Einzeinummer 10 Pfennige
trmtich 7maligem Erſcheinen vom 1. Februar
gebruar 2.— Reichzmark und 20 Pfennig
gSühr, abgeholt 2— Reichtmart, durch die
gen 2.20 Reichsmart frei Haus. Poſtibezugspreis
hne Beſtſellgeld monatlich 2,60 Reichemart
ſoestlichkeſt für Aufnahme von Anzelgen an
(ſs Tagen wird nicht übernommen. Nichte=
Ansinzelner Nummern infolge höherer Gewalt
den Bezſeher nicht zur Kürzung des
fzräſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
GDne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonio
Frankfurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 60
Montag, den 29. Februar 1932.
195. Jahrgang
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zelle 200 Reichemart. Alle Preiſe in Reſchsmark
4 Dollar — 420 Marfl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Streil vſw. erliſcht
ſede Verpſſchtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beitreibung ſäll jeder
Rabatt weg. Banſklonto Deutſche Boni und
Darm=
ſtädter und Nationalbanl
Tor der Einſcelbund ni Schaghan.
Chineſiſche und japaniſche Truppenverftärkungen eingekroffen. — 15000 Japaner gelandel.
Diplomakiſches Ringen um die enkmilikariſierke 20-Kilomeker Zone.
Arkilleriekampf an der Fronk.
Ein Brief Hiklers
Aus dem Reichsausſchuß der OBP.
made 2
TU. Schanghai, 28. Februar.
Ja japaniſche Flugzeugbombardement brachte den Chineſen
mnamstag erneut größere Verluſte. Mehrere japaniſche Ge=
4e, flogen die chineſiſche Frontlinie entlang und warfen
zahl=
eAKomben ab. Auch die Wuſung=Forts und andere chineſiſche
Awetreſtellungen wurden bombardiert, um die Beſchießung der
getſchen Truppentransporte zu unterbinden.
ſſchzapei wurde durch die Japaner erneut heftig beſchoſſen.
1ſu neſiſcher Panzerzug beſchoß erneut das japaniſche Konſulat
uKa; japaniſche Flaggſchiff. Im Honkiu=Bezirk entſtanden
in=
dus chineſiſchen Artilleriefeuers mehrere Brände.
ſitzer Mitteilung des japaniſchen Hauptquartiers zufolge
dM dce Chineſen die Wuſung=Forts am Samstag geräumt. Dieſe
tät wird aber von keiner anderen Seite beſtätigt. Die
Ja=
dm teilen ferner mit, daß die chineſiſchen Truppen noch im Be=
Wrweſtlichen Teiles von Kiangwan ſeien.
m Sonntag vormittag war die Kampflage im allgemeinen
1M Ausfallverſuche der Chineſen bei Tſchapei wurden von der
Amſoen Artillerie vereitelt. Japaniſche
Bombenflugzeug=
auer entfalteten am Sonntag morgen eine verſtärkte Tätig=
Hzu a. gegen die Forts bei Paoſchan, die gleichzeitig von den
Ritzen Kriegsſchiffen vom Wangpu=Fluß aus beſchoſſen wur=
M0 Nie Japaner behaupten, acht der großen dort befindlichen
MAhe zerſtört zu haben.
Am Sonntag abend
iſemerlei Veränderung in den gegenſeitigen Stellungen der
AMe und Chineſen eingetreten. Außer vereinzelten kleinen
Atm war die Lage ruhig. Japaniſchen Meldungen zufolge
ſAwei weitere chineſiſche Diviſionen an der chineſiſchen Front
eilfdrfffen.
j Polizei beſtätigt die Gerüchte, daß am Samstag abend
130 Mann japaniſche Truppen in der internationalen
Nieder=
cſig aan Land geſetzt wurden und nach der Front marſchierten.
ei japaniſche Geſandte in China erklärte, ſobald alle Ver=
Mäfwgen eingetroffen ſeien, werde.
eine große japaniſche Offenſive
FMen, durch die die Chineſen auf die 20=Kilometer=Zone zurück=
Jaufseſchck werden würden. Dann werde Japan zu Verhandlungen
1 ſein. Japan begünſtige die Schaffung eines militäriſchen
Gärleitsgürtels” innerhalb der 20=Kilometer=Zone und wünſche
294 ane Mitarbeit der anderen Mächte. Da dieſe jedoch
un=
blh inlich ſei, werde ſich Japan möglicherweiſe gezwungen
ſellg dre Grenze der 20=Kilometer=Zone auf unbeſtimmte Dauer
boK zur halten.
as japaniſche Außenminiſterium hat den japaniſchen Ge=
Aun in China ſowie den japaniſchen Vertreter in Genf ange=
N. Japans Bereitwilligkeit zur Einſtellung der
Feindſelig=
bei einem chineſiſchen Rückzug, hinter die 20=Kilometer=
Gilte rmitzuteilen. Nachdem die Chineſen die Räumung
voll=
ſitten, werde Japan ſeinerſeits verſuchen, ſeine Truppen
6iu e gewiſſe Entfernung” zurückzuführen.
Mdeutſch =franzöſiſchen Wirkſchafts=Verhandlungen
EP. Paris, 28. Februar.
deutſche Wirtſchafts=Delegation, beſtehend aus dem
Po im Reichsfinanzminiſterium, Weymann, dem Direktor
rüährungs=Miniſterium, Dr. Eoener und dem Vertreter
eſ ch s=Wirtſchaftsminiſteriums, Rülberg, hatte geſtern im
Alaminiſterium eine Beſprechung mit Vertretern der
zu=
em franzöſiſchen Miniſterien. Im Verlauf dieſer erſten
urenkunft haben die beiden Delegationen ihre Wünſche und
ſthurden dargelegt.
ie deutſche Delegation wies beſonders auf die für die
che Wirtſchaft ſchädliche Kontingentie=
4.=Politik der franzöſiſchen Regierung hin,
iA Aakitik, die den normalen Gang der Wirtſchaft ſtöre, da ein
Fü7 bereits hereingenommenen und in Ausführung befind=
109 Arufträge durch die Kontingentierungsbeſtimmungen nicht
Awein fert werden könne. Weiter hat die Delegation auf die
eu beiden Ländern verſchieden gehandhabten Praktiken
hin=
wer Errichtung von Einfuhr=Kontingenzen aufmerkſam ge=
und an die franzöſiſche Delegation die Frage gerichtet, wie
DR urzöſiſche Regierung ſich angeſichts dieſer franzöſiſchen
Zoll=
unMa ntingentierungs=Politik die weitere Entwicklung der in
DeRMen Monaten im Rahmen des deutſch=franzöſiſchen Wirt=
E BRomitees abgeſchloſſenen zahlreichen
Wirtſchaftsverein=
beh gun denke.
e franzöſiſche Delegation hat die Politik ihrer
Mbung, mit dem Hinweis auf die Notwendigkeiten der Zeit
De oigt. Es gebe kein anderes Mittel, den franzöſiſchen Markt
Me her ſtarken Einfuhr ausländiſcher Waren zu ſchützen,
Außer=
dAnöane ſich Deutſchland nicht beklagen, da es im letzten Jahr
eiR Ausſuhr=lieberſchuß von 3½ Millarden Franken im
Maus Ffranzöſiſchen Waren=Austauſch gehabt habe.
ungegenüber wies die deutſche Delegation daraufhin, daß
Dit ioen letzten Monaten mit beſonderer Schärfe angewandte
Eine iche Kontingentierungs=Politik ſich erſt im neuen Jahre
Hin bemerlbar machen werde, was ſich bereis aus der fran=
7 Handels=Bilanz vom Januar ergebe die einen ſtarken
Aan
ug der Einfuhr nach Frankreich aufweiſe.
an den Reichspräſidenken.
CNB. Berlin, 28. Februar.
Adolf Hitler hat an den Reichspräſidenten einen Brief
ge=
richtet, in dem er zunächſt auf zwei Stellen des Wahlaufrufs der
SPD. vom 27. Februar verweiſt, in denen eine etwaige Wahl
Hitlers zum Reichspräſidenten gleichgeſetzt wird mit Chaos in
Deutſchland und ganz Europa und Vernichtung aller
ſtaatsbür=
gerlichen Freiheiten, der Preſſe uſw. Hierzu ſchreibt Hitler:
„Ich weiſe den Verſuch, mit dieſen Methoden das Ausland
gegen die freie politiſche Meinungsentſcheidung der deutſchen
Nation unter Bezugnahme auf Ihren Namen mobil machen zu
wollen, entrüſtet zurück. Ich habe in meinen Aeußerungen
Ausländern gegenüber nie unterlaſſen, darauf hinzuweiſen, daß
jede bisherige deutſche Regierung von wahrhafter und
aufrichti=
ger Friedensliebe beſeelt geweſen iſt. Verſuche, eine unbegeume
deutſche Bewegung vor dem Auslande als Unruheſtifterin
hin=
zuſtellen, werde ich, wenn ſie unter Hereinbeziehung Ihres
Namens, Herr Reichspräſident, erfolgen und nicht zurückgewieſen
werden, von jetzt ab perſönlich in der geeigneten Weiſe
abzu=
wehren wiſſen.”
Weiter behauptet Hitler zu den Aeußerungen des
ſozialdemo=
kratiſchen Aufrufs, daß ſeit Jahren von Preſſefreiheit in
Deutſch=
land überhaupt nicht mehr die Rede ſein könne, und daß
ge=
rade in dieſen Tagen der Wahl, der Wahlvorbereitungen und
des Wahlkampfes, die verfaſſungsmäßig garantierte Wahlfreiheit
und Freiheit der Wahlpropaganda auf das ſchonungsloſeſte
unter=
drückt werde.
In einem dritten Punkt verweiſt Hitler darauf, daß der
preußiſche Innenminiſter Severing den preußiſchen Ober= und
Regierungspräſidenten und anderen preußiſchen höheren
Beam=
ten die Nationalſozialiſtiſche Partei als ſtaatsfeindlich hingeſtellt
haben ſoll, und erklärt, daß er in dieſem Vorgehen einen
unzu=
läſſigen Druck auf die preußiſche Verwaltung ſehe, ihren Einfluß
in einem der Wahl für die Nationalſozialiſtiſche Partei
ungün=
ſtigen Sinne geltend zu machen
Unter Beziehung auf den Wunſch des Reichspräſidenten, daß
dieſer Wahlkampf in ritterlicher Weiſe geführt werde, betont
Hitler, daß Reichsinnenminiſter General Groener in einer
amt=
lichen Erklärung dem Reichstagsabgeordneten Dr. Goebbels eine
ſinnentſtellte Aeußerung zugeſchrieben habe, die nach dem
amt=
lichen Reichstagsprotokoll nicht gefallen ſei, und daß der
Reichs=
innenminiſter trotz erfolgter Aufklärung ſeinen ſchweren
Vor=
wurf nicht zurückgezogen habe. Vielmehr ſei die
Nationalſozia=
liſtiſche Partei gezwungen worden, die objektiv unrichtige, vom
Innenminiſterium verbreitete Wiedergabe dieſer Stelle in ihrer
eigenen Preſſe zum Abdruck zu bringen.
Hitler kommt dann auf die Aeußerung zu ſprechen, er ſei
öſterreichiſcher Deſerteur geweſen und hätte deshalb ſeine
Staats=
angehörigkeit verloren. Er verweiſt darauf, daß er ſchon im
Februar 1914 überhaupt keine öſterreichiſche Heeresverpflichtung
mehr gehabt habe und mithin aus freiem Willen und nur aus
nationaler Begeiſterung bei Kriegsausbruch in die deutſche Armee
eingetreten ſei, in der er dann über fünfeinhalb Jahre zu dienen
die Ehre hatte.
Der Brief ſchließt mit einem Appell an den
Reichspräſiden=
ten, in dieſem Kampfe die Prinzipien der Ritterlichkeit wieder
herzuſtellen.
Am Nachmittag empfing Hitler die Vertreter der
aus=
ländiſchen Preſſe, um ihnen den Brief an den
Reichs=
präſidenten vorleſen zu laſſen und ſelbſt noch zu erläutern.
Der Aufruf der 5. P. 2. zur Präſidenkenwahl.
9
Berlin, 27. Februar.
Der Parteivorſtand der SPD. veröffentlicht im „Vorwärts”
einen Aufruf an die Partei, in dem zur Wahl Hindenburgs
aufgefordert wird. In dem Aufruf heißt es u. a.:
„Das deutſche Volk ſteht am 13. März vor der Frage, ob
Hindenburg bleiben oder ob er durch Hitler erſetzt werden ſoll.
Die Rechte hat vor ſieben Jahren Hindenburg auf den Schild
gehoben. Sie hoffte, er würde ſein Amt parteiſch zu ihren Mehring ſind aus der DBP. ausgetreten.
Gunſten führen, ſeinen Eid verletzen und die Verfaſſung brechen.
Es war ſelbſtverſtändlich, daß wir Sozialdemokraten einem Be= wegen eines Artikels über die Veröffentlichung des „Echo de
Pa=
werber, auf den unſere ſchlimmſten Feinde ſolche Hoffnungen, ris in der Angelegenheit Kreiſer und v. Oſſietzki bis zum 26. Mai
ſetzten, entſchieden bekämpften. Hindenburg aber hat ſeine einſtigen verboten worden.
Anhänger enttäuſcht, weil er unparteiiſch war und es bleiben
will, weil er für einen Staatsſtreich nicht zu haben iſt, darum
dieſer Entſcheidung nicht verdunkeln. Darum hat ſie auf die
Aufſtellung einer Zählkandidatur im erſten Wahlgang verzichtel. Einſpruch gegen die Verfügung erhoben.
Zum Zählen der Stimmen iſt bei den nahen Wahlen zu den
Länderparlamenten Gelegenheit genug. Bei Parlamentswahlen
gilt jede Stimme. Bei der Reichspräſidentenwahl dagegen fällt /
jede Stimme ins Leere, die für einen Zählkandidaten abgegeben ſich für Hindenburg einſetzte.
wird. Jede Stimme, die gegen Hindenburg abgegeben wird, iſt
eine Stimme für Hitler. Jede Stimme, die Thälmann entriſſen Konfiszierung des Beſitzes ſind vom Oberſten Spaniſchen Gerichts=
und Hindenburg zugeführt wird, iſt ein Schlag gegen Hitler, hof zurückgewieſen worden.
Setzt alle eure Kräfte ein, damit der entſcheidende Schlag ſchon
„Schlagt Hitler! Darum wählt Hindenburg!”
Die 2BP. will ſelbſtändig bleiben.
CNB. Berlin, 28. Februar.
Der Reichsausſchuß der Deutſchen Volkspartei trat heute zu
einer Sitzung zuſammen, in der Parteiführer Dingeldey Bericht
über die politiſche Lage erſtattete. Die nächſte Aufgabe der
deut=
ſchen Politik, betonte der Redner, die die beſondere Förderung
und Unterſtützung durch die DVP. verlange, ſei die Durchſetzung
der Wahl Hindenburgs zum Reichspräſidenten. Das politiſche
Ziel des veränderten Kurſes, das vom nationalen Deutſchland
verkündet wird, müſſe erreicht werden durch Kampf im
Parla=
ment, nicht aber durch Druck von den Parteien auf das
Reichs=
oberhaupt. Die Haltung der Deutſchen Volkspartei zeige, daß
man mit guten Gründen und mit aller Entſchiedenheit gegen
das Kabinett Brüning ſtehen und doch für die Wiederwahl des
Reichspräſidenten mit aller Hingabe und Entſchiedenheit
eintre=
ten könne.
Die Deutſche Volkspartei ſei für ein loyales
Zuſammen=
arbeiten mit den Deutſchnationalen und anderen bürgerlichen
Parteien gegen die verderblichen Ziele und Erſcheinungen
unſe=
rer Tage. Sie werde aber nicht bereit ſein, die weiße Fahne
der Kapitulation aufzuziehen. Wo hinter dem Rücken der
Par=
teileitung verſucht worden ſei, die eigene Organiſation in ein
anderes Lager hineinzuführen, werde ſie hart entſchloſſen fein,
alle Maßnahmen dagegen rückſichtslos zu treffen. Die Herren
Hembeck und Schütz hätten ſich durch ihr Verhalten von ſelbſt aus
der Deutſchen Volkspartei ausgeſchloſſen. Das Ausſcheiden der
Herren Dr. Curtius und von Kardorff aus der Fraktion ſei nach
Lage der Dinge unvermeidlich. Die Fraktion bleibe den Herren
für ihre Verdienſte aufrichtig dankbar. Ihr Ausſcheiden
hinter=
laſſe keine perſönliche Bitterkeit.
Der Reichsausſchuß faßte einſtimmig eine Entſchließung, in
der es heißt: „Wer ohne Wiſſen und Auftrag der Parteileitung
über den Zuſammenſchluß von Organiſationen der Deutſchen
Volkspartei mit anderen Parteien verhandelt oder gar dazu
auf=
fordert, ſtellt ſich dadurch außerhalb des Rahmens der Partei.”
Der weitere Inhalt der Beratungen galt den Vorbereitungen
der Hindenburgwahl, für die ein beſonderer Aufruf des
Reichs=
ausſchuſſes und des Parteivorſtandes beſchloſſen wurde.
Die Bäcker künden Maſſenprokeſte an.
Berlin, 28. Februar.
Der Preiskommiſſar zur Preisüberwachung hat für
Groß=
berlin angeordnet, daß Brotpreiserhöhungen nicht ſtattfinden
dür=
fen. Dieſe Anordnung tritt mit dem 28. Februar in Kraft.
An zuſtändiger Reichsſtelle wird auf das beſtimmteſte
ver=
ſichert, daß eine Erhöhung der derzeitigen Brotpreiſe nicht in
Frage komme. Daran würden auch die Verhandlungen nichts
ändern, die zurzeit mit den Intereſſenten geführt würden. Die
Deutſche Getreidehandels=Geſellſchaft wird in allen Gebieten, die
eine beſſere Verſorgung mit Brotgetreide benötigen, ruſſiſchen
Roggen zu Preiſen abgeben, die zur Aufrechterhaltung der
bis=
herigen Brotpreiſe geeignet ſind.
Das Bäckergewerbe Groß=Berlins, Bäckermeiſter und
Brot=
fabrikanten, wendet ſich in einer ſcharfen Erklärung gegen die
Verordnung des Preiskommiſſars über das Verbot, der
Er=
höhung der Brotpreiſe für Groß=Berlin, die als Eingriff in das
freie Selbſtbeſtimmungsrecht bezeichnet wird. Trotz rechtzeitiger
Nachricht ſei, das Gewerbe bisher von keiner amtlichen Stelle
gehört worden. Man füge ſich dieſem Verbot, um nicht die
Be=
triebe durch Schließung der Geſchäfte zu gefährden. Große
Maſſenproteſte in allen Teilen des Reiches ſeien für Mittwoch
vorgeſehen.
Vom Tage.
Generaldirektor Hueck=Gelſenkirchen und Gaugeſchäftsführer
Die pazifiſtiſche Wochenſchrift. „Das Andere Deutſchland” iſt
Adolf Hitler hat gegen, das ſozialdemokratiſche Hamburger
„Echo der Woche” eine einſtweilige Verfügung erwirkt, die die
An=
wollen ſie ihn jetzt beſeitigen. Gegen Hitler! Das iſt die Loſung kündigung oder Verbreitung eines Artikels „Kamerad Hitler”, in
des 13. März. Die Sozialdemokratiſche Partei will die Klarheit dem ein Kriegskamerad Hitlers über das Fronterlebnis des
Füh=
rers der Nationalſozialiſten berichtet, bei Geldſtrafe von
unbe=
grenzter Höhe oder Haft bis zu ſechs Monaten verbietet. Es iſt
Reichsfinanzminiſter Dietrich eröffnete am Sonntag für die
Deutſche Staatspartei den Wahlkampf mit einer Rede, in der er
Die Klagen des Jeſuitenordens gegen die Ausweiſung und die
In einem Lichtſpieltheater in Ruſtſchuk (Bulgarien) brach
im erſten Wahlgang fällt. Der Aufruf ſchließt mit den Worten; während einer Schülervorſtellung Feuer aus, wobei 15 Schüler
ſchwer verletzt wurden.
Seite 2 — Nr. 60
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 29. Februar 1932.
G. m.
Geſchäſtseröffnung der Zirma Rehfeld & Co., b.s.
* Am vorgeſtrigen Nachmittag eröffnete das Konfektionshaus
Rehfeld an der Marktecke ſeine neuen Verkaufsräume. Eine
Innenbeſichtigung dieſes großzügigen Geſchäftshauſes hinterläßt
ſchon bei oberflächlichem Einblick den Eindruck, daß hier von den
Firmeninhabern beſter „Kundendienſt” geleiſtet wird. Dieſer
Ein=
druck wird beſtätigt durch einen Rundgang durch das
Geſchäfts=
haus, das in drei helle und zweckmäßig eingerichtete Etagen
ein=
geteilt iſt. An der Längsſeite der Verkaufsräume im erſten und
zweiten Stock befinden ſich vornehme, geräumige Ankleidekabinen.
Die ganze Inneneinrichtung des großen Geſchäftshauſes, in deſſen
oberſtem Stockwerk ſich die Ateliers für die Anfertigung eigener
Damenkonfektion und Hüte befinden, iſt der Zeit entſprechend
nicht luxuriös, aber in einem vornehmen und ruhigen Stil
gehal=
ten, und im Zeichen betonten Kundendienſtes auf Sachlichkeit
ein=
geſtellt. Schon die Frontalſchaufenſter des Hauſes Rehfeld in den
beiden Straßen zeigen in ihrer Dekoration, Aufmachung und
Aus=
ſtellung den guten Geſchmack der Inhaber und die
Leiſtungsfähig=
keit der Damenkonfektionsfirma Rehfeld, die ſich mit der der
größ=
ten Städte meſſen kann. Eine große Reihe von
Blumenarrange=
ments wurde den Firmeninhabern aus Anlaß ihrer
Geſchäfts=
eröffnung überſandt.
— Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Die Ludwigs=
Oberrealſchule lädt Eltern und Freunde der Anſtalt ein zu einem
Muſikabend, der heute und morgen um 8 Uhr im Feſtſaal beginnt.
Chor und Orcheſter bringen Werke von Johannes Brahms, Max
Reger und Robert Schumann zu Gehör. Quinta und Sexta
wer=
den die Gäſte durch friſche Kinderlieder erfreuen. Ein
Mundhar=
monika=Orcheſter läßt ſeine munteren Weiſen ertönen. Das
Kon=
zert wird von Herrn Muſikoberlehrer Pfaff geleitet und allen
Zuhörern genußreiche Stunden bereiten. Daher bitten wir unſere
Mitglieder mit ihren Damen ſich zahlreich zu beteiligen.
Skiklub Darmſtadt=Odenwald. Die frühe Lage der
Oſter=
feiertage und Ferien ausnützend, beabſichtigt der Klub bei
ge=
nügender Teilnehmerzahl und günſtigen Schneeverhältniſſen drei
weitere Skikurſe durchzuführen. Auf der Lifinarhütte (Silvretta)
bei Gaſchuren ſoll unter Führung des Herrn H. Roſt in der Zeit
vom 10. bis 21. März 1932 ein Kurſus für Jugend unter 20
Jah=
ren durchgeführt werden. Ferner iſt ein Kurſus für Anfänger
und Fortgeſchrittene geplant für die Zeit vom 20. bis 28. März
1932 unter Leitung des Herrn Funk, auf dem Feldberg im
Schwarz=
wald, Penſion Albquelle. Für die Jugend iſt noch ein weiterer
Kurſus unter Führung des Herrn Gießmann auf der Darmſtädter
Hütte beim Ruheſtein im Schwarzwald in der Zeit vom 20. bis
27. März 1932 vorgeſehen. Um einen Teilnahmeüberblick über die
Kurſe zu bekommen, ſind Anmeldungen bis zum 2. März im
Sport=
haus Adelmann abzugeben. (Siehe Anzeige.)
— Nelſon=Kabarett: „Die Raſſelbande.” Zwei Senſations=
Gaſtſpiele im Orpheum! Wie ſchon erwähnt, gaſtiert
morgen, Dienstag, und Mittwoch (unwiderruflich nur 2 Tage!)
Rudolf Nelſons berühmtes Kabarett, betitelt „Die Raſſelbande‟,
das in Frankfurt große Triumphe feierte, mit den erſten Kräften
der Frankfurter, Opernbühne, u. a. den Hauptdarſtellern des
Frankfurter Senſationserfolges „Im weißen Rößl” und den
Pro=
minenten der Nelſon=Bühne. Die überaus reichhaltigen
Darbie=
tungen der „Raſſelbande” umfaſſen alte und neue Kabarettkunſt
von Wolzogen bis zum „Tingel=Tangel” des Berliner „Kabaretts
der Komiker”. Ein wahrhaft hochintereſſanter Abend, den ſich
nie=
mand entgehen laſſen ſollte, zumal die Eintrittspreiſe — trotz
be=
deutender Koſten — ſehr zeitgemäß gehalten ſind. (Näheres ſiehe
Anzeige.)
Heſſiſches Landestheater.
Gr. 1— TV Nauhnacht. P eiſe 0.60—.8 Mk. Mittwoch. 2. März 19½—22 Uhr Dſt. Voliso, W 5 Vorſtellung,
Gr. I—IV Boceaccio, Preiſe 0 70—5.60 Mr. Kleines Haus. Montng. 29 Febr. Keine Vorſtellung. Dienstag, 1. März 19½—22 Uhr. Wartha.
Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk. Mittwoch, 2. März 19½, Ende gegen 22 Uhr. Zuſatzmiete II 9.
R ra. Preiſe 0 60—4.50 Mk.
Montag, 29 Febr.: In Worms (Feſiſpielhaus) Don Jugn
— Heſſiſches Landestheater. Die nächſte Wiederholung von
Ibſens „Nora” im Kleinen Haus iſt am Mittwoch, den 2. März,
um 19,30 Uhr. — Roſe Landwehr ſingt in der
Wiederauf=
nahme von Verdis „Aida” am Sonntag, den 6. März, unter der
muſikaliſchen Leitung von Karl Maria Zwißler die Titelpartie.
Augenblick der Skille.
Von Wilhelm Michel.
Ich gehe im Wald. Eine Stunde oder zwei laufe ich die
Pfade, die Schneiſen und Fahrwege hin. Vor einem Schlag
Birken bleibe ich einmal ſtehen, weil ſie mit ihrem Weiß ſo heiter
ſind, mitten im Winter. Da merke ich beim Stehenbleiben, daß
ich nichts mehr vom Lärm der Straßen, der Eiſenbahn höre.
Wirklich? Ich halte den Atem an. Nichts mehr im Ohr.
Viel=
leicht noch ein Hauchen oben durch Wipfel. Auch noch ein ferner
Specht, tak, tak, an einer Kiefer, die trocken erklingt. Aber das
ſind Laute, die die Stille nicht brechen.
Alſo: Stille. Ich atme ſie tief ein.
In dieſe Stille ſtrömt eine neue Art von Wirklichkeit ein.
Der Wald wälzt ſich plötzlich aus der Verborgenheit lautlos ins
Weſen. Er wagt ſich hervor. Ein Zweig, der von einer Tanne
über den Weg hängt, wird vor ſehenden Augen voll und ſchwer.
Er wächſt aus einem Jenſeits in dieſe Stille herein und füllt
ſich mit „Daſein”. Die kleinen Tannenbüſche am Weg, das Dunkel
in der Tiefe des Kiefernſchlags, die Fahrgleiſe in der begraſten
Schneiſe, alles wird dichter und nimmt an Exiſtenz zu. Die
Dinge gelangen zu ihrer Eigentlichkeit. Sie kommen auf mich
daher. Betroffen, voll Glück ſtehe ich in der Begegnung.
Das muß ich bedenken.
Ich merke auf einmal, daß wir im normalen Verkehr mit
den Dingen ſtändig eine Art zurückdrängender Gewalt auf ſie
ausüben. Von ſich aus wollen die Bäume, die Tiere, auch die
Menſchen und die Häuſer immer ſo wirklich ſein, wie ſie jetzt in
dieſer Stille vor mir ſtehen. Aber wir arbeiten ihnen immer
entgegen. Wir laſſen ſie nie völlig „geſchehen”. Wir blicken ſie
zwar an und wünſchen ihre Wirklichkeit, aber in unſerem Blick iſt
etwas, das ſie zurückſcheucht. Wir ſind daran nicht „ſchuld”.
Unſere Form, unſer Weſen iſt ſo, daß die Dinge ſich vor uns
niemals in ihre volle Wirklichkeit wagen.
Selbſt wenn wir den Dingen wohlwollen und ihnen mit
einem liebenden Blick begegnen, ſo ſind wir ihnen gegenüber
doch niemals völlig abgerüſtet.
Da ſind z. B. unſere Begriffe. Wir ſagen ſofort, wenn wir
vor einem Ding ſtehen, „Baum” oder „Blume” oder „Hund”.
Das ſcheint eine harmloſe Ausſage zu ſein. Aber es iſt mehr
als Ausſage. Es iſt ſchon Tat. Es iſt ein Herr=Werden über
das, was ſich darbietet. Es iſt ein Zuſammenfaſſen, ein
Ver=
arbeiten, ein Bewältigen des Gegenüberſtehenden. Wir ſind, ſchon
im Sehen und Hören, gegen die Dinge immer aktiv. Wir ſetzen
ihrer Wirklichkeit immer eine Tätigkeit eutgegen, die darauf
hinausläuft, ſie in den Schein zu verweiſen. Nicht ganz in den
Schein; aber doch ſo weit, daß ſie im Ernſt nicht über uns Herr
werden können.
Denn drüben, ganz auf der andern Seite der Welt, ſteht eine
Kunkle Möglichkeit und Gefahr, die ein Etwas in uns, wie es
Montag, 29. Februar 1957
* Ein Gedenktag der Geologiſchen Landesanſtalt.
Am 1. März 1932 ſind 40 Jahre ſeit dem Eintritt des Herrn
Oberbergrates a. o. Profeſſors Dr. Guſtav Klemm in die
Heſſiſche Geologiſche Landesanſtalt verfloſſen.
Auf R. Lepſius: Antrag wurde er als zweiter
Landesgeo=
loge an die damals zehnjährige Anſtalt berufen. Er iſt aus
Gredners Schule hervorgegangen und hatte, als er den Ruf
nach Darmſtadt erhielt, als Geologe bei der Sächſiſchen
Geologi=
ſchen Landesanſtalt bereits 9 Kartenblätter im Maßſtab 1:25 000
bearbeitet.
Die erſte Aufgabe, die ihm hier geſtellt wurde, war die
Unter=
ſuchung des Schwemmlandes in der Rhein= und Mainebene.
Sie iſt durch fleißige Anwendung eines von ihm angegebenen
Schlagbohrers glänzend gelöſt worden. Dieſe Arbeitsweiſe trug
auch bodenkundlich reiche Früchte, deren wichigſte die genaue, im
Verein mit dem Beſitzer, Herrn Dr. Dehlinger, aufgenommene
Bodenkarte des Weilerhofes bei Wolfskehlen im Ried iſt. Sie iſt
1897 erſchienen in den Abhandlungen der Großh. Heſſiſchen
Geo=
logiſchen Landesanſtalt, Band 3, Heft 1.
Nach einigen Jahren wurde Klemm mit der Aufnahme des
Buntſandſteins im hinteren Odenwald beauftragt, deſſen
Gliederung zum größten Teil von ihm ſtammt. Am meiſten aber
zog ihn das kriſtalliniſche Grundgebirge des Vorderen
Odenwaldes an, in dem er ſeit dem Weggange von C. Chelius
bis heute faſt ausſchließlich arbeitet.
Die Erfahrungen, die er aus Sachſen auch auf dieſem Gebiet
mitbrachte, hatte er ſchon gleich zu Anfang ſeiner hieſigen
Tätig=
keit am Vorderen Speſſart (Umgegend von Aſchaffenburg)
er=
probt, über deſſen kriſtalliniſches Grundgebirge er eine neue Lehre
aufſtellte. (Abhandl. d. Großh. Heſſ. Geol. Landesanſtalt Bd. 2,
Heft 4), die ſich auch für die geologiſche Aufnahme des Vorderen
Odenwaldes als höchſt fruchtbar erwieſen hat. Denn er begnügte
ſich nicht mit der Darſtellung der verſchiedenen Gneisarten auf
der Karte, ſondern ging auch ihrer Entſtehung mit ſolchem Erfolg
nach, daß der nichtsſagende Name Gneis aus unſeren Karten
ver=
ſchwand. Es ſtellte ſich nämlich heraus, daß viele Gneiſe nichts
anderes ſind als Geſteine eines alten Gebirges, in das bei ſeiner
Auffaltung ſehr viel Granit eingepreßt worden iſt, deſſen Hitze
eine ſtarke Umwandlung derſelben bewirkte. Der Granit bekam
durch die ungeheuere Preſſung oft ſelbſt ein gneisartiges
Aus=
ſehen. Er ſchmolz auch viele Geſteine ein und bildete auf dieſe
Weiſe mancherlei Miſchgeſteine. Unter dieſem Geſichtspunkte hat
Klemm auch das kriſtalliniſche Grundgebirge des Schwarzwaldes
und der Teſſiner Alpen im Auftrage der kgl. preußiſchen Akademie
der Wiſſenſchaften unterſucht.
Sein Hauptwert bleibt aber natürlich die Bearbeitung
Odenwaldes, den man mit Fug und Necht als das am genaueſp
unterſuchte Grundgebirgsgebiet bezeichnen kann.
Zwei Säle der Geologiſchen Landesanſtalt, Darmſtadt,
radeplatz 3, ſind mit den bei dieſer Arbeit geſammelten
Bei=
ſtücken erfüllt. Man ſieht da nicht bloß ſchöne ſeltene Odenwan,
mineralien, ſondern auch eine Menge großer angeſchliffener 9
von prachtvollen Geſteinen. Zur mikroſkopiſchen Unterſuchß
der verſchiedenen Geſteine waren mehrere Tauſend Dünnſchl
nötig, die in eigener Werkſtätte hergeſtellt wurden. Es verſit
ſich von ſelbſt, daß Klemm ſeine Anſchauungen auch durch zuß
reiche Analyſen ſtützte, welche das chemiſche Prüfungsamt für
Gewerbe in Darmſtadt höchſt zuverläſſig ausgeführt hat.
Die Ergebniſſe all dieſer Unterſuchungen ſind in zahlreig
Arbeiten niedergelegt, die vorwiegend im Darmſtädter Notizbck
erſchienen ſind. Es ſind meiſt Vorarbeiten zu den geologiſſ,
Sonderkarten 1 : 25 000 und deren Erläuterungen, die auch vol
tiſche Fragen behandeln. Erſt auf Grund dieſer Karten wan.
ihm möglich, die lang erſehnte 1911 erſchienene Ueberſichtstng
des Odenwaldes zu ſchaffen.
Im Jahre 1915 übernahm Klemm die Leitung der nunnm
ſelbſtändigen Landesanſtalt. Das Jahr 1924 brachte ihm
Ruheſtandsverſetzung wegen Erreichung der derzeitigen Alt
grenze, doch ſetzte er als freiwilliger Mitarbeiter ſein Werk
entwegt fort.
Infolge ſeiner großen Erfahrung konnte er als ſolcher
bloß die 2. Auflage der Odenwaldkarte bald vollenden, ſond
auch die Neuauflagen von 11 Kartenblättern bearbeiten
denen 4 abgeſchloſſen und 7 der Vollendung nahe ſind. Mögee
ihm vergönnt ſein, auch dieſe Arbeiten zu Ende zu führen, dan
ſie nicht liegen bleiben. Denn auch der erfahrenſte
Nachſoa=
bräuchte Jahre, um ſich einzuarbeiten.
Es verſteht ſich von ſelbſt, daß Klemms umfaſſende Sache
Ortskenntnis auch die Hauptaufgabe des Geologen, die Gi.
achtertätigkeit, ganz bedeutend förderte. In allen Tet
unſeres Landes begutachtete er die praktiſche Verwendbarkeit
Geſteinen und Erden. Bei vielen Ingenieurarbeiten unterſt
er den Untergrund. Hervorragend iſt auch ſein Anteil an u
Waſſerverſorgung Heſſens. In all dieſen Fragen iſt er auch h44.
noch allen, die ihn angehen, ein ſtets hilfsbereiter, ſelbſtloſer
rater, der er auch den wiſſenſchaftlichen Beamten, der Lann
anſtalt ſtets war und immer noch iſt. Möge dies ſchöne Verl
nis noch recht lange dauern zur Förderung unſerer Wiſſenſoſti
und zum Nutzen unſeres Landes.
Dr. W. Schottle‟
Die Senkung des Milchpreiſes.
D Der Beauftragte des Reichskommiſſars für
Preisüber=
wachung für Heſſen und Heſſen=Naſſau hat am 27. Februar
fol=
gende Anordnung getroffen:
1. Im Freiſtaat Heſſen wird der Preis pro Liter offene
Vollmilch frei Haus des Konſumenten (Hauspreis) auf 26
Pfg. feſtgeſetzt. 2. Die hierin liegende Verdienſtſpanne
des Kleinhändlers wird auf 7 Pfg. pro Liter feſtgeſetzt.
Der Händler, der zugleich auch Sammler iſt, darf ſie, ſofern er
die Milch vom Hof des Landwirtes holt, um 2 Pfg., ſofern ihm
die Milch als Sammler ins Haus gebracht wird, um 1 Pfg. pro
Liter erhöhen. 3. Soweit die Milch bisher zu einem
bil=
ligeren Preis an den Konſumenten abgegeben worden iſt,
verbleibt es bei dem bisherigen Preis. Die Händlerſpanne
beſchränkt ſich in dieſem Falle auf denjenigen Betrag, der ſich aus
dem Verhältnis des zu 1. genannten Preiſes zu dem billigeren
Preiſe ergibt. 4. Inſoweit bisher für Verkäufe ab Laden
des Händlers ein unter dem bisherigen Haus=Preis liegender
Preis erhoben wurde, verbleibt es bei dieſem. Die Händlerſpanne
wird hierbei auf 7 Pfg., abzüglich des Unterſchiedes zwiſchen dem
bisherigen Haus= und Ladenpreis, bemeſſen. Findet aber gemäß
1. dieſer Anordnung eine Ermäßigung des Hauspreiſes ſtatt, ſo
ermäßigt ſich der Ladenpreis um den gleichen Betrag; die
Händ=
lerſpanne bemißt ſich alsdann auf 7 Pfg., abzüglich des
Unter=
ſchiedes zwiſchen dem neuen Haus= und Ladenpreis. 5. Dieſe
An=
ordnung findet keine Anwendung auf die Kreiſe Alsfeld,
Büdin=
gen, Schotten, Lauterbach. Sie gilt auch nicht für die Stadt
Offen=
bach a. M., für die eine beſondere Regelung erfolgen wird. 6. Die
Anordnung tritt am 2. März 1932 in Kraft. gez. Dr.
Langer.
überraſchend ſchnelle Schmerzbeſeiſigung
bei Kopfschmerzen jeglicher Art, Migräne,
Neuralgien und rheumatischen
Beschwer-
den durch das ärztlich bestens empfohlene
Citrovanille. Unschädlich für Herz u. Magen.
6 Pulver- od. 12Oblaten-Packung Rll. 1.05
Ans den Darmſtädker Lichkſpielkheakern.
Union=Theater.
Die Geſchichte des „Hauptmanns von Köpenick: Wilhelm Al/ 7uſtder
iſt unzweifelhaft eines der trefflichſten Luſtſpielſtücke. Zum drä.
Male kann man jetzt darüber lachen; das erſte Mal war es A.
lichkeit, das zweite Mal Theater, diesmal iſt es Kino. Wie 70
Geſchichte in Wirklichkeit geweſen, darüber konnte man allenfich
noch im Vergleich mit Zuckmayers Bühnenſtück ſprechen, inzwißit
iſt der Stoff endgültig legendär geworden, und daß aus der 2i
filmung des Zuckmayerſchen Hauptmannes von Köpenick ein gl14
falls köſtliches Luſtſpiel geworden iſt, kann niemand beſtrein
Das Manuſkript hält ſich eng an das Bühnenſtück, einzelne HII
Epiſoden ſind geſtrichen. In der Darſtellung behördlicher Type-1
man vielleicht noch einen Grad ſatiriſcher verfahren. Dafür haut!
Regie von Richard Oswald überall die beſonderen Mögrd
keiten des Films berückſichtigt, ſo daß ein vollgültiges Kino=A.!
ſpiel zuſtande gekommen iſt, das ſchon in der Nachmittagsvorm
rung ſtürmiſche Heiterkeit und ſpontan ausbrechendes Gelä=f
erzeugte. Im Mittelpunkt nicht nur des Stückes, ſondern
ſeiner Komik ſteht hier die Perſon Wilhelm Voigts, in0
Max Adalbert alle Züge des müden, zermürbten, ſchod
Mannes meiſterlich vereint, der dann plötzlich auf ſo gronz
Weiſe auf dem Welttheater für einen Augenblick als aktiv 2
ſpielender auftritt, und dem man von Anfang bis zu Ende
ohne lachende Rührung zuſehen kann.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute Marlene Dietrich in
mit Spannung erwarteten Tonfilm „Marokko” (,Herzem1
Flammen”).
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute zum letztenmal
luſtigen Abenteuer=Tonfilm „Eine Nacht im Gra
Hotel”.
— Orpheum. Heute Abſchiedsvorſtellung Jad
Meth und Enſemble. Mit der heiteren Dorfkomödie
verfolgte Unſchuld” verabſchiedet ſich heute, Montag, Il
Meths Bauerntheater. Allen Verehrern der bayeriſchen Dia!
bühne und Joſef Meths, als einen der urwüchſigſten und popund
ſten Darſteller, iſt heute nochmals Gelegenheit für ein paar E4
den aufmunternder Unterhaltung gegeben. Trotz der volks.
lichen Eintrittspreiſe wird bei Entnahme von zwei Kartenu)
3. Platz frei gewährt. (Siehe Anzeige.)
ſcheint, nie ganz aus dem Auge verliert. Das iſt die
Möglich=
keit, daß die Dinge ihrerſeits den Menſchen überwältigen.
Wer begriffen hat, daß der Menſch immer den Dingen in
der beſchriebenen Art entgegenarbeitet und ihre volle
Wirklich=
keit verhindert, der hat die eine Seite begriffen. Aber es muß
auch das Andere begriffen werden, daß die Dinge nicht zögern
wür=
den, die Herrſchaft über den Menſchen zu ergreifen, ſobald er
im Ernſt und auf die Dauer vor ihnen waffenlos würde. Das
iſt eine Sorge, die ſeit Urzeiten im Menſchen ſitzt. Er darf nicht
dulden, daß die Dinge zauberiſch auf ihn eindringen. Er darſ
nicht dulden, daß ſie ſich (wie es bei Geiſteskranken oder im
Traum oder bei Primitiven geſchieht) vor ihm aufrecken und
über ihre Grenzen ſchwellen. Er muß ihr Herr bleiben.
Damit erſt iſt die Situation des Menſchen von beiden Seiten
her beſtimmt. Er ſoll die Dinge nicht entwirklichen, wie er es
immer dann tut, wenn er der Sicherungstendenz allzu ängſtlich
folgt. Aber er darf ſich auch nicht magiſch überwältigt in ihrer
Macht untertauchen laſſen.
Darum iſt dieſe Begegnung mit ihnen in der Stille ſo wahr,
weil ſie alles erfüllt.
Dieſe Stille, in die der Wald ſeine tiefſte Wirklichkeit
er=
gießt, hält eine Mitte. Sie iſt voll der Schönheit einer wahren
Grenze. Das Leben der Dinge ſtrömt voll in ſie ein. Aber der
Geiſt iſt zugegen und ſtiftet die Ordnung, ohne die ſich der
Menſch mit der Natur nicht verſtändigen kann.
Die Wolken oben, grau und weiß im Blau, das Dunkel in
der Waldtiefe, die jungen Knoſpen an den Büſchen haben eine
Stunde der feſtlichen Giltigkeit. Der Menſch zwiſchen ihnen
kann ſich vor ſo viel weſentlichem Sein nicht anders helfen als
dadurch, daß er es liebt.
Der Lohengrin Albert Seiberts hat große geſanga!
Qualität. Da die Partie durchweg hoch liegt, kommen
ge=
ſeine ſchönſten Töne zur Geltung, und damit ſiegt er alle:‟
Seine Darſtellung allerdings vermag die Gedanken, die
Meiſter mit dieſer Geſtalt ausgedrückt haben will, nicht zu
lebendigen. Gerade dieſen ſeeliſchen Gehalt weiß A. v. Sic.
die heute das Werk im Weſentlichen trug, in ihrer Elſa A
Trefflichſte auszuſchöpfen. Durch Joh. Draths imponier
Stimme hat der Heerrufer außerordentlich gewonnen.
König und
als Telramund bewährten ſich Theo Herrme
annes Biſchoff. Den Chören und Enſem?
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Sonntag, den 28. Februgr.
„Lohengrin”.
Romantiſche Oper von Richard Wagner.
Dr. Schmidt=Iſſerſtedt, der heute dirigierte, ſteht,
bei aller Klarheit und Ueberlegenheit der Führung, der Partitur
etwas kühl und akademiſch gegenüber. Sie will jugendfriſch
angepackt werden, um muſikdramatiſch zu wirken, und ihre
poetiſche Schönheiten zu enthüllen.
Die Mordo=v. Schenckſche Inſzenierung iſt muſikaliſch
empfun=
den, hat vieles Gute, darunter die ſehr geglückte Szene im
Brautgemach, verſagt aber in der Löſung der Schwanfrage, und
durch die meiſt konzertmäßige Verwendung des Chors. Sie iſt
intereſſant — und damit pflegt man ja Dinge zu bezeichnen, die
nicht voll befriedigen.
wäre eine Probe mehr heilſam geweſen.
Hanna Gorina ſetzte ihr Gaſtſpiel als Ortrud
Das große Format, daß dieſe anſpruchsvolle Rolle berle5
beſitzt die Künſtlerin noch nicht. Stimmlich beherrſcht ſie die
tiefen C bis zum hohen B reichende Partie, klingend und m
los, wenn auch leicht zum Detonieren neigend. Den dramauf?
Höhepunkten in: „Entweihte Götter” und „Fahr heim du ſta)
Helde” verlieh ſie ſtarke Akzente, ohne noch jene packende 9"
des Ausdrucks erreichen zu können. Ihre Geſtaltung iſt de
dacht, bildhaft und intereſſierend.
Goekhe=Feier.
Im Heylshof, deſſen ſchöne Räume wir in Erinnerun.
unvergeßliche Stunden in tiefer Wehmut betraten, veranſie.
geſtern vormittag der allgemeine deutſche Frauenverein und
deutſche Staatsbürgerinnenverband Ortsgruppe Darmſtadt
Goetheſeier, in deren Mittelpunkt ein Vortrag von Frau -"
gierungsrat Amalie Keller ſtand, die über Goethes Frauengeſ.”
ſprach. Sie ſprach von Lotte, Gretchen, Klärchen, Doroihel—
Leonore und Iphigenie, von Nathalie und von der geheie,
vollen Geſtalt der Makarie. Sie zeigte, welche Fraueh.,
Goethe im Leben begegneten ihm die Vorbilder wurden
Werthers Leiden, Hermann und Dorothea, Iphigenie, Taſſo
Wilhelm Meiſterroman und den Fauſt. Es waren: Lotte —
Friederike Brion, Lilli Schönemann, Frau von Stein, die
zogin Luiſe. Zu dieſen Frauen gehört auch das Fra
von Klettenberg, das auf den jungen, aus Leipzig ſchiffol
nach Hauſe gekommenen Goethe heilenden Einfluß ausubl”.
erſtand in warmherzigen Worten ein Bild von Frauen, des
Goethes Schaffen für immer verknüpft ſind. — In den R04
der Veranſtaltung fügten ſich ſehr gut ein Lieder auf
He-
worte: Ganymed und Raſtloſe Liebe von Schubert, Anſ.
Grab von Hugo Wolf, Wanderers Nachtlied und Uebel
Wipfeln iſt Ruh von Franz Liſzt. Sie wurden geſungei..
vollſtrömender Altſtimme und tiefempfundenem Vortrog
Frau Elſe Hauf, die von ihrem Gatten, Herrn Kapell"
Hauf, fein und überlegen begleitet wurde: Anakreons Gi4
Höhepunkt im Liedſchaffen Wolfs, war auch ihre ſchonſe.
bietung.
ſomtag, 29. Februar 1932
rangeliche Doche des Gvangeliſchen Bundes.
Treubekenntnis zum evangeliſchen Glauben.
der letzte Abend der Evangeliſchen Woche hielt, was die drei
pldu; gehenden verſprochen hatten; ein gewaltiges und
eindrucks=
v0l= Treubekenntnis zum evangeliſchen Glauben! Weit über
tagne Menſchen füllten den Saalbau und ſeine Emvoren bis
auuen letzten Platz Erfreulicherweiſe waren alle Schichten der
eucylliſchen Bevölkerung vertreten. Vom einfachen Arbeiter bis
umſätenden Staatsbeamten. Von der Kirchenbehörde war u. a.
g äſident der Kirchenregierung und des Landeskirchenamtes,
70 ahlem, anweſend. Ein beſonderes Bedürfnis ſchien es
aAsrade den Gebildeten zu ſein, ſich zu ihrer Kirche zu be=
RN
3 ſonders feierlich war die Eröffnung des Abends durch den
igg des Qartetts Ls=Dur Opus 10. von Beethoven durch
iler der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, die Herren Fritz
Mer (Violine). Carl Cauer (Viola), Dr. Walter
ſhr dt (Violoncell), während Herr Rechtsanwalt Dr.
Din=
y die Begleitung am Klavier übernommen hatte. Reicher
R4 lohnte die vorzügliche Leiſtung.
üs erſter Redner ſprach Landeskirchenrat D. Waitz
6zd e Mahnung: Sei getreu deiner Kirche. Vor allem
gſſe er namens der epangeliſchen Geſamtgemeinde Darmſtadt
dinspangeliſchen Bund Darmſtadt. Die Mahnung: „Sei getreu
di ſwl=Kirche” gilt beſonders angeſichts der Kirchenaustrittsbewe=
1M In Darmſtadt ſind 1930 zwar nur etwa 300 Menſchen zur
Hſtünsloſigkeit ausgetreten, weſentlich weniger zu den Sekten
u munr wenigſten zur katholiſchen Kirche; aber im ganzen Reiche
m uie die Geſamtzahl doch etwa 175 000. Ein ernſtes
Mahnzei=
che Haben wir ein moraliſches Recht, zur Treue gegen die Kirche
zu a) men? Spricht man doch immer wieder von der Schuld der
Kſrel Es kann ſich nur fragen, ob ſie auf dem Gebiet, für das
ſie mrntwortlich iſt, das religiöſe, verſagt hat. Zwar wiſſen
wüdrß die evangeliſche Kirche nicht unfehlbar iſt, ebenſo wenig
whenvere. Aber man muß ihr zugeſtehen, da ßſie getan hat, was
Uunte. Sie hat evangeliſche, tiefe, innerliche Frömmig=
unſerem Volk gegeben und evangeliſche Sittlichkeit,
AITe Gebiete des kulturellen Lebens befruchteten, ſie hat eine
10 stätigkeit ins Leben gerufen, der erſt die
humanitä=
eſ rebungen andererOrgane des öffentlichen Lebens nachgefolgt
Angeſichts all deſſen erhebt ſich die Frage: Mein Volk, was
9h dir getan, daß du mich verläßt? Die Kirche hat dem deut=
9nAolk die Treue gehalten. Darum hat ſie verdient, daß wir
in rüder die Treue halten, zumal in dieſer Zeit!
ichdem in tonlicher Klarheit und Vollendung der
Kirchen=
chinder Stadtgemeinde den 143. Pſalm von Mendelsſohn=
Bar=
thyh vorgetragen, ſprach als zweiter Redner Pfarrer Dr.
Hiüſerkamp=Dortmund über: „Sei getreu deinem
Güuben‟. Er, rinnerte an das Goethe=Wort: „Das Themg
de EAtgeſchichte iſt der Kampf zwiſchen Glauben und Unglauben”
un dus andere: „Wir wiſſen gar nicht, was wir Luther und der
Röm ation alles zu danken haben!‟ Er hat geahnt, was
en uie iſcher Glaube iſt. So, wie es auf dem Lutherdenkmal in
Con ſteht: „Glauben iſt Leben in Gott”. In evangeliſchem
Sitzuiſt der Glaube das allerſchwerſte Wagnis des Lebens:
Gott=
ve cuuen, trotz Leid. Sünde und Tod. Aber darum erleben wir
gaue am Glauben das Heldiſche des Chriſtentums, ſo wie es
Rür verkörpert. Am evangeliſchen Glauben iſt dem deutſchen
Aüdgs Höchſte aufgebrochen: die Gedankenklarheit ſeiner Denker,
litloſe Hingabe ſeiner Staatsmänner. An der von ihr
aus=
aſon Kraft erweiſt ſich die Echtheit evangeliſchen Glaubens
änd e politiſche, ſondern die Geiſtesſtärke wird die
Entſchei=
du ſtinn Weltanſchauungskampf bringen. Neben den beiden
chriſt=
uß Konfeſſionen iſt jetzt, aus der Renaiſſance letzten Endes
tamard, das Freidenkertum hervorgebrochen. Nicht in der
Re=
gütſon, ſondern in Rom liegt ſein Urſprung. Nicht ſie,
ſon=
dander Abfall von ihr hat den ſittlicher Zerfall gebracht. Die
rim Quellen ſeiner Kraft aber liegen im Evangelium. In ihm
gdrs Schickſal ſeiner Zukunft. Nicht am Ende, ſondern am
m/ ihrer Weltwirkung ſteht die Reformation”, hat unſer
81 Lutherforſcher Karl Holl geſagt. Die große Zahl der
Ste ſchreckt uns nicht. Demgegenüber gilt jene Geiſteshaltung
e geliſcher Art, wie ſie Ernſt Moritz Arndt ausdrückt: „Ich
8 woran ich glaube‟. „Ich weiß, was ewig dauert.”
Sol=
höauben braucht unſer Volk! Der Glaube allein öffnet das
Aue Freiheit. Er allein läßt alle Feigheit und Menſchenfurcht
i ſirden. Er macht aus einem geknechteten Volk ein Volk von
HA. Wir Deutſchen wollen bleiben, was wir waren: das
Vüdr Reformation. Wir wollen die Mahnung hören: Halte.
W Bu haſt, daß niemand deine Krone nehme‟. Einen impulſiven
BBl löſten die mit ſeltener Tiefe und Wärme vorgetragenen
Wſe es Redners aus.
Iſ4 Meiſterſchaft trug Herr Fritz Müller ein Präludium
Müllegro von Tugnani=Kreisler und Variationen über ein
ßa von Corelli von Tartini=Kreisler vor.
I. letzter Nedner ſprach Pfarrer Janz=Frankfurt
nl ain über: „Sei getreu deinem Gott!” „Wir wollen
tB In muf den höchſten Gott und uns nicht fürchten vor der Macht
de (ſſenſchen.” Wir glauben an einen Gott des Geſchehens und
Alte ns, auch unſeres Lebens, einen Gott, der nicht tot iſt, der
Unicht ſchläft. Wir glauben an einen Gott, der auch allem
Aſdfen unſerer Tage einen Sinn gibt, der uns aufruft zu ſitt=
Wirken in Arbeit und Liebe zur Ueberwindung der Not.
Bſhren ſeinen Anſpruch an uns. Wir glauben an ſeine
EK gegen uns, die wir ſo oft erlebt. „Er will ſich mit uns
Sülngen.” So wollen wir uns auf ſeine Seite ſtellen und
101 „Laß mich dein ſein und bleiben, du treuer Gott und
Nachdem Herr Carl Cauer, begleitet von Herrn Dr. Din=
9a ſ0, aus der Sonate Le Tourbeau von Leclair und die Aria
auße: Suite Opus 1032 von Max Reger in feiner Vollendung
Aetiagen, ſprach Pfarrer Dr. Bergér ein Schlußwort. Die
Aloe der Evangeliſchen Woche waren allen ein Erlebnis, ſo
EN er aus. Sie haben ein feſtes Band der Gemeinſchaft um
di uangeliſchen unſerer Stadt geſchlungen. Wir wiſſen wohl
Un4 n einſame Feinde, die gegen uns anſtürmen, aber wir wiſſen
au Uur ein großes, gemeinſames Heilige. Wir ſind in einer be=
Aſten Feſtung. Aber Wachſamkeit, Einigkeit und Feſtigkeit
Mnau geſtärkt durch den Führer, den Evangeliſchen Bund!
üchlen: „Ein” feſte Burg iſt unſer Gott”. Stehend ſang die
Berſammlung das Lutherlied.
)ſte evangeliſche Bevölkerung Darmſtadts wird dem Evan=
hen Bund Dank wiſſen für die Stärkung, die die Evange=
8.
Woche gebracht hat.
EROEDES-BENZ TNP 17OUnv TNP STUTTOART
beweisen ihre unbestrittene Ueberlegenheit im Alltagsgebrauch
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 60 — Seite 3
2S. Jahre Volksbildungsarbeit in Griesbeim.
Jubiläum des Ausſchuſſes für Bolksbildung.
(Eigener Bericht.)
* Unter Beteiligung aller Vereine Griesheims wurde
ge=
ſtern abend im Feſtſaal „Zum grünen Laub” das Jubiläum des
25jährigen Beſtehens des Ausſchuſſes für Volksbildung in
Gries=
heim gefeiert. Dem Feſtakt dürften an 1000 Perſonen
beige=
wohnt haben, darunter die Vorſtände ſämtlicher beteiligten
Ver=
eine von der Staatsregierung der Direktor der Zentralſtelle für
Volksbildung, Oberſchulrat Haſſinger., Herr Bürgermeiſter
Feldmann von Griesheim, die Leiter der Schulen uſw. uſw.
Das Feſt war erneuter Beweis dafür, daß dem Beſtreben des
Ausſchuſſes, in ihm zur Arbeit an der Volksbildung die Vereine
alles politiſchen Einſtellungen zuſammenzufaſſen, Verſtändnis
ent=
gegengebracht und in dem Ausſchuß ein Boden geſchaffen
wor=
den iſt, auf dem ſich alle in erſprießlicher Arbeit vereinen können.
Ein ſchönes und reichhaltiges Feſtprogramm war aufgeſtellt und
feſſelte die Beſucher des Abends bis zur letzten Minute
Schnei=
dig, im mitreißenden Marſch=Rhythmus, eröffnete die Spielleute
der freien Turner den Abend mit einer kombinierten
Marſchkompoſition. Der Freude am Spiel und dem ſtürmiſchen
Beifall merkte man an, daß militäriſche Muſik lange Jahre von
der Beſatzung verboten war und nun doppelt freudig
ge=
pflegt und doppelt freudig gehört wird. Ganz abgeſehen
vom Techniſchen, das die Spielleute, klein wie groß,
reſt=
los meiſterten, eine bewundernswerte Gedächtnisleiſtung. Das
Philharmoniſche Orcheſter, das den muſikaliſchen Teil
des Programms beſtritt, folgte mit dem ausgezeichnet geſpielten
Florentiner Marſch von Julius Fuzik. Daran ſchloſſen ſich die
Ge=
ſangsvorträge der Arbeitsgemeinſchaft Germania,
Liedertafel, Sängerbund. Unter der ſicher leitenden
Stabführung des Dirigenten der Liedertafel. Herrn Merker=
Griesheim, kam zunächſt „Schäfers Sonntagslied” und dann das
Deutſche Volksgebet zum Vortrag.
Die Begrüßungsanſprache
hielt Herr Lehrer Mall. Sein Gruß im Namen des Ausſchuſſes
galt im beſonderen Herrn Oberſchulrat Haſſinger, ferner
Direktor Chriſt und Gemahlin, die die erſten Vorbereitungen für
die Arbeit des Ausſchuſſes leiſtieten und immer tätig dieſe
Ar=
beit unterſtützten. Er grüßte ferner die Herren Bürgermeiſter
Feldmann, die Mitglieder des Gemeinderats, des
Schulvor=
ſtandes, der Kirchenvorſtände aller Vereine und der Preſſe. In
kurzen Riſſen zeichnete der Redner dann die Geſchichte des
Aus=
ſchuſſes, deſſen volksbildende Tätigkeit mit der Einrichtung einer
Volksbücherei durch den Darmſtädter Stadtrat Gg Schupp und
ſeinen Onkel Peter Reinheimer aus Amerika begann, die
nach kurzem Blühen durch die Franzoſen völlig lahmgelegt
wurde. Es wurde faſt die ganze Bibliothek durch die Beſatzung
vernichtet! Erſt nach langen Bemühungen gelang es, Mittel zu
erhalten, die eine Wiedereinrichtung der Bibliothek
ermöglich=
ten. Beſondere Anerkennung und Dank gebührt der Tatſache,
daß ſich im Ausſchuß für Volksbildung alle Griesheimer
Ver=
eine zuſammenfinden, daß faſt alle auch zum Feſt erſchienen ſind
und ſich die meiſten auch am Feſtprogramm beteiligen. Aus
die=
ſer ſchönen Gemeinſchaftsarbeit darf die Hoffnung geſchöpft
wer=
den, daß es nicht nur in Griesheim, ſondern dermaleinſt im
gan=
zen Volk gelingen möge, trennende Schranken niederzureißen
und den Weg frei zu machen vom Volksgenoſſen zur
Volksgemeinſchaft (Bravo!) Der Redner ſchloß mit dem
Zitat: „Immer ſtrebe zum Ganzen, und kannſt du ſelber, kein
Ganzes ſein, ſchließ als ein dienendes Glied an ein Ganzes
dich an!”
Herr Bürgermeiſter Feldmann=Griesheim dankte
namens der Gemeinde für die Einladung und begrüßte
ſeiner=
ſeits die Feſtgäſte. Er gedenkt dann der toten Gründer, der
zu Ehren man ſich von den Sitzen erhebt.
Eine vom Philharmoniſchen Orcheſter gut und
ſtimmungs=
voll geſpielte Operetten=Quvertüre leitete über zur
Feſtanſprache.
die Herr Oberſchulrat Haſſinger auf das Grund= und
Leit=
motitv aufbaute: „Volkbildung durch Volksbil=
dung”, Rückſchau, ſagte der Feſtredner, der beim Erſcheinen
am Rednerpult herzlich begrüßt wurde, ſoll hier gleichzeitig
Werbung ſein. Ich will darum meine Worte ganz auf die
zwingenden Gründe einſtellen, die den Volksbildner verpflichten,
ſein Werk, das ſonſt in der Stille zu wirken hat. auch vor die
Leute zu ſtellen. Wer heute ſich ſeiner Sendung bewußt iſt der
muß davon ſprechen. Es wird in dieſer Zeit der lauten Worte
ja ſo viel Propaganda getrieben. Es wird proteſtiert und
kund=
gegeben in Verſammlungen, mit Druckerſchwärze und durch
Um=
züge. Da liegt die Gefahr nahe, daß die ernſte und ſtille
Wirk=
ſamkeit ganz in den Hintergrund gerückt wird. Um der Sache
willen dürfen wir nicht ſchweigen. Und dieſe Sache der
Volks=
bildungsarbeit darf ſich nicht in die Rolle des Aſchenbrödels
drängen laſſen. Sie will zwar, wie ſie es immer wollte, ihre
Magddienſte weiter verrichten, ohne Schielen nach äußerem
Er=
folg und äußerer Auszeichnung. Aber das bedeutet nicht, daß ſie
je von ihrem Anſpruch laſſen könnte, beſtimmend mitzuwirken
im Werdeprozeß unſeres Volkes und der Geſtaltung unſeres
Volkslebens. Sie ſtellt allerdings nur einen Teil dar in dieſem
Prozeß, denn von vielen Kräften wird die Entwicklung eines
Volkes beeinflußt. Uns ſcheint heute; zuerſt von ſolchen der
Macht in Politik und Wirtſchaft. Sollen da ſchweigen
diejeni=
gen, die darum wiſſen, daß die äußeren Kräfte nur das Kleid
geben können, daß aber die weſentliche Formung eines Volkes
aus den Tiefen der Seele kommt? Daß es der Geiſt iſt, der ſich
den Körper baut? Dadurch, daß man die Faſſade eines Hauſes
neu anſtreicht, hat man den Menſchen, die drinnen wohnen, um
gar nichts geholfen, wenn der innere Bau vernachläſigt wird.
Nach außen mag das Haus wertvoller ausſehen aber niemand
wird ſich durch den Schein täuſchen laſſen dürfen. Kurzſichtig
und auch verantwortungslos müßten uns die Träger des
poli=
tiſchen Lebens und die Betriebſamen in der Oeffentlichkeit
er=
ſcheinen, wenn ſie je vergäßen, daß die innere Erneuerungsarbeit
eine Lebensnotwendigkeit für die Nation iſt. Sie kommt nicht
von ſelbſt, ſie muß immer von neuem in Angriff genommen
werden.
Die Volksbildungsarbeit war notwendig in den Zeiten des
Glückes und des Wohlſtandes. Damals war ſie das Gegengewicht
gegen die Gefahren, die aus Sicherung und Beſitz kommen.
Not=
wendiger noch erſcheint ſie uns heute, in den Tagen der Not und
Entbehrung, als helfende Kraft zur Ueberwindung der
Gefah=
ren des geiſtigen Hungers und der ſeeliſchen Verlaſſenheit.
Ge=
rade der heutige Menſch in der Unſicherheit ſeiner Exiſtenz, in
ſeinem Kampf um das tägliche Brot, der angefüllt iſt mit
Flu=
ten des Mißtrauens, empfindet beſonders lebhaft das
Verlan=
gen, ſich zu ſammeln mit Gleichgeſinnten, will mit ihnen, ſich
unter ein gemeinſames Erleben ſtellen. Zur Geſelligkeit in jeder
Form drängt es ihn, zur Ausſprache, zur Anteilnahme. Und
wenn man es bisweilen heftig kritiſiert, daß der Deutſche in ſeiner
Not Vergnügungen nachläuft und Maſſenveranſtaltungen
be=
ſucht, die im Widerſpruch ſtehen mit der wahren Lage unſeres
Volkes, dann ſoll man nicht vergeſſen; auch das iſt
ein Zeichen eines Hungergefühls.
Gewiß, die Mittel, den Hunger zu ſtillen, ſind oft grundverkehrt.
Sie ſtoßen meiſt nur noch tiefer in die Vereinſamung und
Ver=
elendung. Aber nicht beſſer als die alſo Kritiſierten erſcheinen
uns die Kritiker, wenn ſie nichts tun, damit Abhilfe geſchaffen
wird. Wer hier einen anderen, einen neuen Geiſt will,
der muß auch ſelber von ſich aus den Beweis liefern, daß er
ſelber ein tätiger Diener des Geiſtes iſt.
Tätige Diener des Geiſtes aber wollen ſein die Träger der
Volksbildungsarbeit in ihrer verſchiedenſten Form. Der Begriff
der Volksbildungsarbeit hat ſich in den letzten Jahren gewiß
weiter entwickelt und vielfach geklärt, aber jenes Wollen, das
am Anfang ſtand, bleibt doch wertvoll und auch jetzt noch
rich=
tunggebend, trotz aller Aenderungen auf dem Gebiete der
Metho=
dik. Das Bildungsgut eines Volkes und das Bildungsgut der
Kulturgemeinſchaft, es iſt nicht von Einzelnen und für Einzelne
geworden. Es iſt entſtanden in einem Prozeß langſamen
Wer=
dens und die Geſamtheit hat an ſeinem Entſtehen teil.
Die früheren Volksbildner, haben den Zwieſpalt empfunden
der darin liegt, daß Güter, die den einen Lebensinhalt und
Lebensbereicherung ſind, anderen fremd und unzugänglich
blei=
ben. So kamen damals die programmatiſchen Vorſchläge
Volks=
bildungskultur ſollte „dahin führen, daß jedem Menſchen auch
dem ärmſten, die Tore offen ſtehen zu den reichſten
Glücksmög=
lichkeiten, die in dem Suchen und Streben nach Wahrheit
ver=
körpert ſind, die uns die Beſchäftigung mit der Wiſſenſchaft
bietet”.
Dem edlen Streben dieſer Volksbildungsmänner kann
nie=
mand die Hochachtung verſagen, auch wenn er mit ihren
pädago=
giſchen Prinzivien nicht einverſtanden iſt. Unbedingt wertvoll
bleibt auch die Aufrüttelung des kulturell=ſozialen Gewiſſens, die
ihnen gelang.
Die Volksbildungsarbeit, wie ſie vor dem Kriege entſtanden
iſt und eine verheißungsvolle Stufe erreicht hat, ſtellte ſich die
Aufgabe, den Gegenſatz zu überbrücken, der zwiſchen der Einzel=
und Spitzenkultur und dem Kulturbedürfnis der Maſſen ſich
auf=
tat. Wir erinnern uns jenes Schlagwortes: „lart pour lart”,
die Kunſt um der Kunſt willen und der damit verbundenen
Ueberkultivierung einzelner Schichten. Hugo von Hoffmannsthal,
der feinſinnige öſterreichiſche Lyriker, den man dem rein äſthetiſchen
Kreiſe zurechnet, hat den Gegenſatz elegiſcher und weniger
revo=
lutionär als Tatſache hingeſtellt.
Seine Stimme revolutionärer Anklage und reſignierender
Feſtſtellung wurden aufgenommen in geſundem Kampfesmut von
den Volksbildnern der Vorkriegszeit. Ein friſcher Zug kam durch
ſie in das geiſtige Leben. Gewandelt hat ſich der Begriff der
Volks=
bildung, geblieben iſt das Gefühl des Dankes für den Dienſt der
vielen Unbelannten und Ungenannten, der vielverachteten und
vielgeſchmähten Maſſe. Dieſe Maſſe, die dem Werden des Geiſtes
den Unterbau gibt, die die Spitzenmenſchen auf dem Gebiete der
Kultur trägt und erträgt, ſie hat den erſten Anſpruch darauf,
teil=
zuhaben an dem Kulturgut der Nation, das ohne ſie nicht wäre.
Es iſt heute nicht mehr nötig ſich mit den Sich=Abſondernden
auseinanderzuſetzen. Die Maſſe ſelber iſt zu einem Kulturfaktor
geworden. Sie pocht nicht mehr bittend an den Türen, braucht
nicht mehr und ſoll nicht mehr auf die Almoſen warten, die von
gedecktem Tiſche fallen. Sie ſoll des eigenen Wertes ſich bewußt
bleiben, der eigenen Aufgabe, ſelbſt Diener am tätigen Geiſte zu
ſein. Und hier trifft ſie ſich mit dem bewußten Träger der
Volks=
bildungsarbeit, der die neuen Aufgaben vor ſich ſieht. Wir denken
daran, wie eine große Mittelſchicht durch die Ereigniſſe in Krieg
und Nachkrieg nicht nur ihrer ſozialen, ſondern auch ihrer
kul=
turellen Bedeutung beraubt iſt. Wir denken auch daran, daß der
Krieg große Lücken geriſſen hat in eine aufgeſchloſſene und dem
Geiſtigen ſich verpflichtet fühlende Jugend. Wir denken mit
Weh=
mut an die Saatkörner, die zermahlen wurden. Unter dieſen
jungen Menſchen und beſonders unter denen, die in der
Jugend=
bewegung der Vorkriegszeit ſtanden, waren ſchwer erſetzbare
Kräfte, die aus ihrem jugendlichen Erleben heraus den Weg zu
ihrem Volke und zu den Werten des Volkstums gefunden hatten.
Führer, lebensnahe und volksnahe Führer, hätten es werden
kön=
nen, und wenn man etwa in den Kriegsbriefen der gefallenen
Stu=
denten lieſt, dann bricht in uns die große Trauer immer wieder
neu auf, die große Trauer, daß der Krieg die Beſten verſchlang,
daß er ſoviel edles Wollen zerſtörte. Wir denken daran, daß die
zunehmende Verarmung es vielen, die danach Sehnſucht haben,
unmöglich gemacht hat, ſich das liebgewordene Buch zu erſtehen.
Unſere Konzertſäle und unſere Theater wiſſen davon.
Dort aber, wo die Lebensnot noch nicht ſo ausgeprägt und
nicht ſo einſchneidend wirkſam geworden iſt, wurde das
Lebens=
gefühl erſchüttert und weithin verändert. Man iſt unruhig
ge=
worden, vielfach auch irre geworden an den alten, feſt
erſcheinen=
den Werten. Von Beſitzfreudigkeit und von der Geruhſamkeit, die
man ſich mit ihm immer verbunden denkt, kann man nur ſelten
noch etwas verſpüren. Die Zeit verändert ihr Geſicht.
Und doch, was hat es für einen Wert, ſich vor den
Verände=
rungen der Zeit zu verſchließen? Es gilt das Neue, auch wenn es
anders erſcheinen mag, als viele es ſich wünſchen, nicht in auf=
Beim A. D. A. C. Winterfahrbarkeitswettbewerb 19. — 21. Februar belegen unter ausgesucht schwierigen Bedingungen:
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Seite 4 — Nr. 60
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 29. Februar 19:81
reibendem Kampf, der dann mit müder Reſignation ſchlöſſe, zu
ändern, ſondern es zu formen und zu geſtalten
Der echte Volksbildner iſt nie hinter ſeiner Zeit hergelaufen.
er darf auch nicht neben ihr hergehen, er muß ihr
voran=
gehen.
Er muß auf die Stimme der Zeit hören und ſelber eine Stimme in
dieſer Zeit darſtellen.
Und mag es auch immer ſcheinen, als ob die Not und die
Ver=
wirrung unſerer Tage alles erdrückt, was nicht mit der
Befriedi=
gung der unmittelbaren Notwendigkeiten zuſammenhängt
Volks=
bildungsarbeit iſt heute eine notwendige Arbeit, weil ſie helfen
kann, die Wende der Not herbeizuführen. Neue
Grup=
pen haben ſich der Arbeit erſchloſſen. Greifbare Dinge wünſchen
die Menſchen, denen die feſten Grundlagen ihrer Exiſtenz
entglei=
ten. Der reinen Wiſſensvermittlung entſtehen neue Aufgaben, und
der Volksbildner wird froh ſein über jeden, der Zugang ſucht zu
den Quellen des Wiſſens. Es iſt nicht ſo, daß die Not nur hemmt
und die Arbeit erſtickt. Not kann auch Kräfte freilegen. Auch die
Kräfte der Volksbildungsarbeit haben in den letzten Jahren große
und neue Aufgabengebiete vor ſich auftauchen ſehen. Und ſie
ſtellten ſich — um dieſes uns heute naheliegendſte Gebiet zu ſtrei
fen — in den Dienſt der Erwerbsloſenarbeit. Wie es in dieſem
Winter keinen Menſchen geben darf, der körperlich hungert oder
friert, ſo darf es auch keinen Menſchen geben, deſſen geiſtiger und
ſeeliſcher Hunger unbefriedigt bleibt.
den Antrieb erhält. Bildung — das iſt in dieſer Stunde nicht
mehr Aneinanderreihen von Wiſſen, ſo notwendig die
Wiſſens=
vermittlung iſt, Bildung heißt heute Formung und Geſtaltung des
Volkes, Zuſammenballung, Brückenbau von Menſch zu Menſch.
Härtung des Willens und Lockerung der Herzen, Schaffen von
auf=
nahmebereiten Sinnen, die die Fähigkeit beſitzen, das Leben des
Volkes als eine Geſamtheit zu ſchauen, als Einheit in ſeiner
Ge=
ſchichte und in ſeinem Schickſal.
Die heutige 25=Jahresfeier — des bin ich gewiß — wird ein
Signal zum Aufbruch ſein mit neuen Zielen einer werdenden,
unter Schmerzen werdenden Zeit zu dienen. Und in dieſem Sinne
laſſen Sie mich als Volksbildungsreferent im Heſſiſchen
Kultus=
miniſterium an Ihrem Geburtstage nicht bloß Wünſche für Ihre
Vereinigung ausſprechen, ſondern auch die Hoffnung, daß es
dem ſelbſtloſen Dienen unſerer Volksbildungsarbeit gelingen möge,
trotz aller Not und Gefahr an dem Werden einer
neuen und glücklichen, auch innerlich reichen
Zeit für unſer Vaterland mitzuwirken. Und dafür
mit dem Glückwunſch für die Vergangenheit ein herzliches
Glück=
auf für die Zukunft, die Zukunft Ihres Vereins und die unſerer
Heimat und unſeres Vaterlandes! (Langanhaltender Beifall.)
Eine allgemeine Dienſtpflicht der Hilfsbereitſchaft gilt es
zu erwecken.
Sie hat ſich nicht nur auf das Materielle zu erſtrecken, ſo wichtig
das auch für den Augenblick ſein mag. Eine allgemeine
Dienſt=
pflicht für die Volksbildungsarbeit gilt es einzuführen, eine
Dienſtpflicht, der ſich keiner entziehen darf, der an ſich ſelber
er=
fuhr, welche Ströme des inneren Reichtums und der
Widerſtands=
kraft von den Bildungs= und Kulturzeiten ausgehen Man hat
überall die Kräfte bis zum letzten angeſpannt. Man hat in den
Fabriken jeden Leerlauf vermieden, man nutzt die Rohſtoffe bis
zum äußerſten aus. Aber ungenutzt und brach liegen doch viele
Güter der geiſtigen Welt. Und hier ſetzt die Arbeit der
Volks=
bildner ein. Sie müſſen aggreſſiv, angriffsfreudig werden. Ihre
Aufgabe hat von allen Seiten einzuſetzen. Es kommt
nicht zu ſehr auf die Art an als auf den Geſamtwillen. Darum
laſſen Sie uns unſere heutige Feier nicht ein Rückblick ſein, ſondern
eine Forderung. Was es für ein Volk bedeutet, den
Zuſam=
menhang mit ſeinen Geiſtes= und Kulturgütern nicht zu verlieren,
was ihm deren Beſitz für eine Widerſtandskraft nach außen
ver=
leiht, das haben Sie ſelbſt in den Jahren erfahren, da Sie unter
fremder Beſatzung das Ringen der Kulturen miterlebten. Sie
haben auf Grund Ihrer bisherigen Leiſtungen den Beweis
gelie=
fert, daß
die Volksbildung der Volkbildung dient,
wenn Gefahren von außen drohen. Es beſteht kein Zweifel, daß
Sie Ihre Aufgabe auch löſen werden, wenn die innere
Wider=
ſtandsfähigkeit unſeres deutſchen Volkes unter harte
Belaſtungs=
proben geſtellt werden wird. Im Inneren, im Herzen der Nation
liegt der feſte Kern, die Kraftquelle, von der der Bildungsvorgang
Der Geſangverein „Frohſinn” unter Leitung des Herrn
Lehrers Ewald (Groß=Gerau) beſchloß mit Mozarts „Weihe
des Geſanges” und dem Schwäbiſchen Ländler von R. Palme, für
deren ausgezeichneten, ſauberen Vortrag lebhafter Beifall dankte,
den erſten Teil des Abends.
Die Spielleute der „Freien Turner” leiteten gleich
wir=
kungsvoll auch den zweiten Teil des Feſtes ein, deſſen geſangliche
Darbietungen der Geſangverein „Laſſallia unter Leitung des
Herrn Herrfurth (Darmſtadt) mit dem Vortrag „Ein Sohn
des Volkes” und der ausgezeichnet geſungenen und da capo
ver=
langten Ballade „Wolga Wolga” mit Sologeſang abſchloß. Eine
köſtliche Schaunummer bot danach die Frauenabteilung
der Turnerſchaft mit einem ſehr ſchönen Walzertanz, der
ſtürmiſchen Jubel auslöſte. In ſchönen abwechſlungsreichen Pas= und
Tanzfiguren fand die Wiener Walzermuſik von Zierer plaſtiſche
Verlebendigung. Natürliche Anmut in künſtleriſchen
Formenaus=
druck und =willen gebändigt.
Die ausgezeichnet gelungene Aufführung des Volksſtückes
Kriſchdernchesbam” von Ph. Buxbaum (dem Vater unſeres
Bürgermeiſters Buxbaum) und der flottgeſpielte Marſch
Deutſch=
lands Ruhm” von Martin Schröder beſchloſſen das ſchöne Feſt, das
allen, die es miterleben durften, lange in Erinnerung bleiben
M. St.
wird.
MALZ-EXTRAKT-
HUSTENBONBONS
wirksam und wohlschmockend
Ke
Te
— Verbrauchte Menſchen. Die moderne Zeit mit ihrem Ho
und Hetzen bedingt ein immer größeres Anwachſen nervöſer
rungen. Noch mehr aber wie Erbanlage ſind es ſelbſtverſchun
und auch berufliche Urſachen, die eine Erſchütterung oder Scküh
chung des Nervenſyſtems bewirken. Arzneien und chemiſche
Pra=
rate können keine Linderung ſchaffen, ſondern einzig und
aſ=
die in der natürlichen Heilmethode verankerten Faktoren.
beſondere hat Kneipp uns ein Syſtem an die Hand gegeben.
als Heilmittel überragend über allen anderen ſteht. Den ga
Menſchen zu behandeln war Kneipps oberſter Grundſatz, auf
ein geſunder Geiſt ſei in einem geſunden Körper. In demt
1. 3. 1932 und 4. 3. 1932, abends 8 Uhr, im Gartenſaal des E.
tiſchen Saalbaues ſtattfindenden großen Doppel=Vortrag der
ren San=Rat Dr. Scholz und Bundesvorſtand J. Lutz, Bad W)
hofen, über das oben genannte hochaktuelle Thema wird in
ſondere auch die vielſeitige Anwendbarkeit der Kneippkur
zuverläſſige und oft geradezu überraſchende Wirkung in lelg
verſtändlicher Weiſe behandelt.
Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund. Ortsgruppe Darmfz
Wir machen unſere Mitglieder auf den Vortrag aufmerkſam./
Herr Rudolf Schäfer, der Künſtler der Schäfer=Bibel,
Dienp=
den 1. März, abends 8 Uhr, in der Otto=Berndt=Halle
„Stimmungen und Tatſachen der chriſtlichen Kunſt” halten
Wer den feinen Lichtbildervortrag des Herrn Pfarrer K5.
über die Schäfer=Bibel ſeinerzeit in unſerer Gruppe gehört1
wird ſich beſonders freuen, Rudolf Schäfers künſtleriſche Gedoe
und Anſchauungen aus ſeinem eigenen Munde kennen zu ler=
Eintritt 50 Pfg.
— „Alt=Darmſtadt” Verein für Ortsgeſchichte und Hei
kunde. Nächſte Veranſtaltung, Donnerstag, abends
Uhr, im Fürſtenſaal, Grafenſtraße. Vortrag von
Prälat D. Dr. Dr. Diehl, über „Kirchenmuſikaliſches 29
in Darmſtadts Vorzeit; mit beſonderer Berückſichtigung der
chenmuſiken unter Graupner, ſowie am Anfang des 19. Jahr
derts”. Gäſte müſſen durch Mitglieder eingeführt werden!
* Der Raub im Darmſtädter Neuen Palais geklärt. Aus
wird gemeldet: In der Nacht vom 7. zum 8. Oktober 1928 61
im Neuen Palais zu Darmſtadt ein ſchwerer Raub verübt
den. Der hieſigen Kriminalpolizei gelang es nunmehr, die 2
zu ermitteln. Es handelt ſich um zwei Schwerverbrecher, die
lich wegen eines Raubüberfalles auf einen Magiſtratsbotes
Halle zu je 5 Jahren Zuchthaus verurteilt wurden.
— Selbſttötung. Geſtern morgen kurz vor 8 Uhr warf ſia
etwa 20jährige Frau M. K. von hier in der Nähe der Stadt
(Scheppallee) mit ihrem 8 Monate alten Kind vor den Zug.,)
Frau wurde ſofort getötet, dem Kind wurde der rechte Arnnd
gefahren. Das Kind wurde ins Stadtkrankenhaus verbracht
Tageskalender für Montag, den 29. Februar 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: „Der Hauptmannyg
Köpenick”: Helia=Lichtſpiele: „Marokko; Palll
Lichtſpiele: „Eine Nacht im Grand Hotel”. — Orphzu
„Die verfolgte Unſchuld”. — Konzerte: Rheingauer Wein’m
Café Oper, Café Ernſt=Ludwig, Schloßkeller, Perkeo.
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fmntag, 29. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 60 — Seite 5
rn
Um die Süddeutſche Fußball=Meiſterſchaft.
aß Sie U=
„Einkrachk” und „Club”
eä den Endſpielen Tabellenführer.
„vohl die Meiſterſchafts=Endſpiele, wie auch die
Pokal=
äige haben am letzten Februar=Sonntag wieder intereſſante
Reſtate gebracht. Bei den Endſpielen vollzog ſich in der Ab=
Fehruu ß teſiung Südoſt ein Führungswechſel. Der bisherige
Ta=
be Uflhrer Sp.Vg. Fürth ließ ſich in Stuttgart vom VfB. 1:0
GiAichlagen, und mußte nun den 1. FC. Nürnberg, der
zu=
ha 1 über FV. 04 Raſtatt mit dem Nekordſkore von 12:1 (6:0)
trigzpeierte, auf den erſten Platz vorlaſſen. Zuſammen mit
F0t jegen die Münchener Bahern auf dem zweiten Platz, denn
diſe awern konnten das Lokalderby gegen 1860 München ſicher
mi :e (1:0) gewinnen. Eine Ueberraſchung war auch der
gllK 4 :0 (2:0) Erfolg, den der KFV. in Karlsruhe über den
FFzwrzheim verbuchte. Pforzheim läßt jetzt anſcheinend doch
na Ue Mannſchaft iſt jetzt auf den fünften Tabellenplatz
zu nig fallen. — In der Abteilung Nordweſt liegt nach
Alffus der erſten Serie Eintracht Frankfurt mit zwei Punkten
vo) fS. Neckerau in Front, da der FSV. Frankfurt dem
Lokal=
riutzn Eintracht den Gefallen tat, Neckarau mit 3:1 (1:1) zu
ſchſſer— Hinter Eintracht, Neckarau und FSV. Frankfurt liegen
F192narbrücken und Wormatia Worms gemeinſam auf dem
vileer Platz, nachdem ſich die beiden Mannſchaften in
Saar=
byfin mit einem 1:1 trennten. Der SV. Waldhof verbeſſerte
ſeic ’Soſition durch einen 5:1 (1:1) Sieg über den FK.
Pfuſens, der anſcheinend zurzeit völlig außer Form iſt.
ie beiden Meiſter von Main und Heſſen, Eintracht
Frank=
uic Mainz 05 hatten einen Ruhetag, den ſie jevoch mit
Blug tſpielen ausfüllten. Eintracht ſpielte in Kaſſel gegen
eiwyabinierte Mannſchaft von SC. 03 und Spielverein Kaſſel
d96m der Eintracht mit 7:2 (4:0) überzeugend geſchlagen
w’nt. Mainz 05 trat ſchon am Samstag gegen Rot=Weiß
Füpfut an und erzielte ein 3:3 (0:2).
ei den Pokalſpielen geht es jetzt mit Macht der
Etſtewung entgegen. Im Bezirk Main/Heſſen führt die
ncluimner ungeſchlagene Mannſchaft von Union Niederrad mit
ſoll fem Vorſprung, daß ſie kaum noch vom erſten Platz zu
beimtngen ſein wird. Ungeklärter iſt die Situation in den drei
übl ſan Bezirken, obwohl es hier am Sonntag auch einige neue
Voltikheidungen gab. Im Bezirk Rhein/Saar hält
B4hſi- Neunkirchen nach dem 1:1 gegen Phönix Ludwigshafen
weK ſeie Tabellenführung, aber neben Phönix ſind auch noch
Vüſeyim und Sportfreunde Saarbrücken zu beachten. — In
Bllzun lagen am letzten Sonntag Bayreuth, SSV. Ulm und
F0lzwweinfurt gemeinſam auf den erſten Platz. Da SSV.
Uhluesmal jedoch über Schweinfurt 1:0 ſiegte und Bahreuth
zulſie von Teutonia München 1:0 beſiegt wurde, ſo führt jetzt
Uhlrl in. Einen Punkt zurück folgt an zweiter Stelle Teutonia
Mithen. — In Württemberg/ Baden behaupteten ſich
didk ucktgarter Kickers durch einen in Feuerbach erzielten 4:2=
Shllp iter auf dem erſten Platz.
Die Fußball=Ergebniſſe.
3:1 (1:1)
5:1 (1:1)
1:1 (1:1)
12:1 (6:0)
3:0 (1:0)
.. 2:1
. 2:1
.. 2:0
2:1
ISV. Frankfurt — V. f. L. Neckarau".
EW. Waldhof — FK. Pirmaſens . . ."
W. Saarbrücken — Wormatia Worms ..
illung Südoſt:
hmrlsruher FV. — 1. FC. Pforzheim . . . . 3:0 (2:0)
A. f. B. Stuttgart — SpVgg. Fürth . . . . 1:0 (0:0)
1. FC. Nürnberg — FV. Raſtatt 04 . .
Bmayern München — 1860 München ..
4hen ſüddeutſchen Verbandspokal:
Okympia Lorſch — Rot=Weiß Frankfurt
RWgg. Kaſtel 06 — Kickers Offenbach ..
Aremannia Worms — V. f. L. Neu=Iſenburg . . . 1:2
Umion Niederrad — 1. FC. Langen ..
1. FC. Hanau 1893 — SV. Wiesbaden.
Siſun: V. f. R. Fürth — Wacker München 3:3. FV.
Würz=
kurrg 04 — ASV. Nürnberg 0:2. 1. FC. Bayreuth —
Teu=
tamia München 0:1. DSV. München — Jahn Regensburg
14. SSV. Ulm — FC. Schweinfurt 1:0.
Oſit emberg=Baden: SV. Feuerbach — Stuttgarter
Hückers 2:4. Germania Brötzingen — Phönix Karlsruhe 4:1.
Amion Böckingen — FC. Birkenfeld 5:1. Freiburger FC.
Sportfr. Eßlingen 2:1. SpVgg. Schramberg — V. f. B.
Karlsruhe 5:2.
Iss Saar: Phönix Ludwigshafen — Boruſſia Neunkirchen
141. 1. FC. Idar — Sportfr. Saarbrücken 3:3. V. f. R.
Mannheim — SpVgg. Mundenheim 2:3. Amicitia
Viern=
heiim — SV. 05 Saarbrücken 9:5. FC. Kaiſerslautern —
Siaar Saarbrücken 4:3.
aitſpiele in Süddeutſchland: SC. 03 Kaſſel —
Güntracht Frankfurt (Sa.) 2:7. FSV. Mainz 05 — Rot=
Wieiß Frankfurt (Sa.) 3:3.
*Ddder Tabelle der ſüddeutſchen Endſpiele am 28. Februar.
Punkte
Tore
Abllhardweſt:
Spiele
mrracht Frankfurt
.. L. Neckarau
W. Frankfurt
. Saarbrücken
en=matig Worms
Waldhof.
Pirmaſens
05 Main=
17:9
18:14
17:11
17:16
14:17
17:14
13:24
10:18
11:3
4:10
4:10
55V. Fraukfurk beſiegt Neckaran
mit 3:1 (1:1) Treffern.
Vor 6000 Zuſchauern kam der Fußballſportverein Frankfurt
auf ſeinem eigenen Platz „am Bornheimer Hang” über den
Tabel=
lenzweiten der Abteilung Nordweſt zu einem verdienten 3:1=(1:1)=
Sieg. In der erſten Halbzeit waren ſich zwar die beiden
Mann=
ſchaften noch ziemlich ebenbürtig, aber nach der Pauſe liefen die
Frankfurter zu ihrer Beſtform auf, und dann hatte der Gaſt auch
nichts mehr zu beſtellen. Die Frankfurter waren die einwandfrei
beſſere Mannſchaft. Beſſer im Zuſammenſpiel. im Einzelkönnen
und im Spielaufbau. In der Mannſchaft des Siegers ſpielten die
Stürmer Heldmann, Armbrüſter, Henſel und der Läufer Knöpfle
ausgezeichnet. Wühler verſah die Aufgabe, den gefährlichen
Zeil=
felder abzudecken, mit Erfolg. Schwach waren eigentlich nur die
Stürmer Schwinhardt und Euler, zeitweiſe auch der Verteidiger
Grief und der Läufer May, dem aber zugute zu halten iſt, daß er
nach längerer Pauſe erſtmalig wieder ſpielte. Neckarau zeigte nicht
die Leiſtungen, die man von dem Eintracht=Beſieger erwartet
hatte. Nur in der erſten Viertelſtunde ſpielte die Mannſchaft eine
gewiſſe Rolle, ſpäter konnte ſie ſich gegenüber den immer ſtärker
aufkommenden Platzherren nicht mehr behaupten. Der beſte
Mann=
ſchaftsteil war noch die Abwehr. Zeilfelder wirkte etwas zu
un=
beweglich, er ſetzte zudem auch die Flügel nicht genug ein. Zu
bemängeln war bei den Mannheimern noch das harte Spiel des
linken Läufers und des Halblinken.
Schlemmer=Karlsruhe leitete den Kampf befriedigend.
Pirmaſens wiederum geſchlagen.
SV. Waldhof ſiegt 5:1 (1:1).
Man brachte dieſem Endſpiel kein ſonderliches Intereſſe
ent=
gegen. So hatten ſich nur 2500 Zuſchauer bei der grimmigen
Win=
terkälte eingefunden, die einen harten, doch nicht unfairen Kampf
erlebten. Waldhof war im Feldſpiel klar überlegen, benötigte bei
der Schußunſicherheit ſeines Sturmes immerhin zwei Halbzeiten,
um den verdienten Sieg ſicherzuſtellen. Doch noch ſchwächer war
der Pirmaſenſer Angriff, bei dem es diesmal überhaupt keinen
Zuſammenhang gab. Es bedeutet für die Pfälzer ein beſonderes
Glück, daß ſich die Verteidigung ſo ausgezeichnet ſchlug, ſonſt wäre
es beſtimmt nicht bei einem 5:1=Ergebnis geblieben.
Waldhof nahm ſofort das Kommando, ohne daß aber ein
Er=
folg heranreifte. Die Torchancen für die Waldhöfer häuften ſich,
doch was nicht der Sturm verſchoß, das wurde von der gegneriſchen
Verteidigung rechtzeitig wegbefördert. Erſt in der 43. Minute fiel
der erſte Treffer, und da für Pirmaſens. Weilhammer war gut
durchgekommen und ſeine Vorlage von Brill prompt verwandelt
worden. Von Anſpiel weg ging dann Waldhof durch und holte
ſich ſo poſtwendend den Ausgleich. Nach Wiederbeginn war
Wald=
hof drückend überlegen. Waidinger, Pennig, Bretzing und Modell
ſorgten in faſt regelmäßigen Abſtänden für das Schlußergebnis.
„Kleeblakt” erneuk geſchlagen!
VfB. Stuttgart—SpVg. Fürth 1:0 (0:0).
Noch überraſchender als das Ergebnis iſt die Tatſache, daß
der VfB. vor 10 000 Zuſchauern in dem Spiel die weitaus beſſere
Elf war, ſowohl als Mannſchaftsganzes als auch in den
Leiſtun=
gen der einzelnen Spieler. Auch das Stellungsſpiel des
Ta=
bellenletzten war beſſer als das der Fürther, ebenſo die einzelnen
Reihen, abgeſehen von der Verteidigung. Dementſprechend
hat=
ten die Fürther in der erſten Halbzeit überhaupt nichts zu
be=
ſtellen, ſie kamen nur ſelten über die Mittellinie hinaus und
nur dreimal in Tornähe. In der zweiten Halbzeit flaute der
ſcharfe Kampf plötzlich ab, wurde vorübergehend offen, gegen
Schluß hatte aber der VfB. wieder mehr vom Spiel. Hier fiel
dann auch die längſt fällige Entſcheidung, als Hagen einen
halbhohen Schuß mit der Hand abwehrte. Den Elfmeter
ver=
wandelte Koch unhaltbar. Die Fürther hatten ihre Stärke im
Schlußtrio Hagen, Appis und Wenz im Tor, welch letzterer ſeine
Mannſchaft durch Abfangen einiger ſicher ſcheinender Erfolge des
Gegners vor einer höheren Niederlage bewahrte. Die geſamte
Mannſchaft war in der erſten Halbzeit auf die Verteidigung
be=
ſchränkt, eine Aufgabe, der ſie ſich, allerdings, ohne wähleriſch
mit ihren Mitteln zu ſein, gut entledigte. Hagen und Leupold
wurden verwarnt. Es gab ſehr viele Strafſtöße und
elfmeter=
reife Sachen, die aber der ſchlecht amtierende Schiedsrichter,
Klimm=Offenbach, überſah, der dadurch einen wenig guten
Ein=
druck hinterließ. Beim VfB. war wieder die Läuferreihe beſter
Mannſchaftsteil, aber auch der Sturm war auf der Höhe,
beſon=
ders die beiden Flügel Pröfrock und Becker. Die Verteidigung
des VfB. hatte, abgeſehen von einigen ſchwachen Momenten,
wenig Mühe, die Fürther Angriffe abzuwehren.
Der „Club” gewinnk zweiſtellig.
1. FC. Nürnberg—FV. Raſtatt 12:1 (6:0).
Das Reſultat dieſes Nürnberger Spieles gibt den
Klaſſen=
unterſchied wieder, der zwiſchen den beiden Mannſchaften
be=
ſtand, und der nur dadurch überraſchend kommt, weil die
Raſtat=
ter in ihren bisherigen Spielen eine Reihe recht guter
Ergeb=
niſſe, darunter einen Sieg über Fürth, erzielt hatten. In
Nürn=
berg hatten die Raſtatter jedoch kaum etwas zu beſtellen. Eine
ſolche Ueberlegenheit, wie ſie der „Club” bewies, war bisher in
einem Meiſterſchaftsſpiele noch nicht zu ſehen. Raſtatt mußte
einen ganz ſchwarzen Tag haben, denn die Mannſchaft wartete
mit einer vollkommen unmöglichen Leiſtung auf und ſpielte
außerordentlich primitiv. Die Nürnberger beherrſchten das Spiel
von Anfang bis Ende mühelos und gaben ihrem Gaſt nie eine
Chance. Hornauer brachte es auf drei Erfolge; mit je zwei
Treffern folgen Schmidt, Friedel, Gußner und Kalb,
den zwölften Treffer brachte der Läufer Oehm zuſtande,
Die Stürmerreihen verſagken.
FV. Saarbrücken — Wormatia Worms 1:1 (1:1).
Trotz der Kälte hatten ſich 5000 Zuſchauer verſammelt, die mit
dem Remis nicht ganz einverſtanden waren. Denn techniſch und
taktiſch war Saarbrücken den Gäſten aus Worms offenſichtlich
überlegen, aber die geſamte Mannſchaft war körperlich zu ſchwach,
um ſich gegen die ſtabilen Wormſer durchſetzen zu können. Ganz
beſonders gilt dies vom Sturm, der im Feldſpiel dominierte, vor
dem Tor aber kaum in Erſcheinung trat. Aber auch der Wormſer
Sturm befand ſich nicht auf einer beſonderen Höhe. Worms ging
überraſchend in Führung. Ein Torabſtoß von Gisbert wurde von
Winkler verlängert und ging an dem verblüfften gegneriſchen
Torhüter vorbei ins Netz. Nach dieſem Erfolg wandte Wormatia
die Taktik des Haltens an, verſtärkte die Verteidigung und
über=
ließ den Angriff faſt ausſchließlich den Halbſtürmern. Nach
ver=
ſchiedenen vergeblichen Verſuchen konnte noch vor dem Wechſel
Saarbrücken durch Conen nach einem Fehler der Wormſer
Ver=
teidigung den Ausgleich holen. Die zweite Halbzeit brachte einen
zwar etwas temperamentloſen, dafür aber ſtets offenen Kampf.
Saarbrücken zeigte dabei die beſſere Geſamtleiſtung, aber Gisbert
im Wormſer Tor war nicht zu ſchlagen. Trotz aller Anſtrengungen
blieb es bei dem 1:1Ergebnis.
„Bayern” ſiegen auch im Rückſpiel.
Bayern München—1860 München 3:0 (1:0).
Auch das zweite Meiſterſchaftsſpiel zwiſchen den beiden
Münchener Rivalen endete mit einem Siege der Rothoſen, der
mit 3:0 ſogar etwas beſſer ausfiel als das 3:1 am
Dreikönigs=
tage 12 000 Zuſchauer wohnten dem Kampfe bei, der
nicht immer befriedigen konnte, da auf beiden Seiten die
Stür=
merreihen enttäuſchten. Das ſchnellere Erfaſſen der Situation
durch den Angriff der „Bayern” führte ſchließli chzu deren
ver=
dientem Siege. Bei 1860 fehlte wieder Pledl, der durch Schäfer
gut erſetzt war. Die „Bayern” hatten für Lechler Schreiweiß im
Tore, der wenig beſchäftigt wurde. Der Bayern=Mittelſtürmer
Rohr, der am kommenden Sonntag in der deutſchen Mannſchaft
gegen die Schweiz ſpielen wird, vollbrachte den „hat trick” und
ſchoß alle drei Tore.
Verdienk gewonnen!
Karlsruher FV.—FC. Pforzheim 3:0 (2:0).
Pforzheim beſtritt den Kampf ohne ſeinen linken Läufer
Häuslein, während KFV. zum erſten Male wieder Trauth dabei
hatte. Der Sieg des KFV. war vollkommen verdient, denn in
den erſten 45 Minuten ſpielte überhaupt nur eine Mannſchaft;
der KFV. Pforzheim mußte in dieſer Zeit mit aller Macht und
allen verfügbaren Leuten verteidigen. Aber auch nach der Pauſe,
als Pforzheim mit ſtarkem Rückenwind ſpielte und das Spiel
einige Zeit überlegen geſtalten konnte, zeigte ſich der Sturm der
Gäſte von einer außerordentlich ſchwachen Seite, der KFV.=
Tor=
wart bekam in den anderthalb Stunden 2 Torſchüſſe zu halten.
Recht gut war die Verteidigung der Pforzheimer, beſonders
Oberſt. Die Läuferreihe konnte nicht ſonderlich gefallen. KFV.
war in den rückwärtigen Reihen in gewohnt ſtabiler Verfaſſung,
die Läuferreihe drückte den Sturm unermüdlich nach vorne. Beim
Sturm klappte es namentlich vor der Pauſe ſehr gut. Link
legte bis zur Pauſe zwei Tore vor, während Keller in der
zweiten Halbzeit mit dem dritten Treffer den Sieg befeſtigte.
Fritz=Oggersheim leitete das Treffen in ſtets zufriedenſtellender
Weiſe.
Fußball im Reich.
Berliner Fußballſenſation. — Victoria ausgeſchaltet.
Union Oberſchöneweide — Viktoria 89 2:2. Tennis=Boruſſia
— V. f. B. Pankow 2:1. Südſtern — Wacker 04 5:0. 1. FC.
Neu=
kölln — Norden=Nordweſt 2 :2. Spandauer SV. — Berliner
SV. 92 3:2. Norden=Nordweſt — Hermsdorf (So.) 7:1. BV.
Luckenwalde—Blau=Weiß 3:2. BFC. Preußen—Polizei SV. 1:3.
Faſt bis zum Schluß lieferten ſich Victoria 89 und Tennis
Boruſſia ein bisher kaum erlebtes, ſpannendes Rennen um die
Meiſterſchaft der Abteilung B der Berliner Bezirksliga. Am
Sonntag ſind aber doch die Würfel anſcheinend zugunſten von
Tennis Boruſſia gefallen; denn ein tragiſches Geſchick ließ es
zu, daß Victoria ausgerechnet im letzten Punkteſpiel ſtraucheln
mußte: Victoria konnte ſein Schlußtreffen gegen Union
Ober=
ſchöneweide nur unentſchieden 2:2 geſtalten und büßte dadurch
einen wertvollen, nicht mehr einzubringenden Punkt ein. Bis zur
Pauſe führte Victoria vor 5000 Zuſchauern mit zwei Toren.
Vor ebenfalls 5000 Zuſchauern konnte zu der gleichen Zeit
Ten=
nis Boruſſia im Poſtſtadion den VfB. Pankow mit 2:1 (1:0)
be=
ſiegen; es war keine Meiſterleiſtung, im Gegenteil, die Berliner
„Veilchen” ſpielten erſchreckend ſchwach — Tennis Boruſſia hat
als letzten Gegner nur noch Union Potsdam, die ihnen auf
eige=
nem Platz nicht gefährlich werden ſollte, zumal zwei der beſten
Spieler der Potsdamer zurzeit disgaulifiziert ſind. Mit
ziem=
licher Sicherheit kann damit gerechnet werden, daß Tennis
Bo=
ruſſia die beiden Punkte gegen Union Potsdam erringt und
da=
mit erneut auf den Meiſtertitel Beſchlag legt. Da Tennis
Bo=
ruſſia zugleich Pokalſieger iſt, nehmen an der Endrunde um
die Verbandsmeiſterſchaft nur drei Vereine teil,
näm=
lich Minerva 93 als Meiſter der Abteilung 4, Tennis Boruſſia
als Meiſter der Abteilung B und als Pokalſieger und der
Stet=
tiner SC. als Pommernmeiſter.
Die Endrunde um den Titel des Baltenverbandes
führte am Sonntag erſtmalig die auserwählten vier
Mannſchaf=
ten zuſammen. Der Oſtpreußenmeiſter VfB. Königsberg feierte
in Allenſtein vor 1200 Zuſchauern mit 6:1 (3:0) einen großen
Sjieg über Hindenburg Allenſtein. Der Danziger SC. zeigte ſich
daheim dem Grenzmarkmeiſter Victoria Stolp mit 3:0 (2:0)
überlegen.
Seite 6 — Nr. 60
Pokalſpiele in Main/ Heſſen.
Union Niederrad — FC. Langen 2:0.
Das Spiel war nur ſchwach beſucht. Ein rauher
Nordoſt=
wind machte den Aufenthalt im Freien ungemütlich und er
drückte auch auf das Niveau der Leiſtungen. Niederrad war dem
Gegner klar überlegen. Die Mannſchaft hatte eine ausgezeichnete
erſte Halbzeit und hätte auch nach dem Wechſel noch mehr Tore
ſchießen können. Sie ſpielte aber nach der Pauſe ziemlich
verhalten. Krock und der famoſe Mittelläufer Tiefel waren die
beſten Leute des Siegers, dagegen war der Repräſentative
Leich=
ter diesmal ſchwächer. Langen konnte eigentlich nur durch ſeine
ſolide Hiniermannſchaft gefallen. Die beiden Tore für
Nieder=
rad fielen bereits vor der Pauſe durch Krock und Leichter.
Winter, Groß=Auheim, leitete das Spiel befriedigend.
FC. 93 Hanau — SV. Wiesbaden 2:1.
800 Zuſchauer ſahen einem flotten Kampf, den Hanau dank
ſeiner beſſeren Geſamtleiſtung verdient gewann. Brieſt brachte
Wiesbaden in der 10. Minute in Führung, aber Hanau glich in
der 30. Minute durch Narbe aus und konnte eine Viertelſtunde
nach dem Wechſel durch Schnorr den Sieg ſicherſtellen.
Hoh=
mann=FSV. Frankfurt war ein guter Schiedsrichter.
Olympia Lorſch — Rot=Weiß Frankfurt 2:1.
Rot=Weiß Frankfurt trat zu dieſem Spiel auch ohne Kreß
an, verlor aber trotzdem unverdient, da die Mannſchaft
beſon=
ders gegen Schluß weit mehr vom Spiele hatte. Lorſch ging
ſchon in den erſten 20 Minuten durch Schmitt und Herd 2:0 in
Führung. Die Frankfurter holten zwar in der 38. Minute durch
Scheuermann ein Tor auf, ſcheiterten aber mit ihren weiteren
Bemühungen an den zähe verteidigenden Platzherren. 2000
Zu=
ſchauer. Beſt=Höchſt leitete gut.
Alemannia Worms — Neu=Iſenburg 1:2 (1:1).
Den 1000 Zuſchauern wurde in der erſten Halbzeit von
beiden Mannſchaften ein ſehr ſchönes Spiel geboten. Alemannia
ging in der 8. Minute durch Enders in Führung, Iſenburg glich
ſieben Minuten ſpäter durch Möller aus. Nach der Pauſe ſpielte
Iſenburg überlegen und durch Möller gelang ihm auch der
ſieg=
bringende Treffer. Schloſſer=Wiesbaden hatte als Schiedsrichter
ſchwache Momente.
Kaſtel 06 — Offenbacher Kickers 2:1 (2:0).
Das Spiel befriedigte nur in der erſten Halbzeit, nachdem
Wechſel ſchlichen ſich Härten ein, die auf das Niveau drückten.
Offenbach war durchweg techniſch überlegen, verlor aber doch,
weil der Sturm zu ſchußſchwach war. Kaſtel führte bei der
Pauſe durch Treffer von Rockmann und Müller 2:0. Nach dem
Wechſel holte Offenbach durch Stein ein Tor auf. 1000
Zu=
ſchauer. — Kratzenberg=Sprendlingen war ein recht guter
Schiedsrichter.
* Fußball im Kreis Starkenburg.
Meiſterſchaftsſpiele der Kreisliga.
Polizei Darmſtadt — Viktoria Griesheim 2:1 (1:0). Germania 03
Pfungſtadt — Sportvgg. 04 Arheilgen 2:0 (1:0). SV.
Mör=
felden — FC. 03 Egelsbach 3:0 (2:0). Union Darmſtadt
FSV. Groß=Zimmern 4:0 (3:0).
Um den Bezirkspolal.
SV. Münſter — Haſſia Dieburg 1:1 (0:0) nach Verl. Union
Wixhauſen — SC. 06 Dietzenbach 3:1 (2:0).
Gefellſchaftsſpiele im Kreisgebiet.
Viktoria Urberach — Viktoria Walldorf 0:2 (0:1). FVgg. 03
Mombach — SV. 98 Darmſtadt 3:1 (2:1). SV. 1911
Nieder=
roden — Germania Oberroden 2:2.
Auch der geſtrige Sonntag hat bei den Verbandsſpielen
wieder Siege der Platzvereine gebracht. Auffällig dabei iſt aber
der nur ſo knappe 2:1=Erfolg des Tabellenführers über Viktoria
Griesheim. Die Gäſte, die ſchon ihre beiden letzten Spiele gegen
Oberroden und Wixhauſen ſiegreich geſtalten konnten, ſchlugen
ſich aber ganz ausgezeichnet, ſo daß die „Grünen” ihre liebe Not
hatten, überhaupt zum Sieg zu kommen. Immerhin: man hat
die beiden Punkte, während Griesheim wohl jetzt erledigt iſt. —
In Pfungſtadt gab es erneut einen Sieg der einheimiſchen
Ger=
manen, die wieder — natürlich wie immer, zu ſpät für die
Entſcheidung — aufgewacht ſind. Damit hat Pfungſtadt in der
Tabelle einen gewaltigen Sprung nach oben gemacht. — In
Mörfelden war eine Revanche fällig; mit 3:0 für die
Ein=
heimiſchen fiel dieſe ziemlich klar aus. Mörfelden hat ſich damit
endgültig aus der Abſtiegszone geſchafft. Auch die Darmſtädter
Union ſcheint nun über den bewußten Berg hinüber zu ſein.
Die Beſſunger gewannen klar überlegen gegen Groß=Zimmern
mit 4:0, und ſind nur noch ſehr ſchwer einzuholen.
In den Kämpfen um den Bezirkspokal gab es in Münſter
diesmal keine Entſcheidung. Obwohl man eine halbe Stunde
länger ſpielte, blieb es beim 1:1. Nun wird wohl das Los
entſcheiden müſſen, wer der Gegner von Union Wixhauſen in
der Vorchlußrunde ſein wird. Wirhauſen ſchlug nämlich
Dietzenbach mit 3:1 aus dem Felde. Man hatte damit gerechnet,
muß aber den wackeren Dietzenbachern, die ſich als A=Klaſſen=
Verein ſo lange gehalten haben, Anerkennung zollen!
Der Tabellenſtand nach dem 28. Februar 1932:
Polizei Darmſtadt 15 63:27 33 FV. Sprendlingen 13 55:24 31 Germania Eberſtadt 12 36:33 28 Germania Oberroden 11 35:31 26 Germania Pfungſtadt 36:36 24 Haſſia Dieburg 10 42:35 23 SV. 1911 Münſter 58:30 SVgg. 04 Arheilgen 10 10 53:38 FC. 03 Egelsbach 34:49 25 SV. Mörfelden 9 11 56:41 Union Darmſtadt 37:53 17 FSV. 07 Gr.=Zimmern 2 30:88 13 Viktoria Griesheim 2 32:66 13 Union Wixhauſen 20 13 32:64 11 * Kreisliga Südheſſen.
Starkbg. Heppenheim — V. f. R. Bürſtadt
3:1
1:1
Conc. Gernsheim — Olympia Lampertheim".
4:1
FV. Hofheim — V. f. L. Lampertheim .
0:2!!
Olympia Worms — SV. Horchheim . . .
5:1
FV. Biblis — SV. Abenheim . . .
Viktoria Neuhauſen — Norm. Pfiffligheim".
0:3
Polizei Darmſtadt — Vikt. Griesheim 2:1 (1:0).
Neben der lokalen Bedeutung hatte dieſes Spiel noch einen
beſonderen Anreiz: es war doch der — an der Tabelle
ge=
meſſen — ungleiche Kampf des Meiſterſchaftsanwärters und eines
faſt totgeſagten Tabellenletzten. Beide Mannſchaften lieferten
ſich ein mäßiges Spiel. Es lag zuwenig Syſtem in dem
Vor=
haben aller Spieler, es wurde nur ſelten flach geſpielt und
meiſt ungenau kombiniert. Bei Polizei klaffte ſowohl in der
Läuferreihe als auch in der Sturmmitte ein Loch. Wolf dürfte
wohl ſein ſchlechteſtes Spiel in dieſer Saiſon geliefert haben.
Gut war lediglich die Verteidigung, in der nur noch Brüſel
durch ſeine Dribbeleien Verwirrung brachte. Im Sturm waren
Müller und Seipp die treibenden Kräfte. Das Innentrio fand
ſich im ganzen Spiele nicht zurecht. Göbel iſt Sturmführer und
nicht vierter Läufer. Bei den Griesheimern zeigten ſich
au=
fänglich bedenkliche Schwächen, aber nach Ueberwindung ver
Nervoſität fand ſich die Mannſchaft vor allem in gemeinfamer
Abwehr (nachdem ſie den Ausgleich erzielt hatten) außerordent=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
lich gut zuſammen. Die beiden Tore der Polizei fielen durch
unhaltbare Schüſſe von Seipp und Gg. Göbel. Die Griesheimer
kamen durch einen Elfmeter zum Ehrentor. Der Schiedsrichter
war nur Durchſchnitt. 2. Mannſchaften 6:0; A.H. Polizei
Wixhauſen 1:1; 1. Jugend Polizei — Ober=Ramſtadt 1:1.
FVgg. Mainz=Mombach — Darmſtadt 98 3:1 (2:1).
Die junge Sportvereinsmannſchaft war anläßlich der
Meiſter=
ſchaften bei Mainz=Mombach zu Gaſt. Leider litt das fair
durch=
geführte Spiel allzuſehr unter dem ſturmartigen Wind, der oft
den gefürchteten Mombacher Sand in dichten Wolken über den
Platz führte. Das Spiel der 98er zeigte in erfreulicher Weiſe
einen ſehr guten Anſatz zur Beſſerung. Der Ball wanderte von
Fuß zu Fuß. Es wurden Torgelegenheiten herausgearbeitet,
es wurde auch geſchoſſen. Wenn es noch nicht zum Sieg langte,
dann hat es ſeinen Grund in der guten körperlichen Verfaſſung
des Gegners, des Meiſters des Kreiſes Mainz. Nur weiter ſo,
und die Erfolge werden nicht ausbleiben.
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jgd. — 1. Jgd. Gr.=Gerau, dort, 3:0. 3. Jgd. — 4. Jgd. 98
0:3. 1. Schüler — 2. Schüler 98 7:1.
Union Darmſtadt — FSV. Groß=Zimmern 4:0 (4:0).
Bei grimmiger Kälte trafen ſich obige Gegner zum fälligen
Verbandsſpiel auf der Rennbahn. Dank ihrer, in den letzten
Spielen gezeigten Formverbeſſerung, konnten die Beſſunger auch
dieſen Kampf für ſich entſcheiden, obwohl für den erkrankten
Darmſtädter und den verletzten Hch. Noller Erſatz eingeſtellt
werden mußte. Kurz zum Spielverlauf: Union hat Anſtoß und
kommt ſofort in des Gegners Hälfte, wo ſich Union trotz
Gegen=
wind feſtſetzt. Schon nach 5 Minuten verwandelt Rüchert mit
Prachtſchuß eine Steilvorlage Nollers zur 1:0=Führung.
An=
griff auf Angriff rollt nun gegen Gr.=Zimmerns Tor. Durch
Halblinks, Links= und Rechtsaußen wurden bis zur Halbzeit auf
feine Weiſe drei Treffer erzielt. Nach der Pauſe hat der Gegner
überhaupt nichts mehr zu beſtellen. Doch viel Pech und eine
Unmenge Glück des Gr.=Zimmerer Torhüters vereitelten jeden
Erfolg. So bleibt es denn bis Schluß beim Halbzeitſtand. Die
Geſamtleiſtung des Siegers konnte befriedigen, bis auf einige
kleine Mängel, die in den nächſten Spielen unbedingt behoben
werden müſſen — wie Schnelligkeit in den Bewegungen und
Ballabgabe. Groß=Zimmern konnte mit ſeiner Spielweiſe keine
Lorbeeren ernten. Schiedsrichter hatte jederzeit das Spiel in
der Hand und verdiente ſich die Note gut. —
Reſervemann=
ſchaften 8:1. für Union.
SV. Geinsheim — Eintracht Darmſtadt 2:0 (1:0).
Bei eiſigem Wind blieb Eintracht der Tradition treu, und
wurde wiederum geſchlagen. Die Einheimiſchen mußten
aller=
dings erſatzgeſchwächt mit ſtark veränderter Mannſchaft antreten,
und konnten ſich deshalb während des ganzen Spiels zu keiner
geſchloſſenen Leiſtung aufraffen. Trotz der Umſtellung gibt es
für die Niederlage keine Entſchuldigung, der Gaſtgeber war auch
nicht komplett. Eintracht ließ heute mit Ausnahme von Schäfer
in der Läuferreihe und Ganß jeglichen Eifer vermiſſen, trieb
zuviel Kombination und Soloſpiel, dem Gegner wurde dadurch
die Abwehr erleichtert. Die Niederlage bedeutet für Eintracht
einen ſchweren Punktverluſt. Wir erwarten von der
Mann=
ſchaft, daß ſie in den reſtlichen Verbandsſpielen mit beſſeren
Leiſtungen aufwartet. Schiedsrichter Werner=Egelsbach konnte
nicht immer gefallen. Eintracht 2. — Eberſtadt 2. 0:0.
Rot=Weiß Darmſtadt — Germania Lceheim 7:0 (4:0).
Der A=Meiſter, bis auf Trumpfheller komplett, fertigte die
Gäſte mit einer hohen Niederlage ab. Not=Weiß kämpfte auf
dem hart gefrorenen Boden trotz des hohen Sieges, nicht in
ſeiner ſonſtigen Form, war jedoch ſeinem Gegner auch ſo derart
überlegen, daß ſelbſt dieſes Reſultat dem Spielverlauf nach,
noch als äußerſt ſchmeichelhaft für die Leeheimer, welche wirklich
nichts als Eifer in dieſem Treffen zeigen konnten, bezeichnet
werden muß. Die Tore fielen vier in der erſten Halbzeit,
während der Reſt in gleichen Abſtänden nach der Pauſe erzielt
wurde. Als Schiedsrichter pfiff ein Herr aus Langen
einwand=
frei, bei einigen Derbheiten viel zu nachſichtig.
Fr. Tgd. Darmſtadt — Münſter 1:2 (0:1).
Die Gäſte ſpielten einen Fußball, der die anweſenden
Zu=
ſchauer begeiſterte und die Darmſtädter Elf vor Aufgaben ſtellte.
Die erſte Halbzeit war Münſter meiſtens im Vorteil, erſt nach
dem Wechſel kommt Darmſtadt beſſer auf und hätte bei etwas
mehr Glück ein Unentſchieden haben können. Die Gäſte
über=
raſchten beſonders durch ihre präziſen Steilvorlagen und das
gute Zuſammenſpiel im Sturm, aber auch ihre Hintermannſchaft
war auf der Höhe. Wenn Münſter zu keinem beſſeren Reſultat
kam, ſo weil der Darmſtädter Hüter unweigerlich der beſte Mann
ſeiner Mannſchaft war. Bei der Münſterer Elf dürfen
hervor=
gehoben werden Halblinker, Rechtsaußen, Mittelläufer,
Ver=
teidigung und Tormann. Bei den Gaſtgebern vermißte man ſo
manches. Der Sturm, ein Schmerzenskind. Wenn auch die
Mannſchaft nicht komplett war, ſo dürfte man doch mehr
ver=
langen. Schiedsrichter einwandfrei.
Vom Anſtoß ſetzt verteiltes Feldſpiel ein. Bald zeigt ſich
eine leichte Ueberlegnheit der Gäſte. Einen ſchönen Angriff
pariert Darmſt. Torer indem er drei Nachſchüſſe meiſterte. Wenige
Minuten vor der Pauſe mußte er ſich jedoch geſchlagen bekennen.
Nach Wiederanpfiff geht Münſter ins Zeug, und ehe man ſich
verſieht, heißt es 2:0. Jetzt kommt Bewegung ins Spiel.
Darm=
ſtadt ſucht das Reſultat zu verbeſſern, was ihm auch zum Teil
gelingt. Erſt eine Viertelſtunde vor Schluß reicht es zum 2:1.
Ein Handelfer wird von Darmſtadt verſchoſſen. Obwohl auch
Münſter manche gefährliche Situation vor dem Darmſtädter Tor
herbeiführt bleibt es bei obigem Reſultat. — Die 2. Mannſchaft
gewann 5:1, die Jugend 5:1 für Darmſtadt. Darmſtadt 3.
Georgenhauſen 1. 1:0.
Tiſch=Tennis.
TTC. „Celluloidbällchen” 31—Reichsbahn 11:4.
Aus dem Rückkampfe der beiden Darmſtädter Vereine konnte
der junge Klub „Celluloidbällchen” mit ſeinen beiden
Mann=
ſchaften als Sieger hervorgehen. Die 1. Mſch. ſiegte 11:4, die
2. Mſch. 9:6.
Tgde. Darmſtadt 46 — TV. Griesheim 10:5.
Am Sonntagmorgen hatte die Tennisabteilung der Tgde.
Darmſtadt 46 die junge, talentierte Mannſchaft des TV.
Gries=
heim zu Gaſt. Man konnte im Kneipſaal der Woogsturnhalle
recht anſprechende Spiele ſehen, doch bemerkte man bei den
Gäſten mangelndes Training und noch geringe Spielerfahrung.
Der Tgde. 46 war es möglich, obwohl ſie mit einer ſchwachen
Mannſchaft ſpielte, einen klaren Sieg zu buchen. Im
Geſamt=
ergebnis ſiegte Tgde. 46 mit 10:5 Punkten und 36:20 Sätzen.
Jugend=Waldlaufmeiſterſchaften des SV. 98.
Die Jung=Leichtathleten des Sportvereins 1898 Darmſtadt
ermittelten am Sonntag in den drei Altersklaſſen den „
Wald=
laufmeiſter 1932‟. In den Klaſſen B und C war die Beteiligung
recht gut, während ſie in der A=Klaſſe im Verhältnis zur
Ge=
ſamtzahl ſehr zu wünſchen übrig ließ. Die Sieger ſind:
Jugend — A (1914/15) — 4 Km.: Günther Cloos in 13:40 Min.
Jugend — B (1916/17) — 3 Km.: Auguſt Raab in 11:21 Min.
Jugend — C (1918 ſp.) 2 Km.: Walter Storck in 9:25 Min.
Beim Dortmunder Hallenſportfeſt ſiegten Jonath im
Sprin=
ter=Dreikampf vor Körnig, Dr. Peltzer über 1000 Meter in
2:32 Min. vor Lefebre und Dahlmann, Schaumburg über
3000 Meter vor Hellpapp und Hirſchfeld im Kugelſtoßen mit 15.30
Meter vor Sievert mit 14,52 Meter.
Montag, 29. Februar
Vorwärks Groß=Zimmern Bezirksmeiſter.
Vorwärts—Polizei Darmſtadt 12:6.
Am Samstag abend fand in Nieder=Ramſtadt der
Enzu=
dungskampf im Mannſchaftsringen der Oberliga zwiſchenn
beiden Tabellenführern ſtatt, den Groß=Zimmern mit 12:6
ten gewann. Der überfüllte Saal war aufs äußerſte geſn.
als die beiden erſten Ringerpaare unter Leitung von We
ter=Aſchaffenburg die Matte betraten. Die Zuſchauer
Schlachtenbummler, die aus allen Richtungen ſcharenweiſe hie
geſtrömt waren, dürften von den Kämpfen auch wirklich H
digt geweſen ſein. Wohl ſelten ſieht man bei derartig
en=
dungsſchweren Kämpfen ſolch ringeriſche Leiſtungen in ſch.
und vollkommenſter Ausführung, wie ſie z. B. im Feder=
Weltergewicht zu ſehen waren. In allen Klaſſen wurde erh.
und bis zum Letzten gekämpft, und konnte ſich der Schiedsn
über Mangel an Tätigkeit nicht beklagen. Vorwärts Grdßf
mern hat durch den Kampf bewieſen, daß er, wenn es
immer noch ſeinen Mann ſtellen kann. Hoffentlich gelingt es=
Mainmeiſter bei dem nächſten Kampf um die Kreismeiſter.
gegen den rheiniſchen Meiſter, der entweder Kreuznach
Oberſtein wird, ebenſo erfolgreich zu ſiegen. Der Kampf
lauf:
Bantam: Herbert=Gr.=3.—Schnauber=Pol.: Beide Mu
gehen mit Elan in den Kampf und ſind beide etwas nn
Herbert bleibt an dem Mattenſchoner etwas hängen und
dann wegen Beinarbeit eine Verwarnung. Er zwingt
Schnauber in die Bodenlage und kann 2 Aufreißer anbr:=
Durch eine ſchöne Soubleſſe erhält H. die Führung, die er
durch einen prachtvoll ausgeführten Schulterſchwung von Scen
ber nicht mehr abgibt. Nach 20 Minuten wird Herbert P/
ſieger. 2:0.
Feder: Weidner=Gr. 3.—Gg. Schanz=Pol.. Wohl ſelten gol
derartig klaſſige Kämpfe, wie ſie ſich die beiden Federgewo.
lieferten. Es iſt unmöglich, all die einzelnen Griffe=
Schwünge aufzuzählen. Bis zur Halbzeit führte Schanz
legen. Nun greift Weidner mit aller Wucht an, und erai
mit ſeinem Halbnelſon Punkt auf Punkt aufholen. Nach 221
der Zeit wird Weidner Punktſieger. 4:0.
Leicht: Hans Ohl=Gr.=3.—Adolf Schanz=Pol. Ohl greift:
an und wirft ſeinen Gegner ſchon nach einer Minute durch
ſchwung auf beide Schultern. 7:0.
Welter: ReinhardtGr.=3.—Auguſt Schanz=Pol. Der
Reinhardt hat wieder einen großen Tag und liefert mit Sch
einen ganz großen Kampf. Halbnelſon aus dem Stand, Doppy;
ſon am Boden wechſeln ab. Einmal verpaßt er ſich, und Si
zwingt ihn in die Brücke, aus der er ſich jedoch mit ungehiu
Kraftanſtrengungen herausarbeitet. In der 9. Min. ſetzt R7
Schleuder an und zwingt dann mit Ueberroller am Boden S
auf beide Schultern. Mit dieſem Sieg war der Kampf für ſh
Zimmern ſchon entſchieden. 10:0.
Mittel: Heinrich Ohl=Gr.=3.—Knapp=Pol. Der zum
Male wieder ſtartende Ohl iſt noch aufgeregt, ſo daß der K1
in der erſten Halbzeit nicht richtig in Schwung kommt.
Bodenkampf in der 12. Minute faßt Knapp Halbnelſon un:
Ohl auf beide Schultern. 10:3.
Halbſchwer: Danz=Gr.=3.—Lißfeld=Pol. Der Kampf vesd
verhältnismäßig langſam. Danz kann Lißfeld viermal aus.ih
jedoch reicht es nicht zum Schulterſieg. Nach 20 Minuten i
Danz Punktſieger. 12:3.
Schwer: Fröhlich=Gr.=3.—Siebert=Pol. Siebert greift a—
nimmt den Kampf etwas leicht. Dies wäre ihm faſt zumng
hängnis geworden, als Fröhlich, der am Boden in der A.
lage iſt, plötzlich Wickler zieht, jedoch war der Mattenrandag
zu nahe. In der 6. Minute legt Siebert dann Fröhlickh
Armdurchzug auf die Schultern. Endergebnis 12;6 für
Zimmern.
Von Polizei wird der Kampfrichter als „gänzlich un !9
bezeichnet und dem Gaſtverein Nieder=Ramſtadt für die
Aufmachung und Werbung für den Kraftſport Dank und
kennung gezollt.
Polizei Darmſtadt — Damm 13:5.
Mus 4
Beuten zu
ks Die Al
Rad
Nach dem vortägigen harten Entſcheidungskampf Großs)
mern — Polizei wurde dieſes Treffen am Sonntag morge
beiden Mannſchaften fair und ohne jeglichen Laut ausget :9
Polizei in gleicher Aufſtellung, ging friſch ans Werk und erkä5!
nach 45 Minuten Ringzeit den Sieg. Als Neuling in der Oba
ſteht ſie an 2. Stelle der Tabelle. Viele alte Oberligiſten nI.
ſich im Laufe der Verbandsſaiſon von ihr geſchlagen bekennen.
beirrt wird ſie ihre Kämpfe fortſetzen. Am 10. 4, ſteigt deri
Freundſchaftskampf in Ladenburg a. N.
Bei einem Herausforderungskampf Schmittmer=Damm *
Fiedler=Polizei konnte letzterer nach 14 Minuten RingzeityA
den ſtarken Sch. Schulterſieger bleiben. Der letzte Verbandss.
verlief wie folgt: Bantamgewicht: Schnauber (P.) — Leiſtil
(D.) 2:0; Federgewicht: Schanz Gg. (P.) — Morhardt (9.-/
Leichtgewicht: Schanz A. (P.) — Geriſch T (D.) 7:0; AIn
gewicht: Schanz Aug. (P.) — Schmittner (D.) 7:2; Leichtn:
gewicht: Knapp (P.)— Geriſch II (D.) 7:5; Schwermittelge:
Lißfeld (P.) — Stenger (D.) 10:5; Schwergewicht: Seibert!)
— Fleckenſtein (D.) 13:5. Zeit: 45:37 Min.
Olympia=Ausſcheidungskämpfe.
Die Olympia=Ausſcheidungskämpfe der ſechs beſten deid
Ringer in der Weltergewichtsklaſſe wurden am Samstau
Sonntag in Hamburg vor jedesmal ausverkauftem Haus
geführt. Ergebnis: 1. Földeak=Hamburg, 4 Siege, 3 B-A
punkte: 2 Möchel=Köln, 3 Siege, 1 Niederlage, 5 Verluſtp.”
3. Wellhofer=Nürnberg, 1 Sieg, 3 Niederlagen, 10 Verlunſtn”
4. Bacher=Weingarten, 2 Siege, 3 Niederlagen, 10 Verluſty?
5. Hamper=Nürnberg, 2 Siege, 3 Niederlagen, 11 Verluſtk—
Die Bantamgewichtsklaſſe war in Nürnberg vereinig.”
der gab es einige Verletzungen, durch die Wartner=Schonw
Meerſcheidt=Köln und Leucht=Nürnberg ausſcheiden mußten?
dem Endſieg des Nürnbergers Brendel konnte dies aber
ändern, da ſich bereits nach den erſten Kämpfen Brendel=
Fiſcher=Zweibrücken klar als die beſten Ringer herausſtelllenl
beſſere Taktik verhalf ſchließlich im Endkampf Brendel zu
knappen Siege über Fiſcher, während Reiber=Musberg deie
ten Platz belegte.
Im Halbſchwergewicht in Mannheim=Sandhofen
ſich Heitmann=Hörde, Rupp=Sandhofen, Rieger=Berlin, *
Oberſtein, Vogedes=Dortmund, Böhmer=Göppingen,
Löſche=
bach und Maier=Aſchaffenburg eingefunden. Letzterer ſchlk.
wegen Verletzung aus. Die Kämpfe nahmen einen ſpänih.
Verlauf. Ueberraſchend kam das Ausſcheiden des deutſche‟
ſters Bräun=Oberſtein. Sieger wurde der junge
Weſtial=
mann=Hörde, der den Exeuropameiſter Rupp=Sandhofen.!
Berliner Rieger auf die nächſten Plätze verweiſen konnte—
Stichkampf wurde Rupp Zweiter vor Rieger, während Bllt”
vierten Platz belegte. Wie wir erfahren, ſollen Heitma.
einem Länderkampf gegen Schweden und Rupp in einem.
gegen die Tſchechoſlowakei nochmals einer Prüfung umſe”
werden, ehe die endgültige Auswahl getroffen wird.
In Zürich unterlag der Dortmunder Fliegengel
Schäfer gegen den Weltmeiſter ſeiner Klaſſe, den Fl.‟
Young Péerez in einem Zehnrundenkampf nach tapferen. "
ſtand nach Punkten.
In Japan hält ſich das Gerücht, daß der Olympielled
Bruſtſchwimmen, Tfuruta, vor Schanghai gef!.
hr tag, 29. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Nzueſte Nachrichten
Snsdraſce andounemelſterſchäft.
4:2
0:4
0:6
Nemſtadt g8 führk in Abkeilung Weſt.
n den ſüddeutſchen Meiſterſchafts=Endſpielen der Abteilung
ſey aren am Sonntag wieder einmal alle vier teilnehmenden
ſaſchaften beſchäftigt. Die beiden bisher führenden
Mann=
des SV. 98 Darmſtadt und des V.f.R. Mannheim blieben
iesmal wieder ſiegreich, ſo daß die endgültige Entſcheidung
Meiſterſchaftsfrage von dem Rückſpiel der beiden
Mann=
in Mannheim abhängt.
Die neueſte Tabelle.
nrmſtadt 1898 4 Sp. 30:8 Tore 8:0 Punkte.
annheim
19:16
Schwanheim
8:15
Aonis=Roden
3„
4:22
Die 98er in Fahrk!
AKzgarlouis-Roden — Sb. 98 Darmſtadt 0:9 (9:3)
fin. Rückſpiel um die Weſtgruppen=Meiſterſchaft trafen geſtern
dütſte in Saar=Roden auf den Saarmeiſter SC. Saar=Roden/
Sihoris, den ungeſchlagenen Meiſter der Saargruppe. Auch
däßf Spiel, das zum Unterſchied zum Vorſpiel in Darmſtadt ſehr
fa ſtrchgeführt wurde, konnten die Darmſtädter für ſich
ent=
ſchAr. Die 98er in der Aufſtellung Henß; Rothenburger,
För=
ſté Prpſt, Delp, Dittmar: Fiedler, Ploch, Weber (Fritz), Freund,
HAtaren blendend in Fahrt und zeigten in Aufbau und
Tech=
zühem Saarländer Publikum ein vollendetes Spiel. Auch das
heisenskind, der Sturm, arbeitete infolge recht guten
Ver=
ſtaßs eine große Anzahl von Torchancen heraus, ſo daß der
übſzugende Sieg auch in dieſer Höhe (9:0)) als verdient
an=
cht
zu ſuceen iſt. Der junge Mittelſtürmer Weber fügte ſich ſehr
w. das Mannſchaftsgefüge ein.
as Spielfeld war alles andere wie gut — ein
Schlacken=
vüßtider zudem zahlreiche Unebenheiten aufwies, ſo daß manche
Bbleiechnung daneben ging. Ein eiſig kalter Wind machte
Spie=
let wuid Zuſchauern ſehr zu ſchaffen. Die Darmſtädter machten
eizhi ſehr guten Eindruck bei den recht intereſſierten 1000
Zu=
ſch Art=, den auch einige Unerfreulichkeiten nicht ſtörten.
ſanr hatte gegen das Vorſpiel einige Leute erſetzt, doch
be=
ſte das — beſonders für den Sturm — keine Verſtärkung.
S ſhes Abſpiel und gar kein Stellungsvermögen war bei den
eisten zu ſehen, vor dem Tor ſpielten ſie manchmal direkt
hült Die Alleingänge des linken Verteidigers wurden von dem
der Ku; weiſtachverſtändigen Publikum mit recht viel Beifall
gebüh=
retſawundert. Gut und eifrig war lediglich der Mittelläufer
Sihs mit deſſen Vorlagen der Saarſturm aber nichts anfangen
kol 9t
um Spielverlauf: Darmſtadt hält das Spiel weit und
be=
di ce frig ſeine Außenleute. Nach 5 Minuten ſchießt Feick auf
Wug= von Fiedler ein. Zwei weitere Chancen — Strafſtoß
ur wrie Stellung — landen im Aus. Nach 12 Minuten landet
nd einen Strafſtoß placiert in die Ecke. Roden hat jetzt etwas
wAwm Spiel und drückt, doch gelingt es Fiedler, im
Allein=
ge luurch ſchönen Doppelhänder das Halbzeitreſultat 3:0
her=
tach der Pauſe bringt Feick durch langen flachen Schrägſchuß
R Tor fertig und ſetzt in der 12. Minute, nachdem Ploch
ge=
ſtvarde, den verhängten Strafſtoß ins Tor. Ebenſo ſchießt
t einen Strafſtoß ein. Darmſtadt hat jetzt ſehr viel vom
A: An den Torſchüſſen iſt der ganze Sturm beteiligt, und
ar Wp ſchießt zweimal, doch bringt dieſe Spielphaſe nichts ein.
ſſchöne Kombination Fiedler—Feick—Freund ſchießt Feick mit
mhänder zum 7:0 ab. Feick durch Schockwurf und Fiedler
frachen Schuß in die rechte Torecke ergaben den Endſtand.
bihrtte mit ſeinen wenigen Schüſſen kein Glück. Schwach und
ſch ſſet placiert, wurden ſie eine ſichere Beute von Henß, der aber
au ſleirien ſchweren Schuß ſehr ſicher meiſterte. Verſchiedene
Sibvärfe gegen Darmſtadt brachten den Saarleuten nichts ein,
ubſal ſie zum Schluß noch Umſtellungen vornahmen.
(tnedsrichter Rohrbach (Frankfurt a. M.) amtete bei dem
du ſugg fair durchgeführten Spiel ſehr zufriedenſtellend, ohne
du mallzu viel Pfeifen die Flüſſigkeit des Spieles zu ſtören.
ie Sportreiſe, die von den 98ern im Omnibus unternommen
wint, Fand in Saarbrücken und Bad Dürkheim recht angenehme
Uiſtbyechung. Der Pfälzer Wein in Dürkheim, wo Darmſtädter
SAl= und Wanderfreunde ſich fanden, hatte zum Schluß der
R1Aiere Strapazen bald vergeſſen laſſen.
WfR. Schwanheim — VfR. Mannheim 7:8 (3:7).
nrer mäßiger Leitung durch Schiedsrichter Heckel=Frankfurt
Ider Rheinmeiſter VfR. Mannheim einen knappen, aber
1Anken Sieg. Schwanheim hatte allerdings das Pech, daß ſich
ſeiſite räſentativer Torwart Bender ſchon bei der erſten Ab=
DBemen Leiſtenbruch zuzog, dennoch weiterſpielte, aber doch in
eiM Können ſtark behindert war. So kam Mannheim inner=
Na Af5. Minuten durch Kees, Hoffmann, Morgen, Fiſcher,
Hoff=
miAlud wieder Fiſcher in dieſer Reihenfolge zu einer Führung
WRAN. Pabsdorf verbeſſerte auf 6:1, Morgen erhöhte auf 7:1
1n Mac zwei weiteren Schwanheimer Toren Heuſers ging es in
di1 alſe. Pabsdorf (2) und Scherer brachten die Einheimiſchen
g Wöalbzeit auf 6:7 heran, Sornberger ſchoß aber Mannheims
D09 Treffer und Pabsdorf verbeſſerte auf 7:8. Das kalte Wetter
1K Nazu, daß dem Spiel nur 500 Zuſchauer beiwohnten.
Kickers Stuttgart wieder Schwabenmeiſter.
Stuttgart kam am Sonntag das Entſcheidungsſpiel um
ür ttembergiſche Meiſterſchaft zwiſchen den punktgleichen
MBſch aften der Stuttgarter Kickers und Polizei Stuttgart zum
a. Die „Kickers” nahmen für ihre kürzlich von den Poli=
Aei littene Niederlage mit 7:1 eine recht deutliche Revanche
Arangen zum wiederholten Male den württembergiſchen
Merſitel.
ſe Endſpiele der Abteilung Oſt können nun beginnen. Die
W rrvon Bayern und Württemberg, die Spielvgg. Fürth und
Na2 utgarter Kickers, ermitteln in Vor= und Rückſpiel den Ab=
EAgsſieger, der zuſammen mit dem noch nicht ermittelten Mei=
VelS :Abteilung Weſt (wahrſcheinlich wieder SV. 98 Darmſtadt)
Da TyAſpiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft beſtreitet und außer=
DelAyrmmen mit ihm an den Endſpielen zur DSB.=Meiſterſchaft
teifinmit.
Vor dem Beginn der Damenſpiele.
vierte Spielſonntag der main=heſſiſchen Damen=
Meiſter=
ia Sſiele brachte noch keine Klärung. Die Frage der Meiſter=
Awird erſt in einem der beiden noch ausſtehenden Spiele
Da den dem ſüddeutſchen Meiſter Eintracht Frankfurt und dem
Mainz 05 entſchieden werden. Gewinnen die Frankfur=
D a: eines der beiden Spiele, ſo ſind ſie Bezirksmeiſter und
kö19n an den ſüddeutſchen Endſpielen teilnehmen.
Bezirk Rhein=Saar wurde am Sonntag die Damen=Mei=
SeiF ü zugunſten, des ſüddeutſchen Altmeiſters Sportfreunde
u eutſchieden, der im Rückſpiel in Trier die Damenelf des
DAnliſters Weſtmark 05 mit 1:0 beſiegte. Im Vorſpiel am Vor=
Jsl hatten die Pfälzerinnen 2:0 gewonnen. Nach Ermittlung
Si Dam=heſſiſchen Meiſters wird dieſer mit Landau das Vorſpiel
Le lſüddeutſche Meiſterſchaft beſtreiten. Der Sieger trifft im
iel- auf den nordbayeriſchen Meiſter 1. FC. Nürnberg.
Tder Gruppe Rhein wurden die Ligaſpiele endlich beendet.
C.. Mannheim 08 ſchlug in ſeinem letzten Spiele den FV.
en thal mit 4:0, bleibt aber dennoch Tabellenletzter.
Damen: Polizei Darmſtadt—Eintracht Frankfurt 1:6 (0:4).
In dieſem Spiel ſiegte die beſſere Mannſchaft verdient. Der
Sturm der Frankfurter überragte an Schnelligkeit und beſſerem
Schußvermögen und zeigte in der Geſamtleiſtung ein beſſeres
Kombinations= und Deckungsſpiel. Die Darmſtädter Damen
ſchie=
nen von der Kälte ſtark mitgenommen und ließen ſich wieder zu
dem ſtets falſchen „Alleinſpielen” verleiten.
Die Herren=Ligaerſatz fertigte den Turnv. Wolfskehlen in
überlegenem Spiel mit 9:1 (4:1) Toren ab.
Handhall in der 2.J.
Kreis=Endſpiele: Biebrich — Avheilgen 5:1 (2:0),
Herrns=
heim — Rüdesheim 3:1 (1:0).
Um den Gaumeiſter: Sprendlingen — Worfelden 0:1
ab=
gebrochen.
Privatſpiele: Büttelborn — Bickenbach 5:4 (2:3), Seeheim
— Pfungſtadt 2:5 (1:3), Langen — Reichsbahn 3:2 (1:1),
Tgſ. 1875 Darmſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt (D.S.B.) 5:3
(1:1), Beſſungen — Auerbach 8:4 (6:2), Nieder=Ramſtadt —
Tgde. 1846 Darmſtadt 5:3 (3:1), Eberſtadt — Braunshardt
komb. (D.S.B.) 4:4 (3:2), Erzhauſen — Arheilgen 2. 2:1 (2:0).
Crumſtadt — Pfungſtadt 2. 15:1, Stockſtadt — Erfelden 3:5
(2:3), Zwingenberg — Hüttenfeld 1:0 (1:0), Lorſch —
Bens=
heim 3:3 (2:1), Egelsbach — T. u. Spp. Langen (D.S.B.)
0:4 (0:2), Gernsheim — Hahn 2:3.
Die Würfel ſind gefallen. Die zweite Gaugruppe nimmt an
den weiteren Spielen nicht mehr teil. Von Arheilgen hören
wir: Mit ſehr ſchwachem Sturm mußte die Elf in Biebrich
an=
treten. Braun hatte man zur Verſtärkung in den Angriff geſtellt.
Er fehlte in der Abwehr. Der leichte Ball wurde vom ſtarken
Wind ſehr abgetrieben. Viele Zuſchauer feuerten mit Tempo=
Rufen die Biebricher an. Die Platz=Elf ſiegte verdient. Ein 3:1
hätte den Leiſtungen eher entſprochen. Biebrich führte 2:0 bei
der Pauſe. Dann kam Arheilgen etwas auf und ſtellte auf 2:1.
Kurz nacheinander fielen zwei Tore für Biebrich. Da gab
Arheil=
gen auf. Man vertrug ſich ſehr gut.
Sprendlingen: Wer die 15 Minuten Spielzeit nicht
ſah, kann ſich kein rechtes Bild machen, und der „Spielabbruch”
iſt ein hartes Wort. Mit vollzähliger Beſetzung ſpielten die
Par=
teien. Worfelden war vom Wind etwas begünſtigt, im Feldſpiel
waren beide Teile ebenbürtig. Wegen Schiribeleidigung mußte
Kreiſel vom Platz. Ein Schockball Worfeldens ſprang von der
Latte auf den Boden. Zur Ueberraſchung aller Zuſchauer pfiff
Zeidler=Sachſenhauſen Tor. Sprendlingen erhob Einſpruch. Dies
ſchien ein ſchwacher Punkt des ſonſt guten Schiri zu ſein. Man
konnte ſich nicht einigen, und ſo pfiff er ab. Nach Sprendlingens
Anſicht kommt es zum Wiederholungsſpiel.
Büttelborn: Da der verpflichtete Schiri ausgeblieben
war, pfiff Nau vom Platzverein. Man vertrug ſich ſehr gut bis
zu dem Augenblick, wo Büttelborn, den ſiegbringenden Treffer
ſchoß. Ganz hervorragend war der Hüter der Platz=Elf, beſonders
bei Hennemanns Doppelhändern. Ihm verdankt man den Sieg.
Seeheim: Mit drei Erſatzleuten, wobei das Fehlen des
Mittelſtürmers Spalt beſonders auffiel, mußte man das Spiel
beſtreiten. Bald 2:0 für Pfungſtadt und 3:1. Nach der Pauſe
war die Platz=Elf 10 Minuten im Vorteil und verbeſſerte auf 3:2.
Wegen Unſportlichkeit wurden zwei Seeheimer und ein
Pfung=
ſtädter herausgeſtellt. So behielten die Gäſte das beſſere Ende.
— Langen gegen Reichsbahn kein Bericht. Von der Reichsbahn
hören wir, daß ſie mit 10 Mann, darunter 3 Erſatzleute, ſpielte.
Tgſ. 1875 und Beſſungen Sonderbericht. — Nieder=
Ramſtadt: Von der beabſichtigten Beſtellung eines anderen
Hüters hatte man nochmals Abſtand genommen. Diesmal zeigte
der Torwart, was er kann, und darauf iſt die Niederlage der
1846er zurückzuführen. Im Feld war man ſich ebenbürtig. Bei
der Platz=Elf klappte es ſehr gut. Dagegen vermaſſelte die Tgde.
vor dem Tor etliche Bälle. Geduldig zuerſt in der Abwehr und
ſpäter im Sturm. Lorſch: Auf das Unentſchieden Bensheims
in Heppenheim hin kamen unerwartet viele Zuſchauer trotz des
kalten Wetters. Zur allgemeinen Ueberaſchung fand ſich Lorſch
gut und führte 2:0. Eine Minute vor der Pauſe 2:1. Dann kam
Bensheim auf, ſtellte 3:2 zu ſeinen Gunſten, das die Platz=Elf
wieder aufholte. Das herrliche und ſpannende Spiel wurde von
Metz=Heppenheim einwandfrei geleitet. — Zwingenberg
war enttäuſcht von Hüttenfeld. Hätten die Gäſte nicht den
vor=
züglichen Hüter gehabt, ſo wäre eine empfindliche Niederlage
un=
ausbleiblich geweſen, da man faſt nur in der Hälfte der Gäſte
ſpielte. Eberſtadt nahm ſich ſehr zuſammen, als die Gäſte
aus Braunshardt ſechs Spieler der Erſten mitgebracht hatten.
Ein Spiel mit blitzſchnellen Durchbrüchen und ſcharfen Schüſſen
beiderſeits, ſo daß die Hüter ſich von der beſten Seite zeigen
konnten. Die Zweite ſpielte gegen den Neuling Tv. Traiſa 1:1.
Stockſtadt mußte drei Erſatzleute ſtellen, ſo daß man die
ge=
wohnte Leiſtung nicht ſah und Erfelden das Spiel gewann. —
Egelsbach: Nach längerer Pauſe ein Spiel, das wegen ſeines
anſtändigen Charakters allgemein gefiel. Die Langener Gäſte
(D. S. B.) waren wohl etwas beſſer. Doch hätte 2:4 eher den
Lei=
ſtungen entſprochen als 0:4.
TG5. 1875 Darmſtadt — Rol=Weiß Darmſt. 5:3 (1:1)
Die Begegnung der 75er mit den in der Bezirksliga der DSB.
an führender Stelle ſtehenden Gäſten hatte zahlreiche Zuſchauer
angelockt, die einen jederzeit feſſelnden, intereſſanten Kampf zu
ſehen bekamen. Beide Mannſchaften beſtritten das Spiel in
ſtärk=
ſter Beſetzung, und es ſei vorweg hervorgehoben, daß das Treffen
echt freundſchaftlich und in vorbildlich fairer Weiſe ausgetragen
wurde.
Rot=Weiß hatte wohl geglaubt, die 75er ſpielend leicht
über=
fahren zu können und war ſichtlich überraſcht, als die Platzbeſitzer
energiſchen Widerſtand entgegenſetzten. Immer wieder ſchafften
Läuferreihe und Verteidigung der Blau=Weißen, die zunächſt gegen
die mit dem Wind ſpielenden Gäſte einen ſchweren Stand hatten,
Luft. Auch befand ſich der Torhüter Trinter in glänzender
Ver=
faſſung und machte die gefährlichſten Schüſſe des Rot=Weiß=Sturms
unſchädlich. Allmählich fand ſich auch der Sturm der Platzbeſitzer
und bedrängte das gegneriſche Tor. Zweimal rettete die Latte;
endlich ſchloß Ruppert eine feine Kombination mit unhaltbarem
Wurf ab. Erſt eine Minute vor dem Wechſel konnte Roſenau mit
unheimlicher Wucht zum Ausgleich einſchießen. Während des
größten Teils der 2. Hälfte war eine leichte Ueberlegenheit der
Blau=Weißen nicht zu verkennen. Sie gingen auch bald wieder
durch Euler in Führung. Doch verwandelte Rettig einen
Straf=
ſtoß zum Ausgleich. Ohne ſich verblüffen zu laſſen, griffen die
75er weiterhin unentwegt an. Fuchs gelang es durch Strafſtoß liches Aufklaren, zunächſt noch beſtehen bleibt.
ſcharfen Flachſchuß zum 4:2 folgen. Nochmals kam Rot=Weiß, das
un mit aller Macht eine Verbeſſerung des Reſultats
herbeizu=
führen verſuchte, durch Arnold zum Wort. Aber Schneider konnte
wenig ſpäter den gegneriſchen Hüter überliſten und bis zum Schluß
verblieb es beim Stand 5:3.
Der überraſchende Sieg der 75er iſt auf Grund der beſſeren
Geſamtleiſtung verdient. Jeder Spieler gab ſein Beſtes! Bei
Rot=Weiß waren Sturm und Läuferreihe nicht ganz auf der
ge=
wohnten Höhe. Den Hüter trifft keine Schuld. Mit der Leiſtung
des Schiedsrichters waren beide Mannſchaften nicht ganz
zufrie=
den. 2. Mannſchaften 9:3 für R.=W.
Nr. 60 — Seite 7
Tgde. Beſſungen—Tv. Auerbach 8:4 (6:2).
Beide Mannſchaften ſtellten ſich mit ie 2 Mann Erſatz dem
guten Schiedsrichter Hahn=Weiterſtadt. Das Spiel auch
jeder=
zeit das Zeichen eines Verbandsſpieles. Auerbach hielt jedoch
nicht, was man ſich verſprochen hatte. Beſſungen war während
des ganzen Spiels ſtark überlegen, konnte jedoch infolge
Unſicher=
heit ſeines Sturms die Ueberlegenheit nicht in Toren ausdrücken.
Eine weitere Kritik erübrigt ſich. — 2. Mſch. 5:1 für B. 1.
Ju=
gend-Polizei 2. Jgd. 4:6.
Olympia=Prüfungsſchwimmen in Berlin
Die Favoriten in Front,
Dem Olympiafonds der deutſchen Schwimmer dürfte nach dem
Ergebnis des erſten Tages der Olympia=
Prüfungsſchwimmwett=
kämpfe im Berliner Wellenbad ein recht erfreulich hoher Betrag
zufließen, da die große Halle, ausverkauft war. Die ſportliche
Ausbeute war in Anbetracht der bekannt ſchweren Bahn
ausge=
zeichnet, wenn auch keine neuen Größen die Favoriten zum
Strau=
cheln brachten. In allen Konkurrenzen hatten die
Meiſterſchwim=
mer und =ſchwimmerinnen verhältnismäßig leichte Siege zu
ver=
zeichnen. Das einleitende Damen=Kraulſchwimmen über 100 Mtr.
ſah die deutſche Rekordlerin Hilde Salbert=Gleiwitz in der guten
Zeit von 1:13,5 wieder vor der deutſchen Meiſterin Lotte Kotulla=
Beuthen, die 1:16,8 benötigte, in Front. Europameiſter Ernſt
Deutſch=Breslau hatte über 100 Meter Rücken keinen ernſthaften
Gegner und ſiegte nach Gefallen in 1:13,8 vor dem Magdeburger
Hellenen Schumburg in 1:15.2 Im 200=Meter=Freiſtilſchwimmen
legte der Kölner Spartamann R. Deiters ein derartiges
Anfangs=
tempo vor, daß mit einer neuen Rekordleiſtung gerechnet werden
konnte. Deiters gebrauchte für die erſten 100 Meter nur 1:02,8,
hatte ſich aber wohl etwas zuviel zugemutet, denn er beendete die
200 Meter nur in 2:21,1, war alſo vom Rekord noch recht weit
ent=
fernt. Zweiter wurde ſein alter Rivale Schwartz (Poſeidon=Köln)
in 2:27. Der Europarekordmann Karl Wittenberg (Poſeidon=
Ber=
lin) ſchwamm über 200 Meter wieder ein großes Rennen und ſiegte
in der vorzüglichen Zeit von 2:49,2, während der Göppinger
Schwarz es nur auf 2:50,1 und Sietas=Hamburg auf 2:55,6
brach=
ten. In der 4 mal 100 Meter=Freiſtilſtaffel verwies die neue
Schwimmervereinigung Berlin in 4:18 ſo ſtarke Gegner wie
Mag=
deburg 96 in 4:26 und Hellas Magdeburg in 4:38,4 ſicher auf die
Plätze. Das abſchließende Waſſerballſpiel ſah die deutſche
Nationalſieben nach hartem Kampf mit 4:2 (2:2) über die Berliner
Städtevertretung erfolgreich. Die Olympiaanwärter waren zuerſt
recht unſicher und kamen durch Schulze (Magdeburg 96) zu zwei
Toren, denen aber Schirrmeiſter und Gerhardy die gleiche Zahl
für Berlin entgegenſetzen konnten. Nach dem Wechſel ſetzte ſich
die größere Routine der Nationalſieben beſſer durch. Zwei weitere
Tore durch Schwartz und Gunſt ſtellten den verdienten Sieg ſicher.
Die Ergebniſſe: Damen 100 Meter Freiſtil: 1. Salbert=
Glei=
witz, 1:13,5; 2. Kotulla=Beuthen, 1:16,8: 3. Middendorf=Nixe
Char=
lottenburg, 1:19,2; 4. Mörſchel (Nixe), 1:20,8. Kunſtſpringen:
1. Jordan=Nürnberg, 70,64 Punkte; 2. Knapp=Frankfurter TV.,
68,75 Pkte.; 3. Schieche=Spandau, 68,62 Pkte. Herren: 100 Meter
Rücken: 1. Deutſch=Breslau, 1:13,8: 2. Schumburg=Magdeburg,
1:15,2: 3. Soelemann=Hannover, 1:18,6; 4. Priewe=Berlin, 1:19,9.
200 Meter Freiſtil: 1. Deiters=Köln, 2:21,1: 2. Schwartz=Köln,
2:27: 3. Wefing=Bremen, 2:28,2; 4. Witthauer=Frankfurt, 2:28,8.
200 Meter Bruſt: 1. Wittenberg=Poſeidon Berlin, 2:49,2;
2. Schwarz=Göppingen, 22:50,1; 3. Sietas=Hamburg, 2:55,6;
4. Heins=Magdeburg, 2:56,6. Kunſtſpringen (1. Teil): 1.
Vie=
bahn=SV. Berlin, 75,16 Punkte; 2. Eſſer=Wünsdorf, 74,80 Punkte;
3. Lepage=Paris, 72,94 Punkte 4 mal 100 Meter Freiſtil: 1. S. Vg.
Berlin, 4:18; 2. Magdeburg 96, 4:26; 3. Hellas Magdeburg, 4:38.
Waſſerball: Nationalmannſchaft — Berlin 4:2 (2:2). Lagenſtaffel
für Damen: 1. Nixe I=Charlottenburg, 6:10; 2. Nixe II, 6:24,7;
3. Spandau 04, 6:26,6.
Berlins Silberſchildelf ſiegte im Städtekampf gegen Leipzig
gkatt mit 5:1 (3:0) Treffern.
In Paris ſiegte eine Pariſer Auswählmannſchaft im
Eis=
hockeh über eine kombinierte Münchener Mannſchaft mit 5:2
(0:2, 2:0, 3:0).
Auf der Baſeler Winterbahn gewannen die Belgier A.
Buyſſe/Billiet ein 600 Runden=Mannſchaftsfahren mit
Runden=
vorſprung vor Gilgen/Richli und Rieger/Preuß.
Rundfunk-Programme.
Frankfurt a. M.
Montag. 29. Februar.
15.20: Julie Schloſſer: Die Frau als Tierſchützerin.
17 00: Konzert des Funkorcheſters. Werfe von Schumann, Knorr,
Fuchs Jenſen Nedbal.
18.40: W. Stötzner: Der Kampt um die Mandſchurei.
19.05: Engliſch
19.35: H. Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegriffe. — Ihr Weſen
und ihre Bedeutung.
19.50: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20,05: Unterhaltungsionzert des Funlorcheſters.
21.00: Als die Firma verkrachte. Hörſpiel von Nathan Aſh.
22.15: Zeit Wetter Nachrichten. Sport.
22.35: Berlin: Siegt der Autarkiegedanke im britiſchen Weltreich?
Zeitbericht, bearbeitet von Actualis.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 29. Februar
9.35: Prof. Dr. Amſel: Lehrgang für Einheitskurzſchrift.
10.10: Schulfunk: Ein Tag beim alten Goethe. Hörbild.
14.45: Kinderſtunde: Wir ſpielen Zeitung.
15.40: F. Linke: Das Buch der erſtaunlichen Zahlen.
16.00: Prot. Oeſtreich: Das Geſicht der Pädagogiſchen Zeitſchrift.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Reichwein: Die angelſächſiſchen Mächte im Kampf
um die Vormacht.
18.00: Dr. Juſt: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
18.25: B. Wolf: Was wird aus den Börſen=Papieren während
der Börſenruhe?
18.45: Dr. Würzburger: Vorſchau auf das Märzprogramm
19.00: Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung, Dr. Goerdeler,
ſpricht.
19.30: Oberförſter Hannecke: Die Intereſſen der bäuerlichen
Wald=
beſitzer.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Großes Marine=Konzert zugunſten des Marine=Ehrenmals
in Laboe b. Kiel.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Unterhaltungsmuſik der Dresdner Philharmonie.
Wekkerbericht.
Durch weiteren Barometeranſtieg hat ſich das Hoch über
Skandinavien erheblich verſtärkt und weiſt Barometerſtände bis
zu 783 Millimeter auf. Die an ſeiner Südſeite ausfließende
Kalt=
luft überflutete bereits ganz Deutſchland und hat die
Tempera=
turen bis zu —10 Grad, ſtellenweiſe ſogar darunter zurückgehen
laſſen. Die ſcharfen öſtlichen bis nordöſtlichen Winde führen
wei=
tere Kaltluft zu, ſo daß der ſtarke Froſt, begünſtigt durch
nächt=
erneut die Führung zu erringen, und ſchon ließ Deißroth einen Ausſichten für Montag, den 29. Februar: Noch ſtarker Froſt, teils
aufheiternd, teils bewölkt und trocken.
Haupiſchriftieitung: Rudelf Maupe
Verantwortlich für Politil und Wirtſchaf: Rrbelf Mauve; für Feulſleton, Reſch und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max 2ixceſe ſüir Sport: Karl
Bohmang=
ür den Handel: 1r C. 8. Quetfa; ſir den Sänzdienſ: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagsiſpleg=lin Blid and Wort: 1. Herbert Neite;
für den Inſeratentell und ueſchäftliche Mitielungen: Wiliy Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wlttich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garaniſe der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer bat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 60
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 29. Februar
ANAM HIder Nadlt.
Roman von
Paul Rosenhayn:
1)
(Rachdruck verboten.)
I.
Ueber London lag Nebel. Jener zähe, breiige Nebel, der den
frühen Tag zur Nacht machte. Der Rauch aus den Tauſenden
von Schornſteinen ſchwamm in den feuchten Schwaden und heizte
die Luft. Die Bogenlampen in den Straßen ſchimmerten wie
düſter glutende Fackeln. Im Umkreis dieſer Lampen nahm der
Nebel eine dunkelrote Färbung an — aber zwei, drei Meter
weiter wurde das Licht von der Dämmerung verſchlungen.
In dieſem Zwielicht erſchienen die Menſchen und Fuhrwerke
in phantaſtiſchen und verſchwommenen Umriſſen, wie von einem
ſeltſamen Geheimnis umgeben.
Die rieſenhafteu Omnibuſſe wirkten wie vorſintflutliche
Ungeheuer. Das Rattern ihrer Motoren klang wie heiſeres
Bel=
len. Faſt kriechend bewegten ſich Fahrzeuge und Fußgänger
durch die ſchwefelgelben Dunſtmaſſen.
Um ſechs Uhr nachmittags vermochte man keine drei
Zenti=
meter weit zu ſehen. Das geſchäftige Leben der Rieſenſtadt
er=
ſtarb; um neun Uhr abends lag die City wie ausgeſtorben da.
An den Straßenecken wurden Gasflammen und Fackeln
entzündet. Wie blutrote Flecken ſtanden ihre Flammen im Nebel.
In ihre Regenmäntel gehüllt, verharrten die „Bobbies” auf
ihren Poſten. Seltſam, faſt unwirklich hoben ſich ihre Geſtalten
aus den dicken Nebelſchwaden. Auf der Themſe heulten die
Sirenen — aber jeder andere Laut der ſonſt ſo lärmerfüllten
Metropole ſchien erſtorben.
Auf der Polizeiſtation am Glouceſter=Square, Kenſington,
ſchrillte das Alarmſignal. Der Dienſthabende ſah ſeiner Vorſchrift
gemäß auf die elektriſche Uhr: es war genau 9.14 Uhr abends.
„Polizeiſtation Glouceſter=Square” ſprach der Poliziſt in den
Sprechtrichter. Keine Antwort.
Mit erhobener Stimme nochmals: „Polizeiſtation Glouceſter=
Square‟ Kein Laut; nichts; nur das Sauſen des
Leitungs=
ſtromes im Drabt.
Da! Aufjagend, grell, Todesangſt in einer unbekannten Ferne
verratend, Schrillen einer Glocke. Verſtummte, als ob die Hand,
die die Glocke gerührt, mit Gewalt weggeriſſen worden ſei.
Wieder nichts als der Leitungsſtrom im Draht; woher kam
er, wer hatte ihn eingeſchaltet auf Glouceſter=Square? Wem
war der Mund verſiegelt, ehe er den Notruf ſchicken konnte?
Hart drückte der Poliziſt die Hörmuſchel ans Ohr, als ob er
dadurch ſchwachen Lauten Stärke leihen könnte. Da, da, ein Laut,
ein Schurren, tiefes Atmen, ein verhaltene Stimme:
Zu Hilfe!”
Den Poliziſten riß es den Kopf vornüber: „Wohin
Gottes willen, wohin denn?”
Stille.
Alle Willenskraft legte der Poliziſt in ſein Lauſchen:
das Dunkel des Abends wallte ein Hilferuf zu ihm:
Menſo=
in Not, Verbrechen am Werk. Und hier ſtand bereite Hill=
Untätigkeit verdammt.
„Einen Namen! Bloß den Namen!” ſchrie der Polii
den Apparat.
Eine Weile wieder Stille.
Leiſe dann, als ob der Sprecher ſeine Stimme däß
müſſe, um nicht von Lauſchern gehört zu werden: Crane.
burn Crane; Victoriagrove . .
Dann Stille; und ſeltſam, auch der Leitungsſtrom
weg; offenbar war in dieſem Augenblick der Fernſprech
durchſchnitten worden.
Der Poliziſt warf den Hörer hin; Alarm! Polizeifi
Schnelles Blättern im Fernſprechbuch: Willburn Crane, 9
Victoria grove 16.
Los!
Knatternd ſauſte das Polizeiauto los.
Eintragung ins Journal: Nachtruf 6. Februar 1920, 9.110
(Fortſetzung folgt.)
O
Heute und Tolgende Tage: VHente letzter Tag
Der Film auf den man wartete!
MARLENE DIETRICH
AAROKkO
(Herzen in Flammen)
Nach dem Roman „Amy Jolly
von Benno Viguy.
Regie: Gustav von Sternberg-
Auch in diesem Filmwerk singt Marlene
Dietrich, die aus dem unvepgeßlichen
Film „Der blaue Engel” weltbekannte
fesche Lola. einige Schlager, welche schon
allein diesen Tonfilm sehens- u.
hörens-
wert machen. Das Thema des Stückes
iste das ewigmenschliche Liebesdrama
einer Kabarettsängerin und eines
Frem-
deplegionärs. Das fremdartig fasmnierende
Milien von Marokko gibt den filmischen
Hintergrund.
Vorher:
Hente letzter Tag!
MARTHA
EGGERTH
Das erfolgreichste Bühnenstück der
vergangenen Theater-Saison a’s Tonf ilm
in dem lustigen Abenteuer-
Film
Aine
Kacht 1in
Grand-Hotel
MAX ADALBERT
in
Der Hauptmann von
KOPENICK
Nach Carl Zuckmayer.
das gute und reiebhaltige
Belprogramm. (V.3240
Regie: Max Neufeld.
Ein äberans Lustiger und
tempoerfüllter Tonfllm, der
aus einer Kette der tollsten
Abenteuer besteht.
Vorher:
Flock und Flicky in
Holland
und das gute Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6 00, 8 20 Uhr.
Beginn: 3.45, 6.00, 8.20 Uhr
Die ganze Welt hat einmal über den
genialen Gannerstreich des Schusters
Voigt gelacht und sein einzigartiges Till
Enlenspiegel-Stück ist auch heute noch
unvergessen Das Genie des Dichters
Carl Zuckmager hat uns das
tragi-
komische Geschehnis auf amüsante.
lebendige und völlig tendenzlose Weise
ernent gegenwartsnah gebracht.
Im Beiprogramm
Micky, der Draufgänger.
w Jugendliche haben Nutritt. a
Beginn: 3.45, 6.00, 820 Uhr.
Feinste deutsche
Montag Abend von ½9— 12 Uhr
Abschiedsabend der Kapelle Geiß
Auserwähltes Programm-Kenzert.
Ab 1. März ist nur noch jeden Mittwoch, Samstag und
Sonntag ab ½9 Uhr
Konzert- und Gesellschafts-Abend.
Mittwochs und Sonntags bis ½4 Uhr
Samstags nachts durchgehend geöffnet. (3276
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Unglaublich wunderbar ſind die Heilerfolge durch Radium. Hundert
tauſenden half dieſes ſtrahlende Element zur Geſundheit. — Warum
plagen Sie ſich noch immer mit Ihrem alten Leiden? Radium hilft !
1. Teil: Kampf dem Krebs! (Fachärzkliche Behandlung
2. Teil: Nakürliche Wege zu Geſundheit und Kraft
bei
Gicht, Rheuma, Ischias, Arterien=Verkalkung
Blutdruck, Schlaganfall, Lähmung,
Zuckerkrank=
heit, Kropf, Baſedow. Neuralgie=Nervenleiden,
Herzleiden, Aſthma, Katarrh, Lungenleiden und
Tuberkuloſe, Unterleibsleiden, Nieren=, Blaſe=,
Gallen=, Leber=, Magen=, Darmleiden,
Krampf=
adern, offene Füße, Geſchwüre, Geſchwulſte uſw.
(Selbſtbehandlung).
Profeſſor Dr. Gudzent an der Univerſität in Berlin ſchreibt in
ſeinem Buche „Die Radium=Therapie, Methoden und Ausſichten” u. a.-
„Nachdem nach der Auffindung der Radium=Emanation in vieler
bekannten Heilbädern der Gedanke geboren wurde, in den radich
aktiven Subſtanzen einen machtvollen Heilfaktor zu ſehen, ſetzte il
ſchneller Folge eine ausgedehnte wiſſenſchaftliche Überprüfung dieſe=
Anſchauung ein. Es läßt ſich heute, nachdem dieſe Unterſuchunger
im weſentlichen abgeſchloſſen ſind, mit voller Gewißheit ſagen, dal
radioaktive Stoffe bei innerlicher Darreichung beſſernde und heilend‟
Wirkungen auf eine Gruppe vornehmlich chroniſch verlaufende
Krankheiten ausüben.”
Weitere Literatur und kliniſche Verſuche und Erfolge Profeſſa4
Hiß, Lazarus, Straßburger, Geh. Med.=Rat Dr. Richter u. a.
Viele Berichte von Geheilten ſtehen zur Verfügung; nachſteheni.
einige gekürzte Dankſchreiben:
daß ich mit dem Trinkkrug und der Kompreſſe ſehr zufrieder
bin. Meine Schweſter hat damit ihr langjähriges Ohrenleiden (Flechte
ſchon weſentlich gebeſſert und bei mir iſt nach zweimonatiger Trinkku 1
der Zucker weſentlich zurückgegangen. Ich kann es beſtens empfehlen
Maria Grimm.
Bietigheim, 12. Januar 1932.
. . . Meine überaus ſtarken Ischias= und jahrelangen Unterleihss
ſchmerzen und Störungen, meine großen Magenbeſchwerden (morgenor
Erbrechen) ſind vollſtandig verſchwunden und bitte jeden Patienten
unbedingt die Radiumkur zu machen. Mir wurde die Kur von Verd
wandten, die ſie auch mit glänzendem Erfolg anwenden, empfohlen
daß alle Bekannten, welche die Radiumkur machen, ſehr zufrieden ſin.
und vielfach Erfolge über jegliches Erwarten haben.
gez. Fr. E., Bürgerwehrſtraße.
Freiburg, 21. 8. 31.
(Adreſſe erhalten Sie auf Anfrage.
. . . . Mein Leiden, ein Gewächs von ca. 12 Pfund im Unterleich
Schon nach 8 Wochen löſte ſich das Gewächs wie Grieß auf und iſt nul
vollſtändig beſeitigt. Bevor ich die Radiumkur unternahm, hatte ia
mich einer Operation unterziehen müſſen. Nach Ausſage des Oper”,
tionsarztes konnte eine Operation an dem Gewächs nicht vorgenomme.
werden, da eine ſolche ausſichtslos ſei und ich nur noch kurze Zeir d.
leben hätte . . . Die Radiumkur war mein Lebensretter.
gez. Frau Ahlert.
Mühlhauſen i. Th.
Ich bin mit dem dopp.=ſtarken Radium=Trinkapparat der Deutſchel
Radium=A.=G. ſehr zufrieden und kann ihn nur beſtens weiterempfehlen
Bevor ich die Radiumkur kannte, litt ich an überaus ſtarkem Blutdrhe
im Kopf. verbunden mit dauernden Kopfſchmerzen, ſowie an geiſtige
Müdigkeit inf. von Ueberanſtrengungen im Beruf.
Von all dieſem ſpüre ich nichts mehr und beſtätige gerne, daß durc.
die Radiumkur eine allgemeine körperliche Friſche, große Schaffelle
freude und geſunder, tiefer Schlaf eintrat. Ich kann daher die
Radium=
kur allen angeſtrengt Arbeitenden und ſolchen an Schlafloſigkeit Le‟
denden nur aufs wärmſte empfehlen.
Soweit mir bekannt iſt, hat die Radiumkur auch in anders geſil
ten Fällen als den meinigen über Erwarten gute Wirkungen gehäble
gez. Hermann Ulrich Kooperl
Freiburg i. Br., 21. 8. 31.
kath. Geiſtlicher.
Pfarramt St. Martin.
Wirkliche Radiumſtrahlen
Sie ſehen beim Vorkrag, im Spintariſkop.
Verlangen Sie koſtenlos Proſpekte und Auskunlt
Deutsche Radium-A.-G.
Zweigstelle Darmstadt, Ksisersaal.
Am darauffolgenden Mittwoch und Donnerstag, von 10 bis 19 Uhl.
findet im Vortragslokal eine Ausſtellung ſtatt, wobei jedermi."
koſtenlos und unverbindlich Auskunft erhält und Literatur üb=”
(3211
reicht wird.
Jugendliche unter 18 Jahren haben keinen Zutrikk