Einzelnummer 10 Pfennig4
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
u chentliſch Tmaligem Erſcheinen vom 1. März
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M3— März 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
19 gebühr, abgeholt 2— Reichsmart, durch die
züren 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
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Dhn ten Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
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üntst den Bezſeher nicht zur Kürzung des
Eaxsreiſes. Beſſellungen und Abbeſtellungen durch
Fu, ohne Verbindlſchkeit für uns. Poſtſcheckonig
Franffurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 61
Dienstag, den 1. März 1932.
195. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadi 23 Reichspig.
finanz=Anzeigen 35 Reichspfg. Rellamezellte (92 mm
breit/2 Reichsmarl.Anzeigen von auswärts 35 Reichspſg.
Finanz=Anzeigen 50 Reichepfg. 92 mm breite Reklamce
zeile 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichsmark
1 Dollar — 4.20 Martl. — Im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streit uſw. erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträg= und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beitreibung ſäll” jeder
Naba1 weg. Banſlonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalban”
Millionen wählen Hindenburg.
in Hindenburg verkörperk ſich die Ueberwindung der deutſchen Uneinigkeit und des Parkeigeiſtes.
ia Tgefühl und heiße Vakerlandsliebe weiſen uns den Weg. — Die nalionale Einigkeit des dentſchen
Volkes das wichkigſte Ziel der zweiten Präſidentſchaft Hindenburgs.
Treu zu Hindenburg!
Durch die Bekanntgabe aller Präſidentſchaftskandidaturen
fühſoee Fronten im Wahlkampf abgeſteckt. Daher nahmen nun=
Aſi der vergangenen Woche für die vereinigten
Hindenburg=
iäiſſe der Vorſitzende des Arbeitsausſchuſſes, Landrat a. D.
End ereke, M. d. R., ſowie die Herren Graf Weſtarp,
AhR., und General a. D. v. Winterfeld Gelegenheit, dem
gralfeldmarſchall auch perſönlich bekräftigen, was ſie durch
MNominierung und in den verſchiedenen Aufrufen bekundet
Mbty. Landrat Dr. Gereke brachte dem Reichspräſidenten
zu=
ſtwen Dank des von ihm vertretenen Gremiums für ſeinen
ywerzigen Entſchluß zum Ausdruck, auch weiterhin dem
deut=
ſᛋhSolke in ſeiner Schickſalsſtunde zur Seite zu ſtehen. Mil=
Ine n haben ſchon ihren Willen bekundet, dem
ſui Reichspräſidenten in ſeinem Streben zur Ueberwindung
Ahdeutſchen Uneinigkeit und des Parteigeiſtes zu folgen,
ℳſſtere Millionen werden ſich ihnen begeiſtert
ghöließen.
Sue politiſchen Entſcheidungen der letzten Zeit in ihrer
unab=
tien Tragweite hätten manchen Jüngeren gebeugt. Die
ho) Lauterkeit eines Hindenburg ſchöpſt aus der Schwere der
Ry=wortung doppelte Kraft, ſie mit ungebeugter Energie zu
Ru
zr bewunderungswürdiger körperlicher und geiſti=
MFriſche ging der Vierundachtzigjährige auf die verſchie=
MProbleme des gegenwärtigen politiſchen Ringens ein. Mit
1ſtn Ernſt betonte er noch einmal, daß ſein
Pflicht=
tſüsl für das Vaterland ihm den Weg gewie=
Verkahu ſthabe, einen Weg, von demer ſich auchdurch alle
Berkranf
Eſtzt iffe nicht abbringen laſſen werde.
Mäne ſchmerzliche Seite mußte Dr. Gereke berühren,
bter auf die Zerſplitterung in den nationalen
*Mif en hinwies und ſeinem Bedauern über die Gegnerſchaft
MTeilen der Landwirtſchaft und des Frontſoldatentums Aus=
MSab. Erfreulicherweiſe konnte er hinzufügen, daß weite
Aluf aus dieſen Volksſchichten der politiſchen Verwirrung noch
7Mrum Opfer gefallen ſeien und treu zu Hindenburg
HAus der Ueberlegenheit einer Lebenserfahrung von acht
ſtzehnten und der Güte ſeiner hohen Geſinnung heraus hegte
Nh der Reichspräſident die beſtimmte Erwartung, daß
Ehheiße Vaterlandsliebe, die hier zu einander
wider=
henden Auffaſſungen geführt habe, ſpäter auch eine ehr=
M: Selbſtkritik zeitigen und die daraus
entſpringen=
ſü olgerungen ziehen werde.
2iies gilt vor allem für Stahlhelm und
hu ſchnationale, die einſtmals ſo entſchieden für Hin=
AAurg eingetreten ſind. Mit feinem liebevollem Humor be=
Ub wer Feldmarſchall, wie gut er ihre Art kenne und verſtehe.
AHeſrnt ſie ſo gut, daß er auch auf ihrer Seite das Verſtänd=
AMdr für vorausſetzt, wenn er ſeiner Art treu bleibt, und
Muicht irremachen läßt an feſtgewurzelten Anſchauungen und
2Maſungen, die das Ergebnis eines langen Lebens der Er=
FMug und Pflichterfüllung ſind.
eine beſondere Rolle ſpielte naturgemäß in der
Unterhal=
ſie Einſtellung der Nationalſozialiſten und
hildie Sonderkandidatur Hitlers. Das warme
Ah- Hindenburgs für nationale Werte zeigte ſich in edelſtem
ſte, als er die Einbürgerung Hitlers als eine
Abſtverſtändlichkeit empfand. Ein Mann, der vier
htee in der deutſchen Front gekämpft habe, müſſe auch An=
Briser des deutſchen Staates werden. Das entſpräche
durch=
ſeinem Wunſch. Der Feldmarſchall will keinesfalls den
orauck aufkommen laſſen, als ſolle zu ſeinen Gunſten ein
Tandidat künſtlich aus der Konkurrenz ausgeſchaltet werden.
9-e Vertreter der Hindenburg=Ausſchüſſe pflichten dieſem
ucken durchaus bei und verſprachen eine Kampfesführung,
er Würde des Feldmarſchalls entſpräche. Dieſer zeigte ſich
eine ſolche Zuſage beſonders erfreut, da ihm nichts
i am Herzenliege, als daß nach den Stürmen
Wahlkampfes ſeine weitere
Präſident=
itt der nationalen Einigkeit des deutſchen
iles als ihrem wichtigſten Ziele diene.
„Rein Beſſerer, kein Würdigerer ...!"
Berlin, 29. Februar.
Reichsausſchuß und Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei
Mem zur Reichspräſidentenwahl einen Aufruf, in dem es u. a.
„WViederum aus höchſter vaterländiſcher Pflicht ſtellt ſich
Hin=
urg auf den Ruf von Millionen der beſten Deutſchen aus
Rreiſen für eine neue Wahlperiode zur Verfügung. Für die
Riche Volkspartei, die ihn ſchon 1925 mit auf den Schild
ge=
h., gibt es keine andere Parole als die unbedingte Treue und
Bügſchaft. Kein Beſſerer, kein Würdigerer, kann, das höchſte
Amuensamt des Volkes bekleiden als der ruhmreiche Heer=
Neu5 den heute das einmütige Urteil des Volkes, den Vater des
keillandes nennt.
Nie Deutſche Volkspartei erſtrebt als Gegengewicht gegen die
Roſtratiſche Parlamentsherrſchaft eine Stärkung der Macht des
Aispräſidenten. Wer dem Reichspräſidenten die Bedingungen
Nie Führung ſeines Amtes vorſchreiben will, ſchwächt ſeine
Hanlungsmäßige Stellung und zieht ihn in die Niederungen des
Eti=ikampfes hinab.”
Hindenburg haf die Formalikäken beim
Reichs=
wahlleiter erledigk.
* Berlin, 29. Febr. (Priv.=Tel.)
Im Büro des Reichswahlleiters liegt bisher nur eine
Er=
klärung des Reichspräſidenten von Hindenburg für die Aufſtellung
zur Wahl vor. Die übrigen Kandidaten, alſo die Herren
Düſter=
berg, Hitler und Thälmann, haben die vorgeſchriebenen
Formali=
täten noch nicht erfüllt. Sie haben damit noch bis zum 3. März
Zeit, werden aber wohl jetzt auch ſchon innerhalb der nächſten
24 Stunden die entſprechenden Erklärungen abgeben. Zei der
letzten Reichspräſidentenwahl ſind im erſten Wahlgang die
Kan=
didaten alphabetiſch auf dem Abſtimmungszettel aufgeführt
wor=
den. Es bewarben ſich damals Otto Braun, Dr. Heinrich Held,
Dr. Willi Hellpach, Dr. Jarxes, Ludendorff, Wilhelm Marx und
Thälmann. Beſtimmte Vorſchriften über die Abfaſſung des
Stimmzettels gibt es nicht. Die Entſcheidungen darüber trifft der
Reichswahlleiter. Man glaubt jedoch, daß diesmal die Kandidaten
in der Reihenfolge auf dem Abſtimmungszettel angeführt werden,
wie die Anträge eingelaufen ſind. Das würde alſo bedeuten, daß
Hindenburg die Nummer eins auf dem Abſtimmungszettel
erhal=
ten würde.
Der Wahlkampf in Berlin.
Hindenburg im Tonfilm.
* Berlin, 29. Februar. (Priv.=Tel.)
Noch haben ſich nicht alle Kandidaten für die
Reichspräſi=
dentenwahl beim Reichswahlleiter offiziell eingetragen, aber
trotz=
dem hat der Wahlkampf ſchon mit voller Heftigkeit begonnen.
In der Reichshauptſtadt iſt es beſonders in der Nacht vom
Samstag zum Sonntag zu heftigen Zuſammenſtößen
zwiſchen den radikalen Werbegruppen gekommen.
Die Polizei mußte nicht weniger als 100 Zwangsgeſtellungen
vornehmen. Hauptſächlich in den Vororten der
Reichshaupt=
ſtadt wurde recht ſcharf gekämpft, da dort die einzelnen
Par=
teien immer wieder aneinandergerieten, ſo daß die Polizei
wiederholt vom Gummiknüppel Gebrauch machen mußte.
Für die Kandidatur Düſterberg wurde zuerſt der
Wahlkampf durch zugkräftige Plakate eröffnet. Im Laufe eines
halben Tages konnte man im größten Teil der Reichshauptſtadt
die Stahlhelmzeichnung ſehen, die für dieſen Kandidaten werben
will. Die Kommuniſten hatten ſich ſelbſtverſtändlich ſchon
lange darauf vorbereitet, da ſie wohl als erſte von allen
Par=
teien wußten, wen ſie für die Präſidentſchaft nominieren
würden. Auch von ihnen wurde das Wahlmaterial ſchnell an die
Oeffentlichkeit gebracht. Doch beſchränkten ſich die Leute der
KPD. hauptſächlich auf die ſogenannte Hauswerbung, indem ſie
von Tür zu Tür gingen und außer ihrem ſchriftlichen Material
noch mit Worten auf ihre Kandidatur hinwieſen. Die
Natio=
nalſozialiſten haben einen großzügigen Propagandafeldzug
für Hitler ausgearbeitet, den ſie eigenartigerweiſe mit
zahl=
reichen Verſammlungen beginnen. Im Laufe des Wahlkampfes
wollen ſie nichtweniger als 50 000 Verſammlungen
im ganzen Reich abhalten. Sie haben ſich am erſten Tag rückſichtigt, wohl annähernd 12— 13 Millionen Stimmen
mit=
außerdem noch mit kleineren Flugblättern befaßt. Doch
wer=
den ſicherlich ſchon in den nächſten Tagen die erſten Plakate
er=
ſcheinen. Rechtzeitig hat
die Wahlpropaganda für den Reichspräſidenken
von Hindenburg
der Reichshauptſtaot beſchäftigt hat. Man ſieht aber ſchon aus
den erſten Maßnahmen, daß der Ausſchuß den Kampf für
Hindenburg recht ernſt nimmt. Kurz nach der Erklärung des
Reichspräſidenten, daß er weiterhin in alter Treue ſich dem
deutſchen Volke zur Verfügung ſtellt, wurden Plakate
heraus=
gebracht, die den Willen des Reichspräſidenten bekannt geben
und gleichzeitig für Stimmen werben. Erfreulich iſt, daß im
Laufe des Montag der Hindenburgausſchuß den
Reichspräſi=
denten von Hindenburg um die Genehmigung gebeten hat, ſich
für einen Tonfilm, in dem Hindenburg ſozuſagen die
Haupt=
rolle ſpielen ſoll, zur Verfügung zu ſtellen. Hindenburg hat
dieſer Bitte auch ſtattgegeben, und ſich unverzüglich für die
Ton=
filmaufnahme im Garten des Präſidentenpalais bereit erklärt.
Das dürfte unzweifelhaft eine ausgezeichnete Wahlpropaganda
ſein, zumal die Aufnahmen beim ſchönſten Sonnenwetter
ge=
macht wurden. Ihr wohnten Oberſt von Hindenburg mit ſeiner
Gattin bei. Der Reichspräſident, der außerordentlich friſch und
erholt ausſah, wurde zuſammen mit ſeinen Enkelkindern
ge=
filmt, die ihre Rolle mit größter Natürlichkeit und
Ungezwungen=
heit ſpielten. Innerhalb von 25 Minuten war dieſer
Hinden=
burg=Tonfilm hergeſtellt, der ſchon am Montag abend in den
Berliner Kinos zu ſehen war und im ganzen Reich einige Tage
ſpäter zu ſehen ſein wird.
Weiterhin hat dann der geſammelte Block aus den
ver=
ſchiedenen Parteien, der ſich für die Wiederwahl des
Reichs=
präſidenten einſetzt, mit den Verſammlungen begonnen durch
eine große Kundgebung im Sportpalaſt, in der Miniſter Dietrich
für die Wiederwahl des Reichspräſidenten ſprach. Aber das ſino
alles erſt nur Anfänge in dem großen Kampf, der jetzt noch
zwölf Tage lang ganz Deutſchland durchtoben wird. Es iſt nur
zu hoffen, daß dieſer Kampf friedlich und ehrlich durchgefochten
wird.
4Hindenburg.
Daß es jemals deutſchfühlende, vaterländiſch denkende
Men=
ſchen geben könnte, für die dieſer Name nicht unantaſtbarer,
zu=
verläfſigſter Inbegriff für die Wahrung deutſcher Ehre, deutſchen
Anſehens und zielklaren Strebens nach nationaler Geltung
wäre, wer hätte das noch vor wenigen Wochen für möglich
ge=
halten? Wenn Hitler, wie es aus natürlichem, geſunden
Empfinden ſeine urſprüngliche Abſicht war, ſich treu geblieben
wäre als Vorkämpfer aller der Deutſchen, die von ihm die
Ueberwindung von Intereſſenpolitik, Parteitaktik und unſeliger
Zerſplitterung erhofften, dann wäre Deutſchland vor der Welt
das tief beſchämende Schauſpiel erſpart geblieben:
Drei Männer, deren lauteres Wollen, deren tiefe Sorge um
Deutſchland und deren ſtarker Glaube an ſeine Zukunft ſie Seite
an Seite ſtellen müßte, im Kampf, einer gegen den anderen und
beide gegen den einen, unter den Augen einer Welt,
die nach jedem Zeichen innerer Schwäche ſpäht,
im Augenblick ernſter Drohungen an deutſcher
Grenze, unter den Augen ſtaatszerſtörenden Bolſchewismuſſes,
den nur ein geſchloſſenes Staatsbürgertum endgültig
über=
winden kann. —
Der Irrtum iſt begangen, der Lauf des Schickfals iſt nicht
mehr aufzuhalten, aber nun muß ausgeſprochen werden, was iſt.
Dieſer Kampf darf nicht unter falſchen Geſichtspunkten geführt
werden. Nicht der Reichspräſident beſtimmt nach der
Ver=
faſſung die Richtlinien der Politik, ſondern die von dem
Reichs=
kanzler geleitete Reichsregierung. Die Fragen dieſer
Regierungs=
politik gehören nicht in die Auseinanderſetzungen um die Perſon
des oberſten Repräſentanten. Für die kritiſche Wertung der
Reichspolitik iſt in Kürze im Rahmen des Preußenwahlkampfs,
deſſen Ergebnis auf die Politik im Reich nicht ohne Einfluß
bleiben kann, Raum.
Deujenigen, die heute mit falſcher Front kämpfen, weil ſie
ſich an der Phraſe von dem „Syſtem” feſtgebiſſen und den
Kampf um politiſche Macht in eine falſche Region verlegt haben,
wird der geſunde unverbrauchte Siun von vielen
Millionen, die ihrer nationalen Zielſetzung naheſtehen, eine
ernſte Lehre geben. Denn dieſe Millionen einfach denkender
Meuſchen begreifen nicht, daß der Maun, der ſich ſelbſt und
ſeinem Verfaſſungseid ſtets treu geblieben iſt, ihnen weniger
wert geworden ſein ſollte, weil ſeine ſchlichte Größe und ſtreuge
Amtstreue ihm auch die Achtung der früheren Gegner errungen
hat. Unverbildeter Sinn könnte auf eine ſolche Rechtfertigung
der eigenen früheren Politik nur ſtolz ſein. Millionen werden
deshalb jenen Parteigeiſtern die Gefolgſchaft verweigern und
ihnen gerade um ihrer nationalen Zielſetzung willen klar machen,
daß das Deutſche Volk ſich nicht gängeln und nicht um eines
Zahlenexperiments, einer Geueralprobe auf preußiſche
Wahlen willen, zu einer Verleugnung ſeiner
beſten Vergangenheit verleiten läßt.
Denn nichts anderes als ein trauriges Zahlenexperiment
iſt es. Jeder Kenner der Fronten und der äußerſten politiſchen
Möglichkeiten weiß, daß ein Sieg der beiden Kandidaten
Hitler und Düſterberg nach der politiſchen
Kräftevertei=
lung unmöglich iſt. Es kann nur um die Frage
gehen, ob Deutſchland der Welt ſeine
Zerriſſen=
heit durch eine Stichwahl dokumentieren muß.
Wie ſtehen die Ausſichten? Eine rechtsſtehende Berliner
Zeitung hat vor einiger Zeit bei Abwägung der Ausſichten,
aus=
gehend von 42 Millionen Stimmberechtigten am 14. September
1930, dargelegt, daß bei einer ſtarken Wahlbeteiligung mit der
Abgabe von 37 Millionen Stimmen gerechnet werden könne.
Zum mindeſten rechnet ſie mit 32 Millionen Stimmen. Die
Differenz von 5 Millionen zeigt die große Bedeutung der
politiſch Gleichgültigen, auf die es im erſten
Wahl=
gang ankommen wird. 1925 hat Hindenburg in der Stichwahl
14 Millionen Stimmen, ſein Gegner etwa 13 Millionen erhalten,
Jene einſtigen Gegner werden ihm, da es gut diſziplinierte
Par=
teien ſind, ſelbſt wenn man den Rückgang der Staatspartei
be=
bringen. Die Parteien der bürgerlichen Mitte und gemäßigten
Rechten ſind gewiß politiſch geſchwächt durch das Anwachſen des
Nationalſozialismus. In dieſem Falle geht es aber
nicht um Parteien. Die Kreiſe, die aus Unzufriedenheit
und Ungeduld und um der äußerſten Rechten eine Möglichkeit
zu geben (wie z. B. bei den Heſſenwahlen) ihre Lager verlaſſen
haben, werden in dieſem Punkt ihre eigene Meinung haben.
So darf man alſo annehmen, daß Hindenburg aus dem Kreis
eingeſetzt, mit der ſich zunächſt nur der Hindenburgausſchuß in ſeiner früheren Wähler mindeſtens 5—6 Millionen Stimmen
erhalten bleiben, wobei die alten Soldaten des Kyffhäuſerbundes
auch bis in das deutſchnationale Lager hinein ihrem Führer
Treue halten werden. Hitler kann infolge der Zerſplitterung
der Harzburger Front demnach nur mit ſeinen
bedingungs=
loſen Anhängern rechnen. Selbſt wenn man hierbei hoch greift —
nach den 1930er Wahlen wären es 6—7 Millionen —, dürfte
die Zahl 9—10 Millionen nicht überſchritten werden. Die
Kan=
didatur Düſterberg, an Bedeutung etwa der damaligen
national=
ſozialiſtiſchen Kandidatur Ludendorff entſprechend, wird kaum
mehr als 1 Million Stimmen auf ſich vereinigen. Denn vielen
deutſchnationalen Wählern werden die Begriffe Treue und
poli=
tiſcher Anſtand noch höher ſtehen wie taktiſche Ueberlegungen.
Sie werden vor allem das außenpolitiſche Aktivum der
Per=
ſönlichkeit Hindenburg richtig zu beurteilen vermögen. Ihnen
wird auch das Urteil von Männern wie Graf Weſtarp und
General Lettow=Vorbeck mehr gelten als das des
unverſöhn=
lichen, wirklichkeitsfremden Zerſtörers dieſer einſt bedeutſamen
Partei und aller nationalen Einigungsverſuche Hugenberg, der
ja auch allein die Verantwortung für das Scheitern der von
Hitler bereits zugeſtandenen parlamentariſchen Verlängerung
der Reichspräſidentenwahlzeit trägt.
Etwa 18—19 Millionen Stimmen für Hindenburg können
alſo 10—11 Millionen Stimmen derjenigen entgegenſtehen, die
glaubten, die ſchwarzweiß=roten Farben zu Hindenburg in
Gegenſatz ſtellen zu dürfen. Aber ſelbſt wenn nach beiden Seiten
hin noch Schätzungsfehler in Frage kommen, ſo iſt doch
erſicht=
lich, daß Regierungsrat Hitler keinesfalls die Slimmenzahl
Hindenburgs erreichen, daß er alſo günſtigenfalls mit ihm in
Stichwahl kommen kann, nämlich dann, wenn die Zahl der
kommuniſtiſchen Stimmen ſo ſtark anwachſen ſollte, daß
Thäl=
mann mit Hilfe von Hitler und Düſterberg
Hin=
denburg die Präfidentſchaft im erſten Wahl=
Seite 2 — Nr. 61
gang ſtreitig machen kann. Es bleiben dann nur zwei
Möglichkeiten, entweder Thälmann erhält mehr Stimmen wie
Hitler. Hier kann wohl der Ausgang des zweiten Wahlgangs
nicht zweifelhaft ſein. Es muß aber bitter beſchämend für
die=
jenigen Kreiſe werden, die alsdann Hindenburg mit der gleichen
inneren Begründung ihre Stimme geben müſſen, die ſie jetzt bei
manchen der Wählerkreiſe, die ſ. Zt. gegen Hindenburg wählten,
beanſtanden, ſofern ſie nicht gar durch Stimmenthaltung
mittel=
bar moraliſch den Kommunismus unterſtützen wollen. Kommt
es dagegen zur Stichwahl zwiſchen Hindenburg und Hitler, ſo
wäre ein Sieg Hitlers höchſtens mit Hilfe der Kommuniſten
möglich!
In eine ſolche Lage haben unverantwörtlich beratene
Partei=
taktiker, Leute, die Führer ſein wollen, das Deutſche Volk vor
der Welt gebracht. Demgegenüber gibt es nur eine Antwort:
Es gilt im erſten Wahlgang zu zeigen, daß das Deutſche Volk
die verehrungswürdigſte Geſtalt ſeiner Geſchichte, daß es den
Repräſentanten des Deutſchen Reichs nicht in den Streit der
Parteien um Methoden der inneren oder äußeren Politik
hin=
eingezogen wiſſen will. Es darf nicht zur Stichwahl kommen.
Jede deutſche Stimme gehört am 13. März 1932 unſerem
Hindenburg.
Dr. Th. K.
Wahlaufruf der Eiſernen Fronk.
Die Reichskampfleitung der Eiſernen Front veröffentlicht
nuter der Parole: „Wir ſchlagen Hitler!” einen Aufruf zur
Reichspräſidentenwahl, in dem es u. a. beißt:
„Weil Hindenburg den Eio auf die Verfaſſung nicht nur
geſchworen, ſondern auch gehalten hat, weil er
verfaſſungs=
mäßig ſein Amt verſah, darum will man ihn vom Platze ſtoßen.
Der Weg zu Staatsſtreich und Verfaſſungsbruch ſoll freigemacht
tverden.
Hindenburg iſt nicht ein Man der Eiſernen Front. Aber
Hindenburg ſteht gegen Hitler. Jede Stimme für Hindenburg
iſt ein Schlag gegen Hitler. Jede Stimme für Thälmann iſt
eine Stimme für Hitler! Darum entſcheidet ſich die Eiſerne
Front für Hindenburg und kämpft gegen Hitler.”
Der fünfte Kandidak.
* Berlin, 29. Febr. (Priv.=Tel.)
Nun gibt es doch noch einen fünften Kandidaten für die
Prä=
ſidentenwahl: Der bekannte Betriebsanwalt Winter, der einen
erbitterten Kampf um die Aufwertung der rotgeſtempelten 1000=
Markſcheine geführt hat und bereits wiederholt mit den Gerichten
deswegen in Konflikt kam, iſt von ſeinen fanatiſchen Anhängern
als Kandidat aufgeſtellt worden. Sie haben bereits 35 000
Stim=
men für ihn geſammelt, ſo daß alſo die Vorausſetzungen für die
Zulaſſung dieſes Kandidaten — verlangt werden nur 20 000
Stim=
men — gegeben ſind und wird Herr Winter wahrſcheinlich neben dem
Reichspräſidenten von Hindenburg, Hitler, Düſterberg und
Thäl=
mann den Wettbewerb aufnehmen. Es gehört allerdings nicht
viel Prophetengabe dazu, um vorauszuſagen, daß er von allen
Bewerbern die geringſte Stimmenzahl erhalten wird.
Hillers Brief dem Reichsinnenminiſter zugeleikei.
Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichspräſident hat das
Schrei=
ben des Leiters der Nationalſozialiſtiſchen Partei, Adolf Hitler,
nach Kenntnisnahme zur Prüfung der dahin erhobenen
Be=
ſchwerden dem Reichsminiſter des Innern zugeleitet.
Meldepflicht bei Preiserhöhungen im Kleinhandel
mit Brol.
Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine am 28. Februar in
Kraft getretene Verordnung des Reichskommiſſars für
Preis=
überwachung über die Meldepflicht bei Preiserhöhungen im
Kleinhandel mit Brot. Danach ſind Preiserhöhungen nur nach
ſchriftlicher Anmeldung bei der zuſtändigen Ortspolizeibehörde
zuläſſig. Die Anmeldung hat durch die örtlichen Innungen oder
örtlichen Händlerverbände zu erfolgen. Eine Preiserhöhung
darf früheſtens 3 Tage nach erfolgter Anmeldung (ohne
Ein=
rechnung von Sonn= und Feiertagen) erfolgen. Bei der
An=
meldung iſt der bisher gültige, ferner der in Ausſicht genommene
Preis und ſchließlich der Grund für die Preiserhöhung
anzu=
geben. Zuwiderhandelnde werden mit Geldſtrafe beſtraft.
Heſſiſche Politik
* Der Theater=Unterſuchungsausſchuß des Landtages, hielt
geſtern nachmittag eine nichtöffentliche Sitzung ab. Es wurde
die ſeinerzeitige Eingabe des Theaterperſonals über General=
Intendant Hartung und die Antwort der Verwaltungskommiſſion
beſprochen. Der Ausſchuß ſtimmte einem neuen natſoz.
Beweis=
antrag zu, der Auskunft über die Höhe der Einzelgagen, ſowie
über die Gagen, Löhne und Gehälter der Kategorien des
Theater=
perſonals verlangt. Die Verhandlungen am Mittwoch
nach=
mittag werden ebenfalls unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit
geführt.
Der „Einfluß der Skerne‟
Jumt ernten Mite Häcgeistefen.
Metaphyſiſche Eigenſchaften eines Wurms
Ein Wurm, der die Mondphaſen kennt. — Das „Kalender=
Tier” — Zuſammenhang zwiſchen einer aſtronomiſchen und
Lebens=Funktion.
Die Aſtrologen werden frohlocken: Zum erſten Male konnte
ein Zuſammenhang zwiſchen Lebensvorgängen und
aſtrono=
miſchen Erſcheinungen nachgewieſen werden. Die Aſtrologen
be=
haupten bekanntlich, daß das Geſchick der Menſchen „in den
Sternen geſchrieben” ſei. Sie ſtellen Horoſkope und verlangen,
daß man zu dieſen erklügelten Dingen Zutrauen habe.
Be=
ſonders Sonne, Mond und Planeten beſtimmen nach ihrer
Meinung das Schickſal. Der Glaube an direkte
Zuſammen=
hänge zwiſchen kosmiſchen Geſchehen und irdiſchem Leben iſt
Jahrtauſende alt und offenbar trotz fortſchreitender Aufklärung
der Maſſen nicht auszurotten. Unſere techniſche Zeit iſt
viel=
leicht abergläubiſcher und ſternengläubiger als manche
Vor=
gängerin. Dieſe Anſchauungen, die wiſſenſchaftlich natürlich in
keiner Weiſe begründet ſind, werden neue Nahrung erhalten
durch Feſtſtellungen, die bei dem Wurm Eunice viridis gemacht
wurden, der in der Südſee lebt. Mit ihm haben ſich ſchon
her=
vorragende Gelehrte beſchäftigt, zu denen auch der bekannte
Heidelberger Profeſſor Hellpach gehört, denn es iſt eine
un=
gewöhnliche und bisher noch nie beobachtete Erſcheinung, daß
ein Lebeweſen den „Einfluß der Geſtirne” in wiſſenſchaftlich
einwandfrei nachweisbarer Weiſe offenbart. Dieſer Wurm, der
ſo wunderbare metaphyſiſche Eigenſchaften verrät, gehört zu den
größten Geheimniſſen der Schöpfung und darum jetzt bereits zu
den meiſt erforſchten Lebeweſen. Mit ihm verhält es ſich
näm=
lich folgendermaßen: Er pflanzt ſich dadurch fort, das ſich bei
beiden Geſchlechtern die hinterſten Segmente des Leibes ablöſen,
wie ſelbſtſtändige Lebeweſen ſich gebärden, bis ſie ihre
Keim=
ſtoffe ins Waſſer entleert haben. Hier finden ſich die
männ=
lichen und weiblichen Keimzellen und tragen dadurch zur
Fort=
pflanzung, zur Entſtehung neuer Lebeweſen bei. Dies wäre noch
nichts Ungewöhnliches. Das Außerordentliche des Vorganges
beſteht darin, daß nach einwandfreien wiſſenſchaftlichen Feſt
ſtellungen er ſtets in den Monaten Oktober und November, mit
der aſtronomiſchen Pünktlichkeit eines Kalenders immer am Tage
eder in der Nacht vor dem Erſcheinen des letzten
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bom Tage.
In Hamburg erſchoß ein Polizeibeamter, als er einen Streit
ſchlichten wollte, in der Notwehr ein Mitglied der NSDAP., als
er von dieſem tätlich angegriffen wurde.
Der Verwendungszwang für Kartoffelſtärkemehl zu
Back=
zwecken wird auf Grund der Verordnung des Reichsminiſters für
Er=
nährung und Landwirtſchaft vom 7. Oktober 1931 über den 15.
April 1932 verlängert werden. Es entſpricht infolgedeſſen nicht
den Tatſachen, daß mit einer weiteren Dauer der Verordnung
nicht gerechnet werden kann, da genügende Vorräte an
Kartoffel=
ſtärke vorhanden ſind.
In einem Artikel im „Excelſior” fordert Poincaré eine enge
Zuſammenarbeit Frankreichs und Italiens, das der Alliierte
wäh=
rend des Weltkrieges geweſen ſei, und mit den anderen lateiniſchen
Ländern. Er gibt dem jetzigen Miniſterpräſidenten Tardieu den
Rat, ſich mit Muſſolini zu einer freien Ausſprache zu treffen.
Der wieder in Genf eingetroffene franzöſiſche
Miniſterpräſi=
dent Tardieu hatte am Montag eine Unterredung mit Nadolny.
Hinter den Kuliſſen tritt die grundſätzliche Frage der politiſchen
Gleichberechtigung. Deutſchlands in der Abrüſtungsfrage immer
ſtärker in den Vordergrund.
Aus ganz Finnland gehen Nachrichten über Unruhen ein. In
Mäntſälä ſcharen ſich Bewaffnete zuſammen, die nach Helſingfors
zu ziehen drohen. Die Bewaffneten fordern die Entfernung des
Landeshauptmanns Jalanda und die Auflöſung ſämtlicher
ſozia=
liſtiſcher Arbeitervereine.
Die finniſche Regierung hat die Ausgabe gedruckter
Nachrich=
ten, Mitteilungen durch Telephon. Radio und Telegramme unter
Kontrolle geſtellt. Der Verkehr Bewaffneter iſt verboten. Aus
dem Lager der Aufſtändiſchen in Mäntſälä ſind keine neuen
Nach=
richten eingetroffen.
Die Unterſuchungskommiſſion des Völkerbundes für die
man=
dſchuriſche Frage iſt geſtern früh in Tokio eingetroffen.
Der Präſident der Vereinigten Staaten von Amerika hat auf
die Glückwünſche des Herrn Reichspräſidenten zur Feier von
Waſhingtons 200. Geburtstage mit einem Danktelegramm
geant=
wortet
Neue deutſche Zollabwehr.
Einführung eines Oberkarifs.
Auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten über
außer=
ordentliche Zollmaßnahmen vom 18. Januar 1932 —
Reichsgeſetz=
blatt I, S. 27 ſowie auf Grund des § 9 des Zolltarifgeſetzes
vom 25. Dezember 1902 — Reichsgeſetzblatt S. 303 — in
Verbin=
dung mit Art. 179 Abſ. II der Reichsverfaſſung hat die
Reichs=
regierung die Einführung eines Obertarifes beſchloſſen. Der
Ober=
tarif gilt für Waren, die aus Ländern ſtammen, mit denen das
Deutſche Reich, nicht in einem handelsvertraglichen Verhältnis
ſteht oder welche die deutſchen Waren ungünſtiger behandeln als
die Waren eines dritten Landes.
Die Länder, auf deren Boden= und Gewerbserzeugniſſe der
Obertarif anzuwenden iſt, werden durch beſondere Verordnung
be=
ſtimmt.
* Der Obertarif, der in der Montagsſitzung des
Reichs=
kabinetts verabſchiedet wurde, ſoll vorerſt noch nicht in Kraft
geſetzt werden. Vielmehr will man erſt einmal den Tarif
ver=
öffentlichen. Er ſieht eine ganz erhebliche Hinaufſetzung
zahl=
reicher Poſitionen des Normaltarifs vor. Alle unentbehrlichen
Rohſtoffe bleiben jedoch davon unberührt. Andere Waren und
Erzeugniſſe ſind jedoch ſehr ſcharf herangezogen worden. Die
ein=
ſchlägigen Tarifſätze ſind zum Teil ſogar vervierfacht worden.
Die Bedeutung des Obertarifs liegt darin, nicht das heimiſche
Wirtſchaftsgebiet vom Ausland abzuſchließen, ſondern vielmehr
dem deutſchen Export neue Abſatzgebiete zu ſchaffen.
Infolge=
deſſen richtet ſich die neue Maßnahme der Reichsregierung an
die Adreſſen der Staaten, mit denen wir keine Handelsverträge
unterhalten, vornehmlich an Kanada, Auſtralien und Polen. Der
Tarif ſoll aber gleichzeitig andere Länder davon abhalten, ihre
Handelsverträge zu kündigen. Die Reichsregierung hat die neuen
Zollſätze noch nicht in Kraft geſetzt, weil ſich erſt einmal die
ande=
ren Länder den Tarif daraufhin durchſehen ſollen, welche
Nach=
teile ihrem Handel daraus erwachſen, und ob es für ſie nicht
doch beſſer iſt, jetzt doch Verträge mit uns abzuſchließen, die
natürlich auf der Grundlage der Meiſtbegünſtigung beruhen
müſſen und in denen die Zugeſtändniſſe gegeneinander
ausge=
handelt werden. Wir können es jedenfalls nicht mehr zulaſſen,
daß überall dort, wo ein vertragsloſer Zuſtand herrſcht, das
Aus=
land zu den deutſchen Normalſätzen einführt, ſich ſelbſt aber gegen
die deutſche Einfuhr durch übermäßig hohe Zollmauern abriegelt.
Auch Frankreich, das immer mehr vom Handelsvertrag abweicht,
wird es ſich jetzt überlegen müſſen, ob es ſeine wiederholt
ge=
äußerten Kündigungsabſichten verwirklichen will. Zunächſt
ver=
ſucht es noch mit Hilfe von Kontingentierungen die deutſche
Ein=
fuhr zu droſſeln. Allzu lange aber wird ſich dieſes Verfahren
nicht mehr anwenden laſſen, weil der Zeitpunkt immer mehr
heranrückt, in dem wir feſtſtellen müſſen, daß wir unter dem
Kon=
tingentierungsſyſtem aus den deutſch=franzöſiſchen
Handels=
beziehungen mehr Schaden als Vorteile haben werden.
Mondviertels vor ſich geht. Wegen dieſer kalendermäßigen
Pünktlichkeit könnte man das Tierchen auch mit vollem Recht
den „Kalender=Wurm” nennen, denn es beſteht die Möglichkeit,
nach ſeinen Funktionen einen Kalender feſtzuſtellen. Der
meta=
phyſiſche Wurm gehorcht offenſichtlich Geſetzen, die mit dem
Mond in irgendeiner Verbindung ſtehen. Er lebt nach einem
„Mond=Horoſkop” als ob er ſein Leben nach den Weiſungen
eines Aſtrologen eingeſtellt hätte. Und das iſt außergewöhnlich
bedeutſam, denn man kann nicht leugnen, daß ein ganz klarer
und ſichtbarer Zuſammenhang zwiſchen einem irdiſchen
Lebens=
vorgang und einer aſtronomiſchen Erſcheinung beſteht. Die
Rätſel, von denen das Leben umwittert iſt, werden durch die
Feſtſtellung dieſes Wurms und ſeiner metaphyſiſchen Erſcheinung
nicht aufgehellter. Was dem Wurm Eunice wiridis recht iſt,
iſt anderen Lebeweſen vielleicht billig, ohne daß wir in unſerer
geiſtigen Blindheit bisher davon etwas merkten. Die Gelehrten
können ſich dieſes Geheimnis ebenſowenig erklären, wie die
Laien. Sie ſehen aber nicht darin irgendeine Begründung für die
Berechtigung der aſtrologiſchen Prophezeiungen, und mit Recht.
Profeſſor Hellpach erklärt nur beſcheiden als Feſtſtellung des
Tatbeſtandes rein ſachlich, daß „es periodiſche Vorgänge im
niederen Organismus gibt, deren Eintritt durch die
aſtrono=
miſche Mondſtellung beſtimmt iſt‟. Das iſt alles. Mehr weiß
auch die Wiſſenſchaft nicht, denn die Urſachen dieſes
geheimnis=
vollen und ſeltſamen Vorganges konnte man bisher nicht
er=
mitteln. Und was hat das mit der Aſtrologie zu tun?
Vor=
läufig gar nichts! Es handelt ſich um niedere Organismen,
deren Lebensgeſetze mit den hochorganiſierten Menſchen nicht in
einen Topf geworfen werden dürfen. Vor allen Dingen aber
handelt es ſich um Lebensprozeſſe, und nicht um Schickſale, die
die Aſtrologen durch die Sterne beſtimmen wollen.
Lebens=
vorgänge treten auch bei hochorganiſierten Weſen periodiſch auf.
Das Neue und Ungewöhnliche in dem vorliegenden Fall iſt die
aſtronomiſche Beſtimmtheit, die durch die Mondphaſen erfolgt.
inf.
„905 Journal”.
Uraufführung von Fritz Schwieferts Familienſpiel in drei Akten
im Wiener Akademietheater.)
Ein Stück mit ziemlich komplizierter Expoſition, die einem
erſt nach geraumer Zeit völlig klar wird. Es geht letztlich darum,
u eruieren, ob zwei Menſchen, die im Vater=Sohn=Verhältnis
zueinander zu ſtehen glauben, wirklich durch Blutsbande verkettet
ind. Wie ſich bald herausſtellt, ſind ſie es nicht, was aber einer
dem andern zu verheimlichen trachtet: jeder meint, der andere
wiſſe nichts davon, und fürchtet, ihn durch Bekennen der
Wahr=
heit unglücklich zu machen. Dem iſt aber nicht ſo. Das Einge=
Dienstag, 1. März 199
Neue Beſprechungen in der Memelfra=
Die Ausführungsgeſetze zum Memelſtakut
wieder hervorgeholl.
Kowno, 29. Februu
Der litauiſche Außenminiſter Dr. Zaunius begibt ſichch
1. März nach Genf, um Litauen auf der außerordent1/
Tagung des Völkerbundes zu vertreten. Dort wird er auch,
dem engliſchen und franzöſiſchen Außenminiſter Beſprechun
über die Memelfrage führen. Man rechnet damit, daß Dr.
nius bei dieſer Rückſprache mit den Vertretern der Sigmr
mächte die Zuſtimmung zur Inkraftſetzung des von Litauen7o
vor zwei Jahren verabſchiedeten 12 Ausführungsgeſetze
Memelſtatut einholen wird. Bei dieſen 12 Geſetzen handen
ſich bekanntlich um einſchneidende Beſtimmungen gegen die
nomen Behörden des Memelgebiets, die das Gerichtsweſen
Sprachen= und Beamtenfragen, ſowie das geſamte kulturello.
wirtſchaftliche Gebiet umfaſſen. Dieſe Geſetze ſollten ſchoun=
Jahre 1930 erlaſſen werden, und wurden damals auf Einſun
der Signatarmächte auf unbeſtimmte Zeit zurückgeſtellt.
Vor der Auflöſung des Memel=Landtags:
Memel, 29. Februut
Zwiſchen dem neuernannten Präſidenten Simmat unddd
Führern der Mehrheitsparteien haben heute mittag Verki
lungen ſtattgefunden, in denen Stimmat einen ausgeſprocktn
großlitauiſchen Standpunkt einnahm. Er forderte vor ag
daß auch Landesrat Toliſchus dem Direktorium angehören rni
und daß bei Stimmengleichheit die Stimme des Präſidentex,
Ausſchlag zu geben hätte. Von den Mehrheitsparteien iſt
Bedingung als unannehmbar bezeichnet worden.
Man hat die Fraktionen zu einer Sitzung für morgeuzn
mittag einberufen, glaubt aber, daß dieſe Maßnahmen nur 4
formellen Akt darſtellt, da die Angelegenheit ſchon heutt
endgültig entſchieden angeſehen werden könne.
Von den Memelländern wird unter dieſen Umſtänder
genommen, daß auch die morgige Fraktionsſitzung den Sinm
Vorſchlag als unannehmbar bezeichnen wird, und daß n
dieſen Umſtänden mit der Auflöſung des Memelländat
Landtages zu rechnen iſt.
H.
mM
Die Neuregelung des bahnamklichen Rollfuhrdiend
Berlin, 29. Febrraf
Am 1. März 1932 tritt im ganzen Reich die im Zl
ſpeditions=Vertrag der Reichsbahn vorgeſehene Neuregelun=/ᛋ Et !
bahnamtlichen Rollfuhrdienſtes in Kraft.
Der bahnamtliche Rollfuhrdienſt, der bisher nur die A.14 Mman
der Stückgüter an den Beſtimmungsorten umfaßte, wirc
die Anfuhr der Stückgüter an den Verſandorten und aur
An= und Abfuhr der hochwertigen Wagenladungen erſtreck=t Inn
Für dieſen erweiterten bahnamtlichen Rollfuhrdienſt.
nimmt die Reichsbahn gegenüber den Verſendern und En.
gern die gleiche Haftung, die ſie nach der Deutſchen RM
bahn=Verkehrsordnung für die nachfolgende oder von
gegangene Eifenbahnbeförderung der betreffenden Setzu
trägt. Bei der Anfuhr der Stückgüter und bei der An=
Abfuhr der Wagenladungen tritt dieſe Haftung der Reichs.4
neben die Haftung, die den bahnamtlichen Rollfuhrunternenn
nach den geſetzlichen Beſtimmungen als Spediteur gegenühe
nem Auftraggeber trifft.
Für die eigentlichen Rollfuhrleiſtungen gelten, foweita
örtlich niedrigere Gebühren feſtgeſetzt ſind, die im neuen 19
heitsgebührentarif feſtgelegten Sätze als Höchſtfätze. Din
bühren, die eine mit zunehmendem Gewicht fallende El
haben, ſind künftig für die An= und Abfuhr ſowie für Fl
und Eilgut ſowie außerdem für jede Entfernung innerhas
Rollbezirke der einzelnen Güterabfertigungen gleich hoch.
Sendungen von 1 bis 50 Kilogramm iſt ein Höchſtſatz pa
Reichspfennigen, für Sendungen von 50 bis 100 Kilogram
ſolcher von 50 Reichspfennigen feſtgeſetzt. Der Satz für
Kilogramm einer 15=Tonnenrolleiſtung aus dem Wagenladel
verkehr beträgt höchſtens 20 Reichspfennig.
Mi
Die Reichsregierung zur Bierſteuerſenkung.
Die Reichsregierung hat, wie bekannt, in der vorigen 2.4
mit dem Deutſchen Gaſtwirte=Verband und den Brauereikth
tern über die Frage der Bierſteuerſenkung verhandelt. Sieell 9
die Abſicht, abgeſehen von den erforderlichen Benehmein!
den Ländern und Gemeinden, die Verhandlungen in —0
Tagen fortzuſetzen und beſchleunigt zum Abſchluß zu br‟
Dieſer Abſicht ſtehen jedoch nunmehr die zurzeit im Gang
findlichen Streikbewegungen entgegen.
Fan
ſtändnis bringt die beiden Männer einander — und auch d2
rigen Familie menſchlich viel näher. Um dieſen Kern ſind?,
heitere Epiſoden gruppiert, die dank der ausgezeichneten D‟
lung oft zu glücklichſter Wirkung kamen. Die Hauptrolle in
ganzen Angelegenheit ſpielt das „Journal”, ein Tagebuch, ta4
die ſiebzigjährige Großmutter ihre
Familienaufzeichnungenl=
wahrt hat. Sie hütet es ſorgſam, denn in ihm findet ſiche?
auch jener Beweis, daß ihr Sohn und ihr vermeintlicher
gar nicht miteinander verwandt ſind. Man ahnt wohl
ma=
ohne Beſtimmtes zu wiſſen. Da wird der Großmutter, als R
ein paar Augenblicke das Zimmer verläßt, ihr koſtbares Jch.”
geſtohlen. Es iſt amüſant zu ſehen, wie es nun innerhalb hes
milienkreiſes von Hand zu Hand wandert, einer es vor del
deren zu verſtecken trachtet, aber dennoch nicht verhindern
daß es ihm immer wieder abgeliſtet wird. Zuletzt aber
alle alles und das iſt gut ſo. — Daß dieſe harmloſe Angeleg.”,
nicht in Banalität umſchlug, iſt dem glänzenden Zuſammes‟
des Enſembles zu danken, aus dem beſonders Herr Bettac.9‟
ragte. Und ſo konnte bei Vorſtellungsſchluß auch der Autor 50
Dr
mals dankend erſcheinen.
Die Programme, der politiſchen Parteien Deutſchlands. 140
Preis 1,25 RM. Verlag von Körner u. Sohn, Leipzig C.
manſtraße 6.
Wir ſtehen vor Wahlen. Da kommt gerade zur rechten Zei
Schrift heraus. Sie enthält die ſämtlichen Programme die
politiſchen Parteien ſich aufgeſtellt haben. Sie wird jedem, der „.4
daran hat, einmal etwas mehr über die deutſchen Parteien zu ein
Aufklärung geben und ein trefflicher Ratgeber ſein beim Anſete
Vergleichen und beim Prüfen, ob die Programme den veränderiel
verhältniſſen entſprechen. Beweis für die Notwendigkeit und **
barkeit: die Schrift erſcheint bereits in 2. Auflage!
Meyers Reiſebücher: Weimarer Land mit Jena, Erfurt, Ilmeſiat.
Naumburg, Kyffhäuſer. 144 Seiten. Einleitung von Dr.
Dieſel. Mit 10 Karten, 9 Plänen und 1 Grundriß. Re.
2.— RM. Verlag Bibliographiſches Inſtitut A.=G., Leipzig.
Das klaſſiſche Weimar iſt — wenn es auch vielfach heute 9e
wird — trotz aller Mechaniſierung, trotz aller Umwälzungen imlie
der geiſtige Ausgangspunkt unſerer Kultur geblieben. Es Me
ganze Reihe von Führern durch die Stadt der Dichter, aber
uns, daß bisher keiner mit ſo viel Sorgfalt und Liebe den Ia
Erinnerungen nachgegangen iſt wie dieſer neueſte Band volſ *
Reiſebüchern. In allem zeigt ſich beſonders die Zuverläſſigkeit we
rers, denn man findet eine Reihe erſt kürzlich eingetretener .
rungen (Bahnlinie uſw.) bereits auf den Karten und im Tesl. .
Die ausführlichen Angaben über die verſchiedenen Reiſewege, 2.
mittel, Autoſtraßen, Wanderwege, Sehenswürdigkeiten. Heäld
Jugendherbergen uſw. machen den Band zu einem ſehr zweckdie.
Begleiter durch ganz Nordoſt=Thüringen und die anſchließendr.
ſchen Gebiete. Es bleibt erſtaunlich, wie der niedrige Preis"
RM. für den umfangreichen Band mit ſeinen 19 meiſt mehrfg..
ten und Plänen möglich war.
ſeurstag, 1. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sürang Burmätſig i der Maneſchdrel.
Bſekung des Porlsmoukher Berkrags durch Japan. — Rußland geſtakkel ausnahmsweiſe die Beförderung
japaniſcher Truppen auf der Oſtchinabahn. — Die ruſſiſchen Rechke und Inkereſſen
„dürfen auf keinen Fall verlekzt werden”.
dem zweiten Artikel des Portsmouther Vertrages widerſpricht.
Japans Ankwork
Die Sowjetregierung möchte von der japaniſchen Regierung hier=
auf die ruſſiſchen Fragen.
Moskau, 29. Februar.
er japaniſche Botſchafter in Moskau, Hirota, gab geſtern
eellvertretenden Volkskommiſſar des Aeußern, Karachan, eine
ſort auf die am 24. d. M. von Karachan geſtellten Fragen.
yſar erklärte, wie die Telegraphen=Agentur der Sowjetunion
mhſt, zu dem Antrage des japaniſchen Kommandos, ein
Ueber=
eühmen über die Beförderung japaniſcher
Trup=
ſiauff der Oſtchinabahn zu ſchließen, der japaniſchen
Re=
güſia, ſei hiervon nichts bekannt, und ſie habe deshalb eine
An=
fnwm die japaniſchen Behörden in der Mandſchurei gerichtet.
ma)ie Tätigkeit von Weißgardiſten und die
Bil=
dumdes neuen Staates anbetrifft, heißt es in der Erklärung
Hſttz weiter, wird die japaniſche Regierung ergänzende
tele=
grmiche Inſtruktionen ſenden.
folge der geänderten Lage im Bereiche des
öſßwen Teiles der Oſtchinabahn, bedürfen die
in)ieſer Gegend lebenden japaniſchen
Staats=
aißevörigen der Hilfe japaniſcher Truppen. Es
iſtſſer nicht beabſichtigt, die Truppen bis zu den
Gensen der Sowjetunion zu führen, ſondern nur in
deſkezirk von Imanpo, im äußerſten Falle bis Chailin. Das
jc hiche Kommando achtet ſelbſtverſtändlich die Intereſſen und
dißlichte der Sowjetunion in der Nordmandſchurei. Die
japa=
dieſen
niſt Regierung bittet die Regierung der Sowjetunion, nicht be=
sfitzung M
vird,
un igt zu ſein, daß etwa die japaniſchen Truppen die Intereſſen
unmhechte der Sowjetunion an der Oſtchinabahn verletzen
w iier.
as einzige Ziel der Abſendung von Truppen öſtlich von
herbin ſei die Rettung der japaniſchen Staatsangehörigen.
ſte japaniſche Regierung bittet die Regierung der
Sowjet=
tion um ihre Zuſtimmung zur Abſendung japaniſcher
erppen bis zur Station Imanpo, im äußerſten Falle bis
Chailin.
Im gleichen Tage gab Karachan dem Botſchafter Hirota
fol=
gem Antwort: Der Transport japaniſcher Truppen auf der
Oſt=
ch ſwſ hn ſteht im gewiſſen Widerſpruch zu dem zwiſchen der
Sow=
ja mian und Japan 1925 in Peking abgeſchloſſenen Vertrage,
di bennäß der Portsmouther Vertrag in Kraft bleibt. Da ſich
j6%die japaniſche Regierung auf beſondere Umſtände beruft,
diße dazu veranlaßten, ſich mit der Bitte an die Sowjetregie=
EMzu wenden, den Transport japaniſchr Truppen auf der öſt=
Uih Linie der Oſtchinabahn zu geſtatten, iſt
ſe Sowjetregierung bereit, als Ausnahme und proviſoriſche
Eißnahme dem Sowjetteil der Direktion der Oſtchinabahn
ie Weiſungen zu geben, den Transport japaniſcher
Trup=
u in beſchränkter Zahl von Charbin bis zur Station
wanpo, im äußerſten Falle bis zur Station Chailin, zu
lauben. Die Sowjetregierung macht ihre Einwilligung
duch von der Verſicherung der japaniſchen Regierung
ab=
ingig, daß die japaniſchen Behörden und das Kommando
e Rechte und Intereſſen der Sowjetunion auf der
Oſt=
chinabahn in keinem Falle verletzen werden.
Ruſſiſche Beſorgniſſe wegen Wladiwoſtock.
Anßerdem ſtellte Karachan dem Botſchafter Hirota zwei mit
EMPortsmouther Vertrag in Zuſammenhang ſtehende Fragen,
hiderr Bitte, dieſe der japaniſchen Regierung mit dem Erſuchen
hAufklärung zu übermitteln: 1. verpflichteten ſich Rußland und
An, im ſiebenten Artikel des Portsmouther Vertrages, die
Einkahnlinien in der Mandſchurei nur kaufmänniſch und in=
Sſtickl, auf keinen Fall aber zu ſtrategiſchen Zwecken zu benutzen.
2Rhenutzung der Oſtchinabahn ſeitens Japans zu ſtrategiſchen
3 nkm führt zur Verletzung des Portsmouther Vertrages. Die
Frtickregierung, die dieſen und auch andere Artikel des
Ports=
tiher Vertrages ſtrengſtens befolgt, fragt, ob ſie darauf
rech=
bkann, daß die japaniſche Regierung und das japaniſche Kom=
R00, gleichfalls den ſiebenten Artikel des Portsmouther Ver=
1ßes in bezug auf die Oſtchinabahn beachten werden. 2. Die
Fückregierung verfügt über beglaubigte Nachrichten, daß in
ſt: Zeit japaniſche Truppen in den Gebieten in der Nähe der
Puräſchen und der Sowjetgrenze zuſammengezogen werden, was
über Aufklärung erhalten.
Der japaniſche Botſchafter verſprach, dieſe Fragen
unverzüg=
lich nach Tokio zu drahten.
Milikäriſche Vorbereikungen Rußlands
Wie Reuter aus Tokio meldet, hat der japaniſche Konſul
in Wladiwoſtok ſeinen vorgeſetzten Behörden über angebliche
militäriſche Vorbereitungen Rußlands in der China
angrenzen=
den Provinz Uſſuri berichtet. Danach ſollen in der Nähe von
Wladiwoſtok beträchtliche Truppenmengen zuſammengezogen
wor=
den ſein und in Sedanka an der Amurbay ſowie an der Olgabay
techniſche Verteidigungsvorbereitungen im Gange ſein. Die
Eiſen=
bahnſtrecke im Uſſuridiſtrikt werde von Freiwilligen bewacht. Der
Konſul meint in ſeinem Bericht, Rußland rechne mit
Kon=
flikten, ſei es wegen des Mandſchureiproblems oder wegen der
Frage der Fiſchereigerechtſame.
Der Korreſpondent des „Daily Telegraph” meldet aus
Charbin, die Hauptanſammlungspunkte der ruſſiſchen
Streit=
kräfte ſeien Wladiwoſtok, Charbarowſk, Irkutsk und Tſchita.
Große Transportzüge mit Munition und Flugzeugen ſeien
eben=
falls eingetroffen. Der ruſſiſche Kriegskommiſſar Woroſchilow
und General Blücher hätten bereits eine Beſichtigung der
ruſ=
ſiſchen Linien unternommen. Es ſei beinahe unmöglich,
Paß=
viſen nach Wladiwoſtok oder Charbarowſk zu erhalten.
Wiederaufnahme der Beziehungen zwiſchen Nanking
und Moskau.
Nanking, 29. Februar.
Der Außenausſchuß der chineſiſchen Nationalregierung hat
beſchloſſen, die ſeit 1929 abgebrochenen Beziehungen zur
Sowjet=
union wieder aufzunehmen.
Die Haupkmacht der amerikaniſchen Flokke im Pazifik
Waſhington, 29. Februar.
Das Marinedepartement hat angeordnet, daß die
Haupi=
macht der amerikaniſchen Kriegsflotte im Stillen Ozean ſtationiert
wird.
Waffenſtillſtandsverhandlungen und neue Kämpfe
bei Schanghai.
Schanghai, 29. Februar.
Die auf Veranlaſſung des engliſchen Botſchafters Miles
Lampſon hier geführten Waffenſtillſtandsverhandlungen zwiſchen
chineſiſchen und japaniſchen Vertretern fanden an Bord des
eng=
liſchen Flaggſchiffs „Kent” ſtatt. Admiral Sir Howard Kelly, der
Kommandant der „Kent”, war bei den Beſprechungen als
neu=
traler Beobachter anweſend. Gegenſtand der Konferenz bildete die
Abhaltung einer Round Table=Konferenz in Schanghai zum Zweck
der friedlichen Regelung der umſtrittenen Fragen. Das Ergebnis
der bisherigen Beſprechungen wurde von den Teilnehmern der
chineſiſchen und der japaniſchen Regierung vorgelegt. Einzelheiten
wurden nicht bekanntgegeben. Weitere Zuſammenkünfte werden
vorausſichtlich in den nächſten Tagen ſtattfinden.
Die heutigen Waffenſtillſtandsverhandlungen beeinflußten die
militäriſchen Operationen nicht. Die Japaner ſetzten die
Landung ihrer neu angekommenen Truppen,
ſo=
wohl in der internationalen Siedlung als auch
bei Wuſung, ungeſtört fort. Bei Sonnenaufgang
be=
ſchoſſen die Japaner alle chineſiſchen Linien von Tſchapei bis
Wu=
ſung. Am ſpäteren Vormittag griffen gemiſchte
Bri=
gaden an mehreren Stellen an. Es gelang ihnen,
amt=
lichen japaniſchen Meldungen zufolge, in Tſchapei und in der
Nähe von Kiangwan erhebliche Fortſchritte zu machen. Die
Chi=
neſen unternahmen am ſpäten Nachmittag einen
energiſchen Gegenangriff.
MMzerk zumBeſten derhilfskaſſe der Eliſabekhenſchule
SStädtiſcher Saalbau. — Montag, den 29. Februar 1932.
Herr A. Born, deſſen ausgezeichnete Tätigkeit als
Muſik=
r an der Ballonplatzſchule wir kürzlich zu würdigen Gelegen=
Ahatten, trat wiederum mit dem von ihm ſehr gut geſchulten
Mgeleiteten Chor und dem Singkreis der Eliſabethenſchule
*Ndee Oeffentlichkeit. Er meint es zu gut mit ſeinen Hörern,
Aartragsfolgen ſind regelmäßig zu ausgedehnt, was aus dem
Ae heraus erklärlich iſt, ein möglichſt umfaſſendes Bild von
AMuſizieren in der Schule zu geben. Wie wir hörten, waren
Men iſtungen dadurch etwas beeinträchtigt, daß faſt ein Drittel
Uhores wegen Erkrankung fehlte, wodurch kleine Unſicher=
En der Einſätze und der Intonierung erklärlich wurden, war
Aüre erſte Stimme des Singkreiſes nur mit vier, einmal ſogar
miit drei Stimmen beſetzt. Der große Chor, gut
ausge=
en,, ſtimmlich wie ſprachlich ſehr erfreulich geſchult, begann
dem friſch und ſauber geſungenen, reformatoriſchen Trutzlied
die deutſche Nation”. Goethes „Talismane” im
einſtim=
n Satz von Schumann mit Klavierbegleitung, fanden wir
ecch und zu wenig pathetiſch. Der Engelchor aus Fauſt, im
non Franz Schubert, iſt wegen ſeiner Modulation ſehr
Nerig und gelang nicht reſtlos. Als zweite Gruppe ſang der
Ddrei polyphone Sätze von Walter Rein deren objektive
ung ſie für den Vortrag durch jugendliche Stimmen ſehr
ge=
bet macht, und die beſonders gut gelangen. „Ich wollt gern
e hätte noch etwas leichter und lebhafter vorgetragen
wer=
hiönnen. Vier Sätze von Otto Jochum, deſſen Satzkunſt wir
Renzert der Ballonſchule ſchon hervorhoben, waren ſehr
reiz=
mit zwei Geigen und Bratſche, der eine auch mit Klavier
eſtket. Der Chorſatz iſt bald einſtimmig, bald dreiſtimmig,
ie Ausführung brachte ſie vorzüglich zur Geltung. Zwei
lee humorvolle Sätze von Jochum und das hübſche „Hüt” du
von W. Henſel bildeten die Schlußgruppe, die beſonders
Toſt und friſch, beim letzten Lied allerdings mit kleiner
rhyth=
hem Schwankung, geſungen wurde.
Dem Singkreis waren ganz beſonders ſchwierige Aufgaben
Eict worden, und wenn ſie nicht ganz gleichmäßig glückten, ſo
earan die ſchon erwähnte ungünſtige Beſetzung ſchuld. Mit
A Motetten des Nürnbergers Joh. Staden gab er Proben alter
=punktiſcher kirchlicher Kunſt, ein ſchlichter, tiefer Satz von
M.29 di Laſſo folgte. Hier, wie in den folgenden weltlichen
nſchonen Sätzen aus alter Zeit, merkte man, daß die Ueber=
Nanis gemiſchter Chöre für Frauenchor dieſen darum
Schwie=
ſiten bereitet, weil der Umfang der Außenſtimmen ſehr nach
Deutſcher Diplomak
erhälk amerikaniſchen Likerakur=Preis.
Der deutſche Konſul Walter Reinhard in Seattle (Waſhington)
erhielt den diesjährigen Preis der Ralph=Beaver=Straßburger=
Stiftung für eine Biographie über George Waſhington.
Rein=
hardt iſt als Publiziſt unter dem Namen Reinhard Weer ſchon
mehrfach hervorgetreten. Die Jury brachte den Wunſch zum
Aus=
druck, daß dieſe Auszeichnung einer deutſchen Biographie des
großen amerikaniſchen Staatsmannes als Zeichen der alten
Freundſchaft zwiſchen den beiden Nationen aufgefaßt werden
möge.
den Extremen ausgenutzt werden muß. Beſonders gut gelang
„Wo ſoll ich mich hinkehren” von M. Schaerer, während bei der
letzten Gruppe der Humor des Inhalts durch die großen
tech=
niſchen Schwierigkeiten nicht völlig zum Ausdruck kam. „Ducke
dich, Hänſel” von Zangius, eine rhythmiſch beſonders harte Nuß,
wurde gut geknackt.
In jeden Teil der Vortragsfolge erklang ein Trio zwiſchen
den Geſungen, zuerſt das Streichtrio Opus 74 füt 2 Violinen
Nr. 61 — Seite 3
Der Völkerbundsrak zu den
Waffenſtillſtands=
verhandlungen in Schanghai.
Genf, 29 Februar.
Unerwarteter Weiſe iſt der Völkerbundsrat am Montag
nach=
mittag vom Ratspräſidenten Paul Boncour einberufen worden.
Die plötzliche Einberufung geht auf ſoeben eingelaufene
Tele=
gramme aus Schanghai zurück, nach denen die mit engliſcher und
amerikaniſcher Vermittlung geführten
Waffenſtillſtandsverhand=
lungen zwiſchen der japaniſchen und der chineſiſchen
Truppenlei=
tung bereits ſoweit fortgeſchritten ſind, daß der Abſchluß eines
Waffenſtillſtandes als möglich angeſehen werden kann.
Präſident Paul Boncour eröffnet die Sitzung des
Völker=
bundsrates mit der Erklärung, der engliſche Außenminiſter
Simon habe ihm mitgeteilt, daß neue Möglichkeiten vorlägen, um
zu einer Einſtellung der Feindſeligkeiten im Fernen Oſten zu
ge=
langen.
Der engliſche Außenminiſter Simon gab dem Völkerbundsrat
ſodann einen ſoeben aus London, eingetroffenen telegraphiſchen
Bericht aus Schanghai bekannt, wonach am Montag abend auf
dem engliſchen Flaggſchiff in Schanghai eine mehrſtündige
Unter=
redung zwiſchen Oberbefehlshabern der japaniſchen und
chine=
ſiſchen Truppen ſtattgefunden habe, an ,der auch der chineſiſche
Staatsmann Wellington Ko und der engliſche Admiral Kelly
teilgenommen hätten und in der die Grundlage einer ſofortigen
gegenſeitigen Einſtellung der Feindſeligkeiten und Kontrolle der
evakuierten Gebiete durch Neutrale angenommen ſei. Eine
end=
gültige Einigung ſei aber noch nicht erreicht worden.
Dieſe Tatſache hätte den ſofortigen Zuſammentritt des
Völker=
bundsrates notwendig gemacht. Paul Boncour legte ſodann dem
Völkerbundsrat einen Vorſchlag vor, der folgende Punkte umfaßt:
1. Japan hat nicht beabſichtigt, noch beabſichtigt es in
Zu=
kunft, politiſch oder territorial eine japaniſche Konzeſſion in
Schanghai zu errichten oder auf irgendeine andere Weiſe die
aus=
ſchließlichen japaniſchen Intereſſen zu begünſtigen.
2. China nimmt an der Konferenz teil unter der Annahme,
daß die Sicherheit und Unverſehrtheit der internationalen
Kon=
zeſſion und der franzöſiſchen Konzeſſion aufrechterhalten bleiben in
Anbetracht der Abmachungen, die dieſe Konzeſſionen und ihre
Be=
wohner gegen jede Gefährdung ſichern.
Die Einberufung dieſer Konferenz geſchieht unter der
Voraus=
ſetzung, daß an Ort und Stelle Abmachungen über die Einſtellung
der Feindſeligkeiten getroffen werden.
Paul Boncour richtete darauf an die Vertreter von Japan
und China die Forderung, dieſem Vorſchlag beizutreten.
Derjapaniſche Delegierte Satoerklärte: Er nehme
den Plan an, vorbehaltlich der Zuſtimmung ſeiner Regierung.
Der chineſiſche Delegierte Yen gab ein Telegramm
ſeiner Regierung bekannt, wonach dieſe den vom engliſchen
Ad=
miral Kelly gemachten Vorſchlag zur gegenſeitigen Zurückziehung
der Truppen zweckmäßig und annehmbar findet.
Die heute von dem britiſchen Außenminiſter gemachten
Mit=
teilungen über die Mitarbeit der Vereinigten Staaten in
Schang=
hai werden beſtätigt durch ein Schreiben des amerikaniſchen
Ge=
ſandten Wilſon an den Generalſekretär des Völkerbundes, worin
mitgeteilt wird, daß die Regierung der Vereinigten Staaten gern
die Gelegenheit ergreife, ſich den Bemühungen der Mächte zur
Wiederherſtellung des Friedens anzuſchließen.
England ziehl Konferenz der Großmächte
der Völkerbunds=Vollverſammlung vor.
In engliſchen Kreiſen ſind zurzeit lebhafte Bemühungen im
Gange, die zum 3. März einberufene Vollverſammlung des
Völ=
kerbundes zur Behandlung des chineſiſch=japaniſchen Konfliktes zu
verſchieben. Dieſe Vertagungsabſichten gehen auf die den zwölf
Ratsmächten am Sonntag überreichte Denkſchrift der japaniſchen
Regierung zurück, in der die ſofortige Einberufung einer
„Round=Table”=Konferenz nach Schanghai vorgeſchlagen wird.
Nach der japaniſchen Denkſchrift ſollen die intereſſierten
Groß=
mächte an dieſer Konferenz teilnehmen. Das Programm dieſer
Konferenz wird in der japaniſchen Denkſchrift jedoch nicht weiter
behandelt.
Auf engliſcher Seite will man offenbar die weitere Regelung
des japaniſch=chineſiſchen Konflikts in die Hände der unmittelbar
intereſſierten Großmächte legen, da die Intereſſen dieſer Staaten
bei unmittelbarer Behandlung an Ort und Stelle ſtärkere
Berück=
ſichtigung finden können. Allgemein wird hier angenommen, daß
die außerordentlich tatkäftig geführten Verhandlungen Simons
auf Verſchiebung der Konferenz auf eine unmittelbare
Verſtän=
digung zwiſchen London und Waſhington zurückgehen.
und Bratſche von A. Dvorak, ein ſehr intereſſantes, Brahms
nahe=
ſtehendes Werk, dann ein ganz reifes, abgeklärtes Klavier=Trio
mit Geige und Bratſche von Mozart. Beide Werke wurden
hoch=
künſtleriſch vorgetragen, und bei ihnen, wie bei den
Liedbeglei=
tungen wirkte als führende Geigerin Frl. Anni Delp, deren
ausgezeichnetes Können und wundervollen Ton man nach
längerer Pauſe wieder freudig begrüßte. Mit ihr wirkten
fein=
ſinnig und tonſchön zuſammen Frl. Lotte Dornbuſch (2.
Vio=
line) und Herr Karl Cauer (Bratſche) und Frl. Julia
Schnitzler, die für die auf dem Programm genannte
Pia=
niſtin eingeſprungen war, aber den geſamten Klavierpart ſehr
gut beherrſchte, wenn ſie ſich auch im Mozart=Trio klanglich etwas
zurückhielt. Mit zwei ſelten gehörten Kammermuſikwerken und
zumeiſt unbekannten, künſtleriſch hochwertigen Chorſätzen gab das
Konzert ein wertvolles Bild des muſikaliſchen Strebens an der
Eliſabethenſchule; der ausgezeichnete Beſuch zeigte, mit wie
ſtar=
kem Intereſſe ſich die Elternſchaft und die Freunde der Schule
mit dieſem Wirken verbunden fühlen. Reicher Beifall lohnte den
Singenden, Spielenden und dem verdienſtvollen Leiter. „F. N.
* Bücherſtube Bodenheimer.
Ausſtellung Arnoul.
Die Kollektion von Oelgemälden, die der junge Offenbacher
Maler Arnoul zurzeit bei Bodenheimer ſehen läßt, verdient
ſtärkſtes Intereſſe. Sicher, die Bilder ſind nicht durchweg
gleich=
wertig. Neben Schwachem aber hängt ſehr Gekonntes. Hängen
Bilder, die aufmerken laſſen, die von ſtarker großer Zukunft
zeugen möchten und — können! Arnouls Farbengebung, ſein
Kolorit iſt es, das bei ihm die Formengebung zurückdrängt,
unwichtig erſcheinen läßt. Seine Zeichnung und plaſtiſche
Ge=
ſtaltung iſt oft hart, ſeine Kompoſition eigenartig, Hergebrachtes
leugnend. Seine Farbe aber ſtrahlt ganz eigenen Reiz. Saubere
ſubtile Farbenkultur, in der ſtets das Streben merkbar
bleibt, zu leuchten, rauſchende packende Farbigkeit ſtrahlen zu
laſſen. Eine ſtarke Sprache ſpricht dieſes Kolorit, trotz des fein
abgetönten Ineinanderſtrömens der Farben. Fein und zart, faſt
wie japaniſche Tupfzeichnung Anmutendes, iſt deutſcher
Schwer=
blütigkeit verwandt und kommt vielfach zu überraſchenden
Reſultaten.
Seine Motive findet Arnoul im Landſchaftlichen und
Figür=
lichen, im Straßenbild (* s ihm ſtets in beſonderer Farbigkeit
ſcheint) und beſo ders im Blumenſtück, deſſen Vorwürfe ſowohl
wie Kompoſition auch ganz eige, iſt. und in allem dichtet
*.*
ſein Pinſel Stimmung, Lyrik!
Seite 4 — Nr. 61
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 1. März 19:9
Verlobung ihrer jüngsten
D
ochter Isa mit Herrn Dipl.-
Ing. Wolff Udo von Schauroth
beehren wir uns hierdurch anzu-
zeigen.
August Frhr. von Oetinger-
Barkhaus-Wiesenhütten
Großh. Hess. Kammerherr und
Rechtsritter des Johanniterordens
Freifrau
Magarethe von Oetinger-
Barkhaus-Wiesenhütten
geb. von Schroeder.
Rittergut Weissendiez
Tefenort, Werra.
Meine Verlobung mit lsa, der
jüngsten Tochter des Großh.
Hessischen Kammerherrn August
Freiherr von Oetinger-Barkhaus-
Wiesenhütten und seinerGemahlin
Freifrau Magarethe von Oetinger-
Barkhaus-Wiesenhütten, geborene
von Schroeder, beehre ich mich
hiermit sehr ergebenst anzuzeigen
Wolff Udo von Schauroth
Berlin-Charlottenburc
Frafikfurt a. M.
3349
Am 2. März feiern die Eheleute
Johannes Schmidt Vl und Frau Elisabeth,
geb. Seligmann, zu Schneppenhausen,
(5548
das seltene Fest der Goldenen Hochzeit.
Verwvandten, Freunden und Bekannten, die
traurige Nachricht, daß geſtern früh, unſer lieber
Vater, Schwiegervater, Großdater, Urgroßvater
und Onkel
Simon Fornoff
im Alter von 82 Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Wolf, Pankratiusſtr. 30½
Familie Fr. Fornoff
Familie Joh. Fornoff.
Darmſtadt, den 1. März 1932.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 2. März,
nachm. 2½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. (3339
Todes=Anzeige.
Gott der Herr hat heute früh 6½ Uhr meinen innigſtgeliebten
Gatten, unſren herzensguten, ſelbſtloſen Vater, lieben Bruder,
Schwager und Onkel
Herrn Peter Karl Seibel
Landwirt
m 81. Lebensjahr von ſchwverem Leiden erlöſt.
Für die trauernden Hinterbliebeuen:
Johannette Seibel, geb. Oebus.
Dankſagung.
Für die liebevolle Anteilnahme, die uns
beim Heimgang unſeres lieben Gatten
und Vaters in ſo reichem Maße zuteil
wurde, danken wir herzlichſt.
Kath. Weber und Söhne.
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zu billigsten Preisen anzuschaffen.
Der Konkursverwalter
326
Darmſtadt, Pankratiusſtr, 24, Bad=Wildungen, Corbach (W.)
den 29. Februar 1932.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 2. März, nachm. 3½ Uhr,
auf dem alten Friedhof ſtatt.
(3328
Darmſiadt, Februar 1932.
Liebigſtr. 69.
In der Nacht vom 27. zum 28. Februar entſchlief
ſanft nach ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden meine liebe, gute Mutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau
Habe meine
ärzt-
iche Tätigkeit wiedel
aufgenommen. (3220b
Frauenarzt
Dr. Hüffell
Biörehiie Bruu Siwe
geb. Ewald
im Alter von 60 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Franz Bruch und Frau, geb. Groß.
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Die Beerdigung findet am Dienstag, den 1. März,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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neben d. Stadtkaſſe,
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Für die Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Heimgang unſerer
lieben Entſchlafenen
Frau
ſagen wir allen Bekannten,
insbe=
ſondere Herrn Pfarrer Müller für
ſeine troſtreichen Worte unſeren
innigſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen
Valentin Gebhardt
Darmſtadt, den 1. März 1932,
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geb. Kanis
im 86. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eva Kraus=Kanis.
Die Beiſetzung erfolgt am Mittwoch, den 2. März,
nachm. 3 Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofes
in der Nieder=Ramſtädterſtraße,
Wir bitten von Beileidsbeſuchen abſehen zu wollen.
Sehenste
meine
Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet verſchied am 28. Februar
nach kurzer, glücklicher Ehe meine liebe Frau und
Mutter, Tochter, Schweſter, Schwiegertochter und
Schwäg erin
Grethe Keicher
geb. Götz.
In tiefer Trauer:
Georg Keicher u. Kind, Ludwigshöhſtr. 59
Familie Val, Götz, Tannenſtr. 35
Familie Jak. Dechert, Ludwigshöhſtr. 59.
hätte ich kaum gedacht,
daß ſie ſo lieblich ſein könnie
ie Beerdigung findet am Dienstag, den 1. März
1e32, nachm. ½3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Heute entſchlief fanft unſere liebe, gute Mutter
„Schwviegermutter, Schwägerin und Tante
Margarethe Müller Wwe.
geb. Heß.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 29. Februar 1932.
Gutenbergſtr. 35.
3345
Die Beerdigung findet Mittwoch Mittag um 2 Uhr
auf dem alten Friedhof an der Nied.=Ramſtädterſirg
„Meine Haut war gelblich, dunkel
und welk. Ich hatte häßliche Miteſſer
rauhe Hautſchuppen und erweiterte
Poren auf Naſe, Kinn und Stirn.
Heute werde ich wegen meiner zarten,
weißen, glatten Haut und wegen
mei=
nes ſchönen Teints von allen beneidet
und bewundert.”
Jede Frau kann jetzt leicht ihre Haut
weiß, zart und ſchön machen, einfach
durch den täglichen Gebrauch der
wei=
ßen, fettfreien Creme Tokalon
Haut=
nahrung. Sie enthält prädigerierte
Sahne und Olivenöl, verbunden mit
aufhellenden, ſtärkenden und
zuſammen=
ziehenden Beſtandteilen. Sie dringt
ſo=
fort ein, mildert die Reizung der
Haut=
drüſen, zieht erweiterte Poren
zuſam=
men und löſt Miteſſer auf, ſo daß ſie
abfallen. Sie macht die dunkelſte,
rau=
heſte Haut zart und weiß und gibt
un=
beſchreibliche neue Hautſchönheit und
Friſche in drei Tagen, wie ſie auf
an=
dere Weiſe nicht erreicht werden kann.
Sie ſollte jeden Morgen benutzt werden.
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[ ← ][ ][ → ]stag, 1. März 1932
Aus ver Landeshauptftadt.
Darmſtadt, den 1. März 1932.
enkung der Arzk= und Zahnarzk=Gebühren.
Verhandlungen des Reichskommiſſars für
Preisüber=
mit dem Verband der Aerzte Deutſchlands (Hartmann=
Dem Deutſchen Aerztevereinsbund und dem
Reichsver=
de: Zahnärzte Deutſchlands über die Senkung der
Gebüh=
em zu einer Vereinbarung geführt, in der es u. a. heißt:
uu Berechnungen der Gebühren der Aerzte und Zahnärzte
Dentalspraxis ſind die Sätze der preußiſchen
Gebühren=
tr (Preugo) oder der anderen landesrechtlichen
Gebühren=
cymn zugrunde zu legen. Die Aerzte und Zahnärzte
wer=
verminderte Kaufkraft weitgehendſt berückſichtigen, ſich
olbehalten, in beſonderen Fällen nach vorheriger
aus=
üuue Verſtändigung mit den Patienten von den obigen
Ge=
gösen abzuweichen.
den ärztlichen und zahnärztlichen Organiſationen
feſt=
ſuegenannte ortsübliche Sätze dürfe, nur aufrecht erhalten
g rvenn ſie mindeſtens um 10 Prozent der Sätze von 1931
Dorden ſind bzw. werden. Ferner muß zum Ausdruck
wperden, daß die ortsüblichen Mindeſtſätze unterſchritten
Dnnen.
Feſtſetzung der Gebühren in Verträgen zwiſchen Aerzten.
jhrzeen, Verſicherungsträgern und nicht reichsgeſetzlichen
gyraſſen ſowie die Wahl der hierfür zugrunde zu legenden
Khterordnung wird, wie bisher, durch vertragliche
Verein=
eregelt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 51 — Sefte 5
Aerzte= und Zahnärzte=Kammern (in ihrer Ermangelung
ülschen oder zahnärztlichen Organiſationen) richten, ſoweit
” nicht geſchehen iſt, Gutachter=Stellen ein, um Einſprüche
ſuräenten gegen die Höhe der Gebührenrechnung
nachzu=
zunnt wurden am 22. Februar 1932 die
Polizeihaupt=
die ſter auf Probe Peter Backfiſch und Wilhelm Exner
Richeim unter Berufung in das Beamtenverhältnis zu
ſhruptwachtmeiſtern, beide mit Wirkung vom 1. März
zrietzung in den Ruheſtand. Auf Grund des Artikels 14
iIseibeamtengeſetzes vom 31. März 1928 tritt der
Krimi=
ttar Hugo Schmidt zu Mainz mit Wirkung vom 1. März
t wen Ruheſtand.
Im Offenbach iſt demnächſt die Stelle eines
Gerichtsvoll=
mu beſetzen. Bemerbungen ſind bis zum 10. März dieſes
an den Juſtizminiſter einzureichen.
Aliceverein für Frauenbildung und Erwerb, Abteilung
wönartnerinnen=Seminar, Martinſtraße 28. Mittwoch, den
1äruar, fand die ſtaatliche Prüfung der Kindergärtnerinnen
ſtrnerinnen ſtatt. Die 22 Anwärterinnen beſtanden die
ſtaat=
iyſe fung und einige davon haben bereits Arbeitsmöglichkeit
Ziie Stadtratsfraktion der Gewerbe= und Handwerkerver=
„Grangl eing ag Darmſtadt hat im Stadtrat nachſtehenden Antrag ein=
Wir beantragen, der Stadtrat möge beſchließen: 1. die
Sta9 Daarmſtadt macht ihren Beitritt zur Bauwirtſchaftsſtelle
ſra ik a. M. rückgängig; 2. die Unkoſtenſätze und Preistarife
riſtuleiſtungen für ſtädtiſche Unterhaltungsarbeiten ſind im
ſentnm zwiſchen den ſtädtiſchen Bauämtern und den berufenen
eume n der beteiligten Gewerbe auf Grund ordnungsmäßiger
iutronen, die auf Darmſtädter Verhältniſſe Bezug haben
ß mu errechnen.
Berein für das Deutſchtum im Ausland. Die Mitglieder
eingeladen zu der Goethe=Feier, die die
Elſaß=
ſnger=Vereinigung am Mittwoch, 2. März, 8,15
n. Fürſtenſaal veranſtaltet. Stadtarchivar Dr. Müller
üüber „Allerlei Elſäſſiſches aus der heſſiſchen Geſchichte‟,
Whſor Dr. Liſt über „Goethe in Straßburg”. Grete Nies,
karnnte Konzertſängerin, bringt Goethe=Dichtungen in der
mtung von Schubert, Mozart und Beethoven. Die Pianiſtin
w Shrig,vollendet die muſikaliſche Umrahmung der Reden,
Eez eine Anſprache des letzten Statthalters in Elſaß=Lothrin=
Ae Schwander, treten wird.
Vortrag. Ueber Erfahrungen eines deutſchen
Sachverſtän=
ells Berater der ſowietruſſiſchen oberſten Baubehörde
ſ m Mittelrheiniſchen Architekten= und Ingenieurverein
drmerstag, dem 3. März, abends 8 Uhr. Herr. Prof. Dr.=
UEA einlogel im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule
R DDas Thema dürfte allgemeinem Intereſſe begegnen. Mit=
1ß ſefreundeter Vereine und Gäſte ſind herzlich willkommen.
b intritt iſt frei.
nitt innert.
Tdeschl
Evang. Männervereinigung der Petrusgemeinde. An die
ſilktax, 1. März, ſtattfindende Monatsverſammlung mit dem
ſchſug von Herrn Oberbergrat Dr. Köbrich über. Heſſ.
Berg=
i=lter und neuer Zeit” mit Lichtbildern ſei nochmals hier=
Miſſionsverkauf der Stadtmiſſion. Am kommenden
Mitt=
oilhem 2. März, findet wieder, wie alljährlich, im großen Saal
gotmiſſion, ein Miſſionsverkauf ſtatt. Der Frauenarbeits=
990‟ krellzer Stadtmiſſion hat wieder das ganze Jahr hindurch mit
roch Ffleiß und viel Liebe gearbeitet, um bei dieſer Gelegen.
n verſchiedenen Miſſionsgeſellſchaften eine finanzielle Hilfe
uu können. Der Verkauf beginnt vormittags um 10 Uhr
mttrst abends um 7 Uhr. Allerhand nützliche und wertvolle
beiftade des täglichen Bedarfes werden angeboten.
Das Schnurrbuſch=Quartett veranſtaltet am Freitag, den
In, ſeinen 3. Kammermuſikabend im Kleinen Haus. Der
ſit anläßlich des 200. Geburtstages Joſeph Haydns
aus=
icw Werken dieſes Meiſters gewidmet. Das Programm
r50 wei Quartette aus der beſten Schaffensperiode Haydns,
iu für Viola d'amour, Violine und Cello, und zum Beſchluß
35 bands eine Erſtaufführung des Streichquintetts C=Dur,
MA. Karten an der Kaſſe des Landestheaters.
Heſſiſches Landestheater.
1 März
2. März
Großes Haus.
20, Ende nach 22 Uhr Tſt Volisb G (1. Vorſt.)
Gr. /—IV Rauhnacht. P. eiſe 0.60—4.8 Mk.
19½—22 Uhr Dſt. Volksb. W. 5 Vorſtellung.
Gr I—IV Boccaceio, Preiſe 0 70—5.60 Mk.
19½—22½, Uhr
2AA-bag, 3. März Preiſe 0 70—5 60 Mk.
C18. Don Fuan.
Kleines Haus.
19½—22 Uhr. Wartha.
DA Wg- 1. März
Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk.
—
2. März
19½, Ende gegen 22 Uhr. Zuſatzmiete II 9.
R ra. Preiſe 060—4.50 Mk.
20—22 Uhr. Außer Miete. Piſtole und Tabats=
Dag, 2. März pfeife. Preiſe 0.50—2.50 Mk.
Heute abend findet im Großen
att.
u”: von Hans Müller=Schlöſſer, wird am Freitag, dem
11- 19.30 Uhr, im Großen Haus zum erſten Male in dieſer
ſeit aufgeführt. — „Meine Schweſter und ich”
Benatzkys muſikaliſches Luſtſpiel, wird am Samstag, dem
ans, zum letzten Male im Kleinen Haus zu ermäßigten
An gegeben.
Dalucca tanzt. Am 10. März wird die bekannte Tänzerin
A im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters einen
gennd veranſtalten. Das neue Programm Paluccas, das ſie
u Berlin zeigte, gibt nach der einſtimmigen Meinung der
länen Begriff von der künſtleriſchen Spannweite, dem
un=
n ßarlichen Ernſt und der menſchlichen Reife dieſer Künſtlerin.
Siebentes Sinfonie=Konzert. Nach 13 Jahren gelangt im
Sia nie=Konzert am Montag, den 7. März, unter Leitung von
uns Schmidt=Iſſerſtedt Franz Liſzts bedeutendes
Orcheſter=
s „Fauſt=Sinfonie” zur Wiederaufführung. Im Schlußchor
1Ader Mozartverein mit; das Tenorſolo ſingt Atbert Seibert.
Sühne für die Sprendlinger Mordtat.
Baumgarken zum Tode verurkeilk. — Der Staaksanwalt bezeichnek in ſeinem Plädoyer den Mörder als eine
„Beſtie in Menſchengeftalk”. — Brandk kroß Staaksanwaltsankrags auf 15 Jahre Zuchkhaus freigeſprochen.
Gertrud Baumeiſter 2 Jahre 9 Monake Gefängnis.
Dir Ennſcheidende SulduftHang.
Aw. Am Montag, um 8.30 Uhr früh. beginnt Staatsanwalt
Gilmer mit ſeinem Plädoyer. Er ſchildert zunächſt eingehend
nochmals das Milieu in dem Hauſe und die Tat ſelbſt, ſoweit
ſie uns aus den früheren Geſtändniſſen des Baumgarten und gus
den Geſtändniſſen des Ehepaares Baumeiſter entgegentritt. De
Motive zu der Tat ſeien vollkommen klar. Man konnte die Frau
nicht gebrauchen, weil ſie nicht mitmachte bei den Dingen, die
im Hauſe vorgingen. Sie habe auch zweifellos zu viel gewußt,
und man mußte fürchten, daß ſie nicht dicht hielt.
Zur Klärung der ganzen Angelegenheit habe man nur wenig
objektive Anhaltspunkte. Man ſei zum größten Teil angewieſen
auf die Geſtändniſſe der Täter und müſſe im übrigen vorgehen
auf Grund der Denkgeſetze und juriſtiſcher Erfahrung. Kräftige
ſexuelle Antriebe führten zu den ſeltſamen Verkettungen im
Hauſe untereinander, und bezeichnend ſei der Zuſammenhalt der
Geſchwiſter im gegebenen Augenblick. Der Staatsanwalt iſt der
Anſicht, daß Baumgarten der Hauptbeteiligte bei der Tat war.
Er allein hatte an der Fortſchaffung der Frau Intereſſe. Es
wäre ja auch ganz unverſtändlich, wie Baumgarten zu einem
falſchen Geſtändnis kommen ſollte. Die Tat ſei ein vorbedachter
Mord. Es gäbe kein prägnanteres Beiſpiel. Baumgarten habe
auch keinerlei Anſpruch auf mildernde Umſtände, denn wer wolle
die Verantwortung auf ſich nehmen, daß er womöglich im
Ver=
laufe einer längeren Haft entſpränge, um dann wieder ſein
Metier als Mörder auszuüben. Für eine ſolche Beſtie
im Menſchen ſei, nur die Todesſtrafe. Außerdem
beantragt er die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte.
Gertrud ſei auch erblich belaſtet, aber ein
bedauerns=
wertes Geſchöpf, die in die ganze Sache hineingeſchlittert ſei,
ohne zu wiſſen. wie. Ob ſie ſich überhaupt dagegen wehrte, ſei
ſehr zweifelhaft, ſie ſei wohl, wie paſſive Naturen, leicht halb
einverſtanden, halb gleichgültig geweſen. Daß ſie Angſt vor dem
Bruder hatte, möge ja ſein, aber ſie wäre imſtande geweſen, die
Stara in der Nacht oder noch am Morgen zu warnen. Ihre
Be=
teiligung an der Tat ſei zweifelhaft. Die Tat ſei zwar ein
un=
geheurer Frevel, aber Gertrud ſei ſchwachſinnig und habe in der
Angſt vor ihrem Bruder gehandelt. Für ſie beantragt der
Staats=
anwalt wegen Mitwiſſerſchaft ein Jahr und drei
Mo=
nate Gefängnis.
Der Angeklagte Brandt ſei derjenige, der intelligent der
regſte, die beſten Nerven und ſich am beſten in der Hand habe.
Das Weſentliche ſeiner Verteidigung, alle Schuld auf Helene zu
wälzen, ſei vorher mit Baumgarten ausgemacht worden.
Selbſt=
verſtändlich ſei ſeine und ſeiner Frau Erklärung gleich ſinnlos,
denn es ſei unmöglich, daß ein Einzelner eine derartige Tat
ausführe. Der Staatsanwalt iſt der Anſicht, daß die behauptete
Rückſichtnahme auf ſeine Frau vollkommen unverſtändlich ſei. Er
habe ſie auf jeden Fall ſpäter nicht bewieſen. Brandt wiſſe die
Sache aus eigener Kenntnis er ſei dabei geweſen. Es ſei klar,
daß er irgend etwas zu verbergen habe, und durch ſein
beharr=
liches Leugnen komme er nur in die Gefahr, härter beurteilt zu
werden, als ihm vielleicht zukomme. Er beantragt wegen
Bei=
hilfe zum Mord 15 Jahre Zuchthaus.
Rechtsanwalt Carnier, Verteidiger des Baumgarten,
ſpricht nur kurz. Ihm ſei als Offizialverteidiger heute die
ſchwerſte Aufgabe zugefallen. Er ſei weit entfernt davon, die
Mätzchen des Baumgarten mitzumachen. Er gebe aber dem
Ge=
richt anheim, ob ihm nicht doch der 8 51 zugebilligt werden
müſſe. Er ſei durch die Verhandlung zu der Anſicht gekommen. Es
ſei außerdem zu erwägen, ob er nicht vielleicht doch im Affekt
gehandelt habe.
Rechtsanwalt Steinſchneider verſucht in zweiſtündigem
Plädoyer, die Unſchuld des Brandt nachzuweiſen. Daß
Baum=
garten und Gertrud Baumeiſter ihn in ihren Geſtändniſſen
teil=
weiſe belaſteten, ſei nur ein Racheakt. Kinder und Narren
ſag=
ten die Wahrheit, in dieſem Falle der Narr Chriſtoph und das
Kind Berta, die beide Brandt entlaſteten. Seine
Schlußfolge=
rung: Brandt iſt unſchuldig und deshalb freizuſprechen.
Auch Rechtsanwalt Neuroth beantragt, Freiſpruch für
ſeine Klientin. Gertrud Baumeiſter. Sie habe vielleicht bei der
Verabredung teilweiſe zugehört, aber es ſei ihr nicht
nachzuwei=
ſen, daß ſie daran glaubte, denn Baumgarten habe ſchon oft
der=
artige Reden geführt.
Die Repliken des Staatsanwalts und der Verteidiger dauern
nach zweiſtündiger Mittagspauſe bis nach 5 Uhr.
Es haben dann die Angeklagten das letzte Wort. Unter
atemberaubender Stille des bis zum letzten Plätzchen
vollgefüll=
ten Saales gibt Baumgarten zuguterletzt noch die Tat zu. Es
habe aber keine abendliche Verabredung ſtattgefunden, ſondern
er habe ſich von der Helene, die den zweiten Schlag mit dem
an=
deren Beil geführt habe, dazu verleiten laſſen. Brandt ſei ſeit
etwa 10 Minuten aus dem Hauſe geweſen.
Brandt erklärt weinend, er habe mit der Sache nichts zu tun
gehabt.
Nach nahezu zweiſtündiger Beratung verkündet
der Vorſitzende des Schwurgerichts, Landgerichtsdirektor
Weiß,
das Arkeil:
Brandt wird freigeſprochen.
Baumgarten wird wegen Mordes zum Tode verurteilt. Die
bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf Lebenszeit aberkannt.
Gertrud Baumeiſter wird wegen Mitwiſſerſchaft zu zwei Jahren
und neun Monaten Gefängnis verurteilt. In der
Urteilsbegründung
führt der Vorſitzende aus, daß es für das Gericht feſtſtehe, daß
die Sache am Abend vorher beſprochen und daß das Loch vor
dem Ableben der Stara gegraben worden ſei, in das man ſie
nachher wie einen Hund verſcharrte. Entſprechend dem Vorhaben
habe Baumgarten am Morgen Streit vom Zaun gebrochen und
dann mit dem Beil auf ſein vor ihm ſtehendes Weib, der Mutter
ſeines Kindes, das während der Tat im ſelben Zimmer ſchlief.
draufgeſchlagen. Ob Helene mitwirkte, ſei für die Tat des
Baumgarten belanglos. Er habe ſich in keinerlei Weiſe über die
Tat innerlich noch äußerlich erregt. Das Gericht komme zu dem
ſchluß, daß er mit Vorbedacht und Ueberlegung ſeine
Frau erſchlug, und mußte daher nach dem Geſetz auf die
Todesſtrafe erkennen.
Gertrud habe immer die Kenntnis der Tat zugegeben, und
das Gericht iſt überzeugt, daß ſie den Ernſt der Lage nicht
ver=
kennen konnte, daß ihr auch die Vorbereitungen nicht entgingen.
Sie habe mindeſtens die Gelegenheit gehabt, ihre Schwägerin
am Abend oder am Morgen zu warnen. Zweifellos ſei ſie eine
minderwertige Perſon, aber wenn man den ungeheuren Frevel
dieſer Tat bedenke, ſei die erkannte Strafe angemeſſen. Die
Unterſuchungshaft wird ihr voll angerechnet.
Brandt ſei bei der Tat nicht anweſend geweſen. Es beſtünde
aber ſtarker Verdacht, daß er Kenntnis hatte von dem Vorhaben,
und zwar auf Grund ſeiner eigenen unſicheren und
widerſpruchs=
vollen Verteidigung. Er werde lediglich wegen Mangels an
Beweiſen freigeſprochen. Der Haftbefehl gegen ihn wird
aufge=
hoben.
— Radium=Vortrag. Heute nachmittag 4 Uhr und abends
8 Uhr findet in Darmſtadt im Kaiſerſaal. Grafenſtraße, ein
hochintereſſanter Lichtbildervortrag über „Kampf dem
Krebs” und „Neue Wege zur Geſundheit und Kraft”,
der Deutſchen Radium AG., Zweigſtelle Heſſen, bei freiem
Ein=
tritt ſtatt. (Näheres ſiehe Inſerat von geſtern.)
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* Aus den Darmſtädker Lichtſpielkheakern.
Union=Theater.
* Im vollbeſetzten Union=Theater wurde bei ſtärkſtem
In=
tereſſe aus allen Kreiſen ein außerordentlich geſchickt
aufgenom=
mener Lehr= und Reklamefilm vorgeführt, „PS. ein
Ton=
film vom Kraftwagen”, der deshalb beſondere Beachtung
verdient weil ſowohl, Belehrung”, als auch „Reklame”
unauf=
dringlich ſind, und deshalb faſt unbewußt für den Beſucher des
Filmes bleiben, andererſeits aber der Eindruck von dem
Ge=
ſehenen ein tiefer iſt. Jedermanns Traum iſt der Beſitz eines
Autos, und wenn man ſolch ein eigenes Gefährt nicht beſitzen
kann, ſo möchte man wenigſtens ſeine Behandlung kennen, ſich als
fachkundigen „Herrenfahrer” fühlen. Fachleuten und Laien bietet
dieſer Film der Deutſch=Amerikaniſchen Petroleumgeſellſchaft
viel. Abgeſehen davon, daß in den Hauptrollen ſehr gute
Dar=
ſteller, wie Claire Rommer, Paul Henkels und Walter
Rilla, ſelbſt aktive Sportler, mitwirken, die mit Freude und
Liebe ſich ihrer Aufgabe hingeben und die humoriſtiſche
Hand=
lung zwanglos und friſch durchführen, hat es auch die
Spiel=
leitung Dr. H. Kayſers verſtanden, alles Gekünſtelte in dem
Film zu vermeiden und ein wirkliches „Erleben” in die
Hand=
lung zu legen. Es werden ſpielend eine Menge techniſcher
Kennt=
niſſe vermittelt, dem verzweifelten Kraftfahrer auf der
Land=
ſtraße werden Ratſchläge gegeben, im chemiſchen Laboratorium
und am Motoren=Prüfſtand wird die Kenntnis des Autos, der
Motoren uſw. vermittelt und vertieft Originelle Trickzeichnungen
ergänzen das Bild und ſchildern beſonders anſchaulich die
Be=
rechnung über die Wirtſchaftlichkeit eines Kraftwagens. Jeder
Beſucher iſt von dieſem D. A.P. G.=Film außerordentlich befriedigt,
da er das Wiſſen von einem der wichtigſten techniſchen
Hilfs=
mittel der Gegenwart in gefälliger Form bei Laien und
Fach=
mann bereichert. Wie wir hören, iſt eine Wiederholung der
Auf=
führung geplant.
— Das Union=Theater zeigt ab heute Charlotte Ander in
dem amüſanten Tonfilm=Luſtſpiel. Chauffeur Antoinette”, Regie:
Herbert Selpin: Muſik von Ralph Benatzky. In weiteren
Rol=
len ſind beſchäftigt: Hans Adalbert v. Schlettow, Harry Halm,
Georgia Lind und Julius Falkenſtein.
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute und folgende
Tage Marlene Dietrich in „Marokko” („Herzen in Flammen”).
— In den Palaſt=Lichtſpielen läuft ab heute die
unübertreff=
liche Tonfilm=Burleske „Vater geht auf Reiſen”, Regie: Carl
Boeſe. In den Hauptrollen: Erika Gläßner, Liſſi Arna. Hugo
Fiſcher=Köppe. Hans Waßmann, Kurt Gerron und Hermann
Picha.
— Konzert im Herz=Jeſu=Hoſpital. Den Patienten und
Inſaſ=
ſen des Herz=Jeſu=Hoſpitals wurde eine freudige Ueberraſchung
zu=
teil. Ein ehemaliger Patient entbot denſelben mit ſeinen Kollegen
des Darmſtädter Mundharmonika=Quartetts „Konzertia”,
be=
ſtehend aus 7 Herren, einen muſikaliſchen Sonntagsgruß. Der
Dirigent, Herr Pullmann, verſtand es, durch ſeine geſchickte
Stab=
führung das Programm der 15 Muſikſtücke, die auf den Hohner=
Inſtrumenten geſpielt wurden, gut vorzutragen. Die Uebertragung
der Muſikvorträge geſchah durch das Mikrophon der Radioanlage,
die dem Hoſpital zugehört, und ſomit ſämtlichen Patienten
Ge=
legenheit bot, ſich an der Feierſtunde zu beteiligen. Die Inſaſſen
des Hoſpitals geben ſich der ſtillen Hoffnung hin, bald wieder
einmal einer ſolchen genußreichen Abwechſelung gewürdigt zu
werden.
Zwei Gala=Abende im Orpheum! Nelſon=
Kaba=
rett: Die Raſſelbande. Das ausgezeichnete Gaſtſpiel des
Nelſon=Kabaretts „Die Raſſelbande” mit den prominenteſten
Mit=
gliedern der Nelſon=Bühne, wie Rudolf Nelſon, Käte
Erl=
holz, Dr. W. Sachs, Fritzi Schadl, Gretel Weißer und
des Frankfueter Opernhauſes, wie Erika Koerner die
Röſſel=
wirtin”, und Karl Piſtorius, der „Leopold” des „Weißen
Röſſels”, ſowie Anton Tiller als Conferencier währt nur
heute Dienstag und morgen Mittwoch Es empfiehlt ſich daher,
einen dieſer beiden hochintereſſanten Abende, die uns mit beſter
Brettlkunſt alter (Wolzogen) und neuer (Nelſon) Zeit bekannt
machen werden, zu beſuchen. Verlängerung des Gaſtſpiels iſt
ausgeſchloſſen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die Wanderung
am nächſten Sonntag führt durch die „Tanne‟. Ein vertrautes
Gebiet. Aber kennt ſie jeder wirklich ſo genau? Die bewährte
Führung verſpricht Beſonderes. Auch Sehenswertes wird nicht
fehlen. Wir gelangen nach dem Darmſtädter Waſſerwerk und
er=
fahren dort Einiges über die Waſſerverſorgung unſerer Stadt.
Das Ueberſchwemmungsgebiet am Sandbach wird ebenfalls
be=
rührt. Zum Schluß winkt das verheißungsvolle Stammeſſen im
Klublokal. — Die Wanderung iſt faſt ganz auf den Vormittag
beſchränkt, denn 18 Ortsgruppen rüſten ſich auf den gleichen Tag
zur Sternwanderung nach Darmſtadt. Von 2 Uhr ab treffen ſie
im Klublokal ein. Sie würdig zu empfangen iſt unſere
Auf=
gabe, und die Klubgenoſſen werden deshalb gebeten, recht
zahl=
reich nicht nur an der Wanderung, ſondern auch am gemütlichen
Beiſammenſein mit unſeren Gäſten während der
Nachmittags=
ſtunden ſich zu beteiligen. Näheres beſagt die Anzeige in der
heutigen Nummer.
Das Orcheſter der Angeſtellten und Arbeiter der Firma
E. Merck, Darmſtadt, veranſtaltet am 5. März 1932, abends 7.30
Uhr, im Städtiſchen Saalbau, wieder einen muſikaliſchen
Abend, deſſen Ertrag den Darmſtädter Winterhilfsküchen
zu=
fließen wird. Der gute Zweck, ſowie die in Ausſicht ſtehenden
fro=
hen Stunden, laſſen es wünſchenswert erſcheinen, daß der
Veran=
ſtaltung auch dieſes Mal ein voller Erfolg beſchieden iſt. Von
einem öffentlichen Vorverkauf der Einlaßkarten wird abgeſehen;
dieſe ſind nur durch Werksangehörige oder am Saaleingang zum
Preiſe von 1 Mk. per Stück erhältlich.
Seite 6 — Nr. 61
Der Verlag des Reichs=Firmen=Fernſprechbuches, die Firma
Reichs=Branchen=Verzeichnis, G. m. b. H. Berlin. bittet uns.
mit=
zuteilen, daß der im Polizeibericht in Nr. 43 vom 12. Februar
erwähnte Vertreter inzwiſchen friſtlos entlaſſen wurde. Die
Firma fordert alle Firmen, die ſich durch die Erteilung von
Auf=
trägen an dieſen Vertreter geſchädigt fühlen, auf. unter genauer
Darlegung des Sachverhalts zu reklamieren und ſichert allen
Ge=
ſchädigten die Streichung ihrer Forderung zu.
— Von der Darmſtädter Reiſevereinigung. Im überfüllten
Gartenſaal der „Eintracht” ſprach im Rahmen der monatlichen
Vortragsabende der „Darmſtädter Vereinigung zur Veranſtaltung
von Geſellſchafts= Ferien= und Studienreiſen” Herr L. v.
Oel=
hafen, der Geſchäftsführer der genannten Vereinigung, über
Fahrten in den bayeriſchen und öſterreichiſchen Alpen. An Hand
einer ſehr großen Zahl vorzüglicher Lichtbilder ſchilderte der
Red=
ner insbeſondere das Zugſpitzgebiet und die prächtige, zum
Winterſport hervorragend geeignete Gebirgslandſchaft rings um
Innsbruck. Der Vortrag ließ erkennen, daß reichsdeutſche Touriſten
in Tirol ſehr herzliche und dabei ſehr preiswerte Unterkunft
fin=
den. Der Vortragende wird an einem ſpäteren Abend die
Schilde=
rung des Alpengebietes fortſetzen, hinüberführen nach Tirol, das
er vorausblickend als „ein Stück losgeriſſenen deutſchen Herzens”
bezeichnete, und mit einer kurzen Beſchreibung der Lagunenſtadt
Venedig beenden. Redner begeiſterte ſeine Zuhörer ſowohl für
Autobus= wie Bahnfahrten im geſchilderten Hochgebirgsgebiet,
insbeſondere für Fahrten mit Schwebebahnen hinauf auf die
Höhen der Zugſpitze und der übrigen „Vieltquſender‟. Das
Publi=
kum dankte durch lebhaften Beifall. Der Vertreter der
Heidel=
berger Reiſevereinigung, Schriftleiter E. Heſſe, berichtete kurz
über die Heidelberger Reiſevereinigung, welche die gleichen
ge=
meinnützigen Ziele verfolgt wie die hieſige Reiſevereinigung, und
ſprach die Hoffnung aus, daß die beiden Reiſevereinigungen allezeit
in fruchtbarer Zuſammenarbeit zuſammenſtehen möchten.
— Evangeliſche Markusgemeinde. Alle unſere
Gemeindemit=
glieder weiſen wir auch an dieſer Stelle auf die Vorſtellung
der diesjährigen (38) Konfirmanden durch Herrn
Stadt=
pfarrer Vogel am kommenden Sonntag (Lätare), um 3 Uhr
nach=
mittags, in der Stadtkirche, hin. Der Beſuch der kirchlichen
Prü=
fung unſerer Jugend vor ihrer Einſegnung iſt nicht nur den
An=
gehörigen und Freunden der Familien, ſondern der geſamten
Ge=
meinde, auch als Zeichen der Anteilnahme an der
heranwachſen=
den Jugend, zu empfehlen.
— Volksbühne. Zu der Sonntag, den 6. März. 10.30 Uhr.
im Kleinen=Haus ſtattfindenden Goethe=Morgenfeier
erhalten die Mitglieder der Volksbühne Eintrittskarten im
Vor=
verkauf in der Geſchäftsſtelle der Volksbühne, Eliſabethenſtraße 34
(Haus Alter),
— Die Stenographie zu erlernen bietet der Gabelsberger
Stenographenverein von 1861. Ballonſchule, heute abend wieder
Gelegenheit. Ein Beſuch der im Anzeigenteil angekündigten
Kurſe empfiehlt ſich von ſelbſt. Die Anmeldung zu den Kurſen
kann in der erſten, um 20 Uhr beginnenden Stunde erfolgen.
— Lieder= und Arienabend. Es ſei ſchon jetzt auf den am
g. März, abends 8 Uhr, in der Otto=Berndt=Halle ſtattfindenden
Lieder= und Arienabend der Geſangsſchule Maria Franke
hinge=
wieſen. Das fein ausgemählte Programm bringt im erſten Teil
Lieder von Schumann. Schubert und Strauß. Den zweiten Teil
füllen Arien von Händel, Mozart, Meyerbeer, Wagner,
Marſch=
ner und Enna aus. — Karten zu zeitgemäßen Preiſen bei
Chriſtian Arnold, Muſikalienhandlung am Weißen Turm.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dieustag, 1. März 1719
Einbrüche in Verkaufshäuschen. In der Nacht vom 24.
zum 25. Februar 1932 konnte durch die Aufmerkſamkeit des
Wäch=
ters von dem Eliſabethenſtift der Polizei Mitteilung gemacht
werden, daß ſich an dem Verkaufshäuschen Ecke Beck= und
Land=
graf=Georg=Straße Einbrecher zu ſchaffen machten. Bei dem
Näher=
kommen einer ſofort dorthin entſandten Polizeiſtreife ergriffen
die Täter die Flucht. Sie konnten jedoch in ihrem Verſteck, in dem
Gebüſch hinter dem Damenbad am Woog, geſtellt und
feſtgenom=
men werden. Es handelt ſich um einen Hausburſchen und einen
arbeitsloſen jungen Mann aus Darmſtadt. — Im Laufe der
Ver=
nehmungen ſtellte ſich heraus, daß die beiden Täter mit noch zwei
Komplizen im Jahre 1931 verſchiedene Verkaufshäuschen in der
Bismarck=, Rößlerſtraße und am Hauptbahnhof erbrochen und
dar=
aus Zigaretten, Zigarren, Schokolade und Zuckerwaren in
größe=
ren Mengen geſtohlen haben. Außerdem haben die Täter aus
einer in der Rheinſtraße aufgeſtellten Perſonenwaage nach
ge=
waltſamem Aufbrechen derſelben einen dort eingebauten Dynamo
abmontiert und geſtohlen. Der Dynamo konnte bei einem Freund
des einen Täters vorgefunden und ſichergeſtellt werden. Die Täter
wurden dem zuſtändigen Richter zugeführt.
Diebſtähle. Am 19. 2. 1932, zwiſchen 20 und 22 Uhr, wurde
guus der Techniſchen Hochſchule ein ſchwarzer Herren=Tuchmantel
ohne Gürtel, einreihig, mit verdeckten Knöpfen und ſchwarzem
Samtkragen geſtohlen. Der Mantel war dem Eigentümer zu lang,
weshalb er ein Stück umgenäht und daran leicht erkenntlich iſt.
In den Manteltaſchen befanden ſich ein Paar braune
Wildleder=
handſchuhe und ein Schuhputztuch mit der Firmenbezeichnung
„Molnar és Moſer Budapeſt”. — Am 16. 2. 1932. zwiſchen 8,30
und 15 Uhr, wurde aus einer Schule am Kapellplatz ein
grau=
blauer Jünglings=Mantel geſtohlen. Durch den Grundſtoff laufen
ſchwarze fiſchgrätengemuſterte Streifen. Der Mantel iſt mit
Rings=
gurt gearbeitet. Von dem Gurt war der vordere Teil abgeknöpft.
Der linke obere Knopf am Mantel iſt abgeriſſen. — Am 20 2.
1932, zwiſchen 19 und 20 Uhr, wurde aus einer Kabine im
Städti=
ſchen Hallenbad ein ärmelloſer grauer Pullover geſtohlen. —
Vor Ankauf wird gewarnt.
Diebiſche Hauſiererin. Vor kurzem wurde durch eine
Hauſiererin, welche Bürſtenwaren anbot und vorgab, für einen
Blindenverein zu reiſen, in einem unbewachten Augenblick eine
Handtaſche aus buntem venezianiſchem Leder, Größe 25X 16,
ent=
wendet. Beſchreibung: Zirka 25—28 Jahre alt, 1,70 Meter
groß, ſchlank, ſchmales Geſicht, rötliche Geſichtsfarbe, dunkle Haare,
Bubikopf, trug dunklen Mantel und dunklen Hut. — Wer kann
nähere Angaben machen?
Feſtnahme. Der kaum 18jährige Hilfsarbeiter. Heinz
Meier aus Hannoper, welcher am 23. 2. 1932 in ſeiner Heimat
einen erſchwerten Diebſtahl begangen hat und nach Entwendung
von 650 RM. flüchtig ging, wurde durch die ſofort eingeſetzten
Ermittelungen der hieſigen Kriminalpolizei bei einer
Frührevi=
ſion am 25. 2. 1932 in einem hieſigen Gaſthaus ermittelt und
feſt=
genommen. In ſeinem Beſitz wurden noch 450 RM. ſowie ein
neues Fahrrad vorgefunden. Meier wurde dem zuſtändigen
Rich=
ter zugeführt.
Betrügerpaar. Anfang Februar mietete ſich ein angebliches
Ehepaar ein Zimmer in Darmſtadt, zahlte gleich für zwei Tage
die Miete im voraus und verſchwand, nachdem es für weitere acht
Tage die Miete ſchuldig blieb. Der Mann, welcher angeblich Bäu
heißen will, gab an, Reiſender in Textilwaren zu ſein.
Be=
ſchreibung: Der Mann iſt zirka 1,75—1,80 Meter groß, ſchlank,
ſchwarzes Haar, bartlos, blaſſes Geſicht, trägt
dunkelgraugeſtreif=
ten Anzug, hellbraunen Mantel, hellgraue Gamaſchen und ſchwarze
Schuhe. Die Frau ſprach rheiniſchen Dialekt, war mittelgroß,
ſchlank, ſtrohblond, trug dunkelblaues Koſtüm mit weißer Bluſe,
braunen gemuſterten Mantel mit braunem Pelzkragen und grünen
Hut. — Wer kennt dieſes Ehepaar? Sachdienliche Mitteilungen
wolle man an das Polizeiamt, Kriminalabteilung, Zimmer 29,
richten.
Diebſtahl von größeren Quantitäten Waldſamen. Aus
einer Klenganſtalt in Darmſtadt wurde ein größeres Quantum
Kiefernſamen und 100 Kg. Lärchenſamen geſtohlen. Durch die
Er=
mittelungen der Kriminalpolizei ſind bereits Anhaltspunkte über
den Abtransport des Samens aus dem Lager vorhanden. Das
Diebesgut kann nur an größere Samenhandlungen oder
Kleng=
anſtalten abgeſetzt werden oder ſchon abgeſetzt worden ſein
Per=
ſonen, die in der letzten Zeit Waldſamen der geſtohlenen Sorten,
wenn auch in kleineren Mengen, gekauft haben, werden dringend
gebeten, dies in eigenem Intereſſe alsbald der Kriminalpolizei
Darmſtadt oder auch jeder anderen Polizeiſtelle mitzuteilen.
Wer iſt der Finder? Am Samstag, den 13. 2. 1932, ließ
ein Gaſt in der Herrentoilette eines Kaffees in der Rheinſtraße
einen wertvollen Ring auf dem Waſchbecken liegen. Der Ring
wurde von einem Unbekannten gefunden und bisher nicht
abge=
liefert. Es handelt ſich um einen goldenen, ſchmalen
Schlangen=
ring. Der eine Schlangenkopf iſt mit einem Saphir, der andere
mit einem Brillanten beſetzt. Der Finder des Ringes wird
drin=
gend erſucht, dieſen auf dem Fundbüro des Polizeiamtes,
Hügel=
ſtraße 31/33, Zimmer 11, abzugeben. Der Verlierer hat eine ſehr
gute Belohnung für die Wiederbeſchaffung des Ringes ausgeſetzt.
Vor Ankauf des Ringes wird gewarnt.
In Anweſenheit der ſtaatlichen, kirchlichen, ſchuliſchen und
ſtädtiſchen Behörden wurde am Montag mittag in einer
ein=
fachen Feier das dem Pädagogiſchen Inſtitut von der Stadt
Mainz neu zur Verfügung geſtellte Lehrgebäude in der
ehemali=
gen Holztorſchule an die Techniſche Hochſchule Darmſtadt
über=
geben. Unter den anweſenden Ehrengäſten bemerkte man u. a
den Staatspräſidenten Dr. Adelung. Prälaten D. Dr. Diehl,
den Biſchof von Mainz. Protonotar May, den Rektor der
Uni=
verſität Gießen. Prof. Reuleaux, Rektor der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt. Geheimrat Dyroff von der Univerſität
Bonn. Provinzialdirektor Wehner. Einleitend zu der Feier,
zu der die Mainzer ſtudentiſchen Verbindungen chargierten,
ſpielte das Orcheſter der Städtiſchen Muſikhochſchule Mainz unter
Leitung von Profeſſor Dr. Hans Gal das Concerto groſſo, in
D=Moll von Vivaldi. Danach ergriff
Menſchen das Beſte verſagt bleiben, die Möglichkeit, zu der
füllung eines Lebensſinnes zu kommen. Das große
blem der Erziehung lautet daher im Augenblick: J
ohne Sicht auf einen Beruf zur Achtung vor der Welt der
zu erziehen. Der numerus clausus bewirkt aber, daß all
die ſich dem Volksſchulſtudium zuwenden können, der kü
Beruf in das Zentrum ihrer Lebensgeſtaltung gerückt wir;
darin verbleibt; eine geiſtige Entwurzelung wird unmogli
macht. Unſere hier Studierenden ſehen den ſicheren Beginn,
eigenen verantwortlichen Tätigkeit vor ſich, ſie brauchen ſichhn
an dem gehetzten Jagen zu beteiligen.
Oberbürgermeiſter Dr. Ehrhardt
das Wort, der u. a. ausführte: Heute, wo wir das Lehrgebäude,
das wir für das Pädagogiſche Inſtitut neu hergeſtellt haben.
ſeiner zukünftigen Zweckbeſtimmung übergeben wollen, erhält eine
Entwicklung ihren äußeren Abſchluß, die begonnen hat, als
Heſſen die akademiſche Lehrerbildung eingeführt hat. Damals
wurde dank des verſtändnisvollen Entgegenkommens der
heſſi=
ſchen Regierung und des heſſiſchen Landtags unſer Wunſch
er=
füllt und den Studierenden der Pädagogik die Möglichkeit
ge=
geben, auch in Mainz ihr Studium zu abſolvieren. Das
Päda=
gogiſche Inſtitut hat ſich in den wenigen Jahren. in denen es
in Mainz arbeitet, trotz aller äußeren Hinderniſſe in einer Weiſe
entwickelt, daß es zu einem weſentlichen Faktor in dem
Kultur=
leben unſerer Stadt geworden iſt. Daher war es, als der
Ge=
danke aufkam, die geſamte Lehrerausbildung Heſſens in einem
Inſtitut zu vereinen, für uns ein ſelbſtverſtandlicher Wunſch, daß
nach Mainz dieſes Inſtitut verlegt werde.
Allerdings mußte für das neue Inſtitut noch eine
Voraus=
ſetzung, die bisher fehlte, geſchaffen werden: das eigene
Lehr=
gebaude. Es iſt kein Neubau, den wir heute der Techniſchen
Hoch=
ſchule für das Pädagogiſche Inſtitut übergeben wollen. Es iſt
ein Gebäude, das urſprunglich als Volksſchule gebaut wurde, das
im Kriege als Lazarett diente und während der Beſatzungszeit
fur das franzöſiſche Lyzeum beſchlagnahmt war.
Nun darf ich Ihnen, ſehr geehrter Herr Staatspräſident,
dieſes Haus übergeben, damit Sie es ſeiner Zweckbeſtimmung
zu=
führen können. Ich darf gleichzeitig dieſe Gelegenheit benutzen,
Die hohe und gerade in der Gegenwart ſo überaus
gerte Bedeutung des Erzieherberufes zeigt die Ausbildunm
Lehrer als eine der vornehmſten Staatsaufgaben, zeigt
auch, wie berechtigt und notwendig es iſt, ſie einzugliedes
den allgemeinen Bildungsſtrom geiſtiger Berufe, ſie akadem;
geſtalten. Der Lehrerbildung ganz beſondere Fürſorge zuzer
den, ihre akademiſche Geſtaltung in jeder Weiſe zu pflegen
zu fördern, wird auch künftig die vornehmſte Aufgabe des
gierung ſein, und ſie iſt überzeugt, daß ſie in dieſem Beſ;
auch von der Stadt Mainz eine beſondere Förderung er
wird.
Ich ſtelle mit Genugtuung feſt, daß mit der Zuweiſunn
Lehrerbildung an die Techniſche Hochſchule ihr ein bedeuun
Einfluß auf das Volksganze eingeraumt iſt. Ich zweifles
daran, daß die Hochſchule — deren vorwiegendes Intereſſe
lich der Technik gewidmet iſt — ihre volle Fürſorge auch
wichtigen Inſtitut der Lehrerbildung angedeihen laſſen wirn aud
Sehen wir alle hoffnungsfroh in die Zukunft und geher Maſ
entſchloſſen an die Arbeit, als Lehrer und Erzieher der der ü=
Jugend Diener des Volkes zu ſein. Eine Jugend ſteht var ume
Toren dieſes Hauſes und begehrt Einlaß, ſich an dieſer uuimm
Arbeit zu rüſten als Führer und Erzieher der künftigen Fu0
ſchen Jugend. Darum machen wir auf das Tor!
EtEeit
Der Rektor der Techniſchen Hochſchule D. canze
ſtadt übernahm das Inſtitut mit folgenden Darlegungem Lus zuf
der heſſiſchen Regierung, und insbeſondere auch Ihnen, für die
tatkraftige Unterſtützung zu danken, die Sie auch in dieſer Frage
den Belangen der Stadt Mainz haben zuteil werden laſſen,
So hoffen und wünſchen wir am heutigen Tage, daß es in
gemeinſamer harmoniſcher Arbeit Land und Stadt gelingen
möge, für das Inſtitut, dem wir jetzt ſein Heim erſtellt haben,
die Vorausſetzungen zu erhalten und auszubauen, daß aus ihm.
ind damit auch aus unſerem Mainz, echte Lehrer unſeres
Vol=
kes hinausziehen können, die der großen und ſchweren Aufgabe
gewachſen ſind, die Erzieher unſerer heranwachſenden Jugend zu
werden.
Staatspräſident Adelung
übergab in einer längeren Anſprache das Inſtitut dem Rektor
Mit aufrichtigem Dank übernehme ich im Namen derr
Beriel
niſchen Hochſchule Darmſtadt dieſes ſchöne Haus, in deſſen
der V
geſtalteten Räumen ernſte Arbeit geleiſtet werden ſoll.
lich eine Freude für Dozenten und Studenten, hier ſchaf
dürfen. Es iſt ein hohes Ziel, dem wir hier zuzuſtreben 90
Ge
Erziehung von Erziehern der Jugend, der Jugenn
im Großen geſehen, doch ſtets die Zukunft unſeres Volkes 9i0 IM2
tet, der Jugend, die heute für ihren Lebenskampf unſererngegmſtes vor
beſonderen Sorgfalt bedarf. Die Techniſche Hochſchule iſt ſim ſin yn Obe
Schwierigkeiten der ihr geſtellten Aufgabe, die ihrem eigen-dm An
Wirkungskreis etwas fernliegt, wohl bewußt, und ſie verhehri. ſn in der
nicht, möchte auch vor dieſer Feſtverſammlung nicht verkſchenm)e
daß gewiſſe Vorausſetzungen erfüllt ſein müſſen, wenn ihm
beit Sinn und Ausſicht auf Erfolg haben ſoll. Zu dieſen Vei
ſetzungen gehort, daß die Hochſchule die Ausgeſtaltung des i
der Techniſchen Hochſchule. Er ſagte dabei u. a.. In freudiger
Anerkennung für die Erſtellung einer ſo überaus würdigen und
zweckentſprechenden Heimſtätte für die künftige heſſiſche
Lehrer=
bildung bringe ich Ihnen, ſehr verehrter Herr Oberbürgermeiſter
den herzlichen Dank der he
des Kultusminiſteriums zum Ausdruck. Geben Sie bitte dieſen
Dank weiter an Ihre Stadt Mainz und deren Verwaltung — an
unſere Stadt Mainz —, an die heſſiſche Stadt, die in ſchwerſten
Zeiten ſchwerſte Opfer zu tragen hatte und dennoch jetzt in
zu=
kunftsfrohem Geſtaltungswillen eine Tat geſetzt hat als Zeichen
dafür, daß Deutſchland auch in ſeiner größten Not an ſeinen
Kulturaufgaben weiter zu arbeiten geſonnen iſt und dieſe Stadt
die größten Opfer bringt, um den geiſtigen Fortſchritt in ihren
Mauern nicht zum Stillſtand kommen zu laſſen. Um die
zukünf=
tige Lehrergeneration vor einer beſonders dem Erzieher ſo
über=
aus ſchädlichen berufspeſſimiſtiſchen Einſtellung zu bewahren, iſt
eine zeitweiſe Einſchränkung, ein numerus clausus, für die
prak=
tiſche Ausbildung durchgeführt. Die tiefſte Not, die der Kultur
droht, iſt es, daß jede inſtitutionelle Einſchränkung, jeder
inſti=
tutionelle Abbau und jede Einengung zugleich Abbau am
Men=
ſchen bedeutet. Doppelt ſchmerzlich für die, die aus zwingender
Not den Abbau durchführen müſſen. So muß manchen jungen
ſchulfachleute allein beſtimmt. Nur wenn die hier zu erſt4b
den Ziele den Geſamtbedürfniſſen unſerer Hochſchule ſien
und klar eingeordnet werden, kann ſie ſich freudig und tath
in den Dienſt der hohen Sache ſtellen. Dann kann ſie mit
das Vertrauen der Oeffentlichkeit beanſpruchen. Und ſchlI
muß dafür geſorgt werden, daß der wiſſenſchaftliche Chax.
des Inſtituts durch keinerlei konfeſſionelle und politiſche Eſe
ſätze, die leider unſer Volk trennen, getrübt werde. Arbein
Frieden einer Hochſchule kann nur abſeits des Tageskampf
deihen — Was ich geſagt habe, ſind eigentlich Selbſtverä
lichkeiten, aber ich halte es gerade unter den heutigen Va
niſſen für meine Pflicht, auf dieſe Dinge hinzuweiſen.
ſchen wir, daß die Erwartungen und Hoffnungen, die ſich a
ſchöne Feſt knüpfen, in vollem Maße in Erfüllung gehen.
Es ſprachen dann ferner noch der 2. Vorſitzende der 7
ſtädter Studentenſchaft, cand. ing. Elbers, und der, Dk‟
des Pädagogiſchen Inſtituts Mainz, Dr. Feldmann, der
nem wiſſenſchaftlichen Vortrag die Entwicklung der Merch
und der Syſtematik der pädagogiſchen Bildung behandeltes
Anſchließend folgte ein Rundgang durch die neuhergeſſ
Räume des Inſtituts, die mit einfachen Mitteln für ihre
Zweckbeſtimmung hergerichtet wurden. Abends fand noch
Feſtkommers ſtatt, der ſeitens des Amts Mainz der Darml
Studentenſchaft veranſtaltet war.
gen Hochſchulunterrichts im Benehmen mit der Regru
auf Grund der Kenntniſſe und Erfahrungen der beteiligten)
— In der Sektion Darmſtadt und Starkenburg des Deutſchen
und Oeſterreichiſchen Alpenvereins hält am Montag, den 7. März.
20 Uhr, im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule (Eingang
Weſtportal), Herr Rechtsanwalt Dr. Kiene aus Bozen einen
Lichtbildervortrag über „Das Land an der Etſch und im Gebirge‟,
p. Verwaltungsgerichtshof. In einer für die Stadt Mainz
und deren Bevölkerung ungemein wichtigen Steuerſache hat der
höchſte Gerichtshof geſtern eine wichtige Entſcheidung gefällt. Es
handelt es ſich um die Bewertung von im Gartenfeld gelegenem
Ge=
lände als Bauland, was für die Bemeſſung der Grund= und
Sondergebäudeſteuer von weittragender Bedeutung iſt. Nach
ver=
geblichem Angehen des Finanzgerichts iſt deſſen
Berufungs=
urteil auf Rechtsbeſchwerde der Dora Fiſcher Witwe in Mainz
aufgehoben und die Sache zur anderweiten Verhandlung
und Entſcheidung an das Finanzgericht zurückverwieſen
worden.
Taubſtummengottesdienſt. Sonntag, den 6. März, wird
im Gemeindehaus der Kiesſtraße nachmittags 2.30 Uhr
Taub=
ſtummengottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls
abgehal=
ten. Wegen Fahrtausweis wende man ſich an Pfarrer Heß.
Damflawäms dn Schuft Wolendümdlumg.
gegen
RefF
Aus den Parkeien.
In der Ortsgruppe Darmſtadt der Radikal
demokratiſchen Paxtei ſpricht in der Folge ihrer
Vor=
träge am Donnerstag, den 3. März. im Großen Saal der „Krone‟
Rektor Reiber über. Die bedrohte Geiſtesfreiheit im heutigen
Deutſchland”. Aktuelle Fragen der Zenſur, Beſchlagnahme= und
Verbotspraxis bei Kunſtwerken u. a. werden behandelt. (Vergl.
Anzeige.)
Lokale Beranſtalkungen.
Die Verznier erſcheinenden Retizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Angeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Hausfrauenbund. Wir geben bekannt, daß am
Don=
nerstag, den 3. März, abends, in Gemeinſchaft mit dem Städt.
Gaswerk, in deſſen Ausſtellungsraum. Eliſabethenſtraße 25½, ein
Vortrag über fleiſchloſe Küche ſtattfindet. Kartenabgabe im
Aus=
ſtellungsraum ab heute Eintritt iſt frei Gäſte ſind willkommen.
Vereinskalender.
iegerverein Darmſtadt. Am 2. März, abends
8.30 Uhr (Mittwoch), in der Geſellſchaft „Eintracht”,
Lichtbilder=
vortrag des Herrn Dr. Hartwig über „Die Bedeutung des
Panamakanals . — Sonntag, den 6. März, im gleichen Lokal,
nachmittags 3 Uhr: Jahreshauptverſammlung. (Siehe Anzeige
vom Samstag, den 27. Februar.)
— Kriegerkameradſchaft Germania,
Darm=
ſtadt. Der Vorſtand macht die Kameraden auf den am
Mitt=
woch, den 2. März, abends 8.30 Uhr, ſtattfindenden
Lichtbilder=
vortrag der vereinigten Kriegervereine, im Eintrachtſaal,
auf=
merkſam.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 29. Febr. Oeffentliche Gemei.
ratsſitzung. Am kommenden Mittwoch, den 3. März, 4 im Rathausſaale eine öffentliche Gemeinderatsſitzungs!
F. Eberſtadt, 29 Febr. Oberforſtmeiſter Karl S
mann tritt auf Grund des Geſetzes über die Altersgreni!
Staatsbeamten mit Ablauf des Monats Februar 1932 im
Ruheſtand. Hoffmann, am 30. November 1866 in Dalheim 1421
heſſen) geboren, widmete ſich ſchon ſehr früh der Forſtlau 1=
Nachdem er im Herbſt 1891 die große Staatsprüfung
abe=
hatte, wurde er zum Forſtaſſeſſor ernannt. Seine planmäßich.
ſtellung als Forſtaſſiſtent erfolgte am 13. Juli 1898. Am 133
1907, alſo genau neun Jahre ſpäter, wurde ihm der ChezI
als „Forſtmeiſter”, am 1. Oktober 1927 der Charakter als —
forſtmeiſter” verliehen. Seine erſte Verwendung im Staatsse
fand Hoffmann in Romrod, ſpäter wirkte er in Bad=König,
wo er dann am 13. September 1921 nach Eberſtadt kam, urd
ſeine Staatsdienſtlaufbahn zu vollenden.
Cp. Pfungſtadt, 29, Febr. Theaterabend. Der Jun:.
bund Pfungſtadt veranſtaltete, am geſtrigen Sonntag abe‟
Saale des „Rheiniſchen Hofes” eine Aufführung des Schalc
„Schlageter, ein deutſcher Held‟. Die Rollen waren gut !
Außerdem wurde ein Schwank geſpielt. — Die hieſige Ortsck
des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes (DHV.)
am Samstag abend in einfachem Rahmen das Jubiläum
30jährigen Beſtehens.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 29. Febr. Preiskontrollen
ſer Tage weilte der von der Preisprüfungsſtelle beſtellte:
trolleur zwecks Nachprüfung der getroffenen Maßnahmen in
iger Gemeinde. Der Nachkontrolle wurden ſämtliche Oe
unterzogen. Im allgemeinen haben die Geſchäftsinhaber 9
hördlichen Anordnung entſprochen, insbeſondere was die*
hängung von Preisſchildern anbelangt. Auch die Preisſe.”
wurde faſt überall im Rahmen der feſtgeſetzten Richtſätze Me
führt, ſo daß weſentliche Beanſtandungen bei der Nachihſa
nicht zu verzeichnen waren — Obſt= und Gartenhſt
ein. Am Samstag, den 5. d. M., abends, findet im De.
lokal Gaſthaus „Zum Löwen” (Gartenſaal) die Hauptpel=
lung ſtatt. Mit dieſer iſt ein Lichtbildervortrag des Herkn."
Tageskalender für Dienstag, den 1. März 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: „Chauffeur Antoinette‟
Helia=Lichtſpiele: „Marokko” („Herzen in Flammen”),
Palaſt=Lichtſpiele: Vater geht auf Reiſen
Orpheum: Die Raſſelbande (Brettlkunſt), 8.15 Uhr. — Städt.
Saalbau. Gartenſaal, abends 8 Uhr: Großer öffentlicher
Dop=
pel=Vortrag: „Abgeſpannte Menſchen und Kneippkur”.
Konzerte: Rheingauer Weinſtube, Café Oper, Café Ernſt
Ludwig, Schloßkeller, Perkeo.
Röſch zu Ober=Ramſtadt über Baumſchädlinge und Torſſ.
vendung verbunden.
G. Ober=Ramſtadt, 29. Febr. Wohlfahrtsdienſ=
Inneren Miſſion. Der Kreiswohlfahrtsdienſt der 2
Miſſion hält nunmehr auch in unſerer Gemeinde laufend.
tunden in Wohlfahrtsſachen, Jugend=, Gefangenen=, Trint.
ſorge, Gerichtshilfe und in Rechtsfragen ab. Dieſe Sprechle
finden erſtmals am Freitag, den 4. März, nachmittags
Uhr, im Gebäude der Kleinkinderſchule ſtatt.
* Dieburg, 29. Febr. Unſere Mitbürgerin Frau M0t
Schuchmann Witwe iſt am Samstag in Darmſtadt ſi0te
gerem Leiden verſchieden. Die Verſtorbene genoß in welte”
dſen der hieſigen Bevölkerung infolge ihrer auf die ſelbſte
tätigung wahrhafter Nächſtenliebe gerichteten Charoſie.”
ſchaften hohe Wertſchätzung und Verehrung. Beſonoe:
öffentlich hervorgehobene Verdienſte erwarb ſie ſich in Ve‟
ren Zeiten der Kriegs= und Nachkriegsjahre, wo ihr in Vee
ſorgetätigkeit ein dankbares Wirkungsfeld eröffnet we‟
epangeliſche Kirchengemeinde, deren Vorſtand die Verſtoltn.
den Zeiten ungeſchwächter Geſundheit angehörte, der epſie
Frauenverein, an deſſen Spitze ſie lange Jahre ſtand, le
weite Kreiſe der Einwohnerſchaft, die der Dahingeſchiede
ſtanden, betrauern den Verluſt eine wertvollen Perſo)”.
Astag, 1. März 1932
„Semd, 29. Febr. Ratsſitzung. Wahl des Gemeinde=
Da drei der Gemeinderäte ſelbſt Bewerber ſind und
Krankheit und Verwandtſchaftsverhältniſſe etliche nicht
ſtrngen konnten, muß der Gemeinderat für dieſen Fall aus
ſuſichlagliſte ergänzt werden. Gleichzeitig wurde der am 18.
gefaßte Beſchluß, wodurch zwei Bewerber über 45 Jahre
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 61 — Seite 7
ſru ten mußten, aufgehoben und jetzt das Höchſtalter auf
uiee geſetzt. Geſuche des Jagdpächters und des Pächters der
Schafweide um Herabſetzung ihrer Pachtpreiſe wurden
Rlein=Umſtadt, 29. Febr. Gemeinderatsbericht.
Cetzten Gemeinderatsſitzung wurde auf Antrag des
Schul=
ine dritte Lehrerſtelle als Zweidrittel=Stelle genehmigt.
iHer zweiklaſſige Volksſchule, die im laufenden Schuljahr
Gler zählte, wächſt im nächſten Schuljahr auf 137 Schüler
Aaut Schulgeſetz die Vorbedingungen zur Errichtung einer
Lehrerſtelle ſchon ſeit Oſtern 1931 erfüllt ſind, wurde für
nunende Schuljahr die betr. Normalſtelle beantragt. Für
gerkorbene Schulvorſtandsmitglied Bürgermeiſter Sturmfels
der Beigeordnete Thomas Heil 6. in den Schulvorſtand
ſit. Ferner wurde noch über Unterſtützungsanträge beraten.
ge Holzverſteigerung im hieſiger Gemeindewald iſt auf
mg, den 29. Februar, feſtgeſetzt worden.
sbach. 29. Febr. Turnberein 1860 —
Jahreshaupt=
ir mlung. Der Bericht des Vorſitzenden über das abgelaufene
ſitrahr läßt auch im abgelaufenen Jahre einen regen Turnbetrieb
Wirtſchaftlich hat der Verein, da viele ſeiner Mitglieder er=
” ſind, ſehr um ſeine Exiſtenz zu kämpfen. Bei der Teilnahme
(ürurnfeſt in Brensbach und an dem Jugendturnfeſt in
Kirch=
us wurden beachtenswerte Erfolge erzielt. — Volksturnwart
int Bericht über ſeine Spezialabteilung. Hier wickelt ſich in der
irt ein großer Teil turneriſcher Täligkeit ab. Insbeſondere ſind
üißandballer, die hier im volkstümlichen Turnen ihren Körper für
enst i Tbetrieb trainieren. Aus dem Bericht des Spielwartes Treuſch
iſt zgeurlnzenswert, daß zurzeit 3 Mannſchaften ſpielen. Die erſte
Maun=
ſchemswört immer noch der Kreisflaſſe an und genießt überall beſtes
ſpie gu ges Anſehen. — Der Kaſſenbericht, den der Schatzmeiſter
Dingel=
dei=mpl= weiſt einen kleinen Ueberſchuß auf. — Der Voranſchlag für das
kon mie Jahr iſt fehr vorſichtig aufgeſtellt. Alle Ausgaben ſind auf
dasc billichſte Mindeſtmaß zuſammengeſtrichen Nur ſo kann es
ge=
linug en Verein über die Klippen der derzeitigen Wirtſchaftsnot in
einmſſt re Zukunft zu führen. — Der geſchäftsführende Vorſtand wird
ein=ſiwueg wiedergewählt. Die ausſcheidenden Mitglieder des
Vor=
ſtarw Dentiſt Volk, Rektor Weber und Friedrich Würtenberger,
wer=
ſen) tF alls wiedergewählt.
Beerfelden, 27. Februar. Aus dem Gemeinderat.
ſtn der Verwaltungsbehörde wegen Senkung der Mieten in
n iemeindewohnungen. Hierzu erfolgt einſtimmiger Beſchluß,
dalße Zurzeit beſtehenden Mietſätze in Gültigkeit bleiben, da
die=
end.
ſelk; ſchon auf den Stand der niedrigſten Friedensmiete geſenkt
unſeres 9: ſinz Z— 2, Schulangelegenheiten, waren auf Einladung des
Bür=
geyiaſisers von der Volksſchule Herr Rektor Arzt, von der
Real=
ſchrüherr Oberpfarrer Colin, ſowie der Leiter der Schule, Herr
Letm /Krämer, in der Sitzung erſchienen, um den Rat über die
zur ℳ ſen den beiden Schulen beſtehenden Verhältniſſe, ſowie über
diaim dem zuſtändigen Miniſterium aus Erſparnisrückſichten
ge=
platznt Maßnahmen eingehend aufzuklären und ſcheinbar
be=
ſtelw! Mißverſtändniſſe zu beſeitigen, ſodann aber auch dem Rat
Aalliege zu unterbreiten, wie hier eine Möglichkeit beſteht, eine
äuyuung zu ſchaffen, damit ſich die von dem Miniſterium ge=
am Maßnahmen nicht zu einer Verſchlechterung der
Unter=
hehältniſſe an der Volksſchule zum großen Nachteil der
Säün auswirken. Der Rat beſchließt hierauf ebenfalls
ein=
ſtin nigs Die Mehrſtelle an der Volksſchule ſoll erhalten bleiben,
dis ſurderlichen Mittel hierfür werden bewilligt unter der
Be=
dir mut, daß von der Volksſchule noch 10 Unterrichtsſtunden an
deiree lſchule zu übernehmen ſind, wodurch erreicht werden kann.
des uch eine hauptamtliche Lehrkraft an der Realſchule anſtatt
Gfliſcher nur an 3 Klaſſen, im Schuljahr 1932/33 an 4 Klaſſen
Mictet werden kann. Es wirkt ſich dieſe Einrichtung ſowohl
zu Hurteil für die Realſchule, ganz beſonders aber auch zum
Vor=
in diejenigen Schüler aus, welche im Anſchluß an den Beſuch
Aſtenlſchule die Oberrealſchule beſuchen wollen. Durch eine
miſſion, beſtehen aus den Herren Bürgermeiſter Löb,
bfirrer Colin, Rektor Arzt, ſowie Lehrer Krämer ſoll dieſer
mu g dem Miniſterium unterbreitet und dasſelbe um
Ge=
hwrng gebeten werden.
Olfen, 29. Febr. Bürgermeiſterwahl. Zwei
Kan=
hut hat man aufgeſtellt, darunter den Sohn des ſeitherigen
ſurmeiſters Heilmann. Dieſer wurde nun auch mit großer
üchest (76 zu 43) gewählt. Wohl der beſte Beweis für die
Be=
lie bei. des ſeitherigen Bürgermeiſters.
Nirlenbach, 28 Febr. Auf dem Bezirkstag der
Kriegerkame=
rokſti- Haſſia in Weiher wurde dem Obmann Fr. Nik. Walter
au fsllörlenbach für Verdienſte um das Kriegervereinsweſen die
HM=Ehrenmünze verliehen. Möge dem Kriegerverein
Mörlen=
es Mitglied Fr. Nik. Walter, der ſich beſonders um die
und K.H.=Fürſorge verdient macht, noch lange erhalten
in
. Auerbach, 27. Fehr. Bergſträßer Blüten= und Früh=
Süeſt. Der Verkehrs= und Kurverein beabſichtigt in dieſem Jahr
Beranſtaltung eines großangelegten und mit Unterſtützung der ge=
* Einwohnerſchaft durchgeführten Volksfeſtes, das die Bezeichnung
nrßer Blüten= und Frühlingsfeſt im Fürſtenlager zu Auerbach”
üh wird. In einer im „Rebſtock” ſtattgefundenen Vorbeſprechung
4n Vereinsvorſtänden haben dieſe ihre bereitwillige und freudige
*Anct bekundet. Für die Durchführung der Vorarbeiten wurden
ver=
r Kommiſſionen gebildet. Die Geſamtleitung liegt in den Hän=
½ Herrn Lehrers Bauer, der auch den Vorſitz im Verkehrsverein
nu Huge hat.
.=Heppenheim a. d. B., 27. Febr. Nationalſozialiſtiſche
mmkung. Herr Landtagspräſident Profeſſor Dr. Werner
MMyeſtern abend im Gaſthaus „Zum goldenen Anker” in einer
Ver=
hung. In ſeltener Flüſſigkeit und Gewandtheit entrollte Herr Pro=
MWrerner ein eindrucksvolles Bild von den Zielen und Aufgaben
19Frartei. — Kreisverband der epangel, Frauenver=
M DDie Frauen des hieſigen Kreisverbandes der ebangeliſchen
Ge=
ſe reffen ſich am 29. Februar in Mörlenbach, wo Herr Dekan
Schä=
täglſtadt über das Thema: Der Dienſt der Eltern an der Seele
RAinder” ſprechen wird. Außerdem wird die weitere Aufgabe und
EIn des Kreisverbandes beſprochen und die Neuwahl des Vorſtandes
knornmen.
Aus dem Michelſtädter Gemeindeparlament.
Erſtmals wieder Bekeiligung der bürgerlichen Fraklion an der Ralsſihung. — Eine Erklärung des
Frakkions=
führers zu den Differenzen im Gemeindeparlemenk. — Die Skellung des Bürgermeiſters.
Der Schriftführer legk ſein Amt nieder.
Ccl. Michelſtadt, 29. Februar.
Die Michelſtädter Gemeinderatsſitzung wies
einen ſehr zahlreichen Beſuch aus allen Schichten der
Bevöl=
kerung auf, die Veranlaſſung dazu war, daß die bürgerliche
Frak=
tion, nachdem ihr Rücktritt von den Linken nicht angenommen
worden war, wieder erſtmalig an der Sitzung teilnahm. Nach
Er=
öffnung der Sitzung gab Ratsmitglied Schäfer für die bürgerliche
Fraktion eine längere Erklärung bekannt, aus der wir folgendes
erwähnen: Bei der Wahl des jetzigen Bürgermeiſters Neff
er=
klärte dieſer, daß er, obwohl nicht vom ganzen Gemeinderat
ge=
wählt, doch unparteiiſch ſein Amt verſehen wolle. Die bürgerliche
Fraktion habe damals nach der erfolgten Wahl (für Neff hatte
nur die ſozialdemokratiſche Fraktion geſtimmt) erklärt, daß ſie ihre
poſitive Mitarbeit von der Art der Amtsführung des
neugewähl=
ten Bürgermeiſters Neff abhängig mache. Weiter wurde in der
Erklärung das Verhalten des Bürgermeiſters bei der Einfühung
der Bürgerſteuer bzw. der Erhöhung der Gemeindeſteuern im
De=
zember 1930 einer Kritik unterzogen. Die bürgerliche Fraktion
hatte damals die Einführung der Bürgerſteuer beantragt, um
nicht die Ausſchlagsſätze der Gemeindeſteuern erhöhen zu müſſen.
Der Bürgermeiſter forderte aber damals nach einer Beratung mit
der SPD.=Fraktion Erhöhung der Ausſchlagsſätze, da man nicht
wiſſe, ob die Bürgerſteuer überhaupt erhoben werden dürfe. Zwei
Tage darauf wurde dann die Bürgerſteuer vom Kreisamt
zwangs=
weiſe eingeführt, der Bürgermeiſter müſſe davon Kenntnis gehabt
haben. Bei der Voranſchlagsberatung für 1931 wurde der
Vor=
anſchlag außer Kapitel 22 (Allgemeine Verwaltung)
angenom=
men. Zur Durcharbeitung dieſes Kapitels wurde eine
Kommiſ=
ſion, der Mitglieder beider Fraktionen des Gemeinderats
ange=
hörten, gebildet, die in zahlloſen, langen Sitzungen Material über
Einſparungsmöglichkeiten geſammelt und der Verwaltung
über=
geben habe. Bis heute habe man jedoch darauf noch nichts gehört.
Der Stellenplan ſei erſt nach weſentlichen Aenderungen, die durch
die bürgerliche Fraktion beantragt wurden, angenommen worden.
Weiter wurde erklärt, daß die bürgerliche Fraktion der Anſicht
ſei, daß die Niederſchrift betreffs des Stellenplanes nicht genau
mit dem Wortlaut des Beſchluſſes des Gemeinderats
überein=
ſtimmt. Die Tatſache, daß Beigeordneter Nord von dem
Bürger=
meiſter vollſtändig übergangen werde, der ſich nur von
Mitglie=
dern ſeiner Fraktion beraten ließe, habe dann die bürgerliche
Fraktion veranlaßt, Antrag auf Wahl eines 2. Beigeordneten zu
ſtellen. Das Verhalten des Bürgermeiſters in dieſer Sache, er
hatte in der Finanzausſchußſitzung für die Wahl und in der
Ge=
meinderatsſitzung in Ausführung eines Beſchluſſes der SPD.
da=
gegen geſtimmt, wurde kritiſiert. Dadurch, daß ſich alſo
Bürger=
meiſter Neff einem, für ihn als Bürgermeiſter überhaupt nicht
bindend ſein ſollenden Fraktionszwang unterworfen habe, habe er
weiter das Vertrauen der bürgerlichen Fraktion in bezug auf
ſeine Unparteiſchkeit ſelbſt untergraben.
Nachdem noch bemängelt wurde, daß die Kranzniederlegung
für die Gemeinde am Volkstrauertag während des
Trauergottes=
dienſtes ſtattfand, erklärte am Schluſſe noch die bürgerliche
Frak=
tion, daß ſie nicht in den Gemeinderat zurückgekehrt ſei, weil die
ſozialdemokratiſche Fraktion entſprechend beſchloſſen habe, ſondern,
weil eben die Beſtimmungen der Landgemeindeordnung nicht
an=
ders ſeien. Keiner der bürgerlichen Fraktionsmitglieder ſei in der
Lage, eine Geldſtrafe bis zu 500 RM., die auch nicht erlaſſen
wer=
den würden, zu zahlen.
Ihre weitere poſitive Mitarbeit machte die bürgerliche
Fraktion von der Behandlung ihrer in der nächſten
Sitzung zu ſtellenden Anträge abhängig.
In ſeiner Erwiderung auf dieſe Erklärung weiſt der
Bürger=
meiſter zunächſt den Vorwurf, er würde parteipolitiſch handeln,
zurück. Betreffs Stellenplan bzw. Einſtufung der
Gemeinde=
beamten verweiſt er auf ein Schreiben des Kreisamtes, wonach
in Ausführung der heſſiſchen Notverordnung zur Sicherung der
Haushalte der Gemeinde noch Richtlinien herausgegeben würden.
Die Herausgabe dieſer Richtlinien würde nun in den nächſten
Tagen erfolgen, und ſoll auch dieſe Angelegenheit dann
ſchnell=
ſtens geklärt werden. Zu der Frage Beigeordnetenwahl erklärte
der Bürgermeiſter, daß er in dieſer Sache gegenübe ſeiner Partei
nicht anders habe handeln können. Betreffs der
Kranznieder=
legung am letzten Sonntag erwidert der Bürgermeiſter, daß er
nur ein Zuſammenkommen mit dem Kriegerperein am Ehrenmal
habe verhindern wollen, in Anbetracht der vorausgegangenen
Differenzen mit dieſem Verein betreffs des Volkstrauertags. Es
entwickelte ſich dann noch eine längere Debatte über die beiden
Erklärungen, mehrere Ratsmitglieder geben noch ihrem Drang
zu Erklärungen Ausdruck, die ſich aber in der Hauptſache mit den
vorausgegangenen decken, ſo daß es ſich erübrigt, darauf
einzu=
gehen. Der derzeitige Schriftführer bei den Sitzungen,
Verwal=
tungsinſpektor Wöber, legte dann ſein Amt als Schriftführer
wegen der Aeußerung in der Erklärung der bürgerlichen
Frak=
tion betreffs der Niederſchrift beim Stellenplan nieder und
ver=
ließ den Sitzungsſaal, nach einigem Hin und Her übernahm dann
für dieſe Sitzung das Ratsmitglied G. Neff das Amt als
Schrift=
führer. Nun ſtellte das kommuniſtiſche Ratsmitglied Weber noch
den Antrag, zwei Punkte aus der nichtöffentlichen Sitzung in die
öffentliche herüberzunehmen. Bei der Abſtimmung ſtimmten auch
die Bürgerlichen für dieſen Antrag, doch wurde er durch die
ſtär=
kere SPD.=Fraktion abgelehnt. — Nun konnte man erſt
zur eigentlichen Tagesordnung
übergehen Es wurden zuerſt die einzelnen Wahlkommiſſionen für die
Reichspräſidentenwahl ernannt. Ein weiterer Punkt war die
Feſt=
ſetzung der Beiträge zu den Unterhaltungskoſten der Volksſchule
von auswärtigen Schülern der Klaſſen mit erweiterten Zielen.
Nach langer Ausſprache kam man wieder auf den alten Satz wie
ſeither, nämlich monatlich 6 RM. Der nächſte Punkt betraf
Jagd=
pachtangelegenheiten. Im Vorjahre war die Pacht für Jagdbogen
1 und 2 um 10 Prozent geſenkt worden, nun verlangte auch der
Pächter des Bogens 3, Herr O. Rexroth, eine entſprechende
Er=
mäßigung. Ihm wurde dann auch eine 10prozentige Ermäßigung
zugeſtanden. Der Pächter für Jagdbogen 1 und 2, ein Frankfurter
Herr, verlangt nun eine weitergehende Ermäßigung und ſoll er
ſich hierzu erſt mal perſönlich dem Bürgermeiſter gegenüber
er=
klären. Das Baugeſuch Koziol wurde dann einſtimmig genehmigt,
ebenſo ein Vorſchlag des Hochbauamtes Erbach, betreffend
Erwei=
terung des Ortsbauplanes zwiſchen Friedrich=Ebert=Straße und
Erbacher Straße. Unter Verſchiedenes bringt der Bürgermeiſter
dann noch ein Schreiben des Gaswerks Odenwald zur Kenntnis,
worin dieſes mitteilt, daß es ihm unmöglich ſei, den Gaspreis zu
ſenken, da die ihm durch die Notverordnung entſtehende Entlaſtung
auf der anderen Seite durch die Senkung des Kokspreiſes und
Er=
höhung der Umſatzſteuer wieder aufgehoben werden würde. Der
Gemeinderat nahm davon Kenntnis und ſoll in dieſer Sache noch
weiter verhandelt werden. Weiter war vorgeſchlagen, den Preis
für den Sand aus der ſtädtiſchen Sandgrube von 3,50 auf 3,00
RM. zu ſenken. Gemeinderat Struve hält auch dieſes noch für zu
hoch und ſtellt den Antrag, 2,50 RM. pro Kubikmeter feſtzuſetzen,
was auch einſtimmig genehmigt wurde. Dann wurden noch die
an die Stadt von den Vereinen zu zahlenden Platzgelder uſw. für
Benützung des Stadions ermäßigt, ebenſo erhielt der
Geflügel=
zuchtverein einen Nachlaß, auf den zu Brutzwecken verwendeten
Strom. Ratsmitglied Kopp ſtellt noch den Antrag, für
Minder=
bemittelte Kartoffeln zum Selbſtkoſtenpreis durch die Stadt zu
beſchaffen, was auch beſchloſſen wurde. Nach einer Erklärung des
Bürgermeiſters, betreffend die letzte Bürgerverſammlung, wurde
die öffentliche Sitzung geſchloſſen und fand anſchließend noch eine
nichtöffentliche ſtatt.
Bb. Bensheim, 27. Febr. Der von der Heſſiſchen Lehr= und
Verſuchs=
anſtalt Oppenheim und dem Landwirtſchaftsamt Heppenheim in
Verbin=
dung mit der Stadtverwaltung Bensheim zuſtande gebrachte
Wein=
baukurſus war überreich beſucht von den Weinproduzenten der
heſ=
ſiſchen Bergſtraße; wodurch das große Intereſſe bekundet wurde, das der
ganzen, für den Weinbau der Bergſtraße hochſvichtigen Veranſtaltung
entgegengebracht wurde. Die äußerſt lehrreichen ſechs Vorträge — je 2
an den Vormittagen und je 1 mit praktiſchen Unterweiſungen
verbun=
dener an den Nachmittagen — erſtreckten ſich auf Fragen der Entwicklung
des Weinbaues, der Bekämpfungsmethoden pflanzlicher und tieriſcher
Schädlinge, der Förderungsmaßnahmen im Weinbau, der wichtigſten
Be=
ſtimmungen des neuen Weingeſetzes, der zu beachtenden Geſichtspunkte
bei Neuanlagen, und neuzeitlichen Kellerwirtſchaftsfragen. Die Referate
wurden dabei von den Herren Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Schül=
Heppen=
heim, Landwirtſchaftsrat Rodrian und den Landwirtſchaftsaſſeſſoren Dr.
Balz, Wattendorf und Buxbaum gehalten. Jedem der zum Teil durch
UMenfe. eingeic. Den SEif eifedien Muten Were
ächge=
chen, die alle in der dankbaren Erkenntnis gipfelten, daß dieſe Lehrgänge
für den Weinbau der Bergſtraße vor hervorragender Bedeutung ſind.
Ein gemütliches Zuſammenſein vereinigte noch einen großen Teil der
Teilnehmer nach der Kurſusbeendigung in den gemütlichen Näumen der
Mühlumſchen Weinſtuben. Dieſe Lehrgänge ſollen möglichſt alle ein bis
zwvei Jahre ſtattfinden, und ſchlug Herr Bürgermeiſter Dr. Angermeier
vor, dabei zwiſchen Bensheim und Heppenheim abzuwechſeln.
42. Erfelden, 29. Febr. Beigeordneter Maul
wie=
dergewählt. Bei der am geſtrigen Sonntag ſtattgefundenen
Beigeordnetenwahl wurde der ſeitherige Beigeordnete Heinrich
Maul 6., Kandidat der bürgerlichen Parteien, mit 426 Stimmen
wiedergewählt. Sein Gegenkandidat Hch. Reichert 2. erhielt 271
Stimmen.
— Gernsheim, 29. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
28. Februar — 1,23 Meter, am 29. Februar — 1.26 Meter.
a. Offenbach, 29. Febr. Ausder Deutfchen Volxspart=
Die hieſige Ortsgruppe der Deutſchen (liberalen) Volkspartei nahm auf
ihrer Februarverſammlung (Hauptverſammlung) zunächſt den
Jahres=
bericht für 1931 entgegen. Der Schriftführer, Stadtrat Joſt, behandelte
darin die große Plage unſerer Tage, die Arbeitsloſigkeit, und ging dann
auf die politiſchen Ereigniſſe im Reiche, im Lande Heſſen und in unſerer
Stadt über. Er wies nach, daß heute im heſſiſchen Landtage alte
For=
derungen der Volkspartei in nationalſozialiſtiſchen Anträgen
wiederkeh=
ren. Bemerkenswert ſei ferner, daß die Nationglſozialiſten immer noch
keine Miene machten, in Heſſen die Verantwortung für die Führung
der Staatsgeſchäfte zu übernehmen. Dem Schatzmeiſter der Ortsgruppe,
Bankdirektor Söhngen, der ſeit Gründung der Ortsgruppe im Jahre
1919, alſo über 12 Jahre, die Kaſſengeſchäfte verwvaltet, widmete er
warme Worte der Anerkennung. Der Vorſitzende der Ortsgruppe,
Stadtrat Heyne, ſprach dem Schatzmeiſter den Dank der Partei aus, den
er auch auf den Schriftführer ausdehnte, der in dieſen Tagen 10 Jahre
ehrenamtlich das Amt eines Schriftführers verſieht. Bei ſparſamſter
Wirtſchaft iſt die Kaſſe der Ortsgruppe in beſter Ordnung. Der erſte und
der zweite Vorſitzende, die Stadträte Heyne und Becker, wurden
einſtim=
mig wiedergewählt, und der Ausſchuß und den Vorſtand durch Zuwahl
der Frage der Reichspräſidentenwahl wurde das
dere Ander ef geifc e und die Gecſrugeſein Ee auch gegenſcite
tig immer mehr bürokratiſch=diktatoriſch geworden. Rückſicht auf die
Außenpolitik verlange ebenfalls unbedingt die Wiederwahl des
Reichs=
präſidenten im erſten Wahlgang. Zu bedauern ſei die Zerſplitterung der
äußerſten Rechten bei der Wahl des Reichsoberhauptes. Eigenartig und
unverſtändlich ſei, daß die äußerſte Rechte Dr. Brüning in dieſem Kaupfe
gerade da angreife, wo der Reichskanzler am ſtärkſten ſei, nämlich im
Reichspräſidenten. Man könne für Hindenburg und müſſe doch nichr
für Dr. Brüning ſein. Den Schluß der Sitzung füllten geſchäftliche
Mit=
teilungen und ſtädtiſche Angelegenheiten.
faſt neu,
4 MM.0D. biklig su
oder r. 59.
Fnänaf ine
1 4wod, F., abz
7 Pramr, Euffenplatz i.
Kleider= und Aräſche
ſchrank.2 Sofa1 Divan
1Steotiſch,eiſ. Bet ſt.
1Wäſchemangel,
Bü=
elpk. mit Röcke, w
Nacht tiſch (Mar nor),
k Bü elofen mitCiſ.,
Back nſeſſel ohne
Be=
zug ſpottb.z vk
Herd=
wes d5, Gartenh. 4
Kinderwagen, wß.
mod bill. ahzug.”
Liebfrauenſtr. 9, II.I.
Kachelofen m. D.=
Br.=Einſ. abz. Näh.
Heidenreichſt. 17,p.*
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u. naturlaſ, ſowie
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(3337)
De
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Seite 8 — Nr. 61
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ein Junge durch eine explodierende Petroleum=
Lampe ſchwer verbrannt.
Frankfuvt a. M. In einem Hauſe der
Predigergaſſe ſtürzte in der Nacht zum Sonntag
eine auf dem Tiſch ſtehende Petroleumlampe um.
Es entſtand ſofort eine Stichflamme, die die
Kleider eines in der Nähe weilenden
neunjäh=
rigen Jungens erfaßte, der ſofort in Flammen
ſtand. Mühevoll konnte man nur die Flammen
erſticken. Mit ſchweren Brandwunden wurde der
Junge nach dem Krankenhaus gebracht. Sein
Zuſtand iſt ſehr ernſt.
Der Zug Wetzlar—Uſingen beraubt.
3000 RM. Dienſtgelder geſtohlen.
Wetzlar. Wie erſt jetzt bekannt wird, hat
ſich auf der Strecke Wetzlar—Uſingen am
Sams=
tag ein noch unaufgeklärtes, tolles Räuberſtück
zugetragen. Die Stationskaſſe in Wetzlar ſandte
mit dem Perſonenzug Wetzlar—Uſingen, der
Wetzlar um 14.25 Uhr verläßt, in einer
ver=
ſchloſſenen Geldtaſche 3000 RM. Dienſtgelder an
die Stationskaſſe in Uſingen. Die Geldtaſche
wurde, wie üblich, in dem Gepäckwagen unter die
Obhut des Zugführers geſtellt. Als man das
Geld in Uſingen abliefern wollte, ſtellte ſich
her=
aus, daß die Taſche aufgeſchnitten und der
Be=
trag entwendet worden war. Der Vorfall iſt
noch völlig ungeklärt.
Der ausgetauſchte Poſtſack.
Köln. Auf raffinierte Art iſt hier ein
Poſt=
ſack in falſchen Beſitz geraten. Ein Mann in
der Uniform eines Poſtbeamten kam aufgeregt
an eine Straßenbahnhalteſtelle, an der die Poſt
regelmäßig Poſtſäcke zur Beförderung durch die
Straßenbahn aufliefert, gerade in dem
Augen=
blick, als der Straßenbahnzug abfahren wollte.
Der Mann verlangte von dem Schaffner der
Straßenbahn die Herausgabe des eben
aufgelie=
ferten Sackes, da eine Verwechſlung
vor=
gekommen ſei. Den richtigen Sack, der allerdings
erheblich ſchwerer war, bringe er hier. Der
ver=
tauſchte Poſtſack wurde dann an das
Empfangs=
poſtamt von der Straßenbahn abgeliefert, und
beim Oeffnen ſtellte man feſt, daß er keine
Poſt=
ſachen enthielt, ſondern lediglich mit Altpapier
angefüllt war. Der von dem geriſſenen Betrüger
erbeutete Poſtſack enthielt keine Wertſendungen,
ſondern lediglich gewöhnliche Briefe und Päckchen,
deren Inhalt für den unrechtmäßigen Beſitzer
wenig Wert haben dürfte. Poſtüberwachung und
Polizei fahnden noch nach dem Täter.
Bertram zum Oſtaſienflug geſtartet.
Köln. Der Start des Oſtaſienfliegers
Bertram iſt am Montag mittag doch noch
er=
folgt, nachdem man das zu Eis erſtarrte Waſſer
von den Tragflächen entfernt hatte.
Raubüberfall in Berlin=Roſenthal.
Einer der Heiligenſee=Räuber
gefaßt
Berlin. Ein Kolonialwarenhändler in
Berlin=Roſenthal und ſeine Frau wurden
vor=
geſtern nachmittag in ihrer Wohnung von drei
jungen Burſchen überfallen. Zwei der Burſchen
klopften an die Flurtür, die zur Wohnung des
Kolonialwarenhändlers führt. Sie baten um
atwas Warmes, da ſie wohnungslos ſeien und
Hunger hätten Der Kaufmann ließ ſie eintreten.
Während, die Frau ihnen Kaffee zu trinken gab,
ſtand der Ehemann in der Tür, die zum Laden
führt. Einer der Burſchen ging dann in die
Küche, um der Frau die Taſſe zurückzugeben.
Gleichzeitig zog er aber eine Piſtole und rief der
Frau zu: Hände hoch! Geld her! Ehe die Frau
noch der Aufforderung nachkommen konnte, fiel
bereits ein Schuß, der aber glücklicherweiſe
fehl=
ging. Während des Vorfalls in der Küche wurde
auch der Ehemann von dem anderen Burſchen mit
der Waffe bedroht. Gleichzeitig kam vom Flur
aus ein dritter Burſche hereingelaufen und
ſtürzte ſich auf den Mann. Der Kaufmann aber
ergriff einen Ochſenziemer und drang damit auf
die Räuber ein. Die Frau war unterdeſſen zum
Fenſter hinaus auf den Hof geſprungen. Auf ihre
Hilferufe kamen Hausbewohner herbei, und die
Räuber flüchteten, ohne irgendwelche Beute
ge=
macht zu haben. Mehrere junge Leute aus der
Nachbarſchaft machten ſich an die Verfolgung. Es
gelang ihnen, einen der Räuber einzuholen und
der Polizei zu übergeben. Hier wurde er als
ein 22 Jahre alter Fritz Zander feſtgeſtellt.
Zan=
der geſtand, auch an dem Raubüberfall auf die
Gaſtwirtſchaft in Heiligenſee am Samstag abend
beteiligt geweſen zu ſein. Die beiden anderen
Räuber will er nur von gemeinſamen
Kneip=
fahrten kennen, ohne zu wiſſen, wer ſie ſind.
Der Loeske=Prozeß vor dem Reichsgericht.
Leipzig. Unter Zurückweiſung der
Re=
viſion gegen die vom Kammergericht am 16. Mai
vorigen Jahres gefällte Entſcheidung hat das
Reichsgericht endgültig die Nichtigkeitsklage der
Verwandten Loeskes abgewieſen. Der im Oktober
1929 verſtorbene Juwelier, Kunſthändler und
Großkaufmann Robert Loeske hatte, wie
erinner=
lich, ein Vermögen von etwa 30 Millionen Mark
hinterlaſſen und hatte unter Enterbung ſeiner
Verwandten, mit denen er ſich verfeindet hatte,
als Haupterben ſeinen Sozius J. Oppenheimer,
deſſen Ehefrau und ſeine langjährige
Lebens=
gefährtin Frau Roſa Blauſtein eingeſetzt. Dieſes
Teſtament war von einer Gruppe armer
Ver=
wandter Loeskes angefochten worden.
Ein neuer Erdſtoß im oberſchleſiſchen Induſtrie=
Revier.
Beuthen. Im oberſchleſiſchen Induſtrie=
Revier, wurde geſtern, um 10.24 Uhr, ein
ziem=
lich heftiger Erdſtoß verſpürt, der zu den
wil=
deſten Gerüchten über ein neues Unglück auf der
Karſten=Zentrumsgrube Anlaß gab. Abgeſehen
aber davon, daß ſich vermutlich im
Zuſammen=
zang mit dem Erdſtoß beim Auswechſeln der
Zimmerung auf einer Strecke ein Stück Kohle
löſte und einen Bergarbeiter leicht verletzte,
haben ſich irgendwelche Schäden weder auf der
Karſten=Zentrumsgrube, noch anderswo ereignet
Die Erdbewegung beſchränkte ſich auf das
ober=
ſchleſiſche Induſtriegebiet. Nicht einmal der
Seismograph der Landeswarte in Ratibor hat
ſie regiſtrieren können. Dagegen wurde ſie in
Peiskretſcham mit drei Sekunden Dauer Nord=
Süd=Richtung verzeichnet.
Eine ſeltene Zufalls=Aufnahme des Reichspräſidenten von Hindenburg bei ſeinem allmorgendlichen
Spaziergang mit ſeinen drei Enkelkindern.
Tödlicher K. o. im Boxring.
Der Halbſchwergewichtler
Paul Völkner,
der bei einem Berliner Boxkampf
ſo ſchwere Treffer erhielt, daß er
kurze Zeit nach dem letzten
Nie=
derſchlag verſtarb.
Links: Ein Moment des ſo
tragiſch geendeten Boxkampfes
zwiſchen Sabottke und Völkner.
Die Beiſetzung Bernhard von Hindenburgs.
Lübeck. Der hier im Alter von 73 Jahren
verſtorbene Bruder des Reichspräſidenten,
Bern=
hard von Hindenburg, wurde geſtern nachmittag
unter ungewöhnlich ſtarker Teilname der
Lü=
becker Bevölkerung auf dem Burgtorfriedhof zu
Grabe getragen. Zur Trauerfeier war auch
Oberſt von Hindenburg für ſeinen Vater, den
Herrn Reichspräſidenten, erſcheinen.
Strafanträge in dem Chauffeurmordprozeß.
Berlin. In dem Prozeß wegen der
Er=
mordung des Chauffeurs Kurt Pohl am 8 Nov.
1931, auf der Chauſſee bei Buchholz, beantragte
der Staatsanwalt gegen die Angeklagten Paul
Rohrbach und Hermann Wittſtock wegen
gemein=
ſchaftlichen Mordes die Todesſtrafe und je fünf
Jahre Zuchthaus, gegen den Fleiſchhauer Erwin
Senz drei Jahre zwei Monate Zuchthaus, gegen
den Kraftwagenführer Erwin Engel wegen
Nichtanzeige eines geplanten Verbrechens ſechs
Monate Gefängnis.
Schluß der Beweisaufnahme im Schultheiß=
Patzenhofer=Prozeß.
München. Im Schultheiß=Patzenhofer=
Prozeß wurde am Montag die Beweisaufnahme
geſchloſſen. Die Generaldirektoren
Katzenellen=
bogen und Dr. Sobernheim bezifferten ihr letztes
Jahreseinkommen, einſchließlich der Tantiemen,
auf 220 000 Mark. Die Plädoyers beginnen am
Mittwoch.
Zwei Reichswehrangehörige bei Garmiſch
verſchüttet.
Garmiſch. Unteroffizier Karrer und
Ober=
gefreiter Kappendobler der Nachrichteneskadron
in Erlangen brachen am Samstag bei der
Ab=
fahrt vom Kreuzeck bei Garmiſch im Nebel ein
Schneebrett los und wurden verſchüttet. Sie
wurden erſt nach längerem Suchen tot
aufgefun=
den und geborgen
Vier Bergleute tödlich verunglückt.
Salzburg. Im Mitterberger
Kupferberg=
werk wurden zwei Bergarbeiter durch Erdgaſe
getötet. Zwei andere Arbeiter, die vor
Eintref=
fen der Rettungsmannſchaft Bergungsverſuche
unternahmen, büßten ebenfalls ihr Leben durch
Gasvergiftung ein
Beim Spielen mit dem Revolver getötet.
Wien. Ein bedauerlicher Unglücksfall
er=
eignete ſich am Sonntag in der Familie eines
Nationalſozialiſten, der Vater von fünf Kindern
iſt. Er kam mittags von einem Appell der
Hit=
lerleute nach Hauſe und legte eine geladene
Piſtole auf einen Tiſch im Schlafzimmer. Seine
ſiebenjährige Tochter nahm die Waffe und legte
ſie ſcherzweiſe auf ihren zwölfjährigen Bruder
an. Dieſer ſchlug ſeiner Schweſter auf den Arm,
wobei ſich der Revolver entlud und das Mädchen
durch einen Schuß in den Kopf getötet wurde.
Eine Skifahrergeſellſchaft von einem Schneebrett
in die Tiefe geriſſen.
Prag. Am Sonntag nachmittag ereignete
ſich in Spindlermühle, im Rieſengebirge, ein
ganz außergewöhnliches Unglück Eine Geſellſchaft
von ſieben Skifahrern, ſechs Herren und einer
Dame, hatte einen Ausflug von Spindlermühle
über den Ziegenrücken auf die Rennerbaude
un=
ternommen und ſtieg in zwei Gruppen über den
Langen Grund ab. Dabei brach die obere Gruppe
bei der Hollmannbaude ein Schneebrett ab, das
auch die untere Gruppe erfaßte und in den
Klauſengrund, etwa 500 Meter tief, mitriß. Alle
ſieben Perſonen wurden verſchüttet. Obwohl
ſo=
fort Hilfe zur Stelle war, konnten die
Verſchüt=
teten erſt nach langer Zeit befreit werden. Ein
Teilnehmer, der 24jährige Kaufmann
Kleintel=
ler aus Prag, hatte ſich das Genick gebrochen.
Der Beamte der Böhmiſchen Unionbank Dr.
Moller, Sekretär des Miniſters a. D. Schuſter,
erlitt einen Beinbruch. Die anderen Skifahrer
wurden nur leicht verletzt, jedoch haben einige
durch den Schreck einen Schock davongetragen.
Den ganzen Tag über herrſchten im
Rieſen=
gebirge heftige Schneeſtürme, bei einer
Tempe=
ratur von 14 bis 18 Grad Kälte. Viele Perſonen
haben Erfrierungen davongetragen.
Ein myſteriöſer Mord an einem jungen Mädchen.
Straßburg. Seit Mittwoch abend wurde
in Schildigheim bei Straßburg die 17jährige
Tochter eines Chauffeurs vermißt. Am
Sams=
tag morgen erhielt die Polizei einen etwa zehn
Zentimeter großen, frankierten Zettel mit den
Worten: „An die Polizei! Das verſchwundene
Mädchen iſt ermordet worden.” Es war eine
Skizze beigefügt, auf der die Stelle angegeben
war, an der die Leiche gefunden würde. Man
fand tatſächlich auf der Straße zwiſchen
Kronen=
berg und Schildigheim, in einer Vertiefung, die
Leiche des Mädchens, das in einer Garage in
Kronenberg als Büroangeſtellte tätig war. Die
Unglückliche war mit ihren eigenen Kleidern
er=
würgt worden. Der Körper wies die Spuren
eines heftigen Kampfes auf. Die Unterſuchung
hat ergeben, daß der Mord wahrſcheinlich ſchon
am Mittwoch der vergangenen Woche ausgeführt
worden iſt und ferner, daß eine Vergewaltigung
nichte ſtattgefunden hat. Am Mittwoch abend
wurde das Mädchen in Begleitung eines
un=
bekannten jungen Mannes geſehen, nach dem
nunmehr von der Polizei gefahndet wird, da in
ihm wahrſcheinlich der Täter zu ſuchen ſein
dürfte.
Das Grubenunglück in Blucfield.
Bluefield (Weſtvirginia). Von den bei
der Grubenexploſion am Samstag verunglückten
Bergleuten ſind 22 tot geborgen worden.
Dar=
über hinaus rechnet man noch mit 16
Todes=
opfern.
Dienstag, 1. März
im Sklarek=Prozeß.
Um die Berhandlungsfähigkeit
Mar Sklareks.
Berlin. In der geſtrigen Verhandlun
Sklarek=Prozeß nahm Rechtsanwalt Juſuſ uied)
Meyer I. zur Hausſuchung in der Wohnung m)/ch. !
Männer
Max Sklarek Stellung. Er behauptete, daß
Samstag 16 Mann, zwei Staatsanwälte ud aider bin
ein Arzt mit äußerſter Rückſichtsloſigkeit ſnd dieſen
Sklarek eingedrungen ſeien. Max Sklarek hoheeſizg Gid
nur zufällig am Tiſch geſeſſen, da man gerone grwulte,
ſein Bett habe herrichten wollen. Max Sklauf, Sdich u
ſei ein Sterbender, deſſen Tage gezählt ſeien
beantrage, außer den bisherigen Aerzten
Max Sklarek unterſucht hätten, auch Prof. Vol
dervelde, zur ärztlichen Unterſuchung
heronw=
ziehen. Prof. Ringleb, der Max Sklarek untn= m
ſucht hat, ſolle geſagt haben, daß Max Sklaukeim Baſ
ſprechen könne. Das entſpräche aber nicht
t, al
Tatſachen, da er nicht einmal mehr lallen könn
Der Vorſitzende bemerkte, daß das beſchlagnahn
Material noch gar nicht geſichtet ſei und dar
die Angelegenheit auch noch nicht ſpruchreif ke
könne. Oberſtaatsanwalt Freiherr von
Steu=
gecker erklärte, daß das Gericht die Hausſuchu
auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft ang=
ordnet habe, nach längeren vertraulichen Ermn
lungen, in denen feſtgeſtellt worden
daß Max Sklarek ſich nicht in einem
kranken Zuſtande befinde, in dem er ſich ang
lich befinden ſolle. Die Oeffentlichkeit ſei ſ
empört darüber, daß ein Mann wie Max Sklag
ſich in einer Wohnung befinde, über ein hog
Einkommen verfüge und nicht ſo krank ſei, 1
er zur Schau trage. Die Hausſuchung ſei rär
aller Umſicht, ohne jede Roheit und Rückſicht
loſigkeit vor ſich gegangen. Ueber das Ergeb 4s eSule ſchw
ſei noch nichts Endgültiges zu ſagen. Jetzt ſchd- nEh hiuweg
aber könne mitgeteilt werden, daß Prof. Ringg0,/ urd Ziel.
Max Sklarek nicht ſo krank befunden habe, Ex6e inswürdie
er bisher geweſen ſein ſolle. Max Sklarek könie ſchn gedäch
ſprechen. Es habe geheißen, er könne nicht gehdl m um Sch
Er könne aber doch gehen, ja, er ſei ſogar 0 U,ſt Holdaten
der Straße geſehen worden. Rechtsanw a/mſin in de
Meyer I legt gegen dieſe Ausführungen nümgen an
Zwiſchenrufen, wie „unwahr”, Verwahrung S4 m aſten
Der Oberſtaatsanwalt führt noch weiter aus, dß
die Durchſuchung erfolgt ſei, ob Max Sklau=:
Vermögensſtücke bei Seite geſchafft habe.
Rechö=
anwalt Meyer erklärt ſodann, daß die Vorwüfne
der Oberſtaatsanwaltſchaft, Max Sklarek hon=,
ſich bisher der Strafverfolgung entzogen,
unu=
heuerlich ſeien, da nun ein Sturm der Empörung,
über ganz Deutſchland brauſe. Max Sklarek le
in ſchlechten Verhältniſſen. Er müſſe ſich ans
bald verkleinern und könne ſeine Wohnung n:
nehr lange halten. Er ſei genau ſo vermögen
los, wie die beiden Brüder, die auf der Anklax
bank ſäßen. Keiner von den dreien beſäße eim!
Pfennig mehr. Das Gericht müſſe prüfen, nu
die 10 Millionen erhalten habe. Bei den SE
reks ſeien ſie nicht.
Tragiſcher Tod eines mutigen Retters.
Saarbrücken. Auf dem St.=Joſeph=Schuen
bei Groß=Roſſeln iſt der Bergmann Peter RNZiu, war
nert bei der Rettung, eines Kameraden tödutFi Faſt
verunglückt. Reinert bemerkte, wie ſein M= 477 nich zu
arbeiter von herabſtürzenden Geſteinsmaſſen P k Solda
droht wurde. Kurz entſchloſſen ſprang er hinxe „ℳ in d
um den Gefährdeten zu retten, nicht an die hx ob
fahr denkend, die ihm ſelbſt drohte. Reinn Tuch
rech=
wurde von den Kohlenmaſſen getroffen und Eü wwilligt
ſchlagen, während ſein Kamerad mit dem Le Eules auf
davonkam.
Erinſam
Lun)aſt
Ein Altersheim niedergebrannt.
Dier
Zwölf Tote.
Stockholm. Durch einen Brand wuwei !9
geſtern früh eine Altersverſorgungsanſtalt R
Spärdsjö, in der Provinz Dalekarlien, vernichet)
Zwölf Perſonen fanden dabei den Tod. Di 7ſ
Feuer entſtand kurz nach 5 Uhr und griff . /N
ungeheurer Schnelligkeit um ſich. Mehrere
ſaſſen der Anſtalt mußten ſich durch die Fenves
retten. Elf Perſonen wurden vom Rauch IP
ſtickt, und eine Perſon verbrannte. Die Urſoſt.
des Brandes iſt nicht bekannt.
Die 100 Fiſcher auf der Eisſcholle gerettet.”
Reval. Wie aus Narwa berichtet wird,
lang es der ſowjetruſſiſchen Rettungsexpedil.
die 100 ruſſiſchen Fiſcher zu retten, die ſich
mehreren Tagen auf einer treibenden Eisſch.G
im Finniſchen Meerbuſen befanden. Ruſſ
Militärflugzeuge, ſichteten am Samstag, elod
50 Kilometer vom Strand entfernt, eine G
ſcholle mit den Fiſchern und warfen Lebensmin.
ab. Bei der Rettung waren die unglück!e
Fiſcher halb erfroren.
22 Mann aus höchſter Seenot gerettei.
Kopenhagen. Der Kopenhagener Sche
ner „Agerſund”, der ſeit drei Tagen ſich
Neufundland in höchſter Seenot befindet, hal
Sonntag Rettung erhalten durch das ſchweol
Motorſchiff „Blanka Holm‟. Es iſt geluns.”
die Mannſchaft der „Angerſund” von 22
M-
in ſchwerem Sturm an Bord zu nehmen. 19*
das Schickſal des havarierten Dampfers iſ.
zur Stunde noch nichts bekannt..
Exploſion auf einem Dampfer fordert 5 Opm
Liverpool. Im hieſigen Hafen ereigt”
ſich an Bord eines Schleppdampfers eine 9e97
Exploſion. Drei Mann der Beſatzung wüte
dabei getötet. Zweit weitere werden vermh
ſie ſind höchſtwahrſcheinlich gleichfalls ums*
gekommen.
Heftige Stürme im Kanal.
Der Wettlauf mit dem Zollgeſp
London. Heftige Stürme wüten ſeit Sch
tag im Kanal und in der Nordſee. Zahlte.
Schiffe, die noch vor dem Inkrafttreten der N.
engliſchen Zölle geſtern abend vor 2.4"
engliſche Hauptſtadt erreichen wollten, trote.
Verſpätung ein.
Tſtskkag, 1. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 61 — Seite 3
Der Totenwächter von Baſardſchik.
7n4
Von Hans Tröbſt.
Sape, daß Edgar Allan Poe oder E. T. A. Hoffmann nie= meldeten, daß hier die „unbekannten türkiſchen Krieger” ruhen.
malltzliſſes Baſardſchik beſucht haben! Sie hätten ſicherlich nicht Dann kamen die Rumänen . . . auch die Ruſſen fehlten auf
verſicet, dem merkwürdigen Totenwächter, der dort auf dem dieſem merkwürdigen Friedhof nicht, der friedlich alle Völker
bulgt iſch=türkiſch=jüdiſch=rumäniſchen Hel= und Raſſen vereinte, die einſt um die Dobrudſcha gerungen ...
denuſiedhof die Wache hielt, ein literariſches Denkmal zu
ſetzeyz /s ſich den phantaſtiſchen Schöpfungen dieſer phantaſti= halben Schritt rückwärts geſtaffelt, wie es die alten Wachtmeiſter
ſchena ſämner ebenbürtig an die Seite gereiht hätte.
9der bin ich kein Hoffmann oder Poe, ſonſt hätte auch ich zügen. Balkankrieg, Weltkrieg . .. zehn lange Jahre war er
ſicheuzl dieſen „Beſuch im Beinhaus” zu einer mitternächtlichen, nicht daheim geweſen . . . Plötzlich ſtanden wir vor der
Fried=
grauſſen Groteske, mit dem geſpenſtiſchen Wachtmeiſter im hofskapelle. Mein Begleiter ſchloß auf. Eine Kapelle wie jede
Mit=unkte, ausgeſtaltet. So bleibt mir nur übrig, nüchtern andere: Altar, vergilbte Kränze mit verblichenen Schleifen, viele
und ſchlich zu erzählen und zu berichte,, was ich geſehen habe. Heiligenbilder . .. in der Ecke eine in die Tiefe führende ſtei=
Magu unn jeder ſich ſein Teil dazu denken und die Geſchichte nerne Wendeltreppe . . . langſam ſtiegen wir hinab. Schon im
weittagusſpinnen. Wie Poe oder Hoffmann es getan haben nächſten Augenblick prallte ich erſchrocken zurück: Im Zwielicht
würch!
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
Elu f
aune
rmif
ine Mrs
u die Mittagsſtunde war ich mit dem Auto in dieſem
reighöſr Baſardſchik angekommen, das nicht ſchöner und nicht
häßlüür iſt, als alle anderen Dobrudſcha=Städte, und das einen
ſondguren Miſch=Maſch von türkiſch=bulgariſch=tartariſch=
rumä=
niſchteArchitektur und Kultur darſtellt. Zunächſt hatte ich einen
Bumunl durch die baumloſe, ſchlammige, im Sommer ſicher
uner=
trägsi heiße Stadt gemacht, hatte das Kriegerdenkmal bewun=
„Pr. Herr iſt ein Deutſcher? Der Herr iſt vielleicht auch im
Vient herumgeſtromert, wo in den engſten winkligen Gaſſen
die UFuen noch tief verſchleiert herumhuſchen. Hier
philoſo=
ohiett ſch etwas mit einem uralten tartariſchen Bettler, der
ſchom pn, weitem bei meinem Anblick freudig erregt ausgerufen
hatte „Ha! Welch frommen Mann erblicken meine erfreuten
Augg Er wird mir ſicherlich ein Bairam=Backſchiſch geben!"
nwin Ich ſſte es ihm gegeben, den Segen des Weltenbaumeiſters
auf ſag herabflehen laſſen, und war ſchließlich in einer kleinen,
winhſtefen Spelunke, einem mazedoniſchen Kaffeehaus,
gelan=
det ſo die Gäſte, „alles ſehr liebe Leute”, jeden Eintretenden
krititzauf ſeine Würdigkeit, erſtochen, erſchoſſen oder „geſprengt”
zu zwden, abzuſchätzen ſchienen. Der dicke Wirt brachte mir
einerchale ſchwarzen, glutheißen Kaffee, blies eine Tabakwolke
jüber ich hinweg und fragte mich aus nach Nam und Art und
Zweut und Ziel. Er lobte die Schönheit ſeiner Stadt, zählte
die iſſenswürdigkeiten auf, fragte, ob ich am Abend das Kino
zu böhen gedächte, wo man einen Film aus Deutſchland zeige,
und in zum Schluß auf den Heldenfriedhof zu ſprechen.
Deurſt Soldaten lägen dort zwar nicht, aber er ſei einer der
prächtſten in der ganzen Dobrudſcha und ſeinerzeit von den
Deütchen angelegt, als dieſe mit Mackenſen . . . Ton
Nnsz auf in erſten „e” ... hier durchgezogen ſeien.
För! Ich trank meinen Kaffee aus und wanderte langſam
an uſtzen Holzlagern und Oelreſervoiren vorbei, vor die Tore
der FErdt. Neugierig beſtaunt von rotznaſigen Kindern, die
Mund und Naſe aufſperrten, auch die alten Händler traten aus
ihrem Tramläden heraus und ſahen mir kopfſchüttelnd nach.
Frenu ſcheint es nur ſehr wenige zu geben, die ſich nach dieſem
uß Böſcktchik verirren ..
9d war ich am Ziel: eine im Kapellenſtil gehaltene
Tor=
einfmt bildete den Eingang zu dem großen Soldatenfriedhof,
wo iſt unabſehbar die Steinkreuze und Stelen auf niedrigen,
nau (E kähltz Grabhügeln dehnten. Unter dieſem Torweg ſtand ein
ſi untrauzter, ſehniger Mann mit tiefgefurchten Zügen. Er trug
eie k hohr Eiefel, eine grünlich verblichene Kommishoſe und ein
dun=
tlnälges rauhes Wollhemd darüber. Man ſah ihm auf 100
Merkanen altgedienten Wachtmeiſter oder Feldwebel der guten
Vortagsausgabe an, dem überdies ein zehnjähriger Krieg
ſei=
neng auslöſchlichen, unverkennbaren Sonderſtempel aufgedrückt
hatts Merkwürdig . . . aber ich fühlte mich ſofort zu dieſem
aus=wſirten Rumänen, der aus dem „Alt=Reich” zu ſtammen
ſchiak jingezogen. Ehe wir nur ein Wort miteinander
geſpro=
chemr ſten, war bereits ein unerklärlicher Konner zwiſchen uns
herchflle. Faſt ſchien es, als habe er mich hier erwartet; er
trotz af mich zu, in jener „halbſtrammen=halblegeren Haltung”,
die 1wt Soldat anzunehmen pflegt, wenn er mit einem
Men=
ſchert micht, in dem er einen „Vorgeſetzten in Zivil” vermutet,
undu jiugte, ob er mir ſeinen Friedhof zeigen dürfe. Jetzt ſähe
er 1we noch recht traurig aus, aber die Regierung habe kürzlich
Geles bewilligt und bald könne er anfangen, Blumen zu
pflan=
zen 40 alles auf das ſchönſte herzurichten ..
ſneinſam wanderten wir über den großen Friedhof, der
ein zuenhaftes Zeugnis ablegt von den erbitterten Kämpfen,
die 3 Völker dereinſt um dieſe Dobrudſcha geführt haben.
Zu=
vorlutz lagen an die 20 bulgariſche Offiziere,
da=
hinſr die Soldaten, jedes Grab mit einem Steinkreuz
geſckfmdkt. In der zweiten Staffel die Juden, auf deren
HügiaO belisken oder Stelen mit hebräiſchem Text ſtanden,
darfäl, der Davidſtern. Es folgen in langen Reihen die
Tüllin; vor der Front wieder die Offiziere, dahinter
zahl=
loſe liſſengräber, deren halbmondgeſchmückte Denkſteine nur ver=
Der alte Wachtmeiſter ging an meiner linken Seite, einen
oder Feldwebel zu tun pflegen, und erzählte von ſeinen
Feld=
des Spätnachmittags, das den Keller in ein ſeltſames, magiſch
gedämpftes Licht hüllte, ſah ich an den Wänden mächtige
Schränke mit gläſernen Türen ſtehen. Jeder Schrank hatte
zahl=
reiche Querbretter, alle ſauber mit bunten Papieren ausgelegt.
Auf dieſen Brettern ſtanden Köpfe. Lauter
Köpfe. Hunderte von Köpfen. Einer neben dem
andern. Schneeweiße Totenſchädel. Davor zwei große
Kiſten aus Glas, gefüllt mit Arm= und Beinknochen, mit
Ober=
ſchenkeln, Gelenken und Schulterblättern. Modergeruch über dem
Ganzen . . . verweſende Blumen . . Stille des Todes. Nur
zögernd trat ich mit dem alten Wachtmeiſter an den rechten
Flü=
gel der ſchauerlichen Schrankgalerie heran. „Das ſind meine
Toten” ſagte er. „Die Bauern bringen mir die Köpfe, wenn
ſie im Acker pflügen. Ich ſorge für all dieſe Köpfe. Am
Hel=
dengedenktage, wenn die Prieſter aller Religionen hierher
kom=
men, um zu beten, waſche ich ſie mit Spiritus und kaufe neues
Papier für die Unterlagen. Denn man muß auch für die toten
Soldaten ſorgen. Niemand kennt ſie. Aber ich kenne ſie alle.”
Unwillkürlich ſah ich mir den alten, ſeltſamen Wachtmeiſter
näher an. Glimmte nicht etwa der Wahnſinn in ſeinen Augen??
„Seht, Herr”, ſagte er plötzlich, „das hier war ein
Bul=
gare . .", und dabei zeigte er auf den „zweiten Schädel von
rechts”. Es klang mißbilligend und verächtlich. Als wollte er
ſagen: „Sehen ſich Herr Hauptmann mal dieſen Mann hier an!
Er hat ſich ſchon wieder die Stiefel nicht geputzt.”
„Das hier war eine Türke‟ . . ., der Wachtmeiſter ſtellte es
faſt zärtlich feſt. Denn die Türken waren die menſchlichſten im
unmenſchlichen Kampf um die Dobrudſcha geweſen. Faſt von
jedem Schädel wußte der Wachtmeiſter irgendeine Geſchichte zu
erzählen, als wir beide langſam die Front dieſer Toten
ab=
ſchritten.
„Wie merkwürdig iſt doch das Leben!” dachte ich. Jetzt gehſt
du mit einem rumäniſchen Feldwebel die Front einer toten
Kom=
pagnie entlang und er redet und ſpricht zu dir mit der gleichen
Sachlichkeit, wie einſt ein anderer Feldwebel, mit dem
zuſam=
men du ſo oft die Front der Lebenden abgeſchritten haſt ...
Merkwürdig, zwiſchen dem Wachtmeiſter und ſeinen Köpfen ſchien
irgendein perſönlicher Konner zu beſtehen, er kannte jeden
ein=
zelnen ſo genau, wie ein Kind ſeine Zinnſoldaten. Die tote
Kompagnie bildete dem abgedankten Wachtmeiſter vielleicht einen
Erſatz für die lebende von einſt. Weil er für die Lebenden nicht
mehr ſorgen konnte, ſeitdem der Friede gekommen, ſorgte er jetzt
für die Toten. Wuſch die Köpfe mit Spiritus, richtete ſie aus.
Beſorgte ihnen neue Uniformen in Geſtalt bunter
Papierunter=
lagen ... ſprach mit ihnen . . . ſchauerlicher Gedanke!
Er war ſehr ſtolz auf ſeine Kompagnie, dieſer Wachtmeiſter
Jeder Kopf war ohne Fehl. Nirgends fehlte ein Zahn oder ein
Kiefer. Denn die anderen Köpfe, „bei deren Anblick die Frauen
zu weinen beginnen”, hatte er ausrangiert und abſeits in einen
beſonderen Schrank geſtellt, den er nur den kriegserfahrenen
Männern zeigte. Weil dieſe eingeſchlagenen, zertrümmerten
Schädel das „gleichmäßige Bild” geſtört hätten.
Schweigend traten wir in die Mitte des Raumes. Die
Hunderte von Köpfen in den gläſernen Schränken ſahen uns ſtarr
mit „Augen=gerade=aus” an. Als warteten ſie auf irgendein
Kommando.
„Der. Herr iſt ein Deutſcher? Der Herr iſt vielleicht auch im
Kriege geweſen? Der Herr iſt vielleicht ſogar Offizier
ge=
weſen? ” begann der unheimliche Wachtmeiſter plötzlich eine
Art von Selbſtgeſpräch. „Der Krieg iſt ſchlimm. Aber der Friede
iſt noch ſchlimmer.” Und wieder ſah er ſeine Köpfe an. „Man
weiß wirklich nicht, ob es nicht beſſer iſt, ſeinen Kopf auch in
dieſin Schrank zu ſtellen, ſtatt ihn noch weiter mit ſich
herum=
zutragen. Platz habe ich noch genug hier.
Mich begann es auf einmal in der Grabesluft zu fröſteln.
Zwieſpältiger Gefühle voll, drückte ich dem ſeltſamen
Toten=
wächter die Hand und ſtieg mit immer raſcher werdenden
Schrit=
ten die ſteinerne Wendeltreppe hinauf. Oben drehte ich mich
noch einmal um. Der Alte ſtand noch immer vor ſeiner „
Kom=
pagnie” und die Schädel ſahen ihn ſtarr, wie unter „
Stillgeſtan=
den” an. Als warteten ſie auf das befreiende Kommando: „
Weg=
treten!"
* Blondes Ikalien.
Rom, Ende Februar 1932.
Beim ſchwarzen Brot, das in Meran (italieniſch und im
Ein=
verſtändnis mit dem deutſchen Reichspräſidentenkandidaten Hitler
„Merano” genannt), und in Bozen (ſiehe wie vorher „Bolzano”
genannt) gebacken wird, bei deutſcher Wurſt, die aus den
oben=
genannten Städten verzogene Fleiſcher jetzt in Rom „wurſten”,
beim „barbariſchen” Tannenbaum zur Weihnachtszeit — (ſogar
in einem italieniſchen Verbefilm, in dem für ialieniſche Ware
geworben wird, ſpricht man bei Geſchenken für Kinder von
„Weihnachten” und hat vergeſſen, daß italieniſche Bambini nicht
unter dem Tannenbaum, ſondern zu „Befana”, am
Dreikönigs=
tag, ihre Wünſche erfüllt ſehen ſollen) — kurz und gut, bei allen
möglichen Gelegenheiten merkt man, daß das Verhältnis zwiſchen
Italien und Deutſchland ſehr intim geworden ſein muß.
Die nordiſchen Barbaren dringen mit ihren „kulturellen”
Errungenſchaften immer tiefer in die italieniſche Volksſeele ein.
und wenn die Wärme des Sommers kommt, dann ſieht der
ſtaunende Deutſche, daß der alte weinfrohe Römer mehr, als je
denkbar, ſich zum — Bier bekehrt hat. Denn er hat entdeckt, daß
der ſüffige Wein von den Caſtelli Romani nur zum
Weiter=
trinken verleitet, daß aber derjenige, der ſeinen Durſt in der
Sommerglut wirklich löſchen will, dies nur mit Waſſer oder
beſſer noch mit kühlem Bier tun kann. Diefes Bier aber kommt
neuerdings wieder als bayeriſches Bier über das Saargebiet in
erhöhtem Maße ins Land Italien. Immer tiefer verſinkt ver
ſonnige Süden in Gewohnheiten des grauen Nordens.
Als weithinleuchtender Beweis für dieſe Feſtſtellung aber tut
ſich ſeit einiger Zeit das wunderbare Loreley=Phänomen
kund=
die Italienerin iſt blond geworden. Unter den mehr oder
weni=
ger gemalten — meiſt mehr als weniger — Frauenköpfen Roms
ſindet man nur noch mit ſcharfem Blick und bei ſehr genauem
Zuſehen einen wohlerhaltenen Reſt von Frauen mit dunklem
oder ſchwarzem Haar. Eine Uebergangstype beſteht allerdings
auch, nämlich jene Mädchen, die ſchwarz von Geburt, aber blond
geworden entweder mit der Zeit oder ihrem Geld nicht reichen,
um ſich rechtzeitig nachfärben zu laſſen. Dieſer zweifarbige Typ.
oben blond und unten ſchwarz, — außerordentlich variabel in
ſeinen Abtönungen — wird aber nach und nach wieder
verſchwin=
den, ſeit eine neue beſſere und ſicherere Färbungsart auf blond
anſcheinend in Rom zum Durchbruch gekommen iſt.
Die ſehr geehrte Frau (Fräulein??) — Loreley, Adreſſe
Rheinfelſen, kann ſich jedenfalls blond und blaß ſchämen, weun
ſie das Loreleyblond ſieht, mit dem ſich die Hälfte aller
Röme=
rinnen bis ins Greiſenalter hinein neuerdings ſchmücken. Je
älter eine verführeriſche Frau im alten Rom iſt, deſto blonder,
kann ſie ſein. Denn das Grau des Haares ſchillert noch leichter
nach Blond hinüber — ſo behauptet man —, als das alte liebe
Schwarz der echten Römerin. Alſo die Mehrzahl aller Frauen in
Rom, die etwas auf ſich halten, iſt jetzt blond.
Deutſche Damen — es foll vorkommen, daß noch ein paar,
Gäſte aus dem Norden genug Geld und vor allem die
Erlaub=
nis zur Mitnahme haben, um nach Rom zu reiſen — können
jetzt unbeſorgt in der Ewigen Stadt ſpazieren gehen. Sie
wer=
den nicht mehr ſo viel wie früher von den römiſchen Faulenzern,
was man auch „Blüte der Jugend” zu nennen pflegt, begafft und
beläſtigt werden, weil ihr blondes Haur dem Römer in die
Augen und ins Herz ſticht. Heute iſt Blond etwas derartig
All=
tägliches auf den römiſchen Gaſſen, daß man ſchon nicht mehr
hinſchaut, und vor allem, daß kein Menſch mehr an Blond glaubt.
Man weiß ja, wie gefärbt wird. Nicht nur in der Politik und
öffentlichen Meinung, ſondern jetzt auch bis auf die Haarwurzeln.
Deutſches Blond alſo iſt Trumpf in Rom, neben all jenen
anderen blonden Gewohnheiten der Germanen. Aber auch dieſe
Errungenſchaften Deutſchlands ſtehen vor einer gefährlichen Kriſe.
Der ſtets auf dem Allerlaufendſten befindliche Chroniſt darf
ver=
raten, daß auch in dieſer Blondhauſſe eine Kriſe zu erwarten iſt,
daß auch hier Frankreichs Einfluß ſchwere Umwälzungen
hervor=
rufen dürfte. Vielleicht wird die Pariſer Werbung gegen Blond
haariger Weiſe früher als in der Außenpolitik triumphieren.
Denn bis in die Wurzeln informierte Haarwiſſenſchaftler
behaup=
ten, daß hinter Blond bereits Rot ſteht. Hinter Rubens — auch
die Italienerin iſt „voller” geworden, — droht Tizian.
Immer=
hin Lizianblond.
Wekkerbericht.
Ganz Deutſchland liegt im Bereich kontinentaler Kaltluft, die
zu kräftigem Nachtfroſt führte. Sie wird vorerſt ihren Einfluß
noch geltend machen, ſo daß die Kälte fortdauert. Da aber der
Kern des Hochs über Südſkandinavien und der Oſtſee ſich
abge=
ſchwächt und nach dem Nordmeer verlagert hat, ſetzt von
Skan=
dinavien und Finnland her wieder Luftdruckfall ein.
Wahrſchein=
lich wird durch ihn auch bis nach Deutſchland ſpäter Luftwechſel
hervorgerufen, und die Kaltluft dürfte durch mildere maritime.
erſetzt werden, ſo daß mit Rückgang des ſtrengen Froſtes zu
rech=
nen iſt.
Ausſichten für Dienstag, den 1. März: Strenger Nachtfroſt und
zunächſt meiſt heiter, ſpäter aufkommende leichte Bewölkung,
trocken.
Ausſichten für Mittwoch, den 2. März: Rückgang des ſtarken
Nacht=
froſtes, zeitweiſe ſtärker bewölkt und neblig=wolkig.
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„Seite 10 — Nr. 61
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 1. März 14
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung A: Am 16. Februar 1932
hin=
ichtlich der Firma: Wilhelm Schwab,
Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen. —
Am 24. Februar 1932 hinſichtlich der
Firma: A. Le Cog & Co., Darmſtadt:
Die Geſellſchaft iſt mit Wirkung vom
1. Januar 1932 aufgelöſt. Geſchäft ſamt
Firma iſt auf den ſeitherigen
Geſell=
ſchafter Kaufmann Ernſt Holzer in
Frankfurt a. M. als Einzelkaufmann
übergegangen. — Am 25. Februar 1932
hinſichtlich der Firma: Carl Ritſert,
Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen.
Am 26. Februar 1932 hinſichtlich der
Firma: D. Rehfeld & Co., Darmſtadt:
Die Firma iſt erloſchen. — Am 27.
Fe=
bruar 1932 hinſichtlich der Firma.
Mül=
ler & Hofmann, Griesheim b. D.: Die
Firma iſt erloſchen.
Abteilung B: Am 16. Februar 1932
hinſichtlich der Firma: Odoma
Geſell=
ſchatf mit beſchränkter Haftung,
Darm=
ſtadt: Die Vertretungsbefugnis des
Liquidators iſt beendet. Die Firma iſt
erloſchen. — Am 25. Februar 1932
hin=
ſichtlich der Firma: Heſſenwerke,
Elektro=
techniſche und Maſchinen=Fabrik,
Geſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung,
Darm=
ſtadt: Eliſabeth Frener in Darmſtadt iſt
zur Geſamtprokuriſtin beſtellt mit der
Maßgabe, daß ſie berechtigt iſt,
gemein=
ſchaftlich mit einem anderen
Zeichnungs=
berechtigten die Geſellſchaft zu
vertre=
ten. Der als Prokuriſt eingetragene
Otto Chelius iſt ebenfalls
Geſamtproku=
riſt und als ſolcher berechtigt, die
Geſell=
ſchaft in Gemeinſchaft mit einem
ande=
ren Zeichnungsberechtigten zu vertreten.
Jeder der eingetragenen
Geſamtproku=
riſten Elſe Heſſe geborene von Lengerke
und Walter Heſſe iſt in gleicher Weiſe
— alſo außer mit einem Prokuriſten
auch mit einem Geſchäftsführer — zur
Vertretung der Geſellſchaft befugt.
Eliſabeth Frener in Darmſtadt iſt als
Geſchäftsführerin abberufen. — Am 26.
Februar 1932 Neueintrag: Firma:
D. Rehfeld & Co., Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung. — Sitz: Darmſtadt.
Gegenſtand des Unternehmens: Der
Einzelhandel in Damenkonfektion und
Modewaren ſowie alle damit in
Zuſam=
manhang ſtehenden Geſchäfte. Die
Ge=
ſellſchaft iſt insbeſondere befugt, ſich
ber beſtehenden oder neu
einzurichten=
den, gleiche oder ähnliche Zwecke
ver=
folgenden Unternehmen in jeder
zuläſſi=
gen Rechtsform zu beteiligen. —
Stamm=
kapital: 50 000.— Reichsmark. — Ge
ſchäftsführer: David Rehfeld,
Kauf=
mann in Darmſtadt, und Sally
Lichten=
ſtein. Kaufmann in Darmſtadt. — Der
Geſellſchaftsvertrag iſt am 23. Oktober
1931 feſtgeſtellt: Die Geſellſchaft endigt
am 31. März 1936, falls nicht die
Ge=
ſellſchafterverſammlung ſpäteſtens am
21. Dezember 1935 die Fortſetzung der
Geſellſchaft beſchließt. Im Falle der
Fortſetzung der Geſellſchaft über den
31. März 1936 hinaus hat jeder
Geſell=
ſchafter das Recht, mit halbjährlicher
Kündigungsfriſt durch eingeſchriebenen
Brief die Geſellſchaft zum 31. März
eines jeden Jahres aufzukündigen.
Jeder Geſchäftsführer iſt allein befugt,
die Geſellſchaft zu vertreten. — Als nicht
eingetragen wird veröffentlicht: Di
Bekanntmachungen der Geſellſchaft
er=
folgen nur durch den Deutſchen
Reichs=
anzeiger.
Darmſtadt, den 27. Februar 1932. 111—12. Nähdaſpt.
Amtsgericht Darmſtadt.
Offenlegung der Skimmliſten
für die Wahl des
Reichs=
präſidenken.
Die Stimmliſten für die am 13. März
Ifd. Is. ſtattfindende Wahl des
Reichs=
präſidenten liegen von Donnerstag, den
3., bis einſchl. Sonntag, den 6. März
1932, in der Turnhalle am Kapellplatz
zur allgemeinen Einſicht offen, u. zwar:
von Donnerstag, den 3., bis
Sams=
tag, den 5. März, von 10 bis 18½ Uhr
und am Sonntag, den 6. März, von 4—5=Z.=W. m. Bad
9 bis 13 Uhr.
Innerhalb dieſes Zeitraums können
Einwendungen gegen die Richtiakeit Anz. 9—12, 2—4 U.
und Vollſtändigkeit der Stimmliſten Georgenſtr. 6, II.
ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll
erhoben werden.
Berechtigt zur Erhebung von
Einwen=
dungen ſind alle Perſonen männlichen
und weiblichen Geſchlechts, die am Tage
der Wahl das 20. Lebensjahr
zurück=
gelegt haben, und zwar bezüglich aller / Heidelbergerſtr. 108.
Eintragungen in die Stimmliſte.
Wer die Eintragung eines
Stimm=
berechtigten verlangt, muß für dieſen 0 Zll.=Wohnung
die für die Stimmberechtigung erforder= ſofort zu verm. Näh.
lichen Nachweiſe erbringen. Werden
dieſe Nachweiſe bis zum Ablauf der 3 Zimmer. Küche
Einſpruchsfriſt nicht oder nicht vollſtän= Speikekom.,Nebenr.,
dig vorgelegt, ſo bleibt die Anmeldung
(St. 3305
unberückſichtigt.
Darmſtadt, den 27. Februar 1932.
Bürgermeiſterei.
Holzverſteigerung.
Samstag, den 5. März 1932. 4 Uhr,
zu Eberſtadt im Gaſthaus „Zum
Mühl=
tal” (Klenk) aus den Forſtorten Küh= geh. leere Z.
ruh, Wilbrandshöhe, Steckeborn,
Stei=
nern Kreuz und Haſelberg:
Nutzholz. Stämme: Eiche 1 Stück,
Durchmeſſer 43 cm, 2.7 m lang. Nutz= wert zu verm. Ang.
ſcheiter rund: Pappel 4 Rm., Kiefer unt. T. 129 Geſchſt.
2 Rm. Nutzknüppel: Lärche (
Zaun=
pfoſten), 2.20 m lang, 1 Rm.
Brennholz. Scheiter, Rm.: Buche 1, geſchl. Nebenraum,
Eiche 1, Ahorn 2. Birke 3, Kiefer 6.
Knüppel, Rm.: Eiche 10. Ahorn 4, in Herrſch.=Hs. z. v.
Birke 2. Pappel 2, Lärche 2. Kiefer 12
Knüppelreiſig, Rm.: Eiche 153 (Baum
pfähle, ſchwache Zaunpfoſten.
To=
matenſtecken), Edelkaſtanie 3, Kiefer 9.
Auskunft bei Herrn Hilfsförſter Mohr
in Eberſtadt. Neue Darmſtädterſtr. 51.
Eberſtadt a. d. B., 26. Februar 1932.
Forſtamt Eberſtadt. (330
Achtung
billiger
Batterie=Empf.
Bm. Röhren und
Spulen 20.50ℳ/.
Sbill. Netzempf.,
Lautſprech. 8.50,
Loewe=
WNetzanode ſtatt
65 ℳ nur 36 ℳ,
Kleinlader 15ℳ
Welche v. d. viel.
Anoden=Batt.?
Nur „Bika‟!
Warum?
In Qualit, der
teuerſt. Batterie
ebenbürtig!
100 Volt 5.95 ℳ
Razio-Röhren
B RM. 3.50—6.00,
f.
Netzanſchluß=
geräte RM. 8.—
Gleichrich erröhren
RM. 3.50—6.00.
Fabrikneue
Loewe 3 WF.
ſolange Vorrat
reicht 12.50 ℳ.
Außerdem
Um=
tauſch v. Loewe=
Röhren ſofort.
Heus Akkus
8.50, 12.75.
Wilhelm Schnell
Gr. Bachgaſſe 23,
Lad. (Inſel), am
Niebergall=Br.
(1744a)
Oe
Geſucht:Kl. 3= od.
4t=Z.=Wohng., mögl.
mit Badez., im
Oſt=
viertel in gut. Hſe.,
auch Neubau, 2. St.
oder geräde Manſ.
broße 3=Z.=Wohng.
um Tauſch geboten.
Ang. u. T. 188 Gſch.
Tauſche bill. 3=Zim.=
Wohn. geg. kleinere
2=Z.=Wohng.
Hein=
heimerſtr. 90, I. (*
K
A
In dem
Zwangsverſteigerungsver=
fahren gegen Landſchaftsgärtner
Rudolf Hank und deſſen Ehefrau
E.iſabeth, geb. Ritſert in Darmſtad
fällt der Termin vom 1. März 1932
(3322
aus.
Darmſtadt den 29. Februar 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
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Bezirks Konſum=Verein Darmſtadt
e. G. m. b. H.
(3346
Sdungsverfteigerang.
Termin: Mittwoch, den 27. April 1932, vormittags 9 Uhr
im Sitzungsſaal des Neuen Gerichtsgebäudes in Darm
ſtadt, Erdgeſchoß, Zimmer Nr. 118.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 6, Bd. 10, Bl. 454:
Flur IX, Nr. 103, Grasgarten, Inſelſtraße, 96 qm.
Schätzung: 1000.— RM.
Flur IX, Nr. 104, Hofreite Nr. 15 daſelbſt, 252 qm
Schätzung: 33 500. —RM.
Flur IX, Nr. 10470o, Grasgarten (Vorgarten) daſelbſt,
46 qm. Schätzung: 500.— RM.
Eigentümer: Eheleute Architekt Friedrich Imhof und
Eliſa=
beth Ida geb. Gorſki in Darmſtadt zu je ½.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangs=
vollſtreckung.
Darmſtadt den 30. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht.
Kfſee
Zwoangsverfteigerang.
Termin: Mittwoch, den 27. April 1932, vormittags 9½ Uhr,
im Sitzungsſaal 118 des Neuen Gerichtsgebäudes.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 4, Bd. 5, Bl. 264:
Flur 4, Nr. 437 Hofreite Nr. 12 Rheinſtraße, 513 am
Schätzung: 220 000.— RM.
Eigentümer: Eheleute Hotelier Emanuel Friebis und Frieda
geb. Wurm zu je ½.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
(3303a
Henngsverfteigerang.
Termin: Dienstag, den 15. März 1932. nachm. 344 Uhr. im
Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäu=
des in Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt. Bez. 1, Bd. 10, Bl. 498:
Flur 1, Nr. 610, Hofreite Nr. 15. Rundeturmſtraße,
275 qm. Schätzung: 25 000.— RM.
Eigentümer: Kaufmann Walter Pilz in Zſchörlau im
Erz=
gebirge.
(1258a
Darmſtadt, den 4. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſkeigerung.
Termin: Dienstag, den 15. März 1932. nachm. ½4 Uhr. in
Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäu=
des in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt. Bez. 2, Bd. 3, Bl. 244:
Flur 2. Nr. 251, Grabgarten Dieburgerſtraße, 1977 am
Schätzung: 10 000.— RM.
Flur 2. Nr. 252, Hofreite Nr. 5 daſelbſt, 1480 qm.
Schätzung: 40 000.— RM.
Eigentümer: Eheleute Tapeziermeiſter Leonhard Menger
und Katharina geb. Dennemark in Darmſtadt. Die=
(1259a
burgerſtraße 5 zu je einhalb.
Darmſtadt den 2. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſkeigerung.
Termin: Dienstag, den 8. März 1932, nachmittags 4½ Uhr,
im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen Gerichts
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 3, Bd. 13. Bl. 609
Flur 3, Nr. 5472/oo, Hofreite Nr. 48, Schuknechtſtraße
144 qm. 15 000.— RM.
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft
in Freiburg i. Br.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1931.
(891a
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſkeigerung.
Termin: Dienstag, den 8. März 1932, nachmittags 4 Uhr,
im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen Gerichts
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 4, Bd. 10. Bl. 546:
Flur 4, Nr. 782, Hofreite Nr. 67 (jetzt Nr. 69)
Hügel=
ſtraße, 238 qm. Schätzung: 50 000.— RM.,
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft
in Freiburg i. Br.
Darmſtadt den 13. Oktober 1931.
(892a
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſkeigerung.
Termin: Dienstag, den 8. März 1932, nachmittags 344 Uhr,
im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen 7Gerichts
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 2, Bd. 7. Bl. 538:
Flur 2, Nr. 287, Hofreite Nr. 7 Lauteſchlägerſtraße,
214 qm. Schätzung: 12 000.— RM.
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft
in Freiburg i. Br.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1931.
(893a
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Dienstag, den 8. März 1932, nachmittags ½4 Uhr,
im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen
Gerichts=
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt. Bez. 3. Bd. 3. Bl. 119
Flur 3, Nr. 166, Hofreite Nr. 2 (Schloßgartennlatz)
Gardiſtenſtraße, 294 qm. Schätzung: 9000.— RM.
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft
in Freiburg i. Br.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1931.
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1. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichten
Nr. 61 — Seite 11
Soort, Sptel und Jucnen
* Kreisliga Südheſſen.
Bürſtadts erſte Niederlage!
Haben auch die Bürſtädter Raſenſpieler ihre erſte
Nieder=
nmehmen müſſen; der vorausſichtliche Südheſſenmeiſter
am Galgen. Dieſer Platz „liegt” den Bürſtädtern
ſiicht. In der vorjährigen Spielſerie gaben die
Berg=
i ren Gäſten ſogar ein halbes Dutzend Tore mit nach
Tride Mannſchaften waren diesmal mit großem Eifer bei
ſih=, wobei die ſchußfreudigeren Platzbeſitzer durch einen
en Sieg das beſſere Ende für ſich behalten konnten. Dieſe
Gü e der Bürſtädter iſt allerdings in bezug auf die
Mei=
züsrage vorerſt noch vollkommen belanglos. Olympia
Lam=
zn kkonnte in Gernsheim nicht nur „it viel Glück, ſondern
halb einen Punkt holen, weil die Einheimiſchen in
iien Spielhälfte den nötigen Druck vermiſſen ließen. Zu
i deutigen Sieg, nach dem es allerdings in der Halbzeit
neswegs ausſah, kamen die Bibliſer über die ſich recht
chvehrenden Abenheimer. Als der Bibliſer Sturm ſich erſt
zernigermaßen mit den guten Ideen eines Brutſcher, der
Ha, einer der befähigtſten ſüdheſſiſchen Stürmer iſt,
zu=
ſ war nur noch die Höhe des Reſultats feſtzuſtellen. Auch
ſie m ſicherte man ſich mit einem glatten Sieg über den
„mmpertheim die Punkte. Für Hofheim beſteht nun doch
Möglichkeit, ſich den Verbleib in der Kreisliga zu ſichern,
uxi: anderem die ſeinerzeit von der Behörde weggenommenen
zinte den Hofheimern vorausſichtlich wieder zugeteilt werden.
6urrraſchende Gäſteſiege ſind aus Neuhauſen und Worms
nen. Die Pfiffligheimer Normannen ſtrengen ſich zum
Eſiech einmal mächtig an, um vielleicht doch noch dem
Ab=
ntgehen. Vollſtändig indisponiert ſpielen zurzeit die
Kleeblätter”, die ſich nun ſogar auf eigenem Platze von
je heimern beſiegen ließen.
Die Tabelle:
Spiele gew. un. verl. Punkte
Bürſtadt
Lampertheim
Lampertheim
hielis
ör. Heppenheim
onchheim
Worms
Gernsheim
eim
a Pfiffligheim
Neuhauſen
nheim
eheim
20
1 .
10
19
14
A. 1910 Weiterſtadt — SV. Jugenheim 12:1 (6:1).
Jugenheim wurde mit einer haushohen Niederlage ab=
Die Einheimiſchen hatten die gleiche Mannſchaft wie
ſtmntag zur Stelle. Die Gäſte, in der erſten Hälfte mit
emii k n Wind im Rücken, konnten in keiner Weiſe
gefahrbrin=
ſend wven. Schon gleich nach Anpfiff wehrte ein
Gäſtevertei=
igeir i der Hand ab, der Elfmeter wurde glatt verwandelt.
ßlunch fielen das zweite und dritte Tor. Bei einem
Durch=
ruäß: Gäſte wurde bei der Abwehr ein Verteidiger
angeſchoſ=
ſr Schiedsrichter entſchied erſt Strafſtoß, verhängte jedoch
mftl—h einen Elfmeter. Dieſer wurde von dem
Erſatztor=
frir ſchwach abgelenkt, ſo daß die Gäſte leicht zu ihrem
ar kamen. Nun drehten die Einheimiſchen ſtark auf, die
but den vollkommen in ihre Spielhälfte zurückgedrängt. Bis
hſ: gab es noch drei weitere Tore. Nach Seitenwechſel
wi Gäſte nur ein einziges Mal vor des Gegners Tor. Trotz
h9lhe- Verteidigung und ihres guten Torwächters erzielten
khämiſchen noch weitere 6 Treffer. Bei den Einheimiſchen
lne Mann gut in Form; ſie hatten auch bei der ſchlechten
fhlie der Gäſte leichte Arbeit. Schiedsrichter Keller=
Gries=
u. nicht immer beiderſeitige Zuſtimmung.
1. Mſch. unterlag gegen den SV. 98 Darmſtadt 2. 7:2
uen. An der Niederlage trägt der Torwächter die Haupt=
91. Jugend erhielt kampflos die Punkte, da der Gegner,
ni9P)armſtadt, nicht antrat.
Handball.
Mitteldeutſche Handball=Meiſterſchaft.
Endſpiele zur Handball=Meiſterſchaft des Verbandes
itAteutſcher Ballſpielvereine brachte in den drei Spielen der
urtlldem Meiſter am Sonntag die erwarteten Ergebniſſe. Der
Eitchutfidiger, Polizei Weißenfels, ſiegte gegen die
Pol/ Erfurt mit 8:3. Polizei Halle blieb gegen Brandenburg
Dresden mit 8:5 erfolgreich, und der frühere mitteldeutſche
Mei=
ſter, Polizei Deſſau, warf die Spielvereinigung Leipzig knapp mit
3:2 aus dem Rennen. In der Runde der Zweiten ſiegte der VfR.
Dresden gegen die Leipziger Sportfreunde mit 59 Toren.
Weſtdeutſche Handball=Meiſterſchaft.
Die letzten Vorentſcheidungen.
Der letzte Tag der Vorentſcheidungen brachte in beiden
Grup=
pen die Tabellenführer weiter nach vorn. In Gruppe Weſt
ſchlug Kupferhütte Duisburg wie erwartet den SS.
Mühlheim/Koblenz 11:3 (3:1). Intereſſanter war der Kampf
des Rheinbezirksmeiſters V. f. B. Aachen mit dem Polizei=SV.
Bergiſch=Land vor 7000 Zuſchauern, den Aachen 4:2 (3:1) gewann.
Damit erreichte Aachen die zweite Stelle und nimmt an den
End=
ſpielen teil.
In der Oſtgruppe ſiegte Hagen 05 in Münſter gegen
V. f. L. Münſter knapp 5:4, Polizei=SV. Bochum verlor in Kaſſel
ſogar einen Punkt durch ein 6:6 (3:4). In dieſer Gruppe ſind
Hagen 05 und Polizei Bochum Endrunden=Teilnehmer.
In der k.=o.=Runde der Zweiten ſiegte Polizei
Biele=
feld mit 6:3 (3:2) über Kurheſſen Kaſſel.
Mittelrheiniſche D. T.=Handball=Meiſterſchaft.
Im Mittelrhein=Kreis der Deutſchen Turnerſchaft kamen am
Sonntag die Rückſpiele der Zwiſchenrunde zum
Aus=
trag. Dabei ſchieden die Mannſchaften der Rödelheimer
Turn=
gemeinde, des TV. Arheilgen, Tgde. Rüdesheim, TV. Obermendig
und TV. Malſtatt aus dem Rennen, während Turngeſellſchaft
Offenbach und TSG. 1885 Fechenheim noch ein Entſcheidungsſpiel
austragen müſſen. Ergebniſſe: Rödelheimer Tgde. — Tgde.
Nie=
derroden 2:2, Tgſ. Offenbach — TSG. 1885 Fechenheim 4:3, TV.
Biebrich — TV. Arheilgen 5:1, Tgde. Rüdesheim — TV.
Herrns=
heim. TV. Obermendig — TV. Mühlheim/Koblenz 5:5. TV.
Algenrodt — TV. Malſtatt 6:1.
Winkerſpork.
Akad. Skiklub Darmſtadt beim 40 Klm.=Staffellauf in der
Rhön erfolgreich.
Am Sonntag führte der Verband Mitteldeutſcher Skivereine
ſeinen traditionellen 40 Klm.=Staffellauf bei Gersfeld in der
Rhön durch. Bei gutem Schnee und ſtrahlender Sonne ſtellten
ſich 20 Mannſchaften dem Starter. Das Rennen geſtaltete ſich von
Anfang an ſehr intereſſant, und war es bereits beim erſten
Wech=
ſel, nach etwa 8 Klm., klar, daß nur drei Mannſchaften für den
Endkampf in Frage kommen konnten. Es waren dies der WSP.
Gersfeld, Schneelaufklub Kaſſel und der Akad. Skiklub Darmſtadt.
Nach wechſelvollem erbittertem Kampf auf der ganzen Strecke
ge=
lang es ſchließlich den einheimiſchen Gersfeldern, Kaſſel und
Darmſtadt auf die Plätze zu verweiſen. Die Darmſtädter
Mann=
ſchaft lief in der Reihenfolge Müller, Piller, Oeyen, Günderſen,
Bryde und konnten dieſe auf den einzelnen Teilſtrecken jeweils
den 3., 1., 3., 4. und 2. Platz belegen.
Die Brandenburgiſche Meiſterſchaft im Eisſchnellaufen fiel
wieder an den Titelverteidiger Barwa=Berlin.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 1. März.
19.05: Dr. Kißling: Die ſtaatsrechtliche Stellung des Reichspräſi=
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Werke von Lortzing,
Humperdinck. Fall, Strauß, Suppé u. a. Mitw.: Martha Schulz=
Körner (Sopran) F. Wolf Flöte) Am Flügel: A. Haagen.
18.40: Dr. Hiller: Der politiſche Publiziſt
denten.
19.45: Kaſſel: Das Karlshoſpital. Hörbericht von P. Laven
20.05: Volkstümliches Konzert des Frankfurter Orcheſter=Vereins.
Aust.: Funkorcheſter. Soliſt: F. Völker (Tenor). Werke von
Mascagni, Bizei, Maſſenet, Tſchaikowſky, Heuberger, J. Strauß,
Nedbal, Millöcker, Lehar.
22.15: Zeit Wetter Nachrichten, Sport.
22.35: Das Goethejahr im Südweſtfunk. Grundſätzliches und
Vor=
ſchau von Dr. Wallner.
22.45: Liederſtunde Wilhelm Müller. Ausf.: Aenne Lönholdt (
So=
pran). E. J. Kahn (Klavier).
23.05: Tanzmuſik der Kapelle Haſecke.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 1. März.
10.10: Schulfunk: 25 Minuten Muſiktheorie.
11.30: Dr. Puck: Die Bedeutung der Milch und ihre Verwertung.
12.05: Schulfunk: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
15.00: Kinderſtunde: Märchen und Geſchichten.
15.45: Künſtleriſche Handarbeiten. Kakteenſtänder.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Schwenger: Die ſoziale Frage im induſtriellen Betrieb
und ihre Löſung
18.00: Ob.=Stud. Dir. Dr. Bottermann: Das humaniſtiſche
Gymna=
ſium und die Gegenwart.
18.30: Prof. Dr. Mersmann: Muſik in der Einheit der Künſte.
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.20: Dr. Erdmann u. Dr. Röhr: Kann Arbeitszeitverkürzung der
Arbeitsloſigkeit ſteuern?
20.05: Frankfurt a. M.: Franz Völker ſingt. Konzert des
Frank=
furter Orcheſter=Vereins. Ausf.: Funkorcheſter. — Während der
Pauſe: Tages= und Sportnachrichten.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Hamburg: Spätkonzert. Ausf.: Norag=Orcheſter. Mitw.: A.
Schneider (Violine), G. Gregor (Orgel).
Gewinnauszug
5. Klaſſe 38. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
17. Ziehungstag
27. Februar 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gebinne zu 25000 q. 27581
2 Gewinne zu 10000 M. 25615
4 Oewinne zu 5000 M. 132416 391683
22 Gewinne zu 3000 an. 632 36342 61057 89333 93755 138198 —
190129 283801 359190 286864 390671
62 Gewinne zu 2000 M. 24046 32600 66683 72358 85900 100308
109891 160278 162049 183026 184022 186914 188129 193127 205702
219992 201100 230001 263444 278671 284344 286130 299416 335760
367502 379740
136 Gewinne zu 1000 M. 7444 11346 11371 12569 14804 25828
29929 47265 66030 60G27 66427 71717 72655 75292 78505 90595
80786 98691 102016 105326 107480 108031 116361 117805 185843
137564 144513 147302 152160 175659 181229 181618 182981 184228
184912 197497 200800 206859 225956 231093 2364 14 239448 2425
243629 244739 252534 256270 259713 364670 282416 285479 315477
317186 324916 329147 330609 342240 346575 349294 367832 358366
362615 364002 376456 377149 383296 389777 394535
152 Gewinne zu 500 M. 2137 9236 13234 17084 19828 26368 25660
38655 41304 42238 42634 57908 62751 65005 66710 67006 74399
74818 85617 110296 130054 130370 132008 139924 140994 156713
159899 160726 173654 178536 186637 194657 196187 199566 205229
205333 206030 206392 207041 226957 235683 239107 239336 240801
549640 251033 253881 255594 259394 269221 269313 274698 274818
287287 287851 293536 298037 598471 298044 301725 308684 312887
319431 335429 337879 368045 362803 366592 370444 371457 374049
385973 386136 396768 397054 397062
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 25000 M. 192035
2 Gewinne zu 10000 M. 321621
8 Gewinne zu 5000 M. 235926 333275 394974 395936
14 Bewinne zu 3000 M. 79649 82101 109626 110058 161873 193652
220631
36 Gewinne zu 2000 M. 39486 105833 144120 152426 155295 158974
159870 165426 185621 205427 213685 223464 302896 316944 323135
369601 377055 392666
72 Gewinne zu 1000 m. 48079 52266 66558 70856 80742 87199
118997 142968 145022 154290 156987 172569 176505 178581 185124
188406 191086 199600 230585 232994 236798 255659 258370 272574
274764 279341 280278 281163 306067 344080 360984 360186 387329
389197 398773 398601
118 Gewinne zu 500 M. 19696 28615 29099 35266 39064 53472 71288
12696 125398 135837 141260 158549 160048 160322 172050 177764
186522 188005 194969 197848 217870 223020 223510 231 198 237236
250502 257884 263037 265123 267636 267809 268991 272176 274773
277928 282286 289263 289440 281898 293397 595484 303866 316958
322382 330354 337661 339230 343560 547822 353931 366033 373661
377025 377747 378296 384940 386684 392074 397866
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Hauptſchriſtleltung: Rudelf Mauve
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudelf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: dr. C H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
fär den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wills Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
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Deutſche Golddiskontbank Berlin.
Die Tätigkeit der Bank als Trägerin der 5o0-Millionen=Garankie der deutſchen Wirtſchaft und ihre
Kredit=
gebarung. — Garankieleiſtungen für Kredite. — Keine Dividendenverkeilung (im Vorjahr 4 Prozenk).
Bilanzbericht.
Die Deutſche Golddiskontbank. Berlin, iſt bekanntlich als
Trägerin der 500=Millionen=Garantie der deutſchen Wirtſchaft
im Zuſammenhang mit den beiden Stillhalteabkommen neuen
Aufgaben zugeführt worden, die neben einer Treuhänderfunktion
unter anderem darin beſtehen, daß die ausländiſchen
Gläubiger=
banken von einem Teil ihres Kreditriſikos entlaſtet werden. Die
Bearbeitung der damit zuſammenhängenden Geſchäfte erfolgt
durch eine Abteilung, die räumlich und buchhalteriſch
vollkom=
men von dem eigentlichen Betrieb der Deutſchen Golddiskontbank
getrennt iſt. Die hieraus entſtehenden Unkoſten fallen nach dem
Bericht des Vorſtandes nicht der Deutſchen Golddiskontbank ſelbſt
zur Laſt, ſie treten demnach in der Gewinn= und Verluſtrechnung
nicht in Erſcheinung. Für etwaige Ausfälle an den Leiſtungen
der deutſchen Schuldner iſt dem Inſtitut der Rückgriff auf das
Garantie=Syndikat der deutſchen Wirtſchaft gegeben. Bis zum
31. Dezember 1931 ſind von der Deutſchen Golddiskontbank auf
Grund von Anträgen ausländiſcher Gläubigerbanken 127,68 Mill.
Reichsmark Geſamtverbindlichkeiten übernommen worden, von
denen 63,47 Mill. RM. aus der Uebernahme von Krediten
her=
rühren. Insgeſamt wurden 182 Kreditlinien deutſcher Banken
oder unter Garantie deutſcher Banken, oder Teile ſolcher Linien
in Höhe von 60,00 Mill. übernommen. Die Kreditlinien waren
am Jahresſchluß, wie bereits erwähnt nur mit 63,47 Mill. RM.
ausgenutzt. Die reſtlichen Verbindlichkeiten von 64,22 Mill. RM.
ſind Verbindlichkeiten aus Garantieleiſtungen für Kredite, die
ſich auf 264 Kredite verteilen.
Die Bank, deren Grundkapital bis Ende 1931 auf Pfund
Sterling lautete, erzielte 1931 einen Gewinn aus Wechſeln,
Wert=
papieren und ſonſtigen Forderungen von 19,98 Mill. RM. gegen
552 000 Pfund Sterling im Vorjahre. Hierzu kommen, noch
81 000 RM. (8300 Pfund Sterling Gebühren. Neu erſcheinen
vereinnahmte Proviſionen mit 24 000 RM. Demgegenüber
er=
forderten gezahlte Zinſen und Proviſionen 6,68 Mill. RM. (im
Vorj. 122 000 Pfund Sterling) und Verwaltungskoſten 0,54 Mill.
Reichsmark (17 000 Pfund Sterling) Die Steuerbelaſtung wird
mit 1,61 Mill. RM. angegeben (i. V. nicht geſondert
ausgewie=
ſen). Nach Abzug von 2146 RM. Abſchreibungen auf Inventar
und nach Zuweiſung von 2,2 Mill. RM. an die in der Bilanz
bereits in dieſer Höhe ausgewieſene Steuerrücklage verbleibt
unter Berückſichtigung von 8199 RM. (16 022 Pfund Sterling)
Vorjahresvortrag ein Reingewinn von 9096 142 RM. (436 605
Pfund Sterling), wovon 8,5 Mill. RM. dem Delkrederefonds
(i. V. 15 000 Pfund Sterling) und 0.45 Mill. RM. (21 000 Pfund
Sterling) der geſetzlichen Reſerve zugeführt werden ſollen.
Eine Dividende )i. V. 4 Prozent) wird diesmal alſo nicht
verteilt, 86 095 RM. ſollen vorgetragen werden. Die Bank hat
ihre Kredite nur in geringem Umfang in Pfundwährung
gege=
ben, es wurden vielmehr Reichsmarkkredite bei weitem
bevor=
zugt. Daher lauten ſowohl ihre Wechſelbeſtände als auch die
Darlehensforderungen überwiegend auf Reichsmark. Allerdings
verfügte die Bank als Exportinſtitut auch über Beſtände, in
Währungen, die ſich von der Goldparität gelöſt haben. Dieſe
Engagements hatten jedoch nur mäßigen Umfang, ſo daß ſich die
Währungsverluſte in erträglichen Grenzen hielten und im
weſentlichen durch den Gewinn ausgeglichen wurden, der ſich
da=
durch ergab, daß das Grundkapital im Verhältnis von 1 Pfund
Sterling — 20 RM. umgeſtellt wurde. Die zur Förderung des
Exports gewährten Kredite erhöhten ſich von 120 Mill. RM. zu
Beginn des Berichtsjahres bis Ende September 1931 auf 310
Mill. RM. und bis zum Jahresende auf 355 Mill. RM. Die
Kreditgewährung erfolgte überwiegend durch
Wechſeldiskontie=
rung, nur bei der Finanzierung beſonders langfriſtiger
Aus=
landsaufträge wurde die Form der Beleihung ausländiſcher
Schuldurkunden gewählt. Im Berichtsjahre wurden 13 065
Wech=
ſel in verſchiedenen Valuten im Geſamtwerte von 462,28 Mill.
Reichsmark unmittelbar angekauft und 2495 Wechſel. Schatzſcheine
uſw. mit 70,39 Mill. RM. beliehen. An Auslandsakzepten mit
einer Laufzeit von 3 bis 6 Monaten wurden 119 470 Stück in 41
verſchiedenen Valuten im Geſamtwerte von 165,36 Mill. RM.
angekauft. Der Mindeſt=Diskontſatz der Bank betrug vom 1.
Ja=
nuar bis 17. Juni 1931 5 Prozent, ab 18. Juni 1931 6 Prozent
und ab 16. Juli 1931 7 Prozent. Der amerikaniſche
Bereitſchafts=
kredit von 50 Millionen Dollar wurde, wie bekannt. Anfang
Juli in Anſpruch genommen und der Reichsbank zur Verfügung
geſtellt. Die Bank beteiligte ſich mit nom. 20 Mill. RM. an der
Akzept= und Garantiebank AG. und mit nom. 31,6 Mill. RM.
an der Diskont=Kompagnie AG. (beide 25 Prozent eingezahlt)
In der Bilanz erſcheinen unter den Paſſiva das Aktienkapital
mit 20 Mill. RM. (10 Mill. Pfund Sterling), deſſen Erhöhung
auf 400 Mill. RM. beantragt iſt, der Reſervefonds mit 3,73 Mill.
Reichsmark (162 000 Pfund Sterling), Sonderreſerven und
Del=
kredere=Fonds mit 61,60 Mill. RM. (3 Mill. Pfund Sterling).
Täglich fällige Verbindlichkeiten, faſt ſämtlich Bankſchulden,
be=
tragen 129,49 Mill. RM. (821 000 Pfund Sterling), ſpäter
fäl=
fige Verbindlichkeiten, gleichfalls ſämtlich Banken, 232,34 Mill.
Reichsmark (204 Mill. Pfund Sterling). Andererſeits ſind zu
erwähnen täglich fällige Forderungen, größtenteils an
Noten=
banken, 11,41 Mill. RM. (0,51 Mill. Pfund Sterling), ſpäter
fällige Forderungen 94.,36 Mill. RM. (1.02 Mill. Pfund
Ster=
ling), Wechſel und Schecks 335,57 Mill. RM. (9,63 Mill. Pfund
Sterling) und Wertpapiere 194,73 Mill. RM. (5 28 Mill. Pfund
Sterling). Beteiligungen betragen 12,0 Mill. RM. Die eigenen
Papiere ſind ausnahmslos feſtverzinsliche Werte davon Waren
nom 169,99 Mill. RM., zuſammen mit 122.93 Mill. RM.
Wech=
ſeln als Sicherheit für den amerikaniſchen Rediskontkredit
hinter=
legt. Die Bewertung iſt in vorſichtiger Weiſe erfolgt. Unter
den Wechſelbeſtänden befinden ſich erhebliche Beträge von Ruſſen=
Akzepten. Ungefähr 80 Prozent des Ruſſen=Portefeuilles ſind
mit voller Reichsgarantie verſehen, auch von dem Reſt iſt ein
er=
heblicher Teil noch mit einer Teilgarantie des Reiches
ausge=
ſtattet. Eigene Akzepte befinden ſich nicht im Umlauf.
Bürg=
ſchaftsdebitoren belaufen ſich auf 3,91 Mill. RM. (78 500 Pfund
Sterling). Die Verpflichtungen aus weitergegebenen. Wechſeln
werden mit 62,23 Mill. RM. (301 000 Pfund Sterling)
angege=
ben. Unter den Paſſiva werden erſtmalig tranſitoriſche Poſten
einſchließlich vorerhobene Zinſen mit 13,02 Mill. RM.
angege=
ben. Im Vorjahre wurden auf das Jahr 1932 entfallende
Wech=
ſelzinſen mit 80 000 Pfund Sterling ausgewieſen. Bei
einiger=
maßen günſtiger Weiterentwicklung dürfte das Inſtitut aus den
laufenden Engagements auch fernerhin erhebliche Ausfälle nicht
zu befürchten haben.
Berliner und Frankfurker Effekken=
Freiverkehr.
Nachdem in der Vormittagsſtunden in Berlin auf Grund des eher
ſchwächeren New Yorks von Samstag etwas niedrigere Kurſe taxiert
worden waren, zeigte ſich ſpäter auch im Telephonhandel, da an und für
ſich weiter recht kleines Geſchäft einſetzte, daß für Spezialwerte wenigſtens
die Samstagſchlußkurſe verhältnismäßig behauptet lagen. Es fehlte aber
völlig an Anregungen, auch die Auslandsbörſen machen ja im
allgemei=
nen einen ziemlich ruhigen Eindruck mit Ausnahme der Pariſer Börſe,
an der anſcheinend aus der Schweiz zurückgezogene Gelder Anlage ſuchen.
Hier in Berkin ſcheitert das Geſchäft aber immer noch an der zu
gerin=
gen Beteiligung des Publikums, und nicht mit Unrecht weiſt die
Sonn=
tagspreſſe erneut daranf hin, daß eine Aufhebung des
Kursveriffent=
lichungsverbotes hieran auch ſchon etwas ändern würde. Geſtern
be=
ſtand in dieſen Kreiſen nur Intereſſe für Spezialpapiere, d. h. für ſolche
Werte, die auf Grund von günſtigen oder ungünſtigen Nachrichten
Son=
derbewegungen haben. Der Ultimo war diesmal auf die Tendenz faſt
ganz ohne Einfluß, zumal er als ziemlich leickt zu bezeichnen iſt. Die
Vorbereitungen am Geldmarkt hatten rechtzeitig eingeſetzt, ſo daß in
den letzten Tagen von einer verſtärkten Nachfrage kaum geſprochen
wer=
den konnte. Man nechnet daher auch noch für dieſe Woche mit eimer
Ermäßigung des Reichsbankdiskontſatzes, beſonders, da anzunehmen iſt,
daß der am 4. März fällige Auslandskredit der Reichsbank erneut
ver=
längert werden wird. Nach anfänglicher Zurückhaltung ließ ſich die
geſtrige Börſe ganz gut an. In den Vormittagsſtunden hatten ſich doch
eine Anzahl von Kauforders bei den Banken angeſammelt, ſo daß zu
Börſenbeginn jedoch gegenüber den Vormittagstaxen 1= bis 2prozentige
Kursbeſſerungen eintraten und die Börſe überhaupt im allgemeinen über
Samstagsſchlußniveau lag. Man ſollte annehmen, daß es ſich bei den
Kaufaufträgen wieder in der Hauptſache um Anlagekäufe des Auslandes
aus Stillhaltegeldern handele. Nach den erſten vorliegenden
Freiver=
kehrskurſen profitierten hiervon beſonders Reichsbankanteile und J.G.
Farben, während Elektropapiere unter dem Eindruck der weiler ſchwach
veranlagten Gesfürelaktien kursmäßig von dieſen Käufen weniger
profi=
tierten. Im Verlaufe ſchien die Tendenz wieder leicht abbröckeln zu
vollen, obwohl bekannt war, daß das Ausland für Aktien feſt iſt. Am
Geldmarkt galt zwar der Ultimo als überwunden Tagesgeld und Geld
über Ultimo blieb aber unverändert 8 bis 10 Prozent. Pfandbricfe
neigten bei ſtillem Geſchäft eher weiter zur Schwäche.
Obwohl das Ausland allgemein feſten Verlauf gemeldet hatte, neigte
in Berlin die Tendenz für Aktien auch in den Nachmittagsſtunden weiter
zur Schwäche. Die Umſatztätigkeit war allerdings äußerſt gering, und
das Geſchäft beſchränkte ſich auf die Hauptarbitragewerte. Die
Auslaſ=
ſungen auf der Siemens=Generalverſammlung wirkten nach und hatten
einen weiteren 2prozentigen Rückgang des Kurſes zur Folge. Auch
Ges=
fürel lagen erneut im Angebot, während J.G. Farben und
Reichsbank=
anteile auf Börſenſchlußbaſis gehalten waren. Für J.G. Farben wurde
bekannt, daß die Bilanzſitzung am 16. April ds. Js. ſtattfinden wird.
Da das Ausland mit ſeinen Tauſchoperationen von feſtverzinslichen
Wer=
ten gegen Aktien noch nicht am Ende zu ſein ſcheint, lagen Pfandbriefe
allerdings bei ſehr geringen Umſätzen weiter ſchwächer.
Die Frankfurter Börſe eröffnete ohne erſichtlichen Grund zunächſt
recht freundlich, wobei vor allem J.G. Farben, Reichsbankanteile und
A. E.G. bevorzugt waren. Es lagen einige Kaufaufträge vor, die die
Spekulation veranlaßten, Meinungskäufe vorzunehmen. Bald nach
Er=
ledigung der Kauforders trat infolge des ſtillen Geſchäftsganges wieder
eine Abſchwächung ein, wodurch vielfach die Anfangsgewinne wieder
verloren gingen. Es eröffneten J.G. Farben mehr als 1 Prozent über
Pari und ſchwächten ſich ſpäter wieder auf knapp unter Pari ab.
Reichs=
bankanteile verzeichneten einen Anfangsgewinn von 4½ Prozent, gaben
davon wieder 1½ Prozent her. A. E. G. in Nachwirkung des Abichunes
um 3 Prozent freundlicher, auch hier wieder ſpäter 1 Prozent Verluſt.
Schuckert etwa 1 Prozent gebeſſert, dagegen lagen von den übrigen
Elektrowerten Siemens von vornherein 2 und Gesfürel in Befürchtung
des Dividendenausfalles um 4 Prozent ſchwächer. Der Bankenmarkt
war ziemlich unverändert. DD=Bank 1 Prozent niedriger. Der
Mon=
tanmarkt gegen Samstag etwa behauptet. Mannesmann 1 Prozent
feſter. Am Kalimarkt lag die Salzdetfurthgruppe unverändert
wäh=
rend Burbach trotz des Dementis über keine Dividende noch 1 Prozent
verlor. Von Einzelwerten Scheideanſtalt wiederum um 1½ Prozent
höher, auch Erdöl ¼ Prozent ſchwächer, während Zellſtoffwerte eine
Kleinigkeit verloren. Am Rentenmarkt waren Pfandbriefe der
Frank=
furter Hypothekenbank 2/₈ Prozent höher, Rhein. Hyp. auf
unveränder=
ter Samstagsbaſis angeboten. Schuldbuchforderungen behauptet
da=
gegen Altbeſitz ½ Prozent ſchwächer. Kommunalobligationen ſchwächer,
beſonders Meininger um 1 Prozent. Der weitere Verlauf brach e leichte
Kursabſchwächungen bei ziemlich ruhigem Geſchäft.
Die Frankfurter Abendbörſe zeigte gegenüber dem
Mittags=
ſchluß unveränderte Kurſe. Nach wie vor iſt das Geſchäft klein. Die
feſten Auslandsbörſen konnten zu einer Beſſerung des Kursniveaus nicht
führen, da irgendwelche Kundenorders in nennenswertem Umfange nicht
vorlagen. An den einzelnen Aktienmärkten war eine Sonderbewegung
nicht zu verzeichnen. Auch die Rentenmärkte lagen auf unveränderter
Baſis ruhig, doch zeigt ſich vereinzelt weiter abbröckelnde Tendenz. Die
Abgabeneigung war in Erwartung der Diskontermäßigung nicht ſtark.
Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börſe eröffnete die Woche in zuverſichtlicherer
Stimmung, doch hielten ſich die Kursveränderungen zumeiſt in engen
Grenzen, die Tendenz war aber als feſter zu bezeichnen, beſonders für
britiſche Staatspapiere. Internationale Werte lagen ruhig. Die
Grund=
ſtimmung an der Börſe war auch zum Schluß recht freundlich, das
Ge=
ſchäft lebhafter als in der letzten Zeit. Britiſche Staatspapiere zogen
erneut ſcharf an, ſchloſſen jedoch nicht zu höchſten Kurſen. Die meiſten
Papiere beſſerten ihren Kursſtand weſentlich.
Die Aufwärtsbewegung an der Pariſer Börſe machte auch zu
Beginn der neuen Woche weitere Fortſchritte, die Schlußkurſe lagen
er=
heblich über Samstag.
Die Amſterdamer Börſe verkehrte ebenfalls in ſehr feſter
Haltung.
Die New Yorker Börſe eröffnete die neue Woche in feſter
Haltung.
An den internationalen Deviſenmärkten ergaben ſich
bis auf den Yen und Schanghai keine größeren Veränderungen. Das
Pfund ſtellte ſich wieder etwas niedriger und ging auf 3,482/ nach 3,485/g
gegen den Dollar zurück, gegen den Gulden notierte es 8,66½, gegen
Paris 88,59 gegen Zürich 18, gegen die Reichsmark 14,65½ und gegen
Madrid 45,46. Die Reichsmark lag aber weiter ſehr feſt, in New York
zog ſie auf 23,80 an, in Amſterdam auf 59,10, in Zürich blieb ſie mit
12280 gut behauptet. Der Dollar zog allgemein etwas an, dagegen
ſtellte ſich der holländiſche Gulden etwas niedriger. Japan zog auf 1/656
nach 1/92ſg in London an, in New York von 31,40 auf 32,80, während
China 1/117/s nach 2/0½ in London zurückging.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 29. Februar 1932.
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Bürgerliches Brauhaus, Bonn. Das abgelaufene Geſchäftsjahr
brachte der Geſellſchaft aus den bekannten Gründen einen weiteren
Rück=
gang des Bierabſatzes. Das Roherträgnis verminderte ſich auf 1,13 (i.!
Vorjahre 1,46) Mill. RM., Unkoſten uſw konnten von 122 auf 0.92
Mill. RM. ermäßigt werden. Nach Abſchreibungen von 0,12 (0,13) Mill.
RM. verbleibt ein Reingewinn von 90 679 (116 042) RM., aus dem 2½
((5) Prozent Dividende ausgeſchüttet werden ſollen. In der Bilanz zum
30. September 1931 ſtehen den Schulden von 292 826 (433 359) RM. die
Außenſtände mit 935 676 (933 211) RM. gegenüber. „Kaſſe, Wechſel=
Bank= und Poſtſcheckguthaben werden mit 268 715 (284 652) RM.
aus=
gewieſen. Dem Bericht zufolge verſpricht das laufende Geſchäftsjahr
leine Beſſerung, da der Abſatzrückgang weiter anhält.
Verhandlungen der deutſch=franzöſiſchen Leder= und
Lederwaren=
induſtrie. Die vor kurzem in Paris abgehaltenen Beſprechungen über
eine Neuregelung der Einfuhr der Lederinduſtrie Deutſchlands nach
Frankreich haben noch kein endgültiges Ergebnis gezeitigt. Die
Ver=
handlungen der Lederwareninduſtrie beider Länder führten zu einem
Kontingent, rückwirkend ab 1. Januar 1932, für die Einfuhr deutſcher
Lederwaren, nach Frankreich, wodurch jetzt der deutſche Export nach
Frankreich unter den Stand von 1930 ſinken wird. Dieſe Vereinbarung
gilt zunächſt für Koffer und Reiſetaſchen. Für die Kontingentierung
der übrigen Lederwaren und der Kürſchnerwaren ſind Verhandlungen
nach der Leipziger Meſſe in Ausſicht genommen.
Die Reichsinderziffer für die Lebenshalkungsket
im Februar.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernöſ
Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und ſonſtiger 9
beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes 5ou
Durchſchnitt des Monats Februar 1932 auf 122,3 gegenüber 194
Vormonat; der Nückgang beträgt ſomit 1,8 v. H. An dem Rückgan
ſämtliche Bedarfsgruppen (außer der Wohnung, deren Indexzifff.
121,5 unverändert geblieben iſt) beteiligt.
Es ſind zurückgegangen die Indexziffer für Ernährung um
auf 113,9, für Heizung und Beleuchtung um 2,4 v. H auf 1370,
kleidung um 3,0 v. H. auf 120,2 und für „ſonſtigen Bedarf” um 2.
auf 167,3.
Die Berechnungen auf Grund der Preisfeſtſtellungen in der zu
Februarhälfte ergeben im ganzen gegenüber der erſten Februcad
1932 eine Zunahme um 0,3 v. H., gegenüber der zweiten Januau
1932 eine Abnahme um 0,6 v. H., gegenüber der erſten Januaut
1932 eine Abnahme um 2,4 v. H., gegenüber der zweiten Dezemb=
1931. eine Abnahme um 5,8 v. H., gegenüber der erſten Dezembe=
1931 eine Abnahme um 6,3 v. H. gegenüber der zweiten Novembes
1931 eine Abnahme um 6,9 v. H., gegenüber der zweiten Oktobe,
1931 eine Abnahme um 78 v. H., gegenüber der zweiten Januau
1931 eine Abnahme um 12,5 v. H. und gegenüber der zweiten 2
hälfte 1931 eine Abnahme um 11,7 v. H.
Große Märzandienungen am Berliner Gekreiden
Im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft für Getreide ſtehen f.
Monat März große Andienungen bevor. Allein die Deutſche Geig
handelsgeſellſchaft beabſichtigt, ca. 35 000 Tonnen Roggen im Laru
Monats zur Andienung zu bringen, und bereits für den 1. Märr
den rund 3000 Tonnen Roggen und gleichzeitig 3000 Tonnen Weis
Lieferung angekündigt. Märzroggen ſtellte ſich auf Grund der fil
ſicht ſtehenden großen Anlieferungen geſtern um 4 RM. je Tonne
ger, ſo daß ſich die Differenz gegenüber märkiſchem Roggen zur prr=
Lieferung weiter beachtlich vergrößert hat. Die Rückwirkung an
Roggenmehlmarkt machte ſich in einer Ermäßigung der Offerten un
RM. je Doppelzentner auch geſtern ſchon fühlbar.
Produkkenberichke.
Mannheimer Produktenbericht vom 29. Februar. Weizen
75/76 Kilo, gut, geſund und trocken 27, ausländ. 73/74 Kilo, gut,
und trocken 25,75—26, Roggen inländ. gut, geſund. und trocken 23,,0)
inländ, je nach Qualität 16—18,50, Sommergerſte inländ 19—
Futtergerſte 17—18 gelber Plata=Mais 17,75, Sohaſchrot ((Mann ri
Fabrikat) prompt 12—12,25, Biertreber mit Sack 12,25—12,50, 230
ſchnitzel loſe 7,50 Wieſenheu loſe 5,40—5,30, Rotkleeheu 5,400
Luzernkleeheu 5,80—6,40, Stroh: Preßſtroh Roggen=Weizen 3900
Hafer=Gerſte 3,40—3,80, geb. Stroh Roggen=Weizen 3,60-4,00,
Gerſte 3,20—3,60, Weizenmehl Spezial 0 mit Sack, neue AusmalkMit
(Südd. Großmühlenpreis ab Mühle) 37,45, dito Auslandsweizen AMMlueine
Noggenmehl (6oprozentige Ausmahlung) je nach Fabrikat 31—3S Etm
Weizenkleie mit Sack 9,50, Erdnußkuchen 13,75. Tendenz: Auf kiſſhülder
lich reduzierte Forderungen für deutſchen Weizen war der Vorm tümh in
verkehr äußerſt ruhig, und von Abſchlüſſen war nichts bekannt. 2
ſtetig. Roggen matter. Futtermittel feſt.
Frankfurter Produktenbericht vom 29. Februar. Weizen 256—
Roggen 227,50, Sommergerſte 187,50—192,50 RM., Hafer 155—
Weizenmehl füdd Spezial 0 mit Austauſchweizen 38,25—39,45, ditcui
dermahlung 36,50—37,70, Weizenmehl niederrhein. Spezial 0 mtt
tauſchweizen 38,25—39,20 dito Sondermahlung 36,50—37,45, RZ.
mehl 31,75—32,25, Weizenkleie 9,40—9,50, Roggenkleie 10, Erbſen 2=
Linſen 24—52, Heu 5—5,25, Weizen= und Roggenſtroh drahtgebr.
4,25, dito geb. 4—4,25, Treber 12,25—12,50. Tendenz ſtetig, Fütter;
feſter.
Diehmärkke.
Mannheimer Viehmarkt vom 29 Februar. Auftrieb: 136 E0
163 Bullen, 337 Kühe, 336 Färſen, 779 Kälber, 62 Schafe, 2525 Echh
5. Ziegen. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in RM.; AMFug
a) 32—34, b) 24—28, c) 26—30; Bullen a) 25—27, b). 22—35,c) U.-141 üu
Kühe a) 24—27, b) 18—22, c) 13—16, d) 10—12; Färſen a) &*
b) 28—30, c) 25—28; Kälber b) 40—42, c) 34—38, d) 30—32, e) 2
Schafe b) 12—22; Schweine b) 43—44, c) 43—44, d) 42—4, e)
C-
f) 35—38 Preiſe pro Stück in RM.: Ziegen 12—20. Marktva
Mit Großvieh ruhig, kleiner Ueberſtand; Kälber ruhig, langſar
räumt; Schweine ruhig, kleiner Ueberſtand.
Frankfurter Viehmarkt vom 29. Februar. Der Auftrieb ?
marktes beſtand aus 1336 Rindern, darunter befanden ſich 391 Liſ,
Me
124 Bullen, 469 Kühe und 412 Färſen, ferner aus 601 Kälbern, 69 6200 Mlnkfurt
fen und 4601 Schweinen. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgew aMMadwehr=
RM.: Ochſen al) 30—33, a2) 25—29 b1) 20—24; Bullen a)
b) 21—26; Kühe a) 24—26, b) 20—23, c) 15—19; Färſen ,9
1) 25—29, c) 20—24; Kälber b) 33—36, C) 28—32, d) 23—27; Schafäd
uotiert; Schweine b) 42—44, c) 41—44, d) 40—44 e) 35—40 f)
tu-
geſtrichen. Im Preisverhältnis zum letzten Hauptmarkt blieben V.
unverändert, Kälber gaben 2 Mark nach, während Schweine 1—2
höher notierten. Marktverlauf: Rinder ruhig, geringer ueber
Nälber langſam; Schafe mittelmäßig, geräumt: Schweine rubig.
abflauend, nahezu ausverkauft. Fleiſchgroßmarkt: Ochſen!
Rindfleiſch 1 48—56 2 42—48; Bullenfleiſch 45—48; Kuhfleiſch 2:
18 3 20—2; Kalbfleiſch 1 58—66, 2 45—50; Schweinefleiſch 7
Geſchäftsgang rege.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 29. Februar ſtellte!
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamdl
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung, für
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 3725 RM. — Die P.
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes 9
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für promptea
ferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenlaumit”
98= bis 99proz, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160
desgl in Walz= oder Drahtbarren 9proz 164 RM. Reint:
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 52—54 RM.,
ſilber (1 Kilogramm fein) 43—46.25 RM.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Um dem notleidenden Weinbau zu helfen, hat die Reichs”
die Frachten für Wein ermäßigt. Wein erhält als Stückou=,
Entfernungen über 450 Kilometer Frachtermäßigungen von
25 Prozent, und bis zu 450 Kilometern wird die Fracht nochl
um 15 Prozent geſenkt. Die Wagenladungsfracht für Weil.
um 8 bis 25 Prozent geſenkt.
Die Aufſichtsrats=Sitzung der J. G. Farbeninduſtrie, Frankful.
die über die Bilanz beſchließen wird, findet am 16. April in Fra.4
a. M. ſtatt.
Die Arbeitgeberverbände im Bezirk Oberheſſen, Lahngau und Ve
nach haben die beſtehenden Kollektivabkommen in der Metalline.
gekündigt.
Die Bank von Litauen hat ihren Diskontſatz von 8½ auf 19*
zent vom 1. März ab geſenkt.
Der Arbeitgeberverband der Hütteninduſtrie hat den Loyſ
für die Hüitteninduſtrie Oberſchleſiens zum 13. Mai gekündigl,
Arbeitgeberverband hatte bereits vor einigen Wochen den Tarſ 1=
Prozent herabſetzen wollen, der Schlichtungsausſchuß hatte damalse
nicht die Lohnkürzung bewilligt.
Der ſchweizeriſche Arbeitsmarkt hatte im Januar eine weite.
ſchlechterung erfahren, die vor allem auf eine Verſchlechterung der
in der Export=Produktion zurückzuführen iſt. Die Zahl der Stede
ſuchenden betrug Ende Januar 57 857 gegenüber 50 570 Ende 94
und 27 316 Ende Januar 1931.
Der amerikaniſche Gewerkſchaftsbund ſchätzt die Zahl der L
loſen in den Vereinigten Staaten am 1. Februar auf 83000
ungefähr gleich hoch wie zu Beginn des Jahres.
In einer Ausſprache vor den Mitgliedern des Inſtituts der Ae
niſchen Bankiers erklärte der bekannte amerikaniſche Finauzſachte””
dige Kemmerer, der normale Prozentſatz an Gold der den Verein.
Stagten zukomme, betrage 36 Prozent des Weltbeſtandes. Legeſhte
hätten die Vereinigten Staaten 40 Prozent des Weltgoldbeſtond
ihren Kaſſen. Der amerikaniſche Goldbeſi” ſei alſo nicht übertrie.
Kemmerer hat die baldige Rickehr aller Länder zum Syſtem de
ſtandards angeklindigt.
mritag, 1. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 61 — Seite 13
Aruf in der Nacht
(Nachdruck verboten.)
„hlug halb zehn vom Turm der Kirche am Glouceſter
wues der Wagen vor dem Hauſe 16 Victoria=grove hielt.
äüd glitt das Suchlicht des Wagens über das Haus, das
—i der Tiefe des dunklen Vorgartens lag.
=Poliziſten ſprangen geräuſchlos ab.
Gartenrür iſt offen!“
Führer knipſte ſeine Taſchenlampe an, huſchend lief
techlenkegel vor der kleinen Kolonne her.
uchtig ſchritten ſie auf das Haus zu, nach allen Seiten
wund ſpähend. Die Haustür war verſchloſſen. Der
ob den metallenen Klopfer. Dröhnend ging der Laut
17 Stille des ſchweigenden Hauſes. Niemand kam.
Zu zweiten Male raſte das erregte Alopfen in das Dunkel
weigen des Hauſes.
b wird ein Fenſter hell”, ſagte einer der Poliziſten.
glärfen näherte ſich der Tür. Eine geängſtigte Stimme
„ſt da jemand?“
ſiä zei — Ueberfallkommando! Machen Sie auf!”
Gi tſam wurde ein Riegel zurückgeſchoben.
Schließvor=
zuzri klirrten. Im Spalt der Tür ſtand ein älterer Mann,
ſn haſtig übergeworfenen Mantel. Der Führer drängte
Seite; die Beamten traten ein.
ſart hat angerufen . . . Mr. Wilburn Crane. Iſt es hier.”
ja! Aber von hier hat niemand
Beamte unterbrach ihn: „Sind Sie der Haushof=
Hawley. James Hawley.”
H4 iſt Ihr Herr?”
ſhkafen gegangen."
Führen Sie uns zu ihm; ſchnell.”
F.Haushofmeiſter ſah faſſungslos auf die Uniformierten:
s iſt denn .
Eas wollen wir gerade erfahren!” fuhr der Führer ihn
Ao ſchläft Ihr Herr?”
Ehy erſten Stock.”
Mu waren die Poliziſten oben.
ly2 Wo?” ſchrie einer der Poliziſten zurück.
urrch die Tür rechts, das zweite Zimmer links”, wies der
Altch n, indes er die Treppe hinaufklomm.
P PPoliziſten rannten durch zwei reich ausgeſtattete Räume
undu an den vor der Tür links. Klopfen! Keine Antwort!
Kloſyn! Einer der Poliziſten legte die Kand auf den Drücker;
er giſt nach; die Tür war offen.
Las iſt noch nie geſchehen; Mr. Crane ſchläft niemals bei
offem/ Tür” ſagte Hawley, der inzwiſchen nachgekommen war.
—r Führer der Streife ſtieß die Tür vollends auf; ſanftes
Lich=ᛋ us einer Alabaſterſchale an ſeidenen Schnüren von der
Degkülte das Zimmer. Auch die kleine Onyxlampe auf dem
Naalhſſochen brannte. Die Schublade war halb geöffnet. Ein
aufüxhlagenes Buch lag auf der Platte: Galsworthys „Dunkle
Bluhr”).
Her Mitte des Zimmers ſtand das breite Meſſingbett.
un unbenutzt; die ſeidene Decke war zurückgeſchlagen. Alles
Roman von
Faf Rasennen
im Raum war in guter Ordnung. Nichts deutete auf einen
Kampf oder etwas Außergewöhnliches.
„Fenſtervorhänge auf!“
Gehorſam führte der Butler den Befehl aus. Das Licht,
das ſich mühſam in die nebelverhangene Nacht bohrte, fiel in
das Dunkel eines großen. Parks.
„Gehört der Garten zu dieſem Haus?” erkundigte ſich der
Beamte.
„Ja, der Park geht durch bis zur Suſſexſtreet.”
Der Wachtmeiſter lehnte ſich weit aus dem offenen Fenſter.
Im undurchdringlichen Dunkel ſtanden ſchweigend die hohen, faſt
kahlen Bäume. Einer der Leute wies auf das Telephon, das auf
dem Nachttiſch ſtand. Der Führer nahm den Hörer ab. „
Strom=
los!” ſagte er erſtaunt, indem er einen fragenden Blick auf den
Haushofmeiſter warf.
Hawley ſchüttelte den Kopf. „Das begreife ich nicht. Mr.
Crane pflegte ſtets ins Schlafzimmer umzuſchalten, wenn er zu
Bett ging.”
„Mr. Craue hat um Hilfe gerufen. Daran iſt kein Zweifel.
Dieſer Apparat hier aber iſt ohne Strom. Woher alſo kann er
geſprochen haben?"
„Wir haben in faſt allen Zimmern Telephone”, antwortete
der Haushofmeiſter.
„Zeigen Sie uns die Zimmer!” befahl der Poliziſt. Die Fünf
folgten dem Haushofmeiſter, der ihnen voranging. Er öffnete
die Türen, knipſte überall Licht an. Sie kamen durch ein rieſiges
Speiſezimmer. Die gobelingeſchmückten Wände wurden durch
Glühkerzen beleuchtet. Ihr matter Schimmer brach ſich in Kriſtall
und den Silbergeräten, die auf der Anrichte ſtanden.
Nacheinan=
der führte der Butler die Poliziſten durch ſämtliche Räume des
erſten Stocks. Nirgends fand ſich die Spur eines Kampfes oder
ſonſt etwas Auffälliges. Auch im Arbeitszimmer Mr. Cranes
war nichts Beſonderes zu entdecken. Auf dem breiten
Diplo=
matenſchreibtiſch, der in der Mitte des Zimmers ſtand, lag alles
wohlgeordnet. Die Züge des Tiſches waren geſchloſſen; ſelbſt die
Zeitſchriften lagen ſorgfältig geſchichtet auf der Platte. Das
Zimmer machte den Eindruck einer faſt pedantiſchen Ordnung.
Der Wachtmeiſter ſah ſich ratlos um. „Welche Zimmer liegen im
unteren Stockwerk?” fragte er.
„Die Fremdenzimmer und ein Teil der Gelaſſe für die
Die=
nerſchaft und . . . Hawley ſtockte.
„Und?” drängte der Beamte.
„Und ein Zimmer, in dem Mr. Crane ſeine Sammlungen
untergebracht hat. Wir nennen es das Treſorzimmer.”
„Zeigen Sie uns den Raum!”
Sie gingen die Treppe hinunter. Die ſchweren Schritte der
Poliziſten hallten durch die Stille des Hauſes.
Ein Teil des Perſonals, durch den Lärm geweckt, ſtand —
notdürftig bekleidet — im halbdunklen Parlour. Die Leute
blick=
ten verſtört, mit blinzelnden Augen auf die Uniformierten. Eben
wellte Hawley die Beamten nach einer Tür im Hintergrund des
Vorraums führen, als draußen der Klopfer gegen die Tür ſchlug.
Einer der Diener öffnete. Ein unterſetzter, breitſchultriger Mann
trat haſtig ein; ſchob den Diener beiſeite und ging mit ſchuellen
Schritten auf den Wachtmeiſter zu. „Inſpektor Bramwell von
Scotland Yard”, ſagte er und hob grüßend zwei Finger an den
Rand ſeines Hutes. Der Angeredete ſtand ſtramm.
„Ich bin bereits informiert”, nahm Bramwell das Wort.
„Durch Sergeant Higgins von Ihrer Wache. Was gefunden,
Wachtmeiſter?"
„Bis jetzt nichts, Herr Inſepktor!”
„Aber Mr. Crane hat doch um Hilfe gerufen?” Er wandte
ſich an Hawley: „Sie wiſſen beſtimmt, daß Mr. Craue im Hauſe
ſpar — heute abend?"
„Gewiß, Herr Inſpektor. Er ließ ſich nach dem Dinner den
Tee im Arbeitszimmer ſervieren.”
„Wann?”
„Gegen halb neun Uhr.”
„Brachten Sie ihm ſelbſt den Tee?”
„Jawohl. Ich pflege den Herrn vor dem Schlafengehen ſtets
noch nach etwaigen Wünſchen zu fragen.”
„Aeußerte er einen beſonderen Wunſch?”
„Nein, er ordnete an, ihn um acht Uhr zu wecken, da er eine
wichtige Sitzung im Parlament habe.”
„Fiel Ihnen an Ihrem Herrn irgendetwas auf? War er
er=
regt oder unrubig?"
Der Haushofmeiſter zögerte mit der Antwort.
„Nun?” fragte Bramwell ungeduldig.
„Mr. Crane war ruhig und freundlich wie immer. Aber —
aber ich glaube doch bemerkt zu haben, daß er ſeit einiger Zei!
eine gewiſſe nervöſe Unruhe .
Der Wachtmeiſter räuſperte ſich. „Entſchuldigen Herr
Ju=
ſpektor”, ſagte er ſalutierend, „wir haben noch nicht alle Zimmer
durchſucht ...
„Dann weiter ſuchen! Irgendwo muß Mr. Crane doch ſein.”
Hawley führte die Beamten in den Hintergrund des Parlours
ver eine hohe glatte Tür. Sie war tief in die Wand eingelaſſen;
in der Mitte der blankpolierten ſtählernen Fläche befand ſich ein
Knauf.
„Haben Sie den Schlüſſel?” fragte der Inſpektor=
Hawley ſchüttelte den Kopf. „Nein, Herr Inſpektor, dieſe
Tür läßt ſich nicht öffnen.”
„Was bedeutet das?"
„Die Tür führt in das Treſorzimmer. Hier pflegt Mr. Craue
ſeine Koſtbarkeiten und Sammlungen aufzubewahren.”
„Soſo. — Sie kennen den Mechanismus nicht?”
„Nein, niemand kennt ihn. Nicht einmal Miß Dorothy, die
Tochter.”
„Wo iſt ſie?‟
„Sie iſt um ſechs Uhr zu einer Freundin nach Kenſington
High Street gefahren. Die Damen wollten zum Konzert in der
Albert Hall.
Inſpektor Bramwell machte eine ungeduldige Bewegung. Er
nahm den Gummiknüppel des Wachtmeiſters und ſchlug gegen
die Stahltür. Hallend ſcholl das Echo aus dem Raum zurück.
Die Männer lauſchten, aber niemand antwortete. Bramwell
maß die Tür mit einem Blick, wie man etwa die Kräfte eines
Gegners abſchätzt, der kampfbereit vor einem ſteht. Er ſah ſich
ſuchend im Raum um, und ſein Blick blieb auf einer ſeltſamen
Figur haften, die ſeitwärts der Tür ſtand.
(Fortſetzung folgt.)
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14M Wieder
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Oper von Flotow
Preise 0.50—4 Mk.
Nach dem Roman „Amy Tolly‟
von Benno Vigny.
Begie: Gustav von Sternberg.
Das Thema des Stückes ist das
ewig-
menschliche Liebesdrama einer
Ka-
barettsängerin und eines
Fremden-
legionärs. Das fremdartig faszinierende
Milien von Marokko gibt den
filmischen Hintergrund.
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das gute und reichhaltige
Beiprogramm.
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6. März 1932:
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den 7. März 1932 einſchl. (3321
Montag, 7. März,
20 Uhr,
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Morgen 8‟
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Wanderung
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Deshalb soll die Stimmen-Mehrheit entscheiden, welche der
Dekorationen in unserer Gardinenschau im ersten Stock die
schönste ist.
Wir haben zu diesem Zweck sämtliche Dekorationen
mit Nummern versehen, und laden Sie ein, von Dienstag,
den 1. März, bis Dienstag, den 8. März einschließlich, Ihr
Ur-
teil abzugeben. Den erforderlichen Stimmzettel erhalten Sie
im Erdgeschoß unseres Hauses.
15 Preise im Gesamtwert von RM. Io0.— sind ausgesetzt,
die unter diejenigen Besucher verlost werden, die für die
am meisten gewählte Dekoration gestimmt haben.
1. Preis ein Gutschein im Werte von RM. 25.
20.—
2. „
„ r
15.—
5.
„RM. 5.— — 10.—
4- u. 5.
je
3.— — 30.—
6.—15. „ je „
KM. 100.-
Die Stimmzählung und Auslosung erfolgt unter Aufsicht eines
Anwaltes und unter Ausschluß des Rechtsweges am Samstag,
den I2. März 1932.
Die Preisträger werden an diesem Tage in unserem Schau-
Fenster bekanntgegeben und brieflich verständigt.
Die Beteiligung an unserem Preisausschreiben ist
Angestell-
ten unserer Firma und deren Angehörigen nicht gestattel,