach wie vor das Schaufenſter dar. Wird dieſes Werbemittel
wirklich richtig und völlig ausgenutzt? Die Antwort iſt leicht zu
geben, wenn man einmal beobachtet, vor welchen Schaufenſtern
Ddie Vorübergehenden halt machen. Das eine Mal iſt es eine kleine
„Senſation”, das andere Mal die reine Geſtaltung durch
Anord=
mung. Farbe und Licht, die dazu veranlaſſen. Ein Vergleich der
Geſchäfte zeigt, daß es meiſt größere Firmen ſind, die wirklich
Vor=
wildliches leiſten. Warum verzichtet aber der mittlere und kleine
Geſchäftsmann auf dieſes beſte und billigſte Werbemittel, warum
Fehlen ſo vielen Schaufenſtern der ſchöne klare Aufbau und infolge=
Heſſen die Zugkraft? Faſt immer liegt dies nicht an mangelndem
Verſtändnis von Geſchäftsinhabern und Angeſtellten, ſondern an
Der fehlenden Grundlage und Schulung in richtiger und damit zug=
Eräftiger Schaufenſtergeſtaltung. Das Schaufenſter richtig
auszu=
tatten und das Gezeigte in geſchmackvoller und zugkräftiger Weiſe
Fur werbenden Wirkung zu bringen, iſt allerdings eine Kunſt, die
nur wenigen angeboren iſt. Aber ſie kann erlernt werden und
muß gelernt werden, wenn der Einzelhandel im Konkurrenzkampf
ich behaupten will.
Um hier dem Einzelhandel zu helfen, veranſtaltet die
Ver=
inigung des Einzelhandels von Darmſtadt und
Umgebung e V. einen dreiwöchigen
Schaufenſter=
bekorationskurſus, der am Montag, den 14. März,
bends 7 Uhr, beginnt. Der Kurſus findet im
Gewerbe=
muſeum Darmſtadt, Neckarſtraße 3, ſtatt. Täglich
wer=
ſen zwei Lehrgänge abgehalten, und zwar ein achtſtündiger
Tages=
urſus in der Zeit von 9—1 und 19—23 Uhr, und ein vierſtündiger
Abendkurſus von 19—23 Uhr. Gelehrt werden gründlich
Lack=
chreiben, Plakatmalen (Spritzverfahren)
Farben=
ehre, hauptſächlich aber das eigentliche Dekorieren mit
infachſten Mitteln bis zur Verwendung
wert=
ollen Materials. Der Unterricht erfolgt an Hand
reich=
altiger Dekorationsmittel aller Branchen und bevorzugt neben
ſer Anwendung des modernen Stils vor allem die Geſtaltung des
ſewährten einfachen, aber doch zugkräftigen Schaufenſtertypes
Anmeldung und Auskunft, auch für Nichtmitglieder: Ge=
Bäftsſtelle der Vereinigung des Einzelhandels von Darmſtadt und
Imgebung e. V., Darmſtadt. Ludwigsplatz 8.
Schnelle Juſkiz!— Eine Mahnung au die Parkeiführer.
Am 9. d. M. iſt am Eingang des ſogenannten „Braunen
Hauſes” ein Nationalſozialiſt feſtgenommen worden, der dem
Verbot der Notverordnung zuwider Parteiuniform trug. Bei der
Feſtnahme leiſtete er Widerſtand und wurde dabei auch durch
Ge=
ſinnungsgenoſſen unterſtützt. Er iſt durch das Amtsgericht im
Schnellverfahren zu drei Wochen Gefängnis wegen Widerſtands
und 20 RM. Geldſtrafe wegen Uniformtragens beſtraft worden.
Es iſt an der Zeit, daß man ſich nun endlich an das bekannte
Uni=rmverbot hält und daß insbeſondere ſich die politiſchen
Or=
ganiſationen der Verantwortung bewußt ſind, die ſie in dieſer
Beziehung gegenüber ihren jugendlichen Angehörigen tragen. Nach
der Rechtſprechung liegt ein Verſtoß gegen das Uniformverbot
auch dann vor, wenn die Uniform unter einem Mantel getragen
wird. Das Tragen einer Parteiuniform in der Oeffentlichkeit
iſt ausnahmslos verboten. Einzig in der eigenen Wohnung
darf die Uniform getragen werden.
In den letzten Nächten ſind durch Polizeiſtreifen zahlreiche
Perſonen feſtgenommen worden, die Hauswände, Straßenflächen
uſw. mit Wahlparolen in Oelfarbe beſchrifteten oder Plakate an
Stellen anklebten, die hierfür nicht zugelaſſen ſind. Das
Amts=
gericht erkennt auch bei dieſen Verfehlungen neuerdings auf
er=
hebliche Gefängnisſtrafe. Auch hier muß an die verantwortlichen
Leiter der Parteiorganiſationen das dringende Erſuchen
gerich=
tet werden, ihre Mitglieder von einer ſolchen Propaganda
abzu=
halten und ſie nicht etwa, wie dies in einer dem Polizeiamt
vor=
liegenden Anweiſung geſchieht, zu einem ſolchen Verſtoß gegen
die geſetzlichen Vorſchriften geradezu anzuſtiften.
Don der Winkerhiſfe.
Um Irrtümer zu vermeiden, teilen wir folgendes mit: Wir
führen alle Spender der Winterhilfsküche als Mitglieder, da dem
Spender hieraus keinerlei Verpflichtung erwächſt. Veranlaſſung
zu dieſer Maßnahme war lediglich der Gedanke der
Nachbar=
hilfe, nämlich, daß ſich in jedem Bezirk eine Art Keſſelgemein=
Hasf B0 Schön für de
Winterhilfe gegeben?
ſchaft entwickelt, d. h. daß die Bedürftigen in den Bezirksküchen
eſſen, und die Nachbarn, denen es beſſer geht, die nötigen Mittel
dazu aufbringen.
Die Mitgliedskarte gilt als Quittung für die geleiſtete Gabe,
bindet aber den Geber nicht länger, als er es ſelbſt wünſcht. und
es ſteht ihm völlig frei, die Höhe und den Termin der Zahlung
nach ſeinem Ermeſſen abzuwandeln.
Zentrale der Winterhilfsküchen, Neckarſtraße 3, Tel. 4100.
Schmerzloses Rasleren
ach orheriges Finreihen m
oder aber mit NIVEA-OL
—Immer neue Wege des Fortſchritts tun ſich auf, um der
Hausfrau ihre Arbeit zu erleichtern und immer neue Kräfte
wer=
den in ihren Dienſt geſtellt. Die wichtigſte und zukunftsreichſte
dieſer Kräfte iſt jedoch die Elektrizität. Wie ſie die Frau von der
Mühe des Lampenputzens und Lichtanzündens befreit hat, ſo will
ſie ihr nun die Kohlenſchaufel, ja ſogar bis zu einem gewiſſen
Grade den Kochlöffel aus der Hand nehmen, ihr das häufige
Nach=
ſehen, Umrühren, Kohlenauflegen während des Kochens uſw.
er=
ſparen und ſo den ganzen Arbeitstag zu einer höchſt einfachen
und freudigen Angelegenheit geſtalten. Es liegt aber auch klar auf
der Hand, daß hierdurch Zeiterſparniſſe erzielt werden, die gerade
jetzt zum Oſterputz der Hausfrau ſehr zuſtatten kommen, obwohl
ihr auch hierbei die elektriſchen Geräte wie Staubſauger, Bohner
uſw. als treue, nimmermüde Helfer zur Seite ſtehen. Heute
abend 8 Uhr findet im Vortragsſaal des
Heag=
hauſes wiederum ein Vortrag ſtatt, deſſen Beſuch den
nach Arbeitserleichterung ringenden Hausfrauen nur zu empfehlen
iſt. Es iſt Gelegenheit gegeben, an Hand der Vorführungen ſelbſt
zu beurteilen, wie man ohne Mühe z. B. den Oſterbraten
zube=
reiten kann, und trotzdem noch Zeit übrig bleibt, ſeinen ſonſtigen
Verpflichtungen nachzugehen. Nach dem Vortrag wird jede
ge=
wünſchte Auskunft gerne und unverbindlich erteilt.
— Fackelzug der „Darmſtädter Sängerſchaft: „Bei der
Sere=
nade am 14. März werden nachſtehende Muſikſtücke und
Maſſen=
chöre zu Gehör gebracht: 1. Muſikkapelle der Heſſiſchen Polizei,
Kapellmeiſter Wohlfahrt. Das iſt der Tag des Herrn”, von
Kreutzer, 2. Darmſtädter Sängerſchaft, 1200 Sänger,
Gauchor=
meiſter Wilhelm Etzold, a) „Sängergruß”, b) „Hymne an die
Kunſt” von Mangold. 3. Stadtorcheſter, Kapellmeiſter Schlupp,
„Große Fantaſie aus der Oper Lohengrin” von Rich, Wagner.
4. Darmſtädter Sängerſchaft, 1200 Sänger Gauchormeiſter
Wil=
helm Etzold, a) „Friſch geſungen” von Silcher, b). Wo gen
Him=
mel Eichen ragen” von H. Heinrichs, 5. Kapelle: Obermuſikmeiſter
Mathias Weber, Fackelzug in B=Dur von G. Meyerbeer.
— Der Mieter=Verein E. V. Darmſtadt hält ſeine
Jahres=
hauptverſammlung am Samstag, den 12. März, abends, im
gro=
ßen Saal des „Feierabend”, Stiftsſtr. 51, ab. Die Mitglieder
des Vereins ſind zu zahlreicher Teilnahme eingeladen. Die
Mit=
gliedsbücher müſſen am Saaleingang vorgezeigt werden. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
Benichl ais der Shufzalhnlialt.
Im Jahre 1931 wurden in der Schulzahnklinik 6079 Kinder
mit 10 709 Konſultationen behandelt. Ueber die Hälfte der
Kin=
der bzw. deren Eltern, gehören verſchiedenen Krankenkaſſen an.
Die Stadtverwaltung beabſichtigt nun, die Schulzahnklinik wegen
der Koſten zu ſchließen.
Unſer Inſtitut beſteht ſeit nahezu 30 Jahren, und ſeine
Tätig=
keit hat bewirkt, daß einem beträchtlichen Teil der vor Jahren
behandelten Kinder die Gebiſſe erhalten wurden und ſo den
Kran=
kenkaſſen wie dem Wohlfahrtsamt erhebliche Koſten für die
Zahn=
behandlung Erwachſener erſpart wurden, die heute erheblich
be=
trächtlicher wären, als ſie jetzt noch ſind, trotz unſerer Arbeit an
der Jugend, die wir ſeit drei Jahrzehnten nun ſchon geleiſtet haben.
Gerade die früheſte Behandlung der
Kinderge=
biſſe iſtäußerſt wichtig, weil
1. die geordnete Zahnpflege, wenigſtens bei einem
großen Teil, von Jugend auf angeregt wird:
2. die Erhaltung der Milchzähne von äußerſter Wichtigkeit für
den Aufbau und die Entwicklungdes bleibenden
Gebiſſes iſt;
3. die bleibenden Zähne durch die Nichtbehandlung der
er=
krankten Milchzähne beim Durchbruch (von 5½ Jahren ab)
gefährdet werden und benfalls erkranken;
4. die Kinder bei ſchlechten Gebiſſen ungenügend
oder gar nicht kauen und dadurch in ihrem normalen
Wachstum und ihrer Entwicklung und zwar
nicht nur körperlich, ſondern auch geiſtig ſchwer
geſchädigt werden.
Dieſe Gründe hauptſächlich dürften wohl ſchon allein jede
Wer=
waltung einer Krankenkaſſe veranlaſſen, alles zu tun, um den
Weiterbeſtand der Schulzahnklinik zu ſichern.
Die Leitung der Schulzahnklinik wendet ſich dabei mit der
Bitte an die Verwaltung der hieſigen Krankenkaſſen, für die
Schul=
zahnklinik einen entſprechenden Beitrag zu bewilligen, damit der
Stadtverwaltung die Erhaltung des Inſtituts ermöglicht wird.
— In den Sektionen Darmſtadt und Starkenbura des Deutſchen
und Oeſterreichiſchen Alpenvereins hielt Herr Rechtsanwalt, Dr.
Kiene aus Bozen einen Lichtbildervortrag über „Das
Land an der Etſchund im Gebirge‟. Der 1. Vorſitzende
der Sektion Darmſtadt, Herr Dr. Tenner, gab nach der Begrüßung
bekannt, daß der Bergführer und Hüttenwirt der Darmſtädter,
Bitkl. in St. Anton verſtorben ſei. Der Vortragende ſchilderte in
der Einleitung mit beredten Worten die Schönheiten des Landes
Südtirol, die Charaktere des Volkes, die Erzeugniſſe, beſonders
Obſt und Wein, Stadt und Land. Es gehen heute nach allen
Rich=
tungen Kraftwagenlinien, die Brenner= und Dolomitenſtraße iſt
ausgebaut, ſo daß es möglich iſt, bis nahe
Wai cen ene eree eurcen derſſe ie
der Redner an Hand ausgezeichneter Lichtbilder die Zuhörer im
Geiſte in die nähere und weitere Umgebung. Bozen liegt in einem
weiten Talkeſſel. Oeſtlich ſieht man die Dolomitengeſtalten des
Schlerns und des Roſengartens, im Weſten den Mendel vom
Monte Rosn bis zum Gantkofel. Die Stadt iſt ſeit dem
Mittel=
alter Umſchlagplatz des Handels zwiſchen Süden und Norden. Sie
beſitzt ſchöne Kirchen und ſtattliche Bürgerbauten der Renaiſſance
und Barockzeit mit maleriſchen Erkern, Lichthöfen und
Treppen=
häuſern. Am bekannteſten iſt der Waltherplatz, amtlich Viktor=
Emanuelplatz, mit dem Denkmal Walther von der Vogelweide.
Von Bozen gehen 5 Gebirgsbahnen teils als Schwebebahn.
Zahn=
radbahn und Adhäſionsbahn auf die nächſten Berge, z. B. nach
Kohlern und auf den Ritten. Letztere Bahn führt durch Neben=
beſitzt ſchöne Fresken. Vom Sarmtal gelangt man in das Penstal
mit dem Ort Pens. Die Mendelbahn führt von Kaltern auf den
Mendel. Im Eiſacktal liegen die bekannten Städte Brixen und
Klauſen. Von letzterer Stadt geht die Bahn in das vielbeſuchte
Grödnertal mit St. Ulrich und St Chriſtina. Die Bevölkerung
dieſes Tales hat noch ihre eigene Sprache (Latiniſch) und Tracht.
Die Sellagruppe mit der früheren Bamberger Hütte iſt von hier
leicht zu erreichen. Nördlich befinden ſich die Geislerſpitzen, der
Langkofel und Seiſer Alpe, die man auch von Waidbruck=Kaſtelruth
erreichen kann. Das Tierſertal führt zur Roſengartengruppe. Von
Tiers aus kann man über den Grasleitenpaß zur Vajoletthütte, die
früher der Sektion Leipzig gehörte, und zu den Vajolettüren
ge=
langen. All dieſe Berge werden von dem höchſten Gipfel der
Dolomiten, der Marmolata überragt. Weiter nach Nordoſten
führt der Weg über Cortina=Schluderbach und 3 Zinnen. In nicht
weiter Ferne der Miſurinaſee mit Hotel Miſurina. Südlich der
Seiſer Alpe erhebt ſich der Schlern, ein mächtiger Dolomitenſtock,
mit dem vom D. u. Oe. Alpenverein erbauten Schlernhäuſern.
Von Bozen führt das Eggental nach Kardaun und dem bekannten
Karerſeehotel, inmitten ſchöner Fichtenwälder. Südlich ragt der
Latemar mächtig empor. Vintſchgau und Ortler, Brenta,
Tuckel=
paß und Tuckelhütte, ehemals von der Sektion Berlin erbaut. und
Preſanella werden gezeigt und beſchrieben wie die Gipfel und
Türme erklommen werden können. Oft ſieht man noch Reſte des
Weltkrieges und die Soldatenfriedhöfe, auf denen auch
Reichs=
deutſche ruhen, erinnern an die ſchweren Kämpfe. Reicher Beifall
wurde dem Redner für den mit geſundem Humor gebrachten
wun=
derbaren Lichtbildervortrag gezollt. Mancher Zuhörer gedachte
mit Wehmut der Zeiten, wo er das ſchöne Land durchwandert hat
viele Erinnerungen wurden wachgerufen. Wenn uns Südtirol
auch politiſch fremd geworden iſt, ſo iſt es uns doch ans Herz
ge=
wachſen und die Südtiroler, die deutſch reden und deutſch denken,
werden ſich freuen, wenn Reichsdeutſche zu ihnen kommen und von
Deutſchland ſprechen. Der Vortragsabend wird bei den Zuhörern
in beſter Erinnerung bleiben. In dieſem Sinne dankte der 1.
Vor=
ſitzende der Sektion Starkenburg. Herr Miniſterialrat Guntrum,
dem Vortragenden herzlichſt
— Muſikverein. Heute Freitag, 11. März, findet pünktlich
um 8 Uhr Geſamtprobe zur Matthäuspaſſion ſtatt. Die Damen
und Herren werden um vollzähliges Erſcheinen gebeten.
Die Schillerſchule (Müllerſtraße 11) veranſtaltet am
Mon=
tag, den 14. März, abends pünktlich 8 Uhr, im Rahmen eines
Elternabends eine Goethefeier. Im Mittelpunkte des
1 Teils der Darbietungen ſteht ein Lichtbildervortrag‟
„Johann Wolfgang Goethe”, während der 2. Teil nach einemn
einleitenden Muſikſtück des Schülerorcheſters das Spiel vom „
Ge=
vatter Tod” von Felner bringt. — Am Mittwoch, den
16. März, ebenfalls abends pünktlich 8 Uhr, findet dann die
übliche Entlaſſungsfeier ſtatt, in der u. a. das Spiel vom
„Gevatter Tod” wiederholt und außerdem das Bühnenſpiel
„Die Zaubergeige” aufgeführt wird. — Um die Unkoſten
beſtreiten zu können, iſt die Schule leider genötigt zu beiden
Feiern den Betrag von je 30 Pfennig zu erheben. Für die Eltern
der zu entlaſſenden Schüler iſt der Eintritt am Mittwoch frei. Die
Eltern der Schüler und Freunde der Schillerſchule ſind zu beiden
Veranſtaltungen herzlich eingeladen.
— Dücker im Orpheum — drei letzte Tage. Nur noch bis
Sonntag währt das wunderſchöne Varietéprogramm im
Or=
pheum, das trotz der großen Ablenkung durch die Tagesereigniſſe
täglich abends ein zahlreiches, beifallsfreudiges Publikum findet.
— Heute, Freitag, wird auf numerierte Plätze bei Entnahme
von 2 Karten ein 3. Platz gratis abgegeben. Erwerbsloſe
uſw. haben heute abend beſondere
Preisvergünſti=
gung — Morgen, Samstag, ſind wieder 2 Vorſtellungen;
nach=
mittags 4 Uhr: Jugend= und Fremden=Vorſtellung
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Seike 6 — Nr. 71
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 11. März 1932
Die Landesverſicherungsanſtalt Heſſen im Jahre 1931.
Wenn auch die Geſchäftsergebniſſe der
Landesverſicherungs=
anſtalt Heſſen für 1931 noch nicht endgültig feſtſtehen, ſo ſind wir
aber doch ſchon in der Lage, einen kurzen Bericht über die Tätigkeit
des größten ſozialen Inſtituts in Heſſen zu geben.
Im Laufe des Jahres 1931 gingen bei der Verſicherungsanſtalt
278 746 Quittungskarten ein.
Die Kontrolle der Beitragsleiſtung erſtreckte ſich im Jahre
1931 auf 45 487 Haushaltungen und Betriebe in zuſammen 1626
Orten. In 628 Orten ſind außerdem Stichproben vorgenommen
worden. Von den Quittungskarten der Verſicherten wurden 175 241
kontrolliert. Die Zahl der Verſicherten, für die Beiträge nicht oder
nicht genügend verwen det wurden, betrug 16 211. Durch die
Kon=
trolle wurden Beitragsmarken im Werte von 172 062,95 RM.
ab=
geſetzt. Zur Verſicherung neu herangezogen wurden durch die
Kon=
trolle 502 Perſonen. Ordnungsſtrafen ſind in 694 Fällen in Höbe
von insgeſamt 11 760 RM. verhängt worden. In 44 Fällen iſt
Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft erhoben worden. Die für dieſe
Vergehen von dem Gericht ausgeſprochene höchſte Geldſtrafe betrug
550 RM., die im Falle der Uneinbringlichkeit in 55 Tage
Ge=
fängnis umgewandelt wird.
Die Zahl der Verſicherten iſt gegenüber dem Vorjahr weiter
geſunken. Sie beträgt ungefähr 280 000.
An Rentenanträgen gingen im Jahre 1931 11 421 ein. Von
den 11 421 Anträgen wurden 10 204 — 89,34 Prozent erledigt. Es
wurden bewilligt 7601. abgelehnt 1715 und anderweit zur
Er=
ledigung gebracht 888 Anträge.
Rund 30 Prozent der im Jahre 1931 zugegangenen
Emp=
fänger von Invaliden= und Witwenrenten wohnen in den fünf
größten Städten. Auf die Städte nebſt den dazu gehörigen
Land=
kreiſen entfallen 53 Prozent der Geſamtzahl der im Jahr 1931
feſt=
geſetzten Renten. 1598 Perſonen erhielten die Invaliden= oder
Witwenrente wegen Zurücklegung des 65 Lebensjahres, 966 wegen
Erkrankungen des Herzens und der Hauptſchlagader und 249 wegen
Lungentuberkuloſe.
Durch die Notverordnung vom 8 12 1931 ſind die Anſprüche
auf Renten für Verſicherte auf Erhöhung ſolcher Renten mit
Rück=
ſicht auf den Familienſtand (Kinderzuſchuß) und Verſorgung der
Hinterbliebenen (Hinterbliebenenrenten für alle Hinterbliebenen,
Waiſenrente für Kinder) mit Wirkung vom 1. Januar 1932
ein=
ſchneidenden Beſchränkungen unterworfen worden. Die
weſent=
lichſten Aenderungen beſtehen in folgendem:
Ueber das vollendete 15. Lebensjahr hinaus wird Kinderzuſchuß
und Waiſenrente nicht mehr gezahlt. Für den Kinderzuſchuß und
die Waiſenrente gelten Stiefkinder und Enkel nicht als Kinder.
Renten, die auf Grund des Artikels 3 des Geſetzes vom 12. 7.
1929 an Hinterbliebene bewilligt wurden, deren Ernährer vor dem
1. Januar 1912 verſtorben ſind, fallen mit dem 31. Dezember 1931
wieder weg. Die Zahl der nach dieſer Verordnung wegfallenden
Renten beträgt 3344. Ferner ſind auf Grund der Notverordnung
der Kinderzuſchuß für 1598 Berechtigte auf Grund der Vollendung
des 15. Lebensjahres und 3897 Waiſenrenten mit dem 31.
De=
zember 1931 in Wegfall gekommen
Die Invalidenrenten ruhen neben Krankengeld von min=
M Dant i . uT SFe DeEer Ste
Ueber die Ergebniſſe der letztgenannten und der weiteren
Aen=
derungen, die durch die Notverordnung veranlaßt ſind, kann erſt
im nächſten Jahr berichtet werden
Die Geſamtzahl der am 1. Januar 1932 laufenden
Einzel=
renten betrug 67 762 gegen 72 650 Ende 1930. Der Rentenbeſtand
hat ſich alſo insgeſamt um 4888 vermindert, was auf die
vorge=
nannte Notverordnung zurückzuführen iſt. Bei einer Zahl von
280 000 Verſicherten kommen demnach auf 4,1 Verſicherte ein
Ren=
tenempfänger.
10 008 Rentenempfänger erhielten Kinderzuſchüſſe.
Der Jahresbetrag, der an die Rentenempfänger unſerer
An=
ſtalt zur Auszahlung kam. betrug ſchätzungsweiſe 28½ Millionen
Mark. Die genaue Abrechnung liegt noch nicht vor. Im Jahre
1930 ſind an Renten 27 Millionen Mark gezahlt worden.
Die durch den ſtändigen Rückgang der Beitragseinnahmen ſich
andauernd verſchlechternde Finanzlage zwang die Landesverſiche=
rungsanſtalt, im Jahr 1931 nach und nach Einſchränkungen auf
dem Gebiete der freiwilligen Leiſtungen, insbeſondere des
Heil=
verfahrens vorzunehmen. Bei der Fürſorge für Tuberkuloſe und
Geſchlechtskranke wurden Einſchränkungen nicht vorgenommen,
weil ſonſt die Gefahr beſteht, daß dieſe ſtark zurückgedrängten
Volkskrankheiten wieder aufflackern werden.
Die Zahl der Anträge auf Heilverfahren beträgt 9251:
gegne=
über dem Jahr 1930 ein Weniger von 1908 Anträgen. Die
Ab=
nahme betrug bei den Anträgen auf Tuberkuloſeheilverfahren 170
Fälle, bei den anderen Krankheiten als Tuberkuloſe 408 Fälle,
beim Zahnheilverfahren 1330 Fälle. Die Abnahme der Anträge
iſt zum Teil mit der Ungunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe zu
erklären, ein Rückgang der Krankheitsfälle iſt aber wohl nicht
ein=
getreten. Von den 9251 Anträgen wurden übernommen 5396,
abge=
lehnt 3855. Beim Tuberkuloſeheilverfahren wurde die gleiche
Beob=
achtung gemacht wie in den letzten Jahren, nämlich, daß die
Er=
krankungen ſchwerer auftreten und infolgedeſſen die Durchführung
des Heilverfahrens längere Zeit in Anſpruch nimmt als früher.
Das chirurgiſche Heilverfahren, insbeſondere die Anlegung von
künſtlichen Pneumothorax, wird bei der Behandlung der
Tuber=
kulöſen in den Lungenheilſtätten immer mehr angewendet. Die
Invalidenheimpflege für tuberkulöſe Reutenempfänger wurde in
126 Fällen, bei 92 Männern und 34 Frauen durchgeführt. Von
Nichtverſicherten und Angehörigen von Verſicherten ſind in 1931
— 1322 Anträge eingegangen. Dabei handelt es ſich um
in 498 Fällen,
Tuberkuloſe
andere Krankheiten (einſchl. Krüppelfürſorge) „ 581
Erholungskuren für Mütter kinderreicher
35
Familien
Invalidenheimpflege, für nicht verſicherte
.. . „ 55 „ und
Tuberkulöſe
Erholungsaufenthalt für tuberkuloſege=
„ 62 „
fährdete Kinder in . . . . . ."
In den meiſten Fällen wurden Zuſchüſſe zu den Koſten der
Kuren in Heilſtätten, Krankenhäuſern und Kliniken und zu den
Koſten der Beſchaffung von orthopädiſchen Apparaten geleiſtet. Die
Koſten der Erholungskuren für Mütter, kinderreicher Familien
wurden von der Landesverſicherungsanſtalt ganz getragen
Die Fürſorge für Geſchlechtskranke wurde, weil es ſich um
eine anſteckende Krankheit handelt, in dem bisherigen Rahmen
durchgeführt. Die Zahl der Behandlungsfälle betrug 276. In
185 Fällen handelte es ſich um Verſicherte, in 91 Fällen um
Nicht=
verſicherte.
Die Landesverſicherungsanſtalt hat von jeher Gewicht auf
vor=
beugende Maßnahmen in der Geſundheitsfürſorge gelegt, weil ſie
von der Erwägung ausgeht, daß Vorbeugen beſſer und billiger iſt
als Heilen. Sie hat deshalb alle weſentlichen Einrichtungen
ge=
fördert und unterſtützt, die der Geſundheitsfürſorge dienen. So
ſind im Laufe des Jahres die Tuberkuloſefürſorgeſtellen mit
Geld=
mitteln unterſtützt und iſt an ihrem weiteren Ausbau gearbeitet
worden. In Heſſen beſtehen zurzeit 31 Tuberkuloſefürſorgeſtellen.
Die Betriebskoſten dieſer Fürſorgeſtellen werden von
Arbeitsge=
meinſchaften aufgebracht, die aus der betreffenden
Bezirksfürſorge=
ſtelle, den Krankenkaſſen des Bezirks und der
Landesverſicherungs=
anſtalt beſtehen. Von der Landesverſicherungsanſtalt unterſtützte
Beratungsſtellen für Geſchlechtskranke ſind 8, Beratungs= und
Für=
ſorgeſtellen für Krüppel 5 vorhanden.
Auch im Berichtsjahr hat ſich die Heſſiſche Wanderausſtellung
für Geſundheitspflege und ſoziale Fürſorge als ein hervorragendes
Mittel zur Belehrung und Aufklärung der Bevölkerung über
Volkskrankheiten bewährt. Sie wurde im Laufe des Jahres an
15 Orten gezeigt und von 42 603 Erwachſenen und 7173 Schülern
und Schülerinnen beſucht. In allen Ausſtellungsorten wurden über
die Gebiete der Volksgeſundheit mindeſtens je 3 Vorträge
gehal=
ten, die ſämtlich zahlreich beſucht waren und großes Intereſſe
fanden.
An Koſten für das Heilverfahren ſowie für die vorbeugende
Fürſorge hat die Landesverſicherungsanſtalt im Jahre 1931
913 105 RM. aufgewendet.
Dieſe wenigen Zahlen zeigen die ſegensreiche Tätigkeit der
Verſicherungsanſtalt, die in Anbetracht unſerer großen Not doppelt
an Bedeutung gewinnt.
Entſchließung der Berufsſchullehrer. Der Hauptausſchuß
der hauptamtlichen Berufsſchullehrkräfte Heſſens faßte
nach=
ſtehende Entſchließung: „Der Landesverband Heſſen des
Reichsvereins der Hauptlehrerſchaft deutſcher Berufsſchulen weiß,
daß in Zeiten der Not Einſparungen auf allen Gebieten gemacht
werden müſſen, verwahrt ſich aber mit aller Entſchiedenheit gegen
die Verkürzung der dreijährigen Berufsſchulzeit oder gar die
Ausſchulung eines Teiles der werktätigen Jugend aus der
Pflichtberufsſchule, zumal dieſe Beſchulung nach der RV.
gewähr=
leiſtet iſt. Nach einmütigem Urteil aller Fachkreiſe hat ſich
die moderne heſſiſche Berufsſchule in all ihren
Abteilungen durchaus bewährt. Daß ſie eine
ver=
hältnismäßig neue Einrichtung iſt, darf kein Grund für eine
Einſchrumpfung ſein. Wir haben die feſte Hoffnung, daß die
Re=
gierung am Berufsſchulſyſtem nichts ändern wird, bitten aber
die Volksvertreter Heſſens dringendſt, unter allen Umſtänden an
der dreijährigen, im Artikel 145 der RV. verankerten
allgemei=
nen Berufsſchulpflicht feſtzuhalten. Ein 9. Schuljahr kann
niemals die Berufsſchule oder einen Teil
der=
ſelben erſetzen.
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man ab heute Renate
Mül=
ler und Hanſi Nieſe in dem Tonfilm „Die Blumenfrau von
Lin=
denau”, eine Kleinſtadtkomödie nach Bruno Franks bekanntem
Bühnenſtück „Sturm im Waſſerglas”, Regie: Georg Jacoby; in
weiteren Rollen: Harald Paulſen, Paul Otto. Oska Sabo u. a.
Im tönenden Bejprogramm die neueſte Emelka=Tonwoche,
Jugendliche haben Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male Lotte
Neumann und Johannes Riemann in dem heiteren Tonfilm „Die
Liebesfiliale”, mit Anny Ahlers und Paul Weſtermeier in
wei=
teren Hauptrollen.
— Helia=Lichtſpiele. Im Rahmen einer der beliebten Film=
Morgenfeiern gelangt am Sonntag vormittag 11.15 Uhr der
Kul=
turfilm aus dem Lande der Mitternachtsſonne „Am Rande des
ewigen Eiſes” zur Vorführung. Der Film zeigt die Nomaden
des Nordens, die Lappländer mit ihren Sitten und Gebräuchen,
herrliche Landſchaften, Renntierherden, Vogelwelt, Robben= und
Fiſchfang u. v. a. in reicher Bildfolge. Jugendliche haben
Zu=
tritt. Vorverkauf an der Helia=Kaſſe.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei Darmſtadt. Auf die
heute abend 8.15 Uhr im Saale der Krone, Darmſtadt.
Schuſter=
gaſſe, ſtattfindende Kundgebung der Deutſchen Volkspartei, in
der Reichsminiſter a. D. Prof. Dr. Moldenhauer=Berlin,
M. d. R., ſpricht, wird letztmalig aufmerkſam gemacht. Alle
Hindenburgwähler ſind herzlich eingeladen. Des zu
er=
wartenden Andranges wegen werden unſere Mitglieder gebeten,
recht frühzeitig zu erſcheinen. — Am kommenden Sonntag
tref=
fen ſich unſere Mitglieder ab 8 Uhr abends im Reſtaurant
Chriſt, Darmſtadt, Grafenſtraße, zur Entgegennahme des
Wahl=
reſultats.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtr. 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag den 12. März 1932: Vorm. 9,15 Uhr:
Rechtsbeſchwerde des Rhein.=Weſtf. Elektrizitätswerks A.G. in
Eſſen wegen Filialſteuer. Vorm 10.30 Uhr: Vorentſcheidung gegen
Gerichtsvollzieher Lotz in Oſthofen wegen Schadenerſatzes.
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die
Stenographen=
vereinigung Gabelsberger. Ludwig=Georgs=Gymnaſium.
Karls=
ſtraße 2 beginnt heute abend neue Kurſe in Einheitskurzſchrift
für Anfänger, Fortgeſchrittene und in Redeſchrift unter Leitung
ſtaatlich geprüfter Lehrer. Maſchinenſchreiben täglich im Hauſe
Karlsſtraße 23 pt.
72
„
R
Sunlicht Seife
Im Haus halten
Briefkaſten.
Golkesdienſt der Irgeliſchen Religlansgeneinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, 11. März: Vorabendgottesdienſt 6.15 Uhr.
Samstag, 12. März: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr. —
Sabbat=
ausgang 7.10 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens: 7.15 Uhr. Abends:
6 Uhr.
Gebeiszeiken in der Iſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 12. März; Vorabend: 5.50 Uhr. — Morgens; 8 Uhr.
Nachmittags; 4 Uhr. — Sabbatausgang: 7.10 Uhr.
Wochentags: Morgens: 6.30 Uhr. — Nachmittags: 5.45 Uhr.
Jeder Anſtege if die leite Bezussauittung beizufügen. Anonhie Anfrogen wade
nicht beantwortet. Die Beantwortung erſolgt obne Rechtsverbindlichtet.
A. N. Wenn jemand nicht durch die Geburt eo ipso
deut=
ſcher Staatsangehöriger iſt, ſo erwirbt er dieſe
Staatsangehörig=
keit durch die Aufnahme in einem Land (Bundesſtaat). Das
iſt der gewöhnlichſte Weg. Dieſer Weg iſt aber umſtändlich,
da er Anfragen in anderen Ländern (Bundesſtaaten) nötig
macht, ob Verſagungsgründe beſtehen Ein Ausländer
(Staatsloſer) erwirbt eine deutſche Staatsangehörigkeit
ge=
wöhnlich durch Einhürgerung in einem
Bundes=
ſtaat (Land), aber es beſteht für den Ausländer kein Recht
auf ſolche Einbürgerung. Dieſe hängt vom freien Ermeſſen des
Staates bzw. des Reiches ab (letzterenfalls, wenn der
Auslän=
der Reichsangehöriger, nicht Staatsangehöriger werden will).
Dieſer übliche Weg iſt Hitler vor Jahren verſchloſſen geweſen, da
verſchiedene Länderregierungen, insbeſondere die preußiſche
Regie=
rung, unter Bezugnahme auf den Putſch von 1923 Einſpruch
er=
hoben. Später, als dieſe Widerſtände wohl kaum noch vorhanden
waren, hat Hitler es abgelehnt, einen diesbezüglichen Verſuch zu
machen, aus Gründen, über die er ſelbſt bzw. ſeine Anhänger ſich
ia mehrfach öffentlich ausgeſprochen haben.
2R gesenkt
von 1 RM. auf 80 Pfg.
Arämmst
Aualität unverändert
Maaseetee MennMi
Lichtſpieltheater. Union=Theater: „Raſputin”; Helia=
Lichtſpiele: „Die Blumenfrau von Lindenau”; Palaſt=
Lichtſpiele: Die Liebesfiliale”. — Orpheum: Dücker —
Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr., 20.15 Uhr:
Oef=
fentlicher Vortrag Dr. Hermann Heiſter=München. Der Segen
der Sünde‟. — Heag, Luiſenſtr., abends 20 Uhr: Vortrag über
elektriſches Kochen. — Konzerte: Rheingauer Weinſtube. Café
Oper, Cafs Ernſt=Ludwig, Schloßkeller, Perkeo.
Aus Heſſen.
Wechſel im Borſik des Verbandes Evangeliſch=
Kirchlicher Frauenvereine in Heſſen.
EPH. Vom Verband Evangeliſch=Kirchlicher
Frauenvereine=
in Heſſen wird uns geſchrieben: Schon im Frühjahr 1929 ſah ſich
zu unſerem Bedauern die langjährige verdienſtvolle Vorſitzende
unſeres Verbandes. Ihre Durchlaucht Fürſtin zu Erbach=
Schön=
herg, gezwungen, ihr Amt niederzulegen. Um für die Wahl ihrer
Nachfolgerin Zeit zu gewinnen, führte ſie die Geſchäfte jedoch noch
ein Jahr weiter. Seit Mai 1930 hat die ſtellvertretende Vor=. Ihre Exzellenz Frau v. Wuſſow=Darmſtadt, in
aufopfern=
der Weiſe die Verbandsarbeit geleitet, leider nur unter der=
Bedingung, daß dies nur vorübergehend ſein könne, weil ſie am
und für ſich ſchon mit Arbeit überlaſtet ſei. Nach ſehr eingehendem
Beratungen hat der Vorſtand nun in ſeiner Sitzung vom 15. Febr.
d. J. Frau Julie Hergeus=Offenbach zur Vorſitzendem
gewählt, die am gleichen Tag ihr Amt übernommen hat.
Wir=
teilen dies mit und bemerken dazu, daß alle Mitteilungen für dem
Verband wie bisher an ſeine Geſchäftsſtelle Alsbach a d. B. gehen.
perſönliche Mitteilungen für die Vorſitzende unmittelbar am
dieſe, Offenbach a. M., Waldſtraße 126.
Dd. Arheilgen, 10. März. 40jähriges Jubiläum des
Geſangvereins „Sängerluſt”. In dieſem Jahre ſind es=
40 Jahre, daß der Geſangverein „Sängerluſt”, das deutſche
Lied=
pflegt. Trotz der wirtſchaftlich ſchlechten Zeiten will es ſich der=
Verein nicht entgehen laſſen, dieſen Markſtein in der
Vereins=
geſchichte würdig zu begehen. Ein Wertungsſingen bei dem den
beteiligten Vereinen wertvolle Kunſtgegenſtände als Ehrenpreiſe
winken, wird bei der Hauptfeier am 16. Mai (2. Pfingſtfeiertag)
im Gaſthaus „Zum weißen Schwanen” veranſtaltet. Nähere
Aus=
kunft über die Klaſſeneinteilung, Aufgabe und Bewertung erteilt.
der feſtgebende Verein. Ein Delegiertentag findet am 20. Märs
im Gaſthof „Zum weißen Schwanen” ſtatt. Den Auftakt zu den=
Feſt bildet das am kommenden Sonntag, nachmittags 5 Uhr, in=
„Schwanen” ſtattfindende Jubiläumskonzert, bei dem der Verein
zum erſtenmal mit ſeinem derzeitigen Dirigenten, Herrn A.
Mer=
ker aus Griesheim, in die Oeffentlichkeit tritt. —
Ortsge=
werbeverein. In der Generalverſammlung wurden die
ſatzungsgemäß ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder wiedergewählt.
Auf Antrag des Kaſſierers wurde der Jahresbeitrag von 4 auß
3 RM. herabgeſetzt. Beſondere Aufmerkſamkeit ſoll im neuen
Ver=
einsjahre dem Nachwuchs gewidmet werden, durch ſtärkere
Be=
tätigung der Abteilung der Junghandwerker im
Ortsgewerbe=
verein.
E Wixhauſen, 10. März. Der Geſangverein „Liederkranz”
veranſtaltet am 13. März einen „Bunten Abend”. Auf dem
Pro=
gramm ſtehen zwei Theaterſtücke und Vorträge.
O. Erzhauſen, 10. März. Der Geſangverein Germanig
wird am nächſten Sonntag ein Konzert veranſtalten, das nach
der Vortragsfolge in der Auswahl der Lieder einen genußreichen
Abend bieten wird. Als Mitwirkende iſt Fr. Hildegard v.
Butt=
lar (Frankfurt) gewonnen.
P Eberſtadt, 10. März. Der Vergleich der
Vereins=
bank gerichtlich beſtätigt. Vor dem Amtsgericht
Darm=
ſtadt fand heute unter dem Vorſitz des Gerichtsaſſeſſors Dr. Kunke!
der Vergleichstermin der Eberſtädter Vereinsbank ſtatt. Der
be=
reits publizierte Vergleichsvorſchlag wurde mit großer Mehrheit
der Gläubiger angenommen. Da ſich keine Bedenken ergaben,
beſtätigte das Gericht den ſofort rechtskräftig gewordenen
Ver=
gleich, womit das Vergleichsverfahren aufgehoben iſt. Die
Bank=
ſchalter ſind wieder geöffnet.
Cp. Pfungſtadt, 10. März. HohesAlter. Witwe J.
Feld=
häuſer, wohnhaft Kirchſtraße, konnte heute ihren 83. Geburtstag
begehen. Außerdem beging Sophie Klöppinger, Bergſtraße, ihrem
81. Geburtstag.
C. Ober=Ramſtadt, 10. März. Gemeinderatsſitzung=
Für die nachträglich zu erhebenden 100 Prozent Bürgerſteuer
wer=
den folgende Fälligkeitstermine feſtgeſetzt: 10. April, 10. Juli=
10. Auguſt und 10. September je ein Viertel. — Von der
Be=
rufung gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes des Kreiſes
Darm=
ſtadt vom 10. Auguſt 1931 über das Geſuch der Gemeinde Obens
Ramſtadt um Erteilung der Genehmigung nach Art. 14 des
Bach=
geſetzes, wird Kenntnis genommen und die Verwaltung
beauf=
tragt, eine entſprechende Gegenerklärung abzugeben. — Die im
Vorjahre beſchloſſene Ortsſatzung über die Anlage von
Haus=
entwäſſerungen und die Erhebung von Kanalbenutzungsgebührew
in der Gemeinde Ober=Ramſtadt iſt in dieſer Form beanſtandel
worden. Es wird vorgeſchlagen, dieſe Ortsſatzung fallen zu laſſem
und die Beſtimmungen in die Form einer Polizeiverordnung zu
kleiden. Die Verwaltung wird beauftragt, einen entſprechenden
Entwurf auszuarbeiten und ihn der betreffenden Kommiſſion zur
Vorberatung zu überweiſen.
Roßdorf, 10. März. Kinderſpeiſung. Durch die
Gebefreudigkeit zahlreicher Einwohner, insbeſondere der
Ge=
ſchäftsleute, konnte der Evangeliſche Frauenverein die eingeleitete
Kinderſpeiſung weiter ausbauen. Die Frauen, die ſich in den
Dienſt der guten Sache geſtellt haben und in mühevoller Arbeit
das Eſſen vorrichten und zubereiten, leiſten Vieles. Dies wäre
nicht möglich, wenn die Arbeit nicht getragen wäre von großer
Begeiſterung gemeinſamen Einſetzens.
An. Groß=Zimmern, 9. März. Der
Männergeſangper=
e in brachte den „Waffenſchmied” von Lortzing zur Aufführung
Dem umſichtigen, talentvollen muſikaliſchen Leiter der Theaterab
teilung des Männergeſangvereins, Hans Lorz, war es mit
Hilf=
auswärtiger Gaſtſpieler eines vortrefflichen Chors und eines aus
erwählten Orcheſters gelungen, eine Theateraufführung zuſtandezu
bringen, die noch lange bei den Beſuchern nachklingen wird. Dem
Heimatmaler Fritz Göbel, der die einzelnen Szenerien entworfer
und gemalt hat, gebührt für ſeine muſterhafte Arbeit vollſte An
erkennung. Hoffentlich bringt man auch den beiden anderen Auf
führungen, am 20. und 27. März, dasſelbe Intereſſe entgegen.
Abgelehnte Klage. Bekanntlich haben in Verfolg der Raiff
eiſenangelegenheit einige Mitglieder des Vereins Klage gegen den
Vorſtand erhoben. Dieſe Klage iſt mit Gerichtsentſcheid vom 22.2
abgelehnt worden. In der Begründung der Ablehnung wird ge
ſagt, daß der Vorſtand für das Defizit nicht haftbar gemacht wer
den könne. Dadurch iſt nun auch die Frage der Zahlung des
erhöh=
ten Geſchäftsanteils entſchieden, den alle Mitglieder freiwillis
oder unfreiwillig aufbringen müſſen.
r. Babenhauſen, 9. März Generalverſammlung des
Turnvereins 1891. Vorſitzender Turner Weiß gab der
Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Vereinsjahr und hob
her=
vor, daß die Deutſche Turnerſchaft unter der wirtſchaftlichen Noc
unſerer Zeit viel zu leiden hätte. Die Jugendarbeit war ſeithen
von gutem Erfolg begleitet. Die Gauübungsſtunden waren
regel=
mäßig beſucht. Die Veranſtaltungen zum 40jährigen Beſtehen des
Vereins waren ganz der Not unſerer Zeit angepaßt. Den Kaſſen
ſtandsbericht gab der Rechner Turner Kraft, dem für ſein=
Mühewaltung der Dank des Vereins ausgeſprochen wurde. Am
9. April ſoll in Griesheim bei Darmſtadt mit der dortigen Tur
nerſchaft und dem Tv. Ober=Ramſtadt ein Freundſchaftskampf aus
getragen werden.
Le. Groß=Umſtadt, 10 März. Generalperſammlun
des Kriegervereins. Der Vorſitzende, Poſtmeiſter Hillerick
eröffnete die Verſammlung, indem er in ehrenden Worten der in
abgelaufenen Vereinsjahre verſtorbenen Kameraden gedachle
deren Andenken man durch Erheben von den Sitzen ehrte. Da di
Prüfung der Rechnung zu keinerlei Beanſtandungen Veranlaſſun.
gab, wurde dem Rechner mit Worten des Dankes Entlaſtung ex
teilt. Der ſeitherige Vorſtand wurde durch Zuruf wiedergewähl
und durch die Neuwahl zweier Beiſitzer, Joſt und Lehr exweiter=
Der Jahresbeitrag wurde auf 5 RM. feſtgeſetzt. Das langjährig
Vorſtandsmitglied Karl Kiſſel wurde zum Ehrenmitglied des Vow
ſtandes ernannt.
N. Pfafſen=Beerfurth i. Odw., 9. März. In der Nacht vom
Montag auf Dienstag herrſchte in unſerer Gegend ein Schnee
geſtöber, das von einem heftigen Sturm begleitet war. Es
wur=
den hierdurch verſchiedene Hochſpannungsdrähte von der
Haupt=
leitung zuſammengeſchleudert. Infolgedeſſen mußten am Diensta.
zuerſt wieder die Hochſpannungsdrähte durch die Heagbeamten i=
Ordnung gebracht werden. Während dieſer Zeit mußten die
ver=
ſchiedenen elektriſchen Motoren ſtillſtehen.
Freitag, 11. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 71 — Seite 7
n den ce
Germanie
ten, dus m
99
Aus den Gemeindepartamenten.
Ct. Heubach i. Odw., 9. März. Ausdem Gemeinderat.
Der Antrag der Landeskommunalbank betr. Abänderung der
Fein=
goldklauſel findet Ablehnung durch den Gemeinderat. Die gleiche
Behandlung findet ein Geſuch des Lehrers Enders wegen
Ver=
gütung der Reparaturen der von ihm innegehabten
Dienſtwoh=
nung. Eine Neuregelung der Miete der Gemeindewohnungen wird
vorgenommen, indem laut Notverordnung eine 10proz. Senkung
der Friedensmiete ab 1. Januar 1932 in Kraft tritt. Die
Holz=
hauerarbeiten im hieſigen Gemeindewald ſollen mit dem 10. d. M.
eingeſtellt werden. Die am 3. März ſtattgefundene
Holzverſteige=
rung findet die Genehmigung des Gemeinderats.
4r. König i. Odw. (Stahlbad). 10. März. Aus dem
Ge=
meinderat. Die Kuranlagen ſollen für die bald beginnende
Saiſon hergerichtet werden. Zu der am Sonntag ſtattfindenden
Reichspräſidentenwahl wird die Gemeinde König in zwei
Stimm=
bezirke eingeteilt. Die vorgelegten Bürgſchaften über geſteigertes
Holz in den Gemeindewaldungen werden anerkannt. Ein Antrag
der Fliegergruppe König auf Zuweiſung von Gelände mußte
ab=
gelehnt werden. Ab 7. März wird ſämtlichen ledigen Perſonen,
die im Haushalt der Eltern leben, keine Wohlfahrtsunterſtützung
mehr gezahlt. Die Gemeindeverwaltung wird beauftragt, bei
Entſcheidung über derartige Geſuche die hierzu gegebenen
Richt=
linien ſtrengſtens einzuhalten. Der Gemeinderat lehnt es ab, über
den Rahmen derſelben hinauszugehen.
Bb. Bensheim, 9 März. Aus dem Stadtparlament.
In der öffentlichen Sitzung des Stadtrats ſtanden nur zwei Punkte
zur Verhandlung. 1. Erlaß einer Bierſteuerſatzung und 2. Erlaß
einer Ortsſatzung über die Erhebung einer Getränkeſteuer. Beide
Steuern waren bereits für das am 31. März ablaufende
Geſchäfts=
jahr zu Recht erklärt; ſie mußten nun für die zukünftige Zeit be=
ſütungen verluſtig gehen wolleDie Erhebung der Steuern wurde
—und zwar auf unbeſtimmte Zeit — gegen die zwei Stimmen der
Nationalſozialiſten und die Stimmen des kommuniſtiſchen
Stadt=
rates nach längerer Debatte angenommen. — Es ſollen
ledig=
lich die Jagdbogen Felsberg und Märkerwald freihändig
ver=
pachtet werden; für die Verpachtung der anderen Jagdbezirke aber
kommt dagegen die öffentliche Verpachtung in Betracht. Auf
Per=
anlaſſung der Stadtverwaltung haben die intereſſierten
Verſiche=
rungsgeſellſchaften Beträge zur öffentlichen Auslobung zwecks
Er=
mittelung der Brandſtifter zweier jüngſt ein Raub der Flammen
gewordener Scheunen zur Verfügung geſtellt.
D. Biblis, 10. März. Gemeinderatsſitzung.
Bezüg=
lich der Beſchäftigung von Wohlfahrtserwerbsloſen wurde
be=
ſchloſſen, daß der Oberſthorſtweg zum Wald hergeſtellt werden ſoll.
Auch kann mit Laub rechen und Weg machen begonnen werden.
Die Senkung der Pachtpreiſe von Gemeindegrundſtücken für 1931
wurde teilweiſe bis zu 30 Prozent vorgenommen. Herr
Bürger=
meiſter Kärcher weiſt darauf hin, daß eine Streichung von 700 M.
für den Haushaltsetat wohl kaum zu tragen iſt. Nach längerer
Auseinanderſetzung kam man zu dem Schluß, den Nachlaß ohne
Abſtimmung zu gewähren. Der Jagdbogen 4, der vorgeſtern
er=
neut verſteigert wurde, fand abermals wenig Liebhaber. Das
Mitglied des Ortsvorſtandes Rich. Fränkel bot 455 Mark, doch
wurde dieſe Verſteigerung nicht genehmigt
Db. Urberach, 10. März. Gemeinderatsbericht. Zuerſt
wurden die vier Anträge der KPD., Senkung der Mahn= Wiege=
und Bekanntmachungsgebühren, ſowie der Pacht für ſämtliche Ge=
meindegrundſtücke um je 50 Prozent, verhandelt. Zu der Senkung
der Mahn= und Bekanntmachungsgebühren konnte keine Stellung
genommen werden, da dies Sache des Kreisamtes iſt. — Bei den
Wiegegebühren auf der Gemeindewage blieb der Satz für
Groß=
vieh auf 1 Mark beſtehen, während derſelbe für Kleinvieh von
80 auf 50 Pfg. geſenkt wurde.: Die Wiegegebühren für
Futter=
mittel, Brennſtoffe uſw., werden pro 100 Kilo mit 8 Pfg.
berech=
net. Der geringſte Satz der Wiegegebühren jedoch beträgt 50 Pfg.
— Die Senkung der Pacht wurde dahingehend angenommen, daß
diejenigen Gemeindegrundſtücke, deren Pachtſätze noch vor 5 Jahren
erzielt wurden, aber heute als entſchieden zu hoch bewertet ſind,
durch eine Kommiſſion ausgeſucht werden und dann dieſelben eine
Ermäßigung erfahren ſollen. — Sodann kam als erſter von den
fünf SPD.=Anträgen, den Akkordſatz der Holzſchnitter von 150
Mark auf 2 Mark zu erhöhen, zur Annahme. — Dem Antrage, die
Zahl der Notſtandsarbeiter in der Gemeinde von 25 auf 30 zu
er=
höhen, wird entſprochen, und der Beſchluß zur Befürwortung an
das Kreisamt Dieburg weitergeleitet. — Auch dem Antrage, die
Grundgebühr des Waſſergeldes bei allen Kriſenempfängern,
Kurz=
arbeitern ſowie der leidenden Landwirtſchaft und den
Klein=
gewerbetreibenden der Notzeit entſprechend weſentlich zu ſenken,
wurde zugeſtimmt. Für alle Hausanſchlüſſe wurde die
Grundge=
bühr von 2,60 auf 1,50 Mark, für die oben Aufgeführten jedoch
auf 1 Mark herabgeſetzt. Allerdings bedarf auch dieſe Senkung
vorerſt noch der Billigung des Kreisamtes.
Jetzt: Beutel 35 Pfg., Dose 75 Pfg. (I. St.48
Erhältlich in Apotheken. Drogerien und wo Plakate sichtbar.
e Wimpfen, 10. März. Ratsſitzung. Auf Antrag der
ſozialdemokratiſchen Rathausfraktion erſtattetet der Vorſitzende
einen Bericht über die derzeitige finanzielle Lage der Gemeinde.
Bis Ende Februar 1932 hatte die Gemeinde für das
Rechnungs=
jahr 1931 15 609,54 Mark für Wohlfahrtsrwerbsloſe zu
veraus=
gaben, desgleichen 7982,32 Mark Beiträge zur Kriſenfürſorge zu
leiſten. Die Beſoldungskürzungen und ſonſtigen Einſparungen in
der Verwaltung betragen nunmehr 15 449,5: Mark. Bei dieſer
Gelegenheit erſtattete noch Beigeordneter Pfeiffer einen Bericht
über die außerordentliche Tagung des Heſſiſchen
Landgemeinde=
tages in Frankfurt a. M., in der durch die kataſtrophale Lage der
Landgemeinden eine unverzügliche Neugeſtaltung des
Finanzaus=
gleichs zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden gefordert wurde.
— Auf den weiteren Antrag der ſozialdemokratiſchen
Rathaus=
fraktion, wegen Gewährung einer zuſätzlichen Winterhilfe für die
Erwerbsloſen und Bedürftigen in Form von Brennholz, wurde
beſchloſſen, den Erwerbsloſen Durchforſtungsholz aus den
Nahe=
waldungen abzugeben. Die Erwerbsloſen ſollen dieſes Holz ſelbſt
unentgeltlich machen. Bei dem Forſtamt ſoll ein diesbezüglicher
Antrag geſtellt und die Wohlfahrtskommiſſion mit dem Weiteren
beauftragt werden.
Cg. Reinheim, 9. März. Odenwaldklub. Die 3.
Wande=
rung führte nach Ober=Ramſtadt, von dort über die Ludwigseiche,
Schnampelweg nach Darmſtadt zur Sternwanderung, deren
Tref=
fen im Gaſthaus „Zur Krone” ſtattfand. Mit der ſtattlichen Zahl
von zuſammen 49 Teilnehmern war Reinheim vertreten. Der Tag
bot Gelegenheit, dem Vorſitzenden Scriba zum 66. Geburtstage
Glück zu wunſchen; auch eine Wandererauszeichnung wurde
unter=
wegs verliehen. Nach der Sternwanderung löſte ſich die Gruppe
M Acehun e ide Setſtelſitde in in
ſprach in humorvoller Weiſe, die Hörer öfters mitreißend. Zum
Schluß fand Gratisverloſung elektriſcher Gegenſtände ſtatt.
Ci. Erbach, 10. März. Hausſammlung. Die von der
hieſigen Ortsgruppe vom „Volksbunde deutſche
Kriegsgräberfür=
ſorge” durchgeführte Hausſammlung ergab 160,65 RM. Dieſer
Betrag wird der Bezirksgruppe Erbach überwieſen, die in
Ge=
meinſchaft mit der Ortsgruppe Darmſtadt die Patenſchaft eines
deutſchen Soldatenfriedhofs, in Frankreich übernehmen will und
deswegen zur Erfüllung der Aufgabe geldlich gut gerüſtet ſein
muß. — Wanderung. Die hieſige Ortsgruppe des
Oden=
waldklubs unternimmt kommenden Sonntag unter Führung
der Herren Ludwig Krämer und Julius Lang ihre 3. Wanderung
in dieſem Jahre. Sie führt über Erlenbach, den Baurück und den
Königsbrunnen nach Hetzbach.
O. Reichenbach i. Odw., 9. März. Freiw. Feuerwehr.
Die von 63 Mitgliedern beſuchte Hauptverſammlung ergab einen
Ueberblick über die Tätigkeit und den Zuſtand unſerer Wehr. Ohne
Uebertreibung darf geſagt werden, daß unter der Leitung des
Kommandanten, Schloſſermeiſter Weyhrauch, die Wehr eine
ſeltene Höhe erreicht hat. Mit 139 darunter 62 aktiven
Mitglie=
dern beſitzt ſie eine hohe Leiſtungsfähigkeit. Sämtliche
Feuerlöſch=
geräte ſind in muſtergültigem Zuſtand und werden nunmehr durch
eine Motorſpritze, deren Eintreffen täglich erwarter wird, ergänzt.
* Friedberg, 10. März. Eine Feierſtunde ſeltener Art war
die Paſſionsfeier vor den Tafeln des Iſenheimer Altars des
Meiſters Mathias Grünewald am Dienstag abend in der
Stadtkirche. Herr Dr. E. Zeh=Heppenheim a. d. B. vermittelte
aus gläubiger Künſtlerſchaft heraus der großen andächtigen
Ge=
meinde einen tiefen Eindruck des Altarbildes, das zwiſchen 1513
und 1515 im Elſaß für das Antoniterkloſter Iſenheim entſtanden
iſt. Von erſchütternder Eindringlichkeit waren die zahlreichen
Bild=
ausſchnitte nach Einzelaufnahmen des Bildes der Kreuzigung, der
Grablegung und der Auferſtehung. Das Myſterium der Wandlung
aus Kreuz in Auferſtehung, aus Tod zum Leben, aus Finſternis
zum Licht trat vor die unmittelbare Anſchauung. Der
Ewigkeits=
gehalt dieſes Myſteriums, in tief frommer Weiſe ausgedeutet bis
in alle Einzelheiten des Altarbildes wurde zum Erlebnis. Die
Kunſtbetrachtung wandelte ſich in Gottesdienſt, in andachtsvolle
Verſenkung in die erdennahe, todesnahe Gotteswirklichkeit im
Ge=
kreuzigten und Auferſtandenen. Mit ergriffenem Dank nahm die
große Gemeinde dieſe einzigartige Darbietung auf. Ihre Wirkung
wurde noch geſteigert durch das Zuſammenwirken mit Lied und
Muſik. In Frl. L. Böhler=Friedberg trat zum erſten Male
eine junge künſtleriſche Kraft hervor mit einer außergewöhnlich
tragfähigen Stimme, von der man noch viel erwarten kann. Der
Einſatz des „Agnus Dei” von Mozart war vollendet, in ſtrahlender
Klarheit entfaltete ſich die Stimme namentlich in den Höhen zu
einer die ganze Kirche erfüllenden Klangſtärke; für ihre
Mitwir=
kung gebührt ihr voller Dank, ebenſo wie dem Organiſten
Rein=
heimer, der in liebevoller Hingabe und Einfühlung die
Be=
gleitung auf der Orgel übernommen hatte, wie auch Herrn
Kög=
ler vom Polytechnikum, der den Apparat tadellos bediente.
Möch=
ten ſolche Feierſtunden in der trüben Gegenwart uns noch viele
beſchert werden!
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Freitag, 11. März 1932
Ende Mai zweiter Skrakoſphärenflugl
in Augsburg.
Augsburg. Ein Redaktionsmitglied de=
„N.A.3.” das perſönlich bei der Enthüllung de=
Büſten Piccards und Kipfers in der Aula de=
Brüſſeler Univerſität zugegen war, berichtet ſeßi.
nem Blatt, daß die neue Gondel, die für
de-
zweiten Stratoſphärenflug beſtimmt iſt, bereit:
in Lüttich hergeſtellt wird und bis Ende
Ma=
d. J. nach Augsburg kommen ſoll. Prof. Piccar:)
beſtätigte gegenüber widerſprechenden Nachrichtein
daß der zweite Stratoſphärenflug wiederum vo
Augsburg ſeinen Ausgang nehmen wird.
E=
ſeien Vorkehrungen getroffen, die den Start ur
abhängig von der Witterung machen. Die
Vern=
tilleine, die beim erſten Start eine ſo
verhäng=
nisvolle Rolle ſpielte, wird nach der neuen Am
ordnung ſofort durch ein Barometer ſenkrecht fir
die Gondel geführt, ſo daß ein Verfangen mi
anderen Seilen nicht mehr möglich iſt. Die ner
Gondel wird in Größe und Gewicht der erſte=i
gleichen, nur werden keine Inſtrumente mebi
außen an der Gondel angebracht. Ferner wim
auf die ſchwarze Färbung einer Seite der
Gom=
del verzichtet. — Profeſſor Piccard beſtätign
ferner, daß er und Kipfer ſelbſt nicht an der
zweiten Flug teilnehmen. Dagegen liegt d5
Leitung und die Organiſation in Händen voi
Profeſſor Piccard. Die Finanzierung iſt wieder
durch den belgiſchen Nationalfonds für
wiſſen=
ſchaftliche Forſchung geſichert. Statt Profeſſ-
Piccard fliegt, wie bereits bekannt, ſein Schülg=
Coſyns, als Ballonführer iſt einer der bekann
teſten europäiſchen Piloten auserſehen. Pro),
Piccard hofft, am 27. Mai in Augsburg zu ſei y.
Der Jahrestag des erſten Fluges ſoll mit einm
zweiten Forſchungstat begangen werden. Dcr
Reſultat der erſten Fahrt in die Stratoſphär
iſt durch die Meſſungen Kipfers beſtätigt worde),
Was auf der erſten Fahrt nicht erreicht wurSl.
ſoll die zweite erbringen.
Plädoyers im Prozeß Katzenellenbogen
Lebendes und totes Aktienrecht.
Berlin. Die Vertreidiger im Prozeß
Katze-
ellenbogen werden jetzt noch an zwei Sitzunge
tagen plädieren. Während am Samstag Se
Rechtsanwälte Hachenburg und Weber für da
Angeklagten Funke ſprechen werden, plädiertm
in der Donnerstagſitzung die Juſtizräte Gottſchalt
und Horowitz für den Angeklagten Kuhlme),
Juſtizrat Gottſchalk betonte im Anfang ſeimt
Ausführungen den Gegenſatz des toten, im E5
ſetz feſtgelegten Aktienrechts zu dem lebendig ich
Recht. Die Generalverſammlung der Aktionä/
ſei das oberſte Organ der geſamten Geſellſchafte
verwaltung, da ihre Entſchlüſſe durch keine höch
richterliche Entſcheidung geändert werden kön.”
ten. Die Generalverſammlung der Schulthei
Aktionäre habe in der damaligen Sitzung auf de
Verleſung des Geſchäftsberichtes verzichtet u.d
Bilanz wie Geſchäftsbericht einſtimmig
genei=
migt. Es wäre nicht verſtändlich, daß die Staat. aus der Faſſung dieſes genehmigt f
Geſchäftsberichtes das Recht herleiten wolle, d
Vorſtand einer hochangeſehenen Geſellfchaft in
Gefängnis zu ſchicken, weil dieſer Geſchäftsb.
richt der Staatsanwaltſchaft nicht vollſtänd
genug erſcheine. Daß dieſe Anſicht rechtlich u.
haltbar ſei, gehe ſchon aus der Tatſache herval,
daß das Gericht zwar in der Lage ſei, unter Um
ſtänden den Vorſtand zu beſtrafen, aber daß
nicht imſtande ſei, einen anderen Geſchäftsberi=
und eine andere Bilanz an die Stelle der beat
ſtandeten Veröffentlichungen zu ſetzen. Die Ma /
des Strafrichters finde alſo im lebenden Aktie
recht eine Grenze. Es ſei unverſtändlich, wie Ee
Staatsanwaltſchaft auf den Gedanken kommt
Gefängnisſtrafen gegen angeſehene
Wirtſchaf-
führer zu beantragen, deren Buchführung u 20
Bilanzweſen für die Schultheiß=Geſellſchaft wä)
rend ihrer ganzen 30jährigen Tätigkeit Sß
muſtergültig bezeichnet wurde.
Wiederum 200 Fiſcher auf einer Eisſcholle
ins Meer getrieben.
Helſingfors. Am ſogenannten kareliſch=
Näs am Finniſchen Meerbuſen wurde am Diems
tag durch plötzlich ausbrechenden Sturm eine E
ſige Eisſcholle, auf der ſich 200 Fiſcher mit
Pferden befanden, losgeriſſen und aufs Me/
getrieben. Wegen des furchtbaren Schneegeſtöbe‟
war es nicht möglich, den Fiſchern ſofort
Hilfe zu kommen, ſo daß ſie die Nacht auf d.4
Meere treibend verbringen mußten. Auch ab
Mittwoch iſt noch keine Nachricht über das Sch ſ
ſal der Fiſcher eingetroffen; doch hofft man, Oi
die Eisſcholle an die Küſte getrieben wird.
Die Mehrzahl der auf einer Eisſcholle
abs=
triebenen finniſchen Fiſcher konnte am Donnen
tag vormittag gerettet werden. Es beſteht Aus
ſicht, auch die übrigen zu retten, da der Stum
ſich etwas gelegt hat. In der vergangenen Nai
herrſchten jedoch 20 Grad Kälte.
Heftiges Erdbeben auf der Inſel Kephalonis
Athen. Ein Erdbeben hat auf der Im
Kephalonia ſchwere Schäden angerichtet. Nrun
den bis jetzt vorliegenden Berichten, die n.
keinen vollſtändigen Ueberblick geben, ſind
du-
das Beben zahlreiche Perſonen verletzt worL.!
und eine Reihe von Ortſchaften ſind
beſchäd=
worden. Die Sachſchäden erreichen eine betrac.”
liche Höhe. — Die Inſel Kephalonia, die er.7
70 000 Einwohner zählt, iſt im Weſten Griech=0
lands dem Golf von Patras vorgelagert.
Die Exploſionskataſtrophe im Gaswerk
von Camben.
New York. Aus den Trümmern der dw
eine furchtbare Exploſion zerſtörten Gaswerke
Camden (New Jerſey) wurden bisher 16 2-
und 6 Schwerverletzte geborgen. Zehn Arbel-E
werden noch vermißt, und man hat keine Hwhſe
nung mehr, ſie lebend aufzufinden. Die meiſ
Toten ſind Arbeitsloſe, die von der Stadr
Reinigungsarbeiten eingeſtellt worden war-
14 der Opfer ſind in einem Tank, mit del4
Reinigung ſie beſchäftigt waren und von dei.
Exploſion ausging, bei lebendigem Leibe M
brannt. Die Feuerwehr hatte fünf Stunden Ie
alle Hände voll zu tun, um den durch die
ploſion verurſachten Brand zu bekämpfen. Zu.
Feuerwehrleute mußten mit ſchweren Raucht.”
giftungen in die Krankenhäuſer gebracht wek
Der angerichtete Sachſchaden wird auf eine.9"
Million Dollar geſchätzt.
Schmal.
Dei
f Kon
prima
uges
junge
Neinee
Meißel
Heidelbe
Tomat
Für den
Scheuer
Seite 8 — Nr. 71
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Skukigark feierk ſein 200jähriges Beſkehen.
Liuks oben: Der alte Marktplatz der früheren Reſidenzſtadt. — Links unten: Das mächtige
Ge=
bäude der Oberpoſtdirektion, eines der markanteſten Beiſpiele des modernen Bauwillens der
heu=
tigen Großſtadt Stuttgart. — Rechts: Der 16ſtöckige Wolkenkratzer eines Stuttgarter
Zeitungs=
verlages. Die außerordentliche Höhe iſt wie bei anderen Stuttgarter Bauten durch die Enge des
im Tal gelegenen Zentrums der Stadt bedingt. — Darüber: Das Stuttgarter Wappen.
Stuttgart, die ſchöne Hauptſtadt Württembergs, feiert jetzt ihr 700jähriges Beſtehen. Die herrliche
Lage zwiſchen waldigen Bergen und dem geſchwungenen Flußlauf des Neckars hat der Stadt den
Namen des nordiſchen Florenz eingebracht. Dem Stadtbild ſelbſt geben die Kontraſte zwiſchen
altertümlichen Partien und modernſten Großbauten einen eigentümlichen Reiz.
Reich und Ausland.
Rückſichtsloſer Autofahrer.
Frankfurt a. M. In der Nacht von
vor=
geſtern zu geſtern wurde an der Ecke der Schnur=
und der Trieriſchen Gaſſe ein 31 Jahre alter
Ar=
beiter von einem Perſonenauto umgefahren und
dadurch ziemlich ſchwer verletzt, ſo daß der Mann
in das Krankenhaus geſchafft werden mußte. Der
unvorſichtige Fahrer gab, als das Unglück
ge=
ſchehen war, ein neues Beiſpiel ſeiner
Rückſichts=
loſigkeit, indem er einfach ſchnell davonfuhr, ohne
die geringſte Notiz von dem Schwerverletzten zu
nehmen. Glücklicherweiſe war es aber trotz der
Dunkelheit gelungen, die Nummer des Autos zu
notieren, das geſtern ſchon in aller Frühe in
einer hieſigen Garage feſtgeſtellt werden konnte.
Der Beſitzer des Wagens hatte ſich aber inzwiſchen
verduftet, doch kann er jetzt ſeiner gerechten
Strafe nicht mehr entgehen.
Gefährliche Schwindlerin feſtgenommen.
Frankfurt a. M. Kurz bevor eine
raf=
finierte Betrügerin Frankfurt a. M. verlaſſen
wollte, wurde ſie im Hauptbahnhof erkannt und
feſtgenommen. Dieſe Frau hat es verſtanden,
einem gutgläubigen Manne, der in der Nähe
Hannovers wohnt, 4800 RM. abzuſchwindeln.
Angeblich lieh ſie ſich das Geld und verpfändete
dafür ihre geſamten Möbel. Als der Mann
je=
doch ſein Geld zurückverlangte und die Sachen
pfänden wollte, waren die Möbel nicht
auffind=
bar und die Frau ſpurlos verſchwunden.
Auch in Frankfurt hat ſie mehrere
Kreditbe=
trügereien begangen. So kaufte ſie alle
mög=
lichen Waren ohne zu bezahlen. Sie verſtand es
ſogar, eine 2½=Zimmer=Wohnung zu mieten,
trotzdem ſie völlig mittellos war. Einige auf
Kredit erhaltene Gegenſtände hat ſie in
Pfand=
häuſern verſetzt. Bevor dieſe Schwindlerin nach
Frankfurt kam, hat ſie in Hannover und Leipzig
die gleichen Straftaten begangen. Es handelt
ſich um die 42jährige Erna Nitzſche. Sie wird
auch von den Staatsanwaltſchaften Hannover
und Leipzig geſucht.
Erſte diesjährige Fahrt des „Graf Zeppelin”
nach Südamerika.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” wird erſtmals am 20. März nachts
23,30 Uhr ſeine erſte Fahrt nach Südamerika
an=
treten, dieſelbe dient hauptſächlich der Poſt= und
Frachtbeförderung. Die auf dieſem Wege erzielte
Zeiterſparnis beträgt bis zu 20 Tagen.
Aus=
kunft über Fracht und Paſſagiermöglichkeiten
geben die Agenturen der Hapag und Lufthanſa.
Auskunft über Poſtbeförderung jedes Poſtamt.
Die Portoſätze betragen für Poſtkarten und Briefe
außer dem gewöhnlichen Auslandsporto noch
1,25 RM. Zeppelinporto für je 5 Gramm nach
Braſilien und 1,50 RM. nach Argentinien,
Bo=
livien, Chile, Paraguay, Peru und Uruguay.
Schweres Verkehrsunglück in Bochum.
Drei Tote.
Bochum. Geſtern abend ereignete ſich in
Bochum an der Ecke Wiemel= und Luxemburger=
Straße ein ſchweres Unglück. Ein Laſtkraftwagen,
der mit Heizkörpern voll beladen war, wollte
einen anderen Laſtkraftwagen überholen.
Hier=
bei geriet er ins Schleudern und ſtürzte um. Die
drei Perſonen, die auf dem Wagen ſaßen, kamen
unter den Wagen zu liegen. Eine wurde
tot=
gedrückt, die beiden anderen mußten mit ſchweren
Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert
werden, wo ſie kurze Zeit darauf ihren
Ver=
letzungen erlagen.
Falſchmünzer auf dem Jahrmarkt.
Neuwied. Auf dem hieſigen Jahrmarkt
wurde ein Ehepaar aus Köln, das einen Stand
für Schuhe aufgeſchlagen hatte, wegen
Verbrei=
tung von Falſchgeld verhaftet. Die Frau wurde
dabei überraſcht, als ſie in einem
Lebensmittel=
geſchäft ein falſches Fünfmarkſtück in Zahlung
gab. Im Beſitz der beiden, die in einer ganzen
Reihe von Neuwieder Geſchäften kleinere
Ein=
käufe gemacht hatten, fand man noch etwa 20
falſche Fünfmarkſtücke und etwa 800 Mark
Pa=
viergeld.
Transportunglück.
Bamberg. Ein Laſtkraftwagen des Städt.
Tiefbauamtes, der Feldbahnſchienen geladen
hatte, kam vorgeſtern nachmittag beim Nehmen
einer Kurve ins Schleudern. Auf dem Wagen
ſaßen drei Arbeiter; beim Nehmen der Kurve
ſtürzten die Arbeiter und drei Schienen vom
Wa=
gen. Durch die Schienen wurde ein Arbeiter
ge=
tötet, ein anderer ſchwer verletzt, während der
dritte mit dem bloßen Schrecken davonkam.
Vor 325 Jahren wurde der geiſtliche
Liederdichker Paul Gerhardk geboren.
Paul Gerhardt,
der Dichter von 120 geiſtlichen Liedern, von
denen „Befiehl du deine Wege” und „O Haupt
voll Blut und Wunden” in alle proteſtantiſchen
Geſangbücher übergegangen ſind, wurde vor 325
Jahren, am 12. März 1607, in Gräfenhainichen
geboren.
Der neue Kölner Kirchenbau von Profeſſor Böhm.
Trotz der Betonung der ſachlichen Linienführung des modernen Bauwillens bewahrt der Bau eine
feierliche Monumentalität.
„9. 2000” wird aufgeſtockk.
Der Umbau des „D. 2000‟,
des rieſigen Junkers=Fracht=Flugzeuges, das jetzt eine zweiſtöckige Kabine erhält, um im Oberteil
30 Paſſagiere aufnehmen zu können. In dieſem Kabinenteil wird auch ein beſonders
abgeſchloſ=
ſenes Raucherabteil eingebaut, damit die Paſſagiere auf der langen Reiſe Berlin—Amſterdam=
London auch auf das Rauchen nicht mehr verzichten müſſen.
la Miſchbrot, Roggenbrot, Schrotbrot, Vollkfornbrot
Weißbrot, f Brötchen, Gebäck, Kuchen Zwieback.
Rn
Mun t
Freſtag, 11. März 1932
Meäte
Nafg
in lieg Au
Händen u
und R uck
ds ſt pfr
at Auf
Een Sid
ſehen
Sun uſ
ſal mi
e=
werden
Stnu
ſtätigt wock
eist mt.
3e Geſchide der., Kuigonchtel iun Sunaul”
Von Karl Anders.
Sie Erbſchaft des Weltumſeglers James Cook. — Drei
Königs=
mäntel aus Hawai. — Der ſchönſte in Berlin.
Die „Königsmäntel von Hawai”, von denen einer geſtohlen
wurde, haben eine ſeltſame Geſchichte. Sie ſtammen nämlich aus
dem Nachlaß des berühmten Weltumſeglers James Cook, der in
den erſten Wochen des Jahres 1779 von den Eingeborenen in
ſeawai ermordet wurde. Die Hawai=Inſeln waren, als Cook ſie
im Jahre 1778 aufſuchte, noch ziemlich unbekannt. Sie
wurden=
zzerſt im Jahre 1527 von ſtrandenden Spaniern
intdeckt und ihre Lage wurde von Mendozza im
1J ahre 1567 beſtimmt. Das alte Königsgeſchlecht
von Hawai war ausgeſtorben. Cook fand hier nur
noch die herrlichen Federmäutel und Federhelme,
dre aus ausgeſtorbenen Kolibris ſo kunſtvoll
her=
geſtellt waren, daß ſie wirken, als ob ſie aus Seide
urgefertigt wären. Sie ſind durch ihre
ungewöhn=
lich feine Arbeit koſtbar, und ihre Anfertigung hat
zele Jahrzehnte gedauert. Der Wert jedes
einzel=
ien dieſer Mäntel, die in violetten, grünen und
nangegelben Farben gehalten ſind, ſtellt ſich
da=
um auf viele Millionen. Eigentlich iſt er
über=
nupt unſchätzbar, denn die Mäntel ſind die letzten
jeberreſte einer alten, hohen Kultur von
Hawai=
o lkern, die jetzt ſchon ausgeſtorben ſind. James
Sook, der ein großer Kenner hervorragender
kul=
urgeſchichtlicher Denkwürdigkeiten war, war
zu=
leich einer der berühmteſten Sammler derartiger
3eltenheiten. Auf ſeinen großen Reiſen hatte er
elegenheit, die denkwürdigſten Kulturdenkmäler
wtiſcher Völkerſchaften zu erwerben. Er hat in
Auſeeland, auf Cap Horn, in Auſtralien und in
chlreichen anderen Ländern derartige Seltenheiten
uer hohem kulturgeſchichtlichem Wert erworben.
ir Hawai, wo er am 17. Januar 1779 gelandet
mr, trat er zu den Eingeborenen anfangs in
ic Königshelmen zu erwerben. Da es ſich um
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Prunkgewänder der Herrſcher von Kawai
han=
delte, ſo fand er mit ſeinem Wunſche, dieſe Gegenſtände zu
beſitzen, nicht große Gegenliebe. Schließlich aber wurden ſie ihm
überlaſſen. Als er mit den Eingeborenen wegen eines
entwen=
deten Bootes in Streitigkeiten geriet, wurde er am 14. Februar
1779 ermordet. Sein Nachlaß kam nach London. Unter dieſem
befanden ſich auch die Königsmäntel. Schon vorher konute ein
Hofrat Blumenbach aus Göttingen einen Mantel und einen
Helm aus dem Nachlaß erwerben. Profeſſor Johann Friedrich
Blumenbach, der in Göttingen lebte, war von Haus aus
Medi=
ziner, aber auch ein großer Kenner der Kulturgeſchichte und
wußte, welchen Seltenheitswert dieſe Königsmäntel haben. Auf
dieſe Weiſe kam ein Mantel und ein Helm nach Göttingen, wo
ſie jetzt geſtohlen wurden. Der ſchönſte Königsmautel aus Hawai
Nr. 71 — Seite 9
befindet ſich aber in Berlin im Völkermuſeum. Ein drittes
Exemplar kam mit dem Nachlaß von Cook nach London. Der
Diebſtahl iſt in materieller Beziehung unverſtändlich, denn bei
der großen Seltenheit der geſtohlenen Gegenſtände iſt es
aus=
geſchloſſen, daß jemals der Dieb in die Lage kommen könnte, ſie
zu veräußern. Es muß ſich um einen Mann handelu, der
ent=
weder als Sammler ein krankhaftes Jutereſſe an derartigen
Dingen hat oder der in irgendeinem Auftrag gehandelt hat.
Trotz des hohen Wertes, den dieſe Gegenſtände darſtellen,
be=
ſitzen ſie für den Dieb nicht die geringſte materielle Bedeutung.
Der Diebſtahl erinnert an den Raub der Monna Liſa, der
gleichfalls für den Räuber keinerlei Sinn gehabt hat, da
Kunſt=
denkmäler von derartiger Seltenheit und Berühmtheit keine
Ver=
kaufsobjekte darſtellen.
Dieſe Federrteidung har einen Wert von 5 Millionen Mart.
rundſchaſtlichen Verkehr, und es gelang ihm, die Der Helm (links) und der Mantel (rechts) der hawaiſchen Krönungs=Kleidung, die im Ethnographiſchen Inſtitut der Univerſität Göttingen von
lafnigsmäntel, von denen er gehört hatte, nebſt einem Studenten geſtohlen wurden. Helm und Mantel, die ganz und gar aus zuſammengeflochtenen Vogelfedern beſtehen, ſtellen infolge ihrer
Unerſetzlichkeit einen Wert von 5 Millionen Mark dar.
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Freitag, 11. März 1932
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(Vertreter= Verſammlung
am 19. März. 15 Uhrpktl., Reichshof zu Darmſtadt, Rheinſtr. 35
Tagesordnung:
1. Geſchäftsbericht des Vorſtandes und Aufſichtsrates.
2. Genehmigung der Bilanz, Entlaſtung des Vorſtandes,
Verteilung des Reingewinnes.
3. Aenderung der Satzung § 12 (Zahl der Mitglieder
des Vorſtandes).
4. Wahlen zum Aufſichtsrat.
5. Wahlen zum Vorſtand.
6. Ausſprache.
Darmſtadt, 10. März 1932.
F e.G. m.
Heſſiſche Beamtenbant b. s. zu Darmſtadt
Burger, Heyder, Schäfer. (3844
Frauenortsgruppe
des d
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Mühlſtraße 70, III.
(mdf)
Die Blumenfrau
RASPUTIR
Ein dramatischer Tonfilm vom Leben u. Tod Rasputins
Begie: ADOLF TROTZ
Weitere Darsteller:
Klavier
Charlotte Ander
Carl Lndwig Diehl
Franziska Kinz
Landestheater Darmstadt
Paul Henekels
Paul Otto
Theador Loos
und viele andere
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Prs. u. V 172. Gſch.*
Gebrauchter Gas=
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zu kaufen geſ. Off.
u. V 182 Geſchſt. E*
Die Gestalt des seltsamen Dämons Rasputin hat
die Wissenschaft wie die Kunst in gleichem Maße
interessiert Dieser „heilige Teufel” wie er im
Volke genannt wurde, war nicht nur der Beberrscher
des Zaarenpaares, sondern der unbeschränkte
Herrscher Rußlands überhaupt.
Tagesordnung n. der Satzung
Anschließend 17 Uhr:
Vortrag
von Professor Dr. Köser
„Deutsche Schicksalsgemeinschaft”
Allle Mitglieder sind
ein-
geladen. Zu dem Vortrag
sind Gäste willkommen.
G7
(Der Dämon der Frauen)yVon Lindenau
Eine Kleinstadtkomödie nach Bruno Frank’s bekanntem
Bühnenstück „„Sturm Im Wassergilas‟
Begie: Georg Jakobl.
Weitere Darsteller:
„Klein=
Adler kraftrad,
el. Licht, nur
einige=
mal gefahren, weit
unt. Preis! (3824b
Donges & Wieſt,
Heinrichſtraße 52.
Harald Paulsen. Oskar Sabo, Paul Otto
und „„Ton1‟
Diese reizende Geschichte dreht sich um einen Hund,
um den die Blumenfrau weint und lacht. Ein
Film voll Scherz, Ironte und Satyre.
Im tönenden Beiprogramm:
Die neueste Emelka-Woche.
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u. V 214 Gſch. (3880
Vorher das reichhaltige Beinrogramm und die
neueste Ton-Wochenschau.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8 20 Uhr
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.45, 600 und 8 20 Uhr.
(V.3852
Suche für
Kirchen=
chor gut erhalten.
Piano. Off. m. Pr.
u. V 179 Geſchſt.
Gebr.
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rad z. kauf. geſ. (*
Heute letzter Tag
Lotte Neumann und Johannes Riemann in dem
neuen heiteren Tonfilm:
Ang. u. V 189 Gſch.
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u. V 188 Geſchſt.
Federrolle,
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Die Liebes-Filiale
Regie: Carl Heinz Wolff.
Weitere Hauptdarsteller: Anny Ablers, Paul Westermeler, Hermann Picha u. 2.
Eine ergötzliche Geschichte mit äußerst lustigen und humorvollen Sitnationen, — ein Film, der soviel
neue Verwicklungen bringt, daß man aus dem Lachen nicht herauskommt.
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mittags 3 Uhr, in der Reitbaau
der alten Roten Dragonerkaſer 2
Zum Beſuch wird hiermit eingelad n
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abends 8 Uhr, im „Feierabend”, Stät
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2. Jahresbericht.
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Der Vorſtand.
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Reichsminiſter a. D.
Prof. Or. Moldenhauer=Berlin
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Paul ist
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Hindenburg wählen,
heißt Deutſchland retten!
auf seinen neuen
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den ihm seine
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ter, wie so vieles
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hat.
Alle Hindenburgwähler ſind herzlichſt eingeladen
Eintritt frei!
Saalöffnung 7½ Uhr.
Deutſche Volkspartei Darmſtadt.
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Unſere Mitglieder treffen ſich am Sonntag, 13. März abds ab 8 Uhr, zur
Entgegennahme des Wahlreſultats bei Chriſt. Kaiſerſaal, Grafenſtraße
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Samstag, 12. März, abends
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Redner: Reichspräſidentſchaftskandidat
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Freitag, 11. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 71 — Seite 11
Sas.bdü doAtat
Der Spork des Sonnkags.
Noch immer trägt das Sportprogramm des Sonntags „
win=
xlichen Chargkter”, d. h. von den Freiluftſports machen ſich
t diglich die Raſenſpiele bemerkbar, die anderen Sports leben
vorläufig noch in der Halle.
Fußball.
Faſt ausnahmslos ſind jetzt die Verbände des DFB. damit
6 ſchäftigt, ihre Meiſter und Teilnehmer für die Bundes=End=
Fele zu ermitteln. Auch die ſüddeutſchen Endſpiele
nachen jetzt ſchöne Fortſchritte, und es ſteht zu erwarten, daß ſie
um feſtgeſetzten Termin, nämlich im Laufe des April, zum
Ab=
a luß gebracht werden können. Am 13. März gibt es in beiden
WSteilungen wieder einige ſehr intereſſante Spiele, und zwar:
1bteilung Nordweſt: SV. Waldhof—Eintracht
Frank=
t, FSV. Frankfurt—FV. Saarbrücken.
Ntric. NS. Bi den Pokallv kelen Dihd es aich nichr
ſahr lange dauern, bis die erſten Pokalſieger des Bezirks
ge=
anint werden können. Am Sonntag ſpielen: Main/Heſſen:
ſeit=Weiß Frankfurt—Hanau 93 (Samstag), Kaſtel—SV.
Wies=
oden, Lorſch—Viktoria Urberach, Neu=Iſenburg—Germania Bie=
Union Niederrad-Kickers Offenbach; Rhein/Saar:
ſiR. Mannheim—Viernheim. Mundenheim—Sandhofen,
Sport=
ſieunde Saarbrücken—Phönix Ludwigshafen, FC. Kaiſerslautern
L-Boruſſia Neunkirchen, FC. Idar—Saar 05 Saarbrücken;
Geyern: Teutonia München—Kickers Würzburg, FC.
Bay=
uth—FC. Schweinfurt, SSV. Ulm—Wacker München. Jahn
egensburg—Schwaben Augsburg. VfR Fürth—DSV. Mün=
üſeldorf gegen Fortung und am Sonntag gegen eine
Stadt=
unnſchaft von M.=Gladbach=Rheydt. Der SV. 05 Saarbrücken
mmt in Nancy an einem Pokalturnier teil. — In
Eng=
uind ſteigt am Samstag die in der ganzen Fußballwelt mit
ſurſter Anteilnahme erwartete Vorſchlußrunde um den Pokal.
tſenal ſpielt gegen Mancheſter City und Chelſea gegen New
itle United. Man rechnet mit einem Sieg der beiden
Lon=
ner Vereine Arſenal und Chelſea.
Handball.
Der Kampf um die Süddeutſche Meiſterſchaft wird
der Gruppe Weſt mit einem Spiel Saarlouis gegen VfR.
zwanheim fortgeſetzt. Kupferhütte Duisburg und Hagen 05
igen ein Endſpiel um die Weſtdeutſche Meiſterſchaft
S. Zum entſcheidenden Spiel um die Meiſterſchaft von
Würt=
im berg/Baden begegnen ſich in Raſtatt die
Gruppen=
uſter Stuttgarter Kickers und Freiburger SC. Der Sieger
* dieſem Spiel trifft dann im Entſcheidungsſpiel der Gruppe
mit der SpVg. Fürth zuſammenn — Die Damenmeiſterſchaft
u Main/Heſſen iſt mit dem neuerlichen Siege der
Ein=
uht Frankfurt bereits entſchieden. Die noch ausſtehenden
sele Mainz 05—Eintracht Frankfurt und Polizei Darmſtadt—
. Wiesbaden haben alſo keine beſondere Bedeutung mehr. —
den Mai vokal ſpielen Polizei Bamberg und FC. Bam=
. Der Wettbewerb um den Mittelfränkiſchen Pokal
ſaigt am Sonntag die folgenden Begegnungen: Bayern Erlan=
1 FC. Nürnberg. Barkochba Nürnberg—Reichsbahn
Nürn=
g. Siemens/Schuckert Nürnberg—Pfeil Schweinau und ASV.
nberg—Reichsbahn Fürth.
Rugby.
Zur Vorbereitung auf das am 17. April in Frankfurt a. M.
ſtſindende Länderſpiel gegen Frankreich wird am Sonntag in
ſenover ein Auswahlſpiel zwiſchen der Deutſchen
Natio=
nFünfzehn und eine Stadtmannſchaft von Hannover
ausge=
egen.
Leichtathletik.
In Süddeutſchland finden in den Kreiſen die erſten
Früh=
urs=Waldläufe ſtatt. — Hallenſportfeſte gibt es in
ſtüigsberg und Stettin.
Schwerathletik.
Am Sämstag und Sonntag wird in Stockholm ein
Vier=
äderkampf im Ringen zwiſchen Schweden. Deutſchland,
urn und Eſtland durchgeführt. Deutſchland iſt bei dieſen
Kpfen mit der Mannſchaft Brendel (Nürnberg). Hering
Anchen), Sperling (Dortmund), Földeak (Hamburg), Kraemer
Asburg). Heitmann (Hoerde) und Gehring (Ludwigshafen)
4vertreten. In München ſoll ein Städtekampf im
Gewicht=
e München—Wien ſtattfinden.
Schwimmen.
Im internationalen Schwimmfeſt in Straßburg ſind
ein Franzoſen, Holländern. Belgiern und Schweizern auch die
ſuher Schwimmer Deiters. Deutſch. Budig, Derichs, Plumanns
Schubert beteiligt. — Der ſüddeutſche
Schwimmer=
s hält in Stuttgart eine Tagung ab. In Leipzig ſoll der
ionelle Clubkampf Poſeidon Leipzig gegen Hellas
Magde=
ſtattfinden.
Radſport.
lach dem Beginn der Straßen=Rennſaiſon im Ausland ſoll
um 13. März mit dem Rennen Köln-Münſtereifel—
r auch die deutſche Saiſon eröffnet werden.
Winterſport.
In den großen Holmenkollen=Rennen bei. Oslo
in auch die deutſchen Skiläufer Guſtl Müller, Marx, Bog=
End Warg teil. — In St. Anton (Tirol) kommen die
inter=
alen Abfahrts= und Slalomläufe um den
Kandahar=
fter zur Abwicklung.
Eine Waſſerball=Ueberraſchung.
Rotweiß ſchlägt Jungdeutſchland 8:1 (3:1).
Ge große Ueberraſchung erlebten geſtern die zahlreichen Zu=
* im Städtiſchen Hallenbad, die zu dem fälligen
Verbands=
er beiden hieſigen Lokalrivalen gekommen waren. Die
letz=
eWPſultate der neuaufgeſtellten Rotweiß=Sieben ließen einen
Nh und ſpannenden Kampf erwarten. Man rechnete aber
Mahin mit einem knappen oder unentſchiedenen Ausgang des
SDe8. Daß jedoch die Rotweiß=Mannſchaft einen derart über=
93 Sieg über Jungdeutſchland erzielen würde, war geradezu
Zenſation. Die Niederlage Jungdeutſchlands war ohne
verdient; daß ſie ſo hoch ausfiel, hat Jungdeutſchland in
einie ſeiner, Nervoſität zu verdanken, die ſich ſteigerte,
r Rotweiß zu Erfolgen kam. Jungdeutſchland ſpielte bei
nicht ſo ſchlecht, als das Reſultat beſagt, und nahm die
liederlage mit vornehmer Ruhe hin. Es wäre verkehrt,
iec im Ergebnis über die Spielſtärke der Mannſchaften zu
ar. Jungdeutſchland iſt in Rotweiß ein achtbarer Gegner
ien Hoffen wir, daß dieſe Gegnerſchaft den Darmſtädter
allſport wieder zur einſtigen Höhe ſteigert. — Schieds=
2tHochhut=Frankfurt leitete ſicher und gerecht.
Frühjahrs=Waldlaufmeiſterſchafken
in Arheiigen.
* In Süddeutſchland werden am kommenden Sonntag die
Frühjahrswaldlaufmeiſterſchaften in den einzelnen Kreiſen des
Süddeutſchen Fußball= und Leichtathletik=Verbandes ausgetragen.
Der Kreis Starkenburg ermittelt diesmal in Arheilgen die Meiſter
im Einzel= und Mannſchaftslauf. Start und Ziel befinden ſich
auf dem Sportplatz am Arheilger Mühlchen, wo auch im
Rah=
men der Waldlaufmeiſterſchaften das Handball=Rückſpiel
Sport=
vereinigung 04 Arheilgen gegen Reichsbahnſport von Darmſtadt
ausgetragen wird. Auch die Pflichtwaldläufe der Jugend
wer=
den an dieſem Nachmittag abgewickelt, ſo daß jedem
Sportbegei=
ſterten ein reichhaltiges, abwechſelungsreiches Programm geboten
werden wird. Die Veranſtaltung beginnt nachmittags pünktlich
um 2 Uhr mit dem Start der Jugendklaſſe C. der die Klaſſe B
und anſchließend bereits die Frauenklaſſe folgt. Nach dem Start
der Jugend 4 und unmittelbar vor Beginn des Handballſpiels
um 3 Uhr wird die Meiſterſchaftsklaſſe ablaufen, ſo daß die
Läu=
fer während der Halbzeit auf den Platz zurückommen und dort
im Endkampf noch eine Bahnrunde zu beſtreiten haben! Dann
werden noch die Alten Herren und die Hand= und Fußballer,
Anfänger und Erſtlinge ablaufen. Die Laufſtrecken ſind
durch=
weg in guter Verfaſſung, und wenn ſie auch bei den kürzeren
Strecken den Waldlauf in einen Geländelauf umwandeln, weil
der Wald nur von den längeren Strecken durchquert wird, ſo
ſind ſie doch vielen unſerer Läufer beſonders ob ihrer kaum
nen=
nenswerten Höhenunterſchiede ſehr willkommen. Flachſtrecken
wer=
den ja im allgemeinen lieber gelaufen als Strecken mit
Steigun=
gen und Gefälle
Die Qualität des Programms wird an dieſem Nachmittag
nichts zu wünſchen übrig laſſen. Abgeſehen davon, daß auch das
Handballſpiel der Platzbeſitzer gegen die Reichsbahnſportler, die
am letzten Sonntag in Darmſtadt das Vorſpiel in anſprechendem
Stil gewinnen konnten, Intereſſe finden wird, darf man auf die
Kämpfe in den einzelnen Klaſſen beſonders geſpannt ſein. Sie
ſind die erſten im neuen Jahre und werden demnach auch die
erſten Rückſchlüſſe auf die Winterarbeit unſerer Leichtathleten
zu=
laſſen. Im Einzellauf wird Habich (SV. 98) in der
Mei=
ſterklaſſe den Titel gegen Schilgen, den Olympiakandidaten des
ASC. Darmſtadt, gegen ſeinen Klubkameraden Gellweiler und.
um wenigſtens die bekannteſten genannt zu haben, gegen die
Rot=Weißen Geſſer und Krichbaum und die anderen ASC.er
Luley und Hanſen zu verteidigen haben! Feine Kämpfe ſind auch
in der Klaſſe II zu erwarten, in der zuſammen mit Fuß= und
Handballern die Anfänger und Erſtlinge um den Sieg ſtreiten.
Hier den Sieger vorauszuſagen, iſt genau ſo wenig möglich, wie
bei den „Alten Herren” über 32 Jahre. Dieſe ſind diesmal
be=
ſonders gut vertreten. Rot=Weiß SV. 98 und — aller Ehre
und allen Lobes wert — auch Eintracht Darmſtadt, die unter
Verzicht auf Fußball an dieſem Sonntag mit ihren Spielern zum
Waldlauf antritt, ſind hier bereit, den Sieger zu ſtellen.
Wäh=
rend in der Frauenklaſſe ſicher die Damen des SV. 98 ohne
Kon=
kurrenz bleiben werden, wird unſere Jugend wieder einmal mehr
ſehr ſtark in den 3 Altersklaſſen vertreten ſein. Auch die
Ju=
gend wird diesmal wieder im Einzellauf die Beſten ermitteln.
Im Mannſchaftslauf hat in der Klaſſe 1 ebenfalls der
Sportverein 98 den Titel zu verteidigen. Ob ihm das in dieſem
Jahre gegen den ASC. gelingen wird, bleibt abzuwarten, da
ge=
rade dieſer Gegner im Vergleich zu der diesmal mit
Nachwuchs=
läufern beſetzten Tinnſchaft des Sportvereins ſtärker erſcheint.
Im übrigen kämpfen hier 6 Mannſchaften, in Klaſſe II. 7 und
bei den A. H.” ſogar 3 Mannſchaften um den Sieg! Es wird
alſo zweifellos am kommenden Sonntag ſpannende Kämpfe am
Arheilger Mühlchen zu ſehen geben. Wir wünſchen der
Veran=
ſtaltung ſchönes Leichtathletikwetter und bei gutem Beſuch auch
einen vollen Erfolg.
Kraftſpork.
Deutſche Eiche Roßdorf-KrSV. Nieder=Kainsbach.
Am Samstag abend 8.39 Uhr empfängt Roßdorf den
Kraftſportverein Nieder=Kainsbach zum fälligen Verbandskampf.
Roßdorf tritt in ſtärkſter Aufſtellung an, gilt es doch für die
er=
littene Vorkampfniederlage Revanche zu nehmen. Es iſt daher
mit ſpannenden Kämpfen zu rechnen. Eintrittspreis der Zeit
ent=
ſprechend.
Tiſchkennis.
Jung=Heſſen — Blau=Weiß.
Am Samstag um 20 Uhr findet in dem Klublokal des
Tiſch=
tennisklubs Jung=Heſſen, Reſtaurant „Perkeo”, Alexanderſtraße,
ein Freundſchaftsſpiel zwiſchen obigen Vereinen ſtatt. Da die
Jung=Heſſen in früheren Spielen gegen Blau=Weiß den Kürzeren
ziehen mußten, werden ſie diesmal alles daranſetzen, um den Sieg
an ſich zu bringen.
Handball im Odenwaldgau der 2.T.
Am Sonntag, den 13. März, ſpielen:
Altheim 1. — Lengfeld 1. 3.15 Uhr, Altheim 2. —
Schaaf=
heim 1. 2 Uhr, Altheim (Schüler) — Münſter (Schüler) 1.15 Uhr,
Steinbach — Steinbuch 3 Uhr, 2. Mannſch 1.45 Uhr, Groß=
Um=
ſtadt — Tade Darmſtadt 4 Uhr, 2. Mannſch. 2.45 Uhr, Erbach —
Pfungſtadt 3 Uhr. Gundernhauſen — Momart 3,15 Uhr, 2.
Mann=
ſchaften 2 Uhr, König — Rotweiß Darmſtadt 3.30 Uhr König 3.
— Zell 2,15 Uhr, Richen — Mümling=Grumbach 2.30 Uhr, Kirch=
Brombach — Nieder=Klingen 1,45 Uhr 2. Mannſch 3 Uhr.
Hain=
ſtadt — Spachbrücken 2,30 Uhr Groß=Bieberau — Groß=Zimmern
3.15 Uhr, 2. Mannſch. 2 Uhr, Reinheim 1 — Arheilgen 2. 3 Uhr,
Reinheim Jugend — Polizei Darmſtadt Jad. 2 Uhr.
Altheim kann ſeine Platzweihe vornehmen. Wir
beglückwün=
ſchen den Verein zu dieſem Ereignis und hoffen, daß recht viele
Gauvereine dieſem Beiſpiel noch folgen werden. Erbach wird alles
daranſetzen müſſen, um gegen Pfungſtadt ehrenvoll zu beſtehen.
Die Groß=Umſtädter werden ſich auf eigenem Platze nicht ſchlagen
laſſen. Intereſſant wird das Treffen in König werden. Rotweiß
gibt einen Gegner ab, den die Königer Elf kaum meiſtern wird,
zudem ſich Rotweiß vorſehen wird, nicht eine ähnliche Niederlage
zu erleiden, wie gegen Taſ. 1875 Den Kampf Reinheim —
Arheil=
gen laſſen wir offen. Bei den Paarungen der Gauvereine erwar= zwiſchen 2 und 6 Grad, und auf den Bergen zwiſchen 9 und 17 Gr.
ten wir Groß=Zimmern, Spachbrücken und Kirch=Brombach als ſchwankten. Da wir zunächſt noch im Bereich von Luftmaſſen aus
ſichere Sieger; die Kräfteverhältniſſe der übrigen Vereine laſſen
ſchwer eine Vorausſage zu.
L. Leinberger (Fürth), der Mittelläufer der deutſchen
National=Elf, wird in der nächſten Saiſon Jahn Regensburg
trainieren.
Geſchäftliches.
Der Bericht des Pädagogiums Neuenheim=Heidelberg,
Real=
gymnaſium mit Gymnaſial= und Realklaſſen und eigener ſtaatl.
beaufſichtigter Reifeprüfung (Abitur) ſagt, daß Oſtern 1932 acht
und im Herbſt 1931 vier ſeiner Oberprimaner die
Abiturienten=
prüfung beſtanden.
naſiums und Gymnaſiums. Sie bietet in der Handelsabteilung
mit dem Septemberkurs und dem Wirtſchaftswiſſenſchaftlichen
Sonderkurs dem praktiſch tätigen Kaufmann zwei wertvolle und
zeitgemäße Weiterbildungsmöglichkeiten, die in dieſer Form in
Deutſchland neuartig ſind. Der Sonderkurs, der ein Semeſter in
Anſpruch nimmt, führt auch den Abiturienten höherer
Lehranſtal=
ten und den zur Zeit ſtellenloſen Akademiker in das Weſen der
neuzeitlichen Betriebsführung ein, vervollkommnet ſein
fremd=
ſprachliches Wiſſen und öffnet ihm damit die Wege zum
wirtſchaft=
lichen Erfolg.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 38. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
M fde. — Hunfr ſ.—Be
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
26. Ziehungstag
9. März 1932
„In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 295034
14 Gewinne zu 6000 M. 110619 1359361 207866 227897 251543
366811 384443
24 Gewinne zu 3000 M. 6407 18226 44769 51253 142598 229400
248501 270086 317358 868949 391818 394108
46 Gewinne zu 2000 M. 3664 7803 22805 73586 126070 130327
161105 179210 193798 232590 034813 251291 276093 286930 280282
304218 320686 326098 339769 346331 360426 381280 390784
114 Gewinne zu 1000 M. 1398 18005 23883 30796 97389 98497
48056 58692 69845 71103 831 13 88038 89522 104323 106828 107754
117917 134727 135016 146287 149636 166733 168442 169134 172935
181080 182927 183159 185527 193426 216666 228386 244881 266488
269430 273317 279533 284598 286235 288873 289171 294362 299106
300033 317371 319277 332497 333405 334358 338746 341515 347161
351473 378733 382004 386508 387088
194 Bewinne zu 500 M. 784 2059 6087 8674 8840 9500 9516 11884
41356 51049 51070 54283 60473 61750 61882 62934 64365 67813
72981 73931 78528 85631 87817 91936 98241 109092 110793 114113
117089 119892 122701 132008 138233 147218 150274 154938 157458
163668 165008 171914 188320 190148 196488 189812 201191 298818
207263 207810 209240 214097 214322 219438 222835 2926180 528001
234471 242391 249746 252434 253265 256702 369384 260703 262326
266390 272624 275297 276364 280841 265788 294419 296231 811456
318060 319298 326813 327071 327224 333357 339188 344786 345148
348871 357539 363393 364230 366813 368243 370549 373868 377304
377691 388133 393221 383437 394 166 398580
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 25000 M. 397043
6 Gewinne zu 10000 M. 5605 21654 322741
12 Gewinne zu 5000 M. 218 104236 184214 248960 271880 323871
14 Gewinne u 3000 M. 184934 144605 187699 197725 206481
258332 384869
48 Gewinne zu 2000 M. 6163 34806 84713 146457 157126 168762
170730 171427 174421 199863 203071 218970 224510 227668 250716
250984 263182 282053 295583 296746 301 160 335163 363633 386876
84 Sewinne zu 1000 M. 9188 19326 40732 50013 53691 66432 69189
60132 91342 94581 105640 112933 118569 133728 136141 142638
143303 148306 149858 149890 159407 183645 192882 212517 230618
233475 253171 268964 272403 276805 281565 313106 325572 328518
332829 339466 342813 347874 352666 353265 36 1005 392204
146 Gewinne zu 600 M. 1970 18960 15885 28436 30576 34724 B4548
27758 58671 60148 84894 72502 78126 78692 84716 94988 97422
113241 117182 118099 198445 131040 137427 143123 151497 167158
168219 170381 181880 192627 193977 196945 201845 211411 214544
218048 220482 724048 231 139 243346 248469 249031 252663 253682
574476 589835 580877 292094 292755 303363 304129 306024 307381
308899 312088 318020 321776 328186 330308 330798 349343 343833
344879 351730 370668 371477 374680 378117 378988 378559 388369
398653 399938
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 4
Ge=
winne zu je 50000, 6 zu je 25000, 14 zu je 10000, 46 zu je 5000,
1068 zu je 3000, 812 zu ie 2000, 582 zu ie 1000, 944 zu je 500.
2846 zu je 400 Mark.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 11. März.
17.00: Konzert des Funkorcheſters. Werie von Elgar, Saint=Saens,
Lilzt. Soliſtin: Lotte Haff=Henneſi (Violoncello).
Anſchl. Tanzmuſik auf Schallplatten.
18.40: Oberreg.=Rat Dr. Kümmerlen: Streitverfahren und
Spruch=
praris.
19.05: Aerztevortrag: Die Bluterkrankheit.
19.35: Goethe=Worte an unſere Zeit.
19.45: Verklungene und moderne Schlager. Geſungen von Franz
Baumann.
20.15: Sonderdienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.30: Die Dame plaudert. Geſprochen von Theamaria Lenz.
21.00: Orcheſterkonzert des Philharm. Orcheſters Stuttgart. —
A. Tſcherepnin, H. Schen.
22.30: Zeit Wetter, Nachrichten, Sport.
23.00: Freiburg: Unterhaltungsmuſit der Kapelle J. Formans.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Freitag, 11. März.
9.00: Schulfunk: Aus der Geſchichte der Berl. Bezirke: Spandau.
10.10: Schulfunk: Ein Geſpräch über die Arbeit des Inſtituts für
Konjunkturforſchung und des Statiſtiſchen Reichsamtes.
15.00: Jungmädchenſtunde: Eins tut not: Liebe zum Beruf.
15.40: Jugendſtunde: Ein Rundfunkausflug in die Tierwelt.
16.00: Dr. Wenke: Pädagogiſche Bücherſtunde.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert
17.30: Prof. Dr. Nadler: Deutſche Stämme und deutſche
Land=
ſchaften in der Dichtung der Gegenwart.
18.00: 6. Hirſchſtein: Die Kartelle in der Wirtſchaftskriſe.
18.30: Prof. Dr. Mersmann: Hören muſikaliſcher Formen.
19.00: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Zahnärzte.
19.30: P. St. 3000. Ein Lehrſpiel von Werner Brink.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20 00: Breslau: Die ſchönſten deutſchen Volkslieder, Ausf.:
Funk=
kavelle und Funkchor.
21.00: Tages- und Sportnachrichten.
21.10: Prot Carl Fleſch ſpielt Mitw.: Berliner Funkorcheſter.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle=Adalbert Lutter.
Wellerbericht.
Kaltluft hat im Laufe des geſtrigen Tages die mildere
mari=
time Luft weggeräumt, ſo daß über ganz Deutſchland heute
mor=
gen wieder Froſt herrſchte, deſſen Temperaturen im Flachland
nördlicheren Breiten verbleiben, ſo dauert das Froſtwetter fort.
Nachts dürfte ſich ſogar bei Aufklaren der Froſt etwas verſchärfen.
Weiterhin ſind Schneefälle, wenn auch jetzt mehr vereinzelt und
leichterer Art, zu erwarten.
Ausſichten für Freitag, den 11 März: Teils wolkig, teils
auf=
heiternd, einzelne Schneefälle, noch Froſt, der bei nächtlichem
Aufklaren zunimmt.
Ausſichten für Samstag, den 12. März: Noch zu Froſt neigendes
Wetter, bewölkt und auch aufheiternd.
Schul=Nachrichten.
Die Spöhrerſche Höhere Handelsſchule in Calw (Württ.), die
bekannte Privatſchule mit Schüler= und Töchterheim, hat ihre
Realabteilung zur 9klaſſigen Vollanſtalt ausgebaut und
unter=
richtet nach den Lehrplänen der Oberrealſchule, des Realgym=
Haupiſchriſtleltung: Rudolf Maupe
Verantwortich für politit und Wirtſchaßf: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streele: für Sport: Karl Böhmann;
är den Handel: Ur C. H. Quetſch” für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bid und Wort: Dr Herber: Nette;
ür den Inſeratenteſt und geſchäftlſche Mittelungen: Wiliy Kuhle:
Druck und Verlag: C. C. Wlttich — ſcmilſch in Darmſtiadt.
Für unverlangte Manuſkeilvte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
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Nmmer 71
Freitag, den 11. Män
Schwache Börſengeſtaltung.
Unſicherheit in den Kurſen und geringes Publikumsinkereſſe.
Berliner und Frankfurker Effekken=
Hreideriehr.
Die feſteren Taxen des geſtrigen Vormittagsverkehrs machten
zu Beginn der offiziellen Börſe wieder eher ſchwächeren Kurſen
Platz. Es kam doch wieder an verſchiedenen Markten Ware
her=
aus, da hinſichtlich der Verſteigerungsware Unſicherheit beſtand
Es ſteht inzwiſchen feſt, daß die Verſteigerungen, die für den 11.,
vormittags, den 12., vormittags, den 14. und 15., nachmittags,
an=
gekündigt waren, nicht ſtattfinden, und nur die Verſteigerungen
vom 11., nachmittags, und eine neue am 17. d. M. beſtehen bleiben.
Das Material als ſolches wird aber doch auch nach der
vorgeſtri=
gen Bekanntmachung des Börſenvorſtandes zum Verkauf geſtellt
werden, wenn auch die Verwertung innerhalb der Börſe nur
all=
mählich vorgenommen werden wird. Außer dieſem
Damokles=
ſchwert verſtimmte wohl auch die Iduna=Angelegenheit, und daß
hältnis immer kleiner wird, braucht wohl faum nocht, im
Ver=
erwähnt zu werden. Gegen vorgeſtern mittag zeigten die Kurſe
meiſt nur geringe Veränderungen; gegen vorgeſtern abend waren
ſie zirka 0,5 bis 1 Proz. niedriger. Auch Reichsbankanteile waren
trotz der Dividendenſchätzungen (8 Prozent plus 4 Prozent Bonus)
etwas ſchwächer. Für Kunſtſeidenwerte erhielt ſich jedoch
Inter=
eſſe. Auch im Verlaufe war die Umſatztätigkeit ſehr klein.
Nach=
dem ſich die Kurſe zumeiſt etwa auf Anfangsniveau behaupten
konnten, bröckelten ſie ſpäter eher etwas ab. Beſonders Chade=
Aktien waren um 2 Mark gedrückt und Reichsbank=Anteile erneut
um ein Prozent ſchwächer. Später ließ die 1prozentige
Diskont=
ſenkung in London aber dieſe Verluſte des Verlaufs wieder
aus=
gleichen, zumal auch hier der Geldmarkt relativ leichte
Veran=
lagung hat, und die Feſtigkeit der deutſchen Bonds an der
geſtri=
gen New Yorker Börſe eine gewiſſe Stütze bot. Letzteres war wohl
auch der Grund für das Intereſſe, das man am Anleihemarkt für
die Alt= und Neubeſitzanleihe, die Hilferding=Anleihe und
Reichs=
ſchuldbuchforderungen beobachten konnte. Auch
Reichsbahnvor=
zugsaktien und Farbenbonds waren um 0,5 Proz. zirka gebeſſert,
während Liquidationspfandbriefe und Kommunalobligationen nur
wenig verändert lagen und Goldpfandbriefe in denen wieder
Auslandsangebot beſtehen ſoll, um zirka 0,5 Prozent und
verein=
zelt ſogar bis 1 Prozent nachgaben.
Am Geldmarkt lag der Satz für Tagesgeld in der unteren
Grenze bei 6,75 Prozent, vereinzelt auch bei 6,5 Prozent, die
übri=
gen Sätze blieben unverändert.
Der Effektenfreiverkehr in den Nachmittagsſtunden hatte
wei=
ter ſehr luſtloſe Tendenz, zumal von dem ſtetigen Beginn New
Yorks keinerlei Anregung ausgehen konnte. Tagesgeld
war aber immer noch relativ angeſpannt. An den Sätzen änderte
ſich nichts; man nannte Tagesgeld mit 6,75—8,75 Prozent,
ver=
einzelt mit 6,5 Prozent; die Diskontkompagnie nahm Gelder mit
5,5—5”/s Prozent herein; der Privatdiskont blieb 6 Proz. Geld,
52½s Prozent Brief.
Nach zuverſichtlicher Eröffnung wurde die Tendenz an der
Pariſer Börſe unregelmäßig.
Die New Yorker Börſe eröffnete geſtern in ſtetiger
Haltung; das Hauptſtimmungsmoment war die anhaltende
Auf=
wärtsbewegung der Bonds.
An den internationalen Deviſenmärkten lag
das engliſche Pfund am Nachmittag, nachdem es kurz nach der
Dis=
kontermäßigung angezogen hatte, wieder etwas ſchwächer und
er=
mäßigte ſich bis auf 3,63½/s gegen den Dollar. Eine ſtärkere
Wir=
kung auf den Deviſenmarkt hat die Diskontermäßigung nicht
ge=
habt und der Pfundkurs iſt am Nachmittag auf demſelben Stand
wie geſtern morgen vor der Ermäßigung. Das Beſtreben der
in=
ternationalen Spekulation, Pfundpoſitionen glattzuſtellen, was
ſchon vorgeſtern zu beobachten war, hielt natürlich auch geſtern an
Gegen den Gulden notierte das Pfund 9,13, gegen die Reichsmark
15,43, gegen Paris 93.31, gegen Zürich 18,97 und gegen Madrid
48,52. Die Reichsmark war behauptet, in Amſterdam ſchloß ſie
mit 59,07½ in Zürich mit 122,87; in New York eröffnete ſie mit
23,85, ermäßigte ſich aber ſpäter auf 23.80.
Berliner Deviſen=
März 1932.
Geld Bief Geld Brief Helſingfors 7.043 7.057 Spanien 32.37 32.43 Wien 49.95 50.05 Danzig 82.02 82.18 Prag 12.465 12.485 Japan 1.319 1.321 Budapeſt 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.252 0.254 Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.413 7.427 Holland 169.34 169.77 Portugal 14.14 14.16 Oslo 84.42 84.58 Athen 5.445 5.455 Kopenhagen 85.56 85.74 Iſtambul Stockholm 85.61 85.79 Kairo 15.94 15.98 London 15.52 15.56 Kanada 3.776 3.784 Buenos Aires 1.073 1.077 Uruguay 1.728 1.732 New York 4.209 4.217 Island 68.93 69.07 Belgien 58.49 58.61 Tallinn 109.69 109.91 Italien 21.81 21.85 Riga 79.92 80.08 Paris 16.54 16.58 Bukareſt 2.517 2.523 Schweiz 81.42 81.58 Kaunas 41.98 42.06Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Maſchinenbauanſtalt Venuleth u. Ellenberger A.G.,
Darmſtadt, ſtrebt einen gerichtlichen Vergleich an, nachdem ſie
infolge der durch die ſchlechte wirtſchaftliche Lage hervorgerufenen
Abſatzſchwierigkeiten gezwungen war, ihre Zahlungen einzuſtellen.
Ah. Rheinheſſiſche Weinverſteigerung. In der
Weinverſteige=
rung der Weingüter Wilh. Dilg. K. Frohn, J. Seligmann Erben
und Chriſt. Wild (alle Oppenheim a. Rh.) gelangten 35 Nummern
1929er, 1930er und 1931er Faßweine aus Oppenheimer und
Dien=
heimer Lagen zum Ausgebot. Es gingen insgeſamt 17 Fäſſer 29er
und 30er zurück. Bezahlt wurden für 23 Halbſtück 1930er 240—340.
ein Viertelſtück 190, durchſchnittlich je Halbſtück 275 RM.: für drei
Halbſtück 1929er 250, 370, 380 RM., durchſchnittlich 333 RM.; ſechs
Halbſtück 1931er 270—330, durchſchnittlich 300 RM.
Der Frankfurter börsliche Freiverkehr lag geſtern
wie=
der ſchwächer. Das Geſchäft iſt wieder außerordentlich klein. Eine
Beteiligung des Publikums iſt kaum zu ſpüren. Die Spekulation
bleibt nach wie vor zurückhaltend, aus den ſchon vielfach
erwähn=
ten Gründen. Beſonders anregende Momente lagen nicht vor.
Begrüßt wurde allerdings die Aufhebung des
Verſteigerungster=
mins der Handelsbanklombards, wenn auch ein Verkauf
verpfän=
deter Papiere aus freier Hand angeſichts der augenblicklichen
Bör=
ſenverhältniſſe nicht erfolgen kann, ohne das Kursniveau zu
be=
einfluſſen. J.G. Farben lagen gleich zu Beginn 1 Prozent
ſchwä=
cher. Montanaktien gedrückt. Stahlverein 0,5, Gelſenkirchen 0,5,
Mannesmann bis 1 Prozent niedriger. Am Elektromarkt verloren
die führenden Werte 0,5—1 Proz., nur Licht und Kraft behauptet.
Von hieſigen Werten lagen Metallgeſellſchaft 2 Prozent
niedri=
ger, auch Scheideanſtalt 0,5 Prozent niedriger geſucht. Im
Börſen=
verlauf blieb das Geſchäft ohne jede Belebung. Die Kurſe neigten
eher noch nach unten. Der Rentenmarkt leidet unter der
Geſchäfts=
loſigkeit wie der Aktienmarkt. Die Kurſe lagen ungefähr
unver=
ändert. Nur Schuldbuchforderungen eine Kleinigkeit freundlicher.
Am Geldmarkt iſt Tagesgeld etwas leichter bei 6,5 Proz. Im
ſpä=
teren Verlaufe der Börſe trat eine kräftige Erholung ein auf
Grund der bekannt gewordenen Diskontſenkung der Bank von
England um 1 Prozent auf 4 Prozent. J.G. Farben konnten ihren
Anfangsverluſt wieder einholen. Auch die übrigen Märkte etwas
freundlicher=
Die Abendbörſe zeigte wieder vollkommene
Geſchäfts=
loſigkeit und ſchwache Tendenz. Beſonders gedrückt lagen J.G.
Farbeninduſtrie, die gegen Mittagsſchluß 1,5 Prozent verloren.
Auch Reichsbank ſtärker gedrückt, zu Beginn 0,5, ſpäter abermals
1,5 Prozent matter. Die übrigen Märkte lagen ruhig und nur
um Bruchteile von Prozenten ſchwächer. Der Rentenmarkt war
ſtill und unverändert. Im Verlauf konnte man keine Erholung
feſtſtellen, zumal auch die Auslandsbörſen meiſt ſchwach lagen.
Produkienberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 10. März. Weizen, inl.,
75—76 Kilo, gut, geſund und trocken, 27—27,25, desgl. 73—74
Kilo 26—26,25; Roggen, inl., 23—23,75: Hafer. inl., 16,50—19,
Gerſte, inl., Sommergerſte 20.25—21,25: Futtergerſte 17,25—18,50;
Platamais 17,75: Soyaſchrot 12,75—13; Biertreber 12,50—12,75;
Trockenſchnitzel, loſe 8,00; Wieſenheu, loſes 5,40—5,90, Rotkleeheu
5.40—5,90, Luzernekleeheu 5,80—6.40, Stroh, Preßſtroh, Roggen=
Weizen 3.80—4,10, desgl. Hafer=Gerſte 3.40—3,80; Stroh, geb.,
Roggen=Weizen 3 60—4,00, desgl. Hafer=Gerſte 3,20—3,60;
Wei=
zenmehl Spezial Null, neue Ausmahlung 37,45, desgl. mit
Aus=
landsweizen 39,20; Roggenmehl. 70proz. Ausmahlung 29,5—30,25;
Weizenkleie, feine, 9,75—10; Erdnußkuchen 14—14,25. — Tendenz:
Futtermittel feſt, Brotgetreide ſtetig. Die Forderungen für
Wei=
zen lauten unverändert, während Roggen und Gerſte höher
gehal=
ten ſind. Der Konſum verhält ſich weiter abwartend. Auch das
Mehlgeſchäft bleibt ſchwach.
Viehmärkke.
Die Auslandsbörſen.
Die geſtrige Londoner Börſe eröffnete etwas
zuverſicht=
licher und die Tendenz konnte auf allen Marktgehieten als ſtetig
bezeichnet werden. Im Mittelpunkte des Intereſſes ſtanden auch
geſtern wieder britiſche Staatspapiere, die weiter feſt tendierten.
Im Verlauf der orſe bröckelten auf Gewinnmitnahmen und
er=
neut Abgaben für Pariſer Rechnung die Kurſe auf der ganzen
Linie leicht ab.
Darmſtädter Viehmarkt vom 10. März. Aufgetrieben waren
5 Ochſen, 151 Kälber, 4 Schafe, 1 Ziege. Die Preiſe ſtellten ſich
für Kälber a) 35—39, b) 29—34, c) 24—28 Pfg. pro Pfd.
Spitzen=
tiere über Notiz. Marktverlauf: geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 10. März. Auftriebe: Kälber
227, Schafe 9, Schweine 66, Ferkel und Läufer 698, Ziegen 2. Es
koſteten je 50 Kilo Lebendgewicht: Kälber b) 39—41, c) 35—38,
d) 30—33. Schafe b) 14—24: Schweine nicht notiert. Ferkel bis
vier Wochen koſteten pro Stück 9—14 Mark, über vier Wochen 15
bis 18 Mk. Läufer 18—21 Mk. Marktverlauf: Mit Kälbern
mit=
tel, geräumt; Ferkel und Läufer lebhaft.
Frankfurter Viehmarkt vom 10. März. Rinder ſeit dem letzten
Markt 125. Aufgetrieben waren: 1030 Kälber, 172 Schafe und 674
Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht; Kälber
b) 39—42. c) 34—38, d) 30—33; Schafe a) 1. 30—32, b) 26—29:
Schweine b) und c) 42—43, d) 39—43, e) 36—40; Kälber und
Schafe rege, geräumt: Schweine ruhig, ausverkauft. —
Fleiſch=
großmarkt. Ochſenfleiſch 1. 48—55, 2. 42—46; Bullenfleiſch 42 bis
46; Kuhfleiſch 2. 30—38, 3. 20—28: Kalbfleiſch 1. 60—72, 2. 50
bis 58; Hammelfleiſch 62—68; Schweinefleiſch 1. 50—56.
Ge=
ſchäftsgang ruhig. Eingebracht waren: 670 Viertel Rinder, 101
Kälber, 28 Schafe und 359 halbe Schweine.
Die Leipziger Meſſe.
Weiteres Inkereſſe insbeſondere auf der
Techniſchen Meſſe und für kleinere Maſchinen.
Ernſte Berhandlungen mit Käufern.
Das Eintreffen einer ganzen Anzahl von Meſſeſonderzügeen
läßt den Verkehr der Einkaufer in Meſſehäuſern der Leipzign
Altſtadt, der vorgeſtern allgemein einen Rückſchlag zeigte, vun
neuem anſchwellen. Auf dem Gelände der großen Techniſch en
Meſſe kommt dieſer Zuſtrom weniger zur Geltung, da der
Vee=
kehr ſchon bisher das lebhafte Bild früherer Meſſen gezeigt heit
Das Intereſſe gilt dort diesmal weniger den großen Schauobis”, als vielmehr allen kleineren Maſchinen. Die
Muſterſtac=
macherei und die um ſie gruppierten Werkzeugmaſchinen erfreu n
ſich nach wie vor eines guten Beſuches der Fachwelt. Al
maſchinellen Verbeſſerungen von Holz und Metal,
ganz beſonders alle vervollkommneten Methoden der
Schle=
technik, finden lebhaftes Intereſſe. Dieſe ganz objektän
Vorführung und Prüfung der deutſchen Maſchinen jeder Art
nach dem Urteil vieler Ausländer, die eben die Ausſtellungmn
von Birmingham und London beſucht haben, ſehr viel wirkſanz
als die dort geübte nationale Werbung für britiſche Fabrika=e
An faſt allen Stellen der Techniſchen Meſſe finden ernſthafte Veit
handlungen mit Käufern ſtatt, die auch bereits größere Beſtellist
gen zur Folge gehabt haben. So hat Schweden gute Auftrage aif
Textilmaſchinen erteilt. Holland zeigt ein beſonderes Kaufintereſt
für Metallgeräteöfen. Auf der Textilmaſchinenmeſſe hat die en
zige dort vertretene Kunſtſeidenfabrik, ein holländiſches Unt e
nehmen, gute Beſtellungen aus der Tſchechoſlowakei auf iEe
Spezialkunſtſeide erhalten. Die Abteilung für Transport=Samm .
behälter erweiſt ſich als ſehr geeignet, um die Vorteile dieſer wäi)
tigen Verbeſſerung der deutſchen Induſtrie vor Augen zu führ c
Offenſichtliche techniſche Fortſchritte, wie ein Waſſerſchalter, Lu
die Exploſionsgefahr der Oelſchalter vermeidet, die Holzverga
und ein Dieſelmotor mit nur einem Schalter, feſſeln dauernd 5
Aufmerkſamkeit der Fachwelt. Bei der rieſigen Fülle ſolcher Nau
heiten dauert naturgemäß die Wahl der Käufer ſehr lange. Mie
der Techniſchen Tagung, die heute die Frage der Bauſparkaſhin
Turm
don in 9
he Bau
Dorot
behandelt, hat die Meſſe einen neuen Zuſtrom von fachmänniſckM
Lnmä
Beſuchern erhalten. Das Intereſſe für die vielen ausgeſtellä
Qrierte ſie.
neuen Bauſtoffe und die preiswerten Bauverfahren hält unv W iomi
ändert an.
Am Mittwoch weilten der türkiſche und franzöſiſche Botſch f.hhure der d
ter ſowie der Geſchäftsträger von Spanien in Leipzig.
Der franzöſiſche Botſchafter Francois Poncet führte u.
aus, daß der Rundgang durch das Ausſtellungsgelände ihm
zeigt habe, daß der heutige Stand der Technik ſich mit paritäi
ſchen Beſtrebungen nicht mehr vereinbaren laſſe, ſondern die Wet
wirtſchaft nur auf der Grundlage internationaler Solidari 7
aufgebaut werden könne. In der Leipziger Meſſe könne man ein,
Beweis für die Zuſammenarbeit der Völker auf wirtſchaftlich
Gebiete erblicken.
Weiter wird uns aus Leipzig gemeldet: Während die Muſt.
meſſe in der Leipziger Altſtadt, wo die Textil=, die Möbelm;
und die Sportartikelmeſſe am Donnerstag offiziell ſchließen, ih=
Höhepunkt überſchritten hat, dauert der geſchäftliche Verkehr zu
der ganzen Techniſchen Meſſe unvermindert an. Auch in den MIu
ſchinenhallen der Techniſchen Meſſe und auf der Baumeſſe erwoſ
eigentlich unerwarteterweiſe die Maßnahme des Meßamtes, aus
ländiſchen Einkäufern von einem gewiſſen Betrage von Aufträg.”
an die Reiſekoſten zu vergüten, ihre werbende Kraft. Dadminl
werden an vielen Stellen dieſes Mal die Aufträge ſofort auf
geben, die ſonſt auf die nächſten Monate ſich verteilt hätten,
A=
den einzelnen Spezialinduſtrien wird dauernd über gute Beſtelluueſt
gen kleiner Maſchinen und Apparate berichtet. Geradezu e
drückend iſt ſtundenweiſe der Beſuch im Hauſe der Elokſ“
trotechnik. — Auch die ruſſiſche Rohſtoffausſtellung erw
nach wie vor ihre Anziehungskraft.
Auch auf der kanadiſchen Ausſtellung tritt jetzt ebenſo wrſi
von vornherein auf der türkiſchen Sonderſchau der Wunſch herrnuſt
zu einem Austauſch deutſcher Maſchinen und Fertigwaren geg0
kanadiſche Rohſtoffe nach dem Prinzip Ware gegen Ware
kommen.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
In der Aufſichtsratsſitzung der Deutſchen Telephonwerke uu
Kabelinduſtrie A.G., Berlin, wurde die Bilanz für das Geſchä
jahr 1930/31 vorgelegt. Der auf den 31. März d. J. einberufen
G. V. ſoll vorgeſchlagen werden, den Reingewinn von 205 603 R)
(einſchließlich Vortrag aus dem Vorjahre von 155 698 RM.) w
der auf neue Rechnung vorzutragen.
In den geſtrigen Düſſeldorfer Verhandlungen zwiſchen A
eiſenſchaffenden und eiſenverarbeitenden Induſtrie konnte ei
Einigung nicht erzielt werden, da die eiſenſchaffende Induſtrie
ihrem Standpunkt verharrte, veränderter Verhältniſſe halber
an den Avi=Vertrag nicht weiter gebunden zu halten.
Wie die Verwaltung der Gutehoffnungshütte dem Regierums
dräſidenten in Düſſeldorf mitteilt, ſieht ſie ſich infolge Verſchl ſ
terung des Abſatzes und der in unerträglichem Maße geſtiege ei
Mas Kol
Feierſchichten gezwungen, eine Droſſelung der Kohlenfördernſ
vorzunehmen. Auf den Zechen Oſterfeld und Jacobi ſollen
triebseinſchränkungen ſtattfinden, wodurch insgeſamt 720 Arbe=
und 20 Angeſtellte zur Entlaſſung kommen. Es ſoll aber noch
Frage geprüft werden, ob anſtelle der Entlaſſungen Kurzarb
eingeführt werden kann.
In der Zeit vom 7.—11. März tagte in Paris eine interna.
nale Weinkonferenz. Vertreten waren auf ihr 25 weinbaut-7
bende Staaten. Fünf weitere Staaten hatten Beobachter entſan
Die Däniſche Nationalbank hat den Diskontſatz mit Wirl.
ab Freitag, 11. März, von 6 auf 5 Prozent herabgeſetzt.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 11. März 1932
Nr. 71 — Seite 13
ANAM NIder Nacllh.
2)
(Nachdruck verboten.)
Roman von
Paul Rosenhayn /=
Dichte Menſchenmaſſen drängten ſich auf den Trottoirs. Es
war Samstag abend. Die glitzernden Feuerſchlangen der
Licht=
teklamen liefen an den Häuſern entlang; an den Straßenecken,
tor den grell erleuchteten Kinos und Wirtshäuſern ſtaute ſich
dre Menge. Die ſchreienden Plakate, die überladenen Auslagen
der Schaufenſter, die brüllenden Stimmen der Händler gaben
den Straßen das unverkennbare Gepräge der Vorſtadt.
Doppel=
poſten der Schutzleute ſtanden an den menſchenumbrandeten
äcken.
„Whitechapel”, ſagte Dorothy ſinnend. „Ich war dort
ein=
nal vor Jahren. Mit einer luſtigen Geſellſchaft. Wir
be=
ſuchten die Slums. Es war ſehr aufregend.”
Joe Jenkins lächelte. „Nun, ich glaube, Whitechapel iſt
heute beſſer als ſein Ruf. Man muß ſchon bis an die Peripherie
dr Stadt gehen, weit hinter Mile End Road, um noch richtige
Verbrecherviertel zu finden.”
„Gewiß. Aber damals war es für uns doch ein Erlebnis.
ir haben Laſter und Elend genug geſehen. An jeder Ecke
laubten wir Jack, the ripper, ſtehen zu ſehen. Schaurig!“
Der Detektiv nickte. „Jack, the ripper — das klingt ſchon
lat wie eine Legende. Uebrigens, wer weiß das heute noch;
nelleicht war der Mann gar kein Berufsverbrecher.”
Dorothy ſah erſtaunt auf den Sprechenden.
„Nun”, beantwortete Jenkins ihre ſtumme Frage, „ſoviel
ſeht feſt; er iſt nie erwiſcht worden. Die Wahrheit über ihn
ſt nie in die Oeffentlichkeit gedrungen. Manche glauben, er
beht noch heute — und hier in London.”
Dorothy drückte ſich feſter in die Polſter des Wagens und
orf einen furchtſamen Blick durch das Fenſter.
„Seien Sie unbeſorgt”, lachte Jenkins, „auch das gehört ins
ſeich der Legende.”
Die lange Fahrt war ermüdend. Durch endloſe menſchen=
Millte Straßen des Zentrums, durch ſtille winkelige Gaſſen,
ber breite baumbeſtandene Plätze ging der Weg. Von dem
ahen Turm der St.=Pauls=Kathedrale ſchlug es mit hallenden
önen. Zehn Uhr. Jetzt erreichte das Auto die innere Stadt.
s bog in die Fleet Street ein. Zur Rechten wuchtete der
viſche Bau des Juſtizpalaſtes in das Dunkel.
Dorothy ſchloß die Augen und hing ihren Gedanken nach.
ie quälende Sorge um ihren Vater ließ ihre Nerven nicht zur
uhe kommen. Das bedrückende Gefühl der Hilfloſigkeit
zer=
arterte ſie. Noch fühlte ſie in ihren Gliedern die bleierne
chwere der durchwachten Nacht, noch ängſtigten ſie die Fieber=
rthur Lanjau
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Bellungen erbitte rechtzeitig. (3866
Vollkommen neuhergeſtellte 13sa
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träume, in denen ſie die ſchrecklichſten Bilder geſehen. Erſt der
grauenhafte Morgen hatte dieſe nervenzerrüttenden Viſionen
verſcheucht. Aber der neue Tag war mit neuen furchtbaren
Eindrücken auf ſie eingeſtürmt. Sie fühlte, daß ſie dieſen
Din=
gen mit einer erſchreckenden Machtloſigkeit gegenüberſtand. Sie
empfand wohl, daß hier das Schickſal an der Schwelle
war=
tete — aber ſie wußte nicht, wie es zu meiſtern wäre.
Ihr Leben war bisher ſo glatt, ſo unerſchüttert verlaufen.
Umgeben von Luxus und Reichtum, beſchützt durch die
zärt=
liche Liebe ihres Vaters, waren ihr Leid und Schmerz nichts als
Worte, deren Sinn ſie nur oberflächlich begriff.
Freilich — die Liebe, die erſte Liebe, die ihr junges Herz zu
empfinden vermochte, brachte ihr Kummer und Herzeleid genug.
Aber ihr weiblicher Stolz hatte ihr nicht erlaubt, dieſem
Schmerz kange nachzuhängen. Gewaltſam erſtickte ſie alle weichen
Regungen, alle ſchmerzlich=ſehnſüchtigen Gedanken, die ſie in
ſtillen Stunden überfielen.
Der Mann, dem ſie ihr ganzes Herz geſchenkt und der ſie
ſo grauſam betrogen hatte, ſollte für ſie tot ſein. Ausgelöſcht
jede Erinnerung an ihn für alle Zeit. Aber nun war plötzlich
wieder alles aufgewühlt in ihr. Seine Schriftzüge riſſen ſie
wieder zurück in die Tage des Glücks und der erſten ſeligen
Liebe. Dieſes Lebenszeichen des einſt Geliebten, dieſer
ver=
zweifelte Hilferuf umgab ſie mit einer unheimlichen Atmoſphäre.
Drohende Gefahren legten ſich ſchattenhaft um ihr Leben. Ihre
müden, überreizten Nerven ſehnten ſich nach Gewißheit. Nach
dem Anblick ihres Vaters, nach ſeiner Stimme, ſeinem Lachen.
War es nur eine Nacht und ein Tag, ſeit ſie ihn zuletzt geſehen?
Jeder Sinn für Zeit und Wirklichkeit ſchien ihr abhanden
ge=
kommen. Was erwartete ſie nun in dem geheimnisvollen
Dunkel, dem ſie entgegenfuhr?
„Wir ſind am Ziel.‟ Die ruhige Stimme des Detektivs
riß ſie aus ihrem Grübeln.
Der Wagen hielt. Jenkins entlohnte den Chauffeur und
half Dorothy beim Ausſteigen. Sie warf ängſtliche Blicke über
den weiten Platz, auf deſſen baumbeſtandenem Rand die fahle
Beleuchtung der hochmaſtigen Bogenlampen geſpenſtiſche
Schat=
ten zeichnete. Der düſtere Komplex der Häuſer lag drohend
und feindſelig im Hintergrunde. Zur Rechten, zur Linken taten
ſich die Schluchten dunkler, enger Gaſſen auf. Niederdrückend
wirkten die lichtloſen monotonen Faſſaden der ſchmutzigen
Häuſer, von denen der Putz bröckelte.
Jenkins nahm den Arm des jungen Mädchens. „Nur ein
paar Schritte”, ſagte er, „ſehen Sie dort die Laterne? Es iſt
ein kleines Reſtaurant. Wir werden da unſeren Tee trinken.
Ich denke, Sie werden hungrig ſein.”
Er bog in ein Seitengäßchen ein. Fragwürdige Geſtalten
huſchten an ihnen vorüber, mißtrauiſche Blicke ſtreiften ſie. An
den Ecken, im Schutz finſterer Niſchen, lauerten ſchlampige
Dirnen. In den laſterhaften Geſichtern dieſer Frauen ſtanden
die ſchwarz untermalten Augen mit den glanzloſen ſtieren
Blicken der Hoffnungsloſigkeit, Betrunkene ſchwankten an ihnen
vorüber — eine Wolke von Gin= und Whiskyduft ſtreifte ſie.
Ueber einem ſchmalen, niedrigen Eingang, zu dem ausgehöhlte
ſchmutzige Stufen führten, hing eine bunte Laterne. Auf ihren
rechteckigen transparenten Seiten ſtanden chineſiſche
Schrift=
zeichen.
Die beiden traten ein.
Dumpfe Wärme ſchlug ihnen entgegen. Der niedrige Raum
war von bunten Papierampeln in ein gedämpftes, Licht
ge=
taucht. Kleine weißgedeckte Tiſche ſtanden an den Wänden,
niedrige ſtrohgeflochtene Hocker davor. Die grellen Fächer und
Matten an den Tapeten wieſen ſchlechtverdeckte Löcher auf —
der ganze Raum machte — wenn man näher hinſah — einen
enttäuſchend nüchternen Eindruck.
Jenkins ging mit ſchnellen Schritten durch das kleine Lokal,
Dort drüben, in der Nähe des Fenſters, war ein freier Platz.
Dorothy warf einen Blick in die Runde. Die Männer,
die an den Tiſchen ſaßen, kleine, unſcheinbare Geſtalten, teils
Japaner, teils Chineſen, waren gut gekleidet. Der Schnitt ihrer
Garderoben verriet die Schneiderfirma aus St. James Street.
Aber auf ihren ſchmächtigen, engbrüſtigen Körpern wirkte der
Sakko trotzdem unbeholfen und unelegant. Ihre klugen Augen
hinter den Hornbrillen verrieten ihren Intellekt. Sie nahmen
keine Notiz von den Ankömmlingen. Mit ſtillen, unauffälligen
Bewegungen begleiteten ſie ihre leiſe Unterhaltung. Die
Kell=
nerin, eine ſchlanke blonde Londonerin, brachte die Speiſekarte.
Jenkins nahm ſie lächelnd aus Dorothys Hand. „Ich
fürchte, Sie werden ſich darauf nicht zurechtfinden.‟ Er
über=
flog prüfend die Karte und gab dem Mädchen ſeine
Beſtel=
lung. „Es gibt hier einen prachtvollen Tee. Auch das Eſſen
iſt ſchmackhaft.
Dorothy rümpfte die Naſe. „Ich möchte aber doch lieber ..
ſagte ſie zaghaft.
Der Detektiv ſah auf ſeine Uhr. „Es iſt noch zu früh. Abex
in einer Stunde finden Sie hier die beſte Geſellſchaft Londons.”
Sie ſah ihn voller Erſtaunen an. „Und hier glauben Sie
eine Spur der Verbrecher zu finden?”
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