Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
wöchen’lich 2maligem Erſcheinen vom 1. Januar
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St. Januar 2— Reſchemark und 20 Pfennig
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Franifurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 25
Montag, den 25. Januar 1932.
195. Jahrgang
21 mm brelie Zeiie im Kreie Darmſtadt 23 Reſchepfa.
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zeiſe 300 Reſchsmark. Alle preiſe in Neichemark
1 Dollar — 420 Markl. — Im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fänl jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſädter und Naliovalbant
Der Teud i Oſten Tachft.
Japaniſche Truppenlandungen in Schanghai. — Alkimakum an die Chineſen. — Bomben auf Charbin.
Amerika iſt beſorgk. — Die Bolſchewiſken warken ab.
Djapaniſche Seeſoldaken in Schanghai
gelandel.
TU. London, 24. Januar.
Das japaniſche Sondergeſchwader iſt in Schanghai eingetroffen,
tmß ſich nunmehr dort 11 japaniſche Kriegsſchiffe befinden.
u Seeſoldaten ſind mit Feldgeſchützen, Maſchinengewehren uſw.
ſiondet und in der internationalen Niederlaſſung einquartiert
ſtrgen. Die Lage iſt äußerſt geſpannt. In der Chineſenſtadt
ſſo ſämtliche Truppen zuſammengezogen worden. An den
wich=
ſiſtien ſtrategiſchen Punkten wurden Schützengräben und
Barri=
dm errichtet. Ein großer Teil der japaniſchen Bewohner hat
/ Stadt verlaſſen.
Der japaniſche Konſul hat mitgeteilt, daß er ſich am Montag
Iſſewdem Bürgermeiſter in Verbindung ſetzen werde, um die
end=
ſgtr ge Antwort auf das japaniſche Ultimatum zu erhalten. Sollte
* unbefriedigend ausfallen, ſo liege die Entſcheidung bei den
ſbomiſchen Marinebehörden. Die japaniſche
Marinekommandan=
ſteilte mit, daß die japaniſchen Marinetruppen bei
Nicht=
büllung der Bedingungen die wichtigſten Punkte Schanghais
ſeizen würden. Die Befürchtung, daß ſich die Maßnahme der
perner auch auf die internationale Niederlaſſung ausdehnen
ſtite, hat zu engliſchen Vorſtellungen bei dem japaniſchen Be=
Mü haber geführt, der das Verſprechen abgab, daß er nicht in die
ſfr ältniſſe der internationalen Niederlaſſung eingreifen werde.
Japaniſche Forderungen an China.
TU. Nanking, 24. Januar.
Der japaniſche Generalkonſul hat dem chineſiſchen
Außen=
inſſter die Bedingungen der japaniſchen Regierung zur
Bei=
turgg des Schanghaier Streitfalls überreicht. Unter anderem
d rt er die ſofortige Auflöſung aller japanfeindlichen
Vereini=
ſtigen, die Aufhebung des Boykotts japaniſcher Waren und
ſte öffentliche Zurücknahme der Angriffe gegen den japaniſchen
liſer in der Preſſe. Der Außenminiſter erklärte, daß die
Forde=
ſtigen in einer Sonderſitzung des Kabinetts zur Beratung
kom=
n würden.
Große Erregung in Waſhingkon.
EP. Waſhington, 24. Januar.
Die Nachrichten, die von der Möglichkeit einer Beſetzung der
ſirdtt Schanghai durch die Japaner berichten — die Meldung, daß
1000 japaniſche Marineſoldaten bereits ge=
Andet worden ſeien, iſt hier noch nicht beſtätigt worden — hat
amerikaniſchen Regierungskreiſen große Erregung
hervorge=
ſter. In Schanghai ſind etwa 5000 amerikaniſche Staatsbürger
Maſ ſig, deren Beſitz auf 115 Millionen Dollar geſchätzt wird.
ts Staatsdepartement hat noch keine Maßnahmen zum Schutz
ſer Intereſſen getroffen. Es verlautet jedoch, daß ein Proteſt
amerikaniſchen Regierung bei den verantwortlichen Stellen in
40sicht genommen ſei.
In Abweſenheit des Staatsſekretärs Stimſon, der in New
18e1 weilt, hatte der ſtellvertretende Staatsſekretär Caſtle eine
Zprechung mit Hoover. Der amerikaniſche Delegierte in der
Anoſchurei=Völkerbunds=Kommiſſion, General Mc. Coy, hatte
ſe Unterredung mit dem Staatsſekretariat und dem
Kriegs=
miſterium. In dieſem Zuſammenhang wird mitgeteilt, daß ſich
Scchanghai etwa 1200 amerikaniſche Marineſoldaten befinden,
Daß ein amerikaniſcher Zerſtörer vor der Stadt vor Anker
te. Ferner patroullieren drei Zerſtörer und ſieben
Kanonen=
ſte auf dem Yangtſekiang. Drei weitere Zerſtörer befinden ſich
Meilen ſüdlich von Schanghai. Das Grosder
amerika=
ſchen Aſienflotte, beſtehend aus einem Kreuzer, 12
Zer=
tern, zwei Unterſeeboot=Diviſionen, Minenlegern und
Flug=
mrutterſchiffen liegt auf der Höhe von Manila und könne
drei Tagen vor Schanghai eintreffen. In der
1gbung der Regierung wird jedoch verſichert, die Vereinigten
Kal en beabſichtigten mit größter Vorſicht vorzugehen, um nicht
ſdies Unruhen im Fernen Oſten hineingezogen zu werden. Aus
err Grunde habe der die Aſienflotte kommandierende Admiral
4).kor bisher keinen Befehl erhalten, Kriegs=
Mii fe nach Schanghai zu entſenden.
Jar der Beſehung Charbins durch mandſchuriſche
und japaniſche Truppen?
TU. Moskau, 24. Januar.
Aach ruſſiſchen Meldungen aus Peking haben die Truppen
meuen mandſchuriſchen Regierung unter
Füh=
ug des Generals Sisja die Stadt Juſchui, 50 Kilometer von
Arwoin entfernt, erreicht. Die Truppen ſind in Richtung
Char=
weitermarſchiert. Flugzeuge des Generals Sisja haben am
äuntag über Charbin Bomben abgeworfen. General Sisja hatte
ſän t, er werde von den chineſiſchen Truppen die kampfloſe
Räu=
mg. Charbins fordern.
Aach einer ruſſiſchen Meldung aus Peking hat ein Bataillon
tun iſcher Infanterie, das mehrere Panzerwagen mit ſich führt,
hangtſchun in Richtung Charbin verlaſſen. Von japaniſcher
ſte wird erklärt, die Truppen würden ihren Marſch bis Charbin
ſecken.
Franzöſiſche Drohungen gegen
Deutſchland.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 24. Januar.
Die außenpolitiſche Debatte in der Kammer, die Erklärungen
Lavals und — das Vertrauensvotum mit 312 Stimmen gegen
261 geben, wenn man ſie vom richtigen Geſichtspunkt heraus
be=
urteilt, ein einigermaßen klares Bild über die
Einſtellung der franzöſiſchen Außenpolitik.
Nach der Konfuſion der letzten Tage bedeutet das einen gewiſſen
Fortſchritt:
Man droht Deutſchland.
Die Drohungen werden von gewiſſen Preſſeorganen mit
gro=
ßer Vergangenheit und wenigen, aber treuen Leſern noch lauter
ausgeſprochen, als dies im allgemeinen der Fall iſt, ſo daß ſogar
Kriegsgerüchte verbreitet werden konnten. In der Kammer
ſprach, man aber nur über die Anrufung des Schiedsgerichtshofs von
Haag und über die Nichtverlängerung des B.J.3.=Kredites an
die Reichsbank. Ueber die Bedeutung der letzteren Maßnahme
gehen die Meinungen in und außerhalb Frankreichs ſtark
aus=
einander. Endlich wird der deutſche Export nach Frankreich in
den Vordergrund geſtellt —, man würde ihn gerne beſteuern
„oder droſſeln, je nach Geſchmack.
Von den zahlreichen Reden in der Kammer verdienen drei
beſondere Beachtung: die Forgeots, Herriots und —
ſelbſtver=
ſtändlich — Lavals. Wobei es eigentümlich berührt, daß
eigent=
lich die Rede Lavals oratoriſch am wenigſten wirkte.
Der republikanſozialiſtiſche Deputierte Forgeot entwickelte
intereſſante und kühne Gedanken, ohne beſondere politiſche
Re=
alität; eben darum ſollte man ſie auch nicht kritiſch werten. Aber
ſeine Rede enthielt den höchſt reellen Vorwurf gegen die
fran=
zöſiſche Außenpolitik, daß ſie ſich unfähig erwies, die Initiative
zu ergreifen. Forgeot wollte offen an Amerika appellieren;
Herriot tat das in einer indirekten Form. Mit ſeinem Inſtinkt
für die Stimmungen des Augenblicks, denen er ſich mit einer
wunderbaren Elaſtizität anzupaſſen verſteht, übernahm Herriot
die Rolle des eigentlichen Anklägers gegen Deutſchland. Er ging
weiter, als es ſeinen Parteigängern, die er ganz in den Schatten
ſtellte, lieb war, und er ging auch weiter als die Rechte es ſonſt
zu tun pflegt. Nach ſeiner Eloquenz hätte Lavals Rede grau
geklungen, und vergebens verſchob er ſie —, noch am anderen
Tage klang ſie grau. Herriot, als der Führer der
Radikalſozia=
liſten, hat das Thema Sanktionen ſo weit erſchöpft, daß darüber
nichts mehr zu ſagen blieb; außerdem wuſch er ſich mit Erfolg
von dem Vorwurf rein, daß er ſich in der Vergangenheit
Deutſch=
land gegenüber allzu nachgiebig gezeigt hätte.
Lavals Worte, in denen er die Rolle Briands würdigte,
klangen etwas gezwungen; auch die Art, wie er ſich mit Briands
Außenpolitik nachträglich indentifizierte. Das war nicht allein
ein Fehler Lavals, dem die großen redneriſchen Mittel abgehen,
das war auch nicht ausſchließlich die Folge einer peinlichen
innenpolitiſchen Lage. Es ſteht in der Tat ſo, daß Briands
eigene Außenpolitik in der letzten Zeit aus nichts, aus ganz und
gar nichts beſtand — die Rechtspreſſe ſprach das hundertmal
aus — es war ſchwer darüber viel zu reden.
Laval hat den bekannten unnachgiebigen franzöſiſchen
Stand=
punkt umriſſen, dieſer Standpunkt gilt — das ſoll man
nicht vergeſſen — in ebenſolchem Maße für Amerika
als für Deutſchland. Man iſt überzeugt in Frankreich,
daß das Heil nur aus Amerika kommen konnte; doch Amerika
zeigt ſich vorerſt unnachgiebig. Indem man Deutſchland droht,
möchte man ein wenig auch Amerika drohen.
Innenpolitiſch geſehen, war Lavals Erfolg höchſt
zweifel=
haft. Seine ganze Rede ging auf die Betonung der
Notwendig=
keit der nationalen Einigung aus; außenpolitiſch ſtimmte ihm
auch die bürgerliche Oppoſition zu, aber aus Rückſicht auf die
Wahlen konnte man ſich doch nicht zu einer einheitlichen
Stel=
lungnahme für die Regierung entſchließen. Das hob in ſeiner
pathetiſchen Rede Franklin=Bouillon hervor; doch man nimmt
ihn kaum noch ernſt.
Die nächſte Entſcheidung in der Außenpolitik hängt von der
Zuſammenkunft Laval=Macdonald ab. Der Schlüſſel der Lage
beſteht darin, daß die europäiſche Diplomatie noch über eine
ge=
wiſſe Zeitſpanne verfügt.
Frankreichs Friedenswille!
Bau von Rieſenbombenflugzeugen!
Am Vorabend der Abrüſtungskonferenz verzeichnet die Pariſer
Preſſe mit beſonderer Genugtuung die Verwirklichung eines
neuen Luftflottenprogramms, das den Bau von
vier Bombengeſchwadern vorſieht, die an Tragfähigkeit
und Ausrüſtung alles bisher Dageweſene in den Schatten ſtellen.
Das erſte Bombenflugzeug iſt bereits fertiggeſtellt worden. Der
Apparat iſt mit vier Motoren ausgerüſtet und hat neun
Maſchi=
nengewehre und elf Bombenwerfer an Vord. Seine
Tragfähig=
keit an Bomben beträgt 1000 Kilogramm bei einem
Aktions=
radius von 2000 Kilometer.
kaum beſſer
Frankreich hätte ſeinen Friedenswi
unter Beweis ſtellen können!
Der kommuniſtiſche Pukſch in Spanien.
Der Generalſtreik verhinderk.
EP. Madrid, 24. Januar.
Der revolutionäre Generalſtreik, der nach den Plänen der
verbündeten Syndikaliſten, Anarchiſten und Kommuniſten in
ganz Spanien gleichzeitig ausbrechen ſollte, kann dank dem
ener=
giſchen Eingreifen der Behörden und der Gleichgültigkeit der
Arbeitermaſſen als geſcheitert betrachtet werden. Es kam
ledig=
lich zu Teilſtreiks in verſchiedenen Städten. In den wichtigſten
Städten, wie Madrid, Barcelona, Sevilla, Bilbao, Cordoba uſw.,
ſchloß die Polizei frühzeitig die Büros der Arbeiterſyndikate und
verhaftete zahlreiche Streikführer. „Meiſt beſetzten die Truppen
die Banken, die öffentlichen Gebäude und ſonſtigen ſtrategiſchen
Punkte mit Maſchinengewehren. In allen größeren Städten
werden die Garniſonen in Alarmbereitſchaft gehalten. Auf den
Flugplätzen ſtehen Bombengeſchwader bereit, um nötigenfalls bei
der Unterdrückung der Unruhen mitzuwirken. — Abgeſehen von
dem bereits gemeldeten Zuſammenſtoß zwiſchen Streikenden und
Arbeitswilligen in Barcelona, bei dem drei Perſonen getötet
und 15 verletzt wurden, iſt der geſtrige Tag in ganz Spanien
ohne Blutvergießen verlaufen. In der Nähe von Berga wurden
200 katalaniſche Meuterer von den vorrückenden Truppen
ge=
fangen genommen. Den Führern gekang es, zu fliehen. Die
Polizeibehörden fahnden nach einem bekannten Anarchiſtenführer
namens Dr. Valling.
Roſenberg und die Anlwork Brinings an Hitler.
Berlin, 24. Januar.
In einer nationalſozialiſtiſchen Kundgebung ſprach am
Sonn=
tag mittag Reichstagsabgeordneter Alfred Roſenberg, der
Hauptſchriftleiter des „Völkiſchen Beobachters” und
außenpoli=
tiſche Bevollmächtigte Hitlers. Roſenberg erklärte einleitend,
zwölf Jahre Verſtändigungspolitik hätten zur Folge gehabt, daß
der deutſche Reichskanzler und ſeine Kollegen heute öffentlich
von der Pariſer Preſſe als „Kanaillen” bezeichnet würden. Der
Redner unterſtrich ſodann das Recht Deutſchland auf eine
Ab=
rüſtung der übrigen Völker. Die kommende Abrüſtungskonferenz
werde den Verſtändigungspolitikern eine neue Enttäuſchung
bringen. Wenn in Genf der deutſche Anſpruch auf
Rüſtungs=
gleichheit nicht anerkannt werde, ſo bedeute das praktiſch die
Reviſion des Verſailler Vertrages. Hinſichtlich der Lauſanner
Tributkonferenz warnte Roſenberg vor Illuſionen. Der
Reichs=
regierung müſſe der größte Vorwurf daraus gemacht werden,
daß ſie im Youngplan eine ſogenannte Sanktionsklauſel
zuge=
laſſen habe, die Deutſchland in ſchwerſter Weiſe bedrohe. Die
franzöſiſche Tributpolitik fördere den Bolſchewismus in
Deutſch=
land. Es gebe aber andere Nationen, die an einer politiſchen
Vernichtung Deutſchlands nicht intereſſiert ſeien.
Zu der Antwort des Reichskanzlers an Hitler ſagte Roſenberg
u. a.: Wir müſſen es außerordentlich bedauern, daß der
Reichs=
kanzler eine derartig herausfordernde und oberflächliche Antwort
erteilt hat. Wenn Brüning ſagt, Hitler hätte mit Schlagworten
gearbeitet, und ſchuld an den heutigen Zuſtänden ſeien nicht
par=
teipolitiſche Verhältniſſe ſondern der Vertrag von Verſailles, ſo
müſſen wir feſtſtellen: Zentrum und Sozialdemokratie haben ſeit
zwölf Jahren nicht gegen den Verſailler Vertrag gekämpft,
ſon=
dern alles getan, um ihn zu erfüllen und als erträglich
hinzuſtel=
len. Eine Außenpolitik iſt nur mit einer vollbewußten und
ein=
deutig eingeſtellten Nation zu führen, nicht aber mit Parteien, die
grundſätzlich das Recht des Landesverrates in Anſpruch nehmen.
Brüning und ſeine Freunde haben keine Berechtigung mehr, das
nationale Deutſchland zu vertreten, das allein für die Freiheit
des Volkes zwölf Jahre gearbeitet hat. Roſenberg machte ſodann
dem Reichskanzler den ſchweren Vorwurf, das Ausland gegen das
nationale Deutſchland zu Hilfe gerufen zu haben.
Vom Tage.
Der auf Betreiben der Kommuniſten eingeleitete
Volks=
entſcheid, der die Auflöſung des Danziger Volkstages und
den Sturz der jetzigen bürgerlichen Rechtsregierung, zum Ziele
hatte, iſt geſcheitert. Der Volksentſcheid wurde, außer von den
iſt in England. Die einzige poſitive Ausſicht auf eine Einigung Kommuniſten noch von den Sozialdemokraten und den Polen
unter=
ſtützt, während die Nationalſozialiſten und ſämtliche bürgerlichen
Parteien die Parole der Nichtbeteiligung ausgegeben hatten.
Im Prozeß gegen den Kommuniſten Weißig wegen Tötung des
Nationalſozialiſten Martens bei den Unruhen in Neumünſter
wurde der Angeklagte zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Die Erſchießung des Eſſener
Nationalſozia=
liſten Arnold Guſe am Dienstag abend hat nach Mitteilung
des Polizeipräſidiums ihre Aufklärung dahin gefunden, daß der
tödliche Schuß von einem Parteigenoſſen verſehentlich
abgegeben worden iſt. Der betreffende S.S.=Mann iſt verhaftet
worden und wird dem Richter vorgeführt werden.
Der Zentralverband finniſcher Landwirtſchaftsproduzenten
nahm eine Entſchließung gegen die Erhöhung des deutſchen
Butter=
zolles an und forderte zu einem Boykott deutſcher Erzeugniſſe auf.
In den frühen Morgenſtunden des Sonntags ereignete ſich in
der Zwingliſtraße in Berlin eine ſchwere Bluttat. Mehrere
jugend=
liche Zettelverteiler der N.S.D.A.P. wurden von politiſch
Anders=
denkenden plötzlich überfallen und dabei dem 16jährigen Herbert
Norkus aus Berlin=Plötzenſee vier Meſſerſtiche beigebracht. Im
Krankenhaus ſtarb der Schwerverletzte. Von den Tätern konnte
bisher keine Spur ermittelt werden.
Seite 2 — Nr. 25
Aus der Landeshäupkftadt.
Darmſiadt, den 25. Januar 1932.
Lehrſtellenſuche im Handwerk.
Viele der an Oſtern aus der Schule kommenden, jungen
Leute beabſichtigen, ein Handwerk zu erlernen und ſuchen nach
einer paſſenden Lehrſtelle. Eltern und Vormünder ſeien dabei zur
Vermeidung von Nachteilen darauf hingewieſen, daß nicht in
jedem beliebigen Handwerksbetrieb Lehrlinge
angeleitet werden dürfen ſondern nur dort, wo der
Inhaber oder ſonſt jemand im Betrieb die Meiſterprüfung
abgelegt hat, oder ihm auf Grund älterer
Uebergangsbeſtimmun=
gen die Anleitungsbefugnis ausweislich einer
behörd=
lichen Urkunde verliehen iſt. Wo Zweifel herrſchen, erkundige man
ſich bei der Handwerkskammer oder einer deren Nebenſtellen. Die
hin und wieder auftauchende Anſicht, wonach es genüge, wenn der
Lehrherr die Meiſterprüfung im Laufe der Lehrzeit ablegt, iſt
falſch! — Weiter dürfen in Handwerksbetrieben nicht
belie=
big viel Lehrlinge gleichzeitig gehalten werden; vielmehr
ſind Höchſtzahlen vorgeſchrieben, und der Lehrherr muß bei
Ver=
ſtößen die zu viel angenommenen Lehrlinge wieder entlaſſen.
Fer=
ner ſei auch darauf aufmerkſam gemacht, daß innerhalb 4 Wochen
nach Lehrbeginn ein Lehrvertrag ſchriftlich zwiſchen
dem Lehrherrn einerſeits und dem Lehrling und deſſen Vater
bzw. Vormund andererſeits abgeſchloſſen werden muß. Hierzu
wird gewöhnlich das von der Handwerkskammer herausgegebene
Formular benützt. Die Unterlaſſung des Vertragsabſchluſſes ſetzt
beide Parteien erheblichen Nachteilen aus. Die Vorlage des
recht=
zeitig abgeſchloſſenen ſchriftlichen Lehrvertrags iſt übrigens auch
eine der Vorausſetzungen für die Zulaſſung zur Geſellenprüfung.
— Wenn in einzelnen Fällen der Lehrherr gegen die vorſtehenden
Beſtimmungen verſtößt, ſo ſetzt er ſich gewiß der Gefahr einer
Be=
ſtrafung aus; jedoch ſind die u. U. hieraus auch für den Lehrling
hervorgehenden Schäden derart, daß die Eltern bzw. Vormünder
auch ihrerſeits die Beachtung der genannten Vorſchriften genau
kontrollieren ſollten.
Schließlich ſeien die Eltern auch noch darauf hingewieſen, daß
ſie ihre Kinder nur ſolchen Berufen zuführen, für die ſie körperlich
und geiſtig am beſten geeignet ſind. Falſche Berufswahl hat ſchon
viele Menſchen unglücklich gemacht. Soweit als irgend angängig,
bediene man ſich der Einrichtung der Eignungsprüfung. Näheres
über ſolche Prüfungen iſt bei den Berufs= bzw. Arbeitsamtern zu
erfahren, die ebenfälls in der Lehrſtellenvermittelung tätig ſind.
„Die drei von der Zankſtelle”, der wahre Lachſtürme
ent=
feſſelnde Lachſchlager der Prang=Bühne im Orpheum, gelangt
heute Montag zum letzten Male zur Aufführung, und findet die
heutige Aufführung bei volkstümlichen Eintrittspreiſen ſtatt.
wobei je 2 Perſonen eine dritte frei mitbringen
kön=
nen. Erwerbsloſe, Sozialrentner und dergleichen erhalten bei
Vorlage der Ausweiskarte beſondere Ermäßigung. Morgen
Dienstag gelangt die unvergleichlich humorreiche Militärburleske
„Es lebe der Reſervemann” erſtmalig zur Aufführung.
(Siehe Anzeige.)
Heſſiſches Landestheater.
Preiſe 0.80—6.40 Mr. Mittwoch, 27. Jan 19, Ende nach 23 Uhr. B 12. Fauſt 1. Zeil.
Preiſe 0.80—6.40 Mk. Kleines Haus. Montag, 25. Jan. 20, Ende gegen 22 Uhr.
Geſchloſſene Vorſtellung. Dienstag, 26. Jan. 20—22½ Uhr. Dſt Volksb. M1 (3. Vorſt.) Gr. I
bis 1V u. G (6. Vorſt.) Gr. 111 u. V. Drei
Kurz=Opern der Gegenwart: Der Jaſager, Spiel
oder Ernſt, Schwergewicht. Preiſe 0.70—5 Mk. Mittwoch, 27. Jan. 20—22½ Uhr. Zuſatzmiete V 12. La Traviata,
Preiſe 0.70—5 Mk.
Montag, 25. Januar: In Worms (Feſtſpielhaus); Wallenſteins Xod.
Samstag, 30. Januar: In Worms (Feſtſpielhaus): Nina,
— Heſſiſches Landestheater. Freitag, den 29. Januar, wird
zum erſten Male Webers romantiſche Oper „Oberon” in der
Bearbeitung von Hermann Kaiſer, Inſzenierung: Heinz Arnolo.
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp, muſikaliſche Leitung: Karl
Maria Zwißler, aufgeführt. Den Oberon ſingt Joachim Sattler,
Rezia Julie Schützendorf. Hüon Albert Seibert, Fatime Regina
Harre. Puck Grete Bertholdt. Scherasmin Eugen Vogt.
Paul Wegener, der noch bis zum 4. Februar in Darmſtadt
ſein wird, ſpielt am Dienstag, den 26., Mittwoch, den 27., und
Sonntag, den 31. Januar den Mephiſto in Goethes „Fauſt.
Regie Guſtav Hartung; Bühnenbild Wilhelm Reinking; Fauſt
Emil Lohkamp: Margarete Leny Marenbach, Freitag, den 29.
Ja=
nuar, wird Webers romantiſche Oper „Oberon” in der
Be=
arbeitung von Hermann Kaiſer zum erſten Male aufgeführt.
Heſſiſches Landeskheater.
Großes Haus. — Sonntag, den 24. Januar.
20 Traviaka.
Oper von G. Verdi, Text von Piave.
Dieſe letzte der drei kurz hintereinander entſtandenen Opern der
erſten Blütezeit Verdis (Rigoletto, Troubadur, Traviata) ſpiegelt
nicht die feurige Leidenſchaftlichkeit dieſer Epoche. Das
Opern=
buch nach Dumas bekannter, durch die Duſe zu Weltruhm
ge=
laugter „Kameliendame” iſt in franzöſiſcher Art ſentimental und
undramatiſch. Judem Verdi ihm folgte, mußte ſeine Muſik epiſche
Geſtaltung aunehmen. Die Rhythmik iſt nicht ſo ſehr packend, als
prickelnd, die ſonſt hiureißende Melodik iſt weich und ſchmelzend,
das Orcheſter hat ſich verſelbſtändigt, die Inſtrumentation
ver=
feinert.
Die jede Szene beſtimmende Titelrolle iſt eine der
glänzend=
ſten und ſchwierigſten Koloraturpartien der Opernliteratur. Sie
wird um ſo anſpruchsvoller, als ſie darüber hinaus hohe
An=
forderungen an die Eleganz des Auftretens und die
Charakteri=
ſierungskunſt der Darſtellerin ſtellt. Sie verlaugt muſikaliſche
Kultur und eine routinierte Schauſpielerin. Solche Eigenſchaften
ſind ſelten vereinigt, und es waren immer unſere größten
Sängerinnen nur, die mit ihr gaſtierten.
Käte Walter, die in der Violetta in dieſem Winter ihre
erſte Fachrolle erhielt, iſt in den Jahren, ſeitdem die Oper nicht
mehr geſpielt wurde, zu der künſtleriſchen und weiblichen Reife
herangediehen, die ſie dieſe rührende Geſtalt muſikaliſch und
dar=
ſtelleriſch in beglückendem Maße beherrſchen läßt.
Die Inſzenierung durch die Herren Rabenalt und
Neinking, mit der Verlegung von Raum und Koſtüm in die
Zeit des zweiten Kaiſerreichs, ſchafft für die Begebenheiten des
Stücks und die Gemütszuſtände der Perſonen die glaubhafte
Atmoſphäre. Nur ſcheint mir die gegenſtändliche Ueberfüllung der
Szene übertrieben, und manche Regievorſchrift zu bindend, die
gefangliche Betätigung des Darſtellers beeinträchtigend.
Anderer=
ſeits wurde heute durchweg mit zu großem Stimmaufwand auf
Koſten der Stimmſchönheit gearbeitet. Verdi verlangt Bravour
und Kultur.
Die undankbare Figur des ſchmachtenden, haltloſen Alfred
kann nur durch den Belcanto einer ſchönen lyriſchen Stimme
ge=
rettet werden. Heinrich Allmeroth verbindet mit allen
Vorausſetzungen hierzu die Vorzüge ſeiner guten Erſcheinung
ung intelligenten Darſtellung. Der Vater Germont iſt eine
be=
licbte Baritonrolle alten Stils. Auch hier ſiegt nur Stimme und
gefangliche Kunſt. Johauues Drath beſitzt beides in hohen
Grade und iſt ſeines Erfolges ſicher. Aber ſein Temperament
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Zeſſiſche Familiengeſchichkliche Vereinigung
hielt ihre Hauptverſammlung ab, wobei zunächſt der
Geſchäfts=
bericht und der Rechenſchaftsbericht erſtattet wurden. Wenn auch
die Mitgliederzahl infolge der wirtſchaftlichen Not geſunken iſt, ſo
ſtehen dem doch auch Neueintritte gerade von genealogiſch wirklich
intereſſierten Perſonen gegenüber. Der leiſtungsfähige
Fortbe=
ſtand der Vereinigung iſt in jeder Weiſe ſichergeſtellt, und es ſind
auch im laufenden Jahre für die heſſiſche Familienforſchung
wert=
volle Veröffentlichungen in Ausſicht genommen. Im Anſchluß an
dieſe Berichte hielt Herr Prälat D. Dr. Dr. Diehl ſeinen
an=
gekündigten Vortrag über die beſſiſche
Baumeiſterfami=
lie Müller. Er ging dabei aus von der Gegenüberſtellung
dreier Glieder der Familie Müller, die derſelben Generation
ent=
ſtammen, ſämtlich „Grenzgänger” waren und durch die Eigenart
ihrer Perſönlichkeit und ihres Schickſals aus dem Rahmen des
Ge=
wöhnlichen herausfallen. Es ſind dies der bis 1820 als Direktor
des Oberbaukollegs in Darmſtadt wirkende Johann Helfrich
von Müller ferner deſſen Bruder Ludwig Philipp
Eck=
hardt von Müller und endlich der berühmte Helfrich
Peter Stürz. In dem Direktor des Oberbaukollegs haben wir
den Mann einer auf Wiſſenſchaft begründeten ausgezeichneten
Technik. in ſeinem Bruder, den die Darmſtädter, als er nach
lan=
gen Kriegszügen in engliſchem Dienſt in Darmſtadt ſeine
Ruhe=
jahre verlebte, als Hauptmann von Kapernaum bezeichneten,
einen phantaſtiſchen Aufſchneider und in Stürz ein literariſches
Genie vor uns. In allen drei ſo verſchiedenen Perſönlichkeiten
wirken die Veranlagungen der Vorfahren und inſonderheit des
Stammvaters Jakob Müller nach, der im Jahre 1637 als
Profeſſor der Medizin. Profeſſor der Mathematik. Kriegsrat,
Aſtronom. Baumeiſter von Rang, Kammerrat und Direktor der
heſſiſchen Artillerie verſtarb und ſich uns als ein Genie im
wahr=
ſten Sinne des Wortes darſtellt. Nach dieſer Einführung, bei der
beachtenswerte Bemerkungen über Vererbung gemacht wurden
ging der Vortragende, auf die ſechs Baumeiſter Müller, die in
Heſſen=Darmſtädtiſchen Dienſten wirkten, ein und gab Kenntnis
von den mannigfachen Bauwerken, die ſie geſchaffen haben. Es ſind
dies der bereits erwähnte Jakob Müller, der das Schloß in
Schmalkalden, das Herrſchaftshaus des Kanzlers Wolf von
Toten=
wart in Marburg, von dem noch ein herrliches Portal vorhanden
iſt, und den Kanzleibau Georgs II. in Darmſtadt erbaut hat; ſein
Sohn Chriſtoph Helfrich Müller, der Erbauer der
Gie=
ßener Burgkirche, ſowie des Erweiterungsbaues der Gießener
Stadtkirche, über deren merkwürdige Anbauten intereſſante
Be=
merkungen gemacht wurden; deſſen Sohn Johann Ernſt
Mül=
ler, der u. a. den Turm der Kirche in Groß=Felda entworfen hat;
deſſen Sohn Helfrich Müller, dem die meiſten
Jagd=
häuſer in Darmſtadt und im Oberfürſtentum ſowie eine ganze
Reihe von Kirchenbauten (Kirtorf, Feldbrücken. Burg=Gemünden.
Ober=Gleen uſw.) zu verdanken ſind deſſen Sohn Lorenz
Friedrich Müller, der Erbauer des Heſſen=Darmſtädtiſchen
Palais auf der Zeil in Frankfurt, des 1898 niedergelegten
ſoge=
nannten Darmſtädter Hofes; deſſen Sohn Johann Helfrich
von Müller, der verſchiedene Häuſer in der Neuſtadt, darunter
das ihm eigentümliche Haus mit dem Türmchen in der
Rhein=
ſtraße (heute Haus Trier), ſowie den Anbau an dem Palais an
dem Markt (Marktpaſſage) erbaut hat und durch mannigfache
Erfindungen, wie die noch vorhandene Rechenmaſchine, ſich einen
Namen machte. Zum Schluſſe zeigte der Vortragende, wie in all
dieſen Perſönlichkeiten und einer weiteren Reihe von
Familien=
gliedern ſich beſtimmte Anlagen erkennen laſſen, die gemeinſam
ſind und bei einigen Familiengliedern abſonderliche Formen
an=
nahmen.
Der Vortrag ſchloß mit dem Hinweis auf den ebenfalls der
Familie entſtammenden Maler Susmihl. in dem über ein
Jahr=
hundert lang zurückgehaltene Begabungen plötzlich wieder in
Er=
ſcheinung treten.
* Vortrag Profeſſor Emil Jacques=Dalcroze. Am Sonntag
ſprach Profeſſor Emil Jacques=Dalcroze in dem Frankfurter
Rundfunk über Arhythmie, Rhythmus und Klavier. Seine
Aus=
führungen gipfelten in dem Gedanken, daß die unabhängig freie
Bewegung aus den Tiefen des Organismus kommt, und ſie allein
zur reinen Erzeugung muſikaliſchen Ausdrucks führt. Jede
Neben=
bewegung, der Hauptbewegung nicht untergeordnet, bringt
Stö=
rung. Unregelmäßigkeit — Arhythmie. Daher die Forderung
vollkommener Beherrſchung aller organiſchen Funktionen, keine
Nebenbewegungen, keine Hemmungen. Im Ablauf muſikaliſchen
Geſchehens iſt nicht Raum auch nur für einen Nerv. einen
Mus=
kel, der nicht blitzartig folgen könnte. Der völlig durchgebildet;
Körper muß Inſtrument ſein genaueſten Reagierens,
gleichzeiti=
gen Ineinandergreifens körperlicher und geiſtiger Regungen.
Nur der unbedingt folgefähige, harmoniſche Organismus wird
das Ziel der rhythmiſchen Erziehung erreichen, d. h. nur für ihn
werden: Wollen und Können zur Einheit. Renate Gläſſing.
D Riviera=Neapel=Expreßzüge. Die zurzeit dreimal
wöchentlich verkehrenden „Riviera=Neapel=Expreßzüge‟ L19/219
und L. 20/220 Neapel/Cannes—Berlin/Amſterdam und zurück
wer=
den ab 26. Januar d. J. nur noch zweimal in der Woche befördert.
L 20/220 fallen künftig ab Berlin und Amſterdam am Dienstag
und L 19/219 ab Neapel und Cannes ebenfalls am Dienstag, auf
den deutſchen Strecken am Mittwoch. aus. Als Verkehrstage
blei=
ben noch beſtehen, ab Berlin und Amſterdam Donnerstags und
Samstags und ab Neapel und Cannes Sonntags und
Donners=
tags, auf den deutſchen Strecken Montags und Freitags.
Starke Kälte iſt für die Haut nicht gut. Schützen Sie ſich durch
Ver=
wendung der gegen die Röte der Haut ſo erfolgreichen Creme Leodor, rote ?
Packung fettfrei — blaue Packung fetthaltig. Unter=Vorkriegspreiſe.
wirkt zu jugendlich. Wäre es nicht paſſender geweſen, Franz
Notholt dieſe Aufgabe zu übertragen? Auch möge der Künſtler
darauf aufmerkſam gemacht ſein, daß ſeine von Anfang an
be=
merkbare Neigung zum Detonieren in letzter Zeit überhand zu
nehmen ſcheint.
Die kleinen Rollen der Damen Kienzl, Heilmann
und Herren Vogt, Kuhn, Ritzhaupt, Heydorn waren
gut ins Ganze eingefügt.
Dr. Schmidt=Iſſerſtedt wußte der leicht ſüßlichen
Partitur durch eine herbere Auffaſſung Kraft und Ernſt zu
v. H.
geben.
Ausſtellung Profeffor Georg Kolbe.
Bücherſtube Alfred Bodenheimer.
Eine Anzahl Plaſtiken in Bronze, zahlreiche Photos von
aus=
geſuchten Plaſtiken und Handzeichnungen des Bildhauers
Pro=
feſſor Georg Kolbe, der ſeit faſt zwei Jahrzehnten die Kunſt
der Reichshauptſtadt führend mit repräſentiert und zu den
ſtärk=
ſten Repräſentanten der deutſchen Kunſt zählt, weil in ſeinen
Plaſtiken das rein Naturhafte, ſinnlich zu Erfaſſeude in ſeltener
Harmonie gepaart iſt mit geiſtig=beſeeltem Ausdruckswollen, ſind
zurzeit in der Bücherſtube Bodenheimer zuſammengetragen. Die
bedeutſame Ausſtellung bietet einen feſſelnd=intereſſanten und
inſtruktiven Einblick in das künſtleriſche Schaffen Kolbes, von
dem jedes Stück, das unter ſeinen fein taſtenden und fein
bil=
denden Händen entſtand, Beweis des Ringens iſt, das auch heute
noch — wie jeden ſchöpfenden Künſtler — den Meiſter erfüllt
und zu immer neuer Auseinanderſetzung mit Material und
be=
ſchwingt bewegter Körperlichkeit, mit Beſeelung der plaſtiſchen
Formung feſten Materials zwingt.
Die B. B. hatte geſtern mittag zur Eröffnung der
Aus=
ſtellung eingeladen und ſich dazu einen ſympathiſchen Interpreten
der Kunſt Kolbes verſchrieben, den jungen wiſſenſchaftlichen
Mitarbeiter am Landesmuſeum Dr. Rudolf Pérard deſſen
einführenden Worte von tiefem Eindringen in das Wollen des
Künſtlers und ſein Ringen mit der künſtleriſchen Offenbarung
dieſes Wollens zeugten, und deſſen unkomplizierte Satzformung
und Klarheit des Wortes eine ausgezeichnete Mittlerrolle der
Kunſt Kolbes ſpielten.
Nach Begrüßung der ſehr zahlreich Erſchienenen durch
Alfred Bodenheimer gab. Dr. Pérard zunächſt einen
kurzen Abriß des äußeren Lebens des Künſtlers, der ſich um die
Jahrhundertwende nach dem Studium der Malerei ausſchließlich
der Bildhauerkunſt zuwandte und ſeit 1921 in Berlin ſchafft.
Darau ſchloß Pérard eine Definition der Kunſt Kolbes, die eine
eigene und ſtarke dar und bis heute blieb. Zunächſt uuter dem
Einfluß Rodins ſtehend, blieben die mittelalterlichei Hoßzikulp=
Montag, 25. Januar 1932
85. Haupkverſammlung der Tade. Barmftadt 1846
am 23. Januar 1932.
Mit dem prächtig vorgetragenen Chor „O du mein Deutſch
land” wurde die Hauptverſammlung durch die Singmannſchaft
eingeleitet. Bürgermeiſter Buxbaum als 1. Sprecher, der dann die
recht zahlreich erſchienenen Mitglieder herzlichſt begrüßte, gedachte
zunächſt der Gründer unſerer nun 85jährigen Turngemeinde, um
ihre Taten zu ehren und ihre Namen zu überliefern von
Ge=
ſchlecht zu Geſchlecht. Es waren dies Felſing, Metz, Marr
Steiner, Lerch. Welker, Reuter und Markwort. Stolz kann unſere
Türngemeinde aber auch darauf ſein, daß ſie außer der Pflege
des eigentlichen Geräteturnens noch Abteilungen beſitzt, die au
ein langjähriges Beſtehen zurückblicken können. Die Fechtabtei=
letzten beſeelt. Mit Genugtuung muß aber auch feſtgeſtellt
wer=
den, daß das abgelaufene Jahr, das als eines der ſchwierigſten der
Nachkriegszeit bezeichnet werden muß, durch die Einſicht aller
Ab=
teilungsleiter gegenüber Sparmaßnahmen und Einſchränkungen
gut überſtanden wurde. Wenn es gelingt, auch weiterhin Männer
und Frauen in unſerer Gemeinde zu beſitzen, die bereit ſind, ihre
Kräfte, Kenntniſſe und Erfahrungen ehrenamtlich zur Verfügung
zu ſtellen, dann wird ſich der Geiſt der Einigkeit auch für die
Zu=
kunft bewähren und die jetzige Notzeit überwinden laſſen. Tie
empfundenes, eindrucksvolles Gedenken widmete der 1. Sprecher
ſodann den im Weltkrieg gefallenen und den im abgelaufenen
Jahr verſtorbenen Turnbrüdern. Ein Bedürfnis für uns Lebende
und ein froher Anlaß iſt es, alljährlich auf der Hauptverſammlung
verdiente Mitglieder zu ehren. So konnten aus Anlaß der 40jähr
Mitgliedſchaft die Turner Robert Meyer, Ludwig Rathgeber,
Alexander Köhler und Joſef Schandua mit der goldenen
Vereins=
nadel ausgezeichnet werden. Die ſilberne Ehrennadel für 25jähr.
Mitgliedſchaft wurde den Tunern Karl Neuſchäffer. Georg Grohe,
Heinrich Löffler, Georg Ohl und Fritz Engel überreicht. Lobend
rwähnt wurden ferner noch die beiden anweſenden Turner Heß
und Kaus, die beide über 60 Jahre der Turngemeinde die Treue
bewahrt haben. Ehrende Worte wurden anſchließend durch den
1. Sprecher dem Erbauer des Turnplatzes Woogswieſe. Turner
braf, gewidmet, der es verſtanden hat, die zur Verfügung
ſtehen=
den Geldmittel zweckmäßig zu verwenden und durch ſeine vor
treffliche Arbeit eine Muſteranlage zu ſchaffen, die in dieſem Jahr
hrer Fertigſtellung entgegenſieht. Der Bericht des Rechners
über die Geldwirtſchaft im Berichtsjahr zeigte ſo recht die
Um=
ſtellung auf die Verhältniſſe einer Notzeit. Trotzdem werden ſich
die Geldgeſchäfte im Rahmen des Voranſchlags 1932 abwickeln
laſſen, wenn unſere jetzigen Mitglieder auch in den heutigen
ſchlechten Zeiten der Turngemeinde die Treue halten werden.
Ueber die Mitgliederbewegung ſprach der Geſchäftsführer. Die
Zahl der Austritte war größer als die der Eintritte. Durch die
veniger Neueintritte iſt der Rückgang der Mitgliederzahl
be=
gründet. Lobend ſei noch erwähnt, daß wir ſeit Jahren viele
Fa=
milien zu uns rechnen dürfen, die mit 2 bis 6 Perſonen treue
Mitglieder ſind. Einen Ueberblick über die Beteiligung unerer
Mitglieder an den verſchiedenen Abteilungen gibt der
Oberturn=
wart. Trotz des Rückganges der Mitgliederzahl hat ſich eine Mehr= an den beſtehenden Betrieben gegenüber dem Vor= ergeben. Nachdem Fechtmeiſter Turner Kaiſer im Namen;
der Turnerinnen und Turner dem Vorſtand den Dank für die
un=
eigennützig geleitete Arbeit ausgeſprochen hatte, wurde zur Wahl!
der Vorſtandsmitglieder geſchritten. Für den verdienſtvollen erſtenz
Schriftführer, Turner Albert, der aus beruflichen Gründen ver= iſt, das Amt weiterhin zu führen, wird Turner Fritzſchinag
vorgeſchlagen und gewählt. Turner Römer wird Leiter der Jugend= und Turner Gg. Schäfer Leiter des Veranſtaltungsaus=. Die übrigen Vorſtandsämter bleiben in ihrer ſeitherigen?
Beſetzung. Die Feſtſetzung der Beiträge wurde in der Form ge=, wie ſie vom Vorſtand der Hauptverſammlung in
Zoi=
ſchlag gebracht wurde. In dieſer Hinſicht wird auch in dieſen
Jahr die Turngemeinde den erwerbsloſen und in Not geratenen 4
Turnbrüdern und Turnſchweſtern weitgehendſte Erleichterungen;
gewähren. Der vorzüglichen Leitung der Hauptverſammlung und
ihre würdige und feierliche Geſtaltung durch den 1. Sprecher
es gelungen, das Vertrauen der Mitglieder zur Turngemeind
und zur deutſchen Turnſache zu erhalten und zu kräftigen. Zun
Schluſſe wurde als Ausdruck des alten deutſchen Turnergeiſtes
der alle einig fühlen läßt, das Deutſchlandlied gemeinſam geſunge
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 23. Janual?
(alles per Pfund oder Stück in Rpfg.); Gemüſe; Kohlra0/”
6—10. Erdkohlraben 8—10. Gelbe Rüben 6—10, Rote Rüben7
8—10. Weiße Rüben 6—8. Schwarzwurzeln 20—25. Spinat 12—10.
Rotkraut 8—10. Weißkraut 5—7, Wirſing 8—10. Grünkohl 8—i0,
Roſenkohl 15—20; Zwiebeln 15—18. Knoblauch 80. Tomätenn
50—60, Feldſalat, Lattich 50—60, Endivienſalat 10—30, Kop”
ſalat 20—25, Blumenkohl 35—50. Rettich 5—10. Meerrettichtl
60—70. — Kartoffeln: Spätkartoffeln 4—5. — Obſt
Tafeläpfel 10—20. Wirtſchaftsäpfel 8—15, Trauben 50—60. Nüſſe
35—50, Apfelſinen 5—12. Zitronen 5—8. Bananen 40—50. —
Eßwaren; Süßrahmbutter 140—170. Landbutter 100—130,0
Weichkäſe 25—30. Handkäſe 5—12. Eier, friſche 10 und 12.—
Wild und Geflügel: Gänſe 80—100. Hühner 60—10.N
Enten 100, Tauben 40—60, Haſen 80—120. Reh 60—130.—
Fleiſch= und Wurſtwaren; Rindfleiſch, friſch 56—50.0
Kalbfleiſch 70. Hammelfleiſch 60. Schweinefleiſch 70—90. Wunſ!
60—120, Schmalz, ausgelaſſen 70—80.
turen, die negrile Plaſtik und ſchließlich der Kubismus nicht ohne 2
Eindruck auf die Kunſt Kolbes, bis er ſeinen eigenen Weg „zu 1.
Klarheit” fand. Einen Weg, der den Künſtler in ſtändigen n
Kampf zeigt um die letzte Form der Plaſtik, die ihren hal
moniſchen Ausdruck in einer zu wundervoller Leichtigkeit und 2
Lebendigkeit der Bewegung des menſchlichen Körpers geſteigel
ſen inneren Beſeelung findet. Das ſtärkſte Werk dieſer 5i
ſeine Tänzerin (Staatsgalerie Berlin) iſt klaſſiſch geblieben!.
ſeine Kunſt. Die zahlreichen Photos dieſes berühmten
Weiſe=
die mit ausgeſtellt ſino, beweiſen in der Tat eine bewundeine
werte Beherrſchung der Anatomie und der Bewegung. Meſ”
dieſe immer irgendwie in der Naturform geſund gebunden, !“
zeugen etwa die Köpfe der Plaſtiken von dem Ringen um .*
Beſeelung, die erſt den letzten Ausdruck des Kunſtwerks geſtall..
Kolbe iſt heute 54 Jahre alt. Heute noch wie zu Begihlat
baſiert ſein Schaffen auf gutes, handwerkliches Können üee
auf ein immer erneutes Studium. Bewegungsphaſen, die ſeile."
künſtleriſch geſchulten Blick feſſeln, werden in flüchtiger Zeic
nung feſtgehalten. Vielmals. Dann Licht und Schatten geie"
und dann an die Formung der Plaſtik gegangen. — So ſſo
die Handzeichnungen wichtig in dieſer Ausſtellung, die eine be
DI. St
feſſelndſten iſt ſeit laugem.
Prof. Walter Scheidt, Kulturbiologie, Verlag Guſtav Fich””.
Jeng.
Die Lehre einer Kulturbiologie, die der Verfaſſer in dieſ
Vorleſungen vorträgt, iſt im weſentlichen neu Sie ſtrebt. "
Verbindung der Biologie und der Geſellſchafts= und Kuun
wiſſenſchaften an. Das iſt intereſſant als ein weiterer Vehſel
im Beſtreben der Zeit, die gelöſte Beziehung zwiſchen Natus=40
Geiſteswiſſenſchaft wiederherzuſtellen. Und es iſt notwendig, Ve
die rein geiſteswiſſenſchaftliche Erforſchung und Darſtellung ᛋ—
Kulturgeſchichte die biologiſchen Bedingtheiten, insbeſondere
Ergebniſſe der Erblichkeitsforſchung und Bevölkerungsbiolog”
meiſt ganz vernachläſſigt hat. Zahlreiche Ergebniſſe im 20‟
r Unterſuchung, die von den individuellen Lebenserſche t=
lebens zur Betrachtung von Volkstum, Geſchichte und Kultu
aufſteigen, beweiſen die Fruchtbarkeit des neuen Geſichtspul=
— Ein beſonderer Vorzug der Arbeit iſt, daß ſie für jeden 9e
bildeten verſtändlich iſt und ſpezialwiſſenſchaftliche Fachaus g
nur nach einführender Erklärung verwendet.
Sternbüchlein 1932 von Robert Henſeling. Mit 40 Yobe
dungen und einer Planetentafel. 1932. 94 S. Franckhſche 2
lagshandlung. Stuttgart. Preis 1,50 Mk.
Zum 21. Male erſcheint in der Franckh’ſchen Verlagshſ.
lung das Sternbüchlein des bekannten Verfaſſers, das für ſee
Monat eine bequeme Ueberſicht über alles gibt, was am Sie."
himmel vorgeht. Geſchickt gezeichnete Kärtchen unterſtützen.
de
Verſtändnis und erleichtern die Orientierung. Für aus
einen Blick in die Unendlichleit der Welt und die „Wundel."
geſtirnten Himmels über uns tun wollen. ein aufſchlußreic.
Bück
ſsonkag, 35. Januar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 25 — Seite 3
Aufgeſeſſen! — Ein Reikerfilm.
Enläßlich des 70. Geburtstages des früheren
Landesſtall=
ſun=ers Oberſtleutnant a. D. Schörke, fanden bereits geſtern
Euftakt zu den Ehrungen des Jubilars zwei Reiter=
Filmvor=
im ungen im Rummelbräuſaal ſtatt. Außerordentlich zahlreich
turn ſich die Freunde des edlen Reitſports eingefunden. Um
bh=dauerlicher iſt es, daß am Nachmittag der hübſche Bei=Lehr=
„Aus dem Familienleben des Pferdes” und der erſte und
enre Akt des großen Reiterfilms „Aufgeſeſſen” infolge
ſchwa=
riund ſehr ſchlechter Reproduktion viel an Wirkung verlor,
eine gewiſſe, berechtigte Unruhe im Publikum hervorrief.
üchtigte Unruhe, denn nachdem man die Reproduktionsfehler
necktellt hatte, waren die Filmbilder ſehr ſchön und klar zu
6:— Man hätte durch eine vorherige Probeaufführung den
iven Zwiſchenfall vermeiden können. — Dieſe rein techniſche
ſhcklänglichkeit beeinflußt natürlich nicht die Qualität der
inge, die in ihrem Aufbau und ihrer Zuſammenſtellung ganz
igSzeichnet ſind. Beſonders der deutſche Reiterfilm „
Auf=
ſſsen” iſt lebendige Tradition, atmet flotten Reitergeiſt und
äilllt in ſeinen erſten drei Akten von dem echten Reiterſinn,
eit der Schöpfung der preußiſchen Kavallerie durch Friedrich
CHroßen unſere ſtolze Reiterwaffe beherrſchte und noch heute
iden Kavallerie= und Reitervereinen und bei allen Freunden
Beitſports weiterlebt. Eine Fülle hochintereſſanter Bilder
ſa ſoen Jahren 1813 (Zieten, Seydlitz) und den Friedensjahren
1—1914 aus der Dienſtzeit der Kavallerie und dem großen
tege wurden gezeigt. Der zweite Teil bringt Erinnerungen
ideen erſten Waffentag der Kavallerie in Dresden, der allen.
daran teilnehmen konnten, zum Erlebnis wurde, und ſchließ=
Bilder aus der Arbeit der ländlichen Reit= und Fahrvereine
uvon der Stern=Reiter=Stafette zur Wartburg. — Der Film
ſte ausgezeichnet bearbeitet und vermag auf die Zuſchauer,
ran ntlich alle Reitſportfreunde, ſolch eindringliche Wirkung
zuüben, daß zu wünſchen wäre, daß er der breiteren
Oeffent=
lent durch Vorführung in einem Lichtſpieltheater nochmals
ge=
werden könnte. Dieſe Filmvorführungen waren ſinniger
ſchöner Auftakt zu den heutigen Reiterveranſtaltungen zum
GGeburtstag des Herrn Landesſtallmeiſters Schörke.
Tierheim in Darmftadt.
Tagung des Gaues Südheſſen.
im Reichsverband deutſcher JJugendberbergen.
Der Tierſchutzverein für Heſſen, Ortsgruppe Darmſtadt, hat
e mer von Tierfreunden aus allen Kreiſen zahlreich beſuchten
Eſurmmlung folgende einſtimmig angenommene Entſchließung
grſt:
Das Tieraſyl in der Sandbergſtraße ſpricht allen
humani=
te Anforderungen Hohn; es iſt in keiner Weiſe auch nur zur
zübergehenden Unterbringung von Tieren geeignet und muß
a der Stadt Darmſtadt vollkommen unwürdig bezeichnet werden.
. Wir beantragen deshalb, die Stadtverwaltung wolle den
ge s 1929 projektierten und vom Stadtrat genehmigten Bau
ge= Tierheimes beim neuen Faſelſtall in der Eſchollbrückerſtraße
werzüglich ausführen laſſen.
:. Sollte dies mit Rückſicht auf die ſchlechte wirtſchaftliche
zurzeit unmöglich ſein, ſo verlangen wir unbedingt, daß die
Kdverwaltung alsbald an geeigneter Stelle Räume für ein
Arrſyl zur Verfügung ſtellt und ſie ſo einrichten läßt, daß die
Aerbringung, Verpflegung und Tötung herrenloſer Tiere bis
undgültigen Erichtung eines Tierheims in ordnungsmäßiger
Hie vorgenommen werden kann.
. Der Tierſchutzverein iſt bereit, die Stadt Darmſtadt hierbei
ſur ziell zu unterſtützen.
Zur Sitzung des Stadtrats am Donnerstag, dem 28. Jan.,
2. um 17 Uhr, im Rathaus iſt folgende Tagesordnung
feſt=
tk: 1. Antrag der Stadtratsmitglieder Dr. Kollbach und
e=
hen. betr. Notſtandsprogramm für Handwerker. 2. Antrag
9 Stadtratsmitglieder Dr. Kollbach und Genoſſen auf Befrei=
Der nicht mehr berufsſchulpflichtigen Lehrlinge, die ſich in
An=ſtädter Lehrſtellen befinden und die am Fachunterricht
teil=
anzen, von der Zahlung der Beiträge zu den ſachlichen Koſten
Berufsſchulen. 3. Antrag der Stadtratsmitglieder Rudolph
GHenoſſen, die Auflöſung des Stadtrats betreffend 4. Anträge
nozialdemokratiſchen Stadtratsfraktion, die Herabſetzung der
ſöi= und Strompreiſe und die Ermäßigung der
Straßenbahn=
ſti der Heag betreffend. 5. Mitteilungen.
— Die Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Bau= und
Sied=
gs==Gemeinſchaft e. G. m. b. H. hielt am 15. Januar 1932 im
Eſeenſaal ihre Jahreshauptverſammlung ab. Der Obmann, Herr
yukmann Horſt, konnte zur großen Freude der Mitglieder
yri. Direktor Bachmann herzlichſt begrüßen. Herr Bachmann
Akis und betonte unter anderem, daß er es als ſeine vornehmſte
Aarbe betrachte, mit den Mitgliedern in direkte Fühlung zu
mer=, um deren Wünſche perſönlich entgegennehmen zu können,
A uo das gegenſeitige Vertrauen zu ſtärken, das in einer
Ge=
beu ſchaft unbedingt notwendig ſei. Nach Möglichkeit wolle er
Hallen Verſammlungen der Ortsgruppe teilnehmen. Herr
Kprmann Horſt dankte ihm für ſeine Ausführungen, die einen
giſtagen Eindruck hinterlaſſen haben. Die Tagesordnung, die
fol=
ſoe Punkte aufwies: Geſchäftsbericht für 1931. Rechnungslegung
u Reviſionsbericht. Entlaſtung des Vorſtandes. Vorſtandswahl,
Gic iedenes, konnte raſch abgewickelt werden. Aus dem
Geſchäfts=
ſechk war zu entnehmen, daß die Ortsgruppe das Kriſenjahr
10 Bufriedenſtellend überſtanden hatte. Die Mitgliederzahl iſt
beeigen, die Darlehensanwärter haben eine Zunahme erfahren,
1 bAubgang von 10 zugeteilten Darlehen in 1931 im Geſamtwert
uw mund 120 000 RM. Zu beachten iſt, daß die Ortsgruppe im
unugenen Jahre keinerlei öffentliche Propaganda betrieben
ſi ſwondern die Mitglieder nur von Mund zu Mund wirkten.
20 Raſſenbericht zeigte, daß die Ortsgruppe über ein kleines
Gmögen verfügt. Demzufolge wurde der Ortsgruppenbeitrag
käüligt auf 2,20 RM. pro Jahr, zahlbar in zwei Raten, jeweils
19 April und Oktober. Entlaſtung wurde einſtimmig erteilt.
Enſw wurde der ſeitherige Vorſtand wiedergewählt unter
Hin=
zpall l der Herren Amtmann Löffler und Werkmeiſter Gundlach.
AAnoere Erwähnung verdient, daß Herr Polizeihauptmann Horſt
ſt Gründung der Ortsgruppe in der Leitung tätig iſt. Ihm
ge=
lit für dieſe uneigennützige Tätigkeit beſonderer Dank. Zu
fienprüfern wurden beſtellt die Herren Oberpoſtrat Schneider
u Mechnungsrat Roth. Nach anregender ſachlicher Ausſprache
HAt, die gut verlaufene Verſammlung geſchloſſen werden.
* Muſikaliſche Feierſtunde. In der
Johanneskirchever=
amlcete A. Niebergall geſtern abend nach längerer Pauſe
v ier eine Feierſtunde, die ausſchließlich Johann Seb. Bach
gKdrnet war. Dieſe Feierſtunden ſind ein dankenswertes
Un=
gelmmen; ſie bringen wertvolle Kirchenmuſik in würdiger
löitung und ſind wirklich das, was ſie ſein wollen:
Feier=
ſiſbem. Niebergall verſteht ausgezeichnet, Vortragsfolgen
zu=
manzuſtellen und iſt ebenſo ausgezeichnet als Organiſt. Geſtern
Bes er es erneut mit der Tokkata und Fuge in D= und
Prälu=
din rund Fuge in Es=Dur, die er mit ſouveräner Technik und
oklliſch klar aufbaute. Auch bewährte er ſich wie immer als
ſtübliger Begleiter der Soliſten. Dieſe waren Fräulein Arla
(Violine), Fräulein Grete Nies (Alt) und Herr Wilk
Utel) Frl. Renz iſt eine hochwertige Geigerin geworden. In
An Spiel ihr großes Können und muſikaliſche Kultur, und ihre
Aebung iſt voll und edel. Frl. Grete Nies, längſt anerkannt
MKonzertſaal, beherrſcht ihr klangvolles Altmaterial
ausge=
ſintt und hat ſich in den Stil Bachſcher Kirchenmuſik voll=
* irn eingelebt; und überall ſpürt man Intelligenz und Wärme
L.Vortrags. Dieſen Beiden geſellte ſich vollwertig Herr Wilk
99älötiſt. Die intereſſante Vortragsfolge brachte neben den meldet, ſo kann auf Antrag ſein Kennzeichen aufbewahrt und von
tlnorträgen: zwei Altarien mit obligater Violine, „Chriſti einer Zuteilung an ein anderes Kraftfahrzeug abgeſehen werden.
derr, ach bedenket” und „Schäme dich. o Seele”, eine Altarie
Aobligater Flöte, „Betörte Welt” Adagio für Violine und
Alüine und Orgel aus dem „Muſikaliſchen Opfer”. — Die Ver=
O.
A Alrung war erfreulich ſtark beſucht.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. In einem Konzert des
9 ½zuger Lehrergeſangvereins fand unter Leitung von Günther
nän die Uraufführung einer Motette für dreiſtimmigen
verchor mit Streichorcheſter „Tenebrae kactae sunt” von Franz
linger ſtatt. Die „Leipziger Neueſte Nachrichten”,
be=
ſen über dieſe Aufführung: „Der Uraufführung von Franz
unrers „Motette für dreiſtimmigen Männerchor und
Streich=
d Mſtrr” verlieh der Chor geadelte, den formell und geiſtig
über=
r ündgen Schönheiten des Werkes entſprechende Tongebung.”
9 Bluch äußert ſich die geſamte Leiyziger Preſſe. Zeilinger
ſt ent Kompoſition an der Städt Akademie für Ton= der Intereſſenten gerecht würde. Im Intereſſe ſämtlicher
Kraft=
k tſt als Schüler von Dr. Bodo Wolf.
Im Helia=Theater begegnet das vaterländiſche Filmwerk
dMüſtia „Yorck” unverwindertem Intereſſe.
Im Union=Theater ſieht man nur noch heute Lilian Harvey,
4y. Liedtke und Felis Breſſart in dem luſtigen Ufa=Tonfilm
„ Awieder Liebe‟.
Cd. Michelſtadt, 24. Januar.
Samstag und Sonntag tagten im Schmerkers Garten die
Ver=
treter der einzelnen Ortsgruppen des Gaues Südheſſen im
Reichsver=
band deutſcher Jugendherbergen. Herr F. C. Schiffer, der Leiter
des Odenwald=Schülerheims, begrüßte vor Eintritt in die
Be=
ratung die Gäſte und dankte für die Verlegung dieſer Tagung in
die Mauern Michelſtadts. Herr Oberſchulrat Haſſinger, der erſte
Vorſitzende des Gaues, eröffnete ſodann zunächſt die
Jahreshaupt=
verſammlung für 1930. Vor Eintritt in die eigentliche
Tagesord=
nung wies der Vorſitzende auf die Bedeutung des
Jugendherbergs=
werkes hin, das auch in der heutigen Zeit wirtſchaftlicher Not und
dem Zeichen des Abbaues immer weiter gefördert werden müſſe.
Er ſprach die Hoffnung aus, daß, wenn alles mithelfe, auch in
Zu=
kunft es möglich ſei das beſonders für die wandernde Jugend ſo
wichtige Werk zu erhalten und immer weiter auszubauen. — Der
Geſchäftsführer des Gaues. Herr Otto Brambach, verlas ſodann
das Protokoll der letzten Hauptverſammlung, hieran ſchloß ſich der
Geſchäftsbericht für 1930 an. Hieraus iſt beſonders zu erwähnen,
daß im Jahre 1930 eine ſchöne Jugendherberge, das „Karl=Ulrich=
Heim” in Zwingenberg eingeweiht und ſeiner Beſtimmung
über=
geben werden konnte, eine Reihe weiterer Jugendherbergen waren
im Entſtehen. — Im Jahre 1930 hatte der Gau Südheſſen 40
Orts=
gruppen mit 2936 Mitgliedern und ſtand damit an dritter Stelle
im Reichsverband. An Jugendherbergen waren 38 vorhanden.
Uebernachtungen in denſelben erfolgten im Berichtsjahre 52541.—
Im Anſchluß an die Verlefung des Geſchäftsberichtes gedachte der
Vorſitzende der im Jahre 1930 verſtorbenen Mitglieder. Es waren
dies Karl Neukirch=Langen und Rektor Schäfer=König. Die
An=
weſenden erhoben ſich zur Ehrung der Verſtorbenen von den Sitzen.
Der Gau=Reviſor, Herr Oberrechnungsrat Johs. Aff. Nieder=
Ram=
ſtadt. gab ſodann einen Bericht über die von ihm vorgenommene
Reviſion der Bücher und Bilanz. Es waren keine nennenswerten
Beanſtandungen zu verzeichnen, ſo daß dem Geſchäftsführer auf
Antrag eines Mitgliedes einſtimmig Entlaſtung erteilt wurde. —
Unter Verſchiedenes wurden noch einige Kleinigkeiten beſprochen.
Mittlerweile war es Zeit zum Abendeſſen geworden, der Magen
verlangte auch ſein Recht und wurde die Tagung auf eine Stunde
unterbrochen. — Um acht Uhr trat man dann neugeſtärkt zur
Jah=
reshauptverſammlung für das Jahr 1931 wieder zuſammen. Nach
Eröffnung durch den erſten Vorſitzenden verlas der Geſchäftsführer
den Geſchäftsbericht über das Jahr 1931. Hieraus iſt zu
entneh=
men, daß 1931 dem Gau wieder 40 Ortsgruppen mit 2940
Mit=
gliedern angeſchloſſen waren. An Jugendherbergen waren 42,
alſo 4 mehr als 1930 vorhanden. Uebernachtungen erfolgten
53 000. Eine Anzahl Ortsgruppen waren weiter noch im
Ent=
ſtehen. Damit ſteht nun
der Gau Südheſſen an zweiter Stelle im Reichsverband.
Im Anſchluß hieran erfolgte dann die übliche Totenehrung, es
waren diesmal: Beigeordneter Zöller=Alzey. Frau Keffel=
Milten=
berg und Lehrer Hartmann=Michelſtadt. Nun konnte der Gau=
Reviſor wieder ſeines Amtes walten und die Rohbilanz für 1931
der Verſammlung bekannt geben. Der Vorſitzende gab dann noch
bekannt, daß die Sammlungen bis Dezember 1932 wieder
geneh=
migt ſeien. — Da für den nächſten Verhandlungstag. Sonntag,
noch Mitglieder erwartet wurden, wurde die Bekanntgabe des
Finanzberichtes und des Haushaltsplanes für 1932 zurückgeſtellt.
Weiter wurde noch über die einheitliche Abführung der
Ortsgrup=
pen=Einnahmen an den Gau, worüber ein Antrag der Ortsgruppe
Rüſſelsheim vorlag, geſprochen. Ein Antrag des Vorſtandes, der
über den Antrag Rüſſelsheim noch hinausging, wurde dann
an=
genommen. Gegen 9,30 Uhr wurde dann vom Vorſitzenden die
Beratung der weiteren Angelegenheiten und Vorſtandswahl auf
Sonntag früh 9,30 Uhr angeſetzt.
Am Sonntag vormittag ging dann die Tagung weiter. Der
Vorſitzende Herr Oberſchulrat Haſſinger, gab zunächſt einen
Be=
richt über die Finanzlage des Gaues. Er betonte dabei nochmals,
daß es bei der heutigen Notzeit des Einſatzes aller Kräfte
be=
dürfte, um über dieſe Zeit hinwegzukommen. — Der
Haushalts=
plan, der in Einnahmen und Ausgaben mit 44 000 RM. abſchloß,
wurde dann mit einer geringen Aenderung angenommen. —
Be=
vor man nun zur Neuwahl des Vorſtandes ſchritt, dankte der
Vor=
ſitzende in herzlichen Worten dem Geſchäftsführer, Herrn Otto
Brambach, der ſeither als hauptamtlicher Geſchäftsführer und
nunmehr ab 1. Februar — aus Sparſamkeitsgründen und der
Tat=
ſache, daß das Jugendherbergswerk in der Hauptſache nun ſtehe
und nur noch des Ausbaues bedürfe — als ehrenamtlicher
Ge=
ſchäftsführer ſeine ganze Kraft und oft Tag und Nacht auch ſeine
Ruhe geopfert habe, um der guten Sache vorwärts zu helfen. Er
überreichte Herrn Brambach als äußeres Zeichen der Anerkennung
das Werk „Deutſchland”. Auch Gaureviſor Aff wurde ein
ähn=
liches Werk überreicht. Auch den übrigen Mitarbeitern dankte
Herr Oberſchulrat Haſſinger noch für ihr unermüdliches Wirken im
Dienſte der guten Jugendherbergsſache. Bei den anſchließenden
Neuwahlen wurde der ſeitherige erſte Vorſitzende des Gaues, Herr
Oberſchulrat Haſſinger, einſtimmig wiedergewählt, ebenſo der
ſeit=
herige Geſchäftsführer. Herr Brambach. Die übrigen Mitglieder
des Vorſtandes wurden bis auf zwei Ausnahmen, die eine
Wieder=
wahl ablehnten, einſtimmig wiedergewählt. Für die
Ausgeſchiede=
nen wurden neu in den Vorſtand gewählt: die Herren Lehrer
Bauer=Auerbach und Oberingenieur Bröſel=Nieder=Ramſtadt. Der
Vorſitzende ſchloß hierauf mit einer kurzen Anſprache die
intereſ=
ſant verlaufene Tagung. Nun wurden noch verſchiedene Filme
ge=
zeigt, die bei der Einweihung von Jugendherbergen aufgenommen
wurden, — wie z. B. Zwingenberg. Miltenberg. Werbetag in
Op=
venheim, desgleichen in Amorbach. Ein Werbefilm für das
Jugend=
herbergswerk bildete den Beſchluß. Leider konnte von dieſem Film
infolge der vorgeſchrittenen Zeit nur ein Teil gezeigt werden,
doch würde es ſich empfehlen, denſelben einmal im Rahmen einer
ſonſtigen Jugendveranſtaltung laufen zu laſſen. Neben
prachtvol=
len Naturaufnahmen aus allen Teilen unſeres deutſchen
Vater=
landes, wird hier das Leben der Jugend innerhalb der
Miets=
kaſernen der Großſtadt und als Gegenſatz hierzu die fröhlichen
Wanderfahrten der Jugendvereinigungen und =Bünde gezeigt.
Am Sonntag nachmittag folgte dann noch ein gemütliches
Bei=
ſammenſein nach geleiſteter Arbeit. Die Chriſtlichen Pfadfinder
Michelſtadt. Deutſche Pfadfinder. Horſt Michelſtadt und die
Frei=
ſchar Erbach hatten ſich zur Ausgeſtaltung des Programms zur
Verfügung geſtellt, und entledigten ſich dieſer Aufgabe in
vorzüg=
licher Weiſe.
Senkung der Pflegegeldſähe
in den beſiſchen Lundescheilf und Megenfalen.
Durch Bekanntmachung des Innenminiſters vom 16. Januar
ſind die Pflegegeldſätze in den heſſiſchen Landes=Heil= und =
Pflege=
anſtalten zweimal geſenkt worden, und zwar betragen ſie täglich
mindeſtens:
in der 1. Klaſſe für Heſſen
für Nichtheſſen
in der 2. Klaſſe für Heſſen
für Nichtheſſen . 11.00
in der 3. Klaſſe für ſelbſtzahlende.
Heſſen
..
Nichtheſſen".
für heſſiſche Fürſorgeverbände,
Kran=
kenkaſſen und die
Landesverſiche=
rungsanſtalt Heſſen
für nichtheſſiſche Fürſorgeverbände,
Krankenkaſſen und ſonſtige
Landes=
verſicherungsanſtalten . . . .
In beſonderen Fällen kann in allen Klaſſen ein höheres
Pflegegeld berechnet werden. Für Intraden=Pfleglinge wird das
Pflegegeld ab 1. 1. 1932 auf 1.25 RM. und ab 1 4. 1932 auf
1.20 RM. täglich feſtgeſetzt. Eine beſondere Vergütung für dem
Pflegling von Anſtalten gelieferte Kleidung und Leibwäſche wird
nicht mehr erhoben. Der 8 20 des Regulativs für die Landes=
Heil= und =Pflegeanſtalten vom 9. Dezember 1911 wird wie folgt
geändert: Das Pflegegeld und die nach 8 23 zu erſtattenden
Neben=
koſten ſind allgemein monatlich durch Vorauszahlung zu entrichten.
Die Zahlung der Pflegegeldſätze uſw. hat in Reichsmark zu
er=
folgen. Der 8 43 des Regulativs gilt auch weiter als aufgehoben.
Für diejenige Zeit während der die Kranken beurlaubt ſind und
der Anſtalt keinerlei Koſten erwachſen wird kein Pflegegeld
er=
hoben. Beim Entweichen eines Kranken iſt das Pflegegeld vom
Tage des Entweichens an 14 Tage weiterzuzahlen, wenn der
Kranke nicht vorher aus der Anſtalt entlaſſen wird.
Das in der Anſtalt für Geiſtesſchwache, Aliceſtift” bei
Darmſtadt zu entrichtende Pflegegeld wird wie folgt feſtgeſetzt:
Für jedes in die Anſtalt aufgenommene Kind iſt je nach den
Vermögensverhältniſſen des Zahlungspflichtigen und den
Bedürf=
niſſen des Kindes ein jährliches Pflegegeld zu entrichten,
und zwar:
vom 1. Januar 1932 an in Höhe von 920 RM. bis 1380 RM.,
vom 1 April 1932 an in Höhe von 875 RM. bis 1300 RM.
Selbſtzahler haben außerdem noch die vorgeſchriebenen
Klei=
dungsſtücke und Schuhe ſelbſt zu ſtellen.
Erfolgt die Aufnahme auf Koſten einer öffentlichen Kaſſe, ſo
beträgt das Pflegegeld in jedem Falle
vom 1. Januar 1932 an 1140 RM. jährlich und
vom 1. April 1932 an 1080 RM. jährlich.
Für beſondere Fälle iſt der Abſchluß beſonderer
Verein=
barungen zuläſſig. Für ſolche Kinder, für die ein den
Minder=
ſatz überſteigendes Pflegegeld erlegt wird und die Kleider auf
Grund beſonderer Vereinbarung nicht von den Angehörigen
ge=
ſtellt werden, iſt von dieſen ein im Einzelfall feſtzuſetzendes
Klei=
dergeld zu zahlen.
Das Pflegegeld iſt in Teilbeträgen vierteljährlich im voraus
der Anſtaltskaſſe zu entrichten.
— Verbilligung bei der Wiederzulaſſung von Kraftfahrzeugen.
Wenn ein Kraftfahrer ſein Kraftfahrzeug vorübergehend ab=
Ebenſo kann die Behörde auf ein erneutes Sachverſtändigen=
Gut=
achten verzichten, ſofern der Kraftfahrer erklärt, daß Aenderungen
4I in E=Dur aus der 3. Sonate und Andante für Flöte, am Kraftfahrzeug in der Zwiſchenzeit nicht eingetreten ſind. Die
Reſervierung der Nummer bedeutet eine große Annehmlichkeit,
der Verzicht auf das Sachverſtändigen=Gutachten eine erhebliche
Erſparnis. Leider aber gelten die obigen Beſtimmungen nur für
die Dauer von acht Monaten. Bei der gegenwärtigen
Wirtſchafts=
not haben ſich die Fälle gehäuft, in denen ein Kraftfahrzeugbeſitzer
ſein Fahrzeug auf eine längere Zeit als 8 Monate außer Betrieb
ſetzen mußte, ſo daß die bisherige Regelung den Bedürfniſſen der
Zeit nicht mehr entſpricht. Der Allgemeine Deutſche Automobil=
Club hat ſich daher mit dem Antrag an das
Reichsverkehrsminiſte=
rium gewendet, die Friſt von acht Monaten auf ein Jahr
herauf=
zuſetzen. Leider iſt dieſem Antrag nicht entſprochen worden mit der
Begründung, daß die bisherige Regelung berechtigten Anſprüchen
fahrer ſei daher gegenüber irrigen anderslautenden
Veröffent=
lichungen darauf hingewieſen, daß die erwähnten Erleichterungen
nach wie vor nur auf die Dauer von acht Monaten eintreten.
In den Palaſt=Lichtſpielen läuft nur noch heute, vielfachen
Wünſchen entſprechend, in Neuaufführung „Die Drei=Groſchen=
Oper” als Tonfilm.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen.
(Aenderungen ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach New
York ab Bremen=Bremerhaven: D. Stuttgart 21. 1. D. Bremen
26. 1. D. Europa 2. 2: D. Dresden 4. 2. D. Bremen 12. 2. D.
Stuttgart 18. 2. — Nach Halifar (Kanada) ab Bremen=
Bremerhaven: D. Stuttgart 21. 1. — Nach St. John (Kanada)
(Frachtdampfer): D. Hagen ab Bremen 19. 1., ab Hamburg 21. 1.
— Nach Baltimore=Norfolk (Frachtdampfer): D. Witram
ab Bremen 26. 1., ab Hamburg 28. 1. — Nach Boſton=
Phi=
ladelphia (Frachtdampfer): D. Hagen ab Bremen 19. 1.. ab
Hamburg 21. 1. D. Hannover ab Bremen 2. 2., ab Hamburg 4. 2.
— Nach Nordamerika=Weſtküſte: MS. Oakland ab
Ham=
burg 23. 1., ab Bremen 26. 1., D. Vancouver ab Hamburg 3. 2.,
ab Bremen 6. 2. — Nach Havanna=Galveſton: D. Yorck
ab Bremen=Bremerhaven 10 3. — Nach Cuba—New
Or=
leans und bei Bedarf weitere Cubahäfen (Frachtdampfer): D.
Raimund ab Bremen 21. 1., ab Hamburg 23. 1. D. Ingram ab
Bremen 18. 2. ab Hamburg 20. 2. — Nach New Orleans
(Frachtdampfer): D. Haimon ab Bremen 6. 2., ab Hamburg 10. 2.
— Nach Cuba—Mexiko— Texas: D. Weſterwald ab
Ham=
burg 2. 2. MS. Rio Bravo ab Bremen 13. 2., ab Hamburg 16. 2.
— Nach Weſtküſte Mittelamerika und Mexiko: D.
Kreta ab Hamburg 2. 2., ab Bremen 3. 2.— NachWeſtindien:
D. Syra ab Hamburg 25. 1., ab Bremen 1. 2. — Nach
Nord=
braſilien: D. Anatolia ab Bremen 18. 1., ab Hamburg 19. 1.
— Nach Mittelbraſilien (Paſſagier= und Frachtdampfer):
D. Agira ab Bremen 27. 1. ab Hamburg 30. 1. D. Sierra Moreng
ab Bremerhaven 1. 2. D. Gerwin ab Bremen 10. 2., ab Hamburg
13. 2. — Nachdem La Plata (Paſſagier= und Frachtdampfer):
D. Sierra Morena ab Bremerhaven 1. 2. D. Zaanland ab Bremen
2. ab Hamburg 6. 2. D. Madrid ab Bremerhaven 22. 2.— Nach
Südbraſilien D. Pernambuco ab Hamburg, 28. 1., ab
Bre=
men 29. 1. — Nach Südamerika (Weſtküſte) via
Pa=
namakanal: D. Emil Kirdorf ab Hamburg 28. 1: ab Bremen
30. 1. D. Attika ab Hamburg 4. 2., ab Bremen 6. 2. via
Magel=
lan=Straße: D. Remſcheid ab Bremen 2. 2., ab Hamburg 6. 2.
— Nach Madeira und den Kanariſchen Inſeln: D.
Orotava ab Bremen 30. 1. D. Arucas ab Bremen 13. 2. — Nach
Oſtaſien: D. Lahn ab Bremen 19. 1., ab Hamburg 23. 1. MS.
Ramſes ab Bremen 23. 1., ab Hamburg 27. 1. MS. Friesland ab
Bremen 26. 1. ab Hamburg 30. 1. MS. Havel ab Bremen 30. 1.,
ab Hamburg 3. 2. D. Main ab Bremen 2. 2, ab Hamburg 6. 2.
— Nach Auſtralien: D. Staßfurt ab Hamburg 23. 1. ab
Bremen 25. 1. D. Moſel ab Hamburg 9. 2., ab Bremen 11. 2. —
Nach der Levante: ab Bremen zirka 8 Abfahrten im Monat.
— Nach Finnland ab Bremen 8tägiger Dienſt nach allen
Haupthäfen. — Nach Reval ab Bremen: Abfahrten alle 8 bis
10 Tage — Nach Leningrad ab Bremei.: je nach Bedarf. —
Nach England (London) ab Bremen: 4—5 Abfahrten in der
Woche. — Nach England (Hull) ab Bremen: 2 Abfahrten in
der Woche. — Nach England (Middlesborough—Newcaſtle):
10tägig. — Bremen—Hamburg—Frankreich:
Abfahr=
ten: Dienstags von Bremen, Freitags von Hamburg. — Afrika=
Linien: Oeſtliche Rundfahrt um Afrika: D. Uſambara ab
Ham=
burg 23. 1. Weſtliche Rundfahrt um Afrika: D. Uſaramo ab
Ham=
burg 6. 2 — Frachtdampfer=Linien nach Weſtafrika (A.=Dienſt. C.,
Dienſt, Kongo=Linie, Angola=Linie): Vierwöchentliche Abfahrten
von Frachtdampfern. — Mitgeteilt durch: Anton Fiſcher,
Vertreter des Norddeutſchen Lloyds, Darmſtadt,
Frankfurter=
ſtraße 12—14.
Slimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinerlel
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 9 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, lönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
— Vollkommen unklar und unverſtändlich ſind die Tarife
der Invalidenverſicherung für Hausangeſtellte,
die vor einigen Tagen in den hieſigen Tageszeitungen
veröffent=
licht wurden. Einmal iſt es nicht klar, ob hier der
Geſamtver=
dienſt oder lediglich der Barlohn gemeint iſt. Weiter iſt
merk=
würdig, daß die 1. und 2. Lohnklaſſe nicht mehr erwähnt werder.
Was geſchieht z. B. mit den Halbtagsbeſchäftigten, die einen
weſentlich geringeren Lohn haben? Vollkommen unverſtändlich
aber muß die neuerliche Teilung erſcheinen. Was für ein Grund
liegt vor, daß der Arbeitgeber, wenn er freiwillig die ganze
Ver=
ſicherung übernimmt, unter Umſtänden mehr bezahlen muß, als
wenn der Verſicherte mitbezahlt? Die Folge kann doch nur ſein,
daß hinfort derjenige Arbeitnehmer, der bisher nichts damit zu
tun hatte, jetzt zur Invalidenverſicherung mitherangezogen wird.
Es wäre doch erwünſcht, wenn hier von maßgebender Stelle
beſ=
ſere Klärung gegeben würde.
Eine Hausfrau.
Tageskalender für Montag, den 25. Januar 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Nie wieder Liebe‟;
Helia=Lichtſpie
Yorck”; „Palaſt=Lichtſviele: „Die Drei=
Groſchen=Op
Orpheum: „Die Drei von der
Zank=
ingauer Weinſtube. Cafs Oper,
ſtelle
e.
Schloßkeller.
Seite 4 — Nr. 25
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. Januar 1932
N Luftverkehr?
Neuer Zenkralhafen für den kransaklan
Die beiden rieſigen Luftſchiffhallen auf dem franzöſiſchen Flughafen Orly.
Im Zuſammenhang mit den kürzlich in Berlin zum Abſchluß gebrachten deutſch=franzöſiſchen
Luft=
fahrtverhandlungen, an denen auch Dr. Eckener teilnahm, wird davon geſprochen, daß der große
franzöſiſche Flughafen Orly künftig als Ausgangspunkt für den Luftſchiffverkehr nach Südamerika
dienen ſoll. In Orly befinden ſich bereits zwei große Luftſchiffhallen, die ſeinerzeit von der
fran=
zöſiſchen Heeresleitung errichtet wurden.
Spaniens Erkönig kaufk ein Schloß im Burgenland.
Das Schloß des berühmten Geigers Jan Kubelik im Burgenland,
das der ehemalige König von Spanien zu kaufen beabſichtigt.
Das Schloß des tſchechiſchen Violinvirtuoſen, das inmitten eines prächtigen Parkes gelegen iſt.t
ſtellt einen hiſtoriſchen Bau dar, der zu den ſchönſten der ganzen Umgebung gehört. Wie verlautet,t
ſoll König Alfons von Spanien ihn als Altersſitz für ſich in Ausſicht genommen haben.
Aus Heſſen.
4a. Weiterſtadt, 24. Jan. Hohes Alter. Am Samstag
konnte die Witwe L. Beſt, wohnhaft Tanuausſtraße, ihren 80.
Geburtstag begehen.
Cp. Pfungſtadt, 24. Januar. Gemarkungsrundgang.
Am Montagnachmittag findet ein Gemarkungsrundgang tatt.
— Die Gemeindeverwaltung macht darauf aufmerkſam, daß auf
dem Schuttabladeplatz am Büchnerweg nach wie vor nur guter
Baugrund angefahren werden darf und Zuwiderhandlungen
ſtrafbar ſind.
Cp. Dieburg, 24. Jan. Verlegung der
Kreisaus=
ſchußſitzung. Die für Montag, 25. d. M., angeſetzte Sitzung
des Kreisausſchuſſes Dieburg iſt beſonderer Umſtände halber auf
Donnerstag, den 28. Januar, verlegt worden. — Am Sonntag
be=
ging die Witwe Magdalene Fröhner in der Römerſtraße
ihren 75. Geburtstag.
42 Wolfskehlen, 24. Januar. Gemeinderatsſitzung.
Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung der am Samstagabend
auf dem Rathaus abgehaltenen Gemeinderatsſitzung war die
Frage der Berückſichtigung der Ernteſchäden 1931 bei der
Ein=
ziehung der kommunalen Steuern. Es entſtand darüber eine
längere Ausſprache. Es handelt ſich dabei um die
Ueberſchwem=
mungsſchäden, die infolge des Hochwaſſers der Sandbach und der
Modau im Sommer vergangenen Jahres in dem nach
Eſcholl=
brücken zu gelegenen Gemarkungsteil angerichtet worden waren.
Der Bürgermeiſter konnte mitteilen, daß ihm von zuſtändiger
Seite bereits Zuſagen hinſichtlich der Steuerſenkung gemacht
wor=
den ſeien. Wegen des Geſuchs des Forſtwarts Gg. Hammann
um Löſchungsbewilligung für ein zugunſten der Gemeinde
ver=
pfändetes Grundſtück ſowie wegen der Uebernahme von
Mehr=
koſten bei der Krankenhausbehandlung einer Einwohnerin ſollen
erſt die erforderlichen Erkundigungen eingezogen werden.
Cm. Groß=Gerau, 23. Jan. Zeichen der Zeit. Viele Arbeiter
ſind ſeit mehreren Tagen damit beſchäftigt, die Gebäude der alten
Oel=
mühle niederzulegen. Zum Teil prächtige Bauwerke, darunter ſolche,
die erſt 1913 errichtet wurden, fallen der Vernichtung anheim. Außer
größeren Gebäuden warten noch 2 mächtige Fabrikſchornſteine auf
Nie=
derlegung, die beſondere Schwierigkeiten und Gefahr für die
umliegen=
den Häuſer verurſachen dürfte. Und warum dies alles? Weil für eine
Schweizer Bank, die das Anweſen in der Inflationszeit erworben hat,
die Sache nicht rentiert und ſie gezwungen iſt, Gelder zuzulegen, um die
Steuern aufzubringen. Die geſonnenen Steinmaſſen, Ziegel, Balken
und Fenſter werden billig verkauft und finden aus der näheren und
weiteren Umgebung Liebhaber.
4a. Seligenſtadt, 24. Jan. Der Gemeinderat beſchloß,
für das Jahr 1932 die Gemeindehundeſteuer nicht zu erhöhen.
Auch der Hirtenlohn bleibt auf der Höhe desjenigen vom
Vor=
jahre. Von der zwangsweiſen Einführung der 10prozentigen
Gemeinde=Getränkeſteuer wurde abgeſehen. Auf Grund des
Ge=
ſuches von Groß=Welzheim wurde beſchloſſen, in Fällen der
Ge=
fahr ſeitens der Ortsfeuerwehr in benachbarten bayeriſchen Orten
Brandhilfe zu leiſten. Doch ſoll dafür die in Bayern angeſetzte
Entſchädigung auch der hieſigen Feuerwehr gewährt werden. Ein
Antrag um Gewährung von Winterhilfe für Erwerbsloſe und
Bedürftige wurde dem Finanzausſchuß überwieſen.
* Rüſſelsheim, 24. Jan. Hochſchulvortrag bei Opel.
Im Rahmen der Opel=Werkhochſchule hielt Profeſſor Dr Wichert
(Frankfurt a. M.) einen ſehr intereſſanten Vortrag. Profeſſor
Dr. Wichert brachte ſehr geſchickt in kurzen, knappen Zügen
eine Einführung in die Kunſtbetrachtung. Der Vortrag wurde
von dem überfüllten Hauſe mit großem Beifall aufgenommen.
* Sickenhofen, 22. Jan. Die Holzhauerei, in der gegenwärtig
7 verheiratete Wohlfahrtserwerbsloſe beſchäftigt werden, iſt in
nächſter Zeit beendet. Trotzdem dürften ſich die Arbeiten noch
einige Zeit hinausziehen, da das bei dem letzten Sturm
angefal=
lene Windfallholz erſt noch aufgearbeitet werden muß. — Die
Eheleute Philipp Spiehl 1. feierten im Kreiſe ihrer Kinder und
Enkel das Feſt der Goldenen Hochzeit. Der Ortspfarrer überreichte
im Namen des Landeskirchenamtes ein Glückwunſchſchreiben und
ein Geſchenk in Form eines Geſangbuches. Der Bürgermeiſter
ſchloß ſich den Wünſchen an im Namen der Gemeinde und
über=
reichte für den Herrn Miniſter des Innern und für das Kreisamt
Dieburg ein Glückwunſchſchreiben und eine Ehrengabe. Auch der
Herr Reichspräſident hatte ein künſtleriſches Glückwunſchſchreiben
mit eigenhändiger Unterſchrift geſandt. — In der letzten
Ge=
meinderatsſitzung wurde die Miete für Gemeindewohnungen um
10 Prozent herabgeſetzt. — Die Verpachtung des Schulgutes und
der gemeinheitlichen Holzplätze wurde genehmigt. Die Preiſe
lie=
gen durchweg auf Friedenshöhe. — Die Preiſe für Herſtellung der
Gräber durch den Totengräber wurden weſentlich herabgeſetzt.
Bad=Nauheim, 21. Jan. Durch die Verſchlechterung der
Wirtſchaftslage iſt auch in Bad=Nauheim ein Rückgang der
Be=
ſucherzahl gegen 1930 zu verzeichnen, der 20 Prozent beträgt. Im
Ganzen hatte das Bad 31 216 Beſucher, die in 24 568 Kurgäſte und
6648 Paſſanten zu ſcheiden ſind. (1930: 31 632 Kurgäſte, 7183
Paſ=
ſanten). Als Vergleichszahl aus der Vorkriegszeit iſt das Jahr
1913 mit einem Geſamtbeſuch von 34 951 Kurgäſten und Paſſanten
gegenüber zu ſtellen. In Prozenten ausgedruckt, ergeben die
Be=
ſucherzahlen im Jahre 1931 für Kurgäſte — 78,7 Prozent und für
Paſſanten 21,3 Prozent. An Ausländern beherbergte Bad=
Nauheim 5425; dieſe Zahl bedeutet gegen 1930 eine Verringerung
um 17,6 Prozent. Der Verluſt verteilt ſich auf faſt alle Länder.
Ein geringer Zugang iſt nur bei England und Schweden zu buchen.
Während im Jahre 1930 von dem Geſamtbeſuch 17 Prozent auf
Ausländer fielen, betrug dieſer Anteil 1931 — 17,4 Prozent. Im
letzten Friedensjahre 1913 betrug der Anteil der Ausländer 28
Prozent, wobei der damals bedeutende Anteil Rußlands zu berück=
ſichtigen iſt. Die Uebernachtungszahlen der Kurgäſte und
Paſſanten beziffern ſich 1931 auf 730 155 gegen 935 161 im Jahre
1930. Auf Kurgäſte entfallen davon 714 598 Uebernachtungen, und
zwar auf Deutſche 592 582 und auf Ausländer 122 016. Die
durch=
ſchnittliche Uebernachtungsziffer aller Kurgäſte beträgt 2 9.06
gegen 29 im Vorjahre, und zwar bei deutſchen Kurgäſten im
Jahre 1931 — 29,03, bei ausländiſchen 29,65 Uebernachtungen.
Dieſe unverändert hohe durchſchnittliche Aufenthaltsdauer beweiſt
wieder die Bedeutung Bad=Nauheims als Heilbad. Auf Paſſanten
kommen 15 557 Uebernachtungen gegen 16 302 im Vorjahre, davon
im Jahre 1931 12 172 für Deutſche und 3385 für Ausländer.
Die Durchſchnittszahl für Uebernachtungen aller Paſſanten
beträgt 2,34 gegen 2,33 im Jahre 1930, die Durchſchnittszahl im
Jahre 1931 für deutſche Paſſanten 2,26 und für ausländiſche 2,58
Uebernachtungen. Die durchſchnittliche Uebernachtungszahl des
letz=
ten Friedensjahres 1913 belief ſich bei Kurgäſten auf 31,39 und
bei Paſſanten auf 3,13 Nächte. — Unter den deutſchen Beſuchern
ſtellt den Hauptteil Weſtdeutſchland mit 34.7 Prozent; unter den
Ausländern ſteht Nordamerika an der Spitze mit 21,5 Prozent,
dann folgen Holland mit 13 Prozent und England mit 12 Prozent.
Die höchſte Zahl der gleichzeitig anweſenden Kurgäſte betrug am
21. Juni — 4979 Perſonen. — Dem Bilde der Frequenz entſprechen
auch die Bäderzahlen. Im Jahre 1931 wurden 332 584 Bäder ab=
Schwere Meukerei in einem engliſchen Gefängnis.
London. Im Dartmoor=Gefängnis in Princetown (Graſ= Devonſhire) brach am Sonntag eine Meuterei unter den n
Gefangenen aus. Die Gefangenen griffen die Wärter und
Be=
amten an und verletzten mehrere von ihnen. Sie erbrachen die
Gefängniskapelle, raubten die Inſtrumente des Gefängnisorcheſteis
und veranſtalteten auf dem Hofe ein Höllenkonzert. Dann brachen /
ſie in den Speiſeſaal ein, wo ſie Zigaretten an ſich nahmen. Die
Gendarmerie in der ganzen Umgebung wurde ſofort alarmiert:
und traf bald auf Omnibuſſen, Laſtkraftwagen und Privatwagenn
ein. Inzwiſchen hatten die Gefangenen einen Teil der Gefängnis== in Brand geſetzt. Der Glockenturm des Gefängniſſes undd
einige Büroräume brannten völlig aus, obwohl die Feuerwehrn
den Brand mit aller Kraft bekämpfte.
Die Gefängnispolizei und die von außerhalb eingetroffenem
Gendarmen eröffneten das Feuer auf die Gefangenen. Die Ver= ſollen ſich auf drei Tote und 70 Schwerverwundete belaufen.1
Es wird vermutet, daß ein Teil der Gefangenen geflüchtet iſt. Die
Polizei hat deshalb eine Razzia in der ganzen Umgegend
einge=
leitet. Ein Gefangener, der auf das Gefängnisdach
geklettert=
war, wurde von einem Polizeioffizier heruntergeſchoſſen. Dex
Gouverneur des Gefängniſſes war von einem Gefangenen inn
eine Zelle eingeſchloſſen worden und mußte von der Polizei be=”
freit werden. Am Sonntag nachmittag konnte die Ordnung im
Gefängnis wieder hergeſtellt werden. Bereits ſeit einigen Tagern
waren in dem Gefängnis Unxuhen im Gange. Am Samstag
hat=
ten die Gefangenen das Eſſen zurückgewieſen. Zu Beginn der
Woche hatte ein Gefangener verſucht, auszubrechen und am Frei=”
tag überfiel ein Gefangener den Wärter mit einem Raſiermeſſet.1
W
zweier
fonn
Elf mit ni
Neue Einſturzgefahr in der valikaniſchen Bibliolhel.
gegeben gegen 426 237 im Jahre 1930. — Die ausländiſchen
Kur=
gäſte Bad=Nauheims in den Kurzeiten 1930 und 1931 entfallen auf
folgende Länder: Afrika 1930: 75. 1931: 58: U. S. A. 1493, 1173;
Argentinien 62. 42: Braſilien 67. 17: Chile 34, 25: Uebriges
Süd=
amerika 34, 21; Aſien 47, 32; Auſtralien 7. 2. Belgien 117 105;
Bulgarien 5, 3; China 12, 5: Dänemark 213, 211: Danzig 129. 90:
England 637, 645: Eſtland 28, 10: Finnland 136, 88; Frankreich
269, 231; Griechenland 11, 12: Holland 807, 714; Italien 87, 871
Jugoſlawien 75, 76; Lettland 105. 77, Litauen 54, 38; Luxemburg
48, 76: Memelgebiet 11. 10; Norwegen 64, 46: Oeſterreich 168, 140:
Polen 391, 205: Portugal 36, 35. Rumänien 91, 44: Rußland 14,
12: Schweden 322. 351: Schweiz 525, 466; Spanien 177, 97;
Tſche=
choſlowakei 127 106; Türkei 4, 12. Ungarn 105, 63. Insgeſamt
1930: 6587, 1931: 5425.
Rom. In der vatikaniſchen Bibliothek wurde geſtern dem
Bruch einiger Stützen feſtgeſtellt, die zur Beobachtung des
Baues=
aufgeſtellt worden waren. Sofort wurden Spezialarbeiter
auf=
geboten, um die Stützen im ganzen Flügel des Gebäudes zu
ver=
doppeln, der unmittelbar an den eingeſtürzten Teil des
Baues=
grenzt. Gleichzeitig wurde mit aller Vorſicht die Wegſchaffung der
Bücher und Kartothek begonnen, und der ſixtiniſche
Saa=
angeſichts der drohenden neuen Gefahr ganz ausgeräunt=
Die getroffenen Vorſichtsmaßnahmen ſcheinen eine
Verſchlimme=
rung des bereits vom erſten Einſturz angerichteten Schadens z.
verhindern. Es wurde ein verſchärfter Wachdienſt eingerichtetd
In verſchiedenen anderen Gebäuden des Vatikans wurden Beob;
achtungsapparate aufgeſtellt.
verloren
Schwerer Hokelraub.
Krakau. Im hieſigen Grand Hotel wurde die aus Polen
ge=
bürtige franzöſiſche Milliardärin Ciunkiewicz das Opfer eines.
ſchweren Diebſtahls. Die Diebe waren in die von Frau Ciun?
kiewicz bewohnten Räume eingedrungen, hatten ihre Koffer auf1
geſchnitten und daraus 6500 Pfund und 10 000 Franken
Bar=
geld, außerdem überaus prachtvolle Schmuckgegenſtände ſowie viet:
koſtbare Pelze, die einen Geſamtwert von über zwei Millionem
Zloty hatten, geraubt. Die ſofort benachrichtigte Polizei hat ſämt*
liche Grenzpoſten verſtändigt, um das Entkommen der Diebe übet:
die Grenze zu verindern.
Somtag früh 6 Uhr verſchied infolge Herzſchlags
mein lieber Mann, unſer guter Vater, Bruder,
Schwager und Onkel
Hert Johannes Maul
Monteur
im faſt vollendeten 57. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen,
Franziska Maul
nebſt Kindern u. Angehörigen.
Darmſtadt, 25. Januar 1932.
Rhönring 139.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 26. Januar,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. (1547
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim Heimgang unſeres
lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen ſagen wir Allen unſeren
tiefge=
fühlten Dank. Insbeſondere danken wir dem Landes=Kirchenamt, den
Herren Geiſtlichen des Dekanats, der politiſchen und der
Kirchen=
gemeinde Alsbach, ſowie den verehrl. Vereinen für die Kranzſpenden,
ihre troſtreichen Worte und Lieder.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Anna Biegler, geb. Aguntius.
Alsbach, den 25. Januar 1932.
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MMontag, 25. Jatuar 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 25 — Sefte 5
In der Gruppe Weſt bleiben die erſten Punkke in Darmſtadt.
Der neue Saar-Berkreler, Saarlouis=Roden, ein überaus harker Rivale.
Auftakk am Böllenfallkor.
KV. 98 Darmſtadt — Saarlouis=Roden 7:2 (3:0).
Das 1. Spiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft — vor etwa
100 Zuſchauern — hielt nicht das, was man von einem Kampf
viäker Meiſtermannſchaften erwarten konnte. Zweifellos waren
anche Treffen um die Gruppenmeiſterſchaft des engeren Bezirkes
echniſcher Hinſicht weit wertvoller als das geſtrige Spiel, das
uade in ſpielkultureller Beziehung in keiner Weiſe befriedigen
mite. Gewiß muß man dem Saarmeiſter einräumen, daß ſeine
Ii mit nicht zu überbietendem Eifer und mit reſtloſer Ausdauer
mpfte, auch recht ballſicher war und unverdroſſen trotz der nicht
meidbaren Niederlage bis zur Schlußminute durchhielt. Von
mer Meiſtermannſchaft verlangt man aber weit mehr, als der
arrrmeiſter zeigte. Ohne jede Ahnung, was Freiſtellen für einen
vackmäßigen Spielaufbau bedeutet, erging ſich der Saarſturm in
mer Unmenge von Einzelaktionen, die faſt nie Ausſicht auf
Er=
h.: haben. Auch Läufer und Verteidiger boten wenig
Meiſter=
aſxes, ſo daß man bald darauf verfiel, eine deutlichere
Nieder=
ge durch zu ſtark betonte Härte abzuwenden. So kam es zu einem
iclich ſcharfen und damit unſchönen Spiel, das allerdings für
e Gäſte die beabſichtigte Wirkung, die Niederlage in
erträg=
ſchen Grenzen zu halten, zeitigte. Einen Hauptanteil, nicht höher
kiToren zu haben, kann allerdings der Gäſtetorwächter für ſich
Ulnſpruch nehmen, Schama im Rodener Tor, zweifellos der weit=
1s. Beſte ſeiner Mannſchaft, machte mit glänzender ausgeprägter
chmellkraft eine große Zahl Darmſtädter Torchancen zunichte,
errn ihm auch mehrfach das Glück bei unerreichbaren
Latten=
ziſſſen zur Seite ſtand. Als Geſamtkritik bleibt ſonach
feſtzu=
ellen, daß der Saarmeiſter über eine techniſch unfertige, jedoch
mpftüchtige und harte Mannſchaft, die bisweilen allzu unfair
nält, verfügt; am beſten ſchienen noch Mittelläufer und
Mittel=
ümmer.
Die Elf der 98er machte den großen Fehler, ſich immer mehr
äarend des Spielverlaufs vom eigenen Syſtem abdrängen zu
ſſen. Man ließ ſich weit mehr als nötig auf die Spielweiſe des
en=ners ein, durch dieſen Kampf Mann gegen Mann verlor das
türmerſpiel der Darmſtädter außerordentlich viel von ſeiner
ſon=
ſigen Produktivität, zumal man zeitweiſe das Innenſpiel ſtark
ſrtrieb. Durch die ſchwächere Stürmerleiſtung wurde die
Hin=
rmiannſchaft mitangeſteckt; auch hier ſah man manche
unge=
onante Schwäche. Nur Henß ſpielte in gewohnter Form.
Trotz=
zm. alſo die 98er ihre normale Leiſtungsfähigkeit im geſtrigen
poel nicht erreichten, war der Sieg keinen Augenblick in Frage
Fſtellt.
Das von Schwab (Ludwigshafen) energiſch, jedoch nicht ohne
Lusgriffe und Unverſtändlichkeiten geleitete Spiel war nur in
y erſten 10 Minuten ſchön, da lief die Darmſtädter Kombination
ie am Schnürchen. Gleich in der erſten Minute ſchloß Freund
me zügige Kombination mit unhaltbarem Torwurf ab, und ſchon
ven Minuten ſpäter raſte Feick mit einer Steilvorlage in die
ſtürte ab, um zum zweiten Treffer einzuwerfen. Der Saarmeiſter
iderte jetzt ſeine Taktik, verſtärkte die Hintermannſchaft und
nterband mit allen Mitteln gegneriſche Erfolge. Damit war es
us mit der Schönheit des Spieles. Erſt ein Strafwurf, durch
idoler placiert eingeſchoſſen, ergab kurz vor Halbzeit die
Er=
öhuung des Reſultates auf 3:0. Nach der Peuſe verwandelt der
äntehalblinke Lay einen Strafwurf zum erſten Gegentreffer. Erſt
ih hser 46. Minute gelang den Einheimiſchen durch Feick der vierte
reffer, und wenig ſpäter durch Werner, der im Nachſchuß ſchwach,
dei placiert in die Ecke warf, das fünfte Tor. Als dann Werner
M—in. vor Schluß im Gäſteſtrafraum allzu ruppig zu Fall gebracht
unde, hatte Feick Gelegenheit, durch 13=w=Ball auf 6:1 zu ſtellen.
Noſ5l kam durch Strafwurf durch Hirz Roden, das jetzt ſeinen
„uien Läufer Bleſes wegen Tätlichkeit durch Platzverweis verlor,
da mals zu einem Erfolg, aber durch ein weiteres Tor von
ie und wurde der alte Abſtand wieder hergeſtellt. Mit dem
Er=
bais 7:2 hatte ein Spiel ſeinen Abſchluß gefunden, deſſen einzig
ſeulicher Moment darin beſtand, daß die beiden erſten Punkte
die „Süddeutſche” ſicher und verdient in Darmſtadt blieben.
Handball=Ergebniſſe.
Geſellſchaftsſpiele.
Kickers Offenbach — TV. 1872 Oberrad 2:1. Sp. Vgg. Fürth
Stadtelf Nürnberg 10:6. Polizei Nürnberg — ASV.
Nürn=
irg 12:6. Siemens=Schuckert Nürnberg — Pfeil Schweinau 4:2.
V. 1860 München — SC. Freiburg 9:3. TV. Jahn — SV. Jahn
umchen 6:5.
ſaun=Heſſiſche Meiſterſchaft. — Wiesbaden und Schwanheim
noch punktgleich.
Während der Sportverein Darmſtadt bereits in die „
Süd=
uſſche” eingriff, trafen die beiden übrigen Teilnehmer der
ann=Heſſiſchen Meiſterſchaftsrunde in Wiesbaden zuſammen.
us Treffen wurde ſtark durch die ungewohnte Sonne
beein=
ſähetigt. Bis zur Pauſe lagen die Wiesbadener 3:0 in
Füh=
ms. Nach dem Wechſel ſpielte Schwanheim mit der Sonne im
ſichen und erzielte ebenfalls drei Treffer, ſo daß der Kampf 3:3
„di te. Schwanheim hat nun die beſten Ausſichten, noch Zweiter
d. damit Endſpielteilnehmer zu werden.
Württembergs Meiſterſchaft
nioch nicht entſchieden. Die Stuttgarter Kickers ſiegten am
woyintag über den VfB. Stuttgart 7:3 und führen jetzt die
Ta=
lte: mit 4:0 Punkten vor dem Polizeiſportverein Stuttgart
20) an. Der Ausgang der Meiſterſchaft hängt alſo vom
Rück=
el zwiſchen den Kickers und den Poliziſten ab. Im Vorſpiel,
meen die Kickers zu einem knappen Siege mit 2:1.
V.f.R. Mannheim Rheinmeiſter.
In der Gruppe Rhein ſind die Würfel gefallen. Der VfR.
Mannheim gewann ſein letztes Verbandsſpiel gegen den
Polizei=
ſportverein Mannheim mit 7:5 und ſicherte ſich mit 35:5 Punkten
vor dem vorjährigen Meiſter, SV. Waldhof (34:6), die
Meiſter=
ſchaft der Gruppe. Der VfR. nimmt jetzt an den Endſpielen der
ſüddeutſchen Meiſterſchaft in der Abteilung Weſt teil. — In
zwei weiteren Gruppenſpielen ſiegte Phönix 7:4 gegen 08
Mann=
heim, während Mannheim 07 der MTG. Mannheim mit 3:4
unterlag.
*
Ueberraſchungen im Turnerlager.
Kreis=Endſpiele: Arheilgen — Lampertheim 3:4 (1:3),
Herrnsheim — Bickenbach 6:4 (4:3), Aſchaffenburg — Turngſ.
Offenbach 6:5 (3:2), Nieder=Roden — Tgſ. Obernburg 6:1
(3:0).
Pflichtſpiele: Heppenheim — Sprendlingen 0:2 (0:2),
Beſ=
ſungen — Lorſch 4:3 (3:0), Roßdorf — Nieder=Ramſtadt 1:2,
Weiterſtadt — Crumſtadt 4:3 (2:3).
Privatſpiele: Pfungſtadt — Seeheim 6:2 (3:1), Bensheim
— Bürſtadt 1:5 (1:3), Münſter — Jügesheim 3:2 (3:2),
Bir=
kenau — Auerbach 3:7 (1:2), Groß=Zimmern — Groß=
Bie=
berau 8:2 (5:1), Zweite — Georgenhauſen 10:0 (5:0), Groß=
Hauſen — Schwanheim: unbekannt.
Der erſte Sonntag der Kreis=Endſpiele verlief für die zweite
Gaugruppe recht ungünſtig. Lediglich Aſchaffenburg konnte durch
knappen Sieg die Ehre retten. Recht endeutig verlor Obernburg
in Nieder=Roden. Viele hatten auf den Sieg Arheilgens gehofft.
Bickenbachs Niederlage wurde in Fachkreiſen erwartet. Aus den
Spielberichten geht hervor, daß Arheilgen und Bickenbach ſich ſehr
gut gehalten haben; doch wird die optimiſtiſche Meinung beider
Vereine auf Sieg im Rückſpiel nicht jeder teilen.
Arheilgen berichtet: Die erſte Viertelſtunde gleichwertiges
Spiel, 0:1, 1:1, dann kamen die eifrigeren Gäſte auf und
erziel=
ten zwei Tore, wobei die Sonne den Arheilger Hüter blendete.
Nach der Pauſe wurde die Platzelf zuſehends beſſer. Sie ſtellte auf
3:3, und verzeichnete mehrere Lattenſchüſſe. In der letzten Minute
erzwang Lampertheim das Siegestor durch ſeinen überragenden
Rechtsaußen, den Spengler nicht immer halten konnte. Arheilgen
hatte etwas umgeſtellt. Braun fehlte im Sturm, Anthes bremſte
am Strafraum, ſtatt zu ſchießen, und Spengler hatte einen ſehr
ſchlechten Tag. Beſter Mann der Gäſte=Rechtsaußen, der Spengler
zweimal durchging und zwei Tore erzielte. Stark beſucht, gefiel
das flott durchgeführte Spiel. Der Schiri hatte kein leichtes Amt,
war jedoch der Lage gewachſen.
Bickenbach berichtet: Faſt 1000 fanatiſche Zuſchauer in
Herrnsheim, die Bickenbach nicht einſchüchtern konnten. Bei der
Pauſe 4:3, dann 4:4. Dieſes Ergebnis wurde 15 Minuten
gehal=
ten. Dann ſtellte Heyl=Keſſelſtadt Herpel vom Platz, 5:4 für
Herrnsheim, und kurz vor Schluß durch Mißverſtändnis in der
Abwehr, 6:4 für Herrnsheim. Embach ſpielte mit ſeinen Leuten
den flüſſigen Handball. Hennemanns Elf gab ihr Beſtes her und
errang die Achtung der Zuſchauer. Opper im Tor ſehr gut.
Von unſeren Schiedsrichtern waren Zeunert=Langen, Geibel=
Pfungſtadt und Ohl von den 1846ern in Frankfurt uſw. tätig.
Man ſtellte ihnen ein gutes Zeugnis aus. — Einen
bedeutungs=
vollen Beſchluß faßten die Gauſpielwarte der erſten Gaugruppe
auf Anregung des Gruppenſpielwartes Klinge. Hiernach ſoll die
Frankfurter Kreisklaſſe von 16 auf 24 Mannſchaften erhöht
wer=
den. Kein Abſtieg. Zwei Zweite der Meiſterklaſſe rücken auf.
Pflichtſpiele: Sprendlingen ſcheint es doch zu ſchaffen.
Mit 2:0 holte es ſich beide Punkte in Heppenheim und braucht
nun gegen Tgſ. 1875 nur unentſchieden zu ſpielen, um mit
Wor=
felden den Gaumeiſter 1931 zu ermitteln. Sprendlingen war die
erſte Hälfte überlegen. Dr. Schmidt verwandelte einen Strafwurf,
und der Erſatz für den Linksaußen Leonhardt erzielte ein „
ver=
korkſtes” Tor, wie Heppenheim ſagte. Nach der Pauſe ſtellte ſich
Sprendlingen auf taktiſches Abwehrſpiel um und hielt das 2:0
bis zum Schluß. Jährling ſoll mit etlichen Entſcheiden daneben
gehauen haben. — Roßdorf gegen Nieder=Ramſtadt hatte viele
Zuſchauer angelockt, namentlich von ſeiten der Gäſte. Drehte es
ſich doch für Roßdorf um den Abſtieg. Die Gäſte konnten das
Wiederholungsſpiel (damals 7:3) nur knapp 2:1 gewinnen.
In Weiterſtadt ſah man vom Anwurf weg ein ſehr ſchnelles
Crumſtadt auf, und nach 15 Minuten ſteht das Spiel infolge
gro=
ber Deckungsfehler des rechten W. Verteidigers 2:2. Weiterſtadt
tauſcht nach der Pauſe Läufer mit Verteidiger, und nun klappt es
tadellos. Zwei weitere Tore ſind die Frucht eines ſchönen
Auf=
baues. Zahlloſe Strafwürfe ſcheitern an der Abwehrmauer der
Gäſte. Schiedsrichter Säng=Egelsbach recht gut, aber in ſeinen
Strafwurfentſcheidungen zu langſam, ſo daß wirklich keine „Straf”=
Würfe mehr möglich waren.
läufer, Seeheim für einen Verteidiger. Der Sieg der Platzelf
war vorauszuſehen, doch war man geſpannt, wie Seeheim
ab=
ſchneiden würde. Gemeſſen an den Torgelegenheiten, hätte der
Sieg noch höher ausfallen müſſen, wenn der Pfungſtädter Sturm
kraftvoller und placierter geſchoſſen hätte. Seeheims Hüter fror
gewiß nicht und hielt einige ſchwere Bälle. Das reifere Spiel
zeigte der Pfungſtädter Sturm. der Seeheims Abwehr ſtark
zer=
mürbte, ſo daß Spalt nach der Pauſe mehr defenſiv ſpielte. In der
Abwehr bekam Seeheim eine harte Pfungſtädter Verteidigung zu
verſpüren, wo ohne langes Beſinnen faſt alle Angriffe auf der
Abſeitslinie erſtickt wurden. Es gab öfters Strafwürfe, wobei mella=Buſchenhagen das Omnium überlegen und ſiegten
Spalt nur einmal eine Lücke entdecken und einſchießen konnte. Vor
und nach der Pauſe gab es für die Platzelf je einen ſchönen
Mo=
ment, wo kurz hintereinander je zwei Tore erzielt wurden. Beſte
Leute bei Seeheim; Keller, Spalt und der Mittelläufer Schäfer.
Das Fehlen eines Verteidigers merkte man ſehr. Einen Vergleich
des Angriffs, von Spalt und Keller abgeſehen, hält Seeheim nicht
aus. Im übrigen vertrug man ſich gut, und der Schiri gefiel.
— Bensheim erlitt auf ſeinem Gelände eine ſchwere Schlappe
durch Bürſtadt, das in Rheinheſſens Kreisklaſſe einen guten
Mit=
telplatz einnimmt. Anfangs war Bensheim überlegen und führte
1:0. Durch Strafwürfe ſtellten die Gäſte auf 3:1. Nach der Pauſe
ließ Bensheim merklich nach, als nichts klappen wollte und der
Gäſtehüter ſo glänzend abwehrte, während Semmler gegen früher
kaum wieder zu erkennen war. Bürſtadts Sturm gefiel durch
flüſſiges Spiel. Gegen Schluß unnötige Härte. — Münſter
berich=
tet, daß Jügesheim ſeine Elf, der Kreisklaſſe geſchickt hätte, die
aber an dem Eifer der Platzelf ſtrauchelte. Unmutig ſeien die
Gäſte durch den Schiri geworden, zu allem Unglück verſchoſſen ſie
drei Bälle freiſtehend. — Birkenau hatte Erſatz und reichte nicht
an die Leiſtung Auerbachs heran, da die Gäſte zurzeit einem
Trai=
ning Hennemanns unterliegen. Ein flottes und anſtändiges Spiel
und ſchöne Sachen auf ſeiten der Gäſte.
Rot=Weiß Darmſtadt Reſ.—TV. Eberſtadt (D.T.) 6:5.
In dieſem Spiel ſtanden ſich zwei gleichwertige
Mannſchaf=
ten gegenüber und kämpften ein echtes Freundſchaftsſpiel aus.
Rot=Weiß konnte, obwohl nur mit 10 Mann ſpielend, durch ſeine
beſſere Hintermannſchaft den Sieg für ſich buchen.
TSV. Mörfelden—Merck I. 4:5 (3:3).
Der letzte Gang zur Meiſterſchaft iſt nach ſehr ſchwerem,
har=
tem Kampfe geglückt. Mörfelden ſtellte einen Gegner dar, wie
ihn die Merckſche Mannſchaft in den ganzen Verbandſpielen nicht
vorfand. Merck lag durch Hoffmann und Stein nach 10 Minuten
2.:0 in Führung; aber nicht lange dauerte der Erfolg, denn
Mörfelden glich durch zwei Strafſtöße aus. Kurz vor der Pauſe
erzielte Stein das dritte Tor, doch Mörfelden erzielt ſofort
wie=
der Gleichſtand. In der zweiten Halbzeit wogt der Kampf hin
und her. Wiederum erringt Stein die Führung, und wieder
gleicht Mörfelden aus. Zwei Minuten vor Schluß iſt Hoffmann
der Glückliche, welcher Sieg und gleichzeitig die Meiſterſchaft der
A=Klaſſe für Merck erzielen konnte. Der Sieg iſt verdient; alle
Spieler waren ſich der ernſten Lage bewußt und kämpften
vor=
bildlich. Schiedsrichter (Mainz=Weiſenau) ein gerechter Leilex.
Um die Kreismeiſterſchaft des A. T. S.B.
Fr. Tgde. Daxmſtadt—Bockenheim 2:3 (1:3).
Die Kreismeiſterſchaft iſt durch dieſes Spiel nun doch noch
reichlich offen. Man tippte allgemein für Darmſtadt, doch das
Spielglück lag bei Bockenheim. Nach der erſten Halbzeit
gemeſ=
ſen, war Bockenheim der Ueberlegene, nach der zweiten jedoch
hätte es Darmſtadt unbedingt ſchaffen müſſen. Doch das Glück
lag nun mal bei Bockenheim. In der viertelſtündigen
Drang=
periode von Darmſtadt lagen immerhin fünf Lattenſchüſſe und
auch einige ſcharfe Schüſſe vor, die den Ausſchlag gegeben hätten.
Von Darmſtadt ſah man ſchon lange nicht ein ſo unvollſtändiges
Spiel. Abgeſehen von der Schwächung der Mannſchaft durch
Er=
krankung des Halblinken, müßte die Elf doch mehr bieten. Von
Zuſpiel und Kombination ſah man ſehr wenig; den ſonſt
ge=
wohnten Eifer vermißte man überhaupt. Die Gäſte dagegen
brachten einen Eifer mit ins Spiel, der ſie auch zu Erfolgen
kommen ließ. Ein Punktekampf, der, abgeſehen von ganz wenig
Ausnahmen, immer gefallen konnte. Der Unparteiiſche war ſehr
gut. Darmſtadt hatte zunächſt Sonne und Wind noch als Gegner,
findet ſich ſpäter, als die Gäſte durch die gutgemeinten
Tor=
würfe gemeiſtert werden. Auch der D. Torer bekommt zu tun.
Aus dieſer Drangperiode reſultiert auch der Führungstreffer der
Gäſte. Dadurch aufgemuntert, erzielen ſie wenige Minuten
ſpä=
ter das zweite Tor und bald das dritte Tor. Ein Doppelhänder.
der, ganz leicht geſchoſſen, zu halten war. D. ſtellt ſich jetzt um, was
ſich auch bewährt. Kurz vor der Pauſe kommt ihr Halbrechter
zum erſten Gegentreffer. In dieſer Phaſe verſtand es
Bocken=
heims Hüter meiſterhaft, ſein Tor rein zu halten. — Nach der
Pauſe ſind die Darmſtädter mehr im Vorteil; ſie drücken jetzt
ſtärker. Auch hier wieder erweiſt ſich der Gäſtehüter als Stütze
ſeiner Mannſchaft. Eine Viertelſtunde langt liegt D. vor dem
Gäſtetor; es hagelt Lattenſchüſſe, doch außer einem Tor geht
nichts ins Tor. Dieſe Hilfloſigkeit koſtete Darmſtadt die Punkte.
Darmſtadt Jugend—Bensheim komb. 6:5. Ein immerhin
ſchöner Erfolg der Darmſtädter Jugend gegen einen nicht gerade
gleichwertigen Gegner.
Ober=Ramſtadt—Darmſtadt 1b 2:5 (1:2).
Die Hockey=Ergebniſſe.
TV. 1860 Frankfurt — Offenbacher RV. 0:1. Damen 4:1.
Eintracht Frankf. — J. G.=Sportverein 0:7. Damen: 2:2.
Stadt=
ſportverein — Poſtſportverein Frankfurt 1:1. Damen: 1:1. Poly=
Spiel. Weiterſtadt führt nach 6 Minuten ſchon 2:0, dann kommt technikum Friedberg — Kickers Offenbach 1:1. RV. Rüſſelsheim
— Rot=Weiß Frankfurt 3:1. THC. Wiesbaden — TV.
Sachſen=
hauſen 0:4. Damen: 1:0. Hockeyclub Heidelberg — SC. Frankf.
1880 1:0. Hockeyclub Höchſt — TV. 1817 Mainz 3:4. Damen: 1:1.
Rugby.
Verbandsſpiele des Kreiſes Heidelberg; Heidelberger TV. — RG.
Heidelberg 0:9.
Privatſpiele: Pfungſtadt, mit Erſatz für Hüter und Mittel= Privatſpiele: Frankfurter TV. 1860 — SC. 80 Frankfurt 6:16.
RG. Undine Offenbach — RV. Fechenheim 0:5.
Deutſchland gewinnt den Radländerkampf
gegen Belgien.
Auf der Brüſſeler Winterbahn ging am Samstag der mit
Spannung erwartete Radländerkampf Deutſchland-Belgien vor faſt
ausverkauftem Hauſe von ſtatten. Die deutſchen Vertreter
ge=
wannen durch Moeller den Steherkampf und durch
Oß=
ſo im Geſamtergebnis mit 2:1 Punkten. Lediglich im
Flieger=
treffen waren Steffes und Engel den ſtarken Belgiern Schaerens
und Arlet nicht gewachſen. Moeller zeigte ſich in glänzender
Ver=
faſſung und holte ſich alle drei Läufe der Dauerrennen,
Seite 6 — Nr. 25
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. Januar 1933
Fußballmeiſterſchaft des Südens.
Neue Überraſchungen bei den Favoriken.
Kein Teilnehmer ohne Punkkverluſt.
Der 24. Januar brachte erneut Ueberraſchungen. Man muß
ſich allerdings fragen, ob man bei einer Fortſetzung dieſer „
un=
erwarteten Ergebniſſe” überhaupt noch von Ueberraſchungen
reden darf. In der Abteilung Nordweſt verlor ſelbſt die
Eintracht Frankfurt einen Punkt, und dazu noch auf eigenem
Platz. Die Frankfurter hatten ihren Gegner, den FV.
Saar=
brücken, ſehr unterſchätzt, und ſo kamen ſie nur zu einem
Un=
entſchieden von 3:3 (1:2). Der FC. Pirmaſens holte zu Hauſe
gegen den VfL. Neckarau ebenfalls nur ein 3:3 heraus, auch hier
hätten die Platzherren zum Siege kommen können, wären ſie
weniger leichtſinnig geweſen. Waldhof hatte mit Mainz 05
einige Mühe, ehe das 4:2 (2:0) ſichergeſtellt war. Sehr unſchön
verlief das Spiel Wormatia Worms gegen FSV. Frankfurt.
Das Spiel war nach der Pauſe ſehr roh. Die Frankfurter
ſtell=
ten die bei weitem beſſere Mannſchaft, ſie hatten aber Pech und
wurden auch durch den Schiedsrichter benachteiligt. Worms ſiegte
ſchließlich unverdient mit 2:1 (0:1). Tabellenführer der
Abtei=
lung bleibt Eintracht Frankfurt vor Neckarau und FK.
Pirmaſens.
In der Abteilung Südoſt hat der FC. Pforzheim
er=
neut bewieſen, daß mit ihm ſehr zu rechnen iſt. Der
württem=
bergiſche Meiſter erzielte nach ſeinem Sieg über Bayern München
jetzt ein 3:3 (1:0) gegen den 1. FC. Nürnberg, wobei die
Nürn=
berger ſich noch glücklich ſchätzen mußten, wenigſtens einen Punkt
gerettet zu haben. Während man mit dieſem Reſultat rechnen
konnte, kommt das 1:1 aus dem Spiel der Sp.Vg. Fürth gegen
den KFV. unerwartet. Man hatte Fürth, das ja den Platzvorteil
beſaß, als Sieger erwartet. Die beiden Münchener Vereine
ge=
wannen ihre Spiele diesmal ſicher. Die 60er blieben in München
über den VfB. Stuttgart 4:1 erfolgreich, und die Bayern ſiegten
in Raſtatt 5:1. In der Tabelle führt die Sp.Vg. Fürth mit 5:1
Punkten vor Pforzheim und Bähern München mit je 4:2 Pkt.
Bei den Pokalſpielen war diesmal der 7:2=Sieg von
SSV. Ulm über VfR. Fürth das auffälligſte Reſultat. Ulm und
Wacker München führen im Bezirk Bayern mit gleicher
Punkt=
zahl die Tabelle an. In Württemberg/Baden halten
die Stuttgarter Kickers, die in den Punktekämpfen mit Mühe
der Abſtiegszone entrannen, mit 6:0 Punkten vor Feuerbach die
Tabellenſpitze. Die Kickers beſiegten diesmal Brötzingen mit 2:0.
— Tabellenführer des Bezirks Rhein/Saar iſt Phönir
Lud=
wigshafen. Phönix konnte diesmal gegen Saar 05 allerdings
nur knapp 1:0 gewinnen. — Im Bezirk Main/Heſſen liegen
vorläufig die Wormſer Alemannen in Front. Sie ſiegten in
Offenbach über die Kickers knavv 4:3. Bemerkenswert iſt noch,
daß Rot=Weiß Frankfurt in Kaſtel 3:1 gewann und damit
end=
lich nach einer langen Pechſträhne wieder einmal zu einem Er,
folg kam. Niederrad blieb auf dem gefährlichen Lorſcher Boden
3:2 erfolgreich.
Die Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Meiſterſchaft.
Abteilung Nordweſt:
Eintracht Frankfurt — SV. Saarbrücken 3:3 (1:2),
SV. Waldhof — FSV. Mainz 05 4:2 (2:0).
Wormatia Worms — FSV. Frankfurt 2:1 (0:1).
FK. Pirmaſens — VfL. Neckarau 3:3 (2:0).
Abteilung Südoſt:
Sp. Vgg. Fürth — Karlsruher FV. 1:1 (1:0).
1. FC. Pforzheim — 1. FC. Nürnberg 3:3 (1:0).
FV. Raſtatt — Bayern München 1:5 (1:2).
1860 München — VfB. Stuttgart 4:1 (1:0).
Um den ſüddeutſchen Verbandspokal.
Bezirk Main=Heſſen:
Olympia Lorſch — Union Niederrad 2:3.
SV. Wiesbaden — VfL. Neu=Iſenburg 2:1.
Kickers Offenbach — Alemannia Worms 3:4.
F.Vgg. Kaſtel 06 — Rot=Weiß Frankfurt 1:3.
1. FC. Hanau 1893 — Viktoria Urberach 2:1.
1. FC. Langen 02 — FSV. Heuſenſtamm 4:0.
Bezirk Württemberg=Baden: SC. Freiburg — Sp.Vgg.
Schramberg 3:4. Phönix Karlsruhe — Freiburger FC. 3:3.
FC. Mühlburg — VfB. Karlsruhe 1:2. Kickers Stuttgart —
Germania Brötzingen 2:0. SV. Feuerbach — FC. Birkenfeld
2:2. Sportfreunde Eßlingen — Union Böckingen 3:3.
Bezirk Bayern: ASV. Nürnberg — Teutonia München 1:2.
Würzburger Kickers — Wacker München 3:8. 1. FC.
Schwein=
furt — DSV. München 4:2. SSV. Ulm — VfR. Fürth 7:2.
1. FC. Bayreuth — Schwaben Augsburg 4:3.
Bezirk Rhein=Saar: Phönix Ludwigshafen — Saar
Saar=
brücken 1:0. Sportfreunde Saarbrücken — VfR. Mannheim
2:2. SV. 05 Saarbrücken — 1. FC. Idar 1:3. FC.
Kaiſers=
lautern — FC. Mannheim 08 3:1. Boruſſia Neunkirchen —
Sp. Vgg. Sandhofen 0:1.
Berliner Fußball.
Südſtern — Spandauer SV. 0:4. Meteor 06 — Wacker 04 2:4.
Hertha/BSC. — Wedding 6:1. Minerva — Preußen 1:2. Tennis=
Boruſſia — Viktoria 89 3:2. Sportverein 92 — Norden=Nordweſt
4:5. Polizeiſportverein — VfB. Pankow 0:0. Union Potsdam
Luckenwalder BV. 3:5. Union Oberſchöneweide —
Adlers=
hofer BC. 2:2.
Unverdienke Niederlage der Mainzer.
S.V. Waldhof ſchlägt Mainz 05 4:2 (2:0).
Das Endergebnis dieſes Meiſterſchaftsſpieles, das in
Wald=
hof vor 4000 Zuſchauern ausgetragen wurde, entſpricht keineswegs
dem Spielverlauf und dem gegenſeitigen Kräfteverhältnis. Denn
Mainz war ſeinem Gegner ziemlich gleichwertig, hatte aber bei
ſeinen Aktionen rieſiges Pech. So konnte die Waldhofer
Ver=
teidigung dreimal den Ball gerade noch auf der Torlinie
weg=
ſchlagen, nachdem vorher die Mainzer Stürmer verſchiedene
Lat=
tenſchüſſe zu regiſtrieren hatten. Waldhof verfügte lediglich über
das beſſere Kombinationsſpiel. Beide Mannſchaften hatten
aber=
mals Erſatz eingeſtellt. Bei Mainz fehlte Scherm und Dr. Brandel,
bei Waldhof ſpielte für Ofer Siffling II. Der zeitweilig überaus
feſſelnde Kampf wurde von Iſerloh=Karlsruhe ausgezeichnet
ge=
leitet.
Die erſten Minuten begannen für die Mainzer ſehr
hoffnungs=
voll. Sie lagen ſofort im Angriff und diktierten auch für die
erſte Viertelſtunde das Tempo. Zunächſt wurde eine
ausſichts=
reiche Attacke der Mainzer mit einem Lattenſchuß abgeſchloſſen.
Dann waren es die Waldhofer Verteidiger, die verſchiedentlich
die brenzlichſten Situationen retteten. Allmählich kam dann
Wald=
hof etwas beſſer auf. Eine Flanke von Walz führte durch Pennig
zum erſten Treffer, dann war es Siffling, der über die Köpfe
der Verteidiger hinweg einen Nachſchuß zum zweiten Treffer
ver=
wandelte. Schon in der zweiten Minute nach Wiederbeginn hatte
Waldhof durch Siffling auf 3:0 verbeſſert. Erſt jetzt glückte Mainz
durch Engel der erſte, und wenig ſpäter auch der zweite
Gegen=
treffer. Die letzte Viertelſtunde gehörte wieder ausſchließlich
Wald=
hof, das durch Pennig das Endergebnis von 4:2 herſtellte.
Häßlicher Kampf in Worms.
Wormatia Worms — F. S. V. Frankfurt 2:1 (0:1).
Dieſes Spiel nahm vor 6000 Zuſchauern im Wormatia=„
Sta=
dion” einen höchſt ſonderbaren Verlauf. Es war in der erſten
Halbzeit recht anſtändig und zeigte in dieſer Zeit auch
einiger=
maßen Niveau. Frankfurt ſtellte die techniſch reifere, an
Schnel=
ligkeit und Körperbeherrſchung beſſere Mannſchaft, die auch
durch=
weg leicht überlegen ſpielte. Aber Worms zeigte im Schlußdreieck
hervorragende Leiſtungen und wurde auch nur durch einen Zufall
geſchlagen. Der Läufer Pölſterl gab von der Spielfeldmitte aus
einen Ball zum Tormann zurück, Gisbert ſtartete nach dem Ball,
um eine Ecke zu verhindern, hielt jedoch das Leder zu lange und
Henſel konnte es ſchließlich ins Tor ſchlagen. So führten die
Frankfurter bei der Pauſe 1:0.
Nach dem Wechſel wurde der Kampf dann ſehr unfair
ge=
führt. Auf beiden Seiten kamen verſteckte und offene Fouls auf.
Es regnete Strafſtöße und die erregten Diskuſſionen auf und neben
dem Spielfeld riſſen nicht mehr ab. Die Aufregung erreichte aber
ihren Höhepunkt, als 12 Minuten vor Schluß Willi Winkler einen
Ball ſcharf auf die rechte Torecke ſetzte. Nach Befragen des
Linien=
richters entſchied der Schiedsrichter auf Tor, während die
Frank=
furter, vor allem der Tormann Wolf, erregt proteſtierten. Sie
behaupteten, der Ball habe die Torlinie nicht überſchritten.
Es ſchien faſt, als ſollte das Spiel nicht mehr zu Ende
ge=
führt werden können, aber ſchließlich beruhigten ſich die Gemüter
doch wieder etwas. Die Entſcheidung fiel fünf Minuten vor
Schluß, als im Anſchluß an einen Strafſtoß Bitter für Worms das
ſiegbringende Tor ſchoß. Kurz vor Schluß wurde noch der
Frank=
furter Läufer Schiffler verletzt.
Ueberraſchung in Frankfurk.
Eintracht — F.V. Saarbrücken 3:3 (1:2).
Von den 5000 Zuſchauern, die ſich zu dieſem Spiel ins
Frank=
furter Stadion begaben, haben wohl nur wenige dieſen
Spielaus=
gang erwartet. Das 3:3 kommt aber vollkommen verdient, denn
einmal zeigte die Frankfurter Meiſterelf diesmal ſehr wenig
Ernſt und manche Schwächen, und zum anderen lieferten die
Saarländer ein wirklich gutes Spiel. Ihre Abwehr war
be=
merkenswert ſicher und die übrigen Mannſchaftsteile waren
ſo=
wohl techniſch, wie auch taktiſch eine angenehme Ueberraſchung.
Da auch die Eintracht wenigſtens ihre Spielkultur zeigte ſo ſah
man wenigſtens ein ſchönes Spiel. Den Punktverluſt haben die
Fraukfurter in erſter Linie der Verteidigung Stubb=Pfeiffer
zu=
zuſchreiben, die ſich manchen böſen Schnitzer leiſtete und diesmal
gar nicht harmonierte. Aber auch einige andere Leute, ſo Möbs
und Dietrich, ſpielten unter Form. Der Mittelläufer Leis gab
alle Bälle in den Innenſturm, ſo daß die Flügel nicht entſprechend
eingeſetzt wurden. Der Innenſturm aber brachte nicht genügend
Durchſchlagskraft auf.
Schneider=Offenburg leitete das Spiel gut.
Zußball im Reich.
Südoſtdeutſche Fußballmeiſterſchaft. Die Endſpiele um die
ſüdoſtdeutſche Meiſterſchaft haben am Sonntag in beiden Kreiſen
programmäßig begonnen. Sämtliche Spiele waren ausgezeichnet
beſucht. Im Kreis I wohnten in Gleiwitz dem Kampf
zwi=
ſchen dem oberſchleſiſchen Meiſter Vorwärts Raſenſport Gleiwitz
und dem SC. 08 Breslau 6000 Zuſchauer bei. Das Spiel ſelbſt
endete mit einer ziemlichen Ueberraſchung, denn die Breslauer
erkämpften ſich nach torloſem Spielverlauf einen wertvollen
Punkt. — Große Mühe hatte in Breslau der mittelſchleſiſche
Meiſter, FV. 06 Breslau, um vor 4000 Zuſchauern den Kottbuſer
FV. 98 mit 1:0 (0:0) ſchlagen zu können. Der ſüdoſtdeutſche
Titelverteidiger, Beuthen 09, ſcheint zur richtigen Zeit in eine
gute Form gekommen zu ſein. Obwohl die Oberſchleſier auf die
Teilnahme des Repräſentativen Pryſſogk verzichten mußten,
be=
ſiegten ſie in Forſt vor 3000 Zuſchauern den Meiſter der
Nie=
derlauſitz, Viktoria Forſt, mit 6:1 (2:1).
Mitteldeutſcher Fußballpokal. Der neben der Meiſterſchaft
laufende Mitteldeutſche Pokalwettbewerb verſpricht jetzt
inter=
eſſant zu werden. Am Sonntag wurden die 16 Spiele der
vier=
ten Runde erledigt, wobei Ueberraſchungen nicht ausblieben. So
wurde der Meiſter Nordweſtſachſen, Sportfreunde Leipzig, von
Sportfreunde Halle mit 2:1 geſchlagen. VfB. Dresden unterlag
gegen Preußen Biehla mit 2:3, und mit dem gleichen Ergebnis
verlor Merſeburg 99 gegen den SC. Großröhrsdorf. Nicht in
Rechnung geſtellt war auch der hohe Sieg des vorausſichtlichen
Meiſters von Südtüringen, VfL. Neuſtadt=Koburg, über den SV.
98 Halle mit 6:1.
Aus den norddeutſchen Bezirken. In Hamburg beſiegte im
wichtigſten Spiel des Tages Altona 93 mit 3:2 Viktoria und
erhält damit Anſchluß an den HSV. Eimsbüttel ſchlug Union
Altona mit 4:2, während St. Georg gegen Wacker mit 2:3
unter=
lag. Im Nordbezirk gewann Holſtein Kiel über den
Lokalriva=
len Boruſſia nur 3:2. Im Hamburger Derby ſiegte Boruſſia
über Raſenſport mit 1:0. Anwärter auf den wertvollen zweiten
Tabellenplatz wurde der Bremer Sportverein nach ſeinem 4:2=
Sieg über die Bremer Sportfreunde.
Pokalkämpfe im Bezirk Main=Heſſen.
Offenbacher Kickers—Alemannia Worms 3:4 (1:1).
Das Spiel wurde erſt nach dem Wechſel intereſſant, vorher
war es recht mäßig. Enders brachte die Gäſte ſchon nach fünf
Minuten in Führung; erſt kurz vor dem Wechſel glichen die
Kickers durch einen von Stein verwandelten Elfmeter aus. Nach
der Pauſe kamen die Kickers dann ſchnell durch zwei Tore von
Belle zu einer 3:1=Führung. Aber die Alemannen gaben ſich,
trotzdem ſie jetzt nur noch zehn Mann im Feld hatten, nicht
ge=
ſchlagen. Durch Fries, ein Selbſttor der Kickers und einen
Tref=
fer von Wöller kamen ſie zu einem knappen 4:3=Sieg. Eberhard=
Pfungſtadt leitete vor 2000 Zuſchauern gut.
SV. Wiesbaden—VfL. Neu=Iſenburg 2:1 (1:1).
Wiesbaden ſpielte in der erſten halben Stunde ſtark
über=
legen, ſchoß aber kein Tor. Dagegen konnte Iſenburg nach einem
Durchbruch in der 33. Minute durch ſeinen Mittelſtürmer Möller
ein Tor ſchießen. Nun drängte Iſenburg. Wiesbaden glich aber
in der 42. Minute durch einen Elfmeterball von Schulmeyer
aus. Die zweite Halbzeit verlief ausgeglichen. Trotzdem
Wies=
baden in der 16. Minute ſeinen Läufer Raſch durch eine
Ver=
letzung verlor, konnte es doch den ſiegbringenden Treffer
erzie=
len. Es war allerdings ein Selbſttor der Gäſte. — Brehm=Bürgel
als Schiedsrichter mäßig. — 2000 Zuſchauer.
Hanau 03—Viktoria Urberach 2:1 (2:1).
Hanau war ſtärker überlegen und beſſer als das knappe 2:1=
Ergebnis beſagt. Alle Treffer fielen bereits vor der Pauſe.
Urberach ging durch ſeinen Mittelſtürmer in Führung. Dann
ſchoß aber Hanau durch den Mittelſtürmer Spahn den Ausgleich
und durch Narbe den ſiegbringenden Treffer. Nach der Pauſe
drängten die Platzherren ſtark, aber erfolglos. Gute Spielleitung.
700 Zuſchauer.
Langen—FSV. Heuſenſtamm 4: 0 (3:0).
Heuſenſtamm leiſtete nur in den erſten 20 Minuten
eben=
bürtigen Widerſtand, dann beherrſchte aber Langen das Feld.
Irion, Neubecker und Keim (Foulelfmeter) ſchoſſen bis zu der
Pauſe drei Treffer. Irion fügte nach der Pauſe noch einen
vier=
ten hinzu. — 500 Zuſchauer, Wittmann=Rödelheim leitete mäßig.
Olympia Lorſch—Union Niederrad 2:3 (1:1).
Auf dem gefährlichen Lorſcher Boden konnten die
Niedere=
räder zu einem zwar nur knappen, aber mehr als verdienteng
Sieg kommen. Die Frankfurter ſtellten die bei weitem beſſere=
Mannſchaft und ſpielten auch meiſt überlegen. Lorſch wehrte ſich5
jedoch mit ſeinem gewohnten großen Eifer. Kirſch ſchoß für Nie= in den 23. Minute den Führungstreffer. Durch einenn
Foul=Elfmeter kamen die Platzherren kurz vor dem Wechſel zum6
Ausgleich. Gleich nach Wiederbeginn ſchoß Leichter das 2. Tor,
aber Lorſch glich in der 30. Minute durch Lorbacher II noch
ein=
mal aus. Wenig ſpäter ſtellten aber die Niederräder durch Kirſch 5
den Sieg ſicher. Hack=Ludwigshafen leitete gut. 1500 Zuſchauer.
Kaſtel 06—Rot=Weiß Frankfurt 1:3 (0:2).
Endlich riß die Pechſträne der Frankfurter ab. Sie erſchienenn
in Kaſtel vor 4000 Zuſchauern mit einer ſtark umgeſtellten Manu=, die einen ſehr guten Eindruck machte. Vor allem ihrr
Sturm ſpielte ausgezeichnet. Rutz und die beiden Leute auf derr
rechten Seite, Butterony=Winkler, ſpielten beſonders gut. Rutz8
und Butterony ſchoſſen bis zur Pauſe zwei Tore. Nach demn
Wechſel kam Kaſtel durch Haas zum Ehrentreffer, aber Rot=Weiß5
war noch einmal durch Butterony erfolgreich. Hümpfner=Aſchaf
fenburg leitete gut.
* Fußball im Kreis Skarkenburg.
FV. Sprendlingen weiter an der Spitze.
Starke Verſchiebungen in der Tabelle.
Germania Eberſtadt — FV. Sprendlingen 1:1 (0:0).
Polizei Darmſtadt — Sportverein Münſter 1:0 (1:0).
Germania Oberroden — Sp. Vgg. 04 Arheilgen 5:2 (3:1),
FC. 03 Egelsbach — Haſſia Dieburg 4:2 (2:2).
Sportverein Mörfelden — Union Wixhauſen 7:0 (3:0).
FSV. Groß=Zimmern — Germania 03 Pfungſtadt 4:2 (2:1)
Viktoria Griesheim — Union Darmſtadt 3:1 (0:1).
Die geſtrigen Spiele haben eine eigentliche Entſcheidung in
der Meiſterſchaft nicht gebracht. Vielleicht iſt die Sache ſogar für
den Tabellenführer komplizierter geworden, da die Mannſchaft in
Eberſtadt einen Punkt abgeben mußte. Wohl beträgt nun der
Abſtand zwiſchen Sprendlingen und Eberſtadt relativ immer noch
drei Punkte (abſolut nur einer!), aber auf der anderen Seite iſt
die Darmſtädter Polizei durch ihren Sieg über Münſter den
Sprendlingern ſehr nahe gekommen, nur noch zwei Punkte
tren=
nen beide Gegner. Auch Oberroden hat durch ſeinen Sieg über
Arheilgen die Eberſtädter wieder eingeholt und liegt dicht hinter
Sprendlingen. Ueberhaupt haben ſich allerhand Verſchiebungen
in der Tabelle ergeben. So hat ſich Egelsbach wieder vorgeſchafft
und ebenfalls Mörfelden. Am Schluß dagegen hat ſich nicht viel !
geändert. Wenn auch Pfungſtadt in Groß=Zimmern verlor, ſo
beträgt ſein Vorſprung vor den nach ihm liegenden Teams
immer=
hin noch etliche Punkte, die gehalten werden dürften.
Das Eberſtädter Spiel brachte den Einheimiſchen einen
ver=
dienten Punkt, zumal ein Mann von ihnen noch hinausgeſtellt?
worden war, ſo daß ſie eine Halbzeit mit 10 Mann durchſtehen:
mußten. Gut 1000 Zuſchauer ſahen einen ſpannenden Kampf, der
aber infolge ſeiner Bedeutung ſtark nervös durchgeführt wurde=
und höhere Anſprüche nicht befriedigte. — In Darmſtadt hätte die
Polizei höher gegen Münſter gewinnen müſſen, doch ſchlug ſich
Münſter recht brav. Die Siege Oberrodens und auch Mörfeldens7
überraſchen in ihrer Höhe, wurden aber ſonſt erwartet. Auch das
Egelsbacher Ergebnis kommt nicht überraſchend; erfreulich iſt es.
daß es hier diesmal verträglicher zuging wie im Dieburger
Vor=
ſpiel. Pfungſtadt wurde in Groß=Zimmern doch überraſcht. Den
Germanen fehlen vorerſt einige verletzte Leute, die nicht
voll=
wertig erſetzt werden können. Daher die ſchwache Form. Der
Erfolg Griesheims über die Beſſunger wurde etwa in der 559
erwartet.
Der Tabellenſtand nach dem 24. Januar 1931.
Spiele Gew. Un. Verl. Tore 1 Punlte?
18
11
FV. Sprendlingen
50:21
Germania Oberroden 19 11
33:24
Germania Eberſtadt 19 11
32:24
52:24
Polizei Darmſtadt 18 11
FC. 03 Egelsbach 18
51:38
Sp. Vgg. Arheilgen 19
49:29
41:26
19
SV. Münſter
49:33
19
SV. Mörfelden
18
34:34
Haſſia Dieburg
28:35
Germania Pfungſtadt 19
30:58
Union Wixhauſen 18
28:72
FSV. Groß=Zimmern 19
24:49
18
Union Darmſtadt
Viktoria Griesheim 19 3 3 13 24:58
Ergebniſſe der A=Klaſſe.
Gruppe Bergſtraße=Ried: Geinsheim — Rot=Weiß Darmſtadt 2/4
(1:3). Dornheim — Eintracht Darmſtadt 1:2 (0:1). Leeheinn
— Weiterſtadt 2:1. Poſt — Reichsbahn 1:1.
An der Meiſterſchaft der Darmſtädter Rot=Weißen iſt nut!
nicht mehr zu zweifeln.
Gruppe Odenwald: Michelſtadt — Beerfelden 3:0. Lengfeld
Ober=Ramſtadt 1:1.
Polizei Darmſtadt — Union Münſter 1:0 (1:0).
Das Spiel hielt nicht das, was man ſich allgemein verſproce
hatte. Es war nicht gerade ſchlecht, was gezeigt wurde, aber 00
vom Guten war man ein ſchönes Stück entfernt. Von der Poliel
hätte man mehr erwarten müſſen. Techniſch war die Mannſchalt
zweifellos beſſer. Es iſt verwunderlich, daß beide Mannſchaſten
ſich in Anbetracht der Wichtigkeit des Kampfes keines größete.?
Spieleifers befleißigten. Nicht zuletzt kämpfte die Polizeimaſſe
ſchaft noch mit großem Pech. So überlegen Polizei auch im Feio*
ſpiel war, ſo verſagte der grüne Sturm vor dem Münſterer T0h
oder beſſer geſagt — ſo ſehr mußte er vor der ſicheren Abwehr de *
Gäſte kapitulieren. In den erſten 45 Minuten zog ſich der Kampln
faſt eintönig in die Länge. Die beiderſeitigen Verteidigungen hie
ten keine ſonderliche Mühe Erfolge zu unterbinden. Zehn Minlie
ten vor Halbzeit war es Balſer vorbehalten, einen der zahloſen
Angriffe des Polizeiſturmes mit einem unhaltbaren Torſchuß 00e
zuſchließen. Nach der Pauſe war es auch nicht weit her, denn beige
Stürmerreihen behinderten ſich mehr, als ſie das Spiel auseihe
anderzogen. Zudem wurde der rechte Flügel der Polizei (Seivn”
Pfeiffer), der wohl techniſch gut funktionierte, im Verhältnis 00 linken Flügel viel zu ſehr bevorzugt. Immer zahlreicher k0”
len die Polizeiangriffe auf das gegneriſche Tor — immer wiedee.
wird der Ball knapp über das Tor getreten, oder der Torwart
klärt. Es bleibt beim 1:0 für Polizei. Der Schiedsrichter
friedigte.
Sppgg. 04 Arheilgen A.H. — A.H. Rotweiß Darmſtadt 3:2 (1:000
Es war ein ſchönes, ſehr ſchnelles Spiel, das am Arheilge.
Mühlchen von beiden Mannſchaften durchgeführt wurde. Bei
bei=
den Teams haperte es aber im Sturm. Ganz beſonders bemert
man dies bei Arheilgen. Die Bälle, ſchön vorgetragen, konnte."
aber wegen der Unſicherheit der Stürmer nicht verwertet werge..
Rotweiß merkte man die beſſere Routine augenfällig an, Do
wurden die oft beſtgemeinten Durchbrüche von der Arheilger de
kung, die recht aufmerkſam ſpielte, vereitelt.
Am Samstag mittag um 14,30 Uhr abſolvierte die 1. Mähle
ſchaft Sppgg. 04 Arheilgen ein Privatſpiel gegen Akad. Spo.”
klub Darmſtadt, dort, das Arheilgen mit 6:4 gewann
Boruſſia Dornheim — Eintracht Darmſtadt 1:2 (0:1)
Auch die gewiß nicht ſchlechte Boruſſia Dornheim mußte, be
augenblickliche Spielſtärke von Eintracht anerkennen und auf eis”
nem Platze eine Niederlage hinnehmen. Das Reſultat entſprich.
in keiner Weiſe dem Spielverlauf. Beſonders in der zweiteh
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. Jauuar 1932
zü. fte lag Eintracht ſtändig vor des Gaſtgebers Tor. Doch
Schuß=
o= und die unnötig harte Abwehr verhinderten eine dem
Spiel=
qllauf entſprechende höhere Niederlage Dornheims. Schon bei
ſeüninn des Spieles ſpielt Eintracht mächtig auf Sieg, dem
Dorn=
im allerdings hartnäckigen Widerſtand entgegenſetzte. In der
„FMinute verwandelte Hoffmann eine Ecke zum Führungstreffer
r/ Eintracht. In der zweiten Hälfte belagerte Eintracht,
begün=
gs durch die Platzverhältniſſe und beſſeres Zuſammenſpiel,
ſtän=
g. Dornheims Heiligtum. Infolge der zahlreichen Verteidigung
mrite Eintracht außer 7. Ecken nichts Zählbares erzielen. Eine
Sarte Elfmeterentſcheidung brachte Dornheim den Ausgleich.
dieſem Stande blieb es bis 10 Minuten vor Schluß, als
aber=
ass durch Hoffmann der von den zahlreichen
Eintrachtsanhän=
eix viel bejubelte Siegestreffer fiel. Trotz des Sieges erreichte
nkracht nicht die gewohnte Spielweiſe, was allerdings auf den
ag eſtellten Erſatz zurückzuführen iſt. Der Mannſchaft gebührt
heute ein Geſamtlob. Vollhardt, Zahn und Schäfer 2. darf
hervorheben. Schiedsrichter Keller=Sprendlingen konnte in
ueer Weiſe überzeugen. Die zweiten Garnituren trenten ſich 1:1
SV. Geinsheim — Rotweiß 2:4 (1:3).
Mit drei vollbeſetzten Laſtwagen, etlichen Privatwagen,
zahl=
ſchen Motor= und Radfahrern demonſtrierten zirka 200
Per=
nom bei dem ſchweren Verbandsſpiel der Rotweißen für den
imſtädter Fußball, und lieferten damit den Beweis, daß auch
Darmſtadts Mauern noch einiges Intereſſe für die
alteinge=
hate Sportart vorhanden iſt.
2Auf dem Spielfelde trafen ſich vorher die Reſerven beider
reine, und wiederum ſtand die Partie am Ende 7:1 für
Rot=
üs. Pünktlich betraten die erſten Mannſchaften den außerhalb
Barrieren dicht umſäumten Platz. Geinsheim, welches erſt am
zuen Sonntage in Walldorf durch die knappe Niederlage ſeine
ielſtärke dokumentierte, machte auch in dieſem Treffen einen
eix ſehr ſchwer. Geinsheim mit ſeiner harten Spielweiſe und
. Wind im Rücken, findet ſich gleich zu Beginn gut zuſammen,
di ſchon in der zweiten Minute ſitzt ihr Führungstreffer im Netz
Darmſtädter. Rotweiß, auf dem glatten, ſchlüpfrigen Boden
dundert, iſt aber techniſch überlegen, was den Erfolg langſam,
ei ſicher bringt. In der 20. Minute geht Beutel durch und er=
I: den Ausgleich. Schon kurze Zeit darnach erwiſcht Müller
e Flanke, und ſein ſcharfer Schuß ergibt die Führung.
Geins=
im. kämpft unverdroſſen weiter, auch als Delp einen
Foul=
ffer zum 3. Tore verwandelt. Nach der Pauſe wirft Geinsheim
ſe vor und drängt mit allen Mitteln auf ein beſſeres Ergebnis.
lLinksaußen nützt ein Mißverſtändnis der Darmſtädter
Hinter=
zmuſchaft aus und kann den 2. Gegentreffer anbringen. Nicht
zulange dauerte die Freude, da hatte der Darmſtädter
Links=
iun die alte Differenz wieder hergeſtellt. Gegen Schluß nimmt
½ Spiel noch härtere Formen an, ſo daß es einige Spieler von
tweiß vorzogen, verhaltener zu wirken, zumal ja der Sieg ſicher
tr. Rotweiß verließ durch ſeine beſſere Spielweiſe als verdien=
Sieger vielbejübelt den Platz und braucht zur Meiſterſchaft
Sſden 5 letzten Spielen nur noch 4 Punkte. Die Behörde hatte
Der Wahl des Herrn Schneider=Rödelheim als Schiedsrichter
ſtm Erfolg.
Fr. Tgde. Darmſtadt 1b — Eberſtadt 4:0 (2:0)
Schon mit dem Anpfiff wäre beinahe ein Tor für E. fertig
ſöſ=ſen. D. iſt jetzt aufmerkſamer. Eine leichte Ueberlegenheit
* Darmſtädter Elf ſchält ſich heraus. So kommt ſie zu zwei Ecken
bzeinem Elfmeter, doch alles bringt nichts ein. Eberſtadt wehrt
werzweifelt. Erſt kurz vor der Pauſe kommt Darmſtadt zu zwei
(follgen. Mit dem Wiederanpfiff ſieht man die gaſtgebende Elf
letzer forſch im Angriff. Schon nach einigen Minuten Spielzeit
mumit ſie zu ihrem 3. Tor. Eberſtadt iſt nicht müßig und hat durch
ihn ellung viel gewonnen. Hervor ſtach Eberſtadts Linksaußen.
rmiſtadts Halblinker erzielt das 4. Tor. Das Spiel fand bei den
ſtoauern allgemeinen Beifall. Der Unparteiiſche Doll war ein
in=erkſamer Leiter.
Sportverein 1898 (Jugend).
M1. Jgd. — 1. Jgd. Wixhauſen, hier, 4:0; 2. Jgd. — 1.
Gries=
u.. Gegner nicht angetreten; 4. Jgd. — 2. Jgd. Eberſtadt, dort,
, 1. Schüler — 1. Schüler Polizei, hier, 2:2; 2. Schüler
Srhüler Griesheim, dort, 1:1.
* Kreisliga Südheſſen.
WfL. Lampertheim — VfR. Bürſtadt 2:2.
Pokalſpiele.
Biblis — Pfiffligheim 11:1. Biebesheim — Hofheim 4:2.
ſrn sheim — Hamm 2:0. Eich — Olympia Lampertheim 0:1.
An4 heim — Horchheim 3:1. Rheindürkheim — Bobſtadt 1:3.
Abenheim — Hochheim 2:3.
Englands vierte Pokalrunde.
B2 Mannſchaften traten am Samstag zur vierten Hauptrunde
ſoen engliſchen Fußball=Pokal an, darunter befanden ſich auch
ihr einige Teams der dritten Klaſſe, die aber dieſe Runde nicht
ihr überlebten. Alle 15 Spiele waren wirder ſehr gut beſucht,
ſein Maſſenandrang von nicht alltäglichem Ausmaße hatte ſogar
FTreffen der beiden Londoner Rivalen, Chelſea und Weſtham
liteed, aufzuweiſen. Chelſea ſiegte klar mit 3:1. Der dritte
Lon=
dex Club, Arſenal, gewann nicht ohne Mühe gegen die
zweit=
iſſinge Mannſchaft Plymouth Argyle mit 4:2. Beſondere
Ueber=
ſchuingen brachten die Spiele nicht, immerhin mag aber doch
ilem der 2:1 Sieg des Tabellenletzten aus dem kleinen
Fiſcher=
ſiſchen Grimsby, Grimsby Town, über Birmingham unerwartet
zönimen ſein. Die Leiſtungen von Grimsby, das für ſeine
Amſchaft nur einen kleinen Etat hat und doch bis in die erſte
hiſte vorrücken konnte, bleiben erſtaunlich. Die erſtklaſſigen
Umſchaften hielten ſich im übrigen auf der ganzen Linie ſicher,
higre konnten im Kampf gegen Teams der zweiten und dritten
hiſion ſogar ſehr hohe Torziffern erzielen. Drei von den
ſech=
it Spielen müſſen wiederholt werden, da ſie unentſchieden
en=
ben. So gab es auch in der intereſſanten Begegnung zwiſchen
Etsmouth und Aſton Villa ein 1:1. Blackburn Rovers, einſt eine
küfzmte Pokalmannſchaft, ſchied im 1:3 Spiel gegen das
zweit=
hſüge Derby County aus.
Deutſche Hallenkennis=Niederlage.
Schweden ſchlägt Deutſchland mit 4:1.
(Eine ſchwere Tennisniederlage erlitten die deutſchen
Ver=
im 5. Länderkampf gegen Schweden in Stockholm. Mit
bWlieben die Nordländer im Geſamtergebnis erfolgreich, nach=
Dr. Deſſart um erſten Tage gegen Ramberg den Ehrenpunkt
die deutſchen Farben herausgeholt hatte. Die Ergebniſſe:
ſherg — Nourney 4:6, 6:2, 7:5, 4:6, 6:4: Deſſart — Ramberg
:5, 6:4: Oeſtberg=Malſtroem — Deſſart=Nourney 6:4, 6:4,
Ramberg — Nourney 6:2, 6:2, 6:3. Oeſtberg — Deſſart 6:2,
8:6. Den Spielen wohnte an beiden Tagen der ſchwediſche
ſis bei.
Bei den Frankfurter Amateur=Radrennen
ſtamnen Baer=Fries (Soſſenheim) ein 50 Km.=
Mannſchaftsren=
unit Rundenvorſprung vor Roth=Siehl und Göttmann=
Rei=
iderr.
9ie Berufung von Frankenſtein gegen das Urteil
A5DR.=Sportausſchuſſes wurde verworfen. Der Kölner
Sechs=
furhrer bleibt bis zum 1. April disqualifiziert.
Dier Eishockeykampf Berlin — Prag, den Berlin
1Spoortpalaſt ohne die nach Lake Placid abgereiſten Spieler
aus=
em mußte, endete mit einem Unentſchieden von 3:3.
dier Schwimm=Länderkampf Deutſchland —
Frank=
hifinder am 12. Juni in Düſſeldorf ſtatt.
9iei dem Olympiſchen Eishockey=Turnier ſpielt
kuſtſchland am erſten Tag, 4. Februar, gegen Polen,
Darinftadr 1910 — Eiche Hanau 8:12.
Ein ſchwacher Kampfleiter und unglaubliches Pech
beein=
druckten das geſtrige Treffen zwiſchen obigen Vereinen. Unter
erſt angeführtem Grund hatten beide Mannſchaften zu leiden,
der Platzverein ganz beſonders. Hätte man es mit einem anderen
als mit Wild=Oberſtein zu tun, dann könnte man als
entſchuld=
baren Grund Regelunkenntnis annehmen, aber bei einem
Kreis=
ringwart dürfte dies doch ausgeſchloſſen ſein, oder? Weitere
Kritik ſoll hier unterbleiben, aber feſtgeſtellt ſei noch, daß Herr
Wild an der Niederlage die Hauptſchuld trägt. Um das Maß
des Unerfreulichen voll zu machen, erlitt Veith noch eine
Rippen=
verletzung, durch die Darmſtadt eine ſichere Stütze verlor. Die
Hanauer Vertretung kam alſo mit viel Glück zu einem billigen
Erfolg, der für die andere Seite umſo tragiſcher iſt, da der
Un=
fall ihres Schwergewichtlers für ſie ein ſchwerer Verluſt bedeutet.
Die Ergebniſſe:
Bautam: Borowſki (10)—Müller (Eiche). Sieger B. n. P.
2:0. — Feder: Schwarz (10)—Wiſſel (E.) S. bringt Uebergewicht.
Wiſſel kampfloſer Sieger. 2:3. — Leicht: Daum (10)—Dauth (E.)
Letzterer bringt Uebergewicht, erſterer kampfloſer Sieger, 5:3. —
Welter: Keitel (10)—Jüngling (E.) K. mußte dreimal innerhalb
12 Minuten ſeinen Partner auf die Schultern zwingen, bis er
„Gnade” beim Kampfleiter findet. 8:3. — Mittel: Walter (10)—
Schultheis (E.) Walter kämpft prachtvoll, erliegt aber in der
Brücke durch Eindrücken. 8:6. — Halbſchwer: Schmitt (10)—
Nelde, H. (E.) S. landet bereits in der 1. Minute einen
ein=
wandfreien Plattwurf, der Kampfleiter hat ihn angeblich „nicht
geſehen” befragt den Hanauer, welcher „ſelbſtverſtändlich”
ver=
neint, und entſcheidet unter lebhaftem Proteſt des Publikums
Weiterringen. N. wird nach 4 Minuten Sieger, 8:9. — Schwer:
Veith (10)—Nelde, W. (E.) Bei dieſem Kampf trifft der
Kampf=
leiter Entſcheidungen, die allſeits berechtigte Zweifel an ſeiner
Objektivität erwecken. N. wird in der 11. Minute durch die
Ver=
letzung Veiths, die ein Weiterringen unmöglich macht, Sieger.
8:12.
Neuer Welkrekord von Hirſchfeld.
Das Frankfurter Hallenſportfeſt. — Pflug ſchlägt Jonath.
Das bedeutendſte ſportliche Ereignis des am Samstag in der
Frankfurter Feſthalle vom ſüddeutſchen Verband abgehaltenen
Sportfeſtes war die neue Weltbeſtleiſtung unſeres Rekordmanns
im Kugelſtoßen. Emil Hirſchfelo. Sichtlich in beſter Verfaſſung
und Laune, ſtieß Hirſchfeld gleich beim erſten Verſuch die Kugel
1G,07 Meter weit. Damit verbeſſerte Hirſchfeld nicht nur
den im Vorjahre gleichfalls in Frankfurt aufgeſtellten Hallen=
Weltrekord um ganze 51 Zentimeter, er kam auch 3 Zentimeter
weiter als ſein eigener Freiluft=Weltrekord. Nach dem erſten, ſo
erfolgreichen und von den Zuſchauermaſſen ſtürmiſch bejubelten
Verſuch kam der Weltrekordmann dann bei den nächſten
Ver=
ſuchen nicht mehr über 15½ Meter. Als Zweiter placierte ſich
unſer Zehnkampfmeiſter, der junge Hamburger Siebert mit der
immer noch reſpektablen Weite von 15,33 Meter.
Es gab noch einige andere bemerkenswerte ſportliche
Lei=
ſtungen. Der junge Schöneberger Pflug wiederholte im
Sprinter=
dreikampf ſeine letzten Erfolge über den Deutſchen Meiſter
Jonath=Bochum, der anſcheinend zurzeit nicht in Form iſt. Im
Geſamtergebnis konnte ſich der deutſche 400=Meiſter=Meiſter, der
Frankfurter Metzner, noch vor Jonath auf den zweiten Platz
ſchieben. — Schaumburg=Oberhauſen gewann die 3000 Meter
ſicher vor Hellpapp=Stettin, aber er war troſtlos über die mäßige
Zeit von 9:50 und vermutete, daß die Strecke länger geweſen ſei.
Ein Verdacht, der nicht ganz von der Hand zu weiſen iſt. — Dr.
Peltzer, in Frankfurt immer noch ſehr populär, lag beim 1000=
Meter=Lauf anfangs ſchlecht, ſchaffte ſich aber in guten
Zwiſchen=
ſpurts nach vorn und ſiegte ſchließlich klar vor dem Stuttgarte:
Paul. Lefebre=Düſſeldorf, der lange Zeit führte, gab auf, als
er von Peltzer bedrängt wurde. — Exmeiſter Welſcher von der
Frankfurter Eintracht holte ſich den 60=Meter=Hürdenlauf mit
Bruſtbreite vor Wegener=Schöneberg.
Kampfreich und für den Fachmann intereſſant verliefen auch
einige weitere Sprints, Staffeln und Handballkämpfe. Aber die
große Stimmung, die bei früheren Hällenfeſten über den Maſſen
lag, ſtellte ſich diesmal nicht ein. Vielleicht wirkt doch die
Gleich=
förmigkeit im Programm dieſer Feſte zu ermüdend, man müßte
auf ſtärkere Abwechſlung und Belebung des Programms ſinnen.
Den Fachmaun intereſſieren die Kämpfe der Athleten immer,
aber der großen Maſſe der Laien, die man doch auch gewinnen
will, bieten ſie zu wenig, ſie muß durch Einlagen von
wirkungs=
vollen Schaunummern gefeſſelt werden. Die Teilnehmer, Gäſte
und zahlreichen Freikarteninhaber abgerechnet, ſaßen nur 4000
zahlende Zuſchauer auf den Rängen. Das Defizit ſtellte ſich denn
auch prompt ein.
Einige Ergebniſſe:
Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld=Allenſtein 16,07 Meter (neuer Hallen=
Weltrekord), 2. Sievert=Hamburg 15,33 Meter, 3. Schneider=
Opel=Rüſſelsheim 14,725 Mtr.
60 Meter Hürdenlaufen: 1. Welſcher=Eintr. Frankfurt 8,5 Sek.,
2. Wegener=Schöneberg Bruſtbr. zurück, 3. Sievert=Hamburg,
4. Schwedhelm=J. G. Sportverein Frankfurt.
Sprinter=Dreikampf: 1. Lauf: 50 Meter: 1. Pflug=Schöneberg
5,8 Sek., 2. Jonath=Bochum 5,9 Sek., 3. Metzner=Eintr.
Frank=
furt, 4. Kurz=BSC. Offenbach. — 2. Lauf: 60 Meter:
1. Plug 6,5 Sek., 2. Metzner 6,7 Sek. 3. Wagner=Tv. 60
Frank=
furt, 4. Kurz, 5. Jonath. — 3. Lauf. 60 Meter: 1. Plug
6,8 Sek., 2. Metzner=Eintr. Bruſtbr. zur., 3. Jonath, 4. Kurz.
Geſamtergebnis: 1. Plug 18 P., 2. Metzner 14 P., 3. Jonath
11 P., 4. Kurz 9 P., 5. Wagner 8 Punkte.
60 Meter offen: 1. Kurz=BSC. Offenbach 7.2 Sek., 2. Schmidt=
Ein=
tracht Frankfurt, 3. Herzſtein=Schöneberg.
60 Meter Frauen: 1. Haux=Eintr. Frankfurt 7,9 Sek., 2. Frings=
SC. 80 8,0 Sek., 3. Bernhardt=Eintr.
60 Meter Alte Herren: 1. A. Angſtmann=Eintr. Frankfr. 7.9 Sek.
1000 Meter Einladung: 1. Dr. Peltzer=Stettin 2:42,9 Min., 2.
Paul=Stuttgarter Kickers 2:43,5 Min., 3. Knöckel=SC. 80
Frankfurt 2:45,2 Min.
3000 Meter: 1. Schaumburg=Oberhauſen 9:50 Min., 2. Hellpapp=
Stettin 9:52,1 Min., 3. Schillgen=ASC. Darmſtadt
10.05 Min., 4. Lang=Heilbronn.
800 Meter offen: 1. Kaufmann=Poſt=SV. Frankfurt 2:14,1 Min.,
2. Heim=VfL. Neckarau, 3. Schunck=RV. Vorwärts Frankfurt,
4. Gaßner=Mannheim.
10mal 60 Meter Pendelſtaffel, Jugend: 1. SC. 80 Frankfurt 1:19,1
Min., 2. Eintracht Frankfurt, 3. SC. Opel Rüſſelsheim, 4. J. G.
Sportverein.
5mal 60 Meter Pendelſtaffel, Frauen: 1. Eintracht Frankfurt
41,5 Sek., 2. SC. 80 Frankfurt 41,8 Sek., 3. J. G. Frankfurt
42,8 Sek., 4. Eintracht B.
5mal 60 Meter Pendel, Herren: 1. SC. 80 Frankfurt 36,4 Sek.,
2. J. G. Frankfurt 36,8 Sek., 3. Tv. 60 Frankfurt 38 Sekunden,
4. Gießen 1900.
3mal 1000 Meter: 1. Eintracht Frankfurt 8,45 Min., 2. SV. 98
Darmſtadt 8: 48 Min., 3. SpVg. Gießen, 4. DJK. Frankf.
Handballſpiele: 1. Tv. Niederrad — J. G. Frankfurt 1:1 (1:0).
FSV. Frankfurt — Stadt=SV. Frankfurt 2:3 (1:2), Eintracht
Frankfurt — TG. Sachſenhauſen 3:3 (0:1),
HelmuthKörnig ſiegte beim Magdeburger
Hallenſport=
feſt im Sprinter=Dreikampf vor dem jungen Turner Vent, der ihn
kürzlich geſchlagen hatte. Syring holte ſich das 3000=Meter=Laufen
in 9:09 Min. knapp vor den Hannoveranern Diekmann und Peters.
Adolf Heuſer, der rheiniſche Halbſchwergewichtler,
ſiegte in New Yark über Toni Ferrente in der zweiten Runde
durch k. o.
Nr. 25 — Seite 7
Keglervereinigung Darmſtadt und Umgebung.
Meiſterſchaftsvorkämpfe. — Ausſcheidungskegeln.
Am Samstag und Sonntag begann im Bürger=Verein der
Endlauf zur Beſtimmung des Verbandsmeiſters und der
Kampf=
mannſchaft. Bis auf eine Ausnahme traten die Anwärter für
die erſten zwanzig Mann zum Start an. Es gab
Ueberraſchun=
gen und Enttäuſchungen. Gegenüber den anderen Bahnen ſind
die Reſultate geringer, was den Eigenarten der Bahnen im
Bür=
gerverein zuzuſchreiben iſt.
Die Entſcheidung über die Meiſterſchaft der Männer dürfte
aller Vorausſicht nach entſchieden ſein. Mit 3335 Holz bei
600 Kugeln hat ſich Sportwart Reichert an die
Spitze geſetzt. Es kommt nur noch ein Konkurrent in Frage, der
bei 400 Kugeln 2175 Holz erreicht hat und den Endlauf mit 161
plus beſtreiten müßte, was wohl nicht gelingen dürfte.
Die weſentlichen Ergebniſſe des 200=Kugelſtartes ſind;
1. Becher 1097 H., 2 Erbes 1090, 3. Hübner 1087, 4. Rößler 1081,
5Wenger 1080, 6. Wenner 1075, 7. Thümmel 1070, 8. Belz 1070,
9. Grün 1068, 10. Scherer und Bangert je 1060, 11. Dahlem
1052, 12. Kohele 1040, 13. Paul 1036, 14. Reichert 1034 Holz.
Auf der Bahn bei Krichbaum und im Bürgerverein ſowie im
Konkordiaſaal ſtarten noch Frauen und einige Nachzügler von
den Männern. Es wurden dabei erzielt: Senioren: Gärtner
504 Holz; Frauen: 1. Frau Reichert 506 Holz, 2. Fräulein
Bangert 503. 3 Frau Reinhardt 502. 4. Fräulein Bäumer 498,
5. Frau Dietz 492. 6. Frau Hübner 489, 7. Frau Pfeiffer 483
Holz.
Stand der Kampfmannſchaft nach den bisherigen
Ergebniſſen: 1. Reichert 3335 Holz, 2. Becher 3270, 3. Wenger
3265. 4. Hübner 3262, 5. Rößler 3258, 6. Grün 3255, 7.
Schüß=
ler 3252, 8. Bangert 3227, 9. Reinhardt 3218, 10. Erbes 3200,
11. Scherer 3203, 12. Thümmel 3201, 13. Belz 3193, 14. Dahlem
3190. 15. Bender 3185, 16. Katzenmeier 3181, 17. Wilbert 3168,
18. Eigenbrodt 3160, 19. Kohele 3154, 20. Sattler 3153 Holz.
Es ſteht noch der Start von Mees aus, der ſich nach ſeinen
bis=
herigen Ergebniſſen für die Kampfmannſchaft noch placieren
dürfte.
Tiſchkennis.
Britiſch=Indien — Darmſtadt 7:3.
Auch dieſe Veranſtaltung war in jeder Beziehung ein voller
Erfolg. Als die beiden Mannſchaften, die Gäſte in grau, die
Darmſtädter im blauen Dreß, punkt 8 Uhr den Innenraum der
Halle betraten, war dieſe bis auf den letzten Platz gefüllt. Faſt
500 Zuſchauer waren anweſend, für Darmſtadt eine
Rekord=
beſucherzahl. — Im Namen des veranſtaltenden Vereins, des
Tennis= und Eisklubs, begrüßte Herr Dr. Karl Merck die
engliſch=indiſchen Gäſte in einer kurzen Anſprache. — Die
Darm=
ſtädter Mannſchaft hielt ſich gegen die routinierten Gäſte
glän=
zend. Zwar waren in den beiden Spitzenſpielen die Gäſte
deut=
lich überlegen, jedoch Ploch lieferte ſeinem Gegner ein
voll=
kommen ausgeglichenes Spiel. Endriß gelang ſogar ein
viel=
bejubelter 3:1=Sieg über den Inder Barafvola. Die übrigen
Einzel endeten mit Gäſteſiegen. Im Doppel gewannen Schardt=
Wöbke überraſchend das Spitzenſpiel ganz glatt, wohl deshalb,
weil Profitt und Daſſ nicht genügend aufeinander eingefpielt
waren. Beinahe wäre auch Müller=Endriß ein Sieg geglückt, aber
die beiden Tennis= und Eisklubſpieler verloren doch noch mit
3:2, nachdem ſie im 5. Satz einmal ausſichtsreich in Führung
gelegen hatten. Zuſammenfaſſend kann man die Darmſtädter
zu ihrem Abſchneiden nur beglückwünſchen, denn die engliſche
Mannſchaft ſchlug in Wiesbaden die ſüddeutſche Vertretung ohne
einen Punkt abzugeben. Die Organiſation und Leitung der
Ver=
anſtaltung lag bei Herrn Sennewald (TEC.) in bewährten
Hän=
den, der mit Unterſtützung einiger Herren der anderen 3 großen
Darmſtädter Tiſchtennisvereine (SpV. 98, 1. D. T. T. C., Tgd. 1846)
die Veranſtaltung zu einem vollen Exfolg führte. Nach Schluß
der Veranſtaltung weilten die Engländer bis zu ihrer Abreiſe
noch einige Zeit mit den Darmſtädtern zuſammen. — Die
ein=
zelnen Ergebniſſe: Einzel: Schardt-Profitt (E.) 0:3: Wöbke
—Daſſ (Ind.) 0:3; Ploch-Tagore (Ind.) 1:3; Wieſer—Wilmoth
(E.) 0:3: Endriß-Barafvola (Ind.) 3:1; Kabel—Finton (E.)
0:3; Wöbke—Wilmoth (E.) 3:2. Herren=Doppel: Schardt=
Wöbke—Profitt=Daſſ 3:0: Wieſer=Bögel—Tagore=Barafvola 0:3;
Müller=Endriß—Wilmoth=Finton 2:3. — Im Geſamtergebnis
ſiegten die Gäſte mit 7:3 Punkten und 24:12 Sätzen.
Frankfurt a. M.
Montag, 25. Januar.
17.05: Nachmittagskonzert. Das Funkorcheſter ſpielt Werke von
Mozart, Schubert, Brahms, Humperdinck u. a. — anſchl.: Alte
Tanzmuſik. Soliſten: Emma Reinhardt (Sopran), K. P. Rau
(Bariton).
18.40: Dr. Gundersheimer: Eduard Manet, Zum 100. Geburtstag.
19.05: Engliſch.
19.45: Klavierkonzert Es=dur, op. 31, von H. Pfitzner. Ausf.: Maria
Körfer (Klavier; Rundfunk=Symphonie=Orcheſter.
19.50: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.25: Das Alter Alexander des Großen. Monodrama von Michael
Babits. Sprecher: Otto Bernſtein.
20.45: Pfitzner=Lieder, Ausf.: Giſela Derpſch (Sopran). Am Klavier:
Der Komponiſt.
21.30: Gilbert Keith Cheſterton: Verteidigung des Unſinns. Geleſen
von H. Jungbauer.
22.00: Zeitbericht. Der Endkampf um die Reparationen. Franzöſiſche
Kammerdebatte. Bearbeitet von Actualis.
22.40: Zeit Wetter, Nachrichten, Sport.
23.00: Saarbrücken: Tanzmuſik der Kapelle Gerard Etté,
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 25. Januar.
9.35: Lehrgang für Einheitskurzſchrift.
10.10: Schulfunk: Dichterſtunde: Friedrich Schnack ſpricht zur
Ju=
gend.
14.45: Kinderſtunde: Wir ſpielen Kinderzeitung.
15.40: Franz Fromme: Als Gaſt in Flandern.
16.00: Anna Oehlmann: Das Preſſefoto als hervorragendes
Hilfs=
mittel im Zeichen= und Kunſtunterricht.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Hurwicz: Die ſlaviſche Idee und ihre Wandlungen.
18.00: Prof. Wappenſchmid: Tonart und Handlung bei Mozart.
18.30: Geh. Rat Prof. Dr. Spranger: Deutſche Not — deutſche
Hoffnung.
19.00: Dr. Roſenbrock: Wie kann die Landwirtſchaft für ihre
Er=
zeugniſſe werben?
19.30: Ing. Frankenberger: Von der Idee zur fartigen Maſchine.
20.00: Staatsſekretär a. D. Dr. Frhr. von Rheinbaben (M.d.R.):
Die Völker der Welt und die Abrüſtung.
20.30: Köln: Egmont. Ein Trauerſpiel von Joh, W. von Goethe.
Muſik von L. van Beethoven.
22.15: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Unterhaltungsmuſik des Emdé=Orcheſters.
Wefterbericht.
Das kontinentale Hoch hat ſich erneut gefeſtigt, ſo daß die
Islandſtörung keinen Einfluß gewinnt. Während der Nacht
kommt es infolgedeſſen weiter zu Strahlungsfröſten, und von
Nebel= und Dunſtbildungen abgeſehen, wird es ſich aufheitern.
Ausſichten für Montag, den 25. Januar: Stellenweiſe dunſtig
oder neblig mit Aufheiterung, trocken, nachts Strahlungsfröſte.
Ausſichten für Dienstag, den 26. Januar: Fortdauer der
herr=
ſchenden Wetterlage.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Veraniwortlich für Polſtilk und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuſſſeien, Reiſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl B8hmann;
ür den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Baurr; ihe
„Dſe Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittſch — ſämſlich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Dſe heutſge Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 25
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. Fanuar 1932
18t ...
„Ich weiß noch nicht einmal wie Sie heißen, Pera”,
ſagto=
er in das traumvolle Schweigen hinein.
Sie lachte, „wozu auch, mein Lieber. Es iſt beſſer, man kennu
ſich nicht zu genau!”
) Copyrightby: Carl Dancker Verlag, Berlin W62 Koman von Franz Roswalt
Nachdruck verboten
Er dachte über den Sinn dieſer leicht hingeworfenen Wortik.
nicht nach, in ſolchen zauberhaften erdenfernen Stunden?
Haußner lachte unbeſchwert und ging neben dem anderen
her, als wollte er die ganze Welt herausfordern. Plötzlich
blieb=
er ſtehen. „Beinahe hätte ich es vergeſſen, Francke, ich muß ja
um elf unten am Kaſino ſein!"
Francke blinzelte allwiſſend: „Die Dame, die geſtern bis zum
Hotel nachkam? Willy, mach bloß nicht den Quatſch, den ſie alle
machen, wenn’s mal n: bißchen klappt. Denke an dich und deine
Arbeit und laß dich nicht von ſolchen Frauen verrückt machen.
Die ſind hinter euch her, kennen wir‟. Der gute Francke war
immer ein bißchen geradezu, aber ſchließlich meinte er es nur
gut. Und außerdem hatte er recht.
Haußner machte eine wegwerfende Handbewegung. „Mal
ſehen! Zurückziehen kann man ſich immer noch, ſchließlich weiß
ich ja, wieweit ich gehen darf — beruhigt, Francke? Plauck hat
da übrigens ein paar Reklameangebote für mich, Reifenfabriken
und Zündkerzen und Oel, keine Ahnung, wer alles mit mir
Reklame zu machen gedenkt, da mußt du mir ein bißchen helfen,
ja? Leb wohl, mein Lieber!“
Francke ſah ihm nachdenklich nach. Der Bengel war noch
fo jung! Und einen Duſel hatte er gehabt — einen ganz
unver=
ſchämten Duſel!
War vor zwei Jahren zu den DMW. gekommen, friſch von
der techniſchen Hochſchule, er mußte Geld verdienen, um weiter
ſtudieren zu können. Die Tätigkeit bei den DMW. gefiel ihm,
aus dem einen Jahr praktiſcher Arbeit waren inzwiſchen ſchon
zwei geworden, er wurde Alpern zugeteilt, weil er irgendwann
einmal Gelegenheit gehabt hatte, zu zeigen, daß er ein tüchtiger
intelligenter Burſche war, mit offenen Augen, nicht nur einer,
der wußte, was in ſeinen Büchern ſtand. Alpern, der DMW.
Crack, nahm ihn zu verſchiedenen Rennen mit, Nürburg, Monza,
Irland, Klauſenpaß; als Sonntag Alpern nicht mehr
weiter=
konnte, ſtellte es ſich plötzlich heraus, daß nur ein Mann Nummer
27 ſo kannte, wie er ſelbſt und dieſer eine Mann war eben
Haußner, jawohl Willy Haußner kannte Wagen und Bahn beſſer
als der Chefmonteur ſelbſt. So konnte man ihm ſein Glück
herz=
lich gönnen, denn es war verdient.
Pera erwartete ihn auf der Veranda der kleinen in der
Nähe des Kaſinos gelegenen Villa. Haußner ſah ſie ſchon, als er
das Gittertor öffnete. Sie begrüßte ihn lächelnd, in ihrem etwas
gebrochenen Deutſch, dem ein fremdartiger Akzent ſeinen Reiz
gab. „Ah, guten Tag, Herr Haußner! Alſo Sie haben doch nicht
vergeſſen?!“
„Wie können Sie ſo etwas von mir denken, gnädige Frau!”
Er ließ einen verſtohlenen Blick über ſie hingleiten, raſſiges,
ſchmales Geſicht, tiefſchwarzes Haar, graue, etwas verſchleierte
Augen — Alles Glück der Stunde kam über ihn. Sie bot ihm
Zigaretten an, Früchte, ſie verwöhnte ihn und war auf tauſend
unſcheinbare Kleinigkeiten bedacht: „Wenn Sie wüßten, Herr
Haußner, wie ich geſtern Angſt um Sie hatte — als Sie gegen
die Laterne fuhren, erinnern Sie ſich noch? Oh, ich habe Pieds
alles Schlechte gewünſcht in dieſem Moment!“
„Sie haben das Rennen ſehr genau verfolgt, gnädige Frau?”
„Gewiß, ich hatte einen ausgezeichneten Platz, ein Herr war
außerdem ſo liebenswürdig, mir ſein Glas zu leihen!” Sie dachte
an Stratten und ſeine eiferſüchtige Frau auf der Klubtribüne.
Er meinte unbekümmert: „Laſſen wir doch jetzt den Grand
Prix! Wie geht es Ihnen heute, gnädige Frau, gut?”
Sie ſah ihn eigentümlich an: „Sagen Sie ruhig Pera zu
mir! Ich werde Sie dann Will nennen!“
Das müßte Francke hören! dachte er.
Aus dem Kaſinogarten klang Muſik herüber. Das Meer lag
unten azurblau und glatt wie ein Spiegel. Ein Segler ſtrich
träge heran.
„Woran denken Sie, Will?”
Er fuhr aus ſeinen Grübeleien auf, nach an nichts, ich kann
das garnicht erklären, entſchuldigen Sie, Pera!”
„Sie brauchen ſich nicht zu entſchuldigen, Will, Sie ſollen
immer ſo bleiben, wie Sie jetzt ſind!” Ihr Blick verhieß alle
Liebe dieſer Welt.
Am Abend trafen ſie ſich in der Bar Mirabeau, Haußner
kam ziemlich ſpät, er hatte noch eine langweilige Feier über
ſich ergeben laſſen müſſen. Er ſah abgeſpannt aus und hatte
nervöſe Bewegungen.
„Armer Will!” bedauerte ſie ihn, „ſo müde, wollen wir uns
lieber ein andermal ſehen?” Sie war an dieſem Abend mit
höchſtem Raffinement gekleidet, bordeauxrot und Silber, ſie
er=
regte ſogar hier Aufſehen und wußte das; ſie lächelte ſiegesgewiß
und fragte noch einmal läſſig; „wollen wir lieber gehen?”
Man hätte ein ausgeſprochener Frauenfeind ſein müſſen,
um ja zu ſagen. Die Kapelle ſpielte einen Tango, der
Prim=
geiger beugte ſich etwas vor und ſchien nur Pera zu ſehen.
„Wir wollen tanzen”, ſagte Haußner und ſtand auf.
Die Strattens, die mit Bekannten hier waren, fahen das
Paar und erinnerten ſich ſofort an das Rennen und die Dame,
die neben ihnen geſeſſen hatte. Stratten fragte mit einer
Kopf=
bewegung zu Pera hinüber leiſe: „Wer iſt die Dame eigentlich?
Sie ſaß neben uns auf der Klubtribüne, dann muß ſie doch
be=
kannt ſein — wer hat ſie denn eingeführt?”
Niemand wußte, durch wen die Dame eingeführt worden
war, nicht einmal ihren Namen kannte man. Jedenfalls eine
ſchöne Frau! dachte Graf Stratten, er war überzeugt, daß er
ſich damals nicht getäuſcht hatte; ſie war ſicherlich die Geliebte
Haußners, des Siegers im Grand Prix.
Park und Gärten lagen nachtdunkel, vereinzelte Lichter
zeich=
neten matte Kreiſe, es duftete ſchwer und betäubend, die
ver=
ſchlug den Atem. Pera ſtützte ſich auf Haußner, ſie gingen ganz
langſam über den leiſe kniſternden Kies. Er ſpürte den leichten
Druck ihres ſchönen Körpers und ließ ſich vom Zauber der
Stunde einfangen wie in einen ſanften, fernen Traum. Wielange
war es denn her, daß das alles noch weit und unerreichbar
ſchien? Einen Tag, zwei Tage — es war unmöglich,
Gegen=
wart und Vergangenheit auseinander zu halten, beides ging
in=
einander über.
Als ſie in der Avenue des Spelugues ankamen, lag die klein=
Villa dunkel und ſtill, wie unbewohnt. Sie blieben am Torn
ſtehen. Von der Straße her hallten einſame Schritte, irgendw.0
klang eine Hupe, zornig und haſtend und erinnerte an die Verx
gänglichkeit dieſer bezaubernden Nacht.
„Wo ſehen wir uns morgen?” Haußner riß ſich aus den
trqumhaften Stimmung in die Wirklichkeit zurück.
„Oh — ich komme ins Palace — ich weiß nur noch nichtt
wann!“
Er hatte plötzlich das Gefühl, daß Pera beſtimmt wußtge
wann ſie morgen Zeit hatte, ſie hatte doch überhaupt imme=
Zeit; warum machte ſie Ausflüchte? Er ſpürte ihren Atem nalu
und lebenswarm.
„Nicht immer nachdenken”, flüſterten ihre Lippen. „Du Lieg
ber, warum an morgen denken?!“
Die Nacht verſank; es gab keinen Morgen.
Lichter verblaßten, Zweige und Büſche begaunen ſich ſchärfe
zu zeichnen, graublau tauchte das Meer in Dämmerung .. . e!
gab keinen Morgen!
Haußner bummelte durch den Boulevard des Moulius, dazu
mittägliche Leben Monte Carlos umgab ihn mit Lärm unzu
Hupen, Sprachen aller Welt kreuzten ſich, noch immer
hinger=
die Sonderausgaben der Monacozeitung aus, vierſprachig, din
die Berichte über das Rennen um den Grand Prix brachten.
Haußner! Haußner! Haußner! meldeten die fetten Uebern
ſchriften. Und der Mann, den es anging, der die große Chauc:;
ſeines Lebens wahrgenommen hatte, indem er alles einſetzten
was er einzuſetzen hatte, der „das Spiel mit dem Tode gewagg
hatte” wie ein Blatte bewundernd und mahnend zugleich ſchriebc
ging gleichgültig vorüber.
Das Erlebnis der letzten Stunden hatten ihn überwältigt.
Er fühlte ſich am Ziel ſeiner Wünſche, alles andere, ja ſogar
der Sieg im Grand Prix, verſank ins Nichts.
Vor einem Geſchäft mit Reiſeandenken ſtand der lleinen
Preßke, ſein Beifahrer, verſonnen und weltfern in die
Betrach=
tung von allerlei Scheußlichkeiten verſunken, Tintenfäſſer mitn
dem Hafen von Monaco auf dem Deckel, das Caſino durch einenn
verſilberten Federhalter geſehen, ein Aſchbecher in Form eines”
rufenden Crupiergeſichtes. Haußner trat lachend hinzu; nach lann
ger, ſchwerer Wahl entſchied ſich Fritz Preßke, im Rennlager
nu=
der „Kleene” genannt — ebenſo, wie man zu Haußer kurzwer;
„Willy” ſagte, wenn man unter ſich war — für eine Perlmuttt
ſchale mit aufgemalter Corniche, Monte Carlo, Nizza, Mentony
alles vereint unter einem herrlich blauen Himmel.
„Na, Kleener, für die Braut?!
Preßke fuhr herum, „ach ſo, Willy! Braut iſt zu viel geſagt,
man bindet ſich doch noch nicht gern!” Fritz Preßke mit ſeinen
ganzen zwanzig Jahren tat ſo, als wiſſe er ſchwer Beſcheid.
Sie gingen langſam ins Hotel zurück, das in der Höhe vor
Beauſoleil, inmitten eines märchenhaften Parks von Plamer;
Zypreſſen und brandrot blühenden Kakteen lag.
„Warum ſo ſtill, Kleiner?” fragte Haußner.
(Fortſetzung folgt.)
Morgen Dienstag ab 4 Uhr
TA
Sebastiansmarkt
Kotel Kuhnagel - Seeheim
bei verstärkter Kapelle
freier Tanz, freier Eintritt
1543b Rückfahrt Autobus
Samstag, den 30. Januar
der Narrhalla-Maskenbal:
Aaſtelagen
(1492
Weisszeng vie billiger!
Hemdentuch, Mako, Batist,
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