Darmstädter Tagblatt 1931


27. November 1931

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Einzeinummer 10 Pfennige!

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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himber 241s Reſchemarkt und 22 pfennig
abgeholt 2,25 Reichsmarkl, durch die
B1p Neſchemart frei Haus. Poſtbezugspreis
zu Beſtiellgeld monatich 2.78 Reſchmari.
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Mürgen wird nicht übemommen. Nicht=
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u Bezſeher nſcht zur Kürzung des
. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
EeiBerbindlſichteit für uns. Poſſcheckonto
Franfurt a. M. 4301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet
Nummer 329
Freitag, den 27. November 1931.
194. Jahrgang

2 mm breite Zelie im Kreiſe Darmſſadt 25 Reichspigl
FinanzeAnzelgen 40 Reiſchspfg. Reklamezelle (92 mm
breit 2 Reſchsmarl Anzelgen von auswärts 40 Reſchspfg.
FinanzAnzelgen 60 Reſchepſg. 92mm breite Rellames
zeiſe 3.00 Reiſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmork
4 Dollar 420 Markl. Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Strel uſw. erliſchtt
ſede Verpſſchlung auſ Erfüllung der Anzeſgenel
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtiſcher Beltreibung ſäll jeder
Nabatt weg. Bankſonto Deutſche Bank und Darm=
ſtädter und Nationalbank.

Paumtasertiaranader Matiokatfohättfient
ertk die Hau
bei heſſiſchen Nakionalſozialiſten veranlaßk ? Die Frage des Hochverraks völlig ungeklärk.

Echtheit des Manifeſts feſtgeſtellk.

Das amkliche Ergebnis.
ſich wird am Donnerstag mitgeteilt: Die geftern nach=
gülltverſchiedenen
führenden Perſönlichkeiten der National=
hen
Partei, Gau Hefſen, durchgeführten Hausſuchungen,
hf die Nachprüfung der in den Beſitz des Oberreichs=
Mangten Notverordnungen der illegalen nationalſoziali=
verung
und andere Schriftſtücke erſtreckten, haben in
Aufange zum Erfolg geführt. Die Echtheit der Doku=
nunmehr
ebenſo außer allem Zweifel wie die Tat=
Abfaſſung durch Gerichtsafſeſſor Dr. Beſt und
Die Ankwork
ſiſchen Nakionalſozialiſten.
Darmſtadt, 26. November 1931.
November, nachmittags zwiſchen 5 und 7 Uhr fan=
eſch=Foſt=Heim in Darmſtadt polizeiliche Durch=
ngeln
tuatt. Alle Schränke, Behältniſſe, Schreibtiſche und
bcſun gsgegenſtände wurden von 32 Kriminalbeamten
Zweck dieſer Aktion war, Hochverräteriſches Ma=
zuiſ
den.
tſcheiſt, daß die Polizei auch nicht die be=
nen
Anhaltspunkte für ihren Vorwurf
Innte. Vielmehr haben die durchſuchenden Polizei=
u
Schriftſtück unterzeichnet, nach dem die Durch=
edes
Hinſicht völlig ergebnislos ver=
a
hi ig vont der Durchſuchung der Gauleitung ſollen
Lechſuchungen ſtattgefunden haben bei dem Gau=
ſſairsleiter
Waſſung, M. d. L., dem Landlagsab=
ch
2r. Beſt und dem Gaufachberater für landwirt=
ſche
ragen Dr. Bagner. Weiterhin wurde bei dem
b4t der Gaulsausſchlkaet=Ltut. a. D. von David=
Pih9s nach icht der Reichsregierkaterial geſucht.
RMchoch weiter zu ſchwächen ſowie)juge überſehen
en rechtlichen Grundlagen des kollektid.
z ü teln oder im Wege der Notverordnung: Offen=
jal
ge=
ü
einzugreifen. Es wurden ſodann noch zwei Von
en Aſaßt, in denen ſowohl gegen die von der Reische
Ang olante Aufhebung des Verbotes der Nachtarbeit ile
Bächhen als auch gegen einen Leiſtungsabbau in der
Eſerung Einſpruch erhoben wird.
uhung Und Anteryautung ver er=
Nräte u. a. m. Die Leitung des neuen Inſtituts
diwl=Turn, und Sportlehrer der Techniſchen Hoch=
9 irektor Söllinger, übertragen. Pr.=St.
ſeue Heſſiſche Beamtenſterbekaſſe hält am Samstag,
eine außerordentliche Mitgliederverſammlung ab.
auf die Anzeige in heutiger Nummer.
Wohltätigkeitsveranſtaltung der Laienſpielgruppe
Darmſtadt 22 heute abend 20 Uhr im Konkordia=
ichnals
hingewieſen. Trage ein jeder durch Beſuch
Mtung zur Linderung der allgemeinen Not bei. Der
ießt der Winterhilfe zu.
Seſſiſches Landestheater.

Mrite Huc

19.3029 Uhr. Martha,
Preiſe 0.705.60 Mk.

19½22 Uhr. Darmſt. Volksb. W2. Gr. IV.
Der kliegende Holländer. Preiſe 0.705.60 Mk.

1318 Uhr. Heſſenlandmiete 112, II4.
Die Königskinder Preiſe 0 604.50.
20, Ende gegen 22½ Uhr. B8. Wallenſteins
Tod. Preiſe 0.705.60

Miite Hue

20, Ende nach 22 Uhr. Bühnenvolksb: H4.
Maria Magdalene. Preiſe 0.604 50 Mk.

2022 Uhr. Zuſatzmiete Vr5.
3u Hilfe, Mar. Preiſe 0.,604 30 Mk.

11½, Ende geg. 13 Uhr. 1. Morgenfeier zum
Beſten der Winterhilfe. Preiſe 0.402 Mk.
15 17½ Uhr. Allt: Heidelberg.
Preiſe 0.604.50 Mk.
20, Ende vor 22 Uhr. E‟ geplagter Famille=
badder
, Preiſe 0.402 Mk.

geſtellt werden konnte, ſo könne es ſich nur um eine Privatarbeit
handeln. Die Parteileitung, die ihren grundſätzlichen Stand=
punkt
oft genug eindeutig bekundet habe, könne unmöglich für
ihre faſt 800 000 Mitglieder verantwortlich gemacht werden.
Der Oberreichsanwalk zu den Vorfällen.
Leipzig, 26. November.
Der Oberreichsanwalt Dr. Werner gibt über ſeine Be=
ziehungen
zu den Darmſtädter Vorfällen folgende Darſtellung:
Das Vorgehen der Darmſtädter Polizei iſt
nicht auf meine Veranlaſſung hin geſchehen. Wie
die Polizeibehörde zur Kenntnis des Verdachtes ſtrafbarer Hano=
lungen
gelangte, iſt hier noch nicht bekannt, wie ich auch über
das Ergebnis der bisherigen Ermittlungstätigkeit in Darmſtadt
amtlich noch nicht unterrichtet bin. Ich hatte geſtern eine Unter=
redung
mit dem Preußiſchen Innenminiſter in Berlin, die auf
Einladung des Miniſters hin erfolgte und bei der mir das
Schriftſtück vorgelegt wurde, in dem der Verſuch des Hochver=
rats
erblickt wird. Dieſes Schriftſtück ſoll von Beſt herrühren.
Dazu gab ich den Rat, als Beweismittel wenigſteus die Schreib=
maſchine
des Beſt zu beſchlagnahmen, mit der das Schriftſtück
hergeſtellt worden ſein ſoll. Das wird inzwiſchen geſchehen ſein,
Ich ließ ferner dem Preußiſchen Innenminiſter raten, ſeine Ab=
ſicht
, die Preſſe in großem Ausmaße zu unterrichten, zunächſt
nicht auszuführen, weil die Unterſuchung empfindlich geſtört
werden könnte, wenn wirklich der Tatbeſtand des Hoch=
verrats
vorläge. Ob das der Fall iſt, muß noch ge=
klärt
werden. Soweit das Schriftſtück Beſts als Stütze
zur Feſtellung des Tatbeſtandes in Betracht kommt, handelt es
ſich doch offenbar um Maßnahmen, die ſich gegen eine
auf Grund der jetzt geltenden Verfaſſung im
Amte ſich befindliche Regierung nicht richten:
vielmehr iſt vorausgeſetzt, daß eine ſolche legale verfaſſungs=
mäßige
Regierung geſtürzt und durch die Herrſchaft der
Kommune erſetzt ſei. Dieſe ungeſetzliche Kommuneherrſchaft
ſei daun abgelöſt durch die Nationglſozialiſten und erſt daun
ſollen die Maßnahmen zur Wiederherſtellung von Ordnung,
Sicherheit und Ruhe in Kraft geſetzt und durchgeführt werden.
Ob die weitere Unterſuchung der Angelegenheit einen anderen
Tatbeſtand ergibt, bleibt abzuwarten. Zur Zeit wird der Wirt=
ſchaftsreferent
Dr. Schäfer im Reichsgericht vernom=
men
. Er iſt auf nicht geklärte Weiſe von Darmſtadt nach
Frankfurt a. M. gebracht und dem dortigen Polizeipräſi=
denten
übergeben worden, der für Vorfälle in Darmſtadt
keineswegs zuſtändig iſt. Dieſer Frankfurter Polizei=
präſident
hat den Dr. Schäfer dann nach Berlin ins Preußiſche
Innenminiſterium bringen laſſen und von dort erſt iſt mir
Mitteilung über die Vorfälle in Darmſtadt gemacht worden. Ich
kann nicht in Ausſicht ſtellen, daß über das Ergebnis der Ver=
nehmung
Schäfers von mir Auskunft gegeben werden kann.
Innenminiſter Leuſchner gegen den Oberreichsanwalt
Zu der vorſtehenden Meldung erklärt der heſſiſche Innen=
miniſter
Leuſchner:
Ich habe die Erklärung des Oberreichsanwalts, die heute
mittag durch die Telegraphenunion verbreitet wurde, zunächſt für
eine Myſtifikation gehalten, da ſie in wichtigen Teilen mit den
geführten Beſprechungen nicht zu vereinbaren iſt. Nachdem mir
aber beſtätigt wurde, daß tatſächlich dieſe Erklärung vom Ober=
reichsanwalt
ſtammt, ſehe ich mich gezwungen, dazu folgendes feſt=
zuſtellen
:
1. Der Oberreichsanwalt behauvtet. Schäfer ſei auf noch nicht
geklärte Weiſe von Darmſtadt nach Frankfurt gebracht und dem
Polizeipräſidenten übergeben worden, der für Vorfälle in Darm=
ſtadt
keineswegs zuſtändig iſt‟ Dazu bemerke ich: Dr. Schäfer hat
ſich unmittelbar an den Frankfurter Polizeipräſidenten gewandt,
der über dieſe ihm amtlich zur Kenntnis gekommenen, Vorfälle
pflichtgemäß dem preußiſchen Innenminiſterium berichtet hat. Das
beſſiſche Innenminiſterium hat erſt indirekt und zu einem ſpäteren
Zeitpunkt von den Mitteilungen, des Dr. Schäfer Kenntnis be=
kommen
.
2. Der Oberreichsanwalt behauptet, das Vorgehen der Darm=
ſtädter
Polizei ſei nicht auf ſeine Veranlaſſung geſchehen, führt
aber dann ſelbſt aus, daß er bei der Unterredung im preußiſchen
Innenminiſterium den Rat gegeben habe, als Beweismittel
wenigſtens (1) die Schreibmaſchine des Beſt zu beſchlagnahmen,
Lediglich dieſer Rat des Oberreichsanwalts iſt von der Polizei
durchgeführt worden. Die bei den führenden Perſönlichkeiten der
Nationalſozialiſtiſchen Partei des Gaues Heſſen durchführten
Hausſuchungen dienten lediglich dem Zwecke der Sicherſtellung ſol=
cher
Beweismittel.
3. Der Zeitpunkt für eine rechtliche Würdigung des Falles
durch die Behörden in der Oeffentlichkeit ſcheint mir im Gegenſatz
zu dem Herrn Oberreichsanwalt jetzt noch nicht gekommen zu ſein.
Unabhängia von der ſtrafrechtlichen Würdigung der Angelegenheit
iſt feſtzuſtellen: An der Echtheit der Belaſtungsdokumente iſt nach
den bisherigen Feſtſtellungen nicht zu zweifeln.
Wenn die geſtrige amtliche Erklärung der heſſiſchen Regie=
rung
mit den Worten Auf Veranlaſſung des Oberreichsanwalts
eingeleitet wurde, ſo klärt die jetzige Erklärung doch noch keines=
wegs
den Widerſpruch auf, der zwiſchen der geſtrigen amtlichen
heſſiſchen Erklärung und der heutigen des Oberreichsanwalts be=
ſteht
. Selbſt wenn der Oberreichsanwalt Herrn Severing, der
übrigens gar nicht für Heſſen zuſtändig ſein dürfte, den Rat gege=
ben
hat, zum mindeſten die Schreibmaſchine des Herrn Beſt ſicher=
zuſtellen
, ſo kann man doch wohl nicht annehmen, daß der heſſiſche
Innenminiſter, um dieſe eine Schreibmaſchine zu ſichern, in fünf
verſchiedenen Stellen in Heſſen mit großem Polizeiaufgebot höchſt
gründliche Hausſuchungen hat vornehmen laſſen.

Klärung!

Die Hausſuchungen bei führenden Mitgliedern der heſſiſchen
N. S. D. A. P. und die Veröffentlichung jenes Manifeſtes, über
das wir geſtern bereits berichteten, haben naturgemäß in Heſſen
und darüber hinaus in ganz Deutſchland ſtarkes Aufſehen erregt.
Ganz klar liegen ja die Dinge auch heute noch nicht. Da der
ganze Vorfall gewiſſen links gerichteten Kreiſen ſo außerordent=
lich
gelegen kommt, ſo iſt das anfängliche Mißtrauen den erſten
amtlichen Verlautbarungen gegenüber, (das auch wir geſtern
zum Ausdruck brachten) einigermaßen begreiflich, um ſo
mehr, als ſich die preußiſche Regierung in recht auffälliger
Form bemüht, die ganze Angelegenheit zu einer politiſchen Sen=
ſation
erſten Ranges zu machen. Auch wir haben ja geſtern eine
außerordentliche Zurückhaltung der amtlichen Verlautbarung
gegenüber beobachtet.
Trotzdem iſt es ſchon nach den bisherigen Ermittlungsergeb=
niſſen
nicht richtig, wenn z. B. die D. A. 3. in Berlin in der
ganzen Angelegenheit lediglich ein politiſches Manöver ſieht, um
die Bildung einer neuen Regierung in Heſſen zu verhindern.
Denn nach der neuen amtlichen Erklärung ſteht doch eine Tatſache
jedenfalls feſt, daß nämlich jenes geſtern von uns veröffentlichte
Manifeſt echt iſt und keine Spitzelarbeit. Sehr bedeutſam
iſt auch die offizielle Erklärung der nationalſozialiſtiſchen Preſſe=
ſtelle
des Gaues Heſſen, die wir oben wiedergegeben haben, und
die feſtſtellt, daß die Gauleitung derartige Pläne unbedingt ab=
lehne
. Die N. S. D. A. P. hat ſeit ihrer Neugründung im Jahre
1925 weder direkt noch indirekt illegale Pläne einzelner Perſonen
unterſtützt und unnachſichtlich bisher jeden ent=
fernt
, der mit ſolchen Plänen zu ſpielen ver=
ſuchte
. Die Gauleitung Heſſen und alle verantwortlichen Führer
lehnen es entſchieden ab, mit dieſen Plänen auch nur das geringſte
zu tun zu haben. Dieſe Grundhaltung gilt auch
ehern und unverrückbar für die N. S. D. A. P. Gau
Heſſen. Sollte es ſich bewahrheiten, daß einzelne Mitglieder der
N. S. D. A. P. Gau Heſſen, direkt oder indirekt ſich mit Plänen
dieſer Art identifizieren, dann würde das den ſofor=
tigen
, unwiderruflichen und dauernden Aus=
ſchluß
dieſer Leute aus der Bewegung mit ſich
bringen. Im Intereſſe der künftigen politiſchen Entwicklung
im Heſſenlande können wir dieſes unmißverſtändliche und vorbe=
haltsloſe
Abrücken von allen illegalen Plänen nur begrüßen, und
der Berliner Börſencourier hat offenbar nicht unrecht, wenn er
von einem bolſchewiſtiſchen Privatmanifeſt einer nationalſozia=
liſtiſchen
Gruppe ſpricht. Die Reichsparteileitung der N. S. D. A. P.
ſagt in ihrer Erklärung ſicherlich mit einigem Recht, ſie, die ihren
grundſätzlichen Standpunkt oft genug eindeutig bekundet habe,
könne unmöglich für ihre faſt 800 000 Mitglieder verantwortlich
gemacht werden. Aber es hat ſich doch wieder einmal erwieſen,
daß auch innerhalb der nationalſozialiſtiſchen Bewegung eine Klä=
rung
unerläßlich iſt, eine Klärung, die am ſchnellſten und gründ=
lichſten
durch eine aktive Beteiligung an der praktiſchen Politik zu
erzielen wäre.
Dr. Beſt bekennk ich als Urheber des Manifels.
In einer von der Gaupreſſeſtelle der NSDAP. verbreiteten
längeren Erklärung ſagt Dr. Werner Beſt u. a.: Ich bin der
Verfaſſer eines Entwurfs, von dem Einzelheiten in dem von
dem preußiſchen Junenminiſter der Preſſe übergebenen Ma=
terial
, teils richtig, teils geändert wiedergegeben ſind. Als
um den 1. Auguſt d. J. allgemein ein kommuniſtiſcher Aufſtand
erwartet wurde, und von den Dienſtſtellen der NSDAP keins
Weiſungen für dieſen Fall gegeben wurden, entſchloß ich mich
ohne Auftrag und ohne Fühlungnahme mit den Amtsverwal=
tern
der Partei zur Ausarbeitung von Richtlinien. Den Ent=
wurf
übergab ich einigen Mitarbeitern, darunter Dr. Schäfer=
Offenbach, zur Rückäußerung über die rechtlichen und wirtſchaft=
lichen
Möglichkeiten meiner Vorſchläge. In dieſem Stadium
blieb die Bearbeitung der Angelegenheit auf ſich beruhen. Keine
Dienſtſtelle der NSDAP. hat von meinem Entwurf mittelbar
oder unmittelbar Keuntuis erhalten. Dr. Schäfer=Offenbach hat
meinen Entwurf mit mir öfter durchgeſprochen, ohne den durch=
aus
legalen Charakter der von mir angeregten Erörterungen zu
bezweifeln. Wenn Schäfer jetzt eine andere Darſtellung der
Vorgänge gibt, ſo will er ſich dafür rächen, daß ich im Auftrage
des Gauleiters Lenz die Ermittelungen durchführte, die kurz
vor der Landtagswahl ergaben, daß Schäfer durch Verſchweigen
ſeiner Beſtrafung wegen Wechſelfälſchung und durch falſche An=
gaben
über ſeine Laufbahn und ſeine berufliche Stellung ſeine
Kandidatur für den heſſiſchen Landtag bei der NSDAP. erreicht
hat. Zum Schluß wird in der Erklärung darauf hingewieſen,
daß Dr. Schäfer vor ſeiner erfolgten Verurteilung durch
pſychiatriſches Gutachten als ſchwerer Pſychopat und als ver=
mindert
zurechnungsfähig bezeichnet worden ſei,
Der Ball 2r. Schäfer.
In der Affäre ſpielt der Landtagsabgeordnete Dr Schäfer=
Offenbach eine Hauptrolle. Ueber ihn wird uns mitgeteilt: Dr.
Schäfer iſt Syndikus in Offenbach und 38 Jahre alt. Er gehört
ſeit vier Jahren der nationalſozialiſtiſchen Bewegung an, alſo
ſchon zu einer Zeit, wo die Bewegung noch klein war. Schäfer
hat mit den Perſonen bei denen Hausſuchungen vorgenom=
men
wurden, an jener Beſprechung auf dem Boxheimer Hof teil=
genommen
, die ohne Wiſſen der Unterführer und der SA. abge=
halten
wurde. Seit dieſer Zeit hatte Schäfer ſchärfſte Gewiſſens=
bedenken
, weil er ſich ſagte, daß im Falle der Verwirklichung der
Richtlinien der Widerſpruch der Gewerkſchaften ungeheuer ſein

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Seite 2 Nr. 329

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 27. Nover

würde und ein entſetzliches Blutbad in Heſſen entſtehen müßte,
das ſich auf das ganze Reich ausdehnen könnte und zu einem nutz=
loſen
und von der NSDAP. nicht durchzuhaltenden Bürgerkrieg
fuhren müßte.
Von der nationalſozialiſtiſchen Preſſeſtelle wurde unter der
Ueberſchrift Falſchmeldung der Frankfurter Zeitung am 24. No=
vember
bereits erklärt:
Die Frankfurter Zeitung brachte vor einigen Tagen ohne
Nachprüfung eine Meldung, die ſich mit dem Kreisleiter der
NSDAP., Kreis Offenbach, Dr. Schäfer, beſchäftigte. Es
wird in der fraglichen Meldung behauptet, Dr. Schäfer ſei aus
der Partei ausgetreten, habe ſein Mandat niedergelegt und ſeine
Parteifunktionen abgegeben.
Marxiſtiſche Blätter erweitern dieſe Meldung dahingehend,
daß durch den Fall Schäfer ein ſchwerer innerparteilicher Kon=
flikt
nach außen hin ſichtbar geworden ſei. Unter der Ueberſchrift
Krach im Hitlerlager werden Meldungen weitergegeben, die in
allen Teilen nicht der Wahrheit entſprechen.
Gegenüber unkontrollierbaren Behauptungen und bewußt fal=
ſchen
Gerüchten ſtellt die Preſſeſtelle des Gaues Heſſen der
NSDAP. fur die Oeffentlichkeit folgende Angaben zur Ver=
fügung
:
Dr. Schäfer war Mitglied der Bewegung und bekleidete ver=
ſchiedene
Funktionen bis zum 13. November. Er war auf der
Kandidatenliſte der NSDAP. für den Heſſiſchen Landtag an 16.
Stelle gruppiert, verzichtete aber mit Rückſicht auf ſeinen Geſund=
heitszuſtand
ſpäter auf ſeine Kandidatur.
Inzwiſchen ſind der Gauleitung Miteilungen über die Ver=
gangenheit
des Herrn Schäfer bekannt geworden, die ſeine
Ausſcheidung aus der Partei dringlich machten. Die Vergangen=
heit
des Herrn Schäfer ſteht in ſcharfem Gegenſatz zu einer
ehrenwörtlichen Erklärung, die dieſer aus Anlaß ſei=
ner
Kandidatur unterzeichnet hat. Vom Standpunkt einer ver=
antwortungsbewußten
Führung geſehen, iſt Herr Schäfer für die
NSDAP. zu einer ſchweren Belaſtung geworden. Herr Schä=
fer
ſahdasſelbſt ein und vollzog ſeinen Austritt.
Was die Vorgänge anbelangt, die ſich in der Wohnung des
Herrn Schäfer abgeſpielt haben ſollen und die als Ueberfall
gedeutet werden, ſo entſprechen ſie in keiner Weiſe der Wahrheit.
Nachdem Herr Dr. Schäfer durch Austritt aus der Partei ſeine
Aemter niederlegen mußte, wurden die ſich in ſeinem Beſitz befind=
lichen
Parteiakten durch die dafür in Frage kommende Inſtanz,
dem Gaugeſchäftsführer Walter Grimm, ordnungsgemäß abge=
holt
. Der Auftrag ſelbſt wurde von Mitgliedern der Schutzſtaffel
ausgeführt.
An der Ausbreitung der falſchen Gerüchte um Dr. Schäfer
trägt einzig und allein die Frankfurter Zeitung ſchuld,
die den erſten Bericht ohne jede Nachprüfung und unter Außeracht=
laſſung
aller journaliſtiſchen Gepflogenheiten aufgenommen hat.
Wenn die marxiſtiſche Preſſe den Fall des Dr. Schäfer auf=
greift
, um polemiſch gegen uns Nationalſozialiſten Stellung zu
nehmen, dann muß demgegenüber feſtgeſtellt werden:
Die Sozialdemokratie duldet ſeit ihrem Beſtehen Leute in
ihren Reihen, denen perſönlich Korruption, Unſauberkeit und
Kriminalität nachgewieſen wird.
Im Falle des Dr. Schäfer wird erſichtlich, daß die NSDAP. ſich im
gleichen Augenblick von führenden Perſönlichkeiten diſtanziert, wo
deren Unhaltbarkeit ſichtbar wird. Im Intereſſeder Rein=
erhaltung
der nationalſozialiſtiſchen Bewe=
gung
iſt dieſe gewillt, wenn es ſein muß, mit
brutaler Rückſichtsloſigkeit alle diejenigen
Elemente zu entfernen, die ihr nicht weſens=
gleich
ſind und die Sauberkeit der Bewegung
gefährden.

Vom Tage.

Vernehmung Dr. Schäfers in Leipzig.

w. Leipzig, 26. November.

Die Vernehmung Dr. Schäfers vor der Reichsanwaltſchaft
dauerte den ganzen Tag an und wurde in den ſpäten Abend=
ſtunden
abgeſchloſſen. Ueber etwaige Maßnahmen, die ſich aus
der Vernehmung ergeben, können Mitteilungen zurzeit nicht
gemacht werden, zumal der Oberreichsanwalt noch weiteres Ma=
terial
erwartet.
Bei der Vernehmung erklärte Dr. Schäfer u. a., daß ſein
Erſcheinen beim Polizeipräſidenten in Frankfurt a. M. und auch
beim preußiſchen Innenminiſter nicht etwa den Zweck gehabt habe,
ein Verfahren wegen eines hochverräteriſchen Unternehmens in
Gang zu bringen. Daran habe er niemals gedacht, vielmehr
habe er nur darauf hinweiſen wollen, daß in nationalſozialiſtiſchen
Kreiſen nach ſeiner Auffaſſung unſinnige wirtſchaftliche
Anſichten und Anſchauungen über die Maßnahmen wirken, die,
falls die Nationalſozialiſten an die Macht kämen, zur Durch=
führung
kommen ſollten. Auf dieſe unſinnigen Anſchauungen
habe er die maßgebenden Kreiſe aufmerkſam gemacht.

Ernenke Durchſuchung des Braunen Hauſes
in Darmſtadt.
Am Donnerstag nachmittag haben erneut Durchſuchungen im
Braunen Haus in Darmſtadt ſtattgefunden. Die Polizeibeamten
beſchlagnahmten verſchiedenes Material, das zurzeit noch geſichtet
wird. In der Hauptſache handelt es ſich um den Briefwechſel der
Gauleitung mit den Ortsgruppen in Heſſen.

Die Fraktion der Wirtſchaftspartei im Preußiſchen Landtag
wählte an Stelle des Abg. Ladendorff, der im Zuſammenhang mit
der Affäre der Bank für Handel und Grundbeſitz ſeine Partei=
ämter
niedergelegt hatte, den Abg. Großke zum Fraktionsvor=
ſitzenden
.
Geſtern vormittag iſt der Abgeordnete der Zentrumsfraktion
des Preußiſchen Landtags, Profeſſor Grebe=Osnabrück. im Land=
tagsgebäude
einem Herzſchlag erlegen.
Die Lohnordnung im Ruhrbergbau iſt nach kaum einſtündiger
Schlichtungsverhandlung durch Schiedsſpruch unverändert bis zum
31. Dezember 1931 verlängert worden.
Wie aus Wilna gemeldet wird, ſind im Gebiet von Borow
drei ruſſiſche Soldaten, die die Grenze überſchritten und mit der
Waffe in der Hand Widerſtand geleiſtet haben, von der polniſchen
Grenzwache gefangen genommen worden.
Der Internationale Kongreß für die moraliſche Vorbereitung
der Abrüſtung, an dem 600 Delegierte aus 17 Ländern teilnehmen,
wurde geſtern eröffnet.
Präſident Hoover hat zum Nachfolger H. P. Fletchers als
Vorſitzenden des Zolltarif=Ausſchuſſes den Republikaner, Robert
Obrig (Boſton) ernannt.

Tagung des wirkſchaftspolikiſchen Geſamkausſchuſſes
des Hanſa=Bundes.
Berlin, 26. November.
Auf der heute hier abgehaltenen Tagung des wirtſchafts=
politiſchen
Geſamtausſchuſſes des Hanſa=Bundes für Gewerbe,
Handel und Induſtrie gedachte der Präſident des Hanſa=Bundes,
Dr. Fiſcher des verſtorbenen Präſidialmitgliedes des Hanſa=
Bundes, Generaldirektor Stimming vom Norddeutſchen
Lloyd. In ſeiner Anſprache führte Dr. Fiſcher weiter aus,
daß man in der Praxis ein unermüdliches Schaffen der Poli=
tiker
ſehe, die wirtſchaftlichen Schranken zwiſchen den Nationen
zu erhöhen und die Bindungen und Reglementierungen der
Wirtſchaft im Innern zu erweitern. Die gegenwärtige bürger=
liche
Generation verſuche immer wieder, aus der freien Markt=
wirtſchaft
unter die Fittiche des Staates zu kommen. So werde
alles zur Geſundung Notwendige immer wieder abgebremſt,
alles, was fallen müſſe, aufgehalten. Die freie Marktwirtſchaft
werde in ihr Gegenteil verkehrt. Gleichzeitig löſe das Vor=
dringen
des Staats unmittelbar oder mittelbar immer wieder
aufs Neue korrupte Folgen aus. Angeſichts dieſer Zuſtände
müſſe ganze Arbeit gemacht werden. Entweder umfaſ=
ſende
ſtaatliche Planwirſtſchaft oder Wieder=
herſtellung
der Vorausſetzungen wirklichfreier
Marktwirtſchaft, wirklich ſtaatlich ungehin=
deter
Selbſtregulierung des Ausgleichs zwi=
ſchen
Angebot und Nachfrage! Dr. Fiſcher wandte
ſich dann gegen die neue Oſthilfeverordnung, da durch die den
Verwaltungsbehörden erteilten Vollmachten, Zinsrückſtände zu
erlaſſen, Forderungen zu ſtunden und Forderungen herab=
zuſetzen
, der Begriff von Privateigentum und Rechtsſicherheit
praktiſch über den Haufen gerannt und ein unſagbar bedroh=
liches
Präjudiz für künftige Geſetzgebungsakte geſchaffen werde.
Das Hauptreferat hielt Bundesdirektor Moſich über das
Thema Der Exiſtenzkampf der deutſchen Wirtſchaft für Staat
und Volk‟. Der Redner forderte, draußen im Reich, ganz
unabhängig von ſonſtigen verbandspolitiſchen Aufgaben, ſich zu
Notgemeinſchaften örtlicher Art zuſammenzuſchließen, um die
Forderungen und Ideen der Wirtſchaftsverbände in immer
weitere Kreiſe des Volkes zu tragen.
Die Verſammlung bekannte ſich erneut zu dem Manifeſt der
Wirtſchaftsverbände vom 29 9. 1931, in dem bekanntlich eine
Senkung der Steuern, eine Anpaſſung der Löhne und Gehälter
an die gegebenen Wettbewerbsverhältniſſe, eine Vereinfachung
der öffentlichen Schulden ſowie die Aufhebung der Hauszins=
ſteuer
kombiniert mit einer Beſeitigung der Wohnungs=
zwangswirtſchaft
verlangt wird.

Die Reichstagsfrakkion der 2.B. P. zur Zinsftage.

In der Donnerstagsſitzung der Reichstagsfraktion der
DVP., in der man ſich mit Wirtſchaftsfragen beſchäftigte, wurd=,
wie die Fraktion mitteilt, einmütig die Auffaſſung vertreten,
daß alle Pläne einer zwangsweiſen Senkung der Zinſen feſt=

verzinslicher Werte oder der Einführung einer neuen direkten
Steuer, z. B. einer Kapitalertrags= oder Kuponſteuer, zum
Zwecke einer Zinsverbilligung wegen der damit verbundenen
ſchweren Wirtſchaftsſchäden entſchieden abzulehnen ſeien. Auf
der anderen Seite war man ſich darüber klar, daß es wünſchens=
wert
wäre, ein einfaches Verfahren einzuführen, das die Mög=
lichkeit
einer freiwilligen Bereinigung der Kapital= oder Kredit=
verhältniſſe
wirtſchaftlicher Unternehmungen und Körperſchaften,
wie den möglichſt weitgehenden Schutz der kleinen Gläubiger,
bietet.

50 Jahre deutſche Sozialverſicht
Die Auswirkungen der Kriſe.

Berlin, 26. 9
Zu Beginn der Donnerstagſitzung des Sozia
Ausſchuſſes des Reichstages gedachte der Vorſitzende
des 50jährigen Beſtehens der deutſchen Sozialpolit
tente dabei, daß heute die Sozialpolitik unter de
Gegenwart leide. Je eher man das berückſichtige,
beuge man Kataſtrophen in der Zukunft vor. Das
der Sozialpolitik müſſe dem Volke erhalten bleiben.
Ein Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums ſchil
ausführlich die jetzige Lage der Sozialverſicherung.
liefen 2,3 Millionen Invalidenrenten, 670 000 Witwen
610 000 Waiſenrenten. Die Invalidenverſiche
1930 noch 56 Millionen Mark Ueberſchuß gehabt hän
folge von Leiſtungsſteigerung und Beitragsrückgaug
einen Fehlbetrag von 210 000 000 und für 1932 einen
265 000 000 erwarten. Infolgedeſſen werde das Va=
Invalidenverſicherung von 1637 Millionen im Jahre
etwa 1 430 Millionen ſinken. Die Landesverſicherun
müſſen jetzt etwa 18 Millionen und 1932 etwa 2:
monatlich zuſchießen. Dabei ſei der Vermögensvel
Verminderung der Vermögensanlagen unberückſichti

Unfallverſicherung liefen zur Zeit etwa A

letzten= und 200 000 Hinterbliebenenrenten. In der
verſicherung hätten ſich von 1924 bis 1929 die
und Ausgaben etwa verdoppelt. Seit 1930 gingen I
zurück. Am ſtärkſten ſei der Rückgang beim Kranke
der Angeſtelltenverſicherung verſchärfe ſü
eingeſetzte Beitragsrückgang von Monat zu Mona,
habe dieſe Verſicherung noch erhebliche Ueberſchüſſe
knappſchaftlichen Penſionsverſicheru
der Haushaltsausgleich durch den ſtarken Rückgang
ſchaften bedroht. Die Arbeiterpenſionskaſſe habe ſeit 1
Mitglieder verloren. Der Regierungsvertreter beto
es müſſe Hauptaufgabe werden, zu verhüten, daß das
der Invalidenverſicherung bei einem ungünſtigen Kur
ſchleudert werden müſſe. Eine Beitragserhöhung
validenverſicherung ſei jetzt nicht möglich. Ueber die
organiſatoriſcher Mängel der Sozialverſicherung waſ
ſetzgebenden Körperſchaften ein Geſetzentwurf zugeh
Eine vom Ausſchuß angenommene Entſchließung
Regierung um Maßnahmen, die den notleidenden
ſicherungsanſtalten die Flüſſigmachung von Vermög /
ermöglicht.
Aus den Ausſchüſſen des Reichskag
Berlin, 26.
Bei der heutigen Abſtimmung im Haushalts=
des
Reichstages wurde ein ſozialdemokratift
angenommen, der eine Aenderung der Notveron)
6. Oktober in folgendem Sinne verlangt: Die Herod
Gehälter bei Einkommen über 12000 bis 20000 Mar.

20 v. H., bis 50 000 Mark 25 v. H., bis 100 000 Mc
a
bis 150 000 Mark 35 v. H., bis 200000 Mark 40
Hu!
250 000 Mark 45 v. H. und für noch höhere Einkommf

des über 12000 Mark hinausgehenden Betrages.
ſetzung unter 12000 Mark ſoll jedoch nicht erfolge=
trag
der Chriſtlich=Sozialen wurde mit Ausnahme
teils, der ſich mit der Auftragsvergebung beſchäftie,
angenommen. Abgelehnt wurde ein von den im 2
Zeit nicht vertretenen nationalſozialiſtiſchen Führery
ter Antrag, Gehälter der leitenden Angeſtellten in
wirtſchaft nicht auf Koſten der Belegſchaft bzw. de
heit auf der heutigen Höhe zu hälten, ſondern de
der Beamten bis zu einem gewiſſen Grade anzu
Freitag wird der Ausſchuß Mitteilung der Regierr
Winterhilfsmaßnahmen entgegennehmen.
Im Wohnungsausſchuß wurde die Beratik
träge über Fragen des Wohnungs 4 und der Nu
abgeſchloſſen. Ein angevrelr . . . . . . Aldemokratif)
gsbau im
erſucht die Regieru=
vom
Reichsta
dert
ſprechende Häuferstoffe
Gemeinde

andere Dessins, ca. 70 cm breit
Mitt
Meter

Zauberer im alken Island.

Von Dr. Herbert Nette.

Der Zauberer iſt eine Erſcheinung, die wir in der frühen
Geſchichte an allen Orten und in allen Arten antreffen. Medizin=
männer
, Schamanen, Totenbeſchwörer, Magier, Wahrſager uſw.
gab es, teils als ausgebildeten, anerkannten Stand, teils als ge=
fürchtete
und gehaßte Einzelne ſo gut bei den Eskimos wie bei
den Indianern, bei den Aegyptern wie bei den Tibetanern, bei
den Buſchmännern wie bei den Finnen, in deren Nationalepos
Kalewala die Zauberei eine ſo große Rolle ſpielt. Wir wollen
hier nur einen Blick auf die Zauberer werfen, wie ſie in den
isländiſchen Sagas erwähnt werden, und wollen dabei nicht über
die Einzelheiten ihrer erklärlichen oder uns unerklärlichen Kunſt=
ſtücke
nachdenken, ſondern über die Bedeutung, die ihnen in der
Entwicklungsgeſchichte des Geiſtes zukommt, unſerer Meinung
nach zukommt.
In der Saga treten häufig Leute auf, die zaubern können.
Sie können mit andern Worten ihren Feinden bewußt Schlim=
mes
tun, ſie tun es durch eine gewaltige Konzentration ihrer
Sinne und es heißt, daß ihr Fluch nicht ſelten in Erfüllung
ging. Dieſe Leute mit dem böſen Blick waren, wie es uns
ſcheint, ſolche, die nicht dem Beiſpiel der Menſchen ihrer Zeit
folgen und in einfachen körperlichen Kämpfen und Uebungen ihre
Kräfte ausgeben konnten. Das war in jener Zeit gewiß die
natürliche Verwendung der immer nachwachſenden Stoffe, und
wenn jene Helden auch mit ſehr geſundem, klaren und geraden
Sinn und einem ungeheuren Eigenſinn begabt waren, ſo ver=
mochten
ſie es doch nicht, dieſe großen phyſiſchen Kräfte in eine
Entwicklung zu verwandeln, die nach innen ging. Wir finden
aber bei den verſchiedenen Völkern und zu ganz verſchiedenen
Zeiten immer wieder den Punkt, in dem die einfache körperliche
Kraft umſchlägt in eine Entwicklung der Kraft nach innen. Da=
durch
wird eine größere Differenzierung ermöglicht und im Gei=
ſtigen
treten Erſcheinungen auf, die man unter den Begriffen des
Zweifels, des Gewiſſens uſw. kennt. Einen ſolchen Polwechſel
erlebte der Norden in jenem Zeitabſchnitt, in dem das Chriſten=
tum
eingeführt wurde. Es war nicht die Tatſache, daß das
Chriſtentum kam Es war ſeit Jahrhunderten angeboten
worden, aber jene Menſchen, in denen der Weg der körperlichen
Kräfte noch nicht beendet war, wichen ihm aus, auch wenn ſie
nach Island entfliehen mußten. Den Königen von Norwegen
ſagten ſie, daß dieſe neue Lehre zu weich und nur für Schwäch=
linge
annehmbar ſei.
Man kann den Vorgang ſo anſehen, daß dieſen körperlich
ſich auskämpfenden Menſchen damals die Zauberer auf der
einen, die Berſerker auf der anderen Seite gegenüberſtanden. Bei

den Berſerkern, wie man die Bärenmenſchen nennt, die der
Sage nach in der Raſerei die Kraft von zwölf Männern hatten,
war die Stauung phyſiſcher Kraft bis zu einer Gewalt ange=
ſchwollen
, die nach gewiſſen Ruhezeiten nicht mehr zu bändigen
war, am wenigſten durch den Verſtand. Auf der anderen Seite
ſtanden jene Zauberer, die ihre phvſiſche Kraft in ſich einzu=
ſchmelzen
begannen, aber dieſe Kraft wollte noch wie früher
ihren Auspuff gegen den Feind und dieſer Feind mußte
zicmlich willkürlich gefunden werden. Es iſt mit dieſem böſen
Blick und mit dem Zauber nicht anders, wie es mit dem Gift
einer Pflanze iſt. Aus einem reichen phyſiſchen Ertrag wird ein
Tötliches verdichtet, das nicht mehr die äußere Kraft und Gewalt
braucht, um zu wirken.
Der Zuſammenhang zwiſchen der Lebensform und den pſychi=
ſchen
Dispoſitionen liegt in der Islandzeit auch ſonſt beſonders
klar. Man ſagt, daß eine ziemlich ſtrenge Geſchlechtsmoral da=
mals
einfach üblich war, aber das war durch die Art des männ=
lichen
Lebens ohne weiteres bedingt. Da die Mehrheit der
Männer im Kampf die Kräfte verbrauchten, dachte der Organis=
mus
wenig an die Konzentration auf ſexuelles Gebiet. Noch
heute weiß jeder, der mit gymnaſtiſchen und ſportlichen Dingen

MEs wur
Gu. a. he
mugen entha
uch die Ankü
an Zwang z
29 überhöhter
Stel, denn
üeit
Dyern zu
iem Maß
LIſndern au
2ar Aundshn
M Abſich
uoch weiter
Bu rchtlt
Siteln ode
Mzuar
Eeit in dene
iane Au
in als
Rung &
Aeil

in Smf
ine auf

zu tun hat, daß große Körperanſtrengungen und ſexuelles Leben an
ſich ſtark ausſchließen. Das ſind keine Moralfragen. Vor wel=
chem
Forum ſollte man auch entſcheiden, ob es moraliſch richtiger 886
war, daß ſich dieſe alten Helden gegenſeitig totſchlugen, oder

a Bratgänſe
(Vollrümpfe Hafer= * Güft erdtdtäteüla-F
Rheinel
maſt) per Pfd. ca.
W S. Foos Tel. 1738
0.70 .

daß ſie die Ehe nicht hielten, ſondern Nebenfrauen hatten. Die
ſtrenge Einehe war zu jener Zeit ein Ergebnis des unvermeid=
baren
ſtarken Lebens der Körperkräfte. Es wäre denkbar, daß
die Norweger einige Jahrhunderte vor der Auswanderung nach
Island bei einer ſtarken wirtſchaftlichen Zuſammendrängung viel
weniger kämpften und eine ganz andere Moral hatten. Keine
Lehre aber wäre jemals durchzuſetzen gegen die menſchliche
Natur, in der gleichfalls das verſchiedenſte Verhalten in ſonder=
baren
Abſtufungen nach und nach erſcheint.
Im Zauberer ſehen wir in jenem Stadium der Kultur den
Typ des Menſchen, dem es gelang, den Kraftüberſchuß auf die
pfychiſchen Gebiete umzuſchalten. Ueber die Zuverläſſigkeit der
alten Berichte vom Zauber mag man denken, wie man will.
Man wird über das Gefühl ſchlecht hinwegkommen, daß dieſe
Dinge pſychiſch ganz richtig dargeſtellt worden ſind und daß
die beiden Außenſeitertypen, der Berſerker und der Zauberer, ſo
real wie nur möglich waren. Unſere Zeit, die im ganzen den
neuen Weg weitergegangen iſt, dabei aber eine andersartige Ver=
wendung
der Kräfte nach innen erreicht hat, wird nicht leicht
darüber urteilen können, ob die Umſetzungen jener Zeit in der
einen oder anderen Weiſe für uns noch denkbar ſind. Und die=

la Brakenken
(Vollrümpfe Hafer=
maſt
) per Pfd. ca.
070 .
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ſes Unsvorſtellenkönnen iſt noch keine Entſcheidung für Ver= sohe Veihnachtshäſr."."

773

ſtändlichkeit an ſich und noch weniger für das Vorkommen der
Erſcheinungen ſelbſt.

den 27. Nor.,

abends 8 Iht

[ ][  ][ ]

27. Rovember 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 329 Seite 3

As Motprogramnt iar Haoiheit.
onunſerer Berliner Schriftleitung.
Seichskabinett hat auch am Donnerstag wieder eine
ſuste Sitzung abgehalten, der ſich in den Abendſtunden
Thefbeſprechung anſchloß. In den nächſten Tagen iſt
he en Referentenentwürfen zu rechnen, die alle in das
sprogramm hineingemauert werden ſollen. Am Don=
yut
ſich das Kabinett mit den Sorgen der Land=
bleihn
ſta ft befaßt. Hier hat ſchon die Oſthilfe in ihrer neuen
iſteriums
Weg für eine Ausräumung der Schwierigkeiten, in
verſiche
die Landwirtſchaft zurzeit befindet, gezeigt. Man
10 000 9
ran, die wichtigſten Teile des Oſthilfe=
denverf

3 auf das ganze Reichsgebiet auszudeh=
daß
eine geſonderte Weſthilfe oder eine entſprechende

werde d

ionen i

en übrigen Teilen des Reiches ebenfalls zur Geltung

Süddeutſchland nicht mehr erforderlich iſt. Es wird
Elichen daran gedacht, die vor dem Zuſammenbruch
Betriebe zu retten und Sicherungsvorſchrif=

alverſicherung
eietzentwurf zu4
ene Entſchließu
den notleidende
ng von Vermit

alſo Zwangsvollſtreckungen unmöglich zu machen und

Vermö
traus Wege zu einer Verſtändigung zwiſchen Gläu=
gen
unberück
Schuldner zu finden. Im Laufe der Woche will das
Ne. Heſt eiha Ebnoch an das Lohnproblem herangehen und dabei
tenken. i dFſ wie an eine Verbilligung der Mieten herangegangen
1 24 bis 1929 du
Feit 1930 gingen 1 Der Kanzler, der am Donnerstag ſeinen 47. Ge=
ung
beim groyt Miſierte, hofft, daß bereits in der nächſten Woche das
ganzen Wirtſchaftsprogramms fertiggeſtellt iſt, und
Ung verſchärfe
onat zu Moy Ih dann ganz den Beratungen des Baſeler Sonder=
bliche
Ueberſch F widmen kann.
Unsverſicher
farken Rickzur bung des Bundesausſchuſſes des A9GB.
inskaſſe habe ſw
(NB. Berlin, 26. November.
Ungsvertreter hit
verhüten, daß /Kzundesausſchuß des ADGB. trat heute im Berliner
nungünſtigen Akleflshaus zuſammen, um zu der Erklärung des Reichs=
eitragzerhöhum
ber die Verhandlungen des Wirtſchaftsbeirats Stel=
glich
. Ueber )Fehmen. Graßmann betonte einleitend, daß der Wirt=

Hin
ges.

Atinfolge ſeiner unparitätiſchen Zuſammenſetzung nicht
te geweſen ſei, Beſchlüſſe zu faſſen. Die Leitſätze ſeien
Folgerungen, die die Reichsregierung aus den Ar=
Wirtſchaftsbeirats gezogen habe. Weder die Ver=
Gewerkſchaften noch auch gewiſſe Vertreter anderer
Fkreiſe dächten daran, ihre Unterſchrift unter dieſe Leit=
M5NKFer. Graßmann gab dann einen Bericht über die un=
Berlin, 3 4h ſachlichen Gegenſätze, die zutage getreten ſeien.
An Haushaltlſ Ausſprache wurde geltend gemacht, daß die Regie=
ſozialdemoku
/ icht an die feierlichen Verſicherungen halte, die ihre
g der Notvet;ei verſchiedenen Gelegenheiten abgegeben hätten. Die
ten aller Richtungen müßten daher dieſer zweideu=
hung
der Regierung ihren entſchiedenen Widerſtand
M0 9)hen. Die von der Regierung gezogenen Schlußfolgerun=
hn
Beratungen des Wirtſchaftsbeirats ſeien eine ein=
Avergabe der Anſichten der Unternehmer. Eine Sen=
iberhöhten
Preiſe müſſe ohne Lohnſenkung durch=
hmßeden
. Es wurde ſodann einſtimmig eine Entſchließung
beſchäft hüfer es u. a. heißt: Die von der Regierung gezogenen
in lrungen enthalten weder einen Plan zur Arbeits=
En ſoch die Ankündigung der geſetzlichen 40 Stunden=
iern
Zwang zur Einſtellung von Erwerbsloſen. Der
ſttlich überhöhter Preiſe muß ohne Lohnſenkung er=
erden
, denn es habe ſich als vergeblich erwieſen, die
Mähigkeit gegenüber dem Ausland durch weitere Lohn=
eſteigern
zu wollen. Das Einkommen der Arbeiter=
einem
Maße geſunken, daß nicht nur die Exiſtenz
, ſondern auch die Qualität der Arbeit ernſtlich be=
. Der Bundesausſchuß erhebt deswegen Proteſt gegen
Uhdige Abſicht der Reichsregierung, die Kaufkraft der
ſe noch weiter zu ſchwächen ſowie gegen alle Ab=
iſt
den rechtlichen Grundlagen des kollektiven Arbeits=
frütteln
oder im Wege der Notverordnung in die
ie einzugreifen. Es wurden ſodann noch zwei Reſo=
eng
Kaßt, in denen ſowohl gegen die von der Reichs=
erungſAlante
Aufhebung des Verbotes der Nachtarbeit in
Bagsuen als auch gegen einen Leiſtungsabbau in der
erung Einſpruch erhoben wird.
nuuß Unw Zritteryautung ver er-
Veräte u. a. m. Die Leitung des neuen Inſtituts
Däpl.=Turn= und Sportlehrer der Techniſchen Hoch=
Direktor Söllinger, übertragen. Pr.=St.
ſtue Heſſiſche Beamtenſterbekaſſe hält am Samstag,
I7, eine außerordentliche Mitgliederverſammlung ab.
zin auf die Anzeige in heutiger Nummer.
ie Wohltätigkeitsveranſtaltung der Laienſpielgruppe
Eir Darmſtadt 22 heute abend 20 Uhr im Konkordia=
chmals
hingewieſen. Trage ein jeder durch Beſuch
Aüluung zur Linderung der allgemeinen Not bei. Der
Fließt der Winterhilfe zu.
Seſſiſches Landestheater.

24lop.

Aob.

Mringe Hae

19.3022 Uhr. Martha,
Preiſe 0.705.60 Mk.

19½22 Uhr. Darmſt. Volksb. W2. Gr. IV.
Der fliegende Holländer. Preiſe 0.705.60 Mk.

1518 Uhr. Heſſenlandmiete 112, III4.
Die Königskinder Preiſe 0 604,50.
20, Ende gegen 22½ Uhr. B8. Wallenſteins
Tod. Preiſe 0.705.60.

Mernst Hane

20, Ende nach 22 Uhr. Bühnenvolksb: H4.
Maria Magdalene. Preiſe 0.604 50 Mk.

2022 Uhr. Zuſatzmiete V.5.
3u Hilfe, Mar. Preiſe 0,604.50 Mk.

11½, Ende geg. 13 Uhr. 1. Morgenfeier zum
Beſten der Winterhilfe. Preiſe 0.402 Mk.
1517½ Uhr. A(lt=Heidelberg.
pv
Preiſe 0.604.50 Mk.
20, Ende vor 22 Uhr. E‟ geplagter Famille=
vadder
. Preiſe 0.402 Mk.
anänderung. Heute abend wird wegen Erkrankung
att Boccaccio Martha komiſche Oper von
Die Hauptrollen ſi d beſetzt mit Käthe Walter,
gP Dr. Heinrich Allmeroth, Heinrich Kuhn, Theodor
Am Samstag, dem 28. November, findet im Großen
ſtedt die

Laval vor der Kammer.
A9greſſive Rede des franzöſiſchen Anßenminiſters gegen Deutſchland. Frankreich fordert unnachgiebig:
Proviſoriſche Schuldenregelung während der Kriſe; kein Vorrang für private Schulden.
Unankaſtbarkeit der ungeſchützken Annuikäk.
dieſes Vertrauens zuerſt von der Achtung des gegebenen Wortes
und der Unterſchrift abhängt. Wir werden eine neue
Frankreichs Widerwille
Zahlungsregelung nur für eine beſchränkte
Zeit, d. h. für die Dauer der Kriſe annehmen.
Wir werden einer Herabſetzung der Zahlungen nur ſoweit zu=
gegennakionale
Regungen in Deutſchland
ſtimmen, als wir von unſeren Kriegsſchulden befreit werden.

TU. Paris, 26. November.
Die franzöſiſche Kammer ſetzte am Donnerstag nachmittag
die außenpolitiſche Ausſprache fort. Nach Ausführungen des
Kommuniſten Doriot über den japaniſch=chineſiſchen Streit be=
ſtieg
Miniſterpräſident Laval die Tribüne. Er führte in zeit=
licher
Reihenfolge die einzelnen politiſchen Vorgänge ſeit der
Verkündung des Hoover=Feierjahres an. Das Hoover= Morato=
rium
habe die großen Hoffnungen nicht erfüllt, die der ameri=
kaniſche
Präſident darauf geſetzt hatte. Die allgemeine Kriſe
der Weltwirtſchaft habe ſich im Gegenteil verſchlimmert und be=
ſonders
in Deutſchland ſchwere Ausmaße angenommen.
In Paris habe ich über eine Stunde unter vier Augen
mit Dr. Brüning geſprochen. Ich kann Ihnen nicht ſchil=
dern
, wie ergreifend dieſe Unterredung war. Wir haben beide
die Möglichkeit geprüft, die gegenſeitigen Beziehungen unſerer
Länder zu verbeſſern und ich entſinne mich noch, wie der Reichs=
kanzler
mir die Frage vorlegte, ob denn dieſe Tragödie zwiſchen
Frankreich und Deutſchland ewig dauern ſolle. An dem Tage,
an dem auf der anderen Seite des Rheines die nationaliſtiſchen
Kundgebungen aufgehört haben, werden die Ereigniſſe auf die
Frage des Reichskanzlers antworten. In London haben wir
dann verſucht, der finanziellen Notlage Deutſchlands beizu=
kommen
und ſind uns dabei über die Verlängerung der kurz=
friſtigen
Kredite einig geworden.
Laval ging dann auf ſeine Berliner Reiſe ein und unter=
ſtrich
die herzliche Aufnahme, die ihm durch die Bevölkerung
und die Regierung zuteil geworden ſei. Er erinnerte an die
Bildung des deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsausſchuſſes, von
dem man allgemein eine Verbeſſerung der Beziehungen erwarte.
Seine Waſhingtoner Reiſe habe große Hoffnungen auf=
kommen
laſſen. Frankreich hat bei dieſer Gelegenheit die beſte
Propaganda gemacht. In Amerika iſt man ſich über unſere
Lage nunmehr vollkommen im klaren. Man kennt unſere Sorgen,
unſere Opfer und unſere ſteten Bemühungen in bezug auf die
Abrüſtung. Wir haben lange über die deutſche Kriſe geſprochen
und ſind uns darüber einig geworden, daß der Youngplan nach
Ablauf des Moratoriums wieder in ſeine Rechte treten muß.
Frankreich wird in Zukunft nicht mehr ſolchen Schritten
ausgeſetzt ſein, wie ſie dieſer Schritt des Präſidenten Hoover
darſtellte. Unſere Unterredung hat demnach zu poſitiven Ergeb=
niſſen
geführt, denn wir haben die Zukunft vorbereitet.
Laval ergänzte dann dieſe Erklärungen durch einige Kom=
mentare
: Frankreich, ſo ſagte er, hat große Opfer gebracht
und ſich dennoch im Juli bereit erklärt, auf die Dauer eines
Jahres auf die Reparationen zu verzichten.
Es wäre leicht, den Leichtſinn hervorzuheben, mit dem in
Deutſchland die Finanzen verwaltet worden ſind. Man hat
Schulden mit Anleihen bezahlt, Städte verſchönert, die Induſtrie
ausgebaut, und als dann der Zeitpunkt der Rückzahlungen nahte,
erklärte man: Wir können nicht zahlen.
Zu gleicher Zeit ergehen ſich gewiſſe Kreiſe im Reich in lär=
menden
Kundgebungen gegen Frankreich. Ich weiß nicht, ſo
erklärte Laval unter großem Beifall der Kammer, was man in
Deutſchland geſagt hätte, wenn ſich gleiche Dinge unter gleichen
Umſtänden in Frankreich vollzogen hätten. Ich habe ein Recht
ſo zu ſprechen, ohne dabei die Würde des deutſchen Volkes zu
beleidigen.
Zu den kommenden Verhandlungen
erklärté Laval, daß Frankreich trotz ſeiner augenblicklich noch
bevorzugten Lage kein Recht habe, ſein Geld hinauszuwerfen
und verſchwenderiſch zu ſein. Es gibt Grenzen, die wir nicht
überſchreiten können. Wenn man uns auffordert, Vertrauen zu
haben, ſo werden wir antwvorten, daß die Wiederherſtellung
Herr Frova vorgevrachr have, fer alſo ntichr vrseirewr=
Stadtrat Kollbach (H.u. G.) ſtimmt der Vorlage der Ver=
waltung
auf Gewährung einer Winterbeihilfe zu. Zu wünſchen
wäre, daß die Winterhilfefrage fernab von aller Politik behan=
delt
werde. Das Syſtem der Bäcker und Metzger könne er nicht
verurteilen. Bedauerlich ſei, daß von dem Kommuniſten gegen
die Winterhilfe, wie ſie jetzt im Gange ſei, volemiſiert werde.
Stadtrat Zürtz (NSDAP.) betonte, man ſei heute am Ende,
und daran ſei das ſozialdemokratiſche Syſtem ſchuld.
Stadtrat Wieſenecker (Soz.) wendet ſich gegen die letzten
Ausführungen des Vorredners und nennt ſie reine Demagogie.
Zur Geſchäftsordnung betonte Stadtrat Schneider (Dntl.),
daß der Stadtrat nicht der geeignete Platz zur Abreagierung der
politiſchen Mißſtimmung aus den letzten Wahlen ſei. Er bean=
trage
, der Winterhilfe zuzuſtimmen und Schluß der Debatte.
Stadträtin Kern (Soz.) bedauert lebhaft, daß der Kommu=
niſt
die Winterhilfeküche ſo herabgeſetzt habe. Die Frauen, die
dort arbeiten, arbeiten gerne, die Speiſen ſeien ſehr gut und die
Arbeit werde im Intereſſe der notleidenden Mitbürger gerne ge=
leiſtet
. Um ſo trauriger ſei der Undank, den Stadtrat Fröba
ausgeſprochen habe.
Stadtrat Abt (NSDAP.) beleuchtet nochmals das furchtbare
Elend der Erwerbsloſen. Den Erwerbsloſen müſſe gezeigt wer=
den
, daß Gemeinnutz vor Eigennutz gehe Redner wandte ſich dann
gegen die Ausführungen des Kommuniſten und gegen den Stadt=
rat
Richter. Ihm wird nochmals von Stadtrat Fröba (Komm.)
widerſprochen.
Oberbürgermeiſter Mueller unterſtrich nochmals die unge=
heure
Not der Gemeinden. Man werde trotzdem man nicht wiſſe,
woher das Geld zu nehmen ſei, die Winterhilfe durchzuführen
ſuchen. Er müſſe lebhaft bedauern, daß von kommuniſtiſcher Seite
die Winterhilfeküchen herabgeſetzt werden, und er ſpreche im
Namen des Stadtrats und der Stadt und ſicher auch der meiſten
Küchenbenutzer den Frauen, die in der Küche ſelbſtlos angeſtrengt
arbeiten, herzlichen Dank aus.
Nach einem Schlußwort des Stadtrats Klotz (Soz.) wurde
die Gewährung der Winterhilfe, d. h. der diesbezügliche Vorſchlag
der Verwaltung einſtimmig angenommen.
Die Punkte betr. Uebernahme der Koſten für ver=
meſſungstechniſche
Arbeiten und die Ueberſichten über
die Einnahmen und Ausgaben der 4höheren Kna=
benſchulen
für das Rechnungsjahr 1930, und zwar:
a) Ludwig=Georgs=Gymnaſium. b) Realgymnaſium, e) Ludwigs=
Oberrealſchule, 0) Liebigs=Oberrealſchule, ſowie die Voran=
ſchläge
der 4höheren Knabenſchulen für das Rech=
nungsjahr
1932 und zwar: 2) für das Ludwig=Georgs=
Gymnaſium b) für das Realgymnaſium e) für die Ludwigs= Ober=
realſchule
, 4) für die Liebigs=Oberrealſchule wurden debattelos
genehmigt.
Die Höhe der ſtädliſchen Hundeſtener für 1932
mußte feſtgeſetzt werden. Die Anzahl der hier gehaltenen Hunde
iſt in den letzten Jahren obwohl eine Erhöhung der Steuer
nicht eintrat in ſortwährendem Rückgang begriffen. Die Ver=
waltung
beantragt. für 1932 die bisherigen Sätze beizubehalten,
d. h. zu erheben: Wenn der Beginn des Hundebeſitzes in die Zeit

Wir werden niemals dulden, daß die ungeſchützten
Zahlungen angetaſtet werden, und wir werden nicht
zugeben, daß man den privaten Schulden Deutſch=
lands
den Vorrang einräumt. Frankreich, ſo ſchloß
Laval, deſſen Anſehen unvergleichlich iſt, hat keinerlei Vormachts=
beſtrebungen
, ſondern will nur den Frieden und die Ziviliſa=
tion
verteidigen und ſicherſtellen.
Die Erklärungen des Miniſterpräſidenten wurden von der
Kammer mit nicht endenwollenden Beifall aufgenommen.
Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung erhielt der
Abgeordnete Germain=Martin das Wort. Er beſchäftigte ſich
hauptſächlich mit dem Mißverſtändnis zwiſchen Deutſchland und
Frankreich, das zum Teil auf pſychologiſcher Grundlage beruhe,
zum Teil auch auf dem Unterſchied zwiſchen der Mentalität der
beiden Völker.
Vor weiteren Einfuhrbeſchränkungen in England.
WTB. London, 26. November.
Den Blättern zufolge wird der Landwirtſchaftsminiſter heute
im Unterhaus eine wichtige Erklärung abgeben. Nach Times
beabſichtigt die Regierung, noch vor Weihnachten in beiden
Häuſern des Parlaments eine Vorlage zur Annahme zu bringen,
die die Einfuhr von Gemüſe, Obſt und Blumen, ſoweit
ſie den Charakter von Luxuswaren tragen, unter beſtimmten
Vorausſetzungen einſchränken ſoll. Ein Plan für Quotie=
rung
der Weizeneinfuhr ſoll Anfang nächſten Jahres
nach Wiederzuſammentritt des Parlaments eingebracht werden.
Eine neukrale Zone in der Mandſchutei?
Berlin, 26. November.
Nach einer Meldung aus Paris hat der Generalſekretär des
Völkerbundes einen Brief des chineſiſchen Vertreters erhalten,
in dem unter Hinweis darauf, daß japaniſche Streitkräfte bei
Tſchintſchau zuſammengezogen würden und ein ernſter Zuſam=
menſtoß
zwiſchen chineſiſchen und japaniſchen Streitkräften un=
vermeidlich
ſei, die Errichtung einer neutralen Zone gefordert
wird. Der Rat ſoll ſofort die nötigen Maßnahmen ergreifen,
um zwiſchen den chineſiſchen und japaniſchen Stellungen eine
neutrale, Zone zu errichten, die durch engliſche, franzöſiſche,
italieniſche und andere neutrale Abteilungen unter der Autori=
tät
des Rates zu beſetzen ſei. Unter dieſer Bedingung könne
China, falls der Rat es fordere, ſeine Streitkräfte im Intereſſe
des Friedens hinter die große Mauer zurückziehen.
Die Halkung der Bereinigken Stagken
im Mandſchurei=Konflikk.
EP. Waſhington, 26. November,
Einundvierzig amerikaniſche Friedensorganiſationen haben
an den Präſidenten Hoover das Erſuchen gerichtet, vom Kongreß,
der in vierzehn Tagen zuſammentreten wird, die Annahme eines
Dekrets zu erwirken, wonach Waffenſendungen nach Japan und
China verboten ſind. Der Präſident ſolle gleichzeitig öffentlich
erklären, daß die japaniſche und die chineſiſche Regierung entgegen
dem öffentlichen Intereſſe handeln, wenn ſie die Feindſeligkeiten
in der Mandſchurei fortſetzen.
In gewiſſen politiſchen Kreiſen erklärt man, die Vereinigten
Staaten würden die chineſiſche Forderung auf ſofortige und voll=
ſtändige
Räumung der Mandſchurei durch die Japaner nicht bil=
ligen
, da ſie der Anſicht ſeien, daß die japaniſchen Truppen allein
gegenwärtig in der Lage ſeien, in gewiſſen Teilen der Man=
dſchurei
die Ordnung aufrecht zu erhalten.
Die Einberufung der Signatarſtaaten des Neunmächtepaktes
von 1922 wird hier vorläufig nicht ernſthaft erwogen, da man
immer noch an eine wirkſame Aktion des Völkerbundsrats glaubt,
da ſeine Maſchinerie beſſere Erfolgsausſichten biete als der Neun=
mächtepakt
.

dem ganzen Charme ihrer queckſilbrigen, beſchwingten Perſön=
lichkeit
. Willy Fritſch iſt ein ſchöner Zar, in ſeiner wunder=
vollen
Uniform, und er ſpielt auch die Doppelrolle ſeines Ver=
treters
gut. Konrad Veidt, als Fürſt Metternich einmal in
einer Rolle, die ihn jugendlich, ſtattlich, friſch und lebensfroh
zeigt. Unter den übrigen Darſtellern: Lil Dagover, Karl
Heinz Schroth, Otto Wallburg, Adele Sandrock uſw.
*
gut in guten Rollen.

Ap. Hiob. Der Roman eines einfachen Mannes. Von Joſef
Roth (Verlag von Guſtav Kiepenheuer, Berlin). Der Verfaſſer hat
ſich die bibliſche Erzählung von Hio5 aus dem Lande Uz zum Vorbild
für ſeinen Hiob von heute genommen. Der Held ſeines Romans, der
ſich durch ſchöne und erhabene Sprache auszeichnet, iſt ein armer jüdi=
ſcher
Lehrer aus einem ruſſiſchen Dorfe, der ſich von Gott geſtraft fühlt
mit einem kleinen Sohn, der nicht geſund werden will. Mendel Singer
hadert mit Gott, die Armen ſind ohnmächtig, ſagt er, Gott wirft
ihnen keine goldenen Steine vom Himmel, in der Lotterie gewinnen
ſie nicht, und ihr Los müſſen ſie mit Ergebenheit tragen. Seiner
Frau Deborah iſt vom Nabbi ein Wunder prophezeit worden. Der
Hiob von heute erleidet eine Prüfung nach der anderen, und eine
ſchwerer als die andere: ein Sohn im Kriege war verſchollen, der
andere tot, die Frau ſtirbt, und die Tochter iſt in einer Anſtalt. Der
gläubige Jude verzweifelt an Jehova, ſchon will er die letzte Beziehung
kündigen und ſeinen Gebetsriemen und ſeine Gebetsbüicher verbrennen,
da erſcheinen ſeine Freunde und verhindern ihn, das Aeußerſte, das
Letzte zu tun. Und gerade in dieſem Augenblick, wo der vom Leben
Gebeugte und vom Schickſal Heimgeſuchte ſich für immer von ſeinem
Gott losſagen will, erfüllt ſich das Wunder. Sein Sohn, der auf wun=
derbare
Weiſe geſund und ein Genie wird, holt den Vater zu ſich. Und
dieſes ſeltſame Buch, das von einer tiefen menſchlichen Erkenntnis
zeugt, ſchließt mit den ſchlichten, ein durch Gnade gekröntes Leben ab=
ſchließenden
Worten: Und er ruhte aus von der Schwvere des Glückes
und der Größe der Wunder
Im Entenſchnabel. Reiſe= und Jagderinnerungen aus Alt=Kcmerun.
Von Herbert Kund, Hauptmann a. D., früher in der Kaiſer=
lichen
Schutztruppe. Mit 29 Abbildungen auf 16 Tafeln. Broſchiert
6 RM., in Ganzleinen gebunden 8. RM. Verlag J. Neumann=
Neudamm.
Ein Großwildbuch im wahrſten Sinne des Wortes liegt vor uns.
Naßhörner, Flußpferde, Elefanten in ungeahnter Zahl, durfte Kund
ſchauen. Er war nicht nur Jäger wie ſo viele, die heute im Schnell=
zugstempo
ihren afrikaniſchen Abſchuß erledigen er war Beobachter,
jah dem Treiben des Wildes zu und lernte manches Geheimnis ſeines
Lebens kennen. Er brüſtet ſich nicht mit ſeinen Strecken, die teilweiſe
auch der Ernährung der ihm andertrauten Mannſchaft dienen mußten
zeigt uns dafür um ſo ausdrücklicher das Wild, wie er es erlebte, Und
in die Erzählungen der Jagd auf Großwild ſind die Schilderungen des
Lebens der dortigen Bevölkerung, ihres zähen Mißtrauens gegen den
Weißen eingeflochten. Wir ſehen daraus, wie Frankreich damals ſchon
ht zu machen ſuchte, die ſe
uns vor den Eingeborenen.
Zwangsmittel anwandte, um das Menſchenmaterial in ſein
bringen.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 329

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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den Berſerkern, wie man die Bärenmenſchen nennt, die der
Sage nach in der Raſerei die Kraft von zwölf Männern hatten,
Pelwar die Stauung phyſiſcher Kraft bis zu einer Gewalt ange=
ſchwollen
, die nach gewiſſen Ruhezeiten nicht mehr zu bändigen
wegen Awar, am wenigſten durch den Verſtand. Auf der anderen Seite
Füchse/Halstierchſtanden jene Zauberer, die ihre phnſiſche Kraft in ſich einzu=
Schulterkragen uſchmelzen begannen, aber dieſe Kraft wollte noch wie früher
ihren Auspuff gegen den Feind und dieſer Feind mußte
Versäumen Sie nichl zicmlich willkürlich gefunden werden. Es iſt mit dieſem böſen
Blick und mit dem Zauber nicht anders, wie es mit dem Gift
geiner Pflanze iſt. Aus einem reichen phyſiſchen Ertrag wird ein
A. MEUlTötliches verdichtet, das nicht mehr die äußere Kraft und Gewalt
braucht, um zu wirken.
Der Zuſammenhang zwiſchen der Lebensform und den pſychi=
ſchen
Dispoſitionen liegt in der Islandzeit auch ſonſt beſonders
lar. Man ſagt, daß eine ziemlich ſtrenge Geſchlechtsmoral da=
als
einfach üblich war, aber das war durch die Art des männ=
Hichen Lebens ohne weiteres bedingt. Da die Mehrheit der

Weizen-Mehlheu.
Auszugs-Mehl .."

. . Ptd. 23
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Doppelt gesiebt und aufgelockert,
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MMänner im Kampf die Kräfte verbrauchten, dachte der Organis=
us
wenig an die Konzentration auf ſexuelles Gebiet. Noch
heute weiß jeder, der mit gymnaſtiſchen und ſportlichen Dingen
zu tun hat, daß große Körperanſtrengungen und ſexuelles Leben an
Ein. Sſich ſtark ausſchließen. Das ſind keine Moralfragen. Vor wel= geg
chem Forum ſollte man auch entſcheiden, ob es moraliſch richtiger
war, daß ſich dieſe alten Helden gegenſeitig totſchlugen, oder
DlOEhdaß ſie die Ehe nicht hielten, ſondern Nebenfrauen hatten. Die
ſtrenge Einehe war zu jener Zeit ein Ergebnis des unvermeid=
baren
ſtarken Lebens der Körperkräfte. Es wäre denkbar, daß tt.
die Norweger einige Jahrhunderte vor der Auswanderung nach
Sulta Island bei einer ſtarken wirtſchaftlichen Zuſammendrängung viel
weniger kämpften und eine ganz andere Moral hatten. Keine
RosinLehre aber wäre jemals durchzuſetzen gegen die menſchliche
Natur, in der gleichfalls das verſchiedenſte Verhalten in ſonder=
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36

Heute und
morgen

Aan

Loppelte Spar

Mandbaren Abſtufungen nach und nach erſcheint.
Im Zauberer ſehen wir in jenem Stadium der Kultur den

RieseTyp des Menſchen, dem es gelang, den Kraftüberſchuß auf die
Spſychiſchen Gebiete umzuſchalten. Ueber die Zuverläſſigkeit der
lalten Berichte vom Zauber mag man denken, wie man will.
IASE Man wird über das Gefühl ſchlecht hinwegkommen, daß dieſe
Dinge pſychiſch ganz richtig dargeſtellt worden ſind und daß
KOKO die beiden Außenſeitertypen, der Berſerker und der Zauberer, ſo
real wie nur möglich waren. Unſere Zeit, die im ganzen den
Ser4SPelneuen Weg weitergegangen iſt, dabei aber eine andersartige Ver=
wendung
der Kräfte nach innen erreicht hat, wird nicht leicht
Fdarüber urteilen können, ob die Umſetzungen jener Zeit in der
geinen oder anderen Weiſe für uns noch denkbar ſind. Und die=
Eſes Unsvorſtellenkönnen iſt noch keine Entſcheidung für Ver=
(ſtändlichkeit an ſich und noch weniger für das Vorkommen der
Erſcheinungen ſelbſt.

[ ][  ][ ]

Z. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachriiten

Nr. 7

Aus der Landrshauprfiast.
Darmſtadt, den 27. November 1931.
Erſtes Winkerhilfe=Konzert
per Mitglieder des Landestheaters.
c onntag, den 29. November, findet im Kleinen
ſe erſte Morgenfeier zugunſten der Winterhilfe ſtatt.
äner einleitenden Rezitation von Joſeph Keim werden
ſn Liebel und v. Stoſch, ſowie die Herren Drath und
Lieder und Duette von Schubert, Rich. Strauß, Loewe
urs zu Gehör bringen. Außerdem wirken die beiden ge=
AEitglieder des Landestheater=Orcheſters Geißler und
re einem Solovortrag für Flöte und Cello mit. Die
am Flügel hat, Herr Kapellmeiſter K. M. Zwißler
arim.
hilsrgenfeier, welche unter der Leitung des hieſigen Orts=
Der Bühnengenoſſenſchaft ſteht beginnt pünktlich um
zr und endet gegen 13 Uhr. Die Preiſe bewegen ſich,
er Opernabenden, zwiſchen 40 Pfennig und 2. Mark.
ye ſamte Ertrag wird der Darmſtädter Winterhilfe
Es darf erwartet werden, daß die ſelbſtloſe Arbeit
ürſtler das richtige Echo in der Bürgerſchaft findet.

emut
ſel’s Schuhbei
Schillerplc)

ige Ausführung
brikware, mi

-Ramstädter
Zerſteigernn
Fardgegerfi

und Leiter, Herrn Otto Leidorf. Die Nachkriegs=
c
, wie in jeder Jugendarbeit, ſo auch im Jugendbund
ſindlung gebracht. Die älteren Mitglieder ſind in der
b Faſt durchweg Glieder der Evangeliſchen Stadtmiſſion
und haben den wirklich Jungen die Arbeit im Bund
Hierbei ſei betont, wie harmoniſch das Verhältnis
k)tmiſſion und Jugendbund iſt, und in welch herzlicher
Puſammenarbeit ſtattfindet. Sichtbaren Ausdruck fand
nilich der Wirkſamkeit des Jugendzeltes I im Laufe
bwers, die noch in der Erinnerung vieler Darmſtädter
ſn wird.

jirme und
g. den 2.M
tadt, den 21.M
eſiſche Eiſenlel.

der Hochſchule. Auf Antrag der Techniſchen Hochſchule
n ſterium für Kultus= und Bildungsweſen durch Ver=
12. Oktober d. J. die Zuſammenfaſſung der bisher
ächſchule beſtehenden Einrichtungen uſw. zu einem
tfür Leibesübungen genehmigt. Damit hat
und Sportpflege an unſerer Hochſchule (ohne daß
an den wären) die geſchloſſene Form gefunden, die ihrer
für die akademiſche Jugend entſpricht. Nach der im
nläßlich der Internationalen Studenten=Olympiade, ſo
ſtandenen Feuerprobe, durfte es um ſo eher berechtigt
hruch in Darmſtadt, wie an anderen Hochſchulen, die
ſtung in Form eines Inſtituts zu wählen. Die vor=
gebe
des Inſtituts gilt nach den fur es erlaſſenen Be=
der
Vermittlung echter Körperkultur im weiteſten
inen möglichſt weiten Kreis von Studierenden, ſein
blwbeitsfeld ſind daher die Uebungsſtätten für alle
ige. Auch die Förderung ſportlicher Wettkämpfe iſt
Umfang von ihm zu betreiben. Zu ſeinen Obliegen=
weiter
die Verwaltung aller für ſeine Zwecke zu=
Tdmittel, die Beſchaffung und Unterhaltung der er=
Geräte u. a. m. Die Leitung des neuen Inſtituts
Dipl.=Turn= und Sportlehrer der Techniſchen Hoch=
Direktor Söllinger, übertragen. Pr.=St.
Meue Heſſiſche Beamtenſterbekaſſe hält am Samstag,
N. eine außerordentliche Mitgliederverſammlung ab.
ſer auf die Anzeige in heutiger Nummer.
die Wohltätigkeitsveranſtaltung der Laienſpielgruppe
ſein Darmſtadt 22 heute abend 20 Uhr im Konkordia=
ſochmals
hingewieſen. Trage ein jeder durch Beſuch
ſtlrung zur Linderung der allgemeinen Not bei. Der
fit eßt der Winterhilfe zu.
Heſſiſches Landestheater.

Naw.

Mrite Hee
19.3028 Uhr. Martha.
Preiſe 0.705.60 Mk.

Aw.

FEov.

19½22 Uhr. Darmſt. Volksb. W2. Gr. IV.
Der fliegende Holländer. Preiſe 0.705.60 Mk.

1518 Uhr. Heſſenlandmiete 112, II4.
Die Königskinder Preiſe 0 604,50.
20, Ende gegen 22½ Uhr. B8. Wallenſteins
Tod. Preiſe 0.705.60.

Kleines Haus.

7r

20, Ende nach 22 Uhr. Bühnenvolksb= H4.
Maria Magdalene. Preiſe 0.604 50 Mk.

2022 Uhr. Zuſatzmiete Vr 5.
Zu Hilfe, Max. Preiſe 0.604 50 Mk.

11½, Ende geg. 13 Uhr. 1. Morgenfeier zum
Veſten der Winterhilfe. Preiſe 0.402 Mr.
1517½ Uhr. Allt=Heidelberg.
Preiſe 0.604.50 Mk.
26, Ende vor 22 Uhr. E‟ geplagter Famille=
badder
. Preiſe 0.402 Mr.

ung bekanntlich einen durchſchlagenden Erfolg. Die
Um erſten Male in Darmſtadt Anita Mitrovic.
ernpremiere im Kleinen Haus wird ein moderner
Ab ſein. Die muſikaliſche Leitung hat Dr. Schmidt=
enierung
: Renato Mordo. Es werden aufgeführt
Ernſt von Reznicek der Jaſager von Weil
Awergewicht von Krenek.

Winterbeihilfe 1931/32.
Der Nachkrags=Voranſchlag der Stadiverwalkung für das Rechnungsjahr 1931 abgelehnt.
Revidierung der Miekſätze in den ſtädkiſchen Reubauwohnungen.

Inbiläum des Jugendbundes
enkſchiedenes Chriſtenkum Darmſtadk.

us dieſem Anlaß findet am Vormittag um 10 Uhr in
tpelle ein Feſtgottesdienſt ſtatt; der Bundesdirektor
ſſaen Jugendbundverbandes, Herr Pfarrer Schür=
Woltersdorf bei Berlin, wird die Feſtpredigt halten.
3 Uhr iſt im großen Saale der Stadtmiſſion, Mühl=
iie
Hauptfeier. Herr Direktor Pfarrer Schürmann

Eaduk Scd.G D cD in fin i Gsſäch.
ung ebenfalls im großen Saale der Stadtmiſſion halten.
ſränsjahre ſind gewiß keine lange Zeit, und doch kann
alb derſelben außerordentlich viel ereignen. Gemeſſen
zwaltigen politiſchen und wirtſchaftlichen Geſchehen un=
ßeit
iſt die Zeit um das Jahr 1906 eine außerordentlich
And ruhige geweſen. Anders war es damals auf dem
religiöſen Lebens. Lebhafte Bewegung zeigte ſich zu
auf allen Gebieten religiöſer Betätigung. Um ſo dank=
der
Jugendbund ſowohl auf ſeine Gründung wie auch
hiklung zurückſchauen. Stets waren die klaren bibli=
Firien wegweiſend für die Leitung des Bundes, die ihre
ihe darin erblickt hat, junge Menſchen zu einem ſelb=
ſölaubensleben
zu erziehen, die ſowohl im Kampfe um
Ktle, wie auch in der Erfüllung alltäglicher irdiſcher
gderzeit ſich ihrer Aufgaben bewußt ſind.
an dieſer Stelle eines unſerer Brüder gedacht, der fern
u einſamem Poſten wirkt, im Dienſte am Evangelium
Schwere Erſchütterungen trafen den Bund während
bühre. Nahezu ſämtliche jungen Männer kamen nach
s Feld, ſo daß die Bundesarbeit faſt durchweg von den
uchgetragen werden mußte 1918 erlitt der Bund
hun Verluſt durch den fürs Vaterland gefallenen Mit=

Die geſtrige Stadtratsſitzung ſtand zunächſt im Zeichen hitziger
politiſcher Debatten, die ſich namentlich zwiſchen Sozialdemokra=
ten
, Nationalſozialiſten und dem Kommuniſten entſpannen. Anlaß Hundebeſitz wird für den zweiten Hund ein Zuſchlag von 20 RM.,
zur lebhaften Ausſprache gab die Frage der Winterhilfevorlage
der Verwaltung, die ſchließlich einſtimmig genehmigt wurde.
Außerordentlich zu bedauern iſt bei dieſer Ausſprache, daß ſich der
kommuniſtiſche Stadtrat Fröba dazu verleiten ließ, die Arbeit der
Winterhilfeküchen herabzuſetzen. Die Arbeiten in den Winter=
hilfeküchen
werden ehrenamtlich ausgeführt, das Eſſen iſt vorzüg=
lich
und die Einrichtung für Hunderte unſerer Mitbürger ſegens=
reich
. Dies wurde denn auch dem Herrn Stadtrat Fröba von allen
Seiten bedeutet. Es iſt ſicher, daß er mit dieſer Attacke auf die
Winterhilfeküchen wohl nicht im Sinne der übergroßen Mehrzahl
derjenigen geſprochen, die gerne dieſe Einrichtung benutzen und
rückhaltlos anerkennen.
Einſtimmig ſprach ſich der Stadtrat ſpäter gegen den Nach=
tragsvoranſchlag
für 1931 aus, da jede Steuererhöhung als un=
klar
, daß er infolge der beſtehenden Notverordnung auf die Ge=
nehmigung
dieſes Nachtragsvoranſchlags keinerlei Einfluß mehr
hat. Erwähnenswert iſt noch, daß die Stadtverwaltung die
Mietſätze der ſtädtiſchen Neubauwohnungen zurzeit revidiert, daß
dieſe Arbeit aber gewiſſe Zeit in Anſpruch nimmt. Inzwiſchen
ſind die Mietſätze der Neubauwohnungen, die im Sommer eine
Mieterhöhung erfuhren, um 10 Prozent geſenkt worden.

Der Sihungsverlauf.

Kurz nach 17 Uhr eröffnete Oberbürgermeiſter Mueller die
Sitzung. Man trat zunächſt in die Beratung um die
Gewährung einer Winkerhilfe
an die Empfänger von Wohlfahrtsunkerfkütung.
Arbeiksloſenunkerſkühung und Kriſenunkerſtühung
ein. Stadtrat Klotz (Soz.) berichtete auf Wunſch folgendes:
An die in der öffentlichen Fürſorge ſtehenden Bezieher von Haupt=
unterſtützung
, an die auch Zuſatzrente beziehenden Kriegsbeſchä=
digten
und Kriegerhinterbliebenen, ſowie an die Empfänger von
Arbeitsloſen= und Kriſenunterſtützung, ſoweit das Einkommen die
Reichsſätze der gehobenen Fürſorge zuzüglich des Wertes der Win=
terbeihilfe
nicht überſteigt, ſoll auch in dieſem Jahre wieder eine
Winterbeihilfe, beſtehend aus Briketts und Holz, zur Ausgabe
gelangen. Die Beihilfe ſoll für die Monate Dezember dieſes
Jahres bis April kommenden Jahres gewährt werden und in glei=
chen
Mengen wie in den Vorjahren abgegeben werden. Die Ge=
ſamtmenge
beträgt: 2) Gruppe 1 (12 Perſonen) 6 Zentner Bri=
ketts
, 6 Zentner Holz. b) Gruppe II 34 Perſonen) 12 Zentner
Briketts, 6 Zentner Holz, ) Gruppe III (5 und mehr Perſonen)
18 Zentner Briketts, 6 Zentner Holz. Der für die Geſamtaktion
erforderliche Kredit beträgt 165 000 RM. Im Voranſchlag ſind
100 000 RM. vorgeſehen, ſo daß ein weiterer Kredit von 65 000
Reichsmark nötig iſt. Es wird beantragt, die Abgabe von Winter=
brand
in den vorſtehenden Mengen und an den erwähnten Kreis
von Bedürftigen gutzuheißen und den hierfür noch erforderlichen
Kredit zu genehmigen.
Bürgermeiſter Delp gab bekannt, daß die Kohlenhändler bis
einſchließlich April nächſten Jahres erhebliche Kohlenverbilligun=
gen
für die in Frage ſtehenden bedürftigen Kreiſe gewährt haben.
Auch die Bäcker haben eine wöchentliche Brotverbilligung für
1500 Kilogramm in Höhe von 300 Mark zugebilligt. Die Metzger=
innung
hat eine Verbilligung von wöchentlich 550 Mark auf
Schmalz. Fleiſch, Fett uſw. zugeſagt.
Stadtrat Fröba (Komm.) überreicht Gutſcheine von Er=
werbsloſen
, die erklären, ſie verzichteten darauf, als Bürger zwei=
ter
Klaſſe behandelt zu werden. Er fordere Arbeitsbeſchaffung
durch Erbauung von Kleinwohnungen, Erbauung einer Markt=
halle
, Neubau des Oſtbahnhofs. Er entwickelte ſchließlich nach ſei= Erhöhung der Bürgerſteuer mit dem.200prozentigen Zuſchlag zum
nem Arbeitsbeſchaffungsprogramm ein Finanzierungsprogramm.
Stadtrat Zürtz (NSDAP.) erklärt, ſeine Partei wiſſe, daß
die Winterhilfe nicht genügen könne, aber ſeine Partei verzichte
darauf, einen Antrag zu ſtellen vor einem Gremium und einem
Stadtrat Richter (Soz.) betont, daß die Finanzlage zwar
troſtlos ſei, daß aber in der jetzigen ſchweren Not doch irgendwie Anwendung der Notverordnung wirkſam werden.
geholfen werden müſſe. Man habe darauf hingewieſen, daß Ar=
beitsbeſchaffung
vor allem nötig wäre. Die Winterhilfe ſei in=
folge
der traurigen Verhältniſſe gewiß nicht viel, ſie ſei aber
beſſer wie gar nichts. Die Kohlenpreisermäßigung begrüße man, den Voranſchlag aus, den er für geradezu kataſtrophal halte.
aber das Syſtem der Bäcker und Metzger bedaure er. Die
Suppe der Winterhilfe ſei keine Bettelſuppe, wie Stadtrat
Fröba ſich ausdrückte, denn ſie ſei gut und werde gegen billiges
Geld abgegeben, alſo brauche niemand zu betteln. Und es ſei er=
freulich
, daß bedürftige Menſchen für geringes Entgelt gutes Eſſen
erhalten können. Eine Kritik an dieſen Einrichtungen, wie ſie
Herr Fröba vorgebracht habe, ſei alſo nicht berechtigt.
Stadtrat Kollbach (H.u. G.) ſtimmt der Vorlage der Ver=
waltung
auf Gewährung einer Winterbeihilfe zu. Zu wünſchen
wäre, daß die Winterhilfefrage fernab von aller Politik behan=
delt
werde. Das Syſtem der Bäcker und Metzger könne er nicht
verurteilen. Bedauerlich ſei, daß von dem Kommuniſten gegen
Stadtrat Zürtz (NSDAP.) betonte, man ſei heute am Ende,
und daran ſei das ſozialdemokratiſche Syſtem ſchuld.
Stadtrat Wieſenecker (Soz.) wendet ſich gegen die letzten
Ausführungen des Vorredners und nennt ſie reine Demagogie.
daß der Stadtrat nicht der geeignete Platz zur Abreagierung der
politiſchen Mißſtimmung aus den letzten Wahlen ſei. Er bean= ſetzungen ſchaffen.
trage, der Winterhilfe zuzuſtimmen und Schluß der Debatte.
niſt die Winterhilfeküche ſo herabgeſetzt habe. Die Frauen, die
dort arbeiten, arbeiten gerne, die Speiſen ſeien ſehr gut und die
ausgeſprochen habe.
Stadtrat Abt (NSDAP.) beleuchtet nochmals das furchtbare Mietſenkungen werde beraten.
Elend der Erwerbsloſen. Den Erwerbsloſen müſſe gezeigt wer=
den
, daß Gemeinnutz vor Eigennutz gehe Redner wandte ſich dann
gegen die Ausführungen des Kommuniſten und gegen den Stadt=
widerſprochen
.
Oberbürgermeiſter Mueller unterſtrich nochmals die unge=
woher
das Geld zu nehmen ſei, die Winterhilfe durchzuführen hier weder genehmigen, noch abſchlagen konnte.
ſuchen. Er müſſe lebhaft bedauern, daß von kommuniſtiſcher Seite
Namen des Stadtrats und der Stadt und ſicher auch der meiſten
Küchenbenutzer den Frauen, die in der Küche ſelbſtlos angeſtrengt torenſtelle an der Eleonorenſchule,
arbeiten, herzlichen Dank aus.
die Gewährung der Winterhilfe, d. h. der diesbezügliche Vorſchlag
der Verwaltung einſtimmig angenommen.
Die Punkte betr. Uebernahme der Koſten für ver=
benſchulen
für das Rechnungsjahr 1930, und zwar: zwiſchen Stadt und Staat getroffen wurden. Die Fraktion der
a) Ludwig=Georgs=Gymnaſium. b) Realgymnaſium, e) Ludwigs= D.V.P bedauert dieſes einſeitige Vorgehen der Regierung und
Oberrealſchule, 0) Liebigs=Oberrealſchule, ſowie die Voran=
ſchläge
der 4höheren Knabenſchulen für das Rech=
nungsjahr
1932, und zwar: 2) für das Ludwig=Georgs=
Gymnaſium b) für das Realgymnaſium e) für die Ludwigs= Ober=
realſchule
4) für die Liebigs=Oberrealſchule wurden debattelos Erklärung an.
genehmigt.

Die höhe der fädliſchen Hundeſtener für 1932
iſt in den letzten Jahren obwohl eine Erhöhung der Steuer Direktorenſtelle prüfen laſſen, da der Stadt, bzw. dem Kurato=
waltung
beantragt. für 1932 die bisherigen Sätze beizubehalten, der lebhaften Ausſprache wurde die Sitzung gegen 20.30 ge=
d
. h. zu erheben: Wenn der Beginn des Hundebeſitzes in die Zeit

r; vor dem 1. Juli 1932 fällt, 30 RM., fällt er in die Zeit nach dem
1. Juli 1932 jährlich für jeden Hund 15 RM. Bei mehrfachem
für den dritten ein Zuſchlag von 40 RM. uſw. erhoben. Der An=
trag
der Verwaltung wird einſtimmig angenommen.
Weiter werden die Satzung des Kuratoriums der
ſtädtiſchen Maſchinenbau= und Gewerbeſchule
und die Satzung dieſer Schule, der Verwaltungs=
bericht
für das Jahr 1928 und die Ergänzung von
Kommiſſionen uſw. debattelos genehmigt.
Dabei iſt zu bemerken, daß durch die Verordnung des Reichs=
präſidenten
zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanzen vom
5. Juni 1931 in Verbindung mit der heſſiſchen Verordnung vom
28. Juli 1931 verſchiedene Beſtimmungen der RFV. geändert wur=
den
. In Auswirkung derſelben iſt die Bildung eines Stadtaus=
ſchuſſes
(Verwaltungsausſchuß) zum Erlaß von Unterhalts=
beſchlüſſen
erforderlich geworden. Es wird die Bildung eines
tragbar abgelehnt wurde. Der Stadtrat war ſich dabei darüber Ausſchuſſes, der außer dem Oberbürgermeiſter, bzw. ſeinem ſtän=
digen
Vertreter dem Wohlfahrtsdezernenten als Vorſitzen=
den
, aus 4 Stadtratsmitgliedern, die der Wohlfahrtsdeputation
angehören, beſtehen ſoll beantragt. Für den Fall der Verhinde=
rung
von Mitgliedern ſoll der Ausſchuß auch ſchon bei Anweſen=
heit
von 3 Mitgliedern, einſchließlich des Vorſitzenden, beſchluß=
fähig
ſein. In dieſen Ausſchuß wurden die Stadträte Baßler,
Fr. Brückner, Fr. Glenz und Geißner gewählt.
Es wurde dann über den
Nachkrags=Voranſchlag für 1931
beraten. Stadtrat Klotz (Soz.) erſtattete den Bericht als Refe=
rent
des Finanzausſchuſſes. Die Stadtverwaltung hatte den Stadt=
ratsmitgliedern
folgenden Antrag vorgelegt:
Das Kreisamt Darmſtadt hat auf Grund des § 2 der Notver=
ordnung
vom 25. September 1931 (Reg.=Bl. Nr. 18) die Verwal=
tung
beauftragt, den Haushaltsplan für 1931 nachzuprüfen und
feſtzuſtellen, ob die unter den einzelnen Rubriken (insbeſondere
den Rubriken, die die Aufwendungen für ſoziale Fürſorge enthal=
ten
) vorgeſehenen Beträge bis Ende des laufenden Rechnungs=
jahres
ausreichen und der Eingang der vorgeſehenen Einnahmen
zu erwarten iſt. Sollte dies nicht der Fall ſein, wäre alsbald ein
Nachtragsvoranſchlag aufzuſtellen und in zweifacher Ausfertigung
vorzulegen. Der Nachtragsvoranſchlag, der ſelbſtverſtändlich nach
Maßgabe der Beſtimmungen der Gemeindeordnung dem Stadtrat
zur Beſchlußfaſſung vorzulegen wäre, ſolle darüber Aufſchluß
geben, wie die Mittel zur Deckung der feſtgeſtellten Mehrausgaben
und der Einnahmeausfälle aufgebracht werden. Wenn zu dieſen
Zwecken keine Ausgabeerſparniſſe (durch die Gehaltskürzung der
Beamten, durch Unterlaſſung von im Hauptvoranſchlag vorgeſehe=
nen
Bau= und Unterhaltungsarbeiten uſw.) oder Mehreinnahmen
zur Verfügung ſtünden, müſſe eine weitere Erhöhung der Ge=
meindebierſteuer
und der Bürgerſteuer oder die Einführung der
Getränkeſteuer vorgeſehen werden.
Dieſer Aufgabe haben wir uns unterzogen und legen in den
Anlagen zur Beſchlußfaſſung vor:
1. Nachtragsvoranſchlag für 1931,
2. Verzeichnis über die an den Voranſchlagsbeträgen vorgenom=
menen
Aenderungen und
3. Erläuterungen zu 2.
Wir ſtellen hierzu den Antrag, den durch den Nachtrag berich=
tigten
Voranſchlag, der nunmehr in Einnahme und Ausgabe ab=
ſchließt
, und zwar:
im Verwaltungsteil mit = .. . . 29 053 000 RM.
im Vermögensteil mit .... 3 321 600 RM.
zu genehmigen.
Ein Ausgleich war nur möglich durch Entnahme von
1 183 600 RM. (ſeither 2 014 200 RM.) aus Vermögens=
mitteln
. Dieſer Betrag kann beim beſten Willen nicht mehr
herausgeholt werden, da wir bei den Abſtrichen bis zur Grenze
des Vertretbaren gegangen ſind und die Verdoppelung der Bier=
ſteuer
, die Einführung der 10prozentigen Getränkeſteuer und die
Landesſatz bereits eingeſtellt haben. Eine weitere Erhöhung die=
ſer
Steuern iſt aber für die Bevölkerung untragbar.
Der Finanzausſchuß hat Verabſchiedung des Voranſchlags
einſtimmig abgelehnt, da die vorgeſehenen Ausgaben uſw. heute
Stadtrat, das einen ſolchen Antrag doch nicht durchführen könne, infolge der Notverordnungen nicht mehr im Belieben des Stadt=
rats
ſtehen. Alle die vorgeſehenen Maßnahmen können durch
Stadtrat Ziegs (Soz.) begründet die ablehnende Stellung=
nahme
ſeiner Fraktion zu dem Voranſchlag im Finanzausſchuß.
Stadtrat Kollbach (H. u. G.) ſpricht ſich ebenfalls gegen
Stadtrat Schneider (Dn.) glaubt, daß jede neue Steuer=
erhöhung
ſolange wirkungslos bleibt, ſo lange das Reich ſeine
heutige Politik treibe.
Stadtrat Mattern (D. V. P.) glaubt, daß derartige Maß=
nahmen
, wie ſie nach den Richtlinien des Reichsfinanzminiſters
ergriffen werden, grundfalſch ſeien. Die Steuern, wie ſie jetzt be=
ſtänden
, könnten nicht aufgebracht werden. Auch die neue Bür=
gerſteuer
, die Bier= und Getränkeſteuer ſei untragbar. Der
Stadtrat möge gegen eine derartige Steuerpolitik einmütig
Front machen.
Weiter ſprachen nach Stadträtin Walz (Vrp.) und die
die Winterhilfe, wie ſie jetzt im Gange ſei, volemiſiert werde. Stadträte Zürtz (N.S.DA.P.) und Fröba (Komm.) zu die=
ſem
Punkt.
Der Nachtragsvoranſchlag der Verwaltung wurde dann ein=
ſtimmig
abgelehnt.
Oberbürgermeiſter Mueller gab noch einige kurze Mit=
teilungen
bekannt, u. a. liegt ein Dringlichkeitsantrag der Poſi=
Zur Geſchäftsordnung betonte Stadtrat Schneider (Dntl.), tiven Arbeitsgemeinſchaft mit Begründung vor den Stadtrat
aufzulöſen. Dazu ſoll die Regierung die geſetzmäßigen Voraus=
Bürgermeiſter Ritzert machte Mitteilung über die Arbeit
Stadträtin Kern (Soz.) bedauert lebhaft, daß der Kommu= der Mietpreisfeſtſetzungskommiſſion, die über die Feſtſetzung der
Mietpreiſe in den Neubauwohnungen zu befinden hatte. Einſt=
weilen
habe man Mietherabſetzungen von 10 Prozent
Arbeit werde im Intereſſe der notleidenden Mitbürger gerne ge= mit Wirkung vom 1. November für die Wohnungen, deren Miete
leiſtet. Um ſo trauriger ſei der Undank, den Stadtrat Fröba im Sommer vorigen Jahres geſteigert wurde vorgeſehen. Das
bedeute der Stadt ein Ausfall von 45 000 RM. Ueber weitere
Weiter gibt Bürgermeiſter Ritzert über den beanſtandeten
Bau einer Tankſtelle auf dem Marienplatz Aufklärung. Die
Stadt hatte nur die Bauplangenehmigung zu erteilen, die erteilt
rat Richter. Ihm wird nochmals von Stadtrat Fröba (Komm.) wurde da gleichzeitig eine Bedürfnisanſtalt mit dieſer Tankſtelle
vereinigt wurde. Eine Verſchandelung des Platzes trete durch
dieſe Tankſtelle nicht ein. Im übrigen ſei hier reichseigenes bzw.
heure Not der Gemeinden. Man werde trotzdem man nicht wiſſe, ſtaatliches Gelände, ſo daß die Stadt den Bau einer Tankſtelle
Es wurde dann von deutſchnationaler und deutſchvolkspar=
die
Winterhilfeküchen herabgeſetzt werden, und er ſpreche im teilicher Seite je eine Erklärung abgegeben, die ſich inhaltlich
deckt und ſcharf Stellung nimmt gegen die Beſetzung der Direk=
Nachdem Stadtrat Schneider (Dn.) eine längere Erklä=
Nach einem Schlußwort des Stadtrats Klotz (Soz.) wurde rung verleſen hatte, verlas Stadtrat Altendorff (D. V. P.)
die Erklärung ſeiner Fraktion, die beſagt: Das Heſſiſche Miniſte=
raum
hat die Stelle des Direktors der Eleonorenſchule dahier
beſetzt, obgleich die Stadt Darmſtadt das Recht der Ernennung
meſſungstechniſche Arbeiten und die Ueberſichten über der Lehrkräfte und des Leiters dieſer Schule für ſich in Anſpruch
die Einnahmen und Ausgaben der 4 höheren Kna= nimmt, und zwar auf Grund von Vereinbarungen, die ſeinerzeit
fordert die Stadtverwaltung auf. in geeigneter Weiſe die Rechte
der Stadt Darmſtadt zu wahren. Sie behält ſich vor erforder=
lichenfalls
entſprechende Anträge zur Wahrung der Rechte der
Stadt zu ſtellen. Stadtrat Süß (H. u. G.) ſchloß ſich der
Ueber dieſe Stellenbeſetzung entſpann ſich eine erregte De=
batte
zwiſchen den Rechtsparteien, namentlich Deutſcher Volkspar=
tei
und Deutſchnationalen, und der Sozialdemokratie. Es wurde
von den Rechtsparteien gefordert, die Stadtverwaltung möge den
mußte feſtgeſetzt werden. Die Anzahl der hier gehaltenen Hunde Rechtsſtandpunkt der Stadt in der Frage der Neubeſetzung der
nicht eintrat in fortwährendem Rückgang begriffen. Die Ver= rium, das Ernennungsrecht zuſtand, nicht dem Miniſterium. Nach
ſchloſſen.

[ ][  ][ ]

Naturwissenschaltlicher Verein zu Darmstadt

363. Sitzung am 10. Nouember 1931.

Privatdozent Dr. Jüngſt ſprach über Gegenwärtige
geologiſche Erſcheinungen an der deutſchen
Nordſeeküſte
Für die Deutung im Geſtein überlieferter Vorgänge geolo=
giſcher
Vergangenheit wird heute weitgehend das Flachmeer der
deutſchen Nordſee, und beſonders das Wattenmeer, herangezogen.
Rudolf Richter gelang es mit Hilfe der Senckenbergiſchen Natur=
forſchenden
Geſellſchaft in Frankfurt und der Notgemeinſchaft ein
Forſchungsinſtitut in Wilhelmshaven zu gründen, deſſen Arbei=
ten
bereits wichtige Erkenntniſſe erſchloſſen haben.
Am Strand begegnen uns die täglich wechſelnden Spülſäume.
Beſtehen ſie einmal aus Quallen, dann Krebſen, ſo ein drittes Mal
nur aus Muſcheln, deren Schalen bei beſtimmten Transportver=
hältniſſen
immer mit der konvexen Seite nach oben gelagert ſind:
ein wichtiges Erkennungszeichen für foſſile Sedimente, ob ſie in
urſprünglicher oder ſpäter überkippter Lage ſich befinden. Hier
und auf den Schichtflächen des Watts beobachten wir Erhaltungs=
zuſtände
, Fährten und Problematica verſchiedenſter Art, die uns
Aufſchluß geben über die Entſtehungsmöglichkeiten ähnlicher
Foſſilien.
Nachdem vor 90 Jahren Forchhammer die Entſtehung ge=
ſchichteter
Geſteine im Watt beobachtet hatte, wurde ſie jetzt wie=
der
entdeckt zugleich an der Nordſee und in amerikaniſchen Wat=
ten
. Die Amerikaner ſuchten dieſe Schichtung, deren Zuſammen=
hang
mit den Gezeiten unzweideutig erkennbar war, aus jewei=
ligem
Zuſammentreten des Salzwaſſers mit trübebeladenem Süß=
waſſer
und elektrolytiſche Ausflockung zu deuten. Hier lag ein
Fehlſchluß, denn wir beobachten auch da Gezeitenſchichtung, wo
nur ſalziges Waſſer auftritt. Unterſuchungen von Lüders brag=
ten
eine Erklärung für die Geſamtheit der Gezeitenſchichtungen.
Die Urſache iſt der im Verlauf der Flut wechſelnde Gefällsunter=
ſchied
vom Meer zum Watt, der verſchiedene Geſchwindigkeiten des
Flutſtromes bedingt, wie die gleichen umgekehrten Verhältniſſe
vom Watt zum Meer bei Ebbe und Ebbeſtrom. Die größten Ge=
ſchwindigkeiten
erreicht der Flutſtrom zu Beginn des Anſteigens,
um plötzlich nachzulaſſen. Durch die zuerſt ſtarke Strömung wird
das gröbſte vorkommende Material auf das Watt hinaufgeführt
und ſinkt, gefolgt von feinerem, mit dem Abflauen der Bewegung
herunter. Der erneut entgegengeſetzt einſetzende Ebbeſtrom ar=
beitet
die feineren Materialien des Flutabſatzes wieder auf muß
aber, da er die Geſchwindigkeit des Flutſtromes nicht erreicht, das

Gröbere liegen laſſen. Auch ſeine Geſchwindigkeit ſinkt plötzlich,
es fallen vor dem Trockenlaufen die kleineren Korngrößen nieder,
die dann verhärten, daß die kommende Flut ſie nicht wieder auf=
arbeiten
kann. So entſteht mit den Gezeiten ein Wechſel grö=
berer
und feinerer Schichten.
Bildet ſich dieſe Gezeitenſchichtung mit dauerndem Abbruch
und Wiederaufbau von Sedimenten im Wattenmeer, ſo beobach=
ten
wir an der offenen Nordſee eine neue Erſcheinung. Von der
weſtlichen Kanalküſte her wandern ununterbrochen beträchtliche
Sandmengen durch den Kanal, die auf den Nordſeeſtrand gewor=
fen
werden. Dabei entſtehen die Küſtendünen von Flandern bi=
Jütland und am Rande des noch inſelfreien Watts bilden ſich
neue Inſeln, ſo Memmert bei Juiſt. die Minſeroog bei Wange=
roog
und Frenſſens Flackelholm (Trieſchen). Auch auf ihnen
bauen ſich, wenn ſie ſich genügend über das Waſſer erheben. Dünen
auf, die in der Richtung der herrſchenden Winde wandern. So
erwünſcht dieſer Landzuwachs iſt, ſo groß iſt doch die Gefahr der
Sandwanderung für die Offenhaltung der Schiffahrtsrinnen.
Alle dieſe Probleme werden aber in den Hintergrund ge=
drängt
durch die heißumſtrittene Frage einer allgemeinen Küſten=
ſenkung
. Während man in Holland ſchon ziemlich allgemein eine
Senkung von 60 Zentimetern im Jahrhundert annimmt wurden
in Deutſchland nur örtliche Erſcheinungen zugegeben. Es iſt das
Verdienſt Schüttes auf den Oberahniſchen Feldern im Jade=
buſen
an jetzt 1,50 Meter unter Mittelhochwaſſer liegenden Pflug=
ſpuren
und verſunkenen, ihrer Entſtehungszeit nach genau bekann=
ten
Deichen eine Senkung von zirka 35 bis 40 Zentimeter im Jahr=
hundert
erhärtet zu haben. Noch lange erhobene Einwände gegen
eine allgemeine Senkung wegen ſcheinbarer örtlicher Hebungen
(weit im Lande gefundene Muſcheln in Lebenslage 80 Zentimeter
über ihrer oberen Lebensgrenze) wurden im letzten Jahr wider=
legt
, denn Hecht konnte beobachten, daß bei Sturmfluten los=
geriſſene
Muſcheln ſich hoch über ihrem urſprünglichen Lebens=
niveau
in ſtehengebliebenen Tümpeln neu eingraben und damit
Lebensſtellung einnehmen.
Somit iſt das Problem der Küſtenſenkung eine derzeit alle
Maßnahmen der Waſſerbauer an der Nordſeeküſte überſchattende
Drohung, deren Abwendung aber durch ein geſchicktes Leiten der
natürlichen Sedimentationsvorgänge für die nächſten Jahrhun=
derte
nicht unmöglich erſcheint.

Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung
Darmſtadt.

In der 1. Winterverſammlung, welche am Mittwoch, dem
25. d. M., im Gelben Saal des Reſtaurants Sitte ſtattfand,
hielt der in den Kreiſen unſerer Mitglieder wohlbekannte Herr
Landgerichtsrat Raab=Darmſtadt einen ebenſo intereſſanten
wie feſſelnden Vortrag über das Thema: Wie verhalte ich
mich vor Gericht? Der Verſammlungsraum war überfüllt,
die etwa 130 Teilnehmer, worunter viele Damen, waren zum
weitaus überwiegenden Teile Mitglieder der Vereinigung. Der
Vorſitzende des Vortragsausſchuſſes, Herr Prof. Dr. Sonne, wies
in den Begrüßungsworten auf den überaus zahlreichen Beſuch der
Verſammlung hin, welcher ein erfreuliches Zeichen dafür ſei, daß
der Darmſtädter Gewerbeſtand der ſchweren Notzeit, in der wir
uns befinden, kräftigen Widerſtand leiſten werde. Herr Land=
gerichtsrat
Raab wies zunächſt auf die angebliche Vertrauens=
kriſe
der Juſtiz hin. er rügte und milderte zugleich die Unzuläng=
lichkeiten
des Verkehrs zwiſchen Richter und Publikum. Dann
wurde in eingehenden Ausführungen, erläutert durch Beiſpiele
aus der Praxis, die Stellung des Zeugen und des Sachverſtän=
digen
auseinandergeſetzt, die Informationspflicht, der Erſchei=
nungszwang
, Ausſagepflicht und Eidespflicht, Eidesverweigerung
und Berechtigung zur Zeugnisverweigerung wurden kritiſch be=
trachtet
. Dabei wurden wertvolle Anregungen und Auskünfte ge=
geben
namentlich aus der Praxis von Handwerkerprozeſſen, und
die Stellung des Handwerkers als Sachverſtändiger im Prozeß=
verfahren
bzw. die Stellung ſeiner Familienmitglieder als Zeu=
gen
erläutert Die zahlreiche Verſammlung folgte den Ausfüh=
rungen
des Redners mit geſpannter Aufmerkſamkeit und lebhaf=
ten
Beifallsbezeugungen am Schluſſe des Vortrags. Der Ver=
ſammlungsleiter
ſprach Herrn Landgerichtsrat Raab den
wärmſten Dank des Ortsgewerbevereins und der Handwer=
kervereinigung
aus, welche hoffe, ihn auch im nächſten Win=
ter
wieder als Redner begrüßen zu können. An den Vor=
trag
ſchloß ſich eine eingehende Beſprechung, an der ſich die
Herren Kemmerzehl. Nover Huber, G. Möſer, Weck, ſowie
die Herren Dr. W. Sonne und der Vortragende beteiligten. Letz=
terer
gab in entgegenkommender Weiſe Auskunft über die zahl=
reich
an ihn geſtellten Fragen. Es wurde dann noch mitgeteilt,
daß die 2. Winterverſammlung am Mittwoch, dem 16. Dezember,
im Fürſtenſaal (Reſtaurant Chriſt) ſtattfinden werde. In die=
ſer
Verſammlung wird Herr Ingenieur A. Ernſting, Teilnehmer
an der deutſchen Wegener=Expedition in Oſtgrönland, einen durch
Lichtbilder veranſchaulichten Vortrag über ſeine Erlebniſſe auf
dieſer Expedition halten. Unſere Mitglieder werden gebeten, zu
dieſem wichtigen Vortrag zahlreich und vünktlich zu erſcheinen.

Aus dem Gerichksſaal.

Aw. Schon wieder verhandelte am Donnerstag das Be=
zirksſchöffengericht
gegen einen 30jährigen Kauf=
mann
, der in der Pallgswieſenſtraße einen kleinen Verkaufs=
ſtand
inne hatte, wegen Sittlichkeitsverbrechens. Der
Mann hatte ſich an kleine Mädchen, die bei ihm Sachen holen

mußten, herangemacht. Er beſtreitet heute alles. Doch ergibt die
Beweisaufnahme einwandfrei ſeine Schuld, und das Gericht ver=

Die Singing Babies in Darmſtadt! Senſationelles
Gaſtſpiel im Orpheum. Die 7 entzückenden jungen Sän=
gerinnen
im Rokoko=Koſtüm; die weiblichen Comedian Har=
moniſts
, die auf dem Prominenten=Abend in Frankfurt (vom
Südweſtfunk veranſtaltet und durch den Sender übertragen) am
Mittwoch einen triumphalen Erfolg zu verzeichnen hatten, ſin=
gen
heute abend perſönlich im Orpheum mit abend=
füllendem
Programm! Die Singing Babies haben ſchon in
allen Hauptſtädten der Welt gaſtiert u. a. in Italien vor Muſſo=
lini
. Mascagni und Charlie Chaplin, der ſoeben in Italien
weilte. Chaplin wollte ſie ſofort nach Amerika verpflichten.
Außer den Singing Babies wird Reinhold Freyberg vom
Südweſtfunk mit ſeinen humoriſtiſchen Vorträgen und Conference
das Darmſtädter Publikum köſtlich unterhalten. Ein hoch=
interefſanter
Abend allerbeſter Klaſſe ſteht be=
vor
! (Siehe auch Anzeige.
Märchen=Erzählung. Am Samstag. den 28. November,
um 16 Uhr, wird Frau Joſie Jacob im Feſtſaal des Real=
gymnaſiums
. Kirchſtraße 22, Märchen erzählen und Licht=
bilder
dazu zeigen. Wenn wir allen, die ſich im Feſtſaal des
Realgymnaſiums einfinden, einen frohen Nachmittag verſprechen,
ſo ſtützen wir uns auf unſere guten Erfahrungen aus den Vor=
jahren
. Die Volkshochſchule erwartet deshalb zahlreichen Beſuch
von groß und klein, zumal der Eintritt frei iſt.
Die Porza=Vereinigung. Gruppe Süd=Weſt. eröffnet am
Sonntag, den 29. November, 11.30 Uhr, im ehemaligen Kunſtge=
werbemuſeum
, Neckarſtraße 3 eine Ausſtellung Das billige
Porträt‟. Die Ausſtellung dauert bis Dezember (13.), Eintritt
25 Pfg., geöffnet Wochentags von 101 Uhr und 1618 Uhr,
Sonntags von 101 Uhr Dieſe Ausſtellung wurde ſchon in
Frankfurt mit größtem Erfolg gezeigt, ſie hatte an die 1000 Be=
ſucher
und konnte über 20 Porträtaufträge vergeben. Von Darm=
ſtadt
geht ſie im Januar nach Mannheim.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffent=
liche
Sitzung am Samstag, den 28. November 1931, vorm.
915 Uhr: Einwendungen des Polizeihauptwachtmeiſters Peter
Albert in Viernheim gegen ſeine Verſetzung in den Ruheſtand.
Im Helia=Theater ſieht man ab heute einen der größten
Schauſpieler der Gegenwart, Max Pallenberg, in dem Groß= Luſt=
ſpiel
Der brave Sünder, Fritz Kortner führte die Regie und
in weiteren Hauptrollen wirken Heinz Rühmann, Dolly Haas.
Louis Ralph u. a. mit. Im tönenden Beiprogramm Flock und
Flickies Brautfahrt und die neueſte Emelka=Tonwoche. Die
Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute ein Senſations=
Doppelprogramm und zwar den abenteuerlichen Wildweſtfilm
Der Poſtraub in der Teufelsſchlucht mit Buz Barton, dem
Jüngſten der Cowboys, ſowie im zweiten Teil Im gelben Viertel
von New York, mit Richard Talmadge, dem beliebten Senſa=
tions
=Darſteller, in der Hauptrolle.
Film=Morgenfeier. Das Helia=Theater zeigt am Sonntag
vormittag 1115 Uhr den hervorragenden Kultur=Tonfilm Mit
Byrd zum Südpol‟. Der Film zeigt die Originalaufnahmen der
Admiral=Byrd=Expedition 192830. Jugendliche haben Zutritt.
Märchen=Nachmittag im Helia=Theater heute Freitag und
Samstag nachmittag Es gelangen zum Vortrag die Märchen=
filme
Kalif Storch und Prinz=Elfleins wunderſames Er=
lebnis
.

urteilt ihn wegen vier Fällen, zweimal in Tateinheit mit tät=
licher
Beleidigung, zu insgeſamt eineinhalb Jahren Ge=
fängnis
. Zwei Monate der Unterſuchungshaft werden ihm
angerechnet.
Am Tage der Erwerbsloſenverſammlung in Darmſtadt, am
15. Juli als die Straßen teilweiſe von der Schupo geräumt wer=
den
mußten, leiſtete ein 41jähriger Schuhmacher, einem
Beamten Widerſtand, indem er ſich plötzlich umdrehte und
dem Beamten mit der Fauſt ins Geſicht ſchlug. Der Angeklagte,
der außerordentlich ſchlecht hört und zudem geradezu annor=
mal
erregbar iſt, behauptet, der Schupobeamte habe gleich auf
ihn draufgehauen, ohne ihm etwas zu ſagen. Das Gericht billigt
ihm mildernde Umſtände zu und verurteilt ihn zu 14 Tagen
Gefängnis.
Zum Schluß erhält ein Obſthändler aus Kirchbeer=
furth
wegen einer kleinen Urkundenfälſchung eine
Geldſtrafe von 30 Mark.

MAn

Erhättlich in Apotheken, Drogerien und wo Plakcte lichtbag

Bühnenvolksbund. Wir machen nochmals darauf aufmerk=
ſam
, daß die Gutſcheine aufgerufen ſind, die mit Ausnahme von
Nr. 7 bis zum 20. Dezember eingelöſt ſein müſſen. Es dürfte ſich
empfehlen, dieſe Gutſcheine möglichſt bei unſeren Aufführungen
auszunutzen und ein weiteres Familienmitglied mitzunehmen. Wir
haben für die Miete K als nächſte Vorſtellungen vorgemerkt:
Boccaccio und Wallenſteins Tod‟. Die Miete H erhält Wal=
lenſteins
Tod und Die Macht des Schickſals, und ſpäter eine
Spieloper oder eine Operette. Wir eröffnen das Jahr 1932 mit
einer Goethefeier, die in Vorbereitung iſt.
Beginn der Meiſterprüfungs=Vorbereitungskurſe in Darm=
ſtadt
. Die erſte Zuſammenkunft der Meiſterprüfungskandidaten,
die an den diesjährigen Vorbereitungskurſen in Darmſtadt teil=
nehmen
wollen, iſt am kommenden Montag, den 30. November,
abends 6 Uhr, im Unterrichtsſaal der Handwerkskammer= Neben=
ſtelle
Darmſtadt. Luiſenſtraße 6. Hinterhaus. Soweit Kandidaten
mit ihrer Anmeldung zu dieſen Vorbereitungskurſen noch im Rück=
ſtand
ſind, wird beſchleunigte Erledigung empfohlen, Anmel=
dungen
können erfolgen an die Städt. Gewerbeſchule zu Darm=
ſtadt
. Landgraf=Philipp=Anlage 6 oder in der Geſchäftsſtelle der
Heſſ. Handwerkskammer. Nebenſtelle Darmſtadt, Luiſenſtraße 6,
Hintergebäude. 1. Stock.
Wie man Weihnachtsgebäck elektriſch backt wird heute abend
8 Uhr im Vortragsraum des Heaghauſes. Luiſenſtraße 12. vorge=
führt
werden. Gerade bei Weihnachtsgebäck zeigt es ſich, wie vor=
teilhaft
die elektriſchen Backöfen arbeiten, da man jeden gewünſch=
ten
Wärmegrad ohne weiteres einſtellen kann. Dieſer Vorgang
iſt außerordentlich wichtig und bedingt, daß ein Mißlingen ſo gut
wie ausgeſchloſſen iſt. Daß ferner hierdurch die Freude am Backen
beſonders groß iſt, ſei nur nebenbei erwähnt. Alle diejenigen
Hausfrauen, die noch keine Gelegenheit hatten, das ſaubere und
bequeme Arbeiten mit dem elektriſchen Herd zu beobachten, ſind
daher zu dem heute abend ſtattfindenden Vortrag höflichſt ein=
geladen
.

empfiehlt der Arzt
gegen Infektion

I.Bln.6610

Tageskalender für Freitag, den 27. November 1931.

Konzerte: Rheingauer Weinſtube Café Oper Café Ernſt
Ludwig. Konkordiaſaal, Waldſtraße, abends 8 Uhr:
Wohltätigkeitsveranſtaltung der Laienſpielgruppe Helia=
Lichtſpiele, Wilhelminenſtraße nachm. 2.30 Uhr: Märchen=
Nachmittag. Kinovorſtellungen: Union=, Helia=
und Palaſt=Lichtſpiele.

Gokkesdienſt der Iſraelikiſchen Religionsgemeinde.

Hauptſynagoge.
Freitag, 27. November: Vorabendgottesdienſt 4.30 Uhr.
Samstag, 28. November: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr.
Sabbatausgang 5.20 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.30, abends 6 Uhr,

Gebekzeilen in der Synagoge der Iſrgelikiſchen
Religionsgeſellſchaft.

Samstag, 28. November: Vorabend: 4.05 Uhr. Morgens: 8 Uhr.
Nachmittags: 4 Uhr. Sabbatausgang: 5.20 Uhr.
Wochentags: Morgens: 7 Uhr. Nachmittags: 4 Uhr.

Aus Heiſen.
* Wixhauſen, 26. Nov. Konzert der Freien Spo

Sängervereinigung. Nächſten Sonntag, den 2.
1931, veranſtaltet die Freie Sport= und Sängervereinigung ei=
Konzert. Die Geſangsabteilung, die unter Leitung von F
Buttlar (Konzert= und Oratorien=Sängerin), Frankfurt a.
Herrn Chormeiſter V. Breidert, Egelsbach, ſteht, bürgt für
nußreiche Stunden beſwvollendeter geſanglicher Darbietungen.

Aa Gräfenhauſen, 25. Nov. Aus dem Gemeindern
Gemeinderat verſchob die Beſchlußfaſſung über die Einführr
Gemeindegetränkeſteuer auf die nächſte Sitzung. Die Tageg=u
Gemeindevertreter ſollen in Zukunft von Fall zu Fall feſtgg=
den
. Dem Beuausſchuß wurde übertragen, nähere Prüfunt
die beabſichtigte Ableitung der Abwäſſer des Ohlyſtiftes in
graben vorzunehmen. Das Holzmachen im Gemeindewald
etwas hinausgeſchoben werden. Es ſoll in dieſem Jahre nut
holz gefällt werden. Ein Ortsausſchuß für Kriegsbeſchädin,
gebildet.
J. Griesheim, 26. Nov. Erwiſchter Felddieh
Tage wollte im oberen Feld ein junger Mann von hier eiit
ſtahl ausführen. Als er ſich bemerkt ſah, entfloh er auf ſeinn
rad. Ein junger Bauernburſche, der dies ſah, ſpaunte kurz aet
ſein feuriges Pferd aus, jagte ihm im Galopp nach und konnt
Perſonalien desſelben feſtſtellen. Ein Beweis, daß auch die
des hieſigen Reitervereins der Gemeinde in der Erfaſſung
frevlern mitunter recht nützliche Dienſte erweiſen können.

Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 26. Nov. Ausdem Gemein,
Der Gemeinderat genehmigte in ſeiner letzten Sitzung de
eines abgängigen Faſelebers. Gleichzeitig wurde der Ankzu

neuen Feſels zum Preiſe von 450. RM. beſchloſſen. Die
hundeſteuer ſoll im kommenden Jahre bei einem Satz von

für das Jahr beibehalten werden. Die Gebühren für die Feldge=
wurden
mit ſofortiger Wirkung auf 5. Mk. für denTagfeſtgn

Tagegelder für Gemeindevertreter ſollen weiterhin ebenfalls
für den Tag betragen. In der Angelegenheit des Viehwegs
Klärung der Sachlage zwiſchen der Gemeinde und der Firma
Schiedsgericht angerufen werden. Einer der älteſten hier
wohner, Jakob Kirſch 2., konnte dieſer Tage ſeinen 80. GeAi,
begehen.
An. Groß=Zimmern, 25. Nov. Erfolge des Kle
zuchtvereins. Am Sonntag beteiligte ſich obiger Veren

Kreisausſtellung für Kaninchen und Geflügel in Dieburg. AM

ſter Konkurrenz konnten die an der Schau teilnehmenden
einen Ehrenpreis, ſechs 1. Preiſe, fünf 2. Preiſe und fünfi
erringen.
In. Harpertshauſen, B. Nov. Anerkennung für
jungen Lebensretter! Gelegentlich eines Beſuches
Kreisſchulrats Jäger an hieſiger Schule wurde durch dieſen än
ſchüler Georg Sehnert, welcher am 20. Auguſt d. Js., f.1
des Hochwaſſers, ein ſiebenjähriges Mädchen vom Tode des
aus dem Amorbach rettete eine Anerkennungsurkunde der
Regierung überreicht und ihm unter lobender Hervorhebun!
ſchloſſenen und tatkräftigen Handelns die perſönlichen Glücknaf
Herrn Schulrats ausgeſprochen.

Ao. Altheim, 26. Nov. Seitens des Kulturbaucmtes

wurde das hieſige Ortsnetz des Gruppenwaſſerwerks des K.
burg abgenommen. In der letzten Gemeinderatsſitzung
die Ortslöhne für unſere Gemeinde feſtgeſetzt. Dieſelben bett
männliche Arbeiter über 21 Jahre 3,50 RM., desgleichen .n
2,40 RMM.; für männliche Arbeiter im Alter von 16 bis
2,70 RM., für weibliche 180 RM.; für jugendliche Arbend
16 Jahren: männliche 1,50 RM., weibliche 1,00 RM.

r. Babenhauſen, 25. Nov. Der Turnverein 1894
der anfangs Oktober d. Js. auf ſein 40jähriges Beſtehen zri
konnte, aber mit Rüchſicht auf die große Not unſerer Zeit au=
halten
einer größeren Feſtlichkeit mit Recht verzichtete, wir
den Sonntag in ſeiner Turnhalle eine ſchlichte Gedenk:
Ehren ſeiner im Weltkrieg gefallenen Turnbrüder einweihen, Aurud i 5ſw
der 1,70 Meter großen Ehrentafel aus Eichenholz, in das Leh.R,
der 12 Gefallenen künſtleriſch eingeſchnitten ſind, iſt Herr Fuz
der Sohn unſeres erſten Pfarrers.

* Zeilharb, 26. Nov. Am 27. d. M. feiert der älteſte
unſeres Ortes, Herr Schneidermeiſter Gg. Ziergöbel,
Rüſtigkeit feinen 83. Geburtstag.

Eigehnis der
43,u5 totz d
intan eine 5
MaMt wirde

* Groß=Bieberau i. Odw., 26. Nov. Am kommenden Sas

Neyür Zeit
EIBA un, als mit
Sonntag wird die Groß=Geflügelſchau Groß=Bieb 74,, B. Nob.
Pforten öffnen. In den beiden größten Sälen unſeres Drn4) reine
ſelbe untergebracht, in langen Reihen ſtehen die Käfige nebe.m 2 dr Sammlu
und dem Beſucher wird ſich ein Bild bieten, das anerkenne,s anß, ud
Ueber 750 Tiere werden ſich dem Beſucher vorſtellen, darunter Asſchuß hat
ſeltenſten Geflügelarten. Ausſteller aus der näheren un 1/4cl u8 den Jah
Umgebung unſeres Heimatortes werden, mit ihren Zuchter ! Uer fortgeſetz
Siegespalme ringen. Alle Klaſſen ſind außerordentlich gut 1/ Uuſenen g.

b. Erbach, 26. Novbr. Untererhebſtelle Erb Ahgg
Finanzamt Michelſtadt gibt durch einen Plakatanſchlag bekan rh
Untererhebſtelle Erbach bis auf weiteres durch das Finanzan0 2.9. Mts.
ſtadt (Finanzkaſſe) mitverſehen wird. Die Finanzkaſſe Michg!7
in Zukunft jeden Freitag von vormittags 912 Uhr und u.d Amen den Bi=
von
25 Uhr im Rathausſaale zu Erbach Zchlſtundeu
der Bekanntmachung wird darauf hingewieſen, daß dem UrnW Buren, 5. Nob.
Herrn J. Zwingler, die Quittungsvollmacht entzogen iſt, unc 4, Aungen
lungen an ihn die Steuerpflichtigen nicht entlaſten. Herr 38½ den. Mit
als Schwerkriegsbeſchädigter (Beinamputierter) Inhaber des=
ſorgungsſcheins
. Er gehört ſeit der laufenden Wahlperiode
demokratiſchen Fraktion des Gemeinderats Erbach an. Welo=
zu
der Maßnahme des Finanzamtes Michelſtadt führten, iſt.
kannt. Mutige Tat. Geſtern vormittag fiel das 4
Töchterchen des Arbeiters Philipp Vogel, dahier beim Si
Gräflichen Marſtall in die dort ziemlich tiefe Mümling. DZMM
vorbeikommende Beigeordnete Ehrhardt ſprang kurz
dem Kinde nach und rettete es vor dem Tode des Extrinr
mutige Tag findet gebührende Anerkennung, zumal Ehrha=f/ ei im Va

3n

Ri.
chten
* Erfüolg ſcheint

den Nat in
WTi hr.

65 Jahre alt iſt. Fleiſchabſchlag. In den letzten 27 akeuge.
ſchritten in der hieſigen Gegend Landwirte dadurch zur Selb c
ſie ihre Fleiſcherzeugniſſe ſelbſt auf den Markt brachten und /Ih
den Metzgern verlangten Preiſe weit unterboten. Der Umſoh 10he en
Metzgereien ging weſentlich zurück. Das hat jetzt die Metzoc

veranlaßt, einen radikalen Preisabbau bekannt zu geben.
künftig Rindfleiſch 60 Pfg., Schweinefleiſch 70 Pfg. und
80 Pfg. pro Pfund. Hoffentlich wird durch einen erhöhten
die Metzgereien ein Ausgleich geſchaffen.
m. Beerfelden, 25. Nov. Stiftung. Wie auch an dife
vor einiger Zeit mitgeteilt wurde, hat Herr A. S. RoſI,
New York, ein geborener Beerfelder, ſein hieſiges Anweſen
gendheim zum Andenken an ſeinen früh verſtorbenen S
geſtiftet. Geſtern waren zwei Herren aus Offenbach hier zwet.
nahme der Näumlichkeiten. Vorerſt umfaſſen dieſelben die
ſtattlichen zweiſtöckigen Wohnhauſes. Letzteres iſt natürlich
Stande, bis unter das Dach jeder Raum fein ausgebau, d29
Mrk

ſtube.

Dk. Wald=Michelbach, 25. Nov. Hohes Alter. Am%
feierte ein altes, ergrautes Mütterlein, Frau Eliſabe!"
hard Witwe, in der Spechtbach, ihren 89. Geburtstag.
zweitälteſte Einwohnerin und Frau von WaldMichelbach 1u1b
ſich noch geiſtiger und körperlicher Geſundheit. Die älteſte Gik=
unſeres
Dorfes, iſt Frau Katharina Unrath. Sie wird en *
1932 neunzig Jahre alt.
Uk. Birkenau, B5. Nov Ehrenmaleinweihung.*
ſonntag weihte die Gemeinde Nieder=Liebersbag .
lenen=Ehrenmal. Das Denkmal wurde nach einem Entwur
Baurats Ohlers vom Hochbauamt Bensheim aus heimiſches
rſtellt. In einer 9,60 Meter langen Mauer ſind Tafeln mit d0
der Gefallenen eingelaſſen. In der Mitte erhebt ſich ein Grd
mit dem Eiſernen Kreuz. Die Schrift wurde von dem de
hauer Adam Jakon ausgeführt.

Ve. Gabernheim, 94. Nov. Deutſcher Turnper."
Mitgliederverſammlung. Der Vorſitzende, Heue

Wolf, begrüßte die ſehr zahlreich erſchienenen Mitglieder. he
er die Verſammlung, das Andenken des vor wenigen Vo
heimtückiſchen Krankheit erlegenen Männer=Gcuurſwer
Als OfN
Rüſſelsheim durch Erheben von den Sitzen zu ehreſ.
übeis
DA
Hauptpunkt der Tagesordnung kam die Rechnungsa)
ſamtkoſten der Turnhalle. Der zweite Punkt betrK
des Nachbarvereins Reichenbach zu einem am Samsta
ber, abends ſtattfindenden Mannſchaſtswettkampf im
in Kür=Freiübungen zwiſchen den Vereinen Auerbl
Reichenbach. Zahlreiche hieſige Turner erklärten ſich
ladung des Reichenbacher Vereins Folge zu leiſten.

[ ][  ][ ]

27. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 329 Seite 7

Aus den Gemeindeparlamenten-

ch ilgen, 2. Nov. Oeffentliche Gemeinderats=
Der Bürgermeiſter Jung eröffnete um 7.45 Uhr die
ur ſtellte die ordnungsgemäße Ladung und die Beſchluß=
Zu Punkt I der Tagesordnung: Erleichterung der
rſten der Gemeinde; hier: die Erhebung der Gemeindebier=,
urd Bürgerſteuer brachte der Bürgermeiſter eine Verfügung
murtes zur Kenntnis, wonach die Bürgerſteuer für das Jahr
3. Prozent erhöht worden iſt. In einem ſpäteren Schreiben
der heſſiſche Innenminiſter, ebenſo wie der Reichsfinanz=
auf
hin, daß Zuſchüſſe zu den Wohlfahrtslaſten der Ge=
3 dem ſtaatlichen Ausgleichsfonds und der Reichswohlfahrts=

ſſinzeit für die hieſige Gemeinde monatlich 3500 RM. be=
Hann weiter gewährt würden, wenn die Gemeinde die Er=
Bürgerſteuer um 20 Prozent, eine Verdoppelung der Bier=
ſie
Getränkeſteuer einführen. Die Nichteinführung dieſer
de ein Verzicht auf weitere Zuſchüſſe bedeuten. Die Ge=
patung
ſtellt deshalb den Antrag, die gewünſchte Erhöhung
fiſleuer um 200 Prozent einzuführen und eine entſprechende
mder Ortsſatzung zu genehmigen. Ueber dieſen Antrag ent=
üelrie
ausführliche Debatte, in der die Gemeinderäte Damm
ſcheren die Erhöhung ſprechen und die Gemeinderäte Nikolaus
wſür= den Vorſchlag der Gemeindeverwaltung eintreten. Die

ulſe Abſtimmung ergab die Annahme des Antrags mit 10:7
0s werden ſomit nach Aenderung der Ortsſatzung die Sätze
zw. 27. RM. für Eheleute in Kraft treten. Eine Ver=
hoſer
Bierſteuer wird von der Verwaltung nicht in Vorſchlag
fe durch den Rückgang des Verbrauches keine erhöhte Ein=
mien
würde. Die Gemeindeverwaltung glaubt, dies gegen=
inkieisamt
vertreter

eu wurde bereits in

zu können. Die Einführung der Ge=
einer
der letzten Sitzungen beſchloſſen

mi2 betr. Gewerbeſteuererläſſe der Gemeinde für das Rech=
whr/g
31 lag ebenfalls ein Schreiben des Kreisamtes vor, des
ß den Gemeinden nahegelegt wird, Anträgen auf Ermäßi=
etdewerbekapital
= und Gewerbeertragsſteuer mit Rückſicht auf
ſchlechte Wirtſchaftslage, die ſich beſonders beim Ge=
girkt
, ſtattzugeben, wenn glaubhaft gemacht wird, daß eine
Mnderung des Ertrages eingetreten iſt. Nach einer kurzen
die Bedeutung dieſes Punktes beſchließt der Gemeinderat
itaAntrag Benz, die Anregung des Kreisamtes bei Entſchei=
hür
Anträge auf Steuerermäßigungen in den einzelnen Fäl=
geſichtigen
. Zu Punkt 3. Erhebung der Gemeindehundeſteuer,
zſ. Gemeinderat nach dem Vorſchlag der Verwaltung, es bei
zeug zun des Vorjahres zu belaſſen. Der Waldwirtſchaftsplan für
viyc erauf in der von der Gemeindeverwaltung vorgelegten Faſ=
ein

ere Schlagholzmenge von 559 Feſtmetern vorſieht, genehmigt.
purde durch
m der Ankauf eines Faſels genehmigt. Der Kauf kann jedoch
Auguf 1.9
werden, wenn die Maul= und Klauenſeuche im Dorf er=
en
vom Tut
In der folgenden geheimen Sitzung werden Geſuche um
einer Bürgſchaft und Stundung, Krankenkoſten u. a.

ſmau, 26. Nob. Aus dem Gemeinderat. Der An=
R.D. wegen Uebernahme von Waſſergeld auf die Gemeinde
yaoſe Ausgeſteuerte fand unter Beachtung der unter den
haf egenden Fälle mit 7 zu 6 Stimmen Genehmigung. Zum
nacktwerden nur ausſchließlich erwerbsloſe Ausgeſteuerte der
geindy nommen. Das Holzmachen beginnt am Montag mit 2
Evangeliſcher Frauenverein. Die Strick=
Ailiefigen Frauenvereins haben für dieſen Winter am Diens=
ſentd
uen Anfang genommen. Eine ſtattliche Anzahl Frauen
ſichſ dem ſchönen Abend eingefunden.
cetmheim, 26. Nov Gemeinderatsbericht Bür=
ſteir
folf legte den Gemeindevertretern eine Skizze über den
nigftt Atsbauplan vor. Nach Abänderung einiger Kleinigkeiten
Mſtmbach i Odw., 25. Nov. Winterhilfe. In der Aus=
ſitzurtg
m Rathausſaal gab der Vorſitzende, Herr Gärtnermeiſter
ſer A0 Ergebnis der erſten Sammlung bekannt. Der Ausſchuß
der zuh=, daß trotz dieſes erfreulichen Ergebniſſes in der nächſten
nſchals eine Hausſammlung veranſtaltet werden ſoll, denn
ring ur Not würde das letzthin Geſammelte keineswegs ausrei=
Au Hheſen zur Zeit diejenigen, die geben können, noch eher in
ſage, 18 zu tun, als mitten im Winter.
Smim, 26. Nov. Seeheimer Winterhilfe der
fühtsvereine (Evang. Innere Miſſion und Arbeiter=
jfahrt
, Bei der Sammlung ſind rund 700 RMM. an Geld und
bicheg ſidungs= und Wäſcheſtücke ſowie Lebensmittel zuſammen=
hmens
dr Ausſchuß hat zunächſt eine Milchabgabe an die Müt=
ſon
A/hern aus den Jahren 1930 und 1931 in die Wege geleitet,
ſen Aſier über fortgeſetzt werden ſoll. Eine Nähgruppe iſt im
ſf, iſteüberlaſſenen Kleidungs= und Wäſchegegenſtände in Ord=
zu
un gen.

wurde der Plan genehmigt. Für die Holzhauerarbeiten, die voraus=
ſichtlich
am kommenden Dienstag, den 1. Dezember, ihren Anfang neh=
men
ſollen, konnten von 32 Arbeitern nur 2 eingeſtellt werden; die
ausgeſteuerten und verheirateten Erwerbsloſen wurden hierbei berück=
ſichtigt
. Die Dauer der Beſchäftigung wird nur auf 14 Tage bis höch=
ſtens
3 Wochen veranſchlagt, da kein Nutzholz, ſondern nur ca. 340
Feſtmeter Brennholz geſchlagen werden.
Cf. Birkenau, 25. Nov. Winternothilfe. Die Ergebniſſe
der Sammlungen zur Winternothilfe waren hier recht gute geweſen.
Neben anſehnlichen Barbeträgen, wovon eine Reihe als monatlich wie=
derkehrende
Zahlungen gezeichnet wurden, wurden Naturalien und
Kleidungsſtücke geſpendet. Eine engere Kommiſſion der örtlichen Wohl=
fahrtspflege
ſorgt unter Vorſitz von Herrn Bürgermeiſter Jakob und
unter Mitwirkung der Fürſorgerin für richtige Verteilung der gezeich=
neten
Naturalien und Kleidungsſtücke. Die gezeichneten Barbeträge
ſollen in erſter Linie zur Kartoffelverbilligung uſw. verwendet wer=
den
. Die Gemeinde hat zwei Waggons ſehr ſchöner Kartoffeln aus
Rheinheſſen kommen laſſen, welche an Ausgeſteuerte und Arbeitsloſe
ausgegeben wurden. Zunächſt werden an den Unterſtützungen pro Ztr.
und pro Woche 15 Pfg. einbehalten. Es iſt Chriſtenpflicht jedes Ein=
zelnen
, in dieſen Wintermonaten alles zu tun und mitzuwirken, der
härteſten Not zu ſteuern.
De. Dudenhofen, 26. Nov. Gemeinderatsbericht. Bil=
dung
eines Ortsausſchuſſes der freien Wohlfahrtspflege. Der Ge=
meinderat
beſchließt, folgende Perſonen hinzuzuziehen: 1. Herrn Pfar=
rer
Bloch, Herrn Dr. Weinholz, Herrn Rektor Balder, die beiden Ge=
meindeſchweſtern
, Herrn Nikolaus Walter, Herrn Philipp Muhl ſowie
die Fürſorgekommiſſion im Gemeinderat. An der Holzfällung im hie=
ſigen
Gemeindewald beteiligten ſich in dieſem Jahre 180 Mann, ſo daß
die Holzhauerei in dieſer Woche ſchon beendet wird. Zur Unterſtützung
der Förſter bzw. zum Aufſtellen der Lohnliſten uſw. wurde zur be=
ſchleunigten
Abwicklung die Stelle eines Entlohners zur Bewerbung
örtlich bekannt gegeben. Von den eingegangenen Bewerbungen wurde
der Mindeſtfordernde, Herr Philipp Heinrich Seib, beſtimmt; deſſen
Forderung beträgt 48. RM.
Do. Egelsbach, 25. Nov. Gemeinderatsſitzung. Das Kreis=
amt
Offenbach gibt bekannt, daß die Bürgerſteuer um 200 Prozent er=
höht
wird. Die Fälligkeitstermine ſind für Wochenlohnempfänger am
10. und 24. der Monate Dezember bis März, für Monatsgehaltsemp=
fänger
am 10. der Monate Dezember bis März, für veranlagte Steuer=
pflichtige
an jedem 1. der erwähnten Monate. Das der Gemeinde
gehörige Wohnhaus Ecke Bahn= und Lutherſtraße iſt von dem Mieter
geräumt worden. Nach einer Mitteilung des Kreisamtes ſind die

lichen Vergünſtigungen gegenüber der Landwirtſchaft zu gewähren, wie
ſie der Heſſiſche Finanzminiſter für die ſtaatlichen Steuern genehmigte.
Die Sache wird an die mit der Angelegenheit bereits betraute Kom=
miſſion
verwieſen Das Landvermeſſungsamt teilt mit, daß in der
Gemarkung Egelsbach wieder ein Nachſchlagen von Gewannen ſtatt=
finden
ſoll. In anbetracht der den Grundſtücksbeſitzern dabei entſtehen=
den
Koſten lehnte der Bürgermeiſter die Vornahme dieſer Arbeiten
bereits ab; der Gemeinderat ſchließt ſich dieſer Ablehnung an.
Bg. Vilbel, 25. Nov. Eine dringende Gemeinderatsſitzung
beſchäftigte ſich vornehmlich nur mit einem Punkt. Vom Kreisamt war
nämlich nahegelegt worden, die Gemeindebierſteuer zu verdoppeln, die
Gemeindegetränkeſteuer mit mindeſtens 10 v.H. des Kleinhandelspreiſes
zu erheben, die Bürgerſteuer mit mindeſtens dem Dreifachen des Lan=
desſatzes
einzuführen. Der Gemeinderat beſchloß einſtimmig, dieſe
Steuern nicht einzuführen. Der Gemeinderat glaubte, aus den beſon=
ders
gelagerten Vilbeler Verhältniſſen heraus, die Steuer nicht ein=
führen
zu können.

HäMſtin, 25. Nob. Der hieſige Geflügelzuchtverein veranſtaltet
N.A0 22. ds. Mts. eine allgemeine Geflügelausſtel=
Aſſ der ſchlechten Zeiten hat der Verein dieſes Unternehmen
urlder Erfolg ſcheint ihm recht zu geben, denn es werden
b3 AMh ermmern den Richtern zur Begutachtung vorgeſtellt.
dihgenberg, 25. Nov. Geſtern in den Morgenſtunden ſtarb
beſitzwer Zwingenberger Glaskulturen, Herr Hans Snowden,
längan Leiden. Mit dem Genannten iſt eine Perſönlichkeit
gegareR Deren Nat in Kreiſen Bergſträßer Obſt= und Gemüſe=
er
ho yſchätzt war.

M. Zell (Kr. Bensheim), 2 Nov. Winterhilfe. Der Orts=
ausſchuß
für die Winterhilfe 1931 veranſtaltete in der vergangenen
Woche eine Hausſammlung, die folgendes Ergebnis hatte: Zirka 20 Ztr.
Kartoffeln, 6 Ztr. Obſt, 28 Laib Brot, 1 Ztr. Kohlen, 1 Ztr. Briketts,
11 Pfund Fett, 5,5 Pfund Butter, 2 Pfund Wurſt, 5 Töpfe Latwerge,
2 Pfund Honig, 1,25 Ztr. Gemüſe; verſchiedene Spezereien 1 Herren=
mantel
, 3 Kindermäntel, 1 Paar Frauenſtiefel, 6 Paar Kinderſtiefel,
1 Strickanzug und 2,50. RM.
W. Heppenheim a. b. B., B. Nov. Einführung der Ge=
meindebierſteuer
und Gemeindegetränkeſteuer. Die
Stadt Heppenheim ſieht ſich gezwungen, auf Grund der finanziellen
Lage des Gemeindehaushaltes von der Verordnung zur Sicherung der
Haushalte von Gemeinden Gebrauch zu machen und die Gemeindebier=
ſteuer
und die Gemeindegetränkeſteuer mit Wirkung vom 1. Dezember
1931 bis zum Ablauf des Rechnungsjahres 1931 einzuführen Die Ge=
meindebierſteuer
wird in Höhe des zweifachen der reichsrechtlichen
Steuerſätze erhoben, die Gemeindegetränkeſteuer in Höhe von 10 Pro=
zent
des Kleinhandelspreiſes angeordnet. Winternothilfe.
Die Durchführung der Sammlungen für die Winternothilfe der hie=
ſigen
Stadt ergaben an Barmitteln die beträchtliche Summe von 2500
RM., weiterhin ſtehen kleinere Mengen von Lebensmitteln und Klei=
dungsſtücken
zur Verteilung bereit. Mit der Verteilung der Lebens=
mittel
und Kleidungsſtücke wird in den nächſten Tagen begonnen, die
Barmittel ſollen um die Weihnachtszeit ausgeteilt werden.
Gernsheim. 26. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
25. November 0,65 Meter, am 26. November 0,61 Meter.

Fravt

ATO-KARTEI

OAs Maus Fün eurr unb
sltlicr Fegrickteivuno

Narne aller im Volksstaat Hessen zugelassenen
ihrzeuge.
Das 1929 erschienene Adreßbuch haben wir mit den Meldungen
mserer Autolisten, die monatlich 2mal erscheinen, in einer dauernd
uf dem neuesten Stand gehaltenen

IV 12368

Wie der Kaßee.
aans belebt
so belebt Weßers den Kaffee.
Deshalb iſt Kaſſee mit Meters
ein doppelter Genuß.
Das
O

Ein Lukherbrief von 1523 in Bad=Rauheim.
EPH. In Bad=Nauheim befindet ſich in Privatbeſitz ein carakte=
riſtiſcher
Lutherbrief im Original. Nunmehr iſt in der Sakriſtei der
Dankeskirche ein Fakſimile ausgeſtellt, das von jedermann eingeſehen
werden kann. Es iſt ſowohl wegen der bedeutungsvollen Handſchrift
als auch wegen des bezeichnenden Inhalts intereſſant. Der Brief, der
an den Auguſtinermönch Jakob Montanus aus Gernsbach (Diözeſe
Speher), damals Lehrer am Brüderhaus zu Herford, gerichtet iſt,
lautet in der Ueberſetzung: Gnade und Friede zuvor! Ja, wahrlich,
mein beſter Jakobus, ich bin einer, der mit Arbeit Ueberhäuften. Aber
Chriſtus ſei Dank dafür. Deshalb müßt Ihr auch, Du und alle Freunde,
darauf gefaßt ſein, daß ich künftig, wenn überhaupt, ſo doch ſeltener
und kürzer ſchreiben werde. Davon aber, was Du im letzten Briefe
von der Beichte ſchreibſt, bin ich vollkommen überzeugt, daß es nämlich
ſtatthaft ſei, eine Aufzählung der einzelnen Verfehlungen zu unter=
laſſen
, und es zur Erlangung des Troſtes des Evangeliums und der
Sündenvergebung genug ſei mit einem allgemeinen Sündenbekenntnis.
Von allem, was ſonſt bei uns vorgeht, wird Dir der Ueberbringer
dieſer Zeilen berichten. Aus Flandern erhielten wir gute Botſchaft,
daß nämlich zwei unſerer Brüder (Voes und Eſch) auf dem Marktplatz
zu Brüſſel für das Wort Gottes vor allem Volke den Feuertod erlitten
haben. Gott ſei gedankt in Chriſtus! Lebe wohl und bete für mich
ſündigen Sünder. Wittenberg, am Sonntag nach Jacobi 1523, Martin
Luther.
Dr. Neckarſteinach, 2. Nov. Jagdglück. Es gelang dem hieſi=
gen
Oberförſter, in den Waldungen von Warsdorf bei Unter= Schön=
mattenwag
einen rieſigen Achtzehnender zu erlegen. Der Hirſch wies
ein Gewicht von B5 Pfund auf, was heute in den hieſigen Gegenden
zu den Seltenheiten gehört.
g. Gernsheim, B. Nov. Der Operettenabend des Geſang=
vereins
Sängerluſt findet beſtimmt am 6. Dezember 1931 ſtatt. Zur
Aufführung gelangt die Operette Die ſchöne Müllerin. Am
Freitag, den R. November 1931 abends 8 Uhr, wird im kleinen
Sitzungsſaal eine nichtöffentliche Natsſitzung abgehalten. Mit
Genehmigung des Herrn Miniſters des Innern wurde für die Wahl
des Vorſtandes der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde eine Wahlordnung
erlaſſen.
Au. Groß=Gerau 25. Nov. Eine Kindesleiche gefunden.
In einem hieſigen Schmutzwaſſerkanal wurde die Leiche eines neuge=
borenen
Kindes gefunden. Die Leiche kann an der Fundſtelle erſt ein
bis zwei Tage gelegen haben. Die polizeilichen Ermittelungen ſind im
Gange.
P. Rüffelsheim, 2. Nov. Freitod im Main. Am 28. Ok=
tober
, ſpät abends, wurde vor einer hieſigen Reſtauration ein führer=
loſes
Perſonenauto gefunden. Bei der Durchſuchung des Wagens fand
die Polizei unter dem Führerſitz 40 Mark Bargeld, die Perſonalpapiere
des Metzgermeiſters Bernhardt Hirſch aus Groß=Gerau und ein an
die Frau des Hirſch gerichtetes Schreiben, worin der Hirſch die Abſicht
äußerte, er werde im Main Freitod ſuchen. Am Mittwoch gegen abend
wurde in der Nähe des Bootshauſes des Rudervereins von einem Ang=
ler
die bereits in Verweſung übergegangene Leiche des Vermißten ge=
borgen
und von telephoniſch herbeigerufenen Angehörigen agnoſziert.
Hirſch, der ſich in guten Vermögensverhältniſſen befand, war im Welt=
kriege
wiederholt ſchwer verwundet und zeigte in der Nachkriegszeit
infolge eines Kopfſchuſſes Spuren von Geiſteskrankheit. Sein Vater
und eine Schweſter hatten infolge Geiſteskrankheit ebenfalls durch Frei=
tod
geendet. Die Leiche wurde von der Gendarmerie beſchlagnahmt und
bis zur gerichtlichen Leichenſchau im Totenhaus des alten Friedhofes
untergebracht.

Rheinheſſen.

Ah. Alzey, B5. Nov. Reinhardſche Millionenerb=
ſchaft
ſpukt wieder. Die Hoffnungen auf die Reinhardſchen
Millionen ſind noch nicht aufgegeben, es verlautet ſogar aus Frei=
Laubersheim, daß die Verhandlungen mit dem engliſchen Staate nun=
mehr
durch die nach Indien entſandten Vertreter der Familie Reinhard
ſoweit gediehen ſind, daß mit der demnächſtigen Auszahlung der Erb=
ſchaft
gerechnet werden kann. Wenn man dieſen Worten Glauben ſchen=
ken
darf, iſt mit einem wahren Goldſegen zu rechnen, denn der Nach=
laß
des vor etwa 100 Jahren nach Indien ausgewanderten und dort
zum General und Großgrundbeſitzer gewordenen Reinhard, der aus
Feil=Hallgarten (Nordpfalz) ſtammt, ſoll mehrere 100 Millionen be=
tragen
. Es ſind hauptſächlich ärmere Leute des Rheinlandes, die auf
die Millionenerbſchaft ihre große Hoffnung bauen. Es wäre ihnen
fürwahr zu gönnen, wenn ſie ſich erfüllen würde.

P

KARTEI

aläer Im Volksstaat Hessen zugelassenen Kraftfahr-
Feuge verarbeitet. Die Kartei ist nach Provinzen und Kreisen und
nnerhalb dieser nach Pollzelerkennungsnummern geordnet.
Die Karten verzcichnen alle Angaben, wie sie das Autoadreßbuch
ep. die Autolisten enthalten; also
Dame, Stand und genaue Anschrift des Kraftfahrzeugbesitzers,
Polizeierkennungsnummer, Type, Motornummer, PS. Hubraum,
Eigengewicht in kg bei Lastkraftwagen, Art des Fahrzeugs; ob
Kabriknen.
Wir liefern:
Die Angaben unter a also nur Adressen entweder
In Listenform oder auf die Briefumschläge des Bestellers geschrieben
zum Preise von
RM. 0,01 in Listenform geschrieben,
RM. 0,015 auf Umschläge des Bestellers oder Karteikarten ge-
schrieben
.
Die Angaben unter a und b also Adressen- und
Fahrzeugbeschrelbung zum Preise von
RM. 0,02 in Listenform geschrieben,
RM. 0,025 auf Karteikarten geschrieben.

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maſſ. Eiche geſchnitzt,
gut erh., zu verk.
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Sonntag: Martin=
ſtraße
52, part. (*

Heidung.
Ra
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scMlosschabEn 13-134
Mier Ma Hg

77005

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 329

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

R
Ken
K
V

Reich und Ausland.
Calmekke-Prozeß.
Lübeck. In der Donnerstagverhandlung
des Calmetteprozeſſes wird der in der Mitt=
wochsſitzung
von Dr. Hoffmann geſtellte Beweis=
antrag
lebhaft erörtert. Die Staatsanwaltſchaft
ſei der Ueberzeugung, daß vielleicht der Ver=
dacht
der Verſchleppungsabſicht begründet ſei,
ſubjektiv aber nicht, da der Verteidiger den An=
trag
mit der Erweiterung der Anklage begrün=
det
habe. Die Staatsanwaltſchaft ſowie die
Rechtsanwälte Wittern und Cantor bitten um
Ablehnung des Antrages. Rechtsanwalt Dr.
Frey führt ſodann aus, es komme hier nicht
darauf an, ob das B.C. G. gut oder ſchlecht ſei.
Das Gericht habe zu entſcheiden, ob das, was
hier verabreicht wurde, ſchädlich war. Nur
Lübeck ſtehe zur Erörterung, und nichts an=
deres
. Sodann wird in der Zeugenvernehmung
fortgefahren. Es wird zunächſt der Hauptſchrift=
leiter
des Lübecker Volksboten, Dr. Sollmitz,
vernommen."
Nach der beſtimmten Ausſage von Dr. Sol=
mitz
ſoll Dr. Klotz im Lübecker Unterſuchungs=
ausſchuß
erklärt haben: Das B.C.G. halte ich
nach wie vor für unſchädlich, aber was hier ver=
füttert
worden iſt, das war ja gar kein B. C.G.
Auf die Frage von Rechtsanwalt Dr. Frey, was
denn in Lübeck verfüttert worden ſei, antwortete
Dr. Klotz: Das Calmette=Verfahren iſt unſchäd=
lich
. Ich dachte bei meiner Aeußerung, daß ent=
weder
der Impfſtoff virulent geworden ſei, oder
daß menſchliche Bazillen hineingekommen wa=
ren
. Der Frage Dr. Freys wann Dr. Klotz
der Gedanke einer Virulent=Steigerung gekom=
men
ſei, wird vom Vorſitzenden eine andere Faſ=
ſung
gegeben, worauf Dr. Klotz antwortet:
Schon im Mai 1930.
Nach einer kurzen Vernehmung weiterer
Zeugen wird die Verhandlung auf Freitag ver=
tagt
.

Außergewöhnlicher Schmuggel im Weſten
des Reiches.
Berlin. Wie bereits aus zahlreichen Preſſe=
veröffentlichungen
bekannt, hat der Schmuggel
unter dem Einfluß der wirtſchaftlichen Verhält=
niſſe
, insbeſondere im Weſten des Reiches, einen
außerordentlichen Umfang angenommen. Die
Zollverwaltung hat zu ſeiner Bekämpfung um=
fangreiche
Maßnahmen getroffen, deren Erfolg
aus den nachſtehenden Angaben erſichtlich iſt:
In der Zeit vom 1. April bis 30. September
1931 ſind in den drei weſtlichen Landesfinanz=
amtsbezirken
(Düſſeldorf, Köln und Münſter i.
W.) insgeſamt 21 000 Aufgriffe von Schmugg=
lern
erfolgt. Dabei haben u. a. folgende Waren
beſchlagnahmt werden können: 17 540 000 Ziga=
retten
, 39 000 Zigarren, 178 000 Heftchen Ziga=
rettenpapier
, 22 100 Kilogramm ſonſtige Tabak=
erzeugniſſe
, 40 600 Kilogramm Kaffee, 203 300
Kilogramm Getreide 97 600 Kilogramm Mülle=
reierzeugniſſe
, 7730 Kilogramm Zucker, 118 Kilo=
gramm
Tee, 550 Kilogramm Schokolade, 1200
Kilogramm Kakao, 1670 Kilogramm Gemüſe und
Obſt, 650 Fahrräder, 113 Krafträder, 68 Kraft=
wagen
, 2960 Kilogramm Benzin und Petroleum,
620 Kilogramm Fleiſchwaren, 285 Kilogramm
Backwerk, 715 Stück Geflügel, 107 Liter Wein=
geiſt
. Die Zahlen ſind nicht nur geeignet, an=
nähernd
eine Vorſtellung von dem Geſamtum=
fang
und der wirtſchaftsſchädlichen Wirkung des
Schmuggels zu vermitteln, ſie geben auch in
etwas einen Begriff davon, welche aufreibende
und unermüdliche Tätigkeit der Zollbeamten
ſtändig erforderlich iſt, um Aufgriffe in dieſem
Umfang zu erzielen.
Sie wollten mit dem Geld der Sparkaſſe
die Bank von Monaco ſprengen!
Nürnberg. Am 14. November ging der
ſtädtiſche Kanzleigehilfe Karl Haſelberger mit
ſeinem Komplizen, dem ledigen Mechaniker Karl
Wagner von hier, nach Unterſchlagung von
10 000 RM. bei der Städtiſchen Sparkaſſe flüch=
tig
. Geſtern vormittag wurden die beiden in
Nürnberg verhaftet. Haſelberger und Wagner
waren nach einem vorher ausgearbeiteien Plan
über Straßburg nach Nizza gefahren, um die
Bank von Monaco zu ſprengen. Die unterſchla=
gene
Summe hatten ſie bald verſpielt und durch=
gebracht
, ſo daß ſie ſogar mit einer Fahrkarte,
die das Caſino bezahlte, die Rückreiſe antreten
mußten. Geſtern vormittag wurden ſie nun am
Hauptbahnhof von einem früheren Hilfsange=
ſtellten
der Sparkaſſe erkannt, der die Verhaf=
tung
veranlaßte. Wagner verſuchte dabei, mit
einem Revolver Widerſtand zu leiſten, während
es Haſelberger gelang, das Weite zu ſuchen.
Haſelberger begab ſich in die Wohnung ſeiner
Eltern in der Bogenſtraße, wo ihn bereits ein
Kriminalbeamter erwartete und feſtnahm.
Zum 75. Geburkskag des Präſes
der Generalſynode von Preußen.

Dr. Friedrich Winkler,
der Vorſitzende des Kirchenſenats der altpreußi=
ſchen
Union, einer der tatkräftigſten evange=
liſchen
Kirchenführer, wird am 28. November
75 Jahre alt.

Linheimiſchen Markk.
der Kampf um der

In London: Rieſige Warenmengen, die noch in den letzten Tagen vor Einführung der neuen Zölle
angekommen ſind, lagern auf den Quais des Londoner Hafens.

Auf einem Londoner Bahnhof: J. H. Thomas (X), der Miniſter für die Dominions und frühere
Führer der Eiſenbahnergewerkſchaften, eröffnet mit dem Ablaſſen eines Expreßzuges den großen
engliſchen Werbefeldzug für den Kauf einheimiſcher Waren. Der Zug trägt die Aufſchrift: Kauft
engliſche Waren! und ſoll alle größeren Orte Englands berühren.

Und jetzt auch in Berlin: Werbeplakat für deutſche Waren, durch das die Käufer darauf hin=
gewieſen
werden, daß nur durch den Kauf einheimiſcher Waren die Arbeitsloſigkeit gemindert
werden kann.
ter Weiſe zugenommen. Der Feldzug ſpiegle die
Was andere können ..."
feſte Entſchloſſenheit des britiſchen Volkes wider,
Die Kauft britiſche Waren=Kampagne wurde die Hilfsquellen des Reiches bis zum äußerſten
vom Prinzen von Wales eröffnet, der aus Bir= zu entwickeln.
mingham einen Rundfunkappell an das britiſche Und Deutſchland? Haben wir weniger
Volk richtete, engliſche Waren zu kaufen, um Arbeitsloſe als Großbritannien? Haben wir
die Arbeitsloſigkeit zu bekämpfen. Der Staats= mehr Geld, unſere Arbeitsloſen zu unterſtützen,
ſekretär für die Dominions, Thomas, bezeich= als Großbritannien? Sind deutſche Waren
nete in einer Rede dieſe Kampagne als die minderwertiger als ausländiſche, ſo daß der Im=
größte
, die je im Frieden in England unter= port ausländiſcher Waren für Deutſchland eine
nommen worden iſt. Er bemerkte, in den letz= Notwendigkeit iſt? Wann endlich ertönt von
ten Jahren habe das Beſtreben, Produkte des berufener Stelle die Parole: Deutſche, kauft
britiſchen Reiches zu kaufen, in bemerkenswer= deutſche Waren? Und wann wird ſie befolgt?

Munitionsfabrik auf Abbruch verkauft.
Leverkuſen. Die großen modernen Fabrik=
gebäude
der Dynamit=A.=G. ſind jetzt auf Ab=
bruch
verkauft worden. In den Kriegsjahren
1916/17 zur Munitionsherſtellung erbaut, muß=
ten
die Betriebe laut Verſailler Vertrag ſtill=
gelegt
werden. Die geſamte koſtſpielige Innen=
einrichtung
, Säurekeſſel uſw., wurde nach Finn=
land
verkauft.

Güterzugunfall.
Dresden. Geſtern mittag, kurz vor 13 Uhr
iſt zwiſchen Oberſchaar und Oberdittmannsdor
der Nahgüterzug 11 302 mit Lokomotive un.
vier Güterwagen entgleiſt und umgeſtürzt. D
Strecke iſt auf etwa ſechs Stunden geſperrt. D
Urſache des Unfalls iſt noch nicht ermittelt. De
Lokomotivführer und ein Lokomotivheizer ſin
tot; ein Schaffner iſt verletzt.

Sklarek=Prozeß.
Willi Sklarek begründel!
ſeine Temperamenksausbrit

Berlin. Bei Beginn der Donnerrt
handlung im Sklarekprozeß ermahnte
ſitzende die Brüder Leo und Willi S=so
Zukünft auf Temperamentsausbrüche zz.
ten und nicht mehr ſo unſachliche Angri=
die
Zeugen zu führen, wie das in den II=
gen
geſchehen ſei. Auf dieſe Ermahnunn
hob ſich Willi Sklarek, um zu erklären.,)
er den Wunſch habe, die Verhandlunges=
nehmſter
Art weiterzuführen. Es liege
hier die Zeugen anzupöbeln. Wenn
Herren vom Magiſtrat ſtets von nichtes
von nichts wiſſen wollten und ſich an nu
erinnern könnten, dann ſei es doch wohg
in Erregung zu geraten, z. B. wenn Hör
ning ſich hinſtelle wie ein neugeborem
oder der Bürgermeiſter Scholz in einem
Prozeß unter Eid bekunde, daß er i.ü
Sklarek, gar nicht kenne, ſondern nur R/
rend das Gegenteil der Fall ſei.
Der Vorſitzende verlas das Gutachh=
Sachverſtändigen, wonach ſich der Geſury
ſtand Willi Sklareks verſchlechtert hat,
allerdings ſeine Verhandlungsfähigkeitt
geſtellt iſt. Das Gericht beſchloß, nur
Verhandlungstage in der Woche, und zu M 00ſſ00
tag, Mittwoch und Freitag, feſtzuſetzenn
Als erſter Zeuge wird dann der
leiter Deinert aufgerufen, der ſeit den
1924 im Sklarekſchen Dienſt ſtand.
kaufsleiter Deinert beſtätigt, daß vom 94
Bezirksämtern gehörigen Lagern verſaMhſ O
Stücke herausgenommen und dann ſpätn
erſetzt worden ſeien.
Sibernen
Nach Vernehmung noch weiterer Ze
dann der Vorſitzende das Schreiben der
Oberinſpektors a. D. Boigs, des frür
ſchäftsführers der Neuköllner Großhann=//wißſich mſerer Si
ſchaft vor. Boigs teilt mit daß er /u daken herzlie
Neuköllner Großhandelsgeſellſchaft ig
ſen ſei und auch da ſchon Unregelmnz
vorgekommen ſeien, ſo daß es ſehr gun
ſein könnte, daß die Sklareks betrogem!
Darauf wurde der Prozeß auf Fr:t
tagt.
BMS

Der rätſelhafte Tod der Frau v. H
Stettin. Die Frau des Gutsk7
Hennig iſt, wie ſeinerzeit gemeldet mu
Totenſonntag unter rätſelhaften Umſtär5
eine Selbſtſchußvorrichtung ums Lebeu
e
men. Die Stettiner Mordkommiſſion, Ee
Unterſuchung dieſes Falles arbeitet, gil. /krilndeten 78. Le
annt, daß der feſtgenommene Förſter :
hat, das zur Tat benutzte Gewehr zu
beiden Bäumen, wo man die Vorrichtr)0 frau Amand.
eingebaut zu haben. Sein Geſtändni=
(ng Jaeger.
nachdem man bei ihm und in der Wom
ner Freundin außerordentlich belaſten 144:, dunken wir all
rial, darunter auch einen Teil des Zwi 100 hueren Verluſt
gefunden hatte, der für die SelbſtſchXM
tung benutzt wurde. Die Mordkomn-ikut, den B. 9.
ſich geſtern mit der Staatsanwaltſchar-
wald
in Verbindung geſetzt, um wei.
nahmen in die Wege zu leiten.
Emg fand auf W
Exploſionsunglück vernichtet fünf Meml4 i der Sit
lenzbeſuchen
Warſchau. Ein furchtbares Um!
fünf Perſonen zum Opfer fielen, ere=
am
Mittwoch in der Wohnung des Kr.4
führers Oſuchowſki, durch deſſen Un in
ein Benzinbehälter explodierte. Die /
war ſo heftig, daß die Wände der Nah
nungen eingeriſſen wurden. Die Wohau iut beſondere
chowſkis ſtand im Nu in hellen Flanrdrſdd nochr
ſehr raſch breitete ſich das Feuer auf f.
barräume aus. Nach dreiſtündiger RA mein
der
beit gelang es der Feuerwehr, den
löſchen. Unter den Trümmern der
Exploſion zerſtörten Wohnräume won
Leichen des Kraftwagenführers, ſeir=
rigen
Schweſter und ſeiner Braut, imalll,
barräumen die Leichen einer Frau 4/Lnſ0
zweijährigen Kindes gefunden. Dres / Mittabteiln
Kinder haben ſchwere Verletzunges
getragen.
Schwere Exploſion im rumäniſchen P84
ueie Peif
Gebiet.
Bukareſt. Auf den Oelfelderm / em Pfeiſf
Romana, in der Nähe von Ploeſti Minoyy
ſich eine gewaltige Exploſion. Der ard
Sachſchaden wird auf etwa 10 Millionri dich R.
ſchätzt. Sechs Arbeiter erlitten leichᛋ
letzungen.
Zur Beſchlagnahme
des Giftgaskochbuchs

burger Chemiker Dr. HugoS
der Arbeit an einer Gasm0.
k über Giftgaſe des Hambit?
toltzenberg, in deſſen Fabrik
htbare Phosgen=Unglück eréd
rdnung der Behörden beſo
Das Werk enthält angeblich 0
derſtellung von Giftgaſen, dim
e Möglichkeit geben, dieſe
erzeugen. Stoltzenberg ſten?
daß es ſich um n.

[ ][  ][ ]

:. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

erlobung meiner Tochter
jel ise mit Herrn Dr. sc. nat.
/, Dencker gebe ich be-

Gustav Brandis

Meine Verlobung mit Fräulein
Annelise Brandis, Tochter
des Herrn Direktor Gustav
Brandis und seiner verstorbenen
Frau Gemahlin Gertrud, geb.
Reinhardt, bechre ich mich an-
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Nr. 329 Seite 9

Auch ohne Mundstück

Ne

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 323

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 27. Novembeint

Die 100=Jahrfeier des Heſſ. Forſtinſtituts zu Gießen.

Am Dienstag, den 24. November, beging das Heſſiſche Forſt=
inſtitut
die 100=Jahrfeier der Eingliederung in die Landes=Uni=

verſität Gießen. Es war die erſte forſtliche Lehrſtelle, die der
Philoſophiſchen Fakultät einer Univerſität incorporiert wurde.
Der Feſtakt fand in der voll beſetzten, feſtlich geſchmückten Aula
der Univerſität ſtatt. Ein farbenfrohes Bild boten die Chargen
der Gießener Koxporationen, die vollzählig zur Feier erſchienen
waren. Der Feſtakt wurde eingeleitet mit einem muſikaliſchen
Vortrag des Collecium musieum der Univerſität. Seine Magni=
ſizenz
Prof. Dr. Vanſelow, Ordinarius für Forſtwiſeuſchaft und
zugleich derzeitiger Rektor der Landes=Univerſität eröffnete die
Feier mit einer Anſprache. Er begrüßte Herrn Staatspräſident
Dr. e h. Adelung. Herrn Finanzminiſter Kirnberger, Herrn
Landforſtmeiſter Staatsrat Heſſe, Herrn Oberbürgermeiſter Dr e.h.
Keller, Herrn Geh.=Rat Dr. Dr. e. h. Endres, Herrn Prof. Schä=
delin
=Zürich. Herrn Oberforſtmeiſter Heyer. Herrn Foſtmeiſter
Rauſch, Freiherrn Riedeſel zu Eiſenbach auf Altenburg, die
höheren heſſiſchen Forſtbeamten und die zahlreich erſchienenen
Gäſte. Seine Magnifizenz gab im Verlauf ſeiner Anſprache einen
kurzen Ueberblick über den Werdegang unſeres Inſtituts. Der
Kameraliſt Fr. L. Walther hielt als erſter Gießener Dozent von
1789 bis 1824 forſtliche Vorleſungen an. der Landes=Univerſität.
Er behandelte jedoch die forſtlichen Probleme ausſchließlich vom
Standpunkt der zu jener Zeit in Blüte ſtehenden Kameraliſtik,
während er die praktiſche, mehr empiriſche Seite kaum berückſich=
tigte
. Der verwahrloſte Zuſtand der Waldungen, der in der Be=
friedigung
des hohen Brennholzbedarfs der zu jener Zeit üblichen
verſchwenderiſchen Bauweiſe, den zahlreichen auf dem Walde
laſtende Berechtigungen und nicht zuletzt in den verantwortungs=
loſen
Holzverkäufen des Fiskus ſeine Erklärung findet, wies auf
die Notwendigkeit einer gründlichen fachwiſſenſchaftlichen Aus=
bildung
des forſtlichen Nachwuchſes hin. Im Jahre 1824 gründete
Prof. Dr. J. Chr. Hundeshagen eine heſſiſche Forſtlehranſtalt die
am 15. Juni 1831 auf Grund eines Dekrets mit der Landes= Uni=
verſität
vereint wurde. Hundeshagen, der geniale Gelehrte, legte
mit ſeinen zahlreichen Werken den Grundſtock zur deutſchen Forſt=
wiſſenſchaft
überhaupt. Sein Nachfolger Prof. Dr. Karl Heyer
betonte als erſter die Notwendigkeit des exakten Verſuchs für die
wiſſenſchaftliche Forſchung. Als Sohn eines heſſiſchen Forſtmannes
hatte er eine gründliche praktiſche Ausbildung genoſſen. Die Stadt
Gießen verdankt dem Praktiker Karl Heyer die prächtigen hun=
dertjährigen
Kiefernbeſtände die auf ſeine Veranlaſſung auf
einer unproduktiven, etwa 400 Hektar großen Weidefläche begrün=
det
wurden. Sein Sohn Guſtav Heyer lehrte von 1856 bis 1868
in Gießen. Er faßte mit wiſſenſchaftlichem Weitblick die geſamten
Probleme der forſtlichen Wertberechnung und Statik in der ſoge=
nannten
Bodenreinertragslehre zu einem einheitlichen wiſſenſchaft=
lichen
Ganzen zuſammen. Die Zeit von 1831 bis 1868 wird nicht
mit Unrecht als die klaſſiſche Periode in der Entwicklung des
Gießener Forſtinſtituts bezeichnet. Aber auch in der nun folgen=
den
Zeit wirkten Gelehrte von Rang am Gießener Forſtinſtitut.
Geh.=Rat Prof. Dr. Heß arbeitete mit wiſſenſchaftlicher Gründ=
lichkeit
an der Innenausſtattung des von ſeinen Vorgängern roh
errichteten Lehrgebäudes Prof. Dr. Wimmenauer, ein tief ſchür=
fender
Gelehrter, verfeinerte die Methoden der Waldwertrech=
nung
und der forſtlichen Statik. Sein Nachfolger Prof. Dr. Dr.
Borgmann wußte durch ſeinen einzigartigen Vortrag zu feſſeln,
den er meiſterlich formte aus beherrſchter Praxis und wiſſenſchaft=
licher
Intuition. Einzig ſeiner ſo tatkräftigen Perſönlichkeit
verdanken Landesuniverſität und Forſtſtudierende die vorbildliche
Einrichtung des neuen Gießener Forſtinſtitutes und die Anglie=
derung
der forſtzoologiſchen, forſtbotaniſchen und bodenkundlichen
Abteilungen. Aufs tiefſte betrauert die forſtliche Welt ſeinen all=
zufrühen
Heimgang. Auch des im gleichen Jahre ſo tragiſch ge=
ſtorbenen
Prof. Dr. H. Weber gedenken wir. Seine Magnifizenz
ſchloß ſeine Anſprache mit dem Hinweis, daß ein Wiederaufſtieg
einzig und allein vom Geiſte her erfolgen könnte. Das Ver=
trauen
in unſere Arbeitskraft und =Freude, die Erinnerung an
die Vergangenheit ſoll uns den Glauben an die Zukunft ſtärken.
Nach Seiner Magnifizenz ergriff der Dekan der Philoſophi=
ſchen
Fakultät Prof. Dr. Schmidt das Wort. Nach einer kurzen
Anſprache, in der er auf die Bedeutung der Eingliederung der
forſtlichen Diſziplin in die Philoſophiſche Fakultät hinwies er=
nannte
er Herrn Landforſtmeiſter Staatsrat Heſſe. Herrn Prof.
W. Schädelin=Zürich und Herrn Geh.=Rat Prof. Dr. Dr. e. h.
Endres=München für ihre hervorragenden Verdienſte um Foxſtwirt=
ſchaft
und =Wiſſenſchaft zu Ehrendoktoren der Fakultät. Staats=
präſident
Dr. e. h. Adelung überbrachte die wärmſten Glück=
wünſche
der Heſſiſchen Regierung, deren heißes Bemühen dahin
gehe, die kulturellen Güter unter allen Umſtänden zu erhalten.
Landforſtmeiſter Staatsrat Heſſe beglückwünſchte als Vorſtand der

täite Die de Satändft un Sft un Seratänſſe
verwaltung, dem befruchtenden Austauſch zwiſchen grüner Praxis
und Forſchung. Unſere vornehmſte Aufgabe beſteht darin, den
deutſchen Wald als wertvollen Faktor der geſamten Volkswirt=
ſchaft
in eine beſſere Zukunft hinüber zu retten. Zum Schluß
ſprach Staatsrat Heſſe ſeinen Dank für die hohe Würde aus, die
ihm mit der Uebergabe des Ehrendoktor=Diploms zuteil wurde.
Oberbürgermeiſter Dr. e. h. Keller bekundete in einer Anſprache
das rege Intereſſe, das die Stadt Gießen ſeit alters an der
Entwicklung des Inſtituts genommen hat. Als Präſident des
Heſſiſchen Forſtvereins ſprach Oberforſtmeiſter Heyer, als Vor=
ſitzender
des Heſſiſchen Oberförſter=Verbandes Forſtmeiſter Rauſch
und als 2. Vorſitzender des Heſſiſchen Waldbeſitzer=Verbandes Frei=
herr
Riedeſel zu Eiſenbach auf Altenburg. Der Vorſitzende der
Studentenſchaft gelobte im Namen ſeiner Gießener Commilitonen,
das Forſtinſtitut als koſtbares Gut zu hüten und zu pflegen.
Der Feſtakt hätte keinen würdigeren Abſchluß finden können
als durch den Feſtvortrag Die Forſtwirtſchaft von heute und ihre
Zukunft von Geh Rat Prof. Dr. Dr. e. h. Endres=München. Der
Höhepunkt der Feier! Geh. Rat Endres überbrachte die Glück=
wünſche
der geſamten forſtlichen Hochſchulen Deutſchlands und des
Reichsforſtwirtſchaftsrats. Für die Erteilung des Prädikats eines
Ehrendoktors ſprach er auch im Namen von Herrn Prof. Schäde=
lin
=Zürich ſeinen herzlichſten Dank aus. Der Feſtredner begann
ſeinen Vortrag mit einem Hinweis auf die zahlreichen ſchier un=

Kriegsgefangenen-Gräber.

Kürzlich wurde auf dem Friedhof des Städtchens Achim ( Unter=
weſer
) ein Grabdenkmal geweiht, welches deutſche ehemalige

Kriegsgefangene über der gemeinſamen Gruft eines dort ruhen=
den
belgiſchen Zivil= und eines ruſſiſchen Kriegsgefangenen

errichtet haben. Unſer Bild zeigt das Grabmal

Achim.

überwindlichen Widerſtände, auf die in der Gegenwart A,
keit des Forſtmanns ſtößt. Kein Wunder, wenn heute
in Forſtwirtſchaft und Holzgewerbe das Gefühl der RF
Platz greift. Die Weltwirtſchaftskriſe hat in ihrem katgſin
Ausmaß die Forſtwirtſchaft aller Länder erfaßt. Rem

leiſtungen und wachſende Verſchuldung in der Nachkriegss
die deutſche Wirtſchaft noch tiefer in den Abgrund geſto=
beiſpielloſer
Preisverfall iſt eingetreten. Die Holzpre=
heute
unter den Vorkriegspreiſen. Die laufenden Auss.
dagegen ſtändig gewachſen. Der Betriebskoeffizient hatt
ßen und Bayern die Zahl 100 bereits überſchritten.
liche Forſtwirtſchaft iſt ein Zuſchußbetrieb geworden 90
betriebe ſind größtenteils zuſammengebrochen. Noch nu
Forſtwirtſchaft eine Kataſtrophe ſolchen Ausmaßes erlio
Die ſpeziellen Urſachen der Kataſtrophen, die dennd
Waldbeſitz ruiniert, ſind verſchiedener Natur. Die Aend
Bautechnik, die Verwendung zum Teil minderwertiger G
aber vor allem das Daniederliegen des Baumarktes
ungeahnte Abſatzſtockung auf dem Nutzholzmarkt zur
baren Folge. Die acht neuen Staaten, die aus dem ;.
Rußland und der öſterreichiſch=ungariſchen Doppelmone
vorgegangen ſind, exportieren den Rohſtoff Holz zu kk
loſen Preiſen. Der prozentige Anteil Rußlands an d
fuhr wächſt ſprunghaft ſeit 1925. Rußland kennt keine UI.
des Preiſes. Das Dumping der Ruſſen ruiniert auch da
Ausfuhr, ſo beſonders nach England. Unſicherheit und
auf der ganzen Linie bei Produzent und Konſument
Gegenſatz zu dem früheren ruhigen und ſoliden Gang
geſchäfte!
Geh. Rat Endres wandte ſich nun mit der Lebendigkei
trags, die uns von ſeinen Münchener Vorleſungen hes
beſter Erinnerung iſt der Zukunft zu. Vorausſichtlichl
wachſende Unrentabilität zu einer Mobiliſierung des A.
tums führen. Die Verſchiebungen werden ſich jedoch
bewegen. Private und die ſtark verſchuldeten Gemeindo
als erſte gezwungen ſein, den Waldbeſitz aufzugeben. M
die Folgen der Kataſtrophe bis zur letzten Konſequenz dan
müßte der Staat zur letzten Aufnahmeſtelle für den ver
ten Waldbeſitz werden. Aber auch der Staat wird niüſt
Lage ſein. den Wald zu halten. Die Kritik der Parlanm
in Kürze eine neue Mobiliſierung zur Folge haben,
nahme die uns aus der Forſtgeſchichte ſchon bekannt
dem Einfluß Smith’ſcher Ideen wurden um die Wende:
19 Jahrhunderts zahlreiche Waldverkäufe betätigt,
Verſchiebung in umgekehrter Richtung wäre denkbar.
iſt geſchloſſen.
Am Anfang und Ende der forſtlichen Tätigkeit
das Wort ſparen. Das deutſche Volk muß den Ewigkeij4
nes Waldes als Erbkapital der geſamten Nation erkennd
Möglichkeiten ſind auszuſchöpfen, um die Exiſtenz dea
hinüberzuretten. Forſteinrichtung und Waldbau, die beW
lichen Diſziplinen mit demſelben Endziel, aber ſeit An.u
Forſtwiſſenſchaft in dauernder Fehde, müſſen an die
ſtanz, die Holzverwertung. Konzeſſionen machen. Ein,
Einzelne gehende Baumpflege iſt heute ebenſo illuſoriſol
Feſthalten an einem ſtarren Hiebſatz. Eine ſchwere, rr
tungsvolle Aufgabe erwächſt vor allem dem Betriebs=)
nicht mit Unrecht als die Seele des Betriebes bezeion

An erſter Stelle ſteht die Selbſthilfe. Die Forſtwirtſchar
Möglichſtes tun. Wir können aber auch verlangen, daß

Forſtwirtſchaft die Weltruf genießt, in Zukunft nichd
Aſchenbrödel behandelt wird. Der Reichsforſtwirtſchen
ſich ſchon ſeit langer Zeit um eine Erhöhung der Zollſä*
Er ſtellt weiter die berechtigte Forderung, die Nahc
Reichsbahn, die ſich für Forſt= und Holzwirtſchaft ſo w
voll auswirken, auf ein erträgliches Maß herabzuſetzen.
heute ohne Erfolg! Lohnt es ſich, Mühe und Arbeit auff
zu verwenden?, ſo fragte Geh. Rat Endres zum Schy
Ausführungen.
Der Wald iſt die Poeſie der Erde,
Ein Volk ohne Wald, ein ſterbendes Volk.

Am Nachmittag fand eine Beſichtigung des vorbildn
richteten Inſtituts in der Braugaſſe ſtatt. Der Aber.
melte die Männer der grünen Farbe mit Damen und

Gäſten zu einer zwangloſen Zuſammenkunft im Studern
Am Mittwoch, dem 25. November, kamen die a=
Forſtbeamten Heſſens noch einmal in der Aula der 22
verſität zuſammen. Prof. W. Schädelin=Zürich ſprach
ſtandspflege‟. Prof. Dr. Reinhold über Folgerungem?
lichen Betriebswirtſchaftslehre und der Forſtpolitik fürad
wirtſchaft der wichtigſten Beſitzformen, Prof. Dr.
Krankheitserſcheinungen und Krankheitsurſachen bei
men und Prof. Dr. Baader über den Stand der F4
tung von heute‟. Es entſprach der Not der Gegenwanz.
100=Jahr=Feier des Heſſiſchen Forſtinſtituts mit ernſter /
ſchaftlicher Arbeit abgeſchloſſen wurde.
Forſtreferendar Eruf

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[ ][  ][ ]

Der Spork des Sonnkags.
es an den letzten Sonntagen im Sport ein wenig
umg, gibt es am letzten Novemberſonntag mehr als
ſßchädigung. In allen Sportarten, deren Ausübung
ſrhreszeit im Freien oder in der Halle möglich iſt,
4betrieb.
Fußball.
rr wird das Länderſpiel SchweizOeſterreich
das auch bei uns aus naheliegenden Gründen ein
ſticereſſe findet. Ein weiteres Länderſpiel ſteigt in
hnitte n Frankreich-Holland. In den ſüddeut=
ſuppen
ſtehen jetzt die Punktekämpfe dicht vor der
ug. Schon am kommenden Sonntag wird eine Anzahl
ührtern für die ſüddeutſchen Endſpiele und für den
öchz in die zweite Klaſſe genannt werden können. Das
bſſante Programm des Tages hat folgendes Ausſehen:
ſiienbacher KickersFSV. Frankfurt, Eintracht Frank=
m
93. Rot=Weiß FrankfurtVfL. Neu=Iſenburg, Heu=

7. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 329 Seite 11

WtStüs dasAbte

hermania Bieber, Germania 94 FrankfurtUnion
Heſſen; KaſtelLangen, Alemania WormsUrbe=
DarmſtadtWormatia Worms, Olympia
Yoria Walldorf, SV. WiesbadenMainz 05; Rhein:
dwigshafen-Mannheim 08, SV. Waldhof- Munden=
guu
-VfR. Mannheim, ViernheimSandhofen, Kirch=
Sandhauſen; Saar; KaiſerslauternSV. 05 Saar=
05 SaarbrückenIdar. NeunkirchenSportfreunde
FK. PirmaſensFV. Saarbrücken; Nordbayern:
Nürnberg, Bayern HofVfR. Fürth, Schwein=
Fürth. Wurzburg 04Weiden: Südbayern:
München, Teutonia MünchenIngolſtadt. Regens=
zuben
Augsburg, SSV. UlmStraubing; Würt=
Feuerbach-Kickers Stuttgart, Brötzingen- Birken=
igen
-Böckingen. VfR. HeilbronnVfB. Stuttgart;
arlsruher FV.Freiburger FC., VfB. Karlsruhe
SC. FreiburgMühlburg. Raſtatt-Phönix Karls=

Frdrs u
Erde.

Handball.
Handhall ſind die Spiele ſoweit gefördert, daß man
ſt die Teilnehmer an den Schlußſpielen kennen wird.
gibt es das folgende Spielprogramm: Main;
hauſenRot=Weiß Frankfurt; Heſſen; Arheilgen
Darmſtadt, TSV. Braunshardt-Pol Worms, Pol.
EAlemania Worms; Südrhein: SV. Wiesbaden
Bsbaden, Kreuznach 02Pol. Wiesbaden. In Darm=
ader
SV. 98 Darmſtadt ein Freundſchaftsſpiel gegen
Vankfurt aus.
Hockey.
he der ſonntäglichen Privatſpiele weiſt wieder einige
entarte Spiele auf. Der HTC. Nürnberg ſpielt am Sams=
Auukfurt gegen den SC. 80 und am Tage darauf gegen
V. 455achſenhauſen. Am Sonntag beſucht der SC. 80 Frank=
die
78 Heidelberg. Weitere Spiele: VfR. Mannheim
WelrzSpeyer, Münchener HC.MTV. München. TV. 60
ſtſurt 5C. 80 Frankfurt (Damen).
Rugby.
Mbandsſpiele werden fortgeſetzt.

Tennis.
in tragen die Berufsſpieler einen Länderkampf
undFrankreich aus. Deutſchland iſt durch Ro=
gülg
und Nüßlein, Frankreich durch Plaa und Ramillon

Schwimmen.

i internationale Schwimmfeſt von Nikar Heidel=
imo
) Einzel= und 20 Staffelmeldungen abgegeben wor=
eutſche
Klaſſe trifft auf ſtarke Krafte aus der Schweiz
. In Paris wird am Samstag ein Städtekampf
In durchgeführt.
Radſport.
Kicl liſt zurzeit ein Sechstagerennen im Gange.
Lauelhrer Metze, Möller, Conſtant und Hille tragen in der
üper Weſtfalenhalle den Steherpreis von
unſ as. Bei Abendrennen in Brüſſel geht am Sams=
diche
Fliegermeiſter Peter Steffes an den Start. Wei=
ahntwenen
kommen in Baſel und Paris zum Austrag.
Eisſport.
Feldberg im Taunus wird am Sonntag mit
den Programm eine neue Eisbahn eröffnet, die frag=
dem
/6vort im mainiſchen Gebiet einen neuen Auftrieb
EA Ein intereſſantes Programm wird auch im Ber=
Zrtpalaſt abgewickelt. Hier ſind Sonja Henie ſo=
engliſt
und polniche Eisſportler zu Gaſt. Der ESV.
trä min Mailand ein Eishockeyſpiel aus.

Hhitlder
ſeucbisabſchriften
Mio. 1echür den Einſender wertvoll
2 weict in vielen Fällen dringend

Verſchiedenes.
In Offenbach wird am Wochenende ein Fechtturnier der
Turner abgewickelt. Die Gewichtheber Haas und Helbig liefern
ſich in Nürnberg einen Revanchekampf. In Mülheim=
Duisburg werden die letzten deutſchen Galopprennen dieſer
Saiſon geſtartet. Heros Wiesbaden und VfR. Mannheim be=
gegnen
ſich in Wiesbaden in einem Clubkampf der Amateurboxer,
und in Hannover ſtartet eine franzöſiſche Auswahlmannſchaft der
Amateurboxer.
Zußball.
Sb. Darmſtadi 1898 Wormakia Worms.
Das Spiel der Sportvereinself gegen Wormatia Worms be=
deutet
für Darmſtadt ſtets den Höhepunkt der Fußballſaiſon. So
wird man auch diesmal dem Spiel des vierfachen Meiſters der
Heſſengruppe das in früheren Jahren gezeigte große Intereſſe ent=
gegenbringen
. Das gilt um ſo mehr, als für beide Vereine das
Spiel von großer Bedeutung iſt. Wormatia Worms will noch
Meiſter werden. Um dieſes Ziel zu erreichen, muß Wormatia ſeine
beiden noch ausſtehenden auswärtigen Spiele in Darmſtadt und
Urberach gewinnen, ſo daß dann im letzten Spiel auf eigenem
Platz gegen den derzeitigen Tabellenerſten Mainz 05 die Meiſter=
ſchaftsfrage
zugunſten des Siegers entſchieden werden kann. Man
verſteht es daher durchaus, daß man in Worms dem bevorſtehen=
den
Spiel auf dem Platz am Böllenfalltor eine weit größere Auf=
merkſamkeit
zuwendet, als dies früher der Fall war. Der Worm=
ſer
Anhang weiß zur Genüge, daß ein Punktverluſt der Wor=
matia
=Elf in Darmſtadt den endgültigen Verluſt der Meiſterſchaft
nach ſich ziehen wird
Gewiß iſt, daß Wormatia für das bevorſtehende Treffen die
beſſeren Ausſichten für den Enderfolg hat. Die Gäſte haben den
Vorteil, in Gisberth, Völker und Cloſett ein Abwehrtrio ganz
beſonderer Güte zu beſitzen, ſo daß auch bei einer ſchwächeren Lei=
ſtung
des Sturmes, der in den beiden Halbſtümern Winkler und
Müller ſeine beſten Kräfte beſitzt, und einer damit verbundenen
geringeren Torausbeute ein etwaiger Vorſprung leicht gehalten
werden kann. Auf jeden Fall werden es die 98er ſchwer haben,
gegen dieſes Abwehrtrio Erfolge zu erzielen, zumal Wormatia
mit dem früheren Münchener Pölſterl ſeine Läuferreihe weſent=
lich
verſtärkt hat. Und doch kann das Spiel leicht eine Ueber=
raſchung
bringen. Mit der ſpieleriſchen Unbefangenheit früherer
Jahre wird nämlich die Wormatiaelf in dieſem Jahre den Platz
am Böllenfalltor betreten; dazu hängt zu viel für die Gäſte=
elf
von dem Spiel ab und auch für die Sportvereinself. Noch
beſteht ja für die Sportvereinself eine ſchwache Hoffnung, ſich die
Bezirksligazugehörigkeit zu erhalten. Man wird alſo dieſe letzte
Chance nicht ohne Kampf aus der Hand zu geben geneigt ſein.
Es wäre auch, ganz abgeſehen von der Abſtiegsfrage, für die 98er
ein großer Erfolg, gegen Wormatia einen Sieg herauszuholen.
Wir nehmen daher an, daß die Sportvereinself den Kampf mit
demſelben Elan aufnimmt, wie gegen Mainz 05. Man wird dann
ein packendes Spiel zu ſehen bekommen.
Das Fußballſpiel beginnt um 2.30 Uhr. Voraus geht das
Spiel der Handball=Ligamannſchaft der 98er gegen
Eintracht Frankfurt, das um 1.30 Uhr beginnt.
Sportverein 1898, Jugend.
1. Jugend 1. Jugend Groß=Gerau, hier, 10.45 Uhr;
2. Jugend 1. Jugend Polizei, dort, 9.45 Uhr; 3. Jugend
Jugend Wixhauſen hier, 1.15 Uhr; 4. Jugend 2. Jugend
Arheilgen, dort. 9.45 Uhr; 1. Schüler 1. Schüler Groß=Gerau,
hier, 11.45 Uhr; 2. Schüler 1. Schüler Polizei, dort, 12.45 Uhr.
Reichsbahn DarmſtadtGermania Leeheim.
Zum erſten Verbandsſpiel der Rückrunde treffen ſich am kom=
menden
Sonntag, um 11 Uhr vormittags, am Dornheimer Weg
obige Mannſchaften. Reichsbahn konnte nach Beendigung der
Vorrunde den dritten Tabellenplatz erringen, und wird beſtrebt
ſein, dieſen in der Rückrunde noch zu verbeſſern. Im Vorſpiel ge=
lang
es den Gäſten, auf ihrem kleinen Platze ein Unentſchieden zu
erringen, was ſie am Sonntag wohl kaum wiederholen dürften.
Reichsbahn tritt in der bekannten Aufſtellung an. Die zweite
Mannſchaft iſt ſpielfrei.
FC. Eintracht 1919 Darmſtadt.
Zum erſten Verbandsſpiel der Rückrunde empfängt am Sonn=
tag
vormittag 11 Uhr auf dem Sportplatz hinter der Feſthalle
der FC. Eintracht den SpV. Weiterſtadt. Die Gäſte, eine
faire und gute Mannſchaft, ſiegten im Vorſpiel 7:4 Eintracht
muß bedacht ſein, den zurzeit guten Tabellenplatz nicht zu ver=
lieren
. Eintracht wird erſtmals wieder in kompletter Aufſtel=
lung
antreten können mit Langenbach; Vollhardt, Schäfer 1.;
Schäfer 2. Zahn, Hübner; Heß, Straub, Ganß, Mühlbach, Daab.
Die Elf hat das Zeug in ſich, gegen Weiterſtadt ein Unentſchie=
den
, evtl. einen Sieg zu erringen. Ueber das Spiel der zweiten
Mannſchaft wird in der Spielerverſammlung berichtet.

Der Eishockey=Städtekampf in Wien zwiſchen Stockholm und
Wien endete mit einem 5:1=Sieg der Einheimiſchen.

Geſchäftliches.

Sport heißt das große Wort, auch in Deutſchland. Und wir
freuen uns darüber, denn gerade der Sport iſt es, der heute in hervor=
ragender
Weiſe zur Ertüchtigung unſerer Jugend beiträgt. Freilich iſt
dabei auch ſchon manches blühende Menſchenleben gefährdet worden.
Wir denken dabei nicht an Unglücksfälle, ſondern an Erkältungs= Krank=
heiten
. Der vom Sport erhitzte Körper bietet gerade in den Atmungs=
organen
ein günſtiges Einfalltor für allerlei Krankheiten. Und wie
leicht könnte dem vorgebeugt werden! Ein paar der echten Kaiſers
Bruſt=Caramellen nacheinander genommen, ſchützt die erhitzten
Atmungsorgane in trefflicher Weiſe gegen Erkältung und macht die
Ausübung des Sports auch bei ungünſtigem Wetter gefahrlos. Darum
ſollte jeder Sportbefliſſene ſich ſtändig dieſe tauſendfach bewährten
Kaiſers Bruſt=Caramellen halten.

Nicht alles iſt Fromms Act. Die bekannten Gummi=
werke
Fromms Act in Berlin=Köpenick und Berlin= Friedrichs=
hagen
bringen ihre Standardmarken nur in den vor Nachah=
mungen
geſetzlich geſchützten Streifenpackungen mit dem Namens=
zug
Fromms Act in den Handel. Alſo, Vorſicht beim Einkauf:
Nicht alles iſt Fromms Act, auch wenn die Verpackungsmate=
rialien
noch ſo täuſchend nachgeahmt ſind.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Freitag, 27. November.
15.20: Elternſtunde: In welcher weiterführenden Schule ſoll ich
mein Kind anmelden? Ratſchläge von Mittelſchullehrer W.
Klöppel und Studiendirektor Dr. Schramm.
17.05: Wiesbaden: Konzert des Städtiſchen Kurorcheſters.
18.40: Obermedizinalrat Dr. Paull: Die biologiſchen Vorausſetzun=
gen
der Berufswahl.
19.06: Aerztevortrag: Die Erziehung des Kindes zur geiſtigen
Geſundheit.
19.35: Nachrichten aus Kunſt und Wiſſenſchaft.
19.45: H. Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegriffe.
20.00: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.15: Manon. Oper von J. Maſſenet
22.00: Deutſche Humoriſten. Otto J. Bierbaum Sprechet: C.
Struve.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten Sport.
22.45: Tanzmuſik der Funkkapelle Haas.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Freitag. 27. November.
9.00: Schulfunk: Wie ein Fahrplan entſteht.
10.10: Schulfunk: Auf dem Zollbahnhof Neu=Bentſchen.
11.30: Dr. Sennewald: Lehrgang für praktiſche Landwirte.
15.00: Jungmädchenſtunde: Adventfeier.
15.40: Jugendſtunde: Bakterien in Luft und Waſſer.
16.00: Oberreg.=Rat Dr. Liebenberg: Berufsberatung und Schule.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Mersmann: Hausmuſik.
18.00: Prof. Dr. Schultze: Die ſozialen und kulturellen Folgen
der Arbeitsloſigkeit.
18.30: Prof. Dr. Metz: Die politiſchen Hauptſtädte und ihre Pro=
bleme
.
19.00: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Tierärzte.
19.30: Bücherſtunde: Weihnachtsbücher.
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00; K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht.
20.15: Buſchiade in Wort und Ton. Manuſkript: W. Milch.
Muſik: K. Sczuka.
21.15: Tages= und Sportnachrichten.
21.30: Das Buch Tobias. Eine Singfabel von H. Moſtar.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.25: Nachtkonzert der Kapelle Eyſoldt.
23.00: Köln: Konzert der Kavellen Fabian und Boby T Sas.

Wekterberichl.

Die Atlantikſtörung, deren Kern ſeither näher an Island
lag, hat ihn jetzt mehr ſüdlich nach den Britiſchen Inſeln hin ver=
ſchoben
. Infolgedeſſen ſtrömt weiter Warmluft nach dem Feſt=
land
vor, was im Temperaturanſtieg zum Ausdruck kommt. So
lagen in unſerm Bezirk die Morgentemperaturen ungefähr 23
Grad höher als vor 24 Stunden. Da der Störungseinfluß noch
weiter zur Entfaltung gelangt, ſo werden im Bereich ozeaniſcher
Luft wechſelhaftes Wetter vorherrſchen und noch Niederſchläge
auftreten.
Ausſichten für Freitag, den 27. November: Mild, neblig und wol=
kig
, zeitweiſe Niederſchläge.
Ausſichten für Samstag, den 28. November: Wechſelhaftes Wetter
mit vorübergehender Aufheiterung, Rückgang der Tempera=
turen
, noch vereinzelte Niederſchläge.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortich für Polltik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuilleien, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bshmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort; Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wilis Kuble.
Druck und Verlag: C. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Fär unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten

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[ ][  ][ ]

Nummer 329

AarmſtädterCagblatte

AtorrTagtran

Auswirkungen der Pfund=Entwicklung.

Ungewöhnliche Höhe der engliſchen Zinsſäße.
Die engliſchen Großhandelspreiſe für In= und Auslandswaren.

Pfund und engliſche Wirtſchaft.

Das Inſtitut für Konjunkturforſchung veröffentlicht in ſeinem
Wochenbericht eine Unterſuchung über die Auswirkungen der
Pfundentwertung auf die engliſche Wirtſchaft. Die Anſätze einer
leichten Belebung ſeit Aufhebung des Goldſtandards am 19. Sep=
tember
ſind, wie in dem Bericht ausgeführt wird, noch ſo gering,
daß ſich noch nicht entſcheiden läßt, ob die Aenderung der Wäh=
rungsverfaſſung
den erhofften Erfolg endgültig, bringen wird
Der Wert des Pfund Sterling ſchwankt gegenwärtig bei 7580
Prozent der Parität damit ſollte ſich nach theoretiſchen Erwägun=
gen
die Konkurrenzfähigkeit Englands auf den Ausfuhrmärkten
erhöhen. Tatſächlich ſind die engliſchen Preiſe ſeit Mitte Sep=
tember
in Gold gerechnet um etwa 10 Prozent geſunken. Gleich=
zeitig
haben aber die Zinsſätze am Londoner Geldmarkt eine für
engliſche Verhältniſſe ungewöhnliche Höhe erreicht. Kredite und
Notenumlauf der Bank von England ſind bisher zwar nicht aus=
gedehnt
worden, andererſeits hat der Kreditbedarf infolge der
immerhin etwas geſtiegenen Beſchäftigung und der nominell er=
höhten
Preiſe zweifellos zugenommen. Die Lebenshaltungskoſten
ſind nach den Berechnungen des Miniſtry of Labour ſeit Sep=
tember
noch kaum geſtiegen. Dagegen haben ſich im Großhandel
die Preiſe ſeit Mitte September um mehr als 10 Prozent erhöht.
An der Steigerung der engliſchen Großhandelspreiſe ſind inlän=
diſche
und ausländiſche Waren ziemlich gleichmäßig beteiligt. Von
den Preiſen für Inlandswaren ſind nur verhältnismäßig wenige
nicht geſtiegen. Andererſeits haben ſich die Preiſe nur in ſeltenen
Fällen in vollem Umfange der Pfundentwertung angepaßt. Im
Durchſchnitt dürften ſich die Großhandelspreiſe inländiſcher Nah=
rungsmittel
und Rohſtoffe in den letzten beiden Monaten
ſchätzungsweiſe um 510 Prozent erhöht haben. Die Preiſe der
eingeführten Rohſtoffe haben ſich im ganzen kaum viel ſtärker er=
höht
als die der inländiſchen. Die Papierpfund=Preiſe der wich=
tigſten
vom Ausland bezogenen Nahrungsmittel und Rohſtoffe
im gewogenen Durchſchnitt ſind gegenwärtig in England um etwa
7 Prozent höher als vor Mitte September. Bei dieſen Feſtſtel=
lungen
handelt es ſich im weſentlichen nur um Rohſtoffpreiſe. Für
die Preisbewegung der Fertigwaren gibt es ſo gut wie keine An=
haltspunkte
. Es iſt jedoch anzunehmen, daß ſie ſich prozentual
weniger erhöht haben als die Rohſtoffpreiſe. Einer Erhöhung der
engliſchen Preiſe um rund 11 Prozent, wie ſie z. B. von der Fi=
nancial
Times errechnet wurde, entſpricht einem Rückgang in
Gold um rund 13 Prozent, für manche Ausfuhrwaren dürfte die
Verbilligung bis an 20 Prozent heranreichen.
Das hat zweifellos Englands Stellung auf manchen Export=
märkten
gefeſtigt. In vielen Fällen iſt es jedoch fraglich, ob dieſe
Preisermäßigungen bereits ausreichen, um die Abſatzverluſte, die
die engliſche Induſtrie in den letzten Jahren erlitten hat, aufzu=
holen
. Die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen in England iſt
von Ende September bis 9. November um 142 000 geſunken, wäh=
rend
an ſich eine ſaiſonmäßige Steigerung zu erwarten war. Aller=
dings
ſoll etwa die Hälfte dieſer Abnahme auf verſicherungstech=
niſche
Momente zurückzuführen ſein. Die Beſſerung der Beſchäf=
tigungsmöglichkeiten
iſt nicht in allen Induſtriezweigen gleich
ſtark. Der geſamte Rückgang der Arbeitsloſigkeit entfällt auf die=
jenigen
Landesteile, in denen die alten, überwiegend ausfuhrab=
hängigen
Induſtrien vorherrſchen. Ein= und Ausfuhr Großbri=
tanniens
wichen im Oktober nur wenig von der ſaiſonüblichen
Bewegung ab; die umgeſetzten Mengen laſſen keine entſcheiden=
den
Veränderungen erkennen. Nur bei wenigen Waren war die
Ausfuhrſteigerung etwas ſtärker. Dabei iſt es jedoch fraglich, ob
es ſich hier bereits um Auswirkungen der Pfundentwertung han=
deln
kann, denn üblicherweiſe pflegt zwiſchen Auftragserteilung
und tatſächlicher Ausfuhr eine längere Zeitſpanne zu liegen. Die
Auswirkungen der Pfundentwertung werden ſich hier erſt in den
kommenden Monaten zeigen können.

Berliner und Frankfurker Effekken=
Freiverkehr.

Das Hauptgeſprächsthema im geſtrigen Büroverkehr in Berlin war
die Veröffentlichung des bei heſſiſchen Parteiführern gefundenen natio=
nalſozialiſtiſchen
Wirtſchaftsprogramms durch die Linkspreſſe. Die ſich
hieran anſchließenden Kommentare löſten bei der Spekulation Be=
fürchtungen
aus und hatten, verbunden mit mehreren anderen un=
günſtigen
Meldungen, ſtärkere Abgabeneigung zur Folge. Wieder ſoll
das Ausland ſtärker als Verkäufer im Markte ſein. Schon in den vor=
geſtrigen
Abendſtunden waren auf ſchwächere New Yorker Meldungen
12prozentige Kursrückgänge eingetreten, die heute genannten Kurſe
lagen aber teilweiſe noch weit unter dieſem Niveau. Beſonders Siemens
büßten auf die peſſimiſtiſchen Auslaſſungen des Aufſichtsrates und auf
niedrigere Dividendenſchätzungen zirka 10 Prozent ein, auch Schuckert
gingen ſtärker zurück, da die erklärte Dividendenloſigkeit der Siemens=
Schuckert auf dieſes Papier zurückwirken müſſe. Weſentlich trugen auch
die meiſt negativen Befchlüſſe der vorgeſtrigen Börſenvorſtandsſitzung
zu der ſchwachen Stimmung bei, ebenſo wie die Gerüchte über Bank=
firmen
und Kombinationen betreffs Commerzbank=Dresdner Bank nicht
verſtummen wollen. Niedrigere Quotenſchätzungen für die Gläubiger
der Hausbeſitzerbank reſultierten wohl daher, daß man eine ſofort ver=
fügbare
Quote von zirka 10 Prozent mit der Geſamtquote die even=
tuell
herausgewirtſchaftet werden könnte, zu verwechſeln ſcheint. Ob=
wohl
auch für die Nebenwerte Kurſe zu hören waren, wickelte ſich die
Hauptumſatztätigkeit geſtern doch in den Standardwerten ab. Die
Schwäche dieſer Papiere färbte natürlich auch auf die feſtverzinslichen
Werte ab. Sprozentige Pfandbriefe gingen erneut um ca. ½ Prozent
zurück, 7prozentige Pfandbriefe waren dagegen relativ gut gehalten.
Altbeſitzanleihe verlor im Verlauf zirka 1 Prozent, und auch Reichs=
ſchuldbuchforderungen
gaben etwva ½1 Prozent nach. Nur Liquida=
tion
geſucht auf die Erklärung der B.BW., daß die Geſellſchaft ihre
Aufwertungsobligationen ablöſen will. Man ſah hieraus, daß doch in
der Induſtrie das Beſtreben beſteht, den laufenden Verpflichtungen
nachzukommen, und glaubt, auch manchen Dividendenausfall in dieſem
Jahre hiermit begründen zu können.
Auch im weiteren Verlauf der Börſe änderte ſich an der ſchwachen
Veranlagung des Marktes nichts Spezialwerte gaben eher weiter nach.
Auch das Angebot in feſtverzinslichen Papieren hielt an.

Der geſtrige telephoniſche Freiverkehr in Frankfurt a. M. verkehrte
in ausgeſprochen ſchwacher Haltung. Das aufgedeckte Dokument natio=
nalfozialiſtiſcher
heſſiſcher Parteiführer löſte allgemein ſtarke Beunruhi=
gung
aus. Die Kursgeſtaltung ſtand in erſter Linie unter dem Ein=
druck
des Communiaués des Siemens=Konzerns, das bei den Siemens=
Aktien einen Rückſchlag um 10 Prozent hervorrief. Hiervon aus=
gehend
, griff die Schwäche auch auf die übrigen Papiere des Elektro=
marktes
über die um 3 bis 5 Prozent nachgaben. Die Kursrückgänge
an der vorgeſtrigen New Yorker Börſe bildeten ein weiteres Motiv für
die flaue Tendenz. Recht wenig günſtig werden die Ausſichten auf eine
baldige Wiedereröffnung des Börſenverkehrs beurteilt, nachdem die
amtlichen Stellen ſich zu dieſer Frage weiter ablehnend verhalten. Auf
den übrigen Umſatzgebieten nannte man Kursabſchläge im Ausmaße
von 2 bis 4 Prozent. Eine Ausnahmeſtellung hatten Montanwerte und
Bankaktien inne, welche verhältnismäßig gut gehalten blieben und ihre
Kurſe nur um Kleinigkeiten ſenkten. Im Zuſammenhang mit der all=
gemeinen
Lage wurden dagegen Reichsbankanteile ſtärker betroffen und
verloren etwa 3 Prozent. Das Geſchäft erreichte eine den Verhältniſſen
entſprechend ziemlich große Lebhaftigkeit, insbeſondere das Publikum
zeigte ſtärkere Abgabeneigung.
Der Rentenmarkt ſchloß ſich der allgemeinen Abwärtsbewegung der
Kurſe zum größten Teil an, wobei beſonders Gerüchte über eine Wie=
dereinführung
der Kapitalertragsſteuer bei der Beurteilung der
Situation eine Rolle mitſpielten Goldpfandbriefe, davon beſonders
wieder Rheiniſche, büßten etwa 11½ Prozent ein. Das Angebot war
siemlich groß, dem kaum Aufnahmeneigung gegenüberſtand. Schwächer

lagen ferner Reichsſchuldbuchforderungen und Altbeſitzanleihe Gut ge=
halten
blieben dagegen Liquidationspfandbriefe, nur Rhein. Hyp. Liqui=
dation
lagen trotz der heutigen Ziehung ſchwach. Von kommunalen
Werten waren Frankfurter Schätze geſucht, dagegen Dresdner Stadt
angeboten. Für Induſtrie=Obligationen zeigte ſich beſonders für weſt=
deutſche
Werte weitere Nachfrage.

Prokeſt des Frankſurker Börſenvorſktandes
gegen Forkdauer der Börſenſchließung.

Der Börſenvorſtand zu Frankfurt a. M. hat in ſeiner Sitzung vom
26. November nachſtehende Entſchließung gefaßt, die den beteiligten
Negierungsſtellen ſowie der Reichsbank übermittelt worden iſt:
Wir ſehen uns gezwungen, nachdrücklich gegen die Fortdauer der
Börſenſchließung Einſpruch zu erheben. Weder Währungs=, noch allge=
meine
Wirtſchaftsintereſſen rechtfertigen die Unterdrückung des Börſen=
verkehrs
, die ſich im Gegenteil zu einer immer ſchwereren Schädigung
der deutſchen Wirtſchaft auswächſt. An der Tatſache der niedrigen Be=
wertung
deutſcher Papiere kann die Beſeitigung der amtlichen Notie=
rung
nichts ändern, um ſo weniger, als der Stand der Kurſe durch die
Notierung im Ausland und durch den Telephonverkehr hinreichend be=
kannt
iſt. Dagegen werden die Intereſſen von Gläubigern und Schuld=
nern
durch Unterbringung regulärer Verkaufs= und Beleihungsmöglich=
keiten
ſchwer beeinträchtigt. Wir ſichern zu, daß bei Wiedereröffnung
der Börſe keine Ausſchreitungen vorkommen werden und treten notfalls
für einen Freiverkehr in den Börſenräumen während einer Uebergangs=
zeit
ein, der dem jetzigen Telephonverkehr ſicher vorzuziehen iſt. Wir
warnen ſchließlich dringend vor einem weiteren Feſthalten an einer
Politik, die gegen bewährte wirtſchaftliche Grundſätze verſtößt und einer
Beruhigung der Verhältniſſe, ſowie der daraus folgenden Wiederkehr
des durch die Schließung der Börſe bereits ſtark erſchüitterten Vertrauens
im Publikum immer ſchwerere Hinderniſſe in den Weg legt.

Die Auslandsbörſen.

Die Londoner Börſe eröffnete geſtern in ſehr unſicherer Hal=
tung
, da die Schwäche des Pfundes verſtimmte. An der Londoner
Börſe ergaben ſich bei ſchleppendem Geſchäft in der letzten Stunde keine
nennenswerten Veränderungen. Deutſche Anleihen lagen weiter unter
Druck, dagegen waren britiſche Staatspapiere auf dem ermäßigten
Niveau ſtetig.
Die Pariſer Börſe war auf Poſitionslöſungen zunächſt
ſchwächer, doch konnte ein Teil der Werte auf Deckungen die Anfangs=
verluſte
verſchiedentlich wieder einholen.
An der Brüſſeler Börſe hielt ſich die Unternehmungsluſt in
engen Grenzen, die Kurſe gingen meiſt etwas zurück.
An der Amſterdamer Börſe ergaben ſich im Verlaufe gegen
den Anfang keine weſentlichen Veränderungen, das Geſchäft war ſehr
ruhig, Kursabſchwächungen waren auf faſt allen Märkten feſtzuſtellen.
Die Wiener Börſe war auch geſtern auf einen freundlichen Ton
geſtimmt die Aufwärtsbewegung machte ſtarke Fortſchritte
An den internationalen Deviſenmärkten blieb das Pfund unter
Schwankungen ſchwach und ſtellte ſich gegen den Dollar auf 3,60½/s. In
Amſterdam ſchloß es mit 8,968 zum niedrigſten Tageskurs. Gegen
Zürich ſtellte ſich das Pfund auf 187/s, gegen die Reichsmark auf 15,18
und gegen Paris auf 92. Der Dollar war gut behauptet, die Reichs=
mark
war unverändert. Spanien tendierte aber ſchwächer. Die Nord=
deviſen
konnten ſich auf ihrem niedrigen Niveau behaupten, die ſüd=
amerikaniſchen
Debiſen blieben unverändert.

Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 26. November.

Geld Brief Geld Brief Helſingfors 7.79 7.81 Spanien 35.56 35.64 Wien 58.94 59.06 Danzig 81.97 82.13 Prag 12.468 12.488 Japan 2.058 2.062 Budapeſt 73.28 73.42 Rio de Jan. 6.249 6251 Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.433 7447 .
Holland 168.98 169.32 Portugal" 13.84 13.86 Oslo 81.17 81.33 Athen 5.195 5.205 Kopenhagen 82.42 82.58 Iſtambul Stockholm 82.42 82.58 Kairo 15.55 15.59 London 15.18 15.22 Kanada 3.676 3.684 Buenos Aires 1.063 1.067 Uruguay 1.768 1.772 New York 4. 209 4.217 Island 69.43 69.57 Belgien 58.49 58.,61 Tallinn 112.79 113.01 Italien 21.68 21.72 Riga 81.22 81.38 Paris 16.47 16.51 Bukareſt 2.517 2.523 Schweiz 81.57 81.73 Kaunas 41.86 41.94

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Keine Stützungsaktion der Preußenkaſſe für die Hanſabank Ober=
ſchleſien
. Zu den in verſchiedenen Blättern gemeldeten Verhandlungen
über eine Stützungsaktion der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe
(Preußenkaſſe) für die Hanſabank Oberſchleſien A.=G., Beuthen, wird
dem WTB.=Handelsdienſt von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß die
Hanſabank ein nichtgenoſſenſchaftliches Inſtitut iſt, das in keinerlei Ge=

ſchäftsbeziehungen zur Preußenkaſſe ſteht oder geſtanden hat. Auch der
Status der Hanſabank vom Oktober 1931 iſt nicht von der Preußenkaſſe

angefordert worden. Eine Hilfsſtellung der Preußenkaſſe kann, da es
ſich um keine Genoſſenſchaftsbank handelt, daher nicht in Frage kommen.
Motorenfabrik Darmſtadt A.=G., Darmſtadt. In der 25. ordent=
lichen
G. V. der Motorenfabrik Darmſtadt A.=G., Darmſtadt, wurde
vom Vorſtand. Herrn Zinkann mitgeteilt, daß in der zweiten
Hälfte des abgelaufenen Geſchäftsjahres 1930/31 der Umſatz im
Inlande weſentlich zurückgegangen war, aber durch erhöhten Ex=
port
, vor allen Dingen der ſtehenden Typen des Modaag=Krupp=
Motors, beinahe ausgeglichen wurde. Bei den Beſtandskonten
Maſchinen und Einrichtungen ſei für Neuanſchaffungen genügend
geſorgt worden. Herr Direktor May teilte mit, daß trotz der ſeit
1929 beſtehenden und namentlich im letzten Jahre verſtärkten
Kriſe die Werkſtätten, namentlich in den erſten vier Monaten
dieſes Jahres, befriedigend beſchäftigt waren. Der Bruttogewinn
war an ſich höher, es wurden bei Außenſtänden und Wechſeln
40 000 Mk. abgeſchrieben und zur Reſerve verwandt. Aus einem
Reingewinn von 23 450 RM. wurden auf die Vorzugsaktien
6 Prozent Dividende verteilt, während der verbleibende Gewinn=
reſt
von 22 970 RM. auf neue Rechnung vorgetragen wird. In
der G.V. wurden die Regularien genehmigt. Für das verſtorbene
AR.=Mitglied Strecker wurde, keine Erſatzwahl vorgenommen,
dagegen wurde das turnusmäßig ausſcheidende AR.=Mitglied
Bankdirektor Brink wiedergewählt. Die Bilanz weiſt aus: Grund=
ſtücke
und Gebäude 186 000 RM. (unv.), Maſchinen 160 000 RM.
(unv.) Einrichtungen 70 000 RM. (unv.) Vorräte 381 635 RM.
(414 202), Außenſtände 303 905 RM. (191 604) Wechſel 197301
(133 507), dagegen AK. unverändert 540 000 RM., Reſerven un=
verändert
54 000 RM., Hypotheken und Darlehen 193000 (95 000),
Kreditoren 362 742 RM. (304 283), Akzepte 29 750 RM. (28 900).
In der Gewinn= und Verluſtrechnung erſcheint ein Betriebsüber=
ſchuß
von 434 668 RM. (430 877), dem Generalunkoſten in Höhe
von 329 964 RM. (329 149) und Abſchreibungen von 102 638 RM.
(70 787) gegenüberſtehen. In der GV. waren 392 000 Mh. A.=
Kapital vertreten.
Die Leiſtung der deutſchen Walzwerke im Oktober. Im Oktober
1931 wurden auf den deutſchen Walzwerken (ohne Saargebiet) 419 125
Tonnen Walzwerksfertigerzeugniſſe und 88 630 Tonnen Halbzeug, zum
Abſatz beſtimmt hergeſtellt. Im September waren es 441 551 Tonnen
Walzwerksfertigerzeugniſſe und 57 144 Tonnen Halbzeug, zum Abſatz
beſtimmt geweſen. Die durchſchnittliche arbeitstägliche Herſtellung an
Welzwerkerzeugniſſen (einſchließlich Halbzeug) belief ſich auf 18 621 Ton=
nen
(27 Arbeitstage) gegen 19 181 Tonnen (26 Arbeitstage) im Vor=
monat
; ſie iſt alſo um 3.0 Prozent geſunken. Dieſe Tagesleiſtung ent=
ſpricht
43 Prozent der höchſten arbeitstäglichen Herſtellung der Nach=
kriegszeit
(Mai 1927).

Aufſichtsraksſikung bei Siemens.

Eine gemeinſame Aufſichtsratsſitzung der Siemens u. e.
der Siemens=Schuckert=Werke A.=G. beſchäftigte ſich mit der gell
Geſchäftslage Es wurde ausgeführt, daß die ſtark rückläun=
im
Auftragseingang noch immer nicht ihren Tiefſtand erreichs,
ſcheint, daß vielmehr die Kreditzurückziehungen, Abſperrmaßrng
einzelnen Länder, vielfache Aufhebung der Deviſenfreizügs
Export, auf den die Elektrotechnik beſonders angewieſen iſt.
Zeit ſtärker als bisher beeinfluſſen werden. Im ganzen genc=
das
Schwachſtromgeſchäft noch immer etwas beſſer als das 0e
geſchäft, wenn auch der ſtärkere Auslandswettbewerb ſchlest
und langfriſtge Zahlungsbedingungen mit ſich bringt. Auch
geſchäft läßt neuerdings zu wünſchen übrig. Beim Starkſtrorn
Zentralgeſchäft vollkommen darnieder. Induſtrielle Aufträu
heblich zurückgegangen. Der Umſatz in Haushaltsgeräten
Die Elektrifizierung der Reichsbahnſtrecke AugsburgStutzt
jetzt in beſchränktem und abgeändertem Umfange zu ſehr lIg
Zahlungsbedingungen zur Ausführung gelangen. Ueber
konnte noch nicht berichtet werden, zumal der Einfluß der zug
den Beſtimmungen über die Effektenbewertung noch nicht zuu
iſt. Es wurde die Erwartung ausgeſprochen, daß Siemens
eine, wenn auch gegenüber dem Vorjahre, für das 14 Prozent.)
berteilt wurden, ſtark reduzierte Dividende werde ausſchüttün
wozu Einkünfte aus Beteiligungen, insbeſondere die vorjährr
zentige Siemens=Schuckert=Dividende, beitragen würden. Dan
hältniſſe bei Siemens u. Halske günſtiger liegen als bei
Schuckert, hat ſeinen Grund darin, daß im Starkſtrom Korn
flüſſe früher als im Schwachſtrom fühlbar werden. Der Vort
Vorſtandes von Siemens u. Halske, Dr. Franke hat gebeten,
it
Stellung endgültig entbunden zu werden. Der Hauptvs
wird ſeine Zuwahl in den Aufſichtsrat vorgeſchlagen werden. Wu
wird in Zukunft ſeine Mitarbeit dem Konzern bei der Zuu /0 Tages her
ſung und Ueberwachung wiſſenſchaftlicher und Entwicklungsg um heun de

Verfügung ſtellen. An Stelle von Dr. Franke wurde Dr. v.W-bwohnte.

un des Herm

Mekallnolierungen.

Vorſitzenden des Vorſtandes ernannt.
ar Siefano
DJ....6
e Sorge mir
Die Berliner Metalltermine vom 26. November ſ9 lo
für Kupfer: November 50 (51). Dezember 49.25 (47
49 (49.50), Februar 49 (49.75), März 49,50 (50.50), Wl
(52), Mai 51 (52.50), Juni 51.50 (52), Juli 52.25 (5-
2.50 (54). September 53 (55) Oktober 53 (55.50), Tenklt
Für Blei: November 19 (21), Dezember 20 (21).
Februar 21 (22), März 21.50 (23). April 22,50 (23.50), Mr
(23.50) Juni 23 (24), Juli und Auguſt 23 (23.50), SerxAt
(23.25), Oktober 23 (24.50). Tendenz: luſtlos Füu/ uumo iſt zwat
November 19.50 (21) Dezember 19.75 (20) Januar 2
Februar 20 (22), März 21 (23), April 21.50 (23.50),
(23.75). Juni 23.75 (24.50), Juli 24 (25) Auguſt 2424
September 25 (26.50), Oktober 25.,50 (26.50) Tendenzc.
mäßig. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in 200
Brief.

Produkkenberichke.

Mannheimer Produktenbericht vom 26. November. Weiud!
(75/76 Kilo) gut, geſund und trocken 24,2524,50, dito 7/7-)
geſund und trocken 23,2523,75, Roggen inländ. gut, geſund
22,2522,50, Hafer inländ, neue Ernte je nach Qualitär 9
Sommergerſte inländ. 17,7518,75, Austauſchware über Noc))
gerſte 1717,75, Sohaſchrot (Mannh. Fabr.) prompt 12, Bier
Sack 13,75, Trockenſchnitzel loſe 6, Wieſenheu loſe 5,405,O,
heu 5,405,90. Luzernkleeheu 5,806,40, Stroh: Preßſtroh MA WStüe
zen 3,804,10, Hafer=Gerſte 3,403,80, geb. Stroh Roggen=g
bis 4,00, Hafer=Gerſte 3,203,60, Weizenmehl Spezial 0 neu=
lung
per Nov.=Dez. (Südd. Großmühlenpreis ab Mühle) 41 Jährten
mit Auslandsweizen 36,75, Roggenmehl mit Sack (60prozeil
M 0.05
mahlung) je nach Fabrikat per Nov.=Dez. 30,5032, feine
mit Sack 9, Erdnußkuchen 13,5013 75 Tendenz: Beeinflußf
Rückgänge an der amerikaniſchen und Berliner Börſe, war dosllherie
in Weizen größer bei reduzierten Forderungen. Der Mehst
ſchwach, und auch die Abrufe laſſen zu wünſchen übrig. Die=
jehrte
in ruhiger Haltung.
Mat am Schill

Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 26. November. Aufgetria
7 Ochſen, 153 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber au 7d

b) R30, ) 2226 Pfg. pro Pfund. Markwerlauf ſchleppin
ſtand
Mannheimer Viehmarkt vom 26. November. Auftrieb:
40 Schafe 78 Schweine, 882 Ferkel und Läufer. Preiſe f
Lebendgewicht in RM.: Kälber b) 4042, c) 3438, d) B
b) 2022; Schweine nicht notiert. Preiſe pro Stück in R5
bis 4 Wochen 57, Ferkel über 4 Wochen 912, Läufer 16M 30,
verlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Ferkelnn4k
fern mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 26. November. Auftrieb: )
1167 Kälber, B7 Schafe 944 Schveine, davon 30 Stück 1
beginn ausgeführt. Es erzielten: Kälber b) 3840, c) 343/.
Schafe al) 2528, b) 2124, c) 1520; Schweine b) 4346ſl
d) 4144, e) 3541. Marktverlauf: Schafe lebhaft, Kälber
ſchleppend, geräumt Fleiſchgroßhandelsmarkte
fleiſch 1 5060, dito 2 5056; Bullenfleiſch 4550: Kuhfleiſe0
dito 3 2030; Kalbfleiſch 1 6570, dito 2 5060; Hammelflestd
Schweinefleiſch 1 5560. Geſchäftsgang ruhig. Eingebrachtt!

Viertel Rinder, 104 Kälber, 58 Schafe, 407 halbe Schweirk,
Hauptmarkt für Kälber und Schafe und der Nebenmarkt für
ſowie der Fleiſchgroßmarkt werden von Donnerstag, den 31.1
auf Mittwoch, den 30. Dezember, vorverlegt.

Kleine Wirfſchaftsnachrichken.
Auch für den Monat Dezember bleiben, wie in
monaten, die Avirückvergütungsſätze zwiſchen der eiſenle
und eiſenverarbeitenden Induſtrie unverändert.
Die Bank für Handel und Grundbeſitz, Stettin, ve

geſtern eine von den Kunden der Bank ſtark beſuchte.
lung. Von ſeiten der Bankleitung wurde erklärt, daßi‟
der Bank durchaus geſund ſei. Die Spargelder ſeien
Grundbeſitzhypotheken angelegt.
Der der Gläubigerverſammlung vorgelegte Status
deninduſtrie May A.=G. Frankfurt a. M. ver 15 Novens
Paſſiven von 191500 RM. gegenüber 94 300 RM. Airkn
ſo daß das geſamte A.K. einſchl. Reſerven in Höhe von
170 000 RM. verloren iſt.
Die Brauerei Schwartz Storchen, Speyer wird fül=
30 September abgeſchloſſene Geſchäftsjahr 1930/31 vord:
mit einem bedeutend geſchmälerten Gewinn, abſchliebe
wurden aus 341 369 RM. Reingewinn unv 12 Prozent
auf 2,4 Mill. RM. St. A. ausgeſchüttet). Zurzeit arbeitt.
ſellſchaft mit einer um 30 Prozent verringerten Belegt=
noch
24 Stunden in der Woche.
Der Schutzverband Vereinigter Brauereien vo0
Fürth und Umgebung hat die beſtehende Gehaltstafel.

ſung des Schiedsſpruches vom 29 Mai 1931. für die

angeſtellten zum 31. Dezember 1931 gekündigt.
Das Bankgeſchäft Friedrich G. Schulz ſen, Stut.
unter dem Druck der Verhältniſſe ſeine Zahlungen.
Die Schwäbiſche Treuhandgeſellſchaft Stuttgart iſt mit.
ſtellung der Vermögensverhältniſſe und mit der Bol 7
eines gerichtlichen Vergleichsverfahrens ſowie mit Ve.
der Vergleichsverhandlungen mit den Gläubigern.
worden.
Die Wochenbilanz der Bank von Frankreich wei
nahme des Goldbeſtandes um 95 Millionen Frante.
Goldbeſtand ſtieg dadurch auf 67 675 Millionen Frobſe.
Deckung durch Gold hat beinahe 60 Prozent erreicht.
genau 59,98 Prozent.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 26. 11. 2.
Feingold 114 Ih 2. 4 86 7667 RM. für ein Grabſ.
demnach 44,0456 Pence 2,78951 RM.

[ ][  ][ ]

Wie immer, jedes Stück in Stoff-
gualität
und Verarbeitung eine echte
Deuster-Leistung. Deuster bürgt für
tadellose Passform bei unbegrenzter
Auswahl. Kurz Angebote die nicht
übertroffenwerden können. Wunder-
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im wahrsten Sinne des Wortes.

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Uister oder Ulsterpaletot
Fsolide diagonal Cneviotgewebe . .
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ten
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Nannganndete
Stücke

D7. November 193.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 329 Seite 13

o, Kastamtt erer!

Roman von
/ Ernſt Klein

Nun ja, ein bißchen Glück muß man ſchon
Kein Glück? Was denn? Miß Lilian, Sie tra=
auf
! Ich erröte vor Scham über Ihre Lobpreiſun=
nund
gut, ich habe mich unter der Kellertreppe ver=
ſyriutzte
den einen günſtigen Moment, als ihr alle in
n Zimmer waret. Hinein, hinauf, hinunter, hinaus!
ich hatte das Gefühl, es iſt beſſer, ich nehme die
ſeden Fall mit! Man muß mit allem rechnen! Sie
ſa* dazu ... ſo ein Detektiv hat einen Anfall von
uv ſchnüffelt! Aber jetzt habe ich die Briefe und . . .
äch habe auch den Revolver! Wie er ausſieht? Sehr
u5 einer vornehmen Dame gehören. Der Griff aus
old eingelegt und Initialen darauf: G. P.
einen Moment lang Stille, dann ein haſtiges:
dn Revolver einmal ſehen?

ich! Wann Sie wollen! Ich bin hier im Hotel bei
habe wieder einmal den Namen gewechſelt. Ich
ſetzt Henri de Bougeon, bin Privatſekretär bei dem
taufmann und ein überaus vornehmer Gent.

Mnuten ſpäter ſtand Lilian am Empfangstiſch des
örnte ich Herrn Leonidas Gelatis ſprechen?
ſilian Brooks? Sie werden erwartet!
tierte in ihr. Mit Mühe und Not gelang es ihr, ſich
zubeherrſchen. Als ſie neben dem Boy in den Lift
chie ſie beinahe. So kam es, daß ſie nicht bemerkte, wie
nin kleiner, beſcheidener Menſch herſchlurfte. Er hatte
Houſe geſtanden und war ihr, als ſie in ihrem
ſrafte, in einem anderen Wagen gefolgt. Beinahe an
übogen hing er, als ſie nach Gelatis fragte. Einen
ſig zuckte Ueberraſchung auf dem Geſicht Burkes, denn
ieſen Namen nicht. Aber geſchicktes Fragen brachte
Fauf, daß Monſieur Leonidas Gelatis aus Algier am
ſſes Tages hier eingetroffen war und mit ſeinem
errn Henri de Bougeon, große Appartements im
bewohnte.
ſnimer des Herrn Leonidas Gelatis fand Lilian neben
aner Stefano. Sie ſtürzte ihm entgegen, hielt ihm
hin . . . Gott ſei Dank, ich habe ſchon geglaubt. . ."
ie Sorge mir oder den Briefen?
ſmtſich los. Sie ſind nicht wert . . .!
ge! Monſieur Gelatis, geſtatten Sie, daß ich Ihnen
vorſtelle!"
/ nicht wahr! ſchrie Lilian und wurde dunkelrot.
neoe ſaß ein Herz im Leibe. Er hatte ſofort die hübſche
gant, um deretwillen Stefano Sorino ihn zum Wohl=
cymt
hatte. Warum nicht, Miß? ſchmunzelte er.
ſrino iſt zwar das, was man allgemein einen

Windhund nennt, aber immerhin könnten Sie eine ſchlechtere
Wahl treffen! Sprach’s und verſchwand mit rollenden Kinnen.
Als ſie ſich dann aus ſeinen Armen freigemacht hatte und
wieder Luft genug beſaß, um ſprechen zu können, ſtammelte ſie:
Und nun, Stefano, höre einmal an! Du haſt die Briefe?
Ja, ich habe eine ganze Menge! Ich habe keinen angeſehen.
Suche die heraus, die dir gehören! Er hielt ihr ein ziemlich
umfangreiches Paket hin. Mit zitternden Händen machte ſie
es auf.
Alle Farben, alle Formate, lang, ſchmal, roſa, braun, blau.
Große, ſteile Handſchriften, ſo wie mondäne Frauen ſie lieben,
kleine, zierlich gekritzelte auf den Kuverts. Immer derſelbe
Adreſſat: Marquis de Sala. Immer wieder andere Frauen.
Zerbrochene Illuſionen, gemarterte Seelen. Liebesbriefe eines
Schurken.
Lilian ſuchte eines der Bündel heraus. Es waren fünf
Briefe, und ſie hielt ſie ſo, daß Stefano die amerikaniſche Poſt=
marke
auf den Kuverts ſehen konnte. Unwillkürlich griff er nach
ihrer Hand mit den Briefen. In ſein Geſicht kroch ein undefi=
nierbarer
Ausdruck: Zweifel, Angft, Liebe.
Sie fühlte den Blick und ſah zu ihm auf. Stefano, ſagte
ſie leiſe, du haſt keinen Grund, eiferſüchtig zu ſein. Dieſe Briefe
hat meine Schweſter geſchrieben.
Erledigt! Hier iſt das Schießzeug!
Sie nahm die Waffe und wurde bleich bis in die Lippen.
Ich kenne den Browning! Großer Gott!

Obwohl Lilian Stefano darüber aufgeklärt hatte, daß die
Polizei genau orientiert war, hielt er es doch für am beſten, ſich
vorläufig nicht viel aus ſeinem Zimmer zu rühren. Er hatte
den Kampf mit dem unbekannten Konkurrenten nicht vergeſſen,
und der Schädel brummte ihm heute noch, dachte er an den
Schlag mit dem Gummiknüppel. Möglich, daß die Geſellſchaft
nach wie vor hinter ihm und den Briefen her war. Wenn ſich
auch die wichtigſten Epiſteln bereits in Sicherheit befanden, ſo
waren auch die anderen koſtbar genug, um vor den Händen
Unberufener geſchützt zu werden.
Während ſich Monſieur Leonidas Gelatis entſprechend ſeinem
Auftreten ein opulentes Diner im großen Saal des Hotels
leiftete und, eine wohlduftende Zigarette zwiſchen den dicken
Lippen, dem Tanz zuſah, nahm ſein Sekretär im Appartement
ein einſames Souper ein. Verſuchte dann vergebens, mit
Crayton Houſe und Lilian Verbindung zu bekommen, fluchte,
als ihm dies nicht gelang, und ging um halb elf zu Bett. Nach
zwei Stunden wachte er plötzlich auf mit dem dunklen Gefühl,
nicht mehr allein in ſeinem Schlafzimmer zu ſein. Seine Vor=

Coffeinkreier Kaffee Hag:
niemals schädlich,
immer vorzüglich.
Coffeinfrei und Hag,
darauf kommt’s an!

ſicht lag unabläſſig auf der Lauer, ſelbſt wenn er ſchlief. Sie
wachte wie eine Bulldogge und knurrte rechtzeitige Warnung.
Er rührte ſich nicht. Atmete ruhig weiter, wie es Schlafende tun.
Jemand war im Zimmer. Ganz deutlich vernahm er die
Atemzüge des Eindringlings, ſo leiſe ſie auch waren. Waffen
hatte Stefano nicht bei ſich. Aber ſprungbereit ſchob er ſich im
Bett zurecht.
Näher und näher. Kaum hörbar das Gleiten der Gummi=
ſohlen
auf dem dicken Teppich. Doch ſtärker und ſtärker die
körperliche Nähe eines anderen. Mann oder Weib? Eine Hand
auf dem Bett, mit den Fingerſpitzen ſich vorwärtstaſtend.
Stefano fühlte, daß es die linke war die rechte hielt alſo
irgendeine Waffe.
Er griff zu, drehte mit einem Ruck die Hand ſo heftig her=
um
, daß das Gelenk knackte. Eine Männerſtimme! Ein Schrei
voll Wut und Schmerz. Stefano ſchwang ſich aus dem Bett,
und ein wohlgezielter Fußtritt gegen den Leib des myſteriöſen
Angreifers entſchied den Kampf, ehe er noch recht begonnen
hatte. Stöhnend und ächzend lag der Mann am Boden.
Stefano drehte das Licht an. Ah, mein Freund aus der Aldfort
Street! Freut mich, Sie wiederzuſehen!
Hol' dich der Teufel! lud ihn Mr. Slade fauchend und
ziſchend ein.
Neben ihm lag der Gummiknüppel, den Stefano bereits
einmal zu ſpüren bekommen hatte. Er hob ihn auf, wog ihn
prüfend in der Hand. Wie wäre es, wenn ich dir Gleiches
mit Gleichem vergelten würde?"
Er ſtellte ſich breitbeinig über Slade und ſchwang vielver=
ſprechend
den Knüpppel. Du haſt die Wahl, zu ſagen, was
du bei mir ſuchft, oder ich rufe die Polizei!
Slade verſuchte, ſich aufzurichten, fiel aber ächzend zurück,
als ihm Stefano den Fuß auf die Bruft ſetzte. Alſo entweder
oder!
Die Polizei rufen? Das wagen Sie nicht!
So? Immer den Knüppel mit einer unwiderftehlichen
Ueberzeugungskraft hin und her ſchwingend, griff Stefano zum
Telephon. Hier Henri de Bougeon, Sekretär des Herrn Gelatis.
Ich habe hier im Zimmer einen Kerl, der bei mir eingebrochen
iſt. Bitte, holen Sie ihn ab und übergeben Sie ihn der Polizei!
(Fortſetzung folgt.)

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Großes Haus
Hessisches
Landestheater
Freitag
27. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachricſten

Freifag, 27. Nove

Der heutige Freitag

Ab bente

im Zeichen eines
großen Ereignisses?
Endlich ist er da, einer der größten
Schauspieler der Gegenwart
Max Pallenbers
in dem Groß-Lustspiel
Der
braue Sünder
Die heitere Geschichte eines vom Pech verfolgten Kassierers.
Rople; Fritz Kortner,
Hunderttausende haben über das Können dieses großen
Schauspielers gestaunt. Uberall hat man ihn bejubelt,
beklatscht und stürmisch gefeiert! Tausenden ist es noch
vorbehalten ihn in seiner ersten Tonflm-Rolle zu be-
wundern
in der seine Komik noch dentlicher zum
Ausdruck kommt.
Außerdem wirken mit:
Heinz Rühmann, Dolly Hans, LouisRalph u.a.

Im tönenden Beiprogramm:

Ein Sensations-Doppelprogramm.
BUZ-BARTON
der jüngste der Cowboys in dem
abenteuerlichen Wildwest-Film
Der Postraub
in der
Teufelsschlucht
Tolle Verfolgungen und Kämpfe
halten von Anfang bis Ende in
Spannung.
Im II. Teil
RICHARD TALMADGE
der beliebte Sensations-Darsteller
Im
gelben Viertel
von New Vork
Die Geschichte eines aufsehen-
erregenden
Bilder-Diebstahls.
In einer nervenaufpeitschenden
Flucht über Dächer, Mauern und
Gräben und in zahlreichen Kämpfen
zeigt der Film die aufregendsten
Sensationen.

Die neueste Emelka-Tonwoche.
Alle Vergünstigungen, Ehren- u. Freikarten aufgehoben.
Beginn: 4.00, 6,00 und 8.20 Uhr.

das

Dazu
gute Belprogramm.

Begim: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

Hente und folgende Tage
Ein einziger, rauschender Erfolg
war die gestrige Erstaufführmg!
Lilian Harvey, Willy Fritsch,
Conrad Veldt, Lil Dagover

Der
Kongreß tanzt

Eine Erie Charell-Inszenierung der Vfa.
Musik: Werner R. Hermann.
Ein duftiges, leicht beschwingtes Geschehen aus ver-
klungener
Zeit. In glanzvollem Rahmen von gewaltigen
Ausmaßen bewegen sich alle bellglitzernden Sterne des
Tonfilmhimmels in vollendeter Darstellungskunst eine
Besetzung, wie man sie bisher kaum in einem Film sah,
in einer Handlung, wie sie entzückender und witziger
nicht zu denken ist.
Im tönenden Beiprogramm:

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Die neueste Ufa-Tonwoche

Alle Vergünstigungen,
Ehren- und Freikarten aufgehoben.
Beginn: 3.30, 5.45 und 8.20 Uhr.

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Der hervorragende Kultur-Tonfilm

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Telegramm!
aus Frankfurt vom 27. Nor. 1931
Die Sensation des Prominenten-Abends d. Prankk. Rundkunksr. 25.Nor.
86
Die Singing Babies
Die 7 entzüekenden jungen Sängerinnen im Rokoko-Postüm=
E Die weiblichen Comedian-Harmonists‟
haben schon in allen Hauptstädten der Welt gesungen. In Italien
vor Mussolini Mascagni Charlie Chaplin, der eben an der Riviera
weilt, engagierte sie sofort für Amerika. Der sensationelle, nicht
endendwollende Beifall, den die Künstlerinnen am Mittwoch im Frank-
furter
Saalbau fanden, wurde von allen Rundfunkhörern miterlebt:
Heute Freitag abd, singen sie im Orpheum!
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am Samstag, den 28. November1931,
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KunſtbereinfürHeſſen
Der Unterzeichnete beehrt ſich hierdurch, die Mit=
glieder
des Kunſtvereins zu der am
Freitag, den 18. Dezember 1934
18 Uhr, in der Kunſthalle dahier, ſtattfindenden
Hauptverſammlung
ergebenſt einzuladen.
Tagesordnung:
1. Geſchäftsbericht.
2. Vortrag und Abhör der Jahresrechnung.
3. Feſtſetzung des Voranſchlags.
4. Ergänzung des Vorſtands.
5. Satzungsänderung.
6. Verſchiedenes.
Im Anſchluſſe an die Hauptverſammlung findet die
Weihnachts=Verloſung ſtatt.
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Darmſtadt, den 26. November 1931.
Der Vorſitzende des Kunſtvereins
Emmerling, Oberregierungsrat

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