Darmstädter Tagblatt 1932


31. Januar 1932

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Einzelnummer 15 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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z wöchentiſch 2maligem Erſcheinen vom 1. Januar

31. Januar 2. Reſchemark und 20 Pfennig
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lguturen 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
Jan. ohne Beſtellgeld monailich 2,60 Reiſchemark.
Faantworilichkelt für Aufnahme von Anzeigen an
eſimmten Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
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emruf ohne Verbindlſchkelt für uns. Poſiſcheckionto
Franfurt a. M. 130t.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 31
Sonntag, den 31. Januar 1932.
195. Jahrgang

21 mm breite Zeiie im Kreiſe Darmitadt 23 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 35 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmart. Anzelgen von auswärte 35 Reichepfg.
FinanzAnzeigen 80 Reſchepſa. Nmm breite Rellams
zelle 3.00 Reſchsmarf. Alle Preiſe in Neichemark
(1 Dollar 420 Markl. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg. Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpftichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällt jeder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Bani und Darm=
ſtädter
und Nationalban:

Vor der Kriegserklärung Chinas.
Der Kuominkang beſchließt Kriegserklärung an Japan. Heuke Enkſcheidung des chineſiſchen Kabinekks.
Dſchiang Kai=ſchek ruft die Truppen zu den Waffen. Neue Kämpfe in Schanghai.
Die amerikaniſche Oſtaſienflotke zum Schuhe der Amerikaner aufgeboken.
Verteidigung von Schanghai. Mehrere chineſiſche Regimenter
reiſten heute unter begeiſterten Zurufen der Bevölkerung von
Krikiſche Wendung am Pazifik.

ilm

Brikiſch=amerikaniſche Bermitklungsverſuche
zur Abwendung einer Kakaſtrophe.
Schanghai, 30. Januar.
Der von den Chineſen mit verſtärkten Streitkräften gegen die
apaner im Gebiet von Schapei unternommene Gegenangriff hat
einem Erfolg der Chineſen geführt, die nach heftigem Kampf
12 Japaner zurückdrängen konnten.
Das chineſiſche Kabinett in Nanking hat
kſchloſſen, aus der veränderten Lage die Kon=
menzen
zu ziehen und an Janpan den Krieg
erklären.
Der Temps will wiſſen, daß nicht die
ſinking=Regierung ſelbſt, ſondern der Vollzugs=
usſchuß
der Kuomintang, der allerdings die
ſinking=Regierung unterſtehe, den Beſchluß ge=
ſitt
habe, Japan den Krieg zu erklären. Ob
dſer Entſchluß durchgeführt wird, kann jedoch
Augenblick noch nicht geſagt werden, da MONcoi
ᛋᛋland und Amerika ihre Bemühungen für
Aufrechterhaltung des Friedens fortſetzen.
In Gegenwart des britiſchen und amerikaniſchen
eteralkonſuls iſt für Sonntag früh 10 Uhr
in Zuſammenkunft zwiſchen dem japaniſchen
ſdmiral Shioſawa und dem örtlichen chineſi=
en
Oberbefehlshaber vereinbart. Man hofft,
ee Kataſtrophe noch abwenden zu können.
Nor
Dor der Kriegserklärung.
Japaniſche Meldungen aus China beſtäti= WSdsIih
Vese
, daß der Beſchluß, den Krieg zu erklären,
Eher nicht von der chineſiſchen Regierung,
hdern lediglich vom Zentralen Vollzugsaus=
luß
der Kuomintang gefaßt worden iſt. Das
tneſiſche Kabinett wird erſt am Sonntag zu=
ſamentreten
, um die Frage der Kriegserklä= Flgichin.
ing zu beſprechen und den Beſchluß der Kuo= 8727 Istadt.
B
mntang unter Umſtänden zu beſtätigen.
AC
Der Präſident der chineſiſchen Republik,
Eiſen, und der chineſiſche Miniſterpräſident
lingtſchingwei haben Nanking verlaſſen und
nach Schanghai begeben. Die japaniſchen
Eitter behaupten, daß Linſen und Wangtſching=
ri
eine Beſprechung mit dem japaniſchen Geſchäftsträger Sigi=
ſtückkehren
, um dort an den Beratungen des Kabinetts teil=
nehmen
.
Die in den Samstagnachmittagſtunden eingelaufenen Nach=
iten
beſtätigen den erſten Eindruck, daß gegenüber dem Reuter=
kgramm
, das von einer Kriegserklärung Chinas an Japan
hach, Vorſicht geboten war. Eine Beſtätigung dafür, niedergetreten werden.
1ß die Kriegserklärung erfolgt ſei, liegt tat=
ſichlich
von keiner Seite vor. Dagegen mehren ſich die
Zzeichen, daß China nunmehr zum Gegenſtoß aus=
len
will, wobei die chineſiſchen Regierungsſtellen weniger
M Handelnden zu ſein ſcheinen und eher von der leidenſchaft= ſchiedenen Stellen große Brände ausgebrochen. Dieſe haben der=
en
Volksſtimmung vorwärtsgetrieben werden. Die Regierung
löſt hat lediglich eine Erklärung herausgegeben, in der ſie den
Qariff der Japaner auf Schapei auf das Schärfſte verurteilt. Die
Aterzeichner des Kelloggpaktes und des Neunmächtevertrages
den aufgefordert, ſofortige wirkſame Maßnahmen zu ergreifen.
G weiterer offizieller chineſiſcher Regierungsakt iſt bisher noch
it erfolgt. Dagegen hat der geweſene Präſident Marſchall
Yiang=Kai=ſchek einen Aufruf an alle Kommandeure und Sol=
gen
der chineſiſchen Armee im ganzen Lande erlaſſen und ſie
Agefordert, gegen die japaniſchen Eindringlinge zu den Waffen
greifen. Gleichzeitig haben Eugen Tſchen und Sunfo, die noch
Meinigen Tagen die Stellungen als Außenminiſter und Miniſter=
Wident innehatten, an ſämtliche Truppenkommandeure die tele= Truppenverſtärkungen eingetroffen, die mit dem Tagesanbruch
Aphiſche Aufforderung geſchickt, ſo ſchleunigſt wie möglich Trup=
rach
Schanghai zu entſenden. Sunfo hat angeblich eine hohe
Inme für einen Verteidigungsfonds geſtiftet. Eiſenbahnwagen
Truppen der 19 chineſiſchen Diviſion verlaſſen Nanking ſo
ſhell wie möglich in Richtung auf Schanghai. Tauſende von Schapei räumen. Während des Kampfes fielen mehrere Bomben
Lten haben ſich zu ihrer Abfahrt verſammelt. Sie tragen in die internationale Kolonie. Beſonders die Nordgrenze der
ſonen mit der Aufſchrift: Leiſtet den Eindringlingen Wider=
ſd
. Haltet Schanghai auf jeden Fall‟. Die Behörden be=
Agen die Verteidigungslinien von Nanking und heben neue
Ypen aus, um die Truppenabgänge nach Schanghai zu erſetzen.
In Nanking werden fieberhafte Vorbereitungen getroffen.
M erneut zum Oberbefehlshaber ernannte Marſchall Dſchiang=
Aſchek, die bisherigen Miniſter Sun=Fo und Eugen Tſchen
Ade Mitglieder der Kuomintang=Exekutive) richteten einen ge= ordert, um an den jährlichen Flottenübungen teilzunehmen. Man
unſcmen Aufruf an alle chineſiſchen Generäle. Darin fordern ſie
umverzügliche Bereithaltung aller verfügbaren Truppen zur Zuſammenhang mit dem chineſiſch=japaniſchen Konflikt ſtehen,

Nanking nach Schanghai ab.
In dem Aufruf an die Generäle heißt es:
Je mehr wir ertragen, deſto angriffsluſtiger werden die Ja=
paner
. China iſt in Gefahr. Wer vaterländiſch empfindet, kann die
Bedrückung durch die Japaner nicht länger ertragen. Der Augen=
blick
iſt gekommen, da die Regierung und ihre Armeen ſich erheben
müſſen, um die Ehre der Nation und das Daſein des chineſiſchen
Volkes zu verteidigen. Wir wollen uns lieber ſchlagen und Opfer
bringen, als uns vor den Japanern zu beugen, die das Recht ver=
letzt
und den Weltfrieden gebrochen haben.

Karte Chinas von der Mandſchurei bis Schanghai.
In der Ecke unten links: Stadtplan von Schanghai.
tfüu haben werden. Sie würden dann ſofort nach Nanking / Chind ſordert Inkervenkion der Mächte gegen Japan.
Gleichzeitig richtete die chineſiſche Regierung eine Botſchaft
an alle Staaten, die den Völkerbundsvertrag, den Kellogg=Pakt
und das Neunmächte=Abkommen unterzeichnet haben. Die Chineſen
fordern in dieſer Botſchaft ſofortige und durchgreifende Maßnah=
men
, um zu verhindern, daß das Recht und die internationalen
Verpflichtungen von dem Stiefel des japaniſchen Militarismus
Neue heftige Kämpfe in Schanghai.
Im Verlaufe der Kämpfe um Schapei waren an ſechs ver=
art
um ſich gegriffen, daß ſie nunmehr ein rieſiges einziges
Flammenmeer bilden. Schapei brennt an allen Ecken. Die Flam=
men
ſchlagen 20 bis 39 Meter in die Luft, und der Lärm, den
das Feuer verurſacht, iſt auf große Entfernung zu hören. Schang=
hai
wird durch dieſe grauſige Illumination tageshell erleuchtet,
die die ganze Stadt Schapei zu ergreifen droht. Und keine Mi=
nute
vergeht, in der nicht das nervenaufpeitſchende Geknatter
der Maſchinengewehre zu hören wäre. Um 5.30 Uhr früh hatte
Schapei das Ausſehen eines rieſigen, brennenden Trümmerhau=
fens
. Obwohl es in der Nacht, nicht mehr zu größeren Kampf=
handlungen
gekommen iſt, dauerte die Schießerei doch ununter=
brochen
fort. Im Laufe der Nacht ſind bedeutende chineſiſche
zur Gegenoffenſive übergingen. Schapei war am Samstag der
Schauplatz heftiger Zuſammenſtöße zwiſchen Chineſen und Japa=
nern
. Den erheblich verſtärkten chineſiſchen Truppen gelang es,
die Oberhand zu gewinnen. Die Japaner mußten einen Teil von
Kolonie befindet ſich in ſtändiger Gefahr.
Amerikaniſche Borſichtsmaßnahmen.
Admiral Pratt teilt mit, daß die Flotte der Vereinigten
Verbefehlshaber 2ſchiang Kai=ſchek an die Generäle Staaten, die ſich in Manila befindet, Befehl erhalten hat, ſich für
den Fall, daß die amerikaniſchen Staatsbürger zum Verlaſſen von
Schanghai gezwungen ſind, bereitzuhalten und beim Abtransport
der Amerikaner behilflich zu ſein. Neun amerikaniſche Kriegsſchiffe
und zwei Flugzeugmutterſchiffe würden demnächſt nach Hawaii be=
geht
jedoch nicht fehl in der Annahme, daß die Flottenübungen im

Die Woche.
Der japaniſch=chineſiſche Konflikt ha: Ausmuße und For=
men
angenommen, die allen Anlaß zu ernſteſten Beſorgniſſen
geben. In der Note, welche die chineſiſche Regierung an den
Völkerbundsrat gerichtet hat, heißt es zu Punkt 3: Der Kon=
flikt
hat gegenwärtig einen derartigen Grad erreicht, daß er ge=
eignet
iſt, zu einem ſofortigen Bruch der Beziehungen zwiſchen
Japan und China zu führen. Das iſt mit außerordentlich Ziplo=
matiſcher
Zurückhaltung ausgedrückt. Japan rückt mit ſtarken
Truppenmaſſen in die Mandſchurei ein und erobert ſie im
Frieden. Der militäriſche Widerſtand Chinas wird mit Waffen=
gewalt
gebrochen im Frieden. Die Chineſenſtadt Schanghais
wird von japaniſchen Fliegern in Brand geſchoſſen, Tankgeſchwader
ſollen die Eroberung vollenden im Frieden. Dergleichen hat man
bisher in der ganzen Welt Krieg genannt, und wenn man von törich=
ten
Spielereien mit Worten abſehen will, bleibt nur die brutale
Feſtſtellung übrig, daß Oſtaſien mitten in einem japaniſch= chine=
ſiſchen
Krieg ſteht.
Nichts Beſſers weiß ich mir an Sonn= und Feiertagen,
Als ein Geſpräch von Krieg und Kriegsgeſchrei,
Wenn hinten weit in der Türkei
Die Völker aufeinander ſchlagen.
Man ſteht am Fenſter, trinkt ſein Gläschen aus
Und ſieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus
Und ſegnet Fried’ und Friedenszeiten.
Das galt zu Goethes Tagen. Seitdem hat ſich manches in der
Welt geändert und bei der engen politiſchen und wirtſchaftlichen
Verflechtung der Intereſſen aller Länder und Erdteile drohen
aus dem jetzigen oſtaſiatiſchen Konflikt der ganzen Welt un=
mittelbar
und mittelbar ernſteſte Gefahren. Ungeheuer grotz ſind
die wirtſchaftlichen und politiſchen Intereſſen der Vereinigten
Staaten in China, und es iſt infolgedeſſen kaum anzunehmen,
daß man in Waſhington ruhig zuſehen wird, wie Japan durch
ſeinen jetzigen Angriffskrieg ſich eine Vormachtſtellung ſchafft, die
alle Konkurrenten endgültig ausſchalten würde. Die ehernen
Würfel rollen und kein Menſch vermag zu ſagen, welche Ent=
wwicklung
die Dinge ſchon in den nächſten Tagen nehmen können.
Europa iſt nicht mehr die erſte Bühne, ſondern das Schwerge=
wicht
der Weltpolitik hat ſich nach dem Stillen Ozean verſchoben
Zehn Jahre iſt es her, daß der damalige Vertreter Südafrilas
auf der britiſchen Reichskonferenz dieſe Worte ausſprach, zehn
Jahre des ſogenannten Friedens, zehn Jahre, während denen
ſich die Dinge immer mehr zugeſpitzt haben trotz Völkerbund und
Kellogg=Pakt.
Und hier berühren alle europäiſchen Völker die Dinge un=
mittelbar
, berühren ſie auch unmittelbar das Deutſche Reich und
müſſen ſeine Entſcheidungen beeinfluſſen. Wir haben wahrlich
die Bedeutung des Völkerbundes, ſeine Möglichkeiten im Ernſt=
fall
, niemals überſchätzt. Wir haben ſtets die Auffaſſung ver=
treten
, daß der Völkerbund hoffnungslos verſagen müßte im
Augenblick eines ernſten Konfliktes, an dem Großmächte beteiligt
ſind. Aber der Völkerbund war doch immerhin ein Intru=
ment
der europäiſchen Politik, was wir bei unſerer
militäriſchen Ohnmacht manchmal bitter haben erfahren müſſen.
Das Verſagen des Völkerbundes im japaniſch=
chineſiſchen
Konflikt iſt ſo erſchütternd, daß
nicht einzuſehen iſt, wie ſich dieſe Einrichtung
jemals wieder von dieſem Verluſt des letzten
Reſtes von Anſehen erholen ſoll.
Es ſieht faſt wie ein bösartiger Witz der Weltgeſchichte aus,
daß der offizielle Ausbruch des japaniſch=chineſiſchen Krieges
ausgerechnet ſechs Tage vor dem Beginn der großen Abrü=
ſtungskonferenz
des Völkerbundes erfolgt iſt. Wir haben
dieſer ſo groß aufgezogenen Aktion zwar ſtets mit außerordent=
licher
Skepſis entgegengeſehen. Nach der Entwicklung der letzten
Tage muß es aber geradezu zweifelhaft erſcheinen, ob die Ab=
rüſtungskonferenz
überhaupt zuſammentritt, und wenn das wirk=
lich
der Fall ſein ſollte, ſo wird kaum jemand von einer Kon=
ferenz
in dieſem Augenblick auch nur die allerbeſcheidenſten Er=
gebniſſe
erwarten können. Damit aber wäre dann eine entſchei=
dende
Frage für unſere Außenpolitik geſtellt: Hat eine weitere
Zugehörigkeit des Deutſchen Reichs zum Völkerbund unter dieſen
Umſtänden für uns noch irgendwelches Intereſſe, oder zwingt
uns nicht geradezu ein abermaliges Verſagen des Völkerbundes
in der für uns ſo ungeheuer wichtigen Abrüſtungsfrage zum
Austritt? Man wird dieſe letzte Frage ohne weiteres bejahen
müſſen; dann aber ergibt ſich für uns eine nicht ganz einfache
Lage. Daß der Völkerbund endgültig ſeine Nolle ausgeſpielt
hat, daß er nach elfjähriger glorreicher Exiſtenz beſtenfalls noch
als lebender Leichnam anzuſprechen iſt, und daß ſein mehr oder
weniger ſanftes Ende in greifbare Nähe gerückt iſt, daran zwei=
felt
in der ganzen Welt kaum noch jemand. Um das zu er=
weiſen
, brauchten wir nicht erſt noch das Rücktrittsgeſuch Sir
Erie Drummonds, des bisherigen Generalſekretärs des Völker=
bundes
, und alles, was damit im Zuſammenhang ſteht. Umſo
weniger beſteht für uns Veranlaſſung dazu, etwa jetzt kurz vor
Toresſchluß noch das Odium auf uns zu nehmen, daß ausge=
rechnet
wir den Völkerbund torpediert hätten.
Ganz unüberſehbar iſt durch die letzte Entwicklung in Oſt=
aſien
die Lage geworden. Weder die Amerikaner, noch die Ruſſen,
noch die Engländer zeigen bisher beſondere Neigung, ſelbſt aktiv
in den japaniſch=chineſiſchen Krieg einzugreifen, und lediglich die
Franzoſen haben durch freundlichſte Unterſtützung der Japaner
das Ihre getan, um die Dinge nach Möglichkeit zuzuſpitzen. Aber
die Geſchichte lehrt uns ja, daß in ſolchen Augenblicken die Völker
keineswegs frei in ihren Entſchließungen ſind, und daß unter Um=
ſtänden
ein nicht vorauszuſehendes Ereignis unabſehbare Folgen
zeitigen kann. Darüber aber ſollten wir uns in Deutſchland klar
werden, daß dieſer neue oſtaſiatiſche Krieg unter allen Umſtänden
die europäiſche Politik außerordentlich ſtark beeinflußen wird
und daß durch ſeine Rückwirkungen unſere Lage über Nacht ganz
außerordentlich ernſt werden kann. Nur eine Parole kann es unter
derartigen Umſtänden für ein Volk geben, das noch den Willen
zur Selbſtbeſinnung hat: unbedingte innere Geſchloſſen=
heit
! Wenn das Nachbarhaus brennt und die Gefahr droht, daß
der Brand auf das eigene Haus übergreift, wird man im allge=
meinen
nicht damit anfangen, die Zimmer neu zu tapezieren. Man
mag unſere innerpolitiſchen Gegenſätze beurteilen wie man will,
man mag Nationalſozialiſt, Sozialdemokrat oder Brüning=An=

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Seite 2 Nr. 31

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

hänger ſein. Für alle gilt das Gleiche, muß das Gleiche gelten:
Jetzt kommt es nicht mehr darauf an, ſich dem innerpolitiſchen
Gegner gegenüber mit mehr oder weniger Erfolg durchzuſetzen,
jetzt geht es um Deutſchland, um des deutſchen Volkes Zukunft
gegen unmittelbare Bedrohung von außen her. Und nur eine
Front darf es geben, die gemeinſame Front des deut=
ſchen
Volkes. Noch iſt dazu Zeit, noch kann man auch dem be=
ſchämenden
Streit, der aus parteipolitiſchen Gründen um die ehr=
würdige
Perſon Hindenburgs zu entbrennen droht, ein ſchnelles
Ende bereiten. Noch lebt die Generation, die unter Hindenburg
den größten aller Krieg beſtanden, und die zu ihm in ehrfürchtiger
Dankbarkeit aufſieht. Wir hoffen, daß auch der Geiſt noch nicht
ganz geſtorben iſt, der das deutſche Volk zu den großen Taten der
erſten Kriegsjahre befähigte.
M.

New York, 30. Januar.
Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus Waſhington
haben Amerika und England bei Japan formellen Proteſt gegen
die Beſetzung Schanghais eingelegt. Der japaniſche Außenminiſter
teilte mit, daß Japan in der ausländiſchen Konzeſſionszone in
Schanghai nichts unternehmen werde, ohne ſich vorher mit den
örtlichen Behörden verſtändigt zu haben.
Der japaniſche Admiral Schioſawa erklärte, daß die japani=
ſchen
Marineſoldaten nicht die Abſicht gehabt hätten, Schapei zu
bombardieren. Sie hätten das aber tun müſſen, weil die Chine=
ſen
Panzerwagen in die Nähe des Nordbahnhofs bereitgeſtellt
hätten.

Staatsſekretär Stimſon hatte geſtern wiederum ausgedehnte
Unterredungen mit den anderen Reſſortminiſtern über die Lage
in Schanghai. Im Board of Trade wurde ausdrücklich erklärt,
Amerika ſei ſtark daran interefſiert, daß der Hafen von Schang=
hai
für den internationalen Verkehr zugänglich bleibe.
Die Geſamteinfuhr im Hafen von Schanghai habe im Jahre
1930 318 Millionen Dollar betragen. An dieſer Summe ſeien
in der Hauptſache die Vereinigten Staaten mit 78 Millionen
Dollar, Japan mit 59 Millionen Dollar, Britiſch=Indien mit 43
Millionen Dollar, England mit 38 Millionen Dollar beteiligt
geweſen. Die Ausfuhr aus dem Hafen von Schanghai nach
Amerika habe 40 Millionen Dollar erreicht.
Die geſamte New Yorker Preſſe verurteilt das Vorgehen
Japans ſehr ſcharf und begrüßt das Zuſammengehen Englands
mit den Vereinigten Staaten. In einem World=Telegramm
wird der Waſhingtoner Regierung unentſchuldbares Schwanken
vorgeworfen. Die Regierung wird gewarnt, die ungewöhnliche
Lage nicht zur Tragödie ausarten zu laſſen. Ein internationales
Zuſammengehen ſei notwendig, um die gegen den Krieg gerich=
teten
Verträge zu erhalten.

Die deutſche Kolonie in Schanghaf
nicht zu Schaden gekommen.
* Berlin, 30. Januar. (Priv.=Tel.)

Die Reichsregierung läßt ſich von ihren diplomatiſchen Ver=
tretern
in Oſtaſien fortlaufend über die Entwicklung des japa=
niſch
=chineſiſchen Konfliktes berichten. Von beſonderem Intereſſe
für uns iſt natürlich die Lage der Deutſchen in den bedrohten
Gebieten. Bis jetzt ſind aber keinerlei Nachrichten eingegangen,
daß es zu irgendwelchen Uebergiffen gegen deutſche Staats=
angehörige
gekommen iſt, daß Deutſche bei den militäriſchen Aus=
einanderſetzungen
ums Leben gekommen ſind oder deutſche Ein=
richtungen
zerſtört worden ſind.

Rußland verweigerk die Benuhung der oſtchineſiſchen
Bahn für japaniſche Truppenſendungen nach Charbin.

Tokio, 30. Januar.
Die Spannung zwiſchen Japan und der Sowjetunion ſcheint
infolge der Weigerung der Sowjetbehörden, die Benutzung der oſt=
chineſiſchen
Bahn für japaniſche Truppenſendungen nach Charbin
zu geſtatten, ſtärker zu werden. Aus Charbin wird gemeldet, daß
ſich 3000 ruſſiſche Bahnangeſtellte bewaffnet und dem chineſiſchen
Oberbefehlshaber Ting=tſchao Waffen geliefert hätten. Dieſer
habe dem ruſſiſchen Eiſenbahndirektor den Rat gegeben, die Ent=
ſendung
ſowjetruſſiſcher Truppen nach der Mandſchurei zu ver=
langen
. Aus Tſchangtſchun wird gemeldet, daß die Japaner
beſchloſſen haben, die Leitung der ſüdlichen Verlängerung der oſt=
chineſiſchen
Bahn zu übernehmen und den Verkehr auf dieſer Bahn
zu ſichern. Die ſowjetruſſiſchen und chineſiſchen Angeſtellten wei=
gern
ſich, unter dieſen Umſtänden ihren Dienſt weiter zu verſehen.

Vom Tage.

Der Reichspräſident empfing den Gouverneur a. D. Dr. Schnee,
der ſich in ſeiner Eigenſchaft als deutſches Mitglied der vom Völ=
kerbundsrat
ernannten Mandſchureikommiſſion meldete.
Der Reichspräſident hat dem König von England anläßlich
des Unterganges des Unterſeebootes M. 2 telegraphiſch ſein
Beileid ausgedrückt.
Der deutſche Botſchafter Freiherr von Neurath hat der briti=
ſchen
Regierung das Beileid der Reichsregierung zum Untergang
des britiſchen Unterſeebootes M. 2 ausgedrückt.
Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft hat
beſchloſſen, die Friſt für die Zeichnung der Anleihe über den 1.
Februar 1932 hinaus bis zum 29. Februar 1932 einſchließlich zu
verlängern. Die Reichsregierung hat dieſer Verlängerung zuge=
ſtimmt
.
Reichskommiſſar Goerdeler hat eine Senkung der Ausſchank=
preiſe
für Bier von vier bis acht Pfennig je Liter angeordnet.
Bei tätlichen Auseinanderſetzungen zwiſchen Kommuniſten und
Nationalſozialiſten in der Königſtraße in Altona wurden zwei
Nationalſozialiſten ſchwer und einige leichter verletzt.
Der Münchener Polizeipräſident hat den Völkiſchen Beobach=
ter
auf acht Tage verboten. Der amtliche Wortlaut der Begrün=
dung
liegt noch nicht vor.
Der Viſumzwang zwiſchen Deutſchland und Spanien. der An=
fang
Oktober letzten Jahres zur Abwehr von kommuniſtiſcher Ein=
wanderung
nach Spanien eingeführt wurde, wird vom 1. Februar
ab wieder aufgehoben werden.
Die Beſchwerde der deutſchen Minderheit in Polen über die
willkürliche Durchführung der Agrarreform gegen den deutſchen
Grundbeſitz durch die polniſchen Behörden wurde auf die Mai=
tagung
des Völkerbundsrates verſchoben.

Der Völkerbundsrat erhob in der Frage des Aufenthalts vol=
niſcher
Kriegsſchiffe im Hafen von Danzig das Rechtsgutachten
des Haager Gerichtshofes zu ſeinem Beſchluß. In dieſem Beſchluß
wird feſtgeſtellt, daß Polen durch die Verträge keinerlei beſondere
Rechte erhalten hat.

Zu der Beſchwerde der ukrainiſchen Minderheiten gegen die
volniſche Regierung iſt der Völkerbundsrat der Auffaſſung, daß die
Ausnutzung des Minderheitenſchutzes des Völkerbundspaktes zu
böswilligen Werbezwecken gegen einen Staat unzuläſſig ſei. Alle
vorgelegten Dokumente hätten dieſen Tatbeſtand beſtätigt.
Der Völkerbundsrat ſtellte feſt, daß die Gründung einer inter=
nationalen
Agrarkreditbank vorläufig nicht in Kraft geſetzt wer=
den
kann, da bisher nur drei Staaten. Griechenland, Lettland und
die Schweiz, die Konvention ratifiziert haben.
Die vierſtündigen Ratsverhandlungen am Samstag über den
japaniſch=chineſiſchen Streitfall verliefen völlig ergebnislos und
waren lediglich eine uferloſe, juriſtiſche Auseinanderſetzung über
die Auslegung des Artikels 15.
Die franzöſiſche Delegation für die Genfer Ab= üſtungskonfe=
renz
wird unter Führung des Kriegsminiſters Tardien am Sonn=
tag
abend nach Genf reiſen. Sie hielt geſtern eine letzte Beſpre=
chung
ab, in der ihr Aktionsplan in Genf endgültig feſtgelegt
wurde.
Der Allgemeine Gewerkſchaftsbund und die Sozialiſtiſche Par=
tei
veranſtalteten in Paris eine Rieſen=Kundgebung gegen den
Krieg und für die Abrüſtung, an der etwa zehntauſend Arbeiter
jeilnahmen.
Aus einer amtlichen Erklärung der chineſiſchen Behörden geht
hervor, daß bei den Kämpfen um Schavei bis jetzt 600 Chineſen
getötet und 400 verwundet wurden. Die meiſten von ihnen ſind
den Fliegerbomben zum Opfer gefallen.

Macdonald für baldige Bereinigung

EP. London, 30. Januar.
Macdonald kam in einer Rede in Seaham u. a. auch auf das
Reparations= und Schuldenproblem zu ſprechen. Dabei beſtritt
er, daß England keine beſtimmte Politik in dieſer Frage verfolge;
im Gegenteil werde die Regierung an ihrer Politik
feſthalten, bis das Problem gelöſt und dieſer
Irrtum aus der Geſchichte Europas beſeitigt
ſei. Die Volkswirtſchaftler, die die Methoden der Reparations=
zahlungen
durch Transfer nicht von Gütern, ſondern von Gold
noch für richtig hielten, könne man, ſo meinte Macdonald, an den
Fingern einer Hand abzählen. Alle Sachverſtändigen von Ruf
ſeien darin einig, daß der Welthandel durch dieſe Methoden ernſt=
haft
geſchädigt werde. Solange dieſe leeren und vergeblichen
Bemühungen andauerten, könne die Welt nicht geſunden, ſondern
müſſe auch weiterhin die unpaſſierbaren Wege gehen, auf denen
ſie in den letzten Jahren dahingetaumelt ſei. Man müſſe dieſen
Irrtum beſeitigen, denn nur dann könne es wieder zu einem nor=
malen
internationalen Handel kommen.

Um der Zukunft der Wirtſchaft willen
zu allererſt Agrarpolikik.

Berlin, 30. Januar.
Die Grüne Woche Berlin wurde am Samstag vormittag
in Anweſenheit von mehr als 1500 Ehrengäſten feierlich eröffnet.
Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft, Dr. h. c.
Schiele, überbrachte die Grüße und Wünſche des Reichspräſi=
denten
und der Reichsregierung. Ein Ausweg aus der
heutigen Notzeit, ſo erklärte er, könne nur gefunden wer=
den
, wenn alles daran geſetzt wird, die heimiſchen produktiven
Kräfte wieder zu beleben. Mehr und mehr werde es Gemeingut,
daß um der Zukunft der Wirtſchaft willen zu
allererſt Agrarpolitik betrieben werden müſſe. Die in
der Ausſtellung gezeigten Schaubilder beweiſen, daß Deutſchland
in ſeiner Nahrungsmittelverſorgung nicht mehr auf das Ausland
angewieſen ſei, daß ſich nicht die Macht der Gläubiger in einen
gewollten Druck harter Entbehrungen wie in den Kriegs= und
Nachkriegsjahren umſetzen könne:
Gerade in dieſen Zeiten, wo wir um die Befreiung von
politiſchen Zahlungen kämpfen, kämpfen müſſen und kämpfen
werden, wäre es unerträglich, wenn nicht unſer tägliches Brot
in genügender Menge auf eigener Scholle wüchſe. Deshalb hat
die Reichsregierung beſondere Maßnahmen ergriffen, damit uns
ein Brotkartenwinter 1933 oder Schlimmeres erſpart bleibt.
Oberbürgermeiſter Dr. Sahm hieß im Namen der Reichs=
hauptſtadt
alle an dieſer großen landwirtſchaftlichen Ausſtellung
Beteiligten willkommen.

Die Beſchränkung der Wareneinfuhr in die Schweiz.

Der ſchweizeriſche Bundesrat hat am Samstag über die Be=
ſchränkung
der Einfuhr und die Abänderung des Zolltarifes von
8. Juni 1921 Beſchluß gefaßt. Die Beſchlüſſe treten am 5. Februar
in Kraft.
Die Beſchlüſſe über die Beſchränkung der Wareneinfuhr be=
ziehen
ſich vor allem auf diejenigen Warengruppen, bei denen der
Erlaß von Schutzmaßnahmen ganz beſonders dringlich erſchien.
Es handelt ſich dabei um die folgenden Warengruppen: Holz,
Möbel, Seide, Konfektion und Wirkwaren. Zu weiteren An=
trägen
der Expertenkommiſſion wird der Bundesrat ſpäter Stel=
lung
nehmen.
Bei ſeinen heutigen Maßnahmen verzichtete der Bundesrat
bis auf weiteres auf den Erlaß eigentlicher Einfuhrbeſchränkun=
gen
. Die Einfuhr der betroffenen Waren wird, ſelbſt wenn ſie
beſtimmte Mengen überſchreitet, nicht verboten. Gewählt wurde
vielmehr das Syſtem der Zollkontingente, d. h., die Einfuhr ge=
wiſſer
im Bundesratsbeſchluß ramentlich aufgeführter Waren zu
den Anſätzen des heutigen Gebrauchstarifs wird nur im Rahmen
beſtimmter Mengenkontingente zugelaſſen, während für die dieſe
Kontingente überſteigenden Mengen die im Bundesratsbeſchluß
feſtgeſetzten höheren Zölle aufzulegen ſind. Der Bundesrat hat
vorläufig davon Abſtand genommen, für die Einfuhr der kontin=
gentierten
Waren Urſprungszeugniſſe zu verlangen. Er behält ſich
vor, dies zu tun, ſobald und ſoweit die jetzige Regelung zu Miß=
bräuchen
führen ſollte.

u berſönl

Ueberreichung einer likauiſchen Noke in Berlin.

Der litauiſche Geſandte Saulys ſuchte heute den Staats=
ſekretär
des Auswärtigen Amtes auf und lenkte unter Ueber=
reichung
einer Note die Aufmerkſamkeit der Reichsregierung auf
die in der deutſchen Preſſe verbreiteten Nachrichten, die litauiſche
Regierung bzw. der Gouverneur in Memel bereiteten einen
Putſch im Memelgebiet vor, um die international garantiert
Autonomie dieſes Landes abzuſchaffen. Der Geſandte erklärt
im Auftrage ſeiner Regierung, daß dieſe Behauptung jeglicher
Begründung entbehre und verſicherte mit allem Nachdruck, daß
die litauiſche Regierung ſtets ihre internationalen Verpflichtun=
gen
in bezug auf das Memelgebiet halten und achten werde

wehbels
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Ein Engländer zum Präſidenken der Saarregiernng
ernannk.

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den K
yſenn wil
Müten.

Der Völkerbundsrat hat in vertraulicher Sitzung den Eng=
länder
Geoffry George Knox, britiſchen Botſchaftsrat in Madrid,
zum Präſidenten, und den Jugoſlawen Zoricitſch zum Kultus=
miniſter
der Regierungskommiſſion des Saargebietes gewählt.
Knox iſt aus dem Konſulatsdienſt hervorgegangen und war
nach dem Kriege auch mehrere Jahre bei der Botſchaft in Berlin
tätig. Er ſpricht gut Deutſch. Der Jugoſlawe Zoricitſch iſt Prä=
ſident
des Oberſten Verwaltungsgerichts in Belgrad. Er war
früher Regierungspräſident in Agram. Er beherrſcht die deutſche
Sprache vollkommen.

Heikeres Barieké im Mozark-Berein.

Ihr Mozartbrüder,
Ich ſags euch wieder
Es iſt ſo ſchön bei uns zu ſein.
Denn wie ein Wunder
Fällt auf euch nieder
Vom Paradies ein gold’ner Schein.
Es gibt nur einmal
Das Reich der Lieder,
Das iſt beſtimmt nicht Träumerei!
Was kann das Leben
Euch mehr noch geben
Als ſorglos ſingen froh und frei!
Das kann das Leben
Bei uns nur geben,
Denn glaubt, im Mozart iſt es ewig Mai!
Alſo ſang nach der Melodie: Das gibts nur einmal, frei
nach Lilian Harvey, der vielſeitige Anſager Herbert Görner
den der Mozartverein ſich für ſeinen geſtrigen Varieté=Abend
verſchrieben hatte. Und er ſang damit nicht nur dem Mozart=
verein
eine liebenswürdige Schmeichelei; er ſang ſicher der
großen Mehrzahl der Beſucher aus dem Herzen. Denn es waren
wieder ſchöne und unterhaltende Stunden, die der M. V. ſeinen
Mitgliedern und Freunden bot. Ungewohnt nach dem ſonft Ge=
botenen
, in ſeinem heiteren, meiſt auf Muſik, Geſang und Tanz
abgeſtimmten Rahmen, in Wahrheit eine Flucht aus dem
Alltag!
Ein Hauptverdienſt zunächſt dem Mozart=Orcheſter, dem zur
Ergänzung eine Anzahl Mitglieder des Stadtorcheſters beigegeben
war, und das unter der temperamentvollen Leitung des Herrn
Kapellmeiſters Willy Schlupp ſchneidige Muſik fleißig ſpielte
und damit einen wichtigen Teil des Programms beſtritt, von der
ſchmiſſigen Einleitung über viele Begleitungen und Pauſen=
füller
bis zum Schlußmarſch. Dann Herbert Görner. Ein
guter, unaufdringlicher Anſager und ein fabelhaftes Wunder
der Taſten. Alſo verzeichnete ihn das Programm, und es war
nicht übertrieben. Eine ganz ausgezeichnete Technik und blen=
dende
Beherrſchung der Schlagermuſik. Schließlich ſang und
tanzte er noch. Grotesk geradezu! Gemeinſam mit dem Vereins=
humoriſten
Gutkäſe. Ein trefflich=groteskes Negerpaar, das
u. a. das Duett Wumba=Olala ſang und tanzte aus der noch
nicht aufgeführten Poſſe Filmpark von Itendanzrat Hanns
Baumeiſter, die hoffentlich demnächſt die Bühne erobert,
Siegfried May, ihr Komponiſt, begleitete.

Und ſonſt! Ein ausgezeichnetes Gemiſch von beſtem Dilet=
tantismus
bis zur hervorragenden Varietékunſt: Die moderne
Schlager=Königin Hertha von Hagen ſang eine Reihe
Schlager aus Operetten und Tonfilmen in Koſtümen. Ganz mon=
ſäner
Vortrag (Chanſonſtil Beſſie Hoffarts). Stärkſter Erfolg, ſtei
gernd zu jedem neuen Auftreten. Beſonders gut gefiel eine Ur=
aufführung
des Darmſtädter Komponiſten Herz Eine Frau mit
Sex appeal‟
Dann eine entzückende Tänzerin: Sonja Koblo. Geſunde
ſchöne Tanzkunſt, wohltätig unmodern, aber Grazie und Charm
und fabelhafte Technik. Schule Saharet! Vom Strauß=Walzer
bis zum Stierkämpfermarſch ſtändige Steigerung. Schönheit mit
Kraft gepaart in einer Sondernummer mit männlichem Partner!
Auch moderner Geſellſchaftstanz wurde geboten: Helmut
Fuhrländer und Partnerin tanzten einen vorbildlichen Tango
und als Neueſtes einen Rumba.
Dann eine Kanone: Seppl Sieber vom Heſſiſchen Landes=
theater
, eine Nummer für ſich! Ein Vollblutſchauſpieler
und ein Komiker von ſtärkſter Eigenart, beſten Formats. Beifalls=
ſtürme
in des Wortes wahrer Deutung zwingen zu Zugaben.
Und er übertraf ſich ſelbſt in jeder Nummer.
Dann ein Debut: Bolli, der Mann, der das Gleichgewicht
nicht verliert, ſtand zum erſten Male auf der Bühne als vielſeiti=
ger
muſikaliſcher Clown und Jongleur. Wie man hört, verbirgt
ſich hinter dem Pſeudonym ein waſchechter Heiner. Man kann ihm
eine gute Varietézukunft prophezeien. Vielſeitige Begabung, gro=
teske
Komik, originelle Einfälle, artiſtiſche Fertigkeiten, alles iſt
vorhanden. Die Befangenheit wird ſich bald legen. Sein kleiner
Partner, ein guter Kunſtradfahrer, durfte am lebhaften Beifall
partizipieren.
Zwei beſte Varieténummern noch, aus Frankfurt importiert:
Bacceſino, der Magier und Illuſioniſt, und Carlo und
Fredano, die internationalen Muſical=Clowns. Vorſtellungen
für ſich, die allein einen Abend füllen könnten. Bacceſino in guter
phantaſievoller Aufmachung, liebenswürdiger Vorführung, auch
eine Reihe neuer Tricks bringend, und die beiden Clowns von ſel=
tener
Muſikalität.
Es war ein umfangreiches und vielſeitiges Programm, das
geboten wurde. Der Mozartverein hat auch damit bewieſen, daß
er an originellen Feſt=Ideen noch lange nicht ausgeſchöpft iſt.
Ball beſchloß den Abend.
* *

Die Deutſche Volksſpende für Goethes Geburts=
ſtätte
(Ehrenſchirmherr Reichspräſident von Hindenburg) hat ein hüb=
ſches
Werbeheft herausgebracht, das auf zwanzig Marken Repro=
duktionen
von Bildniſſen Goethes und von Stätten, die eine Erinnerung
an ihn tragen, enthält. Jede dieſer Marken iſt eine Quittung für eine

geleiſtete Goetheſpende in Höhe von 50 Pfg. Wer eine ſolche Marke en
wirbt, trägt dazu bei, Goethes Geburtshaus und ſeine Sammlungen
vor Verfall und Zerſplitterung zu bewahren und das Goethemuſeum in
neuer würdiger Geſtalt als ein Nationaldenkmal des Deutſchen Geiſtes
der Oeffentlichkeit zu weihen. Die Deutſche Volksſpende für Goethes
beburtsſtätte verſendet ſolche Werbehefte gern an diejenigen, welche ſich
der kleinen Mühe, in Freundeskreiſen zu ſammeln, unterziehen wollen.
Wer alle zwanzig Marken untergebracht und den Betrag dafür
der Volksſpende überwieſen hat, erhält das Werk des Dich=
ters
Wilhelm Schäfer Goethes Geburtshaus. Außerdem ſind eine
Reihe weiterer Prämien ausgeſetzt. Die Werbehefte ſind koſtenlos z4
beziehen durch die Deutſche Volksſpende für Goethes Geburtsſtäile
Frankfurt a. M., Großer Hirſchgraben 23.

Die Welt der Formen.

Zwei entgegengeſetzte Denkrichtungen beherrſchen heute die Phül=
ſophie
und die einzelnen Diſziplinen der Wiſſenſchaft. Die eine, anais
tiſch, iſt auf Elemente, auf geiſtige Atome gerichtet; die andere, bekann.
unter Namen wie Ganzheits= oder Geſtalttheorie, geht auf dasjenige.!"
den Erſcheinungen, das mehr iſt als die Summe der Teile, und ſtren
nach den geiſtigen Typen oder Ideen, in denen ſich die Grundzüge be‟
Wirklichkeit offenbaren. Es iſt das Verdienſt des Deutſchbalten Hermäl"
Friedmann, dieſe letztere Methode morphologiſcher Betrachtung, A*
deren Ahnherrn man Platon nennen kann, zum erſten Male auf die be
ſamten Natur= und Geiſteswiſſenſchaften angewandt zu haben. Mit elle"
außerordentlichen Vielſeitigkeit, mit einer überwältigenden Beherrichune
verſchiedenſter Wiſſensgebiete hat Friedmann auf den 500 Seiten ſeiſe‟
Hauptwerks in tiefſinniger und oft faſzinierender Darſtellung D
Grundzüge dieſer neuen Deutung der Wirklichkeit niedergelegt. In Ne‟
verſtorbenen Berliner Profeſſor Friedrich Kuntze hat er einen Ube‟
zeugenden, ſcharfſinnigen Interpreten gefunden, der in ſeiner einfuhr.
den und zuſammenfaſſenden Schrift die Bedeutung von Friedma.
Werk vollkommen klarlegt und viele Perſpektiven von hier aus eroſſi."
Insbeſondere hat Kuntze den Nachweis geführt, daß durch die Welt De‟
Formen die heute verlorengeangene Einheit der Wiſſenſchaften wel.
hergeſtellt werden kann.
Der ſyſtematiſche Ausgangspunkt der neuen Geſtalttheorie maß l.*
angedeutet werden. Danach gibt es zwei grundſätzliche Auffaſſungs: 10
Erfahrungsweiſen des Menſchen, die hier als die haptiſche und 2e
optiſche einander gegenübergeſtellt werden. Haptiſch (vom griechich"

haptein berühren, anfaſſen) denken heißt rechneriſch, meſſend, zah!
verfahren, und führt zu mechaniſtiſcher Wiſſenſchaft. Optiſch daget‟‟

heißt hier die Stellungnahme des vom Auge, von der Intuiton,
den höchſten allgemeinen Anſchaulichkeiten ausgehenden Geiſtes. Welk!
lich dabei iſt nicht dieſe formale Gegenüberſtellung, die ja überdies ſie
durchaus neu iſt, ſondern die Durchführung der optiſchen Betrachtunnt.
weiſe, ihre inhaltliche Ausfüllung, mit der Friedmann der Intuinel
lehre Bergſons, der morphologiſchen Geſchichtsdeutung Spenglers"
Goethes, morphologiſcher Naturphiloſophie nahe kommt. Eibe,
großen Syntheſen der Zeit.

Hermann Friedmann: Die Welt der Forn.
Friedrich Kuntze: Der morphologiſche Idealisn‟
C. H. Beckſche Verlagsbuchhandlung, München.

[ ][  ][ ]

Sonntag, 31. Januar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 31 Seite 3

Sahm fordert Hindenburgfront.
Deukſchnakionale und Nalionalſozialiſten ohne Rickkrikt des Kanzlers nicht für Hindenburg.
Hikler Präſidentſchaftskandidak?

Sahm an die deutſche Preſſe.
Deukſchlands Zukunfk darf nichk einzelnen
Perſönlichkeiten geopferk werden.

Berlin, 30. Januar.
Der Oberbürgermeiſter von Berlin, Dr. Sahm, hat in Fort=
ſlrung
ſeiner Aktion für die Wiederwahl des Reichspräſidenten
or Hindenburg an die geſamte deutſche Preſſe ein Schreiben ge=
ſatet
, in dem er ſeine Pläne darlegt, von der am Montag, den
Februar, erfolgenden Gründung des Ausſchuſſes Kenntnis gibt
nd die Unterſtützung der Preſſe für die Unterſchriftenwerbung
ſhittet, die nach den geſetzlichen Beſtimmungen für die Vorlage
mes ſolchen Wahlvorſchlages erforderlich iſt, da 20000 Wähler
nigetan werden müſſen, wenn der Vorſchlag nicht von einer
ſartei uſw. ausgeht. Das Schreiben gipfelt in einer Erklärung,
der es heißt, daß dieſes Unternehmen keinerlei Einzelintereſ=
n
verfolge, ſondern nur den Zweck habe, in der wichtigen Frage
er Reichspräſidentenwahl einmal alles Trennende zurückzuſtellen
nd, die große Volksfront für Hindenburg zu er=
öglichen
.
Deutſchlands Zukunft, ſo ſchließt das Schreiben Dr. Sahms,
ſaxf nicht den mehr oder minder hemmenden Bindungen einzel=
er
Perſönlichkeiten geopfert werden. Gerade jetzt müſſen wir
ſeutſchen beweiſen, daß wir einig ſein können, wenn die Stunde
fordert und daß wir eine Sache um der Sache willen zu be=
ſeiben
vermögen. Ich richte deshalb, wie an Sie, an jede einzelne
utſche Zeitung die Bitte, hier einmal alle Gegenſätzlichkeiten
tiſeite zu laſſen und zu helfen, daß eine geſchloſſene Volksfront
is den Reichspräſidenten von Hindenburg zuſtandekommt.

* Die erſte Sitzung des Sahm=Ausſchuſſes für die Wiederwahl
1s Reichspräſidenten von Hindenburg iſt vorläufig für den Mon=
tg
nachmittag in Ausſicht genommen. Eine Vertagung iſt aber
umer noch möglich, hauptſächlich deshalb, weil die Stellung der
butſchnationalen und der Nationalſozialiſten ungeklärt iſt. Herr
(oebbels hat in einer Berliner Verſammlung eine Er=
lärung
verleſen laſſen, die den Wunſch nach einem tat=
bteiten
Reichspräſidenten ausſpricht, aber jede Be=
zhung
auf den Reichspräſidenten von Hindenburg vermiſſen läßt.
Es ſcheint, als ob ſich hinter den Kuliſſen zurzeit ein ſehr hef=
her
Kampf abſpielt. Vor allem ſoll von deutſchnationaler Seite
du Reichspräſidenten von Hindenburg nahegebracht werden, daß
d Deutſchnationalen und die Nationalſozialiſten bereit ſeien,
hrrn von Hindenburg wiederzuwählen, daß ſie aber gar keine
Nigung hätten, einen Präſidenten zu wählen, der nachher wieder
re unter Brüning gegen ſie regiere. Dieſe Taktik läuft darauf
haus, den Reichspräſidenten von Hindenburg zu veranlaſſen,
1z er ſich innerhalb der nächſten Tage ſchon von dem bisherigen
hichskanzler Dr. Brüning trennt und etwa den Reichswehrmini=
Groener mit der Kabinettsbildung beauftragt, der auch auf
Rechten Vertrauen genießt. Das würde eine völlige Verſchie=
ſug
der Kampffront bedeuten, weil in demſelben Augenblick na=
ſilich
die Sozialdemokraten ſich zurückziehen und mit einer eige=
m
Kandidatur antworten würden. Ganz abgefehen von den
ißenpolitiſchen Bedenken, die ein Regierungswechſel gerade in
eſim Augenblick hätte, ſelbſt wenn es gelingen ſollte, Herrn Dr.
füning weiterhin als Außenminiſter im Kabinett zu behalten,
u Reichspräſident hat um die Mitte der Woche, wie wir bereits
ſten, die erſten Andeutungen in dieſer Richtung zurückgewieſen,
ül er den Kanzler nicht ſeiner eigenen Präſidentſchaftskandida=
Kopfern will, und er hat auch bisher an dieſer Auffaſſung feſt=
halten
.
Im übrigen wäre zu wünſchen, daß dies unerfreuliche Schau=
bel
um die Präſidentſchaft des Deutſchen Reiches, das das
ſitſche Volk im Ausland herabſetzt und das deutſche Anſehen mehr
alles andere ſchädigt, bald ein Ende nähme.
Hiller doch Präſidenkſchaftskandidak?
Berlin, 30. Januar.

In einer Sportpalaſtkundgebung der Nationalſozialiſten er=
Urte geſtern abend der braunſchweigiſche Innenminiſter Klagges
Frage der Verweigerung weiterer Reparationszahlungen, der
Ann, der mit durchſchlagendem weltpolitiſchem Erfolg das erſte

Baul Wegener ſpricht über das ankike China.
Ueber die geiſtigen Strömungen des alten China, aus deſſen
Aſſiſchen Schriften er einige ſchöne Proben vortrug, ſprach
gein abend Paul Wegener. Diejenigen ſeiner zahlreich erſchie=
Nen Zuhörer (vom Intereſſe an China oder an der eigen=
ugen
Perſönlichkeit Wegeners angezogen), die ſich gefragt haben
hien, wieſo hier ein Schauſpieler ſich zu einem ſo fernliegen=
Thema äußere, bekamen gleich zu Anfang die Antwort, als
Gyener mit einigen Worten die Wege ſchilderte, die ihn per=
ich
ſeit 25 Jahren aus den Anfängen unbekümmert dilettan=
er
Sammlerfreude an oſtaſiatiſchen Kunſtgegenſtänden lang=
9 und auf mancherlei Umwegen zur Beſchäftigung mit dem
Ven chineſiſchen Geiſtes geführt haben. Schon bei dieſen Ein=
ysworten
ſpürte man, daß ſich hier ein Menſch jenſeits jedes
Aichen Ehrgeizes aus wahlverwandter Liebe und ſtarker per=
Micher Verbundenheit zu dieſen Dingen äußere, und hierin
der eigentliche Wert dieſes Abends, der jedem dafür
wfänglichen eine wirkliche Anregung gegeben haben wird.
Einführung in den Geiſt der chineſiſchen Klaſſik gab Paul
Nener eine gedrängte und doch äußerſt klare Darſtellung des
mus, der univerſiſtiſchen Weltauffaſſung, die China im
Ne vorchriſtlicher Jahrtauſende herausgebildet hat und deren
andlage die einheitlich organiſche Erfaſſung von Kosmos
M Menſch bildet. So einheitlich, daß es in China möglich
A im Tao gleicherweiſe den Grund des kosmiſchen Kräfte=
A8 wie den ſittlichen Grund des Einzelmenſchen zu ſehen, ja
Aharmoniſchen Vollzug und Ablauf der Naturkräfte, der
Rſeszeiten uſw. vom geordneten, harmoniſchen Leben der
Nſchen abhängig zu glauben. Daß Wegener es vermochte, in
Ausſetzungslos begonnener Darlegung dieſe Geiſteswelt ſeinen
Mrn ſo nahe zu bringen, daß man darnach die vorgeleſenen
Diche aus dem Tao=te=king annäherungsweiſe verſtand, be=
Het angeſichts der abſtrakten Materie eine erſtaunliche Lei=
2y, die man wiederum mehr als der literariſchen Gewandt=
Ader ſeeliſchen Affinität des Mannes zu dem Dargeſtellten
reiben muß. Ebenſo anregend war dann im Fortgang des
Drages die Schilderung der beiden gegenſätzlichen Repräſen=
men
des alten China Laotſe und Kungtſe, und ebenſo
11Bſend waren die Formulierungen, die dieſen Gegenſatz zwi=
9 dem menſchenabgewandten naturnahen Myſtiker und dem
rAnalen Realpolitiker heraushoben. Aus den Gleichniſſen des
8oſwphen, der ſich gerade an dieſem Widerſtreit innerhalb
ſtichäneſiſchen Gefühls= und Denkwelt entzündete, aus den
Aſten Dſchuang=dſi’s las dann Wegener eine Reihe ſchönſter
Awer vor, von denen bei einiger Nachdenklichkeit viele (vom
kſtleriſchen, vom Unbewußten handelnd) jene, auch vom Vor=
enwen
angedeutete Beziehung auf unſere eigene Problematik
ſin, zu deren Löſung ſie helfend beitragen können. Auch
Mecen vom Beifall des Publikums hat man den Eindruck, daß

klare Nein ausſprechen könne, ſei allein Hitler. Im übrigen gab
der Redner eine Darſtellung ſeiner Tätigkeit als braunſchwei=
giſcher
Innenminiſter.
Der zweite Redner, Reichstagsabgeordneter Hinkel, nannte
die Bildung ſogenannter überparteilicher Ausſchüſſe für die
Reichspräſidentenwahl mit Dr. Eckener oder Oberbürgermeiſter
Dr. Sahm an der Spitze eine Fehlſpekulation der liberal= marxiſti=
ſchen
Parteien. Hinkel fuhr dann wörtlich fort: Wen die
NSDAP. als Kandidat nominieren wird . . . . ." in
dieſem Augenblick unterbrachen die anweſenden SA.=Leute den
Redner mit dem Ruf: Hitler!, der von der Verſammlung
minutenlang wiederholt wurde das ſteht noch aus,
wird ſich aber in nächſter Zukunft ergeben.
*
Die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz befaßt ſich mit
dem bayeriſchen Aufruf zur Wiederwahl des Reichspräſidenten
v. Hindenburg und ſchreibt u. a., die NSDAP. laſſe ſich nicht vor
vollendete Tatſachen ſtellen. Die Nationalſozialiſten ſtänden nicht
in einer Front mit den Dittmanns und Criſpiens. Sie hätten
nicht zwölf Jahre gegen die volksverderbende ſchwarz=rote Herr=
ſchaft
gekämpft, um die gleiche Young=Koalition im Sattel zu
erhalten. Die Nationalſozialiſten hätten das Vertrauen, daß auch
der Reichspräſident v. Hindenburg ſich nicht gegen das erwachende
Deutſchland mißbrauchen laſſe. Der Nationalſozialismus werde
ſich die Entſcheidung nicht aus den Händen winden laſſen und
den ganzen Spuk dieſer abgetakelten politiſchen Zeitgenoſſen ver=
treiben‟
. Er werde ſich nicht ſcheuen, zu gegebener Zeit offen vor
allem Volk ſeine Entſchlüſſe bekanntzugeben und werde nicht
hinter dem Rücken unpolitiſcher Herren Parteigeſchäfte eines
bankerotten Syſtems beſorgen.
Dingelden für Wiederwahl Hindenburgs
und für Mitverankworkung der Nakionalſozialiſten.
Kaſſel, 30. Januar.
In einer großen Kundgebung der Deutſchen Volkspartei ſprach
hier der Führer der Partei, Reichstagsabgeordneter Dingeldey.
Er führte u. a aus, das deutſche Volk werde in den kommenden
Wochen und Monaten unter dem Drucke des von Frankreich er=
zwungenen
Entſcheidungskampfes ſtehen. Dieſen Kampf könne
Deutſchland nur beſtehen, wenn ſeine Führung von einer breiten
nationalen Front getragen würde, in der auch die National=
ſozialiſten
mit herangezogen würden. Er erhebe dagegen die For=
derung
, daß die breite nationale Front unverzüglich gebildet
werde.
Zur Reichspräſidentenwahl führte Dingeldey aus, daß er die
Aktion Brünings, die Präſidentenſchaft des Feldmarſchalls von
Hindenburg nicht durch eine einmütige Volkswahl, ſondern auf
parlamentariſchem Wege zu verlängern, für unangebracht gehal=
ten
habe, aber die Tatſache bedauere, daß Hitler und Hugenberg
ihre Abſage an Brüning nicht durch ein ebenſo klares und rück=
haltloſes
Bekenntnis zu Hindenburg ergänzt hätten. Die Deutſche
Volkspartei werde ſich mit allem Nachdruck für die einmütige
Wiederwahl Hindenburgs einſetzen.
Im Rahmen einer ſtark beſuchten nationalen Kundgebung
der Deutſchen Volkspartei im Saalbau in Frankfurt am Main
führte Dingeldey, der ſich im weſentlichen an ſeine Kaſſeler Rede
hielt, u. a. aus: Die Anwendung des Art. 48 habe die Unmög=
lichkeit
bewieſen, das deutſche Volk mit den Mitteln der Demo=
kratie
und der Weimarer Verfaſſung aus der Staatskriſe heraus=
zuführen
. Es bliebe das einzige Ziel (Zuruf: Die Diktatur) die
Bildung einer unabhängigen Regierung und eines Parlamentes
der ſachverſtändigen und beſonnenen Männer. Die Politik des
nationalen Widerſtandes könne in Deutſchland nur geführt wer=
den
, wenn ſie geſtützt werde von all denen, die nach ihrer Ge=
ſinnung
und Ueberzeugung den nationalen Widerſtand zu tragen
entſchloſſen ſeien. Deshalb ſei die Hauptaufgabe, die breiten
Kräfte der nationalen Bewegung in Deutſchland heranzuziehen
in die Abwehrfront. Brüning ſtehe vor der hiſtoriſchen Bedeu=
tung
des Entſchluſſes, freiwillig den Herrn Reichspräſidenten auf=
zufordern
, dieſe Front aufzurufen zum Widerſtand. Brüning habe
die Aufgabe, den Weg frei zu machen, um eine derartige Front
in Deutſchland aufzurichten.

Darmſtadt für die Anregung und Bereicherung durch dieſen
Dr. N.
Abend Paul Wegener dankbar iſt.

* Frankfurker Opernhaus.
Maebeth von G. Verdi.
Ein kühneres Wagnis in der Muſikgeſchichte iſt wohl ſelten unter=
ommen
worden. Ein junger genialer italieniſcher Opernkomponiſt,
iner dem die Melodie höchſter und letzter Ausdruck des Lyriſchen wie
8 Dramatiſchen iſt, einer, dem alle ſüdländiſchen Farben zur Ver=
ügung
ſtehen, unternimmt es, das nebligſte und nordiſchſte Werk des
rößten Dramatikers, die Tragödie des Ehrgeizes, alſo einer ganz un=
nelodiſchen
, faſt nur dramatifchen Eigenſchaft, Shakeſpeares Macbeth,
ſit ſeinen Mitteln nachzuzeichnen. Wenn man ſich vergegenwärtigt, daß
jeſe Verdiſche Oper vor der Alda entſtanden iſt, daß der zweite Shake=
peare
=Stoff, der Othello, noch weit, weit entfernt iſt und ſich der Ein=
rücke
dieſer Aufführung bewußt zu werden verſucht, ſo hat man die Be=
ſchtigung
zu ſagen, daß gerade dieſer Oper der zuverläſſigſte Prüfſtein
üir die Genialität ihres Schöpfers iſt. Verdi war ſich der Schwierig=
ten
, die er zu überwinden hatte, offenſichtlich bewußt. Bis zu dem
Norde zeichnet er mit knappen Strichen, die melodiöſe Linie tritt zurück.
as wagneriſch nicht unbeeinflußte Vorſpiel zu der Mordſzene malt die
ſorgänge breiter aus. Aber nach der Tat, wie die innere, menſchliche
keaktion bei Macbeth einſetzt, da blüht die Melodie auf, warm und
nnerlich, ganz ehrlich und gefühlt. Es folgen Aeußerlichkeiten, zum Teil
rch die Handlung bedingt bis zu zwei Höhepunkten, die allerdings
u dem Herrlichſten gehören, das Verdi geſchaffen hat: zu dem Mittelſatz
er zweiten Hexenſzene und der grandioſen Schlafwandlerſzene, die auf
ner ganz einfachen Des=Dur=Melodie aufgebaut iſt, bei der die klagen=
in
Holzbläſer erſchütternd nachwirken.
Die Frankfurter Aufführung, die unter der Regie des Intendanten
rof. Turnau ſtand, ließ dem Werk allzu ſehr das ſtörende Beiwerk, die
och in der ſterilen Tradition gebundenen Chöre Märſche und Finalia.
(an hätte, wie Verdi das in den weſentlichen Momenten gelungen iſt
das iſt das Geniale der Oper Shakeſpeare zu Wort kommen laſſen
len. Die Einheitlichkeit des Eindrucks wäre dadurch weſentlich erhöht
orden. Dazu kam, daß die Regieleiſtung allzu unperſönlich und ſcha=
lonenhaft
war, eine Tatſache, die bei dieſem dumpfen, taſtenden Stoff
eſonders bedenklich ſich auswirken mußte.
Die Bühnenbilder L. Siewerts trugen dem Charakter des Geſchehens
berzeugend Rechnung; der Saal, in dem Baucquos Geiſt erſcheint,
nterließ in ſeinen Farben und in den Formen ſtarke Wirkung. Die
ſikaliſche Leitung H. Seidelmanns bewies erneut die geſunden, klaren
ähigkeiten dieſes Kapellmeiſters.
J. Stern geſtaltet den Macbeth, deſſen Rolle geſanglich ſchwere An=
orderungen
ſtellt, knapp und einheitlich und mit dem ihm eigenen, be=
undernswerten
Willen zur Konzentration. Die Lady der E. Gentner=
iſcher
gibt der, allerdings alle Anſprüche ſtellenden Partie, geiſtig von
h nicht allzu viel mit. Immerhin ſoll anerkannt werden, daß den
ntentionen des Regiſſeurs nach beſten Kräften und mit dem ehrlichſten
eſtreben nachgegangen wurde. Die Schlafwandlerſzene wurde von
m Orcheſter künſtleriſch groß geſtaltet.
Alles in allem ein künſtleriſch anregender Abend, der zu dem Thema
derdi ein leuchtender Kommentar wurde, und für den wir der Inten=
Dr. B. Kn.
anz Dank zu ſagen verpflichtet ſnd.

Briefwechſel zwsiſchen Seldte und Hitler.
Gefpannie Beziehungen zwiſchen Stahlhelm
und Rakionalſozialiſten.
* Berlin, 30. Januar. (Priv.=Tel.)
Die Beziehungen unter den einzelnen Gruppen der Harzbur=
ger
Front haben ſeit der Harzburger Tagung an Herzlichkeit
außerordentlich eingebüßt. Es wurde damals ſchon unmittelbar
nachher bekannt, daß zwiſchen dem Stahlhelm und den Natio=
nalſozialiſten
ſehr ſcharfe Reibungen ſtattgefunden haben. Wie
geſpannt aber die Lage zwiſchen beiden Gruppen in Wahrheit iſt,
erfährt man aus der Veröffentlichung eines Briefwechſels zwi=
ſchen
den Führern des Stahlhelms, Seldte und Düſterberg,
einerſeits und Herrn Hitler auf der anderen Seite. Die Herren
vom Stahlhelm haben es, wie ſie ſich ausdrücken, als eine
ſchwere Kränkung empfunden und als einen Verſtoß gegen beſte
deutſche Auffaſſung, daß Hitler die zum Vorbeimarſch angetrete=
nen
Stahlhelmleute erſt 25 Minuten warten ließ, um dann kurz
vor dem Anmarſch der Stahlhelmer den Paradeplatz zu ver=
laſſen
. Sie verlangten deshalb aus grundſätzlichen Erwägungen
von Herrn Hitler eine klare Antwort.
Hitler iſt in ſeiner Erwiderung ſehr eindeutig geworden. Er
begründet ſein Fernbleiben vom Vorbeimarſch damit, daß Düſter=
berg
den Gruß der Nationalſozialiſten ſehr abfällig kritiſiert
habe und daß er es ablehnen müſſe, ſich mit dieſem Gruß am
Ende bloßzuſtellen.
Sein Fernbleiben von dem gemeinſamen Mittageſſen be=
gründete
Hitler damit, daß das auf ſeinen ſehr begründeten
Widerwillen zurückzuführen ſei, an ſogenannten gemeinſamen
Eſſen bei Anläſſen teilzunehmen, bei denen Tauſende ſeiner An=
hänger
unter ſehr großen perſönlichen Opfern, ja zum Teil mit
hungrigem Magen, Dienſt täten. Die Struktur ſeiner S.A. ſei
eine andere als die des Stahlhelms. Durch die eben ſo un=
glaublichen
wie ſchamloſen Terrorakte eines ſich zum Teil national
gebärdenden Unternehmertums ſeien mehr als 80 % der Stärke
ſeiner Stürme arbeitslos. Die Art der Aufziehung der Harzburger
Tagung ſei für jeden Nationalſozialiſten ſchwer verſtändlich ge=
weſen
. Hinſichtlich der gegenſeitigen Behandlung hätten ledig=
lich
die Nationalſozialiſten Grund zur Beſchwerde. Das Stahl=
helmmitglied
Baum habe in Thüringen den nationalen Verbün=
deien
zu Fall gebracht. Es ſei für die Nationalſozialiſten eine
ungeheure Ueberwindung, überhaupt von Verbündeten zu
reden, wenn das praktiſche Verhalten des Stahlhelms ſich ſo dia=
metral
zu dem Geredeten verhalte. Würde Thüringen nur von
Stahlhelmleuten beherrſcht, dann könnte man mit dem Hinaus=
werfen
nationalſozialiſtiſcher Beamter ſchließlich eigene Kraft
vortäuſchen, aber wenn man ſich mit Marxiſten verbünde, wie
dies in Thüringen geſchehe, dann ſei ein ſolches Gebaren nach
ſeiner, Hitlers, Auffaſſung von Bundestreue einfach erbärmlich.
Hitler fährt dann fort: Im übrigen bin ich in den letzten
Monaten von der Preſſe meiner Verbündeten ſo konſequent und
hinterhältig verdächtigt und angegriffen worden, daß es wirklich
nur der Beweis für meine grenzenloſe Lohalität iſt, wenn ich
dieſe kleinen heimtückiſchen Ehrabſchneidereien nicht in der dafür
zweckmäßigen praktiſchen Form zurückgewieſen habe.
Aufſtieg mit Hindenburg
oder Unkergang mit Hitler!
Der frühere Finanzminiſter Dr. Höpker=Aſchoff ſprach in
Hagen in einer öffentlichen Verſammlung der Staatspartei über.
Aufſtieg mit Hindenburg oder Untergang mit Hitler.
Zu der Verſammlung hatten ſich zahlreiche nationalſozia=
liſtiſche
Parteianhänger eingefunden, die den Saal beſetzt hielten,
während viele Hunderr Perſonen keinen Einlaß fanden. Die Ver=
ſammlung
verlief ſehr ſtürmiſch, ſo daß ſich der Redner kaum Ge=
hör
verſchaffen konnte und auch eine Ausſprache unmöglich war.
Unter dem Geſang eines nationalſozialiſtiſchen Kampfliedes ging
die Verſammlung auseinander.
Dr. Höpker=Aſchoff gab in ſeinem Vortrag zunächſt einen
hiſtoriſchen Ueberblick über die Entwicklung der Reparationspoli=
tik
und führte dann aus: Dem Nationalſozialismus könne man
den Vorwurf nicht erſparen, daß durch ihn die Zerreißung end
die Gefahr des Bürgerkrieges in das deutſche Volk hineingetra=
gen
worden ſei. Für den kommenden Kampf in der Präſident=
ſchaftsfrage
gebe es nur zwei Möglichkeiten: Entweder
Aufſtieg und Beſſerung der Verhältniſſe mit Hindenburg oder
Chaos und Untergang mit Hitler und Hugenberg. Dr. Höpker=
Aſchoff gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die übergroße Mehr=
heit
des deutſchen Volkes der Wiederwahl des ehrwürdigen
Reichspräſidenten v. Hindenburg zuſtimmen und dieſer trotz ſeines
hohen Alters bereit ſein werde, das große Opfer auf ſich zu neh=
men
, um die Geſchicke Deutſchlands weiter aufwärts zu führen.

Deukſchlands älteſter Bergbau lebt noch!
Faſt ein Jahrtauſend iſt es her, daß zum erſtenmal ein
deutſcher Bergmann am Rammelsberg bei Goslar im Harz
reiche Silber= und Kupfererze aus dem Schoß der Erde holte.
Seit dem Jahre 968 etwa, während der Regierungszeit Ottos
des Großen, künden Urkunden von den wechſelvollen Geſchicken
dieſes älteſten deutſchen faſt unnnterbrochen im Betrieb geweſe=
nen
Bergbaues. Mag es am Rhein und im Donaugebiet noch
ältere Betriebe gegeben haben, in der Zeit der Völkerwande=
rung
ſind ſie zum Erliegen gekommen. Zwar folgten auch hier
Zeiten der Blüte Jahre der Not. Aber die an Silber, Blei und
Kupfer ſo reichen Quellen ließen des deutſchen Bergmannes
Schlegel und Eiſen nicht ruhen. Auch heute noch bildet das
Erzlager des Rammelsberges eine der wichtigſten deutſchen
Lagerſtätten. Im Rahmen der Arbeiten der Preußiſchen Geo=
logiſchen
Landesanſtalt wurde eine Geſchichte des Rammels=
berger
Bergbaues von ſeiner Aufnahme bis zur Neuzeit, von
W. Bornhardt zuſammengetragen. Hierbei ergab ſich ein über=
aus
intereſſanter Einblick in die Geſchichte des deutſchen Berg=
baues
überhaupt. Das unter allen mittelalterlichen deutſchen
Bergordnungen einzig daſtehende Goslarer Bergrecht des 14.
Jahrhunderts, das in hochdeutſcher Ueberſetzung vorliegt, bietet
wertvolle Einblicke in die damaligen Rechtsverhältniſſe,

Georg Schmidt: J. J. Bachofens Geſchichtsphiloſophie. Verlag C. H.
Beck. München.
Die Mode, die ſich ſeit Jahren Bachofens bemächtigt hat, hat ſeine
Forſchungen nicht nur, wie es bei einer Mode ſelbſtverſtändlich iſt, ver=
flacht
; man hat auch das fing ſchon bei Klages an nur die eine
Seite ſeines Weltbildes zu ſehen beliebt, und den vaterrechtlichen, chriſt=
lichen
Oberbau unterſchlagen zugunſten ſeiner Entdeckungen des Mutter=
rechtlich
=Erdhaften. Da Bachofens Denken in hohem Maße einheitlich
war, iſt das eine Fälſchung. Schon deshalb iſt dies Buch ſehr nützlich.
Iſt es doch, eine ſeltene vorbildliche Ausnahme zwiſchen allen ſubjektiven
Auslegungen, Deutungen uſw., die heut im Schwange ſind, ein gar nicht
genug zu lobendes Muſter einer unbedingt objektiven Darſtellung, indem
es ſich in anerkennenswerter Entſagung darauf beſchränkt, ſämtliche
Aeußerungen Bachofens zu jeder geſchichtsphiloſophiſchen Frage zuſam=
menzutragen
. Wer Bachofens Methode kennt, derzufolge er ſtets die
Analyſe eines irgendwie gegebenen Materials wie eine empiriſche Einzel=
wiſſenſchaft
betreibt, weiß, daß er ſich ſtets an mehreren Stellen zu einer
Frage äußert und nie nur an der erwarteten. Selbſt die Leſung all
ſeiner Schriften genügt nicht, um zu ſehen, was dieſe Zuſammenſtellung
klar ſichtbar macht: die großartige Kriſtalliſation ſeiner einheitlichen
dem Freund des großen Mh=
geſchichtsphiloſo
hiſchen Gcſam
ichdrücklichſter Empfeh=
then
= und Geſchichtsforſchers ſei dai
Dr. V.
lung angezeigt.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 31

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 31. Januar 1932

Maträtze ausmod. Jacquarddrell,
garantiert Neutuch-Wollfällung,
s teil., mit Wollkeil . . . Mk.

Matratze
aus solidem, farbigem Streifendrell,
steilig mit Keil . . . . . . . Mk

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schwere Klötzelgualität,
goligo cm . . . . . . . . . Mk.

Deckbett zoliso em, echtroter
Inlett, mit s Pfd. Federn Mk. 8.75
Kissen dazu 8o/8o cm . . . Mk.

Steppdecken
hocheleg. Damaste, in entzückenden
Farben, Daunenwollfüllung . Mk.

Steppdecken
aparte Damastbezüge i. vielen Mode-
farben
, gut gefällt . . . . . Mk

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mit Zteil. Matratze und Keil, Mk.

gute Lackierung, mit Seegras=
Matratze . . . .
.. . Mk.

V

Die Anmeldung ſchulpflichkiger
Kinder zur Aufnahme in die
Volksſchulen an Oſtern 1932

Verſteigerungsanzeige.

hat Dienstag, den 2. Februar d. Js.,
von 8½ bis 12 Uhr und von 14 bis 16
Uhr zu erfolgen.
(St.1635
Näheres in der Bekanntmachung in
den ſtädtiſchen Aushangkäſten und in
den Schulen.
Darmſtadt, den 25. Januar 1932.
Der Vorſitzende des Schulvorſtandes:
Mueller, Oberbürgermeiſter.

Betr. Aufraumung des Schwarzbachs in
den Gemarkungen Königſtädter
Domanialwald und Treburer Unter=
wald
.

Arbeitsvergebung.

Zur Auſräumung und Ausbau des
Schwarzbachs bezw: Vertiefung der
Schwarzbachſohle in den Gemarkungen
Königſtädter Domanialwald und Tre=
burer
Unterwald, ſollen die Arbeiten
(rund 3000 cbm Erdbewegung) vergeben
werden. Zuſchlagserteilung bleibt vor=
behalten
.
(1855
Angebotsvordrucke ſind, ſolange Vor=
rat
reicht, gegen Bareinſendung von
1. RM. bei der unterzeichneten Behörde
erhältlich, bei der auch Pläne und Be=
dingungen
offen liegen. Die Angebote
ſind verſchloſſen und mit entſpr. Auf=
ſchrift
verſehen, bis Hamstag, den
6. Februar 1932, vorm. 10 Uhr, beim
Kulturbauamt Darmſtadt, Bleichſtraße 1,
einzureichen.
Darmſtadt, den 30. Januar 1932.
Heſſiſches Kulturbauamt.

Nachſtehend aufgeführte Gegenſtände
werden am. Dienstag, den 2. Februar
1932, vormittags 10,30 Uhr, Zimmer 8
in der früheren Infanterie=Kaſerne
(Alexanderſtr. 22) zwangsweiſe gegen
Barzahlung öffentlich verſteigert:
5 Grammophone mit je 30 Platten
(darunter 2 Schrankapparate), ein
Radioapparat (Mende). 1 Teeſervice,
1 Spinnet. 1 Schweißapparat, 1 Bohr=
maſchine
, 1 Stanze, 1 Gartentiſch,
Stempelmaſchinen, 1 Billard, 2
Tiſchdecken, 6 Selbſtbinder, einige
Dutzend Eßbeſtecke und Kaffeelöffel,
46 Gabeln, 1 Schränkchen ( Kirſch=
baum
) mit Glastüre, 1 Nähtiſchchen,
1 Steppdecke, 1 Akten=Rollſchrank. 1
Schreibtiſch mit Seſſel, 1 kl. w. Eis=
ſchrank
. 1 Kaffeemaſchine. Verſchie=
dene
Geräte und Kurzwaren. (1829b
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
Vollſtreckungsſtelle.

Aufforderung.

Die Inhaber der ſtädtiſchen Bau=
kaſſenſcheine
werden hiermit wie in
früheren Jahren aufgefordert, ſofern
ſie Holz wünſchen (Bedingung: Beſitz
von mindeſtens 10 Scheinen) die
Scheine im Stadthaus, Zimmer 48, ſo=
fern
ſie Barzahlungen wünſchen, die
Scheine der Stadtkaſſe ſpäteſtens bis
15. Februar 1932 vorzulegen.
Darmſtadt, den 26. Januar 1932.
Bürgermeiſterei. (ſt. 181,

Berfteigerang

Montag, den 1. Februar 1932, ver=
ſteigere
ich im ſtädt. Pfandlokal, Mühl=
ſtraße
4, zwangsweiſe gegen Barzahlung

Küchenherd
weiß em.. 90 X60
für 30 z. vk.
ſt. 1814) Fiſcher, Städt. Pfandmeiſter. Wilhelmſt. 30.n. 10*

ein geſpielkes Klavier.

Vergebung von Fuhrleiſtungen
und Skückſteinlieferung.

Das Anfahren der erforderlichen
Straßenbaumaterialien ſowie die Liefe=
rung
von Stückſteinen für die Herſtel=
lung
von Kleinpflaſter auf der Pro=
vinzialſtraße
Heppenheim-Landesgrenze
ſoll vergeben werden. Angebots=
vordrucke
werden bei der Provinzial=

ſtraßenbauverwaltung in Darmſtadt,
Neckarſtraße 3, Zimmer 34, zum Selbſt=

koſtenpreis abgegeben. Die Angebote
ſind verſchloſſen, portofrei mit entſpre=
chender
Aufſchrift verſehen, bis ſpäte=
ſtens
Mittwoch, den 10. Februar 1932,
vormittags 10 Uhr, hierher einzureichen.
Darmſtadt, den 28. Januar 1932.
Provinzialdirektion Starkenburg
Tiefbau.
(1818

Mober derlIee

Heerwagen
verzogen nach

Ecke Schulstraße u. Karistraße

2in
hlaß=Berſteigerung.

Dienstag, den 2. Februar 1932, nach=
mittags
2 Uhr beginnend, verſteigere
ich im gefl. Auftrag des Nachlaßpfle=
gers
Herrn Dr. jur. W. Michel in dem
Hauſe

11 Löffelgaſſe Nr. 11

nachfolgend bezeichnete Gegenſtände
gegen ſofortige Barzahlung:
1 zweitür. Kleiderſchrank (Eiche), ein
eintür. Kleiderſchrank, 1 kl. Sekretär,
1 Kommode, 1 eiſernes Bett (weiß
lackiert), 2 viereckige Tiſche, 5 Stühle,
1 Regulator, 1 Kuchenſchrank. 1 An=
richte
, 1 Küchentiſch, 2 Küchenſtühle,
1 Partie Herrenkleider, Bett= Tiſch=
und Leibwäſche, 1 zweirädr. Wagen,
1 Werkbank mit kl. Schraubſtock, eine
Partie Formſtecher=Werkzeuge, eine

Partie kleingemachtes Holz.
Darmſtadt, den 31. Januar 1932.
Kunſt= und Auktionshaus
Philipp Klins
Telefon 4323.
Telefon 4323.
Annahme von Verſteigerungen

Gebe hiermit ergebenst bekannt, daß ich mein Geschäft von Große
Ochsengasse 10 nach Ecke Schulstraße u. Karlstraße
(seither Lichthaus Gedeck) verlegt habe. Trotz günstigerer Ge-
schäftslage
und vorteilhafteren Lokals erhöhen sich meine Geschäfts-
unkosten
nicht, sodaß ich mein seitheriges Prinzip:
Immer mit den allerbilligsten Preisen‟
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Aus den Waldungen der Gemeinde
Niedernhauſen wird jedesmal von vor
mittags 10 Uhr ab an Ort und Stele
nachſtehendes Holz verſteigert:
Donnnerstag, den 4. Februar:
Eichen 62 Stück Kl. 2 4 33,66in
4 5 3,38,
Buchen
Kiefer
3a5 22,38,
Lärchen 27
1a2a 7,75
1a4a 75,78
Fichten 108
Derbſtangen: Lärchen 20 St. Kl. 1
1.80 fm. Reisſtangen: 400 St. Kl. 6
1,50 fm. Nutzſcheiter: Kiefer (rund)
34 rm.
Freitag, den 5. Februar:
Scheiter, rm: 133 Buchen, 106 Eichen,
18 Kiefer, 16 Fichten.
Knüppel, rm: 40 Buchen, 52 Eichen,
140 Kiefer, 12 Fichten, 6 Lärchen.
Reiſig, Wellen: 70 Buchen, 1255 Eichen,
4000 Kiefer, 1135 Fichten.
Stöcke, rm: 209 Buchen, 22 Eichen,
8 Kiefer, 50 Fichten.
Die Zuſammenkunft iſt an beiden
Tagen auf der hohen Straße von Wer=
ſau
nach Nonrod, am erſten Tag bei
Buchenſtamm Nr. 1 und am zweiten
Tag bei Brennholz Nr. 1.
Das Stammholz kommt am erſten,
Nutzſcheiter und Brennholz am zweiten
(1794
Tag zum Ausgebot.
Niedernhauſen, den 29. Januar 1932,
Heſſ. Bürgermeiſterei Niedernhauſen,
Daab.

Holzverſteigerung N.5

hen an. la dunkele! Montag, den 1. Februar d. Js. De0
ſeid. Quebec=Nerze vormittags 9 Uhr ab, werden in der
p. St. 150200 , Turnhalle am Woogsplatz hier aus der
ganz hervorragende ſtädtiſchen Förſterei Beſſunger Laub=
Qualit. 250 . Lie= wald (Vorderwieſenſchlag 26 Los 1I.0
ferung erfolgt Mitte bis 1189 und Pfarrwinkelfleck 7 Los 820
März ab Farm in bis 1147) verſteigert:
Bayern. Käuf. erh. Scheiter, rm: 232 Buche, 266 Eiche,
jede Auskunft über
3 Erle (rund)
Gehegebau, Fütte=
Knüppel, rm: 57 Buche, 79 Eiche, 2 Erle.
rungsweiſe etc.
(ſt.1701
Stöcke, rm: 26 Eiche.
Fritz Kurr,
Hemsbach(Bergſtr.) Darmſtadt, den 28. Januar 1932.
Städt. Güterverwaltung.
(1843)

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meines Gesamt-Möbellagers
wegen Wegzug.
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den regulären Preiſen.
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ſchränke Rauch= und Serviertiſche runde, vierechibe
und Auszugtiſche Trumeaux und Wandſpiegel Zinte
garderoben Seſſel Stühle Chaiſelongues Waſge"
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[ ][  ][ ]

Sonntag, 31. Januar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 33. Januar 1932.
Doppeljubiläum. Am 1. Februar ſind es 25 Jahre, daß
ßerr Schuhmachermeiſter Eduard Hanemann im Hauſe Schul=
kaße
11 bei Herrn Georg Daudt wohnt. Gewiß ein gutes Zei=
hen
des Einvernehmens zwiſchen Mieter und Vermieter. Gleich=
zEtig
kann Herr Hanemann ſein 40jähriges Geſchäftsjubiläum
gehen.
Feier des Fünften Wohlfahrtsverbandes. Viele große und
aich mehr kleine Fragen hat die Aktivität des Fünften Wohl=
görtsverbandes
ausgelöſt. Die öffentliche Feier am Donnerstag,
e: 4. Februar, abends 8 Uhr in der Vereinigten Geſellſchaft
vrd Antwort geben. Die Fachvorträge in kurzer klarer Form
verden gehalten von Herrn Oberverwaltungsdirektor Hofacker=
fkankfurt
a. M. und der leitenden Fürſorgerin, Schweſter Hulda
zuſt=Berlin. Die künſtleriſche Umrahmung liegt in den bewährten
benden des beliebten Schnurrbuſch=Quartetts und der Madrigal=
ſereinigung
, unter der vorzüglichen Leitung von Herrn Prof.
dr= Friedrich Noack, die ihre Mitwirkung in der liebenswürdig=
ferr
Weiſe zugeſagt haben. Beethoven, Tſchaikowsky. Archadelt
und eine Kompoſition von Friedrich Noack kommen zum Vortrag.
r Reinertrag aus freiwilligen Spenden kommt den Winter=
ülfsküchen
zugute. (Näheres heutige Anzeige.)
Meiſterprüfungen 1932 Die Vorbeſprechungen zu den in
ſem Jahre ſtattfindenden Meiſterprüfungen für alle Gewerbe
den vorausſichtlich in der übernächſten Woche ſtatt. Für ſolche
füflinge, die ſich noch nicht bei der Meiſterprüfungskommiſſion,
ſermſtadt, Luiſenſtr. 40, gemeldet haben, iſt es ratſam, ſich noch
oſort zu melden, da zu ſpät eingegangene Meldungen nicht mehr
n dieſem Jahre berückſichtigt werden können. Näheres auch bei
ſer Handwerkskammer Darmſtadt, Hügelſtraße 16, I. Stock.
Die Ausbildung der weiblichen Jugend für Beruf und
6us iſt das Vortragsthema einer Abendveranſtaltung in der
llice=Eleonorenſchule. Darmſtadt, Friedrichſtraße 4,
hättwoch, den 3. Februar 1932, abends 8 Uhr, auf die Eltern, Er=
iſher
ſowie Schülerinnen, die Oſtern Volksſchule, Lyzeum oder
5ſudienanſtalt verlaſſen, hingewieſen werden. Der Abend dürfte
üe Eltern und Töchter, die zu Oſtern vor die Entſcheidung der
oeiteren Ausbildung geſtellt ſind, von größtem Intereſſe ſein.
ſßer dem Vortrag enthält das Programm Erläuterungen über
zGuleinrichtungen des Alice=Vereins, und zwar techniſches Semi=
gar
, Kindergärtnerinnen=Seminar, Kinderpflegerinnenſchule, be=
dere
hauswirtſchaftlichen Klaſſen für Volksſchülerinnen, Lyzeum=
Yolventinnen und Abiturientinnen, Fachkurſe für Schneidern,
geißnähen, Kochen uſw., Mütterſchule, Meiſterinnenkurſe. Schüle=
ſnen
des Kindergärtnerinnenſeminars ſingen Kinderlieder, den
Ubſchluß bildet ein kurzes Luſtſpiel Moderne Küchenchemie, ein=
eübt
und dargeſtellt von Schülerinnen des Vorſeminars.
In einer Elternverſammlung, einberufen von der Kauf=
anniſchen
Stellenvermittlung des D. H.V. ſprach Gaubildungsob=
nann
Martens, Frankfurt a. M. Er führte an Hand der Entwick=
ug
der Kaufmannsarbeiten in den verſchiedenen Zeiten ſeine
uhörer zu der heutigen Lage im Kaufmannsberuf. Dabei ſtellte
in anſchaulicher Weiſe die Fertigkeiten heraus, über die der
unge Kaufmann heute verfügen muß, wenn er im Kaufmanns=
eiuf
vorwärts kommen will. Selbſtverſtändlich ſeien Geſundheit
Und Charakter Eigenſchaften, über die der junge Kaufmann eben=
ills
verfügen müßte. Die Kaufmänniſche Stellenvermittlung des
H.V., Darmſtadt, Rheinſtr. 35, erteilt auch den Eltern gern
Uuskunft, die an dieſer Verſammlung nicht teilnehmen konnten.
Zu dem brennenden religiöſen Fragenkomplex wird die
ſeoſophiſche Geſellſchaft Frankfurt in dem Vortrag: Die Jugend
und das religiöſe Problem der Gegenwart Stellung nehmen. Der
ſedner des Abends Herr Walter Einbeck wird jedem Suchen=
Gelegenheit geben, nach Schluß des Referates ihn beſonders
wegende Fragen zur Erörterung zu bringen. Wir verweiſen auf
e Anzeige im Inſeratenteil unſeres Blattes.
Der Deutſche Oſtbund e. V. weiſt nochmals auf den heute
dend im Mozartſaale ſtattfindenden Oſtdeutſchen Abend hin. Die
effentlichkeit iſt unterſchiedslos eingeladen. Der Eintritt iſt frei.
Hen Vortrag hält der als Oſtlandkenner, Schriftſteller und Red=
zi
weithin angeſehene Studienrat Dr. Lüdtke, Oranienburg.
Muſikverein. Da durch die Zeitverhältniſſe der Kinder=
ſtreppelkaffee
im vorigen Jahre ausfiel hat der Muſikverein ge=
gbt
, im 100jährigen Jubiläumsjahr auch die Kleinſten nicht
vergeſſen und veranſtaltet am Faſtnachtſonntag, nachmittags
Uhr, den beliebten Kindernachmittag in ſeinem Hauſe Wilhelm=
laſſingſtraße
24. Die Liſte zum Einzeichnen für die aktiven und
aktiven Mitglieder ſowie deren Freunde liegt bem Hausmeiſter
uf. Am Roſenmontag abend ſtellt der Muſikverein ſeinen Mit=
hiedern
die Räume ſeines Hauſes zum zwangloſen Zuſammenſein
Verfügung. Eingeführte Gäſte willkommen.
60 Jahre Darmſtädter Karneval. Die heute in der Woogs=
ernhalle
ſtattfindende Jubiläums=Damen= und Her=
en
=Sitzung der Tgde. D. 1846 verſpricht, alle ſeitherigen
ſeranſtaltungen zu übertreffen. Der Kartenvorverkauf war über
üttag mit Karten beim Hausmeiſter der Tgde. D. 1846 ( Woogs=
laßz
) einzudecken, Saalöffnung 3,45 Uhr, ab 4 Uhr Stimmungs= nehmen war, daß das verfloſſene Geſchäftsjahr geſanglich= künſt=
zuſik
bis zu Beginn der Sitzung.
usſtellung iſt heute vormittag von 11 bis 1 Uhr
er Groenhoff=Vortrag am Montag, den 1. Februar.
Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus.

enntag, 31. Jan.

11 Uhr pünktlich. Akademiſche Kundgebunz der
Techn. Hochſchule Rüſtungsausgleich.
18, Ende nach 22½ Uhr. D14 u. Dſt. Bolksb. P
(4. Vorſt.) Gr. 1 bis IV. Fauſt 1.Teil 0.80-6.40

Kontag, 1. Febr.

19. Ende nach 23½ Uhr. Bühnenvolrsbund K
(10. Vorſt.) Fauſt 1. Teil. Preiſe 0.806.40 Mr.

genstag, 2. Febr.

19½, Ende gegen 22 Uhr. A 14. Oberon.
Preiſe 0.806 40 Mk.

Kleines Haus.

19,. Ende gegen 22 Uhr. Piſtole und Tabaks=
Hyntag, 31 Jan pfeife. Preiſe 0,502.50 Mk.

20½22 Uhr. Ludwig Hardt. Ein heiteres
Rtag, 1. Febr. Noeturno. Preiſe 1 2, 3 Mk.

ſenstag, 2. Febr. Keine Vorſtellung.
Heſſiſches Landestheater. Die letzten Vorſtellun=
en
Paul Wegeners. Heute und morgen abend ſpielt Paul
Zegener zum letzten Male den Mephiſto in Goethes Fauſt,
Teil. Am Mittwoch, den 3., und Donnerstag, den 4. Februar,
ud er als Michael Kramer in Gerhart Hauptmanns
Lichnamigem Stück und als Meiſter Anton in Hebbels
Maria Magdalena zum letzten Male auftreten.
9beron der in der Kaiſerſchen Bearbeitung mit großem Er=
ſg
ſeine Darmſtädter Erſtaufführung erlebte, wird in dieſer
Noche am Dienstag, den 2.. und Freitag, den 5. Februar, wie=
Nrholt.
Die Premiere der Woche. Am Samstag, den 6. Februar,
uid das bekannte Zuckmayerſche Stück Kakadu=Kakada
der Bearbeitung von Hans Schiebelhuth im Kleinen Haus zum
Sten Male aufgeführt. Es iſt als Darmſtädter Faſtnachtsſtück be=
beitet
, wird im Darmſtädter Dialekt geſprochen und ſpielt teils
Darmſtadt teils in Bayern. Viele der bekannten Darmſtädter
uſtraachtsmelodien finden ſich darin wieder. Durch Einbeziehung
m Darmſtädter Geſchichte in Kakadu=Kakada iſt es ein Darm=
dter
Lokalſtück geworden. Der Bearbeiter, Hans Schiebelhuth,
Id ſelbſt mitſpielen; die übrigen Rollen ſind beſetzt mit den
inen: Garbe, Wiener, Gothe Bertholdt, Kleinſchmidt und den
Iren: Göbel Baumeiſter Sieber, Keßler. Regie: Heinz Arnold;
üihmenbild: Wilhelm Reinking; Muſik: Beppo Geiger.

Nr. 31 Seite 5

er meineinderſchäre der edängelsmäriinsgemeinbe

Die Kleinkinderſchule der evangeliſchen Martinsgemeinde in
der Liebfrauenſtraße beſtand am geſtrigen 30. Januar 25 Jahre.
Gleichzeitig war die Schweſter Philippine Schmidt 25 Jahre an
der Schule tätig. Aus dieſem Anlaß verſammelte ſich in der Schule
eine Anzahl geladener Gäſte mit dem Kirchenvorſtand, dem Vor=
ſtand
des Evangeliſchen Frauenvereins und den Helferinnen die=
ſes
Vereins, zu einer beſcheidenen Feier. Sie wurde eröffnet mit
dem gemeinſamen Geſang des Liedes Lobe den Herrn. Dann
begrüßte Landeskirchenrat D. Waitz die Erſchienenen Die Protek=
torin
der Schule, die Großherzogin, hatte einen ſchriftlichen Gruß
geſandt. Herr Stadtſchulrat Bach war als Vertreter der Stadt
und des Herrn Oberbürgermeiſters anweſend. Vom Eliſabethenſtift
waren die Frau Oberin und Pfarrer Hickel gekommen. Auch
hatten die anderen Kinderſchulen der Stadt Abgeſandte geſchickt.
D. Waitz würdigte die Bedeutung der Schule, zu der am 15. Mai
1906 der Grundſtein gelegt worden war. Der vier Jahre zuvor
mit dem Hauptzweck der Erbauung einer Kinderſchule gegründete
Frauenverein hatte 10 000 Mark geſammelt. Das andere Bau=
kapital
war als Darlehen auf Anteilſcheine und als Hypothek be=
ſchafft
worden. So konnte am 30. Januar 1907, die bis heute
ſchönſte Kinderſchule der Stadt errichtet werden. Es wurde mit
einer Klaſſe und 60 Kindern begonnen. 1914 waren es bereits
4 Klaſſen mit 260 Kindern. Während des Krieges war ein Kin=
derhort
mit der Schule verbunden. Nach dem Kriege ſank die
Zahl der Kinder auf den heutigen Stand von 150 Kindern in
3 Klaſſen. Auch eine innere Entwicklung hat den pädagogiſchen
Beſtrebungen der Neuzeit entſprechend die Schule durchgemacht.
Aus einer Schule iſt nach den Methoden der Selbſtbeſchäftigung
mehr ein Kindergarten geworden. Ueber der Schule hat
das Wort geſtanden: Ich will dich ſegnen und du ſollſt ein
Segen ſein. Ein Segen war die Schule für die Eltern, deren
Kinder in der Schule Aufnahme fanden. Denn aus ſozialen,
chriſtlichen Gedanken iſt ſie entſtanden als Hilfe für die berufs=

tätigen Mütter. Ein Segen für die Kinder ſelbſt, die nicht nur
zur Sauberkeit, Ordnung und Gemeinſchaft erzogen wurden, ſon=
dern
in deren Seelen auch die erſte Grundlage einer chriſtlichen
Geſinnung gelegt wurde. Ein Segen war ſie auch durch dieſe Er=
ziehungsarbeit
für die Schule, die Stadt die Gemeinde, unſer
ganzes Volk. Möge ſie auch weiterhin geſegnet bleiben. Herr
Stadtſchulrat Bach überbrachte die Grüße der Stadt und
betonte deren rege Anteilnahme an der wertvollen Erziehungs=
arbeit
, die hier geleiſtet werde. Pfarrer Beringer grüßte
namens des Kirchenvorſtandes der Martinsgemeinde und der
Schweſteranſtalt, der Kinderſchule in der Mauerſtraße, die als
die Pflegeſchweſter angeſprochen werden könne, wenn ſie auch
älter ſei. Pfarrer Hickel ſprach von dem ſilbernen Ehejubi=
läum
, das dem Bund zwiſchen Martinsgemeinde und Eliſabethen=
ſtift
gelte. Hier gelte es auch: Einer trage des andern Laſt.
Lehrer Walter ſprach als Vertreter der Kinder, die vor
25 Jahren in die Schule einzogen, Worte herzlichen Dankes für
das, was die Schule mitgegeben habe fürs Leben. Dann feierte
Landeskirchenrat D. Waitz noch die Jubilarin, Schweſter Wil=
helmine
Schmidt, die ſeinerzeit von Guntersblum nur ungern
hergekommen ſei. Nun habe ſie gewiſſermaßen als Rektor, Klaſ=
ſenlehrer
, Schuldiener und Schulgelderheber ein vierfaches ſchwe=
res
Amt mit hingebender Treue verwaltet. Er überreichte ihr
als Anerkennung eine Schäferſche Bilderbibel. Dann zeigten noch
die drei Schulklaſſen nacheinander ihr vorzügliches Können, z. T.
in eigens für den Tag beſtimmten reizenden kindlichen Darbie=
tungen
und Deklamationen. Am heutigen Sonntag verſammeln
ſich alle ehemaligen Kinderſchulſchweſtern, zu einer geſelligen
Feier in der Schule. Zahlreiche Glückwünſche ſind aus der Reihe
der weit über tauſend ehemaligen und jetzigen Schüler und
Schülerinnen eingegangen. Sie zeigen, wie ſegensreich die Schule,
all die Zeit über gewirkt und welche große Verehrung ihre Lei=
terin
genießt. Möge das weiter ſo bleiben!
.

Deutſchlands Bedeutung als Ein= und Ausfuhrland. Im
überfüllten Fürſtenſaal konnte der Vorſitzende des Vortrags=
Ausſchuſſes des Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereini=
gung
Darmſtadt. Herr Prof. Dr. W. Sonne, die dritte Winterver=
ſammlung
des Vereins mit herzlichen Worten der Begrüßung er=
öffnen
. Als Redner des Abends ſprach Herr Syndikus Dr. Koll=
bach
an Hand zahlreicher, äußerſt intereſſanter Lichtbilder über
unſere Bedeutung als Ein= und Ausfuhrland.
Die zweiſtündigen Ausführungen, denen die Verſammlung mit
geſpannter Aufmerkſamkeit folgte, bewieſen, daß es ſich hier um
ein hochaktuelles Thema handelte, das mit den wichtigſten Fra=
gen
unſerer Wirtſchafts= und Außenpolitik in engſten Beziehungen
ſteht. Zum Schluß gab Redner der zuverſichtlichen Hoffnung
Ausdruck, daß es deutſchem Erfindungsgeiſt und deutſcher Schaf=
fenskraft
gelingen möge, ſich aus dieſer Wirtſchaftsdepreſſion wie=
der
emporzuringen. Die Verſammlung dankte Herrn Dr. Koll=
bach
für ſeine ebenſo intereſſanten wie lehrreichen Ausführungen
durch lebhaften und wiederholten Beifall. Dem Danke gab dann
noch Herr Prof. Dr. Sonne im Namen des Ortsgewerbevereins
und der Handwerkervereinigung in herzlicher Weiſe Ausdruck und
verwies auf den nächſten Wintervortrag des Vereins im Februar,
bei dem Herr Dipl.=Kaufmann W. Mertes=Mainz über: Bau=
ſparkaſſenbewegung
in Amerika, England und Deutſchland ſpre=
chen
wird.
Evang. Männervereinigung der Petrusgemeinde. Wir laden
unſere Mitglieder und ihre Angehörigen ſowie die Mitglieder des
Frauenvereins und der Jugendbünde zu unſerer nächſten Monats=
verſammlung
, Dienstag, den 2. Februar, abends 8.15 Uhr, in
unſer Gemeindehaus herzlichſt ein. Herr Pfarrer Köhler wird
ſprechen über das Thema: Heimat. eine Gabe und eine Aufgabe‟,
Mitglieder anderer Gemeinden ſind ebenfalls herzlich will=
kommen
.
Evangeliſche Jugendgemeinſchaft. Die Evangeliſche Jugend=
gemeinſchaft
Darmſtadt lädt die Aelteren der Bünde, die minde=
ſtens
18 Jahre alt ſind, zu einem Vortragsabend auf Diens=
tag
den 2. Februar 1932, abends um 8 Uhr, im Konfirmanden=
ſaal
im Schloß ein. Herr Pfarrer Rudolf Wintermann aus
Frankfurt a. M. wird über das Thema ſprechen: Jugend und
Politik‟ Es iſt Gelegenheit zur Ausſprache gegeben. Der Ein=
tritt
iſt frei.

Anserlegene Mitag- und Abendossan zn zeitgemäßen
Preisen und bestgepilegte Spezialbiere im
Didut,häiskeher a. baaraau-aaststäne
Ferlige Plalten his nach Theaterschlug. (180 7) Halur-Wein ½/ Fl. nur 67c.

Hauptverſammlung des M. G.V. Liederkranz‟ Darmſtadt.
Wichtige Beſchlüſſe, wie Beitragsermäßigung und Neuwahl des
warten gut und es iſt daher zu empfehlen ſich noch heute vor= Vorſtandes, waren zu faſſen. Der ſeitherige 1. Vorſitzende, E.
Sulzmann, gab einen ausführlichen Jahresbericht, dem zu ent=
leriſch
und geſellſchaftlich bot, was möglich war. Der Rechen=
ſchaftsbericht
von Schatzmeiſter F. Kling zeichnete ſo recht die
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Die Georg Kolbe= Zeitverhältniſſe und kennzeichnete die treuen Mitglieder, aber
auch diejenigen, die die Arbeitsloſigkeit anderer benutzen, obwohl
ſeöffnet. Zur ſelben Zeit Kartenvorverkauf für den Gün= ſie noch in voller Arbeit ſtehen, und ihren Austritt mit wirt=
ſchaftlicher
Not erklären. Die Prüfungskommiſſion beantragte
Entlaſtung, die auch einſtimmig erteilt wurde. Die Neuwahl des
Vorſtandes ergab, daß die Sangesbrüder Wilh. Bitter, 1. Vorſ.,
G. Rudolf, 2. Vorſ., Fr. Müller, Schatzmeiſter Eckle, Schriftfüh=
rer
, aktive Beiſitzer L. Heldmann, Ad. Hildebrand, L. Krump,
Ad. Pfeiffer, F. Schachner, K. Stein, L. Tilly, Wagner und K.
Wegerich, inaktive Beiſitzer L. Bendinger und Gg. Willemann
einſtimmig gewählt wurden. Den ausſcheidenden Mitgliedern
wurde wärmſter Dank zuteil und die Sangesbrüder E. Sulzmann
wie F. Kling zu Ehrenvorſtandsmitgliedern ernannt. Die weitere
Tagesordnung brachte noch wichtige Beſchlüſſe, inſonderheit Ar=
beitsprogramm
1932.
Ludwig Hardt ſpricht heitere Dichtung. Am Montag, den
1. Februar, wird Ludwig Hardt im Kleinen Haus (20.30 Uhr)
heitere Dichtungen von Wilhelm Buſch bis Ringelnatz leſen. Buſch
und Reuter, Anderſen. Maupaſſant. Scheerbart und Morgenſtera.
Peter Panter, Erich Käſtner und Ringelnatz ſind die Autoren des
Programms. Ludwig Hardt gehört ohne Frage die Krone der
Vortragskunſt. Wo er auftritt, wird er begeiſtert empfangen. Daß
er gerade in Darmſtadt einen heiteren Abend machen wird wird
für die Liebhaber echten Humors und wirklichen Witzes ein Er=
eignis
ſein.
Deutſches Kartell für Jagd= und Sportſchießen, Abtla.
K.K.S., Landesverband für Heſſen und Heſſen=Naſſau. In
Darmſtadt fand die Delegierten=Verſammlung des
Landesverbandes Heſſen und Heſſen=Naſſau ſtitt. Vertreten
waren 5 Gaue und 21 Vereine. Die Verſammlung zeigte, daß in
allen dem Landesverband angeſchloſſenen Gauen eine rege Tätig=
keit
herrſcht nicht nur in ſchießſportlicher, ſondern auch in organi=
ſatoriſcher
Hinſicht, und daß das Kleinkaliberſchießen auf dem
beſten Wege iſt, ausgeſprochener Volksſport zu werden. Die Neu=
wahl
des Vorſtandes ergab folgendes Bild: 1. Vorſitzender Herr
Dr. Badendieck, Buchſchlag; 2. Vorſ. Herr Schäfer, Darmſtadt;
1. Kaſſierer Herr Oberl. Sattig, Darmſtadt; 2. Kaſſ. Herr Rei=
bold
. Darmſtadt: 1. Schriftführer Herr Hofmann, Darmſtadt: 2
Schriftf. Herr Müller Wiesbaden: 1. Beiſitzer Herr Linker, Frank=
furt
; 2. Beiſ. Herr Sonneborn, Wiesbaden: 3. Beiſ Herr Mom=
berger
, Butzbach; Sportleiter Herr Gaſch, Frankfurt; Preſſewart
Herr Krock. Frankfurt. Als Termin für das Landesverbands=
Meiſterſchaftsſchießen ſowie das Landesverbands= Mannſchaftsſchie=
ßen
wurde der 28. Auguſt 1932 und als Austragungsort Wies=
baden
feſtgelegt. Beim Schießen um die Deutſche Meiſterſchaſt
treffen ſich die Schützen am 4. September 1932 in Darmſtadt.
Die Rundfunktechnik. Am Dienstag, den 2. Februar, wird
der neue Film der Reichsrundfunkgeſellſchaft. Die Rund=
funktechnik
um 20.15 Uhr im Hörſaal 234 der Techniſchen
Hochſchule (Eingang: Weſtportal Hochſchulſtr.) gezeigt. Die Vor=
führung
findet im Rahmen der Vortragsreihe über Elektrotechnik,
welche Dipl.=Ing. Scriba für die Volkshochſchule hält, ſtatt.

Drganiſakoriſche Anderungen im Verſorgungsweſen.
Vom 1. April 1932 ab wird die Bearbeitung der Ruhegeld=
Angelegenheiten der ehemaligen Offiziere, Beamten und deren
Hinterbliebenen der alten und neuen Wehrmacht des Reichs=
waſſerſchutzes
, der ehemaligen Kolonialverwaltung ſowie der ehe=
maligen
elſaß=lothringiſchen Beamten ſtark zentraliſiert und im
allgemeinen in jedem Bereich eines Hauptverſorgungsamtes nur
ein Verſorgungsamt mit dieſen Angelegenheiten befaßt werden.
Für den Bereich des Hauptverſorgungsamtes Heſſen,
der die Bezirke der Verſorgungsämter Darmſtadt. Frankfurt a. M.,
Gießen, Kaſſel und Mainz umfaßt, iſt zur Erledigung der erwähn=
ten
Verſorgungsangelegenheiten das Verſorgungsamt Mainz be=
ſtimmt
worden. Das Verſorgungsamt Mainz erfährt dadurch von
dem genannten Zeitpunkt ab eine weſentliche Erweiterung ſeiner
Aufgaben.
Abendſpielwoche für Laute und Klampfe. Hiermit ſei noch
einmal nachdrücklich auf die Abendſpielwoche für Laute und
Klampfe aufmerkſam gemacht, die das Evang, kirchl. Landes=
jugendamt
in der Woche vom 1. bis 7. Februar in dem Saal des
Gewerbemuſeums, Neckarſtraße 3, von 7.3010 Uhr, veranſtaltet
Gerade weil es nicht mehr modern iſt, Klampfe oder Laute zu
ſpielen, ſeien alle Freunde des Klampfenſpiels auf dieſe Veranſtal=
tung
hingewieſen. Sie ſteht unter der Leitung eines ebenſo hohen
Künſtlers wie erfahrenen Pädagogen, Herrn Robert Treml aus
Linz a. d. Donau. Der erſte Abend ſoll öffentlich ſein, um auch
weiteren Kreiſen das ſchöne Spiel Robert Tremls zugänglich zu
machen.
Wohltätigkeitskonzert zum Beſten der Winterhilfe. Mon=
tag
, den 1. Februar, abends findet im Gemeindehaus der Mar=
tinsgemeinde
, Liebfrauenſtraße 6 ein Wohltätigkeitskonzert ſtatt.
unter Mitwirkung von Frau Aga Zeh=Landzettel (Alt), Herr
Willy Tannewald (Violine) und am Flügel Frau Alwine Vogel
(Lehrerin an der Städt. Akademie für Tonkunſt). Karten ſind
u. a. bei Chriſtian Arnold (Weißer Turm), Buchhandlung Waitz
und in den bekannten Geſchäftsſtellen erhältlich.
Orpheum. Abſchiedsvorſtellungen. Peter Prangs Köl=
niſche
Volksbühne beendet mit den heutigen beiden Sonntagsauf=
führungen
(nachmittags 4 Uhr und abends 8.15 Uhr) ihr erfolg=
reiches
Darmſtädter Gaſtſpiel, und zwar gelangt die heitere Mili=
tär
=Burleske Es lebe der Reſervemann, worin Prang in der
Type des Reſervemanns Anton Brinkmann Gelegenheit hat ſeine
urwüchſige Komik von der wirkungsvollſten Seite zeigen zu können,
zur Aufführung. Für beide Vorſtellungen ſind heute be=
ſondere
Vergünſtigungen eingeräumt, worüber Näheres in der
Anzeige erſichtlich iſt. (Siehe Anzeige.)
Joſef Meth’s Bauerntheater beginnt morgen, Montag,
nach vieljähriger Unterbrechung ein nur 4 Tage währendes Gaſt=
ſpiel
mit der hochkomiſchen Bauernkomödie Die 5 Karnicke!
(Siehe Anzeige.)
Alt=Darmſtadt Verein für Ortsgeſchichte und Heimat=
kunde
. Nächſter Vereinsabend Donnerstag abend 8, 30
Uhr. Fürſtenſaal, Grafenſtr. 20. Der allbeliebte Datte=
rich
=Darſteller und ausgezeichnete Kenner der verſchiedenſten
Dialekte, Herr Schauſpieler Eduard Göbel, wird aus Hei=
mat
= und Mundartdichtungen einen Rezitationsabend veranſtal=
ten
und allerlei Proben zu Gehör bringen. Gäſte müſſen
durch Mitglieder eingeführt werden!
Techniſche Nothilfe. Montag, den 1. Februar, 20.15 Uhr,
im Odeon Monatsverſammlung. Wichtige Beſprechungen. Voll=
zähliges
Erſcheinen des Bereitſchaftstrupps erwünſcht.
Gas=Vortrag. Am kommenden Donnerstag iſt ſeit län=
gerer
Zeit wieder Gelegenheit geboten, einen Vortrag über das
Kochen mit dem Gasherd zu beſuchen. In der Hauptſache ſollen
dismal die verſchiedenen Arten der Fiſchbereitung vorgeführt und
gründlich erklärt werden. Aber auch auf die ſonſtige vielſeitige
Verwendbarkeit der modernen Gasgeräte und insbeſondere der
Gasherde wird hingewieſen und ihre Behandlung praktiſch gezeigt
werden. Nach dem Vortrag wird jede gewünſchte Auskunft er=
teilt
. Es wird empfohlen, ſich rechtzeitig Karten zu beſorgen, da
nur eine beſchränkte Anzahl ausgegeben werden kann. (Vgl. heutige
Anzeige.)
Im Union=Theater ſieht man nur noch heute und morgen
Hermann Thimig, den beliebten Darſteller aus der Privat=
ſekretärin
in dem luſtigen Tonfilm Mein Freund der Millionär.
Helia=Theater. Yorck, der große hiſtoriſche Tonfilm der
Ufa mit Werner Krauß in der Hauptrolle wird des anhaltenden
Erfolges wegen bis Montag verlängert.
In den Palaſt=Lichtſpielen iſt heute und folgende Tage
Harry Piel, der König der Senſationsdarſteller eingekehrt. Hier
läuft in Neuaufführung der unerhört ſpannende Großfilm Schat=
ten
der Unterwelt.
Im Rahmen einer Film=Morgenfeier wird im Union=
Theater heute, Sonntag, vorm. 11,15 Uhr, der hiſtoriſche Tonfilm
Yorck zu ermäßigten Preiſen vorgeführt. Jugendliche unter
14 Jahren ſind zu halben Preiſen zugelaſſen. Der im Helia=
Theater angekündigte Kulturfilm. Im Lande des Vogelzugs
kann, da der Yorckfilm wiederum verlängert wurde, erſt am näch=
ſten
Sonntag vorgeführt werden. Bereits gelöſte Karten behalten
ihre Gültigkeit.
Die neuen Briefgebühren. Wie aus der großen Zahl un=
richtig
freigemachter Briefſendungen hervorgeht, ſcheinen die neuen
Briefgebühren noch nicht genügend bekannt zu ſein. Dadurch
müſſen die Empfänger Nachgebühren bezahlen. Um Zweifel zu
beſeitigen, werden die wichtigſten Gebühren hier wieder aufge=
führt
. Es koſten vom 15. Januar ab: Einfache Poſtkarten im
Ortsverkehr 5 Rpf., im Fernverkehr 6 Rpf.: Briefe bis 20 g
im Ortsverkehr 8 Rpf., im Fernverkehr 12 Rpf.; Briefe von 20
bis 250 g im Ortsverkehr 15 Rpf., im Fernverkehr 25 Rpf.; Briefe
von 250 bis 500 g im Ortsverkehr 20 Rpf., im Fernverkehr 40 Rpf.
Beſonders häufig werden Ortsbriefe bis 20 g nur mit 6 Rpf. und
Fernbriefe über 20 bis 250 g nur mit 24 Rpf. freigemacht.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 31

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 31. Januar 1932

Ausländer=Abend.

Man ſchreibt uns: Am Mittwoch, den 27. Januar, veranſtal=
tete
die akademiſche Auslandsſtelle der Techniſchen Hochſchule ihren
diesſemeſtrigen Ausländerabend, der ſich einer ſehr regen Teil=
nahme
aller intereſſierten Kreiſe der Profeſſoren= und Studenten=
ſchaft
erfreute. Beſondere Bedeutung gewann die Veranſtaltung
dadurch, daß unter der großen Zahl von Ehrengäſten auch der
Herr Oberbürgermeiſter Mueller erſchienen war, der das ſchon
ſo oft bewieſene Intereſſe für die Arbeit der Akademiſchen Aus=
landsſtelle
wieder von neuem bekundete.
Der Abend, der in Geſtalt eines Bierabends aufgezogen war
kann wohl als großer Erfolg für die Auslands=Arbeit bezeichnet
werden. Er war unbedingt ein Schritt vorwärts für die Be=
ſtrebungen
der Auslandsſtelle, die vielleicht am treffendſten mit
dem Wort Kulturelle Begegnung wiedergegeben werden. Die
Auslandsſtelle will die Tatſache, daß ſich nun einmal an der hieſi=
gen
Hochſchule eine große Anzahl ausländiſcher Studierender be=
findet
benutzen, um auf dem Wege engſter Fühlungnahme zwi=
ſchen
deutſchen und ausländiſchen Studenten einen regen gegen=
ſeitigen
Austauſch geiſtiger und kultureller Güter herbeizuführen.
Die deutſche Akademikerſchaft hat auch den Willen, mit der Aus=
landsſtelle
dieſen Weg zu gehen es wurde dies oft genug
em Abend durch den Leiter der Akademiſchen Auslandsſtelle, Herrn
Profeſſor Schlink, und den Vertreter der ſtudentiſchen Mitarbeiter
Herrn ſtud ing. Hoppe, betont. Es wurde aber auch feſtgeſtellt,
daß alle Arbeit in dieſem Sinne nur dann einen Wert habe, wenn
der gegenſeitige. Austauſch auch wirklich ein gegenſeitiger
wird.
Der Wille zur Zuſammenarbeit muß auf der Gegenſeite mit
gleicher poſitiver Arbeit erwidert werden. Dann iſt das Ziel er=
reicht
, dem die Akademiſche Auslandsſtelle zuſtrebt, und dann kann
man von wirklicher kultureller Begegnung ſprechen. Doch, wenn
das deutſche Wollen nicht erwidert wird, muß man von fried=
licher
Begegnung zu ſchärfſter Trennung kommen!
Immerhin ſoll hier der Hoffnung Ausdruck gegeben werden,
daß die Akademiſche Auslandsſtelle in dieſen ihren ſehr ernſt
zu nehmenden Beſtrebungen vollen Erfolg haben möge. In dieſem
Sinne ſcheint mir der letzte Ausländer=Abend auch ein großer
Schritt vorwärts geweſen zu ſein; in reichem Wechſel haben
deutſche und ausländiſche Studenten und Künſtler zur allgemei=
nen
Unterhaltung beigetragen.
Auf deutſcher Seite boten die Herren Peter Schäfer und
Kapellmeiſter Hauf in der Darbietung einiger Lieder von Wag=
ner
und Schumann einen vortefflichen Einblick in die deutſche
Kunſt. Das Doppelquartett des Akademiſchen Chors verſchaffte
ſich durch einige humorvolle und glänzend vorgetragene Stücke die
Sympathie aller Zuhörer, die mit ehrlicher Begeiſterung ſtürmi=
ſchen
Beifall ſpendeten. Dieſen Darbietungen deutſcher Künſtler
und Studenten traten die ausländiſchen Kommilitonen ihrerſeits
mit verſchiedenen ernſteren und humorvollen Sachen entgegen.
Einige Volkslieder vorgetragen von bulgariſchen Studenten,
zeigten uns die Eigenart bulgariſcher Muſik. Die Amerikaner
brachten neben einigen ſehr fein vorgetragenen Violinſtücken auch
amerikaniſche Volkslieder und College=Geſänge zu Gehör. Die
Sänger ernteten lebhaften Beifall. Als dann die perſiſchen und
indiſchen Studenten mit Volkstänzen und mimiſchen Vorträgen
letztere riefen ſtürmiſche Lachſalven hervor aufwarteten, war
die Begeiſterung auf dem Höhepunkt angelangt.
Das gemeinſam Gehörte und Dargebotene war das Mittel,

um zwiſchen deutſchen und ausländiſchen Zuhörern den Konnex
zu ſchaffen, den dieſer Abend auch bringen ſollte.

Weitergehende Bierpreisſenkung in Heſſen und Heſſen=Naſſau
wahrſcheinlich. Nach der bekannten Entſcheidung des Reichskom=

miſſars ſoll allgemein der gebundene Bierpreis um 2. RM. je
Hektoliter Vollbier ab 1. Februar geſenkt werden. Nach Infor=
mationen
des Lpd. gilt dieſe Entſcheidung grundlegend, zwar auch
für Heſſen und Heſſen=Naſſau, doch ſind für alle Gebiete, die als
Weinbaugebiete eine beſondere Notlage für die Brauereien
zwangsläufig erbrachten, Sonderbeſtimmungen in Ausſicht ge=
ſtellt
. Für die Weinbaugebiete ſind Ausnahmepreisſenkungen vor=
geſehen
, deren Ausmaß von dem Inhalt der Begründung der ſpe=
ziellen
Lage abhängt. Der Preisſonderkommiſſar Dr. Langer=
Frankfurt a. M. wird am Freitag die Verhandlungen mit den
Landwirtſchaftskammern und Handelskammern für Heſſen und
Heſſen=Naſſau aufnehmen, um zu prüfen, in welchem Ausmaße
eine Bierpreisſenkung, die auf jeden Fall ab 1. Februar eintreten
ſoll, möglich iſt. Sie wird vorausſichtlich mehr als 2. RM. be=
tragen
.
Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 30. Januar (in Rpf.
p. Pfd. bzw. Stück): Gemüſe: Kohlrabi 610, Erdkohlraben 810,
gelbe Rüben 610, rote Rüben 810, weiße Rüben 68. Schwarz=
wurzeln
2025, Spinat 1520. Rotkraut 810. Weißkraut 5
Wirſing 810, Grünkohl 810, Roſenkohl 2025 Zwiebeln 15
bis 18. Knoblauch 80, Tomaten 5060, Feldſalat (Lattich) 5060,
Endivienſalat 1030 Kopfſalat 2025, Blumenkohl 3550. Ret=
tich
510. Meerrettich 6070. Kartoffeln; Spätkartoffeln
45. Obſt: Tafeläpfel 1020. Wirtſchaftsäpfel 815, Trauben
5060. Nüſſe 3550, Apfelſinen 512, Zitronen 58, Bananen
4050 Eßwaren: Süßrahmbutter 140170, Landbutter 110
bis 130. Weichkäſe 2530, Handkäſe 512, Eier (friſche) 1012.
Wild und Geflügel: Gänſe 90100, Hühner 60100. En=
ten
100 Tauben 4060, Haſen 80120. Reh 60130. Fleiſch=
und Wurſtwaren: Rindfleiſch (friſch): 5660, Kalbfleiſch 70,
Hammelfleiſch 60, Schweinefleiſch 7090. Wurſt 60120, Schmalz
(ausgelaſſen) 7080
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkran=
kung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
den 31. Januar 1932, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Dr. med. Buchhold II, Aliceſtr. 19½, Telephon 3208; Dr med.
Hammer, Karlsſtr. 95, Telephon 632; Frl. Dr. med. Kalcher
Rheinſtr. 37, Telephon 3296.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich an=
ſchließenden
Woche den Nachtdienſt vom 31. Januar bis 7. Fe=
bruar
die Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9, und die Ein=
hornapotheke
, Kirchſtr. 10½.

Aus den Parkeien.

Deutſchnationale Frauengruppe. Unſere ſchon
angekündigte Zuſammenkunft, nächſten Mittwoch, den 3. Februar,
nachmittags 4 Uhr, kann diesmal nicht, wie bekannt gegeben, bei

Sitte ſein, da der Saal dort anderweit, ſchon belegt war. Wir
werden uns im Jagdzimmer des Saalbaus zuſammen=
finden
(Eingang von der Saalbauſtraße durch die Reſtauration)
Noch einmal laden wir unſere Mitglieder herzlich und dringend
ein zu dem gleich hochintereſſanten Vortrag der Rednerin, Frau
Kath Hertwig, der deutſchnationalen Abgeordneten des
Preußiſchen Landtags. Muſikaliſche Darbietungen in Violine,
Klavier und Geſang! Gäſte willkommen; noch einmal ſeien auch
die Männer unſerer Ortsgruppe herzlich eingeladen.

Lokale Veranſtaltungen.

Ludwigshöhe. Sonntag nachmittag 4 Uhr: Karne=
valiſtiſches
Konzert.
Bürgerhof. Sonntag abend karnevaliſtiſches Konzert.

Tageskalender für Sonntag, den 31. Januar 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Mein Freund, der
Millionär; Helia=Lichtſpiele: Yorck: Palaſt=Lichtſpiele:

pheum, 4 und 8,15 Uhr: Es lebe der Reſervemann
Reſtaurant Bender, Eliſabethenſtr.: Karnevaliſtiſches
Künſtler=Konzert. Café Ernſt=Ludwig, ab 8,30 Uhr
Sonder=Konzert; 10 Uhr: Geſellſchafts=Abend. Reſtau=
rant
Handelshof; Karnevaliſtiſches Konzert. Rum=
melbräu
, abends: Karnevaliſtiſches Konzert. Theater=
Reſtaurant; Karnevaliſtiſches Konzert und Tanz. Alte
Poſt am weißen Turm; Großes

tor; Geſellſchafts=Abend. Mozartſaal abends 8 Uhr:
Deutſcher Oſtbund. Vortrag Dr. Lüdtke. Café Ganß=
mann
a. d. Hochſchule: Faſchingstreiben mit Tanz. Stadt
Nürnberg: Lumpe=Abend. Perkeo; Kappen=Abend.
Reſtaurant Rehberger; Karnevaliſtiſches Konzert.
Zur gold. Krone; Großes karnevaliſtiſches Konzert.
hotel: Großes Mi

höhe 4 Uhr: Karnevaliſtiſches Konzert Bürgerbof
Karnevaliſtiſches Konzert Konzerte; Rheingauer Wein=
ſtube
, Café Oper, Café Ernſt=Ludwig, Schloßkeller. Perkeo. Cafs
Henke, Maintor, Alter Ratskeller; Konzert und Tanz: Cal
Ganßmann, Gaſthaus zum roten Löwen, Thünger Brauſtübl.
Reſtaurant Sitte.

Techlleebr!

Von Dr. Karl Bergmann.

Bei der fünfzigjährigen Jubelfeier der Ortsgruppe Darmſtadt
des Odenwaldklubs wies Dr. Köſer in ſeiner Feſtrede darauf hin.
welch tiefen Sinn unſer deutſches Wort wandern" habe und wie
keine andere Sprache einen Ausdruck beſitze, der den tiefen Inhalt
unſeres Wortes erſchöpfe. Viele Wanderer werden es wohl be=
grüßen
einmal etwas Näheres über dieſes für ſie ſo bedeutungs=
volle
Wort zu hören.
Nicht immer verſtand man unter wandern wie heute das
frohe Durchſtreifen von Wald und Feld, um Körper und Geiſt zu
erfriſchen. Seiner Abſtammung von wenden entſprechend hat
unſer Wort zunächſt den ganz nüchternen Sinn von ſich hierhin
da
die Bedeutung von einem

dern zum Teil noch heute fahrende Sänger. Spielleute, Pilger,
Bettler, Kaufleute, vor allem auch die Handwerksburſchen. Sie
alle verfolgen bei ihrem Wandern einen ganz beſtimmten Zweck.
Völker wandern, um ſich neue Wohnſitze zu ſuchen. Pilger aus
religiöſen Gründen, die anderen, um ihren Lebensunterhalt zu
verdienen, oder auch, wie z. B. die Handwerksburſchen, um die
Welt zu ſehen und Kenntniſſe zu erwerben. Denn nicht durch das
Zuhauſebleiben, ſondern durch Wandern und Fahren welches
Wort ja nichts anderes als wandern bedeutet (fahrende Sänger
fahrende Schüler!), erwirbt man ſich Sicherheit und Gewandtheit
und in ſeinem Fache tüchtige Kenntniſſe. Es liegt deshalb auch
hier in der Sprache ein tiefer Sinn, wenn wir von Leuten, die
ſich den Wind um die Naſe haben wehen laſſen, als von erfah=
renen
oder in etwas bewanderten Menſchen ſprechen.
Bei all den bis jetzt erwähnten Arten von Wanderungen hat
das Wandern, wie wir ſehen, immer einen ganz beſtimmten prak=
tiſchen
Zweck. Es iſt immer nur Mittel zum Zweck, nie Selbſt=
zweck
; nie wird es um ſeiner ſelbſt willen betrieben! Da kam die
Romantik. jene Bewegung, die u. a. auch in der Naturſchwärmerei
Rouſſeaus ihren Ausdruck fand. Jetzt erwacht allmählich die Wan=
derfreude
, d. h. die Freude am Wandern als ſolchem. Und nun
erhält unſer Wort jenen eigenartigen Gefühlswert, wie ihn keine
andere Sprache für ihre Ausdrücke für Wandern kennt. Ja, die
fremden Sprachen beſitzen ſtreng genommen überhaupt kein beſon=
deres
Wort für unſer wandern. Um unſeren Begriff wiederzu=
geben
, muß der Franzoſe zur Umſchreibung vovager 4 pied (d. h.
zu Fuße reiſen) greifen; eine Wanderung iſt un vorage (eine
Reiſe) oder auch un tour. Reiſen und wandern decken ſich ſonach
im Franzöſiſchen, während für uns dieſe beiden Wörter etwas
ganz Verſchiedenartiges ausdrücken. Unſer ſchönes Wanderluſt:
iſt für den Franzoſen lediglich envie de vopager (Luſt zu reiſen)
oder gar noch nüchterner tourisme. Ebenſo ſteht es mit den an=
deren
Sprachen. Der engliſche Wandersmann iſt einfach ein foot=
traveller
, d. h. ein Fußreiſender. Im Italieniſchen iſt die Wan=
derung
viaggio, alſo auch wieder Reiſe und der Wanderer ein
viante. Dieſe italieniſchen Formen laſſen deutlich ihre Ableitung
vom lateiniſchen via Straße erkennen. Es iſt wohl nicht ohne
Bedeutung, wenn Joſef Hofmiller im Nachwort zu ſeinem Deut=
ſchen
Wanderbuch ſchreibt, daß der Romane von der Straße nicht
loskommt und daher auch ſein Wortſchatz für wandern unwei=

gerlich auf via Straße zurückführt. Der deutſche Wanderer da=
gegen
meidet die Landſtraße.

Statiſtik zu treiben, z. B. die Zahl der mit Wander= zuſammen=
geſetzten
Ausdrücke feſtzuſtellen. Aber eine ſolche Feſtſtellung hat
doch einen tieferen Sinn. Wir müſſen nur bedenken, daß in der
Sprache unſer geſamtes Denken und Empfinden niedergelegt iſt.
daß ſonach auch die Zahl der Wörter, durch die ein Begriff im
Wortſchatz einer Sprache vertreten iſt, einen Schluß zuläßt auf die
Rolle, die dieſer Begriff im Denken und Fühlen eines Volkes
ſpielt. So ſpiegelt ſich in den überaus zahlreichen Zuſammen=
ſetzungen
mit Wander= die große Bedeutung wider, die das Wan=
dern
für unſer Leben hat. Grimms Deutſches Wörterbuch zahlt
etwa 250 ſolcher Zuſammenſetzungen. Ziehen wir von ihnen jene
ab, in denen Wander= nur zur Bezeichnung der auf ein prak=
tiſches
Ziel gerichteten Fortbewegung dient, ſo bleibt doch noch
eine überraſchend große Zahl ſolcher Ausdrücke übrig, in denen
unſer Wort jenes Gefühl erweckt, das eben nur ein rechter Wan=
dersmann
kennt. Hier einige Beiſpiele für ſolche Ausdrücke: Wir
ſchnüren das Wanderbündel, um mit gleichgeſtimmten Wander=
gefährten
(Wandergenoſſen, =geſellen, =kameraden) den Wander=
ſtab
(Wanderſtecken, =ſtock) zu ergreifen und in rüſtigem Wander=
ſchritt
unter Abſingen froher Wanderlieder Feld und Wald zu
durchſtreifen. Die fremden Sprachen haben keine Bezeichnungen,
die im Gefühlswert annähernd an die eben genannten deutſchen
Wörter heranreichen. Wie ſoll ein Franzoſe oder ein Engländer
das ſchöne Wort Wanderſehnſucht wiedergeben? Iſt es nicht be=
zeichnend
, daß der Engländer, das deutſche Wort Wanderluſt
allerdings in Anführungszeichen oder in Schrägſchrift für dieſen
Begriff gebraucht (z. B im Mancheſter Guardian)? Zwar hat
auch der Engländer das Wort to wander, aber es fehlt ihm das
mit unſerem wandern verbundene Begriffsgefühl, weil er aben
nicht wandert. Die mächtige deutſche Wanderbewegung der
letzten Jahrzehnte hat eine ganze Reihe neuer Wortſchöpfungen
für das Gebiet des Wanderns hervorgebracht. Im Jahre 1901
wurde von dem damaligen Primaner Karl Fiſcher in Berlin=
Steglitz der Wandervogel gegründet mit dem Ziel der Wieder=
erweckung
der Liebe zur engeren und weiteren Heimat; in den
Schulen ſind Wandertage angeordnet; für alle mit dem Way=
dern
zuſammenhängenden Fragen ſind ſtädtiſche Wanderämter
als Auskunfts= und Beratungsſtellen gegründet worden.

Ein berühmter Wanderer iſt Goethe. Wie er uns in Dich=
tung
und Wahrheit erzählt, pflegte man ihn wegen ſeines Um=
herſchweifens
in der Gegend den Wanderer zu nennen, ein

Wort, das mehr als einmal zur Selbſtbezeichnung in den Ueber=

ſchriften ſeiner Gedichte geworden iſt. Und ein andermal nennt
ſich Goethe im höheren Sinn einen Wanderer einen Waller
auf Erden. Hier faßt er das Leben gleich einer Wanderſchaft auf,
wie es auch Paul Gerhardt tut, wenn er ſingt: Ich wandre
meine Straßen, die nach der Heimat führt. Und in dieſem Sinne
iſt jeder Menſch ein Wanderer. Wenn er ſtirbt, dann hat er ſeine
Wanderſchaft vollendet oder, wie der Löthringer ſagt: Er iſch
gewonnert.

Auch die Briefmarken=Aukomaken
müſſen der Tarifſenkung Rechnung kragen.

12=Pfennig= ſtatt 15=Pfennig=Marken werden jetzt gebraucht.

Nach der Durchführung der Portoſenkung werden jetzt auch die
Marken=Automaten der Deutſchen Reichspoſt auf den neuen Tarif
umgeſtellt. Man hofft, den Umbau der Markengeber bis Mitte
Februar beendet zu haben.

Jeder

Briefkaſten.

Anfrage iſt die letzie Bezugsquſitung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverblndlichkeit.

L. S. in A. Die Senkung des Zinsſatzes hier auf 6 Prozent
trifft für alle Hypotheken zu, alles mit Wirkung vom 1. Januar 1932
ab. Für Sie iſt aber weiter § 247 BGB. wichtig: Iſt ein höherer Zins=
ſatz
als 6 Prozent für das Jahr vereinbart, ſo kann der Schuldner nach
Ablauf von ſechs Monaten das Kapital unter Einhaltung einer Kündi=
gungsfriſt
von ſechs Monaten kündigen. Das Kündigungsrecht kann nicht
durch Vertrag ausgeſchloſſen oder beſchränkt werden‟. Dieſe Friſt von
ſechs Monaten (nach Ablauf von ſechs Monaten) beginnt mit 1. Jan.
1932. Sie können alſo am 1. Juli 1932 auf 1. Januar 1933 das Kapital
zur Rückzahlung kündigen. Die Vorſchrift iſt zwingendes Recht,
da das Kündigungsrecht (Schutzvorſchrift zugunſten des Schuldners) nicht
durch den auf 1. Januar 1933 geſtellten Rückzahlungstermin beſchränkt
werden darf. Dabei iſt aber wohl zu beachten, daß Sie im Falle der
Kündigung zum 1. Januar 1933 das Kapital zur Rückzahlung zur Ver=
fügung
haben müßten.
99 K. in R. Sie ſollten unter Anführung der der Gemeindeverwal=
tung
wohl nicht unbekannten Verhältniſſe bei der Bürgermeiſterei wegen
Steuererlaß vorſtellig werden.
H. in A. 1. Die Zinſen ſind ab 1. Januar 1932 auf 6 Prozent ge=
ſenkt
. Die Unkündbarkeit bis 16. April 1933 iſt an pünktliche Zinſen=
zahlung
, die kalendervierteljährlich zu erfolgen hat, gebunden. Iſt alſo
eine Zinſenzahlung nicht am Fälligkeitstage erfolgt, ſo kann die fchlecht
gefaßte Vereinbarung nur dahin verſtanden werden, daß Sie im Falle
des Zahlungsverzugs ohne Einhaltung einer beſonderen Kündigungsfriſt
die Rückzahlung des Kapitals verlangen könnten. Aber zu überlegen
bleibt doch, ob Sie angeſichts der wirtſchaftlichen Lage und
der Schwierigkeiten eines Zwangsverſteigerungs=Verfahrens von
dieſer Befugnis Gebrauch machen wollen. Die Vereinbarung an ſich, wie
wir ſie auslegen, wird ja durch die Notverordnung nicht berührt.
2. Hier iſt alles klarer ausgedrückt. Die Vereinbarung vom 1. Sept. 1925
iſt unſeres Erachtens in allen Teilen rechtswirkſam (der Zinsſatz iſt auch
hier 6 Prozent ab 1. Januar 1932). Sie können alſo bei Zahlungsverzug
über vier Wochen hinaus, alſo vom 30. Januar 1932 ab, Zinſen und
Kapital fordern. Aber auch hier gilt bezüglich weiteren Vorgehens das
zu 1. Geſagte als beachtenswert.

Aufwertung‟ Ein ſolches einem Verwandten gegebene Zweckdar=
lehen
, aus Gefälligkeit gewährt, iſt frei (ohne Beſchränkung auf einen
Prozentſatz) aufwertbar. Der Richter (das ordentliche Gericht) hat den
Aufwertungsbetrag unter Würdigung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe
von Gläubiger und Schuldner feſtzuſetzen. Die Abſchlagszahlungen ſind
abzurechnen. Das Aufwertungsgeſetz von 1925 kommt hier nicht in Be=
tracht
. Als Zinſen ſind 4 Prozent zu berechnen, weil vertragsmäßig. Die
Klage müßte am Wohnort der Schuldnerin am beſten durch einen dort
wohnenden Anwalt erhoben werden, dem Sie alle ſchriftlichen Unterlagen
übermitteln müßten.

Nr. 100. Sie wiſſen ja wohl, daß das von der Umſatzſteuer
befreiende Zwiſchenhandelsprivileg des 8 7 des Geſetzes mit Wir=
kung
ab 1. Januar 1931 auf den Großhandel beſchränkt wurde.
Großhandel und Umſatz in demſelben liegt nach der Verordnung
vom 6. Februar 1931 nur vor, wenn ein Unternehmen an einen
Abnehmer liefert, der die Gegenſtände zur gewerblichen
Weiterveräußerung erwirbt. Ob die nach der Notverordnung auf
2 Prozent feſtgeſetzte Umſatzſteuer mit Wirkung ab 1. Januar 193.
beſtehen bleibt, wird weſentlich von der Haltung des Reichstags
abhängen. Vielleicht bringt die noch in Bearbeitung befindliche
Phaſenpauſchalierung (wie ſolche ſchon lange in Oeſterreich ge=
handhabt
wird) auch für Ihre nur zu billigenden Tendenzen eine
Steuererleichterung. Jedenfalls empfiehlt es ſich, daß Sie di
Entwicklung der Dinge im Auge behalten und weiterverfolgen
Zurzeit heißt es: Abwarten.
A. S. 99 Bezüglich Neubauwohnungen entſcheidet auf Antrag
eines Vertragsteiles in den Städten mit Städteordnung die Bürgen
meiſterei, in den Landgemeinden das Kreisamt. Gegen dieſe Entſchei
dungen kann das Innenminiſterium angerufen werden.
B. 108. In Darmſtadt beträgt ſeit 1. April 1931 die geſetz
liche Miete 126 Prozent der Friedensmiete. Das in Nr 78 von amt
licher Seite mitgeteilte Beiſpiel hat die Miete in den Landgemeinden
wohl im Auge gehabt.
Diverſe Anfragen 1. Wenden Sie ſich in dieſer ſpeziellen Frage
an die Leitung der Frankfurter Univerſität. 2 § 14 Abſ. 2 des Locke=
rungsgeſetzes
vom 18. Juli 1930 berechtigt den Gläubiger, während de
Laufes der Zahlungsfriſt die Forderung ohne Einhaltung einer Künde
gungsfriſt zu kündigen, wenn der Eigentümer oder perſönliche Schuldnen
mit der Zahlung von Abſchlags=, Tilgungs= oder Zinsbeträgen länge
als einen Monat im Verzuge ſind. Auf die Verzugsfolge ſoll in der Enk=
ſcheidung
, durch die eine Zahlungsfriſt bewilligt wird, hingewieſen wev
den. Dieſe Beſtimmung iſt durch die Notverordnung vom 8./9. Dezbr.
1931 in keiner Weiſe berührt, vielmehr in § 4 Abſ. 7 ausdrücklich auf=
rechterhalten
worden. Sie ſind alſo wenn auch nur ein Verzug feſt
zuſtellen iſt, berechtigt, weitere gerichtliche Schritte einzuleiten.

Skimmen aus dem Leſerkreiſe.

Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinertel Z
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umſend
der Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, fönnen nich
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.

Große Niedergeſchlagenheit und Erbitterung herrſcht zur Zeit 9
den alten Kunden, der ländlichen Spapkaſſen. Durch die
famoſe ſogenannte Aufwertung haben ſie bekanntlich 85 Prozent ihre:
Einlagen verloren; aber auch den Reſt können ſie nicht zurückerhalten.
Dieſer Reſt ſollte laut § 7 einer Verordnung von 1926 zur erſten Hälſte
mit dem 1. Januar 1932 gekündigt werden können. Aber infolge Ven
fügung unſeres Innenminiſters vom 21. Dezember 1931 wurden uner
vartet die bereits erfolgten Kündigungen abgelehnt. Man kann das P‟
ſtehen. Die betroffenen Sparer aber, jetzt meiſtens alte Leute dürſen
nun bezweifeln, ob ſie in ihrem Leben überhaupt noch zu dem Reſte dee
Ihrigen kommen werden. Das tötet den Sparſinn und fördert die Vel=
lumpung
. Auf den Briefumſchlägen zwar, in welchen die Ablehnung
der Rückzahlung überſandt worden iſt, heißt es vorderſeits: Spalen
heißt verdienen Und auf der Rückſeite kann man leſen: Wer monal
lich nur 10 Mark einlegt, wird nach 10 bzw. 30 Jahren bei 7prozentigel
Verzinſung 1730 bzw. 12 080 Mark beſitzen und alſo zu Vermögen une
Wohlſtand gelangen können. Was ſoll der ſoeben abgewieſene Späle
zu ſolcher Reklame fühlen, denken und ſagen? Vielleicht meint er: Wer
den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu ſorgen. Die Spar
kaſſen ſollten in ihrem eigenen Intereſſe alles tun, damit ihre alfen
Kunden endlich zum kläglichen Reſt ihres Guthabens kommen. Dieſſe
Ehrenpflicht zu genügen, ſollten ſie außer den ſogenannten Aufwertunge
mitteln wenigſtens 50 Prozent ihres jeweiligen Jahresgewinns zu dee
A. H.
Abfindungen verwenden.

Die Regelung des ärztlichen Sonntagsdienſtes konnte
vom hieſigen Publikum dankbar begrüßt werden. Wäre aber E=
nicht
, wie in Gießen, möglich, dieſen Dienſt auch auf die Zahn‟
Civis
ärzte auszudehnen?

Geſchäftliches.

Jedes Jahr am 1. Februar veranſtaltet die Firma 7 Rehie!
die bekannte Weiße Woche; keine Hausfrau ſollte es verſäumen, Meſe
Veranſtaltung zu beſuchen, ſpeziell für Brautleute bietet ſich eine ha.
beſonders günſtige Kaufgelegenheit. Alle übrigen Abteilungen bringe‟
während der Weißen Woche große Sonder=Angebote.

Aus der Radio=Induſtrie.
Das einfachſte Radio=Gerät.
Die ſeit etwa einem halben Jahr auf dem Markt befindlichen Rol
binationen von Radio=Fern=Empängern und Lautſprechern haben ſe
durch ihr geſchmackvolles Ausſehen und kleine, gediegene Form übetne
Eingang verſchafft.
Die Kombination Saba 31 WI. für Wechſelſtrom und Saba.?
Gl. für Gleichſtrom (3 Schirmgitter=Röhren) garantieren Fern=Empſais
ller bedeutenden Stationen und zeichnen ſich durch einfachſte Sende‟
wahl aus. Jedem Apparat wird eine geeichte Abſtimm=Tafel und ſeihſe
verſtändlich auch eine Bedienungs=Anweiſung mitgeliefert, ſo daß
Bedienung wirklich einfach iſt. Die Geräte ſind beſonders dort Cub.
bracht, wo nur wenig Platz zur Verfügung ſteht. Wer jedoch Apmi
und Lautſprecher getrennt beziehen will, kann dies ſelbſtverſtandlich An
in den Geräten Saba 31 W und Saba 32 G haben. Vorführung 19ls
Apparate übernimmt gerne jedes Spezialgeſchäft

[ ][  ][ ]

Sonntag, 31. Januar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 31 Seite 7

J. Griesheim, 30. Jan. Theaterabend des Evang.
Kirchenchors. Am Sonntag, den 31. Januar, veranſtaltet der
ſieſige Evangeliſche Kirchenchor im Gaſthaus Zum grünen Laub
einnen Theaterabend. Er hat ſich in dieſem Jahre die nicht ganz
ſerchte Aufgabe geſtellt, De Rodhaus=Reformader ein Volksſtück
mir Geſang und Tanz in rheinheſſiſcher Mundart in ſechs Bildern.
arfzuführen. Das hieſige Gaswerk hat mit Wirkung vom
Januar d. J. ab den Gaspreis von 23 Pfg. auf 20 Pfg. pro
Atbikmeter herabgeſetzt. Die ſeinerzeit freiwillig, eingeräumte
Rabattſtaffel und der Sonderpreis von 15 Pfg. für das Kubik=
neter
auf den Mehrverbrauch gegenüber 1930 wird durch dieſe
ßerabſetzung nicht berührt. Die Hauptverſammlung der hieſigen
ertsgruppe des Odenwaldklubs findet am Sonntag, 31. Januar,
nachmittags auf dem Felſenkeller ſtatt.
Griesheim, 30. Jan. Ueberfall. Geſtern abend gegen
ſilb 6 Uhr wurde auf der Straße von Darmſtadt nach Griesheim
einn hieſiges Mädchen von einem Unbekannten in der Nähe des
Schießhauſes angerempelt und zu mißhandeln verſucht. Auf dem
veiteren Nachhauſeweg ſprang in der Nähe der Abzweigung der
Straße nach Groß=Gerau ein zweiter Mann aus dem Walde und
erſuchte das Mädchen in den Wald zu ziehen. Nur dem Umſtand.

ſeint
den M4t

Aus Heſſen.
Skraßenbericht
für die Woche vom 31. Januar bis 6. Februar 1931.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
F. DarmſtadtMainz (Ortsdurchfahrt Groß=Gerau, Darmſtädter Str.)
vom 26. 11. 1931 bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Jahnſtraße
und Friedrichſtraße in Groß=Gerau.
GießenFuida (zw. Lauterbach und Reuters) vom 30. 11. 1931 bis
auf weiteres nur für den Langholzverkehr geſperrt. Umleitung:
Wallenrod, Heblos.
Hauptſtraßen in Heſſen:
geine Sperren gemeldet.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
betsdurchfahrt Biebelsheim vom 11. 1. bis 1. 3. geſperrt. Umleitung
über Genſingen.

erhli

ſaß ein Perſonenauto aus Weſtfalen die Straße vaſſierte und auf
ſie Hilferufe des Mädchens anhielt, wurden die Täter verſcheucht.
Es handelt ſich um zwei Kerle im Alter von 18 bis 20 Jahren,
un denen der eine einen braunen Anzug trug.
Weiterſtadt, 30. Jan. Generalverſammlung des
Alice=Frauenvereins. Frau Becker begrüßte die vollzählig er=
gienenen
Mitglieder und brachte in warmen Worten den herzlichen
Aank für die Weihnachtsſpenden zum Ausdruck. Das Liebeswerk wird
ſurch die freudige Anerkennung der wohltätigen Spenden ſchönſtens be=
gynt
. Der Rechner des Vereins, Herr W. Ackermann, gab den Kaſſen=
ſricht
über das abgelaufene Geſchäftsjahr und konnte ein ſehr befriedi=
undes
Ergebnis mitteilen. Allen, die zum Gelingen des unterhaltenden
Wends freudig und aus echter Liebe zum Verein, ſo rege beigetragen
ſben, wurde aufs herzlichſte gedankt. Fräulein Nettel Hamm hatte mit
ſcherer Beherrſchung und guter Anpaſſung die Begleitung der Lieder
i Klavier übernommen.
* Traiſa, 30. Jan. Gemeinderatsbericht. Der Rat
ſewvilligte einigen ſehr bedürftigen Konfirmanden Schulentlaſ=
ungsbeihilfen
und genehmigte die Schulkinderſpeiſung. Zur
lusführung des Voranſchlages 1930 ſtimmte der Rat der Aus=
etzung
einer Tilgung von 600 Mark zu. Der Bürgermeiſter
ibr dem Rat ein Schreiben des Kreisamtes bekannt. betreffs Be=
hwerde
der Hebamme über Herabſetzung ihres Wartegeldes von
00 Mark auf 100 Mark jährlich. Der Rat ſetzte das Wartegeld
ir 1931 auf 150 Mark in die Höhe. Auf Grund der Notver=
rdnung
werden ab 1. Januar 1932 die Mieten für Gemeinde=
bohnungen
herabgeſetzt. Für die Neubauwohnung konnte der
hohen Zinszahlung wegen vorläufig keine Herabſetzung vorgenom=
inen
werden. Zur Berückſichtigung der Ernteſchäden nimmt der
kat Kenntnis von einem Schreiben des Miniſteriums betreffs
Steuerſtundungen, und beſchließt, dieſem von Fall zu Fall ſtatt=
ugeben
. Der Bürgermeiſter gibt eine Verfügung des Innen=
miniſteriums
bekannt, wonach auf Grund der Notverordnungen
ur Sicherung der Haushalte in den Gemeinden die Dienſtbezüge
ſes Bürgermeiſters auf 2400 Mark herabgeſetzt wurden. Von
dieſem Betrag gehen nochmals 20 Prozent ab, mithin beträgt das
Rhalt des Bürgermeiſters noch 1920 Mark. Dem Bürgermeiſter
uarde mithin das Gehalt um 52 Prozent gekürzt, was als eine
igemeine Härte empfunden wurde, und der Geſamtgemeinderat
ab dem Bürgermeiſter die Ermächtigung, hiergegen Berufung
u verfolgen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 30. Jan. Holzverſteigerung.
Lommenden Dienstag, vormittags, findet im Gemeindewald zu
ſieder=Ramſtadt die letzte Holzverſteigerung ſtatt. Die vorher=
ehende
Verſteigerung hat im Hinblick auf die geringen Gebote,
ie dabei abgegeben wurden, und die noch nicht einmal den Tarif=
ſatz
erreichten, die Genehmigung des Gemeinderats nicht gefunden.
Geſangverein Eintracht=Freundſchaft. Am
5onntag, den 21. Februar I. J., veranſtältet der Verein zugunſten
er Winterhilfe hieſiger Gemeinde ein Kirchenkonzert in der

Lirche zu Nieder=Ramſtadt.

G. Ober=Ramſtadt, 30. Jan. Holzverſteigerung. Das
foxſtamt Ober=Ramſtadt hält am Donnerstag, den 4. Februar
J., vormittags, im Gaſthaus Zum Löwen (Schneider) in Ob. ſeine 8. Holzverſteigerung ab. Zur Verſteigerung kommt
Zrennholz aus den Waldungen der Förſterei Eiſernhand. Näh.
ehe Anzeige in Nr. 30 des D. T.
G. Ober=Ramſtadt, 30. Jan. Turnverein 1877 D. T. Die
jahreshauptverſammlung des Turnvereins 1877 findet am Sonntag,
en 31. Januar, nachmittags, im Heſſiſchen Hof (Rodenhäuſer) ſtatt.
(5) Roßdorf, 30. Jan. Der Obſt= und Gartenbauver=
in
veranſtaltet am Sonntag, 31. Januar, nachm. 4 Uhr, im
Darmſtädter Hof einen öffentlichen Lichtbildervortrag bei freiem
imtritt. Herr Lehrer Röſch aus Ober=Ramſtadt wird referieren
ber Krankheiten der Bäume und Sträucher und Verwendung
on Torf.
4n. Groß=Zimmern, 30. Jan. Autounfall. Geſtern nachmit=
19 wurde bei einbrechender Dämmerung das achtjährige Kind Hans
bberſtein in der Enggaſſe von einem aus Reichelsheim i. Odw.
ammenden Auto angefahren. Er wurde von dem einen Kotflügel er=
ßr
und zu Boden geſchleudert. Der Fahrer hielt ſofort an. Der be=
ſußtloſe
Knabe wurde nach Hauſe getragen. Ein hinzugezogener Arzt
ellte eine Gehirnerſchütterung feſt.
* Groß=Umſtadt, 30. Jan. In der evang. Stadtkirche hielt ein ſchon
ſebzigjähriger Miſſionar der Brüdergemeinde, Herr Miſſionar Simon,
ſinen Miſſionsgottesdienſt. In ſeiner Predigt führte er nach Labrador,
ſo er 31 Jahre unter den Eskimos auf einſamem Poſten das Evan=
eſium
verkündigt hatte. Die Evang. Jugendvereinigung und die
Epang. Jungſchar boten einen wohlgelungenen Eltern= und
Ferbeabend. Zuvor hatten fünfzig junge Burſchen bei der Or=
ſiniſation
einen Propagandamarſch durch unſere Stadt und zwei Nach=
nrorte
gemacht und dabei herzlich eingeladen. Viele waren der Ein=
Ndang gefolgt, ſo daß wohl 400 Menſchen den Saal zum Weißen Roß
uren. Die drei Stunden, die die jungen Leute ihren Angehörigen
ind Bekannten und den Freunden der Jugend boten, waren ſehr in=
Sreich und zeigten ein fröhliches Leben und Treiben. Das Publikum
ihm alle Darbietungen dankbar auf; ſchon nach kurzer Zeit ſpürte die
ſugend die innere Gemeinſchaft mit ihren Gäſten und bot ihr Beſtes.
ſein war der Ausklang des Abends in Liedern, die die religiöſe Grund=
ge
der ganzen Jugendarbeit zei ten. Ein Begrüßungs= und Schluß=
ſit
ſprach Pfarrer Thaer, der Leiter der männlichen Jugendarbeit
nſerer evangeliſchen Geſamtgemeinde.
w. Klein=Umſtadt, 30. Jan. Erſt in der vergangenen Woche konnte
7 hieſigen Gemeindewald mit dem Holzfällen, begonnen werden.
Ortseinwohner beteiligen ſich an der Arbeit. Durch die troſtloſe
ſhanzlage kann nur ein Drittel des Lohnes in bar ausgezahlt werden;
Neſt dient zur Verrechnung oder wird mit Gutſcheinen beglichen.
im Sonntag, den 21. Februar, findet im Saale des alten Schulhauſes
ſe fällige Beigeordnetenwahl ſtatt.
w. Klein=Umſtadt, 30. Jan. Generalverſammlung des
Täegervereins. Präſident Wißmann begrüßte die Kameraden.
ſt Ehren der verſtorbenen Mitglieder erhoben ſich die Anweſenden von
1mem Sitzen. Um die Vereinsbeiträge ſenken zu können, wurde be=
Naſen, der Vorſtand möge mit der Vereinsmuſik verhandeln zwecks
ſebrhrenſenkung. Außerdem ſollen in Zukunft an dem Grabe ver=
roener
Kameraden keine Kränze mehr niedergelegt werden. An deren
ſtelle treten zwei ſchlichte Fähnchen in den Landesfarben Der Schützen=
nein
gilt als aufgelöſt. Die ſeitherigen Vorſtandsmitglieder bleiben in
rem Aemtern; zum zweiten Vorſitzenden wurde Kam. Gg. Eckhardt 1.
nählt. Im kommenden Jahre feiert der Kriegerverein ſein 60jähriges
ent ehen. Bei dieſer Gelegenheit ſollen langjährige Mitglieder eine
eſudere Ehrung erfahren.

Bie Tann dei Lünvont fnr den Toſad
ſeiner Ware werben?

Rundfunkvortrag von Dr. Roſenbrock im Landwirtſchaftsfunk der Deutſchen Welle.

Der reibungsloſe Abſatz ihrer Erzeugniſſe bereitet der Land=
wirtſchaft
eine ſtete Quelle wachſender Sorge. Nicht allein, daß die
Landwirtſchaft gegen den Wettbewerb des Auslandes
zu kämpfen hat, auch der kataſtrophale Rückgang der
Kaufkraft unſeres Volkes verengt in zunehmendem Maße die
Abſatzmöglichkeiten auf dem heimiſchen Markt. In einer ſolchen
Zeit ſich mehr und mehr verengender Verkaufsmög=
lichkeiten
ſpielt eine wirkungsſichere und zweckmäßige Wer=
bung
für die heimiſche Ware eine ganz beſondere Rolle. Man muß
aber feſtſtellen, daß die Landwirtſchaft bisher auf dem Gebiete der
Propaganda ihrer Erzeugniſſe nur verhältnismäßig wenig An=
ſtrengungen
gemacht hat.
Dr. Roſenbrock. der Leiter der Nachrichtenſtelle vom Deut=
ſchen
Landwirtſchaftsrat, unterſuchte in ſeinem über die
Deutſche Welle gehaltenen Rundfunkvortrage. Wie kann der
Landwirt für den Abſatz ſeiner Ware werben?
eingehend dieſe Erſcheinung und kam dabei zu dem Ergebnis, daß
die induſtrielle Entwicklung der Vorkriegszeit die Mög=
lichkeit
gab, die wachſende Erzeugung der Landwirtſchaft verhält=
nismäßig
reibungslos unterzubringen. Die Wirtſchaftspolitik des
alten Reiches tat ein übriges, um unerwünſchte Auslandseinfuh=
ren
unſeren Grenzen fernzuhalten. Man hat errechnet, daß unſere
induſtrielle Erzeugung durch die kataſtrophenreiche Entwicklung der
letzten Jahre wieder auf dem Stand von 1890 angekommen iſt.
Die Ueberſpannung des Induſtriegedankens unter Zurücktreten
der Landwirtſchaft, alſo das mangelnde Gleichgewicht
zwiſchen dieſen beiden großen Produktionszweigen, muß jetzt
zwangsläufig einer verſtändigeren Entwicklung Platz machen.
Aber je geringer die Menge der Verbraucher bzw. die
Kaufkraft iſt, je ſchwieriger wird es für denLand=
wirt
ſein, ſeine Ware unterzubringen. Hinzu kommt
der Vorſprung, den unſere Nachbarländer während der Kriegszeit
in der Erzeugung und beſonders in der Marktherrichtung ihrer
Ware gewonnen haben, als Deutſchland im Kampf um Sein oder
Nichtſein ſtand. Nach Friedensſchluß ſtürzte ſich der ausgehungerte
deutſche Verbraucher auf die gute Auslandsware, und es entſtand
jenes Vorurteil, das ſich mit der politiſchen Krankheit des Deut=
ſchen
, immer das Fremde beſſer zu finden, verband.

Die Landwirtſchaft, die früher nur zu erzeugen brauchte, muß
ſich alſo heute ganz beſonders darum kümmern, was aus ihrer
Ware wird. Sie muß nicht nur eine gute Ware anbieten, ſondern
auch den Kunden den Kauf dieſer Ware in geeigneter Form nahe=
bringen
. Das iſt die große Aufgabe der Werbung, alſo
nicht etwas, was ſich die Neunmalweiſen ausgeklügelt haben,
ſondern was bei der augenblicklichen Lage der Landwirtſchaft das
Natürlichſte und Notwendigſte von der Welt ſein ſollte.
Aber ſelbſt die Herſtellung der beſten Ware wird
die Abſatznot der Landwirtſchaft noch nicht beheben. Sie muß viel=
mehr
erreichen, daß der ſtädtiſche Verbraucher die ihm angebotene
deutſche Ware verbraucht, und zwar lieber als die Erzeugniſſe des
Auslandes. Dieſe Pflicht den Verbrauchern klar zu machen, iſt
Aufgabe der landwirtſchaftlichen Werbung.
Nachdem Dr. Roſenbrock eingehend die Vorausſetzungen jeder
Werbung für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe, alſo die Herſtel=
lung
einer guten, ſtets einheitlichen und mög=
lichſt
regelmäßig lieferbaren landwirtſchaft=
lichen
Ware erörtert hatte, ſchilderte er ausführlich, was nun
auf Grund dieſer Vorausſetzung an Werbemaßnahmen durchge=
führt
werden kann. Eine beſondere Bedeutung ſpielt die Wer=
bung
für landwirtſchaftliche Markenware, alſo
derjenigen Erzeugniſſe, die amtlich kontrolliert werden. Der Sinn
der Erzeugung von Markenware, die dem Landwirt manches
Opfer auferlegt, iſt der, daß ſich der großſtädtiſche Verbraucher
beiſpielsweiſe nicht mehr an ausländiſche Butter zu halten braucht.
wenn er eine hochwertige, gleichbleibende gute Butter will. Denn
die deutſche, von objektiver Prüfungsſtelle in ihren Eigenſchaften
garantierte Markenbutter gewährleiſtet ihm alles das was der
ausländiſchen Butter Eingang auf dem deutſchen Markt ver=
ſchafft
hat.
Zum Schluß appellierte Dr. Roſenbrock an die Landwirt=
ſchaft
, die Arbeiten der landwirtſchaftlichen Werbeausſchüſſe, ſo=
weit
es ihnen nur irgend möglich iſt, zu unterſtützen, und ferner,
wenn ſie in die Stadt kommen, ſich nach dem, was die Werbung
dem Verbraucher empfiehlt, zu richten, alſo nur deutſche
Erzeugniſſe im Gaſthaus zu verlangen, nur deut=
ſchen
Wein und deutſches Bier zu trinken.

Lehrgang für junge Männer in Hohenſolms.
EPH. Vom 15. Februar bis 15. März wird, wie ſchon mehr=
mals
auf der Heimvolkhochſchule in Hohenſolms bei
Wetzlar ein Lehrgang für junge Männer veranſtaltet. Es wird
über Lebenskunde Staats= und Wirtſchaftskunde und in Sprach=
übungen
unterrichtet unter Leitung von Br. Kammer. Beſon=
deres
Intereſſe haben dieſe Lehrgänge für die oberheſſiſchen Ge=
meinden
. Nähere Auskunft erteilt die Schule ſelbſt.

Bw. Langſtadt, 30. Jan. Einbrecher verſuchten hier wieder ihr
ſchädliches Handwerk auszuüben. Sie verſuchten, in einer Wirtſchaft
und bei einem Kolonialwarenhändler einzudringen, wurden aber jedes=
mal
gehört und verſcheucht. Im erſten Falle hatten ſie eine Fenſter=
ſcheibe
mit Schmierſeife verſehen, damit das Entfernen der Scheibe in
Höhe des Griffes möglichſt geräuſchlos vor ſich gehen ſollte. Aber den=
noch
fiel ein Glasſtück in das Zimmer, worauf der Hausinhaber er=
wachte
und die Eindringlinge das Weite ſuchten. Die Holzhauer=
arbeiten
im hieſigen Gemeindewald ſind nunmehr beendet. Es wur=
den
etwa 1200 Fm. geſchlagen. Die erſte Holzverſteigerung fand bereits
ſtatt, wobei trotz der großen Geldknappheit recht anſehnliche Preiſe er=
zielt
wurden.
Cd. Michelſtadt, 30. Jan. Die Verſteigerung von Brenn=
holz
aus dem Stadtwald ergab folgende Preiſe pro Raummeter: Bu=
chenſcheitholz
1011,70 RM., Buchenknüppelholz 7.308,90; Buchen=
kohlholz
5,406,10; buchene Stöcke 7,808,50; Eichenſcheitholz 7,70
8,70; Eichenknüpeplholz 5,10; Eichenkohlholz 4,10 und eichene Stöcke
6,10 RM. Die Fünfzigjährigen des Kirchſpiels Michelſtadt
treffen ſich zu einer Beſprechung über die diesjährige Wiederſehensfeier
am Montag abend im Gaſthaus 3 Haſen.

Jetzt zu ermässigtem Preise,

Rothenberg, 30. Jan. Schule. In der letzten Ratsſitzung hatte
die Gemeindevertretung unter anderem auch über einen Beſchluß des
Schulvorſtandes zu beraten, der infolge der hohen Schülerzahl die Wie=
dererrichtung
der dritten Schulklaſſe fordert. Der Gemeinderat nahm
dazu einen Bericht des Herrn Lehrers Gehron ertgegen, der über die
gegenwärtigen Verhältniſſe in der Rothenberger Schule Aufſchluß gab.
Der Bericht brachte überzeugend zum Ausdruck, wie nachteilig die Un=
terrichts
= und Erziehungsarbeit durch überfüllte Klaſſen beeinflußt wird
und wie durch ſolche ungünſtige Verhältniſſe nicht nur die Kinder, ſon=
dern
indirekt auch Eltern und Gemeinde geſchädigt werden. Die Herren
der Gemeindevertretung konnten ſich den Ausführungen um ſo weniger
verſchließen, als die darin angeführten Zahlen überwältigend waren.
Mit Beginn des neuen Schuljahres ſteigt die Schülerzahl auf 150, im
folgenden Jahre auf nahezu 160 Kinder, was für eine zweiklaſſige Schule
einen unhaltbaren Zuſtand bedeutet. Der Gemeinderat nahm einſtim=
mig
den Antrag des Schulvorſtandes an und beſchloß, durch Vermitt=
lung
des Kreisſchulamtes beim Kultusminiſterium um die Errichtung
einer dritten Normalſtelle einzukommen.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 30. Jan. Brennholzverſtei=
gerungen
. Das Gräfl. Forſtamt Erbach hält dieſer Tage mehrere
große Holzverſteigerungen ab; in Stockheim kommen ca. 600 Raum=
meter
, meiſt Buchenholz, zum Ausgebot, im Gaſthaus zu den Vier
Stöck ca. 500 Raummeter, ebenfalls meiſt Buchenholz. Weitere größere
Quanten Brennholz verſteigern die Landgräfl. heſſ. Oberförſterei in
König, die Gemeinde Dorf=Erbach und die Gemeinde Erbach.
j. Von der Bergſtraße 30. Jan. Der Schweinemarkt in
Weinheim findet, nachdem die Maul= und Klauenſeuche im Rück=
gang
begriffen iſt, wieder regelmäßig jeden Samstag vormittag 9 Uhr
ſtatt. Die Sperre des Weinheimer Farrenſtalles wird aufgehoben mit
der Beſchränkung, daß die Zufuhr von Tieren aus dem Stadtgebiet
nördlich der Weſchnitz vorerſt noch unterſagt iſt.
Eb. Nordheim (Ried), 27. Jan. Für das zu erſtellende Krieger=
Ehrenmal wird ein Entwurf von Regierungsrat Ehleus vom Hoch=
bauamt
Bensheim ausgearbeitet. Die Weihe des Denkmals ſoll 1933
mit dem 60jährigen Stiftungsfeſt des hieſigen Krieger= und Soldaten=
vereins
verbunden werden Seit einigen Wochen hat ſich hier eine
Haſſia=Jugend, eine dem Krieger= und Soldatenverein ange=
gliederte
Jugendgruppe, gebildet. Die Spielleute des neuen Vereins
ſind fleißig an der Arbeit. Geleitet wird die Haſſia=Jugend von den
Landwirten Herbert Walther und Heinrich Meffert. Kommenden Sams=
tag
wird der neue Wimpel geweiht und überreicht werden. Er iſt in
den heſſiſchen Landesfarben gehalten und trägt auf der Vorderſeite das
Haſſia=Wahrzeichen, den heſſiſchen Löwen, während die Rückſeite mit dem
Nordheimer Wappen geziert iſt. Letzteres ſtellt einen ſilbernen Schlüſſel
und drei goldene Aehren dar. Die Stickereien wurden von Frau Wal=
ther
, Frau Meffert und Fräulein Chriſtina Biebesheimer ausgeführt.
g. Gernsheim, 30. Jan. In der Gaſtwirtſchaft von Georg Haas
fand die Generalverſammlung des Stenographenver=
eins
Gabelsberger ſtatt. Aus dem Jahresbericht war zu ent=
nehmen
, daß der Stenographenverein unter der Wirtſchaftskriſe ſchwer
zu leiden hatte. Mit Rückſicht auf die ſchlechten Zeitverhältniſſe nahm
der Verein am Frühjahrsgautag ſowie am Verbandswettſchreiben in
Darmſtadt nicht teil. Lediglich beteiligte ſich der Verein am Herbſtgau=
tag
in Seeheim, bei welchem eine größere Anzahl von Mitgliedern mit
Preiſen bedacht wurden. Gemäß den abgeänderten Satzungen muß
dieſes Jahr der Geſamtvorſtand ausſcheiden und neugewählt werden.
Die Verſammlung wählte den alten Vorſtand insgeſamt wieder per
Akklamation. Unter Punkt Verſchiedenes ermahnte der 1. Vorſitzende,
die Mitglieder ſollen im neuen Jahre wieder mehr zur Sache halten und
die Uebungsſtunden pünktlich und regelmäßig beſuchen, damit auch wie=
der
hier in Gernsheim Erſprießliches geleiſtet werden kann. Auch wurde
noch beſchloſſen, daß an Oſtern wieder ein Anfängerkurſus beginnen ſoll.

Deukſcher Wald-deutſches Holz.
Die Grüne Woche vom 30. Januar bis 7. Februar wird diesmal
einen neuen, beſonders bemerkenswerten Anziehungspunkt erhalten in
ihrer Sonderſchau Deutſcher Wald deutſches Holz.
Alle Kräfte ſind noch einmal von der Arbeitsgemeinſchaft Holz ange=
ſpannt
worden um in großzügiger Art der Selbſthilfe für den not=
leidenden
deutſchen Wald als Holzlieferant und wichtiges Glied im
deutſchen Wirtſchaftsleben zu werben, um ihn in ſeinem vielfältigen
Nutzen zu zeigen, damit aus neuem Intereſſe neues Leben für ihn er=
blüht
.
In enger Zuſammenarbeit mit Holzinduſtrie und =Gewerbe wird
vor allem die Abteilung Holzhausbau eine Sehenswürdigkeit werden
und dem wachſenden Kreiſe der Intereſſenten für das Holz als Hausbau=
ſtoff
wertvolle Anregungen geben können. Im Mittelpunkte dieſer Ab=
teilung
wird ein großes, zweigeſchöſſiges Wohnhaus ſtehen,
das ſpäter als Förſterwohnung von der Preußiſchen Staatsforſtverwal=
tung
übernommen wird. Vom Keller bis zum Firſt, in allen Einzel=
heiten
, wird hier gezeigt, welche Vorteile gerade der Bauſtoff Holz in
vielen Fällen bietet. Deutſches Sperrholz, deutſche Parkett= und Riemen=
fußböden
, deutſche Möbel und vieles andere, nach den neueſten Erfah=
rungen
hergerichtet, wird zu ſehen ſein.
Neben dieſem größeren Wohnhaus werden eine Reihe ländlicher
Bauten Aufſtellung finden. Dabei findet auch das Siedlungsweſen be=
ſondere
Berückſichtigung.
Jeder Bauluſtige wird ſich über die verſchiedenſten Einzelheiten und
Vorteile des Holzhausbaues für beſcheidene, aber auch für höhere An=
ſprüche
unterrichten können. Von Luxusausführungen iſt bewußt ab=
geſehen
worden. Jeder weiß ja, daß man mit Holz auch dem verwöhn=
teſten
Geſchmack gerecht werden kann.
Die einzelnen Bauweiſen, Konſtruktonsteile und techniſchen Beſon=
derheiten
werden durch entſprechende ausſtellungstechniſche Behandlung
auch dem Fachmann wertvolle Anregungen geben können.
Ganz beſonderes Intereſſe wird die Löſung der Frage Holz und
Feuergefahr finden. Die Grüne Woche wird zeigen, daß man heute
Holz völlig feuerſicher machen kann, daß eine Holzgarage unverſehrt
ſogar einen Autobrand auszuhalten imſtande iſt. Gerade die Löſung
dieſer Frage wird dem Bauſtoff Holz viele neue Freunde gewinnen.
Um die Abteilung Holzhausbau gruppieren ſich die Spezialabtei=
lungen
der Sonderſchau. Zunächſt eine Gruppe in der die Erzeugung
des Holzes vom Samenkorn bis zum Sägeblock behandelt wird. Eine
weitere Gruppe zeigt die einzelnen deutſchen Hölzer in marktgängiger
Ware und in den verſchiedenſten Sortimenten und weiſt ihre einzelnen
Eigenſchaften und Vorzüge auf. Viel Aufmerkſamkeit wird auch die
Unterabteilung Holz ſtatt Benzin finden, die die neueſten Schöpfungen
auf dieſem Gebiete der Holzverwertung bringen wird.
Und noch allerlei mehr bietet die Sonderſchau an Sehens= und an
Wiſſenswertem, mit dem ſich der deutſche Wald in Erinnerung brin=
gen
will.

e. Bad Wimpfen, 30. Jan. Aus dem Gemeinderat. Für
den Brückenbau wird noch die reſtliche Schuld von 2345,35 RM. über=
nommen
. Der Antrag der Teilgemeinde Helmhof auf Rodung eines
Teiles des Forſtwaldes wird grundſätzlich unter der Vorausſetzung ge=
nehmigt
, daß die Kaufliebhaber den vollen Wert des Grund und Bodens
einſchließlich Holz und Waldſchaden bezahlen. Erſt wenn in dieſem
Sinne ein greifbares Angebot gemacht iſt, ſoll endgültig darüber be=
ſchloſſen
werden. Die Bedingungen für Darlehen der Landeskommu=
nalbank
=Girozentrale für Heſſen in Darmſtadt werden anerkannt. Das
Geſuch des Kreiſes Heidelberg um Bewilligung eines Beitrags um den
Weiterbetrieb der Bahn Neckarbiſchofsheim-Hüffenhardt wird abge=
lehnt
, da der Gemeinde infolge der großen Arbeitsloſigkeit keine Mittel
zur Verfügung ſtehen. Gemäß einer kreisamtlichen Verfügung wer=
den
die Aufſchub= und Steuerzinſen auf 31. März ds. Js auf 8 Prozent
feſtgeſetzt. Der Gemeinde Bargen werden als Wegbeitrag 80 RM.
bewilligt. Die Koſten der Brandwache anläßlich des Brandes auf dem
Finkenhof werden im Betrage von 50 RM. auf die Gemeindekaſſe über=
nommen
. Die Landwirtſchaftskammer will den Zuchtviehmärkten in
Bad Wimpfen keinen Zuſchuß mehr leiſten. Die Bürgermeiſterei wird
beauftragt, erneut mit der Landwirtſchaftskammer in Verbindung zu
treten, damit der ablehnende Standpunkt geändert wird. Die Holz=
hauerlöhne
ſollten allgemein nach dem 1. Januar 1932 nicht geändert
werden. Dem Arbeiter=Samariter=Bund wird ein Unterrichtsraum
für Ausbildungszwecke zur Verfügung geſtellt. Die Neubaumieten in
den Gemeindehäuſern werden ab 1. Januar um 10 Prozent geſenkt
Die Anträge des Gemeinderats Dieruff, betreffend Sparkommiſſion,
Realſchule und Mathildenbad, werden durch die Ausſprachen für erledigt
erklärt und der Verwaltungskommiſſion anläßlich der Vorberatung des
Gemeindevoranſchlages 1932 als Material überwieſen. Die Einſprache
auf Grund des Artikels 26 der Gemeindeordnung gegen den Gemeinde=
ratsbeſchluß
vom 21. Dezember 1931 betreffend Naturalabgabe von Holz
an die evangeliſche und katholiſche Kirchengemeinde, wird zurückgewieſen
und der Gemeinderatsbeſchluß vom 21. 12. 1931 aufrechterhalten.
Hirſchhorn a. N., 30. Jan. Waſſerſtand des Neckars
am 29. d. M.: 1,70 Meter, am 30. d. M.: 1,68 Meter (Pegel), jeweils
morgens 5.30 Uhr.

am 29. d. M. 035 Meter, am 30. d. M.: 94 Meter Begel), je=
weils
morgens 5.30 Uhr.

Dz. Sprendlingen, 29. Jan. In hieſiger Gemeinde hat ſich ein
Reiterverein gegründet, dem bereits 28 Mitglieder beigetreten
ſind. Freunde des Reitſportes und alte Dragoner ſind ſtändig
Gäſte in den Reitſtunden. Elektrizitätspreiſe. Wegen
Senkung der Strom= und Lichtpreiſe verhandelt die Gemeinde=
verwaltung
mit dem Elektrizitätswerk Offenbach. Es konnte bis
jetzt aber noch keine Einigung erzielt werden

Rheinheſſen.
rms 30. Jan. Ueber den Hausſchwamm ſeine Ver=
2 Bekämpfung hält am nächſten Mittwoch, abends 8 Uhr, in
FF Apoſteln F. Kallenbach=Darmſtadt, der Leiter der Heſſiſchen
ichtbilder=

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 31

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 31. Januar 1932

Statt Karten.
Mittwoch iſt unſer Dieter
angekommen

Dipl. Ing. Paul Krahl
und Frau Margret
geb. Haenlein

z. Zi. Alice=Hoſpital.

Es grüßen als Verlobte
Ria Racke
Willy Emig usts
Darmſtadt, 30 Januar 1932.
Wienerſtr. 56 Heidelbergerſtr. 108½

Hocherfreut durch die Beweiſe
FreundlichenGedenkens an meinem
70. ſage ich Allen herzlichen
Dank, beſonders den alten Dra=
gonern
für die treue Kamerad=
ſchaft
.
Oberſileutnant
und Landſtallmeiſter
Schörke.
1840

Für die uns anläßlich unterer
Vermählung erwieſene Auf=
merkſamkeit
, ſagen wir auch im
Namen unſerer (Eltern herzlichſten
Dank.
Georg Degreif und Frau
Martha, geb. Rieg.

Darmſiadt, im Januar 1932.
Eckhardtſtr. 16 III.

Es gratulieren herzlichſt zum heutigen
60 jährigen Wiegenfeſte
der Eheleute Ph. Creter (Café)
Karlsſtraße 28½-
Es dürfte der einzige Fall hier ſein,
daß ein Paar, auf Jahr und Tag ge=
meinſam
das Licht der Welt erblickte.
Die Stammgäſte.

Lieſel Levi
Ludwig Sternfels
Verlobte
Frankfurt a. M., Taunusplatz 17

Haßloch (Pfalz)

31. Januar 1932.

Erfelden a. Rh.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſre liebe
Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter und
Tante

geb. 9tto

kurz vor ihrem 81. Geburtstage, wohlverſehen mit
den hl. Sterbeſakramenten, von ihrem ſchweren Leiden
zu erlöſen.
Für die trauernden Hinterbliebenen
Anna Kämmerer
Kätchen Bitter
Ludwig Bitter
Kätha Kämmerer,
Darmſtadt, den 30. Januar 1932.
(
Waldſtraße 46.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 2. Februar,
nachmittags 4 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Seelenamt: Montag vormittags 7½ Uhr in der
St. Fideliskirche

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Anteil=
nahme
bei dem Heimgange unſeres lieben,
unvergeßlichen Vaters danken wir herzlichſi.
Nichard, Hans und Friedel Roggenbuck.
Darmſtadt, den 29. Januar 1932

Erd- und
Wilh. Sohmank

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, meine liebe Frau,
unſere gute Mutter
Mina Emig
zu ſich in die Ewvigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
1834 Heinrich Emig und Kinder.
Laudenau, 29. Januar 1932.
Die Beerdigung findet Sonntag,
den31 Januar, nachm. 3 Uhr, ſtatt

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und Blumenſpenden bei
dem Hinſcheiden unſerer lieben Ent=
ſchlafenen
Frau
Ming Stahlhöfer Bwe.
geb. Benz, verw. Sepffer
ſagen wir Allen herzlichen Dank.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Köhler für die troſtreichen Worte.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Fuhrbach.
Darmſtadt, Müllerſtraße 7
Wixhauſen, Arheilgen.

Dankſagung.
Bei dem Heimgang unſerer lieben
Mutter
Frau Joſefine Wilch
geb. Reif
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank.
Familie philipp Wilch, Zwingenberg
Familie C. Waſchulewski,
Königsberg
Familie Ludwig Mahr, Darmſtadt
Familie Wilh. pleiſch, Hungen,O.=H.
Familie Auguſt Wilch, Berlin. (*

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12 u. 13 Uhr in den betreffenden Schulgebäuden ent=
gegengenommen
. Das letzte Schulzeugnis, der Geburts=
ſchein
und der Impf= oder Wiederimpfſchein ſind
dabei vorzulegen.
Die Grenzlinie zwiſchen beiden Schulbezirken
bilden Erbacherſtraße, Mühlſtraße, Kapellplatz, Hügel=
ſtraße
, bezw. deren Fortſetzung bis zum Exerzierplatz.
Von Darmſtädter Schülerinnen gehören alle Kinder,
die nördlich dieſer Grenzlinie wohnen, in die Ele=
onorenſchule
, alle, die in den genannten Grenzſtraßen
oder ſüdlich davon wohnen, in die Viktoriaſchule.
Von den auswärtigen Schülerinnen ſind die am
Hauptbahnhof eintreffenden in der Eleonorenſchule,
die am Oſtbahnhof ankommenden in der Viktoria=
ſchule
anzumelden.
Das neue Schuljahr beginnt am 11. April 1932,
9 Uhr vormittags.
Die Aufnahmeprüfung aller Sextanerinnen mit
drei= und vierjähriger Grundſchulbildung findet
Dienstag, den 15. März, 15 Uhr, in den betr.
Schulgebäuden ſtatt.
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Die Direktionen:
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Dr. Mahr
Oberſtydiendirektor.
Studiendirektor.

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Sonntag, 31. Januar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 31 Seite 9

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Ang. u. N. 71 Gſch.

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ich Herrn o. beruft.
Dame den
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Sonntag, 31. Januar 1932

Reich und Ausland.

Seite 10 Nr. 31

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die Leviſenſchiebungen
dor den Khnelſcifengerick.

Berlin. Die Deviſenſchiebungen des Lon=
doner
Bankhauſes Singer u. Friedländer, die
vor einer Woche von der Zollfahndungsſtelle auf=
gedeckt
wurden und zur Verhaftung des britiſchen
Staatsangehörigen Gutherz, des Berliner Ban=
kiers
Kurt Oppenheimer und des öſterreichiſchen
Bankiers Parlagi führte, beſchäftigten geſtern
bereits das Schnellſchöffengericht. Die Anklage
wirft dem Angeklagten Dr. Gutherz vor, daß er
ohne Genehmigung der Deviſenbewirtſchaftungs=
ſtelle
als Ausländer über RM.=Beträge verfügt
habe. Den Angeklagten Parlagi und Oppen=
heimer
wird Beihilfe zu dieſen unerlaubten Ge=
ſchäften
zur Laſt gelegt. Der Staatsanwalt gab
zur Aufklärung der ſchwierigen Prozeßmaterie
eine kurze Erläuterung des zugrunde liegenden
Tatbeſtandes. Es begann dann die Vernehmung
des Hauptangeklagten Gutherz, der in Karlsbad
geboren iſt, ſeit 1924 als Angeſtellter des Lon=
doner
Bankhauſes tätig iſt und ſeit dieſer Zeit
die britiſche Staatsangehörigkeit erworben hat.
Im Verlauf der Verhandlung über die De=
viſenſchiebungen
legte der Angeklagte Dr. Gut=
herz
ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Er ſchilderte
die Technik der Deviſenſchiebungen durch Effek=
tenkäufe
und gab zu, daß er gewußt habe, der
Erlös für derartige Effektenverkäufe müſſe auf
Sperrkonto gelegt werden; die näheren Geſetzes=
beſtimmungen
will er nicht gekannt haben. Zur
Entſchuldigung für ſein Verhalten gab Dr. Gut=
herz
an, er habe befürchtet, daß man ſeine Kün=
digung
nicht wieder rückgängig machen würde,
ſo daß er ſeine Stellung verlieren müßte, wenn
er den Auftrag der Londoner Firma nicht aus=
führe
. Beſondere Vorteile ſeien ihm nicht ver=
ſprochen
worden.
Der Mitangeklagte Parlagi, ein Schwager
des Mitinhabers von Singer u. Friedländer, er=
klärte
, daß er nur aus Gefälligkeit gegenüber
der Londoner Firma ſich an der Angelegenheit
beteiligt habe.

Neue Deviſenſchiebung aufgedeckt.
Berlin. Während ſich das Schnellſchöffen=
gericht
beim Amtsgericht Berlin=Mitte mit der
Aburteilung des Dr. Gutherz vom Londoner
Bankhaus Singer und Friedländer und der Mit=
angeklagten
Bankkommiſſär Parlagi und Bankier
Oppenheimer beſchäftigt, hat die Zollfahndungs=
ſtelle
eine weitere Deviſenſchiebung aufgedeckt.
Ein Direktor Harte wurde vom Vernehmungs=
richter
verhaftet, weil er Werbeſchriften eines
Amſterdamer, Bankhauſes verteilte, in denen
deutſchen Kapitaliſten geraten wurde, durch die
Vermittlung Hartes Gelder in Amſterdam an=
zulegen
. Nach der Deviſenverordnung wird be=
reits
die Werbung als ſtrafbar angeſehen und
mit Zuchthaus nicht unter einem Jahr geahndet.
Der Vernehmungsrichter verhaftete ferner den
zDentiſten Wellnitz aus Regenthin in der Neu=
hnark
, der geſtand Deviſen nach Holland gebracht
kzu haben. Eswurde außerdem ermittelt, daß ein
nittleres Berliner Bankhaus, das Bankgeſchäft
Blumenthal u. Walldach, mit in die Angelegen=
theit
verwickelt iſt. Der Bankier Walldach wird
beſchuldigt, die Kapitalflucht geleitet zu haben.
Er wird zurzeit noch vom Vernehmungsrichter
vernommen.

Das Urteil im Heidelberger Defraudanten=
Prozeß.
Heidelberg. Vor dem erw. Schöffengericht
hatte ſich der ehemalige Sparkaſſenbeamte
Klumpp zu verantworten, der am 5. Juni v. J.
nach Unterſchlagung von 40. 000 Mark flüchtig
geworden war. Mitangeklagt ſind ein Schnei=
dermeiſter
und ein Bäckermeiſter. Klumpp hatte
dem Schneidermeiſter für 7000 Mark und dem
Bäckermeiſter für 3500 Mark ungedeckte Schecks
ausbezahlt. 18 000 Mark hatte Klumpp am Tage
ſeiner Flucht an den Schneidermeiſter geſandt
mit der Bedingung, der Ehefrau Klumpp monat=
lich
250 Mark auszuzahlen. Die Frau war je=
doch
nicht darauf eingegangen. Das Gericht ver=
urteilte
Klumpp wegen erſchwerter Amtsunter=
ſchlagung
und Untreue zu einem Jahr 10 Mo=
naten
Gefängnis, den mitangeklagten Schneider=
meiſter
wegen Anſtiftung zur Untreue und Un=
terſchlagung
, Begünſtigung und Hehlerei zu
einem Jahr fünf Monaten Gefängnis und den
Bäckermeiſter wegen Anſtiftung zur Untreue und
Unterſchlagung zu fünf Monaten Gefängnis.

Fünf Gebäude durch Feuer vernichtet.
Wittenberge. Die Ortſchaft Wielank bei
Doemitz, in der im letzten Jahre bereits rund
30 Gebäude durch Brandſtiftung vernichtet wur=
den
iſt geſtern nacht wieder von einem großen
Brande heimgeſucht worden. Es wurden insge=
ſamt
5 Gebäude eingeäſchert. Man vermutet wie=
der
Brandſtiftung.

Sie iſt die Schönſte im ganzen Land!

Die 19jährige Ruth Behnen aus Freiburg i. Br.
Deutſchlands neue Schönheitskönigin,

wurde von einer aus prominenten Künſtlern
beſtehenden Jury in Berlin zur Miß Germany
1932 erkoren. Die neue Schönheitskönigin
wird Deutſchland auf dem großen europäiſchen
Schönheits=Wettbewerb vertreten, der demnächſt
in Paris ſtattfinden ſoll.

Selkene Beukeſkücke auf der Jagdausſkellung der Grü

Der Kopf eines Rehbocks, deſſen Gehörn die ganz
ungewöhnliche Zahl von 14 Stangen aufweiſt.

Gemſengruppe aus den bayeriſchen Alpen.

Der Kopf eines rieſigen Keilers.

Auf der großen Jagdausſtellung der Grünen Woche in Berlin findet der Beſucher auch diesmal wieder die beſten Trophäen des Jahres in einer
impoſanten Schau vereinigt. Aus allen Teilen des Reiches, ſowie auch aus dem Auslande iſt eine Fülle von wertvollen Beuteſtücken nach Berlin
geſandt worden, ſo daß ſich dem Jäger ein prächtiger Ueberblick über alle Arten ſeines Sportes oder Berufes bietet.

Zuchkhaus Darkmoor noch immer von der Außenwelt abgeriegell.

Calmelke-Prozeß.

Polizei hält ein verdächtiges Auto an, das ſich bei Nacht dem Zuchthaus Dartmoor nähert.

Nach der Unterdrückung der ſchweren Revolte in dem engliſchen Zuchthaus Dartmoor ſind ſämt=
liche
Zufahrtſtraßen zum Gefängnisgebäude von einem ſtarken Polizeiaufgebot geſperrt worden,
um jede Unterſtützung der Gefangenen von außen her unmöglich zu machen.

Vereikelung eines großen Treſor=
Einnches.

Sklarek=Prozeß.

Berlin. Die Kriminalpolizei konnte einen
raffiniert vorbereiteten Treſoreinbruch bei einer
Bank verhindern, bei dem zweifellos große Beute
gemacht worden wäre. Außer einem Mitgliede
einer Geldſchrankknackerkolonne wurde ein An=
geſtellter
der Bank, der mit dem Einbrecher Hand
in Hand arbeitete, feſtgenommen. Als man.
nach einem Einbruch Ende vorigen Jahres in der
Wohnung des bekannten Geldſchrankknackers J.
eine Hausſuchung vornahm, fanden die Beamten
neben Einbrecherwerkzeug eine rätſelhafte Skizze,
der J. eine harmloſe Deutung zu geben ſuchte.
Die Beamten ließen ſich jedoch nicht irremachen,
und es ergab ſich, daß die Skize eine getreue
Wiedergabe der Treſoranlage einer mittelgroßen
Bank im Zentrum der Stadt darſtellte. Sie war
ſo genau ausgeführt, daß als ihr Herſteller nur
jemand in Frage kommen konnte, der mit den
örtlichen Verhältniſſen beſtens vertraut war.
Die Ermittlungen führten auf die Spur eines
Angeſtellten der Bank, der zunächſt hartnäckig
leugnete. Er wollte weder die Skizze kennen
noch mit dem Einbrecher je in Verbindung ge=
ſtanden
haben; die Durchſuchung ſeines Garde=
robeſchrankes
in der Bank förderte aber ſchweres
Belaſtungsmaterial zutage. So fand man neben
nehreren Stemmeiſen auch einen Steinbohrer,
und es gelang, den Schloſſermeiſter ausfindig
zu machen, bei dem dieſe Werkzeuge beſtellt wor=
den
waren. Er erkannte ſeinen Auftraggeber
wieder. Damit war der Bankangeſtellte über=
führt
. Er verſucht jetzt, ſich auf den Großen
Unbekannten herauszureden.

Geldſchrank geſtohlen und ſamt Inhalt
ins Waſſer geworfen.

Saarbrücken. In der Nacht zum Freitag
waren Diebe in das Gebäude der Gasanſtalt=
Betriebsgeſellſchaft in Rockershauſen eingedrun=
gen
und hatten einen 6 Zentner ſchweren Geld=
ſchrank
mit 4000 Franken Inhalt geſtohlen. Wäh=
rend
die Diebe noch nicht ermittelt werden konn=
ten
, führte die Spur des geſtohlenen Geld=
ſchrankes
nach der Saar. Vorgeſtern abend
wurde das Waſſer abgeſucht und man fand etwa
5 Meter vom Ufer entfernt den Geldſchrank drei
Meter tief im Waſſer liegend vor. Mit Er=
ſtaunen
ſtellte man feſt, daß ſich die 4000 Fran=
ken
noch im Geldſchrank befanden. Den Dieben
war es nicht gelungen, den Schrank zu öffnen.
Wütend über das Mißlingen ihres Verſuches
haben ſie ihn dann kurzerhand in die Saar ge=
worfen
.

Berlin. Im Sklarek=Prozeß wurden geſtern
die Aeußerungen der Brüder Sklarek zur Wahr=
ſagerin
Frau Seidler beſprochen. Im weiteren
Verlaufe der Verhandlung des Prozeſſes erklärte
der Vorſitzende, daß Leo Sklarek zwei Tage vor
ſeiner Verhaftung die Wahrſagerin Frau Seid=
ler
angerufen und geſagt habe: Mein Gott,
ich glaube, jetzt wird es Zeit, daß man etwas
beiſeite ſchafft. Dann wurden die Zuwendun=
gen
an die Stadtbankdirektoren erörtert. So
habe Direktor Schmitt mit einem Pelz ange=
fangen
, ſeine Frau mit einem Pelz aufgehört.
Als Beſtechungen, ſo betonte Leo Sklarek, könne
er aber derartige Manipulationen nicht be=
trachten
. Als einmal von irgendeiner Seite die
Abſicht geäußert worden war, den Stadtbank=
direktoren
keine Tantiemen mehr zu gewähren,
habe Max Sklarek dafür geſorgt, daß den vier
Direktoren doch 40 000 Mark ausgezahlt worden
ſeien.

Der Leopard wird erſchoſſen.
Berlin. Der Leopard, der vorgeſtern in
der Wohnung des Kunſtmalers Othegraven ein

zweijähriges Mädchen zerfleiſcht und deſſen Mut=
ter
ſchwer verletzt hatte, wird auf Anordnung
des Polizeipräſidenten im Laufe des heutigen
Tages unter Zuziehung eines Tierarztes er=
ſchoſſen
werden.

Poſtagentin nach Unterſchlagung von 200000 RM.
geflohen.
München=Waſſerburg. Die 40jährige
Poſtagentin Steubl iſt vorgeſtern nach Unter=
ſchlagung
von 200 000 RM. amtlicher Gelder ge=
flohen
. Sie fuhr mit dem Auto nach Plattling,
wo ſie einen Poſtbeamten traf, der vorher tele=
graphiſch
verſtändigt worden war. Die Steubl
und der Poſtbeamte fuhren dann nach Eiſenſtein
weiter. Es iſt noch nicht bekannt, ob ſie die
tſchechoſlowakiſche Grenze überſchritten haben.

Flugzeug im Gebirge abgeſtürzt.
Madrid. Im Gebirge bei Taragona ſtürzte
ein privates Kleinflugzeug ab. Der Führer und
Beſitzer, ein in Sevilla anſäſſiger Schweizer
namens Klug, wurde mit ſeiner Begleiterin
tot unter den Trümmern der Maſchine aufge=
funden
.

Millionenſchaden durch das Hochwaſſer
in Norwegen.
Oslo. Der durch das Hochwaſſer des Trön=
delagfluſſes
angerichtete Schaden wird auf min=
deſtens
eine Million Kronen geſchätzt.

Lübeck. In der geſtrigen Verhandlung des
Tuberkuloſe=Prozeſſes ſollten eigentlich bereits
die Angeklagten das letzte Wort haben. Zunächſt
aber wollen nochmals die Verteidiger für die
Angeklagten ſprechen, ſo daß die Angeklagten
erſt Anfang der nächſten Woche zu Wort kom=
men
. Die Urteilsverkündung dürfte daher erſt
gegen Schluß der nächſten Woche zu erwarten
ſein.
Als erſter Verteidiger wandte ſich Rechtsan=
walt
Dr. Darboven kurz gegen die Repliken des
Staatsanwalts. Er meinte, die Gutachten der
Sachverſtändigen, nach denen eine Verwechſlung
nicht ausgeſchloſſen oder ſogar mit größter Wahr=
ſcheinlichkeit
anzunehmen ſei, könnten nicht die
Grundlage für das Gericht und für die Höhe der
Strafanträge der Staatsanwaltſchaft bilden. Der
Verteidiger ſchloß: Ich muß der Staatsanwalt=
ſchaft
den Vorwurf machen, daß ſie ſich nicht
von dem Druck der öffentlichen Meinung frei=
machte
. Sie hätte zum mindeſten bei der Replit
ſagen müſſen: Ein Stein nach dem anderen iſt
aus unſerem Bau herausgehöhlt, und das Fun=
dament
der Anklage iſt ganz und gar erſchüttert.
Der Verteidiger Dr. Altſtädts, Rechtsanwalt
Dr. Hoffmann, betonte in ſeiner kurzen Repli
eine Vorausſehbarkeit des Unglücks ſei in keinen
Falle gegeben geweſen. Man könne alſo nicht
von einem ſchuldhaften Verſagen der drei Herren
ſprechen, ſondern es handele ſich um ein Ver=
ſagen
, bedingt durch die Uebermacht des
Schickſals.
Rechtsanwalt Dr. Ihde, der Verteidiger Prof.
Deyckes, erklärte, das Unglück könne nur durch
eine Virulenzſteigerung entſtanden ſein. Zu den
Angriffen von Dr. Wittern auf Prof. Calmette
betonte Dr. Ihde: Es entſpricht keineswegs der
Auffaſſung von Prof. Deycke, daß man hier gegen
einen Mann wie Prof. Calmette, der für ihn
der verdiente und ehrenwerte Forſcher bleibt,
ſolche Vorwürfe erhebt. Prof. Deycke weiſt mit
Nachdruck die Unterſtellung zurück, daß Pkof.
Calmette irgendein Vorwurf oder irgendeine
Schuld am Lübecker Unglück treffe. Die Ver=
handlung
wurde dann auf Montag vertagt.

Jpia. 2
ubeh.
m.

Sechs Portugieſen vom Blitz erſchlagen.
Buenos Aires. In einer Ziegelfabrik
wurden ſechs portugieſiſche Arbeiter vom Blitz
getroffen und getötet.

Die Offiziere des geſunkenen engliſchen
Mefſeldles M ae.

Dieſe Offiziere fanden bei der Kataſtrophe dei
Tod. Oben: Leutnant Head und Leutnant Ma. Unten: Der Kommandant des M.
Leathes und Leutnant Townsend.

London. Der Konteradmiral, der die nach
dem vermißten Unterſeeboot M. 2 ſuchenden
Unterſeeboote befehligt, berichtet, daß die Ar
beiten bei ſehr gutem Wetter fortgeſetzt werdel.
Der Wechſel der Gezeiten mache jedoch die Ak=
beit
der Taucher ſchwierig.

[ ][  ][ ]

Sonntag, 31. Januar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 31 Seite 11

Anmeldangen für die vier Zuheren
Aaudetfaden Surllftaetd.
werden vom 1. bis 5. Februar 1932, täglich von 12 bis 1 Uhr
feei der zuſtändigen Direftion entgegengenommen. Dabei ſind
Geburtsſchein (oder Familienbuch) und Impfſchein ſowie das
letzte Schulzeugnis vorzulegen.
Es empfiehlt ſich, die Schüler bei der Anmeldung mitzubringen.
Schüler, die in anderen Klaſſen (außer Sexta) eintreten
ſellen, können jederzeit angemeldet werden.
Ne Direktionen

des Ludwig Georgs=Gymnaſiums (Karlsſtraße 2)
Lauteſchläger.
des Realgymnaſiums mit Reformrealgymnaſium
Pfersdorff.
(Kirchſtraße 23)
der Ludwigsoberrealſchule mit Reformrealgymnaſium
Dr. Kämmerer.
(Kapellſtraße 5)
der Liebigsoberreaiſchule mit Reformrealgymnaſium
Dr. Kammer.
(Lagerhausſtiaße 3)
Bemerkung: Für die Oberrealſchule ſind die in der Rhein==
Alexander= und Dieburgerſtraße, ſowie nördlich davon woh=
muden
, ferner die von auswärts auf dem Hauptbahnhof ein=
reffenden
und die von Arheilgen, Eberſtadt und Griesheim
mit der Straßenbahn kommenden Schüler in der Liebigs=
Oberrealſchule alle anderen in der Ludwigs= Oberreal=
ſa
ule anzumelden.
Schüler, die ein Reformrealgymnaſium beſuchen ſollen,
ſörinen unter Beachtung der oben angegebenen Grenzen
u einer der beiden Oberrealſchulen oder im Realgymnaſium
ugemeldet werden.
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[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 31

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 31. Januar 1932

Süddeutſche Handball=Meiſterſchaft.
Ein neues Endſpiel=Stſtem für 1932.

Der ſüddeutſche Handball=Ausſchuß hat bekanntlich im Vorjahr mit
ſeinem Spielſyſtem das er ohne Befragung der am meiſten intereſſierten
Vereine auf den Vorſchlag eines ſeiner Bezirksſpielwarte einführte, ein
ſchmähliches Fiasko erlitten. In der ſogen. Gruppe Weſt ging es noch
an, wenn auch die an der Doppelrunde beteiligten fünf Mannſchaften
kaum ihre Reiſekoſten aus der ganzen Meiſterſchaft retten konnten,
wobei höchſtens der an große Zuſchauerziffern gewohnte Sportver=
ein
Darmſtadt eine Ausnahme machte. In der Gruppe Oſt
lagen die Dinge anders. Die Bezirke Württemberg/Baden und Bayern
ſind an ſich ſchon ränmlich weitaus größer als Main=Heſſen und Rhein=
Saar, und Spiele zwiſchen den beiden Bezirken untereinander ſind für
Handballverhältniſſe überhaupt untragbar. Für München und Fürth
waren ſchon kaum die Reiſekoſten nach Stuttgart aufzubringen, was
natürlich umgekehrt auch für die Schwaben galt. Der Verband leiſtete
ſich aber auch noch den Witz, einen badiſchen Meiſter, den SC. Frei=
burg
, zuzulaſſen. Dieſe Mannſchaft, die aus einer Nunde von ganzen
vier oder fünf badiſchen Vereinen eine Meiſterwürde errang, ließ ſich
zu Hauſe zweimal von München 1860 bzw. SpVgg. Fürth beſuchen; da=
bei
verlor ſie mit 5:16 und 3:11 recht deutlich, und blieb die Rückſpiele
ſchuldig. Die Tatſache, daß die beiden Rückſpiele in dieſem Jahre nach=
geholt
werden ſollen, ändert nichts daran, daß die Gruppe Baden mit
ihrem halben Dutzend Handballmannſchaften kein Recht hat, an den ſüd=
deutſchen
Endſpielen beteilgt zu ſein, und daß der Handball noch lange
nicht ſo weit iſt, daß man ihm ein Spielſyſtem anglog dem Fußball auf=
drängen
kann, das allein aus finanziellen Gründen untragbar iſt. Der
Bezirksſpielwart von Rhein=Saar, der im Vorjahr den Handballausſchuß
zur Annahme dieſes Syſtems zu bewegen wußte, war der Entwicklung
des Handballs zu weit vorausgeeilt.
In dieſem Jahre hat man ſich nun auch zu einer anderen Einteilung
herbeigelaſſen. In der Gruppe Weſt ſtellen die beiden Bezirke

Waſſerball.
Reichsbahn Darmſtadt Tgeſ. 75 Darmſtadt.
Obige Mannſchaften treffen ſich am kommenden Montag um
19.45 Uhr im Städt. Hallenbad zu einem Freundſchaftsſpiele. Die
75er Turner haben durch den früheren Rotweißen Merz eine
Verſtärkung erfahren, während die Reichsbahn, die in der Auf=
ſtellung
: Fey; Braun, Waſſer; Peter: Jeſtädt, Hartmann, Schneid=
müller
antritt dem Gegner einen Sieg ſchwer machen wird. Die
faire Spielweiſe beider Mannſchaften iſt bekannt und Schiedsrich=
ter
Ihrig (Tgde. 1846) gewährleiſtet einen einwandfreien Ver=
lauf
des Spieles.

Viktoria Griesheim Union Darmſtadt
Der über dieſes Spiel bei uns veröffentlichte Bericht hat den
FC. Union D. veranlaßt, mit einer umfangreichen und ſtark polemi=
ſchen
Erklärung hervorzutreten. Wir wollen uns nach den Erfah=
rungen
früherer Jahre in den Streit der beiden Rivalen nicht ein=
laſſen
jedoch gerne feſtſtellen, daß von Union die Einzelheiten des
Berichts in jeder Hinſicht als unwahr öffentlich gebrandmarkt
werden und gegen Viktoria beim Verband klagbar vorgegangen
werde. Das Verbandsmitglied Zeng=Egelsbach wohnte dem Spiel
bei, und wir werden die Entſcheidung der Spielbehörde demnächſt
ebenfalls veröffentlichen.
* Kreisliga Südheſſen.
Vor einem intereſſanten Schlußkampf!
Nachdem die Bürſtädter Raſenſpieler am letzten Sonntag den
Zweiten Punkt in Lampertheim laſſen mußten, iſt man auf die
Endkämpfe ſehr geſpannt, da Olympia Lampertheim immer noch
als ernſthafter Mitbewerber um die Meiſterſchaft zu betrachten iſt.
Verſchiedene noch auswärts auszutragende Spiele beider Rivalen
geben der Sache einen ganz beſonderen Reiz. Gerade der kom=
mende
Sonntag kann hier ſchon von ausſchlaggebender Bedeutung
ſein: die Punktedifferenz kann ſich vergrößern, ebenſo können ſich
die Favoriten wieder bedenklich nahekommen.
Die Paarungen lauten:
Spv. Hochheim VfR. Bürſtadt. FV. Hofheim Olympia
Lampertheim. Olympia Worms FV. Biblis. Normannia
Pfiffligheim Starkenburgia Heppenheim, Sportv. Horch=
heim
Viktoria Neuhauſen.
Die Hochheimer ſind auf eigenem Platze als ſpieltüchtige
Mannſchaft bekannt; es wäre ſchon möglich, daß die Raſenſpieler
vielleicht hier ihre erſte Niederlage hinnehmen müſſen, um die
ſie bis jetzt mit ebenſoviel Geſchick wie Glück herumkamen. Das
wäre den Lampertheimern naturgemäß wieder Waſſer auf die
Mühle, doch müſſen ſie ſelbſt natürlich erſt in Hofheim gewonnen
haben , was nicht ſo leicht möglich ſein wird. Im Kampf
mit den Wormſer Kleeblättern müſſen die Bibliſer beweiſen,
ob ſie tatſächlich zurzeit in die Spitzenklaſſe der ſüdheſſiſchen Kreis=
liga
eingereiht werden müſſen. Der Ausgang dieſer Begegnung iſt
offen. In Pfiffligheim werden es die Bergſträßer ebenſo ſchwer
haben, wie die bereits genannten Gäſtemannſchaften; dagegen
iſt an einer Niederlage von Neuhauſen in Horchheim kaum zu
zweifeln. In der Klaſſe 3. Ried, hat ſich in letzter Zeit die
Spielſtärke enorm verbeſſert, was unter anderem die Teilnahme=
berechtigung
ſämtlicher Mannſchaften (Bobſtadt, 07 Bensheim und
Olympia Lampertheim) zur zweiten Runde der Pokalſpiele be=
weiſt
. Ein ſehr ſtark aufwärtsſtrebender Verein iſt auch Hütten=
feld
. Dieſe Mannſchaft hat in letzter Zeit allgemein imponieren
können; am letzten Sonntag konnte beim Verbandsſpiel in Zwin=
genberg
ein Remis (2:2) erzielt werden. Der Auerbacher Fuß=
ballverein
macht dagegen zurzeit eine Vereinskriſe durch. Vier
Punkte wurden von dieſem Verein bereits kampflos verſchenkt
Diesmal ſtehen wieder, außer Groß=Rohrheim, alle Mannſchaften
im Kampf. Es treffen ſich:
07 Bensheim Bobſtadt, Fehlheim Olympia Biebesheim.
Auerbach Kleinhauſen, Tv. Biebesheim Hüttenfeld,
Lorſch Reſerve Zwingenberg.
Man muß mit zähen Kämpfen auf der ganzen Linie rechnen.

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Rhein=Saar und Main=Heſſen je zwei Teilnehmer. Dieſe vier Mann=
ſchaften
ſpielen dann in einer Doppelrunde ihren Gruppenmeiſter her=
aus
. An den Endſpieln nehmen die Meiſter der beiden Gruppen Rhein
und Saar und die beiden Erſten aus den main=heſſiſchen Bezirksmeiſter=
ſchaftsſpielen
teil. Bisher ſtehen als Teilnehmer der Saarmeiſter Saar=
louis
=Roden und der ſüddeutſche Titelverteidiger, Sportverein 98
Darmſtadt, als Teilnehmer feſt. In der Gruppe Oſt ermit=
teln
die Meiſter von Nord= und Südbayern, SpVgg. Fürth und 1860
München, zunächſt in Vor= und Rückſpiel den bayeriſchen Meiſter, der
dann gegen den Meiſter von Württemberg um die Gruppenmeiſterſchaft
ſpielt. Die Meiſter der beiden Gruppen liefern ſich dann das Endſpiel
um die Süddeutſche Meiſterſchaft und ſind beide ſüddeutſche Vertreter
an den Endſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft.
Die erſten Endſpieltermine.
Für die Gruppe Weſt, die ſchon am 24 Januar mit ihren
Spielen begann, liegen jetzt die Termine vor. Es ſtehen allerdings zur
Zeit erſt zwei Teilnehmer feſt. Die Termine:
7. Februar: SC. Saarlouis=RodenRhein=Meiſter;
14. Februar: S. V. 98 DarmſtadtRheinmeiſter;
21. Februar: Zweiter Main=HeſſenSC. Saarlouis=Roden;
RheinmeiſterS. V. 98 Darmſtadt;
28. Februar: S.C. Saarlouis=RodenS. V. 98 Darmſtadt;
Zweiter Main=HeſſenRheinmeiſter;
6. März: Rheinmeiſter Saarlouis=Roden:
S. V. 98 Darmſtadt-Zweiter Main=Heſſen;
13. März: Zweiter Main=HeſſenS. V. 98 Darmſtadt.
20. März: Saarlouis=Roden Zweiter Main=Heſſen;
3. April: RheinmeiſterZweiter Main=Heſſen.

15.00: Stunde der Jugend. Kaſperltheater: Kaſperl bei Frau Holle,

Sporkkalender.
Sonntag, den 31. Januar 1932.
Handball.
1,00 Uhr: Exerzierplatz: Damen: Polizei Mainz 05.
Fußball.
11,00 Uhr: Feſthalle: Eintracht Reichsbahn Darmſtadt.
14,30 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß Chattia Wolfskehlen.

14,30 Uhr:
14.30 Uhr:

Dornheimer Weg: Poſt S.V. Jugenheim.
Müllersteich: Fr. Tgde. Fr. T. Trebur.

Tv. 1897 Bickenbach T.u. SV. Herrnsheim.
Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß das am Sonntag
in Bickenbach ſtattfindende Rückſpiel gegen T.u.SV. Herrnsheim
ſchon um 1 Uhr beginnt. Die Bickenbacher Elf tritt erſatzgeſchwächt
an mit: Opper; Zeißler. Propp: Weigert, Dingeldey, Herpel;
Keil. Jakobi, Hennemann, Schweickert. Schneider.
Turnen.
Interne chſchulmeiſterſchaften im Geräteturnen.
Am Samstag nachmittag fanden in der Otto=Berndt=Halle
die diesjährigen Internen Hochſchulmeiſterſchaften im Geräte=
turnen
ſtatt. Die Beteiligung war erfreulicherweiſe ebenſo rege,
wie im vergangenen Jahre, und auch bei den Uebungen war
manche beachtliche Leiſtung zu ſehen.
In der Oberſtufe haben wir dieſes Jahr zwei Hochſchulmeiſter:
Schaulinſki (Akadem. Turnv, Alemannia) und Heuſer
(P. J. Mainz), beide mit 171 Punkten im Zehnkampf. Im Sieben=
kampf
der Mittelſtufe wurde Erſter: H. Berger mit 120 Punk=
ten
, in der Unterſtufe: Battenfeld mit 124 Punkten.
Frankfurker Sechskagerennen.
Die Frankfurter Feſthalle hatte am Samstag nachmittag einen
ſogenannten Volkstag bei verbilligten Eintrittspreiſen einge=
richtet
, der bei der Popularität des Sechstagerennens in Frank=
furt
auch zu einem Erfolg führte. Es kamen über 3000 Zuſchauer,
die ſich recht gut unterhielten, da ſich die Fahrer äußerſt aktiv
zeigten. Um 5 Uhr nachmittags, alſo nach 19 Stunden, waren
insgeſamt 447,670 Kilometer zurückgelegt worden. Das Geſamt=
klaſſement
lautete:
1. Kroll=Maidorn 32 P., eine Runde zurück: 2. van Kempen=
Braspenning 57 P., 3. Charlier=Deneef 17. P., zwei Runden zu=
rück
: 4. Rauſch=Hürtgen 66 P., 5. Schön=Tietz 45 P., 6. Göbel=
Dinale 15 P., 7. Wambſt=Broccardo 7 P. vier Runden zurück:
8. Zims=Schorn 29 P., 9. Becht=Oeſtreich 23 P., 10. Dülberg=Miethe
20 P., ſechs Runden zurück: 11. Negrini=Severgnini 32 P., ſieben
Runden zurück: 12. Schäfer=Manthey 23 P.
Charlier=Deneef holen auf.
Das Frankfurter Sechstagerennen hatte am Samstag abend
den erwarteten Publikumserfolg. Es waren etwa 8000 Zuſchauer
anweſend, die unter lebhafter Anteilnahme die Ereigniſſe auf dem
hölzernen Oval verfolgten. Die erſten Stunden verliefen ziemlich
ruhig. Erſt zu Beginn der Zehn=Uhr=Wertung gab es eine Reihe
von intereſſanten und langanhaltenden Jagden, in deren Verfolg
ſchließlich Charlier=Deneef zum Spitzenpaar Kroll=Maidorn auf=
ſchließen
konnten.
Um 10.20 Uhr war der Stand des Rennens folgender:
1. Kroll=Maidorn 38 Punkte, 2. Charlier=Deneef 22 P. eine
Runde zurück: 3. Rauſch=Hürtgen 78 P., 4. van Kempen= Bras=
penning
62 P., zwei Runden zurück: 5. Schön=Tietz 45 P., 6. Göbel=
Dinale 21 P., 7. Wambſt=Broccardo 12 P. vier Runden zurück:
8. Zims=Schorn 37 P., fünf Runden zurück: 9. und 10. Becht=
Oeſtreich und Negrini=Severgnini je 37 P., 11. Dülberg=Miethe
25 P., ſieben Runden zurück: 12. Manthey=Schäfer 39 P.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.15: Wetter, Gymnaſtik.
6.45: Gymnaſtik. o 7.15: Wetter. anſchl.: Frühkonzert.
7.55: Waſſerſtand. o 12.00: Zeit und Wirtſchaftsmeldungen.
O 12.05: Konzert. 12.40: Nachrichten, Wetter. O 12.55: Nauener
Zeitzeichen. O 13: Konzert (Fortſ.). O 13.50: Nachrichten. o 14:
Werbekonzert. o 14.45: Gießener Wetterbericht. o 15.05: Zeit,
Wirtſchaftsmeldungen. O 17.00, 18.30, 19.30: Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 31. Januar.
7.00: Bremen: Hafenkonzert. Das große Geläute vom Dom.
8.15: Katholiſche Morgenfeier.
10.00: Einführungsvortrag in Wagners: Siegfried, 2. Akt von H.
Rosbaud und C. Stueber. Mitw.: Funkorcheſter.
10.45: Béla Bartok: Die Volksmuſitſorſchung in Ungarn.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Gleichwie der Regen und Schnee vom
Himmel fällt.
12.15: Breslau: Mittagskonzert der Schleſiſchen Philharmonie.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.10: Eliſe Kühn: Kinder als Helfer der Eltern. Landwirt=
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Schulze=Roeßler: Die Bedeutung der Züchterpereine
für die Förderung der Tierzucht.
Märchen.
16.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Werke von Roſſinf,
Mozart. Weber. Rubinſtein, Sullivan, Lincke, Joh. Strauß u. a.
Mitw.: Elſe Brehſe (Sopran). E. Schrempf (Bariton).
18.00: Erlebte Zeit. Kadidia Wedekind: Mein Vater Frank Wede=
kind
.
18.25: Die Dämmerſtunde.
18.50: Vortrag.
19.20: Sportnachrichten.
19.30: Eine Viertelſtunde Lyrik. Otto zur Linde. Sprecher F. K.
Roedemeyer.
19.45: Klavierkonzert. Ausf.: Béla Bartok.
20.30: Ludwig Hardt erzählt Anekdoten und Späße.
21.15: Siegfried. Von Richard Wagner. 2. Aufzug.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.40: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Gleichbleibendes Werltags=Programm. 6.30:
Gymnaſtik. O 6.45: Wetter für die Landwirtſchaft. ca. 6.50:
Frühkonzert. O 10.35, 13.30: Nachrichten. O 12: Wetter für den
Landwirt. o 14: Konzert. O 15.30: Wetter, Börſe. o. 13,553
Wetter für den Landwirt.
Deutſche Welle: Sonntag, 31. Januar.
6.45: Funkgymnaſtik.
7.00: Bremer Hafenkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt.
8.15: Rückblick auf die Marktlage.
8.25: Min=Dir. a. D. Dr. Wappes: Deutſcher Wald deutſches
Holz.
9.45: Wettervorherſage.
10.00: Magdeburg: Gottesdienſt anläßlich der Reichs= Erziehungs=
woche
.
11.00: Kinderſtunde: Gerta von Pritzelwitz erzählt Märchen.
12.05: Lebendige Gedanken Goethes: Natur bleibt immer gleich,
immer mehr bewunderungswürdig. Prof. Dr. Grützmacher.
12.15: Breslau: Konzert der Schleſiſchen Philharmonie.
14.00: Die Flucht ins Ewige. Novelle von Ernſt Wiechert
14.30: Elternſtunde: Aus dem Peſtalozi=Fröbel=Haus. Ein Hör=
bericht
.
15.00: Konzert. Ausf.: 13er Quartett des A. G.V. Vorwärts,
Hanau, Lendvai=Quartett, Leipzig, Jugendchor des Berliner
Volkschores, Mitglieder des DASB. Am Flügel: L. Belitzer.
15.35: Otto Stoffregen=Stauffen lieſt aus eigenen Dichtungen.
16.05: Leipzig: Undine. 2. Akt. Romantiſche Oper von Lorking.
16.50: Wir wollen helfen. Meta Scheele: Freunde in der Not,
17.05: E. Morrow Dr. Kamnitzer: Die alte und die neue Welt,
17.30: Teemuſit der Kapelle Géza Komor.
18.45: Junge Generation ſpricht. Dreigeſpräch über Auswirkung
der Wirtſchaftskriſe auf die Jugend.
19.15: Köln: Eine Stunde Kurzweil
20.00: Sportnachrichten
20.10: Unterhaltungsmuſit der Kapelle Ilfa Livſchakoff.
20.45: Ausſchnitt aus der Eröffnungsfeier des Verbandes der lon=
zertierenden
Künſtler Deutſchlanos.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Hans Schindler

Weiterberichl.

Von Weſten her iſt weiter milde Luft über Deutſchland ein=
gedrungen
und hat im nördlichen Teil des Reiches die Tempera=
turen
über Null gehalten, dabei außerdem vielfach leichten Sprüh=
regen
gebracht. Auch bei uns und im Süden iſt durch ſie der Froſt
weiter zurückgegangen. Inzwiſchen iſt der hohe Druck über den
Britiſchen Inſeln wieder ſoweit angeſtiegen, daß ſich dort ein Kern
mit Barometerſtänden von 780 Millimeter entwickelt hat. Durch
die Rückſeite der über Finnland lagernden Störung dringt unter
gleichzeitigem Barometeranſtieg kühlere maritime Luft ſudwärts
vor. Sie wird uns zunächſt beeinfluſſen und, da wir ſeither im
Bereich einer Kaltluftſchicht und von Strahlungsfroſt lagen, etwas
mildernd auf die Temperaturen einwirken. Jedoch beſteht mit dem
ſpäteren öſtlichen Ausbreiten des hohen Druckes wieder Neigung
zu nächtlichem Aufklaren und Uebergang zu Strahlungsfröſten.
Ausſichten für Sonntag, den 31. Januar: Wechſelnd wolkig mit
kurzer Aufheiterung, zunächſt milder und Temperaturen
nachts nur um Null, vereinzelt leichte Schauer, weſtliche bis
nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Montag, den 1. Februar: Bei Aufklaren wieder
leichter Nachtfroſt, lokale Frühnebel= oder Dunſtbildungen,
ſonſt bewölkt mit Aufheiterung und vorwiegend trocken.

Hauptſchriffleltung: Rudolf Manve

Die Gegenwant= Tagesſpſegel im Bild und Wort: Dr. Herbert Neitei
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückfendung n ich i übernommen.

Die heutige Nummer hat 22 Geiten.

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Sonntag, den 31. Januar

Die Wochenendbörſe.

Ruhiges Geſchäft infolge ſehlender Anregungen. Ulkimoüberwindung ohne Schwierigkeiken.
Befeſtigung des engliſchen Pfundes.
Stimmung in ruhiger Haltung. Britiſche Staatspapiere konnten ihren
Kursſtand beſſern. Auch internationale Werte ſtellten ſich etwas höher.
Die Lage am Geld= und Deviſenmarkk.
Die Amſterdamer Börſe blieb ruhig, die Grundſtimmung

Am Geldmarkt hat ſich in der abgelaufenen Woche an der Geſamt=
ſtuation
kaum etwas geändert. Der Tagesgeldſatz ſtellte ſich meiſt auf
Prozent; nur gegen das Wochenende entſtand infolge der Ultimo=
hanſpruchung
eine leichte Verknappung, die eine Erhöhung des Satzes
ur 6,5 Prozent mit ſich brachte. Für Geld über den Ultimo bezahlte
nan 78 Prozent. Die Banken haben ſich in ihren Mitteln ſehr flüſſig
ehalten, und man glaubt nicht, daß ſich der Ueberwindung des Ultimo
rößere Schwierigkeiten entgegenſtellen werden. Privatdiskonten waren
her angeboten und ſtellten ſich auf 6ſo7 Prozent.
Das engliſche Pfund war zu Beginn des Berichtsabſchnittes etwas
edrückt, da anſcheinend für engliſche Rechnung Käufe in franzöſiſchen
ſtanken und Dollars erfolgt war. Einen kräftigen Auftrieb erfuhr je=
och
die engliſche Deviſe, als bekannt wurde, daß die Bank von England
ie reſtlichen 30 Millionen Pfund Sterling an die Bank von Frankreich
und die Federal Reſerve Bank auf jeden Fall am 1. Februar zurückzah=
en
werde, ohne daß hierdurch eine Schmälerung des engliſchen Gold=
eſtandes
zu befürchten wäre. Von einem gewiſſen Einfluß auf die Be=
eſigung
des Pfundes war ferner das Ausbleiben einer Diskontermäßi=
ung
der Bank von England, mit der man ziemlich ſicher gerechnet hatte.
ſerſchiedentlich waren in London in der Annahme der bevorſtehenden
diskontſenkung Wechſel ſogar ſchon zu ermäßigten Sätzen gehandelt
urden. Der Dollar hielt ſich in der Nähe des unteren Goldpunktes;
ie Kursveränderungen blieben daher ſehr begrenzt. Die Reichsmark
onnte ſich knapp behaupten. Die Haupturſache für eine in den letzten
lagen eingetretene Befeſtigung bildete die Erwartung einer Verlänge=
ung
des 25 Millionen Dollar=Kredits der Reichsbank durch die Bank
on Frankreich. Die Zuſpitzung der Geſchehniſſe in Oſtaſien brachte dem
eir einen kleinen Kursabſchlag.
Beriiner uno Kränrfätier
Effekken=Freiverkehr.
Die etwas überraſchende 9prozentige Dividendenerklärung der Sie=
nensverwaltung
hatte in den vorgeſtrigen Abendſtunden eine feſte
zmmung an der Berliner Börſe zur Folge, die ſich jedoch auf den
eſtrigen Wochenſchlußverkehr nicht ganz übertragen konnte. Zu den
ſie der ſchwächeren Auslandsbörſen kam einmal das energiſche Dementi
er Neichsregierung zur Währungsfrage, zum anderen hatte das erreichte
ursniveau hier und da Anreiz zu Gewinnmitnahmen gegeben. Das
ſeichäft war ſelbſt für einen Samstag ſehr ruhig. Bei den Nebenwer=
in
wurden die Kurſe meiſt nur verändert geſprochen. Nachdem dieſe
urstaxen ſich etwa auf vorgeſtriger Abendbaſis bewegten, bröckelten ſie
m Lauf des Vormittags bei den führenden Werten um zirka 11,5 Pro=
ent
ab. Es fehlte an neuen Anregungen; vorhandene Momente wie
te Regierungsbildung in Oeſterreich, die Vorgänge im Fernen Oſten,
er Schultheiß=Prozeß uſw. waren nur von allgemeinem Intereſſe und
af die Tendenzbildung ohne Einfluß. Viel beachtet wurde die im Ver=
ſilknis
zu den anderen Elektronebenwerten auffallende Schwäche der
ſchuckertaktien, die ſchon vorgeſtern merkwürdiges Angebot aufzuweiſen
ſtren. Man führt, dies auf eine Verwechſlung mit den Siemens=
ſchuckert
zurück, die bekanntlich vorgeſtern einen Verluſtabſchluß bekannt
gzeben hatten. Ueber die Dividende der Schuckert iſt dagegen noch
ichts Poſitives bekannt. Höher als vorgeſtern gingen Schiffahrtsaktien
m. wobei die Gewinne zirka 1 Prozent, alſo faſt 5 Prozent des aus=
nachenden
Betrags, erreichten; ferner blieben Chadeaktien gefragt, und
chultheiß gewannen zirka 1,5 Prozent. Ebenſo waren Kaliwerte feſt
enanlagt, während Kunſtſeidewerte bis zu 2 Prozent verloren. An dem
ſankenmarkt konnten Reichsbankanteile ihren Höchſtkurs nicht behaup=
m
, die übrigen Banken zeigten dagegen widerſtandsfähige Haltung.
kontanpadiere waren vernachläſſigt. Bei den feſtverzinslichen Werten
=ſtand weiter Tauſchneigung von Pfandbriefen, gegen Kommunalobli=
gtionen
, wobei erſtere zirka 0,5 Prozent einbüßten und letztere etwa 0,5
frozent gewannen. Die Differenz zwiſchen dieſen beiden Kategorien,
ſe vor einer Woche noch bis zu 30 Prozent betragen hatte, iſt in der
wiſchenzeit auf etwa 20 Prozent zurückgegangen. Induſtrieobliga=
onen
lagen vernachläſſigt; von deutſchen Anleihen zog die Altbeſitz=
gleihe
um 1 Prozent an. Auf geſtriger Baſis zeigte ſich Intereſſe für
ſrbed=Bonds, während Farbenbonds und Reichsbahn=Vorzugsaktien ca.
Prozent gegen vorgeſtern verloren. In den Mittagsſtunden bröckelten
ſe Kurſe an den Aktienmärkten weiter ab, wogegen das Intereſſe für
te feſtverzinslichen Werte anhielt. Am Geldmarkt blieb die Situation
werändert; am Debiſenmarkt verloren das Pfund und der Yen 3 Pfg.,
imſterdam und Stockholm je 10 Pfg., Oslo und Spanien 40 Pfg.
Nach der vorgeſtrigen ſtarken Befeſtigung zeigte der Frankfur=
tr
Telephonverkehr am Wochenſchluß gut behauptete Kurſe. Aller=
ings
war die Grundſtimmung durchaus freundlich, ſo daß ſich an ein=
inen
Märkten auch noch Kursbefeſtigungen ergaben, denen jedoch Reali=
tionsbedürfnis
gegenüberſtand. Auch die Auslandsbörſen boten keinen
ſirkeren Anreiz. Das Geſchäft iſt ſehr klein und hält ſich in engen
grenzen. Der Rentenmarkt zeigt durchaus behauptete, zum Teil etwas
eundlichere Kurſe. Tagesgeld zum Ultimo ſtärker geſucht bei 8 Proz.

Um die Börſenwiedereröffnung.
Nach Informationen gewinnt es den Anſchein, als ob die Reichsbank
in Tag legt. Die in den letzten Tagen genannten Termine für eine ſtelle für das RheinMaingebiet in Frankfurt Sprechſtunden über die
draus, da zumindeſt an den zuſtändigen Stellen hierzu noch keine poſi= Sprechſtunden teilnehmen wollen, werden gebeten, ſich bis zum 6. Febr.
ve Stellungnahme angegeben werden kann. In Bankkreiſen erwartet d. J. bei der Außenhandelsſtelle für das Rhein=Maingebiet in Frank=
töffnung
der Börſe Anfangs nur die Etablierung eines Freiverkehrs= Beſucher auf die zur Verfügung ſtehende Zeit ſtattfinden kann.
indels in den Börſenräumen in Frage kommt, die den Uebergang für
enie ſpätere ſukzeſive Wiederingangſetzung des offiziellen Effektenappa= baum=Werger=Konzern gehörende Aktienbrauerei Saarlouis verteilt auf
dts ermöglichen ſoll. Jedenfalls zeigen ſich auch in Kreiſen des Börſen= 1 Mill. Fr. für 1930/31 wieder 15 Prozent Dividende. Nach Abſchrei=
trſtandes
Widerſtände gegen eine Wiederholung des September= bungen von 665 712 (960 000) Fr. und 20 000 Fr. Ueberweiſung an Del=
eperimentes
.
Erneuke verlängerung der Zeichnungsfriſt jahresziffern erreicht.
für die ſteuerfreie Reichsbahnanleihe 1931.
Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft hat in Mill. RM. recht gut entwickelt. Neben den üblichen Abſchreibungen iſt
Eicksregierung hat dieſer Verlängerung zugeſtimmt.
Mit Rückſicht auf die immer noch ſchwierigen Verhältniſſe auf dem
Eld= und Kapitalmarkt, insbeſondere im Hinblick auf die Börſenruhe, verſammlungen der A. W. Faber Caſtell Bleiſtiftfabrik A.G. in Stein
ard allen Zeichnern, auch denen, die während der bisherigen Zeich= bei Nürnberg und der Bleiſtiftfabrik vorm. Johann Faber A.G. Nürn=
ungsfriſt
gezeichnet hatten, hinſichtlich der zweiten Rate in Höhe von berg, genehmigten die Intereſſengemeinſchaftsverträge zwiſchen den bei=
7 S.H. vom 15. Februar eine Erleichterung gewährt. An dieſem Tag den Firmen und der Koh=ienoor, Bleiſtiftfabrik L. und C. Hardtmuth in
d von den Zeichnern, die die erſte Nate bereits gezahlt haben, nur Budweis ſowie den Zuſammenſchlußvertrag zwiſchen A. W. Faber und
ingen in der Zeit vom 15.3. Februar 1939 ſpgleich 25 b. H. (erſte 10= werden=
tozentige
Rate und 15prozentige Februarrate) zu zahlen.
Die vielfachen Vorzüge, die die Anleihe bietet, dürften im weſent= bezüglichen Notiz in unſerer Ausgabe Nummer 6 wurde berichtet, daß
ſonderen Anreiz bieten, weil ſie von der allgemeinen Senkung der wirtſchaft 150 000 To. Stickſtoff liefere und zwar zum Preiſe von 195
insſätze nicht betroffen worden iſt.
Die Auslandsbörſen.
ſtern Geſchäft in ſtetiger Haltung; die Grundſtimmung konnte man als bekanntlich auch Zuſchläge für Wiederverkäufer, Nabatte, Eiſenbahn=
ve
rſichtlich bezeichnen. Im allgemeinen hielten ſich die Kursverände= fracht u. dal. m. enthalten, wird man feſtſtellen können, daß die Liefe=
tngen
in engem Rahmen. Britiſche Staatspapiere lagen ſehr ruhig, rung an Frankreich zu annähernd den gleichen Preiſen erfolgte, wie ſie
ſie Börſe war im Verlaufe kaum verändert und ſchloß bei freundlicher, für das Inland gelten,

hiſen=Feſtſekzung vom 30. Januar 1932. Geld Brief Geld Brief 6.374 6.386 Spanien 34.96 35.04 49.95 50.05 Danzig 81.97 82.13 12.465 12.485 Japan 1.469 1.471 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.257 0.259 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.463 7.477 169.48 169.82 Portugal 13.24 13.26 78.72 78,88 Athen 5.395 5.405 Kopenhagen 80.12 80.28 Iſtambul 81. 81.43 Kairo 14.87 14.91 14.52 14.56 Kanada 3.636 3.644 Buenos Aires 1.043 1.047 Uruguay 1.748 1.752 4209 4217 Island 65.68 65.82 58.71 58.83 Tallinn 111.39 111.61 21.05 21.09 Riga 80.92 81.08 16.56 16.60 Bukareſt 2.517 2.523 82.11 82.27 Kaunas 41.98 42.06

konnte als zuverſichtlich bezeichnet werden. Young=Anleihe war nach
ſchwächerem Beginn im Verlaufe erholt. Die 6prozentigen Zertifikate
der Siemens u. Halske=Obligationen konnten ſich um über 8 Prozent auf
90 Prozent befeſtigen, während die anderen deutſchen Werte vernach=
läſſigt
blieben.
Die Pariſer Börſe war nach feſterem Beginn im Verlaufe
ſtimmungsmäßig etwas ſchwächer; die Kursentwicklung konnte als un=
regelmäßig
bezeichnet werden.
Brüſſel eröffnete behauptet, im Verlaufe gingen die Kurſe aber
meiſt zurück.
Die New Yorker Wochenſchlußbörſe eröffnete in feſter Haltung.
An den internationalen Dev iſenmärkten, blieben
die Kurſe des Vormittags im Laufe des Tages im allgemeinen unver=
ändert
, und die Schwankungen der einzelnen Valuten betrugen nur
Bruchteile eines Punktes. Das Pfund war unverändert 3,455)ſg gegen
den Dollar, gegen den Gulden ſchloß es 8,59 gegen Paris 87,84, gegen
die Reichsmark 14,61 und gegen Zürich 17,71½. Die Reichsmark lag
in Amſterdam mit 58,74½ eine Kleinigkeit leichter als mittags; in Zürich
blieb ſie 121,25. In New York war ein Kurs noch nicht zu hören. Die
Peſeta ging weiter zurück, dagegen konnte der Yen ſeinen heutigen Früh=
kurs
wieder erreichen. Schanghai blieb gut behauptet, dagegen ging
Buenos Aires wieder leicht zurück und Rio konnte ſich nach dem leichten
Rückgang wieder etwas befeſtigen.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Stockholm
London
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
Der Skückgeldumlauf im Jahre 1931.
Der normale Stückgeldbedarf der Wirtſchaft wurde im Jahre 1931
zunächſt durch die Verſchärfung der wirtſchaftlichen Depreſſion und die
wiederholte Kürzung der nominellen Einkommen erheblich vermindert,
Am 23. Januar lag der geſamte Geldumlauf um 151,9 Mill. RM., am
23. Juni um 276,3 Mill. RM. unter dem des Vorjahres. Der geſamte
Stückgeldumlauf ging im Juli um 416.9 Mill. RM. im Auguſt um 92,1
Mill. RM., im September um 236,3 Mill. RM., im Oktober um 517,7
Mill. RM., im Oktober um 517,7 Mill RM., im November um 471,6
Mill. RM. und im Dezember um 432,2 Mill. RM. über das Niveau des
Vorjahres hinaus. Wenn man gleichzeitig noch berückſichtigt, daß der
normale Stückgeldbedarf gegenüber dem Vorjahr ſich um etwa 300 Mill.
RM. ermäßigt hat, ſo iſt der Geſamtbetrag der gehamſterten Noten
gegen Jahresende auf 700 bis 750 Mill. RM. zu ſchätzen. Den Höchſt=
ſtand
haben die Hamſterbeträge im Oktober erreicht; ſeitdem haben ſie
um etwa 8090 Mill. RM. abgenommen. Am Ende des Jahres hat
ſich der Stückgeldumlauf noch einmal kräftig gehoben. Die Zunahme von
Ultimo November zu Ultimo Dezember geht mit 246,1 Mill. RM. erheb=
lich
über die auch ſonſt übliche Steigerung des Geldumlaufes im Dezem=
ber
hinaus Auch in den erſten Januartagen 1932 iſt der Sückgeldumlauf
auf einem beachtlich hohen Stande geblieben; die Hamſterbeſtände haben
ſich erneut beträchtlich erhöht. Dies dürfte im weſentlichen mit den
Zins= und Tilgungsbeträgen zuſammenhängen, die am Jahresultimo
fällig geworden ſind und abweichend von früheren Jahren nicht bei
Sparkaſſen oder erneut in Wertpapieren angelegt, ſondern in Stückgeld=
form
zurückgehalten werden.
Wirkſchaftliche Rundſchan.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im Januar. Die
Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung, Wohnung.
Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und ſonſtiger Bedarf) beläuft ſich
nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für den Durchſchnitt
des Monats Januar 1932 auf 124,5 gegenüber 130,4 im Dezember 1931;
der Rückgang beträgt ſomit 4,5 v.H. An dem Rückgang ſind ſämtliche
Bedarfsgruppen beteiligt. Der Rückgang der Reichsindexziffer iſt merk=
lich
größer als in den Vormonaten und hängt zum großen Teil mit den
Auswirkungen der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 zuſammen.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 27. Januar. Die vom
Statiſtiſchen Reichsamt für den 27. Januar berechnete Großhandelsindex=
ziffer
iſt mit 99,7 gegenüber der Vorwoche um 03 v. H. zurückgegangen.
Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 91,8 (plus 0,2
v. H.), Kolonialwaren 90,9 (minus 0,1 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und
Halbwaren 92,3 (minus 0,2 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 1942
(minus 10 v. H.).
Handelsverkehr mit Auſtralien. Der deutſche Generalkonſul in Syd=
der
Frage der Börſenwiedereröffnung eine wohlwollende Haltung an neh, Dr. Büſing, hält am Freitag, 12. Februar, bei der Außenhandels=
Aiederingangſetzung des Effektenapparates eilen jedoch den Tatſachen wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Auſtralien ab. Firmen, die an den
tan, daß im Falle einer Zuſtimmung der Reichsbank für eine Wieder= furt a. M., Börſe (Tel 20 361) anzumelden, damit eine Verteilung der
Konzern Eichbaum=Werger=Brauerei A. G., Worms. Die zum Eich=
krederefonds
verbleibt ein Reingewinn von 525 609 (610 000) Fr. Im
letzten Jahre konnte der Abfatzrückgang auf ein Minimum gehalten wer=
den
, auch in den drei erſten Monaten des neuen Jahres wurden die Vor=
Veithwerke A.=G., Sandbach bei Höchſt. Das am 30. 9. 1931 ab=
gelaufene
Geſchäftsjahr hatte ſich nach der im Vorjahre zwecks Wert=
berichtigung
der Anlagen erfolgten Kapitalſanierung von 12 auf 0,6
ner Sitzung vom 25. Januar 1933 beſchloſſen, die Friſt für die Zeich= eine Dibidende verdient worden. Ob eine tatſächliche Ausſchüttung der
ung der Anleihe über den 1. Februar 1932 hinaus um einen Monat vorhandenen Dividendenmittel erfolgt, wird ſich nach der allgemeinen
d h bis zum 29. Februar 1932 einſchließlich zu verlängern. Die Lage zur Zeit der Bilanzvorlage im Februar richten. Die Geſellſchaft
iſt heute ſehr liquide und hat keinerlei Bankſchulden.
Bleiſtiftzuſammenſchluß genehmigt. Die außerordentlichen General=
v
. H. am 2. April zu zahlen. Bei Zeichnungen in der Zeit vom 1. der Joh. Faber. Die Verträge laufen 75 Jahre und verlängern ſich je=
15. Februar 1932 ſind ſogleich die 10 v.H. der erſten Rate, bei Zah= weils um 20 Jahre, wenn ſie nicht zwei Jahre vor Ablauf gekündigt
Ein ausländiſches Stickſtoffangebot an Frankreich. In einer dies=
hen
bekannt ſein. Die Anleihe dürſte im übrigen auch deshalb einen Deutſchland nach einem neuerlichen Abkommen der franzöſiſchen Land=
Francs für 100 Kilo. Bei dieſer Mitteilung iſt berichtigend feſtzu=
ſtellen
, daß es ſich einmal nicht um 150 000 To. Reinſtickſtokf
ſondern um 150 000 To. Salpeterdüngemittel, die bekanntlich
nur 1516 Prozent Reinſtickſtoff enthalten, handelt: andererſeits betrug
der Preis für 100 Kilo dieſer Salpeterdüngemittel nicht 195 Fr., ſondern
Die Londoner Börſe eröffnete zum Wochenſchluß bei lebhaf= 95 Fr. eif Dünkirchen. Wenn man berückſichtigt, daß die deutſchen Preiſe

Die deutſche Schuhbilanz für 1931.
Im Dezember 1931 wurden 64 824 Paar Lederſchuhe aller Gewichts=
klaſſen
eingeführt gegenüber 39 807 Paar im Dezember 1930 (und B6B
Paar im November 1931). Die Ausfuhr von Lederſchuhen im Dezember
1931 betrug 286 253 Paar gegen 269 456 Paar im Dez 1930 und 410 725
Paar im November 1931. (In den Paar=Zahlen ſind die als Rück=
waren
ein= bzw. ausgeführten Schuhwaren nicht enthalten.) Im Dezem=
ber
1931 betrug der Wert der Lederſchuheinfuhr 594 000 RM., der Leder=
ſchuhausfuhr
1967 000 RM. Im ganzen Jahre 1931 betrug die Ein=
fuhr
669 741 Paar im Werte von 6,58 Mill. RM. gegenüber 806 975
Paar im Werte von 9,45 Mill. RM. im Vorjahr. Dies bedeutet paar=
mäßig
eine Abnahme um 17 Prozent; wertmäßig beträgt die Abnahme
30 Prozent. Die Ausfuhr ſtellte ſich im ganzen Jahr auf 4244934
(3 871 125) Paar im Werte von 32,67 (39,73) Mill. RM. Es ergibt ſich
ſomit paarmäßig eine Steigerung um 9,5 Proz., wertmäßig dagegen eine
Abnahme um 17.5 Proz. Der Ueberſchuß der Ausfuhr von Lederſchuh=
werk
über die Einfuhr beträgt im Jahre 1931: 3 575 193 (im Vorjahr
3 064 150) Paar im Werte von 26,08 (30,27) Mill. RM.
Produkkenberichke.
Mainzer Produktenbericht vom 29. Januar Großhandelspreiſe pro
100 Kilo loco Mainz in RM.: Weizen 24,2524,50; Roggen 21,7522;
Hafer 14,5016; Braugerſte 1819. Induſtriegerſte 17,25, Futter=
gerſte
1616,50; Malzkeime 1213; Süddeutſches Weizenmehl Spezial
Null 37,65: Roggenmehl 60proz 30,5031,50; Weizenkleie fein 9,15
9,25, desgl. grob 9,659,85; Roggenkleie 9,5010; Weizenfuttermehl
9,75; Biertreber 1212,50; Erdnußkuchen 13,7514,50; Kokoskuchen
12,5017; Palmkuchen 10,2511; Rapskuchen 9,509,75; Kleeheu,
loſe 5,60, desgl. geb. 6,20; Wieſenheuloſe 5 desgl. geb. 5,80: Ma=
ſchinenſtroh
4,20; Drahtpreßſtroh 4,00; Sohaſchrot 1111,50; Trocken=
ſchnitzel
6,757,25. Tendenz: ſtetig.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Die Zufuhren ſind allgemein
nicht mehr ſo groß, wie in den Vorwochen, da aus Holland und Däne=
mark
nur wenig Ware hierher placiert und auch die deutſche Produktion
etwas geringer geworden iſt. Da aber die Nachfrage des Konſums nach
wie vor ſehr klein iſt, reicht das Angebot vollkommen aus. Die Preiſe
wurden erneut etwas heraufgeſetzt, weil die in der Vorwoche zum alten
Zollſatz erfolgten Eindeckungen aufgebraucht ſind. Mit einer weiteren,
ſtärkeren Heraufſetzung der Preiſe wird jedoch nicht gerechnet, da infolge
der ungünſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Butterkonſum im all=
gemeinen
ſtark zurückgegangen, die Produktion dagegen aber ſehr groß
iſt. Infolgedeſſen wird das Ausland einen Teil der Zoll= bzw. Valuta=
aufſchläge
ſelbſt tragen. Die Verkaufspreiſe des Großhandels lauten (in
1 Zentner=To.): deutſche Markenbutter 132135, deutſche Molkereibutter
130132 RM.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Nachdem in den letzten Tagen
wieder durch das eingetretene Froſtwetter die Zufuhren in friſchen Eiern
geringer wurden und auch die Kühlhauseier wohl überall geräumt ſein
dürften, iſt in den nächſten Tagen mit einer beſſeren Nachfrage des
Konſums zu rechnen. Die weitere Entwicklung des Marktes hängt nach
wie vor vom weiteren Wetter ab. Die Zufuhren aus dem Oſten ſind ſo
gering, daß eine Notiz bis auf weiteres nicht erfolgt. Es notierten in
Pfg. pro Stück ab loco Frankfurt a. M.: Holländer 7,7510,50; Dänen
7,7511; Flandern 99,50; Schleſier 8,509,50; Bahern 99,50;
Deutſche Friſcheier 7,2511. Italiener, Bulgaren, Jugoſlawen, Ru=
mänen
, Ruſſen, Polen, Chineſen, Franzoſen nicht am Markt. In= und
ausländiſche Mittel= und Schmutzeier 6,507.
Berliner Produktenbericht vom 30. Januar. Die feſte Veranlagung
des Brotgetreidemarktes blieb auch an der Wochenſchlußbörſe beſtehen.
Das erſthändige Angebot von Inlandsbrotgetreide iſt nach wie vor knapp
und obwohl die Mühlen bei Anſchaffungen vorſichtig ſind, konnte der
vorhandene Bedarf am Promptmarkt nur zu 12 Mark höheren Preiſen
als geſtern befriedigt werden. Ob die amtliche Roggennotiz wieder durch
Abgaben der Interventionsfirma beeinflußt wird, war bisher nicht er=
ſichtlich
. Im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft wurde jedenfalls für
Märzlieferung wieder ein größeres Quantum gegeben, ohne daß ſich eine
Preisſteigerung um 1 Mark vermeiden ließ. Bei Mairoggen glichen ſich
Angebot und Nachfrage auf wenig verändertem Preisniveau aus. Der
Weizenlieferungsmarkt ſetzte bis 1,5 Mark höher ein. Weizen= und Rog=
genmehle
haben kleines Bedarfsgeſchäft bei erhöhten Mühlenforderun=
gen
. Im Gegenſatz zur Allgemeintendenz lag Hafer ſchwächer. Infolge
Zurückhaltung der Käufer trat das Angebot verſchiedentlich mehr in Er=
ſcheinung
; der Lieferungsmarkt ſetzte auf Realiſationen bis 2,5 Mark
niedriger ein. Gerſte hat unveränderte Marktlage. Weizenexportſcheine
ſind weiter gefragt und erneut feſter; Roggenexportſcheine wurden auf
geſtrigem Niveau angeboten.
Von den Rohhäutemärkten. An den Rohhäutemärkten ſcheint die
rückläufige Tendenz zum Abſchluß gekommen zu ſein. Die ſehr gut be=
ſuchtionen
Auktionen der Berichtswoche hatten meiſt flottes Geſchäft
und die Preisbildung war für Großviehhäute ſogar vorwiegend feſt. Auf
der Frankfurter Häuteauktion treten nur noch in den Gewichtsklaſſen
bis 59 Pfund geringe Abſchwächungen ein, wogegen in den Klaſſen über
60 Pfund durchweg höhere Preiſe als im Dezember erlöſt wurden. Leichte
Rinderhäute ohne Kopf 3975 Pfd. 41,75, ſchwere 4549; leichte Kuh=
häute
o. K. 31,2532,50, ſchwere 33,7542; leichte Farrenhäute 25,50
29,00, ſchwere 231 Pfg. pro Pfund.

Diehmärkke.

Auf dem Schweinemarkte in Weinheim a. b. B. am 30. Januar
waren 152 Tiere zugeführt. Verkauft wurden 96 Stück, und zwar Milch=
ſchweine
das Stück von 510 Mk., Läufer das Stück von 1222 Mark
Der Marktverlauf war mäßig.
Kleine wiriſchaftsnachrichken.
Der Kreditausſchuß für Baden=Pfalz hat ſeine Arbeiten begonnen.
Die Soll= und Habenzinſen für den Bezirk ſind im engen Anſchluß an die
bon den Zinsverbänden vereinbarten Sätze feſtgelegt worden. Alle
Unternehmungen, die gewerbsmäßig Geldgeſchäfte betreiben, auch wenn
ſie nicht einem der Verbände, die das Abkommen unterzeichneten, an=
gehören
, ſind verpflichtet, die nunmehr feſtgelegten Bedingungen ein=
zuhalten
.
Die Verwaltung der Handels= und Gewerbebank in Gießen teilte
in der jüngſten Sitzung des Aufſichtsrats die vorläufigen Abfchlußziffern
mit die trotz der ſchweren Wirtſchaftskriſe befriedigend ſind. Das ge=
noſſenſchaftliche
Bankinſtitut hat ſich während und nach der Bankenkriſe
ſehr gut gehalten und konnte durch ausreichende Zahlungsbereitſchaft
ſtets allen Anforderungen gerecht werden.
Die mit 300 000 RM. A.K. und 223 000 RM. Reſerven arbeitende
Hammel u. Roſenfeld A.G., Offenbach a M., ſchließt per 30. März 1931
mit einem ſtark erhöhten Verluſt von 66 000 (29 000) RM.
Die Tabakfabrikate= und Weingroßhandlung G. M. Holz, Frankfurt
a. M., hat ſich genötigt geſehen, ihre Zahlungen einzuſtellen und ſtrebt
einen außergerichtlichen Vergleich an. Nach einem vorläufigen Status
ſtehen 1,2 Mill. RM. Paſſiven 0,72 Mill. RM. Aktiven gegenüber. Der
Betrieb des Unternehmens ſoll weitergeführt werden.
Die Bierbrauerei Durlacher Hof A. G., Mannheim, Ieantragt Ein=
ziehung
von nom. 105000 RM, im Beſitz der Geſellſchaft befindlichen
Stammaktien.
Wie wir hören, iſt die im Beſitz des Blumenſtein=Konzerns befind=
liche
Aktienmehrheit der Geſellſchaft für Spinnerei und Weberei Ettlin=
gen
(Baden) auf ein deutſches Bankenkonſortium übergegangen. Die
Beziehungen der Geſellſchaft zum Blumenſtein=Konzern ſind damit voll=
ſtändig
aufgelöſt. Den A.R.=Vorſitz hat Bankdirektor Ludwig Fuld
(D.D.=Bank, Manheim) übernommen.
Die Direktion der Aktiengeſellſchaft Eſcher, Wyß u. Co., Zürich,
hat ihrer geſamten Arbeiterſchaft gekündigt. Die neue Pachtgeſellſchaft
iſt bereit, diejenigen Arbeiter wieder einzuſtellen, die mit einem 15proz.
Lohnabbau einverſtanden ſind. 60 Arbeitern iſt jedoch definitiv gekündigt
worden.
Die G.V. der Aktionäre der Bank von Frankreich hat die Netto=
dividende
für 1931 auf 385 Fr. je Aktie feſtgeſetzt. 1930 wurden 620 Fr.
je Aktie ausgeſchüttet.
Wie aus New York gemeldet wird, hat die Federal Reſerve Bank
neuerdings für 29 373 320 Dollar Gold aus den Vereinigten Staaten
ausgeführt und zwar 20 369 600 Dollar nach Frankreich, 4 765 000 nach
Holland, 4 164 720 Dollar nach Belgien und 80 000 Dollar nach der
Schweiz.
(anuar 1932 für eine Unze
Der Londoner Goldpreis beträgt am 30
Feingold 119 Schill. 7 Pence gleich 86,9371 RM., für ein Gramm Fein=
gold
demnach 46,1363 Pence gleich 2,79 509 RM.

[ ][  ][ ]

Seite 14 Nr. 31

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Sonntag, 31. Januar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 31 Seite 15

Mein Lielster ist . . . Prolessional

Coprrishtby: Carl Dancker Verlag,Berlin W62 Roman von Franz Roswalt

Nachdruck verboten

Wie heißt du eigentlich, Pera? Ich weiß noch nicht einmal
einen Namen?
Orzini! Sie ſchmiegte ſich im Dunkel der Parkallee an ihn
ſu flüſterte: Mußt du alles wiſſen, Will?
Pera Orzini? Biſt du eine Italienerin?
Meine Mutter war Deutſche, aber mein Vater, der noch lebt,
Italiener. Er ſteht im Staatsdienſt ich will dir ein an=
irmal
von ihm erzählen, Will!
Er gab ſich zufrieden, Pera war bei ihm, mehr noch, ſie hing
ſeinem Arm, er ſpürte den Hauch ihrer Nähe. Wie ſchön die
ſelt ſein konnte. Und doch vor einer knappen Stunde war er
nhergeirrt, lebensmüde, ohne Hoffnung!
Pera, wir müſſen uns jeden Tag ſehen! flüſterte er dank=
z
. wir müſſen uns gegenſeitig helfen ſag mir, was ich für
ch tun ſoll!"
Sie fröſtelte. Ein kühler Wind durchſchüttelte das Laub.
ſicht jetzt, Will! Nicht heute!
Handelt es ſich um deinen Mann? Vernachläſſigt er dich,
ſaikt er, ſpielt er?!"
Vielleicht auch das! Du mußt mir Zeit laſſen. Will! Viel=
ſicht
bin ich bald ganz frei, ich weiß es noch nicht! Laß mir Zeit,
kann dir noch nicht alles ſagen!
Kurz vor dem Hotel trennten ſie ſich. Pera ſah ihm nach,
bend vor dem Tag, an dem er die Wahrheit erfahren mußte.
Lo Gillmann ſah ihren Vater heimlich von der Seite an; er
ſte ſich ſeit dem ſpurloſen Verſchwinden des Sohnes in einer
ſeiſe verändert, die ihr ſchwere Sorgen machte. Viel geſprochen
ſte er niemals, er war immer ein in ſich gekehrter, ſtiller, faſt
urſchloſſener Menſch geweſen. Andere hätten ſich vielleicht be=
ugt
, hätten ihn lieblos genannt und ſich bedauern laſſen; denn
war manchmal wirklich nicht ganz leicht, mit ihm auszukom=
ct
. Aber die kleine Lo Gillmann klagte nicht, ſie wußte, daß er

Innern ein ganz Anderer war, er konnte es nur nicht ſo zei=
M. Außerdem konnte er bald auf ſein fünfzigjähriges Arbeits=
ihläum
zurückblicken, auch die beſten Motoren liefen ſich einmal
de. Er ging neben ihr her, als ſollte er zu einem Begräbnis,
ſbei hatte ſie ihn nur mit vieler Liſt und Mühe dazu überredet,
jeder einmal ſeinen gewohnten Stammtiſch aufzuſuchen.
Du müßteſt mal was für dich tun, Vater! Du haſt doch noch
zt Tage Urlaub gut. Fahre doch nach Ludwigsluſt zu Tante
iſt. Bißchen verreiſen vielleicht. Ich glaube, du biſt eine Ewig=
t
nicht mehr aus Berlin rausgekommen!
Er machte eine abweiſende Handbewegung. Ich brauche nicht
derreiſen, wozu denn? Hier iſts ganz ſchön.
Wie wäre es, wenn ich jetzt auch Urlaub nehmen und mit=
imnmen
würde?
Er lächelte traurig, damit du auch nichts davon haſt! Fahr
u allein. Lo, wo ſolls denn hingehen?
..Ich fahr überhaupt nicht ohne dich, Vater!
Er ſagte müde: Lo, du meinſt es ſehr gut, ich habe mir das
kauch alles mal n bißchen anders gedacht aber jetzt habe ich
ue keinen Mumm mehr, du weißt ja!

Gar nichts weiß ich! widerſprach ſie und verſuchte etwas
von ihrem Lebensmut auf ihn zu übertragen. Erich wird ſich be=
ſinnen
, davon biſt du genau ſo überzeugt wie ich, er wird uns
ſchreiben oder wird eines Tages wieder hier ſein; vielleicht kommt
er überhaupt ſchneller wieder hoch als wir denken!
Der Vater ſah ſie dankbar an, ſie hatte ſeine Sorgen und
Gedanken erkannt. Lo, wenn das wahr wäre, wenn der Junge
nicht verkommt! Ich mache viel durch ſeinetwegen! Lo war zum
Heulen zu Mut, aber ſie gab ſich unbefangen: Erich hat ein
bißchen unbeſonnen gehandelt, er hätte auf mich warten ſollen,
Schulzendorf hat mir ſelbſt geſagt, daß ſo etwas paſſieren kann
na, Vater, jetzt denke mal ne Weile nicht an den ganzen
Kram und ſpiele einen Skat, der ſich ſehen laſſen kann!
Sie waren vor dem Stammlokal angelangt. Vater Gillmann
zögerte noch. Wäre das Mädel, die Lo, nicht bei ihm geweſen,
er wäre noch auf der Schwelle umgekehrt. Er ſchämte ſich vor
ſeinen Bekannten, er trug das Schickſal ſeines Sohnes wie eine
Schande, die ihn ſelbſt traf. Niemand ſprach darüber, aber alle
wußten davon, der Erich Gillmann hatte ſich zwanzigtauſend
Mark ſtehlen laſſen und war verſchwunden. Hätte man nicht auf
ihn ſelbſt Rückſicht genommen, würde die Firma vermutlich
Strafantrag geſtellt haben.
Man hatte ſo ſeine eigenen Gedanken, vielleicht waren ſie
ihm garnicht geſtohlen worden. Der alte Gillmann hatte einmal
zufällig zwei Stammtiſchbrüder bei dieſem Thema getroffen,
ſie verſtummten ſofort, als ſie ihn bemerkten. Aber jetzt nagten
die Zweifel an ihm, Tag und Nacht. Und doch wußte er: Erich
war ein braver Junge, er hätte ihm ſo gern geholfen, alles
hätte er ihm verziehen, hätte für eine neue Stellung geſorgt
und konnte es nicht, denn die Erde ſchien ihn verſchluckt zu
haben.
Lo hatte dieſen Abend noch Glück. Nicht etwa, daß ihr
irgendwer mit ſeinem Packard nachfuhr und ſie einzuladen ver=
ſuchte
, darauf hätte ſie ſowieſo nicht reagiert, ſie wußte, was
ſolche Bekanntſchaften wert waren, und gab weniger als nichts
darauf. Ihr Glück beſtand darin, daß ihr zwei Straßenecken
hinter dem Stammlokal ihres Vaters Haußner in die Arme
lief. Willy Haußner, der für ihre Firma die Rennen fuhr und
den ſie ſeit zwei Jahren täglich in der Kantine ſah.
Sie blieb ſtehen, faßte Mut und rief fröhlich: Herr Hauß=
ner
, wo wollen Sie denn hin?!
Er zuckte zuſammen wie jemand, den man aus abgrundtiefer
Verſunkenheit erweckt. Als ob er ſich entſchuldigen müſſe, ſagte
er: Ich gehe hier ein bißchen ſpazieren, ich habe keine Ahnung,
wo ich eigentlich bin. Wiſſen Sie, Fräulein Gillmann, man kann
in Berlin ſtundenlang herumlaufen, es macht nicht müde.
Na gut, daß der Geſchmack verſchieden iſt, ich kann mir was
Netteres vorſtellen!"
Sie mußten beide lachen, in einem Torweg ſtand eine
alte Frau und ſah ihnen lange verſonnen nach, ein Abglanz des
Lachens in ihrem runzeligen Faltengeſicht. Ja, ja, glückliche

Jugend. Es war ein Abend mit einem blaugrauen Himmel, die
Bäume waren noch feucht, es regnete viel in dieſem Jahr. Aber
irgendwo lärmten die Spatzen. Haußner dachte daran, daß er
Pera wiedergefunden hatte, daß er ſie ſehen durfte, täglich. Ein=
mal
würde er auch hinter das Geheimnis kommen, das ſie ihm
einſtweilen noch ängſtlich verſchwieg. Alles mußte gut werden,
nur Geduld haben!
Gillmännchen, Sie ſind mir nicht böſe, wenn ich Sie zu
einem pikfeinen Kaffee einlade!
Ich höre immer Gillmännchen! Das darf nur Planck ſagen
übrigens heiße ich Lo und glaube, Vater ſagt zu Ihnen
doch Willy! Ihr kleines törichtes Herz klopfte wild.
Haußner ging ſofort auf ihren Ton ein: Großartig, wir
trinken Brüderſchaft auf Lo und Willy!
Sie ſuchten ſich ein kleines Café aus mit einer weinumrauk=
ten
Terraſſe, es war nicht ſehr modern eingerichtet, aber um ſo
gemütlicher.
Alſo, Lo, jetzt ſchießen Sie mal los! Daß übrigens der
kleine Preßke mit dabei war in Monte, wiſſen Sie wohl?
Lo fühlte eine nie gekannte Befangenheit, verſuchte irgend
etwas von ſich abzuſchütteln, aber es war gar nicht ſo leicht, jetzt
Willy zu ihm zu ſagen. Träume ſollten lieber ewig unerfüllt
bleiben, es iſt beſſer ſo.
Erzählen Sie mir etwas, bat ſie. Ich hab im Gegenſatz
zu Ihnen ſo wenig erlebt ich bin nach wie vor Sekretärin
bei Planck, mein Bruder Erich hat uns ſchmählich im Stich ge=
laſſen
, Vater macht ſich furchtbare Sorgen um ihn, na, das wäre
ſo das Weſentliche!
Sie ſog an ihrer Eisſchokolade und lauſchte auf den Münch=
ner
Kindlwalzer, der halbverſchwommen von drinnen heraus=
klang
.
Haußner nickte. Von der dummen Geſchichte mit Erich Gill=
mann
hatte er ſchon im Betriebe gehört. Er wiſchte die Erig=
nerung
fort und ſah die kleine Lo an. Eigentlich gar keine kleine
Lo, ſondern eine ſehr reizvolle junge Dame, ſo, wie man ſich die
Privatſekretärin eines Generaldirektors vorzuſtellen pflegt. Aber
die Tochter vom alten Gillmann war eben die kleine Gill=
mann
, und wenn ſie zwei Meter hoch und fünfzig Jahre alt
war.
Wie kommt das überhaupt, Lo, daß Sie hier allein herum=
laufen
Sie haben doch hoffentlich nicht meinetwegen Ihren
Freund verſetzt!
Ich habe keinen Freund! Sie konnte um keinen Preis
der Welt Willy ſagen, noch nicht.
Er meinte na, nal und der gute Limbuſch?!
Sie wurde rot wie ein kleines verwirrtes Mädchen. Lim=
buſch
, du liebe Güte! Das war das erſte= und letztemal, daß
ich mit ihm ausgegangen bin. Ich habe es überhaupt nur ge=
tan
, weil ich mit dem Sonntag abſolut nichts anzufangen
wußte.
Haußner erklärte väterlich: Sie ſollten aber einen Freund
haben, kleine Lo, kein Meuſch kann einſam leben!
Sie ſah ihn verliebt an: Ich habe bisher nicht den rich=
tigen
gefunden! Vielleicht können Sie mir ſuchen helfen!
Sie dürfen nicht ſuchen, Lo, man darf ſo etwas überhaupt
nicht ſuchen, der Menſch, der zu einem paßt, muß von ſelbſt
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Seite 16 Nr. 31

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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[ ][  ][ ]

agesſmegel i Bild ind Work

31. Zanuar 1932

Nummer s

Mit Ski und Rodel durch ganz Deutſchland. Vor neuen Sportweltmeiſterſchaften. Freude an körperlicher Ertüchtigung
und Naturſchönheit, die laſſen wir uns nicht nehmen.

Winterſport? Gerade heute?
Können wir uns heute den Winterſport
noch leiſten? Können wir inmitten unſerer
vielen Sorgen an derlei denken? Winter=
ſport
? Gerade heutel
Ganz unrechtmäßigerweiſe haftet im An=
ſehen
vieler dem Winterſport der Charakter
des Luxus an. Luxus iſt etwas, das wir mit
einigem guten Willen entbehren können,
wenn wir es müſſen. Wie aber ließe ſich
heute Geſundheit, Arbeitsfreu=
digkeit
und Lebensmut entbehren?
Und gerade das ſchenkt uns Leben und Be=
wegung
in friſcher Luft, in dem winterlichen
Märchenwald, in dem Schueeparadies der
Berge! Dort in der ſtrahlenden Sonne über
den dunklen Nebelſchichten, die die Städte in
den Cälern verhüllen, lernen wir es wieder,
was zleben heißt. Dort empfinden wir, an=
geſichts
der gigantiſchen Bergwelt, die
Kleinheit unſerer Sorgen. Dort werden wir
ruhig im Gefühl des mächtigen Atems der
Natur.
Und bei der Abfahrt auf ſteilem Schnee=
hang
, wenn die Skier mit ſchmaler Furche
den Pulverſchnee aufwirbeln, wenn die blan=
ken
Kufen der Nodel= und Hörnerſchlitten
pfeilgeſchwind z Cal gleiten, wenn der ganze
Körper geſtählt wird und durchweht iſt von
Kälte und klarer Luft, dann ſpüren wir wie=
der
das Glück, zu leben, und den Wunſch, zu
arbeiten. Und iſt ein Spaziergang im tief=
verſchneiten
Winterwald nicht ſchönſte Er=
holung
für alle die, die noch vor kurzem
glaubten, die Laſt des ſchweren Alltags nicht
mehr tragen zu können? Die großen Natur=
eindrücke
, die Herrlichkeiten, die uns draußen
auf Schritt und Critt begegnen, ſind ein
Schatz, den uns niemand nehmen
Kann. Und das alles ſoll noch Luxus ſein?.
Jeder, der es nur irgend ermöglichen kann,
ſollte ſich die Erholung, die körperliche Kräf=
tigung
und das ſeeliſche Erlebnis der Ferien=
tage
und wenn es mr einige wenige ſind
in deutſchen Bergen und deutſchem Wald
gönnen. Winterſport, Winterkur gerade
heute!. Dem gerade heute haben wie ſie am
nötigſten!
Dentſchland als Winter=
ſporkland
!
Es iſt noch gar nicht lange her ſo etwa
fünfzig, ſechzig Jahre , da hielt man die
Bergkraxelei milde ausgedrückt für eine
Verdrehtheit und den Winterſport für
Fexerei. Ausgenommer den Schlittſchuhlauf,
der eine Art Geſellſchaftsſpiel war und an=
geblich
ſchon vor 860 Jahren von einer
ſegenſtiftenden Heiligen erfunden ſein ſoll.

Und als man dann auf die rechten Wege zu
Kraft und Schönheit verfiel, da brach die
Sportleidenſchaft aus, die milde aus=
gedrückt
in ihren Anfängen wirklich an
Verdrehtheit grenzte. Und zumal, was den
Winterſport betraf, ſo war er etwas ſo Fei=
ues
, daß man ihn im eigenen Lande nicht be=
treiben
konnte. Dazu mußte man in die
Schweiz reiſen oder nach Schweden und
Norwegen. Das iſt noch gär nicht ſo lange
her.
Inzwiſchen aber habeu wagemutige Sport=
freunde
ſich mit Erfolg an die Entdeckung

Deutſchlands als Winterſportland gemacht.
Mit Rodel und Ski hat man es kreuz und
quer durchzogen und dabei die Entdeckung
gemacht: die deutſchen Hoch= und
Mittelgebirge ſind ganz aus=
gezeichnetes
Sportgelände. Und
die Jugend, die ſich heute ein Dalein ohne
Winterſport kaum noch denken kanu, machte
ſofort Gebrauch davon. Und ſelbſt die ältere
Geueration kehrte zur Natur zurück. Ja,
wenn man das früher gewußt hätte, wie
ſchön es eigentlich in Deutſchland ſelbſt im
Winter iſt . ..

Der kühne Sprung.

Phot.: Sokal Film der Afa

Das bayriſche Hochgebirge, der
Nordrand der Alpen, bietet prächtige Ge=
legenheiten
zu Winterſport und Winterkur.
Von der äußerſten Südoſtecke Deutſchlands,
von Berchtesgaden an bis zu den Ausläu=
fern
der Apen am Bodenſee. Gigantiſche
Bilder wechſeln mit anmutigen romantiſchen
Ausblicken. Den geheimnisvollen, dunklen
Königsſee überquert man auf Schlittſchuhen,
in den Seitentälern und Hängen führen
Nodelbahnen hinab. Reichenhall, Noſeu=
heim
, Crauſtein mit den vielen reizvollen
Oxtſchaften ihrer Umgebung ſind ebenſo be=
kannt
als Winterkurort wie als Sport=
gelände
. Von München aus näher zu errei=
chen
ſind Kochel, Schlierſee, Cölz und
Cegernſee. Hier bietet das weniger felſige
Gelände wunderbare Abfahrten für Skiläu=
fer
. Auf den vielen verträumten Seen ſind
Eislaufplätze angelegt und daneben pflegt
man das einheimiſche Spiel, das Eis=
Schi ßen.

Crocken=Rodeln.
Auch eine Vorbereitung zum Winterſport.

Im Inntal hinauf, von Brannenburg führt
die bequeme Bahn zum Wendelſtein hinauf.
wo man ſich inmitten von Eis und Schnee
bei der Sonne, die hoch über den Wolken
ſtrahlt, den prächtigſten Sonnenbrand holen
ſann. Das Bayriſchzeller Land iſt als Win=
terſportgebiet
heute ebenſo berühmt wie die
Gegend von Kreuth und Kohlgrub. Sum
höchſten deutſchen Bergmaſſiv, zum Wetter=
ſteingebirge
, führen vier verſchiedene Berg=
bahnen
hinauf. Garmiſch=PPartenkirchen hat
Weltruf. Hier werden die Meiſterſchaften
im Skilauf, Skijörning, im Eishockey und
Schlittſchuhlauf ausgefochten. Sahllos ſind
die reizenden kleinen Ortſchaften und Berg=
dörfer
, die Garmiſch und ſeine Cäler um=
geben
.
Ein zweites Gentrum des Winterſports
iſt Oberſtdorf. Hier bieten die Allgäuer
Hänge beſtes Skigelände, überragt von den
machtvollen Allgäuer Alpen, die das Land
Cirol von Bayern trennen. Unmöglich, alle
Ortſchaften zu nennen es gilt, ſie mit Ski
und Schlitten zu entdecken!
In Südweſtdeutſchland bieten eine Fülle
von Gebirgszügen Gelegenheit für Sport und
Erholung im Schnee. Caunus, Rhön,
Spellart und Wasgenwald, ſelbſt
die rauhe und ſchwäbiſche Alb ſind heute viel
beſucht. Vor allem aber der Schwarz=
wald
, bekannt um ſeiner Eislaufmeiſter=
ſchaften
auf dem Citi=See. Es iſt der
deutſche Winterwald, der hier in den tief=
dunklen
, mächtigen Cannenforſten ſeine ganze
Schönheit enthüllt. Und wenn bisher der
herbe Hauber der verſchneiten Berge im
Bayriſchen und Böhmerwald noch weniger
bekannt war, ſo ſorgt doch gerade die jüngſte
Seit dafür, daß auch hier erholungluchende
und ſportfreudige Menſchen auf Entdeckun=
gen
ausgehen können.
In Mitteldeutſchland iſt vor allem Rübe=
zahls
Winterreich, das ſchleſiſche
Bergland, das Ziel der Sportfreunde. Ein=
fallstor
zu dieſem Winterparadies iſt
Hirſchberg, das aus dem Calkeſſel her=
aus
den Blick auf das tiefverſchneite Berg=
panorama
gewährt. Jaſt jeder Ort iſt Win=
terſportplatz
und Luftkurort gemeinſam, auch
Nodelbahnen ſind allenthalben angelegt, und
die hochgelegenen Bauden reizen die tüch=
tigen
Sportler. Nicht minder ſchön iſt der
Kamm des Erzgebirges, ideales
Winterſportgelände für alle Sportarten.
Kipsdorf und Geiſenberg, Bärenburg und
Oberwieſenthal liegen inmitten einer herr=
lichen
Bergwelt.
Auch der verſchneite Harz bietet
allen Anſprüchen die ſchönſten Möglichkeiten.
Von dem tauſendjährigen Goslar fährt man
hinauf nach Klaustal und Zellerfeld, Altenau
und Hahnenklee. St. Andreasborg hat be=
ſonders
ſchöne Sprungſchanzen. Schierke am
Fuß des Brocken und Braunlage vom
Wurmborg überragt, bieten neben dem Ski=
und Nodelgelände noch bequeme Spazier=
wege
. Und Chüringen, mit den Hentren
Oberhof und Friedrichroda, darf nicht ver=
geſſen
werden. Unmöglich iſt es natürlich,
alles zu nennen, alles zu erſchöpfen.
Eines iſt ſicher Deutſchland iſt ein
Winter= und Sportparadies!. Jeder, dem es
nur irgend möglich iſt, ſollte ſeine Schön=
heiten
kennen zu lernen ſuchen! Sumal Vei=
ſen
und Unterkunft in dieſem Jahr ſo billig
ſind wie noch niel. Darum hinaus in das
deutſche Winterparadies, zu Winterſport
und Winterfreuden!

aanzEnnnnnnnnnnnnnnnnnn

[ ][  ][ ]

HaeMAscIINE waft!?

der dadurch vermeintlich bedingten Abtötung
der Perſönlichkeit im Vordergrund der Be=
trachtungen
.

Eine Streitfrage, die keine iſt.
Von Dr.=Ing. B. E. Greif.

Es liegt tief in der Natur des Men=
ſchen
verankert, daß er bei unerfreu=
lichen
Anläſſen dazu neigt; einen Sün=
denbock
zu ſuchen und ihm die Schuld
aufzuladen. Geſtern erſt waren wir alle
noch ſo ſtolz darauf, Seitgenoſſen eines
techniſchen Aufſchwungs ſondergleichen
zu ſein, und heute wollen viele in der
Maſchine den Hauptfeind ſehen, den
Moloch, der ihnen das Brot geraubt
hat. Dieſer um ſich greifenden Ver=
irrung
auf das tatkräftigſte entgegen-
zuwirken
, gehört mit zu den wichtigſten
Aufgaben dieſer Cage.
Im ſelben Maß, wie die Arbeitsloſenheere
anſchwellen nicht nur bei uns, ſondern auch
jenſeits der Grenzen, wenn vielleicht auch in

bedroht ſahen? Hat nicht England 1811 bis
1812 die Ludditen unter ihrem Führer Ned
Ludd mit Hammer und Beil in Fabriken ein=
dringen
und gegen die mechaniſchen Webſtühle
wüten ſehen? (Ungeachtet der glühenden Für=
ſprache
eines Dichters von der Bedeutung Lord
Byrons mußten dieſe Verblendeten hinterher
zu Dutzenden das Schafott beſteigen.) Auch die
Gegenwart hat uns Ausbrüche der Verzweif=
lung
über die menſchenverdrängende Maſchine
gebracht, wenn auch nicht in unſerem eigenen
Kulturkreis, ſondern vorerſt in Aſien. In China
haben die infolge der Einführung neuer Appa=
raturen
in der Baumwollverarbeitung brotlos
gewordenen Kulis mit Brechſtangen und Brand=
fackeln
gegen dieſe unerwünſchte Konkurrenz
vorzugehen verſucht, während die Inder, infolge

Will man die Berechtigung dieſer Vorwürfe
prüfen, ſo muß man mit aller Unvoreingenom-
menheit
, deren man überhaupt fähig iſt, die fol=
genden
Fragen zu beantworten verſuchen: Iſt
es tatſächlich wahr, daß die Maſchine der
Menſchheit ein Fluch iſt? Wenn ja, muß dies
unbedingt ſo ſein? Muß man wirklich die Ma=
ſchine
für die troſtloſe wirtſchaftliche Lage der
Gegenwart verantwortlich machen?

Eins wird niemand beſtreiten: Urſprünglich
iſt die Maſchine als ein Helfer zum Menſchen
gekommen. Als es dem Engländer Chomas
Savery zu Beginn des 18. Jahrhunderts
gelang, den Dampf in eine ſchaffende Kraft um=
zuſetzen
und eine Maſchine zu bauen, die den
Bergarbeitern ſeines Landes die harte Fron
des Waſſerpumpens abnahm, gab er eine Schrift
heraus, die eine Beſchreibung dieſer Erfindung
enthielt und den verheißungsvollen Namen The
miner’s friend (Des Bergarbeiters Freund)
trug. Gehen wir noch weiter zurück, bis ins
alte Griechentum, ſo wiſſen wir aus den Berich=
ten
des Dichters Antiparos, der die erſte Ma=
ſchine
, das durch Waſſer angetriebene Mühlrad,
beſchreibt, daß man dieſe Erfindung als Segen
für die Menſchheit empfand. In der Schilde=
rung
heißt es, daß Deo ( Demeter, die Göttin
der Fruchtbarkeit der Erde) nun die Arbeit der
Mägde den Numphen befohlen habe, die leicht
beſchwingt über die Waſſerwellen hüpfen. Der
Dichter ſieht das Seitalter der leichten Arbeit
und des freudigen Genuſſes anbrechen.

Statt Furcht vor Verödung des Daſeins er=
weckte
alſo die Maſchine zunächſt begeiſterte
Hoffnungen auf Erlöſung von allzu harter, als
unmenſchlich empfundener körperlicher Arbeit.
Allerdings wird nun behauptet, daß das Leben
in den letzten 100 Jahren trotz der überreichen
Erfindung mechaniſcher Hilfen aller Art an
Beſchwerlichkeit keineswegs abgenommen habe.
Hat es indeſſen mit dieſem Einwand ſeine Nich=
tigkeit
? Doch wohl nur bedingt. Denn in Wirk=
lichkeit
konnte die Arbeitszeit verkürzt werden,
in ſehr vielen, obwohl noch nicht längſt in allen
Fällen wurde Muskelarbeit durch gebändigte
Naturkraft erſetzt. Wer brächte es über ſich,
z. B. die Erfindung der Fördermaſchinen, über=
haupt
die immer noch nicht weit genug getrie-

Mittelalterlicher Kran, durch Aenſchenkraft angetrieben mittels Cretrad.

einigen Ländern etwas langſamer als bei ande-
ren
, nehmen auch die Stimmen derer zu, die,
auf der Suche nach den Urſachen der Kriſe, in
der Maſchine den unheimlichen Moloch unſerer
Seit ſehen. Waren wir nicht eben noch ſo ſtolz
auf die Großtaten menſchlichen Erfindergeiſtes,
auf Nationaliſierung und Cypiſierung, die den
Wohlſtand aller zu fördern beſtimmt ſein ſollten?
Und jetzt? Was nützt es, neue arbeitsſparende
Maſchinen zu erſinnen und zu erzeugen, wenn
die Wirkung ſcheinbar nur darin beſteht, daß
wieder ganze Armeen kräftiger, arbeitswilliger
Menſchen im Wirtſchaftsprozeß überflüſſig wer=
den
? Kann der Verbrauch nachkommen und
aufholen, was durch den Fortſchritt der Cechnik
eingeſpart wird?

ihrer Neigung zur gewaltloſen Austragung ſol=
cher
Konflikte, dem Gebot Mahatma Gandhis
folgend, der Maſchine den Boykott angeſagt
und die Charka, das Handſpinnrad, zum
nationalen Symbol erhoben haben.

Solche Fragen ſind zu ernſt, um mit einer
Handbewegung abgetan zu werden. Die Abnei=
gung
gegen die Maſchine könnte ſonſt eines
Cages in Haß umſchlagen mit Folgen, die für
die abendländiſche Kultur von allerſchlimmſter
Bedeutung wären. Uebertriebene Befürchtun=
gen
? Aber die Welt hat ſolche Maſchinen-
ſtürme
ſchon erlebt. Iſt nicht Papins Schaufel=
räderſchiff
, als es im Jahre 1707 die Fulda
hinunterfuhr, von den Segelſchiffern zertrüm=
mert
worden, weil ſie ſich in ihrem Erwerb

So unberechtigt iſt es alſo nicht, wenn man die
wachſenden maſchinenfeindlichen Stimmungen
bei uns nur mit großer Beſorgnis verfolgt.
Denn es ſind ja überdies nicht nur die unmittel=
bar
Betroffenen, die Menſchen aus Fabriken,
Werkſtätten und neuerdings auch Kontoren!
, die da rebellieren, ſondern viele unſerer gei=
ſtigen
Führer, Dichter und Denker ſagen bereits
ſeit Jahrzehnten den Untergang unſeres Seit=
alters
infolge der angeblichen Cyrannei der Ma=
ſchine
voraus. Es iſt verſtändlich, daß ſie heute
mehr Gehör finden als früher. Ein Cheaterſtück
von Karel Cſapek hat den Weg um die ganze
Erde gemacht und überall tiefen Eindruck hin=
verlaſſen
: Es ſchildert die Empörung der No=
boter
, der von einem übermenſchlichen Ford
geſchaffenen Maſchinenmenſchen, die die Fähig=
keit
des Denkens erlernt haben und ſich ſchließ=
lich
gegen die Menſchen empören. Hier und in
vielen Büchern ähnlicher Haltung ſteht aller=
dings
weniger das wirtſchaftliche Problem, als
die Sorge vor der Entſeelung der Arbeit und

Schon 1707 erfolgte der erſte Maſchinenſturm.
Er galt dem Dampfſchiff Papins, das auf der
Fulda von den um ihren Erwerb beſorgten
Segelſchiffern zerſtört wurde.

Dieſer Kran hebt und entleert einen Waggon
Kohle auf einmal. Er erſpart viele Arbeits=
kräfte
iſt deshalb aber die mittelalterliche

Cretmühle vorzuziehen?

bene Mechaniſierung des Bergbaues als ſchäd-
lich
zu bezeichnen? Oſt die Arbeit des Kumpels
nicht auch ohnehin noch ſchwer genug und ge=
fährlich
? Die Menſchen hätten ſich vordem auch
ohne dieſe Erleichterungen glücklich gefühlt?
Das iſt eine Ausſage, die ſich mit Dokumenten
kaum belegen läßt. Wagt etwa jemand zu ſagen:
Wenn wir die Kohlen nicht ohne Maſchinen
fördern können, wollen wir ohne dieſen Stof
leben!

Denn es iſt leider nicht ſo, daß man für den
Preis des Verzichtes auf einige, vielleicht in
ihrem Wert für unſere Lebensführung tatſäch=
lich
fragwürdige Güter auch ſchon den Weg in=
maſchinenloſe
Seitalter geöffnet erhalten würde.
Gewiß ſind Kaugummi, Stehumlegekragen und
Parfümzerſtäuber keine lebensnotwendigen
Dinge. Aber wie ſteht es mit der Hugiene?
Wie mit der Volksbildung? Wie mit der gei=
ſtigen
Befreiung der Frau aus der Sklaverei
ihrer Küchen= und Hausarbeit, die ihr ja früher
keine Stunde der Selbſtbeſinnung übrig ließ?
Gegen die Maſchine kämpfenheißt
gegen die Cechnik und alſo gegen die Wiſſen=
ſchaft
, gegen den Fortſchritt und
die Entwicklung der Menſchheit
ſchlechthin kämpfen. Wer darauf ver=
weiſt
, daß die antiken Kulturen ihre beachtliche
Höhe auch ohne Indienſtſtellung von Maſchinen
erreicht hätten, darf aber nicht vergeſſen, hinzu=
zuſetzen
: Die ſchwere körperliche Arbeit wurde
zu jenen Seiten von Sklaven ausgeführt.

Denken wir ferner daran, daß es der viel=
geläſterte
Maſchinismus war, der es uns e
möglicht hat, die meiſten Erzeugniſſe, die vormaß
nur für die Wohlhabenden vorhanden waren,
auch der großen Maſſe zugänglich zu mächen
ſo helfend, ihnen Behaglichkeit zu verſchaffen
und die wichtige pſuchologiſche Forderung auf
Befriedigung eines beſcheidenen Luxusbedürf=
niſſes
(Bedürfnis nach dem Mehr als nur
Sweckhaften) zu erfüllen.

Aber die wirtſchaftlichen Folgen? Die fürcht=
bare
Kriſe der Gegenwart? Es gibt keinen ein=
leuchtenderen
Beweis für die Unſchuld der Ange=
klagten
in dieſer Beziehung als die Catſache
daß nach wie vor Maſchinen erſonnen und ge=
baut
werden, die noch rationeller arbeiten, noch
mehr Arbeit ſparen wollen. Man ſoll Sünden
und Irrtümer der Volkswirtſchaft nicht der
Cechnik ankreiden, die doch wirklich an den
Kapitalsfehlleitungen und fal=
ſchen
Einſchätzungen der Konjunß=
tur
unſchuldig iſt. Wenn alle Eſſen rauchen,
wenn die Geſchäfte gut gehen, werden kaum
Vorwürfe gegen die Maſchine laut, ſondern erſt
dann, wenn Strukturfehler eines zu ſchnell ge=
wachſenen
Wirtſchaftsorganismus Nückſchläge
bringen wie die jetzigen. Die Maſchine nimmt
ja nicht nur Arbeit, ſie gibt auch Arbeit une
mittelbar den Maſchinenfabriken und ihren Lie=

Der Lehrling am Rorkſchoß.
Von Walter Schweter.

Ach, die gute und ungute Lehrlingszeit mit
ihrem fröhlichen Drum und Dran!. Das war
der feierabendliche Heimweg durch das heimat=
liche
Waldtal, der ſchon nach der erſten halben
Stunde jede kleine Stifte‟-Not weggenommen
hatte. Das war die ſchöne Mittagsſtunde am
Ciſche unſeres guten Bäckermeiſters in der Hin=
termauergaſſe
, der als Handwerksburſche weit
in der Welt herumgekommen war und ſo ver=
lockend
davon erzählen konnte, daß man am
liebſten immer gleich davongelaufen wäre.
Auch jene Mittagsſtunde gehört zum fröh=
lichen
Drum und Dran, die wir Lehrlinge zu=
weilen
auf den Weinbergsmäuerchen der Burg
Lahneck verſaßen und dort oben mit den Rhein=
dampfern
zum Meer und in die fernſten Länder
fuhren und mit Schätzen reich beladen heimkehr-
ten
zum Neid der halben Stadt.
Das war auch das Holen des Sommertrunkes
an der Viehpütz, dem in meiner Lehrzeit noch
lebendig geweſenen Sauerbrunnen Oberlahn=
ſteins
. Aber das Waſſer allein tat’s freilich
nicht.* Su dem erquicklichen Sauren kam ſehr
oft auch etwas nicht weniger erquicklich Süßes.
Das lechte roſig unter dem kecken Mädchen-
näslein
und der widerſpenſtigen Lockenflut.
Aber auch das Verbummeln der freien Mit=
tagszeit
an den Ufern von Rhein und Lahn ließ
uns ſchnell alles Ueble vergeſſen.

Ja ſelbſt die Stunden, die wir zwiſchen den
Kontorböcken und Farbfäſſern verbringen muß=
ten
, waren oft gut und ſchön. Auch das Ungute
war manchmal gar nicht ſo übel, denn man hatte
ja Leidensgenoſſen und den ſehr billigen Croſt der
Gehilfen des Handelshauſes, daß alle unſere
Nöte nicht halb ſo ſchlimm ſeien wie die ihrer
Seit. Konnte man nicht auch ſehr bald ſchon
den in der Kopierpreſſe unmenſchlich verſauten
Geſchäftsbrief mit beiſpielloſer Sinigkeit in den
Umſchlag zaubern und zur Poſt ſchaffen, ohne
daß jemand das Schandblatt geſehen hatte? Und
man konnte, wenn nach etlichen Cagen das Un=
glückspapier
mit einem heillos giftigen Schrei=
ben
des guten Kunden, der ſeine Augen nicht
geſtohlen haben wollte, zurückkam und die Don=
nerſtimme
des ſtrengſten aller Lehrherren un=
heilkündend
aus dem Allerheiligſten, ſeinem
Arbeitszimmer, dröhnte, auch ſehr gut nicht
mehr wiſſen, wer der Uebeltäter war.
Wie gut war doch auch zu vergeſſen, daß man
für den und jenen etwas Wichtiges zu tun hatte,
und wie ſchnell hatte ſelbſt der Auftraggeber die
wichtige Sache aus dem Kopfe verloren.
Nur wenn der Lehrherr aus den hohen
Wandfächern der Schreibſtube oder vom ver=
ſtaubten
Speicher ſo ein vergilbtes Blatt ge=
zaubert
haben wollte, aus Mappen, die viel=
leicht
vor zwanzig Jahren einmal neu geweſen

ſind, da kam Feuer unter unſere Lehrlingswurſch=
tigkeit
. Vergaß man hier die dumme Such=
geſchichte
, oder mußte man mit leeren Händen
vor den Herrn und Meiſter treten, der gut
wußte, welch fabelhaftes Gedächtnis er hatte,
und wie zerfahren ſo ein Lehrlingsſchädel iſt,
dan war die Hölle gewiß ein angenehmerer
Ort als das Arbeitszimmer des Jabrikherrn.
Der ging dann ſelbſt auf die Suche und kam
ſchon nach ganz kurzer Seit höhniſch lachend
zurück, ſchwenkt das Papier wie eine Sieges=
fahne
und einen Haftbefehl und fuhr damit ſo
dicht unter der armen Naſe des Lehrlings
herum, daß dem beinahe für den ganzen Cages=
reſt
jede Luſt. zu Allotria und Bummelei ver=
ging
.
Ach, und dann das beinlähmende Leiterauf
und Leiterab, Creppauf und Creppab im ganzen
großen Hauſe, und das Hin und Her in den
Straßen meiner damals noch ſehr holperpflaſtri=
gen
Vaterſtadt.
Wie ein Packeſel kam man oft daher unter
einem halben Dutzend ſchwerer Pakete und ver=
grub
die langen Ohren hinter dem Pappkram.
wenn das braune Lisbethchen dder das blonde
Mariechen einem begegnete.
Ja und dann das ungemütliche Herumfingern
mit den vornehmen einjährig= freiwilligen
Händen in der jahrmark sbunten Packſtube,
wo Beinſchwarz, gebrannte Siena und Ocker
einen im Handumdrehen zum Siounindianer
oder Sulukaffer machten. Und dann immer wie=
der
durch den Mund des grinſenden Laufbur=

ſchenſchädels oder den des Sprachrohrs, dend
vor dreißig Jahren gab es noch nicht überal.
einen Fernſprechkaſten, der Jüngſtgerichis
poſaunenſtoß: Der Soundſo ſoll ſofort zuhl.
großen S. das war der Lehrherr Folle
men.
Ein Grauen überkommt mich noch heute,
wenn ich im Craum ſo wieder meinen guten
Namen höre und mich wieder auf dem Sinl
oder auf der Creppe des Handelshauſes ſe9 E=
im
blutdurchpreßten Kopfe fiebrig nach einer
Ausrede ſuchend.
Und doch, was war das alles gegen den Noi=
ſendenempfang
durch uns arme Lehrlingswul
mer!
Sch denke jetzt nicht an die meiſt angemeldeiel.
Herren aus guten Geſchäftshäuſern, ſondern.O"
die zahlreicheren Beſucher, die Dinge an L."
Mann bringen wollten, die erſt dann loszuſchige
gen ſind, wenn die Aufdringlichkeit und Sungele
fertigkeit des Anpreiſenden den Gegner
mürbe gemacht haben wie einen ſüßen Augh
weck.

Von dieſer Art Reiſeonkel gab es auch I.
meinen Lehrjahren mehr als genug. Eine Oe
lang wurden auch dieſe Quälgeiſter alter Vee
ſchäftsgepflogenheit gemäß zu dem Sabrißyer
ſelbſt geführt. Das tat aber nicht lange 90
trotzdem eine einzige Handbewegung unſete
Gebieters, unterſtützt von dom Sprühen leiſtee
Auges und der Gewalt ſeiner hohen Geſtalt, Die
in ſolcher Stunde der eines Feldherrn gleichleg:

[ ][  ][ ]

Der menſchenleere Maſchinenſaal, ein Wahrzeichen moderner Wirtſchaftsentwicklung,
haf zu den Crugſchlüſſen verleitet, die wir hier beleuchten.

fozuer, mittelbar, indem ſie Bedürfniſſe wecken
und eue Sabrikationszweige ſchaffen hilft.
die daß man ſo weir zu gehen braucht wie
etim die Sowjetruſſen, die einen förmlichen
Mühirrenkult treiben (der ſogar in entſprechen-
dein
Denkmälern zum Ausdruck kommt), wird

man ſich von der ungerechten Abneigung gegen
dieſe Diener aus Stahl und Eiſen freimachen
müſſen. Die Sorderung des Cages kann nicht
lauten: Fort mit den Maſchinen ſondern:
Beherrſchung der Maſchinen durch ſinn=
volle
Wirtſchaft!

Der Crickfilm im Dienſt der Reklame.
Von Otto Behrens.

9 Anpreiſung eines Gebrauchsgegenſtan=
dols
ann wohl in keiner Noeklameart ſo voll=
Rormen durchgeführt werden wie im Werbe=
fiſl
! Man kann einem Inſerat, einer
BAhüre und dergleichen durch Bilder, Seich=
numz
und Schlagzeilen einen noch ſo wirkſamen
BRitang gebeu, nichts von alledem kommt der
Wrek raft eines Silms nahe. Natürlich kommt
s terbei ganz darauf an, wie der Silm
geuaght iſt. Obwohl die Verwendung von
Wkrefilmen noch kein Jahrzehnt alt iſt, hat
meue doch ſchon genügende Erfahrungen
geſſunolt, um den Crickfilm als das
Whreiittel zu bezeichnen, welches das Publi=
kunz
um meiſten foſſelt und ſomit die größte
Wüykraft beſitzt. Das Manuript eines ſol=
chemfüms
muß von der Erkenntnis ausgehen,
dahr s Kinopublikum vor allen Dingen unter=
halts
ſein will und in der überwiegenden Mehr=
heit
uhen Dingen den Vorzug gibt, die einen
huumzvollen Ainſtrih haben. Das heitere Ele=
ment
yll alſo vorherrſchen, um der Neklame=
abſnch
inen ori inellen und gefälligen Rahmen
itzen. Dies erreicht man am wirkungsvoll=
taß
drch den gezeichneten Silin. Es wird
*Aroteske Darſtellung erſonnen, die den
ühuer zuerſt durch ihren humoriſtiſchen Ein=

Arbeit am Crickfilmtiſch.
ſchlueffeſſelt, ohne daß die Spielhandlung auf
rgesnine Propaganda hinweiſt, und wenn dann
Last Aublikum in eine poſitive Stimmung ver=

bringen die tollſten Sachen, die einem nicht ein=
mal
im Craum vorkommen können.
Denkt man an die zahlreichen Cier= Crick-
filme
, die in den Kinos mit Erfolg gezeigt wer=
den
, dann war es wohl ſelbſtverſtändlich, daß ſich
durch dieſe Möglichkeit der Darſtellung von
Vorgängen und zur Einprägung günſtiger
Uebertreibunigen in erſter Linie die Weltmacht
Neklame ein neues Gebiet für die Kundenwer=
bung
ſchuf. Erſtens iſt der Suſchauer da und
wartet auf den Silm, iſt alſo gezwungen, ſowieſo
hinzuſehen, ſo daß dieſe Seit des Wartens im
halodunklen Cheaterſaal für die Einhämmerung
von Roklameſprüchen, Sätzen und beſonderen
Wortprägungen äußerſt geeignet, und zweitens
iſt die Verbreitung eines ſolchen Silms eine
ſo weitreichende und umfaſſende, wie ſie kein
anderes Werbomittel zuſtande bringt.
Ungemein mühſelig iſt die Arbeit, einen ſol=
chen
Neklame=Crickfilm herzuſtellen. Suerſt die
Sdee, dann die Skizzen und Entwürfe ſowie die
dazugehörigen Siguren. Dieſe werden an die
Zeichner weitergegeben, die Hunderte von ähn=
lichen
Siguren mit kleinen Veränderungen zeich=
nen
und ausſ=yneiden; zuſammeni ergeben dieſe
ſchließlich eine Bewegung, einen Vorgang. Je
nach den Unterſchieden in der Veränderung kann
man ſchnelle und langſame Bewegungen hervor=

wird im Film eine Bewegung des Bildes vorz
getäuſcht.
Jede Bewegungsphaſe muß einzeln aufgenom-
men
werden. Der Seichner am Cricktiſch legt
dann meiſtens jedesmal eine Glasplatte darauf,

ſetzt worden iſt, läßt es ſich mit Leichtigkeit von
der zum Schluß einſetzenden Neklamewirkung
beeinfluſſen. Vermögen die originellen Einfälle,
die ein ſolcher Crickfilm in großer Menge auf=
weiſen
muß, die Spannung fortlaufend zu ſtei=
gern
, und ſtellt es ſich dann heraus, was der
Silm bezweckt, dann wird der Suſchauer die
Propaganda gern aufnehmen und ſich einprägen.
Die außerordentliche Beliebtheit der Micky=
Maus=Filme hat gezeigt, daß der gezeich=
nete
Crickfilm die uriginellſten und über=
raſchendſten
Wirkungen hervorbringt. Aus
dieſem und vorerwähnten Gründen bedient ſich
auch der Reklamefilm in vorwiegendem Maße
der Seichentricks, die mit Leichtigkeit die Mög=
lichkeit
geben, tote Gegenſtände, um die es ſich
bei der Werb.abſicht ja handelt, lebendig zu
machen. Um die Gegenſtände in Beziehung auf
uns zu verſtehen, werden ſie zu Perſonen, zu
Lebeweſen umgeſtaltet. Dieſe Perſonifizierung
des lebloſen Segenſtandes zieht der Phantaſie
des Seichners keine Grenzen und ſetzt ihn in die
Lage, tatſächlich alles in einer Art uns menſch=
lich
näherzubringen, wie ſie inniger kaum zu
denken wäre. Wo der Karikaturiſt recht viel
Witz und Seiſt in die Szenen legen kann, wird
man ſolche Werbefilme im Kinoprogramm nicht
gern miſſen.
Schnell rollt das Filmband durc den Projek=
tionsapparat
, 100 bis 140 Meter die durch-
ſchnittliche
Länge eines ſolchen Crickfilms
ſind im Nu durchgelaufen. Da heißt es, in den 5
bis 5 Minuten Borführungsdauer eine Fülle von
Seichnungen zuſammenzuſtellen, die Meiſter=
werke
der Konzentration darſtellen. Man wird
ſich leicht vorſtellen können, was es beiſpiels=
weiſe
bedeutet, in 2 Minuten im Nahmen einer
originellen Spielhendlung eine ſachliche Ankün=
digung
zu geben. Jede Sekunde dieſer knappen
Vorführungszeit muß geladen ſein mit Humor
und Ueberraſchungseffekten, ohne den Haupt=
zweck
dabei zu vergeſſen, den der Werbung!
Dieſe Notwendigkeit der Konzentration ſtellt an
den Seichner naturgemäß hohe Aufgacen, wobei
er witz ge und zugleich werbekräftige Einfälle
nur ſo aus dem Handgelenk ſchütteln muß. Da
ihm aber in techniſcher Hinſicht kein- Grenzen
gezogen ſind, kann er ſich in der Geſtaltung des
Geſchehens manche Uebertreibung leiſten, die ja
den Crick= und Seichenfilmen eine beſondere
Note und Freiheit geben. Frei von Schwerkraft
und Naturgeſetzen, tanzen die Seichnungen oder
die ausgeſchnittenen Figure, in den natürlich=
ſten
und grotecken Bewegungen berum, voll=

Die ausgeſchnitieten Siguren werden angeheftef
und aufgenommen, daun werden die Slieder der
Figuren eine Kleinigkeit verändert, wieder auf=
genommen
uſw., bis eine Bewegung aus=
geführt
iſt.
rufen, perſpektiviſche Kürzungen erzielen. Die
Siguren werden dann einzeln oder kombiniert
auf den vorgezeichneten Hintergrund gelegt.
Durch Auswechſeln der einzelnen Geſtalten mit
ſolchen geringfügigen Bewegungsveränderungen

BMMr Seeuer dißt- die Lchla 7
Kdunr Iera wau ker- 2- NöM reackaf
Aif. oer- 3 4
Keiet14
Oa-LLod drek- 1n
D3 U6stg
Sretest (e Sr 2.
9a andesck..
2 Kru 4884
Eine Seite aus einem Trickfilm=Regiebuch.
drüickt auf einen Knopf, und der Silrn rückt um
ein Bild weiter. Da in einer Sekunde 24 Bil=
der
durch den Vorführapparat laufen, ſind für
eine Bewegung von einer Sekunde Dauer 24
einzelne Seichnungen nötig, die lauter verſchie=
dene
Bewegungsphaſen darſtellen. Hat ein ſol=
cher
Werbetrickfilm eine Länge von hundert
Metern zu je 52 Bildern, ſo ergeben ſich 5200
Einzelzeichnungen Bewegungen Bilder!
Ein Durchgang durch ein Crickfilmatelier iſt
ungemein intereſſant. Sahlreiche Seichner ſchnip=
ſeln
, pauſen, zeichnen und rücken die Figuren in
geduldiger Arbeit. Aeußerſte Präziſion beim
Arbeiten iſt Vorbedingung für das Gelingen.
Iſt eine Szene mit den Figuren fertig, dann tritt
die elektriſch angetriebene, ſenkrecht über der
Glasplatte hängende Kamera in Cätigkeit. Phaſe
für Phaſe wird zurechtgelegt und jedesmal eine
Aufnahme gemacht, bis ſich aus den auf dieſe
Weiſe hergeſtellten fließenden Bewegungen das
Filmgeſchehen ergibt. Und iſt der Silm nun vor=
führungsbereit
, dann huſcht in wenigen Minu=
ten
ein Werk vor den Augen der Zuſchauer
vorüber, an deſſen Fertigſtellung wochenlang ge=
arbeitet
worden iſt. Hat das Publikum ſich über
den Silm amüſiert und den Namen des angeprie=
ſenen
Markenartikels auf dieſe hübſche und
originelle Weiſe kennengelernt, dann hat die
Werbeabſicht dieſer Vorführung lebender Kari=
katuren
ihren Sweck erfüllt.

Aus einem alten Rechenbuch.

Der Sufall gab wir Gelegerheit, in einem
alten Rechenbuch eis dem 18. Jabrhundert zu
blättern. Von Adam Nieſe, der Ende des 16.
Jahrhunderts die erſte methodiſche Anweiſung
zum Rechnen geſchrieben hat, hst wohl ſchon
jeder gehört, da er ſprichwörtlich damit allge=
mein
bekannt geworden iſt. Mit große: Ueber-
raſchung
erſah ich aber aus dem alten Buch,
daß die Gelehrten ſich damals nicht darauf be=
ſchränkten
, die trockene Wiſſenſchaft der
Mathematik niederzuſchreiben, ſondern daß ſie
ſich bemühten, allgemein erzieheriſch auf den
Leſer zu wirken, indem ſie vielfältig Moral lehr-
ten
. Ihre Gelehrſamkeit hoben ſie beſonders
dadurch hervor, daß ſie ihre Moralſprüche in
gereimter Sorm in den Text einſtreuten. Das
wird wohl auch der Erund ſein, weshalb ſich
das Buch auf dem flachen Lande als guter
Familienbeſitz erhalten hat. Einige Koſtproben
aus dem Nechenmeiſter oder ſelbſtbelehrendes
Rechenbuch, das Job. Hemeling in Leipzig
1755 erſcheinen ließ, mögen hier folgen:
Gut Ordnung halten führt zum Siel,
Unordnung hindert öfters viel.

Jugend ſonder Lehr und Sucht
bringt gar ſelten gute Srucht.
Wein trinken iſt dem Leibe gut,
Wein ſaufen kränkt Herz, Sinn und M
Mit Urteil ſprechen ja nicht eile,
bis du gehört haſt beide Ceile.
Verleumden iſt gottloſe Liſt,
Die mehr als Stehlen diebiſch iſt.
Crinken erfreut, ſaufen gereut.
Wohltat wird in Wachs geſchrieben,
aber Schmach in Stahl getrieben.

Mein Chriſt,
ſchlecht iſt
beſtellt
die Welt,

gibt Hohn
für Lohu,
Geſtank
für Dauk.

Aan ſieht, die derbe, aber einprägſame
Sprache bringt eine Sittenlehre, die ſicherlich
nicht ſchlecht war und der heute noch eine allge-
meine
Verbr itung zu wünſchen wäre. b. v. k.

9ehusk, um den unbequemen Gaſt lautlos ver=
hw
ilen zu laſſen.
Elſeinmal hieß es aber, jeder Reiſende müſſe
eri kom jüngſten Stift in das neueingerichtet=
Emigszimer geleitet und ihm, dem Chef,
anm erichtet werden, was den Monn Gottes
N8. Rus geführt habe. Gerate noch einmal ſo
In ihier unmittelbar zu ihm, dann fliege nicht
ur -UE, ſondern auch der empfangdieſthabent
Lehrly zur Cür hinaus und auf die Straße.
Ahvas war jetzt die ganze andere Schinderei
Legeilieſes Amt des Empfangens und Hinaus=
weiſin
!
Müu braucht ſich ja nur ſo einen mit allen
Dunlg gehetzten, im höchſten Staat prunken=
Len, ;elkgewandten und zungenfertigen Be=
ſchenu
denken, den jeder auf der Straße für
den Yueraldiroktor der größten Fabrik halten
bürng und dem gegenüber den kleinen, ihm
Faunals an die Weſtentaſchen gehenden Lehr=
bubsbüt
ſeinem verſchabten und tintenbeſpritzten
Schiakcrhen, um zu wiſſen, wie die Angſt, er
werdA ſus große Cier nicht glatt an der Cür
des le rheiligſten vorbeibringen, dem Klei=
en
A Hals zuſchnüren mußte.
Dege ich an dieſe Stunden der Qual, daun
rſcheuf aber neben dem unerbittlichen Antlitz
des Lrherrn immer auch das ſtets freundliche
DleM Fakturiſten, wie das eines guten Engels.
Sun ſigemeinen ſtand der aber gar nicht ein=
Mal IPeyr in Achtung, trotzdem er dienſteifrig,
TaſchA eisig, ſchlicht und immer freundlich war.
Er iN das halt mit dem Wörtchen zu und

ſtolperte, wo andere die ſo gern geſehene tiefe
Verbeugung machten, verſpritzte das Haupt=
buch
mit Cinte oder warf im Eifer ſeinen
hohen Drehſchemel dem Sabrikherrn auf die
Füße und verdarb es mit ihm, weil er die Lehr=
buben
nicht immer an den Ohren hatte. Er trug
trotz ſeiner hohen Stellung auch immer nur ſo
einen verſchabten Nock bei der Arbeit, wie wir
Lehrlinge, und war dennoch ſo uneigennützig,
ohne die geringſte Honorarforderung uns drei
Stiften nach dem Geſ.häftsſchluß in ſeinem Heim
noch Unterricht im Schreiben franzöſiſcher und
engliſcher Geſchäftsbriefe zu geben.
Neben ſeinem guten Herzen, vielmehr über
ihm, hatte er aber auch gute Ohren, und ſobald
er vernahm, daß das unheimliche Geräuſch vor
der Cür von dem Stift und ſeinem Reiſeonkel
ſtammen mochte, ſchob er, ohne aufs Hauptbuch
und die wackeligen Stuhlbeine zu achten, hinaus.
Dort nahm er einem die böſe Sache ab, indem
er mit ſeinem langen, hageren Leib langſam,
aber unerſchütterlich und unerbittlich, den Be=
ſücher
zur Cür des Empfangsraumes lotſte, in
dieſe hinein und auf den gaſtfreundlichen Stuhl.
Hier machte er mit ſeinen, der Abwehr des
Opfers nicht achtenden, langen Kallegenhänden
und worten dem Sreunde klar, warum er hier
unverrichteter Sache wioder von dannen müßte.
Aber einmal, du lieber Himmel, kam der
Engel zu ſpät. Er hatte im Drange der Arbeit
das Stimmengewirr vor der Cüre überhört und
konnte dann nur noch ſehen, wie ſie angelſperr=
weit
aufflog, wie ein baumlanges, kohlſchwarzes

Etwas, das einen hohen Sulinderhut auf und
glänzende Lederhandſchuhe an und ein blankes
Handköfferchen dran hatte, an der Kopierpreſſe
vorüberfuhr, wie der Ceufel und . . . Da konn=
ten
er und alle die Herren Kollegen in der
Schreibſtube nichts mehr ſehen, weil ihnen das
Lachen die Cränen in die Augen trieb, die
Backen aufblies und den Leib krümmte, denn
am Schwanze des Ceufels hing der kleinſte aller
Lehrbuben.
Der Grimm und die Gewalt des vorwärts=
drängenden
vornehmen Fremden, dem jetzt der
ſchöne Sulinderhut noch vor den Ofen rollte,
und die Wut, Angſt und Eutſchloſſenheit des
Stiftes, der ihm am Nockſchoß ſaß, wie der
ſchärfſte Dackel am Balge des Suchſes, waren
jetzt gleich ſtark, ſo daß keiner mehr vom Slecke
kam. So fand der gute Engel Seit, ſich zu ſam=
meln
und ſeinem kleinen Freunde, dem in der
Kopierpreſſe ein Helfer und Halt erſtanden war,
beizuſpringen.
Er ſchob den Reiſenden in der gewohnten
Weiſe mit ſeinem langen Leib langſam, doch
unerbittlich, zurück, gebrauchte im Notfall noch
ſeine großen und ſchweren Süße, indem er ſie
den feinbeſchuhten des reiſenden Herrn Kollegen
unſanft nahebrachte, und hatte ſie und ihn dann
bald draußen, weil der auch noch in die Gefahr
geraten war, von den Spitzen der wie Wurf=
ſpeere
hinter den Ohren ſeines Bedrängers
ſtehenden Federhalter aufgeſpießt zu werden.
Im Flur bedeutete er ihm, daß hier ein Vor=
dringen
bis zum oberſten Herrn eine reine Men=

ſchenunmöglichkeit wäre, auch dann, wenn nicht
alle Stifte ſo handfeſt ſeien wie derjenige, der
ihn ſoeben vor der ärgſten Gefahr behütet habe.
Er möge ihm, dem älteſten der Angeſtellten,
ſagen, was er jetzt noch loswerden wolle, von
dem Lehrlingsanhängſel ſei er ja nun befreit.
Da hörte der gute Herr Sakturiſt, daß es ein
Pappſchachtelonkel war, holte ſchnell den Herrn
Muſterſchachtelzurechtmacher. Der berichtete
ihm, daß er es gauz gern einmal mit neuen
Schachteln verſuchen wolle. Und der an der
Kopierpreſſe auf ſo ungewöhnliche Weiſe um
ſein Anſehen und auch noch um ſeinen Sulinder=
hut
Gekommene hatte in wenigen Minuten
einen Probeauftrag.
So ward ihm ein guter Ausgleich für den
mißhandelten Nockſchoß.
Aufbügeln, lieber Herr Kollege, können wir
ihn hier leider nicht. Aber Sie dürfen in unſe=
rem
ſchönen Beſuchtszimmerchen ſo lange ſitzen,
bis das Ding wieder glattgeſeſſen iſt, ſagte der
gute Engel mit einem dicken Schmunzeln um den
ſtruppbärtigen Mund.
Das wollte aber nun der Herr Kollege doch
nicht, wenn er auch den noch einmal in die Hand
genommenen Schwalbenſchwanz ſehr wehmütig
betrachten mußte.
Er ging und ſah nicht mehr zurück.
Am anderen Morgen prunkte über dem
Drehſchemel des tapferen Stiftes ein großes
Papierſchild mit der Aufſchrift
Siege

[ ][  ][ ]

Alſo mit dene Schlagwörter is es gemeinich=
lich
ſo: mer brauch ſich nis debei zu denke,
un kann’s meiſtens aach net. Awwe=
mer
klammert ſich dra, wie an en Strohhalm,
un wann mer aach zehemol behaubte kann:
Denn eben wo Begriffe fehlen, da ſtellt
ein Schlagwort zur rechten Zeit ſich ein
So hott mer die Zeit her unſere deiiſche
Rechierunge, jeglicher Obſerwanz, vorgeſchmiſſe,
ſie weern zu ſchlabb, zu uoochgiewich, mit aam
Wort: zu waſchlabbich. Un jeder bollidiſche
Hoſelibbs hott, däß Wort vun=ere ackdiefe‟
Bolledick im Maul gefiehrt
Bei Licht bedracht, 1s däß halt aach weider
nix, als e Schlagwort, wie s deren ſo vieler=
laa
gibt, un wie=ſe, in Deitſchland wie Ulikraut
aus=em Boddem ſchieße. Wann mer uff Ehr
un Gewiſſe gan freecht, was er ſich unner
däre ackdiefe Bolledick vorſtellt, dann zuckt er
in de meiſte Fäll mit de Arele un ſreckt:
Eijano, mer mißt emol . . . 4. Was mer
awwer mißt, däß iwwerleßt der ackdiefe‟
Bollevicker dann in ſeine lindliche Unſhuld
dene, die de Buggel defor hiehalte miſſe.
Jedenfalls awwer, un ganz ganerlag, ob uff
de Elektriſch, an de Stammdiſch, beim Kaffee=
klatſch
, un wo aach immer des Vaderland im
Handumdrehe gerett wärd, do is halt immer
der Weisheit letzter Schluß: Mer mißt
emol .
Nun hott awwer bekanntlich unſer Reichskanz=
ler
, de Herr Heinrich Bruüning, doch emol ganz
ärnärſchich gezeicht, wie er gäjewärdich ar=
diefe
Bolledick verſteht. Beſunners unſere
ſogenannte Glaiwicher gäfeniwwer. Un jetzt
ſollt eichendlich des ganze deitſche Volk hin=
nerm
ſteh, ohne Aſähe der Baddei un der
Kulleer. Noochher, waun erſt emol unſer
Schuldbuch vernichtet is, do kennte mer uns
jo widder weider driwwer unnerhalte, nooch
welchem Syſtem jeder ganzelne vun uns in
Deitſchland am liebſte reſchiert wärrn mecht.
Däß weer nooch meiner unmaßggäbliche
Maanung emol de Sinn vun=ere ackdiefe‟
Bolledick.
Awwer leider, wie noch vor jeder Kummfe=
renz
, ſo macht mer in Deitſchland aach jetzt
widder im ungeeichenſte Mommang de Rehie=
rung
des Läwe ſauer un en Erfolg faſt un=
meechlich
, dorch lauder Querdreiwereie. Un
wann mir uns in Deitſchland, iwwer ſo e
Frog, wie die Räbberatzionsfrog, net zu=
ſammefinne
kenne um wieviel leichter
finne ſich dann widder die annern zu=
ſamme

No un die hawwe ſich jo noch immer zu=
ſamme
gefunne, wann ſich’s drum gedreht hott,
uns for all däß Unglick, wo iwwer die Wäld
kumme is, verandwortlich zu mache, un bieße
zu loſſe: beſunners unſer friedliewende Nach=
bern
, iwwerm Rhei driwwe, die wo uns
im Name der Gerechtigkeit am liebſte als Na=
tzion
des Läwenslicht ausblooſe mechte.
Awwer däß hott jetzt emol uffgeheert, die
ſolle jetzt emol e Zeitlang ſähe, wie ſe mi=
dem
Verſailler Schandverdrag allaaus fär=
dich
wärrn; mir hawwe uns lang genuch de=
mit
erum geärjert un erum geblogt. Ab un
en Walzer.
Un daß mer dißmol feſt bleiwe, däß fellt
uns jo weiders net ſchwer, weil mer nemlich
am End ſin mit=em bezahle; un iwwrichens
aach mit unſerm gude Wille. Un was die
effennduwälle Sankzione bedrifft, do brauche
mer uns net färchdich mache zu loſſe, d.e
Zeide ſin gottlob vabei, ſeitdem mer ſe vum
Rhei ewäck hawwe. Der Guſtav Streeſe=
mann
wußt in däre Beziehung ſchuu, was er

wollt. Jetzt kenue mer dene gäjeniwwer
ſchun emol ſowas, wie ackdiefe‟ Bolledick
dreiwe. Un die Ackdiefiohed beſteht wie geſagt
dodrinn, daß mer inakdief net mehr mitdhu;
kumm’s, wie’s kummt..
Mir fellt do grad e klaa Gleichnis ei,
nemlich do is emol e Biebche gewäſe, e vische
e Dummesche, un däß hott nehr Schlee wie
Brod krickt, un hott doch ſo arſch gäru genaſcht
un geſchläckt. En Sprochfehler hott’s aach noch
gehatt, däß Biebche, indem daß es hott kag !
ſage kenne, ſundern es hott dofor immer u‟
geſagt, weils däß viel beſſer hott ſage kenne,
Un däß Biebche hott im Hieblick uff ſei Amm=
bitzione
un Geliſte nooch Schläckereie, un in

rächent? Un rächent ſe net immer noyh
falſch?
Jedenfalls un nochemol: was des bezahle
abelangt, ſo wärrn ſe ſich dißmol ganz be=
ſtimmt
hinner uns verrächne. Jetzt miſſe
mer erſt emol e bische an uns denke; 8 s
allerheechſte Eiſebah
Odder is es net e Zeiche der Zeit, daß in
unſerm Heſſelendche ſogar die Borje=
magſter
net mehr ſtandesgemeß bezahlt
ſolle wärrn, un miſſe däßhalb dem Miniſter
des Haus eilaafe, un Brodäſtverſammlunge‟
abhalte?! Dodebei ſin doch ſie ’s, die ſich
mit all dene verflixte Verordnunge erum bloge
miſſe, un miſſe de Kobb defor hiehalte, for däß

was ſo in de Miniſterje an de griene Diſch,

EE5

Abedracht vun ſeine bedriebliche Läwens=
umſtend
mehr Schlee wie Brod! in ſeine
Härzensafald en große Spruch von dieſer
Läwensweisheit ganz gelaſſe vun ſich gäwe, in=
dem
daß ſichs zu däre folgende Iwwerleechung
dorchgerunge hott: Schnäck ich, ſo wär=ich ge=
ſchnage
, ſchnäck ich net, ſo wär ich aach ge=
ſchnage
; alſo liewer ſchnäcke un geſchnage
wärrn, als net ſchnäcke un drotzdem ge=
ſchnage
wärrn. Wie geſagt, däß Biebche hott
kaa l ſage kenne un hott dofor immer n
geſagt.
Jetzt awwer mir, mir kenne zwar net bloß
ſage, ſundern aach alle annern Buſchſtawe
vum Allfabeed. Un es hott drotzdem lang ge=
dauert
, bis mer uns zu dem Biebche ſeine
Läwensweisheit hawwe dorchringe kenne.
Awwer jetzt ſin mer ſo weit, wenichſtens dene
gäjeniwwer, die wo ſich uns gäjeniwwer als
Zuchtmagſter uffgeſpielt hawwe, indem mer
ihne gäjeniwwer dem Biebche ſein Stand=
punkt
einemme, gfach ſo: Sage mer naa,
wärrn mer uffgeſchmiſſe, ſage mer ja, wärrn
mer aach uffgeſchmiſſe; alſo liewer nag ſage
un uffgeſchmiſſe wärrn, als immer ja ſage, uin
drotzdem uffgeſchmiſſe wärrn.
Un wie mer dem Biebche zum Vorworſ ge=
macht
hott, daß es ſo gärn geſchleckt hett, ſo
macht mer jo bei jeder Geläjenheit uns zum
Vorworf, daß mer iwiver unſer Verhältniſſe
geläbt, un en zu große Luxus gedriwwe
hette; un obgleich in däre Beziehung e bische
aſch iwwerdriwwe wärd, ſo wolle mer doch net
leichne, daß mir dadſächlich e paar luxuriöſere
Bedirfniſſe hawwe, wie unſer hochkulldiwierde
Nachbern driwwe in dem Frankreich: mir
bade liewer als die, mir verbrauche aach
vermudlich mehr Saaf, un ſchätze des
W=C zum Beiſpiel.
*
Un wann mer uns, in annern Dinge, in
unſere Hoffnung uff beſſere Zeide, valleicht aach
e bische verrächent hawwe Du liewer Him=
mel
, hott ſich valleicht net die ganz Wäld ver=

erausgeknowelt wärd. No un was wärd die
Rechierung mache wolle, wvann die Borjemagſter
eines Dags in de Scheneralſtreik eneidräde;
dann ſin ſe uffgeſchuiſſe, die Härrn do
owwe‟ Dann wann mer ehrlich ſei wolle,
ſin doch die Borjemaaſter heit bloß noch die
Blitzableider for die Rechierungsmaß=
nahme
. Kann mer ſen do iwwel nemme,
wann ſe aach die Spitz e ganz klaa bische
vergold hawwe wolle, wie ſich däß for jeden
richdiche Blitzableider nach geheert.
Daß es heit kaa Ehr mehr is, Bori=
magſter
zu ſei, däß hott ganer uff däre Bro=
däſtverſammlung
ausdricklich zugäwwe. Lohr=
beern
ſin alſo kaa zu ernte, ſundern heechſtens
noch Undank un Grobheide. Däß war frieher
annerſter. Do ſin die Landboriemaaſter zwuar
äwenfalls härzlich ſchlecht bezahlt worrn, ja ſie
hawwe’s meiſtens bleeslich wäje de Ehr
gemacht. Awwer ſie hawwe, nooch=enie
halwehunnerd Dienſtjohr, doch wenigſtens als
en Orden krickt. Heit dhut mer ſe noch et
emol ſooo embfange ...
Iwwrichens, do fällt mer aus de gude alde
Zeit noch e Geſchichtche ei; däß will ich noch raſch
zum Beſte gäwwe. Nemlich es war unnerm
Ludwig de Dridde, do hott aach emol jo e
Borjemaaſterche aus=em Vogelsbärch des
Fillibbche vierter krickt, un filt ſich däßwäje
zur Audienz mälde. Er is alſo nooch Darm=
ſtadt
gefohrn un hott in’s Gaulees im Stumbe
Eck bzw. im Prinz Carl gewohnt. Am
Awend for de Audienz lott=er mit dene annern
Stammgäſt beiſamme geſäſſe, un do war aach
de Kammerdiener Fleck debei. No es gibt aa
Wort des annere, un wie die Stammgäſt er=
fahrn
hawwe, daß däß Borjemaaſterche zur
Audienz befohle weer, do ſeeckt ſo e Spaßz=
vogel
zu=em: Hawwe ſe dann aach e weiß
Weſt? Die hatt nu mei Borjemaaſter na=
dierlich
net, ſundern bloß ſein Kobbelierrock,

der allerdings aach ſchun en Stich ins Gr=
hatt
. Ja, ſeckt de Gaulee, e weiß 94
miſſe ſe hawive: wiſſe ſe was, ich gäb 71
mei! Der Gaulee war awwer mindeſtt!
noch emol ſo dick, wie däß Borjemagſterr!
awwer mer hott ſich geholſe indem daß 1
Fraa Gaulee en moros Pätzer hinnenei
neht hott, ſo hott ſe einichermaße gebaßt.
Am annern morjends, beim Raſſiern erz
nadierlich de Kammerdi ner Fleck dem Gm!
herzog däß Stickelche. Däß war nu e ſehr II.
ſeelicher Herr un hott en Spaß verſtanne.
un wie mei Borjemaaſterche zur Audäin
kimmt, do hott=en mei Großherzog emol jch.
ageguckt un ſeeckt: No, wie kumme Sie d.
zum Gaulee ſeine Weſt...
Meim Borjemaaſterche hott däß faſt
Nedd verſchlage, un er war froh, wie
widder aus däre Audienzſtubb haus war.
haam awwer hott er ſei Erläbniſſe zum B91 m4
gäwwe un hott geſagt: Unſerm Großhers: MN
dem macht kaaner was vor, der hott ſogar / Auſt
märkt, daß ich em Wärt Gaulee ſei nuft.110
Weſt ahatt.

So war das früher
Un ſo iſt es heut,
Das iſt ein Unterſchied ganz himmelweitt
Bienche Bimmberneln

Poſtſchkribbdumm. Bloß der Gewolll=
heit
hallwer, dann es is eichendlich gornet
Wärt, daß mer nor e Wort driwwer verlies!
Nemlich mein Wink mitm Scheierdor, dau
is doch ſcheints uff fruchtbare Bodde gefalu,
Ich maan, vun wäje unſerm unſichtboe
Stadtrat. Der Vorworf, daß er net mall
am Läwe weer, hott ſe doch ſcheints gebii,
un däß wollte ſe doch net uff ſich ſitze log.
un do hawwe ſe die Woch ſchnell emol e biss.
getagt, un hawwe Redend mit viel ſchc
nen Preißen finf geſchlagene Stund bo.
babbelt. No, un? was war der leeun
Reden korzer Sinn? Daß ſe halt aach r!
mache kenne, wann ſe kaan Stäcke hawwe.
un unſer Owwerowwer hott in ſeine Tru
herzigkeid gemaant, er wollt in Bezugnah=
uff
die Gaspreiſe un ſo nor Akrechun
vun de Stadträt embfange.
un do wärrn mer jo noch eweil wont tan
kenne, bis der Preisdruck uff de Gasdruck / / 149
Druck ausiebt, ſo, daß mern im Porzucs
ſpiern
Im iwwriche hott ſo e ahnungsvoller Enc)
ztglaſt.
en Adrag uff Uffleeſung dum Stadtru uhe wie
geſtellt. Awwer mit dene Witz ſoll mer 10 ſedern in
heit net mehr kumme, dann mer märkt dwd M
langſam die Abſicht und wärd verſtimmt. uh rück
Nemlich: ſich erſt mit Abblomb, wehle loſtit ſät
un dann wann mer märkt, daß mer iu
Ernſtfall aach bloß mit Waſſer koche kaun=
bei
nechſtbeſter Geläjenheit de Adrag uff.!
leeſung ſtelle, unner dem Vorwand=
Zuſammeſetzung dhet net mehr dem Will
Wehlerſchaft endſpräche alſo däß verſel
net mehr bei de Wehlerſchaft. Die
nemlich ſähe, daß poſidiefe Arweid geleilt
un kaa negadiefe Adräg geſtellt wärru.=
Im Landdag...! Awwer ſchweite, 104
vun dem, dann do hab ich ſowieſo alle 50
nung uffgäwwe.
Aus Paris: Zehn Mack for de Verſche
rungsverein. Danke aach vielmols, ſohtl
kenne mer brauche.

ert ble

Küchenzettel vom 1. bis 7. Februar.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Tomatenſuppe, Lauchgemüſſe mit
Reis.
Dienstag: Haferflockenſuppe, eingeſchnitten
Sauerbraten, Schwarzwurzeln gedämpft,
Kartoffeln.
Mittwoch: Gerſtenſuppe, Spinat=Auflauf
mit Eier (Rezept vom 5. 5.), Kartoffeln.
Donnerstag: Grießſuppe, Leberklöße mit
Sauerkohl und Kartoffelbrei.
Freitag: Kartoffelſuppe. Fiſchfrikaſſee,
(Rezept vom 17. 4.), Kartoffeln.
Samstag: Grünkernflockenſuppe, Karthäu=
ſer
=Klöße mit Weintunke.
Sonntag: Mocturtel=Suppe, gek. Huhn mit
Reis, Kompott.


gut konkurrieren. In Berlin gibt es viele Tau=
ſende
von Familien, die jede Woche einmal Koch=
fleiſch
von Lamm und Hammel verbrauchen und
auch alle 1 bis 2 Wochen einmal Bratfleiſch. Es
gibt zahlreiche Kochfleiſchrezepte; es iſt durchaus
nicht immer friſches Gemüſe zum Kochfleiſch not=
wendig
. Näheres im unentgeltlichen Werbe=
Merkblatt mit Kochrezepten des Reichsverbands
für Deutſche Schafzucht, Berlin=Halenſee, See=
ſener
Straße 15.

Anleitung, die Spielſtärke durch Hinweis auf mar=
kante
Fehler zu heben. Von E. Snosko=Borowsky,
Autoriſierte deutſche Ueberſetzung von Prof. Dr.
G. Wiarda. Umfang 61 Seiten. Preis 1,50 RM.
Verlangen Sie den Sonderproſpekt mit Textprohen
vom Schachverlag Hans Hedewigs Nachf. Curt Ron=
niger
, Leipzig C 1. Perthesſtraße 10.

Scharade.

Nummer 452
Endſpielſtudie 51.
H. Rinck in Barcelona.
(Deutſche Schachzeitung, 1903.)
a b c d e s

Eßt Lamm= und Hammelfleiſch!
Bei der Propaganda für Maſtlamm= und Maſt=
hammelfleiſchverbauch
muß den Hausfrauen
dringend angeraten werden, daß ſie auch wegen
der ausreichenden Beſchaffung beſter Maſtläm=
mer
und Hammel ihrem Ladenfleiſcher zuſichern,
daß ſie in jeder Woche von Lamm und
Hammel auch einmal Kochfleiſch, alſo Bruſt,
Schulter, Bug, Grat. Schäuferl. dicke Rippe,
Hals, Dünnung, Bauch. Lappen, kaufen werden;
denn es iſt dem Ladenfleiſcher wenig damit ge=
dient
, daß ein Haushalt einmal in der Woche
nur Lamm= oder Hammelbratfleiſch, alſo Keule,
Schlegel. Bollen, Kotelett, Nierſtück. Rücken
kauft. Der Schwerpunkt liegt eben gerade beim
Lamm, Hammel und Schaf mehr als beim Kalb
und Schwein im Verkauf des Kochfleiſches, denn
erſt dann kann der Ladenfleiſcher einen erträg=
lichen
Preis für alle Fleiſchſtücke, auch für Brat=
fleiſch
, berechnen. Wenn jetzt mancherorts Be=
ſchwerden
über hohe Preiſe für Hammelrücken,
Koteletts, Keule erhoben werden, iſt das meiſt
ein Beweis, daß die Bevölkerung kein oder zu
wenig Kochfleiſch kauft. In zahlreichen kleineren
und mittleren Städten koſtet jetzt beſtes Lamm=
und Hammelfleiſch 5060 Pfg., und zu dieſem
Preiſe kann das nahrhafte, anerkannt geſunde.
wohlſchmeckende Lamm= und Hammelfleiſch mit

Wer einmal am grünen Seegeſtade
Die weißen Möwen betrachtet,
Und über den Wäldern eines Buſſards.
Umkreiſen hat betrachtet
Den ließ die Sehnſucht. zu tun
Das Erſte, ſobald nicht ruhin.
Und viele viele gingen nun daran,
Und allerhand Zweite ſie nahmen.
Von Holz. Gewebe und von Metall
Und fügten es prüfend zuſammen.
Dann gings ans Studieren, Skizzieren.
Notieren, Gruppieren, Probieren.
Und einigen wenigen tat es gelingen.
Ein brauchbares Ganzes zuſtande zu bringen.
Carl Deubel.

Das verwandelte Spiel.

Durch Umlegung von 6 und Hinzufügung von
einem neuen Hölzchen erſcheint ein anderes
Spiel.
Carl Deubel.

Deiceiche
Prüſſellung: Kko va. 1.7. Kes Dac.
Löſung der Endſpielſtudie 50.
F. J. Prokop, 3. Preis im Turnier der Baſler Nachrichten
1924. (K 14 UhrLe7: Ka6 Le4Sf8: W. gew.) 1. Uhla1!
1a5 2. Te5! Danach verſagt die Stützung des S durch den L.
den 3. ldi geſtätet ſofontiges Aaft, und nach 2.
a8 wird durch 3. Ua5.+ der K gezwungen, mit Kb7 den I.
in der Ecke einzuſperren, mit der Folge 4. Kik3 Kieſt
5. D:a8. Schwarz muß deshalb durch einen Gegenangriff die
Stellung wechſelnt 2. . .. 544 Gbroht Se6413. Ke5 geg!
4. Ta5t! Kb7 5. 1.46 (nun muß der l abermals den S ge=
ſchützt
halten, diesmal von unten) 5. . . . La4 6. Na4 I.b3
7. Ab4 4 und gewinnt. Nicht 1. T41 Le2 2. Nag4. Kb7
3. 1.as Sei! Nicht 1. Th6. Kb: 2. Th7 1.45: Nicht
1. Na14 Kdn 2. Kilz Uas41 und Kier!
Schachliteratur. Soeben iſt erſchienen:
So darfſt du nicht Schach ſpielen! Eine

Auflöſung der Rätſel aus Nr.
Was iſt Herr Moritz?

Ich bin Ihnen ſchon entgegengekomie
und habe Ihnen die Hälfte der Niete 2
ſtrichen!
Dann will ich Ihuen aber auch eutgege=
kommen
und die andere Hälfte ſtreichen!
Falſch verſtanden. Bettler: Ach lieber 9e!
haben Sie nicht eine abgelegte Hoſe für mich
Hausherr: Da müſſen Sie ſich an mei.
Frau wenden! Bettler: Gern, aber ich hät
doch lieber eine Männerhoſe.

Der Retter. Nachts in einer einſamen Sta1 2uſt
hört der heimgehende Borer gellende Hilferll 4n
Er eilt hinzu und findet einen dicken, unde
ſchlachten Kerl. der auf einen kleinen Manu 1.

barmherzig losdriſcht. Mit einem Hieb ſtreckt de
Boxer den Angreifer zu Boden. Viele
Dank! ſtammelte der befreite kleine Malb
Und hier haben Sie die Hälfte von dem Geſch.
das ich dem Kerl geklaut habe!

Kiu

Zum Entziffern.
Reiſen koſtet Geld, doch ſieht man die Welt.
1 2 3. 45 Molch, 6 78 9 Wert 10 11 12 13 Dank.
14 15 16 Gis.

Mißgunſt. Direktor des Frauenkrankenhauſe
Aber. Wärter, was iſt denn dasi. Da prügele
ſich ja zwei Rekonvaleſzentinnen! Wärtes
Ja, die Weibsleut. Herr Direktor! Die hohl 19
ſich geſtritten; jede wollt die Kränkere ſein, un
weil natürlich keine nachgeben wollt, ſo k03t
ſie jetzt darum.

Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389 2392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbot.

[ ][  ][ ]

Gekoppelte Süchſe.
Man verſteht darunter zwei gleich große
Fiere die zu einem Stück vereinigt ſind und
mit eine lange, elegante Stola ergeben. Ge=
ude
in letzter Zeit ſind gekoppelte Silber= und
lau=Füchſe nicht ſelten, was durchaus verſtänd=
ſch
iſt, wenn man ſich die außerordentlich ſchicke
Virkung dieſer Mode vergegenwärtigt und in
ſrwägung zieht, daß ſolche Felle letzten Endes

inen bleibenden Wert darſtellen ſind, abgeſehen
tvon, auch von der Saiſon faſt unabhängig
ad daher immer verwendbar ſind.
Die elegante Frau hat ſich natürlich manch
ſtereſſante Tragart für ihre Doppelfüchſe zu=
ahrgelegt
, ſo werden ſie beiſpielsweiſe nicht
nhr wie früher über eine Schulter geworfen,
idern in Schlingenform getragen, indem man
Füchſe um den Hals legt, ſie unter den Armen
ſich rückwärts führt und im Rücken zuſammen=
hlt
. Wir zeigen in unſerer Skizze einen in
Eſer Weiſe verwerteten Blaufuchs, in Verbin=
ung
mit einem Trotteurkoſtüm (1) ferner als
ütnierung der nachmittäglichen Aufmachung
men gekoppelten Silberfuchs, der in derſelben
ragart außerordentlich dekorativ iſt. (Figur 2.)
Eine ſchöne, ſehr verlockende Mode nur,
der: für viele . . . ein Wunſchtraum!
Vie die Hausfrau ihr Pelzwerk
ſelbſt pflegen kann.
Soll jegliches Pelzwerk ſtets ein gutes
Asſehen behalten, ſo müſſen die Spuren des
Kbrauches ſofort wieder getilgt werden. Dazu
zyört daß gedrückte Stellen durch Klopfen
un links aufgelockert und bei langhaarigem
Ab auch noch gebürſtet oder gekämmt wer=
on
wobei man aus dem Strich geratene
harſtellen mit kaltem Waſſer und Schwamm
feuchtet.
Wurde das Pelzwerk naß, ſo laſſe man es
bhl in warmem Raume, aber nie in der
ſihe des Ofens trocknen, damir das Leder
uht hart und brüchig wird, und bürſte es
ſicht mit weicher Bürſte nach dem Strich,
am man es auf dem Bügel aufgehängt hat,
dmit es keine aufgerauhten Stellen behält.
ü helles Pelzwerk ſchmutzig oder fettig ge=
hrden
, ſo ſtreue man auf die eine Hälfte ſehr
hik erhitzte Weizen= der Roggenkleie und
ibe ſie mit der anderen Hälfte leicht in die
hare, wodurch ſie Schmutz, Ruß und Staub
Pfſaugt. Dann bürſte man mit weicher Bürſte
1d behandle wie oben angegeben weiter.
Iſt am Pelzkragen oder Mantel das Futter
Halſe fettig geworden, ſo reibe man es mit
Lutte und einer leichten Quedlinlöſung (ein
Lelöffel Pulver auf ½ Liter Waſſer gerech=
1) heiß aufgelöſt und lauwarm verwendet,
ur halbfeucht gründlich ſauber, überreibe mit
überem Waſſer und Watte und laſſe es nach
As gewendet trocknen, um es nur mit lauem
Een zu plätten. Es behält dann etwas
Ypretur, während eine Reinigung mit Sal=
unkgeiſt
dieſe entfernt, ſo daß das Futter
hter ſchmutzt.
Ils beſten Schutz gegen das unerwünſchte
Tfrauhen von Pelzmänteln dient eine leichte
Inenhülle, zu der man den Rumpf von einem
ſdhaften Damen=Taghemo verwenden kann.
Iſen ſäume man oben quer herüber nach
m Abſchneiden der Paſſe breit ein, bringe
iis und links je 3 Knopflöcher und Knöpfe
Aund laſſe für den Bügelhaken einen kleinen
Hutz offen. Uebergeſtreift, ſchützt ſie vor dem
Afrauhen des Pelzes, vor Gebrauch des
Nntels knöpfe man ſie auf und ziehe ſie nach
Ven ab, ſo daß das Pelzwerk geglättet wird.
I. N.
Neuartig garnierte Strickkleider.
die Rückkehr der Mode zu allerlei ſchmücken=
Garnituren am Frauenkleide hat auch die
Gickkleidung merklich gewandelt. Die neueſten
bdelle der Strickbluſen, =weſten, =pullover
1d =jacken ſind der beſte Beweis für dieſe
Ufa llende Wandlung. Einmal ſind es die
ſchiedenſten Farben, harmonierend oder kon=
Uſtterend mit dem Grundten, die als Gar=
ſrr
, daran dienen, zum anderen das verſchie=
hartige
Material wie z. B. glatte und ſtark
ſgerauhte, langhaarige Wolle und zum drit=

ten die verſchiedenartigen Garniturteile, die
daran Verwendung finden.
Fälbelchen, dunkler im Ton umrandet, um=
rahmen
z. B. den mehr oder weniger tiefen,
ſpitzen oder runden Ausſchnitt am Halſe, Ja=
botteile
, pliſſeeartig gewirkt oder handgeaibei=
tet
, Rüſchen, rechts und links der Mitteifalte
unterlegt, Zacken und Bagen, Sattelpaſſen in
ſehr origineller Form, bizarre, zackige, oſt ſo=
gar
ſehr ſpitzzackige Einſätze, von den Seiten
her in das Vorderteil hineingearbeitet, gitter=
artige
Weſtenteile oder Sattelpaſſen mit Fort=
ſetzung
über den Oberarm hinweg, kleine und
ſchmale oder große und breite Revers mit Fal=
beln
umrandet, das iſt der neueſte Schmuck,
der ſich an den letzten Modellen der Strick=
kleidung
zeigt. Dieſe unterſcheidet ſich ſomit in
einer Weiſe mehr von den in kunſtfertiger
Weiſe geſchneiderten Wollkleidern, die augen=
blicklich
als ganz beſondere Lieblinge der Mode
anzuſehen ſind. Und drohen jenen ernſtli=
Konkurrenz zu machen, da ſie auch am Nach=
mittag
als vollſtändig geſellſchaftsfähig gilt.
Von einer ausgeſprochenen Modefarbe in der
Strickkleidung kann kaum geſprochen werden,
wenngleich Braun und Marineblau ziemlich
ſtark vorherrſchen. Man möchte behaupten, daß
alle Farben und alle Schattierungen der=
ſelben
, vom hellſten bis zum dunkelſten Ton,
in der Strickkleidung vorhanden ſind und die
kaufende Frau gerade bei ihrer Wahl dieſes=
mal
ganz beſonders ſchwere Qualen ausſtehen
wird, bis ſie unter den ſelten hübſchen Mo=
dellen
das ihr zuſagende gefunden haben wird
S. v. St.
Flitterbeſtickte Armel
gelten für große Nachmittagskleider, die man
aber gelegentlich auch fürs Theater wählt, als
allerletzte Mode, denn dieſe Modelle vereinigen
bekanntlich den Vorteil eines langärmeligen

Kleides mit der originellen Wirkung einer
abendlichen Schaffung.
Immer haben dieſe Aermel, die nichts an=
deres
ſind als Vierecke, die mit zwei Kanten
feſt= bzw. aneindergenäht werden, die unten er=
weiterte
Form.
Man nennt dieſe neue Type in den großen
Modeſalons Zigeuner=Aermel; ſie ſind viel=
fach
in quadratiſche Felder geteilt, die mit ab=
ſtechenden
, metalliſchen Flittern benäht werden,
etwa mit Silber= und Gold=Pailletten oder mit
Gold und Kupfer, oftmals auch in Gold und
Schwarz oder Silber mit Giftgrün.
Unſere Skizze zeigt ein ſolches Flitter=
quadrat
, das die Baſis des Zigeuner= Aer=
mels
bildet. Das oberſte Feld, das den Ober=
arm
deckt, wird gerne unbeſtickt gelaſſen, um
beſſer anzuliegen und einen ſichereren Halt des
Aermels zu gewährleiſten. Willy Ungar.
Schwarz=Weiß, die neueſte
Modefarbe des Abendkleides.
Ganz unverkennbar paßt ſich die Göttin
Mode den herrſchenden Zeitverhältniſſen an.
Das zeigten ſchon die erſten Neuheiten mit
ihrer ſtarken Verwendung von zweierlei Stoff.
Dieſe ermöglichen es der ſparſamen, praktiſchen
Frau ja ſo leicht, teilweiſe verbrauchte Flei=
der
mit geringen Mitteln wieder aufzufriſ hen.
Einhalb bis ein Meter Stoff zur tief herab=
gehenden
Sattelpaſſe und zum Oberteil des
Aermels verwendet, geſtalten bei exakter Ar=
beit
ein Kleid derart um und verleihen ihm
eine derartig neue Note, daß es wieder voll=
wertig
wie ein neubeſchafftes getragen werden
kann.
In ähnlicher Weiſe zeigten ſich auch die
neueſten Abendkleider ſo recht zum Umarbei=
ten
geeignet. Die Röcke im bekannten Glocken=
ſchnitt
und weichen Faltenwurf unter origi=
neller
, enganliegender, in Form gearbeileter
Hüftpaſſe herabwallend, werden nach oben durch
einen ebenfalls ſchwarzen Leibchenteil ergänzt,
der ſich einem weißen Oberteil zackig, in
Bogen oder ſchräg zur anderen Seite aufſtei=
gend
, auflegt. Auch weiche Faltenlagen, juch=
artig
und faltenreich um den Halsausſchnitt
geordnet, ſind an dieſem weißen Oberteil zu
finden. Oft in origineller Weiſe, links ſeitlich
mit blitzender Straß=Agraffe zuſammengehal=
ten
, unter der einige Zipfel und Enden die

Täuſchung eines drapierten Tuches am Kleide
noch mehr beſtärken. Immer iſt am kleinen
Abendkleid dieſer Art guch der Aermel zur
Hälfte ſchwarz weiß gehalten. Neuerdings be=
ſonders
oft als weißer Bauſch unter einem
enganliegenden Oberärmel hervorquellend oder
in ſehr weichem Glockenfall des völlig ſchwar=
zen
Aermels als weiße Abſeite angebracht.
Selbſt das ärmelloſe, große Abendkleid zeigt
ſich bereits in dieſer neuen Schwarz=Weiß=
Verarbeitung, die jedenfalls zahlreiche Lieb=
haberinnen
finden wird.
S. v. St.
Das pelzbeſetzte Abendjackchen.
Waren es im Vorjahr verlengeſchmückte Jäck=
chen
, mit halb= oder dreiviertellangen Grocken=
ärmeln
, die ſich dem Abendkleid als ergänzende
Hülle beigeſellten, ſo ſino es in dieſem Winter
Jäckchen mit Pelzbeſatz, die dem gleichen Zweck,
alſo zu ſchützen, dienen ſoollen. Aus Sami
in Schwarz, Tiefbraun ode: Marinsblau gefer=
tigt
, aus glänzender, weichfallender Seide in
den gleichen Farben, oder aus einer ſtumpfe=
ren
Ripsſeide beſtehend, zeigt ſich an ihnen
als kleiner Klapp= oder geſteifter Stuartkragen,
wie als Abſchluß des halblangen Pelerinen=
ärmels
Pelzbeſatz in den verſchiedenſten Brei=
ten
. Beſonders elegant hurkt ein ſchwarzes
Jäckchen mit Hermelinbcſatz und reichem
Schwänzchenbeſatz als origineller Schmuck am
Aermel. Schließen einige ieſer Jäckchen mit
reichen Querfalten in der Taille ab und wer=
den
vorn mit angeſchnittenen Enden durch
Umſchlingen derſelben zuſammengehalten, ſo
ſind andere im Rücken frackartig verlängert,
wobei der Schoßteil in der Seitennaht ſenkrecht
abfällt und nach unten ſtark glockigen Fall
zeigt. Ein Modell dieſer Art aus dunkelblauem
Lindener Samt gefertigt, war am Halſe mit
ziemlich hohem Samt=Stuartkragen ausg ſtat=
tet
, der in einen Schalkragen auslief und
ringsum nur mit daumenbreiter Umrandung
aus ſilbergrauem Aſtrachan geſchmückt war. Ein
großer Straß=Zierknopf hieit den übergreifen=
den
rechten Teil, links etwva handbreit vor der
Seitennaht, leicht gefaltet ſeſt. Faſt alle Aer=
mel
an dieſen neueſten Jäckchen ſind peleeinen=
artig
weit und faltenreich gehalten, aber untet
den Armen ganz offen oder nur handlang in
der Naht geſchloſſen.
Ein großer Vorzug dieſer Jäckchen iſt, auch
über dem langärmeligen Abendkleid von ab=
ſtechender
Farbe getragen werden zu können,
da Gegenſätzlichkeit der Farbtöne augenblicklich.
von der Mode bevorzugt wird. S. v. St.
Der Muff für den Abend
iſt eine originelle Modelaune, die den Vorzug
hat, mit geringen Mitteln befriedigt werden zu
können, denn im Grunde genommen iſt jede
Dame in der Lage, ein ſolches Stück bei einiger
Geſchicklichkeit ſelbſt herzuſtellen. Natürlich er=

übrigt ſich dann die abendliche Handtaſche, da ja
die verſchiedenen Gegenſtände, die man am Ball
unbedingt bei ſich haben will (kleine Brieftaſche,
Taſchentuch, Kosmetik uſw.) leicht im Abendmuff
unterzubringen ſind, der gleichzeitig die reizvolle
Ergänzung des modernen Ballkleides darſtellt,
und deſſen Stiliſierung in wirkungsvoller Art
unterſtreicht.
Meiſt werden dieſe Stücke aus einem mit
dem Material des Kleides nicht übereinſtim=
menden
Gewebe hergeſtellt, ſo daß man bei=
ſpielsweiſe
zu den verſchiedenen Seiden= und
Samt=Kleidern Tüll=Muffs zu ſehen bekom=
men
wird während von den großen Modeſalons
für Tüllkleider Samtmuffs vorgeſehen werden.
Ihre Formen ſind ganz dem Geſchmacke der
Trägerin überlaſſen, ſo daß die reizvollen, mit
einem Blumentuff garnierten Rüſchenmodelle
(obere Skizze) ebenſo beliebt ſind, wie die
Tönnchen=Muffs mit ihren gezogenen Partien.
(Unteres Bild.)
Sehr ſchick ſind auch die aus metalliſchem Ge=
webe
hergeſtellten kleinen Abendmuffs, die an=
geſichts
ihres aparten Schimmers ungemein wir=
R. H.
kungsvoll erſcheinen.
Überſchuhe aufzufriſchen.
Wenn regneriſche Wochen den fleißigen Ge=
brauch
der Ueberſchuhe bedingen, ſo ſollte man
dieſe, namentlich wenn es ſich um vorjährige

handelt, durch Auffriſchen wieder ſtraßenfäbig
geſtalten. Wo aus Stoff (Gabardine oder
Trikotgewebe) und Gummiringsbeſatz dieſe be=
ſtehen
, da werden ſie durch öfteren Gebrauch
bald unanſehnlich, ſo daß auch gründliches
Ausbürſten nichts mehr daran ändert. In der=
artigen
Fällen hilft aber ſtrichweiſes Bear=
beiten
mit Brauns Imachsfarbe im gleichen
Ton, die man mit alter Zahnbürſte auftr igr.
Die Ueberſchuhe präſentieren ſich, wenn men
den Gummibeſatz noch mit Gummilack auſ=
friſcht
, wieder wie neu und erſparen Koſten fur
Neuanſchaffung.
I.
Der Federfächer
war lange Jahre hindurch aus der Abendmode
vollkommen verbannt, denn man fand ihn ſehr
erläßlich und in ſeiner Wirkung großmütter=
lich
.
Seitdem aber gerade die Mode aus Groß=
mutters
Zeit wieder zu höchſter Aktualität ge=
angte
, zeigen ſich auch die verſcheidenen Attri=
bute
dieſer Epoche wieder im Vordergrunde, ſo

daß die ſtiliſierte Kleidung nun nach und nach
auch den geigneten Rahmen findet. Die neuen
Fächer ſind nicht groß, aus flachen, an den Kan=
ten
gekräuſelten Straußfedern hergeſtellt und
faſt ausnahmslos in der Paſtellfarbe des dazu
gehörigen Abendkleides gehalten.
Auf dieſe Weiſe iſt jede auffällige Wirkung
und jeder theatraliſche Effekt (den die elegante
Frau ja unter allen Umſtänden zu vermeiden
wünſcht) abſolut ausgeſchaltet. (Skizze.)

Die neueſten Hüte
unterſcheiden ſich ſehr weſentlich von der ver=
gangenen
Mode, denn man erkennt wenn
man mit ſicherem Blick zu urteilen verſteht
ganz deutlich den Umſchwung, den die letzten
Wochen auf dieſm Gebiete brachten. Vor allen
Dingen ſteht es feſt, daß die Poſtillons und
die ihnen verwandten Typen als durchaus er=
ledigt
anzuſehen ſind und durch turbanartig=
gewundene
und durch drapierte Faſſons
verdrängt wurden.
Daß hier vielerlei Materialien in Frage kom=
men
, iſt ſelbſtverſtändlich, denn die neue Hut=
mode
gefällt ſich ſowohl in der Verwertung von
Seide und Samt, als auch von Band und
Stroh, das natürlich gerade jetzt größte Auf=
merkſamkeit
verdient, da bekanntlich der erſte
Strohhut gerade an kalten Tagen als ultra=
ſchick
gilt.
Unſer Bild führt aus der reichen Ausleſe der
neueſten Schaffungen zwei intereſſante Hut=
formen
vor Augen, und zwar oben einen aus
Stroh verfertigten, mit einem Seidenwund‟
gerandeten und mit Reihern garnierten Tur=
an
(wobei die originelle Steckart der Reiher=
kronen
beachtenswert erſcheint), unten aber: das

neuartige Barett, das ganz einſeitig auf=
geſetzt
und mit einer langen Kielfeder garniert
Dird, alſo auf die Mode der Jahrhundertwende
zurückgreift. Es iſt leicht begreiflich, daß ſolche
Hüte auch eine beſonders aparte Friſur erfor=
derlich
machen, die übrigens in letzter Zeit viel=
fach
ſpaniſchen Einſchlag verrät. . . . (Skizze),

[ ][  ]

Sette 22 Nr. 31

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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vorbeistolpert bis er es endlich
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Falltür, entrält der Film alles, was
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Das große Sommerfest im Gebirg

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Bei der Röß’l-Wirtin

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truppen
Jahrmarkttreiben Tanz m
Saal und in der Rößl-Bar. Kart en
bei Papier-Leuthner am weißen Turm.

Sonntag, den 7, Februar, 15 Uhr, im
Kleinen Haus des Landes- Theaters:
Das wunderbare Tanzspiel

Spielzeugschachtel

Neu einstudiert und durch viele Einlagen
bereichert von Aenne Reiß. 100 Mit-
wirkende
. Karten (50 Pfg. bis Mk. 2.50)
bei der Kasse des Hess. Landestheaters.

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Kindergärtnerinnen und
Hortnerinnen
Fachschule für Kinderpflegerinnen
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Wäschenähen
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Ausbessern
Kochen
Bügeln
Halbtagskindergarten
Ganztagskindergarten
Hort

Auskunft und Anmeldungen täglich von
Nachmittags auf dem Sekretarigt.

Schloßkellen

1012 und 35 Uhr außer Samstags
Die Direktion.

Achtung Hausbeſitz.
Fachmann
fällt Bäume fürs
Holz. Jak. Simon,

Sonntag, 31. Januar
Abschieds-Abend
des Attraktions-Orchesters
Erwin Sultz

Ab Montag, 1. Februar
spielt die
Stimmungs-Kapelle
Ros’l Zeiler az

Rundeturmſtraße’2,
Karte genügt.

Gasherd, . em.,
5fl., Vertikow. nßb.
pol., Hsapoth., Vog.=
Hecke z. vk. Karls=
ſtraße
12, Stb. Ir.

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an Eltern und Erzieher und ſolche Schülerinnen, die
an Oſtern die Schulen verlaſſen zu einem Abend in der
Alice=Eleonorenſchule, Friedrichſtraße 4
am Mittwoch, den 3. Februar, abends 8 Uhr
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weiblichen Jugend für Beruf und Haus.
Die Direktion.

1800

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von 80 S an. zudem
auf 2 Karten 1 dritte frei!

Verganstig ungsscheine d. uts Jan.
naben abds letztmalig tigkeit.
Montag, Dienstag,
W0r 5 IMittwoch, Donnerstag

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Gastspiel
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Bauerntheater
mit der vielbelachten Dorfkomödie

Die 5 Karnickel

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Orph.-Kasse abzUlr. Tel.Be-t 389.*

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Samstag, den 6. Februar 1932, ab 21 Uhr
BUNTER BALI
Montag, den 8. Februar 1932, ab 21 Uhr
ROOENMONTAG-BALI-
Dienstag, den 9. Februar 1932, ab 21 Uhr
FASTNACHTS-REDOUTE

Künstlerisch dekorierte Räume. / Roulette-Tanz zu allen Veranstaltungen. / Es wird
gebeten sich Tische durch Entnahme der Gedeckkarten (Mk. 1.50) im Voraus zu sichern.
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Donnerstag,
den 11. Febr. d. J.
abends 8 Uhr,
im Fürſtenſaal.
Tagesordnung:
Jahresbericht,
Rechnungsablage,
Erſatzwahl des
Vorſtandes,
Voranſchlag 1932,
Vortrag.
Freiverloſung.
Anträge ſind bis z.
7. Februar bei dem
Vorſitzenden, Herrn
Ph. Brohm, Alice=
traße
20½, ſchrift=
lich
einzureichen.
Der Vorſtand.
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