Einzelnummer 10 Pfennige
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Nummer 18
Montag, den 18. Januar 1932.
195. Jahrgang
Rabatt weg. Banfonio Deutſche Banl und
Darm=
ſtädier und Nationalbanl.
Am Reichsgründungstag:
Segen Miegsſcasſäge und Tiione!
ie Weiheftunde des Kufhäuferbundes
Berlin, 17. Januar.
Der Reichskriegerbund Kyffhäuſer veranſtaltete aus Anlaß
Reichsgründungstages im Sportpalaſt eine deutſche
Weihe=
urde, an der u. a. Reichsminiſter des Innern und
Reichswehr=
iriſter Dr. Groener, ferner General der Infanterie Haſſe,
onteradmiral Heuſinger, Reichsminiſter a. D.
:— Geßler, Kriegsminiſter a. D. Scheuch,
eneraloberſt a. D. Heye und viele hohe
Offi=
ene der alten Armee teilnahmen. General v.
ſorn erklärte in einer Anſprache, daß die
regsſchuldlüge abgewehrt und der auf ihr
auf=
kmute Grundſatz der Tribute geſtrichen
wer=
n müſſe. Die große Forderung dieſer Tage ſei
lächberechtigung in der Wehrfrage. Das
utſche Volk wolle ſich nicht mit Verſprechungen
n. kleinen Lockmitteln abſpeiſen laſſen, ſondern
ſerl ange Verweigerung der Unterſchrift, wenn
tatt deutſche Gleichberechtigung in der Wehr=
7). Sicherheitsfrage hergeſtellt werde. Die
wer, die die letzte Notverordnung fordere,
miten nur getragen werden, wenn es in der
ſal um das Höchſte und Letzte gehe, um das
m. Volk kämpfen könne, um ſeine Freiheit und
Recht. Die Verſammlung nahm eine
ntſchließung an, in der erneut mit
nurüſtung die Kriegsſchuldlüge zurückgewieſen
tio, die nicht länger Vorwand ſein dürfe für
e dauernden Demütigungen und
unmenſch=
hen Belaſtungen ſelbſt kommender Geſchlech=
. Deutſche Selbſtachtung, nationale Ehre und
ut ſche Lebensintereſſen geböten, daß
Zuſtän=
n minderen Rechts, in denen wir uns noch
ſturer befänden, ein Ende gemacht werde.
lüge. Deutſchland habe einen moraliſchen Anſpruch in der Welt
darauf, daß es aus der Knechtſchaft des Verſailler Vertrages, der
die Zertrümmerung und Zerſtörung von Bismarcks Werk ſein
ſollte, erlöſt werde. Das ſei der moraliſche Sinn des Kampfes
gegen die Schuldlüge, der in der letzten Zeit größere Fortſchritte
gemacht habe. Niemand in der Welt nehme das einſeitige
Schuld=
bekenntnis von Verſailles noch ernſt; ſelbſt bei den Franzoſen
komme jetzt die Erkenntnis. Wenn die Kriegsſchuldlüge falle,
ſer vor einigen Tagen auf der Tagung des Provinzialausſchuſſes
des Rheiniſchen Zentrums geprägt habe, und der ihn, den
Red=
ner, mit beſonderer Hoffnung erfülle: „Selbſt auf die Gefahr hin,
daß es manchem zu weitgehend erſcheint, würde ich heute bereit
ſein, die Partei als ſolche zu opfern, um den Weg der nationalen
Rettung zu gehen.” Im Zeichen der zunehmenden Gottloſigkeit
werde das Zentrum, ſo ſagte Dr. Schlenker weiter, wenigſtens
mit ſtarken Teilen ſeiner Wähler den Anſchluß nach rechts finden
müſſen. Zum Schluß forderte der Redner den
Rücktritt des Kabinetts Brüning, um wieder
den Weg zum Vater des Vaterlandes,
Hinden=
burg, freizumachen, dem nach wie vor alle Herzen
gehörten.
Reichsminiſter Stegerwald
in Mgehel.
(NB. Recklinghauſen, 17. Januar.
eiBke über den Weg des Stahlhelms.
Magdeburg, 17. Januar.
Die Reichsgründungsfeier des Stahlhelms,
unfd der Frontſoldaten, begann am Samstag
ſtt einer Kundgebung in der Stadthalle. Der
ſite Bundesführer Franz Seldte ergriff das
ſtont zu einem Vortrag über die bisherige
lat gkeit und die weiteren Ziele des
Stahl=
lenrs. Er führte u. a. aus: Wir feiern den
ſtg der Reichsgründung nicht mit jubelnder
ſteude, ſondern mit ernſtem Beſinnen. Es iſt
iter und ſchmerzlich für uns, daß wir dieſen Tag nicht in unſerer
ti orm feſtlich begehen dürfen. Das Uniformperbot kann den
oſolhelm auf ſeinem Wege im Schickſalsjahr 1932 nicht
auf=
ten. Wir ſtehen jetzt vor den wichtigſten Entſcheidungen im
ic. Die Preußen= und Reichstagswahlen ſowie die
Reichs=
tüſ dentenwahl ſtehen vor der Tür. Wir wiſſen aber auch, daß
in Wunder geſchehen wird, durch das Preußen und Deutſchland
tel er in Ordnung kommt. Nichts wird uns von unſerer Not
tzemommen werden. Nur Griff um Griff werden, wir dieſe
weren Dinge löſen können. Wir haben mit unſerem
Volks=
ctehren genau gewußt, was wir wollten. Es war nicht nur die
Aertigung der Bonzenwirtſchaft, ſondern auch die Bereinigung
Holitiſchen Linie vor der Reichspräſidentenwahl. Man wird
e geſchloſſene nationale Front vorfinden, die zur Volkswahl für
ter Reichspräſidenten antreten kann. Wenn ich das
Preußen=
int hier ſo hervorhebe, ſo tue ich es, weil hier in der norddeut=
7 Tiefebene das Schickſal Deutſchlands entſchieden wird. Wir
Leutnant von Beneckendorff und von Hindenburg (X) inmitten der zur Kaiſerkrönung
am 18. Januar 1871 kommandierten Abordnung des Gardecorps.
Anläßlich der 61. Wiederkehr des Tages der Reichsgründung am 18. Januar dürfte dieſes ſteht das deutſche Volk vor der Entſcheidung:
Bild, eine hiſtoriſche Originalaufnahme, beſonderes Intereſſe finden. Es zeigt den damals
23jährigen Gardeleutnant von Hindenburg, der zuſammen mit anderen Kameraden aus dem den, oder ſollen wir uns erneut auf den Weg
Offiziers= und Unteroffizierskorps an dem feierlichen Akt der Kaiſerkrönung im Spiegelſaal
zu Verſailles teilnahm.
hei kurz vor den Preußenwahlen. Der Kampf wird auch in
muſſchickſalsſchweren Jahr 1932 fortgeſetzt werden. Wenn er 1933
(übet iſt, wird ſich ein weiterer Plan anſchließen.
Große Kundgebung in Düſſeldorſ.
Schlenker gegen Brüning.
Düſſeldorf, 17. Januar.
Aan Sonntag fand im dicht beſetzten Kaiſerſaal der Städtiſchen
zü alle eine von der Deutſchen Volkspartei im Zuſammenhang
iner Gedenkſtunde an die Reichsgründung veranſtaltete
uidegebung gegen die Kriegsſchuldlüige ſtatt. Die
Eröffnungs=
e hielt der Geſchäftsführer des „Vereins zur Wahrung der ge=
Nußamen wirtſchaftlichen Intereſſen in Rheinland und Weſt=
, Dr. Schlenker=Düſſeldorf. Er wandte ſich gegen den
ſaskanzler und erklärte, daß Dr. Brüning in der Stunde der
ensgefahr unſeres Volkes, in der es ſich ſeit acht Monaten
ſäu de, nicht den notwendigen Willen zum Kampf zur wahrhaft
ſize n Politik im Sinne Bismarckſcher Ueberlieferung aufgebracht
. Das Gebot der Stunde ſei, daß neben dem
Nationalſozia=
ſus eine Bewegung trete, die als großer, ſtarker, nationaler
Mä alle Parteien umfaſſe, die ſich zwiſchen den
Nationalſozia=
n und dem Zentrum befänden, ganz gleich, welcher Partei
ſtbei die Führung zufalle. Nur die nationalen Kräfte ſeien
berufen, mit Frankreich einen Modus herbeizuführen, der
har erſcheine. Niemals dürfe eine weitere Zuſtimmung zu den
der Kriegsſchuldlüge aufgebauten Tributzahlungen in Frage
ſatm en. Deutſchland müſſe heute von Männern regiert werden,
den Mut aufbrächten, ein deutliches „Nein” auszuſprechen.
Darauf ſprach Rechtsanwalt Prof. Dr. Grimm=Eſſen, der
(ie idiger der Ruhrkampf=Angeklagten, über die Kriegsſchuld=
Bismarck,
der Schöpfer und erſte Kanzler des neuen deutſchen Reichs.
Die von Hugo Lederer geſchaffene Bismarck=Statue in
Ham=
burg, eines der eindrucksvollſten Denkmäler Deutſchlands.
falle auch Deutſchlands Tributlaſt in ſich zuſammen. Wir ſtünden
jetzt vor der Schickſalswende. Die Völker ſeien reif, ſie wollten
nun die Wahrheit erfahren. Neue Männer ſeien nötig, um ernſt
und würdig mit Frankreich zu ſprechen.
Oberſt a. D. v. Oertzen=Berlin wandte ſich nach einem
Rückblick auf die Geſchichte der Abrüſtungsfrage ſcharf gegen die
franzöſiſche Sicherheitstheſe. Deutſchland fordere
Wiederherſtel=
lung ſeiner Sicherheit und allgemeine Abrüſtung.
Nach einem nochmaligen Aufruf zur Vereinigung aller
natio=
nalen Kräfte erwähnte Dr. Schlenker im Schlußwort einen Satz
des Führers der Zentrumspartei, Prälaten Dr. Kaas, den die=
Auf dem Kreisparteitag der Zentrumspartei
des Bezirks Recklinghauſen hielt
Reichsarbeits=
miniſter Dr. Stegerwald eine längere Rede, in
der er u. a. ausführte: Das Jahr 1932 wird
für die Zukunft Deutſchlands und die Geſchichte
der Welt ein Entſcheidungsjahr erſter Ordnung
werden. Im letzten Jahrzehnt ſind ohne
Zwei=
fel nicht nur in der Weltpolitik, ſondern auch in
der deutſchen Politik große Fehler gemacht
wor=
den. Letztere waren kaum zu vermeiden, da wir
zu lange den halbabſolutiſtiſchen Staat der
Vor=
kriegszeit erhalten haben und nach dem
Zuſam=
menbruch der Uebergang zur Demokratie zu
ſchroff war. Das deutſche Volk mußte in ſolcher
Lage erſt eine Reihe von außen= und
innen=
politiſchen Vorgängen erleben, ehe es zu der
Erkenntnis gebracht werden konnte, was
poli=
tiſch, wirtſchaftlich, finanziell und ſozial nach
dem größten aller Kriege in der Geſchichte, den
Deutſchland verloren hat, möglich und nicht
mög=
lich iſt. Gegenwärtig ſind wir nach vielen
Ir=
rungen und Wirrungen auf dem beſten Wege,
zu den politiſchen und wirtſchaftlichen
Reali=
täten zurückzukehren. In den nächſten Monaten
Soll dieſer Weg planvoll weitergegangen
wer=
der Irrungen und Wirrungen abdrängen laſſen?
Die aus einem Abirren reſultierende Zeche, die
ſehr teuer werden würde, müßte das deutſche
Volk in ſeiner Geſamtheit bezahlen. Der Kampf hinter den
Ku=
liſſen, der in den letzten Wochen um die erneute Wahl
Hinden=
burgs zum Reichspräſidenten geführt wurde, war im Hinblick
auf die Verehrung und das Anſehen, das der Reichspräſident in
der ganzen Welt genießt, für Deutſchland geradezu beſchämend.
Das deutſche Volk hat demnächſt in der Tat nur zu wählen, ob
es den Weg der Dämagogie, oder den Weg der wirtſchaftlichen
und politiſchen Vernunft gehen will. Der Weg der Demagogie
führt ſchnurſtracks in den Bürgerkrieg, der Weg der politiſcheu
und wirtſchaftlichen Vernunft langſam, aber ſicher wieder
auf=
wärts.
Einheitsfronk
der chriſtlichen Konfeſſionen
gegen den Bolſchewismus.
Der Paritätiſche Ausſchuß der Konfeſſionen, in dem ſich 400
Perſönlichkeiten aus dem evangeliſchen und katholiſchen Lager
zu einer Arbeitsgemeinſchaft in kulturpolitiſchen Fragen
zuſam=
mengeſchloſſen haben, verauſtaltete anläßlich ſeiner Berliner
Tagung einen Vortragsabend über die Frage des
Bolſchewis=
mus. Reichstagsabgeordneter Joos bezeichnete es als eine der
dringendſten Aufgaben dieſer Arbeitsgemeinſchaft, die beiden
Ghriſtlichen Konfeſſionen unter voller Wahrung ihrer Eigenart zu
einer Einheitsfront gegenüber der Weltgefahr des
Bolſchewis=
mus zuſammenzuführen. Dieſe gemeinſame Kampffront gegen
die Gottloſen=Bewegung wolle ſich aber nicht in negativer Abwehr
erſchöpfen, ſondern auf poſitiver Entfaltung chriſtlicher
Religio=
ſität gründen. In großen Zügen zeichnete dann Dr. Algermiſſen
von dem Volksverein für das katholiſche Deutſchland das
gei=
ſtige Antliß des Bolſchewismus, ſein Wiktſchaftsſyſtem, ſeine
antireligiöſe Haltung, ſeinen Kampf gegen die abendländiſche
Kulturwelt. Hier trete eine neue Religion auf den Plau, deren
Gott der Kollektivmenſch, deren Shmbol die Maſchtne und deren
Ziel die Aufrichtung eines kommuniſtiſchen Weltſtaates ſei.
Als Sprecher der evangeliſchen Seite ſprach Dr. Karl
Schweizer über die deutſche Freidenker=Agitation. Bis weit in
das bürgerliche Lager hinein ſei das gefährliche Gift des
Bol=
ſchewismus eingedrungen, gefördert durch die Maſſe der
Bleich=
gültigen, die die Größe des Kampfes noch nicht begrifen hätten
und nicht erkennten, daß hier dämoniſche Kräfte um Werk ſeien.
Die beſte Waffe der Kirche ſei das ſchweigende Wort der Tat,
denn nur eine Kirche, die die Not des Proletariats auf ihr
Ge=
wviſſen nehme und ſie im Geiſt einer ſozialen Bruderſchaft
be=
kämpfe, ſei fähig, den dämoniſchen Gewalten Einhalt zu
ge=
bieten. Kirchenpräſident Bähr=Kaſſel erneuerte in feinem
Schluß=
wort den Appell zur Einheitsfront der chriſtlichen Kirchen
gegen=
über der Gottloſen=Bewegung.
Seite 2 — Nr. 18
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 18. Januar 1932
Verkagung in Laufanne wahrſcheinlich.
In der großen Pariſer Informationspreſſe kommt der Wunſch
nach einer Verſchiebung der Lauſanner Konferenz immer
deut=
licher zum Ausdruck. Man möchte es jedoch vermeiden, daß der
Anſtoß hierzu von Frankreich ausgeht, um nicht einer
Boykottie=
rung der Konferenz beſchuldigt zu werden. Für eine Verſchiebung
werden die verſchiedenſten Gründe in den Vordergrund geſchoben.
Man legt hierbei beſonderen Nachdruck auf die Notwendigkeit
einer vorherigen Verſtändigung unter den Gläubigermächten, die
noch ſehr weit von der Verwirklichung entfernt iſt.
Das „Journal” ſpricht von einem amtlichen franzöſiſchen
Schritt bei den beteiligten Regierungen zur Verſchiebung der
Kon=
ferenz um 5 bis 6 Monate. Es habe den Anſchein, als ob dieſer
Antrag allgemein angenommen werde. Unter dieſen Umſtänden
werde die Lauſanner Konferenz zwar zum feſtgeſetzten Zeitpunkt
eröffnet werden, aber nicht länger als vier bis fünf Tage dauern.
Die Sachverſtändigen würden lediglich Kenntnis von den
vorbe=
reitenden Arbeiten nehmen und dann noch im Laufe des Jahres
eine neue Konferenz abhalten. Außerdem ſei beabſichtigt, daß die
in Lauſanne vertretenen Mächte in einer gemeinſamen Note der
amerikaniſchen Regierung den Vorſchlag machen ſollten, das
Mo=
ratorium um weitere ſechs Monate zu verlängern. Dieſe
Maß=
nahme würde es erlauben, die Lauſanner Konferenz bis nach den
franzöſiſchen und deutſchen Wahlen hinauszuſchieben. Die
Ver=
ſchiebung müſſe dazu benutzt werden, eine Gegenoffenſive
vorzu=
bereiten.
Das „Echo de Paris” glaubt zu wiſſen, daß ſich die franzöſiſche
Regierung bereits für die Verſchiebung entſchloſſen und dies dem
amerikaniſchen und engliſchen Botſchafter in Paris mitgeteilt
habe.
Aus der Landeshkaprftadt.
Darmſtadt, den 18. Januar 1932.
Volkskrauerkag 1932.
Der Ausſchuß für die Feſtſetzung eines Volkstrauertages hat
einſtimmig beſchloſſen, den Volkstrauertag zum Andenken an die
im Weltkrieg gefallenen Helden auch im kommenden Jahr am
Sonntag Reminiſcere (21. Februar 1932) in ähnlicher Weiſe
zu begehen, wie dies in den Vorjahren der Fall geweſen iſt. Der
Ausſchuß ſetzt ſich aus Vertretern der drei Religionsgemeinſchaften
ſowie von großen Körperſchaften und Verbänden zuſammen. Den
Vorſitz führt der Präſident des Volksbundes Deutſche
Kriegsgräber=
fürſorge, e. V. Die Feier ſelbſt ſoll wiederum in Gottesdienſten
Läuten der Glocken im ganzen Reich und Saalfeiern beſtehen.
Drohung mit Auskriit aus dem Völkerbund.
TU. Tokio, 17. Januar.
Am Samstag traf der Führer der japaniſchen Armee in der
Mandſchurei, General Honjo, im Flugzeug aus Mukden in
Kintſchau ein. Er hielt eine Anſprache an die Truppen, in der
er erklärte, daß der Kampf noch nicht beendet ſei und die
japa=
niſche Armee noch weitermarſchieren werde.
Das japaniſche Kabinett trat am Sonntag zu einer
Aus=
ſprache über die politiſche und wirtſchaftliche Lage zuſammen.
Amtliche japaniſche Stellen erklären, daß Chinas Forderung, den
§ 16 des Völkerbundspaktes anzuwenden, eine Herausforderung
bedeute. Im Falle der Anwendung des § 16 werde Japan aus
dem Völkerbund austreten.
Vom Tage.
Der Minimal=Plan” der Londoner City, Deutſchland ſolle
200—300 Millionen jährlich bezahlen, wird von der „Germania”,
dem Blatt des Reichskanzlers, aus finanziellen, wirtſchaftlichen
und grundſätzlichen Gründen als „unannehmbar” bezeichnet.
Als Einleitung zu den Wahlen an den Berliner Hochſchulen
ſprach am Sonntag abend Adolf Hitler in der Berliner Feſthalle.
Hitler forderte, wer das Volk führen wolle, müſſe das Volk erſt
kennen lernen, damit langſam die innere Veredelung und die
Aus=
ſöhnung unter den jetzt ſchroff getrennten Ständen eintreten könne.
Der Zentralverein der Staatsbürger jüdiſchen Glaubens
ver=
anſtaltete in Berlin drei Kundgebungen. In den gefaßten
Reſo=
lutionen wird proteſtiert, daß die Nationalſozialiſten die deutſchen
Juden zu Staatsbürgern zweiter Klaſſe degradieren wollten.
In einer Landbundverſammlung in Oldenburg forderte der
Präſident des Reichslandbundes, Graf Kalckreuth, eine neue
Re=
gierung, die eine Abkehr Deutſchlands von der Weltwirtſchaft
an=
ſtrebe, um Deutſchlands Wiederaufſtieg zu ermöglichen.
In Hagen entdeckte die Polizei ein neues kommuniſtiſches
Sprengſtofflager.
Im Fortgang ſeiner Reparationskampagne fordert Muſſolini
im „Sunday Dispatch” nicht nur die militäriſche, ſondern auch die
wirtſchaftliche Abrüſtung, um eine Wiedergeſundung der Welt zu
ermöglichen.
Auf der Karſten=Zentrums=Grube wurden geſtern zwei der
ſieben vermißten Bergleute tot aufgefunden.
Nach einer ruſſiſchen Meldung warf ein japaniſches
Bomben=
flugzeug 30 Meilen öſtlich von Charbin Bomben ab, wodurch ein
Pulverlager in die Luft geſprengt wurde. Bisher werden 52 Tote
gemeldet.
—Auch die Schulbücher werden billiger. Von der Vereinigung
der Schulbuchverleger wird uns geſchrieben: Im Zuſammenhang
mit den Preisſenkungsmaßnahmen der Reichsregierung haben die
Schulbuchverleger am 1. Januar 1932 die Preiſe der Bücher um
10 Prozent ermäßigt. Damit wird vielfach geäußerten Wünſchen
entſprochen. Die Möglichkeit ihrer Erfüllung war aber erſt mit
der Senkung der Löhne für die Neuherſtellung gegeben. Auch jetzt
muß der Schulbuchverlag durch die Wertminderung ſeiner
Be=
ſtände ganz erhebliche Opfer bringen. Mancherorts haben wohl
noch weitergehende Hoffnungen beſtanden. Aber ſie ſind nicht
er=
füllbar. Frage ſich jeder im Wirtſchaftsleben Stehende, ob er mehr
als 10 Prozent mit ſeinen Preiſen hinuntergehen könnte. Der
Schulbuchverlag iſt aber genau ſo in die wirtſchaftlichen
Zuſam=
menhänge verflochten, wie jedes andere Gewerbe. Ja — ſeine
Lage iſt beſonders ſchwierig, namentlich wegen des
Auflagenrück=
ganges. Er iſt verurſacht ſowohl durch Verminderung der
Schüler=
zahl, wie vor allem durch die übermäßige Ausdehnung des
Alt=
buchhandels und der Hilfsbüchereien, die ſchon lange nicht mehr
nur wirklich hilfsbedürftigen Schülern die Bücher zur Verfügung
ſtellen. Je kleiner die Auflage aber eines Buches, deſto höher ſind
die anteiligen Geſtehungskoſten des einzelnen Exemplares. Die
Schulbücherpreiſe hätten alſo eigentlich erhöht werden müſſen. Das
iſt nicht geſchehen. Wenn Löhne und Materialien jetzt auf den
Stand von 1927 zurückgehen, die Schulbücherpreiſe, die ſeitdem
nicht erhöht ſind. aber um 10 Prozent geſenkt werden müſſen, ſo
legt das, wie ſchon geſagt, dem Schulbuchverlag, in Verbindung
mit der Steigerung der Steuern (Erhöhung der Umſatzſteuer auf
Prozent) Soziallaſten uſw. große Opfer auf. Deshalb muß
auch hier jede „Sparpſychoſe” vermieden werden. Es iſt zu
wün=
chen, daß alle Eltern, die irgendwie dazu in der Lage ſind, bei
den herabgeſetzten Preiſen ihren Kindern die nötigen Schulbücher
zu Oſtern kaufen!
Heſſiſches Landestheater.
Konzert. Preiſe 1—5.50 Mr. Dienstag, 19 Jan. Keine Vorſtellung. Mittwoch, 20. Jan 19½—22½ Uhr. Bühnenvolksbund K 9.
Figaros Hochzeit. Preiſe 0.70—5.60 Mk. Kleines Haus. Montag, 18. Jan. 20—22 Uhr. Dſt. Volksb. /V 4. Vorſt. Gr. 1II
u. IV. Maria Magdalene. Preiſe 0,60—4 50 M. Dienstag, 19. Jan.
20—22½ Uhr Zuſatzm. 1,9. Drei Kurz=Opern
der Gegenwart: Der Jaſager, Spiel oder Ernſt,
Schwergewicht. Preiſe 0.70—5 Mk. Mittwoch, 20, Jan. 20, Ende vor 22 Uhr. Zuſatzmiete 11 7.
Leben in dieſer Zeit. Preiſe 0.70—5 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
Haus das 5. Sinfonie=Konzert unter Leitung von Dr.
Hans Schmidt=Iſſerſtedt mit Gaſparo Caſſado als Soliſten
ſtatt. Dieſes Konzert wird für das muſikliebende Publikum
Darmſtadts viele neue Werke bringen. So wird Gaſparo Caſſado
zum erſten Male das von ihm ſelbſt bearbeitete Konzert von
Mozart und das berühmte Violin=Cello=Konzert von Dvorak
ſpielen. Händels „Concerto groſſo” wird vom Orcheſter des
Heſ=
ſiſchen Landestheaters zum erſten Male hier zu Gehör gebracht,
ebenſo die große ſymphoniſche Dichtung von Richard Strauß „Tod
und Verklärung”, die ſeit vielen Jahren nicht mehr im
Pro=
gramm der hieſigen Sinfoniekonzerte war. Händel Mozart,
Dvorak und Strauß iſt ein Programm, das ein muſikliebendes
Publikum auf das höchſte zu intereſſieren vermag. — Im
Klei=
nen Haus wird „Maria Magdalena” von Hebbel mit Paul
Wegener als Meiſter Anton und Franziska Kinz als Klara
ge=
geben.
Städliſche Handelslehranſtalt Darmſtadt.
A. Begriff und Ziel der Handelsſchulen.
Die ſtädtiſchen Handelsſchulen ſind ſtaatlich anerkannte, wirt= Fachſchulen mit einem ein= oder mehrjährigen
Lehr=
gang. Die Bildung, die in den Handelsſchulen vermittelt wird.
beſitzt die Kraft ſchöpferiſcher Geſtaltung, da die
Perſönlich=
keitsbildung nicht nur am allgemeinen Bildungsgut,
ſon=
dern zum größeren Teil an Stoffen geſchieht, die dem praktiſchenn
Leben entnommen ſind. Dieſer Bildungsvorteil macht die Han= den anderen Schulen im Punkte Lebensnähe undo
ſtaatsbürgerlicher Erziehung überlegen, weil beſondere Rückſicht:
auf die ſpätere Betätigung des Menſchen, als eines nützlichen
Gliedes in der Gemeinſchaft genommen wird. Gründliche und
tüchtige Ausbildung in den betriebs= und volkswirtſchaftlichen:
Fächern, in Verbindung mit ſtaatsbürgerlicher Erziehung undo
gemeinwirtſchaftlichem Denken ſchaffen verantwortungsvolle Men=, wirtſchaftlich orientierte Beamte und Kaufleute, die ihremn
Stande Ehre machen und die geſamte Volkswirtſchaft heben und
fördern. Jeder wirtſchaftlich und beruflich Tätige ſoll den Grado
ſeiner Verpflichtung der Allgemeinheit gegenüber erkannt haben.,
ſoll „Können” und „Sollen” in ſein Lebensziel
aufgenommeim=
haben. Das iſt der Sinn der Erziehung zur
Wirt=
ſchaftlichkeit.
B. Gliederung der Handelsſchulen.
1. Die zweijährige Handelsſchule.
a) Aufnahmebedingungen: Erfolgreicher Beſuchh
der achtklaſſigen Volksſchule (1. Klaſſe); 3. Klaſſe einer zehnklaſ= höheren Mädchenſchule; Unter=Tertia — 3b=Klaſſe einem
höheren Lehranſtalt bei achtjährigem Beſuch. Der endgültigen
Aufnahme geht eine Aufnahmeprüfung voraus.
b) Schulziel: Kaufmänniſch=wirtſchaftliche Ausbildung,
vor Einyritt in die kaufmänniſche Lehre. Für die Mädchenklaſſen
ergänzend Berückſichtigung der allgemein=weiblichen Bildungs=. Letztes Ziel für alle: Ueber die Kenntnis der
be=
rufswichtigen Funktionen hinaus Erfaſſung des ganzen Menſchem
als Perſönlichkeit.
c) Schuldauer: Zwei Jahre, bei wöchentlich 33
Stun=
den. Beginn: Oſtern. Bei Austritt vor Abſchluß der Schule iſtt
der Schüler zum Beſuche der Berufsſchule verpflichtet, falls er
nicht 10 Jahre Schulbeſuch mit vollem Tagesunterricht au
öffentlichen Schulen nachweiſt.
d) Lehrfächer: Deutſch. Engliſch mit
Handelskorreſpon=
denz, Betriebswirtſchaftslehre mit deutſcher Korreſpondenz.
Buch=
führung: einfache, doppelte und Durchſchreibe=Buchführung, wirt= Rechnen Wirtſchaftsgeographie mit Warenkunde.
Staatsbürgerkunde, Volkswirtſchaftslehre. Im 2. Jahr:
Muſter=
kontorübungen, Kurzſchrift. Maſchinenſchreiben, Turnen.
Wöchent=
lich 33 Stunden. — Die Mädchen erhalten außerdem Unterrichtt
in der Hauswirtſchaftslehre, einſchließlich Kochunterricht.
e) Berechtigungen: Anrechnung eines Jahres auf die
kaufmänniſche Lehrpraxis; Befreiung von der Berufsſchulpflicht:
k) Schulabſchluß: Schriftliche und mündliche Prüfung
nach deren Beſtehen ein Abgangszeugnis ausgeſtellt wird
g) Schulgeld: Das Schulgeld beträgt für Schüler bzw
Schülerinnen aus Darmſtadt zurzeit 144.— RM. im Jahr, füm
Auswärtige 240.— RM.
2. Die einjährige Handelsſchule.
a) Aufnahmebedingungen: Erfolgreicher Beſuck)
der neunklaſſigen Volksſchule (Klaſſe mit erweiterten Lehrzielen)
2. Klaſſe einer zehnklaſſigen höheren Mädchenſchule, Ober=Tertig
— 3a=Klaſſe einer höheren Lehranſtalt, erfolgreicher Beſuch einen
achtklaſſigen Volksſchule (1. Klaſſe) und mindeſtens zwei Jahro
Berufsſchule. Auf Verlangen muß der Nachweis geeigneter
Vor=
bildung erbracht werden.
3. Die höhere Handelsſchule.
Aufnahmebedingungen: Reife für 2a oder
erfolg=
reicher Beſuch einer zehnklaſſigen Mädchenſchule.
Schulziel: Grundlegende theoretiſche, kaufmänniſch=
wir=
ſchaftliche Ausbildung vor Eintritt in einen kaufmänniſchen,
wirt=
ſchaftlichen oder Beamtenberuf, damit breitere Volksſchichten
mitht=
höherer Schulbildung eine tiefere Erkenntnis der betriebs= undn
volkswirtſchaftlichen Vorgänge erhalten, Vorbereitung auf den
Beſuch der Handelshochſchulen und der wirtſchaftswiſſenſchaftliche
Fakultät der Univerſitäten.
Das Schulgeld beträgt für Schüler bzw Schülerinnen au=
Darmſtadt zurzeit 240.— RM. im Jahr, für Auswärtige zurzein
300 RM. Die Zahlungsanforderung erfolgt durch die Stadtkaſſe
Hinſichtlich der Berechtigung iſt die Darm
ſtädter höhere Handelsſchule den preußiſchen
gleichgeſtellt.
Tageskalender für Montag, den 18. Januar 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: „Liebe und Weltre‟
kord”: Helia=Theater: „Der Herr Bürovorſteher”: Palaſt;
Lichtſpiele: „Der Schuß im Tonfilm=Atelier” Konzerte
Rheingauer Weinſtube, Café Oper Café Ernſt=Ludwig,
Schloß=
keller, Perkeo. — Orpheum: Peter Prang.
Von Generalmuſikdirektor Dr. Georg Göhler.
Auch das Kunſt= und Geiſtesleben iſt jetzt weit ſtärker als
je=
mals von wirtſchaftlichen Fragen abhängig geworden. Zwar iſt
es immer (um es in der Sprache unſerer Zeit auszudrücken)
Zu=
ſchußgebiet geweſen; aber dieſer Zuſchuß, den während der
vergangenen Jahrhunderte die Kirche, die regierenden Fürſten und
begüterte Kunſtfreunde wie etwas Selbſtverſtändliches geleiſtet
haben, iſt bedroht, ſeit der Staat, der ihn nunmehr zu leiſten haben
würde, ſelbſt wirtſchaftlich in größter Not iſt.
Vor etwa fünf Jahren wies ich einmal im neutralen Ausland
darauf hin, daß durch die Reparationslaſten das geſamte deutſche
Kunſtleben der Vernichtung preisgegeben ſein würde, daß unſere
führenden deutſchen Kunſt= und Opern=Inſtitute eines Tages
wirt=
ſchaftlich zuſammenbrechen müßten, und daß das neutrale
Aus=
land, wenn es die Erhaltung deutſchen Geiſtes wolle, ſich ſchon
um deswillen für die Reviſion der Friedensverträge einſetzen
müſſe. Man erwiderte mir damals, daß ich zu ſchwarz ſähe, und
daß die deutſche Kunſt nie zugrunde gehen könne. Warum ſollte
man ſich auch im Auslande Schmerzen machen, wenn man in
Deutſchland ſelbſt blind weiterwurſtelte?
Wie wurde man in Deutſchland verlacht, wenn man an
Thu=
kydides und an den rapiden Niedergang des alten Griechenlands
erinnerte, deſſen Kultur innerhalb weniger Jahrzehnte nur noch
als Düngemittel in der Weltmacht der Römer gebraucht wurde.
Iſt die Gefahr wirklich ſo klein, daß ſich dieſes tragiſche
Weltge=
ſchehen wiederholt mit einem Volke, das in ſo vielen Dingen
Pa=
rallelen zu dem alten Griechenland bietet?
Es iſt billig, zu ſagen: „Der deutſche Geiſt kann nicht
unter=
gehen. Auch nach dem Dreißigjährigen Kriege iſt Deutſchland nicht
zugrunde gegangen.‟ Die Folgen des Dreißigjährigen Krieges
ſind harmlos gegenüber den Folgen des, ſagen wir, 75jährigen
Friedens von Verſailles. Und ſchon nach dem Dreißijährigen
Kriege war Deutſchland auf mehr als ein Jahrhundert aus der
Entwicklung des Kunſt= und Geiſteslebens ausgeſchaltet, nicht weil
es keine Köpfe, ſondern weil es keine Mittel hatte! Die Herrſchaft
der italieniſchen Oper, das Franzoſentum in der Sprache, das bis
zu Klopſtocks Zeiten dauerte, die Notwendigkeit, beſte Kräfte ans
Ausland abzugeben, weil ſie in Deutſchland kein Betätigungsfeld
fanden, Orcheſter aufzulöſen, weil man ſie nicht mehr bezahlen
konnte, alles das waren Folgen der wirtſchaftlichen Ohnmacht des
Landes. Gewiß hat ſich der deutſche Geiſt dann nach 150 Jahren
wieder erholt. Aber abgeſehen davon, daß der Friede von Münſter
und Osnabrück, verglichen mit dem von Verſailles, eine
Harmloſig=
keit war, kommt jetzt dazu: Durch die Revolution ſind auf allen
Gebieten des deutſchen Geiſteslebens außerordentliche
Verwüſtun=
gen angerichtet worden.
Im blinden Haß gegen das „alte Syſtem” wurden Werte über
Werte vernichtet, ohne daß der „neue Geiſt” anderes an ihre
Stelle ſetzen konnte als raſch hinſterbende Mode=Erſcheinungen, die
ihr kurzes Daſein nur durch Partei=Schlagworte friſteten. Durch
dieſe Selbſtentmannung des deutſchen Geiſtes iſt es bereits inner=
halb der wenigen Jahre ſeit der Revolution möglich geworden, den
Wiederaufſtieg des deutſchen Geiſtes unendlich zu erſchweren. Man
ſoll es z. B. nicht unterſchätzen, daß wir auf dem Gebiete der
leich=
ten Muſik bereits völlig von der amerikaniſchen Jazz=Invaſion
überrannt ſind. Die wenigen Reſte von Tradition zu erhalten, die
noch vorhanden ſind, das iſt eigentlich die wichtigſte Aufgabe, wenn
wir nicht wollen, daß Deutſchland, wie einſt das alte Griechenland,
zugrunde geht.
Die wirtſchaftliche Nor bedroht jetzt Stätten des deutſchen
Kunſt= und Geiſteslebens, die hundert und mehr Jahre alt ſind.
Wer hätte noch vor fünf Jahren öffentlich zu ſagen gewagt, daß
das Leipziger Gewandhaus das ſoeben erſt 150 Jahre alt
wurde, daß die Hamburger Philharmoniſche Geſellſchaft mit ihrer
hundertjährigen Geſchichte, der ebenfalls 100jährige Kölner
Gürze=
nich, daß große und kleine deutſche Bühnen mit ruhmreichſter
Ge=
ſchichte vor der Vernichtung ſtehen könnten?
Wir leben in Deutſchland im Zeitalter der Eiſenbart=Kuren.
Pfuſcher auf allen Gebieten des Lebens, die weder zu operieren
noch zu heilen verſtehen, helfen ſich mit brutalen Gewaltkuren.
Aber was einmal zertrümmert iſt, das wird nicht wieder ganz.
Eine ſchwere Verantwortung laſtet auf allen
denen, die jetzt über die Erhaltung der Stätten
des deutſchen Kunſt= und Geiſteslebens zu
be=
ſchließen haben. Es iſt völlig verkehrt, zu ſagen: „Erſt muß
die Wirtſchaft in Ordnung kommen, einſtweilen müſſen alle
Kul=
turbedürfniſſe ungeſtillt bleiben.” Auch Völker leben nicht
vom Brot allein! Insbeſondere für das deutſche Volk, das
Volk der Dichter und Denker und Muſiker, gehört Kunſt= und
Geiſtesleben auch zum täglichen Brot!
Wer jetzt z la Eiſenbart deutſche Theater ſchließt, deutſche
Or=
cheſter abbaut, begeht aber nicht nur ein Verbrechen am deutſchen
Geiſt, ſondern macht nebenher eine große wirtſchaftliche
Dumm=
heit! Ich rede nicht von den neuen Erwerbsloſen, die man ſchafft,
nicht von der wirtſchaftlichen Schädigung ganzer Städte, ich
be=
tone nur, daß man damit Deutſchland auf einem
weiteren Gebiete die Konkurrenzfähigkeit mit
dem Ausland nimmt, daß man ſich wieder eines Export=
Artikels, um es wirtſchaftlich zu bezeichnen, beraubt! Deutſche
Kunſtwerke und deutſche Künſtler ſpielten im Außenhandel
Deutſchlands eine ganz erhebliche Rolle. Wir haben
ſelbſtverſtänd=
lich dafür auch eine Menge importiert. Aber, wenn unſere Waren
künftig ſchlechter werden dadurch, daß wir unſere beſten Kunſt=
Inſtitute eingehen laſſen, können wir uns überhaupt nicht mehr
an der Ausfuhr beteiligen, und werden das völlige Ueberwuchern
des ausländiſchen Imports, auch auf dem Gebiete der ernſten
Kunſt. erleben.
Wiederaufbau iſt im Kunſtleben unendlich ſchwer! Es bedarf
jahrzehntelanger Pflege und ganz ruhigen Wachstums, ehe ein
Kunſt=Inſtitut Weltgeltung erlangt. Wenn wir jetzt in kopfloſer
Uebereilung nichts Beſſeres wiſſen, als Schließung von Theatern
und Entlaſſung von Orcheſtern, dann hat die deutſche Muſik ihre
geſchichtliche Rolle ausgeſpielt, dann wird ſie wie einſt die
Tra=
gödie der alten Griechen zwar bei den anderen Völkern in ihren
Meiſterwerken fortleben; aber mit der Führung im Kunſtleben, ja
ſelbſt mit der Gleichberechtigung im Kreiſe der anderen iſt es
nichts mehr.
Deutſchland ſteht jetzt vor der Frage, ob esdas
was ſein Größtes war, ſein Kunſt= und Geiſtes
leben, auf derSchlachtbank vonVerſailles ppfetr,
will! Das Ausland, insbeſondere das neutrale Ausland,
ſteh=
vor der Frage, ob es dieſer Opferung ruhig zuſehen will. Wir woll
len uns nicht darüber täuſchen, daß die Konkurrenzfähigken
Deutſchlands infolge der mangelnden Mittel bereits enorm zurüch
gegangen iſt. Noch weitere Einſchränkungen, und wir ſind in die
bis fünf Jahren ganz ausgeſchaltet.
Hüten wir uns, ſelbſt dazu beizutragen, durch
Vernichtuſ=
unſerer großen Kunſt=Inſtitute. Bei ernſtlichem Willen und
ſach=
lichem Handeln laſſen ſich Wege finden, um das lebens
fähige Wertvollere zu erhalten!
* Das Karl Valentin=Buch. Verlag: Knorr u. Hirth, G. m. b.h=
München.
Das Weſen des Humors iſt in unendlich vielen Variationen abgewand.—
worden. Immer ſeltener tritt es ans Tageslicht. In unſerm haſtenden Zeic
alter wo der Menſch ſtändig auf Horchpoſten ſtehen muß, um nicht A.
verſehens vom Schickſal erſchlagen zu werden, gibt es wohl noch Winſe
chen, aus denen Witz, Ironie und Satire ihre kurzgefiederten Pfeik
ſchnellen; aber für die nachdenklich breite Philoſophie des Humors, himſe.
deſſen Schalkslächeln meiſt die Träne ſchmerzlichen Weltverſtehens un
Weltverzichtes glitzert, iſt der Raum eng geworden. Was dafür an Talm.—
ware ausgeboten wird, nährt ſich meiſt von den Ueberbleibſeln frühere
Tage.
Aber da läßt plötzlich der rührige Verlag Knorr u. Hirth in Münche
ein neues Valentin=Buch in die Welt platzen. Mißtrauiſch
u-
man hinein — und ſiehe da, nach wenig Augenblicken lacht ſchon D
Sonne, zieht Freude über das Geſchaute in unſer Herz. In dieſem Bik
hat ſich der Humor eine breite Wirkungsbaſis erobert: Karl Valenil.
der ſeltſame ſüddeutſche Humoriſt, ward hier hundertfältig belauſcht
ſeinem hoffnungsloſen Kampf gegen die Tücken des Objektes, und Ne
ihn nicht ſchon auf der Bühne ſah, wird durch die Zeugenſchaft d
Buches hingeriſſen ſein von der ſtillen Macht dieſes unheilbar mit ſelſſe.
Umwelt zerfallenen Don Quichotes.
Valentin iſt nicht der übliche Cabaretkomiker, der uns gewaltſſ.
amüſieren will. Er hat ſeine ureigenſte Note, die in der endlos durk"
Figur, in dem verbogenen grämlichen Geſicht nur angedeutet liegt. Se
Humor iſt tiefer, hintergründiger; denn ſeine Wirkung beruht weſenn.
in der Unzulänglichkeit alles Menſchlichen. Valentins Kunſt befreit de
halb das Gemüt, weil ſie es verſchmäht, mit bloßen „Witzen” Komſt—
machen, und aus einem Gemüt kommt, das ſich in ſeiner Kunſt jel
befreit. Dieſer Clown hat um ſich die Aura des Mißgeſchicks. Alles, w
er angreift, mißlingt; alles iſt Pech, Verwechſlung, Sich=Verfangen, E
verzwicktes Raiſonnieren mit Worten und Dingen, kurz der furchthl”
kataſtrophenerzeugende Eigenſinn der Dummheit, der mit der beängſtive
den Zuverſicht eines Seiltänzers auf der haarfeinen Linie zwiſchen
mik und Tragik nachtwandleriſch ſich bewegt. Wir ahnen, daß hin ?
ſeiner Jammergeſtalt ein ungeſchriebenes Syſtem der Metaphyſik 9"
blinzelt; denn ſeine Komik umſchließt das Gebeimnis allen diefen
mors, daß wir nämlich über uns ſelbſt lachen, indem wir uns einbilbe
über ihn zu lachen.
Valeutin gehört mit ſeiner treuen Gehilfin Liesl Karlſtadt ſchon lal."
zu Münchens Originalen und iſt dieſer Stadt ſo verbunden, wie es Mc.
krug oder Frauentürme ſind. Sein Humor liegt in füddeutſchem Wel
in bayeriſcher Gemütlichkeit und Nachdenklichkeit verankert. Darumſ.
auch das Valentin=Buch eine Notwendigkeit! Denn es wird nicht nul.
Freunde Münchener Humors an befreiende Stunden hemmungslole.
Heiterkeit unter Valentins Aegide erinnern, ſondern auch die zu.
winnen wiſſen, denen Valentins Wirken und Weſensart bislang .."
H. B.
fremd war.
Montag, 18. Januar 1932
Darmſtädker Turnerſchaft e. V.
Am Samstag abend fand ſich zum erſten Male im neuen
soahre die Darmſtädter Turnerſchaft in dem Vereinshaus der
Rreſſunger Turngemeinde 1865 zuſammen. Es war ein guter
Auf=
tiakt für die Gemeinſchaftsarbeit und das Zuſammenwirken des
Sttadtverbandes der in der Deutſchen Turnerſchaft
zuſammen=
geſchloſſenen Vereine. Die Turnbrüder in Beſſungen hatten ſich
olle Mühe gegeben, um den zahlreichen Beſuchern einige frohe
Sttunden zu bieten; und, das ſei vorweg betont, es iſt ihnen auch
gelungen.
Die Begrüßung durch die Geſangsabteilung mit dem
Turner=
ſangergruß und dem Chor: „Heil dir. Deutſche Turnerſchaft”
uriter Friedel Fiſchers Leitung fand lebhaften Beifall. Der
Vorſitzende der Turngemeinde Beſſungen, Turner Grünewald,
v grüßte im Namen des Gaſtgebers, und nach dem Dank des
Vorſitzenden Kalbhenn erſchallt freudig das alte Turnerlied
„Turner auf zum Streite‟. Die nun folgenden Darbietungen:
urtürliches Pferdturnen der Turnerinnen, Pferd mit Barren der
Trirner, wie auch die nachfolgende Vorführung der Turnerinnen
„Morgen und Abend”, eine rhythmiſche Tanzaufführung, fanden
allgemeinen Beifall. Gemeinſame Arbeit ſah man auch auf der
uhne, bei der letzten Nummer. Turnerinnen und Turner
zeig=
ani eine Reihe von ſchön ausgearbeiteten Uebungen, die neben
Kraft einen großen Teil Schönheit aufzuweiſen hatten. Den
Ab=
alluß des Unterhaltungsteiles hatte wieder die
Geſangsabtei=
ſumg übernommen, zwei Chöre — heiterer Art — verrieten eine
z—te Schulung der Turnerſänger. Turner Kalbhenn dankte im
iimen der Darmſtädter Turnerſchaft den Beſſunger
Turnbrü=
darn für das vortreffliche Gelingen, und iſt dies mit ein
Ver=
denſt des Oberturnwarts Reinhardt. Mit einem Vortrag des
Vorſitzenden der Darmſtädter Turnerſchaft, der Zweck und Ziel
dss Verbandes beleuchtete, ſchritt man dem Ende entgegen. Die
Lmrmſtädter Turnerſchaft wurde am 5. Juli 1913 gegründet und
heute eine Körperſchaft, die nahezu 3000 Mitglieder umfaßt.
ſer Zweck des damaligen Zuſammenſchluſſes iſt der, das Deutſche
Tuarnen in Darmſtadt zu fördern, gemeinſame Veranſtaltungen
dess Kreiſes und der DT. zu übernehmen und bei öffentlichen
Veränſtaltungen ein Ganzes zu bilden. Ein ſchönes Ziel iſt
fer=
nar als Hauptaufgabe in die Satzungen aufgenommen worden,
u.d dies iſt die körperliche und ſittliche Ertüchtigung der Jugend.
ernd dies die Hauptpunkte der gemeinſamen Arbeit, ſo finden
per noch eine große Zahl weitere Feſtlegungen, die alle darauf
ſmiausgehen, durch enge Zuſammenarbeit, durch ein Sich=
näher=
ornmen dem großen Verbande der Deutſchen Turnerſchaft ein
tikts hilfsbereiter Diener in unſerer engeren Heimat zu ſein. Den
iff durchdachten Ausführungen wurde lebhafter Beifall zuteit.
an blieb noch eine Weile zuſammen, und nach dem Erfolg zu
chließen, dürfte bald der zweite Abend der Darmſtädter
Turner=
chraft folgen. Allen aber, die diesmal nicht dabei waren, ſei
ſchwn jetzt geſagt: „Kommt zum zweiten Darmſtädter
Turner=
chrfts=Abend”!
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 18 — Seite 3
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verurteilt am
Frei=
ſar zunächſt in nichtöffentlicher Sitzung einen Kaufmann
s Heppenheim, ein junges Mädchen, und ihren
hemaligen Liebhaber aus Bensheim wegen
Ab=
reibung zu zwei Monaten, vier Wochen und ſechs Wochen
Ge=
än=gnis, und einen jungen Mann aus Auerbach wegen
Zeihilfe dazu zu 14 Tagen Gefängnis. Der Liebhaber hatte,
achdem er erſt geholfen, das Mädchen ſpäter aus Eiferſucht
an=
ezeigt. Das Gericht beſchloß jedoch weiter, ihnen nach
dreijäh=
iger guter Führung die Strafen zu erlaſſen, wenn ſie außerdem
i. zum 1. Juli dieſes Jahres Geldbußen von 150, 50, 100 und
91 Mark erlegen. Sie erkennen das Urteil ſämtlich an.
Es wird dann eine fahrläſſige Totung verhandelt.
fin Spediteur aus Eſſen fuhr am 30. Auguſt vorigen Jahres
nis ſeinem 14 Meter langen Autolaſtzug nach Süden. Da er den
Va=g gar nicht oder nur wenig kannte, kam er in Arheilgen
bei=
aße auf eine falſche Straße. Im letzten Augenblick ſah er das
Vu=gſchild, und es gelang ihm noch, die Kurve zu nehmen, doch
am er ſo weit nach links, daß er ein auf dem Fußweg gehendes
ſürdchen ſtreifte und ſo ſchwer verletzte, daß es nach wenigen
aeen ſtarb. Das Gericht hat keinen Zweifel, daß der Angeklagte
einer groben Fahrläſſigkeit ſchuldig gemacht habe — er hatte
Fußgänger ſchon geraume Zeit vorher bemerkt und war
un=
eſäimmert weitergefahren —, und verurteilt ihn zu fünf
Mo=
aten Gefängnis.
Es iſt dann ein junger Kaufmann aus Auerbach
Nationalſozialiſt, angeklagt, ſich durch das Führen einer
ſcheintodpiſtole gegen die Verordnung des
Reichsprä=
iſ enten gegen Waffenmißbrauch vergangen und
unrerdem einen anderen mit Totſchießen bedroht und eine
Kör=
ewerletzung zugefügt zu haben. Er war mit einem politiſchen
ſeigner in irgendeine geringfügige Streiterei geraten. Er hatte
inr eine Ohrfeige verſetzt, ſein Gegner kam mit einem
Pflaſter=
ent auf ihn los und da holte er die Scheintotpiſtole aus der
göche, worauf ſein Gegner ſchleunigſt das Weite ſuchte. Wegen
Körperverletzung wird er für ſtraffrei erklärt, da er es unter
Eindruck einer Beleidigung von ſeiten des Gegners getan habe.
r wird lediglich wegen unbefugten Waffenführens
u einer Geldſtrafe von 30 Mk. verurteilt, da die
Lafffe nach Feſtſtellung des Schießſachverſtändigen auch mit Schrot,
gebenenfalls ſogar mit Patronen geladen werden kann. Ein
en gehen gegen die Verordnung des Reichspräſidenten liegt nicht
or. da der Angeklagte in Notwehr handelte.
Zum Schluß ſteht ein junger Burſche wegen Diebſtahls
u. vor dem Richtertiſch. Er war Lehrling in einem
Kolo=
falwarengeſchäft und erwarb ſich nach Meinung des Beſitzers
n ganz hübſches Nebeneinkommen durch Unterſchlagen von
Kun=
ſusgeldern. Diebſtahl von Waren uſw. Heute iſt ihm indes nicht
ei nachzuweiſen. Ein paarmal kaſſierte er Geld ein und
unter=
zlug es ein andermal ließ er Wein für ſeine Verlobungsfeier
als Siebzehnjähriger verlobte er ſich mit einem 21jährigen
kacdel — mitgehen, ein andermal nahm er den Drehbleiſtift ſei=
Chefs an ſich. Recht ungünſtig iſt jedoch ſein ganzes
Auftre=
n. Mit dem unſchuldigſten Geſicht tiſcht er die gröbſten Lügen
die er nachher notgedrungen zugeben muß. Wegen
fortge=
tzten Diebſtahls, einer Unterſchlagung und
es weiteren Diebſtahls erhält er an Stelle von
ins=
ſſamt zwei Wochen Gefängnis Geldſtrafen von insgeſamt
Mark.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 16. Jan.
Pfund oder Stück in Rpfg.) Gemüſe: Kohlrabi 6—10,
rkkohlraben 6—8. Gelbe Rüben 6—10, Rote Rüben 8—10. Weiße
üben 6—8 Schwarzwurzeln 20—25, Spinat 12—15, Rotkraut
L0. Weißkraut 5—7, Wirſing 8—10,Grünkohl 8—10, Roſenkohl
—20. Zwiebeln 12—15, Knoblauch 80, Tomaten 40—50
gkanien 25—30, Feldſalat, Lattich 50—60, Endivienſalat 8—12.
on fſalat 20—25. Blumenkohl 40—60, Rettich 5—10. Meerrettich
—70. — Kartoffeln: Spätkartoffeln 4—5 — Obſt:
Ta=
lawfel 10—20, Wirtſchaftsäpfel 8—15, Trauben 50—60. Nüſſe
—50, Apfelſinen 5—12, Zitronen 5—8, Bananen 30—40.
ßwvaren: Süßrahmbutter 140—170, Landbutter 100—130,
ſei chkäſe 25—30, Handkäſe 5—12. Eier, friſche 10 und 12.
ld und Geflügel;; Gänſe 80—100, Hühner 60—100,
utgen 100. Tauben 40—60. Haſen 80—120, Reh 60—130.
lTiſch= und Wurſtwaren; Rindfleiſch, friſch 56—60,
albfleiſch 70. Hammelfleiſch 60, Schweinefleiſch 70—80. Wurſt
—120 Schmalz. ausgelaſſen 70—80.
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute den
untionellen Kriminal=Tonfilm der Ufa „Der Schuß im
Tonfilm=
eEier”.
85 Studenken und Rakionalſozialiſten ſiſtierk.
Wie vom Landeskriminalamt mitgeteilt wird, wurden
in der Nacht zum Sonntag und im Verlaufe des Sonntag=
Mor=
gen in der Umgebung von Darmſtadt und im vorderen Odenwald
kleinere und größere Gruppen von jungen Männern, die mit
Brotbeuteln, Torniſtern oder Ruckſäcken ausgerüſtet waren, von
der Polizei feſtgenommen und zur Vernehmung nach Darmſtadt
gebracht. Eine Gruppe von 21 Studenten, die an einer
Fuchs=
jagd ihrer Korporation beteiligt waren, wurde nach Feſtſtellung
des Tatbeſtandes ſofort auf freien Fuß geſetzt. Die übrigen 64
Feſtgenommenen ſind durchweg Nationalſozialiſten. SA.= und
SS.=Leute, bei denen die Polizei vermutet, daß ſie zwar in
klei=
neren Gruppen ausgerückt ſind, ſich jedoch an einer beſtimmten
Stelle treffen wollten, um Geländeübungen abzuhalten, die nach
der heſſiſchen Verordnung vom 7. November verboten ſind. Die
Vernehmungen dauerten den ganzen Tag über an. Die
feſtge=
nommenen Perſonen waren bis in die Abendſtunden faſt alle
wieder auf freiem Fuß. Lediglich eine Gruppe von 26
Darm=
ſtädter Nationalſozialiſten wurde noch vernommen. Die
betref=
fende Gruppe hatte auf dem Hottenbacher Hof bei Rodau
genäch=
tigt und war dort verpflegt worden. Sie will dann im Wald
einen Geländeſpaziergang unternommen haben. Zeugen wollen
jedoch beobachtet haben, daß Gruppen von 12 und 14 Mann
aus=
ſchwärmten, Marſchkolonnen gebildet wurden und Kommandos
fielen. Von den Nationalſozialiſten wurden dieſe Behauptungen
beſtritten und es fand am Sonntag abend gegen 21 Uhr eine
Konfrontation mit den Zeugen ſtatt, nach der auch die 26
Darm=
ſtädter SA.=Leute entlaſſen wurden.
Unker dem Berdacht der Brandſtifkung verhaftel.
Unter dem Verdacht der Brandſtiftung wurde der Sohn des
Gaſtwirts Seip in Heddesbach feſtgenommen. Dort war
vor einigen Tagen im Gaſthaus „Zum Lamm” ein Feuer
aus=
gebrochen. Aus Keller und Stallung drang dicker Rauch, als die
Feuerwehr eingriff. Sie konnte zwar den Brand bald löſchen,
doch durch den Qualm, der keinen Abzug gefunden hatte, waren
bereits 3 Kühe und 2 Stück Rindvieh erſtickt. Bei der
Unter=
ſuchung entdeckte man hinter dem Stall eine Stelle, wo
anſchei=
nend das Feuer angelegt worden iſt.
— P. Prangs Kölniſche Lachbühne ſetzt ihr erfolgreich
be=
gonnenes Gaſtſpiel im Orpheum fort. Heute Montag und
fol=
gende Tage bis einſchließlich Donnerstag, 22. Januar, finden
Wiederholungen des ausgezeichneten kölniſchen Karneval=
Lach=
ſchlagers „Filmſtar auf Stottern” ſtatt, und zwar bei
allerbillig=
ſten Preiſen. (Siehe Anzeige.)
— Im Union=Theater läuft ab heute der ſenſationelle und
ſpannende Groß=Tonfilm Liebe und Weltrekord” (Gloria) mit
Brigitte Helm, Guſtav Fröhlich, Fritz Kampers und Hugo Fiſcher=
Köppe in den Hauptrollen. Regie: Hans Behrend.
— Das Helia=Theater bringt heute und folgende Tage den
beliebten Komiker Felix Breſſart in dem neuen Groß=Tonluſtſpiel
„Der Herr Bürovorſteher”
Dg. Arheilgen, 17. Jan. Auto= und Motorradklub —
Generalverſammlung. Nachdem der Vorſitzende die
An=
weſenden begrüßt hatte, gab er die Tagesordnung bekannt.
So=
dann gab er einen kurzen Rückblick über die Veranſtaltungen des
abgelaufenen Jahres und gedachte der verſtorbenen Mitglieder.
Hierauf folgten die Berichte des Schriftführers, Rechners und
Sportwartes, die nicht beanſtandet wurden. Es wurde beſchloſſen,
daß alle diejenigen Mitglieder die an allen Veranſtaltungen
ſportlicher wie geſellſchaftlicher Art teilnehmen, mit einer kleinen
Anerkennung bedacht werden ſollen. Die Vorſtandswahl ergab
folgendes: Arthur Lotz, 1. Vorſitzender; Heinrich Brücher, 2.
Vor=
ſitzender; Karl Andres, Geſchäftsführer: Adam Völger. Rechner;
Ernſt Karn. Sportwart. Weiter in den Vorſtand gewählt wurden
J. Elbert, H. Kiesling; als Kaſſier wird H. Merz beſtimmt. Auf
Antrag wird die Anſchrift des Klubs in „Auto= und
Motorrad=
club 1925” endgültig beſchloſſen. Unter Verſchiedenes wurde u. a.
die Einführung einer Sportzeitung beſchloſſen und dem Vorſtand
anheimgeſtellt, für die kommende Saiſon ein Sportprogramm
aus=
zuarbeiten.
Dg. Egelsbach. 17. Jan. Hohes Alter. Am 18. Januar
d. J. wird Herr Phil. Müller 3., Friedhofsaufſeher i. P., 86 Jahre
alt. Trotz ſeines hohen Alters iſt Herr Müller geiſtig noch ſehr
friſch, nur die Sehkraft iſt recht geſchwächt. — Der Sport im
Dienſte der Winterhilfe. Aus Wettſpielen zugunſten der
Winterhilfe wurden dem örtlichen Hilfsausſchuß dieſer Tage vom
Fußballklub 03 und vom Arb.=Turn= und Sportverein über 140.—
RM. überwieſen.
Ao. Altheim, 15. Jan. Winterhilfe. Das Sammelergebnis
unſerer Gemeinde bei der freien Winterhilfe 1931/32 kann als durchaus
befriedigend bezeichnet werden. Gegeben wurden außer Naturalien noch
Kleider, Wäſche, Heizmaterial und kleinere Geldbeträge. Ein Teil der
Spenden wurde durch den örtlichen Hilfsausſchuß gleichmäßig an die
bedürftigſten Familien unſerer Gemeinde verteilt. Der Ueberſchuß von
ca. 20 Zentner Kartofeln und zirka 8 Zentner Obſt und Gemüſe wurde
dieſer Tage durch ein Fuhrwerk hier abgeholt, um in Dieburg zur
Ver=
teilung zu kommen.
w. Klein=Umſtadt, 16. Jan. Am Freitag wurde der
neu=
gewählte Bürgermeiſter Herr Sebaſtian Beckenhaub, durch
Herrn Regierungsrat Walter=Dieburg in ſein Amt eingeführt.
Für ſeine Wählerſchaft ſtiftete der Neugewählte einige Hektoliter
Freiwein.
Sandbach. 16 Jan. Ratsſitzung. Zunächſt wurde vom
Bürgermeiſter ein Antwortſchreiben von dem deutſchen
Baugewerks=
bund, Frankfurt a. M., bezüglich einer Beſchwerde eines
Gemeinde=
arbeiters verlieſen. In dieſem Schreiben mahnt der deutſche
Bau=
gewerksbund den Beſchwerdeführer, daß er ſeinen Verpflichtungen
der Gemeinde gegenüber, die noch größere Verpflichtungen hat
als jeder einzelne, nachkommen ſoll. — Bei der Holzfällung foll
mit Rückſicht auf die außerordentlich niedrigen Nutzholzpreiſe das
ſtärkere Nutzholz nicht geſchlagen und das ſchwächere Nutzholz,
be=
ſonders Grubenholz, derartig aufgearbeitet werden, daß es auch
bei Holzverſteigerungen an Private abgegeben werden kann. —
Bezüglich der Mietſenkung, die auf Grund der Notverordnung
vorgeſchrieben iſt, konnte eine Einigung nicht zuſtande kommen. —
Drei geſtellte Anträge verfielen der Ablehnung. Die Verwaltung
hat deshalb den Mietern in Gemeindehäuſern die Mitteilung
zu=
gehen laſſen, daß auf Grund der Notverordnung eine 10prozentige
Mietſenkung ab 1. Januar 1932 eintritt. — Der Zinsfuß bei
Be=
willigung von Steuerſtundungen iſt mit Wirkung vom 1. Januar
1932 unter Vorbehalt einer ſpäteren Heraufſetzung dieſes
Zins=
fußes auf 6 Prozent feſtgeſetzt. Auch für die rückliegende Zeit,
vom 1. April 1931 ab, ſoll der gleiche Zinsfuß in Anwendung
kommen. — Die Ablehnung eines Stundungsantrags durch das
Kreisamt wird mit Rückſicht auf die ſchwierigen Verhältniſſe des
Antragſtellers bedauert und wiederholt der Stundungsantrag
ge=
nehmigt und die Verwaltung beauftragt, alles daranzuſetzen, daß
das Kreisamt den Stundungsantrag mit Rückſicht auf die äußerſt
ſchwierige Wirtſchafts= und Finanzlage des Antragſtellers
ge=
nehmigt.
Rauhe Winterluft ſchadet der Haut nicht, wenn Sie zur Pflege —
die herrliche Creme Leodor nehmen, ein vorzügliches Mittel gegen Röte der S
Haut. Rote Packung fettfrei-blaue Packung fetthaltig. Unter=Vorkriegspreiſe. 5
Handwerkerkagung in Lindenfels.
WSN. Lindenfels i. O., 17. Januar. In einer von über
409 Handwerksmeiſtern der Bezirksverbände Bensheim=Heppenheim
Darmſtadt und Groß=Gerau für Handwerk und Gewerbe beſuchten
Hauptverſammlung in Lindenfels am Sonntag, an der u. a.
Kreisdirektor Reinhardt=Bensheim, Handwerkskammer=Direktor
Schüttler=Darmſtadt, Syndikus Dr. Kollbach=Darmſtadt und der
Vorſitzende des Heſſiſchen Landesverbandes für Handwerk und
Ge=
werbe. Diether=Eberſtadt, teilnahmen wurde der Gründung der
Arbeitsgemeinſchaft Rhein—Main-Neckar der Bezirksverbände
Bensheim-Heppenheim, Darmſtadt und Groß=Gerau einſtimmig
zugeſtimmt. Die Arbeitsgemeinſchaft bezweckt insbeſondere die
Er=
haltung der Handwerkskammer=Nebenſtelle Darmſtadt, deren
Auf=
löſung bereits von der Handwerkskammer=Vollverſammlung
ab=
gelehnt wurde. Folgende Entſchließung wurde unter ſtarkem
Bei=
fall einſtimmig angenommen: „Die am 17. Januar 1932 in
Lin=
denfels tagende Hauptverſammlung des Bezirksverbandes
Bens=
heim-Heppenheim für Handwerk und Gewerbe ſpricht in
Gemein=
ſchaft mit den hier anweſenden Vertretern der Bezirksverbände
Darmſtadt und Groß=Gerau dem Syndikus der
Handwerkskammer=
nebenſtelle Darmſtadt, Herrn Dr. Kollbach, einmütig das
unein=
geſchränkte Vertrauen aus und weiſt die gegen ihn zu unrecht
er=
hobenen Anwürfe mit Entſchiedenheit zurück.” Im weiteren
Ver=
lauf der Sitzung wurde u. a. eine Reſolution, die die
Stellung=
nahme der Bezirksverbände zu den allgemeinen Handwerkerfragen,
wie Schwarzarbeit, Steuerfragen, Konkursverfähren uſw.,
doku=
mentiert, ebenfalls einſtimmig angenommen. Eine Reihe von
Anträgen hierzu ſoll dem Heſſiſchen Landtag als
Dringlich=
keitsanträge überwieſen werden. Lebhaft proteſtiert wurde
ſchließ=
lich noch gegen die Verwendung der Ruhrhilfe= und
Weſtfonds=
gelder durch die Handwerks=Zentralgenoſſenſchaft, über die
um=
gehende Aufklärung verlangt wurde.
m. Beerfelden, 16. Jan. Vom Evang. Bund. Der
hie=
ſige Zweigverein vom Evang. Bund mit den angeſchloſſenen
Orts=
gruppen unſeres Kirchſpiels hielt am Donnerstag abend im
Grabſchen Saale ſeine diesjährige Jahreshauptverſammlung ab,
Herr Oberpfarrer Colin leitete die Verhandlungen. Den
Jah=
resbericht erſtattete Herr K. O. Willenbücher in ſehr
intereſſan=
ter Art. Die Rechnung wurde geprüft und für richtig befunden
der Rechner wurde entlaſtet; der Vorſitzende übermittelte ihm den
Dank der Verſammelten. Die Vorſtandswahl ergab kleine
Aende=
rungen. Als Vertreter des Heſſiſchen Hauptvereins war
an=
weſend Herr Generalſekretär Dr. Brauns=Darmſtadt, der über
das Thema „Gegenwartsaufgaben des deutſchen
Proteſtantis=
mus” ſprach. An zahlreichen Beiſpielen zeigte Redner die
Ent=
wicklung in Deutſchland auf konfeſſionellem Gebiete ſeit
Beendi=
ung des Krieges. Man lernte die Triebfedern und Kräfte
ken=
nen, die ſich in der genannten Zeit in hervorragender Weiſe aktiv
erwieſen. Aus dieſer Sachlage ergaben ſich dann von ſelbſt die
Gegenwartsaufgaben des deutſchen Proteſtantismus. Die
ſpan=
nenden Ausführungen ernteten am Schluß lebhaften Beifall.
Ae. Hammelbach, 16. Jan. Odenwaldklub. Unſere
Ortsgruppe hielt im Klubhaus „Zum Ochſen” Beſitzer Valentin
Schäfer, Hammelbach, ihre Hauptverſammlung ab. Tätigkeits= und
Rechenſchaftsbericht wurden für gut befunden, und dem Rechner
Röth Entlaſtung erteilt. Eine längere Ausſprache gab es über
beitragsfreie Mitglieder. Man einigte ſich dahin, daß über dieſen
Punkt der Vorſtand in ſeiner nächſten Sitzung entſcheiden ſoll.
In Anbetracht der Notzeit, ſollen im kommenden Jahre keine
neuen Anlagen geſchaffen werden, die Ortsgruppe will nur
be=
ſtrebt ſein, das in den letzten Jahren Geſchaffene in gutem
Zuſtand zu erhalten.
Cp. Eſchollbrücken, 16. Jan. Beigeordneter Schöcker
wiedergewählt. Die Abhaltung der für Sonntag, den
24. Januar, angeſetzten Beigeordnetenwahl erübrigt ſich, da nur
ein Wahlvorſchlag, auf den Namen des ſeitherigen Beigeordneten
Schöcker lautend, eingegangen iſt. Damit gilt Beigeordneter
Daniel Schöcker 4. auf die Daur von neun Jahren als
wieder=
gewählt. Beigeordneter Schöcker war 17 Jahre lang Mitglied des
Gemeinderates und ſeit 6 Jahrey Beigeordneter. —
Gemeinde=
ratsſitzung. Der Gemeinderat genehmigte in ſeiner letzten
Sitzung die Gemeinderechnung für das Rechnungsjahr 1930, zu
der keine Beanſtandungen erhoben wurden. Der Rechnungsreſt
beträgt bei 89 908 RM. in Einnahmen und 86 778 RM Ausgaben
ungefähr 3 129 RM. Die Ausſtande betragen 542 RM. — Die
Gemeindejagd, deren Pachtzeit am 31. Januar dieſes Jahres
ab=
läuft, ſoll auf die Dauer von ſechs Jahren neu verpachtet und
demnächſt ausgeſchrieben werden. — Die Holzhauerarbeiten im
Gemeindewald gehen ihrer Beendigung entgegen. Die erſte
Holz=
verſteigerung dürfte bereits in der kommenden Woche ſtattfinden —
Die Regulierungsarbeiten an der Sandbach ſind
jetzt wieder aufgenommen worden, nachdem das Pfungſtädter
Wehr in die Höhe gezogen werden konnte und die Sandbach
ab=
geſperrt wurde. Die auf den Dämmen zu beiden Seiten der
Sandbach ſtehenden Bäume wurden entfernt. Die Arbeiten
dürf=
ten noch längere Zeit in Anſpruch nehmen.
Dp. Zwingenberg, 15. Jan. Geſtern abend fand im Gaſthaus
„Zum Rebſtock” eine Verſammlung der Nationalſozialiſten ſtatt,
welche ſehr gut beſucht war. Im Verlaufe derſelben wurde eine
Frauenortsgruppe gegründet, welche eine ſtattliche Anzahl
Mit=
glieder aufweiſt.
AF. Neu=Iſenburg, 15. Jan Todesfall. In Darmſtadt
verſchied letzhin nach kurzer Krankheit der Pfarrer Friedrich
Roth, der zehn Jahre lang in unſerer Gemeinde tätig war,
Ein aus dem Kriege mitgebrachtes Leiden zwang ihn vor etwa
einem Jahr, ſein Pfarramt aufzugeben und ſich als
Religions=
lehrer an die Eleonorenſchule nach Darmſtadt verſetzen zu laſſen.
Er ſollte dieſes Amt nicht lange innehaben. Die evangeliſche
Kirchengemeinde Neu=Iſenburg wird dem verdienſtvollen
Geiſt=
lichen ein dauerndes Gedenken bewahren. — Zur
Beigeord=
netenwahl. Bis jetzt haben nur zwei Parteien ihre
Kan=
didaten namhaft gemacht, und zwar die Kommuniſten das
Ge=
meinderatsmitglied Knöß und die Nationalſozialiſten den
Wagner=
meiſter Luft. Die Wahl ſelbſt iſt auf den 31. Januar angeſetzt. —
Eine eifrige Sparerin. Als ſolche entpuppte ſich kürzlich
eine gut gemäſtete Henne, fanden ſich doch in ihrem Magen
nicht weniger als 21 Geldſtücke, meiſt Pfennige, die ſie in dem von
ihr eifrigſt durchwühlten Kehricht eines Metzgerladens nach und
nach aufgeleſen haben mochte.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantworiung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
N. O. Beſtehen Sie auf einer Entſcheidung, wenn der Vorſitzende
des Arbeitsamtes ſich ablehnend verhielt, durch den Spruchausſchuß des
Arbeitsamtes. Weitergehend könnte dann der Arbeitsloſe die
Entſchei=
dung der Spruchkammer herbeiführen.
L. D. 1. Die Frage, ob unter Berückſichtigung der geſamten
Ver=
hältniſſe der vereinbarte Mietzins als unangemeſſen anzuſehen iſt, iſt
eine weſentlich bautechniſche Frage, über die Sie den Erbauer des Hauſes
am beſten gutachtlich hören würden. Der Mietzins müßte die Grenzen
überſchreiten, die bei anſtändiger und objektiver Würdigung der
perſön=
lichen und ſachlichen, allgemeinen und beſonderen Verhältniſſe für die
Gegenleiſtung zu ziehen ſind. Die Entſcheidung iſt immer nach Lage des
Einzelfalles zu treffen — 2. Dieſe Frage würde nur dann in Betracht
kommen, wenn der Sachverſtändige den Mietpreis als unangemeſſen
unter Würdigung des zu 1. Geſagten bezeichnen würde.
„Kleinrentner”. Mit dem neuen Wohnſitz würden die in Preußen
geltenden Beſtimmungen in Kraft treten.
Stück
MAKEDON, G. M. B. H. ZIGARETTENFABRIK, MAINZ
[ ← ][ ][ → ]Seite 4 — Nr. 18
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 18. Januar 1932
Reich und Ausland.
Der Skadtkommandank von Magdeburg
ſcheidek aus dem Heeresdienſt.
Generalmajor Haußer,
der Infanterieführer des Wehrkreiſes TN und
Standortälteſte von Magdeburg, tritt Ende
Januar in den Ruheſtand.
„Do. K”, das neue ſchnelle Landflugzeug
der Dornier=Werke,
Stuttgart. Die neueſte Konſtruktion der
Dornier=Werke in Friedrichshafen, das
Land=
flugzeug Do. K, traf auf dem Fluge von
Fried=
richshafen nach Berlin am Freitag abend auf
dem Stuttgarter Flugplatz in Böblingen ein und
wurde geſtern vormittag den Vertretern der
Be=
hörden und der Preſſe vorgeführt. Do. K iſt ein
außerordentlich ſchnelles, ſtarkes
Verkehrsflug=
zeug, das mit ſeinen vier Motoren — zu beiden
Seiten des Rumpfes je zwei — eine
durchſchnitt=
liche Reiſegeſchwindigkeit von 200 Kilometer in
der Stunde entwickelt. Es iſt 16,6 Meter lang,
25 Meter breit und 4,5 Meter hoch. Das
Abflugs=
gewicht beträgt 6200 Kg. In der Kabine haben
zehn Perſonen Platz. Die Sicherheit in der Luft,
die Geſchwindigkeit und die Wirtſchaftlichkeit zu
ſteigern, war der leitende Gedanke beim Bau des
Flugzeuges. Mit einer Reiſegeſchwindigkeit von
200 Kilometer werden alle heute im deutſchen
Luftverkehr befindlichen Flugzeuge ganz
erheb=
lich übertroffen. Infolge der angewandten
Kon=
ſtruktionsprinzipien kann das Flugzeug weit
bil=
liger geliefert werden als die anderen heute
ver=
wendeten mehrmotorigen deutſchen
Landflug=
zeuge.
Deutſchlands größte Motorſchiffe laufen
England an.
Infolge der ſtändigen Nachfrage nach
Beför=
derungsgelegenheit in der Kajütsklaſſe zwiſchen
England und den Vereinigten Staaten hat die
Hamburg—Amerika=Linie ſich entſchloſſen, ihre
beiden neuen Motorſchiffe „St. Louis”, und
„Milwaukee” im Dienſt Hamburg—New York in
weſtlicher und öſtlicher Richtung künftig auch
Southampton anlaufen zu laſſen. Die Abfahrt
von Hamburg nach Southampton findet im
all=
gemeinen Sonntags morgens ſtatt. Die Ankunft
in Southampton erfolgt Montags abends.
Hier=
durch wird auch die bereits im Rahmen des
Nordatlantikdienſtes der Hamburg—Amerika=
Linie beſtehende Beförderungsmöglichkeit
zwi=
ſchen Deutſchland und England bedeutend
er=
weitert.
Schiffsunglück.
Rio de Janeiro. Der Dampfer „Santa
Clara” hat Schiffbruch erlitten. Neun Paſſagiere
werden als vermißt gemeldet.
Das neue engliſche Unterſeeboot „Sturgeon” nach dem Stapellauf.
Während die Diplomaten der ganzen Welt bereits mit den Vorarbeiten für die Genfer
Abrüſtungs=
konferenz beſchäftigt ſind, iſt jetzt in England ein neuer U=Boot=Rieſe vom Stapel gelaufen, der
mit allen Errungenſchaften der modernen Technik ausgerüſtet iſt. Das Unterſeeboot, das auf
den Namen „Sturgeon” (Stör) getauft wurde, beſitzt eine Waſſerverdrängung von 642 Tonnen
und ſtellt ein Schweſterſchiff des erſt kürzlich vollendeten U=Boots „Swordfiſh” (Schwertfiſch) dar.
ſprung einer Fünfz
Seufalldn
ührigen.
Hazel Wooton, die fünfzehnjährige Tochter eines engliſchen Fallſchirmkonſtrukteurs
wird nach ihrer Landung von einem Helfer in Empfang genommen.
In Reading (England) unternahm die fünfzehnjährige Tochter des Konſtrukteurs des Ruſſel=
Fallſchirms, Hazel Wooton, aus großer Höhe einen Abſprung, der trotz des herrſchenden Windes
ausgezeichnet gelang. Gleichzeitig mit dem jungen Mädchen ſprang ein Filmoperateur mit
Fall=
ſchirm ab, der das kühne Unternehmen aufnahm.
Doch Brandſtifkung bei Sarraſani?
Berlin. Wie Direktor Stoſch=Sarraſani
telephoniſch aus Antwerpen ſeinem in Berlin
weilenden Verwaltungschef Guldener mitteilt.
hat nunmehr die gerichtliche Unterſuchung
er=
geben, daß als Urſache der Brandkataſtrophe
nicht fahrläſſige Brandſtiftung, ſondern
wahr=
ſcheinlich Brandſtiftung anzunehmen iſt.
Die Trauerfeier für die verſtorbene
Königin=Mutter Sophie.
Frankfurt a. M. Am Sonntag abend
5.30 Uhr fand auf Schloß Friedrichshof bei
Cron=
berg im Taunus die Trauerfeier für die in
Frankfurt verſtorbene Königin=Mutter Sophie
von Griechenland ſtatt. Als Vertreter des
ehe=
maligen Kaiſers nahm Prinz Eitel=Friedrich an
der Trauerfeier teil. Auch der ehemalige
Kron=
prinz Wilhelm nebſt Gemahlin waren erſchienen
Neben der geſamten griechiſchen Königsfamilie
nahmen auch die übrigen Verwandten der
Ver=
ſtorbenen, u. a. ihre Schweſter, die Landgräfin
von Heſſen, an der Feier teil, ferner Vertreter
von Militärvereinen und Korporationen. Die
Leiche war in der Vorhalle des Schloſſes unter
einem Baldachin aufgebahrt. Unter den
zahl=
reichen Kränzen befand ſich ein großer
Lorbeer=
kranz des ehemaligen Kaiſers und ſeiner
Gemah=
lin. Die Einſegnung der Leiche erfolgte nach
griechiſch=orthodoxem Ritus durch den griechiſchen
Geiſtlichen Adriadus aus München, unter
Aſſi=
ſtenz des ruſſiſchen Kirchenchors in Wiesbaden,
unter Leitung von Michael Theokritoff. Das
Schlußgebet ſprach der evangeliſche Geiſtliche von
Cronberg. Im Anſchluß an die Trauerfeier
er=
folgte die Ueberführung der Leiche nach
Flo=
renz.
Amerikaniſcher Funkreporker beſucht
die Schlachtfelder in der Mandſchurei.
Floyd Gibbons,
einer der beliebteſten amerikaniſchen
Rundfunk=
reporter, iſt im Auftrag ſeiner Sendegeſellſchaft
nach der Mandſchurei abgereiſt, um direkte
Kriegsberichte über die Kampfhandlungen
zwi=
ſchen Japan und China an die amerikaniſchen
Hörer zu ſenden. Gibbons iſt mit einem kleinen
tragbaren Kurzwellenſender ausgerüſtet, durch
den er ſeine Sendung drahtlos an die nächſte
größere Rundfunkſtation übermitteln kann.
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18. Januar 1932
Darmſtädter Tegblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 18 — Seite 5
Ueberraſchungen bei den Fußball=Endſpielen.
Die Heſſen=Verkreker geſchlagen.
Süddeutſchland hatte am Sonntag ein ſehr reichhaltiges
usballprogramm. Es gab Endſpiele um die „Süddeutſche”,
gralkämpfe und auch noch einige Nachzügler an Gruppen=Ver=
„ dsſpielen. Die größte Beachtung fanden natürlich die
End=
z ele um die Verbandsmeiſterſchaft, und hier
ſtei=
ake ſich die Anteilnahme noch durch eine Anzahl von großen
eierraſchungen. Die ſtärkſte Ueberraſchung leiſtete ſich die
Ab=
lung Südoſt. Hier ſchlug die 2:6 (0:6)=Niederlage, die
z Bayern München auf eigenem Gelände gegen den 1. FC.
farzheim holte, wie eine Bombe ein. Die Münchener wurden
uch den württembergiſchen Meiſter in der erſten halben Stunde
ufig überrumpelt. Unerwartet kam auch die 0:1 (0:1)=Schlappe,
Iſe ſich der VfB. Stuttgart zu Hauſe durch ein Selbſttor gegen
n kraſſen Außenſeiter Raſtatt 04 holte. München 1860 mußte
im 1:1 (1:1)=Spiel gegen den KFV. Karlsruhe einen Punkt
lſſen, aber mit dieſer Möglichkeit hatte man ja in Fachkreiſen
rrchnet. Die 103. Begegnung zwiſchen den alten Hochburgriva=
In 1. FC. Nürnberg und SpVg. Fürth endete vor 20 000
Zu=
ſa uern auf dem Clubplatz mit einem knappen, aber verdienten
(1:0)=Sieg der Fürther, die den beſſeren Sturm ſtellten.
In der Abteilung Nordweſt zeigte ſich erneut die
etzerlegenheit der Frankfurter Eintracht. Dieſe
Meiſtermann=
at ſchlug vor 8000 Zuſchauern den gefährlichſten Rivalen die=
=Abteilung, den SV. Waldhof, ſicher mit 3:0 (2:0), ohne ſich
bei auszugeben. Das Kombinationsſpiel der Frankfurter
eiſterelf war wieder begeiſternd. Auch der zweite Frankfurter
entreter, der Fußballſportverein, blieb ſiegreich, er konnte in
rarbrücken den dortigen FV. in einem hochintereſſanten Kampf
ſt 3:2 (1:1) ſchlagen. Mainz 05 bereitete ſeinen Anhängern
u neue Enttäuſchung, die ohne Scherm antretende Elf des
isenmeiſters verlor auf eigenem Platze gegen den Saarmeiſter
8. Pirmaſens mit 0:1 (0:1). Neckarau und Wormatia lieferten
einen ziemlich ausgeglichenen Kampf. Neckarau hatte aber den
ſſer ſchießenden Sturm, der das Spiel auch mit 4:0 (1:0)
ent=
ich.
„Die Pokalſpiele brachten in den einzelnen Bezirken
erfalls Ueberraſchungen. So ließ ſich der Favorit des Be=
Eis Main/Heſſen, Rot=Weiß Frankfurt, in Worms von
ſridortigen Alemannia mit 5:1 (2:0) ſchlagen. Kaſtel ſiegte in
ttsrach 2:1. — Im Bezirk Württemberg/Baden wurden
e wadiſchen Vertreter auf der ganzen Linie von den Württem=
Uirgern geſchlagen. — Im Bezirk Rhein/Saar kam Phönix
drwigshafen in Kaiſerslautern zu einem hohen 93=Sieg.
Da=
gem wurde der Rhein=Vierte, der VfR. Mannheim, in
Neun=
licten 3:2 geſchlagen. — Von den Pokalſpielen Bayerns
ver=
ſtrt vor allem der 2:1=Sieg von Schweinfurt über Teutonia
ünchen Erwähnung. Der DSV. München wurde ebenfalls
ge=
laegen, er verlor in Würzburg gegen den FV. 04 1:3.
DDie Gruppen=Verbandsſpiele am Main hatten
tne Bedeutung mehr. Union Niederrad ſiegte gegen Hanau 93
hit nicht weniger als 11:0. und Iſenburg brachte gegen
Heuſen=
humn mit 6:0 ein nettes Torverhältnis zuſtande.
Die Zußball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Meiſterſchaft.
keilung Nordweſt:
Eintracht Frankfurt — SV. Waldhof
FV. Saarbrücken — FSV. Frankfurt
FSV. Mainz 05 — FK. Pirmaſens .
V. f. L. Neckarau — Wormatia Worms
eilung Südoſt:
1. FC. Nürnherg — SpVgg. Fürth.
Karlsruher FV. — 1860 München.
V. f. B. Stuttgart — FV. Raſtatt . .
Bayern München — FC. Pforzheim. .
3:0 (2:0)
2:3 (1:1)
0:1 (0:1)
4:0 (1:0)
1:2 (0:1)
1:1 (1:1)
0:1 (0:1)
2:6 (0:6)
Verbandsſpiele der Gruppe Main.
V. f. L. Neu=Iſenburg — FSV. Heuſenſtamm 6:0.
Union Niederrad — 1. FC. Hanau 93 11:0.
Spiele um den Verbandspokal.
zirk Main=Heſſen: Alemannia Worms — Rot=Weiß
(rankfurt 5:1. Kickers Offenbach — SV. Wiesbaden 4:3.
Olympia Lorſch — 1. FC. Langen 6:2. Viktoria Urberach —
tWgg. Kaſtel 1:2.
iek Bayern: FC. Schweinfurt — Teutonia München 2:1. FC.
Bayreuth — Wacker München 4:4. Schwaben Augsburg
SV. Nürnberg 4:1. FV. Würzburg 04 — DSV. München
1. SSV. Ulm — Würzburger Kickers 3:2. Jahn
Regens=
hirg — V. f. R. Fürth 0:3.
Ziek Württemberg=Baden: FC. Birkenfeld — SC. Freiburg 9:3.
Spfr. Eßlingen — FC. Mühlburg 5:3. Union Böckingen —
Phönix Karlsruhe 2:1. SpVgg. Schramberg — Germania
Brötzingen 13. SV. Feuerbach — V. f. B. Karlsruhe 73.
Freiburger FC. — Kickers Stuttgart 177.
hirk Rhein=Saar: Boruſſia Neunkirchen — V. f. R. Mannheim
2. 1. FC. Kaiſerslautern — Phönix Ludwigshafen 3 :9.
EpVgg. Mundenheim — Mannheim 08 12.
Kreisliga Südheſſen.
V. f. R. Bürſtadt — Olympia Lampertheim 3:1
FV. Biblis — FV. Hofheim 5:0.
V. f. L. Lampertheim — SV. Hochheim 4:2.
Olympia Worms — Starkenbg. Heppenheim 3:1.
SV. Horchheim — Concordia Gernsheim 8:2.
SV. Abenheim — Normannia Pfiffligheim 1:1.
Senſation in München.
Bayern München unterliegt FC. Pforzheim 2:6 (0:6).
Auf eigenem Platze mußten die Münchener „Bayern”, die ſich
am Dreikönigstage mit ihrem klaren Siege über 1860
ausge=
zeichnet in den Endſpielen eingeführt hatten, in ihrem zweiten
Spiele eine ebenſo überraſchende wie peinliche Niederlage
ein=
ſtecken. Bayerns Angriff wär durch das Fehlen des verletzten
Rohr lahmgelegt, zumal der Erſatzmann Motſchmann viel zu
weich ſpielte, um ſich durchſetzen zu können. Schuld an der
Nie=
derlage iſt aber in erſter Linie die Hintermannſchaft der
Mün=
chener, die ſich in den erſten 25 Minuten glatt von den Gäſten
überrumpeln ließ. Die Münchener hatten in der erſten Halbzeit
nur eine Viertelſtunde, in der ſie einen überzeugenden Fußball
ſpielten, Pforzheim ließ ſich aber nicht überwinden. In der
zwei=
ten Halbzeit wurden die Pforzheimer dann ziemlich eingeſchnürt,
ließen aber nur zwei Gegentreffer der Bayern zu. Die Gäſte
hatten in ihren Reihen keinen ſchwachen Punkt. Ueberragend
ſpielte der Mittelläufer Schmidt, der ſeinen Angriff immer
wie=
der forcierte. Aber auch die Hintermannſchaft bewies ihr großes
Können, als nach der Pauſe die Münchener beängſtigend das
Pforzheimer Tor belagerten. Schiedsrichter
Sacken=
reuther=Nürnberg leitete den von 90 00 Zuſchauern
be=
ſuchten fairen Kampf gut.
Zum 103. Male: „Club — Kleeblakt”
1. FC. Nürnberg verliert gegen SpVg. Fürth 1:2 (0:1).
20 000 Zuſchauer wohnten am Sonntag dem Großkampf
zwiſchen den beiden alten Rivalen und deutſchen Altmeiſtern auf
dem „Zabo” bei und ſahen einen ausgezeichneten Kampf, in
deſſen Verlauf beide Mannſchaften einen herrlichen Fußball
ſpielten. Fürths fabelhafte Abwehr ließ den Nürnberger Sturm
nicht zur vollen Entfaltung ſeines Könnens kommen, während
der Fürther Sturm gegen die oft planlos abwehrende Nürnberger
Hintermannſchaft etwas im Vorteil war. Die beiden
Mann=
ſchaften ſtanden ſich zum 103. Male gegenüber, Fürth errang
ſei=
nen 27. Sieg. 60mal gewann der 1. FCN. und 16mal endete der
Kampf unentſchieden. Das Treffen war ſehr hart und ging oft
über die Grenze des Erlaubten, ſo daß Schiedsrichter Glaſer=
Neckarſulm ein ſehr ſchweres Amt hatte, ſeiner Aufgabe aber
leid=
lich gerecht wurde.
In der erſten Halbzeit waren die Fürther dem Club klar
überlegen und erzielten in der 23. Minute durch Franz auf
ſchönes Zuſpiel von Kießling den erſten Treffer. „Trotz ſchöner
Gelegenheiten auf beiden Seiten fiel bis zur Halbzeit kein
Tref=
fer mehr. Nach der Pauſe kamen auch die Nürnberger mehr zur
Geltung und zeigten ein recht aufopferndes Spiel, verloren ſich
aber in ſchönen Kombinationszügen, die nichts einbrachten.
Hor=
nauer erzielte aus Abſeitsſtellung ein Tor, das nicht gegeben
wurde. In der 12. Minute war dann Frank zum zweiten
Male erfolgreich. Die Nürnberger ſpielten nunmehr recht hart,
wobei auch Kalb eine Verwarnung einſtecken mußte. Nürnberg
hatte recht gute Momente und kam kurz vor Schluß im Anſchluß
an einen Eckball durch Träg zum Ehrentreffer.
Eintracht — Waldhof 3:0 (2:0).
Das Zuſammentreffen der beiden Favoriten=Mannſchaften in
der Abteilung Nordweſt, Eintracht und Waldhof, nahm nicht den
ſpannenden Verlauf, den man vielfach erwartet hatte. Die
Ein=
tracht beherrſchte den an ſich nicht ſchlechten Gegner ſicher und
hätte bei größerem Energieaufwand auch höher gewinnen können.
Die Frankfurter ſpielten aber auf dem regenfeuchten, ſehr glatten
Boden des Frankfurter Stadions zeitweiſe ſehr reſerviert. Die in
ſtärkſter Beſetzung antretende Frankfurter Meiſterelf war wieder
in beſter Verfaſſung, ſie wies keinen ſchwachen Punkt auf. Ganz
hervorragend arbeiteten der linke Flügel Kellerhof=Möbs und die
Läuferreihe mit Gramlich=Leis=Dietrich. Das Kombinationsſpiel
der Frankfurter war wieder vorbildlich. Auch die Waldhöfer
zeig=
ten ein feines techniſches Rüſtzeug. Der Sturm arbeitete mit der
Läuferreihe verſtändnisvoll zuſammen, jedoch brachte der Angriff
gegenüber der internationalen Eintracht=Verteidigung Schütz=
Stubb und dem kaum weniger guten Torhüter Schmidt nicht
ge=
nügend Durchſchlagskraft auf. Sehr fleißig und geſchickt war die
Abwehr der Waldhöfer.
In Unverferth=Pforzheim lernte man einen recht guten
Schiedsrichter kennen; er hatte allerdings auch nicht viel Arbeit.
da das Spiel ſehr fair ausgetragen wurde. Unerwartet ſchwach
war der Beſuch des Treffens. Es kamen nur 8000 Zuſchauer,
aller=
dings regnete es vor Beginn des Spieles ſtark.
FSV. Mainz 05 — FK. Pirmaſens 0:1 (0:1).
Mainz mußte zu dieſem Spiel mit zwei Erſatzleuten antreten,
wie auch Pirmaſens auf einen Erſatzmann, zurückgreifen mußte.
Bei den Mainzern macht ſich das Fehlen von Scherm ſtark
bemerk=
bar. Dadurch kam das Innentrio kaum zur Geltung, wie
über=
haupt der Sturm eine überaus ſchwache Partie lieferte. Sehr gut
gefiel dagegen der Mittelläufer Decker, der unermüdlich arbeitete.
Bei Pirmaſens war die Verteidigung äußerſt ſpielſtark. Die ganze
Elf zeigte ein gut ausgeglichenes Spiel. Der Sieg der Gäſte war
nicht unverdient, wenn dabei auch das Glück eine gewiſſe Rolle
ſpielte. In der erſten Spielhälfte waren die Pirmaſenſer leicht
überlegen. Ein Schuß des Halblinken Brill führte zum erſten und
einzigen Treffer. Nach der Pauſe waren die Mainzer tonangebend.
Es gab zwar zahlreiche Torgelegenheiten, der Platzbeſitzer, doch
fehlte dem Sturm die notwendige Entſchloſſenheit, dieſe auch in
Treffer umzuſetzen. So blieb es denn bei einem knappen 1:0=Sieg
des Saarmeiſters. Eine Minute vor Schluß hatte der Mainzer
Halbrechte nochmals eine große Chance: auf 2 Meter Entfernung
aber jagte er den Ball neben das Tor. Freiländer=Mannheim
lei=
tete den ziemlich hart durchgeführten Kampf nicht immer
fehler=
frei. Das Spiel hatte rund 5000 Zuſchauer angelockt.
FSV. Frankfurt ſiegt in Saarbrücken 3:2 (1:1).
4000 Zuſchauer ſahen beim Endſpiel in Saarbrücken einen
hochintereſſanten und in der zweiten Halbzeit faſt dramatiſchen
Kampf, den beide Mannſchaften mit dem Aufgebot aller Kräfte
und Energien führten. Wie der Energieeinſatz, ſo befriedigten
aber auch die Leiſtungen, Frankfurt trat auf halbrechts mit dem
jungen Schweinhardt, ſonſt aber in der vorgeſehenen Aufſtellung
an. Die Elf der Gäſte verblüffte vor allem durch ihre große
Schnelligkeit. Der Sturm zeigte aber auch ein gutes
Zuſammen=
ſpiel und ein geſundes Schußvermögen, das ſich vor allem bei dem
intelligenten Sturmführer Brettville offenbarte. In der
Läufer=
reihe war Knöpfle überragend, in der Abwehr gefiel beſonders
der Tormann Wolf. Der Sieg der Frankfurter war verdient.
Die komplett ſpielenden Saarländer, hatten eine anfangs
etwas unſichere, ſpäter aber ſehr ſolide Verteidigung und in Sold
einen ſehr talentierten Mittelläufer. Der Sturm zeigte ein
hüb=
ſches Kombinationsſpiel, war aber nicht durchſchlagskräftig genug.
Der Repräſentative Cohnen wurde von den Frankfurtern Läufern
ſo ſtark abgedeckt, daß er kaum zur Geltung kam.
V.f. L. Neckarau — Wormatia Worms 4:0 (1:0).
Zu dieſem Meiſterſchaftstreffen hatten ſich, nicht zuletzt infolge
des regneriſchen Wetters, nur 3000 Zuſchauer eingefunden. Der
Kampf der beiden Mannſchaften, die in ſtärkſter Aufſtellung
an=
getreten waren, war zeitweilig recht feſſelnd, wurde aber ſehr oft
durch Fehlentſcheidungen des Unparteiſchen Neunweiler=
Pforz=
heim ſtark beeinträchtigt. Der Schiedsrichter überſah vor allem
die Abſeitsſtellung, in der ſich verſchiedentlich der Neckarauer
Sturm befand, und die zu mancher erfolgreichen Aktion führte.
Im allgemeinen waren ſich die Mannſchaften ziemlich gleichwertig.
ihre Stärke lag in dem Verteidigungstrio. Erſt in den letzten
zwanzig Minuten, als die Wormſer Hintermannſchaft ſtark
nach=
ließ, konnte Neckarau das Endergebnis in dieſer Höhe feſtſtellen.
Pokalſpiele im Bezirk Main Heſſen.
Alemannia Worms — Rot=Weiß Frankfurt 5:1 (2:0).
„Die Frankfurter Mannſchaft bereitete den 2000 Zuſchauern
eine ſchwere Enttäuſchung. Sie erſchien zwar mit Kreß und Rutz,
hatte aber auf verſchiedenen anderen Poſten junge Leute
einge=
ſtellt. U. a. fehlten Scholz, Hartung, Engel und Kornrumpf. Die
Mannſchaft ſpielte recht ſchwach, ſelbſt ihr Zuſammenſpiel ließ zu
wünſchen übrig. Die Verteidigung war ſehr unſicher, ſo daß Kreß
überlaſtet wurde. Alemannia Worms hatte dagegen einen ſehr
guten Tag, und als die Elf einmal die Schwächen des Gegners
erkannt hatte, ſpielte ſie ſehr ſicher und überlegen. Sehr gut führte
ſich der junge Paul Enders als Mittelſtürmer ein. Er ſchoß auch
in der 29. und 40. Minute der erſten Halbzeit die beiden erſten
Treffer für Alemannia. Nach der Pauſe erhöhte Holl in der 15.
Minute auf 3:0. Kurz darauf kamen die Frankfurter durch ihren
beſten Stürmer, Winkler, zum Gegentreffer. Fries ſchoß dann in
der 32. und 43. Minute noch zwei Treffer für Worms.
Kickers Offenbach — SV. Wiesbaden 4:3 (1:0).
Nachdem es vor Spielbeginn eine Viertelſtunde lang heftig
geregnet hatte, war der Platz in ſo ſchlechter Verfaſſung, daß beide
Mannſchaften ihre gewohnte Form nicht erreichen konnten. Den
2500 Zuſchauern wurden auch nur mäßige Leiſtungen geboten. Noch
ſchlechter als die Mannſchaften war aber der Schiedsrichter
Sicken=
berger=Aſchaffburg. Mathes ſchoß in der 16. Minute das
Füh=
rungstor für Offenbach. Wiesbaden ſchoß eine Viertelſtunde
ſpä=
ter einen Elfmeterball gegen den Pfoſten. Ein Elfmeter für
Offenbach wurde vom Wiesbadener Torhüter Wolf gehalten. Kurz
nach der Pauſe kam dann Wiesbaden durch Seck zum Ausgleich.
Wenig ſpäter verwandelte Stein einen dritten Elfmeter zum
Füh=
rungstreffer für die Kickers. Wiesbaden kam, dann aber durch
Treffer von Schulmeyer und Habermann zu zwei Toren. Stein
ſchoß in der 25. Minute den Ausgleich, und er erzielte auch in der
40. Minute mit einem Fernſchuß den entſcheidenden Treffer.
Urberach — Kaſtel 1:2 (1:1).
Auch in dieſem Spiel gab es nur höchſt mäßige Leiſtungen.
Kaſtel gewann verdient, ſeine Elf zeigte die beſſere Geſamtleiſtung.
Urberach probierte eine Anzahl junger Leute aus. Durch ſeinen
Halbrechten ging Kaſtel in der 20. Minute in Führung. Zehn
Minuten ſpäter kam Urberach durch Lotz zum Ausgleich. Vor der
Pauſe verſchoſſen die Platzherren dann noch einen Elfmeter. Der
entſcheidende Treffer fiel in der 25. Minute der zweiten Halbzeit
auf Flanke von rechts durch den Mittelſtürmer Rockmann.
Olympia Lorſch — 1. FC. Langen 6:2 (2:1).
Olympia Lorſch gewann dieſen Kampf nach ausgeglichenem
Spiel verdient auf Grund des beſſeren Schußvermögens. Metz
brachte Lorſch in Führung, die Müller ausglich. Vor Halbzeit
ging Lorſch durch Schmidt nochmals in Führung, Langen glich
nach dem Wechſel wiederum aus. Die Lorſcher erzielten aber
durch Schmidt, Lohrbacher und Adrian uoch vier Tore und
ſtell=
ten das Endergebnis her. Schiedsrichter Schwab=Mainz leitete
vor 700 Zuſchauern gut.
SV. Groß=Gerqu — Rot=Weiß Darmſtadt 0:4 (0:2).
Von ca. 100 Schlachtenbummlern betreut, trugen die Rot=
Weißen in Groß=Gerau das fällige Verbandsſpiel aus und
er=
freuten dieſe Schar mit einem ſchönen Erfolg. In dem Treffen
der zweiten Mannſchaften, welches vorher ſtattfand, konnte Rot=
Weiß durch einen 6:0=Sieg weiterhin ſeine Tabellenführung
un=
geſchlagen behaupten. Die Spannung im Zuſchauerraum löſte
ſich, als die erſten Garnituren (beide in ſtärkſter Aufſtellung) das
Feld betraten. Unter der ganz vorzüglichen Leitung eines Herrn
aus Ober=Ingelheim entwickelte ſich ein ſchneller, ſchöner Kampi,
welcher zwar hart, aber nie unfair durchgeführt wurde. Not=
Weiß war ſeinem Geguer techniſch und taktiſch überlegen, was
dieſer jedoch durch einen Rieſeneifer faſt vollſtändig ausgleichen
konnte, ſo daß das Treffen ziemlich offen war. Bis zur Pauſe
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 6 — Nr. 18
lann Rot=Weiß trotz heftiger Gegenwehr mit zwei Treffern in
Führung liegend, während der Gaſtgeber vergebens gegen das
Bollwerk der Darmſtädter kämpfte. Nach dem Wechſel zeigte ſich
gleichmäßig verteiltes Feldſpiel, bis ungefähr 20 Minuten vor
Schluß Rot=Weiß die Zügel in die Hano nahm und durch zwei
weitere Tore das Endreſultat herſtellte.
1. Jugend — SV. 98 1. Jugend 2:1 (1:1).
Zu dem am nächſten Sonntag in Geinsheim ſtattfindenden
Spiel ſtehen Mannſchaften und Begleitern zwei Autos zur
Ver=
fügung.
Union Wixhauſen — Union Darmſtadt 1:1 (abgebr.).
Zum Pokalſpiel weilte Union bei ihrem Namensvetter in
Wixhauſen. Durch den niedergehenden Regen fand das Spiel
bei obigem Stande ſein vorzeitiges Ende, denn ſchon nach 25
Minuten Spieldauer brach der Schiri Kling (Groß=Gerau), der
in dieſer kurzen Periode ausgezeichnet amtierte, ab. Kurz zum
Spielverlauf: Schon nach 10 Minuten geht Union durch feinen
Kopfball Eckels in Führung, die Wixhauſen kurz vor Abbruch
durch einen Fehler Aßmuths im Tor egaliſierte. Die Beſſunger
zeig=
ten durchweg das beſſere Spiel, jeder Mann tat vollauf ſeine Pflicht.
— Die Sondermannſchaft kam in Arheilgen durch einen klaren
4:1=Sieg erneut zu Ehren und dokumentierte dadurch ihre gute
Form. — Weitere Reſultate: A.H.=Mannſchaft — A.H. Bensheim
07 4:3; 2. Jugend — Arheilgen 0:1 (Verbandsſpiel).
Germania Pfungſtadt (Liga) — Eintracht Darmſtadt 1:5 (1:2).
Mit dieſem einwandfreien Sieg gegen die Kreisklaſſen=
Ger=
mania Pfungſtadt erbrachte Eintracht den Beweis, daß ſein
letz=
ter Erfolg gegen Wixhauſen kein Zufall war und ſein
Tabellen=
ſtand keinesfalls der Spielſtärke entſpricht. Die Grün=Weißen
waren heute, beſonders in der erſten Hälfte, ihrem Gegner in
jeder Hinſicht überlegen. Schon in der erſten Minute ging
Ein=
tracht durch ſchönes Zuſammenſpiel auf Flanke von Hoffmann
durch Prachtſchuß von Ganß in Bührung. Dadurch angeſpornt,
liegen die Gäſte im Vorteil, durch einen unverhofften
Durch=
bruch des Gaſtgebers fiel der Ausgleich, der jedoch von Elſer zu
verhindern war. Nachdem Eintracht durch einen Elfmeter, den
Petri hielt, die Führung vergab, gelang es Straub, kurz vor
der Halbzeit die 2:1=Führung für Eintracht zu erzielen. Im
weiteren Verlauf des Spiels drängte Pfungſtadt merklich auf
Ausgleich, jedoch durch aufopferndes Spiel der Hintermannſchaft
kam Pfungſtadt zu keinen weiteren Erfolgen, trotzdem die
Gaſt=
geber im Reſt der Spielzeit eine unnötig harte Spielweiſe
anbrach=
ten. Eintracht konnte durch Hoffman und Mühlbach den verdienten
Sieg ſicherſtellen. Die Gäſte hinterließen durch ihre faire und
gefäl=
lige Spielweiſe einen guten Eindruck. Der Mannſchaft gebührt ein
Geſamtlob, und man darf geſpannt ſein, wie ſich Eintracht in
den weiteren Pokalſpielen durchſetzt. Schiedsrichter Ihrig=
Griesheim konnte nicht gefallen. — Eintracht 2. (erſatzgeſchwächt)
— Germania Eberſtadt 2. 6:0.
Reichsbahn Darmſtadt — Chattia Wolfskehlen 3:0 (0:0).
Um 11 Uhr ſtanden ſich die beiden Mannſchaften im
Rück=
ſpiel gegenüber. Gleich nach Spielbeginn entwickelte ſich ein
ſchnelles, ſpannendes Spiel, das aber durch Mißverſtehen der
Reichsbahnſtürmer und ſehr gute Abwehr der Gäſteverteidigung
torlos endete. Nach der Pauſe fand ſich der Reichsbahnſturm
beſſer zuſammen und konnte auch drei Tore erzielen. Ein
Hand=
elfmeter wurde von Berth im Reichsbahntor gehalten.
Ver=
teidigung und Läuferreihe arbeiteten wie immer gut. Die Gäſte
ſchienen ſchwächer als im Vorſpiel, namentlich im Sturm, hätten
allerdings für ihren Eifer den Ehrentreffer verdient gehabt.
Schiedsrichter Schwarz=Griesheim leitete ſehr gut.
SV. 98 A.H. — Eintracht Frankfurt A.H. 4:1.
Die „Alten Herren” trugen geſtern das Rückſpiel in
Frank=
furt gegen Eintracht aus und konnten weſentlich beſſer
abſchei=
den als im Vorſpiel in Darmſtadt, wo es nur zu einem 2:2
langte. Geſtern war die Sportvereinsverteidigung aufmerkſam
und vereitelte ſämtliche Erfolge, nur „Kaſpar” verhalf den
Ein=
trachtlern, die ſich redlich Mühe gaben, zu einem billigen Erfolg.
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jugend — 1. Jugend Rot=Weiß, dort, 1:2: 2. Jugend —
1. Jugend Weiterſtadt, hier, 3:1; 3. Jugend — 4. Jugend SV.
98, Stadion, 1:3; 1. Schüler — 2. Schüler, 98 1:0.
Ujpeſt Budapeſt ſchlägt Dresdener SC. 2:1.
Ungarns Meiſtermannſchaft Ujpeſt=Budapeſt beſchloß ihre
ausgedehnte Deutſchlandreiſe am Sonntag in Dresden mit einem
weiteren Sieg. Vor 18 000 Zuſchauern ſchlug Ujpeſt den ohne
Köhler und Sackenheim antretenden Dresdener SC. verdient
mit 2:1 (1:1). Die Ungarn, die am Vortag in Leipzig nicht
ge=
fallen hatten, zeigten ſich am Sonntag von der beſten Seite.
Im Kampf um die Leipziger Meiſterſchaft traten
ſich am Sonntag der Titelverteidiger Sportfreunde und der
jetzige Tabellenführer Wacker=Leipzig vor faſt 10 000 Zuſchauern
gegenüber. Der Kampf endete unentſchieden 3:3. Bis zur
Pauſe führte Wacker noch 2:1. Die Sportfreunde liegen
nun=
mehr nur noch einen Punkt hinter Wacker zurück und haben wie
dieſer noch Ausſicht auf die Meiſterſchaft.
In Mittelſachſen fertigte der neue Gaumeiſter Polizei
Chemnitz mit 6:1 Sturm Chemnitz ganz überlegen ab.
In Weſtſachſen ſchlug der VfB. Glauchau in ſeinem
letzten Verbandsſpiel Crimitſchau mit 6:0 und hat damit den in
der Tabelle führenden Zwickauer SC. erreicht. Die Zwickauer
müſſen daher in ihrem noch ausſtehenden Kampf mit Merane 07
wenigſtens einen Punkt herausholen, um als Meiſter durchs
Ziel gehen zu können.
H. S. V. ſchlägt Viktoria. Vor 10 000 Zuſchauern
tra=
fen ſich am Sonntag in Hamburg die alten Rivalen H.S.V. und
Viktoria. Obwohl Harder gegen ſeinen früheren Verein den
Angriff von Viktoria führte, gewann der H.S.V. doch mit 3:1
(1:0) ſehr ſicher. Ein Tor ſchoß Dörfel vor der Pauſe. Nach
dem Wechſel zog Viktoria gleich, aber zwei weitere Treffer ſtellten
den Sieg des H.S.V. ſicher. Meiſter im Südbezirk wurde
Arminia Hannover und im Weſer=Jade=Bezirk Komet
Bremen.
Berliner Fußball: Minerva — Hertha/BSC. 4:2. Meteor —
Blau=Weiß 3:2. Wedding — Wacker 04 4:2. Preußen
1. FC. Neukölln 2:1. Adlershofer BC. — Tennis=Boruſſia 1:1.
V. f. B. Pankow — Viktoria 0:5. Polizei SV. — BV.
Lucken=
walde 0:0. Norden=Nordweſt — Union Oberſchöneweide 0:2.
Union Potsdam — Berliner SV. 92 1:6. Spandauer SV. —
Alemannia Haſelhorſt 3:1.
Minerva 93 ſicherte ſich am Sonntag durch einen 4:2=
Sieg über Hertha/BSC. die Fußball=Meiſterſchaft der Abteilung
A. des Berliner Verbandes.
Fußball in England.
Nach der Unterbrechung durch die Pokalſpiele wurde am
Samstag die Meiſterſchaft fortgeſetzt. Die drei
Spitzenmannſchaf=
ten der erſten Klaſſe, Everton. Weſtbromwich Albion und Aſton
Villa, feierten eindrucksvolle Siege. In Schottland begannen die
Pokalſpiele mit der erſten Hauptrunde, in der es, wenn man von
der Höhe der einzelnen Ergebniſſe abſieht, keine beſonderen
Ueber=
raſchungen gab."
Die Berliner Säbelmeiſterſchaft wurde wegen eines
bedauer=
lichen Zwiſchenfalls nach der zweiten Vorrunde abgebrochen. Nach
dem von Keltermann mit 5:3 gewonnenen Gefecht brach ſein
Geg=
ner Hermann nach dem Austauſch des Fechterergebniſſes plötzlich
zuſammen. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch ſeinen Tod
durch Herzſchlag feſtſtellen.
Um den Hanſa=Pokal ſtanden ſich am Sonntag Bremens und
Hamburgs Tennismeiſterſchaften abermals gegenüber. Die
Ham=
burger blieben im Geſamtergebnis mit 20:17 Punkten erfolgreich,
wobei Dr. Deſſart allein drei Punkte buchen konnte.
Monkag, 18. Januar 1932
Von den Handball=Feldern.
SV. 98 Darmſtadk
wieder vor der Bezirks=Meiſterſchaff.
Nachdem der SV. 98 Darmſtadt zu Hauſe den SV.
Wies=
baden bereits 7:3 abgefertigt hatte, trat er am Sonntag beim
VfR. Schwanheim an, der zwar ſeinen beſten Spieler (
Pabs=
dorf) augenblicklich erſetzen muß, aber dennoch ein ſchönes Spiel
lieferte. Er konnte allerdings den Sieg Darmſtadts, das in allen
Reihen klar überlegen war, nicht aufhalten und wurde 8:2 (6:1)
geſchlagen. In der Tabelle führt der SV. 98 Darmſtadt mit
4:0 Punkten vor Schwanheim und Wiesbaden, die je 0:2 Punkte
beſitzen. Es iſt damit zu rechnen, daß die Darmſtädter wiederum
ihre Meiſterſchaft erringen; jedenfalls werden ſie einen der
bei=
den zur Endſpielteilnahme berechtigenden erſten Plätze belegen.
V. f. R. Schwanheim — SV. 98 Darmſtadk 2:8 (1:6).
Trotz der frühen Vormittagsſtunde hatten ſich zu dem Spiel
um die Bezirksmeiſterſchaft in Schwanheim nahezu 2000
Zu=
ſchauer eingefunden, die mit der dort „ortsüblichen
Begeiſte=
rung die Vorgänge auf dem Spielfeld verfolgten. Das Treffen
verlief dank der zielbewußten und energiſchen Leitung von
Schuhmacher=Mannheim in einem leidlich anſtändigen Rahmen,
wenn auch nicht verſchwiegen werden ſoll, daß der Spielleiter
in der zweiten Hälfte Konzeſſionen an das Publikum machte;
da zu dieſer Zeit das Spiel ſchon längſt für die 98er entſchieden
war, hatten dieſe keinen Grund, ſich hierüber ſonderlich
aufzu=
regen. Nur zwei Spieler, die Schwanheimer Scherer und Belz,
ſpielten allzu ruppig, ſo daß der erſtere beim Stande von 5:1
wegen offenſichtlicher Tätlichkeit Platzverweis erhielt, während
Belz, der in rückſichtsloſeſter Weiſe im Strafraum „aufräumte‟,
nur fortgeſetzt Verwarnungen einſtecken mußte.
Das Spiel war um deswillen hochintereſſant, weil die
Darmſtädter ſich in eine imponierende Form hineinſpielten. Die
98er waren ſtets die beſſere Partei, deren Sieg — auch in der
Höhe — durchaus in Ordnung geht. Der Gegner wurde nur
in den erſten 10 Minuten gefährlich, dann aber beheerrſchten die
Lilienträger ſouverän das Spiel. Sowohl die Hintermannſchaft,
in der Henß und Delp ganz groß ſpielten, als auch der Sturm,
der für Fuchs von Ploch äußerſt verſtändig geführt wurde, haben
den gleichen Anteil am Erfolg. Bemerkt ſei noch, daß die
Darm=
ſtädter in früheren Jahren niemals einen Sieg in dieſem
Aus=
maße in Schwanheim erringen konnten.
Die hohe Niederlage von Schwanheim kam dadurch zuſtande,
daß ſeine Stürmer den Ball viel zu lange hielten und ſo dem
Gegner immer wieder Gelegenheit gaben, die Angriffe
abzu=
ſtoppen. Wirklich gut war dagegen die Schwanheimer
Läufer=
reihe, insbeſondere Kröck als Mittelläufer und Günſter als
rech=
ter Läufer. Bender im Tor hielt, was zu halten war, gegen
die 8 Darmſtädter Tore gab es keine Abwehrmöglichkeit.
Der Spielverlauf ſah zuerſt den Platzverein im Angriff
lie=
gen, der dann auch in der 5. Minute durch Schmidt das ſchöne,
vielbejubelte Führungstor erzielte. Als aber ſchon im
Gegen=
angriff die 98er durch einen Strafwurf von Feick zum Ausgleich
kamen, ergab ſich bald eine ſtändige Feldüberlegenheit der
Darm=
ſtädter, die in regelmäßigen Zeitabſtänden bis zur Halbzeit
durch Feick, Freund, Ploch und Fiedler einen 6:1=Vorſprung
herausſpielten, womit der Sieg ſichergeſtellt war. In der
zwei=
ten Hälfte hielten ſich die Lilienträger wegen der „Tätigkeit” von
Belz ſtark zurück, ſo daß nur noch 2 Tore — durch Feick und
Ploch — fielen. Das Gegentor von Schwanheim kam beim
Stand von 7:1 auf nicht einwandfreie Weiſe zuſtande, da der
Spielleiter vorher abgepfiffen hatte und überdies der Ball die
Torlinie gar nicht überſchritten hatte.
Endſpielbeginn der Weſt=Meiſterſchaft am 24. Januar.
Da der S V. 98 Darmſtadt amkommenden
Sonn=
tag in der Bezirksrunde ſpielfrei iſt, wurde bereits das erſte
Endſpiel angeſetzt. Darmſtadt trifft zu Hauſe auf den Meiſter
der Gruppe Saar, den SC. Saarlouis/Roden, der in dieſem
Jahre Weſtmark Trier auf den zweiten Platz verweiſen konnte.
Württembergiſche Meiſterſchaft.
In den Endſpielen der Gruppe Württemberg ſiegte der
Polizeiſportverein Stuttgart über den VfB. Stuttgart, den er
im Vorſpiel 7:1 geſchlagen hatte, mit 9:1 Toren. Die
Entſchei=
dung um die württembergiſche Meiſterſchaft liegt nun zwiſchen
den Poliziſten, die augenblicklich mit 4:2 Punkten die Tabelle
anführen, und den „Kickers”, die mit 2:0 Punkten zurzeit an
zweiter Stelle liegen. Im Vorſpiel zwiſchen Kickers und Polizei
ſiegten die Kickers knapp 2:1.
Vor der Entſcheidung in Gruppe Rhein.
Die beiden Tabellenführer der Gruppe Rhein, SV.
Wald=
hof und VfR. Mannheim, gewannen ihre Verbandsſpiele am
Sonntag beide mit 5:2; Waldhof beim FV. Frankenthal, der
VfR. zu Hauſe gegen Phönix Mannheim. Waldhof hat nun
ſeine Spiele beendet und führt mit 34:6 Punkten die Tabelle an.
VfR. ſteht an zweiter Stelle mit 33:5 Punkten und hat noch ein
Spiel gegen den an dritter Stelle ſtehenden Polizeiſportverein
auszutragen. Gewinnen die Raſenſpieler dieſes Treffen, ſo ſind
ſie Meiſter der Gruppe Rhein. Spielen ſie unentſchieden, gibt
es ein Entſcheidungsſpiel, und im Falle eines Sieges der
Poli=
ziſten iſt der SV. Waldhof wieder Meiſter,
Die Handball=Ergebniſſe.
Verbandsſpiele.
Gruppe Rhein: FV. Frankenthal — SV. Waldhof 2:5. V. f. R.
Mannheim — Phönix Mannheim 5:2. Ludwigshafen 03 —
Mannheim 07 4:1.
Privatſpiele: Rot=Weiß Frankfurt — TV. 1860 Mainz 3:0. TV.
Bickenbach — Polizei Darmſtadt 4:5. 1860 München — TV.
Milbertshofen 8:4. ASV. München — TV. Jahn München
3:2. Poſt München — TV. Neuhauſen 7:4. ASV. Nürnberg
— Siemens=Schuckert 3:3. Polizei Nürnberg — Poſt
Nürn=
berg 19:3. Pfeil Schweinau — TV. 1873 Nürnberg 0:6.
Merck Darmſtadt 2. (D. S.B.) — Nieder=Klingen 1. (D.T.)
10:3 (5:2).
Unter der vorzüglichen Leitung von Michel (Polizei
Darm=
ſtadt) entwickelte ſich von Anfang an ein ſehr ſchönes, ſchnelles
Spiel, welches die Merck=Mannſchaft zu aller Ueberraſchung in
einer noch nie geſehenen Form zeigte. Gleich zu Anfang gingen
die Mercksleute 2:0 in Führung, konnten aber nicht verhüten,
daß die Turner durch Strafſtoß auf 2:1 verminderten. Nun
aber waren die Mercksleute nicht mehr zu halten und
verbeſſer=
ten bei ſchönem Zuſammenſpiel in gleichmäßigen Abſtänden bis
zur Halbzeit auf 5:2. Nach Halbzeit kamen die Turner faſt nicht
mehr zur Geltung, und die Mercksleute erhöhten bis Schluß
auf 10:3. Außer Gimbel wäre noch das vorzügliche Aufbauſpiel
der Brüder Kaltwaſſer, Müller und Dahl im Sturm zu
er=
wähnen.
Trebur — SV. 98 2. 1:5 (0:3).
Das vorletzte A=Klaſſe=Verbandsſpiel für beide Mannſchaften war
eines der ſchönſten Spiele in der Verbandsrunde. Heute ging es für
beide Vereine um den 1. Tabellenplatz. Wie ernſt vor allem
Trebur dies nahm, war, daß es zum erſten Male wieder mit
ſeiner kompletten Mannſchaft antrat. Die 98er konnten infolge
techniſcher Ueberlegenheit das Spiel gewinnen und ſollten ſomit
die Meiſterſchaft in der Taſche haben.
Handhall in der 9.T.
Kreisklaſſe: Walldorf — Langen 2:1 (1:1) abgebrochem
Erbach — Tv. Obernburg 0:3 (0:2).
Meiſterklaſſe: Tgſ .1875 — Reichsbahn 1:1 (1:1); Heppem
heim — Beſſungen 3:2 (0:2); Wallerſtädten — Groß=Gera.
2:1 (1:0).
A=Klaſſe: Seeheim — Eberſtadt 5:2 (3:1); Crumſtadt —
Ober=Ramſtadt 3:6 (1:2).
Privatſpiele; Bickenbach — Polizei Darmſtadt (D. S.B;
4:5 (1:1); Münſter — Groß=Umſtadt, 2., 5:1 (1:0).
B=Klaſſe: Biebesheim — Gernsheim 1:5 (1:2).
Um die Zeit des Spielbeginns ſetzte auf allen Plätzen Reges,
ein, der aber ſpäter nachließ, ſo daß durchgeſpielt werden konnti=
Jedoch war der Spielverlauf durch den naſſen und teilweiſe gla;
ten Boden beeinflußt. In Walldorf hatten ſich viele Zuſchauee
aus beiden Lagern eingefunden. Heyl=Keſſelſtadt pfiff. Walldon
war leicht überlegen und ging in Führung. Langen zog gleich
Ein Läufer der Platzelf wurde herausgeſtellt. Daraufhin
Unrun=
unter den Zuſchauern. Nach der Pauſe fiel der Siegestreffer füü
Walldorf. Irion, der ſehr ſchöne Leiſtungen vollbracht hatte, b.i
ſtritt dieſes Tor. Es entſtand ein Auflauf, und Mitte der zweite
Hälfte erfolgte der Spielabbruch. Von beiden Seiten ſind
Schi=
derungen eingegangen. Man muß den Spruch der Behörde arf
warten. — Wider Erwarten verlor Erbach auf eigenem Plack
gegen Tv. Obernburg. Ein Erſatzverteidiger füllte ſeinen
Poſts=
nicht aus, ſo daß in der Abwehr der Platzelf für den Angriff de
Gäſte ein ſchwacher Punkt war. Erbach kritiſierte die
Schir=
leiſtung.
In der Meiſterklaſſe iſt die Lage nach dem 1:1 der Reichsbchri
nun ſo, daß Sprendlingen drei Punkte benötigt, um
Tabellenerſe=
zu werden. Beſſungen ließ ſich in Heppenheim ſehr gut an um
führte durch beſſeren Spielaufbau 2:0 bei der Pauſe. Dann
fiele=
die Gäſte ab, Kaltenbach war zurückgegangen, und
Heppenhei=
bekam das Heft in die Hand, ſo daß mit 3:2 ein verdienter Sie
errungen wurde. Nikolai=Wolfskehlen gefiel. — Groß=Gerc
hatte für ſein letztes Spiel umgeſtellt, was ſich nicht beſonden,
bewährte. Trotzdem kam Groß=Gerau zu einem Erfolg, als de
Wallerſtädter Hüter nicht im Tor war. Abwechſelnder Vorte.
der Parteien, doch muß die Platzelf in ihrer Einheit als beſſo
bezeichnet werden. Manchmal ging es ſehr erregt her, ſo daß de
Schiri ein ſchweres Amt hatte.
A=Klaſſe: Das Entſcheidungsſpiel in Pfungſtadt zwiſche
Eberſtadt und Seeheim begann ſehr vielverſprechend für die Se
heimer, als bald nach Beginn das erſte Tor fiel. Ein Strafwu
brachte den Ausgleich. Dann ſchälte ſich bis zur Pauſe ein Vo
teil für Seeheim heraus, der im ſicher zuſpielenden Sturm kls.
zu erkennen war. Eberſtadts weite Vorlagen waren leicht abzu
wehren. Die weiteren zwei Tore für Seeheim waren wohl al.
Roller geſchoſſen, aber der Eberſtädter Hüter glitt auf dem naſſe.
Boden aus, und über ihn hinweg ſprangen die Bälle ins To/
Nach der Pauſe band ſich Haas mit dem Schiri an, der ihn kurze:
hand herausſtellte. Trotzdem kam Eberſtadt durch großen Eifg
und Umſtellung in der Spielweiſe zu einer viertelſtündigen Drang
periode, wobei es ſehr brenzlich vor Seeheims Tor ausſah. Dur”
die zahlreiche Abwehr entſtanden mehrere Strafwürfe, die alu
ausgelaſſen wurden. Eidmann konnte in ausſichtsreicher Stellum
einen Ball nicht fangen, Roth jagte einen darüber, und ganz bo
ſonders hatte man den Umſtand vergeſſen, woran Wolf im Eben
ſtädter Tor vor der Pauſe zweimal geſtrauchelt war. Schließl”
machte ſich Seeheim wieder frei von der Umklammerung. Den
Spiel ſtand immer noch 3:1, und es waren noch fünf Minuten &
ſpielen. Da holte Eberſtadt ein Tor durch abgeſpielten Stra
wurf auf. In glänzendem Spurt ſtellte Seeheim auf 5:2, glei
darauf Abpfiff. Seeheims Sturm gefiel beſſer. Eberſtadt im
Strafraum und beſonders bei den Strafwürfen manchmal ſc
hilflos. Sehr zähe die Eberſtädter Abwehr. Unermüdlich dar
Seeheimer Spalt. In Crumſtadt hatten ſich Intereſſenten vch
Hahn und Nieder=Ramſtadt eingefunden. Es ging ſehr lebha
und erregt zu. Metzler=Lorſch hatte große Mühe. Nach harten
Treffen ſiegten die Gäſte. — Zu dem Privatſpiel der Polizei ü
Bickenbach hatten ſich viele Zuſchauer eingefunden. Bickenbach
e-
innerte ſich ſeiner guten Zeiten und legte ein Spiel hin, daß de
Sieg als glücklich bezeichnet werden muß. Wohl waren die Pol.
ziſten im Aufbau und in der Ballbehandlung beſſer. So gim
Sommer dem bewachenden Herpel dreimal durch, und es fiele
drei Tore. Opper ließ zwei Bälle ins Tor rutſchen. Mehrmall
Schußpech auf der Bickenbacher Seite zeigt, daß die Turner ſi
durchſetzen konnten. Rückert pfiff etwas kleinlich, obwohl man ſi
gut vertrug. Sehr befriedigt waren die Zuſchauer über d
ſchönen beiderſeitigen Leiſtungen.
Tgſ. Darmſtadt — Reichsbahn Darmſtadt 1:1 (1:1).
Ueber dem geſtrigen Treffen der 1. Mannſchaften beide=
Vereine waltete inſofern ein ungünſtiger Stern, als kurz ba.
Beginn ein heftiger Regen einſetzte, der während des ganze
Spieles anhielt. Die beiderſeitigen Leiſtungen litten darunes
beträchtlich; beſonders in den Stürmerreihen kam nicht das /
wohnte flüſſige Spiel zuſtande. Die beiden Tore fielen
berſis=
in der erſten Hälfte. Reichsbahns Halbrechter kam bei einen2
Durchbruch freiſtehend zum Wurf und ſchoß placiert ein. 9e=
Gegentreffer reſultiert aus einem vom Linksaußen der
PllS=
beſitzer verwandelten Strafſtoß. In der Folge und auch beſor
ders in der zweiten Hälfte waren beide Tore noch öferts in 6e
fahr. Der glatte Ball ließ einfach keinen genauen Schuß zu
Auch befanden ſich die Hintermannſchaften beider Vereine
guter Verfaſſung und machten manchen ſchön vorgetragenen
Al=
griff zunichte. Der Hüter der 75er erntete für ſeine prächtige
Paraden verſchiedenlich Sonderbeifall. Das Unentſchieden wir.
dem Spielverlauf am eheſten gerecht. Erwähnt ſei noch, da.
das Treffen in vorbildlich fairer Weiſe ausgetragen wurde, A
daß Schiedsrichter Geibel (Pfungſtadt) ein leichtes Amt hatt.
— 2. Mannſchaften 7:2.
Freie Tgde. Darmſtadt 1b — Eberſtadt b. D. 1. 9:0 (4:0ſ=
Auf die erſte Begegnung beider Vereine war man geſpanid
und das Treffen iſt trotz der hohen Torzahl zufriedenſtellen
Die erſten 10 Minuten ſahen gerade nicht nach einem Sie
Darmſtadts aus. Die Gäſte zeigten ganz ſchönes Aufbau= un
Angriffsſpiel, doch im entſcheidenden Moment vergaßen d
Stürmer zu werfen, oder der gutaufgelegte Darmſtädter Tol"
war ein nicht zu nehmendes Hindernis. Nach 10 Min. en
brach der Bann, und mit dem Führungstor trat bei den Pla 2
beſitzern auch eine flüſſigere Spielweiſe zutage, die ihnen be.
jetzt ab eine klare Ueberlegenheit ſicherte. Ein ſchönes Spie
das jedoch in Torunterſchied und Spielſtärke nicht überen?
ſtimmt. — Die Jugend trennte ſich 13:2 (5:0) für Darmſtal
Rugby.
Verbandsſpiele im Kreis Heidelberg.
Heidelberger RC. — TV. 1846 Neuenheim 6:12. SC. Neue‟
heim — Heidelberger BC. 25:0.
Der deutſche Rugbymeiſter Odin Hannover mußte durch ."
SC. Schwalbe Hannover mit 3:15 (0:0) eine überraſchende N.
derlage einſtecken und iſt damit auf den letzten Tabellenpie
zurückgeſunken.
Der Rugby=Länderkampf England-Wales
Swanſea endete mit einer großen Ueberraſchung: England w.‟
mit 12:5 (0:0) geſchlagen.
Nr. 18 — Seite 7
Montag, 18. Januar 1932
Schwerakhlekik.
vgrwärks 05 Gt.-Zimmern-Polizei Darmſt. 7:11 (9
Bei überfülltem Saal fand geſtern in Groß=Zimmern der
Lurckkampf der beiden obengenannten Oberligavereine ſtatt. Durch
uses Verhalten und bei harten, fairen Kämpfen konnte ſich die
Fälizei die zwei Punkte ſichern. Hat doch auch in Groß=Zimmern
jetzt noch jeder Oberligaverein ſeine Punkte ſchwinden ſehen,
arr es geſtern zum Leidweſen eines großen Teiles des Pu=
Fums einmal umgekehrk. Das Reſultat müßte eigentlich 2:16
anten, denn Gg. Schanz und Fiedler waren einwandfreie Sieger.
Linn der Kampfrichter unſicher wurde, ſo lag dies an dem Teil
Publikums, der ſportlich noch nicht zu denken vermag und
an=
hrinend eine Niederlage der heimiſchen Mannſchaft nicht
vertra=
kann. Die Poliziſten verdienen ein Geſamtlob, ſie haben alle
Letztes hergegeben. Einen ſchönen Gang zeigten Gg. Schanz
n Weidner, bei dem Schanz der weitaus Beſſere war.
Ohl=
noß=Zimmer konnte gegen Aug. Schanz ſich nur einen knappen
uariktſieg holen. Eine große Anzahl Schlachtenbummler begleitete
Polizeimannſchaft von Darmſtadt aus. — Die Kämpfe:
Ban=
gew.: Poth (3.) — Schnauber (P.) 0:2; Feder: Weidner (3.)
5g. Schanz (P.) 3:2; Leicht: Ohl (3.) — Aug. Schanz (P.) 5:2;
Jülter: Reinhardt (3.) — Fiedler (P.) 7:2; Leichtmittel: Danz
3e — Knapp (P.) 7:5: Schwermittel: Fröhlich (3.) — Ließ=
It (P.) 7:8; Schwer: Bernhardt (3.) — Siebert (P.) 7:11.
Darmſtadt 1910 — Siegfried Kl.-Oſtheim 12:9.
In Berückſichtigung der hohen Vorkampfniederlage in
Klein=
ſiheim hatte man den Einheimiſchen zu dem geſtrigen Treffen
gar keine Chancen zugebilligt. Aber zur allgemeinen
Zufrie=
nBeit mußte feſtgeſtellt werden, daß man wieder einmal die
ſenhnung „ohne den Wirt” gemacht hatte. In allen Gewichtsklaſſen
uiede mit Verbiſſenheit um den geringſten Vorteil gekämpft,
as insbeſondere bei der Gäſtemannſchaft auffiel. Erſt nach
hart=
icigſtem Widerſtand gaben ſie ſich geſchlagen. Mit einem Wort
ſugt, es war ein Großkampf in ſportlicher Hinſicht; nur hatte
Publikum gefehlt. Kampfleiter Eichbladt=Mainz ſicher wie
rmer.
Die Kämpfe: Bantam: Borowſki=10 ſiegt in der 11. Min. über
rUh=S. durch unverſtändliche Aufgabe des Letzteren. — Feder:
Awarz=10 wird in 45 Sek. durch Stützgriff mit Brückner=S. 6:0
rirg. — Leicht: W. Rachor=S. gelingt es in der Zwangshocke,
au=m=10 durch Untergriff zu beſiegen. 6:3. — Welter: Keitel=10
g: in 81 Min. gegen den körperlich beſſeren J. Rachor=S. durch
vupleſſe. 9:3. — Mittel: H. Rachor=S., der beſte Mann der Gäſte,
hu: ſich gewaltig ſtrecken, um gegen den, trotz einer alten
Ver=
zung behinderten, wie ein Berſerker kämpfenden, Walter=1910,
chr ins Hintertreffen zu kommen. R. wird in der 13. Min. durch
uingabe ſeines Gegners Sieger. 9:6. — Halbſchwer: Veith=10 wirft
hen ebenbürtigen Gegner, Eiſert=S., in der 14. Min. 12:6.
hwer: Merget=S. ſiegt in der 4. Min, durch Ueberſtürzer am
hien über Schmitt=10. 12:9. — Am kommenden Sonntag, vorm.
U Uhr, Verbandstreffen gegen „Eiche‟ Hanau.
Fr. A. S. Darmſtadt 1891 — Sulzbach 6½—7½.
Man verſprach in der Vorſchau nicht zu viel, wenn man einen
ſiggen Kampf und auch einen eventuellen Sieg D.s vorausſagte.
u. erſtere traf ein, ja die Spannung hielt bis in den
Schluß=
zwf an. Der Sieg Darmſtadts lag ganz nahe. Die Entſcheidung
slUnparteiiſchen iſt nun einmal maßgebend, und man ergab ſich
une Situation. Bis auf einen Fall war der Unparteiiſche
über=
igend. Im allgemeinen waren Zuſchauer mit den gezeigten
Lei=
ugen zufrieden.
Die Ergebniſſe: Fliegeng.: Hch. Göckel — Edam=S., unentſch.;
ſnttam: W. Göckel — Eballer=S., Sieger nach 8 Min. E., eine
h. zweifelhafte Entſcheidung des Unparteiiſchen. — Feder: J.
tiüer — Ered, Sieger E. nach 8 Min. — Leicht: Mahler=D.
der, unentſch. — Leichtmittel: M. Zapf — F. Deckert, Sieger 3
ch 2 Min. — Schwermittel: F. Zapf — Schmidt, Sieger Z. n. P.
Schwer: H. Kratz — Keller, unentſchieden. Jede Mannſchaft
eichte alſo 2 Siege, 3 Unentſchieden und 2 Niederlagen.
Einigkeit Damm konnte im Oberligakampf mit viel Glück bei
grakfurt 86 einen 11:9=Sieg buchen.
Der deutſche Schwergewichtler Hein Müller,
in vor kurzem aus formalen Gründen die Europameiſterſchaft
eikannt wurde, iſt jetzt von der Internationalen Box=Union
jeſer als Anwärter auf die Europameiſterſchaft anerkannt
rſoen.
Sans Schönrath, der Krefelder Schwergewichtsboxer,
urſge in New York von Harald Mays nach gutem Kampf über
yn. Runden knapp nach Punkten geſchlagen. — Der Spanier
toſ ino verlor in Chicago gegen King Levinſky ebenfalls knapp
ſch. Punkten.
Ein Ring=Länderkampf Oſtpreußen-Lettland in
zwagsberg endete mit einem Sieg von 27:12 Punkten für
Lett=
hd. Ein Rekordverſuch des Münchener Weltrekordmannes
Js=
tye im beidarmigen Stoßen mißglückte.
Wrimo Carnera wird nach Regelung ſeiner finanziellen Ange=
Vei=heiten mit dem italieniſchen Boxverband nun doch am 25.
inurar in Paris mit dem franzöſiſchen Schwergewichter Bouquil=
Fämpfen.
Hallenſportfeſt in Hannover.
Das diesjährige Hallenſportfeſt in Hannover ſchloß ſich ſei=
R Worgängern würdig an und war am Sonntag wieder ſehr
reſucht. An den zahlreichen Wettkämpfen und exakten
Vor=
fungen waren rund 1200 Aktive beteiligt. Das Hauptintereſſe
Anſ pruchten wieder die Einladungskämpfe, bei denen es leider
en. Mißton gab. Im 800=Meter=Lauf hatte der Stet=
1t. Dr. Peltzer nach anfänglichem Bummeltempo die Spitze
rrommen, dicht vor Dahlmann=Hamburg und Hobus=Hanno=
Eingangs der letzten Kurve gab es an der Fahne eine
nwelei zwiſchen dieſen drei Führenden, die ſich Hobus zunutze
hue und innen an der Fahne vorbei die Führung übernahm,
ſo in der mäßigen Zeit von 2:11 das Zielband als Erſter
z rreißen. Peltzer legte ſofort Proteſt ein, dem auch
ſtatt=
lelen wurde. Das Rennen wurde annulliert und ſollte zum
luß des Abends wiederholt werden. Die nochmalige
Aus=
yurng kam jedoch nicht zuſtande, da Dahlmonn angeblich
ab=
ſen- mußte und die übrigen Teilnehmer ſich nicht zum Start
quiden. Dr. Peltzer war als einziger bereit, zu ſtarten; doch
e unter dieſen Umſtänden auf die Austragung verzichtet
ei. Im Sprinterdreikampf bewies der Schöneber=
Turner Vent erneut ſeine große Eignung zum Hallenläufer,
er den Turnermeiſter Lammers=Oldenburg und Borch=
Bochum überlegen ſchlagen konnte. Vent gewann alle drei
über 60, 70 und 80 Meter und wurde nur im letzten Lauf
Lammers hart bedrängt, der in gleicher Zeit den zweiten
belegte. 1ieber 3000 Meter trug der Steitiner
Hell=
in 9:10,2 einen leichten Sieg über den Hannoveraner
Sianüt 9:12,3 und Poltrock=Hamburg 9:12,3 davon. Der
che Zehnkampfmeiſter Sievert=Hamburg feierte
Doppelerfolg. Er gewann die 60 Meter offen in 7.1 Eek.
wdas 60=Meter=Hürdenlaufen in 8,3 Sek. vor Rath=
Ham=
in 8,4 Sek.
Die Nacht” in Münſter, ein Sechsſtunden=
Mann=
ſtiſtsrennen, wurde von der Mannſchaft Rieger-Tietz mit
unsvorſprung vor Göbel-Vopel gewonnen.
ſen Brüſſel gewann Belgien einen Radländerkampf gegen
liees mit 3:0.
Kauſch-Hürtgen gewannen in Köln ein
Zweiſtunden=
mraſchaftsrennen mit einer Runde vor Piet van Kempen—
utz.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Main=-Rheingau-Deutſche Turnerſchaft
Vorbereitungen zum Kreisfeſt und Gautreffen. — Die Turner
wählen einen neuen Führer.
Die zum geſtrigen Tage nach Darmſtadt anberaumte
Gau=
übungsſtunde war im Hinblick auf ihre Wichtigkeit von den
Gau=
vereinen ſehr gut beſucht. Zunächſt galt es, die erſten
Vorberei=
tungen für das 35. Mittelrheiniſche Kreisturnfeſt
anfangs Auguſt in der alten Stadt Trier und das
Gautref=
fen in Darmſtadt zu treffen. Letzteres ſoll am 3 Juli,
und zwar auf dem Platze der Turngemeinde Beſſungen
ſtattfinden. Die Lehrarbeit erſtreckte ſich auf die Frei= und
Ge=
räteübungen unter Leitung des Turnausſchuſſes zu
vorgenann=
ten turneriſchen Veranſtaltungen. Während die Turner in der
großen Halle der Turngemeinde übten, beſchäftigte Gau=
Ober=
turnwart Hofferberth im kleinen Turnſaale des
Turngemeinde=
hauſes die dort verſammelten Altersturner. Auch hier ſtanden
im Mittelpunkt der Lehrfolge neben der Allgemeinausbildung die
Uebungen zum Kreis= und Gautreffen. Nach der praktiſchen
Ar=
beit des Vormittags fanden ſich die Vereinsturnwarte und
Turn=
leiter zuſammen, um neben der Ausſprache über die Geſtaltung
der Wettturnen 1932 einen neuen Führer zu wählen. Die Wahl
traf auf das ſeitherige Turnausſchußmitglied. Gg. Plößer=
Tgde. Traiſa, dem ſomit als Fachwart die Leitung des
Männerturnens im Main=Rheingau übertragen iſt. Die getroffene
Wahl machte ſomit eine Neuwahl eines Turnausſchußmitgliedes
erforderlich, und wurde nach Stichwahl der Turner A.
Her=
bert=Tv. Rüſſelsheim in den Turnausſchuß berufen.
Frühling in Lake Placid.
Seit einigen Tagen ſtehr die Queckſilberſäule mit konſtanter
Bosheit nicht nur bei uns über dem Gefrierpunkt. Auch in Lake
Placid hat man hinſichtlich der Abwicklung der Olympiſchen
Win=
terſpiele ernſte Sorgen. Nachdem es vor einigen Tagen
ausgie=
big geregnet hatte, iſt es ſeit Donnerstag geradezu frühlingsmäßig
warm. Das Thermometer zeigt etwa 19 Grad, und der am
Jah=
resſchluß reichlich gefallene Schnee löſt ſich langſam, aber ſicher in
Wohlgefallen auf. Die norwegiſchen und ſchwediſchen Skiläufer,
die ſich ſeit einiger Zeit ſchon an Ort und Stelle befinden, haben
bisher noch keine Gelegenheit gehabt, Terrainſtudien auf ihren
langen Hölzern zu machen, weil die Witterungsverhältniſſe dies
nicht zulaſſen. Auch auf der Bobbahn ſieht es ähnlich aus, ebenſo
ſteht das Eisſtadion unter Waſſer. Man hat zwar noch den
Eis=
palaſt zur Verfügung, der für den Kunſtlauf, für Eishockey und
zur Not auch noch zu den Schnelläufen herangezogen werden kann,
aber im Ski= und Bobfahren iſt man noch nicht ſo weit, daß man
ſagen könnte: „Bei ſchlechtem Wetter findet die Veranſtaltung im
Saale ſtatt.”
Sonja hat Wünſche.
Stars haben ihre Launen, auch im Sport bleibt man davon
leider nicht verſchont. Norwegens Eislaufkünſtlerin, die
viel=
gefeierte und noch mehr verwöhnte Sonja Henie, macht keine
Aus=
nahme. Das Norwegiſche Olympiſche Komitee kann ein Lied davon
ſingen, denn die Weltmeiſterin ließ von Paris aus mitteilen, daß
ſie nur dann nach Lake Placid fahren würde, wenn ein
norwe=
giſcher Schiedsrichter entſandt werden würde. Da man auf Sonjas
Start nicht verzichten wollte, blieb nichts übrig, als nochmals in
den ſchon reichlich in Anſpruch genommenen Beutel zu greifen und
die Reiſekoſten für einen einheimiſchen Unparteiiſchen zu
bewil=
ligen.
Auch Vivi=Anne Hulthen ſtellt Bedingungen.
Das ſchwediſche Olympia=Komitee hat mit ſeiner
Eislaufmei=
ſterin Vivi=Anne Huthén ebenfalls Sorgen. Die Differenzen haben
jetzt dazu geführt, daß die in England geborene Vivi=Anne
er=
klärte, ſie würde in Lake Placid für England ſtarten, wenn man
ihr nicht die Reiſekoſten für ihre Mutter bewilligt.
Barwa-Berlin erfolgreicher Tikelverkeidiger.
Um die deutſchen Eisſchnellauf=Meiſterſchaften.
Den Kämpfen um die deutſchen Eisſchnellauf=Meiſterſchaften
auf dem Staffelſee bei Murnau war auch am Sonntag in jeder
Hinſicht ein voller Erſolg beſchieden. Bei herrlichem Wetter hatten
ſich zu dieſer Konkurrenz, für deren muſtergültige Durchführung
der Winterſportverein Murnau verantwortlich zeichnete, etwa
20 000 Zuſchauer eingefunden, die von den hervorragenden
Kämp=
fen zu heller Begeiſterung hingeriſſen wurden. Auch das
ſport=
liche Ergebnis des Sonntags war wiederum ausgezeichnet. Schon
im erſten Lauf über 1500 Meter wurde die alte Rekordzeit von
2:39,5 Minuten ſowohl von dem Sieger Barwa=Berlin, als auch
von den beiden nachfolgenden Münchnern Sandtner und
Donau=
bauer unterboten. Dasſelbe Bild gab es im anſchließenden
10 000=Meter=Lauf. Hierbei liefen Barwa und Sandtner ein
un=
erhört ſcharfes Rennen, in dem die beiden bis kurz vor dem Ziel
noch in der gleichen Höhe lagen. Die Folge war abermals eine
neue deutſche Beſtzeit, die um faſt eine Minute verbeſſert wurde.
Sieger war abermals Barwa in 18:47,8 Min. Auch bei den
Rennen der Junioren über 1500 Meter und im Neulingslauf über
500 Meter gab es ſpannende Kämpfe. Am Nachmittag ſtattete
der Leichtflugzeugklub München mit vier Flugzeugen dem
Staf=
felſee einen Beſuch ab.
Das Endergebnis der deutſchen Eisſchnellauf=
Meiſter=
ſchaft lautete: 1. Barwa=Berlin 211.39 Punkte, 2. Sandtner=
München 212.65 Punkte, 3. Donaubauer=München 224,67 Punkte,
4. Scelike=Berlin 229.71 Punkte. — Die Einzelergebniſſe:
1530=Meter=Lauf: 1. Barwa=Berlin 2:33,6 Min. (neuer deutſcher
Rekord), 2 Sandtner=München 2:33.7 Min., 3. Donaubauer=
München 2:38.8 Min., 4. Seelike=Berlin 2:44.2 Min. — 10 000=
Meter=Lauf: 1. Barwa=Berlin 18:47,6 Min. (neuer deutſcher
Re=
kord), 2. Sandtner=München 18:47,8 Min., 3. Donaubauer=
München 20:23.7 Minuten., 4. Seelike=Berlin 21:05 Minuten.
—. Juniorenlauf über 1500 Meter: 1. Maier=Murnau 2:51.2 Min.,
2. Scholz=München 2:58.8 Min., 3. Wollnjak=Hamburg=Altona
2:58.9 Min., 4. Steiner=München 3:00 Min., 5. Körner=Berlin
3:04 Min. — Neulingslauf über 500 Meter: 1. Maier=Murnau
50.9 Sek., 2. Körner=Berlin 52.1 Sek., 3. Pankhof=München 52.5
Sek., 4. Strohhammer=München 52.6 Sek.
Die deutſche Eishockey=Mannſchaft, die ſich am
21. Januar mit dem Dampfer „Hamburg” auf den Weg zu den
Olympiſchen Spielen nach Lake Placid begibt, ſetzt ſich aus den
ſechs Berliner Spielern Jänecke, R. Ball, Korff, Römer, Heinrich,
Berke, ſowie aus den vier bayeriſchen Spielern Leineweber,
Sle=
vogt, Schröttle und Strobl zuſammen.
Ehepaar Brunet (Frankreich) gewann bei den
Europa=
meiſterſchaften im Eiskunſtlaufen in Paris die Meiſterſchaft im
Paarlaufen.
Bei den Allgäuer Skimeiſterſchaften gewann
unter 287 Bewerbern Ludwig Boeck (Neſſelwang) den 18=
Kilo=
meter=Langlauf in der ausgezeichneten Zeit von 1:09,17 Stunden.
Da Prag aus finanziellen Gründen auf die Durchführung der
Eishockey=Europameiſterſchaften verzichtete, gelangen dieſe im
März in Berlin zum Austrag.
Wambſt-Broccardo, die führenden franzöſiſchen
Sechs=
tagefahrer, wurden jetzt für das Frankfurter Sechstagerennen
(29. Januar bis 4. Februar) verpflichtet.
Pijnenburg—Braspenning gewannen in Baſel ein
500=Runden=Mannſchaftsrennen vor Richli-Buſchenhagen und
Siegel—Thierbach.
Englands Tiſchkennis=Auswahlmgnnſchaft
in Darmſtadi.
Anläßlich ihrer Reiſe zu den Weltmeiſterſchaften nach Prag
trägt die engliſche Auswahlmannſchaft ein Wettſpiel gegen die
Städtemannſchaft Darmſtadt aus. Damit iſt es der
Intereſſen=
gemeinſchaft Darmſtädter Tiſchtennisvereine gelungen, nach den
ungariſchen Weltmeiſtern auch die augenblicklich zweitſtärkſte
Mannſchaft der Welt zu einem Start in Darmſtadt zu
verpflich=
ten. Die Engländer, die mit guten Ausſichten nach Prag fahren
ſie ſind die gefährlichſten Rivalen des Titelverteidigers
Ungarn — treten vorausſichtlich mit ihrer ſtärkſten Mannſchaft
an. Ihr Spitzenſpieler H. R. Perry iſt einer der bekannteſten
Sportleute der Welt. Er ſpielte bekanntlich, ehe er die großen
Tenniserfolge hatte, auch im internationalen Tiſchtennisſport
eine führende Rolle. Zum erſten Male ſtartete er nach ſeinen
Tennistriumphen in den Daviscupſpielen und auf ſeiner
Ame=
rikareiſe, in Paris wieder in einer Tiſchtennisveranſtaltung. Er
zeigte dabei, daß ſeine frühere Spielſtärke auch mit dem kleinen
Schläger nicht nachgelaſſen hat und gewann die franzöſiſche
Mei=
ſterſchaft durch einen überraſchenden Sieg über Weltmeiſter
Sza=
bados (Budapeſt). Auch die anderen Spieler der Mannſchaft
be=
ſitzen beſten internationalen Ruf und eine große Spielſtärke.
Die Darmſtädter ſind in der glücklichen Lage, den Engländern
eine Mannſchaft entgegenſtellen zu können, die die Briten zur
Hergabe ihres ganzen Könnens zwingen wird. Die Darmſtädter
Mannſchaftsaufſtellung wird Ende dieſer Woche in
Ausſcheidungs=
kämpfen ermittelt, um wirklich das derzeit Beſte ſtellen zu können.
— Dieſes internationale Ereignis im Darmſtädter
Tiſchtennis=
ſport findet am Samstag den 23. Januar, abends
8 Uhr, in der Turnhalle der Turngemeinde 1846 am
Woogs=
platz ſtatt. In Anbetracht der Zeitverhältniſſe ſind außerdem.
trotz der hohen Unkoſten, die Eintrittspreiſe ſo gehalten, daß
jeder die Gäſte aus dem Mutterlande des Sportes bewundern
kann. Wir kommen an dieſer Stelle noch auf die Veranſtaltung
zurück.
Keglervereinigung.
Meiſterſchaftsvorkämpfe. — Ausſcheidungskegeln.
Durch die Gänge am Samstag und Sonntag auf der Bahn
in der Turnhalle und bei Krichbaum ſind die vier erſten Läufe
bis auf zwei Ausnahmen beendet, die aber das Geſamtergebnis
wenig beeinfluſſen werden. — Die Führung hat noch
Nei=
chert. Auch bei den Senioren iſt es zur Beendigung der vier
erſten Läufe gekommen. Hier liegt Bäumer in Führung.
Die Einzelergebniſſe der letzten Wettbewerbe ſind:
a; Männer (100 Kugeln): 1. Bangert, 557: 2. Belz, 539,
3. Drautz, 538; 4. Brunner, 537; 5. Sattler, 536; 6. Chriſt, 522:
7. Wenner, 527: 8. Rößler, 526: 9. Mees, 521: 10. Bender, 515;
11. Schäfer, 505; 12. Nickel, 504. b) Senioren (100 Kugeln):
1. Schinnerl, 545: 2. Gärtner, 517; 3. Luttermann, 488. c) Frauen
(100 Kugeln): 1. Frau Wilbert, 541 Holz: 2. Frl. Bangert, 506;
3. Frau Hübner, 505.
Nach dem derzeitigen Stand des Ausſcheidungskegelus
kom=
men als die 20 Beftergebniſſe, die für die Kampfmannſchaft
maß=
gebend ſind, folgende in Frage: 1. Reichert, 2301 Holz: 2.
Schüß=
ler, 2229; 3. Reinhardt, 2205; 4. Katzeumeier, 2190; 5. Grün,
2187; 6. Wenger, 2185; 7. Becher, 2183; 8. Mees, 2175: 9.
Hüb=
ner, 2175: 10. Rößler, 2171; 11. Wilbert, 2168: 12. Bangert,
2167 13. Bender, 2152; 14. Scherer, 2143: 15. Sattler, 2142;
16. Brunner, 2141; 17. Thümmel, 21311 18. Eigenbrodt, 2127;
19. Belz, 2123: 20. Erbes, 2119 Holz.
Am Samstag beginnt der wichtigſte Teil der Kämpfe, der
Endlauf über 200 Kugeln, der auf den Bahnen im
Bürgerver=
ein vonſtatten geht.
hockey.
TV. Sachſenhauſen 57 — Offenbacher RV. 1:0. Frankfurter
TV. 1860 — Eintracht Frankfurt 4:0. Damen: Frankfurter TV.
1860 — Eintracht Frankfurt 7:0. Rot=Weiß Frankfurt —
Univer=
ſität Frankfurt 2:2. Poſt=Sportverein TV. Vorwärts 3 0.
TV. Fechenheim — Höchſter HC. 0:1. Kickers Offenbach —
Hom=
burger HC. 3:2. TSG. Höchſt 01 — THC. Wiesbaden 0:4.
Damen: Höchſt 01 — THC. Wiesbaden 0:1. Weiß=Blau
Aſchaffen=
burg — JG.=Sportverein 3:0. V. f. R. Mannheim — SC.
Frank=
urt 1880 3:3.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 18. Januar.
15.20: Charlotte von Reichenau: Beruf oder Erwerb.
17.05: Baden=Baden: Konzert des Städt. Kurorcheſters. Werke von
Mozart, Goldmark, Wolf=Ferrari, Joh. Strauß u. a.
18.40: Eliſabeth v. Schmidt=Pauli: Meine Erlebniſſe bei den
Zi=
geunern.
19.05: Engliſch.
19.40: Tägliche Begegnungen. Arbeitsvermittler und Arbeitsloſer.
20.00: Berlin: Reichsgründungsfeier. Anſprache: Reichsminiſter Dr.
Groener.
20.30: Goethe=Geſpräche. Dr. Staegemann u. H. Woeſter
21.10: Viertes Montagskonzert. Ausf.: Frankfurter Rundfunk=
Sym=
phonie=Orcheſter. Soliſt: E. Kraack (Bratſche).
22.00: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.20: Winterfeſt 1932 des Singchors der Württ, Landestheater.
Alles will zum Theater. Von Fritz Schaetzler.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 18. Januar.
9.35: Prof. Dr. Amſel: Lehrgang für Einheitskurzſchrift.
10.10: Schulfunk: Sprechduette von Goethe.
14.45: Kinderſtunde: Wir ſpielen Zeitung.
15.40: R. Faber: Wir und der Staat.
16.00: Rektor Skrowonſki: Die ſtaats= und kulturpolitiſchen Aufgaben
der Grenzlandſchulen.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: P. Ligeti: Entwicklung und Sinn in der modernen Kunſt,
18.00: Dr. Juſt: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Stunde des Landwirts. Prof. Dr. Nolte: Wie muß bei
der herrſchenden Geldknappheit gedüngt werden?
19.25: Gedanken zur Zeit. Redakteur Haack u. Redakteur Dr.
Hage=
mann: Deutſchland und die Abrüſtung.
20.00: Zum 18. Januar. Anſprache: Reichsminiſter Dr. Groener.
Anſchl. Leipzig: Konzert. Mitw.: Thomanerchor. G. Ramin (Orgel),
F. Sammler (Cembalo). Werke von Händel, Mozart, Stölzel,
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik des Tanzorcheſters Hermann Männeke.
Wekterbericht.
Das Wetterkartenbild zeigt immer noch keine weſentliche
Aenderung. An der Südſeite des Islandstiefs fließt fernerhin
milde Ozeanluft nach dem Feſtlande hin, wodurch gelinde
Tem=
peraturen erhalten bleiben und Bewölkung, ſtellenweiſe mit
leich=
tem Regen, erzeugt wird. So lag heute morgen ein
Regen=
gebiet über der Normandie. Andererſeits führt der hohe Druck
im Südoſten wieder zu Aufklaren, wodurch in der Nacht infolge
der Ausſtrahlung Temperaturückgang bis zum Gefrierpunkt und
darunter eintritt.
Ausſichten für Montag, den 18. Januar: Bewölkt und
aufhei=
ternd. Temperaturen wenig verändert, jedoch etwas ſtärkere
Gegenſätze zwiſchen Tag und Nacht, meiſt trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 19. Januar: Noch Fortdauer der
herrſchenden Wetterlage.
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Hild und Wont: Dr. Herbert Nektei.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 18
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 18. Januar 1932
AlTAMTLIO
von
Roman
FRITZ WEBER
47)
(Nachdruck verboten.)
„Schön. Dann ſollen die Kinder von Kalifornien und Mexiko
die Früchte Ihres rabiaten Leichtſinns bezahlen!“
„Sie werden noch ganz andere. Dinge erleben, Helland!
Petroleum iſt ein Spiel, ein gefährliches Haſardſpiel, falls Sie
das nicht wiſſen ſollten. Eine Sache, die Männer braucht, nicht
Krämer wie Sie, die wegen zehntauſend Gallonnen die Fraiſen
kriegen. Ach was, ich pfeife darauf, ich hab’s nicht nötig, mir
von Ihnen Vorſchriften machen zu laſſen! Bohren Sie ſich Ihr
Naphtha ſelbſt, verſtanden?"
Dan Armsworth zog ſeinen Pelz an und ſtapfte hinaus.
Er wollte zu Bill Toffy hinüber, ein Glas Ein trinken und mit
dem Werkmeiſter über vernünftige Dinge reden. Die beiden
„Dollarcangillen” ſollten ſich ihren Kram allein ausmachen.
Er=
ledigt.
Ein fürchterliches Dröhnen und Schüttern riß Holger
Hel=
land aus dem Schlaf. Es war, als ob ein Hammer von unten
her gegen die Baracke ſchlüge. Die Bohlen kniſterten,
Gegen=
ſtände fielen klirrend zu Boden. Sekundenlang dauerte das
Auf=
undniederſchwanken, das unterirdiſche Grollen und Brüllen.
Während er nach dem Schalter taſtete, kam aus der Ecke ein
unterdrücktes Wimmern. Licht flammte auf. Van Konz ſaß mit
jappendem Munde auf dem Feldbett, die Augen quollen ihm
aus den Höhlen, er ergriff vor Angſt mit den Fingern in die
Luft wie ein bettelnder Hund.
„Hilfe!” würgte er hervor. „Hilfe!”
Speichel lief ihm aus dem Munde, floß die Hängebacken
hinunter.
„Hilfe!”
Er klammerte ſich an Hellands Arm und erhielt einen Stoß,
der ihn auf ſein Lager zurückwarf. Der Ingenieur ſtürmte hinaus.
Alles war in Brandröte getaucht. Heulen und Brüllen füllte
den Raum, als feuerten zehntauſend Geſchütze gleichzeitig in die
Nacht. Die beiden Vulkane Erebus und Terror ſpien
Flammen=
garben und Rauchwolken gegen den Himmel.
Wieder ein Erdſtoß. Helland fühlte, wie eine Welle unter ihm
weglief. Brandung ſtieß ſchwarz aus dem Meere, warf eine
Kette knirſchender Eisblöcke an den Strand. Gleichzeitig er=
loſchen die Bogenlampen der Siedlung. Die Stromkabel waren
abgeriſſen.
Aber die Nacht war hell, brandhell. Von den Hängen des
Erebus floß glühende Lava. Steinklumpen ſauſten pfeifend
nie=
der, klatſchten in den Schnee.
Menſchen rannten, ein heulender Schwarm bewegter Beine
und Arme. Sie liefen an den Strand und kamen zurück,
atem=
los, mit angſtverzerrten Geſichtern. Einige fielen, vom
Stein=
ſchlag getroffen, lagen zuckend auf der glutroten Fläche. Die
Ueberlebenden verſchwanden in den Baracken.
Helland legte den Arm ſchützend über den Kopf und lief.
Die Flugmaſchine! In fünf Minuten konnte man aus dem
Hexenkeſſel heraus ſein.
Hinter ihm kreiſchte die Stimme des Holländers: „Hilfe!
Helland! Hilfe!”
Er achtete nicht darauf. Wer ihm jetzt in den Weg trat, war
verloren. Er zog im Laufen die Piſtole, drückte den
Sicherungs=
hebel nieder.
André Gillard riß verzweifelt an der Rolltür des Schuppens.
Kämpf kam dahergeſtürmt, ein Beil in der Fauſt. Holz ſplitterte
unter ſeinen Hieben, die Türflügel wurden beiſeite geſchoben.
Die drei Männer kletterten in die Maſchine. Faſt gleichzeitig
ſprangen die Motoren an, ſchleiften das Flugzeug über den
Schnee. Ihm entgegen lief ein verzweifelter Meuſch, die Hände
beſchwörend hochgeworfen: Van Konz. Er verſchwand unter der
raſend anlaufenden Tragfläche, wurde vom Propeller
nieder=
geſchleudert.
Das Flugzeug kam vom Boden ab, ſchraubte ſich über dem
Meere in den lodernden Nachthimmel, jagte die Eisbarriere
entlang gegen Weſten.
Helland hatte ſeine volle Beſinnung wiedergewonnen. Er
ſah auf das flammende Chaos zurück und befahl den Piloten,
zu wenden.
Kämpf blickte auf den Höhenmeſſer. „Wir müſſen höher
hinauf, um nicht in den Steinregen zu kommen”, ſagte er ruhig.
Helland zuckte die Achſeln. Es war ihm einerlei. Mit kalten
Augen ſah er in die Hölle da unten, ſah die Schiffe
gegen=
einander prallen, ſinken, ſah Menſchen hin und herrennen, fallen,
jegen bleiben.
Da ſchien ein dritter Krater in der Bucht aufzubrechen
Flammen ſchlugen empor, krochen flatternd über den Boden,
jag=
ten die verzweifelten Menſchenhaufen wieder gegen den Strand.
Das Petroleum hatte Feuer gefangen. Turmgeſtänge brannten.
ein Wald von ungeheuern Fackeln, die Naphthaſeen warfen
ſpritzende Lohe über die Siedlung, über die Erz= und
Kohlen=
lager. Dann verſchwand das grauenhafte Bild in ſchwarzem
Qualm. Hinter der flüchtenden Flugmaſchine her drohten nur
noch die beiden Vulkane, zwei feuerzuckende Rauchſäulen, gegen
den geſtirnten Himmel.
In Eisſtadt ahnte niemand die Kataſtrophe. Man hatte
tvohl Rötung im Oſten geſehen, aber das konnte Südlicht ſein,
Jedermann war hier an die ſonderbarſten Himmelserſcheinungen
gewöhnt.
Auch das Schweigen der Funkſtation auf Erebus war nichts
Außergewöhnliches. Eine Störung, die in wenigen Stunden
be=
hoben ſein würde. Das kam öfters vor.
Helland traf ein. Ohne ein Wort zu äußern, ging er in
das Syndikatsgebäude und verſchwand in ſeinen Räumen.
Eine Stunde ſpäter erſchien er wieder auf dem Startplatz,
gefolgt von dem Diener Nuorti, der zwei Koffer ſchleppte. Dem
Leiter des Flugplatzes erklärte er, in Erebus ſei alles in beſter
Ordnung; er habe die Abſicht, nochmals Lundſtadt zu beſuchen
und längere Zeit dort zu bleiben.
Man wunderte ſich weiter nicht, als die Piloten alle drei
Benzintanks auffüllten und noch zwei Barrels Brennſtofff im
Gepäckraum verluden.
Die Maſchine wurde auf den Katapult gebracht, abgeſchnellt,
kreiſte einmal über dem hellerleuchteten Fjord und den Gebäuden
der Siedlung und verſchwand dann, Kurs gegen Oſten, in der
ſternklaren Polarnacht.
Wolkengrau hing tief über Paris. Endloſe Autokolonnen
rollten durch die regennaſſen Straßen. Immer wieder zuckten
rote Schlußlichter auf, Warnungszeichen für den Hintermann,
ſein Tempo zu mäßigen.
Der trübe Novemberabend lockte nur wenige Fußgänger uus
Freie. Wer nicht anders konnte, lief mit hochgeſchloſſenen
Mantelkragen, den Schirm in der Hand, dahin.
Unter den Paſſanten auf dem Boulevard Briand ſchlender
ein Mann, den Regen und Nebelluft nicht zur Eile trieben. Hiu
und wieder blieb er vor einem Schaufenſter ſtehen, ſah mit
un=
beteiligtem Blick Kleider, Juwelen und Konfekt; ſah das Spiel
einer Lichtreklame, die Anpreiſungen einer Schuhfirma. Dann
ging er weiter, die erloſchene Zigarette zwiſchen bärtigen Lippen,
läſſig und gleichgültig unter den haſtenden Menſchen.
(Fortſetzung folgt.)
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