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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geffattet.
Nummer 58
Samstag, den 27. Februar 1932.
195. Jahrgang
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Gewalt”, wie Krieg, Aufuhr, Strel uſw erſcht
ſede Verpftiſchtung auf Erfüllung der
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auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkans oder gerichtiſcher Belteibung fäſlt ſeder
Rabalt weg. Banſtonto Deutſche Bani und
Dam=
ſtädter und Nationalban”.
1n
TAdtehnang dner Mpttagensgitäge.
Hidenkenwahl am 13. März. — Keine Reichskagsauflöſung. — Ueberweiſung der Nolverordnungen an den Haushalks=
Fſchuß. — Erneuker Auszug der Nakionalſozialiſten. — Die Deutſchnakionalen bleiben im Saal. — Mißkrauensankräge
gegen den Reichskagspräſidenken unzuläfſig. — Verkagung des Reichskags bis nach der Reichspräſidenkenwahl.
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* Die erſte Ekappe
im Kampf um die Präfidentſchaft.
Won unſerer Berliner Schriftleitung.
ItE einer Mehrheit von 25 Stimmen — eine Stimme
ſals am 16. Oktober v. J. — hat die Regierung einen
er=
nſtt Angriff der Oppoſition im Reichstag abgewieſen. Der
Tlgng ſtand zwar ſchon ſeit einigen Tagen feſt, ſeit bekannt
ubſaß die Wirtſchaftspartei den Kanzler auch weiterhin
unter=
ſiſch würde. Man würde aber dem Reichskanzler
Un=
gtun, wenn man ihm nicht beſcheinigt, daß in dieſer
Abſtim=
ig auch für ihn wieder ein perſönlicher Erfolg liegt.
Kae ſich mit der radikalen Rechten ſehr ſcharf
auseinander=
bſt und hat dadurch gewiß mancherlei dazu beigetragen, die
Ealbemokraten bei der Stange zu halten, die ihre geſamte
1ſtin mit Ausnahme eines einzigen Kranken auf die Beine
1eht hatten.
FAr amtlicher Stelle herrſcht über das Ergebnis begreiflicher=
9A proße Befriedigung, die freilich etwas über das Ziel
kſuſchießt, wenn ſie das Rechenkunſtſtück aufſtellt, daß tatſäch=
1Mt. Mehrheit Brünings größer geweſen ſei als die 42 Stim=
H9 mit denen Tardieu ſich in der franzöſiſchen Kammer durch=
8 weil ja eigentlich bei uns die Oppoſition in zwei Hälften
191 und für eine Regierungsbildung die 75 Stimmen der
ſty=uniſten in Verbindung mit den 5 von den
Sozialdemo=
hn abgeſplitterten Sozialiſten nicht in Frage kommen. In=
Aſt, das ſind Spielereien. Die 25 Stimmen Mehrheit genügen,
Uſlt Lebensdauer des Kabinetts Brüning mindeſtens bis nach
AWräſidentenwahl zu verlängern.
Mit dieſer Abſtimmung im Reichstag iſt aber
AſlGzeitig auch der erſte Teil des Kampfes um
Präſidentſchaft zu Ende gegangen. Die
Ob ſition hat auch hier eine Niederlage zu
Bſtze ichnen, die ſich ſtimmungsmäßig in der weiteren
Ent=
uhung des Wahlkampfes ſehr tief auswirken kann. Zumal, da
E uch jetzt wieder im Reichstag deutlich gezeigt hat, wie tief
dMüß innerhalb der Harzburger Front bereits gegangen iſt.
Allluben bereits zweimal den Auszug der „nationalen
Oppo=
ſüßt” aus dem Reichstag erlebt. Er hat inzwiſchen an Wir=
119 verloren, und wenn die Nationalſozialiſten auch
dſtzel nach den Abſtimmungen, an denen ſie politiſch
inter=
eiſt wwaren, einen offiziellen Exodus ausführten — be=
Eſt von dem Hohngelächter der Linken, die ſich zu dieſem
24 ginen eigenen Sprechchor eingeübt hatten —, ſo war es doch
kgeichnend, daß die Deutſchnationalen ſich an dem Auszug
mſit lSteiligten, ſondern weiterhin im Saal blieben. Ein Be=
MA baß ſie an der Politik der Abſtinenz keine reine Freude
harben.
e es zur Abſtimmung kam wurde die Aus=
d.e im Reichstag noch einige Stunden fortgeſetzt.
iug aber über das Niveau der rein parteipolitiſchen
Ausein=
ſetzungen kaum hinaus. Vielleicht mit der einen Ausnahme,
e: Finanzminiſter noch Gelegenheit hatte, ſeine
i ik den Banken gegenüber zu verteidigen.
e tionalſozialiſten hatten, weil ſie ſich von der Rede ihres
Etzinachverſtändigen Reinhardt offenbar große Dinge ver=
—e, zweimal beantragt, den Finanzminiſter herbeizuzitieren.
Antrag fiel aber jedesmal ins Waſſer, weil im entſcheidenden
lick Herr Dietrich zur Stelle war. Sie repanchierten ſich
dunn bei anderer Gelegenheit dafür, daß ſie einen
kommu=
em Redner ſyſtematiſch am Weiterſprechen zu verhindern
, worauf dann die Kommuniſten wieder mit dem Geſang der
hrtionale antworteten und der reichlich hilfloſe Vizepräſident
vom Zentrum die Sitzung auf einige Minuten unterbrechen
Im übrigen hatte aber die nationalſozialiſtiſche
Mrung ihre Fraktion ſcharf in der Hand und ſie wußte jede
SAtwur, die vielleicht mit einer Ausweiſung hätte enden kön=
DNuiu, verhindern, um alle Stinmen für die namentliche
Abſtim=
mim ru retten.
ja dann zuletzt doch ohne den gewünſchten politiſchen
Brul a blieb. Auch dem Reichswehrminiſter gegenüber, der ſo=
Di ige noch größere Mehrheit hatte als das Kabinett, weil das
Svohk vernünftigerweiſe an dieſem Mißtrauensantrag ſich nicht
Aiſtte, während die Volkspartei auch hier wieder mit der
4päon ſtimmte im Gegenſatz zu der Haltung, die ſie im
Okto=
tnahm, als ſie ihre Zuſtimmung zu den weiteren Miß=
uc anträgen verſagte, nachdem damals der Antrag gegen das
olkabinett abgelehnt worden war. Auch der Finanzminiſter
ia2 brachte es auf die ſtattliche Mehrheit von 41 Stimmen
2 Aücer den 55 für Groener. Die Verſuche der
Deutſch=
a nalen und der Nationaeſſozialiſten, den
ein
„ntlitgFöhl
ſit enoch eine ſtundenlangtgart.
hrundert vorliegen.
ren choß ſch dem
nungüber mehr
Vor der Abſtimmung.
Aufmarſch der letken Redner.
Berlin, 26. Februar.
Zu Beginn der heutigen Reichstagsſitzung proteſtiert Abg.
Gotthein (Dntl.) dagegen, daß die Rede des Reichskanzlers
gegen die Beſchlüſſe des Aelteſtenrats vom Rundfunk verbreitet
worden ſei. Präſident Löbe erwiderte, für die Genehmigung
die=
ſer Uebertragung ſei er allein verantwortlich. (Beifall bei der
Mehrheit.)
Der Präſident teilt dann weiter mit, daß ein Antrag der
Deutſchnationalen eingegangen ſei, der ihn auffordert, ſein Amt
niederzulegen.
Abg. Roſenberg (Natſ.) wendet ſich gegen die geſtrigen
Ausführungen des Reichskanzlers, dem er vorwirft, das tragiſche
Schickſal von 10 Millionen Auslandsdeutſchen verſpottet zu
haben.
Für den Chriſtlich=Sozialen Volksdienſt ſprach Abgeordneter
Bauſch, der die Bildung einer anderen Regierung für
un=
möglich hält und ſich insbeſondere für eine Verſtärkung der
landwirtſchaftlichen Hilfe einſetzt.
Dr. Weber (Staatspartei) begründet am Freitag im
Reichs=
tag ſeinen Angriff gegen die Nationalſozialiſten vom Mittwoch
mit dem Verleſen von Zeitungsſtimmen, Verſammlungsreden,
Dienſtvorſchriften und Sturmliedern der SA. Die
National=
ſozialiſten hatten zu Beginn ſeiner Ausführungen den Saal
ver=
laſſen.
Der deutſchnationale Abg. Schulze=Stapen nimmt ſich
vor allem der Landwirtſchaft an. Die reichſten Böden
Deutſch=
lands ſeien produktionsunfähig geworden. Vorbeoingung für
jede Siedlung ſei die Herſtellung der Rentabilität der
Landwirt=
ſchaft. Das Kabinett Brüning müſſe zurücktreten.
Abg. Criſpien (Soz.) wendet ſich gegen
nationalſozia=
liſtiſche Angriffe und erklärt, kein anſtändiger Menſch könne ſeine
ſo oft zitierte Aeußerung „er kenne kein Valerland, das
Deutſch=
land heißt”, dahin auslegen, daß er dem Arbeiter die Liebe zum
Vaterlande abſpreche.
„Nakionalſozialismus und Auslandsdeutſchkum.”
Abg. Föhr=Baden (3.) weiſt nationalſozialiſtiſche Angriffe
auf die nationale Zuverläſſigkeit des badiſchen Zentrums zurück.
Unter lauten Hört=Hört=Rufen: der Mehrheit zitiert Abg.
Föhr die Aeußerungen Adolf Hitlers zu ausländiſchen
Preſſe=
vertretern, daß die Nationalſozialiſten keineswegs die
Wiederher=
ſtellung der alten deutſchen Grenzen oder die Rückgabe aller
Kolo=
nien verlangten. Hitler habe auch die deutſchen Südtiroler
Italien preisgegeben und ſich für ein Südlocarno ausgeſprochen.
In einer Zuſchrift an das fasciſtiſche Hauptorgan Italiens
habe Gregor Strafſer im Auftrage Adolf Hitlers als offizielle
Parteimeinung der deutſchen Nationalſozialiſten mitgeteilt, daß
die ſogenannte „Südtirolfrage” nicht einmal einen
Diskuſſions=
punkt mit einem fasciſtiſchen Italien bilden würde‟. (Hört, hört!)
Die Nationalſozialiſten hatten erſt in einer Proklamation erklärt:
Wir verzichten auf keinen Sudetendeutſchen und auf keinen
Deutſchen Südtirols.‟ Das Treubekenntnis zu den deutſchen
Südtirolern iſt dann auf Befehl der NSDAP.=Parteileitung
geſtrichen worden. So ſpricht die Hitler=Partei zum Auslande.
während ſie hier die Parteien verdächtigt, die ihre ganze Kraft
für Deutſchland einſetzen. Die ganze Zentrumspartei ſtehe in
unverbrüchlicher Treue zum Kanzler, zu ſeiner Politik und zum
Reichspräſidenten.
Wirtſchaftsparkei verwahrt ſich gegen
Berleumdungen.
Abg. Lucke (WP.) wendet ſich gegen die Behauptung, der
Kanzler hätte die Stimmen der Wirtſchaftspartei am 16. Oktober
1931 nur bekommen, als er in letzter, entſcheidender Stunde einen
Scheck über 500 000 Mark für die Deutſche Mittelſtandsbank
aus=
gehändigt hätte. Wer nochmals außerhalb oder innerhalb des
Reichstages behaupte, die Wirtſchaftspartei hätte ihre
Abſtim=
mung zugunſten des Kabinetts von finanziellen Zugeſtändniſſen
direkt oder indirekt in irgendeiner Art abhängig gemacht, ſei
ein erbärmlicher Ehrabſchneider und gewiſſenloſer Verleumder.
Das Zenkrum ſtehl zu Hindenburg.
Abg. Dr. Marx (3.) erklärt, wenn an Hand von Zitaten
auch aus der Zentrumspreſſe verſucht worden ſei, zu beweiſen,
das Zentrum hätte ſeinen Standpunkt gegenüber der Perſon
Hindenburgs geändert, ſo ſei dem entgegenzuhalten, daß dieſe
Zitate aus dem Zuſamemnhang geriſſen worden ſeien und
des=
halb nicht als beweiskräftig anerkannt werden könnten. Was die
Partei zu verantworten habe, ſei das, was er als Kandidat
vor der Reichspräſidentenwahl geſagt habe. Der Redner betont,
er habe damals auf ſeiner Verſammlungsreiſe in Königsberg
in wärmſter Anerkennung Hindenburgs Verdienſte um die
Ret=
tung Oſtpreußens aus ſchwerer Kriegsgefahr hervorgehoben und
unmittelbar nach der Wahl ein herzlich gehaltenes
Glück=
wunſchtelegramm an Hindenburg gerichtet. Damit ſei der
Be=
weis dafür erbracht, daß man ſolche Wahlkämpfe auch ritterlich
und ehrenhaft ausfechten könne. Das Zentrum habe
Hinden=
burg ſtets als einen Mann vorbildlicher Pflichtreue und
Hin=
gabe an das Vaterland geſchätzt, und es habe hierin ſeine
Mei=
nung nicht zu ändern brauchen. Mit Recht habe ſich Hindenburg
beim Empfang des Arbeitsausſchuſſes und der
Hindenburgaus=
ſchüſſe als den Treuhänder des ganzen deutſchen Volkes, nicht
den Beauftragten einer Partei der Parteigruppe nennen können.
Das Zentrum ſtehe zu Hindenburg, weil er Volkskandidat und
nicht Kandidat einer Partei ſei. (Beifall im Zentrum.)
Der Deutſchnationale Dr. Everling bezeichnete die
Tat=
ſache der Uebertragung der Brüningrede im Rundfunk als typiſch
für die mangelnde Ehrlichkeit des Syſtems. Gegen den
Peſſimis=
mus des Volkes könnten nur die Erfolge eines neuen Mannes
und einer neuen Regierung helfen. Brüning ſei der Gefangene
des Syſtems geworden. Auch den greiſen Feldmarſchall habe man
zum Gefangenen des Syſtems gemacht.
Neue Angriffe von rechls gegen die Regierung.
Abg. Reinhardt (Natſ.) beſchäftigt ſich mit der
Wirt=
ſchafts= und Finanzpolitik der beiden Kabinette des
Reichskanz=
lers Dr. Brüning und richtet ſcharfe Angriffe gegen den
Finanz=
miniſter Dietrich.
Abg. Dr. Spahn (Dnt) kommt auf die neueſten Berichte
von der Genfer Abrüſtungskonferenz zurück und äußert die
Be=
fürchtung, daß die deutſche Delegation dort eine Haltung
ein=
nehme, die mit dem in der erſten Genfer Rede des Reichskanzlers
vertretenen deutſchen Standpunkt nicht vereinbar ſei, wobei es
mehrfach zu Zuſammenſtößen mit dem Zentrum kommt. Redner
verlangt ſchließlich die Abberufung des Leiters der deutſchen
Dele=
gation Nadolny auf der Abrüſtungskonferenz von Genf, weil er
angeblich den vom Reichskanzler vertretenen deutſchen Standpunkt
preisgegeben hat und richtet einen letzten Appell an den
Reichs=
kanzler, nach dieſen letzten Ereigniſſen den Feldmarſchall von
Hindenburg nicht mehr als Kandidaten für ſein Regierungsſyſtem
in Anſpruch zu nehmen.
Reichsfinanzminiſter Diekrich
der inzwiſchen am Regierungstiſch Platz genommen hat, erwidert
auf die vom Abg. Reinhardt erhobenen Vorwürfe und meint, dieſe
Angriffe ſeien durch die Tatſachen in keiner Weiſe begründet. Der
Miniſter erläutert nochmals die Reichsbeteiligung an der Stützung
und Zuſammenlegung von Großbanken. Wir wären vielleicht in
der Lage geweſen, den Sturm auf die Banken im vorigen Jahre
zu bewältigen: aber dieſer Sturm kam in erſter Linie nicht aus
dem Inland, ſondern aus dem Ausland. Es ſind dadurch
natür=
lich Verluſte entſtanden, an denen das Reich beteiligt iſt. (Abg.
Reinhardt (Natſ.) macht erregte Zurufe.)
Reichsfinanzminiſter Dietrich wendet ſich gegen einen Zuruf,
in dem behauptet worden war, die Regierung habe ſich von den
Banken hereinlegen laſſen. Von einer Hereinlegung der
Reichs=
regierung könne nur jemand ſprechen, der ſich mit dem Problem
überhaupt nicht befaßt hat. Seit dem 13. Juli hat es ſich nur
noch darum gehandelt, durch Zuſammenarbeit zwiſchen
Reichs=
regierung und Reichsbank die völlige Rekonſtruktion des
Bank=
weſens in die Wege zu leiten. Ohne eine Rekonſtruktion des
Bankweſens konnte auf die Dauer die deutſche Wirtſchaft nicht
betrieben werden. Das Reich iſt nicht eingeſprungen, weil die
Banken einen Druck auf uns ausgeübt hätten, ſondern weil wir
genötigt waren, die Banken als notwendiges Inſtrument unſerer
Wirtſchaft wieder in Ordnung zu bringen.
Gegenüber den Kritikern an der Finanzgebarung der
Reichs=
regierung weiſt der Reichsfinanzminiſter, darauf hin, daß hier
9 Milliarden RM. allein für Kriegsbeſchädigtenverſorgung,
Hin=
terbliebenenfürſorge, Wohlfahrtsausgaben. Arbeitsloſenfürſorge
und Schuldendienſt erforderlich ſeien. An dieſen Hauptpoſten
laſſe ſich wenig ändern. (Lebhafter Widerſpruch rechts — große
Unruhe im Hauſe.) 1,8 Milliarden RM. ſeien für Beſoldungen,
Penſionen, Wehrmacht und ähnliche Dinge erforderlich. Auch
hieran ſei nicht mehr viel zu erſparen. Die eigentlichen
Aus=
gaben ſeien auf den Vorkriegszuſtand zurückgeſchraubt worden.
Wenn nicht die ungeheuren Ausgaben für die Arbeitsloſigkeit
aufzubringen wären, würde die Reichsregierung den Haushalt
ſehr bald in Ordnung gebracht haben.
Die Regierung hat alle Initiative angewandt, um die
ſchwie=
rigen Finanzen zu ordnen. Wir haben das deutſche Volk mit
ſchweren Steuern belaſten müſſen. Wir mußten es tun, weil wir
an den Hauptbeſtandteilen unſerer Ausgaben, nämlich an den
Kriegs=, Schulden= und Wohlfahrtslaſten nichts Weſentliches
än=
dern konnten. Es iſt nicht die Unfähigkeit der Regierung oder
des Finanzminiſters, die uns die ſchweren Laſten aufgebürdet hat,
ſondern es liegt einfach daran, daß wir unſere Arbeitsloſen nicht
einfach verhungern laſſen können. (Laute wiederholte Rufe des
Abg. Reinhardt, die den Miniſter übertönen.) Wenn die
national=
ſozialiſtiſchen Forderungen angenommen worden wären, dann
möchte ich einmal ſehen, wohin wir mit unſeren Finanzen
ge=
kommen wären. Die von Schacht und heute vom Abg. Reinhardt
vorgebrachten Angriffe ſeien zwar ſchädigend für den deutſchen
Kredit, aber ſie entſprächen nicht den Tatſachen. Herr Reinhardt
iſt übrigens ein ſchlechter Berater des Finanzminiſters, denn er
hat mir in einer der wenigen Ausſchußſitzungen, denen er
bei=
wohnte, den Nat gegeben,. 1 Milliarde oder 800 Millionen mehr
auszugeben. Gegen 17 Uhr ſchließt damit die Ausſprache. Es
be=
ginnen dann die
Seite 2 — Nr. 58
Der Wahltermin der Reichspraſidentenwahl wird, der
Regie=
rungsvorlage entſprechend, für den erſten Wahlgang auf den
13. März, für den eventuek. notwendig werdenden zweiten
Wahl=
gang auf den 10. April feſtgeſetzt. Dafür ſtimmen ſämtliche
Ab=
geordneten aller Parteien. (Heiterkeit und Rufe: Einheitsfront
für die Regierungsvorlage.)
Es folgt dann die gemeinfame namentliche Abſtimmung über
die von den Nationalſozialiſten, Kommuniſten, Deutſchnationalen
und der Deutſchen Volkspartei eingebrachten Mißtrauensanträge
gegen das geſamte Reichskabinett.
Für dieſe Anträge ſtimmen mit den Antragſtellern auch
Land=
volk und Sozialiſtiſche Arbeiterpartei. Alle übrigen Parteien
ſtimmen dagegen. Bei der Deutſchen Volkspartei nehmen außer
den beurlaubten Abgeordneten auch die Abgeordneten Dr. Curtius
und v. Kardorff an der Abſtimmung nicht teil.
Die Abſtimmung ergibt die Ablehnung des
Mißtrauensan=
trages mit 289 gegen 264 Stimmen. Das Abſtimmungsergebnis
wird von der Mehrheit mit Beifallsklatſchen begrüßt.
Der Mißtrauensantrag der Deutſchnationalen und
Kommu=
niſten gegen Reichswehrminiſter Dr. Groener wird mit 305 gegen
250 Stimmen bei 1 Stimmenthaltung abgelehnt. Gegen dieſen
An=
trag hat auch das Landvolk geſtimmt.
Der von den Deutſchnationalen gegen den Reichsfinanzminiſter
Dietrich geſtellte Mißtrauensantrag wird mit 291 gegen 250
Stim=
men bei 11 Stimmenthaltungen abgelehnt.
Der Reichstag lehnte im weiteren Verlauf ſeiner Sitzung auch
die Anträge auf Reichstagsauflöſung mit 299 gegen 228
Stim=
men ab.
Die Ankräge gegen den Reichstagspräſidenten Löbe
für unzuläfſig erklärk.
Gegen Schluß der Sitzung kam es dann zu einem Zwiſchenfall,
der zu einer kurzen Unterbrechung der Sitzung führte. Es ſollte
über den nationalſozialiſtiſchen Antrag, der den
Reichstagspräſi=
denten das Vertrauen entziehen will und über den Antrag der
Deutſchnationalen, der den Reichstagspräſidenten um Niederlegung
ſeines Amtes erſucht, abgeſtimmt werden. Bei der
Geſchäftsord=
nungsausſprache, die ſich hierzu entwickelte, erklärte der
Kom=
muniſt Koehnen, den nationalſozialiſtiſchen Antrag müſſe ſeine
Fraktion ablehnen. Es mute ſeltſam an, wenn die
Nationalſozia=
liſten, die ſelbſt zum Bürgerkrieg hetzen, ihren Antrag damit
be=
gründeten, daß Löbe in einer Kundgebung der „Eiſernen Front”
in Kiel zum Bürgerkrieg gehetzt habe. Bei dieſen Worten wurden
auf der Rechten, insbeſondere bei den Nationalſozialiſten
ſtürmiſche Entrüſtungskundgebungen laut. Es
ent=
ſtand ein allgemeiner Tumult. Als die Kommuniſten die
Inter=
nationale zu ſingen begannen, hob der Vizepräſident die Sitzung
auf. Bei Wiedereröffnung nach wenigen Minuten erklärte er, es
habe am Schluſſe der Tagung keinen Zweck, mit
Zwangsmaß=
nahmen vorzugehn. Koehnen, dem das Wort erteilt wurde, konnte
ſich in dem erneuten Lärm wieder nicht durchſetzen und verließ
die Tribüne.
Die Zuläſſigkeit der beiden Anträge wurde mit einer Mehrheit
von 95 Stimmen verneint.
Kommnniſiſche Agikakionsankräge abgelehnt.
Der kommuniſtiſche Antrag, der dann zur Abſtimmung
kommt.
1. alle Tributzahlungen auf Grund des Verſailler
Friedensver=
trages, insbeſondere diejenigen, welche nicht unter das Hoover=
Moratorium fallen, ſofort einzuſtellen,
2. alle privaten Schuldverpflichtungen an das kapitaliſtiſche
Aus=
land zu annullieren, die weitere Zinszahlung für ſolche
Ver=
pflichtungen zu verbieten und im Uebertretungsfalle als
Kapi=
talverſchiebungen zu beſtrafen,
wird in der namentlichen Geſamtabſtimmung mit 368 gegen 75
Stimmen der Kommuniſten bei 108 Stimmenthaltungen der
Nationalſozialiſten abgelehnt.
Die Kommuniſten rufen im Sprechchor den
Nationalſozia=
liſten zu: „Das Kreuz der Ehrenlegion iſt euch ſicher!“
In namentlicher Abſtimmung wird mit 290 gegen 254
Stim=
men die Ausſchußüberweiſung der Notverordnungen beſchloſſen.
Ein nationalſozialiſtiſcher Antrag über die Aufhebung der
Verſammlungs= und Redebeſchränkungen während der Wahlzeit
wird unter heftigen Proteſten der Antragſteller abgelehnt.
Auszug der Nakionalſozialiſten.
Abg. Straſſer (Natſ.) gibt darauf unter großem Lärm
der Kommuniſten, der die Ausführungen faſt unverſtändlich macht,
eine Erklärung ab, wonach ſeine Partei an weiteren
Abſtimmun=
gen kein Intereſſe habe. Die NSDAP. lehne es ab, ſich an dieſem
Affenthehater weiter zu beteiligen.
Während die Kommuniſten im Chor rufen: „Tributknechte!”
verläßt die nationalſozialiſtiſche Fraktion geſchloſſen den Saal.
Die Deutſchnationalen bleiben im Saal.
Das Kunſtgewerbemuſeum in Köln iſt in neuer Geſtalt
er=
öffnet worden. Es iſt ein Teil der Geſamtplanung, der das
Muſeumsweſen einer Stadt unterworfen werden ſoll. Und gerade
in einer großen Stadt, die mehrere Sammlungen ihr eigen nennt
iſt in gewiſſem Sinne Planwirtſchaft notwendig, damit die
ein=
zelnen Sammlungsideen und die Sammlungsbereiche klar getrennt
werden. In Köln wird man den Plan eines rheiniſchen Muſeums
verwirklichen, der dazu geführt hat, alle rheiniſche Kunſt an einer
Stelle zu zentraliſieren, um ein klares und geſchloſſenes Bild der
Entwicklung zu geben. Das Kunſtgewerbemuſeum hat ſeine
rhei=
niſchen Beſtände abgeben müſſen und geriet dadurch in die Gefahr
in ſeiner ſeitherigen Form ſinnloſes Stückwerk zu ſein.
So ſehr die Neuordnung alſo durch äußere Umſtände
zwangs=
läufig erforderlich war, ſo ſehr haben doch noch tiefere Gründe
und eingehendere Ueberlegungen mitgewirkt, in der bewußten
Abſicht, die ſeither gebräuchlichen Typen des
Kunſtgewerbe=
muſeums zu erſetzen durch einen neuen, da ſie ihrer eigentlichen
Aufgabe für unſere heutige Zeit nicht mehr in vollem Maße
ge=
recht werden können. „Ein Muſeum kann nur dann lebendig ſein
und lebendig bleiben, wenn es die geiſtige Haltung der eigenen
Zeit wiederſpiegelt und auf die von der eigenen Zeitepoche
geſtell=
ten Fragen Antwort gibt.” Mit dieſen Worten leitet Dr. Karl
With, der Schöpfer der jetzigen Form des Kunſtgewerbemuſeums
ſeinen Führer durch die neuen Räume ein. Er geht damit von
der Ueberzeugung aus, daß das Kunſtgewerbemuſeum in den
All=
tag und in die Praxis hineinzuwirken hat und daß es ſeine
Pflicht iſt, der eigenen Zeit Vorbild zu ſein. Es iſt
be=
dauerlich, in welch erſchreckendem Maße die Bedeutung des
Wor=
tes „Vorbild” geſunken iſt. Es darf keineswegs gebraucht werden
in dem Sinne einer beliebig anwendbaren und auswechſelbaren
„Rezept’ſammlung. Vielmehr ſoll es und muß es bedeuten, wieder
Einſichten in die Geſetzmäßigkeiten des menſchlichen Schaffens zu
bringen und Grundbegriffe zu klären. Damit iſt der
wiſſenſchaft=
lichen und konſervatoriſchen Erfüllung der muſealen Aufgaben
nichts genommen. Sie iſt ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung. In dem
Maße wie unſer Wiſſen angewachſen iſt, und wie wir von der
Summierung hiſtoriſcher Tatſachen zu der Erkenntnis der
weſent=
lichen Geſamtzuſammenhänge vorſtoßen, ſo iſt auch in der Ausmahl
der ausgeſtellten Gegenſtände keine regionale oder zeitliche
Be=
ſchränkung vorgenommen worden. Vielmehr mußte das
Geſamt=
gebiet des kunſthandwerklichen Schaffens von der
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Abg. Leicht (Bayr. Vp.) weiſt darauf hin, daß von den
Nationalſozialiſten ſoeben gerufen worden ſei: „Affentheater!“
Ich ſtelle feſt, ſo erklärt der Redner, daß jetzt keine Affen mehr
hier ſind! Beifall.
Abg. Torgler (Komm.) erklärt, es ſei ſchon vorher klar
ge=
weſen, daß die Nationalſozialiſten erneut die günſtigſte
Gelegen=
heit benutzen wollten, um den Reichstag zu verlaſſen.
Abg. Sollmann (Soz.) betont, daß es im Reichstag nur
eine Partei der Deſerteure gebe, die Nationalſozialiſten, die erneut
vor der Verantwortung dem Volke gegenüber deſertiert hätten
(Beifall.)
Gegen die Stimmen der Deutſchnationalen, der Kommuniſten
und des Landvolkes wird ein chriſtlich=ſozialer Antrag
angenom=
men, der die Reichsregierung erſucht, eine ungeſtörte, den inneren
Frieden nicht gefährdende Durchführung des Wahlkampfes in
jeder Weiſe ſicherzuſtellen und gegen Verſammlungsſtörer die
Machtmittel des Staates rückſichtslos einzuſetzen.
Der kommuniſtiſche Antrag auf Austritt aus dem
Völker=
bund wird gegen die Antragſteller abgelehnt, nachdem die
Deutſch=
nationalen erklärt hatten, daß ſie ſich die Motivierung des
An=
trages nicht zu eigen machen könnten.
Einſtellung der Zahlung der Polizeikoſtenzuſchüſſe
an Btaunſchweig.
Die Abſtimmung zog ſich bis in den tiefen
Abend hinein, ſo daß der Reichstag insgeſamt faſt zwölf
Stunden beiſammen war, bis der Präſidnet die Tagesordnung für
erledigt erklären konnte. Eine beſondere Bosheit leiſteten ſich die
Sozialdemokraten, indem ſie für einen Antrag ſtimmten, der die
Einſtellung der Ueberweiſung von
Polizei=
geldern an Braunſchweig verlangt. Infolge des
Fehlens der Nationalſozialiſten wurde der Antrag
tatſächlich angenommen. Er wird aber vorausſichtlich im
Reichsrat ſtecken bleiben. Das Haus ſtimmte dann nach längerer
Geſchäftsordnungsdebatte dem Vorſchlag des Präſidenten zu, der
den Wiederzuſammentritt des Reichstages offen
laſſen will und eine entſprechende Ermächtigung an den
Präſiden=
ten gemeinſam mit dem Aelteſtenrat vorſieht. Das Datum des
Wiederzuſammentritts des Reichstages wird alſo davon abhängen,
ob der erſte Wahlgang der Präſidentenwahl bereits die
Entſchei=
dung bringt oder ob es zu einem zweiten Wahlgang kommt, ſo
daß dann der Reichstag erſt nach Oſtern einberufen werden würde.
Unter Würdigung der ſchwierigen Geſamtverhältniſſe haben
die Tarifvertragsparteien im Verſicherungsgewerbe ſich dahin
ver=
ſtändigt, den Manteltarifvertrag bis zum 5., September 1932 und
die geldlichen Leiſtungen bis zum 30. Juni 1932 zu verlängern.
Damit ſind die im Verſicherungsgewerbe vorliegenden
Streitig=
keiten erledigt.
Die Reichstagsfraktion des Zentrums und der Bayeriſchen
Volkspartei haben einen Antrag eingebracht, der die
Reichsregie=
rung erſucht, daß die Mittel der Reichsweſthilfe 1931 raſcher als
bisher und in vollem Umfange den ehemals beſetzt geweſenen
Ge=
bieten zuflöſſen und daß für das Rechnungsjahr 1932 weitere
ausreichende Mittel für die Reichsweſthilfe vorgeſehen würden.
Das Oberlandesgericht Breslau verurteilte als
Berufungs=
inſtanz den polniſchen Händler Kukul wegen verſuchten
Landes=
verrats zugunſten Polens zu 2 Jahren 3 Monaten Zuchthaus.
Auf einem Laubengelände in Hagen (Weſtfalen) wurde von
Polizeibeamten ein Sprengſtofflager ausgehoben, das aus etwa
10 Kilogramm Sprengſtoff, 44 Meter Zündſchnur, 52 Schuß
In=
fanteriemunion und einem Trommelrevolver beſtand. Zwei der
Tat dringend verdächtige Perſonen wurden feſtgenommen; einer
von ihnen iſt ein Funktionär der Kommuniſtiſchen Partei,
Die engliſche Zollgeſetz=Vorlage wurde vom Unterhaus in
dritter Leſung mit 442 gegen 62 Stimmen angenommen.
Die Zahl der amtlich unterſtützten Arbeitsloſen in Frankreich
iſt um 13 200 auf 283 000 angeſtiegen. Im gleichen Zeitraum des
letzten Jahres wurden 36 000 Arbeitsloſe gezählt.
Der franzöſiſche Senat hat mit ſämtlichen Stimmen die von
der Kammer angenommene Wahlreform abgelehnt. Der
Bericht=
erſtatter Senator Chéron bezeichnete es als notwendig, die zweiten
Wahlgänge, die ſich bewährt hätten, beizubehalten.
40 ruſſiſche Bauern, die über das Eis des Dnjeſtr nach
Rumä=
nien fliehen wollten, wurden von ruſſiſchen Grenzſoldaten
nieder=
geſchoſſen.
Meldungen aus Montevideo zufolge iſt das dortige Büro der
ruſſiſchen Handelsvertretung „Amtorg” polizeilich geſchloſſen
wor=
den. Durch eine Hausſuchung ſoll zahlreiches kommuniſtiſches
Pro=
paganda=Material für die ſüdamerikaniſchen Staaten ans Licht
be=
fördert worden ſein.
Das Finanzkomitee des amerikaniſchen Repräſentantenhauſes
hat dem Kredit von 120 Millionen Dollar zum Bau von Straßen
zugeſtimmt. Die Senatskommiſſion billigte den vom
Repräſen=
tantenhaus abgelehnten Geſetzesvorſchlag, der eine direkte Hilfe
von 375 Mill. Dollar an die Arbeitsloſen und weitere 376 Mill.
Dollar für öffentliche Bauten vorſieht.
Vorgeſchichte bis in unſere Tage hinein Berückſichtigung finden
Was dem Muſeum Sinn und Rechtfertigung gibt iſt die
Tat=
ſache, daß es eine öffentliche Kulturſtätte iſt, die dem Menſchen
zu dienen hat. „Die Wirkungsmöglichkeit beruht darauf, das
künſt=
leriſche Anſchauungserlebnis zu Erkenntniſſen weiterzuleiten,
mögen nun dieſe menſchheitsgeſchichtlicher oder ſozialer,
handwerk=
licher oder philoſophiſcher oder überhaupt allgemein menſchlicher
Art ſein”. Die Neuordnung ging von der Ueberzeugung aus, daß
alle Gegenſtände, die der Menſch geſchaffen hat, auch nur von dem
Sinn aus zu verſtehen ſind, den ſie im Leben des Menſchen haben.
Die Bedürfniſſe und Anſprüche des Menſchen, ſeine Lebenshaltung
und Daſeinsform ließen ihn zur Geſtaltung der Formen kommen,
die uns auch heute noch in all unſeren Gebrauchsgegenſtänden
ver=
traut ſind. Führt man die Bedürfniſſe des Menſchen auf einige
wenige Hauptbedürfniſſe zurück, ſo findet man im Weſentlichen
Eſſen und Trinken, Aufbewahren, Wohnen und ſich kleiden.
Dar=
aus ergeben ſich die Zweck= und Formgattungen aus dem Gebiete
des eigentlichen Hausgerätes, und zwar das Trinkgerät, das
Gieß=
gerät, das Eßgerät, das Wohngerät und das
Aufbewahrungs=
gerät. Die kaum überſehbare Fülle des Materials zerfällt
da=
durch in wenige Gruppen, da die Ordnung, die jetzt verwendet
wurde, keine geſchichtliche, ſondern eine ſyſtematiſche iſt. Die
Ele=
mente, aus denen ſich ein Gegenſtand aufbaut, ſollen klargeſtellt
und anſchaulich vermittelt werden, damit der Gegenſtand ſelbſt
zu dem Beſchauer ſprechen kann. Die drei großen
Ordnungsprin=
zipien ſind: der Werkſtoff, der zum Gegenſtand verarbeitet wird,
die Form, die ſich aus dem Zweck, d. h. den Bedürfniſſen
entwik=
kelt und das Ornament, das als ſelbſtändiger Ausdruckswert die
Bedeutung des Gegenſtandes zu erhöhen vermag.
Wenn alſo eine ſyſtematiſche Ordnung zur Grundlage der
Neuaufſtellung des Muſeums gemacht wurde, ſo ſtehen jetzt in
einer Vitrine die Gegenſtände aller Zeiten und aller Kulturen
nebeneinander. Dieſe Gegenüberſtellung ermöglicht einen
ein=
gehenden Vergleich der Leiſtungen der einzelnen Völker
inner=
halb der gleichen Formgattung. Es iſt außerordentlich
aufſchluß=
reich, zu ſehen, wie die gleichen Grundformen immer wiederkehren,
aber nicht minder erkenntnisreich, wie innerhalb dieſer
geſetzmäßi=
gen Wiederkehr eine Fülle von Variationen möglich iſt. Man
ſieht in ſyſtematiſcher Ordnung Becher, Kelch, Pokal oder Krug,
Kanne, Flaſche, oder Kaſten, Truhe, Schrank, oder Büchſe, Doſe,
Schachtel, Parfümgefäße und vorbildlich eingerichtete Reiſekoffer,
oder die Formentwicklung des Topfes. Und zwar ſteht
Natur=
völkiſches neben der Antike, China neben altſüdamerikaniſcher
Kunſt, das Abendland neben dem vorderen Orient. Durch dieſe
Vergleichsmöglichkeiten können die Querverbindungen von Kultur
Samstag, 27. Februar 19331
fferenzen in der Deutſchen Bolksparsen
Dr. Curkius und v. Kardorff „aus den Liſfen
der Frakkion geſtrichen”
* Berlin, 26. Februar. (Prid.=Teg
Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hat diesmal zu eimel
in der parlamentariſchen Geſchichte wohl noch kaum dagewefeeni
Zwangsmittel gegriffen, um die Einheitlichkeit ihrer Abſtimm m!!, be
ſicher zu ſtellen. Sie hat nicht nur Fraktionszwang, ſondern —u Wi..
den Anweſenheitszwang beſchloſſen und hat damit den von ſn
Mehrheit abweichenden Abgeordneten die Möglichkeit genomrn
der Abſtimmung fernzubleiben.
In einem gewiſſenWiderſpruch damit ſteht es, daß trotz
von der Fraktion mehr als ein Drittel in der entſcheidenden
ſtimmung gefehlt hat: Von den 30 Mitgliedern waren nus
anweſend und 10 abweſend. Das erklärt ſich zum Teil aber
natürlichem Wege. Der Abg. Dauch iſt ſeit Monaten in Si
amerika, der Abg. Schnee iſt als Mitglied der Völkerbux/
kommiſſion auf dem Wege nach der Mandſchurei, die Abg. K
Thiel und Scholz ſind erkrankt. Dr. Hugo endlich war n
Weſtfalen geeilt, weil dort innerhalb der Organiſation Be
bungen zum Abmarſch in das deutſchnationale Fahrwaſſer=
wabei
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nilern.
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illig 1
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enden A.
Gange ſind, die bereits zum Ausſcheiden des weſtfäliſchen A.
ſitzenden Hembeck aus dem Parteivorſtand geführt haben.
Gegen die Politik der Fraktion waren in der Hauptſachc=
Abgg. Dr. Curtius, von Kardorff, Dr. Schneider und GlSA mu eergiſd
Herr Schneider hat ſich krank gemeldet, hat aber inzwiſ
erklärt, daß er mit der Fraktion geſtimmt haben würde. Gl
war nach Oberſchleſien gefahren und hat den rechtzeitigen
ſchluß nach Berlin nicht mehr erreichen können, hat aber e kuu mn Scha
falls mitgeteilt, daß er bei ſeiner Anweſenheit mit der Frak uwhiuſetr in Bre
geſtimmt haben würde. Bleiben noch der frühere Außenmin ſccm haugtſcha
Dr. Curtius und der Vizepräſident des Reichstages Herr
Kardorff, die im bewußten Gegenſatz zur Fraktion von der
ſtimmung ferngeblieben ſind, in voller Keuntnis der Folgen 7M00
Herr von Kardorff hat ſich eigentlich ſchon am Mittwoch
der Fraktion verabſchiedet, da die Fraktion mit Mehrheit
ſchloſſen hatte, daß ein Fernbleiben von der Abſtimmung a
matiſch den Ausſchluß aus der Fraktion bedeute. Nach dä=
Auslegung des Fraktionsbeſchluſſes ſind Herr Dr. Curtius u
Herr von Kardorff durch ihr Fehlen bei der Abſtimmung Ei,
weiteres aus der Partei ausgeſchieden. Bei Herrn. Dr. Cur zMfi InM
iſt es menſchlich verſtändlich, daß er es abgelehnt hat, eimn
Wus Mos
Kanzler, mit dem er Jahre lang zuſammengearbeitet hat, öffin
lich das Mißtrauen auszuſprechen. Es hätte alſo nahegele an4 im hurnes
wenn die Deutſche Volkspartei wenigſtens bei ihm eine Ag// Swwjetreg
nahme zugelaſſen hätte. Die Dinge in der Volkspartei lic Kfyun Täitigke
zurzeit ſo, daß die Möglichkeit eines Auseinanderbrechens dEid.
Ai milit
Partei beſteht und der Parteiführer nur noch mit diktatoriſ
Maßnahmen die Einheitlichkeit der Partei ſicher zu ſtellen gler6f) 9eſts Kon
Gegen Schluß der Reichstagsſitzung trat die Fraktion
Rvierur
Deutſchen Volkspartei noch einmal zu einer Sitzung zuſammy“
in der beſchloſſen wurde, daß die Abgg. Dr. Curtius und m
Kardorff, da ſie ſich durch ihr Verhalten außerhalb der Frakuy
geſtellt hätten, aus den Liſten der Fraktion geſtrichen wuräu
Am Sonntag tritt der Reichsausſchuß der Deutſchen Volkspan
zuſammen, der über die Vorgänge in der Fraktion der Vo/?
partei wohl noch ein weit res Wort zu ſagen haben wird —m
vor die Entſcheidung geſtellt ift, wie er ſich die weitere Entme
lung denkt, mit welchen Mitteln er vor allem das Auseinan :ſt
laufen der örtlichen Organiſationen und der Mitglieder m
hindern will.
Mm der ſon
Ia nſiſche
. ursmin, de
üuden
4 Zviſion
14 wölge i
Au Charbin
* Berlin, 26. Febr. (Priv.=Tekl),0 N weißt
Der neue braunſchweigiſche Regierungsrat Adolf Hitler.144u der
am Freitag nachmittag in der braunſchweigiſchen Geſandtſcnz) /.ſten ſoll
in Berlin, ſeinem neuen Arbeitsgebiet, vereidigt worden. 944ümiernn
Eidesformel, die durch die Verordnung des braunſchweigiſie ſchm Maßn
Staatsminiſteriums vom 31. Oktober 1919 feſtgelegt iſt, hat W Pcun Di
genden Wortlaut:
„Ich ſchwöre Treue der Reichs= und Landesverfaſſung,
horſam den Geſetzen und gewiſſenhafte Erfüllung meiner
Ar=
pflichten.”
Hitler wird nun erſt einmal einige Zeit in Berlin ſick”
betätigen haben. In der Zwiſchenzeit wird er die Formalitcke
für die Aufſtellung ſeiner Kandidatur erledigen.
Ait eiten Bri
hm der u
Hindenburgs Bruder †.
Lübeck, 26. Februa
Am Donnerstag iſt in Lübeck Bernhard von Hindai
burg, der Bruder des Reichspräſidenten, im 74. Lebensjahre
ſtorben.
Der Reichskanzler hat dem Reichspräſidenten zum
Able=
ſeines Bruders in einem Telegramm ſeine und der
Reichsre=
rung innigſte Anteilnahme ausgedrückt.
zu Kultur gezogen werden, und dieſe Ordnung iſt im tieferen E‟
univerſal=hiſtoriſch.
Die Form war von den menſchlichen Bedürfniſſen, von
Anſprüchen diktiert. Das iſt nicht materialiſtiſch zu verſtehen,
dern der Anſpruch entſpricht der Lebenshaltung, und Zweck..
deuret hier Sinn. Die Form erfüllt ſich im Dienſte
Lebens und der unlösbare, faſt vergeſſene engſte Zuſammenh!
von Gegenſtand und Handhabung, von Form und Gebrauch H.
wieder in unſer Bewußtſein. So wird Form und Aufbau en=
Gerätes und damit die Ausbildung der jeweiligen Funktic.;
teile vom Zweck her beſtimmt. Aber ein Gegenſtand hat außer
nem Gebrauch und außer ſeiner Dienerrolle noch eine and
Beziehung zum Menſchen, und zwar als angeſchautes Objekt,
Träger einer Schmuckform, eines ſelbſtändigen überſachlichen A.
druckswertes, des Ornamentes. Das Ornament iſt mehr als".
Spiel, und ganz gewiß kein modiſches Beiwerk, zu dem es ha.
ſo oft entartet iſt. Es iſt Zeichen einer reichen Lebensfülle
Vitalität, Erlebtes in abſtrakte und ſinnliche Zeichen von hochk.
Ausdruckskraft zu bannen. Das Ornament zeugt von den V
fältigen Möglichkeiten, mit denen der Menſch die jeweili-
Gegenſtände und damit auch ſeine Umgebung ſchmückt, die er
mit den Dingen, die er um ſich ſammelt, ſelbſt ſchafft. Hier gen. !
der Menſch künſtleriſche und ſchöpferiſche Freiheit. Er iſt ſel
Herr darüber, wie ſeine Welt ausſieht. In dieſer
Abteilung=
nicht nur die geometriſche Bemuſterung, entſtanden aus dem St
gerader, gewinkelter und kurvierter Linien, zu ſehen, fonde
auch alle Darſtellungen, die aus dem perſönlichen Erlebnis
Natur zu erklären ſind, wie die geſamte Welt der Tiere und
Pflanzen. Eine lange Reihe außerordentlich reizvoller Tiell
ſtellungen, Blumen, Blüten, Ranken, ja die Landſchaft *
Szenen und Gruppen, Porträts und Darſtellungen von Ge
und mythologiſchen Szenen geben einen Begriff von dem Reille
ſchöpferiſcher Fantaſie.
Der Verfaſſer, der an der wiſſenſchaftlichen und künſtlerſſ.
Neuaufſtellung mitgearbeitet hat, iſt der Ueberzeugung, daß *
das Muſeum in ſeiner volkstümlichen Wirkungsmöglichkeit 9.
geführt worden iſt. An einzelnen ausgewählten Stücken von 2.
licher Qualität werden die Grundelemente, das Weſen der !"
handwerklichen Gegenſtände klargelegt, Das Prinzip der Aus
tand vor dem der Vollſtändigkeit. Anſchaulich zu ſein und
kenntniſſe zu vermitteln, die dem Menſchen dienen und für 1o I
igenes Leben fruchtbar zu werden vermögen, das iſt zweil”
eine der vornehmſten Aufgaben des Muſeums in unſerer. 2
Dr. Guſtav Barthell
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
bkag, 27. Februar 1932
prtfelndes Kriegsglick im Fernenoſten
Erbikkterker Abwehrkampf der Chiueſen
gien rüſtungskechniſche japaniſche Uebermacht.
Schanghai, 26. Februar.
z Chineſen gelang es am Mittwoch, durch einen
über=
en Gegenangriff ſich wieder in den Beſitz des größten
„ils Dorfes Kiangwan zu ſetzen. In den Morgenſtunden des
mustag begannen die Japaner neue große Angriffe gegen
janzan, wobei alle verfügbaren Truppen, Flugzeuge, Geſchütze
mks eingeſetzt wurden. Die Kämpfe wurden mit
wechſeln=
ſück fortgeſetzt. Nach einer mehrſtündigen Beſchießung des
Migohongtſchen (zwei Meilen nordweſtlich von Kiangwan)
ſapaniſche Infanterie zu einem heftigen Angriff über. Es
ür, zwiſchen den brennenden Häuſern vorzudringen und
eſiſchen Verteidiger zurückzuwerfen. Hinter den in Unord=
„uüickweichenden Chineſen rückten ie Japaner über einen
wer vor. Bevor ſie ſich jedoch in der neu eroberten Linie
konnten, begann ein chineſiſcher Gegenangriff der aus
ſchnell herbeigeholten Verſtärkungen. Den verzweifelten
egu riffen der Chineſen iſt es am Freitag gelungen, den
rößY Teil des am Donnerstag verloren gegangenen Geländes
niihzet obern. Die chineſiſche Aktion erfolgte nach Eintritt der
urnlſei t ohne Artillerie=Vorbereitung und kam deshalb für die
wwöllig überraſchend. Die Chineſen ſtehen jetzt wieder in
hiien des Dorfes Kiangwan.
Mi energiſchen Anſtrengungen beſetzten die Japaner am
ewu den Ort Yenchiatſchau unweit Tazang. Ein aus 25
Mili=
irſichhengen beſtehendes japaniſches Geſchwader führte einen
dermchenden Angriff gegen die Stadt Hangtſchau, 100 Meilen
eſth von Schanghai aus. Die Bomben der Japaner ſteckten
el=ſitſer in Brand und zerſtörten den chineſiſchen
Militärflug=
atz/! Hangtſchau vollſtändig.
zuie japaniſche Verſtärkungen für Schanghai.
G” neue japaniſche Diviſion befindet ſich, zuverläſſigen
ſelut=gen zufolge, bereits auf dem Wege nach Schanghai. Eine
bezeYiviſion ſteht unmittelbar vor der Abreiſe und weitere
int u ſionen ſind mobiliſiert worden.
bern 2. uhſhe Truppen=Konzenkrationen im Fernen Oſten.
gelehnt ha
Arbeitet haᛋ he aus Moskau gemeldet wird, veröffentlicht die dortige
alſo naheſreßlkein kurzes offizielles Kommunique, in dem erklärt wird,
ei ihm eruß ab Sowjetregierung den Beſchluß gefaßt habe, wegen der
Voll
erſutten Tätigkeit der ruſſiſchen Emigranten in der
Man=
nderb
mit dinaſchi ch ihre militäriſchen Streitkräfte im Fernen Oſten zu er=
Kr zu ſtelen öhhn Dieſes Kommuniqué ſtellt die erſte Erklärung der
ſowjet=
die Frah uſſtülen Regierung dar, in der zugegeben wird, daß eine Kon=
Eitzung zueentmori der ſowjetruſſiſchen Streitkräfte im Fernen Oſten ſtatt=
Gurtus Pintit
rhalb der 7
geſtrichen
Uigen 9.41 Weißgardiſtiſche Divifion in der Mandſchurei?
aktion das * ruſſiſche Preſſe bringt auch eine Meldung, wonach
Ge=
haben p ermlirsmin, der Führer der weißgardiſtiſchen Organiſation in
ſe weitere Khe un, von den Japanern beauftragt worden ſei, eine
weißgar=
das Ausewöiſt 5t Diviſion zu formieren. Die Zuſammenſtellung dieſer
Mitglien Ois iſn erfolge in der Provinz Mukden. Bereits im Februar
ſeiseiaus Charbin Gruppen von Weißgardiſten in Stärke von
10 Mhu0 Mann für dieſe Diviſion abgegangen. Zum
Komman=
ſereir erſten Brigade der Diviſion ſei der Weißgardiſt
Madry=
nag dem der zweiten Brigade der Weißgardiſt Modeſtow
er=
iasw Die weißgardiſtiſche Diviſion ſei zum Einfall in das
Rühlſigebiet der Sowjetunion beſtimmt. Ein Teil der japani=
„herrappen ſolle gleichzeitig in Transbaikalien operieren. Die
eſew Formierung erfolge äußerſt geheim. Insbeſondere träfen
dies waner Maßnahmen, um die Verbindung zwiſchen der neu
eia ichenden Diviſion und den offiziellen japaniſchen Organen in
berllandſchurei, die die Diviſion mit Kriegsmaterial zu
ver=
reP haben, geheimzuhalten.
Neue Vorſtellungen der Mächke in Tokio.
Tokio, 26. Februar.
r engliſche, amerikaniſche, franzöſiſche und der italieniſche
Sockiſter ſprachen heute nacheinander im japaniſchen
Außen=
mivhürſuim vor und forderten die japaniſchen Behörden auf, in
Zutärt keine Truppen mehr innerhalb der internationalen
Sied=
unun Schanghai landen zu laſſen. Die Botſchafter verlangten
wepihin die Zurückziehung der japaniſchen Kriegsſchiffe von
ihricesigen Stellungen, um zu vermeiden, daß infolge des auf
die ſ öu iffe gerichteten chineſiſchen Artilleriefeuers Granaten in
dier ſeimationale Siedlung fallen. — Auch die Notwendigkeit der
Scſig einer neutralen Zone in Tſchapei wurde wieder in
Er=
wärling. gebracht.
Heilige Ewigkeit.
Solf Maria Holzapfel, der einſt mit ſeinem
ASeal” das geiſtig eingeſtellte Abendland in den Tiefen
er Empfindens erſchütterte und Ungezählten den Weg zur
lohrung und Klarheit ihrer Lebensanſchauung wies, wird
M4 in der aus dem Nachlaß herausgegebenen Dichtung
Wige Ewigkeit*). Nach dem Forſcher und
Seelen=
oBapfel, der im „Panideal” und im „Welterlebnis” die
chaftliche Baſis zu einem neuen religiöſen Leben ſchuf,
eAun der Dichter in feſtem Bauen auf ſeine
wiſſenſchaft=
rlenutnis eine neue machtvolle Welt neuen Menſchentums.
mm Ende ſeines Erdenwallens Viſionen eines Sehers
ber im Leben ſchon die Ufer einer neuen großen reinen
oien Menſchheitszukunft betreten, oder ſind dieſe Viſionen
* N ſſe einer großen dichteriſchen Phautaſie?
cer dies: In der von wundervoller Aeſthetik der Sprache
ſchllner Klarheit geiſtigen Erkennens getragenen Dichtung
Ech eine bis in letzte Einzelheiten lebendig erſchaute
Sor dem Leſer, „eine neuartige religiöſe Andacht und
E Ahgeue Gemeinſchaften, Propheten und Schöpfer, Geſtalten
eAücder, die uns nie mehr verlaſſen werden!“
Dſächen dem Erſcheinen des „Panideal” und heute liegt
De ngeheuere Weltgeſchehen. Unbeirrt durch dieſes bleibt
eZſals forſcheriſches und dichteriſches Schaffen Menſch=
EEA9 ut. Mit Recht aber ruft der Verlag in Erinnerung
ADn. Das Leben Rudolf Maria Holzapfels war beherrſcht
De Sehnſucht, die Menſchen aus dem Zerfall der Gegen=
Jge prauszuführen, ihnen eine konkrete neue Welt zu öffnen,
Stice hendige religiöſe Kultur aufzubauen. Von Jugend auf
LIn zwu leidenſchaftlichem Drang nach dichteriſchem Schaffen,
Liu Nak faſt ein ganzes Leben dieſes tiefſte Verlaugen zurück=
Lenn um zuerſt die ſicheren und unerſchütterlichen Grund=
Dd Füur errichten, auf denen ein neues Lebensgebäude ſich
er=
heilk üennte.
Deinahe dreißigjähriger Arbeit hat Holzapfel die
menſtch=
in ksgele durchſorſcht. Er iſt bis zu den ſeither unbekannten
in lenziſchen Wurzeln des Gewiſſeus, des künſtleriſchen Schaf=
Lea orr tieſten Impulfe, welche zum religiöſen Leben dräu=
Le Sh=gedrungen, und erſt durch dieſe befreiende Erkenntnis
DlISch-S er die Grundzüge eines neuen, vollkommeneren Ge=
L zu ſchaffen, umfaſſendere und durchgeiſtigtere Ziele
—
Weutſche Verlagsanſtalt, Stuttgart.
Nr. 58 — Seite3
Amnieftie ſar bontſce Dentte.
Der nakionalſozialiſtiſche Amneſtieankrag mit einfacher Mehrheit gebilligl.
Gemeine Berbrecher ſollen nicht begnadigt werden. — Verfaſſungsrechkliche Zweiſel.
Skürmiſcher Landkagsſchluß.
* Der Heſſiſche Landtag iſt am Freitag nach ſtürmiſchem
Ende auf unbeſtimmte Zeit in die Pauſe gegangen, die ſicherlich
erſt mit der Aufnahme der Etatberatungen zu Ende ſein wird.
Das Heſſenparlament hat vorher mit einfacher Mehrheit den
nationalſozialiſtiſchen Amneſtiegeſetzentwurf, der inzwiſchen eine
Milderung erfuhr, angenommen. Da die Regierung
verfaſſungs=
rechtkiche Bedenken geltend macht, ſo iſt mit der Verkündung des
Geſetzes nicht zu rechnen, ehe der Staatsgerichtshof, deſſen Spruch
die Antragſteller anrufen wollen, entſchieden hat. Die
verfaſſungs=
rechtlichen Fragen wollen wir ganz bei Seite laſſen, — uns und
der Mehrheit des Volkes kommt es auf die praktiſche Wirkung
an. Abg. Dr. Beſt geſtand ein, daß dieſe Amneſtie lediglich ein
politi=
ſches Mittel gegen die Notverordnungen zum Schutze des
politi=
ſchen Lebens iſt. Wenn auch der zweite Redner der natſ.
Frak=
tion, Jung, die Wirkung dieſer Erklärung abſchwächte, ſo
ver=
mochte er nicht den Widerſpruch zu erklären, der zwiſchen der
nationalſozialiſtiſchen Forderung nach Einführung von
Stand=
gerichten und Todesſtrafe für politiſche Bluttaten und dieſer
Amneſtieforderung beſteht.
*
Präſident Dr. Weruer eröffnet die Freitagſitzung um 10.15
Uhr zur Beratung der Amneſtieanträge bzw. Geſetzentwürfe der
Nationalſozialiſten, Kommuniſten und Sozialdemokraten.
Auf die Anträge iſt folgende
Regierungsankwork
eingegangen:
Den geſtellten Anträgen vermag das Geſamtminiſterium in
keiner Form zuzuſtimmen. Eine Feſtigung der öffentlichen
Ord=
nung und Sicherheit, die es rechtfertigen könnte, im Intereſſe der
Beruhigung weiteſter Volkskreiſe durch ein Amneſtiegeſetz unter
die Vergangenheit einen Schlußſtrich zu ziehen, iſt
bedauerlicher=
weiſe bisher nicht eingetreten. Im Gegenteil. Die politiſchen
Gegenſätze haben ſich gerade in den letzten Wochen in einer
Weiſe verſchärft, daß die Regierung mehr denn je die
Verpflich=
tung hat, alle ſtaatlichen Machtmittel für die Aufrechterhaltung
der Staatsſicherheit einzuſetzen, und dazu gehört vor allem auch
die unbedingte Aufrechterhaltung der Strafjuſtiz. Das
Rechts=
bewußtſein weiter Volkskreiſe und die Autorität der
Strafrechts=
pflege und damit auch die Autorität des Staates würden
er=
ſchüttert, wenn in der gegenwärtigen Notzeit in größerem
Um=
fange Straftaten des gemeinen Rechts, beſonders aber
Zuwider=
handlungen gegen Strafvorſchriften, die von dem Herrn
Reichs=
präſidenten zur Wiederherſtellung der öffentlichen Sicherheit und
Ordnung in jüngſter Zeit erlaſſen worden ſind, ſtrafrechtlich
un=
geahndet bleiben würden. Das müßte die Achtung vor dem
Geſetz untergraben und die öffentliche Sicherheit und Ordnung
aufs ſchwerſte gefährden. Mit allem Nachdruck auf dieſe ſchweren
Bedenken hinzuweiſen, iſt Pflicht einer verantwortungsbewußten
Regierung.
Das Geſamtminiſterium muß ſich daher mit Entſchiedenheit
zur Zeit gegen jedes Amneſtiegeſetz ausſprechen. Wo Härten in
der Anwendung der Strafgeſetze im Einzelfalle hervortreten,
be=
ſteht die Möglichkeit, ſie durch Einzelgnadenerweiſe zu
mildern. Das iſt bisher in weitgehendem Umfange
ge=
ſchehen und wird auch in Zuklunft geſchehen. Auf
dieſem Wege kann ohne Beeinträchtigung des Staatsintereſſes
dem Bedürfniſſe nach Strafmilderung in viel gerechterer Weiſe
Rechnung getragen werden als durch eine allgemeine Amneſtie,
die wahllos jedem zuteil wird.
Außer den dargelegten ſchweren kriminalpolitiſchen
Be=
denken muß
in verfaſſungsrechtlicher Hinſicht
noch folgendes hervorgehoben werden:
Nach Artikel 61 der Heſſiſchen Verfaſſung vom 12. Dezember
1919 kann das Geſamtminiſterium oder das von ihm beauftragte
Miniſterium im Gnadenwege die rechtskräftig erkannten Strafen
mildern oder ganz nachlaſſen, aber nicht verſchärfen; zu einer
Niederſchlagung anhängiger Strafverfahren bedarf das
Geſamt=
miniſterium der Zuſtimmung des Landtags. Eine Vorſchrift, wie ſie
Art. 49, Abſ. 2, der Reichsverfaſſung und Art. 54, Abſ. 3, der
Preu=
ßiſchen Verfaſſung enthalten, nämlich daß allgemeine
Straf=
erlaſſe nur auf Grund eines Geſetzes ausgeſprochen werden
dür=
fen, fehlt in der Heſſiſchen Verfaſſung. Es erhebt ſich daher die
Frage, ob der Landtag eine Amneſtie im Wege eines einfachen
Geſetzes rechtswirkſam beſchließen kann, obgleich ihm durch die
Verfaſſung hierzu eine ausdrückliche Ermächtigung nicht erteilt
iſt. Die Frage iſt nicht zweifelsfrei, ſie iſt zu
ver=
neinen, wenn man das Begnadigungsrecht durch Artikel 61 der
Verfaſſung als erſchöpfend geregelt anſieht, und in der Tat wird
in dem Handbuch des deutſchen Staatsrechts, herausgegeben von
Gerhard Anſchütz und Richard Thoma, Band I, S. 642. Anm. 77,
die Anſicht vertreten, daß ganz allgemein das Begnadigungsrecht
dem Staatsminiſterium in Baden und Heſſen zuſtehe und hier
die Zuſtimmung der Landtage auf die Niederſchlagung
an=
hängiger Strafſachen beſchränkt ſei. Ebenſo vertritt Glockner
(Badiſches Verfaſſungsrecht) in Anm. 1 zu § 29 der Badiſchen
Verfaſſung die Auffaſſung, der Landtag ſei nicht in der Lage,
mit rechtlicher Wirkung über Strafnachläſſe im Gnadenwege
Be=
ſchluß zu faſſen, da hierfür 8 16 Abſ. 3 — mit dem der Artikel 61
der Heſſiſchen Verfaſſung ſachlich und zum Teil auch wörtlich
übereinſtimmt — das Staatsminiſterium für zuſtändig erklärt ſei.”
Abg. Dr. Beſt (Natſ.) erklärt, wir geben zu, daß heute noch
nicht die Zeit gekommen iſt, um unter die Vergangenheit einen
Schlußſtrich ziehen, das Vergangene als vergeben und vergeſſen
anſehen zu können. Mit unſerem Antrag iſt nicht beabſichtigt,
der heſſiſchen Juſtiz ein Mißtrauensvotum auszuſtellen. Unſer
Amneſtiegeſetzentwurf richtet ſich gegen die Strafbeſtimmungen
der Notverordnungen, die wir als unberechtigt, ungerecht und
ſchikanös empfinden. Zahlreiche Staatsbürger ſind mit dieſen
Strafbeſtimmungen in Konflikt gekommen, ohne daß man ihnen
den Vorwurf machen darf, ſie müßten deswegen an den gegen ſie
erkannten Strafen hängen bleiben. Wir ſagen ebenſo offen, daß.
unſere Amneſtie ein Kampfmittel iſt gegen dieſe
Notverordnun=
gen und ihre Strafbeſtimmungen. (Beifall der Natſ.).
Abg. Schreiber (Stp.) ſieht in der Amneſtie als
politi=
ſchem Kampfmittel eine Verhöhnung der Rechtsidee. Der „
Völ=
kiſche Beobachter” fordere tagtäglich Einführung von
Standge=
richten und die Todesſtrafe für politiſche Mordtaten, die
heſſi=
ſchen Nationalſozialiſten dagegen wollten dem politiſchen Mord
einen Freibrief ausſtellrn.
Abg. Greb (Chr=Soz.) hält es für unmöglich, daß eine
Partei wie die NSDAP., die ſich als poſitiv chriſtlich bezeichne,
ſolche Amneſtieanträge ſtellen könne, die eine Verletzung der
Heiligkeit des Lebens darſtellten.
Abg. Roſt (Komm.) behauptet, die proletariſchen
Gefange=
nen würden in Heſſen beſonders brutal behandelt, ſo daß in
Butzbach ein Gefangener ſogar Selbſtmord begangen habe. Die
herrſchende Klaſſe erzittere unter dem Druck der revolutionären
Volksmaſſen und ſuche ſich durch Terrormaßnahmen und
Schutz=
truppen vor dem Tag der Abrechnung zu ſchützen.
Staatspräſident Adelung
erklärt: Die Regierung ſieht die kommuniſtiſchen Behauptungen
über die Gefangenenbehandlung ſolange als Verleumdungen
an, als ihr nicht das erbetene Material unterbreitet wird. (Lärm
der Komm.) Was den natſ. Amneſtieantrag anbetrifft, ſo brauche
ich der Regierungserklärung nichts hinzuzufügen. Ich habe den
Mangel an Ehrlichkeit im politiſchen Leben niemals mehr
empfunden als gerade gegenwärtig. Von den verſchiedenſten
Parteien iſt hier im Hauſe von der Regierung ein ſchärferes
Vorgehen gegen politiſche Ausſchreitungen gefordert worden, ja
es ſind ſogar hier im Hauſe Tumultſzenen vorgekommen wegen
der behaupteten Schwäche der Regierung. Und nun verlangt
man gleichzeitig von der Regierung eine allgemeine Amneſtie
für politiſche Vergehen und Verbrechen! Iſt das politiſch
ehrlich? Wir ſind nicht imſtande, eine allgemeine Amneſtie
eintreten zu laſſen und durchzuführen. Die Regierung iſt
ver=
pflichtet, wenn ſie den Staat und ſeine Bürger nicht aufgeben
will, die Machtmittel des Staates für Leben und Eigentum
ſeiner Glieder, für die öffentliche Ruhe und Sicherheit
einzu=
ſetzen. (Beifall.)
Abg. Lorenz (Soz.) vertritt den ſoz. Antrag auf Amneſtie
für politiſche Vergehen, der die gemeinen Verbrechen und
Ge=
walttaten vom Gnadenerweis ausgenommen wiſſen will.
Miniſterialdirektor Neuroth teilt mit, er habe
ſich vergewiſſert und könne mitteilen, daß in Butzbach ſeit Jahren
kein Selbſtmord eines Gefangenen mehr vorgekommen ſei. (Lärm
bei den Komm.)
Abg. Dr. Niepoth (DVP.) hält es für unweſentlich, ob
der Landtag „Anträge” oder „Initiativgeſetze” beſchließe, denn
was der Regierung nicht paſſe, werde von ihr doch nicht
aus=
geführt oder geſetzlich verkündet. Durch die Unzahl der Amneſtien
trete eine ſchwere Erſchütterung der Rechtsordnung und
Rechts=
ſicherheit ein. Wenn auch die DVP. gegen dieſes
geſchäftsfüh=
rende Kabinett in Oppoſition ſtehe, ſo trete ſie hinter den
Juſtiz=
miniſter, wenn er die Autorität des Staates und Rechtes, ſowie
die Sicherheit des Staatsbürgers wahre.
Der Landtagspräſident teilt mit, daß ein nationalſozialiſtiſcher
Abänderungsantrag mit zur Beratung ſtehe, der die
ge=
meinen Verbrechen, Mord, Totſchlag, Raub uſw. von der
Be=
gnadigung ausnehme.
Abg. Glaſer (Lv.) erklärt, das denkende Landvolk habe
gegen die heſſiſche Juſtiz keine Beſchwerden zu erheben. Das
künſtleriſcher Arbeit zu zeigen und, den verhängnisvollen
Zwie=
ſpalt zwiſchen Glauben und Erkenntnis überwindend, ein
ge=
waltiges, befreiendes Weltbild aufzubauen. Der verdurſtenden
Scele wurde ſo die Möglichkeit eines kompromißloſen,
wider=
ſpruchsfreien religiöſen Lebens geſchenkt, die Ahnung eines
Himmels, dem in großartiger Syntheſe die weſentlichſten Kräfte
des Menſchen gemeinſam zuſtreben.
Erſt als die Umriſſe des neuen Weltbildes im weſentlichen
vollendet waren, brach der Strom zurückgedrängten dichteriſchen
Schaffens hervor, und in dreijähriger Arbeit — zwiſchen 1910
und 1913 — ſchuf Holzapfel die unvergänglichen Bilder einer
neuen Zukunft.
Die Dichtung ſelbſt löſt uns, löſt die Menſchheit wahrhaft
aus einer toten Vergangenheit und einer im Materialismus
zu erſtarren ſcheinenden Gegenwart, und formt frei aus
reli=
giöſer Neuſchöpfung lebendig gewordene Zukunft. Aus der
Traumhaftigkeit des freien Geſtaltens ſpricht rein der Dichter.
Die Unbeirrbarkeit aber am Feſthalten der erſten grundgebenden
Erkenntnis aber zeigt wieder den Forſcher, den Schöpfer des
„Panideal‟. Dichter und Seher gemeinſam bauen den neuen
Menſchen der Zukunft, der ſein kann! Sehnſuchten unſerer
M. St.
Zeit wird Erfüllung!
* Heſſiſches Landeskheater.
Großes Haus. — Freitag, 26. Februar.
Cavalleria ruſticana.
Als Santuzza gaſtierte heute Hanna Gorina vom
Stadt=
theater Mainz, und hinterließ, um es gleich zu ſagen, einen ſo
günſtigen Eindruck, daß ſie bei der Neu=Anſtellung einer
Hoch=
dramatiſchen wohl in Betracht kommen dürfte. Ihre ſchöne, auf
dunkler Mittellage ſich aufbauende Sopranſtimme iſt groß, ohne
ſcharf zu ſein, ſitzt richtig, hat dramatiſche Farbe und gehorcht
jedem Ausdruck. Die wohl gerade eben ausreifende, im
Tempera=
ment vielleicht zurückhaltende, ſympathiſche Künſtlerin hat ein
vorteilhaftes Aeußere, vornehmes Auftreten große Sicherheit
und offenbar ſtarke Muſikalität. Es iſt begreiflich, daß ihre
Auf=
faſſung und Durchführung aus dem Stil der hieſigen
Neuinſzenie=
rung herausfallen mußte; ebenſo wie dies auch bei den beiden
Aushilfsbeſetzungen unvermeidlich war. JohannesBiſchoff
ſang den Alfio mit alter Friſche, Sanny Heilmann die
v. H.
Lola recht dünn und anfängerhaft.
Gikarre=Konzerk.
Ein ziveiſtündiges Konzert faſt allein beſtreiten, und zwar ſo,
daß Ermüdung beim Hörer nicht aufkommen kann, das will etwas
heißen, und das kann nur, wer ſein Handwerk gründlich
ver=
ſteht. Das tut im weiteſten Maße Herr Anton Stingl,
Studien=
aſſeſſor aus Konſtanz, Lehrer für Mathematik und Phyſik und
nebenher — ein ganz hervorragender Künſtler auf einer
ſechs=
ſaitigen Konzertgitarre. Er ſpielte, gerufen von der Darmſtäoter
Gruppe der Jugendbewegung katholiſcher Mittelſchüler, zum
Beſten des Akademiſchen Vinzenzvereins geſtern abend im
Feſt=
ſaal des Gymnaſiums. Es iſt ſicher lobenswert, was dieſer
be=
gabte Muſiker auf dem an ſich doch recht ſpröden und auf die
Dauer eintönig wirkenden Inſtrument leiſter. Erſtaunliche
Tech=
nik, Wärme des Vortrages und meiſterliche Beherrſchung
dyua=
miſcher Schattierung machen das Anhören zum Genuß. Der
Eindruck war ganz überraſchend. Der Künſtler ſpielte auf ſeiner
Gitarre geradezu — Violine.
Eine von ihm für Gitarre übertragene Celloſuite von J. S.
Bach, drei mittelalterliche Tänze „Pavanas” von Luis Milan,
eine moderne Suite vom Konzertgeber komponiert, gediegene
Satzkunſt und hübſche Einfälle zeigend, eine Anzahl ſpaniſcher
Tänze, und zum Schluß Variationen über ein Mozartthema von
F. Sor. — Dies reichhaltige Programm trug dem Künſtler
herz=
lichen, dankbaren Beifall ein, der ſich ſogar noch eine Zugabe
erzwang.
Willkommene Abwechſlung brachten zwei Altarien von Bach
und Händel, geſungen in ſchöner ſtimmlicher Verfaſſung durch
die oft bewährte Klara Herber, der am Klavier Klara Schnitzler,
auf der Geige Paul Paluczak in gediegenſter Weiſe aſſiſtierten.
In einem Nebenſaale war zu gleicher Zeit eine Ausſtellung
graphiſcher Arbeiten von dem jungen Freiburger Alfred Riedel,
handgeſchriebene Sachen, Holzſchnitte, Exlibris,
Pergamentarbei=
ten und anderes umfaſſend, die unſerer Meinung von ſo großem
Talent und Können zeugen, daß wir es begrüßen würden, wenn
dem jungen Künſtler Gelegenheit gegeben würde, ſeine Arbeiten
in größerem Rahmen zu zeigen.
O.
* Von Walter Schweter erſchienen zwei neue kleine
Schrift=
chen, die in der Neihe ſeiner Heimat= und Wald=Erzählungen einen guten
Platz einnehmen: „Im Waldland des Freiherrn vom und
zum Stein” und „Wir Förſterskinder”. Beide mit feinen
Zeichnungen illuſtriert. Hübſche eindringliche Natur= und
Heimatſchil=
derungen in geſunder, ungekünſtelter Schreibweiſe, die Schweter
aus=
zeichnet. Beſinnlich ernſt und mit feinem Humor gewürzt. Immer aber
dikiert von ehrlicher ſtarker Liebe zur Heimat, zum deutſchen Wald. .*
Seite 4 — Nr. 58
Landvolk wolle teine Machenſchaften unterſtützen, die auf den
Bürgerkrieg abzielten, bei dem in erſter Linie die Bauernſchaft
zu Schaden kommen werde.
Es ſprechen dann noch in der zweiten Garnitur die Abg.
Frau Pringsheim (Soz.), die ſich für die Verurteilten des
8 218 einſetzt, Abg. Jung (Natſ.), der den Rednern der
Mittel=
parteien angeſichts ihrer politiſchen Niederlagen größere
Beſchei=
denheit gegenüber den Nationalſozialiſten empfiehlt und von
Be=
gnadigungen gegenüber Nationalſozialiſten nichts gehört haben
will. Staatspräſident Adelung und Min=Dir. Neuroth
erwidern ihm, daß von Nationalſozialiſten genau ſo oft und mit
Erfolg an die Gnade dieſes „Syſtems” appelliert werde wie von
anderer Seite. Dieſes Syſtem könne eben gerecht und im
ge=
eigneten Falle auch milde ſein. So ſei u. a. auch im Falle
Amend=Darmſtadt Beguadigung erfolgt. (Hört, Hört! und
Tumult bei den Komm.)
Abg. Böhm=Dntl. lehnt eine allgemeine Amneſtie ab,
empfiehlt jedoch Gnadenerweiſe in Bagatellſachen.
Abg. Dr. Niepoth und Abg. Glaſer weiſen die
per=
ſönlichen Vorwürfe des Abg. Jung zurück. Als Abg. Jung noch
nicht zu den „ſtärkeren Bataillonen” hinübergewechſelt war (er
war, wie wir hören, vorher bei der Volkspartei und den
Deutſch=
nationalen) ſei er auch nie ſehr beſcheiden geweſen. (Heiterkeit.)
Abg. Schül (Zentr.) hält den Nationalſozialiſten und den
Kommuniſten vor, welches Strafſyſtem nach ihren Programmen
Anwendung finden ſoll und lehnt die Anträge ab.
Abg. Dr. Beſt bezeichnet den nationalſozialiſtiſchen
Geſetz=
entwurf als geſetzmäßig, was evtl. durch den Spruch des
Staatsgerichtshofes feſtgeſtellt werden müſſe.
In den Abſtimmungen wird der kommuniſtiſche
An=
trag gegen die Antragſteller abgelehnt. Der nationalſozialiſtiſche
Geſetzentwurf mit dem einſchränkenden Zuſatz in erſter und
zwei=
ter Leſung mit einfacher Mehrheit der Nationalſozialiſten und
Kommuniſten gegen Zeutrum, Volkspartei. Chriſtlichſoziale,
Landvolk und Sozialdemokraten angenommen. Der Ablehnung
verfällt der ſozialdemokratiſche Amneſtieantrag. Mit den
Stim=
men der Nationalſozialiſten und Kommuniſten wird auch der
nationalſozialiſtiſche Antrag auf Rückgängigmachung von
politi=
ſchen Strafmaßnahmen gegen Beamte angenommen.
Annahme findet noch ein nationalſozialiſtiſcher Antrag, daß
die Regierung Zwangsvollſtreckungen aus
ſtaat=
lichen Forderungen in die bäuerliche und
ge=
werbliche Vermögensſubſtanz nicht durchführen
und bei der Reichsregierung um baldige wirkſame
Beſtimmun=
gen zum Schutze der landwirtſchaftlichen und gewerblichen
Ver=
mögensſubſtanz gegen jede Zwangsvolſtreckung vorſtellig
wer=
den ſoll.
Dann werden die zahlreichen kleinen Anträge aus der
Don=
nerstagsſitzung zur Abſtimmung geſtellt und durchweg im Sinne
der Ausſchußbeſchlüſſe erledigt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Namentliche Abſtimmung erfolgt über den
nationalſozia=
liſtiſchen Antrag „Vermögensberteilung — Enteignung der
Bank= und Börſenfürſten”. Bei Stimmenthaltung des
Zentrums, der Abg. Galm (Komm.=Opp.), Ohlhof (SAP.) und
Schreiber (Stp.) wird der Antrag mit 38 Stimmen der
Natio=
nalſozialiſten, Sozialdemokraten und Volkspartei gegen die
Kom=
muniſten angenommen. Abg. Böhm=Ontl. iſt nicht im Saal.
Punkt 4 des natſoz. Antrages, bei der Reichsregierung auch für
die Verſtaatlichung des Bankweſens einzutreten, wird mit 38
Stimmen der Natſoz., Soz, SAP. und Komm=Opp.
ange=
nommen.
Dann werden zahlreiche Kleine Anfragen, faſt ſämtlich
von den Kommuniſten geſtellt, beantwortet.
Auf die ſoz. Anfrage nach der Begnadigung von drei
vor=
beſtraften nationalſozialiſtiſchen Landtagsabgeordneten erklärt
die Regierung:
„Die Regierung iſt nicht gewillt, zu den geſtellten Fragen
Stellung zu nehmen.” CTumult links.)
Abg. Galm (Komm.=Opp.) fragt: „Herr Präſident, wie
geht es denn unſerem lieben Kollegen
Butt=
ler?” (Heiterkeit. — Abg. Jung (Natſ.): „Sie Zyniker!)
In Erklärungen, die nach Beſchluß des Aelteſtenrates vorher
dem Präſidenten vorzulegen ſind, ergreift zunächſt
Abg. Heinſtadt das Wort. Er erklärt u. a., der Abg. Dr.
Beſt (Natſ.) hat in einer perſönlichen Bemerkung erklärt, daß es
die ſozialdemokratiſche Partei ſei, die für den Fall der
Ergrei=
fung der politiſchen Macht durch die Nationalſozialiſten in
Deutſchland einen
Separatismus
der Sozialdemokratie und des Zentrums vorbereite und androhe.
An anderer Stelle hat Dr. Beſt davon geſprochen, daß ein von
der Sozialdemokratie gebilligter ſchwarz=roter Separatismus
an=
gedroht werde. Der ſozialdemokratiſche Abg. Högner habe in
ſozialdemokratiſchen Parteiorganen einen Artikel geſchrieben, in
dem er von ſolchen Vorgängen ſpricht. Ich verwahre mich aufs
Entſchiedenſte dagegen, daß durch Bemerkungen, wie die des Abg.
Dr. Beſt, die Zentrumspartei verdächtigt wird und in den
Ge=
ruch des Separatismus kommt. Ich erkläre auf das
allerbe=
ſtimmteſte, daß die Behauptung des Herrn Dr. Beſt, das
Zen=
trum bereite einen Separatismus vor für den Fall der
Macht=
ergreifung Hitlers, einfach irrig iſt und, wenn ſie bewußt
auf=
recht erhalten wird, eine Verdächtigung und haltloſe
Verleum=
dung darſtellt. (Beifall im Zentrum.)
Abg. Maurer verlieſt für die Soz. eine Erklärung, in der
es u. a. heißt: In der Plenarſitzung vom 19. Februar 1932 hat
der Abg. Dr. Beſt den ſozialdemokratiſchen
Reichstagsabgeord=
neten Dr. Högner=München und weite Kreiſe der
Sozialdemo=
kratiſchen Partei als ſeparatiſtenfreundlich verdächtigt. Dr. Beſt
glaubt ſich auf einen Artikel Dr. Högners „Gefährdung der
Reichseinheit durch die Hitlerbewegung” ſtützen zu können. Aus
Samstag, 27. Februar u.
dem Auffatz ergibt ſich ganz klar, daß Dr. Högner gegen
bereien von Separatiſten im Rheinland und in Bahern Stocl
nimmt. Das iſt alſo genau das Gegenteil deſſen, was Dr.
behauptet hat. Die Sozialdemokratiſche Partei hat in
der=
gangenheit nichts mit dem Separatismus zu tun gehabr!
wird ſich auch in Zukunft gegen die ſeparatiſtiſchen Beſtrebrm
mit allen Mitteln wenden. (Beifall der SPD.)
Abg. Dr. Beſt erklärt darauf für die Nationalſozia
daß die Fraktion bei der Abſtimmung über den Unterſuchn)
Ausſchuß=Bericht ſelbſtverſtändlich poſitiv abſtimmen wollt.
ſtelle feſt, daß Inhalt und Tendenz des in Nr. 3 des
Volksfreundes” veröffentlichten Aufſatzes des Sozialdemo=
Högner dahingeht, daß er ſeparatiſtiſche Beſtrebungen ül
ſtimmten politiſchen Kreiſen für den Fall, daß der Nat:/
ſozialismus ſiegt, unterſtellt oder äußert. Als der Redner:
erklärt, angeſichts der außenpolitiſchen Gefahren, werde=
Frankreich ein neues Stichwort zum Eingreifen gegeben, emn
auf der Linken
lebhafter Tumulk,
der ſeinen Höhepunkt erreicht, als der Reoner erklärt,
De=
land könne nicht durch die Parteien des Hochverrates
November 1918 gerettet werden, ſondern nur durch Adolf g.
den kommenden Reichspräſidenten. Während die Nationall
liſten in Heil=Rufe ausbrechen, kommen aus der Mitte
un=
der Linken ſchwerſte Vorwürfe. Die Nationalſozialiſten vem
den Saal. (Zurufe: „Feiglinge!” — Abg. Heinſtadt ruftt
Beſt ſoll Rede und Antwort ſtehen, wenn er nicht zu feich
Der Präſident vermag ſich nicht durchzuſetzen.
Abg. Zinnkann (Soz.) erklärt, das, was Dr. Beſt ,
hat, iſt über den Rahmen einer perſönlichen Erklärung:
hinausgegangen. Ich ſtelle feſt, daß Dr. Beſt, der untem
Verdacht des Hochverrates ſteht, es mit Billigung des —9
tagspräſidenten wagen konnte, eine große Anzahl von M
dern dieſes Hauſes als Hochverräter zu kennzeichnen.
Wir=
gen dies ausdrücklich niedriger und bezeichnen dieſen Ausz.
Nationalſozialiſten als eine feige Handlung. (Beifall bei
lichen Parteien.)
Präſident Werner ruft den Redner zur Ordnung, wn
die Abgeordneten der Linken und Mitte erwidern: „Uner=
„Nazi=Präſident”
Abg. Heinſtadt meldet ſich zum Wort. Präſident Dr.
ner erklärt, die Sitzung iſt geſchloſſen. Es kommt zu lebstt
Auseinanderſetzungen der Zentrumsabgeordneten mit dem
ſidenten, der ſeinen Platz verläßt. Die Kommuniſten rufe
Tribüne hinauf: „Rot=Front”, das von dort erwidert wo
Wie wir hören, beſteht die Abſicht, gegen den Lanl
tagspräſidenten im Aelteſtenrat, einen A
trauensantrag einzubringen, den auch das Zerr
unterſtützen werde.
Heute wormittag 9 Uhr beoinnt unser großer
TatAadrelaaaf
wegen Vollständiger Geschäftsaufsabe.
Wir sind ernstlch darauf angewiesen, unsere großen Warenläger zu
räuren), koste es, was es wolle, denn
Sondern:
Wir ziehen nicht um
Unsere Firma erscheint auch nicht mehr unter
anderem Namen oder anderer Flagge,
Unsere Firma hört endgültig auf zu existieren!
Wir haben daher
unsere Preise um
herabgesetzt.
Wer bald kommnt kauft arn Besten!
3165
Ludwigstrasse 14
Darmstadt
Ludwigstrasse 14
[ ← ][ ][ → ]hustag, 27. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 58 — Seite 5
uas der Handesgäuptftast.
Darmſtadt, den 27. Februar 1932.
Sofie Hüffell †.
ues vorgeſtern im hohen Alter von 78 Jahren erfolgte Ab=
Guvn Frau Sofie Hüffell, der Witwe des 1914 hier
ver=
ſnen bekannten Arztes, Sanitätsrats Dr. Wilhelm Hüffell,
Meranlaſſung, deſſen zu gedenken, was die Verſtorbene zu
it, wo noch nicht jedermann das Wort „ſoziale Fürſorge‟
Fude führte, auf dieſem Gebiete in warmherziger
Nächſten=
ßuund ſchlichter Beſcheidenhet geleiſtet hat.
Tochter des Reichstags= und Landtagsabgeordneten Frei=
Dr. Georg von Wedekind, der zu Anfang der 70er Jahre
gSranziehung der noch jetzt hier tätigen Frl. Thereſe Schultz=
„u nen Fröbelſchen Kindergarten begründete, war ſie
ange=
ſic mit der Kinderfürſorge zu befaſſen. Die Kinder ſollten
wiſet werden zur Gartenpflege und Liebe zur Natur, das lag
langjähriges, eifriges Mitglied des Gartenbauvereins
misſten. Mit vieler perſönlicher Muhe kam die Anlage von
ßzu muſterhaft geordneten Gärtchen am Wingertsberg zu=
Die von meiſt der Volksſchule angehörenden Kindern be=
Iütrund gepflegt wurden. Die Seele dieſes Gartenvereins, der
„S ihm „Goethegarten” benannte Anlage betreute, war
muökonomierat Goethe. Die Idee bewährte ſich, die Sache fand
hu= und bald folgte an der Pallaswieſenſtraße eine zweite
iüh. Gartenanlage.
a Bedürfnis älterer einzelſtehender Damen nach einem
ge=
ſih n Heim, in dem ſie wohnen und verpflegt werden, hatte
Eor frühzeitig erkannt und zu deſſen Befriedigung 1905 den
Errsrband” gegründet. Zunächſt wurde ein Haus in der
unte=
ſymaſtraße als Heim eingerichtet. Die Ungunſt der Zeitläuſte
kien aber bald, dieſes Haus zu verlaſſen und nach dem früher
bisſrhen Hauſe (Saalbauſtraße 79) überzuziehen. Hier beſteht
aberm jetzt noch, während ein Teil der Inſaſſen in dem in=
Dn erbauten ſtädtiſchen Altersheim Frankfurterſtraße 49 und
frahme fand.
ach einem langen arbeitsreichen, für das Wohl ihrer
Mit=
euen ſich aufopfernden Leben genießt die Unermüdliche jetzt
khlAverdiente Ruhe. Requiescat in pace.
rnennung. Der Rechnungsdirektor Heinrich Werne
um 23. Februar 1932. mit Wirkung vom 1. Februar 1932
in- Direktor beim Landtag ernannt.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus.
27 Febr.
20. Ende nach 22 Uhr. Außer Miete.
Die Dubarry. Preiſe 0.50—4 Mk.
. 28 Febr.
18—22 Uhr. Heſſenlandmiete 1V 9.
Lohengrin. Preiſe 0.80—6.40 Mk.
29 Febr Keine Vorſtellung
ar, 1. März
20, Ende nach 22 Uhr Dſt. Bolksb G (11. Vorſt.)
Gr. 1—TV. Rauhnacht. P.eiſe 0.60—4.8: Mk.
9, 2. März
19½—22 Uhr Dſt. Voltsv, W 5. Vorſtellung.
Gr I—TV. Boccaccio, Preiſe 0.70—5.60 Mk.
19½—22½ Uhr C 16. Don Juan.
S. Marz / Preiſe 0 70—5.60 Mk.
4. März
19½, Ende gegen 22 Uhr. D 17.
Schneider Wibbel. Preiſe 0 70—5.60 Mk.
HIn, . Mirz
Kau, 6. März
15, Ende gegen 17½ Uhr. Heſſenlandmiete I 5
u. III 9. Schneider Wibbel. Pr 0.70—5 60 M.
20, Ende vor 22½ Uhr. T Gr. 1, 2, 3,4, 5, 6, 7, 8.
Die luſtige Witwe. Ermäßigte Pr. 0.50—4 Mk
118½—22 Uhr. E 17. Aida. Preiſe 1—8 Mk.
Kleines Haus.
Nora. Preiſe 0.60—4,50 Mk. kau , 28 Febr. 19½, Ende gegen 22 Uhr. Zuſatzmiete IV 8,
Nora. Preiſe 0.60—4.50 Mk. 9. 22, Febr. IKeine Vorſtellung. Kar, 1. März 19½—22 Uhr. Wartha.
E mäßigte Preiſe 0.50—4 Mk. M 19½, Ende gegen 22 Uhr. Zuſatzmiete II 9.
T2März Rora. Preiſe 0 60—4.50 Mk. natag, 3. März 20—22 Uhr. Außer Miete. Piſtole und Tabats=
pfeife. Preiſe 0.50—2.50 Mk. Eg, 4. März 20—21½ Uhr. Dritter zkammermuſik=Abend
des Schnurrbuſch=Quartetts. Pr. 0.70—2 Mk. Mrai, 5. März 19½, Ende gegen 22½ Uhr. Außr Miete.
Meine Schweſter und ich. Erm. Pr. 0 50—3 M. Au 6 März 20—-2 Uhr. Dſt. Volksb. P (5. Vorſt.) Gr.
bis 1V Marguerite: 3. Erm Pr. 0.50—3 Mk.
11.30—13 Uhr. Goethe Morgenfeier d ſozialiſt
Kult r=Kartells. Pr. 0.40 M. Erwerbsl. 0.20 M7.
Mentag, 29. Febr.: In Worms (Feſtſpielhaus) Don Juan
Seſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Kleinen
unn 20 Uhr die erſte Aufführung von Ibſens Nora” in
kainſzenierung von Guſtav Hartung ſtatt. — Im Großen
wird Millöcker=Mackebens Operette „Die Dubarry” zu
Dickten Preiſen gegeben.
Siebentes Sinfonie=Konzert. Die Werke Liſzts haben in den
Bahren faſt völlig in dem Programm der
Landestheater=
ue gefehlt. Es iſt beſonders zu begrüßen, daß im Goethejahr
her Leitung Dr. Schmidt=Iſſerſtedt die „Fauſt=Sinfonie‟,
dar größten und wichtigſten Werke des Komponiſten, zu
Ge=
hracht wird. Albert Seibert ſingt das Tenorſolo, der
Mozart=
ſand der Herren=Chor des Heſſiſchen Landestheaters wirken
* hmußgeſang mit.
Lhageiges Geſchaftsfkoktädii.
Die Firma Ernſt Stegmüller feiert am 1. März das
Jubiläum ihres 25jährigen Beſtehens. Die Firma wurde am
1. März 1907 in Straßburg von Ernſt Stegmüller gegründet. Der
damals 22jährige Gründer hatte eine gute Schule im äterlichen
Geſchäft durchgemacht. Sein Vater war einer der erſten
Konfei=
tionäre, der Spezialgrößen für Ueberſchlanke und Korpulente
führte. Das Straßburger Geſchäft entwickelte ſich ſo gut, daß der
Umſatz innerhalb weniger Jahre verdreifacht wurde. Der Krieg
ſetzte der Entwicklung des Geſchäftes eine Grenze, und am 15.
No=
vember 1918 wurde das Straßburger Haus vom Pöbel vollſtändig
ausgeplündert. Aus dem Elſaß ausgewieſen, ſiedelte Ernſt
Steg=
müller mit ſeinem Sozius Hans Kriſcher nach Darmſtadt über
Hier wurde die Firma zunächſt als Kleiderfabrik weitergeführt. bis
im Spätſommer 1923 das Haus Schloßgraben 13a gemietet und
Kleinverkauf eingerichtet wurde. Auch hier ging die Entwicklung
des Geſchäftes ſo gut aufwärts, daß zu dem Verkaufsraum im
Erd=
geſchoß bald der erſte Stock und ſpäter auch noch der zweite und
dritte Stock hinzugenommen werden mußten. Im Winter 1928
erfolgte durch eine Hinzunahme des Nebenhauſes und Ausbau die
Geſtaltung des Geſchäftes, ſo, wie es ſich heute mit der großen
Reihe von Schaufenſtern repräſentiert
Wie wir hören, wird die Firma, den Zeitläuften entſprechend,
von größeren Feſten aus Anlaß des Jubiläums Abſtand nehmen,
dafür aber für ihren großen Kundenkreis einen
Jubiläumsausver=
kauf durchführen.
Evangeliſche Woche in Darriſtadt.
Proteſtantismus und Katholiſche Aktion.
Der zweite Abend der Evangeliſchen Woche fand wieder den
Saalbau vollbeſetzt. 800—1000 Männer und Frauen waren dem
Rufe des Evangeliſchen Bundes gefolgt. Als Eröffnung ſang der
Kirchenchor der Martinsgemeinde unter Leitung von
Profeſſor Dr. Noack „Selig ſind, die Gottes Wort hören und
be=
wahren” von Pfannſchmidt. Pfarrer Dr. Bergér wies dann
nach herzlichen Begrüßungsworten auf das Thema des Abends
hin, das leider zu behandeln nötig ſei, zumal in Heſſen. Er
be=
dauerte dieſe Notwendigkeit, namentlich im Blick auf die
Gott=
loſigkeit rechts und links. In einſtündigem Vortrag behandelte
darauf Pfarrer von der Heydt=Coblenz, der Vorſitzende
des Deutſchen, evangeliſchen Beamtenbundes das Thema „
Pro=
teſtantismus und Katholiſche Aktion‟. Er beſchrieb
zunächſt den Begriff „uctio catholica‟
Er führte ſodann u. a. aus: Von der offiziellen Kirche
verkündigt, ſtellt ſie nicht die Meinung Einzelner dar, auch nicht
nur diejenige des Papſtes; es iſt nicht ein neuer Verein oder
eine neue Organiſation, ſondern der Ausdruck einer
weltgeſchicht=
lichen Zielſetzung, einer Zuſammenfaſſung aller Kräfte zu neuer
Agreſſivität. Eine Bewegung, die ſich zwar beſonders auf deutſchem
Boden auswirkt, aber in Wirklichkeit eine Weltbewegung darſtellt.
Zwei Geſichtspunkte griff der Redner aus dem Fragenkomplex
heraus: die Wahrheitsfrage und die Machtfrage. Bei
der Wahrheitsfrage dreht es ſich darum: wo iſt das rechte
Chri=
ſtentum? Dieſe Frage darf nicht als weniger wichtig beiſeite
ge=
ſchoben werden, ſelbſt dann nicht, wenn die Sehnſucht nach
kon=
feſſionellem Frieden bei uns noch ſo groß iſt. Sie darf auch nicht
überhört werden zugunſten der ſich in den Vordergrund
ſchieben=
den politiſchen Fragen. Bei dem Unterſchied der Konfeſſionen
handelt es ſich nicht um ein mehr oder weniger von Kultiſchem,
ſondern um die Wahrheitsfrage. So wie Luther im Kloſter zu
Erfurt dieſe Frage in ihrer letzten Schwere, in ihrer ganzen
ent=
ſetzlichen Furchtbarkeit durchlitten, aber hindurchgedrungen iſt zur
ſeligen Gewißheit der Rechtfertigung aus dem Glauben. Um
dieſen Glauben ging es und geht es: nicht um einen Lehrſatz,
ſondern den Glauben überhaupt. Eine „complexio oppositorum”
mag ihre praktiſchen Gründe haben. Für Chriſten kann es nur
eine Grundlage, die Bibel, und nur eine Autorität. Chriſtus,
geben. Ohne die Löſung der Wahrheitsfrage gibt es keinen
Frie=
den; ſie iſt die Kernfrage der Geſchichte und des deutſchen Volkes.
Wir wollen nicht die Frömmigkeit unſerer Brüder ſtören; aber
darum geht es nicht, ſondern um die Gefolgſchaft gegenüber dem,
der ein König der Wahrheit war
Aber nun hat man ſeine Botſchaft umgebogen zu einer
irdi=
ſchen Machtfrage. Geſetz und Politik werden in den Dienſt
ge=
ſtellt. Im Gegenſatz dazu iſt für den in ſeinem Gewiſſen an Gott
gebundenen proteſtantiſchen Menſchen Staat und Volkstum eine
Schöpfungsordnung Gottes, die nicht erſt durch ihre Bindung an
die Kirche ihre gottgeſetzte Bedeutung gewinnen. Staat und
Kirche müſſen in ihren Anſpruchsgebieten auseinandergehalten
werden. Wenn die Grenzen überſchritten werden, muß es zu
Kul=
urkämpfen kommen. Wenn die Kirche für ſich Souveränität in
Anſpruch nimmt, bricht ſie in das Gebiet des Staates ein. Dieſer
Einbruch wird von der „actio catholica” gefördert. Darum iſt
Abwehr notwendig und der Ruf berechtigt: „Wach auf, wach auf,
du deutſches Land.”
In einem Schlußwort forderte der Vorſitzende zu
proteſtanti=
ſcher Aktivität auf. Zum Schluß ſang die Verſammlung einmütig
die drei Verſe des Liedes „Erhalt uns Herr bei deinem Wort”
Für den heutigen Abend ſteht das Thema „Chriſtentum und
Gottloſigkeit” zur Tagesordnung. Bei der Veranſtaltung, die
wie=
der abends 8 Uhr im Saalbau ſtattfindet, wirkt der Kirchenchor
der Petrusgemeinde mit.
* Hohes Alter. Am 29. Februar feiert Frau Tapezier Eliſe
Reiſchel Wwe., geb. Landzettel, Waldſtraße 24, ihren 80.
Ge=
burtstag in voller geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. Da ſie
am 29. Februar geboren iſt und 1900, um die Jahrhundertwende,
der Schalttag ausfiel, ſo konnte ſie in den 80 Jahren, ſtreng
ge=
nommen, ihren Geburtstag nur 19mal begehen.
— „Der Schmied von Apolda”, das Marionettenſpiel, das am
Donnerstag, den 25. d. M., von Frankfurter Studenten der
ſprech=
künſtleriſchen Uebungen von Univerſitäts=Lektor Profeſſor F. K.
Roedemeyer mit ſo großem Erfolg vor geladenem Publikum
auf=
geführt wurde, wird heute nachmittag 4.30 Uhr und abends 8 Uhr
nochmals öffentlich wiederholt. Karten im Sekretariat der Städt.
Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, Fernſprecher 3500
(Stadtverwaltung).
— Zeitgenöſſiſche Kammermuſik im Süddeutſchen Rundfunk.
Wir weiſen die Rundfunkhörer hin auf eine Sonntag, den 28.
Februar, ſtattfindende Kammermuſikſtunde im Süddeutſchen
Rundfunk (Sender Stuttgart). Das um 18.25 Uhr nachmittags
beginnende Konzert bringt an zweiter Stelle die Uraufführung
einer Kompoſition des hieſigen Komponiſten Julius Klaas
(Opus 41), drei Geſänge nach eigenen Dichtungen
für eine tiefe Stimme und Streichgartett.
Jahreshaupkverſammlung
der Deutſchen Volksparkei.
Dr. Niepoth über die politiſche Lage.
Die Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen
Volkspartei hielt am Freitag abend im „Fürſtenſaal” bei
Chriſt die übliche Hauptverſammlung ab, die bei der angeſpannten
politiſchen Lage im Reich und in Heſſen unter den Mitgliedern
reges Intereſſe fand.
Die Verſammlung leitete der 1. Vorſitzende, Herr
Oberlandes=
gerichtsrat Altendorf der zunächſt Herrn Generalſekretär
Welkow zur Erſtattung des Jahresberichtes das Wort gab. Dem
Jahresbericht iſt zu entnehmen, daß der Mitgliederbeſtand der
Ortsgruppe nur ſehr unweſentlich abgenommen hat, und daß die
im Berichtsjahre ſtattgefundenen öffentlichen und
Mitgliederver=
ſammlungen durchweg recht gut beſucht waren. Der Redner machte
noch verſchiedene Mitteilungen organiſatoriſcher Art, und nach
kurzer Ausſprache erfolgten die Wahlen zum Vorſtand und zum
„Großen Ausſchuß”, die nach den Vorſchlägen des Vorſtandes
ein=
mütig und durch Zuruf vorgenommen wurden.
Herr Dr. Niepoth, M. d. L., mit lebhaftem Beifall
emp=
fangen, ſprach ſodann über
Die Lage in Heſſen, Rückblick und Ausblick.
Die Deutſche Volkspartei hat immer eine ſachliche Oppoſition
ge=
trieben und hat immer auch die Rezepte angegeben, wenn ſie
Kritik geübt hat. Mit den beſten Ausſichten iſt die Deutſche
Volks=
partei in die heſſiſche Landtagswahl gezogen, aber bei dieſer Wahl
haben nicht vernünftige Erwägungen, ſondern Stimmungen die
Wähler geführt. Zu dem ſogenannten „Boxheimer Dokument”
übergehend, betonte der Redner, daß nach dem bekannt gewordenen
Material es ſich hierbei zwar nicht um Hochverrat im juriſtiſchen
Sinne handelt, daß das Boxheimer Dokument aber ein ſolches
der Dummheit und der wirtſchaftlichen Unvernunft ſei. Dr.
Nie=
poth kam auf die Verſuche, in Heſſen eine arbeitsfähige Regierung
zu bilden, zu ſprechen, und beſchäftigte ſich mit den ſogenannten
12 Punkten der Nationalſozialiſten, die dieſe als unabänderliche
Vorbedingung für den Eintritt in die Regierung aufſtellten. Im
Landtag beſteht eben eine Mehrheit der radikalen Flügelparteien,
die ſich nur im Negativen zuſammenfinden. So kam es nach dem
Zuſammentritt des Landtages zu den bekannten Anträgen zur
Winterhilfe, die undurchführbar waren und blieben, der
national=
ſozialiſtiſche Antrag dabei begründet von dem Vorſteher des
Finanzamts in Alsfeld, Dr. Müller, der als Finanzfachmann die
Undurchführbarkeit der Anträge kennen müßte. Es iſt eine
Un=
geheuerlichkeit, „Deckungsvorſchläge” mit neuen Steuern zu machen,
die die Not nicht lindern, ſondern nur vermehren würden. Das iſt
reinſter Steuerbolſchewismus und eine Demagogie, die nicht zu
übertreffen iſt. Die unwürdigen Szenen, die ſich dann im
Land=
tag abſpielten, kurz ſtreifend, kennzeichnete der Redner die Art,
Unterſuchungsausſchüſſe einzuſetzen, die dann kläglich im Sande
verliefen. Wenn die Nationaſozialiſten in die Verantwortung
gehen, dann haben ſie die Macht, und dann könnten ſie dem
heſ=
ſiſchen Volke zeigen, daß ſie willens und in der Lage ſind, die
Verhältniſſe zu ändern und zu beſſern. Mit zwei Abgeordneten
kann man es ſich leiſten, reine Oppoſition zu treiben, aber mit
26 Abgeordneten muß man in die Verantwortugn hinein. — Die
Deutſche Volkspartei hat ſich freigehalten von jeder Beamtenhetze,
wohl aber immer mit Recht geſagt, daß auch das
Berufs=
beamtentum ſeinen Teil haben muß an der allgemeinen Not.
Und wie iſt von den Nationalſozialiſten, nicht in der Stadt
natürlich, ſondern auf dem flachen Land, gegen alle
Be=
amte gehetzt worden. Und wie die führenden
National=
ſozialiſten gegen die Beamten Stellung nehmen, wie ſie
ſich bemühen, einen Keil in die Beamtenſchaft zu treiben, beweiſt
das Elaborat des Landtagsabgeordneten Claß, der
Beamtenfach=
berater der Nationalſozialiſten in Heſſen. Dieſes Elaborat, ein
Brief, iſt vor wenigen Tagen in einer Darmſtädter Zeitung in
photographiſcher Wiedergabe; abgedruckt worden. Dr. Niepoth
äußerte ſich dann zu der Frage der Miniſterpenſionen in Heſſen
und der Forderung der Nationalſozialiſten, daß kein Beamter
mehr als 12000 — RM Gehalt haben dürfte. Wo iſt dann aber
die Grenze? Die Gehälter der übrigen Beamten müßten ja dann
auch entſprechend herabgeſetzt werden. Davon wird in der
Agi=
tation nicht geſprochen. Gefährlich ſind die =politiſchen Anträge
der radikalen Parteien, die Anträge auf Amneſtie. Bei der
poli=
tiſchen Verrohung der heutigen Zeit kann man derartigen
An=
trägen nicht zuſtimmen, die geradezu ein Hohn auf jede
Staats=
autorität und die nicht weit von Bolſchewismus entfernt ſind.
Ueber eine Reviſion der Abfindung des Großherzogs kann man
in gütlicher Verhandlung unter den augenblicklichen
Verhält=
niſſen reden. Als Anhänger der Privatwirtſchaft können wie
Anträge nicht mitmachen, die die Beamten und auch die
Reichs=
bank verſtaatlichen wollen, alſo damit ſozialiſieren vollen. Es
geht nicht an, daß auch noch das Geld nach politiſchen, d. h. nach
parteipolitiſchen Geſichtspunkten verteilt wird. — Die Deutſche
Volkspartei hat zwar Kompromiſſe im Reichstag gemacht, aber
ſie hat dadurch auch etwas erreicht. Wenn die Nationalſozialiſten
ſo weiter arbeiten mit ihrer kompromißloſen Politik und ihren
hemmungsloſen Anträgen, dann ſtehen ſie in 4 Jahren noch auf
dem gleichen Standpunkt wie heute. Es kann unmöglich ſo
wei=
tergehen, aber in abſehbarer Zeit werden wir in Heſſen
Neu=
wahlen haben; allerdings erſt nach den Preußenwahlen, davon
hängt auch das Schickſal der Deutſchen Volkspartei ab, für dieſm
Kampf gilt es das Schwert zu ſchärfen.
Abſchließend kam der Redner noch auf die Reichspolitik zu
v. Hindenburg ein den Mann, der über den Parteien
ſteht. Bei dieſer Wahl kann und ſoll die deutſche Treue ſich
be=
weiſen, ſie iſt das Mark der Ehre!
„Die verfolgte Unſchuld”, ein luſtiges Drunter und
Drü=
ber in 3 Akten von A. Mark. gelangt als Abſchieds=Komödie von
Joſef Meths Bauerntheater Samstag, Sonntag und Montag im
Orpheum zur Aufführung. Wer ſich an Joſef Meths kraft= und
humorvoller Darſtellung erfreuen will, beſuche eine dieſer letzten
Vorſtellungen. Auch heute und morgen gelten die volkstümlichen
Eintrittspreiſe, ebenſo haben noch alle im Umlauf befindlichen
Vergünſtigungsſcheine des Monats Februar Gültigkeit. (Siehe
Anzeige.)
Seite 6 — Nr. 58
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 27. Februar 19B
4. Verhandlungstag.
Aw. Die Beweisaufnahme brachte am Freitag nichts
weſent=
lich Neues. Da der Angeklagte Friedrich Baumgarten nach wie
vor hartnäckig leugnete, war man genotigt, die ſämtlichen
Be=
amten, die bei ſeinen früheren Geſtändniſſen anweſend waren, zu
vernehmen.
Die beiden erſten Zeugen, Schutzleute aus Sprendlingen,
geben zunächſt über ſein Verhalten nach dem Verſchwinden der
Stara Auskunft. Am 17. November kam er auf die Polizei und
meldete ſeine Frau als vermißt an. Nachdem alles fix und
fertig war, fragte er plötzlich den Schutzmann: „Net wahr, jetzt
kann ich doch glei widder heirate?" Als der ihm ziemlich
er=
ſtaunt erklärte, daß das nicht ginge, und wie er denn darauf
käme, meint er: „Ei, ſo e Polin is doch nur e Haushälterin. Ich
hab geglaubt, da bräucht mer kei ſo e Jagd zu mache." Zu dem
anderen kam er ſeinerzeit, nachdem er ſich die Budenheimer
Waſſerleiche, von der er heute behauptet, das ſei die Stara
ge=
weſen, angeſehen hatte, und gab an, die käme gar nicht in
Be=
tracht. Die wäre viel größer und kräftiger als ſeine Frau, hätte
auch einen viel dickeren Kopf. Die Stara hätte überdies eine
Narbe am Bein gehabt. Der Bruder des Friedrich Baumgarten
erklärt, daß der Fritz abſolut eine Beſcheinigung hätte haben
wollen, daß die Stara im April 1931 mit ihnen nach Pommern
gegangen wäre.
Es kommen dann die Kriminalbeamten, die nach den Briefen
der Helene Brand die erſten Schritte in der Angelegenheit
unter=
nommen, die die Leiche ausgegraben und die erſten
Verneh=
mungen der Angeklagten und Zeugen durchführten. Am 28. Mai
erſchienen die Beamten am Haus in Sprendlingen und begannen
im Garten zu graben. Die Angeklagten wurden währenddeſſen
verhört, doch leugneten ſie alles. Auch der Brand wurde in Neu=
Iſenburg, wo er nach der Verhaftung ſeiner Frau hingezogen
war, verhört Auch er leugnete anfangs. Er wiſſe von gar
nichts. Da hielt es der Beamte für nötig, ihm einzelne Stellen
aus den Briefen ſeiner Frau, die dieſe im Gefängnis hinterlaſſen
hatte, vorzuleſen. Heinrich Brand habe, als er hörte, daß ſeine
Frau ihn als den Täter bezeichnete, geſtutzt und ſagte dann: „Ach
ja, wir hatten am Abend vorher einen Streit miteinander —
ach nein, das iſt falſch, ein paar Wochen ſpäter hatten wir
ein=
mal Streit, und da hat mir meine Frau in der Nacht alles
ein=
geſtanden, daß ſie die Stara ermordet hätte” uſw., wie er es auch
heute noch angibt. Der Angeklagte Brand wird daraufhin noch
einmal ganz ſcharf ins Verhör genommen und eingehend gefragt.
Er geht immer wieder wie die Katze um den heißen Brei, weiß
genau wie ſein Schwager ſehr geſchickt den Fragen auszuweichen.
Aber trotzdem er bemüht iſt, möglichſt unbeſtimmte Ausſagen zu
machen, kann er nicht verhindern, daß er ſich in ganz erhebliche
Widerſprüche verwickelt.
Friedrich Baumgarten habe an der Leiche ſeiner Frau
aus=
gerufen: „Der Schlag ſoll mich rühren, wenn ich weiß, wer das
iſt‟ Erſt nach einer Gegenüberſtellung mit der Gertrud
Bau=
meiſter, die inzwiſchen geſtanden hatte habe Baumgarten
geſtan=
den und habe dann mit aller Ruhe und ausführlich die Sache ge=
ſchildert. Heute behauptet er der Beamte habe ihn mit einem
Revolver bedroht. Tatſache iſt jedoch nur, daß der Beamte, der
dem Baumgarten die Axt in die Hand gedrückt hatte, damit er
ihnen alles vormache, dem Baumgarten wohl zutraute, daß er
plötzlich auf ihn damit losſchlüge, ſich dagegen mit vorgehaltenem
Revolver ſchützte. Baumgarten behauptet auch weiter, man have
geſchimpft und gebrüllt und ihm „die Zunge lang gezogen‟. Der
Beamte bekundet, ſie hätten im Gegenteil ihn ja noch gegen die
Umſtehenden geſchützt, die ihn ſonſt zweifellos angegriffen hätten.
Baumgarten ſei aber außerordentlich frech und renitent
gewor=
den, und da habe er natürlich auch nicht mit ihm geflüſtert.
Baumgarten gibt ihm zur Antwort: „Gut. Sie ſind für mich
er=
ledigt”. Auf die Frage des Vorſitzenden, warum er denn ſpäter,
als keinerlei Druck auf ihn ausgeübt wurde ausgeſagt habe,
meint er, er ſei ſo erſchüttert vom Tod der Schweſter geweſen.
Auch ihn nimmt der Vorſitzende noch einmal lange vor. Er
ſagt ihm, daß kein Angeklagter geſtehen müſſe, aber daß es dumm
von einem Angeklagten ſei, zu leugnen, was einfach nicht mehr
zu leugnen ſei Baumgartens Antwort: Herr Vorſitzender, ich
hin nur eine Perſönlichkeit, wenn ich im Wald bin, kann ich net
vododo ſein”. Wenn er erregt wird, fängt er immer an zu
ſtot=
tern.
Es kommt dann als Zeuge ein Juſtizſekretär, der folgende
Unterhaltung zwiſchen dem Unterſuchungsrichter Raab und dem
Friedrich Baumgarten mitanhörte: „Herr Baumgarten, glauben
Sie an Gott?‟ —
— „Wie heißt das fünfte Gebot?”
„Du ſollſt nicht töten.” — „Und was iſt der, der einen Menſchen
tötet?‟ — „Ein Mörder.” — „Und was ſind Sie, weil Sie Ihre
Frau getötet haben?" — „Ich bin ein Mörder.
Rechtsanwalt Steinſchneider, der Verteidiger des
angeklag=
ten Brand, ſtellt zum Schluß noch Anträge auf nochmalige
Ver=
nehmung zweier geſtern vernommener Zeugen und auf
Verneh=
mung eines ſpezialſachverſtändigen Pſychologen, der darüber
Aus=
kunft geben ſoll, daß bei Perſonen, welche Erlebtes wiedergeben
ſollen. ganz erhebliche Verſchiebungen ſtattfinden können, wenn
unterbewußte Wunſchvorſtellungen vorhanden ſind, und wieweit
die Erinnerungsfähigkeit dadurch beeinflußt werden kann. Der
Verteidiger behauptet, daß die Gertrud Baumeiſter derartige
Wunſchvorſtellungen habe und infolgedeſſen den Angeklagten
Brand belaſte. Der Staatsanwalt hält die Hinzuziehung eines
derartigen Sachverſtändigen in dieſem Stadium der Verhandlung
für ſinnlos
Das Gericht lehnt die Ladung eines Sachverſtändigen
eben=
falls ab. Es unterſtellt, daß derartige Wunſchvorſtellungen bei
jedem Menſchen vorhanden ſind, hält den mediziniſchen
Sachver=
ſtändigen und ſich jedoch für fähig, zu beurteilen, inwieweit die
Angeklagte davon beeinflußt wird. Auch die Ladung der beiden
anderen Zeugen wird abgelehnt. Von einem Augenſcheinstermin
wird abgeſehen. Um 8 Uhr abends wird die Verhandlung
ge=
ſchloſſen und auf Samstag vormittag 9.15 Uhr vertagt. Es
wer=
den am Samstag nur noch der Unterſuchungsrichter Raab und die
beiden letzten Sachverſtändigen zu vernehmen ſein. Die Plädyers
werden vermutlich erſt am Montag ſtattfinden.
* Aus den Darmſtädter Lichkſpielkheakern.
* Palaſt=Lichtſpiele
bringt den ſehr hübſchen Thalia=Film nach dem Theaterſtück von
Paul Frank „Eine Nacht im Grand Hotel” eine ſehr
luſtige Filmkomödie mit leicht ernſtem Einſchlag, hier aber
ge=
geben als ein Märchen, wie es ſchöner, aber auch unmöglicher
kaum ſein kann. Ein ganz modernes Märchen ſogar. Anders kann
man es nicht bezeichnen, wenn ein leichtſinniger junger Mann,
der noch dazu Reporter iſt, ſich Hals über Kopf verliebt, und um
der Geliebten — die allerdings bildhübſch iſt — nahe zu kommen,
eine Nacht mit ihr im Grand=Hotel verlebt, mit ſo viel
Schwinde=
leien, Zechprellereien, Hochſtapeleien uſw. uſw., daß drei Jahre
Zuchthaus nicht ausreichen würden als Sühne. Aber anſtatt ins
Zuchthaus kommt ſchließlich der Glückliche ins Paradies, er bringt
das Kunſtſtück fertig, den ſteinreichen Nebenbuhler aus dem Wege
zu räumen und die Braut heimzuführen, obwohl Sie inzwiſchen
erfahren hat, daß der Herr Generaldirektor nichts iſt als ein
ſtellen=
loſer junger Reporter. — Geſpielt wird dieſe heitere
Angelegen=
heit ausgezeichnet. Martha Eggert und Ulrich Bettac und
Max Schipper ſind ein vorbildliches Freundespaar. Im
üb=
rigen wirken hervorragend Kurt Gerron, Karl Ettlinger,
Willi Prager und Magot Walter mit.
Im Beipogramm läuft neben wundervollen Schneeſportauf=
* * *
nahmen ein entzückender Micky=Maus=Film.
Ufa=Tonfilm „PS‟. Am Sonntag, den 28. Februar 1932,
findet die Uraufführung des Ufa=Tonfilms PS” im Union=Theater
ſtatt. Hierzu ſind eingeladen: Behörden. Verbände, Klubs. Preſſe
und Intereſſenten. Weitere Vorſtellungen werden folgen. Das
Filmwerk — mit Ernſt und Humor gewürzt — vermittelt dem
Beſchauer die Grundbegriffe eines wirtſchaftlichen und
zuver=
läſſigen Fahrbetriebes in leicht verſtändlicher und feſſelnder Weiſe.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute Marlene Dietrich in
dem mit Spannung erwarteten Tonfilm „Marokko” (Herzen in
Flammen), der unter der Regie des bekannten deutſchen Regiſſeurs
Joſeph von Sternberg gedreht wurde. Im Beiprogramm ſieht man
u. a. die neueſte Ton=Wochenſchau,
Im Union=Theater läuft ab heute der größte Theatererfolg
der letzten Saiſon. „Der Hauptmann von Köpenick”, als Tonfilm
nach dem Theaterſtück von Carl Zuckmayer. „Micky als
Drauf=
gänger” und die neueſte tönende Wochenſchau vervollſtändigen das
Programm.
Helia. Im Rahmen einer der beliebten Film=Morgenfeiern
wird im Helia am Sonntag vormittag der am verfloſſenen
Sonn=
tag mit ſo großem Beifall aufgenommene Berg= und
Naturgroß=
film „Im Lande der Dolomiten” wiederholt. Jugendliche haben
Zutritt.
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. In ſeinen
Unter=
richtsräumen in der Ballonſchule beginnt der Gabelsberger
Stenographenverein von 1861 am kommenden Dienstag, abend
neue Anfänger= und Fortbildungskurſe in der deutſchen Einheits=
finger=Blindſchreibemethode findet in Tages= und Abendkurſen
in eigener Schule (Ballonplatz 7) je nach Vereinbarung ſtatt.
— Evangeliſche Jugendgemeinſchaft. Hiermit erinnern wir
unſere Mitglieder nochmals an den am Sonntag, den 28.
Fe=
bruar, nachmittags um 5 Uhr im Paul=Gerhardt=Haus in der
Waldkolonie ſtattfindenden Paſſionsgottesdienſt der
Evangeliſchen Jugendgemeinſchaft Darmſtadt, bei welchem Herr
Pfarraſſiſtent Junker predigen wird. Der Singkreis der
Jugend=
bünde der Waldkolonie wird bei der Feier mitwirken. — Der
Führer der deutſchen Quäker Corder Catchpool, wird
am kommenden Dienstag, den 1. März. abends 8 Uhr, im großen
Gemeindeſaal der Johannesgemeinde, Kahlerſtraße 26, im
Auf=
trag der Evangeliſchen Jugendgemeinſchaft Darmſtadt, zugleich
auch im Auftrag des Internationalen Verſöhnungsbundes, über
die Genfer Abrüſtungskonferenz ſprechen. Der
Ein=
tritt iſt frei. Gaben am Ausgang zur Deckung der Unkoſten ſind
erbeten. — Die Quäker ſind durch ihr Hilfswerk in Deutſchland
weithin bekannt. Wir werden bei dieſem Vortrag eine ſtarke
chriſtliche Perſönlichkeit kennen lernen, die bedeutſam
hinein=
wirkt in die Beziehungen der Völker. Alle Mitglieder der
Jugendgemeinſchaft ſind dazu eingeladen. Freunde der
Friedens=
arbeit und ſonſtige Gäſte, beſonders auch unſere Darmſtädter
evangeliſchen Gemeindemitglieder, ſind zu dieſem Vortrag
herz=
lich willkommen. — Wir teilen unſeren Mitgliedern noch mit,
daß der für den 1. März in Ausſicht geſtellte Lichtbildervortrag
von Pfarrer Lohfink=Hammelbach über Fahrten im Oetztal und
am Gardaſee im Gemeindehaus der Martinsgemeinde,
Lieb=
frauenſtraße 6, zugunſten des oben angezeigten Quäkervortrages
auf 8 Tage ſpäter, auf Dienstag, den 8. März abends 8 Uhr,
verlegt worden iſt. Der Eintritt beträgt 15 Pfg. Auch hierzu
ſind unſere Mitglieder herzlich eingeladen.
— Im Schloßmuſeum ſind am Sonntag und an allen
Wochen=
tagen um 11 und 11.30 Uhr vormittags Führungen. Die Madonna
des Bürgermeiſters Meyer von Baſel von Hans Holbein d. Jg.
kann ſtets geſondert von den Führungen beſichtigt werden.
— Der Deutſche Frauenorden fordert zum Beſuch des
Vor=
trages von Maler Rudolf Schäfer Dienstag abend 8 Uhr Otto=
Berndt=Halle auf.
Die ordentliche Hauptverſammlung des Verkehrsvereins
Darmſtadt fand geſtern abend im Reſtaurant „Zur Krone” ſtatt.
Wir werden auf die Verhandlungen morgen näher zurückkommen.
— Bayreuther Bund. Der nächſte Bundesabend findet am
Dienstag, den 8. März, ſtatt. An ihm beginnt eine
Vortrags=
reihe über muſikaliſch=dramatiſche Parallelen in den Werken
Richard Wagners. Auf den am Dienstag, den 1. März, abends
8 Uhr, im Heylshof (Weyprechtſtraße 6) ſtattfindenden Vortrag
des Herrn Dr. Rudolf Erckmann über Die Gegenwart im
Spie=
gel des Fauſt” machen wir unſere Mitglieder aufmerkſam und
empfehlen den Beſuch des Abends.
A-t. Techniſches Seminar. Am Donnerstag nachmittag war
die Entlaſſung des hieſigen techniſchen Seminars in der Aliceſchule,
zu der ſich als Vertreter der Schulabteilung Herr Miniſterialrat
Jung eingefunden hatte. Die in den drei Parallelklaſſen von
66 Schülerinnen angefertigten Handarbeiten werden vom
Sonn=
tag, den 6. März bis Dienstag, den 8. März, in den Räumen der
Aliceſchule ausgeſtellt werden.
Lokale Veranſtalkungen.
— Die Heilsarmee teilt mit: Am Sonntag wird
Ka=
pitän Hagmann aus Ludwigshafen vormittags und abends die
Verſammlungen in der Schulzengaſſe 3 leiten.
Die Hauskapelle im Reſtaurant Bender
Eliſabethenſtraße 23, unter bewährter Leitung des
Geigenkünſt=
lers Oskar Kleinberg, erfreut ſich der größten Beliebtheit, und
iſt ein Beſuch nur beſtens zu empfehlen. (Näheres Inſerat.)
— Sportplatz=Café am Böllenfalltor. Mehrfachen
Wünſchen entſprechend, Samstag und Sonntag Wiederholung des
bayriſchen Gebirgsfeſtes. (Näheres Anzeige.)
— Hotel zur Poſt (am Hauptbahnhof, Inh. G Schiel)
ver=
anſtaltet heute, Samstag, morgen, Sonntag. Geſellſchaftsabende
mit Tanz. Dieſe gediegenen und gern beſuchten Veranſtaltungen
ſeien hiermit freundlichſt in Erinnerung gebracht. Ab Samstag
ſpielt die neue Kapelle Rodemer, die es ſich zu beſonderer Aufgabe
macht, alle unſere Gäſte ein paar recht nette Stunden zu
unter=
halten. Wünſche erbeten.
Vereinskalender.
— Deutſcher Offizierbund: Wir erinnern an den
Damen= und Herrenabend Donnerstag, den 3. März, 8 Uhr, im
Reichshof. Vortrag des Herrn Oberſt Schröder: „Was zeigt uns
die Kunſt in Oſt=Turkiſtan?”
— Vereinigte Kriegervereine (
Kriegerkamerad=
ſchaft Haſſia) Darmſtadt, Mittwoch, den 2. März, 8,30 Uhr,
Reſtau=
ration Eintracht, Eliſabethenſtr. 12, Lichtbildervortrag. An Stelle
des erkrankten Herrn Oberſtleutnant von Hagen ſpricht Herr Dr.
Hartwig aus Mainz über „die Bedeutung des Panamakanals
unter Berückſichtigung der weltpolitiſchen Lage . Das Verhältnis
Amerika=Japan und Japan=China wird dabei mitberührt werden.
Der Kriegerverein Darmſtadt lädt ſeine Mitglieder hierzu ein.
— Verein der Pioniere und Verkehrstruppen.
K.K.=Schützen=Abteilung: Das Schießen fällt bis auf weiteres
Bruchleidende werden auf das heutige Inſerat des
Spezial=
bandagiſten C. A. Steinberg, Freiburg i. Br., aufmerkſam gemacht.
Tageskalender für Samstag, den 27. Februar 1932.
Lichtſpieltheater: Union Theater: „Der Hauptmann von
Köpenick”: Helia=Lichtſpiele; Marokko” (Herzen in
Flammen); Palaſt=Lichtſpipiele: „Eine Nacht im
Grand Hotel. — Helia=Lichtſpiele, vorm. 11.15 Uhr,
Filmmor=
genfeier: Im Lande der Dolomiten. — Orpheum: Die
ver=
folgte Unſchuld” — Städt. Akademie für Tonkunſt.
Eliſabethen=
ſtraße, nachm. 16.30 und 20 Uhr: Marionetten=Spiel. — Reſt.
Bender, Eliſabethenſtr.: Künſtler=Konzert Oskar Kleinberg. —
Café Ernſt=Ludwig: Geſellſchaftsabend. — Sportplatz=Café am
Böllenfalltor: Bayeriſches Gebirgsfeſt. — Hotel und Reſtaurant
zur Poſt: Geſellſchaftsabend mit Tanz. — Konzerte: Rheingauer
Weinſtube, Café Oper, Café Ernſt=Ludwig. Schloßkeller, Perkeo.
Café Ganßmann: Konzert mit Tanz; Alter Ratskeller: Konzert
mit Tanz.
t
* Griesheim, 26. Fehr. Geſtern morgen zwiſchen 12 und hou=
Uhr fand man ein Auto zwiſchen einem Baum und ei
Telegraphenmaſt eingeklemmt vor. Wie ermittelt wurde, iſt
Auto in Frankfurt a. M. auf einem Parkplatz geſtohlen worden
Täter, welche von Darmſtadt kamen, ſind wahrſcheinlich ins Schlem
gekommen und haben ſich, nachdem ſie einige Bäume ſtreiften, mit n
Wagen überſchlagen. Man fand Blutſpuren, die darauf hinweiſenne au
es Verletzte gab. Von den Tätern fehlt jede Spur.
G. Ober=Ramſtadt, 26. Febr. Obſt=und Gartenbauve
In einer Verſammlung im Gaſthaus „Zum Löwen” gab Herr 9.
Röſch Auskunft über den Bezug von Torf, Buſchroſen, Edelflieder n.
Weinreben. Der beſtellte Torf wird hiernach in den nächſten Tagenw
treffen. Beſtellungen auf Buſchroſen können nur noch bis 28. Femk),
bei Feldſchütz Vetter aufgegeben werden. Zur Frage der Schäd
bekämpfung im Obſtbau wurden die in Betracht kommenden Schäd6
im Lichtbild gezeigt, und nach allgemeiner Ausſprache beſchloſſen dau
dieſem Jahre der Baumbeſtand im Gemarkungsteil ſüdlich der Bahnay
Carbolineum nochmals behandelt werden ſoll, um ſpäter zu einem a.
ren Bekämpfungsmittel überzugehen. Allen in Betracht kommeao,
Baumbeſitzern wird empfohlen, an ihren Bäumen, ſoweit dies noch
geſchehen, ſofort die tote Rinde abzukratzen, um die Wirkſamkeit dern9
ſpritzung zu erhöhen. — An Hand von Lichtbildern wurde alsdann in
die richtige Verwendung von Torfmull im Garten beſprochen.
— Roßdorf, 26. Febr. Am Sonntag, den 28. d. M., finde
veranſtaltet vom Evangel. Bund, ein Evangeliſcher
Voltss=
ſtatt. Sein Thema: „Hie gut evangeliſch allewege!” bedeutet eine
Abſage an das widerchriſtliche, kirchenfeindliche, ſektiereriſche
Und=
das unter uns umgeht, und ein Treubekenntnis zu dem reinen E)
gelium. Welches das iſt, ſoll zuerſt der Vormittagsgottesdienſt, ſon
Die Volksverſammlung des Nachmittags um halb 3 Uhr, ebenfglall
der Kirche, ſoll dann reden von der Treue der evangeliſchen Chr n94.
Treu unſerem Glauben — treu unſerem Gott — treu unſerer Kirckd.
das ſind die drei Anſprachen, die von Pfr. Dr. Haberkamp=Dortmny
Pfr. Janz=Frankfurt, Pfr. Berck gehalten werden. Poſaunenchorwne
und Kirchenlieder werden die Feier umrahmen. Der Paſſionsgottes8
des Abends um 8 Uhr mit ſeinem Thema: „Gottes Wort wideu=)
Aus den 2
Schwarmgeiſter” wird den Tag beſchließen.
Iw Kreisamt
r. Babenhauſen, 26. Febr. Gemeinderat. In einem Schre
tmach
des Kreisamtes wird mitgeteilt, daß die am 2. Auguſt 31 erfolgte
des Kaufmanns Fr. Klein 4. zum Bürgermeiſter unſerer Stadt
mehr rechtskräftig geworden ſei nachdem der Heſſiſche Verwali
gerichtshof die Reviſion der Ehefrau K. Bender als unbegründet
wieſen habe. Die Einführung des neuen Bürgermeiſters in ſein
wird von einem Vertreter des Kreisamtes am kommenden Monta y
Anweſenheit der Ratsmitglieder vorgenommen werden. Auf Anregn
des Kreisamtes ſoll der Finanzausſchuß alle von der Gemeinde ſein
abgeſchloſſenen Verſicherungsverträge einer Nachprüfung unterziehernin
nötigenfalls den Abſchluß eines ausreichenden Verſicherungsſchutzes zu.
nehmen. Das Geſuch der Freiwilligen Feuerwehr um Beſchaffungg4
ſechs neuen Feuerwehrröcken wird abgelehnt. Die Erneuerung von AKun
einſätzen bei den Rauchſchutzmasken ſoll erfolgen. — Einem Geſuckh
Pächter der Gemeindejagd um Herabſetzung der Pachtbeträge
wirä=
durch entſprochen, daß die im vergangenen Jahr vereinbarte Ermäßi
für das Jahr 1932/33 auf 25 Prozent erhöht wird.
R. Kirch=Beerfurth i. Odw. 2. Febr. Freiwilliger Todd;
der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch erhängte ſich der 59 )
alte Peter G. von hier über ſeinem Bett. Der Vorfall wurde erſtia
nächſten Morgen bemerkt. Der Grund zu dieſer Tat iſt nicht bekoly
zumal Herr G. in geordneten Verhältniſſen lebte.
Ct. Heubach i. Odw., 26. Febr. Aus dem Gemeinderat. Pun4 Amit
behandelt die Rückſtände aus 1930. Laut einſtimmigem Beſchluß desd 4m
meinderats finden keinerlei Niederſchläge ſtatt. Zu 2. gibt das Kä:
amt die vom Kreisausſchuß neu feſtgeſetzten Gebühren für Feuerw.
toren den Gemeinden zur Genehmigung bekannt. Der Gemein g
nimmt hierzu Stellung, indem er zu dem Entſchluß kommt, bis zum
Stunden 4 RMM., für jede weitere Stunde 1 RM. zu vergüten. —
Holzhauerei ſoll vorerſt noch weiter fortgeſetzt werden; aus der Liſt.h)
um Arbeit Nachſuchenden werden die Bedürftigſten ausgewählt.
endgültige Feſtſetzung der noch zu hauenden Meterzahl erfolgt
nach=
endigung der noch ausſtehenden Verſteigerungen.
Cd. Steinbach bei Michelſtadt, 2. Febr. Oeffentliche Gemeir
ratsſitzung. Nach Eröffnung der Sitzung durch Bürgermuc
Stein wurde die Kommiſſion für die Reichspräſidentenwahl beſti i=
Als nächſtes wurde dann die Brennholzverſteigerung vom 13. Fel.
genehmigt. Die Abgabe von Holz an bedürftige Einwohner ſoll
Kommiſſion überwachen und in die Wege leiten. Weiter wurdssh
ſchloſſen die ab 1925 erſtellten Neubauten für die nächſten fünf —
gebäudeſteuerfrei zu laſſen, wenn das Einkommen der betreffed
Steuerpflichtigen nicht über 1500 RM. pro Jahr beträgt. Der nu
Punkt betraf eine für die Gemeinde beſonders wichtige Sache, harnd
es ſich doch um die Entſcheidung in der ſchon lange ſchwebenden 77.
der Anſtellung eines neuen Gemeinderechners. Zu dieſem Poſten A
ſich eine ganze Anzahl gemeldet, von denen drei dann in die enger EB
kamen. Bei der Abſtimmung erhielten: Wilhelm Frank I. 8 Stimn
Joh. Müller 3 Stimmen und Frl. K. Schlörit 3 Stimmen. Der EN
gewählte Wilhelm Frank I., für den die ſozialdemokratiſche Fraktio.
ſchloſſen eintrat, iſt 56 Jahre alt und wird vorläufig auf Widerruf,”
Jahre angeſtellt.
As. Erbach, 26. Febr. Männerchor „Tugendbund”, Hie
verſammlung. Der Vorſitzende, Herr Heinrich Stegmüller, gald
Jahresbericht und wies beſonders auf die ſchlichte Feier des 50jähr
Vereinsjubiläums hin, mit dem das Wertungsſingen des Mümlingen
verbunden war. Trotz erhöhter Ausgaben anläßlich der Jubiläumsg
ſind die Kaſſenverhältniſſe immer noch als günſtig zu bezeichnen;
Beiträge konnten ſogar noch etwas geſenkt werden. Der durch die
derholung des Schwankes „Hurra, ein Junge”, erzielte Reinerlös Am
der Winterhilfe Erbach zur Verfügung geſtellt. Die ausſcheidenden:
ſtandsmitglieder Glenz, Kolmer, Abbe, Hübner und Stegmüller wic
wiedergewählt. Das diesjährige Wertungsſingen des
Mümlinge=
ſoll von dem geſamten aktiven Chor beſucht werden; bei dem Deua.n
Sängerfeſt in Frankfurt a. M. wird der Verein durch eine Fahnen.*
tation vertreten ſein. — Die Generalverſammlung des Arbeik
Geſangvereins „Vorwärts” fand im Sitzungsſaal des
hauſes ſtatt. Nach Ehrung der verſtorbenen Mitglieder durch den
ſitzenden Jean Heim gab der Schriftführer Johann Flach den Jab
bericht bekannt. Den Kaſſenbericht ſtellte der Rechner Fritz Wal ”
dieſem konnte nach erfolgtem Reviſionsbericht Entlaſtung erteilt we.*"
Der Vorſtand wurde durch Zuruf wiedergewählt und anſchließend."
aus vier Herren beſtehende Liederkommiſſion gebildet.
* Lindenfels, 26. Febr. Am Sonntag, den B8. d. M., nachmitn
hält die Ortsgruppe Lindenfels des Zentralverbandes
Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands, Gauleitung we‟
eine Mitgliederverſammlung ab bei Herrn Johannes Strohmenge,
Kollege Jaxt=Darmſtadt ſpricht über die Rentenkürzungen auf Oe
der Notverordnung.
Ca. Lorſch, 26. Febr. Einbruch. In vorletzter Nacht braß
einige Hunde in den Pferch im Bruch ein und trieben die Schafe im
zen Gewann umher; dabei wurden einige Tiere von den Hunden R‟
zugerichtet, daß dieſe abgeſchlachtet werden mußten. Abgeſehen "
daß ſich die Beſitzer von Hunden, die ſolche frei im Felde herumſicht.
laſſen, ſtrafbar machen, müſſen ſie — wie in dieſem Falle — dem e
tümer den beträchtlichen Schaden erſetzen.
A—t. Goddelau, 26. Febr. Ein ganz Schlauer. Vor fur
muſizierten in den hieſigen Outsſtraßen zwei Bremer Stadtmuſih.
um dann ihr Scherflein zu ſammeln. Indeſſen eilte ein junger 20
der eine ganz neue Gitarre unter dem Arm hatte, aber nicht /7
konnte und nicht zu den Muſikanten gehörte, von Haus zu Halle—
ihnen her und ſchöpfte den anderen den Rahm ab. Mit verduhie.
ſichtern zogen die anderen zwei leerer Hand wieder ab.
e. Wimpfen, 26. Febr. Der Neckar=Verkehrsverband.
am Samstag, 5. März, vormittags 9 Uhr, im Mathildenbad z"
Wimpfen ſeine Jahreshauptverſammlung ab. — Die Ortsgr‟
des O. W. K. hat für dieſes Jahr ihren Wanderplan fertiggeſtell.
werden zehn Wanderungen gemacht: 1. Heuchlinger Mühle; . N
ſtadt—Bad Rappenau; 3. Biberach-Neckarkanal—Heilbronn; 4.
zimmern (Sternwanderung); 5. Erbach i. Odw. (Hauptverſamſllt.
6. Großgartach-Heuchelberg—Schwaigern; 7. Neckarſteinach—Mal
mer Hütte; 8 Forſt—Helmhof; 9. Neckarſulm—Erlenbach-Weiſle”
10. Offenau—Hochſchön—Gundelsheim.
Cm. Wallerſtädten, 25. Febr. Jagdverpachtung. 2
gebote beim erſten Termin zur Verpachtung der Gemeindejagd en”
nicht die Taxe. Der Gemeinderat verſagte aus dieſem Grunge."
nehmigung. Ein weſentlich günſtigeres Ergebnis wurde jetzt ekd‟.
Taxe, die für ſämtliche Bezirke vom Gemeinderat auf 1000 Mk. felts.
var, wurde um 20 Mk. überſchritten; dies Gebot wurde jetzt gehleit.
A
On ohRteM
1K
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herbei gesauste Reporter:
amstag, 27. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 58 — Seite 7
Sie Lage bei der Vereinsbank Eberſtadt e. 6.m. b. H.
Wie mitgeteilt, iſt über das Vermögen der
Ver=
ſiswbank Eberſtadt e. G. m. b. H., am 10. Februar
mittags 12 Uhr, das Vergleichsverfahren
Xbwendung des Konkurſes vom Amtsgericht
humiſtadt eröffnet worden.
der dem Vergleichsverfahren zugrunde liegende
Vergleichs=
wuſcg, der ſich mit dem der Gläubigerverſammlung am 8. 1.
g interbreiteten Vergleichsvorſchlag deckt, iſt nunmehr den
üürgern der Bank mit dem Erſuchen zugeſtellt worden, zu
er=
ſat, ob ſie dem Vergleichsvorſchlag zuſtimmen oder nicht. Es
wm wohlverſtandenen Intereſſe der Gläubiger, dieſem
Er=
mu baldmöglichſt zu entſprechen, damit die völlige
Wieder=
han ſetzung des Bankbetriebes keine Verzögerung erleidet.
Der neue Aufſichtsrat, von dem behauptet werden
daß er das volle Vertrauen der hieſigen
Be=
hite rung genießt, iſt unter der Leitung ſeines äußerſt
Hiten Vorſitzenden, Dr. Kranich, bemüht, der ſchwierigen
Nape, die ſich aus der Sanierung der Bank ergibt, Herr zu
mi. Wenn auch über den Stand der Verhandlungen, die
zu=
nit den Hauptſchuldnern zugewandt ſind, der Oeffentlichkeit
zu=
ri noch keine Mitteilungen gemacht werden können, ſo darf
Mſoch erwartet werden, daß die Arbeiten einen den Intereſſen
ſöläubiger der Bank dienenden Erfolg zeitigen werden. Im
ü utei wird die Erfüllung des Vergleichs von einem
Gläubi=
gebeirat überwacht, der aus der von dem Gericht beſtellten
ereuensperſon (Rechtsanwalt Dr. Vallbracht in
Darm=
ſihl als Vorſitzender und den beiden an erſter Stelle ſtehenden
Aſil edern des gerichtlich beſtellten Gläubigerausſchuſſes (
Ver=
umurgsoberſekretär Alfred Fien und Gaſtwirt B.
Kauff=
mkar) beſteht. Dieſem Gläubigerbeirat ſteht das Recht zu
jeder=
zu Atuskunft über die Geſchäftslage vom Vorſtand zu verlangen,
ſlick in die Bücher zu nehmen und den Kaſſenbeſtand zu
prü=
fahWeiter hat er das Recht, an den Sitzungen des Aufſichtsrats
Ab ratender Stimme teilzunehmen und das Recht auf Gehör
und Befugnis, Geſchäfte über 20000 RM. zu verbieten. Der
Gläubigerbeirat kann ferner die Einberufung einer
Gläubigerver=
ſammlung und Generalverſammlung der Genoſſen verlangen und
beim Vorliegen wichtiger Gründe den Fälligkeitstermin der
Ver=
gleichsraten bis zu einem halben Jahre hinausſchieben. Eine
wie=
derholte oder längere Hinausſchiebung iſt nur mit Zuſtimmung der
Kopf= und Stimmenmehrheit einer einzuberufenden
Gläubiger=
verſammlung zuläſſig.
Jeder Gläubiger kann vom Vergleich zurücktreten, falls nicht
binnen zwei Monaten nach rechtskräftiger Beſtätigung des
Ver=
gleichs der Beſchluß der Generalverſammlung zum
Genoſſenſchafts=
regiſter angemeldet wird, nach dem der Geſchäftsanteil der
Ge=
noſſen auf 1000 RM. erhöht wird.
Nach dem Vergleichsvorſchlag verzichten die Gläubiger auf die
ihnen für die Jahre 1931 und 1932 zuſtehenden Zinſen. Soweit
Zinſen für 1931 bereits vor der Zahlungseinſtellung der
Ver=
einsbank ausgezahlt oder dem Konto des Gläubigers
gutgeſchrie=
ben worden ſind, behält es dabei ſein Bewenden.
Ab 1. Januar 1933 werden die dann noch beſtehenden
Forde=
rungen der Gläubiger mit 4 Prozent p. a. verzinſt. Dieſe Zinſen
ſind jedoch erſt mit der letzten Quote fällig.
Die Bank gerät mit der Erfüllung ihrer Verpflichtungen aus
dem Vergleich erſt dann in Verzug, wenn auf eine im
Vergleichs=
verfahren anerkannte oder rechtskräftig feſtgeſtellte Forderung die
Vergleichsquote nicht binnen 4 Wochen nach Fälligkeit und
ſchrift=
licher Mahnung bezahlt wird.
Die beteiligten Gläubiger treten im Falle eines etwa ſpäter
eintretenden Konkurſes mit ihren Forderungen gegenüber neuen
Gläubigern mit der Maßgabe zurück daß die Konkursmaſſe zunächſt
für dieſe neuen Gläubiger verwandt werden muß.
— Gernsheim a. Rh., 26. Febr. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 25. d. M.: —1,23 Meter, am 26. d. M.: —1,20 Meter,
je=
weils morgens 5.30 Uhr.
Sraßenbericht
für die Woche vom 28. Februar bis 5. März 1932.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
42. Darmſtadt—Mainz (Ortsdurchfahrt Groß=Gerau, Darmſtädter Str.)
vom 26. 11. 1931 bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Jahnſtraße
und Friedrichſtraße in Groß=Gerau.
45. Heldenbergen—Windecken wegen Einſturzgefahr der Nidderbrücke bis
auf weiteres für allen Fahrvertehr geſperrt. Umleitung für den
Durchgangsverkehr: Friedberg, Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau;
für den Lokalverkehr: Eichen, Oſtheim. Windecken.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Ortsdurchfahrt Viebelsheim vom 11. 1. bis 1. 3. geſperrt. Umleitung
über Genſingen
Weinsheim—Chemiſche Fabrik Zollhaus (Ortsdurchfahrt Weinsheim)
vom 15. Februar bis 5. März geſperrt. Umleitung: Horchheim.
A—t. Goddelau, 26. Febr. Handwerkerverſammlung.
Auf Veranlaſſung des Ortsgewerbevereins ſpricht der Sprecher der
Hand=
werkskammer=Nebenſtelle Herr Dr. Kollbach=Darmſtadt am nächſten
Sonntag im Feſtſaal Ruhl zu Goddelau über „Das Handwerk in
Ver=
gangenheit und Zukunft”.
z. Offenthal, 26. Febr. Gemeinderatsbericht. Die
Reini=
gung der Wieſengräben ſoll durch Ausgeſteuerte vorgenommen werden.
Nach einem Antrag der Wohlfahrtsempfänger ſollen die Richtſätze des
Reiches voll bezahlt werden. Es ſoll eine Kommiſſion von Erwerbsloſen
geſtellt werden, die in Offenbach wegen Geldbeſchaffung vorſtellig
wer=
den ſoll. Der Landgemeindetag in Frankfurt a. M. ſoll in dieſem Jahr
von zwei Delegierten, Bürgermeiſter Zimmer und Gemeinderat W. Reitz,
beſucht werden. Die Amtsſtunden des Gemeinderechners auf dem
Nat=
haus abzuhalten, wird genehmigt. Das Einzugsgeld von Ausmärkern
wird von 130 auf 50 Mark herabgeſetzt.
Auus den Amtsverkündigungen
B Kreisamts Darmſtadt und den
Aenntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
öfunden: 1 Doublé=Lederarmband=
” Herrenmantel mit verſchiedenen
em tänden. 3 Portemonnaies mit
zl. 1 Füllfederhalter. 1
Zehnmark=
a b/1 ſilberne Taſchenuhr mit Kette.
Bizelne Handſchuhe. 2 Bund
Schlüſ=
ſe 41 Nickelhalskette. — Zugelaufen:
1auner Jagdhund. 1 Schaferhund.
Ar machen wiederholt darauf
auf=
siorn, daß auch noch
Fundgegen=
ie vorhanden ſind, die in früheren
Beinatmachungen verzeichnet ſind.
In=
te verten können die Fundgegenſtände
wüerd der Büroſtunden auf Zimmer
Rhl1 beſichtigen.
AMverſteigerung Nr. 10
Reikag, 4. März, ½10 Uhr, wird in
unfadt (Heilig Kreuz) aus Forſtort
AApenſchlag 1—3. Kernwieſenteil
ETohleneck 6, Alter Hegwald 8—11,
SGders Säu 12. Ob. d. Rottwieſe
5. Hinter der Rottwieſe 14, Breite=
419, VIII Rottwieſenſchlag 1,
Hengſt=
ſutce 2, 3. 10. Rotſuhl 4. Altes
m 12 verſteigert:
Eirimholz, im: Eſche 0,66 2, 0.72 3,
ber 0,91 3a, 1,08 3b. Fichte 2,58 1a,
Müb. 0,63 2a. Derbſtangen. Stück:
nb 7 II., 3 III., Fichte 7 1., 19 II., 91 III.
btngen, Stück: Fichte 13 IV. Nutz=
Ehrlz. rm: Eiche 42,7 I., 10,4 II., ge=
Hu
Scheitholz. rm: 229 Buche,
15rinbuche, 734,5 Eiche, 62.3 Birke,
frle, 3 Linde, 1 Eſche, 3 Ahorn,
Ant, 1 Elsbeere, 28,5 Kiefer, 2 Fichte.
Khyelholz, rm: 61,3 Buche, 19
Hain=
bIA 279,4 Eiche, 30 Birke, 7 Erle,
1556 efer, 3 Fichte. Reiſerholz 1. Kl.,
rr12 Hainbuche, 38,6 Eiche. Reiſer=
MA3, Kl., Wellen: 765 Buche.
Stock=
hAm: 9,5 Eiche.
1s Holz iſt vor der Verſteigerung
ſſechen. Mit HI geſchlagene
Num=
kommen nicht zum Ausgebot.
urft durch Förſter Lohfink. Forſt=
Einſiedel (Tel. Meſſel 9) und
bei Schmidt. Forſthaus Faſanerie
(3143
178) und uns.
Armſtadt, den 25. Februar 1932.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Nch- und Brennholz=
Verſteigerung.
Lustag, den 1. März 1932, vorm.
Khhr anfangend, werden im Geor=
Etiſſer Gemeindewald öffentlich ver=
Mit.:
Eichenſtämme
Eſchenſtämme.
Kiefernſtämme .
Fichtenſtämme
Fichtenderbſtangen.
Ruchen, 4 Eiche 8 Eſche, 4 Erle,
Kiefern rm Scheiter. 26 Buchen,
Ciche, 40 Eſche, 12 Erle, 4 Kiefern,
ſäichte rm Knüppel. 15 rm Eſche
eil ig=Knüppel.
Anmenkunft bei Gaſtwirt Heberer,
(3153
Bor Meſſel.
wrggenhauſen, den 25. Februar 1932,
BBürgermeiſterei Georgenhauſen.
(3153
Strauß.
3,70 fm
22.20 fm
12,50 fm
10,50 fm
Uyuerstag, den 3. März 1932,
vor=
mMos um 10 Uhr, kommt im
Büttel=
r Gemeindewald folgendes
Nutz=
h!Mzurr Verſteigerung:
1nchve, Stämme: 6. Kl. 2 St. — 4.03.
6. I. 1 St. — 2,03. 4. Kl. 1 St.
6 fm.
che, Stämme: Kl. 1 St. — 2,93.
R-I. 3 St. — 6.20. 5. Kl. 2 St.
P 4. Kl. 15 St. — 13.50. 3. Kl.
St. — 13,58. 2. Kl. 3 St. — 0,94.
ue, Stämme: 3. Kl. 7 St. — 3,50.
K:I. 2 St. — 0,64.
che, Stämme: 3. Kl. 6 St. — 2,38.
H.l. 5 St. — 111. 1. Kl. 3 St. —
5 fm.
chke, Stämme: 2a Kl. 2 St. 0,88.
Rl. 10 St. — 2.34 fm.
St. Fichte, Derbſtangen.
run Eiche, Nutzſcheiter.
uurmmenkunft auf dem Griesheimer
mm Eingang des Waldes. (3127
ittvelborn, den 23. Februar 1932.
eſt- Bürgermeiſterei Büttelborn.
Stegmüllers
Jubiläums-Verkauf
eine ganz große Sache!
Eröffnung am Samstag mit einem
Riesenlager allerneuester Waren!
ubiläumsleistungen einfach verblüffend!
Allen voran die
Steda-Spezialitäten!
Extra für Jubiläums-Verkauf angefertigt!
Steda-Anzüge und Steda-Mäntel
in Oualität, Paßform und Preis etwas ganz
Außergewöhnliches! Staunen darüber
selbst bei Fachleuten! Im Hause hängen
bei Beginn des Jubiläums-Verkaufs:
3400 Herren-Sakko- und Sportanzüge
1500 Jünglings- und Knaben-Anzüge
1000 Frühjahrsmäntel
900 Loden- und Regenmäntel
4000 Herren-Hosen
Donnerstag, den 3. März 1932, vorm.
11 Uhr, ſollen auf dem Hofe des
Mar=
ſtallgebäudes, Mathildenplatz 17
da=
hier, fünf ausgemuſterte belgiſche
Landgeſtütsbeſchäler, hierunter einer
unter der Bedingung des ſofortigen
Abſchlachtens, verſteigert werden.
Darmſtadt, den 24. Februar 1932.
Heſſiſche Landgeſtüts=Direktion.
Ae
Arbeitsvergebung.
Zum Wohnhaus=Umbau des Herrn
Heinrich Fuhr in Mümling=Grumbach
ſollen im Angebotsverfahren auf Grund
der Reichsverdingungsordnung folgende
Arbeiten vergeben werden: „Maurer=,
Steinhauer= (rot. Sandſtein), Zimmer=,
Verputz=, Blechner=, Schloſſerarbeit und
Walzeiſenlieferung. Pläne und
Ange=
botsvordrucke liegen beim Bauherrn
auf. Angebote ſind bis Donnerstag,
den 10. März 1932, vorm. 10 Uhr, beim
Bauherrn einzureichen. Auskunft
er=
erteilt der unterzeichnete Bauleiter.
Friedr. Deſchner, Architekt,
(3166
Eberbach a. N. Tel. 301.
Chauffeur mit eign. la Reiſe=
Limou=
ſine (6=Zyl., 4tür.) ſtellt ſich u. Wagen
für 18 Mk. pro Tag zur Verfügung,
wenn Betriebsſtoff vom Mieter
ge=
ſtellt wird. — Angebote unter T. 99
an die Geſchäftsſtelle d. Bl. (3177b
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Tische
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Erfahrg. u. Tä=
tigkeit verbürgt
f. Erfolg in vor=
nehm. Eheanbah=
nung. Anbahng.
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handelt werden,
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Seite 8 — Nr. 58
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 27. Februar 19327
Nachrichken des Standesamks Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 18. Februar: Schönbein, Eliſabetha, geb.
Weyrauch, 40 J., Ehefrau des Poſthelfers, Mornewegſtr. 29. Am
19. Februar: Arheilger, Georg Auguſt Ludwig, Bürovorſteher
i. R., 61 J., Lauteſchlagerſtr. 10. Heß, Margarethe, geb. Michel,
64 J., Garderobe=Inſpektorin am Heſſ. Landestheater. Witwe des
Buchhalters, Kiesſtr. 112. Otto, Hermann Georg Auguſt Chriſtian,
Oberregierungsrat i. R., 67 J.. Stiftsſtr. 21. Am 20 Februar:
Göckel, Adam, kaufm. Angeſtellter, 46 J., Rheinſtr. 9. Am 19.
Fe=
bruar: Meidinger, Marie Barbara, geb. Wenz. 58 J.. Ehefrau des
Lachierers, Landwehrſtr. 47. Wüſt, Georg Philipp. Maurer, 38 J.
in Steinau, hier, Landgraf=Georg=Str. 100. Am 20. Februar:
Höf=
ling, Franz Joſeph. 77 J., Kammerdiener i. R., Waldſtr. 25. Stutz.
Auguſt, Feuerwehrmann, 49 J.. Am Hopfengarten 17½.
Heppen=
heimer, Georg, Kaufmann, 66 J. Soderſtr. 34. Am 21. Februar:
Hener, Maria Eliſabetha, geb. Volk. 48 J., Ehefrau des
Kaſſen=
boten, Hermannsſtr. 9. Am 20. Februar; von Strzemieczny. Alfred
Emil Eliſa, Oberſtleutnant a. D., 83 J. Karlsſtr. 84 Henrich,
Walter, 7 J., Liebfrauenſtr. 93. Am 21. Februar: Brückbauer,
Eliſabeth. geb. Leonhardt, 67 J., Ehefrau des Weichenwärters i. R
Feldbergſtr. 7. Bundſchuh, Karl, Schreiner, 79 J., Gervinusſtr. 34.
Am 22. Februar Reitz, Karoline, ohne Beruf, ledig, Erbacherſtr. 25.
Kirchliche Nachrichten.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (27. Februar).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Andacht.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Paſſionsbetſtunde.
Sonntag Dkuli (28. Februar).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer, F. Müller. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 2,30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der
Konfirmanden der Reformationsgemeinde (Weſtbezirk). Pfarrer Wagner. — Nachm.
4,30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der Reformationsgemeinde
Oſtbezirk). Pfarrer Lautenſchläger. Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu
ſtilſer Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle.Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Vogel. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt 125jähriges Jubiläum des Kirchengeſangvereins der Stadtkapelle und
Schloßkirche). Pfarrer Weißgerber aus Bingenheim. — Vorm. 11,30 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrer F. Müller. — Mittwoch, 2, März, abends 6 Uhr: 4. Paſſionsandacht.
Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Vorm. 9,30 Uhr:
Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Feier des heiligen Abendmahls. Pfr. Lautenſchläger.
Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Donnerstag, 3. März, abends
8 lihr: 4. Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer, Heinheimer Straße 41.
Telephon 2477.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 28. Febr., abends 8 Uhr: Familienabend des
Kir hengeſangvereins der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendvereinigung der
Stiyemeinde. — Montag, 29. Febr., abends 8 Uhr: Sitzung der Gemeindevertretung
der Geſamtgemeinde. — Jugendbund der Lukasgemeinde. — Dienstag, 1. März, abends
8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abtlg.). — Mittwoch, 2. März,
nachin. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der
Stadtkavelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde. —
Mädchen=
vereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abgtl.). — Donnerstag, 3. März,
abends 8 Uhr: Fugendbünde der Lukas=, Markus= und Schloßgemeinde. — Freitag,
4. März, abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde. — Jugendbund der
Kaplanei=
gemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 1. März, abends 8 Uhr:
Mädchenvereini=
gung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 2., und Samstag, 5. März, nachm. 2—4 Uhr:
Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 3. März, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 5. März, abends 8 Uhr:
Jugendvereini=
gung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21.
Fern=
ſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus. 1. Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr.
Fern=
fprecher 4584. Jugendfürſorge Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung
n Wohnungsangelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefan=
genenfürſorge. — Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangelegen=
heiten).
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis
6 Uhr. (Mittwochs nur von 3 bis 4,30 Uhr.) Fernſprecher 2879.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag, vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunfts=
ſtelle. Sprechſtunden vorn. vom 10—1 Uhr. Fernſprecher 2288.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Berger. — Nachm.
3,30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der 1. Konfirmandengruppe der Martinsgemeinde
Weſt. Landeskirchenrat D. Waitz. — Abends 6 Uhr: Pfarrer Dr. Berger. — Mittwoch,
2. März, abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Landeskirchenrat D. Waitz.
Martinsgemeinde. (Veranſtaltungen.) Dienstag, 1. März, abends 8 Uhr, im
Martinsſtift: Kirchenchor; im „Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Mittwoch,
3. März, nachm. 2 Uhr, im Gemeindehaus: Handarbeits= und Strickſchule. —
Donners=
tag, 3. März, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung (Oſt); im
Gemeinde=
haus: Mädchenvereinigung (Weſt): Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag, 4. März,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mütterabend (Oſt); im Gemeindehaus: Mütterabend
(Weſt); Jugendvereinigung (ältere Abtlg.). — Samstag, 5. März, nachm. 2 Uhr, im
Gemeindehaus: Handarbeits= und Strickſchule.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionsinſpektor Roſenkranz.
— Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Miſſionsinſpektor Roſenkranz. — Mittwoch),
2. März, abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht in der Kirche. Pfarrer Goethe.
Veranſtaltungen: Montag, 29. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor und
Mütter=
abend. — Mittwoch, 2. März, nachm. 2 Uhr: Strickſchule. — Nachm. 2,30 Uhr:
Näh=
nachmittag.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Junker. — Nachm. 5 Uhr: Paſſionsgottesdienſt der evang. Jugendgemeinſchaft
Darmſtadt. Pfarraſſiſtent Junker. — Dienstag, 1. März, abends 8 Uhr: 3.
Paſſionsan=
dacht. Pfarraſſiſtent Junker.
Veranſtaltungen: Donnerstag, 3. März, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche. (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt zum 50jährig.
Jubiläum der Gemeindepflege. Pfarrer Hickel. — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt
für den Oſtbezirk. Pfarrer Weiß. — Mittwoch, 2. März, abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht.
Veranſtaltungen: Sonntag, 28. Febr., abends 8,15 Uhr: Jugendvereinigung. —
Montag, 29. Febr., abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung: Gruppenabend. — Dienstag,
1. März, abends 8,15 Uhr: Monatsverſammlung der Männervereinigung mit Vortrag
von Oberbergrat Köbrich über: „Heſſiſcher Bergbau”, — Mittwoch, 2. März, nachm.
3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. — Nachm. 3,30 Uhr: Mädchenjungſchar. — Donnerstag,
3. März, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. Abends
8,15 Uhr: Mädchenvereinigung: Alterenkreis. — Freitag, 4. März, abends 8 Uhr:
Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 5. März, abends 7.30 Uhr
Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller. — Mittwoch, 2. März, abends 8 Uhr:
4. Paſſionsandacht. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, 28. Febr., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Dekan
Bernbeck: „Siedlungsweſen”. — Montag, 29. Febr., abends 8 Uhr: Jugenbbund. —
Dienstag, 1. März, vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. — Abends
8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 3. März, abends 8 Uhr: Joſeph=Haydn=Abend.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Ev. Sonntagsverein: Nachm. 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden. —
Donnerstag, 3. März, abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Moniag,
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. —
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch: Miſſionsverkauf. Von
morgens 10 Uhr bis abends 7 Uhr geöffnet. — Abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. —
Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde
in der Kinderſchule, Beſſunger Straße 80. — Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=
Vereinigung. — Abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Fugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nach. 2,30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für junge Männer. — Nachm. 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. —
Abends 8,30 Uhr: Geburtstagskränzchen für junge Mädchen. — Montag, abends 8.30
Uhr: Geſchäftsſtunde. — Dienstag, abenbs 8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nach.
3 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. — Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für
junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden. — Donnerstag, 25. Febr., abends
,15 Uhr: Singen. Preisverteilung für die prämiierten Küchenzettel durch das
Schieds=
gericht des Hausfrauenvereins.
Ehriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22, Infanteriekaſerne, Hof
links), Sonntag, nachm. 5 Uhr: Teilnahme am Paſſionsgottesdienſt der Evang.
Jugend=
gemeinſchaft in der Waldkolonie. — Dienstag, abends 8 Uhr: Jungvolkſtunde: „Wir
hören eine feine Geſchichte‟ — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Familien=Bibelſtunde. —
Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Heimabend. — Freitäg, abends 8 Uhr: Turnen in der
Ludwigs=Oberrealſchule. — Jungſchar (Jungen bis 14 Jahren): Mittwoch, nachm. 4.,30
Uhr: Singen, Geſchichte, Andacht. — Dienstag, nachm. 5—6 Uhr: Zuſammenkunfts
12—14jährigen. — Donnertag, nachm. 5—6 Uhr: Tatkunde, Singen. — Freitag, nag=
6—7 Uhr: Turnen in der Ludwigs=Oberrealſchule.
B.=K. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt, Alexanderſtr. 22. Samsnt
27. Febr., nachm. 3—5 Uhr: Jung=Siegfried. — 5—7 Uhr: Alterer Kreis. — Treuf=
5 Uhr Tierbrunnen. Fahrt nach Waſchenbach.
Deutſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe, Stiftsſtr. 9. Donnerstag, 25. gs
abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung (Kreis I). — Samstag, 27. Febr., nach, 5—
Kreis III (Schüler 12—14 Jahre). — Dienstag, 1. März, abends 8 Uhr: Arbeitsger=
Htrile
ſchaft. — Donnerstag, 3. März, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung (Kreis I).
Die Chriſtengemeinſchaft. In der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethe n.
Sonntag, 28. Febr., 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. — Donn
3. März, 20,15 Uhr: Offentl. Vortrag: „Wie gewinnt das Leben einen Sinn.” R
Dr. Heisler, München). — Im Raum Alexanderſtr. 22: Mittwoch, 2. März, 7.45
Menſchenweihehandlung. — 20,15 Uhr: Kultiſche Leſung aus Neuüberſetzun
Paulusbriefe. — Donnerstag, 3. März, 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
ch Ni
Sonſtige Gemeinſchaften.
Altkatholiſche Gemeinde, 4 Uhr nachm.: Gottesdienſt m. Predigt in der Stadtko
Pfarrer Dr. Weber.
At
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigt, 1u n
Sonntagsſchule; 8 Uhr: Predigt. — Montag, abends 8,15 Uhr: Vortrag: „Zeitrechmm
von W. Gebhardt (bei Familie A. Thierolf, Liebfrauenſtr. 56. — Dienstag, non
4 Uhr: Frauenmiſſionsverein; abends 8,15 Uhr: Singſtunde. — Mittwoch, non
3 Uhr: Katechetiſcher Unterricht. — Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibel und Gebeu
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, n
11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger E. Bülte,
Mittwoch, 2. März, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde. — Freitag, 4. März, alu
8 Uhr: Frauen=Miſſions=Verein.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, vorm. 9.300
Andacht. (Prediger Kruſt.) Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr: Zu
bundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abends 8.15
Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig=getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17. Sonntag.
10 Uhr: Predigt. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8,15 Uhr: Gottesdienſt.
woch, 2. März, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, 4. März, abends
Gebetsverſammlung. Prediger M. Hähnel.
Advent=Gemeinde, Waldſtraße 18. Sonntag, Vortrag: „Glaube und Aberalg
— Dienstag: Gaſtvortrag. — Mittwoch: Frage= und Bibelſtunde. Nachm. Relg.,/
Erſatzunterricht. — Freitag: Elternabend. — Samstag: Vormittagsgottesdienſt.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society) in Darmmt
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag. vorm. 170 Kih Wltalle.
und jeden Mittwoch 8.15 Uhr. Thema am 28. Februar: Chriſtus Jeſus; Prm/ H.mi dort 3
Johannes 14 : 6.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Vorm. 9,45 Uhr: Hauptgottesdienſt; anſchlien
Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: EJG., Gemeinſamer Abend. — Montag: 5.30
Mädſchenjungchar II; 8 Uhr: Nähkurs; Probe des Sinkreiſes. — Dienstag, 5.300
jungſchar III; 8 Uhr: Jungenabend. — Freitag, 5.30 Uhr: Bubenjungſchar II: Mäfis 1411
jungſchar TV; 7,30 Uhr: Singekreis, Probe im Gemeindehaus; 8 Uhr (3.) Paſſiuſſeda
andacht in der Kirche, unter Mitwirkung der Jugendgemeinde. — Samstag, 421 I. Jaſch an di
Mädchenjungſchar V: 8 Uhr: Klampfen.
Kchut
Prov. Pflegeanſtalt. Nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 28. Febr., 10 Uhr: Gottesdienſt. 1unn
Kindergottesdienſt. 20 Uhr: Gemeindeabend bei Scheerer. Aufführung von Göäy
Berlichingen durch die evang. Jugendgemeinde. Eintritt frei. — Montag: Jungvu=
— Mittwoch: Mädchengruppe. — Donnerstag, 20 Uhr: Paſſionsandacht.
Evangeliſche Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 28. Febr.: Vorm. 107
Hauptgottesdienſt. Nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach. Abends 8 8
Paſſionsandacht. — Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Kirchenchor. —
nerstag: Frauenverein. — Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche zu Ober=Namſtadt. Sonntag, 28. Febr., 10 Uhr: Gottest.
5 Uhr: Paſſionsandacht. — Montag, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Jugendverex.
Dienstag, 6—7 Uhr: Bücherausgabe. — 8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch, 5 6ll
Kirchenchor. — 8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30)1
Mütterabend. — Poſaunenchor im Schulſaal. Helferinnen im Pfarrhaus. — Frn4
Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde zu Roßdorf. Kollekte für den Evgl. Bund. Sonntag,
geliſcher Volkstag. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehck.
Nachm. 2,30 Uhr: Evangeliſche Volksverſammlung in der Kirche, veranſtaltet vom E
Bund. Redner: Dr. Haberkamp=Dortmund, Pfarrer Janz=Frankfurt, Pfarrer
Mitwirkung des Poſaunenchors. Abends 8 Uhr: 3. Paſſionsgottesdienſt. — Mcr=
Frauenverein. — Dienstag= Kirchengeſangverein. — Mittwoch: Jungſchar Mä.)
3 Uhr, jüng. Gruppe, 5 Uhr ält. Gruppe. — Abends 8,30 Uhr: Jugendbund Wartbur=
Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitag: Jungmädchenverein
Kriegerverein
Darmſtadt.
Jahreshaupk=
verſammlung
am Sonntag, den 6.
März 1932, nachm.
3 Uhr, im
Vereins=
lokal „Eintracht”
Eliſabethenſtr. 12.
Tagesordnung:
1. Geſchäftliche
Mit=
teilungen, 2.
Jah=
resbericht,
Kaſſen=
bericht, Bericht der
Rechnungsprüfer z.
Entlaſtung d.
Rech=
ners. Bericht des
Büchereiverwalt.,
des Zeugwarts und
des Jugendführers.
3.; Wahl des
Vor=
ſtandes, der
Rech=
nungsprüfer u. des
Schiedsgerichts. 4.
Beſtätig, des
Fah=
nenträgers und der
Fahnenbegleiter. 5.
Anträge des
Vor=
ſtandes u. der
Mit=
glieder. 6.
Verſchie=
denes. — Etwaige
Antrage erbitt, wir
ſchriftlich an den 1.
Vorſitzenden, Herrn
General von
Hart=
mann. Darmſtadt,
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Strick- und Dreherstofte, Streifen und
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Der 3. Akt
führt in den 2. Stock, allwo sich die
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mstag, 27. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 58 — Seite 9
AAus den Berichten der Schomburgk=Expedition.
Ei ovon die erſten Berichte, die von der ſoeben heimgekehrten
er a=Expedition 1931/32 des bekannten Forſchers Hans
Soih) urgk eintrafen, ließen erkennen, daß die Expedition
außer=
orſihillech gute Erfolge erzielt hat und der Zweck ihrer Fahrt
va/lré ganz erreicht wurde.
Di inzwiſchen von Schomburgk und ſeinen
Expeditionsteil=
neichii bekanntgegebenen näheren Einzelheiten haben dieſen
erdch Sindruck nicht nur beſtätigt, ſondern die erwarteten
Er=
folcnoch bei weitem übertroffen.
ie Expedition ſtartete bekanntlich am 14. 7. 1931 in Durban
mikäd afrika am Indiſchen Ozean. Der Endpunkt der Fahrt,
9uw m Atlantiſchen Ozean, wurde am 31. 1. 1932, alſo nach
Gnate langer Reiſe nach Zurücklegung von 14 000 Km.
en gt
ü Expedition führte zwei Opel=Perſonenwagen und zwei
glüuf wagen mit ſich. Die erſte Etapte, der Fahrt führte durch
daß uland zum St. Lucia=See, wo hauptſächlich Flamingos,
Blgins und Reiher photographiert wurden. Sie führte ſodann
zumtwarzen Umfoloſi=Fluß, wo es gelang, das ſeltenſte Tier
deinſeit, das weiße Nashorn, zu photographieren und zu filmen.
m Unkſi gelang es auch zum erſten Male, die ſcheuen
R1h=ntilopen zu filmen.
5ßaren bisher die Wege verhältnismäßig gut zu nennen, ſo
ſong ſch dies nur zu bald ändern. Auf unglaublich ſchlechten
Wſa durch bergiges Gelände gelangte die Expedition nach der
HoAſiadt von Transvaal, Pretoria, und von dort nach dem
riehhin, Wildreſervat — dem National=Park. Löwen, Hhänen,
B: Giraffen und über 30 verſchiedene Arten von Antilopen
wymy dort zur Filmbeute, und es konnte bei dieſer
Gelegen=
heiexgeſtellt werden, daß über 70 Elefanten im Film
feſt=
geihten wurden, während man im ganzen Reſervar nur 15—20
veimist hatte.
urch Süd=Rhodeſia und Mozambique führte die Fahrt
nanpirts über den Sambeſi=Fluß nach dem Njaſſaland, Nord=
Rühſa und dem Bangweolo=See. Dieſe Fahrt durch die
un=
ws um ſten Gegenden, die für europäiſche Begriffe einfach
un=
pafrlar ſind, ſtellte ſowohl an die Teilnehmer der Expedition
al kuch an die 4 Wagen Anforderungen, die die ſchlimmſten
Durch Flüſſe mit tief ausgetrocknetem Sandbett, durch Steppe
und Urwald, durch Geröllhalden mit einer Steigung, die für die
ſchwerbeladenen Wagen faſt unmöglich erſchienen, mußten ſich die
braven Opelwagen und Blitz=Laſtwagen ihren Weg bahnen und
teil=
weiſe Strecken durchmeſſen, die nie vorher ein Automobil
durch=
fahren hatte. Die Tagesleiſtung nach 12—14=ſtündiger ſchwerer
Arbeit war manchmal nur 9 Kilometer, dazu die ſtändige
furcht=
bare Hitze die Bedrohung durch Tſetſefliegen, ſowie die
Löwen=
gefahr laſſen erkennen, wie ſchwer die Aufgaben der Expedition
waren, die hier gelöſt wurden.
Die wiſſenſchaftlichen Arbeiten machten ſtändige gute
Fort=
ſchritte, z. B. war es möglich, einen Büffel auf 4 Schritt
Ent=
fernung aufzunehmen und einen Leoparden zu filmen, der
einige Antilopen anſchleicht.
Die Forſchung am Baugweolo=See brachte eine Fülle neuer
Erkenntniſſe, die noch der Auswertung durch Fachgelehrte harren.
Von hier aus ging die Reiſe nach Weſten — dem
Atlan=
tiſchen Ozean zu. Die Regenzeit hatte begonnen und das ganze
Gebiet in einen einzigen Sumpf und Moraſi derwandelt. Die
vor der Expedition liegende Strecke galt als völlig unpaſſierbar,
und oft verſanken die Wagen ſo weit im Schlamm, daß die
Oberkante der Reifen nicht mehr zu ſehen war.
Die Opel=Blitzlaſtwagen ſind die erſten Laſtwagen, die die
Strecke Eliſabethville bis zur Küſte des Atlantiſchen Ozeans
quer durch Angola (2000 Km.) in der Regenzeit zurückgelegt
haben.
Die Expedition hat alle geſtellten Ziele reſtlos erreicht. Es
wurden ca. 16 000 Meter Film aufgenommen.
Ueber die zoologiſchen Ergebniſſe der Schomburgk=Expedition
läßt ſich zurzeit ein abſchließendes Urteil noch nicht abgeben, dazu
müſſen die eingehenden Unterſuchungen vieler Fachgelehrter
abge=
wartet werden. Es iſt jedoch als wahrſcheinlich anzunehmen,
daß die von Dr. Haas gemachten Aufſammlungen in wenig oder
gar nicht durchforſchten Gebieten (Nord=Rhodeſia und Angola)
wertvolle Aufſchlüſſe über die Tierverbreitung liefern werden.
Ein Ergebnis von bedeutender Tragweite dürften die
Feſt=
ſtellungen über den Werdegang des öſtlichen Kongo=Fluſſes ſowie
des Bangweolo=Sees ſein, die für die wiſſenſchaftliche Theorie
neue Geſichtspunkte bieten.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 38. preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterte.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſebe gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II
Ein ehemaliger Obergeſpan
im Armenhaus.
einſame Tod eines ehemaligen Millionärs.
Eiſtyrvorragender Politiker und ſein Abſtieg. — Ein
Ver=
wandter Koſſuths. — Das tragiſche Schickſal
eines Parlamentariers.
ſm. Armenhaus zu Budapeſt ſtarb vor einigen Tagen der
ehſal ge Obergeſpan Ludwig von Ambroſowitſch, der einer
dekie vorragendſten ungariſchen Familien angehörte und als
ei der ausſichtsreichſten Diplomaten angeſehen wurde.
Ambro=
ſschc hatte ſchon in jungen Jahren das hohe Amt eines
Ober=
geſpit erhalten, denn er war durch ſeine einflußreichen
Be=
zu ſäiſ en zu den Machthabern für eine ungewöhnliche
Lauf=
bißrrädeſtiniert. Es kam dazu, daß er über ein Millionen=
1eme vwien verfügte und wirtſchaftlich völlig unabhängig war.
Shihrte ein glänzendes Haus und ſah die Vertreter der
Ge=
slaxt mehrere Male in der Woche bei ſich. Wichtige polktiſche
yädungen wurden oft in dem Kreiſe gefällt, dem
Ambroſo=
twurch ſein Amt und durch ſeine Familie angehörte. Er
ſ in naher Verwandter von Franz Koſſuth und hatte dieſem
Stmden Manne zum Teil ſeinen Aufſtieg im politiſchen
m4 Zu verdanken. Durch den Einfluß ſeines Onkels Koſſuth
EReer auch in das Parlament gewählt, wo er als
ausgezeich=
mMſedner eine bedeutende Rolle ſpielte. Auch als Koſſuth
in uslande lebte, hielt Ambroſowitſch die Verbindung mit
ſei=
nmAnkel aufrecht. Der junge Politiker uno Diplomat war
ſog nin und wieder Miniſterkandidat. Eines Tages nahm er
ſeſn Abſchied als Beamter und ging nach Budapeſt, wo er
ei iem Vermögen entſprechendes Leben führte. Er war einer
d Femannteſten Lebemänner der ungariſchen Hauptſtadt
gewor=
de unfd gehörte zu ihren glänzendſten Erſcheinungen. In den
Aſſtern war er ſtändiger Gaſt, ebenſo wie in der Oper und in
d/ Rurusgaſtſtätten, wo die Geſellſchaft von Budapeſt verkehrte,
Rch koſtſpielige Vergnügungen leiſten konnte. Ambroſowitſch
Eduurch ſein Rieſenvermögen die Möglichkeit, an allen dieſen
dmt teilzunehmen, ohne daß er ſeine wirtſchaftliche Baſis
9/ Fſrdete. Plötzlich ergab er ſich dem Spielteufel, und jetzt war
diEZgginn ſeines Untergangs gekommen. Er verlor ungeheure
imen, die ſelbſt ſeinem Millionenvermögen gewaltigen
Ab=
biwiten. Immer noch aber konnte er in der Geſellſchaft eine
RAwielen. Da ergriff ihn der Dämon Alkohol, und er ſank
allmählich von Stufe zu Stufe. Sein Vermögen war ſchließlich
durch die rieſigen Spielverluſte aufgezehrt worden, und es kam
ſo weit, daß er nicht nur ſein prächtiges Palgis aufgeben mußte,
ſondern auch bald ſeine kleine Wohnung nicht mehr bezahlen
konnte, in die er ſich zurückgezogen hatte. Nun wurde er
ſtän=
diger Gaſt von Obdachloſenheimen und Armenhäuſern.
Schließ=
lich wollte kein Menſch ſeiner früheren Geſellſchaft mehr etwas
von ihm wiſſen. Seine Verwandten und Freunde, die früher
in ſeinem Haus ein üppiges Leben der Verſchwendung geführt
hatten, kehrten ihm den Rücken und waren nicht einmal mehr
bereit, ihm ein Almoſen von wenigen Groſchen zu geben.
Schließlich mußte der ehemalige Millionär und hohe Beamte
ſeine Zuflucht im Armenhaus ſuchen, wo er wegen ſeiner großen
Vergangenheit unter ſeinen jetzigen Kollegen eine große Rolle
ſpielte. In den letzten Jahren kam er aus dem Armenhaus
nicht mehr heraus, da er krank war, und kaum noch allein gehen
konnte. Er ſtarb jetzt im Alter von 56 Jahren. Damit hatte die
Tragödie dieſes einſtmaligen Günſtlings des Glücks einen
furcht=
baren Abſchluß gefunden.
Wekterberichl.
Ueber Norddeutſchland und namentlich im Küſtengebiet iſt
mildere Luft vorgedrungen, durch deren Einfluß ſich Eintrübung
und vereinzelte Schneefälle einſtellten. Unſer Gebiet hingegen,
beherrſcht von hohem Druck und kalter Luft, erhielt erneuten
Nacht=
froſt bis zu 6 Grad. Da die Störung über Finnland und der Oſee
ſich ſeit geſtern wieder abgeflacht hat, dürfte keine ſtärkere
Beein=
fluſſung bis nach Mittel= und Süddeutſchland erfolgen, ſondern
nur zeitweiſe Bewölkung auftreten. Im weſentlichen hält der
Hoch=
druckeinfluß noch ſtand, ſo daß ferner nächtliche Strahlungsfröſte
auftreten.
Ausſichten für Samstag, den 27. Februax: Noch Nachtfroſt, dunſtig
und leicht wolkig, ſonſt aufheiternd, trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 28. Februar: Temperaturen nachts
noch etwas unter Null, weiterhin dunſtig und wolkig mit
Auf=
heiterung
Im
Veranwortlich für Polit und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
ür den Handel: dr C H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliſche Mittelungen: Wiliy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilſch in Darmſfadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n icht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten
15. Ziehungstag
25. Februar 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne m 10000 M. 292932
12 Gewinne zu 5000 M. 39991 106297 115598 216129 274619 943798
14 Gewinne z 8000 M. 26338 49997 114661 116020 199785 226416
Aiif4
48 Gewinne m 2000 m. 20240 82130 102962 110961 168676 161431
161655 168387 177688 188248 181127 205836 229062 245680 274806
280394 286904 291856 307698 949197 362386 362633 365162 368239
112 Gewinne zu 1000 M. 15818 22852 23979 33776 42265 45368
4e8o6 52753 61359 67872 72124 84508 87969 89260 100163 118788
138306 144488 147158 152474 150949 153833 153882 168866 171078
181673 181919 187067 193567 206171 208651 224476 231288 238068
240862 242975 243256 256189 258145 563270 576183 284352 298277
596732 317004 340577 34 1614 344780 349543 365974 370194 371189
876483 378770 882682 387935
184 Gewinne zu 600 M. 15142 17856 31966 94997 36945 40109 44487
54058 58087 62560 64466 68278 69286 71740 74376 76479 77206
80694 84600 88947 97211 98021 100715 106047 108227 168782
110140 121386 125552 126182 126895 140762 142680 143092 143623
148378 161786 176681 179452 184486 191848 194181 195194 203119
206248 213165 3i6075 000458 223941 334737 736618 245647 384918
256894 260838 260 368 263304 269581 269728 579106 380884 281207
283658 282641 393470 298166 305098 309266 B18681 321263 321888
323857 324356 327363 339486 340668 3441 19 345162 353032 356 181
361080 362236 362888 370186 370448 37 1848 384241 389279 395628
396422 398315 398333
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne m 25000 R. 262352
2 Gewinne zu 10000 Mk. 24304
2 Gewinne zu 5000 M. 74889
2 Gewinne zu 3000 M. 2215 69757 70028 107886 144518 148831
50 Gewinne zu 2000 M. 9307 38987 43042 43593 57334 85625 89727
91731 159811 181869 187784 209959 220108 242804 253121 257846
267261 285808 313154 335637 370066 377314 382841 387382 390516
96 Gewinne zu 1000 M. 6920 8358 13369 18501 17461 31823 33332
5o411 70636 99947 105730 110410 132488 148337 153788 183813
156862 157200 188190 162118 182253 176674 176811 188198 187328
198778 0 16611 223664 225663 245910 247177 262709 263888 275148
593061 598964 309426 319777 320744 325858 354387 360339 360464
362525 380338 394085 394548 398306
132 Gewinne zu 500 M. 3007 8350 15794 20610 23807 39630 69507
72006 73010 76168 77005 89156 92493 99460 99868 103506 110836
110800 125108 196871 130427 138903 139090 143676 148336 151423
157373 165178 16S581 188989 177755 178866 188193 193140 193376
199251 208466 219246 225687 231488 230537 248071 286418 261185
261195 284509 268987 278736 283597 295223 597865 300071 306162
308892 311455 318967 335088 336942 340466 367650 370380 377281
378646 378874 388134 392836
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 2
Ge=
winne zu je 500000, 2 zu je 200000, 2 zu je 100000, 2 zu je
75000, 6 zu je 50000, 16 zu je 25000, 88 zu je 10000, 246 zu
je 5000, 500 zu je 3000, 1412 zu je 2000, 2894 zu je 1000, 4694
zu je 500, 13714 zu je 400 Mark.
Rundſunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 27. Februar.
10.20: Schulfunk: Der Untergang Karthagos. Hörbild.
15.15: Stunde der Jugend. Mundharmonika=Kapelle der einklaſſigen
Schule Erlenbach im Odenwald. — In der Pauſe erzählt Rektor
Wehrhan einige luſtige Geſchichten.
16.20: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Werke von Komzat,
Millöcker, Lincke. Translateur, Lehar, Blankenburg u. a. Mitw.:
Jenny Lundt (Mundharmonika). A. Kochendörfer (Tenor), Ellen
Beck, H. Hofele (Volksliederduettel.
18.40: Prof. Sittig: Der Himmel im März und April — Unſer
Abendſtern.
19.00: Wien: Haydn=Reliquien.
19.35: Dichtergalerie. Rudolf Alexander Schröder. Vorgeſtelt durch
W. Haas.
20,05: Kaſſel: Bunter Abend.
a. 21.45: Zeit Wetter, Nachrichten, Sport,
23.00: Tanzmuſit.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 27. Februar,
9.30: Stunde der Unterhaltun=
12.05: Schulfunk: Sagen und Märchen im Volkslied.
14.50: Kinderbaſtelſtunde. Eine kleine Töpferei
15.45: Margarete Weinberg: Was die Volksſchülerin werden kam.
16.00: F. Stiemer: Der Unterhaltungsroman.
16.30: Hamburg: Nachmittagsfonzert
17.30: Dr. Sachs: Seeliſche Störungen und Zahnlockerung.
17.50: Ob.=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
18,05: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.25: Maria Menoni: Goethe „Der ehrliche Liebhaber”. Novelle
aus den Unterhaltungen deutſcher Ausgewanderter.)
18.45: Engliſch für Anfänger.
19 00: Wien: Beſuch im Muſeum der „Geſellſchaft der
Muſik=
freunde”, anläßlich des Handn=Jahres. Hörbericht.
19.45: Prof. Staehlin: Vom Sinn des Leibes.
20.15: Kaſſel: Bunter Abend
Anſchl. Tanzmuſik vom Ball des Zentralverbandes der Angeſtellten.
Kapelle Bernard Ette. — Als Einlage: Tanzmuſik vom Ball der
Ruderriege der Berliner Turnerſchaft. Kapelle Ilia Lipſchakoff.
Wir dehen auf’s Ganze
Die bevorstehende Auflösung unseres Defail-Geschäftes fordert
ge-
bieterisch, daß wir die umfangreichen Bestände unserer Abteilungen
für Herren-, Burschen- und Knaben-Kleidung in wenigen Wochen
rest-
los räumen müssen. Also ein Zwangsverkauf, der konkurrenzlose
Vor-
teile jedem bietet, der erstklassige Fertigkleidung zu unerhört billigen
Preisen kaufen will.
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3156
DARMSTADT
[ ← ][ ][ → ] Der Rennwagen „Blauer Vogel”,
mit dem der Engländer Malcolm Campbell (Porträt im Kreis) jetzt in Daytona=Beach (Florida)
die phantaſtiſche Geſchwindigkeit von 408 Stundenkilometern erreichte und damit ſeinen eigenen
Weltrekord um 12 Stundenkilometer überbot.
Der neue Raupenſchlepperwagen,
den die Wiener Feuerwehr in den Dienſt geſtellt hat, um auch auf unebenem Gelände
die Annäherung an das gefährdete Objekt zu ermöglichen.
Reich und Ausland.
Sauerbrey verzichtet auf Reviſion.
F ankfurta M. In der Favag=Sache hat
der Angeklagte Sauerbrey auf Einlegung von
Reviſion verzichtet.
Großfeuer.
Würzburg. In dem etwa 750 Einwohner
zählenden badiſchen Dorf Götzingen (Amt
Bu=
chen) brach in der Nacht zum Donnerstag ein
Schadenfeuer aus, dem insgeſamt neun gefüllte
Scheunen ſowie fünf Städel und verſchiedene
Nebengebäude zum Opfer fielen. Mit knapper
Not gelang es, das Großvieh und etwa dreißig
Schweine zu retten. Der Schaden wird auf
83 900 bis 100 000 RM. geſchätzt. Es wird
Brand=
ſtiftung vermutet. Die Geſchädigten ſind nur
ganz gering verſichert.
Große Unterſchlagungen des Geſchäftsführers
der Landbund=Genoſſenſchaft Altenkirchen.
Altenkirchen (Weſterwald). Vor einiger
Zeit war der Geſchäftsführer der Landbund=
Ge=
noſſenſchaft Altenkirchen, Heinrich Hoben,
flüch=
tig geworden. Wie feſtgeſtellt wurde, hat Hoben
bei der Kaſſe Unterſchlagungen begangen, die
er ſelbſt bei ſeiner in Berlin erfolgten
Verhaf=
tüng auf 7000 Mark bezifferte. Eine genaue
Prüfung der Bücher förderte jetzt die
über=
aſchende Feſtſtellung zutage, daß ſich die
Geſamt=
ſumme der unterſchlagenen Gelder auf rund
100 000 Mark beläuft. Hoben hat ſich von einer
sroßen Anzahl von Landwirten aus dem Kreiſe
Altenkirchen Gefälligkeitswechſel unterſchreiben
laſſen, die jetzt alle zur Einlöſung vorgezeigt
werden. Viele der geſchädigten Bauern wußten
bis zu ihrer Vernehmung nicht einmal, daß ſie
Mitglied der Kaſſe waren. Hoben hat ihnen
ihre Unterſchriften unter das Aufnahmeformular
unter falſchen Vorſpiegelungen entlockt. Hoben,
der das Geld in leichtſinniger Weiſe durchbrachte,
iſt inzwiſchen in das Amtsgerichtsgefängnis
Neu=
wied eingeliefert worden.
Ein Spengler fabriziert Fünfmarkſtücke.
Aull (Unterlahnkreis). Bei einer hieſigen
Metzgerfamilie wurden falſche Fünfmarkſtücke
entdeckt. Im Zuſammenhang mit dieſer
Feſtſtel=
lung wurden Sohn und Tochter des
Metzger=
meiſters verhaftet. Das Falſchgeld ſoll in
Würz=
burg bei einem Spneglermeiſter hergeſtellt
wor=
den ſein, der ebenfalls in Haft genommen wurde.
Der Schatz im Kohlenkeller.
Budapeſt. Wie verlautet, hat die Polizei
am Donnerstag nachmittag auf Grund einer
Anzeige in einem Kohlenkeller in der Luthergaſſe
eine Suche nach fremden Valuten veranſtaltet.
Unter den Kohlen verſteckt wurden Werte im
Geſamtbetrage von etwa 100 000 Pengö
ge=
funden, darunter beſonders Dollars, franzöſiſche
und Schweizer Franken. Im Intereſſe der
Un=
terſuchung werden von der Polizei keine
Mit=
teilungen gemacht.
Der Dichter Rudolf Huch 70 Jahre all.
Rudolf Huch,
der Bruder Ricarda Huchs, begeht am 28. Februar
ſeinen 70. Geburtstag. Rudolf Huch wurde um
die Jahrhundertwende durch ſein
aufſehenerregen=
des Bekenntnisbuch „Mehr Goethe” bekannt. Eine
lange Reihe wertvoller Erzählungen ſchloß ſich
an, von denen der Entwicklungsroman „Hans der
Träumer” und die Kleinſtadtromane „Die
Rüben=
ſtedter” und „Wilhelm Brinkmeyers
Erzählun=
gen” einen großen Leſerkreis fanden.
Erſtes Originalbild vom Abſturz des Reklameluftſchiffs „Columbia”.
Die Trümmer des amerikaniſchen Kleinluftſchiffs „Columbia”,
das bei New York durch einen Orkan zerſtört wurde. Bei dem Abſturz wurde der Mechaniker des
Luftſchiffs, das zu Reklamezwecken diente, getötet.
Profeſſor Prion als Hachverſtändiger
im Schultheiß=Pakenhofer=Prozeß.
Berlin. Im Schultheiß=Patzenhofer=Prozeß
führte Univerſitätsprofeſſor Dr. Prion als
Sach=
verſtändiger aus, daß die holländiſche
Tochter=
geſellſchaft der Oſtwerke, die Nutria, keineswegs
als eine Bank anzuſehen ſei. Es ſei überhaupt
nicht üblich, ein derartiges Guthaben, das die
Oſtwerke bei der Nutria gehabt hätten, in der
Bilanz eines großen Konzerns als Bankguthaben
aufzuführen. Der Sachverſtändige kam dann auf
die buchtechniſchen Transaktionen bei der
Finanz=
abteilung der Nordhefe, ebenfalls einer
Tochter=
geſellſchaft der Oſtwerke, zu ſprechen und meinte,
daß es ſich zunächſt hier um eine
Formalver=
ſchleierung gehandelt habe. Als dann bei den
Geſchäften Verluſte eingetreten ſeien, ſei auch
die Bilanz der Oſtwerke materiell falſch
gewor=
den. Bei dem Rechnungsweſen der Oſtwerke ſei
jedoch auffällig, daß die unzuläſſigen Buchungen
ſtets zugunſten der Oſtwerke geſchehen ſeien.
Schwere Vorwürfe erhob ſodann Prof. Prion
gegen den Prüfungsausſchuß, der ſeine Pflicht
gröblich verletzt habe.
Als letzter Sachverſtändiger ergreift Prof.
Leitner von der Berliner Handelshochſchule das
Wort. Er erklärt, daß das Holland=Konſortium
in der Bilanz von 1930 habe nicht berückſichtigt
zu werden brauchen, da das Konſortialgeſchäft
erſt fünfviertel Jahre ſpäter abgewickelt worden
ſei. Der Sachverſtändige iſt auch der Anſicht, daß
der Geſchäftsbericht vom Vorſtand nicht der
Oef=
fentlichkeit unterbreitet werden brauchte, denn
es ſei nicht notwendig, daß der Oeffentlichkeit
mitgeteilt werde, was ein großer Konzern zur
Stützung des eigenen Unternehmens für
geſchäft=
liche Transaktionen mache.
Darauf werden ſämtliche Sachverſtändige vom
Gericht entlaſſen. Das Gericht beſchließt ferner,
den Geſchäftsinhaber der Danatbank. Jakob
Goldſchmidt, den Direktor der Deutſchen Bank,
v. Stauß, den Direktor Reinhardt von der
Com=
merzbank und den Rechtsanwalt Dr. v.
Falken=
hayn, den Syndikus im Schultheiß=Patzenhofer=
Konzern, wegen des Verdachts der Mittäterſchaft
nicht zu vereidigen.
Neuer Verſuch zur Hebung des
20-Mill.-Goldſchakes der „Egypke‟.
Paris. Die Hebung des 20=Millionen=
Gold=
ſchatzes aus dem Wrack des vor 12 Jahren
ge=
ſunkenen engliſchen Dampfers „Egypte” ſoll im
April d. J. noch einmal verſucht werden.
Be=
kanntlich arbeitet eine italieniſche
Hebegeſell=
ſchaft ſchon drei Jahre daran, dieſen Schatz zu
erreichen. Eine franzöſiſche und eine engliſche
Geſellſchaft ſtellten ihre Bemühungen nach
meh=
reren Monaten als erfolglos ein und im
ver=
gangenen Jahre koſteten ſie mehrere
Menſchen=
leben, als auf dem italieniſchen Hebdampfer
„Artiglio” ein Keſſel in die Luft flog. Bei den
im April wieder beginnenden Arbeiten wird
die „Artiglio !” wieder die Hauptrolle ſpielen.
Den bisherigen Bemühungen iſt es gelungen,
ſämtliche Decks des Dampfers „Egypte” zu
ſprangen und ſich Eingang in die Stahlkammern
zu verſchaffen, wo die Goldbarren aufbewahrt
ſind. Infolge zu weit vorgeſchrittener
Jahres=
zeit mußte die Arbeit im vergangenen Jahre
unterbrochen werden.
Im Mordprozeß gegen Frau Simone Boulter
bleibt es beim Freiſpruch.
Das Urteil im Müller=Prozeß.
Neuwied. Im Prozeß gegen Studienrat
Dr. Müller aus Neuwied und den Kaufmann
Joſeph Müller aus Wetzlar wurde folgendes
Urteil gefällt: Der Angeklagte Dr. Müller
er=
hält wegen fortgeſetzten Betrugs drei Jahre
Ge=
fängnis und Aberkennung der Eigenſchaft,
Be=
amter zu ſein, auf die Dauer von drei Jahren,
ſein Bruder wegen des gleichen Deliktes ein
Jahr Gefängnis.
Zürich. Die Kaſſations=Inſtanz hat die vom
Staatsanwalt eingelegte Kaſſationsbeſchwerde
gegen das Urteil des Kantonsgerichts von
Graubünden, wonach die Frau Simone Boulter
wegen der Tötung des in Budapeſt anſäſſigen
Schriftſtellers Kuno Hofer in St. Moritz
frei=
geſprochen worden war, abgelehnt. Das Urteil
iſt damit rechtskräftig geworden. Frau Boulter
war unmittelbar nach ihrer Freiſprechung aus
der Haft entlaſſen worden, und nach Paris
ab=
gereiſt. Die Freiſprechung war ſeinerzeit nach
einem Aufſehen erregenden Prozeß erfolgt; Frau
Boulter, eine geborene Franzöſin, Witwe eines
Engländers, hatte die Tat, deren Motiv
Eifer=
ſucht war, in einem Hotelzimmer in St. Moritz
begangen.
Geſtändnis eines Mörders.
Amberg. Der Landwirt Eckſtein in
Kron=
dorf bei Gebenbach, der im Vormonat ſeine im
Gemeindehaus zu Krondorf wohnende 79jähr.
Tante Barbara Eckſtein ermordet und beraubt
hatte, und ſich ſeit dieſer Zeit in
Unterſunchungs=
haft befindet, hat ein Geſtändnis abgelegt. Es
war der Staatsanwaltſchaft gelungen, die aus
dem Beſitz der alten Frau ſtammende und vom
Mörder geraubte Taſchenuhr bei einem hieſigen
Händler ausfindig zu machen. Eckſtein hatte die
Uhr an dieſen verkauft. Unter dem Druck dieſes
Beweiſes bequemte ſich der Mörder zu einem
Geſtändnis. Die Tat hatte in der ganzen Gegend
großes Aufſehen erregt.
Sklarek=Prozeß.
Hoffmann gibt der Rechnungsſtelle
falſche Auskünfte.
Berlin. Die Vernehmung des Rechnu //
direktors Neumann in der Freitagsſitzung g/
Sklarek=Prozeß nahm für Stadtbankdire K
Hoffman einen außerordentlich belaſtenden V4
gang. Hoffmann habe ihm, dem Zeugen, in
ſeiner Eigenſchaft als Leiter der
Prüfungsficl=
erklärt, daß die Sklareks lediglich Origi m
rechnungen einſchickten, die von der Stadtk.,
an die Bezirksämter weitergeleitet würden.
Zeuge habe aber ſpäter erfahren, daß Hoffmin
mit dieſer Auskunft der Hauptprüfungsſ
etwas falſches geſagt habe. Bei einer zweich
Unterredung habe Neumann Hoffmann dea
gefragt, ob er wiſſe, daß die Sklareks keine .
ginalrechnungen, ſondern Kopien, an die St.
bank überwieſen und dieſe auch nur teilweiſeid
die Bezirksämter weitergeben würden. H.
mann habe darauf geantwortet: Ja, ich u:
das. Es geſchieht aber mit meinem Eim
ſtändnis.
Der Prozeß gegen die Brüder Runck.
Berlin. Vor einer Sonderabteilung
Schöffengerichtes Berlin=Mitte begann
ger=
der Prozeß wegen des Zuſammenbruches
Evangeliſchen Zentralbank G. m. b, H. Aus=
Unterſuchungshaft wurden, vorgeführt der Kl
mann Friedrich Paul Runck, der zuletzt all-i9
ger Geſchäftsführer der Bank war, und 1
Bruder, Diplomkaufmann Adolf Runck. Die
klage gegen Friedrich Paul Runck lautet
Depotunterſchlagung, Bilanzverſchleierung 4
Betrug an den Kunden der Bank, gegen M)
Runck auf Beihilfe an den Straftaten ſer
Bruders und Betrug gegenüber dem Zen-9
ausſchuß der Inneren Miſſion bzw. dem T4
ſchen Reich und der Bau= und =Bodenbank.,
um 1 Mill. Mark geſchädigt worden ſind.”
Zentralbank iſt am 20. Januar d. J. zuſämu
gebrochen, und die Brüder Runck wurden
nächſten Tage verhaftet.
Ein däniſcher Dampfer vermißt.
Kopenhagen. Der däniſche Damr
„Aggerſund”, der eine Beſatzung von 22 MA
hat, ſandte vorgeſtern drahtloſe Hilferufe.
denen hervorging, daß er im Sturm alle .9
tungsboote verloren und eine Schlagſeite
45 Grad habe. Am Abend dieſes Tages nu)
der Dampfer „Vardulia” die drahtloſe Ver
dung mit der Aggerſund auf, deren Kapitän
teilte, daß ſich die Lage gebeſſert habe, und
er in zwei Stunden wieder von ſich hören lad
werde. Dies iſt jedoch nicht geſchehen. Die „7A
dulia” hat vergeblich verſucht, mit der „Ncx
ſund” Verbindung zu erhalten.
In Amerika ſoll Dünnbier gebraut werdel
Waſhington. Der Vorſitzende der jur
ſchen Senatskommiſſion, Metcalf, erklärte,
die mit einem Bericht über die Prohibitiom
auftragte Kommiſſion geneigt ſei, die Herſtel.4
und den Verkauf eines Bieres von höchl"
4 Prozent Gehalt zu geſtatten.
Ein Führer der Deutſchen in Polei!
Domherr Joſef Klinke=Poſen,
einer der verdienteſten Führer der deull
Katholiken in Polen, iſt im Alter von 63.3t
geſtorben. Klinke, der ſeit 1905 dem 7994
Domkapitel angehörte, war in Vorkriegsſe
Vorſitzender der Zeutrumspartei von Pole!”
Weltkrieg machte er als Diviſionspfarke.
49. Reſervediviſion mit. 1919 wurde er v9!
Polen fünf Wochen lang interniert. 90s *
trauen der deutſchen Bevölkerung berief 194
den polniſchen Seim, dem er als Vorſtül
deutſchen Fraktion bis 1928 angehone
Seite 10 — Nr. 58
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Kg .
Zu Campbells neuer Welkeekordfahr
Ein Raupen=Schlepperwagen für die Wiener Feuerwehr=
[ ← ][ ][ → ]27. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Seite 12 — Nr. 58
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 58 — Seite 13
Sport, Spiel uind Jucnen
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5.B. 98 Darmſtadt — 5. C. Saar-Roden.
deruum elen der Rückrunde um die Weſtgruppenmeiſterſchaft, und
zwamit Saar=Roden. Für die 98er, die immer noch nicht ihre
konztre Mannſchaft zur Verfügung haben, wird es nicht gerade
ſe5 =ſtein, ſich gegen den Saarmeiſter auf deſſen Platz
durchzu=
ſetze Wohl haben die Darmſtädter im Vorſpiel einen glatten
7: Feg erſtritten, doch darf dies nicht darüber hinwegtäuſchen,
dauße große Härte der Spielweiſe de Saarmeiſters, die dieſer
inmermſtadt zeigte, verbunden mit dem ſtarken Eifer, der die
Elzz uszeichnet, den 98ern auf fremdem Platz viel zu ſchaffen
mach wird. Es heißt alſo für die Sportvereinsmannſchaft, von
Anbhann ganz aus ſich herauszugehen, damit die Punkte ſicher
nagt darmſtadt fallen. — Während die Ligaerſatzmannſchaft
ſpitteliei iſt. tritt die 3. Mannſchaft auf dem Platze am
Böllen=
faluu gegen die 1. Mannſchaft des Turnvereins Ober=Ramſtadt
ang 230 Uhr.)
Damen: Polizei Darmſtadt — Eintracht Frankfurt.
i 16.15 Uhr am Sonntag empfängt die Damenelf des
Paßliu Sportvereins ihren ſtärkſten Gegner der Verbandsrunde,
Eimnucht Frankfurt. Das Vorſpiel verloren die Darmſtädter nur
mim .0 Toren und zeigten ſich auch in ihren Leiſtungen den
Frchnurtern vollkommen gewachſen. Auf eigenem Platze dürften
die bl zeidamen ein doppelt intereſſantes Spiel liefern, bei dem
ein ſieg der Platzelf nicht ausgeſchloſſen ſcheint. Der Kampf
fin nach dem Spiel der Fußballmannſchaften Polizei —
Gries=
hei=ntatt. Vorher um 13.15 Uhr ſtehen ſich die Ligaerſatz des
Po/lui=Sportvereins und die 1. Elf des Turnv, Wolfskehlen
geste her.
Tgſ. 1875 Darmſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt.
ſe 75er haben nach ihrem guten Abſchneiden bei den
kürz=
ch endeten Verbandsſpielen (bekanntlich konnte entgegen
allſ= Erwartungen ſogar der 3. Tabellenplatz belegt werden)
eimie keihe erſtklaſſiger Mannſchaften verpflichtet, um ihrer Elf
Ge jenheit zu geben, im Kampf mit ſpielſtarken und erfahrenen
Geun ſich weiter zu verbeſſern. Gleich die erſte Begegnung am
So ug wird hierzu geeignet ſein. Die beſtbekannte, ſympathiſche
Elfſ on Rot=Weiß Darmſtadt wird die Platzbeſitzer vor eine ſehr
ſchrtze Aufgabe ſtellen. Rot=Weiß ſpielt in der höchſten Klaſſe
derr 15B., und man geht wohl nicht fehl, wenn man den Gäſten
imnrraus den Sieg zuſpricht. Deſſen ungeachtet werden die
75e erſuchen, ſie zur Hergabe ihres ganzen Könnens zu
zwin=
gern Vorher um 2 Uhr 2. Mannſchaften
Tgde. Beſſungen — T.V. Auerbach.
ſichdem die Tgde. Beſſungen ihre Verbandsſpiele glücklich
unuTach und Fach gebracht hat, wobei man Beſſeres erwartet
hattz ſteht ſie am Sonntag um 3.15 Uhr auf der Rennbahn dem
T.25 Aterbach in einem Freundſchaftsſpiel gegenüber. — Die
Beßgäßer, als eine ſpielſtarke Mannſchaft bekannt, ſtehen mit an
derr Eitze der A=Klaſſe. Zahlreiche aufhorchend machende Reſultate
geczehlannſchaften höherer Klaſſen beſtätigen, daß Auerbach
Hand=
baltſpielen verſteht — Es wird für die junge Beſſunger Elf,
diedi in den letzten Spielen zeigte, was in ihr ſteckt, nicht leicht
ſeim it Gäſte zu ſchlagen. — Vorher ſtehen ſich die 2. Garnituren
germber. Beſſungens 2. Mſch., die in den Verbandsſpielen
wamlich beſſer abſchnitt als die 1. Mſch. — konnte ſie doch die
Müyrſchaft ihrer Gruppe mit nach Hauſe nehmen — wird wohl
rmm Sieg aufwarten. — Um 12.45 Uhr: 1. Jgd. — 2. Jgd.
TB. 85 Nieder=Ramſtadt — Tade, 46 Darmſtadt.
dmmenden Sonntag ſtehen ſich obige Mannſchaften
nach=
mi cs 2.15 Uhr auf dem Sportplatz „Wildnis” in Nieder=
Ram=
ſtadt um Freundſchaftsſpiel gegenüber. — Die Turngemeinde
ſinltMeiſterklaſſe und wird für die Gaſtgeber einen überaus
wigörken Gegner abgeben. — Hoffentlich zeigen die
Einheimi=
ſcheia m kommenden Sonntag ein beſſeres Spiel wie gegen
See=
eimn dann dürfte der Turngemeinde ein Sieg ſchwer fallen.
Pgſan um 1 Uhr die 2. Mannſchaften.
Kreismeiſterſchaftsſpiel verſchoben.
Darmſtadt — Ober=Roden.
(ts vom Kreisſpielausſchuß angeſetzte erſte Spiel ſollte
mor=
onntag, zum Austrag kommen, iſt aber vorerſt verſchoben.
Oh. Eſoden hat einen Einſpruch beim Bund laufen, der erſt
abge=
waß werden muß. Eine neue Situation dürfte dadurch kaum
ennſien, wohl aber das Datum des nochmaligen Starts
hinaus=
geſtien werden „Wir werden beizeiten den neuen Beginn
be=
kanuehen.
e 1b Mannſchaft und Jugend ſpielen morgen mittag in
Ar=
hecſn, und zwar die Jugend um 1 Uhr und die 1b Mannſchaft
um AU5r. Abfahrt je 1 Stunde früher. Treffpunkt Gaswerk.
Fußball.
Rot=Weiß Darmſtadt — Germania Leeheim.
Am kommenden Sonntag empfangen die Rot=Weißen
vor=
mittags 11 Uhr obigen Gegner zum Verbandsrückſpiel. Das
Vor=
ſpiel konnten die Darmſtädter nur knapp für ſich entſcheiden, was
am beſten für die Spielſtärke der eifrigen Leeheimer zeugt. Rot=
Weiß, welcher am letzten Sonntag in Weiterſtadt mit mehreren
Erſatzleuten eine Niederlage einſtecken mußte, wird in den
bei=
den letzten Verbandsſpielen wieder in vollſtändiger Aufſtellung
auf den Plan treten, um für die ſchweren Aufſtiegsſpiele mit
ein=
geſpielter Elf gerüſtet zu ſein. Gerade das Treffen am
Sonn=
tag iſt dazu geeignet, da den Darmſtädtern ein Sieg nur bei
guten Leiſtungen glücken dürfte. — Die Reſerven ſind am
Sonn=
tag ſpielfrei, die 1. Jgd. erwartet um 1 Uhr Jgd. Wixhauſen.
Union Darmſtadt — FSV. Groß=Zimmern.
Zum fälligen Verbandsſpiel empfängt Union am
kommen=
den Sonntag 11 Uhr den FSV. Groß=Zimmern auf der
Rennbahn. Groß=Zimmern war in den diesjährigen Spielen die
Ueberraſchungsmannſchaft des Kreiſes und brachte im Vorſpiel
Union eine, wenn auch unverdiente. Niederlage bei. Union darf
das Spiel nicht leicht nehmen, denn hat auch Groß=Zimmern in
ſeinen Reihen (außer Mittelläufer und Linksaußen) weiter keine
überragenden Könner, ſo iſt doch jeder Einzelne mit Luſt und
Liebe bei der Sache und bringt die zum Kampfe nötige Doſis
Energie mit. Zudem iſt der Umſtand noch zu berückſichtigen, daß
Groß=Zimmern genau wie Union noch vom Abſtieg bedroht iſt.
Gibt jeder der Beſſunger Elf ſein Beſtes, dann ſollten die Punkte
auf der Rennbahn bleiben. Spielbeginn 11 Uhr. Vorher Reſerve=
Mannſchaften.
Reichsbahn — Groß=Gerau.
Am kommenden Sonntag empfängt Reichsbahn obigen
Geg=
ner zum Verbandsrückſpiel auf eigenem Platze. Das Vorſpiel
konnte Reichsbahn mit einem 2:1=Sieg für ſich entſcheiden. Unter
beiden Vereinen wurden ſchon immer ſchöne Spiele ausgetragen,
und das kommende wird beſtimmt ſchön und ſpannend werden.
Es wäre jedem Fußballanhänger zu empfehlen, das Spiel
ein=
mal anzuſehen. Spielbeginn 11 Uhr.
Spielvereinigung 1928 Groß=Umſtadt.
Kommenden Sonntag empfängt die Spielvgg. Groß=Umſtadt
den TSV. Meſſel. Die Gäſte, denen ein ſehr guter Ruf voraus
geht, zählen zur Spitzengruppe des ſpielſtarken Dreieichgaues und
beſitzen beſonders in ihrer 1. Mannſch eine gut eingeſpielte,
kampferprobte Elf, gegen die die Heimiſchen keinen leichten Stand
haben werden. Es ſind daher 2 ſehr intereſſante, ſpannende
Spiele zu erwarten. Spielbeginn: 2. Mſcht. 1.30 Uhr, 1. Mſcht.
3 Uhr.
S.V. 1910 Weiterſtadt — Germania Jugenheim.
Am Sonntag, 14.30 Uhr, empfängt Weiterſtadt Germania
Jugenheim. Im Vorſpiel unterlagen die Einheimiſchen bei
dauern=
der Ueberlegenheit unter beſonderen Verhältniſſen mit 5:3 Toren,
was die Ausſicht auf den Meiſtertitel zunichte machte. Hoffentlich
werden die Einheimiſchen eine zweite Niederlage nicht wiederholen.
Jugenheim verſtand am letzten Sonntag gegen Gr.=Gerau auf
eigenem Platze ein Unentſchieden herauszuholen. Mit einem
ſpan=
nenden Spiel dürfte daher zu rechnen ſein
Die 2. Mſch. empfängt um 10,30 Uhr die 3. des Spv. 98
Darm=
ſtadt, 1. Jgd. um 13 Uhr Jgd. Union Darmſtadt.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Münſter.
Am Sonntag, nachmittags 3 Uhr, empfängt Fr. Tgde. am
„Müllersteich” die ſpielſtarke Elf von Münſter. Während der
verfloſſenen Punktſpiele ſtanden ſich beide Mannſchaften mit
wechſelndem Glück gegenüber. Darmſtadt konnte auf heimiſchem
Gelände mit viel Glück, ein 5:4 herausholen, während es in
Münſter nur zu einem 3:3 reichte. Inzwiſchen konnte Münſter
durch Spielerzuwachs ſeine Elf bedeutend verſtärken, und man iſt
daher auf den Ausgang des Treffens allgemein geſpannt. Für
die Hieſigen gilt es, das Preſtige als Bezirksmeiſter zu wahren.
Weitere Spiele: Darmſtadt 2. — Münſter 2., 1.30 Uhr;
Darmſtadt Jgd. — Münſter Jgd., 12.30 Uhr; Darmſtadt 3. —
Georgenhauſen 1.. 10 Uhr.
Kreisliga Südheſſen.
07 Bensheim vor der Gruppenmeiſterſchaft.
In der Gruppe 3. Ried ſtehen die Bensheimer
unmittel=
bar vor der Meiſterſchaft; dagegen ſind in der Kreisliga noch
einige entſcheidende Kämpfe bezüglich der Meiſterſchaft,
vornehm=
lich aber um den Abſtieg, durchzufechten. Die Paarungen lauten:
Starkenburgia Heppenheim — VfR. Bürſtadt, Concordia
Gernsheim — Olympia Lampertheim. FV. Hofheim —
VfL. Lampertheim, Olympia Worms — Spv. Horchheim,
FV. Biblis — Spv. Abenheim, Viktoria Neuhauſen —
Normannia Pfiffligheim.
Noch immer ſtehen die Bürſtädter ungeſchlagen an der Spitze,
und es beſteht bei ernſter Erfaſſung der Lage auch diesmal die
Möglichkeit, durch einen knappen Sieg auf dem „Galgen” zwei
oder durch ein Remis evtl. einen Punkt zu ergattern. Nach der
ſchönen Leiſtung vom letzten Sonntag darf man auf die
Gerns=
heimer ſicherlich ſoviel Vertrauen ſetzen, daß ſie auch mit dem
Tabellenzweiten fertig werden. Der zweite Lampertheimer
Kreis=
ligaverein hat in Hofheim anzutreten. Es iſt kaum anzunehmen,
daß den VfL.=Leuten dort ein Punktgewinn gelingt. Die
Worm=
ſer „Kleeblätter” befinden ſich zurzeit in wenig überzeugender
Form; es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die ſpielſtarken Horchheimer
hier einen Punkt holen werden. Die Begegnung in Biblis wird
ſicherlich den Platzbeſitzern wieder einen glatten Sieg bringen.
Wie hoch dieſer Sieg ausfallen wird, hängt von der Schußgewalt
der man mal noch etwas launenhaften Stürmerreihe ab. Ein
typiſches Spiel um die Erhaltung der Kreisliga wird in
Neu=
hauſen vom Stapel gehen, wo zwei Abſtiegskandidaten
zuſam=
mentreffen.
In der Gruppe 3. Ried ſteht Bensheim unmittelbar vor
der A=Klaſſenmeiſterſchaft, zu der nur noch ein Punkt fehlt. Es
treffen ſich: 07 Bensheim — Zwingenberg. Olympia Biebesheim
Klein=Hauſen. Fehlheim — Hüttenfeld Groß=Rohrheim —
Auerbach, Lorſch Reſ. — Tv. Biebesheim. Man wird wohl kaum
fehlgehen, wenn man allen Platzbeſitzern einen mehr oder
weni=
ger hohen Sieg zuſpricht.
Schwimmen.
Rot=Weiß Darmſtadt — Techniſche Hochſchule.
Das ſtädtiſche Hallenbad war am Donnerstag gut beſucht, als
der 1. Schwimmwart des veranſtaltenden Vereins, Herr Adolf die
Gäſte von der Techniſchen Hochſchule und von der Turngeſellſchaft
begrüßte. Der erſte Wettkampf eine 6 X100=Meter=Freiſtilſtaffel,
brachte gleich die notwendige Begeiſterung und für die Hochſchule
den Sieg. Der Durchſchnitt ergab für die Hochſchule die gute Zeit
von 1.11,5 Min. für Rot=Weiß 1.12,5 Min. Ebenſo ſpannend
ver=
lief die 10 X50=Meter=Freiſtilſtaffel. Hier glaubte man bis zum
Schlußmann an einen Sieg der Rot=Weißleute, die faſt ſtändig
knapp führten, aber auch hier entſchied Wolfsholz als letzter Mann
gegen den etwas unter Form ſchwimmenden F. Hanſt (Rot=Weiß)
den Sieg. Im erſten Waſſerballſpiel der Turngeſellſchaft Darmſtadt
2. Mannſchaft Rot=Weiß ſiegte nach einem für Lokalgegner
typiſchen Kampfe Rot=Weiß mit 5:3.
Im zweiten Spiel ſtanden ſich Hochſchule und Rot=Weiß 1.
gegenüber. Bei der Hochſchule ſah man die alten routinierten
Kämpfer Orlemann, Wolfsholz. Schäfer, Schmuck. Engelhard,
Gerke, während Rot=Weiß mit Kapfenberger, Sulzmann, Vogel,
Reſch, Trinkaus, E. Hanſt und Rottmann antrat. Rot=Weiß hatte
alſo die Hintermannſchaft ſeiner früheren Jugend mit dem Sturme
ſeiner ſeitherigen erſten Mannſchaft gepaart, was ſich ſehr gut
bewährte. Das Spiel ſtach durch ſeine Schnelligkeit angenehm gegen
den vorhergehenden Kampf ab und geigte begeiſternde
Spiel=
momente. Beide Mannſchaften waren gleichwertig, auch wenn
ſchließlich Rot=Weiß mit 4:3 Sieger blieb. Schiedsrichter
Fuhr=
länder=Jungdeutſchland leitete gerecht. Rot=Weiß trägt in der
nächſten Woche einen Klubkampf gegen den Schwimmklub
Wies=
baden aus.
Jung=Deutſchland — Offenbach 96.
Am kommenden Mittwoch abend empfängt „Jung=
Deutſch=
land” den Offenbacher Schwimmklub von 1896 zu einem
Klub=
kampf, alſo einen Gegner, mit dem Jung=Deutſchland in früheren
Jahren ſchon oft die Klingen gekreuzt hat. Da dieſe
Begeg=
nungen ſchon einige Jahre zurückliegen, ſo iſt man geſpannt, in
welchem Stärkeverhältnis augenblicklich die beiden Vereine
zu=
einander ſtehen. Der Kampf beſteht aus 3 Staffeln (10 mal 100
Meter, 5 mal 200 Meter Kraul und 3 mal 100 Meter Lagen).
Mit Hauptmann Zahn, Kilian und Huber haben ſich jetzt
auch die Nachzügler der deutſchen Olympia=Expedition nach
Deutſchland eingeſchifft und die Rückreiſe am Donnerstag von
New York aus angetreten.
Den 16=Kilometer=Langlauf bei den italieniſchen Ski=
Meiſter=
ſchaften in Aſiago gewann unter 60 Bewerbern N. Tavernaro
überlegen in 1:10:23,4 Std. vor Vuerich mit 1:11:25 Std.
Bei einem Skiſpringen in Schreiberhan durchſtand der erſt
17jährige Schüler Weikert aus Schreiberhau in tadelloſer
Hal=
tung Weiten von 39,5 und 44,5 Meter.
Das über die Olympiaſiegerin Sonja Henie verhängte
Start=
verbot wurde jetzt vom Norwegiſchen Eislaufverband wieder
auf=
gehoben. Anſcheinend ſind die Beſchuldigungen, die man in der
amerikaniſchen Preſſe erhob, doch nicht ſo ſtichhaltig geweſen, wie
es behauptet wurde.
Amkliche Winkerſporknachrichten.
Herausgegeben von der Heſſiſchen Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle
am Landw. Inſtitut der Univerſität Gießen am 26. Februar 1932.
Vogelsberg. Hoherodskopf: Klar, Schneehöhe 10 cm (im Wald
15 cm), Pulverſchnee, Sportmöglichk. im Wald gut.
Herchen=
hainer Höhe: Klar, Schneehöhe 10 cm, Pulverſchnee,
ſtellen=
weiſe Sportmöglichkeit.
Odenwald. Tromm und Neunkirchen: Keine Sportmöglichkeit.
Taunus. Kl. Feldberg: Klar, Schneehöhe 5 cm, verharrſcht,
ſtellen=
weiſe Sportmöglichkeit.
Rhön. Waſſerkuppe: Klar, Schneehöhe 10 cm. Neuſchnee 1—2 cm.
Pulverſchnee, gute Sportmöglichkeit.
Schwarzwald. Feldberg: Klar, Schneehöhe 35 cm, Pulverſchnee,
ſehr gute Sportmöglichkeit. Hornisgrinde: Bewölkt,
Schnee=
höhe 40 cm, Pulverſchnee, ſehr gute Sportmöglichkeit.
Ruhe=
ſtein: Klar, Schneehöhe 25 cm, Pulverſchnee, gute
Sportmög=
lichkeit.
Berdisches
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Senderausctat
1odeme
9
WoEin H
Juend iestesen
Desond=
Nummer 58
Samstag, den 27. Febm
Langſames Einſpielen der offiziellen Börſe.
Reformvorſchläge für den Freiverkehr. — Uneinheitliche Tendenz bei minimalem Geſchäft.
Berliner und Frankfurler Effekken
Freiverkehr.
An der Berliner Börſe war das Geſchäft ganz minimal.
Einige Umſätze wurden in J.G. Farben und Reichsbank zu letzten
Bör=
ſenkurſen getätigt, doch waren ſie ſpäter eher Geld. Auch Geffürel und
Burbach hatten etwas Geſchäft, blieben aber weiter ſchwach veranlagt.
Bei erſteren befürchtet man bekanntlich einen Dividendenausfall. Für
Charlottenburger Waſſer iſt inzwiſchen bekannt geworden, daß die
Tpro=
zentige Dividende nur in Genußſcheinen zur Ausſchüttung gelangen wird,
doch war dies anſcheinend im Kurs ſchon eskomptiert. Es iſt nur zu
hoffen, daß dieſes böſe Beiſpiel”, einen guten Markt zu verunreinigen,
bei anderen Geſellſchaften nicht Schule macht. Bei Burbach waren auch
ſchon diesbezügliche Gerüchte im Umlauf, und es iſt leicht möglich, daß
dies der Grund für die anhaltende Schwäche des Papiers iſt. Am
feſt=
verzinslichen Markt änderte ſich an der luſtloſen Haltung nichts:
Gold=
pfandbriefe neigten eher zur Schwäche. Am Geldmarkt blieb die Tendenz
unverändert ſteif. Tagesgeld war noch etwas ſtärker beanſprucht als
vor=
geſtern; auch Privatdiskonten waren weiter angeboten, doch iſt dies
an=
geſichts des Ultimos nichts beſonderes. Die Sätze blieben unverändert.
Für Reichsſchatzwechſel iſt der Fälligkeitstermin jetzt der 25. Mai.
Auch weiterhin beſchäftigte man ſich in den zuſtändigen Kreiſen mit
allerhand möglichen Reformvorſchlägen für den jetzigen Börſen=
Freiver=
kehr, um ihm eine möglichſt erträgliche Form zu geben. Die Anregung
hinſichtlich der Lichtſignale ſcheint zwar nicht durchzudringen, dagegen
dürfte ein Antrag auf Vorverlegung des Verkehrs auf die Stunden von
11—13 Uhr (die Hauptgeſchäftszeit des Früh= und Tclephonverkehrs) mehr
Ausſicht auf Erfolg zu haben. Eine Rückſichtnahme auf die
Auslands=
börſen ſei im Moment nicht notwendig, da es ja doch keine Arbitrage=
Möglichkeiten gäbe. Ferner beſchäftigte ſich der Börſenvorſtand geſtern
in einer Kommiſſionsſitzung mit dem Ausrufen von Geld= und
Brief=
kurſen. Damit der Markt kein falſches Bild gäbe, ſei es notwendig, daß
die Ausrufer von Kurſen für einen beſtimmten Betrag (es ſind 3. Mille
bei den ehemaligen Terminvertretern und 1 Mille bei den Kaſſawerten
vorgeſchlagen) ſtillhalten müßten.
Der geſtrige Börſenfreiverkehr in Frankfurt a. M. eröffnete in
äußerſt ſtiller Haltung. Die Spekulation bekundete aus den bekannten
Gründen weiterhin große Zurückhaltung, zumal die innerpolitiſche
Situ=
ation nach wie vor ein Unſicherheitsmoment bleibt. Da auch von den
Auslandsbörſen keine Anregung ausgehen konnte, hielt ſich das Geſchäft
in ſehr engen Grenzen. Die Ermäßigung der New Yorker Diskontrate
machte nur wenig Eindruck. Die Tendenz charakteriſierte ſich als recht
uneinheitlich mit einer unverkennbaren Neigung zur Schwäche.
Beſon=
ders am Elektromarkt trat dieſes bei einzelnen Werten recht deutlich
her=
vor. A.E.G lagen gegenüber geſtern etwa 3 Prozent, Geffürel 4 Proz.
und Siemens zirka 2 Prozent ſchwächer, während die übrigen Werte
die=
ſes Marktes bis zu 1 Prozent niedriger genannt wurden. Weiter ſchwach
lagen auch heute wieder am Kalimarkt Burbach=Aktien, die erneut vier
Prozent einbüßten; die Werte des Salzdetfurthkonzerns blieben
hin=
gegen unverändert. Von Nebenwerten gaben Deutſche Linoleum 1
Pro=
zent nach. Etwas regere Umſatztätigkeit entwickelte ſich für
Reichsbank=
anteile, die im Zuſammenhang mit einer unverändert 12prozentigen
Dividendenhoffnung 1 Prozent höher notierten. J.G. Farben, in denen
man gleichfalls etwas größere Umſätze beobachten konnte, blieben auf dem
Stand der Abendbörſe unter leichten Schwankungen ziemlich behauptet.
Am Montanmarkt war die Tendenz gehalten, ebenſo nannte man für
Bankaktien unveränderte Kurſe. Schiffahrtswerte lagen weſentlich
ruhiger bei kaum veränderten Kurſen. Etwas feſtere Kurſe hörte man
am Kunſtſeidemarkt; Aku und Bemberg gewannen etwa je 1 Prozent.
Am Rentenmarkt ergaben ſich keine nennenswerten Veränderungen.
Le=
diglich Liquidations=Pfandbriefe waren etwas gefragt und zirka 0.25—0,5
Prozent feſter unter Bevorzugung von Rhein. Hypothekenbank=Liqui.
Reichsſchuldbuchforderungen und deutſche Anleihen blieben bei kleinen
Umſätzen behauptet. Von Induſtrieobligationen verloren J.G. Farben=
Bonds etwa 1 Prozent. Von fremden Werten neigten Anatolier leicht
zur Schwäche. Am Geldmarkt machte ſich im Hinblick auf den Ultimo
ſtärkere Nachfrage bemerkbar, ſo daß der Satz für Tagesgeld auf 7,25
Prozent erhöht wurde.
Die Frankfurter Abendbörſe verlief bei immer noch ſehr
kleinem Geſchäft. Die Kurſe lagen jedoch eine Kleinigkeit freundlicher,
zumal im ſpäteren Verlauf bekannt wurde, daß die Mißtrauensanträge
gegen die Reichsregierung abgelehnt worden ſeien. Beſonders feſte
Ten=
denz zeigten noch Reichsbankanteile, die erneut Nachfrage zu verzeichnen
hatten. Am Elektromarkt Geſfürel etwas erholt. Die Renten und
An=
leihemärkte lagen ſtill bei wenig veränderten Kurſen.
Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börſe eröffnete geſtern in ſtetiger Haltung.
Verſchiedentlich waren Beſſerungen zu verzeichnen, ſo zogen britiſche
Staatspapiere beſonders an; auch Oelaktien lagen feſter. Internationale
Werte hatten ruhiges Geſchäft. Zum Schluß der Bövſe richtete ſich das
Hauptaugenmerk auf britiſche Staatspapiere, die weiter anziehen
konn=
ten. Internationale Werte lagen ſtetig.
Die Stimmung an der Wiener Börſe war luſtlos; einzelne
Werte lagen ewvas höher.
New York eröffnete geſtern in feſter Haltung, wvozu in der
Haupt=
ſache die vorgeſtrige Diskontermäßigung beitrug.
Die Brüſſeler Börſe, war geſtern auf Deckungen zumeiſt
feſter.
An den internationalen Deviſenmärkten konnte das
Pfund am Nachmittag leicht anziehen, und auch der Dollar und die RM.
tendierten etwas feſter, während Schanghai und Tolkio ſchwach lagen. Die
Deviſe Mailand konnte leicht anziehen, auch Madrid war etwas höher.
Das Pfund ſtellte ſich gegen den Dollar auf 3.482/g, gegen den Gulden
auf 8,63½, gegen Paris auf 88,46, gegen die RM. auf 14,63, gegen
Zü=
rich auf 17,89 und gegen Madrid auf 45,121 In Amſterdam zog die
Reichsmark auf 58,99½, in Zürich auf 122,15 au, während ſie in New
York mit 23,81½ gut behauptet blieb.
Berliner Deviſen=Feſtſekung vom 26. Februar 1932.
Die Goldbeſtände der Beli.
Die Verſchiebung der G ldbeſtände in den einzelnen Länderr
Welt ſeit Auguft letzten Jahres wird durch die Mitteilung des F
Reſerve=Amts erkennbar. Danach beirug der Goldbeſtand der Vem
ten Staaten im Auguſt des letzten Jahres noch 42 Prozent des
beſtandes und iſt gegenwärtig auf den Stand von 35,5 Prozent geſ.
Frankreich beſitzt 30 Prozent, England 5 Prozent, Deutſchland 2 Prau
Melallnokierungen.
Helſingfors Geld6.653 Brief
6.667 Spanien Geld
32.67 Brief
32.73 Wien 49.95 50.05 Danzig 82.02 82.18 Prag 12.465 12.485 Japan 1.339 1.341 Budapeſt 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.250 0.25. Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.463 7.477 Holland 169.93 170.27 Portugal. 13.29 13.31 Oslo 79.27 79.73 Athen 5.495 5.505 Kopenhagen 80.72 80.88 Iſtambul Stockholm 80.92 81.08 Kairo 15.02 15.06 London
Buenos Aires 14.64 14.68 Kauada 3.716 3.724 1.028 1.032 Uruguay 1.728 1.732 New York 4.209 4.217 Island 65.93 66.07 Belgien. 58,64 58.76
Tallinn 10.99 111.21 Italien 21.88 21.92 Riga 80,82 80.98 Paris 16.57 16.61 Bukareſt 2.520 2.526 Schweiz 81.98 82.14 Kaunas 41.98 42.06
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Pariſer Börſe verkehrte in recht feſter Haltung,
beſon=
ders für heimiſche Papiere.
Amſterdam war im Verlaufe nicht weſentlich verändert;
deut=
ſche Aktien und Obligationen waren gefragt und feſter. Deutſche
Reichs=
ſchuldbuchforderungen zogen bis 1,75 Prozent an.
Deutſche Reichsbank. Die diesjährige ordentliche
Generalverſamm=
lung der Reichsbankanteilseigner wird auf Mittwoch, den 16. März,
vor=
mittags, einberufen. Die Tagesordnung lautet: 1. Vorlegung des
Ver=
waltungsberichtes nebſt Bilanz und Gewinnberechnung für 1931. Im
Zuſammenhang hiermit Stellungnahme zur Beteiligung der Reichsbank
an der Deutſchen Golddiskontbank durch Uebernahme weiterer 200 Mill.
RM. neuer Aktien dieſes Inſtituts. 2. Beſchlußfaſſung über
Satzungs=
änderung. 3. Beſtätigung der Wahl von Mitgliedern des Generalrats
durch die die Reichsangehörigkeit beſitzenden Anteilseigner der
Reichs=
bank. 4. Ergänzungswahlen zum Zentralausſchuß. 5. Sonſtiges. Die
Verſammlung findet im Reichsbankgebäude in Berlin ſtatt.
A. E.G., Berlin. Der Umſatz der A. E. G. Berlin iſt 1930/31 auf 370
gegen 520 Mill. RM., d. h. um rund 30 Prozent geſunken. Etwa im
gleichen Verhältnis iſt auch der am Ende des Geſchäftsjahres vorliegende
Auftragsbeſtand zurückgegangen. Der Verluſt des Geſchäftsjahres iſt aus
der Reſerve gedeckt. Der Reſervefonds erſcheint um rund 19.3 Mill. RM.
auf rund 42,1 Mill. RM. vermindert. Auf Gebäude und Maſchinen ſind
die üblichen Abſchreibungen vorgenommen. Die Warenbeſtände ſind
vorſichtig bewertet. In den Beteiligungen ſind auch unter den heutigen
Verhältniſſen Reſerven enthalten. 15 Mill. RM. eigene Aktien ſollen
eingezogen werden, wobei ſich ein Buchgelvinn vont rund 750 000 RM.
er=
gibt. Das Kapital erſcheint demnach in der diestährigen Bilanz mit 185
Millionen Reichsmark.
Die öffentlichen Lebensverſicherungsanſtalten im Januar. Im
Mo=
nat Januar 1932 wurden bei den im Verbande öffentlicher
Lebensver=
ſicherungsanſtalten in Deutſchland zuſammengeſchloſſenen öffentlichen
Lebensverſicherungsgeſellſchaften 12 311 neue Lebensverſicherungen mit
16,55 Mill. RM. Verſicherungsſumme beantragt. Die durchſchnittliche
Verſicherungsſumme betrug in der Großlebensverſicherung 3882 Mark
gegenüber 4037 Mark im Januar 1931 und in der Sterbegeldverſicherung
457 Mark gegenüber 542 Mark im gleichen Monat des Vorjahres.
Kaum verringerte Nordwollepafſiven. Nach einer Mitteilung des
Konkursverwalters der Nordwolle=Kämmerei und =Kammgarnſpinnerei
A. G. hat die Treuhandſtelle der Konkursverwaltung, die Deutſche
Tdeu=
hand A.G für Warenverkehr, bei der Auſtellung des Status für, den
Zeitpunkt der Konkurseröffnung, dem 21. Juni 1931. Verpflichtungen von
257 Millionen RM. gegenüber Aktiven von 61 Millionen RM.
feſtge=
ſtellt. Dabei ſeien das A.K. von 75 Millionen und die zuletzt
ausge=
wieſenen Reſerven mit 22,5 Mill. RM., und andererſeits die in der
letz=
ten Nordwollebilanz mit 59 Mill. RM. eingeſetzten Grundſtücke und
Fabrikanlagen im weſentlichen unberückſichtigt geblieben. Die durch die
Verwertung der Maſſe abgeſchloſſenen Vergleiche und neu aufgetretenen
Forderungen entſtandenen Veränderungen der Vermögenslage bezeichnet
der Konkursverwalter als nicht weſentlich. In Kürze wird über die
Ver=
änderungen berichtet werden.
Eidgenöfſiſche Bank A. G., Zürich. Die Eidgenöſſiſche Bank A. G.,
Zürich, erzielte im Geſchäftsjahr 1931 einſchließlich 1,17 Mill. Fr.
Vor=
trag einen Neingewinn von 6,20 Mill. Fr. gegenüber 9,44 Mill. Fr.
im Vorjahre. Es ſollen 5 (8) Prozent Dividende verteilt werden. In
der Gewinn= und Verluſtrechnung ſtehen 4,75 (4,56) Mill. Fr. Erträgen
aus Kommiſſionen, 8,98 (9,40) Zinſen und 4,04 (4,79) Mill. Fr. Erträgen
aus Wechſeln gegenüber: Verwaltungskoſten 7,22 (7,B8), Steuern 1,40
(1,36) und Abſchreibungen 3,64 (1,09) Mill. Fr. Die Bilanz weiſt u. a.
aus: Bankguthaben 64,66 (220,86. Abbau der Ausleihungen an das Aus=
land!), Debitoren 338,63 (397,38), Kreditoren 253,25 (382,34),
Kaſſaobli=
gationen 123,64 (132,26), A.K. 100 Millionen ſchweiz. Franken.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 2c5
bruar ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg.
men oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Des
Elektrolytkupfernotiz) auf 57,25 RM. — Die Notierunger:
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſeen
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung,
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 B.
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM.
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf 164
Reinnickel 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulu. /
52—54 RM. Feinſilber (1 Kg fein) auf 43—46,25 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 26. Februar ſtellten ſiot
Kupfer: Februar 47,50 (48,50), März 48 (48,50), April
(49) Mai 49 25 (49,75), Juni 50 (50,50) Juli 50 (51), Mlt
50,50 (51.50) September 51 (52), Oktober 51,50 (52,50), Noves
52 (53.50), Dezember 52,50 (54). Januar 54,50 (54,50).
Tem=
flau. Für Blei; Februar 19,50 (20,50), März 19,50 (21)
19,50 (21,50), Mai 20 (21,50), Juni 21 (22,50), Juli 22
Auguſt 22,25 (23), September. Oktober 22,50 (23,50), Nove
Dezember 22,50 (24), Januar 22,75 (24,50). Tendenz: luſtlos.,
Zink: Februar 20,50 (21), März 20,75 (21), April 21 (22).
21,50 (22,75), Juni 22 (23,50), Juli 22,50 (24), Auguſt 23,25 (72
Brodukkenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 26. Februar. Nach der geſtriges
feſtigung war die Preisgeſtaltung im Produktenverkehr heute etwn 14154
einheitlich und die Tendenz überwiegend ſchwächer. Auf dem inzrach
erreichten Preisniveau trat das Angebot von Inlandsweizen in eins 11
Landesteilen etwas mehr in Erſcheinung; andererſeits disponiers
Mühlen nur vorſichtig und die Gebote lauten für prompte Ware zr.
1 Mark niedriger. Am Lieferungsmarkt waren die ſpäteren Sichte,
Abgaben einer großen Firma bis um 3 Mark gedrückt. Der Roggenug
ſteht weiter im Zeichen der Interventionen durch die Deutſche Gett 7
handelsgeſellſchaft, die am Lieferungsmarkt verſchiedentlich Märzt
abgab, ohne aber einen Druck auf den Preis auszuüben. Spätere 9
rung war bis zu 2 Mark abgeſchwächt. Die geſtrigen Ausführunge=
Reichskanzlers zu der Frage des Brotpreiſes fanden in dieſem 3/ch
menhange Beachtung. Weizen= und Noggenmehle hatten Hleines Be.!9
geſchäft zu unveränderten Preiſen. „Hafer iſt hauptſächlich in Sagtr.4
täten zu hohen Forderungen angeboten, während für Futterſorten ey
Nachfrage beſteht. Die Preiſe waren aber weder im Prompt=, no=
Lieferungsgeſchäft voll behauptet. Gerſte zu Induſtrie= und
Futten=
ken weiter gefragt. Weizen= und Roggenexportſcheine wurden zu u
gen Preiſen angeboten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft „Metallwiſſenſchaft,
talltechnik” ſtellte ſich am 24. Februar 1932 auf 54,9 gegen 56,3 am
d. J. (Durchſchnitt 1909—13: 100), fiel alſo um 2,5 Prozent. F1.*
einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 24. Februar”
folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 44,8 (am 17. Februar
46,4), Blei 65,6 (67,2), Zink 44,1 (45,7), Zinn 56,2 (56,4),Alum
111,1 (111,1), Nickek 107,7 (107,7), Antimon 79,2 (79,2).
* Wie das Kunſtſeide=Verkaufsbureau G.m.b.H., Berlin, mikteilt,
das neue Jahr bisher durchaus erfreuliche Tendenz in der Abſatzem!
lung für Viscoſe=Kunſtſeide. Bereits in der zweiten Hälfte des Jad
ließ ſich eine deutliche Belebung des Marktes erkennen. Dieſe Beſſa
hat ſich im Februar in verſtärktem Maße fortgeſetzt. Eine beſoel
erfreuliche Entwicklung hat das Geſchäft in Kreppgarnen genommit
Bei der Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz haben 2)
Gläubiger von insgeſamt 34 411 Gläubigern dem Vergleichsvorſchla
geſtimmt. Verkündigungstermin iſt am 27. Februar.
Die Wintershall A. G., Kaſſel, beruft zum 18. März eine a.o.
ein in der eine Herabſetzung des Grundkapitals von bisher 20
RM. durch Einziehung von 15 Mill. RM. eigener Aktien beſch.
werden ſoll. Dieſe Aktien ſollen durch die Kalibank erworben w.9
ſein und befänden ſich bereits vor dem 1. 10. 1931 im Beſitz der &4
ſchaft.
zenmehl Spezial Null geſtern auf 37,45 RM, und desgleichen mit
landsweizen auf 39,20 RM. je 100 Kilo mit Sack ab Mühle ſtellt.
Der Aufſichtsrat der Bayeriſchen Hypotheken= und Wechſelbann
ſchloß, der am 18. März ſtattfindenden G.V, für das Geſchälsjahr
eine Dividende von 5 (i. V. 10) v. H. vorzuſchlagen.
Das Muſikhaus Alfred Schmid Nachf., Inhaber Unico Heuſe
München gegründet 1868, eins der angeſehenſten und größten deut
Muſikgeſchäfte, muß ſeine Zahlungen einſtellen. Den Gläubigern 19
Verluſte nicht entſtehen, wenn der Firma Zeit zur Abwicklung gel
wird. Die Aktiven ſollen die Paſſiven weſentlich überſteigen.
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S sshag, 27. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten
Nr. 58 — Seite 15
18t...
erightby: Carl Duncker Verlag, Berlin W62 Roman von Franz Roswalt
ging den Korridor hinunter und betrat das Zimmer
Royal in Belfaſt, in dem Nicolo ſaß und auf den
ſnanruf wartete.
catte eben dem Direktor des Hotels einen Brief für
zmußner übergeben
für den Fall, daß Will aus
ghrnnen zurückkehrte, ſollte er ſie nicht mehr finden.
wätte ihm nicht mehr in die Augen ſehen können.
rägliche Angſt trieb ſie ruhelos hin und her. Haußner
EAl, lieber braver Junge! Warum hatte ſie ihm das
an=
e) rum ihn verraten! Sie hatte ihn nicht gewarntz ſie hatte
iprem Mann und Broich in Belfaſt verabredet, um beide
gten zu können, um Will zu ſchützen, ſie hatte ihm längſt
Rin und trug ihm nichts nach.
Alsicht redete ſie ſich auch nur ein, daß Will und die kleine
ſit rogen. Vielleicht auch nicht! Sie ſah immer noch, wie er
ier kleinen Café, in das ſie ihm heimlich gefolgt war, über
ſad der Anderen beugte und ſie zärtlich küßte. War das nur
Meik 2!
M6 illmann war hier und hatte ſie um Hilfe gebeten. War
Beſorgnis?
/41 Orzini drückte die Klinke zu Nicolos Zimmer herunter.
EEnde! Man mußte ein Ende machen mit allem, mit ſich,
ulo, mit Will. Es war unerträglich. So oft ſie ſich alles,
ſtehen war, überlegte, kam ſie immer wieder zu demſelben
ſ e konnte Will nicht mehr ſchützen, denn er hatte ihre
ſigt gelohnt. Alles, was ſie ſeinetwegen durchgemacht hatte,
eigeſſen von ahm.
h Nicolo am Telephon hocken.
ſpa wartete er auf die Nachricht, daß Haußner geſtürzt
Nicolo wartete und ſie ſtand ruhig dabei. Sie taſtete
jintz is und zog leiſe den Schlüſſel aus der Türe. Dann ließ
ie jhlh nter den Ofen gleiten. Ein einziger Gedanke beherrſchte
ſe= 16 Ende mit dieſen Qualen, nur ein Ende!
B Telefon ſchrillte.
Bichs Stimme klang merkwürdig laut aus dem Schallrohr
anu Sie konnte alles verſtehen .. . „Wagen ... in Comber
Archlagen ... aus unbekannten Gründen ... ſchaut, daß
mt rkommt!”
Aas, wer?!” rief Nicolo zurück.
Rie Antwort mehr.
Nachdruck verboten
Die Verbindung war unterbrochen.
Nicolo ſtand haſtig auf und nahm den Koffer, der ſchon
ge=
packt war.
„Komm!” befahl er herriſch.
Pera ſtand unbeweglich und lächelte ihm zu. Vollbracht, mein
Lieber, geſchafft endlich!
Plötzlich kam ihr zu Bewußtſein, was geſchehen war. Broich
hatte gemeldet, das ſich in Comber ein Fahrer aus unbekannten
Gründen überſchlagen hatte.
Will hatte ſich überſchlagen .. . Will war tot!
Sie zuckte zuſammen, wurde weiß wie ein Tuch und ſchrie
gequält auf: „Will ... Will!”
Ihr Mann faßte ſie an der Hand und preßte ſie zuſammen.
„Ruhig! Sollen die Leute aufmerkſam werden?!“
Sie wimmerte vor ſich hin ... „Will ... lieber Will Will!”
Er ging zur Tür. Rüttelte. Fand den Schlüſſel nicht. Ahnte
etwas und ſprang zu ihr zurück. Er bekam jetzt Angſt. „Pera,
ſei vernünftig, zib den Schlüſſel her ... wir müſſen fort!“
Sie ſtarrte ihm ins Geſicht
„Nein ... nein! Wir bleiben!“
„Pera!‟ Er rüttelte ſie. „Den Schlüſſel!”
Sie riß ſich los und lief ans Telephon: „Portier?! Hier
Zimmer 48 . . . Portier! Schicken Sie ſofort die Polizei herauf,
hier wohnt der Hochſtapler Orzini und ſeine Frau . .. ſofort,
verſtehen Sie denn nicht?!” Nicolo ſchlug ihr das Sprachrohr
aus der Hand: „Den Schlüſſel ... den Schlüffel!”
Sie lachte irr!
„Niemals!”
Er beugte ſich aus dem Fenſter. Ueber zwei Stockwerke tief
lag die Straße, unmöglich hier herauszuſpringen. Und die Tür
war verſchloſſen. Da kam ihm ein letzter Gedanke: „Wenn ſie dich
hier finden und mich gut. Denkſt du nicht an deinen Vater?
Wozu haſt du ihn die ganzen Jahre hindurch geſchont . . . um
ihn jetzt in einer unbedachten Stunde zu komprimittieren?
Gib mir den Schlüſſel, Pera . .. gib ihn mir doch, du weißt
nicht, was du tuſt!“
Sie lachte mit klirrenden Zähnen: „Ich weiß. Es gibt keinen
Vater mehr, es gibt keinen Will mehr, es gibt nichts mehr ...
nur eine Abrechnung. Und du .. . du ſollſt ſie bezahlen!”
Er ſtürzte ſich auf ſie und preßte ihr den Hals zu.
Sie keuchte ſchwer.
„Den Schlüſſel!”
Sie lallte . . . „Will ... Will!”
Draußen drehten ſie den Nachſchlüſſel im Schloß, ſie kamen
herein und riſſen den Mann von der halbtoten Frau.
Als man ſie abführte, wandte ſich Vera Orzini zu dem
Hoteldirektor, der wortlos dabeiſtand: „Niemand . . . ſoll ..
erfahren!” ſtammelte ſie leiſe.
Er nickte.
Und verſtand.
Erich Gillmann, ſah am anderen Ende von Comber die
rieſige Staubwolke, die ſich langſam verzog, hörte das Lärmen
der Sanitätsglocke und die Warnungsſignale, die die Beamten
der Rennleitung den heranraſenden Automobilen gaben.
Zu ſpät! dachte er und fühlte, wie es ihm eiſig über den
Rücken lief. Er war in Verſuchung, umzukehren und ganz
lang=
ſam Schritt für Schritt zurückzugehen, aber zuletzt überwand er
ſich und ging zur Unfallſtelle.
Ein Wagen hatte ſich überſchlagen, Fahrer und Beifahrer
waren ſchwer verletzt.
Erich beugte ſich vor der Wagen trug die Nummer 34.
Es war ein Italiener, ſie ſchleppten ihn gerade von der Bahn.
Und plötzlich begann er zu rennen, daß die Leute ihm
miß=
tiauiſch nachſahen. Er brauchte garnicht lange zu ſuchen, am
anderen Ende des Ortes hatte ſich ein verdächtiger Kerl mit einer
großen Dogge poſtiert.
Erich trat hinter ihn.
Der Mann warf ihm einen ſchiefen Blick zu und ging
lang=
ſam weiter.
Erich ließ ſich in ein Geſpräch mit ihm ein und ging mit
Der Mann blieb ſtehen.
Erich hatte keine Eile.
In der Ferne donnerten ſie heran.
Sie fuhren die letzten Runden und holten aus ihren
Moto=
ren heraus, was ſie hergaben. Eine Fliege, die unglücklich flog,
konnte ſie jetzt zum Stürzen bringen!
Der Mann ſtieß einen dumpfen Fluch aus und ſchob Erich
beiſeite. Erich kramte ſein Engliſch hervor und meinte
bedeut=
ſam: „Halten Sie doch Ihren Hund etwas feſter, Herr ſon
Vieſt kann auf einmal in die Fahrbahn laufen und das iſt
ge=
fährlich!”
Der Mann fuhr zuſammen und ſah ſich ſeinen unerbetenen
Gefährten genauer an ... ſollte etwa? Ab, was!
(Schluß folgt.)
20
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Seite 16 — Nr. 58
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 27. Februar
Wi
Ab beute!
Der Film, auf den man wartete!
MARLENE DIETRICH
4
Hente und Tolgende Tage!
MARTHA EGGERTH
in dem lustigen Abenteuer-Film:
Eine Nacht iim
Grand-Hokel
Regie. Max Neufeld.
Ein überans lustiger und tempoerfüllter
Tonfilm, der aus einer Kette der tollsten
Abentener besteht.
Vorher:
Flock und Flicky in Holland
und das gute Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
MAROKkO
(Herzen in Flammen,
Rorgen
Sonntag, vormittag 11½ Uhr
Ell-Morgenfeier
Wiederkolung
des Berg- und Natur-Großfilms!
Heute in Erstaufführung!
Das erfolgreichste Bühnenstück
der vergangenen Theater-Saison als Tonfilmi
MAX ADALBERT
Nach dem Roman „Amy Jolly‟ v. Benno Vign).
Regle: Gustav von Sternberg.
Im Land den
Bolomiten
Auch in diesem Filmwerk singt Marlene,Dietrich, die ans dem
un=
vergeßlichen Film „Der blaue Engel‟ Wfaltbekannte fesche Lola einige
Schlager, welche schon allein dieser
Tonfilm sehens- und hörenswert
machen. Das Thema des St.
ackes ist das ewigmenschliche
Liebes-
drama einer Kabaretteänge
rin und eines Fremdenlegionärs. Das fremd
artig faszinierende Milie
G von Marokko gibt den filmischen Hintergrund.
Ka5 Alte und reichhaltige Beiprogramm.
Vorher:
Ein Kulturfilm von überwältigender
Schön-
heit, ein Kunstwerk im edelsten Sinne des
Wortes.
Der Film zeigt die Schönheiten der
Dolo-
mitenwelt von der Marmolata bis zum
Ortler, vom Gardasee bis zum Brenner.
Ferner u. a. Europas höchste Alpenpässe,
Hochtouren in Fels und Eis. alte Burgen
und Schlösser, romantische Alpentäler und
Seen in einem Umfange, wie sie bieher
in keinem Kulturfilm dieses Landes
gezeigt wurden. (V.3133
Der Hauptmann von
KOPENICK
Beginn: 3.45, 6 00, 8 20 Uhr.
Jugendliche zugelassen.
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Helinkasse zu en nehmen.
Nach Carl Zuckmaver.
Die ganze Welt hat einmal über den genialen Gaunnerstreich des
Schusters Voigt gelacht und sein einzigartiges Till Eulenspiegel-Stück
ist auch heute noch unvergessen. Das Genie des Dichters Carl
Zuckmayer hat uns das tragikomische Geschehnis auf amüsante
lebendige u. völlig tendenzlose Weise ernent gegenwartsnah gebracht.
Im Beiprogramm: Micky, der Draufgänger,
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Beginn: 3.45 6.00, 8.20 Uhr
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