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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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4 2mallgem Erſchelnen vom 1. Dezember
nSer 2.18 Reſchsmark und 22 Pfennig
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Reichsmark ſrei Haus. Poſtbezugspreis
Weſtellgeld monatlſch 2,75 Reſchemart.
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Bezieher nſcht zur Kürzung des
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Berbindlichkelt für uns. Poſiſcheckonto
-Franfurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet
Nummer 339
Montag, den 2. Oezember 1931.
194. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Dammſtadt 25 Reichepig
Finanz=Anzeigen 40 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
brelt) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärte 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichemark
(41 Dolſar — 4.20 Marli. — Im Folle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlſcher Beſtreibung ſälli ſeder
Nabait weg. Banffonio Deutſche Vank und
Darm=
ſädter und Naiſonalbant.
chr Perantwortlichkeit des Staatsbürgers!
Lindfunkvorkrag Dr. Groeners.
Berlin, 6. Dezember.
P IIa Reſhäniſter Dr. Groener ſprach am Sonntag über alle
ührt vonshutſcheu kundfunkſender über das Thema „Von der
Verantwor=
dusst aatsbürgers”. Er führte u. a. aus: Ich hoffe und
der aß meine heutigen Worte die Ueberzeugung von der
G5lkſalsverbundenheit aller deutſchen Volksgenoſſen weiter
femverden. Vom Staatsbürgertum und ſeiner
Verantwor=
nude heutigen Zeit zu ſprechen, iſt nicht ganz einfach, weil
Aſie die öffentliche Meinung in einer Weiſe zum
Aus=
mt, die den Eindruck erweckt, als exiſtiere ein deutſches
itertum nur noch mit antiquariſchen Rech=
Gpolitiſchen Parteien ſind jedoch durch die
ü des Verhältniswahlrechts in Organiſationsformen
ge=
ö. dem Bürger die ſchöpferiſche Wirkung immer ſchwerer
n. Das Uebermaß des Parteigeiſtes droht, die
Staats=
umdu überwuchern.
ſichtigſte Funktion des Staatsbürgers iſt das Wahl=
2ſſr einzelne Staatsbürger trägt die Verantwortung
da=
daßltir Volkswille nicht in Bahnen getrieben wird, wo es
Autzllng der Volkskräfte kommt. Wir erleben
ge=
de inder heutigen Zeit eine ſolche Auflöſung
dmelendaraus erkennen, daß ſich das
Staats=
rgeſkim in einem krankhaften Zuſtand be=
W Wieß ilten wir dem begegnen? Die Verantwortlichkeit des
ſizelnns nuß geſtärkt werden. Die Verantwortlichkeit der
Par=
darf ahnt von Einzelintereſſen ausgehen, ſondern vom
Geſamt=
imt inne des Staatsbürgertums. Die Verantwortlichkeit
Regiſiteng muß alle Volksgenoſſen umfaſſen. Der geiſtige In=
„Fdesh (gatsbürgertums muß vom Einzelnen ausſtrömen als
indigſe jaft bis zur oberſten Spitze der Regierung, und muß
dieſ erwreder zurückſtrömen bis zu jedem Einzelnen. Dieſe
hktionl rn der heutigen Zeit geſtört. Zahlreiche
Zerreißun=
ider Mnüle haben dazu geführt, daß der Strom nicht in einem
hen Bie ſich durch den Volkskörper zur Spitze bewegt. Das iſt
ſehrf aſte Mahnung an die Regierung.
Wenw ir dieſer krankhaften Erſcheinung nicht Einhalt tun,
b iſt½ Staatsbürgertum in höchſter Gefahr,
Ands in Parteibürgertum umzuſchlagen.
iſt ſce zu begegnen? Durch die Stärkung der
Verantwort=
leit aicl politiſchen Führer und dadurch, daß die Regierung
Fat
nichtildn Volkskörper iſoliert. Was iſt nun in der
gegenwär=
in La gſie Aufgabe der Regierung? Pflicht der Regierung iſt,
handeuch Und ſie wird handeln, um das notwendige
Rettungs=
ſon heßen. Sie wird die Flinte nicht ins Korn werfen,
lmehris ſe Kraft aufbieten, um das deutſche Volk aus dem
aß zizeruszuführen. Die Regierung kann aber nicht
durch=
end A)fem ohne die Unterſtützung der Staatsbürger. Neue
Everop lungen werden dieſer Tage erſcheinen, die den Fortgang
Staoltz umd Wirtſchaftslebens ſicherſtellen. Die neuen
Maß=
hmen kſtuen nicht die öffentliche Kritik. Die Regierung hat
er auchin Recht darauf, daß ihre verantwortungsbewußten
Aönahrre von den Staatsbürgern in gleichem
Verantwor=
sbewhlſſein aufgenommen werden.
Verantwortungsbewußt=
iſt AFechte Loſung für Regierung und Staatsbürger.
Unzcſſte Vorbilder echten Staatsbürgertums ſind im Volke
eiretenanr allem aber Reichspräſident v. Hindenburg. Einen
2 beiten Eſk zu nennen, iſt mir aufrichtiges Bedürfnis:
Reichs=
er 2EBrüning, über deſſen Perſönlichkeit ganz falſche und
r bö aull ge Meinungen umherlaufen. Gewiß ſteht jeder
Mer iſher politiſchen Drecklinie. Es handelt ſich aber um das
mtwach ſas ſchwer leiden muß, wenn die Verrohung der
poli=
en Sſchn zur Verunglimpfung derjenigen führt, die aus
der V chlandsliebe bemüht ſind, in hohem ſittlichem Wert das
sbüäziert um zu erhalten. Möge ſtaatsbürgerliche Geſinnung
Der 3chAllgemeingut des deutſchen Volkes werden. In die=
Zeich’ſallein wird Deutſchland die Not der Gegenwart über=
Hinlagsſikzung des Reichskabinefts.
* Berlin, 6. Dezember.
Das 4u skabinett trat heute nachmittag zu einer kurzen
Muns zAmmen, um in ſeinen Beratungen über die neue Not=
Ruonucgertzufahren. Morgen vormittag ſollen dieſe Bera=
RieI uu Ihechr zum Abſchluß gebracht werden. Daraufhin wird
Neich Fluller vom Reichspräſidenten zum Vortrag empfangen
c ihut bis zur Stunde noch kein Termin anberaumt wor=
Ue köleibt dabei, daß die Notverordnung nach der Unter=
Pna /4 Oienstag oder Mittwoch veröffentlicht werden wird.
G emeinderakswahl in Stukkgark.
Stuttgart, 6. Dezember.
egen von den württembergiſchen Gemeinderatswahlen
Nein A lsemeinden und Stuttgart vor. In Stuttgart eut=
A Aude: Klammern das Ergebnis der Reichstagswahl 1930):
Lomm dist iche Oppoſition 4037 ( —) 0 Mandate
Chriſtl/ 4 Volksdienſt ... 9975 (12351)
Scialichfratie
. . 46 810 (60 198)
Zentruuu
„ 18 186 (19 615)
Zeudic K mnale ... 19525 (18394) 3
Fraueraul.
.. 4 760 ( —) 0
Soer Rt Einheitsliſte r . 23 104 (651 897)
tiönelzimliſten
„. 44 599 (22 587)
... 37 803 (38 414) 6
Linksparteien haben zuſammen rund 10 000
Stim=
erlichen und Rechtsradikalen zuſammen rund 4700
Ber aufgebracht als bei der Reichstagswahl 1930.
von einigen Schlägereien in der Nacht zum Sonn=
Semeindewahlen ruhig verlaufen.
Der neue Kurs der Bolksparkei.
Oppoſikion gegen Brüning.
Verkrauenskundgebung für Dingelden.
Hannover, 6. Dezember.
Am Sonntag fand hier die Tagung des Zentralvorſtandes der
Deutſchen Volkspartei ſtatt. Von den führenden Perſönlichkeiten
der Partei fehlten nur wenige, ſo die Abgeordneten Kahl und
Scholz, die durch Krankheit verhindert waren.
Dingeldey eröffnete die Tagung mit einem mehr als
zweiſtündigen Vortrag. Er führte u. a. aus: Ein Führer wie
Hitler beſitze ſeine Zugkraft in dem faſt myſtiſchen Glauben der
Maſſen. Das ſei es, was ihm den Anhang ſichere, nicht die
Klar=
heit eines Programmes. Dem Kanzler fehle trotz aller
Teiler=
folge die Planmäßigkeit und innere Kraft der Maßnahmen. Das
Syſtem der Notverordnungen treibe Millionen in die Arme des
Radikalismus. Es verſtärke ſich die Forderung, große Maſſen aus
der Oppoſition in die Verantwortung zu führen. Wir ſind nicht
kurzſichtig gegenüber den Riſiken. Schließlich ſind auch die
Mil=
lionen der radikaliſierten Maſſen Menſchen, um die der Staat, und
um die wir ringen müſſen. Nichts müßte widerlicher wirken, als
die Ente, meine Haltung ſei von dem Wunſche beſtimmt geweſen,
Miniſter zu werden. Solche Anträge ſind an mich wiederholt
ge=
ſtellt worden, aber ich habe geantwortet, daß ich eine zu hohe
Auf=
faſſung von meinem Führeramte in der Partei habe, um auf dieſe
Vorſchläge einzugehen. Es war nicht unſer Wunſch, in die
Oppo=
ſition zu Brüning zu treten. Wir wären lieber an ſeiner Seite
geblieben, wenn dafür die Vorausſetzungen vorhanden geweſen
wären. Daß die Entſcheidung vom 16. Oktober in der Partei heiß
umſtritten geweſen ſei, ſei beklagenswert. Jetzt komme es darauf
an, Einheit und Geſchloſſenheit für das künftige Ringen in der
Politik herzuſtellen. Die Deutſche Volkspartei dürfe nicht in
Ab=
hängigkeit von anderen Bewegungen kommen. Die
Auseinander=
ſetzung Hugenbergs mit den Nationalſozialiſten zeige deutlich
genug, wohin es führe, wenn man ſich an eine andere Bewegung
anhängen wolle. Nüchternheit und Beſonnenheit bewahre ſich eine
Partei nur dann, wenn ſie jede Verflechtung ſolcher Art ablehne.
Auch künftige Koalitionen und Konſtellationen würden nur
frucht=
bar ſein, wenn ſie von ſelbſtändigen Faktoren gebildet würden. Der
Redner ſchloß mit dem Appell, auf dem Poſten zu ſein für die
Sache der Partei und des Vaterlandes, und einig zu ſein im
feſten Willen. — Die Verſammlung bereitete dem Parteiführer
eine große Kundgebung.
Nach einer lebhaften Ausſprache fand folgende
Entſchließung
Annahme:
„Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei billigt die
Ausführungen des Parteiführers über die politiſche Lage und
den Kurs der Partei. Er ſpricht dem Parteiführer ſein volles
Vertrauen aus. Der Zentralvorſtand iſt der Auffaſſung, daß die
Rettung Deutſchlands aus ſeiner heutigen bedrängten Lage nur
in Abkehr von der Sozialdemokratie erfolgen kann. Er hält die
Bildung auf einer auf die breiten nationalen Kräfte des deutſchen
Volkes geſtützten Reichsregierung für dringendes Erfordernis.
Aus dieſer Erkenntnis ſteht die Deutſche Volkspartei unter
Wah=
rung ihrer Selbſtändigkeit nach allen Seiten in entſchloſſener
Oppoſition zu der gegenwärtigen Reichsregierung und der
Regie=
rung in Preußen. Von allen Gliederungen der Partei fordert der
Zentralvorſtand ſtraffe Zuſammenarbeit mit der
Reichstagsfrak=
tion in allen wichtigen politiſchen Entſcheidungen, Einheit und
Geſchloſſenheit als Vorbedingung jeden Erfolges.”
Es nahmen 344 Vertreter an der Tagung teil. Nur 14
Mit=
glieder ſtimmten gegen die Entſchließung.
Organiſakionstagung der Deutſchen Staatsparkei.
Die Deutſche Staatspartei hielt am Samstag und Sonntag
in Berlin eine aus allen Landesteilen beſchickte
Organiſations=
tagung ab. Die Verhandlungen, die abwechſelnd von den
ſtell=
vertretenden Vorſitzenden Dr. Weber, Frau Dr. Lüders und
Landrat Rönneburg geleitet wurden, ergaben Beſchlüſſe für den
Ausbau der Organiſation und die Vorbereitung der preußiſchen
Landtagswahlen. In der politiſchen Ausſprache kam die
ein=
mütige Ablehnung jeder Regierungsbeteiligung der
National=
ſozialiſten und der entſchloſſene Wille zum Ausdruck, die
Deutſche Staatspartei zur Aufnahmeſtellung für eine ſtarke
ſelbſtbewußte Mitte auszubauen, die entſchloſſen iſt, Deutſchland
vor allen radikalen Experimenten zu bewahren.
2as Schweizer Volk
lehnt Alkers= und Hinkerbliebenenverſicherung ab.
Das Schweizer Volk hat am Sonntag die Einführung der
Alters= und Hinterbliebenenverſicherung abgelehnt, nachdem es
bereits vor ſechs Jahren die grundſätzliche Einführung der
Ver=
ſicherung beſchloſſen hatte. In jahrelangen Beratungen wurden
vom National= und Ständerat die Einzelheiten feſtgelegt. Nun
entſtand in dieſem Sommer bei den Kommuniſten und der
reak=
tionär eingeſtellten eidgenöſſiſchen Front eine ſtarke Oppoſition
gegen die Verſicherung. Es wurden die notwendigen Stimmen
aufgebracht, die erreichten, daß die Verſicherung und ihre
Aus=
führungsgeſetze noch einmal zur Volksabſtimmung zu bringen
ſeien. Die Verſchlechterung der Wirtſchaftslage in Verbindung
mit dem bevorſtehenden Lohn= und Gehaltsabbau ſowie die Angſt
vor jahrelanger Prämienzahlung für Verſicherte und Arbeitgeber
hat dazu geführt, daß das Volk nun mit ſtarker Mehrheit die
Alters= und Hinterbliebenenverſicherung ſowie die zur
Aufbrin=
gung der Staatszuſchüſſe vorgeſehene Tabak= und
Zigarettenbeſteue=
rung abgelehnt hat. Nach den bis Sonntag abend vorliegenden
vorläufigen Ergebniſſen aus achtzehn Kantonen ſtehen 208 000
Ja=
bereits 390 000 Nein=Stimmen gegenüber. Bisher hat nur der
Kanton Baſel=Stadt die Verſicherung angenommen.
Hikler will nicht Reichspräſidenk werden
TU. London, 6. Dezember.
Unter der Ueberſchrift „Schickſalsreiche Woche für Deutſchland”,
und „Berlin in Fieberhitze” veröffentlicht der „Sunday Graphic”
ein, wie er ſagt, neues Interview mit Hitler. Einleitend bemerkt
die Zeitung, daß das deutſche Kabinett hinter verſchloſſenen Türen
tage, und daß man fortwährend von der Möglichkeit des
Rück=
tritts der Regierung Brüning ſpreche. Hitler ſei bereit und
erwarte ſtündlich, daß er zur Macht gerufen werde. Man glaube,
daß das Kabinett Brüning erledigt ſei, wenn es keine Anleihen
erhalte. Hitler habe geſagt, daß Brüning keine andere Alternative
anbieten könne. Die Regierungskriſe, ſo äußerte ſich Hitler in dem
Interview, ſei früher gekommen, als man erwartet habe. Die
Pläne der Nationalſozialiſtiſchen Partei zur Uebernahme der
Regie=
rung ſeien am Samstag früh fertiggeſtellt worden.
Hitler erklärt dann, daß alles Gerede über ſeine etwaige
Kandidatur zum Reichspräſidenten Unſinn ſeien.
Er hege keine derartigen Pläne. Wenn ein neuer Präſident
ge=
wählt werden ſolle, ſo werde dies ein Mann ſein, an den er
jetztſchondenke. Im weiteren Verlauf des Interviews ſagte
Hitler, daß Deutſchland in die gegenwärtige Kriſe infolge der
Verſchwendungsſucht ſeiner früheren Regierungen geraten ſei.
Deutſchlands Finanzpolitik ſei vollkommen abhängig von der
Hal=
tung Frankreichs geweſen, was Deutſchland zur Aufſtellung einer
Finanz=Diktatur gezwungen habe. Uebergehend auf andere
Fra=
gen, verlangte Hitler, daß man die Abrüſtung entſchloſſen in
Angriff nehmen müſſe. Er ſtimme vollſtändig mit Senator Borah
darin überein, daß Frankreich der Feind der Abrüſtung
wäre. Obwohl es von keiner anderen Nation bedroht ſei, ſo wolle
es ſeine rieſenhafte Ueberlegenheit in Waffen und Gold noch
erhöhen, bloß um die Reparationszahlungen zu erzwingen und
den wirtſchaftlichen Zuſammenbruch Deutſchlands herbeizuführen.
Dieſe Politik ſei eine Gefahr für die ganze Welt, ſo ſagte Hitler.
Aber er hoffe, wenn auch nicht mit großer Zuverſicht, daß
Frank=
reich bald erkenne, wohin es Deutſchland treibe, und er hoffe noch,
daß die Nationalſozialiſtiſche Partei nach Uebernahme der Macht
ihre Haltung ändern könne, falls eine verſtändigere Auffaſſung in
Paris dies zulaſſe.
Hitler betont weiterhin die Notwendigkeit einer
internatio=
nalen Einheitsfront gegen Moskau und bezeichnet einen engen
Zuſammenſchluß zwiſchen Deutſchland, England und Italien als
den aufrichtigen Wunſch der deutſchen Patrioten. Er ſchloß ſein
Interview mit einem Hinweis auf das Wachstum der
National=
ſozialiſtiſchen Partei, das ſelbſt die Führer der Partei überraſcht
habe, ſo daß er unter dem Einfluß der öffentlichen Meinung das
Steuer auch dann übernehmen müßte, wenn er ſelbſt es vielleicht
nicht wünſchte. Die kommende Woche werde für die
Geſchichte Europas in den nächſten zehn Jahren
bedeutungsvoll werden.
Keine unbegründeten Hoffnungen möglich.
FU. London, 6. Dezember.
Zu der Frage, wie eine Uebernahme der Regierung
Deutſch=
lands durch die Rechtsparteien oder deren Eintritt in die
Regie=
rung in England aufgenommen würde, wird von Stellen, die
der Regierung naheſtehen, die Anſicht geäußert, daß dies
natür=
lich in erſter Linie eine innere Angelegenheit Deutſchlands ſei.
England werde einen Regierungswechſel, wie auch ſchon früher,
als eine Tatſache hinnehmen, wobei man ſich der Hoffnung
hin=
gebe, daß eine neue Regierung ihre Politik den wirklichen
Inter=
eſſen Deutſchlands anpaſſen werde, wofür man engliſcherſeits
volles Verſtändnis haben würde, da die deutſchen Intereſſen den
engliſchen nicht zuwiderlaufen. Es ſei jedoch zwecklos,
Hoff=
nungen auf angebliche Gegenſätze zwiſchen England und
Fraul=
reich zu hegen, da England an der Politik der Zuſammenarbeit
mit Frankreich und Deutſchland im Rahmen der
Völkerbunds=
verpflichtungen feſthalten werde.
Bernehmungen in der Affäre Dr. Beſt.
Durch den beauftragten Unterſuchungsrichter des
Oberreichs=
anwalts, Reichsgerichtsrat Zöller, fanden am Freitag und
Sams=
tag im hieſigen Oberlandesgericht eine Reihe von Vernehmungen
wegen der Boxheimer Affäre ſtatt. U. a. iſt auch Dr. Beſt
ver=
nommen worden. Ueber das Ergebnis der Vernehmungen wird
ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt.
Gefährliche Lage in Kintſchau.
Schanghai, 6. Dezember.
Der chineſiſche Außenminiſter Wellington Ku erklärte in
einer Unterredung mit Vertretern der chineſiſchen Preſſe, daß
die Lage bei Kintſchau ſehr gefährlich ſei. Die chineſiſche
Regie=
rung will unbedingt, daß die ausländiſchen Konſulen die
Eiſen=
bahnſtrecke Mukden-Kintſchau beſichtigen, um zu beweiſen, daß
die chineſiſche Regierung keine feindſelige Politik gegenüber
Japan treibe. Für den Fall, daß der Völkerbund verſage,
ſollten die ausländiſchen Beobachter ſich überzeugen, daß Japan
der Angreifer ſei, und daß die japaniſche Politik an der
Aus=
dehnung des chineſiſch=japaniſchen Streites ſchuld ſei.
Für 900 000 Mk. falſche Banderolen beſchlagnahmk.
Emden. In dem Kampf der Zollbehörden gegen den
täg=
lich zunehmenden Schmuggel an der deutſch=holländiſchen Grenze
iſt der Zollfahndungsſtelle in Lingen an der Ems ein großer
Schlag gelungen. Seit mehreren Monaten war es der
Zollver=
waltung bekannt, daß in Holland falſche deutſche
Tabakſteuerbande=
rolen in großer Zahl hergeſtellt, heimlich über die Grenze
ge=
bracht und in Deutſchland zum Kaufe angeboten wurden. Jetzt
iſt es gelungen, in Papenburg an der Ems dieſe Fälſcher= und
Schmugglerbande zu überführen, als ſie gerade kurz zuvor die
Falſchzeichen geſchmuggelt hatte und im Begriff war, ſie in
Kraft=
wagen wegzuſchaffen. Die Schmuggler hatten die Banderolen auf
deutſcher Seite in einem Torfhaufen auf einem Gehöft verſteckt,
wo ſie dann von den Mittelsmännern abgeholt worden waren.
Etwa 50 000 falſche Tabakſteuerzeichen im Werte von rund 900 000
Mark konnten beſchlagnahmt werden. Zwei Täter wurden
ver=
haftet und dem Papenburger Gefängnis zugeführt. Die Fäden
der Geheimdruckerei führen nach Amſterdam.
Darmſtadt, den 7. Oezember 1931.
Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl) auf
14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht aufgeſtellt. (Vom 7. Dezember bis
21. Dezember 1931. )
Aſtrow, Wladimir. Seelenwende. Freiburg i Br.: 1931
31/522. Botzenhart Erich. Freiherr vom Stein. Briefwechſel,
Denkſchriften und Aufzeichnungen. 1. Band. Berlin: 1931. 31 B77.
Brentano Lujo. Mein Leben. Jena: (1931). 31/492.
Co=
verte Robert. The trovels of Captain Robert Coverte.
Phi=
ladelphia: 1931. 31/364. Gebhardt, Martin. Goethe als
Phy=
ſiker. Berlin: 1932. 32/13. Grote, L. R. Das Weltbild der
Naturwiſſenſchaften. Stuttgart: 1931. 31/530. Häberlin
Her=
mann. Praktiſche Geſundheitspflege. Zürich: 1931. 31/500. Koch,
Karl. Die Großmeiſter und Schöpfer unſerer deutſchen
Bienen=
zucht. Berlin: (1931). 31/458. Kürbs Friedrich. Die
oſteuro=
päiſchen Staaten. Stuttgart: 1931. 31/459. MacDonald, J.
Ramſay. Die ſozialiſtiſche Bewegung. Berlin: (1931). 31/478.
Meſſer, Auguſt. Geſchichte der Pädagogik. Bd. 1—3. Breslau
1930/31. 31/543. Muſchg Walter. Gotthelf. Die Geheimniſſe
des Erzählers. München: (1931). 31/498. Obermaier, Hugo.
Urgeſchichte der Menſchheit. Freiburg i. Br.: 1931. 31/548. Pic=
Card. A. Profeſſor Piccards Forſchungsflug in die Stratoſphäre.
Augsburg: 1931. 31/363. Rignano. Eugenio. Das Gedächtnis
als Grundlage des Lebendigen. Leipzig: 1931. 31/465.
Samoi=
lowitſch R. S=O=S in der Arktis. Die Rettungsexpedition
des Kraſſin. Berlin: (1931). 31/531. Schultz, Martin. Raabe=
Schriften. Wolfenbüttel: 1931. 31/553. Vallentin Berthold,
Winckelmann. Berlin: 1931. 31/477. Welter Erich. Die
Ur=
ſachen des Kapitalmangels in Deutſchland. Tübingen: 1931.
31/436. Werkmann, Karl Freiherr von. Deutſchland als
Ver=
bündeter. Kaiſer Karls Kampf um den Frieden. Berlin: 1931.
31 B 69. Williams, A. Bryan. Auf Hochwild in Canada.
Berlin: 1932. 32/9. — Vom 21. Dezember an verleihbar.
Vor=
merkungen werden im Leſeſaal entgegengenommen.
Muſikverein. Die Nikolausfeier findet am
Sams=
tag, den 12. Dezember, 8,15 Uhr, im Vereinshauſe ſtatt. Auf
Vorträge folgt ab 11 Uhr Tanz. Die Jazzmuſik wird von
er=
werbsloſen Muſikern ausgeführt. Karten für aktive und inaktive
Mitglieder 7 1 Mark nur bei dem Hausmeiſter. Studentenkarten
A 50 Pfg. gegen Ausweis ebenda. Gäſte herzlich willkommen.
Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 5. Dezember (per
Stück bzw. Pfund in Reichspfennig). Gemüſe; Kohlrabi 5—7.
gelbe Rüben 6—8, rote Rüben 8—10 weiße Rüben 10—12,
Schwarzwurzeln 25—30 Spinat 10—15. Römiſchkohl 10—15
Rot=
kraut 8—10. Weißkraut 4—6. Wirſing 8—10, Roſenkohl 20—25,
Zwiebeln 10—12, Knoblauch 80, Tomaten 50—60, Kaſtanien 25
bis 30. Feldſalat (Lattich) 50—60. Endivienſalat 8—12, Kopfſalat
10—12. Blumenkohl 30—60, Rettich 5—10. Meerrettich 60—80. —
Kartoffeln. Spätkartoffeln 4—5 — Obſt. Tafeläpfel 10
bis 15. Wirtſchaftsäpfel 8—10 Tafelbirnen 10—15
Wirtſchafts=
hirnen 6—10, Trauben 30—60,. Nüſſe 35—40, Apfelſinen 10—15,
Zitronen 4—10, Bananen 50—60 — Eßwaren. Süßrahmbutter
160—170, Landbutter 130—150, Weichkäſe 25—30. Handkäſe 3—13,
Eier (friſche) 14—15. — Wild und Geflügel. Gänſe 70
bis 80. Hühner 70—100, Enten 100, Tauben 45—70 Haſen 60—120.
Ziegenlämmer 100—130. — Fleiſch= und Wurſtwaren.
Rindfleiſch (friſch) 60—70, Kalbfleiſch 70, Hammelfleiſch 70,
Schweinefleiſch 80—90 Dörrfleiſch 110, Wurſt 50—140. Wurſtfett
50, Schmalz (ausgelaſſen) 80.
20. Ende vor 22 Uhr. Biertes Sinfonie= Kon=
zert. Preiſe 1— 5.50 Mk. Dienstag, 8. Dez. 19½—2234 Uhr. Dſt Volksb. G (5. Vorſtellung)
Gr. I—TV. Die Macht des Schickſals. 0.70.5 60. Mittwwoch, 9. Dez 19½. —22½, Uhr. Dſt Voltsb. W (3. Vorſtellung)
Gr. — V Wallenſteins Tod. Vr. 0 60—4 80. Kleines Haus. Nontaa, 7 Dez Keine Vorſtellung Dienstag, 8. Dez 20—22 Uhr. Zuſatzmiete 1, 5. Maria Magda=
lene. Preiſe 0 60—4.50 Mk. Mittwoch, 9. Dez 15—17 Uhr. Die Himmelsmauer. Ein Weih=
nachtsmärchen. Preiſe 0 40—2 Mr.
20—22 Uhr. Zuſatzmiete V 7. Drei Kurz Opern
der Gejenart. Der Jaſager. Spiel oder
Ernſt. Schwergewicht, Preiſe 0.70—5 60 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet unter Leitung
von Karl Maria Zwißler das vierte Sinfonie=Konzert ſtatt. Soliſt
des Abends iſt Guſtav Beck=Darmſtadt. Am Samstag, den 12.
De=
zember, abends 20 Uhr, werden zum letzten Male „Die
Rat=
ten” von Gerhart Hauptmann gegeben."
Der 34. Vortragsabend war der Verhandlung über ein Thema
gewidmet, das im Augenblick eine beſondere Rolle ſpielt. Das
Reichsjuſtizminiſterium hat der öffentlichen Kritik den Entwurf
einer neuen Zivilprozeßordnung unterbreitet, zu dem Stellung
genommen werden ſollte. Als Referenten hatte man Herrn
Pro=
feſſor Dr. Roſenberg von der Gießener Univerſität, den
anerkann=
en und ausgezeichneten Sachkenner auf dieſem Gebiete, gebeten.
Er gab einen umfaſſenden Ueberblick über die weſentlichen,
in dem Entwurf vorgeſchlagenen Neuerungen und führte etwa
fol=
gendes aus:
Der Entwurf gliedere die Vorſchriften in die Normen über
das Erkenntnisverfahren und das Vollſtreckungsverfahren. Was
das Erkenntnisverfahren anlange, ſo gehe er von der Regelung
des amtsgerichtlichen Verfahrens aus und verſuche, durch eine
ganze Reihe von Neuerungen der Beſchleunigung und
Verein=
fachung des Verfahrens zu dienen und im übrigen durch
verſchie=
denerlei Vorſchriften die Klarſtellung zweifelhafter und die
Aus=
cheidung überholter Beſtimmungen durchzuführen. Der
Verzette=
lung der Aufſtellung von Behauptungen und der Angabe von
Be=
weismitteln im Prozeß, die allzu viele Termine im Gefolge
hät=
ten, ſowie der dadurch möglichen Verſchleppung ſuche er auf
ver=
chiedene Art zu ſteuern: durch Zulaſſung der Beſtimmung einer
Friſt für die Einreichung der Klagebeantwortung, durch
Ver=
ſchärfung der Vorſchriften über die Zurückweiſung neuer
Behaup=
tungen, insbeſondere in der Berufungsinſtanz, durch die
Möglich=
keit der Auferlegung einer Strafgebühr bei verſpätetem
Vor=
bringen. Er ſchlage volle Durchführung des Amtsbetriebs auch
für das landgerichtliche Verfahren vor und verſuche grundſätzlich
die Beweisaufnahme auch am Land= und Oberlandesgericht vor
dem vollbeſetzten Gericht vor ſich gehen zu laſſen. Er lege den
Parteien die Verpflichtung auf, wahrheitsgemäße Angaben zu
machen. beſeitige den Parteieid und ſetze an ſeine Stelle, wenn
auch mit einigen Einſchränkungen, die eidliche Parteivernehmung.
Er ſchränke die Verpflichtung zur Beeidigung der Zeugen ein.
Die weſentlichen neuartigen Vorſchläge aber brächten die
Normen über das Vollſtreckungsverfahren. Das Mahnverfahren
ei in das Vollſtreckungsverfahren hereingenommen.
Verzöger=
lichen Widerſprüche verſuche man in der Weiſe zu begegnen, daß
auf ihrer Einreichung Strafe ruhe, den Vollſtreckungsbefehl wolle
man beſeitigen und den Zahlungsbefehl gleichzeitig als Antrag
auf Durchführung der Vollſtreckung angeſehen wiſſen. Die
Durch=
ührung der Vollſtreckung ſolle im allgemeinen bei den
Amts=
gerichten als Vollſtreckungsgerichten konzentriert werden. Die
Durchführung der Vollſtreckung ſetze einen Antrag bei dem
zuſtän=
digen Vollſtreckungsgericht voraus, das die nötigen Maßregeln
ein=
leiten und die nötigen Ermittlungen anſtellen könne, auch
berech=
tigt ſei, gleich zu Beginn von dem Schuldner die Vorlage eines
eingehenden Vermögensverzeichniſſes und Klarlegung von ihm
orgenommener, etwa anfechtbarer Rechtshandlungen m
könne. Im übrigen ſollten Anregungen des Gläubigere
Durchführung der Vollſtreckung ſoweit als möglich beate
der direkte Verkehr des Gläubigers mit dem Gerichts=s
eineswegs völlig unterbunden werden. Dieſen Vorſchriif
denen man ſich eine Beſchleunigung und erfolgreichere
rung der Vollſtreckung verſpreche, ſtünden Vorſchriften
Schuldnerſchutz gegenüber. Das Vollſtreckungsgericht krü,
gütliche Einigung zwiſchen den Parteien vermitteln.
Schuldner, unter Umſtänden auch gegen den Widerſri.
Gläubigers, Raten bewilligen. Die Stellung des
Gerich=
dadurch geſtärkt, daß es auch künftigen Erwerb des E
durch Ueberwachung und Auferlegung von Veräußerung
für den Gläubiger ſicherſtellen, Warenlager und Sachge
in ihrer jeweiligen Zuſammenſetzung pfänden könne
der Aufbau des Vollſtreckungsrechts hinſichtlich der für di
führung der Zwangsvollſtreckung notwendigen verſchiedon
ausſetzungen aufs klarſte herausgearbeitet und uferloſeſſe
ventionsprozeſſen, Vollſtreckungsgegenklagen uſw. dadrn
ſchub geleiſtet, daß die Vollſtreckungsgerichte berechtigt ſſ
über durch Beſchluß zu entſcheiden. Bei komplizierterr:
könnten ſie dem Antragſteller auf den Rechtsweg verwe
beſonders wichtige Fälle ſei der Antragſteller berechtf.
dieſen Beſchluß die mit allen Kautelen der mündliche
verhandlung ausgeſtattete beſondere Vollſtreckungsbeſch,
erheben. Eine weſentliche Neuerung beſtehe darin.
Vorliegen anfechtbarer Rechtshandlungen das Vollſtreckuu
nach Prüfung der Sachlage dieſen Gegenſtand durch
genannten Rückrufsbeſchluß der Zwangsvollſtreckung un
könne. Ebenſo ſei es neu, daß das Prioritätsprinzip
der Reihenfolge der verſchiedenen Pfändungsgläubiger
mildert ſei, daß gewiſſe Gruppen von Pfändungsgläuſig
ſammengefaßt und anteilsmäßig befriedigt würden.
Gegen dieſen Entwurf eines neuen
Vollſtreckungsrerc=
man die verſchiedenartigſten Einwendungen vorbringen.
dere hinſichtlich der praktiſchen Durchführbarkeit
viele=
mungen erhebliche Zweifel hegen. Die glänzende juriſt. ſtw Boden ſe
ſtung dieſes Teils des Entwurfs ſei auf alle Fälle aus/ich Mlanzung gel
anzuerkennen.
Der Vortrag, der in gedrängter Kürze und mitt
Redner eigenen Eindringlichkeit und Präziſion ein" un in die Stube
geſchloſſenes Bild des neuen Entwurfs gab, war mit
Imit manchem
Beifall belohnt. In der anſchließenden Diskuſſion wa)=Mfänger auf
weſentlichen Probleme, insbeſondere der Möglichkeit dern
Zeginn
nigung der Prozeſſe und des Vollſtreckungsrechts vomn
Zahl der A
daran beteiligenden Herren Oberlandesgerichtsräten 27
irgt die Vög
und Dr. Maurer, Amtsgerichtsrat Dr. Langenbach umn M. ät unſere gefie
anwalt Dr. H. Neuſchäffer noch beſonders beleuchtet.
i- dis an die Fen
rmer aus ſ
* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
* Helia.
Die Film=Morgenfeiern im Helia haben ſich recht gut
einge=
bürgert und erfreuen ſich eines guten Beſuchs, namentlich wenn
Kulturfilme gezeigt werden, die unbedingt Anſpruch auf beſondere
Beachtung erheben können. Ein ſolcher Bildſtreifen iſt die
Ver=
filmung der Byrd=Expedition 1928—30, die unter dem LTitel „Mit
Byrd zum Südpol” gezeigt wurde. Die gewaltige,
majeſtä=
tiſche Schönheit des unbekannten Eislandes um den Pol, die
mühe=
vollen Fahrten des kühnen Forſchers im ewigen Eis und Schnee,
das Ueberfliegen des Pols, die intenſiven
Expeditionsvorbereitun=
gen und das Leben der 42 Männer in. Little America”, das alles
iſt in Bildern feſtgehalten, die ihren Eindruck auf den Beſchauer
nicht verfehlen können. Dazu kommen die perſönlichen Erlebniſſe
der Expeditionsteilnehmer, Tieraufnahmen von Walfiſchen.
Rob=
ben, Pinguinen und den treuen Begleitern der Menſchen, den
Schlittenhunden, ſowie Sonderereigniſſe, wie der Abwurf der
Flagge über dem Pol, der Start und die glückliche Rückkehr des
Expeditionsflugzeuges und ſchließlich die Rüſtung zur Heimfahrt
Byrds und ſeiner Begleiter, Aufnahmen, die den Film
abwechſe=
lungsreich und ſehenswert zugleich machen. Die Beſuche= waren
von dem feſſelnden Kulturfilmwerk, das von E. Cohen
zuſammen=
geſtellt wurde, reſtlos befriedigt.
Das Helia=Theater zeigt nur noch heute und morgen Jenny
Jugo und Hermann Thimig in dem amüſanten Tonfilm „Ich
leib bei Dir
Im Union=Theater läuft heute und folgende Tage die
er=
folgreichſte Operette des Jahres „Viktoria und ihr Huſar”.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch heute im
erſtklaſ=
ſigen Doppelprogramm den neuen Senſations=Tonfilm der Ufa
„Endkampf” ſowie den luſtigen Ufa=Tonfilm „Sein
Scheidungs=
grund
Tageskalender für Montag, den 7. Dezember 1931.
Konzerte: Rheingauer Weinſtube, Café Oper, Café Ernſt=
Ludwig. — Hiſtoriſcher Verein, Realgymnaſium, 18 Uhr:
Vortrag mit Lichtbildern über „Guſtav Adolf” von Herrn Dr
Leonhard Kraft. — Kinovorſtellungen: Union=Theater.
Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
Gemeinſchaftsarbeit
zwiſchen Elekkrizikäkswerken und Zunkhiltift uien und 5
Zwiſchen der Vereinigung der Elektrizitätswerke /
Zentralfunkhilfe der Reichs=Rundfunk=Geſellſchaft iſt
ſtimmung der Deutſchen Reichspoſt folgendes vereinbar.!
Zum Zweck der Eingrenzung und Beſeitigung von 2i.
ſtörungen, ſei es durch Maßnahmen auf der
Starkſtrom=
der Rundfunkſeite, wird eine Arbeitsgemeinſchaft zw i
Elektrizitätswerken und den Bezirksfunkhilfen eingericn
Deutſche Reichspoſt hat Mitwirkung zugeſagt.
1. Wenn ſich nach den Störungsmeldungen ein greiffu
halt dafür ergibt, daß die eigenen Anlagen eines Elat
werks zu Störungen des Rundfunks Anlaß geben, ſo ſolle
von den Elektrizitätswerken und den Funkhilfen gemeinſi
ſucht werden. In ſchwierigen Fällen und bei umfangres.
rungen, die eiver größeren Kreis von Rundfunkteiknau
Meilgen, 5. Dez
u Siegiſter wurder
jehzäl
ſt ades Ergebni=
N
it.
mrndlern eine
Ver=
u Erwerbsloſ
Mt Algabe erfolgt
Zentner zum
Dieſer verbilligte
Amg auf Zimm
Ming. Die He
. Läung gezah
Mubengeſetzes
7. Dezembe
MSite
Ufant
Mitleidenſchaft ziehen, werden die Oberpoſtdirektionenucw
Für die Unterſuchungen ſtellt die Funkhilfe, ſofern das eMepuſodt
Elektrizitätswerk nicht über ein eigenes Suchgerät verM medenl
ſolches bereit. Wenn nach Abſchluß der Unterſuchungemnl / Eine
weitere Vorgehen auch nach Hinzuziehung der Oberpcd
und der örtlichen Rundfunkgeſellſchaft kein Einvernehm nit”
wird, ſind die Zentralſtellen mit der Angelegenheit zu bo zu,,ert w
9or
2. Soweit es ſich um Störungen handelt, die nia uf
igenen Anlagen des Werks, ſondern in Anlagen der I0.
ihre Urſache haben, ſind zunächſt die Grundlagen für 7e"
weiterung der Gemeinſchaftsarbeit auch auf dieſes Au
lären. Vorbehaltlich einer Einigung hierüber ſind Fad
rizitätswerke auch hier zur Zuſammenarbeit bereit. GEn.
Guſtav Adolfs Rheinübergang und die
Eroberung von Mainz.
In einem Siegeszuge ohnegleichen war Guſtav Adolf nach
der Schlacht bei Breitenfeld (7./17. September 1631) nach dem
Main gezogen — der Marſch der preußiſchen Main=Armee im
Jahre 1866 hat darin ein geſchichtliches Vorbild — bald ſollten
„die Länder nördlich des Mains zu ſeinen Füßen liegen.” Halle
Erfurt, Königshofen, Schſeinfurt öffneten dem Schweden=König
die Tore. Vor dem ſchönen Würzburg, der Stadt des heiligen
Kilian, dem vielbeſungenen Kleinod in Frankenlanden,
erſchie=
nen ſchwediſche Reiter, denen bald die ganze Armee folgte; die
Mainſtadt mußte kapitulieren, doch der ſtolze „Marienberg”, die
für uneinnehmbar geltende Feſtung des Fürſt=Biſchofs und
Herzogs in Franken hielt ſich noch. Am 8. (18.) Oktober 1631
ſpurde dieſes gewaltige Bollwerk im Sturm genommen.
In dem eroberten Würzburg hielt Guſtav Adolf Raſt,
ſam=
mielte, und verſtärkte, ſein Heer, dann zog er über Karlſtadt,
Aſchaffenburg, Hanau mainabwärts.
Am 17. (27.) November zog der ſiegreiche König in
Frank=
furt ein, noch am gleichen Tage wurde Höchſt genommen, das
von Truppen des Kurfürſten=Erzbiſchofs von Mainz verteidigt
ſvorden war.
Am 18. November zogen wieder 26 Schwadronen ſchwediſcher
Reiter durch Frankfurt. „Daneben iſt auch viel Volk ſowie Geſchütz,
Munition und andere Bereitſchaften den Main hinab auf
Schiffen wie auch auf der anderen Seite des Stromes gegen
Mainz zu geführt worden” berichtet Matthaeus Merian in ſeiner
Chronik, dem „Theatrum Europaeum”.
Am 20. November kehrte Guſtav Adolf aus Höchſt nach
Frankfurt zurück und nahm im „Braunfels” Quartier.
Noch in Höchſt hatte der König mit dem herbeigeeilten
Landgrafen Georg von Heſſen=Darmſtadt verhandelt wegen
Ein=
räumung der Feſtung Rüſſelsheim. Am 10. Dezember wurde die
Feftung dem König übergeben, wobei ſich der Landgraf aber
aushielt, „in Kaiferlicher Devotion und Neutralität zu verharren.”
Dagegen geſtand der König dem Landgrafen die von dieſem
gewünſchte Neutralität zu, doch mußte er ſein Land dem
ſchwediſchen Durchzug öffnen. Der Landgraf Georg war im
Herzen keineswegs „neutral”, er war ein Freund der
Habs=
burger und ſtand heimlich in enger Verbindung mit dem
Bahe=
tifchen Kurfürſten Maximilian und mit der Hofburg in Wien.
Guſtav Adolf hat ihn ſeiner unſicheren Haltung wegen des
„heiligen römiſchen Reiches Erzfriedensſtifter” genannt, und ihm
ſchließlich die Verbindung mit den Höfen zu Wien und München
förmlich unterſagt.
Schwediſche Reiter ſtreiften durch den alten Reichsforſt
„Drei=Eich” bis nach Langen, Groß=Gerau und erſchienen am
26. November in Darmſtadt. Sie fouragierten im landgräflichen
Reithauſe und zogen in der Nacht wieder ab. In Oppenheim
ſtanden die Spanier. Ihre Streifſcharen erſchienen nun
eben=
falls auf dem rechten Rheinufer, in dem Winkel zwiſchen Rhein
und Main, auf dem „Kühkopf” hatten ſie eine ſtarke
Verſchan=
zung angelegt. Guſtav Adolf mußte den Rheinübergang
er=
zwingen. Hören wir, was uns das „Theatrum Europaeum”
erzählt: Der König iſt am 1. (11.) December von Frankfurt
aufgebrochen und mit der ganzen Armada auf Darmſtadt zu nach
dem Rhein gezogen. Dem ſich das Mainziſche Städtlein
Gerns=
heim, ſo an gedachtem Strom gelegen, mit Akkord ohne einige
Schuß ergeben. Es ſeynd auch damals Ladenburg, Bensheim,
Weinheim, Heppenheim, Starckenburg und die ganze Bergſtraße,
nachdem ſolche Orte mehrenteils von den Spaniern aus Furcht
verlaſſen worden, in ſeine Gewalt gekommen. Hierauf hat er
getrachtet, wie er über den Rhein auf die andere Seite kommen
möchte. Als er nun den 6. (16.) December etwa eine viertel
Meil ob der Spaniſchen Stern=Schanz, ſo gegen Oppenheimb
über gemacht war, bei Stockſtadt etliche kleine Kähne oder
Nachen bekommen, ſich in deren einen ſelbſt viert geſetzet, und
damit über den Rhein gefahren, die Gelegenheit bei Oppenheimb
abzuſehen, da ſind etliche Spaniſche Reiter angerennt gekommen.
Welches, als es der König, ſo allbereits ans Land ausgeſtiegen,
erſehen, iſt er in höchſter Eil wieder übergefahren und glücklich
zurückgekommen.
Darauf hat er den 7. (17.) December des Morgens früh vor
Tag um 6 Uhren in zweyen Schiffen (welche neben anderen ein
Schiffmann von Nierſtein gebracht und damit bei der Ueberfahrt
großen Vorſchub getan hatte) an fünfhundert Mann überſetzen
laſſen. Welche dann alsbald auf der anderen Seite großen
Widerſtand gefunden, indem ſie, ſobald ſie ans Land kommen,
von vierzehn Compagnien Spaniſcher Reiter und Dragoner hart
angeſprengt worden, die ſie aber doch, ungeachtet ſie in weit
geringerer Anzahl und die Spaniſchen zum dritten Mal mit
großer Furie anſetzen, mit großer Tapferkeit zurückgehalten, bis
von den ihrigen mehr Volk überkommen, da die Spaniſchen mit
großem Verluſt das Feld räumen und ſich auf Oppenheimb und
ferners auf Mainz zu retirieren müſſen”.
Merian erzählt dann weiter: „Wie nun die Spaniſchen
ſolchergeſtalt getäuſcht und es wieder ſtill worden, hat der König
das Morgenlied ſingen laſſen: „Aus ineines Herzens Grunde‟
und ſobald ſolches geendet, Anordnung gethan, daß das Geſchütz
und noch etliche Regimenter zu Roß und Fuß hinübergebracht
Die Stenographie zu erlernen, und zwar die voc
hörden, dem Handel und der Induſtrie heute allgemein !
deutſche Einheitskurzſchrift, bietet der Gabelsberger Sten!
verein. gegr. 1861, morgen abend wieder Gelegenheit.
Kurſe beginnen in der Ballonſchule. (Näheres ſiehe
würden, wie er dann auch ſelber hinübergeſetzet unda
beiden Seiten des Rheins auf Oppenheimb wie auf da.
diesſeits gezogen. Worauf dann erfolget, daß die da
Sternſchanz mit Akkord (alſo durch Uebergabe), die S
mit Gewalt eingenommen worden. Dabei die Bürgern
wohner, als welche von Herzen begierig waren, dermahr
dem verdrießlichen Spaniſchen Joch erlöſet zu werdelln.”
Ihrige gethan und viel Spanier totgeſchlagen, wie 2
Schloß an fünfhundert Spanier niedergehauen worde
Ergänzt möge dieſer Auszug aus Merians
Europaeum” noch durch die Mitteilung aus anderer 2
daß Anfang Dezember große Kälte herrſchte, am .
befand ſich das Hauptquartier Guſtav Adolfs in
Lct=
übernächſten Tage in dem von den Spaniern geräumte‟
heim. Die erſten Schweden, die vom „Hahnenſand.
den Rhein ſetzten, waren 300 Mann der ſchwediſchen 2e.
des Königs unter dem Grafen Brahe. Oberhalb
gingen ebenfalls 300 Mann — es waren im ſchwedlſcl
dienende Engländer — auf den „Kühkopf” über. Auds
felden ſetzten die Schweden über; Guſtav Adolf ſelbſſ
am „Hahnenſand” hinüberrudern. Dort wurde auf Güſt.e
Befehl ein Siegeszeichen, die „Schweden=Säule” ein.
ſteht noch heute auf dem ſogenannten „Hahnenſand.
von Erfelden am heutigen Altrhein. Erbauer I
Staud, der Baumeiſter der Feſtung „Guſtavs=Burg
„Theatrum Europgeum” (Frankfurt am Main anſ.."
haltene Abbildung trägt ſeinen Namen als Baumelſt."
erzählt dazu: „Es iſt nachmals an dem Ort, da der .
den Rhein kommen, zu ewiger Gedächtnis eine. S”
Pyramis aufgerichtet, wie beygefügter Abriß davol. ""
Der kühne, und wahrhaft genial angelegte ie
Wachſamkeit und des Widerſtandes der Spanier 20.
Rheinübergang des Königs wuchs ſich zu einem Are)"
aus. „Und ſolcher Succeß des Königs hat unter Le"
giſchen und Spaniſchen große Furcht verurſacht,. .
ſie allenthalben, wo ſie ſich nicht zu 9a.4
trauten, ausriſſen.”
Vor der Flucht haben Spanier und Lothriuge.
rigen Mut noch an den armen Einwohnern geiu..
dies Volk auch an anderen Orten, da ſie aufgebroge.
hauſet und tyranniſiert, daß es einen Stein eibafl.
alles auf den äußerſten Grad verderbet, das Beiſl.
Luft geſtreut und allerlei unmenſchlichen Mutwillel. ”.
aber die Feinde „haben ſich teils auf Mainz, tels.”
thal retierieret, waren alſo damals keine Spaniſ.
der Pfalz, alſo allein in Frankenthal zu finden.
Guſtav Adolf hatte nicht uur die Main=Liſie."
hatte er auch den Rhein überſchritten: ſein nächle.
F. Dezei
Aus Heſſen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 339 — Seite 3
e lt vom Verein für Vogelſchutz und =liebhaberei,
Darmſtadt und Umgebung.
Julmond — Dezember.
ſirterfütterung iſt nach wie vor die größte
Aufmerkſam=
hien. Das Futter muß den Vögeln ſtets und beſonders
GlcM Rauhreif und Wirbelſchnee zugänglich bleiben. Selbſt
tagmolg=m Sonnenſchein dürfen die Futterſtellen nicht außer
ſtigkeſneetzt werden, denn bei einem plötzlichen Wetterſturz
lirde, ür le Fütterungsapparate in Betrieb gebracht ſind, ſchon
mchenr gel verhungert ſein. Gerade unſere nützlichen Meiſen
„6 zunnumgertode verurteilt, wenn ſie morgens nur wenige
uundeunlte Nahrung finden.
öchten wir auch einen uralten, längſt vergeſſenen,
nor=
huw, die „Vogelweihnachten”, in die Erinnerung
Die Vögel erhielten von den Bauern ein
Weihnachts=
ſtiire Hilfe bei der Schädlingsbekämpfung, indem ihnen
ſſwind eine Fruchtgarbe in den Hof oder auf das Feld
vde. Man könnte, dieſe alte Sitte wieder aufleben
gauch in anderer Form. Auf den Plätzen der Stadt
WVeihnachtsbäume verkauft. Man begießt ein Bäum=
4Futterſtoff und ſtellt es auf dem Balkon oder in dem
Ein ſolcher Futterbaum iſt zugleich die Nachbildung
naatlſchen, von Inſekteneiern und =larven dicht beſetzten
jaums! Wenn der Futterbaum auch bei Glatteis und
Rauh=
ſbedingt wetterſicher iſt, ſo bietet er doch gute
Gelegen=
ſ=hſenn Beobachtungen, da er von allen Vögeln, ſelbſt den
ngmſer (die kaum an Futterapparate gehen) leicht
ange=
menwm). Der Futterſtoff beſteht aus Hanf. Mohn,
Sonnen=
iken. Hafer, Holunder, Ameiſenpuppen und dergleichen,
tzniſcht. mit auf ſchwachem Feuer zum Sieden gebrachten
rur Hammeltalg, auf die Zweige aufgegoſſen werden.
05 ſamm Futter verwende man mindeſtens 600 Gramm
er Boden feſt gefroren iſt und mit dem Spaten keine
dſ Pflanzung geleiſtet werden kann, ſo nutze man die
ni un Hecken= und Quirlſchnitt.
gelbeobachter wird ſelbſt das unfreundliche
Winter=
ün an die Stube feſſeln können, denn jetzt kann er die
tſichch mit manchem nordiſchen Fremdling machen.
*0 Anfänger auf dem Gebiete der Vogelbeobachtung iſt
ſir den Beginn der Studien ſo günſtig, wie die
Win=
teDie Zahl der Arten iſt nicht ſo groß, und kein dichtes
rPwbirgt die Vögel dem Auge des Beobachters. Die
uinst ißt unſere gefiederten Freunde alle Scheu verlieren,
neiſt nſch’s an die Fenſter der Wohnhäuſer, ſo daß man vom
rümer aus ſchon manche Vogelart kennen lernen kann.
Sch.
D. Aſlilgen, 5. Dez. Standesamtliches. Im hieſigen
sunregiſter wurden im Monat November 4 Eheſchließun=
Futen und 5 Sterbefälle beurkundet. —
Viehzäh=
ich Viehzählung am 1. Dezember hatte in unſerer
Ge=
füulendes Ergebnis: 577 Stück Rindvieh, 1151 Schweine,
Pferki 1u8 Ziegen, 1 Schaf, 92 Bienenſtöcke und 12 411 Stück
„uviebn Die Zahl der Hausſchlachtungen in der Zeit vom
ſeptermke bis 30. November d. J. ſtellte ſich auf 252.
ntemhlfe. Im Rahmen der Winterhilfe iſt mit den
hieſi=
uf der Siuf= Kohlynindlern eine Vereinbarung zwecks Lieferung verbillig=
Briker ym Erwerbsloſe und Ausgeſteuerte zuſtande gekom=
Derllbgabe erfolgt ab kommenden Montag, und zwar
jewutztl 1 Zentner zum Preiſe von 1,30 RM. abgegeben. Die
Bezrüdieſer verbilligten Briketts erforderlichen Gutſcheine
ushach tAirag auf Zimmer 4 der Bürgermeiſterei erhältlich —
„Enlſeung. Die Hebeliſte über die Beiträge der
Vieh=
er zndeckung gezahlter Entſchädigungen auf Grund des
nlaß gelch /svielshtchengeſetzes liegt auf die Dauer einer Woche ab
tag, e 7. Dezember, auf Zimmer 8 der Bürgermeiſterei zur
„cht daſitereſſenten offen. — Hohes Alter, Frau Marie
auf yoße Felchesgaſſe, konnte dieſer Tage ihren 85.
Ge=
tag 7n gutem Befinden begehen. Seinen 75. Geburtstag
verpoſthnt je heut Herr Heinrich Göbel, Mühlſtraße 5.
ilſe, ſic E Whrſtadt, 5. Dez. Frau Lehrerin Haas wirkt nun 20
Sucuük zuu priedenheit in unſerer Gemeinde. Der Gemeinderat
loß ſnſeiner letzten Sitzung einſtimmig ihren weiteren
Tſr, 5. Dez. Nachdem die Winterhilfe nun auch für
Doſürganiſiert worden iſt, ſoll am nächſten Sonntag mit
Sammultg begonnen werden. In Frage kommen Geld.
Natu=
n umd leidungsſtücke. Es ſind 5 Bezirke gebildet, in die ſich
Vertrag, d er Gemeinde der Kirche und Schule ſowie der ein=
Wüme teilen. Möge die Sammlung ein recht günſtiges
bnis 4 ſtigen, weil nicht, bloß den Bedürftigen am Platze,
ern alu dort geholfen werden ſoll. wo die Not ſchlimme
For=
anzumimen droht.
Mem. 5. Dez. Beim Stammholzfahren verunglückte
Taynin junger Mann von hier. „Beim Abladen ſchlug ihm
Stammo unglücklich gegen den Kopf, daß er erhebliche
Ver=
bgen ſüder Schläfe davontrug und ſofort ins Krankenhaus
acht uden mußte.
UFſ=Bieberau, 5. Dez. Mit den Holzhauerarbeiten wird
euti/g Montag begonnen. Letzte Nacht wütete ein furcht=
im unſerer Gegend.
30 Jahre Heſſiſche Vereinigung für Polkskunde.
Sonderbericht des „Darmſtädter Tagblatts.”
Gießen, 6. Dez. Zu den größeren Organiſationen, die für
die Pflege des Volkstums und Volksbrauchs, und damit für die
geſamte Heimatforſchung nicht hoch genug zu wertende Arbeit
leiſten, gehört die Heſſiſche Vereinigung für Volkskunde, die in
beiden Heſſen und darüber hinaus im ganzen Reiche und auch im
Auslande noch etwa 550 Mitglieder zählt und deren Heſſiſche
Blätter für Volkskunde” in der volkskundlichen
Zeitſchriftenlite=
ratur eine führende Stelle einnehmen. Die Vereinigung konnte in
dieſem Jahre auf ein 30jähriges Beſtehen zurückblicken, und damit
auf eine äußerſt fruchtbare Tätigkeit im Dienſte von Volk und
Vaterland. Bei der heute hier ſtattgefundenen
Hauptverſammlung
fanden die Verdienſte der Vereinigung um die Erforſchung des
heſſiſchen Volkstums von verſchiedenſter Seite die
ge=
bührende Würdigung. U. a. beglückwünſchten die Vereinigung:
Archiprat Dr. Clemm=Darmſtadt, im Auftrage des
Ver=
bandes heſſiſcher Geſchichts= und Altertumsvereine und namens
des Hiſtoriſchen Vereins für Heſſen, Univerſitäts=Bibliotheks=
Direktor Prof. Dr. Ebel=Gießen im Namen des Oberheſſiſchen
Geſchichtsvereins. Zu Beginn ſeines Jahresberichts
ge=
dachte der Vorſitzende der Vereinigung, Oberſtudiendirektor Dr.
Faber=Friedberg, ehrend der im abgelaufenen Jahr
verſtor=
denen Mitglieder, unter denen ſich auch Bibliothekar Noack=
Darmſtadt befand. Mit dem Rückgang der Mitgliederzahl
auf 538 iſt die finanzielle Leiſtungsfähigkeit weiter geſunken. Da
auch der Staatszuſchuß für dieſes Jahr geſtrichen wurde, ſtößt die
Weiterherausgabe der „Heſſiſchen Blätter für Volkskunde”, auf
Schwierigkeiten, was allgemein bedauert wurde, da durch den mit
anderen Verbänden gepflogenen Tauſchverkehr die
Univerſitäts=
bibliothek jährlich um etwa 140 wertvolle Zeitſchriften bereichert
wird. Das volkskundliche Archiv in Gießen hat weitere Zugänge
aus dem Lande erhalten. Die Flurnamenſammlung iſt fortgeſchrit=
ten. Im Druck befindet ſich zurzeit als größere Arbeit die von
Walter v. Hahn beſorgte Flurnamenſammlung von
Darm=
ſtadt; als nächſte Sammlung ſoll dann die Sammlung von
Großen=Linden von Pfarrer Schulte herauskommen. Die heſſiſche
Volksliedſammlung von Oberſtudiendirektor Dr. Faber wird nun
durch Studienrat Delp=Athen auch muſikaliſch bearbeitet und
vorausſichtlich in Bälde mit Bildern des Malers Rudolf
Schä=
fer erſcheinen.
Einſtimmig erfolgte die Wiederwahl des Geſamtvorſtandes
mit Oberſtudiendirektor Dr. Faber (Friedberg) an der Spitze.
Auch der aus 30 Mitgliedern beſtehende Ausſchuß wurde durch
Zuwahl ergänzt; ihm gehören aus Darmſtadt an: Prof. Dr.
E. E Becker, Staatsrat Block. Prälat D. Dr. Dr. W. Diehl.
Ar=
chivdirektor i. R. Prof. Dr. J. R. Dieterich, Miniſterialrat i. R.
Dr. Dorfeld. Prof. Dr. Dr. K. Eſſelborn, Schulrat Haſſinger,
Ar=
chivdirektor Dr. Herrmann, Miniſterialrat Hoffmann.
Unter lebhaftem Beifall wurde der verdiente
Volkskunde=
forſcher Pfarrer Schulte (Großen=Linden) aus Anlaß ſeines 70.
Geburtstages zum Ehrenmitglied ernannt. Als Ort der
nächſtjäh=
rigen Tagung wurde Darmſtadt beſtimmt.
Als Abſchluß der Tagung fand in der Univerſität ein
ein=
drucksvoller
Feſtakt
ſtatt, den Oberſtudiendirektor Dr. Faber mit herzlichev Begrüßung
einleitete, dabei eingehend begründend, daß volkskundliche Arbeit
in dieſer Notzeit mehr denn je notwendig ſei. Prof Dr. Helm
(Marburg) führte in einer inhaltreichen Anſprache in die Zeit
„Vor 30 Jahren” zurück und würdigte dankba: die Verdienſte
der Männer, die damals die volkskundliche Forſchung in Heſſen
begründeten. Den geiſtreichen Feſtvortrag hielt Hochſchulprofeſſor
Dr. Adolf Spamer (Dresden) über „Weſen und Ziele der
Volks=
kunde‟. Wir kommen auf die bedeutſamen Ausführungen zurück.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 5. Dez. Winterhilfe. Für die
Winterhilfe wurde eine Ortskommiſſion beſtimmt unter dem
Vor=
ſitz von Burgermeiſter Hotz. Von ſeiten dieſer Kommiſſion werden
zurzeit Sammelbogen an die Einwohner ausgegeben, worauf
Geld=
ſpenden. Lebensmittel. Wäſche u. dal. zu zeichnen ſind.
41. Höchſt i. O., 5. Dez. Herr Forſtrat i. R. Richard Schlich
wurde heute auf dem hieſigen Friedhof zur letzten Ruhe gebettet.
Ein überaus großes Trauergefolge gab ihm das letzte Geleit. Der
Verſtorbene war langjähriger Vorſtand des hieſigen Forſtamts.
Am 1 Auguſt 1926 war er infolge Erreichung der Altersgrenze in
den Ruheſtand getreten und nach Darmſtadt übergeſiedelt, ohne
jedoch ſein liebes Höchſt zu vergeſſen, wo ihm nicht nur von ſeinem
Freundeskreis, ſondern von der ganzen Bevölkerung ſtets Liebe
und Anhänglichkeit bewahrt wurde. Aber nicht nur in ſeinem
Dienſtbezirk Höchſt, ſondern weit darüber hinaus im ganzen
Oden=
wald war er eine bekannte und geachtete Perſönlichkeit. In aller
Friſche und Rüſtigkeit ereilte ihn an ſeinem 71. Geburtstag
in=
folge Herzlähmung der Tod. Die treffliche Grabrede des Herrn
Pfarrers Zulauf, ſowie die zahlreichen ehrenden
Kranznieder=
legungen mögen ſeinen Hinterbliebenen Troſt ſein für den herben
Verluſt.
Ai. Vielbrunn, 5. Dez. Daß die unermüdlich erfinderiſche
Steuerſtrategie immer neue Steuerquellen entdeckt, iſt etwas
all=
tägliches, doch alle ihre Talente wurden übertrumpft durch die
Glanzleiſtung auf einigen der hier ausgegebenen
Bürgerſteuer=
karten, auf welchen ſchon längſt verſtorbenen Perſonen
Bürger=
ſteuer auferlegt wurde. Mit dem Einkaſſieren wird man
aller=
dings warten bis zum jüngſten Tag; ein ſchwacher Troſt für
unſere gebrechlichen Gemeindefinanzen.
m. Beerfelden, 4. Dez. Wohltätigkeitskonzert in
der Kirche. Der Vorſtand des Zweigvereins Beerfelden vom
Evangeliſchen Bund beabſichtigt im Laufe des Winters in der
hieſigen Kirche zwei Wohltätigkeitskonzerte, zu veranſtalten, und
zwar eines vor Weihnachten, womöglich am 20. Dezember, das
andere einige Wochen ſpäter. Dieſe Konzerte werden
Inſtrumen=
talmuſik und Chorgeſänge bieten, erſtere wird von hieſigen
Muſik=
kundigen übernommen, letztere ſollen von den Geſangvereinen des
Kirchſpiels beſtritten werden.
Dk. Wald=Michelbach, 6. Dz. Selbſtmord. Der 34jährige
Knecht Auguſt Bertram aus Magdeburg erſchoß ſich in der Nacht
auf Samstag in ſeinem Bett mit einem Flobertgewehr. Er war
hier bei Landwirt Walter ſchon etliche Jahre im Dienſt und galt
als ein ruhiger und fleißiger Menſch. Am letzten Donnerstag
kamen für Bertram Möbel an, denn er wollte ſich an Weihnachten
verheiraten. Der Unglückliche war während des Krieges
ver=
ſchüttet. In dieſer Woche erhielt er die Nachricht, daß er etwas
über 300 RM. Lohngelder, die ihm ein auswärtiger Dienſtherr
noch ſchuldete, in abſehbarer Zeit nicht bekäme. — In der Nacht
auf Samstag brauſte ein ſtarker Sturm durch unſere Gegend,
ſo daß verſchiedentlich Ziegel von den Dächern geriſſen wurden.
Im benachbarten Kocherbach blieb faſt kein Haus verſchont.
Bh. Weſchnitz i. O., 4. Dez. Unfall. Auf der durch den
Witterungsumſchlag eiſig glatt gewordenen Landſtraße Weſchnitz—
Leberbach kam der Sohn des hieſigen Gemeinderechners geſtern
abend beim Heimfahren eines beladenen Handwagens durch
Aus=
rutſchen derart unglücklich zu Fall, daß er einen komplizierten
Oberſchenkelbruch davontrug, der heute ſeine Ueberführung ins
Darmſtädter Städtiſche Krankenhaus notwendig machte.
A. Schlierbach, 5. Dez. Einführung der
Bürger=
ſteuer. Nachdem ſeitens des Gemeinderats die Einführung der
Bürgerſteuer abgelehnt worden war, mußte ſie neuerdings doch
eingeführt werden, da gemäß diesbezüglicher Notverordnung die
Gemeinde dazu gezwungen wurde. —
Landwirtſchaft=
liches. Am Donnerstag abend fand eine Verſammlung der
Obſtbauvereinigung ſtatt, bei der über die veranſtaltete
Obſtbau=
ausſtellung berichtet und das Ergebnis nochmals bekanntgemacht
wurde. Auch wurden die ſeinerzeit zugeſprochenen Preiſe
ausge=
teilt. — Winterliche Veranſtaltungen in der
Pfar=
rei. Da nunmehr die Herbſtarbeiten beendet ſind, finden wieder
folgende Veranſtaltungen in der Pfarrei ſtatt: Jeden Freitag abend
8 Uhr Frauenabende des Frauenvereins, alle 14 Tage. Mittwochs
und Donnerstags abends. Abendandachten in Ellenbach und
Glatt=
bach, um 8 Uhr beginnend.
Ed. Winterkaſten, 5. Dez. Unfälle. Der 74jährige
Polizei=
diener Valentin Volk wurde, als er in der Dämmerung von einem
Dienſtgang zurückkehrte, von einem hieſigen Motorradfahrer
um=
gerannt. Volk, der erhebliche Verletzungen am Kopf und im
Ge=
ſicht davontrug, blieb bewußtlos liegen und wurde von Paſſanten
in das nächſte Haus gebracht. Chefarzt Dr. Curſchmann,
Eleono=
renheilſtätte, leiſtete dem Verunglückten die erſte Hilfe.
Cf. Birkenau, 5. Dez. Neue Vereinsgründung. Hier
hat ſich am Mittwoch unter dem Namen Freie Turnerſchaft
Bir=
kenau 1910 ein neuer Turnverein gegründet. Dieſe Gründung
er=
folgte deshalb, weil nach der politiſchen Spaltung des ſeitherigen
Vereins, der Freien Sport= und Sängervereinigung, durch
gericht=
liches Urteil der Oppoſition (KPD.) das Vereinshaus (Turnhalle)
zugeſprochen wurde, und dieſelben die bundestreuen Mitglieder
(SPD.) aus dem Verein ausgeſchloſſen haben. Der neue Verein,
der den alten Namen des, früheren Freien Turnvereins wieder
führt, hat ſein Lokal in der Wirtſchaft „Zum deutſchen Kaiſer”.
Ee. Elmshaufen, 5 Dez. Holzhauerei. Seit 23 Nob. wird
auch in den hieſigen Waldungen Nutz= und Brennholz geſchlagen. Im
Gemeindewald ſind 12, im Staatswald 6 Mann beſchäftigt. Der Lohn
geht nach Akkord. Mancher Familienvater hat dadurch wieder etwas
Verdienſt, da ſich die Arbeit vorausſichtlich bis Mitte Januar hinzieht.
— Geländebeſichtigung am Teufelsberg. Das Ehrenmal des
O.W. K. iſt bekanntlich der Teufelsſtein, eine gewaltige Quarzitgruppe.
Dieſe liegt in der Gemarkung Elmshauſen. Seitens der
Gemeinde=
verwaltung ſoll nun in der Nähe des Ehrenmals nach brauchbarem
Geſtein geſucht werden. Da jedoch die Felsgruppe unter Denkmalſchutz
ſteht, iſt das nicht ohne weiteres zuläſſig. Geſtern nun fanden ſich
die Herren Miniſterialräte Guntrum und Urſtadt aus Darmſtadt,
Her=
ren vom Kreisamt Bensheim und andere zur Beſichtigung hier ein.
Die Beſichtigung führte noch zu keinem feſten Beſchluß.
Bp Hoxhohl, 5. Dez. Zur Durchführung der Winterhilfe
wur=
den folgende Ausſchüſſe gebildet: für Allertshofen Beig.
Spangen=
berg. Feldſchütz Kriſchbaum und Gemeinderat Heldmann, für
Hox=
hohl Beig. Fuchs. Gemeinderäte Daniel und Jöckel, und als
Vor=
ſitzender für beide Gemeinden Lehrer Schmitt. Geſammelt
wur=
den in Allertshofen 580 Pfd. Kartoffeln, 230 Pfg. Aepfel und
8,50 Mk. in bar, in Hoxhohl 370 Pfd. Kartoffeln, 245 Pfd. Aepfel
und 25 Pfd. Mehl.
oldaet Mainz. In Mainz herrſchte auf die Nachricht vom
ube Img des Schwedenkönigs große Aufregung: „Jeder
Abrreits den Feind vor den Thoren, beriet ſich, wie
n Lllin ſichere, wohin er fliehen und wie er ſeine Habe
könw Der Teil des Adels, welcher die Staot noch nicht
en Sſte, floh noch in der Nacht. Anderen Morgens
er=
die Aſerrſei allgemeinen Urlaub dahin zu gehen, wohin
wohk die Hohe Schule erklärte ſich für ſuspendiert und
LehriEtellten den Unterricht ein. Auch die Klöſter beiderlei
eches varden leer, indem jeder zu ſeinen Verwandten
eie, Aük eidete Stifts= und Kloſtergeiſtliche, Bürger, Stu=
Uy, alles zu Fuß, zu Pferd, auf Wagen verließ in
Gelsbetäubung die Stadt.‟ Der Kurfürſt=Erzbiſchof
V zuc 8 kleinen Garniſon noch zweitauſend Spanier auf,
eläuß ſie wollten bis zu dem letzten Mann fechten, ja
Siadi er in Aſche legen, als in des Königs von Schweden
it üüſgesen. Aber es kam anders! Am 8. December
ver=
gich er Kurfürſt Anſelm Caſimir in Begleitung der
Wie I0 Würzburg und Worms, die ſich zu ihm geflüchtet
Si Ia/9 der Hofdienerſchaft und einiger vornehmen Stifts=
Richend 19 Räten die Stadt und fuhr nach Kreuzuach, von
ioer Asly ern nach Köln. Am 9. Dezember morgens brach
D3eE ywediſche Armee unter Führung des Königs von
Neic Narch Mainz auf. Die Spanier wehrten ſich zwar
ugs ſer, als aber an dem Gauthor eine Petarde auge=
F leitern, Pickeln und Hacken herbeigeſchafft worden
Mess Einem förmlichen Sturm vorbereitet war, entfiel
Deian n9 Der Mut, die weiße Fahne wurde aufgeſteckt und
Shrhe Kommandant erklärte ſich zur Uebergabe bereit.
De4 us der Chroniſt erzählt: „Der Kommandant erhielt
eines N itauſend Mann ſtarken Beſatzung freien Abzug;
MiEDes3 a5 Lützelburg (Luxemburg) geleitet. Der Schweden=
Hielzim 24. December ſeinen feierlichen Einzug in die
Suweckie Acoi, in dem kurfürſtlichen Reſidenz=Schloß, der Sankr
Jartins-1
9 nahm er Quartier. Am anderen Tage war
Ltiſcheres uckgottesdienſt in der Schloßkirche; dabei ertönten
Dre erhalt uns Herr bei deinem Wort” und „Nun lobe
den Herren‟. Der König, der Stab und mehrere
LIen, wohnten dieſer Feierlichkeit bei. Eine dreifache
* Seſtungswerke und ein feſtliches Bankett bei Hofe
Wein ereignisreichen Tag. Die ſchwediſche Reichsfahne
oh en Turme der Domkirche. Mainz wurde der Sitz
Dl 24 aller bereits occupierten und noch zu beſetzenden
entädte im Rheingebiet und der Königliche. Ober=
Sachen. Die Sieger fanden in der Stadt 80 Stück
Tonnen Pulver und große Vorräte an Lebens=
Aeinen. Der Bürgerſchaft wurde für Abwendung
Eid n uic uund Brandſchatzung eine Contribution von acht=
Mraufenich
chsthalern auferlegt, dre Geiſtlichkeit follte eine
gleiche Summe bezahlen, die Juden wurden aber noch beſonders
beſchatzt.‟ Der König hielt auf ſtrengſte Diſziplin und
Manns=
zucht; in eigener Perſon viſitierte er häufig alle Poſten und
Wachen in der Stadt und auf den Feſtungswerken. Die Zahl der
Audienzen, die er täglich an Fürſten und Abgeſandte erteilte,
war außerordentlich groß, ſo daß es zu „verwundern war, wie
er ſie alle geben konnte‟. Leider wurde in jenen Tagen im
Reſi=
denzſchloß auch ein Attentat auf Guſtav Adolf verübt „wie denn
ein Schuß aus einem Rohr in des Königs Saal — man weiß
nicht, von wem, geſchehn” berichtet uns der Chroniſt. In Mainz
und Frankfurt, wo auch die Königin Eleonore am 30. Januar
1632 unter dem Donner der Geſchütze an der Seite ihres
könig=
lichen Gemahls eingezogen war, reſidierte nun der
Schweden=
könig. Stolzer hat kaum jemals ein deutſcher Kaiſer Hof
ge=
halten als Guſtav Adolf im Winter von 1631 auf 1632 zu
Mainz und Frankfurt. Von allen Seiten ſtrömten Geſandte
herbei, deutſche Fürſten fanden ſich ein; es war ein glänzendes
höfiſch=militäriſches Bild. Guſtav Adolf ſtand in jenen
Winter=
monaten nach einem Siegeszug ohnegleichen auf dem Gipfel
Dr. Ludwig Roth.
ſeiner Macht!
Weihnachtsfeier in der Pauluskirche.
Eine zahlreiche Gemeinde hatte ſich geſtern am
Spätnach=
mittag in der Pauluskirche zuſammengefunden, um gemeinſam
den zweiten Adventſonntag durch eine Veranſtaltung zu feiern,
der man als Thema: „Deutſche Weihnacht in Bild und Lied‟
gegeben hatte. Die Feier, die ſtimmungsvoll und erhebend
ver=
lief und ſicherlich allen Teilnehmern tiefen Eindruck hinterließ,
wurde eingeleitet, wirkungsvoll gegliedert und abgeſchloſſen
durch Orgelſpiel, Solo= und Chorgefang und hatte als
Mittel=
punkt die bildliche, beiläufig geſagt, vortreffliche Wiedergabe der
Iſenheimer Altartafel und die Deutung dieſes einzigartigen
Kunſtwerks durch Dr. Ernſt Zeh=Heppenheim. Es kann hier
nicht verſucht werden, die ſeelenvolle Tiefe und ergreifende
Lebendigkeit wiederzugeben, mit der Dr. Zeh den andächtigen
Hörern das Wunder und den Offenberungsgehalt der
Weih=
nachtstafel des Iſenheimer Altars nahe brachte. Nur dies ſei
geſagt, daß er es vermochte, jeden Hörer das hier dargeſtellte
Myſterium ahnen und fühlen zu laſſen. Er brachte es fertig,
nicht nur den tiefen geiſtigen Gehalt aufzuzeigen, ſondern auch
das jedem empfänglichen Menſchen zugängliche Wunder der
Menſchwerdung des Wortes lebendig werden zu laſſen. Die
Veranſtaltung, in der Bild, Lied und Bilddeutung in ſo tiefer
und erhebender Form harmoniſch zuſammenwirkten, war für die
Anweſenden eine wahre Feierſtunde.
* Franz Xaver Seppelt: „Der Aufſtieg des Papſttums”. Geſchichte
der Päpſte von den Anfängen bis zu dem Regierungsantritt
Gregors des Großen. (Jakob Hegener Verlag, Leipzig.) Geb.
12,50 Mark.
Bereits im 2. Jahrhundert konnte der Biſchof von Rom eine
beſondere Stellung in der Kirche erringen, die er als direkter
Nachfolger des Apoſtels Petrus, dem Gründer der römiſchen
Ge=
meinde, beanſpruchen zu können glaubte. So war er als
Schieds=
richter über die anderen Biſchöfe anerkannt, und beſaß in den
Lehrſtreitigkeiten des 3. und 4. Jahrhunderts eine gewichtige
Stimme. Von dieſen ſind der Pelagianimus, Arianismus und
Neſtorianismus hervorzuheben. Die erſte Lehre war in Afrika
be=
ſonders verbreitet, fand aber ihren Meiſter in Auguſtin. Dem
arianiſchen Chriſtentum gehörten die frühgermaniſchen Königreiche
an, und erſt durch den Uebertritt Clodowichs zur römiſchen Kirche
wurde deren Uebergewicht auch bei den germaniſchen Völkern
er=
reicht. Die Neſtorianer verbreiteten ſich über ganz Aſien und
be=
ſaſſen dort im 7. Jahrhundert nahezu 80 Millionen Anhänger ein
Beweis der Werbekraft ihrer Ideen. Wir bekommen hier dieſe
Kämpfe und Dogmen erklärt und ſehen, wie ſchwer es dem
römi=
ſchen Biſchof oft wurde, ſich durchzuſetzen. Die Darſtellung endet
mit dem Ausgang des 6. Jahrhunderts. Das Buch wird ſich in
hiſtoriſch intereſſierten Kreiſen großen Anklangs erfreuen, da hier
die Geſchichte der Frühzeit des Chriſtentums von einem der
be=
kannteſten katholiſchen Univerſitätslehrer in ſehr klarem Stil
dar=
geſtellt wird. Man darf auf die weiteren Bände geſpannt ſein.
Dr. W.
Goethe=Kalender auf das Jahr 1932. Herausgegeben vom
Frank=
furter Goethe=Muſeum. Dieterichſche
Verlagsbuchhand=
lung Leipzig, 25. Jahrgang. 262 Seiten mit 8 Bildbeigaben.
In Leinen 4 Mark.
Es iſt ein glückliches Zuſammentreffen, daß zum Goethejahr
1932 der 25. Jahrgang des Goethe=Kalenders vorliegt. Getreu
dem Programm Otto Julius Bierbaums, ſeines genialen
Be=
gründers, hat er ein Vierteljahrhundert auch in ſchwerſter
wirt=
ſchaftlicher Notzeit ſeine hohe Aufgabe als lebensbejahender
Mitt=
ler zwiſchen Goethe und dem Menſchen der Gegenwart vorbildlich
zu erfüllen gewußt. Längſt iſt er daher ein beglückendes und
er=
freuendes, dabei nie veraltendes Hausbuch aller derer, die in
Stunden ſtiller Beſchaulichkeit frei von der Sorge des Alltags
Goethe den Menſchen. den Dichter und Weiſen aus reinſter Quelle
zu erfühlen und zu erleben gewillt iſt. — Der von Ernſt Beutler,
dem verdienten Leiter des Frankfurter Goethe=Muſeums, mit
liebevollſter Sorgfalt zuſammengeſtellte Jubiläumsjahr
gang iſt in würdiger und erhebender Form auf den 22. März
des Gedenkjahres abgeſtimmt. Darüber hinaus enthält er in
Wort und Bild erſtaunlich viel Neues und Unbekanntes aus
Goethiſcher Lebensſphäre und Umwelt. Das Gewand in das der
Verlag den neuen Goethe=Kalender gekleidet, ſtellt eine kaum zu
übertreffende Höchſtleiſtung der Buchkunſt dar. Weit über ſein
Erſcheinungsjahr hinaus wird dies zierliche Geſchenkbuch ſtets mit
Genuß und reichem inneren Gewinn von einer großen
Leſer=
ſchar immer wieder zus Hend genommen werden.
Seite 4 — Nr. 339
1. Aus dem Odenwalde, 5. Dez. Zu dem Raubverſuch auf eine
86jährige Greiſin, nämlich die Witwe Hör in Heiligkreuz, hat die
Unterſuchung ergeben, daß der Täter ein Bettler war, der bei der
Greiſin ein Geldſäckchen ſah. auf das er es abgeſehen hatte. Es
iſt ferner feſtgeſtellt, daß der gleiche Bettler in der letzten Zeit
die Ortſchaften des Odenwaldes bettelnd abſtreifte. Die Spur des
Verbrechers führt nach Mannheim.
Bad=Wimpfen, 2. Dez. Der Kriegerverein hielt bei
Kame=
rad Weidmann eine Verſammlung ab. Der Vorſitzende, Kamerad
Diehm, erſtattete den Bericht über die letzte Landestagung. Der
Obmann der Kriegsbeſchädigten und =Hinterbliebenen, Karl
Schmidt, berichtete über die Landestagung der Kriegsbeſchädigten
und =Hinterbliebenen. Am 2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember,
ſoll im Mathildenbad eine Weihnachtsfeier mit Gabenverloſung
abgehalten werden. Als neue Mitglieder konnten zehn Kameraden
aufgenommen werden. — Weihnachtsbeſcherung. Die
Kinderſchulſchweſtern möchten trotz der Notzeit den Kleinen auch
dieſes Jahr wieder eine Weihnachtsbeſcherung in beſcheidenem
Rahmen vorbereiten. Da die Gemeinde und die Eltern der Kleinen
die Koſten hierfür allein nicht mehr aufbringen können, ſo wird
an die Geſamteinwohnerſchaft die Bitte gerichtet, nach Kräften
einen Beitrag zur Beſcherung der Kleinkinderſchule geben zu
wollen.
Bb. Bensheim, 5. Dez. Erhöhung der Bürger= und
Ge=
tränkeſteuer. Der Bürgermeiſter hat auf Grund des Abſatzes 1
der Verordnung zur Sicherung des Haushalts von Gemeinden,
Ge=
meindeverbänden uſw. vom 25. September 1931 bei Erhebung eines
Boprozent. Zuſchlags zur bisherigen Bürgerſteuer und die Erhöhung
der Getränkeſteuer um weitere 5 Prozent, mithin auf 10 Prozent, mit
Wirkung vom 1. Dezember angeordnet. Die Getränkeſteuer wird dabei
von den Aleinhandelspreiſen erhoben. Dieſe Steuererhöhung war
not=
wendig, wenn die Stadt den Reichszuſchuß zu den Wohlfahrtslaſten
erlangen will.
W. Heppenheim a. d. B., 5. Dez. Wirteverſammlung.
Die Wirte unſerer Stadt hielten im Hotel. Halber Mond” eine
Proteſtverſammlung ab, in der ſie ihre Notlage wirtſchaftlicher
Art bekundeten, die ſich vor allen Dingen in einem kataſtrophalen
Unſatzrückgang. Rückgang des Fremdenverkehrs und der
Beſucher=
zahl auswirkt und die jetzt noch ins Untragbare geſteigert wird
durch die Einführung der Gemeindegetränke= und
Gemeindebier=
ſteuer. Viele Wirte ſtehen tatſächlich vor dem Ruin. —
Geflü=
gelzuchtverein. Mit der erſten großen Lokal=Geflügel= und
Taubenſchau, verbunden mit einer Brieftaubenausſtellung, hatte
der Verein einen ſchönen Erfolg zu verzeichnen. Die vortrefflich
und fachmänniſch aufgezogene Veranſtaltung zeigte einen Beſuch
von über tauſend Perſonen und einen Verkauf von ebenſovielen
Loſen. Eine große Anzahl Züchter in der Abteilung für Hühner
und in der für Tauben konnten mit Ehren=, erſten und zweiten
Preiſen ausgezeichnet werden. Viele neue Liebhaberzüchter traten
dem Verein bei.
C Viernheim. 4. Dez. Tabakverkauf. Die erſte heſſiſche
Tabakeinſchreibungsverſammlung fand im „Durlacher Hof”, in
Mannheim ſtatt. Von Viernheim wurden insgeſamt 3858 Zentner
angeboten. Verkauft wurden vom Tabakbauverein 1 1700 Zentner
zum Preis von 58 25 RM. und 57.50 RM. Das Verkaufsgut
ver=
teilte ſich auf fünf Käufer. Der Tabakbauverein II ſetzte ſeinen
ganzen Tabak im Gewicht von 1500 Zentnern zu 57,50 RM. an die
Firma Brinkmann in Bremen ab. Der Tabakbauverein III
ver=
kaufte 650 Zentner zu 57,15 RM. an die Firma Katz=Bruchſal.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
De. Groß=Hauſen, 5. Dez. Bei der Brennholzverſteigerung im
Jägersburger Wald wurden ſehr gute Preiſe erzielt, die an die
vorjährigen faſt heranreichten. Es wurden erlöſt für Buchen=
Scheiter 11—12 Mark, Buchen=Knüppel 8—9 Mk., Eichen=Scheiter
7—8 Mk.. =Knüppel 4—5 Mark.
g. Gernsheim, 5. Dez. Die Holzhauerei im hieſigen
Gemeinde=
wald wird nunmehr, nachdem der Gemeindeverwaltung die
Be=
triebsmittelbeſchaffung gelungen iſt, in Gang geſetzt. Auf zirka
zehn Wochen hinaus findet eine größere Anzahl Ausgeſteuerter
und Erwerbsloſer lohnende Beſchäftigung. — Der Gemeinderat
ſtimmte in ſeiner Sitzung vom 3. d. M. dem von der Verwaltung
vorgelegten neuen Ortsſatzungsentwurf über die Erhebung einer
Getränkeſteuer in dem Gemarkungsbezirk Gernsheim zu. — Der
Baumwart im Ruheſtand, Franz Deutſch, erlitt durch das Fallen
vom Scheunengebälk erhebliche Verletzungen, u. a. ſolche am Kopf
und der Wirbelſäule, Gehirnerſchütterung uſw. — Die
Biernieder=
lage und die Mineralwaſſerfabrik des Franz Leonhard Mathias
Adler ging in den Beſitz des Herrn Philipp Holzhäuſer aus
Worms über.
* Stockſtadt, 5. Dez. In der Nacht zum 3. Dezember wurde in
der Bahnſtraße 30 bei R. L. ein Wieſel, das ſchon mehrere Haſen
und Hühner totgebiſſen hatte bei friſcher Tat gefangen. Das
Tierchen hat ſchon oftmals Hühnerſtälle in der Bahnſtraße
auf=
geſucht.
Aa. Wolfskehlen, 6. Dez. Der Gemeinderat hielt am
geſtrigen Samstag abend eine Sitzung ab. Die Erhöhung der
Bier= und Bürgerſteuer ſowie die Einführung der
Gemeinde=
getränkeſteuer wurden einſtimmig abgelehnt. Die
Holzhauerarbei=
ten ſollen zu den früheren Bedingungen vergeben werden. Zum
Schluß wurden Unterſtützungsangelegenheiten und dergleichen
be=
handelt. — Kartoffeldiebſtahl. In der Nacht zum
Sonn=
tag wurden aus einer Miete am Ortsausgang nach Griesheim
einige Zentner Kartoffeln von unbekannter Hand geſtohlen.
8. Lampertheim, 3. Dez. Was alles geſtohlen wird.
Aus dem Anweſen des Herrn Loos in der Kaiſerſtraße wurde
geſtern nacht eine ſchwere Hundehütte geſtohlen. Es müſſen ſchon
kräftige Arme zugefaßt haben, um den ſehr ſchweren Gegenſtand
über die umzäunende hohe Mauer zu ſchaffen. Von außen wurde
ſie jedenfalls mit einem Wagen fortgebracht. Das Tragiſche bei
dem frechen Diebſtahl iſt, daß die Hütte bereits verkauft war und
fall. Auf. Straße Neuſchloß.Hüttenfeld ſcheute vorgeſtern
abend das Pferd des in Neuſchloß wohnenden Waldarbeiters
Stef=
fan vor einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Auto.
Durch Abſpringen von dem Wagen, zog ſich derſelbe eine
Ver=
letzung zu, ſo daß er nicht mehr vom Platze konnte. Das Auto
brachte den Verletzten nach dem hieſigen evangeliſchen
Kranken=
haus, wo die Unterſuchung einen doppelten Oberſchenkelbruch
ergab.
Db. Urberach, 3. Dez. Um den notleidenden Familien hier
über den kommenden Winter hinwegzuhelfen, hat ſich auch die
Ge=
meinde entſchloſſen, in das allgemeine Hilfswerk einzugreifen. So
wurde den betreffenden Familien, die ſich nach Aufforderung auf
der Bürgermeiſterei gemeldet hatten, ein Stück Wald zugeteilt zur
Abholzung. Ein großer Abtrieb wurde von Arbeitsloſen
abge=
holzt, ſo daß bei dem geringen Einkommen wenigſtens das
Brand=
geld für den Winter geſpart wird. Im Durchſchnitt fielen auf
jede Familie ungefähr 3—5 Wagen Holz.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugéquiitung beizufügen. Anenyme M
nicht beantwortei. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtevröindt
R. 1. Natürlich ſteht der Tochter dieſes Recht
bleibt die Eheſchließung, ſo kann jeder Verlobte von
die Herausgabe desjenigen, was er ihm geſchenkt oder
des Verlöbniſſes gegeben hat, fordern. Der Anſpruch
zwei Jahren von der Auflöſung des Verlöbniſſes an.
3. 1. Ueber Aufwertung bei
Erbauseinanderſetz=
ſagen: Iſt eine Abfindung in der Inflationszeit er
auch der Abgefundene einen beſtimmten Teil des Nachlulf
Aufwertungsquote erhalten. Dazu iſt die Ermittelung
tes des Nachlaſſes im Zeitpunkt der Entſtehung des
des Verhältniſſes des letzteren zu dieſem Werte unddd
maligen, unter Berückſichtigung der wirtſchaftlichem
lung ſich ergebenden Wertes des Nachlaſſesaß
ſoweit er ſich trotz der Geldentwertung erhalten hat.
Aufwertungsbetrag wird im Weſentlichen zu dieſem E
werte des Nachlaſſes im nämlichen Verhältniſſe ſtehl
wie der urſprüngliche Anſpruch zu dem ſeinerzeitiges
werte. Grundſätzlich wird ferner davon auszugehen ſen
Erben möglichſt gleichmäßig bedacht werden ſollten
vor dem anderen eine unbillige Bevorzugung erfahres
Im übrigen wäre die Anfrage näher zu präziſieren.
J. H. Erlaſſen Sie doch eine Hausordnun
ſchriftlich zur Kenntnis der Mieter bringen, in welch
ordnen, daß die Mieter die Zugänge zu ihren Wohnunn
dem von ihnen zu beſtimmenden Schluß des Tores zuuge
haben. Dann haben Sie eine Handhabe, um gegebenm
Gericht gegen den Mieter vorzugehen.
S. in E. Auf Grund des Sondergebäudeſteuergeſetzen
Mieter eines Neubaues oder durch Um= oder Einbau ner=
Gebäudeteils, die erſt nach 1. Juli 1918 bezugsfertig gettal
dann einen Mietzuſchuß verlangen, wenn die Neubauten uru
teile mit Beihilfen aus öffentlichen Mitteln ausgeführt Hiu
Als ſolche Beihilfen aus öffentlichen Mitteln gelten nicht Ahl
über die der Eigentümer erſt nach dem 13. Febr. 1924 verfrng
— Im übrigen iſt, ſoweit wir wiſſen, hier keine beſonderit
geſehen.
B. 884. Die hier in Betracht kommende Verordnung 150
fahrzeugverkehr vom 16. März 1928 enthält eine ſolche „Mäderüche
nicht. Ob eine beſondere polizeiliche Vorſchrift beſteht
D.A.C. zu erfragen ſein.
O., Bensheim. Nach dem am 1 April 19B8 in Kraftatielihſcüfgen
Geſetz iſt der Arbeits= und Dienſtlohn bei Auszahlung
oder Bruchteile von Monaten bis zur Summe von monatl u/ 64 1ſchen Gußbal
bei Auszahlung für Wochen bis zu wöchentlich 45 Mk., befurmn, das aber
Auszahlung bis zu täglich 7,50 Mk. und, ſoweit er dieſe BC=ziu wurde. Die me
ſteigt, zu einem Drittel des Mehrbetrages der Pfändung urklu ſen zu leiden u
worfen. — Hat der Schuldner ſeinem Ghegatten, früheremaßn den vorzeitig abg
Verwandten oder einem unehelichen Kinde u
chter
zu gewähren, ſo erhöht ſich der unpfändbare Teil
betrags für jede Perſon, der Unterhalt zu gewährm !tt Aormatia Wo
ein Sechſtel, höchſtens jedoch auf zwei Drittel des Mehrbetmm ſue nach dem neuen
— Abſ. 2 findet hinſichtlich des Mehrbetrages keine Anwennmubein Stande von
der Arbeits= und Dienſtlohn die Summe von 650 Mk. für1 Uuroſtens ſchon
von 150 Mk. für die Woche, von 25 Mk. für den Tag übess, in dieſer Grt
aWalldor
ekenmarkield. des zeigte sich d. Hiaut / Leb. wied. freuen. .
D
stark gerötet m. einz. / Webern i.0d. E.Bk.
Die Körperkkäle 1 gteknsdelskoplesroß.
nahm, zapie sdb. tfpis, Das Kasfen 1 Nerlenlelden /UlAHA
Salbejetzt Rm. 1.45)
Pillen „ „ 1.45 Vollst. gittfr!
Zäpfchen „ 1.90/
zeitigt lt. zugeg. Heilberichte über-
924
Dazu gesellte sich eir
sowie d. Schmerz. V. / „benutzei. Dun geg.
F Urtellen Sie gelbste / Bi4ßlich. Schmers. Itotal verschw. Wlon, 1 m. jahrelschwerVer- / Abenma Rückenschm., Prostbeulen,; Kehlkopkleiden
Senon im d. erst, Tas / Krsarzt, Dr. med, I.8. / venld, u. kann sag.m. / Wund., Verletzg. 1.oltr. Butzdg, j.ärt, Brandwd., Darmtist.
Ueber ein großt Teil / trat eine Beruhigung
kaum erwart. Ertolg. / Gürtelroge,
/ der Heilber,, die uns / ein. Die Schmerzen
Tüber nachfolgd. aut.- / ließ. gleicht, nach, 4. / HerenVereller
gei. Krankheitsfälle / mude Körper wurde
Haemorrhoiden
zugg. erfolgt. seitens 1 mit neuen Krakten / Bereits 3 1, lit iel
der auständigen Be- belebt.
Nacht macht. mir m. / ihr. Dunzäpfchi. über- / hervorrg. bew. s. d. D.-P. b. Beschwd. d. Wechselj- u. d. mtl.
hörde Ermittig, über / Darmstadt. W. Uh
der. Wahrheit —
Dasein z. Qual. Mein / rasch. kurz. Zt. v. Hae- / Regel. Bestdt, steh. a. jed. Scht. In all. Apoth. erhältl wo nicht.
„ Huppentellenfadl. / Belind. bess. s, v. Tg. 7 morrhoid. befr- wurde, / dann d. uns. Vermittig.
DUN-Vertrieb Darmstadt. (*
„Nach 18Std. wurdl. 4 zu Tg. Nach ein.Woch-/ Monsheim-Rh. 0e. Sch. 1
hende Heilwirkung bei den hier aufgef. u. vielen ander. Leiden.
Gicht, Ischlas, Hexenschuß,
Flechten aller Art,
Darmstadt. M. J. / Keuchhusten, Kndchenhautentzdg. entz. Brüste u. V. a.
F DUN-Pillen bei: Blasenkarth,, chron. Kopfschm., Magenld.
Stuhl-
Rasd. Schmers Tg. u. 1. .daßieh d.-Anueng- V Sohlaf-I. Appetitlosiakt. verstopr. Lallen-U. ierenst.
nreines Gek
ie den Weg i
broht
Karl Moser, nmaut Mühein
OUM
Statt beſonderer Anzeige.
Nach langem ſchweren Leiden entſchlief heute
meine liebe Frau, unſere Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schweſter und Tante
Frau Eugenie Schenck
geb. Notter
Im Namen der Hinterbliebenen:
17ao) W. Auguſi Schenck
Darmſtadt, Herdweg 86.
den 6. Dez. 1931.
Straßburg im Elſaß
EAlIORelSe!
Herren-Schreibmappen
(17610
in prima Leder
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Elisabethenstraße 1
Schuchardstr., Ecke Luisenstr.
Dankſagung.
Für die uns erwieſene Teilnahme
beim Hinſcheiden unſeres lieben
(17641
Entſchlafenen:
Herrn
Philipp Kraft
ſagen herzlichen Dank.
Im Namen
der trauernd Hinterbliebenen:
Frau Karoline Kraft.
Wiener
Skrickkunft
Strick=
Prinzeßklei=
er, Weſten, mit u.
ohne Aermel,
Pull=
ver u. Strick=Röcke
ſehr preiswert!
Friedrichſtr. 22 pt.
(17168b)
Mehrere geſpielte
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Hügelſtr. 32, Tel. 126.
Reparaturen und
Stimmungen.
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*sgo)
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Vorlage an
Kauf=
willige u. bitte um
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Homöopathie,
Magnetopathie,
Behandlung ſeeliſch
Leidender. Hellſehen i.
lebenswichtig, Fragen.
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Nr. 339 — Seite 5
r. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
W Käddeutſchen Zuf
Neue Märungen.
Apittbbriche infolge Unwekkers.
n.i4 WVberraſchungen in den Großkämpfen.
ſtdeutſchen Fußball gab es am Sonntag ein ſehr
inter=
enlich H Aſtes Pmramm, das aber leider durch die ſchlechte Witterung
ſomrn 7 ſträchri wurde. Die meiſten Spiele hatten unter ſchlechten
zverhätzltiſſen zu leiden und verſchiedene Kämpfe fielen ganz
der ſurden vorzeitig abgebrochen. So pfiff in der Gruppe
n ſu Schiedsrichter das Spiel zwiſchen den führenden
unſchaftn Wormatia Worms und Mainz 05, das enrſcheidend
itel des M die Flge nach dem neuen Meiſter ſein ſollte, nach 42
Mi=
rrages tein ! Daruabeim Stande von 0:0 ab. Wormatia und Main: 05
von 60A jaber zwn gſtens ſchon Endſpielteilnehmer. Auch die
Ab=
fr gn ” ſfrager ſin dieſer Gruppe geklärt, S V. 98 Darmſtadt
Vikſiaſa Walldorf müſſen nach ihren neuerlichen
ſtverlitr den Weg in die zweite Klaſſe antreten.
heſen Btun droht ein neuer „Fall” die Tabelle noch einmal
ſordnſuf zu bringen. Germania Bieber hat ſeit Ende Sep=
er eime Spieler unter falſchen Vorausſetzungen mitwirken
und twrb nun vorausſichtlich alle ſeit dieſer Zeit gewonne=
Punkth jeder verlieren. Davon werden in erſter Linie der
allſponerein und die beiden Abſtiegskandidaten Hanau 95
bries en 02 profitieren. Der für die Beſetzung des zweiten
mieinau genplurtz wichtige Kampf zwiſchen FSV. und Rot=Weiß
tſurt )nete nach ſpannendem Verlauf vor 10 000 Zuſchaueen
inem andrenten 5:3 (3:1) Sieg des Fußballſportvereins. Die
ſchten a) Fußballſportvereins auf den zweiten Platz ſind
e wiend geſtiegen. Der Tabellenführer Eintracht kam in
neiſr zu uhm ſehr ſicheren 4:0 (2:0)Sieg, obwohl beim Stande
0 ſemMittelſtürmer Ehmer verletzt wurde.
KöSehn Nhybäyern ſicherte ſich nach dem 1. FC. Nürnberg
ch ImSp. Vg. Fürth die Teilnahme an den Endſpielen.
ſchlusx or 15 000 Zuſchauern den 1. FC. Nürnberg 3:1 (2:1).
ſpienberſtmalig wieder mit Leinberger und Frank. Der
ginig urch Hornauer in Führung, dann ſchoſſen aber die
ättlel urch Leupold, Frank und Hecht drei Treffer. Nach
wunne gerechnet, hat Nürnberg immer noch drei Punkte
ung aub wird ſich auch den Meiſtertitel holen.
griſt, Ueberraſchung des Tages war in Südbayern
8ce hlug vor 20000 Zuſchauern die „Bayern” mit 6:2
ſei ſieg war verdient. Pledl deckte den gefährlichen
Stiöner Rohr glänzend ab. Bayern kam durch Hofmann
kumro ſeinen Treffern, 1860 war durch Stiglbauer, Huber
ih ulmeyer und Schäfer erfolgreich. 1860 braucht jetzt
Süen nur noch einen Punkt, um wie die Bayern
eben=
indſpkleilnehmer zu ſein. Straubing iſt in dieſer Gruppe
iner 5Niederlage gegen Teutonia München zum Abſtieg
ſeilt, imegen kann ſich Schwaben Augsburg noch in Sicher=
ingeu
Er erſchüddeutſche Gruppenmeiſter heißt wieder Karlsruher
Der I8 ſicherte ſich den Titel eines Meiſters der Gruppe
Een dun einen 6:0=Sieg über Rheinfelden endgültig. Frei=
GV. ſtug Raſtatt 04 3:0, und damit iſt der Kampf dieſer
Manſaha ften um den zweiten Platz wieder offen.
der erar, wo FK. Pirmaſens und FV. Saarbrücken be=
Endſplilleik nehmer ſind, fielen drei Spiele aus. In den
bei=
oerenk litten die Mannſchaften von VfR. Pirmaſens und
Nart T r hohe Niederlagen, beide Mannſchaften müſſen
ab=
ders Cuppe Rhein müſſen Sandhauſen und Kirchheim
Wei klaſſe. Waldhof braucht aus zwei Spielen noch zwei
* um leiſter zu ſein. Neckarau iſt Zweiter.
WMſut emberg hat ſich der FC. Pforzheim durch ſei=
Siesber Union Böckingen die Teilnahme an den
End=
geſiog. Auch im Kampf um den Meiſtertitel iſt Pforz=
Gavorpaſa die Mannſahuft aus zwei Spielen nur noch einen
benoſ? Dagegen ſind die Fragen nach dem Zweiten und
Wem A Aſigenden vorläufig noch nicht zu beantworten.
Die Fußball=Ergebniſſe.
1e 4öſfen: 1. FC. Langen — Alemannia Worms 2:1.
9 Jlmftadt — SV. Wieshaden 2:3. Wormatia Worms
VeB5 Mainz 0:0 (abgebr.). FVgg. 06 Kaſtel — Olympia
eig 814 Viktoria Walldorf — Viktoria Urberach 2:2.
D 9Min: FSV. Frankfurt — Rot=Weiß Frankfurt 5:3.
Secanz ßieber — Eintracht Frankfurt 0:4. Germania 94
Genlskhupn- SpVgg. Griesheim 02 4:2. FC. Hanau 93 —
eL. HMyſtamm 2:0. V. f. L. Neu=Iſenburg — Union
W Niederradlst.
2 Arbbayern: SpVgg. Fürth — 1. FC. Nürn=
Lil- bEag. Weiden — Würzburger Kickers 4:0. FV. 04
Hitzburg SC. Schweinfurt 3:3. FC. Bayreuth — Bayern
Hof 3:1.)
Ipe Idbayern: 1860 München — Bayern München
S 24. München — Wacker München 1:1. Schwaben
ischur &. B. f. B. Ingolſtadt 3:1. FC. Straubing — Teu=
Sie Mrshen 5:6. SSV. Ulm — Jahn Regensburg 1:2.
2eSliktemberg: FC. Pforzheim — Union Böckin=
2 Liulkt ſturttgarter Kickers — Germania Brötzingen 1:0.
LT ät gart — FC. Birkenfeld 0:0. FV. Zuffenhauſen
2 Seilbronn 2:1. Spfr. Eßlingen — SV.
Feuer=
aach 9:
Eanpe Achlen : Karlsruher FB. — FC. Rheinfelden 630.
Hads leruhe — SC. Freiburg 7:4. Freiburger FC.
LS Habk 30. FC. Villingen — SpVag. Schramberg 1:3.
tein: FV. Sandhauſen — SpVgg. Mundenheim
WE: Zudwigshafen — V. f. R. Mannheim 1:1 (
ab=
gehr.)
. Neckarau — Amicitia Viernheim 4:3. SV.
HioDerrl SpBag. Sandhofen 5it. FC. 08 Mannheim
SS. Rire im 5:2.
Gruppe Saar: 1. FC. Idar — V. f. R. Pirmaſens 6:1. FV
Saarbrücken — Weſtmark Trier 8:0.
Berliner Fußball.
A: Meteor — Hertha/BSC. 0:9. Wedding — 1. FC.
Neu=
kölln 4:3. Preußen — Südſtern 2:3. Spandauer SV. — Blau=
Weiß 4:2. B: V. f. B. Pankow — Norden=Nordweſt 1:2. Polizei
SV. — Union Potsdam 0:1. BV. Luckenwalde — Berliner
SV. 92 2:1. Pokal=Vorſchlußrunde: Wacker 04 — Minerva 2:1.
Union Oberſchöneweide — Tennis=Boruſſia 0:3.
5b. 98
—Sb. Wiesbaden 2:3 (1:1).
Durch die geſtrige Niederlage iſt der Abſtieg des
Sport=
vereins 98 in die Kreisliga beſiegelt. Trotz glänzender Chancen
zu Spielbeginn gelang den Einheimiſchen nicht die Erreichung
eines ausreichenden Vorſprungs. Wohl erzielte Württemberger
in der 20. Minute durch hohen Schuß in die Torecke einen
Treffer für die 98er; trotz vier glänzender Chancen blieb jedoch
die an ſich verdiente Erhöhung des Reſultetes aus. Als dann
der Spielleiter Humpfner=Aſchaffenburg ein „angeſchoſſenes”
Hand im Darmſtädter Strafraum mit Elfmeter ahndete, der den
Gleichſtand für die Gäſte ergab, wurde das Spiel der
Darm=
ſtädter ſchwächer. Rühl ſtellte dann zu Beginn der zweiten
Hälfte durch Schuß aus ganz kurzer Entfernung auf 2:1 für
Wiesbaden. Wohl kamen die Darmſtädter durch Kratz, der einen
20=Meter=Strafſtoß flach und ſcharf einſchoß zu ihrem 2. Treffer,
doch dann gelang ihnen nichts mehr. In dem Beſtreben, den
Sieg zu erzwingen, ſpielte man viel zu überhaſtet und zu
körperlich. Kurz vor Schluß brannte Wiesbadens weitaus beſter
Stürmer, Schulmeyer, mit einer weiten Vorlage durch und
ſtellte durch unheimlich ſcharfen Schuß für die Gäſte die Punkte
ſicher; ob bei Aufnahme des Balles der Torſchütze ſich nicht in
Abſeitsſtellung befand, ſoll nicht unterſucht werden, zumal ja
den 98ern ein Unentſchieden auch nichts genützt hätte.
Die Gäſteelf zeigte früheres Können nur in der zweiten
Hälfte. Kombinieren können die Wiesbadener ſehr ordentlich;
die Durchſchlagskraft iſt jedoch faſt genau ſo gering wie bei den
98ern.
Für die Darmſtädter gilt es nun Wiederaufbauaxbeit zu
leiſten. Wenn es auch nicht leicht ſein wird, zu altem Können
zurückzufinden, ſo müßte es durch zweckmäßiges Training und
durch vernünftige Spielabſchlüſſe, die vorerſt die Darmſtädter
vor leichtere Aufgaben ſtellen, gelingen, eine einheitliche
Mann=
ſchaft herauszubringen.
Wormatia — Mainz 05 0:0 abgebrochen.
Um die Mittagszeit ſetzte ein ſtrömender Regen ein, der
den Beſuch des Spieles ſtark beeinträchtigte. Unter den 5 000
Zuſchauern befand ſich ein ſtarkes Aufgebot von Mainzer
Schlachtenbummlern. Das Spielfeld war mit Pfützen überſät,
trotzdem pfiff Klimm=Offenbach das Spiel an. Wormatia war
während der Spieldauer ſtärker im Angriff, erzielte ein
Eckball=
verhältnis von 3:0 und hatte auch die beſſeren Torchancen. Im
Mainzer Sturm fehlte der beſte Mann, Scherm, dennoch zeigte
die Mainzer Fünferreihe wiederholt ihre große Gefährlichkeit.
Nach 42 Minuten Spieldauer brach Klimm=Offenbach unter dem
Proteſt der Zuſchauer das Treffen ab, da ſeiner Anſicht nach
der Platz nicht mehr beſpielbar war.
FC. Langen — Alemannia Worms 2:1 (2:1).
Alemannia trat zu ſpät an und da der Schiedsrichter in
Abweſenheit der Gäſte das Treffen bereits angepfiffen hatte,
wären die Punkte für die Wormſer doch verloren gegangen.
Das Spiel wurde von der einheitlicheren und eifrigeren
Langener Elf verdient gewonnen. Erkheimer und Irion gaben
den Platzherren in der 15. und 20. Minute eine 2:0=Führung.
Alemannia kam durch Enders zu einem Gegentor. Die zweite
Halbzeit verlief torlos. Hannewald=Frankfurt war als
Schieds=
richter gut. 500 Zuſchauer.
Viktoria Walldorf — Viktoria Urberach 2:2.
Walldorf büßte mit dem Verluſt des einen Punktes ſeine
Stellung als Bezirksligiſt ein. Bei ſchlechten Platzverhältniſſen
war der Kampf ausgeglichen, das Ergebnis entſprach dem
Spiel=
verlauf. Urberach ging vor der Pauſe in Führung. Nach dem
Wechſel kam Walldorf durch zwei Elfmeter zum Ausgleich und
zur Führung. Ein dritter Elfmeter für Urberach ſtellte das
Ergebhis auf 2:2.
Kaſtel — Olympia Lorſch 8:1 (2:1).
Der Kaſteler Sturm bot eine überraſchend gute Leiſtung,
nachdem er an den voraufgegangenen Sonntagen ſtark verſagt
hatte. Die Höhe des Reſultats iſt aber auch darauf
zurück=
zuführen, daß der Lorſcher Torhüter in der zweiten Halbzeit
beim Stande von 4:1 verletzt ausſcheiden mußte. Lorſch ſchoß
durch Lorbacher 2. das Führungstor. Danu beherrſchte aber
Kaſtel das Feld. Die Treffer für die Sieger fielen durch
Vetter (drei, davon zwei Elfmeter), Haas und Rockmann (je
zwei) und Geeſt. Sackenreuther=Nürnberg leitete gut.
e Heſſen: iele Tore Punkte Mainz 05 16 64:24 26:6 Wormatia Worms 16 38:12 24:8 FVg. Kaſtel 31:23 21:15 1. FC. Langen 22:19 18:16 Alemannia Worms 36:30 17:17 Olympia Lorſch 27:33 16:18 SV. Wiesbaden 27:30 15:19 Viktoria Urberach 26:40 13:21 Viktoria Walldorf 21:47 10:24 SV. Darmſtadt 98 25:58 R
* Fußball im Kreis Starkenbutg.
FV. Sprendlingen — FSV. Gr.=Zimmern (Vorſp. 3:1) 3:0 (1:0)
Germania Pfungſtadt — Germania Oberroden (0:1) 2:0 (0:0).
SV. Mörfelden — Germania Eberſtadt (0:3) 3:1 (1:1).
SpVgg. Arheilgen — Haſſia Dieburg (3:4) 0:1 (0:1).
Union Darmſtadt — Polizei Darmſtadt (1:5) 1:3 (1:3) abgebr.
FC. 03 Egelsbach — Viktoria Griesheim (1:5) 7:1 (5:0).
SV. Münſter — Union Wixhauſen (0:1) 8:1 (3:1).
Das Spiel Union Darmſtadt gegen Polizei
Darm=
ſtadt fiel ebenfalls den Wetterverhältniſſen zum Opfer und wurde
abgebrochen.
Sportvgg. 04 Arheilgen — Haſſia Dieburg 0:1 (0:1).
In einem temperamentvollen Spiel auf nicht gerade gutem
Platze gaben ſich beide Parteien redlichſte Mühe, ſchönen Fußball
zu zeigen. Keiner gab dem anderen etwas heraus, die
Mann=
ſchaften waren gleichmäßig, nur in punkto Härte und Körperkraft
war Dieburg den Arheilgern überlegen, und das entſchied das
Spiel. Arheilgens Sturm konnte gegen die aufmerkſamen
Dia=
burger Verteidiger nicht aufkommen. Allerdings war das
Stür=
merſpiel ſehr ſchlecht und zerfahren. Wiederholt gut ausgearbeitete
Torgelegenheiten wurden vermaſſelt oder man ließ ſich vom
Gegner leicht vom Ball drücken. Wo ſind Kraftſchüſſe eines Bauer,
Rückerich und Murmann? Schwerdt kann als Stürmer niemals
in Frage kommen, ſeine ſichtliche Angſt ſtoppt immer den Angriff.
Den Erſatzleuten iſt kein Vorwurf zu machen. Schon nach 20
Mi=
nuten holt ſich Dieburg durch einen Fehler der gegneriſchen
Ver=
teidiger die Führung. Arheilgen gleicht im Anſchluß an einen
Eck=
ball durch Kopfſtoß aus, aber der Schiedsrichter annulliert das
Tor wegen Hand, niemand hat etwas davon gemerkt. Keiner der
nicht allzu zahlreichen Zuſchauer hätte geglaubt, daß es bei dem 1:0
bleiben würde. Die Leute vom Mühlchen ſchufen ſchöne Ausgleich=
und Siegesgelegenheiten, aber an eine Verwandlung wurde nicht
gedacht. Dieburg hielt mit ſeiner, wenn auch manchmal etwas
zahlreichen Verteidigung den knappen Vorſprung.
Arheilgen wird mit dieſer Leiſtung auch alle kommenden
Spiele verlieren, wenn es ſich nicht bald aufrafft und energiſcher
ſpielt. — Schiedsrichter Steinert=Frankfurt hatte kein ſchweres
Amt.
Reichsbahn Darmſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt 2:1 (0:1).
Reichsbahn iſt es gelungen, über den ungeſchlagenen
Meiſter=
ſchaftsanwärter Rot=Weiß einen einwandfreien Sieg zu
errin=
gen. Dur Verwandlung eines (angeſchoſſenen) Handelfmeters
gehen die Rot=Weißen in ihrem 13. Spiel nach 10 Minuten in
Führung. Kurz darauf wird Frieß 2. im Reichsbahntor am
Fuß verletzt und wechſelt mit Berth, der dann einfach alles hält.
Reichsbahn kämpft nun mit Eifer um den Ausgleich, doch
Seckler 1. und Faßhauer klären immer wieder. Rot=Weiß iſt
jedoch meiſtens im Vorteil und hat mehr vom Spiel, leidet
jedoch offenſichtlich mehr unter den Platzverhältniſſen. 20
Minu=
ten nach Halbzeit kommt Reichsbahn zum Ausgleich und durch
dieſen Erfolg ermutigt, gibt die Mannſchaft alles her. Die
Läuferreihe mit dem unermüdlichen Griesheimer, Seckler 2., und
Bock hält das Spiel jetzt offen. Bär reißt den Sturm immer
wieder nach vorne. Bei einem Zuſammenprall mit dem Rot=
Weiß=Mittelläufer Neuber werden beide am Kopfe erheblich
ver=
letzt. 15 Minuten vor Schluß wird der linke Gäſteverteidiger,
Wettengel, wegen Schiedsrichter=Beleidigung vom Felde
ver=
wieſen. Reichsbahn iſt merklich überlegen und kommt durch
wuch=
tigen Schuß von Frieß 2. zum verdienten Siegestreffer.
Schieds=
richter Enzler=Jugenheim leitete ausgezeichnet.
Die 2. Mannſchaften trennten ſich nach 15 Minuten
Spiel=
dauer 1:1, denn das Spiel mußte wegen des Regens abgebrochen
werden.
F.=C. Eintracht Darmſtadt — Olympia Hahn 8:1 (3:0).
Bei ſtrömendem Regen lieferten ſich beide Mannſchaften ein
ſchönes und ſpannendes Spiel. Trotzdem Eintracht in letzter
Minute für zwei Spieler Erſatz einſtellen mußte, lieferte ſie
ein dem Gaſt in jeder Hinſicht überlegenes Spiel. Beſonders
gut ließ ſich Landzettel auf Linksaußen an. Der Sieg der
Ein=
trachter ſtand ſchon in der erſten Hälfte ſicher. Hahn kämpfte
trotz der Niederlage bis zum Schlußpfiff ſehr anſtändig, man ſah
beiderſeits kein abſichtliches Foul, ſo daß der gut leitende
Schiedsrichter, Kiefer=Dietzenbach, mit beiden Mannſchaften ſehr
zufrieden war. Die Tore für Eintracht teilen ſich die Spieler
Landzettel, Ganß, Straub, Heß und Mühlbach. — 2. Mannſchaft
ſpielfrei, da Seeheim nicht antrat.
Fr. T. Semd 1. — Fr. Tgd. Darmſtadt 2. 2:4 (0:4).
Darmſtadt weilte als Gaſt in Semd und konnte ſiiegreich
zurückkehren. Die Mannſchaft konnte jederzeit durch ihre
Kombination und Stellungsſpiel gefallen, ſchwache Stellen ſah
man faſt nicht. In der erſten Halbzeit fielen in gleichmäßigen
Abſtänden vier Prachttore. In der zweiten Hälfte gelangen
Semd zwei Gegentore. — Semd 2.—Fr. Tgd. Darmſtadt 3. 0:4.
Sportverein 1898, Jugend.
1. Jugend — 1. Jugend Polizei, hier, 6:0; 2. Jugend —
1. Jugend Eberſtadt, dort, 3:0; 3 Jugend — 2. Jugend Groß=
Gerau, dort, 6:0; 4. Jugend — 2. Jugend Union, hier, 7:0;
1. Schüler — 1. Schüler Polizei, hier, ausgefallen; 2. Schüler
— 1. Schüler Eberſtadt, dort, 0:1.
Die Profivereine bauen ab.
Die Berufs=Fußballvereine der Mittelſtaaten haben größere
Abbaumaßnahmen angekündigt. Nachdem bereits vor einiger Zeit
der öſterreichiſche Altmeiſterverein Rapid Wien eine ganze Reihe
von guten Spielern entlaſſen hat, beginnt jetzt auch der bekannte
Prager Vorortverein Bohemians abzubauen. Bemerkenswerk
daran iſt, daß es ſich bei Bohemians um einen der beſtfundierten
Vereine der Tſchechoſlowakei handelt.
Der Fußball=Länderkampf Belgien — Schweiz in
Brüſſel endete mit einem nur knappen 2:1= (Halbzeit 1:0) Sseg
der Belgier.
s Zwiſchenrunden=
In Saarbrücken wird am 10.
tſchland und Berlin
ſpiel um den DFB.=Pokal zwiſchen S.
ausgetragen.
Seite 6 — Nr. 339
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Inteſtag, 7. Deze
Süddeniche Gndbieleinehner fägen in Sufgark.
Hinausſchiebung der DFB.=Endſpiele beantragt.
Der Einladung des Verbanosſpielausſchuſſes des SFuLV.
waren alle Vereine, die noch in die Endſpiele kommen können,
gefolgt, mit Ausnahme von Union Böckingen. Unter dem
Vor=
ſitz von Karl Wohlſchlegel wickelte ſich das Programm ſehr
raſch ab. Ziemlich deutlich wurde gleich Herr Landauer=
München, der ſich gegen den Spielanſatz an Weihnachten
ver=
wahrte und gleichzeitig anregte, den Beginn der Bundesſpiele
hinauszuſchieben. Schließlich einigte man ſich, die Spiele doch
am 27. Dezember d. J. beginnen zu laſſen, ſofern alle
Teilneh=
mer feſtſtehen und die Teilnehmer nicht durch bereits
abge=
ſchloſſene Auslandsſpiele anderweitig gebunden ſind. Auch am
Oſterſonntag und Faſtnachtsſonntag werden Spiele angeſetzt
werden.
Die Endſpielteilnehmer, die ſich bisher gegenſeitig als
vor=
läufige Reiſeentſchädigung den Betrag von 20
Fahr=
karten gezahlt haben, weichen von dieſem Modus ab. Eine
Ver=
gütung an die reiſende Mannſchaft erfolgt nicht mehr. Die
Schiedsrichterfrage wurde kurz beſprochen. Die
End=
ſpielteilnehmer münſchen, daß bayeriſche Schiedsrichter, die
kei=
nem der beteiligten Vereine angehören, in Württemberg/Baden
verwandt werden und umgekehrt. Die Schiedsrichter dürfen,
wenn Uebernachtungskoſten in Frage kommen, nur die Fahrt
3. Klaſſe berechnen. Der Südeutſche Verband wird jetzt ſchon
beim Bunde beantragen, daß die Bundesſpiele um
min=
deſtens 14 Tage verſchoben werden, weil es vollkommen
unmöglich iſt, daß die ſüddeutſchen Endſpiele bis zum 8. Mai
abgeſchloſſen ſind. Der DFB. wird ſich dieſem berechtigten
Wunſche nicht verſchließen können, zumal er Gefahr laufen
würde, auf die ſüddeutſchen „Melkkühe” verzichten zu müſſen.
Die Termine werden nach Beendigung der derzeitigen
Grup=
penſpiele veröffentlicht. Einige Spiele werden ſchon vorher
be=
kanntgegeben, und zwar die vom 27. Dezember und 1. bzw.
3. Januar 1932.
Berliner Fußball=Sonntag.
TennisBoruſſia und Wacker im Pokal=Endſpiel.
Im Mittelpunkt des reichhaltigen Fußballprogramms der
Reichshauptſtadt ſtanden am Sonntag die beiden Spiele der
Vor=
ſchlußrunde um den Verbandspokal. Der Schlußkampf führt in
dieſem Jahre am 2. Weihnachtsfeiertag Tennis=Boruſſia und
Wacker zuſammen. Tennis=Boruſſia ſpielte ohne die verletzten
Brunke und Fricke und verlor ſogar noch durch eine ſehr harte
Schiedsrichterentſcheidung kurz vor der Pauſe Lux durch
Heraus=
ſtellung. Trotzdem beſiegten die Veilchen Union Oberſchöneweide
ſicher mit 3:0 (1:0). Minerva wurde von Wacker 04 mit 2:1
ge=
ſchlagen. — In dem Verbandsſpiel war die deutſche Meiſterelf
Hertha=BSC. einmal vollzählig beiſammen und feierte auf dem
kleinen Platz im Norden Berlins über Matador mit 9:0 (4:0) ein
regelrechtes Schützenfeſt. Der Halblinke Lehmann ſchoß allein 6
Tore. — Der Spandauer Sportverein knöpfte Blau=Weiß mit 4:2
(2:0) beide Punkte ab. Eine gute Verſtärkung bedeutet für die
Spandauer der Stürmer Schäfer, früher Bayern Hof. — Preußen
iſt durch eine neue Niederlage von Südſtern mit 2:3 wieder
ein=
mal in Abſtieggefahr geraten. — In der Abteilung B iſt der
Poli=
zeiſportverein, der gegen Union Potsdam mit 0:1 unterlag, in die
Gefahrzone geraten. Der Berliner SV. 92 konnte auf dem
gefähr=
lichen Luckenwalder Boden ſich nicht durchſetzen und muß neben
der Niederlage mit 2:1 jetzt endgültig ſeine Hoffnungen auf die
Abteilungsmeiſterſchaft aufgeben.
Fußball im Reich
VfB. Königsberg wieder Oſtpreußenmeiſter. Die
Meiſter=
ſchaftsendrunde von Oſtpreußen erreichte am Sonntag mit dem
Zuſammentreffen der Königsberger Mannſchaften VfB. und
Pruſſia Samland ihren Höhepunkt. In einem wegen des
ſchlech=
ten Wetters nur ſchwach beſuchten Kampf ſiegte VfB. überlegen
mit 5:0 (0:0) und holte ſich damit zum 15. Male den Titel eines
Oſtpreußenmeiſters. Der Baltenmeiſter Pruſſia Samland kann
nur noch verſuchen, den zweiten Platz zu erlangen, doch hat er in
Hindenburg Allenſtein ein ſchweres Hindernis zu überwinden.
In Mitteldeutſchland gab es am Sonntag die erwarteten
Favoritenſiege. Der mitteldeutſche Meiſter Dresdner Sportklub
beſiegte die Sportgeſellſchaft 93 hoch mit 6:1. Die Chemnitzer
Polizei ſchlug den Altmeiſter Chemnitzer Ballſpielklub ſogar mit
7:2. — In Leipzig erreichte Wacker gegen Eintracht nur ein
un=
entſchiedenes 2:2, bleibt aber an der Tabellenſpitze.
In Weſtdeutſchland wurde in einzelnen Bezirken die dritte
Pokalrunde durchgeführt, bei der jedoch größere Ueberraſchungen
ausblieben. Schalke 04 gewann das ſchwere Spiel in Herne gegen
Weſtfalia mit 3:1.
Einen Bombenſieg landete in Südoſtdeutſchland der
voraus=
ſichtliche Meiſter von Mittekſchleſien, SV. 06 Breslau, über VfB.
Breslau mit 13:4. In Oberſchleſien ſetzte Vorwärts Raſenſport
Gleiwitz ſeinen Siegeszug über Deichſel Hindenburg mit 7:2
fort. Preußen Rabora und Beuthen 09 trennten ſich 1:1. In
der Niederlauſitz ſpielte Kottbuſſer FV. 98 gegen den
Lokal=
rivalen Brandenburg torlos und verpaßte damit den Anſchluß an
die führende Viktoria Forſt.
Bayern München — 1860 München 2:6 (2:2).
Das mit großer Spannung erwartete Rückſpiel der
Spitzen=
reiter in Südbayern hatte dem 1860er=Stadion mit 20 000
Zu=
ſchauern einen Beſuch beſchert, wie er lange nicht mehr verzeichnet
wurde. Die Zuſchauer kamen voll auf ihre Rechnung und ſahen
unter der ausgezeichneten Leitung von Weingärtner=Offenbach
einen herrlichen Kampf. Die 1860er waren durch das Fehlen
Lachners und Wendels gehandicapt, hatten aber diesmal das Glück,
daß der frühere Saarbrücker Heimer als Sturmführer
hervorra=
gend einſchlug. Pledl als Mittelläufer konnte Bayerns
gefähr=
lichen Mittelſtürmer Rohr völlig matt ſetzen. Ertl im Tore war
anfangs ſchwach. Die Verteidigung der Bayern war auch nicht
ganz auf der Höhe, der Hüter allerdings ohne Schuld. Der Sieg
der 1860er war durchaus verdient. In der 5. Minute gingen die
Bayern durch Krumm in Führung, die Huber in der 15. Minute
ausgleichen konnte. In der 31. Minute erzielte Stiglbauer durch
Kopfball die Führung für 1860, die Bayern kurz vor Halbzeit
wie=
der durch Hoffmann ausglich. Nach der Pauſe ſchoſſen dann
Thal=
meyer, Schäfer, Stiglbauer und Huber vier Treffer, die den hohen
Sieg ergaben.
Von den Handball=Feldern.
0:1, dann Pauſe, 1:1, und jetzt ſchoß Bensheim in fünf f.
2 Tore. Gegen Schluß unternahm die Platzelf noch eine
Die Handball=Ergebniſſe.
nisloſen Generalangriff. Groß=Umſtadt hatte einen
Sp.Vgg. Fürth — 1. FC. Nürnberg 3:1 (2:1).
Das Spiel der alten Rivalen hatte auch ſeine alte
Zug=
kraft ausgeübt und 15 000 Zuſchauer nach dem Ronhof gelockt.
Neben der augenblicklichen Lage hatte natürlich auch die
an=
gekündigte Wiedermitwirkung Leinbergers, die nicht überall für
ernſt genommen wurde, viel Reklame gemacht. Leinberger war
aber zur Stelle und auch Frank tat ſeit längerer Zeit wieder
mit. Neger, Leinberger und Frauk waren die beſten Leute der
Fürther, bei denen außerdem noch die Verteidiger gefielen. Beim
„Club” waren Kalb und Oehm vor Halbzeit die beſten Leute,
nach der Pauſe baute aber die Läuferreihe ab. Im Sturm
gefielen nur Schmidt und Hornauer. Als Unparteiiſcher zog ſich
Fink=Frankfurt/Seckbach ſehr gut aus der Affäre. In der erſten
halben Stunde war Nürnberg tonangebend und erzielte in der
21. Minute durch Hornauer den erſten und einzigen Treffer. In
der 36. Minute glich Leupold aus, indem er einen 11=Meter
verwandelte und in der 38. Minute ſchoß Frank den zweiten
Treffer. In der zweiten Hälfte war der „Club” ziemlich
unter=
legen. In der 15. Minute ſchoß Hecht an dem herauslaufenden
Koehl vorbei den dritten Treffer. Der Kampf wurde nun etwas
hart, ohne aber auszuarten. Nürnberas Endſpurt ſcheiterte an
der ausgezeichneten Abwehr und Deckung der Fürther.
Leipzig und München erheben Anſpruch auf das am 6. März
ſtattfindende Fußball=Länderſpiel zwiſchen Deutſchland und der
Schweiz.
Verbandsſpiele in Süddeutſchland.
Eruppe Heſſen: Polizei Darmſtadt — Wormatia Worms
10:3. Polizei Worms — SV. 98 Darmſtadt 6:12.
Gruppe Main:; V. f. L. Sachſenhauſen — FSV. Frankfurt
0:1 (abgebr.).
Gruppe Südrhein: Haſſia Bingen — Polizei Wiesbaden
15:2. Poſt Wiesbaden — SV. Wiesbaden 1:3.
Gruppe Rhein: Oftersheim — Pfalz Ludwigshafen 2:2.
Mannheim 07 — Polizei Mannheim 4:11.
Eruppe Südbayern: Vorſpiel um die Meiſterſchaft: Ulmer
FV. 94 — München 1860 6:14. Pflichtſpiele in München:
DSV. München — Poſt München 6:4.
Gruppe Nordbayern (4): FC. Bamberg — Siemens=
Schuckert 0:5.
Eruppe Württemberg: Polizei Stuttgart — Sportfr.
Tübingen 11:2. SpVgg. Tübingen 03 — KSV. Zuffenhauſen
10:3. Kickers Stuttgart — SpVgg. Fellbach 6:1.
Der erſte Dezember=Sonntag brachte im ſüddeutſchen D.S.B.=
Handball keine neuen Gruppenmeiſter. Die Entſcheidungen in den
Gruppen Main, Heſſen und Rhein ſtehen immer noch aus. an
der Saar wurden die angeſetzten Spiele wieder abgeſetzt, in
Süd=
bayern gewann 1860 München das Meiſterſchafts=Vorſpiel gegen
Ulm 94, und in Nordbayern wurde das Vorſpiel zwiſchen Fürth
und Polizei Nürnberg abgeſetzt. Im allgemeinen litten die
aus=
getragenen Spiele, namentlich in der Main=Rhein=Gegend, unter
dem ſchlechten Wetter.
Noch kein Abſchluß in Gruppe Main.
In der Gruppe Main ſollte am Sonntag das letzte
Runden=
ſpiel zwiſchen V. f. L. Sachſenhauſen und F. S. V. Frankfurt
ſtatt=
finden, das ſowohl an der Spitze, als auch am Tabellenende eine
Klärung bringen ſollte. Der Kampf wurde aber ſechs Minuten
nach Halbzeit wegen plötzlich einſetzenden ſtarken Regens
abge=
brochen. Er ſtand bis dahin 1:0 für den F. S. V. Das Spiel
muß nun wiederholt werden.
Vor der Entſcheidung in Heſſen.
In der Gruppe Heſſen gewannen die beiden Tabellenführer,
S.=V. 98 Darmſtadt und Polizei Darmſtadt, ihre Spiele, ſo daß
die Entſcheidung am kommenden Sonntag im Treffen der beiden
Rivalen fallen wird. Der Polizeiſportverein gewann zu Hauſe
10:3 gegen Wormatia Worms und der S.=V. 98 Darmſtadt ſiegte
in Worms gegen den dortigen Polizeiſportverein mit 12:6. Beide
Mannſchaften beſitzen zwei Verluſtpunkte.
5V. 98 Darmſtadt — Polizei Worms 12:6 (9:1).
Unter der Leitung von Kehl (Mannheim) kam es auf dem
Polizeiplatze in Worms zu einem äußerſt fair durchgeführten
Treffen, das zeitweiſe recht gute Leiſtungen aufzuweiſen hatte.
Die 98er waren in der 1. Halbzeit ſtark überlegen und
kombinier=
ten in den erſten 30 Minuten ſo ideenreich, daß die Deckung des
Gegners einen äußerſt ſchweren Stand hatte. Faſt mühelos fielen
während dieſer Zeit die Treffer für die Darmſtädter. Schon
gleich nach Beginn erzielten dieſe durch Strafwürfe 2 Tore; die
nächſten 4 Treffer waren gut placierte Würfe, die den Abſchluß
verſtändiger Kombinationen des Sturmes bildeten. Erſt beim
Stand von 6:0 kamen die Wormſer Poliziſten durch Götz zum
1. Gegentor. Die Ueberlegenheit der 98er hielt jedoch bis Ende
der 1. Halbzeit weiter an, ſo daß der Halbzeitſtand von 9:1
dem bisherigen Spielverlauf entſprach. Mit Beginn der zweiten
Hälfte änderte ſich jedoch der Spielcharakter grundlegend. Die
Feldüberlegenheit verleitete die Darmſtädter Deckung dazu, allzu
ſtark aufzurücken und zu offenſiv zu ſpielen. So hatten die
Poli=
ziſten Gelegenheit zur Durchbrüchen, während für den Sturm der
98er durch zu ſtarke Zuſammendrängung die Aufbauarbeit
er=
ſchwert war. Die Wormſer holten ſo durch Weyer und Böhm
bald nach Wiederbeginn 2 Treffer auf. Dann kamen die 98er zu
ihrem 10. Treffer. Allzu pomadiges Spiel der Darmſtädter
Deckung ließ Worms ſogar bis auf 10:5 aufholen. Erſt als jetzt
wieder das Zuſammenſpiel der 98er beſſer wurde, gab es Tore
für Darmſtadt. Feick und Freund machten das Dutzend voll.
Durch Verwandlung eines Strafwurfes wurde der Endſtand von
12:6 hergeſtellt.
Pol. Darmſtadt — Wormakia Worms 10:3 (6:3).
Bei äußerſt ungünſtiger Witterung fand das Rückſpiel der
hieſigen Polizei gegen Wormatia Worms ſtatt. Die Polizei trat
etwas verändert, in folgender Aufſtellung an: Kipfer; Walter,
Stahl; Daſcher, Unmacht, Pfeifer; Bohl, Huber, Schliffer,
Som=
mer, Koch. Nach dem Anpfiff erzielte Wormatia zunächſt ein
überraſchendes Tor, welches die Polizei aber ſofort mit einem
Gegentor begleichen konnte. Die Polizei lag dann ſtets in
Füh=
rung. Wormatia gelangte dann noch zu zwei Toren, aber das
Halbzeit=Reſultat (6:3) war ſchon deutlich.
In der 2. Halbzeit ſuchten die Wormſer das Reſultat für ſich
etwas günſtiger zu geſtalten, aber Fortuna war ihnen nicht hold
geſinnt, denn unaufhaltſam fiel Tor auf Tor für die Poliziſten,
während Worms ohne weiteren Treffer blieb. Das Spiel wurde
ziemlich fair durchgeführt, bis auf einige kleine
Meinungsverſchie=
denheiten, die ja jedem Spiel eigen ſind. Der Schiedsrichter konnte
gefallen.
Handball in der 2.T.
Kreisklaſſe: Pfungſtadt — Arheilgen 1:2 (1:1), Langen
Bickenbach 1:4 (0:2), Griesheim — Walldorf 4:4 (3:1), Groß=
Zimmern — Bensheim 2:3 (0:1), Groß=Umſtadt — Leider 7:0
(3:0), Tgſ. Obernburg —. Klein=Wallſtadt 5:1 (3:1), Damm —
Aſchaffenburg 1:2 (0:1).
Meiſterklaſſe: Lorſch — Reichsbahn 1:1 (1:1) abgebrochen,
Sprendlingen — Beſſungen 7:1 (2:1), Tgſ. 1875 —
Heppen=
heim 8:4 (3:1), Egelsbach — Tgde. 1846 1:5 (0:2),
Wolfs=
kehlen — Worfelden 1:2, Wallerſtädten — Groß=Gerau ohne
Schiri.
A=Klaſſe: Eberſtadt — Auerbach 7:4 (5:2), Zell — Seeheim
3:5 (3:4), Ober=Ramſtadt — Crumſtadt 4:2 (3:1), Urberach —
Nieder=Ramſtadt 2:0 (1:0), Hahn — Weiterſtadt ausgefallen.
B=Klaſſe: Eberſtadt — Auerbach 3:2 (2:1), Schwanheim —
Kirſchhauſen ausgefallen, Zwingenberg — Alsbach
Zwingen=
berg kampflos gew., Stockſtadt — Griesheim 10:0 (3:0),
Gernsheim — Groß=Hauſen 2:3 (2:2), Ober=Ramſtadt —
Mün=
ſter 1:4 (1:3), Erzhauſen — Nieder=Ramſtadt 6:0 1:0), Poſt
— Buchſchlag 2:6 (0:4).
Das war kein Handballwetter: Die Folgen machten ſich auch
bemerkbar. Faſt durchweg ſprechen die Spielberichte von ſehr
ſchlechten Plätzen, die kein annehmbares Spiel aufkommen ließen.
Teils blieben die Schiri daheim oder die Spiele kamen auf Grund
beſſerer Einſicht nicht zuſtande. Auch den Zuſchauern war es zu
naß, und ſo kam es, daß das Hauptſpiel in Pfungſtadt ſehr mäßig
beſucht war. Arheilgens Sturm gab den Ausſchlag. Pfungſtadts
Hüter mußte vor der Pauſe einige gefährliche Bälle halten. Man
vertrug ſich ſehr gut. Bei Langen iſt der Sturm immer noch das
Schmerzenskind, und Bickenbach ſiegte erwartungsgemäß. In
Griesheim brachte Walldorf die erſtaunliche Leiſtung fertig, das
1:3 nach der Pauſe durch großen Eifer auf 4:4 zu ſtellen. In Groß=
Zimmern gab der flinkere Bensheimer Sturm den Ausſchlag. Erſt
anders wäre der hohe Sieg auch nicht erklärlich. Nikolu=
kehlen ſehr gut. Ueberraſchend kommt der knappe a
Aſchaffenburger Lokalkampfes.
In der Meiſterklaſſe wurde das Lorſcher Spiel gegsn
bahn mit 1:1. 15 Minuten vor Schluß wegen Regens obn
je au
neine
Beſſungen wehrte ſich vor der Pauſe tapfer in
Sprendlinm=
aber ſpäter dem Endſpurt der Platzelf. Die Woogsturn
ſchlußak
erſt an aufzutauen, wenn es zu ſpät iſt. Ihr Hüter So
ſeiſe
großartig. Die Tgſ. 1875 landete mit dem erwartet ſichen
gegen Heppenheim. Im Ried endete das Wolfskehlen
gegen Worfelden recht knapp, und in Wallerſtädten
Schiri aus.
A=Klaſſe: Sicherer als erwartet ſiegte Eberſtzl
Auerbach. Nach 20 Minuten hieß es bereits 5:0. Seeu
in Zell auf großen Widerſtand. Auch ſonſt war es nicht 9 R/0,g neiden dem
genehm, ſo daß man den Schiri mit bis Bensheim nahch Bobeitung ü
Ramſtadt befand ſich in beſter Verfaſſung, Crumſtad a 10 fm werden am
war erſatzgeſchwächt. Auf dieſem Gelände wäre das Sse
unterblieben. Trotzdem vertrug man ſich. Der Eingewa) u Tode. Dar
nete mit einer Ueberraſchung aus Urberach — und ſie 7!
Minuten vor Schlußpfiff gab es Differenzen wegen eum Punkte vom
wurfs (!), und Nieder=Ramſtadt erklärte ſchließlich, niheſtie und Jugend
weiterzuſpielen. Das Treffen wurde daraufhin abgebrihni W.487 P, al
Hahn ſtand der Platz unter Waſſer.
nt 16 P. voraus.
In der B=Klaſſe fiel das wichtige Spiel in Schwanluchiung auch für ko
falls aus. Alsbach ſchenkte beide Punkte den Zwinggzſtingt. Die Kän
Groß=Hauſen ſteuert der Meiſterſchaft entgegen, nachdem nutur 154, Pferd 130
heim beide Punkte geholt wurden. Stockſtadt weiſt einngn 157, Pferd 150
taunliche Verbeſſerung auf. Münſter holte ſich zwei 1y
Punkte in Ober=Ramſtadt und kann mit Buchſchlag nnd
gleich werden, wenn es in Erzhauſen gewinnt. Jugend!
ſtädten — Beſſungen 11:1.
Büini Darmſtadt,
Handball im Odenwaldgau der DT.
ausgeſa
Gundernhauſen — Hergershauſen 5:4 (3:1). Damit iſt M0. Punkte für ſich
elf ungeſchlagener Sieger der Nordgruppe in der 4= desmal geklappt
worden.
au
die leich
TV. Egelsbach — Tgde. 46 Darmſtadt 1:5 0:29 P
ämpfer
Es kam wieder einmal anders, als man in der Vallüyüchter Eichblat
maßte. Mit obigem Reſultat mußte es die Egelsbachek Lem
ſie P
ſchaft verſpüren. Gleich zu Beginn des Spieles legtenslin
2 Tore durch den Halbrechten vor. Man ſah ein wirklü ſm,
les, manchmal auch hart an die Grenzen des Erlaubtem=)ſop,
Spiel. Nach der Pauſe konnte man bei den 46ern wälſvergewicht hat
gut vorgetragene Kombinationszüge feſtſtellen. Der Erffrc,
3 Prachttore, die der Rechtsaußen ſchön vortrug undde
nützig in die Mitte abſpielte. Die Egelsbacher Elf gabds,
und ſtellte öfters die Hintermannſchaft der 46er auf
Probe, die aber von der Verteidigung und dem vorzügsüh,
tenden Torwächter glatt gelöſt wurde. Nur ſo weiter, 12,m0
manch ſchöner Erfolg kann gebucht werden. Schiedsrichter.H),
(Griesheim) ſehr gut.
Tgſ. 1875 Darmſtadt—Tv. Heppenheim 8:4 (3:11 M (9.
Trotz des anhaltenden Regens befand ſich der Pl.M
hältnismäßig gutem Zuſtand, ſo daß die
Vorbedingrg/ü=
einen reibungsloſen Verlauf gegeben waren. Unter
guten Leitung eines Turners von Büttelborn entwicke?2
ſpannendes und von Anfang bis Ende packendes Spiel. 3MEihi9M
Hälfte verlief ziemlich ausgeglichen. Während die
ten-
vollen Angriffe der Gäſte an der aufmerkſamen Deckung/
beſitzers ſcheiterten, gelangen dem blau=weißen Sturm= eur vergange
Tore, denen Heppenheim nur einen Treffer entgegenzun” Bahn im K.
mnochte. In der 2. Hälfte ſetzten ſich die 75er dank ihr — mzeichnen,
Spielweiſe noch beſſer durch. 5 prächtige Tore warennd W erwähn
beute. Gegen Schluß kamen die Gäſte wieder etwas auubſchneter
beſſerten das Reſultat 8:4.
G auch
Heppenheim ſtellte eine kräftige Mannſchaft, die dasvhm — beteilig
Manko durch enormen Eifer wettmachte. — Bei UnMLaufe der ne
Weißen klappte es in allen Reihen vorzüglich. Verte chſen Samstag
Läuferreihe bewältigten ihr Penſum in gewohnter Weilug Nrichbaum
ſten Zufriedenheit. Der neu eingeſtellte Schnellbächermſus hat bisber
als Mittelläufer überraſchend gut in das Mannſchaftsa: 0 1158 dichtauf
Auch der Sturm, früher das Schmerzenskind der Mannmiſſhiſſe: Männer
auf der Höhe und wartete mit prächtigen Schüſſen auf. udt 576, 3.
2. Mſch. 8:0 fſtr D.
Hahn
1.
Bäum
Merck Darmſtadt—TSV. Eppertshauſen 8:3 (4:! Goen
Beide Mannſchaften lieferten ſich ein ſehr eifrigene 52, 3.
Spiel. War in der erſten Spielhälfte Merck im Vortei; 0
aus 4 Toren von Hoffmann, Riedel, Stein, Schanz ergge,
derte ſich das Bild vollkommen. Eppertshauſen greift mie
uiche
aber die gut eingeleiteten Angriffe wurden von der Mé.‟
digung abgewieſen oder eine Beute des Torwächters. V99
Merck dennoch 4 Tore errang, erreichten die Gäſte nur?2We M Damen du
treffer. Die Gäſte waren ſehr flink, nur verſtand den=”-” uch zwei
nicht zu ſchießen. Bei Merck war die Hintermannſchaft el keisoffenen
Teil. Kießling und Bindewald waren die Beſten auf d0, lona das mit
Der Sturm ſpielte heute ſehr zerfahren. Kreisſpielwc), O deutſchen
bach=Frankfurt leitete ſehr gut. Das Spiel der 2. AA. irn
mußte ausfallen. Die Hockey=Mannſchaft verlor 9.00n
au=
tag nachmittag nach gleichwertigem Spiel gegen F
verein 98 3:1.
Fr. Tade. Darmſtadt — V. f. L. Bornheim 63 (4h
Trotz Regengüſſen und aufgeweichten Spielbodens b04 M”
noch ſehr ſchöne Momente zu ſehen. Intereſſanter wars.”
dings geweſen, den angehenden Bezirksmeiſter Bornheiſli.
normalen Spielweiſe kennen zu lernen. In dem geſt.
zeigten die Gäſte einen Eifer, beſonders in der erſten Bisd
ihnen alle Ehre machte. Die zweite Halbzeit gehörte as
Heimiſchen. Ihr breites Flügelſpiel entſchied den Sielg Au
heim ſtellte eine, wenn auch noch junge, ſo doch ſthmte.
allerdings an dem Schiri zuviel kritiſierte. Ihr Siuih.
die beiden Außen fielen ab. In Läuferreihe und Verteihlte Lu
wies ſich die rechte Seite ſehr gut eingeſpielt und flüint. „
gute Klaſſe. Das Spiel war zeitweiſe wuchtig. Der 20
Offenbach gut, bis aufs Pfeifen, das ſchneller folgen Nich Ae=
2. Mannſchaften trennten ſich 3:2 für Darmſtadt: Ae 4
für Bornheim.
Hockey.
No4d
Zwiſchenrunde um den Silberſchild: In Hamburg:
land — Weſtdeutſchland 3:1.
Süddeutſche Privatſpiele: TV. 57 Sachſenhauſen
verein 5:0 TSG. 01 Höchſt — FSV. Frankfur."
TSG. 01 Höchſt — FSV. Frankfurt 2:0. Ho4e9” So
— TV. Fechenheim 1:1. TV. 46 Mannheim.
furt 180 2.7. Münchener SC. komb. — ESC. ih
1. FC. Nürnberg — HG. Nürnberg 2:1. Nüchle.
— TV. 73 Nürnberg 4:2. TG. 78 Heidelberg Ne
berg 04. Sa., SB. 3 Darmſtadt— Mertk Deſhſiod
Rugby.
Verbandsſpiele im Mainkreis: Eintracht Franclut
furt 80 3:11.
Verbandsſpiele im Kreis Heidelberg: SC. Neueſle.
berger R8. 3,8. RG. Heidelberg-Worns ”hlg .
Dezember 1931
raungen des 2. T. Turnausſchufſes.
Korbewungen zum Deutſchen Turnfeſt 1933 in Stuttgart.
Hunſtturnmeiſterſchaften 1932 in Berlin.
len auſringt. Die Kämpfe: Mittelſtufe: W.: Reck
Baſu 154, Pferd 150, Gymnaſtik 33, zuſ. 487: D.: Reck
Baun 157, Pferd 155, Gymnaſtik 31, geſamt 498 P.
Der ſiGimtturnausſchuß der Deutſchen Turnerſchaft ſetzte am
te antag ſiſer Deutſchen Turnſchule in Berlin ſeine Beratungen
autz in nm Mittelpunkt die Vorarbeiten für das Deutſche
feſt 11 in Stuttgart ſtanden. — Den Abſchluß des Feſtes
einmoßes Schauturnen, das mit einem Aufmarſch der
Tur=
inen r Reihenformationen eingeleitet wird. Es folgen
ſe deu ugendlichen, ein Maſſenſpeerwerfen des Akademiſchen
erbuyyz die große Kreisſtaffel, Aufmarſch aller Teilnehmer
Feilnuherinnen, die auf 40—50 000 Perſonen geſchätzt wer=
Foteugeung, allgemeine Freiübungen und nach der
Sieger=
a deur ierliche Schlußakt. Am Vormittag des
Schlußſonn=
ſindent üblicher Weiſe ein Feſtzug durch die Straßen
Stutt=
in uureren Abteilungen ſtatt, deſſen Länge auf etwa 12
eterr ſchätzt wird. Schon jetzt läßt der Stand der
Vor=
ſen e chnen, daß das Stuttgarter Feſt trotz aller wirtſchaft=
Schſwrigkeiten dem des vorangegangenen Kölner
Turn=
im „Jre 1928 kaum nachſtehen dürfte. Die Fragen der
ung vmWehrriegen und des freiwilligen Pflichtturnjahres
ie Juſard werden dem Vorſtand der Deutſchen Turnerſchaft
GeiterBearbeitung überwieſen. — Die Deutſchen
Kunſt=
zeiſtewſuften werden am 6. November 1932 in Berlin aus=
Jen,
Fr. Tgde. Darmſtadt — Weiterſtadt.
je errt Punkte vom Serienwettkampf konnte ſich Darm=
Mittglufe und Jugend in Weiterſtadt holen. Die
Mittel=
ſegte um 498:487 P., alſo 11 P. Vorſprung, die Jugend bei
2 P.Int 16 P. voraus. Für den Anfang gut. Hoffen wir,
e Abſteung auch für kommende Kämpfe den nötigen Sie=
Kraftſpork.
Alizei Darmſtadt, 1. — Eiche Hanau 11:8.
(3:1), zuſie vorasgeſagt, hatte die Polizei auf eigener Matte ihre
dgruppe n Sieg 1m Punkte für ſich zu entſcheiden. Hat es in den un=
Klaſſeit iesmal geklappt, wollte in den oberen Klaſſen keine
fe aufromen. Während Hanau die Sache ſehr ernſt nahm,
ſtahl ” einigeg holiziſten die leichte Schulter gezeigt. Im
Bantam=
ſt wauen beide Kämpfer gleichwertig und die Entſcheidung
Kauprichter Eichblatt=Mainz eine ſchwere. Feder=,
Leicht=
ſeltermericht ſah die Poliziſten als einwandfreie Sieger
„hre ſyln ſtarken Gegner. Im Leichtmittelgewicht hat ſich
, ” ſehr zu gegen Schultheiß=Hanau 13 Minuten gehalten. Bis
vor diſeſr Zeit war ſo gut wie keine Entſcheidung gefallen.
bei den
„FHalll ſowergewicht hat diesmal enttäuſcht, er nahm den
zu lolick Neldte=Hanau war einwandfreier Sieger. Im
gewigiet tand infolge vorausgegangener Krankheit diesmal
Dun ihn konnten erſt die beiden Punkte für die
Poli=
der M ſchied en werden. Bedauerlich iſt, daß es bei der Oberliga
noch ſſreine gibt, die trotz Lehrtagungen über die
Kampf=
nicht 1aau orientiert ſind. Die Kämpfe verliefen: Ban=
Schnaurpe (P.) — Müller (H.) 0:2; Feder: Gg. Schanz (P.)
ſel (gl.)2:2: Leicht: A. Schanz (P.) — Dauth (H.) 5:2;
wpenhein /te Figtdlr (P.) — Jüngling (H.) 8:2: Leichtmittel:
(P.)0: Schultheiß (H.) 8:5: Halbſchwer: Siebert (P.)
ſand ſch Neldte (H.) 8:8: Schwer: Lißfeldt (P.) — H. Neldte
Rt: 49:41 Min.
Alent lereinigung Darmſtadt u. Umgebung.
Ausſcheidungskegeln.
„Lauueſer vergangenen Woche und geſtern fanden weitere
„auf .Bahn im Konkordiaſaale ſtatt. Wiederum ſind
„ſt” zu irzeichnen, die weit über den Durchſchnitt ragen
nderen) erwähnen iſt das Reſultat von Senior Bäumer,
ausgerzehneter Form 604 Holz erzielte und ſich außer dem
enkegeah auch an dem allgemeinen Ausſcheidungskegeln
Kugyll — beteiligt. Außer einigen noch rückſtändigen
1, die yin Laufe der nächſten Woche erfolgen, iſt der 2. Lauf
Näſchen Samstag und Sonntag beginnt in der
Turn=
ind bea richbaum der 3. Lauf.
* Fülürg hat bisher Sportwart Reichert mit 1169 Holz,
rün mit 1158 dichtauf folgt.
nzeler’nmiſſe: Männer — 100 Kugeln—: 1. Bäumer 604
Reimhrdt 576, 3. Dahlem 559, 4. Bender 552, 5. Schilling
Nicken 29, 7. Hahn 526, 8. Becher 517 Hoz. — Senioren
Rugem—: 1. Bäumer 551 Holz, 2. Andres 460, 3. Gärtner
W. — inuen — 100 Kugeln —: 1. Frau Schwinn 571 Holz,
1 Pfefsiſt 522, 3. Frau Reinhardt 508, 4. Frau Hübner 507,
Reiſiyet 501 Holz.
Ane deutſche Schwimmrekorde.
eden de bereits gemeldeten neuen Rekord im 200 Meter
ſchwimann für Damen durch Elfriede Saſſerath=Rheydt gab
Sonmt noch zwei weitere deutſche Schwimm=Höchſtlei=
Beik er kreisoffenen Veranſtaltung im Breslauer
Ebc)klang das mit Spannung erwartete zweite Zu=
Mreffolg der deutſchen Freiſtilmeiſterin Lotte Kotulla=
El mit irer jungen Bezwingerin Hilde Salbert=Gleiwitz
Mem nAn Rekord aus. Nach einem erbitterten Rennen
25=EMer=Bahn ſiegte Hilde Salbert abermals, und
dei euen deutſchen Rekordzeit von 1:3. Damit iſt
JuhEn beſtehende alte Höchſtleiſtung von Reni Erkens=
** vom 73,2 endlich übertroffen worden. Die deutſche
Eiun Kalla ſchwamm 1:13,9. Zu ihrer Entſchuldigung
Vecherkt rerdden, daß ſie keine Trainingsmöglichkeiten im
St beſitzu — Eine ganz ausgezeichnete Leiſtung vollbrachte
WRendſclymmer Hans Schubert, ein Bruder des deut=
Zukzſtnanmeiſters, der die 100=Meter=Freiſtilſtrecke in
7d Arückhge und ſich damit an die Spitze ſeines Jahrganges
Beitein zeigte ſich Europameiſter Gerhard Deutſch in
Vorma id ſchwamm über 100 Meter Rücken in der famoſen
1:14cheinen Gegnern auf und davon. Die vierte Höchſt=
2 Des euntags gab es in Magdeburg, wo bei den dor=
Duuſcheynmwettkämpfen im Wilhelmsbad der 1. Magde=
Lannsc, in der 6 mal 50 Meter Freiſtilſtaffel mit
Ene nR Rekordzeit erzielte. Damit hat der Charlotten=
DSVt ſire, der den alten Rekord mit 3:38,3 innehatte,
Deim Teilſzwei deutſche Höchſtleiſtungen verloren.
LrBkliner Schlittſchuh=Club ſchlug in Katto=
Eishlieytreffen die polniſche Nationalmannſchaft vor
Zuſchapct „nit 2:1.
* bladiſche Eishockey=Mannſchaft von
Ha hatck bim erſten Spiel ihrer Europatournce einen
DeI Stäu die Gäſte aus Ueberſee konnten im ausverkauf=
Dni er Shupalaft gegen eine Kombination Paris/Chamoni=
In Unesühieden von 2:2 erzielen.
La Ecklie de Safferath (Rheydt) ſtellte in Tüſſel=
D Olesier=Rückenſchwimmen für Damen mit 3:09,8 Mi=
Ren Einen A len deutſchen Rekord auf.
übriſche Amateurboxer=Repräſenta=
De 1bMunchen von Bayern geſchlagen worden war,
Sgn die Regensburger Mannſchaft mit 12:4 Punkten.
Desi Aiß der vor zwei Jahren von Mar Schmeling k. 3d.
Sien wißkz, mußte jet gegen Young Stibbling über zehn
ien einekAurtniederlage einſtecken.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 339 — Seite 7
2. Darmſtädker Tiſchkennis=Turnier.
Sportlich und organiſatoriſch war das Turnier ein voller
Erfolg, und da es auch Ueberraſchungen in Mengen gab, kamen
die Zuſchauer ebenfalls auf ihre Koſten. Zeitweiſe folgte alles
unter atemloſer Spannung dem raſchen Wechſel des weißen
Balles.
Die intereſſanteſten Spiele brachte die Meiſterklaſſe. Hier
gab es die große Senſation, da es dem 16jähr. Konrad Schardt
gelang, ſich für das Endſpiel zu qualifizieren. Nach Siegen über
Sigwart und J. Biener traf er auf den Süddeutſchen Meiſter
Norbert Biener. Dieſer hatte vorher in einem erbitterten Kampf
den Frankfurter Eintracht=Mann Schimmel aus dem Rennen
ge=
worfen und ſchien durch dieſen Sieg klarer Favorit zu ſein.
Schardt tedoch ſpielte in ausgezeichneter Form und ließ dem
Frankfurter faſt keine Gewinnchancen. Mit 21:17, 21:14, 21:7
erreichte er die Schlußrunde. Auf der anderen Seite lag das
Ende nur noch zwiſchen den drei Sportvereinlern Wargin, Wöbke
und Ploch, von denen ſich Wöbke für das Endſpiel qualifizierte.
Er hatte Ploch und Wargin je 3:0 geſchlagen. Im Endſpiel ſchien
der Sieg zuerſt an Wöbke zu fallen, der aber eine 20:14=Führung
nicht ausnutzen konnte und den Satz noch 25:23 an ſeinen
Klub=
kameraden abgab, der nun gegen den deprimierten Wöbke friſch
angreifend auch die beiden nächſte Sätze für ſich buchte und mit
3:0 Sätzen die Meiſterſchaft gewann. Auch die Herren=A=Klaſſe
wurde von dem jungen 98er gewonnen, Zweiter wurde Bögel
(98 Darmſtadt) vor Weil (Mannheim) und Heyda (Offenbach).
Einen Hauptanteil an der ſo erfolgreichen Durchführung des
Turniers hat die ausgezeichnete Turnierleitung, die auch die
größ=
ten Schwierigkeiten überwand und das Turnier programmäßig
zu Ende führt. Bert, Endriß, Kaiſer, H. L. Müller, Heinz Schildt,
Sennewald und K. Wieſer löſten als Turnierausſchuß die ſchwere
Aufgabe hervorragend. In den übrigen Klaſſen waren die Sieger:
Damen=Einzel A: 1. Frl. Genſert (Frankfurt), 2. Frl. Kliffmüller
(Spv. 1898). Herren=Doppel A: 1. Wöbke=N. Biener, 2.
Schim=
nel=Ploch, 3. Wargin=Schardt (Spv. 1898) und Fricke=Sigwart
(Forſthausſtraße Frankfurt). Gemiſcht=Doppel A: 1. Frl. Genſert=
Biener (Frankfurt), 2. Fr. Machwirth=Wöbke (Spv. 1898), 3. Frl.
Follenius=K. L. Müller (Darmſtadt) und Bögel=Frl. Nungeſſer
(Spv. 1898). Damen=Doppel A: 1. Frl. Genſert=Fr. Siebert
(Frankfurt), 2. Frl. Kliffmüller=Frl. Lembke (Spv. 1898), 3. Frl.
Mühlſtein=Fräul. Tſchach (Offenbach) und Fräul. Maas=Meyer
(Mannheim). Herren=Einzel B: 1. Sandſtröm (Michelſtadt), 2.
Wenzel (Spv. 1898), 3. Mathes (Darmſtadt) und Nicklas (Spv.
1898). Damen=Einzel B: 1. Frl. Lembke (Spv. 1898), 2. Frl.
Scharder (Darmſtadt), 3. Frl. Schwinn (Tgd. 1846) und Frl.
Mühlſtein (Offenbach). Meiſterklaſſe, Troſtrunde: 1. Schimmel
(Eintracht Frankfurt), 2. Fricke (Eintracht Frankfurt). Gemiſch=
Doppel, Troſtrunde: 1. Frl. Mühlſtein=Heyda (Offenbach=
Frank=
furt), 2. Frl. Schwinn=Wieſer (Darmſtadt). Herren=Doppel B:
1 O. Hartlieb=Hälbig (Wiesbaden), 2. Fuhrländer=Szegö (
Ten=
nis= und Eisklub), 3. Weil=Maas (Mannheim) und Mathes=
Wenzel (Darmſtadt).
Rommende Trainingsveranſtalkungen.
betrieb entſprechend den Richtlinien, die der Verband in
Stuttgart bekannt gab, in den Vordergrund geſchoben wurde.
Leider hat man die zweite Forderung, die bereits im Vorjahre
von verſchiedenen Seiten erhoben wurde, nicht erfüllt und hat
den Wettlauf= und Wettkampfbetrieb nur unweſentlich
einge=
ſchränkt. Die große Gefahr, die unſerem deutſchen Ski=Nachwuchs
droht, die des Uebertrainings, iſt alſo immer noch latent. Das
Verſprechen der Skiverantwortlichen, die zur Verfügung
ſtehen=
den Mittel zur Ertüchtigung der Ski=Jugend zu verwenden, wird
ſchwer zu erfüllen ſein, wenn man gleichzeitig feſtſtellt, daß ſich
an einem Sonntag die Termine in allen Gebieten häufen, und
daß eine Beſchickung beſonders wichtiger, für das
Stärkeverhält=
nis der Jugend beſonders aufſchlußreicher
Regionalveranſtal=
tungen durch andere Landesverbände angeſichts der Kolliſion
wichtiger Landes= und Bezirksmeiſterſchaften zum ſelben
Wochen=
ende nur ſchwer durchführbar iſt.
Um mit den D. S. V.=Verbandskurſen zu beginnen,
ſo wird um die Weihnachtszeit in verſchiedenen Skigebieten
Deutſchlands ein reger Trainingsbetrieb herrſchen, vorausgeſetzt,
daß die Schneelage in den Mittelgebirgen die Abhaltung der
vor=
geſehenen Veranſtaltungen geſtattet. Geſichert ſcheinen von dieſem
Geſichtspunkt aus lediglich der Trainingskurs des Verbandes
mitteldeutſcher Skivereine, in einem noch zu beſtimmenden alpinen
Gebiet (Oetztal?) und die D.S.V.=Skilehrer=Prüfung im
Walſer=
tal (Allgau). Die ſchwäbiſchen Berufslehrer treffen ſich in
Leut=
kirch=Urach und die Springerſchulen des Schwäbiſchen Schneelauf=
Bundes auf der Rauhen Alp. Der Skiverband Eifel, von Kölner
Skiintereſſenten vor einigen Jahren gegründet, wird in Daun
einen Kurs abhalten. Im Januar ſetzt die ſchwäbiſche
Springer=
ihre Verſuche zur Heranbildung tüchtiger Sprungläufer in
ins Walſertal. Naturgemäß erſchöpft ſich der Trainingsbetrieb
für die deutſchen Skiläufer nicht in den reichsdeutſche: Kurſen
und Veranſtaltungen. Angeſichts der Bevorzugung der Tiroler und
Schweizer Skigebiete durch deutſche Läufer muß man auch die in
den Oſt= und Weſtalpen anberaumten offiziellen und privaten
Kurſe für Anfänger und Fortgeſchrittene im Auge behalten. Die
Teilnahme an ſolchen Veranſtaltungen iſt jetzt dadurch weniger
„riskant”, als die ehrenamtlichen D.S.V.=Skilehrer neuerdings
ſehr mit Recht gegen die wilden Skikursleiter” Front machen und
insbeſondere die üblichen Hotelkurſe kritiſch unter die Lupe
neh=
men. Das Außenſeitertum hat ſich in den letzten Jahren im Ski=
Traningsgebiet, beſonders in den Alpen, derart breit gemacht,
daß es den geprüften Skilehrern nicht verdacht werden kann, wenn
ſie gegen die unlautere und aus pädagogiſchen Gründen zu
be=
kämpfende Konkurrenz energiſch Front machen. Der D.S.V.=
Lehr=
wart führt die Liſte der D.S.V.=Skilehrer jetzt ſo genau, daß eine
ſtändige Kontrolle, die nicht nur im Intereſſe der Skilehrer,
ſon=
dern auch in dem der Skiſchüler nötig iſt, gewährleiſtet wird. Es
wäre nur zu wünſchen, daß nun auch der Stand der Berufs=
Skilehrer endlich einmal gegen die unlautere Konkurrenz
der wilden Halbamateure geſchützt und damit das Lehrweſen im
Deutſchen Ski=Verband auf eine etwas gerechtere Baſis geſtellt
Dr. W. Bg.
würde.
Hollands „Schwalben” ſtützen die FJFA.
Der durch die Fehlſpekulationen ſeines Generalſekretärs
Hirſchmann in Schwierigkeiten geratene Internationale Fußball=
Verband (FFFA.) hat jetzt von holländiſcher Seite eine
wert=
volle finanzielle Unterſtützung erhalten. Der holländiſche
Fuß=
ball=Club Zwalugen, eine Vereinigung alter Internationaler,
beſchloß auf ſeiner Hauptverſammlung, der FJFA. den Betrag
von 10 000 Gulden zur Verfügung zu ſtellen, da die Kaſſenlage
des Vereins eine ſolche Spende geſtattet. Wirklich in der Zeit
der Zuſammenbrüche und der Notlage bei den Sportvereinen
ein ſeltener Fall.
Slavia Prag, der tſchechiſche Fußballmeiſter, beſiegte in
Prag vor 18000 Zuſchauern den ungariſchen Herbſtmeiſter
Ferenczuaros Budapeſt mit 2:1. Alle drei Treffer fielen bereits
vor der Pauſe.
Holſtein Kiel wurde im Freundſchaftsſpiel gegen den
Hamburger SV. auf eigenem Platz mit 2:6 Treffern geſchlagen.
Die Hamburger Rothoſen lagen ſchon beim Wechſel mit 2:0 in
Front.
Cilly Außem wurde beim Endſpiel um die
Meiſter=
ſchaft von Chile im Einzel von ihrer Landsmännin Roſt 8:6,
6:2 geſchlagen. Frl. Roſt holte ſich außerdem mit Cilly Außem
die Meiſterſchaft im Damendoppel und mit Egon Schönherr
zuſammen auch den Titel im Gemiſchten Doppel.
München wird als Austragungsort für den nächſtjährigen
Leichtathletik=Länderkampf Deutſchland—Frankreich genannt.
Vier=Verbände=Kampf 1932.
Frankfurt, Darmſtadt, Nürnberg im Wettbewerb.
Bekanntlich waren Beſtrebungen im Gange, den ſeit Jahren
be=
ſtehenden leichtathl. Vierverbändekampf im kommenden Jahre mit
Rückſicht auf die Olympiſchen Spiele ausfallen zu laſſen.
Süddeutſch=
land jedoch, in deſſen Gebiet der Kampf im nächſten Jahre zum
Austrag kommen ſoll, hat aber unter allen Umſtänden auf eine
Durchführung beſtanden. Denn abgeſehen davon, daß das
Zu=
ſammentreffen der beſten Athleten aus den vier Verbänden
be=
ſtimmt eine wünſchenswerte Olympia=Kandidaten=Prüfung für die
DSB. wäre, ſollte ſich der ſüddeutſche Verband die Zugkraft einer
derartigen Veranſtaltung nicht entgehen laſſen. Weſtdeutſchland
und ſpäter auch Mitteldeutſchland hatten ihre Zuſtimmung
ge=
geben, und nun hat ſich auch Berlin grundſätzlich mit der
Durch=
führung einverſtanden erklärt, ſo daß die Vorverhandlungen als
abgeſchloſſen betrachtet werden können.
Als Termin, der den ſüddeutſchen Verhältniſſen und bereits
feſtgelegten Veranſtaltungen entſprechend als einziger in Frage
kommt, iſt der 26. Juni alſo acht Tage von den deutſchen
Leichtathletik=Meiſterſchaften und 14 Tage vor der Abreiſe der
deutſchen Mannſchaft nach Los Angeles, vorgeſehen. Um die
Durchführung haben ſich die Städte Frankfurt, Darmſtadt und
Nürnberg beworben. Eine endgültige Entſcheidung über den
Veranſtaltungsort iſt aber noch nicht getroffen.
Das 50. New Yorker Sechstagerennen wurde
von der franzöſiſchen Mannſchaft Letourneur/Guimbretigre mit
Rundenvorſprung gewonnen. Von den deutſchen Teilnehmern
endete Dülberg mit Grimm auf dem 5., die Brüder Nickel auf
dem 9. Platz.
Direktor Zeiß, der bekannte Leiter des Frankfurter Stadions,
wird am 1. April 1932 ſeinen Poſten verlaſſen.
Sporklikerakur.
— Komm trotzdem mit! 264 Bergverlags=Skikurfe! Von 108 bis
183 Mark! Sie können ſich die Preislage nach Ihrem häuslichen
Bud=
get auswählen; Sie haben dafür auf jeden Fall einen herrlichen, 14 Winterurlaub in den beſten Skigebieten der öſterreichiſchen, der
ſchweizeriſchen und ſüdtiroliſchen Alpen. Und Sie wählen weiter: Die
Zeit je nach ihrem Urlaub zwiſchen Weihnachten und Mai, den Ort
je nach den Höhenwünſchen von 1000 bis 2050 Meter über dem Meere,
die Art nach Ihren Gelüſten vom einfach=zünftigen Hüttenbetrieb bis
zum Luxushotel im mondainen Winterkurort, den Sport je nach Ihrem
Können vom Skiſäugling bis zur großartigen Skihochtour. Es iſt eine
Luſt, ſich an Hand eingehender Ratſchläge, genauer Angaben, netter
und anſprechender Bilder den Plan für den Skiurlaub zurechtzulegen.
Daß man nicht das Zuſagende fände, wird bei 264 Stikurſen wohl
kaum der Fall ſein. Soviel 14tägige Skikurſe ſchreibt nämlich das neue
Bergverlags=Skikursbuch 1931/32 aus ue2 beweiſt wieder
einmal, wie trefflich ſich dieſe Organiſation bewährt haben muß, die im
vergangenen Winter zweieinhalbtauſend Skibegeiſterte den
Winter=
bergen zuführte! Wer irgendwelche Winterpläne in ſeiner
Herzens=
wunſchkammer hegt, ſoll es nicht verſäumen, ſich das Skikursbuch
1931/32, darinnen ein (kinderleichtes; Preisrätſel mit Reiſezuſchüſſen
bis 100 RM., ſofort vom Bergverlag Rudolf Rother, München 19,
Bergverlagshaus, kommen zu laſſen.
Sporkkalender 1932.
Der „Deutſche Turn= und Sportkalender 1932” ſucht aufs
neue den Weg zu ſeinen Freunden. Mithelfen will der Kalender
an der körperlichen und ſeeliſchen Erneuerung unſeres Volkes,
er=
zählen von der Tüchtigkeit des Weſens, das in unſeren deutſchen
Leibesübungen liegt. Er hat ſich ganz und gar auf die
Leibes=
übungen eingeſtellt. So gern man ſchöne Landſchaftsbilder auch
im „Turn= und Sportkalender” ſah — er hat ſich jetzt ganz auf ſein
eigentliches Gebiet beſchränkt: Turnen, Sport und Spiel. Unſere
deutſchen Leibesübungen bieten ſo viel des Schönen, daß an
Bil=
dern wirklich kein Mangel beſteht. Dieſe Bilder wollen Freude
wecken durch ihre Schönheit, wollen anregen, mitzutun, wollen
all=
täglich vor Augen halten, den Körper nicht zu vergeſſen, und
wollen zeigen, daß es zwiſchen Himmel und Erde noch andere
Dinge gibt, als immer dem Dienſt, dem Geſchäft nachzujagen.
Nicht abhalten wollen ſie von den Berufspflichten, ſondern durch
Anreiz zur Leibesübungen auch des Alltags Geſchäfte leichter
tra=
gen helfen. Der reichhaltige Text auf den Rückſeiten der Bilder,
bearbeitet von Fritz Winter (Leipzig), will anregen, auch über
Gedanken nachzuſinnnen, die über das eigene kleine Ich
hinaus=
reichen, will dabei aber auch Aufklärung und Belehrung ſchaffen.
ohne die Anmaßung, Geſchichtsbuch oder umfaſſendes Lexikon zu
ſein. Der ſaubere Kalender iſt durch jede Buchhandlung oder
direkt beim Wilhelm Limpert=Verlag, Dresden=A. 1, erhältlich
(2 RM.).
Wenn viele zu der Erkenntnis gekommen ſind, daß die Keime
vieler, ſelbſt ſchwerſter Krankheitsfälle durch die Dun=
Heilprä=
parate radikal aus dem Körper entfernt werden, ſollten auch Sie
ſofort zu Dun greifen beſonders dann, wenn Ihnen nichts mehr
hel=
fen will. Beachten Sie bitte die Heilberichte und die billigeren
Ein=
kaufspreiſe in der heutigen Anzeige
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 7. Dezember.
15.20: Frieda Born: Welche Bücher ſchenke ich meinem Kinde?
16.00: Unterhaltungskonzert.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: Emmy Schasl
(Sopran), M. v. Wiſtinghauſen (Bariton), am Flügel: A. Haagen.
18.40: F. Zinkand: Ein Gefangener des Alltags.
19.05: Engliſch.
19.45: Rund um die Hauptwache. Mikrophonbericht von Dr. Laven.
20.05: Fünftes Montagskonzert des Orcheſtervereins. Soliſtin:
Du=
ſolina Giannini (Sopran). Ausf.: Rundfunk=Symphonie=Orcheſter.
— In der Pauſe: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer
Er=
eigniſſe.
21.50: Ludovic. Novelle von Erneſt Hello.
22.25: Zeit, Wetter Nachrichten, Sport.
22.45: Interview: Fifi Clement und Wally Baumann.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 7. Dezember.
9.35: Dr. Hajek: Anleitung zur Abfaſſung von Schriftſtücken aller
Art.
10.10: Schulfunk: Wie Prinzeſſin Melodie zu ihrer richtigen
Be=
gleitung, kam.
14.45: Kinderſtunde: Kinderzeitung.
15.40: A. Steinitz: Ich gehe durch die Weſtminſter=Abtei in London.
16.00: E. Frieſe: Aus der methodiſchen Erfahrung der Gegenwart.
16.30: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Juſt: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
18.00: Prof. Dr. Lohmeyer: Die Myſtik in den Religionen der
Völker.
18.30: Spaniſch für Anfänger.
18.50: Oberförſter Dr. Binder: Die Aushaltung und Sortierung
des Holzes.
19.15: Wetter für die Landwirtſchaft,
anſchl. Ob.=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
19.30: Aktuelle Stunde.
20.00: Hotel Briſtol: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Livſchakoff.
20.30: Kammermuſik. Ausf.: Pozmiak=Trio.
21.10: Auf der Breslauer Dominſel. Staffelhörbericht.
22.10: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
22.30: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Leipzig: Tanz= und Unterhaltungsmuſik. Emdé=Orcheſter.
Hauptſchriftlettung: Rudolf Maupe
Veranlwortlich für Polltſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feullleten, Reich um
Auelend und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bödmann;
für den Hendel: Dr. C. H. Quetiſch; ſür den Schlußdienff: Andreas Bauer; fü
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitieilungen• Wills Kuble,
Oruck und Verlag. L.C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garanſie ber Nückſendung nicht übernommen.
Seite 8 — Nr. 3359
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 7. Dezenher
ALLAOMTLTS
von
Roman
FRITZ WEBER
(Nachdruck verboten.)
Dagmar blickte ihn entſetzt an. „Nebenſächlichkeiten, Holger?”
„Was denn? — Ich habe nur vierunddreißig Menſchen
ge=
ppfert und werde vielleicht noch ein paar hundert opfern müſſen.
Meine Tat aber wird alles verdunkeln, das kannſt du mir
glauben."
Dagmar Svenborg ſchauderte zuſammen. Sie ſah Helland in
die Augen und mußte unwillkürlich an die Bemerkung eines
Reporters denken, „der Leiter der „Svea”=Expedition ſei weder
ein Verbrecher noch ein Scharlatan, ſondern einfach ein
Geiſtes=
geſtörter, den man einfangen und ins Irrenhaus bringen ſollte‟.
Hatte ſie nicht ſelbſt in ſtundenlangen Geſprächen mit Doktor
Holt den Zuſtand Holgers vor ſeiner Abreiſe erörtert, und war
der Arzt nicht immer wieder zu dem Schluß gekommen, daß da
irgend etwas nicht in Ordnung ſei?
„Du denkſt wohl, ich ſei verrückt”, ſagte Helland plötzlich mit
ruhiger Stimme.
Dagmar erſchrack, er aber fuhr fort: „Ach, Gott, du ſtehft ja
nicht allein da mit deinen Zweifeln an meinem Verſtand. Ich
hatte unterwegs Zeit genug, mir die öffentliche Meinung zu
Gemüt zu führen. Da ſchreibt „Aftonpoſten” — warte, wo iſt
die Geſchichte nur? Siehſt du, hier! Der Mann ſchreibt, man
ſolle mich einfach internieren, da ja bei einer langwierigen
Unterſuchung nur zutage kommen würde, was Tauſende
ohne=
dies wüßten: daß ich ein Narr ſei. Aber ich werde dir gleich
beſpeiſen, daß maßgebende Leute ganz anderer Anſicht ſind. Bitte
lies einmal dieſe kleine Depeſche!"
Dagmar Svenborg hielt das Blatt ins Lampenlicht, las, ſah
Holger erſtaunt an, las noch einmal. Dann ſchüttelte ſie den
Nopf
„Von ...
„Von ſeinem Generalſekretär Herman Oldburg”, erklärte
Holger Helland lächelnd, während er das Radiogramm in die
Taſche ſchob. „Nun, Dagmar, glaubſt du, das Einar Lund einen
Narren zu ſich berufen würde? Aber jetzt Schluß, meine Arbeit
ruft! Ich dauke dir für dieſen genußreichen Abend und bitte
dich, zu Bett zu gehen. Auf Wiederſehen!”
Er nahm Hut und Mantel, drückte Dagmar flüchtig die
Hand und ging. Sie kroch in ihrem Seſſel zuſammen.
Laut=
loſes Weinen ſchüttelte ihre ſchmalen Schultern.
Dagmar Svenborg erwachte durch ein lautes Pochen an
der Tür. Sie ſprang auf, löſchte das Licht und öffnete.
Draußen ſtand der Verwalter Sorenius und erzählte mit
ſtockender Stimme, Herr Ingenieur Helland ſei plötzlich auf
dem Hofe erſchienen, habe ihn geweckt und dringend einen
Schlit=
ten zum Bahnhof befohlen. Dann habe der Kutſcher mit Nuorti
die Koffer aufgeladen, und Ingenieur Helland ſei weggefahren.
Dagmar nickte ſeufzend und beruhigte den Alten mit der
Erklärung, ſie wiſſe davon, Helland ſei nachts angekommen und
müſſe dringend nach Stockholm reiſen.
Sorenius machte eine verlegene Verbeugung. „Das gnädige
Fräulein wird entſchuldigen, aber ich ſah Licht im Salon, und
da dachte ich
„Schon gut, Sorenius, ſchon gut! Und was die Leute
be=
trifft, würde ich Sie bitten, jedem überflüſſigen Geſchwätz
ent=
gegenzutreten”, erwiderte Dagmar und ging in ihr Zimmer.
Holger Helland überſtürzte ſeine Reiſe nicht. Jetzt, da er die
Aufmerkſamkeit des Allgewaltigen geweckt und ſeine Zuſage in
Händen hatte, war es klug, keine Eile zu zeigen. Es galt
viel=
mehr, das Jutereſſe Einar Lunds aufs höchſte zu ſteigern, ehe
man perlönlich auftrat.
Er reiſte mit der Bahn und nahm in Berlin zwei Tage
Aufenthalt. Ein telephoniſcher Anruf genügte, um zehn
Minu=
ten ſpäter Herrn von Wurmb, Berlins geſchickteſten Reporter,
vorfahren und in den Aufzug ſteigen zu ſehen.
Holger Helland empfing ihn im Salon ſeiner Hotelwohnung,
drückte ihm verbindlich lächelnd die Hand und bat, die
bevor=
ſtehende Unterredung peinlich genau zu notieren und jede
darüber hinausgehende Erläuterung zu vermeiden. „Ihr Blatt
wird auf ſeine Rechnung kommen, Herr von Wurmb, auch wenn
Sie ſich auf wenige Zeilen beſchränken müſſen”, ſagte er trocken.
Nach zwei Minuten wußte der Reporter, daß er hier
Werk=
zeug war, Waffe in der Hand eines zielſicheren Schützen. Sein
Bleiſtift flog über den Notizblock, ſchrieb mechaniſch Hellands
Erklärungen nieder, während ſein Gehirn eine Reihe
unverfäng=
licher Fragen formulierte, um von ſeinem Opfer weiteres zu
erfahren. Jeder Verſuch aber, dieſe Fragen ſcheinbar als
Er=
gänzung des Geſagten und zu ſeinem beſſeren Verſtändnis anzu=
bringen, ſcheiterte an dem undurchdringlichen Schwei=
Schweden. Er ſchien ſie einfach nicht zu hören,
Mit den Augen eines gewiegten Reporters ſuchte
Wurmb den Salon ab. Sein Blick klammerte ſich an den
am Schreibtiſch feſt. Dort lag das Geheimnis dieſes
Er mußte ſich um jeden Preis in den Beſitz jenes
davon ſetzen, aus dem er in einer Viertelſtunde die gar
Holger Hellands aufrollen wollte. Denn der Maun da batf=
Geheimnis, er war kein Projektemacher, der eine billige
lation auf die Senſationsgier der Menſchen verſuchte
Herr von Wurmb hatte Tricke, die ſeinem Ruf ollen
machten. Pünktlich zehn Minuten nach Beginn der
Underi=
ſchrillte das Telephon, ein kleiner Scherz, den der Sekrein
Reporters, die Stoppuhr in der Hand, vom Automot
Hotelhalle aus veranſtaltete. Helland erhob ſich, bat unm
ſchuldigung und trat in das anſtoßende Zimmer. Aber ehr
von Wurmb ſeine Taſchenkamera mit dem ſelbſttätigen B
hervorziehen konnte, erſchien ein ſeltſames Weſen und bot u
ren und Kognak an. Der Reporter ließ ſeinen Plan follu
wandte ſich an den Schlitzäugigen mit der leiſe geſtelltenn
ob er die Exepdition der „Svea” mitgemacht habe. Der
im Seehundpelz murmelte einige unverſtändliche Worte
ſeelenruhig den Briefumſchlag, den Herr von Wurmb iu
Hand ſchob, ließ einen darin befindlichen Geldſchein i/7
Taſche verſchwinden und warf den Reſt, eine Karte mit 17
druckten Aufforderung, ſich ſobald als möglich in der Reu
einzufinden, achtlos in den Papierkorb. Dann goß er umſm,
Kognak ein, bot dem Gaſt ſeines Herrn noch einmal 30,
an und ſchritt nach einer linkiſchen Verbeugung an In0
Helland vorüber und binaus.
Der Reporter kochte vor Wut. Ohne Zweifel, der
war ihm über. Sein Erſcheinen im richtigen Augenblick;
Antwort auf den telephoniſchen Anruf, war der Gegenzuu
gewiegten Schachſpielers.
„Der Tod der erſten Beſatzung Ihres Schiffes wurnf
Ihrer Anſicht nach durch Typhus herbeigeführt?”, waru
drmifft
von Wurmb ein.
Zum erſtenmal ſchien ſich der Ingenieur für eine W
ſeines Gaſtes zu intereſſieren. „Meine Anſicht darüber 7
kommen gegenſtandslos”, ſagte er ruhig. „Wenn Sie abel // * Hüfld1A
ſicht in die amtliche Beſtätigung nehmen wollen, habe cden
dagegen.‟ Er griff in die Taſche und ſchob Herrn von A gen Mitteilungen
ſachlichen Beratt
die Urkunde bin.
Der Reporter entfaltete das Dokument und überfloguskowverordnungen
„Das Zeugnis der Behörden von Hobart beſtätigt Ihllzund in den ſpäten
nahme, daß die Leute der „Svea” an Typhus ſtarben. 4das die einzelnen
„Stimmt."
*und auch ſtreich
„Geſtatten Sie, daß ich dieſes Schriftſtück fakſimiliert bnchzäglichkeite
„Bitte.”
(Fortſetzung jal diegeben wäre.
Duf
Heute und folgende Tage
Viktoriaundihr
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Beginn: 3 45, 6.00 und 820 Uhr.
Nur noch heute u. morgen
„loh bleib bei Dir ...
nach dem bekannten Schlager:
„leh bleib bei Dir
bis morgen früh‟”
Beginn: 3.45, 6.00, und 8.20 Uhr.
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