Ginzelnummer 10 Pfennige
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Tat
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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mich 2maligem Erſcheinen vom 1. Dezember
chember 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
Af. abgehol 235 Reſchemarl, duch die
.40 Reichsmark ſrei Haus. Poſtbezugspreis
me Beſtellgeld monatlich 2,75 Reichemarf.
pnchkeit für Aufnahme von Anzeigen an
Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
unpzelner Dummern infolge höherer Gewalt
en Bezieher nicht zur Kürzung des
Ayres. Beſtellungen und Abbeſſellungen durch
Femaf? Verbindlichkeſt für uns. Poſſcheckonte
Frankfurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 351
Samstag, den 19. Dezember 1931. 194. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspig
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg. Rellamezelie (92 mm
breit/2 Reichsmarl Anzelgen von auswärts 40 Reichspfg.
FinanzAnzeigen 60 Relchepfg. 92mm breite
Rellame=
zeſſe 300 Reſchemarf. Alle Preſe in Reiſchemark
(4 Dolſar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strel vſw., erliſcht
jede Verpſiſchtung auf Erfällung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konſurs oder gerichtliſcher Beltreſbung fänl jeder
Rabatt weg. Banſfonto Deuiſche Bank und Darme
Nädter und Naſonalbant.
wiſchen Waſhington und Baſel.
Die Ziugweite der Waſhingkoner Schuldenreſolukion. — Erbikierkes Ringen in Baſel. — Franzöſiſche Politik
Wien wirkſchaftliche Einſicht der neukralen Erxperken. — Reglerungskonferenz in Baſel oder Luzern.
ſetzen, nicht aber für eine gänzliche Streichung. Frankreich erhält
Mi Schüternrefctänton des amernig- durch Inausſichtſtellung der Möglichkeit einer Wiederaufnahme
der ungeſchützten Zahlungen alſo eine gewiſſe Genugtuung.
Die Unterausſchüſſe haben nunmehr ihre Arbeiten beendet.
liſchen Bepräſenkankenhaufes.
Auch der Bericht über die Diskontbewegung bei der Reichsbank
liegt dem Präſidenten vor. Die ganze Aufmerkſamkeit iſt nun
Der Senak hat noch zu ſprechen.
auf den Redaktionsausſchuß gerichtet, der je nach Bedarf des Son=
* Berlin, 18. Dezember. (Priv.=Tel.)
90 Finanzkommiſſion des Repräſentantenhauſes hat, wie
ichtet, in einer Reſolution dem Hoover=Feierjahr
zuge=
nmi ber mit dem Hinzufügen, daß von einer
Schuldenredu=
ſrunn der einem Erlaß überhaupt keine Rede ſein könne. Dieſe
miſchüieung iſt auch für Deutſchland von großer Bedeutung.
Zu=
ſchſt =Aibt natürlich abzuwarten, was aus ihr wird. Sie
ge=
t zu ner Gruppe von Entſchließungen, die auch dem Senat
gehen nüſſen, und die dem Präſidenten zur Unterſchrift
higello werden. Durch die Unterſchrift des Präſidenten erhält
erſü leſetzeskraft und bildet für die weitere Politik der
Ver=
migta/Staaten die Richtſchnur. Es beſtehen alſo noch
Möglich=
ſten, 1ß der zweite Satz der Reſolution, der einen
Schulden=
ſchlas der die Streichung verweigert, inzwiſchen wieder beſeitigt
Taß nur die Annahme des Hoover=Feierjahrs übrig bleibt.
wweit leutſchland in Frage kommt, darf aber ſchon jetzt feſtgeſtellt
der, daß auch die Amerikaner genau wiſſen, nach dem 1. Juli
62 riid Deutſchland keinerlei finanzielle Verpflichtungen mehr
erfölln vermögen, da ſich ſeine wirtſchaftliche Situation
gegen=
er da. Sommer 1931 noch weiter verſchlechtert hat. Die übrigen
ſtslämſſchen Schulden= und Zinszahlungen ſind erſt am 15.
De=
ber klig. Die Zwiſchenrate, die am 15. Juli zu zahlen iſt,
ſt moſ Unter das Hoover=Feierjahr. Infolgedeſſen beſteht noch
ſchlim Zeit, um auch die übrigen ausländiſchen Schulden an
berisa zum Gegenſtand von Verhandlungen zu einer
Verſtän=
bung z machen. Es darf aber nicht vergeſſen werden, daß die
end kölrrin der Finanzkommiſſion ein Ausfluß der in den
Ver=
migtan Staaten noch herrſchenden Stimmung und in der
Haupt=
rein innerpolitiſche Zwecke zugeſchnitten iſt.
Volkung des Berakenden Sonderausſchuſſes.
CNB. Baſel, 18. Dezember.
221Beratende Sonderausſchuß iſt heute vormittag um 11
—hr ſtiger zu einer Vollſitzung zuſammengetreten. Alles deutet
ſtauu ſin, daß die Arbeiten allmählich ihrem Ende
entgegen=
ſhen.: das Jutereſſe konzentriert ſich immer mehr auf den in
orbettung befindlichen Schlußbericht, für den die
Material=
ſammuiſtellung jetzt ſo gut wie beendet iſt, da man annehmen
Arf, 1af die noch nicht vollkommen beendete Prüfung der finan=
Eellem ſige der Deutſchen Reichsbahn, mit der ſich die heutige
ollſitüug beſchäftigte, ebenfalls ſehr bald durch einen Bericht
Ifgfür eingeſetzten Sonderausſchuſſes abgeſchloſſen ſein
ftel
9eeEinzelunterſuchungen, ſo z. B. über die deutfche Zah=
9sE nd Handelsbilanz, die deutſche Budgetgeſtaltung, die
9 Reichsbank uſw., werden vermutlich in dem zweiten
9Berichtes in Form von Anlagen ausführlich
wieder=
gebewwerden. Ueber den Stand der Arbeiten wird nach wie
bt) den Beteiligten ſtrengſtes Stillſchweigen geübt. Was
jaßlhier und da über den angeblichen Inhalt des Berichts
ilaunA beruht lediglich auf Kombination und hat keinerlei An=
Nucht af Autheutizität.
22/Beratende Sonderausſchuß hat heute den von dem
ſenlächt=Unterausſchuß angefertigten Bericht über die Lage der
ſher Reichsbahn behandelt und ihn dem Redaktionskomitee
Wiſtahme in den allgemeinen Bericht überwieſen. Damit iſt
Murialzufammenſtellung für den Geſamtbericht beendet.
2/Vertreter Schwedens Rydbeck legte den Bericht über die
güſer Deutſchen Reichsbahn, den der Unteraus=
6,be mitgeteilt wird, einſtimmig angenommen hat, vor. Es
de iſtgeſtellt, daß die Reichsbahn in den Jahren 1925 bis
inder Lage geweſen ſei, mit einem Betriebsüberſchuß von
Wlionen RM. den Reparationsbeitrag in Höhe von 660
ionmr RM. aufzubringen. Die deutſchen Vertreter haben
meinandergeſetzt — und dies wurde auch vom Unteraus=
Brürkannt — daß dieſe Periode nicht als normal angeſehen
de önne. Es wurde dann eingehend die Einwirkung der
Putſſirtskriſe auf die Lage der Reichsbahn in den folgenden
hrewehandelt und betont, daß die Reichsbahn ſehr
konjunk=
eimſidlich ſei. Was die künftige Lage der Reichsbahn
an=
hat der Unterausſchuß hierüber kein Votum abgegeben.
der Schlußfolgerungen heißt es, es ſcheine, daß die Reichs=
5u M ein durchaus geſundes Unternehmen, wenn Deutſchland
10Welt ihr wirtſchaftliches Gleichgewicht wieder erlangen
dehin der Lage ſein werde, in künftigen Jahren Betriebs=
WFAe zu erzielen.
Das bisherige Ergebnis von Bgſel.
TU. Baſel, 18. Dezemder.
29 Ergebnis der bisherigen Verhandlungen des Sonder=
Sſchues kann man etwa wie folgt zuſammenfaſſen:
2MSonderausſchuß hat feſtgeſtellt, daß es mehr alsfrag=
29 1ſ ob aus dem deutſchen Reichshaushalt die Tributzah=
Un bei der Unlösbarkeit der
Arbeitsloſen=
atüherausgewirtſchaftet werden können. Aus
Dee Autſchen Reichsbahn hingegen ſei das möglich,
reusgeſetzt, daß die wirtſchaftliche
Konjunk=
riueder aufwärts geht. Damit iſt auch die Richtung,
* EGutachten nehmen wird, gewieſen. Der Sonderausſchuß
Weoll henn er das ausſprechen ſollte, ſich für eine einſtwei=
170 Interbrechung der Tributzahlungen ein=
derausſchuſſes zuſammenberufen wird. Hier ſpielt ſich jetzt der
Endkampf um die oben geſchilderte Formulierung ab.
Vorbereikung der Regierungskonferenz.
* Berlin, 18. Dezember. (Priv.=Tel.)
Es iſt damit zu rechnen, daß die Baſler Sachverſtändigen
ſchon in allerkürzeſter Zeit, beſtimmt noch vor Weihnachten, ihr
Gutachten fertigſtellen und den einzelnen Regierungen zuleiten
werden. Dann iſt der Augenblick gekommen, zu überlegen, wo
die große Regierungskonferenz ſtattfinden ſoll. Bis zur
Einbe=
rufung dieſer Konferenz werden ſicherlich noch 2—3 Wochen
ver=
gehen, weil unzweifelhaft alle Regierungen die Baſeler
Feſt=
ſtellungen genau durcharbeiten werden. Trotzdem unterhält man
ſich ſchon eingehend über den Konferenzort. Die
franzöſiſcher=
ſeit ſchon vor Wochen vorgeſchlagenen Städte Biarritz und
Cannes dürften auf das Abwinken der Engländer erledigt ſein.
Auch der Haag und Brüſſel dürften nicht mehr in Frage
kom=
men. Da die Engländer zu verſtehen gaben, daß ſie in einer
billigen Stadt tagen möchten, dürfte die Wahl zwiſchen Baſel
und Luzern liegen. Auch Deutſchland iſt eine Schweizer Stadt
angenehm, weil die Verhandlungen hier nicht in einer völlig
franzöfiſch tendierten Umgebung vor ſich gehen können. Dig
endgültige Eutſcheidung über den Konferenzort dürfte jedoch erſt
im Januar fallen.
„England hat die Reparakionen ſakk.”
WTB. Paris, 18. Dezember.
Der engliſche Delegierte auf der Sachverſtändigenkonferenz
in Baſel, Layton, hat nach einem Bericht der Journeé
indu=
ſtrielle geſtern dem Leiter einer großen Bank folgendes erklärt:
England hat die Reparationen ſatt. Wir werden das Pfund
Sterling ſolange nicht ſtabiliſieren, ſolange die wirtſchaftliche
Wiederherſtellung Europas durch den Druck der Reparationen
paralyſiert wird.
Vor einem ungariſchen
Auslands=
morakorium.
TU. Budapeft, 18. Dezember.
Für die nächſte Woche iſt, wie „Eſt” erfährt, die
Verkün=
dung eines ungariſchen Auslandsmoratoriums zu erwarten.
Die=
ſes werde in einer teilweiſen Herabſetzung der an das Ausland
zu leiſtenden Zinſenſchulden und einer etwaigen Verſchiebung
der Fälligkeit beſtehen.
„Die Schweizeriſche Nakionalbank
in außerordenklichen Zeiten.”
WTB. Bern, 18. Dezember.
In einer von der Volkswirtſchaftlichen Geſellſchaft des
Kan=
tons Bern einberufenen, ſehr zahlreich beſuchten Verſammlung
ſprach Profeſſor G. Bachmann, der Präſident des Direktoriums
der Schweizeriſchen Nationalbank, über „Die Schweizeriſche
Nationalbank in außerordentlichen Zeiten‟. Er verwies dabei
auf die auffallenden Veränderungen in den Ausweiſen der
Natio=
nalbank zwiſchen dem 15. Dezember 1930 und dem gleichen Datum
dieſes Jahres. Der Goldbeſtand ſei um 1,5 Milliarden Franken
auf 2,2 Milliarden Franken angewachſen, während die
Gold=
deviſen infolge der Unſicherheit der fremden Währungen um 192
Millionen auf 142 Millionen Franken zurückgegangen ſeien! Der
Notenumlauf habe um 520 Millionen auf 1.46 Milliarden
Fran=
ken angezogen, und die täglichen Fälligkeiten ſeien infolge der
Kapitatflucht aus dem Auslande und der Zurückziehung
ſchweize=
riſchen Kapitals um 770 Millionen auf 1 Milliarde Franken
an=
geſtiegen. Der Redner warf weiterhin die Frage auf, wie das
verängſtigte Kapital wieder zur Fruchtbarmachung gebracht
wer=
den könne. In dieſer Hinſicht ſeien in den letzten Wochen zwei
beſonders bedauerliche internationale Erſcheinungen zutage
ge=
treten: die Deviſenbewirtſchaftung in Oeſterreich und Ungarn.
In der Schweiz werde die gute Ordnung der öffentlichen
Ver=
waltung in Staat, Kantonen und Gemeinden zur Ueberwindung
der Kriſe beitragen. Ein weſentlicher Teil der Kriegslaſten ſei
bereits abgetragen, und um die Kreditfähigkeit der ſchweizeriſchen
öffentlichen Körperſchaften ſtehe es gut. Es müſſe vielleicht ein
Opfer in der Lebenshaltung gebracht werden, aber ein ſolches
verlohne ſich, wenn dadurch die Kriſe überwunden werden könne.
Zum Schluß wies der Redner darauf hin, daß Beſtrebungen bei
der B.J.3. beſtünden, der Goldwährung auch in den Ländern
wieder zum Durchbruch zu verhelfen, die davon abgekommen ſind.
Lie deutſche Abordnung für die Abrüſtungskonſerenz
Deutſchland wird auf der bevorſtehenden Abrüſtungskonferenz
durch den Reichskanzler Dr. Brüning und den
Reichswehr=
miniſter Dr. Groener vertreten ſein. Den Reichskanzler
wird der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes, Dr. von
Bülow, begleiten. Bei Abweſenheit der Kabinettsmitglieder
wird der Botſchafter in Ankara, Dr. Nadolny, die Delegation
führen. Zu ſeinem ſtändigen Vertreter iſt de: Botſchafter, in
Madrid, Graf Walozeck, beſtimmt.
Die Welk an der Jahreswende.
Südamerikaniſche Jahresrundſchau.
Von unſerem Berichterſtatter.
Zur Beurteilung der wirtſchaftlichen
Aus=
ſichten der Welt iſt eine genaue Kenntnis der
Lage der wichtigſten Glieder der Weltwirtſchaft
Vorausſetzung. Wir werden daher in
zwang=
loſer Folge eine Reihe von entſprechenden
Auf=
ſätzen unſerer Berichterſtatter in den
weſent=
lichen Ländern veröffentlichen. D. Schrifttg.
H. Rio de Janeiro, Dezember 1931.
Die ſchwere Weltwirtſchaftskriſe hatte bereits im Jahre 1930
große wirtſchaftliche und politiſche Erſchütterungen für Südamerika
gebracht. Die Hoffnung, daß damit das Schlimmſte überſtanden
wäre und daß 1931, wenn keine Beſſerung, ſo doch wenigſtens keine
Verſchlechterung bringen würde, hat ſich jedoch nicht erfüllt. 1931
wird in der ſüdamerikaniſchen Geſchichte als das Jahr des
wirt=
ſchaftlichen und vielfach des politiſchen Zuſammenbruchs
weiter=
leben.
Dabei werden ſich die verſchiedenen Länder bei der großen
Unterſchiedlichkeit ihrer wirtſchaftlichen, ſozialen und politiſchen
Struktur jedesmal in beſonderer Weiſe in dieſes Bild einfügen.
Um mit Braſilien, als dem größten und volksreichſten Staate
zu beginnen, ſo finden wir dort äußerlich eine politiſche Ruhe, die
angenehm von den Revolutionen und Umwälzungen des
vergange=
nen Jahres abſticht. Das darf uns nicht darüber hinwegtäuſchen,
daß auch in Braſilien die Dinge im Fluß und noch nicht
konſoli=
diert ſind. Die Revolution des vergangenen Jahres 1930 hatte
neben der perſönlichen Mißwirtſchaft des damaligen Präſidenten
einen tieferen Grund, der in dem beſonderen Aufbau des
braſi=
lianiſchen Bundesſtaates beruht. Der wirtſchaftliche Aufſchwung
der letzten Jahrzehnte hat vor allem zwei Staaten begünſtigt,
Sao Paulo und Minas Geraes, während die anderen
Staaten von der Macht im Bunde ziemlich ausgeſchaltet waren,
ſelbſt wenn ſie nicht, wie die Urwaldſtaaten des Amazonasbeckens,
wirtſchaftlich und ſozial zurückgeblieben waren. Die Macht Sao
Paulos beruht auf dem Kaffee und der Induſtrie. Der
Zuſammen=
bruch des Kaffeemarktes und der Verſuche zu ſeiner Stützung
muß=
ten daher das politiſche Gefüge des Bundes erſchüttern. Das Jahr
1931 hat an dieſer Lage nichts geändert. Die Zerſtörung von
Millionen von Säcken Kaffees, die inzwiſchen ſchlecht geworden
waren und nur noch in der Statiſtik für Beunruhigung des
Mark=
tes ſorgten, hat die Preiſe nicht einmal ſtabiliſieren, geſchweige
denn erhöhen können. Die Auswirkung in dem verminderten
Steuereingang und dem Fehlen an Deviſen trotz der ſcharfen
Ein=
fuhrdroſſelung hat zur Einſtellung des
Staatsſchul=
dendienſtes, zu dem Moratorium gegenüber dem
Auslande und einer ungewöhnlichen
Arbeits=
loſigkeit geführt. Die Ratſchläge des engliſchen
Bankfach=
mannes Niemeyer, der im Staatsauftrage die Reorganiſation der
Braſilianiſchen Staatsbank vornehmen ſollte, werden ſolange
un=
durchführbar bleiben, wie die Grundfeſten der Wirtſchaft ſelbſt
er=
ſchüttert ſind. Trotz der ſcharfen Deviſenbeſtimmungen iſt die
Währung immer weiter geſunken, ſo daß der Milreis heute
nur noch 25 Pfennig wert iſt gegenüber Ende 1930. Der
Ausfuhrüberſchuß von etwa 12 Millionen Pfund, den Braſilien
ſchätzungsweiſe erzielen wird, kann die großen Verpflichtungen aus
der Zahlungsbilanz nicht decken, der in normalen Jahren 40
Mil=
lionen Pfund beträgt. Unter dieſem Drucke hat ſich das
Staats=
gefüge des Bundes ſehr gelockert. Die Zentralregierung läßt die
einzelnen Staaten ſoweit wie möglich ſelbſt verſuchen, wie ſie aus
eigener Kraft mit ihren Problemen fertig werden. Damit ſind
die inneren Spannungen ſehr vermindert worden, und ſo erklärt
ſich zum größten Teil die dem Uneingeweihten ſo merkwürdige
politiſche Ruhe.
Wie werden ſich aber die Dinge im nächſten Jahre entwickeln?
Einmal muß die große Aufgabe, den braſilianiſchen Bund gemäß
den veränderten Verhältniſſen auf neuen Grundlagen aufzubauen
und die Stellung der einzelnen Staaten neu abzugrenzen, gelöſt
werden. Aus den Ereigniſſen des Jahres 1931 läßt ſich noch nicht
erkennen, in welcher Form das möglich ſein wird. So geht
dieſes ungeheure Gebiet einer unſicheren
Zu=
kunft entgegen.
Deutlicher laſſen ſich die Dinge in Argentinien
über=
blicken. Trotz der Verſchärfung der Weltkriſe zeigt der
Außen=
handel ein viel günſtigeres Bild als im vergangenen Jahre, da
die Ausfuhr, wenn auch nur unbedeutend, geſteigert, die Einfuhr
jedoch ganz beträchtlich vermindert werden konnte. Aber auch hier
muß man hinter dieſe Kuliſſe blicken, um die wirkliche Lage
er=
kennen zu können. Die Wertſteigerung in der Ausfuhr iſt rein
äußerlich und wurde durch die Kursverſchlechterung der Währung
herbeigeführt. In Gold berechnet, iſt auch die Ausfuhr beträchtlich
geſunken, obwohl die hervorragende Ernte im Gegenſatz zum
Vor=
jahre eine mengenmäßige Steigerung um etwa 30 v. H.
ermög=
lichte. Gleichzeitig brachte die Währungsverſchlechterung um 33
Prozent im Laufe des Jahres eine ſtarke Erleichterung der
inne=
ren Wirtſchaft, vor allem eine Entlaſtung der Landwirtſchaft von
den übermäßigen Pacht= und Zinsverpflichtungen, während die
Preiſe für die ausländiſchen Erzeugniſſe wegen der kataſtrophalen
Lage nicht entſprechend erhöht werden konnten. Vor allem hat es
die Regierung verhindert, daß die engliſchen
Eiſenbahngeſellſchaf=
ten ihre Tarife in Gold feſtſetzten, was eine unerträgliche
Be=
laſtung beſonders für die Getreideproduzenten bedeutet hätte. So
konnte die Preisentwickelung auf dem Weltmarkt in einem
ge=
wiſſen Maße durch die Währungsverſchlechterung aufgefangen
werden, aber nur, weil die Einfuhr rückſichtslos gedroſſelt wurde.
Die importierten Artikel wurden unerſchwinglich, damit ſanken
aber auch die großen Einnahmen des Staates aus den
Einfuhr=
zöllen. So mußte überall geſpart werden, auch an Heer und
Be=
amtenſchaft, wodurch die politiſchen Stützen der Regierung ſehr
gefährdet wurden. Die Wahlen im April ſchienen zu beweiſen,
daß die neuen Männer unter Uriburu nicht die öffentliche
Mei=
nung hinter ſich hatten, und daß nur eine ſchonungsloſe
Nieder=
knüttelung ihrer Gegner ſie an der Macht erhalten könnte. Die
Wahlen am 8. November haben das Gegenteil gezeigt. Das
ar=
gentiniſche Volk ſcheint ſich zu einer neuen
ver=
faſſungsmäßigen Regierung durchzuringen,
wo=
bolution von 1930 ihm
bei die
Ilen.
weitgehend entgegenkomme
Seite 2 — Nr. 351.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Argentiniens weiteres Schickſal hängt von außenpolitiſchen
Faktoren ab, auf die es ſelbſt nur einen begrenzten Einfluß hat.
Im März fand in Buenos Aires die feierliche Eröffnung der
bri=
tiſchen Ausſtellung unter perſönlicher Anweſenheit des Prinzen
von Wales ſtatt. Es wurden ſchöne Reden der gegenſeitigen
wirt=
ſchaftlichen und politiſchen Verbundenheit gewechſelt. Auf das
Kernproblem iſt man nicht eingegangen: WirdEngland auch
weiterhin der beſte Kunde Argentiniens
blei=
ben, oder wird es demDrängen ſeinerDominions
nachgeben und künftig ſeinenWeizen ausKanada,
ſeine Wolle aus Auſtralien, ſein Fleiſch aus
Süd=
afrika beziehen?. Das wäre das Ende der argentiniſchen
Landwirtſchaft, wenn nicht anderswo ein Erſatz zu finden wäre.
Nach der tiefen Enttäuſchung des Jahres 1930, dem Hochſchutzzoll
der Vereinigten Staaten, wäre von dieſen nichts zu erwarten.
Und Kontinentaleuropa zeigt ebenfalls bedenkliche Tendenzen, ſich
abzuriegeln. Nur mit Mühe hat Argentinien die Ratifizierung
des deutſch=rumäniſchen Handelsvertrages verhindert. Wird es
auch weiterhin ſich dieſe Märkte erhalten können?
Um ſo eindringlicher erſcheint ein Zuſammenſchluß der
ſüd=
amerikaniſchen Staaten ſelbſt, um ſich auf wirtſchaftlichem Gebiet
gegenſeitig zu ergänzen und ſo von der ſich abſchließenden übrigen
Welt unabhängig zu werden. Im Juni fanden die erſten Vor=
beſprechungen ſtatt, die in dem chileniſchen Vorſchlage
einer ſüdamerikaniſchen Zollunion gipfelten. Mitte
Dezember ſollen die Verhandlungen in Buenos Aires fortgeführt
werden.
Das iſt deswegen ſo wichtig, weil die verſchiedenen
ſüdameri=
kaniſchen Länder durch ihre ſo eigenartige geographiſche und
ſoziale Struktur auch wirtſchaftlich ſehr verſchieden ſind und ſich
daher gut aushelfen könnten. Neben dem faſt ganz agrariſchen
Argentinien, deſſen Ausfuhr zu 95 Prozent aus Erzeugniſſen der
Landwirtſchaft beſteht, liegt das induſtrielle Chile, das zu vier
Fünftel Bergbauprodukte exportiert. Deſſen wirtſchaftliche und
politiſche Bedingungen ſind daher ganz andere als in Braſilien
und in Argentinien, aber auch ſie ſind von der Weltkriſe aufs
tiefſte beeinflußt. Während die beiden anderen Länder bereits
1929 eine wirtſchaftliche Depreſſion und 1930 die politiſchen
Um=
wälzungen durchmachen mußten, erlebte Chile 1929 eine
Hoch=
konjunktur ſondergleichen und blieb noch 1930 von Unruhen
ver=
ſchont. Der Verſuch einzelner Politiker, in Concepcion zu
put=
ſchen, blieb ohne Einfluß. Dieſes Jahr wurde jedoch der
tatkräf=
tige Präſident Ibanez geſtürzt. Der Grund dafür liegt nicht in
der Politik. Er hatte ein Parlament, das nicht vom Volke
ge=
wählt, ſondern durch gegenſeitige Abreden der großen Parteien
gebildet war. Heer und Gendarmerie waren ihm bis zuletzt treu
ergeben. Aber er konnte bei dem völligen Zuſamemnbruch des
Salpeter= und Kupfermarktes in U. S.A. und Europa nicht weiter,
da dieſe beiden Produkte allein 80 v. H. der Ausfuhr ausmachten. Der
große 6=Jahresplan, der den Ausbau der Straßen, Bewäſſerungs= und
Hafenanlagen uſw. vorſah, mußte eingeſtellt werden. Aber damit
fehlten auch die Deviſen, die aus den äußeren Anleihen für dieſe
Zwecke gefloſſen waren. Noch im Juni beſtand die größte Ausſicht,
Gelder von den Vereinigten Staaten geliehen zu bekommen. Der
Zuſammenbruch Deutſchlands im Juli und der
engliſchen Währung im September vernichteten
jede Hoffnung. Chile mußte den Staatsſchuldendienſt
ein=
ſtellen, und um die Währung aufrecht zu erhalten, eine ſehr
ſtrenge Deviſenkontrolle einführen. Gleichzeitig mußte der
Staats=
haushalt ſehr ſtark gekürzt werden. Dieſe Maßnahmen ließen ſich
ohne die Mitwirkung der geſamten Nation nicht durchführen,
Ibanez aber als der „Schuldige” konnte ſie nicht erhalten. Nach
einem vergeblichen Verſuch, ſeine Gegner in die Regierung zu
laſſen und ſelbſt als Präſident im Hintergrunde zu bleiben,
ver=
ließ er die Republik. Die Macht erhielt das Parlament, alſo
prak=
tiſch die alte Großgrundbeſitzerariſtokratie. Sie hat verſucht, die
notwendigen Sparmaßregeln durchzuführen und gleichzeitig das
Arbeitsloſenproblem, das ſich aus der Schließung der Salpeter=
und Kupferminen, gleichzeitig auch vieler Induſtrien ergab, zu
löſen. Gegen die drakoniſchen Kürzungen, die ganz unvermeidlich
waren, erhob ſich die Kriegsflotte und drohte, im Bunde mit den
Kommuniſten eine ſoziale Revolukion zu entfachen. Dank dem
energiſchen Eingreifen des Kriegsminiſters Vergara wurde der
Aufſtand mit Hilfe der Luftſtreitkräfte niedergeworfen, die
Ar=
beitsloſen wurden, wenn auch zu ſehr niedrigen
Sätzen (1,50 RM. pro Tag), im Wegebau
beſchäf=
tigt, die notwendigen Summen durch
Papiergeld=
ausgabe beſchafft. Die erſte Aufgabe war jedoch, ſo bald
wie möglich zu geregelten verfaſſungsmäßigen Zuſtänden zu
kom=
men, damit die ſozialen Schwierigkeiten wenigſtens eine geſetzliche
Regierung vorfänden. In der Wahl ſiegte der Vertreter der
Kon=
ſervativen und Radikalen, Montero, über den früheren
Präſiden=
ten Aleſſandri, den die Demokraten und Sozialiſten aufgeſtellt
hatten. Die Kommuniſten erzielten für ihren Kandidaten nur
eine ſehr geringe Anzahl von Stimmen, ihre Kraft erſcheint nach
dem Flottenaufſtand gebrochen.
Das chileniſche Problem 1932 liegt in der Frage, ob es
ge=
lingen wird, auch ohne nennenswerte Einfuhr eine nationale
Wirtſchaft aufzubauen. Denn es wird noch lange an den nötigen
Deviſen fehlen, um auch nur die allernotwendigſten Erzeugniſſe
aus dem Auslande zu beziehen. Von einer Aufnahme des
Schuldendienſtes und einer Lockerung der
Devi=
ſenzwangswirtſchaft wird noch lange nicht, die
Rede ſein können. Ob die neue Regierung die Kraft haben
wird, dieſe Löſung zu finden, muß die Zukunft zeigen. Sie
über=
nimmt von ihren Vorgängern eine ſchwere Erbſchaft. Nur in
einer Frage hat ſie dank der Regierung von Ibanez die Hände
frei. Sie braucht nicht auf kriegeriſche Verwickelungen mit dem
nördlichen Nachbar Rückſicht zu nehmen. Die Tacna=Arica=
Frage iſt endgültig beigelegt. Auch während der
Flottenmeuterei beſtand keinen Augenblick die Gefahr, daß Peru
dieſen alten Streit wieder aufrollen könnte.
Auch Peru hat bereits 1930 Revolutionen durchmachen
müſ=
ſen, die ſich dann im Jahre 1931 weiter fortſetzten. Der hohe
Lebensſtandard, der dank der großen nordamerikaniſchen Anleihen
zum Zweck des inneren Ausbaues von Straßen,
Bewäſſerungs=
anlagen und Induſtriewerken möglich geworden war, muß
rück=
ſichtslos abgebaut werden. Ohne eigene Induſtrie von
nennens=
werter Bedeutung und bei einem Abſchluß gegenüber dem
Welt=
markte muß der Peruaner ſich mit den Erzeugniſſen des primitiven
einheimiſchen Handwerks begnügen. Das bedeutet, daß er auf
vieles verzichten muß, was ihm bereits unentbehrlich geworden
war, unächſt richtete ſich die Empörung gegen die ausländiſchen,
vor allem nordamerikaniſchen Geſellſchaften, die ihre Anlagen
ſtill=
legten und ihre Arbeiter entließen, ſodann gegen die Regierung,
die keine Schritte dagegen unternahm. Aber langſam
kommt eine Reſignation über die geprüften
Nachfahren der Inkas. Die Lage „konſolidiert”
ſich auf dem wenigen, was geblieben iſt. Die Wahlen
ergaben eine ſtarke Mehrheit für den Führer der Revolution, den
neuen Präſidenten Sanchez Cerro, ſo daß die Hoffnung beſteht,
daß die politiſche Unruhezeit beendet iſt.
Auch in Bolivien ſcheint politiſch eine Konſolidation
ein=
getreten zu ſein, wenigſtens hat die Regierung das ganze Jahr
1931 hindurch im Inneren keine größeren Schwierigkeiten zu
über=
winden gehabt. Dafür ſcheint die alte Streitfrage mit
Para=
guay wegen des Chaco=Gebietes wieder akut werden zu wollen.
Im Oktober fanden wieder Scharmützel ſtatt, die wegen der
Men=
ſchenleere dieſes rieſigen Gebietes das künftige Schickſal von
Hunderttauſenden von Quadratkilometer entſcheiden können. Aber
ſowohb Bolivien durch den Zuſammenbruch ſeiner Zinnerzeugung.
wie Paraguay durch den Tiefſtand ſeiner Landwirtſchaft, ſind
der=
art in finanziellen Nöten, daß es kaum zu einem Kriege kommen
wird. Paraguay hat ebenfalls ſeine Revolution gehabt, wobei
die Außenpolitik mit Bolivien ſtark mitgeſpielt hat.
Uruguay hat ein Moratorium erklären
müſ=
ſen und ſucht, ſeine lebensnotwendige Ausfuhr, vor allem von
Erzeugniſſen der Viehwirtſchaft, nach Kräften zu fördern. Es iſt
daher bei allen ſüdamerikaniſchen Wirtſchaftskongreſſen mit
füh=
rend geweſen.
Die Staaten des Nordweſtens, Kolumbien und
Vene=
zuela, ſtehen inſofern recht günſtig da, als ſie ſowohl in ihrer
Finanzpolitik erfolgreich waren, ihren Zinſendienſt aufrecht
er=
halten konnten, als auch ihre Währung noch intakt halten. Sie
danken das ihrer Zurückhaltung in den Jahren vor der Kriſe. So
hat Venezuela die Summen, die es aus den Petroleumkonzeſſionen
erhielt, dazu benutzt, ſeine Staatsſchulden abzudecken. Der frühere
Präſident Gomez, der auch nach ſeinem Rücktritt noch der
maß=
gebende Mann geblieben war, hat es dennoch für nötig gehalten,
ſelbſt wieder die Macht zu ergreifen und ſeine Feinde wie früher
rückſichtslos niederzuhalten. Die ſchweren Verluſte der
Petroleum=
geſellſchaften treffen das Land ſelbſt nur zu einem geringen Teil,
dieſes iſt ſehr weitgehend autark, allerdings bei einem ſehr
niedri=
gen Lebensſtandard ſeiner Bevölkerung. Schwerer hat die
Kaffee=
kriſe Kolumbien getroffen, ähnlich wie Ecuador, wo auch der
Kakaoanbau ſehr leidet. Ecuador hat deswegen eine Revolution
gehabt, die neue Männer an die Regierung brachte.
Wenn man Südamerika als Ganzes überblickt, ſo iſt es ſchwer,
auf die Frage zu antworten, ob das Jahr 1931 den Tiefpunkt der
Kriſe gebracht hat, oder ob dieſer noch bevorſteht. So ſchwer die
Verluſte jeder Art geweſen ſein mögen, es zeigen ſich noch zu wenig
Anzeichen einer Beſſerung. Vor allem wird man ſich in Europa
und insbeſondere in U.S.A. damit abfinden müſſen, daß ohne
einen ſehr weitgehenden Schuldennachlaß keine Beſſerung möglich
ſen wird. Die Moratorien, die faſt alle Länder erklärt haben,
ſind erſt der Auftakt für die Schulden=Reviſion, die ganz
unver=
meidlich erſcheint. Dann hängt der wirtſchaftliche Aufſchwung von
einer Neuregelung der Ausfuhrmöglichkeiten ab, für die 1931 erſt
ſchüchterne Anfänge gemacht worden ſind. Endlich muß die
natio=
nale Wirtſchaft durch gegenſeitiges Zuſammenarbeiten der
Staa=
ten untereinander neu aufgebaut werden, wozu die Konferenz im
Dezember in Buenos Aires die Grundlagen ſchaffen ſoll.
im Rovember 1931.
Nach den amtlichen Ziffern betrugen am Ende Novemck
ordentlichen Etat die Geſamteinnahmen in den 8 g.
ten des Ifd. Rechnungsjahres 53,655 Mill., und zwar aus 7
ſteuerüberweiſungen 29,190 Mill. und aus Landesſteuern
Mill. (davon an die Gemeinden überwieſen 12,491 Mill.
der Rechtspflege 2,225 Mill., aus Schulweſen, Kunſt, Kultur.
Wiſſenſchaft 0,163 Mill. und aus der übrigen Landesverway
10,833 Mill. Bei den Betriebsüberſchüſſen iſt im Augenblig
ein Ausſtand von 0,884 Mill. verbucht. Die Ausgaben be=tu
für den gleichen Zeitraum ultimo November 60,847 Mill
zwar für Allgemeine Verwaltung einſchl. Polizei 8,178 Mi=
Rechtspflege 5,726 Mill., für Verkehrsweſen 0,868 Mill=
Schule, Wiſſenſchaft, Kultus und Kunſt 19,866 Mill., für S
Maßnahmen und Geſundheitsweſen 3,310 Mill., für Wohr;
weſen 0,541 Mill., für Schuldienſt 3,2418 Mill., für Ruhegg
10,194 Mill. und für ſonſtige Ausgaben 8,916 Mill. Im
lichen Etat beſtano alſo Ende Nodember ein rechnungsm=
Defizit von 7.192 Mill. Im außerordentlichen
H=
halt ſtehen Ende November für die bisherigen 8 Mona=
Rechnungsjahres 2,495 Mill. Geſamteinnahmen, 1,258
Geſamtausgaben gegenüber.
Kredit
Garankieübernahme der beſſiſchen Regieraelauz die
für Sparkaſſen und Girozenkrale.
1d9
Durch Verordnung des Geſamtminiſteriums vom 16. Zt
je von
ber wird die heſſiſche Regierung ermächtigt, gegenüber der 7
für ih
regierung und der Akzept= und Kreditbank A.=G., Berli / 932 bis
Gewähr dafür zu übernehmen, daß der genannten Bam ms Verme
Ausfall aus dem Kredit entſteht, der dem Deutſchen Sparxſ
und Giroverband für die heſſiſchen Sparkaſſen und der Leu
kommunalbank (Girozentrale für Heſſen) zur Verfügung 9ſ
iſt und wird.
Vom Tage.
Oberbürgermeiſter Schröder=Schneidemühl iſt zum
vertretenden Preiskommiſſar ernannt worden, Aibgelehn
Die Bundesführer des Stahlhelm hatten geſtern 5
Angelegenheft des Uniformperbotes eine Beſprechung min
Reichswehrminiſter Groener. Die Beſprechungen ſollen
Weihnachten fortgeſetzt werden.
In den Aufſichtsrat der „Dradag” iſt in der geſtrigen
ralverſammlung Paſtor Engelmann als Vertreter des V
evangeliſcher Rundfunkhörer gewählt worden. Der Verban)
bisher im Aufſichtsrat nicht vertreten.
Das preußiſche Staatsminiſterium hat
die=
preußiſche Sparnotverordnung verabſchiedet. Ueber den 2:
der Notverordnung wird amtlich zunächſt Stillſchweigen berm
die Verordnung ſoll erſt anfangs der nächſten Woche
öffentlicht werden.
Der Preußiſche Landtag lehnte geſtern den deutſchnatichdtkai=ſchek.
ſon für
Mißtrauensantrag gegen Finanzminiſter Klepper mit 2D4n0 Heerfü
Stimmen ab und pertagte ſich bis zum 19. Januar.
Die ſchwediſche Regierung hat zum Nachfolger des verſi
nen Erzbiſchofs Dr. Söderblom den Prof. der Theologie g
Univerſität Lund. Erling=Eidem. zum Erzbiſchof vott ?
ernannt.
vie
reiter
Der Sitzungsfaal und die Wandelgänge der franzöſiſ
Kammer waren geſtern der Schauplatz wüſter Schl
reien zwiſchen ſozialiſtiſchen Abgeordneten und einem
ſtehenden Abgeordneten.
In der franzöſiſchen Kammer wurde die Einführung
Arbeitsloſenverſicherung abgelehnt und der ?
rung mit 318:164 Stimmen das Vertrauen ausgeſprochen.
In der geſtrigen Sitzung des öſterreichiſchen
Nationalrat-
klärte der Sozialdemokrat Dr. Deutſch. der Heimatſchutz
zwiſchen den Jahren einen neuen Putſch.
Der ſeit dem 13. November 1902 zwiſchen Frankreich
Italien beſtehende Handelsvertrag iſt im bi
ſeitigen Einvernehmen gekündigt worden.
Die ſpaniſche Nationalverſammlung hat am Donnersta
294:5 Stimmen bei 50 Enthaltungen der neuen Regierung 2
ihr Vertrauen ausgeſprochen.
Her
ſt verbi
Oscar A. H. Schmih f.
Wie aus Fraukfurt gemeldet wird, iſt der bekannte
Schrift=
ſteller und Philoſoph Oscar A. H. Schmitz am Donnerstag abend
in einem dortigen Krankenhaus nach kurzem Krankſein geſtorben.
Oscar A. H. Schmitz iſt den Leſern des Darmſtädter
Tag=
blatt” ſeit einer Reihe von Jahren bekannt. Er gehörte ſei
Jah=
ren zu den regelmäßigen Mitarbeitern an unſerem Feuilleton,
das ihm gerne ſeine Spalten zur Verfügung ſtellte, um die
klugen, von einer bemerkenswerten Reife und Sachlichkeit der
Anſchauung und von Bekennermut getragenen Gedanken zu den
weltanſchaulichen Fragen der Zeit zu übermitteln. Auch die
zahlreichen Bücher, die Oscar A. H. Schmitz ſchrieb, ſind an
die=
ſer Stelle Gegenſtand der Beſprechung geweſen. Wir erinnern
vor allem an die Werke, die ſeine eigne Lebensgeſchichte
behan=
delten, „Die Geiſter des Hauſes” und „Dämon Welt‟. Das
erſtere war der Entwicklung ſeiner Jugend gewidmet, das zweite
dem der Reife entgegengehenden Mann und der Entwicklung
des Schriftſtellers, der damals ſtark unter Stefan George ſtand.
Sehr bald nachdem aber ging Oscar A. H. Schmitz auch in ſeiner
ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit eigene Wege. Von den zahlrcichen in
Buchform erſchienenen Werken ſeien noch erwähnt: „Das Land
ohne Muſik” „Brevier für Weltleute”, drei Bände „
Weſpen=
neſter”. „Das dionyſiſche Geheimnis” „Das Brevier für
Ein=
ſame”. Außerdem hat Oscar A. H. Schmitz eine große Anzahl
von Novellen, Eſſahs, Reiſebildern uſw. veröffentlicht.
Seine Beziehungen zu Darmſtadt wurden mit der Gründung
der Schule der Weisheit enger. Er war überzeugter Anhänger
der Philoſophie Keyſerlings, vor allem ſeiner Schule der
Weis=
heit ſelbſt, deren Tagungen er ausnahmslos beiwohnte. Wir
veröffentlichen nachſtehend eine der jüngſten Arbeiten aus der
Feder Oscar A. H. Schmitz, ſein letzter Beitrag für das „
Darm=
ſtädter Tagblatt”.
Zur Pſychologie des Aelkerwerdens.
Von OScar A. H. Schmitz.
„Im übrigen aber erwwarten wir viel von dem Aelterwerden”.
Mit dieſem Schlußſatz der Aufſatzreihe „Junge Generation
ſpricht” beweiſt der Urheber einer vom Reichsausſchuß der
deut=
ſchen Jugendverbände veröffentlichten Rundfrage eine völlig
ver=
änderte Einſtellung gegenüber den Jugendorganiſationen vor
ihm. Das iſt natürlich weder als Abfall, noch gar als Verrat
zu betrachten, ſondern die notwendige Folge von nun etwa 30
Jahre währenden Erfahrungen der jeweilig Jungen. Wenn ich
nun auch mit Freude feſtſtelle, daß dieſes Erfahrungsergebnis
ganz dem entſpricht, „was ich immer geſagt habe”, ſo doch nicht
mit Schadenfreude oder Triumph, weiß ich doch, wie nötig es
dem Menſchen iſt, ſeine Erfahrungen ſelbſt zu machen. Es iſt
etwas Grundverſchiedenes, wenn ein alternder Menſch nach
einem reichen Leben lä helnd zugeſtehen muß, daß doch ſein Vater
in manchem recht hatte, wogegen er ſich einſt als Sohn auflehnen
mußte, oder wenn ein Muſterſöhnchen immer dem Papa recht
gab und infolge deſſen nie etwas erfahren hat, und wenn er
auch zeitlebens „vernünftige Anſichten” von ſich gibt, doch nur
auf ein armſeliges Leben zurückblicken kann. Die
Jugend=
bewegung, die um die Jahrhundertwende entſtand, befindet ſich
heute im Falle des reifen Menſchen, der manchen Irr= und
Um=
weg hinter ſich hat und eben darum nun mit Gewicht ſprechen
darf.
Bis gegen Ende des vorigen Jahrhunderts war es
ſelbſt=
verſtändlich, daß der Wert der Jugend nicht ſo ſehr in
ihrer Gegenwart, als in ihrer Zukunftsträchtigkeit liegt. Die
Kulturentwicklung beſteht nun darin, daß bisher
Selbſtver=
ſtändliches plötzlich problematiſch wird, und wenn dann nach
Durchkämpfung des Problems das Frägliche wieder
ſelbſtver=
ſtändlich erſcheint, dann doch auf einer höheren
Bewußtſeins=
ſtufe, und das iſt der große Gewinn ſolcher Kämpfe; liegt doch
vielleicht das Ziel aller Menſchenweisheit darin, wieder ſo
ſelbſt=
verſtändlich und ſicher zu leben wie das Tier, aber bewußt und
aus tiefer Sinneserfaſſung heraus. Man wird alſo nun verſtehen,
daß meine Freude über die Einſichten der derzeitigen jungen
Generation aufrichtig iſt, zumal ich als Beobachter die ganze
Problematik miterlebt habe und das, was mir wohl immer
ſelbſtverſtändlich war, nun auch von einer höheren
Bewußtſeins=
ſtufe aus ſehe, als damals, als ich die Auflehnung dagegen
not=
gedrungen ablehnen mußte. Ich will nun darauf hier nicht näher
eingehen, weil ich mich darüber erſt vor kurzem ausführlich
aus=
geſprochen habe in meinem Buch „Wege zur Reife, Das Ende
der Jugendkonjunktur”, Verlag Kampmann.
Daß Jungſein wie alles in der Welt nicht nur etwas iſt in
Beziehung auf anderes, ſondern auch einen poſitiven Wert an
ſich darſtellt, iſt zweifellos richtig. Die Auffaſſung, die Jugend
habe den Mund zu halten und in Ehrfurcht vor dem Alter zu
erſterben, auch wenn der Aeltere gar kein wirkliches individuelles
Gewicht hat, woraus allein gültige Autorität entſtehen kann, iſt
ebenſo falſch wie jene, daß Jungſein der höchſte Wert ſei und
Vorrechte begründe, daß der Menſch mit 30 Jahren ungefähr
beginne, abwärts zu gehen und darum die Entſcheidung über
die Zukunft in die Hände der Zwanzig= bis Dreißigjährigen
ge=
legt werden müſſe. In der Tat entſcheiden ſie die Zukunft, aber
noch nicht heute, ſondern ſpäter, wenn ſie aus den Zwanziger
Jahren einigermaßen hinaus ſind. Eine Jugend aber, die aus
dem Jungſe
denkt, wie jener Schlußſprecher der jungen Generation:
übrigen erwarten wir viel vor. dem Aelterwerden”. 2l
aber iſt eine Gemeinſamkeit zwiſchen Alten und Jungen
den, von der aus ich hier zu der Jugend ſprechen will,
Ich=
heute nahe vor 60 und behaupte nicht jene heute ſo beliebt-
ſurdität, ich ſpürte das Altern nicht, aber daß auch ich mir
viel von dem Aelterwerden verſpreche, nicht anders als b
Jahren, das darf ich wohl ſagen. Ich möchte an das Ni
Wort erinnern: „Und das iſt der große Mittag, da der 9
.. ſeinen Weg zum Abend als ſeine höchſte Hoffnung E
denn es iſt der Weg zu einem neuen Morgen.”
Von dieſem Standpunkt alſo möchte ich nun einiges
dieſen Weg des Aelterwerdens ſagen, auf dem wir uns ja
befinden. Die neue Jugend iſt weſentlich ſozialiſtiſch einge
aber um das heute zu ſein, braucht man ſich nicht mehr
lutionär zu gebärden, und das tun auch jene Sprecher
nich=
erweiſt ſich als ein Irrtum, daß Jungſein und Revolutionsl
zuſammengehören. Wenn man ein Bäumchen in einen zu l—
Topf ſtellt, dann ſprengt das Bäumchen ſchließlich den TopP.
iſt nicht Revolution, ſondern natürliches Wachstum. Die I
der letzten Vergangenheit war nur darum revolutionär, we
Zeit revolutionär war, die für Bismarck begeiſterte Jugen
achtziger Jahre z. B. war es gar nicht, weil es einen 2
helden gab, der jugendliche Begeiſterung erwecken konnte.
kann leicht beobachten, daß Jugend, die zunächſt einmal.
Weg aus dem Chaos zur Form ſuchen muß, viel mehr
Feſthalten, als zum Auflöſen neigt. Darum wird Jugen
ſich leicht dogmaliſch, einſeitig und fanatiſch. Das ſchadet m.
weil das ſtürmiſche Werden in jenen Jahren bei den Leben
doch nach kurzer Zeit immer wieder die Hilfskonſtruktionem
bricht, es ſei denn, es werde aus dem Jungſein ſelber
Dogma gemacht, wodurch, wie ich vorhin ausführte, gerad.”
Quell des Jungſeins verſtopft wird.
Die Form, welche die Jugend erſt im Begriff ſteht, 3
werben, hält ſie ſehr feſt, damit ſie ihr nicht wieder aus
Hand gleitet. Um das, was man ſicher beſitzt, dagegen T
man ſich wenig Sorgen, man denkt wenig daran, läßt eS
zwar nicht wegnehmen, aber man identifiziert ſich nicht me9.
mit. Dieſe Lockerung tritt nun gegenüber den Formen
Lebens freilich nur bei den älteren Menſchen ein, die nicht
kalken. Jene freilich werden immer mehr mit ihrer e
ſchließt ſich gerade die Zukunft und verhält ſich nicht jung,
ſon=
dern alt, denn das ſich Feſtlegen auf einen Zuſtand iſt ja
be=
kanntlich die Gefahr des Alterns. Dieſer Gefahr entgeht freilich
der Alternde nicht, indem er der Jugend nachläuft, ihre
Schlag=
worte zu den ſeinen macht und ſie mit ſportlichen und
kosme=
tiſchen Mitteln nachahmt, ſondern der, welcher zeitlebens. ſ.
identiſch, ſo daß ſie ihr individuelles Sein gar nicht mehr d—
unterſcheiden können und infolgedeſſen auch kein fremdes
in anderer Form verſtehen. Das ſind jene Männer, die ſ9.
und ganz” Männer ſind, da ſie nichts Weibliches und m‟
Kindliches mehr begreifen; andere ſind ſo „voll und ganz. n.
kraten, Bürger oder Proletarier, daß ihnen jede andere !."
Form unverſtändlich und infolgedeſſen minderwertig erſel
oder ſo „voll und ganz‟ Deutſche oder Franzoſen, daß ie
über die nationalen Vorurteile hinausſchauen und am Ue
einander ausrotten möchten, oder voll und ganz Gelehrte, D
Cute, Küuſtſer, Sportsmeſiſchen. Das „Voll und Gauz.
Dezember 1931
Aeuerkafchendes Aeient
Hetteichcen Patſchnenprodeg.
Dr. Pfrimer freigeſprochen.
EP. Graz, 18. Dezember.
Grazer Schwurgericht, das gegen die öſterreichiſchen
zu verhandeln hatte, ſprach heute das Urteil.
Sämt=
imaklagten wurden mit den 12 Stimmen der Geſchworenen
eftühen. — Der Gerichtsſaal war ſchon längere Zeit vor
uehls verkündung vom Publikum geräumt worden, um
zeſtörigen zu vermeiden. Nur einige Vertrauensleute der
ekllzen durften im Sitzungsſaal verbleiben.
Diy ſachricht von der Freiſprechung der Angeklagten, die
wire in Lauffeuer in der Stadt verbreitete, hat bisher zu
altituheſtörungen geführt, zumal da die Polizei auf Grund
mit erlaſſenen Burgfriedens jede Anſammlung verhindert.
iute des franzöſiſchen Flotkenbauprogramms.
WIB. Paris, 18. Dezember.
Die kammer hat heute ohne Debatte die vom Marineminiſter
rdurin Kredite für das Flottenbauprogramm 1932
angenom=
üſes Programm ſieht für die Zeit vom 1. April 1932 bis
När,/933 die Inangriffnahme des Bauens von vier
Kreu=
n/9Klaſſe, eines Torpedobootszerſtörers und
ſapedobootes vor. Der Marineminiſter wird ermächtigt,
ik ſie Budgets von 1932/33 bis 1936/37 einſchließlich eine
rſmme von 1 216 990 000 Franken für den Bau dieſer
fchud für ihre Ausrüſtung einzuſtellen. In der Zeit vom
Nä:1932 bis 31. März 1933 ſind außerdem vorgeſehen der
enns Vermeſſungsſchiffes und eines Flußkanonenbootes. Die
hugeſehenen Kredite, die ſich ebenfalls auf die
vorgenann=
detjahre bis 1937 verteilen, belaufen ſich auf 31 740 000
Franzöſiſche Wahlreform geſcheiterk.
Paris, 18. Dezember.
AlbDonnerstag, ſpät abends, hat die Franzöſiſche Kammer
Gudigung der Tagesordnung die von der Regierung
ge=
zufſcht Behandlung der Wahlreformvorlage mit 234 gegen 228
imre abgelehnt. Da die Vertrauensfrage nicht geſtellt wurde,
iAblehnung keine praktiſche Bedeutung. Bei der
fran=
en ge
prechung ſcheh inken herrſcht eine ausgeſprochene Siegesſtimmung, und
urb ervorgehoben, daß das Wahlreformgeſetz damit begraben
nders einſchneidend wird ſich dieſer Erfolg der Linken
ſim nächſten Frühjahr bevorſtehenden Neuwahlen geltend
Fungen zurWiedereinſekzung dſchiang Kai=ſcheks
Nr. 351 — Seite 3
WTB. Paris, 18. Dezember.
Atldie Agentur Indo=Pacifique aus Nanking meldet,
be=
ſeik ſiy die Anhänger Dſchiang=Kai=ſcheks um die Bildung einer
ungſon für nationale Verteidigung unter dem Vorſitz von
deutchrſiat /ai=ſchek. Auch ſollen verſchiedene Provinzial=
Oberpräſi=
bpermtereid Heerführer beabſichtigen, den zurückgetretenen
Dſchiang=
ſchekvieder ans Ruder zu bringen, wenn die politiſchen Wirren
Zeiten ſollten.
Mfängnisſtrafen im Werkſpionage=Prozeß.
Ludwigshafen, 18. Dezember.
Reudwigshafener Werkſpionage=Prozeß wurde am Freitag
Wil gefällt. Es lautet gegen die Angeklagten Steffen und
tch wegen fortgeſetzten Vergehens gegen § 17. Abſ. 2 und
* Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb auf je 10
nctiGefängnis, gegen den Angeklagten Herbſt wegen eines
geus der Beihilfe gegen den § 17 auf 4 Monate Gefängnis,
Bemid wegen eines fortgeſetzten Vergehens gegen § 17. in
ſitſt mit einem Vergehen gegen § 20 auf 10 Monate Ge=
4ts Der Angeklagte Oehlenſchläger, ſeine mitangeklagte
Ehe=
mie der Angeklagte Acker werden freigeſprochen. Soweit
hwung erfolgt, fallen die Koſten der Staatskaſſe zur Laſt.
heen Herbſt erkannte Strafe wird als durch die
Unter=
ugaft verbüßt erklärt. Den Angeklagten Steffen,
Dienſt=
hu Schmid werden je 8 Monate Unterſuchungshaft ange=
Anfeanoliche Häntang englands.
London lehnt Zollunkerhalkungen mit Deutſchland ab.
CNB. Berlin, 18. Dezember.
Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, hat die engliſche
Regierung das Erſuchen der deutſchen Regierung auf
Verhand=
lungen über die Auswirkungen der engliſchen Zollmaßnahmen
auf den deutſch=engliſchen Handelsvertrag dahingehend
beant=
wortet, daß ſie zwar anerkennt, daß auf Grund des
Han=
delsvertrags Deutſchland Anſpruch auf
der=
artige Verhandlungen hat; die engliſche Regierung teilt
aber weiter mit, daß derartige Verhandlungen
völ=
lig zwecklos ſein würden. Sie ſei entſchloſſen; von
den beſchloſſenen Zollmaßnahmen nichts
zurückzu=
nehmen.
Nach Mitteilung von unterrichteter Seite hat die deutſche
Regierung auf Grund dieſer Antwort trotz ihres eindeutigen
Rechtsanſpruches auf ſolche Verhandlungen über die Folgen der
engliſchen Zollpolitik auf den deutſch=engliſchen Handelsvertrag
davon abgeſehen, auf ihrem formalen Recht zu beſtehen. In der
Mitteilung, die über dieſen Verzicht der engliſchen Regierung
gemacht worden iſt, iſt aber das ſtarke Befreiden der deutſchen
Regierung über dieſe Haltung Englands zum Ausdruck
gekom=
men und weiter betont worden, daß Deutſchland ſich
ſelbſtver=
tändlich für ſeine Maßnahmen völlig freie Hand vorbehalten
muß.
Neue engliſche Zölle.
EP. London, 18. Dezember.
Die dritte Anti=Dumping=Verordnung der engliſchen
Regie=
rung bringt neue Zölle in Höhe von 50 Prozent auf
fol=
gende Warengattungen: Glas=Lampenſchirme, Photvapparate,
Photofilme, Radio=Lampen, Drahtlampen, Lampen=Inſtallations=
Artikel, Mähmaſchinen, Fiberſtricke, Kleidung, Unterkleidung,
Alumknium=Sulfat, Ammonium=Clorid, Lithophon,
Gummi=
gewebe und Patronenhülſen.
Das Mietkündigungsrecht
nach der neuen Rolverordnung.
Berlin, 18. Dezember.
Nach der neuen Notverordnung haben die Mieter von Wohn=
und Geſchäftsräumen das Recht, einen über den 31. März 1932
hinauslaufenden Mietvertrag vorzeitig zu dieſem Termin zu
kün=
digen. Der Mieter kann aber nicht kündigen, wenn er ſich mit
dem Vermieter im Jahre 1931 auf eine Ermäßigung des
Miet=
zinſes um mindeſtens 20 v. H. geeinigt hat oder noch einigt.
Von verſchiedenen Seiten iſt gewünſcht worden, dem
Hauseigen=
tümer zu ermöglichen, die Kündigung ſchon durch das bloße
An=
gebot einer 20prozentigen Ermäßigung abzuwenden. Das
Reichs=
kabinett hat die Angelegenheit erneut erörtert, jedoch von der
angeregten Maßnahme abgeſehen. Die hiervon unabhängigen
Durchführungsbeſtimmungen zu den Kündigungsvorſchriften
wer=
den beſchleunigt vorbereitet.
Sirafanzeige gegen den Geſandten a. 9. v. Reichenau
Karlsruhe, 18. Dezember.
Wie die Preſſeſtelle des Staatsminiſteriums mitteilt, hat das
gegen den früheren Geſandten von Reichenau auf Schloß
Roten=
berg durchgeführte Verfahren Anlaß zu einer Strafanzeige gegen
v. Reichenau wegen Verdachts zur Vorbereitung von Hochverrat
gegeben. Der Oberreichsanwalt in Leipzig iſt für die weitere
Er=
mittlung zuſtändig.” Ueber das Ergebnis der bisherigen
Er=
hebungen kann noch nichts veröffentlicht werden.
Die vorſtädkiſche Kleinſiedlung.
Reichskommiſſar. Dr. Saaßen erſtattete in der geſtrigen
Sitzung des Reichskabinetts Bericht über ſeine bisherige
Tätig=
keit, aus dem hervorgeht, daß von den Länderregierungen die
Geſamtpläne und von den Gemeinden die Unterlagen für die
einzelnen Siedlungsvorhaben aufgeſtellt und zum Teil bereits
von dem Reichskommiſſar mit den Beteiligten an Ort und Stelle
beſprochen worden ſind. Außerdem haben eingehende
Beſprechun=
gen mit den intereſſierten Organiſationen ſtattgefunden.
IIm eine Verzettelung zu vermeiden, werden die
Siedlungs=
vorhaben zunächſt auf diejenigen Landesteile beſchränkt, in denen
die Zahl der Erwerbsloſen oder die politiſchen und
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe dies befonders dringlich erſcheinen laſſen.
Alle kleineren Siedlungsvorhaben von weniger als 100 Stellen
müſſen infolgedeſſen vorerſt zurückgeſtellt werden.
Der heſſiſche Einzelhandel
Zur Kotderoronang.
Der Heſſiſche Einzelhandelsverband teilt mit:
Der organiſierte heſſiſche Einzelhandel erklärt ſich trotz der
erheblichen Bedenken, die er gegen einzelne Beſtimmungen der
vier=
ten Notverordnung der Reichsregierung hat, bereit, auch an der
Durchführung dieſer Notverordnung mitzuarbeiten und im
Rah=
men des Möglichen und Erträglichen die neuerlichen Opfer auf
ſich zu nehmen, die ihm aus dieſer in höchſter Not des Vaterlandes
entſtandenen Verordnung erwachſen, wobei er der Hoffnung
Aus=
druck gibt, daß dadurch endlich und dauernd eine Geſundung der
mehr und mehr unhaltbar gewordenen Verhältniſſe herbeigeführt
wird
Andererſeits ſpricht der heſſiſche Einzelhandel die beſtimmte
Erwartung aus, daß bei der Durchführung der Notverordnung die
Lebensnotwendigkeiten des Einzelhandels unbedingt gewahrt und
über ſeine Intereſſen nur unter weitgehender Hinzuziehung von
Vertretern ſeines Standes entſchieden wird, um unnötige Härten
und Fehlgriffe zu vermeiden.
Der heſſiſche Einzelhandel betont hierbei nachdrücklichſt, daß
die im Einzelhandel in den letztvergangenen Jahren eingetretenen
ſtarken Preisſenkungen bereits jene Grenze erreicht haben, wo eine
weitere Senkung nur unter der Vorausſetzung einer gleichmäßigen
Beteiligung aller derjenigen Faktoren, von denen die Preisbildung
abhängig iſt, möglich erſcheint. Der Einzelhandel kann und darf
bei der Durchführung dieſer Notverordnung nicht wiederum der
allein leidtragende Teil ſein, ſondern er muß verlangen, daß von
der Produktion ab bis zum letzten Verteiler der Ware —
ein=
ſchließlich der öffentlichen Laſten, ſtädtiſchen Gebühren,
Werks=
tarife — alle Beteiligten in gerechtem Verhältnis herangezogen
werden. Weitere Subſtanzverluſte des Einzelhandels müſſen unter
allen Umſtänden vermieden werden.
Verſtärkie kommuniſtiche Agikakion.
* Berlin, 18. Dezember. (Priv.=Tel.)
Obwohl die Länderregierungen ermächtigt ſind, mit allen
hnen zu Gebote ſtehenden Mitteln gegen das Treiben der
Kom=
muniften vorzugehen, ſieht es ſo aus, als ob noch nicht alle
deutſchen Länder von dieſen Ermächtigungen genügend Gebrauc.
machten. Die Kommuniſten kümmern ſich jedenfalls nicht im
geringſten um den politiſchen Burgfrieden. In den letzten Tagen
erfolgten neue Ueberfälle auf politiſch Andersdenkende. Sie ſetzen
aber auch unbeſorgt ihre antireligiöſe Propaganda fort, und in
Flugblättern wird ganz offen zur Entwaffnung der Polizei
auf=
gerufen. Einer kommuniſtiſchen Monatszeitung in Chemnitz lag
dieſer Tage ein Flugblatt bei, das ganz genaue Anweiſungen
für eine revolutionäre Erhebung enthielt. Es wurde nicht nur
angekündigt, daß in dieſem Winter mit zahlreichen
kommuniſti=
ſchen Aufſtänden zu rechnen ſei, es wurde auch
auseinander=
geſetzt, wie man Poliziſten entwaffnen kann und Polizeiwagen
zum Stehen bringt.
Die Anzeichen mehren ſich gleichzeitig, daß von Rußland
her wieder intenſiv daran gearbeitet wird, die Maſſen auch in
Deutſchland aufzuwiegeln. Der kommuniſtiſche Abgeordnete Pieck,
der ſich in Moskau aufhält, ſoll den Auftrag erhalten haben,
Propagandamaterial zu verfaſſen, das in Rußland gedrückt und
dann nach Deutſchland geſchafft werden ſoll. Es iſt mehrfach
erwieſen, daß es in Moskau eine Kommiſſion für Auswärtige
Verbindungen beim Zentralamt der Gewerkſchaften der
Sowjet=
union gibt, die Flugſchriften in deutſcher Sprache verbreitet.
Vom Auswärtigen Amt iſt ſchon früher in Moskau gegen die
bolſchewiſtiſche Zerſetzungsarbeit proteſtiert worden. Die Ruſſen
haben ſich ſtets auf den Standpunkt geſtellt, daß die Komintern
eine Privatorganiſation ſei, mit der ſie nichts zu tun haben, und
deshalb dürften neue Demarchen wohl ausſichtslos ſein. Es
wird aber notwendig ſein, den Kurierdienſt zwiſchen Rußland
und den deutſchen Kommuniſten etwas ſchärfer, zu überwachen
und von Reichs wegen dafür zu ſorgen, daß die Beſtimmungen
über die Wiederherſtellung des inneren Friedens beachtet werden,
Aushebung einer geheimen
Kommuniſten=
verſammlung. — 209 Siſtierungen.
Hamburg, 18. Dezember.
Am Donnerstag abend hob die politiſche Polizei eine geheime
Verſammlung von Kommuniſten im Gebäude der kommuniſtiſchen
„Hamburger Volkszeitung” aus. 209 Perſonen wurden zur
Feſt=
ſtellung und Prüfung ihrer Perſonalien auf acht Laſtwagen ins
Stadthaus übergeführt, doch wurde ein großer Teil der
Verhaf=
teten bereits gegen Mitternacht wieder entlaſſen. Die Urheber
und Veranſtalter der Verſammlung werden vermutlich wegen
Ver=
toßes gegen die Notverordnung ſich zu verantworten haben.
ulitätsfeindliches Ideal, das heute allgemein gilt. Es bringt
Wrominenten „Perſönlichkeiten” hervor, die ganz identiſch
Dr Rolle in der Kollektivität und darum individuell leer
kir junge Menſch muß dieſe Rolle freilich erſt lernen,
Ifi Individuum iſt noch zu chaotiſch, überſtrömend, um
74 Namen einer Individualität zu verdienen. Um dies zu
Kymuß er durch die Kollektivität hindurch, ihre Ideale
ündeinem Standpunkt aus ernſt nehmen und an einer
1s Lebens etwas für die Kollektivität leiſten. Wer ſich
uer damit begnügt, ein „gemachter Mann” zu ſein, der
eimmt die nachfolgende Jugend zum Widerſtand heraus=
Der jugendlich bleibende Menſch aber — nicht das
Eu des jung bleiben wollenden ewigen Jünglings — tritt
ſuch dem Aufbau ſeiner Stellung in der Kollektivität in
hite Pubertät, von der aus er das, was er mühſam
er=
hat, wieder relativiert. Zwar wird er ſeine Lebensrolle
mu zu Ende ſpielen, aber ſie wird ihm nun nicht mehr
Mmenden Panzer, der die Weiterentwicklung ſeines Seins
würde, das ja nie völlig in dieſer Rolle aufgehen kann.
ar es wird ihr geopfert und der erfolgreiche Menſch wird
arrer und dümmer den Wandlungen der Zeit gegenüber,
ar es kommt in ſehr fragwürdiger Weiſe als
Krankhei=
ſuroſe aus dem Hintergrund hervor oder bewirkt jene
in älterer Leute, die plötzlich ihren Wirkungskreis oder
milienleben untergraben durch etwas, was oft wie eine
Merei ausſieht und nichts anderes iſt, als ein primitiver
Ahres vernachläſſigten individuellen Seins gegen die
Er=
in der „Rolle‟,
nun aber dieſen Prozeß bewußt durchlebt, der durch=
Auf der Höhe des Lebens individuell die Relativität aller
Nideale, nimmt die eigenen, ſo ſehr geliebten, nicht mehr
Medingte Wahrheiten, ſondern nur als durchſchnittliche
en, begreift aber vollkommen Menſchen, die ſich andere
Alen wählen. Bei geiſtigen Menſchen führt dies zu einer
berhofften Tiefe, wie man ſie in den Alterswerken etwa
K oder Rembrandts mit Ergriffenheit feſtſtellt. Hier löſt
EN ſcheinbar unbedingte Form ins Symboliſche auf, und
Niſt gerade das Altersſchaffen, das Altersdenken die
E9 rebolutionäre Stufe des Lebens. Dann hat ſich
be=
e Individuation vollzogen, der Meuſch ſteht zwar feſt
Ab der Kollektivität, neigt kaum noch dazu, ſich gegen ſie
genheit nicht der Jugend, ſondern der
Kindk=
lbieder erreicht, aber auf vollbewußter Stufe. Das iſt
Asheit des Alters. Um ihretwillen kann man auch als
Ner noch immer etwas vom Aelterwerden erwarten.
zu behaupten, ſelbſt bereits im Vollbeſitz ſolcher
Weis=
ſein, möchte ich doch zum Schluß aus der Bereitſchaft zu
aiber drei Fragen kurz ſprechen, welche die Sprecher in
Nei Heften dieſer Zeitſchrift ſehr beſchäftigen, die
natio=
ſoziale und die erotiſche.
Zunächſt einege Worte über die nationalen Werte.
Ange=
nommen, ein Römer der aufgehenden. Republik, etwa Cato, jener
Prototyp alter Römertugend, hätte ein Buch über römiſches
Weſen geſchrieben, wie er es ſah, ſchätzte und für alle Zeiten
erhalten wiſſen wollte; es hätte in Rom ähnlich gewirkt, wie
heute die Schriften, die deutſches Weſen ſcharf gegen Fremdes
ein für alle Mal abgrenzen wollen. Die Jugend um Cäſar hat
indeſſen nicht auf Cato gehört, und damit erſt den Weg
ge=
bahnt für Roms welthiſtoriſche und kulturelle Miſſion. Hätte ſich
aber die römiſche Jugend damals auf Catos Seite geſtellt, auch
dann wäre die altrepublikaniſche Tugend nie wieder hergeſtellt
worden, Rom aber an den Bürgerkriegen zerbrochen und ſchon
ein halbes Jahrtauſend früher das Opfer der Barbaren
gewor=
den. So kann es auch uns nicht dienen, ethiſche oder gar
poli=
tiſche Richtlinien in der Vergangenheit zu ſuchen, ebenſo wenig
natürlich alte Ideale und ihre Vertreter zu beſudeln, welche die
Größe unſerer Vergangenheit bewirkten, aber die Zukunft heute
nur hemmen, wenn nicht unmöglich machen würden. Ueber das,
was deutſch iſt, was nicht, noch länger nachzugrübeln, iſt in
einer Uebergangszeit wie der heutigen gänzlich fruchtlos, und
dient nur dazu, in ſeiner zu engen Faſſung das Deutſche
unſym=
pathiſch zu machen. Wir können nicht wiſſen, was für
geſchicht=
liche Wandlungen uns noch beſtimmt ſind, aber eins iſt gewiß,
nur die werden ſie herbeiführen, welche die Vergangenheit ehren
ohne mit ihr identiſch zu ſein.
Was die ſoziale Frage betrifft, ſo nennt ſich die Jugend bis
weilen anti=bürgerlich. Wer fühlte ſich dazu nicht verſucht, wenn
er von bürgerlichem Banauſentum in ſeinen geiſtigen und
ethi=
ſchen Lebensintereſſen herausgefordert wird, aber ſeien wir uns
klar, was das meinen kann. Doch nur, daß wir uns auch mit
unſerer bürgerlichen Rolle nicht identiſch fühlen. Spielen
hin=
gegen müſſen wir ſie, falls wir uns ein Leben aus individuellen
Triebfedern aufbauen wollen. Wir alle wollen beruflich aus
unſerm Eigenſten ſchöpfen und mit unſerer Lebensgefährtin und
unſeren Kindern in eigenem Haushalt auf eigene Weiſe leben
inſofern leben wir alle bürgerlich. Ritter können wir nicht mehr
werden. Geben wir die bürgerlichen Lebensformen auf, dann
werden wir ſofort Proletarier, und das iſt Degeneration in den
Nicht=Stand, wie Marx ſelbſt das Proletariat genannt hat.
Da=
gegen hat jeder aufſteigende Proletarier bürgerliche Ideale. Die
Folge davon ſind zwei heute einander kreuzende
Zeiterſcheinun=
gen, die zunehmende Proletariſierung des Bürgertums und die
noch ſchnellere Verbürgerlichung des Proletariats. Die erſte iſt
Entartung, die zweite Aufſtieg. Darum kann für uns die Loſung
nicht heißen: autibürgerlich, ſondern innerlich individualiſtiſch,
d. h. mit keiner Kollektivform identiſch ſein, aber doch mit unſerer
der Welt zugekehrten Perſon in der uns gegebenen Lebensform
kollektiv leben.
Bei allen dieſen Fragen handelt es ſich um unſer Verhältnis
zu den Formen des Lebens. Die wahre Entwicklung liegt aber
nur in zweiter Linie im Erſetzen älter durch neue Formen, —
das iſt früher immer von ſelbſt, ohne Revolution geſchehen; man
vergleiche nur die Formen der Jahrhunderte — ſondern es
handelt ſich für Jeden um ſein individuelles Verhältnis zu der
kollektiven Form, von der man ſich nicht verſchlingen laſſen darf.
Dann wird manche ältere unvollkommene aber Werte ſchützende
Form noch eine Zeit lang erträglich, manche neue Form erſcheint
dann nicht wegen ihrer Neuheit unbedingt beſſer. Wenden wir
dieſen Geſichtspunkt nun auch auf Liebe und Ehe an. Nicht
die Ehe als ſolche ſteht in Frage. Jede erprobte Liebe zwiſchen
zwei Menſchen verſchiedenen Geſchlechts, die einander
Lebens=
gefährten ſein wollen, drängt zur Ehe, und wenn dieſe
erreich=
bar iſt, wird niemand ſie aus Grundſatz ablehnen. Aber oft iſt
ſie im Augenblick nicht erreichbar oder die Beziehung iſt noch
nicht auf ihren Lebenswert hin geprüft. Auch gibt es
fragmen=
tariſche Beziehungen, die ſich nicht zur Ehe eignen und doch einen
Lebenswert darſtellen, beſonders ſolange keine andere Beziehung
da iſt, die zur Ehe drängt. In vielen ſolchen Fällen wird man
ſich individuell für eine außereheliche Beziehung entſcheiden,
ohne damit irgendeine Stellungnahme gegen die Ehe als ſolche
zu meinen. So ſcheint mir heute der über die frühere
Jugend=
bewegung hinaus gewachſene Teil der Jugend zu denken, und
ſo denken auch die Aelteren, die nicht in bürgerlichen Vorurteilen
erſtarrt ſind. Natürlich fällt damit jene frühere Unterſcheidung
weg in Mädchen, die man heiratet und „achtet”, und ſolche, die
man nicht „achtet” und darum nicht zu heiraten braucht, und
doch hat ſich nur der Maßſtab, nicht die Sache geändert. Auch
der heutige junge Menſch wird nicht ſelten auf Mädchen ſtoßen,
die man beſſer nicht heiratet, und ſolche die ihm beſonders
ehe=
tauglich erſcheinen. Nur iſt die Unterſcheidung nicht mehr ſozial,
ſondern pſychologiſch, d. h. eigentlich viel ſtrenger. Das letzte
Kriterium aber wird dasſelbe ſein wie früher. Die Mädchen, die
man grundſätzlich beſſer nicht heiratet, ſind die, deren
Gefühls=
leben arm oder nicht zuverläſſig iſt. Man braucht nicht
durch=
aus der erſte zu ſein, weiß vielmehr, daß durch erotifche
Erfah=
rung ein Mädchen nicht „gefallen” zu ſein braucht, ſondern
ſogar gehoben worden ſein kann; aber, was man ſchließlich?
meint, iſt eigentlich genau dasſelbe, was man früher, wenu man
das Wort ernſt nahm, mit einem anſtändigen Mädchen meinte.
Die Formen ändern ſich und ſind darum nicht ſo wichtig, wie
ſowohl ihre konſervativen Verteidiger als auch ihre revolutionären”
Angreifer meinen, aber die menſchlichen Werte bleiben dieſelben.
Die über die revolutionäre Bewegung hinausgereifte
Jugend und die an der Erſtarrung vorübergegangenen Aelteren
müſſen zuſammen die Formen der Zukunft finden, jene mehr
aktiv, dieſe mehr ratend und das hinnehmend, was geſchieht. So
wird aus Morgen und Abend ein neuer Tag.
Darmſtädter Ausſtellungen.
In der geſtrigen Beſprechung Wilhelm Michels über die
Ausſtellung in der Buchhandlung Bergſträßer iſt aus Verſehen
eine Zeile weggefallen, aus der hervorging, daß es ſich hier um
eine Ausſtellung, des an der Techn. Höchſchule
Darmſtadt wirkenden Prokeſſors Dr. Joſephe
Plenk handelt.
Seite 4 — Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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[ ← ][ ][ → ]Satvſag, 19. Dezember 1931
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 19. Oezember 1931.
Rodelbahnen.
Genehmigung der Heſſiſchen Oberförſterei und des
Heſ=
ſolizeiamtes ſind nachſtehende Waldſchneiſen zum Rodeln
uiſtet, und zwar: 1 Vordere Wieſenſchneiſe von
Kopp=
eiſe is Kirchenweg. 2. Dieſelbe Schneiſe von Koppſchneiſe bis
Ler=Ramſtädter A
Darmſtädter Taghlatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 351— Seite 5
Riefi Lander E in ede eie en eililſie.
imr Pelzſchneiſe bis alte Bogenſchneiſe. 6. Arheilger Weg
ode bis Hartigdenkmal (Faſanerie). Die Bahn Nr. 2 iſt
nüKleinkinder. Die Bahn Nr. 1. 3, 4 und 5 nur für
Er=
ſin freigegeben. Jedes Rodeln auf anderen Schneiſen und
ſt verboten. Als Aufſtieg zu den Bahnen iſt ſtets die
ſite von unten nach oben zu benutzen. Wegkreuzungen
Quh aufgehängte Warnungstafeln gekennzeichnet. Das
Ro=
nnur während den Tagesſtunden geſtattet. Im übrigen
ſten ſe polizeilichen Beſtimmungen betreffend das Rodeln in
rmmtdt.
—frledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
die Volksſchule in Pfaffen=Schwabenheim (Kreis Alzey);
ſenſuwhnung iſt frei.
EPI. Der Verein evangeliſcher Lehrer und Lehrerinnen im
iſtſng Heſſen hält ſeine gewohnte Weihnachtskonferenz
dies=
dinstag, den 29. Dezember, vormittags 10 Uhr, im Saale
Stotmiſſion, Mühlſtraße 24. Nach einer Morgenandacht,
ge=
tenn von Lehrer Keil, Nieder=Klingen i. O., wird Lehrer
gg!, Götzenhain, um 11 Uhr redm über das Thema: Vom
ſprmm unſeres Heils in Chriſto nach den Zeugniſſen des Alten
ſtauats‟. Während der Mittagspauſe findet ein gemeinſamer
ittagaiſch ſtatt. Um 3 Uhr nachmittags wird die Konferenz
tgeuet mit einem Vortrag von Studienrat Knöpp.
Darm=
dt, uer das Thema; „Pfarrer Flattich das ſchwäbiſche Origi=
Erzieher!” Alle evangeliſchen Lehrer und Lehrerinnen
ſſerisſind zu dieſer Tagung herzlich eingeladen.
— bohes Alter. Am Sonntag, den 20. Dezember, begeht bei
lige: Geſundheit Frau Babette Ziſſel hier
Frankenſtein=
aßer), ihren 80. Geburtstag. — Frau Chriſt. Platt Witwe,
idegbrger=Straße 129 III, früher wohnhaft Dieburger=Straße 4,
„erttm Montag, dem 21. Dezember, ihren 85. Geburtstag.
—-Sädtiſches Muſeum. Die ſehr ſehenswerte van
derSmiſ=
n=Ausſtellung kann leider nur noch am Samstag, den 19.
zemhr, und am Sonntag, dem 20. Dezember, von 11—13 Uhr
Fd r0 14—16 Uhr gezeigt werden. Zugleich wird auf das
neu=
ordage gelbe Zimmer im Erdgeſchoß aufmerkſam gemacht. Hier
Ed aill alten Pläne und Stadtanſichten vereinigt, um den Freun=
An Bei Ortsgeſchichte die Möglichkeit zu geben, ſelbſt zu forſchen.
int: 7e gezeichneter Plan veranſchaulicht auf Grund jüngſter
ſchuugen die einzelnen älteren Stadterweiterungen. Der
eißsce Plan von 1799, der ſeither ſehr ungünſtig aufgehängt
ia nun einen beſonderen Ehrenplatz bekommen. Die
dazu=
hömg Häuſerliſte, die ſämtliche Hausbeſitzer des Jahres 1799
thältſamt den Nummern ihrer auf dem Plan ebenfalls
bezif=
rten häuſer, kann bei der Aufſeherin entliehen werden.
— Veihnachtsmeſſe in der Kunſthalle am Rheintor. Die
In=
ber der ſchon anfangs dieſer Woche ausgeloſten und an dieſer
telll bekanntgegebenen „Frei=Porträtgewinne” (Loſe Nr. 13,
biaot a (b2 um 339) haben ſich bis heute noch nicht gemeldet. Die
In=
ellzuberi ſr drei genannten Gewinne fordern wir hiermit nochmals
f ſ0 an einen heſſiſchen Künſtler oder Künſtlerin zwecks
An=
rtigen des „Frei=Porträts” zu wenden, das Los dem
betref=
ndea Künſtler auszuhändigen und an die Kunſthalle Mitteilung
„uvon zu machen. Es ſei nochmals erwähnt, daß es jedem
Ge=
inmieines Freiporträts frei ſteht, ſich ſelbſt oder irgend einen
ines Ungehörigen zeichnen zu laſſen. Eine Adreſſenliſte der in
ags dmmenden Künſtler und Künſtlerinnen kann in der
Kunſt=
allesagefordert werden. Es wurden inzwiſchen weiterhin
ver=
uftt MNelkenſtrauß (Oel). Sonnenblumen (Oel), Vorfrühling
dir Bergſtraße (Oel), die Aquarelle: Bodenſeelandſchaft
Teſ=
ſetlſbſchaft, Villen. Gladiolen. Donauufer. Landſchaft am
cka/schnitter (Zeichnung), mehrere Holzſchnitte und
Schmuck=
mi Silber. Im ganzen über 30 Verkäufe. Der Eintritt
Whnachtsmeſſe iſt frei.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus.
20—23 Uhr. Darmſt. Volkso. F 44 Vorſt., Gr.
19. Dez. —1V, T Gr. 6, 7 u. 8. Wallenſteius Tod.
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19½—22½ Dſt. Volksb. G (7. Vorſt.) Gr. I-WV.
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Mirwtb. 23 Dez
Lommrsſtag, 24 Dez. / Keine Vorſtellung.
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17—22 Uhr. C 11. Die Meiſterſinger von
Nürn=
berg. Preiſe 1—8 Mk.
g, 28, Dez.
14½—16½ Uhr. Schneeflock und Regentropf.
Winter= u. Waſſermärchen. Preiſe 030—2,20,
19½—22½ Uhr Bühnenvolksbund H6.
Wallenſte ins Tod. Preiſe 0.70—5.60.
Sonrutgy, 27 Dez
19—22½ Uhr. Bühnenvolksbund K7.
Carmen. Preiſe 1—8 Mk.
Kleines Haus.
g, 19. Dez.
U-lz unr. Die bimmelenauers.
Preiſe 0.40—2 Mk.
20—22½ Uhr. Zuſatzmiete VI6. Drei Kurz=
Opern der Gegenwart. Der Jaſager. Spiel
oder Ernſt. Schwergewicht. Preiſe 0.70—5.60.
zittg, 20. Dez
19½—2= Uhr. Zuſatzmiete II 6.
Michgel Kramer. Preiſe 0 70—5 Mk.
15—17½ Uhr. Die Himmelsmauer. Ein
Weih=
epnd 21. Dez. nach smärchen. Preiſe 0.40—3 Mk.
Demziy, 22 Dez Keine Vorſtellung.
Mitwoch, 23. Dez
15—17½4 Uhr. Die Himmelsmauer. Cin
Weih=
nachtsmärchen. Preiſe 0.40—2 Mr.
Kouckztag, 24. Dez. Keine Vorſtellung.
Freikg 25. Dez.
(4½—1634 Uhr. Die Himmelsmauer. Ein
Weih=
nachtsmärchen. Preiſe 0 40—2 Mr.
19½—22 Uhr. Zuſatzmiete 1V5‟
Michal Kramer. Preiſe 0 70—5 Mk
1g, 26. Dez.
19½—217 Uhr. Zuſatzmiete 1 u. Dſt. Volksb. 4
(6. Vorſt.) Gr: 111u. 10 Drei Kurz Opern der
Gegenwart. Der Jaſager. Spiel oder Ernſt.
Schwergewicht Preiſe 0.70—5 00 Mk.
14½—16¾ Uhr. Die Himmelsmauer.
Preiſe 0.40—2 Mk.
Imio, 27. Dez. 19½—22 Uhr. Außer Miete. Meine Schweſter
und ich. Preiſe 0.50—4 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Morgen, Sonntag, den 20.
De=
emon findet im Großen Haus. 20 Uhr, die erſte Aufführung von
Uihlleria ruſticana” und Bajazzo” ſtatt. — Am
vonmg nachmittag wird im Großen Haus das Winter= und
WVagſſnärchen Schneeflock und Regentropf” von Max
Wesn Lenz wiederholt. — Meine Schweſter und ich”,
Aassſir mit großem Erfolg aufgeführte muſikaliſche Luſtſpiel von
Zlugund Benatzky wird wieder in den Spielplan aufgenommen.
Diet ſite Aufführung findet am Sonntag, den 27. Dezember, im
Kleiin Haus ſtatt.
Die Auswiekung, der Notverordnung auf die
Angestellten-Versicherung.
Die Geſchäftsſtelle des Ortsausſchuſſes Darmſtadt der
Ver=
trauensleute für die Reichsangeſtelltenverſicherung teilt mit:
In der 4. Notverordnung vom 8 Dezember 1931 ſind auch
Be=
ſtimmungen enthalten, die die deutſche Sozialverſicherung über die
derzeitigen Schwierigkeiten hinwegbringen ſollen, und zwar „ohne
Gefahr für ihren Beſtand”, wie es in einer amtlichen
Verlaut=
barung heißt. Die Vorſchriften über die Sozialverſicherung ſind im
5. Teil der Notverordnung in den Kapiteln I—IN enthalten.
Auch der Angeſtelltenverſicherung werden Beſchränkungen in ihren
Leiſtungen auferlegt, die wir nachſtehend bekanntgeben.
Zunächſt wird eine Einſchränkung der
Kinderzu=
ſchüſſeund Waiſenrenten verordnet. Beide werden nur noch
bis zum vollendeten 15. Lebensjahr gewährt. Stiefkinder und
Enkel ſind nicht mehr anſpruchsberechtigt. Für Kinder einer
ver=
ſicherten Ehefrau, die eheliche Kinder des Ehemannes ſind
wer=
den Kinderzuſchüſſe nur dann noch gewährt, wenn die verſicherte
Ehefrau den Unterhalt der Kinder ganz oder überwiegend
be=
ſtritten hat. Unter denſelben Vorausſetzungen wird nach dem
Tode einer verſicherten Ehefrau für ihre Kinder, die eheliche
Kinder des Ehemanns ſind, die Waiſenrente gewährt. Beziehen
beide Eltern Rente aus der Angeſtelltenverſicherung, ſo erhält den
Kinderzuſchuß für dasſelbe Kind nur derjenige, der das Kind ganz
oder überwiegend unterhält. Ferner wird für dasſelbe Kind, falls
die Vorausſetzungen für mehrere Waiſenrenten zuſammentreffen,
dieſe Rente nur einmal gewährt, und zwar zum höheren Betrage.
Treffen die Vorausſetzungen für mehrere Renten
aus der Angeſtelltenverſicherung zuſammen oder tritt neben den
Anſpruch auf eine Rente aus der Invalidenverſicherung der
An=
ſpruch auf eine Rente aus der Angeſtelltenverſicherung, ſo erhält
der Berechtigte nur die höchſte Rente, wobei die Vorſchriften über
die Wanderverſicherung unberührt bleiben. Die
Hinterblie=
benenrenten dürfen zuſammen nicht höher ſein als die
Rente einſchließlich des Kinderzuſchuſſes die dem Verſtorbenen
zurzeit des Todes zuſtand oder zugeſtanden hätte, wenn er zu
dieſem Zeitpunkt berufsunfähig geweſen wäre; ſonſt werden ſie
verhältnismäßig gekürzt. Die Höhe aller Renten ſelbſt
bleibt unberührt.
Einer Einſchränkung unterliegt aber der Beginn der
Renten. Die Renten beginnen kunftig mit dem erſten Tag des
Monats, der auf den Monat folgt, in dem die Vorausſetzungen
für die Gewährung der Renten erfüllt ſind. Soweit die
Gewäh=
rung der Rente davon abhängt, daß 26 Wochen vorübergehender
Berufsunfähigkeit verſtrichen ſind oder daß das Krankengeld
weg=
fällt, beginnt die Rente mit dem erſten Tag des Monats, in dem
dieſe Vorausſetzungen eintreten. Iſt der Rentenantrag nach
Ab=
lauf des Monats geſtellt, in dem die Vorausſetzungen für die
Gewährung der Rente erfüllt ſind, ſo beginnt die Rente mit dem
erſten Tag des Monats, der auf den Antragsmonat folgt und
zwar auch dann, wenn der Berechtigte den Antrag nicht früher
ſtellen konnte.”
Der Betrag aller baren Leiſtungen wird bei jeder Auszahlung
auf 10 Reichspfennig nach unten abgerundet.
Eine weitere Entlaſtung der Verſicherung wird dadurch
her=
beigeführt, daß die Wartezeit erhöht wird. In Zukunft dauert
die Wartezeit, wenn weniger als 60 Beitragsmonate auf Grund
der Verſicherungspflicht nachgewieſen ſind. 120 Beitragsmonate.
Bei dem Altersruhegeld dauert die Wartezeit 180
Beitrags=
mönate.
Schließlich iſt vorgeſehen, daß die Rente aus der
Angeſtellten=
verſicherung neben Bezügen aus anderen
Sozialverſicherungs=
zweigen, Kriegsbeſchädigtenrenten, Ruhegehältern und
Warte=
geldern bis zur Höhe dieſer Bezüge ruht.
Alle dieſe neuen Vorſchriften treten am
1. Januar 1932 in Kraft.
Außer dieſen Neuerungen, die ſich auf die Leiſtungen beziehen,
iſt in der Notverordnung eine weitere Beſtimmung enthalten, die
ſich auf die Wahlen der Vertrauensmänner für die
Reichsangeſtelltenverſicherung bezieht, und in welcher die
Reichs=
regierung ermächtigt wird, die Amtsdauer der Vertrauensleute,
die mit Ende des Kalenderjahres 1932 abläuft, um einen
Zeit=
raum bis zu einem Jahr zu verlängern. Dieſer Ermächtigung wird
die Reichsregierung wohl nachkommen, ſo daß mit einer Neuwahl
der Vertrauensleute Ende nächſten Jahres noch nicht zu rechnen iſt,
Außer den Beſtimmungen, die in der Notverordnung
ent=
halten ſind, hat die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte auch
von ſich aus Aenderungen in der Heilfürſorge
ein=
treten laſſen. Es handelt ſich um neue Richtlinien für das
Zahnheilverfahren, die vom 1. Januar 1932 ab gelten
Von da ab wird ein Zuſchuß zu Zahnerſatzkoſten nur dann noch
gewährt, wenn mindeſtens 5 Zähne erſetzt worden ſind. Der
Zu=
ſchuß beträgt 3 RM. für jeden erſetzten Zahn. Damit ſind ſämtliche
Aufwendungen z. B. für Platten, Klammern, Sauger uſw.
ab=
gegolten. Für Zahnbehandlungen (Zahnziehen, Füllungen), für
Kronen und Zahnſchienungen werden Zuſchüſſe nicht bezahlt
Mit=
glieder von Krankenkaſſen haben die entſprechenden Anträge an
die Krankenkaſſen zu richten, die die Anträge vereinbarungsgemäß
bearbeiten und auch die auf die Angeſtelltenverſicherung
entfal=
lenden Zuſchüſſe feſtſetzen und auszahlen. Gehört der Antragſteller
keiner Krankenkaſſe an, ſo iſt der Antrag unmittelbar bei der
Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte in Berlin=Wilmersdorf.
Ruhrſtraße 2 einzureichen.
Des weiteren werden mit Wirkung vom 1. Januar 1932 ab
Zuſchüſſe zu den Koſten für orthopädiſche Stiefel
bei Senk=, Knick= und Plattfüßen nicht mehr gewährt.
Ferner wird vom 1. Januar 1932 ab der von dem Verſicherten
zu tragende Anteil an den Gebühren für das vertrauensärztliche
Zeugnis bei Heilverfahrensanträgen von 2,50 RM. auf 2.25 RM.
ermäßigt. Von demſelben Zeitpunkt ab wird zu den Gebühren für
die „Beſcheinigung des behandelnden Arztes über die
Notwendig=
keit eines Heilverfahrens” ſowie für die „privatärztliche
Beſcheini=
gung bei Ruhegeldanträgen” gegen Vorlage der Quittung nur
noch ein Zuſchuß von 2.25 RM. (ſeither 2,50 RM.) gewährt.
Bei der Gelegenheit wird noch auf die
Aufrechterhal=
tung der Anwartſchaft in der
Angeſtelltenver=
ſicherung aufmerkſam gemacht und nachſtehendes zur Kenntnis
der Verſicherten gebracht.
Für die Zeit vom 1. Januar 1926 an iſt zur
Aufrechterhal=
tung der Anwartſchaft erforderlich, daß jeder Verſicherte vom
2. bis 11. Kalenderjahre ſeiner Verſicherung jährlich mindeſtens 8,
vom 12. Kalenderjahre an jährlich mindeſtens 4 Beitragsmonate
nachweiſt. Die Anwartſchaft erliſcht zunächſt, wenn dieſe
Mindeſt=
zahl nicht erreicht wird. Sie lebt aber wieder auf. wenn der
Ver=
ſicherte die erforderlichen freiwilligen Beiträge innerhalb der zwei
Kalenderjahre nachentrichtet, die dem Kalenderjahr der Fälligkeit
folgen. Eskönnen alſodie etwa noch erforderlichen
Beiträge für das Jahr 1929 noch bis zum 31.
De=
zember 1931nachentrichtet werden. Freiwillige
Bei=
träge ſind in der dem jeweiligen Einkommen entſprechenden
Ge=
haltsklaſſe, mindeſtens aber in Klaſſe B zu entrichten. In Klaſſe B
können jedoch Beiträge nur von ſolchen Verſicherten geleiſtet
wer=
den, die ohne Einkommen ſind, oder deren Einkommen im Monat
den Betrag von 100 RM. nicht überſteigt.
Nähere Auskunft über all die Fragen, die mit dieſen
Neue=
rungen verbunden ſind und über alle weiteren Verſicherungsfragen
erteilen die Vertrauensleute ſowie die Geſchäftsſtelle des
Orts=
ausſchuſſes Darmſtadt der Vertrauensleute für die
Reichsange=
ſtelltenverſicherung. Darmſtadt, Landgr.=Georg=Str. 64 (Sprechzeit:
Mittwochs von 18—20 Uhr und Samstags von 15—17 Uhr). II.
Denk an die Bägel imn Binter!
Vögel an einem Futternapf.
Der harte Winter, der jetzt plötzlich hereingebrochen iſt, macht es
den gefiederten Freunden der Menſchen ſehr ſchwer, ihre Nahrung
zu finden. Ueberall werden daher in den Parks kleine
Futter=
käſten aufgeſtellt, und wer ſich je an dem Geſang der Vögel
er=
freute, ſollte auch ſeinerſeits durch Körnerſtreuen vor dem Fenſter
ihnen helfen, über den Winter hinwegzukommen.
Kanarien=Ausſtellung.
Unterſtützungszahlungen der allgemeinen Fürſorge. Die
bevorſtehenden Feiertage erfordern eine Verlegung der
Auszah=
lungstermine der Unterſtützungen an die Unterſtützungsempfänger
der allgemeinen Fürſorge. Es werden deshalb in den Wochen
vom 20. Dezember 1931 bis 2. Januar 1932 die Unterſtützungen
wie folgt ausbezahlt: am 21. und 28. Dezember 1931 an die
Unterſtützungsempfänger des 2. und 5. Polizeibezirks; am 22. und
29. Dezember 1931 an die Unterſtützungsempfänger des 3.
Polizei=
bezirks; am 23. und 30. Dezember 1931 an die
Unterſtützungs=
empfänger des 4 Polizeibezirks und zwar jeweils: von 8—9 Uhr
Buchſtaben A—F. von 9—10 Uhr Buchſtaben G—K, von 10—11
Uhr Buchſtaben L—R, von 11—12 Uhr Buchſtaben S—3 im
Laden, Grafenſtraße 30.
— Evang. Petrusgemeinde. Der Büchertiſch im Jugendzimmer
(Anbau) des Gemeindehauſes iſt nur noch heute von 17 bis 21
Uhr und morgen (4. Advent) von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die
zur Verfügung ſtehende große Auswahl an guten, dabei ſehr
bil=
ligen Büchern und Kalendern u. a. m. ermöglicht es jedem, das
von ihm Geſuchte und Erwünſchte zu finden.
— Sängerluſt 1849 Darmſtadt lädt zu der am 1.
Weihnachts=
feiertage, nachmittags, im Mathildenhöhſaal (Dieburgerſtraße 26)
ſtattfindenden Weihnachtsfeier ein Es iſt dem Vorſtande
ge=
lungen, ein gutes Programm aufzuſtellen. Durch die
Mitwir=
kung des aktiven Chores, der unter der Leitung ſeines
Chormei=
ſters und Komponiſten Herrn Carl Grim ſteht und ſchon ſehr oft ſeine
Leiſtungsfähigkeit bewieſen hat, iſt ein Teil des Programms
aus=
gefüllt. Außerdem ſind Kräfte gewonnen, wie Frl. Recha
Eck=
ſtein (Tänze), Herr Curt Egendorf („der Vielſeitige”), das
Zitherquartett „Edelweiß” und nicht zuletzt die Damen und
Herren der „Luſt”, deren Namen für die gute Aufführung von
zwei wunderſchönen Theaterſtücken bürgen. (Näh. ſiehe Anzeige.)
— Orpheum. — Premiere des Weihnachts=
Feſt=
ſpielplans. Heute Samstag, und morgen, Sonntag, beginnt
die berühmte Glazeroff=Revue=Truppe in 2 großen Propaganda=
Vorſtellungen ihr erſtes Darmſtädter Gaſtſpiel im Rahmen eines
ſenſationellen Varieté=Programms. Ohne ein Urteil vorweg
nehmen zu wollen, kann doch mit Beſtimmtheit behauptet werden,
daß die Glazeroff=Truppe in ihren vielſeitigen Darbietungen
einzig=
artig iſt, und daß ähnliche Darbietungen in ſolcher Vollendung
und Virtuoſität in Darmſtadt noch nicht geſehen wurden. (Siehe
Anzeige.)
Män ſchreibt uns: Der Kanarienzucht= und Vogelſchutz=
Zer=
ein 1897 veranſtaltet in den Räumen des Hanauer Hofs ſeine
Kanarienausſtellung, verbunden mit Vogelſchau und praktiſchem
Vogelſchutz Die Prämiierung der Kanarien fand am
Donners=
tag ſtatt. Den Preisrichtern wurden die kleinen Sänger in
Stäm=
men zu 4 Vögeln vorgeſetzt, und zeigte jedes Tierchen ſein beſtes
Können. Die beſten Sänger mit der höchſten Punktzahl (300 P.)
werden zur Deutſchen Sportmeiſterſchaft aufgerufen. Die
Ge=
ſangskaſten werden zeitweiſe offen gehalten, um dem Publikum
die Möglichkeit zu geben, die kleinen prämiierten Sänger auch
zu ſehen.
Als beſonderen Anziehungspunkt bringt die Ausſtellung
prak=
tiſchen Vogelſchutz, der Zeugnis ablegt davon, daß es dem
Ver=
ein als ſeine vornehmſte Pflicht erſcheint, unſeren freien Sängern
die gebührende Pflege und richtigen Schutz angedeihen zu laſſen.
Zurzeit ſind zwei Herren des Vereins Mitarbeiter der Vogelwarte
Helgoland, und ihre Arbeiten auf dieſem Gebiete ſind wiederholt
von dem Vorſtand der Vogelwarte lobend anerkannt worden.
Der Kanarienzucht= und Vogelſchutzverein treibt Vogelſchutz
durch Stiftung von Futter Aufhängen von Niſthöhlen uſw. Da in
den letzten Jahren durch Feldbereinigung. Maſſenbauten,
Abhot=
zen von großen Waldſtücken, Beſeitigung von Hecken und Büſchen
unſeren Sängern Niſtgelegenheit unterbunden wurde, iſt eine
ſtarke Abnahme der Singvögel, namentlich bei den Grasmücken,
zu verzeichnen. Pflicht und Aufgabe unſerer Behörden müßte es
ſein, bei etwaigem Entfernen von Büſchen, Hecken und Bäumen
unſerer gefiederten Sängerſchar neue Brut= und
Fortpflanzungs=
möglichkeiten durch geeignete Anpflanzungen zu bieten, die
Be=
ſtrebungen der Vogelſchutzvereine tatkräftig zu unterſtützen.
Eine Sonderſchau in praktiſchen Vogelkäfigen wird geſtellt von
den Firmen: Joh. Wenz Falkenſtein Nachf., Hugo Neurohr,
Eiſen=
handlung J. Scheid und Firma Göbel Nachf, Rodenhäußer.
Wei=
ter hat die Firma E. Merck einen Kuprex=Apparat zur
Bekämp=
fung der Milben= und Ungezieferplage zur Verfügung geſtellt.
Die Firma Göbel Nachf Rodenhäußer ſtellt in zwei großen
Volie=
ren Exoten aus. Für eine reichhaltige Verloſung iſt ebenfalls
ge=
ſorgt. Jeder 50. Beſucher erhält bei einem Eintrittsgeld von
20 Pf. einen Kanarienhahn als Geſchenk.
— Waiſenſchutz=Kinderbeſcherung. Immer wieder finden ſich
erfreulicherweiſe ſorgende Menſchen, die bereit ſind, Leid und Not
anderer zu lindern. Mit an erſter Stelle in der Arbeit zum
Wohl hilfsbedürftiger Halbwaiſenkinder ſteht der Heſſ.
Fecht=
vereinWaiſenſchutz, deſſen Zweigverein Darmſtadt
ſich der Liebesarbeit mit beſonderem Erfolge unterzieht. Wenn
auch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe gerade in dieſem Jahre ſehr
ſchlecht ſind, ſo hat es ſich der Verein zur Pflicht gemacht, dieſes
Jahr 130 Halbwaiſenkindern der Stadt Darmſtadt einen
Weihnachtstiſch zu decken. Die Feier findet am kommenden
Sonntag, nachmittags 3 Uhr, im großen Saale des „Städt.
Saalbau” ſtatt. Außer der Mitwirkung des geſamten ſtädtiſchen
Orcheſters unter perſönlicher Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn
Willy Schlupp hat Frl. Erna Monty (Sopran) ihre Mitwirkung
zugeſagt. Weihnachtsgedichte von Kindern. Tanzaufführungen, und
vor allem das Tanzmärchen Schneewittchen” aufgeführt von einer
Gruppe Schülerinnen der Vloksſchule Dornheim, werden das
Pro=
gramm verſchönern.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 — Weihnachtsturnen. Am
Sonntag nachm. 3.30 Uhr findet das Weihnachts=
Jugendſchautur=
nen der Turngeſellſchaft 1875 ſtatt. Die Buben und Mädels
unter Leitung ihrer Turnwarte werden ein Bild geben vom
heutigen Kinderturnen in der Deutſchen Turnerſchaft. An den
Geräten, bei Frei= und Bodenübungen ſind ſie beſchäftigt luſtige
Volkstänze der Schülerinnen und gemeinſame Spiele beſchließen
das turneriſche Programm. Als Abſchluß folgt dann ein
Weih=
nachtstheaterſtück, geſpielt von den Kindern der Jugendabteilung.
Noch iſt es Zeit, ſich heute oder morgen ein Freilos zur
Weihnachtsverloſung der Heag zu ſichern, wobei jedes zehnte Los
im Werte des gekauften Gegenſtandes gewinnt. Loſe erhält man
jedoch nur, wenn man elektriſche Haushaltungsgeräte kauft, wie
Tauchſieder. Bügeleiſen. Heizkiſſen, Tee= oder Kafeemaſchinen,
elek=
triſche Herde. Heißwaſſerſpeicher uſw., die alle als wirklich
prak=
tiſche Geſchenke bezeichnet werden müſſen und in der Anſchaffung
oft billiger ſind, als man denkt. Heute und morgen mittag
iſt daher nochmals Gelegenheit gegeben, die reichhaltige
Weih=
nachtsausſtellung der Heag zu beſichtigen, und ſelbſt für
den verwöhnteſten Geſchmack wird ſich ein dankbares Geſchenk
finden.
Seite 6 — Nr. 351
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 19. Dezember 17
* Aus den Darmſtädter Lichkſpieltheakern.
Union=Theater.
* Das 700=Jahr=Jubiläum der Landgräfin Eliſabeth von
Thüringen wurde in der ganzen Welt mit Gedenkfeiern und
Weiheſpielen feierlich begangen. Aus Anlaß dieſes Jubiläums
läuft noch heute letztmalig im Union=Theater ein eindrucksvolles
Filmwerk „Sankt Eliſabeth in unſeren Tagen‟. Der
Film iſt bewußt keine rein geſchichtliche Reportage, obwohl er ſich
auf hiſtoriſche Dokumente ſtützt, ſondern er verbindet das Leben
der Heiligen mit unſerer Zeit, er muß mit den vorzüglichen
Bil=
dern von der Wartburg und ihrer Umgebung, von Ungarn und
von Aſſiſſi unter Unterſtreichung hiſtoriſch beſonders auffallender
Baudenkmäler als ein beachtenswert guter Kulturfilm
angeſpro=
chen werden. — Wie ein goldener Faden zieht ſich das Leben der
Heiligen durch den Film, iſt in ſchlichten, tief erfaßten Bildern
die caritative Liebestätigkeit, das religiöſe Empfinden der
Hei=
ligen von Kindheit auf bis zu ihrer letzten weltlichen Entſagung
durch Eintreten in einen Orden gezeichnet. Eigenartig
kontraſtie=
ren die Originalkoſtüme aus der Zeit Eliſabeths bei ihrem
Lebensſpiel mit unſerer heutigen Zeit. Außerordentlich geſchickt
ſind die charakteriſtiſchen Bilder, das Roſenwunder, die
Wunder=
ſpeiſung Armer und die Heilung Kranker durch die heilige
Eliſa=
beth in den Film eingeflochten. Die Hauptdarſtellerin verſteht
die Landgräfin lebenswarm zu verkörpern. Regielich iſt der
Film ausgezeichnet, vor allem auch die Ueberleitung auf unſere
Tage in Bildern, die zu der Heiligen ſprechen: „Es lebt dein
XT
Werk”.
Helia.
Militärhumoresken ſind ſeit einiger Zeit beim Publikum
be=
ſonders beliebt, und da der neueſte Tonfilmſchwank „Schon iſt
die Manöverzeit” nicht ſchlechter als ſeine Vorgänger iſt, hat auch
er, wie zu erwarten war, den lebhaften Beifall der Beſucher
ge=
funden, die zumal die zahlreichen humoriſtiſchen Pointen der
luſtigen Angelegenheit mit dankbarem Lachen aufnahmen. Die
Hauptrolle in dieſem Manöver ſpielt natürlich wieder die Liebe
in allen Schattierungen, die von der Gutsherrin bis zum
Gemei=
nen kreuz und quer ihre Fäden ſpinnt und ein luſtiges
Durch=
einander ſchafft.
*
— Union=Theater. Heute nachm. läuft unwiderruflich die
letzte Sondervorſtellung zum 700=Jahr=Jubiläum der Heiligen
Eliſabeth „Sankt Eliſabeth in unſeren Tagen”. — Das Union=
Theater zeigt ab heute den großen Tonfilm „David Golder”
David Golder iſt die Hauptfigur des gleichnamigen vielgeleſenen
Romans von Irene Nemirovſky.
Palaſt=Lichtſpiele. „König der Naſſauer?‟ Dieſer luſtige
Film läuft ab heute in den Palaſt=Lichtſpielen.
— In einer Film=Morgenfeier bringt das Helia=Theater
am Sonntag vormittag den hervorragenden Kulturfilm „Reiſe
in Frankreich”.
— Rot=Weiß, VfR., Verein für Leibesübungen. Heute abend
findet im Konkordiaſaal die Weihnachtsfeier ſtatt. Das
Weihnachtsfeſt iſt ſchon ſeit Jahren im Rot=Weiß VfR. diejenige
Veranſtaltung, bei welcher ſich die große Rot=Weiß=Familie im
gemütlichen Kreiſe zuſammenfindet. Das Programm iſt
außer=
ordentlich abwechſlungsreich. Es beſteht, wie üblich, aus zwei
Teilen, einem feierlichen, ernſten Teil, der uns an das Chriſtfeſt
erinnert, und mit einem Theaterſtückchen für die Jüngſten
ab=
ſchließt, und einem humorvollen zweiten Teil, der mit der
bekann=
ten Mundartpoſſe von Rüthlein: „Die Maibowle” den Abend
beendet. Der Nikolaus hat ſein Erſcheinen zugeſagt und wird
jedem der anweſenden Schüler eine kleine Freude bereiten. (Siehe
heute auch beſondere Anzeige.)
— Orpheum — Märchentheater. Zum Abſchluß der
Märchen=
vorſtellungen 1931 bringt das Orpheum am Sonntag, den 20
De=
zember einmalig die Aufführung von „Hänſel und Grete!”
in 5 Bildern. — Es gelten diesmal, um allen den Beſuch dieſes
ſchönen Märchens zu ermöglichen, die allerkleinſten Preiſe. (Siehe
Anzeige) Das Knuſperhaus mit ſeinen ſüßen Sachen wird von
Knecht Rupprecht derart verteilt, daß auf jede 20. Eintrittskarte
ein Gewinn fällt.
Heſſiſcher Sängerbund.‟ Die Madrigalvereinigung (Prof. Dr.
Noack) ſingt Sonntag vormittag in der Stunde des Chorgeſanges
im Rundfunk Advents= und Weihnachtslieder.
DAusgabe von Arbeiterrückfahrkarten an Weihnachten. Für die
Dauer des diesjährigen Weihnachtsverkehrs wird die beſondere
Ausführungsbeſtimmung 170 zu 8 11. der Eiſenb.=Verkehrsordnung
(Entfernungsgrenze von 250 Kilometern für die Ausgabe von
Ar=
beiterrückfahrkarten) ausnahmsweiſe außer Kraft geſetzt. Es
kön=
nen demnach in der Zeit vom 19. Dezember bis 27. Dezember 1931
Arbeiterrückfahrkarten auch auf Entfernungen über 250 Kilometer
ausgegeben werden, die im Reichsbahn= und Saarbahnverkehr bis
zum 4. Januar 1932 einſchließlich gelten. Ferner iſt für den
Reichs=
bahnverkehr, abweichend von den Tarifbeſtimmungen, auch am
21., 22., 23 und 30. Dezember 1931 geſtattet,
Arbeiterrückfahrkar=
ten für die Fahrt vom Arbeitsort zum Wohnort zu benutzen.
— Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und
Krieger=
hinterbliebener e. V. — Ortsgruppe Darmſtadt — veranſtaltete in
der „Beſſunger Turnhalle” eine Weihnachtsfeier. Der 1
Vor=
ſitzende Kamerad Maul, konnte bei ſeiner Begrüßungsanſprache
auch diesmal bekannt geben, daß es in dieſem Notjahr ebenfalls
gelungen iſt, einem jeden Mitgliede ſowie deren Kindern eine
Weihnachtsfreude in Form eines einheitlichen Geſchenkes zu
be=
reiten. Trotz der allgemeinen Wirtſchaftskriſe zeigte die hieſige
Geſchäftswelt auch in dieſem Jahre volles Verſtändnis für die
Not der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen und trug
durch ihre Spenden dazu bei, die Not in dieſen Reihen etwas zu
lindern. Das Weihnachtsprogramm wurde in liebenswürdiger
Weiſe von der Spielgruppe „Unitas” beſtritten, die es verſtand.
die Mitglieder in frohe Weihnachtsſtimmung zu verſetzen.
Brlefkaſten.
Ider Annrage iſft die lechzte Bezugtguſtung beizufigen. Anenhme Hrkagn wchten
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichtett.
O. P. 37. Wenden Sie ſich an eine Auskunftei.
A. N. 1. Nein. Dieſe Frage ruht dort noch ganz. 2. Hier
wird die Stellungnahme der einzelnen Landesregierungen
abzu=
warten ſein.
Braugersten-Schau und Prämüerung.
Die Heſſiſche Landesgerſtenſtelle bei der Landwirtſchafts=
Kammer für Heſſen teilt uns folgendes mit:
Die zweite Braugerſtenſchau, verbunden mit öffentlichem
Braugerſtentag in Butzbach, erfreute ſich einer guten Beſchickung
und eines guten Beſuches. Die Bonitierung der 74 zum
Preis=
bewerb eingeſandten Proben fand am Freitag, den 11.
Dezem=
ber. nachmittags. ſtatt. Hierbei ſind 48 Proben mit Preiſen, bzw
Anerkennungen ausgezeichnet worden. Es wurden zuerkannt:
12 erſte Preiſe: Hrch. Grieb=Dorf=Gill, Hugo Neuſel=Bellersheim
Wilh. Eiſer=Muſchenheim. Hrch. Brückmann=Neuhof. (zwei
Muſter), Richard Weiſel=Eberſtadt (Oberheſſ.), Aug.
Gör=
lach=Eberſtadt (Oberheſſ.), Karl Weber=Bellersheim. Gg.
Hilb. Müller=Gernsheim a. Rh., Joh. Frank=Dautenheim
(zwei Muſter), Joh. Phil. Rupp=Goddelau.
13 zweite Preiſe: Hermann Hahn=Bellersheim, Jacob Schwarz=
Dorf=Gill. Otto Rinn=Utphe. Wilh. Reuhl=Ober=Hörgern,
Karl Müller 3.=Bellersheim, Hrch Eiſer=Eberſtadt (
Ober=
heſſen) Ernſt Pein 2=Nieder=Beſſingen Wilh. Eiſer=
Bel=
lersheim Wilh. Willig=Dautenheim, Adam Reis=Stein=
Bockenheim. Johs. Dexheimer 2.=Stein=Bockenheim. Landes=
Heil= und Pflegeanſtalt Alzey, Hrch. Köhler=Heimersheim.
11 dritte Preiſe: Otto Rinn=Utphe, Karl Löberich=Eberſtadt (Ob.=
Heſſ.). Adolf Göbel=Bellersheim, W. Matthes jr. 3.=
Betten=
hauſen, Karl Block=Bettenhauſen. Hermann Müller=Weid=
Moos. Joh. Imbeſcheid=Fauerbach v. d. H., Fritz
Fauer=
bach=Eberſtadt (Oberheſſ.) Landes=Heil= und Pflegeanſtalt
Alzey, Fr. Konr. Sauer=Heimersheim. K. Scholl=Gau=
Hep=
penheim.
12 Anerkennungen: Ernſt von Diemar=Eberſtadt (Oberheſſ.), Emil
Zimmer=Nieder=Beſſingen. Wilh. Jung 9.=Holzheim. Ferd.
Weiſel=Eberſtadt (Oberheſſ.). Hermann Eich=Eberſtadt (Ob.=
Heſſ.), Joh. Imbeſcheid=Fauerbach, Wilh Schepp=Ober=
Hör=
gern, Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Alzey, Peter Rupp=
Goddelau, Hrch Laubenſtein, Nieder=Saulheim. Adam
Rauh=Hahn b. Pfungſtadt, Joh. Karl Schuſter=Gau=
Wein=
heim.
Der öffentliche Braugerſtentag wurde von Herrn
Oek=
rat Breidenbach=Dorheim eröffnet. Er begrüßte die Teiln
insbeſondere Herrn Prof. Dr. Seſſous vom Landwirtſchaftt
Inſtitut der Landesuniverſität Gießen, den Vertreter der
ſtrie= und Handelskammer Gießen, ſowie den Herrn Bürgern
der Stadt Butzbach. Beſonderen Dank ſprach er der B=
Ihring=Melchior für ihre tatkräftige Mitarbeit beim Zu
kommen der Veranſtaltung, den Preisrichtern, den Preisſt
und den Ausſtellern aus. Es folgten dann die beiden Re=
Herr Diplom=Landwirt Matthes von der Landwirtſchaftske
für Heſſen gab einen kurzen Ueberblick über den heſſiſchen
gerſtenbau und erwähnte die Erfolge, die die heſſiſchen Br.
ſten auf den verſchiedenen deutſchen Gerſten= und Hopfena
lungen in Berlin erzielen konnten, die Zeugnis davon ab
daß der heſſiſche Braugerſtenbau auf einer hohen Stufe ſtem
weiteren Ausführungen bezogen ſich auf die Abſatzverhältniſ;
die von der Reichsregierung eingeleiteten Maßnahmen
Stützung des Gerſtenpreiſes. Bei Beſprechung der Schau=A,
niſſe konnte hervorgehoben werden, daß trotz der diesjä
ſchlechten Witterung in Heſſen gute Gerſten zur Verfügung.
Anſchließend an dieſen Vortrag erſtattete Herr Lan
ſchaftsrat Dr. Schneider, vom Landwirtſchaftsamt Lich ein
rat über Landwirtſchaftlich techniſche Maßnahmen im
gerſtenbau. Er behandelte ausführlich die Bodenbearbeit=
Düngungs= und Pflegemaßnahmen und wies insbeſondere m
Notwendigkeit des Beizens des Saatgutes hin. Das Dreſche
mit der größten Sorgfalt zu geſchehen und beſonderes Auge
iſt auf die Herrichtung der Verkaufsware zu richten. Gerad
terer Punkt hat infolge der Abſatzſchwierigkeiten, auf 7
deren es heute nur möglich iſt hervorragende Qualitäten
ſetzen, die größte Bedeutung. Die Vorträge wurden mit a
Beifall aufgenommen.
In der folgenden Diskuſſion wurden noch verſchiedene El
fragen geklärt. Nach Bekanntgabe der Preisträger b A,
wünſchte Herr Oekonomierat Breidenbach=Dorheim die
Aus=
i Stra
zu den erzielten Erfolgen und forderte auf. auf dem ſeith
ungen. h.
ſchrittenen Wege weiter fortzufahren.
Senkung der Kleinhandelspreiſe für Kohle.
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat die Senkung
der durch Händlerkartelle feſtgeſetzten Kleinhandelspreiſe für
Steinkohle, Braunkohle, Preßkohle und Koks durch eine
Bekannt=
machung vom 16. Dezember 1931 verfügt. Er hat von der
Feſt=
ſetzung von Höchſtpreiſen Abſtand genommen und will die
Preis=
ſenkung unter Mitwirkung der Verbände durchführen. Die
Be=
kanntmachung ſieht vor, daß die Verbände des Kohleneinzelhandels
bis zum 1. Januar 1932 neue Preisbeſchlüſſe zu faſſen haben. Die
neu feſtzuſetzenden Preiſe müſſen der Senkung der Preiſe der
Kohlenſyndikate und der Frachten voll Rechnung tragen und
dür=
fen nur Handelsſpannen enthalten, deren Betrag um 15 Prozent
gegenüber der bisherigen geſenkt iſt. Auch Zuſchläge, die etwa
für beſtimmte Arten der Lieferung oder für zuſätzliche Leiſtungen
feſtgeſetzt werden, ſind um 15 Prozent zu ſenken.
Sollten ſich die Verbände, des Kohleneinzelhandels dieſer
Mitwirkung entziehen und die feſtgeſetzten Kleinverkaufspreiſe
nicht dieſer Anordnung entſprechend ſenken, ſo fallen die
Ver=
pflichtungen aus den Kartellverträgen fort, und der einzelne
Kohlenhändler iſt alsdann in ſeiner Preisſtellung frei. Nach
Fortfall der Kartellbindungen wird die Preisſenkung ſich im
freien Wettbewerb vollziehen. Um Verſuchen entgegenzuwirken,
die Preiſe durch Empfehlungen zu ſtützen oder die Beſtimmungen
der Bekanntmachungen zu umgehen, ſind Umgehungshandlungen
ausdrücklich verboten.
Preiſe dürfen nur erhöht und neue Preisbindungen nur
ein=
geführt werden, wenn die oberſte Landesbehörde hierzu ihre
Ein=
willigung gibt.
Lokale Veranftallungen.
„
ter erſchemenden Retizen ſind ausſchlietlich als Hinweiſe auf Ameign mi
m keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kril.
— Wiederum findet Samstag und Sonntag in den
gemüt=
lichen Räumen des Reſtaurants Bender, (
Eliſabethen=
ſtraße 23) Künſtlerkonzert mit Tanz ſtatt. Wer einige
gemütliche Stunden verleben will, verſäume nicht einen Beſuch.
(Näheres Inſerat.)
— Hotel und Reſtaurant Poſt am Hauptbahnhof
ver=
anſtaltet heute Samstag und morgen Sonntag
Geſellſchafts=
abende mit Tanz. Die gemütlichen Abende im Hotel Poſt ſeien
freundlichſt in Erinnerung gebracht. (Siehe heutige Anzeige.)
Tageskalender für Samstag, den 19. Dezember 1931.
Orpheum: abends 8,15 Uhr; Glazeroff=Varieté=Revue
Konzerte; Rheingauer Weinſtube, Café Oper, Café Ernſt=
Ludwig, Reſtaurant Bender, Schloßkeller, Cafs Ganßmann,
Alter Ratskeller, Reſtaurant Rehberger. —
Woogsturn=
halle abends 8 Uhr: Vereinigung früh. Leibgardiſten:
Weih=
nachtsfeier — Café Ernſt=Ludwig: Geſellſchafts=Abend.
Hotel und Reſtaurant Poſt: Geſellſchafts=Abend
mit Tanz. — Reſtaurant Bender, Eliſabethenſtraße:
Künſtlerkonzert mit Tanz — Gemeinnützige
Eiſen=
bahner=Baugenoſſenſchaft. Dornheimerweg 21:
Außerordentliche Generalverſammlung. —
Kinoporſtel=
lungen: Union=Theater. Helia=Lichtſpiele Palaſt=Lichtſpiele.
Bei Erkältungskrankheiten, bei Schmerzen
rheumatiſcher, gichtiſcher und nervöſer Art haben ſich Togal=Tabletten
hervorragend bewährt. Togal beſeitigt die Krankheitsſtoffe
auf natürlichem Wege! Fragen Sie Ihren Arzt. — In allen
Apotheken M. 1,40.
12,6% Lith. 0,46% Chip., 74,3% Aeld. aest. sallie.
Kleines Haus. — Freitag, den 18. Dezember.
Michael Kramer.
Drama von Gerhart Hauptmann.
Um dreißig Jahre führte die Aufführung zurück: dreißig
Jahre nach dem Alter der Dichtung, nach dem Stil der
Darſtel=
lung, nach dem Gewand der Bühne.
Und doch ſiegte die Aufführung: es ſiegte die unvergängliche
Menſchlichkeit in Gerh. Hauptmanns dichteriſcher Geſtaltung.
Die Tragödie der Häßlichkeit! Der Kampf zwiſchen
der ſtrebenden Seele und der Feſſeln ſchlagenden Körperlichkeit.
Doppelt geführt: in der Tiefe von dem Sohne, dem Marabu, dem
Hanswurſten einer grauſamen Welt, in der Höhe von dem Vater,
der von dem Sohn die Vollendung der Zukunft erhoffte. Beide
vereint durch die Nähe des Todes, die „mildeſte Form des
Lebens”
Es fehlt dieſem Werke Hauptmanns mancherlei zu einem
Drama, vor allem die Geſchloſſenheit der Form. Aber es eignet
ihm der Grundton des jungen, des uns lieben Hauptmann: die
Menſchlichkeit, die Sehnſucht nach ein wenig Glück in dieſer
Welt.
Die Aufführung, die von Guſtav Hartung eindringlich
vor=
bereitet war, trug den Stempel 1900. Aus dieſem Jahre ſtammte
die Mode der Kleider, ſtammte die realiſtiſche Ausgeſtaltung der
Bühne durch Elli Büttner, ſtammte, möchte man ſagen, auch
der Stil der Darſtellung. Er holte alle Einzelheiten betont aus
der Dichtung heraus, manchmal vielleicht allzu betont, ſo daß er
am Schluſſe nicht mehr die letzte Kraft zu dem befreienden Aufſtieg
und Ausklang fand.
Paul Wegener gab der ſchmerzdurchtränkten Geſtalt des
Vaters Kramer ergreifenden Ausdruck. Es wäre zu wenig, wollte
man ſagen, daß er ſie mit den ſtarken Farben ſeiner reichen
dar=
ſtelleriſchen Pallette malte. Er ging weiter. Er brach zu dem
Gefühle des Schmerzes ſelbſt durch und erfüllte ſie mit echter
Tragik. Es war ſchön, wie er das Einſiedlerlos des Künſtlers
offenbarte; ſchön, wie er dem Sohn die Hand zur Verſöhnung
darbot; ausgezeichnet die geiſtige Zuſammenfaſſung der Geſtalt
und ihres erſchütternden Schickſals!
In dem Schickſal des von der Natur gezeichneten Sohnes
vollendet ſich die Tragik des Vaters. Karl Paryla fand für
den Sohn mit der Schiefheit der körperlichen Häßlichkeit die
Schiefheit ſeiner Stellung zur Welt, das Mißtrauen, die
Ver=
ſtecktheit, den leidenſchaftlichen Ausbruch der gehetzten Kreatur.
Letzten Anlaß des Zuſammenſtoßes gibt die Entzündung des
Krüppels für das junge, kokette Wirtsmädel; wie war Leny
Marenbach, die Eskileni, nett in dieſer Figur! Wie
ver=
führeriſch ſpielte ſie mit dem Feuer und zündete, ohne zu wollen!
Wie wippte ſie kokett mit den Hüften, zupfte die Löckchen, zuckte
die naiv=kecken Mundwinkel! Sie kam in dem ſchauſpieleriſchen
Wettlauf ſchon kurz nach Wegener durchs Ziel.
Den Gegenpol zum jungen Kramer ſtellen in Lenys
Reſtau=
rant die feudalen Gäſte: W. Hinz, Baumeiſter,
Schind=
ler und Gallinger waren ſehr amüſant, aber doch
übertrie=
ben karikiert und verſchoben hierdurch das künſtleriſche
Gleich=
gewicht.
Aus dem bunten Kreis der Epiſoden=Geſtalten, die den Vater
Kramer umgaben, ſeien Käthe Gothe, Beſſie Hoffarth,
Lotte Kleinſchmidt und Joſef Keim genannt; letzterer blieb
mehrfach unverſtändlich.
Hauptmanns Dichtung, getragen von Wegeners ſchöner
Dar=
ſtellung, hinterließ ſtarke Ergriffenheit.
Opernſänger Leo Schüßendorf F.
Am Freitag iſt der bekannte Berliner Opernſänger Leo
Schützendorf im Alter von 45 Jahren geſtorben.
Schützendorf, der in Köln geboren wurde, trat zunächſt in
Düſſeldorf und anderen deutſchen Städten ſowie an der Wiener
Staatsoper auf. Mehrere Jahre gehörte er dem Großh.
Hof=
theater in Darmſtadt an. 1920 wurde er an die Berliner
große Volksoper im Theater des Weſtens berufen. Vor zwei
Jahren ging er zu Max Reinhardt, wo er zuletzt in „Hoffmanns
Erzählungen” die Rolle des Rates Creſpel ſpielte.
Dd. Arheilgen. 18. Dez. Abendmuſik. Am kommn”
Sonntag nachmittag wird der Poſaunenchor bei der
Adventsandacht eine größere Anzahl Advents= und Weihmüutze, 8u
lieder zum Vortrag bringen.
Cp. Weiterſtadt, 18. Dez. Unfall. Ein hieſiger Ar-/
verunglückte auf ſeiner Arbeitsſtelle in Mainz=Biſchofsheitt den An
durch, daß er von einem Kranwagen fiel und eine Gehirne-ſreisamts
terung erlitt. Er mußte in ein Krankenhaus überführt w Auimachun
o. Erzhauſen, 18. Dez. Aus dem Gemeinderat! D
17. November erhöhte der Gemeinderat die Bürgerſteuer au
den:
zweiundeinhalbfachen Satz. Der Antrag des Kreisamts, die Bäg
ſteuer auf das Dreifache zu erhöhen, wurde zur Abſtimmung
gelegt und mit 6 gegen 5 Stimmen angenommen. — Feſtſ
des Beginns der Holzhauerarbeiten im Gemeindewald. Die
ſollen am 4. Januar 1932 beginnen. — Das Kreisamt gin
kannt, daß Erwerbsloſen Gelegenheit gegeben iſt, Dürrholz
u. dgl. durch Selbſterwerbung ſich zu verſchaffen. — Das Leu
finanzamt gibt vom 9. Dezember bekannt, daß die hieſige 104
fen:
erhebſtelle am 1. Februar 1932 aufgehoben wird, wogegem
Gemeinde Einſpruch erhebt.
F. Eberſtadt, 18. Dez. Stromſperrung. Wegen a, da
gender Arbeiten am Ortsnetz wird am Sonntag, den 20. 2
in der Zeit von vormittags 9—12 Uhr die Abgabe von er znachu
ſchem Strom geſperrt werden. — Aerztlicher Sonntymen könn
dienſt. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht am Sorzc
den 20. Dezember, Dr. med. Aſcher.
Cp. Pfungſtadt. 18. Dez. Der Fräüenverein lien
geſtrigen Donnerstagabend im Saale des „Rheiniſchen Hofes=
Volkskomödie „Der Glasſchrank” von Heinrich Rüthlein=Dämm
aufführen. Die Aufführung kam gut heraus und fand 4/6
Beifall.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 18. Dez. Gemeinderatsber:
Der Dringlichkeitsantrag der ſozialdemokratiſchen Gemeindeg/
fraktion auf Gewährung einer ſofortigen Winterbeihilfe aus
teln der Bürgerſteuer lockte einen größeren Zuhörerkreis im
Sitzungslokal. Nach längerer Debatte wurde der Antrag
ſchriftlicher Abſtimmung mit 8 gegen 6 Stimmen abſchlägi.
ſchieden. — Die Landeskommunalbank=Girozentrale verlangtt,
ſichtlich der kurzfriſtigen Gemeindedarlehen eine Aenderung
Goldmarkklauſel, die vom Rat genehmigt wird. — Ebenſo h4
das Vorhaben derſelben Bank, die kurzfriſtigen Darlehen a
anderes Geldinſtitut abzutreten, die Genehmigung, weil zu
keine Ausſicht beſteht, dieſe Schulden zurückzuzahlen oder in A Bürg
friſtige umzuwandeln. — Der Durchſchnittszinsfuß für Gemet
baudarlehen im abgelaufenen Kalenderhalbjahr berechnet ſicr?n
14,5 Prozent, der zwar als ſehr hoch bezeichnet werden kann //hleiſt
der Gemeinde aber in Anſpruch genommen werden muß, wer”den Koſ
ſelbſt ihrem Gläubiger gegenüber die gleichen Zinſen aufemf ſie Viehr
gen hatte. — Die Inſtandſetzung des Bachufers an der „Ze
platte” erweiſt ſich als dringliche Notwendigkeit. Die Ausfühln’ſte der
dieſer Arbeit wird daher im Prinzip beſchloſſen, jedoch ſoll
nochmals eine Beſichtigung unter Hinzuziehen des zuſtän 4
Kulturbaubeamten vorgenommen werden. — Die Tagegelder
Reiſekoſten der Gemeindevertreter werden auf 5 Mark fün?
ganzen und 2,50 Mark für den halben Tag feſtgeſetzt, zuzkil
des Erſatzes der entſtandenen Reiſekoſten. — Ueber die ang /.
derten Kanalanſchlußgebühren entſpann ſich eine längere DerA!
Man war ſich aber darüber im Klaren, daß die angeforde
Beträge richtig berechnet ſind und man daher keine Aendert.”,
zulaſſen könne. Dagegen wird die Verwaltung ermächtigt-
Antrag den Schuldnern Ratenzahlungen zu geſtatten.
Ak, Nieder=Ramſtadt. 18. Dez. Geſangverein Eiſt
tracht=Freundſchaft. Der Verein hält ſeine Weihne 9
feier am 2. Weihnachtsfeiertag abends ab. Geboten werden Exm
Miodt
Muſik= und Solovorträge, außerdem gelangt das Weihnachts”
„Im Forſthaus zu Thalheim” zur Aufführung. — Im benac?
ten Waſchenbach verſtarb dieſer Tage der 80jährige 2R
Kindinger. Am gleichen Tage, an dem er zur letzten
Ruh=
ſtattet werden ſollte, verſchied auch ſeine etwas jüngere
gattin. Wie die beiden Seite an Seite im Leben gewandelt /0000
liegen ſie nun auch Seite an Seite auf dem Friedhof.
Nonta
G. Ober=Ramſtadt. 18. Dez. Obſt= und Gartenbe mmit
verein. Der Verein hielt im „Heſſiſchen Hof” eine Verſe.)0
lung ab. in der Herr Lehrer Röſch einen Lichtbildervortra9
über die Verwendung von Torfmull und Torfſtreu. Der Va
gende erläuterte die Vorteile der Verwendung des Torſes
Einſtreu für jeden Großviehſtall, in den Geflügelſtällen
un=
der Kleintierhaltung. Moostorfſtreu beſitzt eine viermal ſo
Aufſaugungsfähigkeit als Stroh und das größte Stickſtoffb=”hſ.
vermögen aller Einſtreumittel und liefert deshalb einen hock N.
tigen, ſtickſtoff= und kalireichen Naturdünger.
Cg. Reinheim, 18. Dez. Beamtentagung. Der H.
ausſchuß des Kreiskartells Dieburg des Deutſchen Beamtenb. am Mittwoch in der „Goldenen Kette” hier eine
Tagun=
in welcher zunächſt der Vorſitzende. Rektor Krapp, auf die
zehn Jahren erfolgte Gründung des Kreiskartells hinwies
kurz die Tätigkeit desſelben in den verfloſſenen zehn Jahren2)0ihe
egte. Sodann erſtattete er ein ausführliches Referat icer
am vergangenen Samstag in Darmſtadt ſtattgefundene
Gl=
verſammlung des Landeskartells Heſſen und die Kundgebungk”
organiſierten heſſiſchen Beamtenſchaft, und entwarf ein Bill
die Auswirkungen der neueſten Notverordnung vom 8. Dezel4,
Eine Entſchließung zur gegenwärtigen beamtenpoluh
Lage fand einſtimmige Annahme. Die Entſchließung dect
ſie=
haltlich mit der vom Heſſiſchen Beamtenbund angenommenen
wir bereits vor einigen Tagen mitgeteilt haben. Nach
Erleol-
weiterer organiſatoriſcher Fragen und der Feſtſtellung des
gabenkreiſes für die nächſte Zukunft konnte der Vorſitzende die
faſt allen Säulen und Ortskartellen des Kreiſes beſuchte
ſammlung ſchließen.
— Klein=Bieberau. 18 Dez. Vielfachen Wünſchen entſprec
wiederholt am nächſten Sonntag, den 20. Dezember, der S
Schützenverein ſeine beiden mit vollem Erfolg geſpielten T9‟.
ſtücke. Die Leitung liegt, wie immer, in den bewährten hä. Herrn Lehrers Hoffmann.
br. Seckmauern, 18. Dez. Nachdem die neue Bürgerſei
berechnung den Einwohnern zugeſtellt iſt, herrſcht über 9e *5
ſchiedenen Belaſtungsſätze zum Teil berechtigte Aufregung=
Pfund Rindfleiich koſtet durch die niedrigen Fleiſchpreiſe 2
im Verkauf.
jg, 13. Dezember 1931
ſchrichten des Standesamks Da4ezitadt.
gebene. Am 12. Dezember: Müller, Lieſelotte, 1 J.. Lang=
Am 11. Dezember, Enders Katharina, geb. Herrmann,
Awe des Maurerpoliers, Schulzengaſſe 1. Schmidt.
Jo=
rich, Couleurdiener 63 J. Heinheimerſtraße 48. Am
der: Enders, Peter Joſef, Gaſtwirt, 56 J., Wendelſtadt=
Am 11. Dezember: Hofmeyer, Eliſabeth. 1 Stunde alt,
hier, Erbacherſtraße 25 A
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 351 — Seite 7
75 J., Lauteſchlägerſtraße 4. Büdinger. Katharina,
Witwe des Steinhauers, 69 J., Zwingenberg, Kr. Bens=
Landgraf=Georg=Straße 100 Heiſch, Luiſe, geb. Werk=
J., Ehefrau des Modellſchreiners, Arheilgen hier Rie=
52. Eifert. Sophia, geb. Bruſt, 58 J.. Waldſtr 25.
Norbert, ½ Stunde alt, Beſſunger Straße 70. Frieß,
geb. Schmidt, 55 J., Ehefrau des Werkmeiſters,
Eber=
hier, Martinspfad 72. Am 21. November: Fuldheim,
hutner, 73 J., Viktoriaſtr. 58. Am 15. Dezember: Lehr.
ſohanna Karoline Bertha Agathe Friederike 88 J.. ledig,
ſtr. 13. Schüler, Louis. Kaufmann, 73 J., Bexlin Wein=
7. Stern. Anna Eliſabeth, geb. Lang, 62 J. Ehefrau
umanns, Georgenſtraße 3. Müller, Helene Philippine
u geb. Heymann, 68 J.. Ehefrau des Steuerſekretärs i. R.,
13. Am 16. Dezember: Fiſcher Juſtus, Landgeſtüts=
R., 78 J.. Kaſinoſtr. 18; Feick, Eliſabeth Amalie, eine
Kiesſtr. 44: Koch, Margarete, Köchin, ledig, Hein=
Am 17. Dez.: Anton, Eliſe, geb. Weinmann. Heb=
Witwe des Mechanikers. Roßdörferſtraße 19; Ben=
Weißbindermeiſter, 49 J.. Kirch=Brombach. hier,
Land=
g=Straße 100. Am 18. Dez.: Betz. Giſela Maria, 4 J.,
ingen, hier, Landgraf=Georg=Straße 100.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag, (19. Dezember).
„ſtche. Abends 8,30 Uhr: Andacht.
Sonntag, (20. Dezember): 4. Advent.
iſtche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Nachm.
„Zeihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. Pfarrer Heß.
Die Stadthirche iſt wochentags von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Heß. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Nachm. 5 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes.
Pfarrer F. Müller.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. Nachm. 5 Uhr:
Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. Dekan Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 31. Dezember 1931: Pfarrer Lautenſchläger;
vom 1. Januar 1932 ab: Pfarrer F. Müller, Kiesſtr. 60.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 20. Dez., abds. 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (gemeinſamer Abend). — Montag, 21. Dez., abds. 8 Uhr:
Jugend=
bund der Lukasgemeinde. — Dienstag, 22. Dez., abds. 8 Uhr: Kirchengeſangverein der
Stadtkirche. — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abtlg.).
Mittwoch, 23. Dez., nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abds. 6 Uhr:
Bibelſtunde fällt aus. — Abds. 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkapellen. Schloßkirche.
Kindergarten der Tukasgemeinde, Kiesſtr. 50. Sonntag, 20. Dez., nachm. 3 Uhr:
Weihnachtsfeier.
Konfirmandenſaal im Schloß. Samstag, 19. Dez., nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier
der Hundarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Mittuoch, 23. und Samstag, 26. Dez.:
Hanbarbeitsſchule fällt aus.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21, Fernſp. 2883.
Ev. Bohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. v. 10—12 Uhr u. nachm. (außer Samstags) v. 5—6 Uhr. Fernſpr. 4584
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauvtgottesdienſt. Pfarrer Dr. Berger. Nachm.
3,30 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes der Martinsgemeinde Weſt.
Landes=
kirchenrat D. Wait. Nachm. 5,30 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes der
Martiusgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer
Martinsgemeinde (Kirchliche Verauſtaltungen). Sonntag, 20. Dez. nachm. 2,30 Uhr
im Gemeindehaus: Weihnachtsfeier der Kleinkinderſchule. — Mittwoch), 23. Dez., nachm.
4 Uhr, im Gemeindehaus: Weihnachtsfeier der Handarbeits= und Strickſchule.
Fohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe, Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt.
Veranſtaltungen: Sonntag, 20. Dez., nachm. 3,30 Uihr: Weihnachtsfeier der
Kinderſchule im Gemeindehaus. Abds. 8 Uhr: Weihnachtsfeier der vereinigten
Jugend=
bünde. — Montag, 21. Dez., abds. 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 23. Dez., nachm. 4
4 Uhr: Weihnachtsfeier der Strickſchule im Gemeindehaus.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Irle. Kollekte für den Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Weihnachtsfeier für den
Kindergottesdienſt=Weſt. Pfarrer Irle. Nachm. 5,30 Uhr: Weihnachtsfeier für den
Kinder=
gottesdienſt Oſt. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 20. Dez., abds. 8 Uhr: Weihnachtsfeier der vereinten
Jugendbünde der Petrusgemeinde. — Montag, 21. Dez. nachm. 2,30 Uhr:
Weihnachts=
feierder Kinderſchule. Pfarrer Weiß. Nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier der Strichſchule.
— Dienstag, 22. Dez., abds. 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 23. Dez.: Die
Bibel=
ſtunde fällt aus.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert, Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, 20. Dez., abds. 7,30 Uhr: Jugendvereinigung (
Weih=
nachtsfeier). — Montag, 21. Dez., abds. 8 Uhr: Jugendbund (WBeihnachtsfeier). —
Dienstag, 22. Dez., abds. 8 Uhr: Kirchenchor (Hauptprobe).
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. — Nachm.,4 Uhr:
Weihnachtsfeier der Kinderſchule.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Nachm. 4 Uhr:
Sonntagsſchulweihnachtsfeier. — Montag fällt die Frauenarbeitsſtunde aus. —
Diens=
tag fällt die Frauenbibelſtunde aus. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. —
Donnerstag fällt die Bibelſtunde aus.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag: Beteiligung an der
Sonntagsſchul=
weihnachtsfeier. Abds. 8 Uhr: Jugendbundweihnachtsfeier.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24. Jeben
Donnerstag, abds. 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten
Mitt=
woch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Ehriſtlicher Berein junger Männer e. B. (Alexanderſtr. 22, Infauteriekaſerne, Hof
links). Sonntag, abds. 8 Uhr: Weihnachtsfeier. — Dienstag, abds. 8 Uhr:
Jungvolk=
ſtunde. — Mittwoch, abds. 8,30 Uhr: Bibelſtunde der Hauptabteilung. — Sonntag, den
27. Dez., abds. 8 Uhr: Heimabend noch einmal unterm Weihnachtsbaum. — Jungſchar
(Jungen von 9—14 Jahren): Mittwoch, nachm. 4,30 Uhr: Eine Stunde unterm
Weih=
nachtsbaum: Geſchichte, Singen und Andacht. — Dienstag, nachm. 5 Uhr: Baſteln
(für 11—14jährige).
Deutſcher Bund der Mädcheu=Bibelkreiſe, Stiftsſtr. 9. Samstag, 19. Dez., nachm.
—6 Uhr: „Heller Schein” (Schil. 12—14 J.).
Die Ehriſtengeeinſchaft. In der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr
Sonntag, 20. Dez., 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. 11,20 Uhr: Kinder=
Sonntagshandlung. — Montag, 21. Dez., 20,15 Uhr: Offentliche Aufführung der
Ober=
uferer Weihnachtsſpiele (Paradiesſpiel, Chriſtgeburtsſpiel, Dreikönigsſpiel).
Sonſtige Gemeinſchaften.
Soangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag (Vierteljahresfeſt), vorm. 10 Uhr:
Predigt, Diſtriktsvorſteher G. Hermannr, Karlsruhe; 11 Uhr: Sonntagsſchule; wachm.
4 uhr: Predigt und Feier des hl. Abendmahles, Diſtriktsvorſteher G. Herrmann, Karlsr.
Montag, abds. 7,30 Uhr: Weihnachtsfeſt der Sonutagsſchule. — Dienstag, abends
8,15 Uhr: Singſtunde
Methodiſten=Gemeinde (Evgl. Freikirche), Wenbelſtadtſtr. 38. Sonntag, 20. De
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abds. 8 Uhr: Predigt, Thema: Adventſtimme, Troſtes
ſtimme. Prediger E. Bültge. — Mittwoch, 23. Dez., abds, 8 Uhr: Bibel= und Gebet
ſtunde. Prediger E. Bültge.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſt.), Mauerſtr. 17. Sonntag vorm.
10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abds, 8.15 Uhr:
Eoangellationsver=
ſammlung — 1. Weihnachtsfeiertag vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Nachm. 4 Uhr;
Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule. Prediger M. Hähnel.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag, 20. Dez., vorm. 9,30
Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr:
Evangeliumsverkündigung. Prediger Kruſt. Abds. 8 Uhr: Jugendbundſtunde. Dienstas,
abds. 8,15 Uhr: Bibelſtunde. (Prediger Kruſt.
Chriſtlich=wiſſenſchaf
des Menſchen, durch gtomiſche Kraft entwickelts Predigt: Pſalm 89:12.
Auswärtige Gemeinden.
Suaugeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 20. Dez., 10 Uhr: Gottesdienn.
1,30 Uhr: Kindergottesdienſt. 4,30 Uhr: Weihnachtsfeier der Kinderſchule. — Montag:
Jugendverein. Dienstag: 6—7 Uhr: Bücherausgabe, 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Mittwoch,
8,30 Uhr: Kirchenchor.
Evangeliſhe Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdieuſt.
Vorm. 11 Uyr: Kindergottesdienſt. Nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier der Kleinkinderſchule.
Montag, nacht. 5 Uhr: Chriſtfeier Jungſchar Buben. Abds. 8,30 Uhr: Gemeinſame
Weihnachtsfeier der Jugendbünde. Dienstag, nachm. 5 Uhr: Chriſtfeier Jungſchar
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Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 4. Advent, 10 Uhr: Gottesdienſt; 11 Uhr
Kindergotiesdienſt der Großen; 15,30 Uhr: Chrickfeier der Kleinen im Kronenfaal
20 Uhr: Abventsandacht.
Evangel. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt,
nachm. 2.30 Uhr: Beihnachtsfeier der Kleinkinderſchule in der Kirche. Abds. 8 Uhr:
Adventsandacht. — Dienstag: Weihnachtsfeier des Jungmädchenvereins.
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Seite 10 — Nr. 351
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die ſeierliche Beiſehung des Freiburger Erzbiſchofs.
Blick auf die Trauerfeier. Rechts die Einſegnung des Sarges durch den Biſchof Dr. Hugo von Mainz.
Unter großer Anteilnahme aller Kreiſe der Bevölkerung wurde in Freiburg der kürzlich verſtorbene
Erzbiſchof Dr. Karl Fritz zur letzten Ruhe beſtattet. Die Einſegnung vollzog der Biſchof von
Mainz, Dr. Hugo, der als neuer Erzbiſchof für Freiburg in Ausſicht genommen iſt.
Der Hamburger Hafen im Zeichen der Kriſe
Aufliegende Fiſchdampfer im Hamburger Fiſchereihafen.
Faſt zwei Drittel der Fiſchdampfer liegen im Hamburger Hafen ſtill. Und mehr als
Tonnen Schiffsraum ſind jetzt auf den Schiffsfriedhof gebracht worden. Ein trauriges
des vollkommen darniederliegenden Handels.
Reich und Ausland.
Favag=Prozeß.
Frankfurt a. M. Zu Beginn der geſtrigen
Verhandlung kam Direktor Waßmannsdorf von
der Berliner Lebensverſicherung, der bis 1927
Rufſichtsratsmitglied der Keramik war, zur
Ver=
nehmung. Er ſchilderte, daß zwiſchen ihm und
Baſſa ſehr bald Differenzen entſtanden ſeien.
Auch zwiſchen den übrigen Herren des
Aufſichts=
rats, abgeſehen von Dumcke, und Baſſa beſtand
kein gutes Einvernehmen. Beſonders Kirſchbaum
zeigte eine deutliche Abneigung gegen Baſſa.
Waßmannsdorf ſchied ſpäter aus dem
Aufſichts=
rat aus, angeblich weil die Entfernung zwiſchen
Wien und Berlin zu groß war. Kirſchbaum weiſt
nochmals darauf hin, daß Baſſa durch ſein
faſzinierendes Auftreten ſeine eigentlichen
Cha=
raktereigenſchaften geſchickt zu verbergen wußte
und ſich ein durch nichts gerechtfertigtes
Ver=
trauen erſchwindelte. Lindner führte aus, daß
auch er bis zu einem gewiſſen Zeitpunkt Baſſa
hoch eingeſchätzt habe.
Es ſollte dann das Gutachten des
Sachver=
ſtändigen Dr. Appelt folgen, zur allgemeinen
Ueberraſchung bringt aber die Verteidigung
Lindners einen Ablehnungsantrag gegen Dr.
Appelt wegen Befangenheit ein.
Als einziger Zeuge der Nachmittagsſitzung
wurde Direktor Blaſe von der Aachener=
Leip=
ziger Verſicherungs=A. G. vernommen, aus deſſen
Ausſagen man einige ſehr intereſſante Einblicke
in das Verhältnis der einzelnen „Favag=Größen”,
untereinander bekommen konnte. — Die
Ver=
handlung wird am Montag fortgeſetzt.
Der Abtransport der Gondel des
Stratoſphären=
ballons beſchloſſen.
Innsbruck. Wie man hört, ſei die
Siche=
rung der ſchon tief verſchneiten Gondel des
Stratoſphärenballons auf dem großen Gurgler
Eisferner nun beſchlöſſene Sache. Gelegentlich
der Anweſenheit des Aſſiſtenten Prof. Piccards,
Dr. Kipfer, bei der Skikonkurrenz um die beiden
Piccardbecher in Gurgl würden die
Vorberei=
tungen für den Abtransport der Gondel
getrof=
fen werden, der wegen der ſchwierigen
Trans=
portverhältniſſe nur im Winter durchgeführt
werden könnte.
Hochzeil im Hauſe Koburg=Gokha.
Prinzeſſin Caroline Mathilde von Koburg=Gotha
mit ihrem Gatten, dem Grafen Friedrich
Wolfgang zu Caſtell=Rüdenhauſen.
Auf der Feſte Koburg fand die feierliche
Ver=
mählung der zweiten Tochter des Herzogs von
Koburg=Gotha, Prinzeſſin Caroline Mathilde,
mit dem Grafen Friedrich Wolfgang zu Caſtell=
Rüdenhauſen auf Schloß Greinburg bei Grein
an der Donau ſtatt.
Eine intereſſante Bauausſtellung in Berlin.
In Berlin wurde in den Räumen der Ständigen Bauwelt=Muſterſchau eine intereſſante
Ausſtel=
lung eröffnet, in der verſchiedene Eigenheimtypen in kleinen Modellen mit genauen Grundriſſen
gezeigt werden. Bei jedem Haus iſt der genaue Preis angegeben, ſo daß ein Bauluſtiger keine
unliebſamen Ueberraſchungen während der Bauzeit zu erwarten braucht.
Reemksma-Prozeß.
Karlsruhe. Am geſtrigen dritten
Ver=
handlungstage des Reemtsma=Prozeſſes äußerte
ſich Miniſterialrat Schröder vom
Reichsfinanz=
miniſterium über die Steuerkredite und
Steuer=
rückſtände von Batſchari=Borg=Reemtsma. Aus
wirtſchaftspolitiſchen Gründen, erklärte er, ſei
von einer Zwangsvollſtreckung gegen Batſchari
wegen der Steuerſchulden Abſtand genommen
worden, da es ſonſt zur Stillegung der
Fa=
briken gekommen wäre. Durch das
Entgegen=
kommen des Reichsfinanzminiſteriums gegenüber
Borg ſei die Steuerſchuld aber von 10,2 auf
15 Millionen RM. angewachſen. Die Stadt
Baden=Baden wollte die Steuerſchuld
garan=
tieren, die unverzüglich im Jahre 1948
zurück=
gezahlt werden ſollte. Dieſen Vorſchlag lehnte
das Reichsfinanzminiſterium ab und ordnete
am 3. April 1929 die Zwangsbeitreibung an.
Der Zeuge weiſt dann die Behauptung zurück,
daß er einen Vorteil aus ſeiner Tätigkeit bei
der Abwicklung der Batſchari=Geſchäfte gezogen
habe und entkräftete die Behauptung, daß er ſich
erboten habe, die 15 Millionen Steuerſchulden
verſchwinden zu laſſen. Der Fiskus habe aus
der Liquidationsmaſſe 4½ Millionen erhalten.
Philipp Reemtsma ſagte als Zeuge aus, daß
ſich die Firma Reemtsma keineswegs auf Koſten
des Fiskus bereichert habe. Aus den
kommiſ=
ſariſchen Vernehmungen und der Korreſpondenz
von Kurt Borg mit Miniſterialdirektor Dr.
Ernſt vom Reichsfinanzminiſterium geht
ſchließ=
lich hervor, daß die rückſtändige Batſchari=
Steuer=
ſchuld nur im allgemeinen wirtſchaftlichen
In=
tereſſe des Landes und der Stadt Baden=Baden
niedergeſchlagen wurde.
Die Strafanträge.
Der Staatsanwalt beantragte nach
andert=
halbſtündigem Vortrag gegen Levita vier Jahre
Gefängnis und fünf Jahre Ehrverluſt, und gegen
Pfeiffer fünf Monate Gefängnis. — Das Urteil
wird erſt heute verkündet.
Calmette-Prozeß.
600 000 Liter Benzin in Flammen.
Paris. Ein Oeldampfer fing im Hafen von
Rouen Feuer. 600 000 Liter Benzin gingen in
Flammen auf, die bis zu 150 Meter hoch
empor=
ſchlugen. Das Baſſin, in dem der Tankdampfer
lag, mußte eilends geſchloſſen werden, um zu
verhindern, daß das brennende Benzin in den
Hafen floß. Ein Mann, der ſich auf dem
Tank=
dampfer befand, kam in den Flammen um. Der
Sachſchaden beläuft ſich auf 1½ Millionen Fr.
Lübeck. Prof. Dr. Hahn gab zu Beginn der
Freitagsverhandlung im Lübecker Prozeß im
Auftrage ſämtlicher Sachverſtändigen, der
Pro=
feſſoren Abel, Bruno Lange, Ludw. Lange, Hahn,
Kolle, Much, Uhlenhut, Schürmann und Poll,
ſolgende Ehrenerklärung für Prof. Deycke ab:
„Angeſichts einer neuen Veröffentlichung des
Herrn Prof. Calmette in der „Grünen Poſt” vom
13. Dezember 1931 möchten die unterzeichneten
Sachverſtändigen des Lübecker Prozeſſes betonen,
daß keiner von ihnen die Unterſtellung wonach
Herr Prof. Deycke abſichtlich virulente
Tuberkel=
bazillen in die Impfſtoffe hineingebracht habe,
und die höchſt bedauerlicherweiſe auch jetzt wieder
von Calmette verbreitet wird, ſich je zu eigen
gemacht hat, daß ſie vielmehr alle von der
per=
ſönlichen Ehrenhaftigkeit und Wahrheitsliebe des
Herrn Prof. Deycke feſt überzeugt ſind.”
Rechtsanwalt Dr. Kantor erklärte, daß es
ſich um einen Brief von Prof. Calmette an ihn
handele, in dem Prof. Calmette am Schluß ſage,
er könne ſich nicht der Meinung anſchließen, daß
Dr. Deycke abſichtlich virulente Bazillen in den
Impfſtoff hineingebracht habe. Er,
Rechtsan=
walt Kantor, habe die Veröffentlichung nicht
veranlaßt.
Der Sachverſtändige Prof. Kolle=Frankfurt
a. M. erklärte dann in ſeinem Gutachten, er
halte den BCG. für eine allgemein konſtante
Dauermodifikation, deren Virulenz nicht mit
Sicherheit wiederhergeſtellt werden könne. Prof.
Kolle kam dann zu dem Schluß, daß das Lübecker
Unglück durch das Hineingelangen virulenter
Tuberkelbazillen des Kieler Stammes in den
Impfſtoff entſtanden ſei, und zwar durch
tech=
niſche Fehler. Er ſei feſt überzeugt, daß keine
abſichtliche Beimengung vorliege.
Im weiteren Verlauf nimmt Prof.
Uhlen=
huth gegen die Ausführungen Dr. Kolles
Stel=
lung und erklärt, man müſſe mit der Möglichkeit
eines Rückſchlages des BCG. rechnen.
Nach der Mittagspauſe erſtattet ſodann Prof.
Dr. Ludwig Lange ſein Gutachten und kommt
dabei zu dem Ergebnis, daß man das Lübecker
Unglück nicht auf eine Virulenzſteigerung
zurück=
führen könne. Auch in der Benutzung von
Eier=
nährböden mit Hämatin=Zuſatz könne die
Ur=
ſache des Unglücks nicht begründet ſein.
Keine Nachricht von Elli Beinhorn.
Baſſora. Elli Beinhorn, die vorgeſtern zur
Fortſetzung ihres Fluges nach Oſtaſien von
Bag=
dad abgeflogen war, wird vermißt.
Sklatel=Prozeß.
Arbeit
b Silberſt
Berlin. In der Freitagverhandluſſe: Geld
Sklarek=Prozeß behauptete Rechtsanwa
Peppe, daß Stadtſchulrat Nydahl bei ſeinen im hiel
Vernehmung falſche Bekundungen gemack, die krei.
Stadtſchulrat Nydahl befragt, was
er=
den Sklareks vor ſeiner Amerikareiſe a
dung habe anfertigen laſſen, und was da
zahlt worden ſei, erklärte u. a., daß 3401
für einen Mantel für ihn von Direktor
dem Leiter des Oskar= und Helenenhein
zahlt worden ſeien, weil er mit Wirſ
private Verrechnungen gehabt habe. Rah
walt Peppe bezeichnete daraufhin wiederun)
großen Teil der Nydahlſchen Bekundung)
Chemiſt.
falſch.
Dann wurde nochmals der Reviſions
Schöttler vernommen und dem Bürgenn
Franz, dem Leiter der Hauptprüfungſſ.
gegenübergeſtellt. Bürgermeiſter Franz
aus, Schöttler habe zuerſt erklärt, daß 1
BAG. nicht alles in Ordnung ſei. Sche
habe er ſich aber berichtigt und geſagt, die /Eiwe
gehe in Ordnung. Schalldach habe ihn de enſetzung
ſagt, daß bei der BAG. unbedingt Schielcperimen
vorgekommen ſein müßten. Daß etwas mAind vol
Ordnung ſei, habe ſich auch die Hauptprügind
ſtelle zu eigen gemacht, dem Magiſtrat geg
die Sache aber ſo erklärt, daß der Reviſiſt
amte Schöttler, wenn er keine Unrichti Andän
feſtgeſtellt habe, dennoch ſeine Pflicht nich m, Kam
letzt habe, weil er eben die Sachlage ga Ein
habe überſehen können. Betrügereien, wie Hen
mals vorgekommenen ſeien, ſtehe man m hon, Deutſ
gegenüber. Dieſe Schiebungen hätten ab ſtänzchen.
nicht vorkommen können, wenn der Abſchl.) großen
Geſchäftsjahre bei der BAG. und KVG. e Aen, !
lich geweſen wäre. So aber ſei es mögl!, die Warenlager zu vertauſchen. 2)
in der Bilanz aufgeführten Lagerbeſtänd=
Eigentum der BAG. waren, habe Schöttk.
her nicht erkennen können. Der dann ven
mene Obermagiſtratsrat Rohde beſtätig?
Angaben des Bürgermeiſters Franz.
Der als Expedient bei den Sklareks tä / vertyol
weſene — mit ihnen übrigens verwan24 wird hie
Warſchauer ſagte aus, daß er des öfter-Mſchaft, Li
Oberbürgermeiſter Böß, ſowie die StaLR us der
dixektoren Hoffmann und Schmidt dicke
überbracht habe. Beim Fertigmachen der
hätten daneben immer viele Geldſcheine
g-
die nach dem Verſchließen verſchwunden g
ſeien. Er habe auch einmal zu M. Sklarek
das Geld müſſe doch eigentlich unter die
worauf Max Sklarek ihm geſagt habe: „
Dc=
auch ohne die Preſſe. Die nehmen das au-5
Max Sklarek habe dabei immer ſehr gehe5
voll getan.
Stadtbankdirektor Hoffmann erklärt 9
daß in den Briefen von M. Sklarek nur Th
karten geweſen ſeien.
Jack Diamond erſchofſen.
New York. Der bekannte Chikagoer 2
weltkönig Jack Diamond iſt am Freitag N.
in ſeinem Hotelzimmer in Albany erſchoſſe
gefunden worden. Er iſt anſcheinend von.
gliedern ſeiner eigenen Bande niederge
worden. Der Tod’ muß augenblicklich
treten ſein.
Jack Diamond iſt, wie ergänzend geit
wird, in ſeinem Landhauſe während
eine-
lages erſchoſſen worden, das anläßlich .
Freiſpruches in einem Entführungsprozeß
fand. Plötzlich erſchienen zwei Unbekann
Zimmer und eröffneten das Feuer auf DiE
aus Maſchinenpiſtolen. Diamond erhielt
Treffer in den Kopf, ins Genick und iie
ganzen Körper. Die Täter entkommen.
kannt in einem Kraftwagen. Die Polize
erſt am Freitag früh benachrichtigt wurde.
ſofort die Unterſuchung auf und verhörte zu.*
Frau Diamond, eine frühere Revuetänzerik.
an dem Gelage teilgenommen hatte,
ſowl-
übrigen Gäſte. Die Polizei und der Arügs
den Tod feſtgeſtellt hatte, erhielten gleich
der Mordtat myſteriöſe Telephonaurufe.
Jack Diamond war ein berüchtigter oſſte
niſcher Alkoholſchmuggler und neben AlLe
der bekannteſte Verbrecherkönig der Chit”
Unterwelt. Auf ihn wurden in den OSe
Jahren mehrere Mordanſchläge verül:, wod
zum Teil ſchwer verwundet wurde.
iag, 19. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 351 — Seite 11
für 100 Millionen Mark Silbergeld wird geprägt.
400 ood Kilogramm Silber im Prägeftock.
Xlberzaine”. — „Juſtierung” der 5 Markſtücke und „Richt=
— Die „denkende Münzwgage‟. — Wie entſteht der
Prägeglanz?)
Papiergeld wird, ſoweit es die kleinen Scheine betrifft,
üchſten Zeit möglichſt durch Silbergeld erſetzt werden, das
blodeckung braucht. Nach der Genehmigung des
Reichs=
ſoden augenblicklich 100 Millionen Mark Silbergeld in den
wiſenen deutſchen Prägeſtätten hergeſtellt. Zu dieſem Zweck
fzuſt weniger als 500 000 Kg. Silbermünzmaſſe notwendig.
ür Silbergeld jetzt nur zu 50 Prozent aus Silber und zu
ſgent aus Kupfer beſteht, ſo befindet ſich in dieſer Maſſe
Silbermenge im Gewicht von 250 000 Kg. Deutſchland
91 Silber nicht im Beſitz und muß es aufkaufen. Für den
Aneis hat dieſe Tatſache eine beträchtliche Bedeutung, denn
ſdurch geſtiegen. Die Prägung dieſer ungeheuren Maſſe
Millionen 5 Mark=Stücken erfordert große Vorbereitungen
uusgeſetzte Arbeit, da die rechtzeitige Fertigſtellung
mög=
ſußer Maſſen des Silbergeldes in währungstechniſcher Be=
Fwichtig iſt. Bevor ein 5 Mark=Stück in den Verkehr
ge=
terden kann, muß es zahlreiche Arbeitsgänge durchlaufen.
ſtimmt die Silbermaſſe in den Schmelztiegel. In den deut=
Minzſtätten, in der Muldener Hütte, in Berlin, Hamburg,
ſche, Stuttgart und München befinden ſich Ton= und Gra=
Rigel, die für mehrere Zentner Metallmaſſe ausreichen. In
Pegel wird nach richtiger Miſchung das Metall zum
Nän getan, und mit Hilfe von Schöpfkellen wird nun das
ſeMetall in die Gießmaſchinen gegoſſen. Dies iſt der erſte
Euang. Die Silbermaſſe erſtarrt nunmehr zu harten
Rel die den Namen „Zaine” führen. Dieſe Zaine ermög=
Ede Herſtellung der langen Silberbänder, die allein für die
ſu in Betracht kommen. Die Prägung ſelbſt erfolgt
ent=
uit Prägepreſſe oder mit Prägemaſchinen. Die Zaine‟
Min Walzwerke gebracht, die ihnen die nötige Dicke ver=
Je nachdem 5 Mark=Stücke oder 3 Mark=Stücke oder
„MuStücke geprägt werden ſollen, müſſen die „Zaine” eine
ſetende Walzſtärke erhalten. Nun beginnt der dritte und
ie Arbeitsgang. Stanzmaſchinen prägen aus den ausge=
Mu Silberſtreifen Metallplättchen heraus, die ungefähr die
itagverhan /6 dr Geldſtücke haben, die ſie darſtellen ſollen. Während die
Rechtsamſldr Silberſtreifen wieder in die Schmelzöfen zurückgeſchickt
euig um hier aufs neue zu „Zainen” verarbeitet zu werden,
m die kreisrunden Metallplättchen zur weiteren Bearbei=
tung, um allmählich das erforderliche Ausſehen zu erhalten. Sie
werden nunmehr „juſtiert”, d. h. auf ihr Gewicht geprüft. Zwar
ſind die Metallſtreifen, aus denen die Geldſtücke herausgeſtanzt
werden, ſchon mit großer Sorgfalt ſo dick gewalzt worden, daß die
Geldſtücke das richtige Gewicht haben. Aber bei dem
Maſſen=
betrieb laſſen ſich in dieſer rohen Form der erſten Bearbeitung
noch die genaueſten Feinheiten nicht herausholen. Nun iſt es
natürlich nicht angängig, jedes einzelne Geldſtück auf eine Waage
zu legen und womöglich mit einem Gewicht feſtzuſtellen, ob das
5 Mark=Stück wirklich die vorgeſchriebenen 25 Gramm aufweiſt.
Das würde zu lange dauern, und man käme nicht vorwärts,
zu=
mal in der Minute mehr als 100 Geldſtücke geprägt werden.
Darum iſt für das „Juſtieren” eine genial konſtruierte „denkende
Waage” vorhanden, die automatiſch das Geſchäft des Wiegens
be=
ſorgt. Das Normalgewicht der betreffenden Münzſorte, die
ge=
wogen werden ſoll, hat der ſogenannte „Richtpfennig”, der als
Vergleichsobjekt dient. Die Münzen erhalten dann zugleich mit
der Prägung das Münzzeichen. Das ſind einzelne Buchſtaben, die
die Münzſtätten bezeichnen, in denen das Geld hergeſtellt wird.
Der Buchſtabe 4, der ſich auf der einen Seite der Münze befindet,
bedeutet, daß das Geld in der Prägeſtätte Berlin hergeſtellt
wurde, der Buchſtabe D iſt das Münzzeichen Münchens, P bedeutet
Stuttgart, / Hamburg, C Karlsruhe uſw. Die „Ränderung” der
Münzen iſt unterſchiedlich, je nach den Werten. Die Kupferſtücke
ſind glatt, die größeren Silberſtücke ſind gerändert, und zwar mit
ſcharfen Rillen oder mit einer Umſchrift, die heute lautet: „
Einig=
keit und Recht und Freiheit”. Nun ſind die Münzen fertig. Blank
und ſtrahlend kommen ſie aus der Münzſtätte heraus und zeugen
durch ihre klaren Linien von der techniſchen Vollkommenheit der
Prägewerke in denen ſie hergeſtellt werden. Bald aber verlieren
ſie im Verkehr den ſchönen Glanz, auf den auch kein Menſch Wert
legt, ſofern es ſich um gewöhnliche Münzen handelt. Anders
ver=
hält es ſich aber, wenn es Erinnerungsmünzen ſind, wie ſie
viel=
fach in der letzten Zeit aus beſonders denkwürdigen Anläſſen
her=
geſtellt wurden. Dieſe Münzen ſind Sammlungsobjekte und
wer=
den darum von den Liebhabern gern erworben. Dann müſſen die
Münzen aber einen ſchönen Prägeglanz haben, um in der
Samm=
lung als vollwertig beſtehen zu können. Dieſer Prägeglanz wird
von den Münzſtätten mit beſonderer Sorgfalt hergeſtellt. Die
Aufnahme einer Münze in eine Sammlung entzieht ſie dem
Ver=
kehr und bedeutet für den Staat einen beträchtlichen Gewinn.
Man tut alſo ein Uebriges und erzeugt den „Prägeglanz” auf
chemiſche Weiſe, indem man durch eine Beize auf der Oberfläche
der Münzplatten das beigemiſchte Kupfer auflöſt, ſo daß nur der
ſtrablende Silberglanz vorherrſchend iſt.
Vom Büchertisch.
Deutſche Jugendſchriften.
MChemiſt. (Preis ſamt Anleitung 9.50 RM., für Kosmos=
Fdeder 8.— RM.)
Die Jugend will experimentieren.
Is iſt etwas ganz Neuartiges, das der um naturwiſſen=
„thcke Aufklärung ſeit Jahren erfolgreich bemühte Kosmos=
ſas Geſellſchaft der Naturfreunde Stuttgart, mit dieſem
esnentierkaſten herausbringt, der alle Chemikalien und Ge=
7 150 chemiſche Verſuche enthält. Zucker, Obſt. Alkohol,
Eiweiß lernt der jugendliche Experimentator in ihrer
mtenſetzung und weiteren Verarbeitung kennen. Dabei ſind
Agerimente durchaus ungefährlich, Exploſionsverſuche und
eaſtd völlig verbannt, ſo daß jedes Kind ſich ohne fremde
e zud ohne Aufſicht mit dem Kaſten beſchäftigen kann. Daß
igendlichen Chemikern auf dieſe ſpielende Weiſe auch eine
höchſt nützlicher Kenntniſſe beigebracht werden, verſteht
ſelbſt, und ſo wird dieſer Experimentierkaſten ſicherlich
e=Ahänger in manchem deutſchen Haus finden.
ge Kamerad, 45. Jahrgang. Illuſtriertes
Knabenjahr=
ml Ein 832 Seiten ſtarker Quartband mit über 900
Abbil=
runga und 10 Kunſtbeilagen. In Leinen geb. 12.— RM.
„Ullin, Deutſche Verlagsgeſellſchaft, Stuttgart.)
ſänzchen. 43 Band. Illuſtriertes Mädchenjahrbuch. Mit
der A wai großen illuſtrierten Haupterzählungen, weiteren Erzäh=
. Plaudereien über Geiſtesbildung Lebensart, Kleidung,
ma Küche, Garten, Frauenberufe, Rezepte, Sport. Spiel
nt 32 Seiten ſtarker Quartband mit über 600 Abbildungen
aa 10 Kunſtbeilagen. In Leinen gebunden 12.— RM.
Uin. Deutſche Verlagsgeſellſchaft, Stuttgart.)
dieſe beiden Jahrbücher des bekannten Stuttgarter
Ver=
aben ſich bei der deutſchen Jugend bereits eine ſo feſte
elllun erobert, daß es faſt überflüſſig erſcheint, auf ſie
noch=
lahnzuweiſen. Auf. allen Gebieten geben ſie eine erſtaunliche
maiwertvoller Anregungen, alles, was unſere Jugend
inter=
vird hier flott und lebendig geſtaltet. Technik und
Natur=
ſahaft, Länder= und Himmelskunde, dazu Erzählungen und
gen rus der Feder unſerer beſten Jugendſchriftſteller. Auch die
dieſes Jahr vorliegenden Bände des Guten Kameraden und des
Kränzchens ſind, wie immer, reich und mit feinem Verſtändnis
illuſtriert. Beſonders das Kränzchen legt Wert auf die Weckung
von Kunſtſinn und Kunſtverſtändnis der jungen Leſerinnen.
Kränzchen und Guter Kamerad werden auch dieſes Jahr wieder
ihren bisherigen Freundinnen und Freunden die
Weihnachts=
freude erhöhen und neue Freunde und Freundinnen werden ſie
ſich erobern. Es gibt nicht viele Jugendbücher, deren
Verbrei=
tung wir den Eltern ſo dringend ans Herz legen können.
Die Union Deutſche Verlagsanſtalt ſteht mit muſtergültig
ausgewählten und ausgeſtatteten Jugendſchriften wieder an erſter
Stelle. „Ins Leben hinaus” iſt ein Buch für Mädel von
heute. Der Band enthält Erzählungen ernſten und heiteren
In=
haltes. Berichte aus Kunſt und Wiſſenſchaft, Natur= und
Kultur=
geſchichte, Reiſen und Wandern, Beruf, Spiel und Sport, Haus
und Geſellſchaft, Hof und Garten. Ebenſo umfang= wie
inhalts=
reich, gediegen ausgeſtattet, in ſchönem, klarem Druck und reich
illuſtriert, eignet ſich das Buch beſonders zu Geſchenkzwecken für
Backfiſche.
„Das neue Univerſum”, ein Jahrbuch für Haus und Familie,
iſt beſonders für die reifere Jugend geeignet. Es enthält vor
allem populäre Darſtellungen über die intereſſanteſten
Erfindun=
gen und Entdeckungen auf allen Gebieten, ferner
Reiſeſchilde=
rungen, Erzählungen. Jagden und Abenteuer. Ein wertvoller
und intereſſanter Anhang iſt „häusliche Werkſtatt” mit
zahlreichen Anregungen für Selbſtbeſchäftigung. Der Band 52
iſt wieder außerordentlich wertvoll und umfangreich.
Ap. Der tödliche Sommer. Ein Buch von Liebe, Leben und
Tod. Von Gottfried Köwel (Frundsberg=Verlag, Berlin).
Ein junger offenbar ſehr talentierter Dichter hat ſich in dieſem
Buche mit Erfolg verſucht. Er ſchildert auf dem maleriſchen
Hin=
tergrunde eines kleinen mittelalterlichen Städtchens vier
Lebens=
ſchickſale, die, obwohl völlig verſchieden voneinander, eines
gemein=
ſam haben: das Seltſame. Wunderbare und menſchlich Ergreifende.
Was Köwel erzählt in einer Sprache, die ſich der Handlung jeder
Geſchichte vorzüglich anſchmiegt wie ein Gewand, könnte ſich faſt
zu allen Zeiten und bei allen Menſchen abgeſpielt haben, denn es
iſt auf jeder Seite eine Geſchichte des Herzens, das überall den
gleichen warmen und innigen Schlag hat.
dus Land der Zaulſcen.
Eugen Dieſel, deſſen früher erſchienenen Werke an dieſer Stelle
beſprochen wurden, und der hier durch ſeinen Vortrag auf der letzten
Tagung der Geſellſchaft für freie Philoſophie bekannt ſein dürfte, gibt
ein Deutſchlandbuchs) heraus. Es iſt kein Bilderbuch, wie ſie jetzt
zahl=
reich ſind, ſondern ein außerordentlich nachdenkliches Buch, ich möchte
ſagen, eine Volkswirtſchaftslehre, Wirtſchaftsgeſchichte und
Wirtſchafts=
geographie Deutſchlands in Bildern. Der Text erläutert nur, was die
Bilder viel eindringlicher ſagen. Er iſt ſehr klar und verliert ſich nicht
in Einzelheiten, ſondern gibt nur das notwendige Zahlenmaterial und
die Tatſachen, die durch Bilder nicht auszudrücken ſind.
Das Buch ſtellt ſich zur Aufgabe, die Naturlandſchaft, die
Kultur=
landſchaft und die Ginwirkung der Maſchinenzeit auf die Landſchaft zu
ſchildern. In dem erſten Abſchnitt wandern wir kreuz und quer durch
ganz Deutſchland, und der Verfaſſer weiß ſehr treffend das Typiſche
jeder Gegend wiederzugeben. Er zeigt in prachtvollen Bildern die Seele
der deutſchen Landſchaft. Im zweiten Abſchnitt iſt das Wechſelſpiel
zwiſchen Menſch und Landſchaft dargeſtellt, wie es die jahrhundertelange
Entwicklung herausgebildet hat. „Deutſchland iſt ein Ergebnis aus
natürlichen Bedingungen des Landes wie aus dem Weſen ſeiner
Be=
wohner, die aber durch das Land zu dem geworden ſind, was man
deutſch nennt‟. Dieſer Satz wird erläutert. Wie verſchieden haben ſich
doch das Bauernhaus, die Dörfer, die Städte entwickelt und ſind typiſch
für ihre Bewohner. Und dann die Maſchinenzeit. Was für einen
un=
geheuren Einfluß haben die letzten 100 Jahre nicht nur auf den
Men=
ſchen, ſondern auch auf die Landſchaft gehabt. Zu einem großen Teil
hat der Menſch das Verhältnis zu ſeinem Wohnort, zu ſeiner Heimak
verloren; er hält ſich nur noch dort auf, wo er ſeine Arbeit findet.
Zum anderen, wie ſtark hat die Technik die Landſchaft beeinflußt, man
denke nur an die Eiſenbahnen, die Stauſeen, die großen
Ueberland=
leitungen und ſchließlich die Großſtädte. Das Bild der Induſtrie in der
Lendſchaft iſt manchmal überwältigend. Der Braunkohlenbergbau gräbt
ganze Bezirke um, ein großes Induſtriewerk aus der Luft iſt ein
phantaſtiſcher Anblick. Dies alles wird uns gezeigt; es wird manche
Kenntnis vermittelt, die man wohl gewußt, die aber nie ſo unmittelbar
zum Bewußtſein vorgedrungen iſt. Faſt die Hälfte der ausgezeichneten
Aufnahmen ſind vom Ballon oder Flugzeug aus gemacht. Men kann
dem Buch nur weiteſte Verbreitung wünſchen, denn heute müſſen wir
unſere Heimat beſſer kennen denn je, und dies ermöglicht das Werk
vorbildlich. Typographiſch ſtellt das Buch eine Meiſterleiſtung dar.
Dr. W.
* Eugen Dieſel: Das Land der Deutſchen. Mit 481
Bildern, vorwiegend nach Luftaufnahmen von Robert Petſchow, und
zwei ſechsfarbigen Karten, 260 S. Format 94X30 Zentimeter. In
Ganzleinen gebunden 18 RM. Verlag Bibliographiſches Inſtitut AG.,
Leipzig.
Aundfunk rogranne.
Frankfurt a. M.
Samstag, 19. Dezember.
10.20: Schulfunk: Deutſche Weihnachten in Paläſtina.
15.15: Stunde der Jugend.
16.00: Unterhaltungskonzert der Kapelle Eradi
16.20: Karlsruhe: Konzert des Philharm, Orcheſters. Blasmuſik.
17.05: Mainz: Operettenkonzert Konzert=Orcheſter Freund.
18.40: P. E. Hahn: Wir marſchieren über den Vogeſenkamm.
19.05: Spaniſch.
19.35: W. Haas: Kleiner Wegweiſer durch Weihnachtsbücher
19.45: Calw: Stunde des Chorgeſangs. Alte Volkslieder. Ausf.:
Verein Concordia.
20.00: Aktueller. Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.15: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: M. Laug,
Th. Brandt Heitere Intermezil, Balalaika=Orcheſter Schulrabe,
22,35: Tanzmuſik der Funkkapelle Haas.
Königswuſterhauſen.
9.30
14.50:
15.45:
16.0.
1630:
1730:
die
17.56:
18.05:
18.30:
19.00:
19.30:
20,00:
2200:
anſchl.
Deutſche Welle: Stunde der Unterhaltung.
Stunde der Unterhaltung.
Kinderbaſtelſtunde: Weihnachts= u. Neujahrskarten.
Elſe Steup: Frauen helfen ſich untereinander.
Dr. Jeſerich: Soll der Abiturient heute ſtudieren?
): Hamburg: Nachmittagskonzert.
): Geh. San=Rat Dr. Genzmer: Geſundheitliche Ratſchläge für
Weihnachtstage.
Ob.=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
Prot. Dr. Reichardt: Unſer germaniſches Kulturerbe.
Engliſch für Anfänger.
Stille Stunde: Friede den Menſchen auf Erden
Tanz der Völker. Funkpotpourri.
): Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
Tanzmuſit der Kapelle Gerhard Hoffmann.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Veranwornich für polik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe: für Feulleton, Reich um
Aueland und Heſſche Nachrichten: Mar Streelei für Sport, Kar! Bähmann
für den Handel: Dr. C. 8. Que iſch: für den Schlußdlſenſt: Andreas Bauer ; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für dem Inſeraientell und geſchäſtliche Mittellungen: Wiliv Kuhle.
Druck und Verlag: L. C. Witiſch — ſämſlich in Darmſtſadt
För mperlangte Manuſteipte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten
SaubeLTalttSSAA
an alle HausFragen vor dem Weihnachtsfeste!
Kaufen Sie Ihren Weihnachts-Bedarf in unserem
DML MOdreltMu
wegen Geschäftsaufgahe ß
Sie lonnen eine Nenge deld ersparen
denn wir haben nochmals große Preisabstriche gemacht.
Morgen Sonntag
ist unser Geschäft
von 1 bis 6 Uhr
geöffnet. (18311
Seite 12 — Nr. 351
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 19. Dezember
Süu Saterlto Sadſtent
Handball.
Rol-Weiß Darmſtadt - Polizei Worms.
Wir machen nochmals auf das am Sonntag ſtattfindende
Verbandsſpiel der Ligamannſchaften obiger Vereine aufmerkſam.
Verſpricht es doch ſchon im voraus, einen ſehr anſtändigen und
intereſſanten Verlauf zu nehmen, da zwei ebenbürtige
Mann=
ſchaften aufeinanderſtoßen. Da bei der Wormſer Polizei Spieler
mitwirken, die dem Sportpublikum aus früheren Jahren keine
Unbekannten ſind, dürfte das Spiel ſeine Anziehungskraft nicht
verfehlen.
Handhall in der 9.T.
Kreisklaſſe: Arheilgen — Langen, Bickenbach —
Gries=
heim, Erbach — TV. Obernburg.
Meiſterklaſſe: Tgde. 1846 — Beſſungen, Tgſ. 1875 —
Egels=
bach, Heppenheim — Reichsbahn, Sprendlingen — Lorſch,
Nauheim — Worfelden, Groß=Gerau — Büttelborn,
Wolfs=
kehlen — Wallerſtädten.
A=Klaſſe: Crumſtadt — Urberach, Roßdorf — Weiterſtadt,
Hahn — Nieder=Ramſtadt.
B=Klaſſe: Schwanheim — Kirſchhauſen Groß=Rohrheim —
Gernsheim, Crumſtadt — Groß=Hauſen, Erzhauſen — Münſter.
Mit dieſen beiden Spielen beendet unſere Gruppe die
dies=
jährige Runde. Arheilgen und Bickenbach ſtehen punktgleich an
der Spitze, nachdem ihnen ein Urteil im Einſpruchsverfahren die
gegen Griesheim eingebüßten Punkte gutgeſprochen hat.
Arheil=
gen ſollte gegen Langen ſicher gewinnen, da das Vorſpiel bereits
4:0 hieß. Von Griesheim könnte man ſchon eher Widerſtand
er=
warten, da Bickenbach das Vorſpiel verlor. In der Oſtgruppe
müſſen zwei ausgefallene Spiele neu angeſetzt werden. Das
weit=
aus größte Intereſſe beanſprucht die Meiſterklaſſe. Einmal ſtehen
alle Mannſchaften auf den Plätzen, und zum anderen werden
äußerſt wichtige Punkte vergeben. Vorweg das Lokal=Rückſpiel
am Oſtbahnhof zwiſchen Tgde 1846 und den Vorſtädtern aus
Beſſungen. Mit einigem Glück hatten die 1846er auf der
Renn=
bahn beide Punkte geholt (5:4). Diesmal ſieht es wieder ungewiß
aus. Auch die Tg). 1875 ſteht vor keiner leichten Aufgabe da
Egelsbach den Sprendlingern einen Punkt abnahm. Ganz ſicher
iſt auch der Reichsbahn=Sieg in Heppenheim nicht, wofür ſich
be=
ſonders Sprendlingen intereſſiert, das gegen Lorſch daheim wohl
gewinnt. Gibt die Reichsbahn auch nur einen Punkt ab, ſo führt
Sprendlingen wieder die Tabelle. Im Ried hat das erneute
Er=
ſcheinen Nauheims alle Berechnungen über den Haufen geworfen.
Worfelden ſpielt in Nauheim. Die Stellung der Gäſte iſt bereits
unantaſtbar gefeſtigt. Dagegen wird es erneut wegen des
Ab=
ſtiegs noch heiße Kämpfe geben. Groß=Gerau müßte beſonders
in Fahrt ſein, wenn Büttelborn Punkte laſſen follte. Wolfskehlen
könnte daheim wieder mal mit einem Sieg aufwarten
In der 4=Klaſſe fallen, zwei bedeutende Entſcheidungen.
Crumſtadt hat eine hohe Niederlage gegen Urberach wettzumachen,
und es dürfte gelingen. Schwerer wird es ſchon Hahn fallen
zu=
mal Nieder=Ramſtadt mit einer Niederlage viel Ausſicht einbüßen
müßte.
In der B=Klaſſe hat Kirſchhauſen eine Chance, mit
Zwingen=
berg punktgleich zu werden, wenn es gewinnt. Groß=Hauſen
ſpielt bei ſeinem Mitbewerber, und heute ſteht die Sache ſo, daß
den Gäſten ein Sieg gelingt, der wohl unbeſtritten die
Meiſter=
ſchaft bringt.
Tgſ. 1875 Darmſtadt — TV. Egelsbach.
Der Gegner des kommenden Sonntags um 14.15 Uhr iſt hier
nicht unbekannt. Die ſpielſtarke Gäſteelf ſetzt ſich aus durchweg
großen und kräftigen Geſtalten zuſammen. Ueberragend iſt die
Hintermannſchaft. Erſt am letzten Sonntag gelang es den Gäſten,
dem Spitzenreiter Sprendlingen einen Punkt abzuknöpfen. Das
Reſultat 2:2 ſpricht für die Güte der gegneriſchen Abwehr. Wenn
auch die 75er in den früheren Begegnungen beider Vereine faſt
ausſchließlich das beſſere Ende für ſich behielten, ſo läßt ſich dies
für das bevorſtehende Treffen nicht unbedingt vorausſagen. Beide
Mannſchaften benötigen noch Punkte und werden ſich einen Kampf
liefern, der erſt mit dem Schlußpfiff entſchieden ſein wird. —
Das Spiel der 2. Mannſchaften fällt aus.
Reichsbahn T. S.V. Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag fahren die Handballer zum fälligen
Verbandsſpiel nach Heppenheim. Die dortige Mannſchaft ſpielt
einen produktiven Handball, weniger Technik als Schnelligkeit und
Eifer, aber um ſo gefährlicher. Dies hätte Reichsbahn beinahe
ſchon im Vorſpiel verſpuren müſſen, als ſie bei Halbzeit 6:1 führte
und am Schluß froh ſein konnte, das Spiel 7:6 für ſich zu
ent=
ſcheiden. Trotzdem darf es den Grünen nicht bange ſein. Als die
zur Zeit beſte Turnerelf Darmſtadts wird Reichsbahn auch in
Heppenheim einen Sieg herausholen können. Da die Elf jetzt
wie=
der punktgleich mit Sprendlingen an der Spitze der Tabelle ſteht,
iſt es nötig, die beiden Punkte mit nach Darmſtadt zu bringen.
Vorher 2. Mannſchaften.
Fußball.
SV. 38 Alte Herren — Sp.Vgg. Arheilgen (Alte Herren).
Am Sonntag vormittag 10 Uhr empfängt die 1. A.H.=
Mann=
ſchaft der 98er die gleiche Mannſchaft der Arheilger auf dem
Stadion. Es iſt dies das letzte Spiel der Böllenfalltorleute in
der Runde der „Alten Herren”, und da die Platzelf immer noch
mit einem Punkt Vorſprung vor Wixhauſen die Tabelle anführt,
iſt ihr bei einem Sieg die Meiſterſchaft ſicher. — Die 2. A.H.=
Mannſchaft der 98er ſpielt nachmittags um 3 Uhr auf dem Rot=
Weiß=Platz gegen eine kombinierte 1. und 2. A.H.=Mannſchaft des
Platzbeſitzers.
Poſt Darmſtadt.
Am Sonntag um 14 Uhr trägt der Poſtſportverein das fällige
Rückſpiel gegen den FC. Hahn aus. Das Vorſpiel in Hahn endete
unentſchieden 4:4. Es müßte den Poſtſportlern gelingen, das
Rückſpiel für ſich zu entſcheiden, wenn alle Spieler bei der Sache
ſind.
Germania Eberſtadt — Sp.Vgg. Arheilgen.
Die deutſche Eishockey=Mannſchaft hat die Einladung
erhal=
ten, im Anſchluß an die Olympiſchen Winterſpiele eine Reihe von
Freundſchaftsſpielen in Kanada auszutragen.
Der Berliner Hockey=Meiſter, BSV. 92, ſpielt Neujahr in
Paris gegen Stade Francais.
Der Schwimm=Länderkampf Deutſchland — Frankreich findet
am 12. Juni 1932 auf deutſchem Boden ſtatt.
Die Schweiz hat energiſche Maßnahmen gegen den
verkapp=
ten Profeſſionalismus im Eishockey ergriffen.
Zur Vorbereitung auf die Olympiſchen Spiele veranſtalten
die deutſchen Amateurboxer im April in Berlin ein großes
Aus=
ſcheidungsturnier an dem die Ländermannſchaften von Italien,
Frankreich und Dänemark teilnehmen ſollen.
Germania Eberſtadt empfängt am Sonntag. 14 Uhr, auf ihrem
ſchönen Waldſportplatz die S.Vgg. Arheilgen zum fälligen Rückſpiel.
Für die Einheimiſchen gilt es, eine Vorſpielniederlage
wettzu=
machen. Die an 2. Stelle liegenden Germanen haben zu Hauſe noch
kein Spiel verloren. Daß es den Mühlchesleuten vorbehalten ſein
ſoll, dort beide Punkte zu holen, wagen wir nicht zu behaupten.
Die Germanen ſind zur Zeit ſehr gut in Form, und ſollten ſie mit
der gleichen Leiſtung aufwarten wie gegen Egelsbach, dann wird
es den Gäſten ſchwer fallen, ihren Vorſpielſieg zu wiederholen.
Wir ſind geſpannt, wie ſich die beiden Teams aus der Affäre ziehen.
— Um 12 Uhr treffen ſich die Reſerven.
Kreisliga Südheſſen.
Beginn der Schlußrunde.
Die Rückſpiele beginnen mit einem vollen Programm,
I. manche Ueberraſchung in ſich birgt. Es treffen ſich:
das
FV. Biblis — VfL. Lampertheim. FV. Hofheim —
VfR. Bürſtadt, Olympia Lampertheim — Spv. Horchheim,
Spv. Hochheim — Olympia Worms, Starkenburgia Hep=
penheim — Viktoria Neuhauſen, Concordia Gernsheim —
Normannia Pfiffligheim.
Es wird den mächtig nach vorn ſtrebenden VfL.=Leuten beſtimmt
ſchwerer fallen, in Biblis zwei Punkte zu holen, als den führen=
den Bürſtädter Raſenſpielern in Hofheim. Beide Mannſchaften
müſſen darauf bedacht ſein, die nötige Diſtanz zu wahren, ſonſt
ſchiebt ſich Olympia Lampertheim wie ein Keil dazwiſchen und
geſtaltet damit die Lage vollſtändig undefinierbar. Es iſt
näm=
lich anzunehmen, daß Olympia Lampertheim mit ſeinem Gegner
glatt fertig wird. Die Wormſer „Kleeblätter”, die nur noch um
einen guten Platz bemüht ſind, werden in Hochheim auf einen
zähen Gegner ſtoßen und dürfen mit einer Punkteteilung wohl
zufrieden ſein. In Heppenheim wird man Neuhauſen ſicherlich
nicht unterſchätzen und demgemäß ſicherlich zu einem glatten
Siege kommen. Nicht allzu verwunderlich wäre es, wenn die
Gernsheimer ihren Pfiffligheimer Gäſten eine anſehnliche „
Weih=
nachtspackung” mit auf die Reiſe geben würden.
In der Klaſſe 3 Ried hat die Vorrunde überaus „ſtürmiſch”
begonnen. Es wäre zu wünſchen, daß für die Folge derartig
wenig erfreuliche Zwiſchenfälle unterbleiben, vor allem ſchon im
Intereſſe der ſeither unbeſcholtenen Riedgruppe. Diesmal ſind
drei Spiele angeſetzt:
VfR. Fehlheim — 07 Bensheim. Alemannia Groß=
Rohr=
heim — Sp. Vgg. Klein=Hauſen, Olympia Biebesheim —
Lorſch Reſ.
Bei der Begegnung in Fehlheim ſteht ein Sieg der Bensheimer
wohl nie in Frage; dagegen werden bei den übrigen zwei Spielen
die Platzbeſitzer ſicherlich das beſſere Ende für ſich behalten.
Ein Rieſenſtadion in Moskau.
Ein großartiges Projekt, der Bau eines Rieſenſtadions und
eines Körperkultur=Palaſtes, ſoll in Moskau verwirklicht werden.
Der Bauplan enthält zunächſt den Bau des Hauptſtadions mit
120000 Sitz= und 80000 Stehplätzen auf Eiſenbeton=
Tribünen. Auf der Haupttribüne werden 1000 Plätze für die
ruſ=
ſiſchen Regierungsvertreter und deren Gäſte, 500 Plätze mit Radio=
Vorrichtungen für Preſſevertreter und 200 Plätze gegenüber dem
Ziel für das Verbandsgericht beſonders abgeteilt. Neben dieſem
Hauptſtadion iſt der Bau eines Stadions, für Leichtathletik und
Radrennen geplant. Hier ſollen Holztribünen errichtet werden,
die 20 000 Zuſchauer faſſen können. Weitere Baulichkeiten
ent=
halten eine Reitbahn mit Stallungen, ein Schwimmſtadion für
15 000 Zuſchauer, einen Platz für Flugveranſtaltungen, eine Halle
für Leichtathletik, drei Gymnaſtikſäle und vier weitere Säle für
andere Sportarten. Bis zum Auguſt des Jahres 1933 hofft man,
den gewaltigen Geſamtbau vollendet zu haben. Die andere Seite
des Bauplanes befaßt ſich mit der Errichtung einer Akademie für
Körperkultur und eines wiſſenſchaftlichen Forſchungs=Inſtitutes für
3000 Studierende. Auch hier will man modernſte Richtlinien
wal=
ten laſſen. Neben Wohnhäuſern und Wirtſchaftsgebäuden iſt
ſo=
gar der Bau eines Theaters geplant.
Sorgen der ungariſchen Fußball=Profis.
Seit längerer Zeit ſind in Ungarn Beſtrebungen im Gange.
im Fußball die Profeſſional=Liga umzuorganiſieren. Das Ziel
war die Einführung einer National=Liga. Nachdem dieſe aber
von den Berufsſpieler=Vereinen abgelehnt worden iſt wurde jetzt
beſchloſſen, den Profeſſional=Verband aufzulöſen. Die Berufs=
Fußballſpieler unterſtehen nunmehr direkt dem Ungariſchen
Fuß=
ball=Verband.
Gewinnauszug
3. Klaſſe 38. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck be.
Auf ſede gezogene Rummer ſind zwei gleich hohe Ger
gefallen, und zwar je einer euf die Loſe gleicher
Nu=
in den beiden Abteilungen 1 und II
2. Ziehungstag
17. Dezember
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 41
gezogen
2 Gewinne zu 100000 M. 265653
2 Gewinne zu 10000 M. 354360
4 Gewinne zu 5000 M. 28481 175294
6 Gewinne zu 3000 d7. 53784 174679 271254
10 Gewinne zu 2000 M. 56068 110045 130871 317101 340844
22 Gewinne zu 1000 M. 1252 2763 15189 102898 184415
228968 236286 284064 330962 343514
36 Gewinne zu 800 M. 179 1091 12621 43996 59910 61252
90592 95842 88079 127114 187624 194061 264826 274118 21
352738 358905
64 Gewinne zu 500 M. 36163 87985 101867 124654 125869 1
137157 149524 175732 175797 179053 188510 194641 2142282
238970 239704 253600 268440 230303 281667 321202 326945 21
368064 384777 387689
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 42/
gezogen
4 Gewinne zu 10000 M. 394748 396601
2 Gewinne zu 5000 M. 199155
8 Gewinne zu 3000 M. 187364 240948 312454 388309
2 Gewinne zu 2000 M. 3472
22 Gewinne zu 1000 M. 63084 110820 152221 157241 1Mſtender!
176974 191663 214733 270233 292642 384591
46 Gewinne zu 800 M. 5145 14373 27782 31225 34568 55384
83896 90709 109802 158570 170772 210827 211204 237103 2Aeten die
374597 37580 1 388969 390807 391889 395835 398779
54 Gewinne zu 500 M. 5025 21706 28809 37784 57388 82098 4r die
105823 123735 127416 135177 141848 148611 158681 1701678
246533 255447 283863 287831 289098 292352 298780 310715 31
374506 398326
Die Ziehung der 4. Klaſſe der 38. Preußiſch=Süddeu
(264. Preußiſchen) Staats=Lotterie findet am 13. und 14. Januar
ſtatt.
Geſchäfliches.
„Paulaner Mönche waren es, die unter der Re
des Kurfürſten Ferdinand Maria 1657 in ihrem Bräuhc Antien
zu großem Ruf gelangtes gutes Bier brauten, das al
deren übertraf. Alljährlich am Feſte des Ordensſtifgsbetrieb
Paulaner Mönche ausgeſchenkt, entſtand bald aus dem
„Heilig Vaterbier” auch „Sankt Vaterbier”
bekannte „Salvator”. So alte Tradition iſt mit dieſemſei
Trunk verknüpft! Schon vor Weihnachten beginnt von deſchäftsiol
Brauſtätte der Paulaner Mönche aus, wie alljährlich wie oer H
der Aktiengeſellſchaft Paulanerbräu, München, der Verſagicht
Spezialbieres „Salvator”. Am 24. Dezember beginnt der Aerteln
Amkliche Winkerſporknachrichken.
Herausgegeben von der Heſſiſchen Oeffentlichen Wetterdiet inner
am Landw. Inſtitut der Univerſität Gießen am 18. Dezembckie jährli
Vogelsberg. Hoherodskopf: Bedeckt. — 10 Grad, Schneehölf
der E
em, verharrſcht. Ski und Rodel ſtellenweiſe möglich.
Taunus. Kleiner Feldberg: Klar, — 9 Grad, Schneehöhe
Neuſchnee 1—2 cm, Ski und Rodel ſtellenweiſe möglich!
Rhön. Waſſerkuppe: Schneefall. — 9 Grad, Schneehöhe
mitlung
Sräfchte Si ielchle e Fen eieie.
Rodel ſtellenweiſe möglich.
Schwarzwald. Keine Meldungen.
Alpen. Garmiſch=Partenkirchen: Schneefall, — 6 Grad,
höhe 25 cm Neuſchnee 16—20 cm. Pulverſchnee, Ski. Uhn mi
hen ei
M031 ſo
ſehr gut. Berchtesgaden: Schneefall, — 5 Grad, Schyhüten
40 cm. Neuſchnee 16—20 cm, Pulverſchnee, Ski u. Rodſten Te
Hirſchberg: Schneefall, — 12 Grad, Schneehöhe 90 Enecht
ſchnee 6—10 cm, Pulverſchnee, nur Ski möglich.
Harz. Braunlage: Bewölkt, — 7 Grad, Schneehöhe 6 EmAdun
ſchnee 1—2 cm, Pulverſchnee, Ski und Rodel mäßig.
Thüringer Wald. Oberhof: Schneefall — 9 Grad, Schn
28 cm. Neuſchnee 6—10 cm, Pulverſchnee, Ski und Rod
Inſelsberg: Schneefall. — 11 Grad, Schneehöhe 25 cm
ſchnee 11—15 cm. Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gᛋ
Sächſiſches Gebirge. Johanngeorgenſtadt: Schneefall.
Schneehöhe 43 cm, Neuſchnee 16—20 cm. Pulverſchne
und Rodel ſehr gut.
Eisbericht: Eisbahn im Palmengarten Frankfuxt wieder er
Titiſee (Schwarzwald): Eisbahn ſehr gut, Spiegeleis.;
Wekterberichl.
Langſam geht die öſtliche Ausdehnung des Hochdruckgc
weiter von ſtatten. In ſeinem Kern, der noch über der M
lagert, erfolgte weiterer Druckanſtieg. Auch bei uns ha
Barometer ſteigende Tendenz, ſo daß wir allmählich mit 1
Zentrum des Hochs gelangen. Infolgedeſſen hält an den n
Tagen das Froſtwetter noch an, wobei während der meiſt
Nacht die Tiefſttemperaturen weiter ſinken werden. Wol
wegt ſich im Bereich der Kaltluft zurzeit ein ausged
Wolkenfeld mit verbreiteten Schneefällen ſüdwärts, was ab
in unſer Gebiet nicht mehr vorgreifen wird, oder jedoch nu
übergehend zu ſtärkerer Bewölkung mit vereinzelten Schnee
führen dürfte.
Ausſichten für Samstag, den 19. Dezember: Froſtwetter mit
licher Verſchärfung, bewölkt und Aufheiterung, meiſt
Ausſichten für Sonntag, den 20. Dezember: Fortdauer des
wetters, leicht bewölkt mit Aufheiterung.
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(I.Mch. 17382
ger 351
Eamstag, den 19. Dez.
GeſſNeueſte Nachrichten
Von den Wertpapierbörſen.
Steueramneſtie. — Bilanzierung
von Juni/Sepkember. —
ſin geſtrigen Reichsanzeiger ſind unter dem 15. Dezember
wie Verordnung über einmalige Bilanzierungserleichterungen
15724/ ſſe Erſte Verordnung zur Durchführung der aktienrechtlichen
hiſten der Verordnung des Reichspräſidenten über Aktienrecht,
öcheeafſicht und über eine Steueramneſtie veröffentlicht.
Da=
inſten die Jahresbilanzen der Aktiengeſellſchaften, Kom=
„üüigſellſchaften auf Aktien und Geſellſchaften mit beſchränkter
0öFfug die für einen Stichtag in der Zeit vom 1. 7. bis 31. 12.
uigeſtellt werden, bei Wertpapieren, die nicht dauernd
ſeſhäftsbetrieb der Geſellſchaft beſtimmt ſind, an die Stelle
(hfens anzuſetzenden Börſen= oder Marktpreiſes am Bilanz=
Südtſie das Mittel zwiſchen dem durchſchnittlichen Börſen= oder
ſanutionis vom Juni 1931 und dem durchſchnittlichen Börſen=
Yrktpreis vom September 1931. Iſt ein Börſen= oder
wris vom September 1931 nicht feſtgeſtellt, ſo tritt an die
ds höchſtens anzuſetzenden Börſen= oder Marktpreiſes am
züichtag der durchſchnittliche Börſen= oder Marktpreis vom
191 mit der Maßgabe, daß für Aktien ein Betrag in Höhe
Prozent, für Schuldverſchreibungen ein Betrag in Höhe
Prozent des Nennbetrages in Abzug zu bringen iſt.
91 Aktiengeſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften auf
ſehen eigene Wertpapiere gleich, die nicht zum dauernden
Gtbetrieb der Geſellſchaft beſtimmt ſind. Ferner kann in
hlanzen mit dem Stichtag vom 1. 7. 1931 bis 30. 6. 1932,
ſdie für Gegenſtände des Umlaufsvermögens in der letzten
hingeſetzten Werte oder, falls die Gegenſtände im Laufe
Fſhäftsjahres angeſchafft oder hergeſtellt ſind, die
Anſchaf=
ider Herſtellungskoſten den Börſen= oder Marktpreis am
der Venyſtchtag überſteigen, ein Entwertungskonto bis zur Höhe von
beginnt derSürteln des Unterſchiedes unter die Aktiven aufgenommen
Das Entwertungskonto darf nicht höher ſein als 30 Pro=
RGrundkapitals (Stammkapitals) und der in der Bilanz
zwſenen, zur Deckung eines Verluſtes verfügbaren Reſer=
De Geſellſchaft iſt verpflichtet, das Entwertungskonto ſpä=
Unnerhalb der nächſten fünf Geſchäftsjahre durch
an=
hene jährliche Abſchreibungen zu tilgen. Eine
Gewinnver=
u ſt unzuläſſig, ſolange das Entwertungskonto nicht getilgt
So der Ermittlung des Verluſtes gemaß § 240 Abſ. 1 des
—nd gemäß s 49 Abſ. 3 des Geſetzes betr. die G. m. b. H.
w Entwertungskonto nicht als Verluſtpoſten. Die zur
Til=
dts Entwertungskontos verwendeten Beträge können bei
Znittlung des ſteuerpflichtigen Einkommens abgezogen
wer=
öglich. El l
ür die Jahresbilanzen der Verſicherungsaktiengeſellſchaften
Neuſchnee min Stichtag vom 1. 7. 1931 bis 30. 6. 1932 iſt 8 56 des Ge=
Bewalt, Iüer die Beaufſichtigung der privaten
Verſicherungsunter=
verſchnee Einen und Bauſparkaſſen vom 6. 6. 1931 nicht anzuwenden;
A) gilt für Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit vom
e Geſetzes, ſoweit darin auf 8 261 Nr 3 bis 6 des Handels=
Awes bisheriger Faſſung verwieſen iſt. Für die
Jahres=
e mit dem Stichtag vom 1. 7. bis 31. 12 1931 finden die
nten des § 261 des HGB. in der Faſſung des Artikels 5
Siſten Teiles der Verordnung des Reichspräſidenten über
mucht. Bankenaufſicht und über eine Steueramneſtie vom
131 ſowie die 88 1 und 2 dieſer Verordnung entſprechende
Silung. Die Aufſichtsbehörde kann Näheres beſtimmen,
S durch die Beſonderheit des Verſicherungsweſens geboten
furt
Eliner und Frankfurker Effekken=
Freiverkehr.
Hochd
SpiegeleisE)geſtrige telephoniſche Freiverkehr in Berlin kam nur ſehr
din Gang. Das Geſchäft, das ſchon in den letzten Tagen weſent=
Eier geworden war, läßt anſcheinend vor den Feiertagen immer
uch, zumal es an beſonderen Anregungen fehlt. Die ſchweben=
Fnazpolitiſchen Verhandlungen ſind nun in ein ruhiges Stadium
at finden aber auf Grund der bisher vorliegenden Meldungen
Fufreundliche Beurteilung. Das anhaltend ſchwache New York
hüber de ic andererſeits bei der Spekulation ſtärkere Befürchtungen
aus=
uns 7ud die Aufmerkſamkeit auf die wirtſchaftliche Situation auch in
ihlich eſa herdeutſchen Ländern gelenkt. Man verweiſt darauf, daß die
ſimtskriſe, unter der die Welt leidet, augenblicklich in den
Zah=
der Me Sülnzen aller Länder zum Ausdruck kommt. Als dann bei Ein=
798 Verkehrs wieder verſchiedentlich Ware herauskam, wobei man
kardnungen über einmalige Bilanzierungserleichkerungen, Aklienrecht, Bankenaufſicht
der Werkpapiere bei einem Durchſchnittskurs
Wieder ſchwache Börſen.
erneut von Auslandsabgaben und Exekutionen ſprach, konnten ſich die
vorgeſtrigen Nachmittagskurſe nicht behaupten, und es traten auf allen
Marktgebieten Kursrückgänge von 1—2 Prozent ein. Bankaktien lagen,
mit Ausnahme der Reichsbankanteile, die etwa 1 Prozent verloren,
rela=
tiv behauptet. Am Schiffahrtsmarkt gaben Norddeutſche Lloyd etwas
ſtärker nach; am Elektromarkt verloren Siemens etwa 2—3 Prozent.
Salzdetfurth gingen ebenfalls um 2 Prozent zurück, und von
Spezial=
werten verloren Aku etwa 1,5 Prozent und Berliner Kraft u Licht
etwa 2 Prozent. Die übrigen Tarifwerte — Charlottenburger Waſſer
und Deſſauer Gas — waren verhältnismäßig widerſtandsfähig. Auch
der Montanmarkt war ziemlich gut behauptet. Mannesmann waren
ſogar um eta 1 Prozent befeſtigt. Feſtverzinsliche Werte hatten
ruhi=
ges Geſchäft bei behaupteter Tendenz. Reichsanleihen zogen etwas an.
Reichsbahnvorzugsaktien waren gefragt und höher, Farbenbonds gaben
dagegen um etwa 0,5 Prozent nach. Die Spanne zu den Aktien hat
ſich inzwiſchen jedoch weiter auf etwa 1 Prozent verringert. Die
acht=
prozentigen Goldpfandbriefe gaben durchſchnittlich um etwa 1 Prozent
nach; aber auch die 7prozentigen neigten zur Schwäche. Das
Bekannt=
werden der Zahlungseinſtellung der Borſig G.m.b.H., Tegel, hatte in
den Mittagsſtunden eine weitere Abſchwächung der Effektenkurſe z;)
Folge. Beſonders Siemens waren ſtärker angeboten und verloren im
Verlaufe abermals 3 Prozent. Am Pfandbriefmarkt war die
Geſchäfts=
lage ſehr ſchwierig, die Tendenz nervös und ebenfalls eher ſchwächer.
In den Nachmittagsſtunden konnten ſich die Kurſe auf dem
ermäßigten Mittagsniveau halten, vereinzelt zeigte ſich ſogar für
die beſonders gedrückten Papiere einiges Kaufintereſſe des
Publi=
kums. Hierzu gehörten vor allem die Farbenaktien und die
Kali=
werte, wobei man auf die durch die Senkung der Kalipreiſe
ver=
ſchlechterte Geſchäftslage hinwies.
Am Geldmarkt blieben die Sätze zwar unverändert, trotzdem
eine gewiſſe Erleichterung unverkennbar war.
Der geſtrige telephoniſche Freiverkehr von Büro zu Büro in
Frank=
furt am Main ſtand wieder ganz im Zeichen der außenpolitiſchen
Situ=
ation. Die Schwierigkeiten bei den Baſeler Verhandlungen haben ſehr
verſtimmt. Auch der erneute Kurseinbruch an der vorgeſtrigen New
Yorker Börſe hat dazu geführt, daß die Tendenz geſtern wieder recht
„ch war. Vor allem waren die Werte angeboten, die internationale
Bedeutung haben, ſo J.G. Farben mit minus 3,5 Prozent, und
Sie=
mens, die 3 Prozent verloren. Hiervon beeinflußt, ergaben ſich auch
für die übrigen Werte überwiegend Kursverluſte bis zu 1 Proz.; Licht
u. Kraft waren mit minus 2 Prozent ſtärker offeriert. Relativ gut
gehalten lagen Reichsbank, während von Großbanken D.D.=Bank zirka
1 Prozent nachgaben. Die Geſchäftstätigkeit war klein, da für das
her=
auskommende Material keine Käufer vorhanden waren. Auch der
Ren=
markt verkehrt aus den gleichen Motiven in ſchwacher Haltung. Das
Angebot war ziemlich ſtark, dem nur ganz geringe Aufnahmeneigung
gegenüberſtand. Die Kurseinbußen betrugen bei Goldpfandbriefen etwa
1,5—2 Prozent, bei Liquidationspfandbriefen durchweg 1,5 Prozent.
Kommunale Werte lagen nur wenig verändert und geſchäftslos.
Ver=
hältnismäßig gut gehalten blieben Altbeſitzanleihe und
Reichsſchuldbuch=
forderungen. Reichsbahn=Vorzüge und Farben=Bonds neigten leicht
zur Schwäche.
Erneuke Abſchwächung des engliſchen Pfundes.
Die Londoner Börſe eröffnete geſtern in ſehr unſicherer
Haltung. Unternehmungsluſt war kaum vorhanden; allgemein will man
erſt die weitere Entwicklung abwarten. Britiſche Staatspapiere lagen
unſicher, internationale Werte blieben vernachläſſigt. Das Geſchäft an
der Börſe war im Verlaufe ſehr ruhig, Britiſche Staatspapiere wieſen
trotz des Rückganges des Pfundes keine größeren Veränderungen auf,
Die Kursbewegung war im allgemeinen nicht einheitlich. Deutſche Bonds
waren rückgängig.
Die Pariſer Börſe neigte zur Schwäche, gegen Schluß trat
eine leichte Erholung ein.
Die Wiener Börſe war geſtern nicht einheitlich.
New York eröffnete kaum ſtetig, auf vereinzelte Glattſtellungen
gingen die Kurſe um Bruchteile eines Dollars zurück.
An den internationalen Deviſenmärkten war das Geſchäft am
Nach=
mittag ziemlich lebhaft. Das engliſche Pfund hat ſich weiter
abge=
ſchwächt und liegt jetzt ungefähr 12 Cents unter ſeinem geſtrigen Stand
gegen den Dollar, es notierte 3,34½, gegen den Gulden 8,30, gegen
Zürich 17,17½, gegen Paris 85½/= und gegen die Reichsmark 14,17½
(geſtern 14,58½). Der Dollar war nach weiterer Abſchwächung ſpäter
leicht erholt, die Reichsmark lag eher wieder eine Kleinigkeit leichter:
in Amſterdam ſtellte ſie ſich auf 58,72½ in Zürich 120,80 und in New
York 23,60. Die Norddeviſen lagen ſchwach. Die Südamerikaner
ten=
dierten ebenfalls leichter. Stärker rückgängig war auch wieder Japan.
Zahlungseinſtellung
der A. Bornig d.molg., Beurf.
Wie die A. Borſig G m. b. H., Tegel, mitteilt, hat ſich die
Direktion gezwungen geſehen, mit dem geſtrigen Tage die
Zah=
lungen einzuſtellen.
Ergänzend erfahren wir hierzu: In Berlin beſtehen die Borſig
offene Handelsgeſellſchaft. Inhaber Ernſt und Konrad von Borſig,
die im Beſitze ſämtlicher Aktien der Borſig=Werke A.=G. in
Ober=
ſchleſien und aller Anteile der A. Borſig G m. b. H. Tegel, iſt.
Ferner gehören zur offenen Handelsgeſellſchaft die Borſig
Zentral=
verwaltung. Im Beſitze der offenen Handelsgeſellſchaft ſind
außer=
dem die Anteile der Borſig Lokomotiven=Werke, von denen 40
Prozent zu Borſig und 60 Prozent zur A. E.G gehören. Die
Zah=
lungen eingeſtellt hat alſo ausſchließlich die A. Borſig G. m. b. H.,
Tegel, die ein Einlagekapital von 10 Mill. RM. hat. Bekanntlich
iſt im vorigen Jahre die Lokomotivfabrikation von der A. Borſig
G. m. b. H. abgetrennt worden. Bei der Tochtergeſellſchaft
Borſig=
hall. Vereinigung deutſcher Pumpenfabriken, ſind ſehr beträchtliche
Verluſte entſtanden, die weſentlich größer als das Einlagekapital
ſind, und durch die die A. Borſig G. m. b. H. in Anſpruch
genom=
men worden iſt. Vor einem halben Jahr haben ſich Hall und
Bor=
ſig übrigens wieder getrent und betreiben wieder ſelbſtändig jeder
ein eigenes Fabrikationsprogramm. Der Status wird
gegenwär=
tig aufgeſtellt: ſoviel kann ſchon jetzt geſagt werden, daß die
Paſ=
ſiven einſchließlich der gedeckten Paſſiven das Kapital überſteigen.
Die Schwierigkeiten reſultieren auch aus dem
Währungswirrwar in verſchiedenen Ländern,
denn Borſig hat im letzten Jahre etwa 80 Prozent des Umſatzes
in das Ausland geliefert.
So lagen Auslandsaufträge vor aus Ungarn (Stickſtoffanlage
für Budapeſt), Indien (Oel Crack=Anlagen), Aegypten (
Stau=
werke von Aſſuan) und andere, die Kaltmaſchinen, Keſſel,
Kom=
preſſoren und Dampfturbinen umfaßten. — Die Firma hat ſich
be=
reits an ihre Hauptgläubiger gewandt und verhandelt zurzeit mit
dieſen. Hauptbankengläubiger iſt die D.D.=Bank, im geringeren
Umfange ſind ferner die Dresdener Bank. die Reichs=
Kreditgeſell=
ſchaft die Brandenburgiſche Girokaſſe und die Berliner Stadtbank
beteiligt. Die Bankſchulden ſind größer als die Warenſchulden.
Sicherungen für dieſe Bankſchulden ſind vorhanden durch
Hypo=
thekeneintragungen. für Grundſtücke und durch die Anlagen in
Tegel. Bei den öffentlichen Geldern, die der A. Borſig G. m. b. H
gewährt worden ſind, handelt es ſich um Reichsvorſchüſſe auf
Warenlieferungen in Höhe von 1.2 Mill. RM.
Eine Sanierung und die Höhe der Quote hängt faſt
aus=
ſchließlich von der Frage ab, ob das Werk weitergeführt werden
kann oder nicht. Dieſe Frage iſt in erſter Linie ein Problem des
Auftragseinganges, alſo der Umſatzhöhe und hängt in ſtarkem
Maße davon ab, ob das Ausland dieſe Maßnahme als
Sanie=
rungsſchritt oder als Zuſammenbruch auffaßt. Die A. Borſig G.
m. b. H.. Tegel, iſt nach der techniſch=wirtſchaftlichen Seite von
maßgebenden Stellen eingehend unterſucht worden mit dem
Er=
gebnis, daß ihre Exiſtenzberechtigung unbedingt anerkannt wurde.
Die offene Handelsgeſellſchaft hat mit allen Mitteln verſucht.
den Betrieb bei A. Borſig aufrecht zu erhalten. Hierzu gehört der
Verſuch die Hütte in Oberſchleſien zu verkaufen. Die
diesbezüg=
lichen Verhandlungen, wobei der Oberhüttenkonzern Partner war,
ſind ſeit langer Zeit im Gange, indeſſen aber wegen der ſchlechten
Wirtſchaftslage noch zu keinem poſitiven Abſchluß gelangt. Die
A. Borſig G. m. b. H. iſt verpflichtet, Stillegungsantrag zu ſtellen,
die Verwaltung hofft aber, daß das Werk nicht ſtillgelegt zu
wer=
den braucht, vielmehr ſoll mit allen Mitteln verſucht werden, den
Betrieb in Tegel aufrecht zu erhalten. Möglichkeiten ſolcher Axt
ſpielen bei den Verhandlungen mit den Gläubigern bereits eine
große Rolle, denn ſchließlich hängt davon die Exiſtenzmöglichkeft
von 3700 Arbeitern ab. Die Umſätze in den Jahren 1929 und 1930
ſchwankten wertmäßig zwiſchen 40 und 50 Mill. RM. Die
Kava=
zität der A. Borſig G. m b. H.. Tegel. liegt bei über 40 Mill.
RM. Für 1931 wird die Umſatzziffer ohne den Lokomotivbau auf
ungefähr 28—30 Mill. RM. veranſchlagt.
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[ ← ][ ][ → ]19. Dezember 1931
2.
er Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 351 — Seite 15
ALTAITeTS
*
Roman
von FRIIZ WEBER
(Rachdruck verboten.)
„Ahseſchloſſen, Lea! Sofern er überhaupt ein Intereſſe in
ſer Bütung hat, gilt es dir. Ich ſehe es doch. Wenn er dich
iſſt ein Weſen wie verwandelt. Aber wie du willſt. Ich
rde ſü ſchon irgendwie kleinkriegen, auch ohne dich.
Selbſtver=
ndlicky ſehalte ich dann mein Geld, Lea!”
„Vöel Wochen, ſagſt du? Länger wird es beſtimmt nicht
dern: Sie ſah ihn mißtrauiſch an.
„Büſhmmt nicht.”
„Urdddu gibſt’s mir ſchriftlich? Fünfzig Prozent, wenn
ſaye wir zwanzig, denn ich habe dich ja ſo lieb, wenn du
ein ilendes Scheuſal biſt, Emerich. Zwanzig und Standes=
Myn Standesamt?‟
„Sufat. Das heißt, ſobald ich das Geld habe und der junge
I druuen iſt.”
„U.dwenn du das Geld nicht bekommſt? Dann ſchert ſich
Munh um mich, wie?‟
„Dum bleibt alles wie bisher, Lea.”
„Unddu heirateſt mich auch nicht?”
„Mſeſtetwegen heirate ich dich, darüber werden wir nicht
diten.
Dia ſinftige Gräfin Keler=Koroſzinſki ſetzte ſich mit elegantem
ſuwumgauf die Lehne des Lederſeſſels und ſtrampelte mit den
ſio tnen!
Gimcht, Emerich! Gib mal den Wiſch her! Du haſt ihn
r ſcog aufgeſetzt.”
„Giuß hab’ ich das, mein Liebling”, lächelte der Graf, von
n Lrb ſeiner Verläßlichkeit angenehm überraſcht.
Er gng zu ſeinem Schreibtiſch, holte einen Bogen herrlichen
miſtupieres und blies ein Stäubchen von den reinlichen
ſriftseien. Noch einmal überflog er den Text, der ſeinen
münd=
ſen EVrſchlag in prägnantem Juriſtendeutſch enthielt, und
ſichte dan das Blatt Fräulein Ackersrode hin.
de Lea ſerſuchte zu leſen, aber die Feierlichkeit des Stils
ver=
urrtel ſi ihr Kopf konnte den kunſtvoll gebauten Sätzen nicht
Be=
Sie ſarrte das Blatt an, behielt aber ſchließlich kein Wort
GrufKelers klugen und juriſtiſch einwandfreien Aufzeichnun=
Iit Gedanken beſchäftigten ſich mit einer ganz andern
che. Enerich, ach Gott! daß der zu allem, was ihm irgendwie
tte,Eſcund amen ſagte, war ſonnenklar. Wie aber würde ſich
rr Shnetke zu dieſem Unfug ſtellen? Er, der eiferſüchtig war
„ge ein ſrimaner, und von dem die „heimliche Macht des Geiſtes”
del geeüger eingeſchätzt wurde, als der geſcheite Graf annahm.
Herr cand. theol. Balduin Schmetke ſchrieb nicht nur den
un=
bedingten Stil des Idealiſten, er lebte ihn auch, und es koſtete
nicht geringe Mühe, ihn immer wieder mit Leas Rolle als
Freun=
din ſeines Chefs zu verſöhnen. Wenn der hinter dieſe Geſchichte
kam, gab’s Skandal. Und der Schriftſteller des „Verlorenen
Soh=
nes” war nicht zu unterſchätzen. Mehr als einmal hatte er ihr
vorgeſchlagen, dieſem „unwürdigen Zuſtand” ein Ende zu bereiten
und auf ſein kümmerliches Kabinett in der Moldenhauergaſſe zu
ziehen. Nur unter Hinweis auf ſein beſcheidenes Einkommen war
es ihr bisher gelungen, ihn bei der Stange zu halten. Den
Blin=
den aber würde er nicht mehr in Kauf nehmen, das ſtand feſt.
„Du kannſt ruhig unterſchreiben, Lea, es ſteht nichts
darin=
nen, was ich dir nicht vorhin geſagt hätte”, platzte Graf Helers
Stimme in ihren Gedankengang. Fräulein Ackersrode hob
haſtig den Kopf.
„Nein, es geht nicht, Emerich, was fällt dir denn ein!” rief
ſie wütend. „Eine ſolche Schmutzgeſchichte, und noch dazu
ſchriftlich!"
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„Dann behalte es ohne Unterſchrift, ich will nichts davon
lviſſen! Olingſen wird deine Pläne nicht mehr ſtören, das
ver=
ſpreche ich. Und wenn du auskneifſt, weiß ich ſchon, was ich
zu tun habe! „Schluß!”
Sie ſprang auf und knallte Graf Kelers Vertrag auf den
Tiſch. Ihr Entſchhuß ſtand feſt. Schmetke würde ſie ſchon
hin=
ters Licht führen. Seit langem forderte er ſtatt des einen
Be=
ſuches in der Woche deren zwei. Wenn ſie dieſem Wunſche
ent=
ſprach, war ſie ſeiner ſicher.
„Abgemacht, Emerich! Dein Gedankenprotokoll oder wie
das Zeug heißt, magſt du in den Treſor ſperren. So, und jetzt
bekomme ich hundert Märker, denn der Jüngling wird mir ja
Speſen verurſachen. Ich kann unmöglich hier . . . alſo das
ver=
ſtehſt du nicht! Mach kein ſo albernes Geſicht, Emerich, eine
anſtändige Frau hat Grundſätze. Na, was iſt!“
Sie ſchwenkte die flache Hand vor Graf Kelers gepflegtem
Trotzkibart hin und her. Seufzend und mit zögernder
Um=
ſtändlichkeit holte der Herausgeber des „Verlorenen Sohnes”,
ſeine Brieftaſche hervor, entfaltete den geforderten Geldſchein
und übergab ihn Fräulein Ackersrode. In ſeinem Geſicht hing
ein letzter Reſt zerſtörter Feierlichkeit.
Die Anweſenheit Hellands laſtete wie ein Alp auf den
Be=
wohnern der Villa in Kap Martin. Von Einar Lund
an=
gefangen, bis zu dem kleinen Ivar und ſeinem Schweſterchen
ſchienen alle bedrückt, überreizt und eingeſchüchtert zu ſein
Wenn die Kinder dem Ingenieur zufällig im Garten oder auf
dem ſchmalen Strandweg begegneten, zerrten ſie ihre Erzieherin
abſeits und baten, ſo raſch als möglich nach Hauſe zu gehen.
„Der finſtere Mann kommt!” rief Klein Ingrid unter allen
Zei=
chen kindlichen Entfetzens.
Oefter als je ſah man in dieſen Tagen Einar Lund zwiſchen
den Agaven am Strand ſitzen und auf die blaue See
hinaus=
ſchauen. Der Mann, deſſen eiſerne Tatkraft die Einigung
Europas durchgeſetzt, der bisher ſelten Erholung und nie
Müßiggang gekannt hatte, ſchien zum Träumer geworden zu
ſein. Er ſaß auf den glattgeſchliffenen Steinen, das Kinn in
die hohle Hand geſtützt, die Augen unbeweglich auf ein ſilbernes
Flimmern weit draußen gerichtet, keinen faßbaren Gedanken
hinter der Stirn, nur ein dumpfes, banges Gefühl im Herzen,
Etwas Fremdes war in ſein Haus eingebrochen. „Der finſtere
Mann” lächelte er manchmal bitter und dachte an die kleine
Ju=
grid und ihr zerrendes Händchen.
Oft verſuchte er, ſeinem veränderten Weſen planmäßtg
bei=
zukommen. Neid? Einar wußte ſich frei von dieſer Krankheit,
wenigſtens was den Menſchen betraf, der da Tag und Nacht
über Pläne und Berechnungen gebeugt ſaß.
Aber etwas tauchte da immer wieder auf, eine Empfindung,
die Lund von ſich wies wie ein Selbſtmorokandidat den
Gedan=
ken an die todbringende Waffe: ſchaudernd und dennoch in
ſei=
nei Bann, geſpenſtiſch angezogen und trotzdem auf der Flucht.
Wenn er auf den glühenden Felſen ſaß und hartes Gras durch
die Finger gleiten ließ, überraſchte er ſich immer wieder auf
den unheimlichen Fährten dieſes Gedankens. Er raubte ihm
die Sicherheit, das überlegen Ruhige ſeines Weſens; er war da.,
verſchwand wieder, und wenn das Gehirn ſich noch ſo tapfer
dagegen wehrte, ihn verlachte, verwarf.
Greta hatte ſich verändert. Seit jenem rätſelvollen Abend
vor Barcelona ſchien ſie bedrückt, ſcheu, ja unaufrichtig. Sie
wich ihm aus, entſchuldigte ihre Zurückgezogenheit mit nervöſer
Unraſt und dem Bedürfnis, allein zu ſein. Sie gab zu, daß
Holger Helland in ihr ähnliches Unbehagen auslöſe wie in der
kleinen Ingrid und allen anderen, die in ſeine Nähe kamen. Ja,
einmal bat ſie ſogar, unter irgend einem Vorwand abzureiſen
und die Villa dem unheimlichen Gaſt zu überlaſſen.
Einar hatte ſich ſofort bereit erklärt, ihren Wunſch zu
er=
füllen. Am gleichen Tag traf Gretas Flugzeug in Nizza ein.
Man wollte ſich kurz verabſchieden, einen Ausflug vorſchützen
und in aller Heimlichkeit nach Schweden heimkehren. Als ſie
Helland die Hand drückten, fahen ſie ſich an wie Kinder, denen
ſchlau erdachter Streich gelungen iſt.
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