Elnzelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
Miürlich 2maligem Erſcheinen vom 1. Dezember
31. Dember 2.18 Reiſchemark und 22 Pfennig
ragnzhr, abgeholt 2. 25 Reichemark, durch die
Gofug:.40 Reichemark ſrei Haus. Poſibezugspreis
Den ine Beſtellgeld monailſch 2.75 Reſchemart.
Zontbntichlkeit für Aufnahme von Anzelgen an
ſimmuig Tagen wird nicht übermommen.
Nichte=
imrminzelner Nummern infolge höherer Gewalt
hüſt en Bezieher nſcht zur Kürzung des
Qugguenes. Beſſellungen und Abbeſtellungen durch
nult ihe Verbindlichkelt für uns. Poſiſcheckonio
Franfurt a. M. 130t.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſebenen Origlnal=Auffätze und eigenen Nachrlchten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 336 Donnerstag, den 24. Oezember 1931. 194. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breil” Reſcheimart Anzelgen von auewärt40Reſchebſch.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspig. 92 mm breite
Nellame=
zelle 3.00 Reſchsmark Alle Preſe in Reſchemark
ſ4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle böherer
Gewall, wie Krieg, Aufruhr. Strell uſw., erliſcht
ſede Verpſiſchung au Efülung der
Anelgen=
aufträge und Teiſtſung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerſchtiſcher Beitreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Banfkonio Deutſche Banil und
Dorm=
ſädter und Nationalban”
Das Gaacfien der Saufberſadigen.
„Welkweite Bedeukung des deutſchen Problems. — Wiederingangſehung des Houng=Planes ausgeſchloſſen.
Hr Appell an die Regierenden zur Vermeidung drohender Kakaſtrophen. — Regelung des Ge
ems
unaufſchiebbar. — Deukſchland war ein ehrlicher Schuldner”
Ntanakiſcher Endkanpf in Baſel.
Zruhöſiſcher Widerſpruch zu Prokokoll gegeben.
Baſel, 23. Dezember.
S privaten Beſprechungen des Sonderausſchuſſes ſind am
twch, 19 Uhr, zu Ende gegangen. Dr. Melchior teilte gleich
3 Sitzung den deutſchen Preſſevertretern mit, daß „ſoeben
wwſtändige Einigung erzielt iſt‟. Das Gutachten wurde um
1Fihr von den 11 Sachverſtändigen unterzeichnet. Der
ſchwe=
ha ſeperte hatte Baſel ſchon vor der Sitzung verlaſſen.
Wie verlautet, iſt der Streitpunkt hinſichtlich der Tribute ſo
ſöfn vorden, daß im Kapitel IV zum Ausdruck gebracht wird,
b rich Anſicht der Mehrheit des Ausſchuſſes die Reparationen
AWſtkriſe zu einer dauernden machen. Die franzöſiſche
Abord=
ngs jacht ſich aber dieſe Theſe nicht zu eigen.
Ee von deutſcher Seite mitgeteilt wird, iſt die Einigung da=
Arch möglicht worden, daß „von allen Seiten gewiſſe
Zuge=
ntafe gemacht wurden”.
H41 Endkampf in Baſel hat geradezu dramatiſche Formen
an=
hten Die Delegierten ſaßen auf ihren gepackten Koffern.
ſchbardierten ſich gegenſeitig mit Ultimaten. Ein Teil
füar erklärt, daß ſie unter allen Umſtänden abreiſen würden,
lAickſicht darauf, ob ein Ergebnis überhaupt zuſtande käme
Wucht. Zur Durchführung dieſer Drohung iſt es ſchließlich nicht
fanzen. Die neuen Schwierigkeiten, die eigentlich erſt am
ſettig abend wieder auftauchten, ſtammten ebenfalls von
fran=
ſiſche Seite. Die Franzoſen haben, als der Bericht im Rohbau
Wotz=ſktigſtand, immer noch in ihm herumkorrigieren wollen.
SBericht wird in vier Kapitel gegliedert, von denen das
ſtᛋ uehr eine analytiſche Darſtellung der Weltwirtſchaftskriſe
Eemeinen und der deutſchen Kriſe im beſonderen enthält.
44Zzeite Kapitel ſpricht über die Urſachen und Auswirkungen
ELttſe, das dritte von den Bemühungen Deutſchlands zur
Sa=
erunf der öffentlichen und privaten Wirtſchaft unter eingehen=
ElsBückſichtigung der Notverordnungen. Das vierte Kapitel
ſt dlichenthält die gutachtlichen Aeußerungen, ohne freilich
be=
mat Empfehlungen zu geben. Hier war es am Dienstag zu
hen brmellen Einigung gekommen, nachdem zur Ueberbrückung
20rſößenſätze bewußt auf jede praktiſche Schlußfol=
0.48
eimgverzichtet worden war. Das war aber dem
fran=
liſhen Delegierten Riſt noch nicht genügend. Er
1
ſt hon plötzlich bei Kapitel 2 ſeine alte Forderung
wie=
etiafgegriffen und verlangt, daß ausdrücklich
k9M Zuſammenhang zwiſchen der deutſchen
ſräſſund den Reparationszahlungen abgelehnt
für)e. Darauf hat die deutſche Delegation ſich aber
ſchtt ungelaſſen. Sie hat zuletzt erklärt, daß ſie unter
hon Umſtänden eine Unterſchrift des
Berich=
düßz urweigern müßte.
Grübergehend ſah es ſo aus, als ob eine Verſtändigung
130 kge= die Franzoſen möglich ſein würde, nachdem Riſt das Be=
1.50 Mtuutkzimmer verlaſſen hatte. Frankreich hat dann aber in Bel=
110ben:ud Jugoſlawien Bundesgenoſſen gefunden. Neue Vermitt=
053 ungszurſuche begannen, die dazu führten, daß die einzelnen Sach=
015 ſerſtudigen ſich wieder telephoniſch mit ihren Regierungen in
a10berlipung ſetzten, um Rückendeckung für weitere
Vergleichs=
ſorſichlige zu bekommen. Es ſcheint denn auch gelungen zu ſein,
Uine Frmel zu finden, die vieldeutig genug iſt, den deutſchen und
anuäſchen Wünſchen zu genügen. Offenbar in der Form, daß
un weder beim Kapitel 4 der Zuſammenhang
zwi=
den Reparationen und Weltkriſe feſtgelegt iſt,
Ernur als die Anſicht der Mehrheit, weil die
raſzoſen ihren Widerſpruch zu Protokoll
gege=
bemlaben. Da aber bis zuletzt um jedes einzelne Wort
ge=
kunge wurde, wird ſich das Ergebnis erſt beurteilen laſſen, wenn
der uze Bericht vorliegt. Die Methoden freilich, unter
demen die Baſeler Verhandlungen vor ſich
gin=
bemlaſſenallerdings für die Aufrechterhaltung
denſeutſchen Anſprüche und damit für das
Ver=
ſtrauen zu einer Durchführung der deutſchen
For=
denugen auf der politiſchen
Reparationskon=
mez nicht mehr vielerhoffen.
Der Schlußbericht unkerzeichnei.
w. Baſel, 23. September.
Dr Beratende Sonderausſchuß hat ſeine Beratungen heute
abea 22.15 Uhr durch Unterzeichnung ſeines Berichts beendet, der
numuhr den beteiligten Regierungen und der BJ3. übermittelt
wirz)
6 beſteht aus vier Kapiteln und verſchiedenen Anlagen, die
die Ggebniſſe der Arbeit der Unterausſchüſſe für die
Auslands=
ver=chldung und die Auslandsguthaben Deutſchlands, den
Reiühaushalt und die Reichsbahn enthalten. — Der Ausſchuß
ſtelllem Kapitel II in ſeinen
Schlußfolgerungen
zunäüſt einmal feſt, daß Deutſchland den aufſchiebbaren Teil der
Auguäten nach Ablauf des Hooverjahres nicht zu transferieren
NeEmg. Er weiſt auf die beiſpielloſe Schwere der Kriſe hin, deren
Ausmaß unzweifelhaft die verhältnismäßig kurze Depreſſion
über=
ſteige, die der „Neue Plan” ins Auge faßt. Der Neue Plan
(Young=Plan) ging von der ſtändigen Ausdehnung des
Welthan=
dels aus, innerhalb deren die Reparationszahlungen einen Faktor
von abnehmender Bedeutung bilden würden. Tatſächlich iſt das
Gegenteil eingetreten. Nicht nur iſt der Umfang des Welthandels
zuſammengeſchrumpft, ſondern auch der außerordentliche
Fall des Goldpreiſes hat die tatſächliche Laſt der
deutſchen Annuitäten ſowie alle in Gold
feſtge=
ſetzten Zahlungen um 40 Prozent erhöht.
Das deutſche Problem.
das in weitem Maße die Urſache für die ſteigende finanzielle
Läh=
mung der Welt iſt, erheiſcht daher gemeinſames Handeln, das nur
von den Regierungen ausgehen kann. Das Problem hat weltweite
Bedeutung und es muß mit viel weiterem Maßſtab als dem durch
Deutſchlands Lage allein gegebenen behandelt werden. Der
Wig=
gins=Ausſchuß hat bereits eine außerordentliche ernſte Warnung
ausgeſprochen. Die Ereigniſſe warten nicht. Die Kriſe hat
gewal=
tige Dimenſionen angenommen. Wenn nichts geſchieht, werden
die eingetretenen Schwierigkeiten Vorboten weiterer Kataſtrophen
ſein. Durch die Rückwirkungen des Wirtſchaftslebens auf die
poli=
tiſche Lage und umgekehrt wird die allgemeine Lage noch mehr
verwirrt. Bei dieſem verwickelten Problem müſſen von den
Re=
gierungen die Tatſachen berückſichtigt werden, die der wirklichen
Lage entſprechen und nur nach wirtſchaftlichen Geſetzen behandelt
werden können.
Gewiſſe Bekrachlungen
eiſchenen den Ausſchn zun rfie Pichlidel.
Transferierungen von einem Land in einem Umfaug, der
die Zahlungsbilanz erſchüttert, müſſen das augenblickliche Chaos
noch verſchärfen. Die Befreiung eines Landes von nur
unerträg=
lichen Laſten würde möglicherweiſe die Laſt auf ein
Gläubiger=
land abwälzen, das in ſeiner Eigenſchaft als Schuldner
ſeiner=
ſeits nicht in der Lage iſt, dieſe Laſt zu tragen.
Der einzige Schritt von Dauer, der das Vertrauen
wieder=
herſtellen kann, iſt die Anpaſſung aller zwiſchenſtaatlichen
Schul=
den (Reparationen und andere Kriegsſchulden) an die
gegen=
wärtige zerrüttete Lage der Welt.
Endlich ſind Schritte notwendig, um den energiſchen
Maß=
nahmen, mit denen die deutſche Regierung die Stabilität ihrer
Währung verteidigt, dauernde Wirkung zu ſichern.
Der Ausſchuß richtet an die Regierungen den Appell, ohne
Verzug zu Entſcheidungen und damit neue Hoffnung auf eine
Beſſerung der ſchweren Kriſe zu erwecken, die gleichermaßen
auf allen laſtet.
Das erſte Kapitel gibt einen
Ueberblick über die gegenwärlige Lage.
Der Bericht hebt die beſondere Empfindlichkeit der deutſchen
Wirt=
ſchaft gegenüber der Kreditkriſe hervor. Er weiſt auf die hohe
kurzfriſtige Verſchuldung hin. Die Ausfuhrüberſchüſſe der letzten
Zeit hätten ein gewiſſes Gegengewicht über die jüngſten
Kredit=
abzüge geſchaffen. Es erſcheine aber zweifelhaft, ob die
wirtſchaftlichen Bedingungen
Ausfuhrüber=
ſchüſſe in der bisherigen Höhe geſtatteten.
Jeden=
falls ſeien die Ausfuhrüberſchüſſe nicht ſofort
rea=
liſierbar, um damit kurzfriſtige Schulden ſofort
zurückzu=
zahlen.
Eine Schätzung der deutſchen Zahlungsbilanz für das Jahr
1931 zeige den hohen Anteil, der von dem Ausfuhrüberſchuß für
den Zinſen= und Tilgungsdienſt der Auslandsſchulden und der
Reparationszahlungen vor dem Hoover=Jahr verwendet werden
mußte.
Deutſchland habe eine überlegte Preis= und
Lohnſenkungspolitik verfolgt, um ſeine
wirtſchaft=
liche Lage gegenüber dem Ausland ſoweit wie möglich zu ſchützen.
Preiſe und Löhne ſeien durch die letzte Notverordnung weiter
ge=
ſenkt. Der Produktionsindex ſtehe bei 100 Prozent 1928 im
Sep=
tember dieſes Jahres auf 66 Prozent. Ein Drittel des
wirtſchaft=
lichen Lebens Deutſchlands habe aufgehört. Die Arbeitsloſigkeit
ſei weiter geſtiegen. Die Lage der Landwirtſchaft ſei durch dieſe
Entwicklung ebenfalls getroffen. Die Steuerlaſt ſei nach
Auffaſ=
ſung des Ausſchuſſes ſo hoch geſtieger, daß für eine weitere
Er=
höhung kein Raum mehr ſei.
Die Wirtſchaftsſchrumpfung
zeige ſich auch in dem Einnahmerückgang der Reichsbahn. Was die
künftige Lage der Reichsbahn angehe, ſo ſei der hierfür eingeſetzte
Unterausſchuß zu der Schlußfolgerung gekommen, daß die Reichsbahn
im Grunde ein geſundes Unternehmen und bei Anwendung
kauf=
männiſcher Grundſätze künftig einen Betriebsüberſchuß zu
erarbei=
ten in der Lage ſei, und zwar einen Ueberſchuß, wie ihn die
üb=
rigen großen ausländiſchen Bahnen erzielen, vorausgeſetzt, daß
Deutſchland und die Welt das Gleichgewicht wiedergewonnen
haben und normale wirtſchaftliche Verhältniſſe eintreten.
Die größken Schwierigkeiken
bei der Abfaſſung des Berichkes
hat bekanntlich das zweite Kapitel verurſacht, das die Umſtände
und Verhältniſſe, die zu der gegenwärtigen Lage geführt haben,
ſchildert. Der Rückgang in der Konſumkraft breiter
Maſſen habe eine Verminderung oder ſogar ein
vollſtändiges Verſchwinden der Rentabilität,
ſchwere Arbeitsloſigkeit und Niederbruch in den Börſenwerten
herbeigeführt. Die Erhöhung der Zollmauern
vermehre die bereits vom Wiggins=Komitee geſchilderten
Schwierigkeiten in den Beziehungen zwiſchen
Gläubiger= und Schuldnerländern, da
Zahlun=
gen von einem Lande an das andere ſchließlich
nur in Form von Waren gemacht werden könnten.
Deutſchland häkke einen ſtarken Kapikalbedarf gehabk.
um die durch den Krieg, ſeine Nachwirkungen und die Juflation
geſchaffenen Lücken auszufüllen. Von dem ſeit 1924
hereinge=
ſtrömten Auslandskapital in Höhe von 18. Milliarden RM. ſeien
10.3 Milliarden durch Reparationen aufgezehrt worden.
Jus=
geſamt habe Deutſchlano von 1924 bis 1929 rund 33 Milliarden
Kapital inveſtiert, davon 22 Milliarden in öffentlichen Anlagen,
Wohnungsbau, Gas, Waſſer uſw. Dieſe Summe ſtamme zum
Teil aus Eigenkapital, zum Teil aus Auslandskapital. Der hohe
Anteil der kurzfriſtigen Auslandskapitalien habe Deutſchland
be=
ſonders verwundbar gemacht. In den Jahren 1926 bis 1930
ſeien, ebenſo wie die Steuereinnahmen auch die Ausgaben in
Reich, Ländern und Gemeinden ſtark geſtiegen, und zwar von
172 auf 20,8 Milliarden. Die Ausgaben für Wohnungsbau,
Bildungswveſen und Wohlfahrtsweſen machten hiervon 43.
Pro=
zent aus. Stark geſtiegen waren ferner die öffentlichen
Schul=
den, die 1931 insgeſamt 24 Milliarden betragen. Die ſteigende
Ausgabenpolitik ſei inzwiſchen oft revidiert worden, ebenſo wie
das Syſtem des Finanzausgleichs zwiſchen Reich, Ländern und
Gemeinden, das die Kontrolle über die Ausgaben von der
Ver=
antwortung für die Erhebung mindeſtens eines beträchtlichen
Teiles der Einnahmen trenne. Am Schluß dieſes Kapitels wiro
eine allgemeine Betrachtung angeſtellt.
So außergewöhnlich wie heute auch die Kriſe ſei, ſo ſei noch
jeder Kriſe ein Aufſchwung gefolgt. Die ſtarke wirtſchaftliche
Ausrüſtung Deutſchlands könne jetzt zwar nicht voll ausgenützt
werden. Aber wenn uan auch den Punkt der wirtſchaftlichen
Stabilität nicht vorausſehen könne, ſo ſei es doch nicht weniger
ſicher, daß dieſe Stabilität erſt mit Hilfe der in Kapitel 4
ce=
machten Borſchläge erreicht werden könne.
Das Kapitel 3 ſchildert die deutſchen Sondermaßnahmen zur
Bekämpfung der Kriſe. Es wird beſonders hervorgehoben, daß
dieſe zur Verteidigung und Aufrechterhaltung der Stabilität der
Währung und des Haushaltes getroffenen Maßnahmen den
ent=
ſchloſſenen Willen der Neichsregierung zu erkennen gäben, der
Lage gerecht zu werden.
Auch ein Sachverſtändiger!
* Der Baſeler Sonderausſchuß ſetzt ſich bekanntlich aus
Ver=
tretern der internationalen Notenbanken zuſammen. Auf Grund
der internationalen Vereinbarung, wie ſie im Zuſammenhang mit
dem Haager Gutachten zuſtande kam, war ausdrücklich feſtgelegt,
daß die für die Beratungen des Sonderausſchuſſes zu ernennenden
Mitglieder weder mit den Notenbanken, noch mit irgend welchen
Regierungsſtellen in Verbindung ſtehen dürften, d. h. alſo, daß
die Unabhängigkeit und Garantie für ſachliche Arbeit der
Sach=
verſtändigen ſichergeſtellt ſein muß.
Von den Franzoſen läßt ſich das nicht behaupten. Das geht
auch ganz deutlich aus einem Brief hervor, den Profeſſor Riſt
vor einigen Wochen an den Herausgeber des „Economiſt” den
engliſchen Sachverſtändigen Layton, gerichtet hat. Darin wendet
er ſich gegen die weitverbreitete Meinung, daß die Frage der
Kriegsſchulden und Reparationen an der Kriſe die mit der
Ab=
ſchaffung des Goldpfundes ihren Höhepunkt erreicht habe, eine ſehr
wichtige Rolle geſpielt habe. Als Heilmittel gegen die
Weltwirtſchaftskriſe verlangt er Einſtellung der
nationaliſtiſchen und kriegeriſchen
Kundgebun=
gen, größere Freiheit für den internationalen
Handel und Herabſetzung der Zolltarife,
ſchließ=
lich nochwirkſame Garantien und materielle und
moraliſche Sicherheit der Schuldnerländer den
Gläubigerländern gegenüber. Wörtlich ſagt er dann:
„Kurzum: Diejenigen, die für den Ausbruch des Krieges 1914
ver=
antwortlich waren, weil ſie vorgaben, daß die derzeitige
Organi=
ſation Europas nicht geduldet werden könne, müßten heute nicht
wieder anfangen zu erklären, daß Europas neue Ordnung
uner=
träglich ſei und nun abſichtlich oder unabſichtlich den Eindruck
er=
wecken, daß nichts anderes als ein neuer Krieg dieſe Ordnung
verbeſſern könne.” Zum Schluß verlangt er eine finanzielle
Al=
lianz zwiſchen England, Frankreich und den Vereinigten Staaten.
Daß dieſer „Sachverſtändige” wohl die ungeeignetſte Perſon
iſt, ein Urteil über die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands zu fällen,
das den tatſächlichen Verhältniſſen objektiv Rechnung trägt,
braucht nicht beſonders hervorgehoben zu werden.
Seite 2 — Nr. 356
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten
Die Welk an der Jahreswende.
Eine trübe Sowjetbilanz.
II.*)
Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, Dezember 1931.
Ein Jahr voller Hoffnungen und Erwartungen, erfüllt von
Verſprechungen und Beſchwörungen und reich an Entbehrungen
und Enttäuſchungen, neigt ſich ſeinem Ende zu. An ſeinem
An=
fang ſtand die Verkündung Stalins, als eine Offenbarung
ge=
prieſen, daß dieſes Jahr, das dritte im
Fünfjahres=
plan, das „entſcheidende” ſein werde. Wirft man einen Blick
zurück und verſucht man zu ergründen, ob die erwarteten
Ent=
ſcheidungen im Sinne der Sowjets ausgefallen ſind, ſo wird
man lohalerweiſe zu einem Teil mit Ja, zu einem weit größeren
aber mit Nein antworten müſſen.
Was ſtand zur Entſcheidung? — Der Mann, der das Regime
fchlechthin repräſentiert, hat am 5. Februar auf einer Sitzung
der verantwortlichen Induſtrieleiter in einer großen Rede über
das Tempo des ſozialiſtiſchen Aufbaues dieſe Entſcheidung dahin
interpretiert: Es muß eine Produktionsſteigerung von 45 v. H.
erreicht, es muß der Fünfjahresplan in den
aus=
ſchlaggebenden, entſcheidenden
Induſtriezwei=
gen in drei Jahren durchgeführt und es müſſen, um
dies zu erreichen, folgende Hauptbedingungen erfüllt werden:
Es müſſen reale, objektive Möglichkeiten dafür beſtehen, und es
inüſſen Wunſch und Können dafür vorhanden ſein, die Betriebe
ſo zu leiten, daß dieſe Möglichkeiten zu lebendigen Tatſachen
werden. — Zu dieſen zwei von Stalin aufgeſtellten
Haupt=
bedingungen iſt aber, damals in ihrer Bedeutung noch nicht
vor=
ausgeſehen, eine dritte hinzugetreten, nämlich, die Garantie eines
fortgeſetzten reibungsloſen Handelsaustauſches mit den
Kapital=
mächten der Welt, d. h. eines ungehinderten
Abfluſ=
ſes ruſſiſcher Waren auf dem Weltmarkt und
eines ebenſo ungehinderten Zufluſſes europäiſcher und
amerika=
niſcher Kredite.
An der neuen Jahreswende wird man eingeſtehen müſſen,
daß es ſich im Laufe des verfloſſenen Jahres ſtärker denn je
ge=
zeigt hat, unter welchem doppelten Zwang die Machthaber
im Kreml ſtehen, nämlich dem Zwang, mit dem menſchlichen
Faktor in der Sowjetunion ſelbſt und mit dem
weltwirtſchaft=
ichen Faktor rechnen zu müſſen. Es iſt richtig, daß
aller=
orten neue Fabriken, neue Waſſerwerke, neue Bohrtürme aus
der Erde wachſen; es iſt richtig, daß eine fieberhafte Bauwut
ausgebrochen iſt, die das Arbeitsloſenheer aufgeſogen hat; es iſt
richtig, daß die Regierung in den fremden Induſtrieländern
weitere große Aufträge verteilt, und daß der Staatsexport mit
Waren aller Art auf dem Weltmarkt zugenommen hat. Ebenſo
unbeſtreitbar iſt aber, daß die Eiſenbahn ſtatt 522 000 Tonnen
Schienen nur 307000 fertig geſtellt, daß die Ausſchußware
in vielen Fällen die Hälfte der
Geſamtproduk=
tion erreicht hat, daß die Soll=Ziffer des Planes höchſtens
zu 50 bis 75 v. H. erfüllt wurde, diß es von den im Plan
ver=
langten 1 200 000 Ingenieuren erſt 300 000 gibt, daß die
Nicht=
erfüllbarkeit des Plans im entſcheidenden Gebiet, im Donbaß,
mit dem Rückgang der Produktion auf 50 v. H. immer
ſchärfere Formen annimmt, und daß zum erſten Mal in der
rüſſiſchen Wirtſchaftsgeſchichte der Nachkriegszeit der
Kohlen=
notfonds für den Winter, der bis jetzt nie angegriffen wurde,
bereits verbraucht iſt. Und als eine Folge dieſer unbeſtreitbaren
Tatſachen iſt es zu betrachten, daß im Verlauf dieſes Jahres
eine ganze Reihe von Maßnahmen getroffen wurde, die die
Abkehr von der Propagandawirtſchaft, die mit
keinen Koſten rechnete, und die Einführung des Grundſatzes der
Rentabilität zum Ziel hat. Die Differenzierung der Löhne, die
Einführung der „wirtſchaftlichen Abrechnung” die
Wiederher=
ſtellung der Befehlsgewalt der Leiter, die Zugeſtändniſſe an den
bäuerlichen Privatmarkt, die Abſchaffung der Fünftagewoche, die
Einrichtung von 10 000 neuer Handelsläden — dies und anderes
mehr beweiſt, daß die Sowjetwirtſchaft an einem
Wendepunkt angelangt iſt.
Dieſer Wendepunkt zeigt ſich darin, daß die unerbittlichen
Geſetze der Wirtſchaft in der Durchführung des Planes Geltung
erhalten haben. Der Wiederaufbau wurde bisher nur auf Koſten
der Verringerung des Konſums durchgeführt. Der Entzug der
notwendigen Nahrungsmittel mußte ſich für die Bevölkerung
aber auf die Dauer um ſo fühlbarer machen, als ſie im Laufe
der letzten elf Jahre eine Vermehrung von 35 Millionen
auf=
zuweiſen hat. Als die phyſiſchen Möglichkeiten des Arbeiters
zu verſiegen drohten, als der Bauer rebellierte und kein Getreide
mehr ablieferte, ſondern zur Selbſtverſorgung überging, wuchs
die Erkenntnis, daß erſt eine Beſſeruug der
Lebens=
mittelverſorgung und dann eine Leiſtungs=
*) Vergl. unſere Nummer 351 vom 19. Dezember.
* Die neue Oper „Das Herz”
von Hans Pfihner.
Ein neues Bühnenwerk von Haus Pfitzuer, dem neben
Richard Strauß und auf anderer Ebene Hindemith für die
Gegenwart wohl anerkannteſten Komponiſten, iſt nicht nur für
den Muſiker ein Ereignis, es iſt ein neues Glied der
Opern=
entwicklung unſerer Tage, und muß für Stellung und Wert
deutſcher Muſik von Bedeutung ſein.
Wir haben in den letzten Jahren in allen Kulturländern
eine ganze Reihe von Verſuchen miterlebt, der Oper neue Wege
zu erſchließen. Die meiſten erwieſen ſich als artiſtiſche
Stil=
experimente, die über die Dauer eines Spieljahres nicht
ſtand=
hielten. Ernſter zu nehmen waren Hindemiths Cardillac als
Charakterdrama, Weinbergers Schwanda als große Oper, Kreneks
Leben des Oreſt als Muſikdrama, Bergs Wozzeck als
expreſſio=
niſtiſcher Verismus, Simons Valerio als heitere Oper, die wir
alle hier gehört haben.
Nun tritt nach 15jähriger Schaffenspauſe Haus Pfitzuer auf
den Plau. Dieſes eigenwilligen Künſtlers Opernſchaffen iſt
ausſchließlich der deutſchen Bühne gewiomet und verdient ſchon
deshalb uuſere beſondere Aufmerkſamkeit. Pfitzuers Kunſt iſt
ſpröde und nicht leicht zugänglich, gradlinig und einſeitig, aber
vielleicht iſt er der einzige, der ganz ohne Spekulation arbeitet
unmittelbar, aus innerer Berufung, aus ernſteſtem
Verant=
ſportungsbeſußtſein, nicht weil er kann, weil er muß. Nur ſe
iſt ſein Schaffen zu verſtehen, ſeine Erfolge — und ſeine
Miß=
erfolge. Es ſcheint ſo, als ob ſein Stern im Aufſteigen begriffen
ſei. Das Verſagen aller Verſuche, die Oper mit äußerlichen
Mitteln weiterzuführen, geſchweige zu erneuern, haben bewieſen,
daß weder Abbruch noch Nachahmung zum Ziel führt, ſondern
nur ſelbſtändiger Weiterbau auf bewährt Vorhandenem. Ein
ſolcher Aufbauer iſt zweifellos auch Hans Pfitzner.
Das neue Werk hat nicht die Schwere des „Armen Heinrich”
nicht die Breite der „Roſe vom Liebesgarten”, nicht die
Aus=
maße des „Paleſtrina”; es iſt anſpruchsloſer, beſchwingter,
durch=
ſichtiger als alles vorher und zeigt ſeinen Schöpfer daher von
ganz neuer Seite, die zweifellos mit dem Zeitgeiſt nahe Fühlung
hat. Es hat wie alle ſeine Werke einen romantiſchen Stoff.
Mit dieſer Bezeichnung wird diel Unfug getrieben. Romantik
in wahrem Sinne, hat nichts zu tun mit der rührſeligen
Sen=
timentalität einer einſeitig rückſchauenden, weltfremden Gefühls=
und Gedankentelt. Romantik iſt urſprünglich der Urquell, aus
dem von jeher unſere größten deutſchen Geiſter und Künſtler
ihre höchſten Werke geſchaffen haben, und iſt unſeres deutſchen
Weſens beſter Teil, in der Gothik, im Barock, im Klaſſizismus,
in der Romantikerzeit, die freilich auch jene falſche Deutung ver=
Vom Tage.
Im Preußiſchen Landtag hat die deutſchnationale Fraktion
einen Antrag eingebracht, worin ein Landtagsbeſchluß auf
ſofor=
tige Außerkraftſetzung der neuen preußiſchen Notverordnung
ge=
fordert wird.
Preußiſcherſeits wird feſtgeſtellt, daß die Preußiſche
Staats=
regierung die Reichsregierung von der bevorſtehenden Auflöſung
der Oſtpreußiſchen Landwirtſchaftskammer unterrichtet hat.
Der Reichsinnenminiſter hat an den braunſchweigiſchen
Staatsminiſter ein Schreiben gerichtet, in dem er das Erſcheinen
der nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten in Uniform im Landtag
als eine Demonſtration gegen das Reichsoberhaupt bezeichnete,
die gegen die parlamentariſche Ordnung verſtoße. Der
Reichs=
innenminiſter erſuchte den braunſchweigiſchen Staatsminiſter, dem
Landtagspräſidenten nahezulegen, ſolche Demonſtrationen in
Zu=
kunft zu unterbinden.
Das Reichsgericht hat die Beſchwerde des braunſchweigiſchen
Innenminiſters gegen den Reichsinnenminiſter, der ſeinerzeit das
Verbot des „Braunſchweigiſchen Volksfreunds” aufgehoben hat
als unbegründet zurückgewieſen.
Das Rheiniſch=Weſtfäliſche Kohlenſyndikat hat in einer
Mit=
gliederverſammlung verſchärfte Einfuhrkontingentierungspolitik
und einen Kohlenzoll gefordert.
In Warſchau wurde ein deutſch=polniſches Abkommen über
Erleichterungen im kleinen Grenzverkehr unterzeichnet, das das
Grenzverkehrsabkommen von 1924 erſetzen ſoll.
Japans Antwort auf eine britiſche Note wegen einer
Ver=
tagung der Abrüſtungskonferenz beſagt, Japan ſehe die
Notwen=
digkeit dieſer Vertagung nicht ein. Uebrigens befänden ſich die
japaniſchen Vertreter bereits unterwegs nach Genf.
ſteigerung durchgeführt werden muß. So ergab ſich die
gegenwärtige Kernfrage: „Bauen oder ernähren?”
Schritt um Schritt läßt ſich im 2 rlaufe des letzten Jahres
die Entwicklung der ſowjetruſſiſchen Wirtſchaftspolitik nach der
Seite einer Bevorzugung der Bedarfsartikel —
und Lebensmittelinduſtrie zu ungunſten der
Schwerinduſtrie verfolgen. Der neue Fünfjahresplan ſteht
bereits unter dem Motto der Konfumentenverſorgung und
Milliarden werden inveſtiert, um den Wohnungsbau zu fördern,
die landwirtſchaftliche Produktivität zu heben und den
Ver=
teilungsplan zu regulieren. De. unausgeſprochene Leitſatz dieſes
neuen Fünfjahresplans iſt die ſtille Bitte der Sowjetregierung
an die Bevölkerung und insbeſondere an die Werktätigen, auch
weiter ſtillzuhalten und den Hungerkredit zu verlängern, den
ſie bisher von den darbenden Maſſen erhielt. Daß dieſe
Still=
haltung eine unerhörte Leiſtung iſt, die alle Soll= und alle
Haben=Ziffern des Plans weik in den Schatten ſtellt, wird
be=
ſonders klar, wenn man die neuen Sorgen des ſchweren Winters
in Rechnung ſtellt. Aber Stalins 45 v. H.=Produktionsſteigerung
iſt nicht erreicht worden, ſondern nur 19 v. H., „Wunſch und
Können, die Betriebe zu leiten”, ſcheiterten an der Magenfrage —
und Stalin zog mutig wie immer die Folgerungen.
Daß die Schwierigkeiten ungeheuer ſind, leugnet man auch
in Sowjetkreiſen nicht. Noch immer iſt das Kardinalproblem
der „Mobiliſierung der Mittel” ungelöſt. Wenn man vordem
Gefahr lief, ſtatt zum Sozialismus zu einem wirtſchaftlichen
Chaos zu gelangen, ſo glaubt die Sowjetregierung, durch die
Einführung der neuen Wirtſchaftsmethoden, durch die
Ueber=
nahme der privatkapitaliſtiſchen Rentabilität=Dogmas und durch
das ſcharfe Vorgehen der GPU. ſich gegen „die Feinde des
Syſtems” geſichert zu haben, — aber es bleibt der kataſtrophale
Mangel an Qualitätsarbeitern, es bleibt die
Transportkata=
ſtrophe, es bleibt die unſachgemäße Behandlung der Maſchinen,
und es bleibt ſchließlich die Verarmung der Bevölkerung, die
längſt nicht mehr in der Lage iſt, den Fünfjahresplan zu
finanzieren.
Und dieſe „engſte Stelle des Plaus” iſt um ſo bedrohliche:,
als nirgends in der Welt Ausſichten vorhanden
ſind, neue Kreditquellen zu erſchließen. Es iſt
Tatſache, daß die engliſche Pfundkriſe die Sowjetregierung große
Summen gekoſtet, und daß der wirtſchaftliche Verfall in Groß=
Britannien die Sowjeteinfuhr nach England faſt abgedroſſelt
hat. Das gleiche Bild zeigt ſich in der Handelsbilanz mit den
UISA., und den ſkandinaviſchen Ländern, und auch das
fran=
zöſiſche Einfuhrverbot für ruſſiſches Holz iſt angeſichts der neuen
Zollwelle, die über die Welt geht, ein ſchlimmes Zeichen. Auch
die Berliner Verhandlungen mit Deutſchland
kommen nicht vom Fleck, da Rußland in ihnen eine neue
Er=
weiterung des Kreditvolumens und eine neue Hinausſchiebung
der Zahlungsfriſten erreichen will. Nur mit Mühe und Not
konnte aber das letzte Abkommen vom 14. April, das ruſſiſche
Sonderaufträge in Höhe von 300 Millionen für Deutſchland zur
Folge hatte, unter Dach und Fach gebracht werden.
Unzweifel=
haft fordert die ruſſiſche Schuldenlaſt an Deutſchland in Höhe
von 1,1 bis 1,2 Milliarden Mark das Reich zur Vorſicht
her=
aus. — Zahlungstechniſch befindet ſich Moskau gegenüber
dem Ausland dabei inſofern im Vorteil, als es
ſeine Ausfuhrartikel, Naphtha Getreide und
Holz, ſofort bezahlt erhält, während ihm die
uropäiſchen Produktionsmittel auf langes
anlaßte, bis heute. So will auch Pfitzner ſeine Romantik
ver=
ſtanden haben. Und ſeine Muſik drückt ſie beſtimmter aus, als
ſeine Stoffe, die zum Teil keine glückliche Faſſung erhielten.
Pfitzner lebt und wirkt bewußt für dieſe Einſtellung, weil er in
ihr den guten, vielleicht einzigen Weg ſieht, das Deutſchtum
in der Kunſt zu erhalten in einer Zeit, in der wie er ſagt „nach
außen das Reich mit gebrochenem Rückgrat zu Boden liegt, im
Inneren das Deutſchſein verfehmt iſt.” Bei dem Ernſt und der
Lauterkeit dieſer Aufgabe, die Pfitzner als das ihm aufgegebene
Lebenspenſum unbeirrt mit bewundernswerter Willenskraft
ver=
folgt, bei ihrer Wichtigkeit in unſerer Zeit und dem wachſenden
Einfluß, den ſie ausübt, iſt es nicht angängig, über das neue
Opernwerk, das in München ein Knappertsbuſch, in Berlin ein
Furtwängler nicht geſcheut haben zu dirigieren, mit kritiſcher
Bemängelung von Kleinigkeiten hinwegzugehen, wie es in
Tageszeitungen geſchehen iſt.
„Das Herz” hat einen frei erfundenen Stoff, der aus
Sagen=
haftem ſinnbildliche Kraft ſchöpft, mit leiſen Anklängen an
Fauſt, Freiſchütz, Vampyr u. a. Der Textdichter Mahner=
Mons hat eine Art von Puppenſpiel daraus gemacht. Die
Perſonen ſind typiſiert, die Vorgänge verallgemeinert. Es iſt ein
eihtes Opernbuch, keine literariſche Arbeit, eine dramatiſche
Dich=
tung, die eine Vertonung zum Zweck hat, für welche Muſik
Vorausſetzung und Erfüllung iſt. Es wird den beſonderen
An=
forderungen der Oper gerecht, die das Muſik=Drama vom Wort=
Drama grundſätzlich unterſcheiden. Das Phantaſtiſche und
Will=
kürliche der Handlung freilich bietet Angriffsflächen. Ein
be=
rühmter Arzt Athauaſius, mit ſeinem jungen Famulus Wendelin
in einer kleinen Reſioenzſtadt kaum angekommen, wird vom
Herzogspaar durch das Hoffräulein Helge ans Krankenbett des
kleinen Prinzen gerufen, zu ſpät, denn er iſt tot, als jener
ein=
trifft. Der ſchwarzen Magie mächtig, beſchließt der Arzt, das
Furſtenkind durch Zauberei ins Leben zurückzurufen. Er
be=
ſchwört den Teufel Asmodi, der ihm willfährig iſt, und, ohne
ſeine Seele zu fordern, folgende Bedingung ſtellt: Er ſoll eins
der im Traumland ſchwebenden glücklichen und unglücklichen
Menſchenherzen ergreifen und ein Jahr geheim verwahren,
wvonach es Asmodi zurückverlangt, oder ein neues Herz als
Opfer an ſeine Stelle tritt. So lange wird ihm des Prinzen
Leben geſchenkt. Athanaſius willigt ein, greift wahllos ein Herz
und erwckt den Prinzen. Es iſt das Herz Helges, des
Hof=
fräuleins, das er zu ſeinem Weibe macht und das nach
Jahres=
friſt bei prunkvollem Feſt des zum Grafen Erhobenen, da er
den abgelaufenen Vertrag nicht erneuert, zu gleicher Zeit tot
hinſinkt, wie der einſt gerettete Prinz. Der Zauberei angeklagt
und geſtändig, unterwirft ſich Athanaſius, der ihm vom Herzog
angetragenen Verſuchung zur Wiederholung der Tat
wider=
ſtehend, dem Todesurteil. Seine Seele aber, gereinigt durch das
Opfer ſeines Lebens, wird, vereinigt mit Helge, die ihn ruft, in
ſelige Gefilde entrückt.
Donnerstag, 24. Dezemb
Ziel verkauft werden. So iſt es in der Lage
ſich bisher eine große Einfuhr leiſten zu können, die es
indem es im nächſten Jahr ſeine Ausfuhr entſprechend
Der Fünfjahresplan ſtützt ſich weitgehend auf dieſe
keit. — Die europäiſchen und die amerikaniſchen Abw
nahmen haben aber dazu geführt, daß die ruſſiſche Aus
erſten Halbjahr um rund 100 Millionen Rubel geſu
Dabei hat das kataſtrophale Fallen der Weltmarktpreif
alte Waffe der Preisunterbietung ſtumpf gemacht.
andere Länder müſſen heute „Dumping”=Ausfuhr betreil
Und ſo droht der Sowjetunion die Gefahr
durchhalten, d. h. eines Tages, wenn de
pitalmangel eine Verlängerung der Zahl
friſten nicht mehr ermöglicht, nicht zahl
können. In Moskau wird dieſe Möglichkeit „demee
Aber die Zahlen und die Tatſachen ſprechen für ſich, n
hat ſich trotz der angeblichen Autarkie der Sowjetwirtſch
ſchickſalhafte Verbundenheit mit der kapitaliſtiſchen Wie
ſchaft eindeutiger gezeigt. Wenn die Gläubiger von eim
teren Stundung nichts mehr wiſſen wollen, die
Zuſpitzn=
inneren Verhältniſſe nicht als eine Konſolidierung der Sloe
Reich=
wirtſchaft anſehen und Moskaus Stillhaltewünſche alhuechungen
dann kann dies eher als alles andere das Ende des Fünffcm beendel
plans mit ſeinen unabſehbaren Folgen auch für Europa Ey,ſandwerk
Und dieſe Frage wird in den nächſten Monaten ba Man Wirt
werden.
Wahlanfechkungen
gehen an den Staatsgerichtshoſ=
Umſtrikkene Wahlen und Mandake.
Der 3. Ausſchuß des Heſſ. Landtages befaßte ſich
mit den vorliegenden Anträgen und Einſprüchen gegen die
tagswahlen vom 15. 11. 1931 oder gegen die Gültigkeit ei=
Abgeordnetenmandate. Der Bericht des Landesm
leiters über die Wahlen vom 15. 11. 1931 wurde vonn
ſchuß einſtimmig gebilligt. Die Mitteilung des Präſi.
des Staatsgerichtshofes über die
Wahlanfechtungsklage der Wirtſchaftspartei
Pfg. 1e
iſt der
Bäckerhaus
its und
gab dem Landeswahlleiter, Miniſterialrat Bornemann, 2. 0
laſſung, im Ausſchuß gegenüber den in der Klageſchrift erhei
Vorwürfen der Klägerin feſtzuſtellen, daß er dieſe Vormt
mit allem Nachdruck als unwahr oder als ni
gründet zurückweiſen müſſe.
Der Ausſchuß beſchloß nach kurzer Debatte einſtimimit hu im R
Grund der Einſichtnahme in die Wahlakten ſich auf den S.
punkt zu ſtellen, daß die Beanſtandungen des Landeswaluchnung die
ſchuſſes an der Wahlliſte der Wirtſchaftspartei berechtigt ſiu ,6. ermä
Der ſozialdemokratiſche Antrag auf Anfechtung der E‟
Br
keit der Mandate der nationalſozialiſtiſchen.
Lenz, Döring und Hauer wurde dem Landtagsxä
denten übergeben mit dem einſtimmigen Erſuchen, die An
tung dem Staatsgerichtshof zur Entſcheitn
zuzuleiten.
Zum Schluß befaßte ſich der Ausſchuß mit dem nalin
ſozialiſtiſchen Antrag „1. Der Landtag ſtellt feſt, daß der
Karl Wilhelm Schaefer=Offenbach durch Verzicht gemäß ſeinn
der Sitzung am 8. 12. 1931 abgegebenen ſchriftlichen Erlläg
ſein Mandat verloren hat. 2. vorſorglich beantragen wim/9
rn
Landtag wolle beſchließen: die Frage, ob der Abg. Karl Müul,
ſcher
Schaefer durch Verzicht ſein Mandat verloren hat, wird
Staatsgerichtshof zur Entſcheidung vorgelegt.‟ Der Landesml;
leiter, Miniſterialrat Bornemann, erklärte, daß bei ihmar
19. November 1931 ein Schreiben des Herrn Schaefer ei.
gangen ſei, worin dieſer erkläre, daß er irrtümlich ſeiner
R=
mitgeteilt habe, daß er das Mandat nicht annehme. Dieſe
i.
zichtserklärung gegenüber ſeiner Partei werde er nicht
erkennen. Am 1. Dezember habe Herr Schaefer ihm gegen!
die Wahl förmlich angenommen. — In der Ausſprache 302/ edoch di
nationalſozialiſtiſche Vertreter den erſten Teil ſeines Antrage:
ofort
rück. (Aus dem Ausſchuß erfuhr man, daß anſcheinend die
zichtserklärung des Herrn Schaefer vor den Wahlen, diesudlt Moerl
unwirkſam hinſichtlich der ſpäter erſt erfolgten Wahl angeſis Nog
höhere
werden könne, dann mit dem Datum des 8. Dezember 191. ſeſentlie
Landtagspräſidenten übergeben worden iſt!)
ie Ver
Der Ausſchuß brachte hinſichtlich des 2. Teiles des naüse Vertreterr
ſozialiſtiſchen Antrages zum Ausdruck, daß der Landtag fü=U ſie den i
Frage der Verzichterklärung nicht zuſtändig ſei und der B2 joſpa
tagspräſident gebeten werde, die Angelegenheit, ebenfalls
Staatsgerichtshof zu überweiſen.
Am kommenden Mittwoch, dem 30. Dezember, nachmitr? von
tritt der Geſetzgebungsausſchuß in ſeiner Eigenſchaft als Un reiſe 4
ſuchungsausſchuß zu einer vorbereitenden Beſprecky)/ treien.
zuſammen.
Einie weiter
2und a
In dieſer okkulten Welt, deren Stimmung durchweg 20
weſentliche Gegenſätze feſtgehalten wird, findet Pfitzner
rechten Boden, ſeine muſikaliſche Eigenheit ausſtrahlen zu lan
Die muſikaliſche Form iſt geſchloſſener, als in allen fruh0‟
Werken; jeder Akt und in ihm jede Szene bildet eine muſikall!
Einheit. Die Schilderung der nicht tief, aber genügend
riſſenen Perſonen gründet ſich weniger auf motiviſche,
thematiſche Arbeit, in der auch Tanz und Liedformen verwe”
werden. Vorherrſchender Sprechgeſang, vorbildlich geführt,
für Lyrik wenig Raum, wodurch jede Sentimentalität de
ſcheidet. Es weht eine herbe, geſunde Luft. Schwüles, Kr2
haftes, Geborgtes, Veräußerlichtes, Abſtraktes findet ſich niche.
dieſer Muſik. Klare, perſönliche Kraft waltet überall.
ſpannende muſikdramatiſche Geſtaltung geht vom Orcheſter 0‟
deſſen ſinfoniſche Behandlung in der Teufelsbeſchwörung:
Herzgewinnung, in Ueberleitungsmuſiken und im Beginn
3. Bildes zu breiten, melodiſchen Höhepunkten gelangt.
meiſterliche Partitur iſt voll genialer Einfälle, zauberhan
Klangwirkungen und dramatifcher Schlagkraft. Die Rollen, w‟
unter auch eine Hoſenrolle (Wendelin), ſind dankbar, ſtellen g, ſie fü
dings an die Geſtaltungskraft der Sänger hohe Anſprüche. Aſprün
Die erfolgreichen Aufführungen in Berlin und Müncheh” 7 exhalt
Begeiſterung auslöſend, haben alle Bedenken gegen Stoſſ*
ſi der
Text zu zerſtreuen vermocht. Jede größere Bühne, auch 20, wird das ſchöne neue Werk eines deutſchen leben”
Meiſters zur Aufführung bringen müſſen.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Tübingen: Prof. Dr. Walter Schirmer hat den an
ergangenen Ruf auf den Lehrſtuhl der engliſchen Philologie
der Univerſität Berlin als Nachfolger des verſtorbenen Pkoe=
Dibelius angenommen.
Weimar: Dr. Karl Schneider, der Leiter der thüringiſſt.
Landeswetterwarte in Weimar, hat von der türkiſchen Meis
rung einen Ruf nach Angora erhalten und wird ihm demnch. m
Folge leiſten.
Staackmanns Almanach 1932. 13. Folge. Herausgegeben von 9.
dolf Greinz. Mit einem Kalendarium und einem Veiß
nis der Neuerſcheinungen dieſes Jahres, 244 Seiten.
toniert nur 1 RM.
Die beſtehende Abſatzkriſis im Buchhandel hat den Verlag nch.
abgehalten, auch in dieſem Jahr ſeinen bekannten und belie.
„Almanach” herauszubringen, um damit ſeinen Freunden *
allen literariſch intereſſierten Leſern wiederum einen Uebet”
über das Schaffen neuerer und älterer Autoren zu bieten. S."
hält der Almanach, der durch eine Würdigung des 60jahliee
Dichters Franz Karl Ginzkey eingeleitet wird, nicht wenig?‟
25 Beiträge — und zwar meiſt Novellen, Skizzen und abgeſchthlle.
Erzählungen, die eine ungemein anziehende und aufſchlube..
Lektüre gewährleiſten.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 356 — Seite 3
Büüſr- und Fleiſchergewerbe bereit, von ſich aus der Preisſenkungskendenz Rechnung zu kragen.
Verringerung der Berdienſtſpannen. — Lockerung des Nachlbackverbokes und Aufhebung
des Ausfahrverbokes vor 7 Uhr in Ausſichk genommen.
hererstag, 24. Dezember 1931
Oior und gelſt
Die Brokpreisſenkung.
1.. ſo billig wie möglich an die Berbraucher!”
Berlin, 23. Dezember.
der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat heute ſeine
ernchungen mit dem Bäckerhandwerk über die
Brotpreis=
rurgennug bcendet. Das durch den Germania=Verband vertretene
Zäützhandwerk ſetzt ſich den Forderungen, die aus der
gegen=
päüuen Wirtſchaftsnot auch für das Gewerbe entſtehen, nicht
ntütgen, ſondern iſt gewillt, von ſich aus der
Preisſenkungs=
enwaz Rechnung zu tragen. Das Bäckerhandwerk iſt bereit, das
zrmt ils das wichtigſte Volksnahrungsmittel ſo billig wie
mög=
ſchh u die Verbraucher abzugeben.
de vierte Notverordnung bringt durch die allgemeine
Lohn=
uu Freisſenkung auch für die Brotproduktion eine Reibe von
erliſterungen, die vom Bäckerhandwerk auf rund 2 Pfg. je
lilligamm Brot geſchätzt werden. Der Preisſenkungstenden;
eckhungtragend, hat der Germania=Verband dem
Reichskom=
miſſſa zugeſagt, darüber hinaus den Unternehmergewinn um
den gege 5 Pg. zu ſenken, ſo daß ſich die Bruttoverdienſtſpanne des
Gültigkezägies in der normalen Kalkulation insgeſamt von 17,5 Pfg.
Landzuffſl! Pfg. je Kilo vermindert. Die Bruttoſpanne in dieſem
wurd Einm iſt der Unterſchied zwiſchen dem handelsüblichen Preis
9 des gref läckerhaus für die zum Brot verwendeten Mahlerzeugniſſe
imurſits und dem Verkaufspreis im Laden für ein Kilo Brot
mBefrſeits.
urnen di Fmpfehlungen des Germanig=Zenkralverbandes
deutſcher Bäckerinnungen.
Dr Germania=Zentralverband deutſcher Bäckerinnungen gibt
te einzruff brund dieſer Vereinbarungen ſeinen Mitglieos=
Körper=
chaft im Reich folgende Empfehlungen:
1Allgemein muß jeder Ort aus Anlaß der vierten Not=
M
verninung die Bruttoſpanne ab 1. Januar 1932 um mindeſtens
.5. ermäßigen.
Der Brotpreis=Kalkulation darf ab 1. Januar 1932 keine
höh; Bruttoſpane als 14 Pfennig je Kilo zugrunde gelegt
weldn. Bisherige niedrigere Spannen dürfen nicht erhöht
veIAr.
Die Höchſtbruttoſpanne von 14 Pfenning kann ausnahms=
„vei nur dann erhöht werden, falls einzelne Orte den
Nach=
peiß atſächlicher erhöhter Unkoſten gegenüber der auf 14 Pfennig
urmüigten Normalſpanne erbringen.
her Reichskommiſſar wird vor einer Entſcheidung über das
Nalylackverbot ſich mit dem Germauia=Verband ins Beuehmen
tzin Er wird ſich ferner mit der Frage beſchäftigen, ob und
atſcher Weiſe die Mühlen= und Großhandelsſpanne geſenkt
uEbefeſtigt werden kann.
Der Brolpreis für Berlin.
1e Empfehlungen des Germania=Verbandes wirken ſich in
ehme. Beriu in einer Senkung des Preiſes für Bäckerbrot von 10 v. H.
rde Kſus ſ. h. der Brotpreis ermäßigt ſich ab 1. 1. 1932 von 50 auf
fer ihl ſy TB. für ein Brot von 1250 Gramm. Der Reichskommiſſar
Ausſpishat zieoch die Vertreter des Bäckerhandwerkes gebeten, die
Sen=
ſſeines kuſg ſofort nach Weihnachten eintreten zu laſſen.
N andern Städten läßt ſich die Auswirkung der Brotpreis=
Bahlereg ung noch nicht überſehen, jedoch wird ſie, da im Reiche zum
Vol Teis höhere Bruttoverdienſtſpannen beſtanden haben, vielfach
nocht befentlich größer ſein.
de Verhandlungen, die der Reichskommiſſar gleichzeitig mit
eiles Ri dem lertretern der Brotfabriken geführt hat, habe ergeben, daß
er Lauauisd ſie den ihnen angeſchloſſenen Brotfabriken empfehlen, die
ei un /Briltbſpanne um die ſich aus der Notverordnung ergebende
Un=
eit ehnkoſtanenkung herabzuſetzen. In Berlin wird auf Grund dieſer
Zu=he die Bruttoſpanne der Brotfabriken von 19,5 auf 18 Pfg.
je’ stſ Brot geſenkt. Demnach koſtet in Zukunft in Berlin das
Briſt von 1250 Gramm bei dem augenblicklichen Stand der
Mcchſreiſe 48 Pfg. Dieſer neue Preis wird ab 28. 12. 1931 in
Aruſſ treten.
(ne weitere Ermäßigung, wie ſie von den dem Germania=
Ve= hind angeſchloſſenen Bäckereien in Ausſicht geſtellt iſt,
könnten die Bäckereien zurzeit nicht vornehmen, da ſie nicht in
demſelben Maße wie die Bäckereien, zum großen Teil überhaupt
nicht, einen Ausgleich ihrer Unkoſten am Weizengebäck finden
könnten. Sie haben eine weitere Senkung der Bruttoſpannen
für den Fall in Ausſicht geſtellt, daß in den vom
Reichskom=
iniſſar für Anfang Januar zugeſagten Verhandlungen, eine
ge=
wiſſe Lockerung des Nachtbackverbotes und Aufhebung des
Aus=
fahrverbotes vor ſieben Uhr erreicht werden ſollte.
Auch das Fleiſchergewerbe verringerk ſeine
Brukfo=
verdienſtſpannen für das Pfund Fleiſch.
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat auch die
Ver=
handlungen, die in den letzten Tagen mit dem Deutſchen
Flei=
ſcherverband über die Preisbildung im Fleiſchergewerbe
ſtattfan=
den, zu Ende geführt.
Der Deutſche Fleiſcherverband hat ſich bereit erklärt, ſeinen
Mitgliedern die Einhaltung beſtimmter Bruttopreisſpannen zu
empfehlen. Dieſe Bruttopreisſpannen ſtellen den Unterſchied dar
zwiſchen dem Einkaufspreis für das geſchlachtete Tier einerſeits
und dem durchſchnittlichen Verkaufspreis für ein Pfund
anderer=
ſeits. Mit Rückſicht auf die allgemeine Tendenz für Preisſenkung
ſind in den Verhandlungen mit dem Reichskommiſſar die
Ver=
dienſtſpannen auf eine reduzierte Höhe feſtgeſetzt worden, und
zwar ſollen ſie betragen bei Schweinefleiſch 15, bei Rindfleiſch 20,
bei Kalb= und Hammelfleiſch 25 Pf. je Pfund. Oertlich niedrigere
Bruttoverdienſtſpannen für das Pfund Fleiſch dürfen nicht erhöht
werden.
In Berlin betrug der Spannendurchſchnitt in den
vergange=
nen zwölf Monaten bei Schweinefleiſch 16,5, bei Rindfleiſch 24,
bei Kalbfleiſch 29 und bei Hammelfleiſch 28,4 Pf. Andere vom
Reichskommiſſar befragte Städte verſchiedener Kreiſe und
Landes=
teile haben ſich zu den vorgeſchlagenen Spannen zuſtimmend
ge=
äußert. Die Erhöhung der Umſatzſteuer wird bei
die=
ſer Regelung zu Laſten des Gewerbes genommen. Der
Reichskommiſſar hat ſich bereit erklärt, zurzeit von einer amtlichen
Feſtſetzung der Preisſpannen abzuſehen. Die Vertreter des
Deut=
ſchen Fleiſcherverbandes haben dem Reichskommiſſar zugeſagt, daß
ſie den Verbandsmitgliedern empfehlen werden, die genannten
Richtlinien bei ihrer Preiskalkulation auf das genaueſte zu
be=
achten.
Senkung der Pakek= und Fernſprechgebühren
ab 1. Januar.
Das Reichskabinett hat am Mittwoch noch eine beſondere
Weihnachtsüberraſchung beſchkoſſen und eine Gebührenſenkung
bei der Reichspoſt ab 1. Januar 1932 feſtgelegt. Nach dem
bis=
herigen Stand der Verhandlungen war zu befürchten, daß gerade
bei der Poſt eine Gebührenſenkung bis zum April hinausgezogen
würde. Das Kabinett hat ſich aber mit Recht geſagt, daß ſeine
ganze Preisſenkungsaktion ſtark diskreditiert würde, wenn gerade
die Staatsbetriebe ſich grundſätzlich ausſchlöſſen. Deswegen hat
der Kanzler entſcheidenden Wert darauf gelegt,
daß die Verbilligung bei der Poſt ebenfalls am
1. Januar in Kraft tritt. Uebertriebene Erwartungen
wird man freilich nicht hegen dürfen. Um etwas Fühlbares zu
erreichen, ſoll die Erſparnis bei den Beamtengehältern nicht auf
alle Reſſorts des Poſtbetriebes verzettelt werden, ſondern es
wird wahrſcheinlich eine ſpürbare Verbilligung beim
Paket= und Fernſprechverkehr erfolgen. Der
Arbeitsausſchuß der Poſt iſt zum 28. Dezember, der
Verwal=
tungsrat für den 29. Dezember einberufen, um die
entſprechen=
den Beſchlüſſe zu faſſen, wo Gebührenſenkungen eintreten ſollen.
Auch die Strompreiſe
ſollen um 10 Prozenk geſenkk werden.
Ueber die Senkung der Strompreiſe ſind noch Verhandlungen
im Gange. Der Reichskommiſſar hat an ſämtliche
Elektrizitäts=
werke Deutſchlands ein Schreiben gerichtet, in dem er ſie bis zum
10. Januar zum Bericht über ihre beabſichtigten
Preisſenkungs=
maßnahmen auffordert. Wer bis zu dieſem Termin eine
zehn=
prozentige Preisſenkung durchgeführt hat, iſt von dieſem Bericht
befreit.
11
Zu dem Rieſenbrande.
Ein bebäude aus Stuttgarts Urzeit. — Eins der älteſten und
ſchümfen Baudenkmäler Deutſchlands. — Die Geſchichte des
„Alten Schloſſes”.
las Stuttgarter „Alte Schloß”, das durch einen Rieſenbrand
ber ert worden iſt, gehört zu den älteſten und ſchönſten deutſchen
Bauuukmälern. Man nimmt an, daß es im Jahre 1000 errichtet
woodn iſt, denn es war die Feſte, um die ſich die Stadt
Stutt=
gamillmählich entwickelte. Der „Fohlenhof” des Schloſſes oder
„Giſttsgarten” nach dem die Stadt auch ihren Namen erhalten
häcz war vielleicht der erſte Gebäudekomplex, der neben dem
Scchiaz an der Stelle errichtet wurde, wo heute Stuttgart ſteht.
Dax ; jenen Frühzeiten die Mauern ſehr ſtark gebaut wurden,
daff ſe für die Ewigkeit errichtet zu ſein ſcheinen, ſo haben ſich
diee zſprünglichen Teile des Schloſſes vielfach bis zum heutigen
Tauerhalten. Mauern von 1 Meter Dicke oder mehr ſind dem
Amuff der Zeit und des Verkehrs nicht in dem Maße ausgeſetzt,
win()e heutigen Bauwerke. Dieſe Stärke des Bauwerkes bewirkte
au hdaß Brände auch in früheren Zeiten, in denen das
Feuer=
wesſwbeſen noch nicht auf der Höhe der heutigen Ausbildung
ſta:!) dieſen gewaltigen Pfeilern und Wänden nicht viel hatten
ankſuſen können. Das Schloß wurde zum erſten Male um die
Miſt des 14. Jahrhunderts durch Feuer verwüſtet. Schon
da=
malt wurde es umgebaut und reſtauriert. Die große und
eno=
gü-tſe Umgeſtaltung erfuhr es aber erſt unter dem Herzog
Chyſof, der es um die Mitte des 16. Jahrhunderts in
groß=
artühr Weiſe durch den berühmten Baumeiſter Alberlin Tretſch
undgetalten ließ. Dieſe Arbeiten wurden im Jahre 1575
vollen=
der es erhielt damals im großen und ganzen die Geſtalt, die
es ſuh bis zum heutigen Tage hatte. Das „Alte Schloß” iſt ſeit
Jahnunderten eine Sehenswürdigkeit geweſen. Mit kurzer
UmttGrechung war es im Beſitz der Grafen von Württemberg,
diat ſhon um das Jahr 1300 hier reſidierten und im Jahre 1490
da uuhid ihren Wohnſitz hierher verlegten. Späterhin wurde
Lud=
ſbützöurg vorübergehend die Reſidenz der Herrſcher. Der
be=
kUIneſte Teil des „Alten Schloſſes” iſt der herrliche Hof, der
gur rei Seiten von dreiſtöckigen offenen Laubengängen umgeben
ſt 2ud ihm etwas Leichtes, Beſchwingtes und Spieleriſches
ver=
lei) In dem Hofe befindet ſich das bronzene Reiterſtandbild
dess Brafen „Eberhard im Barte”, des geliebten Herrn von
Würtemberg, das von Hofer hergeſtellt wurde. Der „Hof” wurde
ſchon früher in zahlreichen Kupferſtichen abgebildet, denn er gilt
ſane ſeit langer Zeit als eine Sehenswürdigkeit. Soviel Grazie
umd Leichtigkeit trotz des maſſiven Bauwerkes iſt nur noch bei
dern ſerrlichen alten mauriſchen Gebäuden, wie z. B. der Alhambra
zu finden. Der Bau ſelbſt erhält ſein charakteriſtiſches Gepräge
durch die runden Ecktürme, die wie gewaltige Wächter auf den
Bau aufgeſetzt ſind und den trutzigen, ſtarken Charakter dieſer
ehemaligen feſten Burg beſonders betonen. Aber auch hier iſt
Kraft mit Schönheit gepaart, ſo daß das Schloß ein würdiger
Vertreter der deutſchen Baukunſt der Renaiſſancezeit iſt.
Hoffent=
lich bleibt es trotz ſchwerer Beſchädigungen in ſeinen ſchönen
Hauptteilen erhalten. Das ſogenannte „Neue Reſidenzſchloß”
wurde in den Jahren 1746—1807 im franzöſiſchen Renaiſſanceſtil
eréchtet, kann ſich aber an Ehrwürdigkeit des Alters und
Schön=
heit nicht mit dem „Alten Schloß” meſſen.
1
Von Guſtav Gleichen.
Aufſtieg und Niedergang eines großen
deutſchen Unternehmens.
Zu der Zahlungseinſtellung der Borſigs. — Wie die „Borſig=
Werke” entſtanden. — Mehr als 10 000 Lokomotiven hergeſtellt.
Die Ueberflügelung der engliſchen Lokomotiveninduſtrie.
Die „Borſig=Werke”, eins der größten deutſchen Induſtrie=
Unternehmen, entſtanden aus kleinen Anfängen. Johann
Fried=
rich Auguſt Borſig, der Begründer der Firma, hatte die Leitung
der Maſchinenbauanſtalt von F. A. Engells in Berlin bis zum
Jahre 1836 inne, als er den Entſchluß faßte, ſich ſelbſtändig zu
machen und im Jahre 1837 eine eigene Maſchinenbauanſtalt in
Berlin zu gründen. Das erſte „Werk” beſtand, aus ein paar
Bretterbuden. Aber ſchon in kurzer Zeit war daraus eine
her=
vorragende Fabrik entſtanden, die ſich hauptſächlich mit dem Bau
von Lokomotiven beſchäftigte. Damals war England im Bau
von Lokomotiven führend, ja, es war das einzige Land, das für
derartige Arbeit in Betracht kam. Aber 10 Jahre nach der
Grün=
dung der Maſchinenbauanſtalt hatte das deutſche Borſigwerk
ſchon einen derartigen Umfang angenommen, daß es in einem
Jahre 67 Lokomotiven liefern konnte. Damit war bereits die
Produktion der größten engliſchen Werkſtätten übertroffen. Die
Borſig’ſchen Lokomotiven waren bald in der ganzen Welt wegen
ihrer Güte bekannt und wurden eine ſcharfe Konkurrenz für die
enigliſchen Werkſtätten. In Moabit bei Berlin war, ſchon im
Jahre 1847 ein eigenes Eiſenwerk gegründet worden, deſſen
Be=
trieb im Jahre 1850 begonnen wurde. Dadurch wurde Borſig
auch in dieſer Beziehung vom Ausland unabhängig. Eine
Eiſen=
gießerei wurde angegliedert, und im Jahre 1854 wurde das
Koh=
lenbergwerk bei Biskupitz in Oberſchleſien erworben, um den
Kohlenbedarf für die allmählich ſehr groß gewordenen
Werkſtät=
ten im eigenen Hauſe decken zu können. Als der Begründer der
Die kleine Nokverordnung.
Skeuerrechlliche Vorſchriften.
Berlin, 23. Dezember.
Die Vierte Notverordnung vom 2. Dezember war von
Be=
ſtimmungen mehr geſetzestechniſcher Art und minderer
Beden=
tung entlaſtet worden, um ſie einheitlich und überſichtlich zu
ge=
ſtalten. Die neue Verordnung des Reichspräſidenten enthält
Beſtimmungen dieſer Art. Es handelt ſich in erſter Linie um
ſteuerrechtliche Vorſchriften. Zweifelsfragen werden geklärt,
Aus=
legungsgrundſätze ſichergeſtellt, der Beſteuerung durch Staat und
Gemeinden in gewiſſer Richtung Grenzen gezogen.
Im einzelnen haben die neuen Beſtimmungen folgenden
Inhalt: Der 5prozentige Zuſchlag zur Einkommensſteuer von
mehr als 8000 RM., der Ledigenzuſchlag und der 10prozentige
Tantiemenzuſchlag der Aufſichtsratsmitglieder werden auch für
1932 erhoben. Es iſt beſtimmt worden, daß die landwirtſchaftliche
Einheitsſteuer für die Einkünfte aus Verpachtung, die in einem
landwirtſchaftlichen Betriebe anfallen, ſchon jetzt gilt, dagegen
für die Einkünfte aus Verpachtung, die ein Nichtlandwirt
be=
zicht, erſt von dem Zeitpunkt an, in dem eine entſprechende
Re=
gelung für das geſamte Grundvermögen getroffen wird.
Ver=
luſte aus Landwirtſchaft ſollen grundſätzlich vom übrigen
Ein=
kommen abgezogen oder gegebenenfalls auf das nächſte Jahr
vorgetragen werden. Verluſte bis 1000 RM. bleiben außer
Anſatz. Mit der Freiſtellung der erſten 6000 RM. des
land=
wirtſchaftlichen Einkommens iſt grundſätzlich auch der ſteuerfreie
Einkommensteil von 720 RM. abgegolten. Um Härten zu
ver=
meiden, ſoll der ſteuerfreie Einkommensteil gewährt werden,
wenn der Einheitswert des landwirtſchaftlichen Betriebes unter
8000 RM. liegt.
Auf dem Gebiete der Einheitsbewertung und
Vermögens=
ſteuer werden für die jetzt laufende Vermögensſteuerveranlagung
drei Maßnahmen getroffen. Sie beziehen ſich auf den Fall des
Neportgeſchäftes in Aktien und des Aktienſtückekontos, die
Be=
handlung von Schulden, die mit inländiſchen Aktien in
wirt=
ſchaftlichem Zuſammenhang ſtehen und die Behandlung von
Schulden, die mit einer unter das Schachtelprivileg fallenden
Beteiligung in wirtſchaftlichem Zuſammenhang ſteht.
Hinſicht=
lich der Aufbringungsumlage wird die Gleichmäßigkeit der
Be=
ſteuerung ſichergeſtellt.
Die Entrichtung der Kraftfahrzeugſteuer iſt vom 2. Januar
1932 ab auch zugelaſſen.
Die geſetzlichen Vorſchriften über die Eſſigſäureſteuer
wer=
den geändert.
Durch die Verordnung vom 6. Oktober 1931 iſt die
Haus=
zinsſteuer mit Wirkung vom 1. April 1932 ab um 20 Prozeut
geſenkt worden. Die Länder können aber die Senkung, mit
Zuſtimmung des Reichsminiſters der Finanzen auch individuell
geſtalten. Die Länder haben entſprechende Anträge bis 31.
Dezem=
ber 1931 zu ſtellen. Die Notverordnung enthält ein
ausdrück=
liches Verbot, daß den Hauseigentümern, die ihre
Hauszins=
ſteuer nach der Verordnung vom 8. Dezember 1931 ablöſen
möchten, nach vollzogener Ablöſung eine höhere Grundſteuer
auf=
erlegt wird.
Die Notverordnung ſtellt ſicher, daß die Grundſtücke, auf
denen von 1924 bis 1930 Wohnungsneubauten errichtet worden
ſind, von der Gemeindegrundſteuer befreit werden, ſolange die
Befreiung von der Landesgrundſteuer beſteht.
Die Aenderung des § 35 des Finanzausgleichsgeſetzes wird
erſt am 1. April 1932 in Kraft treten.
Zur Bekämpfung des Schmuggels ſind neue Vorſchriften
erlaſſen worden, die die Errichtung von Baulichkeiten in einen
50 Meter breiten Grenzſtreifen von der Zuſtimmung der
Zoll=
behörde abhängig macht. Kraftfahrzeuge, die zum Schmuggel
benutzt werden, werden eingezogen, auch wenn ſie den
Schmugg=
lern nicht gebören.
Zur Bekämpfung der Notlage der Binnenſchiffahrt werden
die Kleinſchiffer zum Zuſammenſchluß zu öffentlich=rechtlichen
Verbänden ermächtigt.
Der vierte Teil der neuen Notverordnung beſchäftigt ſich
mit der Unterbringung von ehemaligen Angehörigen der
Wehr=
macht und der Schutzpolizei ſowie von Schwerbeſchädigten.
Entlaſſungen anderer Erwerbstätiger werden hierdurch nicht
hervorgerufen.
Die vierteljährliche Vorauszahlung der Renten für die
Be=
ſatzungsperſonengeſchädigten wird zugunſten einer nur noch
monatlichen beſeitigt.
Um der Gefahr der Abwanderung bedeutſamſten deutſchen
Kulturbeſitzes ins Ausland vorzubeugen, iſt die Geltungsdauer
der Verordnung vom 11. Dezember 1919 über die Ausfuhr von
Kunſtwerken um ein Jahr verlängert worden.
Die Reichsregierung wird ermächtigt, in Ergänzung des
Gerichtsverfaſfungsgeſetzes und der Rechtsanwaltsordnung
be=
ſondere Vorſchriften für den Fall der Aufhebung oder
Zuſam=
menlegung von Gerichten zu erlaſſen. Weiter iſt die
Geltungs=
dauer der auf den 31. Dezember 1931 befriſteten
Lohnpfändungs=
ordnung um ein halbes Jahr verlängert worden.
Borſig=Werke am 6. Juli 1854 ſtarb, hatte er Deutſchland von
England unabhängig gemacht, denn in dieſem Jahre bereits
wurde der ganze deutſche Bedarf an 69 Lokomotiven zum erſten
Male im Inlande gedeckt. Albert Borſig, der Sohn des
Be=
gründers, führte das Werk des Vaters fort und baute es in
großem Stile aus. Im Jahre 1859 wurde eine Hochofenanlage
in Schleſien erbaut. Eine Stahlformgießerei wurde errichtet und
Steinkohlengruben wurden erworben. Jährlich wurden in dieſem
Hüttenwerk 500 000 Zentner Eiſen und Stahl angefertigt. Neben
dieſem Ausbau der Werke in Schleſien ging eine beträchtliche
Er=
weiterung der Anſtalt in Berlin und Moabit nebenher. Jährlich
konnten jetzt hier 250 Lokomotiven angefertigt werden. Die
Ar=
beiterzahl war im Jahre 1860 bereits auf 3000 angewachſen. Das
Walzwerk wurde im Jahre 1870 von Moabit nach Schleſien
vei=
legt, und die Lokomotivbauanſtalt wurde beträchtlich erweitert. In
den Jahren 1896 bis 1898 wurde das gewaltige Tegelerwerk
ge=
gründet. Die Firma hatte inzwiſchen ihren Betrieb erheblich
er=
weitert und neben Lokomotiven den Bau von Pumpen, Turbinen
und Maſchinen aller Art gepflegt. Albert Borſig, nach dem uoch
heute die Firma A. Borſig heißt, ſtarb am 10. April 1878. Ein
Kuratorium führte zuerſt das Werk fort. Dann übernahmen die
drei Söhne von Albert Borſig die Leitung. Der eine Sohn
Arbold fiel am 1. April 1897 einem Grubenunglück in der
Hed=
wig=Wunſch=Grube in Oberſchleſien zum Opfer. Die beiden
ande=
ren Söhne Konrad und Ernſt ſtehen noch heute an der Spitze
des Werkes. Kurz nachdem ſie im Jahre 1894 die Verwaltung
der Werke übernommen hatten, machten ſich wieder
Erweiterungs=
bauten notwendig, die zur Errichtung des obengenannten Werkes
in Tegel führten. Im Jahre 1903 konnte hier bereits die 5000.
Lokomotive fertiggeſtellt werden. Nach dem Kriege wurde eine
ſyſtematiſche Rationaliſierung durchgeführt. In Tegel wurde ein
großes Turmhaus errichtet, in dem die geſamte Verwaltung
untergebracht wurde. Die hervorragende Qualität der Erzeugniſſe
hatten den Namen Borſig weltberühmt gemacht, und die Anzahl
der fertiggeſtellten Lokomotiven ſtieg bereits auf 10 000. Die Nöte
der Nachkriegszeit verſchonte auch das Borſigwerk nicht. Die
Staatsaufträge wurden geringer, da das deutſche Reich unter
ungeheurer Kapitalnot litt. Die deutſche Reichsbahn, die bis
da=
hin der größte Auftraggeber der Borſigwerke war, konnte nicht
mehr die für Aufrechterhaltung des großen Betriebes
notwen=
digen Beſtellungen machen. Mit eiſerner Zähigkeit hielten aber
die Leiter das Unternehmen aufrecht, indem ſie zahlreiche
Fabri=
kationsgebiete aufnahmen, die als Erſatz für den Ausfall der
Lokomotivbeſtellungen dienen ſollten. Die große Wirtſchaftskriſe
des eben vergangenen Jahres hat aber auf die
Zahlungsfähig=
keit des Werkes zerſtörend gewirkt, und ſchon ſeit einiger Zeit
wußte man, daß ſich Borſig in Schwierigkeiten befindet. Man
hofft, daß der größte Teil des Betriebes auch weiterhin aufrecht
erhalten wird, um den Tauſenden von Arbeitern und
Angeſtell=
ten die Möglichkeit des Verdienſtes zu geben.
2
.
Seite 4 — Nr. 356
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 24. Dezember
Die Verlobung ihrer Tochter
Ilſe mit Herrn Oiplom=
Ingenieur Heinrich Moeſer
in Mannheim beehren ſich
hiermit ergebenſt anzuzeigen
Oberreg.=Rat Heinrich Beck
und Frau Berta, geb. Kraus.
Meine Verlobung mit
Fräu=
lein Jiſe Beck beehre ich mich
anzuzeigen
Heinrich Moeſer
Diplom=Ingenieur.
Würzburg
Peſishöchheimerſir.
Darmſtadt
Mannheim, Eichelsheimerſtr. 4
Weihnachten 1931.
Statt Karten.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Wilhelm Emich
Mathilde Emich
Darmſtadt
Stiftsſir. 31
geb. Lauth
Weihnachten 1931
Schornsheim
Rheinheſſen
Kirchliche Trauung am 2. Weihnachtsfeiertage, nachmittags 2 Uhr, in der
Stadtkapelle.
Während meiner Abwesenheit
24. Dez. bis 5. Jan. 1952 werde
vertreten durch die Herren:
Dr. Berger, Wilhelminenstr. 5
Dr. Blach, Hügelstr. 45
Dr. Buchhold, Alicenstr. 191
Dr. Grode, Roßdörferstr. 20
Dr., Geh. Med.-Rat Happel, Sandshie”
Dr., San.-Rat Langsdorf, Hügelst
Dr. Nauheim, Landwehrstr. 14
Dr. Wagner, Annastr. 6
Dr. med. Berthold Stea
Färberef
seit über 25 Jahren bekaz
für fachmännische Leistungt
zu billigen Preise
Statt beſonderer Anzeige.
Laden: Ernst-Ludwigstr. 4,am weißer
Fabr. Pallaswiesenstr. 146.Fernsp. 15
DA DEOE
ADOLF BERR
VERLOBTE
Weihnachten 1931
Oppau a. Rh.
Ring 43
Darmstadt
Bessungerstraße 113
Berkenf!
Heute nacht verſchied unerwartet mein lieber Gatte, unſer treuſorgender
Vater, Bruder, Schwager und Onkel
Dr. med.
Herta Kalcher
Rheinſtraße 37.
Vertreter
(außer nachts):
Herr Dr. Maucher,
Rheinſtraße 29.
Hermann Sacobtz
as iſt beſſe
50 Raſierklingen für 5
Statt Karten.
Eugenie Teutsch
Karl Gand
Verlobte
Erfurt
Mainz, Wallstraße 13
U Hause am 27. Dez, nachmittags Darmstadt, Kiesstr. 56
Mein
Weihnachts=
wunſch! Jg. Dame
v. Lde., 35 J. alt,
kath., m. etw.
Ver=
mög., ſucht die
Be=
kanntſch. m. nettem
ält. Hrn., ev.
Wit=
wer auch m. Kdr.
nicht ausgeſchl., zw.
ſpat. Heirat. Diskr.
Ehrenſ. Zuſchr.,mgl.
m. Bild, w.
zurück=
geſ. w., unt. G. 160
a. d. Geſchäftsſt. (
Architekt
im kurz vollendeten 49, Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Luiſe Jacoby, geb. Geiger
und Kinder.
(18564
Darmſtadt, den 23. Dezember 1931.
Wittmannſtr. 12.
Die Beerdigung findet am 26. Dezember, vormittags 11½ Uhr, vom
Portale des Beſſunger Friedhofs aus ſtatt.
oder eine
Tüchmar=Dauer=Klinſ
für 1 D.
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen
PETER ANTHES
Lehrer
WILHELMINE ANTHES
geb. Hofferberth
Neukirchen, Kreis Moers
Kranichstein
Kirchl. Trauung: 1. Feiertag, nachmitt. 2 Uhr in der
Kirche zu Arheilgen.
Kluge Helbſtraſ.
kaufen nur beim
Spezialfachmann
10 Ia Klingen 50.9
10 erpr. Klaſſe 95.5
Alle Mark.=Klingen
la Raſier=Seife
Stück nur 15 R.
Das vorzüglicn und prompt wirkende Naturprodukt
NEDA-Früchtewürfel
(IV 902
gegen Barmträgheit
ist die maschinelle Verpackung in kaschterten Alu
NEU miniumtolien zu 1 und 3 Würkel Vrpackt, welche
in Austrocknen verhindern, Haltbarkeit und Wirksamkeit er.
höhen. Erhältlich in Apofheken. Drogerien u. Reformhäusern.
Laden
1—2 Schaufenſter,
ev gr. Nebenräume.
Rheinſtraße 12½.
(14551a)
Es iſt Ihnen nicht gedient, tvenn
Raſierklingen das Stück zu 5 Pfel
kaufen. Es kommt nicht darauf an
billig eine Raſierklinge iſt, ſond
darauf, wie oft Sie ſich mit ihr raſie
Mit einer Tückmar=Dauer=Klinge
geſchmiedetem Raſiermeſſerſtahl r
ren Sie ſich hundertmal — und jed
mal zart und ſanft
Alleinverkauf
M. Katt
Stahlwah!"
Rheinſtr
Total-Ausverkauf
Möbl. Z. mit Penſ.
z. vm. Ludwigſtr. 20.
(18319a)
Heiſen=Lehner
Waldſt. 9. Tel. 215
(14110a)
K
WElBLICH
Trudel Ruhlend
Wilhelm Krug.
Verlobte
Mädch. m. g. Zgn.,
nicht u. 22 J., ſelbſt.
in Küche u. Haush.,
z. 2. Jan. geſ.
Vor=
ſtell. zw. 15 u. 17
Uhr: Lotz
Eliſa=
bethenſtr. 31, I. (*md
wegen Geschäftsaufgabe, von
Offenbacher Lederwaren
und
Reise-Artikel
N AB0o—65Llo4
Praktische Weihnachtsgeschenke.
KARL ROOSEN
Rheinstr. 5, früber Wilhelminenstr. 9. 118577
Einf. ſep. Z. ev. m.
Kaff.z. v. Mühlſtr. 37
(18242a)
Letzte Mahnun
Zu Schüler’s
Ausverkaf
Wäsche, Trikotagen, Strüm
Rheinstraße 33, gegeuub. d Salb
Bleichſtr. 19, I. lks.
m. Z3. ſof. z. v., el. L.*
17793a)
Oberhemd
durchgemuſt., P
line, in nur gut. O
Qualitäten, ab
M. Enoch, Aleranderstraße
In Villen=Kol. bei
Dſtdt. 3 o. 4 Zim.,
Küche u. Keller,
be=
ſchlagnfr., preisw.
zu verm. Gefl.
Zu=
ſchr. u. G.193 Gſch.*
Nur 209
koſtet ein Wannenbad im Röme
Zimmerſtraße 7, Tel. 3834. Alle
Bäder. Bei all. Kaſſen zugelaſſ. (1
Weihnachten 1931
Fachkenntnisse
Nd.-Ramstädterstr. 51
Klesstr. 22
Todes=Anzeige.
Nach kurzem ſchweren Leiden verſchied am 23. d: Mts.
unſer lieber, guter, treuſorgender Vater, Sohn,
Bruder, Schwager und Onkel
weniger, aber gute Allgemeinbildung,
Redegabeu gewandte höfl.
Umgangs=
formen müſſ. Damen u. Herren beſitz.,
die durch ſyſtematiſche Beſuchstätigkeit
(kein Kleinverkauf) hohen Verdienſt
bei uns erreichen wollen. Bewerbg
ſind zu richten unter H. T698 an
Annoncenmayer, Frankfurta. M. Vl185‟
MäNNLICH
Wilhelm Herbert
Chormeiſter
im Alter von 46 Jahren.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen.
Ohne Einkommen!
Warum?
Kaufleute, Beamte, Reiſende geſucht.
Be=
werbungen unter F. 162 an die Geſchäfts=
(18005b
ſtelle dieſs Blattes
Darmſtadt, den 23. Dezember 1931.
Hicklerſtr. 3.
Die Beerdigung findet am 26. Dezember 1931,
vor=
mittags 11 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
Dankſagung.
Für die uns beim Tode unſerer lieben
Ver=
ſtorbenen
Frau Eliſe Anton
Hebamme
erwieſene Teilnahme ſagen wir hiermit Allen
unſeren herzlichſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Rudolf Anton
Roßdörferſtr. 19I.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1931.
Elektr. Klavier
mit Handſpiel für
100 ℳ zu verk., ev.
gegen Handſpiel zu
vertauſchen. 1
Guß=
ofen m. 2
Emaille=
keſſeln 50ℳ, 1
elek=
triſche Waſchmaſch.
billig zu verkaufen.
Schuſtergaſſe 13.
Radio
3 u. 4 Röhr.=Netz=
. Batt.=Empfänger
ſpottbill. zu verk.
Grafenſtraße 26,
1. Sfock.
Bautechn, orientierte,
auch kaufm. gewandte, in
Baufach=
kreiſen angeſehene Herren können /
für das dortige Gebiet durch al einige
Bezirksvertretung eines
patentge=
ſchützten, weit eingeführten Verfahrens
ſich dauernd. gut Einkommen ſchafſen
Rührigkeit unerläßlich. Wagen ſehr
dienlich Keine Lagerhaltung od. dergl.
Angeb. unter P. 1176 an Annoncen=Imke,
Frankfurt a. M., Roßmarkt 8. (IV. 18549
Ot
MANNLICH
Chauffeur
21 J. alt, ledig,
ge=
lernt. Maſchinen=u
Autoſchloſſ. (vertr.
in Krankenpflege).
ſucht Stellung bei
Herrſchaft. Ang. u.
G. 192 a. d. Gſchſt.*
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme beim
Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſien Dank.
Georg Biermann und Frau
Dr. Heinrich Keßler und Frau
Beſſungerſiraße 102.
1850=
Herzliche Bitte!
Für alt. Junggeſell
ein Deckbett geſucht,
da ſelbig. keins hat
Gfl. Ang. u. G. 182
a. d. Geſchſt. erbet.
Wird abgeholt und
Auskunft erteilt.
Hellewerkſtätte
m. Elektr.= Gas= u
Waſſeranſchl. in gt
Lage ab 1. Jan. v.
prompt. Zahler z.
miet. geſucht. Ang
unt. G. 191 Geſchſt.
(18559)
5=Zim.=Wohnung
z. 1. April 1932
ge=
ſucht. Angeb. unt.
G. 190 a. d. Gſchſt.
Damenrad, w. neu
mit Bereif. 38.—ℳ/
Herrenrad,
Knabenrad
bill. zu vk. (18587b
Karlſtr. 14, Laden,
Rodelſchlitten b.abz.
Schützenſtr. 7, III. *
1 P. Hr.=Lackſchuhe,
1 P. Rennſchuhe u.
1 P. pr. vernickelte
Schlittſchuhe, all. f.
Schuhgr. 42, Goethes
Werke in Halbled.
15 Bde., i. d. Ausg.
des Volksverbandes
heute mitt. 2—5 U
billig zu verkauf.
Luiſenſtr. 34, pt.
Brombeer=Linden=
Honig, Ia Qualität,
3 Pfd. 1.40.
Klin=
ger, Grube Meſſel.
(*df)
Schöne Neubau=
3=Zimm.=Wohnung
mit Bad, el. Licht,
Manſ. u. Zubehör
(Ofenheizung).
Schöne Neubau=
4=Zimm.=Wohnung
mit Bad, el. Licht,
Et.=Heiz., Warmw.=
Verſorg., Manſ. u.
Zub. am
Südbahn=
hof in Darmſtadt,
Beſſungerſtraße und
Haardtring, ſof. u.
ſpät. zu vermieten.
Näh.: „Gewobag”.
Bauhütte Darmſt.,
G. m. b. H.,
Bismarckſtraße 19.
(*sdd)
A
OPEL
2=Sitzer, 4/14,
fünf=
fach bereift, maſch.
einwandfrei. Mark
285.— einſchl. Steu.
bis 1. 4. 32 zu vk.
Karl Winkel,
Rheinſtraße 28.
(18465b)
Kleinwagen,
nicht über 3 PS.,
zu kaufen geſucht.
Kronmüller,
Nieder=Ramſtadt,
Fahrgaſſe 10.
5. lehmant
Holfmannstr. 12, Tel. 344
Spez. Weine und Spiritnosen (Kd
Laden) bietet Ihnen tür die Feieſhengeſ
tage in Weinen und Sptrituos
nur allerbeste Oualität u
äußerst billig
Weiß- U. Rotweinepr Lt. u Fl. v 0.70
Weinbravd pr //, Fl 3.50 3.703.
Weinbrand pr. ½ F1. 1.8) 1..02.
Alle anderen Weine u, Spirituose
in reichster Auswahl
Bei Einkauf von 3.— erhalten S
½Pfund Zucker, 1 Tafel Schokola
gratis
(185
Weihne
Weihr
ſenhauſen
der Herre
der der ſt
Beamte
ihre Kunſt
ihnen auch
Weihne
dur
5—6000 Mark
Hypoth. auf Ia
Grundbeſitz geſucht.
Angeb. unt. G. 194
an die Geſchäftsſt.
R
Mehrere u Hinint
zu vermieken.
res unt. G. 184 a. d. Gſchſt.
Mauf
wird immer größer, wenn Sie ein schlechtsitzendes und lästiges
Bruchband tragen. Durch solche Bänder verschlimmert sich das
Leiden und kann zur Todesursache werden. (Es entsteht
Bruch-
einklemmung, die operiert werden muß und den Tod zur Folge
haben kann). Fragen Sie Ihren Arzt. Hat dieser eine Bandage
verordneb, dann muß es in Ihrem Interesse liegen sich meine
üußerst bequeme, unverwüstliche Spezial-Bandage anfertigen
zulassen. Durch Tag- und Nachttragen meiner Bandagen haben
sich nachweislich Bruchleidende selbst geheilt.
WVerkmstr. A B. schreibt u. a.: „Mein schwerer Leistenbrucl
ist geheilt. lch bin wieder in meinem 66. Lebensjahre ein eanzer
und glücklicher Mensch!‟ Landwirt Fr. St. schreibt u. a.t „lch
sehe mich genötigt, Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen Dank
auszusprechen . wurde ich ganz befreit von meinem Leiden."
Bandagen von RM. 15.— an Für Bruch- und Vorfall-
Lei-
dende kostenlos zu eprechen in: Darmstadt, 28 Dezember,
von 9—5 Uhr, im Hotel „Zur Post” am Hauptbahnhof
Groß-Gerau, 29. Dezember, von 9—5 Uhr, im Hote!
„Goldene Krone‟‟. Bensheim, 30. Dezember, von9-5 Uhr.
im Bahnhofhotel.
(1 K6 18282
Außerdem
nach Maß in garantierb
Dadbbinpatt unübertrolfener Auskähruns
6000 Mark
auf 1. Hypoth.
aus=
zuleihen. Ang. unt.
G. 198 a. d. Gſchſt.*
Kanarienvög, z. v.
Truffel, Bism. St. 28
(18154a)
Männlicher
Wolfs= oder
z. erwerben geſucht.
Dr. L.,
Steinacker=
ſtraße 12, 1. Stock.
Schlafzimmer
beſt. aus: 1 groß.
Schrk., 2 Bett., W.=
Komm. m. Marm.
oder Friſ.=Toil., 2
Nachtt. u. 2 Stühl.
zuſ. z. Pr. v. RM.
900. 820, 750, 650,
510, 480 u. 440.—
Küche v. RM. 160. nur zu hab. bei
Möbelhaus
L Menger,
Darmſtadt.
Bleich=
ſtraße 17 (7027a
K. Ruffing, Spezialbandagist, Köln,
Schreib-
maschine
vermietet
Carl Winkel
Darmſt.,
Rhein=
raße 28. (1652:
amerskag, 24. Dezember 1931
Aus der Landeshauptfkadl.
Darmſtadt, den 24 Dezember 1931.
iegelung der Polizeiſtunde für Weihnachken.
Silveſter und Neujahr.
ſon der Gaſtwirte=Innung Heſſen, Sitz Darmſtadt, wird uns
ütteilt:
Das Miniſterium des Innern hat die Polizeiſtunde für den
leihnachtsfeiertag und Neujahrstag auf 2 Uhr,
„ylveſter auf 6 Uhr vormittags feſtgelegt.
Die Handhabung der Polizeiſtunde am Heiligen Abend bleibt
n vergangenen Jahre beſtehen.
Die Gaſtſtätteninhaber werden nochmals dringend erſucht,
Möglichkeit ihre Betriebe am Heiligen Abend zu ſchließen,
vo dies nicht angängig iſt, dem Perſonal in weiteſtgehender
dienſtfrei zu geben.
Lam
Das Geſamtminiſterium hat beſchloſſen, daß am Sams=
G Ferns
dem 2. Januar 1932. der Dienſt in den ſtaatlichen
träumen wie an Sonntagen zu regeln iſt.
Goldene Hochzeit. Herr Heinrich Schmidt, Karlsſtr. 16,
am 26. Dezember mit ſeiner Ehefrau Margarethe, geborene
das Feſt der Goldenen Hochzeit. Herr Schmidt hat bis vor
nien Jahren noch ſeinen Beruf als Dienſtmann ausüben können
ſen
iſt dadurch ſicher in weiteren Kreiſen bekannt. Wir
wün=
edem Jubelpaar noch einen ſonnigen Lebensabend.
Das Schloßmuſeum iſt am 1. Feiertag geſchloſſen. Am
Riertag und am Sonntag ſind um 11 und 11.30 Uhr vormit=
Führungen. Der Eintrittspreis iſt für Erwachſene auf
fg und für Militärperſonen und Kinder auf 30 Pfg.
er=
figt. Es wird empfohlen, von dieſer Preisermäßigung
aus=
tück
eig Gebrauch zu machen.
Städtiſches Muſeum. Das Städtiſche Muſeum iſt am erſten
fetag geſchloſſen. Am zweiten Feiertag iſt es von 11—13 Uhr
finet, am Nachmittag geſchloſſen. Am Sonntag, 27. Dezember,
iin die gewöhnlichen Oeffnungszeiten wieder ein. Vormittags
11—13 Uhr, nachmittags von 14—16 Uhr. Der Eintritt iſt
Stadtkirche. Im Hauptgottesdienſt des erſten
Weihnachts=
berages ſingt der Stadtkirchenchor. Alſo hat Gott die Welt ge=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 356 — Seite 5
t. Satz zu fünf Stimmen von Heinrich Schütz, und „Der Tag,
iſt ſo freudenreich”, nach einem vierſtimmigen Satz von Barth.
ſits. Nach der Predigt wird wiederum im Wechſel zwiſchen
inde und Chor das Lied unſeres Geſangbuches Nr. 128:
Etahlher Gott, dich loben wir”, geſungen werden. Dabei wird auch
Rheiy Fhurorgel zur Verwendung kommen.
Martinskirche. Am 1 Feiertag, abends 5.30 Uhr, gelangt
Veihnachtskantate von Profeſſor Dr. Noack, die am 3. Advent
teſtem Erfolg ihre Uraufführung erlebte, durch den
Martins=
ſchnchor und die Madrigalvereinigung nochmals zur Auffüh=
Die Weihnachtslieder im erſten Teil der Feier ſingt die
bigalvereinigung. Der Eintritt iſt frei. Die Kollekte iſt zur
ſang der Unkoſten beſtimmt.
Johanneskirche. Am 1. Weihnachtsfeiertag, um 5 Uhr,
dr eine liturgiſch=muſikaliſche Weihnachtsfeier ſtatt, bei welcher
Kirchenchor und zwei Soliſten Teile des
Weihnachtsorato=
us von Heinrich Schütz (1585—1672 ſingen werden. Der
Ein=
ſt iſt frei für jedermann.
Petrusgemeinde. Die Heiligabendfeier heute wird in der
hgemuſt, fürte um 5 Uhr beginnen, eine ähnliche Feier im Saal der neuen
innurgut ſankaſerne um 6 Uhr. Vom Turm der Kirche herab erfolgt
Schluß des Gottesdienſtes, alter Sitte gemäß, Choralblaſen.
irſte Feiertag bringt nachmittags 4½ Uhr eine kirchenmuſika=
HandeneTy Feierſtunde beſonderer Art, ein weihnachtliches Konzert des
enchors unter Mitwirkung von Frau Suſanne Horn=Stoll
Frau Aga Zeh=Landzettel, Frl. Milli Dörr und eines aus
Eüliedern der Städt. Akademie für Tonkunſt gebildeten
Streich=
heters. Die Geſamtleitung hat Herr Bernd Zeh. Der
Rein=
nug der Veranſtaltung ſoll der Kinderſchule zugute kommen.
Ayen zu 30. 50 Pfg. und 1.— RM. ſind noch bei Herrn Kropp,
zmindehaus, zu haben.
Weihnachtsfeier in den ſtädtiſchen Wohlfahrtsanſtalten.
eWWeihnachtsfeier im Städtiſchen Verſorgungsheim Ohlyſtift,
cenhauſen bei Darmſtadt. fand am 20. Ifd. Mts., in Anweſen=
MHAlater Herren Bürgermeiſter Delp. Direktor Schrauth, der Mit=
2, Fel.Abeſer der ſtädtiſchen Wohlfahrtsdeputation ſowie der
zuſtän=
ſirimogen / d Beamten ſtatt. Herr Chormeiſter Carl Gräfenhauſen, der
gyr die Fer, engeſangverein Gräfenhauſen, Fraulein Paula Strauch ſtell=
Ahre Kunſt in den Dienſt der reichhaltigen Vortragsfolge,
wo=
ü hnen auch hier Dank geſagt wird. Lieder und Gedichte, ſowie
Veihnachtsſpiel der Kinder, ſchufen eine frohe Feſtſtimmung,
ſurch nützliche Geſchenke erhöht wurde — Am Montag, den
111 M., war die Weihnachtsfeier im Städt. Altersheim Emil=
Mſtruß 1. Die Feier fand im ſchönen Kirchenraum des Alters=
81Mu5, unter gütiger Mitwirkung von Konzertſängerin Fräulein
m Monti, Herrn Lang vom Heſſ. Landestheater Darmſtadt,
i- Trios ſowie der Chorſchule des Hauſes, unter der Leitung
ſe Frau Kaſigkeit, ſtatt. Anſchließend war ein gemütliches
Zu=
eheſkamenſein der großen Hausfamilie bei Kaffee und Kuchen. Die
gfel Sche kſagsabteilung des Vogelsberger Höhenclubs erfreute auch in
liäſen Jahre durch ihre Darbietungen die Inſaſſen und die Gäſte
des Hauſes..
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus.
Donterstag, 24 Dez / Kein Vorſtellung.
17 —22 Uhr. C 11. Die Meiſterſinger von Nürn=
Firtag, 25. Dez.
berg. Preiſe 1—8 Mk.
14½—16½ Uhr. Schneeflock und Regentropf.
Winter= u. Waſſermärchen. Preiſe 0 30—2.20.
Sptag, 2. Dez 1.½—2½ Uhr Bühnenvolksbund H6.
Wallenſt ins Tod. Prciſe 0.70—5.60.
Kleines Haus.
erstag, 24 Dez / Keine Vorſtellung.
14½—16¾ Uhr. Die Himmelsmauer. Ein
Weih=
nachts närchen Preiſe 0 40—2 Mr.
Firlag, 25. Dez. 19½—22 Uhr. Zuſatzmiete WV5*
Michgel 4 ramer. Preiſe 0 70—5 Mk
19½—21¾ Uhr Zuſatzmiete 1,7 u. Dſt. Volksb. G
(6. Vorſt. Gr. 111u 1V. Drei Kurz Opern der
Snstag, 28. Drz. Gegenwari. Der Jaſager. Spiel oder Ernſt.
Schwergewicht. Preiſe 0.70—5 00 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend feiert man den
zZilgen Abend. Jeder iſt bemüht, ſeinen Freunden und
Ver=
wumdten durch Gaben Freude zu machen. An einem
Weihnachts=
ſcheheft des Heſſiſchen Landestheaters unter dem Chriſtbaum
mih der Beſchenkte ſehr viel Freude haben. Er kann an den
Achnachtsfeiertagen Dr. Felix Weingartner „
Meiſter=
iſger” und „Carmen” dirigieren hören. Paul Wegener
Michael Kramer” und „Wallenſteins Tod” ſehen.
M Silveſter bereitet das Heſſiſche Landestheater Lehärs „
Lu=
e Witwe” vor. Im Kleinen Haus wird das muſikaliſche
ſpiel „Meine Schweſter und ich” wiederholt. Auch für
Vorſtellungen kann man mit dem Weihnachtsſcheck Karten
elmnmen. Die Gültigkeit des Schecks dauert bis zum
März 1932. — Wagners „Meiſterſinger von
rnberg, die Freitag, den 25. Dezember, um 17 Uhr, im
Vüzen Haus aufgeführt werden, dirigiert Dr. Felix
Weingark=
ne. Den Stolzing ſingt Albert Seibert, das Evchen Anny
1 btoſch, Hans Sachs Albert Lohmann, Pogner Theo Herrmann,
Yumeſſer Heinrich Kuhn. David Eugen Vogt. Magdalena Anna
Gbs. — „Der Datterich” der ſoeben in Berlin im
hallertheater mit ſo großem Erfolg gegeben wurde, wird von
de Heſſiſchen Spielgemeinſchaft am 1. Januar im Kleinen Haus
ierholt. Die erſte Aufführung durch die Heſſiſche
Spielgemein=
mt fand am 15. Dezember 1925 ſtatt; ſeitdem iſt das Stück
ſhal aufgeführt worden. Die Inſzenierung hat Eduard Göbel.
Samstag, den 26. Dezember, werden im Kleinen Haus die drei
Ez=Opern der Gegenwart unter der muſikaliſchen Leitung von
Hans Schmidt=Iſſerſtedt wiederholt.
Se Hahsee Miitter
R
Oet4
A.
Af
9
* Die engliſche Regierung macht Darmſtädter Kindern eine
Weihnachtsfreude. Den Werkangehörigen der Firma Goebel,
A.=G., in Darmſtadt, wurde geſtern eine unerwartete
Weihnachts=
freude zuteil. Bei Beginn der Mittagſchicht war an den
An=
ſchlagbrettern der Firma folgende Bekanntmachung zu leſen:
Eine unerwartete Zuweiſung der engliſchen Regierung
ermög=
licht es der Direktion, den Kindern aller Firmenangehörigen eine
Weihnachtsfreude zu machen. Jeder Firmenangehörige kann am
Mittwoch, den 23. Dezember, für jedes zu ſeinem Hausſtand
ge=
hörige eheliche Kind unter 18 Jahren je 7.— RM. in der
Perſo=
nalabteilung bzw. dem Lohnbüro erheben.” — Wie verlautet. iſt
das eine kleine Entſchädigung für einen geplanten größeren
Auf=
trag, der leider zurückgeſtellt wurde. Den Arbeitern der Firma
wird die Gabe ſehr willkommen ſein.
Bedeutend unter Preis!
Herren- und Damen-
Strickwesten
vur reinwollene Kammgarn-Oualitäten,
regulärer Wert bis 19.50, zum Aussuchen
besonders schwere
Bett-Holtern Inalitzten . . 3.95, 2.3S
Reinwoll. Beit-Koltern•
kamelhaarf, etwas besonders Gntes in Gnal. Ians0
Ludwigstraße 15.
18590
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Wie im Vorjahre, eröffnet die
Spielgemeinſchaft das Jahr 1932 mit einer Aufführung von
Nie=
bergalls „Datterich” am Neujahrstage, abends 7 Uhr im
Kleinen Haus. In der 2. Januarhälfte folgt dann die
Urauffüh=
rung der neuen Dialektpoſſe von H. Rüthlein: „Piſtole und
Tabakspfeife‟. Inzwiſchen hat die Spielgemeinſchaft das
neueſte Werk von Dr. Gg. Büchner, die Dialektkomödie 1931‟
als weitere Uraufführung angenommen, das einen hochaktuellen
Einblick in das Geſchäftsleben unſerer Tage gewährt und das
Intereſſe weiteſter Kreiſe finden dürfte. Mit der Einſtudierung
wird ſofort nach der Premiere des Rüthleinſtückes begonnen
werden.
Anzeigen
für die Weihnachisnummer, (25. Dezember),
bitten wir bis
heute Nachmittag ½42 Uhr
aufzugeben, bei ſpäterer Beſiellung iſt
Veröffent=
lichung eiſt möglich in der Montags=Nummer
vom 28. Dezember.
Inſerate für die letztgenannte Ausgabe werden heute
bis 4 Uhr angenominen.
Die Geſchäfteſielle iſt heute ab
A Uhr geschlossen.
Der Verlag.
Rentenzahlung beim Poſtamt Rheinſtraße. Durch die vierte
Notverordnung des Herrn Reichspräſidenten treten bei der
Zah=
lung der Invaliden= und Unfallrenten am Mittwoch, dem
30. Dezember 1931, folgende Aenderungen ein: Alle
lau=
fenden und einmaligen Bezüge aus der Invaliden= und
Unfall=
verſicherung ſind ab 1. Januar 1932 auf volle 10 Rpf. nach
unten abzurunden. Zum Beiſpiel: Eine Rente über 26,45 RM.
wird künftig nur mit 26,40 RM. ausgezahlt. Die
Rentenempfän=
ger können ihre Empfangsſcheine hiernach entſprechend ausfüllen.
Gleichzeitig wird noch daran erinnert, daß diesmal alle
Emp=
fangsſcheine beglaubigt werden müſſen (Unterſchrift, Leben der
Kinder uſw., Witwenſchaft).
Merckſche Arbeits=Jubiläen.
Im Laufe des Jahres 1931 konnten der Angeſtellte Karl
Kottler, ſowie die Arbeiter Adam Boßler und Jakob
Wingerte auf eine 40jährige und 22 weitere Angeſtellte
und 23 Arbeiter auf eine 25jährige Dienſtzeit im Hauſe
E. Merck zurückblicken.
Wie alljährlich, hatte auch geſtern die Firma eine
eindrucks=
volle Feier dieſer Jubiläen in der feſtlich geſchmückten Halle des
Verwaltungsgebäudes veranſtaltet, bei welcher Herr Dr. Karl
Merck den Jubilaren den Dank der Firma für ihre treue und
aufopferungsvolle Tätigkeit ausſprach. Der Redner machte
be=
merkenswerte Ausführungen über die Entwicklung des
Verhält=
niſſes zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Er betonte, daß
der Werksgemeinſchaftsgedanke trotz der Schwere der Zeit nicht
verloren gegangen ſei, wenn er auch früher augenfälliger in den
Vordergrund getreten wäre. Nur die Form habe ſich geändert,
und wenn an die Stelle des patriarchaliſchen
Gemeinſchaftsver=
hältniſſes und des patriarchaliſchen Wohlwollens heute klare
Ver=
hältniſſe mit beiderſeits möglichſt genau abgegrenzten Rechten
und Pflichten getreten ſeien, ſo könnten dieſe vielleicht noch beſſer
die Grundlage der Werksgemeinſchaft bilden. Es komme nur
darauf an, wie man dieſe verſtehe. Sehe man in ihr das
ve=
wußte und gewollte Zuſammenwirken aller der Menſchen, die in
einem Werk gemeinſame Arbeit zu leiſten haben, gleichviel in
welcher organiſatoriſchen Form und Geſtalt, ſo ſei dieſe Form der
Werksgemeinſchaft ſehr wohl imſtande, die Stelle der früheren
auszufüllen und die Grundlage zu bilden für ein alle Teile
be=
friedigendes Zuſammenarbeiten. Im Namen der Jubilare ſprach
Herr Dr. Kranich den Inhabern der Firma den Dank der
Ge=
feierten aus und verband damit das Gelöbnis, daß auch die
Jubi=
lare der Firma, ſoweit ſie ſich noch im Dienſte befinden, ihre
ganze Kraft dafür einſetzen wollten, daß das Werk die ſchwere
Notzeit überſtehe. Die Jubilare erhielten künſtleriſch ausgeführte
Ehrenurkunden der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer
Darmſtadt und des Vereins zur Wahrung der Intereſſen der
chemiſchen Induſtrie Deutſchland. Außerdem erhielten die
Jubi=
lare mit 40jähriger Dienſtzeit die ſilberne Gedenkmünze der
Firma.
Die würdige Feier war umrahmt von Muſikvorträgen des
Orcheſters der Angeſtellten und Arbeiter der Firma, unter
Lei=
tung von Herrn Prokuriſt Hammer.
Arbeitsjubiläum in der Maſchinenfabrik Goebel A. G.,
Darmſtadt. In dieſem Jahre ſind es 6 Jubilare, die auf eine
ſter, Schneppenhauſen. Herr Wilhelm Schneider. Schloſſer,
Darmſtadt. Bismarckſtraße 39. Herr Jakob Rauch, Fraſer,
Darmſtadt, Tannenſtraße 4, Herr Georg Jakoby, Ober=
Ram=
ſtadt, Hammergaſſe 25. Die Jubilare ſind in den Jahren 1891
bzw. 1906 in die Firma eingetreten und widmen ihr ſeitdem
un=
unterbrochen ihre Arbeitskraft. Die Firma ehrte ihre Jubilare
am Tage vor Weihnachten in feierlicher Weiſe. Im geſchmückten
Sitzungsſaale des Verwaltungsgebäudes überreichte der Direktor
der Firma in Anweſenheit der Abteilungsleiter und Meiſter den
Jubilaren die Ehrenurkunden und die Jubiläumsgaben. Es
wurde dabei in Anſprachen von verſchiedener Seite der Jubilare
mit Worten des Dankes und der Anerkennung gedacht.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 — Weihnachtsfeier. Die
Turngeſellſchaft 1875 hat auch in dieſem Jahr wieder ihre Haupt=
Weihnachtsfeier auf den zweiten Weihnachtstag feſtgelegt. Ein
reichhaltiges, aber auch abwechſlungsreiches Programm wurde
zuſammengeſtellt und dürfte ſicher allen Beſuchern wieder zuſagen.
Neben den Darbietungen der aktiven Abteilungen finden wir
Solovorträge einzelner Mitglieder und daneben zwei
Theater=
aufführungen. Eine vielſeitige Verloſung bietet gute
Gewinn=
ausſichten, und der anſchließende Tanz gibt den Tanzluſtigen
Ge=
legenheit, ihr Tanzbein zu ſchwingen. Die Eintrittspreiſe ſind in
angemeſſenen Grenzen gehalten.
— Elternabend in der Leſſingſchule. In der Leſſingſchule,
Waldkolonie, fand der 2. diesjährige Elternabend in Form einer
Weihnachtsfeier ſtatt. Schon lange vor Beginn war die Aula
überfüllt, und die Spannung der Jugend, die diesmal zu ihrer
eigenen und ihrer Eltern Freude auch mitwirken durfte, war
aufs höchſte geſtiegen, als Herr Lehrer Heß die Feier durch eine
Begrüßungsanſprache eröffnete. In buntem Wechſel folgten nun
die Darbietungen: Gedichte einzeln und in Gruppen und Lieder
ſeitens der Kleinen, ſowie zu Lichtbildern paſſende Vorleſungen
durch Frl. Pfersdorff. Allen ein Geſamtlob, eine beſondere
Anerkennung aber Fräulein Pfersdorff, die an den Höhepunkten
Sängerin zuſammen eine ausgezeichnete Leiſtung bot. In ſeinem
Schlußwort dankte Rektor Klingler den Lehrkräften und
Schü=
lern, die ihr Beſtes zum Gelingen des Abends beigetragen, und
ſprach anknüpfend an ein Gedicht vom rechten und tiefen Sinn
des Weihnachtsfeſtes. Eine Feier, ſchlicht und einfach, aber
ge=
rade deshalb packend und erhebend, ein wenig reine Freude in
un=
ſerer ſo freudearmen Zeit.
— Schadenfeuer. Durch Kinder, die auf dem Speicher eines
Hauſes in der Holzhofallee ſpielten, geriet Papier uſw in Brand.
Der Brand konnte durch die ſtädtiſche Feuerwehr alsbald gelöſcht
werden.
— Verkehrsunfall. Ecke Wilhelminen= und Eliſabethenſtraße
ſtieß geſtern nachmittag ein Motorradfahrer mit einem Laſtwagen
zuſammen. Der Motorradfahrer trug einen Knöchelbruch davon.
Seite 6 — Nr. 356
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 24. Dezember
Weihnachlsfeier in der Arbeikerkolonie.
Die kranke Wirtſchaft unſeres Volkes mit ihrer
Maſſen=
arbeitsloſigkeit hat dem Strom der Wanderer, der heute
Deutſch=
lands Gaue durchzieht, auch eine große Anzahl arbeitsfähiger und
arbeitswilliger Männer zugeführt die mit dem ernſten Ziel, ſich
eine neue Arbeitsgelegenheit zu ſuchen, auf die Landſtraße
hinaus=
gehen. Da dieſes Ziel nur in den ſeltenſten Fällen erreicht wird,
nimmt die Zahl der mittelloſen und hilfsbedürftigen Wanderer
ſtetig zu. Etwa 22 000 derſelben finden täglich in den Anſtalten
der drei deutſchen Wanderfürſorgeverbände — Herbergen,
Wan=
dererarbeitsſtätten und Arbeiterkolonien — Aufnahme. Die 50
deut=
ſchen Arbeiterkolonien verfügen insgeſamt über nahezu 7000 Plätze
und gewähren dem Wanderer in der Regel für längere Zeit
Un=
terkunft, vollſtändigen Unterhalt. Arbeit und ein kleines
Arbeits=
entgelt.
In der im Jahre 1885 von dem Verein zur Beſchäftigung
Ar=
beitsloſer in Heſſen und Heſſen=Naſſau ins Leben gerufenen
Ar=
beikerkolonie Neu=Ulrichſtein bei Homberg a. d. Ohm
können ſatzungsgemäß alle arbeitsfähigen und arbeitswilligen,
aber arbeitsloſen Männer Aufnahme finden, die ſich verpflichten,
eine beſtimmte Zeit in der Kolonie zu arbeiten. Die Koloniſten
werden zumeiſt in dem umfangreichen Landwirtſchaftsbetrieb. bei
vorhandenem Bedarf auch in ihren Berufen als Schuſter,
Schnei=
der, Schreiner, Bäcker, Gärtner uſw. beſchäftigt. Wer als
heimat=
loſer Menſch längere Zeit arbeitslos war, der weiß es zu
wür=
digen welcher Segen auf einer geregelten Arbeit ruht, die zugleich
gute Unterkunft und Verpflegung und ein Nachtlager in warmen,
geräumigen und ſauberen Einzelſchlafzellen bietet. Der Sparſinn
wird dadurch gefördert, daß die Koloniſten die Möglichkeit haben.
ſich ihre Arbeitsprämie gutſchreiben zu laſſen, ſo daß ſie bei
Aus=
ſcheiden aus der Kolonie vielfach über ein kleines Sparkapital
ver=
fügen.
Das Weihnachtsfeſt ſteht vor der Türe. Schon leuchtet den
Koloniſten die Freude an den kommenden Tagen aus dem Auge.
Die den Feiertagen vorangehende Schlachtung mit Metzelſuppe
und Würſtchen, die Feſttage ſelbſt mit Braten und Kuchen, die
Be=
ſcherung, all das bringt Abwechſlung in das Einerlei des Alltags.
Die Feiertage gewähren auch Zeit, ein gutes Buch zur Hand zu
nehmen, wie es die Bücherei der Kolonie bietet. Die
Weihnachts=
feier verſammelt alle Kolonieeinwohner. Die beiden Geiſtlichen
halten abwechſelnd die Anſprache. Unter dem Weihnachtsbaum
trägt ein aus Koloniſten gebildeter Sängerchor mehrſtimmig die
altgewohnten Weihnachtslieder vor. An den Geſang ſchließt ſich
die Beſcherung an, die jedem eine aus Unterkleidern, Strümpfen,
Taſchentüchern. Gebäck, Aepfeln und Tabak beſtehende kleine Gabe
bringt. So wirft das Weihnachtsfeſt ſeinen hellen Schein auch in
die Heimſtätte der Heimatloſen.
B.
Weihnachtsfeier im Städtiſchen Jugendheim. Im
Städti=
ſchen Jugendheim fand, diesmal ausſchließlich für die Heimjugend.
eine ſchlichte, der Zeit entſprechende Weihnachtsfeier ſtatt. Nach
Verleſung der Weihnachtsgeſchichte und Beantwortung der Frage:
„Warum kein Friede auf Erden?” durch den Heimleiter, erzählte
ein zurzeit erwerbsloſer Darmſtädter, der in jungen Jahren unter
der Beiſtandſchaft des Heimleiters ſtand, ſeine ergreifende Lebens=
und Leidensgeſchichte in der Heimat und im fernen Afrika, bei
der Fremdenlegion. Während einige ſeiner Kameraden in der
tiefſten Not und Verzweiflung durch Selbſtmord endeten, fand er
Troſt und Kraft in dem lebendigen Gott. In einem Schlußwort
ermahnte dann der Leiter des Wohlfahrts= und Jugendamtes,
Herr Direktor Schrauth, die anweſende Jugend zu ernſtem Ringen
und Streben nach dem hohen Ziel, ein brauchbarer, tüchtiger
Menſch für das Leben zu werden. Nach der Kaffeepauſe erſchien
der Nikolaus, der für jeden paſſende Ermahnungen und Gaben
hatte. Die gemütliche, echte Heimfamilienfeier fand durch Singen
der ſchönen Weihnachtslieder und Aufſagen ſinniger Gedichte ihren
Abſchluß in der Verteilung praktiſcher Geſchenke.
— Petrusgemeinde (Männer=Vereinigung). In trüber Zeit
das Licht der Weihnachtsfreude in die Familien bedrängter
Ge=
meindeglieder hineinzutragen, das iſt auch in dieſem Jahre das
Beſtreben der Männer=Vereinigung. Da die Not groß iſt ſind
auch die zu ihrer Linderung erforderlichen Mittel beträchtlich.
Zum Teil ſollen dieſelben beſchafft werden durch die reſtloſe
Hin=
gabe der Einnahmen, welche durch die Weihnachtsfeier
am 2. Feiertag, abends im Gemeindehauſe erworben
werden. Die Veranſtaltung bewährt ihre alte Anziehungskraft,
wie aus dem regen Kartenverkauf und der Spannung auf die
Verloſung (reichhaltige Tombola), ſowie auf die gediegenen
künſt=
leriſchen Darbietungen und die Anſprachen zu ſchließen iſt.
Ein=
trittskarten können beim Kirchendiener Kropp, in der
Papierhandlung Bender und auch noch abends an der
Kaſſe, ſoweit dies zuläſſig erſcheint, erworben werden.
Reichsbahnomnibuslinie Darmſtadt—Roßdorf-Habitzheim
und Darmſtadt—Meſſel. Nach den gemachten Erfahrungen iſt der
Verkehr auf der Reichsbahnomnibuslinie Darmſtadt—Roßdorf—
Habitzheim an den Weihnachtsfeiertagen, ganz beſonders aber am
erſten Feiertag, außerordentlich ſchwach. Wie im vergangenen
Jahre, wird auch in dieſem Jahre die Linie am 1. Feiertag, dem
25. Dezember 1931, nicht bedient. Am 2. Feiertag, dem 26. Dez.
1931, verkehrt der Omnibus wie an Sonntagen, jedoch wird die
Fahrt 5 und 11. Darmſtadt ab 12.20 Uhr und 17.45 Uhr. bis
Habitzheim durchgeführt. Die Linie Darmſtadt—Meſſel ruht an
beiden Feiertagen. Außerdem wird dieſe Linie am 2. Januar
1932 infolge des ſehr ſchwachen Berufsverkehrs nicht bedient.
— Die Lichtſpieltheater (Union, Helia und Palaſt) bleiben
am heutigen Donnerstag (Heiliger Abend) geſchloſſen.
Beachten Sie bitte die morgige Anzeige.
Winterhilfe in Heſſen,
Ideal wäre, wenn die Winterhilfe mit Weihnachten alles das
hätte ausführen können, was ſie ſich vorgenommen hatte, zu tun;
aber eine ſo große und neuartige Hilfsaktion bedarf einer
gründ=
lichen Durcharbeitung und insbeſondere einer bis ins kleinſte ge=
henden guten Organiſation, um wirklich jenen Kreis der
Bevöl=
kerung zu erfaſſen, für den die Winterhilfe gedacht iſt „Jenen
Kreis der Bedrängten und in Not Geratenen, die das
Wohlfahrts=
amt nicht erfaßt und andererſeits infolge der allgemeinen Wirt=
— Die Monatsverſammlung des Geflügelzuchtvereins
Darm=
ſtadt, e. V. im Weißen Saal bei Chriſt, geſtaltete ſich zu einer
Weihnachtsfeier. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden,
Herrn Vermeſſungsrat Treuſch, eröffneten die Herren Schmidtmer,
Simon und Schneider durch ein vorzüglich geſpieltes
Weihnachts=
potpourri die Feier. Im Anſchluß hieran erfreute Frl. Erna
Monty mit ihrer wohlgeſchulten Stimme durch ſchöne Lieder.
be=
gleitet durch Frau Kaſigkeit. Durch eine Frei= und
Weihnachts=
verloſung haben die Mitglieder verſchiedene nützliche Sachen
er=
halten. Das gemütliche Beiſammenſein wurde durch mehrere gut
vorgetragene Muſikſtücke der oben genannten Herren verſchönt.
Billigeres Fleiſch für Arbeiksloſe.
Die neuen Fleiſch=Bezugskarten,
die jetzt an Arbeitsloſe ausgegeben werden und dieſe berechtigen,
Fleiſchwaren zu beſonders herabgeſetzten Preiſen zu beziehen.
Weihnachten in Alt=Darmstadt.
eigenen Klang, und dadurch, daß jeder der einzelnen Volksſtämme,
ja faſt jeder Ort, dem Feſt ſein eigenes Gepräge gibt, wird es
immer von einer ganz eigenen Poeſie umwoben.
Auch in unſerer Vaterſtadt hatte Weihnachten in alten Zeiten
ſeine eigene Note
Als das Städtchen noch eng zuſammengedrängt, nur den
engen Raum der Altſtadt und ſpäter der Ulten Vorſtadt einnahm,
und als die Bewohner noch ſo eng zuſammen verwachſen waren,
daß ſie eine große Familie bildeten, war das Weihnachtsfeſt
Höhe=
punkt im Städtchen. Schon lange vorher, als Vorfreude, bildeten
die alten, trauten Weihnachtslieder, die in Haus und Straßen
ge=
ſungen wurden, den Auftakt. Zu den meiſt geſungenen gehörte
das ewig alte und immer neue Liedlein:
„Morgen, Kinder, wird’s was geben,
Morgen werden wir uns freu’n,
Welch ein Jubel, welch ein Leben
Wird in unſerem Hauſe ſein;
Einmal werden wir noch wach,
Heiſa, dann iſt’s Weihnachtstag.”
Dazu wurden alte Weihnachtsgeſchichten in den Familien
er=
zählt: man ſaß dabei um den Familientiſch, wo jung und alt
baſtelte, Chriſtbaumſchmuck aus buntem Papier anfertigte. Nüſſe
vergoldete, und daneben wurde eine Unmenge gutes,
haus=
machendes Gebäck gebacken. Als beſondere Spezialität galt und
gilt auch heute noch das „DarmſtädterAnisgebackenes”
deſſen Rezept ſich von der Mutter auf die Tochter vererbte und
das nur eine „Darmſtädter Hausfrau” richtig zu backen verſtand.
Das gleiche galt von dem „Darmſtädter Marzipan”, das aus den
alten Konditoreien von Amend, Eichberg, Beyer und
Tuma einen Ruf weit über Darmſtadt hinaus hatte, und wenn
eine Darmſtädter Familie nach auswärts verſchlagen wurde
muß=
ten dieſe alten Geſchäfte zu Weihnachten unbedingt das Gebäck
lie=
fern. Dazu gehörten aber auch die alten hiſtoriſchen
Anisgebacke=
nesformen mit den ſogenannten „Darmſtädter Originalen”; dem
Schwarzen Peter”. „Berghöfer”, „Maler Bert” „Benedikt” uſw.,
die den Stolz jeder Hausfrau bildeten, die heute nur noch in
ein=
zelnen Familien weiterleben. Das gleiche galt von dem guten,
hausmachenden „Alt=Darmſtädter Spielzeug”, das ſich von
Ge=
ſchlecht zu Geſchlecht vererbte und das vielfach beim „alten
Faix”, der „alles hatte”, gekauft wurde, ſoweit man es nicht
ſelbſt geboſſelt oder in der „Chrißkindſchesmeß, die
un=
bedingt zu Weihnachten im „alten Darmſtadt” gehörte, erſtanden
hatte. Am ſogenannten „Heiligen Abend” fand ſich dann alles,
was Beine hatte, groß und klein, unter dem alten
Stadtkirch=
turm zuſammen, wo vom Turm die Stadtmuſikanten blieſen oder,
wie man den Kindern geheimnisvoll ſagte, daß das „Chrißkindſche
Weihnachten hat bei uns Deutſchen zu allen Zeiten einen
baum in ſchlichter Weiſe Weihnacht feierte. Es war ein gut Stück
alter Zeit mit viel Poeſie.
Eine ſolche Poeſie ging auch von der „Alt=Darmſtadt”=
Weih=
nachtsfeier, zu der ſich die große „Alt=Darmſtädter=Vereinsfamilie‟
im Fürſtenſaal zuſammengefunden hatte, aus. Die Räume waren
von den Damen des Vereins echt weihnachtlich ausgeſchmückt
wor=
den, und es lag der alte Weihnachtsduft über dem Ganzen.
Ein=
geleitet wurde die Feier von den trauten weihnachtlichen Weiſen,
denen ein Vorſpruch, der den Sinn des Feſtes kennzeichnete,
vor=
getragen von Herrn Adolf Schäfer und vom Vereinsdichter”
verfaßt, folgte. Mit kurzem herzlichen Weihnachtsgruß gedachte
der Vorſitzende, Herr Philipp Weber, der deutſchen Weihnacht,
die ausklang in dem alten O du fröhliche, o du ſelige,
gnaden=
bringende Weihnachtszeit”. In feiner Weiſe leitete Herr
Schau=
ſpieler Eduard Göbel mit der ernſt und heiter abgeſtimmten
Erzählung von Felix Timmermanns: „St. Nikolaus in Nöten”
auf den rechten Weihnachtston über und ließ dann noch als
neu=
zeitliches Bild „Chriſtkind am Mikrophon” folgen, das große
Hei=
terkeit erregte. Dazwiſchen erklangen die fein abgeſtimmten
Wei=
ſen von Schubert, vorgetragen von den Herren Haas am Klavier,
C Volz (Violine) und Dr. Hüffel (Cello); woran ſich ernſte
und heitere Weiſen, insbeſondere alte deutſche Weihnachtslieder,
die Frl. B Schneller mit klangvoller Stimme vortrug,
an=
ſchloſſen. Herr Carlo Engel wußte mit einem ausgezeichneten
Flötenſolo, Sonate von J. W. Heßler (Muſikdirektor und
Or=
ganiſt an der Barfüßerkirche zu Erfurt 1747—1822) unter
Beglei=
tung von Herrn Haas, mächtig in ſeinen Bannkreis zu ziehen.
Dazwiſchen wurden in feiner Weiſe eingeſtreut allerlei ernſte und
heitere Dichtungen, meiſt Selbſtverfaßts”, ſo von unſerem
bekann=
ten Heimatdichter Herrn Heinrich Hohmann, von der durch ihre
Höchſter Scherwe” bekannt und beliebt gewordenen Frau
Dr. Düſterbehn=Renting. Von Robert Schneider
unn „vumm Philipp”, vorgetragen von Frau Hauptmann
Hoffmann in unverfälſchtem Heinerdeutſch. Daß der
obligato=
riſche „Darmſtädter Nikeloos”, der die Jahresſünden, aufzählte,
aber auch ſeine Gaben über. Gerechte und Ungerechte” ausſtreute,
nicht fehlte, iſt ſelbſtverſtändlich.
Den Abſchluß bildete eine „Alt=Darmſtadt=Szene, in der
ſich Alt= und Jung=Darmſtadt über den Wert und Unwert des
Alten und insbeſondere über den Weißen Turm als
Verkehrshin=
dernis ſtritten, wobei ſich Jung=Darmſtadt von „Alt=Darmſtadt”
belehren laſſen mußte. Die Epiſode die verkörpert wurde durch
den Rentner Speckbejer (Hugo Stieſie) Particulier Brummer
(G Roeder) Referendar Kraut (Ad. Schäfer), wurde flott
geſpielt und mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Die ſchlichte deutſche Feier, die einen Hauch von der guten
alten Zeit an ſich trug, hielt die Vereinsfamilie bis zur
vorge=
rückten Stunde zuſammen, zeigte aber, wie man in einfacher Weiſe
ungezwungen Freude bringen und Freude nehmen kann.
Nächſte Veranſtaltung am 7. Januar im Fürſtenſaal, wo
von jetzt ab „Alt=Darmſtadt” immer tagt.
fpeziell in Darmſta
ſchaftslage nicht hinreichend verſorgen kann. Bei aller Ge
digkeit der Bevölkerung, die hier mit großem Dank ane
ſei, heißt es ſehr haushälteriſch umgehen mit den zur Ver
geſtellten Geldern und Gaben, denn der Kreis der zu Betf
den und die notwendigen Ausgaben ſind weit größer aß
gemeinhin annimmt.
Zum Beiſpiel koſten die vier Küchen, die ſeit dem
vember 1931 in Tätigkeit ſind und jetzt täglich rund 1200
Eſſen kochen, rund 180 Mark täglich bzw. 4500 Mark Zuſc
Monat. Sie verſorgen hiermit etwa 800 Erwachſene und
viele Kinder; alſo im ganzen werden täglich 1600 Menſ
den Winterhilfsküchen geſättigt.
Ungefähr 140 Menſchen arbeiten unentgeltlich und aufd
teils in den Küchen ſelbſt, teils im Büro der Küchenzentral
des Beſchaffungsausſchuſſes, ſowie im Rechnungs=, Kontrol
Sammelweſen, um die Speiſung zu ermöglichen.
Bezieht nun eine vierköpfige Familie (Eltern und zwei
der) pro Tag drei Liter Eſſen aus der Küche, ſo erhält ſie
täglich eine Unterſtützung von 45 Pf. Eſſenszuſchuß, das 9
Monat 11.25 Mark. Genießt ſie dieſen Vorzug während 6 I
ten, ſo hat ſie damit einen Zuſchuß von 67,50 Mark. In de
ſpart ſie aber noch weit mehr. denn das Eſſen, das ſie i Lerbeſſe
Küchen bezieht, könnte ſie nie für das gleiche Geld zu Hauſſil zud 3ct
ſtellen.
Der Kreis, der die Winterhilfsküche nicht in Anſpruch ue
kann, wird zunächſt einmal durch die Familienhilfe bedacht.
beſchafft entweder Brand oder Lebensmittel, wie auch in Aiuzeleg
deren Fällen Kleidungsſtücke. Alle Antragſteller werden vo von Stre
ten der 7 mitarbeitenden Verbände der freien Wohlfahrtsydig war
zu Hauſe beſucht, um die Notlage recht deutlich zu erfaſſen Fncht gez
1200 Anträge liegen bis jetzt vor, von denen 770 bereits
gearbeitet ſind. Was an Geld, Brand und Lebensmitteln
ligt werden konnte, iſt bereits zur Ausgabe gelangt. K/
Wäſche und Schuhe hingegen, konnten aus techniſchen Gri
wie Reinigen, Sortieren, Ausbeſſern und Umarbeiten, nocht
abgegeben werden, es wird aber anfangs Januar mit der
gabe begonnen.
Es werden leider nicht alle Bedürfniſſe befriedigt vch,
können, weil die Not ſo groß iſt, aber die Ausſicht beſteht den
daß dank der großen Gebefreudigkeit des geſamten Volke
der ausdauernden Mitarbeit aller Verbände und. Hilfsben
doch noch manche Not gelindert werden kann.
9 Tannebaum — Tannebaum —
Von Freiherr von Rotenhan.
Mit
Das Sinnbild der deutſchen Weihnachten iſt der li0ſerſonen
geſchmückte Chriſtbaum. Viele Völker haben dieſen deuſt oder vort
Brauch übernommen, der gar nicht ſo ſonderlich alt iſt. Erxhüdeſteuer
17. Jahrhundert kam er in Deutſchland auf. In vielen trau ſſtugsänderu
Liedern wird der Weihnachtsbaum, der Tannenbaum. beſupüchüſe, d
Was wir aber für das Weihnachtsfeſt ſchmücken und was ungt daher
Duft des Waldes in die Wohnung trägt, iſt zum überwiegelſichen Re
Teile gar keine Tanne (abies peotinata), ſondern die Fichte / verden.
exelsa) mit ihrem rötlichen Stamm und den Zweigenm Vorbe
ringsum mit Nadeln bedeckt ſind. Die angebotenen Tanner
grauſchwarzem Stamm und nur auf zwei Seiten des Zw)
ſitzenden Nadeln ſind meiſtens ſehr teuer und reichen in 9
und Fülle an die Fichte nicht heran. Vielfach ſind es beſon
Arten. Nordmanstanne und Edeltanne, die aus Baumſchſ
kommen.
Wenn das Weihnachtsfeſt herannaht, entwickelt ſich in
Stadt ein regelrechter Chriſtbaumhandel. Zumeiſt beſchäftig
nur kleine und kleinſte Unternehmer, die ihn wegen der k=)
„Saiſon” auch nur im Nebenbetrieb ausführen. Ein weiter
liegt zwiſchen dem Walde und den Verkaufsſtänden. S
Ende Oktober, Anfang November ſetzen die Verhandlungen
den jeweiligen Forſtverwaltungen ein, dem bald der Einſchlag
folgt iſt. Bis auf ganz wenige ausgeſprochene Weihnachtsbd
kulturen (z. B. in Holſtein) werden die Bäumchen auf dem 2t
der Durchforſtung von normalen Fichtenkulturen erworben, jabend”, et
einer Wagenladung von 4—600 Stück gehört viel Zeit und ſu iſt vor
beit. Man braucht nur einmal durch ſo eine junge Fickſt Alle M
ſchonung hindurchzukriechen, um beurteilen zu können, w
Mühe es koſtet, die einzelnen Bäumchen zu ſchlagen und an
Wege zu transportieren. Die 3 Meter hohen haben ein Leb
alter von etwa 15—20 Jahren, die kleineren in der Länge
1—2,50 Meter ſind 8—15 Jahre alt
Für Berlin iſt das nächſte größere Fichtenrevier und dol
der Hauptlieferant der Harz. Auch Thüringens Berge ſen
ihre Kinder zum Weihnachtsfeſt in die Hauptſtadt. Für
Oſten Berlins treffen ſogar Transporte aus dem Rieſengeb
ein. Im Flachlande, in der näheren und weiteren Umgeb 4 heutie
tigen zu
oden.
von Berlin, ſind die Fichtenbeſtände zu gering, um als nennet
werte Produktionsgebiete in Erſcheinung zu treten. Das A4
land kommt in dieſem Jahr wegen der Einfuhrſperre als Liefer
nicht mehr in Frage. Vom Zeitpunkte des Einſchlagens bis etſtodt
Chriſtabend vergehen naturgemäß einige Wochen. So ſchön r im Reſt
grün wie im Walde ſind die Bäumchen dann nicht mehr. Se
Anfang Dezember ſind die Hauptransporte in Berlin eingetrof
Auf allen Bahnhöfen ſieht man dann die Güterwagen mit
ihl=
grünen Laſt ſtehen. Eng zuſammengepreßt ſind die Bäume
packt, die am Heiligen Abend duftig mit ausgebreiteten Zweis)
die Weihnachtsweihe im Lichterglanze ausbreiten ſollen.
Es iſt ſchwer, den Umfang des Weihnachtsbaumverbrauchs z
lenmäßig feſtzulegen. Direkt vom Erzeuger wird ſicherlich nur wer
bezogen. Man wird aber kaum fehlgehen, wenn man unter 7A
malen Verhältniſſen auf jeden zehnten Deutſchen ein Bäumck”
einſchließlich der kleinſten Sortimente rechnet. Den Bedarf‟,
Berlin ſchätzt man beiſpielsweiſe auf 350 000 Stück.
Die allgemeine Wirtſchaftslage hat natürlich auch vor dieſs
Handelszweig nicht Halt gemacht. Aber wenn es auch vieſſo
ſchon am Nötigſten fehlt, auf dieſen liebgewordenen Brauch ſo
man nicht verzichten. Lieber ein kleiner Baum als gar kein”
Gerade in der ſchweren Zeit der Not wird man ihn am Wei
nachtsabend am allerwenigſten entbehren können, denn er ge
neue Hoffnung und neuen Glauben, daß auch die böſen Zeit
einmal vorübergehen.
Gedenkei der hungernden Vögel!
Die Natur hat ſich in ihr Wintergewand gehüllt. Die
Waſſe=
flächen ſind mit einer dicken Eisdecke überzogen. Schnee bedeckt d
Erdoberfläche. Da jubelt und jauchzt das Kinderherz,
freid=
ſtrahlend zieht alt und jung hinaus auf die Eis= und
Rode=
bahnen.
Während hier ein luſtiges Treiben herrſcht, iſt bittere
in den nahen Hecken und Buſchwerk eingekehrt. Mit aufgepul
tem Gefieder ſitzen die hungernden Vöglein in dem kahlen Geis
Ja. an böſen Wintertagen, wenn Rauhreif, und Glatteis a
Nahrungsquellen verſchließen, findet hier in der Stille, faſt P"
niemand beachtet, ein großes Sterben ſtatt.
Es muß eine zweckmäßige Winterfütterung einſetzen, wem
unſer Vogelbeſtand nicht allzu ſtark zuſammenſchmelzen ſoll 97
Fütterungseinrichtungen müſſen ſo beſchaffen ſein, daß das Futte
den Vögeln bei allen Witterungsverhältniſſen unbedingt zugäns
lich bleibt. Entſpricht eine Fütterung nicht dieſen Anforderur”
gen, werden die Futterſtoffe durch plötzlichen Wirbelſchnee, Glawd
eis oder Rauhreif zugedeckt, ſo iſt das Futter gerade in Zeite!
der größten Not verſperrt, und die Vögel ſind doch dem Verderbe!
preisgegeben.
Neben der Wetterſicherheit iſt darauf zu achten, daß die Fus
terſtoffe in beſter Beſchaffenheit erhalten bleiben. Brotreſte un=
Futterſtoffe, die leicht verderben, dürfen nur in Fett getauch”
gegeben werden, damit ſie vor Feuchtigkeit geſchützt ſind und nich.
ſauern können. Gut eignen ſich zur Fütterung:
Sonnenblumen=
kerne, Hanf, Mohn, Hirſe und Hafer, ferner getrocknete Eber
Sch.
eſchen= und Holunderbeeren.
Hallenſchwimmbad. Das Bad, das ſonſt während der
Winterzeit an Sonntagen geöffnet iſt, bleibt aus betriebstechnie
ſchen Gründen am 27. Dezember 1931 (3. Weihnachtsfeiertag) ge
ſchloſſen.
Oühn Brusteitasten
werden auf das heutige Inseraf des Spezial-Bandagisten
Rufting aufmerksam gemacht (1,K6, 189‟
estag, 24. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 356 — Seite 7.
Das Rodeln im Kreiſe Darmſtadk.
Wir ſehen uns veranlaßt, auf die Vorſchriften der
Polizei=
ung, das Rodeln im Kreis Darmſtadt betreffend,
insbe=
udes § 3. eindringlichſt aufmerkſam zu machen. Gemäß §1
gannten Verordnung dürfen auf Rodelbahnen im Kreis
idt nur Rodelſchlitten, die mit höchſtens zwei Perſonen
nd, benutzt werden. Bobſleighs ſind unbedingt ausge=
Das Aneinanderhängen mehrerer und die Benutzung
ſaer Rodelſchlitten iſt verboten. 8 2 verbietet das Rodeln
ätlichen Kreisſtraßen des Kreiſes ſowie das Kreuzen chauſ=
Fahrbahnen mit Rodelſchlitten. Nach § 3 iſt das Rodeln
hb der Stadt Darmſtadt und der Ortſchaften des Kreiſes
Eäintlichen Wegen, Straßen und Plätzen, insbeſondere auf
ſußſteigen, gänzlich verboten, ſoweit es ſich nicht um beſon=
Ihfür angelegte Rodelbahnen handelt. Zuwiderhandlungen
ſieſe Vorſchriften werden gemäß § 4 der Verordnung,
ſo=
ſſuht nach anderen Strafbeſtimmungen eine höhere Strafe
in iſt, mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. beſtraft. Desgleichen
Eltern. Vormünder oder andere Perſonen, deren Aufſicht
ſerunter 14 Jahren anvertraut ſind, auf Grund des Art. 44
iſchen Polizeiſtrafgeſetzes wegen Zuwiderhandlung ihrer
efohlenen zur Verantwortung gezogen, falls ſie es an der
ipelichen Aufſicht haben fehlen laſſen.
Verbeſſerung der Straßenbahnfahrten von Darmſtadt nach
iſtut und zurück. Aus den Kreiſen des fahrenden Publikums
Vunſch laut geworden, Spätzüge auf der Straßenbahn
ver=
mu laſſen, die die Beſucher von Theater und Konzerten nach
Vohnorte zurückbringen. Im Sommer waren dieſe Züge
ſeigelegt, weil man damit rechnen mußte, daß ein längerer
veivon Straßenbahnwagen zur Beförderung der Fahrgäſte
tuig war. Bisher hat ſich das Verlangen dieſer
Spät=
bnicht gezeigt, erſt neuerdings wird hierum erſucht. Die
rbeiten,
uar mit
Yull daher entgegenkommender Weiſe noch Spätwagen
fah=
üſtn, und zwar zunächſt auf 14 Tage: Ab Eberſtadt (
Warte=
bends 23,56 (11.56), an Darmſtadt=Luiſenplatz abends
y.16), ab Luiſenplatz 0.25 (12.25) nach Eberſtadt. Es wird
en dieſes Entgegenkommen nach Möglichkeit auszunutzen,
deſe Spätzüge, mit Rückſicht auf die Rentabilität,
beibehal=
weden können. Der Beginn der Spätfahrten iſt ab 1. Ja=
132 feſtgelegt.
Briefkaſten.
Intrage iſt die letzte Bezugsquſtiung beizufögen. Anonhme Anfragen werden
ſcht beantworiet. Die Beantwoctung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
hier. Nach Art. 15 des heſſiſchen Sondergebäudeſteuer=
4s in der Faſſung vom 13. Dezember 1930, kann
Steuer=
iſen, bei denen die Erhebung der Steuer aus Gründen, die
u dem Steuergegenſtand liegen, eine beſondere Härte
be=
ſtwürde, eine Unterſtützung durch die
Bezirksfürſorgever=
ewährt werden. Dies gilt insbeſondere für hilfsbedürf=
Prſonen (Mieter und ſonſtige Nutzungsberechtigte), die
dieſen di n oder vorübergehend die Miete, ſoweit ſie durch die
Son=
alt iſt, ſewärdeſteuer bedingt iſt, nicht tragen und eine entſprechende
vielen tratangsänderung nicht vornehmen können. Das ſind die ſog.
nbaum, bektuhüſſe, die allerdings in neueſter Zeit ſtark gekürzt werden.
und was uwi daher eine Fürſorge in Betracht kommt, müſſen die von
m überwie ſeſiſchen Regierung feſtzuſetzenden neuen Richtſätze
abge=
die Fichthit werden. Die geſtellten Fragen müſſen deshalb unter
Zweigk 1 Vorbehalt fürs Erſte verneint werden.
jen Ta
Lokale Veranſtalkungen.
hier erſcheienden Retizen ſind ausſchſießlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu kin
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriti.
Weihnachtsdekorationen und
Weihnachts=
den beiden bekannten Betrieben Hotel
Ein weite Eliſabethenſtraße Nr. 23. Im letzteren an den drei
Feſt=
sſtänden, — ſervorragendes Künſtlerkonzert. Was die Küche in dieſen
handlungkgelen bietet, iſt überall bekannt. (Näheres Anzeige.)
er EinſchlDer Evangeliſche Arbeiter= und Handwer=
Veihnachtel irein hält ſeine Weihnachtsfeier am Samstag, den 26.
De=
auf denEiet (2. Weihnachtsfeiertag), nachmittags, im Vereinshaus
erworbent unbend” Stiftſtraße 51. ab. Ein ſchönes, reichhaltiges Pro=
Zeit uhen iſt vorbereitet. Die Feſtanſprache hält Herr Pfarrer
junge ſhve Alle Mitglieder und Freunde des Vereins ſind mit ihren
können, gohlrigen zur Teilnahme an unſerer Weihnachtsfeier herzlich
gen und gslden.
ben ein ?Die Weihnachtsfeier des Blauen Kreuzes
der Läſyiſt um Sonntag, dem 27. Dezember, abends, in den Räumen
Etdtmiſſion, Mühlſtraße 24, ſtatt.
* W7. AAm 2. Weihnachtsfeiertag und am Sonntag finden im
=Reſtaurant Poſt am Hauptbahnhof die
gemütli=
ud allſeits gern beſuchten Geſellſchaftsabende mit Tanz ſtatt.
jeh heutige Anzeige.)
Vereinskalender.
„Verein der Pioniere und Verkehrstruppen,
madt und Umgegend., Sonntag, den 27. d. M., nachmittags
Uhl im Reſtaurant Bürgerhof, Eliſabethenſtraße.
Familien=
ſageskalender für Donnerstag, den 24. Dezember 1931.
(Frei Lichtſpieltheater ſind heute den ganzen Tag
ſhloſſen.
MNachrichken des Skandesamts Darmſtadk.
Gſtorbene. Am 18. Dezember: Heß, Heinrich Kraftfahrer.
1 Wilhelminenſtraße 57. Ruths, Georg, Hilfsarbeiter, 67
uahye Blumenthalſtraße 109. Am 19. Dezember: Wiemer 5.,
auch ſei gſch. Maurer, 59 J., Eberſtadt, hier Grafenſtraße 9. Am 20.
ugezuer: Oberheim. Bertha, geb. Friedrich, 69 J.. Ehefrau des
auhffsarbeiters. Woogſtraße 5 Am 21. Dezember: Dauer,
la—n Margarete, geb. Maus, 78 J.. Witwe des Lagermeiſters
R. Pankratiusſtraße 65.
Weihnachtsleiern im Lande.
Cg. Reinheim, 23. Dez. Turnperein. Der Turnverein
Reinheim hielt im Saalbau „Zur Spitze” ſeine Weihnachtsfeier
ab. Das Programm des ganzen Abends wurde von den kleinſten
Karikatur wurde auch Zeit und Politik mitverwoben. Reigen und
ein Einakter boten ſehr Gutes, ſo daß das Ende erſt zu ſpäter
Stunde erfolgen konnte.
V. Niedernhaufen, 23. Dez. Die 2. Klaſſe unſerer Schule
veran=
ſtaltete eine reizende Weihnachtsfeier. Herr Lehrer Oldendorf
hat ſich viel Mühe gegeben. Es wurde Theater geſpielt, das Chriſtkind,
der Weihnachtsmann, die Engelein, der winterliche Tannenwald, die
Weihnachtsbäckerei, alles war da. Und er hat es fertig gebracht, bei
den Kleinen und Großen die rechte Weihnachtsſtimmung zu wecken. —
Die 1. Klaſſe unſerer Schule bereitet das hübſche Märchenſpiel „Das
klingende Haar” von Franziskus Nagler vor.
— Fränkiſch=Crumbach. 23. Dez. Der Reichsbund der
Kriegs=
beſchädigten. Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen,
Orts=
gruppe Fränkiſch=Crumbach, veranſtaltete ſeine Weihnachtsfeier,
verbunden mit Beſcherung von 37 Kindern. Nach der
Begrüßungs=
anſprache des 1. Vorſ., G. Joſt, an die zahlreich erſchienenen Gäſte,
ſprach Herr Pfarrer Fernges von hier ſowie der Gauſekretär des
Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten uſw. aus Darmſtadt in kurzen.
treffenden, zu Herzen gehenden Worten, über den Sinn und Zweck
der Weihnachtsfeier. Lieder des Geſangvereins „Eintracht”, unter
Leitung des bewährten Dirigenten, Herrn Lehrer Müller, ſowie
zwei Märchenſpiele „Die drei Wünſche” und „Weihnachten im
Nixenhaus”, füllten den Abend voll aus. Zum Schluß wurde allen.
die an der Feier mitwirkten, ſowie dem Ortsvorſtand und den
Gäſten gedankt.
r. Babenhauſen, 23. Dez. Der Volkscher hielt ſeine
Weih=
nachtsfeier vergangenen Sonntag im Saale des Gaſthauſes „Zum
Löwen” ab. Sie nahm bei abwechſlungsreichem Programm einen ſehr
ſchönen Verlauf. Theaterſtücke ergreifenden und humorvollen Inhalts
wvechſelten mit Geſangs= und Muſikvorträgen, mit Reigen und
Chriſt=
baumverloſung ab. Der muſikaliſche und geſangliche Teil des Abends
lag in den bewährten Händen des Herrn Chorleiters Cl. Kuhn.
Cf. Birkenau, 23. Dez. Weihnachtsfeier. Am Sonntag
nachmittag fand hier in der evang. Kirche die Weihnachtsfeier der
Klein=
kinderſchule ſtatt. Mit leuchtenden Augen ſtand die Schar der Kleinen
unter dem Lichterbaum, und jedes Kind konnte eine ſchöne, praktiſche
Weihnachtsgabe mit nach Hauſe nehmen. — Am gleichen Tage, abends,
fand im Saale „Zum Birkenauer Tal” die Weihnachtseier der Schüler
des Turnvereins 1886 ſtatt, die ſehr gut beſucht war. Außer
turneri=
ſchen Darbietungen der verſchiedenen Abteilungen bis herab zu den
Allerkleinſten führten Schülerinnen und Schüler zwei ſehr ſchöne und
in ihrer Schlichtheit beſonders wirkungsvolle Weihnachtsſtücke auf.
Cw. Zell (Kreis Erbach), B. Dez. Weihnachtsfeier. Unter
ſehr zahlreicher Teilnahme der ganzen Gemeinde fand am Sonntag die
Weihnachtsfeier der Schulkinder ſtatt. Mit viel Begeiſterung und Liebe
führten die Mädchen „Chriſtnacht im Walde” auf. Von den Knaben
wurde mit derſelben Hingabe das Krippenſpiel „Des Chriſtkindes
Her=
berge in Beetlehem” dargeboten. Frau Dekan Schaefer hat mit viel
Verſtändnis die Stücke eingeübt und geleitet. Auf die Koſtümierung
hat Frau Schaefer viel Sorgfalt verwandt.
m. Beerfelden, 23. Dez. Weihnachtsfeier in der
Kleinkinderſchule. Vorgeſtern nachmittag war in der
hieſigen Kleinkinderſchule die übliche Cbriſtbeſcherung. Außer den
Kindern und den Eltern hatte ſich auch der Eigentümer der
Kin=
derſchule, Se. Erl. Graf Joſeph zu Erbach=Fürſtenau mit Gemahlin
und Kind eingefunden. Schweſter Emilie hatte mit den Kindern
allerlei hübſche Verſe und Lieder eingeübt, und die Schar der
Kleinen beteiligte ſich mit Luſt und Hingabe als Vortragende und
Antwortende. Auch Herr Pfarrer Knodt wußte viel Anſprechendes
für jung und alt zur Bedeutung dieſes Tages zu ſagen. Den Gipfel
der Freude war für die Kleinen die Beſcherung.
e. Bad=Wimpfen, 23. Dez. Weihnachtsbeſcherungen
des evgl. Frauenvereins. Dank der Gebefreudigkeit und
Treue der Frauenvereinsmitglieder konnten 140 Kinder von
kin=
derreichen. arbeitsloſen und bedürftgen Familien mit
Kleidungs=
ſtücken verſehen werden; 42 Alte. Einſame und Arme konnten mit
Kaffee und Kuchen bewirtet werden. Jede Frau bekam ein großes
Lebensmittelpaket. Der Weihnachtsbaum erſtrahlte bei den Feiern
in gemütlich=warmem Raume. Bei den Feiern ſprachen die
Pfax=
rer Reith und Reinheimer, jeweils paſſend für die Stunde, über
Gottes Wort und Menſchen. Kinder der Jungſchar erfreuten alt
und jung im freudigen Dienſt durch Weihnachtsmuſik und
Darbie=
tungen.
v. Bad=Nauheim. 23. Dez. Weihnachten inder Eruſt=
Ludwig=Schule. Die Ernſt=Ludwig=Schule (Reform=
Real=
gymnaſium) trat vorgeſtern nach einem ſeit Jahren geübten Brauch
wieder mit einer Weihnachtsfeier vor die Oeffentlichkeit.
Das ſorgfältig ausgewählte Programm, das wirkungsvoll zur
Durchführung kam, verbreitete echte Weihnachtsſtimmung bei jung
und alt. Schüler der unteren Jahrgänge waren in. Aſchenbrödel”.
einem von Anna Helms nach der Muſik von W. A. Mozart
be=
arbeiteten, entzückenden Tanzmärchen, recht bei der Sache unB
boten eine wohlgelungene Wiedergabe. Sehr gute Darſteller
hat=
ten ſich in den oberen Jahrgängen für die flämiſche
Weihnachts=
legende von Felix Timmermanns „Von den heiligen drei
Köni=
gen” gefunden. Die ſehr wirkungsvolle Aufführung zeigte, daß die
von der Anſtalt ſeit Jahren gepflegten und geförderten
Beſtrebun=
gen der Schulbühne bereits beachtliche Erfolge zu verzeichnen
haben.
E Wixhauſen, 23. Dez Eine Weihnachtsfeier
ver=
anſtaltet der hieſige Fußballklub Union am erſten
Weihnachts=
feiertag im Gaſthaus „Zur Sonne‟.
J. Griesheim, 23. Dez. Dringliche
Gemeinderats=
ſitzung. Der Gemeinderat hat bekanntlich wiederholt, letztmals
in ſeiner Sitzung am 17. Dezember d. J., die Einführung der
Ge=
meinde=Getränkeſteuer abgelehnt. Dieſer ablehnende Standpunkt
hatte die Sperrung der Reichshilfe für die Wohlfahrtspflege für
die hieſige Gemeinde zur Folge. Die weitere Folge war
infolge=
deſſen die, daß am verfloſſenen Freitag die Mittel für die
Aus=
zahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen nicht zur Verfügung
ſtan=
den. Die Vorſprache einer Kommiſſion beim Miniſterium hatte
den Erfolg, daß unter der ausdrücklichen Bedingung, daß der
Ge=
meinderat ſeinen ablehnenden Standpunkt verläßt und in einer
eigens zu dieſem Zwecke einzuberufenden dringlichen
Gemeinde=
ratsſitzung die Einführung der Gemeinde=Getränkeſteuer
nachträg=
lich beſchließt, eine Anweiſung zur Auszahlung eines Vorſchuſſes
in Höhe von 3600 Mark erteilt wurde, wodurch die Auszahlung
der Unterſtützung am verfloſſenen Samstag ermöglicht wurde. In
der am Montag abend ſtattgefundenen dringlichen
Gemeinderats=
ſitzung wurde nun in Anbetracht des Ernſtes der Lage die
Einfüh=
rung der Getränkeſteuer ab 1. Januar 1932 mit einer Mehrheit
von 2 Stimmen beſchloſſen und die in Kraft zu ſetzende
diesbezüg=
liche Ortsſatzung angenommen. — Die zur Erhebung kommenden
Steuerſtundungszinſen wurden auf 5 Prozent jährlich feſtgeſetzt. —
Blühendes Apfelbäumchen. Die milde Witterung der
letzten Zeit hat ſo manche Kurioſität in der Natur gebracht. Im
Garten der Wirtſchaft „Zum Riedhof” blühte an geſchützter Stelle
ein kleines Apfelbäumchen zum zweitenmal in dieſem Jahre.
G. Ober=Ramſtadt, 23. Dez. Hohes Alter. Am 1.
Weih=
nachtsfeiertag vollendet die älteſte Einwohnerin unſeres Ortes,
Frau Friedrich Schröbel Witwe Neugaſſe, ihr 92. Lebensjahr.
Bk. Schaafheim, 23. Dez. Goldene Hochzeit. Landwirt
Peter Diehl 4. und ſeine Ehefrau Chriſtine, geb. Breitwieſer,
be=
gingen geſtern das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit. Ein
arbeits=
reiches Leben hat das Jubelpaar, das ſich der beſten Geſundheit
erfreut, hinter ſich.
Schnusten Hie
Grür 60 3 in Apotheken und Drogerien.
Tannenn
Dreikönigskreffen” in Lichkenberg i. Odw.
EPH. Wie ſeit Jahren findet auch in dieſem Winter, und zwar
am Sonntag, den 3. Januar, das „Dreikönigstreffen” für die im
Heſſenbund und evangeliſchen Verband weiblicher Jugend
zuſam=
mengeſchloſſenen Vereine ſtatt. Das Treffen iſt in erſter Linie als
ein Arbeitstreffen gedacht. Daher werden gemeinſame
Beſpre=
chungen im Mittelpunkte der Veranſtaltung ſtehen. Daneben iſt
Raum für gemeinſames Singen ſowie für ein Spiel „Der
Nibe=
lungen Not” vorgeſehen. Eine Abſchlußfeier findet in der
wieder=
hergeſtellten Schloßkapelle ſtatt, während zum eigentlichen Treffen
er Kaiſerſaal des Schloſſes zur Verfugung ſteht.
Kirchliche Nachrichken.
Epangeliſche Gemeinden.
Donnerstag (24. Dezember): Heiliger Abend.
Einſlirche. Nachm. 4 Uhr: Chriſtbeſper. Pfarrer F. Müller. Nachm. 5 Uhr: Läuten
* UAſen und Choralblaſen vom Kirchturm.
Wannskirche. Nachm. 5,30 Uhr: Heiligabendfeier. Landeskirchenrat D. Waitz.
ennls” Uhr: Choralblaſen vom Turm.
Füſhnneskirche. Nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes.
P2inlG erharot=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Nachm. 4 Uhr:
Weihnachts=
er eſindergottesdienſtes. Pfarraſſiſtent Junker. Abends 6 Uhr: Chriſtveſper.
Pfarr=
ſiſten Junker.
Wſſinger Airche (Petrusgemeinde). Nachm. 5 Uhr: Heiligabendfeier in der Kirche.
ſoar —e/ Beiß. Abends 6 Uhr: Heiligabendfeier im Saal der neuen Trainkaſerne. Pfarrer
le.-Rwirkung des Singekreiſes.
Puitskirche. Nachm. 4,30 Uhr: Heiligabendgottesdienſt. Pfarrer A. Müller,
ESiſtkirche. Nachm. 4 Uhr: Chriſtveſper.
Freitag (25. Dezember): 1. Beihnachtsfeiertag.
K2ſte in Stadtkirche, Stadtkapelle und Schloßkirche für den Samariterverein.
Sahkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel. (Kirchenchor.)
chruf Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer F. Müller.
Sotkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abend=
ahl l. Ffarrer Heß.
Shſßkirche. Vorm. 7 Uhr: Chriſtmette. Dekan Zimmermann, Vorm. 10 Uhr:
luß ſtytesdienſt. Dekan Zimmermann.
AAoninslirche. (Kollekte für die Aleinkinderſchule.) Vorm. 7 Uhr: Chriſtmette.
jarkes fühler. Borm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
ſamg Beringer. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Nachm. 5.30 Uhr:
EEnuſikaliſche Weihnachtsfeier des Kirchenchors.
Bilesheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dr. Berger.
Fhſnneskirche. Vorm. 7 Uhr: Chriſtmette. Pfarrer Marx. Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
ſtatzünſt. Pfarrer Goethe, Nachm. 5 Uhr: Liturgiſcher Gottesdienſt unter Mit=
MRE.udes Kirchenchors.
Wah=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkoloniel Vorm. 10 Uhr: Feſtgottes=
EnUrt anſchließender Feier des heiligen Abendmahls. Pfarraſſitent Junker.
Beſinger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit
anſchlie=
nGei eier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Weiß. Kollekte für den Kirchneubau=
Inde. ſachm. 4,30 Uhr: Weihnachtskirchenkonzert des Kirchenchors.
Bhuuskirche. (Kollekte für die Panluskirche.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Sſaurn Rüickert. Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von
2300 M ab in der Sakriſtei. Nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes.
Pſacm A. Müller.
ſtiskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Samstag (26. Dezember): 2. Beihnachtsfeiertag.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. (
Auf=
führung einer Weihnachtskantate von J. S. Bach durch den Kirchengeſangverein.)
Kollekte für die Kirchenmuſik.
Stadtkapelle. Borm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Martinskirche. (Kollekte für die Kleinkinderſchule.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Dr. Berger.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Beranſtaltungen.) Abends 8 Uhr: im Gemeindehaus:
Beihnachtsfeier der Männervereinigung.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. Abends 8 Uhr:
Krippenſpiel.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Feſtgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr= Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Irle. Kollekte für die Heidenmiſſion. Abends 7,30 Uhr: Beihnachtsfeier von
Männer=
verein, Kirchenchor und Poſaunenchor.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Nachm. 5 Uhr:
Kirchenmuſikaliſche Weihnachtsfeier.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
Sonntag (27. Dezember): Sonntag nach Beihnachten.
In Stadtkirche, Stadtkapelle und Schloßkirche Kollekte für die Heibenmiſſion.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer F. Müller.
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Borm. 9,30 Uhr.
Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
Montag, 28. Dez.: Weihnachtsfeier des Kirchenchors für Stadtkapelle u. Schloßkirche.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
WBeih=
nachtsgottesdienſt „Pfarrer Goethe.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Weiß.
Veranſtaltungen: Dienstag, 29. Dez., abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. —
Mitt=
woch, 30. Dez.,: Die Bibelſtunden fallen aus.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). 1. Weihnachtsfeiertag, vorm. 7 Uhr: Chriſtmette.
Mit=
wirkung der Stadtmiſſionschöre. Weihnachtsanſprache von Herrn Stadtmiſſionsinſpektor
Bringmann. — 2. Beihnachtsfeiertag, abends 7 Uhr: Algemeine Weihnachtsfeier.
Aufführung des Weihnachtsgeſpräches: „Jeſus iſt kommen, Grund ewiger Freuden”
unter Mitwirkung aller Abteilungen und Chöre der Stadtmiſſion. Weihnachtsanſprache:
Herr Stadtmiſſionsinſpektor Bringmann.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). 1. Weihnachtsfeiertag, vorm. 7 Uhr: Beteilig.
an der Chriſtmette der Stadtmiſſion. — 2. Weihnachtsfeiertag: Bete hizung an der
Stadtmiſſions=Weihnachtsfeier.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22, Infanteriekaſerne, Hof
links.) Sonntag, 27. Dez., abds. 8 Uhr: Heimabend noch einmal unterm Tannenbaum.
— Dienstag, abds. 8 Uhr: Jungvolkſtunde. — Mittwoch, abds. 8,30 Uhr: Bibelſtunde der
Hauptabteilung. — Donnerstag, 31. Dez. und Freitag, 1. Jan.: Silveſterfeier. Näheres
wird noch bekanntgegeben. — Sonntag, 3. Jan., abends 8 Uhr: Monatsverſammlung. —
Jungſchar (Jungen von 9—14 Jahren): Mittwoch, nachm. Rodeln oder Jungſcharſtunde.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend (Stiftsſtr. 51).
Samstag, 26. Dez. (2. Weihnachtsfeiertag), nachm. 3 Uhr: Weihnachtsfeier. Anſprache:
Pfarrer Köhler.
Die Chriſtengemeinſchaft. In der Städt. Akademie f. Tonkunſt, Eliſabethenſtr.:
Heiligabend, 24. Dez., 12 Uhr nachts: 1. Weihnachts=Weihehandlung. — 1.
Weihnachts=
feiertag, 25. Dez. (.,30 Uhr: 2. Weihnachts=Weihehandlung: 10 Uhr: 3. Weihnachts=
Weihehandlung (mit Prediat); 11,20 Uhr: Beihnachtshandlung für die Kinder. —
2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dez., 10 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Sonntag, 27, Dez.,
10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt.
— Georgenhauſen, 22. Dez. Geſtern Nacht wurde auf dem
Hof=
gut des Herrn Müller durch Einbruch eine große Anzahl
wert=
voller Zuchthühner geſtohlen. Auf die Ergreifung der Täter iſt
eine hohe Belohnung ausgeſetzt.
* Nonrod i. Odw., 23. Dez. Beſuchen Sie an den Feiertagen
Nonrod im Winterkleide. Herrliche Schneelandſchaft. Speiſen und
Getränke finden Sie in reicher Auswahl, im Kurhaus Penſion
Berg. (Siehe Anzeige.)
4g. Lindenfels, 23. Dez. Rodelbahn und Schigelände.
Hoch oben auf den Bergen liegt auch im Winter unſere „Perle des
Odenwaldes”. Nachdem endlich ein tüchtiger Schneefall eingeſetzt hat,
haben die Odenwaldberge ihr Winterkleid angelegt und werden es in
dieſem Jahre nicht mehr ausziehen. Bei 13 Grad Kälte kracht der
Schnee, daß es eine Luſt iſt, auf der herrlichen Rodelbahn dem
Winter=
port zu huldigen. Mittags erreicht die Sonne bis zu 15 Grad Wärme
— ein Sonnenaufgang wie ein Alpenglühn! Der weitere geſunde
Sport für eine kommende geſunde Jugend iſt der Schiſport. Erſt in
den letzten Jahren hat man auch hier damit begonnen. Das
Schi=
gelände braucht noch etwas Schnee; in einer gelinden Nacht iſt mit
Schneefall zu rechnen. Die Hotels und Penſionen rechnen über die
Weihnachtsfeiertage und Neujahr auf Winterſportler und Gäſte.
4a. Wolfskehlen, 22. Dez. Ueberfallverſuch auf den
Bahnhof. Am geſtrigen Montag abend kurz nach 8 Uhr klheftc an
das Büro des Vorſtehers des Bahnhofs Wolfskehlen ein unbekannter
Mann, der ſich das Geſicht mit einem Tuch verhüllt hatte, au. Als der
Dienſtvorſteher Hanſt nach ſeinem Begehr fragte, hielt der Fremde
dem Eiſenbahnbeamten einen Revolver entgegen und machte Anſtalten,
an die Stationskaſſe heranzukommen. Der Vorſteher wußte jedoch in
geſchickter Weiſe den Täter fernzuhalten, der ſich, als er bemerkte, daß
er nichts ausrichten konnte, ſchleunigſt entfernte. Die ſofort
herbei=
gerufene Bahnpolizei aus Darmſtadt und Gendarmeriebeamte aus
God=
delau nahmen die näheren Feſtſtellungen auf.
Altkatholiſcher Weihnachtsgottesdienſt am Sonntag, den 27. Dez., nachel. 4 Uhr
in der Stadtkapelle. Pfarrer Dr. Weber.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Freitag (Chriſtfeſt), vorm. 10 Uhr: Predigt;
abends 8 Uhr: Predigt. — Samstag (2. Feiertag) fallen die Gottesdienſte aus. —
Sonn=
tag, vorm. 10 Uhr: Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier
des Jugendvereins.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. 1.
Weihnachts=
feiertag, vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. nachm. um 4 Uhr: Weihnachtsfeier der
Sonn=
tagsſchule; abends 8,15 Uhr: Feier des Jugendvereins. — Sonntag, 27. Dez., abds.
8,15 Uhr: Evangeliſationsverſammlung (Prediger H. Hähnel).
Methodiſten=Gemeinde (Evgl. Freikirche), Wendelſt dtſtr. 38. 1.
Beihnacktsfeier=
tag, 25. Dez., abends 8 Uhr: Gottesdienſt; „Weihnachten, das Feſt der Liebe‟ Prediger
E. Bültge. — Sonntag, 27. Dez., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, nachm. 4 Uhr:
Beih=
nachtsfeier der Sonntagsſchule.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Freitag, 1. Weihnachtsfeiertag,
vorm. 9,30 Uhr: Weihnachtsandacht; nachm. 3,30 Uh:: Weihnachtofeier. — Sonntag,
27. Dez., vorm. 9,30 Uhr: Andacht. (Prediger Kruſt.) Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule.
Advent=Gemeinde, Waldſtr. 18. Freitag, 25. Dez., 8 Uhr abends: Gebetſtunde. —
Samstag, 26. Dez., 8,30 Uhr abds.: Gottesdienſt. 15 Uhr: Jugendſtunde. 20 Uhr:
Chorſtunde. — Sonntag, 27. Dez., 20 Uhr: öffentlich. Vortrag: „Chriſtentum und
Freude‟. — Mittwoch, 30. Dez., 20 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerst., 31. Dez., 20 Uhr:
Dankgottesdienſt.
Chirſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Science Society) in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr und
jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 27. Dez.: Die chriſtliche Wiſſenſchaft:
Prebigt: Johannes 14:16,/17.
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein. 1. Weihnachtsfeiertag. Pfarrer Köhler=Darmſtadt.
Evangeliſche Gemeinde zu Eberſtadt. 1. Weihnachtsfeiertag, vorm. 9,45 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Anſchließend Feier des Heiligen Abendmahls. Vorm. 11.30 Uhr:
Kindergottesdienſt=Weihnachtsfeier. Abends 8 Uhr: Chriſtfeier, unter Mitwirkung des
Kirchenchores und der Jugendgemeinde.. — 2. Beihnachtsfeiertag, vorm. 8,/45 Uhr:
Hauptgottesdienſt. — Sonntag, 27. Dez., vorm. 9,45 Uhr: Hauptgottesdienſt. Die
Jugendgemeinde trifft ſich am heiligen Abend um 4,45 Uhr am Gemeindehaus zum
Beihnachtsſingen in der Anſtalt. Am 1. Feiertag iſt das Gemeindehaus geſchlofſen, am
2. Feiertag von 8 Uhr ab offen.
Prov. Pflegeanſtalt: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Prediger Neuber.
Evaugeliſche Gemeinde Moßdorf. 1. Beihnachtsfeiertag, 25. Dez. vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des Poſaunenchores.
Feier des hl. Abendmahles. Kollekte für die Schweſternſtation und Kleinkinderſchule.
Nachm. 4 Uhr: Liturgiſche Weihnachtsfeier mit Liedern der Jugendverein. Jungſcharen
und Schulkinder. — 2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dez., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienft.
Feier des hl. Abendmahls. — Sonntag 27. Dez. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Adends
8 Uhr: letzte Wiederholung des Weiheſpieles „Das chriſtliche Kirchenjahr”.
Evangeliſche Gemeinde zu Traiſa. Erſter Weihnachtsfeiertag, 10 Uhr:
Feſtyottes=
dienſt mit Beichte und heiliges Abendmahl. — 2. Weihnachtsfeiertag, 10 Uhr:
Gottes=
dienst. Pfarrer Weigel. 17 Uhr: Chriſtfeier der größeren Kinder.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. 1. Weihnachtsfeiertan, vorm. 10 Uhr:
Feſtgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte für den örtlichen Kirchenfonds.
Im Anſchluß an den Gottesdienſt Feier des heiligen Abendmahls. Nachm. 5 Uhr:
Li=
turgiſche Weihnachtsfeier. Mitwirkung der eval. Kinder der oberen Echulklaſſe und ber
Herrn Rektor Körner (Orgel), Wilhelm Luckhaupt und Ludwig Reitz (Vipline). —
2. Weihnachtsfeiertag, vorm. 10 Uhr: Beihnachtsgottesdienſt. Prediger Pfamer Baul.
Mitwirkung des Poſaunenchors der evgl. Gemeinſchaft. Kollekte für die Baſeler Miſſion.
Nachm. 1,30 Uhr: Weihnachtsgottesdienſt in Waſchenbach. — Sonntag, 27. Dez.,
vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. 24. Dez. 5,30 Uhr: Chriſtfeier. — 25. Dez.,
Uhr: Gottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte.
(1. Beihnachtsfeier
4.30 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. — 26. Dez., 12. Feiertag): 10 Uhr:
Gottesdienſt. Mitwirkung des Poſaunenchors. — Kollekte. — Sonntag, 27, Dez.,10Uhr:
Gottesdienſt. (Pfarrer Dr. Kunze, Nieder=Modau). Mittwoch, 30. Dez., Airchencher.
Seite 8 — Nr. 356
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 24. Dezembe
Reich und Ausland.
Sklarel=Prozeß.
Berlin. In der Mittwochverhandlung im
Sklarek=Prozeß ging es wieder ſehr lebhaft zu.
Es kamen in der Stadtbankangelegenheit
Ein=
zelheiten ans Tageslicht, die der Oeffentlichkeit
bisher nicht bekannt waren. Als Leo Sklarek
mitteilte, der Stadtbankdirektor Hoffmann habe
das Konto der Sklareks gehütet wie eine
Mut=
ter ihr Kind und habe auch gewußt, daß
Ober=
magiſtratsrat Brandes dieſes Konto revidierte,
erwiderte Hoffmann, das ſeien alles Märchen.
Von einer Reviſion habe er erſt durch Leo
Skla=
rek erfahren. Leo Sklarek fragte Hoffmann
dar=
auf mit erhobener Stimme, ob es nicht richtig
ſei, daß Hoffmann auf die Frage, was geſchehen
werde, wenn die Reviſoren kommen, geantwortet
habe: „Was macht das? Das ſind unſere
Ange=
ſtellten. Die ſchmeißen wir einfach raus.” Im
weiteren Verlauf der Verhandlung warf. Leo
Sklarek Hoffmann Feigheit vor. Was die
Kre=
dite anbelange, ſo gäbe es einen Hintermann,
der „den Laden geſchmiſſen habe‟. Dieſer
Hin=
termann ſei der Stadtverordnete Roſenthal, der
Vorſitzende des Kreditausſchuſſes der Stadtbank.
Es ſei doch kein Geheimnis mehr, daß Roſenthal,
Max Sklarek und Hoffmann auf dem Staatsgut
in Waren von den Kreditgeſchäften geſprochen
hätten. Stadtbankdirektor Hoffmann verwies
alle Vorwürfe Leo Sklareks in das Reich der
Fabel. Hoffmann erklärte ſchließlich, daß er den
Vorwurf der Staatsanwaltſchaft zurückweiſen
müſſe, wonach er ſich gegen eingehende
Revi=
ſionen gewandt habe. Er habe nur befürchtet,
daß dadurch das Bankgeheimnis aufgedeckt
würde und habe ſich in dieſer Richtung kritiſch
geäußert.
In der Nachmittags=Verhandlung wurden
weitere Kredite der Berliner Stadtbank an die
Firma Sklarek beſprochen, für die als Sicherheit
der Stadtbank Grundſchulden an Grundſtücken
Leo Sklareks übertragen wurden. Die Anklage
wirft den Stadtbankdirektoren hier
Pflichtwid=
rigkeiten vor, weil die Grundſchulden in voller
Höhe beliehen, die belaſteten Grundſtücke
ver=
kauft und den Sklareks ſonſt entgegengekommen
worden ſein ſoll. In bezug auf die Beleihung
der Grundſchuld in voller Höhe ſtellt der
Vor=
ſitzende nach dem Sachverſtändigengutachten feſt,
daß hierin eine Pflichtwidrigkeit nicht erblickt
werden könne.
Am Donnerstag ſollen in einer kurzen
Sitzung die Beziehungen der Gebrüder Sklarek
zur Dresdener und zur Commerzbank beſprochen
werden.
Der Revolverheld aus der Vilbeler Straße
geſteht.
Frankfurt a. M. Während die beiden
Mittäter bei der Revolverſchießerei im Cafs
Daube, in der Vilbeler Straße, bereits vor
Ge=
richt ein Geſtändnis abgelegt hatten, verlegte ſich
bisher der eigentliche Schütze, Roman Müßig,
darauf, zu leugnen. Vorgeſtern wurde er nun
den Tatzeugen gegenübergeſtellt, die ihn
ein=
wandfrei als den Täter wiedererkannten.
Dar=
aufhin bequemte ſich Müßig zu einem Geſtändnis
und gab an, der Schütze geweſen zu ſein. Müßig
kommt auch noch für eine Reihe weiterer
Straf=
taten als Täter in Frage, die die Polizei jetzt
aufzuklären ſucht, über die näheres mitzuteilen
jetzt aber nicht ratſam erſcheint.
Eiſenbahnunfall bei Hameln.
Hannover. Dienstag abend fuhr ein
Per=
ſonenzug beim Bahnhof Hameln auf eine
Loko=
mötive. Dabei entgleiſte ein Wagen. Acht
Rei=
ſende und der Zugführer wurden ungefährlich
verletzt.
Deutſcher Flug in das Innere Zeutralaſiens.
Berlin. Wie aus Schanghai gemeldet
wird, iſt am Dienstag ein Flugzeug der
deutſch=
chineſiſchen Luftverkehrsgeſellſchaft „Euraſia”, in
der Stadt Urumtſchi (Provinz Sinkiang,
Oſttur=
keſtan) glatt gelandet. Es handelte ſich um einen
von Schanghai ausgehenden Erkundungsflug
über eine 2400 Kilometer lange Strecke, die zum
größten Teil über Wüſtengebiet führt.
Urumt=
ſchi iſt ein bedeutender Platz für den Handel mit
Rußland, Turkeſtan, Perſien, Kaſchmir uſw.
Ein Hamburger Wiſſenſchafter Opfer ſeines
Berufs.
Hamburg. Der Aſſiſtenzarzt Dr.
Mos=
bacher von den Staats=Krankenanſtalten
Fried=
richsburg iſt ein Opfer ſeines Berufs geworden.
Vor einigen Wochen zog er ſich bei der
Unter=
ſuchung der Leiche eines Mannes, der unter
un=
geklärten Umſ änden geſtorben war, eine
Infek=
tion zu. Dr. Mosbacher mußte ſchließlich in das
Krankenhaus St. Georg aufgenommen werden.
Dort verſuchte man, den Arzt durch
Bluttrans=
fuſionen und Operationen zu retten. Das
Be=
finden verſchlechterte ſich jedoch weiter. Eige
Lungenentzündung trat hinzu und führte raſch
den Tod herbei.
Treibendes Wrack geſichtet.
Hamburg. Der engliſche Dampfer „
So=
mersby” meldete geſtern, daß er auf 30.25 Grad
Nord und 14,55 Grad Weſt, alſo nördlich der
Kanariſchen Inſeln, einen Stahlmotorſchoner
treibend geſichtet habe. Das in Seenot
befind=
liche Schiff habe keine Menſchen an Bord gehabt.
Große Kälte in Frankreich.
Paris. Der Winter hat in Frankreich mit
aller Strenge ſeinen Einzug gehalten. Aus
zahl=
reichen Landesteilen wird ſcharfe Kälte
ge=
meldet, ſo aus der Auvergne minus 13 bis 16
Grad, aus der Bourgogne — 17 Grad, aus den
Alpen=Detachements bis — 19 Grad, und ſelbſt
aus verſchiedenen Orten Südfrankreichs
Tempe=
raturen zwiſchen —6 und 10 Grad. Schnee iſt
hisher aber nur in den Gebirgsgegenden
ge=
fallen. Mehrere Todesfälle durch Erfrieren ſind
bereits zu verzeichnen.
Exploſion und Brand auf einem deutſchen
Dampfer.
New York. Im New Yorker Hafen
er=
eignete ſich auf dem deutſchen Frachtdampfer
„Henry Horn” eine Exploſion, die einen Brand
zur Folge hatte. Vier Matroſen wurden dabei
verletzt.
Volksabſlimmung
über das finniſche Alkoholverbok.
Das finniſche Parlament hat mit großer
Mehrheit die Volksabſtimmung über die
Auf=
hebung des zurzeit noch beſtehenden
Alkoholver=
bots beſchloſſen. Dieſe Abſtimmung im
Parla=
ment iſt von um ſo größerer Bedeutung, als die
Anhänger, vor allem auch die Nutznießer des
Alkoholverbots keine Anſtrengung unterlaſſen
haben, um in dem an ſich verbotsfreundlichen
Parlament die Annahme des Antrags auf
Volks=
abſtimmung zu verhindern. Die
Volksabſtim=
mung in Finnland wird dann die fünfte der
nordiſchen Abſtimmungen über das
Alkoholver=
bot. Zwei dieſer Abſtimmungen — und recht
bezeichnend die erſten — brachten den
Verbots=
anhängern den Sieg. Die beiden anderen und
letzten fielen zugunſten der Verbotsgegner aus.
Von den nordiſchen Ländern beſchäftigte Island
ſich zuerſt mit dem Verbotsgedanken. Schon im
Jahre 1900 wurde dort das Verbot der
Erzeu=
gung alkoholiſcher Getränke eingeführt (ein
Ver=
bot ohne praktiſche Bedeutung, da keine
Erzeu=
gung ſtattgefunden hatte), und nach einer
Volks=
abſtimmung 1908, bei welcher 4645 Stimmen für
und 3181 Stimmen gegen das Totalverbot
ab=
gegeben wurden, wurde 1909 ein Einfuhrverbot
angenommen. Weihnachten 1916 erließ die nor=
wegiſche Regierung ein zeitweiliges Verbot des
Verkaufs von Branntwein (und anderer
deſtil=
lierter Getränke) und „heißer”. Weine. Das
Verbot wurde durch eine 1919 abgehaltene
Volks=
abſtimmung beſtätigt. Die Wirkungen des Verbots
waren ſo wenig ermunternd, daß die
norwe=
giſche Bevölkerung durch eine neue
Volksabſtim=
mung im Jahre 1926 das Alkoholverbot mit
großer Mehrheit umſtieß. Das Verbot des
Ver=
kaufs heißer Weine war ſchon 1923 aufgehoben
worden, und durch Geſetz vom 5. April 1927
wurde jetzt der Verkauf von Branntwein und
anderen Spirituoſenarten wieder eingeführt.
Neues amerikaniſches Luftſchiff.
New York. Wie aus Akron gemeldet wird,
iſt dort der Bau eines neuen Luftſchiffes für die
Vereinigten Staaten in Angriff genommen
wor=
den. Das Luftſchiff, das die Bezeichnung
Z R. S. — V tragen wird, wird als
Schweſter=
ſchiff der „Akron”, des amerikaniſchen
Marine=
luftſchiffes, gebaut werden. Es ſoll 2 Millionen
Dollar koſten, alſo etwa die Hälfte der Baukoſten
der „Akron” und wird ebenfalls von der
Good=
hear=Zeppelin=Corporation geliefert werden. Für
die Bauzeit ſind 15 Monate vorgeſehen. Eine
Reihe von Erfahrungen, die man bei der
„Akron” gewonnen hat, ſollen bei dem neuen
Luftſchiff in Geſtalt, techniſcher. Verbeſſerungen
verwertet werden
In Schwabing, der berühmten Künſtlervorſtadt von München,
ſind die Kaufleute auf eine originelle, Idee gekommen, um das Publikum zu Einkäufen in
Schwa=
bing ſelbſt zu veranlaſſen. Ein Kamel wird durch die Straßen geführt, das ein Plakat mit der
Aufſchrift trägt: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als ein Schwabinger zum Einkauf
in die Stadt.”
Abſlauen des Brandes im Skukkgarker Schloß.
Die am ſchwerſten beſchädigte
Noch immer Einſturzgefahr.
Stuttgart. Geſtern kann man im großen
und ganzen feſtſtellen, daß der Brand weiterhin
abflaut. Geſpenſtiſch weiſen die zahlreichen
Scheinwerfer der Feuerwehren über das
Ruinen=
ſchloß. Ab und zu ſteigen kleine Funken zum
Himmel empor. Vom Innern des Schloßhofes
wird der ſchon am Montag ausgebrannte Flügel
dauernd unter Waſſer geſetzt, um die letzten
brennenden Stoffe zu löſchen. Es ſteigen heftige
Rauchſchwaden, die mit Waſſerdampf vermengt
ſind, aus den Trümmern heraus. Das Feuer in
dem am Dienstag ausgebrannten ſüdöſtlichen
Turm iſt inzwiſchen vollſtändig erſtickt worden,
ſo daß kein Waſſer mehr gegeben wird. Am
Brandplatz ſind nur einige Wehren
zurückge=
blieben, die das Feuer vollends erſticken und
beobachten ſollen. Von dieſen Wehren werden
aus mehreren Schlauchleitungen noch einzelne
Brandherde bekämpft, die jedoch nicht mehr
ge=
fährlich werden können. Für den zuerſt
aus=
gebrannten Nordoſtturm beſteht jedoch
Einſturz=
gefahr. Einzelne Mauertrümmer ſind bereits
abgeſtürzt. Den Gedanken einer Sprengung des
Oſtfaſſade während des Brandes.
Turmes ſcheint man wieder fallen gelaſſen, zu
haben. Ein Teil des Südoſtturmes dürfte
wahr=
ſcheinlich auch bald zuſammenfallen.
Am Mittwoch nachmittag war der Brand
des alten Schloſſes in Stuttgart im weſentlichen
eingedämmt. Einſturzgefahr beſteht nirgends
mehr. Die Schloßkapelle und die darunter
lie=
gende Fürſtengruft der früheren
württembergi=
ſchen Herrſcher im ſüdlichen Flügel iſt
unver=
ſehrt. Ueber einen Wiederaufbau des alten
Schloſſes iſt noch nichts bekannt.
Teilnahmekundgebung der heſſiſchen Regierung
zum Brand des Stuttgarter Schloſſes.
„Staatspräſident Dr. Adelung hat an, den
württembergiſchen Staatspräſidenten folgendes
Telegramm gerichtet:
„Die Kunde vom Brand des alten Stuttgarter
Schloſſes hat Beſtürzung und tiefſtes Bedauern
auch in Heſſen ausgelöſt, beſonders, daß
pflicht=
bewußte Wehrleute Leben und Geſundheit bei
der Kataſtrophe einbüßten. Im Namen der
heſ=
ſiſchen Regierung bringe ich dem Land
Württem=
berg herzliches Beileid aus Anlaß dieſes
natio=
nalen Unglücks zum Ausdruck.”
Zum Einſturz in der vakikan
Bibliothek.
Vatikanſtadt. Die Aufräumu
ten bei der vatikaniſchen Bibliothek
ganze Nacht über fortgeſetzt worden. Ge
ternacht wurde der verſchüttete Bea
Bibliothek Dr. Vattaſo ſchwer verletzt
doch verſchied er kurz nachher im Krau
Es werden noch vier Arbeiter vermißt.
beſtehen alle Ausſichten, die meiſten der
Werke und unſchätzbaren Handſchrif
Bibliothek noch wohlbehalten bergen zu
Der Einſturz iſt gegen die Mitte des 0
erfolgt, ſo daß die meiſten an der Wand
aufgeſtellten Schaukäſten mit ihren
Werken, Kodices, Miniaturen und Hang
verſchont blieben. Der erſte Einſturz
vom Dache in den Sixtiniſchen Saal, de
den ebenfalls nachgab, worauf die Schu
in den darunter liegenden Leſeſaal ſtür
von da durch die mächtigen Gewölbe in.
geſchoß. Für den koſtbaren Inhalt der
thek dürften die Verluſte geringer ſein,
beim erſten Anblick des Schutthaufens a
men hatte. Auch in dem prachtvoll ausg
ten Sixtiniſchen Saal des zweiten St
hat der Einſturz nicht ſo verheerend gewi
man zunächſt glaubte, als die Unglücksſt
faſt unzugänglich war. Faſt ganz ve
wurde dagegen die im erſten Saal der
Stockwerkes aufbewahrte, reichhaltige
ſammlung, die etwa 20 000 Bände enthäl
einige Büchergeſtelle an der Wand ſind
geblieben. Die Außenmauern des Que
ſind unverſehrt geblieben, nur die Füllun
großen Bogenfenſter ſind zerſtört. Nach
herigen Feſtſtellungen ſind die Wandfre.
den drei Stockwerken ſo gut wie unbe
dagegen ſind die Deckengemälde vernichte
den. An den Räumungsarbeiten iſt ne/
Feuerwehr und der Polizei der Stadt de
kans auch die Feuerwehr der Stadt Ron
ligt. Um jede Brandgefahr zu vermeide
densſofort nach dem Unglück
ſämtliche=
tracht kommenden elektriſchen Leitung
geſtellt.
Sturmfahrt eines großen engliſchen Paſſo
Dampfers.
Eine Tote, 35 Verletzte.
London. In einem furchtbaren Stuchn Gefang
den der engliſche 17 000=Tonnen=Dampfer )hm a
cania” auf der Fahrt von New York nachAl hinauf bil
gow geriet, wurde eine Perſon getötet das blaue
Perſonen wurden mehr oder weniger ſchwyude das
letzt. Das Unglück wurde erſt am Dienst Yoenen Fe
der Ankunft der „Tuscania” in Glasgo)porals”
kannt. Das Schiff hatte New York am 1½ der Erin
mit 700 Fahrgäſten verlaſſen und geriehr talabn
16. Dezember in einen Orkan. Unter denh Eucalyp
gäſten brach eine Panik aus, da viele glal wie es äl
das Schiff gehe unter. Das Oberdeck des m gaiſers
fes wurde ſtark beſchädigt. Die überko gemacht,
den Seen ſchlugen viele Türen ein und euge Napoleo
ſich in das Innere, in die Kabinen, in di Noch erfü
ſagierräume und in den Speiſeſaal 3.*
Viele Fahrgäſte wurden bei der heftigen Sl
bewegung zu Boden oder gegen die Wän
ſchleudert. Eine 40jährige Frau wurd
ſchwer verletzt, daß ſie noch unterwegs!
Zwei Tote, 16 Schwerverletzte bei einem KG,
Omnibus=Unglück.
London. Ein vollbeſetzter Kraftomuh
der von einem Hunderennen im Wimb!9,
ſtadion zurückkehrte, fuhr in Kingsbury, auden Sudg
Führer einem Radfahrer ausweichen wollt=/ wals 1
großer Geſchwindigkeit gegen einen Lateſ/ 0ß
pfahl. Der Omnibus überſchlug ſich und M.N
vollkommen zertrümmert. 18 Fahrgäſte
w=
ſchwer verletzt. Zwei von ihnen ſtarben b=ſo gel
im Krankenhaus.
Ein großer Schlag der New Yorker Prohibit4, da fält
Polizei.
New York. Sechzig Beamte der Prcl
tionspolizei hoben am Dienstag mehrere
nehme Flüſterkneipen am Broadway undſcen
Theaterviertel aus. Die Inneneinrichtu/eſeue
im Werte von einer Million Dollar wurderlEiſtſpä
ſchlagnahmt. Man erwartet rund 100 Ve
tungen.
Zur Beekhoven=Feier
im Theaker=an der Wien.
8 und el
zum engli
man de
ſt heute
bielen, fre
ung.
iſcher E
lange
9 zu fei
Das „Papageno”=Tor
des Theaters an der Wien,
das ſeit langen Jahren geſchloſſen war, w.
demnächſt anläßlich des 125jährigen Jubiläu.”
der Uraufführung von Beethovens Viol
konzert für das Publikum wieder eröffnet
feſtlich beleuchtet werden. Beethoven hatte 12"
bis 1805 in dem Theatergebäude gewohnt 1—
damals den jungen Geiger Franz 7leu
kennengelernt, für den er das Violike0d
ſchrieb.
[ ← ][ ][ → ]24. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 356 — Seite 9
ſeilsarmee beſchenkk die Aermſten der Armen.
Von der Weihnachtsfeier der Heilsarmee in Berlin.
no Friedrich, der Chef der Heilsarmee in Deutſchland, verteilt die Liebesgabenkörbe
an 2000 der ärmſten Berliner Familien.
Der
ann kommk zu de
Ein Jugend=Vierer bringt den Weihnachtsmann an Bord der Spreeſchinfe.
Die Berliner Waſſerſportverbände haben ſich zuſammengetan, um den Kindern der Schiffer auf
der Spree eine Weihnachtsbeſcherung zu bereiten. Durch dieſen freundlichen Akt werden zweifellos
die Beziehungen zwiſchen den Berufsſchiffern und den Waſſerſportlern im nächſten Jahre noch
beſſer werden.
Weihnachtsbilder aus weiter Welt
et. Helena — Winzig aus weitem Weltmeer ſteigt dort
leine Felſeneiland herauf. Wenig nur beachtet heute,
da=
kz— vor faſt einem Jahrhundert — als Exil des geſtürzten
ſtia, im Brennpunkte eines aufatmenden, grollenden und auch
irnen Gefangenen noch immer fürchtenden Europas. Näher
mnd, erkennt man die mächtigen Befeſtigungen und
Bat=
keu womit England auch dieſen Außenpoſten ſeines Welt=
—e ſchirmt. Kaum gelandet, iſt man umgeben von
Er=
merngen an den berühmten kaiſerlichen Verbannten, der hier
uf Gefangenenjahren unſchädlich gemacht wurde.
ihm auch gilt unſer Ritt durch die kleine felſig=tropiſche
helhinauf bis Longtvood, wo hoch oben das Napoleons=Haus
das blaue Meer ringsum überſchauend. In dem dürftigen
bäde das ſchlichte Schlaf= und Sterbezimmer mit dem
be=
onen Feldbett, darüber als karger Schmuck des „kleinen
fprals‟. Degen, Schärpe und Dreimaſter. Sonſt wenig oder
41der Erinnerung an den Herrſcher eines halben Erdteils.
ſiür talabwärts die Grabſtätte Bonapartes, eingebettet in
ArEucalyptus=Hain. Die beiden franzöſiſchen Grenadiere,
ele /s vie es ältere Photographien noch zeigen, Jahre lang des
Pberdeck dtun K aiſers Wache waren, haben längſt zwei dunklen Zypreſſen
Die überin gemacht, in deren Schatten das leere Grab liegt; die
Ge=
in ein und ſient Napoleons ruhen ja im Pantheon zu Paris. —
binen, in MA loch erfüllt von den bildhaften Eindrücken dieſes glänzenden
beiſeſaal 3Eeis und elenden Sterbens des einſt ſo Mächtigen, kehren
er heſtigenk5 ſum engliſchen Dampfer, der unſerer wartet, zurück. Dort
n die Mreiet man den Plumpudding zum morgigen Weihnachtsmahle.
Frau wa)ſt heute Heiligabend. Man hatte es faſt vergeſſen unter
unterweeus ſielen, fremdartigen Bildern und bei der unweihnachtlichen
mgbung. Jetzt fehlt die Stimmung, den deutſchen Chriſtabend
bei ene umtiſcher Geſellſchaft zu begehen, — den erſten in der Fremde.
in ſanger Brief in die Heimat muß die Feier erſetzen ..."
in Südafrika — auf Hans Grimms kleiner Farm. Der
rdamals noch Kaufmann, nur heimlicher Dichter, und ahnte
ſchl daß er nach Jähren heimkehreno, Deutſchland als das
11 ohne Raum” wiederfinden werde.
der Arbeitstag in der nahen Hafenſtadt war heiß und er=
(itond geweſen, und Nacht war es geworden, als wir das
ſamnhäuschen erreichten. Zu ſpät, um den heiligen Abend noch
eſtich zu feiern. So wird die Feier auf morgen verſchoben.
er Broy/be da fällt unerwartet der deutſche Turnverein aus der
eng=
iſfhei Stadt bei uns ein, um auf der Farm einen echt
ſüd=
fralniſchen Weihnachtstag zu verleben: Rudern und Segeln auf
de ſem Küſtenfluß zu Fuß der Farm, Turn= und Sportſpiele im
og mellen zuen Präriegras, Picknic auf den hohen Klippen bei luſtigem
hadway Paſefeuer und frohem Trinken und Singen.
neneinte rſt. ſpät am Abend kommen wir zu unſerer Weihnachtsfeier
ollar D zu zeien. Irgendwo im Buſch wird ein tannenähnliches Bäum=
und 10 hen gefunden und darauf eine Anzahl Kerzen geklebt. Beim
Eüchterſcheine ſitzen wir dann auf der freien Veranda in der
ſternlaren, warmen Sommernacht, lauſchen dem leiſen
Bran=
zuc”, den des unweiten Meeres und gedenken der fernen Heimat, wo
ſest winterliche Weihnachtsbäume brennen und die alten, lieben
.
Liehr wieder erklingen. Derweil hier der ſchieläugige
Hotten=
dStjunge vor dem Pferdeſtall eine feſtliche Pfeife ſchmaucht,
Auddie ewvig keifende Köchin mit einem heimatlichen Hamburger
Kämel ihr Weihnachtsweh zu betäuben ſucht ...
An Bord der „Cap Vilano” — auf der Fahrt nach
Südamerika. Die Reiſe durch die Nordſee und die berüchtigte
Bai von Biskaya war wenig erfreulich geweſen, und noch
immer will ſich keine rechte Stimmung einſtellen. Das ſo
ſehn=
lichſt erwartete Landen an der ſpaniſchen Küſte hatte ſich
irgend=
wie zerſchlagen, und ſo ſah man dem heiligen Abend auf dem
Schiffe mit wenig weihnachtlichen Gefühlen entgegen.
In dieſe unfrohe, unfeſtliche Stimmung hinein ertönt
plötz=
lich ein dreimaliges Klingeln, und vom Mitſchiff her erheben
ſich die feierlichen Klänge des „Stille Nacht, Heilige Nacht‟.
Dann hört man jubelnde Kinderſtimmen und erblickt durch die
geöffnete Tür des Damenraums einen ſtrahlenden Lichterbaum,
darunter viele kleine Gaben ausgebreitet ſind. Und davor ſtehen
und ſtaunen die Kinder, — zumeiſt die ſchwarzäugigen,
ſüd=
amerikaniſchen Kleinen, die wohl noch nie einen Chriſtbaum
ge=
ſchaut haben.
Und wie die Kinder jetzt warm und zutraulich werden und
im gemeinſamen Sichfreuen mit der deutſchen Jugend Fühlung
finden, ebenſo ſpinnen ſich auch Fäden der Gemeinſamkeit
zwi=
ſchen den bislang ſo fremden Nationalitäts=Gruppen der Großen.
Und als dann noch ein feſtliches Weihnachtsmahl folgt bei dem
Scheine des mächtigen Lichterbaumes und den Klängen der
ge=
meinſam geſungenen Weihnachtslieder, da iſt auf einmal alle
Fremdheit und Verdroſſenheit verflogen, und man findet ſich im
neuen Erleben des uralten Weihnachts=Wunders ...
In England. — Von den vielen, im Ausland verlebten
Weihnachten denke ich eigentlich nur an einen ungern zurück,
an den im Londoner Boardinghouſe. Dort gab es keinen
Chriſt=
baum, keine Kinderfreude, keine Geſchenke, keine
Weihnachts=
lieder, — nicht einmal ein feſtliches Mahl. Das kam, nach
alt=
engliſchem Brauche, erſt am folgenden Abend mit dem
traditio=
nellen Truthahn, dem brennenden Plumpudding und den ſtarken
Getränken, die nur müde und ſchwer machen, nicht froh und
leicht.
So iſt auch die Art, wie man drüben über dem Kanal und
wie man bei uns Weihnachten feiert, ein Spiegelbild des
Weſens beider Völker.
*
Im Kriegsgefangenen=Lager. — Dort, wo man
den Weihnachtstagen mit ſo geringer Freude, ja mit Bangen
entgegenſah, hinter dem feindlichen Stacheldraht, gerade dort
wurden es Feiern von ganz beſonderem Reize und unvergeßlich
ſchöner Stimmung. Allein ſchon die Beſcherung der vielen
Hunderten von ärmeren Mitgefangenen, denen durch reiche
Sammlungen unter uns ungeahnte Feſtfreuden bereitet
wur=
den — einmal kamen über 12 000 Mark zuſammen— wie
be=
glückend war das für uns Alle, die in dieſer Kriegszeit ſo wenig
mithelfen konnten! Dann die gemeinſame, eindrucksſtarke Feier
mit künſtleriſchen Chorgeſängen und den feinen Worten jenes
jungen Geiſtlichen, der von Lager zu Lager den gefangenen
deut=
ſchen Landsleuten ſeine hochgemute Weihnachtsbotſchaft brachte.
Schließlich ein froh=feſtliches Mahl im weihnachtlich geſchmückten
Saale, beim Lichterſcheine der hohen Tanne in der Mitte und der
kleinen, aus der Heimat gekommenen Kriegs=Chriſtbäumchen auf
den einzelnen Tiſchen. Dazu die gerade eingetroffenen,
beglücken=
den Briefe und Päckchen von den Lieben zuhauſe, worunter
manch’ freudig begrüßte Gabe von edelſtem deutſchen Weine.
Für dieſe, im Laufe der vier Kriegsjahre nachgerade
tradi=
tionell gewordene Weihnachtsfeiern hatte der engliſche
Lager=
kommandant allmählich gelernt, ſeine beiden John=Bullaugen
zu=
zudrücken, und die patrouillierenden Wachtpoſten waren durch
reichliche Whiskydoſen unſchädlich gemacht worden. Selig ſchliefen
ſie in ihren Schilderhäuschen oder ſuchten nach den Klängen der
„damned jolly German Chriſtmas Songs” ihren ſchwanken
Rundengängen eine etwas weihnachtliche Haltung zu geben. So
daß wir ungeſtört blieben und dem ſonſt ſo gefürchteten Rufe
„Lights out!” nur geringe Beachtung ſchenkten. Man wurde
nicht müde, den Zauber dieſer deutſchen Chriſtnacht in
Feindes=
land auszukoſten, und als man endlich die Zelte zur Ruhe
auf=
ſuchte, dämmerte ſchon der Morgen über das Meer herauf, und
durch das noch dunkle Lager ſcholl als weihnachtlicher Weckruf
der Poſaunenchor: Vom Himmel hoch da komm ich her.
In Argentinien. — Weihnachten im
mittſommer=
heißen Buenos Aires, — kein ſchöner Gedanke! Hochwillkommen
iſt da die Einladung zur „Quinta Los Solteros”, der „Villa der
Junggeſellen”, die draußen am Ufer des meerähnlichen Laplata=
Stromes gelegen iſt. Einen feſtlichen, deutſchen Weihnachtsabend
mit einer heimatlichen Weihnachtsgans ſoll es geben. Fröhlich
ſitzt man um die geſchmückte Tafel, in genießeriſcher Erwartung
des langentwohnten Feſtbratens ein Glas nach dem anderen
leerend. Man wartet und wartet, doch nichts rührt ſich.
Schließ=
lich zieht man gemeinſam in die Küche. Die iſt leer, nur eine
gänzlich ungerupfte Gans liegt da auf dem Tiſch, und daneben
ein Zettel in ſpaniſcher Sprache: Sie, die argentiniſche Köchin,
kenne ſich mit dieſem „deutſchen Vogel” nicht aus und ſei
des=
halb fortgelaufen. Gezeichnet: Anita. Was tun? Noch weniger
kennen wir uns aus, die kochunkundigen Junggeſellen. „Reiten
wir zum Fluß und verleben wir dort den Weihnachtsabend”,
ſchlägt einer vor. Raſch ſind die Pferde geſattelt, und in
brau=
ſendem Galopp geht’s hinein in die herrliche Sommernacht, die
ein glänzender Mond ſilberhell durchflutet. Nur einer von uns
iſt im Hauſe zurückgeblieben, und wie wir dann nach
erfriſchen=
dem Ritte vergnügt und hungrig heimkehren, grüßt uns ein
glänzender Chriſtbaum und darunter ein mächtiger „Freßkorb”
aus Deutſchland, der uns reichlich entſchädigt für die entgangene
Weihnachtsgans!
*
In den Vereinigten Staaten — zur
Nachkriegs=
zeit. Freunde, die einem zum Weihnachtsabend in die Familie
luden, waren rar geworden — noch immer wirkte Kriegshaß und
=Verblendung allem Deutſchen gegenüber nach. Und den
ehe=
mals gut=deutſchen Klub hatte man zum „Lincoln=Club”
um=
gewandelt, wo mehr amerikaniſcher denn deutſcher Geiſt herrſchte.
So blieb nichts übrig, als den Abend mit gleichgültigen
Bekann=
ten beim üblichen „Chriſtmas Feſtival” in einem der großen
Hotels zu verleben. Aber außer einem elektriſch beleuchteten
Baume und der angeblichen „Weihnachtsmuſik” eines italieniſchen
Orcheſters war wenig Weihnachtliches da. Natürlich auch keine
Getränke, die wenigſtens etwas für Stimmung geſorgt hätten.
Die kamen erſt ſpäter im ängſtlich verſchloſſenen Hotelzimmer
heraus, konnten aber auch keine Weihnachtsgefühle mehr wecken.
Verdrießlich trat man den Heimweg an, den Weihnachtsabend
verloren gebend. Da, dem Villenvorort uns nähernd, erblicken
wir hellen Lichterſchein. Und wie wir in eine der Straßen
ein=
biegen, überraſcht uns das entzückende Bild einer Reihe von
Lichter tragenden Tannenbäumen, die in den ſchneebedeckten
Jor=
gärten erglänzen, vor jedem Hauſe ein Baum. Ein ſolch
un=
erwartet ſchöner und feierlicher Anblick, daß uns jetzt doch noch
weihnachtliche Stimmung erfaßt. —
TLAATAütO"
Roman
von FRITZ WEBER
Jährenddeſſen hockte Gert von Wurmb in reſpektvoller
Ent=
ſechung und bedauerte, einen Beruf ergriffen zu haben, der
meuſchmal ſchier Uebermenſchliches forderte. Da ſaß er nun,
ſite über ſeine Zeitung hinweg nach der graziöſen Geſtali
ynar Svenborgs und wartete auf eine Gelegenheit, ſich ihr
jähern, ohne ſie unwiederbringlich zu verſcheuchen. Jeden
Mygen fürchtete er ſie nicht mehr anzutreffen, ſei es, daß ſie
al greiſt wäre oder daß ſie dieſer Verfolgung überdrüſſig, es
bewg, an einem andern Teil der Küſte zu baden.
Dieſes Spiel unentſchloſſener Beobachtung währte ſchon
im Tage, als Herr von Wurmb plötzlich einen neuen Weg zu
Jyuar Svenborg offen ſah.
Er hatte nachmittags gearbeitet und beſchloß, in der
Däm=
ngeung einen Spazierung nach Kap Martin zu unternehmen.
Mder aus ſeinem Zimmer trat, rannte er gegen einen Menſchen,
dorich mit einem unterdrückten Knurren entſchuldigte und eilig
doe Treppe hinunterlief.
Das ſchlitzäugige Geſicht dieſes Mannes, der Tierlaut aus
ihin breiten Munde löſten in dem Reporter eine unange=
N Erinnerung aus. Einen Augenblick lang dachte er
ange=
gägt nach, dann war ſein Plan gefaßt.
Amn nächſten Morgen zeigte ſich der bisher ſo wortkarge
Megefährte Dagmars ungemein geſprächig. Er grüßte, faltete
i Zeitung zuſammen und rief: „Wie ſonderbar klein dieſe
Gn iſt, Fräulein Svenborg! Da traf ich geſtern abend einen
Tcſchen, den ich vor einigen Monaten bei Holger Helland in
ain kennenlerute. Unſere Bekanntſchaft wurde etwas
ſtür=
iſh erneuert, ich ſtieß nämlich den Mann faſt die Treppe
ſnuter. Er ſcheint im Lido zu wohnen.”
Dagmar zuckte zuſammen. Herr von Wurmb tat, als wäre
ihm dieſes Zeichen einer heftigen Gemütsbewegung vollkommen
entgangen.
„Der Menſch muß Finne oder Samojede ſein”, fuhr er in
ſeinen Betrachtungen fort, ohne Fräulein Svenborg anzuſehen.
„Er intereſſiert mich inſofern, als Niederlagen immer unſer pein=
Auch heute noch
grösste Auswahl in
Oberhemden, Krawatten, Handschuhen,
Socken u. a. W.
im Spezialhaus Geiger E Günther
Lndwigstrasse 17
18601)
liches Intereſſe an jene hervorrufen, die ſchuld daran waren.”
Und erzählte lachend von ſeiner erſten Begegnung mit dem
ſchwediſchen Ingenieur.
Dagmar ſchien aufmerkſam zuzuhören. „Sie kennen alſo
Holger Helland?” fragte ſie, als der Journaliſt zu Ende war.
„Natürlich, das heißt nur von Berufs wegen. Ich bin
hinter ihm her, weil er heute ſozuſagen das größte Wertobjekt
meines Handwverks iſt. Eine Zeitung ohne Antarktis, Lund und
Helland wäre undenkbar.”
Fräulein Sbenborg ſtand auf. „Nun, da kann ich Ihnen
vielleicht einen beſcheidenen Beitrag zu Ihrer mühevollen Arbeit
liefern, Herr von Wurmb”, ſagte ſie leiſe. „Der Mann, den ſie
geſtern in der Penſion ſahen, heißt Pavo Nuorti, iſt Finne und
überdies das unentbehrliche Faktotum Holger Hellands. Er
überbrachte mir einen Brief von ſeinem Herrn, und dieſer Brieſ
— verzeihen Sie, wenn ich Sie enttäuſchen muß — betraf
mei=
uen Dienſt. Ich bin nämlich eine Angeſtellte Ingenieur Hellands,
die Verwalterin ſeines Gutus Skultung in Veſtmanland, wenn
Sie auch das intereſſieren ſollte.”
Gert von Wurmbs Kaltblütigkeit geriet ins Wanken. Das
alſo war des Rätſels Löſung? Eine Angeſtellte Hellands, die
Verwalterin irgendeines Gutes, zu verſönlichem Referat hierher
gekommen! Dagegen ſchien ja der langweilige Brückenfachmann
Hjalmar Berg eine wahre Fundgrube an Senſationen zu ſein!
Gleichzeitig aber entzückte ihn der Gedanke, daß dieſe Frau
in keinerlei näheren Beziehungen zu Helland ſtand. Als ſeine
Angeſtellte war ſie zur Verſchwiegenheit verpflichtet. Er wollte
dieſe Bindung berückſichtigen.
„Man erzählt, daß der berühmte „Mann aus Eis” denn
doch nicht ſo unzugänglich iſt”, ſagte er leichthin. „Angeblich ſoll
ſein Aufenthalt auf Kap Martin mehr der ſchönen Greta als
ihrem Gemahl gelten. Was halten Sie von dieſem Gerücht, das
ſelbſtverſtändlich jeder Begründung entbehrt, Fräulein
Sven=
borg?”
Der Eindruck dieſer Worte war ſo ſtark, daß Herr von
Wurmb unwillkürlich bereute, ſie ausgeſprochen zu haben.
Dag=
mar erblaßte bis in die Lippen, neſtelte nervös an der Schnur
ihres Badecapes und ſchien die Anweſenheit des Fremden
voll=
ſtändig vergeſſen zu haben. Ihre Augen füllten ſich mit Tränen,
der feine Mund zuckte, das Geſicht glich dem eines erſchrockenen
Kindes.
„Badeklatſch aus Monte Carlo, verehrtes Fräulein”, ſetzte
er raſch inzu. „Behauptungen von Kolleginnen, denen die
Schönheit Greta Lunds wider den Strich geht, zumal ſie ſich von
unſereinem keine Eigenheiten andichten läßt. Ich ſelbſt
inter=
eſſiere mich für derlei überhaupt uicht, das heißt inſofern es nicht
mit Ihnen zuſammenhängt
Dagmar Svenborg bedeckte die Augen mit zitternden Fingern.
„Mit mir? Wieſo mit mir?” fragte ſie leiſe, nach Faſſung
ringend, in verzweifelier Abwehr.
(Fortſetzung folgt.
Seite 10 — Nr. 356
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 24. Dezember
Sport, Sptel und Jucnen
Um die Handball=Bezirksmeiſkerſchaft.
Der Spork an Weihnachken.
Das Sportprogramm an Weihnachten wird in dieſem Jahre
faſt ausſchließlich vom
Fußball
beherrſcht. In Süddeutſchland fallen der Beginn der Endſpiele
mit der Nachholung der reſtlichen Verbandsſpiele und einer
gro=
ßen Anzahl von Privatſpielen zuſammen, zumal zur Ausübung des
Sportes in dieſem Jahre drei Tage hintereinander zur Verfügung
ſtehen. Die ſüdeutſchen Bezirksligavereine ſind an dieſen
Feier=
tagen ungemein rührig. Sofern ſie nicht noch durch nachzutragende
Verbandsſpiele in Anſpruch genommen ſind, tragen ſie zu Hauſe
Privatſpiele aus oder unternehmen Weihnachtsreiſen ins Reich
oder Ausland. Das erſte Endſpiel der Gruppe
Sud=
oſt führt am 27. Dezember den 1. FC. Pforzheim und den
Karls=
ruher FV., alſo die Meiſter der Gruppen Württemberg und Baden.
in Pforzheim zuſammen. Die Ausſichten für dieſen Kampf ſind
völlig offen. In der ſüddeutſchen Bezirksliga bringen
die Feiertage die letzten Verbandsſpiele in den Gruppen Heſſen,
Rhein, Saar und Südbayern, während in den Gruppen Main
und Baden auch im neuen Jahre noch Verbandsſpiele auszutragen
ſind. Im einzelnen hat das Verbandsſpielprogramm der
ſüddeut=
ſchen Gruppen an Weihnachten folgendes Ausſehen: Gruppe
Main: 25. Dezember: Kickers Offenbach — Union Niederrad,
VfL. Neu=Iſenburg — FSV. Heuſenſtamm. FC. Hanau 1893 —
Spvgg. Griesheim 02, Rotweiß Frankfurt — Germania 94
Frank=
furt: 26. Dezember: FSV. Frankfurt — Eintracht Frankfurt;
27. Dezember: Union Niederrad — FC. Hanau 1893, Germania
Bieber — Germania 94 Frankfurt, VfL. Neu=Iſenburg — Spvgg.
Griesheim; Gruppe Heſſen: Wormatia Worms — FSV.
Mainz 05 (27. Dezember). Gruppe Rhein: Phönix
Ludwigs=
hafen — VfR. Mannheim (25. Dez.). Gruppe Saar: 26. Dez.:
Sportfr. Saarbrücken — Saar Saarbrücken. 27. Dez.: FK.
Pirma=
ſens — SV. 05 Saarbrücken; Gruppe Baden: 26. Dez.: VfB.
Karlsruhe — FC. Rheinfelden, 27. Dez.: Phönix Karlsruhe —
FC. Mühlburg, Gruppe Südbayern: 27. Dez.: FC. Straubing
— Schwaben Augsburg. VfB. Ingolſtadt=Ringſee — SSV. Ulm.
Die Liſte der Privatſpiele zeichnet ſich beſonders
durch die ſüddeutſchen Gaſtſpiele der Wiener Spitzenmannſchaften
Vienna. Auſtria und W. A. C. ſowie des F. T. C. Budapeſt in
Mün=
chen, Saarbrücken. Stuttgart. Fürth, Mannheim, Schweinfurt und
Würzburg aus. — Eine Reihe von ſüddeutſchen Mannſchaften
be=
findet ſich auf Reiſen. — Auch im
Handball.
bleiben die Feiertage von Punkteſpielen nicht verſchont. Der
Be=
zirk Main=Heſſen beginnt nach Feſtſtellung ſeiner drei
Grup=
penmeiſter mit den Endſpielen, und zwar ſpielen am dritten
Feiertag: SV. 98 Darmſtadt und SV. Wiesbaden. In Gruppe
Württemberg beginnen ebenfalls die Meiſterſchaftsſpiele mit
den Treffen: Sppg. Tübingen — Kickers Stuttgart und VfB.
Stuttgart — Polizei Stuttgart. In den Gruppen Rhein und
Heſ=
ſen gibt es rückſtändige Verbandsſpiele und zwar: Gruppe
Rhein: VfR. Mannheim — SV. Waldhof. Phönix Mannheim
— Oftersheim. Ludwigshafen 03 — FV. Frankenthal. Pfalz
Ludwigshafen — MTG. Mannheim, Polizei Mannheim —
Mann=
heim 08: Gruppe Heſſen: Wormatia Worms — TSV.
Brauns=
hardt. In Nürnberg iſt ein Städteſpiel der
Turnermann=
ſchaften von Nürnberg und Fürth vorgeſehen.
Schwimmen.
Der Deutſche Schwimmverband hat ſeine beſten Kunſtſpringer
für die Weihnachtsfeiertage zu einem Olympia=Lehrgang nach
München zuſammengerufen. Im
Radſport
iſt zunächſt die Eröffnung der weſentlich verlängerten
Frank=
furter Winterbahn zu erwähnen, die am zweiten Feiertag
mit einem ausgezeichnet international beſetzten 100=Km.=
Mann=
ſchaftsrennen erfolgt. Breslau führt am erſten und zweiten
Feiertag ein 25=Stunden=Rennen durch. In der Doxtmunder
Weſtfalenhalle geht ebenfalls am zweiten Feiertag ein
Renntag in Szene, in deſſen Mittelpunkt ein großes Dauer=
Ren=
nen ſteht. Münſter veranſtaltet am dritten Feiertag ein 1001=
Runden=Mannſchaftsrennen. Aus dem Ausland iſt der am
zweiten Feiertag erfolgende Beginn des Brüſſeler
Sechs=
tagerennens, an dem die Berliner Ehmer=Kroſchel
teilneh=
men, das Rennen auf der Baſeler Winterbahn am zweiten
Feiertag und der Rad=Länderkampf Deutſchland —
Frank=
reich für Steher und Flieger in Paris zu erwähnen.
Winterſport.
Unter der Vorausſetzung guter Schnee= und Eisverhältniſſe
wird es an den Feiertagen auch im Winterſport eine machtvolle
Saiſoneröffnung geben. Von den Eisbahnen iſt zunächſt das
Pro=
gramm der „Brunhildis=Eisbahn” auf dem Großen Feldberg zu
erwähnen, wo es an allen drei Tagen Eishockeyſpiele, Eisſchieß=
Kämpfe und Kunſtlaufwettbewerbe in bunter Reihenfolge gibt.
Am zweiten Feiertag findet die ſeinerzeit verlegte offizielle
Ein=
weihung der Bahn ſtatt, wobei der deutſche Kunſtlaufmeiſter
Maier=Labergo=München und das bayeriſche Meiſterpaar Frl.
Schwendtbauer=Aichinger=München zum Schaulaufen verpflichtet
ſind. — Die kanadiſche Eishockey=Mannſchaft aus Ottawa ſpielt an
den beiden Weihnachtstagen im Berliner Sportpalaſt. Im
Rah=
men der Veranſtaltung wird auch Gillis Grafſtröm ſeine Kunſt
zeigen. An einem Eishockeyturnier in Klagenfurt nimmt aus
Deutſchland der BSV. 92 Berlin teil. Am 26. und 27. Dezember
iſt eine engliſche Eishockeymannſchaft in Zürich zu Gaſt. Die Spiele
um den „Spengler=Pokal” in Davos, an denen aus Deutſchland
der Berliner Schlittſchuhklub und der SC. Rieſſerſee beteiligt ſind,
beginnen am 26. Dezember. Am 27. Dezember gaſtieren die
Otta=
was” in Kattowitz gegen Polen. Am gleichen Tage veranſtaltet
auch die Hockeygeſellſchaft Nürnberg ein Eishockeyturnier mit
inter=
nationaler Beteiligung. Von den ſkiſportlichen Wettbewerben
intereſſieren zunächſt die Eröffnungsſpringen auf der neuen
Haus=
bergſchanze in Garmiſch, ferner die am zweiten Feiertag
ſtatt=
ſindenden Skiſpringen in Berchtesgaden, Partenkirchen und
Bay=
riſch=Zell.
Hocken.
Techn. Hochſch. Darmſtadt — J. G.=SV. Frankfurt a. M. 6:2 (1:2).
Der J.G.=Sportverein ſtellte zu dieſem Spiel ſeine beſonders.
ſpielſtarke Juniorenmannſchaft, welche die 1. Herrenelf des
eigenen Vereins vor kurzer Zeit glatt ſchlagen konnte und gegen
andere ſpielſtarke Frankfurter Mannſchaften gute Reſultate
er=
zielte, ſo daß die Darmſtädter Studenten mit vier Erſatzſpielern
wenig Siegeschancen in dieſem Spiel hatten. Die Junioren
recht=
fertigten auch in dieſem Spiel ihren guten Ruf und konnten zu
Anfang das Spiel überlegen geſtalten, was auch bald durch eine
1:0=Führung zum Ausdruck kam. Jedoch konnte Scholz durch
energiſches Nachſetzen bald wieder den Ausgleich erzielen. Die
Frankfurter waren bei weiterer leichter Feldüberlegenheit bald
wieder mit 2:1 in Führung, und mit dieſem Reſultat ging es in
die Halbzeit. Nach dem Seitenwechſel änderte ſich das Bild
je=
doch vollkommen; denn die Darmſtädter Hintermannſchaft war
jetzt mit den Tücken des gefrorenen, glatten Schneebodens beſſer
vertraut und wehrte auch die beſten Angriffe der flinken J.G.=
Stürmer mit Erfolg ab. Bereits nach 10 Minuten wurde durch
Gärtner der Ausgleich erzielt, und nach kurzer Zeit ſchoß
Witt=
mann 2 Tore, womit das Spiel hätte entſchieden ſein können.
Je=
doch mußte der Darmſtädter Halblinke verletzt ausſcheiden, und
ein ſchöner Endſpurt der Frankfurter Junioren verſetzte den
Aus=
gaug abermäls ins Ungewiſſe, ſo daß die Darmſtädter jetzt alles
Können aufzubieten hatten, um nicht noch das letzte Spiel des
Jahres zu verlieren. Die größere Spielerfahrung des
Hochſchul=
meiſters ließ jedoch keine Erfolge für Frankfurt zu ſondern der
Darmſtädter Sturm verſtand es, auch mit nur vier Spielern noch
zwei Tore durch Gärtner und Botzong zu erzielen. Somit war der
Sieg ſichergeſtellt. Das Spiel wurde von Anfang bis zu Ende
flott und fair durchgeführt und war ſomit ein ſchöner Erfolg und
Abſchluß des Jahres 1931.
Unſere Darmſtädter Hochſchulmannſchaft hat in dieſem Jahre,
ſeit dem Beſtehen einer Hockeymannſchaft an der Techniſchen
Hoch=
ſchule Darmſtadt, die größten Erfolge erzielen können. Es
wur=
den im geſamten 24 Spiele ausgetragen, wobei ein Torverhältnis
von 104:36 Toren erzielt wurde, und zum erſten Male konnte der
Titel eines deutſchen Hochſchulmeiſters im Hockey nach
Süddeutſch=
land kommen.
SV. 98 Darmſtadt — Sp. Wiesbaden.
Nachdem im Entſcheidungsſpiel der Gruppe Main der V.f. R.
Schwanheim gegen Fußballſportverein Frankfurt am letzten
Sonn=
tag als Sieger hervorging, ſtehen in den drei Gruppen des
Be=
zirks Main=Heſſen die Meiſter feſt, und zwar im Sportverein
Darmſtadt 1898 der Heſſenmeiſter, im V.f.R. Schwanheim der
Mainmeiſter und im Sportverein Wiesbaden der Meiſter vom
Südrhein. Die drei Gruppenmeiſter kämpfen nunmehr in den
kommenden Wochen durch Vor =und Rückſpiel die
Bezirksmeiſter=
ſchaft aus. Während auf den Erſtplacierten der
Bezirksmeiſter=
titel entfällt, hat auch der demnächſtige Zweitplacierte das Recht,
an den Süddeutſchen Endſpielen teilzunehmen, ſo daß nur der
ſpielſchwächſte Gruppenmeiſter aus dem ferneren Wettbewerb um
die Süddeutſche Meiſterſchaft ausgeſchaltet wird.
Die Spiele um die Bezirksmeiſterſchaft nehmen, wie wir ſchon
meldeten, am kommenden Sonntag ihren Anfang, und zwar mit
dem Spiel der 98er gegen Sportverein Wiesbaden, das auf dem
Platze am Böllenfalltor ſtattfindet und nachmittags 2.30 Uhr
be=
ginnt. Mit der Mannſchaft des Sportvereins Wiesbaden ſtellt
ſich gleich der intereſſanteſte diesjährige Gruppenmeiſter in
Darm=
ſtadt vor. Die Kurſtädter, die vor etlichen Jahren ſchon einmal
Gruppenmeiſter waren, damals aber keine große Rolle ſpielen
konnten, haben in den letzten Jahren, innerhalb ihrer Gruppe
ſtets der Elf von Mainz 05 den Vorrang einräumen müſſen. In
dieſer Verbandsſpielzeit gelang es nunmehr der Wiesbadener
Sportvereinsmannſchaft, die Konkurrenz des Meiſters der
voran=
gegangenen Jahre auszuſchalten. In ungewöhnlich überzeugender
und überlegener Form gewann Wiesbaden ſowohl das Vorſpiel
in Mainz mit 4:1, als auch das Rückſpiel, in dem der Altmeiſter
mit nicht weniger als 8:0 geſchlagen wurde. Noch überlegener
ſetzte ſich die Mannſchaft gegen die übrigen Konkurrenten durch,
ſo daß ſie in ihren 14 Verbandsſpielen keine einzige Niederlage
hinnehmen mußte, vielmehr mit 28 Punkten, ohne jeden
Punktverluſt zur Meiſterſchaft kam. Dieſe ungewöhnlich
großen und ſchnellen Erfolge hat der Meiſter vom Südrhein dem
Umſtand zu verdanken, daß er vor vier bis fünf Jahren über eine
glänzende 1. Jugendmannſchaft verfügte, die von der damaligen
1. Jugendelf der 98er in Wiesbaden nie beſiegt werden konnte,
wie umgekehrt in Darmſtadt immer die Einheimiſchen Sieger
blieben. Ein Teil der Spieler dieſer 1. Jugendmannſchaft hat
ſich auch in der 1. Mannſchaft ausgezeichnet bewährt und iſt heute
die Hauptſtütze der Ligamannſchaft. Die bekannteſten Spieler
der Wiesbadener ſind der Verteidiger Hauſer, der ſchon in der
Süddeutſchen Verbandself Berückſichtigung fand, der Flügelſtürmer
Gäng und die beiden Halbſtürmer Gebrüder Streib. Die große
Durchſchlagskraft des Gäſteſturmes, die durch die Erzielung von
weit über 100 Toren in den Verbandsſpielen ihren äußeren
Niederſchlag fand, iſt in der Hauptſache auf die drei erwähnten
Spieler zurückzuführen.
Die 98er ſtoßen alſo im erſten Spiel um die
Bezirksmeiſter=
ſchaft auf einen Gegner, dem der beſte Ruf vorausgeht, und der
beſtrebt ſein wird, im Spiel gegen die Sportvereinself zu
bewei=
ſen, daß er verdient, in die Reihe der beſten ſüddeutſchen
Mann=
ſchaften einrangiert zu werden. Daß die Darmſtädter dem Meiſter
vom Südrhein in ſtärkſter Beſetzung entgegentreten, iſt demgemäß
eine Selbſtverſtändlichkeit. So wird wohl ſchon das erſte Spiel
einen Aufſchluß darüber geben können, wer in erſter Linie für den
Bezirksmeiſtertitel in Frage kommt.
Reichsbahn Darmſtadt — Tv. Sprendlingen.
Am kommenden Sonntag, nachm. 2.30 Uhr, ſtehen ſich auf dem
Reichsbahnplatze die zwei ungeſchlagenen Tabellenführer der
Meiſterklaſſe gegenüber. Beide Mannſchaften haben aus zehn
Spielen 18 Punkte, demnach je zwei Verluſtpunkte aus je zwei
unentſchiedenen Treffen, Sprendlingen, ſchon jahrelang Anwärter
auf den Meiſtertitel, wird verſuchen, den Neuling Reichsbahn von
der Spitze zu verdrängen, um in dieſem Jahre in die höchſte Klaſſe
der DT. zu gelangen. Auf der anderen Seite werden die Grünen
auch einigen Wert darauf legen, dieſes Ziel zu erreichen, um
end=
lich einmal der Süddeutſchen Handball=Hochburg eine Kreisklaſſen=
Mannſchaft vorzuſtellen. Seit der Entſtehung des Handballſpiels
iſt es bisher keinem Verein Darmſtadts gelungen, unter die „
Gro=
ßen” zu kommen. Die Sprendlinger haben ihre Stärke in dem
durchſchlagskräftigen Sturm mit dem bekannten Linksaußen
Leon=
hardt und dem Mittelſtürmer Kreiſel. Der Torwart Neubecker
ſtand verſchiedene Male zwiſchen den Pfoſten der Gaumannſchaft
und hat dabei ſeine Gute bewieſen. Reichsbahn tritt in folgender
Aufſtellung an; Hahndorff; Naumann, Metzler; Holl 1., Arnold,
Fay; Holl 2., Weiler, Hartmann, Wolf. Schmitt — Die Gewähr
für ein ſpannendes, faires Spiel iſt gegeben. Vorher treffen ſich
die zweiten Mannſchaften.
Reichsbahn=Turn= und Sportverein, Darmſtadt.
Auf dem Reichsbahn=Sportplatz, Dornheimer Weg, ſteigt am
Sonntag, den 27. Dezember nachmittags 2.45 Uhr, das wichtigſte
Treffen der Meiſterklaſſe Gruppe Süd des Main—Rhein=Gaues.
Dieſes Treffen iſt deshalb als ſehr wichtig zu bezeichnen, da es
bisher noch keiner Darmſtädter Turnermannſchaft vergönnt war,
dei der Vergebung der Gruppenmeiſterſchaft ein Wörtchen
mit=
zureden. Das Vorſpiel in Sprendlingen endigte 6:6 und müßte,
da unſere Grünen den eigenen Platz zum Vorteil haben
ge=
wonnen werden. Aber auch die Mannſchaft von Sprendlingen
wird alles in die Wagſchale werfen, um Sieg und Punkte mit
nach Hauſe zu nehmen. Darum muß zu dieſem wichtigen Treffen
jeder Spieler alles aus ſich herausgeben, um die Tabellenführung
an ſich zu reißen. — Vorher 2. Mſch.
Fußball.
Rot=Weiß Darmſtadt — Würzburg 04.
Am Sonntag wird den Darmſtädter Fußballanhängern
eine ſeltene Gelegenheit geboten, indem die Rot=Weißen für dieſen
Tag die äußerſt ſpielſtarke Pokalmannſchaft des bekannten
Bezirks=
ligavertreters von Nordbayern, Würzburg 04. zu einem
Privat=
ſpiel verpflichtet hat. Die Würzburger werden ſehr wahrſcheinlich
mit einer durch einige Spieler ihrer erſten Garnitur verſtärkten
Mannſchaft in Darmſtadt antreten und echt bayeriſchen Fußball
demonſtrieren. Rot=Weiß hat mit dieſer Verpflichtung ſeiner
Mannſchaft Gelegenheit gegeben, einmal zu zeigen, wieweit
ihre Spielſtärke gegen einen wirklich erſtklaſſigen Gegner reicht. Daß
dieſes Spiel einen intereſſanten Verlauf bringen wird, braucht
man wohl kaum zu betonen, denn der Name der Bayern (welcher
durch den Sieg über die Sppg. Fürth vor zwei Wochen in aller
Munde war) verbürgt ſich für guten Sport. Das Spiel findet
nachmittags 2.30 Uhr, auf dem Rot=Weiß=Platz an der Rhein=
Allee ſtatt.
Die 2 Mannſchaft ſpielt am erſten Feiertag, vormittags
10 Uhr (hier), gegen Ligaerſatz von Sppg. Arheilgen. Am
Sonn=
tag erwartet die Mannſchaft die 1. Mannſchaft des A=Klaſſen=
Vertreters Spp. Höchſt a. M. zu einem Freundſchaftsſpiel. Das
Treffen findet direkt vor dem Spiel gegen Würzburg, alſo um
1 Uhr nachmittags ſtatt.
Großkampf am Müllersteich; Fr. Tgde. Darmſtadt — Fr. T.
Pfungſtadt.
Kommenden Sonntag den 27. Dezember. 14.30 Uhr, ſteigt am
Müllersteich das mit großer Spannung erwartete
Entſcheidungs=
ſpiel um die Bezirksmeiſterſchaft. Beide Mannſchaften treten in
ihrer zurzeit ſtärkſten Aufſtellung an. Pfungſtadt konnte am
ver=
gangenen Sonntag das erſte Spiel gegen Trebur überzeugend
gewinnen. Die Mannſchaft iſt in allen Reihen gut beſetzt und zeigt
neben gutem Zuſammenſpiel und Verſtändnis, auch einen
geſun=
den Torſchuß. Die Darmſtädter Elf konnte in dieſem Jahr
über=
zeugend den Gruppenmeiſter zum dritten Male erringen, und wird
ſich die ihr gebotene Chance am Sonntag nicht entgehen laſſen.
Die Mannſchaften ſtehen: Darmſtadt mit: Pfleger; Schäfer 1.,
Weicker 2.: Schmidt 2., Schmitt 1., Trumpfheller; „Feldmann,
Weicker 1., Schäfer, Rupp. Porzel. — Pfungſtadt mit:
Tho=
mas; Altendorf, Sinner; „Becker, Patenſchneider, Becker, E.;
Greifenſtein, Engelhardt, Hünzinger, Rügner, Kloppinger. Alles
in allem betrachtet, werden wir am Sonntag ein Spiel zu ſehen
bekommen, das ſicherlich auch manchen Nichtfußballer anziehen
dürfte. — Die unteren Mannſchafken ſpielen: 2. Feiertag:
Darm=
ſtadt 2 — Alsbach 1., 2.30 Uhr: Darmſtadt 3. — Alsbach 2., 1 Uhr,
Meſſel Jug — Darmſtadt, Jug., 1.30 Uhr 3. Feiertag (
Sonn=
tag); Darmſtadt 3. — Arheilgen 3., 10.30 Uhr; Darmſtadt, Jug.
— Erzhauſen, Jug., 1.15 Uhr
Fußball im Kreis Starkenburg.”
Die A=Klaſſe am 20. Dezember. — Spielruhe über Weihms;
Gruppe Bergſtraße=Ried: SV. Geinsheim—SV. Weiterſta=
(4:1), Rot=Weiß—Eintracht Darmſtadt 3:1 (3:0), Jugs)
—Reichsbahn 3:5 (1:5), Groß=Gerau—Dornheim 1:3
Leeheim—Wolfskehlen 2:4 (1:3). Poſtſportverein
3:7 (0:5).
Durch die Ergebniſſe des 20. Dezember iſt der SV. A0
ſtadt endgültig aus der Konkurrenz um die Meiſterſchaft
ſchieden, dagegen iſt Geinsheim den Darmſtädter Rot=
Weiße=
der näher gekommen. Allerdings dürften die Darmſtädtes
das beſſere Ende für ſich behalten. Auffällig iſt, daß Groß=)
dieſes Jahr nicht in Fahrt kommen kann.
Gruppe Dreieich: Erzhauſen—Eppertshauſen 1:4 (0:1), 9)
Dietzenbach 1:1 (1:0), Offenthal—Klein=Zimmern 11:0 I.
Dreieichenhain-Langen Reſerve 6:5 (2:2).
Die Lage iſt hier ſo, daß Eppertshauſen durch das
ſchen Meſſel und Dietzenbach einen weiteren Punkt mehr
ſprung vor Dietzenbach erhalten hat. In der ſehr ſtarken 20.
ſchaft iſt wohl auch der kommende Gruppenſieger zu ſuchen.
Grunpe Odenwald: Roßdorf-Höchſt 8:1 (3:1), Kleeſtadt—Dü)
ſtadt 2:10 (0:4), Lengfeld—Groß=Umſtadt 2:3 (1:1).
Roßdorf und Höchſt ſiegten erwartet, dagegen kommt
felds Niederlage etwas überraſchend. Sie kann für die 9
ſchaft von großer Bedeutung ſein.
*
Ueber Weihnachten herrſcht im großen ganzen Spielruh
Kreisliga ſetzt generell aus, nur die Sportvereinigung Af
gen empfängt den Bezirksligiſten Olympia Lorſch aml
heilger Mühlchen am 1. Feiertag. — In der A=Klaſſ
der 27. Dezember als Pokalſonntag frei gelaſſen worden.
hat das auch beibehalten, trotzdem die A=Klaſſe erſt im J
wieder in die Kämpfe der Kreisliga eingreift. So ſehen
wi=
auch hier meiſt den Lederball ruhen, nur in der Gruppe .
wald kommen am Sonntag zwei Verbandsſpiele zum Austr,
Eintracht Darmſtadt.
An Weihnachten unternimmt Eintracht mit zwei Mann
ten eine Reiſe in die Pfalz. Ueber Worms, Frankenthal genl /” hichen
beſonders
weiter nach Lambsheim. Dort ſpielt man am 2. Feiertag
die dortige Viktoria. 1928 unternahm Eintracht ſchon einmakliſt eholen.
ſelbe Reiſe, die allen noch in beſter Erinnerung iſt. Damals.
ſchönem Spiel, gab es eine ſchwere Trennung von dem Gaſtg)
der den Heſſen einige gemütliche Stunden bereitete. Eintracht
auch diesmal verſuchen, mit einem Sieg die Heimreiſe anzutr
trotzdem Lambsheim an Spielſtärke ſehr zugenommen hat,
Eintracht nicht die komplette Elf aufſtellen kann.
Tennis.
In Nürnberg werden am erſten Feiertage Berufsſpieler=Scu
kämpfe veranſtaltet, in denen ſich Profimeiſter Hans Nüßlein, Eür hielt die
ſeiner Abreiſe nach Amerika, wo er für die Tilden=T urnee ennmuft im
giert iſt, noch einmal ſeinen Landsleuten vorſtellt. In Paris ikGoldpfandbr
ginnt das Weihnachts=Hallenturnier, das in dieſem Jahre weßita Umſätze
lich ſchwächer als in den vergangenen Jahren beſetzt iſt.
SV. Lengfeld—SC. Ober=Ramſtadt,
Spielvgg. Groß=Umſtadt—Viktoria Kleeſtadt.
Beſonders dem Spiel in Lengfeld kommt große Bedeutung g.
alle beiden Vereine noch Meiſterſchaftschancen haben.
Privatſpiele ſind keine gemeldet worden.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 24. Dezember.
15.00: Stunde der Jugend.
16.00: Jugendſtunde.
16.45: Wird noch bekanntgegeben.
17.15: Weihnachten auf See. Erzählung von Gorch Fock.”
17.45: Heiliger Abend im Kloſter Ilbenſtadt.
18.15: Zur Beſcherung. Konzert der Funkkapelle Haas und M
Funſchors.
19.15: Weihnachts=Bläſerchöre des Württembergiſchen Tonkünſlim Ar
Orcheſters.
20,00: Weihnachtslieder von zwei Kindern geſungen.
20.30: Mannheim: Weihnachtsmuſik
21.00: Deutſchlands Weihnachtsglocken. Dreißig deutſche Dome lüw jede
ten die Chriſtnacht ein.
loſſen die
22.00: Orgel=Konzert. Ausf.: R. Merten.
mh man z
22.30: Freiburg: Das Hirtenſpiel. Aus Lope de Vegas: Spiel verl y der ange
der Geburt des Herrn
in in dieſe
23.15: Cannſtatt: Chriſtmette geboten vom Cannſtatter Singkreis: 1 geſtern be
24.00: Weihnachtsmette in der Kloſterkirche der Benediktiner=Abtes hrzahl der
Weingarten.
der zum
ter
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 24. Dezember.
14.45: Kinderſtunde: Heilig, Abend.
15.10: Jugendſtunde: Als Pfadfinder im heiligen Lande.
15.45: Hermine Behn: Von Frauen berühmter Muſiker.
16.00: Chriſtveſper 1931. Aus der Kaiſer Wilhelm=
Gedächtniskirche-
tellen.
17.00: Klaſſiſche Unterhaltungsmuſik. Neues Bach=Orcheſter.
18.10: Generalſuperintendent D. Carow u. Biſchof Dr. Schreibeis ich derna
Weihnachtsgedanken zur Winterhilfe.
Am Geld=
18.35: Das Geläute der „Deutſchen Glocke” am Rhein.
18.50: Weihnachtsfeier. Aus Felix Timmermans: „Jeſus=Kind /in Vei, außert
M Fortga
Flandern.
19.30: Weihnachts=Bläſerchöre des Württembergiſchen Tonklnzſtletz Doren al
Orcheſters.
20.00: Kinder=Duette Annelieſe und Lieſelotte Horn.
20.30: Mannheim: Weihnachtsmuſik.
21.00: Dreißig deutſche Dome läuten die Chriſtnacht ein.
22.15: Weihnacht der Einſamen.
24.00: Weihnachtsmette in der Kloſterkirche der Benediltimer=Abie Iie und
ſe br
Weingarten.
marlt
inen
iche
Amkliche Winkerſporknachrichken
Herausgegeben von der Heſſiſchen Oeffentlichen Wetterdienſtſtelleie
Landwirtſchaftlichen Inſtitut der Univerſität Gießen am 23. Dezeuhel
Bogelsberg. Hoherodskopf: Witterung: klar; Temperatur i. e*
— 4 Grad; Schneehöhe: 15 cm.; Beſchaffenheit der Schneedech”
Pulverſchnee; Sportmöglichkeit; gut. Herchenhainer Hö!‟
Nebel; — 4 Grad; 20 cm.; Pulverſchnee; gut.
Odenwald. Tromm: Bedeckt; — 6 Grad; 8—10 cm.; Pulverſchne=
Rodel gut, Ski mäßig. Neunkirchen: Bedeckt; — 6 Greß
12—14 cm.; Pulverſchnee; Rodel gut, Ski mäßig.
Taunus. Kl. Feldberg: Klar; 1 Grad; 8 em.; Pulverſch)e
mäßig.
Rhön. Waſferkuppe: Klar; — 2 Grad; 16 em.; Pulverſchee
ſehr gut.
Schwarzwald. Feldberg: Klar; 0 Grad; 20 em.; verharrſcht:
gut, Rodel mäßig. Hornisgrinde: Klar; — 3. Graßt
40 cm.; verweht; gut. Ruheſtein: Klar; — 7 Gred; 4 em
Rauhreif; gut.
Weiterbericht.
Das Hochdruckgebiet mit ſeinem ausgedehnten Kern wanden
langſam ſüdöſtlich weiter. Deutſchland, insbeſondere Mittel= uw
Süddeutſchland, liegen zurzeit im Kerngebiet, ſo daß hier vorei
in den Niederungen bei nächtlichem Aufklaren ſich die Strahlungs
fröſte verſchärfen dürften. Dabei bleibt tagsüber das Wetter
nos=
meiſt dieſig und neblig=wolkig.
Ausſichten für Donnerstag, den 24. Dezember 1931: Teils neblig
wolkig, teils aufheiternd, bei nächtlichem Aufklaren ſtärter
Strahlungsfröſte, meiſt trocken.
Ausſichten für Freitag, den 25. Dezember 1931: Bei Auftlare.)
noch Gefahr ſtärkeren Nachtfroſtes, neblig=wolkig und tagsübe
etwas milderes Wetter als ſeither wahrſcheinlich.
Sauptichriftlentung. Rudolf Maupe
Veranwwortich für Polltik und Wirtſchaft: Radelt Maupe: für Feullleien, Neich i
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streele; für Sport: Karl 3317‟0
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Schlußdienſti: Andrea” Beuek!"
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort. Dr. Herbert Nellis
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitteilungen: Wllis Kuble
Druck und Verlag: C.C. Wittich — ſämtlich in Darmſtiadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garanile der Rückfendung nicht übernemme
Die heutige Nummer hat 42 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]humer 356
Donnerstag, den 24. Dez.
Ausgeglichene deutſche Karkoffelmärkke
Anweſentliche Kursveränderungen an den Börſen.
Behaupkefe Tendenz vor der Feierkagsunkerbrechung.
Die New Yorker Börſe eröffnete in ſtetiger Haltung.
terliner und Frankfurker Effekken=
Geſchäft heute nachmittag ſehr ruhig und die Schwankungen nicht
be=
deutend. Der holländiſche Gulden tendierte wieder etwas ſchwächer, das
engliſche Pfund hat ſich dagegen ziemlich gut behauptet. Gegen den
Freiverkehr.
Gulden ſtellte es ſich auf 8,52½, gegen den Dollar auf 3,42, gegen
der Feiertagsunterbrechung nimmt die Zurückhaltung der
ttion und der Kundſchaft im telephoniſchen Freiverkehr in
Ber=
ar von Tag zu Tag zu, die Stimmung lag aber auch geſtern
s freundlich. Nachdem ſchon in den vorgeſtrigen Abendſtunden
s Fehlen weiterer Auslandsverkäufe Deckungen ſtattgefunden
die die Märkte zu den höchſten Tageskurſen ſchließen ließen,
as Bedürfnis zu weiteren Engagementsbereinigungen auch im
tkün Vormittagsverkehr an. Die vorliegenden Nachrichten aus
olrn und Wirtſchaft waren allerdings nicht dazu angetan, die
Unter=
ſehſhungsluſt der Spekulation zu ſteigern. Die neuen
Sparmaßnah=
eue ir preußiſchen Regierung, die in der geſtern veröffentlichten
Not=
ermmung feſtgelegt ſind, Berichte über die Kohlenmarktlage und die
beinet ſteigenden Arbeitsloſenziffern waren wenig ermutigend, vor
Meim chien aber in Baſel wieder eine ziemliche Spannung zu beſtehen,
Tc man den endgültigen Bericht über die Beratungen des
Sonder=
usichſſes abwarten muß, um ſich ein Bild über den eventuellen
Er=
olgi ſeſer Konferenz machen zu können. Ebenfo iſt man trotz aller
Leuadlungen in den Fragen der Stillhaltung ſcheinbar noch ni
haben veſſtuich weiter gekommen, da es ſehr ſchwer iſt, die verſchiedenen
Inmeuſſen aller Geldinſtitute unter einen Hut zu bringen. Das
reualiche New York, verbunden mit der markttechniſchen Situation,
jahl dnn aber doch den Ausſchlag, und die Tendenz blieb auch geſtern
zumnpeſt gut behauptet. An den meiſten Märkten traten nämlich
prätee Kursveränderungen nicht ein, und ſoweit Kurſe zu hören
nkenthuwa=sel blieben ſie ziemlich nominell. Die Werte, die in der letzten
Feienzzeis eſonders dem Auslandsdruck ausgeſetzt waren, konnten ſich aber
ſchon eiwweisg erholen. Farben lagen etwa 1½ Prozent feſter, ebenſo Siemens
ſt. Dauni eichsbankanteile hatten vorübergehend einen 1prozentigen
Ge=
in dem ſſpinm zufzuweiſen. Auch für A.E.G. beſtand geſtern zu einem 1
Pro=
e Enuzenn jöheren Kurſe etwas Intereſſe. Bankaktien waren auf letzter
nreiſe aBausbehauptet.
Fſtverzinsliche Werte hatten ſehr ruhiges Geſchäft.
Reichsbahn=
bomnlsaktien blieben beachtet und gewannen abermals etwa 1 Prozent,
diesAbeſitzanleihe wechſelte zu ½ Prozent höherem Kurſe ihre Beſitzer,
wäßmd die übrigen Werte des Marktes keine nennenswerten
Kurs=
vemnnerungen erfuhren.
2e Sprechbörſe verlief auch geſtern unintereſſant. Im
Telephon=
eh= hielt die freundliche Stimmung an, beſonders, da der
Pfand=
unbrimfarkt im Verlaufe auf Ablöſungskäufe eher feſter lag. Während
in die ſoldpfandbriefe etwa 1. Prozent gewannen, ohne daß
nennens=
m Jahlweatz Umſätze zuſtandekamen, war das Geſchäft in
Liquidationspfand=
eſetzt i bri=ſer ziemlich lebhaft. In Stadtanleihen beſtand dagegen weiter
=Ampot. Farbenbonds lagen etwa 1½ Prozent unter dem
Aktien=
kung Am Geldmarkt trat keine Veränderung ein, am Deviſenmarkt
nometen das Pfund 15 Pfg., Liſſabon 20 Pfg., Retzkjavik 50 Pfg.,
Sttdolm 70 Pfg. und Kopenhagen und Oslo je 75 Pfg. höher. Der
Gwrh verlor dagegen 10 Pfg.
luch in den Nachmittagsſtunden blieb das Geſchäft
etwt lebhafter, ohne daß jedoch neue erheblichere
Kursverände=
rungu eingetreten wären. Man wollte einige Nachfrage nach
Leshlücken beobachten, und glaubte, daraus erkennen zu können,
day och verſchiedentlich Baiſſeengagements beſtänden, die Deckung
ſuazt.! Neben J. G. Farben, Siemens und Reichsbank traten
ndie Kaliwerte hierbei etwas mehr in den Vordergrund, auch
H.ME. und Julius Berger waren gefragt und höher.
*n der geſtrigen Sprechbörſe war neben den üblichen
The=
mach wie Kompenſationen, Stillhalteverhandlungen uſw., die
Hrutdiskuſſion auf die Auslandsverkäufe beſchränkt. Man
erör=
tertz alle Möglichkeiten einer Unterbindung ſolcher Verkäufe,
du gnd jedoch zu einem befriedigenden Reſultat zu kommen. Ein
Nöcaſſen dieſes irregulären Angebots ſei unbedingt notwendig,
wum man zu einem Freiverkehr in den Börſenräumen kommen
gas: En wohder angeblich für Anfang Januar geplant ſei. Die
Sprech=
böreſnt in dieſer Form werden ſich auch kaum lange halten können,
dern geſtern betrug die Zahl der Beſucher nur noch zirka 100. Die
Mek zahl der Börſenintereſſenten benutzt eben die Mittagszeit
woeſer zum Handel. und beſonders der feſtverzinsliche Markt
hort wieder größeres Geſchäft. Inwieweit hierbei der vor der
2fſtehende Anlagetermin mitſpricht, iſt natürlich nicht zu
er=
kennen, bei den Liquidationspfandbriefen, die an erſter Stelle
ſtrhn, handelt es ſich aber in der Hauptſache wohl um
Ablegungs=
fä. Die Tagesgewinne gingen an dieſem Markt bis zu 2
Pro=
jerl Einiges Geſchäft war noch in Reichsſchuldbuchforderungen
fetzſtellen, während Stadtanleihen und Induſtrieobligationen
zinnlich vernachläſſigt lagen und eher ſchwächer tendierten. Für
Weihsbahn=Vorzugsaktien erhielt ſich weiter Intereſſe.
Am Geldmarkt war der Bedarf vor den Feiertagen etwas
güſer, außerdem nehmen die Vorbereitungen zum Jahres=Ultimo
illue Fortgang. Die Sätze blieben unverändert,
Privatdiskon=
tau waren aber überwiegend angeboten.
*
im Frankfurter Telephonverkehr waren die Märkte ſehr ruhig,
du ſhon weihnachtliche Stille herrſchte. Die Aktienmärkte lagen noch
üüeviegend” feſter, ſo konnten vor allem J.G. Farben,
Reichsbank=
auſtele und Elektrowerte bis 1 Prozent gewinnen. Im ſpäteren
Ver=
lau/ bröckelten die feſten Kurſe bis auf Vortageshöhe ab. Am
Ren=
tangarkt war kleines Angebot in ſüddeutſchen Pfandbriefen zu
ver=
zrüchten, wobei dieſe Kurſe leicht nachgaben. Dagegen waren
Nord=
duutche eher etwas freundlicher Ziemlich lebhaft lagen Altbeſitz bei
Prozent Kursbefeſtigung. Schuldbuchforderungen ſpäterer
Fällig=
funt bis 1 Prozent höher.
Die Abwicklung der Termin=Engagemenks
an der Frankfurker Börſe.
De gegenüber den letzten Prolongationskurſen vom 3. Dezember
Sutehen, ſind zur Hälfte am 5. Januar, mit dem Reſt am 15.
„Gutar zu zahlen. — Eine weitere Bekanntmachung des
Börſen=
woitandes betrifft die Zwangsregelung des Termingeſchäfts und
Büſengelddarlehen für die Zeit der Börſenſchließung. — Von
Wideraufnahme des Wertpavier=Börſenverkehrs ab ſind von den
Atten Nr. 1—107 400 der früheren Carl Mez u. Söhne AG.
mu ſolche an der hieſigen Börſe lieferbar, die auf die jetzige
ima Mez AG. abgeſtempelt ſind. Vom leichen Tage ab
er=
ſhlt die Notierung im Amtlichen Kursblatt unter der neuen
Nima.
Die Auslandsbörſen.
Das Geſchäft an der Londoner Börſe war zu Beginn geſtern
fih ruhig, doch konnte die Tendenz als ſtetig bezeichnet werden.
Die Annahme des Hoover=Moratoriums durch den amerikaniſchen
Rut übte eine günſtige Wirkung auf den Pfundkurs aus. Sowohl
RDollar wie der Franken ſind im Verhältnis zu dem Pfund Sterling
1M½ Pence billiger geworden. Die New Yorker Notierung ſtand bei
7ſ0, Pariſer=Notierung 874/g.
„Auch am Londoner Effektenmarkt hatte die Nachricht über die
Rati=
ſrung des Moratoriums eine gute Aufnahme. Alle britiſchen
Staats=
ſihen wurden im Verlaufe der Börſe recht gut gefragt. Die
An=
eſen notierten im Durchſchnitt um etwa einen halben Punkt höher
Wvorgeſtern.
An der Pariſer Börſe war das Kursnibeau gut behauptet,
A war das Geſchäft ſehr gering=
Die Brüſſeler Börſe verkehrte bei. geringer.
Unternehmungs=
kaum verändert.
(An der Wiener Börſe ergaben ſich auf Deckungen
verſchiedent=
it Beſſerungen.
5.874 5.886 Spanien Geld Brief
35.76 35.84 49.95 50.05 Danzig 82.32 82.38 12.47 12.49 Japan 1.598 1.602 64.93 65.07 Rio de Jan. 0.249 0.251 3.057 3.063. Jugoſlawien 7.393 7.407 169.33 169.67 Portugal 13.14 13.16 78.42 78.58 Athen 5.195 5.205 Iſtambul 79.92 80.08 Kairo 1473 14.77 14.38 14.42 Kanada 3.427 3.433 Uruguay 1.818 1.822 4.209 4217 Island 64.69 64.81 58,60 5872 Tallinn 11264 112.86 21.41 21.45 Riga 80.92 81.08 16.54 16.58 Bukareſt 2.517 2.523 82.12 82.28 Kaunas 41.96 42.04
An den internationalen Deviſenmärkten war das
Paris auf 871 gegen Zürich auf 17,53 und gegen die Reichsmark auf
14,42½. Der Dollar tendierte etwas feſter, die Reichsmark war
eben=
falls befeſtigt, in New York zog ſie auf 23,80 an, in Amſterdam notierte
ſie 59,05, nur in Zürich war ſie mit 121,65 etwas leichter. Die
Nord=
debiſen waren etwas feſter, während ſich die Südamerikaner hielten.
Berliner Deviſen=Feſtſekung vom 23. Dezember.
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen 79.42 79.58
Stockholm
London
Buenos Aires 1.073 1.077
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
Die Bank von Frankreich gibt 250 Millionen Ftanken
als Beikrag zur deckung der Pfundverluſte.
Der Verwaltungsrat der Bank von Frankreich hat geſtern
vormitag eine Sitzung abgehalten und ſich mit dem Einſpruch des
Finanzausſchuſſes des Senats gegen den vorliegenden und von
der Kammer angenommenen Geſetzentwurf über die Abdeckung der
Pfundverluſte beſchäftigt. Er hat beſchloſſen, von den drei ihm
unterbreiteten Anregungen die auf eine Befriſtung des
Abkom=
mens auf das Jahr 1945 und die auf eine Erhöhung der
Beteili=
gung des Staates am Gewinn des Unternehmens auszuſcheiden.
Dagegen hat er ſich bereit erklärt, die dritte Anregung
anzu=
nehmen, und zwar wird die Bank von Frankreich an Stelle der
urſprünglich vorgeſehenen ſofortigen Zahlung von 200 Millionen
als Beitrag zur Deckung der Pfundverluſte 250 Millionen
Fran=
ken entrichten. Der Finanzminiſter hat dieſen Beſchluß bereits
geſtern vormittag dem Finanzausſchuß des Senats übermittelt,
der damit einverſtanden war, ſo daß der Senat vermutlich ſchon
Verſchärftes Deviſen=Ausfuhrverbok in Oeſterreich.
Die Oeſterreichiſche Nationalbank hat geſtern eine Verſchärfung der
Deviſen= und Valuteubeſtimmungen verfügt, durch welche praktiſch die
Zuteilung von Valuten im Reiſeverkehr ſo gut wie aufgehoben wird.
Valuten im Gegenwert von 10 Schilling werden nur noch gegen
Vor=
weiſung einer Auslandsfahrkarte zum Preis von 15 Schilling
aus=
gefolgt. Gleichzeitig erläßt die Oeſterreichiſche Nationalbank einen
Auf=
auf an das öſterreichiſche Publikum, worin es dieſes eindringlichſt
er=
ſucht, dem Ernſt der Zeit und der wirtſchaftlichen Lage des Landes
Rechnung zu tragen und ſich im Reiſeverkehr nach dem Auslang größte
Beſchränkung aufzuerlegen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
1Die Abwicklung der bisher bis 12. Dezember 1931 laufenden
Beiinengagements wird laut Beſchluß des Börſenvorſtandes bis
zun 29. Januar 1932 hinausgeſchoben auf der Grundlage neuer.
aan 28. Dezember feſtzuſetzender Kurſe, die den im
Telephonver=
kech geltenden Bewertungen entſprechen. Die Unterſchiedbeträge,
Preiſe gehalken und ſtekig.
Zukkerkarkoffelmarkk und Schweinebeſtand.
Die Pauſe zwiſchen den beiden letzten Froſtperioden iſt durch eine
verhältnismäßig angeregte Verladetätigkeit ausgefüllt worden. Auf
allen Verbraucherbahnhöfen Deutſchlands nahmen die Zufuhren zu, ſo
daß eine ganze Reihe von Waggons mit Standgeld belaſtet werden
mußten, da die Nachfrage mit dieſer regen Zufuhr teilweiſe nicht
mit=
gegangen war. Handelte es ſich doch bei dieſen Zufuhren vielfach auch
um Froſtreſerven und eine Auffüllung der Lagervorräte des
Platz=
handels, die bereits arg zuſammengeſchmolzen waren. Dieſe
Zufuhr=
tätigkeit wurde durch erneuten Froſt unterbunden. Uebrigens hat das
erneute plötzliche Einſetzen des Froſtes an den unterwegs befindlichen
Ladungen vielfach Schaden angerichtet, ein Zeichen dafür, daß die
Froſt=
verpackungen immer noch nicht in der richtigen Weiſe gehandhabt
wer=
den Man darf ſagen, daß die Zufuhrtätigkeit vor dem Froſt genügende
Vorräte für die Feiertage und die Tage bis Neujahr herangeſchafft hat,
zumal der Verbrauch bisher immer noch keinerlei Anregung erfahren
konnte. Nur im Weſten zeigte ſich eine gleichmäßig ſtarke Nachfrage
nach Induſtrie vom Sandboden und nach Erdgold, der neuen haltbaren
Sorte, ſowie nach weißen Sorten jeder Art. Dieſe Umſtellung eines
großen Teiles der Verbraucherſchaft auf die billigeren weißen Sorten
iſt eines der bemerrenswerteſten Ereigniſſe des deutſchen
Kartoffei=
marktes, da dieſe Tatſache eine Umkehr eines vor noch gar nicht langer
Zeit eingeſchlagenen Weges bedeutet. Die Preiſe waren weiterhin ſehr
ſtetig und konnten auf der alten Linie gehalten werden. Verſchiedenen
erhöhten Preisforderungen der Erzeugergebiete wurde erfolgreicher
Widerſtand entgegengeſetzt. Wenn doch hier und da Preisbeſſerungen
auftauchten, ſo blieben ſie doch vereinzelt. Das Preisgebäude des
deut=
ſchen Kartoffelmarktes iſt durch den Verwertungsſtand der
Kartoffel=
ernte ſehr feſtgefügt. Eine recht lebhafte Nachfrage zeigte ſich nach
weißen Feldkartoffeln. Auch der Weſten war ſehr an dieſer Nachfrage
beteiligt. Futterkartoffeln lagen dagegen vernachläſſigt. Für die
Eut=
wicklung des deutſchen Futterkartoffelmarktes iſt der Verlauf des
Schweinebeſtandes von beſonderer Bedeutung. Nach der
Schwveinezäh=
lung vom 1. Dez. ergibt ſich eine Geſamtſchweinemenge von rund 23,8
Mill. Stück, d. f. noch um rund 339 000 Stück oder 1,4 v. H. mehr als
zur gleichen Zeit des Vorjahres. Seit September dieſes Jahres hat
ſich der Schweinebeſtand um 1,6 Millionen Tiere (gleich 6,2 v. H.)
ver=
ringert. In der Vergleichszeit des Vorjahres war dagegen eine
Ab=
nahme von 58 000 Tieren (gleich 0,2 b. H.) feſtzuſtellen. Die
Verringe=
rung des Schweinebeſtandes wird ſich in Angleichung an die
Kar=
toffelernte weiter fortſetzen, ſo daß ein Nachlaſſen des
Futterkartoffel=
bedarfes eintreten wird.
Der Saatkartoffelmarkt zeichnet ſich noch heute durch Nachfrage nach
anerkannten erſten Abſaaten gebräuchlicher Sorten zur ſofortigen und
auch zur Frühjahrslieferung aus. Angebote liegen nicht oder kaum
vor. Nach Italien konnten erneute Originaliulimengen verkauft
wer=
den, die in den froſtfreien Tagen zur Verladung gelangten. Der
Aus=
fuhrmarkt iſt ruhig. Bemerkenswert iſt die Senkung des
Ausnahme=
tarifes 101 für Ausfuhrkartoffeln um 5 v. H. mit Rückwirkung ab
16. Dezember.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 23. Dezember ſtellten ſich
für Kupfer: Dezember 55 (57) Januar 55.25 (55.50) Februar
55.50 (56), März 56.50 (56.50), April 56.75 (57.25), Mai 57.50
(57.75), Juni 58 (58.50), Juli 58,75 (59.25), Auguſt 59 (60).
Sep=
tember 59.50 (60.50) Oktober 60 (61), November 60 (62).
Ten=
denz: flau. — Für Blei: Dezember 20.50 (21.50), Januar 20.50
(22), Februar und März 21.75 (22), April 21.75 (22.25) Mai
22.25 (22.75), Juni 22.25 (23.25), Juli 22.,50 (23.75) Auguſt 22,75
(24). September 22,75 (24.25), Oktober und November 23 (24,50),
Tendenz: ſtill. — Für Zink: Dezember 22,.25 (23), Januar 22
i O erlrchen Dhtche
deuten Geld, die in Klammern Brief.
Die erſten Zahlen be=
Fuſion Scheideanſtalt=Verein für chemiſche Induſtrie A.=G.
voll=
zogen. Wie die Deutſche Gold= und Silberſcheideanſtalt A.=G vorm.
Roeßler bekannt gibt, iſt die Fuſion mit dem Verein für chemiſche
In=
duſtrie A.=G., Frankfurt a. M., nunmehr vollzogen. Die Verwaltung
der übernommenen Betriebe wurde der Abteilung Hiag
Holzverkoh=
lungsinduſtrie G. m. b. H., Konſtanz, angegliedert, die ihre
Firmen=
bezeichnung in Hiag=Verein Holzverkohlungsinduſtrie G. m. b. H.
ge=
ändert hat. Sämtliche Zweigniederlaſſungen des Vereins für chemiſche
In=
duſtrie A.=G. werden, von der Hiag=Verein Holzverkohlungsinduſtrie A.=G.
übernommen. Das Zentralbüro des Vereins in Frankfurt a. M. iſt
aufgehoben worden. Von den bisherigen Vorſtandsmitgliedern des
Vereins ſind die Herren Dir, Adolf Finck, Dr. Helmuth Achterath und
Dr. Karl Hintz übergetreten, die beiden erſtgenannten Herren als
Ge=
ſchäftsführer. Das frühere Vorſtandsmitglied des Vereins, Herr M.
Klar wird als techniſcher Berater für das neue Unternehmen tätig ſein.
Die Leiſtung der deutſchen Walzwerke im November. Im
Novem=
ber 1931 wurden auf den deutſchen Walzwerken (ohne Saargebiet)
370 538 Tonnen Walzwerksfertigerzeugniſſe gegen 420 015 Tonnen im
Oktober 1931 hergeſtellt. Die durchſchnittliche arbeitstägliche Herſtellung
belief ſich auf 15 439 Tonnen (24 Arbeitstage) gegen 15 556 Tonnen
(27 Arbeitstage) im Vormonat. Sie iſt gegen den Vormonat um 117
Tonnen oder um 0,8 Prozent geſunken. Die Tagesleiſtung entſpricht
38,5 Prozent der höchſten arbeitstäglichen Herſtellung der
Nachkriegs=
zeit (Mai 1927). — Die Herſtellung von „Halbzeug zum Abſatz
be=
ſtimmt” ſank von 83 437 Tonnen im Oktober auf 44 717 Tonnen im
November,
Aufſichtsratsſitzung bei Henſchel u. Sohn Kafſel. In der
Aufſichts=
ratsſitzung der Henſchel u. Sohn A.=G., Kaſſel, erſtattete der Vorſtand
zunächſt Bericht über die Geſchäftslage. Ferner wurden die Gründe
für den inzwiſchen genehmigten Stillegungsantrag dargelegt. Dieſe
liegen bekanntlich in dem ſtarken Mißverhältnis zwiſchen Kapazität und
Auftragseingang. Trotz der an ſich größten Quote am
Reichsbahn=
geſchäſt mußte die Verwaltung ſich angeſichts der ſchlechten Lage im
Lokomotivbau dazu entſchließen, während der Wintermonate den
Be=
trieb ſtillzulegen. Es iſt geplant, die Aufträge anzuſammeln und nach
einer entſprechenden Umſtellung und inzwiſchen durchgeführten
Sen=
kung der Koſten und Laſten den Betrieb wieder aufzunehmen.
Erſatz=
teillieferungen und Reparaturen für Lokomotiven und Laſtkraftwagen
werden unbehindert durchgeführt.
Emag Elektrizitäts A.=G., Frankfurt a. M. Eine außerordentliche
Generalverſammlung genehmigte gegen die Stimmen des aus früheren
Verſammlungen bekannten Oponnenten Bendmann, antragsgemäß
Herabſetzung des Grundkapitals von 1332 Mill. RM. auf 1 Mill.
RM. auf Grund der erleichterten Form der Notverordnung durch
Ein=
ziehung von B4 000 RM. Vorratsaktien, die bisher mit 71000 RM.
ausgegeben waren, und ferner durch 48 000 RM. angekaufte, im Beſitz
der Geſellſchaft befindliche Aktien. Die Kapitalherabſetzung bezweckt die
Wertberichtigung von Ablagen oder auch der Deckung ſonſtiger
Ver=
luſte oder der Ueberweiſung des Buchgewinnes an die Reſerve. Die
Ausführung ſowie die Verwendung des Buchgewinnes bleibt dem
Auf=
ſichtsrat überlaſſen. Ueber das Ende ds. Mts. abgelaufene
Geſchäfts=
jahr 1931 erfährt der Fwd., daß es relativ günſtig verlief. Soweit
heute ein Ueberblick möglich iſt, wird vorausſichtlich ein geringer
Ver=
luſt feſtgeſtellt werden. Die endgültige Bilanzierung hängt jedoch von
der Abwicklung verſchiedener Faktoren, u. a. von Ruſſengeſchäften, ab,
ſo daß die Höhe des Verluſtes heute noch nicht angegeben werden kann.
Nach dem Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank vom
15. Dezember hat der Goldbeſtand eine neue Vermehrung um
27,6 Millionen auf 2228 Millionen Sfr. erfahren. Die
Gold=
deviſen ſind um 3 Millionen auf 142 Millionen Sfr.
zurück=
gegangen. In dieſer Bewegung ſpiegelt ſich die von der
National=
bank befolgte Praxis, die eingehenden Deviſen in Gold
umzuwan=
deln. Der Notenumlauf war mit 1460 Mill. Sfr. um 1 Million
höher als in der Vorwoche. Die Deckung der Noten durch Gold
betrug 152,67 Prozent
Neue holländiſche Schatzſcheine und Schatzwechſel. Die Emiſſion
neuer ſtaatlicher holländiſcher Schatzwvechſel und Schatzſcheine iſt
erfolg=
reich verlaufen. Insgeſamt wurde ein Maximalbetrag von 110 000 000
Gulden an dreimonatigen und ſechsmonatigen — atzwechſeln und 3
½=
prozentigen einjährigen Schatzſcheinen 4prozentigen dreijährigen, 4
pro=
zentigen vierjährigen ſowie 4prozentigen fünfjährigen Schatzſcheinen
aufgelegt. Gezeichnet wurde ein Geſamtbetrag von 125,5 Mill. Gulden,
von welchem Betrage für 108,8 Mill. Gulden an die Zeichner zugeteilt
wurden.
Produkkenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 23. Dezember. Weizen 225,
Rog=
gen 217,50. Sommergerſte 175, Hafer 150—157,50, Weizenmehl füdd.
Spezial 0 mit Austauſchweizen 35—36, dito mit Sondermahlung 33,25
bis 34,25, Weizenmehl niederrhein. Spezial 0 mit Austauſchweizen 35
bis 35,75 dito Sondermahlung 33,25—34 Roggenmehl 30,50—31,25,
Weizenkleie 8, Roggenkleie 8,75. Tendenz ſehr ruhig.
Berliner Produktenbericht vom 23. Dezember. An der letzten
Pro=
duktenbörſe vor den Feiertagen war das Geſchäft äußerſt ſtill, und die
Umſatztätigkeit beſchränkte ſich faſt ausſchließlich auf den
Lieferungs=
markt, wobei aber auch nur geringe Mengen gehandelt wurden. Selbſt
kleine Preisſpannen zwiſchen Forderungen und Geboten waren ſchwer
zu überbrücken. Nach eher ſchwächerem Vormittagsverkehr eröffnete
Weizen mit ſtetigen Preiſen, während die Roggen=Notierungen eine
halbe Reichsmark unter geſtrigem Schluß lagen. Heute waren noch 510
Tonnen Weizen für kontraktlich lieferbar erklärt worden. Im
Prompt=
geſchäft ſtanden ſich Käufer und Verkäufer abwartend gegenüber. Die
geſtrigen Gerüchte bezüglich neuer Käufe von ruſſiſchem Getreide durch
die deutſche Regierung wurden weiter lebhaft erörtert. Preismäßig war
Weizen verhältnismäßig beſſer gehalten als Roggen, ohne daß es ſich
aber bei der gegenwärtigen Enge des Geſchäftes in den Notierungen
ausdrücken dürfte. Weizen= und Roggenmehle liegen ſtill. Hafer iſt
ausreichend offeriert, aber vom Konſum nur wenig gefragt. Der
Liefe=
rungsmarkt lag wiederum ſchwächer, Gerſte ruhig. Weizen= und
Rog=
genexportſcheine, waren auf geſtrigem Niveau behauptet. — Am
24. Dezember, alſo heute, ſind keinerlei Kurſe und Berichte der
Ber=
liner Börſe, Abteilung Produkten, zu erwarten.
Biehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 23. Dezember. Aufgetrieben waren
125 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber auf a) 38—44, b) 33 bis
37, c) 28—32 Pfg. pro Pfund, Spitzentiere über Notiz. Marktverlauf:
langſam geräumt.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht. Amtliche Notierung vom 21./22.
Dezember 1931. Auftrieb: 21 Ochſen, 7 Bullen, 466 Kühe oder Färſen,
380 Kälber, 870 Schweine. Marktverlauf: In allen Gattungen ruhig
und geräumt bei Kälbern ſinkende Preiſe. Preis pro 50 Kilo
Lebend=
gewicht: Ochſen a) 28—32, b) 18—22; Bullen c) 18—24; Kühe a) 23 bis
25, b) 18—21, c) 14—16; Färſen a) 24—32; Kälber c) 36—43, d) 30
bis 35; Schweine b) und c) 46—48, d) 41—45.
Frankfurter Viehmarkt vom 23. Dezember. Auftrieb: 26 Rinder
und 67 vom letzten Markt, 17 Ochſen, 2 Kühe, 7 Färſen, ferner 745
Käl=
ber, 72 Schafe und 588 Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner
Lebend=
gewicht: Kälber b) 38—42, c) 33—37, d) 28—32; Schafe nicht notiert;
Schweine c) und d) 39—42. Marktverlauf: Kälber und Schafe
ſchlep=
pend, geräumt; Schweine ſchleppend, Ueberſtand.
Fleiſchgroßhandels=
preiſe: Ochſenfleiſch 1 48—54, dito 2 40—48; Bullenfleiſch 45—48;
Kuh=
fleiſch 2 30—38, dito 3 20—38; Kalbfleiſch 1 60—70, dito 2 50—60;
Ham=
melfleiſch 50—60; Schweinefleiſch 50—54. Aufgetrieben waren 813
Vier=
tel Rinder, 102 Kälber, 13 Hämmel, 592 Schweine. Geſchäftsgang
ruhig.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Deutſchnationale Handlungsgehilfen=Verband teilt mit.
daß über die Neuregelung der Gehälter für die Angeſtellten der
Berliner Metallinduſtrie die Entſcheidung durch den Schlichter erſt
heute vormittag zu erwarten iſt.
Die Tafelglasfabriken und die Steinzeuginduſtrie (
Ton=
röhren uſw.) haben ihre Preiſe um 10 v. H. geſenkt.
Das Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherung hatte ein
Zah=
lungsverbot der Favag an ihre Gläubiger ergehen laſſen, inſoweit
dieſe nicht dem Favag=Vertrag beigetreten waren.
Die Gewerbebank Trier, die durch Verſchmelzung mit der
Berliner Bat
ür Handel und Grundbeſitz verbunden iſt, hat
Antrag auf Eröffnung des Vergleichsverfahrens geſtellt. Der
Status iſt fertiggeſtellt und nach Berlin abgegangen; es wird
dort zurzeit mit dem Bankkommiſſar über eine Reichshilfe
ver=
handelt. Zu dieſem Zweck iſt eine Kommiſſion erneut nach
Ber=
lin gefahren.
Seite 12 — Nr. 356
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sängerlust 1949
Weihnachts-
Totel
am 1. Feiertag im
Mathildenhöhsaal
Uefone Srlcher e Gerlche
Eintrittspreise: Mitglieder 0.30 Mk.
18552) Nicltmitglieder 0.50 Mk.
Huf dEutlgen Bouder siag (Heiliger Abend) Oierdend Austre inealet gescatdssenl.
Spielplan für 1. Weihnachts Feiettag
au8ßts
K
LUISE
Königin von Preußen!
HIf
DER WEISSE
RAUSCH
DER TIGE
Stand=, Wand= u.
Jahres=Uhren
beſtes Fabr. billigſt.
Bund.
Schuchardſtraße 9.
(13494a)
Ooegenüder deBauptpot
1. und 2. Weihnachts-Felertag
nachmittags 4—127 Uhr und abends ab 129 Uhr
Weihnachts-Konzerte"
Cafe Ganssmann
Das gemütliche Café und Weinlokal an der Hochschnle
Während der Feiertage täglich ab 4 Uhr
TAnz
ek
Nachis geöffnet. (156462
BAHNHOF-HOTEL
Für die Weihnachts-Feiertage
auserwählte Diners u. Soupers
AETOISROT
Das Haus der guten Küche
Rheinstraße 35
empfiehlt sich während der Feiertage zu gütigem Besuche
Preiswerte
reichhaltige Mittags- und Abendkarte
Billigste Preise! (auch halbe Portionen) Beste Zubereitung
Ausschank von Naturweinen des
Guntersblumer Weinbergbesitzer-Vereins
1. Liter von 30 Pfg. an
Würzburger Hofbräu-Spezialbier
Ji Liter 30 Pfg., sowie des weltberühmten
Würzburger Hofbräu-Doppel-Bockes
An beiden Feiertagen
12163a
FunsrLER-KONZERT
Während den Feiertagen entlastet der aufmerksame Ehemann
seine Gattin von allen
Mühen und speist mit ihr im Reichshor
gehen wir über
WO de Feiertage hin 8
In das gemütliche
Café Madig
Bessungen, Orangerie-Allee 17. (*
Feiertags-
Ausllägler!
Ein Spaziergang durch herrliche
Waldungen nach dem
Prankenstein!
Wunderbare Fernſicht nach dem Rhein,
Odenwald und Taunus.— Vorzügliche
Reſtauration, behaglicherAlufenthalt.
Mäßige Preiſe. — Tel. 318 Eberſtadt.
Ehr. Hechler,
(18553)
Verbringen Sie die Feiertage in
Seeheim
2. Weihnachtstag
ab 4uhr: Hausball
Eintritt frei. Autobus=Rücabrt. (18589b
Kurhaus Penſion Berg
Durd in Demaff
Inhaber: G. Friedhof.
Beſuchen Sie Nonrod im Schnee!
Für dle Felertage erſtklreichhaltigen
Mittagstiſch von 1.20 an
Reh — Gans — Has
und auswahlreiche Speiſenkarte.
Penſionspreis 4.50 inkl. /4 Mahlz.)
Eig. Schlachtung. Eig. Konditorei. 6
DZelephon Niedernhaufen 27. 18584 6
Schumann-Theater
An allen Veiertagen je 3 Vorstellungen
Die größte komische Welt-Sensatſon
3 RIVELS 3
mit ihren eigenen Künstler-Ensemble
Vorm 11 Uhr. Preise Uk 0.40—1.80
Nachm. 4 Uhr Preise von Mk. 0.50 an
Abds. 8.15 Uhr Preise von Mk. 1.00 an
Tageskasse 11—1 und eine Stunde
vor jeder Vorstellung. W18550
Feuerwerk
liefert an
Wiederverkäuf.
zu
Fabrikpreiſen
Skurnik,
Bleichſtraße 46.
Tel. 1791. (io30ta
Eelegenbeltenoien
Näh
maſchinen
vor= u.
rückwärts=
näh, ſticken, ſtopf.
ſäumen,
105, 125, 145, 160,/
Langjähr. Garantie
Gattins
Schuchardſtr. 10.
(17983b)
Für die Feiertage),
empfehle ich große
Hſſele.
kuchen
Stück 80 Pfg. (*md
Bäckerei Wilz,
Hügelſtraße 29,
Holzſtraße 8.
Mädchenräder
Knabenräder
große Auswahl,
äußerſt preiswert.
Auch Teilzahlung.
BeNZ Grafenſtr.20.
(185391
Restaurant
Eisabelbenstrade 25 Telebn 2505
An den drei Festtagen
Munsiler Komert
bekannte Künstler.
Hotel
BENDEK
Georgenstrade 1½ Telelan 5055
Das preiswerte Hotel
mit modern. Hygiene
und Ausstattung
in beiden Betrieben:
Heihnachlsdeloralionen Im ſtrahlendenkerzenkrange
Ausgewählte Mittag- u. Abendessen
ohne Aufschlag!
sämtliche Delikatessen der Jetztzeit.
Tischbestellung bitte rechtzeitig!
(18555)
Hokel „PrinzKarl”
Die gemütliche Familiengaststätte
empfehlt für die Weihnachtsfeiertage
seine bekannt gute Küche
(bestgewählten ittagstisch)
Ir• Vorzügliche Rhein-, Pfälzer- u. Moselwelne zu niedrigen
Im HASSchäNN. Preisen, sonie Pkungstädter Bock-Ale „Nikolaus-Bräu”
Gesellschaftsräume — Preiswerte Fremdenzimmer — Anto-Unterkunft
KLEIN-
GoNTINERTAL-
Schreibmaschine
Gen-Vetr
ELBERT
OARusTaor
Rheinstraße 7
Fernrut 6zg
Reparaturwerkstätte
für Büro-Maschluen
aller Ar”
Grdl.Kiabvierunterricht
Frau Nanny Kaiſer,
Viktoriaſtr. 42, II.
Gediegene Ausbild.
leichtfaßl. Methode
f. Anfäng. u.
Voran=
geſchrittene.
Uebe=
gelegenheit. Honor
mäßig. (13748a
Verloren
ſilberne Taſchenuhr
mit Kette. Abzug.
gegen Belohnung.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Dee Teate
Kater entlaufen.
Gegen Belohnung
abzugeb. Landgraf=
Georg=Str. 148, pt.
(18583)
DENINA
Geiszeller Kirchberg ...
Hainfelder Kapelle.
Dürkbeimer Rotwein.
Edenkobener Heide ..
Rhoder Rosengarten.
Edenkobener Nonnenpiad
Ostbotner Hasenbiß.
diersteiner Domtal
Uachenbeimer Golaverg:
(Winzerverein) bis zu den
„.per Liter
per Liter
per Liter 10
. R 50 X o. Gl.
p. Fl. 60 % o. Gl.
p. Fl. 70 ₰ o. Gi.
v. Fl. 90 H o. Gl.
p. R. 1.00 o. Gl.
. .p. Fl. 1.20 0. G1.
keinsten Auslesen.
Hammer
Ellsabethen-
stroße 44
Fernruf 1116.
und 3%, Rückvergütung. (18560
6OA
20
Donnerstag, 24. Dezember 19
Ekerstadt
Mait dait
Während der Feien
tage auser wählte
Küche und Getränk:
zu mäßigen Preiser
Saure Nierw
Mittagtiſch 80s
oder
Speisehaus
S. Fauläraty /24.
Ludwigspl. 2. 4.9e2
Abendessen
Ochſenfl. m. Bes,0
Erbſenſupp
mit Würſtchen:
von 0.30
ef H H
Frau Runweg
Der1ö8
Sie hat noch keine
Weihnachts-
Ein-
käute gemscht und
es wird allerhöchfte
Zeit! Doch nervös
braucht sie nicht
zu werden, noch
immer gibt es eine
riesige Auswahl in
billigen Fesige
schenken bei
Kleiderpklege- und Bügel-An-/4
Ballonpl.
6
elet
301f
entstaubt, dämpit und bügelt II,
Anzug, Mantel, Kostüm /
18087a)
far Mk. 1.0
Plüsch- oder Samt-Mantel /
dämpten
für Mie 3.S/t
Rf4
und Landwehrstr
Qualitäts=Schuhwaren „Meredes
Reſtbeſtand meines Lagers verkaufi/
jedem annehmbaren Preis. — Heim!
ſtraße 106, parterre. Kein Laden. (1330
Für alle Soiten Felle: uag
Hasen, Reh, Hirsch, Zleges
usw.,sowie Füchse, Märdee
Autis und sonstigeWildtelle
zahle lauf. die höchsten Preis
Lippmann Mar
Ankaufsstelle: Kl. Ochsengasse V
am Schlachthauspl. Tel. 157 u. 155
Dynamo=Kampen!
komplett.
von RM. 7.90 an
Karlſtraße 1418. geſchloſſen.
(16689a)
Das Hallenſchwimmhel
V
nur bei B. Orio,) iſt am Sonntag, den 27. Dezember 120
(StIEA
Direktion
der ſtädtiſchen Betriebe,
Honlursverſchen:
Ueber den Nachlaß des am 23. Janur
Kaptalanlage! 1931 in Darmſtadt, ſeinem letzten Wot=
Eckhaus
ſitz, verſtorbenen Kaufmanns Arnv)
mit Wirtſchaft La=/Haas iſt am 15. Dezember 1931, 1.
den u. groß, Vier= Uhr, das Konkursverfahren eröfft=
Zimm.=Wohnungen worden.
in zentraler Lage, Konkursverwalter: Rechtsanw, Narz4
guter Umſatz, ſofort in Darmſtadt. Nieder=Ramſtädterſt.
umſtändehalber zu Konkursforderungsanmeldungen
verkaufen. — Auch wie offener Arreſt und Anzeigeſiä
Pfandbriefe werden 10. Januar 1932.
in Zahlg. genomm. Erſte Gläubigerverſammlung: fiet
Angeb. unt. G. 197 tag, den 15. Januar 1932, vormitagl
a. d. Geſch. (18578/ 10 Uhr, Zimmer 220, und allgenin !
Prüfungstermin: Freitag, den 12.00
Bergſtraße! bruar 1932, vormittags 10 Uhr,
Zin=
mer 220, vor dem unterzeichtet1
G6c
Geſchäftshaus) Gericht.
f. alle Branchen! / Darmſtadt, den 15. Dezember 194, in heſſ.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Kreisſtadt geleg.,
alsbald beziebar
ſehr preiswert zu
Mk. 16 000.— bei
Mk. 6000.—
An=
zahlung zu verk.
Näheres durch:
Wolff.„MoosckCo.
Immobilien.
Bensheim a. d. B.
(II.18512
Suche
verkäuf=
liche Häuſer
u. Geſchäfte zwecks
Vorlage an
Kauf=
willige u. bitte um
Angebote u. E. 92
a. d. Geſchſt.
Rück=
porto erb. (17425a
Erſtklaſſiges
Herren= u. Damen=
Zeiſtut=
geſchäft
verkehrsreiche Lage,
komplett modern
eingerichtet, billige
Miete. 3000 ℳN
er=
forderlich, zu
ver=
kaufen. Offerten u.
G. 188 a. d. Geſch.
(18558b)
Vergleichsverfahren.
Ueber das Vermögen des Kaufman
Karl Pflugfelder in Darmſtadt, 9.0
burgerſtraße 96, zugleich als alleinig=
Inhaber der Firma Karl Pflugfelſc.
in Darmſtadt. Kokosmattenfabrik.
am 14. Dezember 1931, nachmittags,/
Uhr. das Vergleichsverfahren zur Al
wendung des Konkurſes eröffnet va
den. Der Rechtsanwalt. Dr. Geoo
Maurer in Darmſtadt. Olbrichweg 1.
iſt zur Vertrauensperſon ernannt.
Termin zur Verhandlung über d‟
sVergleichsvorſchlag iſt auf:
Donnerstag, den 14. Januar 193c,
vormittags 10 Uhr,
z vor dem Amtsgericht Darmſtadt, Zirr
mer 220, anberaumt. Der Antrag a.”
Eröffnung des Verfahrens nebſt ſeing=
Anlagen und das Ergebnis der weitd
ren Ermittlungen ſind auf der G*
ſchäftsſtelle zur Einſicht der Beteiligte=
(185c4
niedergelegt.
A A-
Darmſtadt, den 14. Dezember 1931
Heſſiſches Amtsgericht I.
Einfamil.-
Haus
mit Garten in
nächſter. Umgebung
Darmſtadts (
See=
heim. Jugenheim.
Traiſa) p. 1. April
geſucht. (18595
Alker’s
Möbeltransport
G. m. b. H.,
Eliſabethenſtr. 34.
Bekannkmachung.
Unſere Büros, mit Ausnahme da
Kaſſe, werden am 24. Dezember d.B
nachmittags 12 Uhr, geſchloſſen.
18500)
Heſſiſche Eiſenbahn Ach.
Preisabbau
Fin Schuhen u. Leder!
In Eichenlohgerbung:
von G.oBank
Tamenſohlen
von 0.95 an
Herrenſohlen.
Leder wird gratis gewalzt.
Gr. 36—47,
Arbeiterſtiefel, 485
ginderſtiefel in Rindlederausf.3.50
Beachten Sie bitte, bevor Sie
einkaufen, mein Angebot!
Samstags geſchloſſen.
nurbeie
J. Rubin
Kirchſtr. 10
U. Beize wird aufgeful. Barben-Krauth!”
Bohner Raches 1-Btong-Dogs 30 bic. E Eochollbrlekeret. 2
as
Grmnas.- ur
Aeie
Fauagoglum heim Heidelherg. Besllasens
V1-OJ mit eigenem staatlich beaufsichtigten Ab ful-
Umschnlung. Arbeitsübermachung. Sport. Rndern. (1. 3004
Das Fachhaus für hochwertige Zigarren
9BOSEr vA
Rheinstraße 20
— Telephon Nr. 551
18196
empflehlt seine an Preiswürdlgkeit und Qualltät nicht zu Übertreffenden Geschenkpackungel!"