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wöchentllch 7maligem Erſchelnen vom 1. FDrwar
29. Februar 2— Reiſchsmart und 20 Pfennig
ſtaggbübr, obgeholt 2.— Neſchemar, duch die
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſchmtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmf. Tagbl.” geſtattt.
Nummer 36
Freitag, den 3. Februar 1932.
195. Jahrgang
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Finanz=Anzelgen 35 Reichspfg. Reilamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmarl. Anzeigen von auswäris 35 Reſchepfg.
Finanz=Anzelgen 50-Reſchspfg. 92 mm breite Rellamee
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ſ1 Doſſar — 4.20 Markt. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufrubr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpfichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchticher Beltrelbung fänl ſeder
Naball weg. Bankonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädier und Natſonalbank.
Deutſcher! Oein Name gehört Sindenburg.
einer darf beiſeite ſtehen, wenn es gilk, ſich zu Hindenburg und zur nakionalen Einheit zu bekennen!
* Abwarkende Parkeien.
Schreibt Euch ein für Hindenburg!
Der Sahm=Ausſchuß hat alſo die Friſt für die Einzeichnung
die Liſten für die Aufſtellung Hindenburgs
ſrlängert. Das iſt formell wohl deswegen geſchehen, weil
uc den Wirtſchaftsverbänden Liſten
zugelei=
rt wurden, die früheſtens am Freitag in Umlauf geſetzt
wer=
dr können und dann die urſprüngliche Zeit zu kurz geweſen
are. Da die 20 000 Unterſchriften, die verfaſſungsmäßig für die
Uftellung der Kandidatur erforderlich ſind, ſchon am erſten
Tge um ein Vielfaches überzeichnet waren, kann der Zweck
1: Verlängerung nur der ſein, jetzt mit einer ſehr
loßen Zahl von Stimmen aufzuwarten, die auf
n Reichspräſidenten ſelbſt Eindruck machen
inn, um ihn zur Annahme einer Kandidatur zu
wegen und die Neigung zur Aufſtellung von
Gegenkandi=
ſten bei der Rechten zu verringern. Daneben liegt freilich wohl
ay der taktiſche Grund, daß der Ausſchuß nicht, wie
urſprüng=
ſi in Ausſicht genommen war, ſchon am kommenden Sonntag
i Reichspräſidenten gehen will, um ihm offiziell die
Kandida=
aſanzutragen, ſondern noch einige Tage Zeit gewinnen will,
tielleicht auch Herr v. Hindenburg noch ſeine Entſcheidung
ſtursſchieben möchte.
In dieſem Zuſammenhang hat es beſondere Bedeutung, daß
„9Reichskanzler Dr. Brüning mit dem Staatsſekretär
4Zülow nun doch am Samstag nachmittag nach Genf
Ut, obwohl er dann wahrſcheinlich dort der einzige
Regierungs=
iſt. Er beabſichtigt allerdings, ſchon in wenigen Tagen nach
khu zurückzukehren, um für die innenpolitiſchen Fragen wieder
Verfügung zu ſtehen. Man gewinnt daraus den Eindruck,
die Verſuche, den Kanzler zum freiwilligen Rücktritt zu be=
7. zunächſt geſcheitert ſind, und daß der Kanzler ſich für ſtark
Ri hält, um ohne jedes Zugeſtändnis nach links oder rechts
Volkskandidatur Hindenburgs durchzubringen
Die Lage iſt allerdings auch jetzt noch ziemlich undurchſichtig.
Ehängt vorläufig alles davon ab, ob Hitler
hitz des betonten Führerprinzips die
Aktivi=
lrin ſeiner Partei noch ſoweit in der Hand hat,
w die Aufſtellung einer eigenen
national=
ſeialiſtiſchen Kandidatur verhindern zu
kön=
ſie: Sein Berliner Unterführer Graf Helldorf, der doch gewiß
nt ohne beſondere Weiſungen aus München ſpricht, hat am
Atwoch in einer nationalſozialiſtiſchen Kundgebung die
For=
ſung aufgeſtellt, daß man als Reichspräſidenten einen „Mann
der Blüte der Jahre” brauche, alſo eine ziemlich deutliche
Ab=
wian den Feldmarſchall, die allerdings noch nicht das letzte
Et zu ſein braucht. Ob es freilich praktiſch durchführbar iſt,
Taktik der letzten Tage — daß eine Partei immer auf die
iete wartet —, noch um eine volle Woche auszudehnen, iſt
ſ0 landere Frage.
Die Staaksparkei für Einzeichnung
(Der geſchäftsführende Vorſtand der Deutſchen Staatspariei
Iur ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen alle Mitglieder und
ſude der Deutſchen Staatspartei aufzufordern, ſich in die
An für die Hindenburgwahl einzuzeichnen.
Unſere Geſchäftsſtelle von 8 Uhr morgens
bis 7 Uhr abends durchgehend geöffnei.
die Wiederwahl Hindenburgs hat die erforderliche
Unter=
ſchrift von 20 000 Wählern bereits um das Mehrfache
über=
ſchritten. Bekanntlich bedeutet die Kundgebung die Bitte an den das Material, das dem Senator Borah bei ſeiner bekaunten
Reichspräſidenten, ſich als Volkskandidat für die Wiederwahl zur ſcharfen Entgegnung an Laval zur Verfügung ſtand, auf dieſe
Verfügung zu ſtellen. Millionen müſſen ſich einzeichnen. Hinden= Aufklärungsarbeit Vollbehrs zurückgeht.
Kandidatur veranlaßt werden. Die Einzeichnungen ſollen die laſſen, in dem er ſich einmal mit der Tributfrage beſchäftigt.
Treue und Dankbarkeit des deutſchen Volkes zu ihrem Führer Er beleuchtet die hiſtoriſche Seite des Problems, er geht auf
und Retter bezeugen. Die überwiegende Mehrheit des Volkes ſeine pſychologiſche Seite ein, und er gibt vor allem eine
ſteht hinter Hindenburg. Das zu bekunden, iſt Ehrenpflicht finanzielle und wirtſchaftliche Ueberſicht, die auch in Deutſchland
eines jeden Deutſchen. Keine deutſche Frau und kein deutſcher
Mann darf zurückſtehen, in dieſen ſchweren Schickſalstagen dem folgendes:
Manne treu zu folgen, der unbeirrbar dem Volkswohl diente
und mit heißer Liebe zu Volk und Vaterland ſtandhaft ſeine
vereint. So wurde Hindenburg ein wahrer Mittler unter den
Parteien und ein Verſöhner der Gegenſätze. Eine gewaltige
der Reichspräſidentenſchaft zu übernehmen. Die Zahl der
Stim=
men muß ſo groß ſein, daß aller Parteihader verſtummt.
Der Hindenburg=Ausſchuß teilt mit, daß nach den bisherigen,
allerdings unvollſtändigen, Meldungen am zweiten Tage der
Einzeichnungsfriſt insgeſamt 277 000 Perſonen ſich eingetragen
hatten, davon in Berlin 63 000.
Bayeriſche Bauern ſchreiben an Hindenburg!
Anläßlich einer Tagung der landwirtſchaftlichen
Bezirks=
vereine in Bayer. Gmain wurde die Abſendung folgenden
Schreibens einſtimmig beſchloſſen:
„Die in den landwirtſchaftlichen Bezirksvereinen
Berchtes=
gaden und Bad Reichenhall zuſammengeſchloſſenen bayeriſchen
Bauern entbieten dem Herrn Reichspräſidenten
Generalfeld=
marſchall von Hindenburg ihre ehrerbietigſten Grüße. Sie
unter=
breiten gleichzeitig dem Herrn Reichspräſidenten die Bitte, er
möge ſein hohes Amt wie bisher weiterführen zum Wohle des
deutſchen Volkes und zur Wahrung der deutſchen Ehre."
Abeitsbeſchaffungspläne derkeichspoſt
in Zuſammenarbeit mit den Gemeinden.
* Berlin, 4. Februar. (Priv.=Tel.)
Ulnter dem Druck der finanziellen Verhältniſſe hat die Reichs=
EAane ganze Reihe von Bauprojekten und anderen Vorhaben
17 feit langem zurückſtellen müſſen. Auf die Dauer verträgt
AFAusbau der Poſtverwaltung dieſe Behinderung aber nicht.
* kReichspoſt hat ſich daher veranlaßt geſehen, dem Deutſchen
Swi tag den Vorſchlag zu unterbreiten, gemeinſam für die
SAffeung von Arbeitsmöglichkeiten zu ſorgen. Die Poſt
uil verſchiedene Projekte zur Durchführung
bAngen; aber nur wenn das Lohnkonto etwas
ge=
ſeut wird. Für jeden von der Reichpoſt
einzu=
ſtlilenden Wohlfahrtserwerbsloſen ſollen die
Ateinden einen Zuſchuß von 2 RM. pro Tag
Pen. Dieſe 2 RM. ſollen aber nicht dem Lohnkonto der
Vea Spoſt zufließen — die Reichspoſt will gleichzeitig den neu=
DePiſtigten Erwerbsloſen natürlich den vollen Tariflohn
SSelm —, ſondern ſie ſollen zuſammengefaßt für zuſätzliche Ar=
Seh benutzt werden, nicht aber für die laufenden Arbeiten,
Da½ Tempo in der letzten Zeit allerdings verlangſamt
wor=
deh ur.
Neugeſtalkung der Oſthilfe.
* Berlin, 4. Februar. (Priv.=Tel.)
der. Oſtkommiſſar wird am Freitag nachmittag dem
Reichs=
ka=lieit ſeine Pläue über die Neugeſtaltung der
Oſt=
hälle unterbreiten. Man darf daraus ſchlie zen, daß jetzt ein
W gefunden iſt. Die Reichsbank ſoll die feſte Zuſage gegeben
Ned, 100 Millionen in bar zur Verfügung zu ſtellen, und zwar
grier Grundlage der Wechſeldiskontierung. Außerdem ſoll ſie
bi Au 100 Millionen nominell der zu ſchaffenden
Ablöſungs=
ſciche auf der Baſis von 50 Prozent des Kurswertes in
Lswaxd uehmen. Es bleibt bei dem Umſchuldungsbetrag vont
irAS ſa mt 600 Millionen. Die Rentenbank wird die Hauptlaſt
desUmſchuldung zu tragen haben und die Ablöſungsſcheine
hensseben.
Die Zerſehungsverſuche
Kein Reichswehrangehöriger bekeiligl.
Berlin, 4. Februar.
Zu den geſtern vom Berliner Polizeipräſidenten gemeldeten
Verhaftungen wegen Zerſetzungsverſuchen bei der Reichswehr
er=
fahren wir aus dem Reichswehrminiſterium, daß die
kommuniſti=
ſchen Zerſetzungsverſuche in keinem Falle einen Erfolg gehabt
haben. Es trifft nicht zu, daß ein Reichswehrſoldat wegen
Be=
teiligung an den Zerſetzungsverſuchen feſtgenommen worden iſt.
Bei dem Soldaten, der in einem Café mit einem Kommuniſten
zuſammengeweſen iſt, handelt es ſich um den Mann, der die erſte
Anzeige erſtattet hat und deſſen Zuſammentreffen mit dem
Kommuniſten mit der Polizei zum Zwecke der Feſtnahme
ver=
abredet war.
Die „DeutſcheBauernſchaft” beimReichsfinanzminiſter
Der Vorſtand der Deutſchen Bauernſchaft hatte eine
grund=
ſätzliche Ausſprache mit dem Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich
über die Fragen der Umſatzſteuer, der Bürgerſteuer, der
Geld=
beſchaffung für die Siedler, über die Fragen der Oſthilfe,
ins=
beſondere den Plan der Entſchuldung durch Wiedereinführung
der Rentenbankgrundſchuld für alle landwirtſchaftlichen Betriebe
im Oſten uſw. Darüber hinaus wurden dem
Reichsfinanzmini=
ſter Vorſchläge über eine weitere Senkung der
landwirtſchaft=
lichen Produktionskoſten gemacht durch Herabſetzung der
Futter=
mittelzölle, der Pachtpreiſe und der Zinſen für Perſonalkredite.
Wie die Deutſche Bauernſchaft betont, habe ſich aus der
Erwide=
rung des Reichsfinanzminiſters, der ſich ſehr poſitiv zu dieſen
Vorſchlägen geäußert hätte, ergeben, daß der
Reichsfinanzmini=
ſter bereit ſei, im Rahmen der beſchränkten Möglichkeiten zu ver=
ſuchen, eine bauernfreundliche Politik zu machen.
* Tribuk-Aufklärung in Amerika.
Ein inkereſſankes Memorandum.
Von unſerem Berichterſtatter.
d. New York, Ende Januar 1932.
Der Deutſchamerikaner Dr. Otto H. F. Vollbehr, der
ſeit Jahrzehnten in USA. lebt, hatte anläßlich des Beſuches,
den der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval in Waſhington
ab=
ſtattete, ſchon einmal Gelegenheit genommen, in weiteſten
Krei=
ſen Aufklärung über den von Amerikanern häufig falſch
ver=
ſtandenen deutſch=franzöſiſchen Gegenſatz zu ſchaffen. Dr.
Voll=
behr, deſſen Namen in Amerika einen guten Klaug hat — hat
er doch dem amerikaniſchen Volke z. B. ein Millionengeſchenk
Der von den Parteien unabhängige Wahlvorſchlag für in Geſtalt einer Gutenberg=Bibel gemacht — hatte in einem
Memorandum, das er vor allem den Senatoren zuleitete, eine
Reihe von Irrtümern, die die franzöſiſche Propaganda zu
ſchaffen verſtand, ausgeräumt. Es iſt anzunehmen, daß z. B.
Nun hat Dr. Vollbehr, dem viele Hunderte von
Erklärun=
burg muß durch eine ſtarke Volksbewegung zur Uebernahme der gen zugegangen ſind, ein zweites Memorandum herausgehen
geleſen zu werden verdient.
Dr. Vollbehr ſchreibt in ſeinem zweiten Memorandum
„Die Alliierten forderten von Deutſchland zunächſt 225
Mil=
liarden Reichsmark oder etwa 56 Milliarden Dollar. Die
Re=
parationskommiſſion war mit 132 Milliarden Mark oder etwa
hohen Amtspflichten erfüllte. Das alte und das neue Deutſch= 33 Milliarden Dollar zufrieden. Als es ſich nach zwei Jahren
land haben ſich in der Perſon des greiſen Reichspräſidenten endgültig erwies, daß Deutſchland dieſen ungeheuren
Zah=
lungen nicht gewachſen war, verſuchte Frankreich ſich dadurch zu
helfen, daß es im Jahre 1923 ins Ruhrgebiet
ein=
marſchierte und es wieder verließ, nachdem es
Volkskundgebung ſoll ihn erneut veranlaſſen, das ſchwere Amt gefunden hatte, daß man einen Stein nicht
aus=
preſſen kann. Dann wurde im Jahre 1924 der Dawes=
Plan aufgeſtellt und fünf Jahre ſpäter, im Jahre 1929, der
Young=Plan.
Wie ſchon erwähnt, konnten die auf Grund des Dawes=
Planes zu leiſtenden Zahlungen nur mit geliehenen Geldein
erfolgen und die unter den Young=Plan fallenden Zahlungen
mußten abgebrochen werden, als Ende 1929 nach dem Krach in
Amerika der Zuſtrom von ausländiſchem Geld aufhörte.
Was hat Deutſchland nun unter den verſchiedenen Plänen
gezahlt? Nach Frankreichs Anſicht haben die
deui=
ſchen Reparationszahlungen überhaupt nach
nicht begonnen, d. h. Deutſchland hat noch keinen roten
Bad Reichenhall, 4. Februar. = Cent auf Reparationskonto eingezahlt. Die Gründe für, dieſe
erſtaunliche Auffaſſung, der Franzoſen ſind nur in ihrer
ſonder=
baren Mentalität zu ſuchen und man kann ſie einfach übergehen,
da niemand in der ganzen Welt Frankreichs
Au=
ſichten teilt. Es muß zugegeben werden, daß es faſt
un=
möglich iſt, in den verſchiedenen Ländern auf die gleichen Zahlen
hinauszukommen, und es überraſcht auch nicht, wenn man
er=
fährt, daß die Berechnungen der Gläubiger und Schuldner ſtark
voneinander abweichen. Die Deutſchen behaupten, ſie hätten bis
Ende 1922, das iſt alſo kurz vor der Ruhrbeſetzung durch die
Franzoſen und Belgier, 41 Milliarden 600 Millionen Goldmazk
bezahlt, während die Reparationskommiſſion behauptet, ſie hätten
nur acht Milliarden bezahlt. Glücklicherweiſe
inter=
efſierte ſich das Inſtitute of Economies in
Waſhington ebenfalls für die während dieſer
Zeit geleiſteten Zahlungen und kam zu dem Schluß,
daß Deutſchland bis 30. September 1922 in Erfüllung
der Forderungen des Friedensvertrages Lieferungen geleiſtet
hatte, die ihm in Höhe von 25 bis 26 Milliarden als
Kredit anzurechnen ſeien, und Profeſſor Keynes in Lonoon kam
auf etwa die gleiche Summe. Die enormen Abweichungen
können nur durch die Schätzungsmethoden erklärt werden. Die
Methoden der Alliierten wirkten ſich für Deutſchland ſchädlich
aus, da die Alliierten oder die Reparationskommiſſion alle
Grundſätze einer gerechten Berechnung einfach außer Acht ließen.
Es iſt zum Beiſpiel ein in der ganzen ziviliſierten Welt
an=
erkannter Grundſatz, daß in Fällen von Enteiguung der Beſitzer
in der Höhe entſchädigt werden muß, die das Eigentum für ihn
hatte. Im Falle der Zerſtörung franzöſiſchen Eigentums, für
die Deutſchland verantwortlich war, wurde dieſer Grundſatz
allgemein angewandt, aber als man daran ging, den Wert der
rieſigen Enteignungen, die deutſchem Beſitz widerfahren waren,
feſtzuſtellen, handelte man nach entgegengeſetztem Grundſatz.
Der=
ſelbe Gegenſatz der Grundſätze trat hervor, als der
Wert der alliierten und deutſchen Schiffe feſtgelegt werden ſollie
Deutſchland hatte für die von ihm verſenkten
Schiffe einen vielfach höheren Preis zu zahlen
als es für die ihm genommenen Schiffe erhielt.
Der Marktwert der deutſchen Handelsflotte hätte am Tage der
Uebergabe in den Jahren 1919/20 fünf Milliarden 753 Millioneſt
Goldmark betragen, jevoch die Reparationskommiſſion ſetzte den
Preis auf 749 Millionen feſt. Dieſe Liſte der entgegengeſetzten
Grundſätze könnte noch erweitert werden; dies iſt jedoch
über=
flüſſig, da die wenigen Beiſpiele die ungerechte Behandlung
Deutſchlands klar genug erweiſen und den Grund für die
ver=
ſchieden hohen Zahlen zeigen. Bei einer Ueberprüfung dieſer
Seite des Hauptbuches würde man die ſchmählichen Methoden
erkennen, die die Allierten nicht nur während der
Friedens=
verhandlungen im Jahre 1919, ſondern auch noch viel ſpäter
an=
wandten, als die Hitze des Gefecſtes ein wenig hätte verflogen
ſein können.
Außer den Zahlungen, die Deutſchland zwiſchen dem
Wafſen=
ſtillſtand und dem 1. September 1924, als der Dawes=Plan in
Kraft trat, leiſtete, hatte es zu Gunſten der alliierten Mächte
auf alle Vorſchüſſe zu verzichten, die es ſeinen eigenen
Bundes=
genoſſen (Oeſterreich, Ungarn, Bulgarien und Türkei) gegeben
hatte, ſowie auf die Rechte und Konzeſſionen, die deutſche
Bür=
ger au öffentlichen Unternehmungen ſowohl in jenen Läudern
als auch in Rußland, Marokko und China beſaßen. Dieſe
Ver=
luſte betrugen etwä neun Milliarden Mark. Weiterhin hatte
Deutſchland Schiffs= und Eiſenbahnmaterial im Werte von etwa
ſechs Milliarden 500 Millionen auszuliefern und die ſogenannte
Seite 2 — Nr. 36
Sachlieferungen (Vieh, Kohle und deren Produkte, Chemikalien,
Fertigwaren und Baumaterial) beliefen ſich auf etwa 3½
Milli=
arden Mark. Die Summe all dieſer Leiſtungen ergibt weiter=
19 Milliarden Mark.
Neben dieſen Zahlungen erlitt Deutſchland durch
Zurüik=
laſſung nicht militäriſchen Materials im feindlichen Gebiet einen
Verluſt von ungefähr drei Milliarden, ſowie einen ſolchen von
etwa fünf Milliarden Mark an Staatseigentum in den
ab=
getretenen Teilen früheren deutſchen Gebietes, für welchen kein
Ausgleich geſchaffen wurde. Dieſe acht Milliarden
Mark ſtellen zuſammen mit den genannten 19 Milliarden
Mark einen weiteren wirtſchaftlichen Verluſt dar. Zu dieſen
Zahlen muß die Zerſtörung oder Auslieferung von Kriegsgerät
(Munition, Kriegsſchiffe, geſchleifte Feſtungen und zerſtörte
Munitionsfabriken uſw.) hinzugefügt werden, obgleich die
zer=
ſtörten Maſchinen, Apparate und Ausrüſtungen in der
ſo=
genannten Rüſtungsinduſtrie allein einen wirtſchaftlichen
Ver=
luſt von etwa 2½ Milliarden Mark darſtellten. Dieſer
unnötige Verluſt hätte vermieden werden können, wenn dieſe
Einrichtungen anſtatt zerſtört zu werden, für die Herſtellung
von Friedensgütern benutzt worden wären. Die Verluſte der
deutſchen Induſtrie, die durch Einziehung von Privateigenrum
in den alliierten Ländern entſtanden, müſſen auf mehr als
11 Milliarden Mark geſchätzt werden, ohne irgend welche Abzüge
für Wohlwollen zu machen. Bis 1924 hatte Deutſchland für die
Beſatzungstruppen wenigſtens fünf Milliarden 500
Mil=
lionen zu zahlen, was ebenfalls eine unproduktive
Aus=
gabe darſtellte, und ſchließlich wurden Deutſchland alle ſeine
Kolonien geraubt, deren Einſchätzung natürlich ſehr
ver=
ſchieden iſt. Dieſe Kolonien, die ein Gebiet von der 4½fachen
Größe des Mutterlandes umfaſſen, befanden ſich nach
vierzig=
jähriger Bearbeitung und Geldanlage in einem ausgezeichneten
Stande der Entwicklung. Der Wert dieſer deutſchen Kolonien
wurde durch eine große Zahl britiſcher, nicht deutſcher
Schätzun=
gen ermittelt. Nach dieſen britiſchen Schätzungen ſtellen ſie einen
Wert von mindeſtens hundert Milliarden Mark dar, während
viele Schätzungen noch eine bedeutend höhere Summe nennen.
Mr. Morel ſchätzt ihren Wert beiſpielsweiſe
höher ein als die geſamten Kriegskoſten der
Alliierten. Und trotzdem wurde Deutſchland auf dieſem
Konto nicht ein roter Cent gutgeſchrieben! Die Alliierten waren
nämlich ſchlau genug, die deutſchen Kolonien nicht zu
annek=
tieren, ſondern machten aus ihnen Völkerbunds=Mandate und
hoben hierdurch die Möglichkeit auf, Deutſchland den ihm
ge=
nommenen Wert anzurechnen.
Außer ſeinen Kolonien verlor Deutſchland ohne Anrechnung
12½ Prozent ſeines Mutterlandes. An Wert und Ertrag
über=
trifft das abgetretene Gebiet weit den Durchſchnitt des übrigen
Deuſchlands. Verglichen mit dem Stand von 1913 verlor
Deutſchland 15,4 Prozent ſeines Ackerbodens, 16,4 Prozent ſeines
Weizenbodens, 17,7 Prozent ſeines Roggenbodens, 25 Prozent
ſeiner Kohlenproduktion und 68,3 Prozent ſeiner Eiſenerzeugung.
Alles übertreffen jedoch die deutſchen
Inflationé=
verluſte, deren Höhe nicht zu ſchätzen iſt. Die Kriegsanleihen
erreichten zuſammen eine Höhe von etwa 100 Milliarden und
wurden gänzlich durch die Inflation entwertet, aber
Deuiſch=
lands Anteil an den Kriegskoſten wird auf mindeſtens 150
Mil=
liarden Mark berechnet, während amerikaniſche Schätzungen eine
noch höhere Summe annehmen.
Ein Vergleich zwiſchen der von Frankreich 1871 gezahlten
einen und den bis jetzt von Deutſchland aufgebrachten 50
Mil=
liarden Dollar iſt ſehr lehrreich:
Folgende Dr. Schachts Buch „Das Ende der Reparationen”
entnommene Tabelle mag genügen:
Frankreich Deutſchland Verhältnis
Frankreich
3. Deutſchl.
Anteil an Nationalver=
mögen im letzten Frie= 110 Mk. 1350 Mk. 1:12 densjahr
Anteil am Nationalein=
kommen im letzten Frie= 3,2 N 3 C, 1:12 densjahr
Anteil am Nationalvorrat 25 220 9 1:9 an Metallgeld".
100 2200 %0 1:22
Deutſchland hat bezahlt:
Nach Profeſſor Sering von der Berliner
Univerſität bis 1929 mindeſtens . . . 200 000 000 000 Mark.
Ich bin kühn genug zu glauben, daß das amerikaniſche Volk
nicht alles weiß, was es ſowohl über die jüngſte Vergangenheit
als auch über längſt vergangene Zeiten wiſſen ſollte.
Deutſch=
land war der treueſte und ſelbſtloſeſte Freund der Vereinigten
Staaten ſeit den Tagen von Valley Forge, als General von
Steuben die amerikaniſchen Soldaten zu einer Armee formierte,
die etwa drei Jahre ſpäter die Uebergabe von Lord Cornwallis
in Yorktown erzwang, bis zu den Tagen des Bürgerkrieges, in
dem 60 deutſche Generale Lincoln im Felde zur Seite ſtanden,
als das deutſche Volk in der Heimat von Lincolns Spezial=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Wie das Reichsinnenminiſterium mitteilt, wird die Prüfung der
Staatsangehörigkeit Hitlers auf Grund der Unterlagen der
thü=
ringiſchen Regierung vorgenommen.
In der Wandelhalle der Berliner Univerſität kam es geſtern
vormittag zu Schlägereien zwiſchen Studenten. Die Polizei
räumte die Wandelhalle und den Vorhof der Univerſität. Zehn
Perſonen wurden zwangsgeſtellt.
Havas teilt mit, daß der Kredit der Bank von Frankreich an
die Reichsbank in Höhe von 25 Millionen Dollar zunächſt um
einen weiteren Monat verlängert worden iſt.
Die Federal Reſervebank von New York hat nach einer
Mel=
dung Berliner Blätter aus New York am Mittwoch die
Verlänge=
rung des 25=Millionen=Dollarankeils an dem 100=Millionen=
Rediskontkredit der Reichsbank bekannt gegeben. Die
Verlänge=
rung dürfte für 30 Tage erfolgt ſein.
Der amerikaniſche Schatzſekretär Mellon hat das Angebot des
Präſidenten Hoover, als Botſchafter nach London zu gehen,
an=
genommen. Vorausſichtlich wird der Senat heute noch die
Er=
nennung Mellons ratifizieren.
Wie in Waſhington amtlich bekannt gegeben wird, iſt
Unter=
ſtaatsſekretär Odgen Mills zum Schatzſekretär als Nachfolger
Mellons ernannt worden.
agent, Robert J. Walker, nicht weniger als 250 000 000 Dollar
amerikaniſche Schuldſcheine kaufte, zur Zeit, als der Norden
wegen der erſchöpften Kriegskaſſen im Jahre 1863 faſt
gezwun=
gen war, den Krieg aufzugeben. Die Bedeutung dieſer deutſchen
finanziellen Hilfe für Lincoln wird von Profeſſor W. E. Dodd
von der Chicagoer Univerſität treffend geſchildert, indem er in
„The Americana” ſagt:
„Als der Krieg in eine zweifelhafte Kriſis geraten war,
ſandte Präſident Lincoln Walker als Schatzkanzler nach Europa,
um zu möglichſt günſtigen Bedingungen Geld zu leihen. Walker
hatte über Erwarten Erfolg, denn er erhielt in einer Zeit, als
die Regierung Gold ſo nötig brauchte, wie die Armee Soldaten,
300 000 000 Dollar in Gold.”
Später, im Auguſt 1925, ſagte Profeſſor Dodd in einer
Vor=
leſung:
„Lincoln war in größter Not. Walker ging nach Holland,
wo er weitere Gelder für Lincoln lieh. Aber erſt in Frankfurt,
Deutſchland, erreichte Walker Wunder. Hier veranlaßte er
jüdiſche Bankiers, den Vereinigten Staaten 250 000 000 Dollar
zu leihen. Dies war ein ebenſo großer Erfolg, wie der Sieg
in der Schlacht von Gettysburg. Lincoln wurde in Europa
gerettet.”
Beſſer wäre es, zu ſagen, Lincoln wurde in
Deutſchland gerettet, denn Paris und London
weigerten ſich kurzerhand, Mr. Walker auch nur
einen einzigen Dollar zu geben. Und um die
Ge=
ſchichte zu vervollſtändigen, muß hinzugefügt werden, daß
niemand anders als Bismarck, auf telegrahpiſche
An=
frage, das Haus Rothſchild in Frankfurt ermutigte, ſoviele
amerikaniſche Schuldſcheine, wie möglich, zu kaufen.
Ja, ich bin kühn genug, zu glauben, daß das amerikaniſche
Volk über lebenswichtige Tatſachen in Unkenntnis gehalten
wurde, und daß das amerikaniſche Volk dieſe Dinge in einem
ganz anderen Licht ſehen würde, wenn es die hiſtoriſchen
Tat=
ſachen kennen würde, und daß es dann einem Vertreter der
Deutſchen Nation, ſagen wir Präſident Hindenburg, wenn er
jemals dieſe Ufer betreten ſollte, einen ſo erhebenden Empfang
bereiten würde, wie ihn das Land ſeit langer, langer Zeit nicht
mehr geſehen hat. — Die Wahrheit wird die Oberhand
ge=
winnen und die Worte von Abe Lincoln werden wieder wahr
werden: Nichts iſt erledigt, das nicht richtig
er=
ledigt iſt!“
Dr. Otto H. F. Vollbehr,
Zenkrumsführer Dr. Heß †.
Berlin, 4. Februar.
Der Vorſitzende der preußiſchen Zentrumsfraktion, Dr. Heß,
iſt im St. Norbert=Krankenhaus ſoeben verſchieden.
Regierungsdirektor Dr. Joſeph Heß, der Vorſitzende der
preu=
ßiſchen Zentrumsfraktion, war am 13. Mai 1878 in Köln geboren.
Nach dem Studim der Philologie wandte ſich Heß dem höheren
Lehramt zu. 1911 ging er als Schulrat nach Ahrweiler und 1920
als Oberregierungsrat an die Regierung in Koblenz, wo er dann
als Regierungsdirektor die Schul= und Kirchenabteilung leitete.
Nach dem Krieg trat Heß politiſch hervor. 1919 bis 1921 war er
Mitglied der verfaſſunggebenden preußiſchen Landesverſammlung
und zog 1921 als Mitglied der Zentrumsfraktion in den
Preu=
ßiſchen Landtag ein. Er war ferner Mitglied des
parlamentari=
ſchen Beirats beim Reichskommiſſar für die beſetzten weſtlichen
Gebiete und ſeit 1920 Mitglied des Kreistags in Ahrweiler und
des Rheiniſchen Provinziallandtags. Auch in der katholiſchen
Akademikerbewegung ſpielte Heß eine führende Rolle. Auf
ſchul=
politiſchem Gebiet iſt er mit mehreren Arbeiten hervorgetreten.
Englands Rückkehr zum Prokekkionismus
Einführung eines allgemeinen dauernden Werkzoll.
von 10 Prozenk auf fſämkliche eingeführte Waren.
EP. London, 4. Februar.
Die mit Spannung erwartete Debatte über das neue eng
liſche Schutzzoll=Geſetz begann heute nachmittag im Unterhau=
Schatzkanzler Neville Chamberlain begründete die Vorlage irn
Namen der Regierung in einer längeren Rede. Die Währun=,
ſei neuerdings in großartiger Weiſe ſtabil geblieben. Ihre Zun
kunft hänge jedoch von der vollen Wiederherſtellung einer aktiz
ven Handelsbilanz ab, die in den letzten zwei Jahren mit übe
200 Millionen Pfund paſſiv geblieben ſei. Um dieſe ungünſtigg=
Bilanz zu beſeitigen, ſei es notwendig, die Einfuhr zu verringer
und die Ausfuhr zu fördern. Auch die Finanzen des
Staate=
müßten durch die Schaffung neuer Einnahmequellen verbeſſen
werden. Um die Gefahr einer Verſchlechterung des
Lebens=
ſtandards zu vermeiden, habe man ein wiſſenſchaftliches Syſtein
gemäßigter Schutzzölle ausgearbeitet, durch das bisher im
Aus=
land hergeſtellte Güter für die heimiſche Induſtrie und die Lank)
wirtſchaft geſichert werden ſollen. Dabei wolle man die Intem
eſſen des ganzen britiſchen Reiches berückſichtigen.
Die Baſis des neuen Zollſyſtems ſei ein allgemeiner Wertzorn
von 10 Prozent auf ſämtliche eingeführte Waren, mit Ausnahmn
von Getreide und Brot. Soweit bereits eine höhere Verzollunn
als 10 Prozent beſteht, bleiben dieſe Zölle jedoch in Kraft. Ein
unabhängiger Beratender Ausſchuß wird etwaige Sonderwünſchz =ueledig
der Induſtrie unterſuchen. Die Einfuhr aus den Dominions bleiby
einſtweilen unverzollt, bis die Reichskonferenz von Ottawa
eng=
gültige Beſchlüſſe hierüber gefaßt haben wird. Auch die Einfuhg
aus den Kolonien bleibt frei. Gegen die Einfuhr aus Länderm
die engliſche Waren mit Sonderzöllen belaſten, können außer der
vorgeſehenen Zöllen noch beſondere Zölle bis zu 100 Prozent dess
Wertes eingeführt werden.
In der zum Teil ſehr lebhaften Unterhausdebatte erklärte
Sir Herbert Samuel, daß der 10prozentige Tarif nur einn
äußerſt geringen Teil von Waren ohne Zoll laſſen werde. die
Maßnahmen würden von dauerndem Charakter ſein. Die vonn
Ausſchuß geſchaffenen Zölle würden das Land endgültig in einn
protektioniſtiſches Land verwandeln. Die Regierung werde iun
Parlament binnen kurzem ein Landwirtſchaftsprogramm
vor=
legen, das dazu beſtimmt ſei, die Handelsbilanz zu ſtärken. Das
Geſetz gegen die anormale Einfuhr werde im Mai ablaufen. Danm
würde vielleicht weiter zeitweiſe Geſetzgebung für eine kurze Pe*
riode erforderlich ſein.
Die Senkung der öffenklichen Tartiſe.
* Die Arbeiten des Kommiſſars für die Preisſenkung ſtoßenn
wie nicht anders zu erwarten war, auf mancherlei erheblichof
Schwierigkeiten. Beſonders gilt das für die gebundenen Preiſe* / druoſſu
weil es nicht weniger als 56 000 gebundene Preiſe gibt, die aben.
nicht reſtlos von Intereſſentenverbänden erfaßt werden. Damit;
die Verbraucher ſich ein klares Bild von der Preisſenkung machenn
können, wird der Preisſenkungskommiſſar jetzt anordnen, daß die
Verpackung von Markenartikeln in Zukunft den alten und dem
geſenkten Preis zu führen haben. Dort, wo der alte Preis
be=
ſtehen blieb, aber eine erhöhte Warenmenge abgegeben wird, mußz
ebenfalls neben dem alten Aufdruck die neue Gewichtsangabe
ge=
führt werden.
Das Kernſtück der noch dem Kommiſſar bevorſtehenden Arbeſ
bilden aber die öffentlichen Tarife, deren Senkung
bisher vollkommen unzulänglich iſt. Von den K
Gaswerken haben bisher etwa 300 den Preis für den Kabikmein
Gas um 2 Pfg. herabgeſetzt, obwohl unter Berückſichtigung all
Preisſenkungsfaktoren eigentlich nur eine Entlaſtung um eim
halben Pfennig je Kubikmeter zuſtande kommen könnte. Bei M
Elektrizitätswerken tritt eine Erſparnismöglichkeit von 0,3—
Pfg. pro Kilowattſtunde ein. Die elektriſchen Werke haben ſ0
aber bisher mit Preisſenkungen ſehr ſtark zurückgehalten. M
Urſache für das ſchlechte Funktionieren der Preisſenkung auf den
Gebiete der öffentlichen Tarife liegt in den Gemeindefinanzen.
Die Gemeinden ſind auf die Einnahmen aus ihren Gas= un
elektriſchen Werken angewieſen, um ihre Wohlfahrtsunterſtützten
unterhalten zu können. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen in
letzten Jahr iſt von 800 000 auf 1,8 Millionen geſtiegen. Dadurc
entſtand eine Mehrbelaſtung von 550—600 000 Millionen pu
Jahr. In der gleichen Zeit haben die Gemeinden einen
Steuet=
ausfall von 600 Millionen zu verzeichnen. Die Gemeinden hoffeſ.
daß es noch gelingen wird, die geſamte Arbeitsloſigkeit neu 0
organiſieren und die Finanzierung auf eine neue Baſis zu ſtellen
dergeſtalt, daß mindeſtens die Belaſtung der Gemeindehaushalft
ſtetig bleibt. Sobald dieſes Ziel erreicht iſt, werden auch die
Ge=
meinden in die Lage verſetzt, ihre Gas= und Elektrizitätspreiſ
abzubauen.
Fus, die d
Eitr oder
c Vorſchl
ſtlich
ncht nur au
ſen B
Gemeiſterke Töne.
Aus der Werkſtatt des Tonfilms.
Von A. K. von Hübbenet.
Die große Zahl der unſichtbaren Mitarbeiter am Film, die
uns im Kino, bevor die erſte Szene aufblendet, in einem
lang=
atmigen Vorſpann namentlich vorgeſtellt werden, iſt ſeit dem
Auf=
kommen des Tonfilms um Spezialiſten bereichert worden, deren
Funktion dem Laien größtenteils unverſtändlich bleibt. Der
wich=
tigſte dieſer Neuankömmlinge, der im modernen Tonfilmatelier=
Betrieb auch tatſächlich ein gewichtiges Wort mitzureden hat, hört
auf den wohlklingenden Namen Tonmeiſter. Der Zuſchauer im
Kino aber denkt: was gibt es da an den Tönen ſchon viel zu
meiſtern? Die Aufnahme ſpielt ſich genau ſo ab wie früher, nur
daß man an irgendeine Stelle, wo es im Bild nicht zu ſehen iſt.
das Mikrophon aufſtellt.
Doch ſo einfach iſt das alles nun doch nicht. Der Ton iſt zwar,
dank den unabläſſigen Fortſchritten der Technik, ſchon zu einem
meiſtverſtändlichen und organiſchen Beſtandteil des Films
ge=
worden; es kommt kaum noch vor, daß die Aufnahme einer
ton=
lich einfachen Szene mißlingt, aber noch immer gibt es Fälle, in
denen der Tonmeiſter vor komplizierte Aufgaben geſtellt wird.
In den erſten Tagen des Tonfilms war es allerdings noch viel
ſchwieriger. Die Aufnahme war voller Tücken, und es war
eigent=
lich reine Glückſache, ob ſie gelang oder nicht. Eine gewiſſe
Be=
rühmtheit hat die Geſchichte einer Muſikaufnahme erlangt.
Da=
mals arbeitete man noch in proviſoriſch für Tonfilmzwecke
her=
gerichteten Ateliers, die nicht ſo völlig dicht gegen alle äußeren
Schalleinwirkungen geſchützt waren, wie die modernen fenſterloſen
Steinkäſten. Trotzdem erſchien die fragliche Orcheſteraufnahme
zu=
nächſt gut gelungen. Bei der Probevorführung ſtellte ſich jedoch
heraus, daß die Muſik von einem heftigen Praſſelgeräuſch
be=
gleitet war. Man konnte den Eindruck gewinnen, als hätte man
das Spiel des Orcheſters zur Erzielung eines beſonderen Effektes
durch ein lebhaftes Maſchinengewehrfeuer ergänzt. Das war aber
nicht der Fall, und nachdem man lange vergeblich nach einem
Defekt in der Apparatur geſucht hatte, erwies es ſich, daß das
Trommelfeuer von dem während der Aufnahme aufs Atelierdach
fallenden Regen erzeugt war. Von den Muſikern hatte in der
Ertaſe muſikaliſcher Hingabe niemand das Geräuſch vernommen,
das Mikrophon aber hatte ſtill und leidenſchaftslos alles
aufge=
zeichnet,
Noch luſtiger iſt eine andere Epiſode aus jener Zeit: ein
Schauſpieler hatte eine kleine Stiege hinaufzugehen, dann
ſtehen=
zubleiben und einige Worte zu ſagen. Aber jedesmal vor Beginn
der Rede hörte der Tonmeiſter aus ſeinem Lautſprecher ein
orkan=
artig pfeifendes Geräuſch, ſo daß er die Aufnahme unterbrach und
dem Schauſpieler ſagen ließ, er ſolle ſich nicht ſo heftig räuſpern.
Der prominente Mime hatte ſich aber weder geräuſpert, noch
ge=
nieſt oder gehuſtet und auch ſonſt hatte ſich niemand im Atelier
irgendwie laut bemerkbar gemacht. Natürlich verging wieder
län=
gere Zeit, ehe man die Urſache der Störung herausgefunden
hatte; ſie war ebenſo überraſchend wie intereſſant: der
Schau=
ſpieler hatte beim Hinaufgehen mit ſeinem Aermel das
Treppen=
geländer geſtreift, und das leiſe Kniſtern des Seidenfutters im
Aermel war von dem zu nah ſtehenden Mikrophon aufgefangen
und ins Unermeßliche verſtärkt worden. Solche Geſchichten, die
noch vor zwei Jahren wahr waren und die Tonmeiſter in
Ver=
zweiflung brachten, muten heute wie uralte Märchen an. Erſtens
hat man ſich mit den Eigenſchaften und Mucken des Mikrophons
bekannt gemacht, außerdem benutzt man für Gewänder und
Deko=
rationen geeignete Stoffe und Materialien. Aber auf anderen
Gebieten hat der Tonmeiſter genug Probleme zu löſen.
Verhältnismäßig einfach ſind Tonaufnahmen bei ſtehendem
Bild und gleichbleibender Lautſtärke. Iſt die Dekoration zu groß,
um von einem Mikrophon erfaßt werden zu können, werden
ein=
fach mehrere Mikrophone eingeſchaltet. Nehmen wir als Beiſpiel
einen großen Saal, in dem bei feſtlich geſchmückter Tafel
zahl=
reiche Perſonen ſitzen, von denen mehrere, die an ganz
verſchiede=
nen Enden der Tafel ſitzen, in den Dialog eingreifen. In dieſem
Fall bekommt jeder Sprecher ein eigenes Mikrophon in die Nähe
geſtellt. Natürlich ſo, daß es im Bild nicht zu ſehen iſt. Eines
ver=
ſchanzt man hinter einem prächtigen Blumenſtrauß, das andere
bedeckt man unauffällig mit einer Serviette, das dritte verſenkt
man in einen Sektkübel. Tauſend andere Möglichkeiten gibt es.
Von jedem Mikrophon — die Höchſtzahl, die man gleichzeitig
an=
ſchließen kann, iſt neun — führt eine beſondere Leitung zu einem
Schalter in der Abhörkabine des Tonmeiſters und er ſtimmt ſie
alle auf eine gleichmäßige Lautſtärke ab. Schwieriger wird die
Aufgabe des Tonmeiſters, wenn mit „entfeſſelter”, Bildkamera
gearbeitet wird, wenn beiſpielsweiſe die Kamera auf einem Wagen
in der Dekoration herumfährt. Der Tonmeiſter muß mit ſeinem
Mikrophon die Laute und Worte erhaſchen, die für die Handlung
weſentlich ſind, und zwar in einer beſtimmten Deutlichkeit und
Lautſtärke. Manchmal kann er ſich leicht dadurch helfen, daß er
das Mikrophon an einem kleinen Galgen über der Kamera
be=
feſtigt, ſo daß es überallhin mitfährt. Oft jedoch beabſichtigen
Autor und Regiſſeur ganz andere Klangwirkungen. So wurde
eine Szene gezeigt, in der ein junger Mann bei einer großen
Ballveranſtaltung ein Mädchen ſuchte und dabei aus einem Saal
in den anderen ging. Da in den Sälen zwei verſchiedene Kapellen
ſpielten, mußte bei den Wanderungen des jungen Mannes die
Muſik der einen Kapelle immer leiſer werden, während die an=
dere, je näher er ihr kam, immer lauter ertönte. Hätte der Toſe
meiſter in dieſem Fall das Mikrophon mit der Bildkamera mie
fahren laſſen, würde er beſonders beim Uebergang nie die raſſe
niert deutliche Wirkung erhalten haben, wie ſie ihm auf andere
Weiſe gelang, während er gleichzeitig das Mikrophon bei der an
deren Kapelle ebenſo allmählich abſtellte, und der Erfolg zeigie,
daß der Regiſſeur gut daran tat, ſich dem Feingefühl ſeines Toſe
meiſters anzuvertrauen.
Um eine gleichmäßige Lautſtärke des akuſtiſchen Vorgange?
zu erzielen, iſt es unbedingt notwendig, mit dem Mikrophon ime
mer in gleichem Abſtand von der aufzunehmenden Schallquelle.."
bleiben. Das iſt nicht immer ganz einfach, ſo zum Beiſpiel, weſ"
der ſprechende Schauſpieler nicht ruhig ſteht, ſondern im Zimie.
auf und ab läuft. In ſolchen Fällen werden manchmal raffimier”
Tricks und Konſtruktionen erdacht. Mißlingt aber ſo ein Trick,, 90 ſofort das Empfinden, daß der Ton urplötzlich abreißt, Aie
ob der Schauſpieler im Verlauf einer Sekunde abgedreht und we‟
davongerannt wäre. Die Empfindlichkeit des Mikrophons nicſlt
nämlich bei zunehmender Entfernung unverhältnismäßig raſch. "
und auch auf jede Aenderung der Richtung der Schallwelle
reagiert das Mikrophon außerordentlich ſcharf. Hieraus erklart. ”
ſich, daß nicht die Maſſenſzenen, wie man vielleicht meinen mocht
an den Tonmeiſter die größten Anforderungen ſtellen, ſole
dern die ſubtilen Kammerſpielſzenen. Bei Maſſenſzenen kom."
eine geringe Unebenheit in der Lautſtärke überhaupt nichk du
Vorſchein; dagegen ſpielt etwa bei einem zärtlich geflüſterle‟
Dialog die geringſte Nuance eine entſcheidende Rolle. Der Wd” Schauſpieler verhältnismäßig laut ſprechen zu laſſen und
De=
für das Mikrophon leiſe einzuſtellen, iſt nicht gangbar, weil
ſolches Vorgehen die Klangfarbe der Stimmen verändern wurde
ſtellt man dagegen das Mikrophon weiter weg, geht die inkale
Wirkung unweigerlich verloren. Es bleibt alſo nichts ander”
übrig, als das Mikrophon möglichſt nah an den Mund des Ii”
ſternden Schauſpielers heranzubringen.
Hier entſtehen durch eine Bewegung des Darſtellers nele
Schwierigkeiten. Ein leichtes Vorbeugen des Rumpfes genutze
um außer Hörweite des Mikrophons zu kommen. Die gewoyſ
ücte
Dr. ,
A
ait
WRc
U!
* MMtict
2
lichen Mikrophon=Ständer, die ſchweren Metallgabeln und lange
Holzgabeln, ſind zu ungelenk, um der raſchen Bewegung genau,
le=
gen zu können. So erfindet jeder Tonmeiſter eigene „leichtel”
Konſtruktionen. Ein Tonmeiſter der Ufa hat die Gewohnheik.
Mikrophon in ſolchen ſchwierigen Flüſterfällen an einem Gecl
von Fäden und Fädchen aufzuknüpfen, mit deren Hilfe er es 9a.
hin und her dirigiert. Er hat dafür den Spitznamen „Fadce.
Akrobat” erhalten. — Eine intereſſante Aufgabe hatte der TOi
meiſter im folgenden Fall zu löſen: die Szene ſtellte die Berga.
eines in einem tiefen Bergſchacht Verunglückten durch eine e‟
tungsexpedition dar. Der eine der Retter, der zu dem Ze*
[ ← ][ ][ → ]Freitag, 5. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichten
Sapmng Annworkauf vei Sorfclag ver Mächte
Zur Einſtellung der Feindſeligkeiten unker Vorbehalt bereik. — Kein Berzichk auf die Mobiliſierung
oder auf die Vorbereikung kriegeriſcher Handlungen. — Die mandſchuriſche Frage
für Japan erledigk. — Ablehnung jeder Einmiſchung drikker Skaaken.
Vermiklung der Mächke nicht erwünſcht
Tokio, 4. Februar.
Die japaniſche Antwort auf die Vorſchlige der Mächte wurde
ur 18 Uhr (Ortszeit) den drei Botſchafter 7 überreicht. Japan
er=
lärt ſich bereit, die Feindſeligkeiten einzuſtellen, wenn die
Chi=
rſen das gleiche tun, andernfalls würde ſich Japan gezwungen
ehen, auf ſeiner Handlungsfreiheit zu beſtehen. Angeſichts der
hineſiſchen Drohungen und des Ernſtes der gegenwärtigen Lage
rachtet es die japaniſche Regierung als unmöglich, auf die
Mo=
ſiliſierung oder auf die Vorbereitung kriegeriſcher Handlungen
u verzichten. Sie lehnt die Einrichtung einer neutralen Zone im
ße zirk von Schapei nicht ab, betrachtet aber die Frage von
Schanghai als vollkommen unabhängig von der mandſchuriſchen
frage, die durch den Beſchluß des Völkerbundes vom 10.
Dezem=
ſer erledigt iſt, und für die ſie nicht gewillt iſt, die Hilfe
betei=
igter oder neutraler Beobachter anzunehmen. Der fünfte Punkt
es Vorſchlags iſt infolgedeſſen unannehmbar.
Uch di
aus Au
nen aufd
Franzöſiſcher Schrikt in Tokio.
0 Pront
Der Quai dOrſah beſtätigt, daß der franzöſiſche Botſchafter
Tokio am Mittwoch einen neuen Schritt bei der japaniſchen
ſtegierung unternommen hat. Der Botſchafter wurde von dem
hellvertretenden Außenminiſter Nagai empfangen. Er hat auf
hie Notwendigkeit hingewieſen, die Neutralität der
internatio=
haken und der franzöſiſchen Konzeſſion in Schanghai zu achten,
üit unter dem letzten Bombardement zu leiden gehabt hätten.
Logrand
u ſtätt
Neuer amerikaniſcher Prokeſt gegen Japan.
Die amerikanſche Regierung hat heute erneut Proteſt gegen
Benutzung der internationalen Niederlaſſung in Schanghai
dnen
alten
lalte
Baſis der japaniſchen Angriffe auf China erhoben.
*
Im Staatsdepartement wird die Lage in Schanghai als
4eſentlich entſpannt angeſehen, da die japaniſchen Truppen jetzt
ſicht nur aus dem amerikaniſchen Teil der internationalen
Nie=
rlaſſung, ſondern auch aus den direkt davorliegenden
japani=
hen Baumwollſpinnereien zurückgezogen wurden.
Aneuer japaniſcher Vorſtoß gegen die chineſiſchen
Skellungen erfolgreich abgewehrk.
Ein heftiges Artilleriegefecht entwickelte ſich heute in der Nähe
s Nordbahnhofs. Die Chineſen haben ihre Stellungen im Lauf
1: Nacht erheblich ausbauen können. Den Chineſen iſt es
gelun=
an, zwei japaniſche Bataillone an der Schapei=Wuſung=Eiſenbahn
ſmzingeln. Die Japaner befinden ſich in einer ernſten Lage.
Ei größte Teil von Schapei wurde ein Opfer der Flammen. Das
Nüuer konnte bisher noch nicht gelöſcht werden; es bedroht bereits
9 Häuſer an der nordweſtlichen Grenze, der internationalen
kedlung. Auf die entſchiedene Aufforderung der ausländiſchen
ſeneralkonſuln räumten die japaniſchen Marineſoldaten den
eng=
ſch=amerikaniſchen Teil der internationalen Siedlung.
Bor einem franzöſiſchen Vorſtoß
in der Abrüſtungsfrage.
Genf, 4. Februar.
Die Abrüſtungskonferenz hat heute nachmittag die Berichte
drei konſtituierenden Ausſchüſſe angenommen. Die Bildung
Kommiſſion bleibt dem morgen zu wählenden
Präſidial=
bro vorbehalten, das auch die Bildung gemiſchter Kommiſſionen
beſtimmten Zwecken beſchließen kann. Private Delegationen
Uen, wie auch früher, vom Präſidenten empfangen werden, und
ßerdem die Möglichkeit haben, daß ihre Ausführungen durch
93 Sekretariat der Konferenz im Druck verbreitet werden.
Die Konferenz tritt jetzt in das Stadium der erſten
poli=
ühen Auseinanderſetzungen, die die kommenden ſchweren
Impfe ankündigen. Die franzöſiſche Abordnung hat, wie ver=
lautet, die Abſicht, bereits in der allernächſten Zeit mit einem
großen Vorſchlag hervorzutreten, um die Konferenz in der
Rich=
tung einer grundſätzlichen Behandlung der Sicherheitsfrage und
engen Verbindung zwiſchen Abrüſtung und Sicherheit feſtzulegen.
Auf franzöſiſcher Seite iſt eine lebhafte Tätigkeit feſtzuſtellen,
um ſich einen maßgebenden Einfluß auf den Verlauf der
Kon=
ferenz zu ſichern.
Krieg und Abrüſtung.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 4. Februar.
Nach dem einſtimmigen Urteil der franzöſiſchen Rechtspreſſe
beginnt die Abrüſtungskonferenz in einem beſonders ungünſtigen
Augenblick. Man erwartet von ihr nichts Gutes. Die
Stim=
mung in Genf ſoll ſchlecht ſein, und nach den franzöſiſchen
Dar=
ſtellungen übertraf die erſte Sitzung der Konferenz alles bisher
Dageweſene an Oedigkeit und Langeweile. Henderſon hat eine
beſonders ſchlechte Preſſe. Seine Politik ſoll ausgeſprochen gegen
die franzöſiſche Theſe gerichtet ſein
Trotz dieſer Feſtſtellungen glaubt man ſich in Frankreich vor
beſonderen Gefahren, die ſich aus der Konferenz für Frankreich
ergeben könnten, gefeit. Es heißt, daß die franzöſiſche Delegation
glänzend vorbereitet und zuſammengeſtellt iſt. Alſo nichts von
dem Improviſationsgeiſt Briands, den die franzöſiſche Rechte
— ſehr zu Unrecht — immer verurteilte; hat doch die Idee der
Abrüſtung während der langen Aera Briand kaum einen für
Frankreich gefährlichen Fortſchritt gemacht
Daß Frankreich ohne beſonders ſtarke Garantien für den
Status quo nicht abrüſten will, iſt nichts Neues. Genfer
Proto=
koll oder etwas Aehnliches, nur keine Abrüſtung. Das ſpricht man
hier klar und deutlich aus. Man könnte alſo fragen: Wozu die
ganze Konferenz? Die Frage des Friedens in Europa iſt die
Frage des deutſch=franzöſiſchen Verhältniſſes. Selbſt die
angel=
ſächſiſchen Mächte ſcheinen ſo zu denken. Da nun Frankreich nicht
abrüſten will und andererſeits ſelbſt der Verſailler Vertrag
kei=
nerlei Handhabe bietet, Deutſchlands Rüſtungsfreiheit ohne
all=
gemeine Abrüſtung auf die Dauer zu beſchränken, ſo wäre es
vielleicht das einfachſte, Deutſchland die Rüſtungsfreiheit
zuzu=
billigen, ohne darauf zu warten, daß es ſie nach dem Mißerfolg
der Konferenz von ſelbſt erhält. Eine unendliche Reihe vor
internationalen Reibungen könnten auf dieſe Weiſe vermieden
werden. Aber zu einer ſolchen Politik braucht man einen Schuß
Kühnheit und Aufrichtigkeit. Man zieht ihr die unüberſehbaren
Debatten der Konferenz in Genf vor. Es fragt ſich aber, ob man
damit auch wirklich nichts riskiert. Denn die Ausſichten der
Konferenz ſind inſofern wirklich nicht ſo ſchlecht, wie man es
gerne hinſtellt, weil eine völlige Umgehung aller Probleme in
Genf unmöglich iſt.
Inzwiſchen geht die Auseinanderſetzung im Fernen Oſten
weiter. Die Haltung der beiden feindlichen Mächte erſcheint von
ſo vielen Urſachen bedingt zu ſein, und ihre Argumentation ſo
kompliziert, daß man ſich fragen muß, ob ſelbſt eine
ergebnis=
volle Vermittlung das Aufflammen des Krieges am anderen
Tage ausſchließt. Frankreich ſympathiſiert, trotz der formellen
Zuſtimmung zur Demarche der angloſächſiſchen Mächte, nach wie
vor für Japan. Das Vorgehen Amerikas und Englands gegen
Japan mittels diplomatiſcher Machtmittel wird hier nicht weiter
in Erwägung gezogen, als es ſonſt allgemein dargeſtellt wird.
Neue Konferenzpläne.
* Ein Pariſer Blatt will erfahren haben, daß ernſthafte
Beſtrebungen im Gange ſeien, um eine Zuſammenkunft
zwi=
ſchen Laval, Macdonalo und Brüning herbeizuführen. Die
drei Miniſterpräſidenten ſollen ſich in Paris treffen. Da aber
Macdonald nach ſeiner Operation noch eine Weile reiſeunfähig
ſein dürfte, ſieht es vorläufig noch nicht nach einer ſolchen
Miniſterzuſanmenkunft aus. Fraglich allerdings auch, ob die
Vorausſetzungen für einen erfolgverſprechenden Verlauf dieſer
Konferenz vorhanden ſind. Der bisherige Gang der
diplo=
matiſchen Verhandlungen hat doch gezeigt, daß die Franzoſen
von ihrem Standpunkt keinen Zoll abgewichen ſind und unter
dieſen Umſtänden iſt eine Miniſterzuſammenkunft natürlich
zwecklos.
glückten hinabgeſtiegen war, rief den obenbefindlichen
Kame=
iden Anweiſungen zu. Seine Stimme mußte im tiefen
Berg=
alt, deſſen Wände den Schall mehrmals zurückwarfen, völliger
ligen, als die gedämpften Stimmen ſeiner Kameraden im
beien. Dem Tonmeiſter gelang es, den Gegenſatz dramatiſch ſtark
kauszubekommen, und zwar ſo, daß in beiden Fällen die
Ver=
ind lichkeit trotzdem gewahrt blieb.
Mit dieſem Beiſpiel ſind wir in den Fragekomplex des
ſoge=
tüten „akuſtiſchen Raumes” geraten. Jeder Schallvorgang
ver=
httelt nämlich eine ganz beſtimmte Vorſtellung von dem Raum,
dem er erzeugt wurde. Jeder hat ſchon einmal die Beobachtung
nacht, daß ſeine Stimme in einem ausgeräumten Zimmer ganz
UDers klingt, als in dem gleichen Zimmer, wenn es mit
Vor=
lagen und Möbeln ausgeſtattet iſt. So klingt es auch ganz
ver=
ſteden, ob jemand im Freien ſpricht, in einer kleinen, mit
Mö=
vollgeſtellten Stube oder in einem großen, leeren Saal oder
Yyölbe. Im Saal wird der Schall mehrmals zurückgeworfen,
Seſi tſteht ſtarker Nachhall, der oft mehrere Sekunden dauert; in
* Stube werden, die Schallwellen, von den dort befindlichen
Abeln und Vorhängen mehr oder weniger aufgeſogen; im freien
Ade entſteht ſo gut wie gar kein Rückwurf, ſo daß nur die pri=
Men Schallwellen ohne Nachhall hörbar werden. In
beſon=
ben Fällen entſteht die bekannte Erſcheinung des Echos,
näm=
wenn ſich die Schallquelle mindeſtens acht Meter von einer
ae reflektierenden Fläche, z. B. einer Felswand befindet. Alle
Ne Eigenſchaften des akuſtiſchen Raumes muß der Tonmeiſter
Nüickſichtigen, um uns, da wir ja den Raum meiſtens gleichzeitig
I ſehen, eine wahre Vorſtellung zu vermitteln. Er muß die
ctiſche Atmoſphäre mit der optiſchen in Einklang bringen. Das
ſticht er durch geſchickte Anordnung von ſchalldämpfenden oder
ſchhall erzeugendem Material, in den vom Architekten errich=
40 Dekorationen. Die ſchwierigſte Aufgabe iſt es, einen tonlich
ſen Effekt zu erzielen, ohne die Verſtändlichkeit der Sprache
z ermindern.
Daß die im deutſchen Film tätigen Tonmeiſter es verſtehen,
cihrer ſchwierigen Aufgaben geſchickt zu entledigen, iſt allge=
E anerkannt. Ueberhaupt hat die deutſche Technik im Falle
19Tonfilms erneut ihren Weltruf beſtätigen können, und an
15 großen künſtleriſchen und geſchäftlichen Erfolgen, die der
1ſtſche Tonfilm jetzt auch im Ausland feiert, hat ſie einen
be=
hmcen Anteil.
Edith Bielefeld hat im Laufe ihres halbjährigen
Varieté=
ſtrags unter dem Namen „Editha” nach ihrem Auftreten in
und Stuttgart mit großem Erfolg als einzige Tänzerin
Moſefine=Baker=Tournee mit dem Enſemble des
(ſino de Paris durch die Schweiz in Genf
be=
gt.
* 50 Jahre Enkdeckung des Tuberkel=
Bazillus.
(Eine Feſtſitzung im ehemaligen Herrenhaus. — Wie Koch den
Tuberkel=Bazillus entdeckte. — Senſationelle Feſtſtellungen von
Profeſſor Enderlein.)
Der Anfang des Jahres 1882 war für die ganze Menſchheit
von größter Bedeutung, denn in den Monaten Februar und März
hat Robert Koch eine ſeiner genialſten Entdeckungen vollendet,
nämlich die des Tuberkel=Bazillus. Der Tuberkel=Bazillus iſt
be=
kanntlich der Erreger der Tuberkuloſe, die ſeit Jahrtauſenden
unter den Menſchen ungeheure Opfer gefordert hat. Seit
Hippo=
krates iſt es der vieltauſendjährige Traum der Aerzte geweſen,
die Urſache der Schwindſucht zu finden. Dem Begründer der
experimentellen Bakteriologie Robert Koch war es vergönnt,
die=
ſen Traum der Menſchheit zu erfüllen. Er wurde dadurch zu
einem der größten Wohltäter der Menſchheit. Allein die
Ent=
deckung des Tuberkel=Bazillus ſichert ihm unvergänglichen Ruhm
in der Geſchichte der mediziniſchen Forſchung. Koch war
ein=
facher Kreisphyſikus in Wollſtein im Kreiſe Womſt. Hier konnte
er, der über keine große wiſſenſchaftlichen Hilfsmittel verfügte,
zum erſten Male die Feſtſtellung machen, daß
Wundinfektions=
krankheiten durch ganz beſondere Bakterien von Tier zu Tier
durch Impfung übertragen werden können. Er fand den Erreger
des Milzbrandes und wurde im Jahre 1880 in das Kaiſerliche
Geſundheitsamt berufen. Hier hatte er die Möglichkeit, mit
modernen Methoden und Hilfsmitteln zu arbeiten. Er konnte
zur objektiven Darſtellung der kleinſten Lebeweſen die
Mikro=
photographie benutzen, konnte Reinkulturen mit Hilfe von
Nähr=
gelatine gewinnen. Sein Hauptaugenmerk richtete er jetzt darauf,
den Tuberkel=Bazillus feſtzuſtellen, nachdem er überzeugt war,
daß ein Bazillus die Lungenſchwindſucht verurſacht. Die
dama=
lige Medizin war derartigen Gedankengängen noch abhold, wenn
auch ſelbſtverſtändlich zahlreiche Forſcher ſchon ſeit langer Zeit
ähnliche Urſachen für die Entſtehung von Infektionskrankheiten,
insbeſondere der Lungentuberkuloſe, vermuteten. Robert Koch
hat aber durch neugeſchaffene Methoden die Wege geebnet, die
zur Auffindung ſehr vieler Erreger von Infektionskrankheiten
führten. Im Februar 1882 war er aufs emſigſte damit
beſchäf=
tigt, den großen Erfolg vorzubereiten. Schließlich gelang es ihm
Anfang März, die erſten Erfolge zu erzielen, ohne daß er der
Oeffentlichkeit bereits Mitteilung machte. Am 24. März 1882
war der große Tag, an dem Robert Koch in einer Sitzung der
Berliner Phyſiologiſchen Geſellſchaft ſeine Entdeckung des
Tuber=
kel=Bazillus mitteilte. Aus Anlaß der 50. Wiederkehr dieſes be=
Kampf für Rom.
Von unſerem „=Korreſpondenten.
Rom, Anfang Februar 1932.
Der Vorſtoß Muſſolinis in der Reparations= und
Kriegs=
ſchuldenfrage hat das Echo gefunden, das er erwarten durfte,
In Frankreich kühl, zurückhaltend bis ablehnend, in Deutſchland
wärmſte Unterſtützung und in Englano, worauf es beſonders
für Italien ankam, die bereits vorher geſicherte Zuſtimmung, eine
Verſicherung jenes warmen Verſtändniſſes, die dem Duce anſcheinend
Gefolgſchaft in dem von ihm ergiffenen Vorſtoß ſicherte. Es war
alſo alles ſo abgelaufen, wie es ſozuſagen abgemacht war. Denn
auch in treuen Kreiſen italieniſcher Politiker wird nicht
geleug=
net, daß der Duce im engliſchen Einverſtändnis ſeine beiden
Artikel in die Welt hinausgeſchickt hat.
Dann kam plötzlich der engliſche Umſchwung. Das „perfide
Albion” hatte erreicht, was es wollte: Die Frage der Streichung
von Reparationen und Kriegsſchulden war von einer „erſten
Stelle”, die nicht aus dem Schuldnerlande Deutſchland kam, mit
beſonderer Adreſſierung an Amerika geſtellt worden, von einem
Manne, deſſen Nuhm gerade jenſeits des Ozeans eine ſtarke
Verbreitung in der Oeffentlichkeit und auch eine ſichere Wirkung
erwarten ließ. Die Welt konnte ihr „Für” oder „Wider, laut
werden laſſen, ohne daß Englands Preſtige getroffen wurde.
Und wenn das italieniſch=franzöſiſche Verhältnis bei der
wahr=
ſcheinlichen Kontroverſe noch mehr litt, ſo war es ſicher nicht
London, das darüber zu klagen hatte.
Das engliſche Flauwerden hat natürlich auch in Rom jetzt
nicht gerade zur Bewunderung beigetragen. Aber man muß wohl
ſchon vorher auf die britiſche Dauerhaftigkeit in Ueberzeugungen
nicht allzu feſt gebaut haben denn in den beiden Artikeln des
Duce war ſehr vorſichtig keine Feſtlegung auf eine Konferenz
erfolgt. Die Umſtände und die Not der Wirtſchaftslage und der
Sicherheit Europas verlangen eine radikale und vollſtändige
Löſung der laſtenden Reparations= und Schuldenfrage, wenn
dieſes alte Europa nicht in die Brüche gehen ſoll, aber es war
kein beſtimmter Termin als letzter Augenblick genannt. Nur die
Dringlichkeit der Löſung war betont.
Muſſolinis Aufruf und ſein Preſtige wird alſo durch eine
Vertagung nicht direkt entwertet, wenn der Duce natürlich das
franzöſiſche Vorgehen und die engliſche Angſt bei einer
Verſchie=
bung oder Vertagung der Ouchy=Konferenz bitter empfinden
wird. Er wird aber dabei ſicher vorſichtig und auch weiterhin
unter engliſchem Einfluß manövrieren, um weder aus der Bahn
gedrängt zu werden, noch ſeinen durch die Artikel und ſeine
NVeapeler Rede gewonnenen Vorſprung bei der Abrechnung
zwiſchen den europäiſchen Staaten und den Amerikanern zu
verlieren.
Denn man darf nicht vergeſſen: Muſſolinis Kampf für die
Vernunft und die endgültige Auflöſung von Reparationen und
Kriegsſchulden iſt ja nicht nur aus der Erkenntnis der
euro=
päiſchen Notwendigkeit entſtanden, iſt ja nicht nur durch jene
politiſche Gabe bedeutender Staatsmänner geweckt worden, die
im rechten Augenblick den immanenten Zwang der Ereigniſſe
er=
kennt und in das politiſche Handeln einreiht, ſondern der Duce
muß dieſen Kampf auch aus rein italieniſch=fasciſtiſchen Gründen
und letzten Endes aus perſönlichen Motiven führen.
Der italieniſche Fascismus iſt ſo feſt in ſeiner Macht durch
ſeine Parteimaſchine Herr der Lage in Italien, daß er innere
Unruhen, ſelbſt wenn die antifasciſtiſchen Hetzereien von außen
und im Inneren zu einer Empörung führen würden, ganz glatt
und ohne Schwierigkeiten die Ruhe wiederherſtellen könnte.
Aber es gibt ein Uebermaß der Sättigung auch bei einer
Partei=
idee. Und eine derartige Ueberfettung des Fascismus liegt nun
offenbar vor. Der Italiener iſt ſelbſt in der Bürokratie des
Fascismus von einem faulen Gleichmut ergriffen. Dieſes Volk
hat immer nach einiger Zeit von einer Sache „genug‟. Die
Jugeno benutzt die fasciſtiſche Geſte ungefähr ſo wie der
Italiener rein äußerlich die kirchlichen, päpſtlichen Zeichen ſeit
Jahrhunderten — trotz Freimaurerei oder anderer Mbden —
mitmacht, der Fascismus wird zur Gewohnheit. Damit büßt er
bei dieſem Volk die Kraft ein und zerflattert, zerfällt, wenn
irgendein ſtarker Anſtoß von anderer Art einmal kommt. Darum
muß Muſſolini neuen Geiſt einflößen. Darum der Kampf für
Vernunft in Europa. Denn das ſoll der Geiſt ſein, der auch das
Regime des Duce retten ſoll.
Keine engliſch=franzöſiſche Einigung
Die periodiſch in der franzöſiſchen Rechtspreſſe
auftauchen=
den Nachrichten von einer bevorſtehenden oder bereits erzielten
franzöſiſch=engliſchen Einigung in der Reparationsfrage ſind in
das Reich der Fabel zu verweiſen. Die beiderſeitigen
Stand=
punkte ſind, wie man erſt aus der kürzlichen Rede des engliſchen
Schatzkanzlers ſchließen konnte, in den weſentlichen Punkten noch
weit voneinander entfernt, und nichts läßt bisher darauf
ſchlie=
ßen, daß die Engländer, wie dies die „Liberté” behauptet, dem
franzöſiſchen Standpunkt über die Aufrechterhaltung des „
Prin=
zips des Youngplans” ſich gefügt hätten.
deutſamen Tages iſt ein Ausſchuß zuſammengetreten, der eine
Robert=Koch=Ehrung durchführt. Von größeren Feierlichkeiten
wird dabei in dieſem Jahre wegen der allgemeinen Lage
abge=
ſehen. Am 5. März findet dagegen im Plenarſaal des
ehemali=
gen Herrenhauſes eine Feſtſitzung zu Ehren von Robert Koch
ſtatt. Nach einleitenden Worten von Miniſterialdirektor Dr.
Schopohl werden der preußiſche Miniſter für Volkswohlfahrt Dr.
Hirtſiefer, ferner der Präſident des Reichsgeſundheitsamts und
der Präſident des Robert=Koch=Inſtituts ſprechen. Im Anſchluß
daran ſei erwähnt, daß es gerade jetzt, 50 Jahre nach der
Ent=
deckung des Tuberkel=Bazillus, dem Profeſſor Guſtav Enderlein
gelungen iſt, einen Schleier des Geheimniſſes zu lüften und den
Tuberkel=Bazillus als einen Schimmelpilz nachzuweiſen. Nach
den Unterſuchungen Enderleins ſind für die Entſtehung der
Tu=
berkuloſe allem Anſchein nach hauptſächlich die ſogenannten
Gieß=
kannen=Schimmelarten verantwortlich. Der gefährlichſte für den
Menſchen iſt nach dieſen Unterſuchungen der ſchwarze
Pinſelſchim=
mel, der ſowohl als Schimmel wie in der Tuberkelbazillenform
ſehr raſch wächſt. Dadurch iſt die von Koch eingeleitete
Erkennt=
nis des Entſtehens der furchtbaren Krankheit um einen ſehr
be=
deutenden Schritt weitergekommen.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Bonn: Zum Rektor der Landwirtſchaftlichen Hochſchule Bona=
Poppelsdorf iſt für die Amtszeit vom 1. April 1932 bis 1. März
1934 der Profeſſor für Tierzucht und Molkereiweſen Dr. Georg
Rothes ernannt worden.
Greifswald: Wegen der Uebertragung eines Lehrſtuhls für
romaniſche Philologie ſind Verhandlungen mit Profeſſor Dr.
von Jan an der Univerſität eingeleitet worden.
— Die Ueberfahrt. Roman von Gina Kaus. 320 Seiten.
(Verlag Knorr u. Hirth. G. m. b. H., München Geh 4.50 RM.)
Im Kleinen: die Geſchichte eines Mannes, dem ſeine Frau
davon=
lief und der ihr über den Ozean folgt, um ſie aufs neue zu
ge=
winnen; im Großen: der Roman eines neuen Ozeanſchiffes, das
beladen iſt mit tauſend lebendigen Herzen, mit Glück und Trauer,
mit Gelächter und Tränen. Im Ganzen; das reife Werk einer
Dichterin. Oft ſchon iſt das Schiff zum Schauplatz einer
Roman=
handlung gewählt worden, aber noch nie ſo packend, eigenartig
und groß wie hier. Was Gina Kaus vor uns entrollt, iſt der
Film unſerer Zeit, das Antlitz der heutigen Welt, grauſam und
gütig zugleich, widergeſpiegelt im Treiben der Menſchen, die da.
trotz der trennenden „Klaſſen” des Rieſenſchiffs wie in einer
Spielzeugſchachtel des Schickſals für ein paar Tage zuſammel”
gewürfelt ſind. Bewunderswert auch die Technik dieſes Buches,
das ſich ſo leicht lieſt, wie der feſſelndſte Unterhaltungsroman, und
das man am Ende aus der Hand legt, erſchüttert und ergriffen
von einer Dichtung.
Seite 4 — Nr. 36
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 5. Februar 1932
OM
OM
Richard Bayrerund Frau
Ottilie, geb. Greb
Vermählte
Schuknechtstr. 48
Frankfurterstr. 101
Kirchliche Trauung: Samstag, den 6. Februar 1932
nachmittags 2½ Uhr, in der Martinskirche.
Studienassessor Otto Heger
Hildegard Heger, geb. Kleppner
Vermählte
Lindenhofstr. 35
Rhönring 113
Kirchliche Trauung: Samstag, den 6. Februar 1932,
nachmittags 3½ Uhr, in der St. Ludwigskirche. (*
ie Eheleute Heinrich Rett und Frau, Rhein=
Z ſtraße 47, begehen am Sonntag, 7. Februar
1932 das Feſt ihrer Silbernen Hochzeit. (*
Meine liebe Frau, unſere gute Mutter
Maria Ranft
geb. Reitzel
ſtarb unverhofft am Hirnſchlag im Alter von 49 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag, den 6. Februar,
3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Meine liebe, treubeſorgte Frau, die gute
Mutter, Schweſter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter, Schwägerin und Tante
Hial Berld kingiel
geb. Scherer
iſt im 47. Lebensjahr plötzlich geſtorben.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Rudolf Ringler.
Darmſtadt, den 2. Februar 1932.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt. (*
Für die ſo überaus aufrichtige Teilnahme bei
dem Heimgang unſerer lieben Verſiorbenen
Frau Barbara Becker
geb. Otto
ſagen wir herzlichen Dank.
Anna Kämmerer
Kätchen Bitter
Ludwig Bitter
Kätha Kämmerer.
Darmſtadt, den 4. Februar 1932.
Dankjagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme, die uns bei dem Heimgange meiner
lieben Frau zuteil geworden ſind, ſprechen
wir unſeren innigſien Dank aus.
Landgerichtsrat Dr. Lehr.
(2013
Darmſiadt, 5. Februar 1932.
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dem Hauſierwege vertriebenen Karten jür Blinden=
Konzerte kommen nicht den Darmſtädter Blinden zu
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Vollkornbrot, Schrotbrot, Weißbrot,
Brötchen — Gebäck — Kreppel — Kuchen
Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſifter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen nach
§ 152 des Geuoſſenſchaftsgeſetzes ſtrafbar. — Soweit wir Nichtmitglleder beim Einkauf in
unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringen.
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St.
Hoderne
ter
2.
Fxetag, 5. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 5. Februar 1932.
Von der Hochſchule.
Uekr die praktiſche Arbeitszeit, die für das
Stu=
ur urſchiedener Fachgebiete an der Techniſchen Hochſchule
junſtot erforderlich iſt, beſteht unter den Abiturienten der
ſceren Schulen vielfach nur ungenaue Kenntnis. Nachſtehend
nven jaher für die Fachrichtungen, bei welchen eine praktiſche
wbeitseit verlangt wird, die einſchlägigen Beſtimmungen
mit=
geilt. Unter praktiſcher Arbeitszeit wird die Tätigkeit als
Ar=
dter (icht als Bauaufſeher, Monteur, Volonteur uſw.)
verſtan=
ſu inder Regel iſt eine Beſcheinigung vorzulegen, daß ſich der
Eudiernde während ihrer Dauer der Arbeitsordnung ohne
Aus=
vönieſtllung unterworfen hat. Auf die verſchiedenen
Zeit=
ſch nit=, in welchen ſie abzuleiſten iſt, ſei beſonders hingewieſen.
Imeinzelnen werden gefordert:
1. für das Studium der Architektur im ganzen eine
min=
dens weimonatige ununterbrochene prakti che Arbeitszeit auf
r Baſtelle (Staatsdienſtanwärter mindeſtens drei Monate),
beider Meldung zur Diplom=Vorprüfung nachzuweiſen iſt.
Euatsenſtanwärter haben bei der Meldung zur Diplom=
Haupt=
ziun weitere drei Monate nachzuweiſen. Die Forderungen
hſichtch der Praxis ſind in anderen deutſchen Hochſchulländern
Awei von den hieſigen verſchieden.
ür das Studium des Bauingenieurweſens im ganzen eine
mideſtns ſechsmonatige praktiſche Arbeitszeit auf der Bauſtelle,
u de mindeſtens drei Monate ununterbrochen abzuleiſten ſind.
dy de Vorprüfung ſind auf jeden Fall drei Monate zu
erle=
den Da das Studium nach den Studienplänen regelmäßig im
mbſt egonnen wird, empfiehlt es ſich, daß Abiturienten, die die
SuleOſtern verlaſſen, daß anſchließende Sommerhalbjahr für
prctiſche Arbeitszeit ausnutzen.
3. Für das Studium des Maſchinenbaues, einſchließlich
ſoierngenieurweſen. Luftfahrt und Gastechnik, und für das
äldiu der Elektrotechnik eine mindeſtens einjährige praktiſche
higktt. Hiervon ſind vor dem Eintritt in die Techniſche
Hoch=
ſtle nindeſtens ſechs Monate ununterbrochene Praxis in einer
woriktionswerkſtätte nachzuweiſen. Die zweite Hälfte des
Arrisahres kann im Laufe des Studiums (während der Ferien)
Adig werden.
Heſſiſches Landestheater.
Nr. 36 — Seite 5
Großes Haus.ntagz 5 Febr 19½, Ende gegen 22 Uhr. B 14. Oberon.
Preiſe 0.30—6.40 Mk. zristg, 6. Febr. 1934—22 Uhr. Dſt. Volksb. G (9: Vorſt.) Gr. 1
und II. Die Dubarry. Erm. Pr. 0.50—4 Mk.
22½—24 Uhr. Faſchingskonzert.
Preiſe 0.50—1.50 M 19—21½ Uhr. C 14. Die luſtige Witwe.
Preiſe 0.70—5 60 Mk.
butt, Febr 22—23½ Uhr. Faſchingskonzert.
Preiſe 0.50—1.50 Mr. Kleines Haus. 20—22½ Uhr. Zuſatzmtete 1V 7: Nina.
Art45 Febr Preiſe 0 50—4 50 Mk.
ttg, 6. Febr
2—23 Uhr. Zuſatzmiete Vl8. Kakadu=Kakada.
Preiſe 0 50—4.50.
115—16½ Uhr. Die Spielzengſchachtel.
Preiſe 0.50—2.50 Mk.
MAÜFehr. 19—22 Uhr. Zuſatzmiete V11, Nakadu=Kakada,
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
5eſſiſches Landestheater. Heute abend wird im Großen
4s Vebers romantiſche Oper „Oberon” in der Bearbeitung
„Hemann Kaiſer, wiederholt. — Im Kleinen Haus iſt Bruno
hfserfolgreiche Komödie „Nina” mit Beſſie Hoffart,
nerHinz und Joſef Keim.”
— Faſtnacht im Heſſiſchen Landestheater. Die
Faſtnacht=
ſturh und Kabarette am Samstag, den 6. Februar, um
40 Ur, und am Sonntag, den 7. Februar, um 22 Uhr. finden
Großn Haus unter der Leitung der Kapellmeiſter Dr. Hans
Anidtiſſerſtedt und Karl Maria Zwißler ſtatt. Das
Pro=
ſum iſt höchſt vielſeitig aufgebaut: Strauß=Walzer wechſelnd
nrodrnen Schlagern und Marſchen, dazwiſchen werden die
änmbadchen=Revellers (Sattler, Vogt, Drath. Kuhn) neue
er ſigen. Werner Hinz Beſſie Hoffart und Rotraut Richter
hen Canſons, Franz Kutſchera lieſt Schulaufſätze. Die Herren
Mer, Jaumeiſter und Schindler ſpielen einen Sketch. — Die
ſtnaht=Aufführungen beginnen am Samstag, den
ebruc, 19.45 Uhr, mit der Dubarry” im Großen Haus.
MKleinn Haus wird um 20 Uhr zum erſten Male Zuckmayers
hakadu=Kakada”, als Darmſtädter Faſtnachtsſtück
bear=
gt vot Hans Schiebelhuth, Regie: Heinz Arnold, Bühnenbild:
Yelm Reinking, gegeben. Lehars „Luſtige Witwe‟
lie dri Musketiere” bilden das Programm der nächſten
chingstge. Samstag und Sonntag wird außerdem ein
Nacht=
lüarett ind Konzert im Großen Haus ſtattfinden. Der
Vorver=
du, für alle Faſchings=Vorſtellungen hat begonnen. — In
Radu=Kkada” in dem von Hans Schiebelhuth als Darmſtädter
nachtsziel bearbeiteten Zuckmayeriſchen Stück wird die
jahplatter=Gruppe des Bayern=Vereins Original=Schuhplatt=
Fänze ufführen.
Toehte-Seetzeti
der Arbeitsgemeinſchaft „Deutſch=Kurſus I!” für arbeitsloſe Handwerker und Arbeiker.
Man ſchreibt uns: Schon vor Weihnachten reifte der Plan,
einmal in trautem, ungezwungenem Kreiſe etwas beſonders aus
unſerem Deutſch zu bieten. Man einigte ſich auf eine
Zuſammen=
kunft in der Jugendherberge in Zwingenberg. Die Vorarbeiten
dazu waren bald erledigt, dank der in betracht kommenden
Stel=
len, die den Teilnehmern weiteſtens entgegen kamen. Es ſoll
ihnen auf dieſem Wege nochmals herzlichſt gedankt ſein. Am
Samstag abend fanden ſich alle Teilnehmer um 5 Uhr im Karl=
Ulrich=Heim ein 26 junge Menſchen, darunter 6 Frauen. Die
Zeit verlief gar ſchnell, der Tee war bald gebraut und das
Abend=
brot aus dem Ruckſack mundete nach dem Marſch vortrefflich. Um
8 Uhr waren wir wieder beiſammen, im kleinen, geheizten Raum.
Goethes Fauſt kam zum Vortrag, den uns Herr Kaffenberger, der
Kurſusleiter, und Frl. Götz vortrefflich vortrugen. Es iſt klar,
daß man in zwei Stunden nicht den ganzen Fauſt darbieten kann.
Der ganze Stoff war jedoch von dem Kurſusleiter ſo geſchickt
zu=
ſammengefaßt und ergänzt worden, daß alle Zuhörer gepackt
waren. Keine Müdigkeit wollte aufkommen, und hätte uns der
treuſorgende Hausvater nicht auf die Hausordnung aufmerkſam
gemacht, ſo wäre es auch Mitternacht geworden.
Das Karl=Ulrich=Heim liegt auf luftiger Höhe. Morgens um
7 Uhr war wieder alles munter und friſch. Die Stunde zum
Kaffeetrinken ſieht wieder alles bei der Arbeit, die ja auch
ge=
ſchafft werden mußte; Stuben= und Küchendienſt, Bettenmachen
füllten die Zeit gut aus. Von 8.30 bis 10 Uhr gings an die friſche
Luft. Sehr ſchön fanden wir die kleine Kirche, nicht weit vom
Heim. Einige Unentwegte ließen es ſich nicht nehmen, den
Zwingenbergern zum Kirchgang zu läuten. Doch bald iſt 10 Uhr,
und unſere Zeit iſt eingeteilt, zumal wir mittags 2 Uhr
auf=
brechen müſſen. Der Kurſusleiter, Herr Diplom=Handelslehrer
Adolf Schneider, führte uns ein in Goethes Leben und ſeine
Werke. Sein Vortrag wurde an paſſenden Stellen unterbrochen
von Gedichten und Liedern des Dichters. Herr Schneider zeigte
uns, wie Goethe gelebt und gekämpft hatte. Wir hörten
inter=
eſſantes aus Goethes Kinderſtube, Goethes Vaterſtadt erſtand vor
unſeren Augen, Straßburg, ſein Aufenthalt in Darmſtadt.
Wei=
mar und Italien. Ein kurzer Ueberblick über ſeine Werke, deren
Inhalt und Entſtehungsurſache, führte uns ein in Goethes
Schaf=
fen. Gepackt lauſchten die Zuhörer, als Herr Schneider über
Goethes letzte Jahre, Monate und über die letzte Stunde des
Dich=
ters erzählte. Ein paar friſche Lieder leiteten hinüber zum
Mit=
tagstiſch.: Luſtige Reden und Witze würzten unſer vorzügliches
Eſſen, das uns die fleißigen Küchenfeen bereitet hatten.
Leider mußten wir nun wieder an den Aufbruch denken.
Rührige Hände fegten und putzten, während muntere Lieder die
Arbeit begleiteten. Punkt 2 Uhr waren wir alle fertig im
Vor=
raum verſammelt, ein kurzes Schluß= und Dankeswort des
Kur=
ſusleiters und mit dem Lied „Muß i denn, muß i denn zum
Städtle hinaus” zogen wir wieder heimwärts, froh, dankbar und
hoffend, bald wieder zuſammenkommen zu dürfen.
Ph. B.
Warnung vor dem Studium der Zahnheilkunde.
Man ſchreibt uns: Das Schuljahr geht zu Ende — die
Be=
rufswahl ſteht vor der Tür. Von unverantwortlichen Stellen, die
zweifellos in Unkenntnis der Sachlage handeln, wird immer
wie=
der den Abitürienten der höheren Lehranſtalten das Studium der
Zahnheilkunde als beſonders ausſichtsreich empfohlen. Hiergegen
kann gar nicht energiſch genug Stellung genommen werden.
Die allgemeine Anſicht des Publikums, der Beruf des
Zahn=
arztes biete beſondere Ausſichten, rührt noch von einer Zeit her,
die bald ein Jahrzehnt zurückliegt. Während damals die Zahl der
approbierten Zahnärzte durchaus noch nicht dem hygieniſchen
Be=
darf des deutſchen Volkes entſprach, liegen heute die Dinge ganz
anders. Gegenüber rund 10 000 praktizierenden Zahnärzten gibt
es jetzt über 6000 Studierende der Zahnheilkunde. Kein
akade=
miſcher Stand weiſt prozentual eine ſo ungeheure Ueberfüllung
ſeines Nachwuchſes auf! Im übrigen hat ſich die außerordentliche
Verſchlechterung, der wirtſchaftlichen Lage ſelbſtverſtändlich auch
in der zahnärztlichen Praxis ausgewirkt. Ohne Kaſſenpraxis iſt
an ſich ſchon die Exiſtenzmöglichkeit des deutſchen Zahnarztes in
Frage geſtellt. Andererſeits aber bedingen die
Wirtſchaftsver=
hältniſſe auch bei den Verſicherungsträgern eine immer ſtärkere
Einſchränkung der Heilkoſten auch für die zahnkranken
Verſicher=
ten. Weiterhin iſt zu berückſichtigen, daß neben den approbierten
Zahnärzten eine große Zahl von Nichtapprobierten (Zahntechniker,
auch „Dentiſten” genannt) auf Grund der in Deutſchland
herr=
ſchenden Kurierfreiheit Zahnbehandlung betreibt.
Es kann darum nicht genug vor Ergreifung des zahnärztlichen
Studiums gewarnt werden, zumal auch bei der Ueberfüllung der
Univerſitätsinſtitute die rechtzeitige Beendigung des Studiums
für den einzelnen Studierenden in Frage geſtellt ſein kann, und
die Ausſichten auf eine den einfachſten Lebensbedürfniſſen
ge=
nügende Exiſtenz geradezu troſtlos ſind
Die örtlichen Geſchäftsſtellen des Reichsverbandes der
Zahn=
ärzte Deutſchlands ſtehen zu weiterer Auskunftserteilung zur
Ver=
fügung.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 28. Januar der Lehrer
an der Volksſchule zu Braunshardt, Kreis Darmſtadt Albert
Spamer auf ſein Nachſuchen, mit Wirkung vom 1. März 1932
ab. — Am 1. März 1932 tritt der Oberforſtmeiſter Karl
Hoff=
iann zu Eberſtadt auf Grund des § 1 des Geſetzes über die
Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli / 19. Dezember 1923,
in Verbindung mit Artikel 2 des Geſetzes über die Einſtellung
des Perſonalabbaues in Heſſen und zur Aenderung des heſſiſchen
Perſonalabbaues vom 8. Oktober 1925 in den Ruheſtand.
— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die
Kirchenregie=
rung wurde dem Pfarrer Geörg Reith zu Bad Wimpfen die
evangeliſche Pfarrſtelle zu Seeheim, Dekanat Eberſtadt, und dem
Pfarrer Wilhelm Bornſcheuer zu Schotten die evangeliſche
Pfarrſtelle an der Johannisgemeinde — Nordbezirk — zu Mainz,
Dekanat Mainz. übertragen.
— Vortrag. Am Samstag, 6. Februar, ſpricht im Saale der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, Dr.
Her=
mann Heisler=München. Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft im
öffentlichen Vortrag über „Die Welt auf der Waage‟. Dieſes
Thema wählte der Redner nach dem gleichlautenden Buch des
bekannten Forſchungsreiſenden Collin Roß, der nach ſeinen
rei=
chen Erfahrungen auf den verſchiedenen Kontinenten zu der
An=
ſicht kam, daß „wir die Summe der überkommenen
Vorſtellungs=
bilder von der Welt auf die Waage legen müſſen, und uns nicht
mit dem begnügen, was ſie für eine vergangene Zeit wogen”.
(Vgl. auch die Anzeige.)
— Eislauf. Zu der heutigen Anzeige wird noch erwähnt, daß
ſich auf dem Wildſee reichlich Gelegenheit zum Eislauf uſw. bietet.
Auskunft und Proſpekt bei L. Muller, Kirchſtraße, Laden.
* Vorkragsabend in der Alice=Eleonoren=Schule.
Der Alice=Verein für Frauenbildung und Erwerb hatte Eltern,
Erzieher und ſolche Schülerinnen, die Oſtern die Schule verlaſſen,
zu einem Voxtragsabend in die Alice=Eleonorenſchule
einge=
laden. Der Feſtſaal war dicht beſetzt, als Frau Direktorin
Thiele=Deutgen das Wort ergriff und über die
Aus=
bildung der weiblichen Jugend für Beruf und
Haus referierte. Rednerin wies auf die gewaltige Umſtellung
der Frau in den letzten Jahrzehnten hin. Geiſtige und körperliche
Ausbildung ſei in den Vordergrund getreten, und wenn auch die
Frau ſich auf den eigenen Haushalt vorbereiten könne und müſſe,
ſo ſchade doch nicht eine praktiſche, berufliche Ausbildung. Der
Prozentſatz der berufstätigen Frauen ſei geſtiegen, allerdings ſei
die Frau gegenüber den Männern immer noch nicht in dem Maße
berufstätig, wie es zu wünſchen ſei. Beſonders im akademiſchen
Studium ſei der Prozentſatz der Frauen noch recht gering.
Red=
nerin betonte dann, daß in der Alice=Eleonorenſchule die
Reife=
prüfung abgelegt werden könne, und gab einen kurzen, aber
er=
ſchöpfenden Ueberblick über das Tätigkeitsfeld der Schule.
Nachdem Schülerinnen des Kindergärtnerinnen=Seminars
einige hübſche Kinderlieder geſungen hatten, gaben die
Leiterin=
nent der einzelnen Schulabteilungen kurze Erläuterungen über
ihre Lehrfächer, Frl. E. Meywald ſprach über die
ſozialpäda=
gogiſchen Abteilungen, in denen die körperliche und geiſtige
Er=
ziehung der Kinder gelehrt wird, hier erfolgt die Ausbildung zu
Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen ſowie die Unterrichtung
in der Fröbelſchen Kinderpflege. — In der Mutterſchule, der erſten
in Heſſen, die von Frl. J. Block geleitet wird, wird praktiſche
Arbeit in der Erziehung der Kinder geleiſtet und den jungen
Frauen und Mädchen die richtige Methode zweckmäßiger
Kinder=
behandlung gezeigt. — Das Vorſeminar, deſſen Aufgaben die
Leiterin Frl. J. Wieters erläuterte, iſt einjährig und bildet
die Grundlage, auf der im Seminar weiter aufgebaut werden
ſoll. Das Vorſeminar ſoll gewiſſermaßen Gelegenheit zur
Be=
ſinnung über Eignung zu einem Berufe geben. — Im
Hauswirt=
ſchaftsſeminar, das Frl. H. Meyer leitet, werden vor allem auch
praktiſche und naturwiſſenſchaftliche Fächer gepflegt und die
prak=
tiſche Hausarbeit mit der Theorie verbunden. Es wurde erkannt,
daß die Gartenarbeit die beſte Gelegenheit zur
naturwiſſenſchaft=
lichen Erkenntnis und wiſſenſchaftlicher Schulung iſt ihr wird
daher beſondere Aufmerkſamkeit zugewandt. — Schließlich
er=
läuterte noch Frl. S. Blaß das Handarbeitsſeminar und die
Fachſchule, die von ihr geleitet werden, und die zum Ziel haben,
Lehrkräfte auszubilden, die aber auch neben der Nadelarbeit
Mathematik und Warenkenntnis vermittelt. Neben der
Ausbil=
dung zum Lehrberuf ſollen aber die Schülerinnen auch für das
hausliche Leben und die Praxis vorbereitet werden. Die Schulung
ſchließt mit einer ſtaatlichen Abſchlußprüfung ab.
Nachdem Frau Direktorin Thiele=Deutgen noch einige Fragen
beantwortet hatte, und beſonders heute ſchon darauf hingewieſen
hatte, daß etwa vom 6.—9. März eine großzügige
Aus=
ſtellung mit Vorführung praktiſcher Heimarbeiten uſw geplant
ſei, wurde der Abend mit einem hübſchen Einakter „Moderne
Küchenchemie” beendet. Dieſe kleine Aufführung von zwei
Schü=
lerinnen des Vorſeminars, die eigentlich nicht für die
Oeffentlich=
keit beſtimmt war, wirkte vielleicht gerade deshalb ſo ungezwungen
und luſtig.
— Schülerkonzert im Realgymnaſium. Das für den 11. Febr.
in Ausſicht genommene Konzert von Chor und Orcheſter des
hieſigen Realgymnaſiums iſt aus Gründen des Schülbetriebs
(Reifeprüfungen u. a.) auf Donnerstag, den 18. Febr.,
verſchoben worden. Es findet in der Turnhalle am
Woogs=
platz ſtatt; der Kartenverkauf durch Schüler der Anſtalt hat
be=
reits begonnen.
(I. BIn.433
Groß=
Leistungen
eines großzen
Eleganter
Lackschuh
für den Herrn
Seite 6 — Nr. 36
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Steuer= und Wirtſchaftskalender.
Ausſchneiden!
für die Zeit vom 1. bis 15. Februar 1932.
Aufbewahren!
1. Februar: Letzter Tag für die Entrichtung des Schulgeldes
für die Darmſtädter höheren Schulen und die gewerblichen
Fortbildungsſchulen für den Monat Januar 1932 an die
Stadtkaſſe. Grafenſtraße. Schonfriſt nach einer
Bekannt=
machung der Stadtkaſſe bis zum 12. Februar 1932.
5. Februar: Abgabe der Beſcheinigung an die
Finanz=
kaſſe, daß die Summe der im Januar abgeführten
Steuerabzugsbeträge mit der Summe der im Januar 1932
einbehaltenen Steuerbeträge übereinſtimmt. Keine
Schon=
friſt.
5. Februar: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 16. bis 31. Januar 1932 erfolgten Lohnzahlungen.
Falls die bis zum 15. Januar 1932 einbehaltenen Betrage
200 RM. nicht erreicht haben, im Ueberweiſungsverfahren
Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 1. bis
31. Januar 1932 erfolgten Lohnzahlungen. Keine
Schon=
friſt.
5. Februar: Abführung der im Steuerabzugsverfahren
einbehal=
tenen Ledigenſteuer und der
Kriſenlohn=
ſteuer.
6. (8.) Februar: Vorlage der Aufſtellung der
Deviſen=
geſchäfte, die von einem Unternehmen mit genereller
Genehmigung zum Deviſenerwerb im Monat Jan. 1932
ge=
tätigt worden ſind.
8. Februar: Letzter Tag, an dem bei Meidung der
Beitrei=
bung und Koſtenberechnung bezahlt werden können:
1. 5. Ziel der Gemeinde=, Kreis= und
Provin=
zialſteuer 1931.
2. 5. Ziel der Straßenreinigungs=,
Müll=
abfuhr= und Kanalbenutzungsgebühren
1931.
3. Fünftes Ziel der Filialſteuer 1931.
(Vergleiche die Bekanntmachung der Stadtkaſſe Darmſtadt
vom 25. Januar 1932 in Nr. 29 des „Darmſtädter
Tag=
blatts” vom 29. Januar 1932.)
10. Februar: Zahlung der Börſenumſatzſteuer ſoweit
dieſe im Abrechnungsverfahren entrichtet wird.
10. Februar: Umſatzſteuer=Voranmeldung und
Vorauszah=
zahlung für die monatlichen Zahler für den Monat
Ja=
nuar 1932 Schonfriſt bis 17. Februar 1932.
12. Februar: Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung
des Schulgeldes für die Darmſtädter höheren Schulen
und die gewerblichen Fortbildungsſchulen für den Monat
Januar 1932. Vergleiche die Mahnung der Stadtkaſſe
vom 1. Februar 1932 in Nr. 32 des „Darmſtädter
Tag=
blatts” vom 1. Februar 1932.
15. Februar: Viertes und letztes Ziel der Kirchen= und
Kul=
tusſteuer für 1931/32 laut Beſcheid.
15. Februar: Abführung der Beiträge zur
Brandverſiche=
rung für 1932 an die Finanzkaſſe. Einziges Ziel. Die
Anforderungszettel gehen in dieſen Tagen heraus.
15. bis 29. Februar: Abgabe von Steuererklärungen
bei der Veranlagung für die 1931 endenden
Steuer=
abſchnitte. Es handelt ſich um die Steuererklärungen für
die Einkommenſteuer, die Umſatzſteuer und die
Körperſchaftsſteuer, die unter Benutzung der
vor=
geſchriebenen Vordrucke bei dem Finanzamt abzugeben
ſind. Näheres in der gemeinſamen Bekanntmachung der
Finanzämter Darmſtadt=Stadt. Darmſtadt=Land. Langen
und Reinheim vom 1. Februar 1932 in Nr. 34 des „
Darm=
ſtädter Tagblatts” vom 3. Februar 1932.
15. Februar: Letzter Tag für die Einſendung der
Lohn=
ſteuerbelege für das Kalenderjahr 1931 an das
zu=
ſtändige Finanzamt. Näheres im Steuerkalender für die
1. Januarhälfte in Nr. 5 des „Darmſtädter Tagblatts”
vom 5. Januar 1932.
Hundeſteuer 1932.
Das erſte Ziel der Hundeſteuer für 1932 iſt eigentlich am 15.
Februar 1932 fällig. Aus techniſchen Gründen wird die
Zuſtel=
lung der Hundeſteuerzettel erſt ſpäter erfolgen können. Weitere
Mitteilungen werden wie üblich rechtzeitig im Steuerkalender
erſcheinen.
15. Februar: Vorauszahlung auf die Vermögensſteuer
1932. erſte Rate.
15. Februar: Aufbringungsumlage 1931. Vorauszahlung.
15. Februar: Einkommen= bzw.
Körperſchaftsſteuer=
zahlung der Landwirtſchaft, ſoweit nicht infolge der
Ein=
führung der landw. Einheitsſteuer eine Befreiung
ein=
tritt. Ferner Zuſchlag für Einkommen über 8000 RM.
bei Landwirten, Zuſchlag für
Aufſichtsratsmit=
glieder, die Landwirte ſind, und Ledigenſteuer
für Landwirte. (Keine Schonfriſt.)
H. W. Wohmann.
Schwurgerichk.
Aw. Das Schwurgericht verhandelte geſtern gegen einen
tungen Studenten der hieſigen Hochſchule aus Fulda
und gegen ein junges Mädel von hier wegen
Mein=
eids und Anſtiftung dazu. Die beiden hatten ſich an
einem ſchönen Maiabend in einem hieſigen Café kennen gelernt,
und, wahrſcheinlich um dem Mädchen zu imponieren, hatte der
Angeklagte ſie zu einer nächtlichen Tour mit ſeinem Motorrad
eingeladen. Leider war er nicht mehr ſo ganz ſicher, und ſo kam
es, daß ihm kurz vor dem Nieder=Ramſtädter Chauſſeehaus eine
Kurve mißlang und ſie in den Straßengraben ſauſten. Das
Motorrad war zuſchanden und die beiden ließen es ſtehen und
machten ſich ſchleunigſt aus dem Staube. Nach einigen Tagen
mußte das Mädchen von dritter Seite erfahren, daß das
Motor=
rad gar nicht ihrem neuen Freund gehörte und daß gegen dieſen
nun eine Anzeige erſtattet werde. Der Freund aber leugnete,
daß ſie die Fahrt gemacht hatten, und wußte auch das Mädchen
dazu zu bewegen, vor der Polizei die Fahrt abzuleugnen. Ja,
er zog bald darauf in die Wohnung der Eltern des Mädchens
und wußte ſie in der Folgezeit derart einzunehmen und zu
be=
arbeiten, daß das Mädchen im November vor dem Amtsgericht,
wo wegen Motorraddiebsſtahls gegen ihn verhandelt wurde, als
Alibizeugin für ihn auftrat. Trotz eingehender Vorhaltungen
des Vorſitzenden beeidigte ſie dort, daß ſie bis 5.30 Uhr früh mit
dem Studenten zuſammengeweſen ſei, daß ſie aber nicht mit dem
Motorrad gefahren ſeien. Und der junge Mann ſaß von 9 bis
2 Uhr dabei, beſah ſich die ſtundenlangen Qualen des Mädchens,
die jedem Unbeteiligten auffallen mußten, und hörte kaltblütig
zu, wie das Mädchen ihm zuliebe dieſe falſche Ausſage
be=
ſchwor. Das Mädchen wurde damals ſofort verhaftet und legte
ſchon am nächſten Tag ein Geſtändnis ab, und ihrem Freund,
der dann auch verhaftet wurde, blieb ja nun nichts anderes
übrig, als auch zu geſtehen. Auch heute gibt er es zu, aber er
verſucht ſein abſcheuliches Tun mit allerhand Redensarten zu
be=
ſchönigen.
Der mediziniſche Sachverſtändige ſagt in ſeinem Gutachten,
daß das Mädchen wohl ſehr leicht beeinflußbar, daß der § 51 ihm
jedoch nicht zuzubilligen ſei. Der Staatsanwalt hält für die
Be=
ſtrafung des Mädchens weitgehend mildernde Umſtände für
an=
gemeſſen und beantragt drei Monate Zuchthaus, die in 4
Mo=
nate und 14 Tage Gefängnis umzuwandeln wären. Den
Ange=
klagten jedoch müßte die volle Schärfe des Geſetzes treffen, und
er beantragt gegen ihn 2 Jahre Zuchthaus, dauernde
Eides=
unfähigkeit und 6 Jahre Ehrverluſt.
Das Gericht verurteilt das Mädchen gemäß dem Antrag
des Staatsanwalts wegen Meineids und Begünſtigung
zu 4½ Monaten Gefängnis den Studenten wegen
Anſtiftung zum Meineid und zur Begünſtigung
zu einem Jahr und drei Monaten Zuchthaus, dazu
dauernde Eidesunfähigkeit und drei Jahre Ehrverluſt. Zwei
Monate und vier Wochen Unterſuchungshaft werden ihm
ange=
rechnet. Das Mädchen erkennt das Urteil an.
Am 23. Februar wird vorausſichtlich die Sprendlinger
Mord=
affäre vor dem Schwurgericht beginnen, die mindeſtens 4—5 Tage
in Anſpruch nehmen dürfte.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelt den
ganzen Tag gegen einen 28jährigen Kaufmann und
ehemaligen Bankangeſtellten und gegen ſeine
Mutter wegen Untreue Unterſchlagung und
Ur=
kundenfälſchung. Die Mutter war nach dem Tode ihres
Mannes, eines Lehrers, im Jahre 1925 als deſſen Nachfolgerin
zur Rechnerin des Raiffeiſenverbandes in Groß=Zimmern beſtellt
worden, und da ſie ganz augenſcheinlich von Buchführung nicht
das mindeſte verſtand, wurde es ſtillſchweigend gutgeheißen, daß
ihr Sohn die Buchhaltung für ſie übernahm. Zunächſt ſchien die
Sache auch recht gut zu gehen. 1929 mußte der Reviſor aber
er=
hebliche Verluſte feſtſtellen. Man überließ den beiden jedoch noch
weiter die Geſchäftsführung, da die jetzt Angeklagten mit
Bürg=
ſchaften und Hypotheken für einen Teil des Defizits ſofort
auf=
kommen, den Reſt mit der Zeit abtragen wollten. Bei
eingehen=
der Reviſion ſtellten ſich dann Unterſchlagungen in Höhe von
etwa 30 000 RM heraus. Der Angeklagte beſtritt dieſe anfangs
entſchieden, gab dann aber Unterſchlagungen zu, jedoch lediglich
in Höhe von 20 000 RM. Die Mutter lehnt jede ſtrafbare
Hand=
lung, jedes Mitwiſſen um das Tun ihres Sohnes, auch heute noch
entſchieden ab. Das Gericht hält denn auch eine Schuld bei ihr
nicht für nachgewieſen, obwohl allerdings einiger Verdacht
be=
ſtehen bleibe, und ſpricht die Mutter frei. Es iſt nicht
aufzuklären, wo das Geld eigentlich geblieben iſt, denn der Mann
lebte in jeder Weiſe zurückhaltend und beſcheiden. Um die
Unter=
ſchlagungen zu verbergen, führte er die Bücher falſch unterließ
Eingänge einzutragen und buchte Ausgänge doppelt. Seine
Buch=
führung war dabei derart kompliziert, daß die Reviſoren
jahre=
lang nicht dahinter kommen konnten. Einen Begriff von dem
ungeheuren Schaden erhält man, wenn man hört, daß die
Ge=
ſchäftsanteile der Mitglieder von 10 RM. auf 900 RM. erhöht
werden mußten. Das Gericht verurteilt den jungen Mann wegen
fortgeſetzter Unterſchlagung und ſchwerer Urkundenfälſchung zu
2 Jahren und 4 Monaten Gefängnis abzüglich
4 Monaten Unterſuchungshaft. Aeußerſt erſchwerend
für den Angeklagten ſei die Art ſeiner Verteidigung, mit der er
Unterſuchungsrichter und Gericht irrezuführen und andere zu
be=
laſten ſuchte. Der Vorſitzende betont auch, daß es geradezu
troſt=
los ſei, wie der an ſich hohe Gedanke der Genoſſenſchaften durch
derartige Elemente in den Schmutz gezogen werde. Aus all dieſen
Gründen könnten dem Angeklagten keine mildernden Umſtände
zugebilligt werden. Untreue ſei nicht gegeben, da der Angeklagte
nicht vertraglich Bevollmächtigter, ſondern lediglich Gehilfe der
Mutter geweſen ſei. Der junge Mann will Berufung verfolgen.
— VDA.=Frauenortsgruppe. Das Feſt bei der Rößl=
Wirtin” am kommenden Samstag zei net ſich durch ſeine
eigenartige Dekoration der Feſträume aus. Der Saalbau hat
ſich völlig verwandelt. Es iſt ein Rößl=Gaſthaus
entſtan=
den; ein Rößl=Café eine Rößl=Diele eine Rößl=
Bar. Vorführungen finden auf dem Naturtheater ſtatt.
Volksbeluſtigungen aller Art bietet der Rößl=Prater. Von
großen Balkons hat man wunderſame Fernſichten. Die
Dekora=
tionsentwürfe ſtammen, von dem Bühnenarchitekten. Armin
Lenz., der in den Malerarbeiten von Ph. Bleſſing und in
dem gärtneriſchen Schmuck von Gartenbaudirektor Göbel
unter=
ſtutzt wurde. Die Fahnen hat Dekorateur Bender zur
Ver=
fügung geſtellt. — „Die Spielzeugſchachtel” am
kommen=
den Sonntag iſt die ſchönſte Faſchingsfreude für Kinder, die am
beſten in bunter Karnevalskleidung zu dem luſtigen Spiel
kommen.
Joſef Meths Bauerntheater im Orpheum gibt heute,
Frei=
tag, zum letzten Male die erfolgreiche Bauernkomödie in drei
Akten „Die fünf Karnickel”. Um allen Kreiſen den Beſuch
des Methſchen Volkstheaters zu ermöglichen, erhalten die Beſucher
der heutigen Vorſtellung bei Entnahme von zwei numerierten
Karten eine dritte gratis. Näheres ſiehe Anzeige. — Für Roſen=
Montag und Faſtnacht=Dienstag iſt die Aufführung eines
wei=
teren, noch humorreicheren Schlagers der Meth=Bühne. Adams
Sündenfall”, eine luſtige Begebenheit aus den bayeriſchen
Bergen in drei Akten von Hans Werner vorgeſehen.
— Aleſſandro Valente ſingt! Der auch in Deutſchland (durch
Schallplatten) berühmte Mailänder Tenor Aleſſandro Valente
gibt morgen, Samstag, ſowie Sonntag im Orpheum zwei
Gaſt=
konzerte, die als ein Ereignis auf dem Gebiete der Geſangskunſt
anzuſprechen ſind. — Die Begleitung am Flügel liegt in Händen
der hervorragenden Klavier=Virtuoſin Ada Turana, die
eben=
falls als eine Künſtlerin großen Formats gilt.
— „Der geſtiefelte Kater” das reizende deutſche Kinder=
Märchen, gelangt am Sonntagnachmittag im Rahmen einer
Kin=
der=Faſchingsvorſtellung, wobei die ſchönſten Kinder=Masken
prä=
miiert werden, einmalig im Märchentheater Orpheum zur
Auf=
führung. Karten: Verkehrsbüro. (Siehe Anzeige.)
Jede Hausfrau, die ſchon einmal elektriſch gekocht hat, weiß,
daß elektriſches Kochen eine Reihe von Vorzügen aufzuweiſen hat,
die andere Beheizungsarten nicht zu bieten vermögen. Es iſt vor
allen Dingen bequem, denn das Feueranmachen fällt weg, ebenſo
das Herbeiſchleppen von Holz und Kohlen; es gibt keinen Staub
und keine verrußten Kochtöpfe mehr; Abgaſe und Dünſte, die bei
der offenen Flamme ſtets auftreten, werden nicht erzeugt. Die
genaue regulierbare, dem jeweiligen Kochgut leicht anzupaſſende
Temperatur verhindert ein An= und Verbrennen der Speiſen und
erhält die in dem Kochgut enthaltenen Nährwerte. Der ſonſt
notwendige Fett= und Waſſerzuſatz kann auf ein Mindeſtmaß
be=
ſchränkt werden. Daß das elektriſche Kochen auch billig iſt können
alle diejenigen Hausfrauen beſtätigen, die bereits ſeit längerer
Zeit ſich die Annehmlichkeiten der elektr Küche zunutze machen.
Heute abend 8 Uhr findet im Heaghaus,
Luiſen=
ſtraße 12. wiederum ein Vortrag ſtatt, durch deſſen Beſuch
ſich jede intereſſierte Hausfrau von den großen Vorzügen des
elektriſchen Haushaltes überzeugen kann.
Neue Preise-RM 0.15- 1.00
Lokale Veranſtalkungen.
Im Reſtaurant Bender, Eliſabethenſtraße 23. und
Hotel Bender, Georgenſtraße 1½: Faſtnacht=Samstag. =Sonntag,
Roſenmontag und Faſtnacht=Dienstag in den herrlich dekorierten
Räumen beider Betriebe großer Karneval. (Näheres Anzeige.)
Tageskalender für Freitag, den 5. Februar 1932.
Lichtſpiel=Theater: Union=Theater: „Liebeskommando”;
Helia=Lichtſpiele: „Der kleine Seitenſprung”;
Pa=
laſt=Lichtſpiele; „Vorunterſuchung” — Orpheum: „Die
fünf Karnickel”. — Cafs Ernſt=Ludwig: Ein Abend in Wien.
Konzerte: Rheingauer Weinſtube. Café Oper, Café Ernſt
Lud=
wig, Schloßkeller, Perkeo. — Heag, Luiſenſtraße 12, abends
8 Uhr: Vortrag über elektr. Kochen.
Gebeiszeiten in der Iſrael. Religionsgeſellſchaff.
Samstag, 6. Februar: Vorabend: 5 Uhr. Morgens: 8 Uhr.
Nach=
mittags: 4 Uhr. Sabbatausgang: 6.15 Uhr.
Wochentags: Morgens: 6.45 Uhr. Nachmittags: 4,45 Uhr.
Sonntag und Montag, 7. und 8. Februar: Rauſch Chaudeſch
Adav Riſchaun.
Goktesdienſt der Iſraelikiſchen Religionsgemeinde
Hauptſynagoge.
Freitag, 5. Februar: Vorabendgottesdienſt: 5,30 Uhr.
Samstag, 6. Februar: Morgengottesdienſt: 8,45 Uhr.
Sabbat=
ausgang: 6.15 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens: 7.15 Uhr. Abends:
6,15 Uhr.
* Feier des Zünften Wohlfahrks=Berbandes
Es war eine ſchlichte, ernſte Feier, zu der der
FünfteWohl=
fahrts=Verband geſtern Abend in den großen Saal der
Vkeinig=
ten Geſellſchaft geladen hatte, eine Feier, die gewiſſermgen im
Dienſte der Nächſtenliebe ſtand, denn der Reinertrag freiſilliger
Spende fließt in die Kaſſe der Winterhilfsküche. Der Aben ſelbſt
wurde zu einem künſtleriſchen Genuß durch die virtuoſen nuſika
liſchen Darbietungen des Schnurrbuſch=Quartett, das
in beſter Vollendung Molto adagio aus dem Bechoven=
Quartett, Opus 59. Nr. 2, Andante cantabile und Allegreio vivo
und ſcherzando bot, und durch die Geſangsvorträge der Mdrigal=
Vereinigung, unter Leitung von Prof. Dr. Noack, die n
aus=
gezeichnetem Zuſammenklang J. Archadelts „Der Schwaſ und
Alſo hat Gott die Welt geliebt” von F. Noack zu Gehör /rachte.
Die Zuhörer, die den Saal bis auf den letzten Platz fülltenwaren
ergriffen und ſpendeten lebhaften Beifall.
Herzliche Begrüßungsworte richtete Frau Erdmamn im
Namen der Wohlfahrtsorganiſationen an die Anweſendg. Sie
gab ihrer beſonderen Freude Ausdruck, daß die erſte Fer des
Fünften Wohlfahrtsausſchuſſes ſo gut beſucht wurde Bonders
willkommen hieß ſie die Ehrengäſte, unter ihnen den Wtreter
des Miniſteriums des Innern und den Herrn Oberbürgereiſter.
Oberverwaltungsdirektor Hofacker=Frankfurt a. Mſprach
dann über
Weſen und Ziele des Fünften Wohlfahrtsverbandes)
Ausgehend von der öffentlichen und freien Wohlfahrtzflege.
deren Unterſchiede er definierte, entwickelte er kurz ein Bd vog
der Entſtehung der Wohlfahrtspflege, Referent kam dan auf
den Anteil des Fünften Wohlfahrtsverbandes an der
Wohl=
fahrtspflege zu ſprechen. Die Urzelle des Verbands lag
infrank=
furt. Ziel war, in ſämtlichen Städten Deutſchlands lokal
Ver=
eine des gemeinnützigen Krankendienſtes ins Leben zu rum und
zu einer Reichsorganiſation der nicht ſtaatlichen und
nichtſtädti=
ſchen Krankenanſtalten Deutſchlands zuſammenzuſchließen! Der
Ruf lautete: 1. Abwehr der beabſichtigten Sozialiſierunl und
Kommunaliſierung, 2. Erhaltung der Freiheit und
Selbſindig=
keit der freien Wohlfahrtspflege, und 3. Einflußnahme af die
die Krankenpflege betreffenden Geſetzentwürfe. Vom Wband
Frankfurter Krankenanſtalten wurde der Reichsverband
gmein=
nütziger Krankenanſtalten gegründet, dem die „Umgründut des
Reichsverbandes in die Form eines Kartellverbandes mit da Sitz
in Berlin folgte. Bei dieſer Gründung, denen die
Karilver=
bände: Verband der kath. KKranken= und Pflegeanſtalten
Dutſch=
lands der Kaiſerwerther Verband (evang.), der Verban der
Krankenanſtalten vom Roten Kreuz und der in Bildung egri
fene Bund der jüdiſchen Kranken= und Pflegeanſtalten
Dutſch=
lands angehörten, beſtand eine Lücke, nämlich die paritäſſchen,
freien und gemeinnützigen Anſtalten fanden keinen Platz,
Für dieſe Anſtalten wurde ein neuer Zuſammenſchlu
ge=
ſchaffen, und dieſe Gründung der freien privaten gemeinntigen
Kranken= und Pflegeanſtalten Deutſchlands war die Grüdung
des fünften Wohlfahrtsverbandes. Hinzu kamen die
Wohlihrts=
aufgaben, und am 7. April 1924 erfolgte in Berlin die Grüdungs
der Vereinigung der freien privaten gemeinnützigen
Wohlihrls=
einrichtungen Deutſchlands unter der Bezeichnung „Anfter
Wohlfahrtsverband. Zweck und Ziel des Verbandes iſt, de die
Organiſationen und Einrichtungen zu umfaſſen, die ohne
Buge=
hörigkeit zu einem konfeſſionellen Verband oder zu einer
ſoliti=
ſchen Partei, ohne Rang und Stand arbeiten und deren
fätig=
keit allein dem Ausdruck der humanen Menſchenliebe dien Die
Krönung erfuhr das Wohlfahrtsweſen durch die Bildun der
„Liga der freien Wohlfahrtspflege” zur zweckmäßigen
Zuſaimen=
arbeit und gegenſeitigen Unterſtützung. Im einzelnen kandann
der Redner auf die Tätigkeit des Fünften Wohlfahrtsverandes
im Dienſte des Nächſten zu ſprechen. Er ſchloß mit den Wrten:
Im Staate Heſſen iſt unſere Mitgliederzahl noch nicht gyß. In
der Stadt Darmſtadt gehören zu unſerem Verbande zurzef: das.
Eleonorenheim in der Heinheimerſtraße, die Studentenhile, die
Gemeinſchaft der Siebenten=Tags=Adventiſten die Sozigabtei
lung des Allgemeinen Deutſchen Frauenvereins und desDeut
ſchen Staatsbürgerinnenverbandes, die Heilsarmee und di He
ſiſche Fechtverein „Waiſenſchutz. Moge unſere heutige
Vennſtal=
tung der Anlaß ſein, unſere gemeinſame Arbeit mit den aderen
Organiſationen und der Stadtverwaltung zu erweitern ind
vertiefen, zum Segen der notleidenden Kreiſe unſerer
Bevöl=
kerung.
Anſchließend ſprach die leitende Fürſorgerin, Schweſte Hit
Joſt=Berlin, über „Weltnot und freie Wohlfahrt”. m eit
dringlichen Worten verſtand ſie die Not zu ſchildern, ſie die
ganze Welt ergriffen hat, und auf den Wert der Perſöllichkeſ
hinzuweiſen, die allein in der Wohlfahrtspflege wichtig ud
von=
nöten iſt. Die Liebe vom Menſchen zum Menſchen, die ſingabe
an den Nächſten, deſſen Wohlfahrt jedem einzelnen am Herzen
liegen muß, werde im Fünften Verbande als Höchſtes gepflegt
nach dem Motto: „Wie du willſt, daß man dir tut, ſo tuges auch
den anderen!“
Herzliche Wünſche für den Fünften Wohlfahrtsverbnd und
ſeine weitere ſegensreiche Tätigkeit übermittelte für do Mini
ſterium des Innern Oberregierungsrat Dr. Krebs für die
Stadt Darmſtadt Oberbürgermeiſter Mueller und ſir den
Landesausſchuß und Stadthilfsausſchuß der Winterhilf deſſen
Vorſitzender Oberſt Schröder — Pfarrer Müllervon der
Gemeinſchaft der Siebententags=Adventiſten forderte in
ſindring=
lichen Worten zur aktiven Betätigung zur Milderung er
allge=
meinen Not auf, eine Aufforderung, der am Schluſſe ſer
Ver=
anſtaltung durch umfangreiche Spenden gerne nachekommen
wurde.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Wir laden unere
Mit=
glieder zu dem am Sonntag=Nachmittag in Traiſa
ſtttfinden=
den karnevaliſtiſchen Tanz herzlichſt ein. Wer im vorien Jahre
die gemütlichen und luſtigen Stunden miterleben durft der wird
auch ſicher diesmal nicht fehlen.
— Im Union=Theater ſieht man ab heute die ſcharmſte Doll
Haas in dem amüſanten Tonfilm „Liebeskommando” ein Film
aus dem Kadettenleben. In weiteren Hauptrollen ſid
beſchäf=
tigt: Guſtav Fröhlich, Tibor v. Halmey u. a. Regie: Gea v.
Bol=
vary. Muſik von Robert Stolz. Dazu ein reichhaliges Be‟e
programm.
Das Helia=Theater zeigt nur noch hente und wrgen
Re=
nate Müller und Hermann Thimig in dem luſtigen Ut=Tonfilm
„Der kleine Seitenſprung”, mit Otto Walburg. Hiſe
Hilde=
brandt u. a
— In den Palaſt=Lichtſpielen läuft ab heute in ſeuauffüß
rung der ſenſationelle Kriminalfilm der Ufa „Voruntrſuchund.
mit Albert Baſſermann, Charlotte Ander, Guſtav Fröhich u. b."
in den Hauptrollen. Dazu das gute Beiprogramm.
— Helia=Theater. Im Rahmen einer der belieten Filme
Morgenfeiern wird im Helia=Theater am kommender Sonntutz,
vormittags 11.15 Uhr, der hervorragende Kulturfilm Im Laſee
des Vogelzugs” (Bilder von der Kuriſchen Nehrung, zogelwar”
Roſitten) zum erſten Male vorgeführt. Der Film iſtunter dei
wiſſenſchaftlichen Leitung von Profeſſor Dr. Thieneſann, dell
Leiter der Vogelwarte Roſitten, entſtanden. Jugendiche habel.
Zutritt.
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die Stnographel
vereinigung Gabelsberger beginnt heute abend neu Kurſe.!
Einheitskurzſchrift für Anfänger, Fortgeſchrittene un in Rede
ſchrift unter Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrer, Mahinenſchre
ben täglich im Hauſe Karlsſtraße 23, part., nach der Behnfingr‟
Blindſchreibmethode. (Siehe Anzeige.)
Briefkaſten.
Jeter Anfrage iſt die letzte Bezugsguſtung beizufügen. Anonhme Zitägen wberde
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbiplichlkeit.
Kinderzuſchüſſe und Waiſenrenten. Der Vorſtan der
Lande=
verſicherungsanſtalt. Heſſen ſchreibt uns: Die im Briefkaſten
Ihrer Nummer 34 vom 3. Februar d. J. unter L. 34 und Agel
tur H. auf Anfragen erteilten Antworten veranlaſſe uns zu eille
Berichtigung. Die Notverordnung vom 8 Dezeiber 1931 De
ſtimmt in ihrem 5. Teil, Kapitel IV Abſchnitt 1 i18 1, daß übel
das vollendete 15. Lebensjahr hinaus Kinderzuſchüſe und Wauſes
renten nicht mehr gewährt werden. Nach § 11 Aſatz 3 n. I. *"
findet dieſe Vorſchrift mit Wirkung vom 1. Janua/ 1932 auch 20
wendung auf Renten aus Verſicherungsfällen, dievor dem 1.2"
nuar 1932 eingetreten ſind. Die Rechtskraft frherer Entſche‟
dungen ſteht dem nicht entgegen. Mit dieſer neun Beſtimmüns
ſind die ſeitherigen Vorſchriften der 85 1259 ud 1291 RV4
wonach bei Schul= oder Berufsausbildung oder dem Vorliege‟
ſchwerer körperlicher und geiſtiger Gebrechen Knderzuſchuß ü0"
Waiſenrente auch über das 15. Lebensjahr hinas gewährt we”
den mußten, außer Kraft getreten. Dementſprchend fallen jeh
Kinderzuſchuß und Waiſenrente in allen Fällenmit Vollenolu”
des 15. Lebensjahres weg. Gegen dieſen Wegfgl iſt ein Recle"
mittel nicht zugelaſſen.
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des Gial
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Pankens 1
Freitag, 5. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 36 — Seite 7
Aus Heſſen.
De. Arheilgen, 4. Febr. „Der Widerſpenſtigen
Zäh=
itang. Dieſes Luſtſpiel von Shakeſpeare hat der Evang.
Jüng=
neasverein einſtudiert und bringt es am kommenden Sonntag,
hends, im evangel. Gemeindehaus zur Aufführung. —
Gene=
olperſammlung des Odenwaldvereins. Der
Ge=
hirftsbericht, den der 1. Vorſitzende erſtattete, ließ erkennen, daß
mtliche Veranſtaltungen im verfloſſenen Jahre einen guten
Be=
ſor zu verzeichnen hatten. Der Mitgliederſtand hat ſich wenig
ge=
npert. Dem Kaſſenbericht iſt zu entnehmen, daß trotz hoher
Aus=
uen ein ſchöner Barbetrag vorhanden iſt. Beſchloſſen wurde,
z Mitgliederbeitrag um 40 Prozent zu ſenken und die Beiträge
ſerteljährlich zu erheben. Die Vorſtandswahl ergab die
Wieder=
ſasl des ſeitherigen 1. und 2. Vorſitzenden, Kaſſier wurde
Mit=
ie d Horn und Schriftführer Karl Schuchmann. Weiter in den
ſosſtand gewählt wurden Auguſt Heilmann und Georg Dörſam.
ſu. Sachverwalterin wurde Frau Schuchmann beſtimmt.
Dd. Arheilgen, 4. Febr. Jahreshaurtverſammlung
ſes hieſigen Pferdeverſicherurgsvereins. Aus
inr Jahresbericht ergab ſich, daß im verf oſſenen Jahre bei 87
/icherten Pferden für 4 Pferde eine Entſchädigung von
ins=
ſſtmt 1250 RM. ausgezahlt worden iſt. Die Jahresrechnung
leßt mit einem Saldo von 2385,60 RM. in Einnahmen und
M2,60 RM. in Ausgaben. Sie wurde genehmigt und dem
Rech=
e und dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Der ſeitherige
Vor=
aud wird in ſeiner Geſamtheit wiedergewählt. Für dieſes Jahr
u0 eine Verſicherungsprämie von 4 Prozent beſchloſſen. In der
reshauptverſammlung des Bauernvereins (Landbund) wird
uch Prüfung der Jahresrechnung und Entlaſtung des Rechners
u geſamte Vorſtand per Akklamation wiedergewählt.
— Weiterſtadt, 4. Febr. Faſtnacht bei der
Turnge=
teinde. Am Faſtnachtſonntag, den 7. Februar, veranſtaltet die
uingemeinde, in ihrem Vereinslokal „Zum Darmſtädter Hof”
nen karnevaliſtiſchen Abend, wie ſie ihn im vergangenen Jahre
1s erſtemal brachte.
Cp. Schneppenhaufen, 4. Febr. Der Gemeinderat lehnte die
zu. Kreisamt vorgeſchlagene Erhöhung der Bürgerſteuer von 200 auf
0 Prozent ab. Mit Genehmigung des Gemeinderats wird gegen die
me Beſoldungs=Einſtufung des Bürgermeiſters Einſpruch von dieſem
hoben. In nichtöffentlicher Sitzung waren eine Reihe von
Unter=
tungsgeſuchen zu erledigen.
„ Griesheim, 4. Febr. Die hieſige Turnerſchaft hält am
Guntag, den 7. Februar, im „Darmſtädter Hof” ihre
traditio=
le Faſchingsveranſtaltung ab. — Durch das Hochwaſſer im
mrangenen Jahre iſt das Böſchungsmauerwerk am
Küchlersgra=
m zwiſchen der Wolfskehler Chauſſee und dem Bahngleiſe,
zu=
hurnengerutſcht und muß wieder erneuert werden. Der Graben
ſuide an dieſer Stelle links der Chauſſee und rechts des
Bahn=
geiſes abgedichtet, und wurde bereits mit dem Auspumpen des
ziles begonnen, um das Mauerwerk wieder aufbauen zu können.
leichzeitig wird auch die Bahnmeiſterei die neue Unterführung
d Grabens am Bahngleiſe, die durch das Hochwaſſer, das
wäh=
nd des Baues entſtanden war und bis heute noch nicht
abge=
ntumen iſt, durch einen Beauftragten der Bahnmeiſterei
ab=
phmen laſſen.
F. Eberſtadt, 4. Febr. Jahreshauptverſammlung
* Verſchönerungs= und Verkehrsvereins. Der
buſitzende Philipp Eyſenbach, gedachte der im abgelaufenen
reinsjahr verſtorbenen Vereinsmitglieder Heinrich Wiemer,
ſanz Giſſinger, Joſef Pleſer, Dr. med. Zutz und Heinrich
hyſenbach. Der Jahresbericht gab ein anſchauliches Bild von
de für unſere Gemeinde nützlichen Tätigkeit des Vereins. Im
Ardergrund der Vereinsarbeit ſtand die Schaffung des
Yrturpfades. Betont wurde, daß das, was in dieſer
Be=
öhung zuwege gebracht wurde, in weiteſten Kreiſen Beachtung
to Anerkennung gefunden hat. Die Krönung des
Naturpfad=
pankens werde die in Ausſicht genommene Anlage eines
Natur=
ſatz parkes bilden, in dem die ſeltenen Pflanzen und Blumen der
hſigen Sanddünenflora eine dauernde Schutzſtätte finden ſoll=
*. Im Anſchluß an den Jahresbericht ſprach Rektor Becker
her: „Die erzieheriſche Bedeutung des Natur=
Hades für die Schule und Jugend‟ Der Rechner
ArI Ihrig erſtattete den Kaſſenbericht. Die Prüfung der Rech=
Aus ergab keinerlei Beanſtandungen, ſo daß dem Rechner von
Verſammlung Entlaſtung erteilt wurde. Die Mitgliederzahl
ſrug am Ende des Vereinsjahres 171. In der Ausſprache wurde
veregt, der Einrichtung eines Heimatmuſeums
Rachtung zu ſchenken, um vorhandenes wertvolles Heimatgut
lgen und der Nachwelt erhalten zu können. Unter Hinweis
die mannigfache Verſchandelung der Natur wurden von dem
rein Maßnahmen gefordert, um dem Treiben roher Wüſtlinge
ſſihalt zu bieten. Eine lebhafte Debatte entſpann ſich über die
ührpreiſe der Heag. Eine Abordnung von drei Herren
ud bei den maßgebenden Stellen vorſtellig werden, um die
Aint ſche auf Ermäßigung der Fahrpreiſe zu vertreten.
G. Ober=Ramſtadt, 4. Febr.
Jahreshauptverſamm=
g des Geſangvereins, Sängerluſt‟. Der im letzten Jahr
ver=
uebenen Mitglieder wurde in ehrender Weiſe gedacht. Jahres=
10 Rechenſchaftsberichte ließen erkennen, daß der Verein trotz
Rſderzeitigen mißlichen Verhältniſſe auch im abgelaufenen
Ver=
istahr wieder Fortſchritte zu verbuchen hat. Der ſeitherige
Urſtand wurde wieder= und Herr Heinrich Schanz als
Vorſtands=
ntglied neu hinzugewählt. Ueber das 60. Stiftungsfeſt
berich=
ten die Mitglieder Mühleiſen Rau und Vierheller. — Am
buntag, den 7. d. M., findet im Saalbau Suppes die diesjährige
kyevaliſtiſche Herren= und Damenſitzung des Turnvereins 1877
42. ſtatt, die ſich ſeit Jahrzehnten großer Beliebtheit erfreut.
Dieburg, 4. Febr. „Sängerluſt” Dieburg. In den
närriſchen Farben ausgeſchmückten Sälen des „Mainzer
bfes” veranſtaltet der Geſangverein „Sängerluſt”, am
Roſen=
tnrag ſeinen traditionellen Maskenball. Er genießt nicht nur
d Ruf einer geſellſchaftlichen Veranſtaltung, ſondern iſt durch
bumorvoll gewürzte Art äußerſt populär. (Näh. ſ. Anz.)
Aſtheim=Erfelder=Entwäſſerungsverband.
In den Amtsräumen des Kulturbauamts Darmſtadt fand
eine Verbandsausſchußſitzung ſtatt, in der unter anderem der
Rechnungsabſchluß für das Rechnungsjahr 1. Juli 1930/31, ſowie
der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1. Juli 1931/32
geneh=
migt wurden.
Der Voranſchlag 1931/32 ſchließt mit einem Betrag von rund
219 000 RM. in der Einnahme und Ausgabe ab. Man war ſich
bei der Genehmigung des Voranſchlags darüber im klaren, daß
er nur dann eingehalten werden kann, wenn ſowohl der vom
Ausſchuß beſchloſſene Koſtenbeitrag in Höhe von 15 Prozent der
normalen Koſtenbeitragsſätze als auch die Ratenzahlungen für
das gekaufte Verbandsmaſſeland reſtlos eingehen. Dies iſt um
ſo mehr zu wünſchen, als evtl. Fehlbeträge durch eine beſondere
Nachtragsumlage gedeckt werden müßten. Mit beſonderer
Genug=
tung konnte feſtgeſtellt werden, daß die Ratenzahlungen für das
Verbandsmaſſeland bis jetzt verhältnismäßig gut eingegangen
ſind.
Die eingereichten Stundungsgeſuche für die am 1. Dezember
1931 fällig geweſenen Ratenzahlungen (Kaufſchillinge) ſollen
durch eine beſondere Kommiſſion von Fall zu Fall geprüft und
nur in offenſichtlichen beſonderen Notfällen genehmigt werden.
Eine generelle Stundung komme mit Rückſicht auf die
Finanz=
wirtſchaft des Verbandes nicht in Frage.
Da von manchen Grundeigentümern gewünſcht wurde, die
auf 15 Jahre feſtgeſetzten Ratenzahlungen für das
Verbands=
maſſeland auf 30 Jahre zu erſtrecken, ſoll bei vorliegenden
Einzel=
anträgen dieſen ſtattgegeben werden. Es muß jedoch jedem
An=
tragſteller klar ſein, daß der bei einer Tilgungsdauer von 15
Jahren gültige Satz von 10 Prozent des jeweiligen Kaufpreiſes
ſich nicht wegen der doppelten Laufzeit der Raten auf die Hälfte
reduziert, ſondern auf Grund des Tilgungsplans nur auf 7
Pro=
zent ermäßigt. Barzahlungen auf das gekaufte
Verbandsmaſſe=
land können jederzeit noch geleiſtet werden.
Von verſchiedener Seite wurde im Verbandsgebiet damit
agitiert, daß die Landwirte in untragbarer Weiſe durch die
Jah=
resumlage belaſtet ſeien; es wurde ſogar von Umlagen von
20 RM./Morgen geſprochen. Es wurde in der Sitzung nochmals
feſtgeſtellt, daß bis jetzt folgende Verbandsumlagen erhoben
wor=
den ſind:
1. Im Jahre 1928: 5 RM. je Morgen im geſamten
Verbands=
gebiet.
2. Im Jahre 1929: In den überwieſenen Gemarkungen Aſtheim,
Erfelden und Trebur 75 Prozent der Koſtenbeitragsſätze
— rund 6,30 RM./Morgen im Durchſchnitt und in den nicht
überwieſenen Gemarkungen 5 RM. pro Morgen.
3. Im Jahre 1930: Kein Beitrag.
4. Im Jahre 1931: 15 Prozent der Koſtenbeitragsſätze — rund
1.30 RM. je Morgen im Durchſchnitt, fällig am 1. Januar
1932 (beſchloſſen ſiehe oben).
Es kann ſomit von einer unerträglichen Belaſtung und gar
einer ſolchen von 20. RM./Morgen durch die Verbandsumlage
nicht geſprochen werden.
Der Verbandsausſchuß ging mit dem Wunſche auseinander,
daß trotz der anerkannt ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe,
die zurzeit jeden Berufsſtand treffen, jeder nach ſeinen Kräften
zu ſeinem Teil dazu beitragen möge, daß die für eine richtige
Finanzwirtſchaft unbedingt notwendigen Zahlungen auch
tatſäch=
lich eingehen.
r. Babenhauſen 3. Febr. Seine Generalverſammlung
hielt vergangenen Sonntag der Veteranen= und Militärverein
Baben=
hauſen=Harreshauſen im Gaſthaus „Deutſcher Hof” ab. Der Vorſitzende,
Kam. Krapp, gab nach herzlicher Begrüßung der zahlreich Erſchienenen
einen umfaſſenden Rückblick über die politiſchen und wirtſchaftlichen
Ver=
hältniſſe unſeres Vaterlandes. Der Verein hatte Ende 1931 einen
Be=
ſtand von 207 Mitgliedern. Die Kaſſenverhältniſſe ſind geſund an
Un=
terſtützungen wurden 205.— RM. verausgabt. Kam. Blümler berichtete
über die Ortsgruppe der Kb. und Kh. und über die Fürſorgetätigkeit der
Haſſia. Die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder wurden durch Zuruf
wiedergewählt. Ueber die Verſicherungsverträge der Haſſia ſprach Kam.
Steinmetz=Dieburg. Zu Ehrenmitgliedern des Vereins wurden ernannt
die Kam. Sanitätsrat Dr. Michel, Oberzollſekr. Krapp, Gend.=Inſp.
Köſinger und L. Funk=Harreshauſen. Das Anerbieten des Kam. Dr. W.
Michel, am 21. d8 Mts. im Verein einen Lichtbildervortrag über ſeine
Reiſe an die Weſtfront zu halten, wurde dankend angenommen. Es
wurde beſchloſſen, anläßlich des 60jährigen Veſtehens des Vereins im
Mai ds. Js. einen Familienabend abzuhalten.
Ai. Vfelbrunn, 3. Febr. Kreuzüber der Großſtadt.
Die=
ſer vom Landesverein für innere Miſſion vorgeführte Film gewährte
einen Ueberblick über das ausgedehnte ſchwierige Arbeitsfeld der
evan=
geliſchen Kirche in der Großſtadt, ihr ſegensreiches Wirken in= und
außer=
halb der Familien.
Ag. Groß=Bieberau, 4. Febr. Feuerwehrball. Am
kom=
menden Samstag findet im Saale von Schellhaas der
Feuer=
wehrball ſtatt.
Die vom „Darmſtädter
Tagblatt=
aufgelegten Liſten für die Volkswahl
Hindenburgs zum Reichspräſidenten
liegen ab Samstag auch bei unſeren
Agenturen pffen.
Da. Brandau, 3. Febr. Generalverſammlung. Die
Frei=
willige Feuerwehr Brandau hielt dieſer Tage ihre Generalverſammlung
bei Gaſtwirt Friedrich Speckhardt 2. ab. Die Wehr umfaßt etwa 70
Mitglieder. Der Vorſtand bleibt in ſeiner jetzigen Zuſammenſetzung:
1. Kommandant: Jakob Guyot, 2. Kommandant: Georg Speckhardt,
Rechner: Georg Keil 5. Dem Rechner wurde nach Prüfung der
Rech=
nung Entlaſtung erteilt. Den Bericht über die
Abgeordnetenverſamm=
lung der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Dieburg zu Groß=Umſtadt
erſtattete der 1. Kommandant. Der Verein feiert in dieſem Jahre das
Feſt ſeines 50jährigen Beſtehens. Aus dieſem Anlaß plant die
Feuer=
wehr die Abhaltung eines der Notzeit entſprechenden Feſtes. Der
ge=
naue Zeitpunkt wird noch bekannt gegeben.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 4. Febr. Holzpreiſe. Am
Mon=
tag fand die Gemeindeholzverſteigerung ſtatt. Es wurden hierbei
be=
deutend niedrigere Brennholzpreiſe erzielt als bei der vorhergehenden
privaten Holzverſteigerung. So wurden geboten für 1 Raummeter
Buchenſcheiter 14—16 RM., 1 Raummeter Buchenknüppel 11—13 RM.,
1 Rm. Tannenſcheiter 10—12 RM. 1 Rm. Tannenknüppel 7—9 RM.,
100 Buchenaſtwellen 15—16 RM., 100 Aſtwellen 8—10 RM. Bei der am
gleichen Tage ſtattgefundenen Gemeindenutzholzverſteigerung wurden
die Durchſchnittspreiſe wieder erreicht.
Do. Kirch=Brombach, 4. Febr. Unter den hieſigen Einwohnern findet
ſich eine ſtattliche Anzahl Leute, deren hohes Alter recht urwüchſige,
ländliche, Lebenskraft verrät und ſicherlich manch jüngeren Hoffnung
auf ähnliche Lebensdauer gibt. So können ſich Nikolaus Hotz (91 Jahre),
Eliſabethe Beck (88 Jahre), Eliſabethe Beck (86 Jahre), Georg Niklas
(86 Jahre) Heinrich Hotz (86 Jahre), Adam Weißgerber (84 Jahre), Jſak
Ullmann (83 Jahre), Johannes Trautmann (82 Jahre) Elifabethe
Weber (80 Jahre), Friedrich Fleck (80 Jahre), Stephan Kraft (80 Jahre)
und Peter Eidenmüller (86 Jahre) noch faſt alle körperlicher und
geiſti=
ger Rüſtigkeit erfreuen. — Am kommenden Sonntag, abends
veran=
ſtaltet die hieſige Sängervereinigung im Saalbau Engel einen
Theater=
abend und wartet dabei mit der „Seemannsbraut” auf.
Der Biebesheimer Räuber
in Groß=Gerau geweſen.
Der als Täter des Raubüberfalles in Biebesheim
feſt=
geſtellte 27jährige Former Karl Herrmann wurde am
Mitt=
woch nachmittag in Groß=Gerau geſehen. Er hat ſich bei einem
Schneider in Groß=Gerau ſeine Kleidungsſtücke ergänzen laſſen.
Er trägt jetzt graugrüne Homeſpun=Hoſen, braunen Rock mit
Weſte und eine einfarbige braune Hoſe über der erſteren.
Weiter=
hin verſchaffte er ſich braune Halbſchuhe, graue Strümpfe, graue
Klapp=Sportmütze (Batſch=Kappe). Seinen graugrünen
Regen=
mantel mit Ringsgurt ließ er umarbeiten, die friſchen Nähte ſind
außen ſichtbar.
Bei ſeinem Auftauchen wird um Benachrichtigung der nächſten
Polizei= oder Gendarmerieſtation gebeten.
Br. Seckmauern, 3 Febr. Am Freitag den 5. d. M., abends 8 Uhr,
findet im Evangel. Gemeindehaus eine Verſammlung des Ev.
Bundes ſtatt. Der Generalſekretär des Ev. Bundes, Dr. Brauns=
Darmſtadt, ſpricht über das Thema: „Moskau, Rom oder Wittenberg?”
De. Erbach, 4. Febr. Kriegsgräberfürſorge. In der
Stadtſchule zu Michelſtadt fand die Jahreshauptverſammlung der
Be=
zirksgruppe Erbach des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge ſtatt.
Der langjährige und verdiente Vorſitzende, Herr Kreisſchulrat Gerbig,
begrüßte bei Beginn der Verhandlungen die Vertrauensmänner der
einzelnen Ortsgruppen, die faſt vollzählig erſchienen waren. Aus dem
Jahresbericht konnte man entnehmen, daß die ungünſtigen
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe auch die Arbeiten des Volksbundes beeinträchtigten.
Ueber die Tätigkeit des Hauptvereins wurden die Mitglieder durch die
Zeitſchrift „Deutſche Kriegsgräberfürſorge” hinreichend unterrichtet.
Ob=
wohl man mit Rückſicht auf die Winterhilfe die allgemeine
Sammel=
tätigkeit etwas eingeſchränkt hatte, ſo war das Gefamtergebnis doch
erfreulich. Die Beträge ſollen in erſter Linie für die Ausgeſtaltung der
Friedhöfe Verwendung finden. Die Bezirksgruppe Erbach ſteht immer
noch in Unterhandlungen zwecks Uebernahme eines Friedhofes in
Paten=
ſchaft. Der vorgeſehene Friedhof in Maiſſin kommt hierfür nicht mehr
in Frage, da er nicht vergeben, ſondern von Südbelgien ſelbſt
übernom=
men wird. Da die Bezirksgruppe allein nicht in der Lage iſt, die
Aus=
geſtaltung und Pflege eines Friedhofes zu übernehmen, fo will ſie ſich
einer größeren Gruppe, entweder Darmſtadt oder Mainz, anſchließen.
Der Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt und Herrn Schulrat
Gerbig für ſeine unermüdliche Tätigkeit der Dank der Verſammlung
aus=
geſprochen. Der Volkstrauertag, der am 21. ds. Mts. ſtattfindet, ſoll
in der üblichen Weiſe gefeiert werden.
Ci. Erbach, 4. Febr. Kommenden Samstag, nachmittags, hält
die im Deutſchen Beamtenbund zuſammengeſchloſſene
Beamteu=
ſchaft des Kreiſes Erbach im Gaſthaus „Zu den 3 Haſen”
zu Michelſtadt, ihre Jahreshauptverſammlung ab. Herr
Mini=
ſterialreviſor Dörr=Darmſtadt ſpricht über „Die
Wirt=
ſchaftslage und die Beamtenſchaft”. — Am Sonntag,
den 7. Februar, begeht der evangeliſche
Kirchengeſang=
verein im „Schützenhof” ſeinen Familienabend. Zum
erſtenmal wirkt dieſes Jahr auch der Poſaunenchor mit. — Die
Faſtnacht ſcheint diesmal — im Gegenſatz zu früher — weder von
den Vereinen, noch von den Wirten ſtärker beachtet zu werden.
Bis jetzt hat nur das Hotel Odenwald für Sonntag abend und
für den Faſtnachtdienstag Maskentreiben angeſagt.
Be. Gadernheim, 4. Febr. Am kommenden Sountag, den 7 ds.
Mts., abends 7 Uhr, findet im Gaſthaus „Erbacher Hof” der Ball des
Deutſchen Turnvereins e. V. ſtatt
— Gernsheim, 4. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 3. Februar — 0,62 Meter, am 4. Februar — 0,62 Meter.
— Hirſchhorn, 4. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 2. Februar 1,66 Meter, am 4. Februar 1,65 Meter
Cp. Klein=Gerau, 4 Febr., Zur bevorſtehenden
Bei=
geordnetenwahl ſind zwei Wahlvorſchläge eingegangen. Von
der Bürgerlichen Vereinigung wurde M. Lipp und von den
Sozial=
demokraten W. Neibſtein aufgeſtellt.
EivFehle gegen
chr. feine Tafelbutter
58t.
je Pfd i. Poſtk. v. 9 Pfd
rla 1 MK. (auf Wunſch Pfdſtücke).
Mer Bolfetthäſe, ca, 9 Pfd Kolli je Pfd. 70.
Guttack, Hevdekrug (Memelland)
(I.BIn. 2040)
Kuß und Brennholz=
Beiſteigerang.
ſſtztke Verſteigerung aus der Förſterei
Sensfelder Tanne.)
Im Montag, den 8. Februar 1932
M vormittags 9 Uhr ab, werden im
Gſthaus „Zum Saalbau” zu Mörfelden
95 den Staatswaldungen des Forſt=
Ufs Mörfelden Forſtort Sensfelder
(nne 2 (Abtrieb), 3—6 13, 14, 21—24
ende Holzmengen verſteigert:
Atholz, Stammholz N. Fichte Kl. 1a
Stuck mit 1,04 Fm. Derbſtangen
Kl. 11 Stück. Nummer 130—133
Ib teilung 22.
Rymholz. Nummer 62—166, 198—261,
94—583 und 740—756.
öcheitholz, Rm.: Buche 230 1.Kl.,
5 2.Kl. Hainbuche 4 1.Kl., Birke 7
„Kl., Eiche 14 1.Kl., Erle 1 1.Kl.
ſinde 4 1.Kl., davon 2 rund, Kiefer
07 1.Kl., davon 195 rund, 7 2.Kl.,
avon 4 rund.
Nrüppelholz. Rm. Buche 139
ſoxnbuche 21. Birke 5. Eiche 5, Linde 5,
fiCe 3, Eſche 2, Kiefer 65.
keiſerholz 3. Klaſſe. 100
Wel=
en: Buche 29,0. Kiefer 0,6.
2 Holz iſt vor der Verſteigerung ein=
Ahen. Blau unterſtrichene Nummern
am en nicht zum Ausgebot. Auskunft
eilen wir (Fernruf Mörfelden 301.
Herr Förſter Loeſch zu Forſthaus
elbachbrücke (Fernr. Mörfelden 302)
Nörfelden, 3. Februar 1932. (2016
Seſſiſches Forſtamt Mörfelden.
Frei=
Schlachkhof bank.!
Morgen Samstag,
Verkauf v. 8—11 u.
v. 4 Uhr ab: Rind=
und Schweinefleiſch.
(2037)
Mittag-
und Abendliſch
von 50 bis 95 Pfg.,
vegetariſche und
Fleiſchküche. (244a
Reform=Reſtaurant
Alexanderſtr. 4. I.
ud
Hanomag
4 Zyl. wenig gebr.,
ſehr billig. (1945b
Müller & Ober
Rheinstrasse 39.
2 fabrikneue
Schnellwaagen
noch unt. d. Hälfte
des Wertes, ſowie
7d m. el. Licht.
9-Rau mit od. oh.
Beiwag. bill. zu vk.
Arheilgen,
Darmſtädterſtr. 82.*
O
Lebensm.=Geſch.
mit Wohnung
ab=
zugeben. Beſ.
Ka=
pital nicht
erforder=
lich. Angeb. unter
O. 98 a. d. Gſchſt.*
Ein jdeales Hausmittel
das in keiner Familie fehlen ſollte, iſt das nach uralter Wiſſenſchaft und
Ueber=
lieferung aus orientaliſchen Pfefferminzarten gewonnene konzentrierte,
hoch=
gromatiſche, weltbekannte und allein echte
Basierzoel
übt nicht nur einen wohltuenden Einfluß auf die
Basler-Oel Atmungsorgane aus, ſondern auch die Nerven werden
wieder belebt, erfriſcht und beruhigt; es wirkt ferner ſchmerzſtillend, keimtötend,
krampfſtillend und bei den verſchiedenſten Leiden heilungfördernd!
Basler-Oel hat kurz zuſammengefaßt, folgende Wirkungen:
erfriſchende, nervenberuhigende, keimtötende,
desinfizierende, wohltuende, anregende,
heilende, ſchmerzſtillende, krampfſtillende.
iſt ein nie verſagendes, wirkſames, vielſeitig anwend=
Basler-Oel bares Mittel. So genügt z. B., um einen feſtgeſetzten
Schnupfen zu löſen, ſchon ein in die Naſe geriebener Tropfen des Oeles
voll=
kommen, um die total verſtopfte Naſe zu öffnen. Bei Huſten, Heiſerkeit,
Verſchleimung, auch bei dem hartnäckigſten Keuchhuſten genügen einige
Tropfen im Munde verriebenes Basler=Oel, um eine ſehr raſche Linderung
herbeizuführen.
Das Basler=Oel (allein echtes Oleum Baſileum) der Marke u. N. N.
.... Mk. 2.97
im Dreieck, weiße Etiquette, koſtet je Flaſche ....."
Mk. 1.35
Der Basler=Porzellan=Inhalator ....... .."
Mk. 1.75
...........
Derſelbe mit Lederetui.
Mk. 1.35
Desgleichen, Kobe=Po=Ho=Oel ............ ..."
Po=Ho=Perlen, Gelatine=Kapſel, enthaltend je 0,25 Gramm — ca. 7 bis
8 Tropfen unſeres echten Oeles, in Schachtein von 2 Dutzend
Perlen Inhalt, per Schachtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mk. 2.15
(2018
Stets friſch vorrätig bei den Niederlagen:
Reformhaus „Braunwarth‟, Karlstraße 111
Reformhaus „Braunwarth‟‟, Ernst-Ludwigstraße 3
Reformhaus „Eos-Thalysia‟‟, Elisabethenstraße
Fernſprecher 971
Das gibts nur einmal, das kommt nicht wieder!
Auf ſpeziellen Wunſch meiner werten Kundſchaft habe ich die
(Einheitspreis=Tage
verlängert.
Karlſtraße 66, in der Großſchlächterei Pauly.
Preiſe bis einſchl. Samstag, 13. Februar 1932 gültig.
Prima junges Ochſen= u. Rindfleiſch ) das
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Goulaſch .. . . ."
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Eſſig= und Schmorbraten
nI. B=
Hachfleiſch, ſtets friſch
das
Junges Hammelfleiſch
Hammel=Rollbraten
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Kalbshaxen . . . .
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Kalbfleiſch, alle Stücke
das
Roaſtbeef . .
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Ochſenwürſtchen.
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Pfund Ochſenfett, ausgelaſſen . nu. Sw"
Annahme von Reichs=Fleiſch=Bezugsſcheinen!
Beachten Sie meine Auslagen!
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Mrſchaf.
Verpachte, m.
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geh. Wirtſchaft an
tüchtige Wirtsleute.
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Rheinstr. 24 Fernruf: 100, 1010, 3000, 3001
„M. II” gefunden.
London. Das engliſche U=Boot „M.I7‟
das in der vergangenen Woche bei Flottenn
übungen mit etwa 60 Mann unterging, iſt jetzz
gefunden worden. In der Nacht zum Donnerss
tag fanden Taucher das Boot ungefähr fün=
Meilen von Portland entfernt. Es iſt dies di.
Stelle, wo man es von Anfang an vermutete
Bei Tagesanbruch wird man verſuchen, das U
Boot zu heben, oder, falls dies nicht gelingi
unter Waſſer in das Boot einzudringen
Zur Auffindung des U=Bootes „M. II” wirtz
noch gemeldet: Nach achttägigem Suchen iſt dast
Wrack des Unterſeebootes W II” in der Nach
zum Donnerstag 5,8 Seemeilen vom Leuchttturnc=
Portland Bill entfernt aufgefunden worden.
E=
liegt in der Nähe von vier Wracks, die ſchon im
den erſten Tagen des Suchens feſtgeſtellt wordem
waren, und etwa an der Stelle, an der de
Kapitän des Dampfers „Tyneſider” das U=
Boo=
hatte tauchen ſehen und an der ſpäterhin zwe=
Signalflaggen gefunden wurden. Die
Entdeckun=
erfolgte durch die Unterwaſſerſchallapparate der
Unterſeebootsabwehrfahrzeuges „Torrid”. Al.
die Suchleinen auf ein Hindernis auf dem Mee;
resgrund ſtießen, wurden Taucher abgeſetzt,
di=
bald darauf melden konnten, daß man „M. II:
gefunden habe. Während der Nacht haben di.
Taucher weitere Feſtſtellungen über die Lage de=
Wracks vorgenommen. Der geſamte Park, am
Hebefahrzeugen in Portsmouth iſt alarmier
und ſoll die Hebearbeiten ſofort beginnen, ſobalsd
der Befehl der Admiralität hierzu einläuft. Fach/
kreiſe nehmen an, daß der Verluſt des U=
Boots=
höchſtwahrſcheinlich durch eine Waſſerſtoffexplo;
ſion der Akkumulatoren erfolgt iſt.
au
Ene Ligerge
Rettung Schiffbrüchiger.
Die Rettungsſtation Nidden der Deutſchen; faü 6 par
writul —
BMedins aud
Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger meldet= ucſil icht a
Am 30. Januar zwei Niddener Fiſcher durc3 mn Anding
Raketenapparat der Station aus dem Packeis dess m ſie Amu
Kuriſchen Haffs gerettet.
Die verſchollenen Afrikaflieger melden ſich,
Binß ir alle
Paris. In Caſablanca iſt ein Funkſpruck3 / Fſn Alen, 1
der in der Lybiſchen Wüſte notgelandeten fran= Emtn den
zöſiſchen Flieger aufgefangen worden. Sie teilert näu, fürzten
mit, daß ſie Waſſer ſuchten. Sie befänden ſicht vd s neign
etwa 26 Grad 25 Minuten nördlicher Breite. Irt tywiyer di
ihrer Nähe befänden ſich zwei Laubhütten. Aucs Amus ertent
hätte man Kameldünger gefunden.
Ncknheit von
a nirmals glaub
Tauſend Liter Benzin in Flammen.
M ir ganzes
M benfalls
Der Lagerverwalter lebenst, 5. NGumnier ken
gefährlich verletzt.
Demmin. Auf dem Grundſtück des Gaſt= MAunſcheine
wirts Kuhls explodierte durch die Fahrläſſigkein Amſinſtinkte
des Lagerverwalters ein Lager von etwa 1007 M dr Furch
ſche.
Liter Benzin. Der Lagerverwalter hatte bei dem W
Abfertigung der aus dem Benzinlager tankey— WMen ber
laſſen 2
den Kraftwagen eine Stall=Laterne benutzt, mich
der er einem Benzinfaß zu nahe kam Es ei=Entweie
folgte eine furchtbare Exploſion. Der
Lagervet=
walter ſtand ſofort in hellen Flammen. Es ge Mtois, der
lang ihm noch, das Freie zu gewinnen, wo 47
beſinnungslos zuſammenbrach. Mit ſchwergt=
Brandwunden wurde er ins Demminer Krankeſe
haus gebracht, wo er hoffnungslos darnieder
liegt. Durch die ſchwere Exploſion waren
auch=
die in der Scheune lagernden Futtervorräte iſt:
Brand geraten. Die Scheune brannte bis auffil
die Grundmauern nieder. Zwei Kühe, drein
Schweine und vier Pferde kamen in den
Flän=
men um.
Oeltankdampfer explodiert.
Acht Tote, viele Verletztr.
New York. In den Docks der Sinclaim
Toten
* dem T.
Känlich ken
1Arachte i
h ſeine
Bäre
M nur
1nh ſo lang
ner
Lit Bär wi
Lans das
iſtichter
Oil Compagny in Marcus=Hook (Pennſylvanic/0
flog der Oeltankdampfer „Bidwell” in die Luſt.* Eihil
Acht Perſonen wurden getötet, 18 verletzt. Died PMſück zu
Zahl der Vermißten beträgt 14. Das Tankſchifnk
iſt durch die Gewalt der Exploſion völlig zerſtörth
worden.
Die Halbinſel Hela von Ueberflutung bedroht.
Warſchau. Infolge der in den letzten Tagem
in der Oſtſee wütenden Stürme beſteht für die
Halbinſel Hela die Gefahr, überflutet zu were
den Die hohen Springfluten haben bereits denn
Eiſenbahndamm an verſchiedenen Stellen
unter=
ſpült. Die polniſchen Behörden haben ungefähr.
die Hälfte der Bevölkerung aus den am meiſtekl
gefährdeten Stellen der ſtreckenweiſe nur 800 Me—
ter breiten Landzunge abgezogen.
Abefſiniens Kronprinz
beim Reichspräſidenken.
Kronprinz Asfau Woſän (ganz rechts)
verläßt nach ſeinem Empfang das
Reichs=
präſidentenpalais.
Der abeſſiniſche Kronprinz, der ſeit einigele
Tagen auf ſeiner Europareiſe in Deutſchlaug.
weilt, wurde nunmehr von Reichspräſident Mie
Hindenburg in feierlicher Audienz empfangel—
Seite 8 — Nr. 36
Darmſtdter Tagblatt / Heſſtiche Reueſe Nachrtchten
Zur Erdbeben=Kakaſkrophe in Cuba.
Räuberiſcher Ueberfall auf ein Goldwarengeſchäft
Mannheim. Ein 19 Jahre alter
Schrei=
ner aus Rheinau, der erſt vor wenigen Tagen
aus dem Gefängnis entlaſſen worden war,
be=
gab ſich in der Schwetzinger Straße in ein Uhren=
und Goldwarengeſchäft, um den Kauf einer
Armbanduhr vorzutäuſchen. Nachdem er ſich eine
Uhr und zwei Armbänder ausgeſucht hatte,
ver=
ſetzte er plötzlich dem Geſchäftsinhaber einen
kräftigen Stoß gegen den Magen und ging mit
ſeiner Beute auf ſeinem vor dem Hauſe
aufge=
ſtellten Fahrrad flüchtig. Der jugendliche
Räu=
ber wurde verfolgt und ſchließlich feſtgenommen,
nachdem er von dem Führer eines Kraftwagens,
der die Verfolgung beobachtete, durch leichtes
Anfahren zu Fall gebracht worden war.
Ein 48 Meter hoher Schornſtein geſprengt.
Bad Ems. Zu der vor etwa 5 Jahren
ſtillgelegten Emſer Silberſchmelze gehörte auch
ein mehrere Kilometer langer Rauchkanal zur
Ableitung der Schwefeldämpfe. Dieſer endigte
auf einer Anhöhe in einem 48 Meter hohen
Schornſtein. Nach Stillegung der Hütte wurde
der Rauchkanal zerſtört. Nun hat auch den
Schornſtein auf der Höhe das gleiche Schickſal
getroffen. Zweimalige Sprengung war
notwen=
dig, um ihn umzulegen. Mit der Sprengung
verlieren die Lahnberge zwiſchen Bad Ems und
Koblenz eines ihrer Wahrzeichen, und ein Stück
Emſer Hüttengeſchichte fand damit ſeinen
Ab=
ſchluß. Es wird noch Jahre dauern, bis ſich in
der Umgegend des Schornſteins die durch den
ausſtrömenden Gifthauch vernichtete Vegetation
wieder erholt haben wird. Etwa 50 Jahre diente
die Anlage dem Betrieb, von dem jetzt nur noch
ein Stollen und eine moderne Erzaufbereitung
in Tätigkeit ſind.
13jähriger Schüler vom Felſen abgeſtürzt.
Oberſtein. Auf dem Klotzberg an der Nahe
ſpielten einige Schüler. Hierbei ſtürzte der 13 Sohn des Fabrikanten Arthur Gottlieb
plötzlich aus beträchtlicher Höhe ab und blieb
mit einem ſchweren Schädelbruch und einer
Ge=
hirnerſchütterung liegen. In lebensgefährlichem
Zuſtand wurde der Junge in ein Krankenhaus
gebracht.
Wohltätigkeit mit unangebrachter Klauſel.
Kelheim. Die Stadtmühle in Kelheim
hatte die Freundlichkeit, der dortigen
Wohl=
fahrtsküche einen Sack Mehl zu ſchenken, aber
auch die Geſchmackloſigkeit, zu verlangen, daß ihn
der Bürgermeiſter perſönlich dorthin trage.
Vor=
geſtern mittag 12 Uhr nun holte Bürgermeiſter
Dr. Sommer das Mehl und trug es unter
Be=
gleitung einer großen Volksmenge an ſeinen
Beſtimmungsort.
Gefährlicher Verbrecher verhaftet.
Braunsberg. Die Polizei verhaftete
auf dem Bahnhof in Wormditt einen bekannten
Einbrecher, der im Moment der Verhaftung eine
geladene und entſicherte Piſtole aus der Taſche
zog. Er konnte jedoch noch rechtzeitig
überwäl=
tigt werden. Seinem Begleiter gelang es aber,
zu entfliehen, obwohl er beſchoſſen und auch
ge=
troffen wurde. Der gefaßte Einbrecher, Adolf
Conrad, hat nicht nur in Oſtpreußen zahlreiche
Einbruchsdiebſtähle auf dem Kerbholz, bei denen
ihm eine erhebliche Beute in die Hände
gefal=
len iſt, er wird auch aus dem Rheinland wegen
eines Raubmordes ſteckbrieflich verfolgt. Er hat
außerdem zwei Polizeibeamte durch Schüſſe
ſchwer verletzt.
Raubüberfall auf eine Sparkaſſenfiliale
in Wandsbek.
Wandsbeck. Am Mittwoch nachmittag
er=
ſchienen in der Sparkaſſe Wandsbek zwei junge
Leute und forderten den anweſenden
Sparkaſſen=
beamten unter Bedrohung mit dem Revolver
auf, das Geld herauszugeben. Als ſich der
Be=
amte weigerte, verſetzten ſie ihm einen Schlag
auf den Kopf und entriſſen ihm die Brieftaſche
mit etwa 500 RM. Inhalt.: Durch den Schlag
erlitt der Ueberfallene eine ſtark blutende
Kopf=
wunde. Hausbewohner und Straßenpaſſanten
verfolgten die Täter. Der eine Räuber lief
querfeldein und ſchoß auf ſeine Verfolger, ohne
jedoch zu treffen.
Radfahrer in die Luft geflogen.
Rom. In der kalabreſiſchen Hauptſtadt
Co=
ſenza wurde ein Radfahrer durch eine Exploſion
in Stücke geriſſen, weil er unter dem Sattel
ein Paket mit einer Pulvermiſchung für
Feuer=
werk befeſtigt hatte. Außerdem wurde eine
Paſ=
ſantin verletzt.
Zum 60. Geburtskag
des Dichkers Alfred Mombert.
Dr. Alfred Mombert,
feinſinnige Lyriker, ſeit 1928 Mitglied der
ußiſchen Dichterakademie, wird am 6. Februar
Jahre alt. Mombert war urſprünglich
Rechts=
walt, lebt aber ſeit vielen Jahren
ausſchließ=
h ſeiner literariſchen Tätigkeit. Von ſeinen
erken, denen eine bildreiche Sprache und
zu=
iſt myſtiſch=theoſophiſche Viſionen das Gepräge
ven, ſind „Der himmliſche Zecher”, „Atair”
und „Aeon” die bekannteſen geworden.
Heiteres aus dem Sklarel=Prozeß.
Berlin. In der Donnerstagsſitzung im
Sklarek=Prozeß wurden die den Sklareks zur Laſt
gelegten Konkursdelikte erörtert. Dabei wurde
feſtgeſtellt, daß die Bilanzen in den Jahren
1924 bis 1928 vollſtändig falſch waren und keinen
Zuſammenhang mit den Geſchäftsbüchern hatten.
Die Bankſchulden wurden in die Bilanzen nicht
vollſtändig aufgenommen. 1928 war bei den
Sklareks eine Unterbilanz von 5 Millionen
vor=
handen, aber auch hier wies die Bilanz einen
Gewinn von 200 000 Mark aus.
Als hierbei Leo Sklarek wieder davon ſprach,
daß ſie keine Betrüger ſeien und ſie ihren Frauen
nichts übereignet hätten, kam es zu einer
hei=
teren Rede und Gegenrede zwiſchen Leo
Skla=
rek und dem Vorſitzenden, Amtsgerichtsrat
Keß=
ner. Vorſitzender: „Und wem gehört Ihre
Woh=
nung?” Leo Sklarek (ſehr kleinlaut): „Die
ge=
hört allerdings meiner Frau. Aber ich erinnere
nur an unſere Pferde.” Vorſitzender: „Von
Pfer=
den verſtehe ich nichts.” Leo Sklarek: „Dafür
verſtehen Sie um ſo mehr von anderen Sachen!
Herr Vorſitzender, Sie könnten doch
General=
direktor eines großen Konzerns ſein.” Vorſ.
„Ich fühle mich aber hier wohler.” Leo Sklarek:
„Wenn ſtatt unſerem Bruder Max Sie die
Füh=
rung der Sklarekſchen Geſchäfte gehabt hätten,
dann hätten wir jährlich an dem
Monopolver=
trag 20 Millionen verdient.” Vorſitzender: „Wir
ſind hier nicht dazu da, um uns gegenſeitig
Komplimente zu ſagen. Ich will Sie lieber
ein=
mal fragen, wie war es denn mit Ihrem Salon?
Hat den nicht bei der Zwangsverſteigerung eine
Hausangeſtellte erworben?” Leo Sklarek: „Die
hatte, glaube ich, reiche Verwandte.”
Vorſitzen=
der: „Und die reichen Verwandten ließen ſie in
Stellung gehen.” Leo Sklarek: „Das kommt mir
jetzt wirklich auch recht eigenartig vor.
Der Vorſitzende wandte ſich dann ſchließlich
an Willi Sklarek und fragte: „Wiſſen Sie, was
Debitoren ſind?” Willi Sklarek antwortet
hier=
auf ſehr ſtolz: „Jawohl, Herr Vorſitzender. Das
haben Sie mir neulich erſt erklärt.”
Die Sitzung wurde dann auf Montag vertagt.
Internationale Schwindlerbande feſtgenommen.
Wien. Einer internationalen
Schwindler=
hande iſt hier das Handwerk gelegt worden. Die
Mitglieder der Bande trieben ſich in
Deutſch=
land, Oeſterreich und anderen europäiſchen
Staa=
ten herum und machten Geſchäfte auf Grund von
Empfehlungsſchreiben, die ſie bei
Geſandtſchaf=
ten, Konſulaten und Handelskammern mit
fal=
ſchen Dokumenten erſchwindelt hatten. Ohne je
gedient zu haben, traten ſie mit dieſen Papieren
als ſchwerkriegsbeſchädigte Offiziere auf und
ſetz=
ten zu Ueberpreiſen u. a. Bleiſtifte ab. Der
Schwindel ging ſo glänzend, daß die Bande ihre
Tätigkeit in den letzten zwei Jahren ſogar in
zahlreiche nord= und ſüdamerikaniſche Staaten
verlegte. Wie rieſig die Summen waren, die ſie
einheimſten, geht daraus hervor, daß die
Schwindler in einem Falle allein 17 000
Schil=
ling erbeuteten. Vorgeſtern konnten nun fünf
Mitglieder der Bande Feſtgenommen werden,
darunter die beiden Polen Leopold Katz und
Simche Steckel. Dieſer hatte ſich von einem
ge=
wiſſen Hofer in Berlin falſche Dokumente
her=
ſtellen laſſen. Unter den übrigen Verhafteten
be=
findet ſich ein 80jähriger Kaufmann Goldſtein.
Blick in eine der Geſchäftsſtraßen von Santiago de Cuba,
das beſonders ſchwer von dem Unglück betroffen wurde.
Die erſten Meldungen haben ſich nicht NORD-AMERIkAe
beſtäfigl.
New York. Die Zahl der Todesopfer bei
dem Erdbeben in Santiago de Kuba iſt, wie ſich
jetzt herausſtellt, in den erſten Meldungen viel
zu hoch angegeben worden, ſie beträgt bisher
lediglich 12. Etwa 300 Perſonen wurden
ver=
letzt. Der Sachſchaden iſt dagegen
außerordent=
lich hoch. Etwa ein Drittel der Stadt wurde
nahezu vollſtändig zerſtört.
MEXIKo
Die Regierung ſchätzt die durch das Erdbeben
angerichteten Schäden auf mehr als 10 Millionen
Dollar.
Erdbeben auch auf Jamaika.
New York. Wie aus Kingstown gemeldet
wird, hat ſich am Mittwoch auf Jamaika eben=
Lagekarte Cubas
falls ein Erdbeben ereignet, das jedoch
verhält=
nismäßig geringen Schaden anrichtete.
und der zerſtörten Stadt Santiago.
800-
AMERIK
Vom Berliner Reik- und Fahr-Turnier.
Rittmeiſter von Hülſen
Ein Vierergeſpann der Preuß. Geſtütsverwaltung,
mit dem Hengſt „Harald”, mit dem er durch das bei den Vorführungen anläßlich der 200 Sprung von 2 Meter Höhe den Sieg im Jahr=Feier der Geſtütsverwaltung einen pracht=
Rekordſpringen davontrug.
vollen Anblick bot.
üirikte vergeſſen haben, oder ſie werden
rnüinftigerweiſe ſo ſicher gehalten, daß
Fremden nichts tun können. Den
geren Hausgenoſſen fügen ſie Schaden
mt. zu, zumal nur in ſehr wenigen Fäl=
Raubtiere im Hauſe gehalten wer=
. Es wird intereſſieren, einige
be=
wienswerte derartige Fälle kennen zu
ſeaen.
Inn Jahre 1912 erregte ein „
Bauern=
ſteck” die Bewohner der Steiermark,
diu allnächtlich wurden Tiere zerriſſen,
Wes war offenbar, daß irgendein
un=
harntes Raubtier an der Arbeit war.
Ay veranſtaltete Treibjagden auf dieſen
Zuber, der nicht zu finden war, und
ſo=
g eine Abteilung Gebirstruppen, die
eueſetzt wurde, mußte erfolglos wieder
=iehen. Zufällig erlegte ein Jäger
er1, Wolf, der von einem Bauern als
mictier gehalten worden und ihm
ent=
ſen war. Das ſeltſamſte Geſpann be=
Richard Sawade, der in Berlin mit
siyr Tigergeſpann in ſeiner Equipage
deu Im! Es waren zwei zahme Tiger, die
üchiger m Gecl nicht angerichtet haben. Sawade
ſtreitag, 5. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 36 — Seite 9
Raubtiere als Hausgenoſſen.
Der „Bauernſchreck” von Skeiermark. — Das Tigergeſpann vor der Equipage. — der Bär Tolſtois.
Der Löwe der Filmdiva in Hollywood. — der Gorilla als Hauskier. — Das ausgeſetzte Bärenkind.
DDie Tötung eines Menſchen durch ein Raubtier, das als gewiſſermaßen, ein Raubtier, das als Haustier gehalten wurde,
usgenoſſe gehalten wird, iſt, wie Direktor Lutz Heck vom Ber= Veranlaſſung zu einer berühmten dichteriſchen Geſtalt. Die
te: Zoologiſchen Garten erklärt, eine einzigartige Tragöoie, exentriſchen Amerikanerinnen haben oft Raubtiere als
Haus=
hiatbar ſind die Tiere, die von Menſchen in ihren Wohnungen genoſſen gehalten. Berühmt wurde der Löwe der Marion Davies,
gllten werden, entweder ſchon ſo zahm, daß ſie ihre Mord= die ſich mit ihrem ſeltſamen Spielgefährten auf den Straßen
Dieſes „Zahme Tier” zerfleiſchke ein zweijähriges Kind!
meben
1
flammen.
dis
m allerdings ein Fachmann, der ſich
le Zähmung von wilden Tieren gut
ptrnd. — In der Manege vergeſſen
Ard ings auch gezähmte Raubtiere oft,
ſie alle Gewalttätigkeiten beiſeite
aſn ſollen, und nach jahrelangem Ge=
Barn, den ſie ihrem Herrn gezeigt
ei, ſtürzten ſie ſich plötzlich auf ihn,
Mies ereigneten ſich da in dem
Raub=
ſwinger die furchtbarſten Tragödien.
ſans erkennt man, daß man an die
ſanheit von eigentlich wilden Tieren
na 18 glauben darf, denn wenn ſich Tierbändiger täuſchen,
ihr ganzes Leben lang mit den Tieren zubringen und ihren
krekter kennen lernen, dann kann ſich das bei Laien
gelegent=
ebenfalls ereignen. Die Tragödie von Friedenau zeigt, daß
u anſcheinend ganz zahme Tiere plötzlich wieder ſich auf ihre
ſtdänſtinkte beſinnen und zu gefährlichen Raubtieren werden.
der Furchtbarkeit des geringſten Angriffes derartiger Beſtien
GAenſchen ſollte das Hakten von Raubtieren in Privatwoh=
einer ſtarken Kette, die der Bär nicht zerreißen konnte, führte
er ihn eines Nachts an den Baum, wo er ihn feſtband.
Uebrigens hat auch der Zoologiſche Garten in Berlin einen
Gepard, alſo einen Jagdleoparden, als Haustier. Dieſer Leopard
unterſcheidet ſich von den anderen wilden Beſtien, an denen der
Zoologiſche Garten reich iſt, dadurch, daß er von ſeinem Wärter
an einer dünnen Kette ſpazieren geführt wird. Er war jüngſt
im Film zu ſehen. Allerdings iſt er unter der Obhut von
her=
vorragenden Fachleuten, ſo daß er keinen Menſchen gefährden
kann. Trotzdem dieſer Leopard völlig zahm iſt, wird er natürlich
ſtets in einem guten Käfig gehalten und nur gelegentlich unter
Ausſchluß des Publikums ſpäzieren geführt.
Geſchäftliches.
Es geht um Ihre Haut! Gerade in der rauhen
Jah=
reszeit iſt Hautpflege beſonders wichtig, denn Wind, Kälte und
Näſſe vermindern den normalen Fettgehalt der Haut und machen
ſie ſpröde und riſſig. Man ſoll nicht erſt warten, bis
irgend=
welche Schäden aufgetreten ſind. Vorbeugen iſt auch hier beſſer
und leichter als heilen, und die Anwendung einer guten
Haut=
creme ſchützt vor den unangenehmen und ſchädlichen
Witterungs=
einflüſſen. Wichtig iſt, daß das verwendete Präparat auch
tat=
ſächlich in die Haut eindringt, und nicht auf ihr liegen bleibt, und
ſelbſtverſtändlich muß es unbedingt reizlos ſein. Beide
Forde=
rungen werden von Nivea=Creme in ausgezeichneter Weiſe
erfüllt. Sehr empfehlenswert iſt übrigens auch das Maſſieren
der Haut mit Nivea=Hautfunktionsöl. Man erreicht
damit eine geſteigerte Durchblutung der Haut und regt die
Tätig=
keit der Hautdrüſen an, ſo daß Stoffwechſelſchlacken ſchneller
aus=
geſchwemmt werden.
Erkältungen beruhen meiſt auf Anſteckung. Durch rauhe
Luft werden die Schleimhäute des Rachens angegriffen und
da=
durch aufnahmefähig für Krankheitskeime. Panflavin=
Paſtillen desinfizieren ſo wirkſam, daß ſie Erkrankungen der
Luftwege (Grippe, Halsentzündung) im Keime erſticken.
Rundfunk=Programme.
19.05: Mannheim: Aerztevortrag: Die Hygiene der berufstätigen
nugm verboten werden. Eine geringe Unachtſamkeit, ein
ymlaſſen der Tür, und zahlreiche Menſchenleben können durch
Kxäntweichen eines derartigen Raubtieres gefährdet werden.
Ein ungewöhnliches Haustier hatte ein Freund des Dichters
7 Moäs, der das Urbild zu dem Bärentöter in Ibſens „Wenn
nnen,” gntToten erwachen” war. Es war ein ruſſiſcher Gutsbeſitzer
Edem Tulaſchen Gouvernement namens Urow, den Ibſen
RuFnin lich kennen gelernt hatte, denn Urow beſuchte den Dichter
Abrachte ihm einen Gruß Tolſtois. Dieſer Urow zeichnete
ſtdarch ſeine ungeheuren Körperkräfte aus. Er war ein
be=
ſinler Bärenjäger, allerdings nicht mit Büchſe und Kugel,
bern nur mit einem kurzen Meſſer. Er rang mit einem
ben ſo lange, bis er ihn beſiegt hatte. Eines Tages fand er,
oim er einen Bären getötet hatte, ein junges kleines Tier
er Höhle, nahm es mit ſich nach Hauſe und zog es auf.
ſiei Bär wurde Urows Lieblingshaustier. Da Urow ſtärker
m als das Raubtier, ſo brauchte er allerdings vor ihm nichts
zlüchten. Das iſt aber wohl ein einziger Fall in der Geſchichte
ſmodernen Zeit. Er wurde die Anregung für Ibſen zur
bgltung der eigenartigen Figur des Bärentöters, der das
ben ſtück zu dem zarten Profeſſor Rubek ſein ſollte. So wurde
Der Leopard des Berliner Forſchungsreiſenden Hugo von Othegraven (links)
als „harmloſer” Hausgenoſſe im Kreiſe der Familie des Beſitzers.
von Hollywood photographieren ließ, ein Bild, das durch die
illuſtrierten Zeitungen der ganzen Welt verbreitet wurde. Als
der Löwe, den ſie an einer kleinen Kette führte, groß wurde,
mußte ſie ihn einem Tiergarten übergeben, da er eines Nachts
ſehr gefährliche Launen zu Grauſamkeiten zeigte. Eine andere
Amerikanerin erwarb einen jungen Gorilla, der ſeine Herrin
ſehr liebte und ſie mit größter Eiferſucht bewachte. Dieſes
ge=
fährlichſte aller Tiere war für jeden Mann, der in die Nähe
ſeiner Herrin kam, eine Bedrohung.
Vor einigen Jahren erregte ein junger Bär im Oſten
Ber=
lins Aufſehen, der herrenlos an einem Baum gebunden war.
Die Polizei forſchte nach, wer dieſes Tier ausgeſetzt hatte, und
es ſtellte ſich heraus, daß der Bär mehrere Monate lang das
Haustier eines Ingenieurs war. Als das Tier zu groß und
gefährlich wurde und es niemand abkaufen wollte, wurde es von
ſeinem Herrn kurzerhand an einen Baum gebunden und
ver=
laſſen. Es kam in eine Menagerie wo es in allerlei Künſten
unterrichtet und ein gutes Schauſtück wurde. Auf dieſe ſeltſame
Weiſe wurde der Ingenieur ſein eigenartiges Haustier los.
Er erklärte, daß der Bär in ſeiner Jugend ein entzückendes
Spielzeug war. Schließlich wurde er aber ſo groß, daß er die
Wohnung faſt ausfüllte, denn wo er ſtand, konnte man nicht
mehr vorbei. Er beſchädigte die Möbel zerfraß die Teppiche,
zerbrach das Geſchirr und wurde ſchließlich auch ſehr
angriffs=
luſtig, brummte bei jeder Gelegenheit, wo er ſich gereizt fühlte,
ſehr drohend und machte auch hin und wieder Anſtalten, ſeinem
Herrn eins mit der Tatze zu geben, wenn er auch im
all=
gemeinen friedfertig und gehorſam war. Das Unberechenbare
in dem Charakter des Bären beunruhigte den Beſitzer aber
der=
artig, daß er es vorzog, ſich des Tieres zu entledigen. Mit
Frankfurt a. M.
Freitag, 5. Februar.
17.05: Konzert des Funkorcheſters. Mitw.: E. Meyer=Stephan (Baß),
E. J. Kahn (Klavier). Werke von Auber, Bizet, Dvorak u. a.
18.40: Freiburg: Vortrag von Dr. Rupper Gießler.
Frau.
19.30: Zeit, Programmänderungen, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
19.40: Deutſche Humoriſten. Theodor Storm. Geleſen von K.
Köſt=
lin.
20.00: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht. Uebertragung
aus Amerika.
20.15: Bunte Stunde. Mitw: Auſtin Egen (Schlager).
21.00: Als Geſchiedene empfehlen ſich. Singſpiel von C. Lafite.
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.35: Tanzmuſik des Tanz=Enſembles der Stuttgarter Philharmonie.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Freitag, 5. Februar.
9.00: Schulfunk: Ein Beſuch der „Grünen Woche” i Berlin.
10.10: Schulfunk: Die Ausgrabungen von Babylon.
11.30: Ob.=Landw.=Rat Schmid: Kann die Geflügelwirtſchaft zur
Durchhaltung der Landwirtſchaft beitragen?
15.00: Jungmädchenſtunde. Grete Maria Markſtein: Was wir leſen.
15.40: Jugendſtunde: Praktiſches Naturforſchen.
16.05: Reichsminiſter a. D. Dr. Haslinde: Leibesübungen und
Land=
bevölkerung.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Braun: Die Oſtſee und ihre Randländer.
18.00: Prof. Dr. Lederer: Zerſtörung der Weltwirtſchaft.
18.30: Prof. Dr. Mersmann: Hausmuſik.
19.00: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
19.30: Leipzig: Militärkonzert. Kapelle des Gren.=Batls. Nr. 14.
20,00: Waſhington: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht.
20.15: Leipzig: Fortſetzung des Militärkonzertes.
21.00: Stuttgart: Aus Geſchiedene empfehlen ſich. Komiſche Oper
von Leo Seld. Muſik von Karl Lafite.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Abendunterhaltung. Notſtandsorcheſter des Arbeitsamtes Bln.
Mite
E
Veraniworich für polit und Wiriſchaff: Rudolf Mauper für Feuſſeion, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch” für den Schlußdſenſt: Andreas Baueri, für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitelungen: Wiliy Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Diebeutige Nummer hat 14 Seſten.
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Seite 10 — Nr. 36
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 5. Februar
Olympia=Sonderdienſt des „Darmſtädter Tagblattes”
Infolge der kataſtrophalen Wetterlage, die in Lake Placid,
genau wie in den meiſten europäiſchen Winterſportplätzen, den
Schnee zu einem Artikel von Seltenheitswert macht, war die
Durchführung der 3. Olympiſchen Winterſpiele ernſtlich gefährdet
Neuerdings heißt es ja wieder, daß Schneefälle die erforderliche
Schneegrundlage gebracht haben, und in der Tat ſind ja gerade
im ſogenannten „ſnow=belt” Amerikas plötzliche
Witterungs=
umſchlage an der Tagesordnung. Wie weit das auch für einen
ſo anormalen wie den diesjährigen Winter gilt, muß indes
ab=
gewartet werden, denn bisher folgte leider faſt immer auf einen
ermutigenden Schneefall ebenſo ſchnell wieder Tauwetter und
Regen. Für den Fall der Fälle hat man die Verlegung der
ſki=
ſportlichen Wettbewerbe nach einem höher liegenden Platz in den
weſtlichen Gebirgen ins Auge gefaßt, aber dies iſt eine
Maß=
nahme, die für die deutſchen Sportfreunde ohne Belang iſt, da
der Deutſche Ski=Verband leider von der Entſendung einer
Ver=
tretung abgeſehen hat. So wie die Dinge nun einmal liegen,
wird Deutſchland nur im Eislauf. Eishockey und Bobfahren
ver=
treten ſein.
Da in den Kunſtlauf=Wettbewerben allererſte
in=
ternationale Klaſſe an den Start gehen wird, bieten ſich dem
deutſchen Vertreter kaum irgend welche Möglichkeiten zu einer
Placierung. Es werden allerdings kaum amerikaniſche Läufer
ſein, die dem Deutſchen das Leben ſchwer machen werden, denn
in Amerika wird weit mehr als der Kunſtlauf der Eisſchnellauf
gepflegt, wenn auch ſeinerzeit in St. Moritz Miß Loughran und
Miß Vinſon die dritten und vierten Plätze im Kunſtlaufen der
Damen belegten. In Lake Placid werden neben Grafſtröm, der
augenblicklich an einer Knieverletzung laboriert, die Vertreter
der Oeſterreicher, Schweizer und anderer Länder mit guten
Kunſt=
läufern an erſter Stelle ſtehen, wenn nicht ganz
Unvorherzuſehen=
des ſich ereignet.
Aehnlich iſt die Lage bei den Eishockeywettſvielen.
In St. Moritz fielen die erſten vier Plätze an Kanada. Schweden,
Schweiz und England, da eine amerikaniſche Mannſchaft fehlte:
die Reihenfolge mindeſtens vom zweiten Platz ab hätte ſich ſonſt
geändert, denn die USA.=Mannſchaften ſtehen den kanadiſchen
hin=
ſichtlich der Spielſtärke nur wenig nach. Es fallen aber diesmal
mehrere Mannſchaften aus, die in St. Moritz im Jahre 1928 ein
ganzes Dutzend bildeten, und es verlautet neuerdings, daß bei
der Aufſtellung der USA.=Mannſchaft ſich Schwierigkeiten ergeben
haben. Es erſcheint daher nicht als vollkommen
ausgeſchloſ=
ſen, daß es der deutſchen Eishockeypertretung gelingt, ſich
einen Platz zu ſichern, wenn es ſich dabei auch niemals um den
erſten Platz handeln kann. — Die Austragung der Kunſtlauf=
Wettbewerbe iſt infolge der Erbquung eines Eisvalaſtes in Lake
Placid geſichert, dieienige der Eishockeyſpiele, für die der
Eis=
valaſt zu klein iſt, hängt vom Eintritt ausreichenden Froſtes ab,
der ja jetzt, wie ſchon erwähnt, vorhanden ſein ſoll. Am
ſchlech=
teſten ſteht es bisher um die Bob=Rennen.
Für die Austragung der Bob=Rennen braucht man nicht
nur Froſt, ſondern auch eine ganze Menge Schnee; der Unfall
Jahns iſt ohne Zweifel auf ungenügenden Schneeausbau der
Bahn zurückzuführen, und er beraubt die deutſchen Farben ihres
ausſichtsreichſten Vertreters. Anfänglich war hier die Lage für
die Deutſchen unzweifelhaft günſtig. Die Bahn am Mount van
Hoevenberg iſt von dem deutſchen Ingenieur St. Zentzytzki nach
dem deutſchen Syſtem mit im Grundriß und Profil, annähernd
paraboliſch überhöhten Kurven gebaut, ſo daß alſo die deutſchen
Mannſchaften vollkommen vertraute Verhältniſſe vorfinden. Von
ihren Konkurrenten ſind Heaton und Fiske die bekannteſten, denen
man auch die meiſten Chancen gibt, nachdem ſie ſeinerzeit in St.
Moritz beide erſte Plätze belegten. Man darf aber nicht
über=
ſehen, daß beide Führer gerade dieſe Bahn aus jahrelanger
Er=
fahrung genau kannten und mit ihren Mannſchaften glänzend
darauf eingefahren waren, während ſie hier mit einer anderen
Mannſchaft (ſoweit man bisher weiß) an den Start gehen und
vor allem auf eine nach ganz anderen Geſichtspunkten gebaute
Bahn kommen.
Bei den niedrigen Kurven der nach Schweizer Syſtem
gebau=
ten Bahnen ſpielt das Anſteuern eine geringe Rolle. Es ſind
nicht nur meiſt ſehr gute Spuren vorhanden, ſondern die Bohs
werden auch auf den blank ausgeeiſten Anfahrten durch das
Be=
harrungsvermögen (das, was oft fälſchlich Zentrifugalkraft
ge=
nannt wird) nahezu automatiſch alle an einunddieſelbe Stelle der
Böſchung geführt. Dieſe „automatiſierte” Kurvendurchfahrt iſt
Vor= und Nachteil des Syſtems, denn ſie ſchaltet den Führer aus
und führt infolge der Anhäufung der Bobs in nur einer Spur
leicht zu Beſchädigungen der Bahndecke, die dann Abbrechen des
Rennens nötig machen. Im Gegenſatz dazu werden die Kurven
nach dem deutſchen Syſtem ſo weit und hoch gebaut, daß das
Be=
harrungsvermögen ſich an keiner Stelle ſo ſtark bemerkbar macht,
daß nicht der Führer die Freiheit des Handelns behielte. Er kann
nahezu während der ganzen Kurvendurchfahrt den Bob
willkür=
lich ſteuern, ohne befürchten zu müſſen, daß er ihm wegrutſcht
Das iſt ein ſpörtlicher Vorteil, weil der geſchickte Führer aus der
Kurve mehr „herausholen” kann, als der ungeſchickte, und es iſt
auch ein techniſcher Vorteil, weil die über einen größeren Raum
verteilten Bobs die Kurvenanfahrt nicht ſo ſtark beanſpruchen,
daß Beſchädigungen auftreten.
Unſere Fahrer, die auf mehreren nach dieſem Syſtem
gebau=
ten Bahnen zu Hauſe ſind, finden alſo gewohnte Verhältniſſe vor
allerdings entſteht auch die Gefahr, daß unſere meiſt viel
ſchwie=
rigeren Bahnen unſere Fahrer veranlaſſen, die Mount van
Hoe=
venberg=Bahn zu unterſchätzen. Dieſe Bahn iſt infolge des ſehr
harten Auseiſens durch die Amerikaner äußerſt ſchnell, und
er=
höhte. Geſchwindigkeit erhöht natürlich auch die Schwierigkeit
einer an ſich leichten Kurve. Es ſcheint, daß Weltmeiſter Zahn
infolge des Gefühls reſtloſer Vertrautheit mit den Beſonderheiten
der Bahn das Moment höherer Geſchwindigkeit nicht in Rechnung
geſtellt hat und hieran infolge des ungenügenden Schneeausbaues
der Bahn ſcheiterte. Glücklicherweiſe ſind auch Grau und Kilian in
internationalen Kämpfen erprobte Führer, die ſich nun wohl
beſſer in Acht nehmen und dann zweifellos ihren Konkurrenten
eine harte Nuß zu knacken geben werden. Jedenfalls iſt wohl in
den Bobrennen am erſten mit einem erfolgreichen Abſchneiden der
deutſchen Vertreter zu rechnen. Hoffen wir das Beſte!
Die 3. Olympiſchen Winkerſpiele eröffnek
TU. Lake Placid, 4. Februar.
Die 3. Olympiſchen Winterſpiele wurden am Donnerstag in
der üblichen feierlichen Weiſe eröffnet. Beim Einmarſch der
Na=
tionen, die Oeſterreich, da ſie in der Reihenfolge des engliſchen
Alphabets einzogen, anführte, erhielt die deutſche Mannſchaft, von
dieſer wiederum der am letzten Sonntag ſchwer geſtürzte
Bob=
fahrer Hauptmann Zahn beſonderen Beifall. Nach dem
er=
folgten Aufmarſch vor der Gouverneurloge hielt. De Veyes die
Begrüßungsanſprache, worauf die Teilnehmer vereidigt wurden.
Die erſten Ergebniſſe.
Im Eishockey ſchlugen die Kanadier die gleichſtarken
Amerikaner 2:1.
Zwei Goldmedaillen holten ſich die
Ameri=
kaner im Eisſchnellaufen über 5000 und 500
Meter. Ueber 5000 Meter ſiegte Jaffee (49,8) vor Murphy
(USA.), Loughren (USA.), Ballangrud (Norwegen), Evenſon
(Norwegen) Fr. Stack (Kanada) und Smith (Kanada). Ueber
500 Meter wurde Tex Shea in 43,4 Sek. Sieger vor Evenſon
(Norwegen), 5 Meter zurück Al. Hurd (Kanada), weitere 3 Meter
zurück, Stack (Kanada), Loughren und Varel (beide USA.). Im
Eispalaſt ſah man Curling=Vorführungen.
Eiue neue deutſche Bobmannfchaft.
Trotz der bedauerlichen Stürze der beiden deutſchen Vierer=
Bobs und trotz der ſchweren Verletzungen der Fahrer, wird
Deutſchland im Vierer=Bobrennen doch, wie es urſprünglich
ge=
plant war. mit zwei Mannſchaften vertreten ſein. Aus vier in
New York lebenden Deutſchen wurde nämlich mit Genehmigung
ſämtlicher Olympia=Behörden eine neue Mannſchaft gebildet. Am
Steuer dieſer neuen Mannſchaft wird der in St. Moritz ſo oft
erfolgreich geweſene Walter von Mumm ſitzen, während als=
Bremſer Albert Bock fungieren wird. Die beiden weiteren
Teil=
nehmer ſind Haſſo von Bismarck und Baron Heſſert. Den zweiten
deutſchen Vierer ſteuert Kilian, hinter dem Ludwig und der
wie=
derhergeſtellte Mehlhorn ſowie Huber an der Bremſe ſitzen
wer=
den. Kilian unterbot im Training ſchon den amerikaniſchen
Rekordhalter Henry Homburger mit einer Fahrzeit von 2:1. Min.
für die 2350 Meter lange Strecke. Man betrachtet Kilian auf
Grund ſeiner ausgezeichneten Leiſtungen im amerikaniſchen Lager
Die ausſichtsreichſten
Wettbewerber
für die
Eislanf=Meiſterſchaffen
(Kunſt= und Schnellauf
in Lake Placid.
1. Mabel Vinſon, die amerikan
niſche Meiſterin im Küüſtt
lauf.
2. Gillis Grafſtröm, der ſchwes
diſche Kunſtläufer und mehr.:
fache Weltmeiſter.
3. Die franzöſiſchen Euryo
meiſter im Paarlaufen,
Ehe=
paar Brunet.
4. Fritzi Burger, die
hervor=
ragende öſterreichiſche
Kunſt=
läuferin.
5. Kurt Schäfer=Wien, Welt=t
tun
meiſter im Eiskunſtlauf
6. Das ungariſche Meiſterpaar
Rotter=Szollas, Weltmeiſten
1931.
7. Ballangrud, der mehrfache
Weltmeiſter und
ausſichts=
reichſte Teilnehmer bei dem
Schnellauf=Konkurrenzen.
8. Sonja Henie, die norwegis Fricht, u
ſche Weltmeiſterin im Kunſteu Mlite
lauf.
9. Hilde Holowsky, die jun
Wiener Kunſtläuferin.
10. Ernſt Bayer. Deutſchland
einziger Vertreter bei
Eislauf=Wettbewerben.
als ſchärfſten Konkurrent. Die neue Beſtleiſtung Kilians ließ)
Amerikaner nicht zur Ruhe kommen. Es dauerte auch nicht la
bis der Amerikaner Billy Fiske mit 1:58 Min, eine um drei
ſchnellere, Zeit herausgefahren hatte. Dieſe Trainingsleiſtung
ganz ausgezeichnet und erregte denn auch überall größte Bewu
derung.
Die ſchweren Unfälle haben die Stimmung im deutſche
Läger durchaus nicht beeinträchtigt, alle Fahrer ſind vielmehr
äußerſt ſiegesſicher, um ſo mehr, da jetzt die Beſetzung des zweite
deutſchen Vierers eine ſo überraſchende Löſung gefunden hat.
Schön Tieß Sieger im Frankfurker Sechstagerennel.
Gleich nach der 2=Uhr=Wertung gab es am Donnerstag dal
eine wirklich ernſte Jagd. Sie wurde von Schön angezettelt und
brachte den drei Paaren Schön/Tietz, Rauſch/Hürtgen und voſ
Kempen/Braspenning einen Rundengewinn. Leichter als
drei Mannſchaften hatten, es dann Charlier/Deneff und
bel/Dinale; die Belgier holten ſich ſogar zwei Runden. Die*
Spitzengruppe beſtand damit wieder aus fünf Mannſchaften. Aber 1
Schon/Tietz gingen noch einmal davon. Die beiden gewannen
nach prachtvollem Kampf unter dem Jubel der Zuſchauer gegen !
das ganze Feld eine Runde und hatten ſich damit die Spitze el
kämpft. Alle weiteren Ausreißverſuche anderer Mannſchaften
wurden von dem energiſch nachſetzenden Spitzenpaar ſtets im Keim !
erſtickt.
Am Donnerstag=Nachmittag, dem letzten des diesjährigen?
Sechstagerennens, hatten ſich noch einmal 4000 Zuſchauer einge
funden, die ällerdings nicht viel zu ſehen bekamen.
Am Donnerstag abend hatte ſich die Frankfurter Feſthalle
zum Schlußkampf faſt reſtlos gefüllt. Etwa 7000 Zuſchauer warel
anweſend. Schön/Tietz wehrten in glänzender Fahrt faſt alle
Vol=
ſtöße ihrer Konkurrenten ab. Vier Minuten vor Schluß fiel i
einem Vorſtoß Kempens der den Führenden noch einmal ſehr 9e
führlich wurde, der Schlußſchuß. Das Ergebnis: 1. Schön/ Tieß;
eine Runde zurück: 2. Rauſch/Hürtgen, 3. van Kempen/Braſpel
ning. 4. Göbel/Dinale, 5. Charlier/Deneef. 6. Kroll/Maidorn
zwei Runden zurück: 7. Wambſt/Broccardo; drei Runden zur=
Negrini/Severgnini; fünf Runden zurück: Zims/Schorn.
Spitze hatte 3292,6 Km. zurückgelegt.
Zußball.
Techniſche Hochſchule—Rot=Weiß 6:0 (3:0),
Zu dieſem Wochentagsſpiel hatte ſich eine anſehnliche 50
ſchauermenge im Hochſchulſtadion eingefunden. Die Hochſchule.
beſtritten dieſes Spiel mit einer ganz erſtklaſſig beſetzten Mann..
ſchaft und ſiegten verdient, wenn auch vielleicht mit 1 bis **
Toren zu hoch. Rot=Weiß mußte für Römer, Dieter, Süßenbol.
Neuber und Trumpfheller Erſatz einſtellen und hatte dabei 902
Pech, daß die Erſatzleute vollkommen ausfielen. Bei dem Rug”*
ſpiel in der nächſten Woche muß die Aufſtellung eine bedeutell.”
beſſere ſein, ſonſt könnte es gegen eine derartige Kanonenmanl.
ſchaft, wie ſie zurzeit die Hochſchule ſtellt, abermals eine ſolche A0.
fuhr abſetzen. Als Schiedsrichter amtierte ein Student ſo gul ""
konnte.
In der Vorſchlußrunde zum Damen=Einzel bei den deutſchen
Halleutennnismeiſterſchaften in Bremen ſtehen bis jetzt Hitce
Krahwinkel, Frl. Hammer und die bekannte Franzöſin Mul
Barbier.
!
Weiterbericht.
Weiterhin lagert im Weſten der hohe Druck, der bis nach
Island und dem Mittelländiſchen Meer ſchwankt, ohne dabei nat
Deutſchland Einfluß zu gewinnen. Nach wie vor charakteriſle..
die wechſelnde Luftzufuhr mit ihren verſchiedenen Temperatn”
werten die Wetterlage. Infolgedeſſen bleibt das heirſche!.
Wetter noch erhalten.
Ausſichten für Freitag, den 5. Februar: Wolkig mit kurzer. Aul
heiterung, Temperaturea weiterhin ſchwankend und we‟”
verändert. Vereinzelt keine nennenswerten Niederſchlade:
Ausſichten für Samstag, den 6. Februar: Fortdauer des Ne.”
ſchenden Witterungscharakters, für die Jahreszeit zu Mliee
Temperaturen.
Deckungskäufe der Kuliſſe.
Anlagebedürfnis des Publikums und Meinungskäufe geben den Börſen eine ſeſtere Tendenz.
New York eröffnete geſtern in ſchwächerer Haltung. Da
ſich noch immer keine Anzeichen für eine Beſſerung der Wirtſchafts=
Berliner und Brankfurker
Effekken=
lage zeigen, verhielt ſich die Börſe ſehr abwartend.
An den internationalen Deviſenmärkten war die Reichsmark
am Nachmittag wieder etwas feſter, ſie konnte in Amſterdam auf
Freiverkehr.
58,88½ anziehen, in New York auf 23,75, während ſie in Zürich
Im geſtrigen telephoniſchen Freiverkehr in Berlin konnte ſich im
/y meinen kein größeres Geſchäft entwickeln; die Stimmung blieb aber
iDem an den Aktienmärkten weiter freundlich. Im allgemeinen
hiel=
t Fich die Kurſe auf vorgeſtrigem Abendniveau, für Spezialwerte
er=
bim ſich ſogar neue, wenn auch nicht ſehr große Kursgewinne. Es
ſüe an Anregungen; doch ſcheinen die wirtſchaftlichen Momente für
Käufe des Püblikums ſowieſo im Augenblick keine ausſchlaggebende
öllee zu ſpielen. Es beſteht eben größeres Anlagebedürfnis, das zum
zl an den Aktienmärkten und in den letzten Tagen allerdings ſeltener
ch an den Pfandbriefmärkten Befriedigung ſucht. Hierbei ſtellt ſich
wer wieder heraus, daß beſonders in den führenden Werten noch
hiſf epoſitionen beſtehen, ſo daß zu den Käufen auch noch Deckungen
Kuliſſe hinzukommen. Etwas anders iſt die Situation jedoch bei
u ſogenannte Spezialwerten. Dieſe finden aus irgendwelchen
Grün=
udie Beachtung des Publikums. So ſind es ungünſtige
Dividenden=
äitungen, die ſchon ſeit Tagen für die Aktien der Deutſch. Erdöl, der
Aſſruer Gas, der Licht u. Kraft, der Gesfürel, der Leonhard Tietz A.=G.
„w ſtimulieren. Eine plötzliche Befeſtigung der Schultheiß=Aktien um
u) 5 Prozent gegen vorgeſtern konnte man jedoch nur mit Kaufinter=
Segründen. Die Auslandswerte fanden geſtern trotz der feſten
Ver=
lagung der Reichsmark und der Unſicherheit an den Auslandsbörſen
ſſbt auch etwas mehr Beachtung; ſpeziell für Chade und Otavi beſtand
ſotes Intereſſe. Bankaktien blieben vernachläſſigt. Schiffahrtswerte
huim im Verlaufe eher angeboten; Kunſtſeidenn
Noent Fel 2 Bie 2Bepenr Fötermſndel Aur behaufet
ſunden Elektrowerte auf vorgeſtrigem Abendniveau um. Am An=
ſernarkt konnten Reichsbahn=Vorzugsaktien um zirka ½ Prozent
an=
iſſer, auch Farbenbonds waren im gleichen Ausmaße gebeſſert. Ebenſo
uſen Arbed=Bonds im Einklang mit den übrigen Auslandswerten
hſe— genannt. Für die feſtverzinslichen Werte beſtand weiter nur
mis Intereſſe, und das Geſchäft war wieder ſehr ſtill.
Reichsſchuld=
ſhiorderungen und Schatzanweiſungen gewannen abermals ¼ bis ½
Pzent, deutſche Anleihen waren ebenfalls leicht gebeſſert.
Fm Gegenſatz zum Tagesverkehr war das Geſchäft in den
Nachmit=
bzi unden etwas lebhafter, doch beſchränkte es ſich meiſt wieder auf
Ez alwerte. Die Führung hatten weiterhin Reichsbank=Anteile, die
gen den Vormittag erneut um 2½ Prozent anzogen ferner waren
Kyohon, Schultheiß, Deſſauer Gas und Chade=Aktien ſtärker beachtet.
ßondere Gründe wurden wiederum nicht genannt, doch machte es einen
gent Eindruck, daß an der Züricher Börſe zeitweiſe Hauſſeſtimmung
ſeſchte, und daß auch Amſterdam für deutſche Werte höhere Kurſe
föte.
Am Pfandbriefmarkte wurde im Laufe des Tages etwas mehr
um=
etz, das Intereſſe konzentrierte ſich aber weiterhin auf
Reichsſchuld=
ſuſerderungen, Schatzanweiſungen und einige Stadtanleihen, während
ſimnungl= und und Induſtrie=Obligationen vernachläſſigt blieben.
Auch am Geldmarkte war die Situation geſtern nur wenig verän=
:Die Sätze ſtellten ſich, wie vorgeſtern, Tagesgeld auf 7½ bis 9½
ſtzent, vereinzelt darunter, der Satz der Diskont=Kompagnie lag
wie=
bei 6s Prozent, die Umſätze am Privatdiskontmarkte warent gering,
dir einkommenden Gelder hauptſächlich zu Lohnzahlungen gebraucht
uden. Allerdings wurden kleinere Poſten Reichsſchatzwechſel mit
Ei keit per 4. Mai auf Baſis des Privatdiskontes (67/ Geld, 6¾ Brief)
beletzt. Ueber eine eventuelle Börſen=Wiedereröffnung iſt es in den
ſtel Tagen ſehr ſtill geworden. Angeblich liegt die Entſcheidung jetzt
dr Regierung, ob es möglich iſt, einen Freiverkehr in die
Börſen=
u zu legen, wobei das Kursveröffentlichungsverbot beibehalten
wer=
tann, und die Vermeidung von Zwangsverkäufen auch ohne Not=
Lurdnung beſtehen müßte. Auch hinſichtlich der Banken=
Bereinigungs=
ſte ſcheint ſeitens der Regierung vor der Genfer Reiſe des Kanzlers
Eonntag kaum noch eine Entſcheidung zu fallen.
Der Frankfurte= Telephonverkehr verlief geſtern bei außerordentlich
uem Geſchäft. Die Kurſe lagen zu Beginn auf der erhöhten Baſis
orgeſtern abend behauptet. Im Verlaufe ergab ſich jedoch eine
Aſhwächung, die bei den führenden Werten bis zu 1 Prozent betrug.
nſich gut gehalten waren Montanaktien auf etwas Nachfrage= aus
Aevier. Am Rentenmarkt iſt das Geſchäft gleichfalls klein 8prozen=
Bfandbriefe behauptet. Etwas Nachfrage beſtand für Rhein. Hyp.
Endbuchforderungen gleichfalls etwas lebhafter und ½ Prozent höher.
anrunglobligationen wieder eher angeboten. Tagesgeld unverändert
H½ Prozent.
Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börſe eröffnete geſtern bei lebhafterem
Bhäft in ſtetiger Haltung. Beſondere Momente lagen nicht
Britiſche Staatspapiere tendierten ſtetig, internationale
Ete hatten ruhiges Geſchäft. Nach der feſten Eröffnung trat
hVerlaufe der Börſe eine Abſchwächung ein, der Schluß war
Anregungen ſehr ruhig. britiſche Staatspapiere lagen aber
ur feſter.
Die Pariſer Börſe unterlag geſtern mehrfachen
Tendenz=
hurkungen. Nach feſter Eröffnung wurde es beim Verlaufe
hucher, die Anfangsgewinne gingen wieder verloren und dar=
Hinaus ergaben ſich noch Kursverluſte gegen geſtern.
die feſtere Anfangstendenz der Amſterdamer Börſe
ſtiie ſich im Verlaufe nicht behaupten, und das Geſchäft wurde
ruhig. Deutſche Obligationen lagen feſt.
An der Wiener Börſe ergaben ſich bei freundlicherer
Rdemz überwiegende Kursbeſſerungen.
mit 121,55 behauptet blieb. Das engliſche Pfund war kaum
ver=
ändert, eher eine Kleinigkeit feſter. Gegen den Dollar, der
inter=
national ſchwächer tendierte, ſtellte es ſich auf 3,45½ gegen den
Gulden auf 8,57, gegen Zürich auf 17,68½, gegen Mailand auf
66,75, gegen die Reichsmark auf 14,54½ und gegen Brüſſel auf
24,75½. In Amſterdam ging der Dollar auf 248,27½ zurück gegen
geſtern Schluß 248,58½ Madrid ging weiter zurück, Italien war
knapp gehalten, der Yen, konnte ſich nach vorübergehender
Ab=
ſchwächung wieder befeſtigen.
Berliner Deviſen=Feſtſehzung vom 4. Februgt.
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen 79.92 80.08
Stockholm
London
Buenos Aires 1.043 1.047
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
Melallnolierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 4. Februar ſtellten ſich für
Kupfer: Februar 53.25 (53.50), März 53.75 (54). April 54.25
(54,75), Mai 54.50 (55.25), Juni 55 (55.25),. Juli 55.50 (56),
Auguſt 56.25 (56.50), September 56.50 (57), Oktober 57.25
(57.50). November 57.75 (58.50), Dezember 58,50 (58,75), Januar
59 (59.25). Tendenz: ſtetig — Für Blei: Februar 19.50 (20),
März 19.75 (20.25). April 20 (21), Mai 20.50 (21.75). Juni
20.50 (22). Juli 22 (23), Auguſt 22.50 (23.50), September und
Oktober 22.50 (24), November 23 (24), Dezember und Januar 23
(24.50). Tendenz: ſtill. — Für Zink: Februar 19.25 (20), März
19.75 (20 75). April 20.25 (21.25), Mai 20.75 (21 75). Juni 21.25
(22.50). Juli 21.75 (23), Auguſt 22.25 (23.50), September 22.75
(24), Oktober 23.25 (24.50) November 23.75 (25), Dezember 24.25
(25.25), Januar 24.50 (25.50). Tendenz: luſtlos= —. Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Produktenberichke.
Mannheimer Produktenbericht vom 4 Februar. Weizen inländ.
75/76 Kilo, gut, geſund und trocken 25,75—26,25, dito inländ, 73/74 Kilo,
gut, geſund und trocken 24,75—25, Roggen inländ. gut, geſund und
trocken 22, Hafer inländ. neue Ernte je nach Qualität 15,50—18,
Som=
mergerſte inländ, 18,75—19,75, Futtergerſte 17,50—18, gelber Plata=Mais
mit Sack 17,75—18, Sohaſchrot (Mannh. Fabr) prompt 11. Biertreber
mit Sack 12,25—12,50, Trockenſchnitzel loſe 7, Wieſenheu loſe 5,40—5,90,
Rotkleeheu 5,40—5,90, Luzernkleeheu 5,80—6,40, Stroh: Preßſtroh
Rog=
gen=Weizen 3,80—4,10, Hafer=Gerſte 3,40—3,80, geb. Stroh Roggen=
Wei=
zen 3,60—4, Hafer=Gerſte 3,20—3,60, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 neue
Ausmahlung (Südd. Großmühlenpreis ab Mühle) mit Sack per Februar
35,90, dito mit Auslandsweizen 37,65, Roggenmehl (60prozentige
Aus=
mahlung) mit Sack je nach Fabrikat per Februar 31—31,75, feine
Weizen=
kleie mit Sack 8,75—9, Erdnußkuchen 13,50—13,75. Tendenz: Die
For=
derungen für Inlandsgetreide ſind etwas ermäßigt. Die Nachfrage iſt
ſchleppend. La Plata und Nordamerika haben ihre Forderungen für
Weizen erhöht Im Vormittagsverkehr konnte ſich kein Geſchäft
ent=
wickeln. Der Konſum iſt weiter zurückhaltend. Die Allgemeintendenz iſt
ſtetig.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 4. Februar. Aufgetrieben waren 10
Ochſen, 123 Kälber, 5 Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber auf
a) 36—40, b) 31—35, c) 26—30 Pfg. pro Pfund. Spitzentiere über Notiz.
Marktverlauf: geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 4 Februar Auftrieb: 225 Kälber,
14 Schafe, 119 Schweine, 986 Ferkel und Läufer. Preis für 50 Kilo
Lebendgewicht in RM.: Kälber b) 32—34, c) 2—30 d) 22—24; Schafe
b) 12—20; Schweine nicht notiert. Preis pro Stück in RM.: Ferkel bis
4 Wochen 8—12, Ferkel über 4 Wochen 14—16, Läufer 17—19.
Markt=
verlauf: Kälber ruhig, langſam geräumt; Ferkel und Läufer mittel.
Frankfurter Viehmarkt vom 4. Februar. Aufgetrieben waren ſeit
dem letzten Markt 134 Rinder, 970 Kälber, 161 Schafe und 995 Schweine,
darunter 270 Litauer und 42 vor Marktbeginn ausgeführt. Bezahlt
wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 35—38, c) 28—34, d) 24 bis
N7; Schafe a1) 28—30. b) 22—27; Schweine b) und c) 37—39, d) 36—39,
e) 32—35. Marktverlauf: Kälber ſchleppend, Schafe rege, ausverkauft,
Schweine ruhig, geräumt. Fleiſchgroßhandlespreiſe:
Ochſen=
fleiſch 1 48—56, dito 2 40—46; Bullenfleiſch 42—45; Kuhfleiſch 2 30—35,
dito 3 20—25; Kalbfleiſch 1 55—65, dito 2 45—40; Hammelfleiſch 58—60;
Schweinefleiſch 1 50—56. Geſchäftsgang langſam. Eingebracht waren
657 Viertel Rinder, 133 Kälber, 20 Hämmel und 497 halbe Schweine.
Skeuerfreie Reichsbahn-Anleihe 1931.
Die mit dem 1. Februar 1932 ablaufende Friſt für die Zeichnung
der Anleihe iſt bis zum 29. Februar 1932 (einſchließlich) verlängert
worden. Außerdem iſt hinſichtlich der Ratenzahlung vom 15. Februar
1932, die urſprünglich in Höhe von 30 Prozent fällig war, eine
Erleich=
terung getroffen worden, weil die jetzige Wirtſchaftslage, insbeſondere
die ſchon monatelang währende Börſenruhe eine Flüſſigmachung der
für die Ratenzahlungen erforderlichen Geldbeträge erſchwert. Die Rate
vom 15. Februar iſt daher aufgeteilt worden. An dieſem Tage ſind von
den Zeichnern, die die erſte 10prozentige Rate bereits bezahlt haben, nur
15 Prozent, weitere 15 Prozent am 2. April 1932 zu zahlen. Bei
Zeich=
nungen in der Zeit vom 1. bis 15. Februar 1932 ſind fogleich 10 Prozent
als erſte Nate, bei Zeichnungen in der Zeit vom 15. bis 29. Februar 1932
ſogleich 25 Prozent (erſte 10prozentige Rate und 15prozentige
Februar=
rate) zu zahlen.
Die Abänderung der Zahlungszeiten gilt ſelbſtverſtändlich für alle
Zeichner, alſo auch für die, die die Anleihe in erſter Linie zu
Amneſtie=
zwwecken während der Amneſtiefriſt gezeichnet hatten.
Sonach beſteht alſo noch einen Monat lang die Möglichkeit, dieſe in
vielfacher Hinſicht beſonders ausgezeichnete Anleihe zu erſverben. Ihre
weitgehende Steuerbefreiung kann bei dem großen Intereſſe, das die
Anleihe namentlich auch in den Kreiſen der kleinen Sparer gefunden
hat, im weſentlichen als bekannt vorausgeſetzt werden. Gleichwohl
fol=
len die einzelnen Steuerarten, von denen Kapital und Zinſen der Anleihe
befreit ſind, nochmals genannt werden. Die Anleihebeträge ſind
befreit von der Vermögenſteuer, den Aufbringungs
um=
lagen, der Erbſchaftſteuer (auch Schenkungsſteuer)
ſo=
weit es ſich um Anleihebeträge handelt, die vom Erblaſſer (Schenker)
innerhalb der Zeichnungsfriſt erworben worden ſind, von der
Ge=
werbekapitalſteuer und von der Kirchenſteuer ſoweit
dieſe nach den Merkmalen des Vermögens bemeſſen wird. Hinſichtlich
der Zinſen iſt die Anleihe von folgenden Steuern befreit: von der
Einkommenſteuer nebſt Zuſchlägen, von der
Körper=
ſchaftſteuer der Kriſenſteuer der
Gewerbeertrag=
ſteuer, der Kirchenſteuer, ſoweit dieſe nach den Merkmalen des
Einkommens oder des Ertrags bemeſſen wird, und von der
Bürger=
ſteuer. Der Wert der Steuerfreiheit iſt nach den im einzelnen in
Be=
tracht kommenden ſteuerlichen Verhältniſſen verſchieden; in günſtigen
Fällen kann der Anleiheertrag ſich dadurch — ſchon ohne Berückſichtigung
der Vorteile aus der Erbſchaft= und Schenkungsſteuerfreiheit — mehr als
verdoppeln, die effektive Verzinſung kann alſo 9 bis 10 Prozent
erreichen. Die Bedeutung dieſes Umſtandes erhellt ohne weiteres aus
einem Hinweis darauf, daß die große Dezember=Verordnung des
Reichs=
präſidenten eine allgemeine Senkung der Zinsfätze von
Anleihen und ſonſtigen über ein Jahr laufenden Kapitalforderungen
auf 6 Prozent bzw. im Verhältnis von 8:6 durchgeführt hat. Von
die=
ſer geſetzlichen Maßnahme iſt die ſteuerfreie Reichsbahn=Anleihe
unberührt geblieben,
Vom Jahre 1937 ab wird die Anleihe auf dem Wege der
Aus=
loſung zum Nennwert zurückgezahlt, und zwar auf Feingoldbaſis, die
auch für die Zinszahlung gilt.
Schließlich iſt als Vorteil der Anleihe noch die weite
Erſtrek=
kung der Zahlungstermine zu erwähnen. Die einzelnen
Maten ſind bereits oben nach Zeitpunkt und Höhe angeführt worden.
Das bisherige Zeichnungsergebnis hat mit 243,8 Millionen
RM. nahezu den Betrag von einer Viertelmilliarde erreicht und legt
bamit in der heutigen Zeit der Kapitalverknappung ein Zeugnis des
all=
gemeinen Vertrauens in die Sicherheit der in Reichsbahnwerten
angeleg=
ten Kapitalien ab. Die Einzahlungen auf die Zeichnungen belaufen ſich
his jetzt bereits auf 71 Millionen RM.
Der Anleiheerlös wird ausſchließlich zu zuſätzlichen
Arbeitsaufträgen verwandt. Er trägt alſo dazu bei, die
Wirt=
ſchaft zu befruchten und zahlreichen Familien Arbeit und Brot zu
ver=
ſchaffen.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Zink=Weltproduktion betrug im Jahre 1931 1 130 203 To.
gegenüber 1 563 049 To. im Jahre 1930. rad.
Auf Anordnung des Reichsminiſters für Ernährung und
Land=
wirtſchaft findet im Einvernehmen mit den Landesregierungen
am 1. März 1932 die nächſte Zählung der Schweine und der
nicht=
beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen an Schweinen für die Zeit
vom 1. Dezember 1931 bis 29, Februar 1932 ſtatt.
Die Abladungen der zum Deutſchen Kaliſyndikat gehörenden
Kaliwerke im Januar 1932 betrugen 794 425 Dz. Reinkali. Die
Abladungen in den erſten neun Monaten (Mai 1931 bis Januar
1932 des laufenden Düngejahres beliefen ſich auf 5 299 377 Dz.
Reinkali.
Die Schneider u. Hanau A.=G. i. Liqui, in Frankfurt a. M.,
Geſellſchaft, beruft zum 25. d. M. eine G.V. zwecks Vorlage der
Liquidationseröffnungsbilanz per 20. Juni 1931.
Herr Ernſt Friedländer in Firma Singer u. Friedländer,
London, iſt aus dem A.R. der Deutſchen Zentralboden=Kredit
A.=G., Berlin, ausgeſchieden.
Zwiſchen den Vertretern der engliſchen und holländiſchen
Re=
gierung und den Kautſchukpflanzern in Niederländiſch=Indien und
dem malaiiſchen Archipel iſt eine Einigung zuſtande gekommen,
wonach die Kautſchuk=Produktion um 45 Prozent ermäßigt wird.
Die allgemeinen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten haben
nun=
mehr auch dazu geführt, daß der Bau der Eiſenbahn von Haifa
nach Bagdad eingeſtellt und auf unbeſtimmte Zeit verſchoben
werden mußte.
Die Federal Reſerve=Bank hat am Dienstag
Goldverſchiffun=
gen nach Frankreich im Werte von 12½ Mill. Dollar, nach
Hol=
land im Werte von 300 000 Dollar, nach der Schweiz im Werte
von 100 000 Dollar und nach Belgien in Höhe von 86 000 Dollar
vorgenommen.
Die Zahl der Bankrotte in den Vereinigten Staaten im Jahre
1931 beträgt 26 381 gegenüber 24 107 im Jahre 1930. Die
Ge=
ſamtſumme der Verluſte belief ſich auf 2280 Millionen Dollar
gegenüber 1441 Millionen Dollar im Jahre 1930 und 620
Mil=
lionen im Jahre 1929.
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Die Frist für die Zeichnung der Anleibe ist bis zum 29. Febrnar 1932 (einschließlich)
verlängert worden. Gleichzeitig wird die nach dem Zeichnungsprospekt am 15. Februar 1932
fällige Einzahlungsrate von 30% dahin abgeändert, daß am 15. Februar 1932 nur 1526,
die weiteren 15% am 2. April 1932 fällig werden.
Hiernach ergeben sich folgende Einzahlungstermine:
Bei Zeichnungen vor dem 15. Februar 1932
sogleich bel der Zeichnung — 100
— 15% (bisher 30%)
am 15. Februar 1932
— 15%
am 2. April 1932
— 20%
am 18. Mal 1932
— 30%
am 15. August 1932
Bei Zeichnungen vom 15 Februar 1932 ab
sogleich bei der Zeichnung — 25%
— 13%
am 2. April 1932
— 36%
am 18. Mal 1932
am 15. August 1932
— 30%
Das Recht der Anleihezeichner auf frähere Voll- oder Teilzahlung bleibt unberührt.
Berlin, den 28. Januar 1932
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ſrreitag, 5. Februar 1932
Nr. 36 — Seite 18
Mein Lielster ist . . . Prolessional
Coprrishtby: Carl Dancker Verlag, Berlin W62 Roman von Franz Roswalt
13.
Man faß an dieſem Samstag im Hotel an der Zielterraſſe
i dem Nürburgring, trank Tee oder Kognak, je nachdem wie
ſtern zumute war, und beſprach die Chaucen für das morgige
4yrien. Die Bahn erwartete Maſſenbeſuch, hier und da waren
ſſon die erſten Wagen in den Parkplätzen aufgefahren, für das
ſurien hatten ſich zahlreiche Beſucher aus dem ganzen Reich,
98 England, Holland, Frankreich angeſagt, die amerikaniſchen
Luriſten nicht zu vergeſſen. Die Schlachtenbummler, ohne die
niemals abging, waren ſelbſtverſtändlich ſchon vollzählich
nſummelt und machten ihre Wetten unte ſich. Favorit in der
ſuſfe der großen Wagen war unbeſtri en Carraciola, der hier
ud da an Tiſchen von Bekannten auftauchte und ſehr
ver=
gigt ſchien. Haußner hatte in Monte Carlo ohne Zweifel
hiken Eindruck gemacht — — aber Vorderradantrieb?” Wieder
ein Außenſeitertip, der Junge ſchien ſich zum Spezialiſten
Ueberraſchungen auszubilden. Beim Training hatte er
aller=
ſigs dem neuen Alfa Romeo und ſogar dem blendend
fahren=
zu Mercedes SSK. nichts nachgegeben, in den Kurven ſah’s
uh ein bißchen flau aus; das war ja eben das große
Geheim=
u von morgen, die Kurven, Leute, die es wiſſen mußten,
hiren von der Sportpreſſe, die nicht zum erſten Mal hierſaßen,
unkelten: „Im Nudeltopp hat er ſich bald überſchlagen!“
deltopp war die fachmänniſche Bezeichnung für die große
zue hinter der Nürburg.
Generaldirektor Planck ſaß den ganzen Abend über in ſeinem
hurner und diktierte der kleinen Gillmann, ſie hatte keinen
ſichten Dienſt in dieſen Tagen. Planck, ſonſt die Reſerviertheit
ſt, war nervös, grundlos gereizt, regte ſich am Telephon
a, wenn die Verſtändigung mit Berlin nicht ſo ganz
ein=
mofrei war — — es tat ſich was, das ſah ein Blinder. Für
wriet alles hing für die DMW. vom Ausgang des Rennens
Gegen zehn Uhr abends ſagte Planck, „ach, Fräulein
Gill=
mmi, ſehen Sie doch mal bitte nach, wo Herr Haußner bleibt.
)abe ihn ſchon vor einer halben Stunde erwartet!“
Lo ging in die Aufenthaltsräume hinunter; in der Hall, im
hſtaurant, kein Haußner war zu ſehen. Im Schreibzimmer
qdeckte ſie Francke, der mit ein paar Kollegen aus den anderen
2yern einen lebhaften Disput über das Thema
Vorderrao=
areb oder nicht hatte.
„Was iſt denn, Gillmännchen? Seh ſich einer das arme
Aim an, noch immer nicht Feierabend?”
Sie ſtand etwas verwirrt unter den vielen Männern, den
hen heit Angebote für einen vergnügten Abend erhalten, hätte
Lieber guter Francke, wo iſt Haußner? Planck will ihn
An, wartet ſchon eine halbe Stunde auf ihn!“
Ja, Kindchen, ich habe den Jungen nicht geſehen, wo wird
Nachdruck verboten
er denn ſtecken? Sicherlich bei Pleß und den anderen, ſehn Sie
doch mal im Reſtaurant nach!”
„War ich ſchon, war ich ſchon!“
„Auf der Veranda müſſen Sie ſuchen!” riet einer der
Herren.
„Richtig, da bin ich noch nicht geweſen!” Weg war ſie.
Man ſchwieg einen Augenblick lang nachdenklich, der
Vorder=
radautrieb war etwas in Vergeſſenheit geraten.
„Hübſches Mädel!” ſagte einer.
„Zu haben!” bemerkte Francke, „aber nur ernſthaft!“
„Wär’ ſicher nicht das ſchlechteſte!”
Man trank einen Schluck und paffte dicke Wolken.
„Was wär' die Welt ohne Mädchen! Undenkbar wäre ſie!”
Erſt allmählich kam man wieder auf den Vorderradantrieb
zurück.
Auch auf der Terraſſe, wohin ſich die Löwen des Rennens
zurückgezogen hatten, war Haußner nicht; aber Pleß verſprach
der kleinen Gillmann, ihn ſofort hinaufzuſchicken, wenn er käme.
Mit einer leiſen Unruhe kehrte ſie zu Planck zurück, der
übel=
gelaunt ihren Beſcheid empfing. Er murmelte etwas von
„Starallüren”
Zur gleichen Zeit, in der die kleine Gillmann ihn überall
verzweifelt ſuchte, kam Haußner langſam vom Bahnhof zurück,
er hatte keine Eile. Ein einziger Gedanke beherrſchte ihn, der
aber galt nicht den Kurven, nicht dem Vorderradantrieb und
nicht den gefährlichen SSK!. Er ſah ſich noch einmal um, aber
in der Dunkelheit war nichts zu erkennen, der Platz vor der
Station lag ſtill und verlaſſen, kein Menſch ſtand unter den
wenigen Lampen. Warum war Pera nicht gekommen? Es gub
diesmal keinen Grund dafür, in Monte war ſie bewußt einem
Wiederſehen ausgewichen, ſie hatte eben damals ihre Gründe
Fnritag wurde Direktor Bernheim vom Induſtriekredit er= gehabt, aber diesmal? Er ſah ſie noch wie ſie ihm in der
Hotelhalle Unter den Linden gegenüberſaß und ihm ſagte, ich
komme, Will!. Du wirſt diesmal ſiegen! Wie ſchön war das
Gefühl geweſen, jemanden zu wiſſen, der um einen beſorgt war,
der felſenfeſt an den Erfolg glaubte! Es war nichts damit, er
war wieder allein mit ſeinen Gedanken und Sorgen —
viel=
leicht kam ſie morgen noch? Vielleicht hatte ſie wegen
irgend=
eines dummen Zufalls den Anſchluß in Köln nicht erreicht, ſie
hatte noch Verpflichtungen, er wußte es ja! Vielleicht kam ſie
doch noch morgen!
Er ſeufzte.
Wenn das erſt vorüber war, wenn ſie ſich erſt vor aller Welt
zeigen durften, Herrgott, mußte das Leben ſchön ſein dann!
In der Halle ſaß die kleine Gillmann. Als ſie ihn
ein=
zien Tag hatte ſie bei jeder möglichen und unmöglichen Ge= treten ſah, ſprang ſie auf. Zuerſt hatte ſie ihm gutgemeinte
Vor=
haltungen machen wollen, Planck warten zu laſſen, am Abend
tyir einem Bruchteil zugeſagt, ſie hätte ſich zerteilen müſſen, vor dem Rennen! Aber als ſie ihm ins Geſicht ſah, erſchrak
ſie und fand kein Wort des Vorwurfs.
„Willy ... Haußner, wie ſehen Sie aus! Iſt Ihnen nicht
wohl? Wo waren Sie denn? Planck wartet ſchon ſeit einer
Stunde. Soll ich ſchnell mal Francke holen? Was haben Sie
denn?!
Er ſah an ihr vorüber.
„Aber, Kind, was ſoll ich denn haben? Ich habe mir ein
bißchen die Füße vertreten — — ſehe ſchlecht aus, ſo? Wird
wohl das Rennfieber ſein, laſſen Sie nur den guten Francke,
wo er iſt, ich kann ihn jetzt wirklich nicht gebrauchen!‟ Er wollte
gehen, beſann ſich dann. „Wo iſt denn Planck?”
„Er erwartet Sie in ſeinem Zimmer, Herr Haußner”, ſie
zwang ſich, ihn nicht merken zu laſſen, wie ſie ſich um ihn
bangte.
„Na, dann werde ich ihn wohl noch aufſuchen müſſen. Danke,
Gillmännchen!“
Sie ſah ihm nach, wie er mit ſchweren müden Schritten die
Treppe hinaufging. Daß ein Boy die Fahrſtuhltür reſpektvoll
geöffnet hielt, ſchien er gar nicht zu ſehen.
Planck empfing ihn ziemlich ungnädig: „Hören Sie mal,
lieber Haußner, Sie wiſſen doch ſchließlich, worum es diesmal
geht! Ich muß um etwas mehr Pünktlichkeit bitten!“
Haußuer nahm Platz und ſagte müde: „Ich bitte um
Eut=
ſchuldigung, Herr Geueraldirektor, ich wurde durch eine
Privat=
angelegenheit aufgehalten!“
Planck dachte bei ſich, Privatangelegenheiten hat er auch
ſchon! Aber er unterdrückte die ſcharfe Antwort. Haußner
war da, das war die Hauptſache.
„Alſo, Haußner, weshalb ich Sie noch einmal hierher
bat — — wie ſtehen die Chancen? Sind Sie Ihrer Sache
ſicher? Wie iſt es mit den Kurven?!”
„Ich werde mein Beſtes verſuchen, Herr Generaldirektor!”
Planck zündete ſich nervös eine Zigarette an. Ein Erfolg,
und ſchon waren dieſe jungen Kerls eingebildet bis dorthinaus.
In ſeiner begreiflichen Unruhe faßte er jedes Wort, jeden
Ton=
fall falſch auf, Haußner gefiel ihm an dieſem Abend garnicht.
Wie ſah der junge Menſch überhaupt aus!
„Haußner, das Rennen iſt von entſcheidender Bedeutung
für uns, es hängt ganz von Ihrem Können ab, ob Bernheim
mir die Kredite gibt, die ich brauche! Sie ſind ja nun lange
genug in der Branche, um zu wiſſen, daß ohne Geldleute die
ſchönſte und beſte Konſtruktion zwecklos iſt. Sie müſſen morgen
Sieg fahren, Haußner, und ich verſpreche Ihnen, daß ich mich
revanchieren werde. Fahren Sie morgen gut, dann ſollen Sie
feſt bei uns angeſtellt werden. Alpern iſt ausgeſchieden, das
wiſſen Sie noch nicht — wir denken in punkto Nachfolger in
erſter Linie an Sie! Enttäuſchen Sie uns nicht!“
Haußner ſtand auf: „Herr Generaldirektor. Sie können ſich
auf mich verlaſſen! Ich werde tun, was in meiner Kraft ſteht!“
„Gut, ſehr gut!” Planck ſchüttelte ihm die Hand und
be=
gleitete ihn zur Tür. „Und noch eins, Haußner, nehmen Sie’s
mir nicht übel — Sie ſehen nicht ſo friſch aus, Sie ſind doch
hoffentlich auf der Höhe! Machen Sie nur keine Dummheiten,
das haben Sie nicht nötig, nehmen Sie ruhig einen
freundſchaſt=
lichen Rat von mir älteren Manne an — — Sie verſtehen
ſchon!”
„Jawohl, Herr Generaldirektor!”
„Gute Nacht, Haußner. Und morgen, Sie wiſſen!“
(Fortſetzung folgt.)
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