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Rabat weg. Panſionio Deutſche Bani und Darme
Franlſurt a. M. 1301.
Nummer 348
Mittwoch, den 16. Oezember 1931. 194. Jahrgang
ſtädier und Natſonalkanl.
Deutſchland in der Weltkriſe.
Srhägnisvolle Auswirkungen der Valukaverſchlechkerungen und der Zollerhöhungen des Auslandes für
eaiche Miſchelf.e Wugernun des ushandes deien eiſce uinen.- Mcanf der Lenfſcen
Hieff im 130 Mligen. — 30 Mlanen veie Denienveriaife der Feſtsbauf it Zufen ud Biaug
deutſcher Auslandsanleihen in der zweiten Dezemberwoche.
Huhee
Defahr für den deutſchen Erpork.
Mkerial für die Baſeler
Sachverſtändigen=
nd die beiſie Falelanferell.
teſtatiſtiſchen Angaben über die deutſche Ein= und
Aus=
fiün Monat November (ſiehe Handelsteil) zeigen, wie von
ſant erwartet, den ſtarken Rückſchlag. Die geſamte Ausfuhr
um 10 Millionen auf 739 Mill. geſunken. Da gleichzeitig die
nfurſgmit 482 Millonen faſt ſtabil geblieben iſt, ſank der
Sfuutberſchuß von der Rekordhöhe des Oktober (396 Mill.)
WMill. RM. Die erſten 11 Monate des laufenden Jahres
Ben=hüſem ien Geſamt=Ausfuhrüberſchuß von 2 624 Mill. auf unter
vocnrechuing von 360 Mill. Reparationsleiſtungen.
Dar Rückgang der Ausfuhr iſt im weſentlichen auf die
balu=
ſiſch, Verſchiebung einzelner Länder zurückzuführen, wobei zu
obachüt iſt, daß die Ausfuhr nach England ſich infolge der
ſen Vrverſorgung noch auf der Höhe des Vormonats hielt.
gegil weiſt Dänemark einen Rückgang um 14. aus, Schweden
1 und Britiſch=Indien ſogar um mehr als ½. Die
Aus=
ur mach England wird ſich infolge der inzwiſchen in Kraft
3000 reteser Zollerhöhungen im neuen Monat noch weiter ſenken.
adr aus dieſem Grunde ſind dieſe ſtatiſtiſchen
Zif=
iür die in Baſel tagenden Sachverſtändigen
Ah.3. von großem Intereſſe, weilaus ihnen
Blich wird, daß durch die Valutaverſchlechte=
Aler meiſten Staaten der deutſche Export
Mlgeringer werden muß, noch geringer,
mnütlleichzeitig die Länder, die bisher noch
füe Waren aufgenommen haben, die Han=
3orträge kündigen und hohe Zollmauern
richſen, umſich gegen den deutſchen Export ab=
FAren.
AMYoungplan ging von der Vorausſetzung
Sjdß die deutſche Ausfuhr vermehrt werden
ſerSeh ſollte, um die Reparationszahlungen
emyöglichen. Das iſt aber nicht eingetreten, denn die
ſbärung des Auslandes gegen deutſche
rlwird immer ſtärker. Inzwiſchen hat auch die
ichöank ihren zweiten Wochenausweis für Dezem=
4 mitgteilt, und daraus iſt die unerfreuliche Tatfache
enttigmen, daß wir einen Deviſenverluſt von rund
Millionen verbuchen müſſen, der für die Befriedigung
3R= und Tilgungsbedürfniſſe deutſcher Auslandsanleihen
ſtanzo! Es iſt wohl anzunehmen, daß auch dieſer Reichsbank=
Bwes4 ſowohl für die Baſeler Verhandlungen, wie auch die
ſpratngen der ausländiſchen Gläubiger, die in Berlin tagen,
Netenswerter Deutlichkeit iſt.
Die Zinanzen der Reichsbahn
ur den Fieler Sandergsfcif.
Baſel, 15. Dezember.
Daſ Baſeler Sonderausſchuß, der am Dienstag nachmittag
ſe Plſitzung abhielt, tritt nunmehr an die Aufſtellung des
WMackhas über die Geſamtlage Deutſchlands und Ueberprüfung
ner Zhlungsfähigkeit heran. Präſident Beneduce wurde in
E B.mittagsſitzung vom Ausſchuß erſucht, einen vorbereiten=
R Ulurausſchuß einzuſetzen, der zunächſt einmal die Grund=
Mien diſes Sachverſtändigengutachtens aufzuſtellen hat.
Ju der Vormittagsſitzung übergaben die Vertreter der
ſichs=ſan und des Reichsverkehrsminiſteriums dem Ausſchuß
Nen beicht über den geſamten Haushalt der Reichsbahn, aus
Eü huuorgeht, wie ſich ihre Lage infolge der Wirtſchaftskriſe
d douh die Tributverpflichtungen ſtändig verſchlechtert hat
d wolie einſchneidenden Erſparnismaßnahmen ergriffen wur=
. u den weitgehenden Verpflichtungen nachzukommen.
lichszundirektor Dr. Homberger gab dazu noch verſchiedene
bäutungen und Auskünfte. Er führte u. a. aus:
„Die Einnahmeergebniſſe der Reichsbahn ſind bis 1929 auf
Ad StMilliarden geſtiegen, fielen dann aber erheblich in den
bhrer 930 und 1981. Für dieſes Jahr beträgt die Schätzung
W N5 Milliarden, gleich 28 Prozent weniger als 1929. Trotz
Bpaſfſug des Betriebes an den geſunkenen Verkehr und trotz
Eſpchugen auf allen Gebieten kann die Reichsbahn dieſen
küng zprückgang durch Ausgabenſenkung nicht auffangen, da
E vorrubſichtlich nicht gelingen wird, die perſönlichen und
ſach=
gen Asgaben um mehr als 18 Prozent gegenüber 1929 zu
Een, lie Einſchränkung des Verkehrsumfangs beruht in erſter
Eie au der Wirtſchaftskriſe, iſt aber auch auf den zunehmenden
Betboſchab der anderen Verkehrsmittel, insbeſondere des Kraft=
Dgen” zurückzuführen. Deutſchland hat zwar als erſtes Land
e gufgliche Regelung über das Verhältnis Eiſenbahn=
Kraft=
genz urchgeführt; außerdem hat die Reichsbahn durch
grund=
gendg umgeſtaltung des Bahnſpeditonsweſens eine Verbilli=
Hug A Rollfuhrgebühren und Ermöglichung eines Verkehrs
Wn Hauß zu Haus erreicht. Trotzdem iſt mit einem weiter
zu=
eAnesrin Wettbewerb des Kraftwagens zu rechnen. Angeſichts
* Arisſenkungsmaßnahmen der Reichsregierung rechtfertigt
die ue Tarifſenkung im Ausmaß von 300 Millionen, die ſie
Mm Wrſten Teil durch Minderausgaben auf perſönlichem und
glicken Gebiet ausgleichen wird. Das Jahr 1931 wird mit
Mem eieblichen Fehlbetrag abſchließen, der vorausſichtlich auch
Nach A volle Inanſpruchnahme der Ausgleichsrücklagen und
Aidemnrücklage nicht gauz abgedeckt werden kann. Im Jahre
Me tnden zwar alle Maßnahmen der neueſten Notverord=
nung der Reichsregierung auf dem Gebiet der Koſtenſenkung zur
Auswirkung kommen; trotzdem ſcheinen die Ausſichten nicht
günſtig.”
Um die einzelnen Angaben noch näher zu prüfen, und damit
die Möglichkeit zu unterſuchen, ob die Reichsbahn weiter die
ungeſchützten Jahreszahlungen tragen kann, was deutſcherſeits
ſtrikt verneint wurde, iſt ein beſonderer Unterausſchuß unter dem
Vorſitz des ſchwediſchen Mitgliedes Dr. Rydbeck eingeſetzt
wor=
den, der am Dienstag nachmittag bereits zuſammentrat.
Einem weiteren Unterausſchuß unter Vorſitz des Holländers
Colliin wurde die Aufgabe überwieſen, die Einzelheiten der
deut=
ſchen Haushaltsgebarung namentlich auch, was die nächſtjährigen
Voranſchläge betrifft, zu überprüfen und damit die Möglichkeit
zu uterſuchen, ob auch hier durch weitere Erſparniſſe noch
Tributzahlungen herausgewirtſchaftet werden können. Auch dieſer
zweite Unterausſchuß nahm am Nachmittag ſeine Arbeiten auf.
Ferner hat der Vorbereitende Ausſchuß, der uuter dem Vorſitz
von Profeſſor Beneduce (Italien) die Vorfragen für die
Aus=
arbeitung des Berichts zu prüfen hat, ſeine Tätigkeit
aufgenom=
men. Profeſſor Beneduce hatte diesbezügliche Beſprechungen mit
Dr. Melchior (Deutſchland), Riſt (Fraukreich) und Lahton
Eng=
land). Wie verlautet, unterhielt man ſich über die Sichtung und
Zuſammenſtellung des vom Ausſchuß bisher behandelten
Materials.
„An Reparakionszahlungen nicht zu denken.”
London, 15. Dezember.
Zu den Verhandlungen in Baſel meldet die „Times”, es werde
immer klarer, daß Deutſchland ſeine Schulden — und zwar nicht
nur die Tribute — nur in Waren bezahlen könne, daß aber die
Zollſchranken einer Weigerung der anderen Mächte, Waren
anzu=
nehmen, gleichkämen. Bei Bargeldzahlungen ergebe ſich ſofort die
Schwierigkeit des Transfers. Es gebe keine Anzeichen, die auf
eine Aenderung der franzöſiſchen Haltung ſchließen ließen. Wie
lange auch immer die gegenwärtigen Schwierigkeiten Deutſchlands
dauern würden, die Wiederaufnahme der Jahreszahlungen gemäß
Younplan ſei mehr als zweifelhaft.
Zuſammenkrikk des erſten Unkerausſchuſſes
der deiſc frangeſchen Miſchafslanmnſſlt.
Berlin, 15. Dezember.
Am Dienstag vormittag um 10 Uhr trat im Gebäude des
Reichswirtſchaftsrates zu Berlin zum erſten Male die
Unterkom=
miſſion I der deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftskommiſſion
zuſam=
men, die ſich mit den Fragen der Handelsbeziehungen und der
privaten Induſtrievereinbarungen zwiſchen den beiden Ländern
zu befaſſen hat. Nach einleitenden Begrüßungsworten von
Staats=
ſekretär Trendelenburg ſchritt die Kommiſſion zur Wahl von
Be=
richterſtattern. Auf franzöſiſcher Seite wurde Duchemin, auf
deutſcher Seite für die Unterkommiſſion la (Handelsbeziehungen)
Miniſterialdirektor Ernſt vom Reichsfinanzminiſterium, für die
Unterkommiſſion Ib (private Induſtrievereinbarungen) Direktor
Karl Lange zum Berichterſtatter beſtellt.
Alsdann ging die Kommiſſion unter Leitung ihrer beiden
Vorſitzenden, auf deutſcher Seite Staatsſekretär v. Simſon, auf
franzöſiſcher Seite Präſident Fougere, zu den ſachlichen
Erörte=
rungen über. Es fand eine Generalausſprache ſtatt, bei der die
Auffaſſungen der beiden Seiten dargelegt wurden.
Angeſichts einer gewiſſen Gegenſätzlichkeit der Auffaſſungen
in der Frage der Kontingentierung wurde von beiden Seiten der
Wille zum Ausdruck gebracht, gemeinſam nach Möglichkeiten und
Mitteln zu ſuchen, um dieſe Schwierigkeiten unter Rückſichtnahme
auf die gegenſeitigen Intereſſen zu überwinden.
Nach der Vormittagsſitzung wurde die Kommiſſion, in der
Reichskanzlei vom Reichskanzler begrüßt, dem von franzöſiſcher
Seite Präſident Fougere erwiderte; die franzöſiſchen Mitglieder
der Kommiſſion wurden dem Reichskanzler durch den franzöſiſchen
Botſchafter Franeois Poncet vorgeſtellt. Die Unterkommiſſion hat
ſich für die weiteren Erörterungen in ihre beiden Unterausſchüſſe
geteilt, von denen der Ausſchuß lb heute nachmittag unter dem
Vorſitz der Herren Lammers und Laurent zuſammentrat. Man
beſchäftigte ſich insbeſondere mit der Unterſuchung der Frage, auf
welchen Warengebieten und mit welchen Methoden die in vielen
Induſtriezweigen, bereits beſtehenden privatwirtſchaftlichen
Ver=
einbarungen ausgebaut und vermehrt werden können.
Dabei kam das Beſtreben zum Ausdruck, auf dieſem Wege
etwa beſtehende handelspolitiſche Schwierigkeiten aus dem Wege
zu räumen. Morgen werden interne Beſprechungen und eine
Sitzung des Unterausſchuſſes la ſtattfinden.
Rückwirkungen der Aufhebung des japaniſchen
Galſmdnds.
Die Einſtellung der Goldzahlungen durch Japan wird in
Lon=
doner politiſchen Kreiſen begrüßt als Unterſtützung des eigenen
Schrittes. In Handelskreiſen — beſonders in der
Baumwoll=
induſtrie — iſt man jedoch wegen des japaniſchen Wettbewerbes in
Indien und im Fernen Oſten beſorgt. Südafrika und Auſtralien
befürchten von dem japaniſchen Abgehen vom Goldſtandard eine
Verringerung des eigenen Abſatzes an Wolle. Die
Baumwoll=
ſpinner in Indien haben bereits Antidumpingzölle von der
indi=
ſchen Regierung gefordert. Auch in Amerika hat das Vorgehen
Japans in der Goldfrage ſtarke Beunruhigung hervorgerufen
wegen der Rückwirkung auf die Währungen der übrigen Länder
und auf die amerikaniſche Ausfuhr nach Japan.
* Weltwirtſchaftliche Umſchan.
Die Weltwirkſchafk am Ende?
Von
Profeſſor Dr. Otto Moſt.
Der deutſch=franzöſiſche Gegenſatz im Ausgangspunkt der
gegenwärtigen Baſeler Verhandlungen iſt bekannt. Die
Reichsregierung hat ihnen in ihrer Note vom 19. November die
Aufgabe zugewieſen, das Reparations= und Schuldenproblem in
ſeiner Geſamtheit und unter Berückſichtigung aller ſeiner
Faktoren aufzurollen, Frankreich gab darauf die Antwort
am 27. November in jener aufſehenerregenden Rede des
Mini=
ſterpräſidenten Laval, die jedes Entgegenkommen darauf
ab=
lehnte. Dieſe Rede fand nicht nur in Deutſchland, ſondern weit
darüber hinaus, namentlich auch in England, entſchiedenen
Widerſpruch. „Die „Neue Zürcher Zeitung”, Deutſchland nicht
immer allzu wohlgeſinnt, ſchrieb von der tiefen
Enttäu=
ſchung, die der Welt hier zuteil geworden ſei. Der Popolo
d’Italia”, das Organ Muſſolinis, trat in betonter
Gegenſätzlich=
keit in einem Leitartikel nachdrücklich für die Aufhebung aller
Kriegstribute ein. Und es gab einen, wenn auch vielleicht
ungewoll=
ten Gleichklang, daß faſt im genau gleichen Augenblick, da die
Sach=
verſtändigen in Baſel zuſammentraten, der Präſident Hoover
in Waſhington ſeine Jahresbotſchaft an den nach langer
Pauſe wieder verſammelten Bundeskongreß erließ, in der er,
auf die Lage im letzten Sommer zurückblickend, betonte, wie es
von größter Wichtigkeit geweſen iſt, dabei mitzuhelfen, daß das
deutſche Volk vor der unmittelbar bevorſtehenden Kataſtrophe
be=
wahrt und ſein wichtiger Anteil an Fortſchritt und Stabilität
der Welt erhalten bliebe. Der Schluß liegt nahe, trotz der
gegenwärtigen Zurückhaltung der Union gegenüber den
euro=
päiſchen Problemen: Gilt, was damals unter
un=
gleich günſtigeren Verhältniſſen richtig war —
ſeitdem haben ja erſt die nach Milliarden zählenden
Kreoit=
rückziehungen und notgedrungenen Rückzahlungen den Abgrund
weit aufgeriſſen —, nicht heute noch in weit größerem
Maße ?!.
Trotzdem hat Frankreich ſeine Stellungnahme weiter verſteift.
Es ſei an ſeine Note an die beteiligten Regierungen kurz vor
Beginn der Baſeler Verhandlungen und an die anfchließende
Habas=Mitteilung in ihrer geradezu demonſtrativen Zuſpitzung
erinnert. Die Gegenſätze haben ſich damit noch ſchärfer von
einandee abgehoben. Stark in den Vordergrund gerückt iſt dabei
neben den Fragen: „Geſamtproblem” oder „Teilproblem” und
„Endlöſung oder proviſoriſche Löſung”, die Frage des
Vor=
rangs der privatenoder der politiſchen Schulden.
Der deutſche Standpunkt geht in dem Bußtſein, daß auf andere
Weiſe dem Weltkredit der deutſchen Wirtſchaft auf lange Zeit
hinaus ſchlechthin der Boden entzogen werden würde, dahin, daß
vor allem anderen die privaten Gläubiger Anſpruch auf
Be=
friedigung haben müſſen. Das iſt der Standpunkt, der auf dem
ewigen Geſetz von Treu und Glauben in den kaufmänniſchen
Beziehungen aufbaut. Frankreich will genau das Gegenteil.
Da=
mit vertiefen und verbreitern ſich die Gegenſätzlichkeiten. In
ihrem Gewirr jetzt und demnächſt die Richtung völlig klar
einzu=
halten, in die der Zwang der Lage eindeutig weiſt, iſt für die
deutſchen Vertreter ſicherlich keine leichte Aufgabe. Hier handelt
es ſich, um einen neulich anderwärts gebrauchten Ausdruck
auf=
zunehmen, „letzten Endes in der Tat um nichts mehr und nichts
weniger als um einen inſtinktiven Kampf gegen eine
Erholung Deutſchlands auf geſunder
Grund=
lage”, dem es mit Aufbietung aller geiſtigen und ſeeliſchen
Kräfte ſtandzuhalten gilt.
Auf alle Fälle iſt die Frage ernſt. Man wird zum mindeſten
mit ſehr ſchwierigen Verhandlungen rechnen müſſen, die
ſich vielleicht länger hinziehen, als dem ungeheuren Druck der
ſchnellſte Löſung fordernden Situation entſpricht. Ein
natio=
nales unglück wäre es geradezu, wenn ſchließlich
grund=
legende Entſcheidungen in die letzten Minuten vor Ablauf des
Stillhalteabkommens gedrängt würden; eine Entwicklung (
biel=
leicht auch: gegneriſche Taktik!), die Deutſchland ſchon ſo manches
Mal erlebt hat und dann ſtets mit übereilten, unter beſonderem
Zwang der Stunde angenommenen Vereinbarungen zum
ver=
hängnisvollen Schaden für ſich ſelbſt, aber auch für alle
mittel=
bar oder unmittelbar daran Beteiligten hat büßen müſſen.
Daß in einer ſolchen Atmoſphäre die Arbeiten des
deutſch=
franzöſiſchen Wirtſchaftskomitees nicht unter
be=
ſonders günſtigen Vorausſetzungen ſtanden, liegt auf der Hand.
So iſt denn auch das Ergebnis bislang kein allzu großes
ge=
weſen. Die offen zutage liegenden Vorteile verſtändnisvollen
Zuſammenarbeitens werden überragt von politiſchen
Gegen=
ſätzen, von deren Behebung oder (wenn wirklich der
unglück=
ſelige Wille danach ſich durchſetzen ſollte) Verewigung alles
weitere abhängt.
Bei Frankreich ſteht es, die Folgerungen hieraus zu
ziehen; dies umſo mehr, als ſeine eigene Wirtſchaftslage
ſich dauernd verſchlechtert. Die Konjunktur läßt weiter nach.
Die Arbeitsloſigkeit ſteigt ſchnell. Die Erträgniſſe der großen
Kreditinſtitute gehen mehr und mehr zurück. Der neulich
heraus=
gekommene Jahresbericht des Credit Mobilier Frangais, dieſer
großen Finanzierungsbank, ſpricht von ſich ausbreitendem
Miß=
trauen des breiten Publikums. Die Regierung hat ſich veranlaßt
geſeheu, der Bank von Fraukreich zur Deckung ihrer bei der
eng=
liſchen Pfundentwertung erlittenen Verluſte einzuſpringen. An
der Pariſer Börſe herrſcht allgemeine Baiſſe. Die Ausſichten der
Exportinduſtrie ſind trübe.
Weitere Rückgänge werden befürchtet angeſichts des
engli=
ſchen Wettbewerbs auf der Grundlage des entwerteten Pfundes
einerſeits, der engliſchen Schutzzollabſperrungen
andererſeits. Auf letztere hat Fraukreich mit Einführung eines
Zollzuſchlags auf engliſche Erzeugniſſe geantwortet. Erklärungen
des engliſchen Handelsminiſters ſtellten wiederum engliſche
Gegenmaßnahmen in Ausſicht; alſo ein engliſch=
franzö=
ſiſcher Zollkrieg in ſeinen erſten, aber ſchon deutlichen
Anfängen. Gefährlich wäre es, wenn eines guten Tages die
Frage der Pfundſtabiliſierung, das Zollproblem und ſchließlich
die Reparationsfragen zum einheitlichen Gegenſtand
engliſch=
franzöſiſcher Auseinanderſetzungen gemacht würden. Ein Aufſatz
des „Daily Telegraph”, des großen liberalen Blattes, erörterte
erſt dieſer Tage eine ſolche Möglichkeit, und der ſozialiſtiſch
ein=
geſtellte „Daily Heralo” wies auf die ſtarke Stellung hin, d4
Seite 2 — Nr. 348
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 16. Dezember
Frankreich bei ſolcher Entwicklung haben würde, von deſſen
An=
leihen an England 15 Mill. Pfund Ende Januar und 40 Mill.
Pfund im September fällig ſeien. Damit liegen auch große
politiſche Gefahren für England ſelbſt in ſeiner
Wen=
dung zum Schutzzoll, wie ſie ſich vor allem in der Abnahme des
die Regierung zur Erhebung von Zuſchlagszöllen auf Halb= und
Fertigfabrikate für vorläufig ſechs Monate ermächtigenden
Antidumpinggeſetzes vomi 17. November dokumentierte
Auch die deutſche, an den neuen Zollbelaſtungen, die durchweg
50 Prozent (!) der Warenwerte betragen, ſtark beteiligte
In=
duſtrie (insbeſondere Textil=, Kleineiſen=, Papier= und noch
manche andere Fertigwareninduſtrie) iſt ſehr ſtark betroffen. Auch
hier handelt es ſich um Fragen von allergrößter
Bedeu=
tung. Von der deutſchen Geſamtausfuhr geht ja rund ein
Zehntel nach England, und zwar waren es 1930 rund 1,2
Mil=
liarden Mark. Die engliſche Einfuhr nach Deutſchland war zwar
mit 640 Millionen Mark weſentlich geringer; immerhin ſind
namentlich die engliſche Textilinduſtrie (mit rund 260 Mill. RM.,
und der Bergbau (mit annähernd 100 Millionen RM. dabei ſo
ſtark intereſſiert, daß etwaige deutſche Gegenmaßnahmen nach
dieſen Richtungen ſchon ſehr empfindlich wirken könnten.
Ein zweites Zehntel der deutſchen Ausfuhr geht nach Hol
land. Nunmehr hat auch hier, wo die Freihandelspolitik
bis=
her ihren feſteſten Hort hatte, das Parlament Regierungsvorx
ſchlägen auf weitgehende Einfuhrbeſchränkungen und =
erſchwe=
rungen zugeſtimmt. Ueberall das gleiche Bild, überall
Zollerhöhungen oder, was ſich unter Umſtänden praktiſch noch
gefährlicher auswirkt, Kontingentierungen, d. h. Mengenmäßige
Begrenzungen der Einfuhr! Schließlich drohen ſich auf dieſe
Weiſe alle Beziehungen zu lockern und zu löſen, die das Weſen
der Weltwirtſchaft überhaupt ausmachen. Und dabei verlangt
man von Deutſchland Zahlungen, die doch allein aus dem
Export finanziert werden können, und macht ihm, wie im Falle
der Schweiz, mit der eine Einigung über die ſtrittigen
han=
delspolitiſchen Punkte leider nicht hat erzielt werden können,
Vorwürfe wegen verminderter Abnahmebereitſchaft!
Vielleicht hat aber gerade dieſer überſtürzte, maßlos
über=
triebene, allſeitige Protektionismus des gegenſeitigen
Abſchlie=
ßens den einen Vorteil, daß ſo am ſchnellſten das
Gemein=
gefährliche der Bewegung offenbar wird und dieſer ſchließlich
ſinnlos werdende Kampf aller gegen alle
verhält=
nismäßig raſch in ſich zuſammenbricht. Die Zunahme der
Staatsdefizite in allen europäiſchen Ländern und die
Zu=
ſpitzung der wirtſchaftlichen Lage auch in Amerika gehen
die=
ſer Richtung paralell und fällen ein vernichtendes Urteil über
jeden Verſuch, der Weltwirtſchaftskriſe weiterhin beikommen zu
wollen, ohne den Mut zu klaren Entſcheidungen, die das Uebel
an der Wurzel, nämlich im mitteleuropäiſchen Gefahren
herde, anpacken.
Aufhebung der
Wohnungs=
zoangsreietſchafr an K.Aprt 1933.
Neuer Mieterſchuk ab 1. April 1932.
In einem Rundfunkvortrag über die Hauszinsſteuer, die
Mietſenkung und die Regelung der Wohnungswirtſchaft durch
die neue Notverordnung führte geſtern Oberregierungsrat Durſt
vom Reichsarbeitsminiſterium u. a. folgendes aus:
Die Wohnungszwangswirtſchaft iſt inſoweit überflüſſig und
abzubauen, als ſich auf dem Wohnungsmarkt Angebot und
Nach=
frage ausgleichen. Das Wohnungsmangelgeſetz tritt am 1. April
1933 endgültig außer Kraft, d. h. von dieſem Zeitpunkt an
dür=
fen Wohnungen oder ſonſtige Räume von den Wohnungsämtern
nicht mehr beſchlagnahmt und ſonſt in Anſpruch genommen
wer=
den. Darüber hinaus wird das Wohnungsmangelgeſetz ſchon
ab 1. Januar 1932 weſentlich eingeſchränkt. Danach werden
künf=
tig von der Beſchlagnahme und den übrigen Vorſchriften des
Wohnungsmangelgeſetzes ſämtliche Wohnungen ausgenommen,
deren Jahresfriedensmiete einen je nach der Ortsklaſſe
verſchie=
denen Betrag überſteigt. Dieſe Beträge liegen zwiſchen 300 Mark
in der niedrigſten Ortsklaſſe und 800 Mark in der höchſten.
Werkswohnungen und Wohnungen gemeinnütziger
Wohnungs=
unternehmen dürfen ebenfalls nicht mehr beſchlagnahmt werden.
Der Mieterſchutz wird für die Zukunft in folgender Weiſe
neu geregelt: Die Vorſchriften des Reichsmietengeſetzes und des
Mieterſchutzgeſetzes ſind vom 1. April 1932 an nicht mehr
an=
wendbar auf teure Wohnungen, das ſind Wohnungen mit einer
Jahresfriedensmiete von 1600 Mark und mehr in Berlin, 1400
Mark und mehr in den Orten der Sonderklaſſen, bis zu 450 Mark
und mehr in Ortsklaſſe D. Außerdem werden befreit alle
Neu=
bauten, alle durch Um= oder Einbauten neu geſchaffenen Räume
ohne Rückſicht darauf, ob ſie mit Zuſchüſſen aus öffentlichen
Mitteln errichtet wurden oder nicht. Das Gleiche gilt für alle
durch Teilung einer Wohnung oder Umwandlung von
Geſchäfts=
räumen neu geſchaffenen Räume und für ſämtliche
Untermiet=
verhältniſſe.
In der geſtrigen Sitzung der Zentrumsfraktion des
Reichs=
tages wurde in Anweſenheit des Reichskanzlers und
Reichsarbeits=
miniſters die letzte Notverordnung behandelt und dem Kanzler das
Vertrauen ausgeſprochen.
Reichspräſident von Hindenburg wird, wie wir erfahren, zum
Jahreswechſel eine Rundfunkanſprache an das deutſche Volk
rich=
ten. Der genaue Zeitpunkt wird noch feſtgeſetzt werden.
Die Reichstagsfraktion des Chriſtlich=ſozialen Volksdienſtes hat
am Dienstag vormittag eine Sitzung abgehalten und beſchloſſen,
gegen eine Einberufung des Reichstages vor Weihnachten zu
ſtimmen.
Wie verlautet, wird nach Weihnachten in einer Ergänzungs
verordnung eine Reihe von juriſtiſchen Unklarheiten in der
Not=
verordnung vom 8. Dezember klargeſtellt. Dieſe Ergänzung werde
für die Allgemeinheit nur von untergeordneter Bedeutung ſein.
In der Techniſchen Hochſchule in Braunſchweig iſt geſtern
vor=
mittag die Studentenſchaft in einen Streik getreten, der für die
Dauer von zwei Tagen geplant iſt. Als Grund wird von der
Studentenſchaft angegeben, daß — nach Meinung der
Studenten=
ſchaft — beleidigende Aeußerungen eines bulgariſchen Studenten
von der akademiſchen Behörde nicht genügend geſühnt worden ſein
ſollen.
Die öſterreichiſche Regierung legte geſtern dem Nationalrat
die drei neuen Creditanſtalts=Geſetze vor. Bundeskanzler Dr.
Bureſch erklärte in der Begründung, die Regierung ſei feſt
ent=
ſchloſſen, mit den tatſächlichen Einnahmen des Staates das
Aus=
langen zu finden, und werde keinesfalls neue Kredite aufnehmen
oder den Banknotenumlauf vermehren.
Die franzöſiſche Kammer hat den Vertrag zwiſchen dem Staat,
der autonomen Tilgungskaſſe und der Bank von Frankreich über
die Deckung der dem franzöſiſchen Noten=Inſtitut durch die
Ent=
wertung des Pfundes entſtandenen Verluſte von 2,5 Milliarden
Franken mit 321 gegen 269 Stimmen angenommen.
Hoover legte dem amerikaniſchen Senat
Ergänzungsforderun=
gen für den Haushalt in Höhe von 136 Millionen Dollar vor, die
für Straßenbauten und für Armee= und Marinebauten verwendet
werden ſollen.
Der amerikaniſche Abgeordnete Collins forderte im
Repräſen=
tantenhaus den Präſidenten Hoover auf. Reichspräſident von
Hin=
denburg ſofort zu einem Beſuch in Waſhington einzuladen.
Deutſch=
land ſei bisher von den Vereinigten Staaten „uebenſächlich”
be=
handelt worden.
Havas zufolge beſtätigt es ſich, daß als franzöſiſches Mitglied
der nach der Mandſchurei zu entſendenden Völkerbundskommiſſion
ein General in Frage kommt. Zwiſchen dem franzöſiſchen
Außen=
miniſterium und dem Kriegsminiſterium ſchweben zurzeit hierüber
Verhandlungen.
Dſchiang Kai=ſcheck hat nicht nur auf alle miniſteriellen
Befug=
niſſe, ſondern auch auf den Poſten als Generaliſſimus verzichtet.
Senkung des Reichskraftwagenkarifs.
Berlin, 15. Dezeu
Der Reichsverkehrsminiſter hat mit ſofortiger
Wirku=
gende Aenderung des Reichskraftwagentarifs angeordnet:
Abſchnitt 1 vorgeſehenen Frachten für Ladungen von bis
Kilogramm und die im Abſchnitt 2 vorgeſehenen Frachtſche
die Gewichtsſtufen von 1001 bis 3600 Kilogramm werden
v. H., die übrigen Frachtſätze im Abſchnitt 2 um 5 v. H. er:)
Dieſe Tarifänderung iſt als Zwiſchenlöſung anzuſehen.
Tarif enthaltenen Tabellen werden deshalb auch zunächr
neu aufgeſtellt. Es iſt beabſichtigt, den in der
Verordnun=
den Ueberlandverkehr mit Kraftahrzeugen vorgeſehenen
beirat in der erſten Hälfte des Monats Januar einzubm Schlo
Seine Aufgabe wird es ſein, zu den zahlreichen, ſeit der N:0zhn Geſt
lung des Güterfernverkehrs mit Kraftfahrzeugen geärſug eine
Wünſchen Stellung zu nehmen und eine Grundlage für dfiGerverſ
ſchließung des Reichsverkehrsminiſters über die organiſch eſſeonen
geſtaltung des Tarifs zu ſchaffen. Die Tarifarbeiten ſollem ſcung de
ſchleunigt werden, daß der neue Tatrif am 1. Februar im ſn durchſu
treten kann.
ziungreiche
zuife des
Die Reichsbahnverwaltung hat beſchloſſen, die Expreßguut
Aber de
ab 16. Dezember um 15 v. H. zu ermäßigen. Die durch die B/
ordnung veranlaßten Tarifermäßigungen werden am Mittrucn von A
kanntgegeben werden.
uen
Die Schiffahrtsabgaben auf den Reichsbinnenwaſſerd
und in den reichseigenen Binnenhäfen ſind mit Wirkunu
Iit
16. Dezember 1931 um mindeſtens 10 Prozent geſenkt worde‟
Nach einer Meldung der Telegraphen=Agentur der
Sowjet=
union hat die chineſiſche Regierung den Vorſitzenden des
geſetz=
gebenden Parlaments, Liwen zum Vorſitzenden der chineſiſchen
Nationalregierung als Nachfolger Dſchiang Kai=ſchecks ernannt.
Neue Nolverordnung in Preußen.
* Berlin, 15. Dezember. (Priv.=Tel.)
Der preußiſche Finanzminiſter Klepper hat ſich entſchloſſen,
ein umfangreiches Sparprogramm auszuarbeiten. Klepper hat
erhebliche Abſtriche an den Ausgabepoſten der einzelnen
Mini=
ſterien vorgeſehen, gegen die ſich die Chefs natürlich energiſch zur
Wehr ſetzen. Auf dem Gebiet will er durch Vereinfachung
Ein=
ſparungen erzielen, während das Innenminiſterium im Laufe
des nächſten Jahres freiwillig nur eine Reihe von Landkreiſen
auflöſen will. Das Landwirtſchaftsminiſterium ſoll die Fonds
für Forſchungsinſtitute erheblich kürzen oder zum Teil auflöſen,
das Juſtizminiſterium ſoll eine Reihe von Amtsgerichten
auf=
heben. Auch die Lehrer will der neue Finanzminiſter wieder
herannehmen und er ſoll dabei auch an eine Herabſetzung der
Penſionsgrenze denken. Offenbar iſt man ſich in der geſtrigen
Chefbeſprechung grundſätzlich doch einig geworden, und man
rech=
net damit, daß die preußiſche Notverordnung, in der alle
Maß=
nahmen zuſamemngefaßt werden, noch vor Weihnachten
ver=
öffentlicht wird.
Vor einer Berordnung des Reichskommiſſars
Der Reichskommiſſar für die Preisüberwachung wird nach
Abſchluß der in dieſen Tagen ſchwebenden Verhandlungen mit
den Vertretern der Bäcker=, Fleiſcher= und Friſeurverbände eine
Verordnung über die Preisbildung in dieſen Gewerben erlaſſen.
Die Verhandlungen mit dem Fleiſcher= und Friſeurgewerbe ſtehen
unmittelbar vor dem Abſchluß. Geſtern hat der Reichskommiſſar
mit den deutſchen Straßen= und Kleinbahnverwaltungen
verhan=
delt und das Verfahren feſtgeſtellt, nach dem auf Grund der
Be=
ſtimmungen der Notverordnung Tarifermäßigungen mit
möglich=
ſter Beſchleunigung in Kraft geſetzt werden können.
Die Gewerkſchaften beim Kanzler. — Brüning
beſonderes Gewicht auf die Preisſenkung. ie B.
Mtzei wa
Berlin, 15. Dezen ezmber,
Ueber die Beſprechung der Gewerkſchaftsführer beim Siſten Dr.
kanzler berichtet der „Deutſche” eine Reihe von Einzelheitem.A zu eiſel
Vertreter des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes wandten ſich ℳ nach d
ders gegen die empfindlichen Kürzungen der Bergarbeite-Zſe auft.
und der Löhne der Arbeiter in den öffentlichen Betrieben. vc0smus
hart ſei die Lage vieler Angeſtellten. Eine Beſſerung de ſeinv
ſchäftslage auf dem Binnenmarkte ſei direkt abhängig von iſt !
vollen Erfolg bei der Auflockerung und Senkung der Pres
Lebensmittel und Bedarfsartikel, der Tarife für Verkehr, Sr
Gas und Waſſer und von einer gut durchgeführten Mien
Zinsſenkung ſowie von einer Preisminderung bei den Urſi
Der Reichskanzler wies in ſeiner Entgegnung u. a. 5ſt.
hin, daß wir in einer ſtrukturellen Kriſe ſtehen und Dim
machen müſſen, die andere Länder einfach Auf
Verlaſſen des Goldſtandards einfacher mc
könnten. An der Senkung der Bergarbeiterlöhne ſeiin
wegen der notwendigen Preisſenkung bei der Kohle leidem
vorbeigekommen. Ebenſo könne man auch die Löhne der zu
lichen Arbeiter nicht unberührt laſſen, wenn ein Teil der ng
amtengehälter noch weiter geſenkt werde.
wei
Der Vizekanzler bemerkte dazu, daß es beſſer ſei, eine bM
ſierte Senkung dieſer Löhne zu vollziehen, als daß ſpäter
leiſtungsſchwache Gemeinden die Löhne willkürlich noch 590 de
gemildert würden. Der Reichsarbeitsminiſter bemerkte zu )m
Bergarbeiterlöhnen, daß wir vor der Frage ſtanden
weitere 80000 oder 90 000 Bergarbeiter
entla=
werden müßten, oder ob man durch Lohn=
Preislockerung die Weiterbeſchäftigung eſd eint
ſelben erreichen will.
Zur Arbeitsbeſchaffungsfrage führte der Kanzler aus, der
250 Millionen RM. durch die Reichsbahn Vergebungen erf. 14 Preſſeſt
daß die Geſellſchaft für Arbeitsbeſchaffung mit 400 MillionenMeldung
in Betracht komme, und daß ſchließlich den Ländern und Ge—Eutional
den geholfen werden müſſe, aus der Hauszinsſteuer, insbeſch Dation
auch aus den Rückflüſſen nach wie vor Mittel für / Dabei
Wohnungsbau zu geben. Beſonderes Gewicht m” un ein
auf die Durchführung der Preisſenkungs zialiſti
ſchriften gelegt. Inſonderheit werden auch die öffentähner V
Tarife alsbald eine Herabſetzung erfahren.
eſſen
Der Reichsarbeitsminiſter hob beſonders hervor, daß di. 14 langen
gierung unbedingt die kollektiven Arbeitsverträge halten will. 3n die
Reichskanzler betonte am Schluß, daß vom Erfolg in der 4pahrzune
frage der weſentliche Zweck der Notverordnung, nämlich die E0 ſollen
ausſetzungen für die Ingangſetzung der Wirtſchaft zu ſch uues erhal
ein nicht
abhängt.
Hundert Jagre Meininger Theuter.
Zum 17. Dezember
Von Otto Schabbel.
Wer heute Meiningen durchquert, paſſiert ein geruhſames
Landſtädtchen. Eine gepflegte Kleinſtadt, die ſich um das Schloß
lagert, mit ein paar monumentalen Akzenten, die an die höfiſche
Vergangenheit erinnern. Eher nüchtern als romantiſch.
Ohne viel Eigenart im Charakter wie andere deutſche
Klein=
ſtadtidyllen. Kein Hauch der aufgeregten Welt drang noch,
ſo ſcheint es, hier herein. Nicht viel anders mag es vor
hun=
dert Jahren hier ausgeſehen haben, als die Haupt= und
Reſidenzſtadt Meiningen ein eigenes ſtändiges Theater bekam.
Von dieſem Tbeater, das in dieſen Tagen ſein
hundert=
jähriges Beſtehen begeht — nicht mit lauten, feſtlichen
Akkorden, ſondern mit einer Reihe von beſonders würdigen
Aufführungen, wie ſie zugleich dem Werkgeiſt der Tradition
dieſer Bühne und dem Notgeiſt unſerer Zeit entſprechen —
zu ſprechen, wäre kaum ein Anlaß, hätte es ſich im Stil und
Sinne ſeiner Gründungsepoche weiterentwickelt. In nichts
unterſchied ſich dies Meininger Hoftheater von anderen
ver=
wandten Inſtituten in den kleinen deutſchen Reſidenzen,
deren erlauchte Herrſcher zur Bekundung ihres Reichtums und
zum Pläſier Ihro Liebden und ihrer Hofzirkel ſich mit
italie=
niſchen Opern und mit franzöſiſchen Balletts, vielleicht auch
einmal mit einem deutſchen Luſtſpiel zu verluſtieren ſuchten.
Der Geiſt des benachbarten Weimar hatte hier noch keinen
Funken gefangen. Sinn und Aufgabe der Schaubühne als
moraliſche, als nationale Anſtalt war noch ein Buch mit
ſieben Siegeln.
Nur einer beſcheidene lokale Rolle ſpielte das Meininger
Hoftheater jener Jahrzehnte. Die deutſche Theatergeſchichte
intereſſiert ſich höchſtens für jenes kurze Kapitel ſeiner
Exi=
ſtenz, wo eine der romantiſchſten Figuren der deutſchen
Bühne hier ein Gaſtſpiel als Direktor gab, der ſogenannte
„Theatergraf”, jener Theaterromane aus dem
mecklenburgi=
ſchen Hauſe Hahn=Neuhaus, der wahrhaft vom Theaterteufel
beſeſſen war und ſeiner Leidenſchaft alles opferte. Alles:
das große Vermögen, die mecklenburgiſchen Güter zerrannen unter
ſeinen Händen, bis die Familie eingriff, ihn unter Kuratel ſtellte
und er ſelber mit einer jährlichen Abfindungsſumme in die Weite
zog, als Leiter einer eigenen Truppe, ein gräflicher
Schmieren=
direktor, der nichts anderes kannte als ſeine Theaterleidenſchaft,
der er zuguterletzt, als ſeine Direktion zuſammengebrochen war,
als Souffleur und Rollenſchreiber noch frönte. Eben dieſer Graf
Hahn hat einmal auch die Direktion des Meininger Hoftheaters
geführt — aus der vormärzlichen Chronik der Meininger Bühne
das einzige intereſſante Blatt.
Das Eigenleben dieſes Theaters begann in Wirklichkeit erſt
im Jahre 1866. Damals übernahm anſtelle ſeines Vaters Prinz
Georg die Regierung des Herzogtums, ein Vierzigjähriger, der
in preußiſchen Militärdienſten ſtand. Ein Mäzen, der die innere
Verpflichtung ſeiner Aufgabe auch auf künſtleriſchem Gebiet
er=
kannt hatte und durch einen unermüdlichen Lerneifer das Wunder
vollbrachte, in ſtetiger Selbſtentwicklung und Zielſtrebigkeit die
Kunſtwerk herangeht und das Völkchen egozentriſcher, indim) der (
liſtiſch geſinnter Schauſpieler beinah eiſern zwingt, ſich von 90 Her
Nolleneitelkeit loszulöſen und ſich der Geſamtidee des Kunſtl Von de
zu unterwerfen — wahrlich ein Novum auf der Bühne, M7W größt
noch nie erlebt ward. Man möchte heute darüber lächeln —M Klaſſi
bis heute iſt der „Theaterherzog” noch manchem leiſen Sel9 er in
ausgeſetzt — wäre nicht dem zielbewußten Führerwillen eZ/0, ſtan
viel ernſthafte und tiefe künſtleriſche Empfindung beigeſelll M dem
weſen; a, wäre er nicht in hohem Maße von der Ahnung men in zu
geheimnisvoll myſtiſchen Sendung der Kunſt, mag mer Neihund
göttlich nennen oder übermenſchlich, durchdrungen gemes Mieißign
die das A und O aller künſtleriſchen Einſicht iſt. Häreiſt worde
nicht dieſe ahnungsvolle Erkenntnis, dieſe innere Demur 1g gew
der ſchöpferiſchen Sinnkraft des Kunſtwerks gehabt, d2Mi
Meininger Herzog vor den meiſten ſeiner Regierungskou. Dſte, leb
auf deutſchen Fürſtenthronen voraus hatte, — ſchweFin
wäre von ſeiner künſtleriſchen Arbeit die unerhörte zeu — ilturt
und moraliſche Wirkung ausgegangen, die ſein Theater: 0.
zehnte hindurch auf dem ganzen Erdball ausſtrömte.
Uns Heutige mutet allzu gering an, was dieſer ThrWé beite
mann auf dem Meininger Thron vollbrachte. Und doch Siſer
alles von einem eminent praktiſchen und klugen Sinn, ſc”ſ
fach heute auch ſein damals kunſtrevolutionäres Lun
aſt, dem der kleine
Grund auf
Stelle der
gibt er der
Das Theatergebäude in Meiningen in ſeinem heutigen Zuſtand.
wahre Metamorphoſe des Mäzens zu vollenden: ein künſtleriſcher
Anreger, ein ſchöpferiſcher Mitgeſtalter zu werden. Aus ſeiner
militäriſchen Karriere hatte er das unerbittliche Gefühl für Zucht
und Diſziplin mitgebracht. Er übertrug es auch aufs Theater:
aber nicht im Sinne einer perſönlichen Kommandogewalt,
ſon=
dern zum Zwecke einer allerletzten Unterordnung unter eine
höhere Idee, unter die innere Abſicht des Kunſtwerks.
Ein Obriſt, der mit beinah militäriſcher Exaktheit an das
der dramatiſchen Stimmungsilluſion; in intimen So4
baut er eine geſchloſſene Zimmerdekoration auf; der 97.
der von landläufigen Phantaſiekoſtümen, mit denen ſich ""
Egmont, morgen der Trompeter von Säckingen beile"
wird vom Koſtümzeichner — und das iſt der Herzog ſ.
mit hiſtoriſchen Unterlagen und ſorgfältigen Geſchſ.
kompoſitionen angewieſen; das „Volk”, ſolange ein. *
und nichtsnutzig daſtehender Chorhaufen, wird wirtlig.
dynamiſch angeheizt, eine dramatiſch geteilte und *
einander bewegte Maſſe, ein Mitſpieler, der in ſo wu.”
Ausmaßen auf der deutſchen Bühne noch nicht erle..
den war. Die Rollen wurden nicht nach herkömmlichen Sch9ſ
regeln, ſondern ausſchließlich nach den Geſichtspunkten der. L.
tiſchen Wahrheit durchgearbeitet, mit einer Subtilität, wie.
dem bisherigen Theaterſchlendrian ganz unerhört war.
nichts als Proben, hieß es hier. Das Grundgeſetz aller künſte.
Arbeit: Zucht und Diſziplin, iſt bis dahin wohl noch nie.""
deutſchen Theater ſo draſtiſch und beinahe drakoniſch, beſtiml.
nie ſo überzeugungskräftig und erfolgsſicher angewandt Do..
woch, 16. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 348 — Seite 3
Hausſuchung auf Schloß Rotenberg.
Die Polizei inkerefſtert ſich für „geſellige Zuſammenkünfke” beim Geſandken von Reichenau.
Ein polikiſches Schreiben des Fürſten Eulenburg=Herkefeld.
haber ein Jahr lang nicht geflogen iſt. An die Beſchaffung von
eigenen Flugzeugen für die Partei könne ſchon deshalb nicht
ge=
ein „poltiiſcher Zee.
Geftörke Ausſprache über die Polikik
des Nakionalſozialismus.
Heidelberg, 15. Dezember.
En, ſeit ie Au Schloß Rotenberg bei Wiesloch, das dem früheren
rzeugen ſer rüen Geſandten von Reichenau gehört, wurde am Sonntag
indlage hmmiſg eine private Beſprechung, an der Herren und auch
die orga mem er verſchiedenſten Parteirichtungen teilnahmen, darunter
ſrbeiten ſh. befonen ohne eigentlich politiſche Tendenz, durch eine
Februus zuung der Schutzpolizei unterbrochen. Die Teilnehmer
rd ſn durchſucht, der Hausherr und ſeine Frau verhört und
uriſngreicher politiſcher Schriftwechſel beſchlagnahmt, außer=
Zreſe des Reichspräſidenten von Hindenburg und Adolf
Die Eüllem a von Reichenau, die jedoch nur privater Natur ſein
die durch en üeber den Grund zu dieſem Einſchreiten wurde von den
den am 9. Ruberg erſchienenen Polizeiorganen nichts angegeben.
ſelllen von Reichenau ſteht, wie „Wagners Südweſtdeutſcher
hritzendienſt” meldet, der nationalſozialiſtiſchen Bewegung
Dic Mikkeilung der Polizei über die Hausſuchung
auf Rokenberg.
Karlsruhe, 15. Dezember.
ISNEh Buder Preſſeſtelle des Staatsminiſteriums wird mitgeteilt:
in 15 91 Polzei war zur Kenntuis gekommen, daß für Sonntag, den
Mmber, nachmittags, von dem ehemaligen kaiſerlichen
führer kſamwin Dr. jur. h. c. v. Reichenau auf Burg Rotenberg bei
n Einzlleslſiq zu einer „geſelligen Zuſammenkunft” eingeladen worden
wandten:, —ü nach dem Wortlaut der Einladung dem Zweck dienen
Bergu’te, neke aufklärende Ausſprache über die Politik des Natio=
Betriehſozralsmus herbeizuführen. Gleichzeitig mit der Einladung
Beſſerurden un vervielfältigtes politiſches Schreiben
whänzus Fürſten Eulenburg=Hertefeld in Liebenan
fung der jarkuyrſandt, das eine Anwerbung für den
Natio=
fur Verſ lſſüalismus in den Kreiſen des mittleren
eführten d Großgrundbeſitzes darſtellt und welchem
g beidane Niederſchrift einer Beſprechung des
Für=
gnung un Eilenburg=Hertefeld mit Adolf Hitler in
ſtehen mſt unhen beilag. Den nach Rotenberg Eingeladenen war
reiniſegelst worden, auch Angehörige mitzubringen. Nach
weite=
nfacher de Polizei gemachten Mitteilungen war anzunehmen, daß
ſeiterlöhuk B”le des Nationalſozialismus auch unter
Kohle im Aſichtspunkt ihrer praktiſchen Durchfüh=
Löhne
ngene Erörterung fanden, ganz abgeſehen davon,
din „politiſche Tee,, wie er in einzelnen Zeitungen genannt
aitigläug eines nakionalſozialiſtiſchen Fliegerkorps.
Ein 2ub, niglicherweiſe als unerlaubte politiſche Verſammlung
an=
hher verden mußte. Die politiſche Polizei ſchritt deshalb
er ſei Rchtsenäß zur näheren Feſtſtellung und zur Durchſuchung.
s daß zer 19s Ergebnis derſelben kann eine Auskunft erſt nach
fürlich Aichſich des vorgefundenen politiſchen Materials gegeben
wer=
bemeill? Ba Material wurde von den Beamten im Einverſtändnis
rage Mde Beſitzer zur Durchſicht übernommen.
rch 40
München, 15. Dezember.
anzler a
gebunge: D4e Preſſeſtelle der Reichsleitung der NSDAP. nimmt zu
ſiog Müsker Mldung der „B.Z.a.M.” über die angebliche Gründung
indern z/es ntionalſozialiſtiſchen Fliegerkorps Stellung, zu der in
ſnteuer 1emtionalſozialiſtiſchen Verordnungsblatt aufgefordert
wor=
nittel wa. Dabei handelt es ſich, wie die Preſſeſtelle der NSDAP.
Gep”; teiſt, um eine Aufforderung zur Anmeldungzumnatio=
„lſüüaliſtiſchen Fliegerkorps, der ein einge=
Fſenku
Fagüſer Verein werden ſoll mit flugſportlichen
ftegriſſen, ebenſo wie es andere Flugſportvereine gibt und
ſüit langem ein nationalſozialiſtiſches Automobilkorps be=
Mt, m die ſportlichen Intereſſen der Automobilbeſitzer der
ſge M” ſrteis vahrzunehmen. Die in der Partei vorhandenen
Flug=
fiolg ndigen ſollen in dieſem Verein Gelegenheit zur Ausübung des
ne ügſrwres erhalten, vor allem auch zu dem Zweck, daß ſie ihren
Agſchien nicht verlieren, der bekanntlich erliſcht, wenn der In=
dacht werden, weil der Partei die Mittel dazu fehlen. Die Partei
beſitze ſelbſt auch kein einziges Flugzeug.
Die Meldung der „B.Z.a. M.” und anderer Berliner Blätter
über die geplante Neugründung Hitlers hat natürlich in einem
großen Teil der ausländiſchen Preſſe Aeußerungen ausgelöſt, die,
nachdem die Angelegenheit von den zuſtändigen Stellen eingehend
unterſucht worden iſt, mit den Tatſachen nicht in Einklang zu
bringen ſind. Es gilt zunächſt als erwieſen, daß der Ausdruck
„Luftwaffe” in dem Hitlerſchen Verordnungsblatt nicht enthalten
iſt. Es iſt ferner Tatſache, daß ſämtliche deutſchen
Flugzeugzu=
laſſungen international veröffentlicht worden ſind, ſo daß auch
hier von irgendwelchen Geheimniſſen nicht die Rede ſein kann.
Was die von Hitler beabſichtigte Zuſammenfaſſung der ehemaligen
Kriegsflieger angeht, ſo ſteht das Reichsverkehrsminiſterium auf
dem Standpunkt, daß dieſe Flieger faſt ausnahmslos nicht mehr
für den aktiven Flugdienſt geeignet ſind. Erſt eine gründliche
Ausbildung würde dieſe Flieger wieder in den Stand ſetzen,
moderne Flugzeuge zu führen. Der Hitlerſche Plan einer
Zuſam=
menfaſſung der Flieger dürfte weiter nach Anſicht des
Reichsver=
kehrsminiſteriums — wie bei anderen Parteien — auf das
Be=
ſtreben zurückzuführen ſein, weitere Perſonenkreiſe für die Partei
zu erfaſſen. Das Reichsverkehrsminiſterium hat nicht den
gering=
ſten Anhaltspunkt dafür, daß die nationalſozialiſtiſche
Zuſammen=
ſchlußpläne militäriſchen Zwecken dienen ſollten. Die
Reichsre=
gierung würde, wie an zuſtändiger Stelle hierzu ausdrücklich
be=
tont wird, gegen derartige Pläne ſelbſtverſtändlich ſofort
ein=
ſchreiten.
Reichsinnenminiſter Groener fordert Bericht.
Im braunſchweigiſchen Landtag iſt die Fraktion der
Natio=
nalſozialiſten unmittelbar nach der Verkündigung der
Notver=
ordnung in Uniform eingezogen. Das hat die Preſſe der Linken
in Aufregung verſetzt und zu dem Ruf nach dem Staatsanwalt
veranlaßt. Inzwiſchen hat Reichsinnenminiſter Groener den
braunſchweigiſchen Geſandten v. Boden zu ſich gebeten und ihn
erſucht, über die Vorgänge im Landtag von ſeiner Regierung
einen eingehenden Bericht einzuholen.
Der Reichsinnenminiſter will zunächſt einmal feſtſtellen, ob
die Abgeordneten ſich im Landtag ſelbſt umgezogen haben oder
ob ſie die Uniform auf der Straße getragen haben. Auf die
erſt=
genannte Weiſe ſind auch bayeriſche Abgeordnete einmal im
Land=
tag erſchienen, um gegen das Uniformverbot zu demonſtrieren.
In dieſem Fall liegt für ein Einſchreiten nicht die erforderliche
Handhabe vor, wogegen das Tragen der Uniform auf der Straße
innerhalb der nächſten 24 Stunden zu einem Eingreifen berechtigt.
Kandidakur Hindenburgs.
Unverbindliche Borbeſprechungen für die
Reichspräſidenkenwahl.
* Berlin, 15. Dezember. (Priv.=Tel.)
In ſozialdemokratiſchen Blättern findet ſich die Meldung,
daß Reichspräſident v. Hindenburg ſich entſchloſſen habe, einer
Verlängerung der Dauer ſeines Amtes zuzuſtimmen. Wir glauben
das bezweifeln zu dürfen. Es iſt richtig, daß Bemühungen im
Gange ſind, die Präſidentenwahl im Frühjahr zu vertagen und
Herrn v. Hindenburg zu bitten, ſolange im Amte zu bleiben.
Dazu iſt natürlich der Weg einer Notverordnung unmöglich,
weil es ſich um eine Verfaſſungsänderung handelt. Möglich wäre
eine Vertagung nur, wenn ſich im Reichstag dafür eine Zwei=
Drittel=Mehrheit fände. Bei einem Zuſammengehen von
Kom=
muniſten und Harzburger Front wäre das ausgeſchloſſen.
Min=
deſtens die Deutſchnationalen müßten mit einem derartigen
Ge=
ſetz einverſtanden ſein. Wir nehmen auch an, daß Herr v.
Hin=
denburg ſeine Entſcheidung davon abhängig machen wird, daß
die Deutſchnationalen einer ſolchen Vorlage der Regierung oder
einem Antrag aus dem Reichstag heraus zuſtimmen. Aber
einſt=
weilen handelt es ſich nur um unverbindliche Beſprechungen, die
in ein entſcheidendes Stadium erſt eintreten werden, wenn Ende
Februar der Reichstag ſeine Beratungen wieder aufnimmt.
Große Waffen= und Munikionsfunde
in Torgau.
Kommuniſtliſche Anſchläge auf Geſchäftsleute
und wehlhabende Bürger geplank.
Torgau, 15. Dezember.
Bei einer von der hieſigen Ortspolizei in Gemeinſchaft mit
der Wittenberger Schutzpolizei und der Landjägerei in Stadt und
Kreis Torgau vorgenommenen Waffenſuche wurden bei
Kommu=
niſten erhebliche Beſtände von Waffen, und zwar Piſtolen, Hieb=
und Stichwaffen ſowie Munition gefunden und beſchlagnahmt.
Es ſteht feſt, daß ſich noch eine Anzahl weiterer Perſonen im
Be=
ſitze von Waffen befindet. Für die nächſte Zeit waren, wie der
Polizei bekannt geworden war, Anſchläge gegen Geſchäftsleute und
wohlhabende Bürger geplant. Bei den Hausſuchungen konnte auch
wichtiges Schriftmaterial beſchlagnahmt werden. Die
Ermitt=
lungen werden fortgeſetzt.
Im Zuſammenhang mit den Waffenfunden in Stadt und
Kreis Torgau ſind bisher ſieben Perſonen verhaftet worden. Die
Verhafteten gehören ſämtlich der K.P.D. an und ſtammen aus
Torgau und Umgebung. Die Ermittelungen werden fortgeſetzt.
Verhafkung von 25 Kommuniſten in Frankfurk a. M.
Frankfurt a. M., 15. Dezember.
Trotz der Notverordnung vom 8. Dezember zur Sicherung des
inneren Friedens haben die Kommuniſten in Frankfurt a. M.
keine Ruhe gegeben. Vor den Kreisſtellen der Wohlfahrtsämter,
vor den Arbeitsämtern und auf den Straßen verteilten ſie
Flug=
blätter aufreizenden Inhalts. Die Polizei verhaftete aus dieſem
Grunde ſchon am 12. Dezember den Kommuniſten Reifenberg, der
wegen der Verteilung nicht zuläſſiger Flugblätter zu drei
Mona=
ten Gefängnis verurteilt wurde. Die Kommuniſten wollten nun
heute am ſogenannten Reichserwerbsloſentag, eine Demonſtration
veranſtalten, vor allem auch mit Rückſicht darauf, daß heute
nach=
mittag die Stadtverordnetenverſammlung über die Gewährung
einer Winterbeihilfe an die Erwerbsloſen verhandeln ſoll. Die
Polizei hat bereits geſtern abend eine ganze Reihe
kommuni=
ſtiſcher Lokale durchſucht und heute in aller Frühe eine große
An=
zahl kommuniſtiſcher Funktionäre aus den Betten geholt und in
polizeilichen Gewahrſam genommen. Es handelt ſich bisher um
zirka 25 Feſtnahmen, jedoch dürften noch weitere folgen. Die
Poli=
zei iſt heute auf jeden Fall voll gerüſtet.
Au.) in Darmſtadt verſuchten die Kommuniſten, die am
Montag ſchon durch Handzettel zu Demonſtrationen aufgefordert
hatten, an mehreren Stellen Demonſtrationszüge zu bilden. Die
Polizei ſchritt ein und nahm mehrere Siſtierungen zur
Feſtſtel=
lung der Perſonalien vor.
Die Biſchofskonferenz
gegen die kommuniſtiſche Agitakion in der Schule.
Die preußiſchen Erzbiſchöfe und Biſchöfe haben, wie die „
Ger=
mania” meldet, durch den Vorſitzenden der Fuldaer
Biſchofskon=
ferenz Kardinal Bertran eine neue Eingabe an den preußiſchen
Kultusminiſter gerichtet, in der eine wirkſame Abhilfe
gegen die Bildung und Agitation
kommuniſti=
ſcher Zellen in den konfeſſionellen Volksſchulen
gefordert wird. In dem Schreiben wird namentlich auf die
Tätigkeit der Kommuniſten in Breslau hingewieſen, die durch
Handzettel zum Beitritt in den
Jungſpartakus=
bund auffordern, der durch Spiele, Wanderungen und
Ver=
ſammlungen die kommuniſtiſche Idee unauffällig zu verbreiten ſich
zum Ziele ſetzt. Auch in anderen Großſtädten und
In=
duſtrieorten, heißt es weiter in der Eingabe, verſuche
man planmäßig, die Arbeit der,
Bekenntnis=
ſchule zu ſtören und die Kinder zum marxiſtiſchen
Schulkampf in bolſchewiſtiſcher Geſtaltung zu
verhetzen. Die Oberhirten der preußiſchen Diözeſen, heißt es
am Schluß des Schreibens, richten daher an das Miniſterium die
dringende Bitte, alle Maßnahmen zu ergreifen,
die gegen das gemeingefährliche Treiben
Ab=
hilfe ſchaffen können.
Jäder Geſchichte des deutſchen Theaters iſt es nicht weg=
Neuchm: Herzog Georg war einer der großen Heilbringer der
dingt, ſhnn Von den Früchten ſeiner Erziehung zehren wir heute
der d8 ſch an größter Selbſtverſtändlichkeit. Der dramatiſche große
er Au Ml de Klaſſikeraufführungen, der heroiſche Theaternaturalis=
Ms, Ing er inzwiſchen auch andern Geſchmacksauffaſſungen
ge=
chem ſchem ſin, ſtammt von ihm und ſeinen künſtleriſchen Beratern.
hreicb Aas :u dem Meininger Theater erarbeitet und auf unzähligen
Aſtfannen in zwei Jahrzehnten durch ganz Europa — darunter
Mlein kreihundertdreißigmal „Julius Cäſar”,
zweihundert=
uſt. 2 Geiumdſreißigmal „Wilhelm Tell” und „Wintermärchen”! —
ktümg worden war, iſt kunſterzieheriſch von der allerweiteſten
Feuung geweſen. Das Dogma von dem dramatiſchen Geſamt=
Mſthrrer iſt für die deuiſche Schauſpielkunſt dort zum erſten
WPole Aſte, lebendigſte Wirklichkeit geweſen!
Deikluge Herzog hat auch den rechten Augenblick erkannt,
doe ulturpolitiſche Aufgabe, die er ſich geſteckt hatte, voll=
id Racht lhr. Das Meininger Theater trat von der Weltbühne ab
weud fhrete in der heimatlichen Ruhe des thüringiſchen
Land=
z0 Michtn weiter. Heute nun, im neuen Rollen, in einem neuen
den An Geiſt noch lebendig iſt, kann es dort um künſtleriſche
Püihrug und Werktat nicht ſchlecht beſtellt ſein.
Deutſch=Nordiſches Jahrbuch 1931.
Ader Georgi’s „Deutſch=Nordiſches Jahrbuch für Kultur=
MSstarſt und Volkskunde 1931. zugleich Jahrbuch der Nordiſchen
Weſellluft, iſt in gewohnt guter Ausſtattung bei Eugen Diede=
29s :.Jena zum 6. Male herausgekommen. Es hält die vom
Vraussyber ſeit Jahren feſtgelegte und ſicheres Ziel gebende
ie,” wei Tote ſprechen noch daraus: Nathan Söderblom
eihch en erſten Aufſatz „Und Friede auf Erden”, eine ſtreitbare,
Der ſieden, wirklichen Frieden propagierende Stellungnahme
3ckit und eine Mahnung ernſt und eindringlich zugleich —.
IE erſte Bild iſt das des verſtorbenen Verlegers Eugen
Nede Sis, zu dem Niels Diederichs einen Aufſatz ſchrieb über
den1?. und ſein Verhältnis zum Norden. Im übrigen hat
Weigi ſich wieder eine Reihe hervorragender hüben wie
drü=
füſender Mitarbeiter zu ſichern gewußt. Er ſelbſt ſchreibt
Der Eſt Moritz Arndt in Gotenburg, P. Munch über
Däne=
rk, IIs das Land des Agrarfreihandels. Weiter ſind mit
poli=
em dirtſchaftlichen, kulturellen Aufſätzen und Abhandlungen
Ettretn: Hji J. Procopé, Otto Scheel, Helga Rode. Walter Be=
Ddſ c Frank Thieß der eine ausgezeichnete Schilderung einer
unk mreiſe gibt, während Alfons Feder Cohn über die nor=
WlAh Malerei. Helmut Duve über hanſeatiſche Plaſtik auf der
el l6tland und Fred J. Domes über Nordiſche Karikaturiſten
eilie Weiter ſind Magda Bergquiſt von Mirbach. Ludwig
Nuhl zud, Krohne. Harald Kidde und Ernſt Timm mit
Beiträ=
en vchſteten, die vielfach gut und reich illuſtriert ſind. — *44
KammerſängerSchütendorf lebensgefährlich erkrankk
Leo Schützendorf,
der beliebte Berliner Opernſänger, iſt an einem inneren Leiden ſo
ernſtlich erkrankt, daß um ſeinen Zuſtand ſchwere Beſorgnis herrſcht.
Von deutſchlands Hohen Schulen.
Hamburg: In der mediziniſchen Fakultät haben zwei neue
Privat=
dozenten die Lehrberechtigung erhalten, und zwar, der Sekundärarzt der
Direktorial=Abteilung des Allgemeinen Krankenhauſes Hamburg=St.
Georg, Dr. Hermann Bennhold, der ſich für kliniſche
Pharmako=
logie und Therapie habilitierte, und der Sekundärarzt der
Univerſitäts=
klinik des Krankenhauſes Eppendorf, Dr. Hermann Schadow, der
die Lehrberechtigung für Kinderheilkunde erhielt.
Leipzig: Die Zahl der für das laufende Winterſemeſter an der
Univerſität Leipzig immatrikulierten Studierenden beläuft ſich auf 7352.
Das Sommerſemeſter 1931, das die höchſte bisher erreichte Beſucherzahl
verzeichnete, hatte einen Beſtand von 7374 immatrikulierten
Studie=
renden aufzuweiſen — Der außerordentliche Profeſſor Dr. Hermann
Jahrreiß hat einen Ruf auf den Lehrſtuhl für öffentliches Recht
an der Univerſität Greifswald als Nachfolger von G. Leibholz
erhal=
ten. — Das ſächſiſche Miniſterium für Volksbildung hat den
Privat=
dozenten Dr. med. vet Curt Sprehn, Vorſtand der Abteilung für
Paraſitenkunde des Tierſeuchen=Inſtituts, zum außerordentlichen
Pro=
feſſor in der Leipziger Veterinärmediziniſchen Fakuſtät ernannt.
* Uraufführung am Kieler Schauſpielhaus.
„Mann Nummer Soundſoviel”,
Schauſpiel von Julius Maria Becker.
Kiel, 12. Dezember 1931.
Dem Schauſpiel liegt ein Strafprozeß zu Grunde, der vor Jahren
in Italien, wo er verhandelt wurde, und in anderen Ländern das
größte Aufſehen erregte, da er phyſiologiſch und pſychiatriſch verwickelte
und in die Tiefe gehende Vorgänge enthüllte. Dieſen an ſich dankbaren
Stoff hat der Autor mit elementarer Geſtaltungskraft in ſeinem Drama
verarbeitet. Die Schatten des Weltkrieges lagern über der Handlung.
Profeſſor Canella aus Verona und Buchdrucker Bruneri aus Turin,
in der Dichtung „Campella” und „Brunesci” genannt ſind im
Welt=
kriege Soldaten. In Macedonien wird Canella vermißt. Man bringt
in der Iſonzoſchlacht einen Verſchüitteten ins Lazarett. Er hat das
Ge=
dächtnis verloren und weiß nichts mehr aus der Vergangenheit, auch
ſeinen Namen nicht. Faſt 15 Jahre verbringt dieſer „Unbekannte” in
einer Heilanſtalt. Es wird ſein Bild veröffentlicht, und aus Verong
erſcheint die Gattin des vermißten Profeſſors, die mit Beſtimmtheit
ihren Mann in dem Unbekannten wiedererkennt. „Verona” und „
Ju=
lic”, Heimatſtadt und Rufname der Frau, ſind die erlöſenden Worte.
Als „Profeſſor Canella” geht der Namen=Gedächtnisloſe nach Verons.
— Inzwiſchen iſt die in Turin lebende Buchdruckerwitwe Brunert
gleichfalls auf die Veröffentlichung aufmerkſam geworden, und auch ſie
erkennt in dem Bilde ihren Mann. Sie fordert ihn zurück. Als ſie
dann ihrem wirklichen Gatten, dem angeblichen Profeſſor in Verona,
gegenübertritt, lüftet ſich auch der letzte Schleier von deſſen
verdunkel=
ten Gedächtnis, und die Erinnerung an die Vorkriegszeit kehrt zurück.
Ihm iſt innerlich klar, wer er iſt, aber er ſieht die kleinbürgerliche
Welt in Turin und die langen Jahre an der Seite eines ungeliebten
Weibes vor ſich. Zu ihr will er nicht zurück. So kommt es zum
Straß=
prozeß, in dem er wegen Bigamie, Betrugs uſw. zu mehrjähriger
Frei=
heitsſtrafe verurteilt wird. — Bei aller Anerkennung dichteriſcher
Höchſtleiſtung kann man bei einer kritiſchen Würdigung des Werkes der
Idiologie des Dichters, daß aus dem Kriege ſo geläuterte Menſchen
hervorgehen, nicht ganz folgen. Politiſch betrachtet, muß man zu der
Feſtſtellung kommen, daß die aus dem Kriege erwachende
Völkerverſöh=
nung doch noch weit von ihrer Verwirklichung entfernt iſt.
Dank der ausgezeichneten Spielleitung des erſten Dramaturgen
Hans Tüngel geſtaltete ſich die Aufführung für den Autor und die
Darſteller zu einem vollen Erfolg. Der Dichter, der der Uraufführung
perſönlich beiwohnte, hat ſich mit dieſem Werk auch in Norddeutſchland,
A. P.. er bisher noch weniger bekannt war, eingeführt.
* Auch der Amalthea=Almanach 1932 ſteht im weſentlichen im
Zei=
chen Goethes, wenn auch ſein reicher Inhalt bei weitem nicht
auo=
ſchließlich auf den Olympier abgeſtellt iſt. Er gibt vielmehr neben dem
Kalendarium in ausgezeichneter Auswahl eine Ueberſicht über die
wich=
tigſten Erſcheinungen des Verlagsjahres, gleichzeitig mit inſtruktiven
Leſeproben von den bedeutendſten Werken. Vornehme Ausſtattung
und ausgezeichneter Druck neben dem literariſchen Wert ſichern dieſem
ntiſch und in der Bibliothek bes
Almanach einen Platz auf dem
*
Sebildeten. —
Seite 4 — Nr. 348
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 16. Dezember
A
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute entſchlief ſanft nach langem Leiden unſer
lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Herr Georg Hechler
Lehrer
im 63. Lebensjahre.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Hechler
Familie L. Kumpf
Georg Hechler.
Seeheim, den 14. Dezember 1931.
(8160
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 17. Dez:
d8. J3., nachm. 3 Uhr, vom Trauerhauſe aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Am 14. Dezember entſchlief nach kurzem ſchweren Leiden
meine liebe Schweſter, Schwägerin und Tante
Sofie Eifert.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Familie A. Bruſt.
Beerdigung Donnerstag nachmittag 3 Uhr auf dem
alten Friedhof.
Todes=Anzeige.
Heute Nacht verſtarb nach kurzem Krankenlager unſer
lieber Vater, Großvater, Urgroßvater, Schwager und
Onkel
Altbürgermeiſter
Georg Bonin II.
im Alter von 90 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Bonin IV., Bürgermeiſter
Wembach, den 15. Dezember 1931.
Die Beerdigung ſindet Donnerstag nachmittag.
2 Uhr ſtatt.
(18172
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir
auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank.
Ins=
beſondere danken wir Herrn Pfarrer Köhler, für die
troſtreichen Worte, den Herren Aerzten und Schweſtern
des Städt. Krankenhauſes für ihre liebevolle Pflege,
ſowie den Alten Herren der Landsmannſchaft Haſſo=
Boruſſia, dem Militärverein, dem Bund deutſcher
Coleurdiener, dem Bund der 60=Jährigen für den
ehrenden Nachruf und die Kranzſpendungen.
Im Namen der krauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Schmidt Bwe.
und Tochter Erna.
Statt Karten,
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und
Kranzſpenden beim Heimgang unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herz=
lichſten Dank. Ganz beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Vogel für ſeine troſtreichen Worte am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbhiebenen:
Karl Sonnthal.
Darmſtadt, im Dezember 1931.
Stiftsſtraße 87,
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie die
Blumen=
ſpenden, bei dem Heimgang unſerer
lieben Entſchlafenen
(18168
Frau
Suſanna Schneider Bw.
ſagen wir allen herzlichen Dank.
Insbeſondere danken wir den
Schweſtern der Johannisgemeinde
für die liebevolle Pflege, ſowie den
Herren Pfarrer Waldeck und Marz.
Im Namen
der krauernden Hinterbliebenen:
Karl Schneider.
Darmſtadt, im Dez. 1931.
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[ ← ][ ][ → ]16. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mas der Sandeshaugrftaut.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1931.
Weihnachkskauf ſchafftk Arbeik!
nachten, das Feſt der Freude, des Schenkens, ſteht vor
Wenn auch in dieſem Jahre geſpart werden muß und
He ſorgſam überlegt wird, ſo hat doch diesmal jeder die
Pflicht, je nach dem Maß ſeines wirtſchaftlichen
Kön=
aufen. Nicht nur, um ſeinen Lieben etwas zu ſchenken,
uch. um mitzuhelfen, der Arbeitsloſigkeit zu ſteuern und
ringenden Wirtſchaft die Exiſtenzmöglichkeit zu
erhal=
wieviele Kaufleute, für wieviele Angeſtellte und
Arbei=
er ein gutes Weihnachtsgeſchäft die Sicherung von Brot
bt! Jeder verausgabte Pfennig hilft hier! Darum iſt
ſotwendiger als je.
furückhaltung iſt aber auch zwecklos. Auch der neue
miſſar für Preisüberwachung erklärt:
abe die dringende Bitte an alle Deutſchen, ruhig die für
ſihnachtsgeſchäft geplanten Einkäufe zu tätigen. Es iſt
mvielen Gebieten die Preisbaſis ſchon ganz von ſelbſt,
ſelhen Geſetzen entſprechend, ſtark heruntergegangen. Hier
Kufen zurückzuhalten, die man trotz aller Sparſamkeit für
huhten beabſichtigt, iſt ein Fehler. Denn, wenn in den
agen ſich alles auf die Geſchäfte ſtürzt, dann darf man
twundern, wenn plötzlich ſehr unerwünſchte Fehlſchläge
daher wünſcht, daß die deutſche Wirtſchaft nicht noch
dm Abgrund entgegengeht, wer die Aufrechterhaltung
Vlkswirtſchaft, die Bezahlung von Löhnen und Gehältern
yll, der kaufe und ſchaffe damit Möglichkeit zu neuer
Nr. 348 — Seite 5
PUhreiſſ ſeburtstag des Staatsrats Dr. von Eiff. Friedrich Joſ.
lertigzy,yſfvollendet heute ſein 50. Lebensjahr. In Groß=Steinheim
tudierte er Rechts= und Staatswiſſenſchaften in Gießen,
mnund Berlin. Er kam aus ſeiner richterlichen Tätigkeit
gen werzHöiettsſekretär zum Großherzog von Heſſen und wurde nach
ution, als die Großherzögliche Kabinettsdirektion als
e ausgei
hörde aufgehoben wurde, ins Juſtizminiſterium berufen.
ſches Alter. Am 17. Dezember begeht Frau Anna
Mun=
un Wwe., Erbacher Straße 17, ihren 80. Geburtstag bei
riſche.
beh. ſstralf icnannt wurden: am 7. Dezember 1931: die
Polizeihaupt=
ſeiſer auf Probe Adam Lautz und Karl Mink zu Darm=
Berufung in das Beamtenverhältnis zu
Polizeihaupt=
hern mit Wirkung vom 1. Januar 1932.
jeledigt iſt; eine Stelle für eine evangeliſche techniſche
in der Volksſchule im Bezirk Seeheim. Kreis Bensheim.
bebungen von Anwärterinnen, die noch nicht im
Schul=
ewendet ſind oder von ſolchen, die ihre 5 Anwärterdienſt=
Gbcen)y nicht zurückgelegt haben, ſind zwecklos.
5 den Ruheſtand verſetzt wurde: am 7. Dezember 1931:
Manße Uſcl ihauptwachtmeiſter Johannes Laiſt zu Viernheim auf
Dreibtisell
kleinmät
W Preise
nimenſtr. 4
JaA
cuchen mit Wirkung vom 1 Januar 1932. Am 11. De=
1181 wurde der Oberbaurat Auguſt Becker zu Darmſtadt
ti des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten
Füli bzw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes
Einſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen und zur
Aen=
ds heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925
Inuar 1932 ab in den Ruheſtand verſetzt.
bm Stadtſchulamt Darmſtadt wird uns geſchrieben:
urgemeinen Wunſche der hieſigen Kaufmannſchaft
Rech=
gend, haben die Weihnachtsferien an der kaufmänniſchen
ſchle — wie dies in den letzten Jahren bereits geſchehen
nas früher begonnen, und zwar am 12. ds. Mts. Die
usfallenden Unterrichtstage werden dadurch wieder ein=
1uß der Unterricht an dieſer Schule ſchon am 4. Januar
jonnt und der Reſt von einer Woche an den Oſterferien
„Aufrechnung kommt. Auch den Arbeitgebern der die
ice Berufsſchule II beſuchenden Lehrlinge (Konditoren,
hetzger, Schneider, Friſeure pp.) wurde in gleicher Weiſe
getragen, und zwar derart, daß dieſe Schule nicht am
„Ns, ſondern ſchon am 18. ds. Mts ſchließt und die
hier=
ſieallenden Unterrichtstage durch Beginn der Schule am
47 1932 eingeholt werden. Da der größte Teil der die
bäiſtte Schule beſuchenden Schüler den obengenannten
Be=
nehört, erſcheint es aus ſchultechniſchen Gründen ange=
BeVeihnachtsferien für dieſe Schule allgemein zu verlegen.
zugken Berufsſchulen ſchließen erſt Mittwoch, den 23. ds
Heſſiſches Landestheater.
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15, Ende gegen 17½ Uhr. S hneeflock und
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20—22½ Uhr, D 10. Bocegccio.
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Kleines Haus.
hié Dez Keine Vorſtellung.
17. Dez.
20—22½ Uhr. Dſt. Volksb. (6. Vorſt.) Gr:Iu. 11
Drei Kurz Opern der Ge enwari. Der
Ja=
ſager. Spiel oder Ernſt. Schwergewicht.
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R1 Dez.
15—17 Uhr. Die Himmelsmauer. Ein
Weih=
nachts närchen. Preiſe 0 40—2 Mr.
20—-2½ Uhr. Zuſatzmiete V 8:
Michal Kramer. Preiſe 0 70—5 Mk.
ſiſches Landestheater. Heute abend 20 Uhr findet im
ſaus unter der muſikaliſchen Leitung von Fritz. Bohne
Aſthrung von Humperdincks Märchenoper „Die Konigs=
D0Iſtatt. Der Königsſohn iſt Joachim Sattler, die Gänſe=
Aria Kienzl, der Spielmann Franz Notholt der Holz=
Nnrich Kuhn, die Hexe Anna Jacobs, der Beſenbinder
RRNgt, ſein Töchterchen Eva Herrmann. — Nachmittags
fin=
zuß linen Preiſen (0.30—2,20 RM.) im Großen Haus die
Vederholung von „Schneeflock und Regentropf”
Vgners „Die Meiſterſinger von Nürnberg”
Mmuſikaliſchen Leitung von Dr. Felix Weingart=
Ueführt. Im Kleinen Haus wird nachmittags „Die
smauer” und abends „Michael Kramer” mit
Uener in der Titelrolle gegeben. Am Samstag, den 26.
wird im Großen Haus, nachmittags das erfolgreiche
und Waſſermärchen „Schneeflock und
Regen=
nd abends „Wallenſteins Tod” mit Paul Wegener
. Im Kleinen Haus werden um 20 Uhr die drei Kurz=
Gegenwart zur Aufführung gelangen. Am Sonntag,
Pzember, 19 Uhr wird Felix von Weingartner im Großen
Winkerfahrken der Heſſiſchen Eiſenbahn-A. G.
* Auch im Winter ſind Fahrten im Heag=Großkraftwagen
an=
genehm und bequem. Beſonders die Winterfahrten erfreuen ſich
einer guten Beteiligung, da ſämtliche Wagen gleichmäßig geheizt
und mit bequemen Sitzplätzen ausgeſtattet ſind. Die Skier, ſowie
das übrige Sportgerät werden auf dem Dache des Wagens
be=
feſtigt und koſtenlos befördert. Die beſonders günſtigen
Schnee=
verhältniſſe im Zugſpitzgebiet (Ehrwald), ſowie im Schwarzwald,
werden die Sportsleute angenehm überraſchen. Es empfiehlt ſich
aus dieſem Grunde, die Anmeldungen ſchon möglichſt vor dem
21. Dezember 1931 vornehmen zu wollen, da nach all den
ſchnee=
reichen Gebieten ein ſtarker Andrang von auswärts zu erwarten
iſt. Eine ſoeben eingegangene amtliche Mitteilung von Ehrwald
beſagt, daß ſelbſt die Schneeverhältniſſe im Tal ſehr gut ſind, ſo
daß jeder Skiläufer ohne große Anmarſchſtrecken zurücklegen zu
muſſen, ſchon ganz in der Nähe ſeiner Unterkunft dem Skiſport
huldigen kann. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß die
Fahrt nach der Zugſpitze am 26. Dezember 1931. vormittags
4,30 Uhr, beſtimmt ſtattfindet. Jeder Teilnehmer reiſt ſorgenlos,
da auch die Verpflegung in Ulm vorgeſehen iſt und die Quartiere
in guter Weiſe vorbeſtellt ſind. Weitere Schneeberichte ſind aus
dem Schwarzwald eingegangen und ſind auch die
Witterungsver=
hältniſſe in Breitnau=Steig beſonders günſtig.
Anmeldungen zu beiden Fahrten werden bis zum 21.
Dezem=
ber 1931. mittags 12 Uhr, im Heaghaus, Zimmer 6. und im
Sporthaus Adelmann, Rheinſtraße, entgegengenommen.
DeutſcherPferdeſport=Kalender
Pferdefreunde
verwenden als Weihnachtsgabe
Zinſels Pferdeſport=
Abreiß=Kalender 1932
Deutſcher Sport
in Bild und Wort
Preis verbilligt Rm. 3.30
Dieſer Kunſikalender erſcheint ſeit vielen Jahren und gibt
in ausgewählten Bildern und von bekannten Fachleuten
geſchriebenen Texten einen Ueberblick über den derzeitigen
Stand von Zucht und Nennen, Turnierſport,
Polo, Jagdreiten uſw.
Zu haben in allen Buchhandlungen, beim Verlag Ed. Zinſel,
Darmſtadt, Riedeſelſir. 39 und in der Geſchäftsſtelle des
Darmtädter Tagblaites.
— Weihnachtsmeſſe in der Kunſthalle am Rheintor. Auch der
letzte Sonntag brachte der Künſtler=Weihnachtsmeſſe einen
unüber=
trefflichen Erfolg, der Beſuch und das Intereſſe waren noch
ſtär=
ker als am Vorſonntage, ſo daß auch die erſte Serie der Loſe für
die „Freiporträts” ausverkauft wurde und ſofort zur Ausloſung
der erſten drei Gewinne geſchritten werden mußte. Die erſten
drei „Freiporträts” fallen ſomit auf die Losnummern 13. 102
und 339. Die Inhaber der drei genannten Losnummern werden
hiermit aufgefordert, ſich an einen Künſtler oder eine Künſtlerin
zwecks Anfertigung des „Freiporträts” zu wenden und den
Aus=
erwählten” das Los auszuhändigen. Eine Adreſſenliſte der
Künſt=
ler und Künſtlerinnen kann in der Kunſthalle am Rheintor
an=
gefordert werden. Es bleibt jedem Gewinner eines Freiporträts
unbenommen, ſich ſelbſt oder irgend einen ſeiner Angehörigen
zeichnen oder eine Porträt=Plakette anfertigen zu laſſen.
Schenkt zu Weihnachten
Wohlfahrts=
briefmarken!
Derwendek in der Weihnachtszeit
Wohlfahrts=
briefmarken!
Haben Sie Ihre letzten Weihnachtsbeſorgungen ſchon
ge=
macht? Dieſe Frage iſt in Ihrem eigenſten Intereſſe geſtellt.
Wenn Sie nämlich am Weihnachtsabend ſo recht den
Weihnachts=
frieden für ſich und Ihre Lieben vorbereiten wollen, dann müſſen
Sie alles rechtzeitig beſorgen: Geſchenke, Chriſtbaumſchmuck und
Lichter, auch die Lebensmittel für die drei Tage. Verſchieben Sie
Ihre letzten Beſorgungen nicht auf den Heiligabend. Denken Sie
an den 5=Uhr=Ladenſchluß! Haben Sie Ihre Einkäufe rechtzeitig
beſorgt, dann können Sie in Ruhe die Weihnachtsbeſcherung
vor=
bereiten, ſei ſie nun groß oder klein. Durch Ihre Ruhe aber
ſchaffen Sie die rechte Einſtellung für den Weihnachtsfrieden.
— Am 3. Adventsſonntag wurden die Inſaſſen des Alice=
Hoſpitals durch Darbietungen des Poſaunenchors der Ev.
Stadt=
miſſion hocherfreut. Die klangſchön vorgetragenen Weiſen unſerer
lieben alten Weihnachtslieder fanden freudige Anerkennung und
dankbare Herzen bei alt und jung. Dem Leiter der Stadtmiſſion,
Herrn Prediger Bringmann, ſowie dem Dirigenten und den
Aus=
führenden des Poſaunenchors gebühren volles Lob und herzlicher
Dank für die Veranſtaltung.
Der Polizeibericht meldef:
Betrüger mit gefälſchten Hypothekenbriefen. Einen
leicht=
gläubigen Handwerksmeiſter aus der näheren Umgebung
Darm=
ſtadts hat der angebliche Ingenieur Johann Bornheim, geb.
4. 5. 1883 zu Köln, auf raffinierte Weiſe um einen größeren
Geld=
betrag geſchädigt, indem er durch eine Annonce in einer
Darm=
ſtädter Zeitung ein ſofortiges Darlehen von 750 RM. gegen
Sicherheit und 150 RM. Vergütung für einen Monat ſuchte. Ein
Handwerksmeiſter, dem das Angebot günſtig erſchien, ſetzte ſich mit
Bornheim in Verbindung. Als Sicherheit bot Bornheim eine
Hypothekenurkunde an über eine 1. Hypothek auf ein Grundſtück
in Hamburg=Barmbeck. Dieſe Urkunde iſt am 1. Oktober 1930
ausgeſtellt. Als der Handwerksmeiſter eine Sicherheit aus neuerer
Zeit verlangte, ſchaffte Bornheim innerhalb 3 Tagen eine
Grund=
buchabſchrift des Grundbuchamtes Hamburg=Barmbeck herbei. Jetzt
glaubte ſich der Handwerksmeiſter genügend geſichert zu haben
und übergab hierauf dem Schwindler in einem Darmſtädter
Wirtslokab die gewunſchte Summe gegen Aushändigung des
Hypo=
thekenbriefes. Am Tage danach kamen dem Geldgeber doch
Zwei=
fel, worauf er ſich in der angeblichen Wohnung des Bornheim in
Pfungſtadt erkundigte. Dort erfuhr er aber, daß er einem
Betrü=
ger in die Hände gefallen war, und erſtattete Anzeige bei der
Behörde.
Nach den kriminalpolizeilichen Feſtſtellungen handelt es ſich
in der Perſon des Bornheim um einen äußerſt raffinierten
Be=
trüger und Fälſcher von Urkunden, der von verſchiedenen
Staats=
anwaltſchaften wegen der gleichen Delikte ſteckbrieflich verfolgt
oder geſucht wird. Bornheim, der in Begleitung ſeiner
angeb=
lichen Ehefrau reiſt, iſt 48 Jahre alt. 1.70 Meter groß, hat
unter=
ſetzte Statur, kurz geſchorenes Haar, iſt glattraſiert und ſpricht
Hamburger Mundart. Im Oberkiefer hat er einen oder zwei
Goldzähne. Die ihn begleitende Frauensperſon iſt ungefähr 40
Jahre alt, 1,70 Meter groß, vollſchlanke Figur hat ovales Geſicht.
gerade Naſe, ſchwarze Haare, dunkle Augen, bleiche Geſichtsfarbe
und trug dunklen Mantel mit ſchmalem, grauem Pelzbeſatz und
kleinen dunklen Hut.
Wer kann Angaben machen, wo ein vorſtehend beſchriebenes
Ehepaar in letzter Zeit gewohnt hat? Wer iſt noch auf die
ge=
ſchilderte Art geſchädigt? Sachdienliche Mitteilungen werden bei
der Kriminalpolizei, Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 29u,
ſowie jeder Polizeidienſtſtelle entgegengenommen.
Der verheiratete Kaufmann Peter Meurer, geb. 26. 6 1876
zu Baumbach im Weſterwald, wurde wegen Heiratsbetrugs und
anderer Straftaten feſtgenommen. Er kam in Unterſuchungshaft.
Meurer hielt ſich mehrere Wochen unangemeldet in Darmſtadt auf.
Diebſtähle im Hallenſchwimmbad. Im Städt
Hallenſchwimm=
bad wurde am 4. Dezember 1931 einem Badegaſt ein
Portemon=
naie mit 9 RM. Inhalt und 1 tula=ſilberne Herrentaſchenuhr
ge=
ſtohlen. Die Uhr wird wie folgt beſchrieben: Auf dem Deckel
be=
findet ſich ein Blumenmuſter mit einem goldenen Wappenſchild in
der Mitte des Deckels. An der Uhr befand ſich eine etwa 40
Zenti=
meter lange ſilberne Kette mit einem Sektzipfel. Um dieſelbe
Zeit wurde ebenfalls im Hallenſchwimmbad ein Herrenmantel
ge=
ſtohlen. Der Mantel iſt von braunvioletter Farbe, hat
Rings=
gurt mit Schnalle.
Kleintierdiebſtahl. In der Nacht vom 12./13. Dezember 1931
wurden aus einem feſtverſchloſſenen Hühnerſtall aus einem
Gar=
tengelände, das ſich in den alten Gleisanlagen Richtung
Südbahn=
hof—Eberſtadt befindet, eine Anzahl Gänſe und 3 weiße
Rieſen=
kaninchen mit roten Augen geſtohlen.
Sachdienliche Angaben werden bei der Kriminalpolizei
Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 3, entgegengenommen.
Eine gute Belohnung wird zugeſichert.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Vor dem Bezirksſchöffengericht begann am
Montag eine Verhandlung gegen einen 28jährigen, aus
Thürin=
gen gebürtigen Kaufmann. Der junge Mann, der ſchon etliche
Male vorbeſtraft iſt, wird beſchuldigt, von Dezember 1930 bis
Februar 1931 betrügeriſche Darlehensgeſchäfte in Darmſtadt und
Frankfurt und Umgebung betrieben zu haben. Auf ſeine
Ver=
anlaſſung hin war in Berlin einem Geldinſtitut eine Bauſparkaſſe
angegliedert worden, und ſeine Aufgabe beſtand darin, Kunden zu
werben. Er verlegte nun anſcheinend ſein beſonderes Augenmerk
auf ſolche Leute, die Zwiſchenkredite wünſchten, d. h. gleich Geld
haben wollten, denn bei der Bauſparkaſſe konnte man gewärtig
ſein, unter Umſtänden jahrelang warten zu müſſen. Allerdings
waren dieſe Zwiſchenkredite recht teuer, aber nichts deſtoweniger
ließ ſich die Sache recht gut an. Vielleicht ſei er manchmal ein
bißchen leichtſinnig in der Auswahl geweſen, ſo daß, als von
Ber=
lin aus nähere Erkundigungen eingezogen wurden, die Geſchäfte,
trotzdem bereits notariell abgemacht und auch ſchon Speſen
be=
zahlt waren, oft nicht zuſtande kamen. Die Hauptſchuld habe
aber an der Berliner Firma gelegen, die zu große Verſprechungen
gemacht habe. Der Angeklagte beſtreitet auf jeden Fall eine
Be=
trugsabſicht, und die Zeugen, die bisher erſchienen ſind, ſtellen
ihm im großen und ganzen ein recht gutes Zeugnis aus. Es ſind
etwa 40 Zeugen geladen, ſo daß die Verhandlung heute
weiter=
gehen wird. Wahrſcheinlich wird ein Zeuge, der in Berlin im
Krankenhaus liegt, dort vernommen werden müſſen, ſo daß die
Verhandlung womöglich erſt dann zu Ende geführt werden kann.
Auf jeden Fall ſcheinen die Leute, die den Angeklagten wegen
Betrugs anzeigten, auch nicht ſo ganz ſauber geweſen zu ſein,
denn es ſtellt ſich in zwei Fällen heraus, daß die Darlehensſucher
Zwangsverſteigerungen, die auf ihre Häuſer angeordnet waren,
verſchwiegen hatten, da ſie ſonſt von vornherein kein Geld
bekom=
men hätten.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte den ganzen
Mon=
tag und Dienstag weiter gegen den jungen Thüringer Kaufmann.
Gegen Mittag begann am Dienstag der Staatsanwalt mit ſeinem
Plädoyer und beantragte gegen den Angeklagten wegen
fort=
geſetztemBetrugs im Rückfall drei Jahre Gefängnis.
Der Angeklagte beſtreitet nach wie vor ein Verſchulden. Er habe
den Leuten nur gut gewollt und niemals an Betrug gedacht. Auf
die Vernehmung des Berliner Zeugen verzichtet das Gericht. Da
der Angeklagte nach dem Gutachten des mediziniſchen
Sachver=
ſtändigen Pſychopath im höchſten Grade iſt — typiſch ſei ſeine
Großmannsſucht, die ihn vielleicht manchesmal dazu veranlaßt
habe, mehr zu verſprechen als er halten konnte — billigt ihm
das Gericht mildernde Umſtände zu und verurteilt ihn zu zwei
Jahren Gefängnis, abzüglich ſechs Monate der
Unter=
ſuchungshaft. Nach einigem Zögern nimmt der Angeklagte das
Urteil an.
Das Amtsgericht verhandelt gegen einen
Wohnungs=
agenten wegen Körperverletzung. Wir kennen den
Angeklagten bereits vom Schwurgericht, wo er einmal wegen
Brandſtiftung ſtand. Damals hatte er in der Trunkenheit ein
Haus anzuſtecken verſucht. Auch im heutigen Fall hat er wieder in
dieſem Zuſtand gehandelt. Poliziſten fanden ihn auf der Straße und
brachten ihn ins Krankenhaus, wo man feſtſtellte, daß er
ledig=
lich betrunken war. Um weiteres zu verhindern, brachte man ihn
heim zu ſeiner Frau und ließ ihn unter ihrer Obhut. Doch der
Angeklagte machte ſich wieder diesmal mit einem Kartoffelſtößer
bewaffnet, auf den Weg, ſtellte ſich an den Eingang des Prinz=
Emilgartens, wartete dort. bis ſeine Zechgenoſſen auf dem
Heim=
weg an ihm vorbeikamen und ſtürzte ſich auf ſie. Wegen
Körper=
verletzung in fünf Fällen erhält er eine Gefängnisſtrafe von
ſechs Monaten.
Ein junger Inſtallateur, der in der Marienkaſerne
mit einigen jungen Leuten aus der Arbeiterjugend Krach
ange=
fangen hatte, und dabei dem einen zwei Stiche in die Backe
ver=
ſetzte, erhält wegen gefährlicher Körperverletzung ſieben
Mo=
nate Gefängnis.
Ein Metzger, der ſich ebenfalls nicht mehr ganz nüchtern
vem Gebot zum Feierabend widerſetzte, auch den Poliziſten, die
ihn aus der Wirtſchaft raustransportierten, wobei er auf der Straße
in der Wut ſeine eigene Laute mit drei Schlägen auf das Pflaſter
zertrümmerte, und es dabei nicht unterließ, die Poliziſten
liebe=
voll zu titulieren, erhält wegen Widerſtand
Beamten=
beleidigung und nächtlicher Ruheſtörung insgeſamt
Geldſtrafen von 30. 30 und 8 Mark.
Sehrr. Koragk.
Nerzm
Wokenont
Pmämussraz
NeFüarstt
Seite 4 — Nr. 348
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 16. Dezembe
O
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute entſchlief ſanft nach langem Leiden unſer
lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Hert Georg Hechler
Lehrer
im 63. Lebensjahre.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Hechler
Familie L. Kumpf
Georg Hechler.
Seeheim, den 14. Dezember 1931.
(18160
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 17. Dez
ds. Js., nachm. 3 Uhr, vom Trauerhauſe aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Am 14. Dezember eniſchlief nach lurzem ſchweren Leiden
meine liebe Schweſter, Schwägerin und Tante
Sofie Eifert.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Familie A. Bruſi.
Beerdigung Donnerstag nachmittag 3 Uhr auf dem
alten Friedhof.
Todes=Anzeige.
Heute Nacht verſtarb nach kurzem Krankenlager unſer
lieber Vater, Großvater, Urgroßvater, Schwager und
Onkel
Altbürgermeiſter
Georg Bonin II.
im Alter von 90 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Bonin /V., Bürgermeiſter
Wembach, den 15. Dezember 1931.
Die Beerdigung ſindet Donnerstag nachmittag
2 Uhr ſtatt.
(18172
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir
auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank.
Ins=
beſondere danken wir Herrn Pfarrer Köhler, für die
troſtreichen Worte, den Herren Aerzten und Schweſtern
des Städt. Krankenhauſes für ihre liebevolle Pflege,
ſowie den Alten Herren der Landsmannſchaft Haſſo=
Boruſſia, dem Militärverein, dem Bund deutſcher
Coleurdiener, dem Bund der 60=Jährigen für den
ehrenden Nachruf und die Kranzſpendungen.
Zm Namen der krauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Schmidt Wwe.
und Tochter Erna.
Statt Karten,
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und
Kranzſpenden beim Heimgang unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herz=
lichſten Dank. Ganz beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Vogel für ſeine troſtreichen Worte am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbhiebenen:
Karl Sonnthal.
Darmſtadt, im Dezember 1931.
Stiftsſtraße 87.
(18141
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie die
Blumen=
ſpenden, bei dem Heimgang unſerer
lieben Entſchlafenen
18168
Frau
Guſanna Schneider Bw.
ſagen wir allen herzlichen Dank.
Insbeſondere danken wir den
Schweſtern der Johannisgemeinde
für die liebevolle Pflege, ſowie den
Herren Pfarrer Waldeck und Marz.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Schneider.
Darmſtadt, im Dez. 1931.
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18132
[ ← ][ ][ → ]16. Dezember 1931
Aas der Landeshauprfiaet.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1931.
Geihnachtskauf ſchafft Arbeit!
ſachten, das Feſt der Freude, des Schenkens, ſteht vor
Wenn auch in dieſem Jahre geſpart werden muß und
abe ſorgſam überlegt wird, ſo hat doch diesmal jeder die
Pflicht, je nach dem Maß ſeines wirtſchaftlichen
Kön=
kaufen. Nicht nur, um ſeinen Lieben etwas zu ſchenken,
ſach, um mitzuhelfen, der Arbeitsloſigkeit zu ſteuern und
ringenden Wirtſchaft die Exiſtenzmöglichkeit zu erhal=
Gwieviele Kaufleute, für wieviele Angeſtellte und
Arbei=
et ein gutes Weihnachtsgeſchäft die Sicherung von Brot
t! Jeder verausgabte Pfennig hilft hier! Darum iſt
btwendiger als je.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 348 — Seite 5
rrückhaltung iſt aber auch zwecklos.
niſſar für Preisüberwachung erklärt:
Auch der neue
abe die dringende Bitte an alle Deutſchen, ruhig die für
hnachtsgeſchaft geplanten Einkäufe zu tätigen. Es iſt
vielen Gebieten die Preisbaſis ſchon ganz von ſelbſt,
ſhen Geſetzen entſprechend, ſtark heruntergegangen. Hier
züfen zurückzuhalten, die man trotz aller Sparſamkeit für
ſchren beabſichtigt, iſt ein Fehler. Denn, wenn in den
agen ſich alles auf die Geſchäfte ſtürzt, dann darf man
wundern, wenn plötzlich ſehr unerwünſchte Fehlſchläge
Redaher wünſcht, daß die deutſche Wirtſchaft nicht noch
Abgrund entgegengeht, wer die Aufrechterhaltung
Wlkswirtſchaft, die Bezahlung von Löhnen und Gehältern
berFaren,9l, der kaufe und ſchaffe damit Möglichkeit zu neuer
Besteel
VUhren,ſburtstag des Staatsrats Dr. von Eiff. Friedrich Joſ.
Wertiguns, foollendet heute ſein 50. Lebensjahr. In Groß=Steinheim
udierte er Rechts= und Staatswiſſenſchaften in Gießen,
nund Berlin. Er kam aus ſeiner richterlichen Tätigkeit
„ſiettsſekretär zum Großherzog von Heſſen und wurde nach
ution, als die Großherzögliche Kabinettsdirektion als
ſeörde aufgehoben wurde, ins Juſtizminiſterium berufen.
bues Alter. Am 17. Dezember begeht Frau Anna
Mun=
in Wwe., Erbacher Straße 17, ihren 80. Geburtstag bei
EuWriſche.
Beh listraßchannt wurden: am 7. Dezember 1931: die
Polizeihaupt=
iNier auf Probe Adam Lautz und Karl Mink zu Darm=
Berufung in das Beamtenverhältnis zu
Polizeihaupt=
ern mit Wirkung vom 1. Januar 1932.
Gledigt iſt; eine Stelle für eine evangeliſche techniſche
n der Volksſchule im Bezirk Seeheim. Kreis Bensheim.
ſepungen von Anwärterinnen, die noch nicht im
Schul=
wendet ſind oder von ſolchen, die ihre 5 Anwärterdienſt=
Gbauhnn, nicht zurückgelegt haben, ſind zwecklos.
ſü den Ruheſtand verſetzt wurde: am 7. Dezember 1931:
Manke UN ſizihauptwachtmeiſter Johannes Laiſt zu Viernheim auf
breibtiseh ſhuchen mit Wirkung vom 1 Januar 1932. Am 11. De=
Kleinmzzeills1 wurde der Oberbaurat Auguſt Becker zu Darmſtadt
iu des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten
ſen Preisen)lüli bzw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes
einſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen und zur
Aen=
ds heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925
huar 1932 ab in den Ruheſtand verſetzt.
Bm Stadtſchulamt Darmſtadt wird uns geſchrieben:
falgemeinen Wunſche der hieſigen Kaufmannſchaft
Rech=
end, haben die Weihnachtsferien an der kaufmänniſchen
ule — wie dies in den letzten Jahren bereits geſchehen
us früher begonnen, und zwar am 12. ds. Mts. Die
usfallenden Unterrichtstage werden dadurch wieder
ein=
ſutz der Unterricht an dieſer Schule ſchon am 4. Januar
ANdſagant und der Reſt von einer Woche an den Oſterferien
enſtr. EAufrechnung kommt. Auch den Arbeitgebern der die
& Berufsſchule II beſuchenden Lehrlinge (Konditoren,
Netzger, Schneider, Friſeure pp.) wurde in gleicher Weiſe
nggetragen, und zwar derart, daß dieſe Schule nicht am
Ns ſondern ſchon am 18. ds. Mts ſchließt und die
hier=
usallenden Unterrichtstage durch Beginn der Schule am
u 1932 eingeholt werden. Da der größte Teil der die
bähte Schule beſuchenden Schüler den obengenannten
Be=
iehört, erſcheint es aus ſchultechniſchen Gründen ange=
*Veihnachtsferien für dieſe Schule allgemein zu verlegen.
dgen Berufsſchulen ſchließen erſt Mittwoch, den 23. ds.
Heſſiſches Landestheater.
Dau
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Großes Haus.
M., 6. Dez
15, Ende gegen 17½ Uhr. S hneeflock und
Regentropf. Preiſe 0.30—2.20 Mk
20, Ende ge en 23 Uhr. Außer Miete.
Die übuigsk nder. Preiſe 0.50—4 Mk
19½—22½ Uhr. C10 u Dſt. Volksb M (2 Vorſt.)
17 Des Gr. 1—10, Walienſteins Tod. Pr 0 60—4.80.
11Oez.
20—22½ Uhr, D 10. Boccaccio,
Preiſe 0 70—5.60 Mk.
Kleines Haus.
6. Dez Keine Vorſtellung.
erit, 17. Dez.
20—22½ Uhr. Dſt. Volksb. (6. Vorſt.) Gr:1u. 11
Drei Kurz Opern der Ge enwari. Der
Ja=
ſager. Spiel oder Ernſt. Schwergewicht.
Preiſe 0.70—5 00 Mk
15—17 Uhr. Die Himelsmauer. Ein
Weih=
nachts närchen. Preiſe 0 40—2 Mr.
OAN Des. 20—22½ Uhr. Zuſatzmiete V8
Michat Kramer. Preiſe 0 70—5 Mk.
beſiſches Landestheater. Heute abend 20 Uhr findet im
nahus unter der muſikaliſchen Leitung von Fritz. Bohne
Au.ſſchrung von Humperdincks Märchenoper „Die
Königs=
ſtatt. Der Königsſohn iſt Joachim Sattler, die Gänſe=
Mria Kienzl, der Spielmann Franz Notholt der
Holz=
vnrich Kuhn, die Hexe Anna Jacobs, der Beſenbinder
„lgt, ſein Töchterchen Eva Herrmann. — Nachmittags
fin=
ihinen Preiſen (0.30—2,20 RM.) im Großen Haus die
Gederholung von „Schneeflock und Regentropf”
Weihnachtsvorſtellungen des Heſſiſchen Landestheaters.
Vihnachtsfeiertag, den 25. Dezember, werden im Großen
Aaners „Die Meiſterſinger von Nürnberg”
bamuſikaliſchen Leitung von Dr. Felix
Weingart=
auſeführt. Im Kleinen Haus wird nachmittags „Die
mAsmauer” und abends „Michael Kramer” mit
den 25.
nd abends „Wallenſteins Tod” mit Paul Wegener
verne. Im Kleinen Haus werden um 20 Uhr die drei Kurz=
eüt und Waſſermärchen Schneeflock und Regen=
Gegenwart zur Aufführung gelangen. Am Sonntag,
Member, 19 Uhr wird Felix von Weingartner im Großen
Armen” von Bizet dirigieren. Im Kleinen Haus wird
iu atus „Die Himmelsmauer” und abends „Michael
m” wiederholt. Die Weihnachtsſchecks haben für all dieſe
elsünen Gültigkeit. — Arthur Maria Rabenalt und Wil=
Ricking werden am Sonntag, den 20. Dezember. „
Caval=
liſticana” und „Bajazzo und zu Silveſter Lehars
Witwe” inſzenieren. Die muſikaliſche Leitung bei=
Steiſ hat Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt.
Winkerfahrken der Heſſiſchen Eiſenbahn-A. G.
* Auch im Winter ſind Fahrten im Heag=Großkraftwagen
an=
genehm und bequem. Beſonders die Winterfahrten erfreuen ſich
einer guten Beteiligung, da ſämtliche Wagen gleichmäßig geheizt
und mit bequemen Sitzplätzen ausgeſtattet ſind. Die Skier, ſowie
das übrige Sportgerät werden auf dem Dache des Wagens
be=
feſtigt und koſtenlos befördert. Die beſonders günſtigen
Schnee=
verhältniſſe im Zugſpitzgebiet (Ehrwald) ſowie im Schwarzwald,
werden die Sportsleute angenehm überraſchen. Es empfiehlt ſich
aus dieſem Grunde, die Anmeldungen ſchon möglichſt vor dem
21. Dezember 1931 vornehmen zu wollen, da nach all den
ſchnee=
reichen Gebieten ein ſtarker Andrang von auswärts zu erwarten
iſt. Eine ſoeben eingegangene amtliche Mitteilung von Ehrwald
beſagt, daß ſelbſt die Schneeverhältniſſe im Tal ſehr gut ſind, ſo
daß jeder Skiläufer ohne große Anmarſchſtrecken zurücklegen zu
müſſen, ſchon ganz in der Nähe ſeiner Unterkunft dem Skiſport
huldigen kann. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß die
Fahrt nach der Zugſpitze am 26. Dezember 1931, vormittags
4,30 Uhr. beſtimmt ſtattfindet. Jeder Teilnehmer reiſt ſorgenlos,
da auch die Verpflegung in Ulm vorgeſehen iſt und die Quartiere
in guter Weiſe vorbeſtellt ſind. Weitere Schneeberichte ſind aus
dem Schwarzwald eingegangen und ſind auch die
Witterungsver=
hältniſſe in Breitnau=Steig beſonders günſtig.
Anmeldungen zu beiden Fahrten werden bis zum 21.
Dezem=
ber 1931, mittags 12 Uhr, im Heaghaus, Zimmer 6. und im
Sporthaus Adelmann, Rheinſtraße, entgegengenommen.
der Polizeibericht meldef:
DeutſcherPferdeſport=Kalender
Pferdefreunde
verwenden als Weihnachtsgabe
Zinſels Pferdeſport=
Abreiß=Kalender 1932
Deutſcher Sport
in Bild und Wort,
Preis verbilligt Rm. 3.30
Dieſer Kunſikalender erſcheint ſeit vielen Jahren und gibt
in ausgewählten Bildern und von bekannten Fachleuten
geſchriebenen Texten einen Ueberblick über den derzeitigen
Stand von Zucht und Nennen, Turnierſport,
Polo, Jagdreiten uſw.
Zu haben in allen Buchhandlungen, beim Verlag Ed. Zinſel,
Darmſiadt, Riedeſelſtr. 39 und in der Geſchäftsſtelle des
Darmſtädter Tagblaites.
— Weihnachtsmeſſe in der Kunſthalle am Rheintor. Auch der
letzte Sonntag brachte der Künſtler=Weihnachtsmeſſe einen
unüber=
trefflichen Erfolg, der Beſuch und das Intereſſe waren noch
ſtär=
ker als am Vorſonntage, ſo daß auch die erſte Serie der Loſe für
die „Freiporträts” ausverkauft wurde und ſofort zur Ausloſung
der erſten drei Gewinne geſchritten werden mußte. Die erſten
drei „Freiporträts” fallen ſomit auf die Losnummern 13. 102
und 339. Die Inhaber der drei genannten Losnummern werden
hiermit aufgefordert, ſich an einen Künſtler oder eine Künſtlerin
zwecks Anfertigung des „Freiporträts” zu wenden und den „
Aus=
erwählten” das Los auszuhändigen. Eine Adreſſenliſte der
Künſt=
ler und Künſtlerinnen kann in der Kunſthalle am Rheintor
an=
gefordert werden. Es bleibt jedem Gewinner eines Freiporträts
unbenommen, ſich ſelbſt oder irgend einen ſeiner Angehörigen
eichnen oder eine Porträt=Plakette anfertigen zu laſſen.
Schenkt zu Weihnachten
Wohlfahrts=
briefmarken!
Derwendet in der Weihnachtszeit
Wohlfahrts=
briefmarken!
Haben Sie Ihre letzten Weihnachtsbeſorgungen ſchon
ge=
macht? Dieſe Frage iſt in Ihrem eigenſten Intereſſe geſtellt.
Wenn Sie nämlich am Weihnachtsabend ſo recht den
Weihnachts=
frieden für ſich und Ihre Lieben vorbereiten wollen, dann müſſen
Sie alles rechtzeitig beſorgen: Geſchenke, Chriſtbaumſchmuck und
Lichter, auch die Lebensmittel für die drei Tage. Verſchieben Sie
Ihre letzten Beſorgungen nicht auf den Heiligabend. Denken Sie
an den 5=Uhr=Ladenſchluß! Haben Sie Ihre Einkäufe rechtzeitig
beſorgt, dann können Sie in Ruhe die Weihnachtsbeſcherung
vor=
bereiten, ſei ſie nun groß oder klein. Durch Ihre Ruhe aber
ſchaffen Sie die rechte Einſtellung für den Weihnachtsfrieden.
— Am 3. Adventsſonntag wurden die Inſaſſen des Alice=
Hoſpitals durch Darbietungen des Poſaunenchors der Ev.
Stadt=
miſſion hocherfreut. Die klangſchön vorgetragenen Weiſen unſerer
lieben alten Weihnachtslieder fanden freudige Anerkennung und
dankbare Herzen bei alt und jung. Dem Leiter der Stadtmiſſion.
Herrn Prediger Bringmann, ſowie dem Dirigenten und den
Aus=
führenden des Poſaunenchors gebühren volles Lob und herzlicher
Dank für die Veranſtaltung.
Betrüger mit gefälſchten Hypothekenbriefen. Einen
leicht=
gläubigen Handwerksmeiſter aus der näheren Umgebung
Darm=
ſtadts hat der angebliche Ingenieur Johann Bornheim, geb.
4. 5. 1883 zu Köln, auf raffinierte Weiſe um einen größeren
Geld=
betrag geſchädigt, indem er durch eine Annonce in einer
Darm=
ſtädter Zeitung ein ſofortiges Darlehen von 750 RM. gegen
Sicherheit und 150 RM. Vergütung für einen Monat ſuchte. Ein
Handwerksmeiſter, dem das Angebot günſtig erſchien, ſetzte ſich mit
Bornheim in Verbindung. Als Sicherheit bot Bornheim eine
Hypothekenurkunde an über eine 1. Hypothek auf ein Grundſtück
in Hamburg=Barmbeck. Dieſe Urkunde iſt am 1. Oktober 1930
ausgeſtellt. Als der Handwerksmeiſter eine Sicherheit aus neuerer
Zeit verlangte, ſchaffte Bornheim innerhalb 3 Tagen eine
Grund=
buchabſchrift des Grundbuchamtes Hamburg=Barmbeck herbei. Jetzt
glaubte ſich der Handwerksmeiſter genügend geſichert zu haben
und übergab hierauf dem Schwindler in einem Darmſtädter
Wirtslokabdie gewünſchte Summe gegen Aushändigung des
Hypo=
thekenbriefes. Am Tage danach kamen dem Geldgeber doch
Zwei=
fel, worauf er ſich in der angeblichen Wohnung des Bornheim in
Pfungſtadt erkundigte. Dort erfuhr er aber, daß er einem
Betrü=
ger in die Hände gefallen war, und erſtattete Anzeige bei der
Behörde.
Nach den kriminalpolizeilichen Feſtſtellungen handelt es ſich
in der Perſon des Bornheim um einen äußerſt raffinierten
Be=
trüger und Fälſcher von Urkunden, der von verſchiedenen
Staats=
anwaltſchaften wegen der gleichen Delikte ſteckbrieflich verfolgt
oder geſucht wird. Bornheim, der in Begleitung ſeiner
angeb=
lichen Ehefrau reiſt, iſt 48 Jahre alt, 1.70 Meter groß, hat
unter=
ſetzte Statur, kurz geſchorenes Haar, iſt glattraſiert und ſpricht
Hamburger Mundart. Im Oberkiefer hat er einen oder zwei
Goldzähne. Die ihn begleitende Frauensperſon iſt ungefähr 40
Jahre alt, 1.70 Meter groß, vollſchlanke Figur, hat ovales Geſicht.
gerade Naſe, ſchwarze Haare, dunkle Augen, bleiche Geſichtsfarbe
und trug dunklen Mantel mit ſchmalem, grauem Pelzbeſatz und
kleinen dunklen Hut.
Wer kann Angaben machen, wo ein vorſtehend beſchriebenes
Ehepaar in letzter Zeit gewohnt hat? Wer iſt noch auf die
ge=
ſchilderte Art geſchädigt? Sachdienliche Mitteilungen werden bei
der Kriminalpolizei, Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 29u,
ſowie jeder Polizeidienſtſtelle entgegengenommen.
Der verheiratete Kaufmann Peter Meurer, geb. 26. 6 1876
zu Baumbach im Weſterwald, wurde wegen Heiratsbetrugs und
anderer Straftaten feſtgenommen. Er kam in Unterſuchungshaft.
Meurer hielt ſich mehrere Wochen unangemeldet in Darmſtadt auf.
Diebſtähle im Hallenſchwimmbad. Im Städt
Hallenſchwimm=
bad wurde am 4. Dezember 1931 einem Badegaſt ein
Portemon=
naie mit 9 RM. Inhalt und 1 tula=ſilberne Herrentaſchenuhr
ge=
ſtohlen. Die Uhr wird wie folgt beſchrieben: Auf dem Deckel
be=
findet ſich ein Blumenmuſter mit einem goldenen Wappenſchild in
der Mitte des Deckels. An der Uhr befand ſich eine etwa 40
Zenti=
meter lange ſilberne Kette mit einem Sektzipfel. Um dieſelbe
Zeit wurde ebenfalls im Hallenſchwimmbad ein Herrenmantel
ge=
ſtohlen. Der Mantel iſt von braunvioletter Farbe, hat
Rings=
gurt mit Schnalle.
Kleintierdiebſtahl. In der Nacht vom 12./13. Dezember 1931
wurden aus einem feſtverſchloſſenen Hühnerſtall aus einem
Gar=
tengelände, das ſich in den alten Gleisanlagen Richtung
Südbahn=
hof—Eberſtadt befindet, eine Anzahl Gänſe und 3 weiße
Rieſen=
kaninchen mit roten Augen geſtohlen.
Sachdienliche Angaben werden bei der Kriminalpolizei
Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 3, entgegengenommen.
Eine gute Belohnung wird zugeſichert.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Vor dem Bezirksſchöffengericht begann am
Montag eine Verhandlung gegen einen 28jährigen, aus
Thürin=
gen gebürtigen Kaufmann. Der junge Mann, der ſchon etliche
Male vorbeſtraft iſt, wird beſchuldigt, von Dezember 1930 bis
Februar 1931 betrügeriſche Darlehensgeſchäfte in Darmſtadt und
Frankfurt und Umgebung betrieben zu haben. Auf ſeine
Ver=
anlaſſung hin war in Berlin einem Geldinſtitut eine Bauſparkaſſe
angegliedert worden, und ſeine Aufgabe beſtand darin, Kunden zu
werben. Er verlegte nun anſcheinend ſein beſonderes Augenmerk
auf ſolche Leute, die Zwiſchenkredite wünſchten, d. h. gleich Geld
haben wollten, denn bei der Bauſparkaſſe konnte man gewärtig
ſein, unter Umſtänden jahrelang warten zu müſſen. Allerdings
waren dieſe Zwiſchenkredite recht teuer, aber nichts deſtoweniger
ließ ſich die Sache recht gut an. Vielleicht ſei er manchmal ein
bißchen leichtſinnig in der Auswahl geweſen, ſo daß, als von
Ber=
lin aus nähere Erkundigungen eingezogen wurden, die Geſchäfte,
trotzdem bereits notariell abgemacht und auch ſchon Speſen
be=
zahlt waren, oft nicht zuſtande kamen. Die Hauptſchuld habe
aber an der Berliner Firma gelegen, die zu große Verſprechungen
gemacht habe. Der Angeklagte beſtreitet auf jeden Fall eine
Be=
trugsabſicht, und die Zeugen, die bisher erſchienen ſind, ſtellen
ihm im großen und ganzen ein recht gutes Zeugnis aus. Es ſind
etwa 40 Zeugen geladen, ſo daß die Verhandlung heute
weiter=
gehen wird. Wahrſcheinlich wird ein Zeuge, der in Berlin im
Krankenhaus liegt, dort vernommen werden müſſen, ſo daß die
Verhandlung womöglich erſt dann zu Ende geführt werden kann.
Auf jeden Fall ſcheinen die Leute, die den Angeklagten wegen
Betrugs anzeigten, auch nicht ſo ganz ſauber geweſen zu ſein,
denn es ſtellt ſich in zwei Fällen heraus, daß die Darlehensſucher
Zwangsverſteigerungen, die auf ihre Häuſer angeordnet waren,
verſchwiegen hatten, da ſie ſonſt von vornherein kein Geld
bekom=
men hätten.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte den ganzen
Mon=
tag und Dienstag weiter gegen den jungen Thüringer Kaufmann.
Gegen Mittag begann am Dienstag der Staatsanwalt mit ſeinem
Plädoyer und beantragte gegen den Angeklagten wegen
fort=
geſetztemBetrugs im Rückfall drei Jahre Gefängnis.
Der Angeklagte beſtreitet nach wie vor ein Verſchulden. Er habe
den Leuten nur gut gewollt und niemals an Betrug gedacht. Auf
die Vernehmung des Berliner Zeugen verzichtet das Gericht. Da
der Angeklagte nach dem Gutachten des mediziniſchen
Sachver=
ſtändigen Pſychopath im höchſten Grade iſt — typiſch ſei ſeine
Großmannsſucht, die ihn vielleicht manchesmal dazu veranlaßt
habe, mehr zu verſprechen als er halten konnte — billigt ihm
das Gericht mildernde Umſtände zu und verurteilt ihn zu zwei
Jahren Gefängnis, abzüglich ſechs Monate der
Unter=
ſuchungshaft. Nach einigem Zögern nimmt der Angeklagte das
Urteil an.
Das Amtsgericht verhandelt gegen einen
Wohnungs=
agenten wegen Körperverletzung. Wir kennen den
Angeklagten bereits vom Schwurgericht, wo er einmal wegen
Brandſtiftung ſtand. Damals hatte er in der Trunkenheit ein
Haus anzuſtecken verſucht. Auch im heutigen Fall hat er wieder in
dieſem Zuſtand gehandelt. Poliziſten fanden ihn auf der Straße und
brachten ihn ins Krankenhaus, wo man feſtſtellte, daß er
ledig=
lich betrunken war. Um weiteres zu verhindern, brachte man ihn
heim zu ſeiner Frau und ließ ihn unter ihrer Obhut. Doch der
Angeklagte machte ſich wieder, diesmal mit einem Kartoffelſtößer
bewaffnet, auf den Weg, ſtellte ſich an den Eingang des Prinz=
Emilgartens, wartete dort. bis ſeine Zechgenoſſen auf dem
Heim=
weg an ihm vorbeikamen und ſtürzte ſich auf ſie. Wegen
Körper=
verletzung in fünf Fällen erhält er eine Gefängnisſtrafe von
ſechs Monaten.
Ein junger Inſtallateur, der in der Marienkaſerne
mit einigen jungen Leuten aus der Arbeiterjugend Krach
ange=
fangen hatte, und dabei dem einen zwei Stiche in die Backe
ver=
ſetzte, erhält wegen gefährlicher Körperverletzung ſieben
Mo=
nate Gefängnis.
Ein Metzger, der ſich ebenfalls nicht mehr ganz nüchtern
vem Gebot zum Feierabend widerſetzte, auch den Poliziſten, die
ihn aus der Wirtſchaft raustransportierten, wobei er auf der Straße
in der Wut ſeine eigene Laute mit drei Schlägen auf das Pflaſter
zertrümmerte, und es dabei nicht unterließ, die Poliziſten
liebe=
voll zu titulieren, erhält wegen Widerſtand
Beamten=
beleidigung und nächtlicher Ruheſtörung insgeſamt
Geldſtrafen von 30. 30 und 8 Mark.
STAAZ
Manz.
Kern
MoOkenügnai
Prdhonssrud
NieFuafni
Seite 6 — Nr. 348
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 16. Dezember
* Aus den Darmſtädter Lichtſpieliheakern.
Union=Theater.
„Ein Auto und kein Geld”.
Dieſer luſtige Roman von Wilhelm Lichtenberg hat durch
Alfred Schirokauers Manuſkript und Drehbuch und durch die
aus=
gezeichnete Regie von J. und L. Fleck eine ausgezeichnete
Ver=
lebendigung durch den Tonfilm gefunden. Es iſt ein ſehr luſtiger
Filmſchwank daraus geworden, der aber durch immerhin
vorhan=
dene gedankliche und pſychologiſche Vertiefung mehr geworden iſt
wie ein Schwank. Eine ſehr heitere Angelegenheit, die nicht ſo
ganz unmöglich iſt, daß ſie nicht hätte der Wirklichkeit entnommen
worden ſein können. Zum mindeſten iſt es auch heute möglich
daß man in der Wohlfahrtslotterie ein Auto gewinnen kann, wenn
es auch nicht gerade ein 100 PS Mercedes iſt, und möglich iſt auch,
ſehr währſcheinlich ſogar, daß der betr. Gewinner kein Geld hat,
ſich des Autogewinnes reſtlos zu erfreuen. Ins Märchenhafte
ver=
ſteigt ſich allerdings die Filmfabel dann, wenn ſie dem Gewinner
noch einen Marcheſe als Chauffeur gibt und damit — eine
un=
glaubliche Menge Geld. Jedenfalls iſt das alles ſehr luſtig
er=
funden und wird in dem Film ſehr charmant, liebenswürdig und
voll Humor geſpielt. Vor allem Paul Kemp als der Held des
Stückes iſt köſtlich, weil er der Gefahr der Uebertreibung mit
großer Routine aus dem Wege geht. Dina Gralla iſt eine
hübſche Mimi und ein noch hübſcherer Hotelboy, Jgo Sym, der
richtige Marcheſe, ein ſehr diſtinguierter Chauffeur. Nett iſt auch
Liſelotte Schaak, aber, wie geſagt. Paul Kemp als Hochſtapler
wider Willen überragt alle. — Im Beiprogramm läuft ein ſicher
*
ſtark intereſſierender Film vom Schwimmſport.
— Im Helia=Theater läuft nur noch 2 Tage die neue Tonfilm=
Operette der Ufa „Ihre Hoheit befiehlt”
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute in Neuaufführung
den Sittenfilm aus der Berliner Unterwelt „Berlin —
Alexander=
platz”
Zum 700=Jahr=Jubiläum der Heil. Eliſabeth wird im
Union=Theater in 4 Sonder=Vorſtellungen am Freitag ſowie
letzt=
malig am Samstag nachmittag das neue eindrucksvolle Filmwer!
„Sankt Eliſabeth in unſeren Tagen” vorgeführt. Der Film
ſchil=
dert Züge aus dem Leben der Heiligen, ihre Umgebung, ihre
Zeit — zeigt die Wartburg und ihre Landſchaft und gibt ein Bild
jener Länder, die ihr Fuß berührt hat.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 — Weihnachtsturnen.
Wie=
derum findet in dieſem Jahre das Weihnachts=Schauturnen der
Jugendabteilungen der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 ſtatt. Am
Sonntag nachmittag, den 20. Dezember ſehen wir die Buben und
Mädels beim friſch=fröhlichen Turnen im großen Saal des
Turn=
hauſes, Dieburgerſtraße 26, verſammelt. Es gilt hier, den Eltern
und Freunden des Kinderturnens zu zeigen, daß man auf dieſem
Gebiete nicht ſtehen geblieben iſt, ſondern immer neue Formen
findet, die es den Leitern ermöglichen, die Luſt des Kindes nach
Bewegung und Leiſtung zu ſtillen. Zuerſt ſehen wir die Schüler
bei Freiübungen und anſchließend ſind es die Schülerinnen, die
auf gleichem Gebiete ihre Fertigkeit zeigen wollen. Mit
Boden=
übungen treten nochmals die Schüler auf. Der zweite Teil. „
Ge=
räteübungen”, umfaßt mehrere Vorführungen. Am niedrigen
Bar=
ren, Querpferd mit Hochbarren, Langpferdturnen, Sprünge über
zwei Querpferde iſt die Schülerabteilung beſchäftigt. Die
Schüle=
rinnen turnen am Barren mit ungleichen Holmen und zeigen
Sprünge mit dem Federbrett. Der nächſte Abſchnitt bringt Tänze
und Spiele. Hier iſt der Jugend Gelegenheit geboten, ſich
friſch=
froh und frei zu zeigen. Hübſche Tänze der Schülerinnen und
an=
ſchließende Ballſpiele beſchließen das turneriſche Programm. —
Inzwiſchen wird auch der Nikolaus eingetroffen ſein und zur
Freude von „Jung und Alt” ſeine Gaben verteilen. Als
Ab=
ſchluß der Weihnachtsveranſtaltung folgt ein Weihnachtstheater
„Weihnachten im Zauberwald”, das ebenfalls von Schülerinnen
und Schülern des Vereins geſpielt wird.
—Freiloſe zur Weihnachtsverloſung der Heag erhält man
nur noch bis zum 21. Dezember ds. Js. Deshalb verſäume man
nicht, die Weihnachtsausſtellung der Heag zu beſuchen, wenn man
ein wirklich praktiſches Weihnachtsgeſchenk erwerben will, denn
elektriſche Geräte ſind tatſächlich praktiſch und ſchließlich auch
not=
wendig. Ganz beſtimmt wird jeder Gegenſtand Freude auslöſen.
Volksbühne. Die Mitglieder der Volksbühne, die der
Ge=
meinde M zugeteilt worden ſind, werden auch an dieſer Stelle
darauf aufmerkſam gemacht, daß die Gemeinde Al nicht Samstag,
den 19. Dezember, ſondern Donnerstag, den 17. Dezember im
Großen Haus Vorſtellung hat.
— Chriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt E. V.,
Alexanderſtraße 22 (ehem. Inf.=Kaſerne) Heute Mittwoch abend
Bibelſtunde der Hauptabteilung. Wir laden hierdurch freundlichſt
ein. Freunde und Gäſte herzlich willkommen. — Nachmittags
kommt in der Jungſchar (Jungen von 9—14 Jahren) der Nikolaus
und Kaſper. Es wird ſehr luſtig — Ferner laden wir ſchon heute
zu unſerer Weihnachtsfeier am Sonntag, abends, freundlichſt ein.
— Elternabend für Erwerbsloſe. Wir verweiſen auf den
heute abend 8 Uhr ſtattfindenden Baſtelabend (Anfertigung von
kleinem Spielzeug) Friedrichſtraße 4 (Alice=Eleonorenſchule),
Väter und Mütter ſind willkommen. Material wird geſtellt.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Heute abend um 8 Uhr ſpricht, wie bereits durch Anzeige
mitge=
teilt, im „Fürſtenſaal” bei Chriſt (Grafenſtr.) in unſerer 2.
Win=
terverſammlung Herr Ing. A. Ernſting über das
hochintereſ=
ſante Thema: Meine Erlebniſſe als Teilnehmer der Deutſchen
Wegener=Expedition in Oſtgrönland‟. Die reichen Ergebniſſe der
ſoeben zurückgekehrten Expedition werden weit über Deutſchland
hinaus mit größter Spannung erwartet. Dieſer Lichtbilder=
Vor=
trag über die Expedition und ihre Schickſale iſt der erſte, der in
Deutſchland ſtattfindet. — Wir bitten unſere Mitglieder und
deren Angehörigen, ſowie ſonſtige Freunde von Handwerk und
Gewerbe, die gleichfalls herzlichſt eingeladen ſind, recht pünktlich
zu erſcheinen, da mit einem ſehr ſtarken Verſammlungsbeſuch
ge=
rechnet werden muß.
— Der Odenwaldklub „Frankonia” hielt ſeine
Weihnachts=
feier im Saale Rummelbräu ab. Der Begrüßungsanſprache des
1. Vorſitzenden folgte ein ſinnvoller Prolog, geſprochen von
Fräu=
lein Hein. Im Mittelpunkt der Feier ſtanden Theaterſtücke, die
durch die vorzügliche Spielleitung des Herrn Stockert in bezug auf
Darſtellung der Mitwirkenden keinen Wunſch offen ließen Große
Freude pragte ſich in den Geſichtern der Kleinen aus, als ſie durch
den Nikolaus reichlich beſchenkt wurden. Herrn Kraft ſei herzlichſt
gedankt für die Einſtudierung der Micky=Maus=Groteske, die
un=
geteilten Beifall fand. Die muſikaliſche Unterhaltung lag wieder
in den bewährten Händen des Konzert= und Tanzorcheſters „Nola
Darmſtadt, das durch ſeine ſchmiſſige Vortragsfolge für die notige
Weihnachtsſtimmung ſorgte.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes am
19. Dezember 1931 vormittags 9 Uhr. 1. Klage des Preußiſchen
Bezirksfürſorgeverbandes Stadt Frankfurt a. M. gegen 1. den
Heſſiſchen Bezirksfürſorgeverband Darmſtadt, 2. den
Landesfür=
ſorgeverband Volksſtaat Heſſen als Eventualbeklagten wegen
Er=
ſatz von Fürſorgekoſten für die Johanna Fiſchbach und ihr
unehe=
liches Kind Ellinor. 2. Klage des Württ.
Bezirksfürſorgeverban=
des Stadt Ludwigsburg gegen 1. den Landesfürſorgeverband
Volksſtaat Heſſen, vertreten durch den Heſſ.
Bezirksfürſorgever=
band Kreis Erbach, und 2. den Heſſ. Bezirksfürſorgeverband Kreis
Dieburg als Eventualbeklagten wegen Erſtattung von
Furſorge=
koſten für den Fritz Bauer. 3. Klage der Eheleute Leonhard Hotz
zu Offenbach a. M. gegen die Stadt Offenbach a. M. wegen
Heran=
ziehung zur Vergnügungsſteuer für die Corſo=Lichtſpiele zu
Offen=
bach a. M. 4. Klage des Auguſt Schmid zu Offenbach a. M.,
Mit=
telſeeſtraße 20, gegen den Beſcheid des Kreisamts Offenbach vom
28. 7. 1931 wegen Nichterteilung eines Wandergewerbeſcheins.
— Schlägerei. Geſtern gerieten zwei Männer der
Wald=
kolonie beim Holzleſen in Streit, der in Tätlichkeiten ausartete.
Der ältere Mann erhielt eine Verletzung am Kopf, ſo daß er ins
Krankenhaus verbracht werden mußte.
Lokale Veranſtalkungen.
— Jüdiſcher Frauenbund. Wir machen unſere
Mit=
glieder nochmals auf unſeren 3. juriſtiſchen Vortrag aufmerkſam.
Heute Mittwoch, 8.15 Uhr, Starkenburgloge.
Tageskalender für Mittwoch, den 16. Dezember 1931.
Konzerte; Rheingauer Weinſtube, Café Oper. Café Ernſt==
Ludwig. Café Ganßmann. Alter Ratskeller. — Café Ernſt=
Ludwig, 8,30 Uhr: Wiener Walzer=Abend —
Fürſten=
ſaal Grafenſtraße, abends 8 Uhr: Orts=Gewerbeverein und
Handwerker=Vereinigung: 2. Winterverſammlung;
Lichtbilder=
vortrag. — Starkenburg=Loge, abends 8,15 Uhr:
Jü=
diſcher Frauernbund: 3. juriſtiſcher Vortrag —
Kinovor=
ſtellungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele und Palaſt=
Lichtſpiele.
Am Sonntag fand die zweite diesjährige Fuchsjagd des Reit=
und Fahrvereins des vorderen Odenwaldes ſtatt. So ſchön und
vielverſprechend das Wetter der Vortage für eine ſolche
Veran=
ſtaltung ausſah, ſo ungünſtig wirkte das am frühen Morgen
nie=
dergehende Regengefuſſel, welches ſich in Glatteis auswirkte, auf
die Anmarſchwege der Reiter. Ein Umſtand, der leider einige
An=
meldungen zur Abſage wandelte; diejenigen aber, die unbeirrt
durch den Einfluß der Witterung ihr Vorhaben zur Ausübung
brachten, fanden durch die Genüſſe einer herrlichen Waldjagd
reichen Lohn
Um 13.30 Uhr hatten ſich die Reiter in Heubach eingefunden
und mit ihnen eine über das Verhältnis ſtarke Schar
intereſſier=
ten Publikums aus jung und alt. Nach Begrüßung durch den
Vereinsgeſchäftsführer Nahm, der einen kurzen Ueberblick über die
Jagdſtrecke gab, ging der Fuchs, zu welcher Charge Mitglied Gg.
Dreſſel=Groß=Zimmern als Sieger der vorausgegangenen Jagd,
beſtimmt war, 13.45 Uhr auf die Reiſe und wurde von der Meute
unter Führung des Maſters verfolgt. Unter den Klängen des
Waldhorns ging es im ruhigen Jagdgalopp bergauf, wo auf
be=
graſter Waldſchneiſe einladende Hinderniſſe zum Springen
auf=
forderten. Weiter ging es durch einen Teil der Holzhauerei, wo
ſchon eine ſtattliche Zuſchauermenge auf die Sprünge über die
na=
türlichen Hinderniſſe wartete. Das Tempo wurde bis zum
Arbeitstempo eingefangen und im Gänſemarſch dem Fuchs
fol=
gend. ging es kreuz und quer durch Gebüſch und Schlucht der
Bismarcksquelle zu. An dieſer romantiſchen Waldſtelle wurde
ab=
geſeſſen, da einige dem Verein naheſtehende Damen einen
Sattel=
trunk kredenzten. Dank ſei dem Stifter, Mitglied Zieres. Nach
zehn Minuten hieß es wieder aufgeſeſſen, nach Ueberwinden einer
Hürde aus Tannengrün ging es dem Fuchs wieder nach
über einige Gräben, dem Waldrand am Jägerberg zu, dort der
Höhe entlang, durch den Roſengarten über den Grenzbach hinweg
in den Umſtädter Wald. Der Fuchs war verſchwunden; in einem
zum Verſteck großartig geeigneten Fichtendickicht hatte er paſſenden
Unterſchlupf gefunden. Hätte nicht Herr May=Groß=Zimmern den
Kamerad des verſteckten Pferdes geritten, welches durch helles,
freudiges Wiehern ſeinen dauernden Arbeitsgefährten anlockte,
ſo wäre wohl der Meute das Suchen ſchwer geworden. Der Fuchs
wurde aufgeſtöbert und ſuchte das Weite. Am Schuhſtein brach er
aus dem Wald, gefolgt von der ganzen Reiterſchar, die Jagd
wurde freigegeben, und der Kampf um den Fuchsſchwanz begann.
Im ſcharfen Galopp ging es über das Wieſengelände, der Fuchs
den Schweif ſchwingend, voran, im Gefolge die Meute. Der
Fuchsſchwanz fällt, und Mitreiter Wolf=Heubach iſt es vergönnt,
auf ſeiner Belgierſtute Lotte, dem heute einzig mitlaufenden
Kalt=
blüter, die Beute zu erhaſchen, um als Sieger des Tages
voran=
zureiten. Eine große Zuſchauermenge hatte ſich am Ziel
einge=
funden. Nach der Jagd blieben die Teilnehmer noch bis zum
Ein=
bruch der Dunkelheit im Gaſthaus „Zum Löwen” beiſammen.
Oekonomierat Haug verteilte die Brüche. Vorſtandsmitglied Rein=
heimer gab eine geſunde Kritik über den Verlauf der Jc.
Präſident Heil ſprach über zukünftige Vereinsveranſtaltun
Sonderheit über die Reiter=Stafette zum 70. Geburtstas
res Reiterkameraden Landſtallmeiſter Schörke. Bei Mu=
Tanz gingen die Stunden nur allzu raſch dahin. Mit w.
fühl, einmal wieder einen ſchönen, echten Reitertag
eng=
haben, ſchied die Reiterſchar von Heubach.
Zuchsjagd
der Reitergruppe des Junglandbundes Pfung
Auch die Reitergruppe Pfungſtadt hatte ſich entſchlo
Sonntag, den 13. Dezember, eine Fuchsjagd zu reiten,
un=
auch ihren Reitern Gelegenheit zu geben, zu zeigen, daß
einen Ritt im Gelände unternehmen können.
Die Vorbereitungen für die Durchführung der Jagd.
legung des Geländerittes uſw. hatte der bewährte Re=
Herr Feldmann=Pfungſtadt, übernommen und war dan
ſchon der ganzen Veranſtaltung ein Erfolg geſichert.
E=
war feſtzuſtellen das große Intereſſe, das insbeſondere 7
wohner von Pfungſtadt und Eberſtadt zeigten. Ueber
Zuſchauer umſäumten das weite Jagdgelände und beol
mit regem Intereſſe die Durchführung der Jagd. 20
junge Reiter aus Pfungſtadt und Eberſtadt, unter de
einige ehemalige gediente Kavalleriſten befanden, hatten
„Stelldichein” eingefunden. Von der Seeheimerſtraße
ganze „Feld” unter Führung des Reitlehrers Feldmann
Fuchs ritt Adam Koch=Pfungſtadt, während die beidem
durch die Jungbauern Georg Liebig und Heinrich Krame
ſtellt wurden. Der Fuchs trennte ſich bald von den
Rei=
verſteckte ſich in einem nahegelegenen Waldesdickicht.
E=
aufgeſtöbert durch den Jungreiter Oswald Kunz=Pfungſtad
dem der Fuchs gefunden war, zog alles wieder geſchloſſer
einem eingelegten Stopp, worauf kurze Zeit die Jagd u
chen wurde. Dann ging es in flottem Tempo weiter
Kletterſtelle an der Waldeshöhe am Emaillierwerk. H=
Reitplatz der Reitergruppe, ſollte die Jagd ihr Ende find.
mit einem ſcharfen Galop zog das Feld geſchloſſen an da
reichen Zuſchauern vorbei. Nach Abwerfen des Fuchsſch
Aus Heſſen.
E. Wixhaufen, 14. Dez. Infolge Ausbruchs der Maul= und
Klauenſeuche iſt das Befahren mit Klauenvieh innerhalb des
Ortes verboten. Der Faſelſtall bleibt bis auf weiteres geſchloſſen. —
Zwiſchen der Turngeſellſchaft 1886 Gräfenhauſen, dem Turnverein 1880
Mörfelden und dem Turnverein 1882 Wixhauſen fand ein
Mann=
ſchaftskampf ſtatt. Zum Austrag kamen Geräte= und
Kürfrei=
übungen. Als Sieger ging die Turngeſellſchaft Gräfenhauſen hervor
mit 565 Punkten. An zweiter Stelle kam der hieſige Turnverein mit
515 Punkten; der Turnverein Mörfelden errang 514 Punkte. Der
mit=
wirkende Spielerchor wurde von Herrn Rothenburger und Herrn Klein
geleitet.
o. Erzhaufen, 14. Dez. Der Geflügelzuchtverein hier
ver=
anſtaltete am vergangenen Sonntag im Saalbau „Frankfurter Hof” eine
örtliche Schau, die ſich von ſeiten der Mitglieder einer regen
Be=
teiligung erfreuen konnte. Der von Herrn Heinrich Breidert geleitete
erein hat es verſtanden, in den wenigen Jahren ſeines Beſtehens gute
Leiſtungen auf dem Gebiete der Geflügelzucht zu erzielen. Die
Begut=
achtung erfolgte durch Herrn Seipp aus Rüſſelsheim.
Malsenkzündung,
und Erhältung
1,111.
An. Gr.=Zimmern, 15. Dez. Vorführung eines
Miſ=
ſionsfilms. Am Montag nachmittag wurde den
Schulkin=
dern, am Montag abend den Erwachſenen ein intereſſanter
Miſ=
ſionsfilm im „Kaiſerſaal” auf Veranlaſſung von Herrn Pfarrer
Lebrecht durch Herrn Miſſionar Schweikhart gezeigt. Dieſer
vor=
geführte Borneofilm zeigte in prachtvollen Bildern nicht bloß
Land und Leute, er gab auch einen trefflichen Eindruck von dem
heute noch dort herrſchenden Heidentum. Die Vorführungen
wur=
den von gemeinſam geſungenen Chorälen mit Begleitung
um=
rahmt.
Le Groß=Umſtadt, 15. Dez. Abſchiedsfeier. In
Anweſen=
heit der geſamten Lehrerkollegien der hieſigen Oberrealſchule, der
Höheren Landwirtſchaftsſchule, der Mädchen=Realſchule, der Vertreter
der Volksſchulen und der Gemeindevertretung fand in der Turnhalle
der hieſigen Oberrealſchule am Samstag eine Abſchiedsfeier für den
ſcheidenden Oberſtudiendirektor Pfersdorff ſtatt. Die Feier wurde
durch den Schülerchor „Wenn ich den Wandrer frage” eingeleitet;
dar=
auf ergriff Oberſtudienrat Dr. Biedenkopf das Wort zu einer längeren
Anſprache, in welcher er den Werdegang des Scheidenden, ſeine
päda=
gogiſche Eignung und ſein raſtloſes Arbeiten an ſich und der Schule ins
rechte Licht zu Etzen verſtand. Dann ergriff Oberſtudiendirektor
Pfers=
dorff das Wort zu längeren Ausführungen, in denen er herzliche Worte
des Dankes fand für die treue Mitarbeit der Kollegen, für das
harmo=
niſche Verhältnis, für das ſtets bereitwillige Entgegenkommen der
Stadt=
verwaltung, wenn es ſich um die Belange und den Ausbau der Schule
handelte. Rektor Lindner dankte dem Scheidenden im Namen der
Volks=
ſchule für das ſtets freundliche Entgegenkommen bei gemeinſamen
Schul=
fragen, und Bürgermeiſter Lampe erkannte dankend an, daß der
Direk=
ſeine Anforderungen an die Stadt auf das Mindeſtmaß eingeſchränkt
habe. Gleichzeitig bittet er den Scheidenden, daß er auch in ſeinem
neuen Wirkungskreiſe ſtets ein reges Intereſſe für die Erhaltung und
das Weiterbeſtehen unſerer Höheren Schulen haben möge. Mit dem
Schülerchor „Harre meine Seele” ſchloß die ſchöne Feier.
Bw. Langſtadt, 15. Dez. Die hieſige Ortsgruppe des Evangeliſchen
Bundes hatte zu einem Vortragsabend in das Gaſthaus „Zur
Bretzel” eingeladen. Dieſer Einladung war man ſehr zahlreich gefolgt.
Als Redner war Herr Studienrat Dr. Simon aus Offenbach a. M.
gewonnen. Das Thema lautete „Die Feinde und Gefahren des
evan=
geliſchen Glaubens”. Seine packenden und leicht verſtändlichen
Aus=
führungen, unterſtützt durch zahlreiche Beiſpiele, behandelten die Kämpfe,
die der Proteſtantismus im Laufe der Jahrhunderte zu beſtehen hatte.
Umrahmt war der Abend durch muſikaliſche und geſangliche
Darbietun=
gen des hieſigen Orcheſtervereins und des Kirchenchors.
— Dorndiel, 15. Dez. Winterhilfe. Auch in unſerer Gemeinde
wurde eine Sammlung für die Winterhilfe vorgenommen. Herr Lehrer
Biba und Herr Bürgermeiſter Oſtheimer widmeten ſich der Sache und
gingen mit ihrer Liſte von Haus zu Haus. Das Reſultat iſt gut.
E=
wurden in unſerem kleinen Dörfchen mit 270 Einwohnern 240 RM.,
30 Zentner Kartoffeln, 10 Zentner Aepfel, 2 Zentner Gemüſe und ein
Zentner Korn gezeichnet.
Ce. Mümling=Grumbach, 15. Dez. Frauenverein. Als
Ab=
ſchluß ſeiner Jahresarbeit veranſtaltete der evangeliſche Frauenverein
ein Adventsfeier verbunden mit Kaffeekränzchen. Nach einer
Feierſtunde, die der Weihnachtsvorfreude gewidmet war, beſtritten die
Mitglieder mit Liedern, Anſprachen und Gedichten das Programm des
Abends. Mehrere ſelbſtverfertigte Gedichte ſowie eine poetiſche
Mahn=
rede vom Nikolaus und Chriſtkind fanden dankbarer Hörer. Der ganze
Abend reihte ſich würdig in die Veranſtaltungen und die Ziele der Ver
einsarbeit ein und trug durch ſeinen glänzenden Verlauf zu einer
Stär=
kung des Zuſammengehörigkeitsgefühls weſentlich bei.
BS8. Rimhorn, 15. Dez. Nun iſt auch hier trotz Ablehnung des
Gemeinderats, durch miniſterielle Verfügung die Bürgerſteuer
ein=
geführt, und zwar auf 150 Prozent. Die Getränkeſteuer fand
einſtim=
mige Ablehnung. Das Holzfällen nimmt dieſe Woche ſeinen Anfang.
Durch die große Erwerbsloſigkeit iſt auch die Zahl der Holzhauer auf
eine noch nie dageweſene Zahl geſtiegen, auf 41. Bei einem Satz von
etwas über 600 Fm, dürfte auch dieſe Arbeit kaum 14 Tage dauern.
wurde derſelbe von dem Jungreiter Heinrich Fiſcher=Eberf
beutet, der als Sieger des Tages ſich ſtolz an die Spitze de
abteilung ſetzen konnte. Die Verteilung der Brüche erfoß
einer kurzen Anſprache des Herrn Feldmann, der allen
mern den Dank für ihre Mitwirkung ausſprach und die A.
rung an die jungen Reiter richtete, ſich auch weiterhin m
und Liebe dem edlen Reitſport zu widmen. Es erfolgte
unter dem Kommando des Reitlehrers einige Vorführun
dreſſurmäßigen Reiten, die ebenfalls allgemeines Intereſ
Publikum fanden. Ein gemütliches Beiſammenſein im C
„Zum Gambrinus” beendete die ſchöne Veranſtaltung, 2
beſten deutſchen Reitergeiſt getragen war.
Cd. Michelſtadt, 14. Dez. Konzert zum Beſten derhun Auf
terhilfe. Die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Michelſchtwviel
der Geſangverein Sängerluſt veranſtalteten zugunſten der Wkiso Ver
gemeinſam ein Konzert. Für die Saalordnung ſorgte der Suoß
Pfadfinderbund, Horſt Michelſtadt. Mit dem flott geſpielten 9 und
Unter dem Sternenbanner” eröffnete die Feuerwehrkapelle diesGnnert de
ſtaltung, worauf der aktive Chor des Geſangvereins SängerElt,
Sängerart die Anweſenden mit dem Sängergruß bewillkomrfs, kauf
hierauf den Chor „Die Himmel rühmen” folgen ließ. Nun ko”ſhaß man
bunter Reihe Märſche, Charakterſtücke, Ouvertüren uſw. di
Feuerwehrkapelle unter Leitung ihres unermüdlichen Kapell8ſolt
Reubold zum Vortrag. Auch die Sängerſchar unter ihrem Diy
Weißgerber war ausgezeichnet in Form und leiſtete ganz Vorz=
Beſonders eindrucksvoll war „’s war ein Gruß vom Mütterlein
bedauerte es außerordentlich, als das vorgeſehene Programm ;
war, und forderte man durch unaufhörlichen Beifall Zugabe
gabe. Oberſtudiendirektor Dr. Roloff dankte am Schluſſe der
ſtaltung noch denjenigen, die ſich in den Dienſt der guten Sachal
hatten. — Für Handwerker. Am Mittwoch, nachmittags 7
bis 2,45 Uhr findet im Gaſthaus „Zum grünen Baum in
Mä=
die nächſte Sprechſtunde der Handwerkskammer=Nebenſtellg”
bach ſtatt
Dr. Neckarſteinach, 14. Dez. Vom Verkehrsvere
der Vorſtandsſitzung wurden die erledigten Arbeiten und 7‟
gen, die im nächſten Jahre noch zu erledigen ſind, beſproche-
Vorſtandsmitglieder einigten ſich dahin, daß im nächſten 9
nur ſolche Arbeiten vorgenommen werden ſollen, die mp
wenig Koſten verurſachen.
W. Heppenheim a. d. B., 14. Dez. Lage des Hem
heimer Einzelhandels. In den vor einigen Ta,
dieſer Hinſicht gemachten Ausführungen muß es heißen, —5
Zigarrenfabrik Eduard Straus wohl in Vergleichsverha
mit ihren Gläubigern ſteht, daß der Betrieb aber nach „u.
weitergeführt wird. — Wohltätigkeitsveranſtal
Um Bedürftigen eine Weihnachtsfreude bereiten zu können,
die evangeliſche Gemeinde „Polterpeter”, ein humoriſtiſchess!
nachtsmärchen in 3 Akten zur Aufführung. Der Initiati
Frau Widmer verdankte das Märchen ſeine Aufführung.
mühevoller Arbeit und mit großem Geſchick mit 27 hieſigen
kindern das Stück einſtudierte. Die zweimal erfolgte Auff
im Saalbau Kärchner erfreute ſich eines glänzenden Beſuche‟
einer beifallsfreudigen Aufnahme. — Katholiſcher Freſ
bund. In der im Vereinshaus ſtattgefundenen Adventsſe‟
langten die vom Frauenbund geſtifteten und gearbeiteten.”
dungsſtücke als Weihnachtsgabe für die Armen zur Ausgabe=”
Verteilung der Eliſabethenverein vornimmt.
Cp. Leeheim, 14. Dez. Der älteſte Ortseinwo
Jakob Wieſenäcker, konnte dieſer Tage ſeinen 89.
Geburtsm=
gehen. Wieſenäcker war ungefähr 30 Jahre lang Mitglied
N=
meinderates ſowie Kirchenvorſtandsmitglied.
Ed. Laudenau, 14. Dez. Evangeliſcher
Fami=
abend. Im Mittelpunkt des Abends ſtanden drei Thea:M
führungen „Der Englein Weihnachtsreiſe‟. Der Liebe Su!
Weihnachtsabend” und „Geben iſt ſeliger als Nehmen”,
vom Brandauer Mädchenbund unter Leitung des Herrn Pſſe
Schmidt. Die einzelnen Rollen der Stücke waren ſehr gut ."
und die Spieler entledigten ſich ihrer Aufgabe mit großem E!
* Seeheim, 15. Dez. Die Gau=Vertreterinnentagung, Gau Su.-
Bund Königin Luiſe, war ſehr zahlreich beſucht. Der *
ſtattfindende Lichtbildervortrag konnte ſich eines guten Beſuchs er
Das Ergebnis der ſchönen reichlichen Tombola befriedigte ſehr,
— Hirſchhorn a. N., 15. Dez. Waſſerſtand des
NG=
am 14. d. M.: 1,74 Meter, am 15. d. M.: 1,68 Meter — jehe!t
gens 5.30 Uhr.
— Gernsheim a. Rh., 15. Dez. Waſſerſtand des R4
im 14. d. M.: 0Meter, am 15. d. M.: —0,14 Meter — jeweils M7
j.30 Uhr.
Aus Oberhefſen.
Bg. Vilbel. 14. Dez. Einen ſeltenen Genuß, eine echle
ſtunde bereitete geſtern der Evangeliſche Gemeindebun.
Mitgliedern. Fräulein Steinhauſen aus Frankfurt a. M
über das Leben und das Wirken ihres Vaters, des bern.
Malers Steinhauſen. Es war ihr gegeben, in feinſinnigeſl.
trag die engſten Beziehungen zwiſchen Leben und We‟”
zeigen. Lichtbilder unterſtützten den Vortrag. Der Kircheſſch.
rahmte ihn durch Vorträge.
v. Friedberg, 15. Dez. Wechſel im Kreisſch!,
Schulrat A. Feuerbach, ein geborener Offenbacher, I"
dem heutigen Tage in den endgültigen Ruheſtand, näche.
vom Tage ſeiner Penſionierung an noch nahezu zwei 20
hieſige Kreisſchulratſtelle kommiſſariſch verwaltet hat. S‟
folger iſt Schulrat Göckel, ſeither beim Kreisſchulamt Bül
der heute in ſein neues Amt eingewieſen wurde. Krelsſt
Feuerbach war früher Lehrer in Gießen. Oberlehrel
Nauheim. Seminarlehrer in Friedberg und kam 1905 02 2
ſchulinſpektor nach Schotten, wo er 17 Jahre tätig w‟
etwa 10 Jahren unterſtand dem erfahrenen und hochve.”
Schulmann das Volksſchulweſen des Kreiſes Friedberg.
Probieren geht über Studieren. Mehr als 6 Millionen De.
gebrauchen täglich die gerrlich erfriſchende Chlorodont=Zahnpolſe. ".
angung ſchöner weißet Zahne. Tube 50 Pf. Verſuch Aberzeugt. Di
IP
ſich vor minderwertigen, billigen Nachahmngrs.
ſroch, 16. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 348 — Seite 7
dut Sagteelssat.
Kinderbücher und Spiele.
U immer um die Weihnachtszeit, geben die deutſchen
Ver=
vorbildlich für die ganze Welt! — ihre Neuheiten auch
uKleinen und Kleinſten heraus in richtiger Erkenntnis der
tſach daß Bild und Schrift und Spiel wichtige
Erziehungs=
ſtong und zugleich Freudenſpender ſind. Die deutſchen Verlage
lleſ ſch ſelbſt das beſte Zeugnis äus durch die Tatſache, daß gaben. Das Käſtchen „Bunte Buchzeichen” (Nr. 437) läßt farbige
rauge die Auswahl für die Kinder beſonders ſorgſam getroffen Kurtonſtreifen mit geſtanzten Buntblättchen ſchmücken, ebenſo
rdaud daß trotz erſtaunlich billigen Preiſes auf Inhalt und „Kartonmäppchen mit Buntſchmuck” (Nr 438) und „Pappkäſtchen”
sſtzuung größter Wert gelegt wird. Das trifft auf alle Ver= (Nr. 439) je 1,20 RM. Beſonders für Mädchen eignen ſich die in
ge ſu ſo daß in nachſtehender Aufführung der uns vorliegenden ſoſtematiſchem Aufbau ſich ergänzenden Kaſten „Buntſticken auf
Stramin” (Nr. 421 3.25 RM.). Sticken auf buntem Rupfen” (Nr.
Muhlznen einheitlich anerkennende Kritik zu erblicken iſt:
422 2,75 RM.) Näh= und Stickarbeiten auf Kongreß=Stoff”
0 Verlag J F Schreiber=Eßlingen legt vor: Schrei=
(Nr. 423 3.25 RM.) und „Näharbeiten aus farbigem Leinen”
ſtſch niſche Modelle. „Das Flugzeug in der Tüte‟. In (Nr. 424 3 75 RM.). Das „Bildermalen mit Stanzfiguren” (Nr.
ie iſt alles Material zum Bau des Flugzeugmodelles, das
418 2,50 RM.) iſt eine mehr anſpruchsloſe amüſante Sache
be=
zenmeter lang wird enthalten. Auch die genaue
Bauanlei=
ſonders für noch ungeübte Zeichenkünſtler zu empfehlen. Sehr
na) (ntrieb mittels Gummimotor. Flugſtrecken von weit über
unterhaltend iſt „Katei und Matei” (2 RM.), eine bilderbuch=
Mter erreichbar, Preis 2,75 RM. Das Modell fliegt
er=
artige Geſchichte vom ländlichen Geſchwiſterpaar, das in die Stadt
umui gut, ſo berichtet der Dipl.=Ingenieur Bartunik. — Weiter
reiſt.
ery ſchienen=Zeppelin in der Tüte‟. Preis 1,85 RM. Hier
Kitſchfrei nennt der Verlag mit Recht ſeine neuen Vorlagen
ge uch darauf hingewieſen werden, daß wie in früheren, ſo für Laubſägearbeit, die den immer noch zahlreichen Freunden
chſndieſem Jahre der wohlbekannte Schreiberſche Verlag
wie=
dieſer Technik neuen Stoff bringen wollen. Nach den Heften
ent=
düreneueſten Modelle auf dem Gebiete des Flug= und
Verkehrs=
ſteht das entzückendſte Spielzeug „Bauernhof” (Nr. 1905) und
ſens herausgebracht hat. Dazu Panzerſchiff „Deutſchland”, Puppenſtube mit einfachen Möbeln” (Nr. 1908) je 0.80 RM. —
Nüte lang (2 RM.) Reichspoſt=Omnibus (für Gummiantrieb Eine neue Reihe, der techniſch orientierten männlichen Jugend
ighriſſtar) 44 Zentimeter lang (1 RM.) Dieſe Modellierbogen zweifellos beſonders willkommen, ſtellt ſich als „Techniſche
Bau=
zklich ausgezeichnet gemacht und die Modelle leicht
zuſam=
bogen” vor. Die aus den Bogen geſchaffenen Modelle wollen nicht
zuieben. Eine herrliche Beſchäftigung für die langen Winter=
enne nicht wahr? — Schreibers künſtleriſche Bilder=
Achhe löſen bei jedem Kinde Freude und Jubel aus, durch die
t indevollen, dem kindlichen Empfinden angepaßten friſchen Verſe
i=-Pit
ſuch die herrlichen bunten und mehrfarbigen Bilder. Bully
geſchld : Nni” iſt eine luſtige Hunde= und Katzengeſchichte (0 80 RM.)..
die J0 „Zſſen Eigenheim” (1,25 RM.). — „Immer beweglich”. Luſtige
mvo wiiſeſn ns Weite für kleine und große Leute (3 RM.). — „Neue
lierwel ſte xe Lierbilder” Bilder und Reime von Karl Rohr (2,40 RM.).
nde Alergeſchichten für kleine Kinder. Feine Darſtellungen mit
ſoſſen grſeſn aus der Welt des Kindes und dem Naturleben (1,90 RM.).
mu „Zöütes Allerlei” (1,50 RM.). Das Gute und Schöne iſt bei
ſergenn Alderbüchern in einfacher und natürlicher Darſtellung ge=
Gyben — Schreibers Malbücher. Die leuchtend bunten
Mal=
rüche cheu ind in Motiv und Ausführung vorbildlich. „Der kleine
der atalile (drei Hefte je 0.20 RM.). Bunte Tiexbilder” (3 Hefte je
und d0 MN.). „Luſtige Tierwelt” (0,60 RM.), „In Haus und Hof”
Rl). — Schreibers Beſchäftigungs= und
Arbeits=
che), für Schule und Haus. Die neueſten Hefte ſind
chiaf und Flugzeuge” als Spielzeug zum Selbſtherſtellen
m400 MM.) „Hänſel und Gretel”, ein Figurenſpiel in 6
Auf=
nugen tit Text bunten Figurentafeln und Anleitung zum
Büh=
mnagſtau (2 RM.). Weihnachtliches: „Wand= und
Chriſtbaum=
muck in Laubſägearbeit” (1,30 RM.) Krippenfiguren” und
rem Verwendung zu Krippenbogen, Krippen, Altären.
Weih=
chtrartlein und Weihnachtspyramiden (1,50 RM.), „
Schatten=
eatzun Ein Krippenſpiel” mit Erzähltext, Bildchen und
Anlei=
ng um Aufbau (0.90 RM.). „Im Stall zu Bethlehem”, ein
uppeupiel (2,00 RM.).
Tſm Verlag Otto Maier=Ravensburg wird, wie immer,
ne goße Reihe in der Qualität unübertroffener Spiele,
ihiſich gr und Beſchäftigungsbogen uſw. herausgebracht. Dieſer
Ver=
g erinert daran, daß man denken muß beim Spenden. Und daß
einn dunn — Geld ſparen kann. Nicht dadurch, daß man billigen
beih hu ud kauft, der viel vorſtellt und nichts wert iſt, ſondern da=
Brakk luß man ſich ein wenig Mühe gibt. Dinge zu finden, die im
Verhninis zum Preis viel hergeben, aus denen das Kind etwas
krar=sbolt. Der Verlag hat ſich dieſem zeitgemäßen Bedürfnis
gesaſt. Seine beſondere Liebhaberei ſind Spiele. Dieſes Jahr
ſucht in Fliegerſpiel auf (Nr. 431 a 3,50 RM.. 431b 2.50 RM.)
ſt=ſlugzeugen und Paſſagieren, die es zu befördern gilt,
natür=
hrnſ Hinderniſſen, die neben dem Zufall auch der Gegner
be=
ſiten In „Hückepack” (Nr., 432 a 3 RM., 432h 2 RM.) kann
ſch auf Koſten der Mitſpieler zum Ziel befördern laſſen.
uz neues Spielprinzip, das ſich nicht auf Zufall und
Ge=
ckrafbaut, bringt „Gleich und Gleich” (Nr. 434 1.50 RM.).
Das richtige Schätzen der Größe farbiger Scheiben iſt für das
Gewinnen ausſchlaggebend — Weiter ſeien beſonders „Hopp”
„Rondo” mit neuem Bewegungsprinzip nach dem Richtungswürfel,
und „Dreieck” als hochintereſſantes, neues Brettſpiel für zwei
genannt. Eine notwendige Ergänzung des Unterhaltungsſpiels iſt
das ſogenannte Beſchäftigungsſpiel bei Kindern zeichneriſcher und
handfertiger Begabung ſehr beliebter, erzieheriſch wertvoller Aus=
nur Schauſtücke ſein, die an der Decke aufgehängt oder auf den
Schrank geſtellt verſtauben, ſondern wirkliches Spielzeug. Das
Verkehrsflugzeug” (Nr. 1701 0,65 RM.) iſt eine naturgetreue
Wiedergabe eines modernen zehnſitzigen Typs. „Drei
Segelflug=
zeugmodelle” (Nr. 1702 0,65 RM) 2 kleine, nämlich eine
„Schwalbe” und ein ſchwanzloſes Modell ſegeln frei wie ihre
großen Brüder. Das größere Modell von 57 Zentimeter Spann=
weite iſt das genaue Abbild unſerer Hochleiſtungsſegler. „
Motor=
boot und Segelboot” (Nr. 1703 1.20 RM.) fahren zwar nicht im
Waſſer, aber auf jeder anderen Fläche wie Tiſch, Stubenboden.
Als Material ſind beigegeben Achſen, Räder uſw. Das Auto, ein
wunderſchönes vierſitziges Kabriolett (Nr. 1704 1,50 RM.), 32
Zentimeter lang, von ſportlicher Eleganz, rot mit viel „Nickel”.
Beigegeben ſind Räder für 5fache Bereifung, Achſen und
Achſen=
ſcheiben, ein Blatt „ſplitterfreies Glas”.
Anſchließend daran ſollen noch neue Bände der für die
Er=
ziehung zur Selbſthilfe vorbildlichen Sammlung „Spiel und
Ar=
beit” erwähnt werden. „Wie lerne ich inſtallieren” (Bd. 126,
2.25 RM.). Das „Puppenhaus” (Bd 123. 1.80 RM.). „
Rumpf=
flugzeug und Ente‟, Bd. 127. „Hochleiſtungsmotormodelle‟ (2,25
RM.). — Beſchäftigungen für das kranke Kind von
Ruth Zechlin. (3 RM.. gebunden 3,50 RM.) Das kleine Buch iſt
aus der Praxis der Kinderpflege entſtanden. Es faßt bei ſehr
überſichtlicher Gliederung nach Krankheitszuſtänden die jeweils
gegebenen Spiel= und Beſchäftigungsmöglichkeiten zuſammen.
Da=
bei iſt es nicht im trockenen Stil des Lehrbuches geſchrieben,
ſon=
dern wendet ſich in anſprechender Art direkt ans Kind, ſo daß es
auch dem Kind in die Hand gegeben werden kann.
In dem altbekanten Verlage Gerhard Stalling,
Oldenburg. i. O., erſchien ein entzückendes neues Bilderbuch:
„Die Schule im Walde”, Mit Verſen von Adolf Holſt und
Bildern von Elſe Wenz=Viétor. Für 4—9jährige Kinder. Preis in
Halbleinen geb. 3,80 RM. — All die Vöglein, der Froſch, der
Ham=
ſter, der Dachs, der Igel, die Katzen. Mäuslein und Rehe müſſen in
die Waldſchule gehen, in der es wirklich luſtig iſt. Wovor die
Tiere ſich hüten müſſen und wie ſie am beſten für den Winter
vorſorgen lernen ſie ganz genau von dem gelehrſamen Rektor
Rabe. Es paſſiert eine Unmenge in dieſer Schule: die ſchwatzhafte
Elſter muß ins Eckchen, und die Schnecke kommt natürlich immer
zu ſpät. Zum Schluß kommt der geſtrenge Schulrat Profeſſor
Eule, und es gibt feine Zeugniſſe und ein fideles Feſt auf der
Waldwieſe — Von den zahlreichen Bilderbüchern und
Jugend=
ſchriften, die der Verlag Stalling, Oldenburg, bisher
heraus=
brachte konnten Neuauflagen hergeſtellt werden. Wir zählen
nachſtehend einige dieſer ſchönen Bücher auf: „Schau hier
D
OD1OTTO ROr
1 KAU
Nunscht sich ein Abonnement
für die
HLLSTRIRTF ZEFTUNG
DDR 2O
Preis vierteljährlich RM. 16.50 zuzüglich Porto
Probehefte kostenlos
hinein, alles iſt dein‟ Ein unzerreißbares
Pappbilder=
buch für die Allerkleinſten von Elſe Wenz=Victor. Preis 0,90 RM.
Eine bunte Kleinkinderwelt von Puppen, Töpfen, Häschen,
Bäl=
len. Mäuslein ſpringt und rollt in dieſem luſtigen Bilderbuch vor
den erſtaunten Augen unſerer Kleinen. Sie patſchen freudig nach
dieſen, ihnen in ihrem kleinen Leben ſo vertrauten Dingen, die
ihnen immer wieder wie kleine Wunder ſind und ſtets von neuem
beſchaut und beſtaunt werden können. — „Das lüſtige
Kaſperle=Buch”. Mit Verſen von Albert Sixtus und
Bil=
dern von Helmut Skarbina, für 4—10jährige Kinder. Preis in
Halbleinen gebunden 1,80 RM. Das iſt ein Kerl zum
Liebgewin=
nen, dieſer Kaſper, den alle Kinder aus ſeinem luſtigen Theater
kennen. Wirklich humorig iſt auf den Bildern dieſes Buches
dar=
geſtellt wie Kaſperle der Frau Dicklich entrinnt und ſeine
aben=
teuerliche Fahrt durch die Welt antritt. — „Der kleine
Häwelmann”. Von Theodor Storm. mit Bildern von Elſe
Wenz=Viétor, für 7—12jährige Kinder. Preis in Halbleinen
gg=
bunden 2,50 RM. Der kleine Häwelmann möchte ſo gerne in bie
Welt fahren. Und was macht er da? Er läßt ſein Beinchen Maſt
werden, bindet an den großen Zeh ſein Hemd als Segel und bläſt
die Backen auf und puſtet — und der Mond hilft ihm und ſchon
geht es mit Fahrt hinaus — durch die Stadt und die Welt, über
die Wolken hinweg zu den Sternen. — „Das Schweinchen
und andere Tiergeſchichten”. Von Felix Timmermäns,
mit Bildern von Elſe Wenz=Viétor, für 6—12jährige Kinder. Preis
in Halbleinen geb. 2,80 RM. In dieſen Tiergeſchichten vom
Schweinchen, das die Ausſchmückung der Tiere durch den lieben
Gott verdöſt hatte und nur noch ein Löckchen ins Schwänzchen
als ultima ratio für ſeine Tierwerdung gedreht bekommen konnte,
von dem Häslein, das die wunderbare Heldentat mit dem
Eich=
hörnchen zuſammen vollbrachte und von der alten, einſamen Eule
hat Timmermans ſeiner Phantaſie und ſeiner feinen Einfühlung
in das Tierleben die Zügel ſchießen laſſen, und ſo entſtand ein
wunderſchönes Kinderbuch. — „Münchauſen.‟ Des
Frei=
herrn von Münchhauſen wunderbare Reiſen und Abenteuer zu
Waſſer und zu Lande. Neubearbeitet von Will Veſper, mit
zahl=
reichen Illuſtrationen von Karl Gundermann, für 10—14jährige
Kinder. Preis in Halbleinen geb. 1,80 RM. — „GuteGeiſter.”
Märchen Gleichniſſe und Legenden von Will Vesper, mit
zahl=
reichen Illuſtrationen von H. v. Gumppenberg. für 8—14jährige
Kinder. Preis in Halbleinen gebunden 2 RM. In Märchen,
Fabeln und Gedichten habt ihr die wahren Weltgeſchichten”, ſhrieb
Vesper als Motto an den Anfang dieſes Jugendbuches. Und wie
recht hat er. Dieſe entzückenden Gleichniſſe und Märchen ſind für
die jungen Seelen, die an alle Dinge fragend herangehen, eine
Quelle von fröhlicher Weisheit, und auch den Erwachſenen
brin=
gen ſie ein feines, klares Lächeln und den Humor des „Ueber=den=
Dingen=Stehens”
In „Thienemanns illuſtrierten Zwei=Mark=
Büchern” ſind zu Weihnachten 1931 9 neue Bände für Knaben
und Mädchen erſchienen, darunter: Hein, Alfred: „Annic.”
Schickſal und Abenteuer eines oſtpreußiſchen Mädchens in ruſſiſcher
Gefangenſchaft von 1915 bis 1918. Mit 4 farbigen Bildern von
Eduard Winkler. 112 Seiten. Oktav. Halbleinen 2 RM. K.
Thiene=
manns Verlag, Stuttgart. K.M. 9—15.
Ein tapferes kleines Mädchen dieſe Annke! Als der Krieg
ausbricht, iſt ſie zwölf Jahre alt und muß mit Vater, Mutter.
Großmutter und Geſchwiſtern den ſchweren Weg der Vertriebenen
nach Rußland antreten. In der Gefangenſchaft ſtirbt die Mutter
und Annke muß Mutterſtelle an dem kleinen eineinhalbjährigen
Brüderchen vertreten. In allen ſchweren Tagen, die die
dreijäh=
rige Gefangenſchaft bringt, ſteht ſie dem Vater nun als kleines
Hausmütterchen bei. Schwer iſt das Los der Vertriebenen und
mit ihnen das der vielen Tauſende, die Heim und Herd verlaſſen
mußten, der fremden Sprache nicht mächtig.
Frohes Schaffen, Band 8. Das Buch für jung und alt,
500 Seiten. 300 Bilder und 4 Farbtafeln. Ganzleinen 7.50 RM.,
12 Schill. (Deutſcher Verlag für Jugend und Volk. Geſ. m. b. H.,
Wien und Leipzig.)
Wieder eine ganze Welt von Wundern der Technik und des
wiſſenſchaftlichen Fortſchritts! Aber dieſer neue von reichſtem
Inhalt geradezu überſtrömende Band mit ſeiner Fülle von
herr=
lichen Bildern in ſchönſtem Kupfertiefdruck, mit ſeiner glänzenden
Ausſtattung und dem erſtaunlich niedrigen Preis ſtellt förmlich
ſelbſt ein Wunder an Höchſtleiſtung dar. Was er bringt und wie
er es bringt, alles iſt gediegen. Jedem zeitgemäßen Intereſſe
wird vollauf entſprochen. Nichts iſt vergeſſen, von Piccards
Strato=
ſphärnflug angefangen bis zur Zeppelin==Arktisfahrt, von der
Photozelle bis zu den Ultra=Kurzwellen. Darüber hinaus wird
in ſorgfältigſter Sichtung noch vieles geboten, worüber
wiſſens=
begierige junge Menſchen ſich unterrichten wollen.
AALTA
Mitteldeckchen
Crepe, in schönen bunten Dessins
sortiert, teils mit kleinen Schön-
Se
heitsfehlern, Größe 80/80 cm „
Kaffee-Decken
Zefr, hübsche Karomuster,
indan-
threnfarbig, Größe 110/150 cm
Kaffee-Decken
hervorragende Onalität, karierte
Dessins in schönen Parben, 120/150
KunstseideneDecken
vorzügliche Oualität, moderne Karo-
Muster und in schönen Parben
sortiert, Größe 130/160 cm
.
Künstler-Decken
schwere Crépe-Qualität, schöne mod.
Dessins und Farben, Größe 130/160
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PRLAG I. I.WEBER, LEIPZIG
REUDNITZERSTRASSE 1—8.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Unglücks:
Seite 8 — Nr. 348
Mittwoch, 16. Dezember 1
Schuljungen kragen zur Winkerhilfe bei.
Dem Andenken des Komponiſten von „Stille Nacht, heilige Nacht”
Die Schüler eines Berliner Gymnaſiums liefern mitgebrachte Lebensmittel ab.
Die Kaiſer=Friedrich=Schule in Berlin=Charlottenburg hat ein ſchönes Beiſpiel tätiger Mitwirkung
an der Winterhilfe für die Erwerbsloſen gegeben. Jeder Schüler der Anſtalt bringt täglich ein
kleines Quantum Lebensmittel mit; manche beſchränken ſich darauf, täglich eine Kartoffel oder eine
Kohle abzuliefern, und ſo kommen ganz beträchtliche Lebensmittelvorräte zuſammen, die an Arme
verteilt werden.
50 000 RM. unterſchlagen.
Defraudant flüchtet im Flugzeug.
Wiesbaden. Durch eine Anzeige war die
Gemeinnützige Verſicherungs=A.G. in Berlin auf
Vorgänge in ihrer Wiesbadener Zweigſtelle, der
Evangeliſchen Verſicherungszentrale, aufmerkſam
gemacht worden. Sie entſandte daraufhin einen
Reviſor nach Wiesbaden, der aber den
Geſchäfts=
führer Bender nicht mehr antraf. Bei einer
Nachprüfung der Kaſſe ergab ſich ein Fehlbetrag
von 50 000 RM. Bender ſoll ſich mit ſeiner
acht=
jährigen Tochter im Flugzeug nach dem
Aus=
land begeben haben.
Rutherford zum Ehrendoktor ernannt.
Göttingen. Der bekannte engliſche
Ge=
lehrte Lord Rutherford von der Univerſität
Cambridge, der vor der Göttinger
mathematiſch=
naturwiſſenſchaftlichen Fakultät vorgeſtern im
Phyſikaliſchen Inſtitut einen Vortrag hielt,
wurde zum Ehrendoktor der mathematiſch=
natur=
wiſſenſchaftlichen Fakultät ernannt.
Dreiſter Ueberfall auf einen Juwelier
in Berlin.
Berlin. Ein dreiſter Raubüberfall wurde
geſtern vormittag auf den Juwelier Rudolf
Bro=
dowſki in Tempelhof verübt. Vor ſeinem
Ge=
ſchäft hielt plötzlich ein Auto; ihm entſtiegen
drei Männer, die den Laden betraten, über den
Juwelier herfielen und ihn zu Boden zu
ſchla=
gen verſuchten. Es entſtand ein wildes
Handge=
menge, auf das vorübergehende Paſſanten
auf=
merkſam wurden. Gleich darauf ſtürzten die drei
Männer aus dem Laden heraus. Ihnen folgte
der Juwelier mit dem Ruf: „Haltet ſie!‟. Die
drei Räuber erreichten ihr Auto, und der eine
eröffnete aus dem Wagen heraus eine
regel=
rechte Revolverkanonade auf die Verfolger, ohne
jedoch glücklicherweiſe jemand zu verletzen. Das
Auto fuhr in raſender Fahrt davon. Die
Räu=
ber führten den frechen Ueberfall am hellichten
Tage mit unglaublicher Dreiſtigkeit aus.
Anklage wegen Bilanzverſchleierung
in der Schultheiß=Patzenhofer Angelegenheit
erhoben.
Berlin. Die Staatsanwaltſchaft I hat
gegen die Mitglieder des ehemaligen
General=
direktoriums der Schultheiß=Patzenhofer=A. G.,
Katzenellenbogen, Tenzlin, Dr. Sobernheim,
Kuhlmay und Funke Anklage wegen
Bilanzver=
ſchleierung erhoben. — Gegen Katzenellenbogen
und Tenzlin iſt außerdem Anklage wegen
Her=
ausgabe eines Proſpektes mit irreführenden
Angaben erhoben worden.
Die Beiſetzung des Freiburger Erzbiſchofs.
Freiburg. Unter großer öffentlicher
Teil=
nahme, in Anweſenheit der geſamten badiſchen
Staatsregierung, von Vertretern des Reiches
und Preußens und zahlreicher Biſchöfe und Aebte
wurde geſtern vormittag der verſtorbene
Frei=
burger Erzbiſchof Dr. Karl Fritz vor dem
Sa=
kramentsaltar im Liebfrauenmünſter beigeſetzt.
Die Einſegnung wurde vom Mainzer Biſchof
vorgenommen.
D Zug Warſchau—Wien entgleiſt.
Ein Anſchlag?
Wärſchau. In der Nähe der
Eiſenbahn=
ſtation Rogow bei Lodz entgleiſten am Moniag
abend die Lokomotive und fünf Wagen des
D=Zuges Warſchau-—Wien. Die Entgleiſung iſt
auf gelockerte Eiſenbahnſchienen zurückzuführen.
Offenbar handelt es ſich um einen Anſchlag. Da
der Zug kurz nach ſeiner Ausfahrt aus der
Sta=
tion Rogow noch nicht volle Fahrt hatte, konnte
ein größeres Unglück verhütet werden. Infolge
der Enkgleiſung riß ſich die Lokomotive von dem
übrigen Zug los. Sie konnte 100 Meter weiter
zum Stehen gebracht werden. Von den
ent=
gleiſten fünf Wagen ſtürzte der Schlafwagen in
einen Graben, ohne jedoch ſtärker beſchädigt zu
werden. Einige Fahrgäſte wurden leicht, der
Leiter des Poſtwagens ſchwer verletzt.
Der Konzertſänger Felix Gruber, ein Nachkomme des Schöpfers von „Stille Nacht, heilige
Nacht”, ſingt am Grabe ſeines Großvaters Franz Gruber in Hallein (Oeſterreich) das mgeb
Bet
weltbekannte Weihnachtslied.
ngt 2
Das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht”, das von dem Organiſten Franz Gruber, im Jahre 114oneraupe
komponiert wurde und ſeitdem ſeinen Siegeszug durch die ganze chriſtliche Welt antrat, hat ſeinwen durch d
Schöpfer ein unvergängliches Andenken bei der Nachwelt verſchafft. In dieſen Tagen fand wiels=giner
um am Grabe Franz Grubers eine ſtille Feier ſtatt, bei der ſein Enkel das Lied auf der Origin”, ſaufen w
laute, die ſchon der Komponiſt benutzte. vortrug.
zuf und beit
ſchlä
Die Bookskragödie von Juiſt
Der Leiter des Berliner Zoologiſchen Garkens kritt in den Ruheſtand.
erreie
vor dem Seeamk.
Ein verb
Emden. In mehr als vierſtündiger Sitzuſctert dün
beſchäftigte ſich geſtern das Emdener Seeamt m tinnen,
tra=
der Juiſter Bootskataſtrophe. Auf der Rückfa Umell wie
von einem Turnfeſt auf der Inſel Juiſt ſtrandns,h und ru
am Abend des 21. September das Motorbuch
„Annemarie”, wobei von den 19 Inſaſſen Aiiegende
ums Leben kamen, darunter der Borkumer Ba /=Fhge 5
direktor, Zeitungsverleger Specht, der der W. Wm. SNe
ſitzer des Bootes war und es für das Turn Aſtet 1050
zur Verfügung geſtellt hatte.
A=beri
Im Mittelpunkt der Verhandlung ſtanden Lenge
Ausſagen der vier Ueberlebenden, die ein B/
jener Schreckensnacht gaben. Zwei von ihmrtwlichſte
Apolen
ſind noch heute leidend durch den Unfall. 2), mir
einer der Geretteten Einzelheiten aus den St. =ſchaft
den der Not aufführt, wird er ſo von den Schia
niſſen dieſer Nacht gepackt, daß er in Träm
ausbricht. In dem Spruch des Seeamtes he
es: Anſcheinend iſt der für die Fahrt als vrd
antwortlicher Schiffsführer angenommene Sch.,
fer Chriſtian Harms aus Borkum, der mit =
Tod in den Wellen fand, infolge Alkoholgenuſß
den Anforderungen der Fahrt nicht gewachſ
geweſen. In dem Spruch wird ferner auf E.
Tat des Rettungsſchwimmers Heinz Backer 5
bend hingewieſen, der ſich unter den Schi
brüchigen befand und durch den noch drei
Booth=
inſaſſen gerettet werden konnten.
Profeſſor Dr. Ludwig Heck
mit einem ſeiner beſten Freunde,
einem kleinen Menſchenaffen.
Dr. Lutz Heck,
der Sohn und Mitarbeiter Profeſſor Hecks,
der im neuen Jahre die Leitung des
Ber=
liner Zoo übernimmt.
Der überaus beliebte Leiter des Berliner Zoologiſchen Gartens, Profeſſor Ludwig Heck, der in
vierzigjähriger Arbeit den Berliner Zoo zu einem der berühmteſten Tierparks der Welt gemacht
hat, will ſich mit Jahresende von den öffentlichen Arbeiten zurückziehen. Seine Nachfolge tritt ſein
Sohn, Dr. Lutz Heck, an, der ſchon ſeit Jahren ſtellvertretender Direktor des Zoo iſt.
Zu der ſchweren
Schiffskakaſtrophe=
vor Sardinien.
Profeſſor Deycke
ſagt im Calmefte-Prozeß aus.
Lübeck. Die Dienstagverhandlung im
Cal=
mette=Prozeß beſchäftigt ſich zunächſt damit, ob
der BCG. ein veränderlicher Bazillus ſei, alſo
zur virulenten Form zurückſchlagen könne. Prof.
Deycke betonte noch einmal, er ſei der
Ueber=
zeugung geweſen, daß der BCG. ein wirus (ix,
alſo ein unveränderlicher Bazillus ſei. Auf
Grund der damaligen Forſchungsergebniſſe ſei er
der Meinung geweſen, daß der BCG. auch
poll=
kommen unſchädlich ſei. Er habe an ſeine
Wirk=
ſamkeit geglaubt. Im Prozeß ſei die Aeußerung
gefallen, als ob ein gewiſſer Ehrgeiz bei der
Ein=
führung des Verfahrens in Lübeck mitgeſpielt
habe. Er könne wohl im Sinne ſämtlicher
Ange=
klagten erklären, daß dies nicht der Fall ſei.
Prof. Deycke ſagte weiter aus, daß er das
Laboratorium in Lübeck für geeignet gehalten
habe, die BCG.=Kulturen herzuſtellen. Er habe
der Schweſter Anna Schütze eine gewiſſe
Selb=
ſtändigkeit eingeräumt, weil ſie bereits über 17
Jahre lang mit ihm zuſammengearbeitet hätte.
Die Originalkultur aus Paris ſei veim
Ein=
treffen in Lübeck rein geweſen. Das bätte ein
Tierverſuch ergeben. Prof. Deycke ſagt dann aus.
daß bald nach dem Unglück die beiden engliſchen
Forſcher Dr. Dreyer und Dr. Douglas in Lübeck
geweſen ſeien. Sie hätten ihm gleich erklärt, daß
der BCG. wieder virulent geworden ſei. Eine
Verwechſlung wäre ausgeſchloſſen. Sie hätten
die Kataſtrophe erwartet. Prof. Deycke hält
nach wie vor eine Verwechſlung oder
Verun=
reinigung für unmöglich. Er ſei aber der
Mei=
nung, daß BCG. latente Gefahren in ſich berge.
Nach der Mittagspauſe erklärte Prof. Dr.
Deycke, daß das Unglück in Lübeck durch eine
ſpontane Virulenzſteigerung entſtanden ſei. Von
einer ganzen Reihe von Forſchern des In= und
Auslandes, die ſich nach dem Lübecker Unglück
mit der Sache beſchäftigt haben, hätten etwa
20 Wiſſenſchaftler eine Virulenzſteigerung bei
BCG. feſtgeſtellt. Er ſelbſt habe ſeinerzeit eine
Virulenzſteigerung beim BCG. nicht befürchtet.
Die Vernichtung der Emulſionen ſei nicht erfolgt,
um ſich zu ſchützen, ſondern lediglich, um weiteres
Unglück zu verhüten. Wenn er andere
Züch=
tungsmethoden als Prof. Calmette angewandt
habe, ſo müſſe er doch ſagen, daß er trockene
Kulturen nach ſeiner Methode einfacher reiner
und beſſer herſtellen könne. Auch ſei er techniſch
durchaus in der Lage, eine einwandfreie
Emul=
ſion herzurichten.
Sodann äußerte ſich Univerſitätsprofeſſor Dr.
Poll=Hamburg gutachtlich über den virus fix.
Er führt aus, daß die Lehre von erblich
fixier=
ten konſtanten Eigenſchaften, alſo vom wirus f1x
unhaltbar ſei. Man könne auch beim BCG. nicht
von einem virus kix ſprechen. Die Verhandlung
wurde darauf auf Mittwoch vertagt.
Feuersbrunſt in einem Pariſer Vorort.
Paris. In einem großen Warenhaus des
Pariſer Vorortes Aubervilliers entſtand Montag
abend ein Brand, der ſchnell um ſich griff. „Als
die Pariſer Feuerwehr der dem Brande
gegen=
über machtlos ſtehenden Ortsfeuerwehr zu Hilfe
eilte, waren bereits außer dem Warenhauſe ſelbſt
ſieben anliegende Gebäude ein Raub der
Flam=
men geworden. Der Schaden iſt ungeheuer groß
und vorläufig noch nicht abzuſchätzen.
Kopenhagener Theater durch Feuer vernichtet.
Kopenhagen. Eines der älteſten Theater
von Kopenhagen, das Nörrebros=Theater, begann
in der Nacht zum Dienstag um 2 Uhr zu
bren=
nen und iſt mit ſamt dem Bühnenhaus und dem
Kuliſſenhaus völlig niedergebrannt. Durch den
Brand wurden 100 Schauſpieler und Angeſtellte
arbeitslos. Faſt die ganze Feuerwehr
Kopen=
hagens mußte zum Löſchen aufgeboten werden.
Brand in der ſiameſiſchen Hauptſtadt.
Bangkong. Die Stadt iſt geſtern von
einem Brand heimgeſucht worden, der der
folgenſchwerſte ihrer ganzen bisherigen Geſchichte
iſt. In dem chineſiſchen Geſchäftsviertel ſind 500
feſte Häuſer, darunter das Gebäude der Bank
von Kanton, zerſtört worden. 2000 Perſonen
ſind obdachlos. Der Materialſchaden wird auf
10 Millionen RM. geſchätzt.
Viena
Karte der Unglücksſtätte.
36 Todesopfer beim Untergang der „Teſeo”.
Rom. Von der Beſatzung des geſunkenen
italieniſchen Hochſeeſchleppers „Teſeo” ſind 11s
Mann gerettet worden, während 36 den Tod i
den Wellen gefunden haben. — Aus großen.2
len Italiens kommen Meldungen über ſchweie
Unwetterſchäden. In Sarno (Provinz Negpelll 4
wurden 20 Perſonen durch herabſtürzende 200
ziegel ſchwer verletzt.
Sturm über dem Veſuv.
Neapel. Das Dorf Sarno am Fuß deS
Veſuv wurde von einem Zyklon verwüſtet. De
ſonders ſchwer mitgenommen wurde das Schlt.
gebäude, die Kaſerne und der Fridhof. De
Wagen der Bahn rund um den Veſuv wut..
Vere*
vom Sturm umgeworfen. Es ſind Ulber”
letzte zu beklagen,
Dezember 1931
Nr. 348 — Seite 9
ſick in den käftesten Ort der Erde.
ide Oelen und hungrige Kunde. - Frostbeulen und ein nächtliches Abenteuer.
Von Admiral Richard E. Byrd.*)
gir bütte nebenan entdecken wir die Ballonaufblaſerei
rute. Durch eine Klappe im Dach entläßt man die
or Luftmeeres und verfolgt ſie mit dem Fernrohr.
ſe uun den Hauptgang. Der Schein der Taſchenlampe
froſtige Dunkelheit und läßt die Wände in allen
9. Eiszapfen glitzern an Decke und Wänden. Die
wan im Schnee, und Dampfwolken entquellen dem
ze haben wir 39 Grad unter Null; draußen iſt es
„chviel kälter. Wir kommen an verſchiedenen
Seiten=
orbiel Rechts geht es zum großen Vorratsraum und zur
ſedcrlge, links zur Turnhalle und zum eiſenfreien Haus
getn& Beobachtungen. Weiterhin führt ein Gang zur
zuzin= und Petroleumfäſſern. Wie wir um die Ecke
hientuns ein Licht entgegen. Das iſt Black beim
Ein=
geiſe des Scheinwerfers ſehen wir, wie er den
Rauh=
es Vand wiſcht, Inſchriften lieſt und eine Kiſte aus=
Yo /Ahnen gibt es morgen.
seilln mit kurzem Gruß vorbei, denn zum Schwatzen iſt
u ſo. Der Gang mündet in ein mit Segeltuch
über=
iſtrhnſager. Links liegt der Kohlenhaufen und rechts
Ffeſchkeller. Wir durchſchreiten dieſen Schupen und
ge=
ſrwegerhaus, dem ich den Namen „Biltmore”
zuge=
un die gaſtfreie Stätte zu ehren, in der unſere
Kanz=
ſatnett untergebracht war. Aber es blieb das
Nor=
weil es von Norwegen kam, nicht etwa, weil die
dau wohnten. Von denen ſchlief hier überhaupt keiner.
Beſttaſten; unter dem einzigen Fenſter ein
Petroleum=
darMitte ſehen wir gerade die Drei Musketiere über
blitte gebeugt, wie ſie neue Verſchnürungen austüfteln.
ſt üm Bett, und Thorne vertieft ſich in Landkarten. Jim
„vorſzlgt die geſtreckte Rückenlage. Wahrſcheinlich denkt
„ſe Sneeraupe und noch größere Geſchwindigkeiten.
kellfia durch den Gang zurück und öffnen die Türe zu
Miſtinenraum, wo die wohlgepflegte Kohlermaſchine
Daunlaufen wir durch die Meſſe, reißen die Tür am
an=
de aſ und befinden uns in einem dunklen Stiegenhaus.
uftſchlägt uns entgegen. Mühſam klettern wir die
ppeas Schnee hinauf. Häufiger Verkehr hat die
ſchlüpf=
ſufeg chräg abgewetzt; der eindringende Schnee vieler
läßahen Schliefgang immer enger und krummer werden.
echen) erreichen wir den Ausgang. Draußen die kalte
acht/ Ein verbeulter Mond hängt über der Roßtafel. Aus
ündigenees ſkert dünne, blaſſe Helligkeit. Um dem Kuß der
Ener Ee entrinen, trappeln wir einen ausgetretenen Schneepfad
uf der bſo hiell wie es die Pelze erlauben. Wir tauchen in ein
Juſt es Tich und rutſchen in eine Halle, die man durch eine
* liegende Admiral” läßt ſeinem erſten Buch „Himmel=
Tſülage F. A. Brockhaus in Kürze ein zweites folgen:
übes em Sechſten Erdteil”, Abenteuer und Forſchungen der
chea Süidpolexpedition 1928/29. (Mit 75 Abbildungen und
Gerftet 10,50 RM., Ganzleinen 12 RM.) Dieſes Werk iſt
ſchaftbericht über ein ganz großes Unternehmen der
Wiſſen=
ſicht unniger als drei Schiffe beförderten die rieſige Expedition
Lmw der Verdammnis”. Auf der Roßbarre errichteten die
die ülichſte Stadt der Welt: Kleinamerika. Unter den
zahl=
ſundh vollen Bildbeigaben zu „Flieger über dem Sechſten
Erd=
weiſſiu wir beſonders auf die Luftbilder, die eine
Gletſcher=
ausB glardhaft enthüllen, die ein Dorado für Bergſteiger, ja
)für uine Fremdeninduſtrie ſein würde. Die Verkehrslage
unn gerdings nicht ganz ſo ungünſtig und die
Witterungs=
ſe ücten nicht annähernd ſo ſchreckenerregend ſein: Tempera=
—5 Grad herum. Wir entnehmen Byrds ſchönem Buch
nd des Verlags F. A. Brockhaus, Leipzig, noch vor Er=
Die Redaktion.
otſtehenden Zeilen.
Mauer aus Schneeziegeln in zwei Räumlichkeiten geteilt hat. Die
eine iſt die Skiwerkſtatt mit einem Gewirr von Skiern, Schlitten,
Geſchirren und mannigfaltigen Geräten. Nebenan das
Schlacht=
haus, wo gefrorene Robben zu Hundefutter zerhackt werden.
Greu=
liche Blutflecke auf dem weißen Boden zeugen von der letzten
Mahlzeit. Rechts führt ein Gang zu den Hundeſtällen, aus denen
gedämpftes Grollen herüberſchallt. Sucht man die Dunkelheit zu
durchdringen, ſo ſtößt man auf glimmernde Augenpaare, die zu
rufen ſcheinen: „Komm herein und gib uns was zu freſſen.”
Weiterſchnüffelnd entdecken wir die leuchtende Ritze einer Tür,
die ſich in eine Merkwürdigkeit öffnet, in den Schlafraum für nur
zwei Mann, der in der Geſchichte der Südlandreiſen einzig
da=
ſteht. Walden und Braathen haben ihn aus ergatterten Holzreſten
gezimmert. Sie nennen ihre Behauſung „Glücksheim”, weil es
ihnen glückte, den Bau zu vollenden. Hier finden wir vielleicht
auch den rieſigen, wohlgebauten Strom mit den Händen, des
Holzfällers und der Seele des Künſtlers. Seine Harmonika
er=
füllt die Klauſe mit den bezaubernden Klängen norwegiſcher
Volkslieder. Braathen beugt ſich über den glühenden Rachen des
Ofens und wirft ein Stück Robbenſpeck hinein. Schnell ſchlägt er
das Türchen zu, denn das gefrorene Fett ziſcht und ſpritzt. Der
Duft angebrannte Schwarte erfüllt die Kammer; Rauch beizt die
Augen; fliegender Ruß überſchmiert das Geſicht mit öliger
Schwärze. Aber der Ofen iſt Braathens Stolz und Freude, mag
er noch ſo ſehr qualmen. Er hat ihn aus einer ſtählernen
Benzin=
trommel gemacht und gäbe ihn nicht für den beſten
Petroleum=
brenner her. Der breitſchultrige und ſchweigſame Walden näht,
mit der Pfeife im Mund, an einem Hundegeſchirr. Welch
ſonder=
bare Stubengefährten dieſe beiden, die außer ihrer Liebe zu den
Hunden nichts Gemeinſames haben. Walden, der Sohn eines
Geiſtlichen, führte ſchon Hundeſchlitten im Klondyke der
Gold=
gräberzeit. Seine Hunde bedeuten ihm das Leben. Er haßt das
Südland wegen ſeiner Einförmigkeit, wegen ſeines Mangels an
Bergen, Wäldern und wilden Tieren. Braathen, der
ungebun=
dene Seemann, hat ein evangeliſches Seminar beſucht. Mit den
Hunden, die er wie Kinder betreut, hat er erſt auf dieſer Reiſe
Bekanntſchaft gemacht. Er hat ſich der Lahmen und Kranken
an=
genommen, ſie erzogen und zu einem vorzüglichen Geſpann
ver=
einigt. Er fühlt ſich hier unten ebenſo heimiſch wie irgendwo
an=
ders; er ſpricht wenig und denkt um ſo mehr. Die wohl von den
Hunden beſtimmte Freundſchaft gibt dieſen Männern einen
Lebensinhalt, an dem ſie ihr Genüge finden.
Aber noch einen Sonderling hatten wir, einen völligen
Einzel=
gänger ſogar, wenigſtens was die Nachtruhe anbelangt. Das war
Quin Blackburn, der Landmeſſer. Ein enger Schlupfgang führte
zu ſeinem Zelt in einer mit alten Kiſten verſtrebten Schneehütte.
„Wie willſt du dich durch den einzigen Ausgang retten, wenn es
brennt?” fragten wir ihn. „Nun, ich verlaſſe mich auf Dr.
Co=
man” meinte er. Coman war nämlich unſer Brandmeiſter. Als
gut gekühlter Glaubensbote der Freiluftbewegung ſchlief
Black=
burn den ganzen Winter über in ſeinem Zelt mit Schlafſack und
Primuskocher als den einzigen Wärmequellen. Froſtbeulen an den
Füßen und im Geſicht blieben ihm treue Begleiter.
In der Beſchreibung Kleinamerikas dürfen die Hunde nicht
fehlen. Nirgends war es reizvoller als in der Hundeſtadt. Hier
wohnten Friedlichkeit und Wildheit unmittelbar nebeneinander.
Es herrſchte der Wille des Stärkeren. Man lebte ausſchließlich
für die Arbeit und gefrorenes Robbenfleiſch, deſſen bloßer Geruch
ein Tollhaus entfeſſelte. Aus den unterirdiſchen Verlieſen drang
unheimlicher Heulgeſang hinaus in die eiſige Stille der Natur.
Die vereinigte Stimme von 60 Hunden erſtieg die Tonleiter bis
zu bebernden Fiſteltönen, verweilte dort einen Augenblick und
brach zu plötzlicher Stille ab. Dann begann das Lied von neuem.
Es mag der Urwolf in ihnen ſein, der dunklen Erinnerungen
ſchwermütigen Ausdruck gibt. Mochte man Pfähle und Ketten
noch ſo gewiſſenhaft nachprüfen, ſtets gelang es einigen,
auszu=
brechen und Heldenblut in die Schneegänge zu verſpritzen. Dann
rannten die Treiber herbei und ſchlugen mit den ſchweren
Peit=
ſchenſtielen drein, den Höllenaufruhr zu dämpfen.
Der Eskimohund zeigt manchmal unbezähmbaren Eigenwillen.
Ich kannte einen, der ſich nicht einfahren ließ, ſondern unentwegt
die Zähne fletſchte. Zuletzt mußte der Fahrer die Peitſche
hinwer=
fen und ſich geſchlagen bekennen. Dieſer Kampf des Freien mit
dem unerbittlichen Geſetz des Wüſtenpfades bot natürlich keinen
erfreulichen Anblick. Ich empfand Achtung vor der ſtolzen und
unbeugſamen Seele des Tieres. Andererſeits können dieſe
Hus=
kis ſehr anhänglich und ſpieleriſch ſein. Man hat ſie verleumdet.
Ihr ſchlechter Ruf beruht auf Uebertreibungen. Im allgemeinen
folgen ſie gut und ſind für freundliche Behandlung dankbar. Die
Führer wurden faſt ausnahmslos mit ihnen fertig und gewannen
ſie ſehr lieb. Die meiſten waren ſo harmlos wie der frömmſte
Hausgenoſſe.
Mancher Neuling im Schlittenfahren hielt ſie anfänglich für
heimtückiſch und ſtand ihnen argwöhniſch gegenüber. Ein Hund
namens Auli, ein halber Wolf, genoß einen beſonders ſchlimmen
Ruf, den die Führer in den ſchwärzeſten Farben malten, um
ängſt=
liche Gemüter einzuſchüchtern. Er war ein prachtvoller Zughund,
aber völlig unzähmbar. Eines Nachts ging Tiſchler Gould zum
Kindergarten, um das Gatter auszubeſſern, weil die jungen Hunde
überall umherliefen. Er ſtellte die Laterne auf den Boden und
begann mit der Arbeit. Plötzlich kam ein Hund und lief mit der
Laterne davon. „Willſt du wohl!” ſchrie Gould. Der Hund ließ
die Laterne fallen und floh. Das Licht ging aus; im Schneegang
wurde es pechduſter. Durch den Lärm angeregt, fingen alle Hunde
an zu heulen, die Gewölbe mit Heidenlärm erfüllend. Gould
ver=
lor die Geiſtesgegenwart und rannte im Dunkeln an die Wände,
denn er fürchtete, von Auli angegriffen zu werden, der vielleicht
wie ein böſer Geiſt umherſchlich.
Auf einmal fühlte er eine feuchte Schnauze, die ſeine Hand
liebkoſte. Es war die Birke, der Verzug des ganzen Lagers. Da
kam Gould ein guter Gedanke. Er löſte Birke vom Pfahl, hielt
die Kette feſt und rief „Vorwärts!” Wie er richtig vermutet
hatte, führte ſie ihn geradeswegs in die Meſſe. Gould ließ die
Kette nicht eher los, als bis er die Türe hinter ſich zugeſchlagen
hatte. Erleichtert aufatmend führte er die Hündin zu Tennant
und ſprach: „Sie hat mir das Leben gerettet. Gib ihr eine ganze
Hammelkeule.”
Velerbeichl.
Die im Norden vorüberziehende Störung hat unter
weſent=
licher Vertiefung ihren Weg nach der Oſtſee genommen. An der
Rückſeite dringt Kaltluft vor, die ſich auch über Deutſchland
aus=
breiten wird. Dabei gehen unter nordweſtlichen Winden die
Tem=
peraturen zurück, ſchauerartige Niederſchläge treten auf und der
Witterungscharakter bleibt unbeſtändig. Ueber dem Nordatlantik
iſt bereits eine neue ſich nähernde Störung zu erkennen. Ihr
Ein=
fluß dürfte, nachdem der zwiſchen den beiden Fallgebieten lagernde
hohe Druck vorübergehend zur Geltung gekommen iſt, wieder
wetterwirkſam werden.
Ausſichten für Mittwoch, den 16. Dezember: Kälter, wechſelnd
wolkig mit Aufklaren, Schauer, auf den Bergen als Schnee,
weſtliche bis nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Donnerstag, den 17. Dezember: Bei Aufklaren
Nachtfroſtgefahr, bewölkt und aufheiternd, dann Milderung
und erneute Anzeichen für Wetterverſchlechterung.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantworſlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Fenilleton, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andrea” Bauer; ſich
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
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Seite 10 — Nr. 348
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 16.
SLoe Sler Tata Sadtieht
Fußball.
Techniſche Hochſchule —5. V. 98 Hondermannſchaft.
Morgen, Donnerstag, den 17. Dezember, 14 30
Uhr. ſpielt Sportverein 98 gegen die Mannſchaft der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt auf dem Hochſchulſtadion. Die Mannſchaft
der Techniſchen Hochſchule, der es ſoeben gelungen iſt, den Titel
des Kreismeiſters zu erringen, tritt in ihrer derzeit ſtärkſten
Auf=
ſtellung an. Es ſpielen:
Sportverein 98:
Müller
Hergo Kugel
Müller
Orlemann Schnägelsberger
Peth. Eßlinger 1. Eßlinger 2. Geyer Würtemberger
Dickel
Irion
Seliger
Roth
Rettig
(1. FC. Langen) (Hanau 93) (VfB. Stuttg.) (FV. Sprendl.) (Stkb. Hph.)
Fürſt
Schlarb
Bongardt
(SV. 1900 Gießen) (Mainz 05) (Spfrd. Mainz)
Botzong
Wolf
(Heidelberger R. C.) (Starkenb. Heſpenheim)
Schwarz
Hochſchule:
(Mainz 05)
Eintritt: 10 Pfennig
Union Wixhauſen — Sp.Vgg. Arheilgen 0:1 (0:0).
Handball im Odenwaldgau der 2.T.
Neuer deutſcher Damenrekord
in der 3X200-Meker=Skaffel.
Dieſes ſpannende Lokaltreffen hatte erwartungsgemäß eine
anſehnliche Zuſchauermenge herbeigelockt. Das Spiel wurde mit
einer ziemlichen Nervoſität auf beiden Seiten durchgeführt, ſo
daß eigentlich anſprechende Leiſtungen nicht zuſtande kamen.
Arheilgen ſetzt ſich ſofort in der Unionhälfte feſt, ſo daß die Union=
Hintermannſchaft des öfteren ſehr gefährliche Sachen zu klären
hatte. Schon nach einer Viertelſtunde wurde Unions halblinker
Stürmer Melk wegen eines geringen Vergehens vom Platz geſtellt,
was eine große Entrüſtung auf dem Spielfelde hervorrief. Das
Spiel wird allmählich ausgeglichener und Angriffe auf beiden
Seiten ſtets gefährlicher, ohne jedoch die Deckungen zu
überwin=
den 15 Minuten vor der Pauſe mußte der Mittelläufer Unions
verletzt ausſcheiden. Nach Wiederbeginn tritt eine große
Wen=
dung in dem Spiel ein. Arheilgen hatte jetzt alle Hände voll zu
tun, um den Angriffen des Platzbeſitzers gerecht zu werden. Dieſe
Drangperiode hätte unbedingt zu Erfolgen führen müſſen, wenn
Union das Schießen nicht vergeſſen hätte. Beide Läuferreihen
waren in der Zerſtörungsarbeit vorzüglich, jedoch im Aufbau
zeig=
ten ſich allerlei Mängel. In den letzten 20 Minuten ereignete
ſich leider ein bedauernswerter Zwiſchenfall, da der allgemein
be=
liebte Spieler Murmann durch Beinbruch ausſcheiden mußte.
Schon glaubte man an ein Unentſchieden, als kurz vor Schluß
Arheilgens Rechtsaußen Bauer, den Ball erreichte und durch
Alleingang den einzigen Treffer des Tages erzielte. Beiden
Mannſchaften für ihren vorbildlichen Eifer ein Geſamtlob.
Schiedsrichter ſehr ſchwach. — 2. Mannſch. — Arheilgen 2. 1:3.
Die „Nixen” Suchardt, Schön und Engelmann
konnten im Berliner Wellenbad den deutſchen Rekord bei der
3X200=Meter=Staffel von 10:07,6 auf 10:00,2 verbeſſern.
Darmſtädker Akademiker erfolgreich.
SV. 1910 Weiterſtadt — Germania Leeheim 3:2 (2:1).
Am Sonntag hatte SpV. Weiterſtadt die Germania Leeheim
zum Pokalſpiel zu Gaſt. Die Gäſte ſpielten einen eifrigen und
ſchnellen Fußball. Das Spiel wurde nur durch die reifere
Spiel=
weiſe der Einheimiſchen entſchieden. Schon gleich nach Beginn
konnte man feſtſtellen, daß Leeheim ein nicht zu unterſchätzender
Gegner iſt. Durch die Unvollzähligkeit der Einheimiſchen drückten
die Gäſte in den erſten Minuten ſtark, jedoch fehlte Entſchloſſenheit.
Hier konnten Greifenſtein und die Hintermannſchaft ihr Können
zeigen. In der 15 Minute fiel der erſte Treffer für Weiterſtadt
und in der 30. Minute konnten ſie auf 2:0 erhöhen. Durch die
allzu leichte Spielweiſe der Einheimiſchen konnten die Gäſte ihren
erſten Treffer anbringen. Mit dem Seitenwechſel hatten die
Ein=
heimiſchen weit mehr vom Spiel und nur noch vereinzelte
Durch=
brüche konnten die Gäſte vortragen. Durch einen Fehler der
Hin=
termannſchaft kamen die Gäſte zum Ausgleich. Nach ſtarker
Ueber=
legenheit konnten die Einheimiſchen, da angeblich 2 weitere Tore
nicht einwandfrei erzielt wurden, das ſiegbringende dritte Tor
in ſchöner Kombination einſchießen. Die Gäſte hinterließen den
beſten Eindruck und haben beſtimmt in ihrer Spielweſe ſehr gute
Fortſchritte gemacht. Schiedsrichter Hillgärtner=98 Darmſtadt
lei=
tete ſehr korrekt und zufriedenſtellend. — Schüler — Leeheim
Schüler 0:3.
Bei dem ſonntäglichen Reitturnier der Univerſität Frankfurt
am Main beteiligte ſich auch neben Gießen, Marburg und
Würz=
burg die Reitgruppe der Darmſtädter Hochſchule. Die
Darmſtädter belegten im Abteilungsreiten für Anfänger und
Fortgeſchrittene je den 1. Platz, im Jagdſpringen A. den 1. und
2. Platz und in den Reiterprüfungen durch Herrn Homberg zwei
2. Plätze.
Schwerakhlekik.
Ergebniſſe vom 13. Dezember 1931:
Meiſterklaſſe: Erbach 2. — Momart 1. 3:3, Groß=Umſtadt 2.
— Kirch=Brombach 4:10 (Freundſchaftsſpiel).
A=Klaſſe: Hergershauſen — Altheim 2:1.
C=Klaſſe: Lengfeld 2. — Nieder=Klingen 2. 4:4.
Freundſchaftsſpiele: Kirch=Brombach 2./3. — Zell 2. 2:0,
Böllſtein 1. — Reinheim 2. 1:4. Böllſtein 2. — Reinheim
Jugend 2:4.
Momart beſtritt das Spiel mit Erſatz, brachte aber trotzdem
die Führung an ſich und erzielte ein Halbzeitergebnis 0:3. Nach
dem Wechſel trug Erbach eine harte, unritterliche Note ins Spiel,
die Momart einfach nicht mitmachte, ſo daß es ins Hintertreffen
geriet und Erbach drei Tore aufholen konnte. Erbachs Zuſchauer
machten von ihrem Stimmaterial reichſten Gebrauch! Die Groß=
Umſtädter ſchenkten dem Gegner vor dem Spiel die Punkte. Man
trug dann ein Freundſchaftsſpiel aus. zu dem der Platzverein neun
Mann ſtellte. Es iſt durchaus unangebracht, daß bei einem
Freundſchaftsſpiel mit ſolcher Härte gekämpft wird, wie es in
Groß=Umſtadt geſchah. Die Sache in Lengfeld war wenig reizvoll,
das Ergebnis entſprach dem Spielverlauf. Auch in Kirch=Brombach
war das Freundſchaftsſpiel viel zu hart. Die Gäſte mußten alles
aufbieten, um eine höhere Niederlage zu verhindern; dem
Tor=
wart gebührt ein beſonderes Lob. Wie lange dauert es noch,
bis Böllſtein erkennt, daß Handballſpielen keine Gewaltſache iſt,
ſondern eine Sache der Wendigkeit und einiger Technik.
Am Sonntag, den 20. Dezember 1931 ſpielen:
Meiſterklaſſe: Kirch=Brombach — Erbach um 3 Uhr,
Momart — Groß=Bieberau um 3 Uhr. — A=Klaſſe: Richen —
Altheim um 3 Uhr.
Tv. Nieder=Ramſtadt.
Kommenden Sonntag muß Nieder=Ramſtadt in Hahn
zum fälligen Serienſpiel antreten. Das Vorſpiel wurde von
Nieder=Ramſtadt mit 7:4 Toren gewonnen, jedoch erſcheint der
Ausgang dieſes Treffens völlig offen. — Spielbeginn 3,15 Uhr.
Autoabfahrt 2 Uhr. Fiſcher. Plätze ſind noch frei.
Die ſportlichen Anlagen für die Durchführung der
Olym=
piſchen Winterſpiele in Lake Placid ſind jetzt völlig eingeſchneit,
ſo daß man um eine glatte Durchführung der 3. Olympiſchen
Win=
terſpiele kaum mehr beſorgt zu ſein braucht.
Die Nothilfe=Spiele.
Ausführungs=Beſtimmungen des ſüddeutſchen Bo
Auch im Fußballſport will man nach beſten A
Milderung der augenblicklich in weiten Volkskreiſen!
Not beiſteuern und hat zu dieſem Zweck die ſogenanu
Spiele angeordnet, die mit Ausnahme des Mainbezir
ten ſüddeutſchen Verbandsgebiet am 10. Januar zur
gelangen. Der Reinerlös dieſer ſportlichen Veranſt
dann den einzelnen Nothilfe=Einrichtungen zufließe
Spiele hat nun der ſüddeutſche Verbands=Vorſtand ſ0
führungs=Beſtimmungen erlaſſen:
Die Durchführung der Nothilfe=Spiele obliegt de
ſitzenden, der ſich für beſtimmte Gebiete ſeines Kre
lichenfalls Spielleiter heranziehen kann. Bei Spiel
einen aus Nachbarorten ſoll am darauffolgenden
Rückſpiel geliefert werden, damit auch dieſer Ort
ſpiel erhält. Die Schiedsrichetr ſind von den örtki
richter=Vereinigungen zu ſtellen. Irgendwelche
oder Entſchädigungen dürfen nicht be,
den. Wenn eine Steigerung der Einnahmen für den
zu erwarten iſt, können an Orten mit mehreren Verho
auch Auswahl= oder Städteſpiele ſtattfinden. Doh
hierbei nach Möglichkeit Unkoſten vermieden werden
Spielen größere Unkoſten zu erwarten, iſt vorher N
gung des Verbandsvorſtandes einzuholen. Gegebenen
Handballſpiele und leichtathletiſche Veranſtaltungen
gramm einzubeziehen. Für alle Nothilfe=Spiele tre
Ausweiſe, die zum freien Eintritt berechtigen, außer
es möglich iſt. fur die Veranſtaltungen Muſikapeller
gewinnen, ſoll dieſe Gelegenheit ausgenützt werden.
Wie man aus dieſen Ausführungs=Beſtimmungen
abſichtigt der Süddeutſche Fußball= und Leichtath le
dieſen Nothilfetag in einer erfreulich großzügigen Wei
Vermeidung beſonderer Unkoſten durchzuführen. Es
den zuſtändigen Kreis= und Bezirks=Vorſitzenden, für
ein Programm zuſammenzuſtellen, das auf die Zud
eine genügende Anziehungskraft ausübt und dementſu
den erwarteten finanziellen Erfolg bringt.
Mercedes/Benz rennmüde. — Stuck nach Amd
Es ſteht nunmehr beſtimmt feſt, daß die
Daimle=
ſich im nächſten Jahre an keinerlei Rennen beteiligen!
unſeren beiden Europa=Bergmeiſtern Rudolf Caracci
von Stuck hat erſterer ſeine Engagementsverhandlu
lieniſchen Firmen noch nicht abgeſchloſſen. Hans von
am 12. Januar in Begleitung von zwei SSK.=Wage
nach Südamerika an. Er wird zunächſt in Argentinie
lien verſchiedene Rennen beſtreiten und ſich dann nu
rika begeben, um dort hauptſächlich im Weſten der
Staaten an den Start zu gehen. Bekanntlich wollen
den erfolgreichen Bugatti=Fahrer Chiron und Varzi
europäiſchen Winters Rennen in Südamerika beſtreity
Bericht aus dem 2. Kreis des DASV. 91.
Der Kreistag, der jetzt auf den 3. Januar feſtgeſetzt iſt, tagt
dieſes Jahr in einer Zeit, wo, wie auch in politiſcher Hinſicht, die
Gemüter heftig aufeinanderplatzen werden. Dazu kommen noch
die aus Sparſamkeitsrückſichten ausfallenden gedruckten
Jahres=
berichte. Dieſe Zeit verlangt Beſchlüſſe und Maßnahmen, denen
die heutige Zeit ihre Stempel aufdrückt. Die Kreisfeſte, die man
doch in der heutigen Zeit zentral legen ſoll, Abſchaffung oder doch
ſtark verminderte Ausgabe von Medaillen und Plaketten,
Eintei=
lung der Ober= und Kreisliga=Klaſſen und noch vieles mehr
ver=
langen Delegierte, die Erfahrung beſitzen und für die ſich
dort=
ſelbſt aufwerfenden Situationen Verſtändnis zeigen.
Das vom Kreisringwart abgeſetzte Verbandstreffen
Ober=
ſtein — Kreuznach kam doch noch in letzter Minute als
Freundſchaftskampf zum Austrag. Ein ſchlechtes Geſchäft hat ia
Kreuznach dabei nicht gemacht. Ein Mannſchaftskampf mit 400
Perſonen Beſuch iſt in Kreuznach heute nicht mehr alle Tage
an=
zutreffen, und Oberſtein kommt noch einmal, und vielleicht mit
noch beſſerem Beſuch, da Kreuznach dieſes Treffen 13:5 gewann.
Einen feſſelnden, ſpannenden Kampf meldet der Kampfleiter von
der Begegnung Klein=Oſtheim — 86 Frankfurt. Daß
die Oſtheimer Matte für Gäſte gefährlich iſt, haben ſchon viele
Deutſchland wird den Fußball=Länderkampf geee
vorausſichtlich am 3. Juli in Helſingfors austragen.
Auch in dieſem Jahre wird im Rahmen der De
Meiſterſchaften in Schreiberhau die deutſche Heerest
zum Austrag gelangen.
Wie der Vorſtand des Süddeutſchen
Fußball=
athletikverbandes bekannt gibt, fällt die Sommerſp=u
die Zeit vom 3. bis 30. Juli, wobei der 3. und 30. Jult
die Sommerſperre fallen.
Der in Malmö geplante Städtekampf der Amatel
Malmö und Nürnberg mußte jetzt infolge des Kus
ſchwediſchen Krone abgeſagt werden.
Der Berliner Sportpalaſt bemüht ſich um die ſchor
geſagte Begegnung in Berlin zwiſchen Primo Carn/
Stuttgarter Ernſt Gühring, der in den letzten Tagen
zurückgekommen iſt.
Eilly Auſſem. deren Befinden ſich überraſchend ſchn
hat, trat zuſammen mit Irmgard Roſt von Bueno)
Ueberfahrt nach Deutſchland an.
Mit 2:1 (1:1, 0:0, 1:0) blieb am Montag in We
reichiſche Ländermannſchaft im Eishockey gegen Pole
Rundfunk=Programme.
Kun
Kämpfe gezeigt. Daß man aber Frankfurt mit nur 2
Sieges=
punkten heimſchickte, daran hat wohl niemand gedacht. Mit
knap=
pen Siegen hält Groß=Zimmern die Spitze des 2. Bezirks.
Es wird ſich noch hölliſch in Acht nehmen müſſen, daß ihm in den
Rückkämpfen nicht Ueberraſchungen die Spitze nehmen. So war
auch Groß=Zimmern in Damm nur mit 11:8 Sieger, wobei Ohl
durch Verwarnungen, die er ſich während des Kampfes zuzog.
punktbeſiegt wurde und ſo ſeinem Rivalen die 2 Punkte überließ.
Weitere Punkte brachten Schmitt und Schmittner für Damm. für
Groß=Zimmern Herbert, Rheinhard, Bernhard durch Schulterſieg
und Fröhlich durch Punktſieg über Gehrig. Einen erbitterten,
lauten, aber für ein Lokaltreffen noch erträglichen Kampf
liefer=
ten ſich die beiden Lokalrivalen 1910 und Polizei
Darm=
ſtadt den die glücklichere Mannſchaft 1910 mit 11:9 gewann. —
Aſchaffenburg=Damm — Hanau 5:13. — Kreisliga (1.
Be=
zirk). Guten Kampfverlauf mit ſehr ſchönen Kämpfen berichtet
kurz der Leiter des Kampfes der beiden langjährigen Lokalrivalen
Bingen — Bingen=Büdesheim mit dem Reſultat 9:11 2. Bezirk:
Recht intereſſant ſind im 2 Bezirk der Kreisliga die Begegnungen
der Mannſchaften. Nachdem am vergangenen Samstag Eckenheim=
Koſtheim ſich die erſten Verluſtpunkte verſchafft hatte, erhielt es
trotz Verſtärkung durch Holzhäuſer eine 12:9=Niederlage in
Wei=
ſenau.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 16. Dezember.
10.20: Schulfunk: Lyriſche Ernte oder Gedichte recht zu
15.15: Stunde der Jugend: Geſchichten von Hans Friedrd
— Oskar weiß keinen Rat. Eine Geſchichte ohne Ende. (Pri
16.00: Unterhaltungskonzert der Kapelle Huppertz.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.:
Wetter (Sopran), H. Lingor (Tenor). Am Flügel: O
18.40: Dr. v. Heine=Geldern: Totenkult in Urzeit und (
19.05: Dr. Waas: Hiſtoriſche Belletriſtik.
19.35: W. Haas: Kleiner Wegweiſer durch WeihnachtsM
19.45: Operettenkonzert des Funkorcheſters
20.30: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigr
20.45: Naturſchutzpark für Mundarten Niederdeutſch.
21.15: Komppſitionsſtunde: Bernhard Sekles. Funkorcheſte.
Elſe Gentner=Fiſcher (Sopran). Am Flügel: Der Kony
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.30: Berlin: Das Ende des britiſchen Freihandels,
von Actualis.
Königswuſterhauſen.
Eaufs De
Ihungen
ſarmſt
Kreisliga (3. Bezirk). Trotzdem Aſchaffenburg noch ohne
Punkte iſt, lieferte es gegen Hösbach 2:18 ſehr ſchöne und harte
Kämpfe.
Wegen ſpäter Berichterſtattung iſt noch der Kampf Dieburg —
Hösbach nachzuholen, der von Hösbach mit 14:4 gewonnen wurde.
Von beſonders feinem Betragen ſeitens Dieburger Ringer ſchreibt
der Kampfleiter gerade nicht.
Maſt.
Deutſche Welle: Mittwoch, 16. Dezember.
9.00: Schulfunk: Mit Propeller und Hundeſchlitten durch
ländiſche Inlandeis.
9.35: Stadtrat Weiß: Von Akten und Menſchen in
fahrtspflege.
10.05: Schulfunk: Robinſon Cruſoe. Ein heiteres Spiel=
11.30: Dr. Wollner: Bodenkultur und Pflanzenbau.
15.00: Jugendſtunde: Koſtenloſe Selbſtanfertigung von Fr44
für Vögel.
15.45: Frauenſtunde: Weihnachten in deutſcher Notzeit.
16.00: Ein Geſpräch über einen deutſch=engliſchen Verſur
Stud.=Rat Salewſky und Dr. Littmann.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: O. Beſemfelder, Helga Thorn: Advents= und 22
lieder.
18.00: Prof. Dr. Müller: Die ſozialtheoretiſche Wirkung
ſchaft=kriſe.
18.30: Prof. Dr. Biermann: Die alten Meiſter und wir.
19.00: Min.=Rat Dr. Feßler: Die Sorge der Wirtſchaf
Beamten.
19.30: Alt=Berliner Tanz=Abend.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.15: Prof. Dr. Deſſoir: Goethe der Pſychologe.
22.00: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
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Anſprüche an den Nachlaß des am
26. Aug. 1931 hier verſtorbenen, zuletzt
hier, Wienerſtr. 57 wohnhaft geweſenen
Schuhmachers Georg Bernhardt ſind,
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des Ausſchluſſes bis ſpäteſtens zum
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neten anzumelden.
Bis zum gleichen Termin ſind
Forde=
rungen des Nachlaſſes an denſelben zu
begleichen.
Darmſtadt, den 14. Dezember 1931.
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nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich in Saalbauſtr. 32, Hof.
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Darmſtadt, den 15. Dezember 1931.
Darmſtadt,
Stellv. d. Gerichtsvollzieh. Weinheime
Wegen Ausbruch der Maul= u. Klauen
ſeuche in Ober=Ramſtadt fallen die
Ferkelmärkie in Groß-Bieberau
bis auf weiteres aus.
Groß=Bieberau, 14. Dezember 1931.
Heſſ. Bürgermeiſterei Groß=Bieberau.
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Nummer 348
Taggglldesl
Mitwoch, den 15.9,
Oreimal wöchentlich Sprechbörſe.
Ein Schrikt zur Wiederaufnahme des regelmäßigen Börſengeſchäfts. — Ruhige Tendenz im Efſekkenverkehr.
An den internationalen Deviſenmärkten hat ſich das Pfund am
Nachmittag unter Schwankungen behaupten können und ſtellte ſich auf
Berliner und Fraukfurker Effekken=
3,44’/s gegen den Dollar, 8,54½ gegen den Gulden, 87,81 gegen Paris,
17,70 gegen Zürich und 14,52½ gegen die Reichsmark. Der Dollar war
knapp gehalten; am Spätnachmittag konnte er ſich nach
vorübergehen=
der Abſchwächung wieder etwas erholen. Die Reichsmark behauptete
Freiverkehr.
Die Börſenräume werden fortan dreimal in der Woche für
die Beſucher der Wertpapierbörſe zwecks Abhaltung von
Ausſpra=
chen ohne Abſchluß von Geſchäften geöffnet ſein.
In einer Preſſebeſprechung der Induſtrie= und Handelskammer
Berlin äußerte ſich geſtern Staatsſekretär Dr. Meher zu einer
Oeff=
nung der Wertpapierbörſen für Zuſammenkünfte ohne Abſchluß von
Geſchäften. Er ſagte, daß aus Kreiſen der Börſenbeſucher an die
In=
duſtrie= und Handelskammer der Wunſch herangebracht worden ſei, ſo
lange die Wiederaufnahme des Börſenhandels unmöglich ſei, die
Börſen=
räume mindeſtens dreimal in der Woche den Beſuchern der Wertpapier=
börſe zu Ausſprachen ohne Abſchluß von Geſchäften zu öffnen. Dieſe
Ausſprachen ſollten dazu dienen gewiſſe Fehler des Wertpapierhandeis
zu korrigieren, den Werk der Paßieke zu ſchätzen und Kursanomalien
zu vermeiden. Dieſer Wunſch iſt vom Börſenvorſtand unterſtützt
wor=
den. Mit Rückſicht auf die Widerſtände, die ſich von ſeiten des
Reichs=
wirtſchaftsminiſteriums und der Reichsbank der Wiederherſtellung des
Börſenhandels — ſei es auch unter Beſchränkung auf den ſogen.
Frei=
verkehr — auch jetzt entgegenſtellen, hat die Kammer unter Würdigung
des Bedürfniſſes nach perſönlicher Fühlungnahme innerhalb der
betei=
ligten Berufskreiſe nunmehr beſchloſſen, dem Wunſche zu entſprechen.
Die verſchiedenen Berufsvereinigungen der Mitglieder der
Wertpapier=
börſe werden die Gewähr dafür übernehmen, daß Geſchäfte in dieſen
Zuſammenkünften von ihren Mitgliedern nicht abgeſchloſſen werden.
Unter dieſer Vorausſetzung ſoll die erſte Zuſammenkunft in der Zeit
von 12.30 bis 13.30 am Donnerstag, 17. Dezember, ſtattfinden Ueber
die weiteren Tage iſt zunächſt noch keine Beſtimmung getroffen worden.
Der geſtrige telephoniſche Freiverkehr in Berlin lag kursmäßig
gegen vorgeſtern abend nur wenig verändert, ſtimmungsmäßig aber eher
freundlicher. Die einzelnen Marktgebiete hatten ruhiges Geſchäft. In
Bankaktien kamen einige Umſätze auf geſtriger Baſis zuſtande.
Elektro=
werte konnten meiſt um etwa 1 Prozent anziehen, und von
Spezialwer=
ten nannte man Aku und Schultheiß 1—2 Prozent höher, während
Deſſeuer und Geffürel im gleichen Monat niedriger lagen. Auch der
Pfandbriefmarkt war wenig verändert. Deutſche Anleihen behauptet,
Reichsbahnvorzugsaktien leicht erhöht, auch Reichsſchuldbuchforderungen
eher gefragt. Bei den Abgaben in der letzten Zeit ſoll es ſich neben
den Auslandsverkäufen übrigens zum Teil auch um Exekutionsware der
Ligſidationskaſſe gehandelt haben. Der Beſchluß der Berliner
Indu=
ſtrie= und Handelskammer, ab Donnerstag, 17. Dezember, dreimal jede
Woche in der Zeit von halb 1 bis halb=2 Uhr eine Sprechbörſe in den
Börſenräumen abzuhalten, machte einen guten Eindruck, da man in
ihm den erſten Schritt zur Wiederaufnahme eines regelmäßigen
Bör=
ſenverkehrs erblicken will.
In den Nachmittagsſtunden erreichten Farbenaktien im
Zu=
ſammenhang mit ungünſtigen Dividenſchätzungen einen neuen
Tiefſtand da der Abgabedruck an dieſem Markte anhielt.
Wider=
ſtandsfähiger lagen dagegen Farbenbonds, die nur noch 3 Prozent
unter dem Aktienkurs liegen. Auch Montanwerte ſchloſſen ſich
heute der Allgemeintendenz an und waren um 1—2 Prozent
ge=
drückt, eine Ausnahme mächten wieder nur Rhein. Braunkohlen.
Reichsbankanteile waren ebenfalls angeboten, während die
übri=
gen Bankaktien verhältnismäßig widerſtandsfähig lagen, und die
Handelsanteile ihren Höchſtkurs ſogar behaupteten. Neben der
bereits geſtern vormittags behandelten Außenhandelsbilanz
ver=
ſtimmte eine dritte aus Norwegen gemeldete, Bankinſolvenz
(Hönefeß und Oplands Privatbank), die Osloer Börſe iſt wider
Erwarten nicht geſchloſſen worden, auch die anhaltenden Gerüchte
von einem bevorſtehenden Abgehen Hollands vom Goldſtandard,
die in Berliner Bankkreiſen aber nicht geglaubt werden,
mahn=
ten zur Zurückhaltung. Außerdem wollte man wiſſen, daß die
Deviſenverluſte der Reichsbank in der zweiten Dezemberwoche,
allerdings im Zuſammenhang mit den Zinsbedürfniſſen der
deut=
ſchen Auslandsanleihen, zirka 30 Millionen betragen haben.
Der Geldmarkt mußte geſtern zum Medio des
Weihnachts=
monats eine relativ große Nachfrage befriedigen, der
Tagesgeld=
ſatz zog auf 7.75 bis 9 Prozent an. Privatdiskonte waren in
er=
beblichem Umfange angeboten. Auch am Pfandbriefmarkt
brök=
kelten die Kurſe nach feſterer Eröffnung ab. 8prozentige
Emiſſio=
nen gingen um 1 bis 2 Prozent zurück während 7prozentige ſich
ziemlich behaupten konnten, ſo daß die eigentlich unberechtigte
Spanne zwiſchen beiden Arten im allgemeinen eine Verringerung
auf 1—2 Prozent erfahren hat. Bei einzelnen Inſtituten kam es
ſogar vor, daß die 7prozentigen über den Kprozentigen lagen. Zur
Vermeidung ſolcher Kursanomalien und überhaupt zur
allgemei=
nen beſſeren Orientierung ſollen die ab Donnerstag ſtattfindenden
Sprechbörſen dienen, gegen die aber in Kreiſen der Maklerſchaft
ein ziemlich erheblicher Widerſtand zu beſtehen ſcheint. Sicherlich
werden dieſe Fragen aber ebenſo wie das Problem des
Abkehr=
fonds der Kompenſationen und der Entſchädigungen für den
Börſenausfall in einer am Donnerstag ſtattfindenden
Proteſt=
verſammlung der Berliner Maklergemeinſchaft behandelt werden.
Die ſchwache Tendenz der beiden letzten Tage für J.G.
Farben=
aktien blieben auch im geſtrigen telephoniſchen Freiverkehr von Büro
zu Büro in Frankfurt a. M. beſtehen. Die Abgabeneigung hat
ſich eher noch verſtärkt, wobei man wiederum von einigen
Zwangsexe=
lutionen und Auslandsverkäufen wiſſen mollte. Da für das
heraus=
kommende Material nur ganz geringe Aufnahmefähigkeit vorhanden
war, ſchwächten ſich J.G. Farben geſtern abermals um etwa 4 Prozent
ab. An den übrigen Märkten herrſchte ziemliche Geſchäftsſtille, und
die Mehrzahl, der Kurſe blieb gegen geſtern behauptet. Elektrowerte
lagen uneinheitlich; während Siemens und Geffürel bis zu 2 Prozent
niedriger notierten, blieben die übrigen Werte dieſes Marktes gut
ge=
halten. Von Bankaktien gaben D.D.=Bank und Reichsbank je 1 Proz.,
Danatbank um 2 Prozent nach. Am Montanaktienmarkt lagen
Rhein=
ſtahl und Mannesmann je 1 Prozent niedriger, ebenſo von
Kunſtſeide=
aktien Aku und Bemberg. Die Umſatztätigkeit bewegte ſich in engen
Grenzen, de man ſtärkſte Zurückhaltung bekundete. Anregungen fehlten
faſt vollkommen, und auch die innen= und außenpolitiſche Situation iſt
nach wie vor ziemlich ungeklärt. Der Nentenmarkt lag geſtern im
gan=
zeu genommen eher freundlicher, wenn auch gegen Mittag wieder eine
gewiſſe Unſicherheit ſich bemerkbar machte, die man auf die Ungewißheit
hinſichtlich der Durchführungsbeſtimmungen der neuen Notverordnung
zurückführte. Vormittags zogen die Kurſe auf kleine Publikumskäufe
auf feſt allen Marktgebieten bis zu 1 Prozeut an, die ſpäter auch meiſt
behauptet blieben. Von deutſchen Anleihen wurden Reichsaltbeſitz
leb=
hafter gehandelt, Reichsſchuldbuchforderungen lagen ruhig und
unver=
ändert. In Farbenbonds wurden bei wenig verändertem Kurs einige
Umſätze getätigt. — Am Geldmarkt war die Situation für Tagesgeld
weiterhin ſehr leicht. Der Satz ſtellte ſich bei ſehr geringen Umſätzen
auf unverändert 6 Prozent.
Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börfe eröffnete geſtern in luſtloſer Haltung.
Das Geſchäft hielt ſich in ſehr engen Grenzen. Britiſche Staatspapiere
und internationale Werte blieben vernachläſſigt. Die Allgemeintendenz
der Börſe war im Verlaufe ſchwächer. Britiſche Staatspapiere waren
ſtark rückgängig, konnten ſich aber gegen Börſenſchluß wieder leicht
er=
holen.
Die Grundſtimmung der Pariſer Börſe blieb bei
ſchleppen=
dem Geſchäft ſchwach, doch konnte man zahlreiche Deckungskäufe
beobach=
ten, die teillveiſe Erholungen zur Folge hatten.
Auch die Brüſſeler Börſe, verkehrte auf Gewvinnmitnahmen
in ſchwvächerer Haltung.
Die Wiener Börſe lag unter erneuten Abgaben ebenfalls
ſchwächer.
Die New Yorker Börſe eröffnete bei recht lebhaftem
Ge=
ſchäft.
ſich gut, in Amſterdam notierte ſie 58,77½, in Zürich 121,70 und in
New York 23,77. Die nordiſchen Deviſen lagen wieder ſchwächer,
be=
ſonders Oslo im Zuſammenhang mit den Bankſchwierigkeiten in
Nor=
wegen. Die Südamerikaner lagen behauptet; Japan hat ſich wieder.
etwas erholen können.
Berliner Deviſen=Feſtſehzung vom 15. Dezember.
Geld Brief Geld Brief Helſingfors 5.894 5.906 Spanien 35.56 35.64 Wien 49.95 50.05 Danzig 82.07 82.23 Prag 12.47 12.49 Japan Budapeſt 66.93 67.07 Rio de Jan. 0.244 0.246 Sofia. 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.393 7.407 Holland 170.13 170.47 Portugal 13.29 13.31 Oslo 78.67 78.83 Athen 5.195 5.205 Kopenhagen 80.07 80.23 Iſtambul Stockholm 81.02 81. 18 Kairo 1491 14.95 London 14.56 14.60 Kanada 3.407 3.413 Buenos Aires 1.063 1.067 Uruguay 1.848 1.852 New York 4.209 4.217 Island 65.68 65,82 Belgien. 58.61 58.73 Tallinn 112.79 113.01 Italien 21.63 21.67 Riga 80.92 81.08 Paris 16.52 16.56 Bukareſt 2.517 2.523 Schweiz 82,02 82.18 Kaunas 41.88 41.96Wirtſchaftliche Rundſchau.
Gebr. Adt A.G., Wächtersbach. Nach Informationen wird das
ab=
gelaufene Geſchäftsjahr 1930/31 einen Verluſt aufweiſen. Die
Bilanz=
vorlage und entſprechende Beſchlußfaſſung, möglicherweiſe auch über
Korrektur der Anlagewerte, da inzwiſchen das Werk Groß=Auheim
ſtill=
gelegt wurde, wird erſt im Anfang 1932 erfolgen, ſchon um die
Aus=
wirkungen der Notverordnung abzuwarten. — Sein A.=R.=Mandat hat
aus perſönlichen Gründen Ludwig Fr. Ludovici=München niedergelegt.
Rückgang des franzöſiſchen Außer andels. Die franzöſiſche
Außen=
handelsſtatiſtik weiſt für die erſten erf Monate des Jahres 1931 die
infuhr nach Frankreich mit 53 942 600 To im Werte von 39 392 826 000
Fr. aus, was gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres einen
Rück=
gang um 1 752 324 Tonnen und 8 606 851000 Fr. bedeutet. Die
Aus=
fuhr aus Frankreich belief ſich in den erſten elf Monaten des Jahres
auf 28 029 407 Tonnen im Werte von B 324 833 000 Fr. Das iſt
gegen=
über der gleichen Zeit des Vorjahres ein Rückgang um 5 742 454 Tonnen
und 11 268 776 000 Fr.
Metallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 15.
De=
zember ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 64 75 RM. — Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in. Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium. 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 170 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 174 RM..
Reinnickel 98 bis 99 Prozent auf 350 RM., Antimon=Regulus auf
50—52 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 42.50—46 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 15. Dezember ſtellten ſich
für Kupfer: Dezember 54 (54,25), Januar 53,75 (54.25).
Fe=
bruar 54 (54,50). März 54,50 (55), April 55.,25 (55.50). Mai 56.25
(56,50). Juni 56,50 (57,25). Juli 57.25 (57,75) Auguſt 57.25 (58.25)
September 58 (58,75), Oktober 58,25 (59,25), November 58,50
(59,75). Tendenz: ſtetig. Für Blei: Dezember, Januar 20 (22).
Februar 21 (22,50), März 21,50 (22,50), April, Mai 21,50 (23),
Juni, Juli, Auguſt, September, Oktober, November 22 (24).
Ten=
denz: luſtlos. Für Zink: Dezember 21 (22) Januar 21 (23),
Februar 22 (22,75) März 22 (23) April 23 (23,50), Mai 23 (24,25),
Juni 23,50 (25). Juli 24 (26) Auguſt 25 (26,25) September 25
(27). Oktober 26,50 (27,25) November 26,50 (27.50). Tendenz:
ſtill. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
bei=
gefügten Brief.
Viehmärkke.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 14./15. Dezember. Auftrieb:
21 Ochſen, 15 Bullen, 654 Kühe oder Färſen, 245 Kälber, 920 Schweine.
Ochſen: a) 1. 28—32, b) 2. 18—24 Bullen c) 18—24; Kühe a) 23
bis 25, b) 18—22, c) 14—16; Färſen a) 24—32; Kälber c) 38—45,
d) 30—37; Schweine b) und e) 48—50, d) 43—47. Marktverlauf: In
allen Viehgattungen ſchleppend; Kälber geräumt; Großvieh und
Schweine Ueberſtand. Schweine zurückgehende Preiſe.
Jahresverſammlung des Bauk= u. Bankiergend=
deutſchen Bank= und Bankiergewerbes (E. V.), Berlin, nan d
Geſchäftsbericht für das Jahr 1931 entgegen. Darin bex,M
Zentralverband zunächſt, daß er den durch die letzte Notverr zucht
zur Tatſache gewordenen Eingriffen in die Rechte der 80/ 70
Kapital= und Anleihenbeſitzer bis zuletzt widerſprochen hafu ſcht, d
beuge ſich nunmehr, ohne irgendwelche Ueberzeugungen
geben, der Notwendigkeit der Stunde. Die Regierung halg inm
den gegenwärtigen Verhältniſſen Anſpruch darauf, daß auu
ſich deutſch nenne, geſchloſſen hinter ſie trete. Aber es miuſt
nehmlich und deutlich ausgeſprochen werden, daß alle Anſtſen,
gen vergeblich ſeien, wenn die kommende internationale M
der Schulden nicht endlich wirklichen Frieden ſchaffe und 70, ſaß
den weltwirtſchaftlichen Notwendigkeiten decke. Der Beri
det ſich erneut gegen antikapitaliſtiſche Tendenzen und
törichte und böswillige Verallgemeinerung im Hinblick
jüngſten Vorkommniſſe in der Wirtſchaft. Das berufliche
bewußtſein habe den Banken ermöglicht, von Ende Arliuſt
Ende Oktober 3,4 Milliarden RM. Kreditoren bei gleichteüſe
Verminderung der Debitoren um nur 500 Mill. RM.
zahlen. Bezüglich des Reichskommiſſars für das Bank.
wird in dem Bericht erklärt, daß ſeine Arbeit dem Zweck zradeu vorſt
habe, das einſchlägige Tatſachenmaterial zu ſichten und .
die für die Geſamtheit wichtigen Nutzfolgerungen zu ziehen
Zentralverband bekennt ſich weiter erneut zu dem Gedanzr
Kooperation für das Verhältnis zwiſchen Staat und Bach lut
und den einzelnen Gruppen des Kreditgewerbes. Vor meſſt
Zuge der Beſtrebungen zur Senkung des übermäßigenn tlad
niveaus komme dieſem Zuſammenarbeiten eine wichtige 77
zu. Nur bei niedrigem Geldpreis könnten Handel und
gedeihen. In der Folge werde ſich das Bankgewerbe aad
mehr als bisher der Befriedigung des Kreditbedürfniſie
mittelſtändiſchen Kreditgeſchäftes zu widmen haben. Siet
ſei eine ſtärkere Förderung des Einlagegeſchäftes ſämtliches (cel
pen des Kreditgewerbes durch die öffentlichen Gewaltes ſi ſein”
ſtreben. Zu dem Problem der Arbeitsteilung wird daram hen von
wieſen, daß die Frage der Arbeitstrennung von Depoſittamnie geſchl
Induſtriebank bereits durch den Hamburger Bankiertag muyien zu Fa
verneinend beantwortet worden ſei. Zum Schluß tritt Erſ ich vor
tralverband noch Jür eine möglichſte Abkürzung der Daueſthauptun
börſenloſen Zuſtandes ein.
dren Verb
in prakti
ucen, di
Produkkenberichte.
berlorene
Berliner Produktenbericht vom 15. Dezember. Die Geſchcünmig 2.
keit am Produktenmarkt hielt ſich auch heute in den engſten
da auf Käuferſeite weiterhin keinerlei Unternehmungsluſt behlt lundige
iſt. Für Brotgetreide zeigt ſich lediglich Bedarfsnachfrage 24 unſummet
verſorgten Mühlen; in anbetracht des geringen Offertenmaterahf Emerie
der Provinz genügte dieſe kleine Nachfrage aber bereits, um d./ ſchien a.
ſowohl für prompt verladbare Ware als auch im Lieferungsge=
0,5—1 Mark anziehen zu laſſen. Auch am Mehlmarkt deckt derais
weiterhin nur ſeinen dringendſten Bedarf, die Preiſe lauten ſord
Weizen= als auch für Roggenmehl unverändert. Hafer und 62
ſehr ruhiges Geſchäft in unveränderter Marktlage. Weizen= I.
genexportſcheine werden in den Preiſen unverändert genannt;
bezugsſcheine ſtetig.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Am Dienstag fanden, wie die Reichsfachgruppe „Be/
Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverband mitteilt, din
Verhandlungen über den neuen Abſchluß des
Reichstariſvo=
für das deutſche Bankgewerbe ſtatt. Eine Einigung
konn=
erzielt werden.
Wie das Rheiniſch=Weſtfäliſche Kohlenſyndikat auf
mitteilt, iſt es dem Ruhrkohlenbergbau wegen ſeiner w.i
lichen Notlage nicht möglich, die neuen Preiſe vor demi
Notverordnung vorgeſehenen Termin, d. h. dem 1. 1. 3221
zuſetzen. Die Ankündigungen einer vorzeitigen Preisermt
erweiſen ſich daher als hinfällig.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 15. Dezember
eine Unze Feingold 119 ſh. 1 d. — 86,8117 RM., für ein ).
Feingold demnach 45,9434 pence — 2.79106 RM.
Zwei der großen Banken Norwegens. „Den Nordſkes‟
bank” und Bergens Privatbank”, haben, wie „Svenſk!
bladet” aus Oslo erfährt, am Montagabend beſchloſſen ihle
lungen einzuſtellen. Bergens Privatbank hat große Sch./
verluſte erlitten. Den Norſke Creditbank hat keine eigener
luſte erlitten, man befürchtet aber, daß bei der nahen Vera4
mit Bergens Privatbank ein Run auf die Bank ſtattfinder!
Die Federal National Bank, eine mittlere Bank in
mit einem Einlagenbeſtand von 28 Millionen Dollar, hat
ihre Schalter geſchloſſen.
Angeſichts der Kriſe der japaniſchen Währung ſind die
von Tokio und Oſaka geſchloſſen worden. Die Bank von)
hat auf Verlangen der Regierung die bisherigen ſtreng=”
ſchriften für das Ausleihen von Geld unter Proteſt aufe
Die Direktion erklärt, daß es nicht in ihrer Macht ſte.”
Inflation in Japan zu verhindern.
Har
Der deutſche Außenhandel im Novembe
Rückgang der deutſchen Ausfuhr. — Verminderker Ueberſchuß.
Die Außenhandelsergebniſſe für den Monat November laſſen
bereits die ſchwere Beeinträchtigung erkennen, die der internationale
Warenaustauſch durch währungs= und handelspolitiſche Maßnahmen in
der letzten Zeit erfahren hat.
Die Ausfuhr beläuft ſich im November auf 738 Millionen RM.
Dazu kommen noch Neparations=Sachlieferungen im Werte von 11
Mill. RM. (Vormonat 13 Mill. RM.). Dieſes Ergebnis bedeutet
gegen=
über Oktober einen Rückgang der Ausfuhr um faſt 130 Mill. RM. oder
beinahe 15 v.H. Davon dürfte entſprechend der Entwicklung in den
Vorjahren, rund ein Drittel auf ſaiſonmäßige Einflüſſe zurückzuführen
ſein; denn der regelmäßig im Juli beginnende Anſtieg der Ausfuhr
dauert im allgemeinen nur bis Oktober; von November an fällt dann
die Ausfuhr bis Februar ſtärker ab. Zwei Drittel der Ausfuhrabnahme
— rund 75 Mill. RM. — ſind ſaiſonmäßig nicht zu erklären. Dieſe
Verminderung ſtellt zweifellos die erſte Auswirkung der
Abſatzerſchwe=
rungen dar, die dem deutſchen Export im Ausland bereitet werden.
Ins=
beſondere läßt ſich der die Ausfuhr hemmende Einfluß der zahlreichen
Valutcentwertungen bereits deutlich erkennen. Die Ausfuhr nach den
Ländern mit entwerteter Valuta hat im allgemeinen im November
ſtär=
ker als im Durchſchnitt abgenommen. Beiſpielsweiſe iſt die Ausfuhr
nach Dänemark um 25 v. H., nach Schweden um 21 v.H., nach Britiſch=
Indien um 37 v.H. nach Argentinien um 22 v. H. geſunken, während
der Rückgang der Ausfuhr nach Frankreich, Italien, der Schweiz und
der Tſchechoflowakei ſich zwiſchen 10 und 16 v. H. bewegt. Eine
Aus=
nahme hiervon bildet zunächſt noch die Ausfuhr nach Großbritannien,
die im November im Hinblick auf die inzwiſchen durchgeführten
Zoll=
maßnahmen noch zugenommen hat. Die Ausfuhr nach Rußland
be=
ginnt ebenfalls zu ſinken.
Die Auswirkung der Preisbewegung auf den Wert der Ausfuhr iſt
diesmal eine ſehr unterſchiedliche. Der von den Valutgentwertungen
ausgehenden preisdrückenden Tendenz ſtehen preisſteigernde Einflüſſe
gegenüber, die in der, zum Teil allerdings nur vorübergehenden,
ſtar=
ken Aufwvärtsbewegung der Preiſe einzelner Rohſtoffe und
Lebensmit=
tel ihren Grund haben dürften. Auch ſcheinen größere Verſchiebungen
in den Qualitäten der Ausfuhrwaren vorgekommen zu ſein. Der Durch=
ſchnittswert der ausgeführten Lebensmittel iſt geſtiegen, der der
Roh=
ſtoffe und Fertigwaren nur wenig geſunken. Gleichwohl ſind alle
Wa=
rengruppen am Rückgang der Ausfuhr beteiligt, am ſtärkſten jedoch
Nohſtoffe und Fertigwaren.
Die Einfuhr hat ſich wertmäßig mit 482 Mill. RM. auf dem
Stand vom Oktober gehalten. Mengenmäßig iſt ſie um 4 v.H. geſtiegen,
da die Durchſchnittswerte erneut zurückgegangen ſind. Während dieſe
Mengenzunahme der Geſamteinfuhr ſich im Rahmen der
Saiſonbewe=
gung hält, hat die Einfuhr von Rohſtoffen weſentlich mehr
zugenom=
men (um rund 18 v. H.) als ſaifonmäßig (etwa T v. H.) zu erwarten
war. Die Erklärung für dieſe Steigerung dürfte im weſentlicken
auf Voreindeckungen zurückzuführen ſein, die durch die vorübe=st
Unſicherheit bezüglich der weiteren Preisſenkungen an einzelnn
ſtoffmärkten veranlaßt worden ſind. Die Einfuhr von Lebenr R
und von Fertigwaren iſt im November geſunken. In der Einſf.
einzelnen Ländern ſind weſentliche Verſchiebungen, nicht feſt i
Zugenommen hat die Einfuhr aus ſolchen Ländern, die für der him
noffbezug von beſonderer Bedeutung ſind, wie China (Oelfrücre
die Vereinigten Staaten von Amerika (Baumwolle). Die Einſt
in der Hauptſache Lebensmittel liefernden Ländern (wie Jtal.
die Niederlande) iſt zurückgegangen.
Der Ausfuhrüberſchuß iſt von 383 Mill. RM.
Mill. RM. im November geſunken. Unter Berückſichtigung det ikeil
rations=Sachlieferungen überſteigt der Wert der Ausfuhr 22108chf
der Einfuhr um 267 Mill. RM.
Im einzelnen haben ſich im November in der Ausfuhr ſs
fuhr folgende Veränderungen ergeben:
In der Ausfuhr von Fertigwaren ergibt ſich
gang bei faſt allen Warengruppen. Beſonders ſtark verminden
Ausfuhr von Waſſerfahrzeugen (—16,4 Mill. RM.), die im VA
beträchtlich zugenommen hatte, von Textilfertigwaren (—B Mill.
Walzwerkserzeugniſſen und Eiſenfertigwaren (—20,1 Mill, Ne 4
Maſchinen (11,3 Mill. RM.).
In der Gruppe Rohſtoffe und halbfertige V.
hat ſich beſonders die Ausfuhr von Steinkohlen und Kols ac
NM.), ſowie von ſchwefelſaurem Ammoniak (—3,6 Mill. N
mindert.
Die Zunahme der Einfuhr von Rohſtoffen beih”
weſentlichen auf einer Steigerung der Einfuhr von Baumwolss
Mill. NM.), Oelfrüchten und Oelſaaten (+ 70 Mill. RM.), —
(+ 3,4 Mill. RM.) ſowie von Fellen und Häuten ( 62 M04
Eine ſtärkere Abnahme (um 3,4 Mill. RM.) iſt bei der Gülſe.
Rohtabak feſtzuſtellen.
Die Verminderung der Einfuh= von Fertigware
insbeſondere aus einem Rückgang bei Maſchinen (—2,6 Mil. 9*
Textilfertigwaren (—2,3 Mill. RM.).
In der Gruppe der Lebensmittel und Geträ
im beſonderen die Finfuhr von Kaffee (—5,9 Mill, RM.), Sol
Mill. RM.) und Butter (—2,7 Mill. RM.) abgenommen, vöhr *
Bezug von Südfrüchten (x 4,4 Mill. RM.), in Uebereinſtichht.
der Saiſontendenz geſtiegen iſt.
Die Reparations=Sachlieferungen im No9 R
fallen im weſentlichen auf Eiſenwaren (3,6 gegen 4,5 Mil=
Vormonat) ſowie Maſchinen und elektrotechniſche Er390
gegen 5 Mill. RM. im Vormonat).
ARuoch, 16dezember 1931
ALAATTÖTO
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 348 — Seite 13
*
von
Roman
FRITZ WEBER
(Nachdruck verboten.)
„Blinde ſtrich ſich über die Stirn. „Unannehmlichkei=
s Sie damit zu tun haben?” ſtammelte er entgeiſtert.
Seit einem halben Jahr ſchleudere ich die Laſt dieſer
o der Menſchheit zu Füßen, bitte, beſchwöre Sie. man
nine Beweiſe unterſuchen. Man hat mich eingeſperrt,
uht mir mit dem Irrenhaus. Und in meiner Not komme
chien, flehe Sie an: Helfen Sie mir, leihen Sie mir
„cht, der Wahrheit Bahn zu brechen und den Tod miei=
Wars an dieſem Schurken Helland zu ſühnen! Sie aber,
fugen mich, was Sie mit all dem zu tun haben? Sie
tol=
keſin Unannehmlichkeiten?”
2yaGraf blickte ſich hilfeſuchend um. „Hören Sie,
Oling=
ſte er begütigend, „der Regierungsarzt in Hobart
be=
am= daß Ihr Vater und die übrigen Leute der „Svea' an
ply geſtorben ſind. Gegen dieſes Zeugnis können Sie
Bweiſe erbringen, und wenn Sie hundertmal recht
Chyrtan Olingſen lachte höhniſch auf. „Doch, doch,
Ge=
dſe Beweiſe kann ich erbringen!” rief er. „Sie ſollen
euſt ſein, der meine Beweiſe prüft! Aber ich glaube. Sie
ri ängſtlicher, als ich Sie mir nach Ihren Reden und
ichriſſite vorſtellte. Haben Sie Furcht vor den Millionen Einar
ſundo, dann ſagen Sie es gleich, Genoſſe!”
Tyiumal konnte ſich Fräulein Ackersrode nicht halten; ſie
ſatztah lut heraus, lachte Emerich mit der ganzen
Unverſchämt=
eit ims primitiven Weſens ins Geſicht. Graf Keler blickte
ſeſtürmtbald auf ſeinen Gaſt, bald auf die Frauensperſon, deren
belächntt ihn zum Geſpött des Blinden machte.
„uſt und Furcht?” donnerte er. „Vor wem ſollte ich Furcht
jabem: Sie irren ſich, Genoſſe, Sie irren ſich gründlich! Sie
ahr ſerwanhe ln meine Gewiſſenhaftigkeit mit der Allerweltshaltung
riechArichen Muckertums vor dem Mammon. Laſſen Sie es
ich guſt ſein: Ich habe, als Sie noch in den Windeln lagen,
Ankloſza von zermalmender Wucht gegen das Kapital zweier
Kontihaite geſchleudert, habe mehr als einen der ſogenannten
Mächſtian zu Fall gebracht. Aber ich will keinen Menſchen
ab=
un, 9 ich von ſeiner Schuld überzeugt bin. Beweiſen Sie
hre Zhauptungen, und Sie ſollen in Emerich Keler einen
urchtcuen Verbündeten ſinden!“
Sien praktiſcher Verſtand überflog in wahrem Lichttempo
ille (ſhncen, die ihm dieſer junge Narr in die Hand ſpielte.
„Dernyrlorene Sohn” hatte ſchon lange eine erſtklaſſige
Sen=
ſationg ſötig. Das Gift des Zweifels an Hellands reinen
Hän=
ue ſen, ut kundiger Hand ins Ohr der Oeffentlichkeit geträufelt,
nö ſonntr Inſummen eintragen.
geduckt ſaß er in ſeinem Seſſel, ſeine kraftloſen Hände fingerien
nervös an den Rockknöpfen. Plötzlich griff er in die
Bruſt=
taſche, zog ein ſchmales, in grünes Leinen gebundenes Büchlein
hervor.
„Da!” ſagte er mit bebender Stimne. „Da! Es iſt das
Tagebuch meines Vaters. Leſen Sie! Ich kenne jedes Wort
darin auswendig. Bringen Sie dieſe Aufzeichnungen ohne
Kommentar in Ihrer Zeitſchrift, und Holger Helland iſt
ge=
richtet.”
Graf Keler griff nach dem Büchlein, ſchlug es auf uns la3.
Es war das Tagebuch eines Seemanns, voll belangloſer
Ein=
tragungen, die jedesmal mit den Daten der Beſteckaufnahme
überſchrieben waren:
„5. September. Mittag. 1732 15 öſtl. Länge, 620 3: ſüdl.
Breite. Treibeis. Schwacher Südweſi. Unverändert. An Bord
alles wohl.”
„7. September. Mittag. 1722 38 öſtl. Länge, 612 21: ſüdl.
Br. Treibeis. Drift Nordoſt. An Bord alles wohl.”
Etwas für den Herrn!
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Oirt
ſeugunf
Emerich Kelers Stimme, der Bruſtton ſeiner
Ueber=
chien auf den Blinden Eindruck zu machen. Klein und
E
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Die Aufzeichnungen dieſer klobigen Hand brachen mit dem
11. 2ktober ab, ohne ſich in ihrer Weſenheit geänderr zu haben.
„Steiſer Südſüdweſt. Unverändert. An Bord alles wohl.”
In wenigen Minuten hatte Keler das ganze Buch
über=
flogen. Enttäuſcht ſchob er es auf den Tiſch und wandte ſich
wieder dem Blinden zu.
„Ich weiß nicht, was Sie damit wollen, Olingſen”, ſagte
er. „Ich bin zwar in nautiſchen Dingen Laie, aber ich glaube, es
handelt ſich da um Aufzeichnungen, wie ſie jeder Kapitän macht.
Sie ſcheinen nun von der fixen Idee beherrſcht zu werden . . ."
Chriſtian Olingſen winkte ſo energiſch ab, daß der Graf
unwillkürlich verſtummte. „Ich werde von gar nichts beherrſcht,
Genoſſe!” ſtieß er hervor. „Fällt ihnen nicht auf, daß mein
Vater, der angeblich als letzter ſtarb, kein Wort von einem
Krankheitsfall unter der Mannſchaft des Schiffes berichtet? Iſt
es Ihnen nicht verdächtig, daß die „Svea' am 14. Oktober in
guter Fahrt nach Norden ſich befand und am 2. November als
ein ſchwimmender Sarg in Hobart eintraf?”
Aber die Leiche Ihres Vaters und die des Mechanikers
Sorre wurden doch ordnungsgemäß unterſucht, Olingſen! Sie
werden doch nicht behaupten wollen, daß eint Regier:79
s=
arzt.
„Geld vermag leider alles”, warf der Blinde ein.
„Unſinn, Menſch! Damals wußte niemand, daß Helland im
Beſitze eines ſo weittragenden Geheimniſſes var.”
„O doch, lieber Genoſſe! In dem Protokoll dieſes ſauveren
Doktor Shopwith, von dem ich mir mit vieler Mühe eine
Ab=
ſchrift verſchaffte, kommt folgende Stelle vor: „Ingenicur Hellaud
ſprach bei meinem erſten Beſuch auf der „Svea” irre, was woht
auf andauernde Depreſſionszuſtände zurückzuführen iſt. So
be=
hauptete er, es handle ſich um viel Geld, die Verſtorbenen ſeien
zum Teil Mitwiſſer ſeines Geheimniſſes geweſen, und ſo
wei=
ter.” — Helland ſprach nicht irre, Keler, er ſagte die Wahrheit.
Es handelte ſich wirklich um viel Geld, und Doktor Shopwith
war der erſte Schuft, den er damit geköpert hat.”
„Wie kamen Sie in den Beſitz dieſer Aufzeichnungen Ihres
Vaters?”
„Wir erhielten ſie nebſt einigen Kleinigkeiten von der
Qua=
rantäneſtation Hobart zugeſchickt. Scheinbar hat Helland vergeſſen,
das Buch zu vernichten. Das iſt der gewiſſe faule Punkt, der ſi=h
bei jedem Kapitalverbrechen findet. Alles wird man überlegen
können, aber die Tatſache, daß mein Vater nicht als letzter,
ſon=
dern als erſter auf der „Svea” verſtarb, kann man mir nicht
ab=
ſtreiten.”
„Iſt es nicht möglich, daß Kapitän Olingſen unter dem
Ein=
druck der Kataſtrophe ſeine Aufzeichnungen einſtellte?‟
„Ausgeſchloſſen! Das macht kein Seemann, und mein Vater
am allerwenigſten. Er hätte ſterbend noch davon berichtet, wenn
— man ihn nicht daran verhindert hätte.”
Graf Keler=Koroſzinſki zündete ſich eine Zigarette an und
ſchritt ſchweigend auf und ab. Die Behauptungen dieſes Mannes
hatten etwas für ſich. Man konnte, wie ja auch Olingſen wünſchte.
das Tagebuch des Kapitäns veröffentlichen, ohne irgendwelche
Schlüſſe daran zu knüpfen. Jene, die ſich dafür intereſſierten, vor
allem Helland ſelbſt, würden genau ſo reagieren, wie es ihrer
tatſächlichen Schuld entſprach. Brachten ſie den „Verlorenen Sohn”
mit einer größeren Summe zum Schweigen, dann war es ſicher,
daß der Blinde recht hatte, und man konnte die Erläuterungen
zu dem Tagebuch als Manuſkript an das Syndikat verkaufen.
Wurde die Veröffentlichung nicht beachtet, dann hatte man
nie=
mand beſchuldigt und konnte keine Unannehmlichkeiten haben.
Er blieb vor Chriſtian Olingſen ſtehen und ſagte mit einem
Ton, der wie die Poſaune des Jüngſten Gerichts klang: „Holger
Helland wird ſeinen Ankläger finden. Ich übergebe das Tagebuch
Ihres Vaters der Oeffentlichkeit. Möge die Welt über den
Schul=
digen richten!“
Der Blinde zitterte vor Erregung. Er ſtreckte die Arme aus,
erhob ſich, fiel aber, hyſteriſch ſchluchzend, wieder in den
Korb=
ſeſſel zurück. Graf Emerich Keler=Koroſzinſki betrachtete ihn,
gütig lächelnd. Zwei Tränen glitzerten in den Winkeln ſeiner
ſchrägen Augen. Fräulein Lea Ackersrode ſah es und ſchlenderte,
das Taſchentuch zwiſchen den tadelloſen Zähnen, an den Rand der
Terraſſe. Dort ließ ſie ihr ſtummes Gelächter in krampfhaftes
Huſten übergehen.
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[ ← ][ ][ → ]16. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 348 — Seite 9
Hick in den käftesten Oet der Erde.
Rduhende Oelen und hungrige Kunde. - Frostbeulen und ein nächtliches Abenteuer.
Von Admiral Richard E. Byrd.*)
ger Hütte nebenan entdecken wir die Ballonaufblaſerei; Mauer aus Schneeziegeln in zwei Räumlichkeiten geteilt hat. Die
Gitrwarte. Durch eine Klappe im Dach entläßt man die eine iſt die Skiwerkſtatt mit einem Gewirr von Skiern, Schlitten,
ſomo des Luftmeeres und verfolgt ſie mit dem Fernrohr.
etehnpir nun den Hauptgang. Der Schein der Taſchenlampe
n Aboih die froſtige Dunkelheit und läßt die Wände in allen
enn ſielen. Eiszapfen glitzern an Decke und Wänden. Die
elſhrſchen im Schnee, und Dampfwolken entquellen dem
lude öier haben wir 39 Grad unter Null; draußen iſt es
Gliſhooch viel kälter. Wir kommen an verſchiedenen Seiten=
Usfrsain ubei. Rechts geht es zum großen Vorratsraum und zur
enmiderlage, links zur Turnhalle und zum eiſenfreien Haus
naumtiſche Beobachtungen. Weiterhin führt ein Gang zur
m Benzin= und Petroleumfäſſern. Wie wir um die Ecke
„„ iſteßt uns ein Licht entgegen. Das iſt Black beim Ein=
ENNZ, Im Kreiſe des Scheinwerfers ſehen wir, wie er den
Rauh=
vom er Wand wiſcht, Inſchriften lieſt und eine Kiſte aus=
Ao Bohnen gibt es morgen.
„Viß ilen mit kurzem Gruß vorbei, denn zum Schwatzen iſt
erny kalt. Der Gang mündet in ein mit Segeltuch über=
Ktenlager. Links liegt der Kohlenhaufen und rechts
msFleiſchkeller. Wir durchſchreiten dieſen Schupen und
ge=
utz Norwegerhaus, dem ich den Namen „Biltmore” zuge=
Ohhan um die gaſtfreie Stätte zu ehren, in der unſere
Kanz=
mi ſo nett untergebracht war. Aber es blieb das
Nor=
hoxuf — weil es von Norwegen kam, nicht etwa, weil die
Vecherdort wohnten. Von denen ſchlief hier überhaupt keiner.
uur Zettkaſten; unter dem einzigen Fenſter ein Petroleum=
Linder Mitte ſehen wir gerade die Drei Musketiere über
Sültten gebeugt, wie ſie neue Verſchnürungen austüfteln.
llel im Bett, und Thorne vertieft ſich in Landkarten. Jim
nach
ſeorzugt die geſtreckte Rückenlage. Wahrſcheinlich denkt
HASE ſeſn Schneeraupe und noch größere Geſchwindigkeiten.
u. gehr. Viſſ ehren durch den Gang zurück und öffnen die Türe zu
Heinzm has Naſchinenraum, wo die wohlgepflegte Kohlermaſchine
Uhrgedunt. lann laufen wir durch die Meſſe, reißen die Tür am an=
E d auf und befinden uns in einem dunklen Stiegenhaus.
Sfe lft ſchlägt uns entgegen. Mühſam klettern wir die
ttutepe aus Schnee hinauf. Häufiger Verkehr hat die ſchlüpf=
Sufen ſchräg abgewetzt; der eindringende Schnee vieler
neu lißt den Schliefgang immer enger und krummer werden.
kihehend erreichen wir den Ausgang. Draußen die kalte
NTAm Tſcht. Ein verbeulter Mond hängt über der Roßtafel. Aus
* 20
Soine ſickert dünne, blaſſe Helligkeit. Um dem Kuß der
Mrtt
gtroßente zu aitrinnen, trappeln wir einen ausgetretenen Schneepfad
igg ſchnell wie es die Pelze erlauben. Wir tauchen in ein
Rnite Loch und rutſchen in eine Halle, die man durch eine
9e „fliegende Admiral” läßt ſeinem erſten Buch „Himmel=
Verlage F. A. Brockhaus in Kürze ein zweites folgen:
ersder dem Sechſten Erdteil”. Abenteuer und Forſchungen der
famſten Südpolexpedition 1928/29. (Mit 75 Abbildungen und
tem. Geheftet 10,50 RM., Ganzleinen 12 RM.) Dieſes Werk iſt
echthaftsbericht über ein ganz großes Unternehmen der Wiſſen=
Telt weniger als drei Schiffe beförderten die rieſige Expedition
4nd der Verdammnis”. Auf der Roßbarre errichteten die
ſerud ſüdlichſte Stadt der Welt: Kleinamerika. Unter den
zahl=
londervollen Bildbeigaben zu „Flieger über dem Sechſten
Erd=
be wiſen wir beſonders auf die Luftbilder, die eine Gletſcher=
Bergundſchaft enthüllen, die ein Dorado für Bergſteiger, ja
zu üir eine Fremdeninduſtrie ſein würde. Die Verkehrslage
„Cum allerdings nicht ganz ſo ungünſtig und die
Witterungs=
ſtmſſ dürften nicht annähernd ſo ſchreckenerregend ſein:
Tempera=
u —50 Grad herum. Wir entnehmen Byrds ſchönem Buch
Frlltunis des Verlags F. A. Brockhaus, Leipzig, noch vor Er=
Die Redaktion.
n19 vorſtehenden Zeilen.
Geſchirren und mannigfaltigen Geräten. Nebenan das
Schlacht=
haus, wo gefrorene Robben zu Hundefutter zerhackt werden.
Greu=
liche Blutflecke auf dem weißen Boden zeugen von der letzten
Mahlzeit. Rechts führt ein Gang zu den Hundeſtällen, aus denen
gedämpftes Grollen herüberſchallt. Sucht man die Dunkelheit zu
durchdringen, ſo ſtößt man auf glimmernde Augenpaare, die zu
rufen ſcheinen: „Komm herein und gib uns was zu freſſen.”
Weiterſchnüffelnd entdecken wir die leuchtende Ritze einer Tür,
die ſich in eine Merkwürdigkeit öffnet, in den Schlafraum für nur
zwei Mann, der in der Geſchichte der Südlandreiſen einzig
da=
ſteht. Walden und Braathen haben ihn aus ergatterten Holzreſten
gezimmert. Sie nennen ihre Behauſung „Glücksheim”, weil es
ihnen glückte, den Bau zu vollenden. Hier finden wir vielleicht
auch den rieſigen, wohlgebauten Strom mit den Händen des
Holzfällers und der Seele des Künſtlers. Seine Harmonika
er=
füllt die Klauſe mit den bezaubernden Klängen norwegiſcher
Volkslieder. Braathen beugt ſich über den glühenden Rachen des
Ofens und wirft ein Stück Robbenſpeck hinein. Schnell ſchlägt er
das Türchen zu, denn das gefrorene Fett ziſcht und ſpritzt. Der
Duft angebrannte Schwarte erfüllt die Kammer; Rauch beizt die
Augen; fliegender Ruß überſchmiert das Geſicht mit öliger
Schwärze. Aber der Ofen iſt Braathens Stolz und Freude, mag
er noch ſo ſehr qualmen. Er hat ihn aus einer ſtählernen
Benzin=
trommel gemacht und gäbe ihn nicht für den beſten
Petroleum=
brenner her. Der breitſchultrige und ſchweigſame Walden näht,
mit der Pfeife im Mund, an einem Hundegeſchirr. Welch
ſonder=
bare Stubengefährten dieſe beiden, die außer ihrer Liebe zu den
Hunden nichts Gemeinſames haben. Walden, der Sohn eines
Geiſtlichen, führte ſchon Hundeſchlitten im Klondyke der
Gold=
gräberzeit. Seine Hunde bedeuten ihm das Leben. Er haßt das
Südland wegen ſeiner Einförmigkeit, wegen ſeines Mangels an
Bergen, Wäldern und wilden Tieren. Braathen, der
ungebun=
dene Seemann, hat ein evangeliſches Seminar beſucht. Mit den
Hunden, die er wie Kinder betreut, hat er erſt auf dieſer Reiſe
Bekanntſchaft gemacht. Er hat ſich der Lahmen und Kranken
an=
genommen, ſie erzogen und zu einem vorzüglichen Geſpann
ver=
einigt. Er fühlt ſich hier unten ebenſo heimiſch wie irgendwo
an=
ders; er ſpricht wenig und denkt um ſo mehr. Die wohl von den
Hunden beſtimmte Freundſchaft gibt dieſen Männern einen
Lebensinhalt, an dem ſie ihr Genüge finden.
Aber noch einen Sonderling hatten wir, einen völligen
Einzel=
gänger ſogar, wenigſtens was die Nachtruhe anbelangt. Das war
Quin Blackburn, der Landmeſſer. Ein enger Schlupfgang führte
zu ſeinem Zelt in einer mit alten Kiſten verſtrebten Schneehütte.
„Wie willſt du dich durch den einzigen Ausgang retten, wenn es
brennt?” fragten wir ihn. „Nun, ich verlaſſe mich auf Dr.
Co=
man”, meinte er. Coman war nämlich unſer Brandmeiſter. Als.
gut gekühlter Glaubensbote der Freiluftbewegung ſchlief
Black=
burn den ganzen Winter über in ſeinem Zelt mit Schlafſack und
Primuskocher als den einzigen Wärmequellen. Froſtbeulen an den
Füßen und im Geſicht blieben ihm treue Begleiter.
In der Beſchreibung Kleinamerikas dürfen die Hunde nicht
fehlen. Nirgends war es reizvoller als in der Hundeſtadt. Hier
wohnten Friedlichkeit und Wildheit unmittelbar nebeneinander.
Es herrſchte der Wille des Stärkeren. Man lebte ausſchließlich
für die Arbeit und gefrorenes Robbenfleiſch, deſſen bloßer Geruch
ein Tollhaus entfeſſelte. Aus den unterirdiſchen Verlieſen drang
unheimlicher Heulgeſang hinaus in die eiſige Stille der Natur.
Die vereinigte Stimme von 60 Hunden erſtieg die Tonleiter bis
zu bebernden Fiſteltönen, verweilte dort einen Augenblick und
brach zu plötzlicher Stille ab. Dann begann das Lied von neuem.
Es mag der Urwolf in ihnen ſein, der dunklen Erinnerungen
ſchwermütigen Ausdruck gibt. Mochte man Pfähle und Ketten
noch ſo gewiſſenhaft nachprüfen, ſtets gelang es einigen,
auszu=
brechen und Heldenblut in die Schneegänge zu verſpritzen. Dann
rannten die Treiber herbei und ſchlugen mit den ſchweren
Peit=
ſchenſtielen drein, den Höllenaufruhr zu dämpfen.
Der Eskimohund zeigt manchmal unbezähmbaren Eigenwillen.
Ich kannte einen, der ſich nicht einfahren ließ, ſondern unentwegt
die Zähne fletſchte. Zuletzt mußte der Fahrer die Peitſche
hinwer=
fen und ſich geſchlagen bekennen. Dieſer Kampf des Freien mit
dem unerbittlichen Geſetz des Wüſtenpfades bot natürlich keinen
erfreulichen Anblick. Ich empfand Achtung vor der ſtolzen und
unbeugſamen Seele des Tieres. Andererſeits können dieſe
Hus=
kis ſehr anhänglich und ſpieleriſch ſein. Man hat ſie verleumdet.
Ihr ſchlechter Ruf beruht auf Uebertreibungen. Im allgemeinen
folgen ſie gut und ſind für freundliche Behandlung dankbar. Die
Führer wurden faſt ausnahmslos mit ihnen fertig und gewannen
ſie ſehr lieb. Die meiſten waren ſo harmlos wie der frömmſte
Hausgenoſſe.
Mancher Neuling im Schlittenfahren hielt ſie anfänglich für
heimtückiſch und ſtand ihnen argwöhniſch gegenüber. Ein Hund
namens Auli, ein halber Wolf, genoß einen beſonders ſchlimmen
Ruf, den die Führer in den ſchwärzeſten Farben malten, um
ängſt=
liche Gemüter einzuſchüchtern. Er war ein prachtvoller Zughund,
aber völlig unzähmbar. Eines Nachts ging Tiſchler Gould zum
Kindergarten, um das Gatter auszubeſſern, weil die jungen Hunde
überall umherliefen. Er ſtellte die Laterne auf den Boden und
begann mit der Arbeit. Plötzlich kam ein Hund und lief mit der
Laterne davon. „Willſt du wohl!” ſchrie Gould. Der Hund ließ.
die Laterne fallen und floh. Das Licht ging aus; im Schneegang
wurde es pechduſter. Durch den Lärm angeregt, fingen alle Hunde
an zu heulen, die Gewölbe mit Heidenlärm erfüllend. Gould
ver=
lor die Geiſtesgegenwart und rannte im Dunkeln an die Wände,
denn er fürchtete, von Auli angegriffen zu werden, der vielleicht
wie ein böſer Geiſt umherſchlich.
Auf einmal fühlte er eine feuchte Schnauze, die ſeine Hand
liebkoſte. Es war die Birke, der Verzug des ganzen Lagers. Da
kam Gould ein guter Gedanke. Er löſte Birke vom Pfahl, hielt
die Kette feſt und rief „Vorwärts!” Wie er richtig vermutet
hatte, führte ſie ihn geradeswegs in die Meſſe. Gould ließ die
Kette nicht eher los, als bis er die Türe hinter ſich zugeſchlagen
hatte. Erleichtert aufatmend führte er die Hündin zu Tennant
und ſprach: „Sie hat mir das Leben gerettet. Gib ihr eine ganze
Hammelkeule.”
Wekterbericht.
Die im Norden vorüberziehende Störung hat unter
oeſent=
licher Vertiefung ihren Weg nach der Oſtſee genommen. An der
Rückſeite dringt Kaltluft vor, die ſich auch über Deutſchland
aus=
breiten wird. Dabei gehen unter nordweſtlichen Winden die
Tem=
peraturen zurück, ſchauerartige Niederſchläge treten auf und der
Witterungscharakter bleibt unbeſtändig. Ueber dem Nordatlantik
iſt bereits eine neue ſich nähernde Störung zu erkennen. Ihr
Ein=
fluß dürfte, nachdem der zwiſchen den beiden Fallgebieten lagernde
hohe Druck vorübergehend zur Geltung gekommen iſt, wieder
wetterwirkſam werden.
Ausſichten für Mittwoch, den 16. Dezember: Kälter, wechſelnd
wolkig mit Aufklaren, Schauer, auf den Bergen als Schnee,
weſtliche bis nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Donnerstag, den 17. Dezember: Bei Aufklaren
Nachtfroſtgefahr, bewölkt und aufheiternd dann Milderung
und erneute Anzeichen für Wetterverſchlechterung.
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Seite 10 — Nr. 348
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sbdr Satte Lai Sadstent
Fußball.
Techniſche Hochſchule — 5. 5. 98 Sondermannſchaft.
Sportverein 98: Müller
Morgen, Donnerstag, den 17. Dezember, 14.30
Uhr ſpielt Sportverein 98 gegen die Mannſchaft der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt auf dem Hochſchulſtadion. Die Mannſchaft
der Techniſchen Hochſchule, der es ſoeben gelungen iſt, den Titel
des Kreismeiſters zu erringen, tritt in ihrer derzeit ſtärkſten
Auf=
ſtellung an. Es ſpielen:
Hergo
Kugel
Orlemann Schnägelsberger
Müller
Peth. Eßlinger 1.
Eßlinger 2. Geyer Würtemberger
Seliger
Dickel
Roth
Rettig.
Irion
(1. FC. Langen) (Hanau 93) (VfB. Stuttg.) (FV. Sprendl.) (Stkb. Hph.)
Fürſt
Bongardt
Schlarb
(SV. 1900 Gießen) (Mainz 05) (Spfrd. Mainz)
Botzong
Wolf
(Heidelberger R.C.) (Starkenb. Heipenheim)
Schwarz
Hochſchule:
(Mainz 05)
Eintritt: 10 Pfennig
Union Wixhauſen — Sp.Vgg. Arheilgen 0:1 (0:0).
Dieſes ſpannende Lokaltreffen hatte erwartungsgemäß eine
anſehnliche Zuſchauermenge herbeigelockt. Das Spiel wurde mit
einer ziemlichen Nervoſität auf beiden Seiten durchgeführt, ſo
daß eigentlich anſprechende Leiſtungen nicht zuſtande kamen.
Arheilgen ſetzt ſich ſofort in der Unionhälfte feſt, ſo daß die Union=
Hintermannſchaft des öfteren ſehr gefährliche Sachen zu klaren
hatte. Schon nach einer Viertelſtunde wurde Unions halblinker
Stürmer Melk wegen eines geringen Vergehens vom Platz geſtellt,
was eine große Entrüſtung auf dem Spielfelde hervorrief. Das
Spiel wird allmählich ausgeglichener und Angriffe auf beiden
Seiten ſtets gefährlicher, ohne jedoch die Deckungen zu
überwin=
den 15 Minuten vor der Pauſe mußte der Mittelläufer Unions
verletzt ausſcheiden. Nach Wiederbeginn tritt eine große
Wen=
dung in dem Spiel ein. Arheilgen hatte jetzt alle Hände voll zu
tun, um den Angriffen des Platzbeſitzers gerecht zu werden. Dieſe
Drangperiode hätte unbedingt zu Erfolgen führen müſſen, wenn
Union das Schießen nicht vergeſſen hätte. Beide Läuferreihen
waren in der Zerſtörungsarbeit vorzüglich, jedoch im Aufbau
zeig=
ten ſich allerlei Mängel. In den letzten 20 Minuten ereignete
ſich leider ein bedauernswerter Zwiſchenfall, da der allgemein
be=
liebte Spieler Murmann durch Beinbruch ausſcheiden mußte.
Schon glaubte man an ein Unentſchieden, als kurz vor Schluß
Arheilgens Rechtsaußen Bauer, den Ball erreichte und durch
Alleingang den einzigen Treffer des Tages erzielte. Beiden
Mannſchaften für ihren vorbildlichen Eifer ein Geſamtlob,
Schiedsrichter ſehr ſchwach. — 2. Mannſch. — Arheilgen 2. 1:3.
SV. 1910 Weiterſtadt — Germania Leeheim 3:2 (2:1).
Am Sonntag hatte SpV. Weiterſtadt die Germania Leeheim
zum Pokalſpiel zu Gaſt. Die Gäſte ſpielten einen eifrigen und
ſchnellen Fußball. Das Spiel wurde nur durch die reifere
Spiel=
weiſe der Einheimiſchen entſchieden. Schon gleich nach Beginn
konnte man feſtſtellen, daß Leeheim ein nicht zu unterſchätzender
Gegner iſt. Durch die Unvollzähligkeit der Einheimiſchen drückten
die Gäſte in den erſten Minuten ſtark, jedoch fehlte Entſchloſſenheit.
Hier konnten Greifenſtein und die Hintermannſchaft ihr Können
zeigen. In der 15 Minute fiel der erſte Treffer für Weiterſtadt
und in der 30. Minute konnten ſie auf 2:0 erhöhen. Durch die
allzu leichte Spielweiſe der Einheimiſchen konnten die Gäſte ihren
erſten Treffer anbringen. Mit dem Seitenwechſel hatten die
Ein=
heimiſchen weit mehr vom Spiel und nur noch vereinzelte
Durch=
brüche konnten die Gäſte vortragen. Durch einen Fehler der
Hin=
termannſchaft kamen die Gäſte zum Ausgleich. Nach ſtarker
Ueber=
legenheit konnten die Einheimiſchen, da angeblich 2 weitere Tore
nicht einwandfrei erzielt wurden, das ſiegbringende dritte Tor
in ſchöner Kombination einſchießen. Die Gäſte hinterließen den
beſten Eindruck und haben beſtimmt in ihrer Spielweſe ſehr gute
Fortſchritte gemacht. Schiedsrichter Hillgärtner=98 Darmſtadt
lei=
tete ſehr korrekt und zufriedenſtellend. — Schüler — Leeheim
Schüler 0:3.
Handball im Odenwaldgau der 2.T.
Ergebniſſe vom 13. Dezember 1931:
Meiſterklaſſe: Erbach 2. — Momart 1. 3:3, Groß=Umſtadt 2.
— Kirch=Brombach 4:10 (Freundſchaftsſpiel).
A=Klaſſe: Hergershauſen — Altheim 2:1.
C=Klaſſe: Lengfeld 2. — Nieder=Klingen 2. 4:4.
Freundſchaftsſpiele: Kirch=Brombach 2./3. — Zell 2. 2:0,
Böllſtein 1. — Reinheim 2. 1:4. Böllſtein 2. — Reinheim
Jugend 2:4.
Momart beſtritt das Spiel mit Erſatz, brachte aber trotzdem
die Führung an ſich und erzielte ein Halbzeitergebnis 0:3. Nach
dem Wechſel trug Erbach eine harte, unritterliche Note ins Spiel,
die Momart einfach nicht mitmachte, ſo daß es ins Hintertreffen
geriet und Erbach drei Tore aufholen konnte. Erbachs Zuſchauer
machten von ihrem Stimmaterial reichſten Gebrauch! Die Groß=
Umſtädter ſchenkten dem Gegner vor dem Spiel die Punkte. Man
trug dann ein Freundſchaftsſpiel aus. zu dem der Platzverein neun
Mann ſtellte. Es iſt durchaus unangebracht, daß bei einem
Freundſchaftsſpiel mit ſolcher Härte gekämpft wird, wie es in
Groß=Umſtadt geſchah. Die Sache in Lengfeld war wenig reizvoll
das Ergebnis entſprach dem Spielverlauf. Auch in Kirch=Brombach
war das Freundſchaftsſpiel viel zu hart. Die Gäſte mußten alles
aufbieten, um eine höhere Niederlage zu verhindern; dem
Tor=
wart gebührt ein beſonderes Lob. Wie lange dauert es noch,
bis Böllſtein erkennt, daß Handballſpielen keine Gewaltſache iſt,
ſondern eine Sache der Wendigkeit und einiger Technik.
Am Sonntog, den 20. Dezember 1931 ſpielen:
Meiſterklaſſe: Kirch=Brombach — Erbach um 3 Uhr,
Momart — Groß=Bieberau um 3 Uhr. — 4=Klaſſe: Richen —
Altheim um 3 Uhr.
Tv. Nieder=Ramſtadt.
Kommenden Sonntag muß Nieder=Ramſtadt in Hahn
zum fälligen Serienſpiel antreten. Das Vorſpiel wurde von
Nieder=Ramſtadt mit 7:4 Toren gewonnen, jedoch erſcheint der
Ausgang dieſes Treffens völlig offen. — Spielbeginn 3,15 Uhr.
Autoabfahrt 2 Uhr. Fiſcher. Plätze ſind noch frei.
Neuer deutſcher Damenrekord
in der 3X200=Meter=Skaffel.
Die „Nixen” Suchardt, Schön und Engelmann
konnten im Berliner Wellenbad den deutſchen Rekord bei der
3X200=Meter=Staffel von 10:07,6 auf 10:00,2 verbeſſern.
Darmſtädker Akademiker erfolgreich.
Bei dem ſonntäglichen Reitturnier der Univerſität Frankfurt
am Main beteiligte ſich auch neben Gießen, Marburg und
Würz=
burg die Reitgruppe der Darmſtädter Hochſchule. Die
Darmſtädter belegten im Abteilungsreiten für Anfänger und
Fortgeſchrittene je den 1. Platz, im Jagdſpringen A den 1. und
2. Platz und in den Reiterprüfungen durch Herrn Homberg zwei
2. Plätze.
Schwerakhlekik.
Bericht aus dem 2. Kreis des DASV. 91.
Der Kreistag, der jetzt auf den 3. Januar feſtgeſetzt iſt tagt
dieſes Jahr in einer Zeit, wo, wie auch in politiſcher Hinſicht, die
Gemüter heftig aufeinanderplatzen werden. Dazu kommen noch
die aus Sparſamkeitsrückſichten ausfallenden gedruckten
Jahres=
berichte. Dieſe Zeit verlangt Beſchlüſſe und Maßnahmen, denen
die heutige Zeit ihre Stempel aufdrückt. Die Kreisfeſte, die man
doch in der heutigen Zeit zentral legen ſoll, Abſchaffung oder doch
ſtark verminderte Ausgabe von Medaillen und Plaketten,
Eintei=
lung der Ober= und Kreisliga=Klaſſen und noch vieles mehr
ver=
langen Delegierte, die Erfahrung beſitzen und für die ſich
dort=
ſelbſt aufwerfenden Situationen Verſtändnis zeigen.
Das vom Kreisringwart abgeſetzte Verbandstreffen
Ober=
ſtein — Kreuznach kam doch noch in letzter Minute als
Freundſchaftskampf zum Austrag. Ein ſchlechtes Geſchäft hat ia
Kreuznach dabei nicht gemacht. Ein Mannſchaftskampf mit 400
Perſonen Beſuch iſt in Kreuznach heute nicht mehr alle Tage
an=
zutreffen, und Oberſtein kommt noch einmal, und vielleicht mit
noch beſſerem Beſuch, da Kreuznach dieſes Treffen 13:5 gewann.
Einen feſſelnden, ſpannenden Kampf meldet der Kampfleiter von
der Begegnung Klein=Oſtheim — 86 Frankfurt. Daß
die Oſtheimer Matte für Gäſte gefährlich iſt, haben ſchon viele
Kämpfe gezeigt. Daß man aber Frankfurt mit nur 2
Sieges=
punkten heimſchickte daran hat wohl niemand gedacht. Mit
knap=
pen Siegen hält Groß=Zimmern die Spitze des 2. Bezirks.
Es wird ſich noch hölliſch in Acht nehmen müſſen, daß ihm in den
Rückkämpfen nicht Ueberraſchungen die Spitze nehmen. So war
auch Groß=Zimmern in Damm nur mit 11:8 Sieger, wobei Ohl
durch Verwarnungen, die er ſich während des Kampfes zuzog.
punktbeſiegt wurde und ſo ſeinem Rivalen die 2 Punkte überließ.
Weitere Punkte brachten Schmitt und Schmittner für Damm, für
Groß=Zimmern Herbert, Rheinhard, Bernhaxd durch Schulterſieg
und Fröhlich durch Punktſieg über Gehrig. Einen erbitterten,
lauten, aber für ein Lokaltreffen noch erträglichen Kampf
liefer=
ten ſich die beiden Lokalrivalen 1910 und Polizei
Darm=
ſtadt den die glücklichere Mannſchaft 1910 mit 11:9 gewann. —
Aſchaffenburg=Damm — Hanau 5:13. — Kreisliga (1
Be=
zirk). Guten Kampfverlauf mit ſehr ſchönen Kämpfen berichtet
kurz der Leiter des Kampfes der beiden langjährigen Lokalrivalen
Bingen — Bingen=Büdesheim mit dem Reſultat 9:11 2. Bezirk:
Recht intereſſant ſind im 2. Bezirk der Kreisliga die Begegnungen
der Mannſchaften. Nachdem am vergangenen Samstag Eckenheim=
Koſtheim ſich die erſten Verluſtpunkte verſchafft hatte, erhielt es
trotz Verſtärkung durch Holzhäuſer eine 12:9=Niederlage in
Wei=
ſenau.
Kreisliga (3. Bezirk). Trotzdem Aſchaffenburg noch ohne
Punkte iſt, lieferte es gegen Hösbach 2:18 ſehr ſchöne und harte
Kämpfe.
Wegen ſpäter Berichterſtattung iſt noch der Kampf Dieburg —
Hösbach nachzuholen, der von Hösbach mit 14:4 gewonnen wurde.
Von beſonders feinem Betragen ſeitens Dieburger Ringer ſchreibt
der Kampfleiter gerade nicht.
Maſt.
Die ſportlichen Anlagen für die Durchführung der
Olym=
piſchen Winterſpiele in Lake Placid ſind jetzt völlig eingeſchneit,
ſo daß man um eine glatte Durchführung der 3. Olympiſchen
Win=
terſpiele kaum mehr beſorgt zu ſein braucht.
Die Nothilfe=Spiele.
Ausführungs=Beſtimmungen des ſüddeutſchen Verband
Auch im Fußballſport will man nach beſten Kräfte
Milderung der augenblicklich in weiten Volkskreiſen herr
Not beiſteuern und hat zu dieſem Zweck die ſogenannten
Spiele angeordnet, die mit Ausnahme des Mainbezirks im
ten ſüddeutſchen Verbandsgebiet am 10. Januar zur Durckſt
gelangen. Der Reinerlös dieſer ſportlichen Veranſtalturg
dann den einzelnen Nothilfe=Einrichtungen zufließen. Fit
Spiele hat nun der ſüddeutſche Verbands=Vorſtand folger:
führungs=Beſtimmungen erlaſſen:
Die Durchführung der Nothilfe=Spiele obliegt dem Ku
ſitzenden, der ſich für beſtimmte Gebiete ſeines Kreiſes
lichenfalls Spielleiter heranziehen kann. Bei Spielen m
einen aus Nachbarorten ſoll am darauffolgenden Sont,
Rückſpiel geliefert werden, damit auch dieſer Ort ein 2
ſpiel erhält. Die Schiedsrichetr ſind von den örtlichen
richter=Vereinigungen zu ſtellen. Irgendwelche S
oder Entſchädigungen dürfen nicht bezah
den. Wenn eine Steigerung der Einnahmen für den Noty
zu erwarten iſt, können an Orten mit mehreren Verbands
auch Auswahl= oder Städteſpiele ſtattfinden. Doch ſoll
hierbei nach Möglichkeit Unkoſten vermieden werden. Sür
Spielen größere Unkoſten zu erwarten, iſt vorher die
E=
gung des Verbandsvorſtandes einzuholen. Gegebenenfalls ſu
Handballſpiele und leichtathletiſche Veranſtaltungen in de
gramm einzubeziehen. Für alle Nothilfe=Spiele treten ſi
Ausweiſe, die zum freien Eintritt berechtigen, außer Kraf
es möglich iſt, für die Veranſtaltungen Muſikapellen koſten
gewinnen, ſoll dieſe Gelegenheit ausgenützt werden.
Wie man aus dieſen Ausführungs=Beſtimmungen erſ.
abſichtigt der Süddeutſche Fußball= und Leichtathletik=Be/
dieſen Nothilfetag in einer erfreulich großzügigen Weiſe und
Vermeidung beſonderer Unkoſten durchzuführen. Es liegt M000?
den zuſtändigen Kreis= und Bezirks=Vorſitzenden, für diee
ein Programm zuſammenzuſtellen, das auf die Zuſchauc
ken
eine genügende Anziehungskraft ausübt und dementſpreche
den erwarteten finanziellen Erfolg bringt.
Mercedes/Benz rennmüde. — Stuck nach Amerika
Es ſteht nunmehr beſtimmt feſt, daß die Daimler=Ben/0
ſich im nächſten Jahre an keinerlei Rennen beteiligen werdlt
unſeren beiden Europa=Bergmeiſtern Rudolf Caracciola und/
von Stuck hat erſterer ſeine Engagementsverhandlungen
lieniſchen Firmen noch nicht abgeſchloſſen. Hans von Stu
am 12. Januar in Begleitung von zwei SSK.=Wagen diſu.
nach Südamerika an. Er wird zunächſt in Argentinien un
lien verſchiedene Rennen beſtreiten und ſich dann nach Ai
rika begeben, um dort hauptſächlich im Weſten der Ver z1ſan
Staaten an den Start zu gehen. Bekanntlich wollen auch
den erfolgreichen Bugatti=Fahrer Chiron und Varzi währn ue
europäiſchen Winters Rennen in Südamerika beſtreiten.
1
Deutſchland wird den Fußball=Länderkampf gegen Fll/,
vorausſichtlich am 3. Juli in Helſingfors austragen.
Auch in dieſem Jahre wird im Rahmen der deutſchau
Meiſterſchaften in Schreiberhau die deutſche Heeres=Meife Me Cee
zum Austrag gelangen.
Wie der Vorſtand des Süddeutſchen Fußball= und
athletikverbandes bekannt gibt, fällt die Sommerſperre
die Zeit vom 3. bis 30. Juli, wobei der 3. und 30. Juli no /jdNe
die Sommerſperre fallen.
Der in Malmö geplante Städtekampf der Amateurrin=Aſnachten.
Malmö und Nürnberg mußte jetzt infolge des Kursſturchſcdter
ſchwediſchen Krone abgeſagt werden.
Der Berliner Sportpalaſt bemüht ſich um die ſchon einn
geſagte Begegnung in Berlin zwiſchen Primo Carnera md
Stuttgarter Ernſt Gühring, der in den letzten Tagen aus A
zurückgekommen iſt.
„50 RM
klaufen. Gün
Cilly Auſſem. deren Befinden ſich überraſchend ſchnell au/0l0-R
hat, trat zuſammen mit Irmgard Roſt von Buenos Ain4 im allen
Ueberfahrt nach Deutſchland an.
Mit 2:1 (1:1, 0:0, 1:0) blieb am Montag in Wien du/f010-
eichiſche Ländermannſchaft im Eishockey gegen Polen erf.d
A6
Rundfunk=Brogramme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 16. Dezember.
10.20: Schulfunk: Lyriſche Ernte oder Gedichte recht zu hörer
15.15: Stunde der Jugend: Geſchichten von Hans Friedrich B=l
— Oskar weiß keinen Rat. Eine Geſchichte ohne Ende. (Preisauf
b. und K
Eisabethe
den Amtst
16.00: Unterhaltungskonzert der Kapelle Huppertz,
E
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: Margans”
Wetter (Sopran), H. Lingor (Tenor). Am Flügel: O. SeM4
18.40: Dr. v. Heine=Geldern: Totenkult in Urzeit und Gegen WA: 2 bre
M4 1 blaues
19.05: Dr. Waas: Hiſtoriſche Belletriſtik.
19.35: W. Haas: Kleiner Wegweiſer durch Weihnachtsbüchen
19.45: Operettenkonzert des Funkorcheſters
20.30: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.45: Naturſchutzpark für Mundarten. Niederdeutſch.
21.15: Kompoſitionsſtunde: Bernhard Sekles. Funkorcheſter. Mait
Elſe Gentner=Fiſcher (Sopran). Am Flügel: Der Komponiſtl
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.30: Berlin: Das Ende des britiſchen Freihandels. Zeitb
von Actualis.
Königswuſterhauſen.
ſnhalt.
ſanduhr.
chein. 2
Anderhe
Schlüſſel.
uſen: 1 ſchr
leiner ſch
Deutſche Welle: Mittwoch, 16. Dezember.
9.00: Schulfunk: Mit Propeller und Hundeſchlitten durch das RM können
ländiſche Inlandeis.
935: Stadtrat Weiß: Von Akten und Menſchen in der AA iſichtFi
fahrtspflege
10.05: Schulfunk: Robinſon Cruſoe. Ein heiteres Spiel.
11.30: Dr. Wollner: Bodenkultur und Pflanzenbau.
15.00: Jugendſtunde: Koſtenloſe Selbſtanfertigung von Futtergeh
für Vögel.
15.45: Frauenſtunde: Weihnachten in deutſcher Notzeit.
16.00: Ein Geſpräch über einen deutſch=engliſchen Verſuch zw
Stud.=Rat Salewſky und Dr. Littmann.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: O. Beſemfelder, Helga Thorn: Advents= und Weihnacht
lieder
18.00: Prof. Dr. Müller: Die ſozialtheoretiſche Wirkung der 2I
ſchaft kriſe.
18.30: Prof. Dr. Biermann: Die alten Meiſter und wir.
19.00: Min.=Rat Dr. Feßler: Die Sorge der Wirtſchaft unde
Beamten.
19.30: Alt=Berliner Tanz=Abend.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.15: Prof. Dr. Deſſoir: Goethe der Pſychologe.
22.00: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
22.20: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
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Groß=Bieberau, 14. Dezember 1931.
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Oreimal wöchentlich Sprechbörſe.
Ein Schritt zur Wiederaufnahme des regelmäßigen Börſengeſchäfts. — Ruhige Tendenz im Effekkenverkehr.
An den internationalen Debiſenmärkten hat ſich das Pfund am
Nachmittag unter Schwankungen behaupten können und ſtellte ſich auf
Beeiner und Kranrfärier efſerien"
3,44’/s gegen den Dollar, 8,541½ gegen den Gulden, 87,81 gegen Paris,
Freiverkehr.
Die Börſenräume werden fortan dreimal in der Woche für
die Beſucher der Wertpapierbörſe zwecks Abhaltung von
Ausſpra=
chen ohne Abſchluß von Geſchäften geöffnet ſein.
In einer Preſſebeſprechung der Induſtrie= und Handelskammer
Berlin äußerte ſich geſtern Staatsſekretär Dr. Meher zu einer
Oeff=
nung der Wertpapierbörſen für Zuſammenkünfte ohne Abſchluß von
Geſchäften. Er ſagte, daß aus Kreiſen der Börſenbeſucher an die
In=
duſtrie= und Handelskammer der Wunſch herangebracht worden ſei, ſo
lange die Wiederaufnahme des Börſenhandels unmöglich ſei, die
Börſen=
räume mindeſtens dreimal in der Woche den Beſuchern der
Wertpapier=
börſe zu Ausſprachen ohne Abſchluß von Geſchäften zu öffnen. Dieſe
Ausſprachen ſollten dazu dienen, gewiſſe Fehler des Wertpapierhandels
zu korrigieren, den Wert der Papiere zu ſchätzen und Kursanomalien
zu vermeiden. Dieſer Wunſch iſt vom Börſenvorſtand unterſtützt
wor=
den. Mit Rückſicht auf die Widerſtände, die ſich von ſeiten des Reichs=
wirtſchaftsminiſteriums und der Neichsbank der Wiederherſtellung des
Börſenhandels — ſei es auch unter=Beſchränkung auf den ſogen.
Frei=
verkehr — auch jetzt entgegenſtellen, hat die Kammer unter Würdigung
des Bedürfniſſes nach perſönlicher Fühlungnahme innerhalb der
betei=
ligten Berufskreiſe nunmehr beſchloſſen, dem Wunſche zu entſprechen.
Die verſchiedenen Berufsvereinigungen der Mitglieder der
Wertpapier=
börſe werden die Gewähr dafür übernehmen, daß Geſchäfte in dieſen
Zuſammenkünften von ihren Mitgliedern nicht abgeſchloſſen werden.
Unter dieſer Vorausſetzung ſoll die erſte Zuſammenkunft in der Zeit
von 12.30 bis 13.30 am Donnerstag, 17. Dezember, ſtattfinden. Ueber
die weiteren Tage iſt zunächſt noch keine Beſtimmung getroffen worden.
Der geſtrige telephoniſche Freiverkehr in Berlin lag kursmäßig
gegen vorgeſtern abend nur wenig verändert, ſtimmungsmäßig aber eher
freundlicher. Die einzelnen Marktgebiete hatten ruhiges Geſchäft. In
Bankaktien kamen einige Umſätze auf geſtriger Baſis zuſtande.
Elektro=
werte konnten meiſt um etwa 1 Prozent anziehen, und von
Spezialwer=
ten nannte man Aku und Schultheiß 1—2 Prozent höher, während
Deſſauer und Geffürel im gleichen Monat niedriger lagen. Auch der
Pfandbriefmarkt war wenig verändert. Deutſche Anleihen behauptet,
Reichsbahnvorzugsaktien leicht erhöht, auch Reichsſchuldbuchforderungen
eher gefragt. Bei den Abgaben in der letzten Zeit ſoll es ſich neben
den Auslandsverkäufen übrigens zum Teil auch um Exekutionsware der
Liquidationskaſſe gehandelt haben. Der Beſchluß der Berliner
Indu=
ſtrie= und Handelskammer, ab Donnerstag, 17. Dezember, dreimal jede
Woche in der Zeit von halb, 1. bis halb.2 Uhr eine Sprechbörſe in den
Börſenräumen abzuhalten, machte einen guten Eindruck, da man in
ihm den erſten Schritt zur Wiederaafnahme eines regelmäßigen
Bör=
ſenverkehrs erblicken will.,
In den Nachmittagsſtunden erreichten Farbenaktien im
Zu=
ſammenhang mit ungünſtigen Dividenſchätzungen einen neuen
Tiefſtand, da der Abgabedruck an dieſem Markte anhielt.
Wider=
ſtandsfähiger lagen dagegen Farbenbonds, die nur noch 3 Prozent
unter dem Aktienkurs liegen. Auch Montanwerte ſchloſſen ſich
heute der Allgemeintendenz an und waren um 1—2 Prozent
ge=
drückt, eine Ausnahme machten wieder nur Rhein. Braunkohlen.
Reichsbankanteile waren ebenfalls angeboten, während die
übri=
gen Bankaktien verhältnismäßig widerſtandsfähig lagen, und die
Handelsanteile ihren Höchſtkurs ſogar behaupteten. Neben der
bereits geſtern vormittags behandelten Außenhandelsbilanz
ver=
ſtimmte eine dritte aus Norwegen gemeldete Bankinſolvenz
(Hönefeß und Oplands Privatbank), die Osloer Börſe iſt wider
Erwarten nicht geſchloſſen worden, auch die anhaltenden Gerüchte
von einem bevorſtehenden Abgehen Hollands vom Goldſtandard,
die in Berliner Bankkreiſen aber nicht geglaubt werden,
mahn=
ten zur Zurückhaltung. Außerdem wollte man wiſſen, daß die
Deviſenvekluſte der Reichsbank in der zweiten Dezemberwoche,
allerdings im Zuſammenhang mit den Zinsbedürfniſſen der
deut=
ſchen Auslandsanleihen, zirka 30 Millionen betragen haben.
Der Geldmarkk mußte geſtern zum Medio des
Weihnachts=
monats eine relativ große Nachfrage befriedigen, der
Tagesgeld=
ſatz zog auf 7.75 bis 9 Prozent an. Privatdiskonte waren in
er=
heblichem Umfange angeboten. Auch am Pfandbriefmarkt
brök=
kelten die Kurſe nach feſterer Eröffnung ab. 8prozentige
Emiſſio=
nen gingen um 1 bis 2 Prozent zurück, während 7prozentige ſich
ziemlich behaupten konnten, ſo daß die eigentlich unberechtigte
Spanne zwiſchen beiden Arten im allgemeinen eine Verringerung
auf 1—2 Prozent erfahren hat. Bei einzelnen Inſtituten kam es
ſogar vor, daß die 7prozentigen über den Sprozentigen lagen. Zur
Vermeidung ſolcher Kursanomalien und überhaupt zur
allgemei=
nen beſſeren Orientierung ſollen die ab Donnerstag ſtattfindenden
Sprechbörſen dienen, gegen die aber in Kreiſen der Maklerſchaft
ein ziemlich erheblicher Widerſtand zu beſtehen ſcheint. Sicherlich
werden dieſe Fragen aber ebenſo wie das Problem des
Abkehr=
fonds der Kompenſationen und der Entſchädigungen für den
Börſenausfall in einer am Donnerstag ſtattfindenden
Proteſt=
verſammlung der Berliner Maklergemeinſchaft behandelt werden.
Die ſchwache Tendenz der beiden letzten Tage für J.G.
Farben=
aktien blieben auch im geſtrigen telephoniſchen Freiverkehr von Büro
zu Büro in Frankfurt a. M. beſtehen. Die Abgabeneigung hat
ſich eher noch verſtärkt, wobei man wiederum von einigen
Zwangsexe=
kutionen und Auslandsverkäufen wiſſen wollte. Da für das
heraus=
kommende Material nur ganz geringe Aufnahmefähigkeit vorhanden
war, ſchwächten ſich J.G. Farben geſtern abermals um etwa 4 Prozent
ab. An den übrigen Märkten herrſchte ziemliche Geſchäftsſtille, und
die Mehrzahl, der Kurſe blieb gegen geſtern behauptet. Elektrowerte
lagen uneinheitlich; während Siemens und Geffürel bis zu 2 Prozent
niedriger notierten blieben die übrigen Werte dieſes Marktes gut
ge=
halten. Von Bankaktien gaben D.D.=Bank und Reichsbank je 1 Proz.,
Danatbank um 2 Prozent nach. Am Montanaktienmarkt lagen
Rhein=
ſtahl und Mannesmann je 1 Prozent niedriger, ebenſo von
Kunſtſeide=
aktien Aku und Bemberg. Die Umſatztätigkeit bewegte ſich in engen
Grenzen, de man ſtärkſte Zurückhaltung bekundete. Anregungen fehlten
faſt vollkommen, und auch die innen= und außenpolitiſche Situation iſt
nach wie vor ziemlich ungeklärt. Der Nentenmarkt lag geſtern im
gan=
zen genommen eher freundlicher, wenn auch gegen Mittag wieder eine
gewiſſe Unſicherheit ſich bemerkbar machte, die man auf die Ungewißheit
hinſichtlich der Durchführungsbeſtimmungen der neuen Notverordnung
zurückführte. Vormittags zogen die Kurſe auf kleine Publikumskäufe
auf faſt allen Marktgebieten bis zu 1 Prozent an, die ſpäter auch meiſt
behauptet blieben. Von deutſchen Anleihen wurden Reichsaltbeſitz
leb=
hafter gehandelt, Reichsſchuldbuchforderungen lagen ruhig und
unver=
ändert. In Farbenbonds wurden bei wenig verändertem Kurs einige
Umſätze getätigt. — Am Geldmarkt war die Situation für Tagesgeld
weiterhin ſehr leicht. Der Satz ſtellte ſich bei ſehr geringen Umſätzen
auf unverändert 6 Prozent.
Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börſe eröffnete geſtern in luſtloſer Haltung.
Das Geſchäft hielt ſich in ſehr engen Grenzen. Britiſche Staatspapiere
und internationale Werte blieben vernachläſſigt. Die Allgemeintendenz
der Börſe war im Verlaufe ſchwächer. Britiſche Staatspapiere waren
ſtark rückgängig, konnten ſich aber gegen Börſenſchluß wieder leicht
er=
holen.
Die Grundſtimmung der Parifer Börſe blieb bei
ſchleppen=
dem Geſchäft ſchwach, doch konnte man zahlreiche Deckungskäufe
beobach=
ten, die teilweiſe Erholungen zur Folge hatten.
Auch die Brüſſeler Börſe, verkehrte auf Gewinnmitnahmen
in ſchwvächerer Haltung.
Die Wiener Börſe lag unter erneuten Abgaben ebenfalls
ſchwächer.
Die New Yorker Börſe eröffnete bei recht lebhaftem
Ge=
ſchäft.
17,70 gegen Zürich und 14,52½ gegen die Reichsmark. Der Dollar war
knapp gehalten; am Spätnachmittag konnte er ſich nach
vorübergehen=
der Abſchwächung wieder etwas erholen. Die Reichsmark behauptete
ſich gut, in Amſterdam notierte ſie 58,77½ in Zürich 121,70 und in
New York 23,77. Die nordiſchen Deviſen lagen wieder ſchwächer,
be=
ſonders Oslo im Zuſammenhang mit den Bankſchwierigkeiten in
Nor=
wegen. Die Südamerikaner lagen behauptet: Japan hat ſich wieder
etwas erholen können.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 15. Dezember.
Geld Brief Geld Brief Helſingfors 5.894 5.906 Spanien 35.56 35.64 Wien 49.95 50.05 Danzig 82.07 82.23 Prag 12.47 12.49 Japan Budapeſt 66.93 67.07 Rio de Jan. 0.244 0.246 Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.393 7.407 Holland 170.13 170.47 Portugal 13.29 13.31 Oslo 78.67 78.83 Athen 5.195 5.205 Kopenhagen 80.07 80.23 Iſtambul Stockholm 81.02 81.18 Kairo 1491 14.95 London 14.56 14.60 Kanada 3.407 3.413 Buenos Aires 1.063 1.067 Uruguay 1.848 1.852 New York 4.209 4.217 Island 65.68 65.82 Belgien 58.61 58.73 Tallinn 112.79 113.01 Italien 21.63 21.67 Riga 80.92 81.08 Paris 16.52 16.56 Bukareſt 2.517 2.523 Schweiz 82.02 82.18 Kaunas 41.88 41.96Wirtſchaftliche Rundſchau.
Gebr. Adt A.G., Wächtersbach. Nach Informationen wird das
ab=
gelaufene Geſchäftsjahr 1930/31 einen Verluſt aufweiſen. Die
Bilanz=
vorlage und entſprechende Beſchlußfaſſung, möglicherweiſe auch über
Korrektur der Anlagewerte, da inzwiſchen das Werk Groß=Auheim
ſtill=
gelegt wurde, wird erſt im Anfang 1932 erfolgen, ſchon um die
Aus=
wirkungen der Notverordnung abzuwarten. — Sein A.=R.=Mandat hat
aus perſönlichen Gründen Ludwig Fr. Ludovici=München niedergelegt.
Rückgang des franzöſiſchen Außer andels. Die franzöſiſche
Außen=
handelsſtatiſtik weiſt für die erſten elf Monate des Jahres 1931 die
(infuhr nach Frankreich mit 53 942 600 To im Werte von 39 392 826 000
Fr. aus, was gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres einen
Rück=
gang um 1 752 324 Tonnen und 8 606 851 000 Fr. bedeutet. Die
Aus=
fuhr aus Frankreich belief ſich in den erſten elf Monaten des Jahres
auf 28029 407 Tonnen im Werte von B324 833 000 Fr. Das iſt
gegen=
über der gleichen Zeit des Vorjahres ein Rückgang um 5 742 454 Tonnen
und 11 268 776 000 Fr.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 15.
De=
zember ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 64 75 RM. — Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 170 RM.
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 174 RM.
Reinnickel 98 bis 99 Prozent auf 350 RM., Antimon=Regulus auf
50—52 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 42.50—46 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 15. Dezember ſtellten ſich
für Kupfer: Dezember 54 (54,25). Januar 53,75 (54 25),
Fe=
bruar 54 (54,50). März 54,50 (55). April 55.,25 (55,50) Mai 56.25
(56,50). Juni 56,50 (57,25) Juli 57.25 (57,75), Auguſt 57,25 (58,25)
September 58 (58,75), Oktober 58,25 (59,25), November 58,50
(59,75). Tendenz: ſtetig. Für Blei: Dezember, Januar 20 (22).
Februar 21 (22,50), März 21,50 (22.50), April. Mai 21,50 (23),
Juni, Juli, Auguſt, September, Oktober, November 22 (24).
Ten=
denz: luſtlos. Für Zink: Dezember 21 (22) Januar 21 (23),
Februar 22 (22,75) März 22 (23) April 23 (23,50), Mai 23 (24,25),
Juni 23.50 (25). Juli 24 (26). Auguſt 25 (26,25). September 25
(27). Oktober 26,50 (27,25) November 26,50 (27 50). Tendenz:
ſtill — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
bei=
gefügten Brief.
Viehmärkke.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 14./15. Dezember. Auftrieb:
21 Ochſen, 15 Bullen, 654 Kühe oder Färſen, 245 Kälber 920 Schweine.
Ochſen: a) 1. B—33, b) 2. 18—94; Bullen c) 18—24; Kühe a) 23
bis 25, b) 18—22, c) 14—16; Färſen a) 24—32; Kälber c) 38—45,
d) 30—37; Schweine b) und c) 4—50, d) 43—47. Marktverlauf: In
allen Viehgattungen ſchleppend; Kälber geräumt; Großvieh und
Schweine Ueberſtand. Schweine zurückgehende Preiſe.
Jahresverſammlung des Bank= u. Bankiergewe
Die geſtrige Generalverſammlung des Zentralverband c
deutſchen Bank= und Bankiergewerbes (E. V.), Berlin, nahun
Geſchäftsbericht für das Jahr 1931 entgegen. Darin betwtngtmi
Zentralverband zunächſt, daß er den durch die letzte Notveromp oot
zur Tatſache gewordenen Eingriffen in die Rechte der deuſſoh,de
Kapital= und Anleihenbeſitzer bis zuletzt widerſprochen habe
beuge ſich nunmehr, ohne irgendwelche Ueberzeugungen v
geben, der Notwendigkeit der Stunde. Die Regierung
habe=
den gegenwärtigen Verhältniſſen Anſpruch darauf, daß
alle=
ſich deutſch nenne, geſchloſſen hinter ſie trete. Aber es müſſ
nehmlich und deutlich ausgeſprochen werden, daß alle Anſtr
gen vergeblich ſeien, wenn die kommende internationale Re.
der Schulden nicht endlich wirklichen Frieden ſchaffe und ſi
den weltwirtſchaftlichen Notwendigkeiten decke. Der Berichn
det ſich erneut gegen antikapitaliſtiſche Tendenzen und
törichte und böswillige Verallgemeinerung im Hinblick cu
jüngſten Vorkommniſſe in der Wirtſchaft. Das berufliche 80u
bewußtſein habe den Banken ermöglicht, von Ende Aprl ſſie 9
Ende Oktober 3,4 Milliarden RM. Kreditoren bei gleichzz ½, ſein, der
Verminderung der Debitoren um nur 500 Mill. RM. zmüt
zahlen. Bezüglich des Reichskommiſſars für das Bankg=0g varſtellt
wird in dem Bericht erklärt, daß ſeine Arbeit dem Zweck zu
habe, das einſchlägige Tatſachenmaterial zu ſichten und au 1 dnn 109
die für die Geſamtheit wichtigen Nutzfolgerungen zu ziehem gnal kon0
Zentralverband bekennt ſich weiter erneut zu dem Gedankyſat heraus
Kooperation für das Verhältnis zwiſchen Staat und Bamunz primitit
und den einzelnen Gruppen des Kreditgewerbes. Vor allle/ ould auf
Zuge der Beſtrebungen zur Senkung des übermäßigen A ihn zun
niveaus komme dieſem Zuſammenarbeiten eine wichtige Fu/cſt und Fur
zu. Nur bei niedrigem Geldpreis könnten Handel und Tu
gedeihen. In der Folge werde ſich das Bankgewerbe auct öie itel
mehr als bisher der Befriedigung des Kreditbedürfniſſe ſei meine
mittelſtändiſchen Kreditgeſchäftes zu widmen haben. Schmeſſten Mucke
ſei eine ſtärkere Förderung des Einlagegeſchäftes ſämtlicher ſyyt ſein: 7
pen des Kreditgewerbes durch die öffentlichen Gewalten zu von zern
ſtreben. Zu dem Problem der Arbeitsteilung wird darauf iee geſchle
wieſen, daß die Frage der Arbeitstrennung von Depoſiten
Induſtriebank bereits durch den Hamburger Bankiertag vos 40 3 50d
verneinend beantwortet worden ſei. Zum Schluß tritt des N0 von
tralverband noch für eine möglichſte Abkürzung der Dau= ſchubtunge
nen Verbü
börſenloſen Zuſtandes ein.
i praktiſch
ſuncen, die
Produkkenberichte.
ielorene S
Berliner Produktenbericht vom 15. Dezember. Die Geſchäffuält
keit am Produktenmarkt hielt ſich auch heute in den engſten Gzu lundiger
da auf Käuferſeite weiterhin keinerlei Unternehmungsluſt vorwuuſummen
iſt. Für Brotgetreide zeigt ſich lediglich Bedarfsnachfrage der Iy Emerich
verſorgten Mühlen; in anbetracht des geringen Offertenmatericrön ſchien guf
der Provinz genügte dieſe kleine Nachfrage aber bereits, um die
ſowohl für prompt verladbare Ware als auch im Lieferungsgeſcht
05—1 Mark anziehen zu laſſen. Auch am Mehlmarkt deckt der Ku
weiterhin nur ſeinen dringendſten Bedarf, die Preiſe lauten ſow!)
Weizen= als auch für Roggenmehl unverändert. Hafer und
Gems=
ſehr ruhiges Geſchäft in unveränderter Marktlage. Weizen= un
genexportſcheine werden in den Preiſen unverändert genannt; Ey
bezugsſcheine ſtetig.
Kleine Wirlſchaftsnachrichten.
Am Dienstag fanden, wie die Reichsfachgruppe „Bat
Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverband mitteilt, die
Verhandlungen über den neuen Abſchluß des Reichstarifver.”
für das deutſche Bankgewerbe ſtatt. Eine Einigung konnt:
erzielt werden.
Wie das Rheiniſch=Weſtfäliſche Kohlenſyndikat auf A.
mitteilt, iſt es dem Ruhrkohlenbergbau wegen ſeiner wir=”
lichen Notlage nicht möglich, die neuen Preiſe vor dem
Notverordnung vorgeſehenen Termin, d. h. dem 1. 1. 32.
zuſetzen. Die Ankündigungen einer vorzeitigen Preisermä /
erweiſen ſich daher als hinfällig.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 15. Dezember 19 4
eine Unze Feingold 119 ſh. 1 d. — 86.8117 RM., für ein Eg
Feingold demnach 45,9434 pence — 2.,79106 RM.
Zwei der großen Banken Norwegens. „Den Nordſke CI
bank” und „Bergens Privatbank” haben, wie Svenſta 3
bladet” aus Oslo erfährt, am Montagabend beſchloſſen, ihre
lungen einzuſtellen. Bergens Privatbank hat große Schifng
verluſte erlitten. Den Norſke Creditbank hat keine eigenen 9
luſte erlitten, man befürchtet aber, daß bei der nahen Verbügt
mit Bergens Privatbank ein Run auf die Bank ſtattfinden /4 1e0
Die Federal National Bank, eine mittlere Bank in 15
mit einem Einlagenbeſtand von 28 Millionen Dollar, hat =
ihre Schalter geſchloſſen.
M
Angeſichts der Kriſe der japaniſchen Währung ſind die S‟
von Tokio und Oſaka geſchloſſen worden. Die Bank von
hat auf Verlangen der Regierung die bisherigen ſtrengem!
ſchriften für das Ausleihen von Geld unter Proteſt aufge=
Die Direktion erklärt, daß es nicht in ihrer Macht ſtehe=
Inflation in Japan zu verhindern.
Der deutſche Außenhandel im November.
Rückgang der denkſchen Ausfuhr. — Verminderter Ueberſchuß.
Die Außenhandelsergebniſſe für den Monar November laſſen
bereits die ſchwere Beeinträchtigung erkennen, die der internationale
Warenaustauſch durch währungs= und handelspolitiſche Maßnahmen in
der letzten Zeit erfahren hat.
Die Ausfuhr beläuft ſich im November auf 738 Millionen RM.
Dazu kommen noch Reparations=Sachlieferungen im Werte von 11
Mill. RM. (Vormonat 13 Mill. RM.). Dieſes Ergebnis bedeutet
gegen=
über Oktober einen Rückgang der Ausfuhr um faſt 130 Mill. RM. oder
beinahe 15 v.H. Davon dürfte entſprechend der Entwicklung in den
Vorjahren, rund ein Drittel auf ſaiſonmäßige Einflüſſe zurückzuführen
ſein; denn der regelmäßig im Juli beginnende Anſtieg der Ausfuhr
dauert im allgemeinen nur bis Oktober; von November an fällt dann
die Ausfuhr bis Februar ſtärker ab. Zwei Drittel der Ausfuhrabnahme
— rund 75 Mill. RM. — ſind ſaiſonmäßig nicht zu erklären. Dieſe
Verminderung ſtellt zweifellos die erſte Auswirkung der
Abſatzerſchwe=
rungen dar die dem deutſchen Export im Ausland bereitet werden.
Ins=
beſondere läßt ſich der die Ausfuhr hemmende Einfluß der zahlreichen
Valutcentwertungen bereits deutlich erkennen. Die Ausfuhr nach den
Ländern mit entwerteter Valuta hat im allgemeinen im November
ſtär=
ker als im Durchſchnitt abgenommen. Beiſpielsweiſe iſt die Ausfuhr
nach Dänemark um 25 v. H., nach Schweden um 21 v. H., nach Britiſch=
Indien um 37 v. H., nach Argentinien um 22 v. H. geſunken, während
der Rückgang der Ausfuhr nach Frankreich, Italien, der Schweiz und
der Tſchechoſlowakei ſich zwiſchen 10 und 16 v. H. bewegt. Eine
Aus=
nahme hiervon bildet zunächſt noch die Ausfuhr nach Großbritannien,
die im November im Hinblick auf die inzwiſchen durchgeführten
Zoll=
maßnahmen noch zugenommen hat. Die Ausfuhr nach Rußland
be=
ginnt ebenfalls zu ſinken.
Die Auswirkung der Preisbewegung auf den Wert der Ausfuhr iſt
diesmal eine ſehr unterſchiedliche. Der von den Valutgentwertungen
ausgehenden preisdrückenden Tendenz ſtehen preisſteigernde Einflüſſe
gegenüber, die in der, zum Teil allerdings nur vorübergehenden,
ſtar=
ken Aufwärtsbewegung der Preiſe einzelner Rohſtoffe und
Lebensmit=
tel ihren Grund haben dürften. Auch ſcheinen größere Verſchiebungen
in den Qualitäten der Ausfuhrwaren vorgekommen zu ſein. Der
Durch=
ſchnittswert der ausgeführten Lebensmittel iſt geſtiegen, der der
Roh=
ſtoffe und Fertigwaren nur wenig geſunken. Gleichwohl ſind alle
Wa=
rengruppen am Rückgang der Ausfuhr beteiligt, am ſtärkſten jedoch
Rohſtoffe und Fertigwaren.
Die Einfuhr hat ſich wertmäßig mit 482 Mill. RM. auf dem
Stand vom Oktober gehalten. Mengenmäßig iſt ſie um 4 v. H. geſtiegen,
da die Durchſchnittswerte erneut zurückgegangen ſind. Während dieſe
Mengenzunahme der Geſamteinfuhr ſich im Rahmen der
Saiſonbewe=
gung hält, hat die Einfuhr von Rohſtoffen weſentlich mehr
zugenom=
men (um rund 18 b.H.) als ſaffonmäßig (etwn 2 b.H) zu erwarten
war. Die Erklärung für dieſe Steigerung dürfte im weſentlicher!
auf Voreindeckungen zurückzuführen ſein, die durch die vorüberg?
Unſicherheit bezüglich der weiteren Preisſenkungen an einzelnen 30
ſtoffmärkten veranlaßt worden ſind. Die Einfuhr von Lebensr)
und von Fertigwaren iſt im November geſunken. In der Einſu—E0ey
einzelnen Ländern ſind weſentliche Verſchiebungen nicht feſtzu D/ 3649
Zugenommen hat die Einfuhr aus ſolchen Ländern, die für ders”
hoffbezug von beſonderer Bedeutung ſind, wie China (
Oelfrücht-
die Vereinigten Staaten von Amerika (Baumwolle). Die Einfu.
in der Hauptſache Lebensmittel liefernden Ländern (wie
Italie=
die Niederlande) iſt zurückgegangen.
Der Ausfuhrüberſchuß, iſt von 383 Mill. RM. ar eih.
Mill. RM. im November geſunken. Unter Berückſichtigung der ſching
rations=Sachlieferungen überſteigt der Wert der Ausfuhr dend
der Einfuhr um 267 Mill. RM.
Im einzelnen haben ſich im November in der Ausfuhr m. Wink
fuhr folgende Veränderungen ergeben:
In der Ausfuhr von Fertigwaren ergibt ſich ein?
gang bei faſt allen Warengruppen. Beſonders ſtark vermindert.
Ausfuhr von Waſſerfahrzeugen (—16,4 Mill. RM.), die im Vorf
beträchtlich zugenommen hatte, von Textilfertigwaren (—35 Mill.
Walzwerkserzeugniſſen und Eiſenfertigwaren (—20,1 Mill. RM 74
Maſchinen (11,3 Mill. RM.).
In der Gruppe Rohſtoffe und halbfertige V
hat ſich beſonders die Ausfuhr von Steinkohlen und Kols (—34)
RM.), ſowie von ſchwefelſaurem Ammoniak (—3,6 Mill. MM—
mindert.
Die Zunahme der Einfuhr von Rohſtoffen
berl=
weſentlichen auf einer Steigerung der Einfuhr von Baumwolle
Mill. RM.), Delfrüchten und Oelſaaten (+ 70 Mill. RM.), Deß g
(+ 3,4 Mill. RM.) ſowie von Fellen und Häuten (F 62 Mill.
Eine ſtärkere Abnahme (um 3,.4 Mill. RM.) iſt bei der Einfuhe
Nohtabak feſtzuſtellen.
Die Verminderung der Einfuhr von Fertigwaren
insbeſondere aus einem Rückgang bei Maſchinen (— 20 Mill. N9
Textilfertigwaren (—2,3 Mill. RM.).
In der Gruppe der Lebensmittel und Geträn!”
im beſonderen die Einfuhr von Kaffee (—5,9 Mill. RM.), Ohſ
Mill. RM.) und Butter (—2,7 Mill. RM.) abgenommen, während
Bezug von Südfrüchten (x. 4,4 Mill. RM.) in Uebereinſtimmun?
der Saiſontendenz geſtiegen iſt.
Die Reparations=Sachlieferungen im Nobemoe.
fallen im weſentlichen auf Eiſenwaren (3,6 gegen 4,5 Mill. Ne.
Vormonat) ſowie Maſchinen und elektrotechniſche Erzeyo)9
gegen 5 Mill. RMk. im Vormonat).
[ ← ][ ][ → ]ch. 16. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 348 — Seite 13
LATAMlZIO
*
Roman
von FRITZ WEBER
(Nachdruck verboten.)
aBlinde ſtrich ſich über die Stirn. „
Unannehmlichkei=
us Sie damit zu tun haben?” ſtammelte er entgeiſtert.
ſenwoſl. Seit einem halben Jahr ſchleudere ich die Laſt dieſer
ſn utſuchtd der Menſchheit zu Füßen, bitte, beſchwöre Sie. man
ige nine Beweiſe unterſuchen. Man hat mich eingeſperrt,
dan juht mir mit dem Irrenhaus. Und in meiner Not komme
zun hiien, flehe Sie an: Helfen Sie mir, leihen Sie mir
ve zücht, der Wahrheit Bahn zu brechen und den Tod mei=
Wfars an dieſem Schurken Helland zu ſühnen! Sie aber,
uigen mich, was Sie mit all dem zu tun haben? Sie
wol=
ziu Unannehmlichkeiten?"
Graf blickte ſich hilfeſuchend um. „Hören Sie,
Oling=
ſute er begütigend, „der Regierungsarzt in Hobart
be=
daß Ihr Vater und die übrigen Leute der „Svea” an
geſtorben ſind. Gegen dieſes Zeugnis können Sie
zweiſe erbringen, und wenn Sie hundertmal recht
Fſrtzian Olingſen lachte höhniſch auf. „Doch, doch,
Ge=
fuſe Beweiſe kann ich erbringen!” rief er. „Sie ſollen
mn ſein, der meine Beweiſe prüft! Aber ich glaube, Sie
ie ängſtlicher, als ich Sie mir nach Ihren Reden und
ifre vorſtellte. Haben Sie Furcht vor den Millionen Einar
c lann ſagen Sie es gleich, Genoſſe!”
Otemal konnte ſich Fräulein Ackersrode nicht halten: ſie
ziel lut heraus, lachte Emerich mit der ganzen
Unverſchämt=
ihns primitiven Weſens ins Geſicht. Graf Keler blidlte
irrtſald auf ſeinen Gaſt, bald auf die Frauensperſon, deren
ie ihn zum Geſpött des Blinden machte.
qund Furcht?” donnerte er. „Vor wem ſollte ich Furcht
ſenn Sie irren ſich, Genoſſe, Sie irren ſich gründlich! Sie
weyhſin meine Gewiſſenhaftigkeit mit der Allerweltshaltung
„ſcherihen Muckertums vor dem Mammon. Laſſen Sie es
gerat ſein: Ich habe, als Sie noch in den Windeln lagen,
duklate von zermalmender Wucht gegen das Kapital zweier
miſteſte geſchleudert, habe mehr als einen der ſogenannten
ruſchtton zu Fall gebracht. Aber ich will keinen Menſchen
ab=
tn/ahich von ſeiner Schuld überzeugt bin. Beweiſen Sie
ſe bauptungen, und Sie ſollen in Emerich Keler einen
chtlzoen Verbündeten finden!“
Sü praktiſcher Verſtand überflog in wahrem Lichttempo
Ghacen, die ihm dieſer junge Narr in die Hand ſpielte.
er velorene Sohn” hatte ſchon lange eine erſtklaſſige
Sen=
üonnntig. Das Gift des Zweifels an Hellands reinen
Hän=
enhſatz ueit kundiger Hand ins Ohr der Oeffentlichkeit geträufelt,
El mtet inſummen eintragen.
GEmerich Kelers Stimme, der Bruſtton ſeiner Ueber=
uacht
gungſchien auf den Blinden Eindruck zu machen. Klein und
geduckt ſaß er in ſeinem Seſſel, ſeine kraftloſen Hände fingerien
nervös an den Rockknöpfen. Plötzlich griff er in die
Bruſt=
taſche, zog ein ſchmales, in grünes Leinen gebundenes Büchlein
hervor.
„Da!” ſagte er mit bebender Stimme. „Da! Es iſt das
Tagebuch meines Vaters. Leſen Sie! Ich kenne jedes Wort
darin auswendig. Bringen Sie dieſe Aufzeichnungen ohne
Kommentar in Ihrer Zeitſchrift, und Holger Helland iſt
ge=
richtet.”
Graf Keler griff nach dem Büchlein, ſchlug es auf und las.
Es war das Tagebuch eines Seemanns, voll belangloſer
Ein=
tragungen, die jedesmal mit den Daten der Beſteckaufnahme
überſchrieben waren:
„5. September. Mittag. 173‟ 15 öſtl. Länge, 62‟ 3: ſüdl.
Breite. Treibeis. Schwacher Südweſi. Unverändert. An Bord
alles wohl."
„7. September. Mittag. 1722 38 öſtl. Länge, 61: 21: ſüdl.
Br. Treibeis. Drift Nordoſt. An Bord alles wohl.”
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Die Aufzeichnungen dieſer klobigen Hand brachen mit dem
14. Oktober ab, ohne ſich in ihrer Weſenbeit geänderr zu haben.
„Steiſer Südſudweſt. Unverändert. An Bord alles wohl.”
In wenigen Minuten hatte Keler das ganze Buch
über=
flogen. Enttäuſcht ſchob er es auf den Tiſch und wandte ſich
wieder dem Blinden zu.
„Ich weiß nicht, was Sie damit wollen, Olingſen”, fagte
er. „Ich bin zwar in nautiſchen Dingen Laie, aber ich glaube, es
handelt ſich da um Aufzeichnungen, wie ſie jeder Kapitän macht.
Sie ſcheinen nun von der fixen Idee beherrſcht zu werden . . ."
Chriſtian Olingſen winkte ſo energiſch ab, daß der Graf
unwillkürlich verſtummte. „Ich werde von gar nichts beherrſcht,
Genoſſe!” ſtieß er hervor. „Fällt ihnen nicht auf, daß mein
Vater, der angeblich als letzter ſtarb, kein Wort von einem
Krankheitsfall unter der Mannſchaft des Schiffes berichtet? Iſt
es Ihnen nicht verdächtig, daß die „Svea” am 14. Oktober in
guter Fahrt nach Norden ſich befand und am 2. November als
ein ſchwimmender Sarg in Hobart eintraf?”
Aber die Leiche Ihres Vaters und die des Mechanikers
Sorre wurden doch ordnungsgemäß unterſucht, Olingſen! Sie
werden doch nicht behaupten wollen, daß ein
Regierungs=
arzt . .
„Geld vermag leider alles”, warf der Blinde ein.
„Unſinn, Menſch! Damals wußte niemand, daß Hellaud im
Beſitze eines ſo weittragenden Geheimniſſes war.”
„O doch, lieber Genoſſe! In dem Protokoll dieſes ſauseren
Doktor Shopwith, von dem ich mir mit vieler Mühe eine
Ab=
ſchrift verſchaffte, kommt folgende Stelle vor: „Ingenieur Helland
ſprach bei meinem erſten Beſuch auf der „Spea' irre, was wohl
auf andauernde Depreſſionszuſtände zurückzuführen iſt. So
be=
hauptete er, es handle ſich um viel Geld, die Verſtorbenen ſeien
zum Teil Mitwiſſer ſeines Geheimniſſes geweſen, und ſo
wei=
ter.” — Helland ſprach nicht irre, Keler, er ſagte die Wahrheit.
Es handelte ſich wirklich um viel Geld, und Doktor Shopwith
war der erſte Schuft, den er damit geködert hat.”
„Wie kamen Sie in den Beſitz dieſer Aufzeichnungen Ihres
Vaters?”
„Wir erhielten ſie nebſt einigen Kleinigkeiten von der
Qua=
rantäneſtation Hobart zugeſchickt. Scheinbar hat Helland vergeſſen,
das Buch zu vernichten. Das iſt der gewiſſe faule Punkt, der ſich
bei jedem Kapitalverbrechen findet. Alles wird man überlegen
können, aber die Tatſache, daß mein Vater nicht als letzter,
ſon=
dern als erſter auf der „Svea” verſtarb, kann man mir nicht
ab=
treiten."
„Iſt es nicht möglich, daß Kapitän Olingſen unter dem
Ein=
druck der Kataſtrophe ſeine Aufzeichnungen einſtellte?"
„Ausgeſchloſſen! Das macht kein Seemann, und mein Vater
am allerwenigſten. Er hätte ſterbend noch davon berichtet, wenn
— man ihn nicht daran verhindert hätte.”
Graf Keler=Koroſzinſki zündete ſich eine Zigarette an und
ſchritt ſchweigend auf und ab. Die Behauptungen dieſes Mannes
hatten etwas für ſich. Man konnte, wie ja auch Olingſen wünſchte,
das Tagebuch des Kapitäns veröffentlichen, ohne irgendwelche
Schlüſſe daran zu knüpfen. Jene, die ſich dafür intereſſierten, vor
allem Helland ſelbſt, würden genau ſo reagieren, wie es ihrer
tatſächlichen Schuld entſprach. Brachten ſie den „Verlorenen Sohn”
mit einer größeren Summe zum Schweigen, dann war es ſicher,
daß der Blinde recht hatte, und man konnte die Erläuterungen
zu dem Tagebuch als Manuſkript an das Syndikat verkaufen.
Wurde die Veröffentlichung nicht beachtet, dann hatte man
nie=
mand beſchuldigt und konnte keine Unannehmlichkeiten haben.
Er blieb vor Chriſtian Olingſen ſtehen und ſagte mit einem
Ton, der wie die Poſaune des Jüngſten Gerichts klang: „Holger
Helland wird ſeinen Ankläger finden. Ich übergebe das Tagebuch
Ihres Vaters der Oeffentlichkeit. Möge die Welt über den
Schul=
digen richten!“
Der Blinde zitterte vor Erregung. Er ſtreckte die Arme aus,
erhob ſich, fiel aber, hyſteriſch ſchluchzend, wieder in den
Korb=
ſeſſel zurück. Graf Emerich Keler=Koroſzinſki betrachtete ihn,
gütig lächelnd. Zwei Tränen glitzerten in den Winkeln ſeiner
ſchrägen Augen. Fräulein Lea Ackersrode ſah es und ſchlenderte,
das Taſchentuch zwiſchen den tadelloſen Zähnen, an den Rand der
Terraſſe. Dort ließ ſie ihr ſtummes Gelächter in krampfhaftes
Huſten übergehen.
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Seite 14 — Nr. 348
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Berphard Minetti, Margarete Schlegel,
Maria Bard, Gerhard Bienert u. a.
Der Film ist ein Sittenbild aus der
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Weltstadt vorüberdreht.
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der Ufa
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Im Beiprogramm:
Micky und die indianer
und die Emelka-Tonwoche.
Regie: Hans Schwarz.
Musik: Werner R. Hermann.
Weitere Darsteller: Reinhold Schünzel,
Paul Hörbiger, Paul Heidemann
Eine Operette, flott und humorvoll,
voll witziger Parodien, charmant, mit
viel Laune gemacht, mit einer
ent-
zückend komponierten Musik. (V. 18129
Vorher:
Das arstklassige Beiprogramm.
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr. / Beginn: 3.45, 6.00 und 8 20 Uhr
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