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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.‟ geſtattet.
Nummer 49
Donnerstag, den 18. Februar 1932. 195. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streilt uſw., erliſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
Ainzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtliſcher Beitreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Banſionto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Keine Einheitskandidakur der Harzburger Fronk zur Reichspräſidenkenwahl. — Frick Zählkandidak
der Nakionalſozialiſten? — Noch keine Enkſcheidung der Deutſchnakionalen und des Stahlhelms.
Februf
* Berlin, 17. Febr. (Priv.=Tel.)
Bei den Parteien der Harzburger Front haben auch am
Atwoch neue Beſprechungen ſtattgefunden, um eine
Einheits=
wibatur für die Reichspräſidentenwahl zuſtande zu bringen.
Aſieht aber ſo aus, als ob dieſes Unternehmen ſcheitern wird.
9 Nationalſozialiſten haben keine große Neigung, einer
Per=
ſichkeit ihre Stimmen zu geben, die nicht ihrer Partei
an=
ft und bei den Deutſchnationalen und Stahlhelm will man
It gern für einen Nationalſozialiſten eintreten. Vermutlich
tden die Dinge ſo liegen, daß die Harzburger Parteien
ge=
hut marſchieren, daß die Nationalſozialiſten eine
Zählkan=
litur, wahrſcheinlich Herrn Frick, auſſtellen, während die
igen Gruppen ſich auf einen anderen Kandidaten zu einigen
hu hen. In der Sitzung des Parteivorſtandes der
Deutſch=
ſionalen iſt die Entſcheidung darüber noch nicht gefallen, man
*b wohl noch einmal den Verſuch machen, zu einer
Verſtän=
ſitng zu kommen, der aber wenig Ausſicht auf Erfolg hat.
Ein neuer Hindenburg=Ausſchuß?
die verſchiedenen Hindenburg=Ausſchüſſe, die ſich in den
ein=
eer Ländern gebildet hatten, ſind im Augenblick damit
be=
ſthtgt, die noch einlaufenden Stimmen zu zählen und das
Aüßergebnis= zuſammenzuſtellen. Es ſieht aber nicht ſo aus,
KAo ſie ihre Arbeiten dann endgültig abwickeln werden. Es
10 Beſtrebungen im Gange, den geſchaffenen Apparat in den
dnf des eigentlichen Wahlkampfes zu ſtellen; doch iſt das letzte
Mt darüber noch nicht geſprochen. Möglicherweiſe werden die
eechredenen Ausſchüſſe eine Zentralkommiſſion bilden, in der
Im ein Vertreter Preußens, Sachſens, Württembergs und der
ütgen Teile des Reiches ſitzt. Dieſer Ausſchuß hätte dann die
ein liche Wahlarbeit zu leiſten. Von den Chriſtlich=Sozialen
bden Volkskonſervativen her wird aber Stimmung für einen
lieis zuſammengeſetzten Ausſchuß gemacht. Man möchte gern
Ryffhäuſerbund vorſchicken, die Hauptlaſt der Wahlpropa=
104 zu übernehmen. Der Kyffhäuſerbund zeigt jedoch dazu
Be Neigung und will ſich aus dem Wahlkampf ſelbſt heraus=
Aufruf der Deukſchen Zenkrumsparkei.
Die Deutſche Zentrumspartei hat einen Aufruf erlaſſen, in
19es u. a. heißt:
Aas deutſche Volk ſteht vor der Wahl desjenigen, der ihm
Dei der Verfaſſung, Garant der Ordnung, Symbol ſeines
Ein=
willens ſein ſoll.
Tieſe hehre und ſchwere Aufgabe iſt heute nur gewährleiſtet
Mer Händen einer Perſönlichkeit, die über dem trennenden
Averhetzenden Kampf parteiiſchen Geiſtes ſteht, der nicht
Ge=
iann und Diener einzelner politiſcher Gruppen iſt, ſondern
öuer und Repräſentant der Volksgeſamtheit.
Ter Verſuch, dem deutſchen Volke dieſen Wahlkampf zu er=
Eh— iſt geſcheitert. Eine einzigartige Gelegenheit der Samm=
Aem Innern, friedlicher Kraftbekundung nach außen iſt
ver=
n worden. Im Vertrauen auf die Zuſtimmung und
Unter=
ung ungezählter Volksgenoſſen außerhalb unſerer Reihen
be=
der wir Mitglieder der Deutſchen Zentrumspartei uns über
wlitiſchen und konfeſſionellen Schranken hinweg in
ſtaats=
ſchem und völklichem Gemeinſchaftsgeiſt zu Hindenburg und
Nannieren ihn freudig und entſchloſſen auch als den Kandi=
M unſerer Wahl. In gewollter Verneinung alles
Trennen=
wollen wir den 13. März zu einem Bekenntnistag
volks=
mden Einheitswillens, ſammelnden Gemeinſchaftsgeiſtes
Mer.
Aifſtieg oder Niedergang, Friede oder Kampf, Ausbau oder
Fung hängt ab von der Führerweisheit und Charakterſtärke,
*9 iſtigen und ſittlichen Reife, der Ausgeglichenheit und Un=
Veilichkeit des Mannes, in deſſen Hand in dieſer beklemmend
cen Stunde die Wahrung der deutſchen Geſchicke gelegt wird.
Unſere Wahl iſt getroffen. Sie iſt auf den Würdigſten
ge=
den eine deutſche Mutter für dieſe Notzeit geboren hat.
glands Wiederaufſtieg iſt mit dem Namen Hindenburg
füpft. Sein Sieg wird Deutſchlands Sieg ſein!
Die Parole der 5.P.9.
Nürnberg, 17. Februar.
ön einer öffentlichen Kundgebung der S.P.D., Ortsverein
NeerG, gab Reichstagsabgeordneter Breitſcheid die Parole der
Awemokratie in dem Kampf um den Reichspräſidenten aus.
ſutet: alles tun, um den Sieg des Nationalſozialismus zu
ſoern. Die perſönliche Meinung des Redners, daß die So=
Dervokraten, bei der beſtehenden Situation im erſten Wahlgang
Andenburg, ſtimmen müßten, werde wohl von allen maß=
Den Inſtanzen der Partei geteilt. Wir müſſen, ſo ſagte Breit=
2 Hindenburg nachſagen, daß er ſein Amt als Reichspräſident
werpaltet hat, daß er von ſich nichts getan und nichts
unter=
men hat, was gegen den Sinn und gegen den Wort=
Rer Verfaſſung geweſen wäre. Er habe diejenigen enttäuſcht,
hm vor ſieben Jahren gewählt hätten. Nicht für Brüning
Dem die Sozialde okraten, auch nicht für Hindenburg, ſondern
unden gegen diejenigen, die an ihre Stelle treten wollen.
Hitler für Wirkſchaftsaukarkie.
Düſſeldorf, 17. Februar.
Hier ſprach heute abend in der dicht beſetzten Maſchinenhalle
an der Schäferſtraße der Führer der NSDAP., Adolf Hitler. Seine
Rede wurde mittels Lautſprecher in den Kaiſerſaal und den
Rit=
terſaal der Tonhalle ſowie in den Zooſaal übertragen, wo weitere
Verſammlungen ſtattfanden. In faſt zweiſtündiger Rede ſchilderte
er die Entwicklung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die es ſich
zum Ziele geſetzt habe, die Intereſſen= und Klaſſengegenſätze durch
den Nationalſozialismus zu überwinden, um dadurch Deutſchland
die Kraft zu geben, ſein Recht zu verwirklichen. In eingehenden
Darlegungen ſprach ſich Hitler für eine
Wirtſchaftsautar=
kie aus. Die Demokratie müſſe vergehen. In ihr
liege die Führerloſigkeit begründet, unter der Deutſchland
heute leide. Denen, die ſeit 13 Jahren das Schickſal
des deutſchen Volkes führten, würden die
Natio=
nalſozialiſten es jetzt aus der Hand nehmen. Wir
werden, ſo erklärte Hitler, unſeren politiſchen Gegnern am 13.
März unſere Zahl zeigen. Die Parole der Gegner ſei: Es ſoll
alles ſo bleiben, wie es war, unſer Kandidat iſt uns hierfür die
beſte Gewähr. — Wir dagegen, ſo führte Hitler aus, wollen, daß
es anders wird. Am 13. März ſteht vor unſeren Augen ein
Deutſch=
land der Macht, der Größe, der Herrlichkeit und der Freiheit.
Berlin, 17. Februgr.
Veranlaßt durch die innerpolitiſchen Spannungen der letzten
Tage und Wochen, erläßt der Vorſtand des Geſamtverbandes der
chriſtlichen Gewerkſchaften Deutſchlands eine Verlautbarung, in
der es u. a. heißt:
Zwiſchen zwei Radikalismen, zwiſchen Kommunismus und
Nationalſozialismus, ſchwankt das deutſche Volksſchickſal. Beide
verſprechen dem gepeinigten deutſchen Volke für die Zukunft
glückhafte Zuſtände.
Der Kommunismus verſpricht das Paradies menſchlicher
Gleichheit; die chriſtliche Arbeiterſchaft hat dieſen utopiſchen Wahn
ſeit Anbeginn bekämpft. Das ruſſiſche Beiſpiel gibt ihr recht.
Aber auch den Nationalſozialismus lehnt die chriſtliche
Ar=
beiterſchaft ab. Sein Raſſenglaube iſt unchriſtlich. Die chriſtliche
Arbeiterſchaft hat die marxiſtiſche Auffaſſung leidenſchaftlich
be=
kämpft, daß alle Kultur nichts als Ausſtrahlung der Wirtſchaft
iſt. Genau ſo lehnt ſie die nationalſozialiſtiſchen Theorien ab, die
verkünden, daß wahre Kultur abhängig ſei vom Blut der
nordi=
ſchen Raſſe. Beide Ideen ſind Religionserſatz. Die chriſtliche
Ar=
beiterſchaft lehnt ſie als unchriſtlich und geiſtesunwürdig ab.
Der Nationalſozialismus gefährdet vor allem die ſoziale
Entwicklung der deutſchen Zukunft. Sein täglicher Schrei nach
„Aenderung des Syſtems” geht auf die Zerſtörung aller
Anſatz=
punkte des ſozialen Volksſtaats. Sein Ziel iſt die Diktatur des
brutalen Machtgedankens, und hinter ihm ſtehen ſtarke Kräfte der
Reaktion, die von ſeinem Siege als „Ware” für ihr „Geld” die
Ausſchaltung und endliche Vernichtung der Gewerkſchaften
er=
hoffen.
Dieſe Erkenntnis weiſt auch der chriſtlichen Arbeiterſchaft
ihren Platz zu. Ihr Kampf gilt der Freiheit der Arbeiterſchaft,
der Freiheit der chriſtlichen Kultur und Lebensform, der
natio=
nalen Freiheit des deutſchen Volkes. Ihr Kampf gilt der
Siche=
rung einer zukünftigen ſozialen Volks= und Wirtſchaftsordnung.
der Hikler=Brief an Seldie doch echk?
München. 17. Februar.
Unter der Ueberſchrift „Ein brüchiges Dementi” nimmt der
„Bayeriſche Kurier” in ſeiner heutigen Ausgabe zu der
Mittei=
lung der Preſſeſtelle des Stahlhelms Stellung, in der behauptet
worden war, daß der Brief Adolf Hitlers an den Erſten
Bundes=
führer des Stahlhelms vom 12. Januar, den der „Bayeriſche
Kurier” veröffentlicht hatte, eine Fälſchung ſei. Das Blatt ſchreibt
dazu u. a.: Dieſes „Dementi” trägt nicht etwa die Unterſchrift
von Herrn Seldte, ſondern die der Preſſeſtelle des Stahlhelms.
In unſerer Veröffentlichung teilten wir ausdrücklich mit, daß der
Brief Hitlers an Herrn Seldte perſönlich gerichtet war. Wir
ſtel=
len feſt, daß Herr Seldte ſelbſt ebenſowenig zur Sache eine
Er=
klärung abgegeben hat, wie etwa bisher Hitler oder das Braune
Haus. Weiter ſtellen wir feſt, daß die tatſächliche
Handlungs=
weiſe des Stahlhelms in der Frage der Reichspräſidentenwahl
ſich völlig deckt mit der Forderung, welche Hitler in dem von uns
veröffentlichten Brief an Seldte geſtellt hat. Schließlich weiſen
wir mit Nachdruck darauf hin, daß der Hitler=Brief uns von
der=
ſelben Stelle übermittelt wurde, welche uns den Brief des
Stahl=
helms vom 11. Dezember 1931 an Hitler übergab. Damals mußte
der Stahlhelm auch durch Stillſchweigen die Echtheit des von uns
veröffentlichten Dokuments zugeben. Wenn nun diesmal der
Stahlhelm (nicht Herr Seldte!) erklärt, daß bei keiner
Dienſt=
ſtelle des Stahlhelms ein derartiger Brief eingegangen ſei, ſo
ſtellt er etwas richtig, was vom „Bayeriſchen Kurier” niemals
behauptet worden iſt. Eine völlige Klärung der ganzen
Angele=
genheit wird eintreten, wenn die Antwort unſeres
Gewährs=
mannes, mit dem wir uns in Verbindung geſetzt haben, vorliegt.
* Die wirkſchaftliche Anmöglichkeit
der Reparakionen.
Von
Prof. Dr. von Tyſzka, Hamburg.
Die Einmütigkeit, mit der das geſamte deutſche Volk und
ſeine Regierung die Weiterzahlung der Reparationen ablehnt,
iſt keine leere Phraſe, oder hohle Geſte, ſondern entſpringt realen
wirtſchaftlichen Tatſachen, iſt begründet mit dem Gefüge der
Weltwirtſchaft. Denn es hat ſich als eine Unmöglichkeit
her=
ausgeſtellt, ein Land mit einſeitigen Laſten und Tributzahlungen
zu belegen, ohne zugleich auch die übrigen Länder ſchwer zu
ſchädigen. Es iſt alles ſo gekommen, wie es die wirtſchaftlichen
Sachverſtändigen nicht nur in Deutſchland, ſondern auch im
Auslande vorausgeſagt haben.
Den Beweis dafür liefert eine rückſchauende Betrachtung
der Entwicklung der Handels= und Zahlungsbilanz Deutſchlands
im Verkehr mit den übrigen Ländern. Da zeigt ſich, daß ſeit
1924 bis 1928 im Warenhandel die Einfuhr im ſtarken Maße die
Ausfuhr überwog, Deutſchland alſo eine paſſive Handelsbilanz
hatte, trotzdem unſer Vaterland durch das Diktat von
Ver=
ſailles zu hohen Zahlungen an die Ententeländer verpflichtet
war und darüber hinaus noch Zinſen und
Amortiſations=
raten für die freiwillig übernommenen Schuldverbindlichkeiten
zahlen mußte. Dieſe hohen Zahlungsverpflichtungen ſetzten ein
Ueberwiegen der Ausfuhr über die Einfuhr, d. h. eine aktive
Handelsbilanz voraus, denn im internationalen Verkehr können
Verbindlichkeiten letzthin nur durch Warenausfuhr beglichen
wer=
den; ein jedes Land kann nur mit den Gütern bezahlen, die
es beſitzt, wir Deutſche alſo in der Hauptſache mit induſtriellen
Fertigwaren und Dienſtleiſtungen in Handel und Verkehr, hierin
liegt unſere wirtſchaftliche Stärke. Dieſe theoretiſche
Beweis=
führung hat eine jahrzehntelange praktiſche Erfahrung in der
Vorkriegszeit beſtätigt.
Wenn alſo Deutſchland nach dem Kriege eine paſſive
Han=
delsbilanz zeigte, ſo mußten beſondere Gründe vorliegen, die
dies erklärten. Dieſe Erklärung gibt uns die Zahlurgsbilanz,
d. h. die Summe der Verpflichtungen und Forderungen
Deutſch=
lands gegenüber den anderen Ländern. Daraus erſehen wir,
daß Deutſchland in den Jahren 1924 bis 1928 eine faſt von
Jahr zu Jahr ſteigende Kapitaleinfuhr vom Ausland hatte, die
äußerlich in der Hauptſache in kreditierter Wareneinfuhr zum
Ausdruck kam, dem Weſen nach jedoch eine ſchwere Belaſtung
Deutſchlands durch aufgenommene Schulden darſtellte. Zu der
Aufnahme dieſer Schulden war Deutſchland aber gezwungen
durch die ihm aufgebürdeten hohen Reparationszahlungen, da
es, durch Krieg und Inflation geſchwächt, nicht in der Lage
war, aus eigener Kraft die aufgezwungenen Reparationen
auf=
zubringen. Der Vorgang war folgender: Deutſchland wurde
gezwungen, die Reparationszahlungen zu leiſten: 1924: 300
Mil=
lionen, 1925: 1057 Millionen, 1926: 1191 Millionen, 1927: 1589
Millionen, 1928: faſt 2000 Millionen. Da die eigene Wirtſchaft
durch Ausfuhrſteigerung dieſe enormen Laſten nicht aufbringen
konnte, blieb nichts anderes übrig, als Anleihen im Ausland,
vor allem Amerika, aufzunehmen, um dieſe Zahlungen zu
er=
möglichen. Und Amerika, das damals Geldüberfluß hatte und
wußte, daß wir Deutſche tüchtige Arbeiter und gewiſſenhafte
Schuldner ſind, war auch bereit, uns dieſe Kredite zu geben.
So ſind alſo die Reparationen mit geborgtem Gelde
be=
zahlt worden und die Paſſivität unſerer Handelsbilanz, das
Ueberwiegen der Einfuhr über die Ausfuhr in den Jahren
1924 bis 1928 war nichts anderes als der äußere Ausdruck der
wirtſchaftlichen Ohnmacht unſeres Vaterlandes, die ihm
auf=
gebürdeten Laſten zu bezahlen. Schon allein aus dieſer
Tat=
ſache hätten die Reparationskommiſſionen, wenn ſie mit
wirk=
lichem Verſtändnis und mit Vorurteilsloſigkeit an ihr Werk
gegangen wären, die Widerſinnigkeit der Neparationszahlungen
erkennen müſſen.
Mit dem Jahre 1929 hörte die Kreditzufuhr vom Auslande
auf und die Folge war, daß die Einfuhr abſank, die
Handels=
bilanz ausgeglichen war. Nun aber begann die Wendung zum
Tragiſchen, eine Entwicklung, die man geradezu als kataſtrophal
bezeichnen muß. Deutſchland wurde weiter gezwungen,
Repara=
tionen zu zahlen, 1929 in Höhe von 2,5 Milliarden, 1930: 1,7
Milliarden. Vom Ausland aber blieben die Kredite aus, die
bisher die Reparationszahlungen ermöglicht hatten. So war die
Folge das furchtbare Abſinken der Einfuhr wie der Ausfuhr:
1929 ſtellte ſich die Einfuhr noch auf 13,63 Milliarden, 1930 auf
10,61 Milliarden, 1931 aber nur auf 6,81 Milliarden; in zwei
Jahren alſo ein Rückgang um mehr als die Hälfte! In dieſer
Tatſache ſpiegelt ſich die immer größer gewordene
Verar=
mung unſeres Volkes durch die
Reparations=
zahlungen ſowie die Kreditzurückforderungen des
Aus=
landes wider. Das deutſche Volk wurde immer weniger fähig,
die ihm fehlenden agrariſchen und induſtriellen Rohſtoffe, die es
aber braucht, um ein Kulturdaſein zu führen, vom Auslande zu
beziehen. Ein erſchütterndes Dokument der Tragik unſeres
Volkes. Doch auch die Ausfuhr nahm immer mehr ab, wenn
auch nicht in ſo ſtarkem Maße wie die Einfuhr, da durch die
ſteigende Beſchäftigungsloſigkeit unſerer Wirtſchaft die Mittel
fehlten, die nötigen Rohſtoffe vom Ausland zu kaufen: 1929
ſtellte ſich die Ausfuhr noch auf 13,63 Milliarden, 1930 auf 12,16
Milliarden, 1931 aber nur auf 9,98 Milliarden. Die Folge des
geringeren Sinkens der Ausfuhr gegenüber der Einfuhr war
die Aktivierung der Handelsbilanz, d. h. das Ueberwiegen der
Ausfuhr: 1929 ungefähr ausgeglichen, 1930 ein
Ausfuhrüber=
ſchuß von 1,55 Milliarden, 1931 ein ſolcher von 3,17 Milliarden.
Was bedeutet dieſer Ausfuhrüberſchuß von 3,17
Milliarden? Es iſt die Summe, die Deutſchland trotz
ſeiner Verarmung zur Begleichung ſeiner Verpflichtungen an
das Ausland abführte. Es iſt eine Zahl der Not, ein
Zeichen, wie Deutſchland ehrlich beſtrebt iſt, die
übernommenen Verpflichtungen reſtlos zu
er=
füllen, auch wenn es ſelbſt dabei darben und
hungern muß, und ſchließlich der untrügliche
Beweis der Widerſinnigkeit und
unmöglich=
keit der weiteren Reparationszahlungen. Denn
dieſer Ausfuhrüberſchuß ergab ſich, trotzdem Deutſchland 1931
nur ein halbes Jahr (bis zum Beginn des Hoover=Jahres,
1. Juli 1931) Reparationen bezahlt hat. Wenn Deutſchland
ſeine geſamte Reparationslaſt wieder aufnehmen wollte, ſo
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 18. Februar 1932
müßte der Ausfuhrüberſchuß noch viel größer ſein. Was aber
wäre dann die Folge? Für uns Deutſche ein Einfuhrrückgang
und damit verbunden noch weit größere Verarmung und
Ver=
elendung als bisher. Es würde ein Zuſtand heraufbeſchworen,
der für unſer geſamtes Volk einfach unerträglich wäre und den
Staatsbeſtand gefährden müßte. Für das Ausland würde es
aber — vorausgeſetzt, daß Deutſchland überhaupt durch
Waren=
ausfuhr bezahlen könnte — eine derartige Ueberſchwemmung des
Weltmarktes mit deutſchen Waren bedeuten, daß dieſes das
Ende einer geordneten Weltwirtſchaft wäre.
Wir leben nicht mehr in den Zeiten iſolierter, ſich ſelbſt
genügender Volkswirtſchaften, ſondern dieſe ſind miteinander
zu einer Einheit, der Weltwirtſchaft, derart eng verbunden, daß
der Untergang der einen auch den Untergang der anderen nach
ſich ziehen wurde. Jede Volkswirtſchaft iſt auf die andere als
Lieferant oder Kunde angewieſen, und nicht Belaſtung und
Verarmung des Nachbarn bedeutet entſprechende Vermehrung
des Reichtums der eigenen Wirtſchaft — wie törichterweiſe oft
noch immer behauptet wird —, ſondern gerade umgekehrt: die
Quelle des Wohlſtands der eigenen Wirtſchaft iſt das
Wohl=
ergehen des Nachbarn. Die Verarmung Deutſchlands
durch die Reparationszahlungen, die nach den
Be=
rechnungen unſerer Regierung ſich auf die ungeheure Summe
von 67,67 Milliarden RM. in dem kurzen Zeitraum von 1920
bis 1931 beläuft, und die dadurch hervorgerufene falſche
Kapital=
verteilung in der Welt, iſt eine der Haupturſachen der
gegenwärtigen Weltkriſe. Die Weiterzahlung der
Reparationen würde den Beſtand Deutſchlands ebenſo wie den
der Weltwirtſchaft gefährden. Deshalb haben wir Deutſche das
Recht, dieſe Tributlaſten abzulehnen.
Das Broblem der Arkeilsbeſchaffang.
Die Forderung der Gewerkſchaften.
Berlin, 17. Februar.
Die Bundesausſchußſitzung des A. D.G.B. befaßte ſich mit dem
Problem der Arbeitsbeſchaffung. Der
ſtellvertre=
tende Vorſitzende des A.D.G.B., Eggert, bezeichnete als
Forde=
rung der Gewerkſchaften daß die
Reichsregie=
rung, die Reichsbank, die Reichspoſt und die
Reichsbahn in gemeinſamer Arbeit mit den Vertretern der
Wirtſchaft zuſammenwirken und eine
Arbeitsbeſchaf=
fung großen Stils beſchleunigt in Angriff
nehmen ſollten.
Leipart ſchlug vor, die Delegierten des Frankfurter
Kon=
greſſes zu einem außerordentlichen Kriſenkongreß
einzuberufen. Die Regierung müſſe aufgefordert werden,
auf dieſem Kongreß zu erſcheinen. Tarnow, vom
Holzarbeiterverband, hielt ein Referat über
Arbeitsbeſchaffung
auf dem Wege der Kreditausweikung.
Er ſührte u. a. aus: Die öffentlichen Körperſchaften, die berufen
ſind, Arbeiten auszuführen, ſollen Schuldverſchreibungen
ausſtel=
len, die von der Reichsbank als Deckung für die von ihr
eröff=
neten Kredite aufgenommen werden. Wir denken an die
Be=
ſchäftigung von einer Million Arbeiter. Dies wird einen
Auf=
wand für Löhne, Gehälter und anderes mehr von etwa 2
Milliar=
den Mark erfordern. Davon werden aber rund 600 Millionen
Mark von vornherein durch die freiwerdenden
Arbeitsloſenunter=
ſtützungen gedeckt. Es kommen noch Steuern und ſoziale Abgaben
der bei den öffentlichen Arbeiten beſchäftigten Arbeiter hinzu.
Es bleibt alſo eine zuſätzliche Leiſtung von höchſtens 1,2
Milliar=
den Reichsmark übrig. Nun beſtehen allerdings über den von uns
aufgeſtellten Finanzierungsplan durch Kreditſchöpfung ſehr ſtarke
Meinungsverſchiedenheiten, auch in unſeren eigenen Reihen. Das
hindert uns daran, aus dieſer beſtimmten Idee eine politiſche
Aktion zu machen. Wir müſſen uns darauf beſchränken, das
Prinzip der aktiven Konjunkturpolitik durch Arbeitsbeſchaffung
herauszuſtellen.
Nach eingehenden Darlegungen des Direktors der
Arbeiter=
bank, Geheimrat Bachem, über das Wagemann=Projekt, und nach
Einwänden von Naphtali (Forſchungsſtelle) gegen die
Finan=
zierungsvorſchläge Tarnows verteidigte dieſer in der Ausſprache
den von ihm vorgelegten Plan und deſſen Finanzierung. In
einer einſtimmig angenommenen
Enkſchließung
heißt es:
„Die Reichsregierung hat erklärt, daß die letzte
Notverord=
nung den Schlußſtrich unter die Deflationsperiode ziehe. Der
offenſichtliche Mißerfolg ihrer Wirtſchaftspolitik muß ſie zu der
Erkenntnis zwingen, daß ſie nunmehr vor der Aufgabe ſteht,
wirk=
ſame Maßnahmen zur Belebung der Wirtſchaft zu treffen. Die
allgemeine Verkürzung der Arbeitszeit, die Beſeitigung der
Vom Tage.
Die Kommuniſten haben im Reichstag einen
Mißtrauens=
antrag gegen das Kabinett und einen beſonderen
Mißtrauens=
antrag gegen Miniſter Groener eingebracht.
Der thüringiſche Landtag hob die Immunität des Abg.
Hen=
nicke=Gotha (NSDAP.) und des nationalſozialiſtiſchen Fraktions=
und Gauführers Sauckel, die wegen Körperverletzung bzw.
öffent=
licher Beleidigung angeklagt ſind, auf.
Im Verlaufe einer ſtürmiſchen Auseinanderſetzung im
badi=
ſchen Landtag verſetzte der nationalſozialiſtiſche Abgeordnete Kraft
dem Zentrumsabgeordneten Hilbert eine Ohrfeige, worauf eine
allgemeine Schlägerei entſtand.
Die Verhandlungen des Preiskommiſſars mit dem
Anwalts=
verein haben zu dem Ergebnis geführt, daß der Vorſtand ſeinen
früheren Beſchluß aufhob, wonach den örtlichen Vereinen
empfoh=
len wird, die Erhebung der Gewerbeſteuerzuſchläge zu den
An=
waltsgebühren zur Standespflicht zu machen.
Die von dem Reichskommiſſar für Preisüberwachung angeord
nete Senkung der Bierpreiſe iſt von den Brauereien vollſtändig
durchgeführt worden. Die Gaſtwirte haben die Anordnung jedoch
nur teilweiſe befolgt. Der Reichskommiſſar hat deshalb die
ört=
lichen Behörden um Eingreifen gebeten. Die betreffenden
Gaſt=
wirte ſollen verwarnt werden; gegebenenfalls ſoll an den
Reichs=
kommiſſar berichtet werden.
Auf einer Proteſtkundgebung der deutſchen Studentenſchaft
Danzigs gegen die Drohungen amtlicher polniſcher Vertreter auf
einem Stiftungsfeſt der polniſchen Studentenverbindung „Bratnia
Pomoc” wurde eine Entſchließung gefaßt, in der es heißt, daß
jeder Verſuch einer Vergewaltigung des deutſchen Danzigs auf
den Widerſtand der bis zum äußerſten entſchloſſenen deutſchen
Stu=
denten ſtoßen wird.
Miniſterpräſident Macdonald hat geſtern vormittag die
Kli=
nik verlaſſen und ſich ſofort nach Downingſtreet begeben, wo er
die Sitzung des Kabinetts leitete.
Der amerikaniſche Senat hat die ſogenannte La=Follette=Bill,
die für die Arbeitsloſen eine direkte Geldhilfe von 375
Millio=
nen Dollar, die durch die Ausgabe von Staatsanleihen finanziert
werden ſollte und eine indirekte Hilfe von 375 Millionen Dollar
für öffentliche Arbeiten vorſah, mit 48 gegen 35 Stimmen
ab=
gelehnt.
In Mukden ſind Delegierte aus verſchiedenen mandſchuriſchen
Provinzen zuſammengetreten, um über die Konſtituierung eines
unabhängigen mandſchuriſchen Staates auf föderativer
Grund=
lage zu beraten.
Wie aus der Hauptſtadt von Koſtarika, San Joſé, gemeldet
wird, iſt es den Anhängern des geſchlagenen
Präſidentſchaftskan=
didaten Queſada gelungen, ſich nach mehrtägigen Kämpfen des
größten Teiles der Stadt zu bemächtigen. Die Aufſtändiſchen
haben zahlreiche Läden geplündert.
Ueberarbeit und die ernſthafte Bekämpfung des
Doppelverdiener=
tums erfordern nur den entſchloſſenen Willen der
Reichsregie=
rung zur Durchführung dieſer Maßnahmen. Die Gewerkſchaften
erkennen nach wie vor die Notwendigkeit an, der allgemeinen
Weltwirtſchaftskriſe durch eine aktive Außenpolitik
entgegenzu=
wirken. Innerpolitiſche Maßnahmen allein können nicht dauernd
helfen. Aber möglich als ein Anfang und entſcheidend in der
heutigen Situation im eigenen Lande iſt eine Arbeitsbeſchaffung
großen Ausmaßes. Die unverkennbaren Schwierigkeiten dieſer
Aufgabe entheben die Reichsregierung nicht der Notwendigkeit,
ſie unverzüglich in Angriff zu nehmen.”
Der Bundesausſchuß beſchloß, den Frankfurter Kongreß für
die nächſte Zeit als außerordentlichen Kriſenkongreß der
Gewerk=
ſchaften Deutſchlands nach Berlin einzuberufen.
Der Etak der Arbeitsloſenverſicherungsanſtalt.
* Berlin, 17. Febr. (Priv.=Tel.)
Die Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung hat durch ihren
Verwaltungsrat den neuen Haushaltsplan vorgelegt und
geneh=
migen laſſen. Es erſcheinen monatliche Eingänge von 95
Millio=
nen, die im Vorjahre mit 107 Millionen eingeſetzt waren. Die
Differenz ergibt ſich aus der erhöhten Arbeitsloſigkeit. Durch
dieſe Zunahme der Arbeitsloſigkeit hätte eigentlich eine
Er=
höhung der Ausgaben erfolgen müſſen, da jedoch inzwiſchen
zahl=
reiche Vereinfachungen vorgenommen worden ſind und die
durch=
ſchnittliche Barleiſtung an die Arbeitsloſen nicht mehr als 48 Mk.
im Monat beträgt, iſt eine Hinaufſetzung der Ausgaben nicht
ent=
ſtanden. Der Etat der Arbeitsloſenverſicherungsanſtalt balanciert
mit einer Geſamtſumme von 1,140 Milliarden Mark. Für die
Kurzarbeiterunterſtützung ſind Mittel von 45 Millionen im
Vor=
jahre auf jetzt 72 Millionen erhöht worden. Für
Notſtands=
arbeiten iſt wiederum eine Einſchränkung der Ausgaben
vorge=
ſehen, auch zur Förderung des Arbeitsdienſtes ſchießt die
Arbeits=
loſenverſicherung einen Betrag zu. Im laufenden Jahre hat ſie
ungefähr tauſend Vorhaben gefördert, bei denen 30000
Perſo=
nen Beſchäftigung fanden. Zurzeit läßt ſich noch nicht überſehen,
welche Ausdehnung der freiwillige Arbeitsdienſt im kommenden
Jahre erfahren wird.
Memelländiſche Einheiksfronk.
der memelländiſche Landtag zum Memel=Konflikk.
Memel, 17. Februar.
Heute abend fand eine Sitzung des Memelländiſchen Lans
tages ſtatt, auf deren Tagesordnung als einziger Punkt die B.z
ratung der durch die gewaltſame Abſetzung des Direktoriums de
Memelgebietes geſchaffene Lage ſtand. Schon zwei Stunden vom
der Sitzung war der Zuhörerraum überfüllt. Zu Hunderten ſtonn
den die Menſchen auf den Korridoren und Treppen des Memeſe=
Rathauſes in dem der Landtag tagte. Der Abg. Kraus verlow
namens der Volks= und Landwirtſchaftspartei (
Mehrheitspartei=
eine Erklärung, in der er auf die bekannten Vorgänge
betreffen=
die Abſetzung des Direktoriums und die damit in Zuſammenham
ſtehenden Vorgänge einging und dann nachſtehenden Antrag ein.
brachte:
Der Memelländiſche Landtag erhebt nachdrücklichen und feies
lichen Proteſt gegen die ſeit dem 6. Februar vorgekommenen Eizü
griffe des Gouverneurs in die autonomen Rechte des Memelag= m
biets, die augenblicklich Gegenſtand der Beratungn des Völkerbun/ /
des bilden. Der Präſident des Direktoriums, Böttcher, und Lazu
desdirektor Poszus werden auch jetzt noch interniert, und
Landes=
direktor Szignad wurde durch Androhung von Gewaltmaßnahmeu!k
an der Fortführung der Geſchäfte verhindert. Der Gouverneur h.ſ.! 2u
beit=
mit der einſtweiligen Führung der Präſidialgeſchäfte den
Landes=
rat Tobiſchus beauftragt und wiederum zwei Beamte des Diree mMthenn
toriums zur Wahrnehmung der Geſchäfte des Landesdirektoriumn
beauftragt, eine Regelung, die den Geſetzen widerſpricht und keirn 200
Billigung des Landtages erhalten hat. Der Landtag des Memot
gebietes fordert die ſofortige Aufhebung aller Gewaltmaßnahmen
und die Wiederherſtellung verfaſſungsmäßiger Zuſtände.
Der national=litauiſche Abgeordnete Borchert verlas dann ei
etwa 10 Blatt lange Erklärung, in der er verſuchte, die Abſetzur
des Direktoriums als zu Recht erfolgt hinzuſtellen, und beſchimpf
die deutſche Regierung, deren Vertreter in Genf, die deutſche Pres Aiſch
und das deutſche Generalkonſulat in Memel. Seine Rede far,
wiederholt ſtärkſten Widerſpruch, und es wurde ihm des öfter
„Lügner” zugerufen. Am Schluß erklärte er, daß es wohl beſſiſ.
ſein würde, wenn der Landtag nach Hauſe gehen würde.
Der Sprecher der ſozialiſtiſchen Partei erklärte, daß eine
Ves=
letzung der Memelkonvention vorliege, und daß ſeine Fraktion do
gegen Proteſt erhebe.
Ein Redner der litauiſchen Arbeiterpartei verwahrte ſich g
gen die Vergewaltigung der memelländiſchen Bevölkerung u:.
ſagte, ſeine Partei müſſe die Maßnahmen des Gouverneurs au;
ſchärfſte verurteilen.
Der Antrag der Mehrheitsparteien wurde mit allen Stiuch
men von links bis rechts gegen die vier Stimmen der
nationcr=
litauiſchen Abgeordneten angenommen.
Die Regierungskrife in Frankreich.
Auf der Suche nach einem Nachfolger für Lapal
Paris, 17. Februar.
In der Pariſer Kabinettskriſe hat ſich ſeit geſtern ein
weſentliche Entwicklung noch nicht abgezeichnet. Der Präſider
der Republik, Doumer, hat im Laufe des heutigen Tages ſei.
traditionellen Beſprechungen zur Klärung der politiſchen Lm
fortgeſetzt. Unter den parlamentariſchen Führern, die er em
fing, befanden ſich der Vorſitzende der Finanzkommiſſion, Maln=
und der Generalberichterſtatter dieſer Kommiſſion,
Lamouren=
der Führer der Radikalen Partei, Herriot, der Sozialiſtenführz
Léon Blum ſowie Louis Marin, der Chef des äußerſten recht
Flügels der Kammer.
Die Blätter beurteilen, obwohl ſie das Zuſtandekommu
eines Miniſteriums auf möglichſt breiter Baſis durchweg fſ.
wünſchenswert und im Hinblick auf die gegenwärtigen außer
politiſchen Schwierigkeiten für geboten erachten, die
Ausſichtü=
für eine Einigung der Parteien als ziemlich hoffnungslos. Es
halten die Bildung eines Kabinetts mit ſcharf umriſſenen Am
gaben — Budget, Wahlen und Fortführung der international ſee Am
Verhandlungen — für wahrſcheinlicher.
Mu
W0rt den
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Die Skellung des Reichslandbundes
zur Reichspräſidenkenwahl.
Berlin, 17. Februak.
Der Reichslandbund veröffentlicht heute ein Schreiben ſein?
geſchäftsführenden Präſidenten, Graf von Kalckreuth, an die FL.F
rer der ſogenannten nationalen Oppoſition. In dem Schreibosſl
heißt es, daß der Reichslandbund die Wiederwahl Hindenbur—5
ablehnen müſſe.
Griecliche Leiper i Aners Hänen
und auf Sizilien.
Auch in ſchwerſter Notzeit (und obwohl ſie ſogar für das
laufende Jahr auf die Beiträge ihrer Mitglieder verzichtete) hat
die Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen
Gymnaſiums ihre Tätigkeit nicht eingeſchränkt, ſondern im
Gegenteil durch eine ganze Reihe wertvollſter Vorträge während
dieſes Winters für den humaniſtiſchen Gedanken immer wieder
neu geworben. Wie weitgehend ihr das gelungen iſt, zeigte der
ganz beſonders rege Beſuch der letzten Veranſtaltung am
16. Februar, mit einem Vortrag mit Lichtbildern über „griechiſche
Tempel in Unteritalien und auf Sizilien”, gehalten von dem
Vor=
ſitzenden der Vereinigung, Herrn Geh.=Rat Walbe
ordent=
lichem Profeſſor der Architektur an der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt. Eine für die Schönheit und Größe des klaſſiſchen
Altertums außergewöhnlich empfängliche Zuhörerſchaft war im
Feſtſaal des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums verſammelt und folgte
geſpannt und ergriffen den mit einem prachtvollen Bildmaterial
illuſtrierten Ausführungen.
Der Redner ging von den kunſtgeſchichtlich feſtgelegten
Be=
griffen des „Raumbaus” und des „Körperbaus” aus und zeigte
am Beiſpiel des Parthenon und des olympiſchen Zeustempels,
wie der griechiſche Tempel der klafſiſchen Zeit im Mutterland
den Typ des Körperbaus darſtellt, d. h. wie er gleichſam von
außen nach innen gebaut iſt, von vornherein als ein Ganzes
empfunden, in ſeinem Innenraum, der Cella, ſchließlich nichts
weiter darſtellend als ein Gehäuſe für die Statue des Gottes.
Dieſen mutterländiſchen Körperbauten ſtehen im italiſchen
Kolonialgebiet der Griechen, wie ſich im weiteren Verlauf des
Vortrags an zahlreichen Beiſpielen verfolgen ließ, Bauten
ent=
gegen, die, obwohl dem von Anbeginn griechiſcher Baukunſt an
feſtliegenden Tempeltyp angeglichen, dieſen doch in der Sonderart
des Raumbaus zeigen. Die ſehr lange, ſchmale Cella dieſer
Ko=
lonialbauten nämlich befindet ſich nicht in Bindung zu dem
ſie umgebenden Säulenkranz, ſondern liegt in weitem Abſtand
von ihm, zeigt zudem geſchloſſene Vorhallen und im Inneren, im
Anſchluß an das Hauptſchiff, ein geſchloſſenes Adyton zur
Auf=
ſtellung des Götterbildes. — Eingehende Auseinanderſetzungen
über die doriſche und joniſche Stilart — gegeben im Anſchluß an
Jakob Burckhardts Schriften — folgten. Die Reinheit des
doriſchen Stils wurde am Beiſpiel des zwiſchen 470 und 460
v. Chr. entſtandenen Poſeidontempels in Pgeſtum dargetan, die
Verſchmelzung von doriſcher Kraft und joniſcher Eleganz am
Parthenon gezeigt. Durch dieſe Einleitung und Vergleiche war
nunmehr der Maßſtab zur geſonderten Betrachtung der Tempel
Unteritaliens und Siziliens gefunden.
In dieſen Gebieten, ſeit dem 8. Jahrhundert v. Chr. von
den Griechen koloniſiert, kann man heute noch die Reſte von
nicht weniger als 40 Tempeln und 10 großen Opferaltären
feſt=
ſtellen. Wunderbar erhaltene Bauten weiſt zunächſt das um
600 v. Chr. von Sybaris aus gegründete Pgeſtum auf: die um
560 v. Chr. entſtandene ſog. „Baſilika”, der Cerestempel (540
v. Chr.) und der bereits erwähnte unvergleichliche Tempel des
Poſeidon. Nachdem er die beſondere Eigenart jedes dieſer
Tempel feinſinnig charakteriſiert, ging Herr Geh.=Rat Walbe zu
den Tempeln Siziliens über. Der 430 v. Chr. begonnene, aber
unter der Einwirkung der Bruderkriege der Griechen nie fertig
gewordene Tempel von Segeſta wurde in ſeiner hochklaſſiſchen
Schönheit gezeigt. Nach einem kurzen Blick auf den heutigen
Dom zu Syrakus, der um einen griechiſchen Tempel errichtet
iſt, führte der Redner zu den in den erſten nachchriſtlichen
Jahr=
hunderten durch Erdbeben zerſtörten Tempeln der bereits um
628 v. Chr. von den Griechen gegründeten Stadt Selinus. Hier
iſt als älteſtes Kultgebäude ein der Demeter geweihtes Megaron
nachweisbar, an deſſen Betrachtung der Vortragende wertvolle
Ausführungen über die Verehrung der Demeter auf Sizilien
anſchloß. Auf der Akropolis von Selinus ſtand der ganz
Raumbaucharakter zeigende Tempel C (zirka 580 v. Chr), auf
dem Oſthügel der Rieſentempel G, ferner Tempel E, der das
Naumbauprinzip inſofern nochmals ſteigert, als bei ihm zirka
3,50 Meter hohe Abſchlußwände zwiſchen die umgebenden
Säulen gezogen ſind. Reſte plaſtiſchen Schmuckes, Metopen der
ſelinuntiſchen Tempel C und D, ſind heute im Muſeum zu
Palermo untergebracht. Die ſchönſte Stadt auf Sizilien aber
iſt — nach Anſicht des Redners — Akragas (Girgenti). Hier
entlang der Stadtmauer, reihte ſich in der Antike Tempel an
Tempel. Alle überragte der nach dem Sieg bei Himera
er=
richtete Zeustempel, neben dem Tempel G in Selinus der größte
Tempel Siziliens, höchſt eigenartig durch ſeine nunmehr ganz
geſchloſſenen Säuleninterkolumnien und durch das einzigartige
Motiv der das Gebälk tragenden, 7,60 Meter hohen „Atlanten”.
Der kleine Tempel der Concordia iſt jünger als der Parthenon,
dieſem jedoch ſehr ähnlich. In prachtvoller Lage erheben ſich
Reſte des Juno Lacinia= und eines Heraklestempels.
Abſchließend kam Herr Geh.=Rat Walbe auf die Bedeutung
dieſer griechiſchen Tempel auf italieniſchem Boden zu ſprechen,
und zwar in baugeſchichtlicher, religionsgeſchichtlicher und
ge=
ſchichtlicher Hinſicht. Baugeſchichtlich ſind dieſe Tempel ſo wichtig
weil ſie als einzige noch bis in die archaiſche Zeit — alſo bis
an 600 v. Chr. — zurückgehen. Sie geſtatten aber durch
bau=
liche Einzelheiten, wie Säulenformen, Altaranlagen uſw., einen
Rückſchluß auf noch viel ältere Kulturen als die griechiſche, z. B
auf die kretiſch=mykeniſche und ägyptiſche. In
religionsgeſchicht=
licher Hinſicht verraten ſie uns durch ihre innere Organiſation,
wie Ausſtattung (Weihwaſſerbecken, Schaubrottiſche), ferner dum
ihren Zuſammenſchluß zu Baugruppen, viel über beſonde
ſtyſterien und Kulte. Wir gewinnen u. a. nur hier im KolonicD
eich der Griechen eine Anſchauung von deren Brandopfe
altären, die vor den Tempeln ſtanden. Schließlich ſtellt 1de
dieſer Tempel ein Stück Geſchichte dar, kündet von Aufſtie
Höhe und Untergang des Griechentums, wie der Redner nc
insbeſondere am Beiſpiel des Tempels von Segeſta dartat. Ab‟
wie einſt ſcheint auch heute noch über dieſen Tempeln die Sonk
Homers, ſie ſind und bleiben Künder ewiger Werte. Die Gonf
Griechenlands aber, die einſt in ihnen wohnten, haben von ihne
aus das Reich der Römer und die ganze Welt erobert.
Warmer Beifall dankte Herrn Geh.=Rat Walbe, der als 9
ſonderer Kenner der Antike einerſeits, als hervorrageſ0=
Architekt andrerſeits wie kein anderer befähigt geweſen, al
ſich aus dem Thema ergebenden Fragen aufzunehmen und &
beantworten. Herr Prof. Dr. Büchner dankte herzlich im Nameh
O. R.
der Vereinigung.
Ein großer Nalurfilm: Im Land der Dolomitel.-
Zweierlei zeichnet dieſen Film vor dielen anderen Nain!
filmen aus. Erſtens die abwechſlungsreiche Mannigfalgle
er Landſchaft zwiſchen der Marmolata und dem Ortler, zwiſehe
Gardaſee und Brenner, die vom Großartigen bis zum Lie
lichen alle Schönheit aufweiſt. Zweitens aber die künſtlerſe.
Feinheit und die Qualität der filmiſchen Arbeit, die hier 5"
Ausdruck kommt, und die, ohne von ihrem Gegenſtand"
zuirren, ſich doch die Reize der Einzelbeobachtung nicht enige9e
läßt. So iſt mehr als einer der üblichen Landſchaftsfilme ſie
ſtanden, nämlich ein großer Naturfilm, der an vielen Siete
zu künſtleriſcher Selbſtändigkeit ſich erhebt.
Der Film, der bisher nur der Preſſe vorgeführt wurde.""
am kommenden Sonntag morgen im Helia läuft, führt zunate
in das romantiſche Tal der wildſchäumenden Eiſack, mit Blls”
Klauſen, der Troſtburg, weiter in das Grödnertal, nach Cor!.
zu den drei Zinnen, und hinunter nach Bozen und Mc.”
Der gewaltige Marmorbruch im Vintſchgau bei Laas,
Gletſcherwelt der Königſpitze, das Stilfſerjoch und die Traſt.
Eiswände ziehen an uns vorüber. Stimmungsvoll die Bitb
von der neuen Gardeſana=Straße mit den Ausblicken auf 2e*
See, grandios der Gletſcherbruch der Marmolata. — Das "
nur wenige Stichworte für die vielfältige Pracht und die Sut
landſchaftlicher Schönheiten, die hier in bunter Reihenfolge.?"
boten werden und die durch Aufnahmen techniſcher Wülle..
werke und architektoniſcher Sehenswüroigkeiten (Innenaufna9‟.
von Burgen und Schlöſſern) ergänzt ſind. — Ein Film, de.
gleichem Maße feſſelt und belehrt, und Beifall und Lilite
reichlich verdient.
Die Mittwoch=Sitzung des Landtages wurde mit einer
Haz Verſpätung eröffnet, da zunächſt der Aelteſtenrat tagte,
veinuie Beſchränkung der Redezeit beſchloß.
ſ Beginn der Sitzung ſind die Tribünen dicht beſetzt, und
wanlufationen erwartet hatte, kam auf ſeine Rechnung.
5/4 die Glocke zur Sitzung ruft, legt Abg. Widman. (Soz.)
einrſackat auf den Tiſch des Hauſes „Zwei Jahre Nazi=Mord!”
de 2. Aa)Lenz (Natſoz.) holt das Plakat und zerreißt es. Abg.
de no Wlchan gibt einigen anderen Abgeordneten der Linken und
btche — Mlfl GHenfalls dieſe Plakate und wird wegen unbefugten
Ver=
ſert m)4 tei !” von Flugſchriften vom Präſidenten zur Ordnung gerufen.
e Kommuniſten proteſtieren gegen die Einſchränkung der
Nd Meir.
hin verlieſt
ſtM
h7. Lenz (NS.) eine Erklärung, wonach am Dienstag
mrerstag, 18. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 49 — Seite 3
midt Schwere Tumulte. — Bürgerkriegsdrohungen von rechts und links. — Innenwiniſter Leuſchner warnk
vor Helbſthilfe-Aklionen.
Abg. Roſt (Komm.) gibt eine Darſtellung der Bretzenheimer
Eine bedauerliche Takkik.
Vorgänge, die der natſoz. entgegengeſetzt iſt. Er ruft die Ar=
omte i inngetzenheim bei Mainz 30 natſoz. Zettelverteiler
voymſwa 400 Kommuniſten mit Schüſſen, Steinen, Flaſchen,
Ta zſligern uſw. überfallen und zum Teil mehr oder weniger
ſchzwe verletzt worden ſein ſollen. Daraufhin habe das
Polizei=
ana ka inz die angekündigte und bereits genehmigte
Verſamm=
lungeverboten. Daraus gehe hervor, daß Heſſen in den offenen
Bühekrieg treibe, daß die Polizei nicht mehr Herr der Lage
ſei,/ 79. Mord= und Terroraktionen begünſtige. (Lebhafte
Un=
bit, rut inks.)
9y ſichts dieſer Lage forderten die Nationalſozialiſten
ſoleuniges Eingreifen der Reichsaufſicht in Heſſen.
(Gſtſcher links und in der Mitte.) Der Lärm wird
ohren=
betüüend, als Abg. Lenz erklärt: „Bis zur Sicherſtellung
aus=
gß zu reigltden behördlichen Schutzes fordern wir die Anhänger
ſachu uül mſere Bewegung auf, in jeder Weiſe von den Notwehr= und
Noltſndsrechten der geltenden Geſetzgebung, auch hinſichtlich der
Be züm ungen zur Wehrlosmachung des Staatsbürgers zum
Sczu ihres Lebens Gebrauch zu machen.” (Lebhafte
Zwiſchen=
ruf or links: „Das iſt die Aufforderung zum Bürgerkrieg!”
GlAſ des Präſidenten. — Heilrufe der Natſoz.)
90. Galm (Komm.=Opp.), mit dem Zuruf „Staatenloſer”
mir auß” vord en. Natſoz. empfangen, erklärt: „Jch bin Deutſcher (
Pfui=
ea Nr W rußeer Natſoz.) und habe mich deſſen nie geſchämt, ich bin
Saiziſt und Kommuniſt und habe mich deſſen nie geſchämt
Ziue „Traurig genug!), aber es iſt bald ſchamvoll, heſſiſcher
Ablſdneter zu ſein (Der Präſident erſucht um Mäßigung
Maſ uni ut den Redner zur Ordnung) — angeſichts der
Mord=
hetſzwie wir ſie hier hören. „Wir haben geſtern die
An=
dreſhig der Natſoz. gehört, und nur Verwahrung dagegen ein=
beiterſchaft
zur außerparlamentariſchen Aktion
auf, um den fasciſtiſchen Terror zu brechen. Er erklärt, die
Feſtſtellungen in der Ueberfallsangelegenheit Buttler machten
es wahrſcheinlich, daß Abg. Buttler von der natſoz. Feme
über=
fallen wurde, oder noch wahrſcheinlicher, daß Buttler ſich ſelbſt
verletzt habe. (Zurufe von der Tribüne, worauf der Präſident
deren Näumung androht.)
Abg. Zinnkann (Soz.) proteſtiert gegen die
Anſchul=
digungen des Abg. Lenz. Vor allem arbeite die Regierung
ver=
faſſungsmäßig. Weder Kommuniſten noch Natſoz, hätten dem
Junenminiſter die behauptete einſeitige und parteiiſche
Amts=
führung nachweiſen können. Die Erklärung des natſoz.
Gau=
führers bedeute die Aufforderung, den Weg der Illegalität zu
beſchreiten. Das Land verlange, daß die beſtehenden Geſetze
gegen jeden ſchärfſte Anwendung finden, der ſolchen
Anwei=
ſungen folge.
Mi i gelle aber was ſich eben hier abſpielt, das iſt die offene Auf=
17. ſih fornmin g zum Bürgerkrieg.” Während dieſer letzten Worte iſt
ſchsreini ungeheurer Lärm entſtanden. Zwiſchenrufe fliegen
hinälr und herüber. Der natſoz. Abg. Hauer ſtürzt auf das
Retyrpult zu, wo Galm weiterſpricht. Weitere Natſoz, drängen
vonk zährend auf der anderen Seite Sozialdemokraten und
9ayuiſten herbeieilen. Vizepräſident Delp erſucht den
Prä=
ſidfäy um energiſches Eingreifen. Drohende Fäuſte fuchteln
hm1 Präſident Werner verläßt ſeinen Stuhl zum Zeichen,
darßie Sitzung geſchloſſen iſt, und ſucht zu vermitteln. In
dieMAungenblick erſcheinen in der Tür hinter dem Präſidium
zw yiformierte Poliziſten. Die Natſoz, erheben laute Pſui=
„Wer hat die Polizei gerufen?"
„L9ähher, was haſt Du hier noch zu tun?” Einige Abgeordnete
driuy auf Miniſter Leuſchner ein, während ſich
National=
ſ0z Mſten auf der einen, Kommuniſten und Sozialdemokraten
auflr anderen Seite wüſte Beſchimpfungen zurufen.
Präſi=
deid Verner ſpricht einige Worte zu den Polizeibeamten, die
daruz werſchwinden, und uuterbricht die Sitzung um eine
St=me. Langſam gehen die Abg. aus dem Saal unter
beider=
ſeitzin Beleidigungen und Tätlichkeitsdrohungen. Der
Aelteſten=
ratzl tt1 zuſammen.
9c Wiederbeginn ſind die Tribünen überfüllt. Präſident
Wekur teilt in Abweſenheit der Natſoz. mit, daß in Zukunft
Ertlhu gen wie geſtern und heute nicht mehr zugelaſſen werden
ich ſollie uid die Geſchäftsordnung ſchnellſtens fertiggeſtellt wer=
„ dert üſſe.
. Galm ſpricht weiter und fordert vom Innenminiſter
klaug ind bündige Entſcheidung, ob er die ſchaffende
Bevöl=
kercn ſchützen wolle.
erklärt hierauf:
„Zu dem von dem Herrn Abgeordneten Lenz vorgetragenen
Ueberfall in Bretzenheim habe ich durch die Polizei zunächſt
feſtſtellen laſſen, daß verletzte Perſonen bis jetzt noch nicht
er=
mittelt werden konnten, ebenſo ſind alle Nachforſchungen nach
Waffen bei den beteiligten KPD.=Mitgliedern erfolglos
ge=
blieben. Es ſind in der Zwiſchenzeit 11 Perſonen in
Po=
lizeihaft genommen worden.
Die Auffaſſung, die aus der Erklärung des Herrn
Ab=
geordneten Lenz ſpricht, bedeutet Bürgerkrieg.
Wenn alle Gruppen und Parteien ſich dieſe Auffaſſung zu
eigen machen würden, wäre es mit dem deutſchen Staate zu
Ende. Ich erkläre deshalb hier ausdrücklich, daß die Ordnung
und Sicherheit für Staat und Bevölkerung nur von den
poli=
zeilichen Organen aufrechterhalten und durchgeführt wird. Ich
warne ausdrücklich jedermann, den Weg der ſogenannten
Selbſt=
hilfe zu beſchreiten. Die ſtaatlichen Organe werden gegen jeden
derartigen Verſuch rückſichtslos und unparteiiſch vorgehen.”
Es folgt die Beratung der natſoz. Großen Anfrage über
die Ausführung des Reichs=Spargukachkens.
Die Natſoz, erſcheinen wieder im Saal und
Abg. Jung (Natſoz.) greift, ähnlich wie geſtern der Abg.
Dr. Müller, die Finanzpolitik der Weimarer Koalition an.
Sozialdemokratie und Zentrum haben 1918 in Heſſen einen
ſauberen Staat übernommen, der auch finanziell geſund war.
(Heiterkeit links.) Jetzt aber iſt Heſſen finanziell totregiert.
Daß Heſſen durch die Beſetzung in eine beſondere Bedrängnis
geraten ſei, findet beim Reichsſparkommiſſar keine Beſtätigung.
(Widerſpruch des Staatspräſidenten und der Mitte.) Jetzt erſt,
nuter dem Druck des Nationalſozialismus nimmt die Regierung
Einſparungen vor. Wenn das Zentrum wiſſen will, was wir
unter „Syſtem” verſtehen, dann brauchen Sie nur die Köpfe
von Adelung, Kirnberger und Leuſchner anzuſehen. (Pfui=Rufe.
— Heiterkeit.) Von einer Klaſſenfuſtiz kann man in Heſſen nicht
ſprechen, aber der Juſtizetat iſt ſtark ängeſchwollen. Bei der
Etatberatung werden wir Einſparungsanträge ſtellen, die
wirk=
liche Erleichterung bringen. (Händeklatſchen der Natſoz. — „
Ab=
warten!” links.)
Staatspräſident Adelung
ertvidert: Ein Natſoz. hat in einem Zwiſchenruf behauptei,
wir ſeien das Bild der „kompakten Unfähigkeit‟. Darauf kann
ich nur ſagen, daß Ihre bisherigen finanziellen Anträge den
Eindruck Ihrer „kompakten Fähigkeit” ſicher nicht erbringen.
Es iſt eine Illuſiion, die ich zerſtören muß, daß wir hier an den
Miniſterſeſſeln kleben. Es würde uns ein Vergnügen ſein,
wenn Sie, Herr Abg. Jung, ſchon als Finanzminiſter hier ſäßen,
und dem Volke Ihre Sparmaßnahmen beibringen ſollten. Es iſt
ſicher, daß dann die in einem Teil des Landes noch beſtehende
Stimmung nicht mehr anhalten wird, denn bisher haben Sie
nur Anträge geſtellt, die enorme Mittel beanſpruchen, und nicht
geſagt, woher die Gelder kommen ſollen. Sie als Mann aus
dem beſetzten Gebiet müßten wiſſen, wie groß die zuſätzliche
Not iſt, die Heſſen aus der Beſetzung und Abſchnürung
ent=
ſtanden iſt. Sie werfen uns vor, wir hätten den verlorenen
Krieg nicht beachtet, agitieren jedoch mit Zahlen aus 1914,
vergeſſen 1918 und die ſozialen Laſten, die wir tragen müſſen.
(Beifall links und Mitte.)
Finanzminiſter Kirnberger
erklärt, der natſoz. Kritiker hat Betriebsrechnung und
Ver=
mögensrechnung bedenkenlos zuſammengeworfen und kommt ſo
zu falſchen Ziffern. Wir haben in den letzten 4 Jahren
jedes=
mal neue Sparmaßnahmen durchgeſührt. Wir haben den
Be=
amtenapparat um beinahe 2000 Perſonen verringert. Das
neue Budget wird ſich faſt decken mit den
Zif=
fern des letzten großherzoglichen Haushaltes,
trotz veränderter Geldverhältniſſe, trotz der vom Staat
über=
nommenen neuen Aufgaben. Als Juriſt hätte Herr Jung wiſſen
müſſen, das der heſſiſche Juſtizetat einer der billigſten und
zweckmäßigſten in ganz Deutſchland iſt. (Sehr richtig!) Ich
freue mich auf die Etatberatung, dabei werden alle natſoz.
Einwendungen in nichts zerfallen, denn die Ziffern des Etats
können faſt überall nicht mehr unterboten werden. (Die
Kom=
muniſten rufen „Ausbeuteretat!”)
Abg. Lux (Soz.) behauptet, wenn in den letzten 13 Jahren
in Heſſen ſo gewirtſchaftet worden wäre, wie es die Natſoz. m
den 8 Wochen von uns verlangen, dann wäre Heſſen längſt
bankrott. Bezeichnend für das Sachverſtändnis iſt das
Ver=
langen, ſtaatliche Vermögensteile (Eiſenbahnſchuld des Reiches
an Heſſen) für laufende Ausgaben zu verpulvern. (Abg. Jung;
„Wir haben eben ein ſoziales Herz!” — Heiterkeit.)
Abg. Hamman (Komm.) ſchließt aus den Erklärungen
Jungs, daß die Natſoz, nur eine noch rigoroſere Ausbeutung
der Arbeiter= und unteren Beamtenſchaft beabſichtigen als
bis=
her unter Zentrum und Sozialdemokraten geſchehen.
Abg. Dr. Niepoth (DVP.) weiſt den natſoz. Vorwurf
zurück, die Oppoſitionsparteien ſeien Mitſchuld an der
Finanz=
miſere Heſſens. Der Redner ſoll ſeine Behauptungen mit den
Tatſachen vergleichen. Es iſt richtig, daß wir vielfach umſonſt
predigten, weil wir die Macht zur Durchführung nicht hatten.
Die ſteigende Not hat die Koalitionsparteien gezwungen unſere
Sparmaßnahmen langſam zu verwirklichen. Sie Natſoz., Sie
können ebenfalls 4 Jahre lang Oppoſition treiben und Sie
wer=
den erfolglos bleiben, wenn Sie nicht die Macht haben, die
Vorſchläge durchzuführen. (Beifall.)
Abg. Heinſtadt (3.) wiederholt, daß die natſoz.
Finanz=
vertreter geſtern und heute dem Lande ſchweren Schaden
zu=
gefügt haben. Bisher hat Heſſen — und das wird Meinung
ſämtlicher Parteien im Landtag ſein — im Reich mit Erfolg
die Theſe vertreten, daß das Land durch die Beſetzung, den
Ruhrkampf und die Separatiſtenzeit überaus ſchwer und
zu=
ſätzlich geſchädigt wurde. Nun ſind die Natſoz. dem
Staat und damit dem Volk in den Nücken gefallen. Ich will
dieſe Haltung nicht näher kennzeichnen, aber ſie haben
dadurch eine ſchwere Schuld und große Verantwortung auf
ſich geladen. Wer könne behaupten, daß in Heſſen nicht geſpart
worden ſei, wenn ſeit 1924 2712 Menſchen aus dem
Staats=
dienſt entlaſſen wurden? Wie weit wollen denn die Natſoz.
Arbeitsſtellen aufheben?
Abg. Schreiber (Staatsp.) bezeichnet die Kritik des Abg.
Jung beſonders zum Juſtizetat als oberflächlich.
Abg. Fenchel (Landv.) erſucht den Abg. Jung „ſeine
Naſe erſt einmal in die Etatdebatten und die Anträge der alten
Oppoſitionsparteien zu ſtecken”, dann werde er nicht weiter
un=
begründete Behauptungen aufſtellen.
Abg. Claß (Natſoz.) ſieht in der Regierungsantwort auf
die Große Anfrage wegen
eine Verhöhnung, und kündigt an, daß die trotz der
Beför=
derungsſperre beförderten Parteigünſtlinge entlaſſen und die
verantwortlichen Miniſter vor den Staatsgerichtshof geſtellt
würden. (Beifall bei den Natſoz.)
Abg. Widmann (Soz.) erwidert, die Natſoz, hätten keinen
Grund, über Parteibuchbeamte zu kritiſieren, denn Herr Frick
in Thüringen habe auf dieſem Gebiet außerordentliches geleiſtet.
Min.=Direktor Schäfer erläutert, daß in Heſſen unter
Be=
förderung= und Aufrückungſtellen unterſchieden wird. Die
Ein=
ſtufung in eine Aufrückungsſtelle erfolgt, wenn die Beamten
auf Grund der Beſoldungsordnung in eine höhere Gruppe
ein=
geſtuft werden bei gleichbleibender Beſchäſtigung. Nur für ſolche
Aufrückungsſtellen habe der Landtag eine Sperre beſchloſſen.
Seit 15. November 1931 ſeien nach dem dem Geſamtminiſterium
zugegangenen Bericht der einzelnen Miniſterien insgeſamt
er=
nannt oder befördert worden: 2 Richter, 3 höhere Forſtbeamte,
1 höherer Bankbeamter, 1 mittlerer Beamter und 10
Kanzlei=
beamte. Es ſei alſo nicht richtig, daß mehr höhere als mittlere
und untere Beamte angeſtellt und befördert worden ſeien. Im
Fall Haſſinger handle es ſich nicht um eine Beförderung oder
Aufrückung, noch um irgendeine Gehaltserhöhung, ſondern
ledig=
lich um die Verleihung einer Amtsbezeichnung, die nach einem
allgemeinen Beſchluß des Geſamtminiſteriums den dienſtälteren
Mozark-Berein.
äd tiſcher Saalbau. — Mittwoch, den 17. Februar 1932.
et. Kapellmeiſter Friedrich Rehbock hatte für das
Kon=
der s Mozart=Vereins eine Vortragsfolge gewählt, die wert=
* DoMſuben neuerer Chorliteratur zu Gehör brachte. Die Chöre
Eih2 wie man es beim Mozart=Verein gewohnt iſt, ſorgfäl=
J99 Studium und große Sicherheit. Stimmlich iſt leider der
7 Thdes Vereins dem Baß unterlegen, er klingt zuweilen hart
un2amüidet leicht und iſt dann zum Sinken geneigt. Die Vor=
T Rlge begann mit zwei Bearbeitungen von Sätzen alter
McrEi für gemiſchten Chor durch Arnold Mendelsſohn für Män=
NerR Die meiſterhaften Sätze von Michael Praetorius und
9a Wew Haßler lebten auf dieſe Weiſe neu auf, ihre feine und
Dock lichte Polyphonie paßt ſich den Möglichkeiten des Männer=
0=Blorzüglich an, und in dem zweiten Lied wird der Wechſel
DrAher und Soli reizvoll verwandt. Die zweite Chorgruppe
Harsiel polyphone Sätze zeitgenöſſiſcher Meiſter. Zwei Lieder
Karform von P. Müller=Zürich ſind trotz ihrer kunſtvollen
Sa2n leicht verſtändlich und ſympathiſch. „Nachts”, ein zartes,
Nnras Stimmungsbild, „liebliche Frühe”, ein friſches liedhaf=
„SS2 dr1 in wandermäßigem Rhythmus. Sehr wertvoll und reich
Erfindung iſt „Feierabend” von Erwin Lendvai, das hohe
4ncheruungen an den Chor ſtellt und bis auf kleine Ausnahmen
Mue Dk refflich wiedergegeben wurde. Später trug der Verein drei
eolEsliedſätze vor, Sternennacht von K. Kämpf, ein klangvoller
De üt zwei Soloſtimmen, die von den Herren Roth und Or=
Miß5 m aa1sgezeichnet geſungen wurden, „Wenn zweie ſich gut ſind”
DnA Kremſer, ein volkstümlicher Satz, der ſtarke Wirkung her=
De Ihie. Ein Lied der Islandfiſcher, bearbeitet von Joh. Hän=
Stchar eine beſonders ſchwere Aufgabe. Der Chorſatz iſt kom=
J in dreifachem Kontrapunkt geſchrieben, 2 Fagotte und
An verſtärken die ſchwermütige Monotonie, die über
Dich=
ib And Vertonung liegt. Dies Lied wurde leider durch die
Ein Ae Ermüdung der Tenöre in ſeiner Wirkung beeinträch=
San Au=ch hier ſpielen Soloſtimmen eine wichtige Rolle, indem
2 Mefrain der zweiten Strophe übernehmen. Außer den
Fe im Baſſten ſangen hier die Tenöre Gruß und Künzel ton=
Dan Lnp muſikaliſch. Als Ganzes war es für den Chor eine
Jans Aufgabe, ſich ſo verſchiedenem Stil und ſo gegenſätzlichen
Iegen anzupaſſen. Während vieles ſehr glücklich wieder=
Bechl wurde hatte man an einigen Stellen den Eindruck, als
D Bewußtſein der Schwierigkeit einen gewiſſen Druck auf
De lmgen und auf die Friſche der Wiedergabe ausübte.
Atiſch wirkten mit Dr. Heinrich Allmeroth vom Landes=
SDe A u—nd Nuſcha Krumhaar, eine Sopraniſtin, die erſtmalig in
Junscet ſang. Die große Beliebtheit, deren ſich Almeroth er=
Le PFrgte ſich ſowohl beim Empfang wie bei dem überaus herz=
lichen Beifall. Die wertvollen und charakteriſtiſchen Lieder von
Paul Graener, der nun auch ſchon 60 Jahre geworden iſt, lagen
dem Künſtler ausgezeichnet, ſein baritonaler Tenor trifft
Stim=
mungen und Ausdruck in prachtvoller Farbigkeit und Prägung.
Nuſcha Krumhaar ſang fünf Schubert=Lieder. Ihre helle, nicht
ſehr große Stimme neigt etwas zu ſoubrettenhaftem Klang und
Ausdruck, die Randlagen der Stimme treten auffallend gegen die
gute Mittellage zurück. Die beiden Lieder der Mignon waren
ſchlicht, kindlich, innig im Sinne der Dichtung geſungen. „Im
Abendrot” ließ an Weihe manches zu wünſchen übrig, Klopſtocks
„Roſenband” wurde ſehr einfach, faſt allzu liedmäßig vorgetragen,
während der „Ganimed” in ſeiner Tiefe nicht erſchöpft wurde.
Zu=
letzt ſangen beide Soliſten zweiſtimmige Volkslieder in
Bearbei=
tung von B. Seidler=Winkler. Hier überwog trotz merklicher
Zu=
rückhaltung die Stimme Allmeroths ſo ſehr, daß viele
Geſangs=
ſtellen der Sängerin verſchwanden. Im Zuſammenklang war am
beſten „Morgen muß ich fort von hier”, im Ausdruck beſonders
reizvoll „Und der Hans ſchleicht umher”, Friedrich Rehbock
be=
gleitete ſämtliche Geſänge in ſeiner feinen, hochkünſtleriſchen Art,
einige kleine rhythmiſche Schwankungen bei den Schubert=Liedern
wurden durch die ungewohnten rhythmiſchen Freiheiten der
Sän=
gerin veranlaßt. Der reiche Beifall der Zuhörer veranlaßte die
P.).
Wiederholung des letzten Duetts.
nach einheitlicher hochſtehender Ausbildung des Nachwuchſes in
allgemein geiſtiger wie in künſtleriſcher Hinſicht, da nur die
beſt=
ausgebildeten Muſiker Ausſicht auf Beſchäftigung haben.
Gegen den Abbau der Orchefter.
In einem offenen Brief an die maßgebenden Inſtanzen
wen=
det ſich der Reichsverband Deutſcher Orcheſter und
Orcheſtermuſi=
ker gegen den durch die Notverordnung geforderten Abbau der
ſtaatlichen und ſtädtiſchen Orcheſter, der eine Kulturarbeit von
Jahrzehnten in höchſtem Maße gefährdet. In den Ausführungen
heißt es:
Die heute in Ausſicht genommene oder beſchloſſene
Ratio=
naliſierung”, d. h. Zuſammenlegung von ganzen Teaterbetrieben.
der vorgeſehene rückſichtsloſe Abbau von Orcheſtermitgliedern
be=
deutet in Wahrheit das Ende jener langjährigen Bemühungen,
den Mitgliedern der Kulturorcheſter die im endgültigen
Beamten=
oder doch etappenweiſen Dauerangeſtelltenverhältnis verbürgte
Exiſtenzſicherheit zu gewähren. Darüber hinaus wird unendlich
viel ſoziales Elend geſchaffen und der deutſchen Muſikkultur eine
nie vernarbende Wunde geſchlagen, die zum Tode jener
herr=
lichen Kultur führen kann. Denn nicht nur der Ausführende
leidet, auch alle anderen Faktoren, als da ſind Komponiſten.
Librettiſten. Dirigenten uſw. ſelbſt das Verlegertum, der
Muſi=
kalienhandel, ja ſelbſt die Werkſtätten techniſcher Vorbereitung
mit ihren vielen Handarbeitern werden bei dieſem ſehr
gefähr=
lich verlaufenden Krankheitsprozeß geſchädigt und mit in den
Todeskampf der deutſchen Muſikkultur hineingezogen werden.
Aus dieſem Grunde warnt der Reichsverband Deutſcher
Or=
cheſter und Orcheſtermuſiker vor dem Ergreifen des
Muſiker=
berufes und betont er die erhöhte Bedeutung ſeiner Forderung
Bon Deutſchlands Hohen Schulen.
Berlin: Am 13. Februar konnte der frühere ordentliche
Hono=
rarprofeſſor für Religionspſychologie an der Univerſität Berlin
D). Dr. phil. Georg Runze, das ſeltene Feſt des 80.
Geburts=
tages begehen.
Eberswalde: Ein Vierteljahr nach Vollendung ſeines 80
Ge=
burtstages iſt in Eberswalde der hervorragende
Forſtwiſſenſchaft=
ler und ehemalige Ordinarius an der Forſtlichen Hochſchule Geh.
Regierungsrat Prof. Dr. Adam Schwappach nach langem
Lei=
den geſtorben.
Freiburg i. Br.: Der Ordinarius für bürgerliches, Handels=
und Arbeitsrecht Prof. Dr. jur Heinrich Haeniger, hat den
an ihn ergangenen Ruf als Ordinarius für bürgerliches Recht an
der Univerſität Kiel angenommen.
Halle, Saale: Zur Wiederbeſetzung des durch das Ableben
von Prof. W. Vorkaſtner erledigten Lehrſtuhles der gerichtlichen
Medizin iſt ein Ruf an den außerordentlichen Profeſſor und
Direk=
tor des Inſtituts für gerichtliche Medizin an der Univerſität
Hei=
delberg Dr. Walter Schwarzacher ergangen.
Leipzig: Der Mathematiker Univerſitätsprofeſſor Dr. Paul
Koebe beging am 15. d. M. ſeinen 50 Geburtstag. Sein
Spe=
zialgebiet iſt Funktionentheorie, insbeſondere Theorie der
kon=
formen Abbildung und Uniformiſierung.
München: Der Lehrſtuhl für techniſche Mechanik an der
Tech=
niſchen Hochſchule iſt dem Ordinarius an der Techniſchen
Hoch=
ſchule Hannover, Prof. Dr.=Ing. Walther Kaufmann
ange=
boten worden.
Ein kluger Feind.
vwdl. Von Montesquieu ſind viele Anekdoten überliefert
worden. Eine der feinſten berichtet davon, wie Montesquieu
eine unangenehme Auseinanderſetzung mit einem Manne
ver=
mied, den er früher zu ſeinen Freunden gezählt hatte.
Montes=
quieu war — wie die „Leipziger Illuſtrierte” berichtet — mit
dem Jeſuiten Tournemin” in Feindſeligkeiten geraten. Darauf
gab er in mehreren Zeitungen bekannt: Da Herr Tournemin
und ich Freunde geweſen, nunmehr aber Feinde geworden ſind,
bitte ich das Publikum, von allem, was wir Böſes von einander
ſagen könnten, nichts zu glauben‟. Da Montesquieu nicht nur
die Angaben des Gegners, ſondern auch ſeine eigenen durch
dieſe Klärung unglaubwürdig machte, unterließ ſein früherer
Freund die Angriffe, die er gegen ihn hatte richten wollen. Der
kluge Montesquieu hatte durch dieſen geſchickten Schachzug dem
Gegner ſeine wirkſamſte Waffe entwunden.
Seite 4 — Nr. 49
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Hilfsarbeitern, der Miniſterien berliehen wird, und die aüch
zahlreiche Lokalbeamte der gleichen Beſoldungsgruppe führen.
Abg. Heinſtadt (Z.) unterſtreicht dieſe Ausführungen.
Nach einem kommuniſtiſchen Proteſt gegen das Heſſiſche
Hei=
matwerk fragt Abg. Kloſtermann (Natſoz.) nach dem
Ruhegehalt des penſionierten Miniſters
Ko=
rell, da die erteilte Regierungs=Antwort nicht genüge.
Staats=
präſident Adelung erklärt auf die Bemerkung des
Vorred=
ners, bei den Natſoz. gebe es keine Miniſterpenſionen, daß
jedenfalls Herr Frick, ehe er nach Bayern zurückging, ſeine
Penſion voll beanſprucht habe.
Die Regierungs=Antwort auf die natſoz. Große Anfrage
über die
Verwendung der Mikkel aus der Rhein= und
Ruhr=
hilfe. Weſthilfe uſw.
wird von dem
Abg. Jung ſcharf gerügt, denn ſie gehe um die wichtigen
Punkte herum. Das Land verlange in aller Oeffentlichkeit
Auf=
klärung und ſpezialiſierte Verwendungsart.
Min.=Rat Hechler gibt darauf die gewünſchte.
Detai=
lierung. Darnach iſt die Ruhrhilfe mit 1 Mill. RM. an die
Induſtrie= und Handelskammern, mit 600 000 RM. an das
Handwerk und mit 300 000 RM. an die Landwirtſchaft gegangen.
Jeweils 30000 RM. habe die Regierung für beſonders
Be=
dürftige zurückbehalten. Die Verwendung der Mittel durch die
Handwerkskammer bzw. die Handwerker=Zentralgenoſſenſchaft
habe die Regierung zu keiner Beanſtandung veranlaſſen können.
Das gleiche gelte für die an die Handwerkskammer verteilten
Mittel aus dem Weſthilfefonds. Auch hier ſei ein Verluſt
nicht zu befürchten, da genügend Sicherheiten vorlägen. Wegen
Rückzahlung gegebener Handwerker=Darlehen werde kein Druck
ausgeübt und er bitte nochmals um Angabe der behaupteten
Fälle. (Zurufe von links und Mitte: „Da ſind Euch wieder
die Felle weggenommen!” — Gegenrufe der Natſoz.: „Aber die
Zinſen ſind zu hoch!”)
Einige Kleine Vorlagen werden debattelos einſtimmig
ge=
nehmigt und Kleine Anfragen der Kommuniſten erledigt. Nach
16 Uhr vertagt ſich das Haus auf Donnerstag, 10 Uhr.
Fort=
beratung der Großen Anfragen.
Skeuer=Nolverordnung
der heſſiſchen Regierung.
Die Skeuern für 1932.
* Während im Landtag die Verhandlungen recht laut
vor=
überrauſchen, erſcheint etwas abſeits eine Steuer=Notverordnung
der Heſſiſchen Regierung, in der die im kommenden
Rechnungs=
jahr, alſo vom 1. April 1932 ab, fälligen Steuern behandelt ſind.
Auf Grund der Reichsnotverordnung vom 24. Auguſt 1931
wird unter anderem angeordnet:
Erſtreckung des Gewerbeſteuergeſetzes.
In Uebereinſtimmung mit Artikel 19 des
Gewerbeſteuer=
geſetzes für 1928, vom 10. 5. 1928, wird dieſes Geſetz auf das
Rech=
nungsjahr 1932 erſtreckt, wobei Artikel 17 für das Steuerjahr 1932
außer Kraft tritt.
Skeuerfühe der Grund= und Gewerbeſteuer.
Die Steuerſätze der ſtaatlichen Grund= und Gewerbeſteuer
einſchließlich des Grundſteuerzuſchlages nach dem Geſetz vom
5. Dezember 1930 ſind für das Rechnungsjahr 1932 die gleichen
wie für das Rechnungsjahr 1931.
Senkung der Sondergebäudeſteuer.
Die nach dem Sondergebäudeſteuergeſetz in der Faſſung vom
13. Dezember 1930 für die Zeit vom 1. April 1932 an zu
entrich=
tende ſtaatliche und kommunale
Sondergebäude=
ſteuer wird geſenkt nach den Vorſchriften des § 1 des Vierten
Teiles Kapitel I der Dritten Notverordnung zur Sicherung von
Wirtſchaft und Finanzen vom 6. 10. 1931, in Verbindung mit § 2
des Erſten Teiles Kapitel V der Anpaſſungsverordnung vom
23. 12. 1931.
Staaksſtenervorauszahlungen.
Der Miniſter der Finanzen iſt ermächtigt, Beſtimmungen über
die Feſtſetzung der Staatsſteuervorauszahlungen für 1932 — auch
abweichend von den Vorſchriften des Art, 1 des Steuervoranm.
zahlungsgeſetzes vom 10. 12. 1929 (Veränderung der wirtſcham,
lichen Verhältniſſe des Steuerpflichtigen uſw. und entſprechenn=
Steuerſenkung) — zu treffen.
Vorauszahlungen der Kommunalſtenern.
Der Miniſter des Innern iſt ermächtigt, für das Rechnungp.
jahr 1932, in Abweichung von den Vorſchriften des Art, 6 da
Steuervorauszahlungsgeſetzes 1929 und der
Abänderungsgeſei=
vom 9. 12. 1930 und 25. 3. 1931 anzuordnen, daß die Gemeinders
Kreiſe und Provinzen berechtigt ſind, bis zur Zuſtellung dea
Steuerbeſcheide über die kommunale Grundſteuer, Sondergebäut),
ſteuar und Gewerbeſteuer für das Rechnungsjahr 1932 zwe:
monatliche Vorauszahlungen auf dieſe Steuern
in Höhe von je einem Sechſtel der zuletzt feſtgu
ſtellten Jahresſteuerſchuld, unter Beachtung der
Vrie=
ſchriften über die Senkung der Sondergebäudeſteuſe
zu erheben. Der Innenminiſter kann jedoch von der ihm
teilten Ermächtigung auch in der Weiſe Gebrauch machen, daß in
die Berechtigung der Gemeinden, Kreiſe und Provinzen zur
E=
hebung von Steuervorauszahlungen auf einen Teil des
Re=
nungsjahres 1932 beſchränkt, Ueber die Vorauszahlung,
ſchuld wird ein ſchriftlicher Beſcheid zugeſtellt.
Finanzausgleich.
Das Land wird an den vom Reich für Land und Geme
den, ſowie Gemeindeverbände zu überweiſenden Anteilen an EuN
Einkommenſteuer und der Körperſchaftsſteui
mit 65 Prozent beteiligt.
Ausführung der Nolverordnung.
Mit der Ausführung der Notverordnung des Heſſiſcky
Geſamtminiſteriums, die bereits vom 30. Januar datiert,
der Finanzminiſter und, ſoweit Kreis=, Provinzial= in)
Gemeinde=Steuern in Betracht kommen, der Innenminiſtt
beauftragt.
HH
Todes=Anzeige.
r. mäucher
Am Sonntag, den 14. Februar, iſt unſere liebe,
gute Mutter, Großmutter und Schwiegermutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Nach Gottes unerforſchlichem Ritſchluß verſchied
geſtern Nachinittag 3 Uhr mein lieber, herzensnuter
Mann, unſer guter, treuſorgender Vater, Bruder,
Schwager, Onkel und Veiter
Hlau est Orung
Herr Adam Bender
geb. Pathenſchneider
Witwe des Nechnungsrats ph. Grünig
im 79. Lebensjahr ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Margarete Grünig
Stadtbaumeiſter Ludwig Grünig
u. Frau Käthe, geb.Oehlenſchläger
Regierungsrat Theodor Franz
und Frau Käthe, geb. Grünig
Luiſe Grünig, geb. Klein.
Darmſtadt, Frankfurt a. M., Sellgenſtadt.
Sprendlingen (Rheinhefſen), den 17. Februar 1932.
Die Beerdigung fand auf Wunſch unſerer lieben
Entſchlafenen in der Stille ſtatt.
RR7
Steuer=Betriebs=Aſſiſtent
ehem. Garde Unteroffizier)
im Alter von 47 Jahren.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen
Marie Bender, geb. Reitz und Kinder.
hat ſeine
Tätigkeit wieder
aufgenommen. (*ds
Weg mit dem Fett
das Sie doch selbst
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tigen können. Wie,
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Langen, Bahnſtr 45, Braunshardt, Götzenhain, Groß=
Gerau, Gräfenhauſen, den 17. Februar 1932.
12½5)
Die Beerdigung findet Freitag, den 19. Februar 1932,
nachmittags 3 Uhr, von dem Portale des Langener
Friedhofs aus ſtatt
2719
Todes=Anzeige.
Am 14. Februar, abends 9 Uhr, wurde mein lieber
Mann, mein treubeſorgter Vater, unſer
Schwieger=
ſohn, Bruder, Schwager und Onkel
Tnhein Schlanng
Miniſterialregiſtraturdirektor i. R.
durch einen ſanſten Tod erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Auguſte Schilling, geb. Kutter
Hedwig Schilling.
Darmſtadt, Kranichſteinerſtr. 50.
Die Einäſcherung fand in aller Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
(2688
Statt Karten.
Am 14. Februar eniſchlief nach kurzer
Krankheit unſer lieber
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für alle Anteilnahme und für alle Blumen
ſpenden zum Heimgang unſerer lieben
Caroline Noack
geb. Köſter
danken wir herzlich
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſiadt, den 17. Februar 1932. (2700
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Teilnahme beim Heimgange unſerer
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geb. Poth
ſagen wir auf dieſem Wege herzlichen
Dank, insbeſondere Herrn Pfarrer
Berck für ſeine tröſtenden Worte am
Grabe, den Schweſtein des
Stadt=
krankenhauſes, für ihre aufopfernde
Pflege und dem Frauenverein
Roß=
dorf für ſeinen erhebenden
Grab=
geſang
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Hanſtein, geb Schumann.
Roßdorf, den 18. Februar 1932.
Dr. med.
Theodor Aſcher
Dankſagung.
Eberſiadt (Bergſtr.), Offenbach a. M.,
Oeſſau, den 17 Februar 1932.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Gita Aſcher, geb. Meher
Walther Aſcher, Amtsgerichtsrat.
Die Beerdigung fand am 42 Februar ſtatt.
Für die zahlreichen Beweiſe
herz=
icher Teilnahme bei dem
Heim=
gang unſeres lieben
Entſchlate=
nen ſagen wir auf dieſem Wege
Allen unieren herzlichſien Dank.
beſonders Herrn Pfarter Winkler
ſowie Gefangverein
Sänger=
bund Eintracht.
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muerstag, 18. Februar 1932
N8M
nuar de
Prunin
Ianenn
Aus der Landeshaupkftadt.
Darmſtadt, den 18. Februar 1932.
Anpaſſung der Fürſorge=Richtſähe
an die geſenkien Lebenshalkungskoſten.
Es iſt das Weſen der ſogenannten „Richtſätze”, daß ſie mit
Serteuerung der Lebenshaltung hinaufgeſetzt, mit ihrer
Ver=
ilisung aber auch herabgeſetzt werden müſſen. Die letzte
Feſt=
umig der Richtſätze des hieſigen Bezirksfürſorgeverbandes
er=
ige mit Wirkung vom 1. bzw. 14. Auguſt v. J. Damals ſtand
Teuerungszahl für den geſamten Lebensbedarf für
Darm=
d. t noch bei 181,64. Inzwiſchen iſt ſie um 19.03 Punkte auf
251 gefallen. Angeſichts der Finanznot des Trägers dee
Für=
ig= läßt dieſe Tatſache die Beibehaltung der bisherigen
Rege=
nicht mehr zu. Nachdem andere Bezirksfürſorgeverbände,
1ſ ielsweiſe die des Rheinlandes und viele andere,
vorausge=
na en ſind (wenn ſie überhaupt jemals die hieſigen Sätze
er=
ür hatten), muß auch die Stadt Darmſtadt zum 1. März
elngleichung vornehmen. Das geht natürlich nicht ohne eine
WVerbilligung entſprechende Verminderung der
Unterſtützungs=
trrge ab. Wenn die Unterſtützungsempfänger der ſogenannten
auenen Fürſorge dabei härter betroffen werden als die
Hilfs=
lirftigen der allgemeinen Fürſorge, ſo iſt das mit eine Folge
vim, daß ſie bisher entgegenkommender behandelt wurden, als
das Geſetz vorſchrieb. Nachdem es aber darauf ankommt,
ch die letzten Mittel anzuwenden, um überhaupt noch die Zah=
ᛋᛋ laufender Unterſtützungen an die Geſamtheit der
Hilfs=
lürftigen ſicherzuſtellen, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß nur noch
lichtleiſtungen gewährt werden können. Bis zur
Notverord=
ua vom 8. Dezember 1931 mußte die Mehrleiſtung in der
ge=
berien Fürſorge (Klein= und Sozialrentner) ein Viertel des
ches der allgemeinen Fürſorge betragen, auch wurden etwaige
Awertungsbezüge (Vorzugsrenten Hypothekenzinſen) nur in
ſchränktem Umfange angerechnet. Die erwähnte Notverordnung
aſglicht die Begrenzung der Mehrleiſtung nach der
Zahlungs=
ſit keit der Fürſorgeträger und läßt des weiteren volle
Anrech=
mg der Aufwertungsbezüge zu. Dieſe Aenderungen ſind zur
ſicherung von Wirtſchaft und Finanzen” getroffen. Es ſteht alſo
ct im Ermeſſen der Gemeinden, ob ſie davon Gebrauch machen
aulen oder nicht. Sie müſſen den Weg der Beſchränkung
gen, weil ſie ja ohne Reichshilfe die Fürſorgelaſten gar nicht
ht aufbringen können. Trotzdem will Darmſtadt auch jetzt noch
ſie mur mögliche Rückſicht walten laſſen. Die betreffenden
Voll=
ſchren der Notverordnung ſollen anderwärts teils ſo
ausge=
miet werden, daß man die Mehrleiſtung gegenüber den Sätzen
allgemeinen Fürſorge von 25 auf 15 Prozent, ja ſogar auf
Trozent herabſetzt, teils will man zwar die Mehrleiſtung für
Hauptunterſtützungsempfänger (Haushaltungsvorſtand)
auf=
trhalten, dagegen aber die Zuſchlagsempfänger (
verſor=
mussberechtigte Angehörigen) mit den Zuſchlagsempfängern der
ſugneinen Fürſorge gleichſtellen. Das letztere wäre ohne
wei=
ſte” möglich, weil Ehegatten und Kinder ſchon bisher einen
ſntzlichen Anſpruch auf gehobene Fürſorge nicht hatten.
Darm=
ſt wird alle Familienglieder in der gehobenen Fürſorge
be=
lſei und die Mehrleiſtung nur von 25 auf 20 Prozent vermin=
Auf volle Anrechnung der Aufwertungsbezüge kann leider
verzichtet werden. Wenn man bedenkt, daß die Richtſätze
allgemeinen Fürſorge etwa auf den Stand gebracht werden,
ſie Ende 1927 hatten (Senkung um durchſchnittlich 10
Pro=
kt). und ſich vergegenwärtigt, daß die Teuerungszahl für den
gmten Lebensbedarf damals (November) 193,68 betrug, heute
ar nur noch 162,61 betragt, dann wird ohne weiteres klar, daß
ah hierbei ſehr ſchonend verfahren wird. Die Stadt Darmſtadt
Bihtet alſo auf völlige Angleichung; ſie darf der Erwartung
lruck geben, daß ſich die Hilfsbedürftigen davon überzeugen
ſen, daß die bevorſtehende Aenderung der Richtſätze nicht
zu=
tin ihrem Intereſſe geboten iſt, denn ohne Anpaſſung an die
heiltniſſe wäre es einfach nicht möglich, die regelmäßige
Aus=
yüung der Unterſtützung auf die Dauer ſicherzuſtellen.
Von der Hochſchule. Ende der vergangenen Woche weilten
Miſtenten und Studierende der Techniſchen Hochſchule
Karls=
rhs, Unter Führung von drei dortigen Dozenten, in Darmſtadt,
terſchiedene Einrichtungen unſerer Hochſchule kennenzulernen.
Gäſte hörten einen ſehr inſtruktiven Vortrag von Prof. Dr.
Tym über moderne Werkſtoffkunde, beſichtigten anſchließend die
ſeiner Leitung ſtehende, vorbildlich arbeitende
Materialprü=
glanſtalt und nach einem eingehenden Vortrag von Prof. Dr.
ther deſſen Inſtitut für praktiſche Mathematik, die an der
Liten Hochſchule nachdrücklich gepflegt wird. Weiter wurden an
m) von Modellen uſw. im Inſtitut für Fernmeldetechnik die
Vor=
ge auf langen Hochſpannungsleitungen, und von Prof. Dr.
ige ß Probleme der modernen, ſtändig an Wichtigkeit
gewin=
dn Schwingungsforſchung eingehend behandelt.
Gemein=
e Mittag= und Abendeſſen in der Studentiſchen Wirtſchaftshilfe,
Dei Einrichtungen bei dieſer Gelegenheit ungeteilte
Anerken=
u9 fanden, ſowie ein Ausflug auf den Frankenſtein gaben Ge=
WHeit zu ergiebigem, perſönlichem Austauſch
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Gune abend 8 Uhr ſpricht im „Fürſtenſaal” bei Chriſt (
Gra=
ſettaße), wie bereits durch Anzeige bekannt gegeben. Herr Dipl. W. Mertes=Mainz über; „
Barſparkaßſen=
vegung in Amerika, England und Deutſch=
— Mütterſchule des Alicevereins für Frauenbildung und
Er=
mh. Neue Kurſe zur Ausbildung in Säuglingspflege haben
der begonnen. Anmeldung täglich Friedrichſtraße 4. (Siehe
leinge.)
Heſſiſches Landestheater.
Darmſtüdter Tagblatt / Heſfiche Neueſte Nachrichten
Nr. 49 — Seite B
Großes Haus.
20—22½ Uhr. Außer Miete. Die luſtige Witwe.
Anerstag, 18. Feb.
Preiſe 0 60—4.80 Mk.
20, Ende gegen 2234 Uhr. D 15. Rauhnacht
ftag, 19 Febr
Preiſe 0.70—5 60 Mk.
20—22½ Uhr. Bühnenvolksbund H1 (8. Vorſt.)
Prag. 20 Febr Tie ve knufte Braut. Preiſe 0.70—5,60 Mk.
Kleines Haus.
19½—22 Uhr. Zſt. Voltsb. G (10 Vorſtellung)
veStag, 18 Feb. Gr. und II. Nina. Preiſe 0.60—.50 k.
19½—22½ Uhr. T Gr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 u. 8.
Res, 12 Febr La Trabiata. Preiſe 060—4.50 Mk.
NEag, 20. Febr.
20—22½ Uhr. Dſt Volksb. G (10. Vorſtellung)
Gr. III uno IV. Nina. Preiſe 0.60- 4 50 Mk
Heſſiſches Landestheater. Heute abend iſt im Großen Haus
As Operette „Die luſtige Witwe” mit Käthe Walter
dr Titelrolle. Im Kleinen Haus wird Franks Komödie
Na” mit Beſſie Hoffart, Werner Hinz und Joſef Keim gege=
Sonja Korty, die bekannte ruſſiſche Tänzerin, wird
Inenstag, 23. Febr., im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landes=
teus einen Tanzabend veranſtalten. In Frankreich, Belgien
Rolland hatte die Tänzerin ſoeben größte Erfolge. Es
wir=
it Aenne Arras (Mainz), Guſtav Blank und Kurt Metze
„eſſiſchen Landestheater. In der ausländiſchen Preſſe wird
Türſtellungsgabe der Tänzerin gerühmt und charakteriſiert
Ene Kombination von feinſtem Muſikſinn und einer von
Andem Geiſt durchglühten Tanzkunſt. Sonja Korty wird
mitruſſiſche Tänze und Paul Hindemiths berühmtes Ballett
1 bunte Hund” tanzen. — Am Sonntag, dem 21. Februar,
im Großen Haus in neuer Inſzenierung die Aufführung
„on Juan” von Mozart ſtatt. Muſikaliſche Leitung:
Dans Schmidt=Iſſerſtedt. Inſzenierung: Rabenalt=Reinking.
der am Sonntag, dem 21. Februar, ſtattfindenden
Abend=
er im Kleinen Haus wird u a. Franz Notholt die ernſten
ugge von Brahms ſingen, außerdem wird aus den Werken
Dindar, Rilke, Eichendorff. George rezitiert.
Was leiſtet der Verkehrs=Perein?
Vom Verkehrs=Verein wird uns geſchrieben: Der ſeit 1882
beſtehende Verkehrs=Verein iſt nach wie vor die einzige
überge=
ordnete und vollkommen neutrale Verkehrsorganiſation unſerer
Stadt. Er dient in weiteſtem Maße den Verkehrsbedürfniſſen
der Bevölkerung. Urſprünglich mit dem Zweck ins Leben
ge=
rufen, den Verkehr in Darmſtadt und nach Darmſtadt in
geord=
nete und zweckdienliche Bahnen zu lenken, hat er ſich im Laufe
der Jahre einem weiteren Betätigungsfeld zugewandt, nämlich
der Vermittlung von Ferienreiſen, Erholungsreiſen,
Pauſchal=
reiſen und dergleichen. Der Verkehrs=Verein Darmſtadt, der
einen Jahresbeitrag von 3 RM. für ein Einzelmitglied und für
eine Korporation einen Mindeſtbeitrag von ganz geringer Höhe
erhebt, leiſtet dafür jede Art der Tätigkeit, die geeignet iſt, dem
Intereſſenten Vorteile auf ſeiner Reiſe zu verſchaffen. Der
Ver=
kehrs=Verein iſt die einzige offizielle Vertretung
des weltumfaſſenden Mitteleuropäiſchen Reiſebüros. Kraft
ſei=
ner Zugehörigkeit zu dieſer gewaltigen Organiſation hat er in
allen Städten Deutſchlands und in allen größeren Städten der
ganzen Welt Vertreter, die jederzeit bereit ſind, für den
Kunden des Verkehrs=Vereins Darmſtadt die beſtmöglichſten
Be=
dingungen für Uebernachtung und Aufenthalt herauszuholen.
Keine andere Organiſation, möge ſie heißen, wie ſie will, iſt in
der Lage, ein ſo verzweigtes und umfaſſendes Vertreternetz
auf=
weiſen zu können! Die Tätigkeit des Verkehrs=Vereins erſchöpft
ſich aber nicht nur darin, ſondern der Verkehrs=Verein bzw. ſein
Reiſebüro iſt jederzeit in der Lage, verbilligte Ferien=
und Kuraufenthalte ohne jede Sondergebühr zu
vermitteln. Durch direkte Abſchlüſſe und durch Beziehungen zu
großen deutſchen Tageszeitungen iſt der Verkehrs=Verein
jeder=
zeit in der Lage, Ferien= und Erholungsheime auf
Grund perſönlicher Empfehlungen nachzuweiſen.
Er=
forderlich iſt lediglich, daß die Anfrage einige Tage vor Beginn
der Reiſe an den Verkehrs=Verein gelangt. Auch dieſe Tätigkeit
wird innerhalb des geringen Jahresbeitrages von 3 RM. für die
einzelne Perſon unentgeltlich gelefſtet. Bei korporativem
Ein=
tritt ergibt ſich die Situation, daß der betreffende Verein oder
Vereinigung für die Mitglieder dieſelben Rechte beanſpruchen
kann, wie jedes Einzelmitglied des Verkehrs=Vereins. Jedes
Vereinsmitglied kann ſich der Einrichtung des Reiſebüros
un=
entgeltlich in weiteſtem Sinne bedienen, ohne deswegen noch
ein=
mal Mitglied des Verkehrs=Vereins werden zu müſſen. Wie
be=
reits ausgeführt, verfügt der Verkehrs=Verein über ſämtliche
Vertragshotels des Mitteleuropäiſchen
Reiſe=
büros in der ganzen Welt, und dies wurde dahingehend
ausgebaut, daß jedermann, ob er nun Mitglied des Vereins iſt
oder nicht, in dem Reiſebüro des Verkehrsvereins ſeinen
Ferien=
aufenthalt an einem von ihm zu wählenden Ort buchen kann.
Das heißt; er iſt nicht dem Zwang einer Reiſegeſellſchaft
ausge=
ſetzt, die ſtets mehr oder weniger von dem Willen eines
Einzel=
nen abhängig iſt, ſondern ſeine Ueberlegung entſcheidet einzig
und allein. Der Verkehrs=Verein iſt nur ſein Beauftragter.
Ein Beiſpiel: Es wird ein Pauſchalaufenthalt in einem
Kur=
ort in Bayern gewünſcht; der Verkehrs=Verein beſorgt dem
In=
tereſſenten ſeine Fahrkarten bzw. ſein Fahrſcheinheft zu amtlichen
Preiſen. Der Verkehrs=Verein beſorgt die notwendige
Reiſe=
gepäckverſicherung Der Verkehrs=Verein beſorgt koſtenlos den
Pauſchalaufenthalt in dem betreffenden Hotel, worin
ſelbſtver=
ſtändlich alle Nebenabgaben, wie Trinkgeldablöſung.
Stiefel=
putzen und dergleichen enthalten ſind. Der Verkehrs=Verein ſorgt
dafür, daß der betreffende Gaſt unter keinen Umſtänden
über=
vorteilt wird. Dadurch kann das betreffende Hotel es niemals
wagen, die Gäſte der Internationalen Hotelvereinigung zu
ver=
ärgern. Dies alles tut der Verkehrs=Verein, und zwar
wunſch=
gemäß, in der Form, daß der Betreffende die ganze Summe in
dem Reiſebüro einzahlen kann. Von dort wird ſie dem Hotel
überwieſen, und der Erholungsſuchende hat mit nichts anderem
zu tun, als ſich zu erholen.
Um eine ſo bequeme Regelung dem Darmſtädter Publikum
anzubieten, iſt es nicht notwendig, neue Organiſationen oder
dergleichen zu ſchaffen. Wir haben das alles ſchon längſt in
Darmſtadt, und ernſthafte Intereſſenten wiſſen auch darüber
Beſcheid.
Der Verkehrs=Verein Darmſtadt pflegt auch in
weitgehend=
ſtem Maße künſtleriſche Intereſſen und kulturelle Belange. Der
Verkehrs=Verein iſt dank ſeiner Zuſammenſetzung die einzige
autoritative Verkehrsorganiſation unſerer Stadt, und es muß
der Wunſch eines jeden Darmſtädter Bürgers ſein, dieſem
Ver=
ein, der ihm ſo viele Vorteile bietet, mit einem Jahresbeitrag
von 3 RM. beizutreten, da der Verkehrs=Verein ja nicht nur dem
Verkehrsbedürfnis von Darmſtadt entſpricht, ſondern auch in
her=
vorragendem Maße daran beteiligt iſt, die Fremden nach
Darm=
ſtadt zu bringen. Er iſt kein auf Gewinn eingeſtelltes
Unter=
nehmen und ſteht auch mit keinem ähnlichen Gebilde in noch ſo
loſem Zuſammenhang, ſondern er iſt die freiwillige
Zuſammen=
arbeit ernſter und verantwortungsbewußter Männer, die für das
Wohl ihrer Vaterſtadt ehrenamtlich tätig ſind.
Die Darmſtädter Bevölkerung hat ſowohl in dem
Verkehrs=
büro auf dem Ernſt=Ludwigsplatz, als auch vor allen Dingen im
Reiſebüro auf dem Luiſenplatz zwei Verkehrsauskunftsſtellen an
Hand, die dank ihrer Verbindung mit den maßgebenden
Verkehrsorganiſationen Deutſchlands in der
Lage ſind, in kürzeſter Friſt jede Art eines Aufenthalts einer
Reiſe zuſammenzuſtellen. Sei es nun für den Einzelnen, oder
ſei es für eine ganze Gruppe von Reiſenden. In dieſer Zeit
iſt es nicht möglich, daß auf dieſem Gebiete irgendwelche
Zer=
ſplitterungserſcheinungen durch Neugründungen auftauchen. Ganz
im Gegenteil muß darauf geachtet werden, vor allen Dingen
erſt einmal die vorhandenen Möglichkeiten
aus=
zuwerten, und hierfür kann der Darmſtädter jeden Tag den
Beweis erhalten, wenn er von der Einrichtung ſeines Reiſebüros
am Luiſenplatz regen Gebrauch macht und ſich darüber
hinaus auch noch der allgemeinen guten Sache des Verkehrs=
Ver=
eins als Mitglied annimmt. Jede Mark, die dem Verkehrs=
Ver=
ein zugute kommt, wird reſtlos zum Wohle unſerer Stadt
ver=
wendet. An alle Korporationen ergeht die dringende Bitte, ſich
in allen Fragen der Reiſe uſw. in erſter Linie an das langſt
be=
ſtehende Reiſebüro des Verkehrs=Vereins zu wenden. Der
Ver=
kehrs=Verein organiſiert weiterhin Autobusfahrten nach
gewünſch=
ten Zielen, und auch hier wird den Vereinen in weiteſtem Maße
entgegengekommen. Alle aber ſollten ſich in erſter Linie als
Mit=
glied des Verkehrs=Vereins eintragen. Er allein iſt die
maß=
gebende Verkehrsorganiſation, er allein kann, geſtützt auf ſeine
Verbindungen, die am Ende doch günſtigſten Reſultate erzielen.
Der Verkehrs=Verein Darmſtadt hält am 26. Februar 1932,
abends 8 Uhr, im Saale des Reſtaurants Zur Krone” ſeine
öffentliche Mitgliederverſammlung ab. Eintritt frei. Gäſte in
großer Zahl herzlich willkommen.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Herr Friedr.
Ammer=
mann, Oberregiſſeur der Oper, hatte kürzlich mit der
Auf=
führung „Der Kuhreigen” am Stadtheater Auſſig ſehr gute
Er=
folge. Wir leſen u. a.: „Auſſiger Tagblatt”
..
Fried=
rich Ammermann ſtellte lebensvolle Szenen. Das bunte
Soldaten=
bild mit dem neuen Kaſernenrohbau, eine geſchicktes Lever, und
das ſchon lobend erwähnte Revolutionsbild — „Der Tag‟
Für die Bühnenbilder und Spielleitung zeichnete Friedrich
Ammermann verantwortlich. Soviel die erſten drei Bilder
an=
genehm überraſchten enttäuſchte das Schlußbild „Vom
ſterben=
den Rokoko” im Büßerhemd, gänzlich. Es war ein gewaltiger
Fehlſchlag unſeres ſonſt ſo tüchtigen, jungen Spielleiters.
„Sudetendeutſche Tageszeitung
Herr
Fried=
rich Ammermann gab uns in einfachem Rahmen gute Bilder.
Ueber die Auffaſſung, den totgeweihten Ariſtokraten im „temple‟
graue Sträflingskleider anzuziehen, kann der Kenner der
Ge=
ſchichte ſeine abweichenden Gedanken haben. Mit Anerkennung
ſei des temperamentvollen Eingreifens des Revolutionschores
im vorletzten Bilde gedacht.
„Elbe=Zeitung”
Die Inſzenierung dieſer Oper iſt ein wahrer Prüfſtein für
einen Regiſſeur, und Friedrich Ammermann hat die Aufgabe
vor=
züglich gelöſt. Beſonders der ſchwierige erſte Akt war ſzeniſch, auch
was die Gruppierung. Stimmung und Steigerung betrifft, ganz
famos gemacht. Auch das Lever beim König war ein
ſehenswer=
tes Bild, ebenſo die Revolutionsſzene von eindringlicher Wucht
und dramatiſcher Belebtheit. Nicht ganz einverſtanden konnte
man mit den Büßerhemden der Ariſtokraten ſein, die tanzend zum
Tod gehen.. . . — „Prager Montagsblatt‟: Die Regie
Friedrich Ammermanns war beſonders in den Maſſenſzenen
lobenswert. . ..
(IV. 2559
Br. Pralle’s
Lauendelseife
Die große
schnee-
weiße Familienseife
zur noch 55 31.
Deutſches Kartell für Jagd= und Sportſchießen, Abteilung
KKS., Landesverband Heſſen und Heſſen=Naſſau (Gau
Darm=
ſtadt). Am Sonntag fand in dem Vereinslokal der
Schützen=
geſellſchaft Wildſchütz Darmſtadt die Jahreshauptverſammlung
des Gaues Darmſtadt ſtatt. Der 1. Vorſitzende, Adam Peter,
gab in klaren Zügen einen Ueberblick über das verfloſſene Jahr.
Danach erſtattete der Kaſſier einen ausgiebigen Bericht. Die
Kaſſenprüfer ſprachen über die einwandfreie Führung ihre
Aner=
kennung aus und erteilten dem Kaſſier Entlaſtung. Die
Vor=
ſtandswahl ergab folgendes Ergebnis: 1 Vorſ. Herr Karl Metz
(Kleeblatt Darmſtadt) 2. Vorſ. Herr Adam Peter (Wildſchütz
Darmſtadt) 1 Schriftführer Herr Max Brey (Kleeblatt
Darm=
ſtadt), 2. Schriftführer Herr Reibold (Wildſchütz Darmſtadt),
1. Rechner Herr Adam Netz (Weidmannsheil Darmſtadt), 2.
Rech=
ner Herr Auguſt Schäfer (Kleeblatt Darmſtadt), Preſſewart Herr
Konrad Hofmann (Kleeblatt Darmſtadt), Platzmeiſter Herr Georg
Hartmann (Wildſchütz Darmſtadt) Kaſſenprüfer Grimm und
Haf=
edigung der Anträge, Wünſche und Vorbereitun=
ſchäftsjahr auf den Schießſtänden des Gaues Darmſtadt (
Karls=
hof) eine rege Tätigkeit einſetzt und der Schießſport immer mehr
in der Oeffentlichkeit bekannt und zum Volksſport werden wird,
die Verſammlung.
— Freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt. Zu einer
Sonn=
tagsfeier am 21. Februar, nachmittags 5 Uhr, im
Mozart=
ſaal (Schulſtraße) lautet das Thema „Die Entſtehung und
Ent=
wicklung der Freireligiöſen Gemeinde. — Darum freireligiös”
Muſikaliſche Darbietungen umrahmen die Feier. (Siehe Anz.)
p. Gebühren der Schornſteinfeger. Die Preisüberwachung der
Schörnſteinfegertaxen hat eine Neuregelung dieſer Gebühren ab
15. ds. gebracht. Nach Zahl der Stockwerke betragen die
Gebüh=
ren bei Reinigung ſteigbarer (deutſcher) Schornſteine 30, 34, 38,
42. 46. 51 Pf., bei ſolchen enger (ruſſiſcher) 22. 26. 30, 34 38,
43 Pf. Reinigen eines Aufſatzes koſtet bis zu 2 Meter Höhe
10 Pf., über 2 Meter Höhe 17 Pf. Eine beſondere
Inrechnung=
ſtellung der Umſatzſteuer iſt nicht ſtatthaft. Für Reinigung
außerhalb der Gemarkung des Sitzes des Meiſters iſt ein
Zu=
ſchlag von 10 Prozent zu leiſten.
— Straßenſammlung am Volkstrauertag. Am nächſten
Sonn=
tag, dem Volkstrauertag, ſoll wie im Vorjahre von 9—18 Uhr
eine Straßenſammlung zugunſten der edlen Zwecke des „
Volks=
bundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge” ſtattfinden. Bei dieſer
Gelegenheit kommt durch die Sammler und Sammlerinnen eine
lila Aſter zum Preiſe von 10 Pf. zum Verkauf. Wenn auch die
Zeiten ſehr ſchwer ſind, ſo darf man doch annehmen, daß die,
die am Sonntag gebeten werden, ihr Scherflein zur Erhaltung
und Pflege ſowie zum weiteren Ausbau der in fremdem Land
gelegenen letzten Ruheſtätten unſerer lieben Gefallenen
herzu=
geben, in ihrer übergroßen Mehrheit dafür noch einen Zehner
opfern können und wollen. Es haben ſich durch die dankenswerte
Vermittlung hieſiger Schulen viele Knaben und Mädchen — ſie
müſſen alle über 12 Jahre alt ſein — zum Sämmeln zur
Ver=
fügung geſtellt. Die Kinder ſind geſetzlicher Vorſchrift gemäß
angewieſen. Gaben nicht ſelbſt in Empfang zu nehmen, ſondern
die Spender zu veranlaſſen, ſie in die Sammelbüchſen
einzuwer=
fen. — Hoffentlich beſchert der Himmel am Sonntag gutes
Wet=
ter, damit auch dieſer Veranſtaltung des „Volksbundes Deutſche
Kriegsgräberfürſorge” ein voller Erfolg beſchieden iſt.
Literariſcher Abend des Darmſtädter Journaliſten= und
Schriftſtellervereins. Dieſer 16. literariſche Abend, der am
Mon=
tag in der Reſtauration Chriſt ſtattfand, wurde von Herrn Geh.
Rat Profeſſor Berger eröffnet. Aus ihren Dichungen las
dann Frau Dorothea Hollatz Gedrucktes und
Ungedruck=
tes, zunächſt eine Anzahl feiner Gedichte, von denen „Die
Hirten=
weiſe” beſonderen Wert beanſpruchen kann. Von den
Proſa=
ſtücken war neben einigen heiteren Skizzen beſonders die Novelle
„Unterm Grenzſtrich” ſehr bemerkenswert: Das von dem einſam
lebenden Holzſchnitzer geraubte Kind will nicht bei ihm bleiben.
Er führt es den Eltern wieder zu: Geh zurück zu den Menſchen,
du kennſt ſie eben noch nicht!“ — Gedichte wie Proſa der
Dich=
terin tragen die Kennzeichen der Echtheit und Natürlichkeit und
zeichnen ſich durch ſprachliche Gewandtheit und häufig durch
*
ſchöne Bildhaftigkeit aus.
— Der Richard=Wagner=Verband deutſcher Frauen macht
hier=
durch ſeine Mitglieder auf den am 19. Februar abends, im
Heylshof ſtattfindenden, vom Kampfbund für deutſche Kultur
ver=
anſtalteten Abend aufmerkſam, bei dem Dr. Walter Stang
Leiter des dramaturgiſchen Büros des Kampfbundes für deutſche
Kultur, München, ſowie Herr Dr. Kulz über das Thema „Der
Kampf um das deutſche Theater” ſprechen werden.
— Guſtav=Adolf=Weiheſpiel. Hundert Jahre evangeliſcher
Liebesarbeit an den zerſtreuten Glaubensgenoſſen wecken reiche
Erinnerungen. Aus kleinen Anfängen entſtanden hat ſie ihre
Netze immer kräftiger geſponnen und über ſämtliche Erdteile
ausgebreitet. Die Not des Grenz= und Auslandsdeutſchtums von
heute hat das Werk des Guſtav=Adolf=Vereins in ſeiner
Notwen=
digkeit beſtätigt und fordert verſtärkten Dienſt. Dieſen
Gedan=
ken gibt Frau Emma Lehn=Offenbach in einer feinſinnigen,
tie=
fen Dichtung einen vollendeten künſtleriſchen Ausdruck. Das
Weiheſpiel „Gute Geiſter” kommt am nächſten Sonntag für alle
evangeliſchen Gemeinden im Gemeindehaus der Petrusgemeinde
zur Aufführung.
Verein Freie Schule Darmſtadt (E. V.). Samstag, den
20. Februar wird Dr. FriedrichſHiebel von der Freien
Waldorfſchule Stuttgart über den Unterricht in alten
Sprachen vortragen. Mit dem fünften Schuljahr beginnt in der
Waldorfſchule neben Franzöſiſch und Engliſch auch der Unterricht
in Lätein und Griechiſch. Dabei handelt es ſich um einen
metho=
diſch völlig neuen Weg des Unterrichts, der den Schülern
ermöglicht, auf andere Art als dies bisher geſchah. den
Bildungs=
wert dieſer Sprachkulturen zu erleben. Der Vortrag wird ein
Bild von dieſem Unterrichtsduktus, wie er ſich vor allem auf der
Anfangsſtufe darſtellt, zu entwerfen verſuchen. (Aula des Ludwig=
Georgs=Gymnaſiums. (Siehe Inſerat.)
— Sektion Starkenburg des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpenvereins. Es wird nochmals auf den heute abend um 8 Uhr
im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule (Eingang Weſtportal)
ſtattfindenden Lichtbildervortrag des Herrn Dr. F. Wölcken über
„Zwiſchen drei Ländern” (Geſchichten aus der Geſchichte eines
Südtiroler Winkels) hingewieſen. Die Mitglieder der Sektion
Darmſtadt ſind freundlichſt eingeladen. Gäſte ſind willkommen.
— Das Senſationsſtück der Meth=Bühne „Spiritus” gelangt
heute und folgende Tage (bis einſchließlich Montag) im
Or=
pheum zur Aufführung. In Elberfeld erlebte „Spiritus” über
30 Aufführungen durch Meths Bauerntheater. (Siehe Anzeige.)
„Deutſchlandfahrt.‟ Die Teilnehmer an dieſer Fahrt
wer=
den Freitag, den 19. Februar d. J., nachmittags 2.15 Uhr, in
Darmſtadt, auf dem Marktplatz, eintreffen. Hier erfolgt die
Be=
grüßung der Fahrer.
Seite 6 — Nr. 49
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichten
Donnerstag, 18. Februar 1332;
6.5.
Geſtern fand unter Aufſicht des Amtsgerichts die Fortſetzung
der 27 ordentlichen Generalverſammlung der Heſſiſchen
Hand=
werker=Zentralgenoſſenſchaft Darmſtadt ſtatt, die einen
außer=
ordentlich ſtarken Beſuch aus allen Kreiſen der Geſellſchafter
auf=
zuweiſen hatte. Sämtliche Punkte der Tagesordnung (Erſtattung
des Reviſionsberichtes, Genehmigung der Jahresbilanz, ſowie
Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtrates, ferner Herabſetzung
des Grundkapitals von 500 000 RM. auf 250 000 RM. und
Satzungsänderung) wurden einſtimmig genehmigt — Es traten
damit ſämtliche Anweſende in erfreulicher Einmütigkeit für die
Erhaltung des Inſtitutes ein, das dem Handwerkerſtand in den
langen Jahren ſeines Beſtehens ſchon wertvolle Dienſte geleiſtet
hat, beſonders aber jetzt und in den bevorſtehenden
Zeitverhält=
niſſen als Kreditſtelle notwendig iſt. — In den Aufſichtsrat
wurden für die ausgeſchiedenen Herren neu= bzw. wiedergewählt
die Herren Schneidermeiſter Frölich, Groß=Zimmern,
Schreiner=
meiſter Haubach, Gießen. Direktor Mattern, Gießen. Architekt
Mertes, Mainz, Direktor Raiß, Groß=Gerau, und Direktor
Wil=
land, Darmſtadt.
Vom Heſſiſchen Heimakwerk.
In einer Sitzung des Heſſiſchen Heimatwerks über
freiwilli=
gen Arbeitsdienſt, die mit allen Organiſationen, die bis jetzt in
Heſſen Lager eingerichtet haben, abgehalten wurde, ergab ſich, daß
bereits 650 Jugendliche in elf Lagern an der Arbeit ſind. Davon
entfallen ſechs Lager mit 300 Jugendlichen auf den Jungdeutſchen
Orden in Oberheſſen, drei Lager mit 130 Leuten auf das
Katho=
liſche Jugendwerk, deſſen Hauptlager mit 80 Beteiligten im
ehe=
maligen Fort Gonſenheim bei Mainz liegt, ein Lager mit 120
Mann (demnächſt 200) auf die Heſſiſche Flugbetriebs=A.=G., die
den Griesheimer Sand zu einem Flugplatz umarbeitet, und ein
Lager mit 30 Leuten auf die Turngemeinde Beſſungen. An der
Beſprechung waren außerdem beteiligt die Kriegerkameradſchaft
Haſſia, die Techniſche Nothilfe und der Evangeliſche Jugend= und
Wohlfahrtsdienſt Offenbach. Sämtliche Beteiligten erklärten ſich
bereit, ihre Arbeiten im Rahmen des Heſſiſchen Heimatwerks
durchzuführen, in dem die ſämtlichen bis jetzt in Angriff
genom=
menen Beſtrebungen dieſer Art in Heſſen zuſammengefaßt ſind.
Darmſtädter als Gäſte des Linienſchiffs „Heſſen”. Einer
Einladung des Kommandos des Linienſchiffs „Heſſen” zum „
Heſ=
ſenabend” in Kiel Folge leiſtend, hat der Marine=Verein
Darm=
ſtadt eine Abordnung ſeiner Seetüchtigſten nach dort entſandt.
Als Gäſte des Linienſchiffs „Heſſen” hatten ſie alles, was eben
Gäſte an Bord ſich wünſchen können. Der Clou und der
eigent=
liche Zweck der Einladung war der Heſſenabend” in der „
Wald=
wieſe” in Kiel, der ſeinen Veranſtaltern alle Ehre machte. Ganz
beſonders iſt hier hervorzuheben, daß wahre Kameradſchaft
nie=
mals ausſtirbt, und dies in ganz beſonderem Maße bei der alten
Ma=
rine und ihren Angehörigen, ſowie bei der heutigen
Reichs=
marine. Dies waren auch die Worte des Vertreters des Marine=
Vereins Darmſtadt, die er zum Dank für die überaus freundliche
Aufnahme an den Kommandanten, Herrn Kapitän zur See von
Nordeck beim Abſchied richtete.
100 000 und 75 000 RM. der Preußiſch=Süddeutſchen gezogen.
Am Mittwoch vormittag wurden in der 5. Klaſſe der Preußiſch=
Süddeutſchen Klaſſenlotterie zwei größere Gewinne im Betrage
von 100 000 und 75 000 RM. gezogen. — Wie die „N.=A.” mitreilt,
wurde das Glückslos 183 935. auf das 100 000 RM. entfallen ſind,
in der 1. Abteilung in Vierteln in Württemberg und in der
2. Abteilung in Achteln in Bayern geſpielt. Das Los 28 429
mit 75 000 RM. läuft in der 1. Abteilung in Heſſen=Naſſau und in
der 2. Abteilung, beide Male in Achteln, in Bayern.
Drei Skikurſe des Ski=Klubs Darmſtadt=Odenwald. Auf
vielſeitigen Wunſch veranſtaltet der Klub, wie ſchon bekannt
ge=
geben, im März drei Skikurſe. Der Silvretta=Kurs, der nur für
Abiturienten gedacht war, iſt nunmehr für alle Anfänger und
Fortgeſchrittene offen. (Sjehe heutige Anzeige.)
Skikurs Seefeld. Im Hinweis auf die heutige Anzeige
wird erwähnt, daß die zurzeit dort herrſchenden Witterungs=
und Schneeverhältniſſe die allerbeſten ſind und dem Skiläufer
beſte Sportmöglichkeiten verſprechen.
„Mädchen in Uniform”. Eine Frau als Regiſſeur — eine
Frau als Autor — ein Film ohne Männer — 100 junge Mädchefi
in einem Film! — künſtleriſch wertvoll! — das ſind die fünf
Punkte, die dem Film „Mädchen in Uniform” zu ſeinem großen
Sieg verhalfen. Ueberall, wo der Film lief, war Publikum und
Preſſe begeiſtert. Verſäumen Sie nicht, ſich den Film, der ab
Samstag im Union=Theater läuft anzuſehen!
Das Helia=Theater bringt ab heute das neue große
Mei=
ſterwerk Rens Clairs, des Schöpfers von Unter den Dächern
von Paris” und „Le Million”, den Großtonfilm „Es lebe die
Freiheit”. Im Beiprogramm läuft der neue Micky=Film.
Im Union=Theater ſieht man heute und folgende Tage
Siegfried Arno in der tollen Verwechſlungskomödie „Die Nacht
ohne Pauſe
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage in
Neuaufführung Hans Albers, den populärſten deutſchen Schau=
ſpieler, in dem abenteuerlichen
Draufgänger”
Kriminal=Tonflim „Der
Tageskalender für Donnerstag, den 18. Februar 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: „Die Nacht ohne Pauſe‟,
Helia=Lichtſpiele: „Es lebe die Freiheit”; Palaſt=
Lichtſpiele: Der Draufgänger” — Orpheum: „Spiritus”.
— Konzerte: Rheingauer Weinſtube Café Oper. Café Ernſt=
Ludwig, Schloßkeller, Perkeo. — Oeffentl. Vortrag Dr. Herm.
Heisler=München, 20.15 Uhr, in der Städt. Akademie für
Ton=
kunſt, Eliſabethenſtraße: „Tod, Selbſtmord, chriſtlicher
Lebens=
mut.”
Schützentag der Odenwälder Schützenvereini
Am Sonntag fand in Groß=Umſtadt im Gaſthaus B. Freund
der ordentliche Schützentag der O.S.V. ſtatt. Zur Eröffnung
be=
grüßte der 1. Vorſitzende, Herr Studienrat Ullmann=Worms,
die aus allen Teilen des Odenwaldes in recht ſtattlicher Zahl
er=
ſchienenen Schützenbrüder, wobei er einen Rückblick auf das
abge=
laufene Vereinsjahr gab und dem Wunſche Ausdruck verlieh, daß
auch das kommende Jahr, trotz der ſchweren Notzeit, unter der
jeder einzelne Verein zu leiden habe, auch hier die alte
Zuſam=
mengehörigkeit zeigen möge. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen
gedachte der Vorſitzende, der im Laufe des Jahres verſchiedenen
Mitglieder, insbeſondere des erſt vor einigen Tagen verſtorbenen
Herrn Prof. Zimmer=Darmſtadt. Die reichhaltige Tagesordnung
fand, dank der verſtändnisvollen Leitung, einen recht ſchnellen
Verlauf. Nach Feſtſtellung der ordnungsgemäßen Einberufung
des Schützentages und der ſtimmberechtigten Mitglieder, erteilte
der Vorſitzende dem Schriftführer, Herrn Fendt=Babenhauſen,
das Wort zum Verleſen des Protokolls. Anſchließend gab der
Rechner. Herr Hauptmann a. D. Kraft=Babenhauſen, einen
Ueberblick über die Kaſſenverhältniſſe, die als gut zu bezeichnen
waren. Beiden Herren wurde von der Verſammlung, nachdem
Herrn Joſt=Groß=Umſtadt, der als Rechnungsprüfer die
Rech=
nung geprüft hatte und eine einwandfreie Führung der Kaſſe
feſt=
ſtellte, von der Verſammlung Entlaſtung erteilt. Herr Ullmann
dankte hiernach noch den beiden Vereinen der Privilegierten
Schützengeſellſchaft Darmſtadt und der Privilegierten
Schützen=
geſellſchaft Dreieichenhain, für die glatte Abwicklung der beiden
Schießen, erſterer für die Mannſchaftskämpfe letzterer für das
Verbandsſchießen. Hierbei gab Herr Winkler=Dreieichenhain
bekannt, daß die Schützengeſellſchaft mit einem kleinen Ueberſchuß
gearbeitet hätte. Ebenfalls erwähnte der Vorſitzende den
Schieß=
ſportklub Windmühle=Darmſtadt, auf welchen die O.S.V. ſtolz iſt,
einen ſolch tüchtigen Verein in ihren Reihen zählen zu dürfen. Es
folgte durch einſtimmigen Beſchluß die Aufnahme der
Schützen=
geſellſchaft Langen. Herr Ullmann forderte die Schützenbrüder
von Langen auf, recht eifrige und treue Anhänger der O.S.V. zu
werden, was ihm durch Herrn Huber=Langen zugeſagt wurde.
Als nächſter Punkt der Tagesordnung folgte die Neuwahl des
Vorſtandes. Leider mußte Herr Ullmann durch ſeine Verſetzung
nach Worms den 1. Vorſitz niederlegen. Er hat damit nicht der
O.S. V. den Rücken kehren wollen, nein, das Gegenteil iſt der Fall.
Zu dem Mordanſchlag auf Butkler.
Wichtige Zeugen geſucht.
Kurz nach 19.30 Uhr ſoll am Montag ein Perſonenwagen
und hinter dieſem ein gelber Lieferwagen und dahinter ein
Rad=
fahrer die Modaubrücke hinter der Heidelberger Straße in
Eber=
ſtadt paſſiert haben, wo der nationalſozialiſtiſche
Landtagsabge=
ordnete Buttler angeſchoſſen worden iſt. Führer und Inſaſſen
die=
ſer Fahrzeuge ſowie der Radfahrer werden dringend erſucht, ſich
als Zeugen beim Landeskriminglamt in Darmſtadt, Wilhelm=
Gläſſing=Straße 27, zu melden.
Dg. Arheilgen 17. Febr. Schweinezählung. Am 1. März
d. J. findet auf Anordnung des Reichsminiſters für Ernährung
und Landwirtſchaft im Einvernehmen mit den Landesregierungen
eine Schweinezählung ſtatt. Verbunden mit dieſer Zählung iſt die
Feſtſtellung der nichtbeſchaupflichtigen Hausſchlachtungen in der
Zeit vom 1. Dezember 1931 bis 29. Februar 1932. —
Kohlen=
ſpende des Evangeliſchen Frauenvereins. In der
Sitzung des Helferinnenkreiſes des Evangeliſchen Frauenvereins
wurde beſchloſſen den Wohlfahrtsempfängern unſerer Gemeinde
Briketts zur Verfügung zu ſtellen. Die Ausgabe der Gutſcheine,
die zum Bezug von je 1 Zentner Briketts berechtigen, erfolgt am
kommenden Freitag, den 19. Februar, vormittags von 10—12 Uhr,
im Gemeindehaus. In Frage kommen, nur verheiratete
Wohl=
fahrtsempfänger der evangeliſchen Gemeinde. —
Hausbeſitzer=
verein. Die Jahres=Hauptverſammlung des Vereins findet am
kommenden Sonntag, nachmittags, im Gaſthaus „Zur Sonne” ſtatt.
I. Griesheim. 17. Febr. Verzugszuſchläge für
Steuer=
rückſtände. Auf Grund der 2. Verordnung des
Reichspräſiden=
ten über Zuſchläge für Steuerrückſtände vom 22. Januar 1932 ſind
die Verzugszinſen für Steuerrückſtände wieder eingeführt worden.
Danach iſt, wenn eine Steuerzahlung, die vor dem 1. Februar 1932
fällig geworden iſt oder fällig wird, nicht bis zum Ablauf des 1. Febr.
1932 entrichtet wird, für jeden auf den 1. Febr. 1932 folgenden
ange=
fangenen halben Monat ein Zuſchlag in Höhe von einundeinhalb
vom Hundert des Rückſtands zu zahlen. Wird eine Steuerzahlung,
die nach dem 31. Januar 1932 fällig wird, nicht rechtzeitig
entrich=
tet, ſo iſt für den auf den Zeitpunkt der Fälligkeit folgenden
an=
gefangenen halben Monat ein Zuſchlag in Höhe von eineinhalb
vom Hundert des Rückſtandes zu zahlen. Wird eine Steuerzahlung,
ohne weiteres auch Anwendung auf die Umlagen und
Sonder=
gebäudeſteuer der Gemeinden, Kreiſe und Provinzen. —
Sprech=
ſtunden der Winterhilfe. Die Sprechſtunden der
Winter=
hilfe finden bis auf weiteres Dienstags und Freitags,
nachmit=
tags von 4 bis 6 Uhr, in der Kinderſchule ſtatt.
F Eberſtadt, 17. Febr. Gemeinderatsſitzung. Am
Donnerstag den 18. Februar, abends 8 Uhr, findet im
Rathaus=
ſaal eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. — Warnung
vor unbewachten Bahnübergängen. Wiederholt wird
vom Polizeiamt auf die Gefahren, die beim Ueberſchreiten oder
Ueberfahren unbewachter Bahnübergänge durch Unaufmerkſamkeit
der Beteiligten entſtehen, hingewieſen. Wer die darüber
beſtehen=
den Vorſchriften und die Warnungszeichen nicht beachtet, macht
ſich außerdem ſtrafbar.
13 Kommuniſten vor dem Bezirksſchöffengericht.
Aw. Zur Abwechſlung ſitzen am Donnerstag wieder einmal
Kommuniſten auf der Anklagebank des
Bezirksſchöffen=
gerichts wegen Landfriedensbruch uſw. Am 21.
Ok=
tober hatten die Nationalſozialiſten in Heppenheim eine
Veran=
ſtaltung, in der der ehemalige Kommuniſt Neumann als Redner
auftrat. Natürlich war das für die Kommuniſten der ganzen
Um=
gebung von großem Intereſſe, und ſo machten ſich auch die
Kommu=
niſten aus Lampertheim mit ihren Fahrrädern auf den Weg
dort=
hin. Sie kamen aber zu ſpät, die Verſammlung war ſchon geſperrt
wegen Ueberfüllung. Nach einigem Aufenthalt, die Verſammlung
der Nationalſozialiſten war mittlerweile, auch zu Ende geführt,
machten ſie ſich, und zwar auf dem Umweg über Lorſch wieder auf
den Heimweg, angeblich, um die Lorſcher Kommuniſten, die unter
ſteter Furcht vor den dortigen Nationalſozialiſten geſtanden
hät=
ten, heil nach Hauſe zu bringen. Auf dem Weg nun zwiſchen
Hep=
penheim und Lorſch entwickelte ſich eine kurze Prügelei zwiſchen
dieſen Kommuniſten und den Lorſcher Nationalſozialiſten, bei der
ein Lorſcher Nationalſozialiſt, durch einen Schuß in die Lunge
ſchwer verletzt wurde. Die Anklage legt nun 12 Beſchuldigten zur
Laſt, einen Ueberfall geplant und ausgeführt zu haben, der letzte
Angeklagte ſoll lediglich den einen begünſtigt haben, indem er vor
der Polizei eine falſche Ausſage machte. Die Angeklagten geben
teilweiſe zu. draufgeſchlagen zu haben. Aber ſie behaupten, ſie
ſeien angegriffen worden. Einen geplanten Ueberfall, ſtellen ſie
heute, nachdem ſie es im Vorverfahren teilweiſe zugegeben haben,
ganz energiſch in Abrede. Im großen und ganzen ſind ſie nur durch
ihre eigenen Ausſagen zu überführen, denn die Nationalſozialiſten
konnten in der Dunkelheit keinen von ihnen erkennen. Der vierte
Angeklagte wird von drei Mitangeklagten beſchuldigt, den Schuß
auf den durch einen Schlag ſchon zu Boden ſinkenden
National=
ſozialiſten abgegeben zu haben. Ihn fand man auch im Beſitz eines
Walzenrevolvers. Er beſtreitet das und beſchuldigt dagegen zwei
von dieſen, geſchoſſen zu haben. Es tritt jedoch auch noch eine Frau
als Zeugin auf, der gegenüber er ſich mit dieſem Schuß gebrüſtet
hat. Nach nahezu ſechsſtündiger Verhandlung kommt das Gericht
zu dem Urteil, daß das Ganze ein ſyſtematiſcher
Ueber=
fall wie man ihn ſich plaſtiſcher gar nicht denken könne, geweſen
ſei. Es ſei ja das gute Recht eines jeden ſeine politiſche
Auffaſ=
ſung zu vertreten, auch gegenüber dem Gegner, aber das eben
Verhandelte ginge denn doch zu weit. Wenn das ſo weiter gehe,
hätten wir in kurzer Zeit das Chaos, und da bisher milde Strafen
kei=
nerlei Eindruck zu machen ſchienen, müſſe nun mal mit ganz
an=
deren Strafen vorgegangen werden. Vier Angeklagte
er=
halten wegen Teilnahme am Landfriedensbruch je
fünf Monate Gefängnis, einer wegen desſelben
Deliktes ſechs Monate. Vier erhalten wegen
qualifizierten Landfriedensbruchs in
Tatein=
heit mit gemeinſchaftlicher gefährlicher
Körper=
verletzung 6. 8, 10 Monate und ein Jahr
Gefäng=
nis. Hier ſind die Strafen geſtuft je nach der Beteiligung und
nach den Vorſtrafen der Verurteilten. Der dritte Angeklagte
er=
hält wegen Landfriedensbruchs. als Rädelsführer
—er iſt der Führer der Antifa in Lampertheim —, und wegen
Vergehens gegen die Verordnung zur
Bekämp=
fung politiſcher Ausſchreitungen —, er hatte einen
Genoſſen aufgefordert, einen Nationalſozialiſten zu verſchlagen —
insgeſamt ein Jahr Gefängnis. Der vierte
Ange=
klagte der den Nationalſozialiſten geſchoſſen hatte, erhält wegen
qualifizierten Landfriedensbruchs in
Tatein=
heit mit gemeinſchaftlicher gefährlicher
Körper=
verletzung und unerlaubter Waffenführung ein
Jahr Zuchthaus und eine Geldſtrafe von 50 Mark.
Die Tat grenze an verſuchten Totſchlag. Man habe dem
Ange=
klagten indes zugute gehalten, daß er in begreiflicher Erregung
wohl die Tragweite ſeiner Handlungsweiſe nicht ganz ermeſſen
konnte. Man habe ihm aber, insbeſondere wegen des ſchlimmen
Erfolgs, mildernde Umſtände nicht zubilligen können. Ein
An=
geklagter wird freigeſprochen, und der letzte wird
wegen Begünſtigung zu einer Geldſtrafe von 100
Mark verurteilt.
die alte Verbundenheit mit ſeiner Schützengeſellſchaft Babenhauſau
als auch mit der Leitung der O. S.V. ſoll weiterbeſtehen. Der Vog
ſchlag von Herrn Joſt=Groß=Umſtadt, den 1. Vorſitz mit dem 2.:.
vertauſchen. fand einſtimmige Annahme. Somit iſt nun Herr
Hon=
kammerrat Engel=Darmſtadt 1. Vorſitzender der O.S. V.
gewon=
den. Er wurde einſtimmig ohne Gegenkandidat gewählt. Auch do
weiteren Vorſtandsmitglieder wählte man per Akklamation wiß.
der. Neu in den Vorſtand wurde, je ein Vertreter von Langee
(Huber) und von der Windmühle (Schneider) und als Preſſewa=n
(Plappert=Dieburg) gewählt. Herr Engel dankte der Verſammp,
lung für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und verſpricht, do.
Leitung in würdiger Weiſe weiterzuführen. Es lagen verſchiede
Anträge vor, die zum Teil Annahme fanden, zum Teil auch do.
Ablehnung verfielen. Der Antrag, die Beiträge zu den
Mann=
ſchaftskämpfen von 10 Mark auf 5 Mark pro Mannſchaft
feſtzs=
ſetzen, wurde angenommen. Dagegen wurde der Antrag von Grap=
Umſtadt, die Mitgliederbeiträge um 50 Prozent zu kürzen,
abcy=
lehnt. Weiter wurde der Antrag, daß bei den Mannſchaftskämpff,
zwei Mannſchaften (eine Groß= und eine Kleinkaliber) zu ſtell1:
ſind, mit 14:9 Stimmen angenommen. Der Antrag des
Vorſtay=
des, bei Kleinkaliber in den drei Anſchlagsarten (ſtehend, knieerv
und liegend) zu ſchießen, gab reichlich Stoff, für ein Für urw
Wider; der Zuſatzantrag von Bratengeier=Sprendlingen und Pr.i,
Hohenner=Darmſtadt, daß von erſterem alle Schützen über 50
Ja=
ren die Uebungen, außer liegend und knieend, freihändig geſchoſſſ,
werden dürfen, wurde angenommen, dagegen nicht der
Hohenne=
ſche Antrag, die Uebungen in „beliebiger” Stellung auszuführee
Ueber die Verteilung der offiziellen und inoffiziellen Schießen IIy
von Dieburg der Antrag auf Erteilung des Verbandsſchießens val,
was einſtimmig gutgeheißen wurde. Das Schießen findet, vor=
bunden mit einem 75jährigen Jubiläumsſchießen, am 4. 5. und
Juni ſtatt. Die Mannſchaftskämpfe übernahm in dankenswerdr
Weiſe die Schützengeſellſchaft Babenhauſen, Groß=Umſtadt un
Michelſtadt wurden inoffizielle Schießen im April bzw. Auguſt
geſtanden. Der nächſte Schützentag findet in Langen ſtatt. 2e
Ehrengaben und Zuwendungen für die offiziellen Schießen bli
ben die ſeitherigen. Zum Schluß dankte Herr Rechtsanwalt Vog/=
Dieburg dem ſeitherigen 1. Vorſitzenden für ſeine treue und
hii=
gebende Arbeit.
Sprengſtoffdiebſtahl in Birkenau.
Ein umfangreicher Sprengſtoffdiebſtahl wurde im Birkenauur
Tal im dortigen Porphyrwerk verübt. Bei einem Einbruch in das
Munitionsdepot fielen den Dieben zirka 36 Kg. Sprengſtoff uu
3600 Sprengkapſeln in die Hände. Es iſt zweifellos, daß —
Täter — es kann ſich nur um mehrere Perſonen handeln — in dn
Werken genau Beſcheid wußten und Ortskenntnis beſaßen. Sofat
nach Bekanntwerden des Diebſtahls wurde von der Polizei eiäe
Razzia und verſchiedene Hausſuchungen durchgeführt, die aber /
folglos waren. Die Ermittelungen ſind noch im Gange.
Auch in die Sprengſtoffkammer des Steinbruchs bei Oppan
heim am Rhein wurde eingebrochen und eine größere Mern/
Zündſchnur geſtohlen. Die Täter, von denen noch jede Sry1
fehlt, hatten es wohl auf Sprengſtoff abgeſehen, der aber zurg
dort nicht lagert.
G. Ober=Ramſtadt. 17. Febr. Wohlfahrtsdienſt d
Inneren Miſſion. Wie in den großen Nachbargemeind=n
um Darmſtadt, werden in Kürze auch in unſerer Gemeinde v.
Evangeliſchen Wohlfahrtsdienſt der Inneren Miſſion alle vi! Tage Sprechſtunden in Fürſorgeſachen abgehalten, die von 2u
evangeliſchen Gemeindegliedern unentgeltlich beſucht werden
kä=
nen. Um ſich einzuführen, wird die Fürſorgerin am Donnersta,
den 18. d. M., abends, in der Kleinkinderſchule, im Mütteraber)
ſprechen.
An. Groß=Zimmern, 17. Febr. Proteſt=Verſammlnm
Am Samstag abend fand im Saalbau „Zur Linde” eine Proteſt=X
ſammlung gegen die Elektrizitäts= und Waſſerpreiſe ſtatt. Es iſt ni
einzuſehen, daß man einerſeits der Privatinduſtrie einen Abbau
Preiſe um 10 Proz, ohne Rückſicht auf die Rentabilität des Unternehm=s
empfiehlt, während die ſtaatlichen und gemiſchtwirtſchaftlichen Betriiel
nur 5 Prozent abzubauen brauchen. Es muß dies den ſchärfſten Pro,
aller Konſumenten herausfordern. Der zweite Teil der
Verſammluu=
hatte politiſchen Anſtrich. Es wurde eine Entſchließung
angenomnn=
in welcher dem Bürgermeiſter und dem Gemeinderat das Mißtranz
ausgeſprochen wird.
r. Vabenhauſen, 17. Febr. Seit geſtern ſteht unſer Städtchen
Zeichen der Holzabfuhr. Die Ortsbürger fahren ihr Losholz
jeder erhält 6 Raummeter Holz (ſje 2 Raummeter Scheitere, Knüpzill
und Stockholz), außerdem 100 Wellen — entweder nach Hauſe oder zu
Holztrieb. — Der Kaffee=Abend, zu dem der Evang. Framit
verein ſeine Mitglieder im großen Saal des Gaſthauſes „Zum Löw
eingeladen hatte, erfreute ſich eines ſehr ſtattlichen Beſuches und nar
bei Muſikvorträgen des zu Gaſt weilenden Hergershäuſer Mandolinpe
klubs, gemeinſam geſungenen Liedern. Solovorträgen, lebenden Bild al
uſw. den ſchönſten Verlauf — Die Generalverſammlu
des Geſangvereins „Eintracht” fand am vergangenen Sonntag im G:4
haus „Michelsbräu” ſtatt. Der ſeitherige Vorſtand wurde wiedergewä.!”
Beiſitzer wurden die aktiven Sänger E. Fuchs und L. Willamg
Für das kommende Jahr wurden die Vereinsveranſtaltungen feſtgele”
Ed. Winterkaſten, 15, Febr. Aus dem Gemeinderat. 2
Gemeinderat hatte beſchloſſen, Unterſtützungen an Kleinrentner nur w‟
gegen hypothekariſche Sicherheit auf das Vermögen derſelben zu gewr)
ren. Zwecks Feſtſtellung ihrer Vermögensverhältniſſe waren die Klezn
rentner zur Gemeinderatsſitzung eingeladen und auch erſchienen.
Die hieſige Gemeindejagd, die am 9. Februar für 350 RM. auf 6
Ja-
neuverpachtet wurde, hat der Gemeinderat nach langem Verhandeln r0
den Pächtern genehmigt.
Ce. Mümling=Grumbach. 16. Febr. Am Sonntag, den 14. 2
bruar, veranſtaltete der „Militär= und Schützenverein Mümlirk.
Grumbach” eine Filmvorführung im Saale des Gaſthauſes „Zuanſ
Adler‟. Der ausgewählte Film zeigte einen großen Teil EN
Weltkrieges hauptſächlich die Kämpfe an der Oſt= und Weſtfra.!
im Jahre 1916.
b. Erbach, 17. Febr. Gemeinderatsſitzung. In Ee
geſtrigen Sitzung des Stadtrates waren, der Bürgermeiſter. Ve
beiden Beigeordneten und 9 von 15 Ratsmitgliedern anweſend.
Der Gemeinderat befaßt ſich zunächſt mit einem Antrag der E
bacher Landwirte der eine Konzeſſionierung des Milchhandes
verlangt. Der Bürgermeiſter ſtellte an Hand des Milchgeſ5é
feſt, daß zur Konzeſſionierung das Kreisamt zuſtändig ſei. M.”
beſchloß, den Antrag unter wärmſter Befürwortung an die zuſtäch.
dige Inſtanz weiterzuleiten. — Längere Zeit nahmen die Beſur?
chungen über die Unterbringung des neu angeſchafften Rotvic.”
bullen ein. Angebote zur Uebernahme der Haltung lagen wil
von Karl Leonh. Hübner Wtw. 400 RM., Jakob Gebhardt Wim.
Alter Weg, 420 RM.. und Ludwig Haſtert mit 540 RM. Krei
veterinärrat Dr. Ohly=Erbach ſtellt in ſeinem abgegebenen Giw?
achten feſt, daß für den Rotviehzuchtbullen unter allen Umſtände!
eine getrennte Unterbringung von den bereits vorhandenen Flee‟
viehbullen in Frage komme. Somit ſcheidet der Bewerber Hübn.
der Halter der letztgenannten Tiere iſt, aus. Nach dem gleich!d
Gutachten, ſind die Ställe Gebhardt als die geeignetſten 1n
hygieniſch einwandfreieſten bezeichnet. Die Uebergabe der H0.”
tung an Gebhardt wird daher einſtimmig beſchloſſen. Die Waſck
leitung in der Sylveſter=Stockh=Straße ſoll nach dem vorliegend.
Angebot verlängert werden. Das Kreisamt Erbach läßt eine 2
kanntmachung des zuſtändigen Miniſteriums bekanntgeben, die .
mit dem Recht der Stundung und Erlaß von Gemeindegefäll.
eingehend befaßt. Nach dieſer Bekanntmachung dürfen die Ee
meinden von ihren Nachlaßrechten nur ſparſamſten Gebrau
machen. Insbeſondere ſoll dies für Gemeinden gelten, die e”
in der Lage ſind ihren Haushalt aus eigener Kraft auszugleiche
Eine weitere Mitteilung des Kreisamtes beſagt, daß Zeſſion
von Außenſtänden, der Gemeinden nur mit beſonderer
Gene‟=
migung der Kreisbehörden erfolgen. Mit Jakob Schwinn ”, ſe
ein Waſenmeiſtervertrag, wie beſprochen, abgeſchloſſen werden.
Anſchließend nichtöffentliche Sitzung.
prnerstag, 18. Februar 1932
tpkeſtverſammlung der Odenwälder Gaſtwirke.
Cd. Michelſtadt. 17. Februar.
—r Odenwälder Gaſtwirteverband hielt vorgeſtern
nachmit=
uur „Schmerkers Garten” eine Verſammlung ab, in der über
z uzEllungnahme zu den neuen Belaſtungen des
Gaſtwirtsgewer=
unäe Getränkeſteuer und Preisdiktat geſprochen wurde. Der
jofſitzende. Enſinger=Michelſtadt erteilte dem 2. Vorſitzenden
„Rwein=Main=Verbandes. Döring=Darmſtadt, das Wort. Dieſer
ge u. a. folgendes aus: Die heutigen Verhältniſſe ſeinen
ähn=
ſurgen am Ende der Inflation, nur beſtehe ein grundlegender
ſieshied darin, daß damals wenigſtens die Subſtanz noch
vor=
ſen, geweſen ſei, heute ſehe das Bild viel trauriger aus. Wie
ſinug in allen anderen Berufen, habe durch die unſinnige Be=
6 Lumg und Belaſtung mit Abgaben eine Verſchuldung Platz
ge=
gut. die, falls nicht die zuſtändigen Stellen ein Einſehen haben
ſien. in Bälde, den vollſtändig
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 49 — Seite 7
nſmkung hatten vor kurzem in Frankfurt a. M. mit dem
Abzſenkungskommiſſar für Heſſen Verhandlungen ſtattgefunden,
zyter ergebnislos endeten, weil das vorgelegte Preisdiktat
nyangenommen werden konnte. Die Sache wurde nach Berlin
nnigegeben, und fand die entſcheidende Ausſprache am Montag
wuer dem Reichsverband des deutſchen Gaſtwirtegewerbes,
beskanzler Dr. Brüning und dem Preisſenkungskommiſſar Dr.
Kode ler ſtatt. Das Ergebnis dieſer Verhandlung ſollte der
Ver=
glang noch telephoniſch von Berlin aus übermittelt werden,
yu artete man vergebens darauf. Scheinbar wurde auch in
gu keine Einigung erzielt. Wie kataſtrophal die
Auswirkun=
gues Preisdiktates ſein können, zeigte der Redner an
verſchie=
den Beiſpielen. Mit einer dringenden Mahnung zur
Geſchloſ=
ſe mt und Einmütigkeit ſämtlicher Gaſtwirte ſchloß der Redner
ſe=Ausführungen. In der anſchließenden Diskuſſion erklärte
y ermeiſter Neff, daß auch er ſich gewehrt habe, die Bierſteuer
e ifü hren, doch ſei dieſelbe einfach vom Kreisamt verfügt
wor=
d welenſo die erhöhte, die jetzt noch nicht einmal ſo viel erbringe
uyrher die einfache Bierſteuer. Nach längerer Ausſprache in
d enan ſich hauptſächlich mit Berufs= und Steuerfragen beſchäf=
hüwurde einſtimmig beſchloſſen, in der Preisſenkungsfrage die
ſan gen des Verbandes abzuwarten und, falls dieſer zum
Bier=
wruffordern würde, auch dieſen durchzuführen. Im Anſchluß
dim wurde dann noch die Ortsgruppe Michelſtadt im
Odenwäl=
dieß ſtwirteverband gegründet und der 1. Vorſitzende dieſes Ver=
bimez auch gleich als Ortsgruppenvorſitzender beſtimmt.
Zell i. Odw., 17. Febr. Obſtbau. Im Gaſthaus „Zur
he” fand am letzten Sonntag eine Verſammlung des hieſigen
ſiauvereins ſtatt. Auch die benachbarte Ortsgruppe von
Mo=
miu war hierzu erſchienen. Auf der Tagesordnung ſtanden die
b en folgenden Vorträge: 1. „Schädlinge und Nützlinge des
Obſt=
w), 2. „Verwendung der Torfſtreu in Klein= und
Großvieh=
t fhn und Verwendung des Torfmulls im Garten”. Herr Lehrer
5 von Ober=Ramſtadt referierte, über dieſe beiden Themen.
e mit großer Sachkenntnis vorgetragenen Worte
veranſchau=
li hder Vortragende durch ungefähr 100 Lichtbilder, die von ihm
ſi ſ zuufgenommen ſind.
M. Wald=Michelbach, 17. Febr Beerdigung. Unter
gro=
ßnß teiligung der hieſigen Bevölkerung und vieler Fremden
unde Beerdigung des ſo plötzlich aus dem Leben geſchiedenen
Tbeieibeſitzers Johann Bach ſtatt. Die erhebenden Grabgeſänge
ſamlie zahlreichen Nachrufe und Kranzniederlegungen von ſeiten
ui Vereine und anderer Körperſchaften, in denen der Verſtor=
bwjhrzehntelang in leitender Stelle tätig war, beweiſen die
ans Alſch ätzung des Entſchlafenen.
Ratsſitzung. Bezüglich des Antrages
A Bſh. Vock wegen Abgabe von Gelände an dem Tannebuckel zur
gutrng eines Wohnhauſes und des Antrags des Turnverein 1886
zur Vergrößerung des Turn= und Spielplatzes ſoll eine Orts=
Situung ſtattfinden. — Der Bürgermeiſter gab die Verfügung des
uts wegen Feſtſetzung ſeiner Bezüge bekannt. Die neuen
Be=
clügen ganz weſentlich unter der Grenze der alten Bezüge. — Dem
ſig des Gemeinderechners Geiß auf Enthebung von ſeinem Amt
wegen der Entſtehung der doppelten Koſten durch zweimalige
lg be der Gemeindekaſſe nicht entſprochen werden, und iſt auch
zwiſchenzeitliche Beſetzung der Gemeinderechnerſtelle für deren
tngsgemäße Fortführung nicht zweckdienlich. — Der Freiwilligen
Aülskokonne vom Roten Kreuz wurde die Genehmigung zur
Auf=
ſag eines Eiſenbahnwagens im Schulhof, welcher als Depot dienen
Arieilt.
0 Kolmbach, 17 Febr. Elternabend. Unter der Leitung des
6y Lehrers Schüßler veranſtaltete die hieſige Schule am Sonntag in
9 irtſchaft Gg. Bitſch einen Elternabend, der ſehr gut beſucht war.
TEr Schüßler hielt eine kurze Anſprache, in der er auf die
Bedeu=
undr Elternabende hinwies und den ſittlichen Wert der Märchen=
½ hervorhob. Den Mittelpunkt des Abends bildeten die beiden
Aſhenſpiele „Gunda” und „König Droſſelbart‟. Die Pauſen waren
a 4füllt durch Muſikvorträge (Harmonium: Lehrer Schüßler) und
Eegſche Darbietungen.
Gernsheim, 17. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
W Im 16. Februar — 109 Meter, am 17. Februar — 107 Meter,
i( fus morgens 5.30 Uhr.
Vom Droſchken=Chauffeur zum chineſiſchen Kommandanken.
hin er ſich zuerſt wandte, feſten Fuß zu faſſen. Es ging ihm
ſehr ſchlecht, und er mußte ſich ſchließlich dazu bequemen, in
Ein inkernakionaler Abenkeurer
als Chef der Luftſtreitkräfte.
Ein Amerikaner, der Chineſe wurde. — Droſchkenchauffeur,
Fremdenlegionär, Filmregiſſeur und hoher Offizier. — Ein
Organiſator großen Stils.
Schang=Hui=Schang, der zum Chef der
chineſiſchen Luftſtreitkräfte ernannt wurde,
war ein Droſchkenchauffeur und heißt richtig
Bert Hall.
Der Krieg bringt häufig ſeltſame Perſönlichkeiten an die
Oberfläche. Es ſcheint, als ob gewiſſe Abenteurer nur unter den
unruhigen Verhältniſſen der Kriegszeiten ihre wahren
Eigen=
ſchaften offenbaren können. Einer der eigenartigſten Männer,
die jetzt in dem chineſiſch=japaniſchen Kriege eine bedeutende Rolle
Der Amerikaner Bert Hall.
ſpielen, iſt der Kommandeur der chineſiſchen Luftſtreitkräfte
Schang=Hui=Schang. Unter dieſem echt chineſiſch anmutenden
Namen verbirgt ſich aber nicht ein Sohn des „Reiches der
Mitte”, ſondern ein internationaler Abenteurer, der in Amerika
geboren wurde und dort den einfachen, leichter auszuſprechenden
Namen Bert Hall erhalten hat. Er iſt in Chicago als der Sohn
eines Arbeiters namens Hall geboren und ging ſchon in jungen
Jahren nach Frankreich, weil er dort glaubte, als
Droſchken=
chauffeur eher eine gute Stellung finden zu können, als in
Amerika. Tatſächlich gelang es ihm aber nicht, in Paris, wo=
die Fremdenlegion einzutreten, um ſein Leben friſten zu können.
Er blieb nur 2 Jahre in der Fremdenlegion. Dann gelang es
ihm zu entfliehen, und er kam nach Europa, als der Krieg
aus=
brach. Da er ein vorzüglicher Flieger war, ſo wurde er in
die Fliegerkampftruppe eingereiht und zeichnete ſich durch große
Kühnheit und Geſchicklichkeit aus. Die Blätter der Entente
brachten während des Krieges zahlreiche Mitteilungen über die
großen Erfolge, die Bert Hall bei der Abwehr der deutſchen
Luftangriffe aufzuweiſen hatte. Er gehörte zu den gefeiertſten
Helden der Lüfte. Aber der aufreibende Dienſt als
Kampf=
flieger zermürbte ſeine Nerven vorzeitig, und er ſah ſich bereits
Anfang 1917 genötigt, ſeinen Abſchied zu nehmen. Er wurde
wegen ſeiner Klugheit und Umſicht mit einer Miſſion nach
Rumänien während des letzten Kriegsjahres betraut und war
ſchließlich ein echter Landsknecht im Solde Polens gegen
Sowjet=
rußland. Das Ende des Krieges und der nachfolgenden
ge=
ſchichtlichen Ereigniſſe machte auch dem Abenteurerleben Halls
ein Ende. Jetzt war die große Zeit des Films gekommen. In
Hollywood ſchoſſen die Filmgeſchäfte wie Pilze aus der Eroe
empor. Jeder verdiente, denn der Bedarf der Welt an
Film=
ſtreifen war groß und Bert Hall nutzte die günſtige Konjunktur
aus, um im Filmparadies ein reicher Mann zu werden. Er
war ſelbſt ſein eigener Regiſſeur, Operateur und Direktor.
Nur das Geld ſtammte nicht vor ihm, denn er hatte keins, und
er war nicht töricht genug
Viel Seide hatte er beim 7
eigene Kapitalien zu gefährden.
Film nicht geſponnen, denn er war
zu wenig Fachmann, um gute Werke herzuſtellen. Er täuſchte
ſich über die Anziehungskraft des Namens Hollywood, denn
weder Europa noch Amerika wollten ſeine Filme aufführen
oder bezahlten ſo geringe Summen dafür, daß manchmal nicht
einmal die Unkoſten gedeckt wurden. Er hatte in den großen
Firmen, die Meiſterleiſtungen herſtellten, eine zu ſcharfe
Kon=
kurrenz. Er ſchlug ſich aber ſchlecht und recht durch, bis er
ſchließlich entdeckte, daß er viel mehr Geld an den Wirren im
fernen Oſten verdienen könnte. Zuerſt verſuchte er es mit dem
Waffen= und Flugzeughandel für China. Das brachte aber
allerlei Scherereien, und kurz entſchloſſen begab er ſich nach
dem Kriegsſchauplatz, wo er als hervorragender Flieger hoffte,
Verwendung zu finden. Tatſächlich glückte es ihm auch, die
Chineſen davon zu überzeugen, daß er der, Mann ſei, die
chineſiſche Flugwaffe zu organiſieren und aufzubauen. Er
wurde unter dem Namen Schang=Hui=Schang mit dem
verant=
wortungsvollen Amte eines Kommandeurs der chineſiſchen
Luft=
ſtreitkräfte betraut. Da dieſe aber noch nicht ſehr beträchtlich
ſind, ſo liegt ihm zuerſt die Aufgabe ob, die Luftwaffe, die er
befehligen ſoll, aufzubauen. Dafür iſt er der rechte Mann am
rechten Platze, denn er iſt kühn, bedenkenlos und
unterneh=
mungsluſtig genug, um ſich im Kriege ſelbſt an das größte Werk
zu wagen. So ſtellte er einen ganz neuen militäriſchen Typ
dar, nämlich den erſten Landsknecht der Lüfte. Auf die
Ent=
wicklung der bedeutſamen Ereigniſſe im Oſten Aſiens wird er
vielleicht einen großen Einfluß auszuüben berufen ſein.
Dp. Zwingenberg, 17. Febr. Die hieſige Ortsgruppe des
Oden=
waldklubs unternahm am Sonntag ihre diesjährige zweite
Wan=
derung. Der Weg führte nach Rodau—Hähnlein und nach kurzer
Pauſe wieder zurück nach Zwingenberg. Die Beteiligung war gut.
Bt. Auerbach, 16. Febr. Oeffentliche Kundgebung.
Im großen Saale des Hotels Weigold fand eine nationalſozialiſtiſche
Werbeverſammlung ſtatt, in der Herr Landtagsabgeordneter Lehrer
Kloſtermann das Thema behandelte: „Vor der Entſcheidung‟. Die
Verſammlung war ſehr gut befucht und nahm einen ruhigen Verlauf.
Zu einer Ausſprache kam es nicht. — Volkstrauertag. Der
Kriegerverein hat Vorbereitungen zu einer würdigen Feier getroffen.
Am Vorabend des Sonntags Reminiſzere (21. Februar) findet im Hotel
Weigold ein Vortrag mit Lichtbildern ſtatt. Herr Direktor Germann,
der Vorſitzende der Darmſtädter Ortsgruppe vom „Volksbund deutſcher
Kriegsgräberfürſorge, wird ſprechen über: „Perſönliche Eindrücke von
der einſtigen Weſtfront, insbeſondere von den deutſchen
Kriegerfried=
höfen‟. Der Vortrag wird durch 60 Lichtbilder illuſtriert werden. Zu
dieſem Abend hat auch das Bläſerkorps unter der Leitung von
Ober=
muſikmeiſter Urbach ſeine Mitwirkung zugeſagt. Im Zuſammenbang
mit dem Hauptgottesdienſt findet dann am Sonntag eine kirchliche Feier
ſtatt, zu der ein beſonderes Programm ausgegeben wird. Anſchließend
an dieſe Feier iſt noch eine Kranzniederlegung am Ehrenmal
vor=
geſehen.
De. Groß=Hauſen, 16. Febr. Wie die letzte Holzverſteigerung in
Brennholzbedarf in hieſiger Gegend ſo
ziemlich gedeckt. Die Preiſe gingen gegenüber den früheren
Verſteige=
rungen zurück, beſonders das Buchenſcheitholz gab ſehr im Preiſe nach.
Dm. Wolfskehlen, 15 Febr. Generalverſammlung des
Turnvereins (D. T.) Wolfskehlen. Der 1. Vorſitzende,
Bal=
thaſar Schneider, gab einen kurzen Ueberblick über das abgelaufene
Ver=
einsjahr. Der Rechner, Daniel Mann, las den Kaſſenbericht vor, der
von den Prüfenden für gut befunden wurde. Sodann ſchritt man zur
Neuwahr des Vorſtandes. Vorturner Philipp Schilling ſtellte den
An=
trag, den alten Vorſtand für das Jahr 1932 wiederzuwählen, was per
Akklamation angenommen wurde. Der alte Vorſtand wurde hierauf
wiedergewählt. Nach einer kurzen Anſprache des Ehrenvorſitzenden,
Jakob Müller, beſchloß man, als Bannerträger Georg Wagner und als
Begleiter Ernſt Schaffner und Ludwig Oſterod zu wählen. Ferner gab
der 1 Vorſitzende bekannt, daß der Turnverein im nächſten Jahr ((1933)
ſein 30jähriges Beſtehen feiert.
Aa. Wolfskehlen, 16. Febr. Der Gemeinderat beſtimmte
in ſeiner geſtern abend abgehaltenen Sitzung die Mitglieder der
Zählkommiſſion für die am 1. März ſtattfindende
Schweinezäh=
lung. U. a. wurde die Errichtung eines Poſtſcheckkontos für die
Gemeindekaſſe beſchloſſen. In nichtöffentlicher Sitzung unterhielt
man ſich über die Abgabe von Kartoffeln aus der Winterhilfe=
Sammlung.
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Kinder als Schakgräber.
1000, falſche Zweimarkſtücke im Main gefunden.
Frankfurt a. M. Spielende Kinder
fan=
den am Dienstagnachmittag im Bett des zurzeit
niedriggehenden Mains, oberhalb der
Offen=
bacher Schleuſe, ungefähr an der Fähre auf
Frankfurter Seite, eine größere Anzahl
Zwei=
markſtücke. Die Kinder nahmen ihren Fund mit
nach Hauſe und zeigten ihn ihren Eltern. Ein
Vater erſtattete auf dem Polizeirevier Anzeige
und lieferte die gefundenen Geldſtücke ab. Durch
ſie Falſchgeldſtelle des Polizeipräſidiums
wur=
den die Stücke als Falſifikate feſtgeſtellt, die ſchon
ſeit längerer Zeit im Umlauf ſind. Am
Mitt=
wochvormittag wurde die Fundſtelle durch die
Polizei unterſucht. Es wurden über 1000 Stück
dieſer Zweimarkſtücke, teils im Schlamm, teils
unter Steinen verſteckt, gefunden. Die
Falſifi=
kate ſind im Prägeverfahren hergeſtellt. Der
Kern iſt aus Meſſing und verſilbert. Sie tragen
das Prägezeichen A 1925 und ſind leicht durch
ihre flache Prägung erkenntlich. Die Falſchſtücke
waren nicht loſe in den Main geworfen worden,
ſondern befanden ſich zwiſchen
Pappkartonſtrei=
fen; ferner waren ſie mit Wachs umgeben und
in Tücher eingewickelt. Offenbar haben die
Falſchmünzer die Stücke im Main verſteckt, um
ſie bei paſſender Gelegenheit wieder
herauszu=
holen und zu verwerten. Ueber die Herſteller iſt
bisher noch nichts bekannt. Verſchiedene
Per=
ſonen, die die Kinder beobachtet haben und
ihnen Geldſtücke abnahmen, und dann ſpäter
ſelbſt an der Fundſtelle ſuchten, werden
aufge=
fordert, ſich bei der Polizei zu melden und die
Falſifikate dort abzuliefern.
Leumundszeugen im Schultheiß-Patzenhofer=
Prozeß.
Berlin. In der Mittwochsſitzung wurden
einige von der Verteidigung geſtellte
Leumunds=
zeugen vernommen. Der erſte Zeuge iſt der
Vor=
ſitzende des Konzern=Betriebsrates, der bekundet,
daß die geſamte Angeſtellten= und Arbeiterſchaft
das Mißgeſchick ihrer Direktoren bedauere. Das
Generaldirektorium habe ſtets große Wärme für
die Angeſtellten= und Arbeiterſchaft gezeigt. Es
ſchließt ſich dann die Vernehmung von zwei
Brauereidirektoren an, die enge Mitarbeiter Dr.
Sobernheims waren, und beide erklären, daß
Dr. Sobernheim ſtets geſchäftlich überlaſtet
ge=
weſen wäre, aber ſeine Arbeit außerordentlich
genau genommen habe. Der Zeuge Direktor
Tänzer von den Oſtwerken beſtätigte dann die
Angaben des Generaldirektors Ludwig
Katzen=
ellenbogen, die er bisher über die geſchäftlichen
Transaktionen vor Gründung der
Effektenkon=
ſortiums=G.m.b.H. im Jahre 1931 machte. Bei
der Kapitalerhöhung habe die Schultheiß=
Geſell=
ſchaft die Vorzugsaktien, ſelbſt behalten wollen,
da die Effekten=Konſortiums=G.m.b.H. damals
noch nicht beſtanden habe, habe die
Katzenellen=
bogen=G.m. b.H. die Vorzugsaktien treuhänderiſch
übernommen. Sie habe ſich verpflichtet, ſpäter
die Vorzugsaktien an die Effektenkonſortiums=
G.m.b.H. zu übertragen. Das Geſchäft ſei über
die Deutſche Bank abgeſchloſſen worden.
Direk=
tor Tänzer machte dann noch weiterhin
Aus=
führungen über die damaligen verzwickten
„Buchungsgeſchäfte beim Konzern. — Die
Frei=
tagsſitzung wird völlig mit der Vernehmung
des Direktors von Stauß von der Deutſchen
Bank ausgefüllt ſein.
Die Unterſuchung gegen Matuſchka.
Potsdam. Die Vorunterſuchung gegen den
Eiſenbahnverbrecher Matuſchka konnte bisher
nicht zum Abſchluß gebracht werden, weil hierzu
eine Vernehmung des Angeſchuldigten
unerläß=
lich iſt. In dieſen Tagen ſind nun dem
Unter=
ſuchungsrichter endlich die Polizeiakten über die
Ermittlungen gegen den Verbrecher zugegangen,
und zwar nicht weniger als acht Bände Haupt=
und fünf Bände Nebenakten, ſowie eine
umfang=
reiche Denkſchrift der mit dieſer Sache betrauten
Berliner Kriminalkommiſſare. Der Potsdamer
Unterſuchungsrichter muß nun feſtſtellen, ob er
noch Aufklärungen in weiteren Punkten benötigt
Das Verhör Matuſchkas wird vorausſichtlich
durch einen Wiener Richter im Auftrage des
Potsdamer Gerichts erfolgen, weil auf dieſe
Weiſe bei geringſten Koſten eine beſchleunigte
Schließung der Vorunterſuchung ermöglict wird.
Favag=Prozeß.
Von der Verteidigung Dr.
Kirſchbaunn=
gann Rechtsanwalt Dr. Löwenthal ſein
oyer. Juſtizrat Dr. Klee wird am Donne/t
verteidigen. In Vordergrund wurde der ſch
Geſundheitszuſtand, die Zerfahrenheit un.
Ueberlaſtung Kirſchbaums geſtellt. Kirſcky
ei von dem Favag=Zuſammenbruch wie
andere überraſcht worden. Der
Angeklagts=
ſich nicht durch Flucht der Verfolgung
en-
oder etwa wie andere ſeine Zuflucht be.
Allianz geſucht. Da man im Prozeß die we
Schuldigen nicht faſſen könne, ſolle Kirſch.
das Opfer werden. Die „raſende See”, ſoll=
Opfer haben. Dabei wandte ſich die
Verteid=
ſcharf gegen die Prozeßdarſtellungen in dem
fentlichkeit. Die Staatsanwaltſchaft habe
alls nur für die Oeffentlichkeit geſprochen.
Gericht müſſe aber das Recht auch ohne A. ff.
ſchung durch die Oeffentlichkeit finden. Hie
baum habe manches Unmoraliſche und marn)
Dummheiten und Schnitzer gemacht. Da
richt habe aber zu prüfen, ob tatſächlich Ve
gegen das Geſetz vorliegen. Die Verteidigu:
reitet dieſes, denn die herangezogenen Ge‟
paragraphen ſeien die umſtrittenſten des Ga‟
Die ſiebenmonatige Unterſuchungshaft hae
Lirſchbaum unmöglich gemacht, ausreickin
Entlaſtungsmaterial beizuſchaffen. Dazu Zu
die Tatſache, daß die Hauptſchuldigen 2i
und Becker nicht vor Gericht erſcheinen korn
iuch vermiſſe man unter den Angeklagte‟
A.=R.=Mitglieder, beſonders auch den
Vorſitzenden. Der Juriſt Kirſchbaum
muß=
eben, wie andere, den Induſtrie=Kapitäne.
terordnen. Dazu war auch ſeine Stellum
ſtellvertretendes Vorſtandsmitglied über da
ſetz hinaus eingeſchränkt. Die Perſönkle
von Kirſchbaum ſei nicht raffgierig, aber
mäßig geſchäftig, zwar vielſeitig, aber nich,
dringend geweſen. Es fehle ihm an der
und Ueberlegung zur Aufnahme eines rech-i
Tatbeſtandes, ſo daß häufig ſein Verhalte=
Gericht ſelbſt ſeinen eigenen Anwälten u
ſtändlich war. Die Urteilsverkündung iſt
tag in acht Tagen zu erwarten.
Verſicherungs=Mordprozeß Steinherz—
Kecskemet. Geſtern wurde in dem3
zeß gegen den Mörder des Weinhändlers R!
Steinherz, Fiſchl, der Kronzeuge, Verſichen
agent Fabian, vernommen. Er machte die
ſehen erregende Mitteilung, daß Steinher
ihn aufgefordert habe, ihm bei der Vortäu.9
eines Raubüberfalles behilflich zu ſein, ur
ihm Steinherz für dieſen Fall eine große 2
nung verſprochen habe. — Die Unterſ.
wurde auf unbeſtimmte Zeit vertagt, d
Gericht in den ärztlichen Gutachten über der
ſteszuſtand des Angeklagten unüberbru
Widerſprüche fand, die zunächſt geklärt u.
müſſen. Die Angelegenheit wurde dem La
juſtizamt zur Veranlaſſung einer neuen
Prüfung des Geiſteszuſtandes von Fiſch!
treten.
Das geheimnisvolle Paket in der Peters
— eine Bomb:.
Rom. Das geheimnisvolle Paket,
da-
gemeldet, in der Peterskirche hinter dem
mal von Papſt Innocenz XI. gefunden I
iſt, hat ſich bei der Unterſuchung durch d2,
miſche Artillerieverwaltung als eine
Bombe erwieſen. Sie wurde auf einem Gw=
Exploſion gebracht.
Wölfe über Sorrent.
Neapel. Auf einer Eberjagd in dem
gen oberhalb von Sorrent wurden mehre‟
ger von hungrigen Wölfen plötzlich angeb
Die Jäger konnten jedoch die Tiere erlege
wurden nach ihrer Rückkehr von der Bevolim
lebhaft gefeiert.
Eine Gerichtsſtrafe von 60 000 Dollar
Der Oberſte Gerichtshof der Vereit
Staaten hat eine Gerichtsentſcheidung be.
wonach der Petroleuminduſtrielle Blackmee,
gen Nichterſcheinen vor Gericht in zwei Pie
wegen Korruption, die gegen den frühete
nenminiſter Fall und den Petroleum=Snol.
len Sinclair geführt worden waren.!"
Strafe von 60 000 Dollar verurteil. T
Blackmer befindet ſich gegenwärtig. in. T
reich und ſcheint keine Luſt zu haben, De
amerikaniſchen Gerichten in dieſen Prozelle."
zuſagen. Zur Sicherſtellung der Straſe N.‟
100 000 Dollar in amerikaniſchen Staatsal."
die Blackmer gehören, beſchlagnahmt.
Seite 8— Nr. 49
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die erſten Aufnahmen von der Erdbebenkakaftrophe in Cuba
Der Schwur des olympiſchen Eides.
Blick auf das Eisſtadion in Lake Placid während der Eideszeremonie.
Der Auftakt zur dritten Winter=Olympiade war der olympiſche Schwur, den die 330 Teilnehmer
ablegten. In ihrem Namen ſprach der nachmalige Doppelſieger Shea vor dem amerikaniſchen
Gouverneur Rooſevelt und dem Polarflieger. „Admiral Byrd die feierliche Eidesformel aus.
Venedig im Schnee.
Zwei Brüder beim Schlittſchuhlaufen ertrunken.
Warnemünde. Zwei 12= und 13jährige
Brüder aus Warnemünde hatten ſich am
Diens=
tag mittag aus dem Elternhaus entfernt und
waren bis zum Abend nicht mehr zurückgekehrt.
Alle Nachforſchungen blieben ohne Erfolg, bis
das Fehlen der Schlittſchuhe der Kinder die
El=
tern auf die traurige Spur brachte, daß die
Knaben auf dem Eis eingebrochen ſein könnten
Infolge der hereinbrechenden Dunkelheit
konn=
ten die Vermißten abends nicht mehr gefunden
werden. Erſt Mittwochvormittag gelang es, die
Leichen der heiden Kinder in dem Wieſen=
gelände bei Warnemünde aufzufinden. Wie
vermutet, iſt einer der Knaben zunächſt ei
brochen. Bei dem Verſuch, den Bruder zu ret
fand dann auch der zweite Knabe den Tol
den Fluten.
Amerikaflug Eckeners.
Waſhington. Wie vom Büro für
dels= und Wirtſchaftsfragen mitgeteilt wir)
ein Telegramm von Dr. Eckener eingetre
das beſagt, daß er, wenn die Wetterlage e
laube, in dieſer Woche nach den Vereini
Staaten fliegen werde.
Donnerstag, 18.
Die eingeſtürzte Säulenfront eines Palaſtes in Santiago,
das von dem Erdbeben am ſchwerſten betroffen wurde.
Die Verwüſtung in einer der Hauptſtraßen Santiagos
Unſere Bilder ſind die erſten in Deutſchland eingetroffenen Aufnahmen von der furchtbarem
beben=Kataſtrophe, die die ſchöne Antillen=Inſel Cuba heimgeſucht und viele Hundert Tode=,
gefordert hat.
Die erſte Originglaufnahme von der Winker=Olympiade in Lake Placid.
Schneebedeckte Gondeln am Kai von San Marco.
Die kalten Wintertage dieſes Februars haben auch vor Venedig — dem Inbegriff, des ſonnigen
Südens — nicht Halt gemacht. In der vereiſten Lagune liegen die ſchneebedeckten Gondeln und
warten darauf, daß die Sonne wieder über den blauen Waſſern glänzt.
Ronnerstag, 18. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 49 — Seite 9
Sooct, Spiel und Jucnen
Fußball.
Dietzenbach 06—FV. Eppertshauſen 1:4 (1:0).
BBeide Mannſchaften traten vor 400 Zuſchauern in
Beſtauf=
lang an. Das Spiel war durch die aufgeregten Gemüter von
euherein ſehr lebhaft. Eppertshauſen raſte geradeſo über den
öu en Fußballboden dahin. Dietzenbach war in der Läuferreihe
ous verdutzt, aber bald wieder Herr der gefährlichen Lage. Das
ſüiel wurde genauer und drängte der Sturm den Platzbeſitzer
nger mehr in ſeine eigene Spielhälfte. Dietzenbachs Sturm
Hauernd im Angriff. Die Gäſtehintermannſchaft kämpfte
ver=
eFelt um ihren Meiſtertitel. Das Spiel war ſehr
abwechſe=
uasreich. Taktik und Tempo ſtanden ſich gegenüber. Der
urverein kommt immer mehr zur Geltung. Ein Freiſtoß, 12
ſer vor dem Gäſtetor, wurde von dem Mittelſtürmer Heberer
gsköpft. Nach Halbzeit wurde das Spiel ausgeglichener.
ſevgenbach war an ſpieleriſchem Können ſtark überlegen, konnte
durch den Uebereifer des Meiſters nicht richtig zur Geltung
hrnen. Der rechte Verteidiger des Platzvereins gab einen Ball
gſſchickt, der von dem Gäſtemittelſtürmer zum Ausgleichstor
ir andelt wurde. Eppertshauſen erzielte 15 Min. vor Schluß
2. Tor. Zwei totſichere Torchancen für D. gingen
unausge=
ß vorüber. Beim Schlußpfiff des nicht gefallenden Schiri aus
nuu iſt Eppertshauſen Meiſter der Klaſſe 4 im Kreiſe
Star=
hurg. Dietzenbach ſpielt als einziger A=Verein noch um den
z—kspokal und hat ſich bis jetzt meiſterhaft gehalten.
* Kreisliga Südheſſen
Gruppe III. Ried.
Die allgemein mit Torerfolgen reichlich geſegnete Gruppe
hat auch diesmal wieder einen kleinen „Rekord” aufgeſtellt:
Spielen fielen 26 Tore! Die Reſultate lauten:
07 Bensheim — TV. Biebesheim 7:0.
Hüttenfeld — Groß=Rohrheim 1:6.
Olympia Biebesheim — Zwingenberg 3:1.
Klein=Hauſen — Bobſtadt 3:5.
Es hat alſo von der Höhe der Ergebniſſe abgeſehen, keine
nationen gegeben. Die Bensheimer fanden in den
Biebes=
iner Turnern einen zähen, aber noch nicht routinierten Gegner.
Bergſträßer haben ſich nun ſo weit dem Endziel
näher=
ſch=aubt, daß ein weiterer Spielgewinn die Meiſterſchaft bringt.
gut ſchlug ſich auch der Tabellenzweite, Groß=Rohrheim, der
tz zahlreicher Erſatzleute die Hüttenfelder nach Belieben
ab=
tigte. In Biebesheim ſah es in der Halbzeit faſt nach einer
brrraſchung aus. Zwingenberg lag 1:0 in Führung und gab
BBiebesheimern, ſo Gelegenheit, ihre ganze Spielſtärke zu
ga, um nicht geſchlagen vom Felde gehen zu müſſen. Die
ziem=
abgekämpften Zwingenberger waren denn auch dem Endſpurt
PPlatzbeſitzer nicht gewachſen. Bobſtadt hat Platzſperre und
ßie deshalb in Klein=Hauſen antreten. Nach hartem Kampfe
tnen die Bobſtädter nach unentſchiedener Halbzeit ſchließlich
s Beſſere Ende für ſich behalten.
Turner=Handball.
TV. 1897 Bickenbach.
Wom Spielleiter der Handballabteilung des TV. 1897
Bicken=
h erhalten wir über das Spiel Bickenbach-Herrnsheim in
uinz=Koſtheim einen Bericht, in dem gegen den Schiedsrichter
hautermann=Frankfurt und gegen den Kreisſpielwart
ausführ=
d äußerſt ſcharfe Anklagen erhoben werden, die ſich in den
*z verdichten: „Wenn man aber durch ſolche unfaire
Machen=
aſten, dazu auch noch von höherer Stelle, benachteiligt wird,
ain, ſollte man ſich wirklich reiflich überlegen, in einem ſolchen
land noch weiter Handball zu ſpielen.” Wir glauben, daß es
iſt, dieſe ſcharfen Beſchwerden zunächſt vor die zuſtändigen
icklinſtanzen zu bringen, ehe ſie in der breiten Oeffentlichkeit
vielleicht nicht gewollte Reſonanz auslöſen.
Fechken.
Zum zweiten Male hatten ſich die Fechterinnen und Fechter
2. Gaugruppe in Hanau zum Wettkampf eingefunden.
An=
ſricken waren 36 Fechterinnen aus Frankfurt a. M., Offenbach,
umſtadt, Hanau, Aſchaffenburg, Höchſt a. M. und Rüſſelsheim.
Von der Turngemeinde Beſſungen konnte Fräulein
hmidt den 13. und Frau Burkhardt den 15. Sieg. im
Obslfechten Schreber den 10. Sieg erringen.
Im Berliner Sechstagerennen waren am
Mitt=
ich abend nach 115 Stunden 2407,500 Kilometer zurückgelegt.
Stand des Rennens: 1 Rauſch—Hürtgen 205 P.,
Ethön—Göbel 194 P., 3. Tietz—Broccardo 174 P., 4.
Char=
r—Deneef 162 P. 5. Kroll—Funda 149 P. — Eine Runde
üF: 6. Piet und Jan van Kempen 326 P. 7. Rieger-Preuß
P. — Drei Runden zurück: 8. Siegel—Thierbach 199 P. —
n. Runden zurück: 9. Dülberg—Braspenning 81 P. — Sieben
uben zurück: 6 Dinale—Miethe 159 P. — Der Erſatzmann O.
aA wurde aus dem Rennen genommen.
Mit 2:1 (2:0, 0:0. 0:1) mußte ſich die deutſche
Eis=
key=Nationalmannſchaft unverdienterweiſe in New York gegen
Vertretung der Princeton=Univerſitat geſchlagen geben.
Als offizieller Anwärter auf den Europatitel
rie jetzt von der JBU. der deutſche Leichtgewichtsmeiſter Franz
hners=Köln anerkannt.
Schwerakhlelik.
Deutſcher Athletik=Sportverband 1891. 2. Kreis.
Faſchingsrummel iſt vorbei. Auf der ganzen Linie ſetzen die
Kämpfe wieder ein. Es geht jetzt überall dem Ende zu. Wenn
auch bis jetzt in der Oberliga im großen ganzen in den zwei
Be=
zirken die beiden erſten Vereine punktgleich an der Spitze ſtehen,
ſo dürfen aber doch die letzten Kämpfe nicht ſo leicht genommen
werden. Denn gerade in dieſer Serie haben die beiden
Spitzen=
vereine in der Oberliga die Erfahrung machen müſſen, daß Vereine
in der letzten Hälfte der Tabelle auch Gegner ſind, die einem
Spitzenverein gefährlich werden können. Nach dem jetzigen Stand
und aller Vorausſicht nach werden in beiden Bezirken Stichkämpfe
nötig ſein, deſſen Sieger ſich dann um die Meiſterſchaft
gegenüber=
treten. Unter dieſen Anwärtern ſehen wir alte Bekannte. Groß=
Zimmern und Kreuznach, das in ſeinen letzten Kämpfen
ganz beſondere Stärke an den Tag legte. Aber auch ein Oberliga=
Neuling. Polizei Darmſtadt, hat ſich als Anwärter
durch=
gekämpft, und ihm ſteht bis jetzt noch der Weg zum Kreismeiſter
offen. Eine weitere Sache, die den Kreis intereſſiert, ſind am
kom=
menden Sonntag die Auswahlkämpfe im Mittel= und
Schwer=
gewicht, in denen die beiden Poliziſten Kraus und Siebert
ſtar=
ten, letzterer ſeinem Lehrmeiſter und einſtigen Klubkollegen
Mül=
ler=Köln gegenüber.
In der Kreisliga, 1. Bezirk, iſt der 17:3=Kampf Kirn-
Lan=
genlonsheim noch zu melden.
Oberliga, 2. Bezirk: Hanau — 86 Frankfurt 5:10.
Kreisliga. 1. Bezirk: Mit dem jetzt ſtartberechtigten Ringer
Kiehl ſiegt Pf.=Schwabenheim 14:6 gegen Langenlonsheim. — Mit
21:0 verliert wegen zu ſpätem Antreten Kreuznach 2 in ſeiner
Heimat den Rückkampf gegen Bingen—Büdesheim. Der
ausgetra=
gene Freundſchaftskampf ging jedoch 11:8 für den Platzverein
ge=
wonnen.
Von der Kreisliga, 2. Bezirk, ſteht wieder der fällige Kampf
Arheilgen-Hellas aus.
Kreisliga 3. Bezirk: In ſehr ſchönen und fairen Kämpfen, an
denen beide Mannſchaften gleichen Anteil hatten, beſiegte Hösbach
ſeinen Gaſt Dieburg mit 16:2. Für Dieburg erzielte Dörr einen
klaren, wenn auch knappen Punktſieg gegen Rauſch, ebenſo verloren
Heerd und Wyck nach ſchönen Kämpfen gegen Wenzel und Göhler.
Entſcheidend ſiegten Bormann. Rauſch und Mayer.
Eine unſchöne Tat hat ſich Klein=Oſtheim geleiſtet, das ſeine
Mannſchaft vor dem letzten Kampf mit Polizei Darmſtadt wegen
angeblicher Unzufriedenheit aus ſeinem letzten Kampf gegen
Aſchaffenburg=Damm. zurückzog. Ein ſchlechter Sportsmann, der
keine Niederlage ertragen kann. Reſultat 21:0 für Polizei.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 18. Februar.
9.00: Hamburg: Schulfunk: Die Generalverſammlung einer
Aktien=
geſellſchaft. Lehrſpiel.
15.30: Stunde der Jugend. Aus Urgroßväters Zeiten. —
Laus=
bubengeſchichten.
17.05: Wiesbaden: Konzert des Städt. Kurorcheſters Werke von
Flotow, Delibes, Maſſenet, Offenbach, Joh. Strauß.
Anſchl. Tanzmuſik auf Schallplatten.
18.40: Stunde des Films: Großaufnahmen — Köpfe des Films.
Vorgeführt von Richard Plaut.
19.05: K. Becker: Mutloſigkeit und Lebenswille.
19.45: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters. Werke von (Knorr,
Schumann, Joh. Strauß.
20.45: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
21.00: Der Apfel. — Hölderlin in der Kneipe. Zwei Erzählungen
von Marieluiſe Fleißer.
21.30: Stunde der Kammermuſik. Quartett G=Dur op. 161 von
Fr. Schubert. Ausf.: Riele=Queling=Quartett.
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.35: Junge Generation. Geſpräch zwiſchen P. Laven und einem
jungen Bauer
23.15: Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Gerhard Hoffmann.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 18. Februar.
9.00: Hamburg: Schulfunk: Die Generalverſammlung einer
Aktien=
geſellſchaft. Lehrſpiel.
15.00: Kinderſtunde: Kunterbunt.
15.45: Elſe Steup: Frauen helfen ſich untereinander.
16.00: Prof. Mirbel: Kunſtunterricht als Unterrichtsfach und
Unter=
richtsprinzip.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: A. Scholtis: Das Hutſchiner Ländchen.
18.00: Gottfried Keller: Eugenia. Eine römiſche Geſchichte. Leſung:
E. bin Gorion.
18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
19.00: Min.=Rätin Helene Weber (M.d.R.) Gen.=Dir. Stahl, Dr.
Ulrich Prälat Dr. Creutz: Private Wohltätigkeit.
19.30: Dr. Wick: Sortenwahl bei Sommergetreide, Hülſenfrüchten
und Futterpflanzen.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Köln: Don Carlos. Dramatiſches Gedicht von Friedrich von
Schiller.
22.30: Letzte Stunde des Berliner Sechstagerennens.
Anſchl. Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Gerhard Hoffmann. Refraingeſang:
Erwin Hartung.
Liſchkennis.
Tgde. Darmſtadt 1846—Reichsbahn Darmſtadt 11:12.
Herren 3:12 (17:35 Sätze),
Damen 8:0 (8:24 Sätze).
Die T. T.=Abt. der Reichsbahn trug am Dienstag das fällige
Rückſpiel gegen die ſpielſtarke Tgde. Darmſtadt 1846 aus und
konnte mit 12:3 (35:17 Sätze) bei den Herren und 0:8 (8:24
Sätze) Punkten bei den Damen ihre derzeitige Form unter
Be=
weis ſtellen. Das Reſultat iſt bemerkenswert, als Reichsbahn
im Vorſpiel der Herren noch glatt gegen eine erſatzgeſchwächte
Mannſchaft unterlag. Die Damen der Tgde. Darmſtadt 1846 ſind
ſowohl in Spielerfahrung wie Technik denjenigen der Reichsbahn
noch überlegen.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 38. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar fe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
7. Ziehungstag
16. Februar 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 25000 M. 160463
7 Gewinne zu 10000 M. 328502
10 Gewinne zu 5000 M. 32834 166387 241228 327281 390418
8 Gewinne zu 3000 M. 111690 232478 305337 34 1901
28 Gewinne m 2000 M. 3391 44800 64268 69681 84166 91928
121853 132834 152343 206810 256047 304009 372835 376115
80 Gewinne zu 1000 M. 3560 5651 17549 24823 36782 40678 47710
51402 56667 59332 77291 79224 87762 108493 110327 114418 123239
123813 138459 140506 140941 156428 166229 169228 200642 205314
208884 227765 234855 268105 282758 295802 314510 316362 337336
354989 359766 376798 382801 387250
180 Bewinne zu 500 M. 4386 5480 13164 16018 29219 30826 40173
43204 50737 63037 63412 69572 70460 75651 78104 95933 99344
105524 107426 114121 115795 117834 118600 130087 130239 135444
137968 188664 138249 143223 158246 166814 170018 174633 175421
181966 192982 193000 200872 216076 216417 220257 508081 237711
245430 250778 252365 255856 258807 264003 264401 264881 266166
267148 267818 282424 288662 289898 294636 294746 301286 307330
308167 308505 308288 311950 312452 314279 316008 329500 331422
333432 333966 334298 334926 336228 337160 339394 342375 343075
347238 352466 354633 364619 370249 370932 372116 376844 383771
383991
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne m 25000 M. 362153
2 Gewinne zu 10300 M. 88498
16 Gewinne zu 5000 M. 39496 83156 182471 219818 292240 300707
324063 367977
14 Gewinne m 3000 . 86574 119877 188282 179721 815793 339994
362954
66 Gewinne m 2000 . 23879 38247 61564 89634 142535 145463
188266 193398 208177 226319 226488 231 760 232188 236550 236816
246458 248709 249969 250060 257289 303277 308681 309277 316324
321870 354398 354692 364607
112 Gewinne zu 1000 M. 2382 14786 18638 48117 62073 58427 58482
59381 63317 64583 73304 73594 74162 76271 89428 89976 101785
112132 114181 138118 143205 145198 148168 155368 158769 162672
171366 175537 178668 183547 184335 188048 188762 182065 203714
216617 235221 236552 237002 542883 266376 273771 984484 285898
290507 297286 299315 320416 342098 350810 353607 365043 374480
377785 391962 399821
204 Gewinne zu 600 M. 1074 2724 2986 3200 13154 15062 24981
27329 28581 36646 37203 37920 38350 41233 41481 48188 49958
64582 65464 67678 69813 64008 68091 67282 81892 86239 87584
91637 91762 95996 100815 105654 110334 113803 116055 118662
136660 142778 146532 148498 148514 149589 160021 152497 154119
157284 164556 168018 183122 187201 198088 198847 200031 204626
209226 210480 210651 212516 213745 216207 218372 218544 219618
220961 225980 228829 229716 231616 238237 253468 260401 261224
262170
70404 287934 288130 288897 289609 292465 296689 599539
304605 305304 312594 324865 331394 338770 343440 355716 356774
360095 360959 362563 364491 265568 367982 377614 377668 381985
386533 396510 396389
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 2
Ge=
winne zu je 500000, 2 zu je 300000, 2 zu je 200000, 4 zu je
100000, 4 zu je 75000, 10 zu je 50000, 20 zu je 25000, 148 zu je
10000, 370 zu je 5000, 766 zu je 3000, 2256 zu je 2000, 4528 zu
je 1000, 7388 zu je 500, 22244 zu je 400 Mark.
Weikerberichl.
Das Hoch über den Britiſchen Inſeln dehnt ſeinen Einfluß
öſtlich aus, ſo daß auch bei uns Barometeranſtieg erfolgte.
Ob=
wohl durch die umfangreiche Störung im Norden wärmere Luft
bis nach Dänemark und dem deutſchen Küſtengebiet
vorgedrun=
gen iſt, ſo wird unſer Gebiet doch mehr von dem hohen Druck
beherrſcht. Infolgedeſſen hält das gegenwärtige Wetter mit
ſei=
ten nächtlichen Strahlungsfröſten noch an.
Ausſichten für Donnerstag, den 18. Februar: Dunſtig und wolkig
mit Aufheiterung, nachts leichter Strahlungsfroſt, trocken.
Ausſichten für Freitag, den 19. Februar: Fortdauer der
Hoch=
druckwetterlage.
Hauptſchriftleitung: Rudelf Mauve
Verantwortſich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Hondel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer;, für
„Die Geßenwart” Tagesſpiegel in Btid und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratentell und geſchäftlſche Mitellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilſch in Darmſtiadt
Jür mverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n icht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Aus den Amtsverkündigungen
e Kreisamts Darmſtadt und den
NCanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
ſetunden: 1 Herren=Taſchenuhr mit
1 goldener Ring, 1 Portemonnaie
Inhalt, 1 goldener Ohrring, zwei
u Kinderhandſchuhe, drei einzelne
Nſchuhe, 1 Fleiſchmaſchine, 1 woll.
- 1 Augenglas 1 Schülermäppchen,
Liuderroller, 1 Paar Strümpfe, eine
tügeleine, 1 Bund Schlüſſel.
Uim machen wiederholt darauf
auf=
am, daß auch noch
Fundgegen=
vorhanden ſind, die in früheren
auntmachungen verzeichnet ſind.
In=
eſſenten können die Fundgegenſtände
diend der Büroſtunden auf Zimmer
1 beſichtigen.
Am Freitag, den 19. Februar 1932,
Urnittags 3 Uhr, ſollen in meinem
Zſtu igerungslokal, Ludwigsplatz 8,
Uugsweiſe gegen Barzahlung verſteigert
ddrn:
Kklaviere, 1 Schnellwaage, 2
Näh=
iichinen, 1. Diathermie=Appa ai,
Sctanduhr. 1 Rundſtab=Ho velmaſchine,
SStaubſauger, 1 Lautſprecher, Möbel
lar Art u. a. m.
MOarmſtadt, den 17. Februar 1932.
Eißer,
Gerichtsvollzieher kr. A.
Rheinſtraße 28.
Mur 209
etgein Wannenbad im Röme bad,
amuerſtr ße 7. Tel 3834 Aile A ten
der. Bei allen Kaſſen zugelaſſen. (584a
Derdmpfang dee Bhamratte.
Die Polizeiverordnung des Kreisamts
Darmſtadt vom 9. Januar 1919 bringen
wir hiermit, unter beſonderem Hinweis
auf8 2, erneut zur allgemeinen Kenntnis.
Die Polizeiverordnung iſt für die nächſten
8 Tage an den für öffentliche Anzeigen
beſtimmten Stellen ausgehängt.
Darmſtadt, den 16. Februar 1932.
Bürgermeiſterei. (St. 2709
Skamm- und Brennholz=
Verſteigerung.
Montag, den 22. Februar 1932,
vor=
mittags 10 Uhr. werden in der
Heberer=
ſchen Gaſtwirtſchaft bei Station Meſſel
aus dem Zeilharder Gemeindewald,
Diſtrikt Mark, verſteigert:
Stämme: 176 Fichte mit 33,50 im Inh.
1 Eiche mit 1,75 im Inh.
Derbſtſtg.: 271 Fichte mit 19,22 fm Inh.
Es wird gebeten, das Holz vor der
Verſteigerung einzuſehen.
Dienstag, den 23. Februar, vormittags
10 Uhr, werden in demſelben Diſtrikt
an Ort und Stelle verſteigert:
Scheiter, rm: 2 Buche, 36 Eiche, 60
Kie=
fern 2 Erlen. Knüppel, rm: 34 Eiche,
41 Eſche, 71 Fichte, 35 Erlen.
Knüp=
pelreiſig: 37 rm.
Die Zuſammenkunft iſt in
vorgenann=
ter Wirtſchaft. Näheres Auskunft
er=
teilt Herr Förſter May, Markhaus.
Zeilhard, den 12. Februar 1932.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Zeilhard.
(2584b
Kühn.
Lieferungsvergebung.
Die Lieferung der im Rechnungsjahr
1932 nötig werdenden Lebensmittel,
Waſchmittel uſw., ſowie der Bezug der
Küchenabfälle, Knochen und Lumpen
ſoll öffentlich vergeben werden.
Die Liſte der geforderten Gegenſtände
und die Lieferungsbedingungen liegen
am 25. und 26. Februar 1932,
vormittags 10—12 Uhr,
auf dem Geſchäftszimmer des
Oekono=
men, Rundeturmſtr. 8, zur Einſicht offen.
Eröffnungstermin findet daſelbſt am
Montag, den 7. März 1932, vormittags
(2671
11 Uhr, ſtatt.
Darmſtadt, den 15. Februar 1932.
Heſſiſches Landgerichtsgefängnis.
Holzverſteigerung Nr.
am Montag, 22. Februar 1932, 10 Uhr,
zu Griesheim im Darmſtädter Hof aus
Forſtort „Eichwäldchen”:
Nutzholz: Langholz Fichte Kl. 2a
(20—24 cm) 1 St., Kl. 2b (25—29 cm)
St. Derbſtangen Fichte 174 St.,
Duglaſie 26 St., Weymuthskief. 52 St.
Reisſtangen: Fichte 118 St.,
Weymuths=
kiefer 26 St.
Brennholz: Scheiter, rm: Buche I 65,
II 2. Hainbuche 1, Birke 7. Akazie 8,
Eiche 26. Kirſch 6. Linde rund 6,
Kie=
fer 2. Knüppel: Buche 37 Hainb. 4,
Birke 2, Akazie 3. Eiche 22. Fichte 1,
Weymuthskiefer 3. Linde 9.
Knüppel=
reiſig, rm: Buche 2. Hainb. 1 Eiche 6,
Birke 2. Akazie 3. Gew. Reiſig: Buche
(2673
1320 Wellen, Linde 50.
Auskunft bei Herrn Hilfsförſter
Ben=
ſel in Griesheim, Groß=Gerauerſtr. 31.
Eberſtadt a. d. B., 14. Febr. 1932.
Forſtamt Eberſtadt.
Am Freitag, den 19. Febr. 1932,
vorm. 10 Uhr, ſollen in meinem
Ver=
ſteigerungslokale Luiſenſtraße 32/34
folgende Pfänder gegen Barzahlung
verſteigert werden, insbeſondere:
1 Divan, 1 Rollſchrank, 1 Vertikow,
3 Hauptbücher, 3 Kontokorrentbücher,
1 Strazze, 3 Kopierbücher, 1 Rolle
Lampenſchirmpapier, 1 Regiſtrierkaſſe,
1el. Motor, 150 Bücher (ernſte Geſänge);
1 Schreibtiſch, 1 Chaiſelongue, 1 Seſſel,
1 Backofen, 1 Ausſtellkaſten, Möbel
aller Art u. a. m.
Hieran im Anſchluß: wird noch
be=
kanntgegeben /Ort und Stelle): 1 Klavier
(Weſtermeyer).
Hieran im Anſchluß: wird noch
be=
kanntgegeben (Ort und Stelle): 1 große
Partie elektr. Artikel, Werkzeuge uſw.
Ferner hieran im Anſchluß an Ort
und Stelle Alexanderſtraße 6
unter=
geſtellte Gegenſtände als: 1 Friesländer
Stuhluhr, 1 Oelgemälde, 1 kl.
Oel=
gemälde, 1 Zierti chchen, 1 Jagdzimmer,
2 Seſſel, 2 Stühle, 1 ovales Tiſchchen,
1 Seſſelchen, 2 Binſenſtühle, 1
Bügel=
brett, 2 Buntſtiche.
Ferner hieran im Anſchluß an Ort
und Stelle Alexanderſtraße 15
unter=
geſtellte Gegenſtände als: 43
Fiſch=
körbe, 5 Korbdeckel, 1 Pack Deckmatten.
Darmſtadt, den 17. Februar 1932.
Jungermann
2728) Gerichtsvollzieler in Darmſtadt.
Am Freitag, den 19. Febr. 1932,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale, hier, Hügelſtr. 27,
verſchiedeneGegenſtände öffentlich
zwangs=
weiſe gegen Barzahlung. Vorausſichtlich
verſteigert werden:
1 Sprechapparat mit 6 Platten, 1
Stand=
uhr, 1 Schreibtiſch, 1 Büfett, 1 Sofa,
1 Klavier, 1 Grammophon, 2
Stepp=
decken, 6. Koltertücher, verſch.
Oel=
gemälde, 1 Sekretär, 1 gr. alter
Kleiderſchrank, 14 Grammophonplatten,
1 Ausziehtiſch, 1 Dipl.=Schreibtiſch,
1 Trumeaux=Spiegel, 1 Lederkoffer,
1 Singernähmaſchine, 1 Kommode,
1 viereckiger Tiſch (pol.), 6 Bettücher,
1 Röhr=Cha ſis (4 ſitz.), 1 Photoapparat
mit Stativ und Kaſſetten, 1 Frauen=
Büſte mit Perücke u. a. m.
Darmſtadt, den 18. Februar 1932.
Craß,
Stellvertr. des Gerichtsvollziehers
2729) Portner in Darmſtadt.
Beſteht Nähe Grdl.Klavlerunterricht
Frankfurterſtraße /Frau Nanny Kaiſer,
Viktoriaſtr. 42, II.
Rdr.-Spielkreis Gediegene Ausbild.
leichtfaßl. Methode
der noch 2 Kinder f. Anfäng. u.
Voran=
aufnimmt? Ang. u. geſchrittene.
Uebe=
gelegenheit. Honor.
R 166 a. d. Gſchſt. mäßig.
(322
Rummer 49
Die Bankenfuſion.
Drei Klaſſen von Großinftikuken. — Zuſammenlegung des Kapikals.
bank wird die der Fuſionierung vorausgehende
Kapitalzuſammenſchnei=
dung wohl ſchärfer werden müſſen. Bei der Danatbank würde das In=
Bie ſſtoie Borädsſictniche Hanterang : duſtriekonſortium uach der Fuſion mit der Dresdener Bank überflüſſig
* Am Mittwoch abend haben erneut im Schoße des Reichskabinetts
Verhandlungen über die Sanierung und ebentuelle Fuſion der
Groß=
banken ſtattgefunden. Es wird damit gerechnet, daß das Kabinett
an=
fangs nächſter Woche zu entſcheidenden Beſchlüſſen kommt.
Die Meinungen über die Zweckmäßigkeit der von der Regierung
be=
triebenen Aktion gehen ſtark auseinander. Selbſt im Kabinett ſcheint
eine einheitliche Auffaſſung nicht vorhanden zu ſein. Auf die
verſchiede=
nen Standpunkte macht auch die D.A.Z. aufmerkſam, die feſtſtellt, daß es
eigentlich nur Gegner dieſes Projektes gibt. Die Vertreter der
betroffe=
nen Banken wären dagegen, ebenſo die Reichsbank und nach Anſicht des
genannten Blattes auch mehrere Neichsminiſter. Nach dem Berliner
Börſenevurier wird eine endgültige Löſung zu finden ſein, ſobald die
Bereinigung der Bankenfinanzen vor ſich gegangen iſt. Die
Bilanz=
ſitzungen der Dedi=Bank, der Commerzbank, der Dresdener und der
Danatbank werden am 22. Februax ſtattfinden. Es iſt gedacht, ſo weit
als möglich die Dinge bei allen Inſtituten uniform zu regeln.
Im Prinzip iſt die Entſcheidung ſchon gefallen, was nach außen durch
die Einberufung der Bilanzſitzung der Dedibank gekennzeichnet wird.
Man wird ſich, ſo ſchreibt der „Vorwärts”, ein Schema vornehmen, das
drei Klaſſen von Großinſtituten vorſieht. Die erſte Klaſſe enthält die
Oepoſitenkaſſen=Loſeninſtitute, alſo Berliner Handelsgeſellſchaft und
Reichskreditgeſellſchaft, die Neorganiſationsmaßnahmen für Kapital und
offene Neſerven nicht unterworfen werden. Der zweiten Gruppe gehören
die Dedibank, die Commerzbank, alſo die beiden großen Juſtitute mit
Filialſyſtem, welche bisher Unterſtützung durch das Reich noch nicht
er=
fahren haben, an. Man erleichtert den beiden Inſtituten die
Bereini=
gung, indem man ſie zu einer Parallelaktion ſtempelt, bei der man die
Initiative der Reichsbehörden betonen kann. Die dritte Gruppe bilden
die ſchon bisher vom Reich durch Vorzugsaktien=Zeichnung bzw.
Bürg=
ſchaftsübernahme geſtützten und jetzt zu fuſionierenden Inſtitute, alfo die
Dresdener und die Danatbank. Entſprechend verläuft der Umfang der
jetzt durch eine große Aktion bereitzuſtellenden Hilfe. Dedibank und
Commerzbank werden die Kapitalien zuſammenlegen, und zwar gehen
die Erwartungen dabei auf eine Zuſammenlegungsquote, die durch 2 zu 1
und 3 zu 2 begrenzt wird. In der Gruppe der Dresdener und Danat=
werden. Dabei würden die 300 Millionen vom Neich übernommenen
Vorzugsaktien eine Sonderbehandlung erfahren.
Es handelt ſich ſelbſtverſtändlich zunächſt noch um mehr oder weniger
greifbare Kombinationen, die ihrer endgültigen Klärung noch bedürfen.
Als ſolche Kombination iſt auch die folgende Meldung zunächſt noch zu
werten, die ſich die vorausſichtliche Sanierung denkt:
Die Frage der Großbanken=Bereinigung kriſtalliſiert ſich nunmehr
dahin, daß ſämtliche Großbank=Inſtitute bis auf die Verliner
Handels=
geſellſchaft eine Kapitalſanierung vornehmen und vereinzelt
einſchnei=
dende Veränderungen in ihrer jetzigen Struktur erfahren. Man kann
annehmen, daß dieſe drängenden Fragen zunächſt bei der für 22. ds.
Mts angeſetzten Aufſichtsrats=Sitzung bei der DD=Bank die erſte
ent=
ſcheidende Klärung finden, während für die übrigen Inſtitute noch ein
gewiſſer, wenn auch gering bemeſſener Zeitraum für die Entſcheidung
ausſteht, da hier offenbar bei der Reichsregierung und bei der
Reichs=
bank noch keine einheitliche Auffaſſung über die letzte Form der
Bereini=
gung beſteht.
Als ziemlich ſicher gilt eine Fuſion zwiſchen der Commerzbank oder
auch nur Teilen von ihr mit dem Barmer Bankverein, die dadurch etwas
erleichtert wird, als große Aktienpakete beider Inſtitute in gleichen
Hän=
den ruhen Erörtert wird noch eine Neugeſtaltung bei der Adca, die
wahrſcheinlich zur Wiederauflöſung des Poolungsverhältniſſes zur
ſäch=
ſiſchen Staatsbank führt.
Bei der Dresdener Bank und bei der Danatbank wird eine
Kapital=
herabſetzung von 4:1 in Ausſicht genommen.
Bei der Deutſchen Bank ſind die Maßnahmen noch nicht feſt
um=
riſſen. Man vermutet eine Kapitalherabſetzung 3:2, die ſich durch die
Einziehung des eigenen Aktienbeſtandes bewerkſtelligen ließe. Nach ihrer
Kapitalherabſetzung ſoll die Wiederauffüllung des Kapitals über die
Golddiskontbank und das Reich erfolgen, aber nicht in Form von neuen
Aktien, damit der private Charakter der DD=Bank gewahrt bleibt,
ſon=
ſern durch die Hingabe von Genußſcheinen, die man in Höhe von 100
Mill. RM. annimmt. Gleichzeitig ſollen wegen der Wiedererhöhung des
Kapitals Verhandlungen mit pridaten Stellen, offenbar mit
Indu=
ſtriellen=Kreiſen, geführt werden.
Berliner und Frankfurker Effekken=
Freiverkehr.
Ab 1. März wieder Börſe!
Die feſte Grundſtimmung, die ſchon in den vorgeſtrigen
Nachmittags=
ſtunden im Zuſammenhang mit den Hoffnungen auf eine baldige
Börſen=
wiedereröffnung, auf die abermalige Ermäßigung des
Privatdiskont=
ſatzes und auf den Sturz des Kabinetts Laval vorherrſchte, übertrug ſich
auch auf den geſtrigen Telephonverkehr in Berlin, zumal New Vork
wieder ſehr feſte Schlußkurſe gemeldet hatte. Die Umſatztätigkeit war
zwar wieder nicht ſehr groß und beſchränkte ſich auf die wenigen
Favorit=
papiere der letzten Zeit, es kam aber andererſeits auch ſo gut wie gar
keine Ware heraus (Banken= und Schiffahrtswerte ausgenommen), ſo
daß ſelbſt gegen die feſten vorgeſtrigen Abendkurſe noch weitere 1= bis
2prozentige Kursbeſſerungen eintraten. Die Anſichten über den Wert
des geplanten Börſenfreiverkehrs gehen zwar etwas auseinander, doch
hofft man, bis ſpäteſtens zum 1. März ſoweit zu ſein, um den
Börſen=
apparat in Gang zu bringen und möglichſt bald wieder zu einem
amt=
lichen Börſenverkehr mit Kurſen zu kommen. Allerdings werde es
ſicher=
lich noch Schwierigkeiten machen, den Telephonverkehr, der ſich jetzt
ge=
rade eingeſpielt habe, in die Börſenräume zu verpflanzen, obwohl
da=
durch zweifelsohne eine gerechtere Verteilung der Orders möglich ſei,
auch wird das beabſichtigte Verbot der Exekutionen noch verſchiedene
Verhandlungen mit den einzelnen Verbänden notwendig machen. Auf
Grund der in den bevorſtehenden Bilanzſitzungen zu erwartenden
Be=
reinigungen lagen Bankaktien geſtern ziemlich ſchwach. Commerz= und
Danatbank waren bis zu 3 Prozent rückgängig. Auch Schiffahrtswerte
lagen infolge der ſchon vorgeſtern gemeldeten ſchwierigen Finanzlage
weiter im Angebot und verloren abermals zirka 10 Prozent ihres
effet=
tiven Wertes. Andererſeits zeichneten ſich Schultheiß durch ſehr feſte
Haltung aus, Chadeaktien waren abermals um zirka 3 RM. gebeſſert,
die Kaliwerte waren bis zu 3 Prozent höher und Neichsbank=
Vorzugs=
aktien gewannen 2 Prozent. Am feſtverzinslichen Markt war die Tendenz
ruhig, aber weiter durchaus freundlich deutſche Anleihen und
Schuld=
bücher waren bis zu ½ Prozent gebeſſert. Auch die übrigen Gebiete
des Anlagemarktes hatten eher anziehende Kurſe zu verzeichnen. Von
dem Reichsbankausweis für die zweite Februarwoche konnte keine
beſon=
dere Anregung ausgehen.
Am Geldmarkt war die Situation unverändert. Am Deviſenmarkt
fielen nur Amſterdam mit einer Steigerung um 10 Rpfg. und Spanien
mit einem Rückgang in gleichem Ausmaß auf.
Die ſchwächere Welle, die von dem rückgängigen Bankenmarkt und
dem auffallenden Angebot in Schiffahrtswerten ausging, war in den
Nachmitttagsſtunden bald wieder überwunden. Das Geſchäft war zwar
nicht mehr ſo ganz lebhaft wie in den erſten Stunden des Vormittags,
die Stimmung war aber doch wieder ausgeſprochen freundlich. Nur
Nebenwerte lagen ziemlich vernachläſſigt, mit Ausnahme von Schultheiß,
Chade und Svenska und einigen ſonſtigen Spezialitäten. Beſonders zu
erwähnen ſind Rütgerswerke, die in wenigen Tagen um ca 25 Prozent
ihres Wertes ſteigen konnten, wobei der Hauptanteil auf den geſtrigen
Verkehr fiel. Die Zuſammenlegungs=Notwendigkeiten bei den Banken
wurden auch weiterhin viel beſprochen; es herrſcht die Meinung vor,
daß kaum eine Großbank ohne Kanitalſchnitt auskommen wird.
Auf Grund der feſten Auslandskurſe in den vorgeſtrigen
Abendſtun=
den eröffnete der Frankfurter Telephonverkehr allgemein etwas feſter.
Die Kurſe gaben jedoch bei ſehr kleinem Geſchäft bald wieder nach und
ſanken auf das Nivean des Vortages. J.G. Farben ſchwankten um 1
bis 2 Prozent nach oben und unten. Verſchiedentlich beobachtete man
wieder Tauſchoperationen in Pfandbricfen und in Aktien, wodurch am
Pfandbriefmarkt etwas Materialdruck entſtand. Ziemlich freundlich
lagen wieder Schatzanweiſungen der Städte, die bis 1 Prozent anzogen.
Auch für Kommunglobligationen beſtand wieder Intereſſe, beſonders für
die Werte der Rhein. Hypothekenbank, die ½ bis 1 Prozent anzogen.
Tagesgeld weiter leicht bei 7 Prozent.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 17. Februar 1932.
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
der Ansieeis der Heidsoant.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Februar 1932 hat ſiähz
in der zweiten Februarwoche die geſamte Kapitalanlage der Bauk in
Wechſeln und Schecks, Lombaros und Effekten um 171,3 Mill. zuu
3602,1 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Beſtände gr=
Handelswechſeln und =ſchecks um 212,3 Mill. auf 3249,5 Mill. RM. un7
die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 17,9 Mill. auf 4,2 Mill RM5
abgenommen, die Lombardbeſtände um 58,9 Mill. auf 187,9 Mill. N950
zugenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 124.
Mifl. RMM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hau
ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 120,9 Mill. auf 4155,2 Milu
RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 3,5 Mill. auf 408,5 Milu
RM. verringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reics
bank an Rentenbankſcheinen auf 18,8 Mill. RM. erhöht. Die fremde
Gelder zeigen mit 3702 Mill. RM. eine Zunahme um 37,8 Mill. R09
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich urn
22 Mill. auf 1072,9 Mill. RM. vermindert. Im einzelnen haben di
Goldbeſtände um 0,3 Mill. auf 998,7 Mill. RM. zugenommen und d5
Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 2,5 Mill. auf 144,2 Mill. RM/
abgenommen
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Debiſen beu
trägt 25,8 Prozent gegen 25,1 Prozent in der Vorwoche.
Die Auslandsbörſen.
Das Geſchäft an der Londoner Börſe war infolge, der ue
geſtrigen Hauſſebewegung in New York ziemlich lebhaft und die Grund”
ſtimmung auf den meiſten Marktgebieten ſtetig. Del=Aktien zeichneter
ſich durch feſte Veranlagung aus. Die Tendenz der Börſe war zuru
Schluß auf faſt allen Mirktgebieten als feſt zu bezeichnen.
Paris ſchloß nach etwas ſchwächerem Beginn gut erholt.
Haltung.
Das Geſchäft an der Wiener Börſe war ſehr gering und di
Tendenz nicht einheitlich.
Die New Yorker Börſe eröffnete geſtern wiederum in feſtet
Haltung.
An den internationalen Deviſenmärkten konnte ſief
der Dollar am Nachmittag wieder erholen, jedoch hat er ſeinen vo
geſtrigen Schlußſtand nicht ganz erreicht. In Amſterdam betrug d
feſtigung 20 Cents gegen den geſtrigen Anfangskurs. Das engliſcä
Pfund war unverändert mit 3,44ſe gegen den Dollar, 8,51½ gegen des
Gulden, 87,46 gegen Paris, 14,51 gegen die Reichsmark und 44,59 gegen
Madrid. Die Reichsmark blieb gut behauptet mit 58,63½ in Amſterdamr
121,65 in Zürich, 23,77 in New York. Die übrigen Deviſen waren nick
weſentlich verändert Brüſſel konnte ſich wieder erholen, dagegen wat
Mailand kaum gehalten.
Die griechiſche Börſe wird wieder geöffnel.
Die Athener Börſe, die infolge des Pfundſturzes und der dadur=”
verurſachten internationalen Währungskriſe ſeit drei Monaten geſchloſſer
iſt, wird am heutigen Donnerstag wieder geöffnet werden, jedoch nur im.
beſchränktem Umfange arbeiten. Es werden nur Transaktionen über d7
an den ausländiſchen Börſen notierten Wertpapiere erlaubt ſein.
Auch Rumänien führk Deviſenbeſchränkungen ein.
un
tur Lume.
Audten
Rumänien iſt nunmehr gleichfalls zur Begrenzung des
Deviſenve=
kehrs geſchritten. Ein Geſetzentwurf verbietet für die Zukunft direlt
Zahlungen an das Ausland und ordnet an, daß die Importeure de.
Gegenwert der aus dem Ausland bezogenen Waren in Inlandswährum
(Lei) bei einer zu errichtenden Kompenſations=Abteilung der Nationg
bank zu hinterlegen haben. Die Nationalbank wird dann die Abres
nung mit den ausländiſchen Staaten auf dem Kompenſationswege durcks
führen. Eine Einfuhr iſt in Zukunft nur dann geſtattet, wenn die Je
porteure vorher eine Beſcheinigung über die bereits erfolgte
Einzahlun=
des Gegenwertes bei der Nationalbank vorweiſen können.
Produkkenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 17. Februar. Die Tendenz war
befeſtigt. Es notierten: Weizen 250—252,50, Roggen 225 Sommergerſiäl
185, Hafer 150—155, Weizenmehl ſüdd. 37,25—38,30, dito mit
Sonde=
mahlung 35,50—36,55, niederrhein 37,25—38,05, dito mit Sondermahlum=
35,50—36,30, Roggenmehl 31,50—32,50, Weizenkleie 8,75, Roggenkleie 2
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Sir Edgar Speyer, Aufſichtsratsmitglied und Mitaktionär des
Be=
liner Bankhauſes Speyer=Elliſſen, iſt in Berlin im Alter von 70
Jahre=
geſtorben. Er war früher Chef des Hauſes Speyer Brothers in Londou
Auf der Tagesordnung der zum 7. März nach Mannheim einberufo
nen Generalverſammlung der Badiſchen Bank, Mannheim, ſteht nebe
der Erledigung der Regularien ((7 nach 10 Prozent Dividende) auch d5i
Sitzverlegung des Inſtituts nach Karlsruhe. Ferner ſoll eine Reils
Satzungsänderungen beſchloſſen werden.
Die Arbeit im Londoner Hafen wird, nachdem der Streik beendo
iſt, wahrſcheinlich morgen früh wieder aufgenommen werden. Mag
glaubt, daß von Anfang nächſter Woche an wieder in vollem
Umfang=
gearbeitet werden wird.
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mverstag, 18. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 49 — Seite 11
Mein Liebster ist . . . Prolessional
(spyrishtby: Carl Duncker Verlag, Berin W62 Roman von Franz Roswalt
Sce lachte und griff in ihr Täſchchen. Erſt jetzt erinnerte ſie
ſdrß Orzini alles genommen hatte, was ſie beſaß. Mit
zittern=
z gsrimme log ſie: „Will, nicht böſe ſein, ich habe das Geld im
UMt !"
„Aber Pera! Jetzt müſſen wir zu Fuß laufen!”
„ISch glaube, zwanzig Mark habe ich noch”, meinte ſie
klein=
um Ihr Herz klopfte in furchtbarer Angſt. Was hatte ſie getan?
g Zruinierte Will, ſie riß ihn mit ſich hinab ins Bodenloſe! In
z ilberte plötzlich eine brennende Unruhe und ſie drang darauf,
veiugehen. Es mußte ſofort etwas geſchehen. Sie würden ſich
zgetrvo eine beſcheidene Unterkunft mieten, dann konnte ſie
vvgtens unter einem Vorwand fortgehen und verſuchen, in einer
Amdleihe ihren Schmuck zu verſetzen. Was ſollte ſie Will ſagen,
mer Geld brauchte? Woher ſollte ſie jetzt den Betrag nehmen,
4 mi. Nicolo gegeben hatte, um ſich freizukaufen?! Sie ſchmiegte
ihiikernd an ſeine Schulter, und ging ſchweigend neben ihm her.
ſitk du, Will, ich glaube, es iſt beſſer, wir trennen uns jetzt.
Töctnnſt deine Geſchäfte erledigen, gegen mittag treffen wir
uydrnn und inzwiſchen ſuche ich eine Wohnung!”
e war ſehr erfreut, er brannte darauf, nach Johannistal
hſu) zu fahren. Sie wollte ihm den ganzen Inhalt ihrer Taſche
hwngen, es gab einen richtigen kleinen Streit deswegen,
öſ ich nahm er zwei Mark an. Sie begleitete ihn bis zum
Thalof und machte ſich die Freude, ihm doch noch den Zwanzig=
„mſcein in die Taſche zu ſchmuggeln.
E= verabſchiedete ſich ahnungslos, auf dem Bahnſteig winkten
ſ och ſolange zu, daß die Leute ſtehen blieben und lachten.
Wer ſie ſahen es nicht.
Pera ſuchte die nächſte Pfandleihe auf und wartete demütig
5 iyer Schlange von mißgelaunten grauen Menſchen auf die
2ſriigung. Vor aller Augen nahm ſie ihre Kette ab, ihre Ringe,
ihTrmbanduhr. Alles war gleichgültig, ſie hatte Will beſtoh=
1eſie hatte ihn belogen, ſie brachte ihm Unglück!
der Angeſtellte, der ſie bediente, brachte Kette, zwei Ringe
u eime Perlnadel zurück. „Unechten Schmuck beleihen wir nicht,
nwe Dame."
Aler Augen brannten auf ihr. So eine feine Dame und
ver=
ſitztnechten Schmuck; da ſah mans wieder.
Fachdruck verboten
„Aber die Uhr und der andere Ring!” bat ſie gedrückt.
„Zweihundertzwanzig Mark!”
„Zweihundertzwanzig Mark?!” wiederholte ſie entſetzt. Sie
lief ſich den ganzen Vormittag über die Füße wund und erhielt
doch nur zweihundertachtundvierzig Mark für alles!
22.
Hinter Schneidemühl erinnerte ſich Pleß, daß er noch einen
Brief von Haußner in der Taſche hatte, der ihn am letzten Tag
ſeines Berliner Aufenthaltes erreichte. Er drückte ſich in die Ecke
und begann zu leſen:
„Lieber Pleß!
Leider muß ich mich ganz kurz faſſen, weil ich noch nach
Johannisthal hinaus muß, andererſeits nicht weiß, ob dich
mor=
gen noch ein Brief erreichen würde. Vielen Dank für Deine
Bemühungen bei der Oeſterreichiſchen Wagenbaugeſellſchaft, die
Sache ſieht ja jetzt direkt roſig aus. Perlhammer ſagte mir durch
die Blume, daß ich bereits für eines der nächſten Rennen als
Erſatzmann für Dich in Ausſicht genommen ſei — probeweiſe
natürlich nur. Aber anfangen iſt ja die Hauptſache! Sonſt
er=
lebe ich hier die merkwürdigſten Dinge, darüber aber ein
ander=
mal mehr. Viele Grüße einſtweilen an Dich und Deine liebe
Frau
Dein alter Willy Haußner.”
„Ingemaus!” ſagte Pleß lächelnd, „Willy wird wahrſcheinlich
bei der Oeſterreichiſchen Wagenbaugeſellſchaft ankommen. Famos
was?!"
Frau von Pleß fuhr ſich müde über die Augen. „Sehr ſchön!
Aber weißt du, Herbert, die Reiſerei iſt furchtbar. Kommen wir
heute überhaupt noch an?"
Er nahm ihre kleine Hand. „Ingemaus, ich mach mir ſchon
große Vorwürfe deinetwegen!“
„Meinetwegen, Herbert!“
„Ja, ich weiß doch nicht, ob Pleßenburg das Richtige für dich
ſein wird!”
Sie wehrte ärgerlich ab. „Aber Herbert, wie kannſt du ſo
etwas überhaupt ſagen! Unſer Junge iſt doch ſchon da, du wirſt
dich auf dem Lande ordentlich erholen, und die ganze
Renn=
fahrerei wirſt du eben anderen überlaſſen!“
Er ſah nachdenklich zum Fenſter hinaus.
Am Spätnachmittag glitt das oſtpreußiſche Land vorüber,
Seen, Aecker, Felder. Wie lange war er nicht mehr hier geweſen,
zwei Jahre, drei Jahre!
„Ich kann mir das noch nicht ſo richtig vorſtellen, Inge, daß
ich wirklich nicht mehr fahren ſoll. Als kleiner Gutsherr hier
drau=
ßen auf meiner Klitſche — —”, er ſeufzte. Man hatte ſich das alles
ein bißchen anders gedacht. Sie wußte, daß es ihm unendlich
ſchwer wurde, ſeinen Sport, ſeinen ſchönen gefährlichen Beruf
auf=
zugeben, aber es mußte ſein. Die Aerzte waren zwar feſt
über=
zeugt, daß der Unfall körperlich keinerlei Folgen hinterlaſſen
würde, aber die Nerven wollten nicht mehr mitmachen. Kurz
bevor ſie ihre Reiſe antraten, hatte er einmal wieder einen
Wagen geſteuert, nur um einmal wieder am Volant zu ſitzea.
Nach zehn Minuten mußte er ausſteigen, denn jedes
Hupen=
ſignal, jeder Ruf ließ ihn zuſammenſchrecken.
An Rennen war gar nicht zu denken!
Sie ſagte tapfer: „Herbert, ich freu mich unendlich, denk nur,
wir werden jetzt mit deinen Eltern zuſammenſein, unſer Junge
wird hier viel geſünder und froher heranwachſen als in
Ber=
lin — — und wenn wir mal Luſt haben, dann kann dir ja
Perlhammer einen netten Wagen herſchicken, einen
hundert=
pferdigen Rennwagen meinetwegen!"
Er lachte. Es klang nicht ganz echt, aber man mußte ſich
eben zuſammenreißen: „Wenn ich dich nicht hätte, Ingemaus!”
In Oſterode ſtiegen ſie in die Kleinbahn um und fuhren
nach Gilgenburg weiter. Auf dem rechten Ufer des
Gilgen=
burger Sees lag die Beſitzung Pleſſenburg am Pleſſenſee. Er
ließ das Fenſter herunter und verſuchte in der Dämmerung die
Gegend zu erkennen.
„Hier muß gleich ein Feldweg kommen — — da, ſiehſt du,
hier bin ich jeden Morgen zur Schule gefahren, mit dem Rad
natürlich nur. Ich bin neugierig, ob der alte Schmidt noch
lebt. Da iſt ja noch die Scheune und immer noch nicht wieder
zuſammengeflickt, ſieh mal einer an, die laſſen ſich ja Zeit!“
Sie ſah ihn verſtohlen von der Seite an, je näher er der
Heimat kam, deſto aufgeregter wurde er.
„Das mußt du mir alles morgen bei Tage zeigen, Herbert!”
„Ja! Natürlich. Du wirſt ſtaunen, wie ſchön das hier iſt.
Auf unſerem See können wir ſogar rudern!“
Er blickte wieder aus dem Fenſter. Draußen war es jetzt
ganz dunklel. Die Lokomotive ließ eintönig ihr Läutewerk
ertönen.
„Wir ſind da, Inge!”
Er nahm das Gepäck aus dem Netz: „Nur Mut! Wenns
gar nicht geht, kehren wir wieder um!"
(Fortſetzung folgt.)
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