ich 2maligem Erſcheinen vom 1. Dezembe
Member 2.18 R
gzmark und 22. Pfennig
ühr, abgeholt
8 Reichemark, durch die
e.40 Reſchemart frel Haus. P
ſib=zugspreis
Beſtellgeld monatlich 2.,75 Reſchöm
chkeit für Aufnahme v
mn Anzelgen an
Tagen wird nicht übe
mmen.
Nicht=
unzelner Nummern inf
öherer Gewalt
den Bezſeher nſcht
Kürzung de
fet. Beſtellune
gen und Abbeſtiellungen dur
ie Verbin
für uns. Poſiſcheckonio
Franfurt g. M. 4301.
Ginzeluummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 355 Mittwoch, den 23. Dezember 1931.
194. Jahrgang
Anzeigenpreis:
Aa
elte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichsp
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezelte (92 min
breitl)s Relichsmarkl.Anzelgen von auswärts 40 Reichsp
zeAnzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Reil
Job 5i.
zeiſt
marl. Alle Preiſe in Reichsmark
0 Mal
Dollar
Im Folle, höherer
Gew
wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
Verpſiſchtun
ſed
auf Erfüllung der
Anzeigen
Zei
auffräge und Teiſtuing von Schadenerſatz.
konkurs oder
Nobat weg. D.. ..
unſkonto Deutſche Ba
und
Darm=
ſtädter und Niationalbani.
(in Kompromiß in Baſel.
Empfehlungen noch Anregungen. — Lediglich Feſtiſtellung der beſonderen wirtſchafklichen
Schwierig=
eufſchlands. — Frankreich überläßt die Enkſcheidung über die Reparakionen der Regierungskonferenz
Dem Ende enkgegen.
Lährend die Berliner Stillhalteverhandlungen ſich
über=
in die Länge ziehen, und von einer greifbaren
Ver=
uig über die Regelung der kurzfriſtigen Verſchuldung,
ab=
von dem Plan des Truſt=Fonds noch nicht die Rede iſt,
ſie Baſeler Verhandlungen offenbar jetzt ihrem Ende
Es wird erwartet, daß im Laufe der Nacht zum
o die Vorſchläge des Redaktionskomitees fertig aus=
und am Mittwoch von der Vollverſammlung
gut=
wverden. Allerdings iſt das vorläufig noch eine Ver=
Die Dinge haben ſich in Baſel ſchon oft und plötzlich
an, ſo daß ſich auch jetzt der Ausgang mit
Beſtimmt=
nicht vorausſagen läßt. Zweifellos iſt jedoch in der
ſtachtſitzung zum Dienstag ein Kompromiß erzielt
das praktiſch die
24. dS.M
Frgebnisloſigkeil der ganzen Konſerenz
Schall
ittagste! Die beiden Theſen haben ſich nicht
ver=
u laſſen. Die Franzoſen wöllten nur über die ge=
SSeltzu, Annuitäten ſprechen und hier höchſtens ein Moratorium
i Jahren gewähren, während die ungeſchützten Zah=
9Zeit feſtſtellen müßten. Herausgekommen ſoll dabei
ſih ſein, daß die beiden Parreien ihre
For=
ſtigen zurückgezogen haben.
a0 Einigungsformel, die gefunden wurde ſieht vor, daß
Shudere Empfehlungen und Anregungen verzichtet wird,
den Schlußfolgerungen weder die Frage der
Repara=
ſen hoch der privaten Schulden mit beſtimmten Hinweiſen
ge fürt wird. Man wird betonen, daß der Ausfchuß auf den
trwyDeutſchlands gemäß dem Young=Plan eine genaue
Prü=
die Geſamtheit der deutſchen Verhältniſſe vorgenommen
wa der Eindruck, den man von den befonderen
wirtſchaft=
hem ſchwierigkeiten Deutſchlands erhielt, ein überaus ſtarker
umddeshalb die Regierungskonferenz aufgefordert wird,
ent=
echide Maßnahmen zu ergreifen. Dieſe Einigungsformel,
enrc) zu Liebe und niemand zu Leide wird von allen
Ver=
teE unterzeichnet. Für Deutſchland werden keine neuen Bin=
El ngen gefordert. Frankreich überläßt die Entſcheidung über
chüzt und ungeſchützte Reparationen der Regierungskonferenz.
iglan läßt die Frage der privaten Verſchuldung nur nach
all=
meſiatr Geſichtspunkten aufführen. In einer Einleitung zum
utachen dürfte der Sonderausſchuß dann noch einen
Ueber=
ick iſer die Art und Bedeutung ſeiner Tätigkeit geben. Die
achneſſtändigen beſchränken ſich alſo darauf, den Tatbeſtand zu
ſtwuricin, der nach unſerer Auffaſſung die unwiderlegliche
Zah=
ngsfchigkeit Deutſchlands beweiſt, verzichten auf alle
Schluß=
ge fgen des erbetenen Gutachtens und beſchränken ſich auf
Ine ernſte Mahnung an die Regierungen,
Fureſſe der geſamten Weltwirtſchaft möglichſt raſch zu
han=
eln. die Baſeler Verhandlungen haben ſich alſo drei Wochen
uing in Kreiſe gedreht. Der Verſuch, dem Problem von der
ſirtf hiftlichen Seite her beizukommen, iſt geſcheitert. Die
Auf=
abg oht wieder an die Politiker zurück, die nun in der
Re=
araugskonferenz Mitte Januar eine Entſcheidung treffen
hüſſen
Die Spannung auf dem Höhepunkk.
Baſel, 22. Dezember.
D1 Fertigſtellung des Schlußberichtes des Beratenden
Son=
ſeranshuſſes begegnet offenbar immer noch großen
Schwierig=
eite n! Eine heute nachmittag um 16 Uhr zuſammengetretene
Sitzmn des Redaktionskomitees, an der auch die techniſchen
Sach=
verſt=äwigen des deutſchen, franzöſiſchen und engliſchen
Vertre=
ulnahmen, mußte um 19 Uhr unterbrochen werden. Dr.
lchür und Riſt verließen das Beratungszimmer, um ſich mit
kem Delegationen in Verbindung zu ſetzen. Die Stimmung
wech ſel hier nahezu ſtündlich, ein Zeichen, wie außerordentlich
hwnfg und delikat die Verhandlungen ſind.
Di Spannung in den Baſeler Verhandlungen hat am Diens=
Blſtag: ihen Höhepunkt erreicht. Das Redaktionskomitee tagte mit
einen urzen Unterbrechung bis in die ſpäten Abendſtunden. Das
Sch iſſal des Schlußberichts ſcheint im Verlaufe der
heu=
e tigen bitzung wieder einmal in Frage geſtellt zu ſein.
Mam kört, daß die Franzoſen Einwände gegen die
im lericht enthaltenen Formulierungen, die
vomſen Einwirkungen der Reparationen auf
die allgemeine Weltkriſe handeln, erhoben
habeen Der Standpunkt Frankreichs in dieſem Punkt iſt, ja
be=
kanmt. Profeſſor Riſt möchte, unterſtützt von dem
jugo=
ſlawiſten Vertreter, nicht anerkennen, daß die
funk=
fonſtörenden Wirkungen der Reparati onen
ſo uloß ſind, wie es nach Anſicht der Mehrheit
deslusſchuſſesder Fall iſt, und wie es die
Ausführun=
gen Cllyins vor dem Ausſchuß klargeſtellt haben. Die
Beſpre=
chu nſen des Redaktionskomitees wurden um 23 Uhr
abge=
broſen. Die anſchließend vorgeſehene vertrauliche
Si ting des Geſamtausſchuſſes wurde abgeſetzt,
wei- ierſchiedene Delegierte ſich außerſtande erklärten,
auchh ſeute nacht weiter zu arbeiten. Das zweite
Ka=
piteslles Schlußberichts, das von den Urſachen der wirtſchaftlichen
unds ſnanziellen Kriſe Deutſchlands handelt, kann im großen und
hanpe als abgeſchloſſen gelten. Am Mittwochwerden die
Be=fſtungen fortgeſetzt.
Die Bewegung der Goktloſen.
Dr.
Von
W. Bergér.
Ikalien für großzügige Löſung der Tributfrage.
Rom, 22. Dezember.
Die italieniſche Regierung hat auf eine franzöſiſche
Repa=
rationsnote mit einer Note geantwortet, in der die bekannten
Richtlinien der italieniſchen Politik in der Tributfrage erneut
be=
kräftigt werden. Die italieniſche Regierung beſteht auf einer
Lö=
ſung, die zu einer wirtſchaftlichen und finanziellen Geſundung
aller Länder führt. Derartige Löſungen müſſen nach Anſicht der
italieniſchen Regierung den wechſelſeitigen Beziehungen zwiſchen
den Staaten und den verſchiedenen Wirtſchaften Rechnung tragen
und die Einzelintereſſen mit den allgemeinen Intereſſen in
Ein=
klang bringen. Die italieniſche Regierung erklärt ſich zu einem
offenen Gedankenaustauſch mit den übrigen Regierungen bereit.
Eine Fühlungnahme zwiſchen den Sachverſtändigen beider Länder
zum Studium der Frage könne nur nützlich und zweckmäßig ſein.
Es ſei vorauszuſehen, daß der Baſeler Ausſchuß ſeine
vorbereiten=
den Arbeiten in wenigen Tagen abgeſchloſſen haben werde, und
daß die verſchiedenen Regierungen im Hinblick auf die
bevor=
ſtehende internationale Reparationskonferenz in der Lage ſein
werden, bald zur unmittelbaren Behandlung der wichtigen Frage
zu ſchreiten.
Dawes, Führer der amerikaniſchen
Abrüſtungs=
delegakion.
Wafhington, 22. Dezember.
Präſident Hoover ernannte heute Botſchafter Dawes zum
Führer der amerikaniſchen Delegation für die Genfer
Ab=
rüſtungskonferenz. Als weiteres Delegationsmitglied iſt Senator
Swanſon ernanut worden. Botſchafter Gibſon, Gefandter Wilſon
und eine Amerikanerin werden vorausſichtlich ebenfalls der
Dele=
gation angehören.
Inkraftkkreken des nngariſchen Transſer=Morakoriums
EP. Budapeſt, 22. Dezember.
Das ungariſche Transfer=Moratorium ſoll morgen,
Mitt=
woch, in Kraft treten. Ausgenommen von dem Moratorium
ſind folgende Auslands=Anleihen Ungarns: 1. die
Völkerbunds=
anleihe aus dem Jahre 1924: 2. die Tilgungsrate der
Vor=
kriegsſchulden auf Grund des Innsbrucker und Prager
Ab=
kommens (die Forderungen der ſogenannten Caise commune);
3. alle ſchwebenden Staatsſchulden; 4. die im Auguſt dieſes
Jahres aufgenommene Pfundanleihe, die Ungarn größtenteils
von Frankreich erhalten hat; und 5. die Tilgungsrate der
Kriegs=
ſchulden der Hauptſtadt Budapeſt auf Grund des Abkommens
von Oſtende.
Angünſtige Rückwirkungen
der inkernalionalen Währungsſchwierigkeiten und
Schuhzollmaßnahmen auf den deutſchen Arbeitsmarkk
Berlin, 22. Dezember.
Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 1. bis
15. Dezember 1931 hat ſich der Druck auf dem Arbeitsmarkt, wie
zu erwarten war, in der erſten Hälfte des Dezember verſtärkt.
Die Zunahme der Zahl der Arbeitsloſen belief ſich auf rund
90 000, womit eine Belaſtung von rund 5 349000 erreicht wurde.
In der gleichen Zeit des Vorjahres war die Zunahme mit rund
278 000 neu gemeldeten Arbeitsloſen nur um weniges geringer.
Der Anteil der überwiegend von der Konjunktur abhängigen
Berufe iſt in der erſten Dezemberhälfte raſcher (um 4,2 v. H.) als
in der zweiten Novemberhälfte (um 1,6 v. H.) geſtiegen. Neben
der Beendigung des Weihnachtsgeſchäfts in vielen Induſtrien
haben beſonders die internationalen Währungsſchwierigkeiten und
die Schutzzollmaßnahmen wichtiger Abnehmerſtaaten ungünſtig
auf den deutſchen Arbeitsmarkt eingewirkt.
Die Belaſtung von Arbeitsloſenverſicherung und
Kriſenfür=
ſorge hat zuſammen um etwa 158 000
Hauptunterſtützungsempfän=
ger zugenommen. Nach den Meldungen der Arbeitsämter
wur=
den in der Arbeitsloſenverſicherung am 15. Dezember 1931 rund
1 484 000 Hauptunterſtützungsempfänger (Zunahme rund 118 000)
gezählt, während in der Kriſenfürſorge nach einer Zunahme um
rund 40 000 etwa 1 446 000 Hauptunterſtützungsempfänger betreut
wurden.
Berlängerung der Auslandsanleihen
deuiſcher Länder und Gemeinden?
Hamburg, 22. Dezember.
Gelegentlich der Verlängerung Hamburgiſcher Schatzwechſel
in London auf einen Monat, war im November mitgeteilt
wor=
den, daß vorausſichtlich im Laufe dieſes Monats zwiſchen den
deutſchen Ländern und Gemeinden und den ausländiſchen
Gläu=
bigern über die kurzfriſtigen Anleihen eine Vereinbarung erzielt
werden würde, ähnlich wie das Baſeler Stillhalteabkommen für
die private kurzfriſtige Verſchuldung. Inzwiſchen iſt unter
Füh=
rung der Reichsbank nach Anhörung der zurzeit in Berlin
wei=
lenden ausländiſchen Sachverſtändigen von den in Frage
kom=
menden Ländern und Gemeinden, darunter auch von Hamburg,
den ausländiſchen Gläubigern ein gemeinſamer Vorſchlag
ge=
macht worden, der dahin geht, daß die kurzfriſtigen Anleihen auf
ein Jahr zu 6 Prozent verlängert werden, unter Leiſtung einer
Abſchlagszahlung von 10 v. H., die nach Annahme dieſes
Vor=
ſchlages fällig werde. Es iſt anzunehmen, daß auf dieſer
Grund=
lage eine Regelung zuſtande kommt.
Nicht die politiſche und auch nicht die wirtſchaftliche
Zer=
törung, die am ruſſiſchen Brand ſich entzündend, uns zu
er=
faſſen droht, wird letzten Endes über unſer Schickſal
entſchei=
den. Trotz alles thepretiſchen Materialismus weiß man drüben,
daß man erſt dann gewonnenes Spiel hat, wenn man die
geiſtigen Grundlagen unſerer Kultur zerſetzt hat. Als
drohendes Geſpenſt ſteht hinter allen politiſchen und
wirtſchaft=
lichen Bewegungen des Kommunismus die ſataniſche Wut der
Gottloſennbewegung, die ſich gegen chriſtliche Sittlichkeit und
allen religiöſen Glauben richtet. Dieſe bilden im Einzelleben
und in aller Gemeinſchaft die ſtärkſten aufbauenden Kräfte; ſie
zu zerſtören iſt darum das vornehmſte Anliegen, des in ſeinen
Mitteln nicht wähleriſchen Bolſchewismus. So iſt es
verſtänd=
lich, daß ſich gleichzeitig mit und ueben den politiſchen und
ſozialen Bewegungen in der Sowjetrepublik die
Gottloſen=
bewegung gebildet hat, von den andern nicht zu trennen, ſie
alle durchſetzend und alle gebrauchend, in allen das treibende
Element, die teufliſchſte von all den teufliſchen Erſcheinungen
im kommuniſtiſchen Paradieſe.
Wiſſenſchaftlich iſt dieſe Bewegung bedeutungslos.
Irgeno=
welche beachtlichen Argumente hat ſie trotz der zahlreichen neu
gegründeten Gottloſen=Univerſitäten für die weltanſchauliche
Dis=
kuſſion nicht liefern können. Sie beruht auf dem materialiſtiſchen
Marxismus und ſeiner Geſchichtbetrachtung. Sie lebt geiſtig von
dem, was der Atheismus und Monismus von Feuerbach bis
Haeckel (meiſt auf deutſchem Boden) hervorgebracht und was
längft als wiſſenſchaftlich überwunden anzuſehen iſt. Dies
Ma=
terial, das Rußland — auch darin ein halbes Jahrhundert hinter
dem Weſten nachhinkend — übernommen, es aufs ſtärkſte „
popu=
lariſierend” und dem orientaliſchen Milieu angleichend, iſt der
geiſtige Gehalt der Gottloſenbewegung. So kommt als neue
Offenbarung zu uns zurück, was im deutſchen Geiſtesleben läugſt
erledigt iſt. Aber — und das macht die Bewegung ſo
gefähr=
lich — in ihr lebt der Fanatismus eines Welterlöſungswahus,
der alles in Brand ſtecken möchte. Aus dem Nihilismus
alt=
ruſſiſcher Art, der nur zerſetzen konnte, iſt zu ihm eine ungeheure
aktive Angriffsluſt getreten.
Von den verſchiedenen „Freidenkergruppen” alter Art iſt die
Bewegung zu unterſcheiden, obwohl ſie lange Zeit mit ihnen
organiſatoriſch verbunden war. Waren alle Freidenkergruppen bis
zum Jahre 1930 im „Internationalen Verband der Freidenker”
vereinigt, ſo haben ſich im vorigen Jahre von dieſen der „
Juter=
nationale „Verband, Proletariſcher Freidenker” losgelöſt.
Dieſer hat ſeinen Sitz nach Berlin verlegt und iſt die
Zweig=
organiſation des ruſſiſchen Gottloſenverbandes, während in
dieſem Jahr die anderen Freidenkerverbände ſich zur „Freidenker=
Union” mit dem Sitz in Prag zuſammengefunden haben. Was
die alten Freidenker zuſammenführte war die vermeintliche
Not=
wendigkeit eines Kampfes für die perſönliche Freiheit der
Glau=
bensüberzeugung und auch der Proteſt gegen kirchliche Fehler
und Mängel; hier aber handelt es ſich um die bewußte
grund=
ſätzliche und radikale Ablehnung jeder Form von
Gottes=
anſchauung auch in ihrer freiheitlichſten und durchgeiſtigſten
Form. Es iſt nicht der Zuſammenſchluß der vom Chriſtentum
oder der chriſtlichen Kirche Enttäuſchten, ſondern die allem
Chriſtentum radikal entgegengeſetzte Front der aus einer
athei=
ſtiſchen Ideologie heraus zum äußerſten Kampf Eutſchloſſenen.
Und dieſe atheiſtiſche Ideologie iſt wieder die Konſequente
Ab=
leitung aus dem marxiſtiſchen Materialismus. Nach der
Auf=
faſſung der materialiſtiſchen Geſchichtsbetrachtung ſind alle
gei=
ſtigen Kräfte einer Zeit ſtets diejenigen der gerade herrſchenden
Klaſſe und von deren materiellen Intereſſen beſtimmt. Der
Sinn aller Geſchichte aber iſt die Verdrängung der gerade
herr=
ſchenden Klaſſe durch die neu aufſteigende. Gegenwärtig nun
geht der Kampf darum, die Bourgoiſie abzulöſen durch das
Pro=
letariat. Will dieſes zum Sieg gelangen, ſo muß es nicht nur
die politiſche Macht an ſich reißen, ſondern auch die, wie man
meint, vom Bürgertum zur Stützung ſeiner kapitaliſtiſchen Welt=
und Wirtſchaftsordnung erzeugten und erfundenen (!) geiſtigen
Hilfskräfte — von denen die chriſtliche Religion die bedeutendſte
radikal beſeitigen. So hat ſchon Marx gedacht, ſo hat
Lenin folgerichtig die Anſchauung weiterentwickelt.
Es braucht wohl hier nicht mehr darauf hingewieſen zu
werden, wie ſinnlos es iſt, das Chriſtentum, das vollkommen auf
dem Glauben an das „Gottesreich” beruht, mit dem
wirtſchaft=
lichen Syſtem des Kapitalismus gleichzuſetzen; ſinnlos erſt recht,
wenn man an Geſtalt, Leben und Predigt Jeſu denkt. Aber
wie kann man von Marx und Lenin, der nie ein
an=
deres Chriſtentum als das ruſſiſche kennen lernte, Verſtändnis
für das Weſen des Chriſtentums erſvarten? Es iſt darum auch
ganz töricht, wenn von kommuniſtiſcher Seite verſucht wird, zur
Ehrenrettung des ruſſiſchen Staates es ſo darzuſtellen, als
herrſche in Rußland völlige Freiheit in der Ausübung der
Religion. Es könne jeder ſich ungehindert religiös betätigen.
Nur die Trennung von Kirche und Staat ſei durchgeführt und
die mißbräuchliche politiſche Betätigung der Kirche abgeſtellt. Es
widerſpricht dies völlig der grundſätzlichen Einſtellung, den
Aeußerungen der Führer, uamentlich Lenins, und der ſeit 1917
geübten und immer mehr ſich verſchärfenden Praxis.
Hunderte von Aeußerungen der Führer beweiſen, daß es ſich
nicht nur um eine ideenmäßige Ablehnung der Religion, ſondern
um Haß gegen alle Religion handelt. Von Lenin ſtammen Worte
wie dieſe: „Die Religion iſt eine Art geiſtiger Druck, der überall
auf den Volksmaſſen laſtet”: „Die Religion iſt geiſtiger Fuſel,
in dem die Sklaven des Kavitals ihr Menſchenantlitz ertränken”:
„Jede religiöſe Idee, jede Idee vom lieben Gott” ja ſogar jedes
Kokettieren mit dem lieben Gott’ iſt eine unausſprechliche
Ge=
meinheit, der allergefährlichſte Greuel, das allerwiderlichſte
Ver=
derben”. Aehnlich lauten Ausſprüche von Bucharin, Jarowslaſky
und anderen. Das Programm der Kommuniſtiſchen Partei
Sow=
jetrußlands ſagt in § 13: „In ihrer Beziehung zur Religion
be=
gnügt ſich die Partei nicht mit der bereits dekretierten
Tren=
nung der Kirche vom Staat und der Schule von der Kirche
Die Partei erſtrebt die vollſtändige Zerſtörung des Bündniſſes
zwiſchen den Ausbeuter=Klaſſen und der Organiſation der
religi=
öſen Propaaanda, indem ſie die tatfächliche Befreiung der
werk=
tätigen Maſſen von den religiöſen Vorurteilen fördert und die
allerbreiteſte wiſſenſchaftlich aufklärende und antireligiöſe
Propa=
ganda organiſiert.” Klarer kann es wohl nicht geſagt werden,
Seite 2 — Nr. 355
daß die Förderung der Gottloſigkeit eine Angelegenheit der
Partei und durch dieſe des von ihr beherrſchten Staates
gewor=
den iſt. Und in dem Programm der Kommuniſtiſchen
Inter=
nationalen (angenommen auf dem 6. Weltkongreß 1928 in
Mos=
kau) heißt es: „Dieſer Kampf (gegen die Religion) muß
hari=
näckig und ſyſtematiſch geführt werden”; „Die proletariſche Macht
läßt die Freiheit des Bekenntniſſes zu (theoretiſch!), führt aber
gleichzeitig mit allen ihr zugänglichen Mitteln eine
anti=
religiöſe Propaganda .. ."
Iſt ſo die theoretiſch noch zugeſtandene Freiheit der
reli=
giöſen Ueberzeugung praktiſch zum organiſierten Kampf gegen
allen Gottesglauben geworden, ſo wird dies erſt recht aus der
Ethik des Kommunismus deutlich. Die Klaſſe iſt ſein
letztes Ziel, ihre gemeinſame Herrſchaft erſtrebt er. Nicht
der Einzelne gilt etwas, ſondern die Kommune. Der Einzelne
iſt wertlos ihr gegenüber. Darum iſt gut nur das, was der
Kommune nützt alles andere ſchlecht. Aller Eigenwert des
Men=
ſchen iſt bei dieſem Streben hinderlich und darum zu vernichten.
Ebenſo wie das Eigentum, das bewegliche und unbewegliche, des
Einzelnen in den Kollektivbeſitz übergeführt wird, ebenſo werden
alle andern Eigenwerte die Familie, die Ehe, jede Form von
Selbſtändigkeit und Freiheit mit Zwang und Gewalt beſeitigt.
Das Ziel iſt der kollektiviſtiſche Menſch, der
Maſſen=
nenſch. Die Freiheit der perſönlichen Ueberzeugung iſt dabei
ebenſo im Wege, wie überhaupt jede Form der Pflege inneren
Lebens und perſönlichen Eigenwertes. Der Moskauer Parteitag
von 1930 hat darum auch verkündet: „Das Geſamtprogramm
muß längſtens in drei Jahren zu Ende geführt ſein; dann darf
es keinen Beſitz, keine Ehe, keine Kirche und keinen anderen
Glauben in Rußland mehr geben, als den Glauben an den
Kommunismus. Alles was dieſem Endziele im Wege iſt, muß
phyſiſch vernichtet werden.” Wie alle Gemeinſchaften, außer
der=
jenigen des proletariſchen Staates, aufgelöſt werden ſollen, ſo
ſoll auch ſelbſt der Menſch in ſeiner Perſönlichkeit zerbrochen
und nur noch die mechaniſierte Maſſe beſtehen. In dem
Hand=
buch der „Kämpfenden Gottloſen” berechnet man bereits den
Wert des Meuſchen auf Grund ſeiner chemiſchen Beſtandteile
auf rund 1Rbl. 95 Kop. Andere „Werte” gibt es nicht mehr.
So iſt jede Achtung vor dem Menſchenleben geſchwunden,
aber auch jedes Menſchentum zerſtört; jede ſeeliſche Regung,
edes bewußte innere Leben erſtickt; jede heilige Begeiſterung,
jedes Glauben, Hoffen und Lieben unmöglich. Es iſt, als ſchauten
wir in die grinſende Fratze eines entmenſchten Ungeheuers. Ein
neuer ſeelenloſer Gott iſt erſtanden: Die Maſchine. Er hat den
Menſchen ſelbſt ſeiner höchſten Würde entkleidet und zur
Ma=
ſchine gemacht. Wenn man von hier aus auf das Chriſtentum
blickt, das den unendlichen Wert jeder einzelnen Meuſchenſeele
verkündigt (etwa im Gleichnis vom verlorenen Schaf) und weiß,
daß zur Rettung ſelbſt des ſündigſten Menſchen Chriſtus ſein
Leben hingibt, ſo wird der ganze Abgrund klar, der uns hier
trennt.
Wie nun auf Grund ſolcher Vorausſetzungen der Kampf
gegen die chriſtliche Sittlichkeit bezüglich Ehe, Familie, Arbei=,
Beſitz, Staat, Achtung des Lebens uſw. geführt wird, wie dazu
Schule, Preſſe, Kunſt, Radio, Kino, „Wiſſeuſchaft” Politik und
vor allem die Geſetzgebung eingeſpannt werden, kann im
Rah=
men dieſer kurzen Abhandlung nicht dargeſtellt werden. Nur
vom Kampf gegen die organiſierte Kirche ſoll noch die Rede ſein.
Durch die Anwendung ſtaatlicher Machtmittel und einfacher
Ge=
walt iſt es ſo weit gekommen, daß der größere Teil der Kirchen
ihrem kultiſchen Gebrauch entzogen iſt. Nach dem
Fünf=
jahresplan der Gottloſen ſoll bis zum 1.
Ja=
nuar 1934 in Rußland in keiner Kirche, Moſchee
oder Synagoge mehr Gottesdienſt ſein. Allein
im Jahre 1929 wurden nach dem „Atheiſt” 1397 Kirchen
ge=
ſchloſſen. Die Zahl der ermordeten Geiſtlichen kann natürlich
nicht entfernt genau angegeben werden. Aber vom Patriarchen
Tychon und dem Metropoliten von Kiew, den 6 Erzbiſchöfen
und 31 Biſchöfen an bis herunter zu den einfachen Mönchen
zählt die Zahl nach vielen Tauſenden. Immer neue Geſetze
machen die Diener der Kirche rechtlos und ehrlos, immer neue
Beſtimmungen erſchweren das Leben der Gemeinden bis zu
deren völligen Auflöſung. Das Schlimmſte jedoch iſt das ſcharfe
Verbot jeder Form von religiöſer Unterweiſung an Jugendliche
bis zum 18. Jahre.
So viel über das „Heimatland” der Gottloſigkeit. Wie ſteht
es bei uns? Der Gottloſenbund in Deutſchland iſt in
genauer Parällele zur Kommuniſtiſchen Partei und zur
kom=
muniſtiſchen Jugend organiſiert. Die Spitze iſt in Moskau. Von
dort kommen auch für uns die Befehle. Bis hinunter zur
„Zelle”, entſprechen ſich alle Organe. Die Mitgliederzahl
des Verbandes in Deutſchland wird auf 130 000
ange=
geben. Wichtiger als dieſe Zahl aber iſt, daß Bie
Gott=
loſen in allen Parteiorganen, Preſſeſtellen u. a. als das
treibende Element ſitzen. Das Syſtem der
Zellen=
bildung iſt bis ins Kleinſte durchgebildet. Es gibt Zellen für
einzelne Fabriken, Se ulen und Schulklaſſen, Vereine, ſelbſt
welt=
liche und ſogar kirchliche, für Dörfer und Straßen u. a. m.
Ueberall beſeelt ſie ein großer Angriffswille. Ueberall arbeiten
ſie nach der vorgeſchriebenen Methode, die ſich in „Agitation”,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Der Reichsrat trat am Dientag mittag nochmals zu einer
Vollſitzung zuſammen und genehmigte bei Stimmenthaltung
Bayerns die Verordnung der vorſtädtiſchen Kleinſiedlung und
Be=
reitſtellung von Kleingärten für Erwerbsloſe.
Die im deutſch=luxemburgiſchen Schiedsgerichts= und
Vergleichs=
vertrag vom 11. September 1929 vorgeſehene „Ständige
Ver=
gleichskommiſſion” iſt nunmehr gebildet worden. Deutſches
Mit=
glied iſt Univerſitätsprofeſſor und Prälat Dr. Kaas,
luxembur=
giſches Mitglied iſt Ehrengerichtspräſident Dr. Arends.
Am Dienstag wurde die Tagung des Zentralvollzugsausſchuſ.
ſes der Sowjetunion unter dem Vorſitz Kalinins feierlich eröffnet.
An der erſten Sitzung nahm die geſamte Regierung unter der
Füh=
rung Molotows ſowie das diplomatiſche Korps und Vertreter der
Komintern teil.
Der ſchweizeriſche Nationalrat genehmigte nach langer
Be=
ratung mit 88 gegen 30 Stimmen den Bundesbeſchluß über die
Be=
ſchränkung der Wareneinfuhr unter Streichung einer ganzen=Reihe
von Abänderungen und Ergänzungsanträgen.
In der franzöſiſchen Kammer wurde am Montag das
Pro=
tokoll der vorigen Sitzung, in der das Flottenbauprogramm der
Regierung gebilligt wurde, mit 323 gegen 276 Stimmen
ange=
nommen.
Die franzöſiſche Kammer hat einſtimmig den Geſetzentwurf
über den Schutz des franzöſiſchen Arbeitsmarktes vor ausländiſcher
Arbeitskräften angenommen. Der Hauptartikel dieſes Geſetzes
be=
ſtimmt, daß der Prozentſatz der in Betrieben mit ſtaatlicher
Kon=
ſeſſion und auch in Regiebetrieben arbeitenden ausländiſchen
Ar=
beitskräfte 10 v. H. der Geſamtbelegſchaft nicht überſteigen darf.
Die engliſch=franzöſiſchen Verhandlungen in Paris über die
Schulden= und Tributfragen ſind unterbrochen worden. Sie ſollen
demnächſt wieder aufgenommen werden.
Die Gerüchte, daß die engliſche Regierung eine Verſchiebung
der Abrüſtungskonferenz vorſchlagen wolle, werden von den zu
ſtändigen Stellen als vollig unbegründet bezeichnet. Man rechnet
in London zurzeit damit, daß die Abrüſtungskonferenz planmäßig
eröffnet werden wird.
Alle Mitglieder der Kuomintang=Regierung, die nach der
Ab=
dankung des Präſidenten Dſchiang Kai=ſchek und des
Außenmini=
ſters Wellington Koo ihre Aemter noch beibehalten hatten, ſind
jetzt zurückgetreten.
Propaganda” und „Terror” gliedert. Die Agitation beſteht in
der „Auflockerung des Bodens”, d. h. der Unterhöhlung aller
beſtehenden und überkommenen Autorität, der Steigerung der
Kritikluſt, der Unzufriedenheit; die Propaganda in der
Ver=
breitung der maſſenweiſe zur Verfügung ſtehenden Literatur, und
aller anderen modernen Mittel der Beeinfluſſung: beſonders
be=
liebt ſind die jugendlichen Spieltrupps mit Darſtellungen
zyniſchſter Art, von denen wir in Darmſtadt ja auch bereits
Proben hatten. Daneben die beſonders wüſten Gottloſenlieder,
die teils durch Schallplatten, teils durch Sprech= und
Sing=
höre verbreitet werden. Die Produktion ruſſiſcher für
Deutſch=
land beſtimmten Filme wächſt. Die Radioübertragungen in
deutſcher Sprache werden immer zahlreicher. Am letzten
Weih=
nachts=Heilig=Abend war ein Schmähvortrag in deutſcher Sprache
gegen das Chriſtentum zu hören.
Es ſcheint, als ob viele Deutſchen noch keine Ahnung von
der Größe der Gefahr haben, die in dieſer Wühlarbeit liegt.
Wie bitter ſind die Klagen, daß ſelbſt verantwortliche Stellen
nicht mit der nötigen Energie gegen eine Bewegung auftreten,
die auf die Kataſtrophe unſerer ganzen Kultur hinarbeitet.
Im Einzelnen ſei nun noch auf ein paar beſonders
charak=
teriſtiſche Züge der jüngſten Arbeit der Gottloſen in
Deutſch=
land hingewieſen. Man hat neuerdings die Methode geändert,
nachdem man erkannte, daß man mit der groben Art roher
Verhöhnung zu viel Angriffsflächen bot und nicht wenige ſtutzig
machte. So iſt man vorſichtiger geworden, ohne das Ziel
des=
halb zu ändern. Man geht nicht auf die Gewinnung direkter
Anhänger aus, ſondern weiß, daß es vorteilhafter iſt, zunächſt
einmal die breite Mittelſchicht der gegenüber der Religion
Gleich=
gültigen aber der Kirche gegenüber Kritiſchen zu vermehren.
Dann ſucht man dieſe durch die ſogenannte
Einheitsfront=
aktion für die eignen Zwecke zu benutzen. Dieſe Aktion
be=
teht darin, daß man ſich nicht auf die kommuniſtiſchen Kreiſe
beſchränkt, ſondern unter allen möglichen Vorwänden
gemein=
ſamer Intereſſen volksbildneriſcher, oder wirtſchaftlicher,
beruf=
licher oder humanitärer Art ſozialiſtiſche, ſelbſt chriſtliche Kreiſe
zu gemeinſamem Vorgehen zu veranlaſſen, um dann reichlichere
Gelegenheit zu Agitation und Propaganda zu finden.
Ein anderes Charakteriſtikum der neueren Arbeit iſt der
Einbruch in das Dorf. Man weiß, daß im bäuerlichen
Denken der traditionelle Glaube ſeine ſtärkſte Stütze hat. Und
darum erſcheint hier eine „Auflockerung” beſonders nötig. Eine
ganze Reihe von für das dörfliche Denken beſtimmter
Flug=
ſchriften und Zeitungen iſt in dieſem Jahre herausgekommen.
Man hat „Dorfſtützpunkte” geſchaffen und ſich namentlich auch der
im Handverfahren vervielfältigten Dorfzeitungen mos’ gfachſter
Art bedient, in denen in lügneriſcher Aufbauſchung beſtimmte
Vorkommniſſe hetzeriſch beſprochen werden.
9scar A. H. Schmitz” wahre Bedeukung.
Von Graf Hermann Keyſerling.
* Nach Ernſt Troeltſch, Paul Dahlke, Max Scheler, Richard
Wilhelm nun auch Oscar A. H. Schmitz . . . Beängſtigend
ge=
ſchwind lichten ſich die Reihen der erſten Mitarbeiter am Werk
der Schule der Weisheit ..
Seit 1921 hat Schmitz bei keiner Darmſtädter Veranſtaltung
gefehlt, oft weilte er unter uns zwiſchendurch, und unermüdlich
kämpfte er in der weiten Welt für das, womit er ſich
identi=
ſiziert hatte. So wenig aggreſſiv er wirkte — Schmitz war doch
nicht umſonſt im Zeichen des Löwen geboren — furchtlos trat
er alle Zeit dafür ein, was er für richtig und wichtig hielt. Seine
eigentlich ernſte Periode begann erſt nach dem Weltkrieg. Mit
dem Zuſammenbruch hörte der Menſch in ihm, der das „Brevier
für Weltleute” ſchrieb, zu beſtimmen auf. Von da ab war er
Zeit=Kritiker und Apoſtel. Schmitz’ erſtes Nachkriegs=Schaffen
galt der Bewußtmachung der ſeeliſchen Untergründe des
deut=
ſchen Zuſammenbruchs. Sein letztes der Geburtshilfe des
Ver=
ſtehens C. G. Jungs. Letzterer große Mann verdankt Schmitz
eigentlich ſein ganzes heutiges Bekanntſein in weiten Kreiſen
außerhalb der angelſächſiſchen Länder. Und als Apoſtel war
keiner ſelbſtloſer als Schmitz.
Und doch hat Oscar A. H. Schmitz letztlich immer nur für
ſich gelebt. Er iſt der eine überzeugende moderne Typus des
Menſchen, deſſen ganzes Dichten und Trachten dem Heil ſeiner
Seele gilt, welcher mir begegnet iſt. Unter der Maske einer
gelegentlich frivolen, gelegentlich ſchulmeiſterlichen Oberfläche
lebte er in Wahrheit Tag und Nacht, mit mönchiſcher Inbrunſt,
ſeiner eigenen Vervollkommnung. Mir iſt keiner begegnet, der
ſo bereit war, alle Zeit zu= und umzulernen, ſich Fehler
einzu=
geſtehen und ſie zu beſſern. Keiner, welcher ſich inbrünſtiger
danach ſehute, ſeine Vollendung für ſich zu erreichen. Für ſich,
nicht für die Welt: in bezug auf ſeine Weltgeltung war Schmitz
mehr als beſcheiden. Da ſah er ſich recht eigentlich nur als
Interpret. Freudigſt erkannte er jedes Fremden Wert an. Aber
hriftlicher als die meiſten heutigen Chriſten ſind, dachte er in
letzter Inſtanz doch immer nur an ſein Seelenheil, was immer
er darunter verſtand.
Aus dieſem Streben erwuchs in Schmitz’ letzten Jahren ganz
von ſelbſt die Fähigkeit, auch anderen zu helfen zu gleichem
Ziel. Er praktizierte auf ſeine beſondere Art als
Pſychoang=
ytiker. Was Schmitz als ſolcher bedeuten konnte, vermag auch
ich zu ermeſſen. 1922 arbeiteten wir, einige Monate lang, in
gegenſeitiger Analyſe zuſammen. Und ſo wenig die eigentlich
„nalytiſchen Ziele mich intereſſierten: bei dem, was ich wollte,
örderte Schmitz mich mehr, als irgend ein Fachmann mich hätte
ſördern können.
Mit Oscar A. H. Schmitz iſt einer der Vorderſten derer,
die unter modernen Menſchen „ſtrebend ſich bemühen”,
dahin=
gegangen. Um ſo mehr hoffe ich, daß die ſeiner Bücher, welche
Oscar A. H. Schmitz.
ſein tiefſtes Streben am ſtärkſten zum Ausdruck bringen, ſo vor
allem das „Brevier für Einſame” und das „Dionyſiſche
Geheim=
nis”, immer weitere und weitere Kreiſe ſtiller Leſer finden
mögen.
* Vikamin und Opium.
Die Reindarſtellung des Vitamin C.
Die Nachricht von der Reindarſtellung des Vitamis C, die
vor kurzem auch in deutſchen Zeitungen veröffentlicht wurde,
gab Veranlaſſung zu einer Anfrage der Deutſchen Mediziniſchen
Wochenſchrift bei Prof. Pouſſon in Oslo. Dieſer teilt mit, daß
in einer Sitzung der norwegiſchen Akademie der Wiſſenſchaften
am 4. Dezember der Magiſter Ottar Rygh über ſeine gemeinſam
mit ſeiner Frau und dem Chemiker Laland ausgeführten
Unter=
ſuchungen über das Antiſkorbut=Vitamin C berichtete, die zu
einer außerordentlich überraſchenden Entdeckung geführt haben
IIn unreifen Zitronen und Apfelſinen fand ſich ein chemiſch r
Stoff, der den Arzneimittelforſchern als Narkotin ſchon lange
bekannt iſt. Dieſes Narkotin iſt neben Morphin, Papaverin und
Kodein ein Beſtandteil des Opiums und wird auch zur
Schmerzbetäubungbenutzt. Die Wirkung des Narkotins
iſt allerdings weit ſchwächer als die des Morphins. Während
der Reifung der Früchte wird nun das in ihnen enthaltene
Wittwoch, 23. Dezember
Endlich darf nicht überſehen werden, welches beſondere
wicht auf die Gewinnung des kommenden Geſchlecht,
der Schuljugend, gelegt wird. Schulzellen an Höheren
Fortbildungsſchulen ſoll es ſelbſt bei uns geben. Schulzeitu
ſind auch hier verbreitet worden. Zyniſche Frechheit paar,
darin mit heuchleriſcher Lüge. Aufreizende Lieder putſche
jungen Menſchen auf und Bilder aus Rußland verherrlichen
Gottloſen=Paradies. Wo ſolche Verſeuchung feſtgeſtellt wird,
nur eine rückſichtsloſe Operation, wenn nicht die Krankheit m
tere Volkskreiſe anſtecken und ſchließlich unheilbar werden
Ein beſonderes Kapitel iſt die Unterhöhlung der chriſtlig
Feiertagsſitten, vor allem der Kampf gegen Wef
nachten. In dieſem Jahr war vorgeſehen, daß der erſte Vo
nachtsfeiertag ein „Weltkampftag” gegen den chriſtlichen Glaun
werden ſolle. Wie weit auf Grund der Notverodnung dass
Deutſchlano möglich werden wird, bleibt abzuwarten. In
land jedenfalls ſind bereits verſchärfte Beſtimmungen erloſ=
worden. Als Loſung iſt ausgegeben worden: „Weihnachten
die Produktivität der Arbeit herab”. Jeder der an Weihnaah
feiern will, wird in beſonderer Weiſe öffentlich angeprange
werden. Außerdem ſind noch beſondere „antireligiöſe V.e
nachtsvergnügungen” vorgeſehen. Aber auch bei uns wird u)
nicht auf alle Agitation verzichten. Bereits iſt eine in Rußlodnmet
jedruckte Broſchüre — neben anderen — „Wider den Chm
baum” in großer Auflage verbreitet worden, in der es hiue Auſe
„Heute führen bereits Hunderttauſende ſozialiſtiſch erzogyſymer
Proletarierkinder verſchärften Kampf gegen die Feier des Chmlzüdenter
baums und den ganzen Hokuspokus des mit ihm verknupfi)hiſche 2
religiöſen Fanatismus. Aus welchem Grunde tun ſie das, U
tun ſie dabei recht? . . . Weil das Chriſtentum, wie geſagt, 1dr M
Lockſpeiſe iſt, wodurch das Pfaffengeſindel unſere Kinder bougg d
Klaſſenkampf und ſozialen Aufbau ablenken will ..."
Deskul
Frage behandelt das Büchlein. Zugleich zeigt es auch, wie
Chriſtbaumfeier entſtanden und wie ſie ſamt dem ganzcenzell
Schwindel das Chriſtentum zu bekämpfen und aus der Welt ᛋuüchafts
ſchaffen iſt.” Gleichzeitig ſchickt man ſich an — gemäß da
Geſamtprogramm — die Antiweihnachtsagitation auf das La/Am
hinauszutragen. Wie die „Rote Poſt” meldet, ſind in Ber=).
50 Wandertrupps zu Wanderfahrten durch die Mark an a/ſowle
Feiertagen bereit. Und überall „feiern die Genoſſen mit z/ M L=
Antras
Dorfbevölkerung Weihnachten auf ihre Art”
Ob wir nun Störungen unſeres Weihnachtsfriedens zu r94 Voll.
fürchten haben oder nicht, jedenfalls haben wir es mit einer A/äſid
wegung zu tun, die ſich vermißt, unſer geſamtes ſittliches unZtloſit
religiöſes Denken und damit unſere geſamte Kultur aus doter. In
Angeln zu heben. Genau beſehen haben wir es eigentlich gilchsp
nicht mit einer Bewegung zu tun, ſondern mit einer zu g Reie
ſicheren, im letzten Grunde politiſchen Aktion. Aber ſie wiü aus
gefährlich, weil ihr ein ungeheurer Fanatismus innewohnt ucein in
weil ſie von keinerlei ſittlichen Bindungen gehemmt iſt. ANze Vo
hoffen, daß ſie zu einer ſtarken Beſinnung der Chriſtenheit fühk r Be
auf die ihr geſchenkten urendlichen Güter. Wir wiſſen, daß n
dann die Gefahr überunden werden kann, wenn in intenſiver;
Frömmigkeit die Chriſten ſich dieſe Güter wieder aneignen
wenn in bewußter Verlebendigung der Gemeinden ſie zur 2
geſtaltet werden. Vielleicht gibt Weihnachten manchem Anl
n.
ur Selbſtbeſinnung und zum erſten Schritt auf dieſem Weg. /hihſty
cher
laats
Forderungen des Deutſchen Gewerkſchaftsbunderzedarf
rtſd
Der „Deutſche” veröffentlicht ein längeres Schreiben
die 2
Hauptgeſchäftsſtelle des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes an
Vollve
Reichsregierung, in dem zuſammenfaſſend zu der Notverordnur / Begu
Stellung genommen wird.
Der Deutſche Gewerkſchaftsbund, fordert üfP 2ine
dem Schreiben die Beſeitigung der ungerechten Beu orſia
ſtimmung der IV. Notverordnung über die Neu7-0 an
feſtſetzungder Tariflöhne und=Gehälter im Ko)R
len= und Kalibergbau. Während allgemein der A0,
ſtand vom 10. Januar 1927 die unterſte Grenze für die 2
ſenkung bilden ſolle, würden die Löhne der Arbeitnehme
Kohlen= und Kalibergbau ohne Rückſicht auf dieſe Grenze und
Wirtſchaftlichkeit des Bergbaues um 10 oder 15 Prozent gek
Weiter wird die Herausnahme der Arbeiter in Betrieben de=
Reiches, der Länder und der Gemeinden, der Reichsbahn und de=
Waſſerſtraßenbetriebe aus dem Kapitel der Notverordnung u
vi
ihre Unterſtellung unter den 6. Teil gefordert, damit ſie hinſich
lich der arbeitsrechtlichen Vorſchriften mit den übrigen ArbeitMoſthyren
nehmern gleich behandelt werden.
Der Deutſche Gewerkſchaftsbund verlantiſefſo
dann weiter die Beſeitigung der Beſchränkun
der Erſatzkaſſen, ſoweit Berufsverbände deret /Nach unſ
Träger ſind. Die ſelbſtändige Beitragspolitik der Erſatzkaſſi?0 des K
habe auf die Höhe der ſozialen Verpflichtungen der Arbeitgehed/ Tageso
keinen Einfluß. Das Schreiben wendet ſich weiter gegen die Imtzuſe
Regelung in der Unfallverſicherung, der Inva kn Ab
lidenverſicherung und der Reichsverſichernntſſe gew
für Angeſtellte und fordert Aenderungen irſhflöſ
ehen ger
den Beſtimmungen über die Mietregelung.
Narkotin in das Vitamin C übergeführt. Das Narkotin ſtal97
alſo eine Vorſtufe (Provitamin) des Vitamins C dar. Auch deis
chemiſche Umwandlungsprozeß des Narkotins in Vitamin —
wurde von den Forſchern ſtudiert. Die Umwandlung ſpielt ſüf
wahrſcheinlich unter Beteiligung eines Enzyms ab, das iſt ee ßüber
aus lebenden Zellen ſtammender Stoff der ähnlich wie die Ke‟Pche
geſch=
wirkt. Die Ueberführung des Narkotins in das reine Vitam 2fagen
u=
gelang den Forſchern auch im Reagenzglas, alfv außerhalb dei"
Pflanze. Durch Beſtrahlung mit ultraviolettem Licht läßt ſchtn.
die De.
eine ähnliche, allerdings viel ſchwächere Wirkung erzielen Diss
aus dem Narkotin gewonnene Vitamin wurde an zahlreichene
Tieren erprobt, und es zeigte ſich, daß es ſchon in allerkleirſtehn. Lin
icht Kapi
Mengen das Auftreten des Skorbuts verhütet. Der mit
derjien
lionſte Teil eines Gramms genügt ſchon, um e
4t
vitaminfreier Ernährung ein Meerſchweinchen vor dem Ausbruge
Ke
der Krankheit zu ſchützen.
Kette
Nach der Reindarſtellung des Vitamins D durch Windal
Min
iſt das C=Vitamin das zweite Vitamin, das rein dargeſte Mal=ſieh
werden konnte.
er 9
Men
Jugendſchriften aus dem Verlag Georg Weſtermann.
Verf
Der bekannte Verlag Georg Weſtermann, Braunſchw”n;
legt auf den Weihnachtstiſch 4 ausgezeichnete Bücher für Kinda=
Berni. 1. und 2 Band. „Pinkepanks Weihnachten und andeles M 90
Erzählungen für die Jugend” und „Die Tarnkappe‟. Der Tige/ 11 des Verlages entſprechend iſt die drucktechniſche Herſtelluſc ntioner
und die Ausſtattung der illuſtrierten Bücher ebenſo ausgezei m und d
wie die Auswahl der Erzählungen ſorgfältig getroffen iſt, woll . kſer gewi
ja auch der Name des Autors, Heinrich Scharrelmann.
Burh=
ſchaft gibt. Die Illuſtrationen lieferte Ernſt Kutzer. Vier ausd in
ihr=
zeichnete Geſchenkbücher.
1o,
Der Marine=Kalender 1932, erſtmalig herausgegeben voc Vs
Bund Deutſcher Marine=Vereine, Verlag der Deutſchen Mariner P. 9
Zeitung (Ernſt Rubien), Berlin=Lichterfelde, iſt beſonders viee
ſeitig und literariſch wertvoll. Das Buch dient dem deutſchen See
geltungs= und Ueberſeegedanken in muſtergültiger Weiſe, allgemel
ſte=
verſtändlich, unterhaltend und ſachlich. Gleichſam als große Gile iſte Sti
eitung zum inneren Verſtändnis für den Geſamtinhalt des Bywe— ſoſen an
dienen die kurzen Lebensbeſchreibungen der drei markanteſten ke. der
ſönlichkeiten der alten Marine; des Schöpfers und Organiſatole
der
des Exerziermeiſters und des Skagerrakführers: Tirpitz. Koeſ
und Scheer. So iſt der Marinekalender 1932 zum Preiſe voie a e
Und
1,20 RM. (in allen Buchhandlungen) ein Buch für alt und in.
die
das in ſeiner ſehr unterhaltenden und anſprechenden Art in Bee
und Bild allen denen reiche Anregung und Freude bereitet. e
die Schiffahrt und das weite Meer lieben. Ein Preisrätſel
100 Preiſen bietet u. a. einen koſtenfreien 14tägigen Aufenthall."
Wilhelmshaven an und eine freie Reiſe nach Kiel und Laboe ?"
N
Marine=Ehrenmal, für welches der Ertrag des Kalenders
ſtimmt iſt.
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 355 — Seite 3
Deien
„ſittwch, 23. Dezember 1931
Me Unpreugiiche Janoldierſchaftbrammer aufgelsft!
gen Ueberſchreitung der der Kammer zuſtehenden Befugniſſe. — Die Kammer hatfe den Rückkrift
des Reichspräſidenken gefordert. — Neuwahl der Kammer innerhalb von drei Monaken.
ſt
aadeskulkuramkspräſident Pauly zum Skaakskommiſſar für die Landwirkſchaftskammer ernannk.
Heiienregierung gegen oſtpreußiſche
Landwirkſchaftskammer.
Königsberg, 22. Dezember.
uf
eine in /Wze amtlich mitgeteilt wird, iſt die oſtpreußiſche
Landwirt=
der du tsknymer von der preußiſchen Staatsregierung aufgelöſt
wor=
ſiſtüig.: De Auflöſung erfolgte wegen des Beſchluſſes der Landwirt=
Feier de tsküymer vom 15. Dezember 1931, in der der Rücktritt des
ihm heuhswräidenten und der Reichsregierung gefordert worden war.
un ſie gpreuſiſche Regierung ſieht in dieſem Beſchluß eine
Ueberſchrei=
e 6i dur der Kammer zuſtehenden Befugniſſe, die im Intereſſe der
Lre g
will, alt un der Staatsautorität nicht hingenommen werden könne.
es auch Laineskulturamts=Präſident Pauly in Königsberg iſt für
den zwoſtenzeitliche Verwaltung zum Staatskommiſſar, für die
S d dwuirſchaftskammer beſtellt worden.
af
ſind Der Amtl. Preuß. Preſſedienſt teilt hierzu mit:
Mar Där bſtpreußiſche Landwirtſchaftskammer hat in ihrer
Voll=
enoſſen ug chr 15. Dezember im Anſchluß an eine Entſchließung
fol=
dem Intrag angenommen:
Fiedens „D2ie Vollverſammlung bittet den Präſidenten Brandes, dem
Mu echsrurſſidenten zu erklären: Der oſtpreußiſche Landſtand erkennt
* Nutlia AR uckloſigkeit des Reichspräſidenten der heutigen Syſtemkraft
tur benübe. In tiefſter wirtſchaftlicher und ſeeliſcher Not bittet er
2geh Rzüspräſidenten, ſowohl für ſeine Perſon als auch für das
Mir eltzeittg Reichskabinett den Weg alsbald freizumachen für Män=
Aber I dw aus Kampf und Glauben zuſammengeſchweißt, jetzt nur
wehoe5 a llen in der Lage ſind, nicht nur die Landwirtſchaft, ſondern
emmt A gait Volk zu retten.”
e Dielr Beſchluß fordert nachdrücklichſt den Rücktritt des
Reichs=
wiſſe, P.
n in wrſidcnten und der Reichsregierung. Die den Antragſtellern
nahe=
aneimennde , Preußiſche Zeitung” hat dies offen beſtätigt. Damit hat
mmer politiſche Forderungen geſtellt und
en ſe5
iy geſetzlich zuſtehenden Befugniſſe
über=
uanchen
ſen. Selbſt bei weitherzigſter Auslegung
dieſem !
zlbſtverwaltungsrechts der Kammer kann
jacher Beſchluß im Intereſſe der Erhaltung
Sſatsautorität nicht hingenommen werden
AllslN d=darf ſchärfſter Ahndung. Zwar hat der Vorſtand
Lünwirtſchaftskammer in ſeiner Sitzung vom 19. d. M. be=
Schie oſſahn die Angelegenheit nochmals auf die Tagesordnung der
undes
NotyeuhltVollverſammlung zu ſetzen, um erneut Beſchluß zu faſſen,
dunBegründung, daß ein Teil der Kammermitglieder ſich
Tragweite de Beſchluſſes nicht im Klaren geweſen ſei.
2:Oſem horſtandsbeſchluß kann jedoch nach Auffaſſung der Staats=
1eAliernhg an den oben feſtgeſtellten Tatſachen nichts ändern. Die
: natzugierung hat ſich deshalb genötigt geſehen, die oſtpreu=
1e: ho lindwirtſchaftskammer aufzulöſen und den
Landeskultür=
beit A ksprſidenten Pauly in Königsberg zum Staatskommiſſar für
für
zEſenzeitliche Verwaltung zu ernennen.
beitneh
Grenze
Ai
Frozen eutpſhl der oſtpreubiſchen Landwirkſchaftskamger
Bet.
innerhalb drei Monaken.
Aiſ wir von unterrichteter preußiſcher Seite erfahren, muß
ſch ie geſetzlichen Beſtimmungen die Neuwahl der heute
auf=
löſten oſtpreußiſchen Landwirtſchaftskammer innerhalb, von drei
ungt erfolgen.
lach unſerer Meinung lag die Möglichkeit vor, durch den
ſchlli des Kammervorſtandes, die Angelegenheit noch einmal
er Sif de Tagesordnung zu ſetzen, die Sache auf andere Weiſe aus
Wet zu ſchaffen, da die Mehrzahl der Kammermitglieder bei
erſtn Abſtimmung über die Tragweite dieſes Beſchluſſes nicht
de: Ble geweſen iſt. Das Recht der preußiſchen Regierung
rſiguffAflöſung iſt nicht zu beſtreiten. Es wäre auch
rIng ve ſſthen geweſen, wenn ſie unmittelbar nach dem Beſchluß ein=
IWgrifg hätte. Ob es allerdings ratſam oder auch nur politiſch
zweckmäßig war, den Konflikt, nachdem zunächſt der
Dementier=
apparat eingeſchaltet war, durch die Auflöſung zu verſchärfen,
dar=
über kann man verſchiedener Meinung ſein. Normalerweiſe wird
die Landwirtſchaftskammer in Etappen ergänzt. Bei der letzten
Neuwahl iſt auch nur in einzelnen Kreiſen gewählt worden. Die
Folge der Auflöſung wird nun ſein, daß in allen
Kreiſen gewählt und die Nationalſozialiſten, die
zur=
zeit etwa 20 von 74 Stimmen innehaben, vielleicht
die Mehrheit erringen. Der Zweck der Auflöſung wird
alſo wohl der ſein, daß der Einflußder
Nationalſozia=
liſten in der oſtpreußiſchen
Landwirtſchaftskam=
mer nun ſtärker wird als bisher, und es iſt eigentlich
nicht einzuſehen, daß es Aufgabe der preußiſchen
Re=
gierung war darauf hinzuarbeiten.
Selbſtverſtänd=
lich iſt es ihre Pflicht, über die Staatsautorität zu wachen. Ebenſo
unſtreitig iſt, daß der kritiſierte Beſchluß der
Landwirtſchaftskam=
mer gegen die Staatsautorität verſtößt, aber die Hauptſache war
doch, dieſen Beſchluß aus der Welt zu ſchaffen, und das wäre auf
anderem Wege ſehr viel einfacher zu erreichen geweſen.
Auflöſung der Kammer
ohne Veranlaſſung des Reichspräſidenken.
Der Beſchluß der preußiſchen Regierung, die oſtpreußiſche
Land=
wirtſchaftskammer aufzulöſen, iſt, wie die „T.=U.” von beſonderer.
Seite erfährt, weder auf Veranlaſſung des Reichspräſidenten, noch
der Reichsregierung erfolgt. Der Reichspräſident iſt der
Auffaſſung, daß die Angelegenheit beigelegt
war. Es geht dies auch ſchon daraus hervor, daß der
Reichs=
präſident auf den Brief des Vorſitzenden der
oſt=
preußiſchen Landwirtſchaftskammer, Dr.
Bran=
des, in dem dieſer ihm den letzten Beſchluß des Vorſtandes der
Landwirtſchaftskammer mitteilte, geantwortet hat, daß
da=
mit für ihn die Sache beigelegt ſei, weil er ja auch
an=
nehme, daß die Kammer ſelbſt bei ihrer Vollverſammlung im
Ja=
nuar den gleichen Beſchluß faſſen werde. In dieſem Schreiben war
bekanntlich außer einer Ergebenheits=Kundgebung für den
Reichs=
präſidenten die Mitteilung enthalten, daß die Vollverſammlung
der Landwirtſchaftskammer ſich noch einmal mit dieſer
Angelegen=
heit befaſſen werde. Verhandlungen zwiſchen der preußiſchen
Re=
gierung und der Reichsregierung in der Angelegenheit haben nicht
ſtattgefunden.
Die Reichsleitung der N. 5.2. A.B. zur Auflöſung
der oſtpreußiſchen Landwirkſchaftskammer.
München, 22. Dezember.
Zur Auflöſung der oſtpreußiſchen Landwirtſchaftskammer
ſchreibt die Preſſeſtelle der Reichsleitung der N. S.D.A. P., daß die
Entſchließung der Kammer ohne Zweifel die tatſächliche
Stim=
mung der ſchwer leidenden deutſchen Landbevölkerung zum
Aus=
druck bringe. Ohne die Perſon des Herrn Reichspräſidenten von
Hindenburg antaſten zu wollen, wie es ja auch in dem Beſchluß
der Landwirtſchaftskammer keineswegs geſchehen ſei, ſieht die
N. S. D. A. P. doch keine Veranlaſſung, eine ſolche Gefühlsäußerung
der ſchwer um ihr Daſein ringenden oſtdeutſchen Landbevölkerung
zu unterbinden um ſo weniger, als man in Berlin ofſenbar
be=
fangen in der Notverordnungsmaſchinerie keine rechte Vorſtellung
von der wirklichen Stimmung im Lande zu haben ſcheine.
Zuckerzollregelung um ein Jahr verlängerk.
Berlin, 22. Dezember.
Durch Verordnung der Reichsregierung iſt die
Zuckerzollrege=
lung, die mit dem 31. Dezember 1931 abläuft, um ein weiteres
Jahr verlängert worden. Die Notwendigkeit für dieſe Maßnahme
ergibt ſich daraus, daß der Zuckerpreis auf dem Weltmarkt dauernd
weiter geſunken iſt. Die Reichsregierung hätte unter dieſen
Um=
ſtänden eine Verminderung des Zollſchutzes, den die rübenbauende
Landwirtſchaft im Zuckerzoll hat, nicht verantworten können. Eine
auch nur geringe Ermäßigung des Zolles hätte mit Sicherheit zu
einer weitgehenden Ueberſchwemmung Deutſchlands mit
Aus=
landszucker geführt.
dar.
9
und
Narld
17)
Sir Menſch Woher-Wie —Wohin?
Aa über 300 Seiten umfaſſende Werk größeren Formats iſt
ab.
wie di ſulte geſchrieben, die nach dem Woher und Wohin des
Men=
hen Ifngen und ſich nicht von vornherein, gegen eine Antwort
rein
außeid emmei, wie ſie auf Grund okkulter Forſchung gegeben werden
gich /8 Die Verfaſſer (die vor kurzem verſtorbene Präſidentin der
heo’ſwiſchen Geſellſchaft mit dem Hauptſitz in Indien und der
an zcdeme bekannte Vorkämpfer dieſer Bewegung) verſuchen in den
rſter uht Kapiteln eine Darſtellung der Erdenentwickelung und
itderjenigen des Menſchen und ſeiner Mitgeſchöpfe,
begin=
ſend mit der erſten planetariſchen Vorverkörperung der Erde
fünKette”), bis zu der vierten, in der ſie ſich jetzt befindet
Viert Kette”) zu geben. Die Entwickelung vollzieht ſich durch die
ufen Mineral, Pflanze, Tier bis zur Ichheit; in ſieben=
mal=
bem=nal=ſieben Rhythmen („Ketten, Runden, Globen”) des
Evo=
ſtionsyſtems, deſſen Zentrum der Logos iſt; unter der Leitung
hallkener Weſenheiten, denen ſich dienend die Initiierten
verbin=
lie Menſchheitsſtufe wird auf der alten Atlantis erreicht,
elche lie Verfaſſer in den Kapiteln „Schwarze Magie aus Atlan=
und „Die Ziviliſation von Atlantis” (9. und 10. Kapitel)
dor den geiſtigen Auge des erſtaunten Leſers erſtehen laſſen. Die
Rapäg 11—13 ſind der Betrachtung zweier atlantiſcher
Tochter=
üivil ſgionen gewidmet, der toltekiſchen von Ur=Peru (12000
C=)y und der turaniſchen im alten Chaldäa (19 000 v. Chr.).
er Veer gewinnt eine deutliche Vorſtellung von dem Leben
die=
jmeits der Grenzen hiſtoriſcher Forſchung liegenden Kulturen,
ein ihren höchſten und in ihren einfachſten Aeußerungen
ken=
en ſemt, vom religiöſen Dienſt angefangen, bis zu den
Verrich=
lungen des Alltags. In den Kapiteln 14—21 folgen A. Beſant
ind GW. Leadbeater den Wanderzügen der Menſchengruppe von
Atlagntern, die unter Leitung ihres großen Führers, des
Bild=
ders uid in gewiſſem Sinne Ahnherrn der fünften Wurzelraſſe,
nach din Oſten aufbricht, bevor die Kataſtrophe von 75 025 v. Chr.
das eite Stück von Atlantis vernichtet, und die ſchließlich in
Mitsielſien an den Ufern des einſtigen Gobi=Meeres und auf dem
Eilcn der „weißen Inſel” angeſiedelt wird. Es wird geſchildert,
Die mer den fortgeſetzten Bemühungen des die Ausleſe und
Blut=
niſchug leitenden „Wurzel=Manu” die alte ariſche Raſſe und von
dieſem Grundſtock aus die Unterraſſen, die arabiſche (2.), die
ira=
niſchhe 3.), die keltiſche (4.), die teutoniſche (5.) herangezüchtet und
zcye werden, und wie dieſe ebenſo wie der Grundſtock als erſte
Antkmaſſe mit dem Namen „ariſche” in abgemeſſenen Zeiträumen
ihrcn Erdgebieten zugeführt werden. — Auf etwa 70 Seiten gibt
danm C. W. Leadbeater auf Grund hellſeheriſcher Beobachtung
9 Beſant und C. W. Leadbeater: „Der Menſch:
& Pieper, Ringverlag. Düſſeldorf 1931.
Vahr, wie, wohin=
Bra/f 10 Mk., geb. 12 Mk.
ein Zukunftsbild von dem Leben einer durch ihr ſpirituelles
Stre=
ben von der übrigen Menſchheit ausgeſonderten Gruppe im 27
Jahrhundert, die den Anfang der ſechſten Wurzelraſſe darſtellt. Ein
kurzer Vorblick auf den Plan der Entwickelung, die mit der
ſieben=
ten „Kette” an ihr Ziel gelangt, beſchließt dieſen letzten Abſchnitt
des Buches. Ein Anhang bringt Zuſätze und Angaben über
In=
karnationsreihen und deren Beziehungen untereinander.
Was kann das vorliegende Werk dem Leſer, insbeſondere dem
mitteleuropäiſchen, dem es durch die Ueberſetzung dargereicht wird,
dienen? Man wird ſich gern den Geſichtspunkt der Verfaſſer zu
eigen machen, wenn ſie ſagen: „Die Wahrheit hellſeheriſchen
Er=
kundens kann dem großen Publikum ebenſowenig bewieſen
wer=
den, wie dem Blindgeborenen Farben erklärt werden können . . .
Den Lernbegierigen möchten wir ſagen: Nehmt es an, ſoweit es
euch bei euren Studien hilft und das, was ihr ſchon wißt, klarer
und verſtändlicher macht.” A. Beſant und C. W. Leadbeater haben,
ſoweit nicht eine (Grundlage vorliegt, die ſie benutzten, den Weg
eingeſchlagen, daß ſie mit ihrem Bewußtſein ſich in die Stadien
der erſten und zweiten „Kette” zurückzuverſetzen ſuchten, und daß
ſie vom letzten Teil der dritten „Kette” an bei ihren
Unterſuchun=
gen von den erforſchten Vorverkörperungen gewiſſer
Individuali=
ten ausgingen, „außer da, wo dieſe Gruppe während irgendeiner
wichtigen Stufe der Entwickelung anderweitig beſchäftigt war”
in welchem Fall „der Hauptſtrom des Fortſchritts verfolgt”
wurde. Hellſeheriſche Prüfung des Mitgeteilten iſt möglich. Kann
ſie nicht vorgenommen werden, ſo bleibt nur dieſes übrig:
Wie=
weit die Forſchungen verläßlich ſind, muß ſich durch die ohne
hell=
ſeheriſche Beobachtung arbeitende Wiſſenſchaft erweiſen, die die
dargebotenen Erklärungen und Geſichtspunkte aufnimmt und ihren
Wert an den geſicherten Tatſachen prüft oder ſie mit den eigenen
Hypotheſen vergleicht, um zu verwerfen oder anzunehmen. Das
Kriterium wird ja letzten Endes ſein: Wie tief Menſchen die Welt
verſtehen, und wie ſie ſich geſchickt machen, ihre Aufgaben zu
er=
füllen. Es gibt eine Darſtellung der Weltentwicklung aus den
Quellen abendländiſcher okkulter Forſchung, die auch bis zum
Ur=
beginn hinaufführt. In ihr wird das Werden des Menſchen und
der unter dem Menſchen ſtehenden Kreatur als das Werk
gött=
lich=geiſtiger Weſenheiten geſchildert — deren Namen bleiben nicht
verborgen —, eine Geſchichte des menſchlichen Bewußtſeins und
eine Geſchichte der Subſtanz der Menſchenweſenheit. Der „
Ur=
ſprung des Böſen” wird in Taten der „Götter” gefunden, ſeine
zwiefache Auswirkung iſt erkannt und das heilende Ereignis in
der Zeitenwende in ſeiner einzigen Bedeutung erſchaut, ſo daß
mit ihm der Sinn der Religionen und der aus ihnen geſpeiſten
Kulturen ſich enthüllt. In unſerem Zeitalter aber werden die
Wiſſenſchaften nicht länger die befruchtenden Ströme einer
For=
ſchung von ſich abwehren, die, auf demſelben Mutterboden
erwach=
ſen, ſich im letzten Grunde nur der geſteigerten und gewandelten
Fähigkeiten bedient, durch welche jene groß geworden ſind. Dem
Die preußiſche Nokverordnung.
Von einer wirklichen Berwalkungsrefori!
noch weit enkfernl.
Von unſerer Berliner Schr iftleitung.
Die preußiſche Regierung hat es vorgezogen, erſt einmal den
Landtag in die Weihnachtsferien zu ſchicken, bevor ſie ihre
lang=
erwartete Notverordnung veröffentlichte. Wäre ſie einige Tage
früher herausgekommen, dann wäre ja im Landtag Gelegenheit
geweſen, allerlei Bemerkungen zu machen. Herr Klepper, der
neue preußiſche Finanzminiſter, hat noch vor kurzem verbreiten
laſſen, daß er einen ausgeglichenen Etat vorlegen würde. Man
durfte und mußte auf ſein Werk geſpannt ſein, da ja ſein
Vor=
gänger Hoepker=Aſchoff mit ſeinen Sparmaßnahmen bei der
Ver=
waltung nicht durchgedrungen war und auch die inzwiſchen viel
erörterte Schlachthofſteuer wieder beiſeite gelegt worden war.
Die Notverordnung der preußiſchen
Regie=
rung iſt denn auch entſprechend ausgefallen. Wir wollen gerne
zugeben, daß ſie ſich redlich Mühe gemacht hat, wenigſtens das
Geſicht zu wahren. Was ſie aber an Tatſächlichem vorlegt, iſt
reichlich dürftig. Es bleibt immer noch ein Defizit von 167
Mil=
lionen, das ſich unzweifelhaft noch erhöhen wird, weil die
Steuer=
rückgänge weiter anhalten werden. Hinzu kommt, daß viele der
vorgeſehenen Verwaltungseinſparungen wohl kaum verwirklicht
werden dürften. Die Durchführungstermine liegen zu einem
er=
heblichen Teil erſt im Herbſt des nächſten Jahres. Es wird alſo
kaum ein Miniſter vor den Wahlen an die Verwirklichung der in
der Notverordnung eingeräumten Maßnahmen herangehen.
Eigenartig iſt die Auftragserteilung an die Miniſter, in
deren Händen es jetzt liegt, ob es überhaupt zu einer
Verwal=
tungsreform kommt, und wann und wo irgendwelche Inſtanzen
eingeſpart werden ſollen. Daß das, was jetzt angeſtrebt wird,
noch mehr als ein Ach und Beſcheiden iſt, geht aus einigen
Gegenüberſtellungen hervor: Nach der Verordnung ſollen bis zum
Herbſt 40 Oberförſter abgebaut werden, insgeſamt gibt es 660.
Die Kreis= und Sonderkaſſen der verſchiedenen
Verwaltungs=
zweige ſind um 50 zu vermindern, — dabei gibt es mehr als
2200 ſolcher Kaſſen. Von 153 Gewerbeaufſichtsämtern ſind 9
auf=
zuheben. Von 70 Bergrevieren ſollen 4 in Fortfall kommen.
Preußen verfügt über mehr als 1000 Amtsgerichte, davon ſollen
bis zum Herbſt 60 durch Zuſammenlegung eingeſpart werden. Von
den über 400 Kreiſen ſollen 40 verſchwinden. Aus dieſen
Gegen=
überſtellungen geht ſchon hervor, daß doch nur recht beſcheidene
Anſtrengungen gemacht worden ſind, und daß Preußen von einer
wirklichen Verwaltungsreform noch immer ſehr weit
ent=
fernt iſt.
Weitere Zunahme der Woklſahrfserweibslsſen
in Heſſen.
Im Volksſtaat Heſſen ſind nach den neueſten Ermittlungen
des Heſſiſchen Landesſtatiſtiſchen Amtes die von den
Arbeitsäm=
tern anerkannten, bei den Bezirksfürſorgeſtellen gezählten
Wohl=
fahrtserwerbsloſen gegenüber Vormonat von 30 983 auf
33 027 am 30. November geſtiegen. Um die gleiche Zeit des
Vor=
jahres waren 19 302 Wohlfahrtserwerbsloſe ermittelt worden. Die
Zunahme im Laufe des Monats November war beſonders
erheb=
lich in den Städten Mainz und Offenbach, wie auch in
mehreren Abeiterwohnbezirken, beſonders in Offenbach=Land,
Groß=Gerau u. a.
Staatskommiſſar in Mörfelden.
Da der Gemeinderat die Einführung der Bürgerſteuer
abge=
lehnt hatte, wurde dieſe mit einem 300prozentigen Zuſchlag durch
das Kreisamt auf dem Verordnungswege eingeführt. Der
neuge=
wählte kommuniſtiſche Bürgermeiſter Zwilling verweigerte jedoch
ſeine Unterſchrift für die Steuerbeſcheide. Der Gemeinderat hat
einſtimmig ſeine Haltung gebilligt. Nunmehr wurde
Regierungs=
aſſeſſor Keil vom Kreisamt Groß=Gerau als Staatskommiſſar
be=
auftragt, die Steuerbeſcheide auszufertigen. Gegen Bürgermeiſter
Zwilling dürfte ein Diſziplinarverfahren eingeleitet werden.
Zum Kaſernenabbruch in Mainz.
Zu unſerer geſtrigen Meldung über den Abbruch ehemaliger
militäriſcher Gebäude in Mainz wird von zuſtändiger Stelle
mit=
geteilt, daß es ſich hierbei um uralte Bauten handelt, die nicht
mehr zu verwerten waren und um deren Beſeitigung die Stadt
Mainz ſelbſt gebeten hatte, da die Gebäude den Verkehr
hinder=
ten. Die Antennenmaſten ſeien nicht mehr zu verkaufen geweſen,
es habe die Gefahr beſtanden, daß ſie verroſten und einſtürzen
könnten. Im übrigen ſei der jetzige Zeitpunkt zum Abbruch der
Gebäude und der Maſten gewählt worden, um der
Arbeitsloſig=
keit in Mainz zu ſteuern.
Wahrheitſucher kann nicht erſpart werden, ſelbſt zuzuſehen, wie er
ſich die Welt deuten will, wo immer er ſteht und ringt, forſchend
oder gläubig ahnend, ſchön geſtaltend oder bedacht, weiſe zu
ord=
nen; wie er das Leben meiſtern wird, das im nächſten Augenblick
ſeine Aufgabe an ihn ſtellt.
* Neue Schallplakten.
Der Krieg Schallplatten=Induſtrie—Radio hat dafür geſorgt,
daß wieder Schallplatten gekauft werden. Zumal zu
Weihnach=
ten, denn ſie bilden ebenſo ſchöne wie beliebte und dankbare
Schenkartikel. Abgeſehen davon, daß gute Weihnachtsplatten in
der Hausmuſik das Feſt ſelbſt ungemein verſchönen helfen.
„Grammophon”. (Die Stimme ſeines Herrn) legt neben
ſchö=
nen alten und neuen Weihnachtsplatten in Geſangs= und
Inſtru=
mentalkunſt eine Reihe wundervoller Neuheiten auf den Markt.
Aus der Reihe der techniſch vollendeten „Serie Polifar” ſei, in
erſter Linie Franz Völker genannt, der auf Platte B 43 469
ein Opernpotpourri ſingt, das vieles beſter künſtleriſcher
Unter=
haltung bietet. Inſtrumentalkonzerte, wie etwa die der
Staats=
opernkapelle in „Eſpana”, ſind techniſch und im Vortrag ganz
wun=
dervoll (C 41 022), und die ſchmiſſige Muſik des
Lioſchakoff=
bliedern „Napolitana” und
Tanz=Orcheſters mit den Tan
„Das Blumenmädchen von Neapel”,
C 41 186) erfreuen ſich
ſtei=
gender Beliebtheit. Einen Sondergenuß eigenſter Art vermittelt
Gerd Thomas auf der Würlitzer Orgel in dem entzückenden
Potpourri „Aus Großmutters Notenmappe” (B 47 105). Ganz
entzückende Sachen werden da wieder lebendig. Auch in der
wohlfeilen Serie Braun=Etikett ſind gute Platten
herausgekom=
men, wie etwa die des Rheiniſchen Volksſängers Auguſt
Batzam, der ſo wundervoll ſchmelzige Liebes=Sehnſuchtslieder
ſingt (729), und das Walzer= und Stimmungspotpourri des
Grammophon=Orcheſters auf 727.
Vom Lindſtröm=Konzern liegen recht gute Platten
aus den Fabrikaten „Odeon” und „Parlophon” vor. Parlophon
bringt Operettenneuheiten, zum Teil in der Beſetzung der
Urauf=
führung. Gitta Alpar ſingt mit Orcheſter unter Leitung von
Theo Makeben Lieder aus „Die Dubarry — ha! ſo iſt ſie, die
Dubarry” und „Ich ſchenk mein Herz” (B 48 054). Es iſt
inter=
eſſant, Vergleiche zu ziehen zu der Darmſtädter Aufführung. Das
Edith=Lorand=Orcheſter bringt Piecen aus der Operette Flucht
in die Ehe”. Walzer und Tango, flott, rhythmiſch, geſchmeidig
und ſchmiſſig (B 48 085). — „Odeon” bringt Geſangsbeiträge der
Kammerſängerin Vera Schwarz aus „Die ſchalkhafte Witwe
mit dem ſehr guten Orcheſter Dr. Weißmann (0 11539). Auf
ausgezeichnetem Niveau in geſanglicher und techniſcher Hinſicht
ſteht die Platte 0 2822, von der der Chor der Ludwigskirche
Ber=
lin „Es iſt ein Ros' entſprungen” und das entzückende „Schlaf
wohl, du Himmelsknabe du: ſingt. Ebenſo meiſterhaft ſpielt
Paul Mania „Stille Nacht” und „O, du fröhliche” auf einer
Kammerſänger Richard
11045)
voll klingenden Orgel
Tauber beſchließt mit „Leben ohne Liebe kannſt du nicht” aus
dem Tonfilm „Nie wieder Liebe” und mit dem Lied „Sei mir
ge=
grüßt” die Reihe.
Seite 4 — Nr. 355
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 23. Deze
Kate Buchheimer
Albert Melchior
Verlobte
Weihnachten 1931.
Beckstr. 4
Stiftstr. 40
Statt Karten.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Helmut Werner
(liſabeth Werner, geb. Kuhlmann
Todes=Anzeige.
Heute ſtarb unſere liebe Mutter
K
Nau Sofenyme kunn
Blumenthalſitr. 41 Darmſiadt Kranichſieinerſtr. 8
Kirchliche Trauung: 1. Weihnachtsfeiertag, 3 Uhr,
in der Martinsküche.
geb. Hornſiſcher
Lehrerswitwe, Handarbeitslehrerin i. A.
nach kurzem ſchweren Krankenlager inſolge eines Schlaganfalls
im 79. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Bernhard Rapp
Luiſe Rapp
Karl Rapp
Herma Rapp, geb. Thedmers.
Darmſtadt und Hamburg, den 21. Dezember 1931.
Mehrere geſpielte
Pianos
wie neu, darunter
Ed. Seiler,
Bechſtein.
Piano=Berg
Hügelſtr. 32, Tel. 126
(*gom)
Ohne Dät
bin ich in kurzer Zeit
20 Pfd leichter.
gewoiden durch ein
einf Mittel, weiches
ich jedem gern
koſten=
los mitteile Frau
Karla Maſt, Bremen4 D
I. Hbg 140101
F5
Wore
zchentt Müren
Die Beerdigung findet dem Wunſch unſerer lieben Mutter gemäß
in der Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen zu wollen. (18511
zum Feſt
von
Am 1. Weihnachtsfeiertag feiern Herr
Wilhelm Schweingel und deſſen Ehefran Roſa,
geb. Waldherr, das Feſt der ſilbernen Hochzeit,
(18525
Herzlichen Glückwunſch!
Christian
Arnold
iüt
am Weißen Turm.
(17694b)
S0
W ae
tag b
ge
Ein ſchöner Oelikateßkorb
Brennholzverſteigerung
gefüllt mit praktiſchen Lebensmitteln. iſ
Praktische Geschenk
für Herren ſind
t der
Heute morgen endete unerwartet ein ſanfter
Tod das arbeitsreiche Leben meines
treuſorgen=
den Mannes, unſeres lieben Schwagers und
Onkels
Dr. mou. Mior. Dng. Duh
pralt. Arzt
in ſeinem kurz vollendeten 59. Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Olga Zutz, geb. Geiler.
Eberſtadt, den 22. Dezember 1931. (18538
immer ein gern geſehenes Geſchenk
Körbe mit Inhalt von M. 3.90 an.
S
Junge Hafermaſtgänſe 90),,
Pfund von .
Alſterweiler Spielfeld . Fl. 0.55 v. Gl
Liedesfelder, feiner Feſtw. Fl. 0 75 v. G1
Malaga, ſer fein . . . . Fl. 1.30 v. G
Fl. 3.90
Alter Weinbrand
Belegenheit: Reſtbeſtände abgelagerter Marken=
18527
liköre bis zu 50% ermäßigt.
Friſche Ananas — Süße Mandarinen u. Orangen
Faßbendel
Tel. 700 — Ludwigſtr. 6. Saalbauſtr. 38
Dieburgerſtr. 40, Früchteſtand a. d. Markt
Die glücklichen Gewinner des
Preisausſchrei=
hens ſind: Korb A Freu Hermann, Kirchſtr 4 1I..
Korb B, Gewinner will un genannt ſein: Hat
ihn geſtiftet f. d. Armenv. Vinzenz=Verein.
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag 3 Uhr
vom Portal des Eberſtädter Friedhofes aus ſtatt.
Praktiſche (14772 a
Weihnachts=Geſchenke
Schulſtr. 3 H. Welßmann Tel iomr
Am Mittwoch, den 30. Dezember 1931,
vorm. 10 Uhr, wird in der Turnhalle
Woogsplatz in Darmſtadt das
Brennholz aus den Diſtrikten: Kohl
berg 7a (Nr. 252—277) Salmenſeekop
21a (Nr. 293—327), Haſenruh 25a (Nr
14—209) Wenzenwieſenſchlag 28b (Nr.
210—251) und Glasberg 6 (Nr. 328 bis
136) der Förſterei Beſſunger Forſthaus
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Insgeſamt kommen zum Ausgebot:
Scheiter: m: Buche 1. Kl. 343, 2. Kl. 2,
Eiche 61, Hainbuche 4, Birke 2.
Knüppel: rm: Buche 114, Hainbuche 5,
Eiche 17. Fichte 6.
Blau geſtrichene Nummern werden
nicht verkauft.
Kaufliebhabern wird empfohlen, das
Holz vor der Verſteigerung zu
beſich=
igen, da ſpätere Einwendungen wegen
Qualität und Menge nicht berückſichtigt
werden können.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter
Leyerer, Beſſunger Forſthaus. Fe
(1853.
ruf 2666.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1931.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
O
jrWittmann=
Marur ſtraße 30.1
(274a)
Gründlichen
Klavier=Unterricht
ür Anfänger und
Fo
geſchritt. erteilt
Indorf
Schwanenſtraße 72
(14904a)
Socken u. Unterzeug In
und den
Gut und beſonders preiswert E
n bede
ſich in
Kandschuh-
i
Rch
Kauptmann.
Ludwigsplatz 2. (150 ſtlangen zu1
Schöne Weihnachtspackunſt” Volksſt
in 1Ak
den d
Pr
lie Hum
O
18 000 Mark
1. Selbſtgeb. auf
5yp. p. ſof. geſucht
Ang. u. G. 174 Gſch.*
Nur 204
Nach langem Leiden verſchied heute ſanft
meine geliebte, gute Frau, unſere treuſorgende
Mutter, Schwiegermutter und Großmutter,
unſere liebe Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
Dentg Sotbfcmnet
geb. Nauheim
im 75. Lebensjahre.
Dieburg, Berlin, Leipzig, den 22. Dez. 1931.
Im Namen der trauernden Hinterbllebenen:
Moritz Goldſchmidt.
Sichere
Kapikalanlage!
1—5000 Mk.
geg. gute Sicherheit
nur dir. v. Selbſt
geber zur Ablöſung
einer Hypoth. ge
ucht. Offerten u.
G. 180 Gſch. (18533
Weihna
auch in
koſtet ein Wannenbad im Römczwr am z
Zimmerſtraße 7, Tel. 3834. Alle Aſngt 4 eiN
Bäder. Bei all. Kaſſen zugelaſſ. (
ert a
e
Vergleichsverfahr
Die Beerdigung findet am 24. Dezember um
½ Uhr vom Trauerhauſe aus ſtatt.
(18545
Dankſagung.
Für die herzliche Anteilnahme
anläßlich des Heimgangs
unſe=
rer lieben Entſchlatenen jagen
wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Baumann.
Roßdorf, den 23. Dez. 1931
Schwanenſtr. 5.
13529
Pianos zu vermieten
A. W. Zlmmarmann
Darmstadt Grafenstraße 21
110979a
Das
Weihnachts
Limmer
beheizt mit dem
Peiroleum-
Heinoſen
Preise 15.50—22.75)
schnell und
ange-
nehm warm 18518
Sofort lieferbar.
WScHAA
O
17793a)
Kinderſtrümpfe
beſte Wol e, enorm
billig, Gr. 1
nur 609
M. Enoch, Alexanderstraße 6.
Schlafzimmer
beſt. aus: 1 groß.
Schrk., 2 Bett., W.=
Komm. m. Marm.
oder Friſ.=Toil.
Nachtt. u. 2 Stühl.
zuſ. z. Pr. v. RM
900, 820, 750, 650,
510, 480 u. 440.-
Küche v. RM. 160.
an nur zu hab. bei
Möbelhaus
2. Menger
Darmſtadt.
Bleich=
ſtraße 17 (7027a
wegen Aufgabe der Filiale Wenckstr. 2.
Nur noch wenige Tage
gewähren wir auf alle Bestände unseres
Warenlagers ein Bar-Rabatt von:
u
Bei einem großen
Teil unseres
Warenlagers
be-
tragen die
Preis-
reduzierungen
bis zu ......."
Filiale
Wenckstraße 2
Ecke Pankratiusstraße
Grundſchuld=
brief
v. RM. 1000.— auf
zutes Anweſen in
Darmſtadt günſtig
abzugeb. dch.
Bank=
eſchäft L. Krämer,
Schuchardſtraße 15,
Eing. Luiſenſtr.
ühru
Ze
in
ſie
Uur
Wer ſucht
einen Teilhaber,
Darlehen,
Betriebs=
kapital? Ang. unt.
F. 15 Gſchſt.
Rück=
porto erbet. (17425a
O
Freundinnenheim,
Sandſtraße 24,
gibt 2
ineinander=
gehende unmöbl.
imn
Dimmter
m. voll. Penſion ab.
(*im)
O
Leerer Raum zum
Unterſt. v. Möbeln
ſof. geſucht. Off.
G. 179 a. d. Geſch.*
Ueber das Vermögen 1. de
Hermann Joſeph, Damptalgſchmegürl. Beity
Darmſtadt. Pallaswieſenſtr. 153,
Süddeutſchen Schuhcremefabrik He
Joſeph & Comp., daſelbſt, 3. des
mann Joſeph in Darmſtadt. Alice
des Julius Joſeph in Darntzſloh und
Aliceſtr. 12, iſt heute, am 14. Deszulger
1931, nachmittags 5 Uhr, das Verg” abends,
verfahren zur Abwendung des K.uzſtel
es eröffnet worden, da die Schumten ſteht
zahlungunfähig geworden ſind u.
Zahlungen eingeſtellt haben. Der F1r Mukoliſt
anwalt Dr. Guſtav Reis in Darmce verzeichn
Kaſinoſtraße 31, wird zur Vertrami!fah
perſon ernannt. Zu Mitgliedemlizſtag
Gläubigerausſchuſſes werden beſt vom=
1. Rechtsanwalt Dr. Oppenhei
Darmſtadt. Bismarckſtraße 15 uder Rei
2. Bankdirektor Willand in Dan4bſitzer; Fe
Darmſtädter Volksbank —— : Eigene
3. Kaufmann Gumperz in Firmas Fahr
Gumperz. Dampftalgſchmelze, 4 Die
tingen (Ruhr).
R. V0
Termin zur Verhandlung über dem
leichsvorſchlag wird auf Mittwoch9) ken
13. Januar 1932, nachmittags ½4 9—De
neueſtes
ſor dem Heſſiſchen Amtsgericht
tagt I, Sitzungsſaal Zimmer 2121 14 Tag
Neuen Gerichtsgebäudes in Darm00 eines je
anberaumt.
vom 1
Der Antrag auf Eröffnung des Aäteſtens
fahrens nebſt ſeinen Anlagen unkhen vom
Ergebnis der weiteren Ermittli,
U9Spre:
ſind auf der Geſchäftsſtelle zur Eü ndigen
der Beteiligten niedergelegt.
Darmſtadt, den 14. Dezember 12
Heſſiſches Amtsgericht I.
W die 1
Geräum. 5=Z.=Whg.,
gute ruh. Lage, Bad
ſonſtig. Zubehör,
März/April 32 geſ.
Angeb. unt. G. 16:
an die Geſchäftsſt
PLLLLLEA Bim. 2
Das B
732
Hu
(II. Bin 18521)
Aelt. Beamtenehep.
ſucht z. 1. 4. 32 eine
5=Zimm.=Wohnung
in frei, ſonn. Lage.
Off. m. gen. Preis
u. F. 227 a. d. Gſch.
Emsm)
Im Zentrum große, helle
Fabriksräum
zu mieten geſucht. Grö e und
angebot unter G. 166 Geſchäftsſt. ds
2 ſch. gr. leere Zim.
u. Wohnküche i. gt.
5. nur an beſſ. kdl.
Ehep. o. Dame b.
zu verm. Angeb. u.
G. 181 a. d. Geſch.*
2-3=Z.=Whg. m. Zub.
ält., kdrlſ. Ehep.
(pünkt. Zahler) per
April 32 geſ. Gr.
Mietk. vorh. Ang.
unt. G. 155 Gſchſt.*
1—2 leere Zim. m.
Küche od. kl. 2=Zi.=
Wohng. für kdrloſ
Ehep. ſof. z. miet
geſ. Keine Mietb.=
Karte. Ang. unter
G. 170 a. d. Gſchſt.*
... und den Radio-Apparat
zu den ermäßigten Preisen
von
Radio=Bossler
Ludwigsplatz 3
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 1 blaues Hufeiſen=
Porte=
monnaie mit Inhalt, 1 Hornbrille mit
Etui, 1 Damen=Portemonnaie mit
In=
halt, 1 Zehnmarkſchein, 1 Paar
Glacé=
handſchuhe, 1 Patentſchlüſſel, einige
Laib Brot, 1 Paar Damenſchuhe (mit
Kalender), 2 Marktnetze, 4
Taſchen=
tücher, 1 Luftpumpe, 1 Baſttäſchchen mit
Inhalt, 2 einzelne Handſchuhe, 1 Schlüſ=
1 Füllfederhalter, 1 altes Herren=
S
iD
20/ Preisermäßigun
1U10 laut Uotveroränuns
Erstklassige Koffer-Appar?‟
in schwarz biau und ror,
Pm. 30.- 35.-, 40.-. 60.- u. höuS
fahrrad. — Zugelaufen: 1 jung. Boxer.
Wir machen wiederholt darauf auf=
nerkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtände vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind.
In=
tereſſenten können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
Nr. 11 beſichtigen.
Electrola-Koffer von Rm. 8l.- V
Lisch-Apparate für die
Hälle-
der trüheren Preise. (1494
Schallplatten, erstklassge Wafße‟
Ih. nur großer Auswahl.
Stets die neuesten Senlager-
I. Electrola-Verkaufsstelle
K. äger
11 Georgenstrasse 1!
K
die
Lar
och, 23. Dezember 1931
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1931.
Ernannt wurde: Am 15. Dezember: der Polizeimeiſter
öchaller aus Konſtanz unter Berufung in das Beamten=
Ainis zum Polizeioberwerkmeiſter, mit Wirkung vom 1. Jan.
In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 14. Dezember; der
hügen= und Hafenmeiſter Karl Bierbaum zu Mainz=
Koſt=
ſineg uf ſein Nachſuchen. vom 1. Februar 1932 an; am 18. Dez.:
Urſnzliſt bei der Heſſ. Hauptſtaatskaſſe Friederike Niedt zu
aumadt auf Nachſuchen, vom 16. Januar 1932 an.
zHoldenes Doktorjubiläum. Die juriſtiſche Fakultät der
Uni=
iüi Gießen hat Herrn Reichsgerichtsrat a. D. Dr. jur. Buf
n ihm vor 50 Jahren unter höchſter Auszeichnung ſeiner
uerworbene Doktordiplom erneuert. Das erneuerte Diplom
„nihm von Herrn Prof. Dr. Eger im Namen der juriſtiſchen
git unter feierlicher Anſprache überreicht, in der auf ſeine
rmaragenden Verdienſte im heſſiſchen Juſtizdienſt und zuletzt am
gericht in Haupt= und Nebenſtellen hingewieſen und in
mmerzigen Worten der Freude Ausdruck gegeben wurde, auch
erneuerten Diplom ſeiner ausgezeichneten und
vorbild=
hinkätigkeit im Dienſte der Juſtiz gedenken zu dürfen.
Schloßmuſeum. Die Direktion des Schloßmuſeums hat
dieſem Jahre wieder für Weihnachten und Neujahr eine
hiſöſche Ermäßigung des Eintrittspreiſes eintreten laſſen. Vom
Neirtag bis einſchließlich 3. Januar beträgt das Eintrittsgeld
Besche,
Ewachſene 50 Pf., für Militärperſonen und Kinder 30 Pf.
korch ſoll weiten Kreiſen, beſonders den Weihnachtsgäſten,
ſnd ſougnheit gegeben werden, das Innere des Schloſſes kennen zu
ime Es kann nicht oft genug betont werden, daß das
Schloß=
ersgſlun mit der Holbeinſchen Madonna, den hiſtoriſchen Prunk=
Wreiche
mr und den einzig in Europa daſtehenden
Uniformſammlun=
u den bedeutendſten Sehenswürdigkeiten gehört. Ein Beſuch
nont ſich immer.
kauf
1. F.C. „Union” 1913. E.V., Darmſtadt. Am zweiten
ſuchtsfeiertag, den 26. Dezember 1931, veranſtaltet der
elklub Union ſeine Weihnachtsfeier. In liebenswürdiger
ſewirken mit der Geſelligkeitsklub „Treue”, der Radfahrer=
Mau
„Waldesgrün”, die Kapelle Hinze und der hier noch in
euatz 2, „ſti:Erinnerung ſtehende Laienſpielgruppenleiter Adolf Volz.
ſgangen zur Aufführung: „Menſchenleid und
Weihnachts=
achtsmil
Volksſtück in 3 Akten, ſowie „Der Fußballkandidat”,
wak in 1 Akt. Um auch dem heiteren Teile Rechnung zu
tra=
ſerden die Herren Dietz Helfert und Diehl einige ſehr ge=
(miutvolle Humoresken zum Vortrage bringen. (Näh. folgt durch
)
70
Weihnachtsmuſik in der Pauluskirche. Die Paulusgemeinde
auch in dieſem Jahr Weihnachtsmuſik in der Pauluskirche,
im
dar am zweiten Feiertag, nachm. 5 Uhr. Der Paulus=
Mite
u ſngt 4 eappella eine Reihe alter Weihnachtschöre vom 14.
en zug
alttundert an, die in ihrer ſchlichten, frommen Art die ſchönſte
hachtsfreude vermitteln helfen. Außerdem kommt ein drei=
Frauenchor mit drei Soloſtimmen von Heinrich Schütz
ury Afführung, und zum Schluß dieſer rein muſikaliſchen Feie
naftfſtimmiger Chor mit drei Soloſtimmen Orgel und
Streich=
en 1. 1rä
von Andreas Hammerſchmidt. Die Soloſtimmen werden
ſptalgitom Fl. Betty Aßmuth. Frl. Vera Wagner und Frl. Klara Herber
eſenſtr, jeſügen.
emefahrll74 Die Glazeroff=Revue, der ſenſationelle, Weihnachts=
Feſt=
elbſt, 4 vigt nan des Orpheums, hatte bei ſeinen
Propagandavorſtellun=
mtadt, hem urchſchlagenden Erfolg! Die Darbietungen fanden
ungeteil=
oh in dssAb und große Begeiſterung bei Publikum und Preſſe. — Für
am 14 ſiegü genden Vorſtellungen, beginnend am Freitag, 1.
Feier=
hr, das lagh bends, empfiehlt es ſich, jetzt ſchon Karten in den
Vorver=
dung dauu sellen zu ſichern, da für die Feiertage ſtarke Nachfrage zu
da die ſrwaken ſteht. (Siehe Anzeige.)
rden finlt
Autoliſten. Soeben iſt die Autoliſte Nr. 77 erſchienen.
Diazverzeichnet alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Reis in
Amätfahrzeugen jeder Art inden 18 Kreiſen des
Mitgli all z ſtaates Heſſen (Kennzeichen VS, VR, VO) für die
werden ſe4z vom 1.—15.:Dezember 1931. Die Autoliſten ent=
Oppeyſall” die ſonſt nicht zugänglichen Meldungen in
voltedder Reihenfolge: Name, Beruf, Wohnort des
Kraftfahr=
art
land in heuhſitzer; Fahrzeugart, Hubraum in ccm und PS (bei Laſtkraft=
Sbanwaan4:
Eigengewicht in kg und PS); Fabrikat und
Motornum=
miher Fabrikneue Fahrzeuge ſind durch * kenntlich ge=
Aunaa,
Die Meldungen ſind geordnet nach den drei Provinzen
0R. VO) und Kreiſen, und innerhalb dieſer nach
Fahr=
ung übeſe lſarten. Abgemeldete Fahrzeuge werden beſonders ge=
Mfühhe5 — Die Autoliſten ſind unentbehrlich, weil ſie
lau=
mittag fenn eueſtes Adreſſenmaterial liefern. Sie erſcheinen
Dimmaa k!114 Tage, alſo monatlich zwei Liſten. Die ſpäteſtens
zamm eines jeden Monats ausgegebene Liſte enthält die Mel=
S durgn vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats, und
dies ſäteſtens am 23, eines Monats ausgegebene Liſte die Mel=
dungn vom 1. bis 15. des gleichen Monats. Wegen des
En=BAugspreiſes val. Anzeige! Anfragen richte man an den
ſuiſtädigen Verlag L. C. Wittich in Darmſtadt.
Dezer
Heſſiſches Landestheater.
tsgerit
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 355 — Seite 5
Mige He
ſoch, 23 Dez Keine Vorſtellung.
5.
Dmurstag, 24 Dez / Keine Vorſtellung.
17—22 Uhr. C 11. Die Meiſterſinger von Nürn=
Frth, 35. Dez. berg. Preiſe 1—8 Mk.
Meite Hc
15—1714 Uhr. Die Himmelsmauer. Cin Weih=
Ee Mis toch, 25. Dez nachtsmärchen. Preiſe 0.40—3 Mr.
Lohnkrstag, 24. Dez. Keine Vorſtellung.
Frrüg, 25. Dez.
14½—1634 Uhr. Die Himmelsmauer. Ein
Weih=
nachtsmärchen. Preiſe 0 40—2 Mr.
9½—2 Uhr. Zuſatzmiete 1V 5:
Michgel Kramer. Preiſe 0 70—5 Mk.
* Heſſiſches Landestheater. In der Meiſterſinger=Aufführung
kſten Weihnachtsfeiertag unter der muſikaliſchen Leitung von
felix Weingartner ſingt Albert Seibert den Stolzing. Gut=
Nr. 1 und 3 der Hauptmieten können für dieſe Vorſtellung
im
iy mehr eingelöſt werden. — „Die luſtige Witwe
iſchen Landestheater. Silveſter wird die erſte Auf=
Aung der beliebten Lehärſchen Operette. Die luſtige
Witwe” im Großen Haus ſtattfinden. Die muſikaliſche Leitung
Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt, Regie und Bühnenbild
Raben=
albbeinking. Die Titelpartie ſingt Käthe Walter. Im Kleinen
Deu wird am gleichen Abend das hier mit großem Erfolg
auf=
gesürte muſikaliſche Luſtſpiel „Meine Schweſter und ich”
vor Blum und Benatzky gegeben. Der allgemeine Vorverkauf
19 lieſe Vorſtellungen beginnt am Dienstag, dem 29. Dezember,
Due Nieter haben am Montag, dem 28. Dezember, ein Vorkaufs=
Für dieſe Aufführungen gelten außer den Weihnachts=
BF” Weihnachtsmieten und Wahlmieten auch die Gutſcheine
und 3 der Hauptmieten. Eine Einlöſungsbeſchränkung der
Gächeine Nr. 1 und 3 wird ab Dienstag, den 29 Dezember,
vor=
becuten. — Beſſie Hoffart ſpielt in Bruno Franks
Ko=
ub „Nina”, der nächſten Schauſpielaufführung im Klei, en
Hou, die Titelrolle.
— Guter Rat in letzter Stunde. Das paſſende Weihnachts=
9e lunk in dieſem Jahre noch ſpäter als ſonſt zu finden. Das
Höſche Landestheater bietet ſeinen Freunden die Möglichkeit,
ſiür denig Geld in den Weihnachtstagen Dr. Felix Weingartner
Aiſterſinger von Nürnberg” und „Carmen”) zu hören und
Aau Wegener in „Michael Kramer” und „Wallenſteins Tod” zu
ſechn. Der reizend ausgeſtattete Weihnachtsſcheck eignet ſich ganz
iders als Geſchenk, zumal ſeine Gültigkeit nicht nur für die
Menachtsfeiertage, ſondern darüber hinaus bis zum 20. März
1a2 geht, alſo die Silveſter=Vorſtellungen „Die luſtige Witwe‟
um „Meine Schweſter und ich” auch beſucht werden können.
Gaſtſpiel des Heſſiſchen Landestheaters in Worms. Das
Ae nachtsmärchen „Die Himmelsmauer” wird am
Mon=
zember, und Zuckmayers „Hauptmann von
tag dem 28. De
Januar vom Enſemble des Heſſiſchen Landes=
Küenick” am
Ucers im Feſtſpielhaus in Worms aufgeführt.
Die g. 2. Generalbverſammlung der Darmſtädter Volksbank
Der Bankvorſtand über Wiederaufbauarbeit und Ausſichken der Weiterenkwicklung der Bolksbank.
Programmaliſche Erklärungen. — Gelkendmachung der Regreßrechte gegen den früh. Vorſtand u. Aufſichlsrak
Genoſſenſchaftliche Selbſthilfe!
Am Montag. dem 21. Dezember 1931, abends 8.15 Uhr. fand
im Städtiſchen Saalbau eine außerordentliche
Generalverſamm=
lung der Darmſtädter Volksbank e. G. m. b. H. mit folgender
Tagesordnung ſtatt: 1. Genehmigung der Generalverſammlung
zur Erhebung der Regreßklage gegen die früheren Vorſtands= und
Aufſichtsratsmitglieder. 2 Genehmigung der Abberufung des
früheren Vorſtandsmitglieds Becker, 3. Wahl eines neuen
Auf=
ſichtsratsmitglieds an Stelle des ausgeſchiedenen Fabrikanten
Ernſt Stegmüller, 4. Verſchiedenes.
Die Generalverſammlung war von mehreren hundert
Mit=
gliedern beſucht.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Rechtsanwalt
Neuſchäf=
fer, eröffnete die Verſammlung und ſtellte zunächſt die beiden
neuen Vorſtandsmitglieder, die Herren Direktoren Kluge und
Willand, vor.
Darauf ergriffen die Vorſtandsmitglieder ſelbſt das Wort.
Direktor Kluge führte u. a. aus: Die Zuſammenkunft ſtehe
unter dem Zeichen ſchwerſter wirtſchaftlicher Not. Oeffentliche
Hand und Privatwirtſchaft machen krampfhafte, Anſtrengungen,
aus den Schwierigkeiten herauszukommen, ohne daß bisher zu
überſehen ſei, ob und mit welchen Mitteln und zu welchem
Zeit=
punkt es gelingen könnte. Die Unüberſichtlichkeit der Lage und
die Entwicklung verbieten es, über Entwicklungsmöglichkeiten
und Arbeitsprogramm bei der Volksbank für weite Sicht
Aus=
führungen zu machen, wie das unter normalen Verhältniſſen der
Fall geweſen wäre. Die erſte Aufgabe des Vorſtandes beſteht
heute vielmehr in ſchärfſter Beobachtung der Entwicklung der
Dinge und der beſtmöglichſten Anpaſſung der jeweiligen
Entſchei=
dungen. Aus dieſem Grunde unterblieben alle prophetiſchen
Er=
güſſe, wie jede Zukunftsmuſik. Allein das Verſprechen ſei
gege=
ben, daß der neue Vorſtand ſich das Vertrauen der Mitglieder
und Intereſſenten nicht durch Worte, ſondern durch ernſte und
ehrliche Arbeit erringen wolle, und daß er ſich verpflichte ſein
ſchweres und verantwortungsvolles Amt jederzeit mit klarem
Kopf, offenen Augen und mit reinen Händen zu verwalten. Aber
die Not und Schwierigkeiten der Zeit ſeien zu groß, als daß der
Vorſtand allein, ſelbſt bei beſter Unterſtützung durch Aufſichtsrat
und Gläubigerausſchuß, eine glückliche Löſung herbeiführen
könnte. Alle Mitglieder, ferner alle Kreiſe des hieſigen
Mittel=
ſtandes und diejenigen, die ſich dazu zählen und guten Willens
ſind, müßten praktiſch mitarbeiten, in ehrlicher genoſſenſchaftlicher
Hemeinſchaftsarbeit im Sinne ihres Begründers Schulze=Delitzſch.
Aus dieſer Erkenntnis und Notwendigkeit heraus drei dringende
Bitten:
1. Alle Mitglieder mögen praktiſch mitarbeiten und ihren Kreis
für die praktiſche Mitarbeit bei der Volksbank gewinnen.
2. Alle freien Kapitalien und Spargelder des Mittelſtandes,
un=
abhängig, ob es ſich um größere oder kleinere Werte handelt,
gehören auf die Volksbank.
9e
3. Steckt kein Geld in den Strumpf, ſondern leitet es in den
Ver=
kehr, und zwar über die Volksbank.
So ergibt ſich hier auf der Grundlage gegenſeitigen Vertrauens
und enger Zuſammenarbeit der Erfolg. So kann mit Vertrauen
der Wiederaufbau der Volksbank und damit der hieſigen
Wirt=
ſchaft gefördert und durchgeführt werden
Direktor Willand ſtellte ſich als Genoſſenſchaftler vor und
bekannte ſich voll und ganz zur genoſſenſchaftlichen Idee und zu
ihren Altmeiſtern Schulze=Delitzſch, Crüger und jetzt zu Stein.
Nach ſeiner Meinung gäbe es nur eine Hilfe für die
Darm=
ſtädter Volksbank, und das war die genoſſenſchaftliche Selbſthilfe,
Eine Genoſſenſchaft, die ſich nicht ſelbſt aufgäbe könne nicht
unter=
gehen. Selbſthilfe, Selbſtverwaltung und Selbſtverantwortung
ſollen Inhalt und Leitſtern der künftigen Wiederaufbquarbeit
ſein. Ueber die Wiederaufbauarbeit führte Direktor Willand
u. a. folgendes aus: Rund 2400 Mitglieder müßten mehrere
Jahre ſozuſagen als Bollwerk zuſammenbleiben. Dieſe bilden das
Rückgrat der Genoſſenſchaft. Ein Ausſcheiden wäre nach 8 91
Ziff. 6 der Vergleichsordnung vor Erfüllung des Vergleichs, alſo
nicht vor Ende 1935 möglich. Hierunter fallen alle diejenigen
Mitglieder die ihren Austritt nach dem 30. Juni 1930 erklärt
hätten. Sofern eine Abmeldung beim Genoſſenſchaftsregiſter ſchon
vorgenommen wäre würde dort der Vermerk „Im
Vergleichs=
verfahren” hinzugefügt, der bedeute, daß ein endgültiges
Aus=
ſcheiden erſt nach Erfüllung des Vergleichs erfolge. In einen
Geſchäftsjahr verſtorbene und ausgeſchloſſene Mitglieder ſcheiden
nach wie vor zu Ende des betreffenden Geſchäftsjahres aus. Es
wurde noch einmal auseinandergeſetzt, wie die Zahlungen auf
Ge=
ſchäftsanteil=Konto zu erfolgen haben und unter welchen
Umſtän=
den eine Uebertragung aus einem beſtehenden Guthaben möglich
iſt. Direktor Willand bezeichnete die von den Mitgliedern zu
bringenden Opfer als in der heutigen Zeit ganz beſonders ſchwer
und ſchmerzlich. Die Verantwortung der jetzigen Verwaltung
könne deshalb gar nicht ſchwer genug genommen werden. Sie
gäbe aber auch die Gewähr, daß die Opfer nicht umſonſt wären.
Neben dem Aufſichtsrat, der den Vorſtand in allen Teilen zu
überwachen hat, ſtehe auch noch der Gläubigerausſchuß. Die
Kreditpolitik der nächſten Zeit müſſe eine äußerſt vorſichtige und
zurückhaltende ſein. Vor allem müſſe eine Liquiditätspolitik
ge=
trieben werden, um die Quoten zu den feſtgeſetzten Terminen
pünktlich zu erfüllen. Die im Vergleich vorgeſehene Auszahlung
der kleinen Beträge bis zu 100 RM. und die auf 100 RM.
er=
mäßigten Beträge würde ſchon ſeit Schalteröffnung vorgenommen
Rund 1100 dieſer Poſten mit einem Geſamtbetrag von 30 000
Reichsmark ſeien bereits zur Auszahlung gebracht. Seit
Schalter=
öffnung ſei der Verkehr ſehr rege. Mehrere 100 000 RM. ſeien
in dieſer Zeit eingezahlt worden. Darin zeige ſich deutlich der
Wille, die Volksbank wieder zu einem brauchbaren
Genoſſen=
ſchaftsinſtitut zu machen. Damit die Unterſcheidung klar
durch=
geführt werden könnte, würden neue, ſogenannte Umſatzkonten,
eingerichtet. Von allen Schuldnern der Volksbank werde ver=
langt, daß ſie ſich ein ſolches Konto einrichten, eine Weigerung
könnte evtl. Kreditkündigung nach ſich ziehen. So müſſe der
Wie=
deraufbau gleich der Errichtung eines Hauſes Stein auf Stein
erfolgen. Es ſei Aufgabe von Vorſtand und Aufſichtsrat, dafür
zu ſorgen, daß dieſes Gebäude ein feſtes Fundament erhalte. Es
komme nicht darauf an, wie groß das Gebäude ſei. Vertrauen
könne man nicht erbitten, Vertrauen müſſe erarbeitet, erworben,
errungen werden. Das weitere Schickſal der Volkshank hänge mit
dem Schickſal unſeres deutſchen Vaterlandes zuſammen.
Voraus=
ſchauen könne heute noch niemand. Man müſſe nach ſeiner
Mei=
nung tagtäglich das Erforderliche und Richtige tun und dabei
den Glauben an ſich ſelbſt, an die genoſſenſchaftliche Arbeit und
an eine beſſere deutſche Zukunft nicht verlieren.
Nach dieſen programmatiſchen Erklärungen, die ſehr beifällig
aufgenommen wurden, wurde in die Tagesordnung eingetreten.
Zum erſten Punkt der Tagesordnung: Geltendmachung
der Regreßrechte gegen den früheren Vorſtand
und Aufſichtsrat referierte der Aufſichtsratsvorſitzende,
Rechtsanwalt Neuſchäffer. Er ſetzte auseinander, daß die
gegen den früheren Vorſtand und Aufſichtsrat erhobenen
Vor=
würfe ſich auf die Regreßanſprüche und im weſentlichen darauf
beſchränken, daß die durch die Generalverſammlung feſtgeſetzten
und die von dem Aufſichtsrat für einzelne Fälle beſchloſſenen
Höchſtkreditgrenzen nicht eingehalten worden ſeien; innerhalb der
erlaubten Grenzen ſei keine ausreichende Prüfung der
Schuldner=
perſon und der geleiſteten Sicherheiten vorgenommen worden, und
aus dieſen Verfehlungen erkläre ſich in der Hauptſache das enorme
Defizit, das bei der Volksbank entſtanden ſei.
die ſeitherigen
Verhandlungen mit dem früheren Vorſtand und Aufſichtsrat
hät=
ten zu keiner gütlichen Regelung geführt, — und die
Geltend=
machung der Anſprüche müſſe noch vor dem 31. Dezember 1931
eintreten, um den Einwand der Verjährung für das Jahr 1926
auszuſchließen. Es ſei erwogen worden, der ſofortigen
Einrei=
chung der Klage vielleicht dadurch zu entgehen, daß die früheren
Vorſtands= und Aufſichtsratsmitglieder auf die
Verjährungsein=
rede verzichten ſollten; ein ſolcher Verzicht ſei aber geſetzlich
nich=
tig, und aus dieſem Grunde habe ſich der Weg als ungangbar
er=
wieſen. Da der jetzige Vorſtand und Aufſichtsrat das Riſiko
gegen=
über der Verjährungseinrede nicht übernehmen könne, ſo bleibe
kein anderer Weg, als die Regreßklage einzureichen und alsdann
wieder von neuem zu verſuchen, vielleicht doch mit dem früheren
Vorſtand und Aufſichtsrat zu einer Einigung zu gelangen. Er
erörterte die einzelnen Spezialpunkte, die für die Geltendmachung
ſolcher Regreßanſprüche geſetzlich gegeben ſeien, und er ſchlägt der
Generalverſammlung vor, die Genehmigung zur Erhebung der
Uud eier Eereic Dcen NDEEi Dudenſene Säifckif
gemacht werde und der Gläubigerausſchuß zuſtimme.
Er ſchlug zugleich vor, daß, falls keine Einigung möglich ſei.
die mündliche Verhandlung und die Beweisaufnahme zur
Herab=
minderung der Koſten nur auf einen geringen Teilbetrag zu
be=
ſchränken, da durch die Zuſtellung der Klage die Verjährung
unterbrochen und dadurch eine Verhandlung und Beweisführung
über einen geringeren Streitwert ermöglicht werde.
Im Anſchluß an dieſen Vortrag entſpann ſich eine lebhafte
Debatte, Rechtsanwalt Dr. Oppenheimer tritt dafür ein, daß eine
Regreßklage nicht erhoben werde: der Vorſtand und Aufſichtsrat
ſolle zunächſt nur ermächtigt werden in Vergleichsverhandlungen
mit dem früheren Vorſtand und Aufſichtsrat einzutreten; erſt
wenn bis zu einem beſtimmten Zeitpunkt eine Einigung nicht
zu=
ſtande gekommen ſei, möge die Klage verſucht werden. Es
ent=
ſpann ſich eine weitere lebhafte Ausſprache in der u. a.
Oberrech=
nungsrat Schneider entſchieden für die Erhebung und
Durchfüh=
rung der Regreßklage eintrat, — ohne die Erhebung der Klage ſei
nach den ſeitherigen Erfahrungen eine vergleichsweiſe Erledigung
überhaupt nicht zu erzielen. Exz. Finauzminiſter a. D. Dr. Becker
vertritt den Standpunkt, daß eine nochmalige gütliche Regelung
anzuſtreben ſei, dem Vorſtand und Aufſichtsrat aber überlaſſen
bleiben ſolle, jeden Schritt zu unternehmen, der geſetzlich
erforder=
lich wäre, um die Anſprüche der Volksbank in der richtigen Weiſe
geltend zu machen. Bei der Abſtimmung wurde einſtimmig, bei
drei Stimmenthaltungen, beſchloſſen, daß der Vorſtand und
Auf=
ſichtsrat die Regreßklage erheben, und daß es ihm überlaſſen
blei=
ben ſolle, eine vergleichsweiſe Erledigung anzuſtreben; ſie ſollen
ermächtigt ſein, auch ohne nochmalige Einholung der Genehmigung
der Generalverſammlung, einen Vergleich zu ſchließen, falls ein
angemeſſener Vergleichsvorſchlag gemacht und der
Gläubigeraus=
ſchuß zuſtimmen werde.
Zum zweiten Punkt der Tagesordnung wurde die ſofortige
Entlaſſung des früheren Direktors Becker beſtätigt.
Bei Punkt 3 der Tagesordnung, Wahl eines neuen
Aufſichtsratsmitgliedes, wurde mitgeteilt daß die
Verhandlungen über den Vorſchlag einer geeigneten Perſon nicht
vollſtändig abgeſchloſſen worden ſeien. Aus der Verſammlung
heraus wurde Finanzminiſter Dr. Becker als Aufſichtsratsmitglied
vorgeſchlagen. Zur Abſtimmung konnte es nicht kommen, da
Finanzminiſter Dr. Becker ſich inzwiſchen entfernt hatte. Es ſoll
wegen der Annahme des Amtes weiter verhandelt werden.
Aus der Verſammlung heraus wurde die Zubilligung des
Honorars an die Aufſichtsperſon im Vergleichsverfahren
bean=
ſtandet.
Auf eine Anfrage aus der Verſammlung heraus, wie hoch die
Vergütung des Gläubigerausſchuſſes bemeſſen worden ſei, wurde
vom Vorſtand mitgeteilt, daß die Vergütung des
Gläubigeraus=
ſchuſſes durch das Amtsgericht Darmſtadt I auf monatlich 500 RM.
feſtgeſetzt worden wäre. Dieſe Feſtſetzung gelte aber zunächſt nur
für die Dauer von 2 bis 3 Monaten, weil in dieſer Zeit jedenfalls
die Arbeit noch verhältnismäßig umfangreich ſei. Nach Ablauf
dieſer Friſt ſoll auf Antrag des Vorſtandes eine angemeſſene
Her=
abſetzung eintreten. Dieſer Gedanke wurde in einer Reſolution
zuſammengefaßt. Die Generalverſammlung wurde um
Mitter=
nacht geſchloſſen.
Anzeigen
für die Weihnachisnummer, (23. Dezember),
bitten wir bis
Donnerstag Nachm. 2 Uhr
aufzugeben, bei ſpäterer Beſtellung iſt
Veröffent=
lichung erſt möglich in der Montags=Nummer
vom 28. Dezember.
Inſerate für die letztgenannte Ausgabe werden am
Heiligabend bis 4 Uhr angenommen.
Am Heiligabend iſi die Geſchäftsſielle ab
9 Uhr geschlessen.
Der Verlag.
— Die Freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt veranſtaltet am 25.
Dezember, vormittags, ihre Winterſonnwendfeier im
Mozartſaal. Die Feſtrede hat Dr. Pick=Mainz übernommen
Muſik und Geſang umrahmen die Feierſtunde. — Die
Weih=
nachtsfeier mit den Kindern (Beſcherung) findet am Sonntag,
27. Dezember, nachmittags, im gleichen Lokale ſtatt.
— Waiſenſchutz=Kinderbeſcherung. Der Heſſ. Fechtverein
Wai=
ſenſchutz, Zweigverein Darmſtadt, kann mit ſeiner „
Kinderbeſche=
rung” im Saale des Städtiſchen Saalbaues ſtolz auf 30 Jahre
ſegensreicher Tätigkeit im Dienſte der Mildtätigkeit zurückſchauen.
Erfreulich iſt es daß es dem Verein auch in den heutigen Tagen
der bitterſten Entſagung gelang. Geſchenke nach Wunſch jeden
Kindes zur Verteilung zu bringen. Schuhe, Kleider= und
Anzugs=
ſtoffe, fertige Anzüge und Kleider. Mäntel, Unterwäſche, einige
Lebensmittel. Gebäck und Lebkuchen ließen die Augen von 130
Halbwaiſenkindern vor Freude hell aufleuchten. Ein ganz auf die
Kinderſeele abgeſtimmtes Programm, unter Mitwirkung des
Darmſtädter Orcheſters (Kapellmeiſter W. Schlupp) ſorgte für
fröhliche Unterhaltung von jung und alt. Die alte Weiſe „Stille
Nacht. heilige Nacht” erklang, die zu beſcherenden Kinder wurden
an ihre Plätze geführt, an denen die Geſchenke ausgebreitet lagen.
Der 1. Vorſitzende, Herr M. Fiſcher, begrüßte die Anweſenden
in=
ſonderheit die Damen Frau Erdmann, 1 Vorſitzende des Deutſchen
Allgemeinen Frauenvereins, Fräulein Edenweger vom 5. Verband
der Deutſchen Liga der freien Wohlfahrtspflege die Herren
Schul=
rat Haſſinger als Vertreter des Kultusminiſteriums, Polizeioberſt
D. Schröder als Vertreter des Roten Kreuzes, ſowie Herrn
Macholt vom Städtiſchen Wohlfahrtsamt. Er ſprach ſeinen Dank
aus all denen, die das Liebeswerk mitermöglichen halfen und
richtete an die Kinder die Bitte ſtets ihren Eltern und Erziehern,
die nur ihr Beſtes wollen, folgſam zu ſein, damit, wenn ſie aus
der Schule entlaſſen, ins tägliche Leben treten müſſen, den erſten
Anfechtungen und Anforderungen ſich gewachſen fühlen. Frau
Erd=
mann ſprach dem Verein für das Zuſtandekommen der
diesjäh=
rigen Feier den Dank des 5. Verbandes aus. Der 5. Verband ſei
jederzeit bereit, den Fechtverein in jeder Hinſicht zu unterſtützen.
Erbauende und zu Herzen gehende Worte fand Herr Pfarrer
Mül=
ler, der in ſeinem Schlußwort ermahnte: „Mag auch die Not groß
Verſchiedene Gedichte,
vorgetra=
ſein, die Liebe muß größer ſein.”
gen von Fräulein Engel. Marga Würz. Anni Oeſtreicher. Hilde
Eiſenhauer, Geſangsvorträge von Fräulein Erna Monty, ein
Tanzmärchen „Schneewittchen” von Anna Helens. Muſik von C.
M. von Weber, ſowie einige Tanzaufführungen einer Gruppe
Schülerinnen der Volksſchule Dornheim, unter Leitung des Herrn
Lehrers Michel, feſſelten die Kinderherzen. Befriedigt zogen die
beſchenkten Kinder nach Hauſe, überglücklich, daß das Chriſtkind ſie
auch in dieſem Jahre nicht vergeſſen hatte,
Seite 6 — Nr. 355
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 23. Dezember
an
Liebe Freunde!
Oft haben wir uns gefragt, ob wir ein Recht haben in dieſer
Zeit auf Feſte und Feiern, ob wir ſie noch begehen können mit
gutem und unbefangenem Gewiſſen. Es gibt nur wenige Tage,
in denen wir ſo nicht zu fragen haben, und nur wenige feſtliche
ſtunden, deren Feier nicht gerechtfertigt zu werden braucht,
ſon=
dern, da wir ſelber gerechtfertigt werden, durch das rechte Erleben
des Feſtes. Weihnachten ſpricht uns nicht vom Recht, ſondern
von der Pflicht zum freudigen Begehen.
Jahr für Jahr haben wir nun unſere Wünſche und Gedanken
ausgetauſcht für die ſtille Zeit vom Weihnachtsabend bis zum
Beginn des neuen Jahres. Weihnacht 1931 wollen wir nicht
ab=
laſſen von unſerem Brauch. Wir empfinden das Feſt der Freude
und des Friedens nicht als Gegenſatz zu unſerer Zeit der Laſten
und des Unfriedens, weil wir wiſſen, daß ohne den rechten
Weihnachtsgeiſt weder unſer Volk noch der Einzelne
hindurch=
kommen kann.
Indem wir dieſen Glauben voranſtellen — den Glauben an
ſind unſere Sinne nicht blind
das Heil, das erſchienen iſt
gegenüber den Zuſtänden des Unheils. Wir verſchließen uns nicht
den zweifelnden Fragen, die von außen her das Innerſte
beſtür=
men. Wir ſtreichen viel ab von dem, was landläufig ſich mit dem
ſegriff Weihnacht verbunden hat: alles vor allem was
Betrieb=
ſamkeit. Induſtrialiſierung, Sattheit und Ungeiſt dem Feſte
an=
geheftet haben, um vorſtoßen zu können zu ſeinem inneren
Weſen. Wenn es durch die Not unſerer Zeitläufte wieder
weiter=
hin offenbar würde, daß das Heil, von dem Weihnacht ſpricht,
nicht in eine Welt des Ueberfluſſes, ſondern der Entbehrung
und des Hungers erſchienen iſt, dann müßte viel wegfallen von
Feſtfremdem in Geſinnung und äußerer Feſtesform. Jugend, die
nach der Wahrhaftigkeit ſtrebt, wird durch perſönliches Beiſpiel
wird in Familie und Bund mithelfen, daß Weihnacht wieder
Weihenacht werde und alle Zweifel und alle Zweifler
über=
winden, die aus der Unwahrhaftigkeit ihre Kritik nur allzu oft
mit Recht beziehen.
Veihnachtsreichtum in der Welt der Armut,
dieſen Gegenſatz empfinden wir dieſesmal bewußter als je,
emp=
finden ihn nicht als Widerſpruch, ſondern als Geſchenk der gött=
lichen Gnade, deren wir uns würdig zu erweiſen haben. Aus der
inneren Wahrheit, die aus ſolchem Gegenſatz ſpricht, wollen wir
tärker noch als ſonſt die Folgerungen ziehen, in denen wir
un=
ſere Weihnachtsaufgabe zu ſehen haben. Auch dieſesmal
werden wir in dieſem Sinne auch dem Weihnachtsfeſt gegenüber
uins die Frage ſtellen nach dem guten Gewiſſen bei dem
Feſte=
feiern, und werden uns Antwort dahin zu geben haben, daß
wir es innerlich nicht ertragen könnnen, das Feſt
osgelöſt zu feiern von der Notwirklichkeit. Wir
denken an die Mütter, die Tränen in den Augen haben in
Ge=
danken an ihr Kind, das ſich in ſeiner Dürftigkeit verſtoßen
fühlt, an die freudloſen Freunde, an die vielen unverſchuldet in
Not und Arbeitsloſigkeit Geratenen. Wir wollen mit un
erer ganzen Liebe dabei ſein, wenn es
irgend=
wo zu helfen gibt.
Und der zweite Gegenſatz, der ſich in dieſem Jahr uns ſo
über=
ſtark aufdrängt: Weihnachtsfrieden in der Welt de
Unfriedens und des Haſſes. Auch hier ſehen wir die
Wirklichkeit und wollen uns nicht mit flüchtigen Feſtſtimmungen
darüber hinwegtäuſchen. Jugend erlebt den Gegenſatz nicht nur
m Blick auf das Tagesgeſchehen der politiſchen und ſonſtigen
Welt. In ihren eigenen Reihen hat ſich der Geiſt der
Geſinnungs=
härte und der Herzenskälte, die den anderen nicht neben ſich
dul=
den kann, breit zu machen verſucht. Es iſt der Geiſt, der den
Un=
frieden will. Wir können das Feſt des Friedens und der Liebe
nicht ruhigen Gewiſſens begehen, wenn wir nicht guten
Wil=
ens ſind zum Miteinander. Wir wollen den
Weihnachts=
frieden nicht beſchränkt wiſſen auf einige Kalendertage des
Jah=
res. Wir wollen Weihnachtsgeiſt wirkſam wiſſen als
dauern=
des Gut für unſer Volk. Wir wollen Brücken ſchlagen, wollen
uns entgegenſtemmen allen Verſuchen, niederzureißen. wo
Auf=
bau und Verſöhnung das Gebot unſerer Stunde heißt.
Das iſt der Geiſt, den Weihnacht 1931 von uns fordert und
den wir hineintragen wollen in das kommende Jahr:
Ihr alle aus den Bünden und Verbänden der heſſiſchen Jugend
gemeinſam mit Euerem Freund und Brückenbauer
Heinrich Haſſinger.
* Aus den Darmfkädter Lichkſpieliheakern.
Helia.
„Der weiße Rauſch”. Es iſt diesmal ein heiterer
Schnee=
ſchuhfilm, den Dr. Arnold Fanck, bekannt als Regiſſeur anderer
großartiger Hochgebirgsfilme, geſchaffen hat; aber auch als
hei=
terer Film iſt er von ſo großer Schönheit und zeigt
photogra=
phiſch wie ſportlich ſo viel erſtklaſſige Momente, daß man ihn
ohne weiteres den früheren Leiſtungen Fancks gleichſetzen kann,
ja, vielleicht wird mancher die Theatralik, die z. B. in Stürme
überm Montblanc” etwas aufdringlich war, gern vermiſſen und
ſich ungeteilter an der ſtarken Spannung freuen, die hier allein
die ſportlichen Senſationen erzeugen. Was uns nämlich hier
Leni Riefenſtahl, Hannes Schneider und ein halbes
Hundert der beſten internationalen Skiläufer zeigen, ſind nicht
nur geglückte Glanzleiſtungen, Meiſterſprünge uſw ſondern
ebenſo die tollſten Stürze, die mit erſtaunlicher Virtuoſität
aufge=
nommen ſind, und außerdem die ganzen Anfangsleiden des
Sk=
fahrers. Das alles iſt mit einer ſo anſteckenden Luſtigkeit
ge=
dreht, daß der Film einen wirklich hinreißt in einen heiteren
Rauſch von Schnee, Sonne und ſportlicher Lebensfreude.
Union=Theater.
Luiſe, Königin von Preußen.
Der Roman „Luiſe” von Walter von Molo, iſt durch Fret
Hildenbrandt. Friedrich Raff und Julius Urgiß für den
Tonfilm verarbeitet worden. Karl Froehlich hat die Regie
ge=
führt. Für die Darſtellerin der Hauptrolle, der Königin Luiſe,
wurde Henny Porten auserſehen. Der Film läßt ein Stück
preußiſcher Geſchichte auferſtehen. Aus der Geſchichte der tiefſten
Erniedrigung des preußiſchen Herrſcherhauſes, in der aber ſchon
der Beginn der Befreiung vom franzöſiſchen Joch liegt, und damit
ein Ahnen von der künftigen Größe Preußen=Deutſchlands erſtehen
läßt. In der Handlung des Films treten eine Reihe von
Per=
ſonen auf, deren Namen unvergänglich in den Blättern der
Ge=
ſchichte Preußens verzeichnet ſind. Gleichheit oder zum mindeſten
Aehnlichkeit herrſchender Verhältniſſe laſſen lebendig gewordene
Geſchichte durch eine Reihe von Bildern aktuell erſcheinen. Zum
mindeſten löſen gleiche Nöte vielfach gleiche Rufe nach Erlöſungen,
nach Rettung aus.
Es iſt keine heroiſche Filmhandlung. Es iſt geſchichtliche
Re=
portage. Aber es iſt eine Reportage, die allem ins ſagenhaft
Ge=
wachſenen entkleidet iſt. Vielleicht iſt die Regie hier hin und
wie=
der etwas zu weit gegangen. Was allerdings nicht verhindern
konnte, daß die darſtellenden Künſtler ihren Typen Züge vor
menſchlicher Größe liehen, die, wie geſagt, das Ahnen kommender
großer Hiſtorie aufkommen ließen. Henny Portens Königin Luiſe
iſt eine ſchauſpieleriſche Leiſtung ganz eigener Art. Die Künſtlerin
hat der Verſuchung reſtlos widerſtanden, die ſagenhafte
Preußen=
königin im Strahlenkranz des Märtyrertums zu verlebendigen
Dieſe Königin Luiſe weiß nicht, daß ſie irgendwie im Mittelpunkt
eines Stückes Weltgeſchichte ſteht. Es iſt an ihr nichts hiſtoriſch
Großes, und nichts Heroiſches, aber es iſt die ungemein packende
Verkörperung eben einer Mutter und Gattin. Die naive
Schlicht=
heit der Darſtellung verſtieg allerdings das Künſtleriſche Henny
Portens hin und wieder ins untheatraliſch geſpielte Heroiſche. Um
Henny Porten gruppieren ſich als ſchauſpieleriſche Beſtleiſtungen
die Typen des König Friedrich (Guſtaf Gründgens), des
Frei=
herrn vom Stein (Friedrich Kayßler). Prinz Louis Ferdinand
(Ekkehard Arendt). Wladimir Gaiderow trifft gut den Typ
des ſchönen, aber im Charakter ſchwankenden Zaren Alexander,
während Paul Günthers Napoleon gar zu ſehr Theater i
*
* Palaſt=Lichtſpiele.
Ein fabelhafter Kriminal=Tonfilm der Ufa aus der Berliner
Unterwelt läuft zurzeit in den Palaſt=Lichtſpielen. Aehnlich dem
„Hexer” bringt auch „Der Tiger” ein Rätſel nach dem andern.
Fieberhaft, voll Spannung ſucht Kriminalpolizei und
Film=
zuſchauer nach dem geriſſenen Verbrecher, vor deſſen tödlicher
Waffe in den Kaſchemmen und auf den Straßen Berlins kein
aus=
geſuchtes Opfer ſicher iſt. Ausgezeichnet iſt die Regie dieſes
Films, für die Johannes Meyer verantwortlich zeichnet,
aus=
gezeichnet ſind die Hauptdarſtellerinnen und Darſteller Charlotte
Suſa, Gertrude Berliner, Harry Frank, Hertha v.
Wal=
ther und M. Maximilian, und ausnehmend gut iſt auch
die tonliche Wiedergabe. Um die Pointe nicht vorweg zu nehmen,
wollen wir uns verſagen, Andeutungen über die Perſon des
Tigers zu machen, mögen andere, wie wir ſelbſt es mußten, das
Geheimnis lüften. Der Film iſt ſo wirkungsvoll, und die
Ueber=
raſchungen ſind ſo groß, daß es bis zum Schluß dem
kriminaliſti=
ſchen Scharfſinn jedes Einzelnen überlaſſen bleibt, den Tiger zu
entdecken — bis der Film ſelbſt die Spannung und das Rätſel
löſt.
In dem ſehr reichhaltigen Beiproramm wird ein Luſtſpiel,
ein ſehr guter Kulturfilm aus Tuneſien, der Heimat der Araber,
ſowie die reichhaltige Wochenſchau gezeigt.
Lokale Veranſkaſtungen.
Die dierunter erſcheinenden Notizen find ausſchſſeßlich als Hinweiſe euf Anzeigen m Edtmn
keinem Faſie irgendwie als Beſprechung oder Kritzt.
Orthſcher Männerchor. Die anläßlich der
Weih=
nachtsfeier am zweiten Feiertag in der Beſſunger Turnhalle
neu einſtudierten Chöre, ſo die ruſſiſchen Volkslieder „Einſames
Glöckchen” „Stjenha Raſin” und „Burlaki”, nach der deutſchen
Vertonung von Hans Paulig, dürften neben den weiteren mit
Orcheſter und Tänzen zum Vortrag gelangenden, einer der
Haupt=
anziehungspunkte des Programms ſein. Die Chöre ſtehen unter
der Leitung von Muſikdirektor Robert Herber, während die
Tänze Frl. Aenne Reiß vom Heſſ. Landestheater freundlichſt
übernommen hat. Die Konzerteinlagen und Begleitung der Chöre
werden von dem Städt. Orcheſter ausgeführt.
Der Geſangverein „Harmonie‟ Darmſtadt hält
am 1. Weihnachtsfeiertag im Konkordiaſaal, abends, ſeine
Weih=
nachtsfeier. Der Vorſtand hat ein ſehr ſchönes Programm
auf=
geſtellt. Wir verweiſen auf die Anzeige.
Erhältlich in Apotheken, Drogerien und wo Plokate ſichtbar —
Tageskalender für Mittwoch, den 23. Dezember 1931.
Konzerte; Rheingauer Weinſtube, Café Oper, Café
Ganß=
mann, Schloßkeller. Alter Ratskeller.
Kinovorſtel
lungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
F Eberſtadt 21. Dez. Weihnachtsſingen und
Ad=
ventsfeier für den Frauenverein. Am Sonntag abend
fand in der evangeliſchen Kirche ein Weihnachtsſingen
ſtatt, das ein gelungener Verſuch zu dem Zwecke war, längſt
ver=
geſſene alte Weihnachtslieder der Vergangenheit zu entreißen und
ſie zu Gehör zu bringen. Wechſelſeitig ſang Jugend und Gemeinde
dieſe Lieder, teilweiſe begleitet von Blockflöten und Lauten. Eine
ſchöne ſtille Feierſtunde war es. mit der man die Adventsfeier des
evangeliſchen Frauenvereins verbunden hatte.
Ef. Mefſel, 22 Dez. Weihnachtsfeier. In der kleinen
Schule fand am Montag, den 21. Dezember,
Weihnachtsbeſche=
ung ſtatt. Als Vertreter des Kreiswohlfahrtsamtes Darmſtadt
waren Herr Regierungsrat Schäfer und Kreisfürſorgerin Schweſte
Jenny Ziesmer erſchienen. Herr und Frau Pfarrer Winkler waren bei
der Feier gleichfalls anweſend. Die Feier nahm einen ſchönen Verlauf
G. Ober=Ramſtadt, 22. Dez. Chriſtfeier. Auch in dieſem
Jahre findet am Donnerstag, den 24. Dezember, nachmittags 5.30
Uhr, in der Kirche eine Chriſtfeier ſtatt.
s. Fränkiſch=Crumbach, 22. Dez. Weihnachtsfeier des
Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten. Die Feier wurde
eröffnet durch ein Begrüßungslied des Geſangvereins „Eintracht‟ Auf
die Begrüßungsworte des 1, Vorſitzenden Joſt folgte eine Anſprache des
Ortsgeiſtlichen, Herrn Pfarrers Fernges. Als Vertreter des Bundes
war H. Deußer, Sekretär der Gauleitung, Darmſtadt, erſchienen. J
zweiten Teil des Programms kam das Märchenſpiel „Drei Wünſche
und das Kinderſpiel Weihnachten im Nixenhaus” zur Aufführung.
Auf das gemeinſam geſungene Lied „O du fröhliche” folgte die
Kinder=
beſcherung.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw 21. Dez. Weihnachtsfeier
der Kleinkinderſchule. Geſtern fand die diesjährige
Weih=
nachtsfeier der Kleinkinderſchule in dem unteren Saal des bieſigen
urhauſes ſtatt. Die Kleinen haben ihre Sache zur Freude der
Ver=
ammelten ſehr gut gemacht. Zum Schluß wurden die Geſchenke der
Krankenſchweſter, die die Kinderſchule leitet, ausgeteilt. Die
Feie=
wurde durch eine Anſprache des Herrn Pfarrers Munk aus
Reichels=
heim i. Odw verſchönert.
n. Reichelsheim i. Odw., 22. Dez. Weihnachtsfeier der
N. S. D. A. P. Die hieſige Ortsgruppe hielt Samstag abend im
ſinn=
voll geſchmückten Saale des Gaſthauſes. Zum Adler” ihre
Weihnachts=
er ab Zwiegeſpräche Lied= und Gedichtvorträge wechſelten in
bun=
ter Reihenfolge. Den Mittelpunkt der Veranſtaltung bildete die
An=
rache des Pfarrers Anthes=Rimbach.
Für die Kleinſten erreichte die
Feier ihren Höhepunkt, als ein Nikolaus erſchien und ſeine Gaben
ver=
teilte
Ed. Winterkaſten, 21. Dez. Die Weihnachtsfeier der
Sonntagsſchule wurde eingeleitet durch ein Begrüßungslied der
Kinder. Den Mittelpunkt der Veranſtaltung bildeten zwei
Weihnachts=
ſpiele der Kleinen unter Leitung der Gemeindeſchweſter: „Weihnacht
ſpiel im Walde‟ „Die Chriſtbeſcherung”. Zur Verſchönerung der Feier
dienten Lied= und Gedichtvorträge. Unter dem brennenden Weihnach
baum fand die Beſcherung ſtatt.
Schneeſport. Durch den
Schneefall in den letzten Tagen hat ſich eine 10 Zentimeter dicke
Schnee=
decke gebildet, und es iſt hier Gelegenheit zur Ausübung des
Nodel=
ſportes geboten. Zum Skiſport iſt die Schneedecke ſtellenweiſe noch zu
dünn, trotzdem ſah man am Sonntag die erſten Skifahrer durchs Tal
ziehen
h. Hainſtadt (Kreis Erbach), 21. Dez. Weihnachtsfeier
Die
des Verkehrs= und Verſchönerungsvereins
Weihnachtsfeier fand im Saale der Gaſtwirtſchaft Zum Löwen” ſtatt.
Der Vorſitzende des Vereins, Lehrer Müller, unterſtützt durch die
Leh=
rerin Frl. Dautermann, hat mit der größten Zahl der Schulkinder drei
paſſende Weihnachtsſtüc
zur Aufführung gebracht, welche durch die
zahlreich erſchienenen Eltern und Einwohner gebührende Anerkennung
anden. Die hieſige Muſikkapelle hat ſich in dankenswerter Weiſe
koſten=
los zur Verfügung geſtellt und dadurch der Feier einen ſchönen
Charak=
ter verliehen. Am Schluß fand eine Chriſtbaumverloſung ſtatt, die
recht humorvoll verlie
Ct. Heubach i. Odw., 22. Dez. Weihnachtsfeier der
Heu=
bacher Schule. Mit Worten herzlicher Begrüßung eröffnete Rektor
Funk die Weihnachtsunterhaltung. Eine Freude überkam die Eltern
und übrigen Beſucher, die Kleinen und Kleinſten auf der Bühne
auf=
marſchieren zu ſehen, um ihre Umgebung in die fröhliche, echt kindliche
Weihnachtsſtimmung zu verſetzen. Sehr natürlich wirkten die Bilder
„Kinder bei ihrer Weihnachtsarbeit vor dem Feſte”, wobei der
Niko=
laus, gut dargeſtellt durch Lehrer Enders, ſie überraſcht. Beſonderer
Hervorhebung bedarf eine Aufführung lebender Bilder, betitelt „Des
Waiſenkindes Weihnachts
tum” indem hierbei Heubachs muſikaliſches
Talent und gute Schulung des Geſanges zum Ausdruck kam. Den
Ab=
ſchluß bildete ein Weihnachtsmärchenſpiel in drei Aufzügen: „
Trüge=
riſch Gold” von Erich Renker, ſehr gut dargeſtellt durch die Schüler und
Schülerinnen der höberen Klaſſen
Ax. Neuſtadt i. Odw. mit Burg Breuberg,
22. Dez.
Chriſt=
beſcherung der Kleinkinderſchnle.
m letzten Sonntag
nachmittag war Einzug in das Gotteshaus. Mit Gebet, Willkommens=
*9
3.
int
Mur Rie
Aus Heſſen.
De. Arheilgen, 22. Dez. Winterhilfe. Eine kleine 0e
nachtsfreude bereitete die Gemeinde den hieſigen Ausgeſr)/zufehl
und Kriſenunterſtützungsempfängern, indem ſie denſelby
Winterhilfe aus eigenen Mitteln zubilligte. Die Auszahlu
folgte geſtern und heute, und zwar in Höhe von 5.— R.
für jede weitere zuſchlagsberechtigte Perſon 1.— RM mehrinS
nicht über 10.— RM. Die Unterſtützung wurde in Form
v=
ſcheinen ausbezählt. Gleichzeitig wurden an alle Erwerbsloſun bel
Ausgeſteuerten Gutſcheine zum Bezug von verbilligtem
ausgegeben. Die Gutſcheine umfaſſen vier Wochenabſchni
berechtigen zur Entgegennahme von je 1 Pfund verbillig
ſches pro Woche. Die Verbilligung beträgt 30 Pfg. je A
Holzverſteigerung. Seitens der Gemeinde fand he=
Verſteigerung von Stamm= und Brennholz aus dem Diſtrik
hardstanne im Gaſthaus „Zum weißen Schwanen” ſtatt.
boten ſwurden 13.94 Feſtmeter Stammholz und 786 Rau
Brennholz. Die Verſteigerung war gut beſucht, und es
flott geboten. Für den Raummeter Brennholz wurden durd
lich 13,50 bis 14.— RM. gelöſt. — Goldene Hochzei
9. Dezember begehen die Eheleute Wilhelm Schäfer und ſtu
Katharine. geb. Lennert. Kettenwieſenſtraße, das Feſt d
denen Hochzeit. Beide Ehegatten erfreuen ſich noch einer k
Geſundheit.
Eberſtadt. 22. Dez. Von der Vereinsbank. MenGaß= un
Mitteilungen über die Vereinsbank in der geſtrigen Nuſgezeben
unſerer Zeitung wird uns noch mirgeteilt, daß der Vorſitzey
Aufſichtsrats. Geißler, die Mitglieder der Bank und die
einleger zu einer heute abend 7 Uhr im Schwanenſaal
rhand
findenden Verſammlung eingeladen hat. In dieſer Verſan,
ſoll ein ausführlicher Bericht über die derzeitige Lage der nde
erſtattet werden. — Todesfall. In der Nacht vom 2
auf Dienstag verſtarb der hier ſeit mehr als 30 Jahren a
prakt. Arzt Dr. med. Wilhelm Zutz.
ſammlu
G. Ober=Ramſtadt.
2. Dez. Rentenzahlung. Die
tärrenten für Januar 1932 werden bereits am Montag, dic der drei
Dezember, beim Poſtamt ausgezahlt. Dagegen erfolgt die
h.
zahlung der Invaliden= und Unfallrenten am Mittwoch. 4
Dezember, vormittags daſelbſt. Die Empfänger der Inve
Witwen= Waiſen= und Unfallrenten werden ausdrücklich a, du
hingewieſen, daß die Rentenquittungen diesmal wieder E)iher Aen
meiſteramtlich beglaubigt werden müſſen.
Ef. Mefſel, 21. Dez. Am Samstag hielt der Turn= und SE.
ein Meſſel im Saale von Heberer ſeine Winterveranſtal
ab. Nach Vorführung mehrerer kleinerer Theaterſtücke und Freik)9 Unde
fand die im Rahmen dieſer Veranſtaltung vorgenommene Ve=4 Jo
ſtatt, die dem Verein aus der größten finanziellen Not helfen
Da die 1500 Loſe faſt vollſtändig vertrieben wurden, dürfte der
erfüllt ſein.
Br. Seckmauern, 21. Dez. Der Bürgermeiſterei wurde dw erm 1
Beamtenverſicherungskaſſe Darmſtadt, bei welcher die Gemeindeb
„Zwangsverſichert” ſind, betr. Penſion eine Rechnung von über
MM. zugeſtellt für rückſtändige Beiträge einſchließlich Zinſen un
ſeszinſen. Für die Hebamme wurden die Beträge ab 1914 au
net. Die Gemeinde iſt bei der heutigen Notzeit nicht in der Lags
Forderung aufzubringen.
Ai. Vielbrunn, 21. Dez. Schneefall. Nicht nur dc
Sonntag früh über unſere Höhe ein blendendweißer Schneet
gebreitet war, bot ſich dem Auge auf weite Fernen eine he-Mfſlaus. S
Winterlandſchaft, nach Weſten bis zur Neunkircherhöhe, aus. An weite
OS
Süd= und Nordoſten blinkten vom bayeriſchen und badiſchen
wald und Speſſart die ſchneebedeckten Berge herüber.
Anträg
Gernsheim, 22. Dez. Waſſerſtand des Rhein
der
Pegel am 21. Dezember — 0,61 Meter, am 22. Dezember — 0,71
d zw
— Hirſchhorn, 22. Dez. Waſſerſtand des Neckar
lag
Pegel am 21. Dezember 1,55 Meter, am 22. Dezember 1,56 Meter ſenbeiträ
Stellun
Nitglied
rband
em
e Darm
ch 5
arzarbei
Fdann
der Bezirt
im, al
Arbe
ſſen wu
am 20
en. Man
de
ſer in
r vertret
Gegenſt
elebung
2
gruß und einem ſchönen Weihnachtslied eröffneten die Kleinen
Feier. Nach einer kurzen, aber herzlichen Anſprache ſeitens der
lichen, in der St. Nikolaus eine dankbare Aufgabe zugewieſen m!
ſang die große Kinderſchulgemeinde das Lied „Lobt Gott, ihr
Im Mittelpunkt der einfachen Chriſtfeier ſtanden zwei ſinn
*
ein Engel= und ein Zwergenſpiel, die beide mit großem C
geſtellt wurden. Danach ſang die Gemeinde „O du fröhliche Weihr), ſtattfinde
zeit‟ Die Beſcherung erfolgte durch den Frauen= und Jungft
verein, der in fleißiger Vorbereitung die finanzielle Durchführum
möglicht hatte.
iha
Cc. Seeheim, 22. Dez. Weihnachtsfeiern. Am Soxgeil
nachmittag waren die Eltern und andere Freunde der Klein
derſchule zur Chriſtbeſcherung der Allerkleinſten ins evang
Buchiſchlag
meindehaus geladen. Viel Mühe hatten ſich das kleine Volk
ür Ert
Schweſter gegeben, um ſein Können zu zeigen. Allerlei Liedchen
Leitun
Verſe hatte man gelernt, ſogar richtige Reigen, die beſonderen An
fanden. Das Schönſte aber war die Beſcherung, die die kleinen M‟
aufleuchten ließ und für die Frl. Roſa Heumann manche Gabe im 2
beit ſein
jes
geſammelt hatte. Den Dank an die Schweſter wußte wieder Herr
rer i. R. Wolfram in herzliche Worte zu kleiden. — Am Abenl
beſten
im Darmſtädter Hof die „Weihnachtsfreude” der Jugend in der
ſtatt. Auch hier wurde viel, faſt zu viel geboten: turneriſche IE
3.5
gen der Schüler, hübſche Reigen der Schülerinnen luſtige Voll=
und dergleichen. Beſonderen Anklang fand ein ſchönes Menuett
zeigend.
der Reigen „Frühling im Winter”.
n eine
W. Heppenheim a. d. B., 21. Dez.
Krippenausſt=
müſſ
ung. In der im Vereinshaus ſtattgefundenen
Krippenaus=
lung zeigte die Baſtelgruppe des katholiſchen Jünglingsver
eine größere Anzahl Krippen, die mit großem Geſchick und in
9
ache
verſchiedenſten Variationen von den einzelnen Mitgliedern
laſt wiede
mühevoller Arbeit angefertigt wurden. — Deutſche Turn
ſchaft. Im Vereinslokal hielt die Ortsgruppe der Deutſ””gli
Turnerſchaft ihre Kinder=Weihnachtsfeier ab. Die Leitun=
* der
ſtand es vortrefflich, im Rahmen des Programms das ArF
orſbprühen
nehme mit dem Nützlichen zu verbinden. So wirkten die tü.
Es
riſchen Vorführungen an Barren und Pferd, die tänzeriſchen
Man k.
ſtungen der älteren Schüler als vortreffliches Werbematerial, Ihen d
den Verein. Der zweite Teil des Programms brachte die An
der
rung eines Theaterſtücks „In Knecht Ruprechts Verſandhaus”;
eine beifällige Aufnahme fand.
4. Groß=Rohrheim, 21. Dez. Weihnachtsveranſte W9 die ſch
tungen. Am Samstag abend veranſtaltete die Freiwil-M nachen au
Feuerwehr einen Familienabend im Saale des Herrn Fröber, IM die Haut w
ſehr gut beſucht war. Die Veranſtaltung trug ſchon ganz wi
nachtlichen Charakter. Das Programm umfaßte Muſikſtücke
Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr, Anſprache des
Komm-
danten. Aufführung des Luſtſpiels „Horniſt Hinkebehr von XX
Feuerwehr”, das ſehr beifällig aufgenommen wurde. Eine We
nachtsverloſung ſchloß den Abend ab. — Eine ähnliche Feier 9
2,
der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbiſ
nen am Sonntag abend im „Heſſiſchen Hof” in Gemeinſchaff E
der Kriegerkameradſchaft und dem Arbeitergeſangverein „Lie, O/
kranz” ab.
Wohltätigkeitskonzert für die W.
terhilfe. In anerkennenswerter Weiſe hat ſich der Mänm?
geſangverein 1864, Mitglied des Heſſiſchen Sängerbundes, in
Dienſt der Winterhilfe geſtellt. Am Sonntag abend veranſtaitz! De h0
er im Saale des Deutſchen Hauſe
ein Wohltätigkeitskons” halb so
deſſen Reinertrag für die örtliche Winterhilfe verwendet wels
ſoll. Man hatte ſeitens der Einwohner der Einladung des mPreisae
eins zahlreiche Folge geleiſtet. Sowohl die Chorvorträge des 2
anſtalters unter Leitung von Herrn Lehrer Gebhardt ſowie auh
Liedervorträge des Soliſten fanden lebhaften Beifall.
m. Hofheim (Ried) 21. Dez. Weihnachtsfeiern. —20s be)
überfüllten „Kaiſerhof” hatte am Samstag der Krieger= und ?"
datenverein ſeine diesjährige Weihnachtsfeier. Gute Muſik. lehe 7 V0lsam
des Bild, eine ernſte und eine heitere Theateraufführung bilde.
Moutor)
ein abendfüllendes Programm, und man dankte mit herö,
Beifall für alle Darbietungen. Die Mitglieder erhielten ſche
und praktiſche Weihnachtsgeſchenke. — In der Evangeliſchen KW 7 Wger
derſchule und im Caniſiushaus fand am heutigen Nachmittag —
Chriſtbeſcherung der Kleinſten ſtatt. Auch hier gabs ſchöne Gr/ Jeme
ſchenke, woran die Kleinen und auch die Eltern ihre helle Gle‟
hatten. — Am Abend hatten noch verſchiedene Vereine und Klud,/ Eſe u
ihre Weihnachtsfeiern im Vereinslokal im engeren Rahmen.
mit haben vorgeſtern und geſtern wohl die meiſten Weihngy”
feiern ſtattgefunden.
4a. Wolfskehlen, 22. Dez. Weihnachtsfeier. Der
19
geliſche Jungmädchen= und Frauenverein veranſtaltete am Monn
sie s
im Saale der Kleinkinderſchule eine ſtimmungsvolle Weihnache
21.
Pfarrer Koch hielt im Laufe des Abends eine Anſprache. Re=
K.
gemeinſam geſungene Lieder und die Aufführung eines kleinen
ſtückes füllten die Feier aus. Zum Schluß wurde eine Verloſung
genommen.
Safin
boch, 23. Dezember 1931
no9 eine
LSban
M7 Bezirksverband Bensheim=Heppenheim
ALründwerk und Gewerbe in Zuſammenarbeit mik
Zirksverbänden Darmſtadk und Groß=Gerau.
Bt. Bensheim, 22. Dezember.
Sonntag vormittag tagte im hieſigen Bahnhofshotel der
des Bezirksverbandes Bensheim=Heppenheim für Hand=
Gewerbe. Zu dieſer Tagung hatten auch die Bezirks=
und Kreiſe Darmſtadt und Groß=Gerau Vertreter
ent=
rr Direktor Eiſenhardt=Bensheim leitete die Verhand=
Bei der Eröffnung der Sitzung bedachte er Herrn Dr.
von der Handwerkskammernebenſtelle mit beſonderem
enſo Herrn Schmiedemeiſter Nothnagel=Griesheim vom
etband Darmſtadt und Herrn Friſeurmeiſter Bein als
enden des Bezirksverbandes Groß=Gerau. Außerdem
ge=
in ehrender Weiſe des Herrn Bäckermeiſters Schaider,
norbenen Vorſitzenden des Ortsgewerbevereins Bickenbach,
ſend wurde von Herrn Direktor Eiſenhardt der
Geſchäfts=
ber die Tätigkeit des Vorſtandes ſeit dem 30. Juni, der
ſuttgefundenen Ausſchußſitzung, erſtattet. Daraus iſt
her=
en, wie die auf der letzten Hauptverſammlung vom
beſchloſſenen Anträge ihre Erledigung gefunden haben.
en Stand der Verhandlungen mit der Verwaltung des
Gas= und Elektrizitätswerk Bergſtraße A.G. wurde
be=
ggeben, daß bis jetzt nur der Ortsgewerbeverein Auerbach
Auguſt d. J. abgegebenen Erklärung der Werksverwal=
Süllung genommen habe. Sehr eingehend wurden die
gemein=
derhandlungen der Bezirksverbände Bensheim=Heppenheim,
und Groß=Gerau über die Umgeſtaltung des Vorſtandes
De Auesverbandes zu einer erſprießlicheren Tätigkeit dargelegt,
dem Erfolg führten, daß künftig neben der Landes=
Nure ſübeſammlung jährlich viermal der Landesausſchuß, beſtehend
Vorſitzenden der Bezirksverbände und der
Landesfach=
lung.
fu. zuſammentreten ſoll. Damit iſt dem urſprünglichen
Monta
gder drei Bezirksverbände weitgehend Rechnung getragen.
ſaſurch, daß Herr Dieter=Eberſtadt zum Vorſitzenden des
* der
ſogerbandes nun gewählt iſt. hat man den ſeitherigen Modus
ausdrüchtifr: ſerſonalunion zwiſchen Landesverband und
Handwerks=
wiede madurchbrochen, was als dringend notwendig erachtet wurde.
der Aenderungen der Landesſatzungen iſt berichtet worden,
Fun= m iglu künftig die Landeshauptverſammlung durchgeführt wer=
Ueber den Mitgliederſtand des Verbandes konnte die
ulcze Mitteilung gemacht werden, daß der Ortsgewerbe=
und fn
lindenfels ſich wieder neu organiſiert habe. Herr
Bäcker=
en Nat hoteh Joſt, Innungsobermeiſter der Bäcker=Zwangsinnung des
Bensheim, ſtellte außerdem den geſchloſſenen Beitritt
n zu innung in beſtimmte Ausſicht. Zu verurteilen iſt
aller=
sile Stellung der Wagnerinnung des Kreiſes Heppenheim.
* Dare umerm 11. Oktober wegen einer Beitragserhöhung von 10
Gen
v Mitglied und Jahr auf 35 Rpf. ihren Austritt aus dem
von
fuüverband erklärt habe.
LJahdem noch über die Erhaltung der Handwerkskammer=
ſtin der gemſtle Darmſtadt unter der bewährten Leitung von Herrn
Aulbach berichtet war, entſpann ſich eine rege Ausſprache,
das anweſende Handwerkskammermitglied, Küfermeiſter
Iſeer Scherer=Auerbach über den Verlauf der entſcheidenden
mung eingehend berichtete. Das Verhalten des
Kammer=
tunſes zu dieſer Angelegenheit wurde aufs ſchärfſte verurteilt.
2iy weiteren Verlauf der Verhandlungen wurden fünf
An=
gelur nächſten Bezirks=Hauptverſammlung eingebracht: es ſind
wi Anträge des Ortsgewerbevereins Lorſch betr.
Perſonal=
ſei der Handwerkskammer und Abbau der Stelle des Herrn
i. und zwei Anträge des Ortsgewerbevereins Auerbach betr.
weanlagung der Realſteuerwerte und Herabſetzung der
Kran=
kaſabeiträge, ſowie ein Antrag von Zwingenberg betr. Verbot
ſäwarzarbeit durch eine Landesnotverordnung.
lldann kam es zu einer Ausſprache über die
Zuſammen=
eft er Bezirksverbände Darmſtadt, Groß=Gerau und
Bensheim=
wieim, als deren Reſultat die Gründung einer
Arbeitsgemeinſchaft der drei Bezirke be=
2.
n wurde. Die vier Vorſitzenden wurden beauftragt,
eiüsam 29. d. Mts. entſprechende Richtlinien darüber
aus=
die Krblgen. Man verſpricht ſich in dieſer engen Zuſammenarbeit
ſeitens Ihfglichkeit, die Intereſſen der angeſchloſſenen Mitglieder
gehiechdtüklicher im Landesverband und der Handwerkskammer
bot, icr ſeriſer vertreten zu können. Es handelt ſich dabei keineswegs.
nn Gegenſtrömung gegen den Landesverband, vielmehr um
hen Eie Alebung dieſer Organiſation. Als Termin für die in Lin=
0hliche 2rfeill ſtattfindende Hauptverſammlung wurde der 17. Januar
D Ati mut
Auf dieſer Verſammlung ſoll den Kammermitgliedern
2uches Birks hinreichend Zeit zu Berichterſtattungen über die letz=
9merverhandlungen gegeben werden.
e der 4!e
Buchſchlag, 21. Dez. Puppen=Theater=
Vorſtel=
ins
ne Voll nug ür Erwachſene. Dieſe. Aktuelle Puppenbühne” ſteht
ſerlei Lctes Leitung des Darmſtädter „Meiſters des Kaſperlſpiels”
beſonderrbbunt May und Friedrich Karl Hellwig. Buchſchlag. Das Stück,
die leugs ſt Aufführung gelangte, iſt von hoher Qualität in der
he Gch tra ſeit ſeines Aufbaues und in der Klarheit ſeiner Handlungs=
Es befriedigt durchaus literariſche Anſprüche und iſt
oder ſchran
An Abes ᛋ beſtem Sinne volkstümlich. Es hält mehr, als ſein jetziger
derkules am verkehrten Ende” oder: „Die Jagd nach dem
ugend in ite?
verſpricht. In überlegen=ſatiriſcher, doch niemals
ver=
ernerſtompl
lmige ker die Weiſe ſetzt es ſich mit den Geſchehniſſen unſerer Zeit
aus=
ones Aenardr, zeigend, daß man ſehr wohl überparteilich ſein kann, ohne
Sueen einer meinungsloſen, unklaren Verſchwommenheit
hul=
ges zu müſſen. In „dieſen Zeiten der Parteiung” iſt es be=
2e ndar nützlich, ſich die Welt einmal durch ein Glas anzuſehen,
Kriu
us m keiner Parteifarbe getrübt iſt. Ein ſolches Glas hält
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 355 — Seite 7
„Lachende Leiſte” vor. Gut erkannt, treffend geſtaltet und
ichf n
jtgluleiſſehaft wiedergegeben waren die Zeit=Typen (22 verſchiedene
zupc/), die da auf der lachenden Leiſte zwei Stunden lang ihr
9.*unugliches Weſen trieben. Dem Zuſammklang der Situations=
mf” er prachtvoll=grotesken Puppen und Kuliſſen und des
geiſt=
die nd hmorſprühenden Dialogs war das Zwerchfell widerſtandslos
usgeſtzt. Es gab Lachen über Lachen und Beifall „auf offener
tinzſckzemel. Man kann es der Leitung der „Lachenden Leiſte” nur
büman, daß ihr ſehens= und hörenswertes „Puppen=Theater”
ſchäaderwärts den gleichen Beifall findet wie hier. L. R.
Ach die ſchönſte Kleidung kamn rote Hände und rotes Geſicht nicht
ſchumachen. Allein die herrliche Creme Leodor bewirkt dieſes Wunder und
mug die Haut weiß und zart. Tube 60 Pf. Verſuch überzeugt.
Sensationsprozeb in Prag
Zweikanſend Eiſenbahnwaggons aus Deukſchland, ein Uhrmacher und ein iſchechiſcher Minifter.
Im Jahre 1920 herrſchte in der
Tſchechoſlo=
wakei ein ſo kataſtrophaler Waggonmangel, daß
der Prager Uhrmacher Sichrovſky ſich nach Berlin
begab und dort mit der Firma Arons u. Walter
Verhandlungen über den Ankauf von 2000
Wag=
gons für das tſchechoſlowakiſche
Eiſenbahnmini=
ſterium pflegte. Der Kauf wurde ſchließlich
zu=
ſtande gebracht, und Sichrovſky ſteckte aus dem
Geſchäft eine Proviſion von 6 Millionen Kronen
ein. Als vor zwei Jahren der aus der
tſchechi=
ſchen nationalſozialiſtiſchen Partei ausgeſchloſſene
Politiker Georg Stribrny zuſammen mit dem
Fasciſtenführer Gajoa einen ſcharfen Kampf gegen
die Burg, den Sitz Maſaryks und Beneſch,
be=
gann, wurde ihm plötzlich der Vorwurf gemacht,
als Eiſenbahnminiſter an den Waggongeſchäften
Sichrovfkys beteiligt und intereſſiert geweſen zu
ſein. Im Nachſtehenden bringen wir eine
Dar=
ſtellung unſeres Prager Korreſpondenten über
den gegenwärtig in Prag durchgeführten
außer=
ordentlich umfangreichen und komplizierten
Pro=
zeß gegen den ehemaligen tſchechiſchen
Eiſenbahn=
miniſter Stribrny.
Als Maſaryk, der Präſident der Tſchechoſlowakei, die Worte:
„Mutig ſein und nicht ſtehlen!” prägte, da konnte er noch nicht
ahnen, wie oft er ſich gezwungen ſehen würde, dieſe Mahnung
zu wiederholen; denn der Korruptionsaffären hat es ſeither in
der tſchechoſlowakiſchen Republik mehr als genug gegeben,
ob=
wohl die Oeffentlichkeit nicht in jedem einzelnen Fall darüber
unterrichtet worden iſt, weil aus „Preſtigegründen” gewiſſe Fälle
„intern” behandelt wurden. Wenn der ehemalige
Eiſenbahn=
miniſter und jetzige Abgeordnete und Zeitungsherausgeber
Georg Stribrny nicht ſei ſeinem Ausſchluſſe aus der
national=
ſozialiſtiſchen Partei des Außenminiſters Dr. Beneſch in
erbit=
terter Feindſchaft zur ,Burg” dem Sitze Maſaryks und
Beneſch’, entbrannt wäre und einen leidenſchaftlichen und
haß=
erfüllten Kampf gegen ſie führen würde — wahrſcheinlich wäre
es zu dem Prozeß, der ſich jetzt vor dem Prager Strafgerichte
abſpielt und in deſſen Mittelpunkt Stribrny ſteht, nicht
ge=
kommen. Auch in dieſem wenig einwandfreien Fall hätten ſich
ſicherlich Mittel und Wege finden laſſen, eine Löſung hinter den
Kuliſſen herbeizuführen, eine Methode, die ſich ſchon häufig
genug im Hinblick auf die gebotene Bedachtnahme auf das
ſtaat=
liche Anſehen bewährt hat . . . Aber, wie geſagt, Stribrny iſt
ſeit ſeiner Kriegserklärung gegen Beneſch der Hecht im Prager
Karpfenteich, und je eher er zur Strecke gebracht wird, deſto
beſſer im Hinblick auf die „innere Ruhe” würde es ſein, meint
man auf der Prager „Burg” und in den Kreifen um ſie.
Worum handelt es ſich bei dieſem Prozeß, der einen
un=
geheuren gerichtlichen Apparat in Bewegung geſetzt hat, über den
die geſamte tſchechiſche Preſſe in ſeitenlangen Artikeln berichtet,
in welchem Politiker und Kaufleute, Miniſter und Kellner zur
Zeugenausſage aufmarſchieren. Vor allem einmal iſt feſtzuſtellen,
daß es ſich bei dieſem Prozeß erſt um ein Vorſpiel der
zahl=
reichen und ſehr komplizierten Anklagen gegen den Exminiſter
handelt, daß alſo die gegenwärtige Prager Senſation in nächſter
Zeit von einer viel größeren abgelöſt wird, von der
Verhand=
lung über mehrere Korruptionsaffären, in welche der ehemalige
Miniſter verwickelt erſcheint. Im gegenwärtig verhandelten
Prozeß ſteht der Exminiſter Stribrny neben dem Prager
Uhr=
macher Franz Sichrovſky unter der Anklage der falſchen
Zeugen=
ausſage vor den Richtern. In ganz kurzen Umriſſen ſei die
Vor=
geſchichte, ſkizziert: Im tſchechiſchen Legionärorgan „Narodni
Osvobozeni” erſchien vor Jahresfriſt ein Artikel, in welchem
feſtgeſtellt wurde, daß im Jahre 1920 bei einer reichsdeutſchen
Firma 2000 Eiſenbahnwaggons unter lebhafter Mitwirkung des
damaligen Eiſenbahnminiſters Stribrny und unter Vermittlung
des Uhrmachers Sichrovſky gekauft worden ſeien. Die
Lieferun=
gen ſeien für den Staat nicht vorteilhaft geweſen. Stribrny
und Sichrovſky klagten gegen den verantwortlichen Redakteur des
Blattes, Dym, der dann ſchließlich auch auf Grund der eidlichen
Ausſagen der beiden Kläger zu 1000 Kronen Geldſtrafe
ver=
urteilt wurde. Bei der Verhandlung hatten beide behauptet
einander nicht zu kennen, ſo daß im gegenſeitigen Einvernehmen
Interventionen oder Verhandlungen unmöglich hätten ſtattfinden
können. Der Exminiſter behauptete bei ſeiner Einvernahme es
hätten im Jahre 1920 außerordentlich deſolate Verhältniſſe
hin=
ſichtlich des tſchechoflowakiſchen Wagenparks geherrſcht;
außer=
dem ſeien die inländiſchen Lieferfirmen zu teuer geweſen,
wäh=
rend deutſche Firmen infolge der Inflation zu einem Viertel
des Inlandspreiſes liefern wollten. Unmittelbar vor Abſchluß
des Lieferungsvertrages, den er als Eiſenbahnminiſter dem
Miniſterrat und dem Finanzminiſterium zur Genehmigung
vor=
gelegt habe, hätte er gehört, daß Sichropfky ſich damit gebrüſtet
habe, zuſammen mit ſeinen Agenten 30 Millionen Kronen an
der Waggonlieferung verdient zu haben, worauf er — Stribrny
eine Verbilligung der deutſchen Offerte um 30 Millionen
durchgeſetzt habe. Sichrobſky ſagte aus, das Geſchäft ſei mit
Hilfe des Berliner Bankhauſes Arons u. Walter mit der
reichs=
deutſchen Waggonfabrik zuſtande gekommen; er ſelbſt habe weder
im Auftrage des Miniſteriums gehandelt, noch vorher mit dieſem
Fühlung genommen. Die Arbeiten des Unterſuchungsausſchuſſes
förderten indeſſen verſchiedene Umſtände zutage, die den
ver=
urteilten Redakteur Dym veranlaßten, gegen Sichrovſky die
An=
klage wegen falſcher Zeugenausſage zu erheben. In dem
hier=
auf gegen den Uhrmacher Sichrovſky eingeleiteten Strafverfahren
wiederholte der als Zeuge verhörte Exminiſter Stribrny die
früheren Ausſagen. Ebenſo ſagte Sichrovſky vor dem
parla=
mentariſchen Unterſuchungsausſchuß, der im Zuſammenhange mit
dieſer Affäre über den Ausſchluß Stribrnys beriet, gleichartig
aus, d. h. er beſtritt, mit Stribrny irgendwelche Abmachungen
getroffen zu haben. Im Zuge der parlamentariſchen
Unter=
ſuchung wurde jedoch Material zutage gebracht, das im
Wider=
ſpruch mit den Ausſagen Stribrnys und Sichrovſkys ſteht.
Stribrnys Ausſagen werden in der gegen ihn erhobenen
An=
klage als in neunzehn Punkten als erfunden, die Sichrovſkys in
zehn Punkten als unwahr bezeichnet.
In dem bereits über eine Woche dauernden Prozeß ſchwankt
das Charakterbild des Exminiſters Stribrny. Es iſt begrei lich,
daß bei dem großen Aufgebot von Zeugen belaſtende und
günſtige Ausſagen für den Angeklagten zu verzeichnen ſind.
Stribrny beſtreitet energiſch, aus dem Berliner Waggongeſchäft,
bei welchem der Uhrmacher Sichrovſky 6 Millionen verdient hat,
Vorteile in Form von Proviſionen gezogen zu haben, wie ihm
dies vorgeworfen wird: dagegen ſteht ein Ausſpruch Sichrovſkys
zu dem ehemaligen Berliner tſchechoſlowakiſchen Geſandten
Pod=
lipſky, der ihn zur Zeit der Waggongeſchäfte einmal erſtaunt
gefragt hatte: „Ja, iſt es denn möglich, daß ein
tſchechoſlowa=
kiſcher Miniſter ſich dazu hergibt?” Sichrovſky hat darauf
wört=
lich geantwortet: „Ach was, der Stribrny, der nimmt nicht nur
mit den Händen, der nimmt auch mit den Füßen!” Auch andere
Zeugenausſagen werfen ein ſeltſames Licht auf die Amtsführung
Stribrnys, und der intereſſiert den Prozeßverlauf verfolgenden
Oeffentlichkeit wird es immer leichter erklärlich, wieſo manche
Politiker an hervorragender Stelle geradezu über Nacht zu
Mil=
lionären geworden ſind . . Stribrny gehört zu ihnen. Auf eine
Frage des Vorſitzenden nach ſeinem Barvermögen, erwiderte er,
daß er 700 000 Kronen (etwa 100 000 Reichsmark) beſitze;
berück=
ſichtigt man indeſſen, daß er Beſitzer mehrerer Tageszeitungen
iſt, die bei bedeutender Auflage mit den Druckereigebäuden einen
Wert von mehreren Millionen repräſentieren, ſo ſteht es außer
Frage, daß der Exminiſter, der zur Zeit des Umſturzes arm wie
eine Kirchenmaus geweſen war, ſeine politiſche Laufbahn, die
allerdings ſehr ſteil aufwärts führte, nicht ohne Bedachtnahme
auf eigene Intereſſen verfolgt hat. Das ungeheure Intereſſe,
das ſeinem Prozeß, bzw. dem Vorſpiel einiger noch zu
erwarten=
den Prozeſſe gilt, zeigt ihn, der zu den hervorragendſten Führern
der tſchechiſchen Nation in der Zeit nach dem Umſturz zählte,
unter der Anklage des Meineids. Als bei den letzten Wahlen
50 000 Prager Wähler ihre Stimmen für Stribrny, den von der
„Burg” als Revolverjournaliſten bezeichneten ehemaligen
Eiſen=
bahnminiſter, abgaben, wurde dieſe Tatſache von den
burg=
freundlichen Blättern als „moraliſcher Verfall des tſchechiſchen
Prag” bezeichnet. Aber merkwürdigerweiſe ſind dieſen 50 000
Anhängern Stribrnys ſeither noch etliche tauſende zugewachſen.
So unerklärlich dieſer Umſtand ſcheint, ſo wenig verwundert er
den in die innere tſchechiſche Politik Eingeweihten: in dieſen
Kreiſen iſt man erbittert darüber, daß die „Burg” dem ihr
unbequemen Kritiker Stribrny den Hals umdrehen will, weil
man weiß, daß neben Stribrny, dem der Korruption
beſchuldig=
ten Exminiſter, noch viele andere hervorragende Politiker vor das
Gericht geſtellt gehörten, aber nur deswegen nicht auf der
An=
klagebank Platz nehmen müſſen, weil ſie den Schutz der „Burg”
und mächtiger Parteiengruppen genießen. Derzeit ſteht ein
Stribrny vor den Strafrichtern; in den Prager Aemtern aber
gibt es — angenommen, Stribrny wird tatſächlich der Korruption
überführt — ſoviele Stribrnys, daß wahrſcheinlich die Prager
Strafgerichte keine anderen Verhandlungen mehr durchführen
könnten als ſolche von der Art des jetzigen Prozeſſes!
Amkliche Winkerſporknachrichten.
Herausgegeben von der Heſſiſchen Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle am
Landwirtſchaftlichen Inſtitut der Univerſität Gießen am B. Dezember.
Vogelsberg. Hoherodskopf: Witterung: Nebel; Temperatur:
8 Grad; Schneehöhe: 15 cm. (im Wald 20 cm.);
Sportmöglich=
keit: gut. Herchenhainer Höhe: Nebel; — 4 Grad; 20 cm.;
gut.
Odenwalb. Tromm: Bedeckt; — 4 Grad; 8—10 cm.; Rodel gut, Ski
ſtellenweiſe. Neunkirchen: Bedeckt; — 4 Grad; 12—14 cm.;
1—2 em. Neuſchnee; Rodel gut, Ski ſtellenweiſe.
Rhön, „Waſſerkuppe: Nebel; — 8 Grad; 16 cm.; gut.
Taunus. Kl. Feldberg: Nebel; — 6 Grad; 8 cm.; Pulverſchnee,
mäßig.
Schwarzwald. Feldberg: Klar; — 13 Grad; 20 cm.; Schneedecke
verharrſcht; Ski gut, Rodel mäßig. Hornisgrinde (
Hinter=
zarten): Bewölkt: — 9 Grad; 15 em.; Pulverſchnee; Ski mäßig,
Rodel gut. Ruheſtein: Bewölkt; — 9 Grad; 40 em.;
Pulver=
ſchnee; gut.
Velerberichl.
Durch die über Island vorüberziehende Störung wurde das
Hochdruckgebiet an ſeinem nördlichen Teil etwas abgebaut und
nach dem Feſtland verdrängt. Dadurch hat ſich auch der Kern über
der Nordſee entſprechend verlagert und erſtreckt, ſich jetzt über
den größten Teil von Deutſchland. In ſeinem Bereich beſteht
die Möglichkeit zu ſtärkerem nächtlichen Aufklaren, ſo daß eine
Froſtzunahme wahrſcheinlich iſt. Hinſichtlich des
Witterungs=
charakters tritt noch keine weſentliche Aenderung ein.
Ausſichten für Mittwoch, den 23. Dezember: Neblig=wolkig mit
Aufheiterung, Froſt, weiterhin ſchwankend, bei Aufklaren
Nacht=
froſtverſchärfung, vereinzelt etwas Schnee.
Ausſichten für Donnerstag, den 24. Dezember: Neblig=wolkig
mit Aufheiterung, bei Aufklaren Gefahr ſtärkeren Nachtfroſtes.
Sie hüllen den Körper in wärmende Wolle und Pelzwerk- wes=
Mais sdlen Gesicht und Hönde schuiftlos der Käte md dissse Küün Thie Haut.
preisgegeben sein? Sie wissen doch selbst, wie rasch die Haut
Anleitung für richtige Hautplege:
rauh, rissig und unschön wird.
Waschen Sie Ihr Gesicht mit lauwarmem
Das beste Schutzmittel für Ihre Haut ist Creme Mouson. Die Wasser und Creme Mouson-Seite,
massie-
balsamischen Fette der Creme Mouson durchziehen den ganzen ren Sie dam, solange die Haut noch etwas
feucht ist, reichlich mit Creme Mouson.
Hautorganismus - reinigend -nährend und geben ihm Schutz
Nach wenigen Minuten tragen Sie erneut
eine dünne Schicht auf und lassen diese
gegen die hautschädigenden Witterungseinflüsse.
einziehen.
Crerne Mouson glänzt und fettet nicht, weil die hochwirksamen
Vor jedem Ausgang Creme Mouson in kur=
Fette und Oele eine chemische Umwandlung erfahren haben.
zen Abständen einreiben.
Seite 8 — Nr. 355
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 23. Deze
Reich und Ausland.
Favag=Prozeß.
Frankfurt a. M. Im Favag=Prozeß
wurden geſtern eine Reihe von Zeugen
vernom=
men, die zu den Grundſtücksgeſchäften
Kirſch=
baums ausführliche, in alle Einzelheiten gehende
Ausſagen machten. Von größerer Bedeutung
waren die Angaben des Zeugen Lauber, der
zu=
gleich Geſchäftsführer der Rhenania und
Ange=
ſtellter der Favag war. Er hatte eine
Garantie=
urkunde über 500 000 Schweizer Franken für die
Schweizer Rückverſicherung ausgeſtellt. Prämien
wurden für die Bürgſchaft nicht bezahlt, aber
bei dem Zuſammenbruch der Favag in die
Schuld=
ſumme der Rhenania aufgenommen. Kirſchbaum
habe ſich wenig um die Rhenania gekümmert.
Auf Aufforderung Kirſchbaums ſchilderte der
Zeuge ſodann das Verfahren, das bei einer
Bürgſchaftsübernahme durch die Favag
gehand=
habt wurde. Auf einen Einwurf des
Staats=
anwalts muß der Zeuge jedoch zugeben, daß im
Falle Malakoff dieſe geſchilderten Grundlinien
nicht eingehalten wurden. Eine bemerkenswerte
Erklärung gibt der als Zeuge vernommene
Immobilenmakler Schleſinger ab, indem er
aus=
führt, daß er in ſeinen Geſchäftsverhandlungen
bei Kirſchbaum größere Zurückhaltung, als bei
Becker und dem Bauunternehmer Hilf
beobach=
ten konnte. Er habe ihm dadurch „manches
Ge=
ſchäft verdorben‟. Der Grundſtücksmakler Beer
bezeichnete ſeinerzeit die Malakoff=Transaktion
als „das Geſchäft Frankfurts”. Nach der
Ver=
nehmung einiger weiterer Makler, die nichts
Beſonderes mehr brachte, wurde die
Verhand=
lung auf Donnerstag vertagt.
Calmekte-Prozeß
Schlußgutachten von Prof. Hahn.
Lübeck. In der Dienstagverhandlung im
Calmette=Prozeß führte Prof. Hahn in ſeinem
Schlußgutachten aus, daß man die Möglichkeit
einer Virulenz=Steigerung beim B.C. G. als
er=
wieſen anſehen müſſe. Eine ſolche Möglichkeit
komme aber für die Erklärung des Lübecker
Un=
glücks nicht in Betracht.Hier müſſe man es als
ſehr wahrſcheinlich bezeichnen, daß ein ſpontaner
Rückſchlag des B.C.G. eingetreten ſei. Seine
Ueberzeugung ſei, daß die Todesfälle und
Er=
krankungen in Lübeck mit hoher
Wahrſcheinlich=
keit durch ein Verſehen bei der Herſtellung des
Impfſtoffes, in den virulente Bazillen
hineinge=
langt ſein müſſen, hervorgerufen worden ſei.
Der Vorſitzende befragt noch einmal
ein=
dringlich die angeklagte Laborantin Anna Schütze:
„Haben Sie die Kieler Kultur nach ihrem
Ein=
treffen nur auf flüſſigem Nährboden oder
viel=
leicht doch auch auf feſtem Nährboden
abge=
impft?‟ Schweſter Anna betont, daß die Kultur
nur auf flüſſigem Nährboden abgeimpft worden
ſei. Der Vorſitzende vertagt die Verhandlung
auf Donnerstag. Es ſoll nur eine kurze
for=
melle Sitzung ſtattfinden. Die eigentliche
Ver=
handlung wird am Montag nach Weihnachten
fortgeſetzt.
Zum Raubüberfall auf einen Frankfurter
Juwelier.
Die Täter bereits verhaftet.
Frankfurt a. M. Die drei Täter, die am
Montag mittag den Juwelier Klewe überfielen
und nur drei Ringe ſich aneignen konnten, ſind
bereits am Spätabend durch einen Poliziſten in
der Langeſtraße, in einer Wirtſchaft verhaftet
worden. Es handelt ſich um den 27jährigen
Monteur Johann Deges, den 23jährigen
Schnei=
der Rudolf Mehler und den 28jährigen Kellner
Karl Vogel. In ihrem Beſitz fand man neben
den geſtohlenen Ringen zwei geladene
Trommel=
revolver nebſt Munition.
Die Verſteigerung der Juwelen des bayeriſchen
Königshauſes in London.
„London. Die Juwelen aus dem Beſitz des
bayeriſchen Königshauſes, die am Montag
nach=
mittag bei dem bekannten Londoner Auktionator
Chriſtie verſteigert wurden, brachten einen
Ge=
ſamterlös von 39 300 Pfund. Insgeſamt wurden
13 Stücke verkauft. Für den berühmten blauen
Diamanten wurde bei einem Angebot von 5600
Pfund der Zuſchlag nicht erteilt, da ein
Mindeſt=
verkaufspreis feſtgeſetzt war, der bedeutend über
dem Angebot von 5600 Pfund lag. Der
Dia=
mant hat ein Gewicht von über 35 Karat und iſt
das Mittelſtück eines prächtigen Brillantſchmucks.
Er wurde im Jahre 1722 von Maria Amalia
von Oeſterreich, der Tochter Kaiſer Joſephs I.,
anläßlich ihrer Heirat mit dem Erzherzog Karl
von Bayern und ſpäteren Kaiſer Karl VII., in
die Wittelsbacher Familie gebracht. Das
An=
fangsgebot auf den Diamanten lautete auf 3000
Pfund. Eine prachtvolle, Brillantentiara, die
von dem Pariſer Juwelier Borbois geſchaffen
und im Jahre 1832 von dem Münchener
Juwe=
lier Rieländer auf Wunſch Ludwigs I.
umgear=
beitet wurde, erhielt den Zuſchlag bei 7000 Pfd.
Ein weiteres wertvolles Stück, ein reiches
Bril=
lantgehänge, von Erzherzog Joſeph I. ſtammend,
erzielte 4000 Pfund. Der Verkauf der Juwelen
fand größtes Intereſſe. Die Auktionshalle war
überfüllt von Käufern, Liebhabern und
Neugie=
rigen.
Einbrecher unterhöhlen eine Bank und ſprengen
den Treſor.
Los Angeles. Eine Einbrecherbande
grub während mehrerer Tage einen
unterirdi=
ſchen Gang bis zum Treſorraum der Secury
Na=
tional Bank. Dann ſprengten die Banditen
mittels Dynamits die Stahltreſors und
entwen=
deten eine Summe von 15 000 Dollars. Die
Angeſtellten hatten ein dumpfes Geräuſch in den
Kellerräumen gehört, doch konnten ſie infolge
der Sprengwirkungen nicht in die Treſors
ge=
langen. Die Räuber ſind entkommen.
Das Begräbnis von Jack Diamond.
New York. Das Begräbnis von Jack
Dia=
mond fand vorgeſtern unter den einfachſten
Ver=
hältniſſen, die man ſich nur denken kann, ſtatt.
Ganze fünf Kränze wurden abgegeben. Sie
ſtammten von der Frau Diamonds und einigen
intimen Freunden. Die große Maſſe der
Gang=
ſters hatte ſich jedoch zu dem Begräbnis nicht
eingeſunden.
Der Stuttgarter Schloßbrand.
Das Feuer noch nicht gelöſcht. — Heldenhafte Arbeit der Feuerwehten.
Mik Eispickeln und Seilen in brennenden Trümmern. — Die Brandurſache noch
unbekannk. — 45 Fenerwehrleuke verletzt, 2 Toke. — 4—6 Mill. M. Sachſchaden.
Ein furchkbares Bild
der Zerſtörung.
Stuttgart, 22. Dezember.
Zwiſchen 23 und 24 Uhr am Montag abend
waren noch immer drei ſehr ſtarke Brandherde
zu bekämpfen. Immerhin erſchien um dieſe Zeit
die Gefahr eines Uebergreifens auf die weiteren
hielt die älteſten Räume mit den wertvollen
Betten, ebenſo die Gaſträume des
Staatsmini=
ſteriums. Lebhafte Teilnahme wendet ſich der
Witwe des erſten württembergiſchen
Staats=
präſidenten Bolz zu, deren Wohnung im oberſten
Stockwerk des ausgebrannten Flügels lag. Ihre
geſamte Einrichtung, insbeſondere die
Biblio=
thek ihres Mannes mit wertvollen
handſchrift=
lichen Aufzeichnungen und deſſen Briefwechſel
mit namhaften Zeitgenoſſen iſt vollſtä dig
ver=
nichtet.
Das Alte Schloß in Stuttgart.
Bauteile des alten Schloſſes beſeitigt. Das
Feuer ergriff keine weiteren Teile des geſamten
Bauwerks mehr, ſondern drang in den in Brand
ſtehenden Teilen immer tiefer ein. Tauſende
von Zuſchauern umlagern noch immer die
Brand=
ſtätte. Die Löſcharbeiten waren von Anbeginn
dadurch erſchwert, daß die Waſſerleitung in der
Umgebung des alten Schloſſes für eine ſolch
un=
geheure Inanſpruchnahme bei weitem nicht
ausreichte, da aus insgeſamt zwei Dutzend
Rohren Waſſer in den Brandherd geſchleudert
wird. Die Rauchentwicklungwar von
Anbeginn, ſo gewaltig, daß immer
wieder Feuerwehrleute ohnmächtig
zuſammenſanken und weggebracht werden
Die Brandurſache
iſt noch nicht ermittelt. Man vermutet einen
Kaminſchaden. Anſcheinend iſt das Feuer nicht
erſt vorgeſtern früh entſtanden. Ein Brandgeruch
war ſchon Sonntags wahrgenommen worden,
ohne daß es gelungen wäre, den Herd zu
ent=
decken.
Im Laufe des Vormittags griff das Feuer
wider Erwarten auch auf das Dachgeſchoß des
Dachflügels gegenüber der Markthalle über.
Ob=
wohl der neue Brandherd ſofort mit aller
Energie bekämpft wurde, drangen die Flammen
mit großer Schnelligkeit weiter vor. Um 11 Uhr
waren ſchon einige Stockwerke im Innern des
ſüdöſtlichen Turmes ausgebrannt.
Flammenmeer.
mußten. Die Geſamtzahl der Leute, die
Rauch=
vergiftungen erlitten oder verletzt wurden, wird
in den ſpäten Abendſtunden auf 45 angegeben,
wovon gegen 20 ins Krankenhaus übergeführt
werden mußten. Beim Einſturz einer hohen
Gie=
belwand wurden drei der Feuerwehrleute unter
den Trümmern begraben. Die Bemühungen,
die Leute zu retten, mußten auf ſteil
abfallen=
dem Dach vorgenommen werden, für die
Zu=
ſchauer unten auf dem Schloßvorplatz ein
entſetz=
licher Anblick. Die Schätzungen über den durch
den gewaltigen Brand angerichteten Schaden
ſchwanken zwiſchen 4 und 6 Millionen RM. Aller
Vorausſicht nach wird die Feuerwehr die ganze
Nacht tätig ſein müſſen, um des Brandes in
der Hauptſache Herr zu werden.”
Das Feuer im alten Schloß war geſtern früh
noch nicht ganz gelöſcht. Immer noch dringen aus
verſteckten Brandherden Rauchwolken hervor.
Die Brandſtätte bietet ein furchtbares Bild der
Zerſtörung. Die Wände und Fenſter des
aus=
gebrannten Schloſſes ſind mit Eis überzogen, das
durch das Gefrieren der in das Schloß
hinein=
geſchleuderten Waſſermaſſen entſtanden iſt. Ein
Uebergreifen des Feuers auf den nach der
Markthalle zu gelegenen Teil, insbeſondere auf
die Schloßkirche, konnte bisher derhirdert
wer=
den. Der ausgebrannte Teil des Schloſſes ent=
Schweres Einſturzunglück auf der Stuttgarter
Brandſtätte.
Auf der Brandſtätte ereignete ſich um 11.15
Uhr ein ſchweres Einſturzunglück. Die Mauer
zwiſchen Südoſtturm und Schloßlirche brach mit
dumpfem Krachen zuſammen. Ene Anzahl der
an dieſer Stelle tätigen Feuerwehrleute wurde
mit in die Tiefe geriſſen. Die beiben außerhalb
des Schloſſes ſtehenden Feuerwehrleitern
wur=
den von den Geſteinsmaſſen zerihmettert, ebenſo
einer der Leiter=Kraftwagen. Um 11.50 Uhr
wurde die Zahl der bei dieſem Unglück
Schwer=
verletzten mit fünf angegeben. Ein
Feuerwehr=
mann, dem beide Beine zerſhmettert worden
ſind, iſt kurz nach dem Unglück geſtorben.
Ueber die Verluſte an Menſchenleben bei
dem Einſturzunglück am alten Schloß konnte bis
2 Uhr folgendes ermittelt werden: Tor iſt der
Feuerwehrmann Ade, der ſich an den
Blitz=
ableiter klammerte und mit dieſem in die Tiefe
geſtürzt iſt. Er wurde ſofort getötet. Der
Feuerwehrmann Wetzel liegt noch unter den
Trümmern. Es iſt keine Hoffnung vorhanden,
ihn noch lebend zu bergen. Die Frau Wetzels,
der erſt ſeit kurzer Zeit verheiratet iſt, war
Zeuge des Unfalles ihres Mannes. Ein weiterer
Feuerwehrmann namens Uebele iſt in ſo
ſchwer=
verletztem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht
worden, daß die Aerzte keine Hoffnung mehr
ch 2.
Einſturz in der vakikanſ
Bibliokhel.
AS
Atla
peil
Rom. Geſtern abend ſtürzte ein Flüslhiten Te
vatikaniſchen Bibliothek ein. Der Schob
ſehr groß. Drei Tote ſind zu beklagen uns/" 9o
reiche Perſonen ſind verletzt.
Bei dem geſtern abend eingeſtürzten
der vatikaniſchen Bibliothek handelt es ſi
den alten, ſogenannten Saal Sixtus V., d:) men ze
mittelbar neben dem Saal der Inkungbe=
Z
legen iſt. Es war hier ein Erhöhungsh,/lz a
Gange. Der künſtleriſch und hiſtoriſch wer
ſt ſch
eiſt
Teil der Bibliothek blieb zum Glück ver=
und ſt
Die ganze Decke des Saales iſt eingeitürs/een d
hat etwa 15 000 Bücher, darunter ko
Werke, verſchüttet. Unter den verſchüttete
Eie
kumenten befindet ſich u. a. auch der Brieef
2WWoce
Luther an Papſt Leo X. gerichtet hat. Eon
den
wurden die prachtvollen Fresko=Gemälde
ris zerſtört. Leider ſind auch Menſchenlehol zbis L
beklagen; man zählt bis jetzt drei Tote. Fder B
Der Einſturz rief in der ganzen Var/uunberg ?
Hade
ſtadt große Aufregung hervor. Feuerwehr!
—
päpſtliche Gendarmerie wurden ſofort aut / achkomt
sp
ten, doch mußte man angeſichts des großeme
fanges der Kataſtrophe die römiſche Feuerywin piüche
vn.
anſpreche
Geleitwort
zu Hilfe rufen. Der Papſt, der ſofort vonſzimrat Pkol
Unglück benachrichtigt wurde, gab ſeinem D. Mic
Bedauern Ausdruck.
Die mit den Reparaturarbeiten an den ſchtigen A
bäude beſchäftigten Arbeiter konnten ſich m wie kra
einen unterirdiſchen Gang rechtzeitig in Scletzt überzeu
heit bringen, doch wird ein Student ver zung der „
der ſich in der vatikaniſchen Bibliothek aAeſche Vortel
elelitzen.
halten hatte.
n Krankh
Als Urſache des Zuſammenſturzes willſgerſahren
Baufälligkeit des alten Flügels mit dem zu erzielen
Sixtus V. betrachtet. Der Sachſchaden iſt Fſeſchges: G
groß, und man befürchtet, daß unerſetzbare? Anßauswirtſe
von unſchätzbarem Wert zerſtört worden ſiſſen, Fraue
ghaus,
Der ganze eingeſtürzte Flügel bildet er
Schutthaufen. Die mit den Räumungsarhellseiten, zwe
beſchäftigte Feuerwehr macht alle Anſtrengunmwmert 00
1931.)
um die verſchütteten Perſonen, deren Zahl:
genſat
16
ungewiß iſt, lebend zu bergen.
Ein Palaſt der Nefretete entdeckt,
London. Meldungen aus Kairo uſuch
iſt bei Ausgrabungen in Tel el Amam
Aegypten ein Palaſt der ägyptiſchen Kön=
Nefretete entdeckt worden. Einzelheiten ſindal
her nicht hierher gelangt.
haben, ihn am Leben zu erhalten. Die Geſtnden kann.
zahl der bei dem Brand verletzten Feuew/shy im Leſer
leute beträgt ungefähr 35. Die Trümmerſäiſchen die A
wird immer noch aus vier Strahlröhren 1von Mo
kämpft. Ununterbrochen ſtürzen Gebäll u9 M anling
Mauerreſte in die Tiefe. Der innere Schhüf
iſt vollſtändig abgeſperrt worden, da umiteis
bare Einſturzgefahr beſteht. Der SüdtmMi als
in ſeinem oberen Stockwerk völlig
ausgebnmniſnch=
eutſe
iſt, droht einzuſtürzen. Die Gefahr, daß dc/Ehlologe b
Feuer nach beiden Seiten auf die anderen
Fender geſd
gel übergreift, iſt immer noch nicht ganz iſ
prache un
tigt.
ein, iſt in
eriſt
Die
An=
dede
Hau=
ſeſen.
Raſſow, D
A are
iten b=
Fran=
ge neua
ſensführ
ſer d
ſich
berzer
Ddur Siebs
jan
gedrug
iſt abe
kart. 2
liskuſſi
Pien wir
WAlüio beg
gen Lel
Gegen 12.30 Uhr wurden auch auf der Mr mundätze
hallenſeite drei Schlauchleitungen eingeſetzt, A ziene Filme.
den aus dem Trümmerhaufen herausſchlagenk
Flammen zu Leibe zu gehen. Während 90,
Brand an dieſer Stelle gegen 13 Uhr
merklich nachgelaſſen hatte, zeigt ſich noch
große Rauchentwicklung in der Nähe des 9
der Schloßkirche. Dieſer Brandherd wird weit,
energiſch bekämpft. Es kommt jetzt vor M
darauf an, ein Uebergreifen der Flammen uhibe
in
die Kirche zu verhindern. Dies dürfte mddle”, Grundſä
ſein, da zwiſchen der Kirche und der Einſat
ſtelle die Brandmauer noch ſteht.
if ier
Nachdem das Feuer auf dem zuſammengen.
erwvolle
lenen Verbindungsſtück zwiſchen Südoſtu
Lipl.=
und Schloßkirche während der Mittagsſtuudel/ſ den
einigermaßen niedergekämpft war, konnte gene onſcha
3 Uhr an die Suche des verſchütteten Fela3 e. 9.
ütel, übe
wehrmannes Wetzel gegangen werden. Die 9
ber die
gung, unter Führung eines Feuerwehrhauul!l vein
mannes, geſtaltete ſich äußerſt aufregend MMen
hien
ſchwierig, da die Bergungsmannſchaften 0
dem überhängenden Balkengewirr, Mauereſels
M Aſtei
und Ziegelhaufen dauernd bedroht wurden
der
in ſtändiger Todesgefahr ſchwebten. Nach
gerem Suchen wurde der Verſchüttete auf ei
Mauerabſatz der eingeſtürzten Wand auf habege Mohlen
Mitlichen
Höhe tot aufgefunden. Die Abnahme der Leice
war nur dadurch möglich, daß die Feuerwehn”,
de=
ndin die
leute, die auf dem vereiſten Mauervorſpruls
ſtändig auszugleiten drohten, mit Hilfe 50
Eispickeln ſich heranarbeiteten und den tohats ge Verſe
Enell
Kameraden anſeilten. Dies alles angeſichls
einer rieſigen Zuſchauermenge, die erſchüttenn Leid un
gen A
die einzelnen Vorgänge verfolgte.
enen g
Die ganze Aufmerkſamkeit der Feuerul.
„Unn
wendet ſich fortan dem Südoſtturm zu, der V. und auf ei
wohl von der Seite der Markthalle wie v0lundet
der Seite des Karlplatzes aus von mehreee un den
und rü
Stahlrohren dauernd unter Waſſer gehaß,
Carakte=
wird. Nach dem Stand des Brandes um ?
neM
Uhr nachmittags läßt ſich ſagen, daß, wenn nih
Auen 1
irgendwelche unvorhergeſehene Umſtände einth.
ten, der anſtoßende Flügel mit der Schloßtirche2 A den E.
ndes Ge
der durch eine Feuerwand von dem eingefallenede idenſchaftl.
Zwiſchenſtück abgetrennt iſt, als gerettet 5u b*
auen eir
trachten iſt, wenn das Feuer in dem daneheſ Nhaſt verh
liegenden Trümmerhaufen erſtickt werden laßb. 9i
Trotz angeſtrengteſter Tätigkeit den gaudenthßenten
einen
Tag über iſt es den Feuerwehrleuten bis 21 W07h.
noch nicht gelungen, des Feuers im Oſtflügeloin.
Mten
des Alten Schloſſes Herr zu werden. Immel ſe
hin konnten die auswärtigen Feuerwehren wie G. d
der abrücken. Die Stuttgarter Berufsfeuervchl.v”. vde. Auch
blieb dagegen auch letzte Nacht über am Braſl.
platz. Offene Flammen zeigen ſich jetzt nur .
an wenigen Stellen, die zunehmende Rauche‟
wicklung zeigt aber, daß das Feuer im Inſle.
an den Böden und Wänden weiterfrißt.
dem Südoſtturm gegenüber der Markthalle. e
geſtern vormittag bereits zum Teil eingeſtl.
iſt, beſteht weitere Einſturzgefahr, weshal. "
Polizei in weitem Umkreis alles abgeſperr. L.
Für die übrigen Schloßflügel beſteht .,
Gefahr.
ſoch, 23. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 355 — Seite 3
WDen Büuertitk
Terrarum: Südamerika, Weſtindien, Zentral=Amerika.
amſhaft. Volksleben, Baukunſt. Textliche Bearbeitung: Karl
Ve e07 sumacher. 256 ganzſeitige Bilder in Kupfertiefdruck und
Der 80; Zten Text. In Ganzleinen 26 RM. Atlantis=Verlag
Thi große Bilderencyclopadie des Orbis Terrarum, die die
dor der Erde im Bilde darzuſtellen ſich vorgenommen hat,
um Atlantis=Verlag trotz der ſchwierigen Zeitverhältniſſe
goſt weitergeführt. Mit dem Band Südamerika liegt zum
Wder
enml ein umfaſſendes Bilderwerk vor, das Landſchaft, Bau=
„d Volksleben dieſer Zone in typiſchen und meiſterlichen
unachnen zeigt. Von den Palmen=Inſeln und blauklaren Tro=
Erhöhwmuern Weſtindiens, wo wuchtige Baſtionen mit
Bronze=
iſtoriſch omef an die heroiſchen Zeiten der Koloniſation und der See=
Glu beu rinnern, bis herab zu dem von Stürmen umtoſten Kap
eſtreckt ſich der ſüdamerikaniſche Kontinent, deſſen Weiten
daruntsſunm und ſtaunenerregende Schönheiten bergen. Von dieſen
verſt=öweten, den Palmen=Inſeln, den Rieſenvulkanen der Anden,
rtartigen Urwaldbäumen, den ſpaniſchen Kolonialſtädten
dei
Sotlandes, in deren großartiger und klarer Architektur man
chtet hu gss vm Geiſte der Erbauer des Escorial fühlt, aber auch von
=Gem gaimltigen prähiſtoriſchen Bauten der Inkas und der Chimus
ue von den Urbewohnern des Erdteiles ſelber, ſucht dieſer
Deleref Obis Terrarum=Band ein Bild zu geben. Beſonderen Wert
Lälz ſer Band durch die vielen meiſterlichen Aufnahmen von
gunzn moi unbekannten Gegenden und Menſchen, die Forſcher wie
Feuahe hunberg und Kiſſenbert in Braſilien, Wegner in Bolivien
ſoio) Wunde in Feuerland aufgenommen haben. Volksſtämme, die
stiſſichkommen der Schöpfer einer der Hochkulturen der
Menſch=
iels primitive Urwaldbewohner ſeit Menſchengedenken ſind,
edanin prachtvollen Typen=Aufnahmen gezeigt.
Man Gesſeimrat Prof. Dr. med Külz, Pflanzenſäfte und ihre Anwen=
9ab ſinurng, Dr. Madaus u. Co., Radebeul. 2. Auflage. 1931.
Di anſprechend ausgeſtattete und von Ragnar Berg mit
ſeiten menn ſeleitwort verſehene Schrift erteilt Auskunft, welche
über=
tuitigen Dienſte naturreine Pflanzen= und Gemüſeſäfte dem
onnten 6
ſtzeitg Anue wie kranken Menſchen zu leiſten vermögen. Der
Ver=
eriſtzt überzeugnd auseinander, weshalb die meiſten Säfte zur
Stud
gä ung der „regulären” Ernährung unbedingt notwendig ſind,
rpeche Vorteile z. B. Gemüſeſäfte gegenüber gekochtem
Ge=
hlitzen. Er informiert ſodann in lichtvoller Weiſe, welche
zieele Krankheitsbeeinfluſſungen mit den nach dem
Herſtel=
igsoefahren der Firma Dr. Madaus u. Co. bereiteten
Saft=
en z erzielen ſind.
unerſetz El Rſchges: Grundrezevte für die bürgerliche Küche. Leitfaden
im ſauswirtſchaftsunterricht der Volksſchulen,
Mädchenberufs=
rr ha ſchnln, Frauenſchulen, Fachſchulen uſw. In Verbindung mit L.
e1 bi Brnghaus, E. Höfer und M. Schaper herausgegeben. Okt.,
un;2 ceiten, zweite, bedeutend erweiterte Auflage, 6.—10. Tauſ..
e Anſt ka=uniert 0,60 RM. (Pädagogiſcher Verlag. G. m. b. H.,
Düſ=
deren ſelldaf 1931.)
In Gegenſatz zu anderen Kochbüchern, die jedes Gericht einzeln
harden, iſt in den „Grundrezepten” der Gedanke führend, das
ar briſtiſche für die Herſtellung gleichartiger Speiſen
heraus=
tek! Die Anwendung auf ein Einzelgericht kann leicht und
fe endt
nell ſede Hausfrau für ihre beſonderen Familienverhältniſſe
Kaukaulſen.
el A G5: kaſſow. Der Mann von minus 20 Jahren. Jugendrezepte.
ſten broſchiert 2 RM. Südweſtdeutſcher Funk=Verlag G. m.
ptiſche,
Frankfurt am Main, Blücherſtraße 20/22.
elheit
nicht he
neuartige Auffaſſung von „naturgemäßer Lebensweiſe‟!
Wansführer von ergötzlichem Freimut und wohltuender Kürze
er ſch hier dar. Man muß annehmen, daß der Verfaſſer ſich
bſt 4s überzeugendes Beiſpiel für die Richtigkeit ſeiner Lehre
ſen. 9füſh kann. Aber noch eindringlicher iſt, daß er den Leſer den
tzten ſewe im Leſen ſelbſt finden läßt. In der Tat wird jeder beim
TrüirElten die Wahrheit empfinden, ſie wird durch den Wuſt und
Strabluhwe) von Modedoktrinen und Tagesanſchauungen immer wieder
iſin anklingen und haften bleiben.
Axyuor Siebs: Rundfunkausſprache 108 Seiten. Berlin 1931. Im
juner Auutge der Reichs=Rundfunk=Geſellſchaft bearbeitet und als
Hand=
n. da ſchaft gedruckt.
er Sll E4 als Herausgeber des grundlegenden Werkes für die deutſche
lig auusfümhe „Deutſche Bühnenausſprache — Hochſprache” bekannte
Bres=
befahr, uer Bilologe bietet hier als Ergänzung dazu ein Wörterverzeichnis
it /metiſcher Ausſprachebezeichnung, das für die Anſager der
deut=
hen Ender geſchrieben iſt und ihnen namentlich als Ratgeber für
ſprache unvermeidbarer Fremdwörter und Eigennamen dienen
iſt aber darüber hinaus für jeden wertvoll, der ſich nach
auf en Wandſätzen der deutſchen Hochſprache richten will.
en einVerkone Filme. Eine Streitſchrift”. Von Wolfgang Petzet.
rausl Pek kart. 2,50 RM. Societäts=Verlag, Frankfurt a. M. 1931.
War I=Diskuſſion über das Thema „Filmzenſur” will ſeit dem Verbot
13 bes Searque=Filmes nicht mehr zur Ruhe kommen. Trotz der
uner=
ſich meßlüm wirtſchaftlichen Nöte der Zeit hat man in der Oeffentlichkeit
hähe mſtimtt begriffen, daß es ſich hier um ein ganz wichtiges Problem
es iigen Lebens der Nation handelt. Es entſpricht daher einem
vei Vehr ahuellen Bedürfnis, einmal an Hand der Quellen (der
Geſetzes=
jecht exts erordnungen und Entſcheidungen in ihrer Originalfaſſung
ſo=
in Fach= und Tagespreſſe verſtreuten Artikel) darzuſtellen,
Nuvie
düſvelch brundſätze für Verbot und Zulaſſung eines Filmes maßgebend
dr ind
die (Tchnik der Weltverpflegung.
it wertvolles Buch, das vielen die Augen darüber öffnet, hat
3 enunmrele Dipl.=Ing. H. Stotz im Verlag Dieck u. Co., Stuttgart
unten ſem Titel „Die Technik der Weltverpflegung” herausgegeben.
Mitei
it Hanſchaulichen Bildern verſehen, erfährt man darin das Wichtigſte
ur iutber de Grundlagen der Weltverpflegung, über Förder= und
Ver=
hütezulehrsnitel, über Kühlung, über Milchprodukte, Margarine und Eier
und ier die techniſche Behandlung des Fleiſches. Weitere Kapitel
hehanden die Landwirtſchaft, die landwirtſchaftlichen Maſchinen, die
Felle Lebe snittel im Weltverkehr, wie Zucker, Gemüſe, Südfrüchte, Obſt und
aufe Konffen. Ein beſonderes Kapitel iſt auch der Verpackungstechnik
gewi lmt.
Alſtein=Bücher. Lisbeth Dills „Die verſchloſſene
Tür iſt der Ehe=Roman eines Arztes, der zwiſchen bewegter
VerSugenheit und ruhig beſchaulicher Gegenwart das
Alltags=
ſten glück wählen muß weil die Tür zu früheren ehrgeizigen
wiſſenſhaftlichen Plänen unwiderruflich hinter ihm zuſchlug. Ein
„Kampſum perſönliche Freiheit wird in ſtillverhaltenem Ton
er=
norddeutſchen Flachlandes
bürddie Verſchwinden eines Menſchen mit erſtaunlicher Sicherheit
in ale Einzelheiten wahrſcheinlich dar. Eine zarte, aus
angſt=
vollem Leid und ritterlicher Sorgfalt aufkeimende Neigung
zwi=
ſchem ungen Menſchen gibt dem trotz ſeiner Spannung graziös
geſchribenen Buch eine eigene Note. — Ludwig v. Wohls
Ronm „Um weißes Gift” beginnt mit einem tollen Kuli=
Aufffad auf einem Oſtaſiendampfer. Er ſetzt ſich in Berlin fort
und adet auf den Flüſſen Afrikas. Dazwiſchen ſpielt ſich ein
Kamp um den verbotenen Handel mit Rauſchgiften ab,
geheim=
iswill und rückſichtslos geführt von einem Manne
napoleoni=
ſcher Charakters, den eine heldenloſe Zeit zum Verbrecher macht.
Eine Miß kommt nach Berlin” und wird dort nach
dem Pillen ihres Autors, Fr. W. van Oeſtéren, in einen
eige ſatigen Erbſchaftsſtreit verwickelt. Der jungen Jane, die ihr
weck ſendes Geſchick tapfer und ihr Glück demütig hinnimmt, ſteht
eine hidenſchaftliche und hemmungsloſe Feindin gegenüber. Um
beid Frauen entbrennt ein Streit zweier durch ſonderbare
Ver=
wamdſchaft verbundener Rivalen. — Mac Orlan ſchildert in
ſeine Dinah Miami das ſeltſam=ſpannende Erlebnis des
Weängenten Matthias Cauwin. Cauwin ſucht eine Wohnung
und indet einen Toten; er ſucht einen Erwerb und gerät in
Abeenuer; er ſucht eine bürgerliche Exiſtenz und verfällt einer
ſchömei, ſanften Neger=Sängerin, nicht weil er ſie liebt, ſondern
wei lſe ihn zum Werkzeug ihrer großen und furchtbaren Pläne
macht Eine äußerſt aufregende, raffiniert geſchriebene Erzählung.
Soder, Ster Tla Saeſtent
Fußball.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Fr. T. Pfungſtadt.
Kaum ſind die Serienkämpfe in den einzelnen Gruppen beendigt,
da ſetzen ſchon die Kämpfe um den Bezirksmeiſter ein. In dieſem Jahre
ſetzten ſich die Vereine Pfungſtadt, Trebur und Darmſtadt
als Tabellenführer durch, und dieſelben werden in den kommenden
Kämpfen beweiſen müſſen, wer von den dreien fähig iſt, den Titel
eines Meiſters zu erringen. Die heimiſche Elf, die durch Freilos am
vergangenen Sonntag ſpielfrei war, greift mit dem kommenden Sonntag
in den Gang der Geſchehniſſe ein
Der ſonntägliche Gegner: Pfungſtadt iſt für die Hieſigen kein
un=
beſchriebenes Blatt, haben doch die Spiele dergangener Jahre immer
ſpanyende Kämpfe gebracht, aus denen die Darmſtädter Elf durchweg
als Sieger hervorging. Doch ſollte dies für das Spiel am Sonntag
nicht als Maßſtab dienen, denn beide Mannſchaften haben durch
Neu=
einſtellung ſtark gewonnen, und daher iſt eine Vorausſage über den
Ausgang des Treffens nicht möglich
Wohltätigkeitsſpiele in Griesheim b. D.
Am 1. Weihnachtsfeiertag tragen der Sportklub Viktoria
Griesheim unddie Freie
SportvereinigungEinig=
keit Griesheim auf dem Viktoria=Sportplatz mit ihren 1. und
2. Fußballmannſchaften Freundſchaftsſpiele aus. Die
Reineinnah=
men werden zum Zwecke der Wohltätigkeit verwand. Dieſes
Lo=
kaltreffen wird ſeine Anziehungskraft beſtimmt nicht verfehlen,
hat doch die Freie Sp.Vgg., die dem „Roten Sport” angehört,
zur=
zeit den erſten Tabellenplatz inne. Aber auch die Viktorianer
ſpie=
len, trotz des ſchlechten Abſchneidens in den Verbandsſpielen, einen
guten Fußball. Vom Südd. Fußball= und Leichtathletik=Verband
iſt dieſes Spiel genehmigt, wünſchen wir ihm noch einen guten
Verlauf und einen Maſſenbeſuch. Die Schiedsrichter werden vom
„Roten Sport” geſtellt. Spielbeginn 2. Mannſchaften 12.45 Uhr,
1. Mannſchaften 2.30 Uhr.
S.=V. Roßdorf — S.=V. Höchſt i. O. 8:1.
Das Spiel begann vielverſprechend für Roßdorf. „Die Höchſter
Hintermannſchaft bekam alle Hände voll zu tun. Es dauert nicht
allzu lange, bis das erſte Tor fällt. Auch die beiden nächſten Tore
für Roßdorf laſſen nicht lange auf ſich warten. Die Gäſte hatten
zwar eine recht gute Hintermannſchaft und Deckung, aber keinen
Sturm, der irgendwie hätte gefährlich werden können. Dennoch
gelang es ihm einmal, die zu weit aufgerückte Verteidigung der
Platzbeſitzer zu überlaufen und das Reſultat auf 3:1 zu ſtellen.
Nach dieſem Erfolg faßten die Höchſter wieder friſchen Mut und
trugen nun eine weſentlich derbere Note ins Spiel, was Roßdorf
mit gleicher Münze heimzahlte. Nach der Pauſe wurde Roßdorf
drückend überlegen. Fünfmal noch mußte der Gäſtetormann den Ball
aus dem Netz holen, ohne daß er nur eines dieſer Tore hätte
ver=
meiden können. Höchſt baute dann vollſtändig ab und brachte den
Ball nur noch ganz ſelten über die Mittellinie. „Beim Stante
von 8:1 erfolgte der Schlußpfiff. — Die Mannſchaft des Siegers
lieferte heute in allen Teilen ein ſehr gutes Spiel und war dem
Gegner in Spieltechnik. Taktik und Zuſammenſpiel weit überlegen.
Der einzige Fehler war das zu lange Halten des Balles ſeitens
einiger Spieler, wodurch die Flüſſigkeit des Spiels öfters geſtört
wurde und der Gegner Zeit zur Abwehr fand.
S.=V. 1910 Weiterſtadt — S.=V. Geinsheim 1:8 (1:4).
Am letzten Sonntag mußte der Sportverein 1910 Weiterſtadt
nfolge Aufhebung der Platzſperre von Geinsheim zum fälligen
Verbandsrückſpiel in Geinsheim antreten. Selbſt wenn der in
den erſten 10 Minuten ſehr gut leitende Schiedsrichter
rückſichts=
los durchgegriffen hätte, wäre es fraglich geweſen, wer als
Sie=
ger den Platz verlaſſen konnte. Durch den gefallenen Schnee war
der Boden ſehr glatt. In der 15. Minute fiel der erſte Treffer
für die Gaſtgeber. Gleich darauf winkte der Ausgleich. Jedoch
wurde der Gäſtemittelſtürmer ſpielunfähig gemacht, ſo daß er
nur noch als Statiſt mitwirkte und nach der Halbzeit ganz
aus=
ſcheiden mußte. Da der Schiedsrichter nicht durchgriff, wurde die
Spielweiſe des Gaſtgebers noch härter. Einige Minuten ſpäter
wurde das zweite Tor des Gaſtgebers erzielt. Kurz darauf mußte
auch der rechte Gäſteläufer infolge Verletzung ausſcheiden. Bei
einer weiteren Torgelegenheit der Gäſte wurde der Halblinke
ver=
letzt, der verhängte Strafſtoß zum Ehrentor eingelenkt. Durch
Angehen des Gäſtetormannes erzielte Geinsheim das dritte und
kurz vor Halbzeit das 4. Tor. Hier ließ der Schiedsrichter das
Gäſtetor von den Zuſchauern ſäubern. Nach Wiederbeginn ſtellte
Weiterſtadt um. Auch konnten die Gäſte eine Zeitlang ſtark
drücken, jedoch durch das Draufgehen des Gaſtgebers und die
Nachgiebigkeit des Schiedsrichters blieben die Erfolge aus. Wolf.
wurde wegen unerhörter Tätlichkeit vom Spielfeld verwieſen.
durch ruhiges Verhalten der Gäſte wurde eine unvermeidliche
Keilerei vermieden, die beſtimmt wieder Platzſperre gebracht
hätte. Kurz darauf beging der Spieler Wetzel eine ähnliche
Tätlichkeit, doch der Schiedsrichter verhängte nur Strafſtoß. Die
drei weiteren Tore wurden alle in klarer Abſeitsſtellung erzielt.
Die Gäſte ſpielten aus Angſt vollkommen zerfahren.
Schieds=
richter Lohr=Sprendlingen, von Anfang ſehr gut, ſpäter verſagte
2. Mannſchaft, mit nur 9 Mann 1:11 für G.
die Pfeife.
Am 2. Weihnachtsfeiertag, den 26. 12., ſpielt die
1. Handballelf gegen die Ligareſerve von 04 Arheilgen.
Spiel=
beginn nachmittags 2 Uhr.
S.=V. Lengfeld — S.=V. Groß=Umſtadt 2:3 (1:1).
Der Kampf, den ſich beide Mannſchaften auf dem mit viel
Schnee bedeckten Sportplatz am Galgen lieferten, hatte kein
be=
ſonderes Niveau. Er ſtand, bis auf die erſten 20 Minuten, in
denen Lengfeld wirklich ausgezeichnet ſpielte, — die Gäſte hatten
in dieſer Zeit faſt nichts zu beſtellen —, auf geringer Stufe
ob=
wohl es immer ſchnell und lebendig war. Bei etwas mehr Glück
und genauem Schuß des Innenſturms mußten in dieſer
Spiel=
phaſe 3 bis 4 Tore erzielt werden. Trotzdem ging Lengfeld bald
in Führung, aber die jetzt beſſer ſpielenden Gäſte konnten noch
vor Halbzeit ausgleichen. Nach der Pauſe kam Lengfeld, erſt als
der Rechtsaußen in den Innenſturm ging, wieder mehr in
Schwung, und derſelbe Spieler konnte ſeine Mannſchaft auch
bald in Führung bringen. Die Gäſte drehten jetzt mächtig auf.
Durch einen hohen, aber haltbaren Schuß glichen ſie auch aus.
Jetzt ließ Lengfeld die Flügel ganz hängen, und Groß=Umſtadt
konnte dadurch, angefeuert durch ſeine Anhängex, mit einem
drit=
ten Tor den Sieg an ſich reißen. Kurz vor Schluß mußte der
Gäſtetorwart und ein Lengfelder Spieler auf Geheiß des
Schieds=
richters den Platz verlaſſen. Hervorzuheben ſind bei Groß=
Um=
ſtadt Torwart, Verteidigung, Rechtsaußen und Mittelſtürmer.
Die Lengfelder Mannſchaft ſpielte nur in den erſten 20
Minu=
ten das Spiel, das man von ihr verlangen kann. Nur einige
Spieler taten voll und ganz ihre Schuldigkeit, ſo der Verteidiger
Hild. Schiedsrichter Müllmerſtadt (Spv. 98 Darmſtadt) konnte
allgemein gefallen. — 2. Mannſchaft 5:2 für L. Beiden
Mann=
ſchaften ſei beim Spiel mehr Ruhe empfohlen.
Im Tennis=Länderkampf gegen Schweden am 23. und 24.
Ja=
nuar in Stockhohm wird Deutſchland vorausſichtlich durch Prenn,
Deſſart, Nourney und Kuhlmann vertreten werden.
Für die olympiſchen Winterſpiele in Lake Placid hat nun
auch Rumänien ſeine Meldung abgegeben.
Als Termin für den Fußball=Länderkampf Deutſchland—
Un=
garn wurde der 30. Okt. feſtgeſetzt. Austragungsort iſt Budapeſt.
Der Weltmeiſter im Fliegengewicht Young Perez wurde in
Paris von dem Franzoſen Emile Pladner über zehn Runden nach
Punkten geſchlagen.
Max Schmeling wird den Kampf gegen den Amerikaner Mickey
Walker in Chikago austragen.
Handball im Odenwaldgau der 2.T.
Ergebniffe vom 20. Dezember 1931.
Meiſterklaſſe: Momart — Groß=Bieberau 5:3.
A=Klaſſe: Richen — Altheim 4:3 (Spielabbruch).
Freundſchaftsſpiele: Groß=Bieberau 2. — Böllſtein 1. 4:4, Schſierbach 1.
Groß=Zimmern 2. 2:2, Heubach — Spachbrücken 1:2.
In Momart trug man ein ſehr ſchönes, ritterliches Spiel aus, das
kaum einen Punktkampf erkennen ließ. Die Gäſte waren ſpieleriſch nicht
auf der Höhe wie ſonſt. Der Sturm zeigte öfters Schwächen im
Zu=
ſpiel, und der Tormann hatte einen beſonders ſchlechten Tag. Die
Sache in Richen endete mit einem Spielabbruch, der dieBehörde
beſchäf=
tigen wird. Noch 7 Minuten hätte man zu ſpielen gehabt, dann wäre
auch das letzte Spiel der A=Klaſſe Nord unter Dach geweſen.
2. Altheim . . . . . * 59:3c 161) Reinheim . . . . . . Richen.
.. 40 Hergershauſen .. .. Klein=Umſtadt . . ." — Langſtadt . . . ... 12 10 5 Das Programm der Feiertage iſt nicht ſo reichhaltig u
1930. Es wirkt ſich auch hier der wirtſchaftliche Niedergang aus
ſie
meiſten Paarungen finden innerhalb des Gaues ſtatt, die
Rückſpielver=
pflichtungen belaſten dann die Vereine geldlich nicht allzu ſehr. Wir
geben nachſtehend die Spiele bekannt.
25. Dezember: Kirch=Brombach 2. — Zell 1 2 Uhr.
26. Dezember: Groß=Umſtadt 1. — Groß=Zimmern 1., 3 Uhr; Groß=
Umſtadt 2. — Groß=Zimmern 2., 1.45 Uhr; König 1. — Groß=
Wall=
tatt 1., 3 Uhr; König 3. — Böllſtein 1.,
15 Uhr; Reinheim 1. —
Lengfeld 1.. 3 Uhr; Reinheim 2. — Len
gfeld 2., 1.45 Uhr;
Hain=
ſtadt 1. — Bieber 2., 2.30 Uhr; Semd 1. — Klein=Zimmern 1., 3 Uhr;
Semd 2 — Klein=Zimmern 2., 1.45 Uhr.
27. Dezember: Kirch=Brombach 1 — Steinbuch 1., 3 Uhr; Kirch=
Brou=
bach 3. — Steinbuch 2., 1.45 Uhr; Böllſtein 1. — Erbach 3., 2 Uhr.
1) Durch Behördenſpruch kann hier eine einflußloſe Aenderung
ein=
trete,
Siehe b. Altheim.
Tiſchkennis.
Der Sportverein 1898 Darmſtadt trägt heute. Mittwoch.
20 Uhr im Rummelbräu, Rheinſtraße 101. um die
Verbandsmei=
ſterſchaft von Heſſen und Heſſen=Naſſau ein Wettſpiel der Damen
gegen die Frankfurter Eintracht und der Herren gegen Bar
Kochba, Frankfurt a. M., aus. Die Eintracht=Damen, in der
Auf=
ſtellung Frl. Berg, Frl. Kahn, Frl. Möller, Frau Sieber dürften
wohl eine der ſtärkſten Teams Süddeutſchlands darſtellen; die
Herren von Bar Kochba ſind, wie im vergangenen Jahre die
einzige Mannſchaft, die unſeren Lilienträgern die Meiſterſchaft
noch ſtreitig machen kann. Auch ſie haben durch ihren eigenen
Nachwuchs eine Reihe vortrefflicher bisher faſt unbekannter
Spieler herausgebracht, auf deren Abſchneiden gegen die
ſpiel=
erfahreneren 98er man geſpannt ſein darf.
Kraftſpork.
Werſau — Roßdorf 12:9.
Am letzten Samstag abend trafen ſich in Werſau die beiden
Mannſchaften „Deutſche Eiche” Roßdorf und K.S.V. 1920 Werſau
zum fälligen Verbandskampf um die Gaumeiſterſchaft. Trotzdem
Werſau mit Erſatz antreten mußte, konnte es den Kampf ſicher
gewinnen. Es wurden im ganzen ſchöne und faire Kämpfe
ge=
zeigt. Werſau ſteht jetzt ungeſchlagen an der Spitze der Vor=
Die Ergebniſſe: Bantam: Fornoff=W.—Sturm=R.,
runde.
Sieger F. nach 1 Min., 3:0. Feder: Buxmann=W.—Schäfer=R., Sie
ger B. nach 3 Min., 6:0
Leicht: Trinkaus=W. — Geiß=R.,
Sie=
ger (nach vorheriger Schulterniederlage) G. nach 5 Min..
6:3.
Welter: Löb=W. — Menger=R., Sieger L. nach 7 Min., 9:3.
Mittel: Niebel=W. — Günther=R., Sieger N. nach 11 Min., 1:
Halbſchwer: Göttmann=W. —
Schuhmann=R., Sieger Sch. nach
Min., 12:6
Schwer: Höhner=W. — Moder=R., Sieger M. nach
12 Min.. 12:9 P.
Zur Verbeſſerung der Qualität wird demnächſt die mit 150
Namen beſetzte Liſte der ſüddeutſchen Oberliga=Schiedsrichter um
etwa 50 reduziert werden.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 23. Dezember.
15.15: Stunde der Jugend.
16.00: Wien: Unterhaltungskonzert der Kapelle Eradi.
17.05:
Wiesbaden: Konzert.
18.45
Vortrag.
19.05: Wird noch bekanntgegeben.
19.45: H. Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegriffe. Einführung in ihr
Weſen und ihre Bedeutung
20.15: Weihnachtsvorfreuden. Eine bunte Stunde. Philharmomiſches
Orcheſter Stuttgart
20.45: Karlsruhe: Weihnachts=Singen der Singſchule der Badiſchen
Hochſchule.
21.00: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
1.15: Haydn=Kammermuſi
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 23. Dezember.
9.00: Schulfunk: Zwei Weihnachtsgeſchichten für die Klaſſenfeier,
9.35: Hans Reimann: Bange machen gilt nicht.
11.30: Landwirtſchaftsrat Dr. Rolher: Zeitgemäßer Kartoffelbau.
14.45: Kindertheater: Weihnachtsſpiel.
15.45: Obergärtnerin Marie Jörling: Arbeiten im bäuerlichen
Obſt=
garten zur Winterzeit.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Lore Kornell, Dr. Günther, Dr. Michaelis: Des Knaben
underhorn.
18.00: Dr. Lewin: Die Eroberung und Erſchließung Sibiriens und
die Mandſchurei.
18.30: Prof. Dr. Biermann: Die alten Meiſter und wir.
19.0
A. Meurer: Moderne Beamteniugend.
Abendmuſik. Ausf.: Schleſiſche Philharmonie.
19.30
20.3
Wernicke: Weihnachten bei anderen Völkern.
21.05: Wir putzen den Chriſtbaum.
2.20: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
anſchl. Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Otto Kermbach.
Hauptſchriftlettung. Rudolf Maupe
Verantwortich für Polltſk und Wirtſchaft: Rndelf Ma
uve: für Fenlilelon, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachricht
ſten: Max Stt
eſe; fü
Sport Karl Böhmanz.
für den Handel: Dr.
H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer ;Ia
„S
Dr Oigggn
agesſpiegel in Bild und Wort, Dr. Herbert Neite,
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittelungen: Wiliy Kuhls
Druck und Verlag. CC. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Fä unverlangte Manuſſrivte wird Garantie der Rückſendung nicht äbernommen.
Die heutige Nummer bat 12 Geiten
UWION BANK
fheinstr. 24 Fernuf: 100,1010, 3000. 3001
(149980
O
Tüchliges
Sernſeriſchlein
Mädch. m. g. Zgn., kann ſof. eintreten,
nicht u. 22 J., ſelbſt. evtl. auch nur als
in Küche u. Haush., Aushilfe über die
2. Jan. geſ. Vor= Feiertage. Klenk,
ſtell. zw. 15 u. 17 Gaſths. z. Mühltal,
Uhr: Lotz, Eliſa=/Eberſtadt b. Dſtdt.
(18515)
bethenſtr. 31, I. (*md
Servierfrl.
geſucht.
Weinhau=Mascotte
Holzſtraße 5. Tücht. Muſiker
all. Inſtr.=Gruppen
(Streich. u. Bläſer)
wollen ſich meld. u.
G. 178 a. d. Geſch.*
LORZ
führt die neuest
Fernruf 3642
Wetzempfänger u. Lautsprocher
Mollerstraße 4
(14861a
Nummer 355
Beſſere Börſenſtimmung.
Allgemein feſtere Kurſe, beſonders für Spezialwerke. — Der Geldmarkk unverändert.
Am Rentenmarkt herrſchte ausgeſprochen feſte Tendenz. Beſonders
Liquidationspfandbriefe, bei denen ſich Materialmangel bemerkbar
Berliner und Frankfurker
Effekken=
machte, waren geſucht und 2—2½ Prozent fefter. Auch 8prozentige
Goldpfandbriefe zogen bei regerem Geſchäft um 1—2 Prozent an
Kom=
munale Anleihen waren nur teilweiſe etwas gefragt, Stadtanſeihen
lagen ohne Geſchäft. Deutſche Anleihen weiter jeſt, Altbeſitz (plhs ½
Freiverkehr.
die Bekannlgabe der Bilanzierungskurſe.
Nachdem in den vorgeſtrigen Abendſtunden feſtere Kurſe zu hören
waren, ſchien die Tendenz im geſtrigen Vormittagsverkehr in Berlin
auf den matten Verlauf der vorgeſtrigen New Yorker Börſe hin
ſchwä=
cher werden zu wollen. Die gute techniſche Veranlagung des Marktes,
verbunden mit einigen günſtigeren Momenten ließ dieſe ſchwächer=
Stimmung aber bald wieder vorübergehen, und man hörte
vorüber=
gehend Geldkurſe. DaF Geſchäft war vor der Feiertagsunterbrechung
natürlich nicht ſehr umfangreich und beſchränkte ſich hauptſächlich auf
Deckungen, das Nachlaſſen der Auslandsverkäufe — die Neviſionen des
Bankenkommiſſars ſollen anhalten — genügte aber, um den Märkten
ein freundliches Gepräge zu geben. Jetzt verwies man plötzlich auf die
feſte Haltung der deutſihen Werte an der ſonſt ſchwachen New Yorker
Börſe und beurteilte den Zaſeler Bericht, der heute veröffentlicht wird,
als ſolchen für die bevorſtehende Reparationskonferenz als wertvoll
vbwohl in ihm Deutſchlands Wirtſchaftslage ungünſtig erſcheint.
Außer=
dem fand die Information einer Fachzeitung Beachtung, nach der die
J.G. Farben bisher entgegen den umlaufenden Gerüchten an der
Ent=
wertung des Yen keine Verluſte erlitten habe. Farbenaktien waren auf
vorgeſtriger Abendbaſis geſucht, der Bondskurs bewegte ſich ca. 1
Pro=
zent unter dem Aktienkurs. Am Elektromarkte lagen A. E.G.
bemer=
kenswert im Angebot, zvährend Siemens Gesfürel, Berliner Licht u.
Kraft und ſpeziell H.E.W. ſich durch feſtere Haltung auszeichneten.
Letztere hatten ſchon vorgeſtern mehrere Prozent gewonnen und konnten
geſtern abermals ihren Kursſtand um 1 Prozent beſſern. Etwas
ver=
nachläſſigt und kursmäßig eher ſchwächer lag der Montanmarkt, an
dem Mannesmann und Rheinſtahl ca. 1 Prozent verloren.
Kunſtſeiden=
werte neigten ebenfalls eher zur Sch äche, Schiffahrtsaktien waren
be=
hauptet und auch Bankaktien wenig verändert, nur Reichsbankanteile
blieben gefragt und zogen ca. 2 Prozent an. Von Nebenwerten
konn=
ten Bergmann 2 Prozent gewinnen, auch Deſſauer Gas und Schleſiſche
Gas waren leicht erholt. Anhaltendes Intereſſe lenkten
Reichsbahnvor=
zugsaktien auf ſich, überhaupt war der Anlagemarkt weiter freundlich.
Altbeſitzanleihe konnte ca. ½ Prozent anziehen, Neubeſitz wurde auf
geſtriger Baſis genannt, auch Goldpfandbriefe wieſen mr geringe
Kurs=
veränderungen auf.
Im Effekten=Freiverkehr wurde das Geſchäft nachmittags etwas
leb=
hafter. Es konzentrierte ſich zwar nur auf wenige Spezialwerte, die
Stimmung war aber allgemein als feſt zu bezeichnen. Farbenaktien
gewannen erneut ca. 2 Prozent, auch Siemens konnten abermals um
ra. 1½ Prozent anziehen, während Reichsbank=Anteile weitere 4
Pro=
zent ſtiegen. Letztere haben damit faſt 7 Prozent gegen geſtern
gewon=
nen. Von Nebenwerten lagen Berger bemerkenswert feſt, auch
Reichs=
bahn=Vorzugsaktien blieben gefragt. Die einzige Ausnahme bildeten,
wie ſchon vormittags erkennbau, weiter A.E.G.=Aktien, für die
wahr=
ſcheinlich die Schwierigkeiten bei Borſig durch ihre Lokomotivquote
ver=
ſtimmten.
Auch am Pfandbriefmarkte nahm das Geſchäft in den
Nachmittags=
ſtunden eher noch zu, und die Kurſe erfuhren weitere leichte
Beſſe=
rungen.
Der Geldmarkt war in den Sätzen unverändert, obwohl ſich eher
etwas ſtärkere Nachfrage zeigte. Es waren zwar aus der Provinz noch
Eingänge vorhanden, denen jedoch Abzüge zur Vorbereitung der
Lohn=
zahlungen, die der Feiertage wegen früher erfolgen müſſen, gegenüber
ſtanden. Aus letzterem Grunde war wohl auch das Angebot in
Privat=
diskonten heute etwas größer. In Reichsſchatzanweiſungen und
Reichs=
ſchatzwechſeln waren die Umſätze gering, letztere wurden mit neuer
Fälligkeit per 19. März 1932 abgegeben. In den erſten Tagen des
Januar werden vom Vorſtande der Berliner Wertpapierbörſe in einer
Sondernummer des amtlichen Kursblattes die nach der Verordnung über
einmalige Bilanzierungserleichterungen vom 15. Dezember 1931
errech=
neten Bilanzierungskurſe veröffentlicht werden. Der Börſenvorſtand
wird ſich bemühen, auch die von den anderen deutſchen
Wertpapier=
börfen errechneten Bilanzierungskurſe zuvecks Veröffentlichung in dieſer
Nummer zu erhalten. Einen amtlichen Charakter trägt die
Veröffent=
lichung jedoch nicht.
Prozent), Neubeſitz auf geſtriger Baſis geſucht.
Reichsſchuldbuchforde=
rungen zogen etwa 1 Prozent an. Fremde Werte ſtill und unverändert.
Tagesgeld war bei etwas leichterer Tendenz mit 6½ Prozent
un=
verändert.
Die Auslandsbörſen.
Berliner Deviſen=Feſtſetzung vom 22. dezember.
Geld Brief Geld Brief Helſingfors 5.844 5.856 Spanien Zr 35.79 Wien 49.95 50.05 Danzig 8 Prag 12.47 12.49 Japan 1.5‟ Budapeſt 64.93 65.07 Rio de Jan. 249 Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien Holland 169.43 169.77 Portugal 294 Oslo 7.77.4 77.,83 Athen 5.195 5.205 Kopenhagen 78. Iſtambul Stockholm 79.3 Kairo 14.5‟ 14.62 London 23
14.: 14.2 Kanada 3.397 3. Buenos Aires ' Uruguay 1.818 1.9 New York N 1= Island 64.19 64.31 Belgien 58,62 58.74 Tallinn 12.64
11 112.86 Italien 1.41 21.45 Riga 80.92 81.08 Paris 16.54 6.58 Bukareſt 2.517 Schweiz 82.12 82.28 Kaunas 41.96 04
Wirkſchaftliche Rundſchau.
4
Im geſtrigen telephoniſchen Freiverkehr in Frankfurt a. M. hielt
die feſtere Stimmung des Vortages an, wenngleich vormittags infolge
der ſchwachen New Yorker Börſe etwas niedrigere Kurſe genannt
wor=
den waren. Beachtung fand vor allem die weiter feſte Haltung der
deutſchen Werte an den Auslandsbörſen, während ſonſtige Anregungen
kaum vorgelegen haben. Die Baſeler Verhandlungen beurteilt man
zwar etwas zuverſichtlicher, doch verhinderte die bevorſtehende
mehr=
tägige Unterbrechung durch die Feiertage eine Belebung des Geſchäftes.
Größere Kursveränderungen traten gegenüber vorgeſtern nicht ein.
Für einige Spezialpapiere hörte man etwa 1 bis 1½ Prozent höhere
Kurſe, während das Gros der Aktienpapiere ziemlich unverändert blieb.
Eine Sonderbewegung verzeichneten Reichsbankanteile, die um etwa
2½ Prozent anzogen. Montan= und Bankaktien lagen geſchäftslos;
erſtere gaben vereinzelt um Bruchteile eines Prozentes nach. Von
Elek=
tropapieren ſtanden A. E.G., Licht u. Kraft und Gesfürel eher etwas
unter Druck, wobei ſich geringe Abſchwächungen ergaben. Siemens und
Schuckert nannte man ca. 1 Prozent freundlicher. Farbenbonds
beweg=
ten ſich um etwa ½ Prozent unter dem Aktienkurs, wogegen
Reichs=
bahn=Vorzugsaktien erneut 1 Prozent gewannen.
Frankfurter Häuteauktion. Der Beſuch der Häuteauköion war gut.
Schaffelle blieben unverkauft. Es erzielten Kalbfelle v. K. bis 9 Pfd.
rot 55—60 (9,1—15 Pfd. rot blieben unverkauft), dito bis 9 Pfd. ſchwarz
42—48,25, 9,1—15 Pfd. ſchwarz 37—40, Kalbfelle=Schuß 32, Freſſer 27.
Donnerslag, den 24. Dezemher 1931
bleiben unsere Schalter ab
12 Uhr mittags „
geschlossen
Darmſtädter Volkshank
m.
b.
H.
Ve
2 eleg. möbl. Zim.
in ruhigem Hauſe
zu vermieten.
Eichbergſtr. 4, pt.
Bleichſtr. 19, I. lks.
m. Z., el. L., ſof.z. v.*
Riedlingerſtr. 21
möbl. Zim. u. Kü.
t. kdl. Ehep. z. vm.
Zu erfr. part. Esm
Soderſtr. 22, II.
gut möbl. ſonn. Zim.
mit el. L. z. 1. 1. 32
z. vm. Zu erfr
2. St.
(17508a)
Lagerplatz
(1300 qm) im Hauptbahnhof Darmſtadt
mit maſſiver Einfriedigung und großen
Lagerhallen, an 2 Seiten Gleisanſchluß
iſt im ganzen oder geteilt abzugeben.
Intereſſenten wollen ſich melden unter
G 175 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. (*
Einf. ſep. 3. ev. m.
Kaff.z. v. Mühlſtr. 37
(18242a)
Hermannſtr. 14
3 teilw. möbl. 3.
mit Notküche zu
vermiet. Zentral=
Heiz., elekt. Licht
Telefon. (*gm
Min Me
Zimmer
ſof beziehbar. (473a
Gügelſtr. i5. Laben
Soderſtr. 10. I. (Kap.=
Pl.) ſch
n. 3. 1.1.z. v.
Sm)
Gut eingerichtetes
Schlafzimmer
mit 1—2 Bett., ev.
mit anſchl. Wohnz.
reisw. abzug. *gm
Viktoriaſtr. 76, II.
Schöne 6=Zimmer=
Wohnung m. Zub.
Wintergarten.
Ga=
rage u. ertragreich.
Garten p. 1. April
1932 zu vermieten.
Näh. durch
Darm=
ſtädter Hausbeſitzer
16996b
verein.
Laden
—2 Schaufenſter.
ev gr. Nebenräume
Rheinſtraße 12½.
(14551a)
Soeben erschienen!
Mittwoch den 23.
Neueſte.
Verſchlechkerung der Arbeitsmarkklage in
und Heſſen=Rafſau.
Ueber die Arbeitsmarktlage in Heſſen und Heſſen=Naſſau ber
das Landesarbeitsamt Heſſen in Frankfurt a. M.: Im Lauſe derr
richtszeit hat die Arbeitsmarktlage ſich weiter verſchlechtert. Di
der Arbeitſuchenden erhöhte ſich um 9360 oder 3,1 Prozent auf 31nſ
davon waren 50 252 Frauen. Der höchſte Stand der Arbeitsloſigſes
rund 314 000 Arbeitſuchende am 15. Februar 1931 — iſt demnach aul
jetzt faſt erreicht; er dürfte in dieſem Winter vorausſichtlich erhe cas
überſchritten werden. Wie gewöhnlich um dieſe Jahreszeit, iſt m . 7
diesmal der Hauptzugang wieder aus den Außenberufen gekommem; hel
Die Londoner Börſe eröffnete geſtern in unſicherer Haltung.
Sonderbewegungen waren nicht zu verzeichnen. Das Geſchäft verlief
auf allen Märkten ruhig. Das Geſchäft an der Börſe blieb bis zum
Schluß ſehr ſchleppend, britiſche Staatspapiere konnten ſich etwas
er=
holen, Young= und Dawesanleihe lagen aber ſchlvächer.
Im Verlaufe der Amſterdamer Börſe ergaben ſich kaum
Veränderungen, das Geſchäft war außerordentlich ruhig, auch hier
ten=
dierten Young= und Dawesanleihe ſchwächer.
Die Pariſer Börſe nahm geſtern einen ſchwächeren Verlauf.
An der Brüſſeler Börſe zeigte ſich nach ſchwächerem Beginn
ſdäter eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit. Die belgiſche Regierung
er=
klärt, daß keineswegs die Abſicht beſteht, den Haſſa= oder Terminmarkt
auch nur vorübergehend zu ſchließen. Dagegen wird man alle
Opera=
tionen, die zu einer Beeinträchtigung führen können, mit allen zur
Verfügung ſtehenden Mitteln unterbinden.
Die Tendenz der Wiener Börſe konnte als freunſlich bezeichnet
werden, verſchiedentlich wurden Deckungen in Anbetracht der
bevor=
ſtehenden mehrtägigen Unterbrechung des Verkehrs an der Börſe
vor=
genommen.
Die New Yorker Börſe eröffnete in ſtetiger Haltung, doch iſt
man nicht geneigt, vor den Feiertagen Neuengagements einzugehen. Die
feſte Veranlagung des Bondsmarktes wird als äußerſt befriedigender
Faktor gewertet.
An den internationalen Deviſenmärkten war das
Geſchäft am Nachmittag wieder etwas lebhafter, beſonders die
Reichs=
mark wurde an einigen Plätzen ſtärker umgeſetzt und konnte ſich
allge=
mein befeſtigen. Hierzu trugen in der Hauptſache die günſtigeren Mel
dungen aus Baſel bei. In London ſtellte ſich die Reichsmark auf 14,35.
n Amſterdam zog ſie auf 59,00 an, in Zürich auf 121,20 und in New
York auf 23,76, ſpäter 23,73. Das engliſche Pfund hat ſich ebenfalls
be=
feſtigen können und zog gegen den Dollar auf 3,40—3,75 an. Gegen
den Gulden ſtellte es ſich auf 8,48, gegen Paris auf 86,/8, gegen Zürich
auf 17.46—17,50 und gegen Brüſſel auf 24,49. Der Dollar war gut
behauptet, gegen den Gulden konnte er ſich allerdings ſtärker befeſtigen.
Die Norddeviſen waren unverändert, ebenfalls die Südamerikaner.
ſind mit rund 46 Prozent an der Zunahme beteiligt. In der 2
liokeiten
induſtrie und im Bekleidungsgewerbe hat die Beſchäftigung gleichk
infolge von Saiſoneinflüſſen weiter abgenommen. Auch in der
Mo=
induſtrie und im Holzgeſverbe erfolgten noch zahlreiche Entlaſſunn
ſe, ei
aus dieſen Berufen ſtellen in letzter Zeit immer mehr ſelbſtändige 6
werker Arbeitsgeſuche. Die Zahl der Arbeitſuchenden in der Grrru uter
Häusliche Dienſte hat ſich infolge der allgemeinen wirtſchaftlichen
m!ein
lage ebenfalls beträchtlich erhöht. Die Hoffnung, eine größere Zahl lyſerl mit
Angeſtellten für das Weihnachtsgeſchäft vorübergehend in Arbeit.
wuir
bringen, hat ſich nur zum Teil erfüllt — Die Zahl der Haupturpi.ſen
ſtützungsempfänger in der
Arbeitsloſenverſicherung ſtieg vom
15. Dezember um 4510 auf 81 033, die Zahl der Krifenunterſtützten
aud
dagegen um 1100 auf 79 423 gefallen
cheru ſt
Die Zinsverbilligung
ud
Ne.
für Gerſte- und Haferlieferungsverkräge.
Si
Die Zinsverbilligung für die zu Gerſte= und Haferankäufen „coe
getreideverarbeitenden Fabrikbetrieben in Anſpruch genommenen Wher Oling
ſelkredite iſt bis zum 20. Januar 1932 verlängert worden. Infolge 7Astel
Herabſetzung des Reichsbankdiskontſatzes iſt jedoch eine Ermäßigung 145/
e, wie
Zinsverbilligungsſatzes von 4 auf 3 Prozent eingetreten. Vor,
ſetzung der Zinsverbilligung iſt, daß die zugrundeliegenden Käufe 70 Arm
raſende.
zum 20. Januar 1932 abgeſchloſſen und erfüllt ſind
In gleicher Weiſe iſt die Zinsverbilligung von Bevorſchuſſungen „überhe
ins
abgeſchloſſene Gerſte= oder Haferlieferungsverträge verlängert wori:9e
Die Wechſel müſſen bis zum 20. Januar 1932 diskontiert ſein.
imme ſein
Die Zinsverbilligung für Kredite, die gegen die von der Deutſe
and d
Getreidehandels=Geſellſchaft ausgeſtellten Getreidelagerſcheine ge
werden, läuft mit der ſich aus der Herabſetzung der Reichsbankdisfo
und =lombardſätze ergebenden Herabſetzung des Zinsrückvergütungsſcague bebe!
flüſt
von 5 auf 3 Prozent unverändert fort.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 22. Dezember ſtell !
ſich für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif He
burg. Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 70 RM.
Die Nox
rungen der Kommiſſion der Berliner Metallborſenvorſtandes (
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, fur prompte Lies
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminin
98 bis 99proz, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM.
desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 174 RM., Reinnic ſtlll9el
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regelus 50—52 RM., Fe
Jakob
ſilber (1 Kilogramm fein) 43—46.25 RM.
bethenſtr.
Maſſiges
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Im Reichsarbeitsminiſterium wurde geſtern über die Gehaltsrc,Wir
lung im Bankgewerbe ab 1. Januar berhandelt. Nach längerer, ſel=
bewegter Ausſprache erklärte der Reichsverband der Bankleitunge ſrrr We
er eine freie Vereinbarung ablehne und ſich ſtreng an die Notberorn
wung halte. Die Entſcheidung des Schlichters wird heute erfolgen nde Hum
eru, lebel
Wie uns der Allgemeine Verband der Verſicherungsangeſtelltenm
Dezember geſte=. Nde Spie
teilt, iſt in Ausführung der Notverordnung vom
durch einen vom Reichsarbeitsminiſterium beſtellten Sonderſchlichter er de 4
de *
Schiedsſpruch gefällt worden, der folgendes vorſieht: Die Gehälter de
Verſicherungsangeſtellten werden um 15 Prozent gekürzt, ungellrn i,
bleiben hierbei die Sozialzulagen und Speſenſätze.
Wie verlautet, ſind die ſeit über Jahresfriſt ſchwebenden Karte hter
A
verhandlungen in der rheiniſch=weſtfäliſchen Dachpappeninduſtrie,
er Nordſe
nach den letzten Meldungen vor einem Abſchluß ſtanden, mit Rü
Geſr
auf die letzte Notverordnung vom 8. Dezember, die eine völlige Aens
Interefſengemeinſchaftsvertrag Preußiſche Elektrizitäts A.=G.,
Ber=
lin,
— A.=G. Sächſiſche Werke, Dresden. Die Preußiſche Elektrizitäts
A.=G., Berlin, und die A.=G. Sächſiſche Werke, Dresden, haben einen
Intereſſengemeinſchaftsvertrag abgeſchloſſen. Der Vertrag bezweckt die
Vertiefung der Gemeinſchaftsarbeit zwiſchen den Unternehmungen
ins=
beſondere bei der weiteren elktrowirtſchaftlichen Betätigung in
Mittel=
deutſchland. Beide Unternehmungen ſtellen den Typ von
Landesunter=
nehmungen dar die die Verſorgung großer Gebietsteile durch
Groß=
kraftwerke und Hochſpannungsfernleitungen entwickelt haben. Beide
Ge=
ſellſchaften haben die Notwendigkeit erkannt, eine enge
Gemeinſchafts=
arbeit mit den kommunalen Körperſchaften ihres Verſorgungsgebietes
herzuſtellen und die Kommunen an ihrem Aktienkapital zu beteiligen. —
Darüber hinaus ſind die Geſellſchaften mit dem Lande Thüringen ſeit
den letzten Jahren erheblich an der Elektrizitätswirtſchaft in Thüringen
intereſſiert.
Produkienberichke.
rung der Grundlagen einer Kartellbildung bedeutet, auf unbeſtimnm
Zeit vertagt worden.
im 9
.
Für das abgelaufene Geſchäftsjahr der Baheriſchen Brauinduſir wder Ee
A.=G., München, erhöhte ſich der Verluſt von 41 000 auf 386 000 R9-Mls
bei 910 000 RM. Aktienkapital.
Die Verwaltungsräte der Kanſallis Oſake Bank und der Maakun
tain=Bank haben beſchloſſen, den Aktionären die Fuſion der beiden Bax
ken vorzuſchlagen. Die neue Bank würde nach vollzogener Verſchmelzum
die größte Bank Finnlands ſein.
Im „Populaire” ſtellt der ſozialiſtiſche Abgeordnete Léon Blum fel
daß die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen innerhalb der letzten
Woche=
von 104000 auf 116000 geſtiegen ſei, alſo um 12 Prozent. Im Ver
gleich zu Mite Oktober habe ſich alſo die Zahl der Erwerbsloſen
mel=
als verdoppelt.
Der Goldzufluß aus Holland hat in Paris infolge des günſtig
Wechſelkurſes in den letzten Tagen einen bedeutenden Umfang
genommen. Am Montag ſind 2000 Kilo Gold mit dem Flugzeug daſe
eingetroffen, geſtern nachmittag ſogar 3000 Kilogramm, ebenfalls au
dem Luftwege.
Die tſchechoſlowakiſche Nationalbank hat mit Gültigkeit von Dien”
tag ab den Diskontſatz um ½ Prozent auf 6 Prozent herabgeſetzt,
S
AUVO
Wr. 77
Enthält die Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art der 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzeichen: VS, VR, VO)
für die Zeit vom 1.—15. Dezember 1931. Diese Meldungen sind sonst
nicht zugänglich, also nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in folgender
Reihen-
folge: Name, Beruf, Wohnort des Kraftfahrzeugbesitzers,
Fahr-
zeugart, Hubraum in ccm und PS (bei Lastkraftwagen:
Eigen-
gewicht in kg und PS), Fabrikat und Motornummer, Fabrikneue
Fahrzeugs sind durch X kenntlich gemacht. Die Meldungen sind
geordnet nach den drei Prorinzen (VS, VR, VO) und Kreisen,
und innerhalb dieser nach Fahrzeugarten. Abgemeldete
Fahrzeuge werden besonders geführt. Die Autolisten sind
unentbehrlich, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die spätestens am B. eines Monats ausgegebene Liste enthält die
Meldungen vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats und
die spätestens am 23. eines Monats ausgegebene Liste die
Mel-
dungen vom 1.— 15. des gleichen Monats.
Bezugsprels:
1. Bei Bezug aller Meldungen sämtllcher 18 Kreise für
12 Monate; zum monatllchen Pauschalprels von
RM. 16.50.
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise
und Städte, gleich ob für einen oder mehrere Monate, zu
Staffel-
preisen, die wir bei uns zu erfragen bitten.
L. C. WITTICH VERLAG • DARMSTADT
Sonlecketten
tür alle Krattfahrzeuge
nur bei
18510
HLBIA SCHÜRTA-GÜHML-SCHURIA
OM
OPEL
2=Sitzer, 4/14,
fünf=
fach bereift, maſch.
einwandfrei. Mark
285.— einſchl. Steu.
bis 1. 4. 32 zu vk.
Karl Winkel,
Rheinſtraße 28.
(18465b)
Für alle Sorten Felle: 18305b
Hasen, Reh, Hirsch, Ziegen
usw.,8owie Füchse, Marder,
IItis und sonstige Wildfelle,
zahle lauf. die höchsten Preise
Lippmann Mal
Ankaufsstelle: Kl. Ochsengasse 14
am Schlachthauspl. Tel. 157 u. 158
Mitpih, 23. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 355 — Seite 11
TLAA
1
Roman
von FRIIZ WEBER
(Nachdruck verboten.)
können alles. Wenn du vor dem Mikrophon ſtehſt,
t enke za Lea Ackersrode und den toten Mann, den man in Eis
rognh ſer Wiſſenſchaft übergeben hat. Vorwärts!”
Ehmtian Olingſen hörte das Brauſen eines
Menſcheu=
eerewer fühlte ſich gedrängt, geſtoßen, am Arm ſeines Freun=
3 foinezerrt. Kühle Nachtluft wehte in ſein glühendes Geſicht,
ſchwuete Staub auf der Zunge, atmete den Schweißdunſt einer
elta ſdköpfigen, aufgeregt brodelnden Menge.
VFyoben brüllten Lautſprecher die Rede eines Funktionärs
das nimende Gewimmel. Die Feier war ſchon im Gange.
briſtfia verſtand nur hin und wieder einen Wortfetzen;
Huppas Großtat. . . Den genialen Schöpfern dieſes
Unter=
hmsug. Fortſchritt . . Kampf mit den Elementen .. . Holger
amp Helden der Antarktis... Einar Lund .. . Neue
Kul=
rmöüzſykeiten .. . Ingenieur Staudacher ..."
Dam brauſende Hochrufe, Verſtummen, wieder eine Rede
aucheml hörte er, wie Oskar Fleiſchel mit einem Poliziſten
rhamdlte, einem Ordner Chriſtians Namen nannte. Holz
arrt inter ſeinen Tritten, Stufen; die Rednertribüne. Jetzt
rnalun er eine Stimme ganz in der Nähe: „.. . und wird das
oße Ark mit Gottes Hilfe gelingen. Alle Errungenſchaften der
ſochnmpurden in ſeinen Dienſt geſtellt. Deutſchen Geiſt war es
rbelvden, jene Hauptwaffen im Kampf mit dem ewigen Eis
se r Anurktis zu ſchmieden, die Sie hier vor ſich ſehen:
In=
nieu Staudachers Bohrer, unſer beſcheidenes Scherflein zu
m iantiſchen Ringen, das Europas Freiheit für
Jahrhun=
rte ſſtern ſoll.
ziu. „euud ergriff ſeine Hand, drückte ſie. Eine andere Stimme
eindAmamt: „Direktor Karwitz. Freut mich, Herr Olingſen! Bitte,
ſgiern dulile Sie ſich noch wenige Minuten. Haben Sie ein Konzept
hremlede bei ſich?
„der Olingſen wird frei ſprechen”, antwortete Fleiſchel an
Enältern ſielle.
ſetreten Em fhlte, wie man ihm einen Seſſel an die Kniekehlen ſchob,
genck eß ſc Arm des Studenten los und ſetzte ſich. Sein Herz
orſch ſluc”raſender Eile, ſtürzendes Blut brauſte in ſeinen Ohren,
ckte füberhaft in den Schläfen. Jetzt iſt die große Stunde
erli
eines Lebens angebrochen, dachte er immer wieder. Er hörte
nde Sſme ſeines Vaters, die Worte, als er ihm zum
letzten=
ſchei al &//Hand drückte. Sie übertönten das eintönige Leiern des
ſeichs ednnn, das Branden des Menſchenmeeres da drunten, quollen
ſchberguf ſſüte bebenden Lippen. „Das darf man nicht verſäumen,
hriffia”, flüſterte er vor ſich hin.
Wieder dröhnten Hochrufe. Eine Hand faßte Chriſtian am
Arm, zog ihn hoch, führte ihn einige Schritte vorwärts. „Sie
ſtehen vor dem Mikrophon, Herr Olingſen”, ſagte jemand leiſe
neben ihm. „Wenn ich die einleitenden Worte geſprochen habe,
können Sie beginnen.
Die Bewegung unten verebbte langſam.
„Achtung! Achtung! Herr Chriſtian Olingſen, Sohn des
ver=
ſtorbenen Führers der „Svea”, wird einige Worte zu Ihnen
ſprechen.”
Weihnachts-Geschenke:
Oberhemden, Krawatten, Handschuhe,
Socken eic. jetzt noch billiger.
(18542
Geiger & Günther, Ludwigstr. 17
Eine Glutwelle ſchoß über das eben noch kalte, blaſſe Geſicht
des Blinden. Aber er zitterte nicht mehr. Flammender Haß
er=
griff ſeine Worte, ſtieß ſie ihm über die vertrockenete Zunge,
„Menſchen! Ein Krüppel, ausgeſchloſſen vom Licht der Sonne,
ſpricht zu euch. Seine Rede iſt der Aufſchrei jener dreißig Toten
der „Svea”, der bis heute ungehört verhallt iſt. Wir klagen an
Holger Helland, unſern Mörder! Wir fordern Gerechtigkeit, wir
fordern, daß an ihm der alte Spruch ſich erfülle: Aug” um Aug
Zahn um Zahn ..
Eine ſchwitzende Hand preßte ihm den Mund zu, Fäuſte
faß=
ten ihn. Unter Johlen und Pfeifen, Schreien und allgemeiner
Verwirrung wurde er über die Tribüne und die Treppe
hinuntergeſchleift. Er fühlte harte Püffe, Finger, die ſich in
ſeinem Rock, ins Fleiſch krallten, einen Fauſtſchlag, der ſeine
Wange traf. Dann fiel er auf die Polſterung eines Kraftwagens,
hörte das Zuklappen der Tür, das leiſe Summen des Motors.
Rechts und links neben ihm ſaßen zwei Leute, offenbar
Poliziſten, die ſeine Handgelenke umklammerten und gegen
ge=
rippten Stoff preßten. Blut rieſelte unter ſeinem rechten Auge
hervor, bahnte ſich ſeinen Weg über die glühend heiße Wange.
Er fühlte heftigen Schmerz, aber ſein Herz pochte vor Freude
in ihm war ein großes Frohlocken, und mit ſchallendem
Geläch=
ter antwortete er auf die Mahnung ſeiner Begleiter, ſich ruhig
zu verhalten.
Zwei Tage vor Ankunft der „Mascotte” auf Kap Martin
traf Herr von Wurmb in Menton ein.
Still und unauffällig war er Holger Helland von St. Morit
nach Berlin, Paris, in die Gironde und endlich hierher gefolgt.
Seit die Lundpreſſe eine Art Monopolrecht auf alle Ant
arktisnachrichten hatte, war es nicht leicht, bemerkenswerte
Auf=
ſätze zu liefern. Aber Herr von Wurmb ſparte weder Zeit noch=
Mühe, um ſich in den Beſitz gewiſſer Kenutniſſe zu ſetzen.
Er ſtudierte täglich die Kurliſte und legte ein Verzeichnis
über alle Schweden an, die in Menton, Kap Martin, Eze und
Monako wohnten.” Unauffällig ſuchte er am Strand, im Kaſino,
auf einſamen Wegen ihre Bekanutſchaften zu machen und heraus
zubekommen, ob ihre Anweſenheit mit Helland oder den Lunds
zuſammenhing. Er unterhielt ſich mit einem Stahlfachmann
namens Hjalmar Berg über die Tragfähigkeit gewiſſer
Brücken=
konſtruktionen, die das Syndikat in Auftrag gegeben hatte, ſprach
mit Fräulein Daggerſtam, der Geſellſchafterin Greta Lund, und
verfiel ſchließlich auf eine Dame, die Dagmar Svenborg hieß
und in Garavan, Penſion Lido, wohnte.
Es war nicht leicht, ſich der geheimnisvollen Schwedin zu
nähern. Auf telegraphiſche Anfrage teilte die Auskunftei
Norne=
bvggen, Stockholm, mit, daß Fräulein Svenborg möglicherweiſe
mit der geweſenen Opernſängerin gleichen Namens identiſch ſei
Das genügte, um Gert von Wurmbs Intereſſe zu erwecken. Er
fuhr täglich nach Garavan, badete an dem ſteinigen Strand und
nahm ſeine Mahlzeiten im Garten der Penſin Lido ein. E
ſprach mit Herrn Toscani, dem Eigentümer des gaſtlichen
Hau=
ſes, und erfuhr, daß Fräulein Spenborg ſehr zurückgezogen lebe,
auf ihrem Zimmer ſpeiſe und zu ganz unmöglichen Zeiten, näm
lich bei Sonnenaufgang oder gar nachts, zu ſchwimmen pflege.
Einmal ſei auch ein Herr in der Penſion erſchienen, mit welchem
die Dame in einer unbekannten Sprache geſprochen habe
Die Beſchreibung dieſes Herrn veranlaßte den Reporter, am
nächſten Tag nach Garavan zu überſiedeln. Er mietete ſich im
Lido ein, erhob ſich jeden Morgen vor Sonnenaufgang und
wartete, fröſtelnd in ſeinen Bademantel gehüllt, an der
Kai=
mauer auf Fräulein Svenborg.
Wenn ſie erſchien, grüßte er, vermied es aber ſtreng, ſich ihr
zu nähern. Sie war ſcheu und machte den Eindruck einer
Ge=
mütskranken; man mußte vorſichtig ſein, die geringſte Störung
konnte ſie zur Flucht veranlaſſen.
Allmählich gewöhnte ſich die Schwedin an ihren einſilbigen
Badegefährten, erwiderte ſeinen Gruß, nickte bejahend, wenn er
einige Worte über Wetter und Landſchaft ſagte und ſchwamm
die Küſte entlang bis zur ehemaligen italieniſchen Grenze und
zurück. Meiſt ſaß ſie daun noch eine Viertelſtunde auf den
großen Steinen des Badeſtrandes, blinzelte in die aufgehende
Sonne und ließ ihre blonden Locken vom Morgenwind
zer=
wühlen.
(Fortſetzung folgt.)
dezemhe
bereſ
Uunde
ttenal
u0
A
die
geit.
lasNordſee=He.lbutt imAusſchnitt
„oße Gefrier= un0 Kühlhausware
In) Jakob Lautenſchläger
Elinglethenſtr. 19 Telephon 543
Gklafſiges Flſch=Spezlalgeſchäft.
Vir empfehlen
füfWeihnachten:
enſéeuiede Hummer in all. Gr., Pd 4.20
luten, lebend
Dutzend 4.50
Lelieide Spiegel arpfen i. a. Gr. 1.00
1.60
2 ſeide Portionsſchleien
LeZede Bachforellen, Rhein=Aal,
Sraſen, Rheinzander, Bodenſee=
Blaufelchzn.
KLEIN-
CoNTINERTAL-
Schreihmaschine
Gen.-Vertr:
ELBERT
DARMSTADT
Rheinstraße 7
Femruf 648
Reparnturwerkstätte
für Büro-Haschinen
aller Art
dter Ryein alm im Schnitt
ſp im ganzen Fiſch Pfd. 0.6.
EiA im Au ſchnitt
Pfd 0.90
Ofüwer Seezungen und Steinbutt,
wul=Schel fiſch. Rotzungen, Schollen
ff. Schellfiſch im Schnitt.
Aichenfertige Ausſck nittſiſche:
N. Nachs pfd 0.451 Schellfiſch pfd. 0.55
Jsl Ablian „ 0.50 Fiſch=Filet pfd. 0.65
Pfd. 0.45
Swc.ſch, blütenweiß
Zillige Konſumfiſche:
miſtellfiſche,pfd. 90 Kabliau o. K 0 22
Graiu Heringe E0c/Schellfiſch oK 030
Ie Gldbacſch ohne Kopf Pfd. 0.4:
Nſenbackfiſche . . . Pfd. 0.35
Frmupl. zuged Beſtellung erb mögl. frühzeit.
Rürger=Aal in allen Gr., ¼ Pfd. 0 8
E.:yu Räucherlachs in all. Packungen
und im Ausſchnitt
Rtſ und deutſchen Kaviar, loſe ge
wogn und n Doſen, ve ſch. Preislagen.
Fiſchkonſerven
ur erſter Firmen ſind i mer
will=
kommtene Weihnachts=Geſchenke.
daimmer und Graeb=Meat in Doſen
Pmp er Stadt= und Fernverſand
Woun Beiynachtsfeit
empfehle
W Rtnge Mif a30
Pfd. 1 20—1.40
kasteenten
U8 Rumgebahne, 1—4 Pfd. ſchwer, 1.30—1.40
unmne Tauben
. . . . von 50 Pfg. an
Sutztvei=Hühner . . . . . Pfd nur 0.80
Pfd 0.90—1.
Magtbühner
Reiſt ind Haſenbraten, in jeder Größe
UAMBaru im Ausichnitt . . . Pfd. 1.50
Auß Punſch geſpickt brat= und kochfertig
frei Haus.
Adoif Schröder
Mraße 54, gegenüb. der Woogsturnh.
S
Cut.=Anzug, Weihnachtsgeſchenk
g. erh. Knab.=u.
Freic Gehrock (ſchl
Hm Stammtisch
„Männertreu
hat man gesterr
die Politik einmal
ruhen 1assen und
über praktische Ge
schenke tür die
Frauen gelprochen
Und da auch die
Männer gern billig
kau en,so
debattier-
te man eitrig über
die vorteilhatien
Preise bei
Bücher zu Weihnachten
Die Stadtkirche zu Darmſtadt.
Von Wilhelm Diehl und Amalie Schädel.
Neu bearbeitet und ergänzt von Geheimrat Profeſſor Dr.
Heinrich Walbe.
4. Tauſend. 56 Seiten mit 19 Abbildungen, RM. I.50.
„Feine Ausſtattung, ſchöner Druck und gute Abbildungen machen
die Lektüre nicht nur zu einer nützlichen, ſondern auch zu einer ſehr
angenehmen Beſchäftigung.” Heſſiſche Hochſchulzeitung,
Der gefangene Pfarrer,
A
Eine geſchichtliche Erzählung aus der Zeit des dreißig=
Haus i.
Johannes=
viertel, 3½ſtöck., m.
jährigen Krieges. Von Wilhelm Diehl.
ſof. beziehb. 5=Zi.=
238 Seiten in 82, 7. Tauſend. In Ganzleinen: RM. 2.—
Wohng., Vor= und
groß. Hintergarten,
„Hat — was ſo vielen hiſioriſchen und modernen Geſchichten mangelt
b. ca. 15 Mille An=
— eine Seele.” Tägliche Rundſchau.
zahlg. preiswert zu
verkf. Nur Selbſt=
Ich dien.
refl. erh. Auskunft
unt. G. 167 Gſchſt
Feſtgabe zum 6o. Geburtstage von Herrn Prälaten D. Dr.
Kapitalanlage!
Wilhelm Diehl, Darmſtadt. Herausgegeben von Hans
Schön. 2Fam.=Haus
in g. Lage f. 15 000
3. d. Au, Heinrich Haſſinger und H. Bräuning=Oktavio.
ſof. verkäuflich.
368 Seiten in 42 mit 3 Bildtafeln. In Leinen: RM. 12.50,
Anzhl. 5—6000 ℳ
Reſt zu 6% k. ſteh
„Wirklich bebeutſam, nach Inhalt und Ausſtattung gleich
hervor=
bleiben. Ang. erb
ragend.‟ Deutſches Pfarrerblatt.
unt. G. 171 Gſchſt.*
„Zeugnis eines ungewöhnlich reichen Lebens.” Kölniſche Zeitung.
O
Zu beziehen durch jede gute Buchhandlung, die Geſchäftsſtelle
Kanarienvög. z. vk.
Truffel, Bism. St. 28
des Darmſtädter Tagblatt und direkt vom
(18154a)
billig
Kl. Hund zu vk
L. C. Wittich Verlag /Darmſtadt.
Anfr. u. G.169 Gſch.
18237b
OWASCHE
M
wDasewige Streichholz m
Tottel
Ecke Frankfurten
und Landwahrstr.
„Erlkönig” ersetzt garant. 20 000 Streichhölzer
Stück 1.65. Bei Bestellung zuzügl. Porto. (*
L. ERANCK Friseur, Mathildenplatz 19.
2 verk. 2 Violine
Eiſenbahn, Spielſ.
3. H.=Überzieh. (gr
Fig.) Brehms
Tier=
leben (10 Bde.)
Saalbauſtr. 77, I.
Ge38a
dr. ſig.) bill. abz
Hohraße 62, I. (*
Mäd.=Fahrr. b.z. v.*
Eliſabethenſtr. 35,p.
Auf dem Markt
Donnerstag
Iuſchellfiſch / aa Isl Kabliaui schn. 0.50
Jsl. Schellfiſchi Schn 0.55
äuliau o K.
Bine 6rringe AU Stockfiſch
AuRſch o. K. 0 30 Goldbarſch o. K. 140
nde Karpfen 1 0 Salm i Schn 0 85
(14522
Rheinbachfiſch 0 30
Eiſ. Bettſt. m. Zub.,
Meſſinglüſt.,
Hänge=
lampe (ſchm. Kupf.)
Seſſel, rd. Tiſch
Vorh., Bilder,
Rah=
men, Kupferſt. etc.
. verk.
Wittmann=
ſtr. 25, II. (184871
Gelegenheitskauf!
groß.
Hotelſtaub=
ſaug., fabrikneu,
Lautſprech., fabrik
neu, billig zu verk.
Anzuſeh. bei Höhl.
Riegerplatz 3, III.
Gebr. Chaiſel. z. vk.
Mühlſtraße 58
Gebrauchte
Nähmaſchine
mit Garant. 38 ℳ,
eleg. Puppenwagen
ſehr billia! (18511
G. Moll,
Grafenſtr. 4, Laden
Winterpaletot auf
Seide, gut erh., für
mittl. Figur paſſ.
preisw. zu vk. (*im
Schützenſtraße 5, II.
Radio
Netzgeräte auf 12
Monatsraten. Ang.
unt. G. 53 Geſchſt.
18543)
1/1-Cello
aus Privathan
geſucht. Ang. unt. luftbereift, f. neu.
Bandſäge
Rohöl, faſt ne
preisw. zu kaufen /3=To.=Auto=Anhäng
5. 168 Gſch. (18513 Ang. u. G. 119 Gſch.
Herrenrad, f. neu,
m. Garant.,
Tiſch=
grammoph. m. Pl.
ſpottbill. zu verk.
Lohmann,
Stiftsſtraße 79.
Eiſ. Stuhlſchlitten
zu vk. Näh. Gſchſt.
Elektr. Lüſter
(Adems Stil), daz.
paſſ. 2 Armleuchter
Hausapotheke (wß.
lackiert, mit Glas),
Suppenterrine
(Meißner
Zwiebel=
muſt.), Staubſaug.,
Marmorplatte (wß.
ital.),
Stadtköffer=
chen ſehr preiswert
abzug. Näh. Geſch.
(18528.
Radio
Schirmgitter=Netz=
Empf. u. Lautſpr.
z. bed. ermäß. Prs
Riedlingerſtr. 33, I.*
K
Tel. 367
Nur Eliſabethenſtr. 42
Das führende Fiſchſpezialgeſchäft.
Zum Feſt gehört der
44
Weihnachts=Karpfen
Pfund nur 1 Mark.
Lbde. Spiegelkarpf. in feinſt. Qualit.
Meine
Spezialität: Fein=Fiſche wie=
Steinbutt, Seezungen,
Heilbutt, Ibde. Forellen,
Schleien, Blaufelchen,
Rhein=Salm, Rhein=Zander
Beſonders preiswert:
Zander
0.85 Ja Salm i. Sch. 90
lbde. Hechte 1.00 Rotzungen
Hummer, Auſtern Kaviar, ger. Aal
Konſum= u. Ausſchnitt=iſche:
Kabliau o K. 00 gew Stochkfiſch
5
See achs
Bratſchellfiſch
grüne Heringe BU / Jsl. Kabeljau 0.50
Schellfiſch o. K. 0.30 „ Schellfiſch 0.55
Das praktiſche und beliebte
Weihnachts=Geſchenk:
Fiſch=Konſerven, Delikateſſen
in reichſter Answahl nurerſterzirmen
Beſtellungen bitte frühzeitig. Beachten
die meine Fenſter.
Mittwoch Riegerplatz.
(18523
AARIRCNAA
Kiesstrade
41
Telephon
2599
Prachtvolle lebende Spiegelkarpfen, jede Größe, Pfd. 1.00
Pfd. 1.54
Lebende Sch eien . .
Fein er rotfleiſchiger Halm, ganz Pfd. 0.60, i. Schnitt 0.90
Edel=Salm, hochfein, das allerbeſte geputzt i. Schn. Pfd. 1.30
Feinſter großer friſcher Heilbutt, im Ausſchnitt . Pfd. 1.10
„. . Pfd. 0.80
Feinſter Fluß=Zander . ..
Alle feinſter Schellfiſch, geputzt, im Schnitt . . . . Pfd. 0.60
Allerfeinſter Kabliau, geputzt. im Schnitt . . . . Pfd. 0.5(
Prachtvolle lebendfriſche Goldbarſche, ohne Kopf Pfd. 0.40
Edel=Filet, aus Nordſee Schellfiſch geſchn.. Pfd. 0.50 u. 0.6C
Kabliau, Schellfiſch und Brat=Schellfiſch, ganz Pfd. 0.3(
Alle Räucherwaren. ſorp. feinſt. Seitenlachs, i. Schn. /, Pfd. 0.8
Scheibenlachs O.40. Lachsſchnitzel 0.25. geräuch. Aale, jede Größe
Pfd 2. 80, Kieler Sprotten /.Pfd 0.15, die P d.=Kiſte nur 0 45
Neue ſchaeewv i e Marinaden, die Liter=Doſe 0.70. Große Au
wahl in allen Doſen=Packungen feinſter Oſtſee=Marinaden, ſowie
alle Salate, Mayonnaiſen u. Delikaſſen, zu billigſten Preiſen. (18535
Kue m
abzugeben:
Schlaf=
zimmer
eiche mit nußb
hübſches modernes
Modell nr. 180 cm
Kleiderſchrank m
„nnenſpiegel
Marmor und
2 Stühle, kurz
ge=
braucht, wvie neit
Spottpreis
Mk. 420.-
Büfett, Kredenz
eiche, neu
nur Mk. 290.
Möbel-
Müller
Karlſtr 47—49
5903 a
45 Markt 4
Karlſtraße 47
Waads Bertig gelefon 841
Für die Feſitage empfehle:
Lebende Spiegelkarpfen . . . . Pfund 1.00
Hochfeiner Steelheads=Salm
inQualität kaum vonRheinſalm zu unterſcheiden Pfd. 1.90
Prima rotfleiſchiger Salm im Schnitt Pfd. 309
Derſelbe in ganzen Fiſchen, 8—10 Pfd. ſchwer . Pfd. 60c
Prima Heilbut . . Pfd. 85 ₰, im Ausſchnitt . . Pfd. 1.10
Lebende Schleien . Pfd. 1.50 Flußhechte . . . Pfd. 1.20
la Tafelzander . . Pfd. 80 ₰ Ia Rotzungen . . Pfd. 30 3
Große Breſem . . Pfd. 65 ₰ Rheinbackſiſche . Pfd. 35 3
Allerfeinſter blätenweißer Schellſiſch . . . . Pfd 70,50 ₰
Fiſchfilet, tafelfert. Pfd. 70 ₰ Kablian . . . . Pfd. 60 8
Goldbarich . . . Pfe. 45 8 Bratſchellfiſche . Pfd. 30 8
Aus meiner Feinkoſt=Abteilung empfehle:
(Echter Malloſſol=Caviar, Deutſcher Caviar,
Kronenhummer, Spickaale in allen Größen,
Gänſebruſi, Gänſeleb=Terrinen. Gänſeleberwurſt
Teigpaſteten, Oelſardinen, Fiſchkonſerven in groß. Auswahl
Prim! Cerbelatwurſt in ganzen Würſten . . Pfd. 1.50
Seite 12 — Nr. 355
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 23. Dezember
Germania
Eleſabethenſtraße 26
Morgen Donnerstag
Heiligen Abend geöffnet
l
OM
Hente und folgende Tage
Georg Aulbach.
Grammophon-
Brunswick- und
Derby-Platten
ngroßer Auswahlnurim
Musik-Haus
4D
BU
Schuchardstr 9.715856
HENNY PORTEN
in dem großen historischen Filmwerk
LUlSA
Königin von Preußen
Nach dem Roman „Luise” von
Walter von Molo.
Reste: CARL. FROELICHI.
Für die Feiertage
Prima junges
Ochsen=
nur
fleisch .
Prima Kalbfleisch
nur
pro Pfund
Prima Hammelfleisch
alle Stücke . . . .
Prima Ochsenwürstchen
Pfund ..
Prima gerollte Kalbs-
Nierenbraten . . . Pfund
Roastbeef u. Lenden im Au=
Gesalzene Brustkern
sowie Ochsenzungen!
Prima ausgelassenes
Sackfett . . . . . . Pfund
69 3
70 3
60 9
70 3
109
Darsteller:
HENNT PORTEN., Gustav
Gründgens. Ekkehard Arend, Wladimir
Gaiderow, Friedrich Kayssler, Helene
Fehdmer, Panl Günther.
Im Rahmen einer spannenden Spiel-
Königin zum Erlebnis. Der Eindruck
dieses Kunstwerkes ist tief und
unvergeßlich.
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Heute und folgende Tage
Ein
Das hervorragende
Benzatlonz-Progranm.
Kriminal-Tonflm der Ufa
der Berliner Unterwelt!
Ber Tiger
Regie: Johannes Meyer.
mit Gharlotte Susa, Gertrnde Berliner,
Harry Frank, Hertha v. Walther und
Max Haximilien.
Wer ist eigentllch der „Tiger‟?
Ein Rätsel, eine Uberraschung folgt der
anderen, ein Höhepunkt übersteigert
in seiner Wirkung den anderen bis
das Geheimnis entschlelert wird.
Daxn ein reichhaltges Belprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr:
Heute und folgende Tage
Ein einzigartiges Ereignis.
Das grandiose Tonfilm-Werk
RAUSCH
Mitwirkende: Leni Riefenstahl.
Hannes Schneider, Walter Riml
Rudi Watt, der Sjährige Lothar
Ebersberg und 50 der besten
Internationalen Skiläufer.
Komposition u. musikalische Leitung:
Paul Dessau. (V.18508
Eine Meisterleistung des
Regisseurs Dr. Fanck, ein
Werk von phantastischer
Schönheit mit einer Fülle
photographischer u.
sport-
licher Leistungen, ein ganz
eigenartiger einmalig. Film.
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20, Uhr.
In welchem Landſtädtchen oder
gemeinde können wir (Vater u.
uns als
woiſt
Kapellme ner und Muſikle:,
niederlaſſen und die Leitung
Muſikkapelle oder die Leitung
Muſik= u. Geſangvereinen übernel.
Auch Neugründungen kämen in
Weiter wollen wir Muſikunterri
Erwachſene und Kinder erteilen,
haupt befruchtend auf das
muſikaliſche Leben im Orte einm
Gefl. Angebote von intereſſierte
turpflegender Seite (Gemeindeb=
Kirchenbehörde, Vereine
Privatvg=
unt. G. 177 a. d. Geſchäftsſt. d. B
Mittagtiſch 80l g Spiegeleier
ode
S
Speisehau=
S. Faulctrat /23.
Ludwigspl. 2. 0. De2
Abendessen
Gefüllt. Weifß
Vf
A
vor
Schreibmaſching
A
git
gebraucht, verſchiedene Syſte
von RM. 50.— an (10s
Carl Winkel
Darmſtadt Rheinſtraße 28 Telef.
Schilder, Plakate
1f Papier, Stoff
ſchreibt Gerhardt,
Mühlſtraße 40.
Elektr. Hei=
20 V... 1200 neu, zu
Moosbergſtr.
Julius Strauß
Tel. 2426
Holzstraße 10
Versand nach allen Stadtteilen.
Vom 25 his 30. Dez.
Sichern Sie sich Karten
für den währhatt g e m. g 3 1 10 mellem Fest-Spielplan der
Fabrikneue
Laufſprecher
12.50, 15.—, 26.
Nehzempfänger
GLAZEROFF-REVUR
m. 3 Röhren 52.
Martinſtr. 70, II
(19—20 Uhr). (*im
OAFE GANSSMANN
Das gemütl. Café u Weinlokal an der Hochschule /1854-
Heute Mittwoch ab 8 Uhr
KONZERT
TANZ
Nachts geöffnet
u. Beize wird aufgefullt. Aarben-Krauth
Bonner HächS L-Brund-Dose 30 Pfg. V Bscholbrückerst. 2t
geſucht.
Alter’s Möbeltransport G. m. b. H.
(1851.
Eliſabethenſtraße 34.
Die phänomenale Revue- u. Varieté-Schau von unerhörtem Tempo!
18531
Publikum und Presse sind begeistert!
Kl. Preise: Karten: Verk-Büro, Ernst-Ludwigsplatz
und Hugo de Waal. Rbeinstr. 14, telefonisch 389
Schenken Sie zu Weihnachten die
Klein Torpedo
178
O zcha.
Bräderer
nur 198.— Mark
Heinrich Hoh
Tel. 3915
Heidelb rgerstr. 74
Königsbien
ohne Aufschlag . . . . . . . . /a0 289
Die hygienisch verpackte
ge
Fomns Bänksarste
Wein muß dabei sein
am Weihnachtsſest!
Jr. 10 In la Onalitzt A80
182c
bekommen Sie RUF in der
Parfümerie FRANK
Elisabethenstraße 9 (Alleinverkauf
Und er kann es auch, Juan Prims
Fest-Angebote gestatten es
jedermann! Wer wird nicht gern
Mk. 0.55 für 1 Flasche guten Rheinwein,
Mk. 0.85 für 1 Flasche Moselwein oder
Mk. 1.00 für 1 Flasche feinen Dessertwein
Auf die Feiertage!
Prima Ochsenfleisch und
Rind . . . . Pfd. nur
56=
anlegen. Noch billiger ist der
Kauf per Liter. Es gibt da guten
Rheinwein von Mk, O.60 an,
Mosel-
wein von Mk. 1.00 an, Dessertwein
von Mk. 1 20 an. Natürlich nur bei:
Prima Hammelfleisch und
Hammelenierenbraten
Pf4. mr 604
Prima Kalbflelsch und
Kalbs vierenbraten
Pfd. mr 404
Zuan Prim
Darmstadt, Mathildenplatz 8
Prima Hackfleisch, stets frisch/
Pfd. mur 009
Spezial: Ochsenwürstchen
Pfd. uur 404
13321a)
Verkauf für Private am Schalter,
für Wiederverkäufer im 1. Stock.
Skanduhren
130— 150— N.
Wanduhren
29.— 36.— 42.-
49.— ℳ.
Jahresuhren
Taſchen= und
Armbanduhren
7.50 9.80 14
19.— 25.— 29.—.
Gütting
Schuchardſtraße 10.
17811a.
nur un Mitglieder
Klavierſtimmen
ſofort
Arnold=Sohn
Ecke Erbacherſtraße.
Tel. 2457, (14197g
Koffer-
Arnold
nur Grafenstr. 23
Berchromen,
Verſilbern, Vernick.
Verkupfern.Vermeſ.
ſingen. Verzinnen.
Färbungen
in gut., preiswerter
Ausführ nur be
Galvaniſeurmeiſter
cntag
Jetzt Grafenſtr. 16.
(9550a)
(1748la
Leder
Großschlächteret
Joseph Pauly
Karlstraße 66 Tel. 2928
Entgegennahme v.Reichsbezug sschein.
Beachten Sie meine Auslagen.
Kdz
m Ausſchnitt
Schuh=Bedarfs=Art.
Bleichſtraße 46
am alten Bahnhof.
(18130a)
aus dem Spezialgeschäft erspartEnttäuschang!
Landbutter ½ Pfd. 659
Süßrahmbutter ½ Pf. 709
Eier garautiert friſch 10—159
Im Spezialgeſchäft (18530
Grafen
Walter Vorwerk ſtraße 31
gegenüber dem Fürſtenſaal. Fernr. 127
JacobBecker
Nußkohlen, geſiebt,
Ztr. 1.90. Briketts
„Union” Ztr. 1.50,
Kartoffeln.
Ueber=
rhein., Ztr. 3.50 fr.
Haus. Angeb. unt
G. 88 Geſch. (*som
Kleines Oefchen
zu kaufen geſ. Ang.
unt. G. 164 Gſchſt.
Eilig!
Ladeneinricht.
ür
Lebensmittel=
geſchäft zu kauf.
ge=
ſucht. Ang. m. Pr.
u. G. 176 Geſch.
empfehlt
Schweizer, Holländer, Tilsiter, Camembert
Beinkost, Chester, Handkäse USN.
als Spezialität:
Käse-Aufschnitt
Papier=
Serviekken
ſehr billig von de
Papier=Großhandlg.
Skurnik, Bleichſtr. 46.
Telef. 1791. (18506
Für die Feiertage
empfehle ich große
Für die Feiertage offeriere
Weiß=u. Rotwein, loſe p. Ltr. v. 0.70 an
Fl. b 0.70an
Weiß= u Rotwein, p.
Weinbrand, p. 1/. Fl. 3.50, 3.70, 3 90
Rum=u. Arac=Verſchn., p. ½/, Fl. 3.7‟, 3 90
APra. 359
Verkaufsstelle: Ernst-Ludwigstraße 20
7
Aofinen-
kuchen
Zwetſchen= u. Kirſchwaſſer ..
Neujahrs=Punſch
Viele Sorten Liköre „
Taragonna, dunkel
Malaga, Samos, Muskateller „
Nur bei
3.70, 5.00
3 70
v. 3.70 an
1.20
1.40
(18536
Lieferung frei Haus. Telephon 1883
(18517
Stück 80 Pfg. (*md
Bäckerei Wilz.
Hügelſtraße 29,
Holzſtraße 8.
Hoffmannſtr. 1:
S. Lehmann, Eche Kiesſtraße
Telephon 349
Kein Laden
Bei Einkauf von RM. 3 — erhalten Sie
½ Pid Zucker od. T. Schokolade gratis
Für die letzten 2 Tage
Habe
nochmals ganz
meine Spielwarenbedetend
verbilligt!
Versäumen Sie diese seltene Gelegenheit nicht. (18541
Wilhelm Lehrbach Kircehstraß:21
Mädchenräder
Kngbenräder
große Auswahl,
äußerſt preiswert.
Auck
Teilzahlung
BENZ Grafenſtr. 20
(18539)
K
A
Junger Deutſcher
Schäferhund
entlaufe
Näh. Geſchäftsſt. (
empfehlen wir unſeren
werten Mitgliedern:
Pfd. 4.00 3.80 3.20 2.40 2.00
ff. Röſtkaffee . .
GEG Malzkaffee, erſte Qualität . . . . . 1 Pfd.=Paket 0.48
Süße Mandein . . . . . . . . . . . . . . . . . Pfd. 1.30
Kokosnuß, geraſpelt . . . . . . . . . . . . . . . Pfd. 0.40
„
Pfd. 0.60
Korinthen, Roſinen
ff. GEG Backpulver, Bachkaroma, Oblaten,
Sulta=
ninen, Feigen, Orangeat, Zitronat, Zucher fein,
Weizenmehle, Kokosfett
Stück 0.14 0.12½ 0.10½ 0.08½
Pa. Eier
Pfd. 0.0:
Friſche große Zitronen . ......"
Süße ſaftige Orangen . . . . . . . . Pfd. 0.20 und 0.17
Pfd. 1.40
Ia Plockwurſt
.
ff. Oldenburger Mettwurſt . . . . . . Pſd. 1.40 und 1.30
ff. Cervelatwurſt . . . . . . . . . . . Pfd. 2.00 und 1.50
ff. GEG Fleiſchſalat . . . . . . . . . . . 1 Pfd.=Doſe 1.1(
Pa. Edamer=Käſe, 200 . . . . . . . . . . . . . Pfd. 0.55
Feine GEG Kümmelkäſe . . . . . . . . . . . Stück 0.15
Schachtel 0.10
Alpenlandkäſe ohne Rinde ..
pa. 1930er Rhein=Weißwein in 5 Liter=Korbfl., 3. Liter 0.70 v. Gl.
pa. 1930er Ingelheimer Rotwein in 5 Lt.=Korbfl., 2 Liter 0.75 v. Gl.
ff. Flaſchenweine, Liköre, Süßweine, Weinbrände, Rum=Verſchnitt.
GEG Obſt= und Gemüfekonſerven — GEG Marinaden in la Qaalität.
Feine GEG Zigarren, GEG Zigareiten, GEG Tabake
Junge payr. Hafermatgänſe, 1. Qualität .. Pd. 0.36
Aus unſeren 3 Fleiſchabgabeſtellen:
Pfd. 0.55
Pa. Rindfleiſch. .
ff. Ochſenfleiſch, nur 1. Qualität, zum Kochen u. Braten, Pfd. 0.75
.. . . . . . Pfd. 0.80
ff. Schweinefleiſch .
la Hammelfleiſch (Hals und Bruſt) . . . . . . . Pfd. 0.65
ff. Kalbfleiſch (Hals und Bruſt) . . . . . . . . . Pfd. 0.80
Aus unſerer Großbäckerei:
Feine Kuchen, Chriſtſtollen, Kränze, la Brote, Brötchen,
(18534
Gebäck, Zwieback.
5‟ Rückvergütung auf alle Waren u. auf b. volle Einkaufsſumme
Nichtmitglieder machen ſich und e Anfüifter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen nad
152 des Geuoſſenſchaftsgeſetzes ſtrafbar. — Soweit wir Nichtmitglieder beim Einkauf iI
unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringen.
privat
19 Uh
Sitzur
indige
Uhr von de
NEwerte h.
verlan
orden
An
tkriſe 7
ep